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Gitt OT Lester E. Frankenthal

Che University of Chicago

Libraries

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THE FEHLING LIBRARY Presented by LESTER E. FRANKENTHAL

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JAHRESBERICHT

ÜBER DIE

FORTSCHRITTE

AUF DEM GEBIETE DER

GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE

JAHRESBERICHT

UBER sauce g FORTSCHRITTE

GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE

UNTER DER MITWIRKUNG VON

Dr. L. ADLER (WIEN), DR. B. ASCHNER (HALLE A S.), DR. E. BRACHT (BERLIN), Dr. Kr. BRANDT (CHRISTIANIA), DR. H. W. FREUND (STRASSBURG UEL, DR. A. HAMM (STRASSBURG I,E.), DR. W. HANNES (BRESLAU), DR. F. HEIMANN (BRESLAU), DR. R. HIRSCH (BRRLIN), DR. O. HORN (KOPENHAGEN), DR. R. TH. JASCHKE (GIESSEN), DR. F. KERMAUNER (WIEN), DR. L. KNAPP (PRAG), DR. A. J. M. LAMERS (HERZOGENBUSCH), DR. W. LINDEMANN (HALLE a. BL DR. S. LINDQVIST (SÖDERTÖLJE), DR. LINNERT (HALLE A. S.), DR. MENDES DE LEON (AMSTERDAM), DE. REIFFERSCHEID (BONN), DR. W. REUSCH (STUTTGART), Dr. M. STICKEL (BERLIN), DR. W. STOECKEL (KIEL), Dk. M. STUMPF (MÜNCHEN), DR. J. VEIT (HALLE), DR. ZUR VERTH (KIEL), E. WEISHAUPT (BERLIN).

REDIGIERT VON

PROF, DR. K. FRANZ UND PROF. DR. J. VEIT

IN BERLIN. IN HALLE.

XXX. JAHRGANG.

BERICHT UBER DAS JAHR 1016.

MIT EINEM BILDNIS VEIT’S.

WIESBADEN. VERLAG VON LE BERGMANN. 1917.

ët? ° Ze .. ° eooo e208 e D SZ o*%e . e e Soe eee e e ..° ae, e0 KE) a , a a 5 en © AN e o Se ee e 00o o e a . e e e œ e S 0 e e ® e * e ° eoo e ep © B ee ew ° ° e e Ze $ eer ° ° è sei? e oe © e eof oe, e *e® og. E oe ee so {Sosa BA N wf of ° D rs WÉI KH °p © bw VM SS 5, Se ee ° $ ee ° ee ° ee o "en e ew oe oso o D SEA Za o "e epes bd e ee Se geg eet e e ee "oo. s oe ooo ee a o o a e ’oo e 00.0 e.’ e É e a Zei o o o Zef

Nachdruck verboten.

Übersetzungsrecht in alle Sprachen, auch ins Russische und Ungarische, vorbehalten.

Copyright by J. F. Bergmann 1917.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H Stürtz A. G., Würzburg.

7740236

Inhaltsverzeichnis. Seite Zur Erinnerung an Johann Veit. Von Prof. Dr. G. Anton, Halle. ..... XII I. Gynäkologie.

I. Lehrbücher. Ref.: Prof. Dr. W. Stoeckel, Kiel ............ 3 II. Elektrizität, Röntgentherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie, Mas- sage, Gymnastik, Heissluftbehandlung, Belastungstherapie, Bäder-

behandlung. Ref.: Dr. W. Reusch, Stuttgart. ..........4.2.. 3

As Blektrizität 22-3 25 00: Ss 8: Oe Se ea Dee tar 3

B. Röntgen- und Radiumtherapie . . .. 2.2 22 2 2 En 2 rennen 5

a) Physikalische und technische Arbeiten . . . . 2.2 22222020. 5

b) Biologische und histologische Arbeiten . ,, 22200. 7

c) Diagnostische Arbeiten. . . . 22 2 2 En ww rn. 10

GC: Lichttherapie + e. 2a &) er Pw Ne RE ee 14

D. Massage, Gymnastik, Heissluftbehandlung, Bäderbehandlung ...... 15 III. Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medikamentöse Therapie, Diagnostik, Zusammenhang mit der übrigen Pathologie, Allgemeines über Laparotomie und sonstiges Allgemeines. Ref.: Privatdozent

Dr. Bernhard Aschner, Halle a. S., z. Zt. im Felde. .......2.2.. 16

A. Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medikamentöse Therapie 16

B. Diagnostik = 4: 8.8 8 2% we Ba we EEN 21

C. Zusammenhang mit der übrigen Pathologie ..........2.... 23

D. Allgemeines über Laparotomie . .. 2. 2: 2 2 2 Er nenn 25

E. Sonstiges Allgemeines . . . » 2: 2: 2 2 7 ee En rennen. 28 IV. Pathologie des Uterus (ausschliesslich Neubildungen und neue Opera-

tionen). Ref.: Privatdozent Dr. F. Heimann, Breslau. ......... 34

1: Allgemeinen si... Oi 2 Se ne SOAS OS Gt 34

2. Entwicklungsfehler: #3: we: ea) © ru 5 5 Al & wa na a 34

Anhang: Sterilttät.. c 3 = 2 2 8 8 0.2.00 2 u.a ea ee 37

3. Entzündliche und funktionelle Erkrankungen des Uterus ........ 37

A) Tuberkulose. fur @ er u m Res an ee ee 37

D) Syphilis s < Su aa oa a ENEE 37

c) Metropathien, Endometritis . 22. 2 2 2 0 m 2... ee ew en 37

Anhang: Intrauterine Behandlung ..........2.2..2-... 37

4. Lageveränderungen des Uterus . . . . 2 2 2 Er nr a a 40

a) Allgemeines, Anteflexio . 2... 2 2 on 1 ee eee en 40

by Retroflexio ateri ar s 2: 0. a ds ea ee Ge ee ee ar 40

Gr Prolapsus: uteri > ce u. e ee ecw) A BO ee en 42

We DON EOS e Gi eg oe oe ee ee a ee Oe ey oe Ree 45

VI Inhaltsverzeichnis.

Seite V. Vagina und Vulva. Ref.: Prof. Dr. Ludw. Knapp, Prag. ....... 45 MEHR una Be cece Aa er By op ee Races. ca? Sp Ge he We eS a oe 45 1. Affektionen des Hymen, Bildungsfehler der Scheide, angeborene und erworbene Gynatresien . . 2 2 22 2 1 m m ee ee e tt 45 2. Lageveränderungen der Scheide. Plastische Operationen. .... . 46 3. Neubildungen der Scheide, Zysten `, . . 2. 2 2 2 2 2 2 0 200. 48 4. Ernährungsstörungen, Entzündungen der Scheide, Mastdarm-Scheiden- Hateli a. cr. wa ee ee et a rar 48 5. Fremdkörper in der Scheide. Verletzungen der Scheide. Blutungen 50 6. Dammrisse, Dammplastik . . . 2.2.2 2 Er nn ern. 50 7. Hermaphroditismus . . . . 2: 2 1. rn Er 51 Valva- a Oot e Beat Me ee een ee ee ee öl 1. Bildungsfehler, angeborene Anomalien . . .. 2.22 222000. öl 2. Entzündung, Ernährungsstörungen, Exantheme, Kraurosis . . . . . 51 3. Neubildungen, Zysten. . . a. 2... 6 eee ee ee ne 52 4. Erkrankungen der Bartholinischen Drüsen . `, 2.2.2... 52 5. Verletzungen, Thrombus et Haematoma vulvae et vaginae. .... 53 6. Neurose, Vaginismus, essentieller Pruritus vulvae ......... 53 VI. Ovarien. Ref.: Privatdozent Dr. W. Lindemann, Halle a. S. ...... 53 Innere Sekretion. ...... EE 53 EE e, Sig wa en BR ah es we Bw. We en He, 8 59 Transplantation: e ve e e, 28 2x = 2.8 a we en ws ik EE A 60 Dermoide. Teratome. Embryome ...............44.. 60 Karzinome. Sarkome. Maligne Tumoren. Teratome ......... 61 Fibrome Aer 4.0: Ay eu un ca eA, Be Bt ok Ae ela eS HR A eee ae 62 Komplizierte Fälle . ... 2% @ 4.4.08 & a 2 2 oe Oe nu 62 Anatomie. Missbildungen. Allgemeines. . ». 2... 22222000. 66 VII. Ligamente und Tuben. Ref.: Dr. Linnert, Halle a. S., z. Zt. im Felde. 68 A. Vordere Bauchwand. Hernien . . .. 2.22 222er 68 B. Hämatocele. Douglastumoren . . . 2 2: 2 nr rn rn. 70 C. Adnexe im allgemeinen. Ligamentum latum. Ligamentum rotundum. Beckenperitoneum. Processus vermiformis. .............-. 70 D. “Tuben: ss sce ake Be “Pesaro ok e, ee Eee Glee So ae Bs 76 VIII. Physiologie und Pathologie der Menstruation. Ref.: Prof. Dr. Reiffer SBGHEIG, Boun s ss o sra ale he Ge Se RR a is Se SE 78 IX. Pathologie des Beckenbindegewebes. Ref.: Prof. Dr. Fritz Kermauner, Wiehe e Ae bon ame SS Se OS Se EM OS OS as ae a 83 X. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe. Ref.: Prof. Dr. Stumpf . 88 a) Allgemeines:z u... EE EE RE. Be ite Set Re a 88 D) Harnröhre: <x: ade 2 she we a ae a Oe Se a 89 Missbildtngen: . . 45. 6% a. GS Sen. 2.837 ua 90 erte + u. ost es A: Bee Se, Se se a re RA 90 Suburetbrale Abszesse . . . 2 6 1 2 ee nn et te ee he es 93 Tuberkulose”; co. a cae =. a. 0 una ne He Oa Ge Be PS 93 Geschwulste.. «= so = wa a ae Se eS ee E a as eer 93 C) Blase u aa u a u a a e Se a 94 L Anatomie und Physiologie .......- 6 +e ee eee eee 94 2. Allgemeine Diagnostik und Therapie. ..........4.4+-+.-. 94 3. Missbildungen: = m =... = u 4 0.0 8.0 0.0 ee Ses 95

4. Neurosen und Funktionsstörungen . . . » 2 2. ee ee ee eee 96

Inhaltsverzeichnis. VII

Seite

Oe CY SECIS eu cer, GS es he Gs WH. tee let Se en A ee GS 101

6. Verlagerungen der Blase. . . 2. 2: 1... 1 ee ee ee ew es 103

7. Verletzungen der Blase... .. 1... Er nr re ren 103

8. Blasengeschwülste. . . . . 2 0 0 Cr u ren 104

9. Blasensteine . . .. lee San nee ee 3 106

10. Fremdkörper der Blase . . 2... 2: 2 0 rn we rn 106

11. Parasiten der Blase . 2.2 oo Coon ren 106

d) U TOCHUS- a ar. u e, re Het. Be et d AE Gh ee ee Se: dek Se ala He 106 e) Harnloiter:. m, 4: 5,003, Kur a m RS Ee ae et Se ate ee Bs 107 Diagnostik s 22. 2.0.0 Se ee re 108 Knickungen des Harnleiters . . . 1... 1... Er ren 108 Missbildungen: . .. éi zu... 0 0 Sk, BS an ee 108 UÜretersteine. vr de. de a wur wa ee re E 109 Üreterzyaten. u on Ka. 3 he. Be Ge ee ee ee ee ES, ee 109 Geschwülste:. . s ware ae Se et RG ee So Sw 110 Vreterchirürgie s s 2. a: eh, RR we Bed Bee ow ee BS 110

f) Hamgenitalfisteln . 2 2 00 0 vo un or rn 112 g) Chirurgische Krankheiten der Nieren beim Weibe. ........... 114 l. Anatomie, normale und pathologische Physiologie ......... 114

2, Diagnostik . o s a 20 8 ac. ee GER. a WE ee OS OK 115

3. Operationen und Indikationen `, . . . 2 2: 2 2 2 2 nr e 121

4. Missbildungen: s sc crana Ee ae Bon rei 123

5. Sekretionsstörungen; Blutungen . . . 2. 2 2 2 u ne ern e. 124

6. Verlagerung der Niere . . .. 2 2 2 1... ee eee ee ee ns 125

7. Hydronephrose; Zystenniere . . . ... 2... a eee eee 126

8. Eiterinfektionen der Niere .. .... 2... Er eee ee ene 127

9. Nierentuberkulose ............6-2050080 208288 8 eee 134

10. Nierenverletzungen . . 222 2 CE m we ee te te ee te 136

El INI@PONSECING: A s aoa 2 0.3. Sa She Eee E gier e 137

12. Nierengeschwülste. . . 2... 2 2 En En Er ne 139

13. Parasiten der Niere . 2.222 1 0 0 ee ren 141

DUE ns a d e E e e a et cate ein ee Ee EE 142 E Ly ur a te BN EE ee A eel ee EE 142 Neue Operationsmethoden ..... 2... a 142

XI. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens. Ref.: Marineoberstabsarzt Dr.

Zur Verth,- Kiel 3. 14:03: 5-4: 4 nu a a at ee eS 146 Ar Verletzungen. a 28. e. 2.0. ei euer br A ee ee SR ae ES ee 146 B. Netz, Mesenterium, retroperitoneales Gewebe . . . 2 2 2 222 2.0. 148 C. Magendarmkanal.. . e 2.2 u. Je ie 2 a ee nes 148

1 Allgemeines. a a 2 8.0... Ware een Di 148

2. Radiologie des Magendarmkanals . . . 2.2.2 22 222 nn. 150

3. Magen und Zwölffingerdarm . . . . 2... 2 2 2 een ee ee 152

4. Dünndarm = = 5. 2%. EEN 160

Be Diekdarmir ze soe cae seat A Woran ti ek on we E Te co ee A 160

0- Appendix s ur wine. SE Peat Beda rah at de a lee Ma a Mr 161 Pathogenese: oi: e es me os a Ge Sete ee a ee eh as a a 162

We ete! ar ee ee > es el ee ee es Se 163 Behandlung: =. 42-6 ee #3 @ 2.5 4 Se eae Be e 163 BONBHIRER: re arena St BR, Br See A e ied, A up 163

Anus und Rektum = s-s & we ax eu Oa we a ea es a are 164

D. Leber und Gallenwege . . 2. 2:2: 2 Em nn Er es 164 Es Milz: 0:2. 5 a. re Oh oe. er Se oh, a ee eg 167

VIII Inhaltsverzeichnis.

Seite XIII. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien, einschliesslich der Plazentation. Ref.: Elisabeth Weishaupt, Berlin 168

A. Entwicklungsgeschichte . . . » saoao ee ee ee ee ee 173 B. Plazentation, Gravidität, Puerperium ...............2.. 178 C. Brunst, Menstruation ....... a s ee we ew ee we ww l o 182 D Anatomiese ses ea see Sal ds igh EE GSH. SR, we BS ec ce ee eG 182 1. Allgemeines, Lehrbücher, Topographie ..........4.2... 182 2. Ovarium, Corpus luteum . . 2. 2 2 2 EEE ren. 185 3: Tuben. 2,2 2.5 es ar a a BI Ar 186 4. Vagina und äussere Genitalien . ... 22 2 Er 22er. 188 5. Harnapparat o oe), oes et ee ei ee ie 188

XIV. Neubildungen des Uterus. Ref.: Dr. A. J. M. Lamers, Amsterdam . . 188

MV GMOs, s wenn er de oh a ee ee en '. . 188 Strahlenbehandlung der Myome `... re. 195 Myom und Schwangerschaft . . . . aoao a e nen 199 Karzınome z 2.22.58 5 Be te! E er e T E E R 200 Strahlenbehandlung der Karzinome . . .... 2. 2 2 2 2 e’ 213 Karzinom und Schwangerschaft . . 2. 2 2 En ren. 220 SAFKOME:- iu eeh Ap Aer a re ew, Bs ee ei 221 Chorionepitheliome . . 2 2 2 2 2 m nn nen 222

Il. Geburtshilfe.

I. Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel. Ref.: Prof. Dr. M. Stickel,

Berlin: = 2 0 2 nr SS a OD ee ee De Gee G 227 A. Lehrbücher, Kompendien, Lehrmittel . . . 2.2.2: 2 2 2 2 2 2 2 000. 227 B. Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Be- richte aus Kliniken, Privatanstalten. . . . 2 2 2 2 no m nr 0. 228 C. Sammelberichté e x a: sre ër NEIE we ee ea 239 II. Hebammenwesen. Ref.: Dr. Resa Hirsch, Berlin .......... . 239 II. Physiologie der Gravidität. Ref.: Dr. Resa Hirsch, Berlin. ..... 240 A. Zeugung, Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen Organismus, Phy- siologie der Frucht und ihrer Anhänge . . .... 2 2 2 aa 240 B. Diagnostik und Diüätetik . . 2... CE no nn nn 245 1. Allgemeines: A. wi aie ee ae Bo WE ae a BS ee 245 2. Serologische Schwangerschaftsdiagnostik ...........4.. 246 IV. Physiologie der Geburt. Ref.: In Vertretung Prof. J. Veit. ...... 249 A u. B. Allgemeines und Verlauf der Geburt. ..........2..4.. 249 Ce Wehenmittel: 4,%- 5.225 5 a 8 as We en eae ok 250

D. Narkose der Kreissenden. . ...... on rn 251

Inhaltsverzeichnis. IX

Seite V. Physiologie des Wochenbettes. Ref.: Privatdozent Dr. A. Hamm, Strass- Durg a aer ve eke, cd a ea a Be Bar SE OA BY Gig es 253 I. Physiologie und Diätetik der Wöchnerin ..........-+-+-+.--. 253 1. Allgemeines: s sa ce sl. a u LESE ea 253 2. Milchsekretion, Stillen . . . . 2 2 2 En nenne 255 II. Physiologie und Pathologie des Neugeborenen ............-. 258 1. Allgemeine Physiologie und Diätetik des Neugeborenen ..... . 258 2. Natürliche und künstliche Ernährung . . ... 2.22.2000. 261 3. Säuglingsfürsorge `... 264 4. Nabelversorgung: . 2... 2 hh OS ee er E 267 5. Allgemeine Pathologie ... 1... 2: 2 2 ee ee ee ee eee 267 6. Diagnose und Behandlung der künstlichen Geburtsverletzungen. . . 272 7. Icterus neonatorum... . . 2 2 6 Er Er rennen 274 8. Melaena neonatorum . `... eee ee ee es 275 VI. Pathologie der Gravidität. Ref.: i. V. Prof. Dr. Veit, Halle ..... 276 A. Schwangerschaftstoxämien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum 276 B. Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft ...........+.. 277 C. Sonstige Erkrankungen in der Schwangerschaft. .........4... 279 D. Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen und Tumoren der Genitalorgane, Traumen, Lageveränderungen usw. ..........-. 281 E. und F. Krankheiten des Eies, intrauteriner Fruchttod, abnorm lange Retention des abgestorbenen Eies. Vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft. ab- norm lange Dauer derselben, künstlicher Abortus, Frühgeburt . .... . 282 G. Extrauterinschwangerschaft, Schwangerschaft im rudimentären Horn eines Uterus: þicornið s e 1.2. 25 ee a re GS o A 284 VII. Pathologie der Geburt. Ref.: Prof. Dr. Rud. Th. Jaschke ...... 286 E EE EE a 286 II. Mütterliche Störungen . . . 2... 2. EEE Er ee 289 A. Bei der Geburt des Kindes . ... 2.2.2200. 289 l. Ausseres Genitale und Scheide. . . . 22 2 2 2 2 nenn. 289 Sa EE wéi A e ee ee ee re 290 3. Uteruskörper und Uterusruptur. .............+446-. 291 4. Enges Becken und Osteomalacie ..........2.2.2.2204.8-. 296 B. Störungen bei der Geburt der Plazenta ........2.2.2.4.2.. 299 VIII. Pathologie des Wochenbettes. Ref.: Dr. Bracht, Berlin ...... . 303 A. Puerperale Wundinfektion .........2.2.2.24.2+.2.2.2.2.2.2. 303 I. Ätiologie, Pathologie. . . . . o. ooo a 303 II. Prophylaxe und Therapie. . . ». 2: 2 22 EEE e 307 B. Andere Erkrankungen im Wochenbett. . . . 2... 2 2 nn nenn. 311 IX. Eklampsie, Placenta praevia. Ref.: Prof. Dr. M. Stickel. ...... 312 I. Bklampsie: a> ër oo ser Dee A er Ea ey 312 E Placenta: pracvids s guste ara See 2 a Eee Fe 320 X. Kindliche Störungen. Ref.: Dr. Walther Hannes, Breslau ..... . 322 A Missbildungen DEET 322 B. Multiple Schwangerschaften `... 322 C: Falsche Lagon u. inact 4 ee SS Oe Es we ey ae EE 323 1. Stirn- und Gesichtslagen; Scheitelbeineinstellung; Vorderhauptslage . 323 2. Beckenendlagen und Querlagen . . 2. . 2 2 2 2 2 nennen. 323

2. Nabelschnurvorfall und sonstige Anomalien der Nabelschnur . . . . 324

A Inhaltsverzeichnis.

Seite

XI. Gerichtsärztliche Geburtshilfe. Ref.: Prof. Dr. Stumpf ....... 325

a) Allgemeines s a: 8-2: aoa ae HOP: BG We aa I Erb BS 325

b) Impotenz; zweifelhafte Geschlechtsverhältnisse . . . . 2 2 2 2220. 328

c) Virginität; Sittlichkeitsverbrechen. . . . 2 2 2 2 2 0 2 2 0 nen 331

d) Schwangerschaft in bezug auf gerichtliche Medizin ........... 336

Schwangerschaftsdauer . . . 2: 2 2 2 ee ee eee ee ee 340

Schwangerschaftsdiagnose. . . 2 2: 2 2 2 1 1 ee ern. 341

Häufigkeit des kriminellen Abortus . . . . . 2: 2 2 2 2 2 2200. 347

Zulässigkeit der Aborteinleitung nach Notzucht. .......... 349

Verbot der Präventivmittel . .. . 2: 2 2 CE nr rennen 350

Kasuistik des kriminellen Abortus . . . 2. 2.22 22 22200. 351

Ektromembranöse Schwangerschaft . . . » . 22 22200. 353

Kaiserschnitt an der Toten .......- 222 20. 353

Verletzungen Schwangerer .. » 2 2: 2 2 nn ee ee ee ee ew 353

Uterusruptur in der Schwangerschaft . . . 2. 2 2 2 222er. 353

Anhang: Operationen an Schwangeren ...... 2 2 + es se eee 354

e) Die Geburt in Beziehung auf die gerichtliche Medizin. ......... 355 Anhang: Unglücksfälle und Verletzungen ausserhalb der Zeit von Schwanger-

schaft: und Geburt: -r-r au. 2 wa. a a a ee 359

f) Das Wochenbett in bezug auf gerichtliche Medizin. .......... 362

g) Das neugeborene Kind... .... 1... rn a ne 362

Entwicklung und Lebensfähigkeit . . . . » 2. 2 2 2 2200 nn.e 365

Geburtsverletzungen . - . . 2 2: 2 1 rm ee ee ee ee 365

Krankheiten der Neugeborenen . . . » 2. 22 2 2 22er. 370

ASPER ea Soe: a ee ee a eet re LS 371

Infektionen. e. 4.2. 0... di AER we He a. he eier sr a a ee ee 372

Kindamord. e eaoaai i a dearie a e RE be © 373

Anhang: Missbildungen `... ee ee ee 375

XII. Geburtshilfliche Operationen. Ref.: Privatdozent Dr. L. Adler ...... 381

I Instrumente: Ae u. neh, EE ee Sete. Bee Be ee, KS 381

II. Zange, Wendung, Beckenendlagen, Kraniotomie, Embryotomie .... . 381

III. Abortus, Frühgeburt . . . . 2. 2 EEE Er rennen. 383

IV. Dilatation, Metreuryse, Sectio caesarea vaginalis... ..... + +s 384

V. Sectio caesarea abdominalis. . . 2... 2 2 En on rennen 383

VL Vane 5 Br er re GL ee ee a 388

Nachtrag. Holländische Literatur. Ref.: Dr. A. J. M. Lamers, Herzogenbusch . 390

Autoren-Register ss: 6-4 Le 2 2 8 2. Na a 2a m ët e app, ite e E Se 400

Bäch-Register.. s q we Mee hai ENEE EE a BN Se Ger ea An 415

Aufforderung.

Die Redaktion des vorliegenden Jahresberichts richtet an die Herren Fachgenossen die Bitte, sie durch Übersendung von Separat- abdriicken ihrer Veröffentlichungen weiter zu unterstützen und ins- besondere an die Vorstände der Kliniken die Bitte, die jungen

Doktoren zur Einsendung ihrer Disserlationen zu veranlassen.

Sämtliche Literaturangaben, bei welchen das Jahr des Erscheinens nicht besonders bemerkt ist, sind auf das Berichtsjahr 1916 zu beziehen.

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Zur Erinnerung an

Johann Veit,

Professor der Geburtshilfe und Frauenheilkunde an der Universität Halle.

Vortrag bei der gemeinsamen Feier aller vier Fakultäten der Universität Halle. 17. Juli 1917.

Von

Professor Dr. G. Anton.

Es war der Wunsch der medizinischen Fakultät und aller Kollegen, die Johann Veit bei der Arbeit gesehen haben, endlich aber auch das Herzens- bedürfnis aller Freunde und Arbeitsgenossen, dass heute in feierlicher Zusammen- kunft seiner pietätvoll gedacht werde.

Wie er stets im Leben mit rastloser Anstrengung die geistigen Höhen gesucht und erstrebt hat, so zog es ihn auch hinauf in Wald und Berg, und im schönsten Höhenpunkte unserer mitteldeutschen Wälder hat ihn der Tod ereilt. Wenn er auch selbst mit ruhiger Gelassenheit das baldige Ende des irdischen Daseins erwogen hat, so kam doch der herbe Verlust sehr unerwartet denen, welche ihm nahe standen. Seine rührige Arbeit, sein seelenvolles Wesen wird schmerzlich vermisst von seiner trauernden Familie, von seinen Arbeitsgenossen am Krankenbette und im Lehrkörper, von vielen Kranken, die sich dem tausend- fältig bewährten Berater anheimgestellt, aber auch von allen, welche die seelischen Einwirkungen seines lebendigen Geistes, seines immer bereiten Wesens empfunden haben. Sie alle bestätigen das Dichterwort: ging es leuchtend nieder, leuchtet’s lange noch zurück. | Johann Veit wurde geboren zu Berlin am 17. Juli 1852. Sein Vater, Dr. Otto Veit, Geh. Sanitätsrat, war ein bevorzugter und angesehener Arzt. Seine Parole war: das höchste Glück sei, als Mann und Deutscher geboren zu ssin und Naturwissenschaft zu treiben. Seine Mutter, Frau Marie Veit, war Offizierstochter, welcher feines Empfinden und ungewöhnliche Herzensgüte nach- gerühmt wird. In seinem Elternhause erhielt er eine Lebensrichtung, die ihm fortan zu eigen blieb: eine kräftige Liebe und eine gesunde Bejahung der Lebens,

XIV Zur Erinnerung an Johann Veit.

das preussische strenge Pflichtgefühl und dazu eine gute Legierung von naivem Vertrauen und Herzensgüte.

Im Oktober 1869 beendete er seine Ausbildung am Wilhelmgymnasium und zog zunächst nach Leipzig. Bei Ausbruch des Krieges eilte er als Freiwilliger zu den Fahnen, diente beim 1. Garderegiment zu Fuss und marschierte von Pont-a-Mousson bis Paris, wo er die Belagerung mitmachte. Die Fachstudien setzte er nach Friedensschluss in Berlin fort, wo besonders die Persönlichkeiten von Virchow, Traube und Langenbeck auf ihn einwirkten. Im Jahre 1874 promovierte er mit einer Dissertation bei Langenbeck: Uber Exstirpation des Schulterblattes und Armes.

Hierauf war er Assistent an der Frauenklinik unter E. Martin und nach dessen beldigem Tode unter Karl Schröder, welcher den nachhaltigsten Ein- fluss auf ihn ausübte. Die Einflüsse und Ziele dieses Lehrers blieben fortan sein Leitstern. Es war auch die letzte Tat Veits, eine neue Auflage des Schröder- schen Handbuches vor seinem Tcde fertigzustellen. Das Erscheinen des Buches (Verlag Cohen, Bonn) hat er nicht mehr erlebt.

Im Jahre 1878 habilitierte er sich als Dozent und gründete sich eine private Tätigkeit.

Schröder wählte ihn als Arbeitsgenossen, sowohl in der praktischen wie auch in der rein wissenschaftlichen Tätigkeit. Seine ärztliche Tätigkeit war eine sehr ausgedehnte. Doch fand er damals wie bis in die letzten Tage noch reich- lich Zeit für wissenschaftliche und literarische Leistungen. Er zeigte sich damals schon als emsige Arbeitsnatur, welche über die Grenzen der Ermüdung hinaus fortwirkte und auf welche das von ihm geliebte Zitat Tassos Anwendung fand: Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen, ob er sich auch dem Tode näherspinnt.

Mit 29 Jahren führte Veit die Geliebte seines Herzens heim und lebte seither 36 Jahre in glücklicher Ehe an der Seite einer Gattin, welche seine Vor- züge zu verstehen und zu schätzen wusste, welche aber auch sein impulsives, leicht aufflammendes Wesen richtig regulierte. Wie ein Licht zwischen zwei Spiegeln sich vielfach verstärkt und widerstrahlt, so hat hier die Zusammen- arbeit hochstrebender Naturen die Lebenserfolge gesteigert und verklärt. Hier fand er einen Ausgleich für sein allzu verwundbares Gemüt; hier fand er Ver- ständnis und klare Aussprache bei allen Sorgen und Fragen, die ihn bedrückten. Drei Söhne und zwei Töchter sind in dieser Ehe vortrefflich erzogen. Bei seinen Kindern fand er Lebenslohn und Lebensglück und Gefühlswerte, gegen welehe viele andere Lebenswerte doch nur ein Surrogat bleiben.

Bald konnte Veit seine eigene Privatklinik einrichten und Assistenten annehmen. So wurde er vor der Zersplitterung durch die ärztliche Tätigkeit bewahrt. Auch hatte er eine Poliklinik des Vereins für häusliche Gesundheits- pflege zu leiten, welcher sehr segensreich wirkte. Im Jahre 1893 erhielt er den Professortitel und zwar auf Vorschlag der Fakultät.

Mit 44 Jahreņ wurde er als Ordinarius nach Leyden berufen. Es mag kein leichter Entschluss gewesen sein, diesem Rufe Folge zu leisten. Das Heimweh nach Deutschland, insbesondere nach dem gross-pulsierenden geistigen Leben Berlins blieb stets in ihm rege. Trotzdem lebte er sich in Leyden bald ein. Er hat Land und Leute dort liebgewonnen und hat allezeit dankbar anerkannt, den seelischen Zuwachs während der Wirksamkeit im sympathischen und stamm- verwandten Holland. Auch treue Freunde hat er dort erworben. Er hat mir bezüglich Hollands öfter zugestimmt, als ich die These verfocht: Freundschaft ist aufgespeicherte Jugend.

Im Jahre 1903 erfolgte seine Berufung nach Erlangen als Nachfolger Gessners, nachdem er vorher in Österreich vorgeschlagen war. Veit brauchte für seine Wirksamkeit immer eine Gefühlsnote. Für Erlangen war es ihm ein be-

Vortrag. XV

sonderer Auftrieb, dass er nunmehr auch als Nachfolger seines geliebten Lehrers Karl Schröder dort zu wirken hatte.

Aber bereits 1904 wurde er als Nachfolger Bumms nach Halle berufen.

Die Persönlichkeit Veits war nicht leicht zu verstehen. Er war kein ein- facher Geist. Die Grundwelle seiner Persönlichkeit war gewiss Herzensgüte; andererseits reges, pedantisches Pflichtgefühl. Die Gabe menschlicher Einfühlung war ihm in hohem Masse eigen: er fühlte und bedachte, wie seinen Mitmenschen zu Mute war. Das feine Empfinden hat ihn aber auch verwundbarer gemacht; er lernte es im Leben allgemach, ein weiches Gemüt ab und zu hinter einem herben Äusseren zu verschanzen. Das Streben nach seelischem Gleichgewicht nötigt ja einen zarter Empfindenden oft zu eigenartigen Selbsthilfen, zu eigen- artigen Kontrasten. Hierin liegt meist der Schlüssel zum Verständnis der Per- sönlichkeit, zum Verständnis der Motive der Handlungen. Für Veit haben seine vielfachen geistigen Interessen reichlich Hilfe geliefert: die Naturwissen- schaft, dieKunst; auch pulsierte in ihm eine philosophische Ader und Neigung zu tieferer Betrachtung aller Eindrücke der Umwelt.

Seine Hauptfreude war die Freude am Gelingen bei der Arbeit; ja, die Arbeit war selbst seine Erholung. Er arbeitete, weil er arbeiten musste. Eine wohl- tuende Ablenkung war für ihn die Gastlichkeit, welche ihn mit gleichgesinnten, bevorzugten Menschen umgab; ich nenne nur den lebenslang bewahrten Freund Hans Droysen. Sein reges Gefühl für Freundschaft hat stets sein Leben be- reichert und verschönt. Wie oft sahen wir den müde Gearbeiteten wiederaufleben zu harmloser Fröhlichkeit, zu neuem seelischem Zuwachs. Er wusste sehr wohl, dass im richtigen Verkehre von Mensch zu Mensch neue Kräfte, neue Energien erwachsen; alle unsere Laboratoriumstheorien von der Ermüdung hat seine Lebenskunst widerlegt.

Doch wusste er in letzter Linie alle Lebensfreude seinem regen Pflicht- gefühl dienstbar zu machen; die Erholung war ihm nur ein Mittel zum letzten Zweck, zur möglichst besten Arbeitsbereitschaft. Als grösstes persönliches Un- glück betrachtete und bezeichnete er von diesem Standpunkte aus die Trägheit. Das Geheimnis seiner Erfolge lag in dem Durchdrungensein vom Thema, das ihn auch im Frondienste der täglichen ärztlichen Arbeit nicht verliess. Er vermochte es, sich ganz auf seine Arbeitsthemen zu konzentrieren, mitten in der klinischen Tätigkeit. Seine hohe Begabung brachte ihm nicht Überhebung, sondern gesteigerte Pflichten. Was seine grosse Aufnahmsfähigkeit, sein spähen- der Geist neu importierte, hat er mit grosser Ausdauer verarbeitet. Gerne ging er über sein engeres Fachgebiet hinaus und die Kraftlinien anderer Fächer: der Physik der Serologie auch der Psychiatrie hat er in späteren Jahren fruchtbar auf sich wirken lassen. Er war nicht gerade ein systematischer Arbeiter; wohl aber gab es in seinem reichen Seelenleben eine unbewusste Vorarbeit, die ihn in den Stand setzte impulsiv und in staunend kurzer Zeit alles das zu gestalten und zu verfassen, was in ihm herangewachsen war, wenn nur die richtige Stim- mung nicht gestört wurde.

Eine eingehende Schilderung der Tätigkeit des Fachmannes Veit vermag ich als Vertreter eines Grenzgebietes in so kurzer Zeit nur unvollkommen zu geben. Doch drängt es mich dabei einzelner wesentlicher Tatsachen zu gedenken.

Ich zähle 126 wissenschaftliche Veröffentlichungen; dabei sind noch un- gezählt die gründlichen durchwegs lesenswerten Abhandlungen in den Hand- büchern insbesondere in dem Handbuche der Geburtshilfe von Müller, von Döderlein, Veits gymäkologische Diagnostik, die Neuauflage und Mitarbeit an Schröders Handbuch der Geburtshilfe, die Abhandlungen in Frommels Jahresbericht und in den praktischen Ergebnissen der Geburtshilfe und Gyniko- logie, welche von ihm mit Bumm, Döderlein und Franz herausgegeben wurden.

XVI Zur Erinnerung an Johann Veit.

Besonders aber hat er in seinem grossen Handbuche der Gynäkologie (Verlag von Bergmann) einen Löwenanteil der Arbeit geleistet, wie wir Mit- arbeiter alle staunend anerkennen mussten.

Über einzelne Themen, besonders über das Thema der Zottenvertragung der Plazenta und deren Bedeutung für Schwangerschaft, Geburt und Nachkrank- heiten, besonders aber über die Behandlung der Geschwülste der Gebärmutter, der Vagina und Vulva, hat er sich wiederholt und ausführlich zum Worte ge- meldet. Es lag darin keineswegs eine billige Wiederholung oder Stereotypie, sondern vielmehr der Ausdruck dafür, dass das Gesamtfach sich in lebhafter Vorwärtsbewegung befand und dass in diesen praktisch und theoretisch wichtigen Fragen in allen Ländern neue Arbeit entstanden ist. Die Literatur, welche Veit dabei zu bewältigen hatte, ist eine ganz gewaltige. Trotzdem hat er sie spielend beherrscht und niemals das Gefühl der Saturiertheit verraten, welches uns mit- unter beschleicht.

In seinen Arbeiten über den Krebs hat er die Anatomie dieser Erkrankung mit besonderer Gründlichkeit und systematisch abgehandelt. Die erste Ab- handlung über Gebärmutterkrebs entstammt Veit und Ruge (1881). Nach den zahlreichen mikroskopischen Abbildungen bestand in ihren Fällen kein Zusammen- hang des Krebses mit dem Plattenepithel der Portio. Die Trennung von dem malignen Adenom, von der klinisch so ähnlich verlaufenden Endometritis granu- losa wurde strenge durchgetührt. Die einzelnen Lokalisationen des Krebses in der Gebärmutter, in der Portio vaginalis wurden das erstemal auf Grund eines grossen Materiales gesondert, insbesondere auch die polypösen Karzinome der Schleimhaut des Uteruskörpers. Die Entstehung des Krebses aus sekundärer Entartung von Myomen wurde dabei eifrig verfochten. Auch die allgemeine Auffassung über die Entstehung der Geschwulstbildungen, insbesondere des Krebses nach der Theorie von Kohnheim, Waldeyer und Spiegelberg fand eingehende Würdigung. Der Arbeit entstammen auch wertvolle Gesichtspunkte für das ärztliche Handeln, wie Veit stets das ärztliche Können zum Wohl des Kranken als letztes Ziel auffasste.

Auch die Sarkomgeschwülste der Gebärmutter fanden durch Veit eine ausführliche Bearbeitung. Sein Material brachte ihn zu der Überzeugung, dass das Sarkom oft an Myom sich anschliesse, dass viel weniger als beim Kar- zinome der Geburt selbst eine Bedeutung für die Entstehung des Sarkoms zu- kommt. Auch hier fand die klinische Symptomatik eine gebührende Berück- sichtigung: unbegründete Kachexie, häufiges Erbrechen, starke Schmerzen, öftere Beteiligung der Harnwege. Es war nicht zufällig, sondern aus den prak- tischen Bedürfnissen heraus zu erklären, dass gerade die Geschwulstlehre den Forscher Veit so besonders anzog.

In mehreren Arbeiten beschäftigte er sich mit der so gefürchteten und in- teressanten Geschwulst, dem malignen Chorionepitheliom (Marchand). Er lieferte hierzu viel eigenes Material und beherrschte vollkommen die dazugehörige ausgedehnte Literatur. Die mikroskopischen Befunde sind bei diesem Krank- heitsbilde so schwer zu deuten, weil hier Zerfall und Rückbildung und neue Wachstumserscheinungen so dicht nebeneinander liegen. Veit gelangte bei seinen Untersuchungen zu der Auffassung, dass stets der Entstehung dieser Ge- schwülste eine Blasenmole vorausgeht und dass diese Bildung auf eine Erwei- terung der Venen des Endometriums zurückgeht.

In mehrfachen Publikationen hat Veit die Vorgänge bei der Wundin- fektion studiert sowohl in der Geburtshilfe wie in der Gynäkologie. Es resul- tierten daraus vielfach auch praktische Vorschläge zur Behandlung des Puerperal- fiebers, der Endometritis mit jedem Arzte verständlichen Direktiven über die Durchführung der vaginalen und abdominalen Operationen, insbesondere über

Vortrag. XVII

Vermeidung der Wundinfektionen. In einem Vortrage schilderte er die Erfah- rungen bei 19 Uteruskrebsoperationen ohne einen Todesfall. Sein Schlussurteil geht darauf hinaus: Aufgaben des prophylaktischen Antiserums gegen Sepsis, möglichste Trockenhaltung der Bauchhöhle nach Zweifel, Toilette des Peri- ` toneums auf das allernötigste beschränken, und gleich Bumm bevorzugte er die Kompression der Venen gegenüber allzu ausgiebiger Unterbindung derselben. Die so wichtige Frage des Wundschutzes gegen Keiminfektion haben auch seine Schüler und Oberärzte wiederholt gefördert.

Mit besonderer Nachhaltigkeit hat Veit in wiederholten Veröffentlichungen die neue Lehre von der Einwirkung der Plazenta auf den mütterlichen Organismus untersucht. Der Nachweis der Verschleppung von Plazentar- zotten in das Blut durch Schmorl, Lubarsch und Pick wurde bereits seit 1901 von ihm weiter ausgebaut. Im Ehrlichschen Laboratorium hat er hierüber weitere Studien angestellt. Die Ehrlichsche Seitenkettentheorie hat er auf die Kenntnis von den Veränderungen des Blutes in der Schwangerschaft angewandt und das Thema mit besonderer Beharrlichkeit weiter durchgeführt. Er prüfte auch mit Ehrlich die Einwirkung des mütterlichen Blutserums auf das kind- liche Blut. Die frühere Lehre von der Vergiftung des mütterlichen Organismus durch den Stoffwechsel des Kindes hat er vielfach widerlegt. Er nahm vielmehr mit Ehrlich an, dass durch den Eintritt der Plazentarzotten in die Venen und vermittelst der Venen in den mütterlichen Kreislauf ein Antikörper, ein Gift ent- steht. Da die Deportation der Plazentarzotten wahrscheinlichst auch ein nor- males Vorkommnis ist (Schmorl), so kommt es darauf an, ob der Organismus der Mutter imstande ist, diese Gifte zu eliminieren, nach Veit ein fibrinogenes und ein hämolysierendes Gift. Die Zerstörung des Krampfgiftes scheint mit an die richtige Funktion der Nieren gebunden zu sein. Wenn diese Gifte nicht zerstört werden, so ist daran schuld nicht nur die Plötzlichkeit dieses fremden Importes, sondern der Organismus selbst und zwar mangelhafte Anlage, wofür viele Nebenbefunde sprechen wie auch zufällige andere Erkrankungen. Jedenfalls stehen diese Vorgänge mit der so gefürchteten Eklampsie der Schwan- geren und Gebärenden in Beziehung. Veit hat selbst teils allein, teils mit Schol- ten experimentelle Versuche über die Girtwirkung des Plazentarsaftes veröffent- licht. Die plazentare Herkunft der Eklampsie wird derzeit vielfach anerkannt.

Ebenso ist das Gebiet der Schwangerschaftstoxikosen ein neues ver- heissendes Arbeitsfeld geworden. Nach dem heutigen Stande der Wissenschaft lag es nahe, dass sich aus diesen Bestrebungen allgemach eine Serodiagnostik der Schwangerschaft entwickelte. Hier brachte Abderhalden die Erfüllung der Verheissung mit seiner serodiagnostischen Schwangerschaftsreaktion. Dieser Forscher hat einen exakten Aufbau geliefert von chemischen, aber auch optischen Reaktionen des Blutes, welche allerdings in ihren Gesichtspunkten und Auf- stellungen weit über das Thema der Schwangerschaft allein hinausgingen und der Lehre von der Tätigkeit der Drüsen mit innerer Sekretion neue Behelfe und neue Fragen stellten. Ich selbst konnte schon vom klinischen Standpunkte aus feststellen, dass die Schwangerschaft und die Geschlechtsreife viele innere Be- ziehungen aufweisen, so dass in einzelnen Punkten die Schwangerschaft als akute Pubertät bezeichnet werden kann. Um der geschichtlichen Genauigkeit gerecht zu werden, muss erwähnt werden, dass von den vielen Arbeitern auf diesem Gebiete schon Halban unabhängig dem Grundgedanken von der weitgehenden Beeinflussung des Gesamtorganismus, insbesondere des Blutes durch die Schwan- gerschaft erfolgreich nachging.

Viele praktische und theoretische Fragen hat Veit noch erörtert. Ins- besondere sei erwähnt die Stellungnahme zur Indikation des Abortes, besonders bei Lungentuberkulose, welche, wie Winter sich ausdrückt, die Grundlage für das praktische Handeln geworden ist.

II

XVIII Zur Erinnerung an Johann Veit.

Auch der operative Kiinstler Veit ist bier allzu wenig zur Sprache gebracht.

Ich fühle mich aber gedrängt, auch seines regen und fruchtbaren Interesses zu gedenken, welches er der neuen und nötigen Richtung der Eugenik und Rassen- hygiene entgegenbrachte, Bestrebungen, welche durch das Archiv für Frauen- kunde und Eugenik von Max Hirsch eine so schätzbare Waffe erhalten haben. Auf diesem Gebiete hat er sich vielfach betätigt. Es bestand für ihn kein Zweifel, dass die Volksgesundheit und Moral in innigem Zusammenhange stehen. So hat er für den Ausschuss für Gesundung des Geschlechtslebens der Provinz Sachsen in aller Stille sehr wertvolle Arbeit als Fachmann geleistet. Auch hierin hat er seine hohe fachliche Begabung und das gleichwertige Pflichtgefühl erwiesen.

Es war vorher die Rede, was er für die Krankheitslehre in seinem Fache und für seine Kranken bedeutete.

Jetzt darf wohl in ganz kurzen Zügen skizziert werden, was er war für die Gesunden, für die Mitarbeiter und die Kollegen.

Sein Wesen prädestinierte ihn besonders zum erfolgreichen Verkehr mit der Jugend; er stand der Natur näher als viele seiner Kollegen. Auch blieb ihm zeitlebens ein naiver, jünglinghafter Zug erhalten. So fand er stets, auch als das Silberhaar zu spriessen begann, wieder Anschluss an seine eigenen Jugend- ziele, aber auch Anschluss an seine jüngeren Mitarbeiter. In natürlichem, fröh- lichem Verkehr hat er doch zielstrebig die Geister immer wieder zur Arbeit, zu ernstem, positivem Schaffen hingelenkt. Selbst empfänglich und lernbegierig hat er die gleiche Richtung in seiner Umgebung zu wecken gewusst. Seine Über- legenheit an Erfahrungen hat niemandem ein drückendes Gefühl verursacht.

Es ist ein Lebensvorzug der Universitätsassistenten, dass es ihnen längere Zeit als in anderen Berufskreisen vergönnt ist: ein reifes Jugendleben zu führen und den ganzen Zauber der Jugendfreundschaft auf sich wirken zu lassen, welche bekanntlich am besten die Lebensprobe besteht. Hierin liegt einer der Vorzüge der Universität. Ein hochstehender Staatsmann hat sich herben Kritiken gegen- über folgendermassen geäussert: Die Universität ist eine Welt für sich und hat ihre eigenen Gesetze. In der Tat: das freiwillige Zusammenarbeiten der Jungen und Alten im Rahmen der Hochschule ist ein heiliges Besitztum, welches unverkümmert bleiben soll. Es war stets vom Übel, wenn sich Aussenstehende, selbst behördliche Personen, in diese seelischen Beziehungen eingemischt haben. Das Zusammenwirken, die Symbiose von Jung und Alt hat auf den Hoch- schulen durch natürliche Organisation die schönsten Enfolge geschaffen. Es ist mehr als ein Bild, dass auch in der grossartigen vorbildlichen Organisation des menschlichen Nervensystems das ungestörte Zusammenwirken der jungen und alten Hirnteile allein zur geistigen Höchstleistung führt (kortikale und infra- kortikale Gehirnteile). Der Jugend wird in empfänglicher Zeit die Erfahrung des gereiften Alters zugeführt, und der erfahrene Lehrer empfängt neuen Auf- trieb, neue Lebensmotive und lebendigen Anschluss an seine besten Jugendjahre.

Für diese Arbeit, mit der heranwachsenden Generation zu einer Richtung zusammenzuwachsen, war Veit durch sein Wesen und seinen Charakter vollauf geschaffen. Allerdings war er auch hierin vom Glücke begünstigt. Seine Schüler: Fromme, R. Freund, Heinemann, Penkert, Leo, Lindemann, Aschner, haben sich dieser Zusammenarbeit verständnisvoll, freudig und tatkräftig an- gepasst. Es war fiir Veit und die Universitat eine stolze Freude, wie die sonnige Persönlichkeit seines Oberarztes Fromme zum vollwertigen Fachmanne heran- wuchs, der uns leider als schweres Kriegsopfer entrissen wurde. Eine Freude war es, dass R. Freund die Uberlieferungen seines Vaters, des erstklassigen Fachmannes, in der Klinik zur Geltung brachte. Von Heinemann pflegte Veit zu sagen: dass er alle Gedanken zur Tat werden liess, kurz nachdem sie erdacht waren. Mit Späherblicken hatte Veit das Talent Aschners entdeckt, welcher

Vortrag. XIX

die Lehre der inneren Sekretion an der Wiener Schule selbst mitschaffend vertreten konnte. Mit väterlicher Freude hat Veit einst gerufen: Ich bin stolz auf Aschner. Schon als die Schatten der Todesgedanken in seinen abendlichen Sinnen auftauchten, sprach er die Worte: Dem Lindemann kann ich wohl ganz die Kranken anvertrauen.

Ein langes Kapitel würde es ausmachen, wollte ich schildern, was Veit den Kollegen und dem Kollegium bedeutete. Wie seine Begabung über das engere Fach hinauswuchs, so war er auch jederzeit am Platze, wo es sich um die Aufgaben der Gesamtfakultät handelte. Beurteilen heisst vergleichen, und er war besonders imstande, durch die lebendigen Eindrücke an anderen, auch ausser- preussischen Universitäten jederzeit mit reifem Urteile zu nützen. Gleich dem unvergesslichen Harnack konnte er auch mit gediegener Geschäftskenntnis dienen. Sein sozialer Verstand verkiimmerte nicht in der Studierstube. Im Hallenser Fakultätskollegium besteht seit langem der löbliche Brauch, dass allə Angelegenheiten in vornehmer Ruhe erörtert werden und dass es keine starren Part:iungen, keine Absperrungen gibt. Es ist ja leider Überzeugung der Selbst- denkenden geworden, dass in der kollektiven Intelligenz der Parlamente viel geistige Kraftleistung gestört und gebunden wird und dass die Unterordnung der Fragen des allgemeinen Wohles unter die starren Kategorien der Parteien dem Volkswohl wenig zuträglich ist. Wird doch mit der Masse das Verantwortungs- gefühl des einzelnen oft ganz proportional vermindert. In diesem Kollegium ganz verantwortlicher Individualitäten hat Veit sich jederzeit als verbindende, als versöhnliche, als zusammenfassende Kraft erwiesen.

Sein Rektorat hat er mit gewohnter Pflichttreue versehen, obwohl damals bereits Unregelmässigkeiten des Herzschlages die Freunde besorgt machen musste. Er hat aber trotz der schweren Zeiten seine hohe Aufgabe ernst genommen und war stets bestrebt, die geistigen Energien der Hochschule, von der die Nation das Höchste erwartet, zu verbinden und würdig zu vertreten. Seine Rektorats- rede über die mangelhafte Anlage war ein Vorbild dafür, dass es zwar Wissens- gebiete, aber nur eine Wissenschaft gibt.

Als der Krieg ausbrach, hat Veit lange Zeit an verantwortlichster Stelle als Lazarettleiter fungiert, und wir alle, die ihn bei der Arbeit gesehen haben, wissen, wie schwierig sein Amt und wie gross sein Pflichtgefühl war. Gewiss hat diese aufregende Tätigkeit seine Gesundheit in letzter Instanz untergraben. Er selbst war sich dessen wohl bewusst; aber es galt für das Vaterland und für das allgemeine Wohl.

Nun ruht er, der im Leben nie rasten wollte. Vergebens erwarten des Morgens auf der Klinik die Mitarbeiter, die Schwestern, die Kranken die An- kunft des seelenvollen Meisters. Schön und erfolgreich war sein Leben, kurz und ohne Plage sein Tod. Mit Stolz sagen wir: er war unser, und mit Pietät geloben wir, dass er unser bleibe. Er bleibt unser lebendiges geistiges Besitztum „Nie gibt die Seele auf, was einst ihr eigen war.“

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Der Geburtenrückgang, seine Ursache und die Mittel zu seiner Bekämpfung. Prakt. Er- gebnisse. V.

Die Serodiagnostik der Gravidität. Berl. klin. Wochenschr.

Die Eklampsie und ihre Behandlung. Berl. klin. Wochenschr.

1914.

Das untere Uterussegment und seine praktische Bedeutung. Zentralbl. f. Gyn. Der septische Abortus und seine Behandlung. Prakt. Ergebnisse. VI. Grundsätze unserer Behandlung des Uteruskrebses. Prakt. Ergebnisse. VI. Eugenik und Gynäkologie. Deutsche med. Wochenschr.

1915. Über Eklampsiebehandlung. Therap. d. Gegenw. Bd. 56.

1916.

Über Fieber bei der Geburt. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Über die Anzeigen der künstlichen Fehlgeburt. Prakt. Ergebnisse. VII. Appendizitis und Schwangerschaft. Med. Klin.

1917.

Technik und Wissenschaft in der Medizin. Hallische Universitätsreden. 4. Halle.

Kaiserschnittfragen. Berl. klin. Wochenschr.

Karl Schroeders Lehrbuch der Geburtshilfe. 10. Aufl. Bonn. 1888. (Mit R. Ols- hausen.)

Handbuch der Gynäkologie. Wiesbaden, 1897—1899.

Gynäkologische Diagnostik. Stuttgart, 1890. |

Die Behandlung der Frauenkrankheiten. Berlin. 1911. (Die 3 letzten Werke mehr- fach in fremde Sprachen übersetzt.) Mitarbeiter bei:

Handbuch der Geburtshilfe von P. Müller. Stuttgart, 1888—1889.

Handbuch der Geburtshilfe von Döderlein. Wiesbaden, 1915—1917.

Abschnitt Gynäkologie in Virchows Jahresbericht der gesamten Medizin. 1878—1896.

From mels Jahresbericht.

Praktische Ergebnisse der Geburtshilfe und Gynäkologie, herausgegeben von Bumm, Döderlein, Franz, Veit.

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Johannes Veit.

Der Jahresbericht hat.emen schmerzlichen Verlust erlitten. Am 8. Juni starb an einem Herzschlag Johannes Veit in säinem 65. Lebensjahre.

Seit dem Jahre 1892 hat er der Redaktion angehört and ünermüdlich sein Interesse, seine Arbeit und seine Gedanken dem Jahresberiehte zugewandt. Wenn ès gelungen ist, in dem Berichte eine vollständige und übersichtliche Zusammenstellung der vynäkologischen Weltliteratur zu schaffen und ihn zu einem imentbehrlichen und. nützlichen. Hilfsmittel wissenschaftlicher Arbeit unseres Faches zu machen, so ist das zum ‚grössten Teile Veits Verdienst.

Redaktion und Verlag werden sich bemühen in: Veits

Geiste weiter zu arbeiten.

; K. Franz.

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Johannes Veit.

Der Jahresbericht hat einen schmerzlichen Verlust erlitten. Am 8. Juni starb an einem Herzschlag Johannes Veit in seinem 65. Lebensjahre.

Seit dem Jahre 1892 hat er der Redaktion angehört und unermüdlich sein Interesse, seine Arbeit und seine Gedanken dem Jahresberichte zugewandt. Wenn es gelungen ist, in dem Berichte eine vollständige und übersichtliche Zusammenstellung der gynäkologischen Weltliteratur zu schaffen und ihn zu einem unentbehrlichen und nützlichen Hilfsmittel wissenschaftlicher Arbeit unseres Faches zu machen, so ist das zum grössten Teile Veits Verdienst.

Redaktion und Verlag werden sich bemühen in Veits Geiste weiter zu arbeiten.

K. Franz.

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XXVII

Fritz Bergmann f.

Im August dieses Jahres erlag Dr. med. h. c. Fritz Bergmann plötzlich einem Herzschlage. Der Tod dieses Mannes ist ein grosser Verlust für die medizinische Wissen- schaft und insbesondere die Gynäkologen haben ihn zu be- klagen. Viele bedeutende gynäkologische Werke sind in Berg- manns Verlage erschienen und wer mit Bergmann zu tun gehabt hat, weiss, wie gross sein persönliches Verdienst an ihnen ist. Er förderte sie mit Uneigennützigkeit und innerer Teil- nahme. In Verhandlungen mit ihm brauchte von Geschäften kaum gesprochen zu werden. Es war, als ob er ein Mann sel, der nur aus Liebhaberei teure Werke verlegte. Seine vornehme Gesinnung und seine liebenswürdigen Umgangsformen haben ihm seine Autoren und Schriftleiter zu Freunden gemacht.

Die Redaktion des Jahresberichtes widmet Bergmann dankbaren Herzens diese Worte der Erinnerung.

Franz.

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I. TEIL.

GYNAKOLOGIE

ahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916.

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I. Lehrbücher.

Referent: Prof. Dr. Stoeckel, Kiel.

1. Baisch, K., Gesundheitslehre für Frauen. Leipzig, Berlin, B. G. Teubner. 2. Gilliam, T. A. et Gilliam, E. M., Textbook of Practical Gynecology. 5. ed. Phila- delphia. 3. Meyer-Ruegg, Hans, Die Frau als Mutter. 5. Aufl. Stuttgart, F. Enke 1915. 4. Strassmann, P., Gesundheitspflege des Weibes. Leipzig, Quelle & Meyer. 2. Aufl. 5. Stratz, C. H., Die Körperpflege der Frau. 3. Aufl. Stuttgart, F. Enke.

II.

Elektrizität, Röntgentherapie, Lichttherapie, Hydro- therapie, Massage, Gymnastik, Heissluftbehandlung, Belastungstherapie, Bäderbehandlung.

Referent: Dr. W. Reusch, Stuttgart.

A. Elektrizität.

L Bangert, Moderne Strahlentherapie mit besonderer Berücksichtigung des Diathermie- verfahrens. Sitzungsber. d. ärztl. Ver. in Frankfurt a. M. Münch. med. Wochen- schrift p. 1197. (Verf. bespricht die natürliche und künstliche Heliotherapie, die Rönt- genbehandlung, die Hochfrequenzströme und das Diathermieverfahren. Die Haupt- indikationen für letzteres werden näher erörtert.)

2. Zur Frage der Elektrodenapplikation beim Diathermieverfahren. Zeitschr. f. physik.- diät. Therap. 1916. p. 271. (Feuchte Zwischenlagen zwischen Elektroden und Haut sind unzweckmässig, die Elektroden sollen direkt auf die entfettete Haut aufgesetzt werden.)

1*

4 Gynäkologie. Elektrizität, Röntgentherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie etc.

3. Hawkins, J. H., Die Behandlung innerer Hämorrhoiden, blutender und villöser Rektumtumoren mittelst hochfrequenter elektrischer Kauterisation. Surg. gyn. and obstetr. Bd. 23. Nr. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 934. (Verf. empfiehlt an Stelle der Elektrokauterisation eine Hochfrequenzelektrode, mittelst deren er gute Resultate bei der Kauterisation von Blasentumoren und bei der Behandlung rektaler Blutungen und Tumoren erzielt hat.)

4. Herzberg, Erich, Über die Tiefenwirkung des elektrischen Stromes bei Thermo- koagulation in der Blase. Folia urologica. Bd. 9. Nr. 3. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 879. (Beim Studium der durch Thermokoagulation bei Hunden bedingten Gewebs- veränderungen in der Blasenwand ergaben die mikroskopischen Untersuchungen: Bei punktförmiger Berührungsstelle verteilt sich der Strom von dieser strahlenartig und gleichmässig. Die koagulierte Partie entspricht daher einer Halbkugel, deren Mittelpunkt die Berührungsstelle der Elektrode ist. Der Radius des im kystoskopischen Bild durch seine gelblichweisse Farbe in der hellroten Schleimhaut deutlich sichtbaren Thermo- koagulationskreises entspricht der grössten Tiefenwirkung in das Gewebe. Die durch die Elastizität und die Füllung der Blase bedingte Verzerrung des Koagulationskreises kann praktisch vernachlässigt werden. Die Tierversuche lassen sich ohne weiteres auch auf den Menschen übertragen.)

5. Jenckel, Elektrolyse zur Behandlung von Strikturen. Sitzungsber. d. ärztl. Ver. in Hamburg. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 572. (Nach dem Vorgang von Newman, der bei Harnröhrenstrikturen gute Resultate sah, hat er in einem Falle von Ösophagus- stenose (Salzsäurevergiftung) so überraschend gute Erfolge gesehen, dass er die Methode dringend empfiehlt.)

6. Kahane, Max, Über palpatorische Anwendung elektrischer Ströme. Med. Klin. 1915. Nr. 42. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 317.

7. Kelly und Neill, Kauterisation und Elektrokoagulation der Blasengeschwülste. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 10. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 723. (Bei sehr ausgedehnten Papillomen ist die blutige Eröffnung der Blase mit gründlicher Exstir- pation der Geschwulst angezeigt. Für alle andern Fälle, besonders für die nach allen operativen Methoden auftretenden Rezidive, ist die Elektrokoagulation die Methode der Wahl.)

8. Kretschmer, H. L., Elektrokoagulationsbehandlung der Blasentumoren. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 13. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 723. (Maligne Tumoren sind von der Elektrokoagulationsbehandlung auszuschliessen. Bei benignen Geschwülsten wurden nur gute Erfolge erzielt. Das Verfahren ist dem operativen Ein- greifen vorzuziehen.)

9. *Lindemann, Diathermiebehandlung gynäkologischer Erkrankungen. Prakt. Ergebn. d. Geb. u. Gyn. 7. Jahrg. Heft 1.

10. Schneller, A., Über galvanische Nerven-Muskelerregbarkeit in der Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Erlangen 1914. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 968.

11. Thelen, Gottfried, Die kystoskopische Diagnostik der Blasengeschwülste und ihre Behandlung durch Elektrokoagulation. (Kystoskopie an der Kölner Akademie für praktische Medizin: Dr. G. Thelen.) Festschrift zur Feier des 10jahrigen Bestehens der Akademie für praktische Medizin in Köln. Bonn. A. Marcus und E. Weber. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn: p. 140.

Lindemann (9) fasst seine Erfahrungen über Diathermiebehandlung gynäkologischer Erkrankungen in folgende Sätze zusammen: Die Diathermie leistet Gutes bei allen chronischen Entzündungen des Beckenbindegewebes, des Bauchfells und der Adnexe. Ovarielle, bei der Durchwärmung des Beckens auf- tretende Reizerscheinungen können mit Röntgenstrahlen oder Luteoglandol be- kämpft werden. Hartnäckige Schwielen und Narbenbildung, besonders die strang- förmige Parametritis posterior, lassen sich teils allein durch Diathermie, teils in Kombination mit Fibrolysininjektionen und Quecksilberbelastung sehr günstig beeinflussen. Die schmerzstillende Wirkung und die damit verbundene psychische Einwirkung auf die Patienten ist eine ausgezeichnete. Ferner hat sich die Therapie bewährt als Unterstützung aller auf Anregung der Ovarialfunktionen hinzielenden Medikationen (Novarial). Gute Resultate wurden ferner erzielt bei chronischer

Elektrizität, Röntgen- und Radiumtherapie. 5

Vulvovaginitis kleiner Madchen, und die Behandlung der akuten Vulvovaginitis wurde wesentlich abgekürzt. Aus allem geht hervor, dass die Diathermie eine wesentliche Bereicherung unserer gynäkologischen Therapie darstellt.

B. Röntgen- und Radiumtherapie.

a) Physikalische und technische Arbeiten.

*Christen, Th., Landläufige Irrtümer über Strahlenmessung. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 452.

Fernau, A., Über die Herstellung von Radiumträgern. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 527.

Fiirstenau, K., Über die Kühlung von Röntgenröhren mit siedendem Wasser. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 14. (Siedendes Wasser bedeutet noch immer für die Temperatur der Antikathode eine Abkühlung und sichert der Röhre beste und kontrastreichste Strahlung. Beschreibung eines betriebssicheren ‚„Siedekühlers‘‘.)

*Glocker, R., Eine neue Methode zur Intensitäts- und Härtebestimmung von Röntgen- strahlen. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 24. 1916.

Graetz, L., Physikalisches über Röntgenstrahlen und Radioaktivität. Sitzungsber. d. ärztl. Ver. in München. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 1127.

Keene, Bedeutung der Grenzen der Strahlenbehandlung in der Gynäkologie. Med. Rev. 11. Nov. 1916. p. 877.

Koch, F. G., Die Röntgenröhre nach Dr. J. E. Lilienfeld. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 23.

Lasser, K., Die Röntgenstrahlenerzeugung in der neuen gasfreien Röhre und Spezial- apparate zu ihrem Betriebe für Diagnostik und Therapie. Vortrag. Berl. klin. Wochen- schrift Nr. 13. p. 334.

Lindemann, W., Siederohr und Tiefentherapie. Zentralbl. f. Gyn. p. 497. (Das Müller-Siederohr übertrifft an Lebensdauer und Konstanz alle, von dem Verf. ge- brauchten, andern Röntgenröhren, Coolidge-Röhre noch nicht versucht.)

Loose, G., Die Müllersche Heizkörpersiederöhre. (Der Heizkörper, der das an die Antikathode herangebrachte Wasser zum Sieden bringt, wird elektrisch betrieben. Eine automatische Einrichtung besorgt seine Ausschaltung, sobald die Röhre ein- geschaltet wird.) Deutsche med. Wochenschr. Nr. 18.

. Meyer, F. M., Das Fürstenausche Intensimeter. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 473.

Nordentoft, S., Om Röntgenbehandling af oudartede Sviilster. (Über Röntgen- behandlung von bösartigen Geschwülsten. 4 Fälle von Cancer mammae.) Ugeskrift for Laeger. p. 287—308. Kopenhagen. (O. Horn.) Schmidt, H. E., Zur Dosierung der Röntgenstrahlen. Deutsche med. Wochenschr. 1915. Nr. 49. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 223. (Verf. tritt warm für die Anwendung der S. N.-Tabletten ein, die auch heute noch allen andern Dosierungsmethoden bei weitem vorzuziehen sei.)

Schwarz, G., Über den Ersatz von Röntgenplatten durch Bromsilberpapiere. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 32.

v. Seuffert, Zur Physik der gynäkologischen Strahlentherapie. Gyn. Gesellsch. zu München. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 130.

. Physikalisch-technische Voraussetzungen der Strahlentiefentherapie. Vortrag. (Nichts

Neues.) Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 30. p. 847.

Sommer, E., Radiumskizzen I. Korrespondenzbl. f. Schweiz. Ärzte. Nr. 40. (Kurze Übersicht der wichtigsten Radiummesseinheiten. Vergleichende Gehaltstabelle des Radiums und seiner gebräuchlichsten Salze.)

Sommerfeld, A., Die medizinischen Röntgenbilder im Lichte der Methode der Kristall- interferenzen. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 33. (Vortrag.)

. Die Wellenlänge der Röntgenstrahlen als Härtemass. Fortbildungsvortrag. Münch.

med. Wochenschr. p. 458.

Voltz, F., Über ultrapenetrierende Röntgenstrahlen. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 502. (Nichts Neues.) *Wachtel, H., Über die Inkonstanz der Strahlungen der heutigen Röntgenröhren

6 Gynäkologie. Elektrizität, Röntgentherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie etc.

und Dosierungsversuche mit dem Fürstenauschen Selenintensimeter. Strahlen- therapie. Bd. 7. p. 491.

22. Wintz, H., Eine automatische Regenerierung der Röntgenröhre. Münch. med. Wochen- schrift. Nr. 11. p. 382.

23. *— Die geerdete Röntgenröhre, eine Spezialröhre für Tiefenbestrahlung. Münch. med. Wochenschr. Nr. 49. p. 1719.

24. *— und L. Baumeister, Das zweckmässige Filter der Röntgentiefentherapie. Münch. med. Wochenschr. Nr. 6. p. 189.

Christen (1) bespricht verschiedene ‚‚landläufige Irrtümer‘ über Strahlen- messung und kommt dabei zu folgenden Schlusssätzen:

l. Aus der Tatsache, dass eine absorbierende Schicht sehr dünn ist, folgt nicht, dass die von ihr absorbierte Energiemenge unabhängig wäre vom Härte- grad. Der Unterschied gegenüber der dicken Schicht besteht bloss darin, dass sich die Exponentialformel in eine einfache Proportionalität umwandelt. Eine Messung der Flächenenergie unabhängig vom Härtegrad ist bis heute nur mit dem Integral-Iontometer möglich.

2. Die Heterogeneität ist bei den modernen Apparaten weit grösser als früher. Deshalb wurde es auch nötig, für diese früher belanglose Grösse ein ein- faches und einwandfreies Mass aufzustellen.

3. Nur nach den Angaben des Integral-Iontometers können korrekte Ab- sorptionskurven direkt aufgezeichnet werden. Dagegen kann man auch aus den bisher veröffentlichten scheinbaren Absorptionskurven, wenn sie unter Ver- meidung selektiver Absorption aufgenommen wurden, durch Integration mit dem ° Planimeter die wahren Absorptionskurven ableiten.

4. Wenn man mit einem Reagens eine Dosis, d. h. den Differentialquotienten der Flächenenergie nach der Tiefe bestimmt hat, so darf man diese Grösse nicht noch einmal nach der Tiefe differenzieren, um daraus wieder eine Dosis abzuleiten.

5. Strenge quantitative Betrachtungen über das Röntgenspektrum berich- tigen unzutreffende Vorstellungen über Filterwirkung.

6. Zur Beurteilung der Störungen, welche die Sekundärstrahlen (Fluores- zenzstrahlung und Streustrahlung) bei allen Absorptionsmessungen hervorbringen, ist die Beschreibung diesbezüglicher Versuche mit allen Einzelheiten wieder- zugeben.

Glocker (4) bespricht die bisherigen Härtemessmethoden und stellt die Bedingungen auf, denen jede exakte Härtemessung heterogener Röntgenstrahlen genügen muss. Es wird eine auf dem Sekundärstrahlungsprinzip beruhende direkte experimentelle Methode der Strahlenanalvse angegeben und ein dement- sprechend konstruierter Apparat (Analysator) näher beschrieben, dessen prak- tische Anwendung sodann an einigen experimentellen Beispielen (Filterwirkung) erläutert wird.

Wachtel (21) kommt durch Absorptionsmessungen zu dem Ergebnis, dass die Röhren der heutigen Therapiebetriebe nicht einmal während einer und der- selben Bestrahlung gleichmässige Strahlungen aussenden. Die Intensität und die Härte der Strahlungen wechseln, während die Röhre eingeschaltet ist, und zwar regellos zum besseren oder zum schlechteren. Fast jede Einschaltung der Röhre bringt bei demselben Instrumentar eine andere Strahlung heraus. Die Schwan- kungen der Konstanz sind, in Härte- und Oberflächendosiszahlen ausgedrückt, oft gering, für die physiologische Wirkung der Strahlung aber von beträchtlicher Bedeutung. Bei der Messung mit dem Intensimeter genügt es nicht, bei einer Bestrahlung einmal zu messen. Es müssen bei seiner praktischen Anwendung bewusst Fehler in Kauf genommen werden. Es wäre aber ein vorzügliches In- strument für die ganz konstanten Röhren der Zukunft.

-Wintz (23) beseitigt die elektrostatischen Aufladungen der Glaswand der Röntgenröhren durch eine zur Erde abgeleitete, in einem besonderen Ansatz ein-

Röntgen- und Radiumtherapie. ` l 7

geschmolzene Elektrode. Dadurch wird ein Durchschlagen der Röhren ver- mieden. Die Röhre soll frei von elektrischen Aufladungen sein, so dass man sie während des Betriebs mit der Hand anfassen kann.

Wintz und Baumeister (24) fanden, dass ein Zinkfilter von 0,5 mm Dicke für die Tiefentherapie geeigneter ist als das 3 mm dicke Aluminiumfilter. Die Verhältniszahlen, die sich bei Verwendung von 3 mm Aluminium und 0,5 mm Zink aufstellen lassen, sind folgende: um die gleiche Dosis auf der Haut mit Alu- minium- und Zinkfilter zu erreichen, muss bei Zink 3—31/,mal so lang bestrahlt werden. In einer Tiefe von 8—10 cm hat sich jedoch das Verhältnis auf 1:2 = Aluminium : Zink erniedrigt. Appliziert man daher bei der Verwendung eines Zinkfilters von 0,5 mm Dicke der Haut die gleiche Dosis wie bisher bei Aluminium, so wird man in der Tiefe gerade die doppelte Dosis wie bei Aluminium erreichen. Die klinischen Erfolge haben auch die experimentellen Angaben vollauf bestätigt. Die Messungen in der Scheide und im Rektum mit Iontoquantimeter und Kien- böckstreifen stimmten mit den experimentellen Angaben überein. Gewöhnlich wurden 3 Felder von 8 cm Durchmesser nebeneinander von der einen zur anderen Darmbeinschaufel reichlich bestrahlt, event. auch 2 Felder vom Rücken her ge- geben. Der durchstrahlte Kegel war somit ein recht grosser. Die Bestrahlungs- dauer betrug bei Röntgenabstand 23 cm und Belastung 3 Milliampere 50—60 Mi- nuten pro Feld. Bei keiner der bis jetzt bestrahlten 85 Patienten wurde eine Reizung beobachtet, ein Beweis, dass die Zeit der mehr als dreifachen Erythem- dosis der Aluminiumfiltrierung bedeutend überschritten werden kann.

b) Biologische und histologische Arbeiten.

1. *Adler, Morphologische Kennzeichen für die Radiumempfiudlichkeit der Karzinome des weiblichen Genitals. Zentralbl. f. Gyn. p. 673.

2. Arneth, Über Blutveränderungen bei der Strahlentherapie. Deutsche med. Wochen- schrift p. 660.

3. *Arnold, Über Blutveränderungen bei der Tiefenbestrahlung maligner Tumoren. Münch. med. Wochenschr. p. 149. Nr. 5.

4. Blumenthal und Karsis, Über die biologische Wirkung der Röntgenstrahlen auf Mäuse. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 39. (Unfiltrierte Strahlung von höheren Härtegraden, in Dosen, die sich unterhalb derjenigen halten, welche bei der mensch- lichen Tiefentherapie in einer Sitzung angewendet werden, hat eine deletäre Wirkung bis zur Tötung auf den ihr ausgesetzten Mäuseorganismus. Über eine bestimmte Grenze hinausgetriebene Härtung ist dann wieder begleitet von einer Abnahme der schädlichen Wirkung.)

5. Fraenkel, Sigmund und Edine Fürer, Kritische Studien zur experimentellen Therapie maligner Neoplasmen. (7. Mitteilung: Über die angebliche Immunität rönt- genbestrahlter Tiere.) Wien. klin. Wochenschr. Nr. 26.

6. Frank, E., Aleukia haemorrhagica. (Aplastische Anämie beim Menschen durch Benzol- dämpfe und Röntgenstrahlen.) Berl. klin. Wochenschr. 1915. Nr. 37 u. 41. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1916. p. 111.

7. Grünberg, Marie, Über die Erzeugung aplastischer Blutbilder bei Leukämie durch Röntgenbestrahlung. Inaug.-Diss. Breslau, 1. Juni 1916.

8. *Gudzent, F. und Herschfinkel, Versuche über die angebliche Organaffinität von Thorium X. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 519.

9. Hausmann, W., Über die Verwendung von Blutagarplatten bei Bestrahlungsver- suchen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 40.

10. Uber Hämolyse durch Radiumstrahlen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 41. p. 1289. (In Agarplatten suspendierte rote Blutkörperchen werden durch Radiumstrahlung hämolysiert. Diese Wirkung auf die Erythrozyten ist der Bestrahlung zuzuschreiben.)

11. *Hüssy und Herzog, Die Abwehrfermente nach Karzinombestrahlung. Zentralbl. f. Gyn. p. 886.

12. *Mayer, R., Inwieweit stören Knochen in der Uberschicht die Bestrahlung der unter ihnen liegenden Gewebe? Strahlentherapie. Bd. 7. p. 515.

8 Gynikologie. Elektrizitat, Rontgentherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie etc.

13. Milton Portis, M., Blutveränderungen durch Röntgenstrahlen und Angabe eines Schutzapparates. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 90. Nr. 1. 1915. Juli. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 375. (Verminderung der Leukozyten, relative Vergrösserung der Lymphozyten mit verschiedenen Formveränderungen, geringe Herabsetzung des Hamo- globingehaltes, in einigen Fallen eine geringe Zahl von Myelozyten. Als Schutz gegen die Schädigungen durch die Röntgenstrahlen wird ein überall von dicker Bleilage um- schlossener, enger Aufenthaltsraum (mit Bleiglasfenster) angegeben.)

14. Pentimalli, F., Über die Wirkung des Mesothoriums auf den Mäusekrebs. Zieglers Beitr. z. pathol. Anat. u. allg. Pathol. Bd. 59. Heft 3.

15. Rieder, H., Röntgenuntersuchung bebrüteter Vogeleier. Fortschr. a. d. Geb. d. Rönt- gentrahlen. Bd. 23. Heft 5. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 375.

16. Schmitt, L., Über das Verhalten der Blutgerinnung unter der Einwirkung der Röntgen- strahlen und der radioaktiven Substanzen. Inaug.-Diss. München, September 1916.

17. Schöne und Schmidt, Ist die biologische Wirkung der von der Röntgenröhre aus- gehenden Strahlen abhängig von dem Aggregatzustand der bestrahlten Zellen? Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 137. 1.—3. Heft. (Zur Lösung dieser Frage liessen Verff. auf ge- frorenen Mäusetumorbrei die Röntgenröhre einwirken. Esergab sich, dass in gefrorenem Zustande ausserhalb des Körpers bestrahltes Geschwulstgewebe unter dem Einflusse der Röntgenstrahlen seine Entwicklungsfähigkeit einbüssen kann.)

18. Schweitzer, Bernhard, Veränderungen am Blute nach Mesothoriumbestrahlungen. Münch. med. Wochenschr. Nr. 10. p. 341.

19. *— Verbreitung von Mesothoriumenergie im Körper der therapeutisch Bestrahlten nachgewiesen durch Photoaktivität. Münch. med. Wochenschr. Nr. 16. p. 560.

20. *Sippel, A., Idiosynkrasie gegenüber Röntgenstrahlen. Zentralbl. f. Gyn. p. 857.

Adler (1) hat sich die Frage gestellt, ob ein Zusammenhang zwischen dem verschieden günstigen Erfolg der Radiumbehandlung des Gebärmutterkrebses und der anatomischen und histologischen Eigenart der einzelnen Karzinome be- steht. Durch die Beantwortung dieser Frage hofft er feststellen zu können, welche Art von Karzinomen sich für die Radiumbehandlung mit Aussicht auf Erfolg eignet.

Nach Ausscheidung der Korpuskarzinome, die nach der Ansicht des Verf. eine Sonderstellung einnehmen, teilt er die Kollum- und Scheidenkarzinome in 2 Klassen ein. 1. Karzinome mit primär drüsigem Bau und 2. Karzinome mit primär solidem Bau. Die letzteren wiederum werden eingeteilt in solche von niederer, mittlerer und höherer Reife.

Die primär drüsigen Karzinome geben die schlechteste Prognose. Von 14 Fällen ist kein einziger geheilt. Innerhalb der Gruppe der primär soliden Karzinome hat sich gezeigt, dass die höchst ausgereiften Tumoren die besten Resultate gaben, die am wenigsten differenzierten in der erdrückenden Mehrzahl der Fälle auf die Dauer unbeeinflusst blieben.

Verf. resümiert:

l. Karzinome niederster und niederer Reife sind prinzipiell von der Strahlen- behandlung auszuschliessen.

2. Karzinome mit lymphatischer Propagation reagieren wesentlich schlechter auf die Radiumbehandlung als plexiform wachsende.

3. Für die Radiumbehandlung wenig geeignet erscheinen die reich vasku- larisierten und bindegewebsarmen Tumoren.

Arnold (3) untersuchte die Einwirkung der Tiefenbestrahlung auf die morphologischen Bestandteile des Blutes und kommt dabei zu folgenden. Re- sultaten:

1. Auf die Tiefenbestrahlung hin reagiert der menschliche Organismus mit Veränderungen, die wir im Blut nachweisen können, und zwar sieht man ent- weder direkt nach den Bestrahlungen oder nach einer gewissen Latenzzeit vorüber- gehend eine Alteration der Gesamtzahl der weissen Zellen, die nach scinen Be- obachtungen sehr häufig in Form einer Hyperleukozytose zum Ausdruck kommt.

Röntgen- und Radiumtherapie. 9

Gleichzeitig damit treten, analog der Tierversuche Heinekes, auch in der Mor- phologie des Blutbildes Veränderungen auf, die sich vor allem durch einen Lympho- zytenschwund und Vermehrung der neutrophilen Leukozyten, sowie auch ge- legentlich durch gehäuftes Auftreten von Knochenmarkszellen geltend machen. 2. Wiederholte Bestrahlungen zeigen im allgemeinen die gleiche Alteration der Leukozytenkurve, nur in abgeschwächterem Masse. Im Anschluss an relativ rasch aufeinanderfolgende Bestrahlungen sieht man häufig ein allmähliches Sinken der Gesamtleukozytenzahl unter die Norm als Ausdruck einer gewissen Erschöpfung ‘der Blutbildungsstätten.

Aus diesen Beobachtungen ergeben sich für die praktische Anwendung der Tiefentherapie folgende Forderungen:

a) bei wiederholten intensiven Bestrahlungen fortlaufend die Anzahl der Leukozyten zu bestimmen, zum mindesten vor und nach jeder Be- strahlung ;

b) das Blutbild sowohl vor der ersten Bestrahlung, wie auch späterhin in gewissen Abständen auf pathologische Veränderungen hin zu untersuchen.

Findet man subnormale Werte der Gesamtleukozytenzahl (unter 4000)

oder ein gehäuftes Auftreten von pathologischen Bestandteilen (Knochenmarks- zellen), dürfte es zweckmässig sein, mit den Bestrahlungen auszusetzen, bis das Blut wieder annähernd normale Beschaffenheit zeigt. Arnold glaubt, damit am sichersten das Auftreten von Spätschädigungen durch Röntgenstrahlen ver- hindern zu können.

Gudzent und Herschfinkel (8) haben durch Versuche festgestellt, dass bei bestimmtem Gewichtsverhältnis von Flüssigkeit (physiologische Kochsalz- lösung oder Blut) zu den drei tierischen Organen Milz, Knochenmark und Muskel keine Anhäufung des Thorium X in diesen Organen stattfindet. Ein Verteilungs- verhältnis, wie es bei Injektion von Thorium X in dem Tierkörper beobachtet worden ist, konnte nicht gefunden werden.

Hüssy und Herzog (11) kommen beim Studium der Abwehrfermente nach Karzinombestrahlungen zu folgenden Resultaten:

l. Die Abderhaldenreaktion hat bei bestrahlten Karzinomfällen fast immer mit dem klinischen Verlaufe übereingestimmt.

2. Eine Kontrolle des Bestrahlungserfolges ist dadurch in gewissem Sinne möglich, ebenso eine vorsichtige Prognosenstellung. Allerdings sind Fehlresultate denkbar und werden ab und zu vorkommen.

3. Fast alle klinisch geheilten Fälle haben einen negativen Reaktionsaus- schlag gegeben, die anderen einen positiven.

4. Bei bestrahlten Patienten findet vielleicht eine Verzögerung in der Bildung der Abwehrfermente statt. Sie fehlen aber nicht andauernd, sondern sind sicher einige Zeit nach der Bestrahlung nachzuweisen.

5. Bei fortgeschrittenen Fällen kann die Reaktion negativ ausfallen. Auf jeden Fall ist mit dem Serum von diesen Kranken der Ausschlag meist ausser- ordentlich schwach und. undeutlich.

Mayer (12) hat die Frage aufgeworfen, inwieweit Knochen in der Über- schicht die Bestrahlung der unter ihnen liegenden Gewebe stören? Da die Viel- felderbestrahlung mit jedem neuen Feld einen wesentlichen Gewinn an Tiefen- dosis erzielt, ist die Frage berechtigt, ob die über Knochen liegenden Felder als wesentlich minderwertig zu betrachten sind. Die Versuche ergaben, dass in der Überschicht der zu bestrahlenden Gewebe liegende Skelettteile von gutem und mittelmässigem Therapielicht bloss 10—25°/, absorbieren. Es besteht also kein Grund, den Knochen bei der Wahl der Bestrahlungsfelder auszuweichen.

Schweitzer (19) hat experimentell erwiesen, dass bei örtlicher Bestrahlung des Menschen mit Mesothorium fernab vom primären Bestrahlungsbereich eine

10 Gynäkologie. Elektrizität, Röntgentherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie etc.

vom Mesothorium ausgegangene strahlende Energie aufgespeichert wird, die durch ihre photoaktive Eigenschaft uns sichtbar gemacht werden kann. Wir müssen also bei der therapeutischen Anwendung des Mesothoriums mit einer weiten Verbreitung im Körper und einer Ladung gewisser Organteile mit einer nicht geringen Energiemenge rechnen, welche sogar wochenlang anhält. Bei längerem Fortsetzen der Bestrahlung ist deshalb unzweifelhaft eine Summation der Wirkung zu erwarten. Die Mesothoriumdosis muss also auf das unbedingt notwendige Minimum beschränkt werden.

Sippel (20) erbringt einen unzweideutigen Beweis für die individuell ver- ` schiedene Empfindlichkeit der Haut gegen Röntgenstrahlen. Zwei 75jährige Frauen, die in ihrem körperlichen Zustand einander völlig glichen, wurden wegen Mammakarzinoms ungefähr gleichzeitig, und völlig gleichartig bestrahlt. Die eine erlitt eine schwere Verbrennung 3. Grades, während die andere, die sogar etwas mehr Strahlen bekommen hatte, nur eine leichte Pigmentierung davontrug.

Die Verbrannte war eine Blondine mit hellem Teint, die andere eine Dunkel- haarige mit dunklem Teint.

c) Diagnostische Arbeiten.

l. v. Bergmann, Die Bedeutung der Radiologie für die Diagnostik der Erkrankungen des Verdauungskanals. Archiv für Verdauungskrankheiten mit Einschluss der Stoff- wechselpathologie und der Diätetik. Bd. 22. Heft 3 u. 4.

2. Freud, J., Röntgendiagnose des typischen primären Sarkoms des oberen Dünndarms. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 31.

3. Graessner, Der röntgenologische Nachweis der Spina bifida occulta. Festschrift zur Feier des 10jährigen Bestehens der Akademie für praktische Medizin in Köln. Bonn, A. Marcus u. E. Webers. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 279.

4. Hasselwander, A., Über die Anwendung und den Wert der stereo-röntgenogramme- trischen Methode. Münch. med. Wochenschr. p. 761.

5. Holzknecht, Lilienfeld und Pordes, Die radiologische Darstellung der Ursprünge von Fistelgängen mittelst einer vereinfachten und verbesserten Füllungstechnik. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 16.

6. Kaestle, C., Zur Technik der röntgenoskopischen Magenuntersuchung. Münch. med. Wochenschr. p. 968.

7. Lenz, E., Zur Methodik der abdominalen Röntgendurchleuchtung. Münch. med. Wochenschr. p. 598.

8. Meyer, Willy, Die Bedeutung der X-Strahlen für die Diagnose der Uretersteine. Med. record. Bd. 88. Nr. 26. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 417.

9. Perlet, Uber eine einfache und rasche Bestimmung der Röhrenhärte bei Röntgen- aufnahmen. Korrespondenzbl. f. Schweiz. Ärzte. Nr. 36 u. 37.

10. Potocki, Laquerriere und Delherne, Die Radiographie des Fötus „in utero”. Journ. de med. de Paris 1914. Nr. 9. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 261. (Die Verff. führen aus, dass man heutigentages in der Lage ist, den Fötus in den beiden letzten Monaten der Schwangerschaft durch die Röntgenstrahlen sichtbar zu machen. Man erhält oft nicht nur ein sehr deutliches Bild der Wirbelsäule und des Kopfes, sondern auch der Rippen und Extremitäten, der Hände inkl. Finger und Füsse. Häufig erhält man gute Bilder auch schon im 6. und 7. Monat. Den Verff. ist es sogar gelungen, den Fötus mit 4!/, Monaten zu radiographieren.)

ll. Rubin, J. C., Die X-Strahlendiagnose in der Gynäkologie unter Zuhilfenahme von intrauterinen Kollargolinjektionen. Surg., gyn. and obstetr. Bd. 20. Nr. 4. Ref. Zentral- blatt f. Gyn. p. 757.

12. Schütze, J., Die röntgenologische Darstellbarkeit der Gallensteine. Sitzungsber. d. Ver. ärztl. Gesellsch. zu Berlin. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 536.

13. Trendelenburg, W., Die Adaptationsbrille, ein Hilfsmittel für Röntgendurchleuch- tungen. Münch. med. Wochenschr. p. 245.

14. Vogl, Die arteriellen Gefässverbindungen eineiiger Zwillinge im Röntgenbilde. Fortschr. a. d. Geb. d Röntgenstr. Bd. 24.

15. Woodall, © W., Einige Probleme der Röntgendiagnose der Harnsteine. Albany med. Ann. Bd. 37. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 638.

Röntgen- und Radiumtherapie. II

d) Klinische und therapeutische Arbeiten.

(Die Strahlenbehandlung der Myome und Uteruskarzinome wird in einem speziellen Kapitel (Kap. X) referiert. Die betreffenden Arbeiten werden daher hier nur mit dem Titel an-

l.

22.

23.

geführt.)

Adler und Amreich, Das Radiumexanthem. . Gyn. Rundschau. 9. Jahrg. (All- gemeines Exanthem im Anschluss an Radiumbestrahlungen bei Uteruskarzinom. 2 Fälle.)

Alexander-Katz, Edith, Die Röntgentiefentherapie bei tuberkulöser Pleuritis. Inaug.-Diss. Erlangen 1915.

van Allen, Über die Beziehung der Röntgenologen zum Krankenhaus. (Journ. of the Amer. Med. Assoc. Januar.) Ref: Zentralbl. f. Gyn. p. 375.

Allmann, Zur Behandlung des Gebärmutterkrebses. Zentralbl. f. Gyn. p. 129. (Unter- bindung beider Arteriae hypogastricae, Exstirpation beider Adnexe, unter Zurück- lassen des karzinomatösen Uterus. Radium- und Mesothoriumbestrahlung per vaginam.) Bergonié, Die indirekte Uberempfindlichkeit gegen X-Strahlen. Akademie der Wis- senschaften in Paris. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 800. (Beobachtete einen Fall, bei dem, nach der Abheilung einer Radiodermatitis, eine ausserordentlich ge- steigerte Empfindlichkeit gegen Röntgenstrahlen bestand, und stellt diese Erscheinung in Parallele mit der Anaphylaxie. Physikalische Anaphylaxie !)

Beuttner, Die Behandlung der Uterusfibrome und der hämorrhagischen Metropathien durch Röntgenstrahlen und ihre Resultate. Rev. méd. de la Suisse romande. p. 553. Bumm und Schäfer, Erfahrungen über die Strahlenbehandlung der Genitalkarzi- nome. Arch. f. Gyn. Bd. 106. Heft 1.

Bruegel, Die Beeinflussung des Magenchemismus durch Röntgenstrahlen. Münch. med. Wochenschr. p. 670. (Die Bestrahlung bewirkt eine Herabminderung der Säure- werte, sowohl der Gesamtazidität, als auch der freien HCl, jedoch nicht immer im gleichen Verhältnis. Am raschesten tritt dieser Effekt ein bei Hyperchlorhydrie, bei der weder klinisch noch röntgenologisch Ulcera nachzuweisen sind.)

Döderlein, Der gegenwärtige Stand der Strahlenbehandlung in der Gynäkologie. Vortrag. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 30. p. 847.

Douglas C. Moriarta (Saraloga Springs, N. Y.), Radium. Med. record. Bd. 79. Nr. 10. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 776. (Nichts Neues.)

. Falk, Zur Röntgenbehandlung der Peritonealtuberkulose bei eröffneter Bauchhöhle.

Berl. klin. Wochenschr. Nr. 24.

Fischer, W., Beitrag zur Röntgentiefenbestrahlung. Münch. med. Wochenschr. p. 954. (Neue Röntgenröhre mit flächenhaftem, ca. 3!/,cm breitem Focus, grosser Kathode und Wasserkühlung.)

Flatau, Erfahrungen über die Strahlenbehandlung des weiblichen Genitalkarzinoms. Sitzungsber. d. ärztl. Ver. in Nürnberg. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 1268. Vorläufige Ergebnisse der Strahlenbehandlung des Gebärmutterkrebses. Strahlen- therapie. Bd. 7. p. 289.

Fraenkl, Manfred, Die schmerzstillende Wirkung der Röntgenstrahlen. Med. Klin. Nr. 15.

Frank, Die Entwicklung der Röntgentherapie, besonders der gynäkologischen Tiefen- therapie. Vortrag. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 20. p. 719.

Frank, E. Simpson, Radium in the treatment of Cancer and various other Diseases of the skin. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. 1916. Nr. 21.

Frank, R. T., Die Wahl zwischen Operation und Strahlenbehandlung von Uterus- myomen. Amer. Journ. of Obst. Bd. 72. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 224.

Franz, K., Die Behandlung der klimakterischen Blutungen mit Röntgenstrahlen. Therap. d. Gegenw. März.

*Friedrich und Krönig, Die Strahlenbehandlung des Brustkrebses in einer einmaligen Sitzung. Festlegung der Karzinomdosis. Münch. med. Wochenschr. p. 1445. Goetz, Peter, Myom und Röntgenbehandlung. Inaug.-Diss. Berlin 1916. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 911.

Heimann, Fritz, Zur Strahlentiefenwirkung. Berl. klin. Wochenschr. 1915. Nr. 47. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 222.

Strahlentiefenwirkung. Sitzungsber. d. gyn. Gesellsch. zu Breslau. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 119. (An der Hand von 2 Vulvakarzinomen, die tief in die Umgebung hinein-

12

49.

Gynäkologie. Elektrizität, Röntgentherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie etc.

wucherten, wird die ausgezeichnete Wirkung der Technik der Breslauer Klinik dar- gelegt.)

. Heimann, Fritz, Rückblicke u. Ausblicke der Strahlentiefentherapie bei gutartig.

u. bösartig. Erkrank. d. weibl. Sexualorgane. Berl. klin. Wochenschr. p. 1025. Vortrag.

. Kystoskopie und Bestrahlungserfolge bei inoperablem Uteruskarzinom. Berl. klin.

Wochenschr. 1916. Nr. 12. Hirsch, Henri, Die Röntgenbestrahlung nach chirurgischen Eingriffen und ihre Technik. Deutsche med. Wochenschr. 1916. Nr. 26.

27. Radiotherapeutische Fragen und Forderungen in der Gynäkologie. Sitzungsber.

d. geburtsh. Gesellsch. zu Hamburg. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 996. Vortrag. Hoffmann, E., Über die Bedeutung der Strahlenbehandlung in der Dermatologie, nebst Bemerkungen über ihre biologische Wirkung. Strahlentherapie. Bd. 7. Heft 1.

29. Klaus, Technik der vaginalen Tiefenbestrahlung. Fortschr. d. Röntgenstr. 23.

Heft 4. (Am Lagerungstisch wird ein Gestell aus Holz einem Reck ähnlich be- festigt, an dem waschbare leinene Säcke zum Halten der Beine angebracht sind und auch die Gummischutzdecken zum Abdecken der Patientin befestigt werden.) Hüssy, P., Theorie und Praxis der Strahlentherapie in der Gynäkologie. Gyn. Rund- schau. 1916. p. 48. (Vortrag.)

John, W., Technik und Erfolge der einzelnen Autoren bei der Behandlung der Myome und hämorrhagischen Metropathien mit Röntgenstrahlen. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 300.

Jung, Über Strahlentherapie. Sitzungsber. d. gyn. Gesellsch. der deutschen Schweiz. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 288. (Demonstration einiger Fälle.)

Klein, G., Methodik und mehrjährige Erfahrung der kombinierten Aktinotherapie bei Karzinom des Uterus und der Mamma. Deutsche med. Wochenschr. 1916. Nr. 27.

. Über gynäkologische Aktinotherapie. Münch. med. Wochenschr. Nr. 52. p. 1821.

Vortrag.

Küpferle und Bacmeister, Experimentelle Grundlagen für die Behandlung der Lungentuberkulose mit Röntgenstrahlen. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 4. Kunitzky, E., Zur Thorium X-Behandlung bei Dermatosen. Deutsche med. Wochen- schrift. Nr. 11.

Levin, Isaac, Primäres Karzinom der Vagina, behandelt mit Radium und Röntgen- strahlen. Med. record. Bd. 86. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 123.

Martin, A., Sammelbericht über die Entwicklung der Strahlenbehandlung in der Gynäkologie im Jahre 1915. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 2. Mathes, Über die Strahlenbehandlung in der Gynäkologie. Sitzungsber. d. Ärzte- gesellschaft in Innsbruck. Wien. klin. Wochenschr. p. 1347.

Mendes de Leon, M. A., Der Wert der Kastration bei Uterusmyomen. Nederlandsch Tijdschrift voor Geneesk. 1916. II. p. 906.

Nagelschmid, F., Eine Bestrahlungsmethode mittelst Thorium X. (Verf. verwendet das Thorium X (Doramad) in einer Lösung in Propylalkohol, welche auf die Haut gepinselt wird. Besonders geeignet ist die Doramadpinselung für die Behandlung des Naevus vasculosus.) Deutsche med. Wochenschr. p. 191.

Ordway, Thomas, Berufsschädigung durch Radium. Journ. of the Amer. Med. Assoc. 1916. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 512.

Pinkus, A., Weitere Erfahrungen über die konservative Behandlung der Uterus- blutungen und Myome mit Mesothorium-Radium. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 39. Pordes, Röntgenempfindliches Carcinoma mammae, das nach 3 Röntgenbestrahlungen verschwand. Sitzungsber. d. k. k. Gesellsch. d. Ärzte in Wien. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 1055.

Reusch, W., Mesothoriumheilung eines Uterussarkoms bei einem 16jährigen Mädchen. Zentralbl. f. Gyn. p. 33.

Rössler, Gottfried, Resultate der ursprünglichen Albers-Schönbergschen Be- strahlungsmethode bei Myom und Metropathia haemorrhagica. Inaug.-Diss. Heidel- berg, Juni 1916.

Roelinger, Dauererfolge der Röntgenbehandlung bei Myomen. Inaug.-Diss. Mün- chen. Mai 1916.

Schäfer, P., Ergebnisse der Bestrahlungstherapie weiblicher Genitalkarzinome. 1912 bis 1915. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1.

Schmidt, H. E., Die Anwendung harter, filtrierter Röntgenstrahlen in der Dermato-

Röntgen- und Radiumtherapie. 13

logie. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 3. (Verf. lehnt die Behandlung der oberflächlichen Hauterkrankungen mit harten filtrierten Röntgenstrahlen ab.)

50. Shoemaker, Georg Erely, Primäres Urethrakarzinom, Urinverhaltung durch Weg- verlegung, Funktionswiederherstellung durch Radium. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 915.

51. Seitz und Wintz, Über die Beseitigung von Myom- und Wechselblutungen in ein- maliger Sitzung durch Zinkfilterintensivbestrahlung. Münch. med. Wochenschr. p. 1785.

52. Sippel, A., Profuse Menorrhagien bei Uterusmyom. Dauernde Amenorrhöe durch Rontgenstrahlen. Nach 11 Monaten Exstirpatio uteri wegen Sarkoms. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 2.

53. Sommer, Technik und Indikation der Radium- und Mesothoriumbestrahlung. Korre- spondenzbl. f. Schweiz. Ärzte. 1916. Nr. 1—4. Fortbildungsvortrag.

54. Sommer, E., Röntgen-Taschenbuch. 6. Bd. Verlag von Otto Nemnich.

55. Steiger, Ein Beitrag zur Behandlung des Uteruskarzinoms mit Röntgenstrahlen. Korrespondenzbl. f. Schweiz. Ärzte. 1915. Nr. 52. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 288.

56. Stern, Samuel, X-Strahlenbehandlung der Uterusfibrome. Amer. Journ. of Obst. Bd. 72. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 224.

57. Theilhaber, A., Über einige Ursachen der Misserfolge bei der Strahlenbehandlung der Karzinome. Berl. klin. Wochenschr. 1916. p. 1027.

58. Tillmanns, Ein ungewöhnlich grosses Röntgengeschwür der Bauchdecken. Sitzungs- bericht d. med. Gesellsch. in Leipzig. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 167.

59. Treber, H., Mehrjährige Ergebnisse der Aktinotherapie bei Karzinomen des Uterus und der Mamma. Münch. med. Wochenschr. Nr. 28. p. 999.

60. Veit, J., Demonstration eines operierten Korpuskarzinoms. Sitzungsber. d. Ver. ` d. Ärzte in Halle. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 242.

61. Warnekros, K., Über den Wert der prophylaktischen Bestrahlungen nach Karzinom- operationen der Gebärmutter. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 1916. p. 332. (Durch die prophylaktische Bestrahlung mit Röntgenstrahlen wurde die Zahl der Rezidive bei primär geheilten operierten Karzinomen von 55,4 auf 18,5 Prozent herabgesetzt.)

62. Werner, Paul, Zur Strahlenbehandlung des Gebärmutterkrebses. Arch. f. Gyn. Nr. 106. Heft 1.

63. Wilms, Röntgenbestrahlung bei Pylorospasmus. Münch. med. Wochenschr. p. 1073.

64. Röntgenstrahlenwirkung bei entzündlichen Karzinomen. Sitzungsber. d. natur- historisch-mediz. Ver. zu Heidelberg. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 1362.

Friedrich und Krönig (20) fassen ihre Erfahrungen und Forderungen bei der Strahlenbehandlung des Brustkrebses folgendermassen zusammen: ‚Die Erythemdosis der Haut haben wir auf 50 Entladungen des Elektrometersystems unseres Iontoquantimeters um eine bestimmt festgelegte Spannung bestimmt. Die Ovarialdosis zur Erreichung einer Amenorrhoe bei Myomen und hämorrhagi- schen Metropathien haben wir auf 10 Entladungen festgelegt. Der Sensibilitäts- quotient zwischen Ovarial- und Hautdosis beträgt im Mittel 5. Die Karzinom- dosis haben wir beim Brustkrebs im Mittel auf 40 Entladungen festgelegt. Der Sensibilitätsquotient zwischen Haut und Karzinom beträgt im Mittel 1,25. Die Bestrahlung der Myome und hämorrhagischen Metropathien hat in einer einzigen Sitzung stattzufinden und ist in dieser Sitzung die Ovarialdosis zu verabfolgen. Für die Myome und hämorrhagischen Metropathien ist grundsätzlich die Strahlenbehandlung der operativen Behandlung vorzuziehen. Die Bestrahlung des Brustkrebses hat in einer einmaligen Sitzung stattzufinden, und ist in dieser Sitzung der gesamten Krebsgeschwulst die Karzinomdosis zu verabfolgen. Für die Brustkrebse ist grundsätzlich die Strahlenbehandlung der operativen Be- handlung vorzuziehen. Wie lange und in welchen Zeitintervallen zur Verhütung eines Rezidivs eine prophylaktische Bestrahlung stattzufinden hat, entzieht sich zur Zeit noch unserer Kenntnis. Brustkrebse, die schon Metastasen in anderen Organen gesetzt und eine Krebskachexie hervorgerufen haben, sind von der Strahlenbehandlung auszuschliessen.‘

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13.

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16.

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Gynäkologie. Elektrizität, Röntgentherapie, Lichttherapie, Hydrotherapie etc.

C. Lichttherapie.

. Axmann, Sammelapparat für ultraviolette Strahlenbehandlung. Berl. klin. Wochen-

schrift. Nr. 16. (Verf. erinnert an seine bereits im Jahre 1906 angegebenen Tuben zur Sammlung der Uviolstrahlen auf kleinere Stellen.)

Kälte- und Uviolbehandlung in Verbindung mit Röntgen und Radium. Münch. med. Wochenschr. p. 123. (Man kann die Wirkung der Röntgen- und Radiumstrahlen mit Kälte verstärken, mittelst Uviol abschwächen.)

Bacmeister, A., Die Erfolge der kombinierten Quarzlicht-Röntgentiefentherapie bei der menschlichen Lungentuberkulose. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 4.

Bach, Hugo, Lichtfilter. Erwiderung auf obige Arbeit von Dr. Fritz Schanz- Dresden in dieser Wochenschrift. 1915. Nr. 48. Münch. med. Wochenschr. p. 313. Anleitung und Indikationen für Bestrahlungen mit der Quarzlampe „Künstliche Höhensonne“. 2. Aufl. Würzburg, Curt Kabitzsch.

Benrath, A., Über die chemische Wirkung der strahlenden Energie. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 88. (Nichts Neues.)

Capelle, W., Erysipelbehandlung mit künstlicher Höhensonne. Zentralbl. f. Chir. Nr. 32. (Berichtet über sehr gute Erfolge mit der Quarzlichtbehandlung.)

Carl, W., Die Quarzlichtbehandlung des Erysipels. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 20. (In einer Reihe von Fällen konnte eine heilende Wirkung des Quarzlampen- lichts auf Erysipel gesehen werden.)

Czerny, Die natürliche und die künstliche Höhensonne. Zeitschr. f. phys. u. diät. Therapie. 5. Heft.

Dorno, C., Lichtfilter. Entgegnung an Herrn Sanitätsrat Dr. Fritz Schanz in Dresden auf seine titulierte Abhandlung in Nr. 48. 1915. d. W. Münch. med. Wochen- schrift. p. 194.

. van Dorp-Beucker, Andreae, Sonnenbehandlung der Tuberkulose. Nederlandsch

Tijdschrift voor Geneesk. p. 693.

Douglas Harmer und E. Cumberbatsch, Das Simpson-Licht. Lancet. 1916. Nr. 4819. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 317. (Das Simpsonbogenlicht ist ein an kurz- welligen und ultravioletten Strahlen reiches Wolframbogenlicht. Verff. haben gute Erfolge bei Lupus, Ulcus rodens, syphilitischen Geschwüren, vereiterten Schrapnell- verletzungen, bei Nasen- und Kehlkopferkrankungen und Asthma geschen.)

Ebel, Zur Erweiterung des Anwendungsgebiets ultravioletter Strahlen. Zeitschr. f. phys. und diät. Therap. 1915. Heft 12. (Verf. glaubt gute Wirkung bei 2 Nephritis- fällen, je einem Fall von Pleuritis sicca, Asthma und Adipositas gesehen zu haben.) Gerhartz, H., Rotlichttherapie der Lungentuberkulose. Beitr. z. Klin. der Tuberkulose Bd. 34. Heft 1—3. (Bestrahlungsversuche mittelst Siemensscher roter Effekt- kohlen in einer gewöhnlichen Bogenlampe und mit rotem Neonlicht ergaben bei Tieren einen abschwächenden Einfluss auf tuberkulöse Infektion. Auch ausgedehnte Ver- suche an Tuberkulösen aller Stadien der Bonner Klinik (tägl. ?/,—!/, Stunde bei 20 bis 30 cm Abstand) zeigten eine unverkennbar günstige Beeinflussung der tuberkulösen Prozesse.)

Gutstein, Die Behandlung der Lungentuberkulose mit ultraviolettem Licht. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 18. (Zwei Röntgenbilder zeigen den guten Einfluss der Be- strahlung mit ultraviolettem Licht auf tuberkulöse Lungenveränderungen, die in den beschriebenen Fällen vollständig zum Verschwinden gebracht werden konnten. Doch muss vor einer Überschätzung des Verfahrens gewarnt werden.)

Hansen, Axel, Klinische Beobachtungen über die Einwirkung des Kohlenbogenlicht- bades auf das Blut von Patienten mit Lupus vulgaris und chirurgischer Tuberkulose. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 832.

Heusner, Hans L., Elektrobiologie und Lichtwirkung. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 77. (Nichts Neues.)

Die bisherigen Erfolge der Quarzlampenbestrahlung bei der Behandlung des Wund- starrkrampfes. Deutsche militärärztl. Zeitschr. p. 191. (Die praktische Bewertung des Verfahrens ist z. Z. noch umstritten.)

Hufnagel, K. F. V., Technische und therapeutische Erfahrungen in der Ultraviolett- lichtbehandlung bei Wundeiterungen und Tuberkulose. Strahlentherapie. Bd. 7. Heft 1.

28. 29.

Lichttherapie, Massage, Gymnastik, Heissluftbehandlung, Bäderbehandlung. 15

Jesionek, A., Richtlinien der modernen Lichtbehandlung. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 41. (Vortrag.)

. Natürliche u. künstliche Heliotherapie des Lupus. Zeitschr. f. Tuberkul. Bd. 25. Heft 1.

Heliotherapie und Pigment. Zeitschr. f. Tuberkul. Bd. 24. Heft 6.

Jüngling, O., Vergleichende Untersuchungen über die Wirkung des Sonnenlichtes und des Lichtes der Quecksilber- Quarzlampe („Künstliche Höhensonne‘‘) auf die Haut. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 413.

Klapp, R., Zu dem Artikel von Dr. Capelle: Über Erysipelbehandlung mit künst- licher Höhensonne. Zentralbl. f. Chir. Nr. 41 u. 42.

König, F., Behandlung des Erysipels mit der Quarzlampenbestrahlung. Münch. med. Wochenschr. p. 1701.

Mayerhofer, E., Die Vakzination mit abgeschwächter Kuhpockenlymphe: Versuche mit der Quarzlampe. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. Heft 4.

Menzieres, J. A., Die Behandlung septischer Wunden mit Simpsonlicht. Lancet, 1916. 4. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1916. p. 767. (Bestrahlungen mit der Simpson-

lampe hatten sehr günstigen Einfluss auf die Heilung infizierter Wunden. Die Schmer-

zen liessen bald nach, die Beweglichkeit wurde gebessert, Schwellung und Eiterung verringert, die Granulationsbildung gefördert und Narben absorbiert. Gewöhnlich wurde zweimal wöchentlich 2!/,—3 Minuten bestrahlt.)

Schanz, F., Vergleichende Lichtmessungen. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 20. Spaupy, F., Die Verwendung roten Lichtes in der Strahlentherapie. Berl. klin. Wochen- schrift. Nr. 31.

Sequeira, J. H., Einige Experimente mit der Simpsonschen Bogenlampe. Lancet 1916. 19. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1916. p. 776. (Eine Reihe einfacher Versuche zeigte, dass die Lampe nur aktinische Strahlen aussendet, die mit Röntgenstrahlen keine Ähnlichkeit haben.)

Spitzer, L., Über die Anwendung des Kohlenbogenlichtbades bei primären und sekun- dären Tuberkulosen der Haut und Schleimhaut. Münch. med. Wochenschr. p. 1541. Strauss, A., Über die Behandlung der äusseren Tuberkulose mit Lecutyl und künst- lichem Sonnenlicht. Münch. med. Wochenschr. p. 449.

. Tewfik-Schuscha, Über den Einfluss der ultravioletten Strahlen auf Ambozeptor,

Komplement und Antigen. Inaug.-Diss. Berlin 1915. Thedering, Heliotherapie im Tieflande. Zeitschr. f. Tuberkul. Bd. 25. Heft 6.

. Über Blaufiltrierung der Quarzsonne. Münch. med. Wochenschr. p. 494.

de Voogt, J. G., Untersuchungen über die bakterizide Wirkung der ultravioletten Strahlen. Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 81. Heft 1.

. Zimmern, A., Einige Bemerkungen über die physikalisch-biologischen Grundlagen

der Heliotherapie. Strahlentherapie. Bd. 7. p. 66. (Nichts Neues.)

D. Massage, Gymnastik, Heissluftbehandlung, Bäderbehandlung.

Hufnagel, Wundbehandlung mit warmem Bad und Ultraviolettbestrahlungen. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 52.

Klapp, R., Über physikalische Wundbehandlung. Münch. med. Wochenschr. p. 433. Kren, Otto, Ein Beitrag zur Therapie des Erysipels des Stammes und der Extremi- täten. Wien. klin. Wochenschr. 1915. Nr. 29. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 317. (Verf.

behandelte Erysipele des Stammes und der Extremitäten mit dem warmen Dauerbad

und konnte danach auffallend rasche Heilungen beobachten. Als Heilfaktor Kommt dabei wohl die Gefässdilatation und die damit verbundene passive Hyperämie in Be- tracht.)

Noak, Behelfsmässige Herstellung eines Heissluftapparates. Münch. med. Wochen- schrift. p. 519.

Perey, J. F., Über Hitzeanwendung bei der Behandlung des Uteruskarzinoms. Surg., gyn. and obstetr. Bd. 22. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 573.

Possin, Bruno, Freiluft- und Lichtbehandlung infizierter Wunden. Inaug.- Diss. Berlin 1916. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 137. Heft 4.

Rominger und Purcareanu, Klinische Untersuchungen über den Wert von Solbad- und Sonnenbehandlung in der Nähe der Städte in der Ebene. Jahrb. d. Kinderheilk. Bd. 83. Heft 3.

16 Gynäkologie. Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medikamentöse Therapie.

III.

Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medika- mentöse Therapie, Diagnostik, Zusammenhang mit der übrigen Pathologie, Allgemeines über Laparotomie,

A. l.

la.

14a.

und sonstiges Allgemeines.

Referent: Privatdozent Dr. B. Aschner, Halle, z. Z. im Felde,

Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medikamentöse Therapie.

Birnbaum, Über eine Vereinfachung der Therapie im Bereich des weiblichen Genital- traktus. Gyn. Rundsch. p. 297.

Bloch, J., Weitere Mitteilungen zur Behandlung der sexuellen Insuffizienz mit Testogan und Thelygan. Med. Kl. Nr. 3, 16.

van Dongen, I. A., Pharmacologische en klinische oderzoekingen over erodium cicu- tarium, een stypticum by Uterusbloedingen. Ned. Tjidschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. jaarg. afl. 3. (Mendes de Leon.) Dosquet, W., Uber offene und klimatische Behandlung von eiternden Wunden, Frostschäden und Verbrennungen. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. 12. Jahrg. Nr. 22. Ebeler, Über Sakralanästhesie in der Gynäkologie. Allg. ärztl. Ver. zu Köln. 3. April. Engelson, H., Über die Behandlung der Gonorrhoe bei Frauen. Dermatol. Wochen- schrift. Bd. 62.

Falk, Zur Röntgenbehandlung der Peritonealtuberkulose bei eröffneter Bauchhöhle. Berl. klin. Wochenschr. p. 656.

von Fellenberg, R., Über die Behandlung der weiblichen Unfruchtbarkeit. Korre- spondenzbl. f. Schweiz. Ärzte. 1915. p. 1409.

Frieboes, W., Erfahrungen bei Cholevalbehandlung der männlichen und weiblichen Gonorrhoe. Münch. med. Wochenschr. p. 785.

. Geiger, O., Die Phenol-Serumbehandlung pyogener Prozesse in der Gynäkologie

und ihre experimentellen Grundlagen. Beitr. z. Klin. d. Infektionskr. u. z. Immuni- tätsforsch. III. S. 245.

*Gottlieb, C., Collargol Injection of Uterus and Tubes. Amer. Journ. of Roentgenol. New York, May. 3. Nr. 5. p. 243—292.

. Hering, H. E., Der plötzliche Tod in der Chloroformnarkose. Münch. med. Wochen-

schrift. Nr. 15.

. Knight, F. H., Spinal anesthesia. Am. Journ. of Obstetr. June. Nr. 6. p. 1093.

Kuznitzky, E., Uber die Behandlung der Frauengonorrhoe mit Protargolsalbe. Münch. med. Wochenschr. p. 1614.

Lebensohn, Rosa, Über Narkosenlähnungen. Inaug.-Diss. Erlangen 1914. Lindemann, Über Diathermiebehandlung gynäkologischer Erkrankungen. Münch. med. Wochenschr. p. 54. Ver. d. Ärzte in Halle a. S. 24. Nov. 1915. Lindquist, Silas, Rectale Äthernarkose. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. schwed. Ärzte. (Silas Lindquist.) Oppenheim, H., Bemerkungen über ein neues Blutstillungsmittel. Der Frauenarzt. Heft 11.

*— Das Erystyptikum bei gynäkologischen Blutungen. Med. Klin. Nr. 32.

*— Zur Frage der Absorptionstherapie chirurgisch-gynäkologischer Erkrankungen. Wien. klin. Wochenschr. p. 959. (Empfehlung von Bolus alba bei stark sezernierenden Wunden.) Quigley, J. K., Die Hyvpophysenpräparate in der Geburtshilfe. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 64. Nr. 15. 1915. April 10.

Schergoff, Nukleogen in der gyniikologischen Praxis. Therap. d. Gegenw. p. 399. Schmid, H. H., Über vollständigen Ersatz der Narkose und Lumbalaniisthesie bei Bauchoperationen durch die paravertebrale und parasakrale Anästhesie. Zentralbl. L Gyn. p. 937.

Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medikamentöse Therapie. 17

21. Siegel, P. W., Ergebnisse bei weiteren 600 paravertebralen Anästhesien. Med. Klin. Nr. 2.

22. Thaler, H., Über Erfahrungen mit der hohen Sakralanästhesie bei abdominellen Operationen. Geburtsh. gyn. Gesellsch. in Wien. 14. März. Wien. klin. Wochenschr. p. 1059.

23. Trebing, J., Levurinose in der Frauenpraxis. Zentralbl. f. Gyn. 1915. p. 859.

24. *— Spuman, ein Fortschritt in der täglichen Utero-Vaginaltherapie. Zentralbl. f. d. ges. Therap. Sept. (Spuman ist ein CO,-Entwickler.)

25. Weinreb, M., Holopon (Ultrafiltratum Meconii) in der Gynäkologie. Münch. med. Wochenschr. p. 563.

26. Weiss, Arthur, Über intravenöse Vakzinebehandlung gonorrhoischer Komplikationen. Wien. klin. Wochenschr. p. 619.

Ebeler (4). Die Hauptschuld bei den häufigen Versagern mit Sakral- anästhesie liegt nicht in der schwierigen Technik, sondern in den variablen ana- tomischen Verhältnissen. In 10°/, aller Fälle ist z. B. Spina bifida occulta vor- handen. Bei richtiger Technik muss die Injektionsflüssigkeit leicht einfliessen. Im Durchschnitt sah Ebeler 75°/, gute, 12°/, ziemlich gute und 13°/, schlechte Erfolge, bzw. Versager. Bei Laparotomien betrugen die Misserfolge über 50%/,. Die von Kehrer angegebenen höheren Dosen bewährten sich besser als die an- fänglichen kleinen Dosen. Auch sehr grosse Operationen, wie Wertheimsche Totalexstirpationen, wurden damit gemacht. Die Anästhesie dauert im Durch- schnitt 80 Minuten. Schwere Komplikationen wurden nicht beobachtet, wenn auch einige kleine Nachteile der Methode anhaften. Zusammenfassend sagt Ebeler, dass die Sakralanästhesie bei vollkommener Ungefährlichkeit eine aus- gezeichnete Methode für alle gynäkologischen Operationen und Untersuchungs- methoden darstellt.

Knight (11). Bericht über 305 Fälle von Lumbalanästhesie, ausgeführt mit der Babcockschen Stovainlösung. Die Resultate waren gut. Komplette Versager in 1!/,%/, der Fälle wahrscheinlich durch schlechte Beschaffenheit der Lösung bedingt. Postoperatives Erbrechen in 3°/,. Unvollständige Anästhesie in zwei Fällen.

Lebensohn (13) berichtet über zwei Fälle von Lähmungen nach Narkose. Die eine betraf den Plexus brachialis, die andere den N. peroneus.

Schmid (20). Empfehlung der paravertebralen und parasakralen Anästhesie auf Grund einer Erfahrung von 77 Fällen aller Art von gynäkologischen und ge- burtshilflichen Operationen. Operationen im Bauchraum oberhalb des kleinen Beckens lassen sich in paravertebraler Anästhesie schmerzlos ausführen. Bei Ein- griffen im kleinen Becken ist ihr die parasakrale Anästhesie hinzuzufügen.

Die paravertebrale und parasakrale Leitungsanästhesie dauert in der Regel 1'/, Stunden und darüber; sehr zweckmässig ist es, vorher Pantopon-Skopolamin zu geben.

Die Methode ist nach den bisherigen Erfahrungen ungefährlich, daher ist zu erwarten, dass bei ihrer Verwendung eine weitere Verminderung der post- operativen Todesfälle eintreten werde, von denen bisher noch ein verhältnismässig grosser Teil direkt oder indirekt den Schädigungen durch die Inhalationsnarkose oder die Lumbalanästhesie zur Last fällt.

Siegel (21) hat im ganzen 770 paravertebrale Anästhesien gemacht, dar- unter 85 Operationen in der Leistengegend, 264 Laparotomien und Nephrekto- mien, 110 vaginale Operationen und 103 geburtshilfliche Operationen. Man kann, ohne Schaden zu befürchten, mehr als 300 ccm einer '/,°/,igen Novokainlösung einspritzen. Auch die Kombination mit Dämmerschlaf wurde in 38 Fällen an- gewendet. Neben- und Nachwirkungen waren auffallend gering. Von den 770 paravertebralen Anästhesien waren 682 vollkommen einwandfrei. Die Anästhesie dauert 2—3 Stunden und hat eigentlich bisher gar keine Kontraindikationen ge-

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 2

18 Gynäkologie. Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medikamentöse Therapie.

funden, indem auch schwache, sowie herz- und lungenkranke Personen ohne üble Folgen damit operiert werden können.

Bericht über die Erfahrungen Thalers (22) mit der von Kehrer modi- fizierten Technik. Die Versuche beschränkten sich ausschliesslich auf abdomi- nelle Operationen, da an der Klinik Schauta bei fast allen vaginalen Operationen die parametrane Leitungsanästhesie mit bestem Erfolge zur Anwendung gelangt. Mit und ohne Dämmerschlafvorbereitung zeitigte die Sakralanästhesie ausge- zeichnete Resultate in bezug auf Dauer der Anästhesie, Entspannung der Bauch- decken und postoperatives Befinden. Ganz den Dämmerschlaf auszuschalten, wäre nicht wünschenswert. Besprechung technischer Einzelheiten. Auswahl der Fälle. Die Verbesserungen, welche Kehrer an der Methode vorgenommen hat, dürften die Verbreitung der Sakralanästhesie überaus fördern. In der Diskussion erwähnt Finsterer, dass gelegentlich doch durch Verletzung des Duralsackes oder der Venen Kollaps eintreten kann und empfiehlt die paravertebrale Leitungs- anisthesie. Thaler hebt hervor, dass vorausgehende Kochsalzinfusion die Resorption des Novokains verzögert und dass das von Schlimpert angegebene Instrument Nebenverletzungen vermeiden lässt.

Weinreb (25). Holopon ist ein neues Opiumpräparat und zugleich der erste Vertreter einer neuen Klasse von Arzneimitteln, der Ultrafiltrate und da- mit auch das erste ohne weiteres zu Einspritzungen verwendbare Opiumpräparat, welches in wässeriger Lösung alle wirksamen Bestandteile des Opiums im natür- lichen Mengenverhältnis unter Ausschaltung der wertlosen Ballaststoffe enthält. Die Ultrafiltrate enthalten bekanntlich nur Kristalloide, da die Kolloide auf dem Filtermembran zurückgeblieben sind. Zehn Teile Holopon entsprechen einem Teil Opium, was also genau der Stärke der offizinellen Tinctura opii simplex entspricht. Das Mittel wurde in erster Linie gegen die Schmerzen bei inoperablem Karzinom verwendet, wobei sich das Holopon durch Fehlen der unangenehmen Nebenwir- kungen gegenüber dem Morphin auszeichnete. Als Beruhigungsmittel vor Nar- kosen, ferner bei entzündlichen Prozessen der Genitalien, bewährt sich das Mittel gleichfalls. In Form von Suppositorien wurden in einigen Fällen von Darm- katarrh günstige Erfolge damit erzielt.

Hering (10). Der plötzliche Tod in der beginnenden Chloroformnarkose ist im wesentlichen die Folge einer Übererregung des Herzens, dessen Kammern ins Flimmern geraten. Die Herztätigkeit hört dabei vor der Atmung auf. Nicht nur beim Tier, sondern auch beim Menschen besteht eine gewisse Disposition dafür in der leichteren Erregbarkeit des Nervensystems und des Herzens. Der niedrigste Grad des Herzflimmerns sind die Extrasystolen, weshalb man immer vorher auf Extrasystolen prüfen soll. Dies geschieht durch tiefe Inspiration mit nachfolgendem Atemstillstand, durch stärkere Muskelbewegung oder durch den Vagusdruckversuch. Bei positivem Ausfall dieser Prüfung ist das Chloroform zu vermeiden. (Beim Menschen ist der plötzliche nicht auf Unvorsichtigkeit beim Narkotisieren zurückzuführende Chloroformtod viel seltener, als man ge- wöhnlich glaubt. D. Ref.)

Silas Lindqvist (14a) berichtet über seine Erfahrungen mit der rektalen Äthernarkose. Die Narkose wurde mit einem Gemisch von Olivenöl und Äther, gewöhnlich in Konzentration 2 : 6 bei Erwachsenen, etwas schwächer bei Kindern gegeben. Anästhesie trat gewöhnlich nach 20 Minuten ein. Die Vorteile dieser Methode sind: 1. Der Operierende wird nicht von der Äthermaske und den Fingern des Narkotiseurs gehindert; 2. die Narkose ist gewöhnlich ruhiger und ohne Er- brechen und Exzitation; 3. die Lungen werden nicht in so hohem Grade für die Einwirkung des Äthers ausgesetzt, indem die Sekretion von den Respirations- wegen bedeutend weniger ist und das Risiko für Entstehung von Lungenent- zündung und Bronchitis erheblich weniger ist. Die Nachteile sind: 1. Die Schwie- rigkeit individueller Dosierung, besonders bei Älteren und Kindern; 2. die Schwie-

Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medikamentöse Therapie. 19

rigkeit, die Verbrauchung des Äthers nach verschiedenen Stufen der Operation abzumessen; 3. der Umstand, dass oft die tiefste Narkose beim Schluss der Ope- ration eingetreten ist.

Die rektae Athernarkose hat ihre Berechtigung hauptsächlich bei Opera- tionen am Kopf, Hals und Brust. Die Narkose soll immer in einem Gemisch von Öl und Äther gegeben werden. Vor der Instillation von Öl-Äther ist es dringend notwendig, dass der Darmkanal durch Laxantien und Ausspülung wohl vorbereitet ist. Die Dosierung bei Erwachsenen scheint in Konzentration L : 6 am besten zu sein, bei älteren Leuten und Kindern schwächer. Es wird oft vorteilhaft, ein schwaches Gemisch zu instillieren und mit Äthylchlorid oder Äther tropfenweise zu vervollständigen, wobei man oft mit einer ganz geringen Menge von Äthylchlorid oder Äther auskommt. Bei Zyanose, unregelmässiger Atmung oder rascher Auslöschung von den Kornealreflexen ist es notwendig, das Öl-Äthergemisch mit Darmrohr auslaufen zu lassen und den Darm genau auszuspülen. (Autoref.)

Falk (6). Bericht über einen Fall von Peritonealtuberkulose einer 26 jahri- gen Frau mit reichlichem Exsudat. Laparotomie und Röntgenbestrahlung der offenen Bauchhöhle 8 Minuten lang. Die Rekonvaleszenz verlief ohne Störung, das Fieber verschwand 4 Monate nach der Operation, Gewichtszunahme um 7 kg und vollkommenes Wohlbefinden. Es wurde also eine weit vorgeschrittene Bauch- felltuberkulose durch Kombination von Leibschnitt mit anschliessender Röntgen- bestrahlung (weiche ungefilterte Strahlen) erzielt.

Schergoff (19). Nukleogen ist eine unter Verwendung der chemisch reinen Nukleinsäure hergestellte organische Verbindung von Eisen, Arsen und Phosphor. Das Mittel wurde als Tonikum und Roborans bei 60 Patientinnen mit sehr gutem Erfolge angewandt, namentlich bei primärer und sekundärer Anämie, allgemeinen Schwächezuständen und Chlorose. Die Nukleogentabletten sind unschädlich für die Magen- und Darmschleimhaut.

Quigley (18). Bei Wehenschwäche, besonders in der Austreibungsperiode, sind die Hypophysenpräparate das wirksamste bis jetzt bekannte Mittel zur Ver- stärkung der Wehen. Kombination mit Dämmerschlaf ist unter Umständen wünschenswert.

Oppenheim (15). Empfehlung eines Ersatzmittels der jetzt schwer zu beschaffenden Hydrastis, welches den Namen Extractum hydrastis compositum führt. Bei uterinen Blutungen aller Art soll das Mittel die gleichen Wirkungen erzielt haben, wie das offizinelle Präparat.

Lindemann (14) hat zu der von Siemens & Halske stammenden Appara- tur für das Diathermieverfahren eine eigene vaginale Elektrode angegeben und damit gute Erfolge bei allen chronischen Entzündungen des Beckenbindegewebes, des Bauchfelles und der Adnexe erzielt. Akute Entzündungen können für die Diathermiebehandlung nicht empfohlen werden. Auffallend war in fast allen Fällen die schnelle Beseitigung der Schmerzen. Günstige Erfolge waren auch bezüglich der Anregung der Ovarialfunktion vorhanden, namentlich in Kombi- nation mit Ovarialpräparaten. In der Diskussion empfiehlt Graefe das wesent- lich billigere Flatausche Pelvitherm und die bipolare Faradisation. Keil empfiehlt als derzeit bestes Ovarialpräparat das Merksche Novarial.

Dosquet (3). Die gleichen Erfolge, wie sie Bernhard und Rollier mit der Heliotherapie erzielten, lassen sich auch in der Tiefebene mit der Klimato- therapie erreichen, d. h. wenn wir den Körper bzw. seine einzelnen Teile neben der natürlichen Belichtung dem ständigen Wechsel der gesamten Atmosphäre aussetzen. Die Wundbehandlung besteht also 1. aus der Behandlung ohne Ver- band, 2. in der Verbindung der offenen Wundbehandlung mit der klimatischen. Verf. beschreibt den von ihm zu diesem Zweck angegebenen Krankenhaustyp.

oe

20 Gynäkologie. Anästhesierungsmethoden, allgemeine und medikamentöse Therapie.

Birnbaum (l). Bericht über 300 Fälle, in welchen das Spumanver- fahren bei der Behandlung gynäkologischer Erkrankungen angewendet wurde. Es handelte sich um Fluor verschiedenster Art, Adnexerkrankungen und Kar- zinome. Die Scheidenspülungen werden dadurch überflüssig. Auch bei Erosionen haben sich die Styli Spuman sehr gut bewährt. Bei Vulvovaginitis der Kinder soll jede andere Behandlung durch dieses neue Verfahren weit in den Hintergrund gedrängt werden. Rasche und gründliche Einwirkung bei Vereinfachung der Therapie und Vermeidung aller Schäden ist der Hauptwert dieses Präparates.

Neben den anatomischen Ursachen der weiblichen Sterilität kommen nach v. Fellenberg (7) auch innersekretorische Störungen der Keimdrüsentätigkeit in Frage. Er empfiehlt dagegen Exstirpation zystisch veränderter Ovarien, Organotherapie mit Ovarial- und Schilddrüsenpräparaten, sowie Badekuren und andere Massnahmen, welche die Blutversorgung der Genitalsphäre verbessern sollen.

Engelson (5) empfiehlt das von Almquist eingeführte Verfahren, eine halbfeste breiähnliche Masse in den Uterus mit einer Spritze von 3 ccm Inhalt zu injizieren. Auch die Harnröhre wird einer ähnlichen Behandlung unterworfen. Die Masse besteht aus: Albargin 1,0, Aqu. 100,0, Tragacanth. 3,0, Spirit. concentr. 2,5 und hat die Konsistenz einer festen Gallerte. Es sollen damit 80—90°/, der Frauen geheilt worden sein. Beabsichtigt wird damit eine Dehnung der Schleim- hautfalten und besseres Eindringen des Medikaments in die Tiefe.

(Ein ähnliches Verfahren hat schon vor einigen Jahren Beck in Chicago mit Wismutpasta angegeben und will gleichfalls verblüffende Erfolge damit er- zielt haben. Über Nachprüfungen dieser Methode hat man wenig gehört. Anderer- seits besteht bei allen diesen Verfahren eine gewisse Gefahr bezüglich der Weiter- verschleppung der Gonokokken auf die höher oben gelegenen Anteile der Ge- schlechtswege, insbesondere auch des Bauchfells. D. Ref.)

Frieboes (8). Unter lokaler Anwendung einer halbprozentigen Choleval- lösung schwinden die Gonokokken beim Manne fast ausnahmslos sehr rasch, oft schon am dritten bis vierten Tage. Im grossen und ganzen sind die Heilerfolge dieselben wie mit den anderen guten Silberpräparaten. Auch bei der weiblichen Gonorrhoe (21 Fälle bisher) waren die Resultate überraschend gute. Bei Frauen wurde einmal täglich mit ganz dünner Kalipermanganatlösung die Vagina aus- gespült und dann ein stark mit 1°/, Cholevallösung getränkter Tampon eingeführt. Urethral- und Zervikalgonorrhoe wurden in drei bis sechs Wochen geheilt, so dass auch mikroskopisch keine Gonokokken mehr nachweisbar waren. Bei Kindern waren die Resultate weniger gut. Auffallend ist, dass das Mittel rasch das eitrige Sekret in schleimiges umzuwandeln imstande ist.

Kuznitzky (12). Ausgiessen der Urethra und Tamponbehandlung des Cervix und der Scheide mit einer etwa 10°/,igen wasserlöslichen Protargolsalbe nach Neisser sollen vorzügliche Erfolge bei männlicher und weiblicher Gonorrhoe erzielen, so dass man in vielen Fällen von einer abortiven Abkürzung der Heilungs- dauer sprechen kann. Namentlich die Gonokokken sollen sehr rasch verschwinden.

Trebing (23). Levurinose hat, jeden zweiten Tag angewendet, eitrigen, sogar gonokokkenhaltigen Ausfluss meist in einigen Wochen beseitigt, wenn er nicht durch Erkrankungen der Harnröhre und der Adnexe kompliziert war. Da jedoch auch Spülungen und Tamponade neben dieser Pulverbehandlung an- gewendet wurden, ist der Nutzen des Mittels kein absolut evidenter.

Weiss (26). Kurze Literaturangaben über die Entstehung des Verfahrens: Bericht über 5000 intramuskuläre Einzelinjektionen von Artigon und Gonargin. Durch dieses Verfahren gelang es, die Heilungsdauer gegenüber den nach der alten Methode behandelten Patienten durchschnittlich um einige Wochen ab- zukürzen. Das Verfahren ist unschädlich. Behandelt wurden damit alle Arten von gonorrhoischen Komplikationen beim Manne. Durch die intravenöse An-

Diagnostik. 21

wendung konnte die Heilungsdauer noch mehr herabgedriickt werden, so dass z. B. eine mittelschwere Nebenhodenentziindung durchschnittlich in drei Wochen geheilt werden konnte. Daneben miissen aber auch alle anderen bisher tiblichen Behandlungsmethoden energisch zur Anwendung gebracht werden. Damit wurden 478 Falle mit etwa 2800 Injektionen behandelt. Das Artigon ist wirksamer als das Gonargin. Einzelne Fälle trotzen jeder Behandlung. Jedenfalls bedeutet das Verfahren einen grossen Fortschritt, und die vielfachen Warnungen vor der Gefährlichkeit der intravenösen Anwendung sind nicht am Platze.

+

B. Diagnostik.

1. Asch und Adler, Der diagnostische Wert der Gonokokkenvakzine. Münch. med. Wochenschr. p. 73.

2. Bucura, C. J., Zur Diagnose der Gonorrhoe beim Weibe. Separatabdruck aus der Wien. klin. Wochenschr. Nr. 11.

3. Carstens, Points in the diagnosis of Pelvis Troubler. Amer. Journ. of Obstetr. Vol. 74. p. 1002. (Nichts Neues.)

4. Christides und Besse, Uber die Notwendigkeit der Probeauskratzung und über den

Nutzen der regelmässigen mikroskopischen Untersuchung des Ausgeschabten. Gyn. Helv. 1914.

5. Coqui, Beitrag zur Kasuistik, Diagnose und Therapie der Meningocele sacralis anterior. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 3.

6. *Foss, H. L., Die Ursache der Fehldiagnosen bei Abdominalerkrankungen. Amer. of Surg. Vol. 64. July. (10°/, Fehldiagnosen. Meist hätte die Diagnose bei grösserer Sorgfalt doch gestellt werden können.)

7. *Goenner, A., Differentialdiagnose zwischen Verlagerungen des Darmes und gynäko- logischen Affektionen. Schweiz. Korrespondenzbl. Juli. Nr. 29. p. 897.

9. Kahane, M., Die Galvanopalpation des Abdomens. Wien. klin. Wochenschr. p. 1557.

10. *Mäder, Johannes, Bakteriologische Untersuchungen des Zervikal- und Urethral- sekretes mit besonderer Berücksichtigung der Gonokokken. Diss. Jena.

IL Neisser, A., Zur Gonokokkendiagnostik durch Kutireaktion. Berl. klin. Wochenschr. p. 765.

12. Shropshire, W., Value of the Cystoscope in the Differential Diagnosis of Abdominal Lesions. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 22. p. 1625.

13. Theodor, P., Bakteriologische Blutuntersuchungen nach Curettagen. Beitr. z. Klin. d. Infektionskrankh. u. z. Immunitätsf. Bd. 3. p. 337.

14. Williams, P. F. und A. Kolmer, The Wassermann Reaction in Gynecology. Amer. Journ. of Obstetr. Nr. 4. p. 638.

Christides und Besse (4). An Hand einer umfangreichen Statistik wird das Thema eingehend erörtert und es wird dabei die unbedingte Notwendigkeit eines Zusammenarbeitens von Kliniker mit pathologischem Anatomen hervor- gehoben.

Asch und Adler (1). Die ein- oder mehrmalige Injektion von Gonokokken- vakzine vermag allenfalls vorhandene latente Gonokokken zum Vorschein zu bringen. Es werden dazu intramuskuläre Injektionen von 50—100 Millionen, manchmal 125 Millionen abgetöteter Keime verwendet. Uber unangenehme Er- scheinungen dabei wird nicht geklagt. Die mikroskopische Untersuchung zeigte, dass solche provozierte latente Gonokokken Degenerationsformen aufweisen. Es werden dabei Mikrogonokokken und Makrogonokokken (kugelige Riesenformen) unterschieden. Der Bericht bezieht sich nur auf männliche Patienten.

Bucura (2) empfiehlt, in Fällen, wo Gonokokken sich im Cervixsekret nicht nachweisen lassen, nach sorgfältiger Reinigung der Portio und Cervix mit einem Ureterenkatheter bis in die Uterushöhle zu den Tubenecken vorzudringen und mit einer Spritze anzusaugen. Man findet dann überraschend oft Gonokokken

22 Gynäkologie. Diagnostik.

in Reinkultur. Die praktische Wichtigkeit des Verfahrens (Ehekonsens) liegt auf der Hand.

Die Gonokokkendiagnose wurde bisher auf Grund des mikroskopischen Befundes und des Kulturverfahrens gestellt. Neisser (11) verwendete nun zum ersten Male zwecks Unterscheidung der Gonokokken von ähn- lichen Diplokokken die Kutanreaktion mit einer aus Kokkenkultur hergestellten Vakzine. Während mit Gonokokkenvakzine Gonorrhoiker meist positiv reagieren, ist mit Diplokokkenvakzination weder bei den Gonorrhoikern noch bei Nichtgonorrhoikern eine Reaktion zu sehen.

Bei der Curettage fieberhafter Aborte sah Theodor (13) 1. nur in 15°/, der Fälle Bakteriämie, während bei der digitalen Ausräumung mindestens in 17°/, der Fälle Bakteriämien auftraten. 2. Komplikationen durch Salpingitis sind dabei selten (bei Verf. in 13,3°/, der Fälle). 3. Eine Infektion der Venen oder Lymphbahnen des Parametriums oder gar eine Sepsis ist von dem Verf. niemals beobachtet worden.

Goenner (8). Drei Frauen, welche geboren haben, klagen über Leib- schmerzen, deren Ursache bei der Untersuchung unklar bleibt. Genitalerkran- kung nicht vorhanden, dagegen Fettleibigkeit und chronische Verstopfung. Die (überflüssige) Röntgenuntersuchung zeigte Knickung, bzw. Senkung des Dick- darmes. Als Therapie wurde Massage des Dickdarmes und ,,Schiittelungen des Leibes in Knieschulterlage‘‘ empfohlen. (Sollte es sich nicht um einfache En- teroptose oder Hängebauch gehandelt haben? Ref.)

Shropshire (12). Zur Unterscheidung von unklaren Erkrankungen der Bauchhöhle ist die Kystoskopie oft unerlässlich. Erkrankungen der linken Niere namentlich können Darmsymptome vortäuschen.

Williams und Kolmer (14). An der Hand von 300 Fällen wird die Wich- tigkeit der Wassermannschen Reaktion für die Geburtshilfe und Gynäkologie klargelegt. Interessant ist, dass 50°/, aller Fälle von Amenorrhoe und habituellem Abortus positive Wassermannsche Reaktion gehabt haben sollen.

Coqui (5). Bericht über einen Fall von Meningocele sacralis anterior, der sich im zweiten Schwangerschaftsmonate bei einer 29jährigen Frau durch Wachs- tum und Urinverhaltung störend bemerkbar machte. Die Geschwulst war kinds- kopfgross und musste wegen Zunehmen der Harnbeschwerden operiert werden. Es wurde die Einnähung des zystischen Sackes in die vordere Bauchwand und Tamponade vorgenommen. Der Heilungsverlauf war trotz vorübergehender Tem- peratursteigerung auf 39,3 und zeitweiliger ziehender Schmerzen in der unteren Körperhälfte, sowie heftige Kopfschmerzen ein günstiger. Die Zyste sonderte täglich etwa 300 g eiweisshaltige Flüssigkeit ab. Nach vier Wochen betrug die Fistelabsonderung nur mehr etwa täglich einen Esslöffel voll. Die Fistel schlossen sich vier Monate nach der Operation. Zum normalen Termin traten Wehen ein und die Geburt wurde mittelst Zange bei tiefem Querstande beendigt.

Coqui weist auf die Seltenheit dieser Misshildung hin und führt das Wich- tigste aus der einschlägigen Literatur an. Der vorliegende Fall ist der 2. bisher veröffentlichte. Wesentlich bei dieser Missbildung (Spina bifida) ist das Offen- bleiben der unteren Wirbel des Kreuzbeines und die entsprechende Aussackung der Rückenmarkshäute an dieser Stelle. An der Haut besteht meistens Hyper- trichosis der Kreuzbeingegend. Aufklärungsbedürftig sind die physiologischen Ursachen des Wachstums der Zyste durch die mechanisch sie auslösenden Mo- mente des Falles (Trauermann) und der Schwangerschaft, ferner die Tatsache, dass bis jetzt die Meningocele nur bei weiblichen Individuen beobachtet worden ist und dass sie meist am unteren Ende der Wirbelsäule vorkommt. Praktisch am bedeutsamsten sind die durch die Geschwulst hervorgerufenen Verdrängungs- erscheinungen an den Nachbarorganen.

Kahane (9). Empfehlung der galvanischen Untersuchung des Bauches mit einer spitzigen Elektrode auf schmerzhafte Empfindung und Gefässreaktion.

Zusammenhang mit der übrigen Pathologie. 23

Die Galvanohyperästhesie deckt sich nicht immer mit der Lokalisation der spon- tanen oder Druckschmerzhaftigkeit. Das Verfahren kann, weil es sehr schonend ist, auch bei akuten sehr schmerzhaften Entzündungsprozessen mit grösserem Vorteil angewendet werden als die Palpation mit der Hand. Ein weiterer Vorteil ist das Auftreten der objektiv nachweisbaren Gefässreaktion. Interessant ist, dass bei spastischer Obstipation relativ häufig Galvanohyperästhesie im Gebiete der Fossa iliaca dextra, bei atonischer Obstipation im Gebiete der Fossa iliaca sinistra nachweisbar ist. Auch bei verschiedenen anderen Darmerkrankungen (abnorme Erhöhung des Gastroduodenalreflexes, Magen- und Darmgeschwüre, Dysenterie, Gallenblasenentzündung) war die Galvanopalpation der gewöhnlichen Palpation weit überlegen und verdient deshalb umfangreiche Nachprüfung. Die Headschen Projektionszonen der inneren Organe an der Haut können damit objektiv nachgewiesen werden.

C. Zusammenhang mit der übrigen Pathologie.

l. *Crossen, H S., Gynecologic Surgery in Hystero-Neurasthenic Patients. New York State Journ. of Med. p. 427 und Journ. Amer. Med. Ass. p. 2124.

3. Eastman, Th. B., Indianopolis. Hyperthyroidism. and Its Relation to Certain Pelvic Disorders in Women. Journ. Amer. Med. Ass. p. 1250.

4. *Fellermeyer, C., Beziehungen der multiplen Sklerose zur Geburtshilfe und Gynäko- logie. Diss. in Erlangen.

5. Gibson, G., The Relationship Between Pelvic Disease and Manic-depressive Insanity. Amer. Journ. of Obstetr. Nr. 3. p. 439.

6. Harrower, Henry R., The Relation of the internal secretions to Neurasthenia in Women. Amer. Journ. of Obstetr. p. 630.

7. Jaworski, J., Veränderungen der weiblichen Genitalien und deren Funktionsstö- rungen, als Folgen ungenügender Ernährung. Medycyna i kronika lekarska. Bd. 51. Nr. 51—52. Warschau. (v. Gromadski.)

8. Kleist, K., Postoperative Psychosen. Monographien a. d. Gesamtgeb. d. Neurol. und Psych. Heft 11. Berlin, J. Springer.

9. *Krantz, N., Über den Zusammenhang zwischen gynäkologischer Operationen und Psychose. Inaug.-Diss. Bonn 1915.

10. Manton, W. P., Detroit. Insanity in Pelvic Diseases in Women. The Journ. Amer. Med. Assoc. Nr. 10. p. 767.

ll. *Nevermann, Uber die Beziehungen der Parotis zum Genitale. Inaug.-Diss. Freiburg.

12. *Novak, Die Bedeutung der Konstitutionsanomalien und der Konstitutionskrank- heiten in der Gynäkologie. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 34. (Gute allgemeine Über- sicht über dieses Gebiet.)

13. Peterson, R., Relationship Between Gynecologic and Neurologic Conditions. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 10. p. 767.

14. Schiötz, Carl, Uproportioniert (eunuchoid) vekst hos kvinder. (Unproportioniertes (eunuchoides) Wachstum beim Weibe.) Norsk Magazin for Laegevidenskaben. Jahrg. 77. p. 909. (Kr. Brandt.)

15. Slaughter Morton, Rosalie, Neurasthenia in Relation to Gynecology. Amer. Journ. of Obst. p. 613.

16. *Smith, R. R., Grand Rapids, Mich.: Genital Reflexes and Their Role in Production of Symptoms Arising in Pelvis. New York State Journ. of Med. p. 429.

17. Timme, W., The endocrine glands in their relation to the female generative Organs. Amer. Journ. of Obst. Nr. 3. p. 474.

18. Wagner, G. A., Kombination einer akuten hämorrhagischen Nephritis mit einer gynäkologischen Erkrankung. Geburtsh.-gynäk. Gesellsch. Wien. Sitzung vom 16. Mai 1916.

19. Warburg, B., Uber die im Jahre 1909 in der Kieler psychiatrischen und Nerven-

klinik beobachteten Fälle von Generationspsychosen. Inaug.-Diss. Kiel. 1915.

Schiötz (14) teilt zwei anthropologische und biologische interessante Fälle mit, die genau beschrieben und gemessen sind. In dem einen Falle ein 18jäh-

24 Gynäkologie. Zusammenhang mit der übrigen Pathologie.

riges Mädchen ist auf dem Processus clinoid. posterior eine kleine Geschwulst röntgenographisch nachgewiesen worden; dasselbe gab Symptome eines be- ginnenden Hirndruckes. Sie war nicht menstruiert. Sie war klein (137,3), die Genitalia externa sahen kindlich aus. Die Vergleichung der Proportionen der Körperteile zeigt, dass es sich um keinen weiblichen Infantilismus handelt, sondern um eine Hemmung des Wachstums mit Ausbildung eigentümlicher Proportionen. Merkwürdigerweise zeigt das Mädchen Proportionen, die normal bei den Suda- nesinnen sind, indem die Extremitäten im Verhalten zum Truncus lang sind und auch die Form der Beine und die Haltung der Schulter übereinstimmen. Der Fall ist kein ,,Eunuchoides femininus‘‘, wie überhaupt bis jetzt kein sicherer Fall dieses Zustandes veröffentlicht ist. Der zweite Fall des Verf. scheint doch in dieser Hinsicht eine Lücke zu füllen: 30jähriges Mädchen, nie menstruiert. Genitalia externa und Scheide normal. Uterus ist nur als eine kleine Andeutung und die Ovarien sind gar nicht nachzuweisen, Mammae fehlen. Sie ist 171,7 cm hoch. Die Extremitäten sind lang, die Hüften sind breit. Der ganze Habitus nähert sich dem eines männlichen Kastraten. Charakter und Interessen sind weiblich. Haarwuchs weiblich. (Kr. Brandt.)

Als Folgen ungenügender Ernährung hebt Jaworski (7) grobanatomische Veränderungen und Funktionsstörungen der weiblichen Genitalien hervor. Die ersten sind: Verkleinern der Uterusdimensionen in allen Richtungen, unabhängig von den Dimensionen des Uterushalses, palpatorisch nachgewiesenes Verkleinern der Ovarien, Erschlaffen des Uterusmuskels, auffallende lokale Anämie der Vagi- nalschleimhaut, Erschlaffen des gesamten Bandapparates des Uterus mit seinen schweren Folgen. (Senkung und Vorfall.) Von den Funktionsstörungen kommen in Betracht: Aufhören der Menses, vollkommene oder partielle Herabsetzung des Geschlechtstriebes. Da diese Frage in heutigen Kriegszeiten von grosser Be- deutung für die Bevölkerungspolitik ist, regt Verf. weitere Ärztekreise an zu ge- nauen Studien dieses Kriegsleidens sowohl in klinischer, wie auch in pathologisch- anatomischer Hinsicht. Er schlägt vor, ein Rundschreiben an alle Ärzte, die in Polen praktizieren, zu veranstalten und zum Ausarbeiten des auf diese Weise gewonnenen Materials eine besondere Kommission zu wählen. (Nach dem Vor- schlage des Verf. hat die gynäkologische Sektion der Warschauer Ärztegesell- schaft eine Kommission gewählt, welche bereits das Rundschreiben bewerkstelligt hat. Bem. d. Ref.) (v. Gromadski.)

Slaughter Morton (15). Sehr sorgfältige, aber, wie so oft in der ameri- kanischen Literatur, ganz verkehrt angepackte Untersuchungen über die Ursache der Unterleibsschmerzen, namentlich auf der linken Seite. Verf. sucht unter Zuhilfenahme eines eigenen spatelartigen Beleuchtungsinstruments das ganze Abdomen nach Adhäsion ab und will solche namentlich häufig in der Gegend der Flexur und der linken Adnexe gefunden haben (Gersunysche Adhäsion). Sehr schöne Röntgenbilder über Knickungen und spastische Zustände am Darm. Die Folgeerscheinungen der Enteroptose scheinen ihr unbekannt zu sein.

Eastman (3). Schilddrüsen- und Ovarialsekretion ergänzen einander nicht, sondern ,,neutralisieren sich gegenseitig‘. In der Diskussion wird von mehreren Rednern die bekannte Rolle der Schilddrüse in der Pubertät, beim Basedow bei der Amenorrhoe, sowie die Beziehungen der Schilddrüse zur Schwangerschaft besprochen. (Nichts Neues.)

Harrower(6). Besprechung der zur Genüge bekannten Wechselbeziehungen zwischen innersekretorischen Drüsen und vegetativem Nervensystem, sowie deren Störungen. Zur Behandlung vieler funktioneller Neurosen der Frau wird Organo- therapie nebst anderen üblichen Massnahmen empfohlen. (Nichts Neues.)

Timme (17). Erörterung der bekannten Beziehungen zwischen Genital- störungen und innersekretorischen Drüsen. Die überaus grosse Mannigfaltigkeit der möglichen Kombinationen erfordert weitestgehende Individualisicrung bei jedem einzelnen Fall.

Allgemeines über Laparatomie. 25

Wagner (18). Bericht über einen Fall von Douglasabszess im Anschluss an Laminaria-Diletation wegen Sterilitat und Dysmenorrhoe. Infolge des Ab- szesses, der mehrfach verkannt worden war, trat eine akute hämorrhagische Nephritis auf. Nach Entleerung des Abszesses Heilung. Verf. weist darauf hin, dass bisher meist nur Tonsillitis als Ursache der Nephritis bekannt war, nicht aber ein eitriger Genitaltumor. In der Diskussion berichtete Thaler über einen ähnlichen Fall, bei welchem ein parametraner Abszess bei Kollumkarzinom zur Nephritis führte. Nach Durchbruch des Abszesses Heilung der Nephritis.

Crossen (2). Es wird die Frage erörtert, ob und wann man hysteroneur- asthenische Patientinnen operieren soll, um sie von ihren Schmerzen im Bauch und Becken zu befreien. Das Wort Enteroptose kommt in dem Vortrag und der ganzen sich daran anschliessenden Diskussion gar nicht vor. Leider begegnet man dieser Hilflosigkeit in klinischen Dingen in der amerikanischen Literatur auf Schritt und Tritt.

Gibson (5). Bei neuropathischen Individuen können krankhafte Verän- derungen an den Beckenorganen bereits latent gewesene Psychosen auslösen und umgekehrt kann die operative Beseitigung der lokalen Genitalerkrankung nament- lich in den ersten Stadien für den Verlauf der Psychose von Nutzen sein.

Manton (10). Erkrankungen der Beckenorgane kommen so häufig ohne Geistesstörung bei Frauen vor, dass sie nur bei bereits vorhandener neuropathi- scher Veranlagung als auslösende Ursache angesehen werden können.

Peterson (13). Erörterung der bekannten Beziehungen zwischen Frauen- und Geisteskrankheiten. (Nichts Neues.)

Kleist (8). Im Laufe von 4!/, Jahren wurden an der chirurgischen und der Frauenklinik in Erlangen 10 postoperative Psychosen nach den verschiedensten Operationen beobachtet. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Erschöpfungs- vorgänge und wahrscheinlich auch um das Auftreten giftiger Substanzen als Ursache der Geisteskrankheit. Uberempfindlichkeitsvorginge oder schon be- stehende Disposition des Gehirns kamen nur zum Teil vor. Der Ursache dieses Zustandes entsprechend starb ungefähr die Hälfte dieser Fälle.

Warburg (19). Mitteilung von 17 Fällen, die sich auf die verschiedensten Gruppen wie Amentia, chronischer Halluzinose, posteklamptischer Erregungs- zustand, Katatonie, Melancholie, hysterische Depressions- und Verwirrtheits- zustände verteilten. Die Epilepsie kam allein mit jeder Schwangerschaft rezi- divierend als auch kombiniert mit Epilepsie vor.

D. Allgemeines über Laparotomie.

l. *Baird, E. H., Gynaecologic Surgery. Tennessee State Medical Assoc. Journ. Nashville. April 8. Nr. 12. p. 505—538.

2. *Bennett, T. J. and Z. T. Scott, Austin, Perineal Adhesions, Preoperative and Postoperative. Texas State Journ. of Med. Fort Worth. Nov. 11. Nr. 7. p. 361—412.

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4. *Brysz, Über 24 Fälle von tödlicher Lungenembolie nach 3967 Bauch- und Bruch- operationen. Inaug.-Diss. Basel 1915. (Das Frühaufstehen hat die Emboliegefahr nicht vermindert.)

5. *Chatillon, Spontane Peritonisierung des Beckens bei Frauen. Ann. de Gyn. May- Juin.

6. Crille, G. W., Die Behandlung der Peritonitis. Cleveland Med. Journ. April.

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8. Freund, H., Über das Aufplatzen der Köliotomiewunde. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 102, Heft 2. p. 341.

26 Gynäkologie. Allgemeines über Laparotomie.

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10. Haggard, W. D., Die Anwendung der verschiedenen Theorien bei der Behandlung der Peritonitis. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 65. Nr. 13. 1915. Sept. 25 10a. Henneberg, A propos du choix des méthodes opératoires dans les affections utéro- annexielles. Methodes de K.-L. Faure. Gyn. Helv. 1915. (Bericht über 115 Uterus- exstirpationen, die in der Genfer Klinik von 1904—1914 nach den Methoden von Faure

ausgeführt worden sind.)

10b. Hoessli, H., Leukozytose bei Intraperitonealblutungen. Gyn. Helv. 1915. p. 62. (Leukozytenzählung hat keinen differentialdiagnostischen Wert zwischen innerer Blu- tung und einem entzündlichen Prozess. Im Gegenteil hat sich gezeigt, dass auch bei inneren Blutungen sehr hohe Leukozytenzahlen vorkommen können.)

ll. Hyde, C. R., Tuberculous Peritonitis an Analysis. Amer. Journ. of Obstetr. Nr. 3. p. 466.

12. Kiistner, O., Bauchlage. Zentralbl. f. Gyn. p. 209.

12a. Labhardt, Die Erfolge der Verwendung des Kampferöles zum Schutze gegen post- operative Peritonitis. Gyn. Helv. 19 (415 p. 64). (Kampferöl wurde intraperitoneal immer gut vertragen. In schweren Fällen war es nutzlos. Wiederholt konnte ich bei prophylaktischer Anwendung tödliche Peritonitis nicht verhindern.)

13. Latzko, W., 1. Grawitz Tumor mit pulsierender Metastase. Geburtsh.-gyn. Ges. in Wien vom 14. Dez. 1915. Wien. klin. Wochenschr. p. 55.

14. Outland, J. H., Eine vereinfachte Methode der vaginalen Uterusexstirpation. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 64. Nr. 13. 1915. März 27.

14a. Partos, Sur un nouveau procédé de protection du péritoine contre l'infection. Rev. Suisse de med. 1914. (Einführung von Oliven- oder Kampferöl in die Bauchhöhle verzögert beträchtlich das Resorptionsvermögen des Peritoneums. An Stelle des chemisch nicht indifferenten Öles hat Partos Bolus alba versucht. Obwohl es sonst das Bakteriumwachstum hemmt, hat es zum Schutz gegen Bauchfellinfektion keinen praktischen Wert gezeigt.)

15. Shere, O. M., Surgical Tuberculosis of the Peritoneal Cavity. Journ. of the Amer. Med. Assoc. p. 1042.

16. Shipley, P. G. and Cunningham, R. S., Studies an Absorption from Serous Ca- vities I. The Omentum as a Factor in Absorption from the Peritoneal Cavity. Amer. Journ. Phys. 1916. 11. 75. Ref. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. p. 1858.

17. Strauss, D C., Der Wert von Sodiumzitratlösung zur Verhinderung peritonealer Adhäsionen. Surg., Gyn. and Obstetr. Vol. 22. Nr. 5. Mai.

18. *Sundheim, Platzen der Bauchhaut nach Laparotomien. Inaug.-Diss. Giessen 1915. (3 Fälle derart; Heilung nach sofortiger Naht.)

19. Sympson, E. M., Ein Fall von Netzfibrom. Lancet. Juli 29.

20. Uhlig, F., Zur Behandlung des postoperativen paralytischen Ileus mit intravenösen Kochsalz-Neoformalinfusionen. Med. Klin. 1916. Nr. 22. p. 851.

22. Vogel, K., Zur Frage der Verhütung der Rezidive peritonealer Adhäsionen. Zentralbl. f. Chir. Nr. 37. p. 1454.

23. *Yates, Considerations in the Cave of Our Patients before and after operations, Amer. Journ. of Obstetr. Vol. 74. p. 1006. (Nichts Neues.)

24. Zembrzycki, J., Uber die Temperaturreaktion nach aseptischen Operationen. Inaug. Diss. Breslau.

25. Zikmund, E., Zur Therapie der Tuberkulose des Peritoneums und des Genitaltraktus. Wien. med. Wochenschr. 1915. Nr. 31.

Bayin und Olow (3). Zur Diskussion sprachen C. Mannheimer (Gothen- burg),C. D. Josephson (Upsala), L. Lind q vist (Gothenburg), E. Essen-Möller (Lund), F. Westermark (Stockholm) und E. Frölich (Kopenhagen). Wenn die Diagnose auf Genitaltuberkulose sichergestellt ist, soll möglichst früh auf ab- dominalem Wege operiert werden, jedenfalls früher als bei anderen Formen von chronischer Salpingo-Oophoritis. Tuberkulöse Kileiter, ganz oder teilweise er- griffen, sollen vollständig entfernt werden. Von der Tuberkulose ergriffene Eier- stöcke, auch oberflächlich und wenig veränderte, sollen entfernt werden. Eine von Tuberkulose sicher ergriffene Gebärmutter soll im allgemeinen entfernt

Allgemeines über Laparotomie. 27

werden. Wenn die Gebärmutter deutliche Zeichen der Tuberkulose nicht dar- bietet und die Tuberkulose der Adnexe so begrenzt ist, dass diese bei der Opera- tion teilweise zurückgelassen werden können, soll auch die Gebärmutter zurück- gelassen werden. Wenn die Gebärmutter zurückgelassen worden ist, soll die Pat. genau überwacht werden, damit man eine vielleicht fortschreitende Uterustuber- kulose rechtzeitig entdeckt und in geeigneter Weise behandelt.

Auf Grund von Experimenten an Kaninchen empfiehlt Crille (6) als bestes Mittel zur Behandlung der Peritonitis das Morphium und Opium. Letzteres soll auf das Gehirn einen günstigen Einfluss haben, ferner auf Nieren und Leber, indem es den Stoffwechsel herabsetzt und dadurch die Resorption der Gifte hemmt. Zur rascheren Ausscheidung der Toxine sollen täglich 2 Liter Kochsalzlösung mit Zucker gegeben werden.

Hyde (11). Erörterung der bekannten Symptomatologie, Diagnostik und Therapie der Bauchfelltuberkulose. Als besonders wichtig bei Operationen wird empfohlen, die Bauchhöhle vollkommen ohne Drainage zu schliessen.

Cubbins und Abt (7). Jodtinktur wirkt schädlich anf das Peritoneum, indem es Adhäsionsbildung herbeiführt. Äther in der Bauchhöhle hat ausser vorübergehender schmerzstillender Wirkung keine besonderen Vorzüge. Vaselin und Lanolin führten durch starke Reizwirkung zum Tode der Versuchstiere. Russisches Mineralöl ist indifferent. Paraffinöl wird nicht resorbiert, reizt das Peritoneum weniger als Vaselin, verhindert aber die Adhäsionsbildung nicht. Nur das Olivenöl soll in geringem Masse manchmal die Adhäsionsbildung ver- meiden.

Shere (15). Die Laparotomie bei der tuberkulösen Bauchfellentzündung ist wissenschaftlich nicht begründet. Nur die Entfernung eines lokalen Herdes hat Berechtigung. Sonst sind bei chronischen Formen chirurgische Eingriffe nur zur Behebung einer zu grossen Spannung des Bauchinhaltes erlaubt.

Haggard (10). Die Kräfte des Organismns und die natürlichen Abwehr- kräfte des Peritoneums sind auf alle Weise zu unterstützen: Absolute Ruhe für den Kranken und Ruhe für den Darm! (Nihil per os!) Operation, wenn möglich, in den ersten 8 Stunden oder erst nach Bildung lokalisierter Abszesse. Die schwer- sten Fälle sind nach der Operation dauernd unter Morphiumwirkung zu halten, um den Körper jede geistige und körperliche Arbeit zu ersparen und dadurch die Möglichkeit zu geben, seine gesamten ruhenden Kräfte, seine potentielle Energie zur Abwehr der Infektion in kinetische Energie umzusetzen. Kann nicht früh- zeitig operiert werden, so legt Verf. ebenfalls auf reichliche Morphiumgaben das grösste Gewicht. Eine Magenspülung ist äusserst wertvoll, darf aber nur nach Anästhesierung des Pharynx ausgeführt werden.

Zikmund (25). Die meisten Todesfälle nach Laparotomien wegen Tuber- kulose des Bauchfells fallen in die Zeit des ersten bis zweiten Jahres nach der Operation. Bericht über 44 Fälle mit einer Heilungsziffer von 37,5°/,. Die grosse Mehrzahl der Fälle kann durch Operation geheilt werden, in einer Minderzahl aber das Leben verlängert werden, während die subjektiven Beschwerden ge- bessert werden.

Strauss (17). Sodiumnitratlösung verhindert die Bildung von Fibrin aus Fibrinogen. Trotzdem ist das Mittel nicht imstande Adhäsionsbildung zu ver- hindern.

Uhlig (20). Bei postoperativem paralytischen Ileus wird als sehr wirksam die intravenöse Infusion von 1—2 Liter Kochsalzlösung mit Neohormonal und 15 Tropfen Suprarenin empfohlen.

Da zur Verhütung der Rezidive von peritonealen Adhäsionen bis jetzt Mittel zur Anregung der Darmperistaltik von unsicherer Wirkung gewesen sind, empfiehlt Vogel (22), zur Verhütung der Blutgerinnung 200 cem einer sterilen Lösung von neutralen, zitronensaurem Natron in 20°/, Kochsalz-Gummiarabikum-

28 Gynikologie. Sonstiges Allgemeines.

Lösung nach Trennung der Adhäsionen in die Bauchhöhle einzugiessen. Der ganz auffallende Erfolg in zwei mitgeteilten Fällen fordert zu weiterer Nach- prüfung auf.

Zembrzycki (24). Nach jeder aseptischen Operation kommt es zu einer reaktiven Steigerung der Körperwärme, welche der Ausdehnung der Wunde direkt proportional ist. Die Temperatursteigerung wird hervorgerufen durch Resorption von allenfalls in die Wunde gelangten Bakterien, noch mehr aber durch Resorption von zerfallenden Gewebselementen, welche bei der Wundheilung frei werden. Es gibt also in Wirklichkeit keinen vollkommen reaktionslosen Wund- heilungsverlauf, da die Primärheilung eigentlich unter denselben nur quantitativ verschiedenen Modalitäten vor sich geht wie die Sekundärheilung.

Unter 3000 Bauchschnitten erlebte Freund (8) zweimal das Aufplatzen der Bauchwunde. Darüber angestellte Untersuchungen unter Zuhilfenahme des Madelungschen Materials ergaben den wahrscheinlichen Schluss, dass die schlechte Heilung des Bauchfelles die primäre Ursache sei. (Die beiden Fälle waren mit Catgut genäht!) Auslösende Momente sind Gewalteinwirkungen wie Husten, Er- brechen u. dgl. Eine feste Vereinigung der Muskeln und Faszien ist gleichfalls notwendig als Schutz gegen das Aufgehen der Bauchdeckennaht, für welches Vorkommnis eine gewisse Disposition (schlechte Beschaffenheit der Bauchdecken) wesentlicher erscheint als infektiöse Prozesse.

Shipley und Cunningham (16). Die beiden Untersuchungen erbringen den Nachweis, dass tatsächlich korpuskuläre Elemente vom grossen Netz aus der Bauchhöhle absorbiert werden können und dann in den Lymphdrüsen des Mesenteriums nachweisbar sind. Dabei ist der Weg, auf welchem dies geschieht, noch unklar, weil Lymphgefässe im grossen Netz angeblich fehlen sollen.

Latzko (13). Exstirpation eines kürbisgrossen Tumors der rechten Niere durch Laparotomie. Zunächst Heilung, später Metastase im rechten Darmbein. Radiumbehandlung. Auftreten von Pulsation in der Geschwulst, wahrschein- lich unter Bildung eines Aneurysmas.

Sympson (19). Mitteilung eines Falles von 6!/, Pfund schwerem, ge- stielten Netzfibrom, das durch Laparotomie entfernt wurde.

Küstner (12). Die aufrechte Stellung des Menschen beeinflusst die Druck- verhältnisse in der Bauchhöhle vielfach ungünstig. Würde der Mensch noch auf allen Vieren gehen, so gäbe es keine Retroversioflexio. Längere Zeit eingehaltene Rückenlage begünstigt das Wiedereintreten der fehlerhaften Stellung des Uterus bei Retroversioflexio uteri gravidi, so z. B. auch im Wochenbett. Küstner empfiehlt daher das Frühaufstehen im Wochenbett. Auch durch zeitweises Liegen auf dem Bauche kann der Rückwärtsneigung vorgebeugt werden.

Outland (14). 1. Die angegebene Art, die Portio zu fassen, ist nicht neu. 2. Verf. hat anscheinend früher stets die die Spermaticae fassenden Klemmen mit Gaze umwickelt liegen lassen. An 84 Fällen hat er jetzt die Gefässunterbin- dung sofort ausgeführt, jedoch zur Kontrolle bei Nachblutungen die Unter- bindungsfäden aus den Vaginalwundrändern in die Scheide herausgeleitet. Ein- mal trat eine Nachblutung ein, die rasch gestillt werden konnte.

E. Sonstiges Allgemeines.

l. *Adamson, Über Benzin- und Alkoholdesinfektion des Operationsfeldes. Tnaug.-Diss. Berlin 1914. (Benzin-Alkoholdesinfektion ist zuverlässiger als die reine Alkohol- oder die Jodtinkturdesinfektion.)

2. Addis, T., Die Vorbereitung der Diabetiker für Operationen. Journ. of Amer. Med. Assoc. Vol. 64. Nr. 14. 1915. April 3.

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Addis (2). Die Gefahren der Infektion und der schlechten Heilungstendenz sind beim Diabetiker weit geringer als die des Komas. Zucker- und stärkefreie Tage ante op. sind nicht nur nutzlos, sondern erhöhen noch die Komagefahr. Zur Prüfung des Fettsäurestoffwechsels wird in den letzten Tagen vor der Opera- tion der Kohlehydrat- und Eiweissgehalt der Nahrung herabgesetzt und kurz ante op. fast ganz ausgeschaltet. Von dem Ausfall dieser Funktionsprüfung wird die Operation abhängig gemacht.

Fellner (6). Das Ovarium sezerniert in der Schwangerschaft mindestens ebenso stark, wenn nicht stärker als ausserhalb der Gravidität. Die stark ge- wucherten Luteinzellen sollen eine dem Corpus luteum analoge Wirkung haben.

Herrmann (12) konnte in früheren Untersuchungen zeigen, dass Lipoid- extrakte aus dem Corpus luteum und der Plazenta in bezug auf ihre wachstums- anregende Wirkung auf das kastrierte weibliche Genitale identisch sind, ähnlich wie dies Fellner, Ref., Iskobesko, Lindemann u.a. ebenfalls gefunden haben. Die beiden Autoren haben nun solche Lipoide auch bei männlichen Tieren (Ka- ninchen) injiziert. Die Brustdrüse wurde grösser und es liess sich aus ihr Milch ausdrücken, ähnlich wie Referent und Grigoriu dies in solchen Fällen schon 1910 mit wässerigem Plazentar- oder Ovarialextrakt zeigen konnten. Dass die Hoden dieser Tiere atrophisch wurden, möchte Ref. als selbstverständlich auffassen, da die mehrwöchentliche Einverleibung der an sich giftigen Lipoide den ganzen Körper schädigt. Man darf deshalb nicht, wie die genannten Autoren es tun, den Schluss daraus ziehen, dass die ‚„Reizsubstanz‘‘ des Corpus luteum eine hemmende Wirkung auf die männlichen Geschlechtsdrüsen ausübt. In der Dis- kussion erinnert Fellner an seine analogen Versuche mit Lipoidextrakten, wo- gegen Herrmann betont, dass er mit einem chemisch isolierten Körper arbeite.

Auf Grund eigener Untersuchungen ist Jaworski (13) zu dem Schlusse gekommen, dass die Ernährungsverhältnisse verschiedenartig auf verschiedene Arten von Neubildungen einwirken können. Eine Unterernährung des Organis- mus beeinflusst z. B. Myome und Fibrome derart, dass die letzteren zu wuchern aufhören und sogar manchmal sich verkleinern. Ihre klinischen Symptome pflegen auch meistenteils zu schwinden (Blutungen). Ganz anders verhalten sich Karzinome, welche bei mangelhafter Ernährung nicht nur schneller wachsen, sondern auch früher aufzutreten pflegen. Die Mortalität steigt dabei beträcht- lich. (v. Gromadzki.)

v. Jaworski (14). Während der Schwangerschaft wachsen gutartige und bösartige Neubildungen schneller, im Wochenbett können sie sich zurückbilden. ‘Analog wirken andere Störungen der allgemeinen und lokalen Ernährungsbelin- gung. Praktisch wichtig ist, dass schlechte ökonomische Zustände auch un- günstig auf den Verlauf des Karzinoms einwirken.

G. A. van Leeuwen (16) meint Stellung nehmen zu müssen gegen unnötige, speziell Blinddarmoperationen bei Frauen, bei welchen meistens die Schmerzen

Sonstiges Allgemeines. 31

in der rechten Seite mit der Operation nicht verschwinden, da sie öfters auf Hysterie beruhen. (Mende de Leon.)

Bericht über einen Fall von Hypertrichosis mit Erörterung der Ursachen dieser Abnormität. Me Auliff (19) spricht sich dahin aus, dass entweder Keim- drüsenstörungen, wie in dem vorliegenden Fall ein Ovarialdermoid, oder Stö- rungen von seiten der anderen sekretorischen Drüsen, namentlich von seiten der Nebenniere, Zirbeldrüse oder Hypophyse in Betracht kommt. Es wird auf die zahlreichen Wechselbeziehungen der innersekretorischen Drüsen als Ursache hin- gewiesen. Einer Erklärung wird das Problem dadurch jedoch nicht näher gebracht.

Nebst den allen klimakterischen Ausfallserscheinungen gemeinsamen Blut- wallungen, Hitzeempfindungen, Palpationen und ängstlichen Stimmungen unter- scheidet Pelnarz (23) ferner folgende Gruppen von Symptomenkomplexen: 1. Psychische Störungen, 2. Stoffwechselstörungen, 3. Veränderungen an den Gelenken, Knochen und Muskeln, 4. Zirkulationsstörungen, 5. Schwindel. In mehr als der Hälfte dieser Fälle von sogenannter klimakterischer Neurose ent- wickeln sich sicher Gefäss- und Herzkrankheiten. Der Ausfall des Ovariums be- wirkt die Störungen im Vasomotorensystem der innersekretorischen Drüsen und des vegetativen Nervensystem.

Rabinowitz (25) tritt mit Recht dafür ein, den Verlegenheitsausdruck „funktionelle Störungen‘‘ möglichst einzuschränken und in solchen Fällen nach objektiven Krankheitsmerkmalen zu suchen. (Ref. möchte diesen Ausdruck überhaupt fallen gelassen wissen und ihn durch nervöse oder „humorale‘‘ Stö- rungen ersetzen.) Rabinowitz ist sich über diese Zweiteilung noch nicht im klaren und bemüht sich vergebens, ‚funktionelle Störungen‘ von innersekre- torischen Störungen abzugrenzen. Dementsprechend kann auch eine rationelle Organotherapie funktioneller gynäkologischer Erkrankungen erst dann einsetzen, wenn das Wesen der funktionellen Erkrankungen richtig erfasst ist. Dazu fehlt aber noch viel.

Schauta (29). Besprechung der physiologischen und pathologischen Ova- rialfunktion während des ganzen Geschlectslebens der Frau. Bemerkenswert ist, dass Schauta sich zu der Ansicht derjenigen bekennt, welche (wie auch Verf.) das Corpus luteum als blutungshemmendes Moment ansehen. Bei juvenilen und klimakterischen Blutungen fehlt so gut wie immer das Corpus luteum. Von pathologischen Zuständen im Klimakterium werden nebst der sogenannten klimak- terischen Neurose noch Myome, Ovarialtumoren, Karzinome, Retroversionen und Prolapse als charakteristisch für das Klimakterium angeführt. Grosse Zeit- abschnitte des Lebens der Frau werden durch die geschlechtliche Betätigung des Organismus ausgefüllt und zwar fast ununterbrochen, wenn wir die sexuelle Tätigkeit von Menstruation zu Menstruation in Betracht ziehen. Dazu kommt die überaus intensive Betätigung während jeder Schwangerschaft, so dass es Wunder nehmen muss, wenn für etwas anderes noch Kraft und Zeit übrig bleibt. Die Hauptfunktion der Frau, nämlich die Sorge für den Nachwuchs, betätigt sich mit dem Eintritt ins Klimakterium nicht mehr auf physischem, sondern eben auf kulturellem Gebiet.

Stone (30). Sehr interessante Statistik über die Fruchtbarkeit der ver- schiedenen in Amerika ansässigen Nationen. Die Fruchtbarkeit der Polen, Italiener, Österreicher, Franzosen, Deutschen und Engländer verhält sich zu denen der einheimischen Amerikaner wie 60 : 37, 37 : 32, 30, 18:10. Die Ur- sache sieht der Autor hauptsächlich in den schwierigen sozialen Verhältnissen, vor allem in der späten Heiratsmöglichkeit und in der umfangreichen Heran- ziehung der Frauen zur Berufsarbeit.

Als Indikationen für Sterilisation kommen nach Sullivan (32) in Betracht: Schwere Erkrankung der Mutter, voraussichtliches Unvermögen der Mutter, den Anforderungen der Schwangerschaft und Geburt körperlich standzuhalten. Ferner soll die Sterilisation erlaubt sein bei Frauen, welche schon viele Kinder

32 Gynäkologie. Sonstiges Allgemeines.

zur Welt gebracht haben und bei denen gelegentlich einer anderen Operation die Sterilisation gefahrlos ausgefiihrt werden kann. Endlich bei Skelettdeformitaten, welche ein absolutes Geburtshindernis im kleinen Becken abgeben.

Reynolds (26). Nebst den Spermatozoen und der Eizelle sind für die Fruchtbarkeit auch die verschiedenen Bedingungen wichtig, unter welchen die beiden Absonderungsprodukte zueinander gelangen können. Normale Beschaffen- heit des Zervikalschleims und der Vaginalsekrete ist ein oft zu wenig beachtetes Erfordernis dazu. In der Diskussion wird darauf hingewiesen, dass immer auch die Untersuchung des Mannes bei einer bestehenden Unfruchtbarkeit von grosser Wichtigkeit ist.

Miller (20). Erörterung der Begriffe primäre und sekundäre, absolute und relative Sterilität. Bericht über 120 Fälle aus der eigenen Erfahrung des Autors. Die Mehrzahl seiner Fälle von Sterilität beruht auf entzündlicher Basis, der Rest verteilte sich auf Anteflexio, Retroflexio, Tumoren und Missbildungen des Uterus, sowie Dingen, die wir mit einem Worte als mangelhafte Anlage bezeichnen könnten.

Im Kriege hat sich die Zahl der gonorrhoischen Erkrankungen bei ver- heirateten Frauen auffallend vermehrt und auch auf Bevölkerungsschichten über- gegriffen, in denen sie sonst seltener war. Die Ursache ist Infektion des Mannes im Felde, namentlich im Stellungskrieg. Die zu Hause gebliebene Frau ist nach Fraenkels (7) Meinung viel seltener die Ursache, da die von Haus aus viel ge- ringere Libido der Frau in Abwesenheit des Mannes zurücktritt und ca. 10°, der Frauen überhaupt frigid oder mindererregbar sind. Um die Gefahr für die verheiratete Frau und die Nachkommenschaft seitens der aus dem Felde Zurück- kehrenden abzuwenden, wären prophylaktische Kontrolle mit allfälligem Be- handlungszwang, ähnlich wie der Vorgang der Entlausung, nicht unzweckmässig.

Sullivan und Spaulding (33). Statistik über die grosse Ausbreitung der Gonorrhoe namentlich unter den Verbrecherinnen und Prostituierten. Die Ge- fahr dieses Umstandes für den Staat und die Wichtigkeit einer möglichst weit- gehenden Kontrolle und Behandlung wird hervorgehoben.

Gaucher (8). In seltenen Fällen kann der Syphiliserreger bei der Frau auch ohne sichtbaren Primäraffekt ins Blut übergehen und dann sekundäre Er- scheinungen hervorrufen. Vielleicht geschieht dies auf intrauterinem Wege mög- licherweise durch Vermittlung des Spermas mit und ohne Schwangerschaft.

Gellhorn und Ehrenfest (9). Ausführliche Besprechung der Erschei- nungen, welche die Syphilis an den inneren weiblichen Geschlechtsorganen hervorruft unter Zugrundelegung der Erfahrungen in der Literatur und eigener Beobachtungen. Kurzer geschichtlicher Abriss von Ambroise Pare bis Schaudinn, Wassermann und Ehrlich. Besprechung der Unterschiede im Auftreten der Syphilis bei Mann und Frau. Eine Reihe von ungelösten Problemen besteht noch bei der Syphilis des Weibes, wie z. B. das viel seltenere Auftreten von Tabes und Paralyse bei der Frau, häufiges Verharren des Prozesses in mehr latenter Form beim Weibe. Die Frage der Infektiosität durch das Sperma des syphilitischen Mannes, sowie die Existenz von Prädilektions- stellen für die Infektion im weiblichen Genitale, andererseits die Frage der relativen Immunität gewisser Teile wird besprochen. Ausführliche Besprechung der speziellen pathologischen Histologie der Syphilis am weiblichen Genitaltrakt. Primäre und sekundäre und tertiäre syphilitische Affektionen der Scheide sind selten. Ungleich häufiger sind solche der Cervix, wie an der Hand von sehr schönen farbigen Abbildungen gezeigt wird (eigene Beobachtungen des Autors). Es betrifft dies alle drei Stadien der Lues. Die Syphilis des Uteruskörpers scheint hingegen wieder selten zu sein, zumindest sind unsere Kenntnisse darüber sehr spärliche. Das gleiche gilt für die Tuben. Syphilitische Veränderungen an den Ovarien sind des öfteren schon beschrieben worden, der Nachweis der Spirochäte in ihnen ist aber bis jetzt noch nicht gelungen. Syphilis des Beckenbinde-

Sonstiges Allgemeines. 33

gewebes in Form von diffuser gummöser Infiltration könnte leicht mit malignen Prozessen verwechselt werden. Die Wassermannsche Reaktion kann entscheidend darüber aufklären, ebenso wie die Einleitung einer antiluetischen Behandlung. Das gleiche gilt für die durch syphilitische Prozesse bedingten Metrorrhagien. Im sekundären Stadium der Lues können trotz Abwesenheit von Geschwüren die physiologischen Sekrete der weiblichen Genitalien (Ausfluss) Spirochäten ent- halten und dadurch ansteckend wirken. Endlich kann die Lues eine Disposition zur Karzinomentwicklung schaffen.

Cullen (4). Besprechung der in den letzten 25 Jahren Stee Fort- schritte und der noch wiinschenswerten Verbesserungen auf diesen Gebieten. Griindliche Ausbildung in der gesamten Bauchchirurgie, der inneren Medizin, der pathologischen Anatomie und Bakteriologie wird für den Gynäkologen und Geburtshelfer gefordert. (Bei uns in Deutschland und Österreich dürfte diese Forderung wohl längst zu den Selbstverständlichkeiten gehören.)

Schacht (28). Die körperliche und geistige Inferiorität des Weibes ist ebensowenig bewiesen, wie sie sich bestreiten lässt. Man soll nicht auf Grund vieler hierher gehöriger unwissenschaftlicher Behauptungen der Frauenemanzi- pation Schranken ziehen, da einer grossen Anzahl nicht inferiorer Frauen eine grosse Anzahl inferiorer Männer gegenübersteht. Etwas Massgebendes lässt sich über diese Dinge nur sagen, wenn der mehrtausendjährigen andersartigen Er- ziehung der Geschlechter eine mehrhundertjährige Koeduktion gefolgt sein wird.

Hartmann (12) hat Versuche an Meerschweinchen ausgeführt und kommt auf Grund seiner Untersuchungsresultate zu folgenden Schlüssen: 1. Das Ent- stehen einer Genitaltuberkulose durch die spontane Wanderung der Bazillen durch die Scheide ist sehr zweifelhaft. Die Tierversuche, die als Stützen der Theorie von der aufsteigenden Infektion angeführt werden könnten, sind alle sehr angreifbar. 2. Tierversuche, die als Beweise einer Hinaufwanderung der Bazillen gegen den Sekretstrom angeführt werden, sind sicher alle falsch gedeutet. In solchen Fällen gibt es immer Zeichen, dass das Abfliessen des Sekretes be- hindert war wenn nicht gar die Verbreitung der Infektion durch die Lymph- bahnen erfolgt ist. 3. Die Möglichkeit einer primären Genitaltuberkulose, durch die Kohabitation entstanden, lässt sich nicht verneinen. Doch halten die aller- meisten Fälle dieser Art einer schärferen Kritik nicht stand.

Bovin (2a). In frühen Stufen, da die tuberkulöse Natur der Krankheit öfters nicht zu erkennen ist, ist die Behandlung dieselbe wie für übrige Formen von Salpingoophoritis, d. h. eine nichtoperative. Bei gegründetem Verdacht einer Tuberkulose soll die abwartende Behandlung an Kurorten (‘Tuberkulose- Heilanstalten, im Hochgebirg, am Meer) verwendet werden nebst Heliotherapie, Röntgenbestrahlung usw. Die Pat. soll lange danach überwacht werden. In mehr fortgeschrittenen Stufen, besonders in den Fällen, in denen trotz einer energischen abwartenden Behandlung die Krankheit exazerbiert oder Fort- schritt macht, oder eine solche Behandlung nicht zu erreichen ist, soll man operieren, wenn die Operation ohne Risiko ausgeführt werden kann. Bei Ver- dacht einer Tuberkulose soll die Operation viel früher ausgeführt werden, als man bisher bei anderen Formen von Salpingoophoritis als notwendig angesehen hat; dies, um die späteren Stufen mit ausgebreiteten Zusammenwachsungen zu verhüten, wobei die eingeleitete Operation oft nicht fortzusetzen ist. Die miliare Peritonealtuberkulose mit oder ohne Aszites ist nicht Kontraindikation für die Fortsetzung der Operation. Die Operation soll eine abdominelle, nicht vaginale sein. Beide Tuben sollen im allgemeinen exstirpiert werden. Wenn nicht Gebär- muttertuberkulose vorliegt kann man gewöhnlich die Gebärmutter zurück- lassen. Bei begrenzter tuberkulöser Endometritis soll man nicht sofort die Ge- bärmutter exstirpieren. Die wegen der Blutung ausgeführte Abrasion, durch welche je zuerst die Diagnose zu stellen ist, kann mit geeinigter Allgemeinbe- handlung einen kurativen Einfluss ausüben. - (Silas Lindqvist.)

Jahresber. f. Gyndk. u. Geburtsh. 1916. 3

34 Gynäkologie. Pathologie des Uterus.

Olow (21a) fasst seine Schlüsse folgendermassen zusammen: Tuberkulöse Tuben sollen ganz und gar exstirpiert werden. Von der Tuberkulose angegriffene Ovarien, auch bei leichten und oberflächlichen Herden, sollen entfernt werden. Eine unzweifelhafte tuberkulöse Gebärmutter soll entfernt werden. Doch könnte man einen Versuch mit einer lokalen Behandlung nach Pfannenstiel machen, besonders in den Fällen, in denen die Tuberkulose nur wenig ausgebreitet ist und wenn man bei der Exstirpation der Adnexe einen Eierstock zurückbleibeu lassen kann und also der Gebärmutter dies Menstrustionsvermögen bewahren. In den Fällen, in denen die Gebärmutter nicht deutliche Zeichen erweist und die Tuberkulose der Adnexe so begrenzt ist, dass man bei der Operation grössere oder mindere Teile derselben zurücklassen kann, soll auch die Gebärmutter zurückgelassen werden. Wenn dagegen die Tuberkulose der Adnexe so fort- geschritten ist, dass keine Beibehaltung einiger Teile von denselben möglich ist, sollen die operationstechnischen Verhältnisse des gegebenen Falles bestimmen, ob auch die Gebärmutter zu entfernen sei oder nicht. Die Fälle, in welchen die Gebärmutter zurückgelassen ist, sollen genau überwacht werden, so dass man man frühzeitig gegen eine eventuelle fortschreitende Tuberkulose derselben ein- greifen kann. (Silas Lindquvist.)

Lacina (15). Beschreibung eines durch Pneumokokken hervorgerufenen Krankheitsbildes, welches häufig zum Exitus führt, manchmal aber zur Eiter- abkapselung und spontaner oder operativer Heilung.

IV.

Pathologie des Uterus (ausschliesslich Neubildungen und neue Operationen).

Referent: Prof. Dr. F. Heimann, Breslau.

1. Allgemeines.

l. Gallant, A. E., Removal of Troublesome Useless Uterus. New York Med. Journ. March 11. 103. Ns. 11. p. 481.

2. Pilcher, Delzell and Burman, The Action of various „Female‘‘ Remedies on the excised Uterus of the Guinea-Pig. The Journ. of he Amer. Med. Assoc. Nr. 7. p. 490.

Pilcher, Delzell und Burman (2) haben am Meerschweinchenuterus von den verschiedenen Heilmitteln keinen Erfolg gesehen. Daher seien diese Drogen als Heilmittel zu verwerfen.

2. Entwicklungsfehler.

l. Bay, M. E., Contribution à Pétude de malformations du système, urogenital dans le sexe féminin. Lausanne 1914. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Avril, Mai, Juin. p. 173.

Allgemeines. Entwicklungsfehler. 35

Conaway, Case of Uterus Didelphys. New Jersey. Med. Soc. Journ. August.

Walt Pouder, A Case of Uterus Didelphus. Transact. of the Obstetr. Soc. of

Philadelphia. May 4. Ref. Amer. Journ. of Obstetr. Nr. 4. p. 696.

4. Felix, W., Les malformations de canaux de Miiller et de leurs dérivés. Gyn. helvet. 1915. p. 57. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Avril, Mai, Juin. p. 184.

5. v. Franqué, Spaltbecken, Blasenektopie und Prolaps. Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilk. Bonn, 6. März. Ref. Deutsche med. Wochenschr. 48. p. 1497.

6. Haematometra und Haematocolpos lateralis. Deutsche med. Wochenschr. 15. Nr. 29, 30. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. p. 837.

7. Handfield-Jones, Some clinical Aspects of the double Uterus. The Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. 1915. Vol. 27. p. 186.

ja. Heijl, C., Uterus rudimentarius partim excuvatus. Verhandl. d. chir. Sekt. der

N

Gesellsch. schwed. Ärzte. 1916. (Silas Lindqvist.) 8. *Kaarsberg, Haematometra in utero bicorni. Amputatio supravaginalis uteri. Ges. f. Gyn. u. Obst. Kopenhagen. Ref. Ugeskr. t. Laeger. p. 1477—78. (O. Horn.)

9. *Münzberg, Paul, Die Pathologie und Therapie der Doppelmissbildungen des Uterus. Inaug.-Diss. Breslau. (1 Fall von Operation nach Strassmann. Erfolg durch nach- folgende Geburt erwiesen.)

11. Quiby, Wm. C., Ein Fall von Pseudohermaphroditismus, mit Bemerkungen über abnorme Funktion der »ndokrinen Drüsen. Johns Hopkins Hosp. Bull. Februar. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. p. 838.

12. Radwanska, Wanda, Angeborener Totalprolaps des Uterus bei einer Neugeborenen mit Spina bifida. Przegl. lekarski. Bd. 55. Nr. 2. Krakau. (v. Gromadzki.)

13. Reusch, W., Kongenitaler Nierendefekt bei Missbildungen der weiblichen Geschlechts- organe. Ein Beitrag zur Genese des Müllerschen Ganges. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 971.

14. *Rockey, A. E., Double Uterus and Vagina with New Bloedless Operation (Forceps

Preseure) for Correction of Deformity. Annals of Surg. Philadelphia. Vol. 63. Nr. 5. (Operation.)

16. Scott, Ernest und Jonathan Forman, Zwillingsschwangerschaft in einem Horn eines Uterus bicornis mit Retention der beiden Föten während 20 Jahren. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 3. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42. p. 838.

17. Socquet, J., Ein Fall von H:rmaphroditismus. Journ. de med. de Paris. 1914. Nr. 9. Ref. Zentraltl. f. Gyn. Nr. 42. p. 838.

Bay (1). Das Kind zeigte unter anderen Missbildungen, Fehlen der rechten Niere, Hypoplasie der linken Niere, einen Uterus unicornis mit blinder Endigung der rechten Tube im Inguinalkanal, keine Nabelarterie links. Der zweite Fall zeigte folgendes: eine atretische Kloake, keine äusseren Genitalien, keinen Anus, Hypoplasie der inneren Genitalien, bilaterale Hydronephrose, Aszites, Gehirn- blutungen.

Conaway (3). Pat. ist 42 Jahre alt, hat nie menstruiert oder geboren. Die Operation wurde wegen Appendizitis vorgenommen, links normale Adnexe, rechts ein zystisches Ovarium. Die Appendix wurde entfernt.

Felix beschreibt, welche Missbildungen in den verschiedenen Abschnitten der gesamten Müllerschen Gänge vorkommen können.

v. Franque (5). Vor 21 Jahren wurde die Durchtrennung des Synchondr. sacroiliac. und nachfolgende Kompressionsbehandlung, Beseitigung der Becken- spalte und Operation der Ektopie ohne Erfolg ausgeführt. Der grosse Prolaps wurde jetzt durch ein Mengesches Pessar zurückgehalten.

v. Franque (6). 13jähriges Mädchen mit Uterus duplex separatus. Scheide keine Doppelbildung. Laparotomie mit gleichzeitiger Beseitigung einer chroni- schen Appendizitis. Demonstration des Präparates.

Handfield-Jones (7). Das Vorkommen von Entwicklungsanomalien ist relativ häufig. Es muss an diese Möglichkeit gedacht werden. Schilderung ein- schlägiger Fälle aus der Literatur und der bei der Diagnosenstellung vorkommen- den Irrtümer. Am häufigsten fand Verf. doppelten Uteruskörper, doch sah er

KA

36 Gynäkologie. Pathologie des Uterus.

auch vollstandig entwickelte Doppelbildung. Vorsicht ist bei der Diagnose eines Uterusfibroms geboten, da hierbei Verwechselung mit einem doppelten Uterus möglich ist. Die doppelten Uteri liegen meist nicht in einer Ebene, einer mehr vorn, nach hinten der andere. Bei Gravidität drückt der gravide Uterus den andern herunter. Verf. erwähnt einen solchen Fall, bei dem Ovarialtumor dia- gnostiziert wurde. Nichterkennen des doppelten Uterus habe auch schlimme Folgen gezeitigt, besonders bei Gravidität; hier ist es unter der Geburt zu schweren Zerreissungen gekommen. Bei doppeltem Uterus häufig Menstruation während der Gravidität, ferner kommt es häufig zu Totgeburten bei Steisslage, da der zweite Uterus das Hindernis im Geburtskanal bildet.

Quiby (11). Der Fall ist ein Pseudohermaphroditismus femininus externus (Nachweis von Uterus und normalen Ovarien) mit guter Ausbildung männlicher sekundärer Geschlechtscharaktere. Solche Fälle sind als Endokrinopathien der Nebennierenrinde vielleicht auch der Hypophyse aufzufassen.

An der Hand eines Falles, den Radwanska (12) in der Krakauer Uni- versitätsfrauenklinik beobachtet hatte, geht sie auf die in der Literatur beschrie- benen Fälle eingehend ein und stellt fest, dass in den meisten Fällen von Geni- talienvorfall bei Neugeborenen es sich entweder um Spina bifida, oder andere Nervenschädigungen gehandelt hat. Als primäre und einzelne Ursache ist also das Erschlaffen des Beckenbodens anzusehen. Das Bezeichnen derartiger Vor- fälle als ‚‚angeboren‘“ ist prinzipiell falsch, da dieselben nicht im intrauterinen Leben, sondern erst nach der Geburt zu entstehen pflegen. Derartige Fälle können als Stütze der von Halban und Tandler aufgestellten Theorie zur Ätiologie der Genitalienvorfälle dienen. (v. Gromadzki.)

Reusch (13). Sehr eingehende Arbeit mit Schilderung zweier einschlägiger Fälle. Ausgezeichnete Literaturübersicht.

Rockey (15). Operation: Durchschneiden des vaginalen Septums, jede Uterushöhle wird sondiert, dann Anlegen einer Klemme an das Uterusseptum, die 36 Stunden liegen bleibt. Nekrose des Septums. Pat. ist dabei in Becken- hochlagerung zu halten.

Scott und Forman (16). Erst bei dem durch Operation gewonnenen Präparat wurde der wahre Sachverhalt festgestellt.

Socquet (17). Die Untersuchung ergab einen Testikel und Fehlen von jeglichem Scheidengewölbe. Libido aufs weibliche Geschlecht. Niemals Ejaku- lation. Auffallend war eine Art von regelmässiger Menstruation seit 2 Jahren. Palpation vom Rektum ergibt einen runden kugeligen Körper, vielleicht den Uterus.

Sehr eingehend schildert an der Hand einschlägiger Fälle Reusch (13) die Missbildungen, die kongenital an den Nieren vorkommen und sich mit ebensolchen der weiblichen Geschlechtsorgane verbinden. Mit dem gleichen Thema beschäftigt sich Bay (1).

Zwillingsschwangerschaft in einem Horn eines Uterus bicornis teilen Scott und Forman (2) mit.

Uterus duplex separatus, keine Doppelbildung der Vagina, dagegen Hämatometra und Hämatokolpos; das sehr interessante Präparat wurde von v. Franque (6a) gewonnen. Sehr ausführlich hat sich über das Thema Uterus duplex Handfield-Jones (7) ausgelassen. Er geht auf die Diagnose, Symptome und Therapie näher ein. Conaway (3, 4) trägt ebenfalls zur Kasuistik bei.

Uterus duplex et vagina duplex: Rockey (14, 15), Socquet (17) und Quiby (11) berichten je über einen Fall von Hermaphroditis mus bzw. Pseudohermaphroditismus.

Allgemein über das Thema Missbildungen haben sich noch Münzberg (8. 9), Felix (4) und v. Franque (5) unter Hinzufügung eines einschlägigen Falles ausgesprochen.

Entziindliche und funktionelle Erkrankungen des Uterus. 37

Anhang: Sterilität.

1. Dickinson, R. L., Simple Sterilization of Women by Cantery Stricture at intra- uterine Tubal Openiugs, Compared with other Methods. Surg., Gyn. and Obst. Chicago. August. 23. Nr. 2. p. 203.

3. Entzündliche und funktionelle Erkrankungen des Uterus.

a) Tuberkulose.

l. Amann, J. A., Ut:rustuberkulose (tuberkulös:r Uteruswandabszess) kombiniert mit Amenorrhoe. Münch. gyn. Ges. 16. Dez. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 18. p. 365.

2. Cullen, T. S., Early Tuberculosis of Cervix. Surg., Gyn. and Obst. Chicago. March. 22. Nr. 3. p. 251.

3. Metzger, M., Un cas de tub:rculose du col de lutérus. (Die Diagnose wurde mikro- skopisch sichergestellt.) Arch. mens. d’obst. et de gyn. Avril. Mai. Juin. Ref. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 9. p. 706.

Amann (l). 22jährige Pat. nie menstruiert, vor 3 Jahren lungenkrank. Jetzt positiver Lungenbefund, neben dem Uterus Adnextumoren. Laparotomie, dabei quillt beim Fassen des Uterus Eiter aus der Wand. Entfernung des Uterus und der Adnexe. Heilung.

b) Syphilis. 1. Norris, C. Charles, Syphilis of the Body of the Uterus. The Amer. Journ. of Obst. July. Nr.l. p. 89. 2. Syphilis des Uterus. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 23. Nr. 3. Sept. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1917. Nr. 4. p. 118. 3. Prentiss, W., Syphilis of the Uterus. Transact. of the Washington. Obst. and Gyn. Soc. Febr. 11. und Amer. Journ. of Obst. Nr. 3. p. 480.

Norris (1). Es handelt sich um eine 46jährige Patientin, die anamnestisch sehr luesverdächtig war. Bei einem Curettement wurde der Uterus perforiert; nach supravaginaler Amputation des Uterus wurde eine histologische Unter- suchung vorgenommen, die den Verdacht bestärkte, dass es sich um eine luetische Erkrankung der Muskulatur handelt.

Norris (2). Die luetische Endometritis äussert sich in der hyperplastischen Affektion der Drüsen und des Stroma. Das Myometrium zeigt eine diffuse Metritis, event. Gummata; deutliche Erkrankung der Gefässe histologisch nach- weisbar.

Preutiss (3). Das histologische Bild häufig sehr charakteristisch. Meist lassen die Symptome für die Diagnosenstellung im Stich.

c) Metropathieen, Endometritis.

LL. Aschheim, Zur Histologie des Endometrium. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. 13. Nov. 1914. Ref. Zentralbl. f£. Gyn. Nr. 11. p. 214.

2. Brandt, Thalkea, Über Hämatometra und Pyometra im klimakterischen und prä- klimakterischen Alter. Inaug.-Diss. Kiel. August.

3. Christides, D und P Besse, Le cycle de la muqueuse utérine. Schweiz. Korrespon- denzbl. 1915. Nr. 50. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 19. p. 595.

4. *Driessen, Über die Röntgenbestrahlung von Meno- und Mctrorrhagien. (13 Fälle von Meno- und Metrorrhagia climacterii sind alle geheilt mit im Durchschnitt 12 Be- strahlungen in 3 Sitzungen. Immer erst Probeauskratzung. 20 Fälle von Fibromyoma uteri bestrahlt ohne Versager. Günstiger Einfluss auf das Allgemeinbefinden.) Ned. Tijdschr. v. Verl. u. Gyn. 25. 4. (Mendes de Leon.)

5. Fischer, Verblutung infolge chronischer Metritis. Geburtsh.-gyn. Ges. Wien. 8. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 12. p. 238.

38 Gynäkologie. Pathologie des Uterus.

5a. Forssner, Hj., Ein Fall von kollossaler Hydrometra. Verh. d obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. schwed. Arzte. 1916. (Silas Lindqvist.)

#. Franz, K., Die Behandlung der klimakterischen Blutungen mit Röntgenstrahlen. Therap. d. Gegenw. März. p. 81. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 13. p. 399.

7. *v. d. Hoeven, Die Embryologie der weiblichen Geschlechtsteile. Ned. Tijdschr. v. Verl. en Gyn. 25. 3. (Redner weist auf seinen früheren Widerstand gegen die Veit- Rugesche Theorie bezüglich des Entstehens der Erosio portionis hin und führt jetzt zum Beweis seiner Theorie verschiedene mikroskopische Präparate an, die die Ent- wicklung der Vagina demonstrieren.) (Mendes de Leon.)

8. Mucha, V., Zur Frag: der Uteruserkrankung bei Vulvovaginitis infantum. Wien. med. Wochenschr. Nr. 28. p. 1070.

9. Muret, Über Endometritis purulenta senilis. Gyn. Ges. d. deutsch. Schweiz. 27. Nov. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15. p. 287.

10. Quisling, N., Menorragi hos unge piker. (Menorrhagie bei jungen Mädchen.) Tidskr. for. klin. norsk. Lagef. Jahrg. 36. p. 489.

ll. Samter, Behandlung gynäkologischer Blutungen mit Sekalysatum Bürger. Med. Klin. Nr. 44. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 47. p. 1463.

12. Schönberg, S., Zur pathologisch-anatomischen Diagnose der Endometritis. Schweiz. Korrespondenzbl. Nr. 15. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 19. p. 596.

14. Taitza, Bruno, Experimentelle und therapeutische Studien über Amenorrhoe und ovarielle Blutungen. Halle a. S. Juli.

15. Wagner, G. A., Uterusabszess nach Appendizitis. Geburtsh.-gyn. Ges. Wien. 16. Mai. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 36. p. 1156.

Aschheim (1). Untersuchung auf lipoide Substanzen. Er fand solche in 10°/, im Intervall, in 75°/, in dem Prämenstruum. In der menstruierenden Schleim- haut waren sie in den ersten Tagen reichlich. Für die Gravidität (in den ersten Monaten reichlich) erwägt Aschheim die Deckung derselben als Vitamine.

Christides und Besse (3). Darstellung histologischer Untersuchungen der curettierten Uterusschleimhaut.

Fischer (5). Annahme einer inneren Blutung bei der ersten Untersuchung der enorm anämischen Pat. Laparotomie. 10 Minuten später Exitus. Die Obduktion ergab nur einen chronisch metritischen Uterus als Ätiologie für die Blutung.

Franz (6). Technik: Müllersche Siederöhren, an 3 Tagen auf 9 Felder 300 x. 3 mm Aluminiumfilter. 23 cm Fokushautabstand. Wiederholung der Serie nach 14 Tagen. Nach 4 Serien Amenorrhoe. Empfehlung des Ver- fahrens.

Mucha (8). Ansteckung meist durch die Mutter bzw. die Pflegeperson. Klinisch ist bei der nicht gonorrhoischen Vulvovaginitis das Sekret spärlicher und zeigt mehr einen schleimigen Charakter. Wurden Gonokokken nicht mit Sicher- heit gefunden, so wurden Kulturen angelegt; dabei ergab sich die Anwesenheit von Bact. coli, Staphylokokken, Streptokokken, Proteus u. a. Drei der Fälle des Verf. wiesen auf ausgesprochene Beschwerden in der Unterbauchgegend hin. Ob eine Erkrankung des Uterus vorlag, liess sich nicht entscheiden. Ein Fall, der zur Obduktion kam (Scharlach und Masern), zeigte die Erkrankung der Vagina in der ganzen Ausdehnung mit Einschluss des Schleimhautüberzugs der Vaginal- portion des Uterus bei scharfem Absetzen der Entzündung am äusseren Mutter- mund. Die Erkrankung des Uterus ist also selten. Therapie: Täglich Spülungen der Vagina mit !/,—1/,°/, Protargol oder 1: 1000 AgNO, oder 1—3 : 1000 Hegonon. Bei zerstörtem Hymen Pinselung der Vagina mit 1/,—2°/, Lapislösung. Die Urethritis wird mit Injektionen mit Hilfe eines Guvonschen Katheters be- handelt. Vaccine hat keinen Erfolg. Dauer der Behandlung: 4—9 Monate. Bei der nichtgonorrhoischen Form genügen bei schleimiger Sekretion Sitzbäder und Arsenbehandlung.

Muret (9). Ausführliche Besprechung der klinischen und bakterioskopischen Symptomatologie. 2 Formen sind beschrieben, eine atrophische und eine pro-

Entziindliche und funktionelle Erkrankungen des Uterus. 39

liferierende katarrhalische. Differentialdiagnose: Akute Endometritis, senile Vaginitis, Ca des Kollum und des Korpus. Meist chronischer Verlauf. Therapie: Erleichterung des Sekretabflusses, antiseptische Intrauterinspülungen, Curette- ment mit Drainage.

Quisling (10). 20jähriges Mädchen, seit dem 15. Jahre regelmässig menstruiert. Im letzten Jahre wurden die Perioden mehr reichlich und lange dauernd. Sie wurde anämisch. Tonisierende Behandlung war von nur vorüber- gehender Wirkung. Nach Ausschabung des Endometriums Genesung. Mikro- skopisch: sehr starke, adenomähnliche Wucherung des Epithels. Als ätiologisches Moment muss ihre Arbeit angesehen werden: 10 Stunden täglicher Arbeit im Stehen. (Kr. Brandt.)

Samter (11). Empfehlung des Präparats, eines Mutterkorns, das in Tropfenform und für Injektionen in den Handel kommt.

Schönberg (12). Die Untersuchungen ergaben folgendes Resultat: 1. Man findet Veränderungen, die den Adler-Hitschmannschen Untersuchungen ent- sprechen; hier handelt es sich nicht um einen pathologischen Vorgang. 2. Andern- falls muss man glanduläre Hyperplasie und Hypertrophie der Corpusmucosa diagnostizieren, eventuell muss man an einer Endometr. fungosa (Olshausen) sterben. 3. Neben der akuten Endometritis kommt die chronische interstitielle Endometritis in Frage (Stromazellen mit Spindelform, Lymphozyten, Plasma- zellen, eventuell Gefäss- und Drüsenveränderungen. 4. Bei einer Anzahl von Curettagen findet man anatomisch keine Veränderungen. Die Diagnose kann nur „Corpusmucosa‘“ lauten.

Schönberg (13). Kritik der Adler-Hitschmannschen Untersuchungen. Nachweis von Plasmazellen für die Diagnose der chronischen Endometritis nicht unbedingt notwendig.

Wagner (15). Die Diagnose lautete auf Myom, mit entzündlichen Ver- änderungen kompliziert. Wegen hoher Temperaturen wurde die Operation ver- schoben. Bei der 8 Tage später vorgenommenen Laparotomie kam der Uterus- abszess zum Vorschein. In diesem Abszess war die Appendix mit einbezogen, vielleicht war dies überhaupt das Primäre. Während der Operation Exitus an Luftembolie.

Wiederum ist das histologische Bild der Uterusschleimhaut Gegen- stand der Forschung gewesen. Aschheim (1) hat auf lipoide Substanzen unter- sucht und fand solche in 10°/, im Intervall und in 7,5°/, im Intermenstruum. Chri- stides und Besse (3) haben ihre Studien an der curettierten Uterusschleimhaut unternommen. Schönberg (12, 13) kritisiert die Adler-Hitschmannschen Unter- suchungen. Der Nachweis von Plasmazellen für die Diagnose der chronischen Endometritis ist nicht unbedingt notwendig. Die klinischen und bakterioskopi- schen Symptome der Endometritis purulenta senilis werden von Muret (9) in einer längeren Arbeit besprochen. An diese Arbeit schliesst sich die von Brandt (2) über Pyometra im klimakterischen Alter eng an.

Auch die Erkrankungen des Myometriums wurden bearbeitet. Fi- scher (5) schildert einen Fall von Verblutung infolge chronischer Metritis. Wagner (15) fand nach einer Appendizitis einen Uterusabszess. Auf den Zu- sammenhang von Uteruserkrankung und Vulvovaginitis infantum kommt Mucha (8) zu sprechen.

Therapeutisch empfiehlt Franz (6) die Röntgenstrahlen, Samter (11) hat gute Erfolge mit Sekalysatum Bürger gesehen.

Schliesslich wurden Amenorrhoe und ovarielle Blutungen experi- mentell und in therapeutischer Hinsicht von Taitza (14) bearbeitet.

40 Gynäkologie. Pathologie des Uterus.

Anhang: Intrauterine Behandlung.

1. Boldt, H. J., Discission and Adjustment of an intra-uterine stem versus Dilation to overcome stenosis of the cervical Canal. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 14. p. 1000. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 43. p. 852.

2. Bucura, Konstantin J., Zur Technik der intrauterinen Behandlung. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 6. 1914.

3. Girvin, John H., Spätfolgen der Curettage des Uterus. Amer. Journ. of Obst. Vol. 72. Nr. 4. 1915. Oct. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 352.

4. Pfeiffer, Case of Prolapse of Sigmoid through Perforation in the uterus occurring during Curettage. The Amer. Journ. of Obst. June. Nr. 6. p. 1113.

Boldt (1) bildet das Simpsonsche Hysterotom ab, mit dem er beide Mutter- mundslippen diszidiert; darauf wird ein Hartgummistift, der auch abgebildet wird, eingelegt. Dieser muss, wenn Wirkung erzielt werden soll, 6 Wochen ge- tragen werden.

Bucura (2) gibt ein besonderes Instrumentarium an, mit dem er sehr gute Erfolge aufzuweisen hat. Es handelt sich um eine Rekordspritze, die statt der Nadel einen sehr spitz zulaufenden Metallkonus hat. Auf diesen Konus ist ein Ureterenkatheter befestigt, der dünner sein muss als der Cervixkanal und ca. 11 cm lang ist.

Girvin (3) warnt vor zu laxer Ausführung der Abrasio.

Pfeiffer (4). Laparotomie, im Bauch flüssiges Blut. Darmresektion ca. 8 Zoll. Anastomose End zu End. Störungen in der Wundheilung durch eine Fistel. Der Uterus selbst wird nach Schliessen des Loches zurückgelassen. Heilung.

4. Lageveränderungen des Uterus.

a) Allgemeines, Anteflexio.

1. Hutchins, Henry T., The Role of the anteposed Uterus in the causation of backache and pelvic Symptoms. The Journ. of the Amer. Assoc. Nr. 13. p. 940.

Hutchins (1). Zwei Ursachen gibt es für jene Beschwerden: 1. Verlagerung des Uterus mit begleitendem Descensus und 2. Verstopfung der Ovarialvenen. Differentialdiagnostisch lassen sich beide Möglichkeiten folgendermassen unter- scheiden: Verf. legte auf 48 Stunden einen Tampon in die Scheide zur Stütze des Uterus nach vorn. Verschafft dies der Pat. Erleichterung, so kommt erstere Ursache in Betracht; die wirksamste Therapie ist die Einlage einer geeigneten Stiitze. Bei negativem Erfolg ist Verf. fiir Operation, d. h. Entleerung der tiber- füllten Ovarialvenen, die den Druck des Bauchfells gegen die Beckenwand ver- ursachen.

b) Retroflexio uteri.

l. Allen, J. M., Operation for bachward and downward Displacements of Uterus. St. Johnsbury. Vol. 1. Surg., Gyn. and Obst. Chicago. Nov. 23. Nr. 5. p. 618.

2. Bissel, Dougal, Surgical replacement of the Retroposed Uterus. The Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 1. p. 1.

3. Clagett, A N., Retroversion des Uterus. Ein vorläufiger Bericht über eine Operation am Lig. rotundum. New York Med. Journ. Vol. 102. Nr. 25. Dez. 15. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 575.

4. Hartmann, J. P., Pessarbehandlung. Ugeskr. f. Laeger. 1914. Nr. 15. Ref. Zentralbl.

f. Gyn. Nr. 29. p. 576.

Jacoby, A., Retroversio-Retroflexio. Med. Rec. 12. 2. p. 281.

Iuge, J. M., Correction of chronic Uterine Displacements. Texas State Journ. of

Med. Fort Worth. February. 11. Nr. 10. p. 515.

7. Kruszynski, Max, Die Kombination der Laparotomie mit dem Alexander- Adams und seine Dauerresultate. Wien. klin. Wochenschr. 15. Nr. 43—49. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 9. p. 575.

S p

Lageveränderungen des Uterus. 41

8. Meissner, Adolf, Uber Spätresultate bei Retroflexio-Operationen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1. p. 22.

9. Neel, J. C., Retrodisplacements of Uterus with Especial Reference to Their Causation and New Method of Treatment. Californie State Journ. of Med. Sept.

10. Pissarenko, M., La Retroflexion de l’uterus aprés l’accouchement. Genéve 1914. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Avril, Mai, Juin. p. 172.

11. *Reynolds, Expedient for Radical Cure of Some Retroversions. Boston. Med. and Journ. p. 830. (Behandlung im frühen Wochenbett empfohlen.)

12. Spaeth, Demonstration eines bei der Operation (Alexander- Adams) abgerissenen Lig. rotundum. Geburtsh. Ges. zu Hamburg. 10. Okc. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 996.

13. Sturmdorf, Arnold, Congenital and acquircd Retroposition of the Uterus. Their Differentiation and relative Significance. Amer. Journ. of Obst. Nr. 3. p. 386.

14. Walter, Hans, Über Dauererfolge bei der intraperitonealen Ligamentverkürzung nach Menge. Inaug.-Diss. Jena. August.

15. Walthe, Heinrich, Über Spätresultate der Operationen bei Rückwärtslagerung der Gebärmutter. Inaug.-Diss. Strassburg. Juni.

16. Williams, Philipp P., Die Ursachen der Retroflexio uteri. Amer. Journ. of the Med. Science. Nr. 521. Aug. 15. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29. p. 574.

Bissel (2) wendet sich gegen die bei der Retroflexion gewöhnlich ange- wandten Methoden. Seine Erfahrungen dabei sind nicht gut. Er macht folgendes Verfahren: Verkürzung der Lig. rot. und Verengerung der breiten Ligamente. Keine Vereinigung der peritonealen Oberflächen, sondern der muskulären Ele- mente. Bei grossem und schwerem Uterus suspendiert er denselben. Er führt die Naht durch den rechten Rektus und das Peritoneum nahe dem spitzen Wirbel der abdominalen Wunde, sodann durch den linken Rektus zurück, wenn das Peritoneum geschlossen ist. Verf. hat während 13 Jahre 185 Fälle danach operiert. Seine Erfahrungen sind dabei ausgezeichnet.

Clagett (3). Durchtrennung des Lig. rotundum. Der distale Stumpf wird durch ein Loch im Uterus durchgesteckt und an der Hinterwand fixiert.

Hartmann (4). Ein gewisser Grad von Suffizienz des Beckenbodens ist nötig, um dem Pessar die erforderliche Stütze zu geben. Runde Ringe wirken nicht so günstig, wie die zapfenförmigen, quergestellten Pessare. Tägliche Aus- spülungen. Von Gummiringen wurde nie Druck bemerkt. Pessarbehandlung soll nur Notbehelf sein; weitmöglichste Durchführung der operativen Therapie.

Kruszynski (7). Resultate der Küstnerschen Klinik (Breslau). Küstner- scher Querschnitt, von diesem aus über der Faszie Alexander-Adams. Aus- gezeichnete Dauerresultate, wie die Nachuntersuchungen des Verf. zeigen.

Meissner (8). 135 Fälle wurden nachuntersucht. 15 Rezidive, 8 nach Alexander-Adams und 7 nach Ventrifixur. 82mal wurde der Alexander Adams gemacht, also hierbei 9,75°/, Rezidive, bei Ventrifixur 14°/,. Hernienbildung in 6 Fällen. 73 Frauen wurden p. op. wieder schwanger, bei 8 von ihnen wurde ein Rezidiv festgestellt. In 20 Fällen kam es zur Unterbrechung der Schwanger- schaft, in 2 Fällen sind Frühgeburten vorgekommen. Die Alexander-Adamssche Operation ist, quoad Rezidiv die bessere. Bezüglich der Technik der Ventri- fixur schlägt Verf. vor, den Seidenfaden in der Bauchhöhle zu knoten, da der Seidenknoten im Bindegewebe zwischen Faszien und Haut Eiterung verursachen kann. Ä Unter 258 Fällen hat Pissarenko (9) 11 mal die Retroflexion konstatiert, gleich 4,2°/,.

Spaeth (12). Da mit einer Blutung gerechnet werden musste, wurden die beiden Schnitte zu einem Lappenschnitt vereinigt. Faszienquerschnitt, Er- öffnung der Bauchhöhle, Umstechung der blutenden Stelle. Heilung.

Sturmdorf (13). Die Retroflexio einer Nullipara, die nicht durch Ent- zündung oder andere bekannte Ursachen entstanden ist, kann als angeboren betrachtet werden. 1/, aller Retroflexionen sind angeboren. Verf. ist Gegner

42 Gynäkologie. Pathologie des Uterus.

der Operation bei Retroflexion, er halt es einzig allein mit der orthopädischen Methode, Einlegung eines Pessars.

Diskussion zu Sturmdorf: Bissell, Ward, John van Doren Young, Braun, Bandler, Sweeny.

Williams (16). Ätiologie: Erschlaffung der Ligamente durch voran- gegangene Geburten und entzündliche Veränderungen. Trauma spielt keine Rolle, meist finden sich bei Anamnese und Untersuchung Tatsachen, die die Retroflexio viel ungezwungener erklären als das Trauma.

Mit den anatomischen bzw. den mechanischen und dynamischen Ursachen der Retroflexion beschäftigen sich die Arbeiten von Jacoby (5), Williams (16) und Neel (9). Sturmdorf (13) hält ii: aller Retroflexionen für angeboren, er ist Gegner der Operation.

Über die Beziehungen von Schwangerschaft bzw. Geburt und Retro- flexion lässt sich Pissarenko (10) in einer Arbeit aus. Er fand die Rückwärts- lagerung in 4,2°/, der Fälle. Die Arbeiten über die Behandlung sind wieder zahl- reich: Juge (6), Allan (1), Bissel (2) und Clagett (3) geben eigene Methoden an. Kruszynski (7) berichtet über die Ergebnisse der Kombinationsoperation: Laparotomie und Alexander-Adams. Die Resultate sind sehr gute.

Spacth (12) teilt einen Misserfolg bei der Alexander-Adamsschen Operation, das Abreissen des Lig. rotundum, mit.

Über Pessarbehandlung schreibt Hartmann (4). Er steht auf dem Standpunkt der Operation; die Pessarbehandlung soll nur Notbehelf sein.

Schliesslich beschäftigen sich noch eine Anzahl Arbeiten, Meissner (8), Walter (14) und Walthe (15) mit den Dauererfolgen bzw. Spätresultaten nach Retroflexionsoperationen.

a) Prolapsus uteri.

l. Feyerabend, H., Resultat der Int:rpositio uteri (Schauta) beim Prolaps. Monats- schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Juni. Heft 6. p. 527.

2. Fitzgibbon, G. Dublin, Etiology of Uterine Prolapse and Cystocele. Surg., Gyn. and Obst. Chicago. July 23. Nr. 1. Ref. Journ. of the Amer. Assoc. Nr. 3.

3. Fottrigill, Über Falschbehandlung des Genitalprolapses. Lancet. p. 301.

3a Frank, Louis, The Interposition Operation of Watkins-Wertheim. In the Treat- ment of Cystocele and Prolapsus uteri. The Am r. Journ. of Obst. and Dis. of Women and Childr. Vol. 74. Nov. Nr. 5.

4. Gammeltoft, Lokalanaesthesi ved Prolaps operationer (Lokalanästhesie bei Prolaps- operationen). Disc. bemerk. zum Vortrag im Nord. Ges. Kopenhagen. Ref. Hospital- stidende. p. 32—33. (O. Horn.)

5. Geiger, Georg, Über die Dauerresultate nach der Wertheim-Schautaschen Prolaps- operation. Auf Grund der Fälle der Münchener Frauenklinik von 1907—1916. Inaug.- Diss. München. Nov.

6. Gräfe, Bericht über einen Fall, bei dem trotz Operation nach Wertheim mit Sterili- sation Schwangerschaft eingetreten ist. Verein d. Ärzte in Halle a. S. 29. März. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 21. p. 758.

7. Huggins, R. R., Tissue toue as an index to vital Resistance with special Reference to Prolapse of the uterus. Amer. Journ. of Obst. Nr. 4. p. 674.

7a. Josephson, C. D., Riesenvorfall bei chondrodystrophischer Zwergin. Verh. d. obst.-gyn. Sekt. d. Gesellsch. schwed. Ärzte. 1916. (Silas Lindqvist.)

8. Muret, M., Hysteropexie abdominale directe et puerperalité. Soc. d’obst. et de gyn. de la Suisse romande. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Avril, Mai, Juin. p. 171.

9. Pascal, Alexandre, Traitement du Prolapsus uterin. La Presse med. Nr. 41. p. 323.

10. *Rosner, A., Die Ätiologie der Genitalienvorfälle bei der Frau und die gynäkologische Untersuchung. Przegl. lek. Bd. 55. Nr. 7. Krakau. (An der Hand der Arbeit von Halban und Tandler kommt Verf. zur Überzeugung, dass das Abtasten des Becken- bodens bei jeder gynikologischen Untersuchung unbedingt auszuführen sei. Die Arbeit enthält praktische Winke zur einfachsten Funktionsprüfung der Dammmuskulatur.)

(v. Gromadzki.)

Lageveränderungen des Uterus. 43

11. Rossier, H., Die Methoden der Uterusfixation und ihre geburtshilflichen Folgen. Revue med. de la Suisse romande. Jubil-.Heft für C. Roux. 18. Nov. 1915.

12. M., Operations successives pour prolapsus vaginal et uterus. Soc. d’obst. et de gyn. de la Suisse romande. 14 Mai 1914. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Avril, Mai, Juin. p. 170.

13. Schwabe, Lorenz, Beitrag zur Prolapsoperation nach Neugebauer-Le Fort. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 5 u. 6. p. 396 u. 468.

14. Thaler, H., Prolaps bei jugendlicher Nullipara mit Spina bifida occulta. Geburtsh.- gyn. Ges. Wien. 16. Mai. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 35. p. 1121 und gyniikol. Rundschau. Heft 13. 14. p. 228.

15. Vineberg, H N., Die vaginale supravaginale Hysterectomie gegen Vorfall und grosse Cystorectocele in Verbindung mit chronischer Fibrosis des Uterus. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 576.

16. Wertheim, E., Technik der operativen Behandlung der Genitalprolapse und Retro- deviationen des Uterus. Geburtsh.-gyn. Ges. Wien. Dez. 1915, Jan. 1916. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 19. p. 592.

Feyerabend (1) gibt in ihrer Arbeit zunächst einen Überblick über den Wechsel der Ansichten über die Ätiologie des Prolapses und seiner operativen Behandlungsmethoden. Die Theorie von Halban und Tandler, die das ätio- logische Moment lediglich in einer Insuffizienz des Beckenbodens suchen, musste der nun fast allgemein anerkannten Ansicht Küstners weichen, der als ätio- logisches Vorstadium des Prolapses die Retroversioflexio und die Alteration des Beckenbodens nur als komplizierenden Nebenumstand ansieht. Die von ihm ge- wählte Operationsmethode, die Kombination von Antefixation (Ventrifixur) und Dammplastik, hat durch ihre Erfolge die Richtigkeit seiner Ansicht zur Genüge bewiesen. Später wurden dann auch die übrigen antefixierenden Operationen, wie Alexander-Adams, Fixation der Ligg. rotunda an die Scheide, Verkürzung der Ligg. sacro-uterina etc. in Verbindung mit Dammplastiken zur Prolapstherapie herangezogen. Die letzte dieser Methoden, die Dührssen-Mackenrodtsche Vagina- fixur und H. A. Freunds geniale Idee, den Uterus in die Vagina hinabzuziehen und umfängliche Fisteln mit ihm zu decken, haben schliesslich eine neue Opera- tionsmethode ins Leben gerufen, die vielfach besonders von Fritsch und Wert- heim modifiziert, in der von Schauta angegebenen und als Interposition be- zeichneten Form von der Breslauer Univ.-Frauenklinik akzeptiert und vielfach ausgeführt wurde, in den weitaus meisten Fällen in Verbindung mit Damm- plastiken und, wenn nötig, mit Tubenresektionen und Portio-Amputationen. Verf. hat 40 Fälle, 27 durch persönliche Nachuntersuchung, die übrigen durch ausführliche Fragebogen, nachgeprüft:

Von den 40 Fällen, bei denen zwischen Operation und Nachuntersuchung mindestens 3 Monate, höchstens 3 Jahre, liegen, sind 75°/, einwandsfrei geheilt. Bei 12,5°/, ist das Resultat noch unbestimmt und erst durch eine spätere Nach- untersuchung festzustellen. 5°/, sind rezidiviert, und 7,5°/, nach der Operation ad cxitum gekommen, und zwar an Peritonitis, Lungenembolie bzw. sekundär vereiterten Hämatomen.

Fitzgibbon (2). In der Ätiologie des Prolaps spielt der Defekt der Becken- faszie seitlich und vor der Cervix die Hauptrolle. Die Zerreissung des Damms und des Levator ani sind nebensächlich. Therapeutisch muss man für eine kreuz- weise Vereinigung des Diaphragmas Sorge tragen.

Gräfe (6) empfiehlt die Operation nicht bei Frauen in gebärfähigem Alter.

Muret (8) hat nur gute Resultate gesehen. Die Annähung macht er tief am Uterus und der Bauchwand. Die Naht selbst ist eng und oberflächlich. Muret hat niemals eine Sectio zu machen notwendig gehabt.

Huggins (7) mahnt zur Vorsicht bei Prolaps-Operationen. Dadurch, dass bei Prolapskranken häufig Gewebs-Schlaffheit und schwache Herztätigkeit vor- komme, sei die Operation nicht ungefährlich und habe schon zu Todesfällen post operationem geführt. Er rät besonders bei Patientinnen mit Prolaps, vor der

44 Gynäkologie. Pathologie des Uterus.

Operation zunächst das Augenmerk auf Hebung des Allgemeinbefindens zu lenken und genaueste innere Untersuchung anzustellen, eventuell mit Röntgen und durch Kardiographie, bei schlechtem Befund lieber von einer Operation abzusehen und auch stets sonst dasjenige anästhetische Mittel anzuwenden, welches die geringsten Ansprüche an die Herztätigkeit stelle.

Pascal (9) schlägt folgende Verfahren vor: 1. Bei Retroversion Alexander- Adams, Doleris oder Ventrifixur. 2. Bei Prolaps mit Cystocele bei Frauen von 40 Jahren die vesiko-vaginale Interposition. 3. Bei Prolaps mit atrophischem Uterus, schlaffen Vaginalwänden und klaffender Vulva Operation nach Kocher oder Murphy. 4. Besteht noch eine Cystocele dabei, so soll die vaginale Total- exstirpation gemacht werden mit medianer Vereinigung der breiten Ligamente und einer Perineoplastik. 5. Besteht ein Prolaps bei total exstirpierten Patien- tinnen, so muss man die ganze Vagina exstirpieren und die Vulva vernähen oder bei jüngeren Frauen die Vaginiventrifixur ausführen. (Abbildungen von vaginal ausgeführten Operationen.)

M. Rossier (12). Nach Vaginifixur musste bei der nächsten Geburt der abdominale Kaiserschnitt gemacht werden.

Schwabe (13). Eingehende Schilderung der einschlägigen Literatur, sowie der Original-Operationsmethode. Im Basler Frauenspital wurden 1907—15 31 Frauen nach N.-L. F. operiert. Nachuntersuchung bei 14 Frauen persönlich, 10 Frauen gaben schriftlich genügend Auskunft. Ergebnis: 0°/, ausgebildete Rezidive, 14,5°/, nicht total geheilt, 85,7°/, ganz einwandfreie Heilungen. Sta- tistische Vergleiche mit den andern Operationen ergaben die Brauchbarkeit der N.-L.-F.-Operation. Nachteile der Operation: Schwierige Blutstillung, grosse Infektionsgefahr. Möglichkeit von Embolien und Thrombosen. Eventuell Auf- treten von Blasenbeschwerden. Bedingungen für die Operation sind Zugängig- keit der Vagina und Reponierbarkeit des Prolapses.

Thaler (14). Patientin ist geistig imbezill, seit 2 Wochen wird der Vorfall gemerkt. Äusserlich ist die Sakralgegend normal. Das Röntgenbild zeigt das Bestehen einer rudimentären Rhachischisis in Form einer Spaltbildung im Bogen des ersten Sakralwirbels. Untere Extremitäten normal. Nervensystem auch ohne Besonderheiten, jedoch früher Enuresis nocturna, Imbezillität, träge Licht- reaktion der exzentrischen Pupillen. Die Levatorränder gut tastbar. Thera- peutisch wurde eine ausgiebige Kolporrhaphie mit Vereinigung der Levatorränder gemacht. Diskussion Latzko Wertheim.

Vineberg (15). Amputation des Korpus auf vaginalem Wege, Fixation der Cervix an der Fascia subpubica als Polster für die Blase.

Wertheim (16). Befestigung der Portio an den beiden Ligamenten. Operation: Eröffnung des Cavum peritonei vom vorderen Scheidengewölbe aus, die Lig. sacro-uterina werden vereinigt, auf dieser so gebildeten Schlinge wird die Portio fixiert. Schliesslich Eröffnung des hinteren Scheidengewölbes und Luxierung der Portio in den Douglas. Herabziehen der hinteren Scheidenwand über die Portio und Annähen an ihre frühere Ansatzstelle.

Die Ätiologie bespricht Fitzgibbon (2). Der Defekt der Narbenfaszie seitlich und vor der Cervix spielt nach ihm die Hauptrolle.

Einen Fall von Prolaps bei jugendlicher Nullipara beschreibt Thaler (14). Hier kombinierte sich der Prolaps mit einer Spina bifida. Den breitesten Raum nehmen die Behandlungsarten des Prolapsus ein. Pascal (9) schildert die einzelnen Verfahren, die er unter ganz bestimmten Bedingungen anwendet. Vineberg (15) macht die vaginale, supravaginale Hysterektomie. Schwabe (13) redet der Operation nach Neugebauer-Lefort das Wort. Schliess- lich wird auch die Wertheimsche Prolapsoperation mehrfach behandelt. Geiger (5), Frank (3a), Feyerabend (l). Zur Vorsicht bei Prolapsoperationen, da- durch, dass häufig Gewebsschlaffheit und schwache Herztätigkeit bei Prolaps-

Vagina. 45

kranken vorkommt, mahnt Huggins (7). Uber Falschbehandlung spricht Fottrigil (3).

Schliesslich werden noch die Folgen, die nach einer Prolapsoperation fiir eine eventuelle Schwangerschaft und Geburt auftreten konnen, ins Auge gefasst (Rossier (11, 12), Muret (8), Gräfe (6).

5. Sonstiges.

l. Brindeau, A., Uterus et Trompes contenus dans une Hernie inguinale chez un homme. Arch. mens. d’obst. et de Gyn. Avril, Mai, Juin. Ref. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 9. p. 706.

2. *Mc Connel Guthrie, Vincents Bazillen in the Cervix. New York Med. Journ. New York August 12. 104. Nr. 7. p. 300.

3. Keyser, T. S., Ein durch Syphilis verursachter Fall von Urinverhaltung ohne andere Symptome. Cleveland med. Journ. Vol. 14. Nr. 12. 1915. Dez. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31. p. 632.

Brindeau (1). Es handelt sich um einen 35jährigen Soldaten, der wegen einer Hernie zur Operation kam. Man fand einen gut entwickelten Uterus, beide Tuben, beide Hoden, von denen einer grösser, einer kleiner als normal waren, beide Nebenhoden mit den Vasa deferentia und beide Lig. rotunda. Auch die Lig. lata waren angedeutet. Der kleinere Hoden wurde entfernt, da er Schmerzen verursachte, der Uterus wurde zum Verschluss des Leistenkanals benutzt. Ahn- liche Fälle aus der Literatur werden mit Abbildungen zum Schluss mitgeteilt.

Keyser (3). 57jährige Patientin; mit 30 Jahren Syphilisinfektion, danach Behandlung. Mit 51 Jahren Erschwerung der Miktion; keine Inkontinenz. Be- fund: Harnwege durchgängig. Balkenblase 100 ccm Restharn; 850 ccm Fassungs- vermögen. Lumbalpunktat 14 Zellen, Eiweiss —, Wassermann +. Vielleicht handelt es sich um ein Frühsymptom einer Tabes dorsalis. Schliesslich weist Verf. auf den nicht so seltenen Befund einer Balkenblase bei einer durch Schädigung der Rückenmarksbahnen verursachten Miktionsstörung hin.

Vagina und Vulva.

Referent: Prof. Dr. Ludwig Knapp.

Vagina.

l. Affektionen des Hymen, Bildungsfehler der Scheide, angeborene und erworbene Gynatresien.

1. Ekkert-Petersen, Fall von totaler Ectopia vesicae mit Defekt der Vagina usw. Ugerskr. f. Laeg. Nr. 28. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35.

la. Eschen, Del Tilfalde af Atresia vaginae. (Ein Fall von Atresia vaginae.) Jütländ. med. Ges. Ref. Ugeskr. f. Laeger. p. 2150—52. Kopenhagen. (Operiert, Lappen von den Oberschenkeln; Resultat gut.) (0. Horn.)

46

16.

Gynäkologie. Vagina und Vulva,

Eunike, Über Hernia uteri inguinalis bei unvollkommener Entwicklung der Genitalien. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 8.

Felix, W., Die Missbildungen der Müllerschen Gänge und ihrer Abkömmlinge. Fest- schrift, Zürich 1914. Ref. Gyn. Rundsch. Heft 18.

Fellenberg, v., Über Scheidenplastik bei kongenitalem Defekt. Schweiz. Rundsch. f. Med. 1915. Nr. 8. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1.

Fony 6, Kaiserschnitt wegen totaler narbiger Verwachsung der Vagina. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 4.

v. Franqué, Haematometra und Haematocolpos lateralis, Deutsche med. Wochenschr. 1915. Nr. 29. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41.

Georgescu, Zwei Fälle von angeborenem Mangel der Scheiden und Gebärmutter. Vaginoplastik mittelst Dünndarms. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. Kopelowitz, L., Über künstliche Vaginalbildung bei kongenitalem Defekt mit Bericht über einen weiteren Fall. Inaug.-Diss. Bonn. (Ein erfolgreicher Fall.)

Meissner, E., Zum jetzigen Stande der künstlichen Scheidenbildung. Inaug.-Diss. Strassburg. (Literaturübersicht.)

Montgomery, E., Chirurgische Behandlung bei Vaginalaplasie. Med. Soc. of the State of Pennsylvania. Ref. Journ. Amer. Assoc. X.

. Rockey, A. E., Doppelter Uterus und Vagina nebst Angabe einer neuen blutlosen

Operation zur Beseitigung der Misebildung. Annal. of Surg. Vol. 63. Nr. 5. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 42.

Rosenstein, Zum Ersatz der fehlenden Scheide. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46. Ref. Münch. med. Wochenschr. p. 1727.

. Türschmidt, Kongenitale Gynatresie. Przegl. lek. Nr. 4. Ref. Deutsche med.

Wochenschr. Nr. 26.

. Ward, The construction of an artificial vagina. Surg., Gyn. and Obst. 1915. Nr. 11.

Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33.

2. Lageveränderungen der Scheide. Plastische Operationen. . Boldt, H. J., Uterusprolaps. Amer. Journ. of Obst. Vol. 71. Nr. 6. Ref. Zentralbl.

f. Gyn. p. 168.

Bumm, Collifixatio uteri. Zentralbl. f. Gyn. Nr 29.

Dickinson, Nutzlosigkeit und bestimmte Grenzen der Pessarbehandlung der Retro- version und des Prolaps. Med. Ges. von New York. 16. Mai. Journ. Amer. Med. Assoc. p. 2122.

v. Dowen Joung, Sakrale Suspension des Uterus. Med. Ges. d. Grafschaft New- York. 25. Okt. 1915. Ref. Med. Rec. 1915. p. 979.

Du Bosc, Abdominal Operation for Cure of Cystocels. Surg., Gyn. and Obst. XXIII. p. 727.

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. Labhardt, Primäres Melanosarkom der Vulva in der Graviditat. Gyn. Rundsch.

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5. Outerbridge, W. G., Schweissdrüsenkeime der Vulva (Adenoma hidradenoides

vulvae). Amer. Journ. of Obst. LXXII. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 122. Reusch, W., Heilung eines Vulvakarzinoms mit dem Zellerschen Verfahren. Münch. med. Wochenschr. 1915. Nr. 47. Ref. Zentralbl. fl Gyn. p. 123.

Rupprecht, P., Über Sarkome der Bauchdecken und der Vulva. Diss. Jena 1915. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1 u. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 32. Schoemaker, siehe I, 13.

Schäfer, siehe I, 3.

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(v. Gromadzki.)

4. Erkrankungen der Bartholinischen Drüsen.

Wittkopf, H., Über das Karzinom der Bartholinischen Drüse. Diss. Kiel 1915. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 2.

Innere Sekretion. 53

5. Verletzungen, Thrombus et Haematoma vulvae et vaginae.

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2. Bieger, Haematoma vulvae. Inaug.-Diss. Bonn 1915. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 2.

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5. Böge, H., Über die bei Spontangeburten entstehenden Hämatome der Vagina. Diss.

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Riggles, Haematoma of the vulva. Amer. Journ. of Obst. Nr. 2.

Schönbauer, siehe unter I, 5.

Wahrer, C. W., Ein ungewöhnliches Hämatom nach der Geburt. Surg., Gyn. and

Obst. XX. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 143.

ee

6. Neurose, Vaginismus, essentieller Pruritus vulvae.

l. Frank, Röntgentherapie bei Pruritus vulvae. Altonaer Ärztl. Ver. 29. März. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 20.

2. Heusler-Edenhuizen, H., Zur Ätiologie und Therapie des Pruritus vulvae. Münch. med. Wochenschr. Nr. 16. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 19 u. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33.

3. Lipscomb, P., Behandlung des Pruritus. Journ. Amer. Med. Assoc. Vol. 66. Nr. 14 Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33.

4. Neermann, Est ejendommeligt Tilfalde af Vaginisme. (Ein eigentümlicher Fall von Vaginismus.) Jütländ. Med. Ges. Ref. Ugekr. for Laeger. p. 671—72. Kopenhagen.

(0. Horn.)

6. Williams, Psychose und Vaginismus. Amer. Journ. of Obst. Nr. 8. p. 284.

VI.

Ovarien.

Referent: Privatdozent Dr. W. Lindemann, Halle.

Innere Sekretion.

1. Beuthner, O., Experimentelle Untersuchungen zur Frage der Kastrationsatrophie des Uterus. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. (Untersuchung an weissen Ratten.)

2. Constantin, V. und J. Bucura, Praktische Ergebnisse aus unseren heutigen An- schauungen iiber die endokrine Tatigkeit des Eierstockes. Jahrb. f. Psych. u. Neurol. Bd. 36. |

3. Graves, William P., Practical Aspect. of the Internal Ovar. Secret. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Juni 24. Med. Soc. of the State New York.

4. Hermann, E. und M. Stein, Über die Wirkung eines Hormones des Corpus luteum auf männliche und weibliche Keimdrüsen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 25. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 27.

5. Novak, Emil, The Corpus luteum its Life Cycle and its Röle in menstrual Disorders. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Oct. 28.

6. Reusch, Frühstadium der Corpus luteum-Bildung beim Menschen. Arch. f. Gyn. 105. 2.

54 Gynäkologie. Ovarien.

7. Steinach, E. und G. Holzknecht, Erhöhte Wirkung der inneren Sekretion bei Hypertrophie der Pubertätsdrüsen. Sonderabdr. aus „Arch. f. Entwicklungsmech. XLII. Heft 3°. Engelmann, Leipzig.

8. Steinach, G., Pubertätsdrüsen und Zwitterbildung. Sonderabdr. aus Arch. f. Ent- wicklungsmech. d. Organismen. Bd. 42. Heft 3. Engelmann, Leipzig.

Beuttner (1) kommt auf Grund mühsamer und sehr eingehender Studien zu folgenden Resultaten: Der atrophierende Einfluss macht sich bei den unter- suchten Fällen bei der Ratte nach Kastration besonders in der Mucosa uteri geltend, weniger in der Muskulatur. Bei der Beurteilung der Kastrationsatrophie müssen die individuellen Schwankungen der Grösse des Rattenuterus in den einzelnen Monaten sehr in Rücksicht gezogen werden. Jedoch ist der Einfluss der Kastration unmittelbar und so ausgesprochen, dass der Uterus einer 3 Monate alten nichtkastrierten Ratte besser entwickelt ist als der einer 10 Monate alten aber 7 Monate lang kastrierten. Die Zylinderzellen scheinen an Höhe abzunehmen, ihre Kerne scheinen etwas kürzer zu sein und näher an der Oberfläche zu liegen. Die Bindegewebszellen der Uterusmukosa sind kürzer bei kastrierten Tieren. Bei Muskelzellen ist der Unterschied nicht so deutlich.

Die anatomischen Studien Novaks (5) bringen in keiner Weise etwas Neues, sondern bestätigen lediglich die Befunde deutscher Autoren, welche äusserst mangelhaft zitiert sind.

Verf. spricht den Thekaluteinzellen eine Funktion zu und hält sie nicht nur für nutritiv. Er fand diese Zellen besonders stark entwickelt in 19 Fällen, die an profusen und unregelmässigen Menstruationen litten.

Bei der Laktationsamenorrhoe soll ein Hormon der Milchdrüse das des Corpus luteum unterdrücken, so dass eine Blutung nicht erfolgen kann.

Für profuse Blutungen liess sich keine spezifische Vergrösserung des Corpus luteum finden, so dass kein Zusammenhang zwischen Grösse des Corpus luteum und Stärke der Blutung besteht.

Reusch (6) liefert einen neuen Beitrag dafür, dass an der epithelialen Genese des Corpus luteum nicht mehr gezweifelt werden kann. Er hat hierzu zwei einschlägige Fälle untersucht, die er in sehr guten Mikrophotogrammen wiedergibt.

Graves (3). Es wird von Besserung berichtet bei Craurosis, Furunculosis vulvae, Ausfallserscheinungen, funktioneller Amenorrhoe. Der Extrakt des ganzen Ovariums soll wirksamer sein, als das Corpus luteum allein.

Steinach (7) geht zunächst von der auffallenden Erscheinung aus, dass bei der Transplantation der Einfluss der inneren Sekretion der Driisen auf die Sexualcharaktere mehr zum Ausdruck kommt. Dabei ist der Entwicklungsgrad und die Ausprägung der körperlichen wie der seelischen Charaktere durchaus an die Ausbreitung der Drüsen bzw. an die vermehrte Hormonproduzierung gebun- den. Die Versuche von Steinach der Feminierung und Maskulierung sind be- kannt. Sie haben auch gezeigt, dass die Wirkung der Pubertätsdrüsen geschlechts- spezifisch sind. Ist die Transplantation so gut gelungen, dass die eingepflanzten Drüsen eine gute Entwicklung der interstitiellen Drüsensubstanz aufweisen, so erfahren die Hormonalreize eine bemerkenswerte Steigerung. Die angeführten Photogramme beweisen das deutlich. Wenn man einem weiblichen Meerschw ein- chen die Ovarien entfernt und die Testes der Transplantation zur Einheilung bekommt, so zeigt sich dieses maskulierte Weibchen dem normalen Bruder gegen- über in bezug auf Wachstum, Gewicht und Robustheit durchaus überlegen. Dieses belegt Steinach an der Hand von Gewichtskurven. Diese gute Aus- bildung der männlichen Formen und das Hinausschiessen über den normalen Typus ist aber nur möglich, wenn sich eine gute Wucherung der interstitiellen Drüsensubstanz anbahnt. Heilt die Transplantation schlecht ein oder wird sie

Innere Sekretion. 55

durch Wucherung des Bindegewebes verdrängt, so erreicht man dementsprechend weniger gute oder Misserfolge.

Da nun in allen von Steinach untersuchten Fallen die Ausbildung der männlichen Charaktere im operierten Tier sich in Parallele befinden mit der Ausbildung der interstitiellen Drüsen, so ist die Annahme der kausalen Abhängig- keit beiderseits anzunehmen. Umgekehrt ergibt sich das merkwürdige Resultat, dass, wenn man ein Meerschweinmännchen kastriert und ihm Ovarien überpflanzt, das körperliche Wachstum viel energischer unterdrückt wird als es bei der Puber- tätsdrüse des normalen Weibchens geschieht. Der feminierte Bruder also ist bedeutend kleiner und graziler gebaut als seine normale Schwester. Auch diese Tatsache wird an Gewichtskurven erhärtet. Ausserdem wird die starke Aus- bildung des Skeletts des maskulierten weiblichen Tieres und das Zurückbleiben des Wachstums des feminierten männlichen Tieres an der Hand von Röntgen- aufnahmen, die allerdings nicht veröffentlicht sind, bewiesen.

Die Hyperfeminierung beschränkt sich aber nicht nur auf dieses eigentüm- liche Zurückbleiben des Wachstums, sondern macht sich ausserdem geltend noch durch eine überstürzte Förderung der homologen Sexualzeichen. Die Milch- drüsen werden auffallend schnell hyperplastisch, es stellt sich reichlich Milch- sekretion ein und die Neigung der Tiere, Junge zu säugen. Es wird also durch die Transplantation das jungfräuliche Tier sofort in das Stadium der Mutter- schaft versetzt, ohne gravid gewesen zu sein. Alles dieses Merkwürdige findet nach Steinach befriedigende Erklärung in der mächtigen Wucherung der Puber- tätsdrüse im transplantierten Ovarium.

Wir wissen nun, dass während der Schwangerschaft die interstitielle Drüse eine besonders schöne Ausbildung erfährt. Eben dieses schuldigt Steinach an als wirksames Moment für die rasch einsetzende bis zur höchsten Blüte sich entwickelnde Zunahme der sekundären Geschlechtscharaktere bei der Schwanger- schaft. Man müsste dann also auch die Hypertrophie der Brüste mit der Milch- sekretion dazu rechnen.

Es kommt nun ein experimenteller Teil, welcher darauf abzielt, virginelle Ovarien in einen Zustand erhöhter Hormonproduktion zu versetzen und dies ist den beiden Autoren durch Anwendung von Röntgenstrahlen gelungen. Sie nahmen dazu 2—4 Wochen alte Meerschweinchen, welche in einer Schachtel vom Rücken her bestrahlt wurden und zwar als Dosis wurde eine einmalige Ver- abreichung von 11—12 Holzknecht-Einheiten, bei einer Härte der Röhre von 7—8 Bauer ohne Filter in 20 cm Hautdistanz angewendet. Die Latenzzeit für äussere sichtbare Wirkung war sehr lange, nach 3—4 Wochen zeigten sich erst auf dem Rücken der Tiere Haarverluste, dann konnte man Wachstum der Brüste, die 8 Wochen nach der Bestrahlung ihren Höhepunkt erreichten, feststellen. Diese fingen an, Flüssigkeit abzusondern, die bald darauf in richtige fette weisse Milch überging. Die Milchsekretion hielt 2—3 Wochen an. Bei der Sektion wurde nun gefunden eine Hypertrophie und starke Hyperämie des Uterus. Die Ovarien waren kleiner, in ihnen sämtliche Follikel geschrumpft und zerstört, dafür aber die interstitielle Drüse derart stark entwickelt, dass es das ganze Ova- rium mit seiner Masse ausfüllte.e Das ganze Ovarium, wie Steinach sich aus- drückt, war zu einer stark entwickelten gewucherten Pubertätsdrüse geworden. Die mikroskopischen Präparate beweisen in der Tat die enorme Ausbildung der interstitiellen Drüse, also auch hier, bei Bestrahlung, die zu einer experimentellen Auslösung der interstitiellen Drüsenhypertrophie führt, geht das Tier ohne weiteres aus dem Stadium der Jungfräulichkeit in das der vollen Ausbildung der sekundären Sexuscharaktere über. Dieser Erfolg traf bei kindlichen Tieren in etwa 40°/, der Fälle ein bei mehrmonatlichen waren die Erfolge nicht so deutlich.

Somit glauben die Autoren den Beweis erbracht zu haben. dass auch die Ausbildung der weiblichen sekundären Geschlechtsmerkmale einzig und allein

56 Gynäkologie. Ovarien.

an die Tätigkeit der Pubertätsdrüse geknüpft ist. Kontrollversuche ergaben die gleichen Resultate.

Steinach beschrieb dann die Krankheitserscheinungen von Frühreife. Es bot sich bei den zahlreichen Generationen von Versuchstieren Gelegenheit, auch bei manchen Zeichen von Frühreife zu beobachten und auch bei diesen wurde eine übernormale Ausbildung der Pubertätsdrüse ausnahmslos gefunden, so dass sich auch die somatische Frühreife aus der Hypertrophie der Pubertätsdrüse erklärt. | |

Die Anheilung der entgegengesetzten Geschlechtsdrüse ist nach Steinach (8) gebunden an die gleichzeitige Entfernung der eigenen Drüse, also wenn man z. B. Ovarien einem männlichen Tier überpflanzen will, so muss man vorher dessen Hoden entfernen. Es erweisen sich die weiblichen Transplantate widerstands- fähiger und haltbarer als die männlichen. Es wird von Meerschweinchenmänn- chen berichtet, die schon seit 3!/, Jahren ungeschwächt feminiert worden sind. Das spricht dafür, dass die Pubertätsdrüse nicht allein die morphologischen und funktionellen Erscheinungen der Pubertät zur Ausbildung bringt, sondern auch die einmal ausgereiften Geschlechtsmerkmale in ihrer Entwicklung zu erhalten vermag.

Die Funktion der Pubertätsdrüsen ist daher nach Steinach nicht nur streng spezifisch, sondern sich untereinander entgegengesetzt. Es hemmt also die eine Pubertätsdrüse das Wachstum der heterologischen Sexuszeichen, deren Entwicklung die andere fördert. Das Auffallendste in dieser Beziehung ist das Wachstum des Skeletts. Die spezifische Mächtigkeit des männlichen Skeletts geht nach Transplantation von Ovarien verloren. Die grobe männ- liche Behaarung schwindet ebenfalls. Dasselbe ist umgekehrt der Fall, wobei der maskulierte Kopf besonders starke Ausbildung erhält.

Steinach beschreibt nun, ehe er das Thema der Zwitterbildung berührt, zuerst die Veränderungen der Sexualdrüse nach subkutaner Transplantation, deren Ergebnisse früher bereits von ihm der Öffentlichkeit bekannt gegeben waren.

1. Der Hoden wird eigentümlich umgestaltet, indem die Samenkanälchen sich vollständig zurückbilden, es bleiben nur Sertolische Zellen übrig, aber dafür entsteht eine riesige Wucherung der interstitiellen Zellen. Der Zustand dieser transplantierten Drüsen ist übereinstimmend mit dem, welcher nach Hodentransplantation bei infantilen Männchen eintritt. Es ist hierbei wichtig, dass die Pubertätsdrüse ihre volle Ausbildung vor derjenigen der Sexuscharaktere erreicht hat und in allen Fällen, wo die Transplantate zugrunde gingen, sind die operierten Tiere Kastraten geblieben. Man kann aber bei infantilen Ka- straten durch Einpflanzung isolierter interstitielle Drüsensubstanz die sexualen Merkmale wieder zum Wachstum bringen. Es ist nach Steinach hierdurch wohl bewiesen, dass die Ausbildung und Erhaltung der körperlichen und psychi- schen Pubertät ohne Vorhandensein von Samenzellen vor sich geht.

2. Wenn man das Ovarium subkutan verpflanzt, so werden nicht die pri- mären Follikel zu grossen Bläschen mit normalen Eizellen weiter gebildet, son- dern dies ist nur für die erste Zeit wirklich der Fall. Später geht das Gewebe zugrunde und auch die interstitielle Drüse wird mächtig entwickelt. Alle Follikel sind obliteriert und dafür entwickelt sich allmählich die interstitielle Drüse und zwar nicht nur aus der Theca interna, sondern auch aus den Granulosa- Epithelien.

Interstitielle Drüse und Corpus luteum sind in Ursprung und Struktur verwandt, und es ist deshalb verständlich, dass beide die gleiche Wirkung haben. Steinach glaubt bewiesen zu haben, dass die Hormone der interstitiellen Drüse ohne Mithilfe fötaler oder plazentaler Stoffe Schwangerschaftsveränderungen erzeugen. Ferner existiert kein prinzipieller Unterschied zwischen der Funktion von interstitieller Drüse und Corpus luteum. Ferner ist der Grad der Ausge-

Innere Sekretion. | 57

staltung der sekundären Sexuscharaktere nur von der Menge der jeweiligen interstitiellen Drüsensubstanz abhängig.

Steinach wendet sich nun der Besprechung der zwittrigen Pubertäts- drüse zu. Hierbei ist der Prozentsatz der Fälle, in denen beide entgegengesetzte Drüsen zusammen einheilten und in guter Verfassung blieben, geringer als bei der einfachen Verpflanzung, nämlich nur 20°/,. In besonders günstigen Fällen entsteht eine sogenannte zwittrige Pubertätsdrüse, welche ,,Ovotestis interstitialis‘ genannt wird. Hierbei wachsen die Gewebe durcheinander und man sieht in demselben Schnitt spezifisch männliche und weibliche Zellen. Das wird an der Hand guter Abbildungen bewiesen. Ein eigentümliches Bild bieten die Tiere, die unter dem Einfluss einer solchen zwittrigen Pubertätsdrüse stehen. Sie gleichen auf den ersten Anblick den männlichen Tieren, sind sogar. im Skelett stärker entwickelt als die Vergleichsmännchen. Hieraus ist zu schliessen, dass der körperlich abschwächende Einfluss der weiblichen Pubertätsdrüse sich nicht geltend machen konnte, ebenso macht sich der männliche Charakter an anderen sekundären Merkmalen geltend. Es hat also der männliche Teil der Transplan- tation die homologen Sexuszeichen durchzusetzen vermocht; dagegen die hetero- logen haben sich bei diesen Tieren infolge der Wirkung des weiblichen Transplan- tates vollständig weiter entwickelt, was man an den Milchdrüsen, welche sogar Milchbildung ab und zu gezeigt haben, beobachten konnte. Es ergibt sich als Resultat, dass die homologen Sexuszeichen gefördert, aber die heterologen nicht gehemmt worden sind. Es hat also der Antagonismus der Pubertätsdrüse eine scharfe ausgesprochene Abschwächung erfahren.

Als Beweis für den Einfluss beider Transplantate kann man eins entfernen und dann entwickelt sich das Tier lediglich nach der Richtung der bleibenden interstitiellen Drüse. Interessant sind die Beobachtungen psychischer Ver- änderungen bei Zwittern. Dies trägt deutlich männlichen Charakter im Anfang, beim Überwiegen .jedoch der weiblichen .Gonade typisch weiblichen. Sie fällt dann meist zusammen mit einer Periode der Milchsekretion. Und diese Periode der weiblichen Erotisierung fällt zusammen mit einer besonders stark entwickelten interstitiellen Drüse. Es ist somit von grosser Bedeutung, dass durch das Ex- periment bewiesen worden ist, dass das zentrale Nervensystem so scharf auf das interstitielle Drüsenhormon reagiert, so dass es bald in männlicher, bald in weiblicher Richtung beeinflusst werden kann.

Auf Grund seiner Untersuchungen kommt Steinach schliesslich zu dem Resultat, dass es für alle Zwitterbildungen nur eine Ursache gibt, nämlich das Entstehen einer zwittrigen Pubertätsdrüse als Folgen einer unvollständigen Differenzierung der Keimstockanlage. Hiernach wird es sich empfehlen, den Unterschied zwischen wahrem und falschem Hermaphroditismus fallen zu lassen.

Hermann und Stein (4). Die Injektionsversuche sind mit dem Hormon angestellt worden, welches Hermann aus dem Corpus luteum und der Plazenta gewonnen hat, nämlich einem dem Cholesterin ähnlichen Stoff, den er in der Mo- natsschr. f. Geburtsh., Bd. 41, Heft 1, näher besprochen hat. Nach einer polemi- schen Bemerkung gegen Fellner wird über die Versuche berichtet. Zunächst wurde die Wirkung des Hormons auf die Entwicklung und das Wachstum der Hoden junger Tiere untersucht, und zwar an Ratten. Die Hoden der Versuchstiere wurden kleiner nach Injektionen; während beim Kontrolltier die Spermatogenese gut ausgebildet war, wurden beim injizierten Tier Spermien und Spermatiden vermisst. Die Hemmung der Spermatogenese steigt mit der Dauer der Behand- lung. Bei den Hoden erwachsener Tiere stellte sich folgendes heraus: Die Ka- nälchen sind bedeutend kleiner, die Zahl der Sertolischen Zellen ist sehr gross. Das Hodenkanälchen ist im grossen und ganzen von einer detritusartigen Masse erfüllt, das interstitielle Gewebe ist hypertrophisch und zwar beteiligt sich an dieser Hypertrophie nicht nur die Bindegewebszelle, sondern auch die inter-

58 Gynäkologie. Ovarien.

stitielle Zelle. Die Veranderungen im erwachsenen Hoden sind also denen des jugendlichen analog.

Auf das Ovarium hatten die Injektionen folgenden Einfluss: Das Stroma zeigte sich vermindert, die Follikel waren in grösserer Anzahl als Graaf’sche Follikel vorhanden, jedoch schien eine Hemmung des Follikelsprunges einge- treten zu sein. Es fanden sich reichlich interstitielle Zellen, aber kein Corpus luteum.

Die therapeutischen Misserfolge in der Darreichung von Eierstockspräpa- raten beruhen nach Burcura (2) in der Hauptsache im Präparat selbst, weniger auf Unrichtigkeit der Indikationsstellung. Um zu begründen, welches Präparaten das beste sei, wird auf die Physiologie des Ovariums und auf die Hormonbildung etwas näher eingegangen. Das reine Eierstockshormon ist noch nicht bekannt. Seine Wirkung besteht hauptsächlich in der Erhaltung der Menstruation, in der Regulierung des Stoffwechsels und des vegetativen Nervensystems. Es wird dann ausführlich über Kastrationserscheinungen gesprochen. Alle diese Ka- strationserscheinungen bleiben aus, wenn man das exstirpierte Ovarium an einer anderen Stelle wieder einpflanzt oder durch noch lebendes Ovarialgewebe ersetzt. Es handelt sich nun weiter um die Frage, wo das Eierstockshormon gebildet wird. Es kommt in Betracht das Corpus luteum, die interstitielle Drüse und der Follikelapparat. Burcura hält den Follikelapparat für das Wesent- lichste. Die Inkonstanz der interstitiellen Drüse sowohl im Ovarium des Fötus als auch des Erwachsenen spricht gegen eine Hormonbildung aus ihr. Das Corpus luteum ist nicht sicher eine Hormonbildungsstätte primär und ganz allein, son- dern vermutlich ist es so, dass das Hormon im Follikel existiert, bei Follikelsprung die hormonbildenden Teile zurückbleiben und sich zu dem Corpus luteum um- wandeln. Hiernach wären die inneren Sekretionen des Corpus luteum nichts anderes als eine Potenzierung der inneren Follikelsekretion.

Die interstitielle Drüse hält er nur für einen Hormonspeicher, in ihr aber ist das Hormon dasselbe, wie im Follikel, und auch die Plazenta, die Decidua funktionieren als Speicherungsstelle für das Eierstockshormon.

In drei Perioden ist nach Burcura der Eierstock arm an Hormon: Im Puer- perium, in der Laktation und in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Zu dieser Zeit wäre der Ovarialextrakt nicht geeignet zur Hormongewinnung.

Burcura führt dann als Beweis noch Versuche von Okintschitz an (welcher durch Follikelextrakt die Kastrationsfolgen aufhalten konnte). Was die Her- stellung von Ovarialextrakt dann weiter anlangt, so muss auch das Alter be- rücksichtigt werden.

Es wird nun noch auf die Brunstverhältnisse der Tiere eingegangen und hier gefolgert, dass die Kuh am ungeeignetsten zur Gewinnung von Ovarial- extrakt ist. Besser wäre schon das Schaf, aber am geeignetsten das Schwein. Ausserdem ist die Verwendung nur lebensfrischen Materials bedingt unter wissen- schaftlicher Kontrolle.

Die Indikationsstellung.

Indiziert sind die Eierstockspräparate im natürlichen und im künstlichen Klimakterium. Eventuell ist prophylaktische Darreichung am Platze, denn es wird die Meinung geäussert, dass hierdurch das Auftreten einer Arteriosklerose aufgehalten werden kann. Ferner kommen in Betracht die Fälle von Amenorrhoe, und seltene Menstruationen, ferner die Laktationsatrophie, da manche Fälle angeblich zur dauernden Amenorrhoe und vorzeitiger Klimax führen können. Aussichtsreich scheint auch das Verabfolgen von Eierstockspräparaten bei Fett- sucht genitalen Ursprunges zu sein. Eine Heilung wirklicher Psychosen durch Eierstockspräparate kann kaum erwartet werden. Dagegen ist es vielleicht möglich, dass von Menstruationsprozessen abhängende Gemütsstimmungen günstig beeinflusst werden. Die Präparate dürfen nicht verabfolgt werden

Zysten. 59

wahrend profuser Menses, ebenso nicht bei Tuberkulose. Vorsicht ist geboten bei Ausfallserscheinungen nach gynäkologischer Röntgentherapie.

Bei der Dosierung ist, wenn eine schnelle Wirksamkeit erwartet wird, die subkutane Injektion zu bevorzugen, bis 2 com pro Tag. Innerlich kommt man mit 1,5—3 g Trockensubstanz aus.

Zum Schluss wird der Wunsch ausgesprochen, dass die Technik ein Prä- parat in den Handel bringt, welches alle wirksamen Bestandteile des Eierstockes vereinigt, verwendet.

Zysten.

la. Ahlström, E., Ein Fall von im kleinen Becken inkarzerierter, torquierter Parovarial- zyste bei 7 monatlicher Gravidität. Verhandl. d. Ges. schwed. Ärzte. (Verf. ist der Ansicht, dass der mechanische Faktor, der die Torsion verursacht hat, wahrscheinlich die hinter dem Tumor durch das Rektum ins Becken hinabpassierenden harten Fäzes gewesen sind. (Silas Lindqvist.)

1. Bar, J. Paul, Über Corpus luteum-Zysten nach Ausräumung von Blasenmole. Arch. mens. d’obst. et de gyn.

2. Edmonds, A. M., Ein Fall von einfächeriger Ovarialzyste. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 65. Nr. 2. Juli.

3. Fleischmann, C., Adenofibroma cysticum papillare ovarii. Geburtsh.-gyn. Ges. Wien. 8. Febr.

4. *Hartshom, W. M., Geplatzte Ovarialzyste in der Geburt. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. 6. p. 1108. (Operative Heilung.)

5. Ritchie, Cystic ovaries. Med. Journ. of Australia. June. p. 447.

6. Ruge, Paul, Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 4.

7. Warren, Fred, Pseudomyxomzysten des Appendix und rupturierte Pseudomuzin- zyste des Ovariums. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 73.

8. Work, J. A., Small Cysts of Ovary. Indiana State Med. Assoc. IX. June. W. Salis- bury.

Im Anschluss an eine Demonstration von Corpus luteum, Zysten bei gleich- zeitigen Resten von Blasenmole im Uterus, erwähnt Bar (1) eine Beobachtung ähnlicher Art. Vor 3 Monaten Ausräumung einer Blasenmole ohne Läsion der Adnexe. Wegen Blutungen wird Pat. nochmals untersucht, wobei die Anwesen- heit grosser Adnextumoren festgestellt wird, die bis in den Douglas hinabreichen. Es wurde die Diagnose ,,Ovarialzyste nach Blasenmole‘ gestellt. Bei der Ope- ration wurde der Uterus mit beiden Tumoren entfernt. Die histologische Unter- suchung ergab in den Zysten eine Wucherung der Corpus luteum-Zellen, also dass sie als Corpus luteum-Zysten angesprochen werden mussten. Die Verän- derungen im Uterus ergaben in der Tat molenartige Degeneration von Plazentar- zotten mit sehr starker Wucherung der Langhansschen Zellenschicht. Die ein- zelnen Molenelemente waren bis in die Tiefe der Uterusmuskulatur eingedrungen. Verf. ist der Ansicht, bei Vorhandensein von Blasenmole und Ovarialzysten sich nicht mit der Entleerung des Uterus zu begnügen, sondern die Hysterektomie zu machen und wenn nach Ausräumung einer Blasenmole sich Ovarialzysten entwickeln, muss man an die Ausbreitung der Blasenmole in der Uteruswand denken.

Ruge (6). Einige bemerkenswerte geburtshilfliche Fälle. Entfernung eines ungewöhnlich grossen Ovarialtumors durch Laparotomie. Inhalt 25 Liter. Gesamtgewicht 31 kg.

Warren Bailey (7). Pseudomucinzyste des linken Ovariums war kom- biniert mit einer solchen der Appendix.

Edmonds (2). Zyste von annähernd 130 Pfund entfernt, die stark mit der Umgebung adhärent war.

60 Gynäkologie. Ovarien.

Fleischmann (3). 43jähr. Pat. Kindskopfgrosser Tumor, teils derb, teils zystisch-gelbbraune Flüssigkeit. Papilläre Exkreszenzen an der Grenze zwischen derbem und zystischem Tumoranteil. Frage der Herkunft ungeklärt. Ev. teratoide Bildung nach 4 Jahren. Trotz in der Bauchhöhle ergossener Flüssig- keit kein Rezidiv.

Transplantation.

1. Chalfant, G. A., Die subkutane Transplantation im Ovarialgewebe. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. Nr. 5.

2. De Lee, J. B., Uber Autotransplantation des Corpus luteum. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 22. 1.

3. Fullerton, William D., Ovarientransplantation. Cleveland Med. Journ. April.

4. Guthrie, C. C. und M. E. Lee, Ovarientransplantation. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 65. Nr. 22. 1915. May 29.

5. Manley, O. T. und David Merine, Transplantation der Driisen ohne Ausführungs- gang. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 67. Nr. 4. July 22.

6. Norton, Walter A., Tuffiers Ovarialtransplantation. Amer. Journ. of Obst. Vol. 72. Nr. 4.

7. Stoecker, Über die Reinplantation der Keimdrüsen beim Menschen. Schweiz. Kor- respondenzbl. Nr. 7. (3 Fälle, 2 Frauen, 1 Mann guter Erfolg.)

Fullerton (3). Am erfolgreichsten ist die Autotransplantation, allenfalls noch die Homoiotransplantation, nicht die Heterotransplantation. Es sollen dünne Scheiben von 0,5 cm Dicke in das Unterhautzellgewebe der Leistengegend oder in die Muskulatur des Oberschenkels eingepflanzt werden. Erfolg meist nur bei erhaltenem Uterus.

Manley (5). An Kaninchen zeigten transplantierte Ovarien und Thyreo- iden volle Funktion.

Chalpant (1). Transplantation in 32 Fällen in die Bauchdecken. Schein- bar gute Funktion. Bei vorhandenem Uterus wurde Menstruation beobachtet.

De Lee (2). In zwei Fällen von Schwangerschaft der ersten Wochen wurde das Corp. luteum in das Lig. latum transplantiert, um die Schwangerschaft zu erhalten. Jedoch erfolgte in beiden Fällen Abort. (Operation wurde wegen Ovarialtumor ausgeführt.)

Norton (6). Autotransplantation in eine Tasche unter dem Musc. rectus. Die Resultate hier angeblich ausgezeichnet.

Dermoide, Teratome. Embryome.

l. v. Fellenberg demonstriert Ovarialdermoid einer 60 jährigen Pat. mit grosser Cystocele. Mitteil. a. ärztl. Ges. Bern. 1914.

2. Holden, F. C., Verhandlungen der gynäkologischen Gesellschaft zu Brooklyn. The Amer. Journ. of Obst. (Ein Fall von Dermoidzyste. Der Fall bietet nichts Besonderes.)

3. Kaulen, K., Über einen Fall von Ovarialteratom. Inaug.-Diss. Giessen. 1914. (Der Fall erwies sich als eminent bösartig.) í

4. Michinard, P., Unusually Largs Cystic Appendix Vermiformis and Dermoid Cysts of Ovary. New Orleans Med. and Surg. Journ. Vol. 79. Nr. 6. p. 457.

5. Seyfahrt, Carlv, Die Dermoide und Teratome des Eierstockes im Kindesalter. Wies- baden, Verlag Bergmann.

6. Wagner, Victor, Über Ovarialtumoren ohne Stielverbindung zum Uterus. Monats- schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 6.

Unter Zuhilfenahme der bis jetzt bestehenden Literatur hat Seyfahrt (5) über die Dermoide und Teratome des Kindesalters gearbeitet. Zunächst wird ein historischer Rückblick gegeben. Der erste Fall von Dermoide im Kindes-

Transplantation. Dermoide. Teratome. Embryome. 61

alter von Lamzweerde im Jahre 1686 bei einem l1ljährigen Mädchen. Au- toren werden nun der Reihe nach angeführt, welche von derartigen merkwürdigen Geschwülsten berichten können, wobei interessante Tatsachen, deren Anführung jedoch unmöglich ist, gefunden werden. Verf. stellt in 171 Beobachtungen 27 der ältesten Fälle von Dermoiden fest, bei denen das Kindesalter bis zum 15. Jahre gerechnet wird. Die Fälle datieren von 1867 ab. Auch hier kann auf die Einzel- heiten wegen der Verschiedentlichkeiten der Fälle nicht eingegangen werden. Es folgt dann ein Überblick über den anatomischen Aufbau der 171 Dermoide.

Die Dermoide sind von den Teratomen zu trennen. Die Grösse schwankt von der einer Dattel, bis zu der dreier Kindsköpfe. Das Gewicht bis 7000 g. Sämt- liche 3 Keimblätter sind an der Zusammensetzung beteiligt, besonders das Ekto- derm. Hier finden wir alle Gewebe, welche vom Ektoderm ausgehen können. Die Entwicklung des Entoderms tritt dagegen zurück, so dass der Fund z. B. eines darmähnlichen Gewebes sehr selten ist. Das Mesoderm ist dagegen reich- lich vertreten.

Die Teratome sind atypisch proliferierende Dermoide. Von den 171 Der- moiden sind nach dem Autor 23 zu den Teratomen zu rechnen. Diese Tumoren sind teils solide, teils kleinzystisch. Verf. meint, dass eine so scharfe Trennung zwischen Dermoide und Teratomen, wie Brünn und Pfannenstiel sie haben will, nicht recht durchführbar ist. Man findet stets Gewebe sämtlicher drei Keimblätter bunt durcheinander in starker Proliferation. Das Teratom neigt zu Bösartigkeiten.

Die Entstehung der Dermoide und Teratome.

Sicher muss die Anlage der Geschwulst angeboren sein. Sonst äussert sich der Autor nur näher über die Blastomerentheorie, welche auch noch ganz andere Fragen unaufgeklärt liesse. Es wird auf die klinischen Verhältnisse etwas näher eingegangen. Eine Erblichkeit der Tumoren konnte nicht erwiesen werden. Bezüglich des näheren muss auf das Original verwiesen werden. Was endlich die Prognose anlangt, so ist hierfür massgebend die Art des Tumors, seine histo- logische Beschaffenheit und die Gefahr der Komplikationen. Die Prognose der Teratome ist sehr ungünstig, die der Dermoide günstig. Als Behandlung wird sofortige Operation angeraten. Verf. rät bei Dermoiden, wenn es geht, einen kleinen Rest Ovarialgewebe zurückzulassen. Die Punktion der Dermoide wird verworfen.

Wagner (6). Fall von Dermoid, welches völlig vom Stiel losgelöst sich auf die Wanderschaft begeben und sich am Netz festgehaftet hatte. Als Ursache wird Torsion als am wahrscheinlichsten angenommen.

Karzinome. Sarkome. Maligne Tumoren, Teratome.

la. Ahlström, E., Fall von Adenocystoma papillare psammosum mit Metastasen in

Peritoneum und Bauchnarbe. Verhandl. d. obstetr.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Arzte (Silas Lindqvist.)

1. *Buch, Rudolf, Über hochgradige Verknöcherung in einem Ovarialkarzinom, zu- gleich ein Beitrag zur Metaplasiefrage (mit 4 Abb.). Inaug.-Diss.

2.. *Feucht, Gotthilf, Ein Fall von abortivem, koätanem Teratom des Ovariums (mit fast ausschliesslicher Bildung von nervösem Gewebe). Inaug.-Diss. München.

3. *Foulkrod, C., Report of a case of Krukenbergs tumor of the ovaries. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. p. 657 u. 694. (1 Fall, Operation, Genesung.)

4. Frankl, O., Wien. klin. Wochenschr. 24. Aug. p. 1089.

5. *Henry, R. S., Malignant Tumors of Ovaries. Report of Cases. Kansas Soc. Med. Journ. August.

6. Jung, Über Strahlentherapie. Gyn. Ges. d. deutsch. Schweiz. 27. Nov. 1915.

62 Gynikologie. Ovarien.

7. *Porter, M. F., Malignant Disease of the Ovaries. Journ. Amer. Med. Assoc. Vol. 66. March 11. p. 806. (4 Falle derart.)

8. Stone, W. S., Metastatic Carcinoma of ovaries. Surg., Gyn. and Obst. April.

9. *Fleischer, R., Ein Fall von geplatztem Ovarialkarzinom, der Aszites und Malignitat vortäuschte. Inaug.-Diss. Erlangen.

10. *Kohlmann, M., Über die Disposition der Ovarien zu metastatischer Erkrankung bei Karzinom bzw. Sarkom eines andern Organes. Inaug.-Diss. München.

Frankl (4). 27jährige Pat., die 1914 eine Prolapsoperation, 1915 eine Pylorusresektion wegen Karzinoms durchgemacht hat. Sie hatte 2 Kinder. Bei der jetzt vorgenommenen Operation bestand Aszites. Beide Ovarien, besonders das rechte, waren in mannskopfgrosse Tumoren verwandelt. Pat. kam an Herz- schwäche ad exitum. Es wird besonders auf die knorpelharte Konsistenz des Uterus hingewiesen, die als Zeichen einer karzinomatösen Degeneration des- selben aufgefasst wird. Bei Karzinom des Ovariums ist eine genaue Untersuchung des Magens dringend erforderlich.

Jung (6). Zweifelhaftes Resultat bei Rezidiv nach Ovarialsarkom durch Röntgen. Geringes Zurückgehen des Tumors.

Stone (8) weist darauf hin, dass der Ursprung häufig ein primäres Magen- oder Brustdrüsenkarzinom ist.

Fibrome.

l. *Adler, O., Über Ovarialfibrome. Inaug.-Diss. Berlin. 1915. (Ein Fall. 40 Fälle aus Literatur. Oft Aszites dabei gefunden.)

2. Aschheim, Demonstration von 2 verkalkten Ovarialtumoren. Geburtsh.-gyn. Ges. Berlin. 3. Nov. 1914. (1. Verkalktes Fibrom, 2. wird als Corpus luteum-Zyste mit Knochenbildung aufgefasst.)

3. *Begouin et Bardon, Cancer de l’estomac et des ovaires. Soc. d’obst. et de gyn. de Bordeaux. 10 Mars. Ann. de gyn. Tome 12. p. 378. (Magenerscheinungen fehlten, trotzdem war der Magenkrebs der primäre.)

4. *Cabanés, J. M. E., Fibromes de l'ovaire. Réunion obst. et gyn. d’Alger. 25 Avril 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 379. (Einer der Tumoren lag im Douglasschen Raum und führte zu Einklemmungserscheinungen.)

5. Efler, Das klinische Verhalten der Ovarialfibrome nach den Fällen der Breslauer Frauenklinik. Diss. Breslau.

8. Latzko, W., Fibrom eines akzessorischen Ovariums. Wien. med. Wochenschr. 1917. p. 160. (Links Adnexe entzündlich verändert, rechts dünngestielt von unverändertem Ovarium ausgehendes Fibrom. Als Ursache eines 3. Ovariums nicht deutlich.)

9. Outerbridge, Über nichtteratomatöse Knochenbildung im menschlichen Ovarium. Amer. Journ. of Med. June.

Outerbridge (9) fügt 14 Fällen der Literatur 7 eigene Beobachtungen über Knochenbildung im Ovarium ohne Tumorbildung hinzu, er nimmt Meta- plasie im Corpus fibrosum an. Er hält es für häufiger, als man sonst glaubt.

Komplizierte Fälle.

l. Aranow, H., Ovarian cyst obstructing labor. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. p. 530. (2 Falle, einmal Abortus mit nachfolgender Ovariotomie, einmal Geburtshindernis, Dermoidzyste, Punktion, spontane Geburt.)

2. Beach, R. M., Die Behandlung von Ovarialtumoren während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett. Amer. Journ. of Obst. June.

3. Boldt, Fibrocyst of ovary with suppurating Tuboovarian cyst on the opposits-Side. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. p. 542. (1 Fall derart, Operation, Heilung.)

4. Cadwalleder, R., Kaiserschnitt wegen torquierten Ovarialtumors. The Amer. Journ of Obst. Vol. 14. Aug. p. 280.

Fibrome. Komplizierte Fälle. 63

5. Davis, C. H., Etiologic Study of Ovaritis. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 23. p. 560. (Streptococcus viridans Hauptursache.)

6. Doyler, Fr., Dermoid Cyst of the Ovary, with twisted pedicle and acute Appendi- citis, complicating pregnancy. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. p. 849. (Operation, Geburt am Ende der Schwangerschaft.)

7. Evers, H., Uber einen Fall von stielgedrehtem Parovarialkystom. Diss. Rostock.

8. Holden, F. C., The American Journal of Obstetrics. 2. Stielgerechte Ovarien- zyste in der Schwangerschaft.

8a. Lindqvist, Silas, Ein Fall von torquiertem Ovarialkystom mit vollständiger Torsion von Gebärmutter und Adnexen. Verhandl. d. obstetr.-gyn. Sekt. d. Ges. scheed. Ärzte. (Totalexstirpation von Gebärmutter und Adnexen nebst Ovariotomie. Hei-

lung.) (Autoref.) 9. Meyer, Leopold, Myxofibrom. cyst. ovarii. Derm. Ges. f. Gyn. u. Obst. Kopen- hagen. Ref. Ugeskr. for Laeger. p. 1285—86. (O. Horn.)

10. Moench, H. L., Zur Tuberkulose der Ovarialtumoren. Gyn. Rundsch. Heft 1—6. (Ovarialkystom mit tuberkulöser Infektion. 24. Fall. Bisher bekannt nach Verf.: 23.)

ll. Munroe, H. C., Acute Torsion on the Ovary in Young girls. Med. Soc. of Gurgia. Journ. Amer. Med. Assoc. Vol. 66. p. 1491. (2 Fälle derart.)

12. Peterson, R., Suppuration of Large Dermoid Cyst reaching to umbilicus. Cases illustrating substitution of rectal pro vesical sphincter. Michigan State Med. Journ. Nov.

13. Ross, D., Torsion of the Pedicle of Ovar. Cysts Complicating acute appendicitis. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. June 17.

14. Rossier, Ovarialtumor, der mit Extrauteringravidität verwechselt war. Mitteil. a. d. ärztl. Ges. d. Schweiz.

15. Ruge, Paul, Einige bemerkenswerte geburtshilfliche Fälle. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 4. Festschrift für C. Ruge.

16. Salisbury, 3 Cases of Labor obstructif by Ovarian cysts. Journ. of Obst. and Gyn. Brit. Emp. 1915. June Aug,

17. Shansky, O., Infection of ovarian Dermoid Cyst with typhoid bacillus. Journ. Amer. Med. Assoc. Vol. 66. p. 888. (Zufälliger Befund 6 Wochen nach überstandenem Typhus.)

18. Thye, G., Über einen Fall von Kystoma parovarii mit Tuberkulose. Inaug.-Diss. Freiburg.

19. Vineburg, Twisted ovarian cyst with pregnancy simulating symptoms of renal calculus. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. p. 486. (Der Schatten, der bei der Röntgenaufnahme Nierensteine vermuten liess, ging von 3 verkästen Mesenterialdrüsen aus.)

Baech (2) berichtet: 1. Tumoren während der ersten Hälfte der Schwanger- schaft sollen alle operiert werden. 2. Tumoren, welche während der zweiten Hälfte der Schwangerschaft diagnostiziert werden. Die Operation zu dieser Zeit hängt ganz von dem Zustand, von der Grösse vom Wachstum und von der Gegenwart von Adhäsionen ab. Wenn wir es mit einem abdominalen Tumor von irgend einer ansehnlichen Grösse zu tun haben, sollte immer die Ovariotomie gemacht werden, denn wenn der Tumor nicht entfernt wird, ist die Unterbrechung der Schwangerschaft sehr wahrscheinlich veranlasst durch den intraabdominalen Druck. Die abwartende Therapie soll in allen anderen Fällen gewählt werden, also bei folgenden Tumoren: 1. Dermoide, 2. Tumoren der breiten Mutterbänder, 3. Tumoren am Becken und 4. bilaterale Tumoren bei einer Frau, die noch nicht geboren hat. In allen diesen Fällen mit Ausnahme des 4. sind die Tumoren gewöhnlich tief im Becken und ihre Entfernung neigt zur Unterbrechung der Schwangerschaft und fördert nicht lebensfähige Kinder zutage. Die bilaterale Ovariotomie neigt zu spontanem Abort und wenn nicht etwas Ovariengewebe darin gelassen wird, macht sie Sterilität. Ovariengewebe sollte immer zurück- gelassen werden, es sei denn, dass wir es mit einem bösartigen Tumor zu tun haben. Bei der Operation sollen die Gefässe separat unterbunden werden, soweit wie möglich vom Uterus entfernt und keine Massenligaturen. Grosse Dosen von Morphium sind nach der Operation zu geben. Eine abdominale Ovariotomie

64 _ Gynäkologie. Ovarien. -

kurz vor der Geburt sollte niemals gemacht werden, ausgenommen bei einer absoluten Indikation zur Operation. Vor dieser Operation, ev. nach der Operation sollte sofort der Kaiserschnitt gemacht werden, denn es besteht fiir die frische Bauchnarbe, die durch die Ovariotomie gesetzt wurde, durch die Wehen eine grosse Gefahr, obgleich die Ansichten hierüber verschieden sind. 3. Tumoren, welche während der Geburt entdeckt werden: Frau M., 18 Jahre alt, 2. Gebärende. Spontangeburt vor 1 Jahr. Letzte Regel 23. November. Sie stand kurz vor der Geburt, als sie eingeliefert wurde. Die Patientin kreisst seit 48 Stunden, hatte grosse Schmerzen mit guten Wehen. Die Blase war vor 24 Stun- den gesprungen.

Die äussere Untersuchung erwies ein vollausgetragenes Kind, Rücken links, Herztöne 160 in der Minute. Es bestand ein Kontraktionsring in der Gegend des Nabels und der Kopf des Kindes war dicht an dessen Rand gepresst. Die vaginale Untersuchung ergab eine weiche halbfluktuierende Masse, die das hintere Becken ausfüllte und in die Vagina hervorragte. Der kindliche Kopf war eng an den Beckeneingang gepresst, aber von der fluktuierenden Masse verhindert, in das Becken einzutreten. Die Cervix war eröffnet, die Blase gesprungen und die Beckenmasse normal. Diagnose: Ovarialkystom im Douglas, das die Geburt aufhielt, ein lebendes Kind, hoher Kontraktionsring.

Ein leichter Versuch, den Tumor zu reponieren, wurde gemacht unter leichter Ätheranästhesie unter Knieellenbeuge. Es gelang nicht, da der Kopf den Beckeneingang nicht verliess, selbst nicht in Knieellenbeuge und die Gefahr nahe stand, dass entweder der Tumor zerriss oder der Uterus, wenn man den Versuch fortsetzte. Das Problem war, ein lebendes Kind zutage zu fördern ohne Inzision der Vagina oder des Uterus, weil die Blase schon lange gesprungen war und viele innerliche Untersuchungen schon gemacht waren.

Beim Öffnen des Abdomens fand er das ausgezogene untere Uterinsegment und den Stiel eines rechtsseitigen Ovarientumors, welcher an der hinteren Seite des Uterus in das Becken eingetreten war. Der Tumor selbst konnte gerade nur mit der Spitze eines Fingers an der Kopfseite des Kindes gefühlt werden. Der Teil des Tumors, der sich präsentierte, war an dem Beckenrand eingeklemmt. 1. Versuch, den Tumor aus dem Becken herauszuheben. 2. Versuch, die Zyste zu aspirieren. 3. Versuch, den Kopf vom Abdomen aus hochzuziehen, indem der Assistent von unten den Tumor hochzuschieben versuchte. Dieser gelingt. 4. Das Kind wurde von unten mit der Zange lebend entwickelt. 5. Rechtsseitige Ovariotomie mit Peritonealisierung des Stumpfes. 6. Lösung der Plazenta durch die in das Abdomen eingeführte Hand. 7. Bauchdeckenschluss. Das Kind wog 7 Pfund. Operation 1 Stunde. Heilung.

2. Fall, der zur Beobachtung kam. Frau M., 35 Jahre. Mehrgebärende, wurde am 1. April 1912 ins Krankenhaus gebracht. Die erste Geburt war operativ, die zweite normal und die Pat. litt seit einem Jahr an Rückenschmerzen. Letzte Regel am 12. Dezember 1911, 3!/, Monate, ehe sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Seit den letzten 14 Tagen klagte die Pat. über einen dumpfen Druck im Bauche. Zuzeiten über einen scharf stechenden Schmerz, besonders in der rechten Seite. Diese Schmerzen waren seit den letzten 24 Stunden äusserst schmerzhaft und mit Stuhlverstopfung verbunden. Die abdominale Untersuchung ergab den Uterus 3 Querfinger oberhalb der Symphyse und hinter ihm zur rechten befand sich eine weiche Masse ungefähr von der Grösse einer Weintraube. Die vaginale Untersuchung ergab denselben Befund. Ausserdem fühlte man noch im Douglas eine weiche Masse. Diagnose: Eine Schwangerschaft, die durch einen bilateralen Ovarialtumor kompliziert ist, rechts torquierter Stiel. Bi- laterale Ovariotomie. Beide Tumoren befanden sich in Torsion rechts mehr als links. Die Patientin wurde unter Morphium gehalten, aber 10 Tage nach der Operation kam es zum Abort. Sie erholte sich gut.

Komplizierte Fälle. 65

4. Die Behandlung von Fällen, die während der Geburt beobachtet werden.

Hier muss wieder eingeteilt werden in hindernde Tumoren und nicht- hindernde Tumoren.

a) Tumoren, die nicht hindern, sollten während der Geburt nicht operiert ‘werden, wenn die Geburt gut fortschreitet. Die Geburt sollte jedoch beschleunigt werden, besonders im zweiten Stadium, um den abdominalen Druck zu ver- meiden. Hier kommt in Betracht die Entbindung durch Dilatation der Cervix. Voohies schlägt vor, die Geburt durch vaginale Hysterotomie oder durch Zange zu vollenden. Die Wendung ist kontraindiziert.

b) Tumoren, welche bei der Geburt hindern. Die Tumoren, welche bei der Geburt hindern, sollten der Bequemlichkeit wegen in 3 grosse Gruppen ein- geteilt werden. Nichtinfizferte Fälle am Anfang der Geburt. Nichtinfizierte Fälle am Ende, 3 infizierte Fälle während der Geburt.

Nichtinfizierte Fälle können auf 3 Arten behandelt werden:

a) Durch Lagerung der Frau und Reposition des Tumors,

b) Kaiserschnitt mit Ovariotomie,

c) Abwarten, bis die vollständige Dilatation der Cervix erfolgt ist.

a) Die Lagerung der Frau mit Reposition des Tumors aus dem Becken in Anästhesie wird in vielen Fällen gelingen, ist jedoch nicht ohne Gefahr.

Sie soll niemals versucht werden bei Dermoiden, bei infizierten Tumoren und bei verwachsenen. Die Möglichkeit, einen infizierten Tumor zu zerreissen, ist stets gross und endet mit verhängnisvoller Peritonitis.

b) Kaiserschnitt und die darauffolgende Ovariotomie kann selbstredend gemacht werden in nichtinfizierten Fällen, ehe die Cervix erweitert ist. Der Erfolg dieser Fälle ist meist gross. Es sollte immer der klassische Kaiserschnitt gemacht werden und ein Stück Ovariengewebe sollte immer zurückgelassen werden, wenn keine Malignität des Tumors vorliegt. Die Exstirpation des Uterus sollte stets der bilateralen Ovariotomie hinzugefügt werden.

Bei manchen Fällen kann man bis zur Dilatation der Cervix warten, es ist aber gefährlich wegen der Möglichkeit der Ruptur der Zyste.

Nichtinfizierte Fälle am Ende der Eröffnungsperiode. Hier mag natürlich ein leichter Versuch der Reposition unter Anästhesie gemacht werden und mit der Zange die Geburt vollendet werden. Die Reposition ist nicht nur gefähr- lich, sondern man lässt den Tumor auch zurück, der im Wochenbett noch in 23—30°/, aller Fälle torquiert werden kann. Bei diesen Fällen sollte die Laparo- tomie gemacht werden, da sie uns die beste Übersicht über den gegenwärtigen Zustand gibt.

a) Man kann auch den Tumor vom Becken aus reponieren, die Zange an- wenden und dann den Tumor entfernen. Diese Operation ist in vielen Fällen möglich und hat einen entschiedenen Vorteil vor dem Kaiserschnitt. Die Vor- teile bestehen darin, dass der Uterus nicht eröffnet ist, dass wir die Gefahr der Peritonitis verringern, und dass wir bei später folgenden Geburten nicht immer den Kaiserschnitt zu machen brauchen. Als besondere Indikation für diese Mani- pulation darf folgende genannt werden:

Bei einer Vielgebärenden mit vollständig erweitertem Muttermund, ein Tumor, der nicht infiziert ist, nicht verwachsen und welcher verhältnismässig leicht aus dem Becken herausgebracht werden kann.

b) Wenn aber die Patientin Erstgebärende ist, die Cervix nicht vollständig erweitert, wenn das Becken etwas verengt ist, oder wenn der Tumor verwachsen ist, oder wenn ein infizierter Tumor oder ein Tumor des breiten Mutterbandes vorliegt, sollte der Kaiserschnitt gemacht werden. Nach der Geburt des Kindes durch Kaiserschnitt soll dann der Tumor entfernt werden.

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 5

66 Gynäkologie. Ovarien.

3. Infizierte oder verdächtige Fälle.

In diesen Fällen, wie zur Beobachtung kam, wird der Versuch der Repo- sition des Tumors oft gelingen, wahrscheinlich aber nicht ohne Gefahr. Eine Laparotomie sollte sofort angeschlossen werden und wir müssen vorerst ent- scheiden, ob der Tumor reponiert werden kann oder nicht. Wenn er aus dem Becken herausgeschoben werden kann, wie in dem obigen Fall, und die Bedin- gungen zur Zange sind günstig, sollte die Zange angelegt werden und danach der Tumor operiert werden. Wenn dies Erfolg hat, ist es die idealste Operation, da der Genitaltraktus nicht eröffnet worden ist. Wenn in diesem Stadium die Cervix nicht vollständig eröffnet ist, könnte man auch an manuelle Dilatation denken, oder an Dührssensche Inzision, oder an vaginale Hystrotomie, um nicht den Uterus von oben eröffnen zu brauchen. Wenn der Tumor nicht aus dem Becken geschoben werden kann, und die Pat. ist infiziert, haben wir es mit einem sehr ernsten Falle zu tun. Die Reihenfolge der Operation sollte sein:

Entleerung des Uterus durch Kaiserschnitt, Entfernung des Tumors, und wenn das Leben der Pat. durch Infektion des Uterus bedroht ist, supravaginale Uterusexstirpation, indem man den zervikalen Stumpf extraperitoneal behandelt.

Die Behandlung der Fälle im Wochenbett. Dies beantwortet sich von selbst. Entweder sobald wie möglich den Tumor im Wochenbett entfernen, oder den abwartenden Weg einschlagen. Man darf nicht vergessen, wie die Tumoren zur Torsion neigen, veranlasst: durch die plötzliche Entleerung des Tumors, Nekrose und Infektion und wir sollten dann augenblicklich operieren, wenn Temperatur eintritt, die mit Schmerzen und Drucksymptomen anfängt.

Holden (8). Eine mannskopfgrosse Ovarienzyste macht wegen Stiel- drehung die Laparotomie notwendig. Da es unmöglich war, den Uterus beiseite zu drängen und die Zyste frei zu bekommen, wird zuerst Hysterotomie gemacht, der Uterus entleert und dann die Zyste ganz entfernt. Glatte Heilung.

P. Ruge (15). Doppelseitige Ovariotomie in der Schwangerschaft, wobei trotz mechanischer Insulte die Gravidität erhalten blieb. Trotz beiderseitiger Entfernung der Ovarien hat die Mutter 7 Monate stillen können.

Cadwalloder (4). Eine Pat. von 22 Jahren bekommt Schmerzattacken in der rechten unteren Bauchgegend, die so heftig werden, dass sie in die Klinik aufgenommen werden muss. Die Untersuchung ergibt eine starke Schmerz- empfindlichkeit in der rechten Bauchseite, welche in den nächsten Tagen immer schlimmer wurde. Puls- und Temperatursteigerung folgte. Die Diagnose wurde auf Appendizitis gestellt. Den Verhältnissen der Krankheit entsprechend ent- schloss man sich zum Kaiserschnitt. Es ergab sich nebst einem 7 Pfund schweren Kinde ein stielgedrehter rechtsseitiger Ovarialtumor, der entfernt wurde, die anderen Anhänge waren normal. Die Appendix wurde ebenfalls wegen Ent- zündungserscheinungen entfernt. Heilung und Entlassung.

Anatomie. Missbildungen. Allgemeines.

l. *Block, Frank Burton, Einige Beobachtungen über Dysmenorrhoe. Amer. Journ, of Obst. Vol. 72. Nr. 6. 1915. Dez.

2. Hüssy, Neuere Anschauungen über das Wesen und den Zusammenhang der Men- struation und Ovulation. Schweiz. Korrespondenzbl. Nr. 5.

3. *Mec Glinn, John A., Endresultate der Resektion der Ovarien wegen kleinzystischer Degeneration. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 3.

4. Meyer, Max, Zur. Frage der Beziehungen zwischen Ovarien und Epithelkörperchen.

Inaug.-Diss. Strassburg. 1914. (Es besteht nach Verf. kein Antagonismus.)

*Mever, Robert, Zur Histogenese und Einteilung der Ovarialkystome.

6. *Rosenow, Edward. und Carl Henry Davis, Bakteriologie und experimentelle Erzeugung der Ovariitis. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 66. Nr. 16.

> Ór

Anatomie. Missbildungen. Allgemeines. 67

7. Sampson, John A., Variations in Blood of Ovary. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. June 17. p. 2033.

8. Smith, A. J. and A. C. Wood, An Accessory Ovarium. New York Med. Journ. Oct. p. 835.

9. *Triepel, Hermann, Alter menschlicher Embryonen und Ovulationstermin, Anat. Anz. 1915.

10. Vignes, Henri, Einfluss des Lezithins und des Cholesterins auf die Giftigkeit der Eier und des Ovariums. Annal. de l'Institut Pasteur. 1914. Bd. 28. Nr. 4.

ll. *Vineberg, Was ist das Schicksal der nach Hysterektomie zurückgelassenen Ovarien. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. Nr. 5.

12. *Ward, Geo Gray, Angeborene Mängel der linken Anhänge. The Amer. Journ. of Obst. Versammlung, April 1916 d. Verhandl. d. New-Yorker geburtshilfl. Ges.

Meyer (5) spricht zuerst von der in der Literatur mangelhaft hervor- tretenden Unterscheidung zwischen Zysten und echten Kystomen und weist auf das Unberechtigte der Ansicht von der Existenz sogenannter Tuboovarial- kystome hin. Kombinationsgeschwiilste dieser Art gibt es nicht. Man muss unterscheiden zwischen den Retentionszysten und echten Kystomen. Letztere sind als zystische Form stark sezernierender Adenome aufzufassen. Das Cystoma cerosum simplex Pfannenstiels, welches aus Follikeln entstehen soll, halt Verf. nicht für existenzberechtigt. Verf. betrachtet dann kritisch die bisher übliche Einteilung der Ovarialkystome und schlägt folgende Benennungen vor:

a) Blastoma cilioepitheliale s. serosum; 1. adenomatosum (solidum), besser adenoides, 2. cysticum, 3. papillare und 4. die Kombination der Unterarten.

b) Blastoma epitheliale pseudomucinosum; 1. adenomatosum, besser ade- noides (solidum), 2. pseudopapillare (höchst selten teilweise papillär, partim papillare), 3. cysticum, 4. kombiniert.

Was die Entstehung der Kystome anlangt, so wird darauf hingewiesen, dass weder aus einem Follikel, noch aus einem Corpus luteum, noch aus einer Vereinigung von Tuben- und Ovarialgewebe ein Kystom entstehen kann. Diese sind.nach Ansicht des Verf. sämtlich Retentionszysten. Die Flimmerepithel- kystome stammen von Resten des Keimepithels ab, so dass man zusammen- fassend von ‚„Keimepithelblastomen‘‘ reden kann. Die ‚„Pseudomuzinblastome‘ sind vorläufig als Teratome aufzufassen. Zusammenfassend äussert sich Verf. dahin, dass er die gutartigen und bösartigen Blastomformen des „Keimepithels‘“ denen des „Pseudomuzinepithels‘‘ gegenüberstellen will. Wir hätten dem- nach im grossen ganzen gut- und bösartige ‚‚zilioepitheliale (Keimepithel) Blastome‘ und gut- und bösartige ‚„Pseudomuzinepithelblastome‘‘ und drittens sogenannte „kombinierte Tumoren‘ (Blastoma cilioepitheliale fibromatosum, Sarkomkom- binationen und kombinierte Keimepithelpseudomuzinmischgeschwilste).

Das Carcinoma ovarii folliculoides et cylindromatosum wäre in die Reihe der Keimepithelblastome zu rechnen, falls die Ansicht richtig ist, dass es von Resten der Granulosazellenballen ausgeht. Die tubolären Adenome ge- hören entweder in das Gebiet der Keimdrüsenzwitter oder leitet sich vom Rete ovarii ab. Die ausserordentlich reichhaltige Erfahrung des Autors, die die Er- wähnung jeder Einzelheit wichtig erscheinen liesse, macht die Arbeit zu einer besonders wichtigen. Es muss deshalb zur näheren Orientierung ausdrücklich auf das Original verwiesen werden.

Triepel (9). Ovulationstermin sehr verschieden. Am wahrscheinlichsten vorläufig ca. 18 Tage nach Beginn einer Menstruation.

Mc Glinn (3). Angeblich keine befriedigenden Resultate nach Resektion. Nach Verf. kommt die kleinzystische Degeneration durch Retrofl. uteri zustande. Also muss in erster Linie die Lage korrigiert werden. Dann empfiehlt Verf. die Punktion der Zystchen. Er hatte damit gute Resultate.

Ward (12). Es handelt sich um eine 24jährige Patientin mit normaler 28tigiger Menstruation. Wegen der Symptome einer chronischen Appendizitis

5*

68 _ Gynäkologie. Ligaments und Tuben.

und Cervititis wird operiert. Das rechte Ovarium ist zystisch degeneriert. Links fehlen vollständig Tube und Ovarium; ausserdem Zeichen der chronsichen Appen- dizitis. Normaler Heilverlauf.

Vineberg (11) ist der Ansicht, dass die nach Hysterektomie zurückge- lassenen Ovarien keinen grossen Nutzen haben. Sie degenerieren oft und be- wahren durchaus nicht immer die Trägerin vor klimakterischen Beschwerden. Er will nur die Ovarien zurücklassen, wenn zu gleicher Zeit etwas Uterusschleim- haut erhalten werden kann, damit noch Menstruation möglich ist.

Rosenow (6). Kaninchen und Hunden wurden aus erkrankten mensch- lichen Ovarien stammende Kulturen injiziert (Streptoc. viridans, diphtherie- ähnliche Stäbchen, Staphyl. albus, selten Gonokokken).

Die Tiere zeigten nach der Injektion solcher aus fibrozystischen Ovarien stammenden Kulturen Affektion der Genitalorgane und auch der Ovarien.

Verf. ist der Ansicht, dass eine Mandelentzündung auf dem Blutwege eine Infektion der weiblichen Beckenorgane erzeugen kann, z. B. bei Menstruation aus Angina. Die Streptokokkenperitonitis nach Angina soll auf dem Blutwege über das Ovarium entstehen.

Es wird auf Verschiedenheiten im Verlaufe der Art. uterina und ovarica hingewiesen. Sampson (7) empfiehlt schliesslich, beim Entfernen der Tube mit Zurücklassen des Ovarium möglichst wenig das Lig. latum zu verletzen. Bei Entfernung des Uterus soll, wenn möglich, Tube mit Ovarium zurückge- lassen werden.

Block (1) unterscheidet 3 Formen in mechanische, ovarielle und vago- tonische. Bei den ovariellen, die mit Schmerzen in den Ovarialgegenden gleich zu Anfang beginnen, Kopfschmerz und Brechreiz zeigen und Uteruskrämpfe, soll die Kokainisierung nach Fliess oder subkutane Adrenalininjektion ange- wendet werden.

VII. Ligaments und Tuben.

Referent: Dr. Linnert, Halle,

z. Z. im Felde.

A. Vordere Bauchwand. Hernien.

1. Bose, du, F. G., Eine neue Operation der Nabelhernie. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 43. p. 853.

2. Dieulafe, Fibrome traumatique du muscle grand droit de l’abdomen. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Fevr. 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 42. (1 Fall derart. Das Trauma soll geburtshilflich gewesen sein.)

3. Eastmann, J. R., Tuberkulose des Urachus. Amer. Journ. of Obst. Vol. 72. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 52. p. 1040.

4. Eunicke, K. W., Über Hernia uteri inguinalis bei unvollkommener Entwicklung der Genitalien. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 8. p. 147.

5. Fairfield, Operation der Hernie zwischen den Recti abdominis. Surg., Gyn. and Obst. 21. 6.

6. Falk, Meyer, Blasenhernien der Linea alba. Inaug.-Diss. Breslau.

Vordere Bauchwand. Hernien. 69

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8. v. Franqué, O., Adenom in einer Laparotomienarbe. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 953.

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du Bose (l). Herstellung der Zugrichtung der Ligam. umbil. lat., der Lig. med. und teres hepat. durch eine besondere Plastik der Faszie.

Eastman (3). 19jährige Frau; kleinapfelgrosser Tumor zwischen Nabel und Symphyse. Spontane Fistelbildung. Operation. Fistelgang bis zur vor- deren Blasenwand. Mikroskopisch tuberkulöses Granulationsgewebe.

Eunike (4). 2ljährige amenorrhoische Nullipara mit Atresia vaginal., Herniotomie mit abdominaler Totalexstirpation.

Falk (5). Extraperitoneale Blasenhernie nach Ventrifixur infolge von Cystocele. Heilung durch Relaparotomie, Herniotomie, hohe Ventrofixation und Sterilisation durch Salpingektomie.

v. Franqué (9). Pessareinlegung und Stiitzen des Pessars durch T-binde, die gleichzeitig Vorrichtung zum Auffangen des Harns tragt. Operation aus- sichtslos.

v. Franqué (8). Vor 4 Jahren Laparotomie wegen Uterusperforation mit Tubenläsion. Herkunft des adenomatösen Tumors wahrscheinlich von Uterusschleimhautteilen als Implantationsmetastase. Wegen der Möglichkeit der malignen Entartung stets Exstirpation, auch bei Fehlen von Beschwerden, wie in vorliegendem Fall.

Fründ (10). Bericht über 5 Fälle aus der Garreschen Klinik. Die Eigen- art der Operation besteht darin, dass zuerst das untere Ende des Cökum zusammen mit einem Hemmstück ausgeschaltet wird, und dass die Appendix in die Bauch- wand eingenäht, eröffnet und mit Verweilkatheter armiert wird, um zur Drainage und Reinigung des ausgeschalteten Darmstückes zu dienen. In das Cökum wird dann in einer 2. Sitzung das aus der Blase herauspräparierte Trigonum mit den Ureterenmündungen eingepflanzt, das Cökum dient als Blase, die Appendix als Harnröhre, die Ach im Laufe der Zeit eine gewisse Kontinenz erwirbt. Die

OU Gynäkologie. Ligaments und Tuben.

Operation bietet Schwierigkeiten, die aber nicht uniiberwindlich sind. Der Hauptvorzug gegenüber der Maydlischen Einpflanzung des Trigonum in den Dickdarm liegt darin, dass die aszendierende Pyelitis ausbleibt, und dass der Urin direkt ausgeschieden wird, ohne erst den Dickdarm zu passieren und seine Schleimhaut zu reizen, und dass endlich das Urinreservoir einer Reinigung zu- gänglich ist. Zwei Fälle sind gestorben im Anschluss an die Operation, zwei gelangten zum angestrebten Erfolg, beim dritten wurde der Erfolg durch eine nicht zu heilende Urinfistel aufgehoben. (Calmann.)

B. Haematocele. Douglastumoren.

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Amann (l). Ätiologisch kommt neben einer Serositis die Herkunft vom Wolffschen oder Müllerechen Gang in Betracht, daneben spielen vielleicht tuber- kulöse und sonstige chronische Entzündungen im Douglasschen Raum eine Rolle. Bei Wachstum der Tumoren und Druckerscheinungen auf die Umgebung wird man in vielen Fällen nicht ohne Operation auskommen.

Spaeth (4). Vaginale Probeinzision und Inzision eines Gewebsstückes. Bei fehlender Malignität Verzicht auf Operation.

C. Adnexe im allgemeinen. Ligamentum latum, Ligamentum rotundum. Beckenperitoneum. Prozessus vermiformis.

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Bovin und Olow (5). Im frühesten Stadium sei die Behandlung nicht operativ, ebenso bei zweifelhaften Fällen. Fortgeschrittene, namentlich durch konservative Behandlung nicht gebesserte, und Fälle, bei denen eine Therapie nicht durchführbar, sollen operiert werden. Bei resistenten, auf Tuberkulose verdächtigen Fällen baldige Operation und zwar Laparotomie und doppelseitige Salpingektomie. 55 Fälle, 7,27°/, postoperative Mortalität. Olow: Bei auf die Genitalien lokalisierter Tuberkulose ist die Operation indiziert. Bei Ad- häsionsbildung kein Operationsversuch. Jeweilige Entfernung des erkrankten Teiles.

Chaput (9). Laparotomie, Tubenlängsschnitt, Säuberung, Drainage. 100 Fälle, 1°/, Mortalität. Ohne Angabe des funktionellen Erfolgs.

v. Franque (18). Übermannskopfgrosse tuberkulöse Corpus luteum- Zyste, die käsige Massen enthält. Im Innern eines präformiertea, von dem Ovarialgewebe abgegrenzten Hohlraums reichliche Tuberkel und tuberkulöse Riesenzellen. Beide Tuben tuberkulös. Starke Adhäsionsbildung.

Malcolm (37). Laparotomie wegen entzündlicher Adnexerkrankung; am 3. Tage Metrorismus. Relaparotomie: nur Gas zwischen den Därmen. An- nahme also nicht Nachweis der aérogenen Heilung.

Hartmann (22). Meerschweinchenversuche. Spontanaufwanderung der Keime per vaginam zweifelhaft, möglicherweise nur bei Sekretstauung. Wahr-

74 Gynäkologie. Ligaments und Tuben.

scheinlicher ist die Infektion auf dem Wege der Lymphbahnen. Die Möglich- keit der Kohabitationsgenese wird zugegeben.

Henneberg (24). Eine Vorherbestimmung der Methode ist unmöglich. Bei ausgedehnten und fest fixierten Tumoren wurde durch die Hemisectio uteri die Entfernung des ganzen entzündlichen Uterusadnextumors am leichtesten und vollständigsten erreicht.

Hesselberg (27). Bericht über 59 Fälle von Adnexerkrankungen ent- zündlicher Natur mit besonderer Berücksichtigung auf die verschiedenen Prin- zipien der Behandlung. Sowie die Ätiologie festgestellt werden konnte, waren 2/, der salpingoophoritischen Tumoren gonorrhoischer Natur, die übrigen puer- peralen oder unsicheren Ursprunges, während von den peritonitischen Adhäsionen 3/, puerperal waren gegen !/, aus gonorrhoischer oder unsicherer Ätiologie. Parametriten und parametritische Narben waren beinahe alle puerperal ent- standen, kein Fall war gonorrhoisch, einige Fälle unsicher. Die entzündlichen Adnextumoren wurden als Regel nicht operiert, da eine exspektative Behandlung sich nutzlos oder unzureichend erwiesen hatte. Die Behandlung war: Bett- ruhe durch mehrere Wochen (durchschnittlich 45 Tage), Alvus apsta, Umschläge, Heissluftbehandlung.

Leichte peritonitische Adhäsionen wurden massiert, schwere Fälle mit Retrofixation des Uterus wurden laparotomiert.

Parametritische Narben sind für operative Eingriffe nicht zugänglich. Sie wurden mit Erfolg massiert. Verf. empfiehlt die vorsichtige Massage in geeigneten Fällen. Dass die Methode missbraucht werden kann, darf derselben als solcher nicht zur Last gelegt werden.

Die Resultate der Behandlung waren durchaus gut. Viele Adnextumoren wurden vollständig geheilt, während bei einigen wenigen Fällen die subjektiven Symptome zwar verschwanden oder bedeutend gebessert waren, aber kleine Adnex- tumoren noch nachweisbar waren, die vielleicht später noch operiert werden müssen. Verf. findet, dass die grossen salpingoophoritischen Tumoren von der konservativen Behandlung schnell und günstig beeinflusst werden, während kleine Tumoren als Reste der grösseren öfter operative Eingriffe verlangen.

Eine nicht kleine Prozentzahl ist doch gleich operiert worden. Es waren dies Fälle, wo die Diagnose unsicher war. Besonders ist es nicht immer leicht, die Diagnose zwischen Salpingoophoritis und einer extrauterinen Gravidität zu stellen. Auch die Appendizitis macht Schwierigkeiten. Auch die Operationen gaben gute Resultate. Ebenso die Behandlung der peritonitischen Adhäsionen und der Parametritiden. (Kr. Brandt.)

Kroner (32). 32 Fälle von Genitaltuberkulose, von denen 25 durch Opera- tion dauernd als geheilt anzusehen sind. Im Gegensatz zu Krönig, Bumm, Döderlein begründet Verf. die Operation dadurch, dass die Genitaltuberkulose, die unter dem Bilde der entzündlichen Adnexerkrankung verläuft und ausge- dehnte Zerstörungen der Genitalien mit grosser Pyosalpinx und Pyovarium hervorruft, keine nebensächliche Organerkrankung, sondern häufig ein schweres Krankheitsbild darstellt und für die Trägerin dauernd die Gefahr der Ausbreitung der Tuberkulose per contiguitatem und der Miliartuberkulose in sich birgt.

Steht also die Genitalerkrankung im Vordergrund des Krankheitsbildes, so ist die abdominale Radikaloperation zweckmässig vorzunehmen, selten kann per Uterus und ein Ovarium erhalten werden. Das dadurch erzielte Resultat gewährleistet in den meisten Fällen subjektive Heilung und Herstellung der Arbeitsfihigkeit und Wiederherstellung des Wohlbefindens, objektiv die weit- gehendst mögliche Entfernung alles erkrankten Gewebes.

Latzko (36). 39jährige Frau, die seit 1 Jahr an Erscheinungen einer ent- zündlichen Unterleibserkrankung litt. Palpationsbefund der eines doppelseitigen Adnextumors. Abgang eines bernsteingelben, serösen Sekretes aus dem Uterus,

Beckenperitoneum. Prozessus vermiformis. 75

was Verf. bereits bei einem analogen Fall früher beobachtet hatte. Diagnose zweifelhaft. Abdominale Totalexstirpation. Pat. wird geheilt entlassen. Das Karzinom hat papillär-adenomatösen Bau, im rechten Ovarium Wucherungen von rein adenomatösem Bau, während die Wand der rechtsseitigen Zyste papilläre Massen enthält. Das Karzinom im Ovarium ist als Metastase anzusehen.

Mayer (39). Verteidigung des konservativen, resorbierenden Standpunktes in der Behandlung der entzündlichen Adnexerkrankungen gegenüber einer Arbeit Ambergers in Beiträge z. klin. Chir. Bd. 59. Heft 2. Verf. begründet seinen Standpunkt durch den Hinweis auf die schlechten Dauererfolge bei Teiloperationen, die Ausfallserscheinungen bei Totalex stirpation und die Operationsgefahr im akuten Stadium überhaupt. Ein Vergleich zwischen der Adnexerkrankung mit ihren Folgeerscheinungen und der Appendizitis ist bezüglich der Indikation zur Operation keineswegs angängig und stichhaltig.

Pulvermacher (51). 10 Fälle von Heilung bei Einkindsterilität infolge von Salpingitis und Perisalpingitis adhaesiva durch dehnende Pessarbehandlung als Ersatz der Massage.

Stolz (62). 40jährige Frau mit grossem linksseitigen Tumor, Probelaparo- tomie. Pararektaler Schnitt, Resektion des Steissbeins, Freilegen und Eröffnen des Abszesses; Entleerung von mehreren Litern Eiter. Mikroskopisch keine Tuberkelbazillen. Auch in den Gewebsschnitten kein Anhaltspunkt für Tuber- kulose, daher Ätiologie zweifelhatt.

Seedorf (56). Diagnose auf Appendizitis gestellt. Bei der Sektion wurde ein um 180° gedrehter, hämorrhagisch infarzierter Ovarialtumor gefunden. Mikro- skopische Diagnose fehlt.

Spaeth (60). Abreissen des Ligamentum anlässlich einer Alcx Ad. Oper Laparotomie und Umstechung der blutenden Abrissstelle. Heilung.

Stratz (64). Fall von retrovesikalem Abszess im Beckenbindegewebe mit beweglich darin liegendem Fremdkörper (Granatsplitter). Extraktion des Split- ters nach temporärer Steissbeinresektion unter Vermeidung einer Mastdarm- läsion ohne Isolierung des Rektum aus einem dicht unterhalb der Prostata ge- legenen Abszess. Empfehlen des sakralen Eingriffes unter Ausführung von Pararektalschnitten auch für parametritische Abszesse und retrouterine Hämato- celen wegen seiner guten Übersichtlichkeit und der glatten Wundheilung.

Taylor (68). Seltenheit der primären tuberkulösen Tubenerkrankung Basis für die Lokalisation in den Tuben häufig in einer vorangegangenen In- fektion zu sehen. Therapie: Totalexstirpation des Uterus und der Adnexe. Aszendierende Infektion per vaginam sehr selten. Prognose bei alleiniger Tuber- kulose der Adnexe relativ gut. Fraglichkeit der sekundären Infektion des Bauch- fells und der benachbarten Organe.

Watkins (73). Bei den akuten Infektionen interne und mehr als früher Unterstützung der Abwehrkräfte des Körpers durch immunisierende Therapie. Indikationsstellung für den chirurgischen Eingriff.

Veit (69). Die Behandlung der Appendizitis in der Schwangerschaft ist im allgemeinen nach denselben Grundsätzen zu leiten wie ausserhalb derselben. Differentialdiagnostisch kommt hauptsächlich die rechtsseitige Pyelitis in Frage. In den meisten Fällen schafft das Kystoskop Klarheit. In manchen Fällen ist die sichere Erkenntnis einer Appendizitis erst nach Eröffnung des Abdomens möglich. Erscheint das Leben bedroht, so soll auch bei nicht sicherer Diagnose operiert werden. In manchen Fällen führt Hyperästhesie der Haut zur fälsch- lichen Diagnose der Appendizitis. Eine Unterbrechung der Schwangerschaft wegen Appendizitis oder überstandener Appendizitis ist unter allen Umständen abzulehnen, dagegen die Operation der Appendizitis vorzunehmen. Eine Appen- dizitis kann unter Umständen zur Fehlgeburt führen. Prognostisch ernst sind die Fälle, bei denen durch septische Infektion, welche von der Appendizitis aus-

76

Gynikologie. Ligaments und Tuben.

geht, die Fehlgeburt eintritt. Hier ist die Fehlgeburt ein Zeichen der allgemeinen Sepsis. Die Patientin kann weder durch die Ausriumung noch durch die Opera- tion gerettet werden. Auch im Wochenbett kann Appendizitis auftreten und zur Operation zwingen. (Hohl.)

D. Tuben.

. Abelio, G., Strangulated Fallopian Tube, ovary and intestine in an infant. Journ.

Amer. Med. Assoc. p. 813. (11 Monat altes Kind. Leistenbruch-Tube und Ovarien eingeklemmt. Operative Heilung.)

Andrews, H. R., Bilateral carcinoma of Fallopian Tube. Ref. Soc. of Med., Sect. of Obst. and Gyn. May 4. Journ. Obst. and Gyn. Brit. Emp. Vol. 27. p. 200. (55 Jahre alte Frau. Blutig wässeriger Fluor. Operation.)

Audebert et Faure, Note sur un cas de perméabilité de la trompe après ligatures simples. Soc. d’obst. et de gyn. de Toulouse. Mars. Ann. de gyn. T. 12. p. 180. (Ana- tomisch nachgewiesen, dass drei Jahre nach der Tubenunterbindung das Tubenlumen völlig durchgängig war.)

Barrett, Primary squamous-celled carcinoma arising in a tuberculous Fallopian Tube. Ref. Soc. of Med., Sect. of Obst. and Gyn. May 4. Journ. Obst. Gyn. Brit. Emp. Vol. 27. p. 200. (46 Jahre alt, steril abdominale Radikaloperation. Uterus frei von Kar- zinom.)

Farrar, Resection of Pars interstitialis in Diseases of Fallopian Tubes with View of of preserving Uterus. New York Stats Journ. of Med. July.

Fleischmann, Carcinoma tubae. Geburtsh.-gyn. Ges. Wien. 8. Febr. Gyn. Rundsch. 10. p. 1292. Wien. klin. Wochenschr. p. 632. (39 Jahre alt, vor 13 Jahren Ovarial- sarkom, jetzt unter Metrorrhagie Tubenkarzinom operiert.)

Frankl, O., Zur Kenntnis der Salpingitis nodosa. Geburtsh.-gyn. Ges. Wien. Sitzungs- bericht. Nov. Zentralbl. f. Gyn. 1917. Nr. 2. p. 48. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6. p. 526.

Goldstine, Betrachtungen über die operative Behandlung der Salpingitis. Surg., Gyn. and Obst. XXI. 2. (Muss man wegen Salpingitis überhaupt operieren, dann am besten abdominale Radikaloperation.)

Gutt, Über Lymphfollikelbildung an der menschlichen Tube. Inaug.-Diss. Basel. 1914. (Unter 181 Fällen nur 2 mal gefunden bei Verdacht auf Tuberkulose.) Hartz, H. J., Primary Chorio-Epithelioma of Fallopian Tube Following Ruptured Ectopia Gestation. Surg., Gyn. and Obst. p. 602. Zentralbl. f. Gyn. 1917. p. 37. 48.

. Hoffmann, Laurence H., Ein Fall von Tubenpolyp. Journ. of the Amer. Med.

Assoc. Vol. 65. Nr. 16. 15. Okt. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 708.

. Lehmacher, H., Zur Kenntnis der Knochenbildung in den Tubae uterinae. Arch.

f. Gyn. Bd. 105. Heft 2.

Levy, Hysterectomy for double Pyosalpingitis. New Orleans Med. and Surg. Journ. Vol. 79. Nr. 6. p. 443.

Llewellyn, Th. H. und Block Frank Benton, Hydrops tubae profluens. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 66. Nr. 14. p. 1018. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 708.

Mantel, W., Ein Fall von primärem Tubenkarzinom mit Metastasenbildung in der Leber. Inaug.-Diss. Erlangen.

. Muret, Schwangerschaft bei einer Sterilisation durch Tubenunterbindung. Gyn. Ges.

d. franz. Schweiz. Sitzungsber. 1914. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17. p. 343. Ravenstein, H. v., Über die Ätiologie der Tubenruptur. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1.

. Renny, Die linke Tube als Inhalt einer Femoralhernie. Lancet. 21. Okt. (1 Fall,

operative Heilung.)

Left Fallopian Tube Found in Left Femoral Hernia. Lancet, London. Oct. p. 713. (Heilung durch Operation.)

Ruge II, C., Uber primäres Tubenkarzinom. Arch. f. Gyn. Bd. 106. Heft 2. p. 207. Schweijkart, Carl, Ein Fall von primärem Tubenkarzinom mit Metastasenbildung in den Bauchdecken. Inaug.-Diss. München.

Tuben. 77

22. Scudder, Ch., Salpingitis; the results of treatment by the abdom. approach. Ref. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 31 Mars. p. 80. The Bost. Med. and Surg. Journ. July 16. 1914. (Laparotomie erst nach Abklingen der akuten Symptome.)

23. Spencer, H., Primary Cancer of the Fallopian Tube. Ref. Soc. of Med., Sect. of Obst. and Gyn. May 4. Journ. Obst. Gyn. Brit. Emp. Vol. 27. p. 200. (Operation, Rezidiv.)

24. Stanton, Enderfolge nach Operation wegen Salpingitis. Amer. Journ. of Obst. July.

25. Enderfolge nach Operationen wegen Salpingitis. Amer. Journ. of Obst. LX XIII. Nr. 6. p. 16. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1917. p. 31.

26. Stone, Conservation of the Tube. Washington. Obst. and Gyn. Soc. May 16. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. p. 863. (Verf. will durch Desinfektion der Uterushöhle und sofort angeschlossener Desinfektion der Tube nach Laparotomie mehr erreichen als durch Kastration.)

27. Thaler, H., Primäres Tubenkarzinom bei Uterus myomatosus, Metastasierung im Ovarium und Appendix. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 35. p. 1122. Geburtsh.-gyn. Ges. Wien. 16. Mai. (37 Jahre alte Frau. 4 Monate vorher Abortus. Operation. Vorläufige Heilung.)

28. Tweedy, H., Case of Pus Tubes removed for the Cure of Sterility. Ref. Acad. of Med. Ireland. Dec. 17. Journ. of Obst. and Gyn. Brit. Emp. Vol. 27. p. 203.

29. Vest, M. C. W., A clinical study of prim. carcinoma of the Fallop. tube. R. Arch. mens. d’obst. et de gyn. 31 Mars. p. 80. Bull. of the Johns Hop. Hosp. Oct. 14. p. 305. (Differentialdiagnose gegen Ca. corpus uteri schwer. Abdominale Totalexstirpation. Prognose schlecht.)

30. Wagner, H., Ein Fall von Salpingitis isthm. nodosa, kombiniert mit multiplen Myomen, Entwicklungshemmung, Adenomyositis und einem metastasierenden, intramuralen, teleangiektatischen Alveolärsarkom. Inaug.-Diss. Breslau. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 709.

Wagner (30). Die Faktoren, die das Auftreten der Salpingitis isthmica beweisen, sind Infantilität, Neigung zu Myombildung und chronische Entzündung. Die Gewebswucherungen sind epithelialer Natur und stammen vom Tuben- epithel ab. Die Fälle der Literatur von Angiosarkom, Peritheliom und Blut- gefässendotheliom sind nicht als solche anzuerkennen, insofern die Geschwulst- entwicklung auf eine primäre Wucherung der Gefässwandzellen zurückgeführt wird. Vielmehr handelt es sich um perivaskuläre Wucherung der Sarkomzellen, wobei die günstigen Ernährungsverhältnisse in der nächsten Umgebung der Ge- fässe ausschlaggebend sind. Die Gefässneubildung hängt mit dem Wachsen der Geschwulst zusammen. Ausser den Blutgefässen waren in dem Fall auch die Lymphgefässe vermehrt. (Hohl.)

Frankl (7). Die knotige Anschwellung sitzt nicht stets in der Pars isthmica, sondern auch in der Pars ampullaris und interstitialis. Atiologie: Tuberkulose und Gonorrhoe. Bei palpatorischer Diagnosestellung Möglichkeit der Verwechs- lung der Salpingitis interstitialis mit Tubenwinkelmyomen. Erklärung des mikroskopischen Bildes durch chronisch entzündliche rezidivierende Prozesse.

Hoffmann (11). Menorrhagische und dysmenorrhoische Beschwerden. Annahme einer rupturierten Tubengravidität. Operation, bei der eine Tuben- ruptur mit einem von Blutkoagula umgebenen Polypen gefunden wurde. Keine Angabe über mikroskopischen Befund.

Lehmacher (12). Zwei einschlägige Fälle. Im ersten Fall Kombination mit einem Uterusmyom bei einer 47 jährigen Frau, im anderen Fall keine Uterus- erkrankung. Makroskopisch mehrere bis erbsengrosse hart, beim Durchschneiden knirschende Knotenbildungen. Mikroskopisch Knochenkortikalis und Mark- räume, kein Knorpel, aber reichlich kalkhaltiger Detritus. Atiologie: Chronische Tubenentzündungen.

Llewellyn (14). 33jährige Frau mit stechenden Schmerzen in der rechten Unterbauchgegend und Ausfluss, Die Schmerzen waren intermittierend und

78 Gynikologie. Physiologie und Pathologie der Menstruation.

verschwanden mit Einsetzen des Ausflusses, der von wässeriger Beschaffenheit war. Heilung durch vaginale Totalexstirpation. Diagnose zweifelhaft.

Ravenstein (17). Bisher im ganzen etwa 70 einschlägige Fälle in der Literatur vorhanden. Einteilung in 2 Klassen: Einnistung der As 1. nach dem Fundus uteri zu, 2. nach der seitlichen Uteruswand und nach unten zu. Ein- gehende makroskopische und mikroskopische Beschreibung eines Falles. Die sichere Diagnose wurde erst durch das Mikroskop gestellt.

Ruge II (20) beschreibt 4 einschlägige Fälle, die er zu den in der Literatur bekannten annähernd 150 Fällen hinzufügt. Bei der Frage der Ätiologie wägt er die autochthone und die Entzündungstheorie gegeneinander ab. Gegen die letztere sprechen neben der häutigen Einseitigkeit des Tubenkarzinoms die relative Seltenheit des Karzinoms bei der grossen Häufigke‘t der entzündlichen Erkran- kungen allgemeiner Art und der Tuberkulose im besonderen. Möglicherweise gibt die voraufgegangene Entzündung eine gewisse Disposition ab.

Wegen der uncharakteristischen klinischen Symptome ist die Diagnose selten möglich. Am ersten gibt das Alter der Frau, da die grosse Mehrzahl der Tubenkarzinome zwischen dem 40. und 55. Lebensjahre beobachtet wurden, ainen Anhaltspunkt ab.

Eine eingehende Beschreibung erfährt das mikroskopisch pathologisch- anatomische Bild der einzelnen Fälle. Als häufigste Form wird papillär-alveoläre Struktur angesehen, die auch einem vollkommen regellosen Wachstum mit medul- lärem Charakter Platz machen kann. Die Neigung zu Metastasenbildung ist relativ hochgradig, ursächlich bedingt ist sie in dem Reichtum der Lymphgefässe der inneren Genitalien und in der Möglichkeit der direkten Implantation durch Verschleppung von Krebspartikeln, wobei die durch Einimpfung entstandenen Formen zu Polypenbildung neigen. In therapeutischer Hinsicht ist die mög- lich st frühzeitige, mit weitgehender Drüsenausräumung einhergehende abdominale Totalexstirpation des Uterus und der beiden Adnexe für alle Fälle zu fordern; zweifelhafte Adnextumoren im Klimakterium ohne Fieber sind stets durch die Laparotomie zu klären. 10 Tafeln.

Muret (16). Unterbindung beider Tuben in der Pars ampull. mit nach- folgender Überdeckung des Stumpfes durch eine Bauchfellfalte. Die eine Tube erwies sich als Saktosalpinx, die andere zeigte eine feine abdominale Öffnung. 3 Jahre vor der abermaligen Schwangerschaft.

VIII.

Physiologie und Pathologie der Menstruation.

| Referent: Prof. Dr. Reifferscheid, Bonn.

l. Amann, A., Uterustuberkulose (tuberkulöser Uteruswandabszess), kombiniert mit Amenorrhoc. Münch. med. Ges. 16. Dez. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 18. (Mit- teilung des Falles, bei dem es sich um eine 22jährige, nie menstruierte Pat. handelte.)

2. Balard, P. und J. Sidaine, Des modifications du pouls et de la tension artérielle pendant la période menstruelle. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Mars. (In den der Menstruation vorangehenden Tagen und am ersten Tage derselben findet sich fast

6a.

Ta.

Physiologie und Pathologie der Menstruation. 79

regelmässig ein plötzliches Ansteigen des Pulses, das meist plötzlich, einige Male lytisch unter die Norm absinkt, um schnell wieder zur Norm zurückzukehren. Weniger cha- rakteristisch ist der Einfluss auf die arterielle Spannung. Die Zahl der Beobachtungen (5) ist eine sehr kleine.)

Beckmann, Frühzeitige Reife bei Mädchen mit Bericht über einen einschlägigen Fall. Arch. f. Pädiat. XXXII. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 44. (Bericht über ein 6jähriges Mädchen, bei der bereits die Periode eingetreten war, mit eigenartigen An- fällen von Zwangslachen während dieser Zeit. Die Epiphysenentwicklung war der Pubertät entsprechend. Die Sella turcica schien etwas erweitert. Psychisch und sexuell entsprach die Pat. der Pubertät nicht.)

Block, F. B., Einige Beobachtungen über die Behandlung der Dysmenorrhoe. Amer. Journ. of Obst. Bd. 72. Nr. 6. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. (In Amerika lei- den 50—80°/, der Mädchen an Dysmenorrhoe. 3 Formen sind zu unterscheiden: 1. die mechanische Dysmenorrhoe infolge Stenose der Cervix, die durch Dilatation zu be- scitigen ist, 2. die ovarielle Dysmenorrhoe, die auf einer Hypersekretion des Ovariums beruht und durch intranasale Kokainisierung oder subkutane Adrenalininjektion zu behandeln ist, 3. die vagotonische Form, für die grosse Dosen von Atropin 1—2 Tage vor Eintritt der Menses empfohlen werden.)

Christides, D und P. Besse, Le cycle de la muqueuse utérine. Schweiz. Korresp.- Blatt. 1915. Nr. 50. (Bericht über histologische Untersuchungen der ausgeschabten Uterusschleimhaut ohne Schlussfolgerungen.) A

Condit. W. H., Kompensatorische (vikariierende, ektopische) Menstruation. Amer. Journ. of Obst. Bd. 73. Nr. 2. (Im Anschluss an eine abdominelle Totalexstirpation mit Entfernung der Adnexe traten regelmässig zur Zeit der Menses Blutungen auf in einem kleinen Nävus im Interkostalraum, der sich allmählich vergrösserte und nach 21 Monaten bei einer solchen menstruellen Blutung platzte und exstirpiert wurde. Darauf traten regelmässig ein Jahr lang menstruelle Schwellungen der linken Mamma auf das Doppelte ihrer Grösse mit ausgedehnter Ekchymosenbildung auf. Dann blieb diese Schwellung weg und statt dessen traten ausgedehnte Ekchymosen an den Streck- seiten beider Oberschenkel und in den Leisten auf, die sich aber nicht mehr so regel- mässig wiederholten, zuletzt 7 Jahre nach der Operation beobachtet wurden.) Culbertson, C., Study of Menopause with Special Reference to its Vagomotor Distur- bances. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 23. p. 667. (Menopause macht Störung endo- kriner Drüsen. Die vasomotorischen Störungen bestehen nach Culbertson (6a) in Veränderlichkeit der arteriellen Spannung. Die psychischen Erscheinungen ge- hören in das Gebiet der Dysfunktion der Thyreoidea. Er empfiehlt Corpus luteum- Präparate.)

Engelhorn, E., Zur Behandlung der Ausfallserscheinungen. Münch. med. Wochen- schrift. 1915. Nr. 45. (Verwendung des Aderlasses zur Behandlung klimakterischer Beschwerden. In einer Reihe von Fällen, in denen es sich um Störungen von seiten des Herzens und der Gefässe handelte, bewirkte die Blutentnahme ein Schwinden der Beschwerden. Manchmal war eine Wiederholung des Aderlasses nach 8—14 Tagen nötig. Auch bei den durch Dysfunktion des Ovars bedingten nervösen Störungen der Entwicklungsjahre ist vom Aderlass Besserung zu erwarten.)

Franke, Verhalten des vegetativen Nervensystems während der Menstruation nebst Bemerkungen über den Zusammenhang zwischen der inneren Sekretion und Men- struation. Zentralbl. f. klin. Med. Bd. 84. 1. 2. (Ursache der menstruellen Störungen und der menstruellen Vagotonie in Störungen der inneren Sekretion.)

Franz, K., Die Behandlung der klimakterischen Blutungen mit Röntgenstrahlen. Therap. d. Gegenw. März. (Die klimakterischen Blutungen sind nicht durch eine Er- krankung der Uterusschleimhaut bedingt, sondern ovariellen Ursprungs, wahrschein- lich durch eine Störung der inneren Sekretion. Während medikamentöse Mittel und die Ausschabung nutzlos sind, bringt die Röntgenbehandlung sichere und gefahrlose Heilung. Franz gibt von 9 Feldern aus insgesamt 300X unter 3 mm Aluminium- filter mit 23 em Focushautabstand; 4 solcher Serien in Zwischenräumen von 14 Tagen genügen zur Herbeiführung der Amenorrhoe, die erreicht werden muss, da cine sichere Dosierung zur Erreichung einer regelmässigen und nur verminderten Menstruation nicht zu erzielen ist. Nach der Bestrahlung treten stets Ausfallserscheinungen ein, da gerade die innere Sekretion des Eierstockes durch die Röntgenstrahlen unterdrückt wird.)

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Gynikologie. Physiologie und Pathologie der Menstruation.

. Füth, H., Uber den Einfluss unlustbetonter Affekte auf die Entstehung uteriner

Blutungen. Festschr. z. Feier des 10jährigen Bestehens d. Akad. f. prakt. Med. in Köln. Bonn, A. Marcus und E. Weber 1915. (Unter dem Einfluss unlustbetonter Affekte dilatieren sich aktiv die Blutgefässe der inneren Genitalien, insbesondere die in der Wand und in der Schleimhaut des Uterus ebenso wie die der anderen Bauch- organe. Ist die Reizung der Vasodilatatoren unter dem Einfluss tiefer Depressionen sehr stark, dauert die Hyperämie lange an, so ergibt sich daraus ohne Zusammenhang mit der Periode eine Blutung oder eine blutigseröse Absonderung, oder es bildet sich ein chronisch hyperämischer Zustand aus, so dass der menstruelle Reiz ein bereits hyperämisches Organ antrifft. Mitteilung von 5 derartigen Fällen. Wenn die medi- kamentöse und lokale Behandlung auch nicht entbehrt werden kann, insbesondere muss eine maligne Erkrankung ausgeschlossen werden, so ist besonders wichtig die psychische Behandlung, die schon allein die menstruelle Störung beseitigen kann. Andererseits sind stärkere körperliche Anstrengungen von grossem Vorteil, da sie die Hyperämie der Bauchorgane beseitigen.)

Hagemann, J. A., Die Korrelation zwischen Riech- und Genitalregion bei der Frau. Med. Record. Bd. 88. Nr. 26. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. (Die unleugbar bei manchen Frauen bestehenden Beziehungen zwischen Nasenschleimhaut und Geni- talien sind als Atavismus aufzufassen unter Berücksichtigung der Veränderungen bei Tieren bei der Brunst.)

Hirsch, J., Behandlung der Amenorrhoe und Oligomenorrhoe mit Glanduovin unter gleichzeitiger Arsenbehandlung. Leipzig.

Hoffmann, E., Die Toleranz gegen Galaktose in der Norm und während der Men- struation. Zeitschr. f. exp. Path. u. Therap. Bd. 16. Heft 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. (Während der Menstruation ist die Toleranz gegen Galaktose erhöht. Diese Toleranzerhöhung scheint sich auch auf andere Zuckerarten zu erstrecken. Die Hor- mone der Ovarien stehen in Beziehung zum Zuckerstoffwechsel.)

Hofmann, Nierentuberkulose und Menstruation. Berl. klin. Wochenschr. p. 1219. (Mitteilung eines Falles, bei dem sich der prämenstruelle Typus und der kritische Ab- fall des Fiebers bei Eintritt der Menses mit voller Deutlichkeit zeigte. Auch die prä- menstruelle Verschlimmerung des Gesamtbefindens ging mit dem Eintritt der Menses zurück.)

Horrower, Emetine bei schwerer Dysmenorrhoe, verbunden mit Erkrankung der Thyreoidea. . Pacif. med. Journ. Mai. (Mitteilung eines Falles, bei dem die Möglich- keit eines rein suggestiven Erfolges vorhanden ist.)

Hüssy, P., Neuere Anschauungen über das Wesen und den Zusammenhang von Men- struation und Ovulation. Schweiz. Korrespondenzbl. Nr. 5. (Nichts Neues.) Kauffmann, Zur Behandlung der Dysmenorrhoe mit dem Hefepräparat Menstrualin. Med. Klin. Nr. 27. (Täglich zweimal 2—3 Tabl. à 0,5 g, einige Tage vor und während der Menstruation. Gute Erfolge, wenn die Dysmenorrhoe nicht auf schweren organi- schen Erkrankungen beruht.)

Kennedy, J. W., Dysmenorrhoe. Amer. Journ. of Obst. Juli.

Kisch, H., Fettleibigkeit und weibliche Sexualtätigkeit in ihren Wechselbeziehungen. Zeitschr. f. Sexualwissensch. Bd. 1. Heft 12. 1915. (Menarche und Menopause gehen mit einer auffälligen allgemeinen Zunahme des Fettgewebes einher. Auch in der Men- akme finden sich wesentliche Veränderungen des Fettbestandes, verursacht durch verschiedene abnorme Menstruationsvorgänge, ferner durch Gravidität, Puerperiun, Laktation. Bei lipomatösen Mädchen und Frauen sind Störungen der Menstruations- tätigkeit vorhanden, so Amenorrhoe und Oligomenorrhoe, selten heftige Menorrhagien. Sehr gross ist das Prozentverhältnis der Sterilität bei lipomatösen Frauen.) Kroemer, P., Die medikamentöse Behandlung der Dysmenorrhoe. Zeitschr. f. arztl. Fortbild. Nr. 4. (Eine wirklich spezifische Behandlung der Dysmenorrhoe gibt es nicht. Prophylaktisch kommt vor allem die Allgemeinbehandlung in Betracht und gleich- mässige Verteilung geistiger und körperlicher Tätigkeit bei den heranwachsenden Mädchen. Besprechung der verschiedenen Behandlungsmittel.)

de Langenhagen, R., Einige Beobachtungen über die Scheidenausspülungen in der Gynäkologie. Journ. de med. de Paris 1914. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 23. (Empfehlungen der Thermen von Luxeuil für die Behandlung uteriner Blutungen. Anwendung von Bädern von 15—25 Minuten Dauer, dazu Scheidenspülungen von 10—20 Minuten.)

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Physiologie und Pathologie der Menstruation. 81

Latzko, W., Ein Fall von rudimentärer Hämophilie. Geburtsh.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. 14. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 16. (Bei einem 12jährigen Mädchen trat bei der ersten Menstruation eine so hochgradige nicht zu bekämpfende Blutung ein, dass Latzko aus vitaler Indikation die supravaginale Amputation machen musste, die Heilung brachte. Am Ovarium war eine ausgedehnte, kleinzystische Degeneration auffallend. Das Endometrium zeigte das Bild einer menstruierenden Schleimhaut. In der Diskussion erwähnt O. Bürger einen ähnlichen Fall, bei dem er die vaginale Uterusexstirpation ausführen musste. Auch hier fand sich kleinzystische Degeneration der Ovarien. Wertheim und Werner empfehlen die Röntgenbehandlung bei schweren menstruellen Blutungen junger Mädchen.)

Lüdin, M., Röntgenologische Beobachtungen. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 23. Heft 6. (Lüdin hat unter anderem auch Untersuchungen über das Verhalten des Magens während der Menstruation angestellt. Es zeigte sich bei vielen, nicht bei allen, Untersuchten eine mangelhafte Peristole des Magens zu Beginn der Periode; der Magen war schlaff, atonisch; die Peristaltik ganz mangelhaft, zugleich war die Ent- leerungszeit des Magens beträchtlich verlängert. 2—3 Tage nach Beginn der Periode war der Magenbefund wieder normal. Dieses Verhalten des Magens während der Menstruation muss bei der röntgenologischen Magenuntersuchung berücksichtigt werden.)

Müller, Innere Menstruationsblutung aus reifen Graafschen Follikeln. Arztl. Ges. Zürich 1914. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19.

Novak, E., Eine Studie über die Beziehungen zwischen dem Grade der menstruellen Reaktion des Endometriums und dem klinischen Charakter der Menstruation. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 12. (Mikroskopische Unter- suchungen des Endometriums in 339 Fällen, die die Lehre von Hitschmann und Adler bestätigen. Die Hypertrophie ist um so ausgesprochener, je stärker die men- struelle Blutung ist. Die Hypertrophie ist also Folge desselben ovariellen Reizes, der durch seine Stärke die Stärke der Menstruation bedingt. Eine Ausnahme bilden die Fälle von sog. kongenitaler Anteflexio, die nreist spärliche menstruelle Blutung, da- gegen über das gewöhnliche Mass hinaus hypertrophische Schleimhautveränderungen zeigen. Es ist hier also nicht eine funktionelle Unterentwicklung der Ovarien, sondern eine andere Ursache für die geringe Blutung anzunehmen. Die Anstauung von Blut in den Gefässen der Uterusschleimhaut in diesen Fällen ist als Ursache der dysmenor- rhoischen Schmerzen anzunehmen.)

J., Zur Theorie der Corpus luteum-Funktion und der ovariellen Blutungen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 43. (Die Funktion des gelben Körpers besteht darin, dass er die prämen- struelle Schleimhaut, bzw. bei eingetretener Befruchtung des Eies die zur Einidation nötige Vorbereitung der Uterusschleimhaut bedingt. Seine Funktion ist keineswegs im Prinzip von der Follikeltätigkeit bzw. von der Funktion der Granulosazellen ver- schieden. Es bewirkt ähnlich wie diese, aber in gesteigertem Masse, eine Hypertrophie und Hyperämie der Uterusschleimhaut. Zur Auslösung der Menstrualblutung bedarf es keiner neuen Triebkraft, es genügt dazu die Ausschaltung der Corpus luteum-Funk- tion. Es setzt um diese Zeit die regressive Phase des Corpus luteum ein, wie die Fett- färbung beweist. Das Corpus luteum dient einerseits der Fortentwicklung der Eizelle, es ist andererseits von der Eizelle abhängig, was nur durch die Annahme innersekre- torischer Vorgänge zu erklären ist.)

Pelnarz, J., Über die sogenannte klimakterische Neurose. Zeitschr. f. klin. Med. Heft 3u. 4. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 12. (Beim Versiegen der Ovarialfunktion kommt es fast stets zu funktionellen Störungen im Blutkreislauf, die ähnlich sind den vasomotorischen Störungen bei beginnender Arteriosklerose, und aus denen sich in mehr als der Hälfte der Fälle sichere Gefäss- und Herzkrankheiten entwickeln. Die anatomischen Veränderungen im Gefässsystem dürften die Folge endokriner chemi- scher Einflüsse sein, deren Ursprung aber noch nicht festzustellen ist (Thyreoidea, Adrenalin?). Der Organismus vermag die verlorene Funktion der Ovarien zu ersetzen, aber nicht immer und nicht vollständig. Grad und Qualität des Ersatzes bestimmen den Grad der Intensität der Krankheit.)

Pittler, C., Das zeitliche Verhalten der Konzeption zur Ovulation und Menstruation. Inaug.-Diss. Breslau. (Die Mehrzahl der Frauen, wenn nicht alle, konzipieren nach der Ovulation vor der Menstruation, und nicht nach der Menstruation vor der Ovu- lation.)

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 6

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Gynäkologie. Physiologie und Pathologie der Menstruation.

Pok, J., Über menstruationsähnliche Blutungen in der Schwangerschaft. Gyn. Rund- schau. (Bericht über 6 Fälle von Schwangerschaftsblutungen mit periodischem, men- struationsähnlichen Charakter, bei denen es sich niemals um echte menstruelle Blutung handelte, sondern die Quelle der Blutung eine gutartige Erosion einer Muttermunds-

lippe war. Diese Pseudomenstruationen können regelmässig auftreten und die echte

Menstruation vortäuschen; sie unterscheiden sich in den ersten 3—4 Monaten der Gravidität nicht wesentlich von der gewöhnlichen Menstruation, werden dann schwächer, um eventuell im weiteren Verlauf der Schwangerschaft aufzuhören.) Pulvermacher, D., Drei Fälle von vikariierender (komplementärer) Menstruation. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 35. (Blutungen, welche an Stelle der fehlenden Menstruation nach mehr oder minder regelmässigem Typus treten, sind als vikariierende, bei nur verminderten Uterusblutungen jedoch als komplementäre Menstruation zu bezeichnen. In dem 1. Fall handelt es sich um eine 22 Jahre alte Pat., bei der nach der Operation einer Perityphlitis Kotfisteln zurückgeblieben waren, aus deren einer es regelmässig alle 4 Wochen 2—3 Tage blutet, während die Menses sistieren. Fall 2. Dauernde Blu- tung aus der rechten Brustwarze bei 43jähriger Frau, die zur Zeit der Menses verstärkt auftritt, während die Menstruationsblutung vermindert ist. Fall 3. Blutung aus der linken Brustwarze, die zur Zeit der im übrigen nicht verminderten Menstruation sich ` verstärkt. In beiden Fällen keine Tumorbildung in der Brust.)

Die Therapie der Menorrhagien. Med. Klin. Nr. 7. (Das stundenlange Sitzen und Stehen der Frauen in den Fabriken während des Krieges führt häufiger zu Menorrhagien. Pulvermacher behandelt Menorrhagien ohne pathologischen Befund mit Injektion von Natrium cacodylicum und während der Menses mit Injektionen von Hypophysen- präparaten oder Luteoglandol, von denen beim erstenmal 4, bei der nächsten Periode nur 2 nötig waren, um eine monatelang anhaltende Besserung zu erzielen.) Reusch, W., Das Verhalten der Menstruation nach gynäkologischen Eingriffen. Mo- natsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6.

Royston, Dysmenorrhoea. Missouri State Med. Journ. Oct.

Schmitz, Uterine Haemorrhages; with special reference to actinotherapie. Surg.. Gyn. and Obst. Nr. 5. :

Specht, A., Uber die Geburt bei Minderjährigen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3. (Bei minderjährigen Erstgebärenden lässt sich feststellen, dass die Menstruation früher auftritt, und zwar ergab sich bei dem zugrunde gelegten Material der Kieler Klinik ein Unterschied von 4,7 Jahren gegen die Norm.)

Spencer-Shell, Vikariierende Menstruation. Practitioner. 1914. Juli. (Die Blutung erfolgte aus der linken Axilla.)

Taitza, B., Experimentelle und therapeutische Studien über Amenorrhoe und ovarielle Blutungen. Inaug.-Diss. Halle a. S. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5l. (Novarial ist zur Bekämpfung der Amenorrhoe zweckmässig anwendbar. Diathermie steigert alle Behandlungsformen zur Hyperämisierung der Uterusschleimhaut in ihrer Wirkung. Tierversuche von Lindemann und Orlovius ergaben, dass rein mechanische Ein- wirkung, wie das Einlegen eines Glasstäbchens in den Uterus, hypertrophische und hypersekretorische Vorgänge hervorrufen, also sehr wohl zu Blutungen Veranlassung geben können. Ähnliche Veränderungen wurden durch Einspritzen von destilliertem Wasser wie auch von Lipoidextrakten aus Corpus luteum und Plazenta in den Uterus hervorgerufen.)

Thaler, H., Menstruatio praecox und Pseudohermaphroditismus femininus bei einem fünfjährigen Madchen. Geburtsh.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 16. Mai. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 36. (Es ist der erste Fall, bei dem Menstruatio praecox bei einem Individuum mit Pseudohermaphroditismus zur Beobachtung gelangte. Die Röntgenuntersuchung des Schädels ergab Anhaltspunkte für die Annahme einer schweren endokraniellen Veränderung. Es fand sich ein Hydrocephalus mit starker Druck- erhöhung. Ferner war das Symptom der Polydipsie vorhanden. Es ist also nicht un- wahrscheinlich, dass sich in diesem Falle vorzeitige Geschlechtsentwicklung mit einer noch nicht näher bestimmbaren zerebralen Erkrankung kombiniert.)

Triepel, H., Alter menschlicher Embryonen und Ovulationstermin. Anat. Anz. 1915. Ne. 5u. 6. (Es kommen beträchtliche Schwankungen in der Lage der Ovulations- termine vor. Der mittlere Wert, der nach den Untersuchungen Fränkels der 18. bis 19. Tag nach der Menstruation ist, muss etwas verkleinert werden, aber wohl nur wenig. Die Erscheinungen der Ovulation und Menstruation des Menschen haben sich aus den Erscheinungen der tierischen Brunst unter Eintritt tiefgreifender Ver-

Pathologie des Beckenbindegewebes. 83

anderungen entwickelt. Die grossen Variationen in der Lage des Ovulationstermins sind vielleicht darauf zurückzuführen, dass der Prozess der Abänderung noch nicht abgelaufen ist.)

38. Vignes, H., Mechanism of Menstruation. Ann. de gyn. et d’obst. Jan., Febr., März u. April. Ref. Amer. Journ. of Obst. Nr. 4. (Ursache zur Isolierung der Hormone des Ovariums, die die Hyperämisierung des Uterus herbeiführen, insbesondere der Lipoide des Ovariums. In den ersten 4 Tagen der Menstruation findet sich im Blute eine dem Cholesterin ähnliche Substanz. Die Menstruation nicht allein „a cellular abortion“, sondern auch ‚a chemical abortion‘“.)

39. Walther, K., Appendizitis und Dysmenorrhoe. Inaug.-Diss. Freiburg i. Br.

40. Ward, W. D., Die Bildung einer künstlichen Scheide mit Herstellung ger menstruellen Funktion. Surg., Gyn. and Obst. XXI. Nr. 5.

Reusch (30). Die der Arbeit zugrunde gelegten Beobachtungen wurden an laparotomierten Frauen angestellt, bei denen die Menstruation vor und nach der Operation und der Zustand der Ovarien im Moment der Operation genau festgestellt wurde. Die Fragestellung war, ob durch Belassung oder Entfernung eines Follikels oder eines Corpus luteum die Menstruation reguliert, beschleunigt oder verzögert werden kann und ob ein direkter Kausalzusammenhang zwiechen dem jeweiligen Zustand des Follikels und der Menstruation besteht. Das Ma- terial besteht aus 18 Fällen mit Entfernung des Corpus luteum und 12 Fällen ohne Entfernung desselben.

Es ergaben sich folgende Schlüsse: 1. Wird ein frisches, d. h. im progressiven Stadium befindliches Corpus luteum exstirpiert, so tritt spätestens am 4. Tage nach der Operation cine Blutung auf, die an Dauer und Stärke dem bei der Pat. üblichen Menstruationstypus entspricht. Dasselbe gilt, wenn das ganze Ovarium, das dieses Corpus luteum enthält oder wenn ein frisches Corpus atreticum ent- fernt wird. Auch wenn beide Ovarien entfernt werden, tritt diese Blutung auf. 2. Durch Exstirpation eines Ovariums, das reifende oder reife, aber uneröffnete Follikel, jedoch kein frisches Corpus luteum enthält, gelingt es, die nächstfällige Periode zum Ausfall zu bringen. Eine Blutung direkt nach der Operation tritt nicht ein.

Der reifende Follikel gibt den Anstoss zur Menstruation; wird er entfernt, £o kann sie nicht zustande kommen. Das aus dem geplatzten Follikel sich ent- wickelnde Corpus luteum reguliert den Zeitpunkt des Eintritts der Menstruation. Wird es exstirpiert, so tritt sofort die Periode auf. Der reifende Follikel ist der Feder der Uhr, das Corpus luteum der Hemmung der Uhr zu vergleichen. Be- seitigt man den Follikel, so bleibt die Uhr eine Zeitlang stehen, beseitigt man das Corpus luteum, so läuft sie sofort ab.

IX. Pathologie des Beckenbindegewebes.

Referent: Prof. Dr. Fritz Kermauner, Wien.

1. Ahlström, E., Fälle von Myomata vaginae und Myomata portionis vaginalis. Hygiea 1915. p. 538. Ref. Monatsschr. f. Geb. Bd. 44. Heft 3. p. 242. (4 Fälle von Myom der Scheide, 2 der vorderen Wand, eines im Septum rectovaginale. Operation vaginal.)

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Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.

Albersheim, Vorstellung eines Falles von starken Venektasien der rechten Bauch- seite. Allg. ärztl. Ver. zu Köln. 18. Okt. 1915. Münch. med. Wochenschr. Nr. 2. p. 54. (Soldat mit dichtem Netz stark entwickelter Venen, offenbar infolge von Thrombose im Verlaufe eines vor kurzem abgelaufenen Typhus.)

Balewsky, Josef, Ein Fall von Sarkom im Beckenbindegewebe. Inaug.-Diss. Ber- lin 1912. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 251. (36 Fälle aus der Literatur, ein eigener. Abdominale Totalexstirpation nach sehr schwieriger Auslösung des Tu- mors. Heilung. Rezidiv nach 6 Monaten. Als Ausgangspunkt embryonale Keime angenommen. Von Symptomen bemerkenswert krampfhafte Schmerzen in den Beinen infolge von Druck auf den N. femoralis, und Behinderung der Darmpassage. Prognose ungünstig.)

Baruchow, Avram, Ein Fall von Vereiterung der lleosakralgelenke und der Symphysis ossis pubis im Wochenbette. Inaug.-Diss. Berlin 1915.

Beneke, Retroperitonealer Tumor. Ver. d. Ärzte in Halle a. S. 8. Dez. 1915. Münch.

‘med. Wochenschr. Nr. 7. p. 242. (Vortr. gibt eine genauere Beschreibung des von

Graefe operierten Falles. Beieinem Aufbau aus schon makroskopisch scharf getrennten Knollen zeigt ein Knollen den Bau eines reinen Lipoms, ein anderer den eines dichten, grauweissen Sarkoms, ein dritter eine Mittelform. Bei den Lipomen fällt nur eine ge- wisse Straffheit des Bindegewebes auf, das an einzelnen ödematösen Stellen schon offenbar in den straffen, durchkreuzten Fibrillen die Anfänge des Fibrosarkoms dar- stellt. In anderen Abschnitten sind neben reinen Fettzellen solche mit feintropfigem ` Fettzerfall bis zu staubförmiger Zersplitterung. Eine Neubildung von Fettzellen fehlt, ebenso fehlen hier Riesenzellen. Die rein sarkomatösen Abschnitte bestehen aus Spindelzellen in typischer bündelförmiger Durchflechtung; keine Fettzellen, hie und da noch Fettkörnchenzellen als Überreste; nicht selten Riesenzellen mit vielen Kernen, von unregelmässiger Gestalt, offenbar aus den Fettzellen hervorgegangen. Das Lipom dürfte der älteste Geschwulstteil sein; in ihm entwickelte sich Sarkomstroma, sowie gelegentlich in Sarkokarzinomen; unter dieser Entwicklung erfolgt der Unter- gang der Lipomzellen unter Bildung von Riesenzellen. Diese interessante Beobach- tung erinnert Beneke an eine andere bei einer alten Frau, bei welcher er 5 pfiraich- bis apfelgrosse isoliert nebeneinanderliegende retroperitoneale Geschwülste gefunden hatte. Die eine war ein ganz altes Lipom; die anderen zeigten alle Stadien der Um- wandlung in sehr maligne Sarkome. Offenbar war die ursprünglich geringfügige Blasto- matose zu erheblicher Steigerung der Wachstumsenergie gelangt; ähnlich wie man das manchmal bei angeborenen Tumoren, Keimversprengungen beobachtet.) Brunzel, H. F., Zur Kasuistik der perforierenden Pfählungsverletzungen. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 15 u. 16.

(‘almann, Hufeisenartig geformtes Myom des Beckenbindegewebes. Geburtsh. Ges. zu Hamburg. 7. Nov. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1917. Nr. 3. p. 84. (Gleichmässige, strausseneigrosse Tumoren rechts und links vom Uterus; Druck auf Blase und Mast- darm. Operation. Die Tumoren nehmen die Basis der Ligamenta lata ein, scheinbar von der Scheide ausgehend. Erst bei der Ausschälung findet sich ein etwa kastanien- grosses Mittelstück als Verbindung zwischen ihnen, unter dem Douglas und den Lig. sacrouterinis gelegen; also Hufeisenform, keine Verbindung mit Uterus und Scheide. Es sind serös durchtränkte, weiche Myome, vom Beckenzellgewebe ausgehend.) Chatillon, F., Intern vereitertes Myom des Ligamentum rotundum. Gyn. Helvet. Frühlingsausgabe. p. 107.

Clark und Norris, Endresultate der operativen Behandlung pelviner Entzündungs- prozesse. Journ. Amer. Med. Assoc. 24. Juni. p. 2091.

. Coqui, Beitrag zur Kasuistik, Diagnose und Therapie der Meningocele sacralis anterior.

Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 3. p. 609. (Zugleich Retroflexio uteri gravidi mit Retentio urinae. Operation per laparotomiam.)

. Cullen, Adenomyoma lig. rotundi und Incarceratio omenti herniae inguinalis als

einheitliche Geschwulst. Southern Surg. and Gyn. Assoc. Dec. 13.—15. 1915. Med. Rec. Febr. 5. p. 526.

Adenomyoma septi rectovaginalis. Amer. Med. Ges. Abt. f. Geburtsh. June 13. Journ. Amer. Med. Assoc. June 24. p. 2091. (Diskussion: Culbertson.)

Dahl. W.. Die Innervation der weiblichen Genitalien. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 539. (Diese sehr eingehende Arbeit sei auch an der Stelle erwähnt, weil sie auch genauere Angaben über die im Beckenbindegewebe verlaufenden, das Genitale ver-

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Pathologie des Beckenbindegewebes. 85

sorgenden Nervenbahnen enthält. Verf. nimmt an, dass der Plexus hypogastricus und der Plexus ovaricus hauptsächlich motorische, aber sicher auch sensible, daneben vasokonstriktorische Funktionen hat, der Nervus erigens sensible und motorische Fasern besitzt und Vasodilatator ist. Im Frankenhäuserschen Plexus, der alle Eigenschaften vereint, können auch kurze Reflexe zustande kommen. Die Headschen hyperästhetischen Zonen lassen sich bei Erkrankungen des inneren Genitales nicht so scharf und überzeugend feststellen, wie dies bei manchen Erkrankungen der Nieren oder bei der arteriosklerotischen Angina pectoris möglich ist.)

Dahlmann, A., Beitrag zur geburtshilflichen Bedeutung des Frakturbeckens. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 108.

Flatau, Mehr als 30 Pfund schweres intraligamentäres Myom. Demonstration. Ärztl. Ver. Nürnberg. 3. Febr. Münch. med. Wochenschr. p. 1267.

Forssner, Hj., Hydrocele muliebris. Hygiea 1915. p. 1052. Ref. Monatsschr. f. Geb. Bd. 44. Heft 3. p. 244. (26jährige Frau.)

v. Franqué, O., Vollständige Anurie infolge Kompression beider Ureteren durch Narbengewebe, entstanden nach lokaler Ausheilung eines inoperablen Kollumkarzinom, bewirkt durch kombinierte Röntgen- und Radiumbestrahlung. Deutsche med. Wochen- schrift. 2. Dez. p. 1474.

Funk, V. A., Dermoidzysten der Regio sacro-coccygea. Interstate Med. Journ. 1915. Vol. 22. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25. p. 509. (2 Fälle.)

Graefe, Retroperitonealer Tumor. Ver. d. Ärzte in Halle a. d. S. 8. Dez. 1915. Münch. med. Wochenschr. Nr. 7. p. 242. (33jährige Patientin bemerkt die Geschwulst seit 5 Monaten. Derzeit ist die Geschwulst mannskopfgross und liegt unbeweglich rechts hinter dem normal grossen Uterus. Kein Zusammenhang mit letzterem. Operation bestätigt die Diagnose. Colon ascendens und Appendix liegen vor dem Tumor. Aus- schälung, Peritonisierung des grossen Geschwulstbettes, Abtragung des Wurmes. Mikroskopisch Lipom, z. T. bindegewebsreich, z. T. (in weissgrauen Abschnitten) Spindelzellensarkom. Auch scheinbar reine Lipome können rezidivieren. Vor kurzem hat Graefe ein solches Rezidiv 11 Monate nach Exstirpation eines retroperitoncalen Lipoms, kindskopfgross, operiert. Es war ein Myxom ohne ausgeprägten Sarkom- charakter. Der Primärtumor war nicht untersucht worden.)

Heimann, Kongenitale Nierendystopie. Gyn. Ges. in Breslau. 26. Okt. 1915. Mo- natsschrift f. Geb. Bd. 43. p. 285. (Diagnose Ovarialtumor. Operation.) Hellmann, A. M., Fibroid des Ligamentum ovaricum. New York Med. Journ. 1915. Vol. 102. Nr. 19. Nov. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25. p. 509. (44jährige Frau, 6 Geburten, 5 Abortus. Tumor ist 14 : 16 cm gross, hart, glatt. Mikroskopisch sehr zellreiches Fibroid. Operation, glatte Heilung.)

Hollaender, Retroperitoneales Lipom. Vereinigte ärztl. Ges. zu Berlin. 13. Dez. Münch. med. Wochenschr. 1917. Nr. 1. p. 18. (50jährige Patientin; Tumor von der Hinterfläche des Bauches bis zum Gekröse entwickelt; der Ureter liegt der vorderen Bauchwand an. Operation, Heilung.)

Latzko, Metastase eines Korpuskarzinoms unter dem Bilde eines parametranen Abszesses. Gyn. Ges. in Wien. 14. Dez. 1915. Zentralbl. f. Gyn. p. 105. Lindemann, Uber Diathermiebehandlung gynäkologischer Erkrankungen. Ver. d. Ärzte in Halle a. S. 24. Nov. 1915. Münch. med. Wochenschr. Nr. 2. p. 54. (Apparat von Siemens und Halske. Gute Erfolge bei allen chronischen Entziindungen des Beckenbindegewebes, des Bauchfells und der Adnexe. Für akute Entzündungen nicht zu empfehlen. Ovarielle Reizerscheinungen, die bei Durchwärmung des Beckens auftreten, können mit Röntgenstrahlen oder Luteinpräparaten bekämpft werden. Bei hartnäckigen Schwielen Kombination mit Fibrolysin und Belastung. Auffallend ist in allen Fällen die schnelle Beseitigung der Schmerzen. Graefe empfiehlt gegen- ` über diesem kostspieligen Apparat das Flatausche Pelveotherm (ca. 1400 Mk. gegen- über 32 Mk.)

Oberst, Über Schussverletzungen des retroperitonealen Spaltraumes und ihre Be- ziehungen zur Bauchhöhle. Münch. med. Wochenschr. Nr. 11. Feldärztl. Beil. p. 397 (169). (Die Erörterungen umfassen den ganzen retroperitonealen Raum vom Zwerch- fell bis ins kleine Becken, und zwar speziell Schüsse, die von hinten eindringen, und zwar Schüsse, bei welchen das Projektil in diesem Raum stecken bleibt, oder aber noch das Peritoneum durchschlägt, ohne jedoch hier schwere Läsionen zu setzen. Am ausgeprägtesten sind die Veränderungen bei Schüssen in Längsrichtung des Körpers

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Gynäkologie. Pathologie des Beckenbindegewebes.

oder bei schräg von der Seite her eindringenden. Das hervorstechendste Symptom ist der schwere Schock. Die Pat. werden nahezu pulslos, mit verfallenem Aussehen, bei erhaltenem Bewusstsein eingeliefert, ohne besondere Blutung nach aussen. Auch wirkliche Anämie, Zeichen schwerer innerer Blutung sehr selten. Starke Muskel- spannung an einzelnen Abschnitten der Bauchwand, oft ausgesprochene Druckempfind- lichkeit in umschriebenen Bezirken, Erbrechen nicht regelmässig. Ein grosser Teil der Verletzten geht im Schock zugrunde. Die Autopsie ergab dann mehr oder weniger ausgedehnte blutige Durchtränkung des Gewebes, ev. auch Blutbeulen, besonders in der Umgebung der Niere; aber nur in einem Fall war die Blutung so stark, dass innere Verblutung in Frage kam. Die Darmtätigkeit ist oft stark behindert, bis zum Bild des mechanischen Ileus. Häufig wird die schwierige Differentialdiagnose ver- anlassen, aktiv vorzugehen (Probelaparotomie).)

Ochlecker, Pfählungsverletzung eines 12jährigen Mädchens. Arztl. Ver. in Ham- burg. 5. Okt. 1915. Med. Klin. 28. Nov. p. 1332.

Pock, Josef, Ein seltener Beckentumor als Geburtshindernis. Gyn. Rundsch. Heft 7 bis 8. (In einem Falle von Neurofibromatosis Recklinghausen, der durch Obduktion klargestellt worden, bildete ein mannsfaustgrosser, vor dem linken Kreuzdarmbein- gelenk sitzender Tumor des Nervus ischiadicus ein Geburtshindernis. Sectio caesarea.)

Riedel, Retro- und pararenale Abszesse; Nephritis purulenta. Mitteil. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 29. Heft 3. (Riedel nimmt gegen die bisherige Nomenklatur Stellung. Als paranephritisch bezeichnet er nur die von bisher gesunden Nieren und deren Kapseln ausgehenden Abszesse (51 Fälle in tabellarischer Zusammenstellung, davon 19 Frauen) und stellt ihnen gegenüber Eiterungen, die von chronisch kranken Nieren ausgehen, perforierten Sacknieren, Tuberkulose; sie enthalten Harn im Eiter; er spricht hier von paranephritischem Abszess ex perforatione (12 Fälle auf 85 der- artige operativ behandelte Erkrankungen); und die von anderen Organen, hauptsäch- lich vom Wurmfortsatz in die Umgebung der Niere übergreifenden Prozesse, die meist retronephritisch bleiben. Überhaupt bleiben die meisten Abszesse retrorenal und machen dann auch kaum besondere diagnostische Schwierigkeiten, im Gegensatz zu den sehr viel selteneren pararenalen Abszessen.)

Schedding, Über ein grosses retroperitoneales Liposarkom. Inaug.-Diss. Bonn. Seitz, Ernst, Über die Retroperitonealphlegmone. Münch. med. Wochenschr. Nr. 18. p. 654. Feldärztl. Beil. p. 286. (Durch Projektile, welche von hinten her die Wand des Beckens durchschlagen, im Retroperitonealraum stecken bleiben und hier zur Vereiterung des Gewebes führen, entsteht das im Frieden nicht bekannte Krank- heitsbild der primären retroperitonealen Phlegmone. Verf. bringt Krankengeschichte und Obduktionsbefund eines solchen Falles aus einer gleichartigen Serie von 4 Fällen. Zunge feucht, Puls relativ langsam, mässig hohes remittierendes Fieber, leichte Zyanose und Benommenheit, Darmparese, die jedoch therapeutisch nicht unzugänglich ist. Keine Druckempfindlichkeit des Leibes, Fehlen von Psoaskontraktur. Alle 4 Fälle sind nach 3—4 Tagen gestorben. Nur in einem weiteren Fall mit ähnlichen Symptomen waren die Erscheinungen vorübergehend. Auch in den anderen war das Befinden tagelang nicht schlecht; erst im letzten Moment Kollaps. Die Sektion (2 mal) zeigte bei unversehrtem Peritoneum an der hinteren Beckenwand die graugrüne Verfärbung durch das Peritoneum durchschimmernd. Verf. glaubt, das Krankheitsbild auch in einem Fall von traumatischer Darmzerreissung (Hufschlag), der 5 Tage p. op. ge- storben war, zu erkennen und aus dem Symptomenbild der Peritonitis ausscheiden zu können. Vielleicht lässt sich auch ein Teil der postopcrativen sog. Darmlähmungen hier einreihen.)

Speicher, Über einen Fall von retroperitonealem Tumor (Fibrosarkom). Inaug.- Diss. Bonn.

Stolz, M., Grosser Beckenabszess, pararektale Freilegung und Eröffnung. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 48. p. 951. (40jährige Pat., die vor 20 Jahren geboren, vor 10 Jahren an Gelbsucht gelitten hatte, klagt seit einigen Tagen über Harnbeschwerden. Uterus und Rektum nach rechts vorn verdrängt durch einen grossen, bis 3 Finger über den Beckeneingang reichenden derben Tumor, der auch den Levator nach abwärts drängt. Kein Fieber. Probelaparotomie; Appendektomie. Parasakraler Schnitt, Resektion des Steissbeines. Eröffnung der Geschwulst; es entleeren sich grosse Mengen gelb- licher käsiger Flüssigkeit. Die Wand des Hohlraumes gelblich belegt, nirgends eine Fistel zu schen. Verlauf glatt bis auf eine noch bestehende Fistel. Die histologische

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Pathologie des Beckenbindegewebes. 87

Untersuchung exzidierter Stiicke gab keinen Aufschluss über die Natur des Prozesses. Stolz schliesst sich der Ansicht von Stratz an, dass pararektale und parakolpale Eiterungen und Neubildungen auf diesem Wege leicht zu erreichen sind.)

Stratz, C. H., Zur Behandlung der Beckeneiterungen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 41. p. 811. (Granatsplitterverletzung am Riicken, in der ersten Zeit durch 2 Monate Ka- theterismus, Heilung; nach ca. 3 Monaten neuerliche Erkrankung. Stuhl- und Harn- verhaltung, Fieber. Inzision eines Abszesses in der alten Narbe. Wiederholte Röntgen- aufnahmen erweisen einen grossen und mehrere kleine Granatsplitter im Becken; der grosse wechselt seine Lage. Diagnose: Retrovesikaler Abszess im Beckenbindegewebe. Parasakraler Schnitt, Resektion des Steissbeins, pararektales Vordringen erst links, dann, da von hier aus nicht der ganze Abszess ausgetastet werden kann, auch rechts. Entfernung der Splitter. Heilung in kurzer Zeit. Verf. empfiehlt dieses recht über- sichtliche Verfahren auch für parametrane Abszesse oder vereiterte Hämatocelen.)

Thaler, H., Myom des Beckenbindegewebes, durch den Leistenkanal deszendiert. Gyn. Ges. in Wien. 16. Mai. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 24. p. 495. Wien. klin. Wochen- schrift. Nr. 35. p. 1122. (Die 4ljährige Pat. hat seit 12 Jahren eine Vorwölbung in der rechten Leiste. Sechs Schwangerschaften; die zwei letzten wegen hochgradiger, auf den Tumor zu beziehender Beschwerden unterbrochen. Seit einigen Monaten ist Pat. im Gehen behindert. Tumor reicht wie eine Hernie bis zur Misse des Ober- schenkels, und setzt sich gegen die Bauchhöhle fort in eine harte Resistenz, die bis zum Zwerchfell reicht. Operation in Sakralanästhesie. Zunächst Ausschälung des äusseren Abschnittes, dann Verlängerung des Schnittes bis Nabelhöhe, worauf die Exstirpation in toto gelang. Wegen einer linksseitigen Ovarialzyste wird auch das ganze innere Genitale in Zusammenhang mit der Geschwulst entfernt. Abtragung des verdickten Hautsackes, Verschluss des äusseren Leistenringes. Gewicht des Tumors 7 kg. Form walzenformig. Ausgangspunkt anscheinend das Lig. latum; keine Beziehung zum Uterus und zum Lig. rot. Histologisch ödematöses Myofibrom ohne drüsige Einschliisse. In vielen Präparaten reichliche Anhäufung eosinophiler Granulationen.)

Venot et Coiquand, Soc. d’obst. et de gyn. de Bordeaux. 10 Mars. Ann. de gyn. Tome 12. p. 379. (Tumor im Ligamentum latum von 2100 g Gewicht. Enukleation leicht. Darauf abdominale subtotale Uterusexstirpation. Der Tumor war völlig un- abhängig vom Uterus.)

Ward George Gray, Klinische Beobachtungen über die Behandlung akuter Becken- ` entziindungen. Amer. Journ. of Obst. 1915. Vol. 71. Nr. 6. (Sehr ausführliche Arbeit. Inzision parametraner Exsudate ist erst am Platze, wenn abgegrenzte Eiteransamm- lung nachweisbar ist.)

Watkins, Pelvine Entzündung der Frau. Bemerkungen zu einigen Formen der- selben. Journ. Amer. Med. Assoc. 24. Mai. p. 2091.

Werner, E., 2 Fälle von Myom im Septum vesico-, bzw. urethrovaginale. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. p. 698. (Im Anschluss an die Mitteilung von Giesecke (Zentralbl. 1915. p. 81) werden 2 Fälle beschrieben. a) 53jahrige IX para, Beschwerden seit 14 Tagen. Hühnereigrosser, z. T. belegter Tumor im Introitus, breitbasig der vor- deren Scheidenwand aufsitzend, d. h. aus einem scharf begrenzten Fenster der Schleim- haut herausragend, selbst ohne Schleimhautüberzug. Ausschälung; an zehnpfennig- stückgrosser Stelle muss die Muskulatur der Blase mit entfernt werden. Naht, Dauer- katheter. Heilung. Gewicht der Geschwulst 48 g. Typisches Leiomyom, an der freien Fläche stark infiltriert und sehr gefässreich. b) 25jährige Ipara, seit Mitte der Schwangerschaft Vorfall (jetzt ?/, Jahre). Beim Pressen wird ein 3,5 em langer Tumor der vorderen Scheidenwand sichtbar. Operation 3!/, Monate nach der Geburt; beträchtliche Blutung. Heilung. Pflaumengrosses, reines Myom.)

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9.

Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

X.

Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Referent: Professor Dr. Stumpf.

a) Allgemeines.

. Detre, Das Tuschverfahren bei der Untersuchung des Harnsediments und die An-

wendung der Tusche als eines neuen Reagens für freie Säure. Ges. d. Ärzte Wien. Sitzg. v. 7. Juli. Wien. med. Wochenschr. Bd. 66. p. 1229. (Empfiehlt Tusche zur besseren Sichtbarmachung von Harnzylindern und Schleimfäden; bei stark sauer rea- gierenden Harnen ballt sich die Tusche zusammen.)

Edelmann, A., Eine portative Eiweissprobe für den Truppenarzt. Wien. klin. Wochen- schrift. Bd. 29. p. 901. (Unterschichtung des Harns mit konzentrierter Resorzinlösung ; bei Eiweissgehalt entsteht ein weisser Ring an der Berührungsstelle; die Probe wird als empfindlicher bezeichnet als die Ferrozyankalium- und die Sulfosalizylprobe.) *Eicke, Zum Eiweissnachweis im Urin. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1039. Horväth, B. und H. Kadletz, Die Bestimmung des Ureumgehaltes im Urin mit Urease. Orvosi Hetilap. Nr. 1.

Indemans, J. W. M., Die Benzidinprobe zum Blutnachweis in Fäzes und Harn. Nederl. Tijdschr. v. Gencesk. 1915. I. p. 2077. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 523. (Betont zur Ausführung der Probe die Notwendigkeit der vorherigen Erhitzung des durch Zentrifugierung gewonnenen Harnriickstandes.)

Josefson, A., Nachweis von Geschwulstzellen in Exsudaten, Harn und Lymphdrüsen. Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82. Heft 3/4. (Harn wird mit Alkohol versetzt, ev. zentri- fugiert und das erhaltene feste Material eingebettet und geschnitten.)

Kilduff, R., Urinanalyse und der praktische Arzt. Arch. of Diagn. Bd. 8. p. 313. (Übersichtliche Darstellung.)

Knack, A. V., Über eine Blutprobe im Urin mit Trockenreagentien. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 708. (Modifikation der Adlerschen Blutprobe; Blaugrün- färbung mit Benzidinazetat und Perhydrit; auch bei kleinsten Blutmengen empfind- lich.)

Krogh, Klinische Methode für Stickstoffbestimmung im Harn. Deutsch. Arch. f. klin. Med. Bd. 120. Heft 2/3. (Bestimmung der Stickstoffmenge, die 1 em des Tages- harns mit Natriumhypobromid entwickelt, multipliziert mit einem Konstanten, dessen Grösse von Temperatur, Druck und Zusammensetzung des Reagens abhängig ist, und mit der Harnmenge, dazu addiert einen zweiten Konstanten, dem widerstandsfähigen Überrest entsprechend.)

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Munk, F., Untersuchung des Urinsediments mit dem Polarisationsmikroskop mit Differentialdiagnose der verschiedenen Nierenkrankheiten (Nephrose-Nephritis). Med. Klin. Bd. 12. p. 1104. (Kurze Gebrauchsanweisung.)

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15.

Allgemeines. Harnröhre. 89

*Ujlaki, P., Ein empfindliches und sehr leicht verwendbares Eiweissreagens. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1031.

Ujlaki (15) benützt zum Eiweissnachweis eine 25°/,ige Lösung von Sulfo-

salizyl, das in 1—2 Tropfen dem Harn beigesetzt wird. Die Probe ergibt noch Trübung, wo die Kochprobe keine solche hervorruft.

Eicke (3) macht geltend, dacs die von Liebers empfohlene Pandysche

Probe der Salpetersäureprobe an Leistungsfähigkeit nachsteht.

21. 22.

b) Harnréhre,

*Asch, P., Die moderne Therapie der Goncrrhoe beim Manne. Bonn 1915, Markus und Weber.

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Missbildungen. Schmieden (302) beseitigte bei einem 16jährigen Mädchen eine Epispadie

durch eine Plastik aus der Bauchmuskulatur am Blasenhals und durch Torsion der Harnröhre um 270°; die Kontinenz war eine vollständige.

Gonorrhoe.

Janowsky (16) macht aut die Beziehungen des Längswulstes der hinteren

Harnröhrenwand, der von Burkow als Collieulus cervicalis bezeichnet worden ist, zur Urethritis, besonders zur akuten und chronischen Gonorrhoe, aufmerksam.

Harnröhre. 91

Asch (1) empfiehlt bei akuter und chronischer Gonorrhoe besonders die Janetschen Spiilungen und schreibt die Technik derselben genau vor.

Dommer (9) spricht sich bei akuter Gonorrhoe gegen die Anwendung starker Lösungen und gegen Janetsche Spülungen, sondern für exspektative Behandlung aus.

.Engleson (11) empfiehlt zur Behandlung der weiblichen Urethral- und Zervikal-Gonorrhoe die Almkvisteche Methode (Einspritzung von 1°/,iger Al- bargin-Gallerte).

Kuznitzky (19) schlägt zur Behandlung der weiblichen Gonorrhoe neben Einführung von Neissers Novinjektolsalbe (6,0 Protargol in 24,0 Wasser gelöst auf Eucerin anhydr. und Ad. lanae aa 35,0) in die Scheide, die Einführung von Protargolstäbcehen (20,0 Protargol in Wasser gelöst auf 10,0 Gummi arab. und Amylum und Milchzucker aa 25,0) in die Urethra vor. Nach Entfernung des Tampons soll mit möglichst heissem Wasser ausgespiilt werden.

Nach K. Meyers (22) Versuchen fand sich das Argaldin (gewonnen durch die Einwirkung von Hexamethylentetramin auf proteinseures Silber) in bezug auf die Fähigkeit der Abtötung der Gonokokken dem proteinsaurem Silber gleichwertig. Es hat dagegen den Vorzug der grösseren Haltbarkeit seiner Lö- sungen und der Reizlosigkeit.

Wyeth (42) empfiehlt zur raschen Beseitigung der akuten Urethralgonorrhoe Harnröhrenspülungen und daran anschliessend Injektionen mit 0,5°/,iger Prot- argollösung. Bei frühzeitiger Behandlung waren am 3. Tage keine Gonokokken mehr nachweisbar.

Görl (14) erklärt beim Weibe Gonokokkenträger nach Abheilung der primären und sekundären Veränderungen für häufig. Als zuverlässigste Medi- kamente werden Silbernitrat und Ichthargan erklärt, Protargol ist wenig wirk- sam, dagegen Choleval von günstiger Wirkung.

Saalfeld (30) empfiehlt Thigan (haltbar gemachte Lösung von Thiganol- silber) als verhältnismässiges reizlores und sekretionsberchränktes Mittel bei Gonorrhoe.

Odstrčil (25) empfiehlt zur Gonorrhoebehandlung die Einblasung von Jod in statu nascendi in die Harnröhre, besonders bei subakuten und chronischen Fällen, bei akuten nur, wenn die Sekretion bereits spärlich und schleimig oder serös geworden ist; meistens musste die Methode mit anderen Behandlungs- arten kombiniert werden, um Heilung zu erzielen.

Deissner (7) schreibt bei akuter Gonorrhoe dem Ammoniumpersulfat eine nährbodenverschlechternde Wirkung zu, so dass nachher durch Protargol oder andere Silberpraparate die endgültige Heilung leichter bewirkt werden kann.

Schumacher (32) empfiehlt 1—2°/, ige wässerige Ammoniumpersulfat- lösung in Form von Janetschen Spülungen und Einspritzungen; sie tötet im Kulturversuch die Gonokokken, vermindert die Sekretion und ist völlig reizlos.

Smilovici (36) verwirft das von Schumacher empfohlene Ammonium- persulfat zugunsten des Protargols.

Caesar (6) wandte bei weiblicher Urethralgonorrhoe das Spuman in Form von Stäbchen (0,5 pro dosi) an, die sich die Frauen selbst in die Harnröhre einführen können. Das Mittel hat die Eigenschaft, bei Berührung mit der Schleim- haut einen umfangreichen, für etwa eine Stunde haltbaren engmaschigen Schaum- körper aus kleinsten CO,-Bläschen zu bilden und sich mit einer gewissen Gewalt durch Gasdruck nach allen Seiten auszudehnen. Das Mittel kann mit verschie- denen Zusätzen (Ichthyol, Kokain, Silbernitrat, Protargol, Tannin, Zinksulfst, Sublimat) versehen werden. Der Erfolg bestand in Verhütung des Übergreifens der Entzündung auf die übrigen Ostien, in der Beseitigung der subjektiven Be- schwerden, in der Umwandlung des Sekrets in einen glasigschleimigen Zustand und in dem Verschwinden der Gonokokken. Gleichzeitig sind Vagina und Cervix zu behandeln.

92 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Jersilds (17) Methode besteht darin, dass die Harnröhre mit Kupfer- sulfatlösung (1°/,) gefüllt wird, durch welche von einer in die Harnröhre ein- geführten Anode ein konstanter Strom (8—10 Milliampere) in das Gewebe ge- leitet wird. Die Methode ergab bei friechen Fällen sehr gute Resultate. Stark entzündliche Erscheinungen geben eine Gegenindikation.

Schumacher (33) bezweifelt den Wert dee Quecksilberoxyzyanats in der Gonorrhoebehandlung, weil dersen antiseptische Wirkung der anderer Mittel, wie Albargin, Ammoniumpersulfat mit Jodkalium und Hegonon, nachsteht.

Baer (2) erklärt das Choleval für das wirksamste aller bekannten Gonorrhot - mittel und hebt ausserdem seine völlige Reizlosigkeit und seine bequeme An- wendbarkeit (Haltbarkeit usw.) hervor.

Dufaux (10) bezeichnet das feste Choleval als das zur Zeit am schnellsten und zuverlässigsten wirkende Mittel bei der Urethralgonorrhoe von Männern und Frauen. 7

Frieboes (13) fand besonders bei gonorrhoischer Urethritis bei Frauen Injektionen von 1/,°/,iger Cholevallösung von sehr guter Wirkung. Stets wurde, auch wenn im Zervikalkanal Gonokokken nicht gefunden worden waren, zur Verhütung der Kontaktinfektion die Scheide nach vorausgegangener Kalium- permanganatspülung mit in 1°/,ige Cholevallösung getauchtem Tampon tam- poniert.

Oppenheim und Schlifka (26) erzielten durch Einspritzung von 100 ccm einer Suspension von Tierkohle in abgekochtem Wasser (ein gestrichener Kaffee- löffel auf !/, Liter Wasser) mittelst Janetscher Spritze rasche Klärung des Harns. Besonders wird die absolute Reizlosigkeit hervorgehoben. Die beste Anwendungs- weise besteht in einem Abwechseln mit Kaliumpermanganat-Spülungen. Die Gonokokken und die mit ihnen beladenen Leukozyten sollen durch die Kohlen- partikelchen absorbiert und mechanisch abgeschwemmt werden.

Weiss (39) wandte bei frischer Gonorrhoe Vollbäder von 43—43,5° an, wodurch die Körpertemperatur auf 42,6—42,75° erhöht wurde und konnte drei Gonorrhoekranke durch ein einziges Bad heilen. Bei Erhöhung der Korper- temperatur auf 39,9—41.5° waren mehrere Bäder ertorderlich und bei geringerer Temperaturerhöhung mussten die Bäder mit Lokaltherapie kombiniert werden.

Scholtz (31) prüfte die Wirkung der von O. Weiss empfohlenen heissen Bäder auf Gonorrhoekranke nach und wandte jedoch etwas niedrigere Tem- peraturen an, bei denen die Körpertemperatur auf 40—41° erhöht wurde. Bei frischen Gonorrhoefällen konnte jedoch eine vollständige Ausheilung nur in wenigen Fällen erzielt werden, dagegen ergab die Kombination der Bäderbehand- lung mit energischer Lokalbehandlung sehr günstige Resultate.

Joachimsthal (18) hat ein Instrument konstruiert, mit dem in der Harn- röhre eine Temperatur von 40—50° erreicht werden kann; während der Behand- lung kann jederzeit die erreichte Temperatur abgelesen werden.

Tröscher (38) erklärt die innere Behandlung bei Gonorrhoe nur bei über- mässig starker Sekretion und bei sehr heftigen anhaltenden Schmerzen für an- gezeigt. In solchen Fällen wurden mit Arhovin sehr gute Erfolge erzielt und dieses Mittel wird als Ersatz der Balsamica empfohlen, deren unangenehme Nebenwirkungen es nicht hat. Auch bei gonorrhoischer und nichtgonorrhoischer Cystitis und Cystopyelitis wirkte es harnklärend und rief saure Reaktion des Harns hervor.

J. Meyer (21) erklärt das Blenotin als wertvollste Santalöl-Präparate für die Behandlung der Gonorrhoe; es wirkt entwicklungshemmend auf die Gono- kokken und zugleich adstringierend auf die Schleimhaut. Über 6 erfolgreich behandelte Fälle wird berichtet.

Bernart (4) konnte durch intravenöse Injektionen von Borophenylsäure (1:30) und von Natriumbenzoat (1 : 2) mit gleichzeitiger milder Lokalbehand- lung bei akuter Gonorrhoe Heilung in durchschnittlich 23 Tagen erzielen.

Harnröhre. 93

Fischer (12) fand die Vakzinetherapie ohne Einfluss auf die gonorrhoisch erkrankte Schleimhaut.

Nobl(24) kommt zu dem Schlusse, dass die Versuche, mittelst Vakzinebehand- lung das erste Stadium der Gonorrhoeinfektion zu beseitigen, gescheitert sind.

v. Planner (27) setzt bei der Behandlung der akuten Gonorrhoe die anti- septische Lokalbehandlung an erster Stelle; nur wo diese erfolglos bleibt, weil sie die Krankheitserreger nicht zu erreichen imstande ist, soll die Behandlung mit Gonokokkenvakzine hinzutreten, aber stets kombiniert mit der antisepti- schen Lokalbehandlung. Die Lokalbehandlung soll 6 Wochen fortgesetzt und ihr Erfolg stets durch Gonokokkenuntersuchung kontrolliert werden; wenn Sekretion und Gonokokken zeitweilig verschwinden, um nach kurzer Zeit wieder- zukehren, soll die Lokaltherapie mit der Vakzinebehandlung und zwar mit mitt- leren Dosen, nach Bedarf zu starken Dosen übergehend, kombiniert werden.

Suburethrale Abszesse.

Burty (5) beobachtete einen Jahre lang bestehenden paraurethralen Ab- szess, der auf Druck Eiter und Gonokokken durch die Harnröhre entleerte. Nach vollkommener Exzision und Argyrolspülung erfolgte Heilung per primam in- tentionen. Es ward offen gelassen, ob es sich um Urethrocele oder eitrige Zyste der Skeneschen Drüsen handelte.

Tuberkulose.

Rosenbach (28) beschreibt einen Fall von Tuberkulose der Urethra bei einer 6ljährigen Frau, bei der anfangs ein Karzinom der Harnröhre vermutet wurde. Die äussere Harnröhrenöffnung stellte sich als ein von kleinen unregel- mässigen Wärzchen und Geschwüren umkleideter ulzeröser Trichter dar mit infiltrierter Umgebung, die bis zur Blase reichte. Die ganze infiltrierte Gegend war sehr schmerzhaft und die Einführung des Katheters war kaum ausführbar. Die Operation Ovalar-Schnitt oberhalb der Symphyse beginnend, seitlich die kleinen Labien umfassend, die vordere Scheidenwand halbierend und bis zur Portio reichend ergab, dass der Prozess auf den grössten Teil der Blase über- gegangen war. Die Blase wurde von Scheide und Uterus abpräpariert, die Ge- fässe unterbunden und die Ureteren durch Haltefäden gesichert und an der Blase durchtrennt, dann durch festes Anziehen der Blase das Peritoneum nach oben breit eröffnet und tamponiert, und durch Abtrennung von unten und seitlich die Blase in das Operationsfeld gebracht und am Scheitel geöffnet. Schliess- lich wurde die Blase bis auf ein fünfmarkstückgrosses gesundes Stück der Hinter- wand exstirpiert und in dieses Stück wurden die Ureter-Mündungen eingenäht. Nach 2 Monaten hatte sich die Wundhöhle bis auf einen kleinen Granulations- raum geschlossen, das erhalten gebliebene Blasenstück füllte das vordere Scheider- gewölbe aus und die Ureter-Mündungen liegen am unteren Rande, von der Schleim- haut etwas überdeckt. Von seiten der Nieren waren keine Beschwerden vor- handen. Rosenbach erklärt die Versorgung der Ureteren nach der Scheide für prognostisch besser als auf anderem Wege und die Gefahr der aufsteigenden Infektion als geringer. Eine Kolpokleisis ist nicht notwendig, weil dadurch Stagnationen, Krustationen und Zersetzungen bewirkt und die Scheidenspü- lungen unmöglich gemacht werden.

Der vorliegende Fall wird als primäre Harnröhren- und Blasentuberkulose erklärt, da die Harnleiter völlig unbeteiligt waren.

Geschwülste.

Werner (40) beschreibt ein pflaumengrosses Myom des Septum urethro- vaginale, bei dem der Ausgangspunkt, ob von Urethra oder Scheide, unentschieden blieb. Es bestand vermehrter Harndrang. Operation, Heilung.

94 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Shoemaker (35) beschreibt ein primären Urethralkarzinom bei einer 50jährigen Negerin mit Harnverhaltung, das mit Radium behandelt wurde, so dass die Miktionsfähigkeit wieder eintrat.

Latzko (20) beschreibt einen länglichrunden elastischen Tumor im Be- reiche des Urethralwulstes mit Entleerung von blutigem Eiter aus der Harn- röhre bei Druck auf den Tumor. Nach Inzision und Eiterentleerung rezidivierte die Geschwulst wieder und nach nochmaliger Inzision erwies der Tumor sich als eine mit bröckligen weisslichen Gewebsmassen ausgefüllte Höhle und er wurde als von einem Korpuskarzinom metastasierendes Adenokarzinom erkannt.

c) Blase.

1. Anatomie und Physiologic.

1. *Bab, H., Die Hypophyse als Regulator der Diurese und des spezifischen Gewichts des Harns. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1685.

Bab (1) studierte die Wirkung innersekretorischer Organe auf die Harn- absonderung und fand von allen Organen nur das Extrakt der Hypophyse von Einfluss, so dass sie als Zentralorgan für die Regulierung der Harnsekretion an- gesprochen wird. Pathologische Polyurie, z. B. bei Diabetes insipidus wird als Folge einer Hyposekretion der Pars intermedia erklärt, bzw. als Folge einer Störung der Sekretionsaufnahme im Hinterlappen oder der Sekretfortleiturg in die zerebralen Lymphlakunen. Subkutane Injektionen von Hinterlappen- extrakt (Koluitrin) erzielen bei Diabetes insipidus Hemmung der Diurese, Steige- rung des spezifischen Gewichtes des Harns und Hebung des Allgemeinbefindens. Hinterlappenextrakt steigert ferner nicht nur bei Diabetes insipidus, sondern auch für gewöhnlich auch bei anderweitig erkrankten und bei normalen Indi- viduen die molekulare Konzentration des Harns, besonders bei niedrigem spezi- fischem Gewicht. Tumoren und "Verletzungen des Hinterlappens bedingen Diabetes insipidus. Auch Nebennierenextrakt kann das spezifische Gewicht des Harns steigern, aber schwere Nebennierenschädigung bei Morbus Addieonii führt nicht zu Diabetes insipidus; dabei reguliert wohl die intakte Hypophyse die Diurese, während umgekehrt Nebennierenmark für eine geschädigte Hypo- physe nicht kompensatorisch eintreten kann, so dass hinsichtlich der Diurese die Hypophyse das übergeordnete Organ ist. Die Hypophyse muss als Haupt- regulator der Nierengefässe angesehen werden. i

2. Allgemeine Diagnostik und Therapie.

1l. *Churchman, J. W., Die Verwendung der Saugung bei der pestoperativen Behand- lung von Blasenfällen. Bull. of the Johns Hopk. Hosp. März. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 723.

2. *Grebe, E., Uber die Verw endung von Myrmalyd als Prophylaktikum gegen Cystitis und Katheterismus. Inaug.-Diss. Marburg 1915.

3. Heimann, F., Kystoskopie und Bestrahlungserfolge beim inoperablen Uteruskar- zinom. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. Sitzg. v. 11. Febr. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 306 u. Med. Klin. Bd. 12. p. 300. (Verlangt dauernde kystoskopische Kon- trolle für die Beurteilung der Bestrahlungswirkung.)

4. *Kolopp, P., Über einige seltenere Hautveränderungen bei Erkrankungen der Harn- organe. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 169.

5. *Posner, C., Perkaglyzerin in der Urologie. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 577.

6. v. Rohr, M., Zweiter Nachtrag zu den Kystoskopsymptomen, enthaltend die Ent- wicklung der kystophotographischen Apparate. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 49. (Schil- derung der in den letzten Jahren eingeführten Verbesserungen für die Kystophoto- graphie.)

Blase. ` l 95

7. *Vineberg, H. N., The advantage of Kellys method of cystoscopy in women. Med. Record. New York 1915. 14. Aug. Ref. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 445.

Posner (5) empfiehlt als Gleitmittel für Katheter und Kystoskope das Perkaglyzerin, entweder in Vermischung mit Wasser oder als Creme (20°/ mit 3°/, Traganth); es genügt allen Ansprüchen bezügl. Schlüpfrigkeit, Sterilisier- barkeit, Reizlosigkeit und Wasserlöslichkeit.

Grebe (2) hält die puerperale und postoperative Cystitis für Folge einer Infektion durch den Katheterismus und beobachtete, dass nach prophylakti- scher Anwendung von Myrmalyd (Hexamethylentetramin-Natriumformikat) die Katheterisationscystitis an der Marburger Klinik von 20°/, auf 0,7°/, herunter- gegangen ist. Für prophylaktische Zwecke genügen 1,5 g als Tagesdosis (3 Ta- bletten). Das Mittel wurde auch bei Ureterenkatheterismus als prophylaktisch wirksam befunden.

Kolopp (4) beobachtete bei Blasenerkrankungen als Begleiterscheinungen von seiten der Haut Atrophia cutis idiopathica, Erysipel, Quinckes Odem der Haut, Myxödem, Herpes zoster, diffuse Sklerodermie mit Raynaudscher Krankheit, Pemphigus, Purpura haemorrhagica und teleangiektatische Angiome der Haut.

Vineberg (7) hebt bei Frauen die Vorteile der Kellyschen direkten Kysto- skopie wegen der leichten Ausführbarkeit, der Möglichkeit einer direkten Be- handlung der Trigonitis und der leichten Entfernbarkeit von Fremdkörpern und Geschwülsten aus der Blase hervor.

Churchman (l) empfiehlt zur Nachbehandlung nach suprapubischen Operationen eine an ein Bauchwundendrain angeschlossene elektrische Saug- pumpe, meist zu kombinieren mit dauernder Tropfenirrigation der Blase ent- weder durch die Harnröhre oder durch einen durch die Bauchwunde einge- führten Dauerkatheter.

3. Missbildungen.

1, Ekkert-Petersen, Ein Fall von totaler Ectopia vesicae mit Defekt der Vagina und sekundär entwickeltem Blasenkrebs bei einer 62jährigen Frau. Ugeskr. f. Laeger. 1915. Nr. 28. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 724. (Sektionsbefund; ausser den genannten Anomalien linksseitige Pyonephrose und rechterseits geringgradige Hydro- nephrose; karzinomatöse Infiltration der Bauchwand.)

2. *Frank, Ectopia vesicae. Ges. f. Geb. u. Gyn. Köln. Sitzg. v. 11. Febr. 1914. Mo- natsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 86.

3. *v. Franqué, O., Spaltbecken mit Blasenektopie und Prolaps. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 265 u. Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilk. Bonn, Deutsche med. Wochen- schrift. Bd. 42. p. 1497.

4. *Fromme, Blasenektopie bei zwei Mädchen. Med. Ges. Göttingen. Sitzg. v. 20. Juli. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 1039.

5. *Fründ, H., Unsere Erfahrungen mit der Makkasschen Operation der Blasenektopie. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 1.

6. *Moorhead, J. J. und E. L. Moorhead, Die Exstrophie der Harnblase, mit Bericht über 2 Fälle. Journ. of Amer. Med. Assoc. 5. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 418.

. 7. Nakagawa, K., Über zwei Fälle von Blasenektopie. Inaug.-Diss. München 1915.

8. Petersen, E., Ein Fall von totaler Ectopia vesicae mit Vaginaldefekt und sekun- därem Carcinoma vesicae bei einer 62jährigen Frau. Ugeskr. f. Laeger. Bd. 77. p. 1141. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 184. (Exstirpation des Karzinoms mit Exitus; bei der Sektion fand sich links Pyonephrose mit total geschwundenem Nierengewebe; rechts Hydronephrose mit reichlichem funktionsfähigem Gewebe.)

9. *Rovsing, Th., Eine Methode der Operation von Ectopia vesicae. 11. Vers. d. Nord.

chir. Ver. in Göteborg v. 6.—8. Juli. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 862. 10. *Schloffer, H., Ziele bei der Behandlung der Blasenektopie. Wien. med. Wochen- schrift. Bd. 66. p. 963.

96 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

ll. Schloffer, H., Zur Behandlung der Blasenektopie. Ver. deutsch. Ärzte. Prag. Sitzg. v. 17. März. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 63. p. 472. (Demonstration.)

12. Stevens, A. R., Exstrophy of Bladder; Report of Case of 5 Years After Implantation of Ureters in the Rectum. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 23. p. 702. (Erwerbsfähig- keit hergestellt.)

J. J. und A. L. Moorhead (6) erklären das Zustandekommen der Blasen- ektopie durch Überfüllung der Harnblase infolge von intrauteriner Atresie der Harnröhre. Sie berechnen einen Fall auf 29000 Geburten und die Häufigkeit bei Knaben 5mal höher als bei Mädchen. Zur Therapie wird die Mavdlsche Operation vorgeschlagen. Mitteilung zweier Fälle, und zwar von einem bei einem Mädchen, bei welchem zugleich wegen Prolapses des Uterus amputiert wurde mit Genesung, während der andere Fall an Embolie starb.

Frank (2) beschreibt ein neugeborenes Kind mit Blasenektopie und pilz- förmigem Prolaps der Blase durch die Bauchspalte, gewulsteter und auf Be- rührung leicht blutender Schleimhaut, vollständigem Fehlen der Symphyse, Epispadie, Spaltung des Skrotums und Insertion der Nabelschnur am kraniellen Rande der Spalte. Die Ureteren sollen in den Dünndarm eingepflanzt und die Blase exstirpiert werden.

Schloffer (10) unterzieht die Operationsmethoden bei Blasenektopie einer kritischen Besprechung und sieht in der Trendelenburgschen Operation das idealste Verfahren, bei dem allerdings die Schliessung des Sphinkterrings und die Herstellung der Kontinenz auf grosse technische Schwierigkeiten stösst. Die Methoden Subbotins und Gersunys stossen ebenfalls auf grosse technische Schwierigkeiten und stellen schwere Eingriffe dar, die in mehreren Zeiten erledigt werden müssen. Die Maydlsche Operation ist mit der Gefahr einer Pyelitis belastet, so dass in Fällen, wo es technisch möglich ist, an ihrer Stelle eine sehr breite vesikorektale Anastomose in Frage kommt. Die Makkas-Lenge- mannsche Operation bedeutet bei Erwachsenen, besonders solchen, die sich alle Sorgfalt angedeihen lassen können, einen Gewinn, während bei Kindern zur Zeit das Maydlsche Verfahren vorzuziehen ist, solange kein besseres an seine Stelle gesetzt werden kann.

Rovsing (9) glaubt nach Kritik der gebräuchlichen Operationsmethoden bei Blasenektopie, dass man die Hoffnung fallen lassen müsse, natürliche Ver- hältnisse herzustellen, und schlägt vor, die Blase um einen Pezzerschen Katheter zusammenzuschliessen. In einem Falle, in welchem dies infolge von Narben- gewebe nach früheren Operationsversuchen nicht möglich war, machte er links eine Kolostomie, exstirpierte die Blase und pflanzte das Trigonum vesicae in das nach oben abgeschlossene Rektum ein mit befriedigendem Erfolg.

v.Franque (3) beschreibt einen Fall von Blasenektopie bei einem 24 jährigen Mädchen, das im Kindesalter von Trendelenburg nach dessen Methode zu operieren versucht worden war, jedoch hatten die Operationsversuche nicht zur Kontinenz geführt. Die Symphyse klafft, die Urethra fehlt vollständig und die Klitoris ist gespalten, ausserdem besteht Totalprolaps des Uterus. Da die Makkassche Operation abgelehnt wurde, wurde von einer weiteren Opera- tion abgesehen.

Fromme (4) berichtet über 2 Fälle von Blasenektopie bei Mädchen von 4 und 7 Jahren, die nach der Methode von Makkas erfolgreich operiert wurden.

Fründ (5) gibt auf Grund von Erfahrungen an 5 Fällen der Makkas- schen Operation bei Blasenektopie den Vorzug vor den anderen Methoden.

4. Funktionsstörungen und Neurosen.

1. *Bab, H., Bemerkungen zur hypophysären Pathologie und Therapie in der Gynäko- logie. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. Nr. 12 u. Gyn. Ges. München. Sitzg. v. 16. Dez. 1915. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 72.

23.

24.

Blase. 97

. Bauer, L., Die diätetische Behandlung der Enuresis nocturna des Kindesalters. Orv.

Hetilap. Nr. 12.

*Blum, V., Kriegserfahrungen über Erkältungskrankheiten der Harnorgane. Med. Klin. Bd. 12. p. 8. Böhme, F., Nephritiden und Blasenstörungen in der Kriegsliteratur. Jahreskurse f. ärztl. Fortbild. April. (Übersicht über die Häufigkeit dieser Erkrankungen.) *Erkes, F., Zur manuellen Expression der Blase bei Rückenmarksverletzungen. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 255.

*Esch, P., Über die Ätiologie der puerperalen Ischurie. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 37.

*Fuchs, A. und S. Gross, Incontinentia vesicae und Enuresis nocturna bei Soldaten. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 1483 u. 1377. (Diskussion.)

Jancke, Über eine Bettnässerfamilie, zugleich ein Beitrag zur Erblichkeit der Spina bifida. Deutsche Zeitschr. f. Nervenheilk. Bd. 54. Heft 1. (Blasenschwäche in einer Familie durch 4 Generationen hindurch; in 3 Fällen war Spina bifida röntgenologisch festzustellen.)

*Keyser, T. S., Ein durch Syphilis verursachter Fall von Urinverhaltung ohne andere Symptome. Cleveland Med. Journ. Bd. 14. Nr. 12. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 632.

*Landsberger, O., Über Blasenlähmungen nach intralumbalen Optochin-Injektionen. Wien. med. Wochenschr. Bd. 66. p. 1685.

. *Lipschütz, Blasenschwäche im Kriege. Dermat. Abend d. militärärztl. Ver. Lem-

berg. Sitzg. v. 11. März. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 19. p. 602. Mezö, B., Eigenartiger Fall von Blasentonismus, der durch ein gewohntes Medika- ment verursacht wurde. Budapesti Orvosi Ujság. Nr. 34.

. Neuhäuser, Blasenlihmung. Wissensch. Abend d. Militärärzte Ingolstadt. Sitzg.

v.20. Nov. 1915. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 404. (Durch stumpfes Trauma gegen die Blasengegend; träge Mastdarmfunktion, anästhetische Zone über der Sym- physe; Heilung durch Katheterismus, Blasenspülungen und Galvanisation.)

. *Pässler, Enuresis beim Heere. Ges. f. Natur- u. Heilk. Dresden. Sitzung vom

1l. März. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1631.

*v. Sarbó, A., Epidurale Injektion bei Ischias und Enuresis nocturna. Therap. d. Gegenw. Nr. 9.

*Sauer, W., Enuresis und Hypnose im Felde. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 102.

Schultze, M., Beitrag zur operativen Behandlung der Blaseninkontinenz. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 367. (Knabe mit Spina bifida; Harnträufeln seit der Kindheit.)

*Schwarz, O., Über Störungen der Blasenfunktion nach Schussverletzungen des Rückenmarks. Mitteil. a. d. Grenzbeg. d. Med. u. Chir. Heft 2.

*Schwoner, J., Zur militärärztlichen Konstatierung der sogenannten Blasenleiden. 4. Demonstrationsabend i. k. k. Garnisonsspital Nr. 2. Wien. Sitzg. v. 15. Juni. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 1093.

Spitzer, J., Die Störungen der Harnentleerung. Budapesti Orvosi Ujsag. Nr. 20.

. *Taylor, H., Incontinence of urine in women. Amer. Soc. 41. Jahresversamml. Amer.

Journ. of Obstetr. Juli. p. 97.

. Thaler, H., Prolaps bei jugendlicher Nullipara mit Spina bifida occulta. Geb.-gyn.

Ges. Wien. Sitzg. v. 16. Mai. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 493. (Bis zum 6. Jahre Enuresis.)

*Ullmann, K., Über Enuresis militarium. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 1193 u. Ges. d. Ärzte Wien. Sitzg. v. 5. Mai. Ebenda p. 628.

Zum Artikel: Über Enuresis militarium. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 1305. (Errata und Nachträge.)

Taylor (21) fand in etwa 15°/, der gynäkologisch Kranken die Harnkon-

tinenz erheblicher beeinträchtigt, und zwar unter den an entzündlichen Erkran- kungen im Becken Leidenden in 13°/,, unter den Myomkranken in 20°, und unter den Prolapskranken in 45°/,. Als Ursache wird Blasenreizung zentralwärts vom Sphinkter angeführt; diese Fälle sind nur temporär und leicht zu bessern. Im Gebiet des Sphinkter wirken teilweise Zerstörung und Überdehnung der

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 7

98 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Muskelfasern als Ursache; hier muss die Behandlung in Wiederherstellung der Harnröhre und Wiedervereinigung der durchtrennten Muskelenden bestehen, bei Uberdehnung in Faltung des Sphinkters und der umgebenden Gewebe mittelst Matratzennähte.

In der Diskussion empfiehlt Taussig die Verwendung von benachbarten Levatorfasern zur Verstärkung oder zum Ersatz des Sphinkters. Harris fand operative Eingriffe als wenig erfolgreich und ist zu typischen Massnahmen zurück- gekehrt. Boldt verengert die Urethra in der Sphinktergegend über einem Glas- katheter durch Nähte. Watkins fixiert bei Inkontinenz in Fällen von Uterus- prolaps den Sphinkter an normaler Stelle. Dickinson schlägt bei Spasmen der Urethra deren Dilatation vor. Noble fand bei jungen Frauen den Hypo- thyreoidismus als Ursache, bei älteren dagegen Veränderungen im Becken, Er- schlaffungszustände mit Drehung der Urethra unter dem Schambogen, Spannung der Venen, Veränderung der Nervenversorgung und Ödem usw.; in diesen Fällen ist die Urethra unter dem Schambogen zu fixieren oder eine Interpositions- operation oder Anheftung der rektovesikalen Faszie auszuführen. Miller fürchtet von einer Interpositionsoperation Verschlimmerung der Erscheinungen.

Esch (6) unterwirft die bisherigen Deutungen des Zustandekommens der puerperalen Ischurie einer Kritik und bezweifelt zunächst die Schädigung des Blasenhalses und der Urethra bei der Geburt, von denen letztere vielmehr eine Inkontinenz verursachen würde, ferner den tonischen Sphinkterkrampf oder eine Detrusorlahmung als Ursache; auch die Knickung der Harnröhre (Ols- hausen) und die Torsion (Zangemeister) und Verschiebung der Harnröhre kann für sich nicht Ursache sein, da in mehreren von Esch beobachteten Fällen von Knickung und Torsion keine Ischurie bestand. Auch das Ödem des Tri- gonum und die Blutungen in die Blasenwand (Stöckel, Ruge) wird als Ursache angezweifelt, da oft nach langdauernden schwierigen Geburten die Ischurie nicht auftritt, sondern oft gerade nach leicht- und schnellverlaufenden Ent- bindungen und da in einem Falle von schwerer Blasenschädigung (grosser Blasen- dekubitus auf dem Blasenboden, übergreifend auf den Fundus und geschwüriger Defekt an der Vorderwand) eine Ischurie nicht bestand. Eine kurz mitgeteilte Kasuistik beweist, dass in Fällen von ausgedehntem Ödem und Blasenwand- blutungen im Sinne Stöckels keine Ischurie bestand und dass andererseits Ischurie bei nur geringfügigen derartigen Befunden sich einstellte. Unter Hin- weis auf den mangelhaften Harndrang der Wöchnerinnen, auf das späte Zu- standekommen der ersten Harnentleerung nach der Geburt und den häufigen Resturin (Holste), der von den Wöchnerinnen nicht gefühlt wird, endlich auf das erhöhte Fassungsvermögen der Blase im Wochenbett sucht Esch die Grund- ursache der Ischurie in einer Störung der Leitung der zentripetalen Nerven in- folge von Druck auf den Sakralplexus während der Geburt. Dieser Zustand stellt die Grundlage und erhöhte Disposition dar, zu denen andere Momente Erschwerung der Blasenentleerung im Liegen, Öden des Blasenhalses, Deviation der Harnröhre, Funktionsuntüchtigkeit der Blasenmuskulatur als auslösende Momente hinzukommen und eine Rolle spielen.

Aus den Beobachtungen von Schwarz (18) über Blasenstörungen nach Schussverletzungen des Rückenmarks ist hervorzuheben, dass die typische Miktionsform die automatische Entleerung ist; komplette Retention wurde in einer sehr grossen Zahl von Fällen, Residualharn von schwankender Menge in der grossen Mehrzahl der Fälle, dagegen permanentes Harnträufeln niemals ge- funden. Die Blase war zuweilen ausdrückbar, aber niemals vollständig. Ano- malien der Schleimhautsensibilität waren bald vorhanden, bald nicht, zuweilen konnten dissoziierte Empfindungslihmungen, zuweilen Empfindlichkeitsunter- schiede von Harnröhre und Blase beobachtet werden. Stets fehlte das spezifische Gefühl des Harndrangs. Der Detrusor kann bei automatischer Entleerung seinen Tonus beibehalten, oft ist er mehr oder weniger hypertonisch, sehr selten

Blase. 99

hypotonisch. Dieselben Funktionsstörungen zeigt der glatte Sphinkter. Kom- plette Retention ist durch Hypotonie des Detrusor und Verlust der aktiven Relaxation des Sphinkters verursacht. Die Miktion scheint durch Erschlaffung des Sphinkters, nicht durch Kontraktion des Detrusors eingeleitet. Für das Zustandekommen der willkürlichen, wenn auch unbewussten Kontinenz dürfte dem quergestreiften Sphinkter eine grössere Bedeutung, als bisher angenommen wurde, zukommen; seine Lähmung bewirkt Blasenautomatismus. Die Höhe der Läsion im Rückenmark ist für die Form der Miktionsstörung ohne Bedeutung. Die Blasenstörung ist in jeder Beziehung völlig unabhängig von den übrigen neurologischen Symptomen. Gelegentlich werden Reflexe vom N. ischiadicus auf dem Detrusor oder Sphinkter beobachtet. Die Tonusveränderungen des Detrusors und Sphinkters wurden auf Innervationsveränderungen im N. erigens, bzw. hypogastricus zurückgeführt, wobei manchmal das Gesetz der gekreuzten Innervation zutage tritt.

Sauer (16) führt im Gegensatz zu Boch me (s. Jahresbericht Bd. 29, p. 156) die Enuresis auf neurogene, nicht auf organische Ursache zurück und erzielte durch Suggestionsbehandlung günstige Heilresultate.

Blum (3) erwähnt als Erkältungsschädigungen der Blase: 1. Änderungen des Harndranges ohne nachweisbare anatomische Läsion (einfache Kälte-Pol- lakiurie), 2. Erkältungsharndrang mit kompletter oder inkompletter Harn-

verhaltung, 3. Pollakiurie bei pathologischer Harnbeschaffenheit (siehe ferner Jahresbericht Bd. 29, p. 156).

Fuchs und Gross (7) halten an der Trennung der Enuresis nocturna, die auf eine kongenitale Insuffizienz der unteren Rückenmarksabschnitte zurück- geführt wird, und der erworbenen Inkontinenz fest. Von den Fällen von erwor- bener Inkontinenz hatte nur bei einem kleinen Prozentsatz früher Enuresis bestanden. Es werden daher 4 Gruppen von Fällen unterschieden: 1. Kon- genitale Enuresis, 2. erworbene Inkontinenz, 3. Mischformen, d. h. Fälle von Inkontinenz bei früher bestandener Enuresis, endlich 4. nächtlich Kontinente, aber tagsüber nur bedingt Kontinente, die immer beim Gehen oder in der Kälte an Pollakiurie oder an Harnträufeln gelitten hatten und jetzt im Kriege Steige- rung der Beschwerden oder volle Inkontinenz dauernd oder gelegentlich auf- wiesen. Für die erworbene Inkontinenz wurden als Ursachen Traumen, Kälte- einwirkung und Infektionskrankheiten festgestellt. Die Untersuchung der Blase ergab verringerte Kapazität, Schmerzhaftigkeit des Versuches der Füllung, Fehlen der Ausdrückbarkeit der Blase und erschwerte Reizbarkeit des Fundus, so dass stets nicht eine Lähmung des Blasenmuskels, sondern ein Krampfzustand, eine Steigerung der tonischen Innervation anzunehmen und der Zustand als „Blasenstarre‘“ zu bezeichnen ist. Von 28 Fällen wurden durch Steigerung der Temperatur der Flüssigkeit bei der Blasenspülung 12 geheilt und 9 entschieden gebessert. Ebenso wurden bei der 4. Gruppe, Pollakurie mit relativer Inkon- tinenz, 5 in wenigen Tagen geheilt. Auch bei Enuresis bei Kindern bis zum Pubertätsalter ergaben sich bei dieser Behandlung viel bessere Resultate, als bei allen bisher bekannten Behandlungsmethoden, desgleichen bei erwachsenen Enuretikern und bei solchen, die in der Kindheit an Enuresis, die später verschwun- den war, gelitten hatten. |

In der Diskussion hebt Blum bei kongenitaler Enuresis den Befund der Trabekelblase und in schweren oder veralteten Fällen den einer inkompletten Harnretention (Residualharn) hervor, und schliesst daraus auf eine krankhafte Überlastung der motorischen Blasenfunktionen. Therapeutisch wurden günstige Erfolge mit epiduralen Injektionen und mit Ruhigstellung der Blase mittelst 6 bis zu 1lOtägiger Einlagerung eines Dauerkatheters beobachtet. Zappert hebt auch für Kinder den deutlichen Unterschied zwischen kongenitaler und erworbener Enuresis hervor und erklärt unter Hinweis auf das schliessliche Ver-

i*

100 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

sagen aller anfangs Erfolg versprechender Mittel die Heilung stets für eine psychisch erfolgende. Ullmann konnte die Merkmale der lumbalen Myelodysplasie selbst bei schwerer Enuresis nur relativ selten nachweisen und bestätigt als wert- volle Anhaltspunkte für Enuresis die Trabekelblase und die Verringerung der Blasenkapazität, weist aber darauf hin, dass bei früherer, auch bei familiärer Enuresis fast alle objektiven Merkmale fehlen können. Grossmann betont, dass in einzelnen Fällen die Enuresis mit einer Nasenerkrankung Hypertrophie der Muscheln, Polypen oder adenoide Vegetationen an der Schädelbasis zusammenhängt.

Lipschütz (11) führt die Blasenschwäche bei Kriegern auf eine gewisse Organminderwertigkeit zurück, da er bei einer Reihe von Kranken das Bestehen von typischem Bettnässen in der Jugend nachweisen konnte. Erkältung und Durchnässung können die Blasenerscheinungen zwar begünstigen, nicht aber direkt bewirken.

Pässler (14) ist geneigt, das gehäufte Vorkommen von Enuresis im Heere auf chronisch-septische Infektion des gesamten uropoötischen Apparates mit Reizzuständen, die sich in gesteigertem Harndrang und Pollakiurie äussern, zurückzuführen. Die chronisch-septische Infektion wird auf chronische Ton- sillitis zurückgeführt und es wird die therapeutische Entfernung der chronisch erkrankten Tonsillen empfohlen. In der Besprechung macht Rietschel dem- gegenüber geltend, dass die grösste Mehrzahl der kindlichen Enuresisfälle psychogener Natur sind, und Fiebiger rät für diese Fälle die Suggestionsbe- handlung.

Schwoner (19) unterscheidet 2 Hauptgruppen von Blasenstérungen, eine auf Grund anatomischer Veränderungen zentraler Art (Syringomyelie) oder örtlicher organischer Veränderungen (früher Gonorrhoe, Pyelocystitis, Bakteriurie) beruhende und eine Hauptgruppe von rein funktionellen Störungen. Die letztere teilt sich in 5 Gruppen: 1. Fälle von Enuresis nocturna in der Kindheit und als Erwachsene. 2. Fälle von Enuresis im Kindesalter, Enuresis nocturna mit Pollakiurie und Inkontinenz als Erwachsene; 3. Fälle von Pollakiurie, In- kontinenz und Enuresis als Erwachsene ohne Enuresis im Kindesalter; 4. Fälle von Pollakiurie und Incontinentia urinae und 5. Fälle von Ischuria nervosa. Als auslösende Momente werden bei der zweiten EES Erkaltungen, Traumen und Uberanstrengungen beschuldigt.

In der Besprechung betont O. Sachs, dass es fiir die Enuresis ausser dem unfreiwilligen Harnlassen keine charakteristischen Symptome, die in jedem Falle vorhanden sind, gibt, auch nicht Spina bifida occulta, Schädelasymmetrien, Rombergsches Symptom. Daher ist bei der Beurteilung dieser Falle grosse Vorsicht geboten. Jellinek unterscheidet 2 Gruppen von Enuretikern, solche, bei denen der Harn in einzelnen Tropfen (echte Enuresis) und solche, bei denen er im Strahl abgeht. In den meisten Fällen ist die Enuresis eine rein funktionelle Störung, die durch starke Faradisation rasch zum Schwinden ge- bracht werden kann. Schwab fand bei Enuresis sehr häufig eine Steigerung des Blaseninnendrucks. Drastich fand bei echter Enuresis den hinteren Teil der Harnröhre gegen den faradischen Strom ziemlich unempfindlich und hält den Nachweis von Degenerationszeichen für belanglos.

Ullmann (23) unterzieht 131 Fälle von Blasenstörungen bei Soldaten einer kritischen Sichtung, darunter 48 Fälle von essentieller aus der Kindheit stammender nächtlicher Enuresis (12 reine Fälle, 29 Fälle mit Pollakiurie. 3 Fälle mit anderweitigen. schweren Veränderungen des Knochen- und Nervensystems und 4 Fälle von Enuresis nocturna und diurna), ferner 83 Fälle von Harnin- kontinenz, darunter 9 von erworbener Enuresis, 68 von nervöser Pollakiurie, 4 Fälle von nervöser Pollakiurie mit besonders hochgradiger Polyurie und 2 Fälle von Diabetes insipidus mit Pollakiurie. Spina bifida occulta fand sich in nur

Blase. 101

4 Fällen, dagegen in 26 Fallen Anomalien, Asymmetrien oder Spaltungen der Wirbeldornfortsätze (Myelodysplasie). Von Schädeldifformitäten bei essentieller Enuresis (42 von 56 Fällen) fanden sich Mikrozephalie, Prognathie, Hydrozephalie, Turmechädel, Caput quadratum, auffallend kurze Stirne, ganz flacher Hinter- kopf und andere Anomalien, vielfach mit Veränderungen des Gesichtsschädels und Kieferspaltung vergesellschaftet, in manchen Fällen geistige Minderwertig- keit, Verworrenheit, selbst Psychosen. Ullmann kommt zu dem Schlusse, dass unter Enuresis nocturna eine reizbare Nervenschwäche des Rückenmarks- zentrums für die willkürliche die Blase abschliessende Muskulatur zu verstehen ist. Die Pollakiurie beruht auf einer ähnlichen Erkrankung des vegetativen Systems, und zwar entweder aut einer gesteigerten Reizbarkeit der vegetativen Zentren gegenüber normalen Reizen oder auf einer erhöhten Empfindlichkeit der Blasenschleimhaut. Beide Erkrankungen sind voneinander unabhängig, obwohl Pollakiurie, wenn sie mit Enuresie einhergeht, zur Schwere der Erkran- kung beitragen kann. Bei Pollakiurie sind die autonomen Blasennervenapparate im Lendenmark überempfindlich, d. h. vorübergehend oder dauernd krankhaft gereizt, bei Enuresi3 essentialis nocturna ausserdem noch die zerebralen Hem- mungszentren, deren Überempfindlichkeit die normale automatische Verschluss- fähigkeit im Schlafe aufhebt.

In der Besprechung hebt Zappert hervor, dass er in der Enuresis eine rein funktionelle Störung erblickt und dass der Myelodysplasie und ebenso auch den Schädelveränderungen ein allzu hoher Wert nicht beizumessen ist; dennoch hält er es für möglich, dass aus der grossen Zahl kindlicher Bettnässer vorwiegend solche ihr Leiden nicht verlieren, welche auch durch sonstige Degenerations- zeichen als unterwertig gekennzeichnet sind. Jellinek fand viele Fälle von Schädelmissbildungen und Asymmetrien, die in ihrem Status nervosus nichts Pathologisches erkennen liessen.

Landsberger (10) beobachtete nach lumbalen Optochin-Injektionen bei Zerebrospinalmeningitis in einem grossen Teil der so behandelten Fälle Blasen- lähmungen, die er auf die spezifische Giftwirkung des Optochins zurückführt.

v Sarb6 (15) erklärt die Wirksamkeit der epiduralen Injektionen bei Enuresis durch Anästhesierung der sensiblen Blasennerven im Sakralkanal.

Bab (1) hebt die günstige Wirkung des Pitruitins bei postoperativer und postpuerperaler Blasenschwäche hervor und konnte in einem Falle nach Plastik und Alexander-Adams-Öperation, nachdem 14 Tage nicht spontan uriniert werden konnte, durch zweimalige Koluitrininjektion die selbsttätige Harnent- leerung wieder in Gang bringen.

Erkes (5) empfiehlt die Einschränkung der manuellen Expression der Blase bei Rückenmarksverletzungen auf die allererste Zeit nach der Verletzung, wenn noch keine Cystitis mit Veränderungen der Blasenwand besteht; in späteren Fällen kann die Expression der Blase zur Perforation führen und ist daher zu unterlassen.

Keyser (9) beschreibt einen Fall von Harnverhaltung bei einer seit 27 Jahren syphilitisch infizierten Frau. Objektiv fand sich lediglich eine Balkenblase. Die Störung wird als Frühsymptom einer Tabes angesehen.

5. Cystitis.

l. Bessau, Chronische Streptokokkencystitis. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. Breslau. Med. Sekt. Sitzg. v. 15. Dez. 1915. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 263. (10jähriges Mädchen; chronische Cystitis 5 Jahre nach dem akuten Einsetzen, mit starker Pyurie und vermehrtem Harndrang ohne schwerere anatomische Prozesse in der Niere; als Erreger wurde ein kurzer Streptococcus gefunden; örtliche und interne Behandlung und Behandlung mit Autovakzine bisher wenig erfolgreich.)

2. *Curtis, A. H., Stasis of vesical urine. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 19. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 900.

102 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

3. *Eising, E. H., Pericystitis complicating appendicitis. Med. Record. New York. 29. Jan. Ref. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 445.

4. *Newman, D., The treatment of cystitis by intravesical injections of lactic bacillus cultures. Lancet 1915. 14. Aug. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 520.

5. *Nilson, Blasensyphilis. Hygiea. Bd. 78. Heft 9. Ref. Deutsche med. Wochenschr.

Bd. 42. p. 863. |

*Praetorius, G., Über chronische Cystitis. Med. Klin. Bd. 12. p. 312.

*Schumacher, Über den Wert des Hydrargyrum oxycyanatum zur Desinfektion

der Harnwege. Dermat. Zeitschr. Bd. 22. Heft 4.

8. *Walter, H. W. E., Chronic trigonitis. Med. Record. New York. Bd. 89. Nr. 20. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 900.

ST Ss

Curtis (2) beobachtete, dass nach der Kystoskopie selten Cystitis auf- tritt, häufig dagegen nach Katheterismus bei gefüllter Blase, und schliesst daraus, dass der zurückgehaltene Harn zur Zersetzung neigt, woraus sich viele Fälle von Cystitis unbekannter Entstehung erklären, so die postoperative Cystitis und die Cystitis und Pyelitis bei Schwangeren.

New man (4) benützte die Eigenschaft von Milchsäurebazillen, in flüssigen Medien die Vermehrung von Staphylo- und Streptokokken und Kolibazillen zu beeinträchtigen und selbst aufzuheben und die Giftigkeit ihrer Toxine zu verringern, und machte Injektionen von Milchsäurebazillen in die Blase bei Cystitis und Pyurie mit ammoniakalischer Harnstoffzersetzung. Die Blase muss vorber zur Beseitigung des Schleims mit Kaliumhydratlösung und dann mit sterilem Wasser ausgespült werden. Die sich bildende Milchsäure ist ein gutes Lösungsmittel für die Phosphate. Desgleichen wird die Methode bei inkrustie- render Cystitis mit Ulzerationen und Hämaturie nach suprapubischer Eröffnung und Drainage der Blase empfohlen.

Schumacher (7) erklärt den Wert des Hydrargyrum oxycyanatum für die Desinfektion der Harnwege gleich null, weil die Desinfektionskraft der Metall- salze von dem Vorhandensein freier Metall-Ionen abhängt und solche in Lösungen des Quecksilberoxyzyanats nur in verschwindend geringen Mengen vorhanden sind. Er empfiehlt für die meisten Fälle Albargin- oder Chinosol-Lösung (1 : 1000) für genügend und 1°/,ige Ammoniumpersulfat-Lösung als besonders reizlos. Eine starke Desinfektionskraft wird erreicht, wenn man der letzteren Lösung auf einen Liter 0,1 g Jodkalium zusetzt, so dass naszierendes freies ‚Jod entsteht; diese Lösung kommt dem Sublimat nahezu gleich.

Praetorius (6) verwirft die Unterscheidung der Cystitis nach der Zeit- dauer des Krankheitsverlaufs in akute und chronische Cystitis und schlägt an deren Stelle die Unterscheidung nach den vorhandenen Komplikationen in ein- fache und komplizierte Cystitis vor. Die einfache, unkomplizierte Cystitis, d. h. die isolierte Entzündung einer bis dahin anatomisch und physiologisch intakten Blase, zeichnet sich durch schnelle Heilbarkeit nach Einleitung einer zweckmässigen, reizlosen Lokalbehandlung aus. Die komplizierte Cystitis teilt sich in eine durch Verletzungen, Tumoren, Fremdkörper oder Steine kom- plizierte, ferner in eine mit Retention (mechanische Abflusshindernisse, nervöse Erkrankungen von Tabes usw., Erkrankungen der Blasenmuskulatur und Diver- tikelbildung) einhergehende und in eine fortgeleitete Entzündung und zwar ent- weder per continuitatem (Niere, Ureter, Harnröhre, Geschlechtsorgane, Fisteln zwischen Blase und Nachbarorganen) oder per contiguitatem (Oophoritis, Ap- pendizitis, Douglasabszesse, Tumoren der Nachbarschaft usw). Beim Weibe wird das Vorkommen gutartiger, wenn auch oft hartnäckiger Formen echter chronischer Cystitis ohne Komplikationen so durch Komplikationsstörungen bei Uterusverlagerungen oder Schwangerschaft, ferner Cystitis trigoni hervor- gehoben.

Walter (8) glaubt, dass die als Cystitis colli vesicae, Cystitis papillomatosa und Cystitis colli proliferans beschriebene Cystitis eine Trigonitis ist, die beson-

Blase. 103

ders bei Frauen häufig ist. Die Prophylaxe besteht in Vermeidung von Infektion, Harnretention und Erkältung. Spülungen haben therapeutisch mässigen Wert.

Eising (3) beschreibt 2 Fälle von Pericystitis infolge von Appendizitis. Im ersten Falle bestand Hämaturie und die Kystoskopie liess ein Blasenkarzinom vermuten, bei der Operation fand sich aber ein gangränöser, mit der hinteren Blasenwand verwachsener Wurmfortsatz. Im zweiten Falle bestanden heftige Blasenschmerzen bei der Miktion und zeitweise Hämaturie, kystoskopisch fard sich hinter dem rechten Ureter ein injizierter Fleck mit bullösem Ödem; auch hier fand sich bei der Operation ein gangränöser mit der Blase verwachsener Wurmfortsatz.

Nilson (5) zählt als Symptome der Blasensyphilis auf: Cystitis, oft mit geringeren Beschwerden, als dem Befunde entsprechen, Fehlen von Tuberkel- bazillen, andere syphilitische Erscheinungen, positive Anamnese, Wassermann- reaktion und Erfolglosigkeit anderer als der antiluetischen Behandlung. In 2 mitgeteilten Fällen (tertiäre Lues) waren rezidiviererde Blutungen und kysto- skopisch nachweisbare geschwürige Veränderungen vorharden.

6. Verlagerungen der Blase.

1. *Falk, M., Blasenhernien der Linea alba. Inaug.-Diss. Breslau u. Gyn. Rundsch. Bd. 10. Nr. 11/12.

2. Finsterer, Operierte Blasenhernie. Demonstrationsabend i. k. k. Garnisonsspital Nr. 2. Wien vom 22. Jan. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 19. p. 241. (Rezidiv einer vor 12 Jahren operierten Blasenhernie mit apfelgrosser Vorwölbung, welcher die pro- labierte Blase enthielt; Versorgung des kleinen Bruchsackes, Reposition der Blase, Nahtschluss des Spaltes der Fascia transversa, Bassini. Mann.)

3. Heineck, A. P., Hernien der Harnblase. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 22. Nr. 5.

Falk (1) bespricht im Anschluss an die Mitteilung eines von L. Fränkel operierten Falles von ventraler Blasenhernie die Ätiologie dieser Anomalie, die bei gegebener Schwäche einer Stelle der vorderen Bauchwand (Narbe, Ge- webslücke, Rektusdiastase) in Dilatation der Blase, Behinderung ihrer Aus- dehnung nach oben, hinten und unten und in Erschwerung ihrer prallen Füllung besteht. Charakteristische Symptome brauchen nicht zu bestehen, jedoch sprechen allgemeine Blasensymptome, besonders Cystitis, für eine Beteiligung der Blase. Zur Diagnose ist Einführung des Katheters und Einspritzung von Flüssigkeit notwendig. Isolierte Inkarzeration der Blase ist in der Regel an der Verbindung von Blasensymptomen mit reflektorischen. Darmerscheinungen zu erkennen. Während der Operation lässt das Vorhandensein netzförmiger Muskelfasern in der Wand des Bauches die Blasenwand erkennen. Die Behand- lung besteht in Operation, und zwar bei unverletzter Blase in Reposition ohne Eröffnung, bei partieller Nekrose oder Divertikelbildung in Resektion und Naht, in diesem Fall mit Drainage der Operationswunde. Wenn die Blasenverletzung erst nach der Operation erkannt wird, so muss in einer zweiten Operation die Blase vernäht werden. Die Nachbehandlung besteht in Einlegung eines Dauer- katheters. Die Prognose ist günstig. Als Komplikationen werden Cystitis (häufig), Steinbildung, Abszessbildung im Divertikel und Inkarzeration erwähnt. Die Prognose der Operation ist nur ungünstig, wenn die Blase bei der Operation nicht erkannt und daher verletzt wird.

7. Verletzungen der Blase.

l. *Brunzel, H F., Zur Kasuistik perforierender Pfählungsverletzungen. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 399.

2. *Calverley, J. E., Blasenruptur durch Retroversio uteri gravidi. Lancet. Bd. 1. 3. Juni. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 721.

104 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

3. *Rost, Woran sterben Patienten mit intraperitonealer Blasenverletzung? Naturh.- med. Ver. Heildelberg. Sitzg. v. 14. Nov. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 1378.

4. Schlenk, J., Zwei Fälle von Blasen- und Uterusruptur bei Gebärenden. Przegl. Lek. Nr. 3.

Rost (3) sucht nach dem Ergebnis von Tierversuchen die Todesursache nach intraperitonealen Blasenverletzungen nicht in Peritonitis oder Schock- wirkung, sondern in Urämie infolge von Harnresorption aus der Bauchhöhle, da er bei Hunden schon 24 Stunden nach retroperitonealer Blasenverletzung den Reststickstoff im Blute verdoppelt und nach 48 Stunden verdreifacht fand, und weil die Tiere am 3.—4. Tage komatös zugrunde gingen.

Calverley (2) beschreibt einen Fall von Blasenruptur bei Retroversio uteri gravidi durch Harnretention. Durch Laparotomie wurde Heilung erzielt.

Brunzel (1) beschreibt einen Fall von perforierender Pfählungsverletzung durch Fall auf einen Heugabelstiel, der in die Scheide eindrang, durch einen fingerlangen Riss in der vorderen Scheidenwand die Blase eröffnete und durch einen gleichgrossen, mehr quergestellten Riss der Blasenwand am Fundus in die Bauchhöhle eindrang, wo er bis ins Epigastrium reichte. Nach Laparotomie wurde ausser der mehrfachen Dünndarmverletzung und einem Riss im Mesen- terium des § romanum der obere Blasenriss vernäht und durch seromuskuläre Nähte übernäht, dann von unten die untere Blasenwurde und die Scheide durch Naht geschlossen. Die letztere brach unter Nekrose der Wundränder wieder auf und es entstand eine zweimarkstückgrosse Blasenscheidenfistel, welche später unter Spaltung der Schichten angefrischt und zum Verschluss gebracht wurde. Es trat völlige Kontinenz ein.

8. Blasengeschwülste.

1, *Ayres, W., Radium in cancer of the bladder. New York Med. Journ. 1915. 20. Febr. Ref. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 164.

2. Ekehorn, Über Zysten in der Harnblase. Fol. Urol. Bd. 9. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 878. (Fall von kirschgrosser Zyste am vorderen Umfang der inneren Harnröhrenmündung mit Totalretention, die sich von selbst hob, wahrscheinlich durch Riss in der Wand und nach 1 Jahre neuerdings auftrat; männlicher Kranker.)

3. *Gardner, Operative treatment of tumors of the bladder. Annals of Surg. 1915. Okt. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 339.

4. *Herzberg, E., Über die Tiefenwirkung des elektrischen Stromes bei Thermokoagu- lation in der Blase. Fol. Urol. Bd. 9. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 879.

5. *Kelly, H. A. und N. Neill, Kauterisation und Elektrokoagulation der Blasenge- schwülste. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 10. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 323.

6. *Kretschmer, H. L., Elektrokoagulationsbehandlung der Blasentumoren. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 13. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 723.

7. *Küstner, Papillomatöser Polyp der Blase. Gyn. Ges. Breslau. Sitzg. v. 26. Okt. 1915. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 285.

8. *Praetorius, G., Neue Methoden zur Behandlung der Blasenpapillome. Med. Klin. Bd. 12. p. 639.

9. *Schoenenberger und Schapira, Radium bei Blasenkrebs. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 63. p. 1852. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 521.

10. *Thelen, G., Die kystoskopische Diagnose der Blasengeschwülste und ihre Behand- lung durch Elektrokoagulation. Festschr. z. Feier d. lVjährigen Bestehens d. Akad. f. prakt. Med. in Köln. Bonn 1915, A. Markus u. E. Webers.

Thelen (10) veröffentlicht 122 Fälle von kystoskopisch diagnostizierten Blasengeschwülsten, darunter 94 vom Aussehen gutartiger Blasengeschwülste und 28 malignen von höckeriger Beschaffenheit und Infiltration der Blasenwand. Von den Zottengeschwülsten wurden 14 wegen der Grösse der Geschwulst und ungünstigen Sitzes nach Sectio alta entfernt (hiervon anatomisch 5 als Kar-

Blase. 105

zinome nachgewiesen), 17 gestielte Papillome wurden endvesical mittelst der kaustischen Schlinge des Nitzeschen Operationskystoskops entfernt und die Basis mit dem Thermokauter verschorft. Nach beiden Eingriffen traten in mehr als einem Drittel der Fälle Rezidive auf. In späteren Fällen wurde die Elektrokoagulation angewendet, über die jedoch ein abschliessendes Urteil noch nicht gefällt werden kann. Jedoch wird betont, dass hierbei die Möglichkeit einer Implantation von Geschwulstkeimen in vorher gesunde Stellen der Schleim- haut nicht denkbar ist.

Gardner (3) berichtet über 369 Fälle von operierten Blasengeschwilsten, und zwar 178 Karzinome, 175 Papillome, 7 Sarkome, 4 Zysten, 3 Fibrome und einen Fall von Cystitis cystica. Bei den Karzinomen gab die transperitoneale Resektion nach Maydl oder die totale Cystektomie nach Squier die besten Erfolge, weil bei diesen Methoden auf Drüsen- und anderen Metastasen geachtet und eine Transplantation der Harnleiter vorgenommen werden kann. Für die Papillome hat die endovesikale Behandlung mit Hochfrequenzströmen sehr gute Erfolge ergeben, jedoch muss die Weiterbeobachtung erweisen, ob die Erfolge dauernd sind und Rezidive ausbleiben.

Küstner (7) entfernte einen über kirschkerngrossen gestielten Polypen der Blase bei einer 47jährigen Frau mit seit 7 Monaten bestehenden Blasen- blutungen mittelst Sectio alta, weil die histologische Diagnose des Tumors nicht möglich war. Der hart vor der rechten Uretermündung sitzende Polyp wurde in 2 Partien abgebunden und an der Basis umschnitten, die Schleimhaut wurde vereinigt und die Bauch-Blasenwunde geschlossen. Dauerkatheter, Heilung.

Praetorius (8) erzielte in 4 Fällen von Blasenpapillomen mit starken Blutungen durch intravenöse Injektionen von Mammin-Poehl rasches Auf- hören der Blutungen. Das Wachstum der Tumoren wird durch das Mittel nicht beeinträchtigt, so dass sich nur an eine Einwirkung auf die Zottengefässe, vielleicht durch Vermittelung vasomotorischer Sympathikusfasern denken lässt. Un- angenehme Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.

Durch Einspritzung von 20°/,iger Kollargollösung gelang es ferner Prae- torius, Papillome der Blase und des Nierenbeckens zur Nekrosierung und Ab- stossung zu bringen und er empfiehlt daher diese Methode, ev. in Verbindung mit der Mamminbehandlung, neben der Elektrokoagulationsmethode als er- gänzende und vor allem als vorbereitende Bebandlung der Blasenpapillome, besonders bei weichen und dünngestielten Papillomen.

Nach Herzberg (4) entspricht bei Thermokoagulation in der Blase die koagulierte Partie einer Halbkugel, deren Mittelpunkt die Berührungsstelle der Elektrode ist; der Radius des im kystoskopischen Bild gelblichweiss erscheinen- den Thermo-Koagulationskreises entspricht der grössten Tiefenwirkung in das Gewebe.

Kelly und Neill (5) erklären nur bei sehr ausgedehnten Blasenpapillomen die gründliche Exstirpation mit blutiger Eröffnung der Blase für angezeigt; für alle anderen Fälle wird die Elektrokoagulation als Methode der Wahl erklärt.

Kretschmer (6) erzielte bei gutartigen Papillomen stets gute Resultate mit der Elektrokoagulation, die er aber bei malignen Geschwülsten für kontra- indiziert erklärt.

Ayres (1) konnte bei einem 1 Zoll im Durchmesser messenden Blasen- karzinom einer 72jährigen Frau, das um den linken Ureter herumsass, durch Einführung von bis zu 40 mg Radium in Goldkapsel den Tumor zum Verschwinden bringen, jedoch blieb am Boden der Geschwulst eine entzündliche Stelle zurück. Die Sitzungen fanden dreimal wöchentlich statt und nach der Sitzung wurde Öl injiziert. Zur Vermeidung von Spasmen währerd der Sitzung ist die An- ästhesierung der Blase wichtig, die in Injektion von 30 g Alypin (1°/,) in die

106 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Blase und von 1°/, Kokain in die Harnröhre bestand. An den Zwischentagen zwischen den Sitzungen wurde die Blase mit milden Antisepticis ausgespiilt.

Schoenenberger und Schapira (9) konnten ohne Gefahr 15 mg Radium in die Blase einführen und 12 Stunden lang liegen lassen; ein Blasenkrebs wurde in 2 Monaten beseitigt und eine benachbarte Metastase zur Verkleinerung gebracht.

Werner (b. 40) beschreibt ein hühnereigrosses Myom des Septum vesico- vaginale mit vollständiger Nekrose der darüberziehenden Scheidenschleimhaut. Sein Ausgangspunkt ist mit grösster Wahrscheinlichkeit auf die Blasenwand zurückzuführen. Operation, Heilung.

9. Blasensteine.

l. Hesse, Nieren- und Blasensteine. Ges. f. Natur- u. Heilk. Dresden. Sitzg. v. 16. Okt. 1915. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 129. (Demonstration; Entfernung des Blasensteins durch Sectio alta, 2 Wochen später Exstirpation der vollständig degene- rierten Steinniere; Heilung.)

2. Lichtwitz, Simulation eines Harnsteines. Med. Ges. Göttingen. Sitzung vom 2. Dez. 1915. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 620. (Stücke eines Sintersteins mit Schichtung der Randzone, kein organisches Gewicht.)

3. London, J., A new visual lithotrite. Med. Record. New York 1915. 30. Jan. Ref. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 166.

4. Pfister, E., Über blaue Indigokristalle in ägyptischen Blasensteinen. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 329. (Vermutet, dass die Indigokristalle Residuen früherer Blutungen sind.)

*Schahl, A., Ein Beitrag zur Kenntnis der sog. Fettsteine der Harnwege. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 209.

St

Schahl (5) beschreibt einen aus der Blase entfernten Urostealith von 2,9 cm Länge und 1,75 g Gewicht, der der Hauptmasse nach aus Fett bestand und von einer ganz dünnen Kruste von Kalziumphosphat überzogen war. Männ-

licher Kranker. Über die Entstehung kann ein abschliessendes Urteil nicht ge- fällt werden.

10. Fremdkörper.

l. Pleschner, H. G., Zur Fremdkérperkasuistik der weiblichen Harnblase. Wien. med. Wochenschr. Bd. 66. p. 1289. (56 cm langes, 8'/, mm im Durchmesser messen- des Mastdarmrohr mit 12 mm breitem Trichter, zum Selbstkatheterisieren benützt und entschliipft, aufgerollt in der Blase; vergeblicher Entfernungsversuch mit Caspers Operationskystoskop, dann mit Lithothripter leicht entfernt.)

2 Roth, Fremdkörper in Harnröhre und Blase. Verein. ärztl. Ges. Berlin. Sitzg. v. 29. Nov. 1916. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1317 (Inkrustierte Haar- nadel bei 16jährigem Mädchen.)

11. Parasiten.

l. Ibrahim, Bilharziakrankheit. Physik.-med. Ges. Würzburg. Sitzg. v. 6. Juli. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1428. (Demonstrationen.)

2. Rosenberger, R. C., Filariasis associated with schistosomiasis. New York Med. Journ. Bd. 102. p. 883. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 521. (Fall von Lymph- urie nach früherer Bilharziose mit Microfilaria Bancrofti und Schistosoma hacıra- tobium im Harn.)

3. Strauss, Fall von Bilharzia. Verein. ärztl. Ges. Berlin. Sitzg v.. 29. Nov. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1617. (Blutharnen und Eiterabgang; Infektion in Agypten.)

d) Urachus.

l. *Eastman, J. R., Tuberkulose des Urachus. Amer. Journ. of Obstetr. Bd. 72. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 1040.

2.

und

Urachus. Harnleiter. 107

Khaum, E., Uber ein primares Karzinom des Urachus. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 19. p. 130. (Über der Symphyse tastbare Geschwulst vom Nabel bis zum Blasen- scheitel mit zeitweisen Blasenblutungen; Geschwulstmassen in die Blase verbreitend; Kolioidkarzinom ; Obduktionsbefund bei einem Manne.)

Eastman (l) beschreibt einen kleinapfelgrossen Tumor zwischen Nabel Symphyse, der bei einer 19jahrigen Frau nach plötzlichen beim Arbeiten

aufgetretenen Schmerzen bemerkt worden war; es stellte sich trübseröse Abson- derung aus einer feinen, zeitweilig sich wieder schliessenden Fistel ein. Bei der Operation liess sich der Fistelgang bis ins Cavum Retzii verfolgen und endete in einen dünnen an der vorderen Blasenwand nahe dem Harnröhrenanfang sich anheftenden Strang. Die Innenwand des Fistelgangs war glatt, nur dicht unter der Fistelöffnung exulzeriert. Die ulzerierten Marsen stellten sich als typisches tuberkulöses Granulationsgewebe dar. Es wird Tuberkulose in einem persistieren- den Urachus angenommen.

12a.

17a.

e) Harnleiter.

Borgel, H., Zur Kenntnis der Ureterpapillome. Inaug.-Diss. Bonn.

*v, Capellen, Karzinom des Ureters. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 1. *Fleischhauer, H., Die Urecerknotung als Methode der Ureterversorgung bei nicht- ausführbarer Ureterimpiantation. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 449.

*_— Zur Methode der Ureterknotung bei nichtausführbarer Ureterimplantation. Zen- tralblatt f. Gyn. Bd. 40. p. 550.

*Franz, Schwangerer Uterus. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg. v. 26. Febr. 1915. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 525.

*Furniss, H D., Some observations upon postoperative ureteral fistulae. Amer. Journ. of Obstetr. 1915. Nov. p. 837.

*Geraghty, J. T. und F. Hinman, Ureteral caleuli; special means of diagnosis and newer methods of intravesical treatment. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 20. Nr. 5. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 430.

*Herz, P., Eine sehr seltene Ureterzyste. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1321. Se. Hofmann, K., Zur Kasuistik der Tumoren des Ureters. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 369.

*Johnsen, Chr., Die Naht des Ureters. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 643.

. *Judd, A. M., Palpation of the ureters per vaginam. Amer. Journ. of Obstetr. June.

p. 1082.

. *Legueu, P., Venöse Autoplastik des verletzten Ureters. Presse med. Nr. 18. Ref.

Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 794.

Lower, W. E., Transplantation of Ureters; Report of Cases. Cleveland Med. Journ. 15. Okt. p. 629. (Zweimal Einpflanzen in den Darm, einmal in die Haut der Lenden. Vorläufiger Erfolg.)

. *Meyer, W., The role of the X-rays in the diagnosis of ureteral calculus. Med. Record.

New York. Bd. 88. Nr. 25. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 749. *Motzfeld, K., Angeborene Missbildungen der Nieren und Harnwege. Zieglers Beitr. z. pathol. Anat. u. allg. Pathol. Bd. 59. Heft 3.

. Nordentoft, S., Om Ureterkatheterisation ved Anuri. (Uber Ureterkatheterisation

bei Anurie.) Jütländ. med. Ges. Ref. Ugeskr. f. Laeger. p. 737—39. Kopenhagen. (O. Horn.)

*Peacook, A. H., Multiple Ureteren mit Hydronephrose. Journ, of Amer. Med.

Assoc. Bd. 66. Nr. 15. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 914.

*Peek, Non calculous obstruction of the upper ureter. Annals of Surg. 1915. Aug.

Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 69.

Pöhlmann, C., Ein Beitrag zur Pathologie des vesikalen Ureterendes. Inaug.-Diss.

Jena. (Nimmt eine Schussverletzung als mögliche Entstehung einer zystischen Er-

weiterung des vesikalen Ureterendes an.)

Prior, S., To Tilfalde af cystisk Dilatation af Ureters vesikale Del. (Zwei Fälle von

cystitischer Dilatation vom vesikalen Teil des Ureters.) Ugeskr. f. Laeger. p. 1457

bis 1460. Kopenhagen. (O. Horn.)

108 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

18. Reichmann, Fall einer doppelseitigen zystischen Erweiterung des vesikalen Ureter- endes. Naturw.-med. Ges. Jena. Sitzg. v. 24. Jan. Miinch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 467. (Angeboren bei einem Manne; die Erscheinungen auf der linken Seite traten nach Bauchschuss auf.)

19. v. Rihmer, R., Hydronephrosis bilateralis infolge von Uretersteineinklemmung; Operation, Heilung. Ges. d. Arzte Budapest. Sitzg. v. 30. Okt. 1915. Wien. med. Wochenschr. Bd. 66. p. 478. (Beiderseits wurde das dilatierte Nierenbecken inzidiert, nach aussen genäht und der Stein entfernt; Spülung des Nierenbeckens mit Silber- nitrat; vom 16. Tage an Harnabfluss auf normalem Wege und Abnahme des Eiter- gehalts des Harns.)

20. *Rüder, Fall von angeborenem Ureterverschluss. Arztl. Ver. Hamburg. Sitzg. v. 3l. Okt. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1668.

21. *Schäfer, P., Zur Behandlung von Ureterverletzungen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 337.

22. *— Überzähliger aberranter Ureter, Implantation in der Blase durch Laparotomie. Ges. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. v. 10. März. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. p. 355.

23. *Spiess, Primäre epitheliale Tumoren des Nierenbeckens und des Ureters. Zentral-

blatt f. Pathol. Bd. 26. Heft 22/3.

24. *Walther, H. W. E., Papaverin bei Harnleitersteinen. The Urol. and cut. Rev. Sept. Ref. Med. Klin. Bd. 12. p. 1350.

25. *Wolff, H., Die intermittierende intravesikale Ureterzyste. (Zystische Dilatation des vesikalen Ureterendes.) Festschr. z. Feier d. 10Ojährigen Bestehens d. Akad. f. prakt. Med. in Köln. Bonn 1915. A. Marcus u. E. Webers.

Diagnostik.

Judd (11) hebt die Wichtigkeit der Palpation der Ureteren von der Scheide aus hervor und fand, dass die normalen Ureteren in 90°/, der Fälle gefühlt werden können, und zwar als weiche, gänsekieldicke Stränge von beschränkter Ver- schieblichkeit. Der normale Ureter kann vom Eintritt in das breite Mutterband bis zur Einmündung in die Blase getastet werden, der verdickte Ureter in noch grösserer Ausdehnung. Von Bedeutung ist die Tastung der Ureteren bei akuter Ureteritis (Empfindlichkeit), bei chronischer Ureteritis (Empfindlichkeit, Ver- dickung und geringere Verschieblichkeit), bei Tuberkulose (knotige Verdickung und verminderte Verschieblichkeit), bei Pyelitis, besonders aber bei Steinen, die zuweilen durch die Betastung früher nachgewiesen werden können, als mittelst Katheterismus. Auch doppelte Ureteren können durch Betastung erkannt werden.

Knickungen des Harnleiters.

Franz (5) fand bei der Uterusexstirpation bei einer eklamptischen gebären- den Zwergin mit absolut verengtem Becken die beiden Ureteren stark in die Höhe gezogen und fast vollständig abgeknickt, so dass sie über der Kreuzungs- stelle mit der Art. uterina etwa daumendick, darunter aber dünn zusammen- gefallen waren.

Missbildungen.

Motzfeld (14) fand unter 4500 Sektionen 23 Fälle von Ureterverdoppelung.

Schäfer (22) beschreibt einen Fall von überzähligem, aberrierendem Ureter bei einem 18jährigen Mädchen, der dicht unter der Harnréhrenmiindung ausmündete, bis zum Nierenbecken sondierbar war und mit Röntgendurch- leuchtung und Einführung von Wismutkathetern dargestellt werden konnte; die Operation (Bumm) bestand in Laparotomie und Aufsuchung und Ein- pflanzung des überzähligen Ureters in der Blase mit vollständiger Heilung und guter Funktion des eingepflenzten. Ureters.

Peacook (15) fand bei der Sektion eines an urämischen Erscheinungen gestorbenen neunmonatigen Kindes beiderseits je 2 stark erweiterte geschlängelte Ureteren, starke Erweiterung der Nierenbecken und gelappte Nieren.

Harnleiter. 109

Uretersteine.

Meyer (13) erklärt die Röntgenaufnahme für das wichtigste Mittel zur Diagnose der Uretersteine, jedoch ist wegen häufiger Schwierigkeit der Deutung der Bilder auch die Kystoskopie mit Uretersonderung unentbehrlich. Für die Diagnose kleiner Uretersteine empfiehlt er die Sondierung mit einem Katheter mit Wachsspitze. Endlich soll vor der Operation zur genauen Lokalisation des Steines eine Ureterographie oder Pyelographie vorgenommen werden.

Adrian (g. 9, 1) beschreibt einen Fall von linksseitigem Harnleiterstein mit nur linksseitiger Pyurie; Röntgen-Nachweis. Nephro-Ureterektomie, Hei- lung.

Nach Geraghty und Hinmans (7) Beobachtungen versagte der Röntgen- nachweis bei Harnleitersteinen in 22,4°/,, jedoch ist die chemische Zusammen- setzung der Steine hierfür nicht wesentlich von Bedeutung. Zur örtlichen An- wendung von Hitze, um eine muskuläre Erschlaffung der Harnleiterwandungen und damit einen spontanen Abgang der Steine zu bewirken, benützen sie einen in den Harnleiter eingeführten Thermokatheter, der elektrisch erhitzt wird. Zur Ortsbestimmung von Harnleitersteinen am Röntgenbild wird ein mit Wis- mutringen versehener Harnleiterkatheter benützt. Bei in die Harnleitermün- dung eingekeilten Steinen wird die obere Lippe mittelst kystoskopischer Schere oder Messers oder galvanokaustisch durchtrennt; auch höher im Blasenteil des Ureters liegende Steine können nach Schlitzung der Harnleiterwand hervor- geholt werden.

Walther (24) empfiehlt bei eingekeilten Harnleitersteinen die Injektion von schwefelsaurem Papaverin (0,04) mittelst Ureterkatheter an die Stelle der Einklemmung, um hier eine Erschlaffung der Ureterwand und eine Erweiterung des Lumens zu bewirken und ein Durchgleiten des Steines zu ermöglichen.

Ureterzysten.

Herz (8) beschreibt einen Fall von Ureterzyste, die als zufälliger Sektions- befund nach Tod an Hirnblutung gefunden wurde. Von der rechten Niere gingen ohne Vorhandensein eines Nierenbeckens 4 je 2 cm lange Ureteren ab, die in die mannsfaustgrosse Zyste, deren Wandungen Ureterencharakter zeigten, über- gingen; aus der Zyste entsprang ein einfacher zur Blase ziehender Ureter. Die Niere hatte Pilzhutform und lag mehr quer, die Zyste lag im Retroperitoneal- raum. Links fehlte ebenfalls das Nierenbecken und 3 aus der Niere entspringende Ureteren vereinigten sich extrarenal zu einem gemeinsamen Ureter. Die Zyste wird nicht als Retentionszyste, sondern als auf angeborener Anomalie beruhend gedeutet.

Rüder (20) beschreibt eine enorme retroperitoneale zystische Geschwulst neben der Wirbelsäule bei einem 20jährigen Mädchen mit peritonitischen Reiz- erscheinungen. Die Operation bestand zunächst in teilweiser Entfernung der Ureterzyste mittelst Laparotomie, dann in Exstirpation der in eine Zyste um- gewandelten Niere mit dem Anfangsteil des Ureters.

Wolff (25) hebt als Ursache der zystischen Dilatation des vesikalen Ureter- endes ein peripher von der Zyste liegendes angeborenes oder erworbenes Hin- dernis hervor (Geschwulst, Stein usw.), und zwar besonders ein solches, das nur teilweise die Uretermündung verlegt, so dass ein Missverhältnis zwischen ab- und zufliessendem Harn entsteht. Als Hauptsymptome werden vermehrter Harndrang, Brennen bei der Harnentleerung und unregelmässige Harnentleerung infolge von Verlagerung der Zyste vor das Orificium internum der Blase genannt. Die Diagnose kann nur durch Kystoskopie gestellt werden, wobei Transparenz der Zystenwand und Konsistenz als wichtigste Unterscheidungsmerkmale von Tumoren hervorgehoben werden. Im Frühstadium, wenn die Zystenwand noch aus allen Schichten der Ureterwand gebildet wird, ist die Sectio alta auszuführen;

110 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

in späteren Stadien bei Uberdehnung der Zystenwand und Ersetzung der Mus- kulatur durch eine gefässarme Bindegewebsschicht, sind endovesikale Eingriffe geeignet, jedoch soll die Öffnung nicht grösser angelegt werden, als es für ein unbehindertes Ausfliessen des Harns unbedingt nötig ist, um die Ausbildung einer Insuffizienz des vesikalen Ureterendes zu verhüten. 2 Fälle, einer bei einer 30jährigen Frau und einer bei einem Mädchen, bei dem die Blasenstörungen seit dem 15. Lebensjahre bestanden, werden mitgeteilt.

Adrian (g. 9, 1) beschreibt einen Fall von angeborener Verengerung des linken Harnleiters mit intermittierender zystischer Erweiterung des Harnleiter- endes. Wegen schwerer eitriger Parenchymerkrankung der Niere wurde diese exstirpiert; es fand sich Pyonephrose mit hochgradig erweitertem Nierenbecken. Heilung.

Geschwülste.

v. Hofmann (9) beschreibt 2 Fälle von Papillomen des unteren Teiles des Ureters, in einem Falle ragte der Tumor in die Blase hinein vor. In beiden Fällen bestanden schwere, lebensbedrohende Blutungen. Als weiteres Symptom werden ziehende oder ausstrahlende Schmerzen in der Lendengegend erwähnt, jedoch können subjektive Beschwerden auch ganz fehlen. Ausserdem wird auf die Möglichkeit der Bildung einer Hydronephrose hingewiesen. Für die Diagnose ist die Kystoskopie nur dann ausschlaggebend, wenn der Tumor in die Blase vorragt; bei nicht zu starker Hämaturie wird man erkennen können, dass aus dem Ureter blutiger Harn ausgestossen wird. Wenn der Ureterkatheterismus gelingt, so kann die durch den Tumor bedingte Stenose vielleicht nachgewiesen werden können. Der Tumor kann aber auch zentralwärts bluten, so dass selbst das Nierenbecken mit Blut gefüllt sein kann. Bei sehr schwerer Blutung kann auch durch den Ureterkatheterismus die Diagnose nur ausnahmsweise gestellt werden. Auch die operative Blosslegung der Niere bringt dabei nicht immer Klarheit.

Spiess (23) beschreibt 2 Fälle von Tumoren des Ureters, ein gutartiges Papillom und ein solides Karzinom, letzteres mit zahlreichen Metastasen in die nähere und weitere Umgebung, in Blasenwand und Lungen auf dem Lymph- gefässwege.

v. Capellen (2) beschreibt ein 3 cm grosses Karzinom des Ureters, das zur Stenose des Ureters führte. Der Ureter wurde bei der 8 Monate vorher an Pyonephrose nephrektomierten Frau wegen fortdauernder Eiterung aus dem Ureter exstirpiert.

Ureterchirurgie.

Furniss (6) glaubt, dass die meisten postoperativen Ureterfisteln durch temporäre Abklemmung des Ureters entstehen. Inkomplette Verletzungen des Ureters neigen zur Spontanheilung, jedoch darf nach 4 monatigem Bestande auf eine solche nicht mehr gerechnet werden. Nach vollständiger Durchtrennung ist Spontanheilung viel seltener und die Gefahr einer Stenose mit Rückstauung und Infektion der Niere gegeben. Furniss verwirft die vaginale Operation und bevorzugt die abdominale extraperitoneale Einpflanzung in die Blase jedoch nur, wenn keine oder nur geringgradige Infektion besteht und die Funktion der Niere wenig geschädigt ist. Bei Infektion und stärkerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion ist die Nephrektomie als weniger gefährlicher Eingriff vorzu- ziehen. Bei inkompletten Fisteln kann, wenn Infektion und Funktionsschädigung nicht vorhanden sind, mit der Operation 3 Monate gewartet werden, bei kom- pletten und abdominalen Fisteln 2 Monate. 6 Fälle wurden mitgeteilt, davon 4 operierte; in einem Falle wurden die beiden Ureteren mit Erfolg in die Blase (transperitoneal) eingepflanzt; in einem Falle kam es zur Fistelbildung, obwohl der Ureter nur 5 Minuten lang mit der Klemme gefasst worden war.

Harnleiter. 111

In der Diskussion teilt Sanes einen Fall mit, bei welchem bei dem Ver- suche, von der Scheide aus den verletzten Ureter zu katheterisieren, die Art. uterina verletzt wurde und die Blutung eine abdominale Ureter-Cystotomie er- forderlich machte.

Schäfer (21) erklärt bei Ureterverletzungen im untersten Abschnitt die Neueinpflanzung in die Blase für angezeigt. Die Ausführung besteht darin, dass die Blase hochgezogen und am seitlichen Peritoneum fixiert wird; dann wird die Blasenwand mit einer durch die Harnröhre eingeführten Kornzange durchstossen und durch die Öffnung der mit zwei Seidenzügeln versehene renale Ureterstumpf 1—1,5 cm weit in die Blase hineingezogen; dann folgt die Naht des Ureters an das Blasenperitoneum mit feinen, nur die oberflächlichen Schichten fassenden Catgutnähten und eine weitere, manschettenartig, den Ureter muff- artig umhüllende Naht der Blasenwand über den Ureter. Die Nachbehandlung besteht für 10—12 Tage in Dauerkatheter. Acht Fälle wurden in dieser Weise erfolgreich operiert; in einem neunten entwickelte sich eine Ureterscheidenfistel und die Niere wurde wegen Schüttelfrösten exstirpiert. In einem Falle von vaginaler Ureterimplantation nach vaginaler Totalexstirpation kam es zu einer Nekrose eines 3 cm langen Ureterstiickes. Die intraperitoneale Implantation eignet sich nur bei Fällen von nichtinfizierter Niere, und zwar muss sie bald ausgeführt werden, bevor es zu einer Infektion des Nierenbeckens kommt. Bei manifester eitriger Pyelitis ist die Nephrektomie vorzuziehen (4 Fälle).

Bei hohen Ureterverletzungen ist die Ausschaltung der Niere zu empfehlen, da die Nahtmethoden selten von Erfolg und schwierig auszuführen sind und die Einpflanzung in Haut und Darm grosse Nachteile bringt. Der Ureter wird zu- erst einfach, dann unter Umschlagung des unterbundenen Endes nochmals mit diesem zusammengeknotet und die Unterbindungsstelle wird im Bauchfellschlitz versenkt. In allen 8 Fällen, in welchen diese Art der Unterbindung ausgeführt wurde, war sie erfolgreich, während die in zwei Fällen ausgeführte einfache Kno- tung nicht hielt und die Nephrektomie erforderlich wurde. Harnaustritt in die Bauchhöhle und peritonitische Erscheinungen erfordern die möglichst früh- zeitige Relaparotomie, das Austupfen des ausgetretenen Harns und gegebenen- falls die Nephrektomie.

Schliesslich wurden 3 Fälle von Unterbindung beider Ureteren bzw. von Durch- trennung des einen Ureters und Unterbindung des anderen bei der Operation von Beckengeschwülsten mitgeteilt. In zwei Fällen kam es trotz Relaparotomie und Implantation des einen Ureters in die Blase zum Exitus, im dritten Falle kam es nach Lösung der einen Ligatur und Implantation des anderen Ureters in die Blase zum Wiedereintreten der Harnsekretion und zur Heilung. Zur Unter- scheidung zwischen Ligierung beider Ureteren und reflektorischer Anurie ist der Ureterenkatheterismus notwendig und bei festgestellter beiderseitiger Unter- bindung ist möglichst bald die Relaparotomie und die Wiedereröffnung der Harn- wege auszuführen.

Johnsen (10) empfiehlt nach Durchschneidung des Ureters bei Becken- operationen die End-zu-End-Vernähung der Ureterenden über einem eingeführten Glasstäbchen, nachdem die beiden Enden mobilisiert und sowohl renal wie vesikal eine provisorische Ligatur angelegt worden ist. Das Glasstäbchen wird schliess- lich durch eine Längsinzision über dem Ende desselben entfernt oder es wird herausgenommen, bevor die angelegten Nähte geknotet werden. Als Vorzüge des Verfahrens werden hervorgehoben: sichere anatomische Übersicht über beide Enden des Ureters, Unmöglichkeit, bei der Naht die Schleimhaut mitzufassen, Möglichkeit der Vernähung auch bei kleinstem vesikalen Ureterstumpf, räumliche Übersicht und leichte Arbeit unter Wegfallen jeder Assistenz bei der Naht, end- lich verblüffende Einfachheit der Naht selbst auf fester Glasstabunterlage.

Peek (16) schlägt vor, bei Harnstauung durch Knickung des Ureters in- folge Senkung des hinteren Teils des Nierenbeckens des Nierenbecken durch

112 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Exzision eines Stückes zu verkleinern und für die nächsten 24 Stunden einen Ureter-Dauerkatheter einzulegen. Ebenso wird nach Fixation der beweglichen Niere die Einlegung einer Ureter-Dauerkatheters empfohlen.

Legueu (12) veröftentlicht einen Fall von erfolgreicher venöser Auto- plastik des Ureters bei Ureterruptur.

Fleischhauer (3) beschreibt einen Fall, in welchem nach Radikalopera- tion eines sehr fortgeschrittenen Portiokarzinoms und alter entzündlicher Adnex- tumoren der rechte Ureter so durchschnitten wurde, dass eine Implantation in die Blase nur unter ziemlicher Spannung möglich gewesen wäre. Es wurde daher die Nierenausschaltung mittelst doppelter Ureterknotung und Catgut- unterbindung des proximalen Endes ausgeführt und das Ureterende mittelst des hinteren Blattes des Lig. latum möglichst zu umhüllen gesucht. Die Heilung erfolgte ohne Störung, die Harnsekretion erhielt sich auf genügender Höhe, spontane und Druckschmerzen in der ausgeschalteten Niere traten nicht auf, und nach 60 Tagen war eine Vergrösserung der Niere nicht aufgetreten. Die Ureterknotung wird für die Ausschaltung der Niere als beste Methode empfohlen, jedoch ist sie bei bestehender Infektion wegen Gefahr der Pyonephrose undurch- führbar. Von den zwei Möglichkeiten des Schicksals der ausgeschalteten Niere primäre Atrophie oder Bildung eines mehr weniger grossen Hydronephrosen- sackes mit sekundärer Atrophie des sezernierenden Parenchyms oder dauern- der Volumvergrösserung des Gesamtorganes entscheidet sich Fleischhauer für den letzteren Ausgang.

In einem Nachtrag erwähnt Fleischhauer (4) als Beweis für die Leistungs- fähigkeit der Ureterknotung den Fall von Ebeler, in welchem bei der Sektion der 36 Stunden nach der Operation Gestorbenen der Knoten völlig undurch- gängig gefunden wurde.

f) Harngenitalfisteln.

l. *v. Franqué, O., Zur Trendelenburgschen Operation der Blasenscheidenfistel. Zeit- schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 436.

2. *— Sectio caesarea nach Trendelenburgscher Operation der Blasenscheidenfistel. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 697.

3. Furniss, Fünf Fälle von Ureterfisteln. New York Ac. of Med., Abt. f. Geb. u. Gyn. Sitzg. v. 26. Okt. 1915. Med. Record. New York. 8. April.

4. *Halban, J., Blasenscheidenfistel bei Blasenkarzinom. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 14. März. Centralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 312.

5. *Mayo, Repair of small vesicovaginal fistula. Annals of Surg. Nr. 1. Ref. Zentral- blatt f. Chir. Bd. 43. p. 754.

6. Rhomberg, Pessar. Verein. d. Ärzte Kärntens. Sitzg. v. 2. Sept. 1915. Wien. med. Wochenschr. Bd. 66. p. 32. (Blasenscheidenfistel durch 13 Jahre liegendes Holz- pessar.)

7. *Rüder, W., Bericht über 5 geheilte Fälle von vollkommener Uterusruptur mit Austritt von Kind und Plazenta in die freie Bauchhöhle. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 1005.

8. *Sippel, A., Zur Trendelenburgschen Operation der Blasenscheidenfistel. Zentral- blatt $. Gyn. Bd. 40. p. 564.

9. *Sfickel, Abdominelle Ureterimplantation wegen Blasenscheidenfistel. Ges. f. Geb. u. “Gyn. Berlin. Sitzg. v. 25. Febr. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. p. 340.

.10. Tosetti, P., Über Spontanheilung einer Uretercervixfistel, entstanden nach Ent-

bindung mittelst hoher Zange nach operativer Eröffnung einer grossen Urinefiltration.

Inaug.-Diss. Bonn.

ll. *Townsend, W. W., Über die Dilatation bei Ureterfisteln. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 21. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 374.

A

Harngenitalfisteln. 113

Blasenscheidenfisteln.

Halban (4) beschreibt bei einer 49jährigen Frau ein primäres Blasen- karzinom am Blasenboden mit Durchbruch nach der Scheide, in welchem mit Ausnahme einer geringen, rasch zu beseitigenden Blasenreizung 1 Jahr vor dem Durchbruch bis zum Eintritt der Inkontinenz keine Blasenbeschwerden vor- handen waren.

Stickel (9) beschreibt einen Fall von Blasenscheidenfistel, die nach Zangen- versuch und nach schliesslicher Beendigung der Geburt mittelst Perforation entstanden war. Nach erfolglos gebliebener vaginaler Operation wurde die La- parotomie (Faszienquerschnitt) ausgeführt und rach Durchtrennung des Peri- toneums vom Uterus zur Blase der linke Blasenzipfel samt Uretermündung von der Scheide abpräpariert und der Ureter bis zur Kreuzungsstelle mit den Iliakal- gefässen freigelegt. Der Scheidendefekt wurde mit Catgutnähten geschlossen, und, da der Blasendefekt die Uretermündung zu Dreivierteln hufeisenförmig umgab, wurde der Ureter dicht oberhalb der Einmündung in der Blase durch- trennt, der Blasendefekt unter Überdeckung der Uretermündung geschlossen und der Ureter etwas weiter nach oben, hinten und median nach der Methode von Franz neu eingepflanzt. Es erfolgte Heilung mit guter Funktion des ein- gepflanzten Ureters

Mayo (5) schlägt vor, kleine Blasenscheidenfisteln in der Weise zu schliessen, dass die Scheidenschleimhaut in der Umgebung von 1 Zoll umschnitten und bis auf !/, Zoll gegen die Fistel zu abpräpariert wird. Hierauf soll die gestielte Nadel durch die Harnröhre in die Blase und durch die Fistel nach aussen eingeführt und zu beiden Seiten durch den abgelösten Schleimhautlappen durchgeführt und die Fadenenden durch die Harnröhre wieder nach aussen geleitet werden, so dass das Schleimhautstück durch Zug durch die Fistel in die Blase einge- stülpt wird. Nun wird die Fistel von der Scheide aus durch Tabakbeutelnaht geschlossen. Die Zugnaht schneidet nach einiger Zeit von selbst durch und wird durch Zug entfernt. Für 8 Tage wird ein Dauerkatheter angelegt.

Sippel(9) schildert an der Hand eines Falles, in welchem eine nach Geburt bei plattem Becken entstandene, hochfixierte und von unten nicht zugängliche Blasencervixfistel vergeblich durch Trendelenburgsche Operation zu schliessen versucht worden war, die dieser Operation entgegenstehenden Schwierigkeiten, die in der Dicke des Paniculus und der dadurch vergrösserten Entfernung von der Bauchblasenwunde, in der Beschaffenheit des Cavum Retzii und der davon abhängigen extraperitonealen Evolutionsfähigkeit und Zugänglichkeit der Blase und endlich in Grösse, Sitz und Fixation der Fistel selbst bestehen. Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, wird vorgeschlagen, nach Eröffnung der Blase mittelst einer von oben durch die Fistel hindurchgeführten Sonde einen starken Metallfaden durch Scheide ‘und Blase zu ziehen, an dessen unterm Ende eine Bleikugel befestigt ist, die durch Zug mit dem Faden von unten gegen die Fistel angepresst wird und diese hebt, entfaltet und fixiert, so dass die Anfrischung oder statt derselben die Lippenspaltung der Fistel und die Anlegung der Naht wesentlich erleichtert wird. Die Bauchblasenwurde soll geschlossen werden, und zwar soll durch sorgfältige Schichtennaht eine Bruchbildung verhindert werden. Sippel hält demnach an der Berechtigung der Trendelenburgschen Operation fest, glaubt aber, dass unter Benützung der tiefen Scheidendamm- inzisionen auch bisher für unzugänglich gehaltene Fisteln auf vaginalem Wege zugänglich gemacht werden können. l

v. Franque (l) verteidigt die Trendelenburgsche Operation der Blasen- scheidenfisteln gegenüber den besonders von Fritsch gegen diese Methode erhobenen Vorwürfen. und tritt bei von der Scheide aus wegen ausgedehnter Narbenbildung und Narbenfixation am Schambein unzugänglichen Fisteln. für die Operation von der Blase aus ein, wenn er auch einräumt, dass durch die Aus-

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 8

114 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

bildung neuerer Methoden (Küstner-Wolkowitsch, Freund, Fritsch und Schauta, Wölfler und Follet) eine grössere Zahl früher unzugänglicher Fisteln nun von der Scheide aus zugänglicher gemacht worden sind. Unter Mitteilung eines mit Erfolg operierten Falles von Blasenscheidenfistel, die nach Zangen- entbindung (angeblich 20 maliges Anlegen der Zange) und direkte Verletzung der Blase bei der Entbindung entstanden war und bei der bereits ein 4maliger Operationsversuch auf vaginalem Wege vergeblich geblieben war, betont v. Fran- que die Zugänglichkeit der Fistel von der Blase aus bei starker Beckenhoch- lagerung trotz des Sitzes der am Schambein fixierten Fistel an der tiefsten Stelle der Blase, so dass selbst eine Spaltung des Fistelrandes im ganzen Umfang aus- geführt und von oben her die Scheide mit versenkter Catgutnaht und darüber Blasenöffnung linear vereinigt werden konnte. Die ausgedehnten von unten her die Zugänglichkeit verhindernden und die Blase fixierenden Narbenmassen erwiesen sich bei der Operation von oben viel weniger störend und durch die Spaltung des Fistelrandes von oben konnte eine Mobilisation der Blase erzielt werden, welche die Nahtvereinigung ohne jede Spannung ermöglichte. Die Ureterenmündungen sind bei der Anfrischung leichter zu vermeiden, nachträg- liche Steinbildung wird durch ausschliessliche Verwendung von Catgut vermieden, Bauchdeckenfistel und Bruchbildung sind durch Unterlassung der abdominellen Blasendrainage und durch direkte Blasennaht zu verhüten, auch die Drainage des Cavum Retzii wird für überflüssig erklärt. In dem operierten Fall wurde voll- ständige Kontinenz und Wohlbefinden erzielt, sowie beschwerdelose Ausführ- barkeit der Kohabitation. Nach einer späteren Mitteilung (2) wurde bei der nächstfolgenden Geburt, um ein lebendes Kind zu erzielen und den Wiederauf- bruch der Operationsnarbe zu verhüten, die Sectio caesarea ausgeführt.

Ureterscheidenfisteln.

Rüder (7) beschreibt einen Fall von Ureterscheidenfistel nach totaler abdominaler Uterusexstirpation wegen Uterusruptur, mit anfänglichem Harn- abgang durch die Laparotomiewunde, später nur mehr durch die Scheide, und schliesslich mit spontaner Heilung. Der Ureter wurde bei der kystoskopischen Kontrolle normal funktionierend gefunden. In einem weiteren Falle von Uterus- ruptur und abdominaler Exstirpation kam es wohl infolge Verletzung der Blase zu Harnabgang aus der Laparotomiewunde und aus der Scheide, der ebenfalls spontan aufhörte.

Townsend (11) empfiehlt bei Ureterfisteln die Dilatation des vesikalen Ureterstücks von der Blase aus, nach der er in mehreren Fällen Spontanheilung beobachtete.

g) Chirurgische Erkrankungen der Nieren.

l. *Backmann, E. L., Einige Versuche über das Verhalten des Blutdrucks nach Nieren- entfernung und Nierenverkleinerung. Upsala Läkarefören. Förhandl. Bd. 22. p. 271. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 344.

2. Eisendraht, D. N., Reflexileus renalen Ursprungs. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 22. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 914.

3. *Karsner, H. T., H. A. Bunker und G. P. Grabfield, A note on the immediate effects of reduction of kidney substance. Journ. of experim. Med. 1915. p. 544. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 535.

4. *Leschke, E., Untersuchungen über den Mechanismus der Harnabsonderung in der

Niere. Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 81. Heft 1/2.

*Liek, E., Die arteriellen Kollateralbahnen der Nieren. Virchows Arch. Bd. 220.

Heft 3.

6. *Tugendreich, G.. Zur Kenntnis der Nierensckretion beim Säugling. Arch. f. Kin- derheilkunde. Bd. 65. Heft 5/6.

at

Chirurgische Erkrankungen der Nieren, 115

Liek (5) stellte fest, dass beim Hunde die Niere über ausgiebige Kollateral- bahnen (teils Untergefässe, teils eine grosse Zahl von kleinen aus der Aorta gegen Fettkapsel und Hilus ziehende Gefässe) verfügt, die schon 12 Stunden nach Unterbindung der Hauptgefässe imstande sind, die Füllung der Nieren- gefässe zu bewirken. Die Nierenarterie stellt demnach höchstens im funktionellen, nicht aber im streng anatomischen Sinn eine Endarterie dar.

Leschke (4) kommt nach eingehenden Untersuchungen über die Harn- ausscheidung in der Niere zu dem Ergebnisse, dass die Glomeruli das Wasser in physiologischer Lösung absondern, dass aber die normalen Harnbestandteile (Harnstoff, Harnsäure, Chloride, Phosphate, Purine) im wesentlichen durch das spezifisch sezernierende Epithel der gewundenen Harnkanälchen und zwar auch bei starker Mehrbelastnng der Niere abgesondert werden. Körper- fremde Stoffe, auch der grösste Teil der einverleibten Farbstoffe, werden eben- falls von den Harnkanälchen ausgeschieden. Dadurch erhält die alte Bow- mansche Theorie eine neue Stütze.

Tugendreich (6) beobachtete an einem Säugling mit Ectopia vesicae, dass die rechte Niere mehr Harn absonderte als die linke, dass der Schlaf die Harnabsonderung verminderte und dass bei Tag mehr Harn abgesondert wurde als bei Nacht.

Eisendraht (2) erklärt den bei Nieren- oder Uretererkrankungen zu- weilen auftretenden Ileus durch den nervösen Zusammenhang der Nervi vagi und splanchnici, die Zweige an den Darm wie an Nieren und Ureteren abgeben. Dieser Reflexileus wurde von Eisendraht besonders bei Nierensteinen oder Blutungen in Nierentumoren beobachtet.

Karsner, Bunker und Grabfiold (3) fanden nach Entfernung einer Niere eine nur ganz vorübergehende Anhäufung von Reststickstoff im Blute, ebenso wenn auch von den anderen Nieren noch ein Teil entfernt wird. Nach Entfernung beider Nieren steigt der Reststickstoff sofort und unaufhaltsam bis zum Tode an.

Backmann (1) beobachtete bei Versuchstieren nach Nephrektomie und nach Nierenverkleinerung eine deutliche, rasch einsetzende und mehrere Tage dauernde Blutdrucksteigerung.

2. Diagnostik.

l. *Alessandri, R., Nefrectomia nelle lesioni renali bilaterali; funzione del rene super- stite. Fol. Urol. Bd. 9. Nr. 3.

la. Bang, J., Methoden zur Mikrobestimmung einiger Blutbestandteile. Wiesbaden, Bergmann. (Beschreibt u. a. die Bestimmung des Reststickstoffs im Blut.)

2. *Barker, L. F. und F. J. Smith, Funktionsprüfung der Niere bei orthostatischer Albuminurie. Amer. Journ. of Med. Sciences. Jan. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 225.

3. *Bijnen, A., Renorenale Reflexe. Tijdschr. v. Geneesk. 11. März. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 490.

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6. Brotherhood, J. S., Ein einfaches Kolorimeter zum Gebrauch bei der Phenolsulfon- phthaleinprobe zur Nierenfunktionspriifung. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 21. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 637. (Empfehlung eines einfachen Apparates zur Vergleichung der erhaltenen Färbung mit Testflüssigkeiten.)

7. *Brown, P. K. und W. T. Cummins, Uber die Ursache der chronischen Nieren- entzündung und die Phenolsulfonephthaleinprobe. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 11. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 883.

8. *Cameron, D. F., Variations in renal function dependant. on surgical procedures. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 23 ff. Ref. Med. Klin. Bd. 12. p. 1035.

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Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

*Cumston, Ch. G., Die Indigokarminprobe. New York Med. Journ. Bd. 102. Nr. 20. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 416.

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Edgeworth, F. H., On transient renal congestion. Lancet 1915. 10. Juli. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 525. (4 Fälle von Erythrozyten im Harn und ver- minderter Harnmenge nach Kälteeinwirkung oder starken Anstrengungen.)

*Fahr, Th., Zur Frage der Nebenwirkungen bei der Pyelographie. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 137.

*Feigl, Zum gegenwärtigen Stand der chemischen Blutuntersuchung. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. v. 2. Mai. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 732. *Günzburg, Prüfung der Nierenfunktion mit körpereigenen Stoffen. Ärztl. Verein Frankfurt a. M. Sitzg. v. 15. Nov. 1915. Münch. med. Wochenschr. Bd. 82. p. 241. v. Horvath, B. und H. Kadletz, Einige Versuche zur quantitativen Harnstoffbe- stimmung mit Urease im Urin. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 414. (Die vorläufigen Versuche haben ganz gute, für klinische Zwecke brauchbare Resultate ergeben.)

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Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 117

32. *Tileston, W. und C. W. Confort, The total non-protein nitrogen and the urea of the blood in health and in disease. Arch. of intern. Med. 1914. Nov. Ref. Zentral- blatt f. inn. Med. Bd. 37. p. 533.

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36. *Young, E. L., Ein neues Präparat zur Pyelographie. Boston Med. and Surg. Journ. 1915. Nr. 15.

37. Zondek, Funktion der hämorrhagischen Nierenentzündung von Kriegsteilnehmern. Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 83. Heft 3/4. (Fand in funktioneller Hinsicht kaum wesent- liche Eigentümlichkeiten gegen Nephritiden ähnlicher Art.)

Langstroth (20) erklärt die diagnostische Bedeutung der hyperalgetischen Zonen Heads nur bei Nierenkrankheiten etwas grösser als bei Erkrankungen anderer innerer Organe.

Kolopp te 2, 4) erwähnt als Begleiterscheinungen von seiten der Haut bei aus versprengten Nebennierenkeimen hervorgegangenen Nierentumoren (Hypernephromen) fleckförmige Hautpigmentationen und multiple Hautfibrome, ferner bei tuberöser Sklerose das Adenoma sebaceum.

Bookman (4) hebt hervor, dass bei Drehung und Lageveränderung der Niere die Kompression des Thorax schmerzhaft ist, aber der Schmerz ist diffuser als bei Gallenblasenerkrankung.

Alessandri (l) erklärt bei Erkrankung beider Nieren die funktionelle Prüfung vor der Operation für äusserst wichtig, aber auch die funktionelle Prü- fung nach der Operation. Die Prüfung vor der Operation muss sowohl in Fällen einseitiger als auch bei doppelseitiger Erkrankung ausgeführt werden und die Indikation zur Nephrektomie ist streng an die mit Ureterenkatheterismus er- zielten Resultate gebunden, da jede funktionelle Prüfung beider Nieren ein- fach eine Orientierungsuntersuchung darstellt. Während des Ureterenkathete- rismus kann die funktionelle Prüfung mit Nutzen durch Intensifizierung der spontanen Ausscheidungen ausgeführt werden; die durch die Urea verursachte Ausscheidung ist vielleicht mehr direkt an die Verhältnisse der Nierenfunktion gebunden als jene durch das Wasser verursachte. In 5 Fällen von Nephrektomie wegen. beiderseitiger Nierenerkrankung, die zu verschiedenen Zeiten mit der einen oder mit beiden Methoden nach der Operation gewonnen worden sind, waren die Resultate untereinander bedeutend verschieden. In 2 Fällen, bei denen die einzige Niere auch eine Nephrotomie überstanden hatte, schien es nicht, dass an diese eine weitere schwere funktionelle Störung sich angeschlossen hätte. Die funktionelle Prüfung der wegen doppelseitiger Erkrankung Nephrek- tomierten spricht zugunsten des Eingriffes unter diesen Verhältnissen; tatsäch- lich kann in den Fällen, in denen im Augenblick der Nephrektomie wegen doppel- seitiger Erkrankung eine grosse Verschiedenheit der funktionellen Werte beider Nieren besteht, die zurückgebliebene Niere, auch wenn erkrankt, lange Zeit eine hohe Funktionsfähigkeit behalten, oder sie kann infolge einer vorschreiten- den Ausdehnung des Erkrankungsherdes allmählich ihren funktionellen Wert verlieren. Aber dieses Verhältnis kann noch large Zeit hindurch das Leben nicht gefährden, da es doch nicht ganz dem der Brightschen Krankheit im wahren Sinne des Wortes entspricht.

Posner (25) suchte die Oberflächenspannung des Harns, d. h. die Tropfengrösse, die er mittelst des J. Traubeschen Viskostagonometers bestimmte, für die Nierendiagnostik zu verwerten. Der normale Harn besitzt eine geringere

118 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Oberflachenspannung (also eine grössere Tropfenzahl) auf 1 ccm als das Wasser. Besonders fand sich bei Ikterus und Hamaturie die Oberflachenspannung erniedrigt. Des weiteren wurde festgestellt, dass die Erhöhung der Menge der Kolloide, also die Erhöhung der Viskosität die Oberflaichenspannung erniedrigt. Da durch die Erhöhung der Viskosität die Tropfenzahl in einem gegebenen Raume ver- mehrt, also die Oberfläche aller Tropfen vergrössert wird, so werden sich die kolloiden Massen um so leichter mit den gerade vorhandenen Kristalloiden durch- tränken und es gewinnt daher die Einwirkung der Oberflächenspannung Be- deutung für die Steinbildung und für die Bildung von Gerinnseln und Zylin- dern. Durch Alkalizufuhr wird die Viskosität verringert und die Oberflachen- spannung steigt, so dass sich dadurch die günstige Einwirkung der Mireral- wässer auf die Steinbildung erklärt.

Cameron (8) erklärt die Bestimmung des Blutharnstoffs für von grösster Wichtigkeit für beginnender Urämie. Nach Operationen in Narkose, besonders nach solchen am Nierensystem und bei Kranken mit an sich herab- gesetzter Nierenfunktion findet sich häufig eine Herabsetzung des Blutharn- stoffs. Eine Gruppe von Kranken zeigte bei geringer Phenolphthalein-Aus- scheidung normale Blutharnstoffkonzentration.

Die Wichtigkeit der Untersuchung des Reststickstoffgehalts des Blutes fiir die Diagnose der Nephritis wird von Fahr und Knaack in der Dis- kussion zu einem Vortrage von Feigl (14) über die chemische Untersuchung des Blutes hervorgehoben.

Myers (23) bezeichnet Ansteigen des Reststickstoffs im Blute auf über 60 mg und des Harnstoffs auf über 40 mg als Zeichen hochgradiger Niereninsuf- fizienz. Kreatininmengen von 3—5 mg sind prognostisch sehr ungünstig und deuten auf baldigen Exitus.

Scheel (28) erklärt die Bestimmung des Reststickstoffs im Blut für die beste klinische Probe zur Feststellung der Ausscheidungsfähigkeit der Nieren.

Tileston und Comfort (32) fanden bei Gesunden den Reststickstoff zu 22,9—22 mg, den Harnstickstoff zu 12—14 mg in 100 cem Blut im nüchternen Zustand, nach einer vollen gemischten Mahlzeit aber Steigerung um 4,7 bzw. 2,5 mg. Bei Nephritis ohne Urämie farden sich normale oder mässig erhöhte Werte, bei Urämie dagegen beträchtliche Erhöhung. Die Pherolsulphophthaleinprobe ergab keine genaue Übereinstimmung mit der Bestimmung des Reststickstoffs und Harnstickstoffs im Blute. Die Bestimmung des Reststickstoffs ist von hohem Werte für die Diagnose der Urämie und von hohem diagnostischen Werte bei Nephritis. Bei Eklampsie ergab sich keinerlei Zurückhaltung von Stick- stoffwechselendprodukten.

Underhill (34) bezeichnet 0,60 g Harnstoff als obere Grenze des normalen Harnstoffgehaltes im Blute. Eine Erhöhung über 0,60 bedeutet Harnstoff- retention. jedoch braucht eine solche nicht einzutreten selbst bei Funktions- schädigung eines grossen Teils der Nieren. solange noch ein funktionstüchtiger Rest von Nierensubstanz vorhanden ist und nicht eine übermässige Zufuhr von stickstoffhaltiger Nahrung oder ein lebhafter Zerfall von Proteinstoffen infolge einer anderen Krankheit hinzutritt.

Nach Klinkerts (18) Untersuchungen reicht die Bestimmurg der Am- bardschen Konstante für die Bewertung der Nierenfunktion vollständig aus; höhere Zahlen als 0,093 sind verdächtig für ungenügendes Harnstoffeusschei- dungsvermögen.

Mc Lean (21) stellt zur Bestimmung der Nierenfunktion auf Grund des Ambardschen Harnstoffkoeffizienten einen Harnstoffauscheidungsquotienten auf, der unabhängig von der Höhe der Stickstoffzufuhr bestimmt werden kann und die Wurzel aus dem Produkt der Harnstoffkonzentration im Harn, einer Konstanten Körpergewicht und dem Blutharnstoff beträgt. Der Kranke erhält

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 119

200 ccm Wasser, um die Harnentleerung in Gang zu bringen, nach 1 Stunde wird die Blase entleert; nach weiteren 36 Minuten (keine Nahrungsaufnahme) werden. 10 cem Blut entnommen, nach weiteren 36 Minuten der Harn entleert; der Harnstoff wird nach Spaltung desselben im NH, urd CO, mittelst des Enzyms der Soja-Bohne aus dem NH,-Wert berechret. Bei dauernd niedrigem Quo- tienten ist die Prognose ernst zu stellen.

Nach den Untersuchungen von v. Studzinski (31) hat die Bestimmung der Ambardschen Konstante nur bei initialen Nephritiden mit Retention der Stickstoff-Stoffwechselprodukte im Blute Aussicht auf Erfolg; die Grösse der Konstante liefert hier geniigende Anhaltspunkte zur Beurteilung des Grades der Nierenaffektion. Nicht selten wird jedoch auf Grund der Ambardschen Konstante Nephritis dort diagnostiziert, wo sie nicht vorhanden ist, anderer- seits misslingt bisweilen bei bestehender Nephritis die Erkennung nicht nur von Form und Entwicklungsgrad, sondern auch des Vorhandenseins von Nephritis.

Mosenthal (22) prüfte in Abständen von 2 Stunden nach der Hedinger- Schlayerschen Probemahlzeit das spezifische Gewicht, die Salz-, Stickstoff- und Wasserausscheidung im Harn und fand, dass bei pathologischer Nieren- funktion zuerst eine Änderurg im Nachtharn auftritt, indem die Menge ver- mehrt, das spezifische Gewicht und die Stickstoffausscheidung herabgesetzt ist. Bei schwerer chronischer Nephritis besteht niedriges, aber fixiertes spezifisches Gewicht, Verminderung der Salz- und Stickstoffausscheidung und Neigung zu Polyurie; ähnlich ist das Verhalten bisweilen bei Cystitis, Pyelitis und Nieren- zysten. Bei parenchymatöser Nephritis schwanken die Werte sehr, geben aber dabei stets ein Bild der Nierenfunktion. Die Hedinger-Schlayersche Probe- mahlzeit erwies sich als bewährtes Mittel zur Prüfung der Nierenfunktion.

Wechselmann (35) betont, dass ‚die intravenöse Milchzuckerinjektion nach Schlayer das beste Bild über das Funktionieren des Glomerularappa- rates gibt.

Krotoszyner und Hartmann (19) erklären die Bestimmung des Blut- gefrierpunktes für schwieriger, aber für diagnostisch feiner als die Blutharnstoff- bestimmung. In der Diskussion empfiehlt Cecil in erster Reihe die Phenol- sulphonphthaleinprobe und Stevens hebt die Notwendigkeit gleichzeitiger Vor- nahme von Sekretions- und Retentionsproben hervor.

Rosenberg (27) fand, dass Hyperindikanämie leichteren Grades sich als Gradmesser der Niereninsuffizienz nicht verwerten lässt; die Grenze, von der ab die Hyperindikanämie unbedingt für Niereninsuffizienz spricht, liegt etwa an dem Punkt, wo sich das Blutindikan mit der Obermeyer-Tschert- koffschen Methode wachrufen lässt, so dass diese Methode zum Nachweis des Blutindikans zwecks Feststellung der Niereninsuffizienz zu empfehlen ist.

Detroiter und Griffith (10) heben die Verlässigkeit der Kreatinin- probe für die Prüfurg der Nierenfunktion gegenüber allen Prüfungen mit körper- fremden Stoffen hervor. Am 1. Tage wird der Kreatiningehalt in der 6stiindigen Harnmenge bestimmt, am 2. Tage wird 1,5 Kreatinin innerlich oder 1,0 subkutan gegeben und der Kreatiningehalt alle 6 Stunden bestimmt. Bei Gesunden steigt die Kreatininausscheidung in den ersten 6 Stunden stark an urd ist nach 24 Stun- den beendigt, bei gestörter Funktion ist der Anstieg weniger hoch und rasch und die Ausscheidung dauert länger. Die Bestimmung geschieht auf kolorimetri- echem Wege.

Günzburg (15) hebt den Wert der von Monakowschen Methode hervor und betont die Stickstoffretention als Folge von Erkrankung der Glomernli urd die Kochsalzretention als Folge von Erkrankurg der Tubuli contorti.

Treupel (33) kommt nach Beobachtungen an experimentell erzeugter Nephritis zu dem Schluss, dass der Nierenfunktionsprifung mit körpereigenen Substanzen trotz grösserer technischer Schwierigkeiten gegenüber der Prüfung mit körperfremden Substanzen der Vorzug zu geben ist.

120 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

In der Aussprache nennt v. Norden als die wichtigsten Funktionsbestim- mungsmethoden die Jodprobe, die Wasserprobe, die Kochsalzbelastung, die Harnstoffbelastung und die Reststickstoffbestimmung im Blut. Die Phloridzin- probe wird besonders bei einseitiger Erkrankung für den getrennten Nierenharn als wichtig hervorgehoben.

Nach den Untersuchurgen von Jones (17) und von Robertson, Klauder und Longacker (26) zeigt die Ausscheidung von Phenolsulphophthalein am besten die Funktiorsfähigkeit der Nieren an, da sowohl bei chronischer dif- fuser als bei interstitieller Nephritis die Farbstoffausscheidung wesentlich ver- langsamt ist.

Dietsch (11) fand, dass das Phenolsulphophthalein von gesunden Nieren in der ersten Stunde nach intramuskulärer Einverleibung zu 43—70, in der zweiten zu 12—25°/, ausgeschieden. wird und dass die erste Ausscheidung in der 5. bis 11. Minute beginnt. Bei erkrankten Nieren entspricht die Herabsetzung der Ausscheidung der Schwere der Erkrankung.

Brown und Cummins (7) fanden bei interstitieller Nephritis fast stets einen Parallelismus zwischen klinischem Befund und Farbstoffausscheidung nach Phenolsulphophthaleinausscheidung. Bei einer akuten Nephritis werden in 2 Stunden 56°/, des Farbstoffs ausgeschieden. Bei einer chronisch-parenchyma- tösen Nephritis hob sich nach der Dekapsulation in 2 Wochen. die Farbstoffaus- scheidung, welche durchschnittlich bei parerchymatöser Nephritis 35—40°/, (gegen 51°/, bei Nierengesunden) beträgt, von 10 auf 32°/,.

Backer und Smith (2) fanden bei orthostatischer Albuminurie die Aus- scheidung von Phenolsulfophthalein und Laktose im Stehen etwas geringer als im Liegen und erklären die Pvelographie als wertvolles diagnostisches Mittel. wobei sich bisweilen als Ursache der orthostatischen Albuminurie Kollaps urd Abknickung der Ureteren erweisen.

v. Noorden (24) erklärt die Phloridzinprobe, wo es sich um ein- seitige Störungen handelt, für brauchbar, dagegen hält er die Proben mit Methylenblau und Fluoreszinnatrium für nicht brauchbar und hat auch die Phenolsulfophthalcinprobe als unzuverlässig wieder fallen lassen. Auch der verwickelten Ambardschen Formel wird eine praktische Brauchbarkeit abge- Sprochen. Ebenso wird die Milchzuckerprobe als nicht genügend verlässig be- zeichnet. Dagegen. wird auf die Probe mit nicht körperfremden Stoffen Gewicht gelegt, und zwar auf die Jodkaliprobe für progrostische Gesichtspunkte in zweifel- haften Fällen chronischer Albuminurien, auf die Wasserprobe (Verdünnungs- und Verdichtungsversuch), auf die Kochsalz- und die Harnstoffbelastung und die Bestimmung des Reststickstoffs im Blute. Die genanrten 5 Proben zu- sammen ergeben fast alles, was für die Beurteilung der augenblicklichen Lage und für die einzuschlagende Behandlung wichtig ist.

Cumston (9) fand die Chromokystoskopie für sich allein unbrauchbar, jedoch erlaubt sie bei getrenntem Auffargen des Harns beider Nieren und in Verbindung mit der Prüfung der sekretorischen Funktion jeder Niere durch experimentelle Polyurie praktisch genügend zuverlässige Schlüsse auf die Funk- tion jeder Niere.

Schilling (29) führt die Blutung aus der Ureterschleimhaut bei der Ureter- katherisation, die in 90%, bei gesunden Menschen gefunden wurde, darauf zurück, dass sich die Schleimhaut nach der Länge und Breite um den Katheter kontrahiert ; die Zeit des Verbleibens des Katheters spielt eine grosse Rolle. Durch Ölung des Katheters lässt sich die Blutung nieht verhindern, wohl aber durch Atropin, das die Ureterkortraktioren lihmt.

In der Aussprache betont Ekehorn, dass er bei Nierentuberkulose eine stärkere Blutung bei Ureterkatheterisation auf der gesunden Seite beob- achtet habe.

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 121

Bijnen (3) führt üble Zufälle nach Kollargolinjektion ins Harnbecken bei der Pyelographie auf fehlerhafte Technik zurück.

Fahr (13) hält nach genauer Beschreibung eines Falles von Zerstörung der Nierenbeckenschleimhaut und Nekrosenbildung im Nierenparenchym nach Pyelographie die Befürchtung einer toxischen Beeinträchtigung durch Resorption des Kollargols in das Nierenparerchym für nicht zu befürchten, dagegen kann die Kollargolfüllung des Nierenbeckens zu lokaler Schädigung des Harrparen- chyms führen, wenn das Kollargol unter zu starkem Druck injiziert worden ist oder aus irgendwelchen Gründen (im Fahrschen, durch einen Stein im Hals des Nierenbeckens, in den Fällen von Rössle und Oehlccker durch einen Grawitz- tumor am unteren Nierenpol) längere Zeit im Nierenbecken zurückgehalten und infolgedessen in grösserer Menge in das Nierengewebe resorbiert wird.

Simmonds (30) beschreibt einen Todesfall nach Injektion von 15 eem 5°/,iger Kollargollösung ins Nierenbecken, der unter ähnlichen Erscheinungen wie der vonRössle (Jahresber. Bd.25, p. 306), nämlich Hämaturie, hämorrhagi- sches Exanthem, Anurie aufgetreten war, und bei dem sich bei der Sektion zahl- reiche Hämorrhagien der Haut, des Epi- urd Endokards, der Bauchserosa, der Pia und der Schleimhäute des Kehlkopfs, der Trachea, der Blase und im Nieren- becken fanden. Simmonds deutet diesen Fall aber nicht wie Rössle als akute Silbervergiftung, sondern als äusserst rasch verlaufene Streptokokkensepsis, da aus dem Blute hämolytische Streptokokken in grosser Anzahl gezüchtet werden konnten. Als Eingangspforten werden Verletzungen von den Nierenkelchen und ihrer Umgebung beschuldigt. In einem zweiten Falle war gleichfalls an Streptokokkeninfektion der Tod eingetreten, obwohl 36 Stunden nach der Pyelo- graphie die Niere exstirpiert worden war; auch hier fanden sich kleine Rupturen und Hämorrhagien des Nierenbeckens und schwere Schädigung des Parenchyms. Es wird demnach nicht die Kollargolvergiftung, sondern die septische Infektion durch Verschleppung von Streptokokken. als grösste Gefahr der Pyelographie angesehen, und es sind daher bei der Infusion alle Läsionen des Nierenbeckens sorgfältig zu vermeiden und vor derselben ist die Abwesenheit infektiöser Keime in der Blase festzustellen.

Young (36) empfiehlt zur Pyelographie unter Hinweis auf die starke Resor- bierbarkeit und Giftigkeit der 10°/,igen Kollargollösung die Verwendung einer 5°/jigen Silberjodidsuspension in Quittenkern-Mazeration mit Borsäurezusatz, die bessere Schatten gibt als Kollargollösung. Nach der Röntgenaufnahme wird die Injektionsflüssigkeit abgelassen und mit Borlösung oder physiologischer Kochsalzlösung nachgespült.

3. Operationen und Indikationen.

l. *Chiari, Nierenentkapselung bei Urämie. Wissensch. Ärzteges. Innsbruck. Sitzg. v. 12. Nov. 1915. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 179.

2. *Crousc, The triangle of Petit in kidney surgery. Annals of Surg. 1915. Okt. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 342.

3. *Grechen, Klinische Beiträge zur Kenntnis der Anurie. Schweiz. Korrespondenzbl. 1915. Nr. 48.

4. *Heidenhain, L., Versorgung der Gefässe bei Nephrektomic. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 29.

5. *Kümmell, Die chirurgische Behandlung schwerer Formen der Kriegs-Nephritis. Med. Klin. Bd. 12. p. 917.

6. *Lower, W. E., Eine neue Klemme zum Gebrauch bei der Nephrektomie. Cleve- land Med. Journ. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 839.

7. Mezö, B., Die chirurgische Behandlung der Nierenentzündungen. Orvosi Hetilap. Nr. 15.

8. *Oser, Zwei Fälle von Nierenoperation. 8. Demonstrationsabend im k. k. Garni- sonsspital Nr. 2 in Wien vom 11. Nov. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 1665.

122 Gyniikologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

9. *Pommer, G., Bemerkungen zu dem Vortrag Dr. O. Chiaris über Nierenentkapse- lung bei Urämie vom Standpunkte der hydraulischen Theorie Moritz Körners. Wissensch. Ärzteges. Innsbruck. Sitzg. v. 26. Nov. 1915. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 208.

10. *Volhard, F., Merkblatt über die Behandlung der akuten diffusen Nierenentziindungen. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1346.

ll. *Wilk, S., Chirurgische Behandlung der Nierenentzündung. Münch. med. Wochen- schrift. Bd. 63. p. 76.

Crouse (2) empfiehlt zu Operationen an der Niere den Weg durch das Petitsche Dreieck. Er führt den Schnitt 3 cm unter der 12. Rippe nach abwärts etwas hinter der vorderen Rand des Latissimus dorsi und biegt dann 3 cm oberhalb des Darmbeinkammes nach vorne um, um noch 2!/, cm schräg nach abwärts zu verlaufen. Nach Freilegung des Spaltes zwischen Obliquus externus und Latissimus dorsi wird dieser stumpf mit den Fingern auseinander- gerissen, die zutage liegende Fascia lumbalis wird mit dem Messer gespalten und der Spalt durch einen Rippenspreizer erweitert. Auf diese Weise wird das Nierenfett blossgelegt.

Oser (8) empfiehlt bei der Nephrotomie die Eröffnung der Niere statt mit dem Messer mit einem gezackten Draht, wodurch die Blutung aus dem stumpf durchtrennten Gewebe eine minimale wird; die Abklemmung der Gefässe kommt in Wegfall, ebenso die Drainage des Nierenbeckens. Zwei Fälle von Nieren- operationen an Steinnieren werden. mitgeteilt, eine Nephrotomie (wegen Albu- minurie auch auf der anderen Seite) und eine Nephrektomie, bei der in der Niere 100 kleinere und grössere Steine vorhanden waren. Zur Versorgung des Ureterstumpfs schlägt er eine breite blindsackförmige Einstülpung des abge- quetschten distalen Endes vor, welche die starke Einrollung der Uretermusku- latur und sekundäre bindegewebige Umwandlung derselben durch Quetschung zur Folge hat. Die Einstülpung wird durch eine einzige Inversionsnaht in situ erhalten.

Heidenhain (4) unterband in einem Falle von schwieriger Nephrektomie bei Steinniere, in welchem die Niere in der Ausdehnung von. 21/,—3 cm fest mit der Hohlvene verlötet war, die Nierengefässe in der Weise, dass er nach Unter- bindung des am unteren Nierenpol entspringerden Ureters die Nierenkapsel am unteren Rande des Stiels 1 cm von diesem entfernt spaltete und in der Rich- tung nach den Gefässen abschob. Es ergab sich irtrakapsulär ein breiter derber Bindegewebszug, von der Cava zur Niere chend. der die Gefässe enthielt; dieser Bindegewebszug wurde, von unten beginnend, schrittweise zwischen je 2 spitze Hakenklemmen gefasst und jedes Bürdel nach Abklemmung durchschnitten. Um alle Gefässe zu fassen, wurden immer nur wenige Millimeter zwischen Klem- men gefasst und um keine Lücke zu lassen, das gesamte Bindegewebe abgebunden. Dabei löste sich das Nierenbecken beim schrittweisen Abklemmen von dem gefässführenden Bindegewebe ab und kam gar nicht zu Gesicht. Hierzu ist die Anlage eines grossen Bauchwandschnittes notwendig. Die Kranke genas.

Lower (6) gibt eine der Wertheimschen Klemme ähnliche Klemme mit breiten und doppelten Armen zum Abklemmen des Nierenstieles an, um das Abrutschen der Stumpfligatur zu verhindern.

Chiari (1) sah nach Dekapsulation bei Urämie wegen chronischer Nephritis sehr rasche Besserung der Symptome eintreten. Die Niere (es wurde nur die rechte enthülst, die stärker druckempfindlich war) fand sich vergrössert, dunkelrot und von vermehrter Konsisterz urd die Kapsel war schwer abziehbar. Chiari sieht die günstige Wirkung nur in der Behebung der augenblicklichen urämischen Erscheinungen urd nicht in einer Beeinflussung des Verlaufs der chronischen Nephritis und warnt vor kritikloser Ausführung der Operation wegen der dabei entstehenden Schädigung der Nierenrinde.

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 123

Grechen (3) beobachtete in einem Falle von Anurie durch Sublimatver- giftung nach Dekapsulation und Spaltung der Niere bis auf das Nierenbecken Wiedereintreten der völlig aufgehobenen Harnsekretion.

Kümmell (5) empfiehlt bei schweren Formen akuter Nephritis, besonders bei Anurie, die chirurgische Behandlung, so besonders bei der Scharlachnephritis, bei der toxischen Nephritis und bei der meist einseitigen akuten infektiösen Nephritis oder Nephritis apostematosa. Unter den chronischen Nephritiden ist bei Nephritis dolorosa und bei hämorrhagischer Nephritis die Dekapsulation zu empfehlen, ebenso bei parenchymatöser Nephritis (Morbus Brighti), wenn eine längere Zeit fortgesetzte innere Behandlung nicht zum Ziele führt. Ebenso wurde unter 7 mittelst Dekapsulation operierten Fällen von sogenannter Kriegs- nephritis in 6 Fällen ein günstiger Erfolg erzielt. Die Wirkung der Dekapsulation wird durch Entspannung des mehr oder weniger beengten Gefässsystems und durch Schaffung einer besseren Blutzufuhr erklärt.

Pommer (9) führt den Erfolg der Nierenentkapselung weniger auf die etwaige Begünstigung des Abflusses des Nierenvenenblutes infolge der Operation zurück, sondern mehr auf die Eröffnurg neuer Abflusswege der Gewebsflüssig- keit und auf die Verminderung des Gewebedruckes, wodurch die zur Wieder- herstellung führende Durchblutung des Organs ermöglicht wird.

In der Aussprache will Steyrer die Dekapsulation nur ausnahmsweise und zwar in Fällen schmerzhafter Nephritis mit vermutlich gleichzeitiger schwerer Zirkulationsstörung in der Niere und bei Urämie, wenn die bisherige Behandlung vollständig versagt hat, zulassen. Mathes betont, dass bei Eklampsie die An- sichten über den Nutzen der Operation sehr geteilt sind.

Volhard (10) fordert bei urämischen Erscheinungen bei akuter diffuser Nephritis die Dekapsulation spätestens am 3. Tage der Anurie und bezeichnet die Erfolge als tiberraschend nicht bloss in bezug auf die Wiederkehr der Diurese, sondern auch in bezug auf die Heilung der Nephritis.

Wilk (11) konnte in 4 Fällen von schwerer Erkältungs-Nephritis, in welchen die innere Behandlung erfolglos geblieben war, durch einseitige Entkapselung der Niere die Symptome Albuminurie, Hydrops usw. beseitigen. In allen Fällen erwies sich die Niere als stark geschwollen und zyanotisch, die Kapsel als vielfach adhärent und stark vaskularisiert und blutend. Die Besserung wird auf die Beseitigung des starken einklemmenden Druckes der Kapsel auf die Niere zurückgeführt.

4. Missbildungen.

1. *Kretschmer, H. L., Ein Fall von überzähliger Niere. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 65. Nr. 17. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 637.

2. Moll, J. M., Hufeisenniere mit verzweigten ektopischen Nierenbecken. Tijdschr. v. Gencesk. 8. Jan.

3. *Reusch, W., Kongenitaler Nierendefekt bei Missbildungen der weiblichen Geschlechts- organe; ein Beitrag zur Genese des Müllerschen Ganges. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 971.

Reusch (3) stellt im Anschluss an 2 selbst beobachtete Fälle von einseitigem Nierenmangel bei Uterus bicornis septus 94 Fälle von Nierenmangel mit Miss- bildungen der inneren Genitalorgane aus der Literatur zusammen. Er schätzt die Häufigkeit des einseitigen Nierenmangels bei Frauen auf 1 : 3000 und fand den Nierenmangel am häufigsten (30 mal unter 94 Fällen) bei Uterus unicornis (1. Embryonalmonat), demnächst (25 Fälle) bei Uterus bicornis (3. Embryonal- monat) und 14 mal bei Uterus bicornis mit rudimentärer Ausbildung eines Hornes (2. Embryonalmonat). Nach den entwicklungsgeschichtlichen Tatsachen nimmt Reusch an, dass bei allen Genitalmissbildungen die Entwicklungsstörungen in eine spätere Zeit fallen als die Entstehung der Kupfferschen Nierenknospe und er schliesst demnach, dass der Müllersche Gang nicht unabhängig von dem

124 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Wolffschen Gang sich entwickelt, sondern im Anschluss an ihn. Auf diese Weise erklärt sich aus dem Ausbleiben der Entwicklung des Wolffschen Ganges auf der Defektseite sowohl das Fehlen der Niere als euch das Fehlen des einen Müllerschen Ganges. Das Fehlen der Niere bei Uterus bicornis, also bei der in spätere Entwicklungszeit fallenden Vereinigung der Müllerschen Gänge wird daraus erklärt, dass die Müllerschen (Gänge durch den Wegfall des Drucks von aussen infolge des Fehlens des Ureters an der vollkommenen Verschmelzung verhindert werden. Zum Schluss werden die 94 aus der Literatur gesammelten Fälle von einseitigem Nierenmangel tabellarisch zusammengestellt.

Motzfeld (e. 14) fand unter 4500 Sektionen 11 Fälle von Hvpoplasie, 10 Fälle von Aplasie und 5 Fälle von Dvstopie einer Niere, ferner 9 Fälle von Hufeisenniere.

Kretschmer (1) fand bei Exstirpation einer linksseitigen Steinniere bei einer 27jährigen Frau in der Tiefe der Wundhöhle eine akzessorische Niere mit eigenem Nierenbecken und eigenen Blutgefässen, deren Ureter sich mit dem der grösseren Niere kurz vor dessen Einmürdurg in die Blase vereinigte. Die akzessorische Niere enthielt ebenfalls Steine und wurde mitentfernt.

5. Sekretionsstörungen; Blutungen.

l. Becker, Scheinbare Hämaturie nach Reizkerngenuss. Zeitschr. f. physik.-diätet. Therapie. Bd. 20. Heft 11. (Rotfärbung des Harns.)

2. Berg, G., Zur Hämaturie nach Kriegsverletzung. Med. Klin. Bd. 12. p. 451. (8 Wo- chen nach Schuss in den Thorax 9. Rippe Hamaturie; Freilegung der linken Niere, die an der Oberfläche sich deutlich entzündet erwies und auf die Darmbein- schaufel verlagert war. Dekapsulation, Heilung. Bei der Kystoskopie war der linke Ureter leergehend gefunden worden; es wird sekundäre Verlagerung durch Kompres- sion der Rippen, und dadurch Stauung, Entzündung und Blutung angenommen.)

3. Friesike, Fall von hämorrhagischer Nephritis. Naturw.-med. Ges. Jena. Sitzg. v. 20. Juli. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1330.

4. Gast, Nierenblutung durch Nierenerschütterung. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42.

p. 1166. (Beobachtete an sich selbst nach durch anstrengendes ungewohntes Reiten

hervorgerufene Körpererschütterung Hamaturic.)

*Grünbaum, E., Ein Fall von Nierenerschütterung. Münch. med. Wochenschr.

Bd. 63. p. 1142.

6. *Latzko, W., Nierendekapsulation bei hämorrhagischer Nephritis. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 20. Juni. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 595.

7. *Lifschitz, L., Die Nierenblutung durch Überanstrengung. Schweiz. Korresp.-Bl. 1915. Nr. 47.

8 Pfann, Fall von unilateraler Nierenblutung. 1. Feldärztl. Sitzg. i. Feldspital 4/13 am 8. April. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 805. (Steckschuss, Kommunikation des Schusskanals mit der Niere, Freilegung der Fettkapsel und der Niere, Heilung.)

9%. Röhrig, Über Hämaturien. Militärärztl. Vers. d. Beobachtungslazarette, der inneren Lazarette u. d. fachwissenschaftl. Beiräte f. inn. Medizin vom 18. März. Deutsche med. Wochenschr, Bd. 42. p. 991. (Bespricht besonders die Frage der essentiellen Hämaturien und die Prognose und Behandlung der Nierentuberkulose.)

10. *Sanes, K. J. und M. Kahn, On nonparasitic chyluria. Arch. of intern. Med. Febr. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 521.

ll. Schützinger, Ein schwerer Fall von Kreuzotternbiss. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1325. (Hämaturie.)

12. *Wagner, G. A., Akute hämorrhagische Nephritis bei einer gynikologischen Erkran- kung. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 16. Mai. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 490.

13. *Wildbolz, Über Nierenblutungen durch Überanstrengung. Schweiz. Korresp.-Bl. 1915. Nr. 50.

Cr

Sanes und Kahn (10) beschreiben einen Fall von nicht parasitiarer Chylurie, die 3 Wochen nach einer Entbindung bei einer 42 jährigen Frau auf- getreten war. Auch die Probelaparotomie ergab keine Veränderung der Niere.

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 125

Es wird eine funktionelle Störung der Niere mit direktem Übertritt von Lymphe mit dem Blut durch das Nierenepithel in den Harn angenommen.

Latzko (6) konnte einen Fall von hämorrhagischer Nephritis durch doppelseitige Dekapsulation mit Resektion der Kapsel zur vollständigen Aus- heilung bringen. Die Wirkung der Dekapsulation ist namentlich bei Eklampsie und bei Anurie in die Augen springend. Worauf die Wirkung beruht, lässt sich zur Zeit nicht entscheiden, denn die Anschauungen von der Arterialisierung der Rinde, sowie von der Aufhebung des intrareralen Druckes hielten der Prüfung nicht stand. Vielleicht ist es das operative Trauma an sich, das die Wirkung erzielt, wie ja auch die einfache Kystoskopie und der Katheterismus der Ureteren Polyurie hervorruft; es könnte daher bei eklamptischer Anurie auch der Ureteren- katheterismus versucht werden.

Wagner (12) beschreibt eine schwere doppelseitige Hämaturie und daran sich anschliessende Albuminurie, hervorgerufen durch einen eitrigen Genital- tumor hinter dem Uterus (wahrscheinlich Ovarialabszess), nach dessen Eröffnung die Albuminurie verschwand. Der entleerte Eiter enthielt Streptokokken. Der Abszess war nach Laminaria-Dilatation der Cervix und schwieriger unter ge- ringer Verletzung vorgenommener Entfernung des Stiftes aus der rigiden Cervix entstanden. In der Besprechung erwähnt Thaler einen Fall von Nephritis nach bei Carcinoma uteri colli entstandenem retrouterinen Abszess mit Strepto- kokken.

Lifschitz (7) führt Nierenblutungen nach Uberanstrengung unter Mit- teilung von 2 Fällen auf die sich nach grossen Anstrengungen anhäufenden Er- müdungsprodukte zurück. 11 in der Literatur niedergelegte Fälle (grössten- teils nach Reiten) werden besprochen.

Grünbaum (5) beschreibt einen Fall von reiner parenchymatöser Nephritis mit dem Harnbefurd einer akuten hämorrhagischen Nephritis nach den ersten 2 Reitstunden, durch Erschütterung der Nieren hervorgerufen.

Wildbolz (13) beschreibt einen Fall von Nierenblutung, in welchem nach Jahren ein grosser Nierenstein nachgewiesen wurde, und einen zweiten, in dem sich bei genauer Untersuchung der Niere ein Tuberkuloseherd in einer Papille fand; es wird daher davor gewarnt, bei Blutungen nach Überanstrengung allzu rasch eine Blutung aus gesunder Niere anzunehmen.

6. Verlagerung der Niere.

l. Heimann, Kongenitale Nierendystopie. Gyn. Ges. Breslau. Sitzg. v. 26. Okt. 1915. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 119 (s. Jahresber. Bd. 29. p. 176).

2. Leitner, Ph., Situs viscerum inversus und linksseitige Wanderniere. Orvosi Hetilap. Nr. 34.

3. *Oldevig, J., Die Wanderniere, Ren mobilis, und ihre Behandlung mit Heilgymnastik. Therap. Monatsh. Nr. 7/8.

4. *Robbins, J., Enteroptose. Med. Record. New York. Bd. 89. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 853.

5. Stiller, Die Grundzüge der Asthenie. Stuttgart, F. Enke. (Kurzer Abriss der be- kannten Anschauungen des Verfassers über Enteroptose, Nephroptose usw. als Folge- erscheinungen der allgemeinen Asthenie. Die operative Behandlung der Wanderniere wird verworfen.)

Robbins (4) erklärt, abgesehen von angeborenen Fehlern, den Tonus- verlust der vorderen Bauchwand als Ursache der Enteroptose, wobei Traumen, Schwanger:chaft und unzweckmässige Behandlung eine auslösende Rolle spielen. Bei der Nephroptose wird die Nephropexie empfohlen.

Oldevig (3) schlägt zur Beseitigung der repopiblen Nephroptose Heil- gymnastik, besonders Bauchgymnastik („liegendes Beckenaufrichten“) vor.

126 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

7. Hydronephrosen; Zystennieren.

I. *Karo, W., Zur Diagnose der Zystenniere. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1320.

2. *König, Hydronephrose bei Solitiérniere. Arztl. Verein Marburg. Sitzg. v. 29. Juli. Miinch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1459.

3. Steinheuer, Hydronephrose. Kriegsärztl. Abend Koblenz. Sitzg. v. 16. Febr. Med. Klin. Bd. 12. p. 400. (Exstirpation, Demonstration.)

4. *Steinvorth, A., Über Zystennieren und Zystenlebern. Inaug.-Diss. Hannover.

5. Sucher, Wolf W., Ein Fall von multizystischer Entartung bei der Niere und Leber. Inaug.-Diss. Zürich. (Als doppelseitiger zystischer Ovarialtumor diagnostiziert.)

6. Thelen, Hydronephrose. Kriegsärztl. Abend Koblenz. Sitzg. v. 16. Febr. Med. Klin. Bd. 12. p. 400. (Exstirpation, Demonstration.)

7. Weinert, Angeborene Zystennieren. Kriegsärztl. Abend d. Festung Metz. Sitzg. v. 13. Jan. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 527. (2 Fälle, einmal zufälliger Sektionsbefund und einmal bedeutende Vergrösserung besonders der linken Niere auf 30 x 21 x 15 cm mit Vereiterung der Zysten oder Blutergüssen in denselben; der Gegensatz der pathologischen Veränderungen zu den klinischen Symptomen wird hervorgehoben.)

8. *Westenberger, Uber Zystennieren Erwachsener. Festschr. z. Feier d. 10jahrigen Bestehens d. Akad. f. prakt. Med. in Köln. Bonn. A. Marcus u. E. Webers. 1915.

9. *Wrede, Perirenale Zyste. Med.-naturwiss. Ges. Jena. Sitzg. v. 18. Mai. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 818.

10. Wulff, O., Über solitäre von Hämaturie begleitete Blutzysten in den Nieren. Arch. f. klin. Chir. Bd. 106. Heft 4 (s. Jahresber. Bd. 29. p. 174).

König (2) beschreibt eine grosse infizierte linksseitige Hydronephrose in einer Solitärniere, bei welcher der Sack auf lumbalem Wege durch Inzision entleert wurde. Der rechte Ureter war von der Blase aus eine Strecke weit durchgängig, dann aber verschlossen. Durch einen Schrägkanal ähnlich der Witzelschen Schrägfistel wurde von der Lumbalwunde eine Art Verschliessung hergestellt und eine federnde Pelotte zum Auffangen des Harns angelegt.

Adrian (g. 9, 1) beschreibt eine Hydronephrose durch angeborene Sförmige Knickung und seitlichen Ursprung des Ureters. Exstirpation der Niere und des oberen Harnleiterabschnitts. Heilung.

Thelen (g. 10, 9) beschreibt 2 Fälle chirurgischer Nierenerkrankung durch Harnstauung und Infektion.

Grechen (g.3, 3) beschreibt 9 Fälle von Anurie bei Zystenniere, schwerer einseitiger Nierentuberkulose, Nephritis, Sublimatvergiftung und Nierensteinen.

Westenberger (8) führt die kongenitale Zystenniere auf eine Kom- bination von Gewebsmissbildung mit grober Missbildung infolge irgend einer Entwicklungshemmung zurück, verbunden mit Absprengung ortsfremder Ge- webe; als Beweis hierfür wird das häufige Vorkommen von Knorpelinseln und das bisweilen beobachtete Vorhandensein von Hornperlen im Bindegewebe an- geführt. Die Zystennieren Erwachsener beruhen nur zum Teil auf kongenitaler Grundlage, zum Teil aber sind sie erworben und durch chronisch entzündliche durch eine beide Nieren betreffende schädigende Ursache bewirkte Vorgänge hervorgerufen.

Steinvorth (4) kommt auf Grund eines Falles von Zystennieren mit den Charakteren einer bösartigen Geschwulst und von 4 Fällen von Zystenniere und Zystenleber zu dem Schluss, dass die Mehrzahl der Zystennieren von echter Geschwulstbildung noch weit entfernt ist. Unter Hinweis auf das gleichzeitige Vorhandensein von Zystenleber wird für beide Erscheinungen eine gemeinsame Ursache vermutet, die aber noch unbekannt ist.

Karo (1) beschreibt einen Fall von doppelseitiger Vergrösserung der Niere mit heiderceitiger Pyurie, Iinkrseitigen Kolikanfällen und starker Herabsetzung der Funktion der linken Niere, in welchem linkerseits Steinbildung mit Pvo-

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 127

nephrose, rechterseits vikariierende Hypertrophie angenommen wurde. Die Exstirpation der linken Niere ergab aber angeborene Zystenniere und zwar grössten- teils Entwicklung der Zysten in der Marksubstanz und schwere interstitielle Entzündung mit Zerstörung des Parenchyms. Trotz Erkrankung der rechten Niere stellte sich nach voriibergehender fast kompletter Anurie die Sekretion wieder her und der Harn klärte sich, aber es erfolgte Exitus an hypostatischer

Pneumonie.

Wrede (9) beschreibt bei einem lljährigen Mädchen eine straussenei- grosse, die linke Niere kappenartig umgreifende Zyste, die mit dem infolge Ureter- stenose auf Gänseeigrösse erweiterten Nierenbecken in Verbindung stand. Der Inhalt bestand aus klarer farbloser Flüssigkeit. Die Geschwulst war seit zwei Jahren bemerkt worden. Operation, Heilung.

8. Eiterinfektionen der Niere.

l. *Aynesworth, K. H., Akute Pyelitis, ihre Diagnose und Behandlung. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 21. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 373.

2. *Buschmann, T. W., Einseitige Verschlechterung der Niere bei Schwangerschafts- toxämie. Amer. Journ. of Obstetr. and Dis. of Wom. and Children. Bd. 72. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 722.

3. *Danforth, W.C., Schwangerschaftspyelitis mit besonderer Beziehung auf ihre Ätio- logie. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 22. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 913.

4. *Dick, G. F. und G. R. Dick, Die Bakteriologie des Urins bei nichteitriger Nephritis. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 65. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 637.

5. *Doctor, K., Nachweis von Typhusbazillen aus dem Harn. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 1045.

6. *Fischl, R., Über das Wesen und die Behandlung der Cystitis und Cystopyelitis im Kindesalter. Mitteil. a. d. Geb. d. Kinderheilk. f. d. Praxis. Leipzig.

7. *Grulec, C. G. und F. W. Gaarde, Eine Schädigung des Harnapparates bei Kindern als Folge bestimmt lokalisierter Infektionen. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 4.

8. *Gustafsson, Über den Infektionsweg bei Pyelitis gravidarum. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 497.

9. *Harrigan, A. H., Nephrectomy during pregnancy. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 20. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 486.

10. *Hekman, J., Behandlung mit Autovakzine. Tijdschr. v. Geneesk. 10. Juni. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1014.

ll. *Huet, G. J., Über den Weg der Infektion bei Pyelocystitis der Säuglinge. Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 82. Heft 6.

12. *— Therapie der Pyelocystitis bei Kindern. Tijdschr. v. Geneesk. 12. Febr. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 491.

13. *Hykys, J., Uber Paranephritis. Cacop. lek. cesk. Nr. 28. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 840.

14. Jaksié, Paranephritische Abszesse nach Angina. Agramer Ärztesitzg. v. 6. Mai. Wien. med. Wochenschr. Bd. 66. p. 1580.

15. K., Amphotropin. Med. Klin. Bd. 12. p. 599. (Fall von Koliinfektion durch Ampho- tropin rasch geheilt; Auftreten saurer Harnreaktion und rasches Schwinden der Ba- zillen.)

16. *Karo, Klinische Beiträge zur Diagnose der chronischen Niereneiterungen. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. Nr. 11.

17. Koogman, A. und J. van Roogen, Ein Fall von Kolisepsis. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1915. Jan. p. 1116. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 75. (Fall von Obliteration des Ureters ohne subjektive Erscheinungen intra vitam; der Harn war zeitweilig eiweiss- und leukozytenhaltig und enthielt wenige Erythrozyten.)

18. *Kowalski, B., Uber Eiternieren. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 431.

19. *Kowitz, H. L., Über bakterielle Erkrankungen der Harnorgane im Kindesalter. Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 82. Heft 4.

20. *Kretschmer, H. L. und F. W. Gaarde, Die Behandlung der Pyelitis chronica. verursacht durch den Kolonbazillus, durch Spülungen des Nierenbeckens. Journ, of Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 26.

128 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

21. *Krieg, A., Uber den Abszess der Nierenrinde und seine Beziehung zur parancphriti- schen Eiterung. Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 1.

22. *Mehliss, Über perinephritische Eiterungen. Med. Ges. Magdeburg. Sitzg. vom 4. Mai. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1267.

23. *Melchior, E., Zur Kenntnis der typhösen Pyonephrosen. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 129.

24. *v. Mettenheimer, Infektiöse Erkrankungen der Harnwege im Kindesalter. Ärztl. Verein Frankfurt a. M. Sitzg. v. 7. Febr. Med. Klin. Bd. 12. p. 375.

25. *Norgaard, A., Über eine quantitative Methode zur Bestimmung von Eiter im Urin pyelitiskranker Kinder mittelst Wasserstoffsuperoxyds. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. Heft 3/4.

26. Pedersen, V. C., Pus in the urine. New York Med. Journ. Bd. 99. Besprechung der Diagnose des Sitzes der Eiterung.)

27. Petrucci, G., Beitrag zum Studium der einseitigen hämatogenen eitrigen Nephritis. Fol. urol. Bd. 9. Nr. 5. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 878. (Ein selbst beobachteter Fall hämatogenen Ursprungs und Zusammenstellung der veröffentlichten Fälle.)

28. *Praetorius, G., Über den späteren Verlauf der chronischen Kinderpyelonephritis nebst Bemerkungen über die Therapie. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 409.

29. *Richter, P. F., Stoffwechsel- und Nierenerkrankung. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. 1915. Nr. 20.

30. *Riedel, Retro- und prärenale Abszesse; Nephritis purulenta. Mitteil. a. d. Grenz- gebieten d. Med. u. Chir. Bd. 29. p. 321.

31. *Schlagenhaufer, Staphylomykosen der Niere. Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 19. Heft 1/2.

32. *Schönfeld, Pyonephrotische Wanderniere im Röntgenbild. Fortschr. d. Röntgen- strahlen. Bd. 23. Heft 6.

33. *Seliger, P., Über die Pathogenität des Kolibazillus. Frauenarzt. Bd. 31. Nr. 5.

34. Ullmann, B., Uber die in diesem Kriege beobachtete neue Form akuter Nephritis. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 23. p. 1046. (Erwähnt ausser der akuten hämorrhagischen Nephritis auch pyelitis- und cystitisihnliche Erkrankungsformen.)

35. *Ward, G. G., Über postoperative Niereninfektion. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 21. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 372.

36. *Weishaupt, Gonorrhoische Pyonephrose. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg.

11. Dez. 1914. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 509.

37. *Weiss, A. Über intravenöse Vakzinebehandlung gonorrhoischer Komplikationen.

Wien. klin. Wochenschr. Bd. 19. p. 619.

Norgaard (25) benützt zur quantitativen Eiterbestimmung im Harn die Luftentwicklung aus Wasserstoffsuperoxyd durch die Katalase enthaltenden Leukozyten; faule Urine müssen vorher durch Borsäure desinfiziert werden. Die Methode ergab Übereinstimmung mit Zählung der Eiterkörperchen und Messung am Pyometer.

Infektionserreger und Infektionswege.

Schlagenhaufer (31) beschreibt eigenartige durch Staphylokokken be- dingte Prozesse der Niere mit Bildung von Abszessen und hellgelber an Aktino- mykose erinnernder Färbung des Granulationsgewebes und der Abszesswandungen. Diese Färbung ist durch Einlagerung von doppeltlichtbrechenden Substanzen (Cholesterin) in die Zellen des Granulationsgewebes bedingt, die dadurch wie Xanthomzellen erscheinen. Ob es sich hierbei um eine besondere Art von Staphylo- kokken oder eine Cholesterinämie handelt, blieb unentschieden.

Seliger (33) erklärt der Anschauung Baumgartens entgegen die Koli- bazillen für pathogen. Er hält die Koliinfektion der Harnwege zuweilen für aszendierend, aber auch sehr häufig für deszendierend durch Einwanderung aus dem entzündeten Darm auf dem Blut- und Lymphwege, besonders rechter- seits, wo besondere Lymphgefässverbindung zwischen Kolon und Nierenbecken bestehen. Im Harn kann der Kolibazillus neue Eigenschaften erlangen und

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 129

pathogen werden. Es wird, bis die Resultate der Vakzinetherapie geklärt sind, die Anwendung intravenöser Elektrokollargolinjektionen empfohlen.

Richter (29) erwähnt als Ursache der Pyelitis Gonorrhoe und Darm- erkrankungen. Die Behandlung soll nur dann eine aktive sein, wenn andere Mittel versagen.

Doctor (5) schreibt zum Nachweis der Typhusbazillen im Harn vor, 30 cem des steril aufgefangenen Harns mit 2 Tropfen Typhusserum (Jodtinktur 1 : 1200) zu versetzen und nach halbstündigem Aussetzen einer Temperatur von 37° durch Zentrifuge (mindestens 2000 Umdrehungen in der Minute) zu sedimentieren; an dem abgegossenen Harn wird eine Eiweissprobe und die Ehrlichsche Diazo- reaktion ausgeführt. Vom Sediment wird ein Tropfen mikroskopisch untersucht und 2—3 Ösen desselben werden auf Drigalski-Platte ausgestrichen und die nach 16—24 Stunden aufgegangenen Kolonien werden nach den bekannten Methoden untersucht. In positiven Fällen zeigt das mikroskopische Bild kleine Häufchen von agglutinierten Typhusbazillen.

G. F. Dick und G. R. Dick (4) fanden bei nichteitriger Nephritis mehrere einander sehr ähnliche Streptokokkenarten und kleine gramnegative anaérobe Bazillen im Harn und empfehlen hierbei die Behandlung mit Hexamethylen- tetramin.

Grulec und Gaarde (7) beschreiben 6 Fälle von infektiöser Nephritis bei Kindern mit Entzündungen des Nasenracherraumes oder der Gaumen- tonsillen. In 2 Fällen wurden Staphylococcus albus, in 1 hämolytische Strepto- kokken und 1 beide kombiniert gefunden dieselben Erreger wie in den Mardel- abstrichen. Die Behandlung bestand in Harnantisepticis, jedoch wird deren Wirkung nicht sehr hoch angeschlagen.

Harrigan (9) beschreibt eine Nephrektomie wegen eitriger Niereninfarkte im Anschluss an einen Alveolarabszess bei einer im 5. Monate Schwangeren. Heilung ohne Störung des Schwangerschaftsverlaufs. 36 Fälle von Nephrektomie während der Schwangerschaft wurden gesammelt mit 24 Heilungen.

Ward (35) erklärt postoperative Niereninfektionen für häufig; die In- fektion geschieht meist auf dem Blutwege und der häufigste Erreger ist der Koli- bazillus. Es werden 3 Formen unterschieden, eine milde, die auf reichliche Trink- diurese und Harnantiseptika ausheilt, eine mittelschwere mit Bildung von septi- schen Infarkten und kleinen Abszessen und eine schwere mit ausgesprochener Toxämie und Tod. Bei der zweiten Form wird Dekapsulation und Nephrotomie, bei der dritten die Nephrektomie empfohlen. Als frühzeitiges Symptom wird häufiger Harndrang angeführt.

Karo (16) hebt die Wichtigkeit der genauen Diagnosenstellung bei chroni- schen Niereneiterungen hervor und führt drei Fälle von Fehldiagnosen an: einen Fall von Koliinfektion von Blase und Niere, der jahrelang eine Gonorrhoe vor- täuschte, einen Fall von Gonorrhoe, der eine Nierentuberkulose übersehen liess und einen Fall von schwerer Blasen- und Beckenverletzung, in dem die fort- dauernde Pyurie nach Freilegung der Niere eine Nierentuberkulose ergab.

Kowalski (18) nimmt als grundlegende Bedingung für das Zustande- kommen einer Eiterinfektion der Harnwege die Harnstauung im Ureter an, als deren Ursache er nicht die Kompression des rechten Useters durch den schwan- geren Uterus und auch nicht durch den tiefertretenden vorliegenden Kindsteil, sondern die Emporziehung des normalerweise stärker gekrümmten rechten Ureters und des Trigonums durch den wachsenden Uterus (im Sinne von Schickele) annimmt. Die Infektion kann auf aszendierendem und deszen- dierendem Wege erfolgen, im ersten Fall durch Bakterienembolien in der Nieren- rinde und im interstitiellen Gewebe, Nekrosen und Abszesse, im zweiten Falle durch Pyelitis. Von grösstem Einfluss ist die Virulenz der Eitererreger. Die Staphylokokken verursachen diffuse parenchymatöse Entzündungen und eitrige

Jahresber. f. Gynäk. u. Goburtsh. 1916. 9

130 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Einschmelzungen des Nierengewebes und bringen den Harnstoff zur ammoniaka- lischen Zersetzung, die Streptokokken führen zu interstitiellen, in Schrumpfung ausgehenden Erkrankungen, die Gonokokken zu metastatischen Rindenabszessen. Am mildesten sind die Koliinfektionen, jedoch kann die Virulenz der Kolibazillen wechseln. Zur Diagnose führt vor allem die Pyurie, ferner die Anamnese be- treffs der subjektiven Beschwerden und die Palpation, endlich Kystoskopie und Ureterkatheterismus. Zur Therapie wird in erster Reihe die medikamentöse Behandlung mittelst Trinkdiurese und Harndesinfizientien (Salol, Urotropin, Hexal und Neohexal) empfohlen, bei diffusen eitrigen Prozessen, Absze:sen und Pvonephrose dagegen die Operation, und zwar die Nierenresektion oder die Nephrektomie. Ein Fall von in der vorausgegargenen Schwangerschaft ein- getretener und nach der Geburt exazerbierter Nierenciterung wird mitgeteilt, in welchem eine in den rechten Ureter perforierte Parametritis vermutet worden war, die Laparotomie aber eine kleinkindskopfgrosse verciterte Niere mit daumen- dick erweitertem Ureter ergab, wird mitgeteilt. Die Nephrektomie führte zur Heilung; der erweiterte Ureter wurde zurückgelassen.

Kowitz (19) führt die Koliivfektion der Harnorgane im Kirdesalter auf Ernährungsstörungen zurück und schlägt anstatt der Bezeichnung Cystitis und Pyelitis den Namen ,,herdf6rmige bakterielle Nephritis oder Kolipephritis der kleinen Kinder“ vor. |

Aynesworth (1) beschuldigt als häufigsten Erreger der Pyelitis die Koli- bazillen und nimmt als häufigsten Infektionsweg den direkten Lymphweg vom Kolon nach der Niere an; seltener ist hämatogene und aszendierende Infektion. Die Symptome sind die einer akuten Infektion mit Blasenstörungen. Zur Diagnose sind mikroskopische Harnuntersuchung und Kystoskopie erforderlich. Die Be- handlung besteht in Trinkdiurese, Harnantisepticis und Beförderung saurer Reaktion des Harns, Bettruhe und flüssiger Diät, ausserdem, wenn nötig, Ureteren- katheterismus und lokale Applikationen auf die Nierenbeckenschleimhaut.

Huet (11) beschreibt eine Hausendemie von Koli-Pvelocvstitis bei Säug- lingen und nimmt deszendierende Infektion an. Der Sitz der Krankheitserreger wird in den tieferen Schichten der Nierenbeckenwand angenommen.

v. Mettenheimer (24) nimmt als begünstigende Momente der Infektion der kindlichen Harnwege Störungen in den Harnwegen durch abnorme Schlänge- lung oder Abknickung der Ureteren, Missbildungen, Stuhlverstopfung, Krampf- zustände des Sphincter vesicae, Harrretention bei schmerzhaften Dickdarm- erkrankungen, Fissuren am After usw. an. Als Erreger wurden am häufigsten Kolibazillen, abes auch Strepto- und Staphylokokken gefunden, auch in Misch- infektion. Die direkte Infektion geschieht entweder auf aszendierendem Wege vom Anus aus, oder deszendierend vom Dickdarm aus, wenn dieser Sitz katarrha- lischer, entzündlicher oder geschwüriger Prozesse ist. Ausserdem ist indirekte Infektion auf dem Blut- und Lymphwege möglich. Diagnostisch ist die Unter- suchung des Harns auf Eiweiss und Leukozyten entscheidend. Die Prognose hängt von dem Ernährungsstand und der Widerstandsfähigkeit des Kindes ab und von der Schwere und Art der Infektion, sowie dem Sitz der Infektion. Koli- infektion gibt eine gute Prognose. Der Übergang auf die Nieren ist gefährlich. Die Behandlung besteht in Trinkdiurese und Salol oder Urotropin, besonders bei Koliinfektion. Alkalien sind nur anzuwenden, wenn die Nieren nicht be- fallen sind. Von der Vakzinebehandlung wurde kein Erfolg gesehen.

Praetorius (28) nimmt für die Koliinfektion der Haınwege im Kindesalter zumeist den aufsteigenden Infektionsweg an, weil das weibliche Geschlecht mit 90°, überwiegt und auch die Abszesse und Infiltrate der Nieren- rinde, wie Ribbert nachgewiesen hat, aszendierend vom Nierenbecken aus- gehen. Als charakteristisch wird der intermittierende Verlauf bezeichnet, und es wird davor gewarnt, Fälle. in denen ohne Allgemeiverscheinungen noch Leuko- zvten vorhanden sind. als gebessert oder klinisch geheilt anzusehen, denn sie

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 131

können, wie 3 mitgeteilte Fälle erwiesen, noch im erwachsenen Alter zu schweren Nierenerscheinungen, zu starker entzündlicher Schrumpfung des Nierengewebes mit Erweiterung des Nierenbeckens führen, so dass die Fortdauer einer chroni- schen Niereninfektion des Kindesalters noch in späteren Jahren gefahrdrohend für den Organismus werden kann. Therapeutisch wird schon für das Frühstadium die Behandlung mit Nierenbeckenspülungen empfohlen, deren Erfolge die der medikamentösen Behandlung weit übertreffen und deren Ausführungen bei Mädchen schon vom Ende des ersten Lebensjahres an möglich ist. Ihre An- wendung ist bereits im akuten Stadium angezeigt und führt gerade hier zu rascher Heilung. Die allgemeine Anwendung des Ureterenkatheters im Frühstadium der Kinder-Pyelitis würde höchstwahrscheinlich die Zahl der ungeheilt bleiben- den Fälle verringern und die Dauer der Krankheit oft auf wenige Tage abkürzen. Auch zu diagnostischen Zwecken wäre die ausgedehntere Verwendung des Ure- terenkatheters bei Kindern wünschenswert. Die Nephrotomie kommt im Früh- stadium kaum je in Frage und nur dann, wenn der Ureterenkatheterismus wirk- lich einmal versagt haben sollte. Auch bei veralteten Fällen ist der Ureteren- katheterismus zu versuchen, eine Operation kommt nur bei schweren Erschei- nungen Koliken, Schüttelfrösten in Frege. Ist nur zeitweilig oder dauernd trüber Harn vorhanden und ist die infizierte Niere in ihrer Funktion erheblich herabgesetzt, so ist die Operation zu erwägen, wenn die andere Niere noch leuko- zytenfrei ist; sind für die andere Niere Zeichen einer toxischen Nephritis ge- geben, so wird die Operation notwendig. Ist die zweite Niere ebenfalls infiziert und der Ureterenkatheterismus nicht möglich, so ist die Exstirpation der primär infizierten Niere nur bei dringenden Indikationen schwere Koliken, dauernde Schüttelfröste angezeigt. Zuweilen wird zur Beseitigung momentaner Ge- fahr die Nephrotomie in Frage kommen, Dauererfolge sind davon aber kaum zu erwarten.

Fischl (6) nimmt für die weitaus grösste Mehrzahl der Fälle von Cystitis und Cystopyelitis bei Kindern eine aszendierende Infektion (bei Mädchen auf dem Wege durch die Urethra) vom Darm aus an. Für die Behandlung werden Harnantiseptika, Blasenspilung und Vakzinebehandlung empfohlen. Die Pro- gnose ist im allgemeinen günstig.

Buschmann (2) veröffentlicht 3 Fälle von Nephritis und Pyelitis in der Schwangerschaft mit; in einem Falle von Nephropathie ergab die Funktions- prüfung nur die rechte Niere als erkrankt.

Danforth (3) fand im Ureterenharn bei Schwangerschaft bei Gesunden Staphylokokken, bei Pyelitisfällen dagegen stets Kolibazillen. Für die über- wiegend häufige Erkrankung auf der rechten. Seite wird die Kompression des rechten Ureters durch den Uterus angenommen. Für die Therapie wird der Ureterenkatheterismus an erster Stelle els erfolgversprechend hervorgehoben, während die Vakzinetherapie enttäuscht hat und nur Autovakzine am ehesten Erfolg verspricht. Die Nephrektomie wird nur bei Miterkrankung des Nieren- gewebes und drohender Allgemeininfektion zugelassen.

Gustafson (8) erklärt die Infektion auf dem Lymphwege für möglich, aber für sehr selten, und verwirft für die Pvelitis gravidarum auch die Infektion auf dem Blutwege, da die Bakterien die gesunde Darmwand nicht durchwandern können. Dagegen wird in der Gravidität die aszendierende Infektion ange- nommen, welche durch den reichen Keimgehalt von Vulva und Scheide und durch die Kongestion und Auflockerung der Beckenorgane erleichtert wird, besonders aber auch durch die Formveränderung und die erschwerte Entleerung der Blase und die Beeinträchtigung des Ureterenverschlusses. Für das Aufsteigen der Keime im Ureter wird der Druck des Uterus auf den Ureter und die Erschwerung des Abflusses des Harnes und die Stauung und Dilatation des Ureters in An- spruch genommen und besonders die Drehung des Trigonum und die Zerrung und Abknickung des rechten Ureters beschuldigt. Um den aszendierenden

9%

132 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Infektionsweg zu beweisen, untersuchte Gustafson den steril entnommenen Blasenharn auf Keime und fand ihn bei 20 nichtschwangeren Frauen stets steril, dagegen fand er ihn unter 49 Schwangeren, sonst Gesunden in 87,7°/, der Fälle keimhaltig; bei 18 Schwangeren mit keimhaltigen Blasenharn wurde auch der Nierenbeckenharn untersucht, aber nur in 4 Fällen keimhaltig gefunden. In diesen 4 Fällen war kystoskopisch eine Reizung des Blasenhalses festzustellen, obwohl alle subjektiven Erscheinungen einer Blasenerkrankung fehlten. Da nach vorausgegangener gründlicher Reinigung der äusseren Teile bei 40 Schwan- geren mit vorher keimhaltigem Blasenharn der letztere nur mehr in 5 Fällen keimhaltig gefunden wurde (in diesen Fällen war kystoskopisch ein Reizzustand der Blase festzustellen), so wird hieraus auf das Eindringen von Keimen aus den äusseren Geschlechtsteilen geschlossen. Kolibazillen werden in 60°/, der Fälle von keimhaltigem Harn gefunden. Prophylaktisch wird daher bei Schwangeren die gründliche äussere Desinfektion der Genitalien empfohlen; ist eine Infektion des Harns eingetreten, bei der nur die gewöhnlichen Keime des Scheidenein- gangs im Blasenharn gefunden werden, ohne dass die Schleimhaut schon er- griffen ist, so lässt sich die Infektion durch die äusserlich desinfizierende Be- handlung beseitigen.

Melchior (23) führt das Zustandekommen von Eiterungen in den Harn- wegen (Nierenbecken, Blase) bei Typhus auf den Einfluss der Ausscheidung der Typhusbazillen auf anatomisch bereits veränderte Harnwege zurück, vor allem bei Hydronephrose und Steinniere. Die Zeit des Eintritts der typhösen Eiterung fällt regelmässig in die Zeit der Entfieberung. Die typhösen Eiterungen sind prognostisch günstig. Ein Fall von typhöser Pyonephrose wird angeführt, indem die Abszedierung in einer intermittierenden Hydronephrose infolge an- geborener Stenose des Harnleiterursprungs eintrat, obwohl der Typhus milde verlaufen war. Nach der Nephrektomie kam es zu Peritonitis, aber nicht durch Infektion mit Typhusbazillen, sondern mit Streptokokken und Kolibazillen, und zum Exitus.

Behandlung der Pyelitis.

Huet (12) erklärt das Saliformin für ein Kolibazillen, Bacte:ium lactis aérogenes und Proteus tötendes Mittel, weil der Säuregrad durch Saliformin mehr erhöht wird, während Urotropin nur entwicklungshemmend wirkt. Kali nitricum erhöht die Entwicklung der Bakterien im Harn, dagegen ist es ein kräf- tiges Lymphagogum und ermöglicht vielleicht den Zugang der Opsonine zu den tiefsitzenden Bakterien. Eine durchgreifende Wirkung der Harnantiseptika wird nur bei aufsteigender Pyelitis anerkannt.

Kretschmer und Gaarde (20) erzielten durch Nierenbeckenspülungen güns:ige Resultate bei chronischer Kolipyelitis; bleibt die Methode unwirksam, so ist auf Nierentuberkulose oder Ureterstriktur zu schliessen.

Hek man (10) fand bei Koli-Cystopyelitis die Behandlung mit Autovakzine von so gut wie negativer Wirkung.

Weiss (37) konnte bei gonorrhoischer Cystopyelitis, selbst bei nachweis- barer Anwesenheit von Gonokokken, nach Vakzinebehandlung (Gonargin) keinerlei Erfolge beobachten.

Pyonephrose

Weishaupt (36) beschreibt einen Fall von Exstirpation einer um das 4fache vergrösserten recht:seitigen Pyonephrose mit spärlichen Resten von Nierengewebe infolge von Mischinfektion durch Gonokokken und Kolibazillen ; aus der Anamnese und der Blasenuntersuchung wird mit Wahrscheinlichkeit auf eine primäre aszendierende gonorrhoische Infektion geschlossen, während positive Anhaltspunkte für hämatogene Infektion nicht vorhanden waren.

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 133

In der Besprechung erklärt Bumm die gonorrhoische Pyelitis für ausser- ordentlich selten und auch den mitgeteilten Fall nicht für sicher gonorrhoischen Ursprung, weil durch Züchtung die Gegenwart von Gonokokken nicht festge- stellt worden ist. Wenn Gonokokken in der Blase und in der Niere festgestellt sind, würde eine aszendierende Infektion anzunehmen sein. Bezüglich der Koli- pyelitis bei Mädchen, Frauen und Schwangeren erklärt Bumm, früher ein An- hänger der aszendierenden Infektion gewesen zu sein, nimmt aber neuerdings nach weiteren Beobachtungen das häufige Vorkommen einer hämatogenen In- fektion vom Darm aus an, wobei er auf die der Pyelitis vorausgegangenren Darm- störungen und auf den übermässigen Milchgenuss aufmerksam macht, der die Entwicklung von Kolibazillen im Darm begünstigt. Solche Fälle von Koli- bakteriurie werden mit Erfolg vom Darm aus behandelt. Franz bezeichnet ebenfalls die gonorrhoische Pyelitis als äusserst selten und hält den Weishaupt- schen Fall für eine primäre Koliinfektion. Als Infektionsweg nimmt er den lympho- genen vom Darm aus an, wobei eine Disposition durch Harnstauung oder Schleim- hautschwellung in den Harnwegen gegeben sein muss. Lehmann verteidigt das Vorkommen einer aszendiererden Infektion durch Blase und Ureteren, die durch den therapeutischen Erfolg der Blasenspülungen sicher feststeht und er- klärt für die Diagnose der Gonorrhoe den kulturellen Nachweis nicht für un- bedingt nötig, sordern den Nachweis derselben Gonokokken in den Eiter- körperchen des Blasenharns, wie in denen der Urethra für genügend; anderer- seits können bei der Züchtung Diplokokken gefunden werden, die typisch den Gonokokken ähnlich, aber tatsächlich nur katarrhalische oder andere Diplo- kokken sind. Strassmann spricht sich für die hämatogene Infektion vom Darm her aus und nimmt die Möglichkeit einer aufsteigenden gonorrhoischen Infektion der Niere an. Der mikroskopische Nachweis von Gonokokken kann angezweifelt werden, weil es gramnegative Diplokokken gibt, die keine Gono- kokken sind.

Schönfeld (32) verlangt bei der Röntgenaufnahme der Niere, dass im Bilde die Konturen der Niere deutlich sichtbar und nach Kollargolfüllung die Hohlräume des Harntrakts genau erkennbar sind. In dem mitgeteilten Falle von pyonephrotischer Wanderniere war das Nierenbecken selbst nicht erweitert, dagegen zeigte der Füllungszustand desselben und des obersten Harnleiterteiles eine stark veränderte, verdickte Wand, die gewöhnlich mit der Pyonephrose einhergeht.

Nierenabszesse und paranephritische Abszesse.

Krieg (21) beschreibt einen kleinen umschriebenen Nierenabszess des unteren Nierenpols mit zahlreichen linsengrossen Abszessen. Der als Appen- dizitis aufgefasste Fall wurde durch lumbale Freilegung der Niere geklärt. Es wird hämatogene Infektion angenommen und die Nephrektomie empfohlen.

Riedel (30) will unter paranephritischen Abszessen nur die primäre Infektion der Nierenkapsel, dagegen richt solche Eiterungen verstehen, die von weiter ent- fernt gelegenen Organen ausgehen und sich nur in der Nähe der Niere halten, und auch nicht Eiterungen infolge von Durchbruch von tuberkulösen Herden und von Steinniere. Die Prognose ist bei retrorenalen Abszessen günstiger als bei prärenalen, welch’ letztere wegen Gefahr der Infektion des Peritoneums frühzeitig operiert werden müssen, bevor sich ein Infiltrat der Lendengegend entwickelt. Die Punktion wird verworfen und die Eröffnung durch Schnitt am unteren Rande der 12. Rippe empfohlen. Zur Diagnose der multiplen Rinden- herde ist die Sedimentierung des Harns notwendig, auch wenn kein Eiweiss vor- handen ist. Grössere Rindenherde können durch Inzision zur Ausheilung ge- bracht werden.

Mehliss (22) führt die perinephritische Eiterung teils auf kleine periphere Eiterungen zurück, teils auf schon lange bestehende Niereneiterung. Die Prognose

134 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

ist bei frühzeitiger Inzision, wobei die Niere genau zu besichtigen ist, günstig. Die Hauptsymptome bestehen in plötzlich auftretenden heftigen Schmerzen in der Lendengegend mit Fieber und schwerem Krankheitsgefühl.

Hykys (13) fand, dass unter 21 Fällen von paranephritischen Abszessen die Mehrzahl nach einer frischen oder vor kurzer Zeit geheilten peripheren Eite- rung entstanden war und schliesst daraus, dass die sekundäre metastatische Form häufiger ist als der renale metastatische Abszess. Die Niere fand sich niemals verändert, nur die fibröse Kapsel war reaktiv entzündet. In einem Fall brach der Abszess durch das Cökum durch, in allen anderen Fällen wurde operiert.

9. Nierentuberkulose.

l. *Adrian, Nierentuberkulose. Verein. d. kriegsärztl. beschäft. Ärzte Strassburg. Sitzg. v. 11. Jan. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 743.

2. *Beck, E. G., Bericht über eine Reihe von Darmfisteln und Fisteln des Urogenital- systems, die mit Wismutpaste behandelt wurden. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 22. Nr. 5. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 914.

3. Brunner, Bauchoperationen. Ges. d. Ärzte Zürich. Sitzg. v. 13. Mai. Med. Klin. Bd. 12. p. 838. (1 Fall von Nierentuberkulose mit doppeltem Ureter.)

4. *Caspari, Zur Diagnostik der Nierentuberkulose. Schweiz. Rundschau f. Med. 1915. Nr. 23.

5. *Churchman, J. W., The diagnosis of genito-urinary tuberculosis. Med. Record. New York. Bd. 89. Nr. 12. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 900.

6. *Döbl, H., Nierentuberkulose und Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Kiel 1915.

7. Frank, Verkäsung der Nieren. Allg. ärztl. Verein Köln. Sitzg. v. 24. Juli. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1524. (Demonstration.)

8. Furniss, Nierentuberkulose. Med. Soc. of New York. Sitzg. v. 16. Mai. Journ. of Amer. Med. Assoc. 24. April. p. 2122.

9. *Granville, E. und H. Cabot, Die Endresultate von 70 Fällen von Nierentuberkulose nach Behandlung mit Nephrektomie. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 21. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 711.

10. *Hofmann, W., Nierentuberkulose und Menstruation. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 1219.

11. *Hyman, A., The treatment of genitourinary tuberculosis with Rosenbach’s tuber- culin. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 66. 29. April. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 900.

12. Klose, E., Über die Verwendung von Mischtuberkulin zur kutanen Tuberkulinprobe. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 933. (Empfichlt die Verwendung von Vermischung gleicher Menge von Alttuberkulin und Perlsuchttuberkulin.)

13. Kronberger, H., Zur Bewertung der intrakutanen Tuberkulinreaktion. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 753. (Einwände gegen Selter (18) in betreff der Deu- tung der später negativ werdenden intrakutanen Reaktion durch Annahme einer Aus- heilung der Tuberkulose bei Meerschweinchen.)

l4. Krüger, Nierentuberkulose. Ges. f. Natur- u. Heilk. Dresden. Sitzg. v. 12. Febr. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 870. (Demonstration.)

15. *Laverriére, M., Proliferating tuberculous cystitis. New York. Med. Journ. 1915. 20. Nov. Ref. Zeitschr. f. Urol. Bd. 10. p. 445.

16. *Lindqvist, Über Nierentuberkulose in der Schwangerschaft. 11. Kongr. d. Nord. chir. Ver. in Gotenburg. 6.—8. Juli. Gyn. Sekt. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 1015.

17. *Schmidt, L. E., Nephrektomie während der Schwangerschaft. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 21. Nr. 6.

18. *Selter, H., Der Wert der Intrakutan-Tuberkulinreaktion bei Meerschweinchen- tuberkulose. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 77.

19. Erwiderung. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 754. (Erwiderung auf Kron- berger (13).

Churchmann (5) erklärt bei Nierentuberkulose die Infektion auf dem Blutwege für sehr wahrscheinlich, die aszendierende Infektion dagegen für eine Ausnahme. Die Nierentuberkulose macht meist keine Nieren-, sondern nur

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 135

Blasensymptome. Tuberkelbazillen im Harn sind selten. Für die Diagnose wesentlich sind Kystoskopie und Ureterkatheterismus, bei Frauen das Fühlen des verdickten Ureters von der Scheide aus.

Caspari (4) beschreibt einen Fall von Nierentuberkulose, in welchem sowohl mehrmalige mikroskopische Untersuchung des Harns auf Tuberkel- bazillen, als auch die zweimalige Tierimpfung negativ geblieben war. Die Opera- tion ergab eine Nierentuberkulose und im Nierenbecken einen stark ausgesproche- nen Vorsprung, der den unteren Teil isolierte und dadurch zu Dilatation und Retention führte.

Selter (18) stellt für den Wert der Intrakutanreaktion bei Tuberkulose infizierten Meerschweinchen fest, dass eine positive Reaktion beweisend ist für das Vorhandensein einer angegangenen Tuberkuloseinfektion, ein negativer Aus- fall aber das Gegenteil nicht beweise, besonders ist ein negativer Ausfall selbst nach Verlauf von 3—5 Monaten nicht beweisend dafür, dass das verimpfte Ma- terial keine Tuberkelbazillen enthielt und keine Tuberkulose im Körper vor- handen ist. Das Meerschweinchen ist zu töten und zu sezieren und dabei das Verhältnis des Milzgewichts zum Körpergewicht zu bestimmen.

Hofmann (10) beobachtete bei Nierentuberkulose im Pramenstruum An- steigen des Fiebers, das mit dem Eintritt der Menstruation abfiel und zugleich ging die Verschlimmerung des Allgemeinbefindens mit dem Eintritt der Menses zurück. Nach Exstirpation der tuberkulösen Niere verlief die Menstruation normal.

Döbl (6) erklärt bei einseitiger Nierentuberkulose die Nephrektomie auch in der Schwangerschaft für indiziert; neue Schwangerschaft nach Nephrektomie wegen Nierentuberkulose schädigt die Mutter nicht, wenn die zurückgelassene Niere gesund ist.

Lindqvist (16) teilt 2 Fälle von Nephrektomie wegen Nierentuberkulose, einen im 3. Monat der Schwangerschaft und einen wenige Monate nach der Ent- bindung mit. Im ersten Fall trat nach der Entbindung Verschlimmerung auf und es kam zum Exitus, wahrscheinlich an Tuberkulose der anderen Niere. Im zweiten Falle trat Genesung ein. Lindqvist spricht sich für die Nierenexstir- pation bei Nierentuberkulose in der Schwangerschaft aus, da die zurückgelassene Niere auch der erhöhten Inanspruchnahme in der Schwangerschaft genügt. Wenn nach der Nephrektomie eine bisher verborgene Tuberkulose der anderen. Niere sich zeigt, so ist die Schwangerschaft zu unterbrechen; bei Blasentuber- kulose ist eine Unterbrechung der Schwangerschaft nur angezeigt, wenn nach der Nephrektomie sich keine Neigung zur Besserung zeigt. Bei doppelseitiger Nierentuberkulose soll die Schwangerschaft unterbrochen werden, ausser wenn die Frucht durch einen Aufschub von wenigen Wochen lebensfähig werden würde.

In der Aussprache hebt Ekehorn hervor. dass bei Nierentuberkulose durch die Nephrektomie die Verhältnisse der anderen Niere verbessert werden und dass deshalb in der Schwangerschaft keine Gegenanzeige gegen die Nephrek- tomie besteht. Josephson betont, dass die Schwangerschaft, wenn die andere Niere gesund ist, nach einer Nephrektomie pormal verläuft. Dennoch gebictet die Vorsicht, dass zwischen einer Nephrektomie und den Eintritt neuer Schwanger- schaft ein paar Jahre vergehen sollten, damit die zurückgelassene Niere sich auf die Mehrarbeit einstellen kann. Die Einleitung einer Fehlgeburt bei Schwanger- schaft nach Nephrektomie ist zu verwerfen.

Schmidt (17) teilt einen Fall von Nephrektomie in der Schwangerschaft wegen Nierentuberkulose mit und sammelt 35 Fälle aus der Literatur. Bei ge- sunder zweiter Niere bringt bei Nephrektomierten eine Schwangerschaft keine Gefahr.

Adrian (l) beschreibt einen Fall von Nierentuberkulose mit einem ein- zigen linsengrossen, zentral verkästen Tuberkelherd im oberen Nicrenpol. Die Symptome waren nur allgemeiner Art, der Harn war leicht trübe und enthielt

136 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

Tuberkelbazillen, die Funktionsprüfung ergab keine Störung. Nephrektomie, Heilung.

Laverriere (15) beschreibt drei Fälle von Nierentuberkulose mit rund- lichen, bis zu bohnengrossen, himbeerähnlichen Granulationen in der Blase von weisser oder rosa bis roter Farbe und unveränderter Epitheldecke. Der Eiter- gehalt des Harns verschwand nach der Nephrektomie, stammte also nicht aus der Blase.

Granville und Cabot (9) erklären die Erfolge der Nephrektomie bei jugendlichen Individuen wegen der meist beträchtlichen Rindentuberkulose und der perinephritischen Veränderungen für weniger günstig als im höheren Alter trotz oft weiterer Ausbreitung der Erkrankung und suchen den Grund dafür in dem Grade der erworbenen Immunität. Die unmittelbare Mortalität nach der Nephrektomie betrug 3,8, die Spätmortalität 20°/,. Von den Gestorbenen starb die Hälfte innerhalb der ersten zwei Jahre, die zweite Hälfte vor dem fünften Jahre nach der Operation an tuberkulöser Erkrankung. Nach Ablauf von fürf Jahren können. 60°/, als geheilt betrachtet werden, jedoch bestehen noch bei 35°/, derselben leichte Beschwerden (Reizblase, Eiweissspuren, leichte Pyurie usw.) fort. In 10—15°/, der Fälle konnte durch die Operation das Fortschreiten des tuberkulösen Prozesses richt aufgehalten werden.

Hyman (11) fand unter 13 Fällen von Urogenitaltuberkulose, die er mit Rosenbachs Tuberkulin behandelt hatte, nur in 2 Fällen Besserung, in einigen Fällen traten neue tuberkulöse Herde auf.

Beck (2) konnte bei 21 Fisteln des Urogenitalsystems, besonders solchen nach Exstirpation tuberkulöser Nieren durch Einführung von Wismutpaste Heilung erzielen. Wismutvergiftungen traten niemals auf, jedoch muss zu deren Ver- meidung steriles Olivenöl in die Kanüle injiziert und die Öl-Wismutmischung möglichst bald durch Aspiration entfernt werden. Die günstige Wirkung wird damit erklärt, dass nicht standig infektiöses Harnmaterial die Fistelhohlräume besiedelt und in dem umgebenden Gewebe bessere Gelegenheit zur Granulations- und Narbenbildung gegeben ist.

10. Nierenverletzungen.

kee e

*Bevacqua, A., Sull’ ematoma perirenale spontaneo. Fol. urol. Bd. 9. Nr. 4.

2. Christel, Nieren- und Dickdarmverletzung. Kriegsärztl. Abend d. Festung Metz. Sitzg. v. 16. Dez. 1915. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 433. (Schussverletzung, Exstirpation der linken Niere, Heilung.)

3. Danziger, F., Ein ungewöhnlicher Fall von Nierenzerreissung durch Granatsplitter.

Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 160. (Schwere Abreissung des unteren Nierendrittels

samt dem Ureter, durch mässige Blutung nach aussen. Exstirpation, Unterbindung

der Gefässe und des Ureters. Heilung.)

*Horn, P., Über Nierenleiden nach Unfall. Med. Klin. Bd. 12. p. 685.

Keller, O., Ein Fall von operativ behandelter subkutaner Nierenruptur. Ugeskr.

f. Laeger. Bd. 78. p. 154. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 343. (Verletzung durch

Hufschlag. Freilegung der Niere, die sich zerrissen fand; Tamponade und teilweise

Naht der Wunde; Heilung.)

6. *Laewen, Nierenschüsse. Zweite Kriegschirurgentagung Berlin. 26. April. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 19. p. 668.

7. *Schultze, H., Uber das spontane perirenale Hämatom. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 136. Heft 4/5.

8. *Thelen, Über bemerkenswerte Nieren- und Blasenschussverletzungen. Zeitschr. f.

Urol. Bd. 10. p. 89.

am

Horn (4) führt als Hauptsymptome von Nierenläsionen nach mechanischer Gewalteinwirkung an: Hämaturie, umschriebener Schmerz mit Druckempfind- lichkeit und Anschwellung der Lendengegend, mitunter bei schwerer Nieren- zertrümmerung Anurie. Ein Kausalzusammenhang kann nur dann anerkannt.

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 137

werden, wenn der Unfall überhaupt zur Herbeiführung einer Nierenschädigung geeignet war, wenn die Symptome von seiten der Nieren spätestens einige Wochen nach dem Unfall sich bemerkbar machten und wenn in zweifelhaften Fällen keine sonstigen Ursachen (Arteriosklerose, Lues, Diabetes, Scharlach, Angina usw.) sich feststellen liessen.

Laewen (6) fand bei Schussverletzungen der Nieren die anämische Ne- krose um so häufiger und ausgedehnter, je räher am Stiel die Verletzung statt- gefunden hat. Die transperitoneale Versorgung der Nierenwunde bei der Laparo- tomie ist nur bei aseptischen Fällen vorzunehmen, sonst ist die Niere extra- peritoneal freizulegen.

Thelen (8) schreibt möglichst konservative Behandlung bei Nierenschuss- verletzungen vor. Bei anhaltend schweren Blutungen (2 Fälle werden mitge- teilt, darunter ein Todesfall an Tetanus) oder zunehmendem perirenalem Häma- tom mit nachfolgender Infektion wird die Freilegung urd ev. die Exstirpation der Niere für angezeigt erklärt. 3 Fälle von Streifschussverletzungen der Niere, bei welchen die Kystoskopie eine mehr oder weniger schwere Hämaturie ergab, heilten ohne schädliche Folgen bei konservativer Behandlung.

Perirenales Hamatom.

Bevacqua (l) beschreibt ein bei der Obduktion gefundenes fötalkopf- grosses perirenales Hämatom, mit dem ein hämorrhagischer Herd unter der Kapsel kommunizierte; in der Nähe dieses Herdes fand sich ein kleines noch nicht geöffnetes Aneurysma und eine kleine geplatzte Arterie mit Blutaustritt, die mit dem umgebenden Gewebe einen Infarkt bildete. Dieselben Gefässver- änderungen wurden in der inneren Schicht der Fettkapsel gefunden. Das peri- renale Hamatom wird daher auf Gefässveränderungen und auf das rachfolgende Platzen einer Arterie der Niere oder der Kapsel zurückgeführt.

Schultze (8) beschreibt ein grosses spontan entstardenes perirenales Hämatom bei einer 29jährigen Frau, die seit 5 Jahren. an dumpfen Beschwerden in der rechten Lendergegerd erkrankte, die sich zur Zeit der Menses verstärkten, und bei der schliesslich ein Anfall von bohrend-stechenden Schmerzen auftrat. In der rechten Lendengegend fand sich ein retroperitonealer Tumor, in dessen mit Blut gefüllter Höhle die mit der Fibrosa umgebene Niere lag, die keine Verände- rungen zeigte. Heilung. Im zweiten Falle handelte es sich um einen Sektions- befund bei einem an Septikopyämie nach Kniegelenkspunktion gestorbenen Manne; auch hier fand sich die mit Capsula fibrosa überzogene, anscheinend normale Niere in dem Bluttumor.

ll. Nierensteine.

l. *Braasch, W. F. und A. B. Moore, Nieren- und Harnleitersteine. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 65. Nr. 15.

2. *Cabot, H., Steinbildung in den Nieren und Harnleitern. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 65. Nr. 15.

3. *— Über Irrtümer bei der Diagnose von Nieren- und Uretersteinen. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 21. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 373.

4. *— und E. G. Crabtree, Häufigkeit erneuter Steinbildung in den Nieren nach Ope- rationen. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 21. Nr. 2.

5. *Frank, L., Anuria due to unilateral calculous obstruction. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 20. Nr. 5. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 134.

6. *Hanslik, P. J., Hexamethylenamin als Harnsäurelösungsmittel und Diuretikum und seine Einwirkung auf die Urinreaktion. Journ. of Laborat. and Clin. Med. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 760.

7. *Haskins, H. D., Über die harnsäurelösende Kraft des Urins nach Darreichung von Piperazin, Lipidin, Lithiumkarbonat und anderen Alkalien. Arch. of intern. Med. März. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 660.

138 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

8. Orth, Nierenkoliken. Berl. med. Ges. Sitzg. v. 17. Mai. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 664. (Trotz wiederholter Nierenkoliken kein Stein in den Nieren, Erwei- terung des Nierenbeckens und der Kelche, hochgradige Hypertrophie der Blasen- muskulatur; der Stein sass in der Harnröhre.)

9. *Risen, Über einen Fall von Verstopfung des linken Ureters nach Exstirpation der rechten Niere wegen eines grossen Steines in derselben. Fol. urol. Bd. 9. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 878.

10. Smillie, W. G., Treatment of cystinuria. Arch. of intern. Med. 1915. Sept. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 620. (Verschwinden der Cystinkristalle bei eiweiss- armer Diät mit Zusatz von Natriumbikarbonat, bis der Harn alkalisch wird.)

11. *Woodall, ©. W., Einige Probleme der Röntgendiagnose der Harnsteine. Albany Med. Annals. Bd. 32. Nr. 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 638.

Braasch und Moore (l) veröffentlichen eine Übersicht von. 654 Nieren- und Harnleitersteinfällen; in 230 Fällen wurden die Steine aus dem Harnleiter, in 363 aus den Nieren entfernt. In 64 Fällen gingen die Steine bei oder nach der kvstoskopischen Untersuchung von selbst ab.

Cabot (2) veröffentlicht eine Übersicht von 157 Fällen von Nieren- und Uretersteinen (darunter 46 Frauen). In 128 Fällen fiel die Steinbildung auf das 20. bis 60. Lebensjahr. 140 Fälle wurden operiert mit 5 Todesfallen, In 26 Fällen waren früher andere Operationen Appenrdektomie, Nephropexie usw. zur Beseitigung der Symptome ausgeführt worden.

Cabot und Crabtree (4) fanden nach 87 operierten Nieren- und Ureter- steinoperationen in der weiteren Folge, dass von 66 an Nierenstein operierten Fallen 34 (51°/,) frei von Steinen blieben, bei 21 an Harnleitersteinen Operierten dagegen 15 (= 71°/,).

Cabot (3) erklärt die Diagnose der Nieren- und Uretersteine wegen der häufig sehr unbestimmten Symptome für schwierig und empfiehlt daher bei chronischen rezidivierenden Leibschmerzen, Rückenschmerz, Hexenschuss oder Schmerz im Ileosakralgelenk eine genaue wiederholte Harnuntersuchung, be- sonders eine Untersuchung des Sedimentes. Einer Operation soll stets eine Röntgenuntersuchung, besonders eine stereoskopische, vorausgehen. Ausserdem sind Uretersondierung, Injektionen an dem Ureter und Einführung eines Ka- theters mit Wachsspitze notwendig. Bei nachgewiesenem Stein ist die Entschei- dung für eine Operation von der Schwere der Symptome abhängig.

Bijnen (g. 2, 3) bezweifelt das Vorkommen eines renorenalen Schmerz- reflexes, indem er als Ursachen der Schmerzen in der scheinbar gesunden Niere auf Nierenbeckenkatarrh und besonders häufig auf symptomlose Nierensteine zurückführt. Auch das Vorkommen einer reflektorischen Anurie wird in Zweifel gezogen und durch Funktionsst6rungen der scheinbar gesurden Niere erklärt.

Bookman (g. 2, 4) fand, dass bei Nierensteinen ein heftiger Schmerz aus- gelöst wird, wenn man die linke Hand flach auf die unteren Rippen legt und mit der Faust der rechten Hand kurz daraufschlägt.

Woodall (11) warnt davor, sich bei der Diagnose der Nierensteine aus- schliesslich auf den Röntgenbefund zu verlassen, weil in 6—10°/, der Fälle wegen der Zusammensetzung der Steine die Methode versagt und weil noch öfter andere Schatten Nierensteine vortauschen könner. Er empfiehlt deshalb die Zuhilfenahme der Kystoskopie und Cystoureteroskopie.

Frank (5) beschreibt 5 Fälle von vollständiger Anurie dureh einseitige Steinverlegung des Ureters. Die Anurie wird in solehen Fällen bis zu 12 bis 14 Tagen ertragen. ehe Urämie eintritt. Dem Anfall geht meist vorübergehende Anurie mit Polyurie wechselnd voraus. Die nicht verstopfte Niere ist kompen- satorisch hypertrophisch. Ein Verschluss kann auch durch Intussuszeption des Harnleiters bewirkt werden. In einem Falle gelang es, die Anurie durch Harn- leiterkatheterismus zu beseitigen, was vor der Operation zu versuchen ist. Bei operativer Behandlung beträgt die Mortalität 40—55, bei nichtoperativer 70 bis

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 139

80°/,. Bei Zweifeln über die Seite der Harnleiterverstopfung soll beiderseits operiert werden. Das Aufsuchen des Steines bei der Operation soll nicht zu lange ausgedehnt werden, die Entfernung der Steine kann auch später vorgenommen werden.

Risen (9) beobachtete 18 Tage nach Nephrektomie wegen Steinniere schwere Darmblutung und nach weiteren 22 Tagen Steinverstopfung des anderen Ureters mit 3tägiger vollständiger Anurie und mehrmals wiederholten solchen Anfällen. Durch Ureterkatheterismus, Kokainisierung der Ureterschleimhaut und Einspritzen von heissem Glyzerin wurde Abgang von zahlreichen Steinen und Steinsplittern bewirkt.

Hanslik (6) fand, dass nur nach sehr grossen Dosen von Hexamethvlen- tetramin die Lösungsfähigkeit des Harns für Harnsäure etwas gesteigert wird, nach geringen und therapeutischen Gaben dagegen ist sie nicht merklich ge- steigert. Die diuretische Wirkung und die Wirkung auf die Harnreaktion ist zweifelhaft.

Haskins (7) fand, dass nach Piperazin-Darreichung der Harn mehr Harn- säure löst als vorher, besonders wenn noch Natriumzitrat oder Natriumkarbonat gegeben und die Diurese verzögert wird. Lipidin und Lithiumkarbonat sind praktisch unbrauchbar, weil zu grosse Dosen erforderlich sind. Natriumzitrat und Natriumkarbonat lösen Harnsäure nur, wenn sie in so grossen Mengen ge- geben werden, dass der Harn alkaliech wird.

12. Nierengeschwülste.

1. *Beer, Hypernephrom. Verhandl. d. chir. Ges. New York. Nitzg. v. 26. Jan. Annals of Surg. Bd. 63. Nr. 5. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 839.

2. Brunner, Bauchoperationen. Ges. d. Ärzte Zürich. Sitzg. v. 13. Mai. Med. Klin. Bd. 12. p. 838. (3 Fälle von Hypernephromen.)

3. *Fraser, A., Der Ursprung der Nieren-Hypernephrome. Surg., Gyn. and Obstetr. Bd. 22. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 913.

4. *Gerlach, W. und W. Gerlach, Zur Histogenese der Grawitzschen Tumoren der Niere. Zieglers Beitr. z. allg. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. 60. Heft 3.

5. *Ghon, Maligner Grawitzscher Tumor. Verein deutsch. Ärzte. Prag. Sitzg. v. 21. Jan. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 325.

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7. *Key, E., Diagnose und Operation maligner Nierentumoren. 11. Vers. d. Nord. chir. Vereins in Göteborg. 6.—8. Juli. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 861.

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9. *Lichtenstern, R., Ein Fall von Nierenbeckentumor. Wien. klin. Rundschau. Bd. 30. p. 67.

10. *Paschen, R., Das Schicksal der wegen Grawitztumor Operierten. Arch. f. klin. Chir. Bd. 107. Heft 2.

11. *Ribbert, Karzinom der Niere eines neunmonatigen Kindes. Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilk. Bonn. Sitzg. v. 17. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1564.

12. *Wrede, Lipom der Nierenkapsel. Med.-naturwiss. Ges. Jena. Sitzg. v. 18. Mai. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 818.

13. Zweig, W., Enormes Hypernephrom. Demonstrationsabend i. k. k. Garnisonsspital Nr. 2, Wien. klin. Wochenschr. Bd. 19. p. 507. (2 mannskopfgrosser Tumor mit völligem Fehlen der Harnsekretion auf der erkrankten Seite; Sektion.)

Bösartige Neubildungen.

Fraser (3) konnte bei Untersuchung von 34 Fällen von Hypernephromen in 32 Fällen nachweisen, dass die Tumoren renalen Ursprungs waren und nicht aus Nebennierenresten abstammten. Im Frühstadium haben Nierenadenome

140 Gynäkologie. Krankheiten der Harnorgane beim Weibe.

oft gleiche Struktur von Tumoren renalen Ursprungs, wahrend Nebennieren- tumoren nie mit solchen zu verwechseln sind; nur wenn bei Nieren- und Neben- nierentumoren degenerative und maligne Prozesse hinzutreten, ist die Unter- scheidung erschwert oder unmöglich.

W. und W. Gerlach (4) nehmen an, dass die von ihnen beschriebenen Nebennierenrindenknötchen in und an der Niere, Adenomknoten der Neben- niere selbst, richtige Karzinome der Nebennieren, Grawitzsche Nierentumoren, Adenokarzinom der Niere und papilläre Adenome der Niere sich in einer Reihe aneinanderreihen, zum Teil ohne die Möglichkeit einer scharfen Abgrenzung untereinander. Für alle diese Gebilde werden Entwicklungsstörungen ange- nommen und die Verschiedenheit der entstehenden Bildungen werden auf die verschiedene Zeit der Zellausschaltung im embryonalen Leben. zurückgeführt.

Paschen (10) berichtet über die weiteren Schicksale von 54 an Grawitz- Tumor Operierten. Es starben im Anschluss an die Operation 6 (11.11°/,), an Rezidiv und Metastasen 17 (= 31,84°/,), an anderen Todesursachen 6 (= 11,11°/,). Bis zu einem Jahr nach der Operation blieben rezidivfrei 2 (3,7°/,), bis 1—2 Jahre 1 (1,85°/,), 2—3 Jahre 2 (3,7°/,), über 3 Jahre 19 (= 35,19°/,). Die End- resultate werden hiernach als recht günstig bezeichnet.

Key (7) berichtet über 26 Fälle von malignen Nierengeschwiilsten, dar- unter 8 inoperablen. 17 operierte Fälle betrafen Hypernephrome, 1 Fall ein über die ganze Niere verbreitetes Nierenbeckenkarzinom. In 8 Fällen kam es zu Rezidiven oder Metastasen, 1 Fall starb nach der Operation (schwere Ad- härenzen, Zwerchfellresektion, Pneumothorax), 7 leben rezidivfrei seit 3 Monaten bis zu 3!/, Jahren. Als Hauptsymptome werden Blutungen und Schmerzen und in 60—70°/, palpable Nierenvergrösserung genannt. Durch Röntgenaufnahme kann eine Nierenvergrösserung festgestellt werden, die nicht palbierbar ist. Plötzliche Todesfälle an Kollaps nach der Operation werden auf Adrenalinsekre- tion mit den Geschwülsten bezogen.

In der Aussprache führt Rovsing Kollapsfälle auf Blutung und veränderte Druckverhältnisse zurück. Rovsing erzielte in 50°/, der Fälle gute Resultate, eine Beobachtungszeit von 3—4 Jahren schliesst ein Rezidiv richt aus. Bore- lius hatte unter 27 Nephrektomien bei malignen Tumoren einen Operations- todesfall; !/, der Fälle starb an Rezidiven; es handelte sich um 15 Hypernephrome, 3 Mischgeschwülste, 1 Adenom, 1 Plattenepithelkarzinom und 2 Karzinome ohne nähere Bezeichnung. Ipsen erklärt die Grawitzschen Tumoren nicht für Hypernephrome. sondern für Nierenkarzinome. Ekehorn empfiehlt in zweifel- haften Fällen die Probeexzision der Nieren.

Beer (1) beschreibt einen Fall von Hypernephrom der rechten Niere mit Appendizitis, in dem transperitoneale Nephrektomie und Appendektomie aus- geführt wurden. Heilung. Ein weiterer Fall betrifft eine Nephrektomie wegen Hypernephroms bei 4monatiger Schwangerschaft mit Heilung und normalem Fortgang der Schwangerschaft. In der Aussprache hebt Downess hervor, dass Nierentumoren oft Metastasen in der Nierenvene bis zur Hohlvene bilden und empfiehlt die transperitoneale Exstirpation.

Ghon (5) beschreibt ein kleinfaustgrosses Hypernephrom der linken Niere mit Metastasen in der Umgebung in der Niere, Einbruch in Nierenbecken und Nierenvenen, ferner Metastasen in Lungen und Pleura, Herz und Muskeln, in der rechten Niere, beiden Nebennieren, Schilddrüse, Gehirn, Peritoneum, Jejunum und Knochen (Tibia und Unterkieferast). Die Metastasen erwiesen sich im Bau als verschiedenen Alters, die Knochenmetastasen waren älteren Datums.

Latzko (8) beschreibt die Exstirpation eines kürbisgrossen, höckerigen Grawitz-Tumors der rechten Niere mit Ausgang in Heilung. Nach der Ge- nesung wurde eine kleinfaustgrosse rundliche Metastase im Bereich der rechten Spina ant. sup. entdeckt, die nach Radiumbehandlung im weichen Zentrum

Chirurgische Erkrankungen der Nieren. 141

eine Pulsation zeigte; die letztere wird auf ein durch Übergreifen des Tumors auf die Wände einer Knochenrinne entstandenes Aneurysma zurückgeführt.

Kalb (6) schlägt vor, grosse Nierentumoren grundsätzlich von vorn zu operieren, um Neberverletzungen zu vermeiden und exakte Blutstillung zu er- möglichen. In dem mitgeteilten Falle wurde der kindskopfgrosse Nierentumor transperitoneal unter sorgfältiger Lösung vom Duodenum exstirpiert und 30 cem Dickdarm mussten wegen Gefässschädigung der Flexur reseziert werden.

Ribbert (11) beschreibt ein kindsfaustgrosses Karzinom der Niere von adenomähnlichen Bau, das die Niere bei einem neunmonatigen Kinde von innen heraus bis auf eine schmale Zone zusammengepresst hatte. Nephrektomie.

Gutartige Geschwülste.

Wrede (12) fand an einer wegen Tuberkulose bei einer 29jährigen Frau exstirpierten Niere in der unteren Hälfte der Fettkapsel ein walnussgrosses Lipom, dessen Entstehung durch Abschniirung von Fettgewebe infolge narbiger Schrump- fung gedeutet wird.

Neubildungen des Nierenbcckens.

Spiess (e. 23) teilt 4 neue Fälle von primärepithelialen Tumoren des Nieren- beckens und des Ureters mit und unterscheidet papilläre und solide Tumoren, von denen die letzteren stets bösartig sind. Die papillären Neubildungen lassen sich in entzündliche und echte Tumoren unterscheiden; ihr bös- oder gutartiger Charakter ist oft erst aus Rezidiven- und Metastasenbildung zu erkennen.

Lichtenstern (9) beschreibt einen Fall von Karzinom des Nierenbeckens mit Vordringen in das Nierenparenchym und in den Ureter, Verbreitung ent- lang der grösseren Arterien mit stellenweiser Kompression derselben; das Kar- zinom bestand aus Zellen von Übergangsepithel, einzelne Stellen zeigten Meta- plasie in Plattenepithel und mitunter rudimentäre Verhornung. Die 36 jährige Kranke litt an wiederholten Nierenblutungen und Nierenkoliken rechterseits, Schattenbildung auf der rechten Seite mit undeutlicher Konturierung, Aus- lösung einer profusen Blutung bei Verschieben. des Ureterkatheters ins Nieren- becken; die Funktion beider Nieren war nicht gestört, der Harn der gesunden Seite erhielt Eiweiss, das auf Toxinewirkung durch zerfallendes Nierengewebe zurückgeführt wird. Die Operation bestand in Exstirpation der Niere mit einem 10 cm langen Stück des Ureters. Heilung.

13. Parasiten der Nicro.

1. Schüler, Nierenechinococcus. Wiss. Zusammenkunft d Kriegsärzte in Sofia. Sitzg. v. 22. Juni. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 1223. (Kindskopfgrosser Tumor der linken Niere, Entleerung von Blasen mit dem Harn. Nephrektomie, Heilung. Die Zyste nahm ?/, der Niere ein.)

142

Aan.

Gynäkologie. Gynäkologische Operationslehre.

XI.

Gynäkologische Operationslehre.

Referent: Prof. Dr. H. W. Freund, Strassburg.

Instrumente.

. Axmann, Sammelapparat für ultraviolette Strahlenbehandlung. Berl. klin. Wochen-

schrift. Nr. 16.

Baedeker, J., Über das „Sanabo“-Scheidenspülrohr. Frauenarzt. Heft 11. (Leitet die Spülflüssigkeit wieder heraus.)

Borchardt, M., Gummiersatz-Fingerlinge. Zentralbl. f. Chir. Nr. 15. (Grundsub- stanz besteht aus organischen Estern der Zellulose, in indifferenten organischen Lö- sungen zur Auflösung gebracht.)

. Dreuw, Antiseptische Dauerspülungen. Therap. d. Gegenw. Nov. (Will mit einem

besonderen Apparat die Harnröhre und die Scheide dauernd oder kurze Zeit, und in beliebiger Temperatur durchspülen.)

Gelpi, M., A useful hysterectomy clamp. Journ. Amer. Med. Assoc. Nr. 2. (Kom- bination von Péan- und Kocher-Klemme.)

Lenz, Emil, Zur Methodik der abdominalen Röntgendurchleuchtung. Münch. med. Wochenschr. Nr. 17. (Ein Bleiknopfzeiger als Führer bei der Autopalpation seitens der zu durchleuchtenden Patienten, sowie zur Organmarkierung.)

Liebreich, Emil, Eine Zählkammer für zytologische und bakte-iologische Zwecke. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 15. (Auch mit Immersion zu benutzen.)

Lower, W. E., Eine neue Klemme für die Nephrektomie. Clevelind. Med. Journ. April. (Breite Klemme, der Wertheimschen ähnlich, verhütet das Abgleiten der Hilusligatur).

Mergail, W. P., Needle holder. Journ. Amer. Med. Assoc. June 17. Pennington, R., An attachement for the Balfour-Goshet, Mayo-Simpson and other abdominal retractors. Ebendas. Nr. 2.

Rietschl, A., Ein Mittel, um die Keimfreiheit von Naht- und Unterbindungsmaterial zu sichern. Zentralbl. f. Chir. Nr. 16. (Entweder ein Metallrahmen mit Einkerbungen für die Fäden, oder Aufspannen von Gaze auf den Rahmen. Die eingefädelten Nadeln werden durch die Gaze gezogen und mit der Spitze in den Stoff eingelassen.) Silberstein nnd Colman, Kurze Mitteilung über einen Ersatz von Gummihand- schuhen. Zentralbl. f. Chir. Nr. 1/2. (Schutzflüssiekeit „Sterilin‘ bildet auf der Haut einen durchsichtigen, nicht klebenden Überzug.)

. Wintz, H., Eine automatische Regenerierung der Röntgenröhre. Münch. med. Wochen-

schrift. Nr. 11. (Apparat, der die Röhre bei höchstem Härtegrad arbeiten lässt.)

Neue Operationsmethoden.

Bertelsmann, Die Naht grösserer Bauchbriiche. Zentralbl. f. Chir. Nr. 22 und 41/42.

Blesh, A., A new sterilization operation on the female tubes. Journ. Amer. Med. Assoc. Nr. 21. (Bekannte Methode, die Tuben am Uterushorn zu durchschneiden und jede Schnittfläche für sich mit Peritoneum zu überkleiden.)

Bumm, E., Collifixatio uteri. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 29.

Chaput, H., Le cloisonnement et le drainage filiforme du bassin. Ann. de. gyn. Tome 12. p. 358.

Flatau, Die Ausschaltung der Fossa vesico-uterina aus der Bauchhöhle. Ein neuer Weg zur Verhinderung des Prolapsrezidivs. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22,

Instrumente. Neue Operationsmethoden. 143

5. Fleischhauer, H., Die Ureterknotung als Methode der Ureterversorgung bei nicht- ausführbarer Ureterimplantation. Ebendas. Nr. 23 u. 28.

6. Fründ, H., Unsere Erfahrungen mit der Makkasschen Operation der Blasenektopie.

Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 1.

Gelpke, L., Die Herausnahme des Wurmdarmes durch die Bruchlücke bei Anlass

der Operation der rechtsseitigen Leistenhernie. Zentralbl. f. Chir. Nr. 14.

8. Hammesfahr, Die Naht grösserer Bauchbrüche. Ebendas. Nr. 33. 9. Hare, E. R., Study of abdominal wall in its relation to hernia. Journ. Lancet Minnen, polis. May 15.

10. Hofmeier, M., Zur Frage der Prolapsoperation. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 45.

ll. Javle, F., La methode économique de pansement. Presse med. 1 Juin.

12. Johnsen, Chr, Lie Naht des Ureters. Zentralbl. f. Chir. Nr. 31.

13. Mathes, P., Zur Technik der abdominalen Radikaloperation bei Kollumkarzinom. Zentralbl. f£. Gyn. Nr. 27.

14. Moser, Entfernung des Wurmfortsatzes gelegentlich der Bauchoperation. Zentralbl. f. Chir. Nr. 23.

15. Nagel, W, Über Dammplastik bei kompletter Ruptur. Berl. klin. Wochenschr. Nr.45 (Empfichlt die Lawson Taitsche Operation, die er 14 mal mit Erfolg angewendet hat.)

16. Reich, A., Vaginal-supravaginal hysterectomy. Amer. Journ. of Obstetr. Nr. 1. (2 eriolgreich nach der Methode von A. W. Freund operierte Fälle.)

17. Rockey, A. E., Uterus et vagina duplex nebst Angabe einer neuen unblutigen Opera. tion zur Beseitigung der Misstildung. Annal. of Surg. 1316. Mai.

17a. Schäfer, Arth., Rücktransfusion des körpereigenen Blutes nach Massenblutungen in grosse Körperhöhlen. Zentralbl. f. Chir. Nr. 21.

18. Schemmel, Appendektomie und Radikaloperation des rechtsseitigen Leistenbruches. Ebendas. Nr. 23.

19. Schickeie, Der operative Verschluss seltener Blasenscheidenfisteln. Bruns Beitr. z. klin. Chir. 100—102.

20. Snoy, Appendektomie durch die linke Leistenbruchpforte bei normalem Allgemein- situs. Zentralbl. f. Chir. Nr. 37.

21. Stoeckel, Zwei Fälle, von Uteruskarzinom, das auf das Rektum übergegriffen hatte. Münch. med. Wochenschr. Nr. 17. p. 611.

22. Vogel, K., Zur Technik der Ventiofixatio uteri. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30.

23. Wertheim, E., Zur Technik der operativen Behandlung der Genitalprolapse und Retrodeviationen des Uterus. Ebendas. Nr. 1. (Empfichlt noch cınmal die Ein- nähung des Uterus in den Levatorspalt samt der Suspension bzw. Auflagcrung der Portio auf die Sakrouteriniigamente.)

24. Zimmermann, H.. Zur operativen Behandlung mit dem Dickdarm kommunizicren- der Beckeneiterungen. Bıuns Beitr. z. klin. Chir. 100—102.

Um Verband material zu sparen, legt Jayle (11) xförmige Nähte, die zunächst nicht geknotet werden, durch Haut und Faszien, näht die Haut und schiebt vor dem Knoten der erstgenannten Fäden Gazebäusche unter »ie.

Schäfer (17a) hat in einem Fall von geplatzter Tubarschwangerschaft 200 ccm des in die Bauchhöhle ergossenen Blutes aufgefangen und in die Armvene injiziert, daneben aber 1 1 Kochsalz subkutan einverleibt. Die Patientin erholte sich rasch. (Die einmalige Erfahrung ist nicht eindeutig. Nach Entfernung der grossen Koagula resorbiert übrigens das Bauchfell die flüssigen Blutmengen sehr gut.)

Bertelsmann (l) beschreibt nochmals sein Verfahren, bei der Naht grösserer Bauchbrüche alle Suturen, die eine Spannung auszuhalten haben, an der vorderen. Rektusscheide angreifen zu lassen. Er löst letztere beim Längs- schnitt beiderseits bis zur Mitte des Muskels los und vereinigt dann beide Fas- zien, die verdoppelt werden.

Hammesfahr (8) ist schon 1901 ebenso vorgegangen, löst aber die hintere Rektusscheide ab.

Bei der Operation rechtsseitiger Lcistenhernien kan ı man nach Gelpke (7) mit zwei Fingern oder einer Kornzange (!) durch den breit eröffneten Bruchsack

144 Gynäkologie. Gynäkologische Operationslehre.

eingehen und den Wurmfortsatz herabholen und entfernen. Allerdings ist dabei oft eine echneidende Erweiterung der Bruchlücke nötig. Bei Verwach- sungen ist diese Art des Vorgehers ausgeschlossen.

Moser (14) stimmt Gelpke zu und will bei jeder rechtseitigen Operation den Wurm inspizieren bzw. entfernen, wenn dadurch der Erfolg der Bruchopera- tion nicht beeinträchtigt wird.

Schemmel (18) führt ähnlich im oberen Winkel des Bruchschnittes die Appendektomie mit Wechselschnitt aus.

Bei einem Kind von 5 Wochen entfernte Snoy (20) bequem die entzündete Apperdix aus einem linksseitigen Bruchsack, in den sie wohl infolge abnormer Beweglichkeit des Cökums geraten war.

Bei Prolapsen erreicht Bumm (3) eine Ausschaltung der Excavatio vesico-uterina durch die Kollifixur des Uterus, die mit kleinem Faszienquer- schnitt in Beckenhochlagerung ausgeführt wird. Die Ansatzsehnen der Rekti an der Symphyse werden freigelegt, das Bauchfell gespalten und die Falte an der Blasengrenze quer durchschnitten. Die Harnblase wird dann bis zur Scheide abgeschoben und die entblösste vordere Wand des Kollums an die Rektussehren fixiert. Drei Nähte genügen. Die Erfahrungen von 2 Jahren sind günstig. Bumm glaubt, dass auch Schwangerschaft und Geburt nach dieser Operation ungestört verlaufen kann.

Flatau (4) amputiert bei allen Prolapsen die Portio, führt die vordere Kolporrhaphie mit Blasenraffung aus und fügt die hintere mit Levatoren- naht aur. Nach dem Anlegen eines Druckverbandes vor die Vulva und Eip- führen eines Verweilkatheters wird die Bauchhöhle durch einen ausgiebigen Längsschnitt eröffnet und bei Frauen im gebärfähigen Alter die tubare Sterili- sation ausgeführt. Die wundgemachten Ligg. rotunda werden beiderseits an das parietale Peritoneum angenaht, der stark elevierte Uterus ausserdem veutri- fixiert so zwar, dass nun die Wunde unterhalb der Ventrifixurstelle durch dichte Bauchfellnähte geschlossen wird. Zwei oder drei Nähte gehen zudem durch die ganze Dicke der Bauchwand urd durch die Gebärmutter. Sie werden erst ge- knüpft, wenn die ganze Wunde geschlossen ist. Dadurch wird der Uterus fest an die Parietalserosa angepresst, während die Harnblase dem intraperitonealen Druck entzogen sein soll.

Hofmeicr (10) betont, dass bei sehr grossen Prolapsen eine operative Dauerheilung unter Erhaltung der vollen physiologischen Funktion nicht mög- lich ist. Die Neugebauer-Lefortsche Operation ist noch die am meisten schonende. Andernfalls führt Hofmeier die Totalexstirpation mit Resektion des grössten Teils der Vagina und breiter flächenhafter Vereinigung des Peritoneums aus. Dieser Verschluss kann noch verstärkt werden. indem man unter der Peritoneal- naht die paravaginelen und parazervikalen Bindegewebsmassen nach der Mitte hin vereinigt.

Vogel (22) empfiehlt für die Ventrifixur das schon öfter angegebene Verfahren, die durchschnittenen runden Bänder durch die Rekti zu ziehen und vorn auf die Faszie aufzunähen.

Bei zwei Fällen von Uteruskarzinom, das auf den Mastdarm überge- griffen hatte, entfernte Stoeckel (21) die Genitalien samt dem Rektum und Sphinkter im Zusammenhang auf abdominalvaginalem Wege. Nach der üb- lichen Auslösung der Geschlechtsorgane ohne Durchtrennung der Scheide wurde das Rektum am Übergang in die Flexur durchschnitten und der Flexurstumpf durch eine Öffnung in der Bauchwand nach aussen geleitet, der Mastdarm aber bis zum Beckenboden freigemacht. Über dem ins Becken gedrückten Organ- komplex wurde ein peritoneales Dach hergestellt und die Bauchhöhle geschlossen. Dann wurden Vulva, Anus und Damm umschnitten, und durch präparatorisches Vorgehen das erste Operationsfeld erreicht. Entfernung der ausgelösten Organe;

Neue Operationsmethoden. 145

Wiedervernähen des Dammes. Die eine Patientin ist bisher ein, die andere zwei Jahre rezidivfrei.

Auch Mathes (13) empfiehlt wieder bei der Radikaloperation wegen Krebs ein vaginalabdominales Vorgehen, verschliesst die abgekratzte und ver- schorfte Karzinomhöhle mit abgelöster Scheide und führt dann den abdominalen Teil des Eingriffs aus. Er drainiert dann durch Durchstossen einer Korn- zange vom Diaphragma pelvis beiderseits durch die Fossa ischiorectalis und schliesslich die Haut nach innen von den Tubera ischii mit dicken Drains. Er glaubt, dass die Ureteren, die von den Drainrohren, welche gerade über den Grund der Höhle herausragen, eine Strecke entfernt bleiben, vor Nekrose ge- schützt sind.

Schickele (19) brachte eine grosse, nach abdominaler Totalexstirpation wegen Myom zurückgebliebene Blascnscheidenfistel, die trotz Naht nicht heilte, durch eine der Legeuschen ähnliche Operation zum Verschluss. Von einem medianen Bauchschnitt aus wurde das Peritoneum an der Grenze zwischen Blase und Scheide quer durchtrennt und von beiden Organen abgelöst. Quere Eröffnung des hinteren Scheidengewölbes. Die Wand der Vagina wird von der Blase möglichst weit nach unten und seitlich abgetrennt und die Blasen- mukosa am unteren Fistelrand abpräpariert. Die Fistelränder lassen sich jetzt durch Knopfnähte schliessen. Eine zweite Naht vereinigt die Muscularis vesicae, eine dritte legt das Blasenperitoneum darüber. Tamponade der Scheide. Über- decken des Wundbettes mit Bauchfell.

Zur Heilung einer Blasenektopie bediente sich Fründ (6) der Makkas- schen Operation. Es wird in einer ersten Operation das untere Stück Cökum samt einem Ileumabschnitt ausgeschaltet und die Appendix in die Bauchwand eingenäht. Ein in sie eingeführter Verweilkatheter ermöglicht Drainage und Reinigung der ausgeschalteten Darmpartie. In einer zweiten Operation wird das aus der Harnblase auspräparierte Trigonum mit den ausmündenden Ure- teren in das Cökum implantiert; letzteres dient als Blase, die Appendix als Harn- röhre. Diese soll mit der Zeit eine gewisse Kontinenz erlangen.

In einen durchschnittenen Ureter führt Johnsen (12) ein dünnes Glasröhrchen ein und vereinigt über diesem die beiden Enden mit feinen Seiden- knopfnihten. Das Röhrchen wird darauf durch Einschnitt in den Ureter ent- fernt, der Schnitt genäht.

Fleischhaucr (5) entschloss sich in einem Fall von Ureterdurchschnei- dung gelegentlich einer Totalexstirpation zur Knotung des Harnleiters nach Stoeckel; er knotete zweimal und verschloss das Organ unten durch eine Cat- gutligatur. Der Versuch, einen Knoten ans hintere Blatt des Lig. lat. anzu- heften, gelang nur unvollkommen. Patientin heilte. Die Urinmengen nahmen von 350 ccm am ersten Tag bis 1200 am zehnten zu; nach 60 Tagen war eine Vergrösserung der betreffenden Niere palpatorisch nicht festzustellen.

Von einer rezidivierenden Beckeneiterung unklarer Provenienz berichtet Zimmermann (24). Nach Anlegung eines Anus praeternaturalis links, der grosse Erleichterung brachte, deckte die Laparotomie einen Eiterherd unter- halb der Appendix auf, der mit einer Perforation im Cökum kommunizierte. Tamponade. Resektion. Sekundärer Verschluss des Anus praeternaturalis. Heilung.

Bei einer 19jährigen Jungverheirateten mit Uterus et vagina duplex durchtrennte Rockey (17) das Scheidenseptum zwischen zwei Klemmen. In einem in der Mitte teilbaren Spekulum wurden dann beide Uterirhöhlen dilatiert und ferner die Branchen einer zangenartigen grossen Klemme in je eine derselben eingeführt, geschlossen und bei Beckenhochlagerung (zur Vermeidung der Ein- klemmung von etwa zwischen den Uteri liegenden Darmschlingen) 36 Stunden liegen gelassen. Das Septum rekrotisierte.

Juhresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916, 10

146

Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

Chaput (3a) will einerseits das Peritoneum gegen die Vagina durch eine

exakte Naht abschliessen, andererseits aber von der Bauchwand aus ein Drain- rohr durch die Bauchhöhle nach der Scheide durchführen. Er glaubt trotz der Durchbrechung des Grundsatzes des Abschlusses der Bauchhöhle doch darin

Vorteil zu sehen.

und D

17. 18.

XII. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

Referent: Marineoberstabsarzt Dr. zur Verth, Kiel.

A. Verletzungen.

Albrecht, P., Gber Bauchschiisse. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 26.

Bertog, Johannes, Bauchschiisse im Kriege und ihre Behandlung. Deutsche Zeit- schrift f. Chir. Bd. 135. Heft 6. p. 575—586. April.

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Se, Domarus und Salomon, Beitrag zur Kenntnis der Zwerchfellhernie nach Schuss- verletzung. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 23. Nr. 4.

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Münch. med. Wochenschr. Nr. 11. Feldärztl. Beil. 11.

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Die Bauchschussverletzungen im Felde. Med. Klin. Nr. 21.

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25. Strauss, M., Die Behandlung der Bauchverletzungen im Stellungskriege. Med. Klin. Nr. 10.

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28. *Wieting-Pascha, Uber Zwerchfellverletzungen mit Ileus. Deutsche Zeitschr. f. “hir. Bd. 134. p. 553.

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30. Wolf, W., Über operative Behandlung der Bauchschüsse im Stellungskrieg. Münch. med. Wochenschr. Nr. 11. Feldärztl. Beil. 11.

Bei weitem die grösste Anzahl von Arbeiten ist den Bauchschüssen und ihren Folgen gewidmet. Die Stellungnahme der Kriegschirurgen hat sich im allgemeinen zur grundsätzlichen Empfehlung möglichst umgehender operativer Therapie soweit die äusseren Verhältnisse das gestatten und die günstige Zeit nicht verstrichen ist durchgerungen. Die wichtigsten Ar- beiten sind wiederum in die Literatursammlung aufgenommen.

Matti (15) fasst die Erfahrungen zusammen. Im einzelnen bringen be- sonders die Arbeiten von Härtel (10) und Wieting (27) bemerkenswerte Winke. Mit den diagnostisch wichtigen Zwerchfellverletzungen beschäftigen sich Wie- ting (28), Nobe (20) und v. Domarus und Salomon (5).

Im übrigen bringt Sträuli (24) eine umfassende Arbeit über traumatische subkutane Darmrupturen. Nach ihrer Ursache werden sie eingeteilt in solche, die durch breit angreifende Gewalt bedingt sind, der Entstehung nach in Darm- quetschung, Darmzerreissung und Darmberstung. Der Darm ist besonders in der Nähe seiner physiologischen Anheftungsstellen, namentlich unterhalb der Plica duodenojejunalis und vor der Einmündung ins Cökum zur Zerreissung disponiert. Die Kenntnis von der Entstehung der Berstung wird in ausführ- lichen theoretischen Erörterungen erläutert und erweitert. Sämtliche 8 Ver- letzungen des Verfassers, die im Kantonsspital Münsterlingen Chefarzt Brun- ner beobachtet wurden, betreffen den Dünndarm, der auch bei den andern Sta- tistiken hervorragend (88—92°/,) beteiligt ist. Das Ileum ist am häufigsten Sitz der Ruptur, das Jejunum am seltensten, 2mal das Duodenum. In 5 Fällen sind Darmlöcher in der Einzahl vorhanden, in 3 Fällen in der Zweizahl, in einem Fall in der Mehrzahl. Von den eigentlichen primären Erscheinungen sind die Zeichen beginnender Peritonitis scharf zu trennen. Schmerz, Erbrechen, Bauch- deckenspannung und Dämpfung sind die Hauptzeichen. Die Leberdämpfung war in keinem Falle verschwunden. Das Verschwinden der Leberdämpfung sollte aus den Symptomen intestinaler Verletzung ausscheiden. Spannung der Bauchdecken ist allein schon eine absolute Indikation zur Laparotomie. So- lange sie besteht, ist von einem operativen Einschreiten noch Erfolg zu erwarten. Frühzeitige chirurgische Therapie ist allgemein als die einzig richtige anerkannt.

10*

148

Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

Aber auch in allen zweifelhaften Fällen ist die möglichst frühzeitige Probelaparo- tomie das einzige Vorgehen, das verantwortet werden kann. Die Gesamthei- lungsziffer von 469 aus der Literatur gesammelten Operationsfällen beläuft

sich

auf 133 = 28,3°/,. Von den 8 Fällen Sträulis, über die meist gut be-

obachtete Krankheitsbeschreibungen mitgeteilt werden, starben 4. Wideröe (26) operierte mit Erfolg nach 54 Stunden einen l1ljährigen Knaben, der beim Ski- laufen mit der Magengegend gegen die Skispitze gefallen war und den Dünn- darm etwa in der Mitte zur Hälfte quer durchrissen hatte.

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6.

B. Netz, Mesenterium, retroperitoneales Gewebe.

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Magendarmkanal. 149

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18. *Schöne, G. und F. Uhlig, Zur Technik der Anastomosenbildung zwischen Darm- teilen sehr verschiedener Weite. Zentralbl. f. Chir. Heft 13. p. 265.

19. *Uhlig, Fritz, Zur Technik der Anastomosenbildung zwischen Darnıschlingen schr verschiedener Weite. Zentralbl. f. Chir. Heft 32. p. 662.

20. Zur Behandlung des postoperativen paralytischen Ileus mit intravenösen Kochsalz- Neohormonalinfusionen. Med. Klin. Nr. 22.

21. *Walker and Ferguson, Peritoneal adhesions: their prevention with citrate solu- tions. Annals of Surg. Febr. Nr. 2.

22. Zöppritz, Heinrich, Weitere Beiträge zur Magendiagnostik. Das Gluzinskische Verfahren, gepriift an 462 Fallen. Mitteil. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 29. Heft 1.

Uber die totale Darmausschaltung stellt Finsterer (5) umfassende Untersuchungen an in Hocheneggs Wiener Klinik. Er kommt zu folgenden Schlusssätzen: Die totale Darmausschaltung verdient wegen ihrer grösseren Leistungsfähigkeit (absolute Ruhigstellung des erkrankten Darmes) unbedingt den Vorzug vor der Enteroanastomose oder der inkompletten = unilateralen = Darmausschaltung nach Senn. Bei der heutigen Operationstechnik und Art der Anästhesie (möglichste Ausschaltung der Narkose durch die Lokalanästhesie) ist sie kein gefährlicherer Eingriff als die einfache Enteroanastomose, daher auch bei herabgekommenen Kranken noch ausführbar. Die totale Ausschaltung wegen Tuberkulose, Darmfisteln oder Appendizitis kann zu dauernder Heilung und fast vollkommener Beschwerdefreiheit führen; wird trotzdem die sekundäre Exstirpation des ausgeschalteten Darmstückes verlangt, so kann diese Operation wegen Zurückgehen der entzündlichen Verwachsungen mit der Umgebung sehr leicht und ganz ungefährlich werden. Beim malignen Neoplasma hat die totale Ausschaltung einen palliativen Wert (Ausschaltung der mechanischen Reizung, Verschwinden der Schmerzen); wird der Tumor nach Zurückgehen der entzünd- lichen Fixation wieder beweglich und damit operabel, so muss der totalen Aus- schaltung der Wert einer ,,vorbereitenden Operation‘ zur Radikalheilung zu- gemessen werden. Bei der totalen Ausschaltung ist die Methode Hocheneggs (Einnrähen beider Darmlumina) allein berechtigt, da sie technisch am einfachsten ist, postoperative Komplikationen ausschliesst und die Vorteile einer direkten medikamentösen Behandlung des Grundleidens bietet. Der blinde Verschluss beider Darmlumina ist auch bei bestehender Kotfistel absolut unstatthaft, da nach der totalen Ausschaltung die Fistel sich bald spontan schliesst und dadurch sekundär das Stadium einer ‚totalen Okklusion‘‘ entsteht, das dem Träger ebenso lebensgefährlich werden kann, wie der primäre totale Verschluss.

In ausführlicher Habilitationsschrift gibt Hartert (10) einen neuen Weg zur Wahrung vollkommencr Asepsis bei Magendarmoperationen: Ver- kochen des zu eröffnenden Darmabschnittes, Durchtrennung und Naht im ver- kochten Gewebe, Einstülpung des verkochten Abschnitts. Die Verkochurg wird mittelst einer sehr kunstvoll gebauten Kochklemme vorgenommen, die durch Wasserdampf erhitzt wird.

Momburg (13) empfiehlt die zweireihige Lembert-Czerny-Naht da- durch zu vereinfachen, dass mit demselben Faden beide Nähte zugleich gemacht werden und dass nur einmal geknotet wird. Besonders bewährt hat sich das Verfahren bei entzündeter Darmwand.

Die Technik der Anastomosenbildung zwischen Darmteilen sehr verschiedener Weite haben Schöne und Uhlig (18) und Uhlig (19) da-

150 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

durch verbessert, dass sie den stark kollabierten abführenden Schenkel mittelst Pravazspritze mit Luft bis zur Weite des gedehnten zuführenden Schenkels aufblasen. |

Walker und Ferguson (21) gelang es bei Rattenexperimenten, Pope (14) beim Menschen, peritoneale Adhäsionen durch Zitratlösungen zu ver- hüten. Walker und Ferguson gebrauchten 3°/, Natriumzitrat und 1°), Natriumchloridlösung. Pope tränkte alle Tupfer und Schwänme mit 2°/,iger Natriumzitrat- und 2°/, Natriumchloridlösung und beliess mehrfach etwas Lösung in der Bauchhöhle. Bereits bestehende Adhäsionen werden nicht beeinflusst. Das Mittel wirkt nur verhütend, ist in der Verhütung aber allen bisher emp- fohlenen überlegen.

In einer Arbeit zur Nachbehandlung nach Magen- und Darmope- rationen macht Reichel (15) zunächst Angaben über die Ernährung nach Magendarmeingriffen. Ein kleiner Teil Magendarmoperierter befindet sich nach dem Eingriff so wohl, als hätten sie keine grössere Operation überstanden. Bei ihnen ist die sofortige Ernährung überflüssig; ein arderer Teil leidet nach der Operation an Übelkeit, Erbrechen, Druck- und Spannungsgefühl in der Magen- gegend. Die eingeführte Sonde entleert früh und abends trübe, anfangs oft blutige, nicht selten stinkende Fliissigkeitsmengen. Bei einer dritten kleinen Gruppe ist der Zustand noch schlimmer, ja bedrohlich. Bei den beiden letzten Gruppen schadet die frühzeitige Ernährung oder verbietet sich von selbst. Nötig ist Flüssigkeitszufuhr subkutan, intravenös oder durch Einlauf. Erst wenn die Neigung zum Erbrechen erloschen ist, der Megen wirklich leer geworden ist und leer bleibt, werden den Operierten kleine Flüssigkeitsmengen (kalter Tee) gestattet, und, wenn sie ihn vertragen, Milch und Schleimsuppen, festere Speisen aber selbst bei bestem Verlauf nicht vor Ablauf des 5. bis 6. Tages zu- gefügt.

Reichel werdet sich dann zu der Frage: Wic soll man sich vcrhalten bei Auftreten von Erscheinungen, die eine Insuffizienz der Naht wahrscheinlich machen? Perforation infolge Nahtinsuffizienz erfolgt ge- wohnlich am 5. Tage. Sie äussert sich ähnlich der appendizitischen Perforation durch plötzlich eintretenden intensiven Schmerz, umschriebene Bauchdecken- spannung, oft Erbrechen, vielfach leichte Kollapserscheinungen, meist auch An- steigen der Körperwärme. Wird sofort im ersten Stadium eingegriffen, so ist die Hoffnung berechtigt, wie bei der Frühoperation der akuten Appendizitis den Krankheitsherd durch Freilegen der Nahtstelle Tamponede und Drainage noch rechtzeitig zu isolieren und damit der progredienten Bauchfellentzündung vorzubeugen.

2. Radiologie des Magendarmkanals.

l. Baetjer, Fred H., Visceroptosis from the radiographers viewpoint, Amer. Journ, of Orthop. Surg. 14. Heft 9.

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Fischer, Heinrich, Beitrag zur Radiologie der Bewegungsvorgänge am kranken

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6. Forssel und Key, Ein Divertikel an der Pars descendens duodeni mittelst Röntgen- untersuchung diagnostiziert und operativ entfernt. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgen- strahlen. Bd. 24. Heft 1.

Zi

Magendarmkanal. 151

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8. *— Röntgendiagnose des typischen primären Sarkoms des oberen Dünndarms. Zentral- Röntgenlaboratorium in Wien, Prof. Holzknecht. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 31.

9. Aufgaben und Schwierigkeiten der Röntgenuntersuchung Gastroenterostomierter. Lösung durch Verwendung der Duodenalsonde. Aus dem Zentral-Röntgenlaboratorium des Prof. Holzknecht, Wien. Münch. med. Wochenschr. Nr. 41.

10. *Gerlach, W. und Fr. Erkesa, Der Wert der Röntgenuntersuchung für die Diagnose des Ulcus duodeni. Eine radiologische Studie auf Grund von Erfahrungen an 47 operierten Fällen. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 136. Heft 4 u. 5. Juni. p. 400—430.

ll. Göcke, C., Beiträge zur Morphologie des Magens nach Resektionen. Bruns’ Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 2. p. 294.

12. *Goldammer, Die Röntgendiagnostik der chirurgischen Erkrankungen des Ver- dauungskanals. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Herausgeber: Prof. Dr. Albers, Schöneberg. Ergänzungsband 15. Hamburg, Lucas Gräfe u. Sillem.

13. *Lüdin, Röntgenologische Beobachtungen. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 23. Heft 6.

14. Rosenthal, E., Röntgenologisch beobachtete Magenperforation. 1. med. Klin. Univ. Budapest. Prof. Dr. Bálint. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 34. (Zahlreiche Bilder der spontan geheilten Perforation.)

15. Schlecht, H., Zur Röntgendiagnose der Dickdarmtumoren. Med. Klin. Nr. 39. (Das einzige einwandfreie Verfahren ausgiebiger röntgenologischer Untersuchung des Dickdarms ist die Untersuchung auf dem Trachoskop, bei der das Einlaufen des Kon- trasteinlaufs ständig in allen Phasen mit dem Leuchtschirm verfolgt wird.)

16. *Stierlin, Eduard, Klinische Röntgendiagnostik des Verdauungskanals. Wies- baden, J. F. Bergmann. 11. p. 584. Mk. 30.—.

17. Troell, Abraham, Ein Beitrag zur Gastroptosefrage, speziell unter radiologischem Gesichtspunkte. Arch. f. klin. Chir. Bd. 107. Heft 2.

18. Wagner, Duodenalstauung bei Duodenojejunalhernie im Röntgenbild. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 24. Heft 1.

19. Weil, Über die röntgendiagnostische Bedeutung normaler und abnormer Gasansamm- lung im Abdomen. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 24. Heft 1.

20. *Wilms, Röntgenbestrahlung bei Pylorospasmus. Münch. med. Wochenschr. Nr. 30.

An zusammenfassenden Bearbeitungen liegen die beiden vorzüglichen Bücher von Goldammer (12) und Stierlin (16) vor.

Lüdin (13) stellt röntgenologische Beobachtungen an am Megen während gastrischer Krisen, während eines Ohnmachtsanfalls, während der Menstruation, weist bei vier abgemagerten Kranken Gallensteine im Rontgenbild nach und zeigt den Einfluss der Bauchbinde auf die Gestalt des Magens.

Wilms (20) empfiehlt in unkomplizierten Fällen von Pylorospasmus Rönt- genbestrahlung, die mehrfach mit gutem Erfolg angewendet wurde. Indes ist Vorsicht geboten, weil der Einfluss von Rontgenstrahlen auf Geschwüre und Krebse unheilvoll sein kann.

Chaul (4) hat in der Züricher Klinik Sauerbruchs ein Verfahren der direkten Untersuchung des Duodenum ausgebildet, das sich auf die rönt- genologische Symptomatologie der Duodenalstenose gründet. Als direktes Ver- fahren benutzt er Serienaufnahmen in verschiedenen Körperlagen. Oberhalb der Stenose füllt sich das Duodenum in einer Weise, dass seine Konturen scharf sichtbar werden. Die Stenose wird durch Druck des Kompressionstubus gegen die Wirbelsäule des in halbrechter Bauchlage befindlichen Kranken erzielt. Dabei verengern die vorspringenden Wirbelkörper die Lichtung der Pars hori- zontalis inferior des Zwölffingerdarms. Zur genügenden Füllung des Duodenums ist eine Zeit von 8—10 Minuten erforderlich. Nach Verlauf dieser Wartezeit können die Aufnahmen beginnen. Eine Anzahl vorzüglicher Röntgenbilder zeigt die recht guten Ergebnisse.

152 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

Vergleichende Untersuchungen des Röntgen- und Operations- befundes des Ulcus duodeni, die bei 47 Operationsfällen von Gerlach und Erkes (10) in der chirurgischen Universitätsklinik Berlin (Geheimrat Bier) vorgenommen wurden, ergaben normal geformte und normal funktionierende Mägen 5mal = 11°/,, ptotische, oft mit Ektasie verbundenen Mägen 3] mal = 68°/,, einen 6 Stunden Rest bei Ptosen 12 mal = 25°/,, hochstehende hyper- tonische Magen 6 mal = 13°/,, hocheinsetzende lebhafte Peristaltik 29 mal = 62°/,, hocheinsetzende lebhafte Peristaltik, verbunden mit Ptose 18 mal = 38°/,, hoch- einsetzende lebhafte Peristaltik, verbunden mit Ptose und 6 Stunden Rest 8 mal = 17°/., Rechtsverziehung des Magens 20 mal = 42°/,, Dauerschatten in Duo- denum 25 mal = 53°/, und zwer: Dauerfüllung des ganzen Duodenums 10 mal = 21°/,. Dauerbulbusfüllung 15 mal = 32°/).

Unter allen radiologischen Befunden am Duodenum, Dauerbulbusfüllung, Dauerausguss oder Wismutfleck, gibt es mit Ausnahme des Nischensyvm- ptoms bei dem selteneren Ulcus penetrans keinen, der beim Ulcus duodeni als charakteristisch gelten könnte. Auch am Magen gibt es keine radiologischen Einzelzeichen, weder in seiner Form, noch in seiner Peristaltik, noch in seiner Entleerungsart, denen eine diagnostische Bedeutung zugesprochen werden kann. Auch das Auftreten mehrerer Zeichen hat keine Beweiskraft für die Diagnose des Ulcus duodeni.

Zur Erkennung des typischen primären Sarkoms des oberen Dünndarms gibt Freud (8) folgende Zeichen an: Die röntgenologisch nachweisbare Störung ist fast völlig auf die erkrankte Darmstrecke beschränkt; letztere gelangt selbst zur Darstellung. Es ist eine relativ grössere Darmstrecke in continuo befallen. Die erkrankte Darmstrecke ist stellenweise erweitert; die erweiterte Darmstrecke kann charakteristische Fo men Tumoraussparung haben, die bei Füllung mittelst der Duodenalsonde ausgeprägt erscheinen. Die Kerkringschen Falten fehlen teilweise oder ganz. Der Inhalt der Darmschlinge kontrahiert sich nicht spontan und nicht auf Druck. Es bestehen keine Stauungserscheinungen; es stagniert nur eine kleine Chylusmerge in der erkrankten Darmschlinge.

3. Magen- und Zwölffingerdarm.

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2. *Boas, J., Kritische Bemerkungen zur Diagnose und Therapie des Ulcus duodeni. Deutsche med. Wochenschr, Nr. 2. p. 33—36 u. Nr. 3. p. 71—75.

3. Bräutigam, Stillung einer schweren Magenblutung mittelst Koagulen. Münch. med. Wochenschr. Nr. 47. p. 1656.

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12. *Emmert, J., Ein klinischer Beitrag zur Bewertung des Nachweises okkulten Blutes in Mageninhalt und Stuhl für die Diagnose des Magenkarzinoms. Münch. med. Wochen- schrift. Nr. 10.

19. . Hans, Hans, Ventilsicherer Verschluss des künstlichen Magenmundes durch Bildung

Magendarmkanal. 153

. Ernst, N. P., Atresia infrapapillaris duodeni congenita. Duodeno-Enteroanastomose.

Heilung. Zentralbl. f. Chir. Nr. 28. p. 573. Finsterer, Hans, Vorteile und Nachteile der einfachen Enteroanastomosen und

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. Zur Diagnose und Therapie der akuten Perforation von Magen- und Duodenal-

geschwüren. Wien. med. Wochenschr. Nr. 9.

Erwiderungen auf die Bemerkungen Prof. Schnitzlers zu meinem Aufsatze „Zur Diagnose und Therapie der akuten Perforationen von Magen- und Duodenalgeschwiiren”. Wien. med. Wochenschr. Nr. 15.

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Glaser, F., Uber akuten, auf Pylorospasmus beruhenden Pylorusverschluss nach Pneumonie infolge Ulcus duodeni. Med. Klin. Nr. 24. |

v. Haberer, H., Duodenalresektion wegen Ulcus. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 29.

eines grossen Einstülptrichters. Zentralbl. f. Chir. Heft 5. p. 89.

. Jedlicka, J., Postoperative Magenblutung infolge Chloroformnarkose. (Casopis

lekasuv ceskych. Nr. 31. (Nach Ovariotomie bei einer 30jährigen Virgo mit töd- lichem Ausgang.)

. Jefferson and Flumerfelt, The anatomical and physiological subdivisions of the

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. *Kausch, W., Der Circulus vitiosus nach der Gastroenterostomie. Deutsche med.

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. *Leonard, V. N. und A. B. Dayton, Multiple acute gastritis ulcers after using Percy’s

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. *Löhr, W., Dauerresultate operativ behandelter Magenulcera. Deutsche Zeitschr.

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. Möller, Harald, Das perforierende Magenduodenalgeschwür. Nord. med. Arkiv.

Abt. 1. Kirurgi. Bd. 49. Heft 1—3.

. Narath, A., Ventilsicherer Verschluss des künstlichen Magenmundes durch Bild ung

eines grossen Einstülptrichters. Zentralbl. f. Chir. Heft 10. p. 208.

*— Zur Geschichte der zweiten Billrothschen Resektionsmethode am Magen. Be- nennung der einzelnen Ausführungsarten. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 136. Heft 1 bis 3. Juni. p. 62—136.

Nöllenburg, W., Ein Beitrag zur Tumorform der Magentuberkulose. Bruns’ Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 3. p. 691. (Bei einer 47jährigen Frau, durch Operation geheilt.)

. *Reichel, P., Erfahrungen aus dem Gebiete der Magenchirurgic, mit besonderer

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. Rothschild, O., Erfolgreicher Verschluss nach Magenresektion entstandener Duo-

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zinom? Wien. klin. Wochenschr. Nr. 25.

Schnitzler, Julius, Bemerkungen zu dem Aufsatz von Dr. Finsterer „Zur Dia- gnose und Therapie der akuten Perforationen von Magen- und Duodenalgeschwüren‘ in Nr. 9 dieser Wochenschrift. Wien. med. Wochenschr. Nr. 15.

Schütz, Emil, Weitere klinische Erfahrungen über Magenkarzinom. Wien. med. Wochenschr. Nr. 3.

154 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

39. v. Tappeiner, H., Die Pylorusausschaltung. Ihre Indikation und Technik. Ergebn. d. Chir. u. Orthop. Bd. 9.

40. Teutschländer, Otto, Mukormykose des Magens. Mitteil. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 29. Heft 2. p. 127. (64jähriger Konditor unter dem Bilde des Magen- krebses.)

41. West, R. and Mary E. Stewart, Gas bacillus infection with remarks on gastric ulcer. Proceedings of the New York Pathol. Soc. N. S. Bd. 16. Heft 1 u. 2. Jan. u. Febr.

42. *Wilensky, A. O. and S. H. Geist, Experimental studies in the production of chronic gastric ulcer. Journ. of the Amer. Med. Assoc. 66. 18. April 29.

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44. *Zander, P., Technisches zur Magenresektion. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Dez. Bd. 138. Heft 3—4. p. 195—202.

45. *Zoeppritz, Weitere Beiträge zur Magendiagnostik. Mitteil. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 29. Heft 1. p. 1.

In der Erforschung der Ätiologie des akuten Magengeschwirs blieben die Tierversuche von Wilensky und Geist (42), die ber Katzen Schleim- hautdefekte setzten. und diese mit aus Magengeschwüren des Menschen gezogenen Streptokokken infizierten, ohne Erfolg. W. E. und L. E. Burge (7) gelang in vitro der experimentelle Nachweis, dass der Sauerstoff die Zellen der Magen- schleimhaut gegen die verdauende Wirkung des Magensaftes schützt, während sie bei Herabsetzung des Sauerstoffs (Anämie) ihr unterliegen. Multiple Ulcera des Magens und subseröse Ekchymo en des Bauchfells wie nach schwereren Verbrennungen sahen Leonhard und Dayton (24) nach abdominaler Radikal- operation eines inoperablen Cervixkarzinoms mit Hilfe des Percyschen Kalt- kauters.

Boas (2) kommt auf Grund umfassender Erfahrung zu dem Ergebnis, dass in der Diagnose des Ulcus duodeni vom diagnostischen Gerüst Moyni- hans, das nur die Vorgeschichte berücksichtigt, nichts übrig bleibt. Die deutschen Ärzte haben sich mit der auf durchaus schwachen Füssen stehenden Lehre Moyni- hans nicht begnügt, sondern haben als objektive Momente zugefügt Druck- schmerzen, chemische Veränderungen des Mageninhalts, okkulte Blutungen und Roéntgenbefund. Als besonders wertvoll betrachtet Boas den Nachweis von okkultem Blut s. oben Allgemeines —, während er der Réntgenuntersuchurg für das unkomplizierte Ulcus duodeni Wert nicht beimisst. Er hält das Duo- denalgeschwür für auf internem Wege heilbar und bezeichnet die laktovegeta- bilische Diät als eine ausgezeichnete Beihilfe für die Bekämpfung der Säure- beschwerden. Nach Dahl (11) bedeutet bei der Diagrose des Megen- und Duv- denalgeschwürs die Untersuchung nichts, die Vorgeschichte alles. Das einz'ge konstante Symptom sind Schmerzen einige Zeit nach dem Essen. Die Schluss- folgerung von P. J. Bruine Bloos van Amstel (4) lautet, die bestimmte Dia- gnose Ulcus duodeni auf Grund der Vorgeschichte, des klinischen und röntgeno- logischen Befundes ist nicht möglich. Nur die Diaphanoskopie (Milland- Einhorn) nech Rovsing leistet Gutes. Es gibt wohl eine Krankheit, aber kein Krankheitsbild des Uleus duodeni. Die Unterscheidung Magen- oder Duodenalgeschwiir ist nach Ove Wulff (43), trotzdem gewisse Unterscheidungs- merkmale vorhanden sind, ziemlich unsicher.

Für die Behandlung multipler kallöser Magengeschwiire empfiehlt Lick (25) bei Pylorus = fernem Sitz urd bei geringstem Verdacht auf karzi- nomatöse Entartung zu resezieren. Bei stenosierendem Geschwür des Pylorus ist auch beim Vorhandensein eines zweiten Geschwiirs des Magenkörpers zunächst die hintere Gastroenterostomie mit kürzester Schlinge auszuführen. Bewirkt das zweite Geschwür eine Sanduhrstenose, so ist die Gastrogastrostomie zwischen

e

Magendarmkanal. 155

den beiden Magersäcken plus hinterer Gastroenterostomie am pylorischen Sack indiziert. Wenn die obengenannten Operationen nicht zum Ziel führen, wird unter Verzicht auf weitere palliative Verfahren der ganze erkrankte Magenab- schnitt reseziert. Andresen (1) empfiehlt zur Behandlung des Magengeschwiirs, das er fiir eine durch den Streptococcus viridans bedingte Infektiorskrankheit halt, Vakzination mit autogenen Bakterien.

Die Dauerresultate aller wegen Magengeschwiir und dessen Folge- erscheinungen operierten Fälle der Klinik „Anschütz‘' vom Jahre 1899 bis 1911 unter Mitverwertung der von Graf 1907 bearbeiteten Falle Helfferichs, im ganzen 163 Fälle, werden von Löhr (26) zusammengestellt. Sie verteilen sich auf 91 Männer und 72 Frauen. Die Frauen gelangen verhältnismässig häu- figer im jugendlichen Alter zur Operation ale die Männer. Von den 141 operierten Fällen hatten 95 Kranke gleich 67 vom Hundert ihre Krankheit 6—20 Jahre und lärger. Schmerz und Erbrechen waren in 96, Erbrechen ohne Schmerzen in 17, wiederholtes Blutbrechen in 22, foudroyante Blutung in 6, peritonitische Erscheinungen in 22 Fällen von 163 Fällen die hervorstehenden Krankheits- symptome. Nicht ganz die Hälfte aller Fälle hatte höhere Gesamtsäurewerte des Magensaftes als normal. In 85 Fällen bestard ein Mobilitätshinderris. Die 163 Fälle werden in 6 Gruppen geteilt: Ulcus callosum mit 47 Fällen = 29,5°/,, Ulcus simplex und Perigastritis mit 39 Fällen = 24,0°/,, Uleusnarben urd Ad- häsionen mit 43 Fällen = 26,0°/,, Sanduhrmagen mit 6 Fällen = 3,7°/,, frisch blutende Geschwüre mit 6 Fällen = 3,7°/,, Ulcus perforatum mit 22 Fällen = 13,5°/ Beim Ulcus callosum war der Sitz der Geschwüre in 47°/, am Pylorus, in 40°/, an der kleinen Kurvatur, in 13°, am übrigen Magen. Die operative Mortalität beträgt 10°/, (5 von 47). Von den 42 Überlebenden war das Ergebnis des Eingriffs (meist Gastroenterostomie) bei 18 sehr gut, bei 9 gut, bei 1 schlecht und bei 14 ganz schlecht. 2 Jejunostomierte bluteten weiter. Auch von 7 mit Exzision behandelten Fällen bluteten 2. An 39 Kranken. mit Ulcus simplex wurden 41 Eingriffe ausgeführt mit einer Mortalität von 4 = 10°/,. Über 32 der 35 Überlebenden liess sich genügende Auskunft beschaffen. 15 Fälle boten ein sehr gutes, 9 ein gutes, 2 ein schlechtes und 6 ein sehr schlechtes Ergebnis. Es sind demnach 75°/, gute Resultate zu verzeichren. 43 Fälle von Ulcus- narben und Adhäsionen hatten eine operative Mortalität von 2 = °. 7 mussten zum Teil mehrfach relaparotomiert werden. Das Ergebnis war bei 15 Kranken sehr gut, bei 12 gut, bei 7 schlecht, bei 5 sehr schlecht, also in 70°/, zulriedenstellend. Teilt man diese Fälle weiter in Narben und Adhäsionen, so ergeben sich bei 18 Narben 12 sehr gute, 5 gute, 1 schlechtes, keine sehr schlechten Resultate, bei 18 Adhäsionsfällen hingegen nur 4 sehr gute und 5 gute (zusammen »0°/,), dagegen 4 schlechte und 5 sehr schlechte Ergebnisse (ebenfalls 50°/,). Von 6 Sanduhrmagen gehören 4 dem weiblichen Geschlecht an, 2 dem männ- lichen. Sie wurden behandelt zweimal mit Gastroanastomose, fürfmal mit Gastroenterostomie (eine Relaparotomie). Kein Todesfall. Dauerresultate zur Hälfte gut, zur andern Hälfte von nicht gänzlicher Vollkommenheit. Das Lebens- alter der 6 Fälle mit akuter heftiger Blutung war auffallend niedrig. 3 von ihnen wurden jejunostomiert. Alle 3 starben. Von den 3 gastroenterostomierten starb 1. Nur eirmel wurde beim Eingriff ein Geschwür gefunden, in 3 Fällen bot der Situs von Magen und Darm auch nicht die geringste pathologische Ver- änderung. Vor den beiden Überlebenden hatte die chirurgische Behandlung in einem Fell guten Erfolg. Bei den 22 Kranken mit frischen Perforationen im ganzen 10 Todesfälle sass der Durchbruch 2 mal am Duodenum (0 Todes- fall), 6mal am Pylorus (1 Todesfall), 8mal an der kleiren Kurvatur (5 Todes- fälle), 6mal am übrigen Magen (4 Todesfälle). Innerhalb der ersten 12 Stunden wurden 10 Fälle operiert und 6 = 60°/, gerettet, innerhalb der ersten 13—24 Stunden. wurden 8 Fälle operiert und 4 = 50°/, gerettet, innerhalb der ersten

156 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

48 Stunden wurde 1 Fall operiert und gerettet, 5 Tage nach der Operation wurde einer ohne Erfolg operiert. 5 mal war die Perforation bei Ulcus callosum, 13mal bei Ulcus simplex, 3mal in der Ulcusnarbe erfolgt. 80°/, der zur Sektion gelangten Kranken hatte mehrfache Geschwüre. Von den 11 Ge- retteten liegen über 9 Nachrichten vor; 8 geht es sehr gut; einem hat eine er- neute Ulcusperforation 1 Jahr nach der Operation den Tod gebracht. Anders zusammengefasst ergeben sich bei pylorischem Sitz des Geschwürs 82°/, gute Resultate, 48°/, bei nichtpylorischem Sitz. Gastroenterostomie mit Knopf hatte eine höhere Mortalität als mit Naht ausgeführte (10 gegen 4°/,). Bei einer Beobachtungsdauer von 1!/, bis 2 Jahren nach dem Eingriff änderten sich bei 80°/, die Ergebnisse auch in späteren Jahren nicht mehr. In 10°/, zeigte sich Neigung zur Verbesserung und in derselben Zahl Neigung zur Verschlech- terung. Ein Geschwür, das bei der Operation nicht schon karzinomatös ist, wird es später ausserordentlich selten. Hingegen werden Geschwür und Krebs öfter miteinander verwechselt. Durch die Möglichkeit und Häufigkeit dieser Fehldiagnose wird die Prognose des einzelnen Falles bei weitem mehr getrübt als durch die Wahrscheinlichkeit einer sekundären Krebsentwicklung auf dem Geschwür.

Die Diagnose des Magenkarzinoms wird gefördert durch Arbeiten von Zoeppritz (45), der das Gluzinskische Verfahren von 462 Fällen prüft, Em- mert (12), der auf den Nachweis okkulten Blutes eingeht und Friedenwald und Kieffer (17), die aus der Menge des im Magensaft löslichen Eiweisses Schlüsse ziehen.

Narath (29) bringt eine verdienstvolle kritisch historische Abhandlung, die unter Anführung der Otiginalbeläge den Wirrwarr in der Priorität und Be- nennung der verschiedenen Arten der Magenresektionsmethode Billroth II zu lösen versucht. Das Charakteristische der atypischen Magerresektion, die später den Namen Billroth II erhielt, besteht in der Verbindung des Magen- restes mit dem Jejunum. Bei allen Unterarten dieses Verfahrens tut man un- beschadet des Verdienstes der verschiedenen Autoren gut, die Autornamen (mit Ausnahme von Billroth II) vollständig fallen zu lassen und eine Be- zeichnung zu wählen, die auf den ersten Blick ohne jeden Zweifel erkennen lässt, welche Operationsart gemeint ist. Bei der einfachen Gastrojejunostomie sind wir längst soweit gekommen. Hier ergeben sich die Benennungen von selbst aus der Lage der Jejunumschlinge zum Querkolon und dem Orte der Anastomose an der vorderen und hinteren Magenwand oder an der grossen Kurvatur. Die sehr brauchbare Nomenklatur der Gastrojejunostomie kann man ohne weiteres auf die Resektion nach Billroth II übertragen. Es ergibt sich also

Resectio Billroth II antecolica anterior oder B. II. a. a. Resectio Billroth II antecolica posterior oder B. II. a. p. Resectio Billroth II antecolica inferior oder B. II. a. i. Resectio Billroth II retrocolica posterior oder B. II. r. p. Resectio Billroth II retrocolica anterior oder B. II. r. a. Resectio Billroth II retrocolica inferior oder B. II. r. i.

Se a

Hervorzuheben ist dabei, dass unter allen Umstiinden die Lagebezeich- nung der Jejunumschlinge zum Kolon vor der Lagebezeichnung der Anasto- mosenstelle am Magen stehen muss. Man muss erst Magen und Jejunum vor oder hinter dem Querkolon bis zur Berührung aneinander bringen, ehe man die Anastomosen ausführen kann. Für die Art der Einpflanzung wird das Wort oralis für die Einpflanzung der ganzen Mündung, oralis inferior für die Einpflanzung des unteren Teiles der Mündung vorgeschlagen. Um jedoch

Magendarmkanal. 157

dem Erfinder die Ehre nicht zu schmälern, schliesst Narath mit der folgenden Tabelle:

Art der Ab Ausführung der Erste

Gastro- Dee: I. Operation Veröffentlichung

. kürzungen |- —- GE, EE Jejunostomie Zeit | Operateur Zeit | Autor

1. G.-J. antecolica | anterior . IB II. a. a. | 15. I. 1885: Billroth 26. II. 1885 Billroth 1885 | v. Hacker 2. G.-J. antecolica posterior. . .[B. II. a. p. 3. G.-J. antecolica inferior . . AR II. a. i.

15. III. 1899 v.Eiselsberg 1905 Clairmont

4. G.-J. antecolica oralis . . . .IB. II. a. o

5. G.-J. antecolica

oralis inferior .|B. II. a.o.i. Idee von v. 110. IV. 1885 !v. Hacker

|

? | H 24. XI. 1887 Krönlein 15. V. 1888: Krénlein 10. IV. 1885

2. IV. 1888| Hacker Operation von 1889 | v. Eisels- v. Eiselsberg berg 6. G.-J. retrocolica posterior. . .| B. II. r. p. | pysiliformis | Roux (?) 1893 | Roux 22. V. 1893 (1901) (Kolbe) lateralis | Braun (?) 1907 | Greite 7. II. 1894 7. G.-J. retrocolica anterior . . AB IL r. a. |9. I. 1898 Dubourg 1900 Lafarelle 8. G.-J. retrocolica inferior . . .|B. II r. i. ? ? 9. G.-J. retrocolica oralis . . . AB IL r. o. |28. V. 1907 | Reichel 23. IV. 1908 Reichel ? Hofmeister 1908 Stumpf 10. G.-J. retrocolica | oralis inferior .|B. II. r.o. i] 4. V. 1905 | Hofmeister 1908 Stumpf

Reichel (31) kommt auf das von ihm angegebene Verfahren der Gastro- jejunostomie retrocolica oralis (oralis bedeutet nach Narath der ganze Mund des Magenrestes wird in das Jejunum eingepflanzt) oder Billroth II retrocolica oralis nach dem eben wiedergegebenen Vorschlag Naraths zurück. Dies Ver- fahren hat sich dem Verfasser bei 70 Fällen gut bewährt. Die Modifikationen von Wilms (die Gastrojejunostomia retrocolica oralis inferior (oralis inferior bedeutet, dass nur der untere Teil des Magenmundes in das Jejunum eingepflanzt wird), bzw. Billroth II retrocolica oralis inferior nach dem Vorschlage Naraths hat vor dem Verfahren Reichels nichts voraus, schafft vielmehr an der Kreu- zungsstelle der Verschlussnaht und Ringnaht einen schwachen Punkt. Wo das Kochersche Verfahren wegen erheblicher Ektasie des Magens oder weil nur der Pylorus, nicht auch ein grösseres Stück des Magens selbst entfernt werden muss, leicht ausführbar ist, wendet Verfasser es auch heute noch hier und da an. Wo es aber wegen grosser Defekte schwierig oder unmöglich gemacht wird, wird das obenerwähnte Verfahren auf das Wärmste empfohlen.

158 aynikologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomen».

Zander (44) bringt technisch wertvolle Einzelzüge für die Resectio Bill- roth II retrocolica oralis aus der Hallenser Klinik Schmieden, in der das an- gegebene Verfahren als Methode der Wahl bevorzugt wird. Eine starke Ab- knickung des Thorax gegen das Abdomen, die ähnlich der Gallenblasenoperation durch Unterlegen einer dicken Rolle oder noch besser durch Beckensenkung erreicht wird, erleichtert den Zugang und bringt die hintere Bauchwand dem Bauch- schnitt nahe. Nach der Durchtrennung des Lig. gastrocolicum wird sogleich der Mesokolonschnitt angelegt und die oberste Dünndarmschlinge mit einer Seidennaht fixiert. Man kann dann das Colon transversum sehr frühzeitig in die Bauchhöhle zurücklagern, so dass es vor der Austrocknung geschützt wird und man braucht nicht nachträglich nach Eröffnung des Magens und Darmes die Asepsis des Unterbauches durch Suchen nach der Schlinge zu gefährden. Ist das Omentum minus durch Entzündung oder karzinomatöse Lymphknoten geschrumpft, so ist es empfehlenswert, seine Ligatur und Durchtrennung erst nach dem Durchschneiden des Duodenum vorzunehmen. Der Verschluss des Duodenums wird, um das störende Abgleiten des Umschnürungsfadens bei der folgenden Naht zu verhiiten, mittelst Durchstichnaht erzielt oder mittelst einer mit wenigen Buchen ausgeführten Steppnaht, der eine Diagonalnaht oder ein- stülpende Tabaksbeutelnaht folgt. Nicht die kürzeste Schlinge ist zur Anasto- mose zu wählen, sondern die Länge der Schlinge muss sich der Lage und Grösse des Magens, bzw. seines Restes anpassen, damit keine Abknickung nicht sowohl des abführenden, als vielmehr des zuführenden Darmschenkels ent- steht. Sehr bewährt hat sich die Fixation des rechten Anteiles des Mesocolon transversum auf durch Resektion entstandene Pankreaswunden. Die eigent- liche Resektion des Magens wird erst während des Verlaufs der Anastomosen- bildung vorgenommen. Die Jejunumschlinge wird parallel der beabsichtigten Durchtrennungslinie an die Hinterfläche des Magens gelegt. Der Magen wird nach unten links über den linken Rippenbogen gezogen. Unter diesen Verhält- nissen ist die Anlegung der ersten Nahtreihe zwischen Magen und Jejunum- schlinge technisch fast ebenso einfach wie bei der gewöhnlichen Gastroentero- stomie. Für die innere Naht zwei Schichten genügen soll nicht Seide, sondern Catgut, für die äussere Seide genommen werden. Nach Ausführung der Serosanaht wird Magen und Darm genau wie bei der Gastroenterostomie eröffnet. Erst nach Vollendung der zweiten hinteren, alle Schichten fassenden Naht wird der Magen abgeschnitten. Als vordere innere Naht empfiehlt sich eine fortlaufende U-Naht ähnlich der einstülpenden Vierstichknopfnaht Lexers. Man sticht auf der Serosafläche des Magens durch alle Schichten durch und einige Millimeter weiter sogleich wieder aus, um dasselbe dann abwechselnd an Magen und Darm fortzusetzen. Der Mesokolonschlitz bedeckt die ganze Re- sektionsnaht. Er wird nur am Magen fixiert, der dadurch etwas nach unten gezogen wird. Die Grundzüge der geschilderten Technik werden auch für die quere Resektion empfohlen.

In früheren Arbeiten hat H. Brun (5) zur Freilegung des Operationsge- bietes im Oberbauch den Rippenkorbrandschnitt empfohlen (Korrespondenz- blatt für Schweizer Arzte 1913, Nr. 3). Der durch diesen Schnitt erzielte aus- giebige Zugang macht besonders Eingriffe an der Kardia und am Kardiateil des Magens technisch leichter und klarer als der übliche Medianschnitt. In einer weiteren Studie über Mobilisation und Verlagerung des Magens und Duo- denums hat Verfasser die Anatomie der Art. coronaria sinistra und die übrige Versorgung des Fundusteiles des Magens einer eingehenden Behandlung unter- zogen und nachgewiesen, dass diese Schlagader das bedeutendste Gefäss des Magens, die eigentliche Magenarterie ist und vor allem den Magenkörper ernährt (Beitr. z. klin. Chir. Bd. 84, Heft 2). Aus den Ergebnissen der Studie über die Gefässversorgung zieht Brun nun die Folgen für die Technik der Magen- und Kardiarescktion. Wir wissen heute, dass das Lymphgebiet des pylorischen

Magendarmkanal. 159

Teiles und der kleinen Kurvatur des Magens in der Magenwand entlang der letzteren bis fast an die Kardia hinaufreicht. Daher die Forderung, die kleine Kurvatur mit zu entfernen. Aus diesem Grunde und ferner, weil die Lymphzisterne oben am Stamme der Coronaria sinistra liegt, wird ihre Unterbindung und Durch- trennung im Bereich ihres zweiten Segmentes zur Notwendigkeit. Sie ist ein typischer Akt für die radikale Resektion geworden. Wenn diese Schlagader am Stamme unterbunden ist, wird der orale Stumpf nur noch von verhältnis- mässig kleinen Gefässen ernährt, und zwar macht sich der Ausfall nach den anatomischen Beziehungen am meisten für die Magenvorderwand geltend. Er- fahrungen Bruns haben bestätigt, dass die Insuffizienzen des Duodenalstumpfes bei Magenresektionen auf Nekrosen beruhen, die sich durch sorgfältige Berück- sichtigung der Vaskularisation bestimmt vermeiden lassen. Analog ist zu er- warten, dass auch am oralen Magenstumpf Schädigungen infolge Lahmlegung der Blutversorgung an der kleinen Kurvatur nach Unterbindung der Coronaria sinistra sich geltend machen. Für diese Annahme führt Verfasser eine Erfahrung an, bei der nach Magenresektion eine entsprechende Nekrose der Magenwand am Kardiateil und zwar besonders der Vorderseite auftrat. Der Fall erweist zugleich, dass das Duodenum freibleibt, wenn die Gefässversorgung an seinen Anfangsteil besonders von oben her Rami duodenales superiores, Coronaria dextra peinlich berücksichtigt wird. Aus den Erfahrungen erhellt, dass bei der erweiterten Resektion des Magens mit Fortnahme der kleinen Kurvatur, welche die Unterbindung der Arteria coronaria sinistra am Stamm nötig macht, der geschädigten arteriellen Versorgung des oralen Stumpfes Rechnung getragen werden muss. Das ist nur dadurch zu erreichen, dass das Ausbreitungsgebiet der Coronaria sinistra geopfert wird. Dadurch fällt der grösste Teil des Magenkörpers weg, die Resektionslinie geht von der Nähe der Kardia senkrecht zur Magenachse hinüber an den oralen Teil der grossen Kurvatur. Allerdings wird der Magenstumpf dadurch erheblich kleiner. Es gelingt aber dennoch, nach ausgiebiger Mobilisation das Duodenum soweit hinüberzubringen, dass es ohne Spannung für das erste Verfahren Billroths zu verwenden ist. Auch bei der Kardiaresektion sind die anatomischen Beziehungen der Art. coronaria sinistra zu berücksichtigen. Neben der auch durch Blockierung des Vagus noch nicht überwundenen Gefahr des unmittelbaren Schockes und der hochgradigen Empfindlichkeit des Mediastinums gegen Infektion haben vor allem Ernährungs- störungen an den Resektionsenden und die ihnen folgende letale Nahtinsuffi- zienz das Bild dieser Operation beherrscht. Drei erfolgreiche Totalresektionen des Magens haben einer letal verlaufenen Kardiaresektion von Sauerbruch gegenüber das Gemeinsame, dass ihnen ein grösserer Magenstumpf fehlt, an dem es zu einer Nekrose hätte kommen können. Zur Vereinigung gelangten Teile, die in ihrer Ernährung nicht geschädigt waren. Also auch bei Kardia- resektionen, bei denen die Coronaria sinistra unterbunden wird, ist das ganze von ihr versorgte Gebiet der Magenwand zu entfernen. Ein zur Heilung gebrachter Fall von abdomineller Kardiaresektion, bei dem dieser Forderung bewusst Rechnung getragen wurde, belegt die Richtigkeit dieser Anschauung.

Brunzel (6) beschreibt zwei Fälle von Circulus vitiosus nach vorderer Gastroenterostomie nach Wölfler, die erst mehrere Jahre nach der An- legung der Magendarmverbindung in Erscheinung traten. Beide Kranke waren 8 Jahre vorher wegen Magengeschwür gastroenterostomiert. In den letzten Jahren hatten beide öfters Anfälle von Erbrechen, die offenbar als Circulus- erscheinungen zu deuten sind, bis ein Anfall mit massenhaftem Erbrechen bei beiden den allgemeinen Körperzustand schwer schädigte. Den ersten gelang es, durch Braunsche Anastomose zu retten. Der zweite, der für einen opera- tiven Eingriff zu sehr heruntergekommen war, ging zugrunde. Bei der hinteren Gastroenterostomie nach v. Hacker hat Brunzel Circuluserscheinungen nie gesehen.

160 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

Kausch (23) erlebte indes auch bei der Gastroenterostomia posterior verticalis in zwei Fällen Erscheinungen von Circulus vitiosus. Der eine Kranke wurde durch reichliche subkutane Traubenzuckerinfusionen gerettet, der andere starb. Die Sektion ergab hochgradige Magenatonie, zu deren Überwindung Kausch die Jejunostomie vorschlägt.

4. Dünndarm.

I. Carlsson, P., Zur Kasuistik der tuberkulösen Diinndarmstrikturen. Bruns’ Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 2. p. 455, auch

2. Hygiea Bd. 78. Heft 19. 1502. (Schwedisch.)

3. Flechtenmacher, C. jun., Über ausgedehnte Diinndarmresektionen. Mitteil. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 29. Heft 3. p. 451.

4. Fowler, R. H., Complete congenital atresia of the ileum. Med. Record. Bd. 89. Heft 24. June 10.

5. Frasier, A. S., Volvulus of Meckels Diverticulum. Journ. of the Amer. Med. Assoc. 66. 16. April 15.

6. Fuhrmann, Nicht erkannte Dünndarmperforation nach Typhus ambulatorius. Med. Klin. Nr. 16.

7. v. Holmdahl, David Ed., Beitrag zur Kenntnis der eitrigen, ulzerösen und diph- theritischen Prozesse im Dünndarm. Bruns’ Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 1. p. 193.

8. Linhart, W., Ein Mittel zum Schutz der Haut bei Dünndarnfisteln. Münch. med. Wochenschr. Nr. 24. Feldärztl. Beil. 24. (Kalomel 0,3 auf 100 g feinpulverisierte Bor- siure.)

5. Dickdarm.

l. Bryan, Sigmoid vesical fistula. Annals of Surg. March. Nr. 3.

2. Carlson, Barthold, Colitis gravis s. chronica suppurativa. Hygiea Bd. 78. Heft 4. p. 251. (Schwedisch.) (4 Fälle, operativ behandelt und geheilt.)

3. *Hubbard, Megakolon. Annals of Surg. March. Nr. 3.

4. *Küttner, H., Zur Technik meiner sakralen Vorlagerungsmethode beim hochsitzen- den Rektumkarzinom. Zentralbl. f. Chir. Heft 46. p. 905.

5. *Mehliss, Hirschsprungsche Krankheit und ihre Therapie. Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 135. Heft 4 u. 5. März. p. 475—495.

6. Peck, Ch. H., Some mechanical factors in colonic stasis. Med. Record. Bd. 89. Heft 21. Mai 23.

7. Schoemaker, J., Kasuistisches und Technisches aus der Dickdarmchirurgie. Arch. f. klin. Chir. Bd. 107. Heft 2. p. 195. (3 Fälle von dynamischer akuter partieller Kolon- dilatation, 2 Fälle von Perforation einer Appendix epiplotca rechte Bauchseite! Technik der Diekdarmresektion.)

8. Schrautzer, F., Uber Rektumkarzinome mit besonderer Beriicksichtigung der Wir- kung des Anus praeternaturalis. Wien. klin. Rundsch. 30. 1—6. (Der Anus praeter- naturalis lässt oft vorher inoperable Fälle operabel werden.)

9. Siegel, Ernst, Zur totalen Resektion des Dickdarms. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 35. p. 1066—1069. (Mit Erfolg wegen Torsionserscheinungen.)

10. Soper, H. W., Polyposis of the colon. Amer. Journ. of the Med. Scienc. Bd. 151. Heft 3. March.

ll. Strauss, Alfred A., Complete exclusion of the large bowel. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 66. Nr. 4. Jan. 22. (Wird von Hunden gut vertragen.)

12. Tengström, Stefan, Ein Fall von Dextroposition des Kolon. Hygiea Bd. 78. Heft 6. p. 353. (Schwedisch.)

Mehliss (5) folgte in der operativen Behandlung verzweifelter Obstipations- fille bei Hirschsprungscher Krankheit dem Vorschlag von Ruge und machte auf der chirurgischen Abteilung der Krankenanstalt Altstadt zu Magdeburg (Prof. Habs) bei zwei Fällen, einem 20jährigen Mädchen und einem 17 jährigen Burschen, die Ileo-Sigmoideostomie. Um den Rückfluss des aus dem Ileum ausfliessenden dünnen Stuhles in den ausgeschalteten Dickdarm zu verhindern, wurde oberhalb des eingepflanzten Ileummundes durch Umnähung eines Faszien- streifens um die Flexur eine Stenose geschaffen, die gerade noch weit genug war,

Magendarmkanal. 161

den Darmsekreten des ausgeschalteten Darmteiles den Abfluss zu gestatten. Kontrastmahlzeit und -Einlauf überzeugten von der Fernhaltung des Speise- breies aus dem ausgeschalteten Darmteil jenseits der Faszienstenose.

Hubbard (3) beschreibt einen Fall von Megakolon bei einer 24jährigen Frau, bei der er sich schliesslich zur Exstirpation entschliessen musste.

Das Wesen des sakralen Vorlagerungsverfahrens Küttners (4) beim hoch- sitzenden Rektumkarzinom besteht darin, dass bei ausschliesslich sakralem Vorgehen die allseitig ohne Eröffnung isolierte, den Tumor enthaltende Darm- strecke in die sakrale Wunde vorgelagert und erst sekundär wie ein vorgelagertes Dickdarmkarzinom abgetragen wird. Dieser sekundären Abtragung wird die zirkuläre Vereinigung der Darmenden unmittelbar angeschlossen.

6. Appendix.

1. *Bardescu, N., Über Appendizitis. Spitalul. 1915. Nr. 1 u. 2.

2. *Bovin, Emil, Ein Fall von Adenomyom im Wurmfortsatz. Svenska Läkaresells kapets Handlinger. Bd. 42. Heft 2. Juni. p. 403. Festschr. f. Holmgren. (Schwedisch.)

3. *Bull, P., Statistische Mitteilungen über Appendizitis. Hospitalstidende. Jahrg. 58. Nr. 52. 1915. p. 1327. (Dänisch.)

4. *Colley, Fritz, Der Mythus von der Gerlachschen Klappe und über die Häufigkeit der Epityphlitis bei Vegetariern. Arch. f. klin. Chir. Bd. 108. Heft 1.

5. *Connel, F. G., Pseudoappendizitis. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Heft 5. July 29.

6. *Dodge, Cystic dilatation of the vermiform appendix. Annals of Surg. March. Nr. 3.

7. *Douglas, S. and L. Th. Le Wald, Fecal concretions of the appendix demonstrable by the Röntgen ray. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Heft 25. June 17.

8. *Eising, E. H., Pericystitis complicating acute appendicitis. Med. Record. Bd. 89. Heft 5.

9. *Gelpke, L., Die Herausnahme des Wurmdarmes durch die Bruchlücke bei Anlass der Operation der rechtsseitigen Leistenhernie. Zentralbl. f. Chir. Nr. 14. p. 283.

10. Haeberlin, Ein Fall von Darmverschluss infolge Appendizitis mit linksseitiger Ab- szessbildung. Münch. med. Wochenschr. Nr. 47. p. 1681.

11. *Laasche, Über die innerliche Behandlung der akuten Blinddarmentzündung. Wien. klin. Rundsch. Nr. 39 u. p. 223. (Hunger, Opium, Kälte.)

12. *Lahm, Das primäre Karzinom des Processus vermiformis. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn.

Bd. 78. Heft 2.

13. *Lewisohn, Duodenal ulcer, mistaken for chronic appendicitis. Med. Record. Bd. 81. 10. Heft 25. June 17.

14. Lichtenstein, F., Volvulus des Cökums in der Schwangerschaft. Resektion. Spon- tane Frühgeburt, Heilung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 3.

15. *Lissner, H. H., Pylephlebitis following appendicitis, Journ. of the Amer. Med. Assoc. 65. 19. May 6. l

16. Meissner, Ileus durch Strangulation des Wurmfortsatzes (postappendizitische fibröse Adhäsion der Appendixspitze. Bruns’ Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 3. p. 574. (Mit tödlichem Ausgang.)

17. *Moschkowitz, E., The histopathology of diseases of the appendix. Proceed. of the New York Pathol. Soc. N. S. Bd. 16. Heft 1 u. 2. Jan. u. Febr.

18. *Moser, Die Entfernung des Wurmfortsatzes gelegentlich der Bruchoperation. Zen- tralblatt f. Chir. Nr. 23. p. 465.

19. *Nixon, P. J., Can we diagnose appendicitis? Med. Record. Bd. 89. Heft 11. March 11.

20. *Pollag, S., Gibt es nur primäre Invagination des Wurmfortsatzes in das Cökum ? Deutsche Zeitschr. f. Chir. Bd. 138. Heft 3—4. Dez. p. 185—194.

21. *Samberger, F., Zur Ätiologie der Appendizitis. Wien. med. Wochenschr. Nr. 1.

22. *Schemmel, Appendektomie und Radikaloperation des rechtsseitigen Leistenbruchs. Zentralbl. f. Chir. Nr. 23. p. 469.

23. *Simon, F. W., Das Karzinom und das Karzinoid der Appendix mit einem kurzen Überblick auch über die übrigen an der Appendix vorkommenden Tumoren. Ergebn.

d. Chir. u. Orthop. Bd. 9.

Juhresber. f. Gyniik. u. Geburtsh. 1916. 11

162 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

24. Wiener, J., Appendectomie under local anesthesia. Journ. of the Amer. Assoc. Bd. 66. Heft 15. April 8.

25. *Winslow, The diagnosis of appendicitis in early typhoid fever. Annals of Surg. 1915. Nr. 5. Nov.

26. Young, Warren G., An unusual case of appendicitis. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 66. Nr. 5. Jan. 29.

27. *Zesas, Denis G., Uber appendizitisches Hinken. Zentralbl. f. Chir. Nr. 30. p. 620.

Pathogenese.

Samberger (21) wiederholt in deutscher Sprache seine Theorie vom Zusammenhang der Appendizitis mit dem Schlaf auf der rechten Seite. (Siehe dieser Jahresbericht über das Jahr 1915, p. 65.)

Die Lehre von der Gerlachschen Klappe verdankt nach Colley (4) ihr Dasein dem Umstande, dass man in vergangenen Jahrzehnten die Organe nicht frisch untersuchte, sondern vorher in Chromsäure härtete. Bei 152 eingehenden Sektionen wurde nie eine Gerlachsche Klappe gefunden. Für die Einmündung des Wurmfortsatzes in den Dickdarm lassen sich zwei Extreme feststellen: einmal geht der Wurm im spitzen Winkel scharf vom Cökum ab; seine Wand lagert sich zunächst mehrere Millimeter lang unmittelbar an die Wand des Cökums an (kurzes Gekröse); das andere Mal mündet der Wurmfortsatz stumpfwinklig ins Cökum ein (langes, freibewegliches Gekröse). Nicht die Gerlachsche Klappe hat die Epityphlitis mit ihren Folgen bedingt, sondern die Epityphlitis hat einen Zustand hervorgerufen, der fälschlicherweise als Gerlachsche Klappe aufgefasst wird. Die Sektionen wurden in Anatolien an Türken, Kurden und Arabern vorgenommen, die sich fast nur von Pflanzenkost nähren. Mehr als zwei Drittel der eröffneten Leichen zeigten deutliche Zeichen überstandener Epityphlitis. Der Blinddarmanhang erkrankt in gleicher Weise bei Vegetariern, wie bei Völkern, die reichliche Fleischnahrung zu sich nehmen.

Bemerkenswert sind die Befunde von Moschkowitz (17), der 1500 Wurm- fortsätze histologisch untersucht hat und ähnlich wie Aschoff zum Schluss kommt, dass die Erkrankung vom frühesten Beginn an eine eitrige Entzündung darstellt, die eher entero- als hämatogenen Ursprungs ist, in den Krypten, als den Stätten der stärksten Stagnation, beginnt und nicht als katarrhalisch in dem gewöhnlichen Sinne des Wortes bezeichnet werden darf. Die pathologische Läsion entspricht der Dauer der Erkrankung. Perforation kommt nur in den späteren Stadien der Erkrankung zustande, wobei Thrombose der Mesenterial- gefässe ein wesentliches kausales Moment darstellt. Die als chronische Appen- dizitis, Striktur, Obliteration bezeichneten Krankheitszustände stellen das End- resultat der ausgeheilten eitrigen Entzündung dar. Involution oder chronisch katarrhalische Entzündung der Appendix kann pathologisch-anatomisch nicht festgestellt werden, so dass mit der Annahme einer chronischen Appendizitis als andauernder und fortdauernder katarrhalischer Entzündung zu brechen ist. Dementsprechend ist als berechtigte Nomenklatur lediglich akute Appendizitis, heilende oder subkutane Appendizitis und geheilte oder chronische Appendizitis gerechtfertigt. Für letztere ist ausser Striktur und Obliteration die Abwesen- heit von Schleimkrypten und die Verbreiterung der submukösen Bindegewebs- zone charakteristisch, die auf Querschnitten leicht erkennbar ist. Bei der akuten Appendizitis ist mindestens 12 Stunden nach Beginn eine lokale Peritonitis mit Fibrinbildung in der Umgebung der Läsion nachzuweisen. Aus dem Fehlen dieser Peritonitis kann auf das Fehlen akuter Appendizitis geschlossen werden. Oxyuren spielen in der Ätiologie keine Rolle.

Diagnose.

Die diagnostischen Arbeiten beschäftigen sich in erster Linie mit Fehl- diagnosen Lewisohn (13): Duodenalgeschwüre, Mixon (19): Cholecystitis,

Magendarmkanal. . 163

Pvelitis, Volvulus eines Meckelschen Divertikels, Tubarabort, Perforation eines Magengesch würs.

Winslow (25) berichtet über 4 Fälle, in denen Typhus für Appendizitis gehalten wurde. Neben klinischen Zeichen ist die Verminderung der Leukozyten das beste Zeichen für Typhus.

Douglas und Le Wald (7) brachten in zwei Fällen den röntgenologischen Nachweis von Kotsteinen im Wurmfortsatz. Er gelingt nur, wenn der Stein mit Kalk imprägniert ist.

Conell (5) sucht die unbefriedigenden Fälle meist chronischer Appendi- zitis zu klären, bei denen nach der Appendektomie der Schmerz nicht wegblieb (87 von 212). Er kommt zu dem Schluss, dass nach Ausschluss aller Fälle, bei denen ein bestimmter pathologischer Befund eine Verwechslung mit Appendi- citis chronica rechtfertigt, meist bei jüngeren Individuen Fälle mit Schmerzen in der rechten Beckenschaufel beobachtet werden, die mit Ptosis, Verstopfung und Neurasthenie vergesellschaftet sind. In diesen Fällen ist ein Eingriff kontra- indiziert; sie sollten nur auf dringendes Verlangen unter Vorbehalt der Prognose als Probelaparotomie operiert werden. Chronische Appendizitis soll nur diagnosti- ziert werden, wenn ein akuter Anfall vorausgegangen ist. Eine befriedigende Erklärung der Pseudoappendizitis ist zur Zeit noch nicht möglich; es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, dass eine Gleichgewichtsstörung zwischen dem Vagus- und Sympathikussystem von Bedeutung ist und dass vielleicht auch die innere Sekretion eine Rolle spielt.

Klinik. 2 Fälle Eisings (8) zeigten ausschliesslich zystische Erscheinungen. Liss- ner (15) sah Pylephletitis mit tödlichem Ausgang nach Appendizitis.

Zesas (27) erinnert an Hinken und Schmerzen in der Hüfte bei chroni- scher Appendizitis.

Behandlung.

Bardescu (l) und Bull (3) bringen statistische Mitteilungen über ihre Behandlungserfolge, Bardescu mit Schlussfolgerungen, die dem auch in Deutsch- land vertretenen Anschauungen ähnlich sind. Die Mortalität bei Bull (3) ist 9°/, und zwar in den ersten 12 Stunden nach Beginn des Anfalls 0°/,, nach 24 Stunden 1,8°/,, nach 36 2,4°/,, nach 48 Stunden 4,5°/,, nach 60 Stunden 5,5°/,, nach 72 Stunden 8°/,, nach 4—7 Tage 5°/,, nach der ersten Woche 18,2°/,.

Auch die Empfehlung der internen Behandlung [Laasche (11)] fehlt nicht.

Gelpke (9), Moser (18) und Schemmel (22) empfehlen die grundsätz- liche Entfernung des Wurmfortsatzes gelegentlich der rechtsseitigen Bruch- operation und beschreiben ihr technisches Vorgehen.

Sonstiges.

Neben Mitteilungen von Lahm (12) über das primäre Karzinom, von Dodge (6) über die zystische Erweiterung und von Bovin (2) über das Adeno- myon des Wurmfortsatzes liegt die ausführliche unter ausgiebigster Literatur- benutzung verfasste Übersichtsarbeit von Simon (23) über das Karzinom, Karzinoid und die übrigen Tumoren des Wurmfortsatzes vor.

Das Vorkommen einer isolierten, inkompletten, ohne gleichzeitige In- vagination von Darmteilen auftretenden Einstülpung des Wurmfortsatzes wird von Pollag (20) durch Mitteilung eines auf der chirurgischen Abteilung des Freimaurerkrankenhauses Hamburg (Oberarzt Grisson) beobachteten Falles (9jähriges Kind) sichergestellt.

11*

164

cr

6.

10.

ll.

Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

7. Anus und Rektum.

Boas, Meine Erfahrungen über die Diagnose und Therapie des Hämorrhoidalleidens. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. Nr. 6. (Siehe diesen Jahresbericht für das Jahr 1912.) Brenner, E. C., Congenital defects of the anus and rectum. Surg., Gyn. and Obstetr. Vol. 20. Nr. 5. 1915. May.

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Leber und Gallenwege. 165

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16. Mitchell, W. T. jr., and R. E. Stifel, The pressure of bile secretion during chronic obstruction of the common bile duct. Bull. of the Johns Hopkins Hospit. 27. 301. March. Im unterbundenen Choledochus bei Katzen und Hunden ergab sich ein nahezu konstanter Druck von 278 mm Wasser. Die Ruptur des verstopften Choledochus muss mit entzündlichen Veränderungen der Wand zusammenhängen.)

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20. Niewerth, Gallensteinmonstrum mit monströser Geschichte. Münch. med. Wochen- schrift. Nr. 11. Feldärztl. Beil. 11. (Durchbruch eines 20 g schweren, 10!/ cm langen, an der dicksten Stelle 110 mm dicken Gallensteins durch die Bauchdecken bei einem 80jährigen Mann.)

21. Oehlecker, F., Leberadenom mit Stieldrehung. Zentralbl. f. Chir. Nr. 26. p. 535.

22. *Pollatschek, Arnold, Die Diagnose der Cholelithiasis. Med. Klin. Nr. 23.

23. *Reinhard, P., Die radiologische Untersuchung tropischer Lebererkrankungen. Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. Okt. p. 455—466.

24. *Riedel, Gallensteinkolik, verursacht durch fieberhaften Erguss aseptischer Flüssig- keit in die steinhaltige Gallenblase; weitere Schlüsse daraus. Arch. f. klin. Chir. Bd. 108. Heft 1.

25. Ansammlung von Eiter oder Galle unter dem Zwerchfell infolge von Gallensteinen. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 35. p. 1058—1062.

26. Schütze, J., Die röntgenologische Darstellbarkeit der Gallensteine. (Institut Dr. Im- melmann in Berlin.) Berl. klin. Wochenschr. Nr. 27. (Bei geeigneter Technik gelingt es heute in vielen Fällen, Gallensteine im Röntgenbilde sichtbar zu machen.)

27. Seeliger, Siegfried, Beitrag zur Kenntnis der echten Choledochuszysten. Bruns’ Beitr. z. klin. Chir. Bd. 99. Heft 1. p. 158. (Bei einem 1l3jährigen Mädchen.)

28. *Sprengel, Die Gallensteinkrankheit im Lichte der Anfalloperation. Arch. f. klin. Chir. Bd. 107. Heft 3. p. 379.

29. Weil, Panzerherz und Picksche Leberzirrhose. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 23. Heft 6.

Alfr. Narath (18) widmet der Entstehung der anämischen Leber- nekrose nach Unterbindung der Art. hepatica und ihrer Verhütung durch arterioportale Anastomose umfassende Untersuchungen. Übereinstimmend mit dem Tierversuch haben Erfahrungen an Menschen gezeigt, dass die Leber nekrotisch wird, wenn ihr alle arterielle Blutzufuhr abgeschnitten wird. For- scher, die trotz Unterbindung der Leberarterien im Experiment keine Nekrose eintreten sahen, haben sich täuschen lassen. Die arterielle Blutzufuhr war in solchen Fällen nicht gänzlich ausgeschaltet. Die kritische Würdigung der Fälle von Unterbindung der Art. hepatica beim Menschen bestätigt die 1909 von Albert Narath aufgestellten Sätze: ,,1. Die Unterbindung der Art. hepatica communis ist erlaubt, vorausgesetzt, dass wenigstens eine von den kollateralen Bahnen noch unverletzt ist. Die Unterbindung der Art. hepatica propria vor Abgang der Arteria gastrica dextra ist nur im Notfalle erlaubt. Es können kleinere Lebernekrosen vorkommen. Die Unterbindung der Arteria hepatica propria ist nicht erlaubt wegen der grossen Gefahr der Lebernekrose. Bei Ver- letzungen ist statt der Ligatur die Arterienvereinigung durch Prothese oder Naht zu versuchen. Eine Ausnahme macht die Ligatur bei einem peripheren Aneu- rysma. Hier ist die Gefahr der Lebernekrose geringer. Die Ligatur eines Leber-

166 Gynäkologie. Chirurgische Erkrankungen des Abdomens.

astes ist nicht erlaubt, besonders bei Herzschwäche. Statthaft wäre die Ligatur bei Aneurysma des rechten oder linken Astes; ebenso die präventive Ligatur besonders des linken Astes bei ausgedehnten Resektionen wegen Tumoren. Diese Sätze gelten für ein ‚‚normales‘‘ Verhalten der Arterie. Liegen Varietäten vor, so können unter Umständen die kollateralen Bahnen so stark sein, dass die Arte- rienunterbindung an keiner Teilstrecke für die Leber gefährlich zu werden braucht. Da man jedoch bei Operationen selten in der Lage ist, die Varietät zu erkennen, so ist es vorsichtiger, eine normale" Blutversorgung anzunehmen und danach zu handeln. Bei Verletzungen der Arterie unterbinde man (wenn die Arterien- vereinigung nicht möglich ist) unmittelbar an der Wundstelle und nicht weiter proximal, um möglichst wenig Kollateralbahnen auszuschalten.‘ Das Ver- fahren, das der Leber ihr arterielles Blut wiedergibt, muss technisch nicht allzu schwer sein und sich schnell durchführen lassen. Die Kapillaren der Pfortader und Leberschlagader kommunizieren miteinander und finden ihren gemein- samen Abfluss in der Vena centralis eines jeden Azinus. Der Bau der Leber bedingt also, dass Kapillaren, die gemeinhin portales Blut führen, sich mit arteriellem Blut füllen, wenn aus irgend einem Grunde kein portales Blut mehr hineingelangt. Ebenso umgekehrt. Wenn die Arteria hepatica unterbunden ist, die Vis a tergo in den arteriellen Kapillaren aufhört, wird sich das arterielle Blut durch portales ersetzen. Daher der Ge- danke, der Leber, wenn die Unterbindung der Arteria hepatica propria nötig wird, das arterielle Blut mit dem Pfortaderblut auf dem Wege der Pfortader zuzuführen. Die Pfortader bringt also ein Gemisch von Pfort- aderblut und arteriellem Blut in das Kapillarnetz. Aus Hundeversuchen, deren Fortsetzung durch den Kriegsausbruch verhindert wurden, leitet Verfasser die Möglichkeit eines Weiterlebens der Leber mit der neugeschaffenen Blut- versorgung ab. Als zuführende Schlagader wurde zunächst die Nierenschlag- ader, später die Art. hepatica benutzt. Die Verfahren der arterioportalen Anasto- mosen und die mikroskopischen Leberbefunde werden unter Beifügung zahl- reicher Abbildungen ausführlich beschrieben. Verfasser schliesst: Während früher die Arteria hepatica propria bei „normalen“ anatomischen Verhältnissen als chirurgisch unangreifbar angesehen wurde, scheint die Ligatur der Propria heute erlaubtzu sein, wenn sich eine arterio- portale Anastomose herstellen lässt.

Bei tropischen Lebererkrankungen empfiehlt Reinhard (23) in jedem Fall die radiologische Totaldarstellung der Leber zu versuchen. Dazu ist keineswegs in jedem Falle eine Aufblähung des Magens und Darmes nötig. Zuweilen sind Hilfsmittel überhaupt nicht erforderlich. Im übrigen genügt in den meisten Fällen eine einfache Magenaufblähung mittelst Bikarbonat und Weinsteinsäure. Keine Aufnahme soll gemacht werden, ohne dass vorher unter Leuchtschirm- kontrolle eine genaue Einstellung stattgefunden hat. Die normale Leber unter- schreitet auch im Röntgenbilde den Rippenbogen nicht; der rechtsseitige Anteil ist etwa zwei Drittel so hoch als breit, in der Parasternallinie gemessen. Der linksseitige Leberanteil schneidet bei im Liegen dargestellter normaler Leber dicht vor der Herzspitze ab und zeigt so gut wie keine Wölbung. Die obere Leberkontur steigt unter sanfter Wölbung zu einer zentral stehenden Kuppel an, die den linken Zwerchfellbogen um einen Interkostalraum überragt und herz- wärts ganz leicht eingedellt ist. Lageänderungen können zu Täuschungen und zu Annahme pathologischer Prozesse Veranlassung geben: Tiefstand des rechten Leberlappens (Drehung der Leber um die sagittale Achse) zur Annahme einer Lebervergrösserung, Kantenstellung (Drehung der Leber um die frontale Achse) zur Annahme einer Leberverkleinerung. Beim klassischen Bild des Leber- abszesses überragt die Konvexität der Leberkuppel den linken Zwerchfellbogen beträchtlich. Ferner ist der Leberbuckel exzentrisch orientiert. Abgrenzung gegenüber Phrenikuslihmung kann in Betracht kommen. Echinokokken zeigen

Milz. Bauchspeicheldriise. 167

ein ähnliches Bild. Lebertumoren sind unregelmässiger. Ausgebildete diffuse Vergrösserungen imponieren ohne weiteres. Weniger ausgebildete sind durch abnorme Wölbungen oder mittelst Winkelmessungen von der Leberdrehung zu unterscheiden.

Bei der Diagnose der Cholelithiasis weist Pollatschek (22) besonders auf die Tastung der Leberschwellung hin. Leberschwellung fehlt selten während eines Gallensteinanfalls. Erleichtert wird die Tastung besonders bei fetten Leuten und während des Anfalls durch ausgiebige Kataplasmierung des Bauches, die Entspannung und Geschmeidigkeit der Bauchdecken herbeiführt. Nach Kehr (13) sind Schüttelfrost und Fieber, grosse durch Morphium wenig zu be- einflussende Schmerzhaftigkeit der meist tastbaren Gallenblase, schlechtes All- gemeinbefinden, ileusähnliche Erscheinungen und Ikterus die Haupterschei- nungen der akuten schweren Form der Gallenkolik. Überall, wo Eiter in der Gallenblase angenommen oder vermutet wird, soll möglichst frühzeitig, ılso im Anfalle selbst operiert werden. In umfangreicher Arbeit betont Sprengel (28) das mechanische Moment der Okklusion durch Steine oder Verschwellung in der Ätiologie der Gallensteinkrankheiten im Gegensatz zu Riedel (25), nach dem der Stein Folge, nicht Ursache der Entzündung ist.

E. Milz.

l. Barret, G. M., Linitis plastica. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Heft 4. July 22. Brunzel, H. F., Zur Frage des postoperativen Blutbildes und zur Diagnose der trau- matischen Milzruptur. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 31. p. 950—951. (Anwen- dung der diagnostischen Bauchpunktion wird empfohlen; Blutbild wenige Wochen nach der Milzexstirpation so gut wie normal.) 3. Giffin, H. Z., The treatment by splenectomy of splenomegaly, with anemia associated with syphilis. Amer. Journ. of the Med. Scienc. Bd. 152. Heft 1. July. 4. Leighton, W. E. and F. Moeller, A case of spontaneous rupture of the malarial spleen. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 66. 10. March. 5. Mellon, R. R., A case of primary splenic Hodgkins disease. Amer. Journ. of the Med. Scienc. Bd. 151. Heft 5. May. 6. Pentmann, Zur Lehre der Splenomegalie. Diffuse Kapillarendothelwucherung in Milz und Leber mit Kavernombildung in Milz, Leber und Wirbelkörper. Frankfurter Zeitschr. f. Pathol. Bd. 18. Heft 1. Sailer, J., Linitis plastica. Amer. Journ. of the Med. Scienc. Bd. 151. Heft 3. Schou, Jens, Über Milzexstirpation. Ugeskr. f. Laeger. Jahrg. 78. Nr. 38. (Dänisch.) . Troell, Abraham, Über die Unterbindung der Milzgefässe als Ersatzoperation für die Splenektomie bei Blutkrankheiten. Svenska Läkaresällskapets Handlingar. Bd. 41. Heft 4. p. 551. 1915. (Schwedisch.) (Die Unterbindung der Milzgefässe hat in kurzer Zeit eine Reduktion des spezifischen Milzgewebes zur Folge. Damit ist gleichzeitig eine Einschränkung der Organfunktion verbunden. Es bilden sich Infarkte, die sich nicht infizieren. Das Ergebnis der Unterbindung ist qualitativ, aber nicht quantitativ gleichwertig mit der Milzexstirpation. Bei perniziösser Anämie und Morbus Banti soll daher die Unterbindung der Milzgefässe versucht werden.) 10. On ligation of splenic vessels as a substitute for splenectomy in blood diseases. Annals of Surg. Nr. 1. Jan. ll. Wight, Acute secondary tuberculous splenomegaly: splenectomy. Annals of Surg. March. Nr. 3. (Mit tödlichem Ausgang.)

to

en

F. Bauchspeicheldriise.

L Einhorn, M., Zur Klinik der Pankreassteinkolik. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 5.

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168

St

©

Gynäkologie. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.

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ATI.

Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen

1.

11.

Genitalien, einschliesslich der Plazentation.

Referentin: Elisabeth Weishaupt, Berlin,

stellvertr. Leiterin des pathol. Instituts der Kgl. Universitäts-Frauenklinik.

*Adler, L., Antagonismus zwischen Follikel und Corpus luteum. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30. p. 585—593.

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*— Kurzfristige Schwangerschaften. Mitteil. z. Geb. u. Gyn. f. d. Praxis. Heft 2. Leipzig. Repertorienverlag. (Ahlfeld fasst die Resultate seiner Betrachtungen und Erwägungen dahin zusammen, dass vorderhand das „offenbar unmöglich‘ nicht aus- gesprochen werden darf, wenn bei „reifem‘ Kinde die Schwangerschaftszeit, vom Tage der Konzeption an gerechnet, auch nur 220 Tage betragen hat, falls sonst keine anderen Gründe dagegen sprechen.)

Armbruster, G., Über menschliche Befruchtung. Frauenarzt Nr. 12. 1915. Assmann, Gerhard, Klimax tarda. Inaug.-Diss. Breslau. Sept.

Badertscher, J. A., The Development of the Thymus in the Pig. 1. Morphogenesis. Amer. Journ. of Anat, Vol. 17. 1915. Nr. 3. p. 317—338. 2. Histogenesis. 8 Fig. Ibid. Nr. 4. p. 495—523.

*Barth, Otto, Über das Vorkommen menstrucller Blutungen nach restloser Ent- fernung beider Ovarien. Strassburg i. E. 1915.

*Bengt, A. Boye, Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der Schilddrüse. Mit 3 Abb. Anat. Anz. p. 377—382.

*Beuttner, O., Experimentelle Untersuchungen zur Frage der Kastrationsatrophie des Uterus (Untersuchungen an weissen Ratten). Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 3. p. 632—671.

*Bromann, J. und T. Rietz, Untersuchungen über die Embryonalentwicklung der Pinnepedia. III. Über die Entwicklung des Verdauungsrohres und seiner Adnexe nebst Bemerkungen über die physiologisch vorkommenden, embryonalen Dünndarm- divertikel und ihre Bedeutung. Mit 17 Tafeln und 3 Abb. im Text.

*— Untersuchungen über die Embryonalentwicklung der Pinnepedia. IV. Über die Entstehung und Bedeutung der bei den Robben (und gewissen anderen Säugetieren) normal vorkommenden, fadenförmigen Appendices mesentericae bzw. umbilicales.

Entwicklungsgeschichte. Plazentation, Gravidität, Puerperium. Brunst. Menstruation. 169

13. 14.

15.

15a.

16. 17.

18.

26a.

27.

28.

Mit 2 Tafeln und 2 Textabb. Deutsche Südpolarexpedition 1901—1903, herausgeg. von E. v. Drygalski im Auftrage des Reichsamtes des Innern. Verlag von Georg Reimer. Berlin 1913. Einzelpreis brosch. 25,50 Mk., Subskriptionspreis 21,30 Mk. Cova, Ercole, Innere Sekretion der Plazenta und ihr Einfluss auf die anderen Drüsen mit innerer Sekretion. Ann. di ost. e gin. Sept. 1915.

*Dahl, W., Innervation der weiblichen Genitalien. Zeitschr. f. Geburtsh. Bd. 78, Heft 3. p. 539—602.

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48. *Maximow, A., Sur la structure des Chondriosomes. Journ. de biol. Bd. 79. Heft 10. p. 465—466. (Maximow betrachtet die Chondriosomen als konstante intrazelluläre Organteile, die sich vom undifferenzierten Protoplasma unterscheiden und eine aktive Rolle in verechiedenen metabolischen Prozessen spielen. Maximow hofft, dass bei Anwendung von Gewebekulturmethode von Champy-Knoll unsere Kenntnisse von den morphologischen und physiologischen Eigenschaften der Chondriosome erweitert werden.)

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We

= o ee i aeae

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A. Entwicklungsgeschichte.

Schlagenhaufer und Verocay (67) beschreiben ein junges menschliches Ei, dessen Trägerin durch Selbstvergiftung mit Lysol ihr Leben endete. Sie geben die Masse des Eies folgendermassen an: Durchmesser der grössten Ei- lichtung 2 : 1,6 : 1 mm, die Verschlussplatte ist ca. 0,328 mm breit, 0,36 mm lang und 0,2 mm dick. Der Embryonalschild ist 0,240 mm lang und 0,280 mm breit. Der grösste Durchmesser des Dottersackes ist etwa 0,23 mm in der Länge und 0,184 mm in der Breite.

Die Verfasser reihen ihr Ei zwischen die kleinsten bisher beschriebenen ein und schliessen es dem Petersschen Ei an, wobei sie nur das Millersche und des Linzenmeiersche Ei als jüngere Stadien anerkennen, dagegen das Bryce- Teachersche Ei als pathologisch erklären und nicht als normales Paradigma gelten lassen.

Schlagenhaufer und Verocay beobachteten auf 41 Schnitten einen Gewebsverschlusspfropf, den sie els eine vom Ektoblast gebildete Schutzplatte

174 Gynäkologie. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.

an der Stelle des Eieindringens deuten. Sie nehmen an, dass dieser durch den Ektoblast selbst besorgte Schutzdeckel wahrscheinlich ein normales Vorkommnis im Entwicklungsstadium der Eiblase darstellt, der vielleicht nurso lange besteht, bis das Ei ganz von Bluträumen umgeben ist. Der intervillöse bzw. prävillöse Raum ist strotzend mit Blut gefüllt. In der Trophoblastschale überwiegt das Syncytium gegenüber dem Zytotrophoblast.

Die Amnionhöhle ist ringsum geschlossen und auch gegen den Haftstiel gleichmässig gewölbt. Das Mesoderm des Chorions ist bereits in reichem Masse gebildet; ebenso besitzen Amnion und Dottersack, ja die Embryonalanlage selbst Mesoderm, ohne dass noch ein Primitivstreifen nachzuweisen wäre. Für den Menschen ist demnach der Primitivstreifen sicher nicht die einzige, ja nicht einmal die erste Mesodermquelle. Der Embryonalzapfen hat eine scharf be- grenzte Oberfläche mit endothelartiger Bekleidung. Der Binnenraum des Chorions wird der Hauptmasse nach von Magma reticulare erfüllt, durch das in der Nähe des Chorions einzelne Mesodermstränge verlaufen. Einer dieser Mesoderm- stränge enthält an seinem Abgange einzelne Entodermzellen. Ein Spalt im embryonalen Mesoderm, der Ähnlichkeit mit einem eben aufgetretenen embryo- nalen Cölom besitzt, wird trotzdem nicht als solches gedeutet, da erst wesent- lich ältere Embryonen eine derartige Bildung zu zeigen pflegen. Hervorgehoben wird der reichliche eosinophile Dottersackinhalt, dessen gute Sichtbarkeit mög- licherweise an der Art der Fixierung des Präparates liegt.

Einen menschlichen Embryo mit Canalis neurentericus, der dem Embryo Gle vom Grafen Spce bezüglich seiner Entwicklung sehr nahe steht und dessen Alter auf reichlich 2!/, Wochen geschätzt wird, beschreibt Triepel (83). Der neurenterische Kanal durchsetzt das Embryonalschild nicht sehr weit von seinem hinteren Ende, am ventralen Kanalende greifen die grossen ektodermalen Zellen auf die Unterseite der Embryonalanlage über und bilden die Caordaplatte. Auf- fallend ist eine kleine dorsalwärts gerichtete Ausstülpung der Cnordaplatte, die mit der Abschnürung der Caorda in Verbindung gebracht werden könnte. Kaudalwärts vom Canalis neurentericus liegen an der Ventralseite vom Schilde die gleichen grossen Zellen wie rostralwärts, so dass anzunehmen ist, dass sich die Chordaplatte auch nach hinten von der ventralen Mündung des Canalis neur entericus entwickelt. Eine seichte Primitivrinne verläuft in dem verhältnis- mässig kurzen Primitivstreifen, dessen Kopffortsatz mit seinem ektodermalen, die Medullarplatte bildenden Teile in enger Verbindung mit dem Mesoderm steht, was zur Deutung der ektodermalen Herkunft des embryonalen Mesoblasts herangezogen wird. An der Hand seiner Befunde stellt Triepel die dringende Forderung, bei den Kranioten. nicht von einer Gastrula resp. von einem Gastrula- stadium, sondern von Cnordula und Cnordulastadium zu sprechen und für die Bezeichnung dorsale Urmundslippe rostrale Rückenmurdlippe zu setzen. Eine Abbiegung und Verbreiterung des Kopfteiles wird als abnorm bezeichnet. Vom Schildentoderm gehen. Zellfortsätze in den zwischen ihm und dem Mesoderm liegenden Raum zur Beteiligung an der hier stattfindenden Gefässbildung. Von einer Differenzierung einzelner Ursegmente ist höchstens der erste Anfang zu bemerken. Aus mesodermalen Zellen und Zellfortsätzen werden mesenchvmale Elemente die zarte Wand junger Blutgefässe gebildet.

Während im Embryonalschilde noch keine Blutzellen vorhanden sind, finden sich solche innerhalb von kurzen Gefässen im Haftstiel. Das Amnion sitzt in Form einer Zipfelmütze auf dem Embryonalschild. Ein Amniongang liess sich nicht nachweisen. Das Präparat gibt keine Anhaltspunkte für die Entstehungsart des Amnion. In dem Nabelblasenmesoderm fanden sich Blut- zellen und Gefässanlagen in grosser Menge, euch glaubt Triepel Übergangs- formen zwischen Mesodermzellen und Erythrozyten beobachtet zu haben, wie denn pach Triepel die Differenzierung von Blut und Gefässröhren zu den wesent-

ees: “Eke

E,

Entwicklungsgeschichte. | 175

lichen Aufgaben. des mittleren Keimblattes gehören. Der Allantoisgang schiebt sich als Ausstülpung des Nabelblasenentoderms in den Haftstiel hinein.

Strahl (78) beschreibt eine junge menschliche Fruchtblase, die in ihrem Entwicklungsgrad nahezu vollkommen mit der von Grosser beschriebenen über- einstimmt, im übrigen aber einige Abweichungen aufweist. Von der Dorsal- seite des Strahlschen Embryo geht der Eingang in den Chordakanal als feiner, aber unzweifelhaft erkennbarer Spalt in die Tiefe. Der Kanal verläuft zunächst senkrecht und biegt dann im rechten Winkel nach vorn ab; nach kurzem Ver- lauf hat er an seiner Entodermseite eine ausgiebige ventrale Öffnung, setzt sich aber vor dieser weiter durch den Kopffortsatz nach vorn fort. Die Wand des Chordakanals endet vorn in fester Verbindung mit dem Entoderm in Bonnets Erginzungsplatte. In dem vordersten Teil der Embryonalanlage verläuft das Entoderm gestreckt und zeigt nicht die an dem Grosserschen Präparat vor- handene Einbiegung. Blutgefässanlagen sind im Mesoderm der Nabelblase, dagegen nicht im Haftstiel und in den Chorionzotten nachweisbar. Im Haft- stiel findet sich der Überrest eines in der Rückbildung begriffenen Amnionganges und der blind endigende Allantoisgang. Der Choriongang fehlt in dem Strahl- schen Präparat und ebenso der in dem Grosserschen Präparat noch vorhandene Nabelblasenfaden.

Sehr ausführlich wendet sich Strahl gegen Rabls Auffassung der Gastru- lationsproblems; er hält vor allem den Nachweis nicht für erbracht, dass bei Amnioten Darmepithel aus dem vorderen Teil der mesodermal entstandenen Chorda aufgebaut wird und dass sich bei Vogelembryonen als Allgemeinerschei- nung die Anlage des Darmepithels durch Einbuchtung von der Ektodermseite her nachweisen liesse.

Bromann (11) fand bei seinen teilweise gemeinsam mit Rietz unternom- menen Untersuchungen an Robbenembryonen von 13—82 mm Stadium im Ösophagus zwei Kategorien von Vakuolen, von denen die eine mit dem Lumen in Verbindung steht, wogegen die andere nicht mit ihm kommuniziert. Bro- mann und Rietz nehmen an, dass beide Arten ursprünglich gleicher Art waren und auf niedrigeren phylogenetischen Stadien dazu dienten, das temporär obli- terierte Lumen wiederherzustellen. Trotz Hinfälligkeit dieser Funktion bei höheren phylogenetischen Stadien besteht dank der Erblichkeit die Bildung der Vakuolen fort. Vollständig ähnliche Vakuolen fanden sich auch im kranialen Magenteil, in der Blase und fast gleiche Bildungen wurden im Rektum be- obachtet.

Schon beim 13 mm Lobodonembryo ist die Ösophagusanlage relativ lang, wodurch die sehr kaudale Lage des Magens anscheinend bestimmt wird. Die kaudale Magengrenze verschiebt sich erst in späteren Entwicklungsstadien kra- nialwärts von der Milchdrüsenhöhe. Intraepitheliale Drüsen treten zuerst beim 23 mm-Embryo auf.

Das Duodenallumen wurde niemals obliteriert, Vakuolen im Duodenal- epithel nicht gefunden. Das Jejunum entwickelt sich garz und gar intraab- dominal, wogegen das Ileum schon beim 13 mm-Embryo im Nabelbruchsack liegt. Der physiologische Nabelbruchsack war beim 82 mm-Embryo vollständig in die Bauchhöhle reponiert. Der Blinddarm wird als eine einseitige, zuerst rechtwinklig vom Cölom abstehende Darmverdickung angelegt; er befand sich niemals im Nabelbruchsack.

Die Ringmuskelschicht des Darmes findet sich beim 13 mm 1. Embryo, die Längsmuskelschicht noch nicht beim 104 mm 1. Fötus angelegt. Die Villus- bildung fängt im Dünndarm bei 29—58 mm, im Dickdarm bei etwa 82 mm langen Embryonen en. Die endotermale Kloake ist schon auf den 13 mm-Stadium in Sinus urogenitalis und Enddarm aufgeteilt. Die Ampulla recti ist beim 29 mm, die Columnae rectales sind bei 23—32 mm langen Embryonen angelegt.

176 Gynäkologie. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.

Das ursprünglich einfache Mesenterium commune wird beim 52 mm-Embryo oder auch bercits auf friheren Stadien durch die Ausbildung einer Mesenterial- falte zwischen Mesoduodenum inf. und Vena cava inf., ausserdem durch die Ent- stehung eines Ligamentum pancreatico-lieno-colicum kompliziert, die mesen- terialen Lymphdriisen liegen im allgemeinen recht weit entfernt vom Darmrohr zerstreut im Mesenterium, in der Nähe der grossen Gefässe. Nur an der Ileo- cökalgrenze kommen sie dem Darmrohr sehr nahe.

Das Pankreas entsteht aus mindestens 2 Anlagen, einer kranialen, die mit dem Lebergang verbunden ist, und einer kaudalen, die selbständig in das Duo- denum mündet. Der kaudale Pankreasgang, der in der Duodenalwand häufig Divertikel bildet, geht frühzeitig zugrunde. Sowohl im Duodenum wie im Jejunum und Ileum finden sich alle Übergänge zwischen den Keibelschen Darmepithel- knospen, Vorstadien der Dünndarmdivertikel, und akzessorischen Pankreas- anlagen, am zahlreichsten bei 3 cm-Embryonen, in späteren Entwicklungsstadien verschwinden sie mehr oder weniger vollständig. Diese Divertikelanlagen können während der Ontogenie nicht vom Duodenum bis in das kaudale Ileum verschoben werden, wie das andere Autoren annehmen.

Da die Bauchspeicheldrüse in der Phylogencs2 in zahlreichen kleinen Drüsen- läppchen angelegt wird, so werden die physiologisch vorkommenden embryonalen Darmdivertikel ebenso wie die unter Umständen daraus entstehenden, abnorm persistierenden Darmdivertikel der Erwachsenen und die überzähligen Bauch- speicheldrüsen als atavistische Bildungen betrachtet. Die Knochenfischarten mit zahlreichen kleinen, über die Bauchhöhle verstreuten Bauchspeicheldrüsen sind in dieser Beziehung als primitiv zu bezeichnen.

Während nach Bromann das Schicksal der proximalen Partien der Venae und der Arteriae omphalo-mesentericae schon genügend bekannt ist, ist das der peripherwärts vom Darm bzw. Mesenterium gelegenen Partien dieser Ge- fässe noch wenig erforscht.

Der proximale Teil der definitiven Arteria omphalo-mesenterica entsteht durch die Verschmelzung eines ventralen Aortenzweigpaares, wahrscheinlich wird auch ihr distaler, dem entodermalen Dotterblasenstiel entlang verlaufende Teil in ähnlicher Weise einfach. Der mesodermale Dotterblasenstiel bleibt noch lange erhalten, wenn der entodermale zugrunde gegangen ist; in seinem Inneren verläuft die periphere Partie der Arteria omphalo-mesenterica bis zur Dotter- blase. Die proximale Insertion diescs Stranges siedelt von einer faltenartigen Erhebung des lleum auf das Mesoileum über; die von hier distal verlaufende Arterie wird als Arteria vitellina, der proximal innerhalb des Mcsenterium ver- bliebene Teil als Arteria mesenteria superior bezeichnet. Der die Arteria vi- tellina umschliessende Mesenchymstrang berstet gewöhnlich unmittelbar an der Nabelinnenscite nach der Reposition des physiologischen Nabelbruches. Tritt die Zerreissung ausnahmsweise in der Mitte des Stranges ein, so entsteht ausser der Appendix mesoilei eine Appendix umbilicalis. Die anfangs paarig angelegte Vena omphalo-mesenterica wird durch Atrophie der rechten Vena omphalo-mesenterica unpaar. Wir unterscheiden auch hier in späteren Stadien eine innerhalb des Mesenteriums verlaufende Vena mesenterica superior und die Vena vitellina, die in einem am Mesoduodenum inserierenden Strang ver- läuft. Meistens persistiert der die Vena vitellina enthaltende Strang auch nach der Reposition vom physiologischen Nabelbruch und ist dann von der Innen- seite des Nabels bis zum linken Mesoduodenum zu verfolgen, oder er berstct und atrophiert oder er berstet und persistiert als Appendix mesoduodeni. In Ausnahmefällen entsteht auch hier, durch Zerrcissung in der Mitte des Stranges, eine Appendix umbilicalis venosa. Die mesenteriale Insertion wird nicht selten durch Darmverschiebungen und Verwachsungen verlegt, so dass sich der Strang in das Cökum angehakt findet. In der Regel verläuft die Vena vitellina isoliert von der proximalen Partie des Nabelblasenstieles, worin Bromann den Grund

Entwicklungsgeschichte. 177

zu der schnellen Atrophie des entodermalen Dotterblasenstieles sieht. Bleibt ein Zusammenhang bestehen, so können sich kapillare Verbindungen mit der Arteria vitellina bi.den, wodurch ein Persistieren des proximalen Dotterblasen- stieles (Meckelsches Divertikel) veranlasst wird. Ist die Vena vitellina vom proximalen Dotterblasenstiel isoliert, bleibt aber mit seinem distalen Teil mit ihm in Verbindung und berstet später der mesodermale Dotterblasenstiel peri- pherwärts, so können die beiden Stränge eine lebenslänglich persistierende Schlinge bilden, die vom Mesoileum ausgeht und am Mesoduodenum inseriert.

Die Tatsache, dass die Vasa vitellina der höheren Säugetiere viel längere Zeit persistieren als die Dotterblase Nahrung für den Embryo enthalten kann, findet zum Teil dadurch seine Erklärung, dass die Dotterblase das erste und eine Zeitlang einzige hämatopoetische Organ des Eies darstellt. Vielleicht ist sie ausserdem eine wichtige endokrine Drüse.

Bengt A. Boye (9) fand im 7. und 9. Fötalmonat in der menschlichen Thyreoidea Degenerations- und Desquamationserscheinungen, Ermangelung des Kolloids, Veränderungen in der Grösse der Zellen und findet darin eine Stütze der Anschauung, dass die erste Gestaltung der Organe, die sie während ihrer Entwicklung erhalten, nur ein Provisorium darstellt. Beim Übergang zum post- fötalen Leben geschieht eine Anpassung dadurch, dass die Organe zuerst teil- weise eingeschmolzen werden und danach in etwas verändertem Bau mit ihren definitiven strukturellen und vitalen Eigenschaften versehen werden.

Anschliessend an einen Fall von abnormer Schlingenbildung des Jejunum und Rechtsverlagerung des Colon ascendens und des Colon sigmoideum bespricht Zander (91) das Vorkommen der letztgenannten Abnormität im Zusammen- hang mit seiner entwicklungsgeschichtlichen Ursache. Er selbst fand bei Er- wachsenen einige Male, aber immerhin doch sehr selten, den Scheitel des Colon sigmoideum in Berührung mit dem Blinddarm. Unter 50 Föten im Alter von 4—6 Monaten wandte sich 12mal das Endstück des Colon sigmoideum vom ` Rektum aus nach rechts, und in vier Fällen davon stellte das Colon sigmoideum eine horizontal über dem Beckeneingang gelegene Darmschlinge dar, deren Scheitel bis zur rechten Fossa iliaca reichte.

Sellheim (72) lehnt für das Zustandekommen der typischen Fruchtlage beim Menschen die Gravitationstheorie ab und versuchte für die Akkommo- dationstheorie, wie sie von Bumm gelehrt und von Schatz (1909) neuerdings näher begründet wurde, weiteres Beweismaterial heranzuschaffen. Er konnte bei geeigneter Versuchsanordnung wahrnehmen, dass auf den Rücken nieder- gelegte Neugeborene als Resultante aus den mannigfachen Bewegungen von Armen, Beinen, Kopf usw. im Laufe mehrerer Stunden mit grosser Regelmässig- keit eine Vorwärtsbewegung kopfwärts fertig bringen. Der Durchschnitt aus allen Messungen an 80 Kindern ergibt für ca. 8 Stunden eine Verschiebung kopf- wärts von 3,4 cm, wenn die Bekleidung Armen und Beinen freie Beweglichkeit gestattete, bei Ausschaltung der freien Beweglichkeit 2,2 cm (Beobachtung an 46 Kindern). Sellheim findet keinen Grund, daran zu zweifeln, dass das Kind die „Lieblingsbewegungen‘‘ des Neugeborenen auch innerhalb der Gebärmutter zur Ausführung bringt und sei es nur im Sinne von Vorübungen, wie sie auch bei anderen Muskelgruppen vorkommt. Aneinem Phantomkind mit eingebautem kleinem Elektromotor im Kopfe konnte Sellheim Vorwärtsbewegungen in gleichem Sinne auf planer Fläche und im kugeligen Hohlraum beobachten. Auf den Uterus übertragen würden diese Bewegungen eine Drehung des Kindes aus eigener Kraft erklären. Die Längs- und Kopflage wird von Sellheim aus der Entwicklungsgeschichte des Fruchthalters in der Schwangerschaft hergeleitet. Die Längsentwicklung des Uterus und eine gewisse „Rückzugsbewegung der Wand beckenwärts‘“ sind in gewissem Sinne der Vorwärtsbewegung des Kindes gleichgerichtet. Die vorwiegende Lage des Kindes mit dem Rücken nach links

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 12

178 Gynäkologie. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.

vorne erklärt Sellheim als eine formale Anpassung und eine Formüberein- stimmung des konvex vorgetriebenen kindlichen Rückenteils mit der Konkavitat der vorderen Bauchwand. Bewegungen beim Vogelembryo wirken geradezu wie eine Illustration der für den Menschen angenommenen und durch Experi- ment festgestellten Kräfteanordnung.

Vor Jahresfrist stellte Siegel (73) in der Deutsch. med. Wochenschr. (1915, Nr. 42) auf Grund von 100 Beobachtungen eine Kurve auf, aus der sich ergab, dass die Zeit kurz nach der Menses, also das sogenannte Postmenstrum für die Empfängnis der Frau die günstigste Gelegenheit darstellt. Im Inter- menstruum sinkt die Empfängnisfähigkeit der Frau herab, um während des Prä- menstruums beinahe einer Sterilität Platz zu machen. Inzwischen haben sich die Beobachtungen des Verfassers auf 220 Fälle vermehrt und die aus ihnen ge- wonnene Kurve ist annähernd dieselbe wie die vorjährige.

Eine besondere Wichtigkeit erhalten die Beobachtungen dadurch, dass der Verfasser hofft, aus ihnen Schlüsse über die Geschlechtsbestimmung des Kindes ziehen zu können. Unter den 80 zur Verwertung geeigneten Fällen er- hielt der Verfasser in der Rubrik 7, d. h. aus den Kohabitationen vom 1. bis 9. Tage post Menstruationsbeginn in 86°/, Knaben und in Rubrik 3, d h. vom 15. bis 22. Tage in 86°/, Mädchen. Die Rubrik 2, vom 10. bis 14. Tage bildet eine Art Übergang, der freilich mehr zu Mädchengeburten hinneigt und vielleicht durch die individuelle Verschiedenheit des Follikelsprungs bedingt ist. Bei alleiniger Berücksichtigung der verheirateten Frauen, deren anamnestische Angaben, die schr viel genauer bewertet werden dürfen, als die der unverheirateten, steigt die Wahrscheinlichkeit der Vorausbestimmung auf 95°/,.

Der Verfasser folgert aus seiner Zusammenstellung erstens, dass je reifer das Ei bei der Befruchtung ist, desto wahrscheinlicher ein Knabe zur Entwick- lung gelangt und dass also wohl die geschlechtsbestimmende Kraft im Ei liegt, nicht aber in ihr präformiert ist, sondern dass das Geschlecht aus dem Zeit- punkte der Kopulation bestimmt wird. Zweitens haben seine Beobach- tungen insofern eine ungeheuer praktische Bedeutung, als nunmehr Knaben- und Mädchengeburten geregelt werden könnten, soweit der Wille zur Regelung besteht, indem entweder nur zu den Zeiten des gewünschten Geschlechts ver- kehrt wird, oder dadurch, dass zu den Zeiten, wo das nicht gewünschte Geschlecht erzeugt werden könnte, ein nach Möglichkeit sicheres Präventivmittel ange- wendet wird. |

Pryll (57) brachte bei 581 Fällen (25 eigene, die übrigen aus der Literatur) Kohabitationstermin und Kindsgeschlecht in eine Tabelle, deren Ergebnisse im Widerspruch mit den Resultaten von Siegel und Fürst stehen. Während diese beiden Autoren das kindliche Geschlecht abhängig von der Eireife und dem Kopulationszeitpunkt fanden, konnte Pryll aus seiner Zusammenstellung nur den dauernden Knabenüberschuss folgern, wie er als die bekannte Sexualpro- portion in dem Verhältnis von 1,06 : 1,00 zu den weiblichen Geborenen in un- seren Breiten sich allgemein vorfindet. Die vergleichend statistische Methode erscheint Pryll überhaupt ungeeignet, um dem komplizierten Problem der Ge- schlechtsbestimmung beim Menschen mit Erfolg beizukommen.

B. Plazentation, Gravidität, Puerperium.

Slemons (74) fand unter 600 Plazenten jede fünfte und sechste abweichend von der Norm. In sieben Fällen korrespondierten histologisch-syphilitische Ver- änderungen mit positivem Wassermann, in 242 Fällen waren die negativen Befunde in Übereinstimmung. Einmal war bei negativem Wassermann der Pla- zentarbefund positiv, zehnmal war das Ergebnis umgekehrt: Negativer Plazenta-

Plazentation, Gravidität, Puerperium, 179

befund, positiver Wassermann. In zwei Fällen fanden sich nur zwei Blutgefässe in der Nabelschnur und in beiden Fällen bot das Neugeborene Anomalien, in dem einen Fall mehrere Deformitäten und nur eine Arteria hypogastrica, im anderen Falle bestand ein perforiertes Septum interventriculare. Zweimal beobachtete Slemons Ruptur fötaler Gefässe bei Insertio velamentosa der Nabelschnur. Oft liefert die mikroskopische Untersuchung Auskunft über den Zeitpunkt der Nabelschnurligatur. Ist sie erst angelegt, wenn die Pulsationen aufhören, so sind die Gefässe relativ leer, sind sie dagegen sehr gefüllt, so ist anzunehmen, dass zu früh abgebunden wurde. Bei vorzeitiger Plazentarlösung scheint bei gleichem Umfang die Lösung im Zentrum gefährlicher für das Kind zu sein als die am Rande.

Die früheren Untersuchungsergebnisse über das Vorkommen von Anasto- mosen im Gefässgebiet eineiiger Zwillinge hatten nach Vogt (87) nur beschränkte Gültigkeit, da mit der Methode, die Arterien und Venen der Plazenta getrennt zu injizieren, immer nur ganz oberflächlich liegende Anastomosen sichtbar ge- macht werden konnten. Durch röntgenanatomische Untersuchungen an fünf eineiigen Zwillingsplazenten fand Vogt die Richtigkeit der Lehre von den arte- riellen überkapillaren Gefässverbindungen eineiiger Zwillinge in einwandfreier Weise bestätigt und ergänzt. Zum Vergleich bringt Vogt eine Abbildung von getrennt geschlechtlichen Zwillingen, bei denen die Gefässgebiete, obwohl das Plazentargewebe auch makroskopisch nicht voneinander trennbar ist, röntgen- anatomisch vollkommen getrennt und selbständig sind. (Technik s. Vogt, Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 21, p. 32 und Hauch, Ibidem, Bd. 20, Heft 2).

An den Chorionzotten beobachteten Hedenberg und Strindberg (28) Sekretionsbilder, die den für exkretorische Organe typischen ähneln und das Vorhandensein einer lebhaften Sekretion von den Zotten in die intervillösen Räume dartun. Da Blut vom fötalen Kreislauf, das sonst leicht gerinnt, bei Zusatz von frischem Plazentarextrakt Gerinnungshemmung aufweist, so liegt die Annahme nahe, dass von den Chorionzotten ein gerinnunghemmendes Fer- ment produziert wird, auf dessen Sekretion die beobachteten Bilder beruhen.

Wie bereits früher andere Autoren für die Tierplazenta, so hat Driessen (15) für die menschliche Plazenta in den ersten Monaten der Schwangerschaft starken Gehalt an Glykogen nachgewiesen. Die Plazenta reichert Glykogen an, das sich auch in den Grenzzellen der mütterlichen und fötalen Gewebe findet. Die Decidua enthält in den Stromazellen und in den Drüsen enorme Mengen von Glykogen. Beim Tode verschwindet das Glykogen aus den Zellen, deshalb ist nur lebendes Gewebe zur Untersuchung geeignet. Driessen untersuchte die Decidua bei künstlich unterbrochener Schwangerschaft und von Schwanger- schaften, die wegen Karzinom zur Operation kamen. Drüsen, Chorion, der Trophoblast an den Zottenspitzen, nicht aber das Syncytium enthalten Glykogen; das Syncytium scheint ähnlich dem gastrointestinalen Epithel Eiweiss, Fett und Stärke abzubauen. Die Langhans-Zellen enthalten kein Glykogen, da- gegen ist es in den mesodermalen Spindelzellen vorhanden. Da die Sekretion des Glykogens und die Entwicklung des Corpus luteum genau miteinander über- einstimmen, so ist es wahrscheinlich, dass das Hormon des Corpus luteum von Einfluss darauf ist. Der Glykogengehalt der prämenstruellen Schleimhaut ist ein wichtiger Beitrag zu der Erklärung des Menstruationszyklus. Das unbe- fruchtete Ei und das befruchtete Ei verursachen eine identische Reaktion im Ovarium und Uterus. Ihre Assimilationsprodukte verursachen die Corpus luteum-Bildung, das Corpus luteum regt die Glykogenbildung der Schleimhaut an. Geht das Ei unbefruchtet zugrunde, so sistiert die Drüsensekretion im Ovarium und die Schleimhaut wird zerstört. Gelangt das befruchtete Ei in den Uterus, so findet es dort das von den Schleimhautzellen produzierte Nährmaterial.

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180 Gynäkologie. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.

Der Trophoblast entwickelt und ernährt sich und das Ei durch das Glykogen. In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft verschwindet der Trophoblast, das Corpus luteum degeneriert und das dem Fötus nötige Material wird ihm nunmehr durch das Syncytium zugeführt.

Hüssy und Herzog (32) untersuchten acht Plazenten vom Ende der Gravidität nach 24—48stiindiger Einwirkung von Schwangerenserum und Kon- trollen, die der Einwirkung von Serum ausgesetzt wurden, das von sicher Nicht- graviden stammte. Die linsengrossen Plazentarstückchen wurden darauf in Paraffin eingebettet. Die histologische Untersuchung ergab, dass, wenn sich überhaupt Veränderungen im spezifischen Plazentargewebe fanden, diese ent- schieden deutlicher in denjenigen Stückchen ausgesprochen waren, die im Schwan- gerenserum bebrütet worden waren. Im allgemeinen zeigte sich die Serum- einwirkung erheblich viel deutlicher in Veränderungen des Zottenstromas als im Ektoderm.

Die Methode kommt für die Schwangerschaftsdiagnostik nicht in Betracht. Sie kann das Dialysierverfahren nach Abderhalden nicht ersetzen.

Bindende Schlüsse über die Spezifität der Abwehrfermente aus den histo- logischen Untersuchungen ziehen zu wollen, wäre nach Hüssy und Herzogs Meinung verfehlt.

Die Dauer der Schwangerschaft ist nach Ellermann (16) physiologischen Schwankungen unterworfen, deren Häufigkeit und Grösse dem exponentiellen Fehlergesetz folgt. Die Durchschnittsabweichung war bei 1000 Fällen im Mittel 10,6 Tage. Ellermann empfiehlt mit einer um ein wenig kleineren Zahl: 10,1, die aus Stinnebecks Statistik gewonnen wurde, zu rechnen. Die Grenzen für Fälle mit einem Kindesgewicht von 3—3,5 kg werden in praxi mit 240 und 300 Tagen festgesetzt werden können. Werden auch die selteneren Fälle mitge- rechnet, erhält man als absolute Aussenwerte 230 und 310 Tage. Handelt es sich um grosse Kinder (4 kg und darüber), so müssen die Grenzen dementsprechend erhöht werden, derart, dass die drei Durchschnittsgrenzen 248—308, die ab- soluten äusseren Grenzen 238 und 318 Tage werden.

Jaschke (35) stimmt der jetzt wohl ziemlich allgemein geltenden An- schauung von einer Dreiteilung des Uterus in Corpus, Isthmus und Cervix zu. Der Isthmus nimmt die Stellung eines selbständigen zwischen Korpus und Cervix eingeschalteten Übergangsteiles ein. Die Schleimhaut zeigt Übergangscharakter mit Annäherung an den Charakter der Korpusschleimhaut, die Muskulatur steht nach Grösse und Verteilung der Muskelfasern und ihrem Verhältnis zum Bindegewebe näher der Cervixwand; die Muskelfasern sind dünner und spär- licher als im Korpus. In der Schleimhaut des Isthmus findet regelmässig Decidua- bildung statt, die Schwangerschaftshypertrophie bleibt aber wesentlich hinter der im Korpus zurück.

Die in früherer Zeit als wichtig geltende stärkere oder geringere Überlage- rung des inneren Muttermundes durch Plazentargewebe tritt in der heutigen Beurteilung zurück gegenüber der Tatsache, dass der in der Norm von Plazentar- gewebe freie Isthmus ganz oder teilweise zur Haftung der Plazenta herangezogen wird. Der Ort der Eieinbettung spielt aber für die Art der Plazentarhaftung eine grosse Rolle.

Die Nidation im unteren Abschnitt des Korpus nahe dem Isthmus wird bei einem Ei mit hoher biologischer Valenz, das tief und rasch in die Schleimhaut vordringt, mit grosser Wahrscheinlichkeit zur Bildung einer Placenta capsu- laris führen.

Implantiert sich das Ei primär im Isthmus, so sind dem Flächenwachstum gewisse Grenzen gesetzt, da der enge Isthmus sich nach unten stark verjüngt, die chorialen Elemente dringen vielfach tief in die Muskulatur vor, wodurch eine abnorm feste Haftung der Plazenta hervorgerufen wird (Placenta accreta).

Plazentation, Gravidität, Puerperium. 181

Dringen die Zotten unter Aufwerfung eines später fibrinoid sich umwandelnden Walles von Decidua parietalis extrachorial vor, so entsteht die Placenta mar- ginata partim extrachorialis. Der den Muttermund überlagernde Lappen kann immer nur ein Kapsularislappen sein.

Die Gefahr für die Frau bei der Placenta isthmica liegt hauptsächlich in der Nachgeburtsperiode. Es blutet bei der echten Placenta isthmica gar nicht, bei der sekundären nur teilweise aus dem Korpus, die Quelle der Blutung liegt in der überdehnten, kaum oder gar nicht kontraktionsfähigen Wand des Isthmus.

Im medialen Teil eines hühnereigrossen Ovariums beschreibt Jaschke (34) bei einer 25jährigen Frau eine Gravidität mit wohl erhaltenem Embryo von 13 mm Schwanznackenlänge. Die Tube war in keiner Weise beteiligt. Jaschke neigt der Ansicht zu, dass es sich nicht um eine epovarielle sondern um eine intrafollikuläre Befruchtung und Entwicklung des Eies handele und dass die Eischale nichts anderes sei, als die Wand des Corpus luteum bzw. Follikels, in dem das befruchtete Ei sich weiter entwickelt hat.

Forssner (19) beschreibt zwei Fälle von Ovarialgravidität. Im ersten Falle trat eine grosse Blutung in die Bauchhöhle 13 Tage nach dem letzten Tage einer völlig normalen, zu rechter Zeit eingetretenen Menstruation auf, die zweite Patientin hatte 1!/, Monat vorher abortiert. Eireste im Falle 1 im Corpus luteum; im Fall 2 wurde in dem am äusseren Rande eines Corpus luteum gelegenen Häma- tom ein einziger Villus aufgefunden. Nach einer kritischen Besprechung der 40 seit 1900 publizierten Fälle, auf die sich die Lehre von den Follikelblutungen stützt, erklärt Forssner, dass kein einziger Fall, auch nicht die fünf histologisch vollständig untersuchten Fälle die Abwesenheit von Schwangerschaft sicher ausschliesst. Er erachtet es als wahrscheinlich, dass auch diese Fälle Ovarial- schwangerschaften mit vollständig ausgestossenen Eiern und nicht sogenannte Follikelblutungen gewesen sind, die auf irgend eine mystische Weise ohne alle nachweisbare Veränderung im Ovarium entstanden waren.

In 34 Fällen untersuchte Geipel (26) die Beckenlymphdriisen auf das Vorhandensein von decidualem Gewebe. Er fand dasselbe hier ebenso wie auf dem Peritoneum und im Netz so häufig, dass er sich zu der Annahme berechtigt glaubt, dass es sich um einen physiologischen Vorgang handelt. Am häufigsten zeigen sich die Einlagerungen in den Glandulae hypogastricae; seltener kommen die sakralen Drüsen in Frage. Die Zahl der positiv befundenen Drüsen schwankt zwischen einer und fünfzehn. Meist wird bei Vorkommen decidualer Verände- rungen in den Lymphdrüsen eine kräftige deciduale Reaktion im Douglas be- obachtete. Die häufigste Lokalisation findet sich in den Rindenbezirken der Drüse. Im allgemeinen hatte Geipel den Eindruck einer Bevorzugung der Ein- trittsstellen der Lymphgefässe. Die Herde werden durch Volumenzunahme ohne Vermehrung der Retikulumzellen gebildet. Weder die Endothelzellen noch das adenoide Gewebe sind daran beteiligt. Ausserordentlich deutlich, wie sonst an keiner Stelle der Lymphdrüsen, treten die Lymphspalten neben den decidualen Herden hervor. Geipel hält deeiduale Umwandlung am Wurm- fortsatz für nicht häufig, in den Beckenlymphdrüsen bei Erstgebärenden quan- titativ umfangreicher als bei Mehrgebärenden. Geipel streift im Hinblick auf seine Untersuchungen daran sich anknüpfende Fragen und Arbeitshypo- thesen.

Driessen (15) hat 500 Schleimhäute der Gebärmutter, unter welchen 136 von normal menstruierenden Frauen mikrochemisch untersucht mit dem Ergebnis, dass in den ersten 14 Tagen kein Glykogen gefunden wurde, und dass es am 14. Tage sich zu bilden anfängt, erst in den Drüsen; nach dem 21. Tage auch im interstitiellen Gewebe, während es in den letzten 3 Tagen vor der Men- struation wieder abnimmt. Die Steigerung zeigt also die gleiche Wellenbildung wie die Schleimhautveränderungen selbst. Verf. meint die Veränderungen auf

182 Gynäkologie. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.

Rechnung des Einflusses des Corpus luteum auf die Gebärmutter stellen zu dürfen. Die Einzelheiten der Beweisführung müssen im ursprünglichen nach- gelesen werden. (Mendes de Leon.)

C. Brunst. Menstruation.

Nach Reusch (64) geht aus seinen eigenen wie aus den Beobachtungen von Fränkel, Halban und Köhler mit aller Sicherheit hervor, dass dem Wiedereintritt der Menstruation nach Eingriffen am Ovarium ganz bestimmte biologische Gesetze zugrunde liegen. Der reifende Follikel gibt den Anstoss zur Menstruation. Wird er entfernt, so kann sie nicht zustande kommen. Es muss erst wieder ein neuer Follikel heranreifen, um sie hervorzurufen. Das Corpus luteum reguliert den Zeitpunkt des Eintritts der Menstruation. Wird es exstirpiert, so tritt sofort die Periode auf.

Barth (8) fand unter.dem Operationsmaterial der Strassburger Univer- sitäts-Frauenklinik in den Jahren 1901—1913 292 Fälle von Exstirpation beider Ovarien unter Schonung des Uterus. Mit ganz vereinzelten Ausnahmen trat in den Fällen, in denen weniger als 14 Tage zwischen dem Beginn der letzten Regel und der Operation vergangen waren, keine postoperative Menstruation auf. Lag ein längerer Zeitraum (14—28 Tage) zwischen den beiden betreffen- den Daten, so kam es in vereinzelten Fällen noch einmal zu einer letzten Men- struation. Die prämenstruelle Schleimhautveränderung, Blutstase in den Ge- fässen, allgemeine Operationsschidigungen, die Tätigkeit anderer Drüsen mit innerer Sekretion können begünstigend oder hemmend auf den Eintritt der Blutung einwirken.

Novak (52) fand im allgemeinen die menstruelle Schleimhauthypertrophie um so beträchtlicher, je stärker die Menstruation war, so dass beide als die Folge desselben ovariellen Reizes aufgefasst werden, die in ihrer Stärke von dem Grade dieses Reizes abhängen.

Eine Ausnahme bildeten die Fälle von kongenitaler Anteflexion mit spär- licher menstrueller Blutung. Da hierbei eine starke Schleimhauthypertrophie gefunden wurde, so kann die Ursache der auftretenden Menstruation nicht, wie bisher vielfach angenommen wurde, in einer Unterentwicklung der Ovarien zu suchen sein. Vielleicht liegt eine Undurchlässigkeit der Schleimhautgefässe für die roten Blutkörperchen vor, womit sich auch die Stauung in den Schleim- hautgefässen und die dysmenorrhoischen Beschwerden erklären liessen. `

Bei 209 Frauen mit 309 Geburten zeigte sich nach den Beobachtungen von Ehrenfest (17) in mehr als der Hälfte der Fälle die menstruelle Blutung binnen 12 Wochen nach der Entbindung, und zwar bei 80°/, aller stillenden Frauen vor der Entwöhnung des Kindes. Die Ovulation tritt wieder ein, wenn der schwächende Einfluss der Geburt und der durch die Laktation entstehende Säfteverlust ausgeglichen ist. Bei subinvolviertem Uterus und bei Retroflexio, also bei hyperämischem Fruchthalter fällt die erste Menstruation sehr stark aus, während bei Laktationsatrophie des Uterus Schleimhauthypertrophie und Menstruation völlig ausbleiben kann. Bei kranken und schwächlichen Frauen verzögert sich der Wiederbeginn der Ovulation.

D. Anatomie.

l. Allgemeines. Lehrbücher. Topographie.

Bei der grossen Verschiedenheit der in den Lehrbüchern angegebenen Beckenmasse und Ebenen begrüsst Fuhrmann (24) die beginnende Vereinigung der Geburtshelfer auf die 4 Hodgeschen Parallelebenen als eine Verein-

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Brunst. Menstruation. Anatomie. 183

fachung. Diese gehen: die 1. vom Oberrand der Schossfuge zum Vorberg, die 2. vom Unterrand der Schossfuge durch den 2. Kreuzbeinwirbel, die 3. durch den Sitzbeinstachel und den 4. Kreuzbeinwirbel, die 4. durch das Steissbein, so dass dieses in der Ebene liegt. Die Beckenhöhe beträgt nach Sellheim für die Schossfuge 4—4!/, cm, fiir die hintere Beckenwand (Kreuzsteissbein) 3 mal 4 = 12 cm. Die Tubercula obturatoria superiora und inferiora (nach Henle) haben sich Fuhrmann als zwei wichtige Knochenpunkte fiir die Bestimmung der Stellung des kindlichen Schädels zum Beckeneingang bewährt.

Pfaundler (55) fand, dass die Variation der Körperlänge beim Kinde absolut genommen bis zur Pubertät zunimmt. Hervorzuheben ist die grössere Variation unter gleichalterigen Kindern höherer Standesklassen, die vielleicht auf vermehrte Rassenmischung und auf die Domestikation zurückzuführen ist. Die Untermassigkeit der Kinder folgt der von Gauss aufgestellten Fehlerkurve. Pfaundler erwägt, ob vielleicht eher von einer Übermässigkeit der Kinder der Reichen als von einer artwidrigen Untermassigkeit der Armenkinder zu sprechen wäre. Die relative Breitenentwicklung ist nämlich bei den Kindern aus der Ar- beiterklasse nicht geringer, sondern sogar grösser als bei den Kindern der Wohl- habenden. Auch ist ihr Körpergewicht nicht in demjenigen Masse reduziert wie die geringere Körperlänge erwarten liesse.

Das menschliche Wachstum wird nach Pfaundler beherrscht durch die Regel von der Konstanz des absoluten Zuwachses, von der die Längenwachstums- verhältnisse in durchsichtiger Weise abhängig sind.

Pfaundler arbeitete zum Teil in Gemeinschaft mit O. Kastner ein Ver- fahren aus für die direkte Bestimmung der Körperoberfläche und ein zweites indirektes durch Berechnung aus linearen Körpermassen. Ausserdem bestimmte er gesondert, vorläufig nur an Kinderleichen, Körpernettovolumen, Brutto- volumen und die im Körper eingeschlossene Gesamtgasmenge. Zum Schlusse der Ausführungen werden die klinischen und anatomischen Notizen über 14 Fälle gegeben, deren Oberflächen und Volumenwerte bestimmt wurden.

Nach Dahl (14) werden die weiblichen Genitalien in der Hauptsache vom Plexus hypogastricus und ovaricus und vom Nervus erigens versorgt. Die beiden ersten sind in der Hauptsache motorischer Natur, enthalten aber sicherlich auch sensible Fasern und haben zweifellos vasokonstriktorischen Einfluss. Der Nervus erigens seu pelvicus enthält sensible und motorische Fasern. Er ist der Hemmungs- nerv für die weiblichen Genitalien und hat vasodilatatorische Funktionen. In dem Plexus Frankenhäuser lösen sich die beiden Nerven auf und vermischen sich miteinander. Die Sensibilität der Gebärmutter beruht auf krampfhaften Kontraktionen von Uterus und Tube. Im oberen Lumbal- und im unteren Sakralmark finden sich beim Weibe die gleichen Zellgruppen als Zentren für die Innervation der weiblichen Genitalien, wie sie beim Manne als spinale Zen- tren für Ejakulation und Erektion bekannt sind. Auch die peripherischen Inner- vationsverhältnisse ähneln denen des Mannes. Die Äste des Nervus pudendus versorgen als Nervi labiales posteriores den hinteren Teil der Schamlippen. Der Verlauf der sympathischen Nerven im Plexus cavernosus clitoridis ist der gleiche wie der des Plexus cavernosus penis beim Manne. Im submukösen Gewebe der Vagina finden sich gangliöse Anhäufungen, von denen Cohnstein annimmt, dass sie periphere Zentren des Uterus seien. Franz, Kurdinowski, Kehrer beobachteten Kontraktionen an der exstirpierten, von allen Nerven entblössten Gebärmutter des Kaninchens.

Dahl untersuchte den Frankenhäuserschen Plexus vom erwachsenen Menschen nach verschiedenen Fixations- und Färbemethoden. Er entnahm aus seinen Präparaten, dass sich die makroskopisch erkennbaren Ganglienknoten wicder aus zahllosen kleinen Ganglienzellanhäufungen zusammensetzen, die durch Bindegewebe voneinander getrennt sind. Die Ganglienzellen gleichen zweifellos denjenigen, die man sonst überall im vegetativen Nervensystem findet, eine sche-

184 Gynäkologie. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.

matische Trennung der einzelnen Zelltypen, Stern-, Kronen-, Glomerulotypen, zwischen denen sich zahlreiche Übergänge vorfinden, darf nicht vorgenommen werden. Es handelt sich ausnahmslos um multipolare Ganglienzellen. Dahl gewann den Eindruck, dass mehr markhaltige als marklose Nerven im Plexus Frankenhäuser vorhanden sind. Vatersche Körperchen oder ähnliche Ge- bilde konnte Dahl trotz eifrigen Suchens nicht finden.

Das Corpus uteri ist mit markhaltigen und mit marklosen, stark gewellten Fasern durchsetzt. In grösseren Nervenbündeln sind mehrfach beide Faser- arten vertreten. Die Nervenstämmchen lassen sich manchmal bis zur Mukosa hin verfolgen, besonders zahlreich sind die Nerven in der Nachbarschaft der Ge- fässe. Eine Anhäufung von marklosen Nerven findet sich in den Ecken des Uterus in der Gegend der Tubeneinmündungen.

Die Cervix ist in gleich starkem Masse wie das Corpus uteri mit Nerven versorgt. In der Portio dagegen sah Dahl nur vereinzelte dünne, marklose Fasern. Dass irgend eine Muskelschicht reicher versorgt ist als die andere, konnte Dahl nicht feststellen.

Mit Hilfe der Rongalitfärbung, einer supravitalen Methylenblaufärbung liessen sich die zarten marklosen Nervenfasern parallel den Muskelfasern mit ihren astartigen Verzweigungen wahrnehmen. Die einzelnen Nervenausläufer . endigen spitz ohne spezifische Endigung.

Dahl fand die Muskulatur im schwangeren Uterus nicht reichlicher mit Nerven versorgt als im nichtgraviden Uterus und auch das Verhältnis der mark- haltigen zu den nichtmarkhaltigen nicht verändert. Nur war die Wellung der Uterusnerven im schwangeren Uterus weniger ausgebildet und zum Teil sogar ganz geschwunden. Auf Grund von Durchmusterung sehr zahlreicher Schnitte gelangte Dahl zu der Überzeugung, dass Uterusmuskulatur und Schleimhaut der Gebärmutter frei von Ganglienzellen sind.

Die Nerven der Eileiter, die zum Teil vom Plexus Frankenhäuser, zum Teil vom Plexus ovaricus stammen, sind in ihrer überwiegenden Mehrheit marklos.

Manchmal aus eine m grösseren, manchmal aus mehreren kleineren Ganglien- knötchen in der Höhe der Nierengefässe konnte Dahl eine Anzahl von Nerven- fasern in den Plexus ovaricus einstrahlen sehen. Die Nerven sind sehr fein und umspinnen als Geflecht die Arteria und Vena ovarica, mit den Gefässen bis an den Hilus verlaufend. Kleinere zarte Äste des Plexus spalten sich vor dem Ein- tritt in das Ovarium ab und ziehen zu den Tuben. Die Zellen der Spermatikal- ganglien sowie des Ganglion mesentericum superius gehören leicht dem Typus der Sternzellen an, ausserdem finden sich neben anderen Typen sogenannte „Kranzzellen“‘. Der von den Ovarialganglien abzweigende Plexus ovaricus be- wahrt in seinem ganzen Verlauf das typische Verhalten des sympathischen Nerven. Er setzt sich im wesentlichen aus dünnen marklosen Nervenbündeln zusammen, denen einzelne dünne Markscheiden beigemengt sind.

Für die Nervenendorgane in den äusseren Genitalien, in denen sich unter Abänderung der Form des Körperchens Nervenfasern knäuel- oder achterförmig um ein zentrales Körperchen herumschlingen, macht Dahl keine feinen Unter- schiede und schlägt vor, sie nach Dogiel mit dem Sammelnamen Genitalnerven- körper zu bezeichnen. Sie sind in der Klitoris zahlreicher als in den Nymphen. In den tieferen Partien der Klitoris sieht man Bündel mit dicken Markscheiden, in den höheren ziehen dünne, markhaltige, manchmal auch marklose Nerven- fasern zu den Endorganen. Die an die Gefässe der Klitoris und der kleinen Labien ziehenden Nerven sind meist marklos, wahrscheinlich sind es Ausläufer des Plexus cavernosus. Die Fasern des Nervus clitoridis und pudendus sind markhaltig, die Zellen in den dazugehörigen Ganglienknoten unipolar.

Vom 4. und 5. Sakralnerv ziehen 4 oder 5 zwirnfadendünne Nervchen, stark in Fett eingehüllt, zum Frankenhäuserschen Plexus, wo sie sich auflösen,

Anatomie. 185

wobei der eine oder der andere Ast Anastomosen mit den sympathischen Sakral- ganglien eingeht. Der Nerv ist aus markhaltigen, mit Lantermannschen Seg- mentationen versehenen Fasern zusammengesetzt. Dahl kann das Vorkommen von Ganglienzellen im Verlauf dieser Nervenfasern, die den Nervus erigens bilden, ausschliessen.

Der Plexus hypogastricus wie der Plexus aorticus, aus dem er entspringt, sind aus leicht gewellten, marklosen Achsenzylindern zusammengesetzt. Da- neben finden sich dünne markhaltige Fasern und vereinzelt dickere Markscheiden. Die einzelnen und zu Knötchen zusammengelagerten Ganglienzellen zeigen ein typisches Kernbläschen.

Zahlreiche Nervenfasern ziehen vom sakralen und coccygealen Abschnitt des Grenzstranges zum Plexus Frankenhäuser.

2. Ovarium. Corpus luteum.

Reusch (64) bespricht die bisher beschriebenen Corpus luteum-Früh- Stadien von Hegar, Robert Meyer, Schröder und Wallart, denen er zwei eigene Beobachtungen anreiht. Hegar hatte sich noch für die bindegewebige Genese des Corpus luteum ausgesprochen, während die anderen Autoren ebenso wie Reusch die epitheliale Genese aus ihren Präparaten für erwiesen erachten. Eine Zweischichtigkeit der Theca interna ist in keinem der bisher bekannten Frühstadien nachgewiesen. Die Grenze der Granulosazellschicht gegen die Theca interna ist in den Frühstadien immer scharf. Sie wird durch parallel verlaufende feinste Bindegewebsfasern (Grenzfasermembran) und durch die in charakteristi- scher Weise reihenförmig angeordneten Kapillaren deutlich bezeichnet.

Nach Adler wirkt das Corpus luteum hemmend auf die Blutung auslösende , Komponente der Ovarialfunktion ein, der reifende Follikel dagegen hyperämi- sierend auf das Genitale. Der reifende Follikel veranlasst in der Schleimhaut die Entwicklung des Intervallstadiums aus dem Postmenstruum; aber auch den prämenstruellen Zustand der Schleimhaut lässt Adler unter dem Einfluss des zum Corpus luteum heranreifenden Follikels entstehen. Seiner Meinung nach ist der Follikel, wenn er sich des Eies entledigt hat, deswegen doch noch kein Corpus luteum, sondern wird erst dann, wenn er wirklich gelb ist, in der Zeit, in der nach Seitz vorwiegend die Produktion von dem hyperämisierend wirken- den Lipamin erfolgt, zum gelben Körper. Als gleichsinnig funktionierend fasst Adler die zwei Phasen der Follikelreifung bis zum Platzen und sodann das so- genannte Vaskularisations- und Proliferationsstadium (R. Meyer) auf. Als Corpus luteum katexochen bezeichnet er dasjenige vom Ende des Prämenstruum und dem Anfang der Menstruation, das durch die grösste Menge von Fettsub- stanz und Lipochrom ausgezeichnet ist. Durch die Ausscheidung von Lipoiden soll die menstruelle Blutung wieder zum Rückgang gebracht werden. Das Fehlen dieses Stadiums charakterisiert sich als Follikelatresie, fehlendes Corpus luteum und klinisch durch das Andauern der Blutungen. Im Gegensatz zur Fränkelschen Theorie sieht also Adler im Follikel den dominierenden Faktor für die prämen- struelle Schleimhautentwicklung und lässt das Corpus luteum erst auf dem Höhe- punkt seiner Entwicklung seine antagonistische Funktion beginnen. Eine Wir- kung der Follikelflüssigkeit ist nach den bisherigen Untersuchungen vorderhand nicht anzunehmen, dagegen sind sowohl das Ei wie das Granulosaepithel als Funktionsträger anzusprechen. Für die Wirkung des Eies spricht der Schleim- hautkollaps und der Eintritt der Blutung beim Eitod und bei der Eiausscheidung, ebenso die deciduale Fortbildung und die Steigerung der Genitalhyperämie bei der Nidation. Auf eine Funktion der Granulosazellen deuten schon im unge- platzten Follikel die lumenartigen Bildungen im Cumulus oophorus hin, die wahr- scheinlich Sekretionserscheinungen bedeuten.

186 Gynäkologie. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weiblichen Genitalien.

Wenn der hyperämisierende Reiz des Follikels speziell bei der zystischen Atresie noch fortbesteht, andererseits aber kein Follikel zum voll funktionieren- den Corpus luteum ausreift, so kommt die Blutung nicht zum Abschluss, sondern dauert unter Umständen noch wochenlang fort.

Novak (51) fasst die Funktion des Corpus luteum als gleichsinnig mit der Follikeltätigkeit und mit der Funktion der Granulosazellen auf, indem es eine Hypertrophie und eine damit Hand in Hand gehende Hyperämie der Uterus- schleimhaut bewirkt. Die Menstruation wird durch die Ausschaltung der Funk- tion des Corpus luteum herbeigeführt, das sich zu diesem Zeitpunkte wie das in ihm nachweisbare Fett darlegt, bereits in einem regressiven Stadium befindet. Die Befunde von Seitz, Wintz und Fingerhut, die zwei verschiedene ant- agonistisch wirkende Extrakte aus dem Corpus luteum darstellen konnten, wider- sprechen der Auffassung von Novak, dem der Übergang der Funktion eines Organs in ihr direktes Gegenteil sehr unwahrscheinlich vorkommt.

Über drei eigene Fälle von Blutungen aus dem Corpus luteum und über eine grosse Anzahl aus der Literatur berichtet Walter (89). Zum Teil werden äussere akzidentelle Momente, dann lokale Erkrankungen, weiter Zusammen- hänge mit Unregelmässigkeiten in der Menstruation, dann Beziehungen zum Myoma uteri zur ätiologischen Erklärung herangezogen, während für eine ganze Reihe von Fällen jede Möglichkeit einer Erklärung fehlt.

Pearl (54) injizierte Vögeln intraabdominal Corpus luteum - Trocken- substanz und konstatierte bei genügend starken Dosen (1—1,5 g) ein Aufhören der Ovulation. Extrakt oder Substanz mussten roh verwendet werden, durch Kochen wurden sie inaktiviert. Intravenöse Injektionen hatten denselben Er- folg wie die intraperitonealen. Bei jungen, 4 Monate alten Hühnern wurde durch Corpus luteum-Gaben per os das Wachstum gestört, die Geschlechtsreife aber nicht aufgehalten. Ausserdem beschreibt Pear! den Fall einer Kuh, die mehr- mals normal geworfen und sehr viel Milch gegeben hatte, dann allmählich männ- liche Geschlechtscharaktere entwickelte. Die Ovarien des Tieres waren zystisch, erhielten aber Graafsche Follikel und interstitielle Zellen. Es fehlte ein Corpus luteum und Pearl folgert, dass neben seinen anderen Funktionen das Corpus luteum die weiblichen Geschlechtscharaktere aufrecht halte.

Frank und Rosenbloom (21) wiesen beim kastrierten Meerschweinchen nach Injektion von Corpus luteum und Plazentarextrakten eine Hypertrophie des Uterus nach, von der sie annehmen, dass sie durch Stoffe, die an die Lipoide gebunden sind, hervorgerufen wurde.

Lindemann (45) stellte zunächst Tierversuche mit einem nach Abder- halden von der Firma Merk als Corpus luteum Opton hergestellten Präparat an und gab es dann Frauen per os, und durch subkutane und intramuskuläre Injektion. Besonders bei Pubertätsblutungen und bei unregelmässigen Blutungen in der Menstruation und im Intervall beobachtete Lindemann eine blutungs- hemmende Wirkung. Weniger sicher gestaltete sich die Wirkung bei klimak- terischen Blutungen.

3. Tuben.

Sobotta (75) hat auf Schnittserien festgestellt, dass während die anato- mische Lage von Tube und Ovarium beim nichtbrünstigen Meerschweinchen für die Aufnahme der Eier in den Eileiter denkbar ungünstig ist, in der Brunst durch die Tätigkeit des Musculus mesenterii tubae das Infundibulum tubae herabgezogen und gedreht wird, wodurch die vorher offene Eierstockstasche zu einer nahezu völlig geschlossenen Kapsel umgewandelt wird. Durch den Vorgang wird die Lage der Organe zueinander ähnlich dem Dauerzustand der Muriden. Beim nichtbrünstigen Kaninchen ist eine geräumige, dorsomedial weitgeöffnete Tasche vorhanden, die mit einer Seitenbucht versehen ist, in der die laterale Fläche und der tubare Pol des Ovariums stecken, während die dor-

Anatomie, 187

sale Eierstocksfläche und der mediale Rand der Geschlechtsdriise vollkommen frei gegen die Peritonealhöhle liegen. Das Infundibulum tubae ist ausserordent- lich gross und stark entwickelt, es kehrt fast seine ganze Oberfläche und auch seine Mündung der Peritonealhöhle zu und liegt mit seinem Hauptteil am freien Rande des Mesenterium tubae, speziell des oberen Eileitergekröses. Während der kompakte Muskelstreifen, den man beim Meerschweinchen hier findet, beim Kaninchen fehlt, ist das Eileitergekröse im ganzen viel reicher an Muskulatur als das des Meerschweinchens. Die längsverlaufenden subserösen Muskelbündel stammen in gleicher Weise wie beim Meerschweinchen von der äusseren longi- tudinalen Muskellage des tubaren Endes des Uterushornes ab. Zur Zeit der Ovulation wird das Ovarium von dem nunmehr straff gespannten Eileitergekröse derart eingehüllt, dass auch beim Kaninchen eine wirklich geschlossene Kapsel zustande kommt. Bei den Muriden erscheint kurze Zeit nach der Ovulation am ampullären Teil der Tube eine bläschenartige Ausdehnung. In dieser Tuben- anschwellung liegen innerhalb einer reichlichen Flüssigkeitsmenge die gesamten durch die Ovulation des betreffenden Eierstockes frei gewordenen Eier. Hier findet die zweite Richtungsteilung, Besamung und Bildung der Vorkerne statt. Auch beim Meerschweinchen konnte Sobotta feststellen, dass sich der Peri- ovarialraum während der Ovulation ziemlich stark mit Flüssigkeit anfüllt und dann unmittelbar nach Aufnahme der Eier in den Eileiter auffallend leer erscheint, während eine Anschwellung im ampullären Teil der Tube beobachtet wird. Ähn- lich, wenn auch weniger stark ausgebildet, liegen die Verhältnisse beim Kaninchen. Sobotta nimmt an, dass bei allen genannten Tieren der Transport der Eier in die Tiefe durch Ansaugung, nicht durch den Flimmerstrom und nicht durch äussere Überwanderung geschieht.

Westmann (90) beobachtete im menschlichen Uterus und in der Tube in den sezernierenden Epithelzellen eigenartige grosse Kerne mit Einschnürungen in der Mitte, die er als in amitotischer Kernteilung begriffen deutet. Der Teil des Kernes, der der Kutikula zunächst liegt, buchtet diese mehr und mehr nach aussen aus, während er bis auf einige dunkle Körnchen weniger färbbar erscheint. Dieses Stadium wird als Karyolyse erklärt und der ganze Prozess als Regene- rationsprozess des Epithels mit amitotischen Kernteilungen angesehen. Eben- solche Erscheinungen, aber in viel geringerer Zahl, kommen auch in den Zilien- zellen vor. Während der Menstruation sind diese Zellen im Uterus vermehrt und in lebhafterer Tätigkeit begriffen.

Unter 181 Tuben fand Gutt (25) nur in zwei Fällen Lymphfollikel mit Keimzentren. In diesen Fällen war obendrein Tuberkulose nicht sicher aus- zuschliessen. Demnach scheint Gutt Lymphfollikelbildung in der normalen Tube nicht vorzukommen.

Nach Tweedy (85) wächst in der Schwangerschaft der obere Cervixabschnitt zum sogenannten ‚unteren Uterinsegment‘‘ aus, nachdem vorher durch Er- schlaffung des pelvinen Diaphragmas und durch Kontraktion der Uterusmuskel- fasern eine Erweiterung des inneren Muttermundes eingetreten ist. Da das quer verlaufende, am Orificium intern. inserierende Aufhängeband des Uterus von den sehnigen Ausläufern der Uterusmuskelfasern gebildet wird, so hängt die Spannung dieses Diaphragmas von der Spannung des Uterusmuskels ab.

Beuttner (10) fand die zytogene Schicht (Mucosa uteri) bei der weissen Ratte beinahe konstant doppelt so breit wie die Gesamtmuskulatur. Durch den Ausfall der Ovarialfunktion wird die Weiterentwicklung des Uterus gehemmt und zwar macht sich der atrophierende Einfluss besonders auf die zytogene Schicht geltend. Nach der Vagina zu scheint der Kastrationseinfluss auf die Muskulatur, weniger auf die zytogene Schicht, abzunehmen, die Zylinderepithel- zelle des Uterus mucosae nimmt an Höhe ab, ebenso sind die Kerne verkürzt, liegen näher der Zelloberfläche. Die Länge der Kerne vom Bindegewebe der zytogenen Schicht ist vermindert, der Einfluss auf die Kerne des Muskelgewebes

188 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

in der zirkulären Schicht gering, in der Längsschicht überhaupt nicht nachzu- weisen, ebensowenig auf die Kerne der Serosazellen.

5. Vagina und äussere Genitalien.

Retterer (58) konnte erhebliche Modifikationen einer und derselben epithelialen Auskleidung unter lokal oder allgemein veränderten Bedingungen feststellen. Das geschichtete Plattenepithel, das sich im Schwangerschafts- intervall in der Scheide findet, wird während der Schwangerschaft zum Schleim- epithel, wie um die Scheide zur leichteren Austreibung vom Fötus geschmeidiger zu machen.

6. Harnapparat.

Die Tubuli contorti und die dieken Schenkel der Henleschen Schleifen sind nach v. Frisch von einem dichten Faserwerk von Bindegewebe umgeben, das seinen Ursprung aus dem interstitiellen Gewebe des Nierenstroma nimmt und stellenweise zirkulär um die Kanälchen zieht. Zu innerst dieses Flecht- werkes befindet sich die selbständige Membrana propria, die aus zwei Lamellen besteht, einer äusseren glasartigen, homogenen, und einer inneren, die die Be- lagreifen trägt. v. Frisch hält es für naheliegend, dass es sich bei den ‚‚Basal- reifen‘‘ der Tiernieren und den Belagreifen der menschlichen Niere um eine ana- loge Struktur der Membrana propria handelt. Es ist möglich, dass durch die schwere Anlage beider ein Haftpunkt für die Zellen geschaffen ist, d. h. dass sie eine Rolle für die Verbindung zwischen den Epithelien und der Membrana propria spielen.

XIV. Neubildungen des Uterus.

Referent: A. J. M. Lamers, Herzogenbusch.

Myome.

1. Bauer, A., Zur Kombination von Uterusmyom mit Korpuskarzinom. Diss. in Mün- chen, Sept.

2. Becher, E., Beitrag zur Histogenese und Morphogenese der Uterusmyome. Diss. in Giessen, Febr. Als Original erschienen in der Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 2. S. 281. (Der Faserverlauf im Myom ist 1. abhängig von dem des Mutterbodens, aus dem das Myom entstand; 2. von den durch Wachstum und Druck bedingten Knickungen der Bündel. Diese Biegungen der Stränge erfolgen nicht ganz regellos, es lassen sich in manchen Fällen gewisse Typen feststellen. Die subserösen Myome verhalten sich, was Aufbau und Entwicklung anbelangt, etwas anders, einmal weil der Bau der sub- serösen Muskelschicht von den tiefer gelegenen Partien des Myometriums abweicht, und weil ausserdem die subserösen Tumoren anderen Druckverhältnissen unterworfen sind, als die interstitiellen. Erwiderung auf diese Arbeit siehe Heimann, Nr. 22.)

3. Bender, X., Fibrome du ligament large coexistant avec un fibrome de l'utérus. Rev. de gyn. et de chir. abd. 1914. Heft 5. S. 435. (Kasuistisch. 48jährige Frau, deren Menstruationen seit etwa 3'/, Jahren immer stärker geworden waren, trotz elektro- therapeutischer und Bäderbehandlung. Bei der Operation wurde ein vom Uterus

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ganz unabhängiges Myom des rechten breiten Bandes gefunden, das sich leicht exstir- pieren liess. Im Uterus selbst mehrere Myomknollen; Exstirpation desselben. Histo- logisch nichts Besonderes.)

Bland-Sutton, J., On two hundred consecutive hysterectomies for fibroma attended with recovery. Brit. Med. Journ. Nr. 2900. S. 133.

Bovin, E., Ein Fall von Myomoperation an einer 82jährigen Frau. Hygiea. 1915. S. 1067. (Kasuistisch. Die dem Myom zugeschriebenen Blasenbeschwerden stammten von einem Blasendivertikel her. Abdominale vaginale Amputation; Heilung.)

Zwei Fälle von grossen einfachen Cervixmyomen. Hygiea. 1915. S. 1063. (Das eine gab ein absolutes Geburtsbindernis ab und es musste wegen Infektion der Patientin in einer Sitzung Kaiserschnitt und Hysterektomie gemacht werden. Im zweiten Fall wurde die Indikation zum Eingreifen durch Druckerscheinungen von seiten der Harn- röhre gegeben. Abdominale Exstirpation. Auf später gewonnenen Erfahrungen sich etützend, tritt Verf. jedoch für die vaginale Entfernung durch Zerstückelung der Ge- schwülste dieser Art ein.)

Calmann, A., 1. Achsendrehung eines myomatösen Uterus; 2. hufeisenartig geformtes Myom des Beckenbindegewebes; 3. multiple Myome mit ausgedehntem, lange symptom- los gebliebenem Schleimhaut- und Portiokarzinom. Goburtsh. Ges. zu Hamburg, Sitzg. v. 7. Nov. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. 1917. Nr. 3. S. 84.

Carvallo, C., The technique of a new procedure for subtotal abdominal hysterectomy in cases of uterine fibroma or inflammation of the adnexe. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Nr. 5. S. 614.

Chiaje, S. Delle, Sul mioma rosso dell’ utero. Ann. di Ost. e Gin. Heft 4. S. 197. Child, Ch. G., Abdominal myomectomy and hysteromyomectomy by morcellation. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 329. (Für die Patientin ist die Operation sicherer, schneller und weniger eingreifend; der Operateur arbeitet fast ganz extraperitoneal. Querer Bauchschnitt.) Cullen, S., Adenomyoma of the recto-vaginal septum. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Heft $. S. 401.

Curtis, A. H., The etiology of fibromyoma of the uterus. Journ. of Infect. Dis. Bd. 19. Heft 5. S. 712. (Bei 80 Patienten wurden aus zerriebenem Myomgewebe Kulturen angelegt. In 13 Fällen wuchsen Keime verschiedenster Art, mit denen es nicht gelang, bei Tieren im Uterus Myome zu erzeugen. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Keimen und Tumoren konnte in keiner Weise nachgewiesen werden.)

Deaver, J. B., Operative treatment of fibromyomatous uterine tumors. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Heft 17. S. 1216. (Verfassers Erfahrungen und Er wägungen gehen darauf hinaus, dass sowohl Röntgen- wie Radiumstrahlen gezeigt haben, keine spezifischen Einwirkungen auf Fibrome auszuüben und deswegen in die Reihe der symptomatischen Mittel gerückt werden müssen. Sie schaden, weil sie öfters eine radikale Behandlung aufschieben und häufig unberechtigte Hoffnungen auf nichtoperative Heilung hervorrufen. Verf. befürwortet die operative Behandlung. Er hatte in 10 Jahren an 750 Myomoperationen 1,73°/, Mortalität. Verf. geht auf die Indikationen zur Operation, durch die seine Fälle für Strahlenbehandlung unge- eignet gewesen wären, näher ein. Er zieht wenn möglich die supravaginale Amputation der Uterusexstirpation vor. Myomektomie macht er selten; nur bei jungen Frauen. Die Anhänge bleiben wenn möglich immer zurück.)

Flatau, S., Demonstration eines mehr als 30 Pfund schweren intraligamentär ent- wickelten Myoms. Arztl. Ver. in Nürnberg, Sitzg. v. 3. Febr. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 35. S. 1267. (Das Myom weist sehr viele Zerfallsherde auf und ist mit mächtigen, zum Teil bleistiftstarken Venen durchzogen. Die Operation war bei der auf das Äusserste verfallenen Kranken Gewichtsabnahme innerhalb weniger Monate 50 Pfund, Aszites, Struma mit den allerschwersten technischen Schwierig- keiten verbunden. Ausgang in Genesung.)

Fleischmann, C., Demonstration eines sehr grossen, subperitoneal entwickelten Uterusmyoms. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 8. Febr. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. Nr. 12. S. 228. Gyn. Rundsch. Heft 7 u. 8. S. 128. (Der samt dem durch intramurale Myome vergrösserten Uterus exstirpierte Tumor wog nach der Operation 7900 g. Er besteht aus zahlreichen kleinfaust- bis mannskopfgrossen, teils zystischen, teils zentral erweichten Myomknollen und hatte sich vom untersten Teil der Hinterwand des Korpus

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

unter dem Douglasperitoneum und nach rechts hin zwischen die Blätter des Mesokolon bis nahe zur Leber entwickelt. Heilung. Die Pat. war 48 Jahre alt.) Frankl, O., Zwei Präparate von zystischem Myom. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg.

_v. 7. Nov. Bericht: Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6. S. 526. (Makroskopisch

sehen sie auf dem Durchschnitt wie Kystome aus; das Mikroskop lässt aber in den Septen Myomstruktur erkennen. Es handelt sich um Pseudozysten infolge von Ödem, eine seltenere Entstehungsart. In allen solchen Fällen finden sich thrombosierte Venen, die wohl als das provozierende Moment des Ödems anzusprechen sind.)

Zur Kenntais der Adenomyosis uteri. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 16. Jan. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. 17. Mai. S. 484.

Geist, S. H., The relation of the endometrium and ovary to hemorrhage from myo- matous uteri. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 23. Nr. 1. S. 68.

Gerstenberg, E., Schwere intraperitoneale Blutung aus seitlichen Venen des Uterus bei subserösem Myom des Fundus. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40. S. 795. (Eine 39jährige Krankenschwester erkrankte unter den Zeichen schwerer innerer Blutung. Bei der Laparotomie fand sich in der blutgefüllten Bauchhöhle ein kindskopfgrosses, sub- seröses Myom des Fundus uteri, während es aus zwei Rissen in der Serosa an der hin- teren rechten Kante des Uterus blutete. Naht der Risse und Abtragung des Myoms. Heilung. Es war ein Trauma als Ursache nachzuweisen und ausserdem stand Pat. kurz vor den Menses. Eine Abb.)

Halban, J., Demonstration eines zystischen Myoms. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 7. Nov. Bericht: Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6. S. 526. (Gewicht 9 kg, im Laufe von 3 Jahren bei der 40jäbrigen Frau gewachsen, nur in der Gegend des inneren Muttermundes mit der Hinterfläche des Uterus in Verbindung stehend. Der hart am Uteruskörper vorbeiziehende linke Ureter, erweitert und verdünnt, machte den Eindruck einer Vene, wurde deshalb auch gefasst und durchschnitten, nachher End zu End vereinigt. Der Eierstock erschien plattgedrückt, 12—14 cm lang. Halban schliesst daraus, dass der Eierstock bis zu einem gewissen Grade ein plastisches Organ ist. Das Mesenterium der Flexur war vollständig aufgebraucht.)

Heimann, F., Stumpfkarzinom nach Myomotomie. Med. Sekt. d. schles. Ges. f. vaterländ. Kultur zu Breslau. Sitzg. v. 11. Febr. Bericht: Berl. klin. Wochenschr. Nr. 17. S. 464. Als Original erschienen in der Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1. S. 32. (Bei der jetzt 58jäbrigen Frau war vor 10 Jahren wegen Myoms der Uterus supravaginal amputiert worden. Blutung seit 1!/, Jahren. In der Probeexzision der Portio wurde ausgesprochenes Plattenepithel-Karzinom gefunden, die Zellen in Nestern zusammenliegend, mit wenig Kernteilungsfiguren sichtbar. Die abdominale Entfernung des Uterusrestes gelang nicht wegen Immobilität desselben. Die Pat. wurde dann mit Röntgen-Mesothor bestrahlt; vom Karzinom ist nichts mehr zu tasten und der frühere Krater ist glatt mit Schleimhaut überzogen. Verf. findet jedoch in diesem Falle keinen Grund, zunächst die supravaginale Amputation, die sehr viele und wichtige Vorteile hat, durch die Totalexstirpation zu ersetzen.)

Wachstum und Genese der Myome. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 3. S. 713. (Erwiderung auf die Arbeit von E. Becher in derselben Zeitschrift, Bd. 78. Heft 2. S. 281 siehe Nr. 2.)

Horne, A., Demonstration of a fibroma with double pyosalpinx. Sect. of Obst. of the Royal Acad. of Med. in Ireland. Sitzg. v. 11. Febr. Bericht: Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Bd. 27. Nr. 6—8. S. 205. (In der Diskussion kommt der Opera.ionsmoment zur Sprache. Der Tubeninhalt soll 12 Monate nach der Infektion sicher steril geworden sein. A. Smith operiert bei normaler Temperatur und beweg- lichen Tumoren schon nach 3 Monaten. Fitz-Gibbon hält es für möglich, dass es sich nicht um aszendierende Infektion gehardelt hat, sondern um Verletzung der Tube durch subseröse Degeneration des Fibroids und Infektion von den Intestinae aus.) Jaworski, J. von, Aus der Biologie der Tumoren Einfluss mangelhafter Ernährung auf den Zustand bestimmter Neubildungen, hauptsächlich der Tumoren der weiblichen Sexualorgane. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 52. S. 1646. (Benigne Tumoren, beson- ders die Fibromyome des Uterus, werden bei ungenügender Allgemeinernährung kleiner, es treten Rückbildungserscheinungen in ihnen auf. Umgekehrt wird an dem grossen Zahlenmaterial eines polnischen Asyls für Krebskranke bewiesen, dass ein schlechter ökonomischer Zustand, in dem sich die grosse Masse der Bewohner befindet, ungünstig auf den Verlauf des Karzinoms wirkt.)

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Myome. | 191

Jones, G. and F. Winn, A review of one hundred and thirty two consecutive ope- rations for tumors of the uterus. Med. Rec. Bd. 89. Nr. 2376. S. 901.

Kouwer, B. J., Fibromyomen van den uterus, met diagnostische moeilijkheden. (Fibro- myome des Uterus, mit diagnostischen Schwierigkeiten.) Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 16. Jan. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. S. 198. Holländisch. (1. 46jähr. Virgo. Vor 11 Jabren Myom enukleiert. Jetzt Uterusexstir- pation wegen submukösen Myoms. 2. 29jähr. Nullipara; seit 2 Monaten Metrorrhagie. Intraligamentäres, total nekrotisches Myom. 3. 6ljähr. VI para; seit 3 Wochen Blu- tung. Exstirpation des im Umfang einer 6monatlichen Gravidität vergrösserten Uterus. Darin ein faustgrosses, submuköses Myom; kein Karzinom. Ursache der plötzlichen Blutung bleibt unbestimmt.)

Behandeling van het fibromyoma uteri met X-stralen of door middel van operatie. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 4. S. 211. Holländisch. (Auszug siehe im Kapitel „Strahlenbehandlung der Myome‘“, Nr. 26.)

. Latzko, W., Myom und Korpuskarzinom. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 11. Jan.

Bericht: Zentralbl. f. Gyn. Nr. 8. S. 153.

Drei Karzinome und ein verkalktes Myom an einer Patientin. Milzmetastasen. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 20. Juni. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30. S. 595 und Wien. klin. Wochenschr. Nr. 35. S. 1154.

Lindquist, L., Ein Fall von Myoma tubae permagnum mit Myoma multiplex uteri. Hygiea. 1915. S. 1073. (Das Eileitermyom füllte den Bauch fast vollständig aus; es wog 4750 g.)

Malcolm, J. D., Strangulation of a myomatous uterus by torsion of the body on the cervix; supracervical hysterectomy. Recovery. Proceed. of the Roy. Soc. of Med. Bd. 9. Heft 9. S. 89. (Ergibt sich aus der Überschrift.)

Maroney, W. J., Sarcomatous change in uterine fibroids. New-York Obst. Soc. Sitzg. v. 2. Mai. Als Original erschienen in Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft :. S. 445. (Übersicht; Statistik. Ein eigner Fall bei einer ö2jährigen Frau, die wegen Myoms operiert wurde. Das Sarkom wurde erst bei der histologischen Untersuchung des Präparates entdeckt. Aussprache (Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 3. S. 499): S. H. Geist hat seit Veröffentlichung seiner ersten 250 Myome mit 4,8°/, Sarkome noch weitere 100 Fibro- myome operiert. In zwei Fällen trat nach supravaginaler Hysterektomie später Sar- kom auf, an dem die Pat. zugrunde gingen; das Sarkom wurde erst dann nachträglich im makroskopisch nichts Besonderes bietenden Uterus entdeckt. H. N. Vineberg berichtet über zwei ganz ähnliche Fälle. Der Verlauf dieser Sarkome ist immer rasch tödlich. Dass nicht öfters Metastasen entstehen, liegt daran, dass der primäre Herd stark eingekapselt im Innern des Myoms liegt und nicht leicht mit Gefässen in Be- rührung kommt.)

Marques, A., Fibromyoma-Prenhez hysterectomia. Ann. paflistas e med. e cirurg. Heft 4. S. 80.

Mc Arthur, A. N., Fibrosis uteri. Med. Journ. of Australia. Bd. 2. Nr. 11. 8. 199.

. Mendes de Leon, M. A., De waarde der castratie bij myomen der baarmoeder. (Die

Bedeutung der Kastration bei Myomen der Gebärmutter.) Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 11. S. 906. Holländisch. (30jährige Erfahrung. An mehr wie 800 Myompatientinnen die zur Beobachtung kamen, wurde 114mal die operative Kastration ausgeführt. Sterbeziffer 2,6°/,, seit 1905 nur 1,58°/,. In 10 Fällen blieb der Erfolg aus (Krankengeschichten), 8 verschwanden aus der Beobachtung; bei den übrigen 96 war der Erfolg vollkommen befriedigend. Die Blutungen schwanden nach und nach in kurzer Zeit vollkommen, die Tumoren verkleinerten sich merkbar, die Ausfallserscheinungen waren im allgemeinen gering. Der therapeutische Effekt der operativen Kastration soll dem der Röntgenbehandlung gleich stehen. Kontra- indikation bildet ausserordentliche Grösse des Tumors und die Möglichkeit der Enukleation.)

Moench, G. L., Beitrag zur Achsendrehung des fibromatösen Uterus und gestielter Uterusfibromyome. Gyn. Rundsch. Bd. 10. Heft 1 u. 2. S. 1. (Bisher wurden in der Literatur 80—90 derartige Fälle veröffentlicht. Das Zustandekommen solcher Achsen- drehungen kann man durch Hin- und Herfallen des myomatösen Uterus, bedingt durch Kotbewegungen und Raummangel im kleinen Becken, erklären. Findet die Drehung schnell statt, so kommt es zur hämorrhagischen Infarzierung und Nekrose;

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

geht sie langsam vor sich, so kommt es zu Stauungen, Ödemen, hyaliner und myoma- töser Degeneration, Verkalkung und Atrophie. Die Symptome hängen ebenfalls von der Schnelligkeit der Drehung in erster Linie ab, in zweiter von dem Grade derselben. Bei der Diagnosenstellung wird meist Stieldrehung eines Ovarialkystoms angenommen. Mitteilung von zwei einschlägigen Fällen aus der Tübinger Frauenklinik. Sie betrafen eine 60jährige Frau, die einmal entbunden hatte und eine 45jährige Nullipara. Beide Male Exstirpation des Uterus nach Doyen. Beschreibung der gewonnenen Präparate.) Moench, G. L., Fibromyoma lymphangiectodes. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 20. S.393. (Nach Moench gibt es sieben verschiedene Formen von zystischen Hohlräumen in der Uterus- wand. Die fiinfte von Leopold beschriebene Form betrifft das Myoma lymphangiectodes mit zystisch erweiterten Lyınphgefässen und Lymphräumen. Einen solchen Fall be- schreibt Moench aus der Tübinger Frauenklinik. Er betraf eine 40jährige III-para mit grossem Bauchtumor. Der anderthalbmannskopfgrosse Uterus wurde mit den Adnexen in Lumbalanästhesie entfernt. Postoperativer Verlauf glatt; Heilung nach 14 Tagen. Die anatomische Untersuchung ergab ein erweichtes Uterusmyom mit grossen zvstischen Hohlräumen, die sich mikroskopisch als erweiterte Lymphbahnen herausstellten. Es handelte sich mithin um die von Leopold zuerst als Myoma lymph- angiectodes bezeichnete Klasse von Geschwiilsten. In solchen Fällen ist klinisch die Differentialdiagnose gegen Gravidität äusserst schwierig, besonders wegen der Weichheit und prallelastischen Konsistenz dieser Geschwülste.)

Neef, F. E., Concurring tumors in women. Amer. Journ. of Surg. Heft 11. S. 344. Nijhoff, G. C., Demonstration eines fibrösen Polypen der Portio vaginalis uteri, eingeklemmt in einem Pessarium. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 25. Okt. 1915. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. S. 192. (Holländisch.) (Das Pessarium war erst am Tage vorher eingelegt worden, hatte Schmerzen und Blu- tung verursacht und liess sich nicht mehr entfernen. Der Polyp war ödematös ge- worden und der Hals desselben sass in dem Pessarium eingeklemmt. Der Ring musste durchgesägt werden.)

Novogrodsky, B., Beitrag zur Frage der Cervixmyome. Gyn. Helv. 1915. S. 70. (Bericht über 4 Fälle. Die Tumoren waren sehr weich. In allen Fällen wurde hyaline Degeneration der Muskelfasern gefunden; in zwei Fällen fanden sich kleine Zysten im Innern der Geschwulst.)

Pfender, C. A., Indications for surgery or deep Roentgentherapy for myomata and metropathies. Med. Rec. Bd. 89. Nr. 2369. S. 596.

Pool, W. P., Uterus containing sarcomatous degeneration of a fibroid and an inde- pendent adenocarcinoma. New-York Obst. Soc. Sitzg. v. 2. Mai. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 3. S. 493. (Kasuistisch. Genaue klinische und pathologisch-anatomische Beschreibung des Falles.) Ribas-Ribas, E., Menopausia y fibromas del utero. Rev. espan. de obst. e gin. Heft 8. S. 343.

Rowlands, R. P., Intussusception of the small intestine due to fibromyoma; excision; recovery. Brit. Med. Journ. Nr. 2879. S. 343.

Ruge, P., Multiple nekrotisierende Myome. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 4. S. 288. (Das Wachstum der Myome konnte im Laufe von 8 Jahren regelmässig verfolgt werden. Besonders die letzten 2 Wochen, während deren Fieber bestand, hatten sie schnell an Grösse zugenommen. Totalexstirpation. Die Tumoren waren im Innern nekrotisch.) °

Scheu, H., Fin Fall von Stieltorsion bei Uterusmyom mit tédlicher Blutung in die Bauchhéhle. Diss. München. April.

Schlenker, M. A., Cervical myoma; report of an unusual case. New-York Med. and Surg. Journ. 1915. Bd. 18. S. 324.

Sippel, A., Profuse Menorrhagien bei Uterusmyom. Dauernde Amenorrhoe durch Réntgenstrahlen. Nach 11 Monaten Exstirpatio uteri wegen Sarkoms. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 2. S. 139. (Ergibt sich aus der Überschrift. Totalexstir- pation war zuerst wegen Herzklappenfehler kontraindiziert gewesen. Nach der Be- strahlung hatte sich die Pat. so gut erholt, dass sie die spätere Operation gut be- stand. Verf. richtet eich nicht gegen die Bestrahlungsbehandlung der Myomblutungen überhaupt, sondern weist darauf hin, dass eine durch Strahlenbehandlung erreichte Amenorrhoe und eine Heilung der Myomkranken verschiedene Dinge sind. Eine durch Operation geheilte Myomkranke steht gesundheitlich sicherer da, als eine durch

Myome. 193

Röntgenstrahlen amenorrhoisch gemachte. Verf. geht noch näher auf die Genese des Wandssrkomes des Uterus im vorliegenden Falle ein.)

50. Spaeth, G. F., Ein durch vaginale Defundation gewonnener Fundus uteri mit einer Reihe grosser gutartiger Polypen. Geburtsh. Ges. zu Hamburg. Sitzg. v. 21. Nov. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. 1917. Nr. 5. S. 159.

5l. Stilling, H. und Beitzke, H., Über Uterustumoren bei Kaninchen. Gyn. Helv. 1915. S. 72. (13 Beobachtungen: Myome, Adenomyome, Adenome und Adeno- karzinome. Metastasen wurden nicht beobachtet. Die Tumoren kamen nur bei älteren Tieren vor.)

52. Tavlor, H. C. and W. C. White, Blood pressure in fibromyomata uteri. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Heft 2. S. 216. (Untersuchungen an 148 Fallen. 55 (= 37°/,) hatten 120 mm Quecksilberdruck oder weniger und waren im Mittel 34,9 Jahre alt. 62 (= 41,8°/,) hatten zwischen 121 und 140 und waren im Mittel 35,8 Jabre alt. Also zusammen 117 Fälle (= 78,8°/,) mit einem Blutdruck von 140 oder weniger und im Mittel 35,9 Jahre alt. Die 31, die einen Blutdruck iiber 140 aufwiesen, hatten ein mittleres Alter von 43 Jahren. 22 Patientinnen wurden nach operativer Entfernung des Uterus samt dem Tumor von neuem untersucht. Drei zeigten denselben Blut- druck, 11 hatten eine Zunahme von 5—65 mm und 8 wiesen eine Senkung um 5—40 mm Quecksilber auf.)

53. Thaler, H., Primäres Tubenkarzinom bei Uterus myomatosus und Metastasierung i im Ovarium und Appendix. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 16. Jan. Bericht: Zentral- blatt f. Gyn. 17. Mai. S. 484.

54. Tracy, S. E., A report of one hundred consecutive cases of fibromyomata uteri sub- jected to operation. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Heft 17. S. 1213. (In 31 Fällen wurden maligne und degenerative Veränderungen gefunden, darunter 9mal Karzinom, einmal Sarkom, 6 mal Nekrose, 11 mal hyaline Degeneration usw. (Tabellen und Statistiken anderer Autoren). Verf. hat diese Veränderungen bei seinen Pat. und denen anderer Autoren nach dem Alter der Kranken zusammengestellt (Tabelle). Ebenfalls gibt er eine Zusammenstellung der Fälle, in denen die myomatösen Ver- änderungen mit Erkrankungen anderer Becken- und Bauchorgane kombiniert waren im ganzen in 75 Fällen. Es waren 74 verheiratet und 54 (= 72°/,) hatten Kinder ge- boren. 64 mal wurde supravaginale Hysterektomie gemacht, 20 mal panabdominale Hysterektomie, 9mal abdominale, 6 mal vaginale Myomektomie, usw. Primärmor- talität 2°/,; 11 sind später gestorben. Verf. gibt noch eine ausführliche Übersicht über das Verhalten der Menstruation, der Fertilität, der Menstruationsbeschwerden nach den verschiedenen Operationsverfahren.)

55. Werner, E., Zwei Fälle vonMyom im Septum vesico- bzw. urethrovaginale. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. S. 698.

56. Wiener, S., Degenerating fibroid with marked toxemic symptoms. New-York Acad. of Med., Obst. and Gyn. Section. Sitzg. v. 25. April. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 4. S. 683. (Kasuistisch. Ausführliche klinische und pathologisch-anatomische Beschreibung des Falles.)

57. Witter, F. C., Sarcomatous degeneration of uterine fibroids. Michigan State Med. Soc. Sitzg. v. 16. Aug. Bericht: Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Heft 10. S. 768. (Die Frequenz soll 1,5—4,3°/, aller Uterusmyome sein. Sie ist die häufigste Form des Uterussarkoms. Chirurgische Entfernung, so früh wie möglich, ist die einzige zuverlässige Therapie. Aussprache: Die Ungleichheit der statistischen Zahlen liegt darin, dass nicht scharf festgestellt werden kann, wann man von Sarkom sprechen soll oder wann Malignität vorliegt und wann noch nicht.)

Becher (2) liefert in seiner Dissertation einen Beitrag zur Histogenese und Morpho- genese der Uterusmyome. In einzelnen Punkten erhebt Heimann (22) Bedenken gegen darin vertretene Ansichten. Stilling und Beitzke (51) konnten 13 Tumoren bei Kanin- chen untersuchen; darunter waren auch Myome. Die Geschwülste kamen nur bei älteren Tieren vor. Ferner erweitert v. Jaworski (24) unsere Kenntnisse über die Biologie der Tumoren, indem er den Einfluss mangelhafter Ernährung auf den Zustand von Fibromyomen des Uterus studierte. Er kam zu interessanten Ergebnissen und beobachtete u. a., dass die genannten benignen Geschwülste bei ungenügender Allgemeinernährung kleiner werden

und Rückbildungsvorgänge in ihnen auftreten. Curtis (12) hat zur Erforschung der Ätiologie der Uterusmyome bei 80 Patientinnen aus zerriebenem Myonıgewebe Kulturen angelegt.

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. . 13

194 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

In 13 Fällen wuchsen Keime verschiedenster Art, mit denen es nicht gelang, bei Tieren im Uterus Myome zu erzeugen. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Keimen und Tumoren konnte in keiner Weise nachgewiesen werden.

Über den Blutdruck bei Uterusmyomen haben Taylor und White (52) interessante Untersuchungen angestellt. Es wurden 148 Fälle untersucht und davon 22 von neuem, nachdem der Uterus mitsamt dem Tumor operativ entfernt worden war. Die wichtigsten Ergebnisse sind im Auszug der Arbeit (52) kurz zusammengefasst.

Geist (18) studierte das Verhältnis des Endometriums und der Ovarien | zu den Blu- tungen aus der myomatösen Gebärmutter.

Moench (37) beschreibt einen typischen Fall von Fibromyoma lymphangiectodes und geht näher auf die verschiedenen Arten und die Entstehungsweise dieser und ähnlicher Veränderungen in den Tumoren ein. Zystische Myome wurden beobachtet von Frankl (16), Halban (20) und Novogrodsky (40). Delle Chiaje (9) veröffentlicht eine Arbeit über die sogenannten roten Myome. Fälle von einfacher Nekrose werden von Ahlström (,,Strahlen- behandlung der Myome‘“‘, Nr. 2; infolge Radiumbehandlung), Ruge (46), Tracy (54) und Wiener (56) publiziert. Die beiden letzteren Patienten zeigten toxische Symptome. Cul- len (11) und Frank! (17) beschreiben Fälle von Adenomyositis im rekto-vaginalen Septum, Werner (55) zwei Falle von Myom im Septum vesico- bzw. urethro-vaginale. Bender (3), Flatau (14) und Kouwer (26) sahen Fibrome im Ligamentum latum. Im letzteren Falle hatte der Tumor ein Gewicht von 30 Pfund, übertraf also noch in ausserordentlicher Grösse das von Fleischmann (15) exstirpierte Mycm ven fast 16 Pfund, das sich unter dem Douglas- peritoneum und nach rechts hin zwischen die Blätter des Mesokolon bis nahe zur Leber ent- wickelt hatte. Ungefähr ebenso schwer war ein Myoma tubae permagnum, von Lindquist (30) operiert. Novogrodsky (40) und Schlenker (48) berichten über Cervixmyome. Spaeth (50) konnte einen durch vaginale Defundation gewonnenen Fundus uteri mit einer Reihe grosser ' gutartiger Polypen demonstrieren und Nijhoff (39) einen fibrösen Polypen der Portio vagi- nalis, der sich im Verlaufe von 24 Stunden durch Schwellung in ein Pessarium eingeklemmt hat.

Moench (36) liefert einen Beitrag zum Verständnis der Aehsendrehung des fibro- matösen Uterus und gestielter Uterusfibrome. Er erklärt durch letzteren Vorgang die Ent- stehung von hämorrhagischer Infarzierung, Nekrose, Stauungen, Ödeme, hyaline und myxo- matöse Degeneration, Verkalkung und Atrophie der Tumoren. Calmann (7) und Mal- colm (31) behandelten ebenfalls Fälle von Achsendrehung eines myomatösen Uterus und Scheu (47) bearbeitete einen Fall von Stieltorsion bei Uterusmyom mit tödlicher Blutung in die’ Bauchhohle zu einer Dissertation. Gerstenberg (19) beobachtete eine schwere intraperitoneale Blutung aus seitlichen Venen des Uterus bei subserösem Myom des Fundus.

Horne (23) exstirpierte ein Fibrom mit doppelseitiger Pyosalpinx. In der Diskussion kam der Operationsmoment zur Sprache. Der Tubeninhalt soll 12 Monate nach der In- fektion sicher steril geworden sein. Fitz Gibbon hält es für möglich, dass es sich nicht um aszendierende Infektion gehandelt hat, sondern um Verletzung der Tube durch sub- seröse Degeneration des Fibroids und Infektion von den Intestinae aus.

Zusammentreffen von Myom und Karzinom in demselben Uterus ist nichts Seltenes und wurde wiederholt beschrieben. Es sei hier hingewiesen auf die Fälle von Bauer (1) Calmann (7), Latzko (28) und Neef (38). Heimann (21) sah Karzinom der Portio 10 Jahre nach supravaginaler Amputation des myomatösen Uterus. Der Uterus, welchen Pool (42) zur Untersuchung bekam, enthielt ein sarkomatös entartetes Fibrom und ein davon un- abhängiges Adenokarzinom. Tracy (54) fand bei 100 Myomoperationen 9mal Karzinom. Thaler (53) und Graefe (Kap. „Karzinome‘“, Nr. 54) sahen beide einen Fall von primärem Tubenkarzinom bei Uterus myomatosus mit Metastasierung im Ovarium. Sarkomatöse Degeneration wird von Maroney (32), Pool (42), Sippel (49) und Witter (57) beschrieben. Nach letzteren soll die Frequenz dieses Vorkommnisses 1,5—4,3°/, aller Uterusmyome be- tragen. Tracy (54) fand es bei 100 Myomoperationen nur einmal. Es ist die häufigste Form des Uterussarkoms. Die Diagnose ist immer sehr schwierig, eine Tatsache, die auch aus der an den Vortrag Maroneys (32) anknüpfenden Aussprache, an der u. a. Geist und Vineberg teilnahmen, hervorgeht.

Druckerscheinungen von seiten des Harnapparates durch die Myome werden von Bovin (5 u. 6) und Halban (20), von seiten des Darmes von Rowlands (44) be- schrieben.

Kouwer (26) hebt an drei Fällen aus der eigenen Praxis die Schwierigkeiten der Myomdiagnose hervor.

Strahlenbehandlung der Myome. 195

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Die Frage der Indikationsstellung, ob operative oder Strahlenbehandlung der Myome wird im Kapitel ,,Strahlenbehandlung der Myome“ abgehandelt. Siehe dort.

Operationsresultate werden von Bland Sutton (4) über 200 Hysterektomien ohne Todesfall, Deaver (13) über 750 Myomoperationen mit 1,75°/, Sterblichkeit, Jones und Winn (25), Kouwer (27) und Tracy (54) über 100 Fälle mit 2°/, Primärmortalität mit- geteilt. Besondere Operationsverfahren werden beschrieben von Carvallo (8; subtotale abdominale Hysterektomie); Child (10; abdominale Myomektomie und Hysterektomie durch Zerstückelung); Mendes de Leon (35; Kastration) und Spacth (50; vaginale De- fundation). Bovin (5) operierte mit vollem Erfolg eine 82jährige. Heimann (2) sah ein Stumpfkarzinom 10 Jahre nach supravaginaler Amputation. Er findet trotzdem in diesem Falle keinen Grund, zunächst dieses Verfahren, das sehr viele und wichtige Vorteile hat, durch die Totalexstirpation zu ersetzen.

Strahlenbehandlung der Myome. (S. a. „Strahlenbehandlung der Karzinome“ und für die Technik das Kap. „Elektrizität“ usw.)

L Abbe, R., Radium efficiency in non-malignant surgical conditions. Mcd. Rec. Heft 2. S. 47.

2. Ahlström, E. Ein Fall von Nekrose in einem mit Röntgenstrahlen behandelten Myom. Hygiea. 1915. S. 1070. (10 Monate nach der ersten, 8 Monate nach der zweiten Strahlenbehandlung supravaginale Amputation wegen Schmerzen und Blutungen. Im Myom ein hämorrhagisch-nekrotischer Herd. Hyaline Entartung der Gefässwände an mehreren Stellen. Die Veränderungen können jedoch auch durch die bei der Opera- tion gefundene Achsendrehung um 90° der Gebärmutter hervorgerufen sein.)

3. Ein Fall von intramuralem Myom mit Durchbruch in die Gebärmutterhöhle nach intrauteriner Radiumbehandlung. Hygiea. 1915. S. 1042. (Intramurales Myom im Dezember 1914 mit Radium behandelt. April 1915 supravaginale Amputation wegen dauernder Schmerzen und Blutungen und weil der Uterus im Begriffe war, einen Tumor auszutreiben. Man fand die Wand des Uterus um der Tumor nach innen zu nekrotisch. Veränderungen im parametranen Gewebe wie durch Bumm beschrieben nach Kar- zinombestrahlung.)

4. Arneth, Über Blutveränderungen bei der Strahlentherapie. Deutsche med. Wochen- schrift. Nr. 22. S. 660. (Die Strahlentherapie verursacht Veränderungen des Blut- bildes nicht nur quantitativer, sondern auch, was für die richtige Dosierung schr ins Gewicht fällt, qualitativer Art. Aufzählung solcher Veränderungen.)

5. Bangert, K., Moderne Strahlentherapie. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. Bd. 13. Heft 11. S. 307. (Übersichtsvortrag, hauptsächlich physikalischen Inhalts. Nicht gynäko- logisch.)

6. Beuttner, O., Le traitement des fibromes utérins et des métropathies hémorrhagiques par les rayons de Röntgen; résultats. Revue med. de la Suisse romande. Bd. 36. Heft 9. S. 555. (Mitteilung zahlreicher Krankengeschichten. Trotz der guten Resultate. die an der Genfer Klinik mit der Bestrahlungstherapie erzielt wurden, wurden dennoch in den letzten drei Jahren noch 12, bzw. 20, bzw. 23 Fälle von Myom chirurgisch be- handelt. Die Indikation zum chirurgischen Vorgehen wurde aber nicht durch medi- zinische, sondern ausschliesslich durch soziale Umstände gegeben. Die Pat. sollten „möglichst schnell und möglichst billig“ geheilt werden.

7. Blumenthal, F. und G. Karsis, Über die biologische Wirkung der Röntgenstrahlen auf Mäuse. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 39. S. 1389. (Nichts Gynäkologisches.)

8. Chichmanoff, V., Contribution à l'étude du traitement de quelques affections gynéco- logiques par les rayons de Roentgen. These de Genève. 1915. (36 Fälle. Technik. Erfolge sehr gut; bei 26 Myomen Aufhören der Blutungen und Verschwinden der Schmerzen, mitunter eine Verkleinerung der Tumoren.) |

9. Driessen, L. F., Röntgenbehandeling van meno- en metrorrhagieön. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sıtzg. v. 14. Mai. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en (syn. Bd. 25. Heft 4. S. 289. (Holländisch.) (Verf. hat im Laufe von 2 Jahren bestrahlt 13 Fälle von Meno- und Metrorrhagia climacterii, 2 Fälle von Menorrhagia e causa ignota (Uterus myomatosus?) und 20 Fälle von Fibromyomata uteri. In erstere Gruppe wurden alle

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

geheilt (Tabelle); sie waren durchschrittlich 49 Jahre alt. Auch unter den Myom- bestrahlungen ist kein Versager. Durchschnittliches Alter 46 Jahre; durchschnitt- liche Dauer der Behandlung 3 Monate (Tabelle). In den meisten Fällen wurde der Tumor merklich kleiner. Beschwerden immer sehr gering. Nachteile wurden nicht gesehen. Aussprache: v. d. Hoeven hat viel Gutes von der Myombestrahlung ge- sehen; man soll aber äusserst vorsichtig sein, nur Frauen über 40 Jahre und nur kleine Tumoren bestrahlen. Von 12 Fällen musste bei 2 wegen Wachstums der Tumoren operiert werden; bei einem fand sich Sarkom. v. d. Hoeven fand in der Leidener Klinik bei 267 Myomen 12 mal Sarkom, also in 4,5°%/,. Kouwer sagt den Röntgenologen Uberhebung nach, wo sie meinen, die Funktion der Ovarien willkürlich regulieren zu können. Die Bestrahlung sei nur in Ausnahmefällen angezeigt.)

Driessen, L. F., Demonstratie van bestraalde zwangere konijnen-baarmoeders. (Demon- stration bestrahlter, schwangerer Kaninchen-Uteri.) Nederl. Vereeniging v. Electrologie en Röntgenologie. Sitze. v. 6. Febr. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 18. S. 1579. (Holländisch.) (Es wurden Kaninchen während der ersten Hälfte der Schwangerschaft halbseitig bestrahlt. Technik. Vortr. zeigt Mikrophotogramme von bestrahlter und nichtbestrahlter schwangerer Gebärmutter vom 4.—6.—7.—8. bis 9.—10.—12. und 14. Tag. Schon nach Verabreichung kleiner Dosen nichtfiltrierter Strahlen (10—15 H.) wurde Verzögerung im Wachstum der Plazenta bemerkbar; jedoch war deutlich Deciduabildung und Glykogenbildung vorhanden. Die unbe- strahlten Eierstöcke hatten auffallenderweise mehr gelitten wie die in der bestrahlten Hälfte. Die Verabreichung grösserer Dosen filtrierter Strahlen (33 H.) hatte stärkere Veränderungen zur Folge. Der Embryo war vernichtet; die Entwicklung der Placenta foetalis schr zurückgeblieben. Dagegen war die Decidua stark gewuchert und die Gly- kogenbildung sehr reichlich. Letztere Erscheinungen sollen Folge einer mehr wie normalen embryotrophischen Kraft des Corpus luteum sein, unter Einfluss des mangel- haften Wachstums des Fötus und der Placenta foetalis.)

Engelhorn, E., Strahlenbehandlung von Myomen und Karzinomen. Naturwissen- schaftl.-med. Ges. in Jena. Sekt. f. Heilk. Sitzg. v. 14. Dez. Bericht: Deutsche med. Wochenschr. 1917. Nr. 7. S. 223. (Bei Myomen wird abdominal und vaginal bestrahlt. Resultate durchweg sehr befriedigend.)

Flatau, S., Irrwege der Röntgentherapie bei angeblichen Myomen. Arztl. Ver. in Nürnberg. Sitzg. v. 3. Febr. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 35. S. 1268. (Vier Fälle von Fehldiagnose. Alle waren zur Bestrahlung bestimmt oder schon be- strahlt worden. Die Indikationsstellung zur Röntgenbehandlung sell dem Facharzt überlassen werden.)

Fleischmann, K., Adenokarzinom des Fundus. Geod.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 7. Nov. Bericht: Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6. S. 527. (Siehe Aus- zug im Kapitel „Karzinome‘“, Nr. 43. Warnendes Beispiel, nicht zu bestrahlen ohne vorhergehende Probeauskratzung.)

Frank,M., Entwicklung und Indikationen der gynäkologischen Tiefentherapie. Altonaer ärztl. Ver. Sitzg. v. 29. März. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 20. S. 719. (Auszug siehe im Kapitel „Strahlentherapie der Karzinome“, Nv. 16.)

R. T., The use of the X-ray in uterine hemorrhage. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 321. (Nur 45°/, der Myome bedarf einer Behandlung überhaupt, und Verf. bestrahlt nur 5°/,.) X-ray treatment of uterine haemorrhage. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 23. Nr. 3. S. 243.

Fraenkel, M., Die schmerzlindernde Wirkung der Röntgenstrahlen. Med. Klin. Nr. 15. S. 392.

Friedrich, W., Über die Wellenlänge der Röntgen- und Gammastrahlen und ihre Bedeutung für die Strahlentherapie. Freiburg. med. Ges. Sitzg. v. 25. Juli. Bericht: Deutsche med. Wochenschr, 1917. Nr. 1. S. 52. (Nicht speziell gynäkologisch.) Goetz, P., Myom und Röntgenbestrahlung. Diss. Berlin. Mai. (Druck von Emil Ebcring, Berlin NW. 7, Mittelstr. 39.) (Aus der Klinik Strassmanns. Von 67 Fällen, deren Behandlung abgeschlossen ist, sind 55 = 82°/, geheilt; 12 = 17,9°/, Versager. Bei 41 Frauen der ersten Gruppe = 74,5°/, wurde Amenorrhoe, bei 14 = 25,40%, nur Oligomenorrhoe erzielt. Alle Pat. waren über 30 Jahre alt. Bei 55 nahm die Blutung zu Beginn der Behandlung an Stärke ab, bei 6 Pat. traten anfangs stärkere Blutungen auf, In 41 Fällen verkleinerte sich der Tumor, nur in 2 Fällen wurde stärkeres Wachs-

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Strahlenbehandlung der Myome. | 197

tum beobachtet, in 24 Fällen blieb der Tumor unverändert. Nur einc einzige Pat. klagte über stärkere klimakterische Beschwerden. Der Prozentsatz der reinen Rezidive ist 8,9°/,. 12 Fälle wurden operiert, 2 auf Wunsch der Pat., je 1 wegen Herzbeschwer- den, starker Blutung und Verkalkung des Myoms, 3 wegen submukösen Sitzes des Myoms und 4 wegen Kombination mit Adnexerkrankungen. Technik.)

vander Haer, Ph. M. en H. Verploegh, Over absorptie van Röntgenstralen. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 25. S. 2282. (Holländisch.) (Nicht speziell gynäko- logischen Inhalts.)

Heimann, F., Rückblicke und Ausblicke der Strahlentiefentherapie bei gutartigen und bösartigen Erkrankungen der weiblichen Sexualorgane. Schles. Ges. f. vaterländ. Kultur. Sitzg. v. 2. Juni. Als Original erschienen in der Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37. S. 1025. (Erfahrung über 5 Jahre. Es brauchte niemals eine Patientin, bei der die Indikation auf Strahlenbehandlung gestellt war, später infolge Versagens der Behandlung operiert zu werden. Bestrahlung vom Abdomen aus, das in 6 Felder eingeteilt ist; täglich 1—2 Felder. Weitere Zeitersparnis wäre nur auf Kosten des Wohlbefindens der Patientin. Jedes Hautfeld bekommt unter 3 mm Aluminium 30 X, wozu gewöhnlich 5—7 Minuten gebraucht werden; die Serie umfasst also 180 X. Nach 3wöchentiicher Pause Wiederholung. 3—4 Serien genügen, um den vollen Er- folg herbeizuführen. Ein Reizstadium im Anfange existiert nicht mehr. Nachteile, Verbrennungen, Rezidive wurden nicht beobachtet. Die Tumoren verschwanden niemals, wurden jedoch ohne Ausnahme erheblich kleiner und machten keine Be- schwerden mehr. Das Alter der Pat. ist gleichgültig. Beim Karzinom vaginale An- wendung der Röntgenstrahlen in Kombination mit Mesothorbestrahlung. Individuelle Dosierung. Radikale Heilung nur durch Operation.)

Holzknecht, G., Röntgenologie. Jahreskurse f. ärztl. Fortbild. Heft 8. S. 22.

H üssy, P., Theorie und Praxis der Strahlentherapie in der Gynäkologie. Gyn. Rund- schau. Bd. 10. Heft 3/4. (Überblick Technik Anwendung kleiner Dosen von 50—100 mg. Operative Behandlung der operablen Karzinome mit prophylaktischer Nachbestrahlung. Ausgezeichnete Resultate bei klimakterischen Blutungen. Junge Myompatientinnen sind zu operieren, solche im klimakterischen Alter sind zu be strahlen.)

John, W., Technik und Erfolge der einzelnen Autoren bei der Behandlung der Myome und hämorrhagischen Metropathien mit Röntgenstrahlen. Strahlentherapie. Bd. 7. Heft 1. S. 300. |

Keene, F. E., Chirur. Sect. of Pennsylvanien Med. Soc. Sitzg. v. 20. Sept. Bericht: Med. Record. Bd. 89. S. 877. (Bedeutung und Grenzen der Strahlenbehandlung in der Gynäkologie.)

Kouwer, B. J., Behandeling van het fibromyoma uteri met X stralen of door middel van operatie. (Behandlung des Fibromyoma uteri mittels Röntgenstrahle.ı oder Operation.) Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 4. S. 211. (Holländisch.) (Auf Grund eigener langjähriger Erfahrung mit der operativen Behandlung, und unserer Kenntnisse von der Biologie der Geschlechtsorgane, kommt Verf. zu folgenden Schlüssen. Nur die kleinste Hälfte aller Myompatientinnen bedarf einer operativen Behandlung. Für diese Fälle wähle man aus den bekannten Methoden eine heraus, mit der mög- lichst die Gebärmutter ganz oder zum Teil erhalten bleiben kann und die Eierstöcke gespart werden. Letztere Bedingung gilt für Frauen jeden Alters. Es ist ein unver- zeihlicher Fehler, das Uterusmyom anders als mit seltenen Ausnahmen der Strahlen- therapie, es sei mit Röntgen- oder mit Radiumstrahlen, zu unterwerfen. Haupteinwände des Verf. gegen die Strahlenbehandlung des Myoms sind: die Verkennung der Bedeutung des Eierstockes, die Verkennung unserer diagnostischen Unvollkommenheiten, die unerlaubte Popularisierung der neuen Methode unter nichtsachverständigen Ärzten und zu leichtgläubigen Laien. Die Arbeit enthält eine ausführliche Übersicht der Er- fahrungen des Verf. an 779 Myompatientinnen die ganze eigene Privatpraxis, die Universitätsklinik und ein Teil der Universitäts-Poliklinik —, von denen 41,5°/, ope- riert wurden. Zahlreiche tabellarische Zusammenstellungen.)

Kreutzmann, H. F., Experiences with Roentgen rays in gynecologic practice. Cali- fornia State Journ. of Med. Bd. 14. Heft 4. S. 139.

Fibromyoma uteri; sketch of treatment, operative and otherwise, with special reference to Roentgen ray therapy. Calif. State Journ. of Med. Bd. 14. Heft 12. S. 475.

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

Krönig, B., Grenzverschiebungen zwischen operativer und nicht operativer Therapie in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 4. S. 289. (Auszug siehe im Kapitel „Karzinome‘‘, Nr. 76a.)

Pinkuss, A., Weitere Erfahrungen über die konservative Behandlung der Uterus- blutungen und Myome mit Mesothorium und Radium. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 40. S. 1222. (Die Radium-Mesothoriumbehandlung ist bei Blutungen infolge chronischer Metritis, sogenannter hämorrhagischer Metropathie im präklimakterischen und klimakterischen Alter als eine sicher wirkende und ungefährliche Behandlungs- weise erprobt. Sie bewährt sich auch zuweilen bei der hämorrhagischen Metropathie im Entwicklungsalter, bei jüngeren Frauen mit unregelmässigen Gebärmutterblutungen, die auf eine Dysfunktion der Ovarien zurückzuführen sind, bei denen es oft gelingt, eine regelmässige Oligomenorrhoe herbeizuführen. Sie ermöglicht ferner Blutungen infolge Myombildung zu beseitigen und eine Verkleinerung der Tumoren herbeizu- führen, mit Ausnahme der submukösen Myome, die eine besondere Behandlung er- fordern. Die Ausfallserscheinungen treten in milderer Form auf als nach der operativen Kastration. Ihre Anwendung ist leichter, bequemer und ungefährlicher als die der Röntgenbestrahlung.)

Remod, L., Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen. Med. Klin. 25. Juni. S. 701.

Roettinger, F., Dauererfolge der Röntgenbehandlung bei Myomen. Diss. München. Mai.

Rössler, G., Resultate der ursprünglichen Albers-Schönbergschen Bestrahlungs- methode bei Myom und Metropathia haemorrhagica. Diss. Heidelberg, Juni. (Druck von C. A. Günther Nachf., Zwickau i. Sachsen.) (Aus der Heidelberger Univ.-Frauen- klinik. Es wurden nach der genannten Methode 50 Myome bestrahlt, deren Kranken- geschichten kurz mitgeteilt werden. Bei 45, im Alter von 35—53 Jahren, wurde voll- ständige Amenorrhoe erzielt. In 5 Fällen wurden ausgesprochene Rezidive beobachtet. aber auch hier trat bei Wiederaufnahme der Behandlung definitive Amenorrhoe ein. Da es sich um Frauen über 44 Jahre handelte, konnte junges Lebensalter den Miss- erfolg, der dem Verfahren zur Last zu legen ist, nicht erklären. Sogenannte refraktare Fälle wurden nicht beobachtet. Auf Grund dieser Erfahrungen und den ähnlichen bei 26 Metropathien dürfen die Resultate der Methode trotz der Mängel, die ihr an- haften, recht zufriedenstellend genannt werden. Albers-Schönberg selbst hat jetzt Abänderungen in der Richtung des Freiburger Verfahrens vorgenommen. Spät- schädigungen wurden niemals beobachtet.)

Sammelreferat über Strahlentherapie in der Gynäkologie. Strahlentherapie. Bd. 7. Heft 2. S. 774.

Schmitt, L., Über das Verhalten der Blutgerinnung unter der Einwirkung der Röntgen- strahlen und der radioaktiven Substanzen. Diss. München. (Druck der kgl. Hofbuch- druckerei Kastner u. Callwey.) (Nicht speziell gynäkologischen Inhalts. Auszug siehe im Kapitel „Elektrizität“ usw.)

Schmitz, H., Uterine haemorrhages with special reference to actinotherapy. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Heft 6. S. 719.

Seitz, L. und H. Wintz, Über die Beseitigung von Myom- und Wechselblutungen in einmaliger Sitzung durch Zinkfilterintensivbestrahlung. Münch. med. Wochenschr. Nr. 51. S. 1785. (Vorwiegend Technisches. Für die Apparatur ist von allen Metallen ein Zinkblech von 0,5 mm Dicke am günstigsten, das in der Tiefe den besten Dosen- quotient liefert. Es gelingt mit den Zinkfiltern, Frauen in einer Sitzung zu kastrieren und die Myomblutung zu beseitigen. Dies Verfahren ist naturgemäss für die Kranken etwas anstrengender als der alte Modus, aber dennoch vorteilhafter wie die einseitige Freiburger Methode. Eine Schädigung der Haut wurde infolge der Zinkfilterung und der gleichmässig arbeitenden Röhre (Symmetrieapparat) niemals beobachtet.) v. Seuffert, E., Physikalisch technische Voraussetzungen der Strahlen-Tiefentherapie. Arztl. Ver. zu München. Sitzg. v. 7. Juni. Bericht: Berl. klin. Wochenschr. Nr. 30. S. 847. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 42. S. 1308. (Wird im Kapitel „Elektrizität usw. referiert.)

Sippel, A., Profuse Menorrhagien bei Uterusmyom. Dauernde Amenorrhoe durch Röntgenstrahlen. Nach 11 Monaten Exstirpatio uteri wegen Sarkoms. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 2. S. 139. (Auszug siehe im Kapitel „Myome“. Nr. 49.) Idiosynkrasie gegenüber Röntgenstrahlen. Zentralbl. f. Gyn. Heft 4. S. 857.

Myom und Schwangerschaft. 199

40. Stein, A., Roentgen-ray treatment of uterine myomata. A warning based on a study of the litterature. ‘Med. Record. Bd. 89. Nr. 23. S. 993.

41. von Wartburg-Boos, I., Beiträge zur Röntgentherapie bei Myomen und Metro- pathien. Diss. Zürich. (Druck von „Hollwag‘‘ A.-G., Hollersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.) (Erfahrungen an 40 abgeschlossenen Fallen von Uterusmyomen und 8 von Metropathien der Züricher Univ.-Frauenklinik. Keine Versager. Die Resultate bei Myomen sind denen der Operation in mancher Hinsicht sogar überlegen. Die gegen das Röntgenverfahren erhobenen Finwände erweisen sich bei näherer Prüfung als haltlos und werden bei der imıner weiteren Vervollkomm- nung der Methode bald völlig dahintallen. Als hauptsächlichste Kontraindikationen wurden beobachtet: 1. Myome, deren Trägerinnen das 35. bis 40. Lebensjahr nicht er- reicht haben; 2. Mvome, die in Zerfall oder Eiterung begriffen sind; 3. auf Malignität verdächtige; 4. submuköse Myome und 5. solche von ausserordentlicher Grösse und solche, die Druckerscheinungen verursachen.)

42. Wintz, H. und L. Baumeister, Zweckmässiges Filter der gynäkologischen Röntgen- tiefentherapie. Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 24. Heft 3. (Technisches, siehe Auszug im Kap. „Elektrizität‘‘ usw. Die Erfolge sollen bei Myomen, Metro- pathien und Karzinomen äusserst günstig sein. Durch die Vagina wird nicht mehr bestrahlt.)

Allgemeine Abhandlungen über Theorie und Praxis der Myombestrahlung wurden u. a. von Bangert (5), Holzknecht (22), Hüssy (23) und Remod (30) geliefert. Man siehe jedoch auch im Kapitel ,,Strahlenbehandlung der Karzinome“ nach, in dem sich auch noch diesbetreffende Publikationen erwähnt finden.

Als Gegner dieser Therapie haben sich Deaver (Kap. „Myome‘‘, Nr. 13), Kouwer (26) und Stein (40) aufgeworfen.

Die Indikationsstellung, ob operative oder radiologische Myombehandlung, im all- gemeinen und im einzelnen Falle, findet u. a. in den Arbeiten von Beuttner (6), Deaver (Kap. „Myome“, Nr. 13), Driessen (9), Flatau (12), Frank (14), R. T. Frank (15), Hiissv (23), Kouwer (26), Krönig (28), Sippel (38) und v. Wartburg-Boos (41) eingehende Berücksichtigung.

Resultate über eine grössere Anzahl von Fällen, deren Behandlungszeit genügend weit zurückliegt, werden u. a. mitgeteilt von Beuttner (6; Genfer Klinik), Chickmanoff (8; Genfer Klinik); Driessen (9; Privatpraxis in Amsterdam); Engelhorn (11; Jenaer Universitatsklinik); Goetz (19; Strassmannsche Klinik in Berlin), Heimann (21; Bres- lauer Universitätsklinik), John (24; Sammelstatistiken), Kreutzmann (27), Roettinger (31; Universitätsklinik in München), Rössler (32; Heidelberger Frauenklinik) und v. Wart- burg-Boos (41; Züricher Universitäts-Frauenklinik). Auch im Kap. „Strahlenbehandlung der Karzinome“ finden sich noch Arbeiten, in denen Myombestrahlungsresultate enthalten sind. Siehe dort.

Für die Gelahren und Nachteile der Strahlentherapie sei u. a. auf die Publikationen von Ahlström (2 u. 3), Fleischmann (13) Kouwer (26), Sippel (38 u. 39) und Stein (40) hingewiesen.

Mehrere Untersucher befassten sich im verflossenen Jahre mit dem Studium der Blutveränderungen unter Einfluss der Bestrahlung. Es sei in dieser Beziehung auf die Ar- beiten von Ando (Kap. „Karzinome‘‘, Nr. 5), Arneth (4), Arnold (Kap. ,,Strahlenbehand- lung der Karzinome‘“, Nr. 4), Heimann (Kap. „Strahlenbehandlung der Karzinome“, Nr. 24) und Schmitt (34) hingewiesen.

Mit der biologischen Wirkung befassten sich Blumenthal (7), Driessen (10) u. a. Weitere diesbezügliche Arbeiten sind im Kap. „Elektrizität“ usw. erwähnt. Ebenso die Publikationen über die Technik der Bestrahlung.

Radiumbestrahlung wurde bei Mvomen von Abbe (1), Ahlström (3) und Pinkuss (29) angewandt.

Myom und Schwangerschaft.

l. Alfieri, E., Miomectomia in gravidanza. Ann. di ost. e gin. Heft 8. S. 369.

2. Bovin, E., Zwei Fälle von grossen einfachen Cervixmyomen. Hygiea. 1915. S. 1063. (Das eine gab cin absolutes Geburtshindernis ab und es musste wegen Infektion der Patientin in einer Sitzung Kaiserschnitt und Hysterektomie gemacht werden.)

Ei

Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

Fleischmann, K., Ein Fall von Myom und Schwangerschaft. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 7. Nov. Bericht: Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6. S. 527. (3ljährige Frau. Im 3. Monat der Schwangerschaft fand sich bei der Untersuchung wegen heftiger Leibschmerzen ein bis zum Nabel reichender, schwer beweglicher, knolliger Tumor; die Scheide hochgezogen, im Becken ein kindskopfgrosser, unbeweg- licher Tumor. Portio weich. Annahme: inkarzeriertes Myom und Schwangerschaft. Supravaginale Amputation des Uterus mit Zurücklassung beider Adnexe. Heilung. Am Präparat zahlreiche subseröse und intramurale Myome; in der Gebärmutterhöhle ein vollständig nekrotisches submuköses Myom. Nur noch Reste von Decidua in der rechten Tubenecke. Aussprache: Halban glaubt, dass das Myom erst nach Abgang des Eies in die Uterushöhle hineingeboren und damit zugleich nekrotisch ge- worden sei. Auch Frankl meint, dass das Myom erst durch die Nekrose so gross geworden sei. Fabricius berichtet über ein überraschend schnelles Wachstum eines Myoms in der Schwangerschaft; 3—4 Jahre später bei einer neuen Schwangerschaft nicht wieder nachweisbar.)

Gibson, M. J., Myomata from a case ot caesarean myomectomy. Sect. of Obst. of the Royal Acad. of Med. in Ireland. Sitzg. v. 24. März. Bericht: Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Bd. 27. Heft 6—8. S. 208. (Bei der ersten Entbindung war das grösste Myom spontan über dem Beckeneingang gestiegen. Das Kind starb jedoch infolge Nabelschnurvorfall. Beim zweiten Partus lag das Myom vor und wurde Kaiserschnitt gemacht mit anschliessender leichter Enukleation von fünf Myomen. Ungestörte Heilung. Bei der nächsten Schwangerschaft wird die spontane Austreibung des Kindes ohne Furcht vor der Kaiserschnittsnarbe abgewartet werden.)

Mc Cann, F. J., Fibromyoma undergoing cystic degeneration growing from a myo- matous pregnant uterus. Proceed. of the royal Soc. of Med. Bd. 9. Heft 9. S. 91. Pinkham, E. W., Cesarean section for dystocia due to double uterus and fibroids. New York Obst. Soc. Sitzg. v. 14. Marz. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 284. (Am nichtschwangeren Uteruskérper zwei gestielte Myome. Abbildung.)

Rhomberg, B., Myotomie wegen Retentio placentae. Gyn. Rundschau. Bd. 10. Heft 7/8.

Karzinome.

Adams, J. E., A case of glandular carcinoma of uterus in a child aged 2!/, years. Proc. of the Royal Soc. of Med. Bd. 9. Heft 8. S. 45.

d’Agata, G., La réaction meiostagminique dans les tumeurs malignes. Arch. de med. exper. et d’anat. pathol. Bd. 27. Heft 2. S. 161.

Allmann, J., Zur Behandlung des Gebärmutterkrebses. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 7. S. 129. (Verf. empfiehlt eine Kombination von Operation mit Bestrahlung, jedoch nicht die Uterusexstirpation, sondern die Ligatur und Durchtrennung der Art. iliacae internae vom Abdomen aus. Er kam auf diese Behandlung durch die Erwägung, dass die Karzinomzellen zu ihrem Wachstum viel Sauerstoff gebrauchen, der ihnen durch die genannte Ligatur entzogen werden soll. Vom Radium brauchte Verf. nur etwa 5000 mg-Stunden in 4—6 Monaten. Zur beschleunigten Beseitigung der zerfallenen Massen dient Wasserstoffsuperoxyd mit nachfolgender Bepuderung und zwar bei stark jauchendem Ausfluss mit Chlorkalk - Bolus alba (1:10). Innerlich gibt Allmann noch Jodkali und Neosalvarsan. Von 12 so behandelten Frauen sind 2 gestorben, l lag zur Zeit des Berichtes im Sterben, von 2 konnte Verf. nichts mehr in Erfahrung bringen. Die übrigen 7, deren Krankengeschichten im Auszug mitgeteilt werden, sind gebessert worden. Allmann gibt selbst zu, dass von einer „Heilung‘‘ noch nicht

- gesprochen werden kann, da sein ältester Fall erst Ui Jahre alt ist. Er meint jedoch,

dass „keine bisherige Methode, namentlich bei vorgeschrittenen Fällen, so günstige Resultate aufzuweisen bat")

Alvarez, D. C., Valor de la histerectomia vaginal en el tratamiento del cancer uterino. Rev. espan. de obst. y gin. Heft 9. S. 385.

Ando, N., Klinische Bestimmungen der Erythrozytenresistenz, besonders beim Car- cinoma uteri. Diss. Miinchen. Marz 1915. (Druck der kgl. Hofbuchdruckerei Kastner

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Karzinome. 201

u. Callwey.) (Nicht ohne Bedeutung für die Differentialdiagnose von Karzinom und Schwangerschaft. Als das wichtigste Moment seiner Ergebnisse betrachtet Verf. die Tatsache, dass bei den Karzinomfällen, die anfangs eine nicht normale Resistenz zeigten, im Anschluss an die Mesothorium- und Röntgenbehandlung normale Resistenzwerte aufgetreten sind, dass also die Bestrahlung keine Schädigung der Erythrozyten be- wirkt, sondern dass im Gegenteil die durch das Karzinom veränderte Erythrozyten- resistenz zur Norm zurückkehrt. Technik.)

Bainbridge, W. S., The cancer problem. Macmillan. (Preis 17 Schilling.) Baker, A. E., Heat in inoperable uterine cancer. South Carolina Med. Assoc. Journ. Bd. 12. Heft 6. S. 182.

Baldwin, L. Grant, Inoperable cancer of the cervix with amenorrhoe. Brooklyn. Gyn. Soc. Sitzg. v. 4. Febr. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 1. S. 134. (Kasuistisch, 42jährige Frau, seit 17 Jahren kinderlos verheiratet, konsultierte Vortr. wegen 4 monatlicher Amenorrhoe, welche Abnormalität in den letzten zwei Jahren schon öfters vorgekommen war. Kein Ausfluss oder irgend-

. welche andere Beschwerden; guter Allgemeinzustand. Trotzdem war die Cervix ganz

zerfallen durch Karzinom, das von der Vaginalwand auf ihr vorgeschritten war.) Balfour, D. C., The relative merits of the operations for cancer of the uterus. Surg., Gyn. and Obst. 1915. Bd. 22. Heft 1. S. 74.

Cancer of the uterus; its surgical treatment. Texas State Journ. of Med. Bd. 12. Heft 3. S. 135.

Baltar, C. R. und J. Q. Martiner, Nota clinica. Recidiva ganglionar retrograda de un cancer portio-vaginalis. Rev. espan. de Obst. y Gin. Heft 6. S. 248. Bancroft, F. W., Report on a case of carcinoma uteri treaded according to the Percy method with autopsy findings. New-York Acad. of Med. Sect. of Obst. and Gyn. Sitzg. v. 25. Jan. Als Original erschienen in Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 1. S. 11. (Kasuistisch. Ausführliche klinische und patho- logisch-anatomische Beschreibung des Falles, mit acht guten mikrophotographischen Abb. der histologischen Präparate, und des Behandlungsverfahrens. Die Pat. ging infolge der Behandlung nach 24 Stunden zugrunde, wahrscheinlich an Toxämie.)

Mortality following the Percy operation, with report of a case and the autopsy findings. Med. Record. 1915. S. 714.

Barnes, F. L., Some gynecologic percentages as applied to the cancer problem. Texas State Journ. of Med. Bd. 12. Heft 3. S. 131.

Bauer, A., Zur Kombination von Uterusmyom mit SE Diss. München. Sept.

Benthin, W., Zur Kenntnis des Carcinoma sarcomatodes des Uterus. Zieglers Beitr. z. pathol. Anat. u. allg. Pathol. 1915. Bd. 60. Heft 1. S. 163. (Kasuistik. 56jährige Frau. Zum Teil adenomatöses, zum Teil kankroidartiges Karzinom seit sarkomatöser Entartung des Stromas.)

Berkeley, C. and V. Bonney, The radical abdominal operation for carcinoma of the cervix uteri; result of one hundred cases reckoned on an absolute cure basis. Brit. Med. Journ. Nr. 2909. S. 445. (Zwischen April 1907 und Sept. 1911 wurden 100 Falle operiert. 20 Pat. starben infolge der Operation, 32 infolge Rezidiv, 2 infolge anderer Erkrankungen. Sieben Pat. konnten nicht weiter verfolgt werden und 39 heilten. Die regionalen Lymphdriisen wurden stets mikroskopisch untersucht und wurden bei 35 Pat. karzinomatös entartet gefunden. Bei diesen 35 war die Mortalitäts- und Rezidivzahl höher wie bei den 65 anderen. Verf. macht über diese Befunde genaue Angaben. Vier Rezidivfälle starben innerhalb des ersten Jahres, sechs im zweiten, sechs im dritten, sechs im vierten Jahre und eine im fünften Jahre nach der Operation. Ausführliche Beschreibung der Technik mit Abb. der Klemme zum Abklemmen der Scheide.)

Bilicki, E, Geistesstörungen bei Karzinomerkrankungen. Diss. Kiel. Dez.

Boldt, H. J., Adenocarcinoma of the uterus and carcinomatous gall bladder. Med. Rec. Bd. 89. Nr. 2370. S. 666.

High heat versus low heat in the treatment of cancer of the uterus. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 25. S. 2033. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 328. (Zuerst grosse Hitze; nach Abstossung der verkohlten Krusten Anwendung tieferer Temperaturen. Letztere

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

auch nur in Fällen, in denen sonst Gefahr für Blase oder Rektum entstehen würde. Gefahr sekundärer Blutungen ist bei beiden Anwendungsmethoden die gleiche. Auch die Tiefenwirkung ist dieselbe. Keine der beiden Methoden hat den Vorzug vor der anderen. Besonders Palliativerfolge.)

Boldt, H. J., High degrees of heat versus low degrees of heat in the treatment of cancer of the uterus. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 23. Nr. 3. S. 288.

Die palliative Behandlung bei vorgeschrittenem Uteruskarzinom mittels des Glüh- eisens. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1. S. 34. (Verf. hat mit dem Ver- fahren nach Percy einen Todesfall erlebt und die Sektion machen können. Er gibt eine eingehende Beschreibung des pathologisch-anatomischen, makroskopischen und mikroskopischen Befundes, mit vier guten Mikrophotographien. Es stellt sich heraus, dass die Percyschen Experimente an totem Gewebe (Rindfleisch) sich am lebenden Gewebe nicht bestätigen. Hitzegrade, die so niedrig sind, dass keine. Verkohlung stattfindet, sondern nur Desikkation, haben, selbst wenn lange appliziert, keine weit über die Fläche der Applikation in die Tiefe gehende schädigende Wirkung auf das Zellenwachstum. Tiefer sitzende Krebszellen bleiben ungeschädigt. Dagegen emp- fiehlt Verf. die eigene Methode mit der starken Glühhitze und bespricht die Technik deren Anwendung.)

Brandt, Th., Über Hämatometra und Pyometra im klimakterischen und präklimak- terischen Alter. Diss. Kiel. August.

Bristol, L. D., An enzyme theory of cancer etiology. Med. Record. Bd. 89. Nr. 5. S. 180.

Brooks, E. B., Uterine cancer. Nebraska State Med. Journ. Bd. 1. Heft 4. S. 99. Brown, W. L., Report of the comittec on the study of the cancer. Texas State Journ. of Med. Bd. 12. Heft 3. S. 121.

Bulklev, L. D., Dietetic and medical treatment of cancer. Therap. Gaz. Bd. 32. Heft 1. S. 1.

Cancer as nonsurgical disease. New York State Journ. of Med. Bd. 16. Nr. 6. S. 309.

. Calmann, A., Demonstration eines Uterus mit multiplen Myomen und ausgedehntem,

lange symptomlos gebliebenen Schleimhaut- und Portiokarzinom. Geburtsh. Ges. zu Hamburg. Sitzg. v. 7. Nov. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. 1917. Nr. 3. S. 84.

. Clark, J. G., The treatment of cancer of the uterus. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Amer.

Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 321. (Zusammen- fassung über den heutigen Stand der verschiedenen Methoden. Nichts Neues.)

. Phases of the cancer problem. New Jersey Med. Sce. Journ. Bd. 13. Nr. 9. S. 461.

8. M. D., Cancer of the cervix uteri, with especial reference to the combination method of treatment. Texas State Journ. of Med. Bd. 12. Heft 3. S. 127.

. Corscaden, J. A., Early result in a case of carcinoma of the cervix uteri. Presen-

tation of patient and specimen. New York Acad. of Med. Sect. on Obst. and Gyn. Sitzg. v. 25. Jan. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 1. S.142. Als Original erschienen in Med. Rec. Bd. 89. Nr. 2371. S.713. (Kasuistik. Aussprache: F. C. Holden und H. J. Boldt befürworten die Methode Percys, die der früheren von Byrne nicht nachsteht, durch die Eröffnung der Bauchhöhle sogar grosse Vorteile hat. Ob hohe oder niedrige Temperatur soll jedoch keinen grossen Unterschied machen.)

Cunningham, W. P., Der Kern des Krebsproblems. Therap. Gaz. Bd. 8. S. 542. (Bespricht die verschiedenen Theorien über Entstehung und Heilung des Krebscs, Einwirkung der Fleischnahrung, Disposition u. a. und fasst seine Ausführungen dahin zusammen, dass, solange es nicht unumstösslich feststehe, dass durch irgend etwas anderes untrüglich geholfen werden könne, die schnelle Operation immerhin noch die sicherste Hilfe gewähre, infolgedessen der Arzt, der diese verzögere, schwerc Verantwortung auf sich lade.)

Dabney, W. M., Tuberculosis and Cancer. Med. Rec. Bd. 90. Heft 19. S. 804. (Ver- sucn der Erklärung der viet erörterten Frage des gegenseitigen Antagonismus im Hin- blick auf die Tuberkulinverwendung zur Vorbeugung von Krebsepidemien.) Deelman, H. T., Kankersterfte in Nederland. Een statistische bijdrage. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 26. S. 2251. (Hollindisch.) (Statistisches tbe: die allgemeine Krebssterblichkeit in den Niederlanden. Dieselbe hat seit 25 Jahren in verschiedenen Gegenden unverkennbar aber unregelmässig zugenommen. Auf dem

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Lande mehr wie in aen Städten; an den grossen Flussmiindungen jedoch deutlich weniger. Zusammenhang zwischen diese 80°/, Zunahme und verbesserte Diagnosen- stellung der Ärzte, Boden oder abgesonderte Lage einer Gegena lässt sich nicht nach- weisen. Das Häufigkeitsverhältnis der Krebse in verschiedenen Organen ist in allen Statistiken das gleiche geblieben. Derselbe Arzt stellt am Ende einer 30jährigen Praxis 80°/, mehr Krebsdiagnosen wie im Anfang. 4 Karten und 4 graphische Dar- stellungen.)

Dorland, W. A. N., Perithelioma and endothelioma of the uterus. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 23. Heft 5. S. 576.

Dublin, L. J., The interest of the community in cancer. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Nr. 12. (Von Lebensversicherungsgesellschaften werden allerhand Tatsachen in bezug auf Krankheiten und Todesursachen gesammelt, die für unsere Kenntnisse vom Karzinom von grosser Bedeutung sein können.)

Dumont, Autolysattherapie des Krebses. Schweiz. Korresp.-Bl. Nr. 8. (Angaben über die in Amerika erzielten Resultate. Die erste Veränderung bei dieser Th2rapie macht sich bei der Sekretion geltend. Die ersten Injektionen können letztere ver- mehren, aber nach 4—5 Injektionen tritt eine deutliche Abnahme und häufig ein völliges Sistieren derselben auf. Von allen Veränderungen ist aber die wichtigste und auffälligste die Abnahme resp. das völlige Verschwinden des so lästigen Krebsgeruches. Dies tritt gewöhnlich nach einer Verminderung und Veränderung der Sekretion selbst auf.)

Eckstein, E., Erwägungen über das Wesen des Karzinoms. Frauenarzt. Bd. 31, Heft 4. (Die Karzinose ist eine Allgemeinerkrankung, die erst durch die Lokalisation einer Geschwulst in irgend einem Organ manifest wird, nachdem eine lange Inkubations- zeit vorangegangen ist. Die Abderhaldensche Theorie vom Abbau der Organe wird vielleicht einmal gestatten, diesen Status carcinomatosus zu erkennen, ehe eine lokale Geschwulst eintritt. Damit würde die Frage der Karzinombekämpfung einen gewaltigen Schritt vorwärts gekommen sein.)

Endler, F., Experimentelle Studien über den Einfluss des Impfortes auf das Wachs- tum der impfbaren Tiergeschwülste. Zeitschr. f. Krebsforsch. 1915. Bd. 15. Heft 2. (Beim Mäusekarzinom ergab Verimpfung in manche Organe Leber, Niere, Mamma, Muskulatur bessere Ausbeute, als Subkutanimpfung, sowie häufiger Metastasen- bildung. Grosshirn und Bückenmark sind gegen Tumoreinimpfung beinahe unempfäng- lich. Die Verbreitung des verimpften Mäusekarzinoms findet wahrscheinlich nur auf dem Lymphwege statt. Für die Übertragung des Rattensarkoms bilden Brust- drüse und Muskulatur die günstigsten Impforte, während Leber, Nieren, Gehirn und Rückenmark sich refraktär verhalten. Das Rattensarkom ist besser abgekapselt als das infiltrierend wachsende Mäusekarzinom. Reizung des Substrates durch In- jektion von Paraffinum liquidum oder Scharlachöl ruft keine Beschleunigung des Tumorwachstums hervor.)

Fischer, B., Eigenartige hochgradigste Schwartenbildung über der rechten Lunge als Metastase eines Plattenepithelkarzinoms der Portio bei einer 67jährigen Frau. Arztl. Ver. in Frankfurt a. M. Sitzg. v. 21. Febr. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 11. S. 392. (Demonstration.)

Fleischhauer, H., Die Ureterknotung als Methode der Ureterversorgung bei nicht ausführbarer Ureterimplantation. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 28. S. 550. (Empfehlung. Technik mit 1 Abb. Gute Erfahrung an einem Falle bei Portiokarzinom.)

Fleischmann, K., Adenokarzinom des Fundus. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v.7. Nov. Bericht: Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6. S. 527. (Wegen Geni- talblutung mit Röntgenstrahlen behandelt. Wegen anhaltender Schmerzen nach Aufhören der Blutung Totalexstirpation. Jetzt nach 2 Jahren wahrscheinlich Metastase im 2. bis 3. Lendenwirbel. Warnung vor Bestrahlung wegen Blutung ohne vorher- gehende Probeauskratzung. Die Frau war 47 Jahre alt.)

Frank, R. T., Adenocarcinoma of the corpus uteri: nearly complete removal by the curet. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 3. S. 369. (Die Curettage hatte grosse Mengen stark karzinomatös veränderte Schleimhaut heraus- befördert. Im exstirpierten Uterus waren makroskopisch keine Veränderungen zu sehen und nur nach mühsamer mikroskopischer Untersuchung wurde über der Cervix eine kleine karzinomatöse Stelle gefunden. Von beiden Präparaten wird eine gute Mikrophotographie abgebildet.)

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

Fränkel, S. und E. Fürcr, Kritische Studien zur experimentellen Therapie maligner Neoplasmen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 3. S. 63. (Der erste Teil der Arbeit: 1. Zur Frage der aktiven und passiven Immunisierung und Therapie mit Krebssaft, ist in der Nr. 52 des Jahrganges 1915 derselben Zeitschrift erschienen. Dieser zweite Teil handelt über die Einwirkung artfremder Sera auf Neoplasmen. In keinem der vor- liegenden Versuche gelang es, durch artfremdes Serum den Tumor (Ehrlich-Kar- zinom oder Ehrlich-Sarkom bei Mäusen) zur Einschmelzung zu bringen oder das Wachstum desselben völlig zu hindern. Der dritte Teil siche folgende Nummer.) Kritische Studien zur experimentellen Therapie maligner Neoplasmen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 4. S.96. (3. Kritische Betrachtungen über die Fehlerquellen bei An- nahme einer spezifischen Beeinflussung von malignen Geschwülsten (Spontanheilung, Wachstumshemmung, Ernährungsstörung durch Gefässschädigung usw.). Literatur- übersicht über die Wirkung des Cholins; nach eigenen Versuchen bestreiten die Verff., dass das reine oder käuflicheCholin eine Wirkung auf das Wachstum von Karzinomen und Sarkomen bei Mäusen und Ratten ausübe; dasselbe gilt von cholinähnlichen, hetero- zyklischen Ammoniumbasen. Alle Wirkungen des in den Tumor gespritzten Cholins erklären sich durch seine eiweisslösende Eigenschaft.)

Kritische Studien zur experimentellen Therapie maligner Neoplasmen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 7. (4. Mitteilung: Die Untersuchungen erstreckten sich weiter auf die Chinaldinarsinsäure, das Chinin und seine Derivate, die Jodderivate, gefäss- erweiternde Mittel, das pikrinsaure Natrium und die Pikrolonsäure und das Hexa- methylentetramin; keines der Mittel erwies sich als wirksam.)

Kritische Studien zur experimentellen Therapie maligner Neoplasmen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 11. S. 323. (5. Mitteilung: Untersuchung über die Einwirkung zellzerstörenden und temperaturerhöhender Mittel auf Neoplasmen. Auch bei diesem Mittel kon te keine spezifische Einwirkung auf die malignen Tumoren nachgewiesen werden. Nur die Diamine hatten manchmal, wenn auch schr inkonstant, eine Fern- wirkung. Diese Stoffe sollen noch näher untersucht werden.)

Kritische Studien zur experimentellen Tkerapie maligner Neoplasmen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 16. S. 483. (6. Mitteilung: Versuche zur Beeinflussung des Tumorwachstunis durch sogenannte akzessorische Nährstoffe (Vitamine). Mäusen mit Chondromen, Sarkomen und Karzınomen wurden bei der gewöhnlichen Nahrung noch Extrakte von Hefezellen und von Reizkleie verabreicht. Ein Einfluss auf das Wachstum der Impfgeschwülste kopnte nicht nachgewiesen werden.)

Kriti.che Studien zur experimentellen Therapie maligner Neoplasmen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 26. S. 821. (7. Mitteilung: Uber die angebliche Immunität röntgen- bestrahlter Tiere. Entgegen Frankl und Kirnball haben die Verfasser bei Röntgen- bestrahlung von Mäusen vor der Tumorimpfung keine indirekte Beeinflussung des Wachstums der malignen Geschwülste nachweisen können.) Gaarenstroom,G.F., Over chemische en physische momenten, die het ontstaan van kanker bevorderen (Über chemische und physische Momente, die die Entstehung des Karzinoms anregen). Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. II. Hälfte. Nr. 8. S. 633. Holländisch. (Zusammenfassende Übersicht mit einer Kurve. Nicht speziel gynä- kologisch.)

Gaylord, H. R., The clinical course of cancer in the light of cancer research. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 323. (Karzinom ist eine Gruppe von Krankheiten. Hühnersarkome, durch filtrierbares Virus erregt, haben gelehrt, dass es Neoplasmen gibt, die durch spezifische Agenzien hervorgerufen werden. Krebse verschiedener Organe müssen als individuelle Erkrankungen behandelt werden. Erfolgreiche chirurgische und Strahlenbehandlung beruhen alle auf Immunität. Frühoperation hat nur deswegen so gute Erfolge, weil die Immunität im Anfange der Erkrankung am stärksten ist. Die Narkose, Blutverlust usw. beeinträchtigen die gute Immunitätswirkung.)

Gelpi, M. J., The value of microscopical examination of all tissues exstirpated in the course of routine gynecological surgery. Amer. Journ. of Surg., Heft 9. S. 277. Graefe, M., Karzinom der linken Tube und des linken Eier.tocks sowie des Corpus uteri. Ver. d. Ärzte in Halle a. S. Sitzg. v. 29. Nov. Bericht: Münch. med. Wochen- schrift. 1917. Nr. 14. S. 460. (Präparat stammt von 54jahriger Frau, die seit 4 Jahren amenorrhoisch, seit einigen Wochen wieder Blutungen bekommen hatte. Der kinds- kopfgrosse Uterus war myomatös, übrigens war der Befund makroskopisch ganz wie

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bei einer Eileiterschwangerschaft. Im Korpus zeigte sich ein ausgedehntes Karzinom, ausserdem starke verkalkte myomatöse Partien im Kavum. Letzterer Befund spricht dafür, dass das Korpuskarzinom sekundär, das primäre die Erkrankung des Ovariums bzw. der Tube war.)

Graham, J. A., Malignancy-Cancer. Tennessee State Med. Assoc. Journ. Bd. 8. Heft 9. S. 401.

Gregg, O. R., Carcinoma of the uterus. Oklahoma State Med. Assoc. Journ. Bd. 9. Heft 8. S. 231.

Ground, W. E., Some precancer conditions. Wisconsin Med. Journ. Bd. 15. Nr. 1. S. 525.

v. Hansemann, D., Beeinflusst der Krieg die Entstehung oder das Wachstum von Geschwülsten? Kriegsärztl. Abende zu Berlin. Sitzg. v. 15. Febr. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 10. S. 354; Berl. klin. Wochenschr. Nr. 10. S. 265; Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. Bd. 13. Heft 7. S. 196. (Nicht gynäkologisch. Soviel zeigt sich aus den jetzigen Erfahrungen, dass der Krebs keine Alterskrankheit ist. Der Versuch, den Krebs als eine Infektionskrankheit aufzufassen, kann als missglückt gelten. Der Krebs lässt sich nicht einheitlich erklären, da es zahlreiche verschiedene ätiologische Momente gibt, welche zum Krebs führen. Beim Karzinom kommen besonders zwei Momente in Betracht: erstens ganz bestimmte Formen äusserer Reize und dann eine den Körper anhaftende Disposition. Die Einwirkung des Reizes muss eine sehr lange sein; kein anders liegender Fall ist bisber bekannt geworden.)

Harbitz, Fr., Über das gleichzeitige Auftreten mehrerer selbständig wachsender („multipler‘‘) Geschwiilste. Beitr. z. pathol. Anat. Bd. 62. Heft 3. (Nicht speziell gvnäkologisch.)

Heimann, F., Bakteriologische Untersuchungen beim Useruskarzinom. Med. Sekt. d. schles. Ges. f. vaterl. Kultur zu Breslau; Sitzg. v. 24. Nov. Als Original erschienen i. d. Berl. klin. Wochenschr. 1917. Nr. 1. S. 7. (Die hier beschriebene Methode wandte der Verf. mit bestem Erfolge bei Streptokokkenkarzinomen an. Die Kranken erhielten sofort nach der Operation 50 ccm Aronsonsches Antistreptokokkenserum intramus- kulär. Es gelang, die Mortalität der Karzinome, bei welcher Streptokokken gefunden wurden, von 61,1°/, auf 16,6°/, herabzudrücken. Aussprache (Bericht: Berl. klin. Wochenschr. 1917. Nr. 12. S. 296): L. Fränkel verlangt, dass der Vortr. zunächst die Zahl seiner Beobachtungen erheblich vergréssere. Die Resultate heben sich, wenn sie sich bestätigen, weit über den Rahmen hinaus, den Vortr. ihnen gegeben hat. Man würde dann berechtigt, ja sogar verpflichtet sein, die Einspritzung nicht nur nach Karzinomoperationen zu machen, bei denen sich Streptokokken in der Cervix finden, sondern nach jeder Art von Operation und schweren Entbindungen, denn die tödlichen Erkrankungen beruhen ja fast immer auf Streptokokken.)

Heineberg, A., Utcroscopic findings; preliminary report. Collection of fterine scrapings. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bi. 74. Heft 4. S. 612. Hewitt, H. W., End-results in the treatment of cancer of the uterus. Michigan State Med. Soc. Sitzg. v. 16.—17. Aug. Bericht: Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Nr. 11. S. 834. (In operablen Fällen Totalexstirpation und Nachbestrahlung; in in- operablen Fällen Röntgenbehandlung und Kauterisation. Aussprache: J. T. Case hat niemals Heilung durch ausschliessliche Bestrahlungsbehandlung gesehen; R. R. Smith betont, dass es cin Heilungsverfahren für Uteruskarzinom noch nicht gebe; L. H. Dewitt lobt die Katheterisation mit niedrigen Temperaturen nach Percy.) Hillenberg, Krebsepidemiologische Untersuchungen. Veröffentl. a. d. Geb. d. Medizinalverwaltung. Bd. 5. Heft 4. (Berlin, R. Schoetz, Preis Mk. 2,80.) (Die Ge- samtzahl der durch eine Sammelanfrage im Stadt- und Landkreis Zeitz erhaltenen Krebsfälle belief sich auf 377. Der Krebs trat bei Eltern und Kindern 33 mal auf, bei Ehegatten 20 mal, unter Geschwistern 10 mal und bei direkten Verwandten 7 mal. Diese Zahlen sind jedoch nicht derart, dass sich aus ihnen bindende Schlüsse ziehen lassen. Die Krebshäufigkeit wurde in der feuchten Unterstadt durchaus nicht grösser als in der Oberstadt. Die Verhältnisse in dem Landkreise Zeitz lassen ebenfalls keine bestimmten Schlüsse auf eine örtliche Disposition zu.)

Hirschfeld, H. und S. Meidner, Experimentelles und Therapeutisches über die Wirkung von an unlösliche Substanzen absorbiertem Thorium X auf Tumoren. Therap. d. Gegenw. Nr. 11. S. 414. (Wird Thorium X in unlöslicher Form in die Tumoren direkt eingespritzt, so ist ihm unabhängig von der Art der Applikation ein selbständiger

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

Einfluss auf die Tumoren zuzuschreiben, und zwar ein stärkerer, als wenn man es in löslicher Verbindung endovenös einführt.)

Hoffmann, F., The mortality from cancer throughout the world. Newark, New Jersey- The Prudental Press 1915 (221 S. Text und 605 S. Tabellen). Referiert in der Münch. med. Wochenschr. 1917. Nr. 8. S. 249.

Hüssy, P. und Herzog, Die Abwehrfermente nach Karzinombestrahlung. Zentralbl. Í. Gyn. Nr. 45. S. 886. (Auszug siehe im Kapitel ,,Strahlenbehandlung der Karzinome“, Nr. 28.)

Jacobson, J. H., Recent progress in the treatment of uterine cancer. Journ. of the Amer. med. Assoc. Bd. 67. Heft 17. S. 1219. (Sehr ausführliche Zusammen- fassung der Resultate der Karzinombehandlung, aus der europäischen und amerikani- schen Literatur in Tabellen zusammengestellt. Verf. selbst hat 20 Frauen nach Wert- heim operiert. Primär starben 5. 13 wurden mit Röntgenstrahlen nachträglich be- strahlt. Drei sind mehr wie 5 Jahre, zwei mehr wie 3 Jahre, drei mehr wie 2 Jahre und zwei 1 Jahr gesund und rezidivfrei. Verf. kommt zum Schluss, dass operable Fälle nach Wertheim operiert und nachher bestrahlt werden sollen. Bis Röntgen- und Radiumbehandlung und die Behandlung nach Percy ihre Superiorität über die operativen Therapie bewiesen haben, sollen diese Verfahren auf inoperable Fälle be- schränkt bleiben.)

Jaworski, J. von, Aus der Biologie der Tumoren. Einfluss mangelhafter Ernährung auf den Zustand bestimmter Neubildungen, hauptsächlich der Tumoren der weib- lichen Sexualorgane. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 52. S. 1646. (Auszug siehe im Kapitel „Myome‘, Nr. 24.)

Joannovics, G., Experimentelle Studien zur Frage der Geschwulstdisposition. K. k. Ges. der Ärzte in Wien. Sitzg. v. 17. März. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 16. S. 575. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 22. S. 607. Als Original erschienen in der Wien. klin. Wochenschr. Nr. 12. S. 345. (Tierversuche. Die Disposition für verschiedene Geschwulstarten wechselt sehr, ist abhängig von der Konstitution des Tieres, die an sich wieder mit dem Stoffwechsel und den Drüsen mit innerer Sekretion in inniger Verbindung steht.) Aussprache (Münch. med. Wochenschr. Nr. 18. S. 647): v. Hochenegg, S. Fränkel, E. Freund, A. Fraenkel!.)

Zur Wirkung des Chinins auf das Wachstum der transplantablen Mäusetumoren. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 27. S. 851. (Nicht speziell gynäkologisch. Bei inner- licher Darreichung von je 0,5 ccm einer 2°/,igen Lösung von Chin. bisulf. pro Tag entwickeln sich zwar die Mäusekarzinome, sie bleiben jedoch viel kleiner als bei Kon- trollticren. Sarkome wachsen schneller. Auch Natr. salicyl. wirkt wachstumshem- mend auf Karzinom. Verf. führt diese Wachstumsmodifikationen auf Änderungen des Kohlehydratstoffwechsels unter dem Einfluss der genannten Substanzen zurück.) Über das Wachstum der transplantablen Mäusetumoren in kastrierten und epi- nephrektomierten Tieren. Zieglers Beitr. z. pathol. Anat. Bd. 62. Heft 2. S. 194. (Die Versuche wurden mit Karzinom, Sarkom und Chondrom angestellt.)

Josefson, A., Nachweis von Geschwulstzellen in Exsudaten, Harn und Lymphdrüsen.

inhalt, Aszites etc., sowie Gewebspartikel bzw. Gewebssaft durch Ausspritzen der Punktionskanüle mit Kochsalzlösung gewonnen, werden zentrifugiert und das Zen- trifugat mit Alkohol versetzt; wenn die Zentrifugierung nicht möglich ist, wird Alkohol direkt eingesetzt, die Fiweissfällung reisst die Formpartikelchen mit nieder; der Boden- satz wird dann in Alcohol absolut. gehärtet, in Paraffin eingebettet und geschnitten. In 9 Fällen wurden auf diese Weise leicht Geschwulstzellen nachgewiesen und dadurch die Diagnose ermöglicht.)

de Josselin de Jong, R., Nierlijden na wegneming der baarmoeder wegens kanker. Klinisch Genootschap te Rotterdam. Sitzg. v. 13. Nov. 1915. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 19. S. 1654. (Fünf Fälle, in denen bei der Sektion Abschnürung der Urcteren durch ringförmige Karzinomrezidivwuchcrungen gefunden wurde. Aussprache: Noordenbos weist auf das vortreffliche Hilfsmittel hin, das die Rönt- genaufnahme der mit Kollargol injizierten Ureteren und Nierenbecken bietet zur ge- nauen Feststellung der Umschnürungsstelle.)

Kaminer, G., Über die Zerstörungsfähigkeit des Blutserums in verschiedenen Lebens- altern gegenüber Karzinomzellen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 13. S. 377. (Die nor-

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male Zerstörungsfäbigkeit des Blutserums gegenüber Karzinomzellen ist verschieden gross in den verschiedenen Lebensaltern. Sie ist überraschend gross im Säuglings- alter, sie beträgt das 20—40fache des normalen in der Zeit. vom Säuglingsalter bis zur Pubertät. Dann bleibt sie gleichmässig derart, dass sie bei zweifacher Verdünnung des Serums noch erkennbar ist. Im höheren Greisenalter tritt eine Abnahme ein, so dass bei dieser Verdünnung die Zerstörung der Karzinomzellen nicht mebr erfolgt.) Kaminer,G. u. Morgenstern, Uber die Beziehungen zwischen Karzinom u. Thymus. K. k. Ges. d. Ärzte zu Wien. Bitze, v. 15. Dez. Bericht: Berl. klin. Wochenschr. 1917. Nr. 12. S. 298. (Das Fehlen des Zerstörungsvermögens des Blutserums gegen Kar- zinomzellen prädisponiert für Karzinom. Das Sırum Neugehorener hat viel stärkeres Lösungsvermögen als das Erwachsener und dieses Lösurgsvermögen nimmt rasch mit zunehmendem Wachstum ab. Es liegt daher der Gedanke nahe, dass zwischen der Involution der Thymusdrüse und dem Abnehmen des Lösungsvermögens gegen Karzinomzellen ein Zusammenhang besteht. Die Thymusextrakte bei Menschen und Tieren zeigen ein viel grösseres Lösungsvermögen als das Blutserum; sie lösen bei manchen Tieren noch in 450facher Verdünnung. Bei Karzinomkranken, deren Serum Krebszellen nicht zerstört, zeigt auch die Thymus kein Zerstörungsvermögen.) Klinger, R., Über einige Ergebnisse aus dem Gebicte der Krebsforschung, mit be- sonderer Berücksichtigung der Autolysattherapie. Korresp.-Bl. f. Schweizer Ärzte. Heft 39. S. 1217. (Die Autolysattherapie besitzt eine theoretisch befriedigende Grundlage und auch die klinischen Erfolge ermutigen zu weiteren Versuchen. Aus- wahl gut abbauender Lösungen und Verhindungen der Behandlung mit diätetischen Massnahmen, die den Eiweissabbau steigern (vegetarische Kost, Aderlass) verbessern vielleicht die bisherigen Resultate.)

Kohlmann, M., Über die Disposition der Ovarien zu metastatischer Erkrankung bei Karzinom bzw. Sarkom eines anderen Organes. Diss. München. Dez. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. Heft 2. (Unter 20 Fällen von karzinomatöser Erkrankung innerer Organe haben sich die Ovarien siebenmal metastatisch erkrankt gefunden und zwar waren fünf dieser Frauen unter 50 Jahren. Siehe übrigens Auszug im Kapitel ,,Ovarien“.)

.Krönig, B., Grenzverschiebungen zwischen operativer und nichtoperativer Therapie

in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 4. S. 289. (Es kommt auch die Krebsbehandlung zur Sprache. Die Dauererfolge der operativen Therapie sind traurige. Von 1904—1910 wurden von Krönig 209 abdomi- nale Totalexstirpationen ausgeführt. Bis auf zwei sind alle diese Patientinnen dauernd unter Kontrolle geblieben. Nach 3 Jahren lebten noch 1,26°/,, nach 5 Jahren noch 5,85°/,, nach 7 Jahren 3,4°/, und nach 10 Jahren keine einzige mehr. Alle bis auf eine starben an Rezidiv, nicht unter Einfluss ihres hohen Lebensaiters. Eine andere Sta- tistik zeigt, dass nichtoperierte Frauen mit Gebärmutterkrebs im Mittel noch länger am Leben bleiben (90 Wochen) wie operierte (75 Wochen). Die Erfolge der Strahlen- behandlung können gewiss nicht schlechter sein, wie die der operativen Therapie.)

. Kronberger, H., Theoretisches zur Verursachung der Krebskrankheit. Davos 1916.

Laemmert, H. Widmann, Die Serodiagnostik maligner Geschwülste mittels der Abderhaldenschen Dialysiermethode. Diss. Heidelberg. Jan.

Lakeman, C. E., Some public health aspects of cancer problem. Southern Med. Journ. Bd. 9. Heft 10. S. 883.

Latzko, W., Ureterimplantation nach abdominaler Totalexstirpation. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v. 7. Nov. Bericht: Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6. S. 529. (Weil der Ureter mitten durch die parametranen Krebsmassen zog, wurde er reseziert. Es ist die 38. derartige Operation Latzkos, der häufiger reseziert als andere Autoren. Für die Vermeidung von Rezidiven soll es vorteilhafter sein, obwohl Übergreifen des Krebses auf den Ureter sehr spät erfolgt. Technik. Aussprache: Adler, Wertheim.)

Lockyer, C., Precancerous changes secen in the displaced epithelium of nodular sal- pingitis. Proceed. of the Royal. Soc. of Med. Bd. 9. Heft 8. S. 68.

Manton, W. P., Cancer of the uterus. Michigan State Med. Soc. Journ. Heft 2. S.60. (Allgemeines über Vorkommen, Prophylaxis und operative Behandlung. Nichts Neues. Beschreibung eines eigenen Falles.) |

Marsh, M. C. und G. Wülker, Über das Vorkommen von Nematoden und Milben in normalen und Spontantumormäusen. Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 15. Heft 3.

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

(Aus systematischen Untersuchungen von Mäusen auf im Gewebe vorkommende Nematoden und Milben ergibt sich, dass solche Parasiten bei Mäusen mit Spontan- tumoren (Karzinome, ein Sarkom) etwas häufiger vorkommen als bei gesunden Tieren. Der Zusammenhang zwischen Tumor und Parasit ist jedoch kein konstanter, die Para- siten kommen vielleicht als Überträger des hypothetischen Krebsvirus in Frage.) Massey, G. B., Treatment of inoperable carcinoma by bipolar ionization. Med. Rec. Bd. 90. Heft 40. S. 585.

Mathes, P., Zur Technik der abdominalen Radikaloperation bei Kollumkarzinom. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 27. S. 529. (Zur Vermeidung der Ureterernekrose, wobei doch die Wundsekrete am tiefsten Punkte der Wundhöhle abgeleitet werden, führt Mathes nach vollendetem abdominalen Teil der Operation ein Drainrohr seitlich durch das Diaphragma pelvis und hinter dem Vaginalrohr.)

McCauliff, G. T., Early diagnosis of cancer of the uterus. Jowa State Med. Soc. Journ. Bd. 6. Nr. €. S. 273.

Molas, L. G. G., Degeneraciones cellulares coloide y por hemorragia de los eniteliomas uterinos. Rev. espan. de obst. y gin. Heft 1. S. 19.

Moullin, C. Mansell and M. D. Oxon, The biology of tumours. H. K. Lewis and Co. Londres. 1 Vol. in —8°; 57 S.; Preis 2 sh. 6 p.

Muret, M., Les surprises du curettage explorateur et le diagnostic du cancer de l'utérus. Ann. de gyn. et d’obst. Jg. 42. Heft 11 und 12. S. 321. (An der Hand der ausfükrlichen Krankengeschichten von sieben selbstbeobachteten und operierten Fällen bespricht Verf. eingehend folgende Möglichkeiten: 1. durch die Curettage wird die Diagnose Karzinom gestellt, aber im exstirpierten Uterus findet sich nichts derart; 2. die Curettage gibt ein positives Resultat, im exstirpierten Uterus findet sich nur nach längerem Suchen irgend eine kleine karzinomatöse Stelle; 3. die positiv ausgefallene Auskratzung wird nicht von der Entfernung des Uterus gefolgt und trotzdem bleibt die Patientin gesund; und 4. die Curettage fällt negativ aus und im Uterus findet sich ein Karzinom, das der Curette entschlüpfte. Verf. kommt zum Schluss, dass trotz negativen oder zweifelhaften Ausfalles der Probecurettage bei klinischem Karzinom die Totalexstir- pation vorzunehmen sei. Und jedes durch Auskratzung herausbeförderte Material sei aufs genaueste von einem Spezialisten histologisch zu untersuchen.) Nesselrode, C. C., Heat in the treatment of carcinoma of the cervix. Southwest Journ. of Med. and Surg. Heft 2. S. 33.

Nijhoff, G. C., Kankroid der hinteren Lippe der Portio bei einer Frau, die ein seit 37 Jahren nicht mehr entferntes Pessarium trug. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 25. Okt. 1915. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. S. 192. (Holländisch.) (Das Karzinom hatte auf die hintere Scheidenwand übergegriffen. Radikaloperation war bei der hochbejahrten Frau nicht mehr möglich.)

Oswald, A., Zur Chemie des Karzinoms. Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 97. Heft 4. (Verf. untersuchte Nukleoproteid eines Karzinoms Metastasen eines Magenkarzinoms in der Leber. In dem Nuklein befand sich 0,68°/, Eisen.)

Pankow, O., Intravenöse Seleninjektionen beim menschlichen Karzinom. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 5. S. 392. (Zwei inoperable und durchaus aussichts- lose Fälle wurden injiziert. Völlig negativer Erfolg. Die Bemühungen der Chemien in der Krebsheilungsfrage haben „leider noch nicht die erhofften Resultate ge- bracht‘“.)

Percy, J. F., Heat as a method of treatment in inoperable uterine carcinoma. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 25. S. 2033; Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 326. (Hauptsache ist: nicht verkohlen, denn an solchen Stellen dringt die Hitze nicht weiter in die Tiefe durch. In letzterer Zeitschrift das ausführlichste Referat, mit kurzer Beschreibung der Technik.)

The valuc of heat in the treatment of massive and utterly inoperable uterine car- cinoma. Pennsylv. Med. Journ. Bd. 19. S. 236.

Peterson, R., The extended operation for carcinoma of the uterus. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 324. (Nach der Statistik Wertheims sind folgende Zahlen aus der Praxis des Vortr. festgestellt. In den letzten 4 Jahren wurden 124 Krebsfälle beobachtet, von denen 36 inoperabel waren. In 58 Fällen wurde Kauterisation nach Percy angewendet.

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ohne einen anderen wie palliativen Erfolg. Von 5l Pat. mit Cervix- und Korpuskrebs, deren Operation mehr wie 5 Jahre zurückliegt, sind 27 = 56,2°/, von denen, die operiert wurden und 69,2°/, von denen, die die Operation überstanden, jetzt noch am Leben und gesund. Letztere Zahl beträgt für die 40 Cervixkarzinome allein 62°/,. Die längste Heilungsdauer beträgt jetzt 13 Jahre. Das am spätesten auftretende Rezidiv war nach 3 Jahren. Trotz der hohen Primärmortalität ermutigen doch die Endresultate zur Fortsetzung der eingeschlagenen Behandlungsmethode.)

Peterson, R., The extended operation for carcinoma of the uterus. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 23. Nr. 3. S. 237.

Radio, M. V., La marsupializacion como medio de tratamiento de algum os tumores quisticos. Rev. espan. de obst. y gin. Heft 6. S. 241.

. Recasens, G., Nuevas investigaciones sobre el tratamiento del cancer. Rev. cspanola

de obst. y gin. Heft 3. S. 126.

. Rettschlag, K., Über Wegnahme des karzinomatösen Netzes bei inoperablen Kar-

zinomen der Bauchhöhle. Diss. Berlin. Mai.

Ribbert, H., Heilungsvorgänge im Karzinom nebst einer Anregung zu seiner Be- handlung. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 10. S. 278. (Bei Plattenepithelkrebsen kommen Heilungsvorgänge zustande, wenn einzelne oder Haufen von Zellen zugrunde gehen, verhornen und von Ricsenzellen eingeschlossen werden. Bisweilen erfolgt ein derartiger Untergang von Krebsgewebe in grösserem Umfang, wie Verf. an einem halbwalnusszrcssen metastatischen Knoten (Lippenkrebs) es beschreibt. Es zeigte sich eine Aufquellung und Homogenisierung mit Kernverlust bei den für die Ausbrei- tung wichtigsten Zellen am Rande des Krebseg und zwar durch Eindringen eines mit Rundzellen dicht infiltrierten Granulationsgewebes, welches eine breite Zone aus dem Krebsherd bildet. Nimmt man als Ursache des Unterganges des Krebsgewebes einen toxischen Einfluss der in dem Granulationsgewebe enthaltenen Lymphozyten an, so wäre der Versuch berechtigt, durch reichliche Injektion von zerriebenem Lymph- drüsengewebe oder eines Extraktes daraus therapeutisch die Zerstörung von Krebs- herden herbeizuführen.)

Rockey, A. E., On the cause of carcinoma. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Heft 2. S. 187.

Saltykow, S., Beiträge zur Kenntnis des Karzinosarkoms: Karzinosarkom des Uterus. Gyn. Helv. 1915. S. 71. (Kasuistisch. Die beiden Tumoren sollen im vorliegenden Falle unabhängig voneinander entstanden sein.)

Sampson, J. A., The radical operation for cervical cancer; report cf forty cases. New York State Med. Journ. Bd. 16. S. 62.

Sanders Azn., J., Bijdrage omtrent de kennis van de sterfte aan kanker en andere kwaadaardige gezwellen te Rotterdam over de jaren 1902—1914. (Beitrag zur Kenntnis der Sterblichkeit an Krebs und anderen bösartigen (reschwülsten in Rotterdam in den Jahren 1902—1914.) Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 8. S. 604. (Hollän- disch.) (Statistisch. Nicht speziell gynikologisch. Auf 100 Manner die an Karzinom sterben, gehen 1003,8 Frauen an Gebärmutterkrebs zugrunde. Von 1000 Sterbe- fallen an Karzinom fallen bei Frauen 216 auf Uteruskrebs. Zahlreiche Tabellen.)

Saul, E., Untersuchungen zur Atiologie und Biologie der Tumoren. Verein. ärztl. Ges. zu Berlin. Sitzg. v. 8. März. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 13. S. 466. (Nicht gynäkologisch. Untersuchungen über die Rolle der Coccidien in der Ätiologie der malignen Neubildungen.)

Untersuchungen zur Ätiologie der Tumoren. Berl. vereinigte iirztl. Ges. Sitzg. v. 6. Dez. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 51. S. 1803. Berl. klin. Wochen- schrift. Nr. 52. S. 1400. Deutsche med. Wochenschr. 1917. Nr. 1. S. 29. (Ergeb- nisse aus der Pflanzen- und Tierpathologie.) Aussprache: F. Blumenthal hat ausser dem Bacillus tumefaciens zwei neue tumorbildende Bazillen gefunden. Zwischen den Pflanzengeschwülsten und echten Krebsen der Menschen bestehen weitgehende Unterschiede, unter denen hervorzuheben ist, dass bei Menschen nur für die erste Krebszelle eine besondere Ätiologie hesteht, während alle anderen Krebszellen sich aus der ersten Zelle entwickeln. Benda ist derselben Meinung.)

Scholer, P. Th., Zur Kenntnis des Uteruskarzinoms beim Rind. Zeitschr. f. Krebs- forschung. 1915. Bd. 15. Heft 2. (Zwei Fälle von Karzinom des Corpus uteri teils zylindrozellulär, teils solid bei der Kuh; Metastasen im ersten Fall in beiden Ovarien,

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 14

Mil. 112.

113.

114.

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

im zweiten in einem Ovar, in den Nieren, der Leber und deren Lymphdrüsen. Verf. weist darauf hin, dass Uteruskarzinom beim Rind viel seltener ist als beim Menschen.) Späth, E., Geschwulstbildung im hinteren Parametrium, Karzinom vortäuschend. Geb. Ges. zu Hamburg. Sitzg. v. 19. Dez. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. 1917. Nr. 9. S. 224.

Stiles, H. P., Ist Krebs heilbar? Berl. homöopath. Zeitschr. April.

Stoeckel, W., Demonstration eines Karzinomrezidivs nach radikaler Entfernung des Uteruskarzinoms, das sich in der Hinterwand des Rektums oberhalb des Sphincter tertius entwickelt hatte. Med. Ges. zu Kiel. Sitzg. v. 26. Febr. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 17. S. 611; Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46. S. 918. (Der Tumor hatte

“Wes pararektale Gewebe und die Rektalwand in Form eines kleinapfelgrossen Tumors

durchwechsen und die Schleimhaut teilweise zerstört. Es handelte sich histologisch ebenso wie "Lei dem primären Tumor des Uterus um ein alveoläres Karzinom. Die Resektion des Rektums gelang unter gleichzeitiger völliger Ausräumung des kleinen Beckens fast ohne jeden Zlutverlust und es liess sich nach Ausschaltung des resezierten Stückes das proximale Ende ces Dickdarms durch den am Sphinkter stehen gebliebenen Rektum stumpf bis vor den Anus ziehen und dort einnäher. Glatte Rekonvaleszenz mit ungestörter Sphinkterfunktion. Die itezidivoperation nach abdominaler Radikal- operation des Uteruskarzinoms sollen durchaus keine schlechten Chancen geben.)

Demonstration zweier Fälle von Uteruskarzinom, das auf ds Rektum übergegriffen hatte. Med. Ges. zu Kiel. Sitzg. v. 26. Fehr. Bericht: Münch. va Wochenschr. Nr. 17. S. 611; Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46. S. 918. (In beiden Fällen war es notwendig, das gesamte Rektum mit Einschluss des Sphinkters und im Zusammenhang mit ucn Genitalien zu entfernen. Beide Operationen wurden auf abdominal-vaginalem Wege ausgeführt. Technik. Von beiden Patientinnen, die Verf. vorführt, ist die eine 1 Jahr, die andere 2 Jahre bisher rezidivfrei geblieben. Sie sind beide bei bestem Wohlbefin- den, durchaus arbeitsfähig und haben durch ihren Anus praeternaturalis durchaus nicht zu leiden, da sie es gelernt haben, den Stuhlgang so zu regeln, dass er nur einmal am Tage in fester Form erfolgt.)

Stone, W. S., Precancerous changes in the uterus. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 322. (Erosionen, Leukoplakia, glanduläre Hyperplasien sind weder karzinomatöse, noch nichtkarzino- matöse Veränderungen, sondern sind Veränderungen in einem Stadium, Karzinom zu werden.)

Precancerous changes in the uterus. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 23. Nr. 3. S. 248. Strong, L. W., An epitome in carcinoma of the uterus. Transact. of the Amer. gyn. Soc. 1915. Bd. 40. S. 187.

Taylor, H. C., The radical abdominal operation for carcinoma of the uterus. New York Acad. of Med., Sect. on Obst. and Gyn. Sitzg. v. 25. Jan. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 1. S. 144. (Verf. zieht die abdomi- nale radikale Operation allen anderen Verfahren vor.)

The radical operation for carcinoma of the uterus. Surg., Gyn. and Obst. Bd 22. Nr. 1. S. 70.

The radical abdominal operation for carcinoma of the uterus. Med. Rec. Nr. 2371. S. 714.

Frühresultate eines Falles von Cervixkarzinom, behandelt nach dem Glüheisen- verfahren von J. Byrne. Sect. of Obst. and Gyn. of the New York Acad. of Med. Sitzg. v. 25. Jan. 1915. Bericht: Med. Rec. 1915. April. S. 712.

Thaler, O., Die Krebskrankheit in S. Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 15. Heft 3. (Verf. weist am Beispiel des Städtchens S. auf den Zusammenhang von Boden, Haus und Karzinom hin.)

Theilhaber, A., Einige Indikationen der Aderlassbehandlung. Berl. klin. Wochen- schrift. Nr. 2. S. 39. (Empfehlung des Aderlasses behufs Verhinderung der Rück- fälle nach Krebsoperationen. Der Eingriff soll indirekt durch Anregung der Tätigkeit der blutbildenden Organe vorgenommen werden. Etwa zweimal im Jahre werden 400—500 ccm Blut entzogen. Verf. wendet. ferner immer noch die Diathermie und Einspritzung bestimmter Organextrakte in der Gegend, in der die durch Operation entfernte Geschwulst sass, an. Verf. verlangt die Prioritätsrechte dieses Behand- lungsverfahrens.)

Karzinome. l 211

123. Tsurumi, L'influence de l'alcool éthylique sur le développement des cancers des souris. Ann. de l’Inst. Pasteur. Bd. 30. Heft 7. S. 346. (Subkutane Einspritzungen beeinträchtigten das Wachstum inokulierter Tumoren.)

124. Tuchler, Die innere Behandlung des Krebses. Berl. homöopath. Zeitschr. Febr.

125. Veit, J., Ein Fall von Cervixkarzinom nebst Bemerkungen über Karzinombehand- lung. Ver. d. Ärzte in Halle a. S. Sitzg. v. 25. Okt. Bericht: Münch. med. Wochen- schrift. 1917. Nr. 9. S. 286. (Vortr. warnt vor Rückkehr zur pessimistischen Auffassung, dass man bei der Behandlung des Karzinoms weder durch Bestrahlung, weder durch Operation doch nichts erreicbe. Jede Kranke soll so früh als irgend möglich sich zu einem Sachverständigen begeben und der mag entscheiden, ob die Operation oder die Bestrahlung angezeigt ist. Der vorliegende Fall war wegen des Sitzes und des Tiefenumfanges des Karzinoms zur Bestrahlung ungeeignet.)

126. Wassink, W. F., Over wormgezwellen in de maag van de rat. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 13. S. 1108. (Holländisch.) (Nachuntersuchungen der Fibigerschen Befunde an mehr wie 1300 Ratten, teilweise aus Amsterdam, teil- weise aus Ost- und West-Indien stammend und Tausende Schaben. Die Fibiger- schen Befunden wurden vollauf bestätigt. Vortragender fand auch einen neuen Spiroptera neoplastica Stamm der, aus West-Indien stammend, mehr wie 30 Jahre in Holland einheimisch ist. Auch Mäuse können, nach Beobachtungen des Vor- tragenden die einzigen und natürlichen Übertrager der Sp. neopl. sein.)

127. Watkins, Th. J., Prophylaxis of uterine cancer. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Heft 4. S. 442.

128. Werner, P., Zur Wertung der kystoskopischen Befunde beim Carcinoma colli uteri. Zeitschr. f. gyn. Urol. Bd. 5. Heft 3.

129. Wood, F. C., Action of „autolysin‘‘ on mduse tumors. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 2. (Das Präparat hatte in den untersuchten Fällen nicht die ge- ringste Wirkung.)

Allgemeine Abhandlungen über das Uteruskarzinom. Vorkommen, Prophylaxe, Be- kämpfung desselben usw. sind in diesem Jahre verfasst worden von Bainbridge (6), Brown (26) Clark (30 u. 31), Graham (55), Strong (116) u. a. Statistische Arbeiten wurden u.a. von Barnes (14), Deel man (36), Hillenberg (62), Hoffmann (64) und Sanders (106) geliefert. Mit dem Studium von Tierkrebsen, hauptsächlich bei Mäusen, haben sich End - ler (40), Frankel und Fürer (45), Joannovics (68—70), Marsh und Wülker (83), Saul (107), Scholer (109), Tsurumi (123), Wassink (126) u. a. beschäftigt.

Mit der Ätiologie des Krebses und der Disposition zu dieser Erkrankung befassten sich zahlreiche Autoren; u. a. Bristol (24), Cunningham (34), Ground (57), Kronber- ger (77), Rockey (103), Saul (107 u. 108) und Watkins (127). Eckstein (39) häit die Karzinome für eine Allgemeinerkrankung, die erst durch die Lokalisation einer Geschwulst in irgendeinem Organ manifest wird, nachdem eine lange Inkubationszeit vorangegangen ist. Dagegen sollnach Gaylord (52) Karzinom cine Gruppe von Krankheiten sein. Hühner- sarkome, durch filtrierbarem Virus erregt, haben gelehrt, dass es Neoplasmen gibt, die durch spezifische Agentien hervorgerufen werden. Krebse verschiedener Organe müssten infolge- dessen als individuelle Erkrankungen aufzufassen sein. Marsh und Wülker (83), Saul (108) und Wassink (126) haben aiesbezügliche Untersuchungen angestellt über die Rolle der Coeeidien in der Ätiologie der malignen Neubildungen. Etwas Positives hat jedoch keiner von ihnen gefunden. Nach v. Hansemann (58) kann der Versuch. den Krebs als eine In- fektionskrankheit aufzufassen, als missglückt gelten. Das Kar.inom lässt sich nicht ein- heitlich erklären, da es zahlreiche verschiedene ätiologische Momente gibt, welche zum Krebs führen. Es kommen besonders zwei Momente in Betracht; erstens ganz bestimmte Formen äusserer Reize und dann eine dem Körper anhaftende Disposition. Die Einwirkung des Reizes muss eine sehr lange sein. Interessant sind zu letzterem Punkt die Erfahrung Nij- hotfs (91) und die Erörterungen Stones (114). Die Frage, ob der Krieg die Entstehung cder das Wachstum von Geschwülsten beeinflusst, wird von v. Hansemann (58) verneint. Jaworski (67) konnte ein schnelleres Wachstum von Krebsen der weiblichen Sexualorgane infolge mangelhafter Ernährung feststellen. Der Einfluss von Boden und Haus wurde von Hillenberg (62) und Thaler (121) studiert. Ersterer berücksichtigt zugleich auch die Erbliehkeit. Die berücksichtigten Zahlen sind jedoch nicht derart, dass sich aus ihnen bin- dende Schlüsse ziehen lassen. Betreffs der Disposition für Geschwülste sind mehrere in-

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212 . Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

teressante Arbeiten publiziert worden, u. a. von Gaarenstroom (51), Joannovics (68 bis 70), Kaminer und Morgenstern (74). Letztere Autoren stellten die Beziehungen fest zwischen Karzinom und Thymus und machten bemerkenswerte Beobachtungen. Auch Joannovics (68) fand, dass die Disposition indirekt abhängig ist. von den Drüsen mit innerer Sekretion. Dabney (35) macht den Versuch, den gegenseitigen Antagonismus zwischen Krebs und Tuberkulose zu erklären.

Ein Uteruskarzinom in besonders frühem Lebensalter wurde von Adams (1) bei einem Kinde von 2'/, Jahren beobachtet.

Uber die Metastasierung von Uteruskrebsen wurden besondere Beobachtungen publi- ziert von Fischer (41), der sie in den Lungen, Fleischmann (43), der sie in den Lenden- wirbeln und Kohlmann (76), der sie wiederholt in den Ovarien fand. Multiple Karzinome sind von Boldt (19) in Uterus und Gallenblase, Graefe (54) in Tube, Ovarien und Corpus uteri und von Harbitz (59) beobachtet worden. Saltykow (104) sah Karzinom und Sarkom unabhängig voneinander in demselben Uterus entstehen; Benthin (16) beschreibt ein Car- cinoma sarcomatodes der Gebärmutter. Über das Zusammentreffen von Karzinom und Myom siehe das Kapitel „Myome“.

Oswald (92) liefert einen Beitrag zur Chemie des Karzinoms.

Die Histologie des Karzinoms wurde von Benthin (16), Molas (87), Ribbert (102). Stone (115) u. a. studiert. Brandt (23) schrieb eine Dissertation über Hämatometra und Pyometra im klimakterischen und präklimakterischen Alter.

Über Blutveränderungen bei Karzinom sind mehrere Arbeiten veröffentlicht worden. Ando (5) bestimmte die Erythrozytenresistenz und fand in dem Verhalten derselben nicht unwichtige Anhaltspunkte für Jie Differentialdiagnose zwischen Karzinom und Schwanger- schaft. Hüssy und Herzog (65) und Laemmert (78) beschäftigten sich mit der Sero- diagnostik nach Abderhalden. In seinen. Erwägungen über das Wesen des Krehses kommt Eckstein (39) zum Schluss, dass die Abderhaldensche Reaktion einmal gestatten wird, den Status carcinomatosus zu erkennen, ehe eine lokale Geschwulst eintritt und dass damit die Frage der Karzinombekämpfung einen gewaltigen Schritt vorwärts gekommen sein wird. d’Agata (2) liefert einen Beitrag zum Verständnis der Meiostagminreaktion bei malignen Tumoren.

Uber die Frühdiagnose des Gebärmutterkrebses veröffentlicht McCatliff (86) eine Arkeit. Muret (89) bespricht in einer lesenswerten Publikation ausführlich die Überraschun- gen, denen man bei der Proheauskratzung zwecks Erkennung des Uteruskrebses ausgesetzt ist. Er mahnt nachdringlichst, jedes durch Curettage herausbeförderte Material aufs ge- naueste von einem Spezialisten histologisch untersuchen zu lassen. Zu demselben Resultat kommt Gelpi (53). Frank (44) berichtet über eine fast vollständige Entfernung des ma- lignen Gewebes dureh die Curette. Joseison (71) gibt ein Verfahren zum Nachweis von Geschwulstzellen in Exsudaten, Harn und Lymphdriisen. Hzineberg (60) teilt Erfahrungen mit dem Ureteroskop mit. Für die Diagnostik nicht unwichtig dürfte der von Balduin (8) beobachtete Fall sein von inoperablem Cervixkarzinom mit Amenorrhoe Späth (110) sah eine Geschwulstbildung im hinteren Parametrium, Karzinom vortäuschend. Werner (128) liefert einen Beitrag zur Wertung der kystoskopischen Befunde beim Carcinoma colli uteri. Auch Heimann (Kap. ,,Strahlenbehandlung der Karzinome‘, Nr. 21) hat Erfahrung an 40 Fällen mit der Kontrolle der Bestrahlungserfolge durch Kystoskopie.

Versuche zur experimentellen Therapie des Krebses wurden u. a. von Fränkel und Fürer (45—50) und Ribbert (102) angestellt.

Die Indikationen zur Behandlung kommen in zahlreichen Arbeiten zur Sprache. Wo es sich darum handelt, entweder Strahlentherapie oder chirurgische Behandlung cinzuleiten, sind diese im Kap. ,,Strahlenbehandlung der Karzinome‘* erwähnt. Hier sei auf die Ver- öffentlichungen von Hewitt (61), Jacobson (66), Veit (125) und Adler (Kap. „Strahlen- behandlung der Karzinome“‘, Nr. 1) hingewiesen. Balfour (9 u. 10) bespricht die relativen Vorzüge der verschiedenen Operationsmethoden.

Technik und Resultate der abdominalen Radikaioperation kommen zur Besprechung in den Publikationen von Berkeley und Bonney (17; 100 Fälle), Jacobson (66; 20 Fälle). Peterson (97; 124 Fälle), Sa m psor (105; 40 Fälle) und Taylor (117—120). Stoeckel (1 13) operierte zwei Fälle, in denen die Wucherung auf das Rektum übergegriffen hatte. Mathes (85) macht einen Vorschlag zur Vermeidung der Ureternekrose. Latzko (80) reseziert und implantiert den Ureter in der Blase, während Fleischhauer (42) die Ureterknotung als Methode der Ureterversorgung bei nichtausführbarer Ureterimplantation empfiehlt.

Strahlenbehandlung der Karzinome. 213

Alvarez (4) bespricht die Bedeutung der vaginalen Hysterektomie.

Allmann (3) empfiehlt eine Kombination von Operation mit Bestrahlung, jedoch nicht die Uterusexstirpation, sondern die Ligatur und Durehtrennung der Arteriae iliacae internae vom Abdomen aus.

In Amerika ist in letzter Zeit die Hitzebehandlung sehr in Aufschwung gekommen. Die Meinungen über den Nutzen derselben sind vorläufig arg geteilt. Es gibt Verfahren nach Boldt (19), Percy (96) und Byrne. Näheres darüber findet sich in der Publikationen von Baker (7), Bancroft (12 u. 13), Boldt (19—22), Corscaden (33), Nesselrode (10), Percy (94—96), Peterson (OI, Taylor (120) u. a. Massey (84) behandelt inoperable Karzinome mit bipolarer Ionisation. Theilhaber (122) verlangt die Prioritätsrechte für ein kombiniertes Nachbehandlungsverfahren, bestehend aus Aderlässen, Diathermie und Ein- spritzung bestimmter Organextrakte in der Gegend, in der die durch die Operatio ı entfernte Geschwulst sass. Die Dissertation von Rettschlag (101) handelt über die Wegnahme des karzinomatösen Netzes bei inoperablem Karzinom der Bauchhöhle.

Peterson (97) sah unter 51 operierten Fällen das am spätesten zurückkehrende Rezidiv nach 6 Jahren. de Josselinde Jong (72) fand in seiner Praxis als Patholog- Anatom fünfmal Abschnürung der Ureteren durch ringförmige Karzinomrezidivwucherung. Stok- ke] (112) beschreibt ein Karzinomrezidiv, das sich in der Hinterwand des Rektums oberhalb des Sphincter tertius entwickelt hatte. Baltar und Martiner (11) beobachteten ein ganglio- nares retrogrades Rezidiv.

Uber die diätetische und medikamentise Behandlung des Krebses hat Bulkley (27) geschrieben. Frankel und Fürer (45—50) steilte diesbezügliche Tierversuche an. Die Autolysatthcrapie wird von Dumont (38), Frankel und Fürer (45), Kaminer (73), Klin- ger (75) und Wood (129) einer näheren Betrachtung unterzogen. Pankow (93) wendete intravenöse Seleninjektionen beim Menschen an. Hirschfeld und Meidner (63) besprechen die Wirkung von an unlöslichen Substanzen absorhierten Thorium-X auf Tumoren.

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Strahlenbehandlung der Karzinome. (S. a. „Strahlenbehandlung der Myome“ und für die Technik das Kap. „Elektrizität usw.‘‘)

1. Adler, L., Morphologische Kennzeichen für die Radiumempfindlichkeit der Kar-

zinome des weiblichen Genitales. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33. S. 673. (Karzinome nieder-

ster und niederer Reife sind prinzipiell von der Strahlenbehandlung auszuschliessen.

Solche mit Iymphatischer Propagation reagieren wesentlich schlechter auf die Radium-

behandlung als plexiform wachsende. Wenig geeignet für die Radiumbehandlung

erscheinen die reich vaskularisierten und bindegewebsarmen Tumoren. Die Arbeit

stützt sich auf die Untersuchungen an einem Materiale von etwa 190 Fällen.)

Allmann, J., Zur Behandlung des Gebärmutterkrebses. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 7.

S. 129. (Auszug im Kapitel „Karzinome‘, Nr. 3. Unterbindung und Durchtrennung

der Art. iliacae internae mit nachträglicher Bestrahlung.)

3. Ando, N., Klinische Bestimmungen der Erythrozytenresistenz, besonders beim Car cinoma uteri. Diss. München. März 1915. Druck der kgl. Hofbuchdruckerei Kastner u. Callwey. (Auszug siehe im Kapitel „Karzinome“, Nr. 5. Verf. hat auch bestrahlte Fälle untersucht.)

4. Arnold, Über Blutveränderungen bei der Tiefenbestrahlung maligner Tumoren. Münch. med. Wochenschr. Nr. 5. S. 149. (Wird im Kapitel „Elektrizität usw.‘ referiert.)

5. Aubert, L., Cancer utérin et radium. Rev. med. de la Suisse Rom. Bd. 36. Heft 7. S. 401. (Palliativ in inoperablen Fällen und prophylaktisch nach Operationen gute Erfolge.)

6. Boggs, R. H., The local application of radium, supplemented by Roentgentherapy. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Heft 3. S. 358.

7. Bumm, E., Erfahrungen über die Strahlenbehandlung der Genitalkarzinome. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. Sitzg. v. 24. März. Bericht: Berl. klin. Wochenschr. Nr. 26. S. 739. Als Original erschienen im Arch. f. Gyn. Bd. 106. Heft 1. S. 84. (Seit Sommer 1313 wurde das Operieren des Karzinoms ganz aufgegeben. Seit zwei Jahren ist man zum Radium zurückgekehrt, da die Röntgenstrahlen nicht verwendet werden konuten infolge des Mangels an Mechanikern. Mit Radium und Mesothorium, zwischen denen

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

Vortr. keinen Unterschied macht, sind nahezu 400 Fälle behandelt worden, darunter 282 Karzinome des Kollum, 5 des Korpus und 74 Rezidive. Davon sind 138 als geheilt anzusehen. Von den operablen Fällen von Ca. colli sind durchschnittlich 50°/, geheilt. Weiche Krebse lassen sich leichter beeinflussen wie harte. Besonders günstig sind auch die Sarkome. Verbrennungen werden entweder durch zu hohe oder zu lang- dauernde Bestrahlung bewirkt. Auf dieses Thema geht Verf. näher ein. Die Tiefen- wirkung ist massgebend für die Dauerheilung. Dosierung: mittlere Dosen von 100 mg, 24 Stunden lang, nach 3 Wochen eine Wiederholung usf. Zahlreiche Tabellen und Krankengeschichten.) |

Case, J. T., The Roentgen treatment of uterine carcinoma. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Heft 4. S. 429.

Cole, L. G., Technic and experimental application of hard rays for deep Roentgen therapy. Transact. of the Amer. Gyn. Soc. 1915. Bd. 10. S. 215. (Wird im Kapitel „Elektrizität usw.‘ referiert.)

Döderlein, A., Der gegenwärtige Stand der Strahlenbehandlung in der Gynäkologie. Ärztl. Verein in Müncnen. Sitzg. v. 7. Juni. Bericht: Berl. klin. Wochenschr. Nr. 30. S. 847. Münch. med. Wochenschr. Nr. 50. S. 1767. (Allgemeine Übersicht und spe- zieller Bericht über die Erfolge der Uteruskarzinombestrahlungen. Von 518 Cervix- und Portiokarzinomen, die der Klinik zugegangen sind, wurden 205 bestrahlt. Davon leben nach frühestens 2 Jahren noch 41 = 20°/,. Von der abdominalen Totalexstir- pation kann man sagen, dass sie etwa 20°/,, von der vaginalen Totalexstirpation, dass sie 9—10°/, der Fälle heilt. Selbst wenn die Resultate die gleichen wären, so sind die Bestrahlungen doch weniger eingreifend und deswegen vorzuziehen. Vortr. behandelt jetzt mit 500 g Radium und Mesothorium.)

Engelhorn, E., Strahlenbehandlung von Myomen und Karzinomen. Naturwissen- schaftl.-med. Ges. in Jena. Sekt. f. Heilk. Sitzg. v. 14. Dez. Bericht: Deutsche Wochenschr. 1917. Nr. 7. S. 22.. (Bei Myomen wird abdominal und vaginal bestrahlt. Resultate durchweg sehr befriedigend. Beginnende Karzinome werden operiert: 21 Fälle ohne Todesfall. Bei vorgeschrittenen Fällen wird nach vorhergegangener

Exkocbleation und Kauterisation mit Mesothorium bestrahlt: 100—150 mg, 24 Stunden

lang in Pausen von 2—4 Wochen. Die Resultate sind sehr verschieden. Fälle von auffallender Besserung stehen solchen mit rasch einsetzender Verschlechterung gegen- über.)

Findley, P., Radium treatment of cancer of the cervix. Amer. ‚Journ. of Surg. Heft 4. S. 337.

Flatau, S., Operationslose Behandlung des Uteruskrebses. Arztl. Ver. in Nürnberg. Sitzg. v. 3. Febr. Bericht: Berl. klin. Wochenschr. Nr. 11. S. 295. Münch. med. Wochenschr. Nr. 35. S. 1268. (Von Dezember 1913 bis November 1915 wurden im ganzen 49 Fälle der äusseren weiblichen Genitalien bestrahlt, und zwar wurden sämt- liche Karzinome der Strahlentherapie unterworfen, mit Ausnahme der Karzinome des Corpus uteri, die operiert wurden, da bei diesen durch die Operation sehr gute Resultate zu erzielen sind. Von den 49 Fällen waren vollständig inoperabel 15, von diesen sind 8 gestorben, 5 geheilt und 2 gebessert. Ferner 8 Fälle, die vielleicht operabel waren, davon sind 3 gestorben, 3 geheilt und 2 gebessert. Schliesslich 22 beginnende, gut operable Tumoren, von denen 6 gestorben und 16 geheilt. ,Geheilt‘‘ heisst, dass kein pathologischer Befund mehr nachzuweisen war. Bei 4 Rezidiven, die ebenfalls bestrahlt wurden, waren die Resultate schlecht, sie zeigten keine Tendenz zur Besse- rung, alle 4 sind gestorben. Die Technik hat sich im Laufe der Zeit so herausgebildet, dass zuerst arei Radiumsitzungen gegeben werden, wobei das Radium möglichst an den Krankheitsherd herangebracht werden muss, ev. nach Amputation der Cervix. Danach folgt eine intensive Réntgenhestrahlung mit harten Röhren. Aussprache: Rosenfeld, der bei gleicher Technik nur ganz schlechte Resultate aufzuweisen hat.) Vorläufige Ergebnisse der Strahlenbehandlung des Gebärmutterkrebses. Strahlen- therapie. Bd. 7. Heft 1. S. 289.

Frank, M., Entwicklung und Indikationen der gynäkologischen Tiefentherapie. Altonaer ärztl. Verein. Sitzg. v. 29. März. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 20. S. 719. (Myome: Operative Réntgenkastration. Vorbedingung ist exakte Diagnose, beson- ders Ovarialtumoren gegenüber. In zweifelhaften Fällen lieber operieren. Röntgen- behandlung kontraindiziert bei submukösen, in Anschoppung begriffenen Myomen, bei Degeneration (Sarkom, Karzinom, Nekrose), ferner bei grossen, durch ihre Lage

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Strahlenbehandlung der Karzinome. 215

zu Kompressionserscheinungen führenden Myomen. PBisweilen geben soziale Momente Kontraindikationen. Karzinome: Grosse Strahlenmengen und besonders harte Strahlen. Wirksame Unterstützung der Röntgentherapie durch die Strahlung der radioaktiven Substanzen. Vortr. hat als Filter meist 1,5 mm dicke Messingröhrchen benutzt und die Sekundärstrahlen durch metallfreien Gummiüberzug ausgeschaltet. Hie und da wurden, um einen Teil der Bestrahlung auszunutzen, 1 mm Silberfilter verwandt. Die mikroskopisch sichtbare Wirkung der radioaktiven Strahlen unter- scheidet sich nur graduell von deı der Röntgenstrahlenwirkung auf Kern und Proto- plasma der Zellen und Gefässe. Technik. Pausen von 4—6 Wochen zwischen je zwei Bestrahlungsserien, in der Arsenmedikation. Die Strahlenbehandlung kann durch Cholininjektionen oder Selenirjektionen (intravenös) unterstützt werden. Eigene Erfahrunger an 14 Uteruskarzinomen. Davon waren zwei operabel; Operation nicht ausgeführt wegen Struma und Myokarditis resp. hohen Alters. Beide Fälle vor- läufig kliniscn geheilt; der eine seit: Juli 1914, der andere seit März 1915 in Behandlung. Alle anderen 12 Fälle waren auch bei weitgehendster Indikationsstellung inoperabel. Davon 2 vorläufig klinisch geheilt, der eine von Januar bis August 1914 behandelt, der zweite Juli 1915. Ein 5. Fall, klinisch geheilt, erlag einer progredienten Lungen- tuberkulose. Ein 6. Fall, zunächst inoperabel, wird durch Mesothoriumbestrahlung operabel. Am Präparat erweiterte abdominale Totalexstirpation histologisch kein Karzinom mehr gefunden. Pat. bisher fast 2 Jahre rezidivfrei. Es hildete sich 6 Wochen nach der Entlassung eine kleine Rektum-Scheidenfistel (Mesothorium und operative Wirkung). Von den übrigen 8 Fällen sind 2 noch in Behandlung und ent- schieden in Besserung. Die übrigen 6 sind ad exitum gekommen. Mit Ausnahme cines Falles, der ungünstig reagierte, trat stets eine anfängliche in die Augen springende Besserung ein. Rezidivbestrahlungen ergaben bei Uteruskarzinom keine günstigen Resultate.)

Fränkel, S. und E. Fürer, Kritische Studien zur experimentellen Therapie maligner Neoplasmen. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 26. S. 821. (7. Mitteilung: Uer die an- gebliche Immunität röntgenbestrahlter Tiere. Auszug siehe im Kapitel „Karzinome“, Nr. 50.)

Friedrich, W. und B. Krönig, Die Strahlenbehandlung des Brustkrebses in einer einmaligen Sitzung. Festlegung der Karzinomdosis. Münch. med. Wochenschr. Nr. 41. S. 1445. (Siehe Auszug im Kapitel „Elektrizität usw.‘‘)

Ginachero, G., Impresiones clinicas acerca del tratamiento del cancer uterino por el radio. Rev. espan. de Obst. y Gin. Heft 5. S. 193.

Hamm, A.. Radiotherapeutische Erfolge und Misserfolge beim Uteruskarzinom. Unterelsässischer Ärzteverein in Strassburg. Sitzg. v. 8. Juli. Bericht: Deutsche med. Wochenschr. Nr. 52. S. 1619.

Heimann, F., Kystoskopie und Bestrahlungscrfolge beim inoperablen Uteruskar- zinom. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. Sitzg. v. 11. Fehr. Bericht: Med. Klin. Nr. 11. S. 300. 12. März. Als Original erschienen i. d. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 12. S. 306. (Vortr. ist auf Grund seiner Studien zu der Ansicht gelangt, dass eine dauernd fort- gesetzte, kystoskopische Untersuchung der inoperablen Uteruskarzinome sicher eine Kontrolle über den Einfluss der Bestrahlung darstellt. Erfahrung an 40 Fällen.) Erfahrungen mit der Strahlentiefentherapie in der Gynäkologie, besonders beim Karzinom. Strahlentherapie. Bd. 7. Heft 2. S. 581.

Rückblicke und Ausblicke der Strahlentiefentherapie bei gutartigen und bösartigen Erkrankungen der weiblichen Sexualorgane. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. Sitzg. v. 2. Juni. Als Original erschienen i. a. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37. S. 1025. (Aus- zug im Kapitel „Strahlenbehandlung der Myome“, Nr. 21. Beim Karzinom vaginale Anwendung der Röntgenstrahlen in Kombination mit Mesothoriumbestrahlung. in- dividuelle Dosierung. Radikale Heilung nur durch Operation.)

Die Bewertung des Blutbildes nach Bestrahlung beim Uteruskarzinom. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 49. S. 1527. (Untersuchungen ergaben nichts Konstantes, glaubt ihnen aber nicht allzuviel Wert beilegen zu müssen. Besonders bei Uterus- karzinom kommen soviele das Blut beeinflussende Faktoren, Anämien, Entziindungen, Resorption zerfallender Massen, Jauchung usw. in Betracht, dass den Strahlen eine dauernde Rolle für die Blutbildveränderungen nicht zugesprochen werden kann. Im „Röntgenkater‘“ sieht Heimann eine Intoxikation durch Resorption von Karzinom- zerfallsmassen. Für die Blutveränderungen bei Bestrahlung des normalen Organismus

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

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und des nicht Karzinomkranken sieht Heimann die Untersuchungen Heineckes, Kramers u. a. als abschliessend an.)

.Heyman, J., Über die Erfolge von der Bebandlung mit Radium bei Gebiirmutter-

krebs in dem Radiuminstitut zu Stockholm während des Jahres 1914. Allm. Sv. Läkart. Heft 5. (Unter 14 bsstrahlten Rezidivfällen nach Operation blieben 5 von der Behand- lung unbeeinflusst; 2 wurden anfangs besser, dann wieder schlimmer; 3 immer noch gebessert; 4 sind klinisch geheilt (Beobachtungszeit 2—11 Monate). Der Erfolg der Behandlung von 9 nichtoperierten Fällen war unerheblich in 2 Fällen, vorübergehend in 10 Fallen, fortschreitend in 11 Fällen, klinische Heilung in 6 Fällen. Beide Gruppen zcigen den günstigen Einfluss grosser Dosen in kurzem Zeitraum verabreicht. Technik.) |

Hirsch, E., Über radiotherapeutische Fragen und Forderungen in der Gynäkologie. Geb. Ges. zu Hamburg. Sitzg. v. 10. Okt., 7. u. 21. Nov. Als Original erschienen i. d. Deutsch. med. Wochenschr. 1917. Nr. 17. S. 522. (Neben den früher betonten Grundsätzen spricht Verf. besonders auch der Röntgenbehandlung vor der Operation das Wort. Für den Erfolg der Röntgenbestrahlung ist weniger die individuelle Histo- logie und Sensibilität des Tumors von Bedeutung, sondern mindestens gleichbedeutend die biologische Verfassung des Gesamtorganismus. Die technischen Verbesserungen sind nicht so sehr auf die Erfindung stets neuer Filter zu richten, sondern auf die Ge- winnung möglichst harter, homogener Strahlen. Aussprache (Bericht i. Zentralbl. f. Gyn. 1917, Nr. 3. S. 84 u. Nr. 5. S. 159.)

Hirsch, H., Die Röntgenbestrahlung nach chirurgischen Eingriffen und ihre Technik. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 26. S. 784. (Nicht speziell gynäkologisch.)

. Hüssy, P., Theorie und Praxis der Strahlentherapie in der Gynäkologie. Gyn. Rund-

schau. Bd. 10. Heft 3/4. (Überblick Technik Radium in kleinen Dosen von 50—100 mg. Operative Behandlung der operablen Karzinome mit prophylaktischer Nachbestrahlung. Siehe auch Auszug im Kapitel ,,Strahlenbehandlung der Myome“ Nr. 23.)

und Herzog, Die Abwehrfermente nach Karzinombestrahlung. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 45. S. 886. (Verff. kommen auf Grund ihrer Erfahrungen an 22 Fällen zu folgendem Ergebnis: 1. Die Abderhaldenreaktion hat bei bestrahlten Karzinomfiillen fast immer mit dem klinischen Verlaufe übereingestimmt. 2. Eine Kontrolle des Bestrah- lungserfolges ist dadurch in gewissem Sinne möglich, ebenso eine vorsichtige Prognosen- stellung. Doch sind Fehlresultate denkbar und werden ab und zu vorkommen. 3. Fast alle klinisch geheilten Fälle haben einen negativen Reaktionsausschlag gegeben, die anderen einen positiven. 4. Bci bestrahlten Patientinnen findet vielleicht eine Ver- zögerung in der Bildung der Abwehrfermente statt. Sie fehlen aber nicht andauernd, sondern sind sicher einige Zeit nach der Bestrahlung nachzuweisen. 5. Bei vorge- schrittenen Fällen kann die Reaktion negativ ausfallen. Auf jeden Fall ist mit dem Serum von diesen Kranken aber der Ausschlag meist ausserordentlich schwach und undeutlich.)

Kelly, H. A. und G. F. Burnam, Radium treatment of three hundred and forty- seven cases of cancer of the uterus and vagina. Amer. Gyn. Soc. Bericht: Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Heft 25. S. 2033. Amer. Journ. of Obst. anıl Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 326. (In Frühfällen zuerst Operation. In inoperablen Fällen oft Heilung der nach Operation zurückgebliebenen Reste und Meta- stasen. Uber 20°/, der 327 behandelten Fälle sind vollständig gesund geworden; bei den übrigen meist Besserung der lokalen und allgemeinen Erscheinungen.)

Klein, G., Methodik und mehrjährige Ergebnisse der kombinierten Aktinotherapie bei Karzinom des Uterus und der Mamma. Gyn. Ges. in München. Sitzg. vom 24. Febr. Als Original erschienen in der Deutschen med. Wochenschr. Nr. 27. S. 819. (Nach ein- bis mehrjähriger Beobachtung waren von 25 operierten Uteruskarzinomen 12 = 48°;, rezidivfrei, davon 7 sekundär rezidivfrei. Von 59 inoperablen Uteruskar- zinomen waren 11 = 18,79/, ohne nachweisbarcs Karzinom und zwar 2—2!/, Jahre seit Beginn der Behandlung. Verf. kombiniert die Mesothorium- oder Radiumbestrah- lung mit der Röntgenbestrahlung und die intravenöse Verabreichung chemischer Mittel Radium - Barium - Selenat Merck. Todesfälle kamen nicht vor, Fisteln in zwei Fällen; Verbrennungen lassen sich noch nicht ganz vermeiden. Besonders beim inoperablen Karzinom wurden gute klinische Erfolge erzielt. Selbst nach dem Auftreten von ein- bis mehrmaligen Rezidiven nach der operativen Entfernung des

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karzinomatösen Uterus wurde durch kombinierte Aktinotherapie in mehreren Fällen: eine mehrjährige Heilung erzielt: sekundäre Rezidivfreiheit. Die kombinierte Aktino- therapie hat sich auch nach mehrjähriger Beobachtung der ausschliesslich operativen Behandlung als weitaus überlegen gezeigt.)

Klein, G., Über kombinierte Aktinotherapie. Ärztl. Ver. zuMünchen. Sitzg. v.21. Juni. Bericht: Berl. klin. Wochenschr. Nr. 33. S. 931. Münch. med. Wochenschr. 1917. Nr. 1. S. 20. Als Original erschienen i. d. Münch. med. Wochenschr. Nr. 52. S. 1821, siehe Auszug Nr. 32. (Aussprache: Theilhaber, Christen, Hecht, Sielmann. Nach Ersterem ist die vor 3 Jahren aufgestellte Behauptung, die Abesothoriumbehandlung erfülle die Ehrlichsche Forderung einer Therapie magna sterilisans, nicht richtig. Sielmanns Erfahrungen der letzten zwei Jahren an weiteren 150 abgeschlossenen Fällen haben die früheren voll und ganz bestätigt. Operable Uteruskarzinome wurden primär niemals réntgenisiert. Weniger günstig liegen die Resultate bei wegen Residin bestrahlten Fällen. Inoperable Patienten wurden objektiv und subjektiv gebessert, aber niemals geheilt.)

Über gynäkologische Aktinotherapie. Münch. med. Wochenschr. Nr. 52. S. 1821. (Rückblick auf die Entwicklung der gynäkologischen Strahlenbehandlung in den letzten 12 Jahren. Ergebnisse der Aktinotherapie des Verfassers bei Karzinomen des Uterus und der Mamma seit Mai 1911. Es wurden 32 operierte Uterus- und 22 operierte Mammakarzinome prophylaktisch nachbestrablt, 92 inoperable Uterus- Hals-Karzinome und 10 inoperable Uterus-Korpus-Karzinome bestrahlt. Resultate sehr zufriedenstellend.)

Krönig, B., Grenzverschiebungen zwischen operativer und nicht operativer Therapie in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43, Heft 4. S. 289. (Auszug siehe im Kapitel „Karzinome“, Nr. 76a.)

Kuyjer, J. H., Histologische veranderingen in kankers onder invloed van stralende energie. Genootsch. t. bev. v. natuur-, genees- en heelk. te Amsterdam. Sitzg. v. 15. März. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1917. 1. Hälfte. Nr. 7. S. 502. (Hol- ländisch.) (Die Veränderungen sind dieselben nach Röntgen- wie nach Radium- bestrahlung. Vortr. gibt die allgemeinen Regeln an, nach denen die strahlenden Substanzen auf die Gewebe einwirken. Vorläufig kann nur noch die Erfahrung lehren, in welcher Weise jeder einzelne Fall bestrahlt werden soll und wann die Behandlung zu Wiederholen ist.)

Lindemann, W., Siederohr und Tiefentherapie. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25. S. 497. Es ist in der Hallenser Klinik bisher nicht gelungen, ein Karzinom nur durch Röntgen- bestrahlung zu heilen. Dagegen weisen Rezidive bei der Bestrahlung eine günstige Prognose auf und benigne Erkrankungen des Genitales, wie Myom etc., ergaben gute Resultate. Technik.)

Linnert, G., Erfahrungen mit der kombinierten Strahlenbehandlung des Karzinoms. Verein d. Ärzte in Halle a. S. Sitzg. v. 29. Nov. Als Original erschienen i. d. Münch. med. Wochenschr. 1917. Nr. 10. S. 308. (Empfehlung der mit intravenösen Enzytol- einspritzungen kombinierten Röntgenbehandlung, besonders für ausgedehnte Karzinome, Rezidive und Metastasenbildungen. Erfahrung von etwa 50 Fällen, von denen 10 durchaus günstig beeinflusst werden. Ausführliche Mitteilung der Technik. Operable Fälle wurden immer zuerst operiert.)

Miller, C. J., Radium in the treatment of carcinoma of the cervix uteri. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 22. Heft 4. S. 437.

. Moriarta, D. C., Radium: seine Wirkung und weitere Erforschung. Med. Rec. Bd. 89.

Nr. 10. S. 410. (Gedrängte, für den praktischen Arzt bestimmte Ubersicht über Wesen und Wirkung, Anwendungsmöglichkeiten der Radiumstrahlen. Nichts Neucs.)

Radium as a palliativum. Amer. Assoc. of Obst. and Gyn. Sitzg. v. 25.—27. Sept. Bericht: Med. Rec. Bd. 89. S. 831. Nr. 20.

Nagelschmidt, F., Eine Bestrahlungsmethode mittels Thorium X. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 7. 8. 191. (Verfasser verwendet das Thorium X (Doramad.) in einer Lösung in Propylalkohol, welche auf die Haut gepinselt wird.)

Ordway, Th., Occupational injuries due to radium. Report of cases. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 1. S. 1. (Bericht, mit Abbildungen, über Schädigung der Finger in Form von Abflachung der normalen Gruben, Verdickung, Hauling der Oberfläche, Atrophie und hartnäckige Geschwiire.)

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Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

Pla, Candela, Concepto teorico-clinico del radium. Rev. espan. de Obst. y Gin. Heft 6—8.

. Ramsauer, 42 Fälle von inoperablem Genitalkarzinom, mit Radium oder Mesothorium

behandelt. Med. Ges. zu Göttingen. Sitzg. v. 17. Febr. Bericht: Berl. klin. Wochen- schrift. Nr. 14. S. 380.

Ransohoff, J. and J. L. Ransohoff, Radium treatment of uterine cancers. Ann. of Surg. Bd. 64. Heft 3. S. 298. (Es wurden drei operable Fälle bestrahlt, die alle drei heilten.)

Recasens, S., Nuestra experiencia personal en el tratamiento del cancer del utero por medio del radio y mesotorio. La Mujer y el Ninno 1914. Heft 7. (Technik. Gute Erfahrungen an 19 Fällen. Abbildungen mikroskopischer Präparate der Tumoren vor und nach der Bestrahlung.)

Schäfer, P., Ergebnisse der Bestrahlungstherapie weiblicher Genitalkarzinome. 1912 bis 1915. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1. S. 1. (Auszug aus der von Bumm und Verf. im Arch. f. Gyn. Bd. 106. Heft 1. S. 84 erschienenen Arbeit. Siehe Referat Nr. 7.)

Schmitz, H., Therapeutic value of radium in pelvic cancers. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 23. Heft 2. S. 191.

An additional contribution to the therapeutic value of radium in pelvic cancer. Surg. Gyn. and Obst. Bd. 23. Heft 6.

The action of gamma-rays of radium on deep-seated inoperable cancers of the pelvis. Med. Rec. Bd. 89. Heft 3. S. 100. (Bei inoperablen und rezidivierenden Beckenkrebsen ist Radium in Verbindung mit Röntgenbestrahlung aller anderen Therapie überlegen, soweit ein Rückblick über 2 Jahre diesen Schluss zulässt. Die Gamma-Strahlen werden als spezifisch für Krebszellen betrachtet. Die Operationserfolge werden durch die Kombination mit Bestrahlung bei operablen Krebsen sehr verbessert.) Schweitzer, B., Veränderungen am Blute nach Mesothoriumbestrehlungen. Münch. med. Wochenschr. Nr. 10. S. 341. (Sorgfältige Untersuchung des Blutbildes bei 20 mit Mesothorium behandelten Fällen von Gebärmutterkrebs.. Auf den roten Blut- körperchen und den Hämoglobingehalt hat die Bestrahlung keinen deutlichen Ein- fluss, jedoch tritt nachher eine kurzdauernde Leukozytose ein, die nach 24 Stunden in eine Verminderung der Zahl der weissen Blutkörper übergeht. Letztere bleibt noch 3—4 Wochen deutlich bemerkbar und ist erst nach 8 Wochen ganz verschwunden. Bei folgender Bestrahlung tritt dieselbe Reaktion in geringerem Masse ein. Die Leu- kozytose wird durch neutrophile Leukozyten hervorgerufen, während die Lympho- zyten in Zahl abnehmen. Bei der nachfolgenden Leukopenie findet das Umgekelrte statt, nehmen die Leukozyten in Zahl ab und tritt relative Lymphozytose ein. Verf. gibt ausführlich scine Auffassungen über die Ursache dieser Blutveränderungen wieder.) Verbreitung von Mesothoriumenergie im Körper. der therapeutisch Bestrahlten, nachgewiesen durch Photoaktivität. Münch. med. Wochenschr. Nr. 16. S. 560. (Wird im Kap. „Elektrizität usw.“ referiert.)

Sommer, E., Technik und Indikation der Radium- und Mesothoriumbestrahlung. Korrespondenzbl. f. Schweizer Ärzte. Bd. 46. Nr. 2. S. 33. (Fortbildungsvortrag.)

Steiger, M., Neueste Probleme der Krebsbehandlung mittels Röntgenstrahlen. Korre- spondenzbl. f. Schweiz. Ärzte. Heft 50. S. 1€65. (Technisches über Röhren und Filter. An Stelle des bisher gebräuchlichen Aluminiumfilters von 3—4 mm Dicke besitzen die

= Schwermetallfilter (Zink von 0,5 mm) nennenswerte Vorteile. Siehe übrigens Auszug

dieser Arbeit im Kapitel „Elektrizität usw.‘‘)

Theilhaber, A., Über einige Ursachen der Misserfolge bei der Strahlenbehandlung der Karzinome. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 37. S. 1027. (Der wichtigste Faktor bei der Entstehung der Karzinome ist die Verringerung der Zalıl der Lymphozyten und Bindegewebszellen, der natürlichen Abwehrmittel gegen das vordringende Epithel. Die vollständige Beseitigung eines Karzinoms bedeutet meist noch nicht seine Radikal- heilung. Für letztere ist auch eine Vermehrung der spärlichen Lymphozyten und Bindegewebszellen notwendig. Mittlere Dosen von Röntgen- oder Radiumstrahlen können ausser durch Zerstörung von Karzinomgewebe auch durch die Vermehrung der natürlichen Abwehrmittel gegen das Karzinom günstig wirken. Schr grosse Dosen von Strahlen bewirken zwar eine noch ausgedehntere Zerstörung der Epithelwuche- rungen, aber dieser Vorteil wird häufig überkompensiert durch Schädigung der Lympho-

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Strahlenbehandlung der Karzinome. 219

zyten und Bindegewebszellen, Aurch Anämisierung und Atrophisierung der kranken Teile und ihrer Umgebung. Daher der Umstand, dass häufig einige Monate nach Beginn der Strahlenbehandlung die Karzinome raschere Fortschritte machen als ohne Behandlung.)

Treber, H., Mehrjährige Ergebnisse der Aktinotherapie bei Karzinom des Uterus und der Mamma. Gyn. Ges. in München. Sitzg. v. 24. Febr. Als Original i. d. Münch. med. Wocherschr. Nr. 28. S. 999. (Befunde an den 100 bestrahlten Patienten, über deren primiires Bestrahlungsergebnis Ende Dezember 1914 berichtet wurde: siehe diesen Jahresbericht Bd. 29, dieses Kapitel Nr. 106. Von den 25 operierten und nachher prophylaktisch bestrahlten Uteruskarzinomen sind 12 = 48°/, rezidivfrei geblieben, davon 7 sekundär; 10 sind gestorben und 3 haben Rezidive. Von den 59 bestrahlten inoperahlen Uteruskarzinomen sind 11 = 18,7°/, jetzt ohne nachweisbares Karzinom, 35. = 59,3°/, sind gestorben und 13 = 22%, haben noch nachweisbares Karzinom. Bei den übrigen 16 Fiillen handelt es sich um Brustkrelise. Technik der Bestrahlung Röntgenstrahlen und Mesothorium, teilweise sogar in gleichzeitiger Anwendung als ,,gemischtes Kreuzfeuer‘ mit intravenöser Injektion von Radium-Baryum-Selenat Merck nach Klein. Beschreibung des Instrumentariums.)

Turner, D., Report on the radium treatment at the Goyal Infirmary Edinburgh during the year 1915. Edinburgh Med. Journ. Bd. 16. Heft 3. S. 204.

Walthard, M., Strahlenbehandlung bösartiger Geschwiilste. Arztl. Verein in Frank- furt a. M. Sitzg. v. 20. Nov. Bericht: Münch. med. Wochenschr. 1917. Nr. 8. S. 254; Med. Klin. 1917. Nr. 2. S. 54. (Demonstration von Patientinnen die in den Jabren 1913 bis 15 bestrahlt wurdsn, bei denen klinisch heute kein Karzinom mehr nach- gewiesen werden kann. Gestützt auf die heutigen Ergebnisse kommt Verfasser zum Schluss, dass die Bestrahlung der operablen Karzinome des Collum uteri berechtigt ist. Die Dauerheilungen müssen dereinst die Überlegenheit der einen oder der anderen Behandlungsart klarstellen. Aussprache: Brodnitz und Kutz sind weniger optimistisch gestimmt. Sippel kann auf eingehend erwähnten theoretischen und klinischen Gründen die Berechtigung der Forderung, jedes Uteruskarzinom der ausschliesslichen Strahlenbehandlung zu unterwerfen, nicht anerkennen. Er, wie seine Vorredner, will operable Karzinome zuerst operieren und sofort daran an- schliessend prophylaktisch und ergänzend bestrahlen.)

Warnekros, K., Über den Wert der prophylaktischen Bestrahlungen nach Karzinom- operationen der Gebärmutter. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 4. S. 332. (Durch diese Behandlung wurde die Zahl der Rezidive bei primär geheilten operierten Karzinomen von 55,4 auf 18,5°/, herabgesetzt. Dieses Resultat verlangt, dass der Arzt bei alien operierten Fällen mit Energie auf die konsequente Durchführung dieser Nachbehandlung dringt.)

Werner, P., Zur Strahlenbehandlung des Gebärmutterkrebses. Arch. f. Gyn. Bd. 106. Heft 1. S. 58. (Verf. konnte sich an einem sebr grossen Material 102 Fälle davon überzeugen, dass das Radium imstande ist, Krebsgewebe weitgehendst zu beeinflussen. Da die Wirksamkeit des Radiums aber eine hauptsächlich auf die Oberfläche gerichtete ist, da sie in ler Tiefe unzuverlässig ist und daher die erzielte Heilung fast ausnahms- los keine dauernde sein kann, da ferner der Radiumbehandlung noch immer grosse Gefahren anhaften, die hauptsächlich in den Spätschädiguugen und in der Reizung liegen, muss man an dem alten Standpunkt festhalten, operable Karzinome auch wirk- lich zu operieren. Für inoperable Fälle leistet dis Strahlenbehandlung unschätzbare Dienste; Beseitigung aller Symptome auf lange Zeit hin, Hebung des Allgemeinbefin- dens und auch Verlängerung des Lebens kann in den meisten Fällen besser und sicherer erzielt werden als mit allen anderen palliativen Massnahmen. Mehrere Kranken- geschichten, u. a. die der geheilten Patientinnen, werden ausführlich mitgeteilt.) Wilms, M., Röntgenstrahlen bei Entzündung und Karzinom. Naturhist.-med. Verein zu Heidelberg. Sitzg. v. 30. Mai. Bericht: Berl. klin. Wochenschr. Nr. 27. S. 763. (Bekannt sind Relationen zwischen Karzinom und Entzündung: Zungenkrebsätiologie, Heilung von Kankroid im Anschluss an ein darüber hinwegziehendes Erysipel. Sicher werden die Karzinomzellen durch Röntgenstrahlen angegriffen, wichtig aber ist auch unter allen Umständen der Einfluss der Röntgenstrahlen auf die begleitende Entzün- dung. Vielleicht ist z. B. die günstige Beeinflussung der Cervixkarzinome gerade auf die diese häufig begleitende Entzündung zurückzuführen.)

220 Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

Allgemeine Abhandlungen über Radium. und Röntgenbehandlung des Uteruskrehses, eventuell kombiniert, sind verfasst worden von Boggs (6), Case (8), Findley (12), Gina- chero (19), Hüssy (27), Moriasta (37), Candela Pla (42), Schmitz (47), Sommer (52) u. a.

Die histologischen Veränderungen, die als Folge der Bestrahlungsbehandlung im Tumorgewebe eintreten, werden u. a. von Adler (l), Kuyjer (33), Recasens (45) und Wilms (61) besonders studiert. Pentimalli (41) studierte diese Veränderungen an Mäuse- krebsen.

Den Blutveränderungen infolge der Bestrahlung wurde von Ando (3), Arnold (4), Heimann (24) und Schweitzer (50) besonders Achtung geschenkt. Hüssy und Her- zog (28) fanden die Abderhaldensche Reaktion bei bestrahlten Karzinomfällen fast immer mit dem klinischen Verlauf übereinstimmend; es soll dadurch im gewissen Sinne eine Kon- trolle des Bestrahlungserfolges möglich sein und ebenso eine vorsichtige Prognosenstellung. Heimann (21) hat ferner die Bestrahlungserfolge mittels Kystoskopie festzustellen ver- sucht und ist über die Resultate zufrieden.

Die Indikationen zur Strahlenbehandlung des Uteruskrebses werden in zahlreichen Arbeiten zusammengestellt. Hervorgehoben sei die Publikation von Adler (l), der sich mit den morphologischen Kennzeichen für die Radiumempfindlichkeit befasst und die von Hirsch (26). Auch operable Fälle werden der Strahlenbehandlung unterzogen u. a. von Bumm (7), der seit Sommer 1913 das Operieren des Karzinoms aufgegeben hat, Flatau (13), Ransohoff (44), Walthard (58)u.a. Hirsch (25) redet auch besonders der Bestrahlung vor der Operation das Wort; Aubert (5), Moriasta (38), Warnekros (59), Werner (60) und viele andere empfehlen die Bestrahlungsbehandlung besonders als Paliiativum bei in- oporablen Krebsen. All mann (2) unterbindet und durchtrennt die Arteriae iliacae internae und bestrahlt dann. Er meint, dass keine der bisherigen Methoden solche gute Resultate zu verzeichnen habe.

Erfahrungen werden von zahlreichen Autoren über grosse Serien von Fällen mit- geteilt, u: a. von Aubert (5), Bumm (7), Doederlein (10), Engelhorn (11), Flatau (13). Frank (16), Hamm (20), Heimann (22), Heymann (24a), Kelly und Burnam (29), Klein (30), Lindemann (34), Linnert (35), Ramsauer (43), Ransohoff (44), Reca- sens (95), Schaefer (46), Schmitz (47), Treber (56), Turner (57), Walthard (58), Werner (60).

Über Sehädigungen und Gefahren, denen die Patientinnen ausgesetzt sind, ist in den Publikationen von Bumm (7), Frank (16), Klein (30), Ordway (40) u. a. etwas Näheres zu finden.

Nagelschmidt (39) gibt eine Bestrahlungsmethode mittels Thorium A an. Hirsch- feld und Meidner (Kap. ,,Karzinome’, Nr. 63) spritzen diese Substanz, an unlösliche Substanzen absorbiert, ein.

Karzinom und Schwangerschaft.

1. Küstner, O., Demonstration eines wegen Kollumkrebs im 4. Monat graviden exstirpierten Uterus. Med. Sekt. d. Schles. Ges. f. vaterländ. Kultur zu Breslau. Sitzg. v. 24. Nov. Bericht: Berl. klin. Wechenschr. 1917. Nr. 12. S. 294. (Durch frühe Operation, ohne Rücksicht auf das Leben des Kindes, wird beabsichtigt, das Karzinom unter den denk- bar günstigsten Aussichten zu operieren. Dennoch treten schr häufig Rezidive ein; die Jugend der Kranken und die unselige Komplikation mit Schwangerschaft sind es, was die Aussichten wesentlich verschlechtert. Andererseits aber darf auch nicht verkannt werden, dass die Kinder von Müttern, welche bald nach deren Geburt dem Krebsleiden erliegen, schlechte Lebensaussichten haben. Ob die Strahlenbehandlung die Möglichkeit eines Kompromisses zwischen beiden Standpunkten eröffnet, erscheint fraglich. Der demonstrierte Uterus zeigt, dass die Karzinomwucherung bereits soweit in die Tiefe ging, dass die tiefsten Schichten von Mesothorium nicht beeinflusst worden waren.)

Zimmermann, V. L., Pregnancy complicated by cancer of the cervix. Brooklyn Gyn. Soc. Sitzg. v. 7. April. Als Original erschienen i. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 251. (Übersicht über Vorkommen und Behandlung. Zwei eigene Fälle. Im ersteren wurde nach dem spontanen Abort im 4. Monat die Panhysterektomie gemacht; innerhalb eines Jahres erlag die Pat. einem

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Karzinom und Schwangerschaft. Sarkome. 221

Rezidiv. Bei der zweiten Frau trat bei eingetretener Geburt keine geniigende Er- weiterung der Cervix ein und wurde Kaiserschnitt mit nachfolgender Totalexstirpation gemacht. Die Pat. ist seit 3 Jahren rezidivfrei. Beide Frauen waren eben 30 Jehre alt. Aussprache (in demselben Heft derselben Zeitschrift, S. 316): Chase, Spencer und Pool berichten jeder über einen ganz ähnlichen Fall.)

Sarkome. und „Strahlenbehandlung der Myome‘“.)

(Siehe auch unter „Myome““ Broun, Le Roy, Spindle- and giant-celled polypoid sarcoma of the uterus. New York Obst. Soc. Sitzg. v. 14. März. Bericht: Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 2. S. 287. (Kasuistische Mitteilung mit ausführlicher Beschrei- bung des makroskopischen und mikroskopischen pathologisch-anatomischen Befundes.) Dorland, W. A. N., Peritheliome and endotheliome of the uterus. Surg. Gyn. and Obst. Bd. 23. Heft 5. S. 576.

Endler, F., Experimentelle Studien über den Einfluss des Impfortes auf das Wachs- tum der impfbaren Tiergeschwiilste. Zeitschr. f. Krebforsch. 1915. Bd. 15. Heft 2. (Auszug siehe im Kapitel ,,.Karzinome“, Nr. 40. Verf. hat auch Versuche mit Ratten- sarkom angestellt.)

Fitz Gibbon, G., Demonstration of an uterine sarcoma. Sect. of Obst. of the Royal Acad. of Med. in Ireland, Sitzg. v. 11. Febr. Bericht: Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Bd. 27. Heft 6—8. S. 205. (öl jährige Frau, seit 6 Jahren in der Meno- pause, seit '/, Jahr wieder Blutung. Die Diagnose wurde bei der Härte des bis zum Nabel r3ichenden Tumors auf Myom gestellt. Hysterektomie. Mikroskopisch Rund- zellensarkom. Früher hat Verf. bei einem 27 jährigen Mädchen ein Fibrosarkom ge- funden. Aussprache: Nach A. Smith machen diffuse Sarkome keine Schmerzen, Fibrosarkome jedoch wohl. Sarkomatöse Polypen haben oft eine charakteristische Membran, die leicht zerrcisst. Nach Solomons kommt Sarkom, wenigstens in Irland, häufiger um oder nach der Menopause wie in früherem Alter vor.) l Fränkel, S. und E. Fürer, Kritische Studien zur experimentellen Therapie maligner Neoplasmen. Wien. klin. Wochenscnr. Nr. 3—26. (Auszüge siehe bei den betreffenden Nummern 45—50 im Kapitel ,,Karzinome™.)

Frankl, O., Über traubige Sarkome des Uterus. Geb.-gyn. Ges. in Wien. Sitzg. v- 20. Juni. Bericht: Zentralbl. I. Gyn. Nr. 31. S. 595. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 36. S. 1154 und Gyn. Rundschau Jg. 10. Heft 21—22. S. 358. (Beschreibung zweier Fälle, die vom Corpus uteri ausgehen. Die Frauen waren 45 resp. 61 Jahre alt. Wo Schleim nachweisbar ist, handelt es sich stets um Sarkome. Myome mit wahrer Schleimbildung gibt es nicht, dort handelt es sich immer bloss um ödematöse Verquellung des Myom- gewebes. )

Gaarenstroom, G. F., Met Roentgenstralen behandelde sarcomen. Genootsch. t. bev. v. natuur-, genees- en heelk. te Amsterdam. Sitzg. v. 15. März. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1917. 1. Hälfte. Nr. 7. S. 503. (Erfahrung an 23 nicht-gynä- kologischen Sarkomen. Rundzellensarkome reagieren im allgemeinen gut, Spindel- zellensarkome manchmal gut, manchmal gar nicht, polymorphzellige Sarkome ohne Ausnahme schlecht auf die Röntgenbestrahlung. Tabelle.)

Georgiadis, G., Lungenmetastesen bei Uterussarkom. Diss. München. März. Leyton, A. S. and H. G. Leyton, Observations on the etiology of sarcoma in the rat. Lancet, Nr. 4827. (Feingeriebenes Sarkomgewebe wurde filtriert. Aus dem Filtrat konnte eine Streptothrix geziichtet werden, dessen Sporen wahrscheinlich den Chamberlandfilter passiert hatte. Eine der Ratten, der das Filtrat per os einver- leibt worden war, bekam Sarkom des Peritoneums: alle anderen Impfverfahren miss- langen. Falls der Strepthothrix der Erreger ist, sind doch sicher noch andere Vorbe- dingungen für eine Infektion nötig. Durch Farbstoffe, die Affinität zu den Kernen haben, gelang es, das Sarkom zum Schrumpfen und zum Zerfall zu bringen.) Reusch, W., Geburtshilflich-gynäkologische Seltenheiten. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3. S. 33. (Als dritte Seltenheit teilt Verf. Besonderheiten mit über die Mesothorium- heilungen von Uterussarkomen bei einem 16jährigen Mädchen, bei einer 56 jährigen und

222

10.

11.

~] Li

Gynäkologie. Neubildungen des Uterus.

einer 65jabrigen Frau. Bei allen dreien fand nach möglichst ausgedehnter Ausschabung und Entfernung oer Tumormassen und Anwendung des Mesothoriums innerhalb zweier Wochen vollständige Heilung statt. Die Erfahrungen zeigen somit, dass das Sarkom des Uterus ein ausserordentlich dankbares Objekt der Mesothorium- und Radium- behandlung ist.)

Saltykow, S., Beiträge zur Kenntnis des Karzinosarkoms: Karzinosarkom des Uterus. Gyn. Helv. 1915. S. 71. (Kasuistik. Die beiden Tumoren sollen im vorliegenden Falle unabhängig von einander entstanden sein.)

Sippel, A., Profuse Menorrhagien bei Uterusmyom. Dauernde Amencrrhoe durch Röntgenstrahlen. Nach 11 Monaten Exstirpatio uteri wegen Sarkom. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 2. S. 139. (Auszug im Kapitel „Myome‘“, Nr. 49. Verf. geht näher auf die Genese des Wandsarkomes des Uterus im vorliegenden Falle ein.)

Chorionepitheliome.

Adachi, K., An interesting case of syncytioma malignum. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 3. S. 397. (Kasuistische Mitteilung, mit. 3 makroskopischen und 1 mikroskopischen Abb. Ausführliche klinische und patholog.- anatomisch-histologische Beschreibung des Falles. Primäre Herde in der Uterus- muskulatur, Haupttumor im Parametrium, in dem das Ovarium aufgenommen worden ist.)

Amann, J. A., Uber destruierende Blasenmole. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 1. S. 11. (Auszug im vorigen Jahrgang dieses Jahresberichts, dieses Kapitel, Nr. 1.)

Frank, R. T., Ectopic chorioepithelioma of the pelvis. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 74. Heft 3. S. 372. (Kasuistisch. Ergibt sich aus der Uherschrift. Die Frau war 32 Jahre alt und vor 1!/, Jahren war der letzte Abort voran- gegangen. Damals war curettiert worden und Patientin menstruierte seit 5 Monaten unregelmässig alle 6—7 Wochen mit geringem Blutverlust. Zwei Mikrophotographien.) Giles, A. E., Chorionepithelioma in a woman aged 50. Sect. of Obst. and Gyn. of the Royal Soc. of Med. Sitzg. v. 4. Okt. 1914. Bericht: Proc. of the Royal Soc. of Med. 1914. (Kasuistisch. Der Uterus war vergrössert wie im 4. Schwangerschafts- monat, aber hart wie ein Fibrom. Hysterektomie. Der Uterus sah von innen aus wie ein nekrotisches Myom. Die Diagnose wurde mikroskopisch sichergestellt. Das Datum der letzten Schwangerschaft liess sich nicht feststellen, da die Frau vor 3 Mo- naten noch sexuell verkehrt hatte. Die letzte bekannte Graviaität lag jedoch 10 Jahre zurück.)

Handfield-Jones, M., Chorionepitkelioma following vesicular mole. Proceed. of the Royal Soc. of Med. Bd. 9. Heft 5. S. 27.

Kouwer, B. J., Chorio-epithelioma malignum. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 16. Jan. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. S. 195. (Holländisch.) (Beschreibung des Präparates, des abdominal nach Wertheim exstir- pierten Uterus. Die Patientin war 8 Wochen vor der Operation, am Ende ihrer Schwan- gerschaft, spontan ohne Störung niedergekommen una hatte seit 5 Wochen geblutet. 14 Tage nach der Operation wurde aus der vorderen Vaginalwana eine Metastase ent- fernt. Zwei Monate später starb die Patientin unter Erscheinungen von Hirnmetastasen, welche letztere bei der Sektion auch gefunden wurden. Gleichfalls Metastasen in den Lungen, im Beckenbindegewebe, in der Scheide; erstere von Fibrin umlagert und teilweise entfärbt, was Vortr. für Zeichen von Spontanbeilung hält. Aussprache: Driessen kann sich mit letzterer Ansicht nicht vereinigen.)

Krömer, P., Gefahren der Blasenmole. Med. Verein in Greifswald. Sitzg. v. 3. Sept. Bericht: Med. Klin. Nr. 48. S. 1271. 26. Nov. Als Original erschienen i. d. Deutsch. med. Wochenschr. 1917. Nr. 15. S. 452. (Beobachtung: maligne Blasenmole, nach 2 Monaten zunächst wieder als Mole, 16 Monate später als Chorionepithelioma malignum uteri Marchand rezidiviert. Die Frau war 30 Jahre. Seit !/, Jahre noch keine Meta- stasen nach der abdominalen Totalexstirpation. Photographie des makroskopischen Präparates.)

10.

l1. 12.

Chorionepitheliome. 223

Oehlacker, F., Chorionepitheliommetastasen in der Leber. Arztl. Verein in Hamburg. Sitzg. v. 21. März. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 16. S. 572. (Die Frau hatte kurz vorher abortiert.) |

Outerbridge, G. W., The occurrence of chorioepithelioma following a long period of latency after the last preceeding pregnancy. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 72. S. 952.

Schur, B., Ein Fall von Chorionepitheliom im Anschluss an eine Blasenmole. Diss. Zürich (E. Kreutler). (27jährige Patientin; ist 3 Monate nach der abdominalen Total- esstirpation noch völlig rezidivfrei. Anschliessend an diese Mitteilung Besprechung der Pathogenese und pathologischen Anatomie, der Symptomatologie, Prognose und Therapie des Chorionepithelioms.)

Taylor, H. Neville, A case of chorion-epithelioma. Lancet, Nr. 4858.

Yasuda, S., Chorionepitheliome. Zur onkologischen Kenntnis der sog. heterotopi- schen Chorionepitheliome. Mitteil. a. d. med. Fak., Kyushu Univ. (Deutsche Aus- gabe). 1915. Bd. 2. S. 181. (Primäres Karzinom des Dünndarms bei einer 28jährigen Frau; die Metastasen in Leber, Lungen, Nieren, Hirn und Mesenterialdrüsen zeigten jedoch chorioepitheliomatösen Charakter. Seit der letzten Entbindung lagen viele Jahre zurück. Bei einem 54jahrigen Manne mit primärem Lungenkrebs zeigten die Metastasen im mikroskopischen Bilde denselben Charakter. Man soll in solchen Fällen nur von Pseudochorioepitheliom reden.)

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ll. TEIL.

GEBURTSHILFE.

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916.

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I. | Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel.

Referent: Privatdozent Prof. Dr. M. Stickel, Berlin.

Die mit * bezeichneten Bücher sind referiert.

A. Lehrbücher, Kompendien, Lehrmittel.

1. Cragin, E. B. und G. H. Ryder, Obstetrics. Lehrbuch f. Studierende u. Ärzte. Amer. | Journ. of Obst. Nr. 6. p. 1128.

2. Davis, E. P., Manual of obstetrics. Philadelphia u. London, Saunders Co. Ref. Amer. Journ. of Obst. Nr. 6. p. 1133.

3. De Lee, Praktische Geburtshilfe. 2. Aufl. 1915. Philadelphia u. London, L. B. Saun- ders. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 9. p. 178.

4. *Döderlein, A., Handbuch der Geburtshilfe. 2. Bd. Wiesbaden, J. F. Bergmann. Ausführliches Referat von Winter, Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. Heft 1. p. 175ff. Desgl. von Stoeckel, Zentralbl. f. Gyn. Nr. 27. p. 533ff. Desgl. von A. Martin, Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1. p. 77.

5. Ferroni, E., Fisiopatologia generale della gravida. Mailand 1914 bei Vallardi. Zen- tralblatt f. Gyn. Nr. 31. p. 626.

6. Kerr, J. M., Operative midwifery. Wood and Co. New York.

7. *Krönig und Pankow, M. Runges Lehrbücher der Geburtshilfe und Gynäkologie. Fortgeführt von B. Krönig und O. Pankow, Lehrbuch der Gynäkologie. 5. Aufl. Berlin, Julius Springer. 1915. Ausführliches Referat von A. Martin, Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 5.' p. 468.

Das bekannte Lehrbuch der Gynäkologie von Runge hat durch die Be- arbeitung von Krönig und Pankow (7), ohne an Umfang wesentlich zuzu- nehmen, eine innere Wandlung erfahren, indem es die gegenwärtigen Anschau- ungen und Lehren der beiden Verfasser wiedergibt. Aber auch die äussere Aus- stattung ist im besten Sinne modern geworden durch vorzügliche Abbildungen. Neben den wichtigsten Kapiteln aus der operativen Gynäkologie hat die Strahlen- behandlung Platz gefunden. Die Grenzgebiete zur inneren Medizin, Neurologie und Psychiatrie sind ausführlich dargestellt. Auch die physikalischen und ihnen verwandten neuzeitlichen Behandlungsmethoden fehlen nicht in dem verhältnis-

mässig knappen Rahmen des Buches, das Ärzten und Studierenden in gleichem Masse Nutzen bringen wird.

Von Döderleins (4) gross angelegtem Handbuch ist im Jahre 1916 der zweite Band und ein Ergänzungsband: ,,Geburtshilfliche Operationslehre“ er- schienen. Die Fülle des Inhaltes dieser beiden Bände auch nur annähernd zu erschöpfen, ist im Rahmen des zur Verfügung stehenden Raumes unmöglich.

15*

228 Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbiicher, Lehrmittel.

Referent muss sich deshalb auf die Aufzählung der einzelnen Kapitel und der Autoren, die sie bearbeitet haben, beschränken. Im Abschnitt: ‚Pathologie der Schwangerschaft“ handelt Küstner die Komplikationen infolge Retro- flexio uteri und die Vaginofixation, die Missbildungen und die Neubildungen der Genitalien wie Myom und Karzinom in ihren Beziehungen zur Schwanger- schaft, den Abort und die vorzeitige Ablösung der Plazenta ab. Die Erkran- kungen der Eihüllen und Plazenta, die Toxikosen der Schwangerschaft, die Ge- schlechtskrankheiten, die akutsn und chronischen Allgemeinerkrankungen, die Konstitutionskrankheiten und die Erkrankungen der Sinnesorgane in ihrem Ein- fluss auf die Schwangerschaft hat Seitz dargestellt. Veit hat das Kapitel -Extrautsringravidität übernommen, Siemerling die Psychosen, Gehirner- krankungen, spinale und periphere Erkrankungen während der Generationszeit bearbeitet. Die gerichtliche Geburtshilfe hat Kockel zum Verfasser.

In dem Abschnitt ‚Pathologie der Geburt‘‘ finden wir Zweifel als Be- arbeiter der Kapitel: Placenta praevia, Uterusruptur und Eklampsie. In dem Ergänzungsband kommen zu Wort: Baisch über die Narkose in der Geburts- hilfe, Hofmeier über die künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft und über Expression, Zangenoperation und Extraktion am Beckenende, Zange- meister über künstliche Erweiterung der Weichteile (der Abschnitt: ‚durch Schnitt“ gemeinsam mit Esch) über Wendung, künstliche Veränderung der Kindslagen, Störungen und Operationen in der Nachgeburtszeit, Inversio uteri puerperalis und kollapsähnliche Zufälle, plötzlichen Tod nach der Entbindung und endlich Döderlein selbst über zerstückelnde Operationen, beckenerwei- ternde Operationen und Kaiserschnitt.

B. Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Berichte aus Kliniken, Privatanstalten etc.

1. ABC der Mütter, Das, Merkblatt für Säuglingspflege und Ernährung in klarer knapper

Form. Gesellsch. f. Gemeinwohl, Kassel. Würzburg, Kabitzsch.

Adler, A., Die Frau als Erzieherin. Arch. f. Frauenk. u. Eug. Bd. 11. Heft 2.

Baisch, K., Gesundheitslehre für Frauen. G. B. Teubner, Berlin u. Leipzig.

*Ballantyne, J. W., Antenatal clinics and prematernity practice at Edinbourgh.

Royal Maternity Hospital 1914 to 1915.

. Bandler, S. W., The expectant mother. Philadelphia, Saunders Co.

. Barsony, Johann, Eugenik nach dem Kriege. Arch. f. Frauenk. u. Eug. Bd. 11.

Heft 11. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 14. 276. 7. v. Behr-Pinnow, Bericht des Kaiserin Augusta Viktoria-Hauses zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit. 1. April, 14.—31. Marz 1915. 8. Planmässige Säuglingsfürsorge und ihre Durchführung. Schriften d. Frauenhilfe, Potsdam, Stiftungsverlag. 9. Vorschläge für ein Kreisfürsorgegesetz. Preuss. Landeskonf. f. Säuglingsschutz in Berlin. 30. Okt. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 48. p. 1499.

10. und F. Winkler, Statistische Beiträge für die Beurteilung der Säuglingssterblich- keit in Preussen. Verlag des Auguste-Viktoriahauses zur Bekämpfung der Säuglings- sterblichkeit im deutschen Reiche in Berlin. Charlottenburg 1915.

11. Die Schäden des Ammenwesens und ihre Bekämpfung. Der Frauenarzt. 31. Jahrg. H. 1. p. 3 und Fortsetzung Heft 2. Berl. geb.-gyn. Ges. Gemeinsame Erörterungen über Mütterfürsorge während des Krieges. Verhandl. d. Ges. f. Geb. u. Gyn. zu Berlin. 13. Nov. 1914. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 2. p. 498ff.

12. Bonnaire, E., Le travail dans les fabriques de munitiona dans ses rapports avec la grossesse et l’accouchement. Presse med. Nr. 70. p. 577.

13. Borgemann, P., Soziale Pädagogik und ihre Bedeutung für die moderne Frauen- bewegung. Arch. f. Frauenk. u. Eug. Bd. 11. H. 2.

ea ppm

-

Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Berichte etc. 229

14.

15.

16.

17.

18. 19. 20. 2]. 22. 23. 24.

25.

26.

26a.

Bornträger, Diätvorschriften für Gesunde und Kranke jeder Art. 6. Aufl. Würz- burg, Kabitzsch. Ref. Gyn. Rundsch. Jahrg. 10. Heft 1 u. 2. p. 22.

Boyd, G. M., Conservative obstetrics; some lessons learned in 25 years service at Philadelphia Lying in charity. Bull. of Lying in hospital of city of New York. Nr. 4. July 10.

Burchars, G., Das Männerkindbett. Zentralbl. f. Sexualwissensch. 1915. Heft 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 22. Jan. p. 79.

Cabot, R. C., Die Frau als Ärztin. Journ. of the Amer. med. assoc, Bd. 65. Nr. 11. (Den Arztinnen wird Betätigung auf dem Gebiete der sozialen Medizin besonders angeraten.) . Cragin, E B., Conservatism in obstetrics. New York Med. Journ. July 11. 104. Nr. 1. :

Calderon, F., Tropical obstetric problems. Philippine Journ. of Science. Manila. Nov. 1915. 10. Nr. 6.

Cameron, S. J., Two famous Lanarkshire obstetricians. Glasgow Med. Journ. Dec. 15. 1915. 84. Nr. 6.

Campbell, A. M., Obstetrics from modern viewpoint. Michigan State Med. Soc. Journ. Grand Rapids. Jan. 15. Nr. 1.

*Cullen, Th. S., The relation of obstetrics, gynecology and abdominal surgery to the public welfare.

Cuneo, N. L., Nuevo modelo de mesa desamable para partos curaciones adaptable a cualquier causa o mesa comun. Semana medica. Buenos Aires. Oct. 7. 1915. Nr. 40. Davis, E. P., Obstetric surgery a modern science, its scope and limitations. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 67. Nr. 16.

De Lee, J. B., Progress toward ideal obstetrics. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. March 16. p. 407. (Polemik gegen die Zuziehung von Hebammen zu den Geburten. Die Notwendigkeit des Vorhandenseins wird auf Grund der Sta- tistiken aus mehreren Staaten der Vereinigten Staaten bestritten.)

Die deutschen Frauenkliniken im dritten Kriegssemester. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 14. Heft 1. p. 78.

Deutsche Gesellschaft für Bevölkerungspolitik. Kongress in Darmstadt 8.—9. No- vember. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 48. p. 1699. (Über die Frage der Volksvermehrung bzw. über den Neuaufbau der Familie sprachen: v. Gruber über die gesundheitliche Seite; v. Rhoden über die religiös-sittliche Seite der Frage, Dippe über die Stellung des Arztes in der Familie, Brennecke über Säuglingsfürsorge u. a. m.)

. *Döderlein, Geburtshilfliche Kriegsprobleme. Arztl. Ver. München. Sitzg. v.

17. Febr. 1915. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 2. p. 51.

. Dohrn, Rudolf, Nachruf von F. Ahlefeld. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43.

Heft 1. p. 82.

. Nachruf von Rosinski und Stoeckel. Zentralbl. f. Gyn. 22. Jan. p. 49. . Doran, A., A chronology of the founders of the forceps (1569—1799). Journ. of Obst.

and Gyn. of the Brit. Emp. Bd. 27. Nr. 6—8. p. 157.

. *Ebeler, Krieg und Frauenklinik. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1. p. 15. . Ebermayer, Kriegskinder vor und nach der Geburt. Deutsche med. Wochenschr.

16. Dez. 191. p. 1524.

. Ekstein, Erhöhter Mutterschutz, eine durch den Krieg aktuell gewordene Forderung

unserer Wochenbettshygiene. Gyn. Rundsch. Jahrg. 10. Heft 7 u. 8.

. Elster, A., Aus dem Kriegsgesetzbuch 1914 und 1915. Arch. f. Frauenk. u. Eug. |

Bd. 11. Heft 2.

Zur Psychologie und Wirtschaft der Mode. Arch. f. Frauenk. u. Eug. Bd. 11. Heft 11. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 14. p. 274.

*Engel, Grundriss der Säuglingskunde. Wiesbaden, Bergmann 1915. Leitfaden für Schwestern usw.

. *Fehling, Aufgaben des Arztes für die Bevölkerungspolitik. Unterelsässischer Ärzte-

verein. Sitzg. v. 24. Juni. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 47. p. 1468. Filiatrean, R. N., Country obstetrics. Kentucky. Med. Journ. June 14. Nr. 6. Fischer, A., Städtische Mütterfürsorge und der Krieg. Berlin, J. Springer.

L., Die babylonisch-assyrischen Geburtsomina. Gyn. Rundsch. Heft 1 und 2. p. 12 ff.

230

43.

61.

Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbiicher, Lehrmittel.

. Frankel, L. K., Maternity Insuranse. The Journ. of Amer. Med. Assoc. 66. Nr. 1.

Jan. p. 57. New York Med. Journ. 1915. Nr. 25. p. 1217. (Frankel weist darauf hin, dass es bisher nur in 4 Staaten der Vereinigten Staaten von Nordamerika eine Mutterschaftsversicherung gab, wie sie in den meisten europäischen Staaten schon besteht.)

*v. Franqué, Geburtenrückgang, Arzt und Geburtshelfer. Niederrhein. Ges. f. Heilk. 15. Mai. Med. Klin. 20. Juli. p. 837. Würzburg. Abhandl. Bd. 16. Heft 4. Friedberger, J., Der Einfluss der Geburtenfolge auf die Sterblichkeit der Kinder. Öffentl. Gesundheitspflege. Heft 9. Ref. Therap. d. Gegenw. Jahrg. 57. Heft 11. p. 433.

Fürth, Henriette, Die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, der Krieg und die Schutzmittelfrage im Lichte der Bevölkerungspolitik. Zeitschr. z. Bekämpfung d. Geschlechtskrankh. 1914. Ref. Frauenarzt. Heft 9. p. 259.

. Zur Mutterschaftsversicherung. Zeitschr. f. Sexualwissenschaft. Bd. 3. Heft 3.

Ref. Frauenarzt. Heft 9. p. 260.

. Fullerton, W. D., Neuere Fortschritte in der Geburtshilfe und Gynäkologie. Cleve-

land Med. Journ. Bd. 15. Nr. 5. Mai.

Gesundheitsamt, Kaiserliches, Verlauf der Geburtenhäufigkeit und Säuglings- sterblichkeit in den deutschen Grossstädten mit mehr als 200 000 Einwohnern während der Zeit vom 4. April bis 31. Juli 1915. (Die vom Kaiserl. Gesundheitsamt heraus- gegebene Zusammenstellung ist referiert in der deutschen med. Wochenschrift. Nr. 11. p. 324.)

Gödde, H., Ist die Zahl der Vielgebärenden in den letzten 20 Jahren zurückgegangen ? (Beitrag zur Frage des Geburtenrückganges an Hand des Materiales der Bonner Uni- versitäts-Frauenklinik.) Inaug.-Diss. Bonn 1915.

Grumme, Abhängigkeit des Fortpflanzungsvermögens vom Eiweissgehalt der Nahrung. Münch. med. Wochenschr. Nr. 34. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5l. p. 1022. Guggisberg, Geburtshilfliche Operationslehre. Für Studierende und Ärzte. Stutt- gart, F. Enke. (Ausführliches Referat von Stoeckel, Zentralbl. f. Gyn. Nr. 49. p. 957.)

. Hamburger, C., Beitrag zu der Frage, ob Kinderzahl und Kindersterblichkeit zu-

sammenhängen. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 47. p. 1269.

. Hecker, Neue Forderungen zur Erhaltung und Kräftigung des Nachwuchses. Arztl.

Rundsch. München. 1. Dez. 1915. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 3. p. 73. (Hecker macht eine Reihe von Vorschlägen zur Herabsetzung der Säuglingssterblichkeit, die in der Forderung gipfeln, dass die Kinderfürsorge nicht mehr privat bleiben darf, son- dern vom Staat übernommen werden müsse.)

. v. Herff, Nachruf von Fehling, A. Martin und Hüssy. Monatsschr. f. Geb. u.

Gyn. Bd. 43. Heft 6. p. 549. Nachruf von Hüssy. Gyn. Rundsch. Jahrg. 10. Heft 11 und 12. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 22. p. 425.

Hipsley, P. L., Resume of 760 consecutive midwifery cases met with in general practice. Med. Journ. of Austr. Sidney. Jahrg. 2. Nr. 12. p. 222.

. Hirst, B. C., The training that the state should demand before licensing a physician

to practise, mit Aussprache. Transactions of the Obst. Soc. of Philadelphia. Nr. 1. July. p. 56 u. 103. (Forderungen für die geburtshilfliche Ausbildung des praktischen Arztes.)

3. v. Hövell, H., Gründe und Bedeutung des Geburtenrückganges vom Standpunkt

der öffentlichen Gesundheitspflege. Was kann der Arzt und die Medizinalverwaltung tun, um diesem Übel zu begegnen? Vierteljahrsschr. f. gerichtl. Med. Heft 1 u. 2. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 28. p. 788.

. Hoffa, Th., Die Stellung der Ärzte zur Frage des Geburtenrückganges. Deutsche

med. Wochenschr. 1915. Nr. 45.

. Hoffmann, Krieg und Rassenhygiene. Die bevölkerungspolitischen Aufgaben nach

dem Kriege. J. F. Lehmann, München.

Holmes, W. R., Die Geburtshilfe, eine verloren gegangene Kunst. Surg., Gyn. and Obst. 21. Nr. 5.

Jaeger, Der einmalige Beitrag zu den Kosten der Entbindung und die Beihilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 30. p. 918ff. Jahn, Th., Der Geburtenrückgang in Pommern. Berlin, R. Schoetz. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 44. p. 1366.

Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Berichte etc. 231 >

62. Jeannin, C., La médecine francaise en ces cinquante derniéres années: VI. Obstétrique. Presse méd. 23 Dec. Nr. 63.

63. Ingerslev, Nachruf von Gammeltoft und A. Martin. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 6. p. 556.

64. Jrgerzler, Notizen über die Wertschätzung und Benutzung der Geburtszange im ersten halben Jahrhundert nach ihrer Einführung in die Geburtshilfe. Monatsschr. f. Geb. Dez. 1915.

65. Kantor, Geburtenrückgang und Kurpfuscherei. Therapeut. Monatsh. Jahrg. 30. Heft 11 u. 12. (Die Abhandlung enthält eine Fülle von Einzelheiten, sie kann nicht in kurzer Form erschöpfend referiert werden.)

66. *Kehrer, Die Organisation der Mutter-, Säuglings- und Kleinkinderfürsorge. Zentral- blatt f. Gyn. Nr. 24. p. 465.

67. Kleinhans, Nachruf von H H. Schmid. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 6. p. 519. Desgl. von F. Schenk, Gyn. Rundsch. Jahrg. 10. Heft 23 u. 24. p. 263. Desgl. von v. Franqué, Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. p. 969.

68. *Krönig, B., Grenzverschiebung zwischen operativer und nichtoperativer Therapie in der Gynäkologie und Geburtshilfe. (Vortrag, gehalten in der Festsitzung der med. Ges. in Freiburg. 29. Febr. 1915. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 4. p. 299.

69. Kulau, W., Die versicherungsrechtliche Fürsorge des Staates für die Frau. Arch. f. Frauenk. u. Eug. Bd. 11. Heft 2.

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78. Malsbourg, G. E., Mariage. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Jan. p. 44. (Erörterungen über die Grundsätze, nach denen vom ärztlichen Stand- punkt aus die Eheerlaubnis zu geben bzw. zu versagen ist.)

79. Marcuse, Zur Stellung des Arztes gegenüber der Geburtenbeschränkung. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 9. p. 259. (Im Gegensatz zu Hoffa ist Marcuse der Ansicht, dass ein Verbot des Verkaufes empfängnisverhütender Mittel nicht sowohl eine Zu- nahme der Geburtenzahl, als vielmehr eine Zunahme der Geschlechtskrankheiten zur Folge haben wird. Er hält darum ein solches Verbot für ein ungeeignetes Mittel zur Bekämpfung des Geburtenrückganges.)

80. Maxwell, R. D., Recent obstetric and gynaecologic cases at London Hospital. Practi- tioner. London. Febr. 96. Nr. 2.

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84. Meyer-Rüegg, Die Frau als Mutter. 5. Aufl. Stuttgart, Enke. (Eine besonders durch einen Abschnitt über Bau und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane gegenüber der früheren erweiterte Auflage.)

85. Über künstliche Befruchtung beim Menschen. Münch. med. Wochenschr. Nr. 40. (Verfasser überschwemmte die Portio mit Sperma mit Hilfe eines Röhrenspekulum.

232

92a.

Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbiicher, Lehrmittel.

Danach Konzeption, Abort. Injektion des Sperma mit halbweichem Katheter i n den Zervikalkanal, nicht über den inneren Muttermund hinaus, führte zum Ziel.)

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Nr. 8.

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Angaben Kettners, dass die im Kriege geborenen Neugeborenen oft kleiner, magerer und mit motorischer Unruhe behaftet seien, an seinem Material keineswegs bestätigen.)

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Schaeffer, Zum Antrag der rheinischen Kammer, zur Standesordnung folgenden Zusatz zu beschliessen: Es ist standesunwürdig, einen künstlichen Abortus ohne vor- hergehende gewissenhafte Indikationsstellung in Beratung mit einem zweiten Arzt auszuführen. Die Indikationsgründe sind protokollarisch kurz festzulegen, mit den Unterschriften zu versehen und 5 Jahre lang von dem operierenden Arzt aufzubewahren. Protokoll der Ärztekammer von Berlin-Brandenburg. 22. Febr.

Schallmeyer, W., Brauchen wir eine Rassenhygiene? Repertorienverlag Leipzig. Ref. Therap. d. Gegenw. Jahrg. 57. Heft 12. p. 466.

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Sternfeld, H., Krieg und Geburtshilfe. Bayer. Ärzte-Korr. Bl. 1915. Nr. 23. (Verf. erörtert hauptsächlich die sozialpolitischen Massnahmen und die statistische Seite der Frage der Bevölkerungszunahme nach dem Kriege: Verbesserung der Wohnungs- und Siedelungsverhältnisse, Säuglings- und Jugendfürsorge, Ablehnung gesetzlicher Verbote sogenannter Prohibitivmassnahmen, strenge Bestrafung der Abtreibung, Verbot der Kurpfuscherei, Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten sind im einzelnen seine Forderungen.)

*Stoeckel, W., Vorgeschlagene Reformen: Zentralbl. f. Gyn. Nr. 52. p. 1025ff. Strassmann, P., Gesundheitspflege des Weibes. Quelle und Meyer, Leipzig. Stratz, C. H., Die Körperpflege der Frau. Stuttgart bei F. Enke. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 30. p. 1390 und Zentralbl. f. Gyn. Nr. 38. p. 766.

Szana, A., Krieg und Bevölkerung. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 16. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. p. 1022.

Tandler, Krieg und Bevölkerung. Vortrag in der k. k. Ges. d. Ärzte in Wien am 24. März. Aussprache in den beiden folgenden Sitzungen. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 22. p. 607f.

*Thoma, G., Geburtenriickgang und Geschlechtskrankheit. Der Frauenarzt. Jahrg. 31. Heft 1 und 2.

Tredegaard, Ein neues Geburtslager. Ugeskr. f. Laeger. 1915. Nr. 32. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30. p. 614. (Beschreibung und Abbildung eines praktischen und billigen, auf jedem Tisch leicht anzubringenden Lagers Rahmen mit Bein- und Kopfstützen fiir geburtshilfliche Operationen im Privathaus.)

Trumpp, Ärztlicher Ehekonsens und Eheverbote. (Arbeiten der vom ärztlichen Verein München eingesetzten Kommission zur Beratung von Fragen der Erhaltung und Mehrung der Volkskraft.) Münch. med. Wochenschr. Nr. 50. p. 1786. (Als Ehe- berater einzusetzende Ärzte bzw. Ärztinnen sollen jedem Ehebewerber nach festen Grundsätzen anzulegende, auf Grund eingehender Untersuchung gewonnene Zeugnisse ausstellen, von deren Ausfall es abhängt, ob dem betr. Ehebewerber die behördliche Eheerlaubnis erteilt wird oder nicht.)

Walker, J., The technic at the Jewisch maternity Hospital and its results. Med.

. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. March. p. 429. (Walker fasst seine

Forderungen über die klinische Geburtsleitung dahin zusammen, dass in bezug auf Hände, Wäsche, Kleidung, Instrumente und Verbandsstoffe die gleiche Asepsis bei Geburten gewahrt werden soll, wie bei klinischen Geburten. Die Wehen und Herz- töne sind genau zu beobachten. Pituitrin ist nur aus besonderer Indikation anzu- wenden. Fälle mit 99,3 Fahrenheit sind als verdächtig zu isolieren.)

234 Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbiicher, Lehrmittel.

131. Wallich, V., De l’emploi du cinema dans les démonstrations opératives d’obstetrique. La presse med. 18 Mai. Nr. 28. p. 22]. (Wallich empfiehlt für den Operationskurs am Phantom die Vorführung von kinematographischen Aufnahmen der wichtigsten geburtshilflichen Operationen. Durch die Wahl besonderer Lampen konnte er es er- möglichen, den sich abrollenden Film zum Stillstehen zu bringen, ohne dass der Film durch die Hitzewirkung der Lampen geschädigt wird.)

132. Walther, Zur Indikationsstellung bei den geburtshilflichen Operationen des prak- tischen Arztes. Med. Klin. 13. Febr. p. 186.

133. Weinberg, W., Uber die Frage der Minderwertigkeit der Erstgeborenen. Öffentl. Gesundheitspflege. Heft 9. Ref. Therap. d. Gegenw. Jahrg. 57. Heft 12. p. 468.

134. West, The prenatal problem and the influence which may favorably affect this period of the childs growth. Amer. Journ. ot Obst. Nr. 3.

135. Wile, N. J., Obstetrics and Gynecology among Arabs. Mich. State Med. Soc. Journ. Grand Rapids. April 15. Nr. 4.

136. Wilhelm, Preventive Medicine in obstetrics. Missouri State Med. Assoc. Journ. St. Louis. Febr. 13. Nr. 2.

137. Wingen, Die Becinflussung des Fortpflanzungswillens durch den Krieg. Das neue Deutschland. Nr. 17.

138. *Winter, G., Unsere Aufgaben in der Bevölkerungspolitik. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5.

139 Winternitz, W., Die Frau in der indischen Religion. Arch. f. Frauenk. u. Eug, Bd. 2. Heft 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 14. p. 271.

140. *Ziegler, C. E., The teaching of obstetrics. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Jan. p. 50. (Mit Aussprache.)

141. Zinke, E. G., Value and importance of maternity Hospitals. Michigan State Med. Soc. Journ. Grand Rapids. April 15. Nr. 4. p. 163.

In Krönigs (68) Rede über die Grenzverschiebung zwischen operativer und nichtoperativer Therapie in der Gynäkologie und Geburtshilfe nehmen naturgemäss die Erörterungen, die sich auf die gynäkologische Tätigkeit beziehen und über die an anderer Stelle referiert wird, den breiteren Raum ein. Während die operative Behandlung in der Gynäkologie in den letzten Jahren eine Ein- schränkung erfuhr, nahm die Zahl der geburtshilflichen Operationen im ganzen zu, besonders durch die viel häufigere Ausführung des Kaiserschnittes auf vaginalem sowohl, als auch auf abdominalem Wege. Etwa 80°/, dieser Opera- tionen werden ausgeführt aus kindlicher Indikation, zurückzuführen auf das berechtigte Bestreben, neben dem mütterlichen Leben das kindliche Leben zu erhalten. Dagegen bewirkte die Einführung des Dämmerschlafes eine erfreu- liche Abnahme der sog. Erlösungszangen. Im ganzen hat also eine Verschiebung zugunsten der nichtoperativen Therapie zweifellos in den letzten Jahren statt- gefunden. S

Cullen (22) gibt in seinem Buch eine Übersicht über die Entwicklung der Geburtshilfe und operative Gynäkologie in den letzten 25 Jahren unter beson- derer Berücksichtigung der Unterrichtsverhältnisse in Baltimore und gelangt zu dem Schluss, dass die Geburtshilfe anziehender für den Studierenden gemacht werden müsse, damit er nicht weniger schwierigen Gebieten der Medizin sich zuwende. Besonders im Interesse der Patientin muss der operierende Gynäko- loge die gesamte Bauchchirurgie beherrschen.

Ziegler (140) betont als Grundlage der Ausbildung eines Geburtshelfers die Wichtigkeit des theoretischen Unterrichts, unterstützt durch Abbildungen, Modelle und Präparate. Auf dieser Basis soll sich dann die praktische Ausbildung aufbauen. Die Entbindungsanstalten sollten nach Zieglers Ansicht besser für die Ausbildung der Ärzte ausgenützt werden, die Tätigkeit der Hebammen bei den Geburten dagegen tunlichst ausgeschaltet werden. Die Einzelheiten bezüglich des Studienganges haben lediglich Bezug auf amerikanische Verhältnisse.

Moran (88) erörtert die Ursachen der Kindersterblichkeit in utero, intra partum und post partum an der Hand mehrerer klinischer Statistiken. Er tritt

Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Berichte etc. 235

für alle Massregeln ein, die geeignet sind, die Kindersterblichkeit herabzusctzen ; er wünscht vor allem das Recht des Kindes, lebend geboren zu werden gegenüber der Pflicht des Geburtshelfers, das mütterliche Leben zu erhalten, mehr in den Vordergrund zu rücken und gründet darauf sein operatives Handeln, verwirft also z. B. alle zerstückelnden Operationen am lebenden Kinde.

Ballantyne (4) schildert das in Edinburgh geübte System der Schwanger- schaftsfürsorge. Besonders ausgebildete Pflegerinnen führen die werdende Mutter entweder den Schwangerschaftsfürsorgestellen zur ambulanten Überwachung oder den Heimen für Schwangere zu. Aus diesen besonderen Heimen für gesunde (nicht ledige) Schwangere werden sie entweder zur Entbindung der Entbindungs- anstalten, oder besonderen klinischen Stationen zugeführt, falls die Schwanger- schaft krankhaft gestört ist. Auch in der eigenen Wohnung können sie ent- bunden werden. Auch nach der Entbindung bleiben Mutter und Kind unter Aufsicht und Beratung der Fürsorgestellen, und können nötigenfalls auch wieder in besonderen Heimen, je nachdem, ob sie oder die Kinder nur erholungs- bediirftig bzw. krank sind, Aufnahme finden. Auch die Mitwirkung praktischer Ärzte wird erstrebt.

Winter (138) stellt aus statistischen Angaben eine Verminderung der Geburtenzahl auf 28,1 Geburten auf 1000 Einwohner im Jahre 1913 von 37,9 Geburten im Jahre 1903 fest. Er beschränkt sich auf die Erörterung des Problems des Geburtenrückganges vom ärztlichen Standpunkte aus.

Als Ursache für die eheliche Sterilität steht ihm im Vordergrund die Gonor- rhoe. Alle anderen mechanischen und sonstigen Ursachen sind minder wichtig. Was die Gefährdung des Fötus in der Gravidität anbetrifft, so kommt in Frage spontaner, künstlicher und krimineller Abort. Die Ursachen des spontanen Abortes wie Trauma, lokale und allgemeine Erkrankungen der Mutter, Erkran- kungen des Eies werden erörtert. Die Indikation zur Einleitung des künstlichen Abortes wird nach Winter vielfach nicht eng genug gezogen. Mit Olshausen schätzt Winter den Anteil der kriminellen an der Gesamtzahl der Aborte auf 80°/ räumt ihnen also die ätiologisch wichtigste Stelle ein.

Die Verluste an kindlichen Leben unter der Geburt infolge Geburtsstö- rungen aller Art schätzt Winter auf 70000 jährlich. Verbesserte Ausbildung der Ärzte sowohl wie der Hebammen könnte diese Zahl beträchtlich herabsetzen. Nicht Mutter oder Kind, sondern Mutter und Kind muss die Losung sein. Die Gefährdung des Lebens der Neugeborenen kann weiter vermindert werden durch noch energischeres Eintreten für das Selbststillen der Mütter. Winter be- fürwortet es dringend, dass die deutsche Gesellschaft für Gynäkologie als die berufenste Vertretung der Fachkreise aut ihrem nächsten Kongress nach ein- gehender Beratung Richtlinten festsetzt für die Wege, die unsere Bevölkerungs- politik in Zukunft einschlagen soll.

Döderlein (27) erläutert die Bedeutung der Bevölkerungsbewegung in bezug auf Geburten und Sterblichkeitsziffer durch Vergleichung der entsprechen- den Zahlen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern, insbesondere Russland seit dem Jahre 1870. Von Russland haben wir in dieser Hinsicht am meisten zu fürchten. Die Ursachen des Friedensgeburtenrückganges sind: der Prohibitivverkehr, die Geschlechtskrankheiten und die kriminellen Aborte. Zu ihrer Einschränkung macht Döderlein eingehende Vorschläge. Döderlein regt die Hausärzte an, durch genaue Beobachtungen jetzt während der Kriegs- zeit das Konzeptionsoptimum feststellen zu helfen. Unter Zuhilfenahme der auf diese Weise neugewonnenen Einsicht. in diese noch unklaren Zusammen- hänge könnte es gelingen, eine Begünstigung der Konzeption zu erzielen und so die Geburtenzahl zu heben.

Fehling (37) führt 6 Punkte an, an denen die Wirksamkeit des Arztes einsetzen könnte zur Bekämpfung des Geburtenrückganges und zwar: 1. Der

236 Geburtshife. Allgemeines, Lehrbücher, Lehrmittel.

verminderte Zeugungswille, 2. die Untauglichkeit des Mannes zur Zeugung, 3. die Verminderung der Aborte, 4. der Mutterschutz in der Schwangerschaft, 5. die Verminderung der Kindersterblichkeit unter der Geburt und 6. die Herabsetzung der Säuglingssterblichkeit. Danach könnten in Deutschland jährlich 2—300 000 Kinder mehr am Leben erhalten werden.

v. Franque (42) erörtert die Frage des Geburtenrückganges lediglich vom ärztlichen Standpunkt aus, ohne damit die nichtärztlichen Gesichtspunkte für minder wichtig hinstellen zu wollen. Nach einer statistischen Einleitung unter Berücksichtigung der Bonner Verhältnisse erklait er eine 2—2!/,jahrige Pause zwischen den Geburten für wünschenswert. Es dürfen danach einer gesunden Frau vom 18.—32. oder auch vom 20.—35. Lebensjahr 6 Geburten ohne Be- denken zugemutet werden. Die ungünstige Wirkung des Frauenstudiums wird nachgewiesen. Das Optimum für die erste Geburt liegt nach v. Franqué schon beim 18.—20. Lebensjahr. Das Verbot antikonzeptioneller Mittel würde bei der Zunahme der Geschlechtskrankheiten infolge des Krieges nur schädigend wirken. Wichtig ist dagegen ein Kurpfuschereiverbot, die scharfe Bekämpfung der kriminellen Aborte, Einschränkung der Schwangerschaftsunterbrechung und der operativen Sterilisation. Dazu kommt noch ausgiebigere Fürsorge für Schwan- gere, Gebärende, Wöchnerinnen und Säuglinge.

Richter (95) sieht die Ursachen des Geburtenrückganges vorwiegend auf wirtschaftlichem Gebiet. Zu seiner Bekämpfung empfiehlt er zur Herabsetzung der Sterblichkeit: Inangriffnahme der Wohnungsfrage, der Ernährungsfrage, eines Mutterschaftsgesetzes in Stadt und Land, Ausbau des Staatsmedizinal- wesens und damit Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, der übertragbaren Krankheiten und der Trunksucht. Zur Diskussion sprachen Winter, Scholtz und Goppe.

Kehrer (66) fordert in seiner Abhandlung über die Organisation der Mutter-, Säuglings- und Kleinkinderfürsorge, die sich wegen der in ihr enthaltenen Fülle von Anregungen zu kurzem Referat nicht cignet, die Mitwirkung der Ärzte und besonderer Fürsorgerinnen. Über ihre Vor- und Ausbildung sind genaue An- gaben gemacht. Mutter- und Säuglingsberatungsstellen sind grundsätzlich zu trennen. Ihre Aufgaben und ihre Ausgestaltung wird eingehend beschrieben. Verbesserungsbedürftig ist auch das Pflegekinderwesen. Die Einführung der gesetzlichen Berufsvormundschaft für Uneheliche ist zu fordern. Auch die Für- sorge für Frühgeborene kann noch erheblich verbessert und erweitert werden. Die ärztliche Leichenschau ist für Pflegekinder gesetzlich einzuführen. Kehrer will die Säuglingsfürsorge den Hebammen übertragen wissen, die dazu aber zu- nächst einer besonderen Vorbildung bedürfen. Auch die Ärzte müssen sich einer speziellen Ausbildung für die Wahrnehmung der Fürsorgesprechstunden unter- ziehen. Wirtschaftliche Unterstützungen der Schwangeren und Wöchnerinnen sind nicht zu entbehren. Alle Faktoren, die die Kenntnis der Säuglingspflege fördern können, werden besprochen. Schliesslich wird eine Reichswochenhilfe und Stillbeihilfe auch für die Friedenszeit als wünschenswert bezeichnet.

Sanna (102) gibt die vielfach fälschliche Verwertung der Säuglingssterb- lichkeitsziffer auf Grund eines umfänglichen statistischen Materials unter be- sonderer Berücksichtigung der Budapester Verhältnisse Veranlassung, folgende Sätze aufzustellen:

l. Säuglingssterblichkeitsziffern können nur mit Heranziehung der Ge- burtenziffern verwertet und bewertet werden.

2. Will man die Säuglingssterblichkeitsziffer verschiedener geographischer Einheiten vergleichen, so ist es notwendig, die Säuglingssterblichkeitsziffer solcher Epochen zu vergleichen, in denen noch die Geburtenziffer die gleiche war.

3. Ein Vergleichen und Bewerten der Säuglingssterblichkeitsziffer ein- zelner Epochen verschiedener geographischer Einheiten unter gleichzeitiger Be-

Geschichtliche und sonstige Werke und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Berichte etc. 237

rücksichtigung der Geburtsziffer ist möglich durch Betrachtung und Vergleichung der Zahl derjenigen Säuglinge, die das erste Lebensjahr überlebt, also in das zweite Lebensjahr eingetreten sind.

Einen weiteren Einblick in die Bedeutung der Verhältnisse, die durch Geburts- und Sterbeziffer bedingt sind, gewinnen wir, wenn wir die sozialbio- logischen Zusammenhänge der Vermehrung betrachten, also feststellen, wie viele Geburten und Todesfälle in der geographischen Einheit (Stadt oder Staat) statt- gefunden haben, bis in der geographischen Einheit die Zahl der Lebenden sich um hundert vermehrte.

_ Thoma (127) empfiehlt, um die Kindstötung durch ledige Mütter zu ver- hindern und die Zahl der kriminellen Aborte zu vermindern, die Errichtung grosser Anstalten, in der ledige und verheiratete Mütter kostenlos niederkommen und ihre Kinder abgeben können. Die Aufnahme muss schon in der Schwanger- schaft ermöglicht werden. Besondere Baracken nehmen gesunde, tripper- und lueskranke Frauen auf. Da auch den Verheirateten so die Sorge um den Nach- wuchs abgenommen wird, so werden die wirtschaftlichen Verhältnisse kein Ehe- hindernis sein. Die Kinder werden bis zum 6. Lebensjahr zunächst in besonderen Anstalten verpflegt und aufgezogen. Der Verhütung der Übertragung der Ge- schlechtskrankheiten sollen Tag und Nacht geöffnete Untersuchungsanstalten dienen, in denen den sie Aufsuchenden Gesundheitszeugnisse mit Angabe der Uhrzeit der Untersuchung ausgestellt werden; nur mit diesem Zeugnis versehen ist der Geschlechtsverkehr gestattet.

Dass die Ausführung dieser Vorschläge wohl am Geldpunkt zunächst schon scheitern wird, deutet Verfasser selbst am Schluss seiner eine Fülle von Einzel- heiten enthaltenden Vorschläge an.

Ebeler (31) sah in der Füthschen Klinik nach Kriegsausbruch eine ganz auffällige Zunahme der Aborte. Dass für eine grosse Zahl von diesen Fällen das psychische Moment eine ursächliche Rolle spielt, dafür spricht, dass nur sehr selten artsfizielle Einwirkung zugegeben wurde, ganz besonders aber der in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle afebrile Verlauf. Diese Erfahrung berech- tigt dazu, unter den ätiologischen Faktoren des Abortes den seelischen Ein- flüssen doch wohl einen breiteren Raum zuzuerkennen, als es von vielen Seiten bisher geschehen ist.

Ruge (99) vertritt die Ansicht, dass ein zwar nur kleiner Teil der Ärzte, dieser aber in sehr erheblichem Umfang schuld ist an einem grossen Teil der indikationslos, ja kriminell eingeleiteten Aborte. Nur eine soziale Hebung des ganzen Arztestandes vermag hierin Wandel zu schaffen.

Nach Siegels (116) Untersuchungen an 200 Fällen von Kriegerfrauen mit eindeutig bsstimmtem Konzeptionstermin liegt das Konzeptionsoptimum etwa auf dem 6. Tage nach Menstruationsbeginn. In den ersten 9 Tagen nach Beginn der Menses überwiegen die Knaben-, nach dem 15. Tage die Mädchengeburten.

Siegel (115) fand, wie Ruge II, einen deutlichen Knabenüberschuss an 2 Beobachtungsreihen der Freiburger Frauenklinik, nämlich 112 bzw. 117,4 Kna- ben auf 100 Mädchen. Siegel bringt diese Erscheinung in ursächlichen Zu- sammenhang mit der von ihm gewonnenen Anschauung, dass vom 1.—9. Tage post menstruationem Knabsn, vom 10.—14. Tage Knaben und Mädchen und vom 15.—22. Tage Mädchen gezeugt werden und vom 23.—28. Tage fast keine Schwängerung statthat, indem er rechnerisch nachweist, dass die Aussichten der beurlaubten Ehemänner, einen Knaben zu erzeugen, sich zu der Aussicht, Mädchen zu erzeugen, verhält wie 17 zu 11.

Carl Ruge II (100) konnte feststellen, dass das Durchschnittsgewicht aller reifen Neugeborenen im Jahre 1915/16 im Vergleich mit dem des Jahres 1913 nur innerhalb der physiologischen Grenzen geringer ist. Der Knabenüber- schuss war von 103 auf 100 auf 116 auf 100 in dieser Zeit gestiegen. Verf. emp-

238 Geburtshilfe. Allgemeines, Lehrbiicher, Lehrmittel.

fiehlt, den Frauen vom Beginn der Schwangerschaft bis 3 Monate nach der Ent- bindung eine wenn auch geringe Zulage an eiweiss-, fett- und kohlehydrathaltigen Nahrungsmitteln zu gewähren.

Sellheim (113) beschreibt an der Hand von Schnitten und Grundrissen den Um- und Neubau der Tübinger Frauenklinik. Die Steigerung der Patien- tinnenzahl von 600 im Jahre 1890 auf 2000 im Jahre 1912 machte in gleicher Weise wie die Änderungen in der Art des klinischen Unterrichtes und der Kranken- behandlung die baulichen Veränderungen nötig.

Zur Schonung des Gefühls der Hilfesuchenden sind die Sc für Kranke und für Studierende streng geschieden. Auch der Zugang zum aseptischen Operationssaal ist getrennt für Patientin, Ärzte, Zuschauer und Schwester, so zwar, dass sich ihre Wege nicht kreuzen. Der Anblick der Operationsvorberei- tungen wird der Patientin vollkommen erspart. Die Einrichtung eines vom Hörsaal aus unmittelbar zugängigen Spektatorium ermöglicht es, den Hörern Operationen in allen Einzelheiten zu zeigen, ohne dass ihre Nähe der Operierten Schaden bringen kann. Laboratorien für alle in Betracht kommenden wissen- schaftlichen Untersuchungsmethoden sind eingerichtet, und ein eigenes Labo- ratorium und ein Museum gelten dem Studium der Frauenkunde. Eine Fülle interessanter Einzelheiten enthält die Abhandlung.

Stoeckel (122) lässt den von anderer Seite gemachten Vorwurf der Viel- schreiberei für den gynäkologischen Nachwuchs nicht ohne weiteres gelten, bzw. macht dafür verantwortlich auch diejenigen, die zum Vielschreiben anregen oder die Menge der Arbeiten in die von ihnen redigierten Zeitschriften aufnehmen. Hinsichtlich der Reform des medizinischen Unterrichtes fordert er eine bessere theoretische und praktische Vorbildung der Studierenden vor dem Besuch der eigentlichen geburtshilflich-gynäkologischen Klinik durch eine propädeutische Klinik in Gestalt eines Pflichtkollegs. Auch das praktische Jahr sollte in irgend einer Form der geburtshilflichen Weiterbildung nutzbar gemacht werden. In seiner auch mit Rücksicht auf die Volksvermehrung aufgestellten Forderung nach einer gründlicheren geburtshilflichen Ausbildung der Ärzte berührt sich Stoeckel mit den von Winter in seiner Arbeit über die Bevölkerungspolitik aufgestellten . Grundsätzen, die er im einzelnen durchgeht. Seine Forderungen gipfeln trotz aller dagegen geltend zu machenden Bedenken in dem Ziel, die Geburtshilfe klinischer zu machen. Nur wenn dies gelingt, kann den Winterschen Vor- schlägen nach Stoeckels Ansicht Erfolg beschieden sein.

C. Sammelberichte.

1. Puppe], Nachtrag zu dem Dissertationsbericht. Schwangerschaft, Geburt, Wochen- bett, Neugeborenes. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Heft 3. p. 249.

2. Nachtrag zu dem Bericht über die Dissertationen des Wintersemesters 1914/15. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1. p. 63.

3. van de Velde, Th. H. und Padtberg, J. H.. Übersicht über die holländische Lite- ratur (1911—1914). Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 5. Geburtshilfe. p. 427 u. Heft 6. p. 506.

4. Weber, F., Die geburtshilflich-gynäkologischen Dissertationen der deutschen Uni- versitäten (Sommersemester 1915). Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 43. Heft 2. p. 176—187.

5. Die geburtshilflich-gynäkologischen Dissertationen der deutschen und Schweizer Universitäten (Wintersemester 1915/16). Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 1. Geburtshilfe. p. 45.

Hebammenwesen. 239

| II. Hebammenwesen.

Referent: Dr. Resa Hirsch, Berlin.

1. Alin, E., Die Hebammen und die Säuglingspflege. Verhandl. d. pediatr. Sekt. d. Ges. Schwed. Ärzte. (Silas Lindquist.)

2. *Ekstein, E., Zur Beseitigung des „normalen Punktes für die Erklä unserer unerfreulichen Hebammenverhéltnisse“. Gyn. Rundschau. Heft 17/18.

3. *Epstein, Über die Notwendigkeit eines systematischen Unterrichtes in den Säug- lingspflege- und Hebammen-Lehranstalten. Urban u. Schwarzenberg.

4. *Pryli, W., Zwei Vorschläge für die Hebammenreform. Gyn. Rundschau. Heft 21

u. 22,

5. Die Hebammen als Sachverständige vor Gericht. Allg. Deutsche Hebammenztg. Nr. 5.

6. Rissmann, Ein paar alte Wünsche für das Hebammenwesen. Gyn. Rundschau. Heft 1 u. 2.

7. *Torggler, F., Zu Rissmanns „Ein paar alte Wünsche für das Hebammenwesen“. Gyn. Rundsch. Heft 1 u. 2.

Torggler (7) verlangt die Hebung der sozialen Verhältnisse der prakti- zierenden Hebammen. Hierzu wäre vor allem erforderlich:

1. eine wirtschaftliche Sicherstellung, sei es durch Sicherung einer genügen- den Geburtenzahl oder durch Sicherung eines je nach den Orten zu bestimmenden jährlichen Mindesteinkommens.

2. Schaffung von Altersversorgung (Pensionsgesetz).-

3. Invaliditätsversorgung.

4. Sicherstellung für den Fall der Dienstunfähigkeit (Krankheitsversorgung).

5. Beschränkung der Freizügigkeit.

Mit diesen Forderungen erklärt sich Ekstein (2) im Wesen einverstanden, nimmt aber prinzipiell gegen dieselben, als er abrupto aufgestellt, Stellung, da selbst nach Erfüllung dieser fünf Forderungen die Verhältnisse sich nicht ändern können, solange die ganze Ausbildung und praktische Betätigung der Hebammen nicht auf ein höheres Niveau gebracht wird. Es ist ein Circulus vitiosus. Die sozialen Verhältnisse der praktizierenden Hebammen sind notdürftig, weil die Ausbildung und Leistungen mangelhaft sind und die letzteren sind mangelhaft, weil die sozialen Verhältnisse notdürftig geblieben sind. 95°/, der Hebammen gehen aus den sozial und materiell notdürftigen Ständen hervor, und dement- sprechend baut sich die ganze Ausbildung auf dem geistigen Niveau dieser Frauen auf. Die übrigen 5°/, aus besseren sozialen Verhältnissen suchen ihre Ausbildung aus diesem Grunde meist in geburtshilflichen Kliniken. Ekstein betont darum nochmals seinen bereits 1911 auf der Münchener Tagung der ‚Vereinigung zur Förderung deutschen Hebammenwesens‘‘ gemachten Vorschlag, als Hebammen- aspirantin ausschliesslich Frauen in die Hebammenlehranstalt aufzunehmen, welche einen Krankenpflegerinnenkurs mit Erfolg abgelegt haben.

Epstein (3) fordert einen praktisch-demonstrativen Unterricht. Die Schülerinnen sollen Gelegenheit haben, ein grosses Material gesunder und kranker Säuglinge zu beobachten. Nicht nur die natürliche Ernährung, sondern auch die Gefahren der künstlichen Ernährung sind in den Unterricht einzubeziehen.

240

Geburtshilfe. Physiologie der Graviditat.

Um bei Alimentationsprozessen den Entwicklungsgrad des Kindes bei der

Geburt in Erfahrung bringen zu können, schlägt Pryll (4) vor, bei den Hebammen die Verpflichtung, Messungen an Neugeborenen vorzunehmen, einzuführen. Er verlangt Längenmessung, Umfang des Kopfes, der Schultern und der Hüften. Die Hebamme soll auch nicht mehr als Sachverständige, sondern nur als Zeugin vernommen werden.

III. Physiologie der Gravidität.

Referent: Dr. Resa Hirsch, Berlin.

a) Zeugung, Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen Organismus,

Physiologie der Frucht und ihrer Anhänge.

Ahlfeld, Kurzfristige Schwangerschaften. Mitteil. zur Geburtsh. u. Gyn. für die Praxis. Heft 2.

*Aserjer, Untersuchungen über den Geburtsharn. Bericht über schweizerische Literatur in Geb. u. Gyn. 1914/15. Ref. in Gyn. Rundschau. Heft 21/22. Brindeau, L. et Nathan-Larrier, Histologie de la muqueuse utérine dans la grossesse normale. Archives mensuelles d’obstétrique et de gynécol.

*Ellermann, V., Zeitdauer der Schwangerschaft und deren Schwankungen. Monats- schrift f. Geburtsh. 43. Heft 4.

Franklin, S. N., Der Blutdruck in der Schwangerschaft. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 5.

Gleiser, L., Beitrag zur Frage der Leberfunktion in der Schwangerschaft. Inaug.- Diss. Bern 1914.

*Gröne, O, Kommt eine Überbefruchtung (Superfoetatio) beim Menschen vor? 11. Kongress des nord. chirurg. Vereins in Gothenburg. Juli. Ref. in Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51.

. *— Kommt Überbefruchtung (Superfoetatio) vor? Verhandl. d. nord. chirurg. Vereins.

Sitzg. v. 5.—8. Juli. Gothenburg.

. Hedenberg und Strindberg, Beitrag zur Kenntnis der Anatomie und der Funktion

der menschlichen Plazenta. Anat. Anz. Nr. 2. Jacobi, W., Beitrag zur Nierenfunktion während der Schwangerschaft und im Wochen- bett. Inaug.-Diss. Breslau.

. Keibel, F., Über die Grenze zwischen mütterlichem und fötalem Gewebe. Anat.

Anz. 1915. Nr. 10.

*Lehn, Charlotte, Über die Veränderungen des Körpergewichtes während der nor- malen Geburt nebst Bemerkungen über die Fruchtwassermenge. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 3.

Litzenberg, A Study of Liver Function in Normal Pregnancy. Amer. Journ. of Obst. Nr. 2.

*Mever-Rucgg, Über künstliche Befruchtung beim Menschen. Münch. med. Wochen- schrift. 3. Okt. p. 1416.

*Méssmer, Über Kriegsneugeborene. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33.

*Momm, Hat die eiweiss- und fettarme Nahrung einen Einfluss auf die Entwicklung der Frucht? Zentralbl. f. Gyn. Nr. 28. *Puk, J., Über menstruationsähnliche Blutungen in der Schwangerschaft. Gyn. Rundsch. Wien. Jahrg. 10.

Zeugung. Schwangerschaftsveränderungen im miitterlichen Organismus etc. 241

18. *Pryli, Kohabitationstermin und Kindsgeschlecht. Münch. med. Wochenschr. Nr. 45.

19. *Ruge, Carl II, Über den Einfluss der Kriegsernährung auf Fruchtentwicklung und Laktation. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33.

20. *Ryser, Blutzucker in der Gravidität, während der Schwangerschaft, der Geburt, im Wochenbett und bei den Schwangerschaftstoxikosen. Deutsch. Arch. f. klin. Med. 118. Heft 4 u. 5.

21. Schatz, F., Die Ursachen der Kindeslagen. Arch. f. Gyn. Bd. 104. Heft 3. Bd. 105. Heft 1 u. 2.

22. *Schlagenhaufer und Verocay, Ein junges menschliches Ei. Arch. f. Gyn. Bd. 105. Heft 2.

23. *Sellheim, H., Experimentelle und vergleichende Untersuchungen über die ,,Ent- wicklung“ der typischen Fruchtlage. Arch. f. Gyn. Bd. 106. Heft 1.

24. Siegel, W. P., Weitere Beobachtungen zur Konzeptionsfähigkeit der Frau und zur Geschlechtsbildung des Kindes. Vortrag in d. Freiburg. med. Ges. 9. Mai.

25. *— Bedeutung des Kohabitationstermines fiir die Befruchtungsfähigkeit der Frau und für die Geschlechtsbildung des Kindes. Münch. med. Wochenschr. Nr. 23.

26. de Snoo, Mitteilung über die Bedeutung des Kochsalzes in der Schwangerschaft. (Wird in extenso erscheinen.) Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25.

(Mendes de Leon.)

27. Walther, V. M., Beitrag zur Kasuistik der Konzeptionen im vorgerückten Lebens- alter. Inaug.-Diss. Leipzig.

28. Werner, Untersuchungen über die Nierenfunktion bei gesunden und kranken Schwan- geren und Wöchnerinnen. Arch. f. Gyn. Heft 1.

29. *Zangemeister, W., Über das Körpergewicht Schwangerer nebst Bemerkungen über den Hydrops gravidarum. Zeitschr. f. Geburtsh. 78. Heft 2.

Bei 145 Frauen, deren Urin während der Schwangerschaft ganz normal war, hat Aserjer (2) unmittelbar post partum und am zehnten Tag des Puerperium den Urin untersucht und dabei gefunden, dass bei ganz gesunden Schwangeren durch die Geburt leichte Nierenfunktionsstörungen auftreten können. Mehr als die Hälfte der Kreissenden zeigte Albuminurie, die jedoch rasch verschwindet, so dass nur bei einem Viertel der geschädigten Wöchnerinnen am zehnten Tag noch Eiweissspuren vorhanden sind. Bei mehr als einem Drittel trat eine im Wochenbett ebenfalls rasch verschwindende Zylindrurie auf. In einem Fünftel der Fälle wurde Zucker festgestellt, der aber mit Ausnahme des Milchzuckers im Wochenbett auch wieder verschwand. Azetonurie wurde in 11°/, der Fälle nachgewiesen.

Nach exakten mathematischen Berechnungen verschiedener Statistiken, die Ellermann (4) zusammengestellt hat, beträgt die Durchschnittsschwankung in der Dauer der Gravidität zwischen 10,1 und 10,6 Tagen. Die Grenzen für Fälle mit einem Kindsgewicht von 3—3,5 kg können zu 240 und 300 Tagen fest- gesetzt werden.

Gröne (7) hielt auf dem Kongress in Gothenburg einen Vortrag über die Superfoetatio beim Menschen. Es ist bis heute noch kein Fall von Superfoetatio beschrieben, aber aus theoretischen Erwägungen heraus lässt sich die Möglich- keit einer solchen nicht verneinen.

Charlotte Lehn (12) berichtet übsr die Veränderungen des Körperge- wichtes während der normalen Geburt. Bei rechtzeitiger Geburt beträgt der Gewichtsverlust nicht ganz '/,, des Körpergewichtes der Kreissenden, schwankt im Einzelfalle zwischen !/,—!/,, dieses Gewichtes. Die Zahl der stattgefundenen Geburten scheint keinen wesentlichen Einfluss auf die absolute Gewichtsabnahme auszuüben. Der relative Gewichtsverlust (pro Kilogramm Körpergewicht be- rechnet) ist bei Erstgebärenden im Mittel nur 0,003 kg grösser als bei Mehrge- bärenden. Je schwerer der mütterliche Körper, um so grösser ist die mittlere Differenz zwischen dem relativen Gewichtsverlust und dem relativen Gewicht

Jahresber. f. Gynik. u. Geburteh. 1916. 16

242 | Geburtshilfe. Physiologie der Gravidität.

des Eies. Der gesamte Gewichtsverlust der Mutter schwankt entsprechend der Grösse des Kindes. Die normale Fruchtwassermenge beträgt bei rechtzeitiger Geburt im Mittel 1070 g und zwar 1000 g bei Erstgebärenden und 1200 g bei Mehrgebärenden. Je länger die Geburt dauert, um so grösser ist der mittlere Gewichtsverlust. Er beträgt bei 24stündiger Geburt 67,9 g, bei 12stiindiger nur 59,1 g.

Meyer-Ruegg (14) nahm bei 2 Fällen künstliche Befruchtung vor. Ein Fall brachte vollen Erfolg, indem nach achtjähriger Sterilität Schwangerschaft eintrat und ausgetragen wurde. Beim anderen Fall kam es auch zur Konzeption, aber in der siebenten Woche erfolgte Abort. In beiden Fällen gab Impotentia coeundi Anlass zu den Versuchen; die künstliche Besamung trat an die Stelle der Kohabitation. In beiden Fällen mussten die Versuche über längere Zeit hin fortgesetzt werden, bevor Konzeption erfolgte. Das Sperma wurde mittelst eines halbsteifen, dünnen Katheters teils in den untersten Abschnitt des Zervikal- kanals, teils bloss in das Scheidengewölbe gespritzt. Die Anwendung ist nur dort gerechtfertigt, wo zeugungskräftige Samenfäden wegen Impotentia coeundi masculina oder feminina gesunde innere Genitalien nicht zu erreichen vermögen.

Mössmer (15) tritt den Angaben Kettners üker die jetzige Häufigkeit kleiner, im Wachstum zurückgebliebener, auffallend magerer Neugeborener ent- gegen. Seine Beobachtungen erstrecken sich auf Vergleiche von Neugeborenen vor und in dem Kriege und zwar auf die Zeiten 1. April 1913 bis 31. Mai 1914 und 1. April 1915 bis 31. Mai 1916. Das durchschnittliche Gewicht betrug 3340 g, die durchschnittliche Länge 50,8 gegen 3350 bzw. 50,9 cm vor dem Kriege. Es besteht also so gut wie kein Unterschied. Auch die Frequenz der sog. Riesen- kinder (4000 g und mehr) hat keine Abnahme gefunden.

Eine nennenswerte Steigerung des Knabenüberschusses unter den Kriegs- kindern ist nicht erfolgt, auf 100 Mädchen kommen 107 Knaben.

Auch auf die Stillfähigkeit der Mütter hat die Ernährung keinen nach- teiligen Einfluss ausgeübt, alle Mütter fast ohne Ausnahme konnten ihre Kinder stillen, auch solche, die es früher nicht getan hatten.

Ruge (19) hat das Durchschnittsgewicht aller reifen Neugeborenen in der Universitäts-Frauenklinik zu Berlin vom 1. Juli 1915 bis zum 30. Juni 1916 mit dem des Jahres 1913 verglichen und festgestellt, dass der Unterschied zwischen den beiden Zahlen nur gering ist und innerhalb der physiologischen Grenzen liegt. Im Jahre 1913 betrug das Durchschnittsgewicht 3349 g; im Jahre 1915/16 3319 g; eine Beeinflussung der Frucht durch die mütterliche Ernährung findet also so gut wie gar nicht statt. Anders liegt es für den mütterlichen Körper; denn eine schlechte Ernährung setzt den Kräftezustand der Mutter während der Schwangerschaft beträchtlich herab und während der Laktation wird nicht nur die Quantität und Qualität der abgesonderten Milch vermindert, sondern es können auch schwere Erschöpfungszustände eintreten. Im Interesse der schwangeren und stillenden Mutter ist es daher nötig, Zusatzkarten sowohl für Fleisch und Fett als auch für Kohlehydrate zu verabreichen, und zwar vom Beginn der Schwangerschaft bis 1/, Jahr nach der Geburt.

Zu demselben Resultat über die Gewichtsverhältnisse der Neugeborenen kommt Momm (16). Eine Unterernährung der Mutter hat keine Abnahme des kindlichen Körpergewichtes zur Folge.

Uber das Zahlenverhältnis von Knabengeburten zu Mädchengeburten während des Krieges hat auch Ruge Vergleiche des Jahres 1913 mit dem Jahre 1915/16 angestellt. Im Jahre 1913 kamen auf 100 Mädchen nur 103 Knaben, im Jahre 1915/16 aber war das Verhältnis 100 : 166. Die Zahlen sind noch zu klein, um bestimmte Schlüsse zu ziehen.

Pock (17) stellt die in der Literatur beschriebenen Fälle über menstruations- ähnliche Blutungen in der Schwangerschaft zusammen und berichtet über 6 von

Zeugung, Schwangerschaftsveränderungen im mütterlichen Organismus ete. 243

ihm selbst beobachtete Fälle. Sämtliche Frauen hatten regelmässige normale Perioden, die auch nach der Befruchtung weiter regelmässig auftraten und sich an die Eigenart des natürlichen Ablaufes hielten. Erst vom vierten Monat an wurden sie schwächer, traten aber weiterhin regelmässig auf. Vier Fälle kamen zur Geburt, einer konnte nicht weiter beobachtet werden und einer führte zum Abortus.

Die Untersuchung ergab bei allen, dass die Blutung nicht aus dem Uterus selbst kam, sondern aus einer Erosion der Portio, die histologisch gutartig war. Verf. nennt die Blutungen ‚Pseudomenstruationen‘ und gibt ihnen folgende Er- klärung: Wenn auch der menstruelle Blutabgang bei den Schwangeren sistiert, so bleiben doch die allgemeinen und lokalen Symptome, welche die Menstruation begleiten, z. B. die menstruelle oder prämenstruelle Hyperämie nicht ganz aus. Durch diese eintretenden Hyperämien im Gebiete des Uterus und Unterleibs- venen kommt es zu einem Stauungsprozess im genannten Zirkulationsapparat, und die Drucksteigerung bewirkt es, dass an einem punctum minoris resistentiae es solange zum Blutaustritte kommt, solange die Hyperämie besteht. Mit dem Abflauen der Hyperämie hört auch die Blutung auf. Die Erosionen sind also die Quellen der Blutungen, und die Hyperämie der Grund derselben.

Zusammenfassend ist folgendes zu sagen: Menstruationsähnliche Blutungen können in der Schwangerschaft regelmässig auftreten und können die wahre Menstruation vortäuschen. Rückwirkend auf die Schwangerschaft bewirken sie ein Ausbleiben der subjektiven Schwangerschaftssymptome bis zum Eintritte der Fruchtbewegungen. Eine stärkere pseudomenstruelle Blutung kann einen ` Abortus oder einen Partus praematurus bewirken.

Der Blutzucker beträgt nach Ryser (20) in der Gravidität durchschnitt- lich 0,08°/,, halt sich also in normalen Grenzen. Die Nüchternwerte von Graviden werden durch kohlenhydratreiche Nahrung meist deutlich nach oben beeinflusst. Die in der Gravidität beobachtete Glykosurie beruht nicht auf einer Schädigung durch Schwangerschaftstoxine. Eine Darreichung von Schilddrüsen und Hypo- physenpräparaten veränderte die normalen Blutzuckerwerte nicht wesentlich.

Schlagenhaufer und Verocay (22) beschreiben ein sehr junges mensch- liches Ei, das sie bei der Sektion einer 35jährigen Selbstmörderin erhalten haben und bei dem sie genaue histologische Untersuchungen angestellt haben.

Da in diesem jungen Stadium der Schwangerschaft keine Deciduazellen vorhanden sind, ziehen sie im Gegensatz zu den meisten Untersuchern junger Eier es vor, nicht von einer Decidua zu sprechen. Als die Vorstadien der Decidua- zellen, als Deciduabildner bezeichnen sie die besonders zahlreich in den tieferen Schichten der Schleimhaut oft in grossen Haufen vorkommenden lymphozyten- ähnlichen Rundzellen. Von dem Ei wurden 39 Objektträger zu je 18 Schnitten angefertigt. Es ist deutlich zu sehen, dass die Lücke, die durch das Einfressen des Eies in dem uterinen Gewebe entsteht, durch die Eiblase selbst bzw. durch den Ektoblast durch Bildung eines Epithelzellenpfropfes geschlossen wird. Auf der Oberfläche liegt dann noch ein Fibrinblutkoagulum als ‚Abdichtung‘. Dass diese Art des Verschlusses bisher noch nicht beobachtet worden ist, liegt nach Ansicht der Verfasser wahrscheinlich daran, dass bei den bisher beschriebenen Fällen das Entwicklungsstadium bereits zu weit vorgeschritten war. Dieser durch den Ektoblast selbst besorgte Schutzdeckel besteht vielleicht nur so lange, bis das Ei ganz von Bluträumen umgeben ist.

Aus der Untersuchung des Embryo sind im Vergleich mit anderen etwa gleiehaltrigen menschlichen Embryonen folgende Punkte hervorzuheben:

1. Die Amnionhöhle ist ringsum geschlossen und auch gegen den Haftstiel gleichmässig gewölbt.

2. Das Mesoderm des Chorions ist schon im reichen Masse gebildet; ebenso besitzen Amnion und Dottersack, sogar die Embryonalanlage selbst Mesoderm,

16*

244 Geburtshilfe. Physiologie der Graviditat.

ohne dass noch ein Primitivstreifen nachweisbar ware. (Fiir den Menschen ist also der Primitivstreifen sicher nicht die einzige, nicht einmal die erste Mesoderm- quelle.)

3. Der Embryonalzapfen hat eine scharf begrenzte Oberfläche mit endothel- artiger Bekleidung.

4. Der Binnenraum des Chorions wird der Hauptmasse nach von Magma reticulare erfüllt, das im frischen Zustande wahrscheinlich eine gallertige Flissig- keit, nach der Fixierung ein Gerinnsel darstellt, aber nicht organisiert und daher auch kein Bindegewebe ist. |

Nur einzelne Mesodermstränge verlaufen namentlich in der Nähe des Cho- rions durch das Magma, das wohl auch hier als Interzellularsubstanz des Meso- derms aufzufassen ist.

5. Unter den Mesodermsträngen ist basonders einer, der von der Spitze des Embryonalgebildes frei durch den Binnenraum des Chorions zieht, bemerkens- wert. Er enthält an seinem Abgange einzelne Entodermzellen.

6. Der im embryonalen Mesoderm vorhandene Spalt, der Ähnlichkeit mit einem eben aufgetretenen embryonalen Kolon hat, ist trotzdem nur schwer als solches zu deuten, da erst wesentlich ältere Embryonen eine derartige Bildung zu zeigen pflegen.

7. Bemerkenswert ist auch der reichliche eosinophile Dottersackinhalt, zumal von den meisten Autoren junger menschlicher Embryonen nichts davon erwähnt wird.

Uber die Gréssenverhiltnisse ist folgendes zu sagen:

Die Durchmesser der grössten Eilichtung etwa 2 : 1, 6 : 1. Die Verschluss- platte ist etwa 0,328 mm breit, 0,36 mm lang und 0,2 mm dick.

Der Embryonalschild ist 0,240 mm lang und 0,280 mm treit. Dar grösste Durchmesser des Dottersackes ist etwa 0,23 mm lang und 0,184 mm breit.

Die Amnionhöhle ist etwa 0,15 mm breit und 0,02 mm hoch. Hiernach ist das Ei in. die Gruppe der kleinsten einzureihen. Für die Altersbestimmung ist nicht die Grösse des Eies massgebend, sondern immer nur der Entwicklungsgrad der Keimanlagen, ev. auch der Eihüllen.

Über die Entwicklung der typischen Fruchtlage hat Sellheim (23) experi- mentelle und vergleichend physiologische Unt>rsuchungen angest:llt. Von alters her bestehen zwei Theorien: die Gravidationstheorie und die Akkommodations- theorie. Sie gelten beide auch heut: noch, aber Sellheim legt auf Grund seiner Experimente der Gravitationstheorie keine Bedeutung bei, hat hingegen für die Akkommodationstheorie mehrere Anhaltspunkte gefunden. Er hat sehr in- teressante Versuche angestellt, die er in seiner Arbeit genau schildert.

Im Anschluss an früher mitgeteilte Beobachtungen über die Empfängnis- fähigkeit der Frau berichtet Siegel (25) über 222 neu beobachtete Fälle. Die aufgestellte Kohabitationskurve zeigt unmittelbar nach der Beendigung der Menstruation einen Anstieg der Empfängnisfähigkeit, der am sechsten Tag nach Menstruationsbeginn mit 52°/, den Höhepunkt erreicht. Die Kurve hält sich bis zum 11. oder 13. Tag auf annähernd gleicher Höhe, um dann bis zum 22. Tag steil abzufallen und von da ab einer fast absolut:n St >rilität Platz zu machen. Siegel hat nun auch, ausgehend von den Unt rsuchungen von Thein, Pflüger und Hertwig, dass die Keimzellen keine prädestiniertn Männchen- oder Weib- chengeschlechtseigenschaftn b>sitzen, sondern dass das Geschlecht durch den Zeitpunkt der Kopulation b>stimmt wird übarreife Eier ergeben Männchen, junge Eier Weibchen Beobachtungen an seinen Fällen angestIlt. Die dies- bezügliche Kohabitationskurve zeigt 80 Fälle. Er st2llt drei Rubriken auf. 1. Rubrik: 1—9 Tag, 2.: 10—14 Tag, 3.: 15—22 Tag (Kohabitationen nach Men- struationsb>ginn). Rubrik 1 ergab 86°/, Knaben, Rubrik 3 86°/, Mädchen und

Diagnostik und Diätik. 245

Rubrik 2 bildet ein Übergangsstadium. Diese Beobachtungen haben vor allem den praktischen Wert, dass wenn tatsächlich das Geschlecht abhängig ist von der Kopulation, nach dem Kriege eine Möglichkeit gegeben ist, den Rückgang der männlichen Bevölkerung einigermassen zu beheben.

Pyrll (18) bestatigt, dass das Konzeptionsoptimum im Postmenstium liegt. Die Auffassung einer Vorherbestimmbarkeit oder Beeinflussung des Geschlechtes aus dem Alter des Eies teilt er nicht.

Das Körpergewicht von Schwangeren nimmt nach Untersuchungen von Zangemeister (29) von der 27. Woche an fast gleichmässig zu. Die Gewichts- zunahme beträgt von dieser Zeit an bis zur Erreichung des Höchstgewichtes im Mittel 5,55 kg, das heisst 405 g pro Woche = 58 g pro Tag. Des Höchst- gewicht wird meist am drittletzten Tag, ev. auch früher erreicht. In den letzten Tagen der Schwangerschaft findet eine erhebliche Gewichtsabnahme statt, im Mittel 1 kg. Diese Gewichtszu- und -abnahme ist bei Erst- und Mehrschwangeren “nahezu gleich. Dagegen ist die Gewichtszunahme bei schweren Schwangeren erheblicher ale bei leichten Schwangeren. Ausserdem ist die Gewichtszunahme und -abnahme vom Alter der Frau und der Grösse der Frucht abhängig, die Zunahme ist aber nicht nur durch das Wachstum des Eis bedingt, sondern der Körper der Frau nimmt selbst zu, im Mittel um 0,6 kg im Monat. Die Gewichts- abnahme wird durch Vorgänge im Organismus, nicht durch Gewichtsabnahme des Eis bedingt, obwohl Schwankungen in der Menge des Fruchtwassers vor- kommen. Über die Natur dieser Vorgänge wissen wir nichts, eine Steigerung der Diurese fehlt auch häufig in den letzten Stadien der Schwangerschaft. Absterben der Frucht bedingt Gewichtsabnahme bzw. Stillstand. Hydrops gravidarum verursacht eine starke Zunahme. Der Gewichstverlust vom Ende der Schwanger- schaft bis zum zehnten Tage des Wochenbettes beträgt ca. 7,54 kg, bei Hydropsien bis 12,3 kg. Hydrops gravidarum, anfänglich noch ohne Albuminurie, bedingt eine Abnahme der Diurese beiläufig auf die Hälfte der Norm, sie ist wahrschein- lich der Vorläufer der Nephritis. Die Wasserretention lässt sich durch regel- mässige Kontrolle des Körpergewichtes am ehesten bewerten. Durch wasser- entziehende Vorgänge, Bettruhe, Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme, An- regung der Schweisssekretion (Heissluftkasten) und durch Digitalis lässt sich der Hydrops meist prompt beseitigen.

Gröne (8) beschreibt einen Fall von Drillingsabort mit einem Fötus von 10 cm, die anderen von 4 cm. Die verschiedene Entwicklung zeigte bei mikro- skopischer Untersuchung, dass die beiden kleineren Fötus auf einer früheren Stufe abgestorben waren, denn sie waren, besonders die inneren Organe, völlig dekom- ponieıt. Verf. ist der Meinung: 1. Eine Superfoetatio lässt sich aus theoretischen Gründen nicht verneinen; 2. der Fall des Verf. ist keine Superfoetatio; 3. kein anderer Fell ist bisher beschrieben, der sicher beweist, dass Superfoetatio vor- kommt. 4. Es ist gegenwärtig nicht möglich, einmal einen Fall theoretisch zu konstruieren, der genügende Beweise für die Entstehung einer Superfoetatio beim Menschen liefert. (Silas Lindqvist.)

b) Diagnostik und Diätik. 1. Allgemeines.

L Donald, A., Case of Pregnant Woman. Brit. Med. Journ. London.

2. *Engelhorn, Typhusschutzimpfung bei Schwangeren und Wöchnerinnen. Med.- naturwissensch. Ges. in Jena. 9. Dez. 1915. Ref. in Deutsch. med. Wochenschr. Nr. 17.

246 Geburtshilfe. Physiologie der Graviditit.

3. Reed, Ch., Die Anregung von Wehen am Ende der normalen Schwangerschaft. Zeit- schrift f. Gyn. Nr. 17. p. 297.

4. *Tschirch, Al., Typhus und Typhusschutzimpfungen bei Schwangeren und Wöchne- rinnen. Arch. f. Gyn. Bd. 105. Heft 3.

Engelhorn (2) berichtet in einem Vortrag über Typhusschutzimpfungen bei Schwangeren und Wöchnerinnen und kommt auf Grund seiner bei 70 Schwan- geren und 50 Wöchnerinnen vorgenommenen Impfungen zu folgenden Schlüssen. Sowohl während der Schwangerschaft (zweite Hälfte) als auch im Wochenbett kann die Impfung ohne Schaden für Mutter und Kind vorgenommen werden. Abgesehen von kleinen Störungen des Allgemeinbefindens traten keinerlei Schä- digungen ein; eine Unterbrechung der Schwangerschaft wurde in keinem Falle beobachtet. Erfahrungen darüber, wie die Typhusschutzimpfungen in den ersten Monaten der Schwangerschaft vertragen werden, besitzt Engelhorn nicht. Die Untersuchung des Nabelschnurblutes neugeborener Kinder (37), deren Mütter während der Schwangerschaft einer Impfung unterzogen waren, zeigt? in keinem Falle Agglutination; es scheinen demnach die im mütterlichen Organismus im Anschluss an die Schutzimpfung auftretenden Schutzstoffe nicht auf das Kind überzugehen. Zu dem gleichen Resultat kommt auch Tschirch (4) bei seinen Beobachtungen während der im Herbst 1915 aufgetretenen Typhus- epidemie. Er hat Schutzimpfungen bei Schwangeren in den letzten 4 Monaten der Gravidität und bei Wöchnerinnen ausgeführt, die ohne Schädigungen für Mutter und Kind verliefen. Eine Immunisierung des Kindes findet nicht statt. Hingegen ist Typhus bei Schwangeren immer eine schwere Komplikation für die Frucht. Es ist anzunehmen, dass die Infektion auf den Fötus übergeht, dieser abstirbt und dass es infolgedessen häufig zu vorzeitigen Geburten kommt.

2. Serologische Schwangerschaftsdiagnostik.

l. Alzmann, Y., Einige Beiträge zur biochemischen Schwangerechaftsdiagnose. Inaug.- Diss. Würzburg 1914.

2. Barnard, E., Occurrence of Urobilinogen and Urobilin in the Urine of Pregnant and Nonpregnant women. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 22.

3. *Beuttner, Untersuchungen mit der Abderhaldenschen Reaktion. Gyn. Ges. d. franz. Schweiz. Genf u. Lausanne. 1914.

4. Biberstein, H., Experimentelle Untersuchungen über die Spezifität der proteolyti- schen Serumfermente. Inaug.-Diss. Breslau.

5. Broufenbrunner, J., Present Status of Abderhalden Reaction and of Theory so-called Abwehrfermente. Journ. of Laboratory and Clin. Med. St. Louis. Nov. 1. Nr. 2.

6. *Bunzel, Edm. und Bloch, F., Beitrag zur Technik und klinischen Verwertbarkeit der Abderhaldenschen Reaktion. Münch. med. Wochenschr. Nr. 1.

7. Cuther, S. and Morse, M., Experiences with the Kintzi-Malour urinary test fort Pregnancy. The Journ. of the Amer. Assoc.

8. Falco, A., Histological and Physiopathological Experiments on the Internal Secretion of the Pancreas in Pregnancy. Ann. di Obst. e Gin. Jan. 31.

9. *Falls, F. H., Der gegenwärtige Stand der Abderhaldenschen Reaktion. Journ. of Amer. Med. Assoc. Vol. 64. Nr. 23. Ref. in Zentralbl. f. Gyn. Nr. 40.

10. Blood Ferments in Pregnancy. Illinois Med. Journ. Chicago.

11. The value of the Wassermann Test in Pregnancy. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 8.

12. Fekete, A. v., Ergebnisse über die uterotonische Wirkung des Serums Kreissender. Monatsschr. f. Geb. Aug.

13. Frank und Rosenbloom, Über physiologisch aktive Substanzen in Plazenta und Corpus luteum. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. Nr. 5.

14. Fujii, T., Über das Vorkommen von gerinnungshemmenden Substanzen in den weib- lichen Geschlechtsorganen und in der Plazenta. Biochem. Zeitschr. 1914. Bd. 66. p. 368.

Diagnostik und Diätik. 247

15. Geipel, P., Zur Kenntnis des Vorkommens des decidualen Gewebes in den Beoken- Iymphdrüsen. Arch. f. Gy. Bd. 106. Heft 2.

16. Gentili, A., Histochemical Studies of the Function of the Placenta. Ann. de Ost. e Gin. Febr. 29.

17. *Hüssy, P. und Herzog, Th., Nachweis der Abwehrfermente im histologischen Schnitte. Arch. f. Gyn. Heft 1. p. 142.

18. *— und Kistler, Diagnostischer Wert der Schwangerschaftsdiagnose nach Abder- halden. Bericht über schweizerische Literatur in Geb. u. Gyn. 1914/15. Ref. in Gyn. Rundschau. Heft 21/22.

19. Hymanson, A. und M. Kahn, Lipoid content of maternal and fetal blood. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 2.

20. Irvings, F. C., Systolic blood pressure in pregnancy. Journ. of Amer. Med. Assoc. 935.

21. Judd, A. M., Wassermann Reaction in Pregnancy. Amer. Journ. of Med. Sciences. Philadelphia. June.

22. Kervily, M. de, La villosité du placenta, ses formations mitochondriales et ses pro- cessus d’élaboration. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Paris. 5 Juin. Nr. 4.

23. Origine des cellules vacuolaires libres du stroma des villosités placentaires chez la femme. La presse med. 13 Avril.

24. *König, F., Über die Brauchbarkeit der optischen Methode zur Diagnose der Schwan- gerschaft. Bericht über schweizerische Literatur in Geb. u. Gyn. 1914/15. Ref. in Gyn. Rundsch, Heft 21/22.

25. Kolmer, J. A. und Rh. F. Williams, Serumstudien in der Schwangerschaft. 1. Eine Studie über die Spezifität der Schwangerschaftsfermente vermittelst lokaler Haut- reaktionen. Amer. Journ. of Obst. Vol. 71. Nr. 6. 1915.

26. *Lindstedt, F., Über die Entwicklung und gegenwärtige Lage der Frage von den sog. Abwehrfermenten (Abderhalden) nebst Untersuchungen über die Spezifizität der Graviditätsreaktion. Hygiea. p. 833.

27. *Möller, W., Zur klinischen Verwertbarkeit der Abderhaldenschen Schwangerschafts- reaktion mittelst des Dialysierverfahrens. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Heft 2.

28. *Pilossian, Sch., Contribution à l’6tude du séro-diagnostic: de la grossesse par la methode d’Abderhalden. Bericht über schweizerische Literatur in Geb. u. Gyn. 1914/15.

_ Ref. in Gyn. Rundsch. Heft 21/22.

29. Reichenbach, A., Über Abderhaldensche Versuche spezifischer Schwangerschafts- reaktionen mit dem Dialysierverfahren.

30. Rüssmann, A., Über das Vorkommen von Fermenten im Amnionepithel und Frucht- wasser. Inaug. “Diss. Würzburg 1914.

31. Sachs, H., Über den Einfluss der Milch und ihrer Antikörper auf die Wirkung hämo- lytischer Toxine. Berl. klin. Wochenschr. 1915. Nr. 29.

32. Slemons, M., The results of a routine study of the placenta. Amer. Journ. of Obst. Nr. 2

33. Zubrzycki, R. v., Zur Beeinflussung der Katalysatoren in der Schwangerschaft. Gyn. Rundsch. Jahrg. 9. Heft 11 und 12.

Beuthner (3) hat Versuche mittelst der Abderhaldenschen Reaktion an- gestellt. Nach ihm kann die Reaktion nicht als sicheres Mittel zur Schwanger- schaftsdiagnose betrachtet werden, auch nicht zur Differentialdiagnose gegen- über gynäkologischen Erkrankungen.

Bunzel und Bloch (6) wollen nach den Ergebnissen ihrer Untersuchungen noch kein abschliessendes Urteil über den Wert und die Bedeutung der Abder- haldenschen Reaktion fällen. Eine allgemeinere Verwendung der Reaktion dürfte jedenfalls erst möglich sein, wenn ihre Technik einfacher gestaltet sein wird. Auch Falls (9) hält die Reaktion nicht für eine spezifische und unfehlbare Probe für die Diagnose von Gravidität, Karzinom usw. und rät, die Probe stets nur unter voller Berücksichtigung der möglichen Fehler und die ihr wie allen biologischen Reaktionen gezogenen Grenzen anzustellen.

Der Nachweis der Abwehrfermente im histologischen Schnitte kommt nach Hussy und Herzog (17) für die Schwangerschaftsdiagnostik nicht in

248 Geburtshilfe. Physiologie der Graviditat.

Betracht. Sie geben eine Beschreibung ihrer angewandten Methode, die un- zweifelhaft einfacher ist als das Dialysierverfahren, dieses aber nach den von ihnen ausführlich auseinandergesetzten Gründen nicht ersetzen kann.

Hüssy und Kistler (18) hatten unter 67 Fällen nur eine einzige Fehl- reaktion (in einem Falle, in dem das Blut bei einer extrauterinen Gravidität direkt aus der Bauchhöhle entnommen worden war). Sie machen auf die eminente Wichtigkeit peinlichster Sauberkeit beim Arbeiten aufmerksam, denn die kleinste Unterlassungssünde kann zu Fehldiagnosen führen.

König (24) berichtet seine Erfahrungen über die Brauchbarkeit der opti- schen Methode zur Schwangerschaftsdiagnose bei 106 Fällen. Unter 13 Nicht- schwangeren war eine Fehlreaktion. Unter den 73 sicher Graviden waren 13 Ver- sager, wovon 7 Fälle auf das Konto der ungemein schwierigen Technik gesetzt werden, bleiben also nur 6 Fehldiagnosen. Bei 21 Wöchnerinnen fiel bis zum 10. Tag die Reaktion positiv aus. König glaubt, dass es zweifellos Fälle von gesunden Schwangeren gäbe, deren Serum auf Plazentapepton keine abbauenden Wirknngen zeige.

Lindstedt (26) hat bei 98 Graviditatsreaktionen in ca. 33°/, nichtspezi- fische Resultate erhalten: von 32 Schwangeren reagierten °/, positiv, von 66 Nichtschwangeren ca. ®/, negativ und 1/, positiv. Indem Verf. bei Prüfung der Hülsen nur 1 ccm Serum, welches Plazentaabbauprodukte enthielt, nur 2—4 Stunden dialysierte (statt nach Abderhaldens Vorschrift 5 ccm 12°/, Seifen- peptonlösung und eine Dialysenzeit von 16 Stunden anzuwenden), zeigte er aber, dass Abderhaldens Prüfungsweise keine sichere Garantie für gleichmässige Durch- lässigkeit der Hülsen ergab. Aus erwähntem Versuch wird deshalb nur geschlossen, dass sich wahrscheinlich bei Schwangeren, wenigstens öfter und in höherem Grade, proteolytisches Ferment gegen Plazenta findet als bei Nichtschwangeren. In einer anderen Untersuchungsreihe hat sich Verf. einer modifizierten Dialysier- methode bedient, die in folgenden Punkten von der gebräuchlichen abweicht:

1. Anwendung von leicht durchlässlichen und auf oben erwähnte Weise geprüften Kollodiumhülsen.

2. Bei der Endreaktion mit Ninhydrin wird die Konzentration von Eiweiss- abbauprodukten im Dialysat bedeutend erhöht.

3. Digestion und Dialyse (nur 1 Stunde) werden nacheinander und un- abhängig voneinander angesetzt.

Hierdurch werden unter anderem folgende Vorteile gewonnen:

1. Sichere Garantie für gleichmässig durchlässige Hülsen.

2. Verminderte Infektionsgefahr und dadurch einfacheres Verfahren.

3. Bedeutend grössere Empfindlichkeit beim Nachweis kleinerer Ferment- mengen.

Mit dieser Methode konnte in 100°/, von den 60 untersuchten Fällen (mehr als 4/, Nichtschwangere) sehr deutlich proteolytisches Ferment gegen Plazenta nachgewiesen werden. Derartiges Ferment findet sich also wahrscheinlich in allen Sera. (Autoref.)

Möller (27) hat bei 99 Fällen die Abderhaldensche Reaktion ausgeführt. Diese 99 Fälle verteilen sich auf folgende Gruppen: 27 normale intrauterine Graviditäten, 4 abnorme Graviditäten bzw. unvollständiger Abortus (1 Fall), 20 Fälle von Puerperium nach reifer Schwangerschaft oder Fehlgeburt, und 48 sicher nichtschwangere Individuen, teils gesunde Männer oder Frauen, teils Patienten mit verschiedenen lokalen oder allgemeinen Krankheiten. Sämtliche 27 normale Graviditäten, die 4 abnormen Graviditäten und die 20 Fälle von Puerperium reagierten positiv, bis auf einen Fall nach Abortus aus dem 5. Monat, wo der Fötus mindestens 14 Tage vor Ausführung der Probe abgestorben war. In diesem Falle ist leicht anzunehmen, dass die Plazenta seit längerer Zeit mit

Allgemeines und Verlauf der Geburt. 249

dem mütterlichen Organismus nicht mehr in Verbindung stand. Bei den nicht- schwangeren Zuständen sind die Ergebnisse nicht so übereinstimmend. Bei 48 Fällen entstanden 12 Fehldiagnosen und zwar scheinen die entzündlichen Prozesse am häufigsten ein Fehlresultat zu veranlassen.

Eine positive Reaktion berechtigt demnach nicht, die Schwangerschafts- diagnose mit Sicherheit zu stellen, da auch bei anderen Zuständen, bei welchen eine Resorption plesmafremder Stoffe stattfindet, in gewissen Fällen Plazenta- eiweiss abbauende Abwehrfermente naehgewiesen werden können. Hingegen schliesst eine negative Reaktion mit grösster Wehrscheinlichkeit eine bestehende oder vor kurzer Zeit beendete Schwangerschaft aus.

In 50 Fallen hat Pilossian (28) das Abderhaldensche Dialysierverfehren geprüft, jedesmal 3 Versuche zu gleicher Zeit: 17 Fälle sicherer, 1 Fall zweifel- hafter Gravidität und 32 Fälle Nichtgravider. Bei den Schwangeren wurde stets eine positive Reaktion, und zwar eine stärkere bei graviden Frauen als bei Aborten erzielt. In den Fällen, in denen bei Fibromen Nichtschwangerer eine positive Reaktion erfolgte, waren die Frauen mit Rontgenstrahlen behandelt worden und es liesse sich denken, dass die Zerfallsprodukte im Blute Schuld an dem positiven Ausfall gewesen seien. In 35°/, aller Nichtschwangeren führt die erhaltene positive Reaktion den Verf. zur Ansicht, dass das Serum gewisser Kranken (Karzinom, Endometritis, Kystom, Pyosalpinx, Appendizitis, Retro- flexio uteri) proteolytische Fermente enthalte ohne absolute Spezifität. Bei der wichtigen Frage Extrauteringrevidität oder Adnexerkrankung schliesst der Verf. bei negativem Ausfall die Schwangerschaft aus, während eine positive Reaktion hier ohne Wert sei.

IV. Physiologie der Geburt.

Referent: in Vertretung Professor Dr. J. Veit.

A. und B. Allgemeines und Verlauf der Geburt.

1. *Franz, Th., Zur Physiologie der 3. Geburtsperiode. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 395.

2. Holmes, Rectal as a substituts for Vaginal Examinations in Labor. Journ. Amer. Med. Assoc. Vol. 65. p. 2229. (Warme Empfehlung der rektalen Untersuchung bei der Geburt.)

3. *Lehn, Ch., Über die Veränderungen des Körpergewichtes während der normalen Geburt nebst Bemerkungen über die Fruchtwassermenge. Inaug.-Diss. Marburg. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 3. p. 671.

4. Markoe, J. W., Posture in obstetriss. Journ. Amer. Med. Assoc. Nr. 15. p. 1066. (Historisch-ethnographische Studien, die gegen Bloss-Bartels nichts Neues bringen.)

5. Nyhoff, G. C., De verbinding tusschen het amnion en het chorion en haar praktische beteekenis by de baring. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. Heft 2. Nr. 10.

(Mendes de Leon.)

6. Polak, A Study of the Management of the Placental Stage of Labor with Special Reference to retained and adherent Placents. Surg., Gyn. and Obst. 1915. 11.

250 Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.

7. Reed, Ch. B., The Indication of Labor at Term. Chicago Gyn. Soc. Nov. 19. 1915. Journ. Amer. Med. Assoc. Vol. 65. 26. p. 2259. (Uber die Indikation dazu spricht Verf. nicht.)

8. Rudolph, Uber den von mir empfohlenen Dammschutz. Zentralbl. f. Gyn. 21. (Deh- nung des Ureterringes in der Wehenpause.)

Nach Lehn (3) beträgt der Gewichtsverlust bei rechtzeitiger Geburt nicht ganz Ile des Körpergewichtes. Die Zahl der Geburten ist ohne Einfluss auf den absoluten Gewichtsverlust; bei Erstgebärenden ist er relativ etwas grösser als bei Mehrgebärenden.

Nach Franz (l) erfolgt auf Grund von 58 genauen Beobachtungen die Lösung der Nachgeburt in der Regel während einer einzigen Wehe, und zwar an allen Stellen gleichzeitig; und wenn die Plazenta mit einem Teile im Fundus oder in einer Tubenecke sitzt, kann ein stückweises Ablösen während mehrerer Wehen beobachtet werden; dann ist das retroplazentare Hämatom grösser. Übrigens fehlt es niemals. Der Durchtritt der gelösten Plazenta durch die Scheide erfolgt nach Schultze häufiger, wenn die Plazenta im oberen Teil des Korpus sitzt, nach Druck bei Sitz im unteren Teile.

C. Wehenmittel.

l. Bubis, J. L., Kleine Dosen von Pituitrin in der Geburtshilfe. Surg., Gyn. and Obst. Nr. 5. (Wiederholte Darreichung kleiner Dosen.)

2. Bucura, Wehenverstärkung bei der Geburt. Wien. med. Wochenschr. 1914. Nr. 28. (Empfehlung des Chiasonals.)

3. *Calmann, A., Zur Pharmakotherapie der Wehenschwäche. Med. Klin. Nr. 31.

4. *Fekets, Über die uterotonische Wirkung des Serums Kreissender. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. 2.

5. *Fony6, Über die Anwendung des Hypophysenextraktes und meine Erfahrungen bei 105 Geburten. Zentralbl. f. Gyn. 18.

6. Foulkrod, C., Pituitrinwirkung bei der Geburt. The therap. Gaz. Bd. 32. p. 305. (Hält die Wirkung von Stichpräparaten für ebensogut wie die des Pituitrin.)

7. *Goetsch, Über den Einfluss der Hypophysis auf die geschlechtliche Entwicklung des Wachstums. Bull. John Hopkins Hosp. T. 27. Nr. 300.

8. Herzog, Chineonal als Wehenmittel. Münch. med. Wochenschr. 1915. p. 1279. (Ver- einigt die Wehenverstärkung des Chinins mit der Beseitigung des Veronals; besonders wirksam in der Eröffnungsperiode.)

9. Hüssy, Wehenschwäche und Wehenmittel. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 42.6. (Seka- kornin und Pituglandol empfohlen.)

10. *Jaeger, F., Über synthetisch hergestellte Wehenmittel. Deutsche med. Wochen- schrift. Nr. 7. p. 197.

11. Köhler, Organextrakts als Wehenmittel. Zentralbl. f. Gyn. 1915. 51. |

12. Lieb, Physiologie und Pharmakologie des ausgeschnittenen menschlichen Uterus. Amer. Journ. of Obst. Vol. 71. 2.

13. de Monchy, M. M., Pituitrine-inspuitingen by de baring. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. Heft 2. Nr. 1. (An der Hand verschiedener Krankheitsgeschichten befürwortet Verf. den Gebrauch des Pituitrin, bringt aber nichts Neues.) (Mendes de Leon.)

14. *Oppenheim, H., Über ein neuartiges, konstantes Mutterkornpräparat. (Zugleich ein Beitrag zur Stabilisierung arzneilicher Dosen.) Deutsche med. Wochenschr. p. 1295.

15. Bemerkungen über ein neues Blutstillungsmittel. Frauenarzt 31. p. 320. (Ver- einigung mit Ergotinol und Hydrastinextrakt.)

16. Tofte, Anvendelsen af Pituitrin som intravenös Injektion, spec. ved. Blödning i Föds- lens ferskellige Tidsrum. (Die Anwendung des Pituitrins als intravenöse Injektion, spez. bei Blutung in den verschiedenen Stadien der Geburten.) Ugeskrift for Laeger. p. 745—51. Kopenhagen. (O. Horn.)

Wehenmittel. Narkose der Kreissenden. | 251

An Tierversuchen hat Goetsch (7) den Einfluss der Infektion des Hypo- physenextraktes auf das Wachsen der Sexualorgane studiert; es entsteht nach vorübergehender Abnahme eine starke Vergrösserung der Sexualorgane mit Hyperfunktion. Diese Wirkung besitzt nur der Vorderlappen, während der Hinterlappen wirkungslos ist. Corpus-luteum-Extrakt bewirkt beim männlichen Tier Zunahme des Fettgewebes, aber Verlangsamung der Entwicklung der Sexual- organe; beim weiblichen Tier tritt eine ähnliche Wirkung ein wie am Vorder- lappen der Hypophyse, nur ist sie geringer.

Jäger (10) empfiehlt als synthetisches Wehenmittel eine Kombination von p-Oxyphenyläthylamin und #-Imidazolylathylamin, das Tenorin.

Oppenheim (14) empfiehlt ein nach Winckel mit Alkoholdampf sterili- siertes Sekalepräparat, das unter dem Namen Ergotin Loster"" eingeführt wird. Es hat sich 3 Jahre lang unverändert erhalten.

Calmann (3) will Chinin als Wehenmittel bei Aborten und in der Eröff- nungsperiode der Geburt geben. _Hypophysenpräparate hält er wegen der stür- mischen Wehentätigkeit für gefährlich für das Kind; er will sie daher nur geben, wenn die Geburt sofort beendigt werden kann. Als Kontraindikation gilt ihm Querlage und drohende Ruptur. Sekakornin will er nur in der Austreibungs- periode in kleinen Dosen geben. Bei Atonie will er Sekakornin oder Hypophysen- priparate in die Portio oder durch die Bauchwand in den Uteruskörper spritzen.

v. Fekete (4) hat die verschiedenen Sera Kreissender auf ihre uterotonische Wirkung untersucht. Er fand, dass das Nabelschnurblut in 4—10facher Ver- dünnung diese Wirkung deutlich zeigt; die Wirkung des retroplazentaren Serums ist stärker als die des Nabelserums. Bei Wehenschwäche ist die Wirkung des Serums herabgesetzt; bei Atonie noch mehr; dagegen ist sie gesteigert bei Ek- lampsie.

Nach Glanduitrininjektion zeigt das Serum des venösen Mutterblutes keine, die des Nabelserums eine entschiedene und die des retroplazentaren Serums eine gesteigerte Wirkung. |

Fony 6 (5) bestätigt im wesentlichen die Erfolge des Hypophysenextraktes ; er warnt aber davor, es bei intrauterinen Eingriffen und bei der Nachgeburts- periode anzuwenden. Auch sah er die Zeichen einer drohenden Ruptur bei engem Becken nach Anwendung des Extraktes. Wirkungslos war es nur in 5°, der Fälle.

D. Narkose der Kreissenden.

1. Ahlström, E., Einige Versuche mit einem neuen Mittel Schmerzlosigkeit bei Ent- bindungen zu erreichen (,„Toxanalgine‘‘). Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. (Silas Lindqvist.)

2. Albeck, Obstetricisk Othernarkose. (Obstetritische Athernarkose.) (Eine besondere Ursache.) Jütländ. med. Ges. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 675—76. Kopenhagen.

(O. Horn.)

3. *Barbour, Morphin and Scopolamin Action upon the Intact Uterus. Journ. Pharm. and Exp. Therapy. 1915. 7. p. 547.

4. Benzel, Zur Pudendusanästhesie in der Geburtshilfe. Münch. med. Wochenschr. p. 965. Nr. 27. S

5. *— Pudendusanaesthesis in der Geburtshilfe. Unterelsäss. Arzteverein. 10. Juni. Deutsche med. Wochenschr. p. 1274. (Bestätigung der Erfolge von Bollag. Ein- stich am hinteren Rande des Tuber ischii 5—6 cm tief. Beiderseits wurden 5 ccm 1°/, Novokainlösung injiziert.)

6. Boys, Scopolamin-Morphin in Labor, Study of 21 Cases. Michigan States Med. Soc. Journ. June.

252 Geburtshilfe. Physiologie der Geburt.

7. Davis, Nitrous Oxid-Oxygen Analgesis in Obstetrics. Michigan Stats Med. Soc. Journ. June.

8. Lachgas-Sauerstoffeinatmung zur Erzielung schmerzloser Geburt. Journ. Amer. Med. Assoc. Sept. 1915. (Warme Empfehlung. Transportabler Apparat.)

9. Edgar, J. CL, Painless Labor. Tr. Amer. Gyn. Soc. Amer. Journ. of Obst. April. p. 675. (Lachgasbetäubung empfohlen.) i

10. Painless Labor. Journ. Amer. Med. Assoc. Vol. 67. p. 739. (Stickoxydul wird als überlegen warm empfohlen.)

ll. Ferreyra, Painless Delivery under Epidural anesthesia. Cronica medica Lime. 33. 5. p. 136.

12. Hatcher et Wilbert, Pharmacology of Useful drugs. Chicago 1915. p. 71. Cf. Journ. Amer. Med. Assoc. Vol. 66. p. 577.

13. Haultain and Sevift, Morphin Hyoscin Method of Painless Childbirth. Brit. Med. Journ. Oct. 14. p. 513.

14. Heany, N. S., Lachgas bei der Entbindung. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. 3. (Mässige Menge darf nur angewendet werden, daher nur die Nase und nicht den Mund be- deckt.)

15. Hering, H E., Der plötzliche Tod in der Chloroformnarkose. Münch. med. Wochen- schrift. Nr. 15. (Extrasystolen-Kontraindezisen-Chloroform.)

16. *Hill, J., The Use of Chloroform in the first Stages of Labor. Journ. Amer. Med. Assoc. Nr. 8. p. 559.

17. *Hüssy, P., Neue ungefährliche Form des Dämmerschlafes unter der Geburt. Zentralbl. f. Gyn. 21. p. 409.

18. Kellogg, Ether in Obstetrics. Michigan Stats Med. Soc. Journ. June.

19. King, Perineal anaesthesia in Labor. Surg., Gyn. and Obst. 23. p. 615.

20. Morley, Use of Chloroform as Obstetric Analgesis. Michigan Stats Med. Soc. Journ. June.

21. Nicholson, Geburtsanästhesie, besser Analgesie. The Therap. Gaz. Bd. 32. p. 310. (Nichts Neues.)

22. Norries,R. C., Anästhesie bei Geburten. Therap. Gaz. Okt. 1915. (In der Eröffnungs- periode will Verf. den Dämmerschlaf, in der Austreibungsperiode die Äthernarkose anwenden.)

23. Pulvermacher, Die Äthernarkose in der Geburtshilfe. Zeitschr. f. ärztl. Fortb. p. 366. (Doppeltuchmaske aus 8facher Mullschicht; tropfenweise 1 Minute lang Äther; dann eine gleiche Mullschicht darüber, abermals getupft. Kein Erstickungsgefühl. Empfehlung der Methode. Keine Atonie beobachtet.)

24. Reed, Twilight Sleep. Surg., Gyn. and Obst. 22. p. 656. (Hatte 85°/, Erfolge.)

25. Rougy, The present Status of Twilight Sleep in Obstetrics. Amer. Journ. of Obst. 1915. Nov. l

26. Schloessingk, Skopolamin-Narkophinanästhesie bei der Geburt. Med. Rev. 1915. 599. (Warme Empfehlung der Methode.)

Hüssy (9) empfiehlt zur Erreichung eines guten Dämmerschlafes Tabletten aus Dial und Dionin. >

Hill (16) empfiehlt die Anwendung des Chloroforms bei der Geburt, ins- besondere in Verbindung mit Hypophysispräparaten.

In einem redaktionellen Referat des Journ. Amer. Med. Assoc. über die Arbeit von Barbour (3) und Hatcher und Wilbert (12) wird die Frege kurz erörtert, ob durch den Dämmerschlaf die Wehentätigkeit ungünstig beeinflusst wird und dadurch eine Gefahr für das Kind eintritt. Sicher wirken Skopolamin und Morphium synergetisch und zwar auf das Zentralnervensystem wie auf das Herz, aber nicht auf den isolierten Uterus. Tritt aber eine Verlangsamung der Wehen ein, so ist dies nur durch zerebrale Wirkung erklärlich.

Benzel (5) hat die Pudendusanästhesie in der Geburtshilfe versucht wie sie Bollag zuerst an der Baseler Klinik empfahl. Die Technik der Injektion ist einfach; als Injektionsflüssigkeit wurde 1°/,ige Novokain-Suprareninlösung be-

Physiologic und Diätetik der Wöchnerin. 253

nutzt. Die Anästhesie beginnt 15—75 Minuten nach der Injektion. In 70 Fällen von Geburten bzi Erstgebärenden wurden gute Erfolge erzielt; nur 6 Versager wurden bsobachtet.

V. Physiologie des Wochenbettes.

Referent: Privatdozent Dr. A. Hamm, Strassburg i. E.

I. Physiologie und Diätetik der Wöchnerin.

1. Allge meines.

1. *Arnold, G. O.. Das Puerperium. New York Med. Journ. Vol. 102. Nr. 23. 4. Dez. 1915. `

2. *Fabreund Petzetakis, Bradykardie und Automatie des Ventrikels bei Wöchnerinnen, hervorgerufen durch Kompression der Augen. Ann. de gyn. et d’obst. 1915. Mai-Juin.

3. *Franz, Theodor und Max Kuhner, Über die Impfung von Schwangeren, Wöchne- rinnen und Neugeborenen. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. Heft 3/4.

4. *Hannes, W., Die Bedeutung der Gonorrhoe für die moderne Wochenbettsdiätetik. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 33. Heft 2.

5. Heil, Karl, Physiologie, Diätetik und Pathologie des Wochenbetts. Gyn. Rundsch. Sammelreferat. Heft 24. p. 325. (Übersichtsbericht über das Jahr 1913/14.)

6. *Hymanson, A. und Max Kahn, Lipoidgehalt des mütterlichen und fötalen Blutes. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 6. Juni.

7. Kucera, G., Übergang der Schutzimpfungsimmunität von der Mutter auf die Frucht. Casopis lekarno ceskych 1915. p. 1423.

8. Lewis, Dean, Blutende Brustwarzen. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 22. Nr. 6. Juni.

9. *Marek, R., Einfluss des Alters auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett der I para. Casopis lekaru ceskych 1915. Nr. 34—42.

10. *Ryser, Hans, Der Blutzucker während der Schwangerschaft, der Geburt, im Wochen- bett und bei den Schwangerschaftstoxikosen. Deutsch. Arch. f. klin. Med. Bd. 118. Heft 4 u. 5. p. 408.

Arnold (1). Allgemeine Erörterungen über moderne Wochenbsttsdiätetik mit besonderem Hinweis auf die sinnlose Weiterbeachtung veralteter Regeln.

Fabre und Petzetakis (2). Die Bradykardie der Wöchnerinnen ist wahrscheinlich nervösen Ursprung. Man kann den Ashnerschen Versuch (Augen-Herzreflex) durch Druck auf die Bulbi dazu benutzen, die Bradykardie nervöser Natur von derjenigen myokarditischen Ussprungs zu differenzieren. Bei 10 bradykardischen Wöchnerinnen traten unter dem Ashnerschen Versuch Pulsverlangsamungen um 6—35 Schläge per Minute ein; bat zwei Wöchnerinnen war es sogar möglich, durch Druck auf die Augen die vollständige Automatie des Ventrikels auszulösen.

Franz und Kuhner (3). Die drohende Blatterngefahr im vorigen Jahre veranlasste die Ärzte der 3. Wiener geburtshilflichen Klinik, Impfungen bei Schwangeren, Wöchnerinnen und Neugeborenen vorzunehmen. Alle vertrugen

254 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

die Impfung sehr gut, bei den Neugeborenen, die oft bereits einige Stunden nach der Geburt geimpft wurden, verlief die Lokalreaktion wie bei älteren Erstimpf- lingen, während fieberhafte Allgemeinerscheinungen ausblieben. Die vieldis- kutierte Frage, ob die positive Impfung der schwangeren Mutter bei dem Kinde Immunität hervorzurufen vermöge, konnte in dem Sinne beantwortet werden, dass dies manchmal der Fall zu sein scheint, dass aber dieses Vorkommen kein regelmässiges ist, und die Vakzineunempfindlichkeit jedenfalls bald schwindet.

Hannes (4). Gonorrhoische Kreissende sollen innerlich möglichst gar nicht untersucht werden. Natürlich muss die Gonorrhoe möglichst schon in der Schwangerschaft nachgewiesen werden. Wöchnerinnen mit nachgewiesener Gonorrhoe müssen im Gegensatz zu gesunden Wöclinerinnen mindestens 14 Tage lang strenge Bettruhe einhalten.

Hymansen und Kahn (6). Die vergleichenden Untersuchungen alle Einzelheiten der Methodik und der genauen Zahlentabellen müssen im Original eingesehen werden ergaben, dass der Gesamtlipoidgehalt des mütterlichen Blutes etwas geringer ist als der des Neugeborenenblutes (4,75°/, gegenüber 4,8°/,); umgekehrt ist der Gehalt an Cholesterol im mütterlichen Blute etwas geringer (2,19°/, gegen 2,1°/,). Die Verf. schliessen daraus, dass augenschein- lich die Chorionzotten eine gewisse Fähigkeit besitzen, bestimmte Lipoide leichter und in grösserer Menge durchzulassen als andere.

Kucera (7). Eine 30jährige Gravida wurde gegen Blattern geimpft. Es entwickelten sich mächtige Impfpusteln unter heftigen lokalen und allgemeinen Reaktionserscheinungen. Am 54. Tage nach der Vakzination gebar die Frau einen gesunden Knaben, den sie an der Brust nährte. Das Kind wurde am 52. Lebenstage zum erstenmal und als der Erfolg ausblieb, am 61. Tage zum zweiten- mal wiederum ohne Erfolg geimpft. Offenbar war das Kind durch Übergang der Schutzstoffe aus dem mütterlichen Organismus, und zwar sowohl auf dem Wege der Blutbahn während des intrauterinen Lebens, als auch durch die Milch während des extrauterinen Lebens immun geworden.

Lewis (8). In sieben Fällen wurde bei Frauen zwischen 35 und 50 Jahren ausserhalb der Laktationszeit blutiger, blutigseröser oder wisserigschleimiger Ausfluss der Brustwarzen beobachtet. In solchen Fällen braucht es sich nicht um ein beginnendes Karzinom zu handeln, hier lag teilweise chronischzystische Mastitis oder papilläres Kystadenom der Brustdrüse vor. Oft vermögen wohl derartige Erkranknngen in bösartigere überzugehen, weshalb eine Radikal- operation angezeigt erscheint.

Marck (9). Unzweifelhaft übt das Alter einen grossen Einfluss auf Schwan- gerschaft, Geburt und Wochenbett der Ipara aus. Die Zahl der Aborte ist bei ihnen kleiner als bei anderen Frauen, dagegen die Zahl der Frühgeburten viel grösser als gewöhnlich, eine Erscheinung, die sich weniger deutlich bei jungen, dagegen in auffallender Weise bei alten Erstgebärenden zeigt.

Albuminurie und Nephritis gravidarum tindet sich um so häufiger, je älter die I para sind; auch ist bei diesen die Komplikation ernster. Auch die Eklampsie befällt häufiger die älteren I parae, doch ist die Mortalität bei den jüngeren grösser.

Unregelmässigkeiten kommen bei Iparae bis zu 17 Jahren so selten vor und sind so geringgradig, dass sie nicht ins Gewicht fallen. Nur atonische Blu- tungen infolge Schlaffheit der Uterusmuskulatur und länger als drei Tage dauerndes Fieber kommen bei jungen Erstgebärenden häufiger vor.

Die günstigste Zeit für die erste Geburt ist das Alter bis zu dreiundzwanzig Jahren. Bis zu diesem Alter kommen Komplikationen der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts am seltensten vor.

Die wichtigste Ursache für die Zunahme der Anomalien der Geburt und des Wochenbettes mit fortschreitendem Alter liegt in der Insuffizienz des Uterus-

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Physiologie und Diätetik der Wöchnerin. 255

muskels und in der Unnachgiebigkeit der weichen Geburtswege. Zwar kommen diese Zustände selbst bei den jüngsten I parae vor, aber ihre Häufigkeit nimmt mit dem Alter gleichmässig zu. Sie haben zur Folge: a) Wehenschwäche, b) vor- zeitigen Abfluss des Fruchtwassers, c) häufige Eingriffe während der Geburt, d) erhöhte Morbidität und Mortalität der Mütter und der Früchte.

Die Morbidität im Wochenbett, speziell die Morbidität der Anstalten schwankt in engen Grenzen. Je älter die Erstgebärende, desto gefährlicher der Puerperal- prozess; daher nimmt mit dem Alter auch die Mortalität der Puerperalsepsis zu.

Ryser (10). 1. Die Bangsche Mikromethode mit den Asherschen Modi- fikationen gibt einwandfreie Blutzuckerwerte, die mit denen durch andere Me- thoden festgestellten gut übereinstimmen.

2. Der Blutzuckergehalt in der Gravidität bewegt sich in normalen Grenzen. Im Durchschnitt beträgt er hier 0,080°/,.

Eine gesetzmässige Zu- oder Abnahme des Blutzuckers ist nicht zu erkennen. Die Blutzuckerwerte sind allerdings in den zwei letzten Graviditätsmonaten oft auffallend niedrig. Aber bindende Schlüsse lassen sie keineswegs zu, weil die Zahlen ja nicht von dauernd beobachteten Frauen stammen.

3. Kohlehydratreiche Nahrung beeinflusst die Nüchternwerte der Graviden im Sinne nach oben meist recht deutlich; immerhin übersteigen die Blutzucker- werte die normalen Grenzen nach oben nicht.

4. Der Blutzucker steigt gewöhnlich in der Geburt, speziell in der Aus- treibungsperiode. Manchmal ist die Steigerung nur gering gegenüber den vor der Geburt ermittelten Werten. In anderen Fällen aber kommt es zu einem Ansteigen des Blutzuckers über die Norm hinaus. Es besteht also eine erheb- liche Hyperglykämie.

Im Wochenbett pflegt der Blutzucker wieder zur Norm abzusinken.

5. Bei der Eklampsie finden wir einen die Norm weit übersteigenden Blut- zuckergehalt. Neben unbekannten toxischen Einflüssen scheinen namentlich die Krämpfe für die hohen Blutzuckerwerte verantwortlich zu sein. Bei den Ek- lampsien intra partum kommt dazu noch die durch den Geburtsakt gesteigerte Muskeltätigkeit. |

Auf jeden Fall scheint die bei der Eklampsie vorhandene Nephritis wohl kaum für diese hohen Werte verantwortlich gemacht werden zu können.

6. Die schon seit langem in der Gravidität beobachtete Glykosurie beruht nach den Versuchen des Verfassers nicht auf einer Leberschädigung der Schwanger- schaftstoxine, wie zur Stunde noch vielfach angenommen wird.

Die Adrenalinversuche des Verfassers sprechen dafür, dass eine durch die- Schwangerschaft bedingte Nierenschädigung für die sog. Schwangerschafts- glykosurie verantwortlich zu machen ist.

7. Weder die orale, noch die subkutane Verabfolgung von Schilddrüsen- und Hypophysenpräparaten war imstande, die normalen Blutzuckerwerte wesent- lich zu verändern. Die Blutzuckerwerte liessen sich durch diese Präparate ent- weder gar nicht beeinflussen, oder aber sie zeigten nur geringe Schwankungen meist nach oben, die sich durchaus in normalen Grenzen hielten.

S 2. Milchsekretion, Stillen.

1. Ze Behr-Pinnow, Die Schäden des Ammenwesens und ihre Bekämpfung. Frauen- arzt. Jahrg. 31. Heft 1—3.

2. Brodrick-Pittard, Zur Methodik der Lezithinbestimmung in der Milch. Bioch. Zeitschr. 1915. 72. p. 382.

3. *Bunge, Die Ursachen der Stillunfähigkeit. Mitteil. aus ärztl. Ges. der Schweiz. 1914. |

4. Friedjung, Joseph, Das Selbststillen und die Ärzte. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 26.

256 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

5. *Guillebeau, Neubildung von Drüsenzellen bei der Milchbildung. Virch. Arch.

221. Heft 1.

6. Hauch, E., Über die Behandlung von Galaktophoritis. Ugeskrift for Laeger. 1914. Nr. 17. :

7. *Heaney, N. S., Die Behandlung der mangelhaften Laktation. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. Nr. 5.

8. Kaupe, Schwierigkeiten beim Stillen. Zeitschr. f. Säuglingsschutz. Jahrg. 5. Heft 5. 1913.

9. Hirsch, G., Die Griinde des Nichtstillens und die Frage der Stillfahigkeit. Frauen- arzt. Jahrg. 28. Heft 9.

10. *Mitchell, A. Graeme, Die Dauer der Stillungsperiode bei den Frauen der Ver- einigten Staaten. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 66. Nr. 22. 27. Mai.

ll. Winter, G., Schwierigkeiten beim Stillen. Zeitschr. f. Säuglingsschutz. 15.

v. Behr-Pinnow (1). Die Schäden des Ammenwesens liegen zunächst in dem häufig sehr unerquicklichen Verhältnis zwischen der Hausamme und ihrer Dienstherrschaft. Selten ist die Erlaubnis, dass die Amme, wenn sie zwei Kinder stillen kann, ihr eigenes Kind mitbringt. Die eigenen Kinder der Ammen sterben sehr häufig, da sie ungenügende Unterkunft bekommen. Ein wesent- licher Schaden des Ammenwesens liegt ferner in der Übertragung von anstecken- den Krankheiten, insbesondere von Lues und Tuberkulose, von der Amme auf das Kind und umgekehrt. Ferner kommt dabsi die juristische Seite hinzu in der Form der Regresspflicht, sowohl der biden Vertragsschliessenden als des Vermittlers. Die Forderung eines Ammengesetzes hat deshalb grosse Berech- tigung. Die Schäden könnten bis zu einem gewissen Grade durch folgende Be- stimmungen gemildert werden: die Vermietung einer Amme in ein Privathaus darf nur zustehen:

1. anerkannten Anstalten,

2. gewerbsmässigen Vermittlern, deren Zuverlässigkeit ausser Frage stehen muss.

Für den Abschluss eines Vertrages haben folgende Vorkedingungen zu gelten:

1. Die Amme muss ein amtsärztliches Attest mitbringen.

2. Sie muss eine ortspolizeiliche Bescheinigung mitbringen, dass ihr Kind mindestens 6 Wochen alt ist und eine geeignete Unterkunft gefunden hat.

3. Der gesetzliche Vertreter des Stillkindes muss eine ärztliche Bescheini- gung baibringen, dass eine Anlegung des Kindes für die Amme keine Ansteckungs-

gefahr in sich birgt.

Nichterfüllung dieser Bedingungen ist unter Strafe zu stellen. Der Ammen- lohn muss zur Bestreitung der Unterbringungskosten des Ammenkindes z. T. der Beschlagnahme untsrliegen.

Karcher glaubte, dass es sich bei der Stillfähigkeit um regionäre Ein- flüsse ähnlich wie bei der Kropfepidemie handeln könnte. Doch die Resultate sprechen nicht dafür, dass in früheren Zeiten regionäre Unterschiede in der Still- fähigkeit bestanden haben.

Bunge (3) stellt fest, dass für den Einfluss des Alkohols auf die Stillfähig- keit der Frauen der Alkoholkonsum zur Zeit der Zeugung massgebend sei.

Nach Wieland ist der Alkohol nur ein Faktor in der ganzen Reihe von schädigenden Faktoren, welche die zweifellose Abnahme der Stillfähigkeit bei der modernen Frau verschulden. Diese Abnahme, welche tatsächlich eine Er- scheinung der neuesten Zeit ist, möchte er vorläufig eher als Domestikations- denn als echtes Degenerationssymptom auffassen. Für die Kinderernährung ist das Ideal die Brust und daneben vom 8. Monat an eisenreiche Beikost (Obst und Gemüse).

Physiologie und Diätetik der Wöchnerin. 257

Labhardt nimmt den mikroskopischen Nachweis der Degeneration der Brustdrüse mit Vorsicht auf. Der Einfluss des Alkohols ist ein indirekter. Bei richtiger Anleitung und bei gutem Willen wäre manche Frau in der Lage, lange Zeit ihr Kind zu stillen.

Rud. Oeri betont ganz besonders die Wichtigkeit besserer Erziehung der Frauen zum Stillen. In erster Linie ist das Personal gut zu instruieren.

Friedjung (4). Um der grossen Gefahr, welche der Geburtenrückgang durch den Krieg für unser Volk bedeutet, entgegenzuwirken, empfiehlt Verf. eine eifrige Propaganda des Selbststillens durch die Ärzte. Aber diesen fehlen nach seiner Ansicht die auf diesem Gebiet nötige Erfahrung und die erforder- lichen Kenntnisse. Es sollte deshalb ein besonderes Unterrichtsfach der Säug- lingsernährung geschaffen werden, welches am besten von einem Pädiater besetzt würde. Für die älteren Ärzte wären Fortbildungskurse einzurichten sowie die Versendung von Merkblättern zu veranlassen.

Guillebeau (5). Die Milchbildung geht so vor sich, dass die Epithelien kuppenförmig hoch werden und dann sehr schnell zerfallen. Aber sie liefern nicht den grössten Teil der Milch, sondern er entsteht dadurch, dass aus dem Blut ein Transsudat geliefert wird, das von den Fermenten der zerfallenen Epi- thelien umgewandelt wird. Die Arbeit enthält nun hauptsächlich Mitteilungen über eine unter verschiedenen Umständen (bei experimenteller und unabsicht- licher Unterbrechung der Blutzufuhr, bei Tuberkulose) erfolgende Verlangsamung des Epithelzerfalls, die diesen Vorgang genauer zu studieren gestattet.

Heancy (7). Die Ursache schlechter Milchsekretion ist häufig eine gewisse Indolenz des sonst kräftigen Kindes, das nach kurzer Zeit des Saugens einschläft. Ein solches Kind muss mit allen Mitteln wach erhalten werden, z. B. durch kalte Umschläge um die Füsse. Häufig fangen solche Kinder erst an, kräftig zu saugen, wenn sie genügend Nahrung erhalten haben. Man muss dann mit künstlicher Ernährung oder mit Wasserzufuhr nachhelfen, bis die Laktation richtig in Gang gekommen ist. Wenn die Brust nach Beendigung des Stillens nicht ganz ent- leert ist, muss sie durch Anlegen eines anderen Kindes (Wassermannsche Re- aktion bei Mutter und Kind!) oder mit der Milchpumpe ausgepumpt werden. Bei mangelhafter Milchabsonderung ist Beachtung der psychischen Momente Fernhaltung von Aufregungen, zuweilen Ortswechsel usw. sehr wichtig. Eine reichliche gemischte Ernährung ist notwendig, besondere Nahrungsmittel oder Medikamente sind jedoch ohne Einfluss. Der einzelne Stillakt soll keinesfalls länger als 15—20 Minuten dauern. Wenn dann die Milchmenge noch nicht aus- reicht, muss künstliche Nahrung nachgegeben werden, die zu verringern ist, sobald sich die Milchabsonderung gebessert hat. Gute Erfolge in der Vermehrung der Milchbildung gibt die Behandlung der leergepumpten Brust nach dem Stillen mit der Bierschen Saugglocke 4 mal täglich etwa 15 Minuten, wie sie von Jaschke empfohlen worden ist.

Kaupe (8). Warzenschrunden waren niemals Ursache zum Absetzen des Kindes. Die Schrunden werden mit folgender Salbe erfolgreich behandelt:

Rp. Borsäure 5,0 Diabioxyd 10,0 Naphthalin Adeps tan. aa 25,0.

Vor Anwendung 3°/,iger Karbolumschläge wird gewarnt. Da eine Mastitis oft auf Milchstauung zurückzuführen ist, so lässt Verf. bei schon beginnender Mastitis ruhig weiter anlegen, und setzt auch bei Fieber, schmerzhaften Knoten in der Brust und Rötung nicht ab. Im Beginn der Erkrankung wird Biersche Stauung angewandt, bei Abszessbildung operatives Eingreifen.

Nach Ansicht von Hirsch (5) ist auf seiner Statistik bei 300 Frauen mit 1202 Kindern aus Münchener Arbeiterkreisen das progrediente Nichtstillen

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 17

258 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

nicht die Folge zunehmender Stillunfähigkeit, sondern zunehmende Unlust zum Stillen.

Mitchell (10). In den letzten 15 Jahren fand keine Abnahme in der Brust- ernährung statt, die ärmeren Bevölkerungsklassen nährten mehr wie die wohl- habenderen. 20°/, nährten ihre Kinder nicht, 80°/, nährten eine Woche und länger, 55°/, 3 Monate und länger, 42°/, über 6 Monate, 34°/, über 9 Monate, 11°/, über 18 Monate. Die künstlich ernährten Kinder zeigten eine grössere Neigung zu Darmerkrankungen.

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II. Physiologie und Pathologie des Neugeborenen.

1. Allgemeine Physiologie.

1. *Blühdorn, Kurt, Biologische Untersuchungen über die Darmflora des Säuglings. Monatsschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. Leipzig und Wien 1915.

2. *Costa, R., Fluctuations of the Temperature of the newly Born. Gazzetta degli Ospedali e delle Cliniche, Milian. June 11. 37. Nr. 42.

3. *Ewald, Studien über Albuminurie beim Neugeborenen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 4.

4. *Ginsburg, H., J. Tumpowski, H. Carison, Einsetzen des Hungers bei Kindern nach einer vorangegangenen Mahlzeit. Beitrag zur Physiologie des Magens. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Vol. 64. Nr. 22. 1915. May 29.

5. *Hess, R. und R. Seyderhelm, Eine bisher unbekannte physiologische Leukozytose des Säuglings. Münch. med. Wochenschr. Nr. 26. p. 926.

6. *Isachsen, Eine klinische Studie über etliche der physiologischen Verhältnisse Neu- geborener. Arch. f. Gyn. Heft 1.

7. *Langstein, Fieberhafte Temperaturen bei Neugeborenen in den ersten Lebenstagen. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 3.

8. *Reiche, A., Das Wachstum der Frühgeburten in den ersten Lebensmonaten. 2. Mit- teilung: Das Wachstum des Brust- und Kopfumfanges. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. Heft 5.

9. *— Das Wachstum der Frühgeburten in den ersten Lebensmonaten. 3. Mitteilung: Das Wachstum der Zwillingskinder. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. Heft 5.

10. *Rubner und Langstein, Energie und Stoffwechsel zweier frühgeborener Säuglinge. Arch. f. Anat. Phys., Phys. Abt. 1915.

11. *Schick, B., Zur Frage der physiologischen Körpergewichtsabnahme des Neuge- borenen. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. H. 5.

12. *Smith, G. F. E., Eine Untersuchung über den Einfluss des Ernährungszustandes der Mutter während der Schwangerschaft und Geburt auf den Zustand des Kindes bei der Geburt und während der ersten Lebenstage. Lancet. 8. Juli.

13. *Ylppö, A., Neugeborenen-, Hunger- und Intoxikationsazidosis in ihren Beziehungen zueinander. Studie über Azidosis bei Säuglingen, insbesondere im Lichte des Wasser- stoffionen-Stoffwechsels. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 14. Heft 4—6.

Blühdorn (1). Die durch praktische Erfahrungen gewonnenen Richt- linien für ein erfolgreiches therapeutisches Handeln bei den Darmerkrankungen des Säuglings beruhen auf dem Antagonismus von Fäulnis und Gärungspro- zessen im Darme und dessen Bedeutung für den normalen Verdauungsvorgang: die Eiweissstoffe fallen der Fäulnis anheim, die Kohlehydrate der Gärung. Bei der Behandlung des Durchfalls ist es deshalb nicht nur erforderlich, durch eine eiweissreiche Nahrung stopfend zu wirken, sondern auch durch Weglassen der Kohlehydrate die Gärungsprozesse zu verringern. Die zahlreichen vom Verf. angestellten Versuche erstreckten sich hauptsächlich auf die durch Stuhl- bakterien bedingte Kohlehydratgärung. Dieselben wurden unter aeroben Be- dingungen angestellt und unter Benutzung von überwiegend natürlichen Bak- teriengemischen, d. h. Körperbakterien.

Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 259

Aus den Untersuchungen des Verf. geht hervor, dass das Eiweiss bzw. der Stickstoff bei der Gärung eine grosse Rolle spielt. Stickstoffzusatz wirkt auf die Zunahme der Säuerung ein, daher die günstige Wirkung der eiweissarmen Molke bei Darmkatarrhen. Infolge ihres niedrigen Eiweissgehaltes wird die bakterielle Gärung verringert.

Zur Erzielung fester Stühle müssen neben der Eiweisstherapie die gärungs- fähigen Kohlehydrate eingeschränkt werden (Eiweissmilch).

Bei der Einwirkung verschiedener Säuren auf das Wachstum der Bakterien- flora gibt es wichtige Unterschiede; am stärksten bakterienhemmend wirkt die Milchsäure, weniger die Butter- und Essigsäure und noch geringer die Bernstein- und Phosphorsäure. Daher rührt auch die bakterienhemmende Wirkung der sauren Eiweissmilch und auch der Buttermilch. —- Die aerobe Bakterienflora und vielleicht auch die anaerobe ist in eine grampositive azidophobe und in eine gramnegative azidophobe einzuteilen. Reaktion und Bakterienflora stehen in einer bedeutsamen Wechselwirkung. Die Bakterienflora ist besonders an dem uns praktisch bekannten differenten Abbau verschiedener Kohlehydrate beteiligt; Hafermehl wird meist stärker angegriffen als Weizenmehl; Milch- zucker stärker als Maltose, Rohrzucker weniger als beide. Die interessanten Versuche des Verfassers haben jedenfalls ergeben, dass der bisher fast unver- mutete Einfluss der Bakterienflora auf die Kohlehydratgärung im Darm ein recht grosser ist.

Costa (2) machte seine Untersuchungen an 100 Kindern und konstatierte, wenn er die Temperaturen aufschrieb, alle 4 Stunden Temperaturänderungen. Wenn die Temperatur stieg, fand er meist einen begleitenden Meteorismus und eine entzündlich gerötete Mundschleimhaut.

Auf Grund von ca. 600 Harnuntersuchungen an 61 Knaben vom 1. bis 10. Tage fortlaufend kommt Ewald (3) zum Schluss, dass die Albuminurie der ersten Lebenstage auf Zirkulationsstörungen und Stauung in den Nieren zurück- zuführen ist. Hierfür sprechen besonders die Tatsachen, dass die Kinder, die eine lange Geburtsdauer durchgemacht haben, eine stärkere und längere Eiweiss- ausscheidung haben wie die Kinder, auf die die schädigenden Einflüsse, die unter der Geburt eintraten, nur kurze Zeit eingewirkt haben. Aus diesem Grunde hält Ewald es auch für vollständig berechtigt, von einer „physiologischen Albuminurie‘ zu sprechen; denn bei keinem einzigen der vom Verf. unter- suchten Neugeborenen konnten in dem klinischen Verhalten des Kindes irgend- welche Störungen während der Dauer der Eiweissausscheidung festgestellt werden. Es liessen sich vor allen Dingen keine Ernährungsstörungen konstatieren. Auch darf der Icterus neonatorum, der bei der grossen Mehrzahl der Kinder bestand, nicht als Beweis für das Vorhandensein einer Ernährungsstörung ins Feld ge- führt werden. Für eine physiologische Albuminurie spricht auch noch die Tat- sache, dass am 2. und 3. Tage bei allen Fällen des Verfassers Eiweiss im Urin festgestellt werden konnte.

Ginsburg, Tumpowski und Carison (4). Mittelst der ‚Ballonmethode‘“‘ wurde festgestellt, dass das Hungergefühl subjektiv dann entsteht, wenn bei leerem Magen bestimmte Kontraktionswellen des Magenfundus einen Reiz auf die sensiblen Nerven der Magenwand ausüben. An 30 Säuglingen gemachten Untersuchungen ergaben, dass bei Neugeborenen im Alter von 24 Stunden bis 24 Wochen der kindliche Magen bereits 1 Stunde nach der letzten Mahlzeit schwache Kontraktionen des Fundusteiles aufwies.

Hess und Seyderhelm (5). 1. Durch das Schreien entsteht beim nor- malen Säugling eine absolute Vermehrung der Lymphozyten (bis zu 8000). Die Zahl der Neutrophilen bleibt dabei unverändert.

2. Diese Lymphozytenvermehrung entsteht innerhalb weniger Minuten und ist meist nach 30 Minuten Ruhe wieder abgeklungen. Sie kann mehrmals an einem Tage auftreten.

17*

260 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

3. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei dieser Schreilympho- zytose um eine Ausschwemmung der Lymphozyten aus zentralen Depots durch den mechanischen Einfluss des Schreiens. |

Isachsen (6). a) Alle 285 Kinder haben nach der Geburt einen Gewichts- verlust erlitten, der durchschnittlich am 3,3. Tage sein Ende erreichte, im Durchschnitt 219 g = 6,1°/, des Körpergewichtes betrug und zwischen 65 g bis 645 g schwankte.

b) Die Gewichtszunahme betrug vom 3. bis 13. Tage 319 g = 9°/, des Körpergewichts. Die Wachstumsenergie der ersten 5 Tage übersteigt diejenige der folgenden 5 Tage um das Doppelte.

c) Der Nabelabfall fand durchschnittlich am 8,04. Tage statt.

d) Ferner wird die Temperatur sowie die Ursache der Gewichtsabnahme ausführlich erörtert.

Langstein (7). Unter 1000 Neugeborenen aus dem Kaiserin Augusta ` Viktoria Haus zeigten 130 Knaben und 67 Mädchen = 13°), kurzdauernde Fiebersteigerungen in den ersten Lebenstagen. Wurden die fiebernden Kinder entsprechend ihrem Geburtsgewicht in verschiedene Gruppen (Tabelle) geoidnet, so fiebernden Kinder mit Geburtsgewichten über 4000 g verhältnismässig häufiger als solche mit niedrigerem Gewichte. Fieber wurde häufiger beobachtet bei grösseren Gewichtsverlusten der Kinder als bei geringen Abnahmen, 35 aller fiebernden Kinder nahmen über 400 g ab. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle dauerte das Fieber bloss einen Tag, in einzelnen Fällen 2—3 Tage. Fragt man nach der Ursache des transitorischen Fiebers, so kommen nicht in Frage: der Hunger, der Ikterus, dyspeptische Zustände und die Bildung pyrogener Substanzen beim Übergang von der kolostralen zur Brustmilchnahrung. Be- deutung ist dagegen der mit Sicherheit bewiesenen Tatsache eines Zusammen- hanges zwischen Fieber und physiologischer Gewichtsabnahme beizulegen. Da die Gewichtsabnahme zum grossen Teil durch einen Wasserverlust des Organis- mus hervorgerufen wird, so ist vielleicht in den im Anschluss an den Wasser- verlust auftretenden Stoffwechselvorgängen die Ursache des Fiebers zu erblicken.

Reiche (8). Für die Lebensfähigkeit der Frühgeburten ist nicht nur das Geburtsgewicht von Bedeutung, sondern auch die Massverhältnisse der Körper- länge, des Brust- und Kopfumfanges zueinander. Nicht lebensfähig sind Kinder mit einem Brustumfang unter 21 cm, eine zweifelhafte Prognose haben die unter 23 cm. Die Wachstumskurve des Kopfumfanges geht in den letzten Fötalmonaten der Brustumfangskurve fast parallel, später tritt eine Abflachung der Kurve ein. Rachitis und Lues hemmen Brust- und Schädelwachstum, möglicherweise ist mangelhafte Entwicklung des Brustkorbes einer der Gründe für das Auftreten asphyktischer Anfälle.

Reiche (9). Bei Zwillingen wird in der Regel das Massen-, aber nicht das Längenwachstum beeinträchtigt. Den Gewichtsverlust holen sie oft in den ersten Lebensmonaten wieder ein. Die Wachstumskurven der Zwillingskinder gehen, wenn keine Krankheiten zutreten, parallel.

Rubner und Langstein (19). Die beiden Frühgeborenen aus dem An- fang des 8. Schwangerschaftsmonats mit einem Geburtsgewicht von 2050 bzw. 1640 g haben bei einer im allgemeinen ungünstigen kalorischen Ausnützung der Nahrung, insbesondere bei schlechter Fettausnützung, das ihnen mit der Nahrung gereichte Eiweiss sehr gut zum Aufbau ihrer Zellen verwendet. Vom energeti- schen Standpunkte ist die Tatsache bedeutungsvoll, dass fast der ganze Nahrungs- überschuss zum Anwuchs verbraucht wurde. Die Wärmebildung war nicht gesteigert.

Schick (11) gelang es 9 mal, die Körpergewichtsabnahme durch gesteigerte Zufuhr von Frauenmilch (teils Kolostrum, teils Frauenmilch) zu verhindern.

Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 261

Als Tagesmenge wurden in den ersten 2—3 Lebenstagen 10°/,, dann bis etwa 15°/, des Körpergewichts gegeben. Zuerst gab Verf. alle Stunde oder alle 2 Stun- den, später wurden entsprechend der Trinkmenge grössere Pausen gemacht. Schädigungen wurden nicht bemerkt. Die physiologische Abnahme ist eine Folge der geringen Nahrungszufuhr in den ersten Tagen. In praxi kommt die forcierte Nahrungszufuhr für Frühgeburten in Betracht, bei ausgetragenen Kin- dern ist sie überflüssig.

Smith (12). Ein schlechter Ernährungszustand der Mütter bedingt:

1. Eine Vermehrung der Totgeburten.

2. Eine beträchtliche Vermehrung der Frühgeburten.

3. Eine mässige Verringerung des mittleren Gewichtes der Kinder.

4. Hat kaum Einfluss auf die Gewichtszunahme der Kinder während der ersten 8—10 Lebenstage, vermehrt vielleicht die Mortalität der Kinder während der ersten 3—4 Lebenstage. Andererseits wird durch einen guten Ernährungs- zustand der Mütter das Gewicht der Kinder beträchtlich über das Mittel ge- steigert und die Stillfähigkeit der Mütter während der ersten 8—10 Tage ge- bessert.

Yllpö (13). Bei der Azidose kreisen im Körper organische unverbrennende Säuren und deren Salze in vermehrten Mengen. Ein solcher Zustand findet sich beim Säugling im Neugeborenenalter, im Hunger und bei der Intoxikation. Um azidotische Zustände zu erkennen, genügt nicht immer die Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration. Verf. führt neue Methoden zu ihrem Nach- weis ein, so gestattet z. B. die CO,-Regulationsbreite, in Prozenten ausgedrückt, einen Einblick in den Grad der Azidose. Zur Begründung, dass in den 3 eben- genannten Zuständen (beim Neugeborenen, im Hunger und Intoxikation) ein azidotischer Zustand besteht, wurde u. a. festgestellt, dass beim Neugeborenen (sowohl frühgeborenem als ausgetragenem) die CO,-Regulationsbreite schon bei der Geburt merkbar und in den ersten darauffolgenden Tagen bedeutend kleiner als später ist. Im Hunger wurde starke Verschmälerung der CO,-Regulations- breite festgestellt und in schweren Intoxikationsfällen ist die Wasserstoffionen- konzentration meist schon im Leben, kurz vor dem Tode ständig deutlich vermehrt (bei in Heilung übergegangenen Fällen ist sie normal). Die CO,-Regu- lationsbreite ist bei allen Intoxikationen stark verschmälert. Die Intoxikations- azidose kann aus Neugeborenen- und Hungerazidose zum Teil abgeleitet werden. Bei der Entstehung der Intoxikationsazidose wirkt die Hungerazidose mit in den Fällen mit grossen Gewichtsstürzen. Zur Bekämpfung der Azidose bei In- toxikation schlägt Verf. ein besonderes Phosphatgemisch vor, um eine normale Körperreaktion der Säuerung gegenüber aufrecht zu erhalten. Auch die Er- nährung mit Frauenmilch ist eine antiazidotische Therapie. Bei ihr werden viel saure Produkte durch den Darm als nicht neutralisiert ausgeschieden. Darauf deutet eine konstant vorkommende saure Reaktion der Stühle. In den Kreis- lauf aber werden hauptsächlich nur basische Bestandteile aufgenommen, denn der Urin zeigt eine sich meist im alkalischen Gebiet bewegende Reaktion. Bei Kuhmilch ist das Verhältnis gerade umgekehrt.

2. Natürliche und künstliche Ernährung des Neugeborenen.

l. *Feer, E., Zum Milchbedarf des Kindes und zur Ätiologie und Behandlung der Rachitis. Med. Klin. Nr. 8.

2. *La Fetra, Die klinische Behandlung vorzeitig geborener Kinder. Journ. of the Amer. Med. Assoc.

3. *Klose, Erich und Heinrich Bratke, Über den Wert des Schleimzusatzes bei der Ernährung junger Säuglinge. Med. Klin. Nr. 39.

4. *Maynard Ladd, Homogenisierte Milch in der Säuglingsernährung. Boston Med. Surg. Journ. 1915. 1. Juli.

262 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

5. *Momm, Hat die eiweiss- und fettarme Nahrung einen Einfluss auf die Entwicklung der Frucht? Zentralbl. f. Gyn. Nr. 28.

6. *Pouliot, Das Milchpulver in der Ernährung der Säuglinge. Journ. de med. Paris. 1914. Nr. 8.

7. *Reiche, A., Fragen des Wachstums und der Lebensansichten sowie der Pflege und natürlichen Ernährung frühgeborener Kinder. Samml. klin. Vorträge 723/724. Gyn. Wochenschr. 256/257. Leipzig.

8. *Reuss, A. v., Beobachtungen über das Schicksal der Kinder eklamptischer Mütter. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. Heft 5.

9. *Ruge II, Carl, Einfluss der Kriegsernährung auf Fruchtentwicklung und Laktation. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33.

Feer (1). Im ersten Jahr nicht mehr als 600 g Milch täglich, im zweiten Jahr noch einschränken: denn einseitige Fütterung und Milchüberfütterung führt zu Rachitis. Bei herabgesetzter Milchnahrung wird die Rachitis seltener. Nach Stoffwechseluntersuchungen von Schabad und Schloss führt einseitige und übermässige Milchnahrung zu ungünstiger Beeinflussung des Kalkstoff-. wechsels. Ernährungsweise mit herabgesetzter Milchnahrung wirkt nicht nur prophylaktisch, sondern ist auch die Therapie der Rachitis. Daneben empfiehlt sich Lebertran und Phosphorlebertran. Dies bei gleichzeitiger Verabreichung von Kalkpräparaten.

La Fetra (2). Als Kennzeichen vorzeitig geborener Kinder führt Verf. die Muskelschwäche und Saugunfähigkeit an. Sie brauchen im Verhältnis zum normal ausgetragenen Kind grössere Energiezufuhr, sind Temperaturunter- schieden gegenüber weit empfindlicher und für Zyanose und Infektion empfäng- licher. Deshalb empfiehlt Verf. den Aufenthalt solcher Kinder in einem an- nähernd auf Körpertemperatur durchwärmten, möglichst keimfreien Raum.

Klose und Bratke (3). Die Vorteile der Verwendung von Schleim bei der Säuglingsernährung wurden bisher nicht einheitlich beurteilt. Hervorgehoben wurden besonders 3 Punkte:

1. Der Schleim sollte einen besonders hohen Eiweissgehalt, der aus den Kleiebestandteilen stammte, enthalten im Verhältnis zum Gehalt an Kohle- hydraten.

2. Die Schleime wurden lediglich als dünne, gehaltarme Abkochungen höherer Kohlehydrate bstrachtet, die auch von der noch mangelhaften Stärke- verdauung der Säuglinge ausgenutzt werden könnten.

3. Der Schleimzusatz sollte eine beschleunigte und eine besonders fein- tlockige Gerinnung des Kuhmilchkaseins bewirken und dadurch seine Verdau- lichkeit fördern.

Der trinkfertige Schleim wird so gewonnen, dass das Ausgangsmaterial (Flocken, Krütze oder Reis) eine bestimmte Zeit, meist 3/, Stunden in gleich- mässigem Kochen erhalten und dann ohne Pressen durch ein Haarsieb abgeseiht und schliesslich wieder auf die ursprüngliche Menge aufgefüllt wird. Dieser Schleim bleibt auch beim Erkalten flüssig. Die Schleime stellen äusserst nähr- stoffarme Abkochungen dar, besonders die aus Gerste und Reis gewonnenen. Die Schleime weisen den Mehlsuppen gegenüber eine gewisse Eiweissanreicherung auf, aus der sich aber nicht ohne weiteres eine Überlegenheit der Schleime ab- leiten lässt. Der Wert der Schleime beruht auf der durch das lange Kochen hervorgerufenen Zustandsänderung der Stärke, die, im ausgiebigsten Masse ver- kleistert, von den Verdauungsfermenten leichter aufgeschlossen in lösliche Kohle- hydrate überführt werden kann.

Theoretisch dürfte eine genügend lange, also mindestens 3/, Stunden ge- kochte geringprozentige Mehlsuppe eine gleichgeeignete Zusatzmischung sein; denn das Eiweiss der Schleime stammt nach den angestellten Untersuchungen hauptsächlich aus dem Endosperm, nicht aus der Klebeschicht. Ökonomisch

Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 263

wäre die Verwendung stark gekochter Mehlsuppen erstrebenswert, da bei der Schleimbereitung 1/ der Nährstoffe mindestens verloren geht.

Ladd (4). Bei den ganz kleinen Kindern, die eine Intoleranz gegen die Fette der Kuhmilch zeigen, wird mit Vorteil ein homogenisiertes Gemisch ver- wendet, das aus abgerahmter Kuhmilch, Olivenöl und einem Malzpräparat be- steht. Auch andere Kombinationen, wie Olivenöl mit ausgefälltem Kasein, oder mit fettfreier saurer Milch sind möglich. Alle diese Gemische schmecken gut, sind leicht assimilierbar und lange haltbar. An Stelle von Olivenöl kann auch Lebertran, Bananenöl oder das Ol der Sojabohne gebraucht werden. Die erreichten Resultate bei Fettintoleranz waren sehr gut.

Momm (5). Aus Durchschnittsgewichten der Kinder der Freiburger Klinik im Jahre 1912 gegenüber den Kriegsjahren 1915 und 1916 zieht Verf. die Folgerung, dass die jetzige eiweiss- und fettarme Nahrung keinen Einfluss auf die Ausbildung der Frucht hat und wies nach, dass eine Unterernährung der Mutter nicht eine Abnahme des Geburtsgewichtes der Kinder zur Folge hat. Die Ansicht, dass überhaupt die Frucht nicht durch die mütterliche Nahrung zu beeinflussen ist, wird durch diese Feststellung in hohem Masse gestützt.

Pouliot (6). Bei normalen Säuglingen wende man halbfettes Milchpulver an, bei älteren fettes, ohne Darmkatarrh befürchten zu müssen.

Bei halbfettem Milchpulver braucht man weniger Zucker zu geben, bei fettem reichlich.

Trockenmilch verwende man besonders bei den Magen- und Darmstörungen der Säuglinge. Bei Diarrhoe und akuten Darmstörungen gebe man Pulver aus Magermilch mit wenig Wassergehalt. Man kann dann durch ständig wachsende Mengen von Fettmilchpulver allmählich wieder zur Milchdiät übergehen.

Bei Magenstörungen gebe man ebenfalls Trockenmilch, und zwar, wie von Gallois vorgeschlagen, als dicken Rahm.

Bei chronischen Enteritiden, die zur Atrepsie neigen, wird Trockenmilch besser vertragen als alle übrigen Präparate. Sie führt zu schnellen Gewichts- zunahmen.

Reiche (7). Zur ungestörten Entwicklung im extrauterinen Leben ist es notwendig, dass die intrauterine Entwicklung des Brustkorbes und Schädels schon soweit fortgeschritten ist, dass der Brustumfang mindestens 22,5 cm, der des Schädels mindestens 26,8 cm beträgt. Die alte Fröbelingsche Vitalitäts- formel wird in ihrer Richtigkeit bestätigt = gutes, prognostisches Hilfsmittel für die Lebensaussichten eines frühzeitig geborenen Kindes. Das Mass- und Längenwachstum frühgeborener Kinder geht nach Gesetzen vor sich, die der Zeitperiode nach der Befruchtung entsprechen. Der frühzeitig erfolgte Geburts- vorgang an sich verursacht bei den Kindern, die eine gewisse Reife erlangt haben, keine Störung der physiologischen Wachstumsvorginge. Frühgeburten unter 2000 g haben pro Kilogramm Körpergewicht bei Frauenmilchnahrung einen, höheren Kalorienbedarf als ausgetragene Kinder. Der Nahrungsbedarf eines menschlichen Organismus steht zum Körpergewicht und zur Körperlänge, dar- gestellt als Wachstumseinheit durch das Streckengewicht (d. h. einer Zahl, die man erhält, wenn man das Körpergewicht, durch die Körperlänge dividiert) in einem bestimmten Verhältnis. Der für die einzelnen Monate erforder- liche Bedarf an Frauenmilch lässt sich bestimmen dadurch, dass man das Streckengewicht mit 7 multipliziert : diese Zahl ist die Minimal- nahrung, die der Organismus zum regelmässigen, gesetzmässigen Wachstum braucht.

v. Reuss (8). Überlebt das Kind einer eklamptischen Mutter die ersten Tage, so ist in der Regel die Gefahr vorüber. Aus der Statistik des Verfassers geht hervor, dass die gestorbenen Kinder fast alle künstlich ernährt wurden, während die von ihrer Mutter gestillten Kinder meist leben blieben. So kann

264 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

wohl von einer toxischen Schädigung durch Muttermilch, die von amerikanischen Autoren angenommen wurde, nicht die Rede sein. Die Eklampsie ist keine Kontra- indikation des Stillens.

Ruge II (9). Eine Beeinflussung des Wachstums und der Entwicklung der Frucht durch die Ernährung der Mutter ist nur in geringem Grade möglich. Solange die Mutter gesund ist und eine normale Zusammensetzung des Blutes aufweist, vermag die Frucht die zu ihrem Aufbau nötigen Stoffe aus dem mütter- lichen Blute, unabhängig von dem jeweiligen Ernährungszustande der Mutter, in genügender Menge aufzunehmen. Um den mütterlichen Körper für die An- sprüche durch die Frucht und während des Stillgeschäfts kräftig zu erhalten, empfiehlt ein Gutachten von Bumm die reichliche Gewährung einer gemischten, den individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten angepassten Nahrung. Für die letzten Monate sind besonders Fleisch und Fettzulagen, ebenso wie für die Laktationsperiode wegen der zu starken Beanspruchung der Nieren nicht zu empfehlen, für die Laktation eher von Kohlenhydraten, dagegen in den ersten Schwangerschaftsmonaten mehr leicht verdauliche Eiweisssubstanzen. Es sind also für Schwangere und stillende Mütter vom Beginn der Schwangerschaft bis ein Vierteljahr nach der Geburt Zusatzkarten sowohl von Fleisch und Fett als auch von Kohlehydraten, letztere in leicht verdaulicher Form, in mässiger Menge zu verabfolgen. Der Verf. fand durch den Einfluss des Krieges einen bedeutenden Überschuss der männlichen Neugeborenen und ferner in den letzten zwölf Kriegs- monaten eine Abnahme der Eklampsiefälle um mehr als das Dreifache.

3. Säuglingsfürsorge.

1. Das ABC der Mutter. Herausgegeben von der Gesellschaft für Gemeinwohl, Kassel. Würzburg, Kurt Kabitzsch.

2. *Feer, Säuglingssterblichkeit und Geburtenrückgang. Gyn. Helvet. 1914.

3. *Hugh, T. Ashby, Infant Mortality. Visiting Physician to the Manchester Childrens Hospital. 1915.

4. *Kehrer, E., Die Organisation der Mutter-, Säuglings- und Kleinkinderfiirsorge. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 24.

5. *Mössmer, Kriegsneugeborene. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 33.

6. *Rabnow, Entwicklung der Neugeborenen des zweiten Kriegsjahres. Deutsche med. Wochenschr. Heft 45.

7. *Smith, Richard M., The Babys First two years. (Die ersten zwei Lebensjahre des Kindes.) Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 2.

8. *Szana, A., Die Bewertung der Säuglingssterblichkeitsziffer. Deutsche med. Wochen- schrift. Nr. 14.

9. *Tschirch, A.,-Zur Frage der Kriegsneugeborenen. Münch. med. Wochenschr. Nr. 47.

10. *Wall, Joseph S., Die Stellung des Kindes in der praktischen Geburtshilfe. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 6.

ll. *Winter, G., Unsere Aufgaben in der Bevölkerungspolitik. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 5.

Feer (2). Im Kanton Zürich ist die Säuglingssterblichkeit von 20,5°/, im Jahre 1873 gesunken auf 8,7°/, im Jahre 1912. Für den Geburtenrückgang lässt sich als einzige Ursache die willkürliche Beschränkung derselben durch die Ehegatten finden. Verf. hält die Bestrebungen, die Beschränkung der Geburten- zahl aufheben zu wollen, speziell die dazu vorgeschlagenen Mittel für wenig aussichtsvoll und daher für unnötig.

Hugh (3) weist im Hinblick auf die zunehmende Sterblichkeitsziffer des männlichen Geschlechtes darauf hin, dass für die wachsende Sterblichkeits- ziffer der Kinder die Armut, der Alkohol, mangelhatte Erziehung, schlechte Woh- nungsverhältnisse in gleicher Weise verantwortlich zu machen sind, wie die schlecht entwickelten hygienischen Verhältnisse.

Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 265

Im Hinblick auf die gewaltigen Menschenverluste des Weltkrieges lasst Kehrer (4) zwei Problemkomplexe, den Geburtenrückgang und die Säug- lingssterblichkeit, in den Vordergrund allgemeinen Interesses treten. Er hebt hervor, dass in der Organisation des Säuglingsfürsorgewesens nicht nur die Kinderärzte mit Rat und Tat zur Seite stehen sollen, sondern es sei Pflicht und Interesse der Frauenärzte, sich um die Fürsorge der Säuglinge angelegent- lichst zu kümmern. Deshalb hat schon in der Mitte der Schwangerschaft die Fürsorge für das Kind zu beginnen, weil Schonung und Kräftigung der werdenden Mutter von der allergrössten Bedeutung für das zu erwartende Kind ist. Er übergibt die Arbeit bei dem Mutter-, Säuglings- und Kleinkinderschutz den Ärzten und Fürsorgerinnen; von letzteren verlangt der Verf. eine Vorbildung und Ausbildung in besonderen Lehrstätten für Säuglings- und Kleinkinderfür- sorgerinnen. Ihre Anstellung soll eine staatliche sein. Es werden Mutter- und Säuglingsberatungsstellen verlangt. Von amtlicher Seite muss auf die Ermitt- lung der verschwundenen Kindesväter bestanden werden. Die gesetzliche Be- rufsvormundschaft muss für die unehelichen Kinder eingeführt werden. Be- sondere Aufsicht der syphilitischen Ziehkinder. Überwachung der Ziehmütter. Ärztliche Leichenschau bei in Pflege verstorbenen Kindern. Polizeiliche Über- wachung der Pflegestellen- und Adoptionsbureaus. Wegen Übertragung der Säuglingsfürsorge an die Hebammen wird daher eine schleunige weitere Aus- bildung derselben in Pflege, Ernährung und sozialer Fürsorge für den Säugling empfohlen. Überwachung der zahlreichen in den Entbindungsanstalten zur Welt gekommenen und am Orte derselben verbleibenden Kinder. Von wirt- schaftlichen Unterstützungen kommen in Betracht: Stillunterstützungen, Still- beihilfen, Stillbelohnungen, Hebammenstillbelohnungen. Die Aufnahme von kranken Säuglingen in Säuglingsheilanstalten soll in jeder Beziehung erleichtert werden. Die Errichtung von Milchküchen (Säuglingsmilchanstalten und Milch- ausgabestellen), sowie die Einrichtung von Stillräumen in industriellen Betrieben für stillende Mütter wird verlangt. Schwangeren-, Wöchnerinnen- und Säug- lingsasyle sollen errichtet werden. Tag- und Nachtkrippen, Säuglingskrippen und Kinderbewahrungsanstalten sollen zur Verfügung stehen. Die Belehrung von Schwangeren, Wöchnerinnen und Pflegemütter hat durch Verteilung von Merkblättern zu geschehen. Staatlicher Mütter- und Wöchnerinnenschutz durch gesetzlichen Zwang zur Mutterschattsversicherung. Reichswochenhilfe und Reichsstillbeihilfe soll gewährt und auch für die Zeit nach dem Kriege beibe- halten werden. Waisenunterstiitzung und Verbot des Kinderhandels.

Bei dem Vergleich von 825 Neugeborenen vom 1. April 1913 bis 31. Mai 1914 mit 1093 Kriegskindern aus denselben Monaten 1915—1916 in der Posener Ent- bindungsanstalt fand Mössmer (5) die Behauptung Kettners von der Min- .derwertigkeit solcher Kriegskinder nicht bestätigt. Sowohl ihr allgemeines Aussehen wie ihr Körpergewicht und ihre Länge und ihr Befinden in den ersten 9—10 Tagen nach der Geburt sowie endlich die Anzahl der Kinder mit einem Gewicht über 4000 g (Riesenkinder) zeigten keine Abweichung von der Norm. Ein Übergewicht der Zahl der Kinder männlichen über diejenigen weiblichen Geschlechts liess sich nicht feststellen. Die von Kettner beobachteten ner- vösen Erscheinungen, wie motorische Unruhe, konnten nicht konstatiert werden.

Rabnow (6). Mitteilung der diesbezüglichen Zahlen aus der Entbindungs- anstalt des Auguste Viktoria-Krankenhauses in Berlin-Schöneberg. Keine Ver- schlechterung nachweisbar.

Smith (7). Das Buch enthält in 3 Teile eingeordnet die Anweisungen für die Pflege und Ernährung des Neugeborenen. Angegliedert ist ihm ein Kalen- der, der immer den typischen Tag des gesunden Säuglings repräsentiert.

Szana (8). Säuglingssterblichkeitsziffern können nur mit Heranziehung der Geburtenziffern verwertet und bewertet werden. Will man die Säuglings-

266 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

sterblichkeitsverhaltnisse verschiedener geographischer Einheiten vergleichen, so ist es notwendig, die Säuglingssterblichkeitsziffern solcher Epochen zu verglei- chen, wo noch die Geburtenziffern die gleichen waren. Ein Vergleichen und Bewerten der Säuglingssterblichkeitsziffern einzelner Epochen oder verschie- dener geographischer Einheiten mit gleichzeitiger Berücksichtigung der Ge- burtenziffer ist möglich durch Betrachtung und Vergleic ung der Zahl derjenigen Säuglinge, die das erste Lebensjahr überleben, also in das zweite eingetreten sind. Einen weiteren Einblick in die Bewertung der Verhältnisse, die durch Geburten- und Sterbeziffern bedingt sind, gewinnt man, wenn man die sozial-biologische Ökonomie der Vermehrung betrachtet, also feststellt, wieviel Geburten oder Todesfälle in der geographischen Einheit (Stadt oder Staat) stattgefunden haben, bis in der geographischen Einheit die Zahl der Lebenden sich um hundert ver- mehrte.

Auf Grund des Materials der Jenaer Frauenklinik kommt Tschirch (9) zu folgenden Schlüssen:

1. Die Kriegskinder sind nicht leichter als die im Frieden Geborenen. Die Ernährung hat demnach keinen Einfluss auf die Fruchtentwicklung.

2. Die Kinder von Hausschwangeren sind schwerer, als die Kinder von kreissend in die Klinik eingelieferten Frauen. Die Ursache ist nicht in der besseren Ernährung, sondern in der geringen Arbeitsleistung und in der Ruhe der Haus- schwangeren zu suchen.

3. Die Laktation wird durch die Kriegsernährung nicht beeinflusst.

Wall (10) bespricht die Rücksichten, die Leben und Gesundheit des Kindes während der Schwangerschaft, der Geburt und des Säuglingsalters erfahren sollten.

Während der Schwangerschaft ist nicht nur die Unterbrechung, sondern auch die Einleitung der künstlichen Frühgeburt so sehr einzuschränken wie nur möglich, da die frühgeborenen Kinder fast immer zugrunde gehen. Sorgfältige Pflege der Brustwarzen und eine streng geregelte Lebensweise der Mutter, die dazu angetan ist, das Kind nicht zu gross werden zu lassen, ist unbedingt not- wendig. Bei mehreren vorausgegangenen Totgeburten sind die Eltern auf Syphilis hin zu untersuchen, ev. energisch antiluetisch zu behandeln.

Bei der normalen Geburt muss dem durchtretenden Kopf eine besonders vorsichtige Behandlung zuteil werden, um zerebrale Schädigungen zu vermeiden. Ist künstliche Entbindung erforderlich, so sei, im Interesse des Kindes, der Kaiserschnitt die Methode der Wahl. Die Entbindung im Dämmerschlaf hat Asphyxie des Kindes fast regelmässig zur Folge. Nach der Geburt ist der Ein- träufelung der Augen besondere Sorgfalt zuzuwenden. Infektionen gehen nicht nur vom Nabel aus, sondern auch von anderen Stellen, z. B. den Einstichlöchern der Ohrringe. Ist die natürliche Ernährung aus irgend einem Grunde ausgeschlos- sen, so reiche man Milch im Verhältnis !/, mit Wasser verdünnt. Die Molken und die fetten Milcharten haben sich nicht bewährt.

Winter (11) gibt als Aufgabe für die Geburtshelfer an: Beförderung der Konzeption, Erhaltung der Leibesfrucht während der Schwangerschaft, Schutz des kindlichen Lebens während der Geburt und Einleitung zweckmässiger Er- nährung im Wochenbett. Mit diesen Aufgaben verbindet sich der Schutz der Mutter in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Denn jede Mutter, welche vor Beendigung ihres Gebärgeschäftes ausscheidet, bringt einen neuen Verlust von 2—3 Menschenleben. Speziell zum Schutze der Neugeborenen verlangt Vert vor allem eine zweckmässige Ernährung; dieselbe wird nur von der Mutter- brust gewährleistet. Die Sterblichkeit der künstlich ernährten Kinder ist 5 mal grösser als die der natürlich ernährten. Die natürliche Ernährung wird gleicher- weise von Geburtshelfern und Pädiatern verlangt und für möglich erklärt. Eine anatomische Stillunfähigkeit gibt es kaum und methodische Bestrebungen in einzelnen Kliniken haben die natürliche Ernährung bis auf ganz vereinzelte Aus-

Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 267

nahmen erreicht. Die Kontraindikationen gegen das natürliche Ernähren sind immer mehr eingeschränkt worden und selbst die Tuberkulose der Mutter ist zum mindesten keine absolute Kontraindikation. Seitdem die Untersuchungen über die chemische Zusammensetzung und über den biologischen Charakter des Ko- lostrums gelehrt haben, dass dasselbe dem mütterlichen Serumeiweiss sehr nahe steht, und durch seine allmähliche Umwandlung in fertige Milch den natürlichen Übergang von der Bluternährung während der Schwangerschaft in die Milch- ernährung des Wochenbstts darstellt, müssen wir die Forderung der natürlichen Ernährung zum mindesten bis zu vollendeter Umwandlung in Milch, d. h. ca. 3 Wochen noch bestimmter erheben. Die Schwierigkeiten, welche der allge meinen Durchführung der natürlichen Ernährung bei der Mutter entgegenstehen, sind keine somatischen, sondern physische und soziale.

4. Nabelversorgung.

l. Diener, H., Über das Hämatom der Nabelschnur. Gyn. Rundsch. H. 23. p. 365. (2 je 5 cm lange Hämatome unter die Amnionscheide infolge Platzens von Varizen.)

2. *Nierstraks, Chirurgische Versorgung des Nabelschnurrestes. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 4.

3. *Stein, Erna, Über Nabelschnurbruch und Heilung durch Operation. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 440.

Nierstraks (2) glaubt ein Verfahren gefunden zu haben, bei dessen An- wendung man das am Kind zurückgebliebene Nabelschnurstück sofort los werden kann, ohne die Infektions- und Nachblutungsgefahr zu vergrössern. Die Methode stammt von Jaegerros und stellt eine Kombination aller bisherigen Verfahren dar: in die Nabelschnur wird dicht über dem mit Haut bekleideten Teil mit einer eigens zu dem Zwecke konstruierten Klemme eine Quetschrinne gedrückt ; in diese Rinne wird sofort nach Abnehmen der Klemme eine seidene oder Catgut- ligatur angelegt und die Schnur unmittelbar über der Ligatur durchtrennt. Der kleine Stumpf wird mit Alkohol getränkter Gaze überdeckt. Nach 24 Stunden ist er zu einer Kruste eingetrocknet, die im Nabeltrichter versenkt ist.

In der Praxis, wo Pflege und Geschicklichkeit oft viel zu wünschen übrig lassen, soll zweifelsohne das neue Verfahren Vorteile bringen: 1. weil die Pflege eine einfachere wird; 2. weil etwaige Fehler viel weniger Einfluss haben werden. Das Fehlen des Nabelschnurrestes beseitigt die Gefahr einer sekundären In- fektion nach Gangrän der Schnurreste; ausserdem bietet die Anwendung nicht- steriler Verbandstoffe wenig Gefahr mehr, 3. weil die Heilungsdauer eine kür- zere ist. | Von austrocknenden antiseptischen oder konservierenden Mitteln wird vom Verf. angewandt: Perubalsam, Bolus, Thymol, Thymolvaselinnoviform (1—20°/,), Zucker, Lenizct mit H,O,.

Stein (3). Apfelgrosser Nabelschnurbruch mit zahlreichen Dünndarm- schlingen in Persistenz der Art. omphalo-mesariaca, durch Radikaloperation geheilt.

5. Allgemeine Pathologie.

1. Abbe, Truman, D. C., Report of a case of congenital Amputation of fingers. Journ. of Obst. June. Nr. 6. (Bericht über einen Fall von kongenitaler Fingeramputation. )

2. *Ashhurst, A. C. P., Angeborener Mastdarmverschluss. Episcopal Hosp. Rep. Phila- delphia. 1914. Bd. 2.

3. *Belcher, D. P., A child weighing twenty-five pounds at birth. Journ. of the Amer. Med. Assoc. (Ein Kind, das 25 Pfund bei der Geburt wog.)

4. Browning, W., Anatomische Ursache der Häufigkeit der Hydrocephalie in der Kind- heit. Med. Rec. 27. Mai. p. 959.

5. *Brun, Axel, Ein Fall von Hernia funiculi umbilicalis. Ugeskrift for Lacger. 1915. Nr. 45.

268 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

6. *De Lee, Joseph B., A Bacteriologic Study of the Causes of some Stillbirths. Journ. of Amer. Med. Assoc. Nr. 5. (Eine bakteriologische Studie iiber die Ursachen einiger Frühgeburten.)

7. *Dietrich, A., Vergleichende Untersuchungen über Chondrodystrophie und Osteo- genesis imperfecta. (Festschr. z. Feier des 100jähr. Bestehens d. Akad. f. prakt. Med. in Köln.) Bonn, A. Marcus, E. Webers, 1915.

8. *Ebeler, Fritz, Intrauterine Nabelschnurumschlingung. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 36.

~- p. 729. |

9. Epstein, G., Troubles of Newborn. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Won. and

| Childr. York Pa. Oct. 74. Nr. 4. |

10. *Ernst, N. P., Atresia infrapapillaris duodeni congenita. Duodeno-Enteroanasto- mose. Heilung. Hospitalstidende. 1915. Nr. 43.

11. *Heime, Hämatom in der Nierenkapsel eines Neugeborenen. Gyn. Helv. 1914.

12. *Heimann, Fritz, Zur Kenntnis der Hirschsprungschen Krankheit. Gyn. Rundsch. Jahrg. 10. Heft 9 u. 10.

13. *Hubbard, J. C., Eine Anregung zur Behandlung der hämorrhagischen Diathese der Neugeborenen. Boston Med. Surg. Journ. 1915. June 10.

14. Jessurum, X-photogramm eines weiblichen Kindes mit Achondroplasie, das einige Stunden gelebt hatte. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3.

| (Mendes de Leon.)

La, Jonsson, S., Über Blutzysten an den Herzklappen Neugeborener. Virch. Arch. Bd. 22. Heft 3.

15. *Lipschütz, B., Erythema bullosum vegetans. Arch. f. Dermat. u. Syph. Bd. 123. Heft 3.

16. *Möller, Eli, Ein Fall von angeborener Osophagus-Trachealfistel. Ugeskrift for Laeger. 1915. Nr. 45.

17. Moumann, Geburtshindernis infolge von fötaler Aszites. Arch. f. Gyn. Bd. 105. Heft 2.

18. *Norris, Charles C., Diagnose und Behandlung der gonorrhoischen Vulvovaginitis bei Säuglingen und kleinen Kindern. Journ. of the Amer. Med. assoc. Vol. LXV. Nr. 4. 1915. Juli 24.

19. *Paulsen, J., Die persistierende Lanugo als Zeichen konstitutioneller Minderwertig- keit. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 40.

20. *Peiper, Behandlung der Erkrankungen der Mundhöhle des Säuglings. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 7.

21. *Rudew, Über die spontanen Darmrupturen bei Fötus und Neugeborenen. Revue Basel 1914.

22. *Schumann, Edward A., Studie über den Hydrops foetus universalis, nebst Bericht über einen Fall. Amer. Journ. of Obst. Vol. 72. Nr. 6. 1915. Dec.

23. *Stolte, K., Vernix caseosa und Erythrodermie. Monatsschr. f. Kinderheilk. Bd. 14. Orig. Heft 2. p. 168.

24. *Ylppö, A., Vorübergehende, ev. chronische Genitalödeme bei Frühgeborenen auf Grund lokaler mechanischer Stauung. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 14. Heft 3.

Abbe (1) beschreibt folgende Entwicklungsstörung an der Hand eines 28jährigen, die seit der Geburt besteht: an der linken Hand: Defekt der End- phalanx des Daumen; sowie der beiden Endphalangen des Zeige- und Ringfingers. Die Stumpfenden sind narbig verdickt. An der Basis der beiden kurzen Finger war eine tiefe Hautfurche; eine ähnliche an der Basis des Daumens vom Hand- teller auf den Handrücken übergehend. An der rechten Hand ist der Daumen normal, der Zeigefinger hat einen kleinen Nagel und eine verkürzte Endphalanx. Verf. ist der Ansicht, dass diese Entwicklungsfehler, die häufig symmetrisch vor- kommen, wie das oft gleichzeitige Vorkommen von Klumpfüssen, Spina bifida, Schädelanomalien eine Folge von Zurückbleiben in der Entwicklung ist, bedingt durch mangelhafte Keimanlage. Die Hautfurchen erklärt er dann als Folge der Entwicklungshemmung der Haut und des subkutanen Gewebes, den Klumpfuss und die Klumphand als Folge der Nichtentwicklung von Muskelgruppen und den Mangel von Fingern und Extremitäten als Nichtentwicklung von Knochen.

Physiologic und Pathologie des Neugeborenen. 269

Ashhurst (2) gibt die Krankengeschichte eines von ihm im chirurgischen Verein zu Philadelphia vorgestellten, nunmehr 6jährigen Knaben, der am 1. Ja- nuar 1908 mit Mastdarmverschluss geboren war. Er bekam das Kind 14 Tage nach der Geburt in Behandlung. Der Leib war enorm aufgetrieben, gespannt und gerötet, von erweiterten Venen bedeckt. Eine Analöffnung war vorhanden, endete aber blind in einem Sacke von 2 cm Tiefe. Trotz des kritischen Zustandes wurde sofort zur Operation geschritten; in einer Tiefe von 4 cm stiess man auf das Rektum, aus dem sich nach der Eröffnung eine ungeheure Menge Kot ent- leerte. Die Entleerung dauerte 12 Stunden; das Rektum wurde durch Nähte an die Haut herangebracht. Dauer der Operation 15 Minuten. Entlassung des Kindes mit seiner Mutter 4 Tage später. Bei einer Vorstellung 3 Wochen später fand Ashhurst alles in bester Ordnung.

Belcher (3). 25 Pfund schweres Mädchen, welches tot geboren wurde nach Verstärkung der Wehen durch Pituitrinextrakt ohne sonstigen operativen Eingriff; es kam zu geringgradiger Dammzerreissung. Die Beckenmasse der Mutter waren normal, die Quermasse waren aber grösser als normal.

Brun (5). Eine 37jährige Gebärende wurde mit Zange entbunden wegen Temperatursteigerung und fötiden Uterininhaltes. Gleich nach der Geburt beobachtete man bei dem Kind zahlreiche Darmschlingen auswendig auf dem Abdomen, und bei näherer Besichtigung sah man einen zersprungenen Bruch- sack, der aus der dilatierten Nabelschnur bestand. Der Inhalt des Bruchsackes war Kolon und Dünndarm. Das Kind wurde gleich operiert. Die Adhäsionen zwischen Darm- und Bruchsack wurden gelöst, worauf die Reposition leicht gelang, und Bruchsack, Haut und Faszie mit Aluminiumbronze geschlossen wurden. Der Verlauf war durch eine Peritonitis, die sicher von dem fötiden Uterusinhalt herkam, kompliziert.

De Lee (6) erwähnt folgende Fälle, die für den sog. habituellen Abort eine Erklärung abgeben können:

1. Von einer gesunden Mutter wurde ein Kind mit einer Temperatur von 101° geboren, die in ein paar Stunden auf 103 anstieg. Das Kind starb an Streptokokken, Septikämie, während die Mutter keine Zeichen von Infektion nachwies.

2. Nach einer geringgradigen Pharyngitis kam es bei der Frau eines Arztes zu Albuminurie und Eklampsie. Die künstliche Entbindung wurde vorgenom- men. Aus den kindlichen Nasenlöchern floss reiner Eiter, in dem der Pneumo- coccus nachgewiesen wurde.

Noch andere Fälle haben dem Verf. gezeigt, dass das Kind krank werden kann, unabhängig von der Mutter, sogar sterben kann, während die Mutter nur sekundär beteiligt wird oder überhaupt nicht krank wird.

Dietrich (7). Ein Fall von Chondrodystrophie und zwei Fälle von Osteo- genesis imperfecta. Die Verschiedenartigkeit der beiden fötalen Knochenerkran- kungen ist im wesentlichen folgende:

Bei der einen liegt der Schwerpunkt der Veränderungen in der Epiphyse, in der mangelhaften Ausbildung und Vorbereitung des Knorpels zur Knochen- bildung während die periostale Knochenbildung unverändert, vielleicht ver- stärkt ist, bei der anderen hingegen in der Diaphyse, in der herabgesetzten peri- ostalen Knochenanlagerung und in der erhöhten Resorption. Als regeneratorisches Bestreben lässt sich bei der Chondrodystrophie das Eintreten von Bindegewebs- knochen mit osteoider Vorstufe an Stelle des enchondral angelagerten Knochens ansehen, während bei der Osteogenesis imperfecta Frakturen den Reiz einer höchst vollkommenen Regeneration geben, wobei Knorpelbildung als Ausgleich der mangelhaften direkten periostalen Knochenbildung herangezogen wird.

Als Ursache der charakteristischen Hemmung der Knochenbildung werden innere Wachstumsstörungen angenommen.

270 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

Ebeler (8) beschreibt einen Fall, wo es bei einem Fötus aus dem 4. Schwan- gerschaftsmonat durch Umschlingung der Nabelschnur in Form eines wahren Knotens zu einer fast vollkommenen Abschnürung des einen Fusses gekommen ist. Ob der Abort durch die Umschlingung der Nabelschnur hervorgerufen ist, lässt sich nicht mic Sicherheit entscheiden.

Ernst (101). Der Titel der Arbeit sagt beinahe alles. Es handelt sich um ein kräftiges ausgetragenes Kind, das 11 Tage nach der Geburt operiert wurde. Die Stenose, die vollständig war, lag beinahe bei der Plica duodeno-jejunalis. Der Übergang zwischen Pars horizontalis duodeni und Pars perpendicularis mit dem Dünndarm lag beinahe 10 cm unterhalb der Plica duodeno-jejunalis. Der Verlauf war reaktionslos, und das Kind befand sich ca. 1 Jahr nach der Operation wohl und wog 11200 g.

Heime (11). Es handelt sich um eine ausgedehnte retroperitoneale hämor- rhagische Infiltration, ausgehend von einem Hämatom in der Nebennierenend- kapsel mit Durchbruch in die Peritonealhöhle. Eine sichere Ursache lässt sich nicht nachweisen, Wassermann negativ. Auffallend war der grosse Gefärs- reichtum der Kapsel.

Heimann (12). Bei einer 2ljährigen Patientin hatte ein Megacolon Rig- moideum eine stielgedrehte Ovarialzyste vorgetäuscht.

Bei der hämorrhagischen Diathese der Neugeborenen haben erwiesener- massen subkutane Injektionen von Kaninchen- oder mentchlichem Blut gute Resultate gezeitigt. Noch besser wirkt jedoch die Bluttransfusion. Da aber diese wegen der Kleinheit der kindlichen Veren nicht leicht auszuführen ist, eo macht Hubbard (13) die Anregung, das Blut in die freie Bauchhöhle einzu- spritzen.

Jonsson (14a) untersuchte die Blutzysten an den Herzklappen einer Reihe von Neugeborenen und konnte im ganzen die Befunde von Haushalter, Thiery, Meinhardt und Wegelin bestätigen, wonach die Zysten durch Aus- weitung endothelbekleideter Kanäle der Klappen entstehen, welche Ausbuch- tungen der Herzhöhle darstellen. Die Zysten sind weder Hämatome, noch Ek- tasien von Klappengefässen, noch Angiome. Das Blut wird unter Überdruck in die Zysten eingepresst, vielleicht spielt auch die Saugkraft am Ende der Systole hierbei eine Rolle.

Lipschütz (15). Es handelt sich um einen Fall, bei dem es zur Bildung knopfförmiger Vegetationen nach vorausgegangener bzw. noch bestehender Blasenbildung auf beiden Handrücken gekommen war.

Möller (16). Es handelte sich um ein ausgetragenes Kind, das spontan geboren war und das eine Atresia ani cum fistula navicularis hatte. Es war aber leicht, mit Paquelin eine fungierende Analöffnung zu machen. Sobald das Kind etwas zu trinken bekam, bekam es Erbrechen, Erstickungsanfälle und Krämpfe. Es lag ruhig da und starb am 6. Tage. Bei der Sektion zeigce es sich, dass der oberste Teil des Ösophagus in einem Blindsack endete, während die unterste Partie aufwärts in der Trachea bei der Bifurkation ausmündete.

Norris (18). Bei chronisch-gonorrhoischer Vulvovaginitis war der Bak- terienbefund im einfachen Ausstrichpräparat nur in 450, positiv. Genauerer Bakterienbefund resultierte nach vorheriger Einspritzung einer Quecksilber- chloridlösung (A : 5000 normale NaCl-Lösung) und wenn dabei gleichzeitig das den Wänden anhaftende Sekret durch Reiben mit dem behandschuhten Finger oder mit einem glatten Glasstab gelöst worden war, dann war der Gonokokken- befund in 75°/, positiv; in 97°/, war er positiv, wenn am Tage vor der Sekret- entnahme die ganze Scheide mit einer 5—10°/, Silbernitratlösung bestrichen worden war.

Als Behandlung werden tägliche Spülungen mit Kaliumpermarganatlösung und darauffolgende Waschungen mit 25°, Argyrollösung vornehmlich zum

Physiologie und Pathologie des Neugeborenen, 271

Zwecke der Reinigung empfohlen. Wichtig ist danach eine griindliche Aus- trocknung der Vulva und Vagina mit Hilfe von Gazestreifen und leeren Zer-: stäubungsapparaten. Eine 3mal wöchentlich vorgenommene Scheidenspülung (unter Zusatz von etwas Glyzerin) soll nicht nur zur Zerstäubung der Gono- kokken dienen, sondern gleichzeitig die Entwicklung eines schuppigen Schleim- hautepithels, auf dem keine Bakterien gedeihen können, verursachen.

Das Bestehen des fötalen Wollhaarkleides beim Erwachsenen wird häufig zusammen mit anderen Entwicklungsstörungen und pathologischen Prozessen gefunden. Sellheim hat in diesem Zusammenhang besonders auf die Tuber- kulose hingewiesen. Paulsen (19) sucht auf Grund von 20 Fällen seiner Praxis die diagnostische Bedeutung der persistierenden Lanugo zu erweisen, und findet auffallend häufig Tuberkulose bei den Lanugoträgern. Das persistierende Woll- haarkleid tritt sehr häufig mit Entwicklungshemmungen anderer Art, speziell mit der Trichterbrust vergesellschaftet auf. An dem ursächlichen Zusammen- hang mit der Tuberkulose ist, wie Verf. näher ausführt, nicht zu zweifeln. Der Infantilismus gibt den Boden ab, auf dem auch andere krankhafte Zustände er- wachsen können. Das gleiche gilt von der Pigmentarmut, bzw. dem Albinismus, von dem wir schon lange wissen, dass er zu Erkrankungen der Haut stark dis- poniert. Die Beachtung derartiger anthropologischer und anatomischer Ab- weichungen ist für die Bewertung der Persönlichkeit des Kranken und seiner Krankheit, selbst wenn diese bakterieller Natur ist, von grosser Bedeutung. Auch therapeutisch gelangen wir zu einem besseren Verständnis der Wirkungs- weise der natürlichen Heilfaktoren, die in erster Linie darauf abzielen, die Schäden der Domestikation auszuschalten, um dadurch häufig genug infantilen Personen zu körperlicher und seelischer Kräftigung zu verhelfen.

Peiper (20). Gemeinsam allen Mundhöhlenerkrankungen der Säuglinge: Behinderung des Saugaktes und der ev. folgenden Dyspepsie.

Stomatitis catarrhalis, häufig mit Soor kombiniert, ist schmerzhaft und behindert die Nahrungsaufnahme sowohl bei Brust- wie bei Flaschenkindern.

Bednardsche Aphthen (Ulcera pterygoidea) können zu geschwürigem Zerfall und septischen Erkrankungen führen.

Septische Stomatitis mit Ausgang von Bednardschen Aphthen war bei Masern, Scharlach, Diphtherie.

Deshalb keine Mundreinigung beim Neugeborenen, kein Lösen des Zungen- bändchens, sorgfältige Sauberkeit der mit der Mundhöhle in Berührung kommen- den Gegenstände. Ernährung an der Brust oder mit abgezapfter Milch oder bei Flaschenkindern mit dem Teelöffel.

Behandlung: Einfache katarrhalische Stomatitis: bei starken Schmerzen Pinseln mit 2°/, Höllensteinlösung, oder 1—2°/, Borsäurelösung oder 20°/, Boraxglyzerin oder Wasserstoffsuperoxyd.

Soor: Im allgemeinen nur diätetisch, ev. mit Haarpinsel Einstäubung von Borsäure nach dem Essen. Beischwerem Soor: Pinselung mit 1—2°/, Höllenstein.

Ansteckende Stomatitis aphthosa (maculo-fibrinosa): Bepinselung mit 2°/, Höllensteinlösung.

Stomatitis gonorrhoica: Selten; Behandlung mit 2°/, Höllensteinlösung.

Stomacase, Stomatitis ulcerosa: vom Zahnfleischrand sich ausbrei- tend, führt meist zu nekrotischem, geschwürigem Zerfall und Foetor ex ore. Behandlung: 3°/, Borwasser, Wasserstoffsuperoxyd, Cal. permang. 0,1 : 100, 20/ Argent. nitric.-Lésung, Jodtinktur. Innerlich Cali chloricum.

Noma oder Wasserkrebs: Rasche örtliche Behandlung mit Holzessig, Kreosot, arsenige Säure, Chlorzink. Wenn diese Mittel nicht helfen, dann chi- rurgisch vorgehen.

Rudew (21) führt die spontanen Darmrupturen auf eine Entwicklungs- hemmung der Muskelschicht der Eingeweide zurück, derart, dass die Schleimhaut eine hernienartige Ausstülpung in der Serosa hervorruft.

272 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

Schumann (22). 23jährige II para. Neben den üblichen Kinderkrank- heiten in der Anamnese Gelbsucht unklarer Genese. Kein Anhalt fiir Lues. In der ersten Graviditat Nephropathie, künstliche Frühgeburt eines lebenden Kindes wegen Beckenenge. Jetzt Hydramnios, im Anfang der Schwangerschaft viel Erbrechen. Geburt eines 7,5 Pfund schweren Kindes mit universalem Hy- drops, einschliesslich Ödem der Plazenta.

Im Anschluss ausführliche kritische Besprechung und Zusammenstellung aller seit 1091 publizierten Fälle. Dieselbe ist sehr übersichtlich, zum Referat aber nicht geeignet. Verf. selbst ist am meisten geneigt, eine Schwangerschafts- toxikose als Ursache des Hydropsfoetus anzusprechen. Genaueres über den kausalen Zusammenhang ist unbekannt.

Stolte (23), der weder an die von Leiner angenommene autotoxische noch die von Moro vermutete exsudative Natur der Erythrodermie glaubt, machte die Beobachtung, dass von der Erythrodermie befallene Kinder eine geradezu auffällige Entwicklung der Vernix caseosa gehabt hatten. Er konnte ferner feststellen, dass bei Kindern mit reichlicher Vernix caseosa in einigen von ihm beobachteten Fällen sich späterhin Ekzeme entwickelten. Er wirft die Frage auf, ob nicht Kinder mit einer schon vor der Geburt zu reichlichen Gneis- und Schuppenbildung (die Form von Vernix caseosa) neigenden Haut späterhin zu nichtinfektiösen Hauterkrankungen neigen.

Yllpö (24) bemerkte bei Frühgeburten in 4 Fällen akut auftretendes Ödem der Regio pubica, Penis und Skrotums. 2 mal bei Kindern, die in der Finkel- steinschen Stoffwechselschwebe lagen. Die Ödeme schwanden bei Heraus- nahme aus der Schwebe. In den beiden anderen Fällen erschienen die Ödeme gleichzeitig mit Hydrozele. Die Ursache der Ödeme erblickt Verf. in lokaler mechanischer Stauung. Bei den Kindern in der Stoffwechselschwebe wird beim Ausspreizen der Beine das Lig. inguinale nach auswärts gepresst und die Spannung - zwischen Haut und Ligament wird grösser. Bei den andern Kindern drückte die Hydrozele auf die Lymphgefässe. Übrigens zeigen Frühgeburten eine be- sondere Veranlagung zu Ödemen. Von den ins Kaiserin Auguste Viktoria-Haus in den ersten Lebenstagen aufgenommenen Frühgeburten zeigten mindestens 80°/, Odeme bei der Aufnahme oder kurz nachher. Ihre Ursache sind Kälte- schädigungen, Herzschwäche, unzulängliche Funktion des Lymphgefässsystems ‚selbst. Letzteres kann experimentell durch leichtes Abbinden der Glieder nach- gewiesen werden.

6. Diagnose und Behandlung der kindlichen Geburtsverletzungen.

1. *Esch, P., Zur Klinik und Therapie der intrakranicllen Blutungen beim Neugeborenen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 17.

2. *Hofmeier, Zur Behandlung der Asphyxie des Neugeborenen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 4.

3. Kühnelt, Fr., Ein Fall von Cephalhimatom bei Beckenendlage. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25.

4. Randgraf, Wilhelm, Uber intrakranielle Blutungen beim Neugeborenen mit be- sonderer Berücksichtigung der Blutungen infolge von Tentoriumzerreissungen. Inaug.- Diss. Marburg 1914.

5. *Lippmann, Maurice G., Meningeale Blutung beim Neugeborenen. New York Med. Journ. Vol. 103. Nr. 6. Febr. 5.

6. *Sachs, Zur Ätiologie und Prognose der Erbschen Entbindungslihmungen. Der Frauenarzt. Heft 8/9/10.

7. *Small, C. P., Geburtsverletzung des Auges. Ophthalmic. Rec. 1915. Aug.

8. Staffier, Über die Prognose intra partum erworbener Frakturen. Inaug.-Diss. Halle a. S. 1915.

9. *Truesdell, Eduard D., Dislokation der unteren Humerusepiphyse nach hinten als Geburtsverletzung. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 6.

Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 273

Esch (1). Bericht über 17 Beobachtungen. 7mal Spontanverlauf der Geburt, 10 mal operative Entbindung.

Bei den erst allmählich zutage tretenden Erscheinungen ist der apathische, somnolente Zustand charakteristisch. Es kommt zu Respirationsstörungen und dem Darniederliegen auch der übrigen Lebensäusserungen. Eine der Haupt- aufgaben ist die Differentialdiagnose funktionelle Krämpfe und intrakra- nielle Blutungen. Bei den organischen Krämpfen sind auch in der anfalls- freien Zeit nachweisbare, zerebrospinale Erscheinungen vorhanden. Bei den funktionellen Krämpfen kehrt, wenigstens nach den ersten Anfällen, meist regel- rechtes Befinden wieder.

Ferner ist zur Sicherstellung der Differentialdiagnose die Prüfung der Fontanellenspannung während des anfallsfreien Intervalls wichtig. Bleibt sie auffallend gespannt oder können gar durch Druck auf dieselbe Krämpfe aus- gelöst werden, so ist dies zugunsten eines organischen Leidens und zwar meist für eine intrakranielle Blutung zu deuten. Zwei Fehlerquellen müssen berück- sichtigt werden: durch Sinken des Blutdrucks infolge von Flüssigkeitsverlusten (gastrointestinale Erkrankungen) oder infolge zu geringer Flüssigkeitszufuhr sinkt auch die Fontanellenspannung, während sie andererseits auch nach funktio- nellen Krämpfen, wenn sie öfters in heftiger Weise wiederkehren, durch ein sich entwickelndes Ödem steigen kann.

In differentialdiagnostisch schwierigen Fällen ist das letzte, wohl auch aussichtsreichste Hilfsmittel die Lumbalpunktion. Der erhöhte Druck und die eventuellen krankhaften Veränderungen der Zerebrospinalflüssigkeit lassen die funktionellen von den organischen Krampfzuständen im allgemeinen aus- schliessen, und lassen auch die intrakraniellen Hämorrhagien an sich durch den Nachweis einer Blutbeimischung zu dem Liquor erkennen.

Hofmeier (2). Die Methode der Behandlung der Asphyxie von Neu- geborenen durch Schultzesche Schwingungen hat, man kann wohl sagen, Jahrzehnte die Geburtshilfe beherrscht. Trotzdem können die Schwierigkeiten und Nachteile, die diesem Verfahren gelegentlich anhaften, nicht bestritten werden. Verf. hat bei der Wiederbelebung Neugeborener die Schwingungen immer mehr eingeschränkt und ist zu der alten Methode der Insufflation zurück- gekehrt. Alle theoretischen Einwände vermögen die praktische Wirksamkeit der Insufflation nicht zu beeinträchtigen. Man muss zunächst die Luftröhre und die grossen Bronchien nach Einführen eines Katheters durch Ansaugen der etwa aspirierten Flüssigkeit frei machen. Dann wird ohne zu starken Druck eine gewisse Menge Luft eingeblasen, so dass der Thorax sich sanft hebt. Die erste Wirkung, die schon nach einigen Sufflationen ganz augenfällig hervortritt, ist die auf die Herztätigkeit. Dieselbe hebt sich fast sofort und damit ist die erste Vorbedingung für eine weitere gute Wirkung gegeben. Man hat das Kind gleichzeitig durch warme Tücher oder im Bade warm zu halten. Treten die ersten aktiven Atemzüge cin, so wird man beim Liegenlassen des Trachealkathe- ters weiter beobachten können, ob dieselben sich wiederholen und häufen oder wieder aufhören und je nachdem weiter handeln. Es genügt dann viclleicht bei weiterem Warmhalten des Kindes eine leichte Unterstützung dieser Atem- bestrebung durch Kompression des Thorax und leichte äussere Reize. Die einzige Schwierigkeit der Methode besteht in der Technik der Einführung des Luft- röhrenkatheters besonders bei kleineren Kindern; doch kann die Technik an Kinderleichen eingeübt werden und ist sicher nicht schwerer zu erlernen wie die Schultzeschen Schwingungen.

Lippmann (5). Bei einem mittelst typischen Forzeps wegen Wehen- ` schwäche entwickelten Kinde traten 44 Stunden post partum Konvulsionen auf: teils tonische, teils klonische Krämpfe in unregelmässigen Intervallen in Dauer von 1—5 Minuten, teils allgemein, teils lokalisiert, verbunden mit Respi-

Jahresber. f. Gynük. u. Goburtsh. 1916. 18

274 Geburtshilfe. Physiologie des Wochenbettes.

rationsstörungen, Zyanose, Nahrungsverweigerung, Fontanellenspannung. Die- selben wurden als auf intrakranieller Blutung beruhend gedeutet. Lumbal- punktion ergab teilweise zerstörte rote Blutkörperchen in geringer Menge, womit die Diagnose gesichert schien. Gleichzeitig sank sofort die Spannung der Fon- tanelle, die Krämpfe sistierten dauernd und das Kind entwickelte sich normal weiter.

Sachs (6) beschäftigt sich mit der Frage, ob es sich bei der Erbschen Entbindungslähmung mehr um eine Druck- als um eine Zuglähmung handelt, und findet, dass es bei der Prognosenstellung mehr auf die Intensität des Druckes oder des Zuges ankommt als auf die Tatsache des Druckes oder des Zuges. Im speziellen führt er als Ursache der Nervenschädigung bei Beckenendlage den Veit-Smellieschen Handgriff an, und zwar weniger die durch direkten Finger- druck wirkende Kompression des Erbschen Punktes als den durch Hochstand des Kopfes notwendigen sehr starken Zug an den Schultern, der zu einer Kom- pression des Plexus führen kann. Sie lässt sich nur vermeiden, wenn man grund- sätzlich bei hochstehendem Kopf besonders bei bestehendem Missverhältnis zwischen Kopf und Becken auf den starken Zug an den Schultern, d. h. auf den Veit-Smellie verzichtet und ihn durch den Wigand-Martin-Winckelschen Handgriff ersetzt, der bei hochstehendem Kopf auch wegen der Vermeidung einer Wirbelsäulenzerreissung gefahrloser zu sein scheint. Die von ihm beobach- teten 2 Fälle waren 6mal auf Zugwirkung beim Veit-Smellie, einmal durch Zug bei abgewandtem Kopf. Nach der Ansicht des Verf. hat die echte, unkom- plizierte Plexuslahmung vom Erb-Duchenneschen Typus eine gute Prognose, wenn sie frühzeitig und sachgemäss, d. h. langdauernd mit Elektrisieren der be- teiligten Muskelgruppen behandelt wird.

Small (7). Fall von Geburtsverletzung durch die Zange, welche ein jetzt lljähriges Kind betraf. Die Narbe erstreckte sich über den Kopf und das rechte Unterlid. Weiterhin war die Hornhaut vielfach vertikal getrübt. Es bestanden ferner Irisschlottern und Linsentrübung.

An drei selbstbeobachteten, durch ausgezeichnete Bilder illustrierten Fällen erörtert Truesdell (9) Genese und Therapie der im Titel genannten Geburts- verletzung. Dieselbe ereignet sich besonders bei der Lösung des über den Kopf emporgeschlagenen Armes durch starken Druck auf den Oberarm oberhalb des Ellenbogengelenkes. Mit der Epiphyse wird das Periost des Humerusschaftes in grösserer oder geringerer Ausdehnung abgelöst. Die Diagnose ist an dem schlaffen Herabhängen des Oberarmes bei Ausschluss einer Schaftfraktur leicht sicherzustellen. Die Therapie erfordert Reposition und Fixierung in Velpeau- Verband für drei Wochen.

7. Icterus neonatorum.

*Abels, Hans, Neues zur Klinik des Icterus neonatorum. Med. Klin. 1915. Nr. 48. Bang, F., Icterus neonatorum. Hospitalstidende. 1915.. Nr. 26.

*Gessner, W., Der Icterus neonatorum und seine Beziehungen zur paraportalen Resorption beim Neugeborenen. Gyn. Rundsch. 9. Jahrg. Heft 13.

ur

Abels (1) macht auf zwei Gesetzmissigkeiten beim Icterus neonatorum aufmerksam.

1. Der Icterus neonatorum stellt in exquisitestem Masse eine familiäre oder habituelle Erscheinung dar. Sieht man bei einer Mehr- oder Vielgebärenden ein stark oder wenigstens ausgesprochenes ikterisches Kind, so kann man mit ‘fast völliger Sicherheit annehmen, dass auch alle früheren ähnlich ikterisch ge- wesen sind. Ä

2. Von den ersteren zu den späteren Geburten lässt sich eine Abnahme nachweisen. Verf. sieht den Ikterus als eine Folge des Geburtsvorgengs im

H

Physiologie und Pathologie des Neugeborenen. 275 weiteren Sinne an, bzw. als eine Folge der denselben begleitenden, den fotalen, ebenso wie den mütterlichen Organismus betreffenden Veränderungen und Schä- digungen, wobei als ursächlich an die wechselseitigen stofflichen Beeinflussungen, in erster Linie wohl von seiten der Plazenta, zu denken ist. Hiermit stimmt überein, dass das fötale Blut schon zum Zeitpunkt der Geburt Bilirubin enthält.

Bang (2). Für die Untersuchung ist Gmellins Methode von Sunde modifiziert, angewendet worden und wird auf folgende Weise ausgeführt: in einem kleinen Reagenzglas ist Serum von 2 ccm Blut; hierzu wird mit einer kleinen Pipette von folgendem Reagens zugesetzt: Acid. nitric. 300 g, Nitrit. natric. (NaNO,) 0,06 g. Die Spitze der Pipette wird bis auf den Boden des Reagenz- glases geführt, so dass sich die Serumauflösung oben auf dem Reagens lagert. Mit der Uhr in der Hand bestimmt man die Zeit, bis, in dem Fall, dass die Re- aktion positiv ist, ein deutlicher blaugrüner Ring in der ausgefällten Albumin- scheibe auftritt. Mit dieser Reaktion ist es gelungen zu zeigen, dass alle Kinder mit vermehrtem Gallenfarbstoff geboren werden; in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt wird die Menge des Gallenfarbstoffes äusserlich ver- grössert und dann langsam vermindert. Diesen Zustand findet man bei allen Kindern und muss ihn deshalb als physiologisch betrachten. Er stimmt überein mit Schwankungen in der Hämoglobinmenge. Die starke Steigerung gleich nach der Geburt wird als eine Leberstase wegen der Kreislaufstörungen erklärt; möglich ist es aber auch, dass die von Arvo Ylppö aufgestellte Theorie über die Dysfunktion der Leber eine Rolle spielt.

Gessner (3) hält den Icterus neonatorum für rein hämatogener Natur, ausgehend von dem Blutzerfall, wie er infolge der nach der Geburt stattfindenden Fluxion nach den Hautgefässen durch kapilläre Stase bedingt wird. Die Haut ` des Kulturmenschen ist gegenüber äusseren Einflüssen widerstandsunfähig ge- worden, so dass der Blutzerfall als ein ,,Kulturschadea‘‘ angesehen werden muss. Der Icterus neonatorum ist daher auch nicht physiologisch bei Tieren kommt er nicht vor, sondern eine pathologische Erscheinung.

8. Melaena neonatorum.

1. Guggisberg, Ulcus perforativum des Magens bei einem Neugeborenen, das an Er- scheinungen von Melaena erkrankte. Gemeinsame Sitzung der gynäkol. Ges. d. deutsch. Schweiz und der Soc. d’obst. et de gyn. de la Suisse romande in St. Gallen. Sitzg. v. 27. Nov. 1915. (Therapie: Injektion von Blutplasma oder Plazentarpresssaft. Autop- tischer Befund: 4 cm lange Perforation an der grossen Kurvatur.)

2. *Lindemann, Über einen Fall von Melaena neonatorum. Prakt. Ergebn. d. Geb. u. Gyn. 7. Jahrg. Heft 1.

3. Nürnberger, L., Volvulus als Ursache von Melaena neonatorum. Samml. klin. Vortr. 679/251. Leipzig 1913.:

4. *Peiper, Die Behandlung der Melaena und des Tetanus und Trismus der Neugeborenen. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 21.

5. *Woltman, Bluttransfusion, die mit Zitratlösung gemischt ist, bei Melaena neonatorum eines 60 Stunden alten Säuglings. Journ. of the Amer. Med. Assoc. 1915. Vol. 65. Nr. 25.

6. Zubrzycki, J., Zur Frage der gonorrhoischen Konjunktivitis der Neugeborenen. Przegl. Lek. Bd. 55. Nr. 6. Krakau.

Lindemann (2). Das Kind einer an puerperaler Pyämie erlegenen Mutter, bei der Streptokokken im Blute und im Scheidenabstrich nachgewiesen wurden, erkrankte an Meläna und an einer eitrigen Infektion der Fingerhaut. Sowohl im Mund als auch im After des Kindes wurden sie bei der bakteriologischen Untersuchung gefunden, welche mit den bei der Mutter im Blute und in der Vagina gefundenen kulturell übereinstimmten. Dieselben Kokken konnten in dem Panaritium, das sich bei dem Kinde in den ersten Tagen entwickelte, ebenfells nachgewiesen werden

IEN

276 | Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.

48 Stunden post partum war die erste sehr starke an die hämophile Früh- form der Melaena erinnernde Blutung aus dem Darm des Kindes erfolgt; im Verlauf der nächsten 24 Stunden erfolgten noch zwei bedeutend geringere Blu- tungen. Der Fall gehört deshalb doch wohl in die Reihe der benignen Früh- formen.

Da das Allgemeinbefinden des Kindes auffallend wenig gestört war und das ganze Krankheitsbild mehr den Eindruck einer plötzlich einsetzenden und rasch vorübergehenden Schädigung des Magendarmkanals machte, glaubt Verf. die Annahme eines Ulcus etwa im Duodenum ablehnen zu können. Nach seiner Ansicht ist es sehr wohl möglich, dass die bei der Mutter so virulenten Strepto- kokken, deren Pathogenität auch für das Kind durch das Auftreten des Pana- ritium erwiesen ist, eine toxische Schädigung der Darmwand gesetzt haben, die zu einer profusen Blutung Anlass gegeben hat.

Es muss deshalb eine Übertragung von Keimen in die Scheide während des letzten Monats der Gravidität dnrchaus vermieden werden, um zu verhüten, dass aus der Scheide der kreissenden Frau pathogene Keime auf das Neugeborene übertragen werden.

Peiper (4). 1. Melänabehandlung: Wärmezufuhr, wenn möglich Er- nährung mit Muttermilch, subkutane Injektion von Kochsalz. Zur Blutstillung Gelatineinj2ktion, strenge Asepsis wegen Tetanusgefahr. Ev. Injektion von Diphtherieserum anstatt der Gelatine.

2. Sonstige Blutstillungsmittel: Ein Tropfen Liquor ferri sesquichlorati in Haferschleim oder Suprarenin, ferner Extr. secalis cornuti 0,2 : 50,0 stündlich 1 Teelöffel.

Trismus und Tetanus der Neugeborenen beruht auf einer regulären Tetanusinfektion. Daher Injektion von Tetanusserum. Symptomatisch Chloral- hydrat ein- oder zweimal am Tage per Klysma 0,5 g oder Magnesium sulfuricum 8,0 : 100,0 und zwar werden 2,5 ccm dieser Lösung auf das Kilo Körpergewicht berechnet injiziert.

Weltman (5) bespricht einen Fall von Melaena neonatorum bei einem durch Forzeps entwickelten Kinde, der durch Transfusion von 60 ccm väterlichen Blutes, dem "e Volumeinheit einer 2°/,igen sterilen Natriumzitratlösung zu- gesetzt wurde, geheilt ist.

VI. Pathologie der Gravidität.

Referent: Professor Dr. J. Veit.

A. Schwangerschaftstoximien, Hyperemesis gravidarum, Ptyalismus gravidarum.

l. Faugére et Balard, De l’avortement spontane au cours des vomissements graves de la grossesse traités par la serotherapie. Soc. d’obst. et de gyn. de Bordeaux. 24 Mars 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 377. (Nach der Seruminjektion zuerst Pulsfrequenz- steigerung und Störung des Allgemeinbefindens 2 Tage nach der letzten Injektion Abortus.)

Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft. 277

Gréné, O., Von der sogenannten Schwangerschaftsniere. Allmäna Svenska Läkartid- ningen. Nr. 44. (Vortrag in der Arztegesellschaft zu Lund.) Ä (Silas Lindqvist.) Hornstein, Mark, Raver Forms of Toxaemia of Pregnancy. Amer. Journ. of Obst. 2. p. 270. (Fälle von Chorea und Polyneuritis gravidarum.)

*Jung, Th., Behandlung des sog. unstillbaren Erbrechens in der Schwangerschaft. Deutsche med. Wochenschr. 3.

*Seitz, L., Die Behandlung der Schwangerschaftstoxikosen. Therapeut. Monatsh. 4. Steinborn, K., Das unstillbare Erbrechen der Schwangeren und seine Behandlung mit Serum. Inaug.-Diss. Strassburg. (Mahnung zur Vorsicht, weil sich nach Injektion von Pferdeserum und Schwangerenserum später Neuritis beider Beine einstellte.)

Jung (4) betont, dass oft gegen das unstillbare Erbrechen diätetische

Massregeln ausreichen. Medikamente sind meist wertlos. Klinische Behandlung ist in allen schweren Fällen geboten; ohne eine solche ist niemals die künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft angezeigt. Psychische Beeinflussung ist wohl möglich. Über Serumtherapie wird nichts berichtet.

Seitz (5) will bei Schwangarschaftsdermatosen die Ringersche Lösung

subkutan infundieren; ist dies erfolglos, so empfiehlt er 20 ccm Pferdeserum und erst dann 10—20 ccm Schwangerenserum; die gleiche erfolgreiche Behand- lung wendet er bei Hyperemesis an.

14,

B. Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft.

*Adair, Some remarks on the relationship of syphilis to Miscarriags and fetal ab-

normities, Amer. Journ. of Obst. July. p. 86.

Bléte, Die Ursache des ungiinstigen Einflusses der Schwangerschaft auf Tuberkulose.

Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 43. 3. p. 240. (Schwangerschaft an sich übt einen Einfluss

darauf aus, dass Reizmittel weniger Reaktion zeigen; damit bringt Verf. den ungünstigen

Einfluss in Verbindung.)

Bovin, E., Fall von abdomineller supravaginaler Uterusamputation in der Schwan-

gerschaft bei Lungentuberkulose. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Arzte. (Silas Lindgvist.)

Dauforth, W. C., Schwangerschaftspyelitis mit besonderer Beziehung ihrer Ätiologie.

Surg., Gyn. and Obst. 22. 6. (Kolibacillus. Therapeutisch Ureterenkatheter.)

*Davis, E. P., Syphilis in its relation to Obstetrics. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73.

p. 769.

Eastman, Neisserian Infection Complicating Pregnancy. Vermont Med. May.

*Fullerton, Wm. D., The Significance of Syphilis in Obstetrics. Amer. Journ. of

Obst. 1. p. 23.

*Gustafson, Uber den Infektionsweg bei Pyelitis gravidarum. Monatsschr. f. Geb.

u. Gyn. Bd. 43. p. 497.

*Hartog, C. M., De Tuberculose van het Strottenhoofd en Zwangerschap. Nederl.

Tijdschr. v. Geneesk. Heft 1. Nr. 7.

*Hussey, A. A., Management of pregnancy and labor Complicated by heat disease.

Amer. Journ. of Obst. Nr. 5. p. 240.

. Koch, C., Vergleichende Untersuchungen zur Ätiologie der Schwangerschaftspyelitis.

Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. 1. (Meist aszendierende Ätiologie, z. T. vom Kindes- alter her; ausserdem aber selten auch hämatogen oder lymphogen.)

. Lindquist, L., Von Nierentuberkulose und Gravidität. Verhandl. d. nord. chir.

Vereins. Sitzg. v. 5.—8. Juli zu Charlottenburg. (Silas Lindqvist.) Mc Cartie, D. B., Ursache und Behandlung der infektiösen Erkrankungen der Nieren mit besonderer Berücksichtigung der puerperalen Nephritis. Med. Rec. Dez. 1911. (Scheide ist mit ihren Keimen vielfach Ursache, also Scheidenspülung in der Schwanger- schaft.) .

Micelli, Katarakt und Graviditätsnarkose. Ann. di oftalmologia. 44. p. 385.

278 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.

15. *Norris, Ch. P., Schwangerschaft bei EEN Amer. Journ. of Obst. June. Vol. 73. 6.

16. *Peterson, R., Observations on the occurence of syphilis in the University of Michi- gan Obstetrical and Gynecological Clinic. Tr. Amer. Gyn. Soc. May. Amer. Journ. of Obst. July. p. 85.

17. *Plass, Fetal and Placental Syphilis. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Oct. p. 561.

18. Schoenlein, Ch., Tuberkulose und Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Berlin.

19. *Slemons, J. M., How closely do the Wassermann Reaction and the placental Histo- logy agree in the diagnosis of syphilis. Amer. Journ. of Obst. July. p. 87.

20. *Taussig, F. J., Syphilitic Fever in Relation to gynecological and obstetrical practice. Tr. Amer. Gyn. Soc. May. Amer. Journ. of Obst. July. p. 90.

21. Voron, Un cas de pyélonéphrite colibacillairs & gauche dans les suites de couches. Réunion obst. et gyn. de Lyon. 1 Mars 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 373. (Verf. nimmt trotz vorherigen Blasenkatarrhs eine hämatogene Entstehung an.)

22. Warburg, B., Über die im Jahre 1909 in der Kieler psychiatrischen und Nerven-

. klinik beobachteten Fälle von Generationspsychosen. Inaug.-Diss. Kiel.

23. *Williams, J. W., The Frequency of Syphilis in Obstetric Practice. Tr. Amer. Gyn. Soc. May. Amer. Journ. of Obst. July. p. 83. (26°/, der totgeborenen Kinder sind syphilitisch.)

Hartog (9) stellt sich auf den Standpunkt, dass bei Kehlkopftuberkulose, auch wenn diese erst während der Schwangerschaft entsteht, unbedingt Ab- bruch der Schwangerschaft geboten (et (Mendes de Leon.)

Hussey (10) bespricht die Komplikation von Herzfehler mit Schwanger- schaft; er rät zu individualisierender Behandlung; man muss an die Reserve- kräfte des Organismus denken; er verlangt gemeinschaftliche Arbeit der Geburts- helfer und der Internisten; die entbindenden Operationen sollen konservativ sein; aber die Sterilisation ist häufiger vorzunehmen als bisher.

Gustafson (8) tritt auf Grund einer neuen Untersuchungsreihe für die aszendierende Entstehung der Pyelitis gravidarum ein.

Norris (15) hält die Fruchtbarkeit der Tuberkulosen nicht für herabgesetzt; nur bei vorgeschrittenen Fällen besteht Neigung zu vorzeitiger Unterbrechung. Bei 20°/, der inaktiven und bei 70°/, der aktiven Tuberkulose kommt es zu Ver- schlimmerung der Prozesse in der Schwangerschaft und im Wochenbett. Norris will daher die Heirat höchstens solchen Mädchen gestatten, deren Prozess min- destens 2 Jahre inaktiv ist. Bei ungünstigem Einfluss einer Schwangerschaft soll man bis zum 5. Monat unterbrechen. Sterilisierung ist nur selten angezeigt. In der 2. Hälfte der Schwangerschaft will Norris die Schwangerschaft nicht unterbrechen.

Norris (15) ist der Meinung, dass Schwangerschaft und Tuberkulose sich nicht selten miteinander kombinieren; die Tuberkulose verhindert an sich nicht die Konzeption. Tuberkulose bewirkt selten Frühgeburt oder Abortus. 20°/, der milden Fälle und 70°/, der schweren Fälle von Tuberkulose verschlimmern sich während der Schwangerschaft oder im Wochenbett. Tuberkulöse Frauen sind durch die Ehe mehr bedroht als tuberkulöse Männer; nur die Frauen sollten heiraten, deren Tuberkulose längere Zeit im ruhigen Stadium ist. Schwanger sollte tuberkulöse Frau erst werden, wenn 2 Jahre scit der letzten Attacke ver- flossen sind. Man kann nicht von vornherein entscheiden, welche Fälle durch die Schwangerschaft schlecht beeinflusst werden; man muss individualisieren. Vor dem 5. Monat sollte man den Uterus entleeren, wenn die geringsten Zeichen dafür auftreten, dass der Prozess florid werden will; er meint dadurch 65—70°/, der Fälle noch zu bessern. Nach dem 5. Monat soll man exspektativ verfahren. Die Geburt soll man erleichtern. Tuberkulöse Frauen sollen ihre Kinder nicht stillen. Tuberkulose besteht hier fast stets vor der Schwangerschaft.

Im Anschluss an einen Vortrag von Wiley über Syphilis in Geburtshilfe und Gynäkologie besprach J. W. Williams (23) die Häufigkeit der Syphilis

Sonstige Erkrankungen in der Schwangerschaft. 279

in der Geburtshilfe ; bemerkenswert erscheint, dass bei der schwarzen Bevölkerung die Infektion 4—5mal häufiger vorkommt als bei weissen. Peterson (16) | schätzt die Häufigkeit auf 6°/, aller Kranken; nur der geringste Teil weiss etwas - von der Infektion.

Adair (1) zeigt aus seinen Zahlen, dass Syphilis bei der Entstehung des Abortus und der fötalen Missbildung eine grosse Rolle spielt.

Slemons (19) meint, dass neben der Wassermannschen Reaktion auch die Untersuchung der Plazenta beweisend für Syphilis sei.

Taussig (20) hält syphilitisches Fieber für viel häufiger, als man denkt.

Syphilis scheint in Amierika noch häufiger zu sein als bei uns. Fullerton (7) bezeichnet sie als die häufigste Krankheit der Schwangerschaft. Ohne Neues zu bringen, beschreibt er den Einfluss der Schwangerschaft auf Syphilis; die primären Affektionen sind weicher und bleiben länger bestehen; die sekundären Formen werden oft übersehen; sie können aber akut früher auftreten und viel deutlicher hervortreten; tertiäre Formen sind selten. Der Einfluss der Syphilis auf die Schwangerschaft zeigt sich im Abortus und Frühgeburt, sowie in dem Tode der Frucht. Auch Sterilität durch Syphilis nimmt Verf. an, bedingt durch ovarielle und uterine Krankheit. Die Syphilis der Frucht zeigt sich in Missbil- dungen im schweren Ikterus und in anderen schweren Krankheiten. Auch be- schreibt er die plazentare Syphilis.

Davis (5) hat seine Arbeit mit einer fleissigen und ausführlichen Zusammen- stellung der neueren Literatur über Syphilis in der Schwangerschaft eingeleitet; seine eigenen Schlüsse aus dieser Arbeit und aus seiner eigenen Erfahrung bringen aber nichts Neues.

Die syphilitische Plazenta ist nach Plass (17) charakterisiert durch ihre abnorme Grösse und Gewicht. Die Strumazellen der Zotten sind in Proliferation: man findet an den Gefässen obliterierende Endarteriitis.

C. Sonstige Erkrankungen in der Schwangerschaft.

1. Albeck, V., Fire Tilfalde af Polyneuritis gravidarum. (Vier Fälle von Polyneuritis gravidarum.) Hospitalstidende. Kopenhagen. p. 489—96. (O. Horn.) `

2. Hypertrophi af Glandula thyreoidea hos svangre. (Hypertrophie der Glandula thyreoidea bei Schwangeren.) Jiitland. med. Ges. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 678.

Kopenhagen. (Q. Horn.) 3. *— Vier Falle von Polyneuritis gravidarum. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 5. p. 351.

4. *— Schwangerschaftspolyneuritis. Hospitalstidende. (Kopenhagen. 24. Mai.)

5. *Ely und Lindemann, Ein Fall von Azidosis in der Schwangerschaft durch Trans- fusion geheilt. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. p. 42.

6. *Emge, L. A., Acidosis in Normal Uterins Pregnancies. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74.

. 769.

7. *Esson-Möller, Ileus bei Schwangerschaft und Entbindung. Verhandl. d. Nord. chir. Vereins. Sitzg. v. 5.—8. Juli zu Gothenburg.

8. *Fehr, O., Schwangerschaft und Hypophysengeschwulst. Zeitschr. f. Augenheilk. Mai-Juni.

9. Finkelstone, B. B., Report of a case of cholelithiasis complicating pregnancy. Amer. Journ. of Obst. May. p. 818. (Operation während der Schwangerschaft. Geburt am normalen Ende. Später erneute Störungen.)

10. *Geelmuyden, H. Chr., Et nyt tilfalde av diabetes und graviditet. (Ein neuer Fall von Diabetes mit Gravidität.) Norsk Magazin for Laegevidensk. Jahrg. 77. p. 404.

ll. Hennig, H., Uber die operative Behandlung der Retroflexio uteri gravidi. Inaug.- Diss. Greifswald.

12. *Kautsky, Schwangerschaft und Mitralstenose. Zentralbl. f. Gyn. 106. p. 121.

280 Geburtshilfe. Pathologie der Graviditat.

13. *Kouwer, Hämaturie in der u Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3. (Mendes de Leon.)

14. Lichtenstein, F., Volvulus des Cökums in der Schwangerschaft. Resektion. Spon- tane Frühgeburt. Heilung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 689. (1 Fall derart mit guter Literatursammlung.)

15. Planchu, Syndrome d’occlusion intestinale provoqué par l’uterus gravide à la fin du 8 mois. Réunion obst. et gyn. de Lyon. 1 Mars 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 374. (Darmverschluss ohne Erbrechen, Entleerung des Uterus mit dem Ballon von Cham- petier de Ribes, Heilung sofort nach der Entbindung.)

16. *Rosner, A., Schwangerschaft und maligne Neubildungen des Mastdarmes. Przegl.

Lek. Bd. 54. Nr. 1. 1915. Krakau. (v. Gromadzki.) 17. Traugott und Kautsky, Zur Frage: Herzfehler und Schwangerschaft. Zentralbl. | f. Gyn. p. 745.

18. Veit, Appendizitis und Schwangerschaft. Med. Klin. 4.

Essen-Möller (7). Die Schwangerschaft kann in gewissen Fällen allein oder eine beitragende Ursache des Ileus sein. In den meisten Fällen haben doch diese Pat. eine Bauchkrankheit vorher gehabt. Ileus ist in diesen Fällen oft mit Wehen oder mit anderen akuten Krankheiten des Bauches verwechselt. In 2/,—3/, von diesen Fällen wird die Krankheit oder die Operation von Abort oder Partus praematurus gefolgt. Die Krankheit muss sofort wie möglich operativ behandelt werden. Um die Operation zu erleichtern ist es berechtigt, die Ge- bärmutter vor dem Eingriff auszuräumen, wenigstens in den Fällen, in denen eine lebenstaugliche Frucht vorhanden ist. Dies kann durch abdominellen Kaiser- schnitt oder vielleicht noch besser durch vaginalen Kaiserschnitt ausgeführt werden. (Silas Lindqvist.)

Geelmingden (10). Ein Fall von Diabetes bei einer 41 jahrigen Bäuerin. Die Krankheit gab die ersten Symptome vor ihrer letzten (5.) Graviditat, zuerst ziemlich leicht, im 6. Monat aber schwer. Vorsichtiges Einleiten einer strengen Diabetesdiät. Nach 10—11 Tagen aber beginnende Zeichen eines drohenden Komas. Tod wahrscheinlich aus Herzschwäche, wo das Koma zu voller Ent- wicklung gekommen war. Verf. mahnt, dazu einen Diabetes bei einer Gravida möglichst früh energisch zu behandeln, macht aber auch darauf aufmerksam, dass im vorliegenden Falle gerade der Übergang zu einer antidiabetischen Nahrung das Eintreten des Komas vielleicht befördert hat. (Kr. Brandt.)

Albeck (3) beschreibt 4 Fälle von Polyneuritis in der Schwangerschaft; er ist geneigt, sie nicht auf Infektion, sondern auf Intoxikation zurückzuführen und hält die Prognose für ernst, so dass er gegebenenfalls an die Unterbrechung der Schwangerschaft zu denken rät.

Albeck (4) beschreibt 4 typische Fälle von Polyneuritis in der Schwanger- schaft; in zwei Fällen waren nur die unteren Extremitäten, in zwei weiteren auch die Arme erkrankt; drei Frauen starben; eine genas. Albeck nimmt eine Toxikation an, da die Erkrankung mit Erbrechen begann und durch Amnesis, Neigung zu Delirien und Verminderung der Harnmenge begleitet war.

Emge (6) hat die Frage der Azidosis in der Schwangerschaft durch Be- stimmung der OCL, Menge in 100 ccm Plisma untersucht. Er kommt zu dem Ergebnis, dass Azidosis in der grossen Mehrheit der Schwangerschaft besteht und dass ihr Vorhandensein daher nicht ohne weiteres als Beweis für Toxämie gedeutet werden darf.

Ely und Lindemann (5) machten bei einem Fall von Azidosis mit unstill- barem Erbrechen vergeblich den künstlichen Abortus; sie heilten die Kranke durch Transfusion von Blut, dessen Geber so reichlich mit Na. bicarb. gefüttert war.

Eine temporale Hemianopsie erwarb eine Frau in einer Schwangerschaft; sie bestand noch nach 10 Jahren. Fehr (8) nimmt an, dass es unter dem Ein- fluss der Schwangerschaft zu einer Hyperplasie der Hypophy se kam, deren Wachstum beim Fortfall weiterer Schwangerschaft ausblieb.

Komplikation der Schwangerschaft etc. 281

Kouwer (13) teilt die Krankengeschichte einer Frau mit, die 4 Kinder gehabt; das jüngste 10 Jahre alt. Sie hatte dabei Hämaturie; 1910 wieder Hä- maturie. Bei der Laparotomie wird eine stark dilatierte Niere mit zystösem Pyelum und Ureter entfernt. (Mendes de Leon.)

Rosner (16) berichtet über einen Fall von Schwangerschaft, kompliziert durch ein Mastdarmkarzinom in der Höhe des III. Sphinkters. Der Tumor wurde im 2. Monate der Gravidität von anderseits nach Hochenegg exstirpiert, wo- durch die Gravidität nicht gelitten hat. Im 6. Monat der Schwangerschaft haben sich multiple Kotfisteln gebildet, in deren Reihe eine Mastdarmscheiden- fistel sich befand. Da die Unterbrechung der Schwangerschaft indiziert war und der natürliche Weg als infiziert angesehen werden musste, hat Verf. eine supravaginale Amputation des Uterus mit Inhalt ausgeführt. In der Literatur hat Verf. keinen derartigen Fall beschrieben gefunden. Sein Fall weist darauf hin, dass beim Zusammentreffen von Mastdarmkrebs und Gravidität ernste Störungen in der zweiten Hälfte derselben auftreten können. Derartige Fälle müssen unbedingt operiert werder, vor d2r Operation ist aber in jedem einzelnen Falle die Schwangerschaft zu unterbrechen. (v. Gromadzki.)

Kautsky (12) verlor von 56 Fällen von Herzfehlern in der Schwangerschaft 7 Frauen. Bei Mitralstenose kommt es in über !/, der Fälle zu Störungen. Bei der Mitralstenose Erstgebärender will Verf. sich exspektativ verhalten; bei Stö- rungen am Ende will er den Kaiserschnitt machen; jedenfalls soll man der Frau die Arbeit der Austreibung erleichtern. Bei Kompensationsstörungen der ersten Zeit soll man den Abortus einleiten und dann Herztherapie folgen lassen. Bei allen Mehrgebärenden, die schon einmal dekompensiert waren, will man sofort den Abortus bei einer neuen Gravidität einleiten.

D.. Komplikation der Schwangerschaft mit Erkrankungen und Tumoren der Genitalorgane, Traumen, Lageveränderungen etc.

1. Adachi, K., An interesting case of Syncytioma malignum. Amer. Journ. of Obst. Nr. 3. p. 397. (Primärer Tumor im Uterus. Sekundär rechts im Parametrium und im Ovarium.)

2. Ahlström, E., Fall von Retroflexio uteri gravidi incarcerata. Verhandl. d. obst.- gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. (Silas Lindqvist.)

3. Baadh, Et Tilfalde af partiel Retroflexion af den höjgravide Uterus, kompliceret med. Placenta praevia. (Ein Fall von partieller Retroflexion des hochgraviden Uterus mit Placenta praevia kompliziert.) Jütländ. med. Ges. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 673—75. Kopenhagen. , (O. Horn.)

4. Bovée, Ein Fall von Chorionepithelioma malignum, kompliziert durch eine zwei- monatliche Schwangerschaft und ein degeneriertes Uterusmyom. Surg., Gyn. and Obst. 20. 4. (Letzte Gravidität vor 13 Jahren. Uterusexstirpation. Verdacht, dass es sich um eine Veränderung der Uteruswand durch die neue Schwangerschaft handelt. Ref.)

5. Doyle, Fr. B., Dermoid Cyst of the Ovary with twisted Pedicle and acuts Appen- dicitis complicating pregnancy. Amer. Journ. of Obst. May. p. 849. (1 Fall derart. Operation, Geburt am normalen Ende.)

6. Goinard et Laffont, Myomectomie au 3e mois de la grossesse. Réunion obst.

et gyn. d’alge. 25 Avril 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 380. (Schmerz, Erbrechen,

Obstipation. Konservative Operation. Schwangerschaft blieb erhalten.)

Graefe, Schwangerschaft nach Interpositio uteri. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47. p. 921.

Höhne, Uber Vulvaödem in der Schwangerschaft. Berl. klin. Wochenschr. 1183.

*— Über Vulvaödem in der Schwangerschaft. Münch. med. Wochenschr. p. 1632.

Kaarsberg, Hyperophia portion. supravaginalis colli uteri cum lateroflexione

corporis in graviditate bis substitueres med: Hjérnegraviditet med Torsion af Uterus.

kee en

282

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Geburtshilfe. Pathologie der Graviditat.

(Hypertrophia portion. supravaginalis colli uteri cum lateroflexione corporis in gravi- ditate sol mit ,,Eckengraviditét mit Torsion von Uterus‘ substituiert sein.) (Ein operierter Fall.) Ges. f. Gyn. u. Obst. Kopenhagen. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1483—86. (O. Horn.) Lichtenstein, Volvulus des Cékum in der Schwangerschaft. Spontane Frühgeburt. Heilung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. 78. 2. (Ein Fall derart. Gute Literatur.) Meyer, Leopold, To Tilfalde af Cancer uteri, kompliziert und Graviditet. (Zwei Fälle von Cancer uteri mit Gravidität kompliziert.) Demonstr. Ges. f. Geb. u. Gyn. Kopenhagen. Ref. Ugeskr. for Laeger. p. 1285. (O. Horn.) *Pok, J., Über menstruationsähnliche Blutungen in der Schwangerschaft. Gyn. Rundschau.

Prior, S., Obturerende Cervixmyom fjaruet ved Laparotomi i Svangerskabets midte. (Obturierendes Cervixmyom, in Mitte der Schwangerschaft durch Laparotomie ent- fernt.) Ugeskr. for Laeger. p. 1460—61. Kopenhagen. (O. Horn.) Smead, Gunshot Wounds of the Abdomen in Pregnant Women. Amer. Assoc. of Obst. and Gyn. Journ. Amer. Med. Assoc. Oct. 28. p. 1324. (Schusswunde durch Kolon, Uterus, Plazenta und die Hand des Kindes; Heilung. Empfehlung des Kaiserschnittes. ) Zimmermann, Pregnancy Complicated by Cancer of the Cervix. Amer. Journ. of Obst. Nr. 5. p. 251. (Abortus, dann Uterusexstirpation. Rezidiv nach 8 Monaten.)

Hoehne (9) unterscheidet das entziindliche, das lokal durch Stauung be-

dingte und durch Herz- resp. Nierenaffektion entstandene Odem der Vulva. Bei letzterer Form fürchtet er Gangrän und rät deshalb, den Kaiserschnitt in Frage zu ziehen.

Pok (13) berichtet über 6 Fälle von Blutungen in der Schwangerschaft

mit menstruellem Typus; er nimmt an, dass solche menstruationsihnliche Blu- tungen auch in der Schwangerschaft vorkommen können.

E. und F. Krankheiten des Eies, intrauteriner Fruchttod, abnorm lange Retention des abgestorbenen Eies. Vorzeitige Unterbrechung der Schwanger- schaft, abnorm lange Dauer der Schwangerschaft, künstlicher Abortus,

Frühgeburt.

. Balard, Grossesse complique d’hydramnios dans un utérus fibromateux. Possibilité

d’une infection paludique d’origine paternelle. Soc. obst. et gyn. de Bordeaux. 24 Mars 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 377. (Hydramnion von 11 Litern Frucht von 2150 g normal. Ursache „Paludismus‘‘ des Vaters (!).

. *Benthin, Über kriminelle Fruchtabtreibung mit besonderer Berücksichtigung der

Verhältnisse in Ostpreussen. Verein f. wissensch. Heilk. zu Königsberg i. Pr. Berl. klin. Wochenschr. p. 410.

*Benthin, W., Über Plazentarinfektion. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 6. *— Spätfolgen des Aborts. Gyn. Rundsch. 10. p. 233.

*Bumm, E., Berechtigte und unberechtigte Indikationen zur Schwangerschafts- unterbrechung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. 79. p. 343. Berl. klin. Wochenschr. p. 707, Zur Frage des künstlichen Abortus. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 385. Mai.

Chambrelent, Sur un cas d’hydramnios à marche aiguë dans une grossesse gémellaire. Soc. d’obst. gyn. de Bordeaux. 24 Mars 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 376. (Künst- liche Unterbrechung am Ende des 8. Monats der Gravidität, Kind lebend 2640 und 3060 Gramm.)

. Curtis, A. H., Streptococcus infeetion as a cause of spontaneous abortion. Journ.

Amer. Med. Assoc. Nr. 24. p. 1739. *Eckstein, Über die rationelle Abortusbehandlung als die beste Prophylaxis gegen die artifizielle Perforation. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. 6.

Krankheiten des Eies, intrauteriner Fruchttod etc. 283

9a. Esmann, V., 8 Tilfaelde af E provocatus i Tiden ss 5. Svangerskabs- maaned. (8 Fille von Abortus provocatus im Zeitraum des 5. Schwangerschaftsmonats.) Hospitalstidende. Kopenhagen. p. 833—38. (O. Horn.)

10. *Fehim, Uber Darmverletzung bei Abortausräumung. Zentralbl. f. Gyn. 106. p. 243.

10a. Fony ó, Zusammenhang zwischen der Schwangerschaft und den krankhaften Ver- änderungen in der Schilddrüse. Gyn. Rundsch. 10. p. 238. (Meist kein Einfluss. Jedenfails ist er nicht grösser als der auf die anderen endokrinen Drüsen.)

ll. Gammeltoft, Ein Fall von wiederholter Mola hydatidosa. Ugeskr. f. Laeger. 1915. 46. (1 Fall derart ohne Komplikation.)

12. *Halban, J., Zur Therapie der Uterusperforation. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 12.

13. Zur Therapie der Uterusperforation. Wien. klin. Wochenschr. p. 941. (Spaltung des Cervixrests des Fundus mit Erhaltung des Uterus.)

14. J., Zur Therapie der Uterusperforation. Geb.-gyn. Ges. Wien. 8. Febr. Gyn. Rundsch. Heft 7/8. p. 123. (Eröffnung des Uterus auf vaginalem Wege und Entfernung des Restes. In zwei Fällen Erfolg.)

15. *Hauch, E., Abortus provocatus og Sterilisation i samtne Séance. (Abortus provo- catus und Sterilisation in demselben, Séance.) Hospitalstidende. Kopenhagen. p. 449 bis 453. (O. Horn.)

16. Heimann, F., Uterusperforation mit Darmvorfall. Berl. klin. Wochenschr. p. 331. (Winters Abortzange machte die Perforation; Darmresektion mit Erhaltung des Uterus heilte die Verletzung.)

17. Josephson, C. D., Zwei Fille von Traubenmole mit doppelseitigem Ovarialtumor. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. (Silas Lindqvist.)

18. *Mansfeld, O. P., Uber den fieberhaften Abort und seine Behandlung. Gyn. Rund- schau. 10. p. 265.

19. Minssen, O., Uber verzögerten Abortus. Inaug.-Diss. München.

20. Nyhoff, Die Blasenmole, betrachtet als Entwicklungsstörung des befruchteten Eies. (Vorläufige Mitteilung.) Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3.

(Mendes de Leon.)

21. Ribbius, „Missed abortion’. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3. (4 Mo- nate nach dem Absterben der Frucht ausgestossen. Da Spr. öfters molaähnliche Ver- änderungen bei ,,Missed abortion“ gesehen hat, meint er einen gewissen Zusammen- hang annehmen zu dürfen.) (Mendes de Leon.)

22. Szenäry, Verfahren bei künstlichen Frühgeburten. Gyn. Rundsch. 1915. 7. (Emp- fehlung des Bau mannschen Verfahrens der Einlegung von Tierblasen, die mit en gefüllt sind.)

23. *Veit, Über die Anzeichen zur künstlichen Fehlgeburt. Prakt. Ergebn. 7. 1.

24. Weibel, W., Über Schwangerschaft und Geburt nach Interpositio uteri vesicovaginalis. Arch. f. Gyn. Bd. 105. p. 65.

Bumm (5) betont als seine Ansicht über die Zahl der in Deutschland vor- kommenden kriminellen Aborte, dass man auf 300 000 Fehlgeburten etwa 270 000 als kriminell anzusehen habe. Der Arzt hat das Recht und die Pflicht, bei schwerer Gefährdung der Mutter, aber nur bei dieser den Abortus einzuleiten. Alle weiter- gehenden Anzeichen, insbesondere die sozialen, sind sehr schwer allgemein zu beurteilen, da z. Z. eine psychische Ansteckung zur Abortuseinleitung von Frau zu Frau schon vorliegt.

Benthin (2) berechnet dis Zahl der kriminellen Aborte recht gering; sicher nachgewiesen sind 3,2°/, der Aborte als kriminell, wahrscheinlich 13,1°/). In der Hälfte der Fille wird sie von den Frauen selbst vorgenommen. Die Mortalität ist hoch 11,4°/,. Ohne Durchführung des Kurpfuscherverbotes ist eine Besserung der Verhältnisse nach Benthin unmöglich. Die soziale Indikation wird ver- worfen.

Bei der Besprechung der Frage, was man zu tun habe, wenn man bei einer Uterusausräumung, während noch Eiteile im Uterus sind, diese durchsetzt, rät Hallen (12), konservativ wenn möglich vorzugehen, entweder die Cervix zu spalten oder ev. mit vaginaler Laparotomie das Korpus zu inzidieren und zu

284 Geburtshilfe. Pathologie der Gravidität.

entleeren, um es dann zu nähen. Er hat 2 Fälle in dieser Weise mit Erfolg be-

handelt.

Hauck (15). Durch Colpotomia ant. wird der Uterus und das Ei durch

eine transverselle Inzision in den Fundus entfernt. Dann Tubenresektion (2 bis

3 cm) mit Versenkung des uterinen Stumpfes. Das ganze dauert 20—30 Minuten. | l (O. Horn.)

Veit (23) fasst seine Ansichten über die künstliche Fehlgeburten folgender- massen zusammen: Die Fehlgeburt muss eingeleitet werden bei Lebensbedrohung einer Schwangeren durch eine akute sonst nicht heilbare Erkrankung; z. B. Ein- klemmung des prolabierten Uterus, schwerste Kompensationsstörung eines Herz- fehlers oder eine schwere Nierenerkrankung. Sie muss weiter eingeleitet werden in den Fällen, in denen mit voller Sicherheit der Nachweis erbracht ist, dass das Leben der Mutter bei der vorhandenen Krankheit und dem Weiterbestehen der Schwangerschaft sicher verloren ist, und eine anderweite Heilung der Krank- heit nicht möglich ist, trotz Anwendung der sonstigen und der ducch die Schwan- gerschaft angezeigten besonderen Heilmittel.

Fehim (10) empfiehlt Versorgung der Uteruswand durch Extraperitoneal lagerung, Darmnaht und Erhaltung des Uterus bei den. Fällen von Darmver- letzung bei Abortus.

Mansfeld (18) will durch die bakteriologischen Befunde beim septischen Abortus seine Indikationsstellung nicht beeinflussen lassen. Übrigens aber will er aktiv den fieberhaften Abortus behandelt sehen.

Benthin (4) bespricht die Entstehung der Anfangserkrankungen nach Abortus; er hält auch wegen dieser Folgen eine konservative Behandlung febrilen Aborts für geboten.

Benthin (3) hat die verhaltenen Plazentarreste auf ihren Keimgehalt untersucht; er kommt zu der Überzeugung, dass in jedem Fall von Verhaltung von Eiteilen die Möglichkeit der Keimbesiedelung besteht, ja dass man bei fe- brilen Fällen stets Keime findet, und zwar fast ausnahmslos in geschädigten, aus dem Verband gelösten Teilen. Die Bakteriämie beruht nach ihm nicht auf einem direkten Keimüberzug aus dem intervillösen Raum; er kommt auch auf Grund dieser Untersuchung zur Empfehlung der abwartenden Behandlung bei Plazentarinfektion.

Eckstein (9) empfiehlt trotz aller Erfahrungen über die Uterusperforation erneut die instrumentelle Ausräumung mit einer Polypenzange.

G. Extrauterinschwangerschaft, Schwangerschaft im rudimentären Horn eines Uterus bicornis.

l. Babcock, The Treatment of Tragic forme of Rupture in Ectopic Pregnancy by Vaginal Section and the application of a Clamp. Amer. Journ. of Obst. 2. p. 276. (Empfehlung dieses Verfahrens gegenüber der Laparotomie.)

2. Demelin et Keim, Grossesse extrautérine ancienne suivie de grossesse utérine. Soc. a’obst. et de gyn. de Paris. 11 Mai 1914. Ann. de gyn. Tome 12. p. 371. (Ein Litho- pädion von 30 Monaten beobachteten im 8. Monat einer uterinen Gravidität Demelin

und Keim.) 3. van Dongen, Zwillingsschwangerschaft in einem rudimentären Uterushorn. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3. (Mendes de Leon. 4. Een geval van tweelingzwangerschap in een rudimentairen baarmoederhooın. Nederl.)

Tijdschr. v. Geneesk. Heft 2. Nr. 9. (Kasuistische Mitteilung.)

(Mendes de Leon.) Fehr, W., Ein Beitrag zur Schwangerschaft im rudimentären Nebenhorn des Uterus unicornis unicollis. Inaug.-Diss. Zürich.

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28. 29.

Extrauterinschwangerschaft etc. 285

Heimo, Zwei relative Fehldiagnosen bei Extrauteringraviditat. Gyn. Helv. 1914. (Ovarialtumor und falsche Seite angenommen.) Heineck, Treatment of Extrauterine Pregnancy. Illinois Med. Journ. April. Josephson, C. D., Drei Fälle von Extrauteringravidität. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. (1. Abdominalgravidität des 5. Monats. 2. Tubargravidi- tät, Ruptur, Operation, Nachblutung, Relaparotomie, Tod. 3. Neue Tubargravidität derselben Tube.) (Silas Lindqvist.) Kistner, Extrauterinschwangerschaft. Berl. klin. Wochenschr. p. 464. Nr. 17. (Be- tonung der diagnostischen Schwierigkeiten. Empfehlung der Narkose und der Probe- punktur.) Latzko, Tubargravidität mit Flexurkarzinom. Geb.-gyn. Ges. Wien. 14. Dez. 1915. Wien. med. Wochenschr. p. 734. (37 Jahre alte Frau. Diagnose vor der Operation gestellt. Operation beider Erkrankungen. Vorläufige Heilung.) Lehnhoft, H. J., Ein Symptom bei Extrauterinschwangerschaft. Arch. of diagn. Vol. 9. p. 139. (Heftiger schneidender Schmerz in dem unteren Teile des Bauches bei Anwendung der Bauchpressen.) Lichtenstein, Eigenbluttransfusion bei Extrauteringravidität und Uterusruptur. Münch. med. Wochenschr. 1915. 47. Miller, A. M., Management of ectopic pregnancy. Amer. Journ. of Obst. May. p 847. Verf. scheint noch nicht sehr operativ gewandt zu sein.) Montgomery, Diagnosis and Treatment of Ectopic pregnancy. Illinois med. Journ. April. Norris, Dringliche Behandlung des rupturierten Uterus und der rupturierten ektopi- schen Schwangerschaft. Therap. Gaz. 15. Aug. Polak, Beobachtungen an 227 Fallen ektopischer Schwangerschaft. Amer. Journ. of Obst. 71. Nr. 6. Popiel, W., Abdominelle Schwangerschaft. (Wahrscheinlich primäre.) Gaz. Lek. Bd. 51. Nr. 9—10. Warschau. (Vollkommen unbegründete Behauptung nebst ganz falscher Deutung der bisher über dieses Thema veröffentlichten Literatur.)

(v. Gromadzki.) Poskett, E., A Study of 117 Cases of ectopic gestation. Amer. Journ. of Obst. Nr. 5. p. 232. (Ubersicht, die nichts Neues ergibt.) Proust et Buquet, Des accidents lies a la rupture ou & l’avortement des grossesses tubaires simultanées. Revue de gyn. et de chir. Abd. 23. 5. (Doppelseitige Tubar- schwangerschaft; Operation. Heilung. Man muss bei Tubenschwangerschaft immer die andere Seite ansehen!) v. Ravenstein, Uber die Atiologie der Tubenruptur. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. 1. p. 6. (Arrosion der Gefässe, Eindringen von Langhanszellen in die Muskulatur und Stauung infolge von Verlegung der Venen mit Zottenmassen.) Rabinovitz, Die klinische Bedeutung der Amenorrhoe für die Diagnose der Tubar- schwangerschaft. Amer. Journ. of Obst. 71. 5. Scamlon, Extrauterine Pregnancy with Especial Reference to Early Diagnosis; Report of seven Cases. Lancet. Minneapolis. May 15. Stoeckel, Über einen Fall von extrauteriner Schwangerschaft mit ausgetragener Frucht. Med. Ges. zu Kiel. 26. Febr. Berl. klin. Wochenschr. p. 381. (Intraliga- mentäre Entwicklung. Langsames Herauspräparieren des ganzen Sackes. Heilung.) Stoker, E. M., Report of an unusual Case of Tubar Pregnancy Terminating in Rupture. Georgia Med. Assoc. Journ. July. p. 61. *Sundt, Halfdon, Appendicit-hdirisidig extrauterin graviditet und regelmässig menstruation. (Appendizitis, rechtsseitige extrauterine Gravidität mit regelmässiger Menstruation.) Tijdschr. for ven norske laegeforming. Jahrg. 36. p. 390. Vickers, B. R., Case of Advanced Intra-abdominal Pregnancy. Lancet 2. July 1. Waegeli, La grossesse interstitielle. Revue de gyn. et de chir. Abd. 23. 5. (Zwei eigene Beobachtungen mit sicher intramuraler Einbettung.) *Wanner, P., Extrauterinschwangerschaft; 8 Fälle. Revue de la Suisse rom. Janv. Westermark, T., Fall von lang fortgeschrittener Tubargraviditat. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Arzte. (Silas Lindqvist.)

Sundt (25). Bei einer 25jährigen Bäuerin trat 10 Monate nach der

5. Geburt die Periode wieder ein und nach genau vier Wochen eine Menstruation,

286 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.

die wie gewohnlich verlief. In der Zwischenzeit waren Kolikschmerzen in der rechten Fossa iliaca aufgetreten. Nach der zweiten Menstruation legte sie sich gegen die Schmerzen warme Umschläge auf den Bauch; danach wieder Genital- blutungen. Der spätere Verlauf deutete auf Appendizitis, doch wurde rechts vom Uterus eine kleine empfindliche Geschwulst gefunden. Bei der Operation fanden sich Appendizitis, extrauterine Gravidität. | (Kr. Brandt.)

Wanner (28) stellte einmal eine falsche Diagnose; statt der erwarteten Extrauterinschwangerschaft fand sich eine Ovarialzyste. In einem Fall war 10 Jahre lang exspektativ verfahren; erst die nunmehr vorgenommene Operation klärte die Verhältnisse und führte zur Heilung.

VII. Pathologie der Geburt.

Referent: Prof. Dr. Rud. Th. v. Jasehke, Giessen.

(Die mit * bezeichneten Arbeiten sind referiert.)

I. Allgemeines.

1. Asana, D. J., Abnormal labor cases. Indian Med. Gaz. Calcutta. Vol. 50. Nr. 9. 2. Barnes, F. R. und M. A. Slocum, Direkte Bluttransfusion mit dem Apparat von Kimpton-Brown. Journ. Amer. Med. Assoc. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 934. (Be- richt über 9 Fälle von Transfusion von 600—800 ccm Blut vermittelst der von Kimp- ton-Brown (Journ. Amer. Med. Assoc. Juli 1913) angegebenen Tuben. 6 Fälle kamen durch.) 3. *Beach, R. M., Management of ovarian tumours complicating pregnancy, labor and the puerperium. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 6. Diskussion zu Hussey (Nr. 17). Ebendort p. 319.

. *Bishop, Diskussion zu Beach (Nr. 3). Ebendort p. 1118.

. Cadwallader, R., Cesarean section for strangulated ovarian cyst complicating labor. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 2.

7. *Cornwall, Diskussion zu Hussey (Nr. 17). Ebendort p. 318.

8. Essen-Möller, E., Über Ileus in der Schwangerschaft und bei der Entbindung. 11. Kon- gress des nord. chir. Ver. in Gothenburg. 6.—8. Juli. (In jedem Fall ist vor der Opera- tion am Darm der Uterus zu entleeren, was Verf. mit Vorliebe vaginal tut.)

9. Fellermeyer, C., Beziehungen der multiplen Sklerose zur Geburtshilfe und Gynäko- logie. Inaug.-Diss. Erlangen.

10. Fischer, Gerhard, Beitrag zur Chondrodystrophia fcetalis mit besonderer Berück- sichtigung der durch diese Missbildung geschaffenen Geburtshindernisse. Inaug.- Diss. Berlin 1915.

11. Hartshorn, W. M., Ruptured ovarian cyst in labor. Soc. of the Alumni of the Sloane Hosp. f. W. 28. Jan. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 6. (Unmittelbar nach der ganz glatten Geburt heftiger Schmerz in der rechten Unterbauchseite, der bald zunahm. Nächsten Morgen unter der Annahme einer stielgedrehten Ovarialzyste oder einer perforierten Appendix Laparotomie, welche den Sachverhalt klärte. Glatter Verlauf.)

12. *Holden, Diskussion zu Beach (Nr. 3). Ebendort p. 1116.

13. Diskussion zu Humpstone (Nr. 14). Ebendort p. 316.

E Or VW

` Allgemeines. 287

14. Humpstone, O. P., Ovarian cyst with twisted pedicle complicating pregnancy. Brook- lyn Gyn. Soc. 7. April. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 2. (Da die stielgedrehte Zyste am Uterus fest adhärent war, im 7. Monat der Gravidität gleichzeitig mit der Ovariotomie Hysterotomie.)

15 *— Diskussion zu Beach (Nr. 3) Ebendort. 1

16. *— Diskussion zu Hussey (Nr. 17). Ebendort p. 320.

17. *Hussey, A. A., Management of pregnancy and labor complicated by heart disease. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 2 und Brooklyn Gyn. Soc. April 7.

17a. Kistner, O., Komplikation von Schwangerschaft und Geburt mit Neubildungen der Adnexa uteri, Döderleins Handbuch der Geburtshilfe. Bd. 2. p. 77. Wies- baden 1916.

18. Lehn, Über eine Sturzgeburt. Ärztl. Verein in Marburg. 29. Juni. Bericht: Münch. med. Wochenschr. Nr. 41. (Schwangere wurde während der Eisenbahnfahrt im Klosett des Zuges von der Geburt überrascht. Das Kind fiel auf die Bahnstrecke, erlitt aber nur geringe Hautabschürfungen (2860 g, 47 cm lang), die Mutter kam mit ungelöster Plazenta in die Klinik. Glatter Verlauf.)

19. Lindpaintner, P., Über Schwangerschaften in vorgerücktem Lebensalter. Inaug.- Dissertat. München.

20. *Lohmann, Diskussion zu Hussey (Nr. 17). Ebendort p. 317.

21. Meyer, Leopold, Ältere Erstgebärende. 11. Kongress des nord. chirurgischen Vereins in Gothenburg. 6.—8. VII. Bericht: Zentralbl. f£. Gyn. p. 1014. (M. glaubt nach seinen Erfahrungen, dass es hauptsächlich diejenigen älteren Erstgebärenden sind, die trotz jahrelanger Ehe erst in späterem Alter konzipieren, bei denen Ge-

burtsstörungen auftreten aus denselben Ursachen, die eine Schwängerung so sehr verzögert haben. Von der viel berufenen Rigidität der Weichteile hält er dagegen nicht viel.)

22. *Polak, Diskussion zu Beach (Nr. 3). Ebendort p. 1115.

23. *— Diskussion zu Hussey (Nr. 17). Ebendort p. 320.

24. Pomeroy, Diskussion zu Humpstone (Nr. 14). Ebendort p. 315.

24a. Seitz, L., Pathologie der Schwangerschaft. 2. Teil. Döderleins Handb. d. Geburteh. Bd. 2. Wiesbaden.

25. Schmidt, W., Spontane Geburt bei Poliomyelitis anterior acuta und engem Becken. Inaug.-Diss. Jena 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 669.

26. Singermann, M., Fieber unter der Geburt. Inaug.-Diss. Berlin.

27. *Specht, A., Über die Geburt bei Minderjährigen. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 3.

28. Sporleder, E., Über Sturzgeburten. Inaug.-Diss. Breslau. (Bericht über 29 Fälle.)

29. Stern, Friedrich, Albuminurie und Plazenta. Inaug.-Diss. Berlin.

20. *Suter, E., Die Therapie der Schwangerschaft und der Geburt bei schwersten Herz- leiden, insbesondere durch den Kaiserschnitt. Jnaug.-Diss. Basel. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 45. p. 70.

3l. *Traugott, M. und K. Kautsky, Zur Frage: Herzfehler und Schwangerschaft. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 37.

32. Wahrer, C. W., Unusual haematoma post partum. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 20. Nr. 4. (Anscheinend von den Venen des Blasenplexus ausgehendes, über mannskopf- grosses Hämatom nach Spontangeburt. Genaueres konnte wegen des schlechten Al'gemeinzustandes der Frau bei der Operation nicht festgestellt werden. Heilung.)

Die Frage: Herzfehler und Gestation scheint jetzt erhöhte Beachtung zu finden. Nachdem die Periode übergrossen Pessimismus in der Beurteilung dieser Komplikation überwunden scheint und in ungerechtfertigter Verallge- meinerung der aus grossen Durchschnittszahlen sich ergebenden Erfahrungen manche Autoren bereits übers Ziel hinausschiessen, setzt eine gewisse Reaktion ein, die jetzt auf dem richtigen Weg ist. Traugott und Kautsky (31) teilen ihre relativ ungünstigen Erfahrungen mit, beziehen sich aber ausdrücklich auf Mitralstenosen, zum grossen Teil sehr schwerer Art. Ihre Arbeit ist auf sorg- fältig begutachtetem Material basiert und verdient darum grosse Beachtung. Wertvoll ist die Sutersche Dissertation (30) vor allem, weil sie eine Zusammen- stellung aller in der Literatur bekannt gewordenen Todesfälle Herzkranker während

288 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.

der Generationsperiode enthält. Eine grössere Diskussion über dasselbe Thema fand in der Brooklyner Gyn. Society im Anschluss an einen Vortrag von Hussey (17) statt. Der Hauptredner verlangte, dass jeder Fall sorgfältig studiert und nicht nach allgemeinen Regeln behandelt werden sollte. Zusammenarbeit von Inter- nisten und Geburtshelfer sei dazu Voraussetzung, in schweren Fällen das wird seit dem diesbezüglichen Vorschlag des Referenten jetzt allmählich allgemein anerkannt ist die Sterilisation am Platze. Auch Hussey hat im allgemeinen die Prognose günstiger gefunden, als das nach älteren Statistiken schien. Wer allzu ungünstige Erfahrungen gemacht hat, kann sicher sein, dass er die leichteren und günstigeren Fälle vollständig übersehen hat. Lohmann (20) betonte be- sonders die Notwendigkeit, jede Herzkranke während der ganzen Dauer der Schwangerschaft zu überwachen und hebt hervor, dass seine ungünstigen Fälle meist Mitralstenosen oder Komplikation von Herzfehlern und Schwangerschaft mit Nierenerkrankungen betrafen. Cornwall (7), der auch die relativ häufigen Störungen bei Mitralstenosen betont, hebt anderseits hervor, dass bei dem weitaus häufigsten Vitium, der Mitralinsuffizienz Störungen sehr selten zu beobachten seien. Beach (4) berichtet dazu über einen recht instruktiven Fall von Mitral- stenose, in dem es trotz schwerster Herzschwäche unter der Geburt die in- dizierte und geplante frühere Schwangerschaftsunterbrechung war abgedehnt worden unmittelbar nach Beendigung derselben zur langsamen Erholung kam, eine gute Widerlegung des immer noch da und dort spukenden Märchens von der besonderen Gefährdung Herzkranker im Wochenbett. Weiter weist Beach auf die Bedeutung der Lumbalanästhesie beim Kaiserschnitt der Herzkranken hin. Humpstone (16) stimmt im wesentlichen dem zu. Polak (13) betont die Bedeutung der Zehl der Schwangerschaften bei Herzkranken und will bei solchen Frauen, die schon in einer früheren Schwangerschaft mangelhafte Kom- pensation zeigten, zwar unter sorgfältiger Überwachung zunächst zuwarten, im 8. Monat aber auf jeden Fall die Gravidität unterbrechen. Merkwürdig ist seine Empfehlung des Skopolamin- Morphin - Dämmerschlafs unter der Geburt. —, (Gut durchgearbeitete Kasuistik, selbst solche von wichtigen Einzelfällen ist gewiss wertvoll; eine volle, zu allgemeiner Übereinstimmung führende Klärung des oft recht verwickelten Problems erscheint dem Referenten nur möglich, wenn Schlüsse, die Allgemeingültigkeit beanspruchen, nur auf grossen Reiben, die auch die leichten und Durchschnittsherzfebler berücksichtigen, aufgebaut werden. Dazu eignet sich bloss das Material von Kliniken, in denen bei jeder Schwangeren das Herz sorgfältig untersucht und in jedem zweifelhaften Falle der Rat eines erfahrenen Internisten eingeholt wird.)

Eine sehr sorgfältige Bearbeitung des Themas ‚Geburt bei Minder- jährigen“ bringt Specht (27) aus der Stöckelschen Klinik. Sehr interessant und wichtig ist schon die Feststellung, dass die Menstruation bei minderjährigen Erstgebärenden früher auftritt, das Becken in seiner Entwicklung durchschnitt- lich dem Alter vorauseilt. Schwangerschaftsbeschwerden, Dammverletzungen, grösserer Blutverlust, Stillschwierigkeiten sind bei ihnen entschieden seltener, die Geburt verläuft meist rasch, demgemäss ist die Morbidität und Mortalität im Wochenbett eine geringe. Freilich ist andererseits nicht zu leugnen, dass Eklampsie, Beckenendlagen, Wehenschwächen und Frühgeburten bei minder- jährigen Erstgebärenden (unter 16 Jahren) häufiger sind. Verf. bestätigt damit im wesentlichen, was die grösseren einschlägigen Arbeiten der letzten Jahre (Bondy, Marek, Richter-Hiess) im Gegensatz zu älteren Auffassungen er- geben haben.

Die Komplikation der Geburt durch Ovarialtumoren wurde in der Brooklyn. Gyn. Society anlässlich eines Vortrages von Beach (3) erörtert. Beach selbst betont, dass kleinere Tumoren häufiger zu Geburtsstörungen Ver- anlassung geben als grössere, relativ häufig (13°/,) unter der Geburt die Ruptur

Mütterliche Störungen. 289

des Ovarialtumors eintritt (nach anderen Erfahrungen freilich nur in 4—8°/,). Auch eine Vereiterung im Anschluss an die Geburt kommt häufiger als sonst vor, so dass im ganzen in etwa 25—30°/, der Fälle mit Geburtsstörungen zu rechnen ist. Für die Geburtsleitung wird gefordert, ausserhalb des Geburts- weges liegende Tumoren unberührt zu lassen, ihn verlegende je nach Lage des Falles zu reponieren oder die Ovariotomie mit gleichzeitigem Kaiserschnitt vor- zunehmen, wenn es sich um sicher aseptische Fälle handelt. Besteht Verdacht auf Infektion, dann soll man im Anschluss an beschleunigte Entbindung per vias naturales den Tumor vaginal entfernen, bei Unmöglichkeit dieses Vorgehens laparotomieren und je nach Lage des Falles sich mit der einfachen Ovariotomie begnügen, bei Unmöglichkeit derselben ohne Verschmierung von Infektions- erregern gleichzeitig die Hysterektomie vornehmen. Die Diskussionsredner, Polak (22), Humpstone (15), Holden (12), Bishop (5) schlossen sich diesen Ausführungen im allgemeinen an und ergänzten dieselben durch Kasuistik ihrer Erfahrung.

In der deutschen Literatur hat dasselbe Thema eine ebenso kurze wie klassisch-klare Bearbeitung durch Küstner (17a) erfahren, die schon durch die enorme Erfahrung des Verfassers besondere Bedeutung erhält. Wir erwähnen hier nur die Geburtskomplikationen: Berstung des Tumors, viel seltener Zer- reissungen des Mastdarmes oder der Scheide durch den Druck des nach unten vorrückenden Tumors oder Abreissen des Tumors von seiner Stielverbindung. Verlegt der Tumor den Geburtsweg, dann gestaltet sich die Geburt wie bei einem andersartigen schwer überwindlichen Hindernis. Der Ernst derselben geht daraus hervor, dass wenn nicht eingegriffen wird 40°/, der Mütter, 67°/, der Kinder zugrunde gehen. Therapeutisch wird die Reposition, bei Unmöglichkeit der- selben besonders die vaginale Ovariotomie empfohlen. Die blosse Verkleinerung des Tumors kann unter der Geburt als Notbehelf berechtigt sein.

IL Mütterliche Störungen. A. Bei der Geburt des Kindes.

1. Äusseres Genitale und Scheide.

ud D

Bieger, Aug., Über Haematoma vulvac et vaginae. Inaug.-Diss. Bonn 1915.

2. Eversmann, J., Völliger Prolaps der vorderen Scheidenwand in der Eröffnungs- periode. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15. (35jährige II para hob kurz ante terminum ein schweres Grammophon, worauf sich der Scheidenprolaps einstellte. Repositions- versuche erfolglos. Eversmann sprengte deshalb die Blase und machte anschliessend die Wendung und Extraktion, manuelle Plazentarlösung. Bis aut kompletten Damm- riss ungestörtes Wochenbett. Bemerkenswert ist jedenfalls die völlige Isolierung des Prolapses auf die vordere Scheidenwand. Ein ähnlicher Fall wurde bisher nur von Kadyi beschrieben.)

3. Fonyö, J., Transperitoncaler suprasymphysärer erhaltender Kaiserschnitt wegen totaler narbiger Verwachsung der Vagina. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 4.

4. Holländer, E., Bemerkungen zu dem Artikel von Hugo Salus: „Über mein eıfolg- reiches Verfahren beim Dammschutz“. Zentralbl. Nr. 11. (Hält das angezogene Ver- fahren nicht allein für überflüssig, sondern sogar wegen der Infektionsmöglichkeit für gefährlich.)

5. *Küstner, O., Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bei Vorfall des Uterus und der Vagina. (Döderleins Handb. d. Geburtsh. Bd. 2. p. 27. Wiesbaden.)

6. Labhardt, A., Pıimäres Melanosarkom der Vulva in der Gravidität. Gyn. Rundsch. 1915. Heft 23/24.

7. Nagel, W., Über Dammplastik bei kompletter Ruptur. Berl. klin. Wochenschr.

Nr. 45. (Setzt sich tür die Lawson-Taitsche Methode ein.)

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburteh. 1916. 19

90 | Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.

8. Piskacek, L., Zum Vorschlage von Hugo Salus: „Über mein erfolgreiches Verfahren beim Damınschutz“. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11. (Weist die Vorschläge von Salus, die zudem nicht neu sind, zurück, da damit zweifellos grosse Infektionsgefahr ver- bunden ist.)

9. Salus, H., Erwiderung auf die Bemerkungen in Nr. 11 von Prof. Piskacek und Dr. Holländer zu meinem Artikel „Erfolgreiches Vorgehen beim Dammschutz“. (Emp- fiehlt das Verfahren digitale Dehnung des Dammes während der Presswehen, sobald der Schädel den Beckenboden erreicht hat neuerlich, da eine Infektion bei einwand- freier Asepsis vermeidbar sei.)

Küstner (5) gibt in seiner instruktiven Darstellung für die Geburts- leitung bei Vorfall des Uterus und der Scheide folgende Leitgedanken: Nach Wehenbeginn ist zunächst Reposition der vorgefallenen Teile und Zurück- haltung derselben durch Kolpeurynter zu erstreben. Falls dieselbe nicht mehr möglich ist, ist die schonende Erweiterung der rigiden Cervix durch Tokokinese die Methode der Wahl (kein zugfester Ballon!). Trotzt die Starrheit der Cervix der Metreuryse, dann sind Inzisionen, nötigenfalls Kolpohysterotomie, weniger die Dilatation mit Bossi zu empfehlen.

2. Cervix.

l. *Chase, B. W., Diskussion zu Zimmermann (Nr. 12). Ebendort p. 316.

2. *Coe, H. C., Diskussion zu Dorman (Nr. 4). Ebendort p. 123.

3. *Cragin, E. B., Diskussion zu Dorman (Nr. 4). Ebendort p. 122.

4. *Dorman, F. A., Report of a case of fibroma of cervix obstructing labor, cesarean section, hysterectomy. New York Obst. Soc. Febr. 8. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 1. p. 119.

5. *Flint, A., Diskussion zu Dorman (Nr. 4). Ebendort p. 122.

6. *Hussey, Diskussion zu Zimmermann (Nr. 12). Ebendort p. 316.

7. *Küstner, O., Schwangerschaft und Geburt bei Uteruskarzinom. Döderleins Handb. d. Geburtsh. Bd. 2. p. 67. Wiesbaden.

8. Vgl. oben Nr. 5 und S. 310.

9. Pool, Diskussion zu Zimmermann (Nr. 12). Ebendort p. 317.

10. van de Velde, Th. H., Geburtsstörungen durch Entwicklungsfehler der Gebärmutter 3. Hypoplasia uteri. 4. Cervixanomalien. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 5. p. 417. (Bei Hypoplasia uteri ist die Konzeptions- wie Tıagfähigzeit vermindert, unter der Geburt besteht die Gefahr der Wehenschwäche wie Zerreissung der rigiden Cervix und engen Scheide. Cervixanomalien: Portiohypertrophie kann ein abso- lutes Geburtshindernis abgeben. Diaphragma- und Leistenbildung in der Cervix brauchen dagegen nicht immer zu besonderen Geburtsstörungen zu führen.)

11. *Wells, B., Diskussion zu Dorman (Nr. 4). Ebendort p. 122f.

12. *Zimmermann, V. S., Pregnancy complicated by cancer of the cervix. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 2. p. 251 und Brooklyn Gyn. Soc. April 7.

Ausführliche Bearbeitung hat im Berichtsjahre vor allem das Thema der Geburtsstörungen bei Uteruskarzinom erfahren. Obenan an Bedeutung steht auch hier wieder die Arbeit von Küstner (7). Abgesehen von der Häufig- keit des Aborts wird bei Uteruskarzinom nicht selten Irregularität der Wehen- tätigkeit, Unmöglichkeit oder Mangelhaftigkeit der Cervixentfaltung beobachtet. Auch die Rupturgefahr besteht. Bei sich selbst überlassenen Geburten 43°/, mütterliche Mortalität. Therapeutisch wird Schnittentbindung mit anschliessen- der abdominaler Radikaloperation empfohlen. Die Lebensfähigkeit des Kindes bei operablenFällen abzuwarten, ist nicht gerechtfertigt, und inoperable Fälle gibt es in der Schwangerschaft kaum. Das ist also eine völlige Umkehrung des früheren Standpunktes, den auch Wertheim in seiner Bearbeitung im v. Winckelschen Handbuch einnahm, wonach beim Karzinom die Mutter zugunsten des Kindes zu opfern wäre, da sie über kurz oder lang doch sicher verloren wäre.

Mütterliche Störungen. 291

Es ist interessant, das Ergebnis einer Diskussion desselben Themas in der Brooklyn Gynaecological Society daneben zu stellen. Zimmermann (12) fordert dem gegenüber in seinem Vortrage, dass bis zur Lebensfähigkeit des Kindes abgewartet werden solle, falls das Karzinom erst nach dem 4. Graviditäts- monat entdeckt wird. Hussey (6) und Pool (9)schlossen sich dem an, Chase (1) beschränkte sich in einem einschlägigen Falle im 8. Graviditätsmonat gar auf eine Palliativoperation. Leider fehlte sämtlichen Rednern grössere eigene Er- fahrung, so dass demgegenüber Küstners Standpunkt doppeltes Gewicht erhält, da er auf einer reichen Lebenserfahrung basiert.

Dorman (4) versuchte in einem Falle von Cervixfibrom, das sich gegen den Cervixkanal vorwölbte, vergeblich eine Erweiterung der Cervix durch Metr- eurynter zu erzielen und musste schliesslich den Kaiserschnitt machen. An- schliessend wurde die supravaginale Amputation ausgeführt. Auch Flint (5) wünscht in einschlägigen Fällen nach dem Kaiserschnitt die Uterusexstirpation ausgeführt zu sehen; konservierende Myomoperationen seien danach nicht am Platze Wells (11) hat in einem Falle, in dem er den Uterus erhalten wollte, schlechte Erfahrung gemacht, indem im Wochenbett anscheinend eine partielle Nekrose auftrat. Coe (2) und Cragin (3) brachten kasuistische Beiträge, welche die Erfahrung des Redners stützen.

3. Uteruskérper und Uterusruptur.

l. Bajonski, J., Spontane Uterusruptur während der Schwangerschaft. Inaug.-Diss. Berlin.

2. Bayer, Johann, Über einen Fall von Schwangerschaft in der verschlossenen Hälfte eines Uterus septus hemiatreticus. Inaug.-Diss. Königsberg.

3 *Bell, J. N., Rupture of the uterus in cesareanised women, with a review ot literature on this subject to date. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 6. (Bestätigt die heute allgemein anerkannte Erfahrung, dass die Rupturgefahr, abgesehen von der Exakt- heit der Naht, wesentlich davon abhängt, ob die Heilung ungestört vor sich ging. Jede cäsarierte Frau bedarf bei folgenden Schwangerschaften in der ganzen zweiten Hälfte derselben sorgfältiger Überwachung.)

4. *— Dasselbe. Amer. Assoc. of Obst. and Gyn. 29. annual meeting at Indianapolis. Sept. 25.—27.

5. Béna, V., Querlage und Uterusruptur mit besonderer Berücksichtigung ihrer forensi- scher Bedeutung. Inaug.-Diss. Strassburg. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 49.

ba. Bjerner, B., Zwei obstrische Fälle. Allm. Svenska Lakartidningen. Nr. 40. 1. Ein

Fall von Ruptura uteri. Amputatio supravaginalis. Heilung. 2. Ein Fall von Hydro-

cephalus. Querlage. Wendung. Punktion des Rückenmarkkanals mit scherentörmi-

gem Perfcratorium.) (Silas Lindqvist.)

*Bonifield, Ch. H., Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 979.

*Brown, G. van Amber, Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 947.

Brünecke, Kurt H. L., Ein Beitrag zur Frage der Ruptur des wieder gravid gewor-

denen Uterus nach vorausgegangener Sectin caesarea. Inaug.-Diss. Halle 1915. Ref.

Monatsschr. f. Geh. u. Gyn. Bd. 43. p. 50.

9. Buxbaum, S., Spontanruptur im Ausführungsgang des Uterus bei Hydrocephalus in Schädellage. Inaug.-Diss. Giessen 1915. (Titel sagt das Wesentliche. Die Frau wurde durch Laparotomie gerettet.)

IC. *Caldwelı, Wm. E., A report on three cases ot labor following ventral suspension. New York Obst. Soc. Febr. 8. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 1.

ll. *Carstens, J. H., Diskussion zu Bell (Nr. 3) und Rongy (Nr. 50). Ebendort p. 96.

12. *— Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 975.

13. *Cragin, E. B., Diskussion zu Caldwell (Nr. 10). Ebendort p. 130.

14. *— Diskussion zu Pinkham (Nr. 47). Ebendort p. 284. (Berichtet kurz über 2 Ge- burten bei Uterus didelphis, wobei in dem einen Fall die nichtschwangere Hälfte sich so dem Halskanal der schwangeren Hälfte näherte, dass unter der Geburt die Ruptur zwischen den beiden Hälften eintrat.)

nn

19*

20.

Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.

*Davis, J. E., Diskussion zu Bell (Nr. 3) und Rongy (Nr. 50). Ebendort p. 964. Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 947.

Dorman, Diskussion zu Harper (Nr. 28). Ebendort p. 317.

*Elbrecht, O. H., Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 947.

Fehr, W., Ein Beitrag zur Schwangerschaft im rudimentären Nebenhorn eines Uterus bicornis unicollis. Diss. Ziirich 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1917. p. 255. *Findley, P., Diskussion zu Bell (Nr. 3) und Rongy (Nr. 50). Ebendort p. 9962.

20a*— Rupture of ‘the scar of a previous cesarean section. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74.

21. 22.

22a.

28.

28a.

28b.

43a.

Nr. 3.

*Flint, Diskussion zu Caldwell (Nr. 10). Ebendort p. 131.

*Franqué, O. v., Perforation des Uterus bei der Nachgeburtslösung aus einem Uterus unicornis. Med. Klin. Nr. 49. |

Nachtiag zu der Arbeit von Offermann über Heilung und Spätfolgen des queren Fundalschnittes. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 3.

. *Frühinsholz, A. und G. Gross, Kaiserschnitt in einem Fall von Uterus duplex.

(Hemihysterektomie.) Ann. de gyn. et d’obst. 1914. Avril. p. 230. Ret. Zentralbl. f. Gen p. 612.

*— und Job, Kaiserschnitt in einem Fall von Uterus unicornis. Ann. de gyn. et d’obst. 1914. Avril. p. 237. Ref. Zentralbl. t. Gyn. p. 613.

. *Goodman, S. J., Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendoit p. 946. . *Graefe, M., Über Schwangerschaft nach Interpositio uteri. Zentralbl. Nr. 47. . Hall, R. B., Report of a case of rupture of the uterus; sepsis; operation, recovery.

Amer. Assoc. of Obst. and Gyn. 29. Annual Meeting at Indianapolis. Sept. 25.—27. Amer. Jouin. of Obst. Vol. 74. Nr. 6. p. 942. (Sehr merkwürdiger Fall; ganz symptom- los bleibende Ruptur des Fundus, die erst bei einer 7 Wochen später wegen einer Abszess- bildung vorgenommenen Laparotomie entdeckt wurde. Dabei war die Pat., abge- sehen von einem Schüttelfrost am 4. Tage p. part. erst 5'/, Wochen später erkrankt.) Harper, Contraction ring dystocia. Soc. of the Alumni of the Sloane Hosp. f. W. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. p. 317. Henningsen, E., Om Inversio uteri. (Über Inversio uteri.) Ugeskrift for Läger. p. 1663—71. Kopenhagen. (O. Horn.) Horn, Oscar, Histologiske Studier over den menneskelige Uterus med sarligt Hen- blik poa Pathogenesen af Ruptura uteri. (Histologische Studien über den mensch- lichen Uterus mit besonderer Rücksicht auf die Pathogenese von Ruptura uteri.) Privat- dozentabhandlung. Kopenhagen. Erscheint in toto bei S. Karger, Berlin.

(O. Horn.)

. Humpstone, O. O., Diskussion zu Harper (Nr. 28). Ebenda p. 318. . *Ill, E. J., Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 95. . Kirkpatrick, W. L., Rupture of uterus. South Carolina Med. Assoc. Journ. Grun-

ville. July. 12. Nr. 7.

. *Kosmak, G. W., Diskussion zu Caldweli (Nr. 10). Ebendort p. 133 . Küstner, O., Anteversio flexio uteri gravidi et puerperalis, Hängebauch. Döder-

leins Handb. d. Geburtsh. Bd. 2. p. 7. Wiesbaden.

*— Schwangeischa.t und Geburt nach profixierenden Operationen. Ebenda p. 36. *_ Schwangerschaft und Geburt bei Missbildungen des Uterus und der Vagina. Ebenda p. 46.

*_ Schwangerschaft und Geburt bei Myom des Uterus. Ebenda p. 56.

Hernia uteri gravidi. Hysterocele gravidae. Ebenda p. 42.

. Lindquist, Ein Fall von Berstung einer Kaiserschnittsnarbe. Hygiea. Heft 10.

Lobenstine, R. W., Diskussion zu Harper (Nr. 28). Ebendort p. 319. Mandach, G. v., Zur Kasuistik der Schwangerschaft im rudimentären Nebenhorn des Uterus. Gyn. Rundsch. Heft 13/14.

. *Marbott, J. M., Diskussion zu Pinkham (Nr. 47). Ebendort p. 287. . Meyer, L., Rupture of pregnant uterus. Arch. mens. d’obst. et de gyn. Paris. 4. Nr. 8. . Muret, Über die direkte abdominale Hysteropexie und ihren Einfluss auf Schwanger-

schaft und Geburt. Gyn. Ges. d. franz. Schweiz. Genf und Lausanne 1914. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 344.

Neille, Mc, L. G., Results from pituitary extract in obstctrics, with a report of a case of rupture of the uterus following its use. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 3.

44.

44a.

45. 46.

47.

59.

62.

66.

Mütterliche Störungen. 293

Norris, R. C., Dringliche Behandlung des rupturierten Uterus und der rupturierten ektopischen Schwangerschaft. Therap. Gaz. 1915. Aug. 15. (Fortbildungsvortrag. Nichts Neues.)

Nyhoff, Abgerissener Kopf eines unausgetragenen Fötus. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3. (Entfernt bei einer Patientin, die mit Ruptura uteri in die Klinik ein- gebracht war.) (Mendes de Leon.) Oastler, F. R., Diskussion zu Harper (Nr. 28). Ebendort p. 319.

Pherson, R. Mc, Case of spontaneous rupture of uterus. New York State Journ. of Med. Vol. 15. Nr. 10. 1915.

Pinkham, E W., Cesarean section for dystocia due to double uterus and fibroids. New York Obst. Soc. March 14. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 2. p. 287. (Der Titel sagt das Wesentliche.)

*Pool, W. P., Diskussion zu Caldwell (Nr. 10). Ebendort p. 132.

*Potter, J. W., Diskussion zu Bell (Nr. 3) und Rongy (Nr. 50). Ebendort p. 965. *Rongy, A. J., Rupture of the caesarean scar. Amer. Assoc. ot Obst. and Gyn. 29. Annual Meeting at Indianapolis. Sept. 25.—27. Amer. Journ. of Obst. Vol. 7. Nr. 6. p. 954. (2 Fälle von Ruptur in der Schwangerschaft, 1 unter der Geburt.)

. *Rosenthal, M. J., Diskussion zu Rongy (Nr. 50). Ebendort p. 965. . Roder, W., Entbindungsschwierigkeiten nach breiter Fixation des Uterus an der

Bauchwand. Arztl. Verein Hamburg. 25. Jan. Münch. med. Wochenschr. p. 242. (Wegen drohender Ruptur Kaiserschnitt und Uterusexstirpation.) Uterusruptur in der Kaiserschnittsnarbe im 8. Monat der Gravidität. Arztl. Verein Hamburg. 17. Okt. Deutsche med. Wochenschr. 1917. p. 125. (Laparotomie. Heilung.) *_ Bericht über 5 geheilte Fälle von vollkommener Uterusruptur mit Austritt von Kind und Plazenta in die freie Bauchhöhle. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51.

Sachs, Fundusrupturen. Verein f. wissensch. Heilk. Konigsberg. 8. Mai. Deutsche med. Wochenschr. p. 1305.

Zur Atiologie der Korpusrupturen. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. Heft 1. Schenk, Alois, Uber die Uterusruptur. Inaug.-Diss. Breslau.

Schlank, J., Zwei Fälle von Blasen- und Uterusruptur bei Gebärenden. Przegl. Lek. Nr. 3.

.— Zwei Fille von spontaner Blasenruptur bei gleichzeitiger Uterusruptur. Przegl.

Lek. Bd. 55. Nr. 3. Krakau. (Beide Uterusrupturen sind spontan entstanden, voraus- sichtlich beim Transport in die Klinik. Als Ursache sind in beiden Fallen verengte Becken anzusehen. Trotz sofortiger operativer Hilfe letaler Ausgang in beiden Fallen. Sektionsbefund o. B.) (v. Gromadzki.) *Schroeder, O., Über Uterusruptur der Kaiserschnittsnarbe bei nachfolgender Schwan- gerschaft. Inaug.-Diss. Greifswald und Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 3. *Schwarz, Henry, Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 944.

Diskussion zu Bell (Nr. 3) und Rongy (Nr. 50). Ebendort p. 964.

Scott, E. und J. Forman, Zwillingsschwangerschaft in einem Horn eines Uterus bicornis mit Retention der beiden Fötus während 20 Jahre. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 3. (45jährige Frau, die zunächst zwei normale Geburten durchgemacht hatte. Die 3. Schwangerschaft endete als Missed labour 10 Monate nach dem nor- malen Termin. Danach 3 Abortus, 9 Jahre später eine normale Geburt. Seit der 3. Schwangerschaft war der Leib immer stark geblieben und die Frau hatte von Zeit zu Zeit Anfälle wehenartiger Schmerzen, die schliesslich so heftig wurden, dass sie sich nach 20 Jahren zur Operation eines vermeintlichen Ovarialtumors entschloss. Dabei ergab sich, dass der Tumor dem Uterus angehörte. Der wahre Sachverhalt wurde erst am Präparat festgestellt. Die beiden Fötus waren völlig skelettiert. Der Fall ist in mancher Hinsicht ein Unikum.)

. *Skeel, A. J., Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 946.

*Stone, W. S., Diskussion zu Caldwell (Nr. 10). Ebendort p. 132.

Supper, K., Die Therapie der Uterusperforationen nach Abort. Inaug.-Diss. Berlin 1915.

*Vineberg, H N., Diskussion zu Caldwell (Nr. 10). Ebendort p. 131.

Diskussion zu Pinkham (Nr. 47). Ebendort p. 285. (Bericht gegenüber Pink- ham über eine ganz glatte Geburt bei Uterus didelphys.)

. Weibel, W., Über Schwangerschaft und Geburt nach Interpositio uteri vaginalis,

Arch. f. Gyn. Bd. 105. Heft 1. p. 65. (Kommt auf Grund von zwei eigenen Beobach-

294 Geburtshiife. Pathologie der Geburt.

tungen zu dem bekannten Schluss, dass die Interpositio uteri bei Frauen im gebar- fähigen Alter nur unter gleichzeitiger Sterilisierung erlaubt sei.)

69. *Wells, B. H., Diskussion zu Pinkham (Nr. 47). Ebendort p. 286. (Berichtet über günstige Geburtsverläufe bei Uterus didelphys.)

70. *Wetzel, Ein Fall von Doppelschwangerschaft in einem Uterus didelphys. Inaug.- Diss. Strassburg. (Bei der 1. Geburt wurde das nicht ganz ausgetragene Kind per forcipem entwickelt. Bei der zweiten Graviditat Schwängerung beider Uterushälften. Ende des 4. Monats Spontanabort aus einer Hälfte ganz glatt, aus der zweiten durch Wendung der querliegenden Frucht. Aus dieser Hälfte auch starke Nachblutung.)

71. *Zinke, Diskussion zu Hall (Nr. 27). Ebendort p. 948.

72. *Zweifel, P., Uterusruptur. Döderleins Handb. d. Geburtsh. Bd. 2. p. 620. Wies- baden. ` l

Ausführliche Bearbeitung erfuhr im Berichtsjahre vor allem das Kapitel ,»Uterusruptur’. Die bedeutendste Darstellung stammt von P. Zweifel (72), deren Formgebung überall die grosse Erfahrung erkennen lässt und vor allem durch die klare Erörterung der verschiedenen Ätiologie wie eine sorgfältige Weg- weisung für die Therapie viel Segen stiften wird. Es wird wohl keinen deutschen Geburtshelfer geben, der dieses Kapitel nicht sorgfältig studiert, so dass von einem weiteren Referat Abstand genommen werden kann.

Ausführliche Erörterung erfuhr dasselbe Thema auf der Jahresversammlung der American Association of Obstetricians and Gynaecologists. Schwarz (60) bezweifelt in dem Falle von Hall (27), dass die Ruptur wirklich unter der Geburt sich ereignet habe und befürwortet im allgemeinen die Totalexstirpation eines rupturischen Uterus. Auch Ill (30) bezweifelt wohl mit Recht die Deutung des Hallschen Falles als einer symptomlosen Uterusruptur, Carstens (12) meint, es könnte sich um einen Infarkt gehandelt haben. Skeel (63) will eine scharfe Trennung durchgefiihrt wissen zwischen Rupturen, die infolge irgend eines Hindernisses im Uterusausfiihrungsgang entstehen und solchen, die aus irgendwelcher Herabsetzung der Widerstandskraft des Uterusmuskels im Korpus sich ereignen. Die übrigen Redner (Goodman, Elbrecht, Davis, van Amber Brown, Zinke, Bonifield) schliessen sich den Zweifeln der erstgenannten Redner über die Richtigkeit der Hallschen Deutung an und bringen im übrigen aus ihrer Erfahrung kasuistische Beiträge. Ein tieferes Eindringen in die Me- chanik der Uterusruptur im allgemeinen wird in der ganzen Diskussion vermisst.

Viel ergiebiger in dieser Hinsicht war die Diskussion im Anschluss an die klaren Vorträge von Bell (3) und Rongy (50). Schon die Erfahrungen und Schluss- folgerungen der genannten beiden Autoren stimmen gut überein. Nach Rongy würde man in etwa 3°/, der Fälle mit einer Ruptur der Kaiserschnittsnarbe zu rechnen haben, am häufigsten erst unter der Geburt, zuweilen aber schon in den letzten 6 Wochen der Schwangerschaft. Exakte Nahttechnik wird als oberste Voraussetzung einer widerstandsfähigen Narbe erklärt, weiter die Bedeutung ungestörter postoperativer Wundheilung betont. Gerade in Hinsicht auf die Rupturgefahr verlangt der Redner eine strenge Indikationsstellung beim Kaiser- schnitt. Diesen Schlussfolgerungen der Hauptredner schliessen sich die Dis- kussionsredner im wesentlichen an. Findley (20) berichtet über Reiseeindrücke aus Europa kurz vor dem Kriege und betont besonders, dass ein Kaiserschnitt, auch bei folgenden Graviditäten dieselbe Entbindungsmethode involviert, womit man gleichzeitig am besten der Gefahr der Narbenruptur entgehe. Carste ns (11) stimmt dem bei und hält es für besonders wichtig, bei der Naht die Decidua nicht mitzufassen oder einzuklemmen, sowie die Nähte nicht zu dicht zu legen, da damit die Wundheilung gestört werde. Schwarz (61) empfiehlt, anlässlich eines dritten Kaiserschnittes an derselben Frau den Uterus zu entfernen, um der mit der Zahl der Narben steigenden Rupturgefahr zuvorzukommen. Da- vis (15) sieht in dem Bindegewebe der Narbe an Stelle der normalen Muskulatur

Mütterliche Störungen. 295

wie in der geringeren Widerstandsfähigkeit desselben gegen die arrodierende Wirkung von Syneytiolysinen die Ursache der herabgesetzten Festigkeit der narbigen Stellen im Uterus. Rosenthal (51) legt besonderes Gewicht auf exakte Peritonealisierung der Kaiserschnittswunde, Potter (49) schliesst sich den For- derungen Findleys ganz an.

Aus der deutschen, leicht zugänglichen Literatur sei nur erwähnt, dasa Offermann (bzw. v. Franqué (22) auf Grund von zwei Narbenrupturen nach querem Fundalschnitt zu der Forderung gelangen, dass dieser Schnitt ganz aufzugeben sei. Noch so gute Technik bei der Naht, die übertriebenste Asepsis scheinen bei diesem Fritschschen Schnitt weniger Sicherheit gegen die Narbenruptur in einer folgenden Gravidität zu gewähren. Eine umfassende Übersicht zu demselben Thema bringt die sorgfältige Arbeit vonO.Schroeder (59), der 63 Fälle von Narbenberstung nach einfachem oder wiederholtem korporalen Kaiserschnitt ausfindig gemacht hat, wobei 18,96°/, der Mütter zugrunde gingen. Die Rupturgefahr lässt sich durch keine Schnittrichtung oder Nahttechnik ab- solut vermeiden, immerhin scheint der quere Fundalschnitt etwas ungünstigere Aussichten zu haben. Dass übrigens gelegentlich auch andere Momente die Wider- standsfähigkeit zirkumskripter Partien der Korpuswand herabsetzen und zur Ruptur disponieren können, zeigt die Beobachtung von Sachs (56).

Recht ausgiebig sind im Berichtsjahre auch Geburtsstörungen nach profixierenden Operationen mitgeteilt worden. Eine Zusammenstellung neuerer Fälle, die sich auf die Interposition des Uterus beziehen, gibt Graefe (26), der danach die Interposition im gebärfähigen Alter überhaupt verwirft, während sonst im allgemeinen nur die gleichzeitige Sterilisierung verlangt wird. Natür- lich können Geburtsstörungen auch nach schwebender Suspension des Uterus infolge sekundärer Fixation bestimmter Korpusabschnitte an der vorderen Bauchwand auftreten. Einen derartigen Fall teilt Caldwell (10) mit, während 2 weitere Fälle desselben Autors zeigen, dass auch infolge einer Pelviperitonitis wie ausnahmsweise sogar nach dem Kaiserschnitt sich so feste Verwachsungen mit der vorderen Bauchwand ausbilden können, dass Geburtsstörungen bei folgendem Partus daraus resultieren. Caldwell selbst verlangt deshalb auch bei Ventrosuspension des Uterus im gebärfähigen Alter die Sterilisation. Cra- gin (13) brachte ebenfalls einen einschlägigen Fall. Die betreffende Frau hatte einmal nach der Ventrosuspension eine ganz glatte Geburt, bei der nächstfolgenden aber kam es zu Störungen, da inzwischen eine Fixation sich ausgebildet hatte. Unter Suspension wurde von Caldwell die blosse Fixation am Bauchwand- peritoneum verstanden (eine recht unglückliche Definition, wieauch Vineberg (66) hervorhob). Flint (21) hält die Frage der besten Entbindungsmethode bei solchen Antefixationsgeburten noch für ein ungelöstes Problem; auch Stone (64) ist dieser Ansicht und tritt für ein strenges Individualisieren ein. Pool (48) weist darauf hin, dass die Geburtsstörungen an flächenhafte Verwachsungen gebunden sind, während die Ausbildung peritonealer, sog. falscher Ligamente zu Geburtsstörungen nicht führt. Kosmak (32) richtet sein Vorgehen nach dem Stande der Cervix ein. Wo dieselbe weit nach oben und hinten gezogen ist und der vorliegende Teil infolgedessen nicht eintreten kann, empfiehlt sich die abdominale Schnittentbindung. Eine erschöpfende Darstellung des Pro- blems der Antefixationsgeburt bringt Küstner (34) im Döderleinschen Hand- buch, die von eindringlichem Reiz ist. Therapeutisch wird bei leichteren Fällen die Hystreuryse empfohlen; nur bei Unmöglichkeit derselben oder Rupturgefahr wegen bereits zu starker Delinung der Uterushinterwand wird der Kaiserschnitt, nötigenfalls mit Porro kombiniert, oder auch der vaginale Kaiserschnitt, den besonders Schauta neuerdings angeregt hat, empfohlen.

An derselben Stelle behandelt Küstner (35) Schwangerschaft und Ge- burt bei Missbildungen des Uterus und der Vagina. Die grosse Häufig-

296 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.

keit des Aborts wird betont; Rupturen treten besonders im Fundus und im Ver- bindungsstück des zweihörnigen Uterus ein. Schlechte Wehen, Schwierigkeiten der Entfaltung, Zerreissungen der aplastischen Cervix, Behinderung der Aus- treibung durch das nichtgravide Horn, Neigung zu erheblichen atonischen Nach- blutungen bedingen nicht selten ernste Geburtsstörungen. Die im Berichtsjahre mitgeteilte Kasuistik kann als Illustration zu diesen Ausführungen Küstners dienen (Pinkham, Cragin, v. Franqué, Frühinsholz und Job, Frühins- holz und Gross, Wetzel), wobei freilich die Beobachtungen von Marbott (41), Vineberg (67) und Wells (69) zeigen, dass auch durchaus glatt verlaufende Geburten bei missbildeten Uteri möglich sind.

Über die seltene Hernia uterigravidi ist seit der Sammlung von 8 Fällen durch v. Winckel nur 1 Fall bekannt geworden, in welchem zum erstenmal die Reposition des schwangeren Uterus gelang. Küstner (37) schlägt entgegen v. Winckel vor, auch bei Unmöglichkeit der Reposition nicht den Abort ein- zuleiten, sondern abzuwarten und am Ende der Gravidität durch Kaiserschnitt zu entbinden.

Auch bei der Komplikation der Geburt mit Myom des Uterus ist nach Küstner (36) die Prognose viel günstiger zu stellen, als ältere Beobach- tungen darzutun scheinen. Etwa 99°/, der Geburten verlaufen spontan, so dass jedenfalls zunächst abzuwarten ist und irgendwelche Eingriffe nur auf spezielle auftretende Indikation hin zu unternehmen sind. Das Studium der Küstner- schen Beiträge im Döderleinschen Handbuch ergibt jedenfalls mehr Gewinn als die oft ungenügend verarbeitete Einzelkasuistik.

4. Enges Becken und Osteomalacie.

1. Abbe, T., Obliquely contracted pelvis. Transact. of the Washington Obst. and Gyn. Soc. Jan. 8. 1915. Bericht: Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. p. 338.

2. Bailey, H., Report of a case of osteomalacia. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 6. p. 1076 und New York Obst. Soc. Jan. 11. (Zur Obduktion gekommener Fall. Italie- nerin, die seit 7 Jahren an Osteomalacie litt. Heirat mit 19 Jahren, von da ab jedes Jahr eine Geburt. Beginn der Erkrankung im 11. Wochenbett: Beim Versuch, am 7. Tage aufzustehen, vermochte Pat. nicht zu gehen und bekam Schmerzen in den Beinen und im Kreuz und lag nun fast 4 Jahre unter der Annahme eines chronischen Rheumatismus. Dann soweit Besserung, dass Pat. im Gehstuhl gehen konnte. Neuer- liche Gravidität, Verschlimmerung. 1 Jahr später Spontanfraktur des linken Unter- arms beim Aufstützen im Bett. In den nächsten 2 Jahren traten deutliche Knochen- verkrümmungen, Kleinerwerden hervor, der linke Oberarm brach. Im Röntgenbild deutlich erkennbarer Knochenschwund. Neuerliche Gravidität, Oberschenkelfraktur, wegen der inzwischen eingetretenen starken Beckenverengerung Kaiserschnitt. Da- nach Kräfteverfall, Dekubitus, Exitus nach 3 Wochen.)

3. Carstens, J. H., Diskussion zu Rongy (Nr. 50).

4. Daniels, C. D., A new and original method of calculating the required posterior sagittal diameter of the outlet in a lateral contraction of the pelvis. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 2. p. 238.

5. Davis, J. E., Diskussion zu Rongy (Nr. 50).

6. Demelin, Operation césarienne pour bassin rachitique. Perforation de l’estomac. Soc. d’obst. et de gyn. de Paris. Févr. 1914. Annal. de gyn. et d’obst. 41. Année. 2. Série. 11. 1914. (III para; C. d. 10 bei hochstehendem Promontorium. Bereits einmal Kaiserschnitt; jetzt ebenso. Am 5. Tag nachher Exitus an Magenperforation infolge eines Ulcus, das bisher keine Symptome gemacht hatte.)

7. Ebel, O., Ein Fall von Trichterbecken. Inaug.-Diss. Giessen. (Gleichmässiges Trich- terbecken. Beckenausgangsdurchmesser sind um etwa 4 em verkürzt; deshalb von vornherein Sectio cacsarea. Glatter Verlauf.)

8. Eckert, J., An interesting obstetrical case. Med. Rec. Vol. 88. Nr. 20. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 280. (Eine Frau, deren Becken Verf. als normal befunden hatte, wurde nachher von anderer Seite, angeblich wegen engen Beckens, dem Kaiserschnitt

33.

Mütterliche Störungen. 297

unterworfen. Bei ihrer zweiten Geburt begab sie sich in Behandlung des Verf., der neuerlich das Becken als normal erklärte und gebar spontan ein Kind, das 1 Pfund schwerer war als das erstc.)

*Frank, R. T., Diskussion zu Bailey (Nr. 2). Ebendort p. 1099.

. *Franqué, O. v., Spaltbecken mit Blasenektopie und Prolaps. Zentralbl. f. Gyn.

Nr. 14.

. *Fries, J., Über das Becken bei spinaler Kinderlähmung mit besonderer Beriick-

sichtigung des Geburtsverlaufes. Inaug.-Diss. Würzburg 1914. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 670.

*Grad, H., Diskussion zu Bailey (Nr. 2). Ebendort p. 1099.

Guicciardi, G., Modern conceptions of induced premature labor for pelvic deformity. Annal. di ost. e gin. Jan. 31. Ref. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. p. 706.

Hart, D. B., Hunchback or Gibbus pelvis (Kyphotic pelvis; Kyphosis pelvis). Edin- burgh Med. Journ. 17. Nr. 3.

. Herrgott, A., Bassin eyphotique et operation césarienne. Annal. d’obst. et de gyn.

1914. Avril.

. Hornstein, M., Enges Becken und erschwerte Geburt. Amer. Journ. of Obst. Vol. 72.

Nr. 3. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 280.

. Jost, L., Über die Ätiologie des engen Beckens. Inaug.-Diss. Freiburg i. Br.

*Lang, M., Spätere Geburten nach Hebosteotomie. Inaug.-Diss. München.

. Latzko, Diskussion zu Werner (Nr. 41). Ebenda p. 237. . Lorenz, W., Beziehungen zwischen Auftreten der ersten Menstruation und engem

Becken. Inaug.-Diss. Jena 1915.

. Lowe, Diskussion zu Abbe (Nr. 1). Ebendort p. 340. . *Marbott, J. M., Diskussion zu Bailey (Nr. 2). Ebendort p. 1098.

*Mever, H., Födrel ved skjvot beekken. (Geburt Fei schiefem Becken.) Tidskrift for then norski lageforming. Jahrg. 33. S. 177.

. *— Leopold, Die Behandlung der Geburt beim verengten Becken. Ugeskrift for Lacg.

1914. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 423.

. Nagel, W., Klassischer Kaiserschnitt bei einer Zwergin. Berl. klin. Wochenschr.

Nr. 2.

. Nijhoff, G. C., „Sitzbecken‘“. Nederl. gyn. Vereeniging. März 1911. Ref. Monats-

schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 507.

. Pagan, Diskussion zu Abbe (Nr. 1). Ebendort p. 340. . Pok, Jos., Ein seltener Beckentumor als Geburtshindernis (Neurofibromatosis Reck-

linghausen). Gyn. Rundsch. Heft 7/8.

*Polak, J. O., Diskussion zu Bailey (Nr. 2). Ebendort p. 1099.

*— and G. W. Phelan, Management of labor in borderline contractions of pelves. Amer. Journ. of Surg. 30. p. 359.

. Reijs, J. H. O., Asymmetrisches Becken und Skoliose. Tijdschr. v. Geneesk. 5. Febr.

(Haufiger als man annimmt, findet sich bei Skoliose ein asymmetrisches Becken. Reijs meint, dass in diesen Fallen meist die Beckenasymmetrie angeboren sei und ihrerseits die Riickgratverkriimmung erst erzeuge.)

Ronsheim, Case of delivery through a Naegele pelvis. Brooklyn gyn. Soc. Jan. 7. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 6. p. 1115. (I para; vergeblicher Forzepsversuch durch den Hausarzt, nachdem der Kopf in ganz kurzer Zeit bis zum Beckenboden ge- Jangt war. In Wirklichkeit stellte sich nachher heraus, dass der vermeintliche Kopf nur eine starke Geburtsgeschwulst und die grösste Zirkumferenz des Schädels noch oberhalb des Beckeneingangs war. Die Entbindung gelang durch hohen ‘Forzeps unter Zertrümmerung des kindlichen Schädels. Es handelte sich um ein typisches Naegeli-Becken. Nähere Angaben fehlen.)

Saliba, J., Cesarean section in a case of scoliorhachitic pelvis. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 5.

. *Schickele, Osteomalacie. Unterelsäss. Arzteverein Strassburg. 22. Juli. Deutsche

med. Wochenschr. Nr. 51. p. 1595.

Schmidt, Wilh., Spontane Geburt bei Poliomyelitis anterior acuta und engem Becken. Inaug.-Diss. Jena 1915.

. *Seitz, L., Über Promontoriumabmeisselung bei plattem Becken. Zentralbl. f. Gyn.

Nr. 9.

. *— Osteomalacie. Döderleins Handb. d. Geburtsh. Bd. 2. p. 316. Wiesbaden.

298 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.

39. Sprigg, Diskussion zu Abbe (Nr. 1). Ebendort p. 340.

40. *Thoms, H. K., A statistical study on the pregnancy of funnel pelvis and the descrip- tion of a new outlet pelvimeter. Amer. Journ. of Obst. Vol. 72. Nr. 1. 1915.

41. Werner, P., Doppelseitiges Luxationsbecken. Geb.-gyn. Ges. in Wien. 8. Febr. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. p. 235. (21jahrige I para. Mühsamer, watschelnder Gang, hochgradige Lordose, Hängebauch. - Das Kreuzbein steht fast horizontal. Es bestand eine sog. Luxatio iliaca. Die Vulva sieht direkt nach hinten, Koitus und Untersuchung mussten ebenfalls von hinten vorgenommen werden. C. diagn. 10,0.)

Für die Behandlung der Geburt beim engen Becken lassen sich be- stimmte Regeln entsprechend dem Grad der Verengerung nicht aufstellen. Leo- pold Meyer (24) sah unter 128 Fällen von sicher verengtem Becken spontanen Geburtsverlauf 68 mal (= 53°/,). Im allgemeinen wurde stets abgewartet; das Anwendungsgebiet der prophylaktischen Massnahmen wie künstliche Früh- geburt, prophylaktische Wendung ist ein sehr begrenztes, auch der primäre Kaiserschnitt bei Erstgebärenden nur selten gerechtfertigt.

Sehr wichtig sind die Erfahrungen, die L. Seitz (37) mit der Promontorium- abmeisselung nach Rotter-Schmid bei platten Becken gemacht hat. Die- selben beziehen sich auf 10 Fälleunter Berücksichtigung des Späterfolges, der ja über die Berechtigung der Operation allein entscheidet. Es ergab sich eine Kallusbildung, die wenn sie im allgemeinen auch nicht stark ist doch genügte, eine nennenswerte dauernde Erweiterung des Beckens zu verhindern. Die Aussichten auf eine spätere spontane Geburt wurden also nicht grösser. Das ist natürlich sehr in Rechnung zu setzen bei einem Eingriff, der die Prognose des Kaiserschnitts doch zweifellos verschlechtert. Man wird Seitz unbedingt Recht geben müssen, wenn er danach der so verheissungsvollen Operation keine grosse Zukunft prophezeit.

Polak und Phelan (30) stellen für die Geburtsleitung beim engen Becken die in Deutschland allgemein anerkannten Grundsätze des Abwartens auf, ohne Neues beizubringen.

Sehr interessant sind die Feststellungen von Thoms (40) über die Häufig- keit des Trichterbeckens. Unter Trichterbecken wird von dem Verfasser jede ausschliesslich oder überwiegend den Beckenausgang betreffende Verenge- rung verstanden. Danach würde es 37°/, aller engen Becken der weissen Rasse (14,5°/, bei Negerinnen) ausmachen. Die leichteren Grade desselben bedingen eine Zunahme der Dammrisse und ihrer Schwere, bei höheren Graden ist die Hebosteotomie das Verfahren der Wahl, das oft dauernde Heilung bringt. Der vom Verf. beschriebene Pelvimeter für den Ausgang scheint dem Ref. recht praktisch.

= v. Franque (11) beschreibt neuerlich ein Spaltbecken mit 12 cm breitem Schambeinspalt. Geburtshilflich hat der Fall keine Rolle gespielt.

Lang (19) hat an dem Material der Münchener Klinik das spätere Schick- sal der Hebosteotomierten verfolgt. Danach kamen von 17 wieder gravid gewordenen Frauen 5 mit unreifen Kindern spontan nieder, 9 mit ebenso grossen, grösseren oder etwas kleineren Kindern als bei der Hebosteotomie. In allen diesen Fällen konnte die Geburt auf vaginalem Wege spontan oder durch ein- fache Operationen beendet werden. Ausserdem gibt Verf. eine gute Übersicht über die bisher in der Literatur zu dieser Frage niedergelegten Erfahrungen.

Interessant ist die Beobachtung von Fries (12) über das Becken bei spi- naler Kinderlähmung. Es erinnerte an ein Trichterbecken. Die Symphyse war niedrig, die oberen Schambeinäste zeichneten sich durch Schlankheit aus, während die Sitzbeinstacheln ausserordentlich stark entwickelt waren. Endlich fiel neben den zu den engen Massen des Beckenausgangs, relativ kleinen Massen des Beckeneingangs die starke Querspannung des Beckens auf, was auf das

Mütterliche Störungen. 299

Fehlen jeglichen Muskelzuges zurückgeführt werden muss. Ein analoger Fall ist meines Wissens bisher nur von Breus-Kolisko beschrieben.

Während eine in der New York Obstetrical Society im Anschluss an den Fall von Bailey (2) gepflogene Diskussion (Marbott, Polak, Frank, Grad) durchaus an der Oberfläche des Problems sich hielt und nichts Bemerkenswertes ergab, liegen in der deutschen Literatur zwei bedeutsame Äusserungen zu dem Thema Osteomalacie vor. Schickele (35) erörterte im Anschluss an einen schweren Fall, der intra vitam als eine Bluterkrankung imponierte und bei dem sich post mortem eine Vergrösserung beider unteren Epithelkörperchen fand, die moderne Auffassung der Osteomalacie als eines pluriglandulären Symptomen- komplexes. Man findet häufig Vergrösserungen der Schilddrüse, konstatierte mehrfach eine Kombination mit Tetanie, während Hypophyse, Thymus und Nebennieren bisher immer unverändert gefunden wurden. Erst von solchen primären, innersekretorischen Gleichgewichtsstörungen sind die in ihrem Wesen noch durchaus dunkeln Störungen im intermediären Kalk- und Phosphorstoff- wechsel abhängig.

Noch stärker betont Seitz (38), dass es sich bei der Osteomalacie um eine verwickelte pluriglanduläre Störung der inneren Sekretion handelt. Im Vorder- grund derselben steht wohl das Ovar, das im Sinne einer Hyperfunktion alteriert ist; im gleichen Sinne scheinen die Epithelkörperchen und vielfach auch die Schild- drüse beteiligt, während das chromaffine System sich in einem Zustande der Unterfunktion befinde.

H. Meyer (23a). Eine Erinnerung eines alten Landarztes aus den 70er Jahren. Bei einer 40jährigen I paren Bäuerin mit schiefem, coxalgischem Becken und dem Kindskopfe in dem Beckeneingang hineingedrückt, gelang es, nur den einen Zangenlöffel richtig anzulegen, während der zweite vorne angelegt wurde. Die Zangenlöffel wurden dann nach der Art zweier Veetes benutzt und es gelang, den Kopf herunterzuleiten und das Kind zu extrahieren. Während der Ex- traktion des Kopfes durch das kleine Becken mussten die zwei Zangenhälften zusammengebunden werden. (Kr. Brandt.)

B. Störungen bei der Geburt der Plazenta.

*Bailey, H., Diskussion zu Rice (Nr. 21). Ebendort p. 306.

*Broadhead, G. L., Diskussion zu Rice (Nr. 21). Ebendort p. 302.

*Calmann, A., Die vorzeitige Lösung und der Vorfall der normalsitzenden Plazenta.

Zentralbl. Nr. 13.

4. Dasselbe. Geb.-gyn. Ges. in Hamburg. 18. Jan. Zentralbl. p. 256. (Calmann berichtet zunächst über einen Fall, in dem eine zu kurze Nabelschnur (35 cm, dabei noch zweimal um den Hals geschlungen) Ursache der vorzeitigen Lösung war. Sonst legt Calmann das Hauptgewicht in der Ätiologie auf krankhafte Veränderungen der Deciduagefässe, die durch toxische Schädigungen veranlasst scien. In einem anderen Falle trat ohne jeden Blutabgang nach aussen eine so schwere innere Blutung auf, dass die Frau wenige Minuten nach der sonst glatten Spontangeburt ad exitum kam.)

*Coe, H. C., Diskussion zu Rice (Nr. 21). Ebendort p. 304. *Davis, A. B., Diskussion zu Rice (Nr. 2]). Ebendort p. 303.

.v. Dongen, Fall von Inversio uteri. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3. (Kurz nach einer spontanen Geburt entstanden nach kräftigem Versuch zum Ausdrücken der Plazenta und mehrere Tage nach dem Entstehen mittelst Kolpeurynter reinvolviert, nachdem erst das Fieber aufgehört hatte.) (Mendes de Leon.)

7. Fleischmann, C., Inversio uteri completa puerperalis. Geb.-gyn. Ges. in Wien.

7. Sept. Bericht: Zentralbl. f. Gyn. 1917. p. 50 und Gyn. Rundsch. 1917. p. 126.

(3 Monate bestehende Inversion des Uterus in die Scheide; noch nicht behandelt.)

we

Son

300

10.

11.

13.

14.

14a.

14k.

15.

15a.

Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.

*Flint, A., Diskussion zu Rice (Nı. 21). Ebendort p. 304.

Fraipont, M., Pcritoneale Fissuren ae Co1pus uteri in Fällen von Ee Lösung der normal sitzenden Plazenta. Ann. de gyn. et d’obst. 1914. April. p. 200. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 672.

Fullerton, W. D., Premature separation of the placenta. Cleveland Med. Journ. April. Ret. Zentralbl. t. Gyr. p. 998.

*Herff, O. von 7, Behandlung der Nachgeburtsblutungen. Herausgegelen von Privatdozent Dr. P. Hiissy. Miinchen, Lehmann.

. Heyman, J., Zur Frage der Bedeutung der Eihautretention. Verhandl. d. obst.-gyn.

Sekt. d. Ges. scheed. Ärzte. (Die Gefahr der totalen oder beinahe totalen Eihaut- retention ist laut der Erfahrurg des Verf. nicht gross und gibt nicht ernsthafte Kom- plikationen.) (Silas Lindqvist.) Hirschfeld, L. und R. Klinger, Uber die physiologischen Grundlagen der Blut- stillung und über ein neues Blutstillungsmittel (Thrombosin). Deutsche med. Wochen- schrist. 1915. Nr. 52. Klein, G., Ein Fall von vorzeitiger Lösung der normalsitzenden Plazenta. Jnavg.- Diss. Giessen. (Die Frau kam mit abgestorbenen Kinde im 8. Graviditätsmonat in die Klinik. Schwere Anämie, Totalexstirpation, Genesung. Uteruswand ungewöhn- lich durchblutet, peritoneale Fissuren.) Kowaleff, N., Ursachen, Komplikationen und Behandlung der Eihautretention. Diss. Genf 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 1917. p. 189. Kouwer, Fall von vorzeitiger Lösung der Nachgeburt. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3. (Kind tot, Mutter gesund entlassen.) (Mendes de Leon.) Uterus einer Frau, die 14 Tage p. p. mit Retentio placentae aufgenommen wurde und 5 Tage nachher an Sepsis starb. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. 3. (Mendes de Leon.) *Kiistner, O., Störungen durch vorzeitige Lösung der Plazenta bei normalem Sitz und Vorfall der Plazenta. Döderleins Handb. d. Geburtsh. Bd. 2. p. 126. Wies- baden. *Lange-Nielsen, Chr., Om efterbyrds-blödninger. (Von Blutungen nach der Geburt.) Aus der Gebäranstalt in Bergen. Chet: L. Severin Petersen. Medicinsk revue. Bergen, Norwegen. Jahrg. 33. p. 323. Mazel, N. F., Beitrag zum Studium der Eihautretention. Diss. Lausanne 1915. (Aus- führliche historische Studie. Als Ursachen der Eihautretention werden angeführt Lues, Endometiitis, Bleivergiftung, Blutungen in der Schwangerschaft, Plazentar- anomalien, Uterustumoren, brüske Entbindung, Zug an der Nabelschnur, Credés Handgıiff. Therapeutisch wird Abwarten empfohlen.) *Pomeroy, R. H., Diskussion zu Rice (Nr. 21). Ebendort p. 307.

. Prochownik, Diskussion zu Calmann (Nr. 4). Ebendort p. 256. (Halt in be

drohlichen Fällen den Kaiserschnitt für geboten.)

. Reusch, Akute puerperale Uterusinversion. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 2. (Klar be-

schriebener Fall.)

. Rhomberg, B., Myotomie wegen Retentio placentae. Gyn. Rundsch. Nr. 7/8. p. 112. . *Rice, F. W., Postpartum hemorrhage. Amer. Journ. of Obst. Vol. 74. Nr. 2. New York

Obst. Soc. March 14.

. *Rösing, Diskussion zu Calmann (Nr. 4). Ebendort p. 256.

*Rueck, G. A., Transfusion von mit Natriumzitrat vorbehandeltem Blut. Med. Rec. Vol. 89. Nr. 16.

Seitz, L., Erkrankungen der Eihäute und der Plazenta. Döderleins Handb. d. Geburtsh. Bd. 2. p. 137. Wiesbaden.

*Spaeth, Diskussion zu Calmann (Nr. 4). Ebendort p. 256. (Befürwortet bei lebendem Kinde den Kaiserschnitt, durch den allein auch die enorme Kindersterblich- keit bei vorzeitiger Lösung der normal sitzenden Plazenta herabgesetzt werden könnte.) *Vineberg, H. N., Diskussion zu Rice (Nr. 21). Ebendort p. 305.

. *Williams, J. Wintridge, Premature separation of the normally implanted placenta.

Surg., Gyn. and Obst. Vol. 21. Nr. 5.

. *Wing, L.A., Premature separation of the normally situated placenta due to short-

ening of the cord. New York Acad. of Med. Sect. on Obst. and Gyn. Dec. 28. 1915. Amer, Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 6.

Mütterliche Störungen. | 301°

Reichliche Bearbeitung fand auch in diesem Berichtsjahre wieder die So- lutio praematura placentae normaliter insertae. Eine zusammen- fassende Darstellung von prägnanter Kürze, die trotzdem alles Wesentliche bringt, gibt Kistner (15) in Döderleins neuem Handbuch. Atiologisch legt der Autor den Hauptton auf das Zusammentreffen mit Nephritis oder Schwanger- schaftsnephropathie, natiirlich abgesehen von den Fallen, die sich mechanisch erklären. In der Darstellung der Therapie fällt eine gewisse Zurückhaltung gegen die Schnittentbindung, namentlich von oben, auf. Die Atoniegefahr schatzt Kiistner nach seinen eigenen Erfahrungen nicht so hoch ein wie Zweifel, der freilich in dieser Hinsicht auch viel ungünstigere Erfahrungen gesammelt hat.

Calmann (3) schliesst sich zwar wesentlich der Ansicht an, dass in den meisten Fällen krankhafte Veränderungen der Gefässwandungen und der Decidua selbst, oft bei gleichzeitiger Albuminurie, ätiologisch für die vorzeitige Lösung in Betracht kommen, meint aber, dass der Einfluss von Erkrankungen des Endo- metriums und Myometriums auf Grundlage von Infektionen, besonders Gonorrhoe, von nicht geringerer Bedeutung seien. Zu der Diskussion zu dem Vortrage Calmanns wies Rösing (22) auf heftigen Schmerz an der Hämatomstelle als ein wichtiges diagnostisches Zeichen hin; Spaeth (24) hat bei zwei eigenen Fällen die gefürchtete Atonie vermisst.

J. Whitridge Williams (27) fand unter 2000 Geburtsfällen in John Hopkins Hospital 17 mal vorzeitige Lösung der normal sitzenden Plazenta, nur 14mal Placenta praevia. In 2 laparotomierten Fällen fanden sich eine ausge- dehnte intramuskuläre Blutung (Apoplexia uteroplacentaris nach Couvelaire), ferner ausgedehnte degenerative Veränderurgen der Gefässwände. Der Verf. führt diese Veränderungen auf eine Toxämie zurück, die ihm überhaupt die wich- tigste ätiologische Rolle zu spielen scheint.

In Wings Fall (28) war ebenso wie in dem Calmanns abnorme Kürze der Nabelschnur Ursache des Ereignisses. Die Frau wurde durch Kaiserschnitt gerettet.

Das Thema der Nachgeburtsblutungen behandelt in sehr instruk- tiver, besonders für den praktischen Arzt gedachter und passender Darstellung + v. Herff (11), die bei entsprechender Verbreitung sicher manchen Segen stiften dürfte. Sehr ausführlich wurde das gleiche Thema in der New York Obstetrical Society im Anschluss an einen Vortrag von Rice (21) behandelt. Nach Rices eigener Erfahrung an 222 Fällen (etwa 2,2°/, aller Geburten) mit 4 Todesfällen, davon 2 bei Placenta praevia war am häufigsten Atonie die Ursache der Blutung. 17mal kam völlige, 76mal partielle Adhärenz der Plazenta zur Beobachtung. Hauptursache der Atonie sind nach Rice unzeitige Expressionsversuche oder Massage des Uterus. In 9 Fällen kam es zu ‚‚hour-glass‘‘-Kontraktion. Unter 175 Zwillingsschwangerschaften wurden nur 3mal Nachgeburtsblutungen be- obachtet. Brodhead (2) wünscht prophylaktisch unmittelbar nach der Geburi Ergotin oder Pituitrin zu geben, womit er niemals eine schlechte Erfahrung ge- macht hat. Davis (6) weist darauf hin, dass zuweilen über einer vollständig korrekt ausgeführten Tamponade der Uterus erschlafft, Coe (5) wendet sich gegen Brodhead, Flint (8) glaubt, dass die Uterustamponade besonders dann gut wirkt, wenn sie gewissermassen prophylaktisch bei schlaffem Uterus ange- wendet wird, und empfiehlt dieselbe besonders in jedem Falle von Placenta praevia. Vineberg (26) gibt kasuistische Beiträge zu der Frage, Bailey (1) wendet sich besonders scharf gegen jedes Massieren des Uterus nach der Geburt. Pomeroy (17) bespricht wesentlich die Behandlung der Cervixrisse.

Schliesslich sei wegen der Einfachheit der Methodik noch die von Hustin angegebene, neuerlich von Rucck (23) warm empfohlene Transfusion von mit Natriumzitrat vorbehandeltem Blut erwähnt. Das Blut des Spenders wird in sterilen Erlenmeyer-Kölbchen, die zu }/, ihres Inhalts mit 2°, Natriumzitrat-

302 Geburtshilfe. Pathologie der Geburt.

lösung gefüllt sind, unter Schütteln aufgefangen und in einfacher Weise aus einem Zylinder transfundiert.

Lange Nielsen (15a). Als ‚Blutung‘ nach der Geburt wird 500 g oder mehr bezeichnet. Von solchen kamen in der Gebäranstalt in Bergen in den Jahren 1906—15 (incl.) sehr viele vor, durchschnittlich in 25°/, sämtlicher Ge- burten. Verf. untersucht, worin dies begründet sei. Die Aufsammlung des Blutes ist jedenfalls in den letzten 5 Jahren sehr genau gewesen. Während Blutung überhaupt bei Erst- und Mehrgebärenden ungefähr gleich häufig vorkam, waren die Zahl der Blutungen über 999 g grösser bei den Mehr- gebärenden.

Mit der Nachgeburt wurden unter 228 Fällen nur einmal eine Blutmenge über 999 g entleert. Die Mehrgebärenden bluteten im Verhältnis zu den Erst- gebärenden häufiger nach der Ausstossung der Nachgeburt. Erstgebärende über 30 Jahren bluteten öfter und mehr als jüngere.

Das Gewicht der Kinder bei Geburten ohne Blutung war durchschnittlich 3448 g, dasselbe bei Geburten mit kleiner Blutung 3631, mit schwererer Blutung 3824 g. Ebenso waren die Placentae grösser bei den Blutenden.

Die Nachgeburtsperiode war nach den gewöhnlichsten Prinzipien geleitet: Ruhe, bis die Nachgeburt sicher abgelöst war, dann schonendes Herausbefördern. Im Laufe der Jahre war doch die Nachgeburtsperiode immer kürzer geworden, indem in den ersten Jahren sehr oft a la Ahlfeld verhalten wurde. Die Abkür- zung der Nachgeburtsperiode zeigte keinen deutlichen Einfluss auf die Zahl der Blutungen, jedenfalls keinen verschlimmernden. Dagegen scheint es angezeigt zu sein, den Uterus nach der Ausstossung der Nachgeburt sehr schonend zu behandeln. Selbst ziemlich grosse Koagel in dem Uterus schienen wenig zu schaden. Verf. hat, um dies zu kontrollieren, 19 Wöchnerinnen kurze Zeit nach einer normalen Geburt mit Blutung unter 300 g untersucht. Wenn der Blut- abgang stockte, hat er bei den Frischentbundenen im Uterus Koagel gefunden von 2 cm Dicke bis zur Grösse einer Faust. Dies muss dann als normal ange- sehen werden. Durch Massieren und Drücken des Uterus können solche blut- stillende Koagel gelöst und die Blutung angefochten werden. Als ein wesent- liches ursächliches Moment der Blutungen sieht er eine wahre Atonie der Uterus- muskulatur an. Nur selten beruhte diese Atonie auf einem Zurückhalten ab- gerissener Eiteile, Deciduafetzen oder zäher Blutgerinnsel.

Die Behandlung bestand wesentlich in Anregung der Kontraktionen: Ent- leerung der Blase, Massage des Uterus, von Einspritzungen von Sekale und in den letzten Jahren auch Pituitrin unterstützt. Das Pituitrin intramuskulär nach der Ausstossung der Plazenta zeigte sich sehr wirksam. Einige Male wurde die Uterushöhle mit der Hand für zähe Gerinnsel, Deciduafetzen und kleinere Eiteile gereinigt. Die gute Wirkung, die man nach diesem Eingriffe oft sieht, kanr auch dadurch erklärt werden, dass die Muskulatur durch das Herumtasten irritiert wird. Tamponade des Uterus zeigte sich nur einmal notwendig. Heiss- wassereinläufe wurden sehr selten angewendet. (Kr. Brandt.)

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Puerperale Wundinfektion. 303

VIII. Pathologie des Wochenbettes.

Referent: Dr. Bracht, Berlin.

A. Puerperale Wundinfektion. I. Atiologie, Pathologie.

Baecker, St., Eine neue Methode der Virulenzsteigerung und Virulenzprüfung. Wien. klin. Wochenschr. 1915. Nr. 13. Ref. Zentralblatt f. Gyn. p. 1%. *Benthin, Eine folgenschwere Hausinfektion mit hämolytischen Streptokokken. Zentralbl. f. Gyn. p. 193. *— W., Spätfolgen des Abortes. Gyn. Rundsch. p. 233. *_ Uber Plazentarinfektion. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Nr. 6. p. 479. *Bingold, K., Das klinische Bild der Puerperalinfektionen durch Bacillus phleg- mones emphysematosae. Beitr. z. Klin. d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsf. 3. p. 3377. Carhart, G. A., Puerperal sepsis. Wisconsin Med. Journ. Nov. 14. Nr. 6. p. 221—261. *Engelhard, I. L. B., De rol van Fraenkels Gasbacil in het kraambed en tydens de baring. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 25. Jaarg. afl. 4.

(Mendes de Leon.) Essen-Möller, E., Ein Fall von Wochenbettfieber mit Vakzin behandelt. Verband]. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. (Silas Lindqvist.) Fisher, J. M., Bacteriology and treatment of puerperal infection and septic abortion. Pennsylv. Med. Journ. March 19, Nr. 6. p. 399ff. Fothergill, W. E., Die Fiktion „Puerperalfieber“ und die Farce der Anzeigeptlicht. Lancet 4. 3. *Fuhrmann, L., Uber Behandlung des Puerperaifiebers. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 326. *Gassot, Zustand der Tuben beim Puerperalfieber und ihre Rolle als Verbreitungs- weg. Korrespondenzbl. f. Schweiz. Arzte. Nr. 34. Gerhartz, Fall von Fruchtwasserzersetzung bei stehender Blase mit Geburt eines lebenden Kindes. Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilk. 23. Okt. Med. Klin. 12. Nov. p. 2619. *Hüssy, P., Virulenzbestimmung und Virulenzbekämpfung. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 95. Hauch, An Peritonitis puerperalis. (Über Peritonitis puerperalis.) Vortrag in Ges. f. Gyn. u. Obst. Kopenhagen. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1277—85.

(O. Horn.)

Kauert, Fr., Über Thrombose und Embolie im Wochenbett. Diss. Giessen. Juni- Oktober. Knipe, W. H. W., Puerperal streptococcemia. Recovery. Transact. of the New York Obst. Soc. Bericht: Amer. Journ. of Obst. p. 291. *Kouwer, B. J., Emkele opmerkingen over kraamzickten en de behandeling daarvan. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gym. 25. Jaarg. afl. 3. (Mendes de Leon.) *de Lee, J. B., Bakteriologische Studien über die Ursache von Totgeburten. Journ. of the Amer. Med. Assoc. 20. Juli. Bd. 67. p. 344. *Lindemann, Walther, Beitrag zur Technik und Bewertung der Anaerobienzüch- tung. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 18.

. Lott, H. S., Pelvic infection following abortion. A case of interest. Amer. Journ.

of Obst. Nr. 5. p. 830.

304 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.

22. Moore, S. E., The abortive type of general septicaemia, following pelvic infection

in pregnancy; autogenetic infection; puerperal polyneuritis. Amer. Journ. of Obst. Nr. 5. p. 842.

23. Pielsticker, L., Ein Fall von Uterusabszess mit Durchbruch in die Bauchhöhle. Heilung durch Totalexstirpation des Uterus und Drainage. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. Heft 1.

24. *Pruska, J., Die Bedeutung der bakteriologischen Untersuchung in der Geburtshilfe. 5. Kongr. tschechischer Naturf. u. Ärzte. 1914. Ref. Zentralbl. f. Gyn. p. 188.

25. Sakagami, K., Die keimtötende Wirkung des normalen und des infizierten Serums auf verschiedene Krankheitserreger. Lancet, Jan. p. 127. (Das Wachstum von Pneu- mokokken, Streptokokken, Pseudotuberkelbazillen und Mikrococcus catarrhalis wurde

durch normales menschliches Serum nicht beeinflusst, dagegen das der Staphylo- kokken.)

26. *Veit, J., Über Fieber bei der Geburt. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 4. p. 259. i

Benthin (2) schildert eine Infektion mit hämolytischen Streptokokken, die sich auf operative Fälle der gynäkologischen Station ebenso erstreckte, wie auf Kreissende. Es gelang, den Ausgang der Infektion in der Angina einer Hebammenschülerin zu ermitteln (hämolytische Streptokokken). Als Kokken- träger erwiesen sich zugleich ein grosser Teil des nichterkrankten Personales der Klinik.

Engelhard (7). Kasuistische Mitteilung eines Falles foudroyanter Sepsis durch den Fraenkelschen Gasbazillus, nebst Literaturübersicht. Der Fall betrifft eine 31 jahrige, vorher ganz gesunde Primigravida im 4. Monat, bei welcher kriminelle Abortversuche gemacht worden sind. Sektionsbericht. Typisch war die ganz intensive Braunfärbung der Haut, die, wie die Untersuchung zeigte, auf Destruktion der Blutbestandteile und Hämatinbildung beruhte.

(Mendes de Leon.)

Kouwer (18) meint jede Temperatursteigerung über 37,59 im Wochen- bett als abnormal bezeichnen zu müssen und findet so in der Utrechtschen Frauen- klinik zwischen 1899 und 1910 eine mittlere Morbidität von 60°/,. Verf. gibt nun in Verbindung mit den Krankengeschichten die Ursachen der verschiedenen Steigerungen und warnt vor zu häufigen inneren Untersuchungen.

(Mendes de Leon.)

Veit (26) springt für die alsbaldige Entbindung bei Fieber unter der Geburt ein und stellt sich hiermit in offenen Gegensatz zu den konservativen Grundsätzen, die wohl zweifellos aus den Winterschen Grundsätzen über die Behandlung des septischen Abortes hervorgehend in den letzten Jahren viele Anhänger gefunden haben. Seinen Schlüssen legt Veit folgende Überlegungen zugrunde. Eine Analogie zwischen der Behandlung des septischen Abortes und derjenigen des Fiebers unter der Geburt kann insofern nicht bestehen, als gewiss beim Zuwarten in der Behandlung des ersteren die Verhältnisse sich gün- stiger zu gestalten vermögen; die Virulenz der Keime vermag während einiger Tage Zuwartens abzunehmen. Im der Zeitspanne nun, die für den weiteren Verlauf der Geburt in Frage kommen kann, ist hiervon nicht die Rede. Im Gegenteil, die günstigen Bedingungen werden imstande sein, gelegentlich auch Fäulniskeime zur Virulenz zu entwickeln. Auf der anderen Seite glaubt Veit, dass gerade das längere Verweilen von Fäulniskeimen im Uterus geeignet. ist, die Gewebe in ihrer Widerstandskraft gegenüber dem Eindringen virulenter Keime zu schwächen. Da nun bei weitem die Mehrzahl der Temperatursteige- rungen in der Geburt auf Fäulniskeime zurückzuführen sei, so gilt für Veit ohne weiteres der alte Grundsatz, bei Steigerungen über 38° operativ zu entbinden; ausgenommen sind die mit der Eröffnung des Peritoneums einhergehenden Operationen. Das Überwiegen von Fäulniskeimen als Ursache dieser Fieber hält Veit schon deshalb für fraglos, da diese allein in der Uterushöhle ohne Vor-

u be

Puerperale Wundinfektion. | 305

handensein von Wunden zu gedeihen imstande seien, während Fieber durch hochvirulente Keime einmal an das Eindringen dieser in Wunden geknüpft ist, die doch erst gegen Beendigung der Geburt auftreten, sodann vom Eindringen an eine 30—36stündige Inkubationszeit erfordert; Bedingungen, die nur in einer kleinen Anzahl solcher Geburten erfüllt sein können. Auch die Mortalität der Kinder in den ersten Tagen würde entsprechend den Untersuchungen von Pfält- zer über den Kernikterus und Lindemann über Meläna durch die baldige Entbindung Fiebernder nur günstig beeinflusst‘ werden können.

Benthin (4) kommt auf Grund einer neuen Beobachtungsreihe von Pla- zentarretentionen zu dem Resultate, dass er den retinierten Plazentarrest nicht für den Ausgangspunkt einer puerperalen Infektion halten kann. Er hält es für äusserst unwahrscheinlich, dass der Weg der Keime durch das intakte Plazentargewebe hindurch beim Zustandekommen einer Infektion eine wesent- liche Rolle spielen könne. Hiergegen spricht allein das Ergebnis seiner histologi- schen Untersuchungen an den Plazenten infektiöser Aborte. Keime fanden sich hier in dem Plazentargewebe selbst nur, wenn die Zotten im Absterben begriffen, wenigstens ihres Epithelsaumes verlustig gegangen waren. An den Stellen der intervillösen Räume fanden sich Keime in reicherem Masse, an denen das Plazentargewebe bereits längere Zeit von seiner Unterlage abgehoben und jetzt mit geronnenen Blutmassen bedeckt war. Mit diesen Befunden scheinen sich die klinischen Beobachtungen zu decken, dass einmal Keime im Blute nur dann sich fanden, wenn die klinischen Zeichen für die sich vollziehende Ablösung auftraten, nämlich Wehen und Blutung. Der scheinbar schroffe Gegensatz zu den Befunden, die Warnekros (Arch. f. Gyn. Bd. 100, s. Bericht 1914) in der gleichen Frage erheben konnte, erscheint schon dadurch gemildert, dass auch Warnekros der vorzeitigen Ablösung des unteren Plazentarpoles und damit der Freilegung der intervillösen Räume ein begünstigendes Moment einräumt.

Benthin geht jedoch in seinen Schlüssen nicht so weit, dass er die Plazentar- infektion für bedeutungslos hielte. Im Gegenteil räumt er ein, dass einmal die Keimbesiedelung des Uterusinneren durch Retention von Eiteilen begünstigt wird, ja dass solche Keime durch Virulenzsteigerung Invasionskraft gewinnen können, dass zweitens durch die bei jeder Retention hintangehaltene Involution der Keimpropagation Vorschub geleistet wird und schliesslich durch die der Retention häufig folgenden Blutungen Anlass zu einem jetzt meist sehr gefähr- lichen Eingriff gegeben werden kann. Daher steht Benthin mitder Winterschen Schule auch auf dem Standpunkte, dass bei Cotyledoretention nach normalem Partus unbedingt sofort auszuréumen ist.

Fuhrmann (11) erklärt sich die Übereinstimmung des klinischen Bildes aller puerperalen Infektionen gleichgültig, durch welchen Erreger sie hervor- gerufen sein mögen folgendermassen. Würden in der Hauptsache die von den einzelnen Erregern ausgeschiedenen Toxine das Krankheitsbild hervor- rufen, so müsste auch, wie wir es sonst gewohnt sind, einem jeden der verschie- denen als Erreger in Betracht kommenden Keime ein mehr oder weniger spezi- fisches Krankheitsbild eigen sein. Neben den verschiedenen Arten der Strepto- kokken darf die Zahl anderer Erreger, die für schwere und schwerste puerperale Infektionen in Betracht kommen, nicht gering eingeschätzt werden. Fuhr- mann glaubt weniger an die Wirkung spezifischer Toxine der verschiedenen Erreger, als an die schädliche Wirkung unspezifischer durch den parenteralen Abbau der Bakterieneiweisse gebildeter Zwischenprodukte von giftiger Beschaffen- heit. So nur vermag er sich auch das völlige Versagen der Serumtherapie zu erklären, die nicht gegen diese Produkte, sondern gegen die spezifischen Toxine gerichtet ist.

Hüssy (14) empfiehlt einen neuen Versuch der Virulenzbestimmung der Nachprüfung. Die von ihm erdachte Methode wird logisch in ihrer Ent-

Jahrosber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 20

306 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.

stehung entwickelt an der Hand eines historischen Rückblickes auf die vielen bisher gescheiterten Versuche dieser Art. Der Grundgedanke des Verfahrens ist der, dass der klinische Begriff der Virulenz eines infizierenden Keimes stets ein relativer ist, insofern der Ausgang der Erkrankung das Resultat einerseits der ‚spezifischen‘ Virulenz des betreffenden Erregers, andererseits des Wider- standes des infizierten Organismus ist. Der Vergleich erst der spezifischen Viru- lenz mit der Widerstandskraft des befallenen Organismus ergibt ein Mass für die sog. „allgemeine“ Virulenz und erlaubt somit eine Prognosenstellung.

Hüssy hat von vornherein davon Abstand genommen, spezifische Virulenz und Widerstandskraft des Organismus im gleichen Versuche ermitteln zu wollen, sondern geht vielmehr derart vor, dass jeder der beiden Faktoren in einem be- sonderen Versuche ermittelt wird. Die spezifische Virulenz des Erregers wird aus der Beeinflussbarkeit seines Wachstumes durch ein normales Serum geschätzt, unter Vergleich seines Wachstumes in Bouillon. Diesbehufs wird eine Öse des Lochialsekretes in Bouillon und ebenso in Schwangeren- oder .Pferde-(Diph- therie-)serum verimpft. Ähnlich wird zur Ermittelung der Widerstandskraft des Organismus ein nach allen Richtungen hin studierter Streptokokkenstamm (bei Infektionen mit anderem Erreger vielleicht ein Keim gleicher Art), der am geeignetsten von einer virulenten Infektion gewonnen ist, in Serum der Erkrankten verimpft und hier ebenso durch Vergleich mit der Bouillonkultur der Einfluss des Serums auf das Wachstum geprüft. Aus dem Vergleich der so gewonnenen Masse für die spezifische Virulenz und die Widerstandskraft hat Hüssy in 20 Fällen puerperaler Infektion während des Verlaufes eine Prognose zu stellen versucht und ist mit dem Resultate bisher zufrieden, wenn er auch die zum Teil anderen- orts bereits beschriebene Methode noch für besserungsfähig hält.

Pruska (24) fand bei der Untersuchung von 418 Wöchnerinnen keinen allzu wesentlichen Unterschied zwischen den Morbiditäts- und Mortalitätsziffern der hämolytischen gegenüber denjenigen der anhämolytischen Streptokokken. Der hämolytische verursachte Fieber in 86,6°/,, der anhämolytische in 83,7°/, der Fälle (Fieber über 38,5 allerdings wurden durch ersteren in 76,4°/,, in den letzteren in 44,8°/, ausgelöst. Die Mortalitätsziffern verhalten sich wie 7 : 3.

Lindemann (20) stellt bei Anwendung der Anaerobenzüchtung neben der aeroben in 72°/, der febrilen Aborte, in 50°/, der leichten Fiebersteigerungen im Wochenbett Bakteriämie fest. Die Beteiligungsziffer der Anaerobier beträgt in dieser Untersuchungsreihe für den febrilen Abort: 20°/,, für die febrilen Wochen- betten: 8,7°/,. Allein hieraus hält Lindemann einen gewissen Rückschluss auf die Häufigkeit der Kriminalität septischer Aborte für erlaubt, da das so ge- häufte Vorkommen dieser besonders in Schmutz und Kehricht heimischen Keime anders kaum zu erklären wäre. (Der Streptococcus putridus wurde in 3 Fällen von Douglasabszess, der anaerobe Staphylococcus in einem Falle von Pyosalpinx festgestellt.) Da trotz sorgfältigster Untersuchung ein nicht unbeträchtlicher Teil der puerperalen Fiebersteigerungen keine Keime im Blute nachzuweisen gestattet, so lässt sich bisher die Möglichkeit einer Fieberentstehung durch reine Toxinaufnahme vom Uterus her nicht in Abrede stellen.

Bingold (5) fand bei über 130 Aborten den Fraenkelschen Gasbazillus in der Cervix oder selbst im Blute. 78 dieser Fälle verliefen relativ leicht. Die Ansicht Heynemanns, der schon bei der Anwesenheit des Gasbazillus in der Scheide eine Infektion hierdurch für wahrscheinlich hält, kann Bingold nicht teilen. Auf der anderen Seite schiesst aber auch Sachs nach seinem Dafürhalten über das Ziel hinaus, der den Gasbazillus nicht zu den menschenpathogeren Keimen rechnen möchte.

Gassot (12) betont die Seltenheit der Verbreitung puerperaler Infektionen auf dem Wege der Tuben, glaubt aber auch annehmen zu müssen, dass die Pyo- salpinx nur sehr selten durch puerperale Infektion entstehe.

Puerperale Wundinfektion. | 307

De Lee (19) gelang es in 4 Fällen toter Frühgeburten, 3mal den Pneumo- coccus, einmal den Streptococcus viridans aus den Fötalorganen zu züchten Das Vorhandensein der Keime führt er auf Infektionen zurück, die die Mutter während der ersten Monate der Schwangerschaft überstanden hat. Diese Be- funde hält der Verf. auch für wesentlich zur Klärur g der Fragen über Immunität, Puerperalsepsis.

Benthin (3) hat seine Aufmerksamkeit den Spätfolgen des Abortes zugewandt, und zwar insonderheit des septischen. Von 399 Fällen parauteriner entzündlicher Erkrankung waren anamnestisch einem voraufgegangenen Abort. zuzuschreiben: 50, das heisst: 12°/, dieser Erkrankungen. Beinahe charak- teristisch zu nennen ist das verhältnismässig späte Auftreten von Beschwerden. So kam in 14 dieser 50 Fälle die Erkrankung erst im Verlaufe der ersten dem Abort folgenden Menstruation zu Bewusstsein, wahrscheinlich als eine Exazer- bation durch die intrapelvine Hyperämie bei vielleicht schon wiederaufgenom- mener körperlicher Tätigkeit. Doch hält Benthin es ebenfalls für möglich, dass bei der länger bestehen bleibenden Neigung zu Keimaszension einerseits (Plazentarteilretention, massige Decidua, mangelhafte Involution), der Beständig- keit der pathologischen Flora im Lochialsekret andererseits auch noch nach Verlauf von Wochen ein derartiger Prozess durch Aszension seine Entstehung finden kann. Die Parametritis posterior z. B. tritt schleichend im Anschluss an den Abort auf.

II. Prophylaxe und Therapie.

1. *Bumm, E., Zur Aseptik in der Gebäranstalt. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Heft 4. p. 268.

2. Burckhardt, J. L., Über Bakteriotherapie. Korrespondenzbl. f. Schweiz. Ärzte. 1915. Nr. 38.

3. Chalmers, A. J. and O’Farrell, Vaccine treatment in streptococcal puerperal fever. Ref. The Journ. of Amer. Med. Assoc. Nr. 21. p. 1661.

4. Fuhrmann, L., Uber Behandlung des Puerperalfiebers. Monatsschr. Bd. 43. p. 326.

4. Grier, W., Case of puerperal septicemia treated by autogenous vaccine. Brit. Med. Journ. Sept. 30. p. 454.

6. Guttfeld, L., Zur Frage der aktiven und konservativen Therapie fieberhafter Aborte. Inaug.-Diss. Berlin.

7. Hussey, A. A., Operating during the puerperium for cure of old lacerations of the cervix and perineum. The Amer. Journ. of Obst. June. Nr. 6. p. 1014.

8. Transact. of the New York Obst. Soc. Bericht: The Amer. Journ. of Obst. Nr. 6. p. 1100. (Hussey rät, alte Dammrisse, selbst Cervixrisse vom 2. bis etwa 6. Tage des Wochenbettes unter Anfrischung zu vereinigen und erklärt, hiermit gute Resultate gehabt zu haben. Der Vorschlag bleibt in der Diskussion nicht ohne Widerspruch.)

9. *Hüssy, P., Virulenzbestimmung und Virulenzbekämpfung. Monatsscht, f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 95.

10. Jung, Ph., Die Behandlung der puerperalen Infektion. Deutsche m Wochenschr. Nr. 13, 14, 15, 16. p. 373.

11. *— Therapie der puerperalen Sepsis. Med. Ges. in Göttingen. 2. Dez. 1915.

12. Kennedy, J. W., Puerperal infection. Amer. Journ. of Obst. Nr. 5. p. 801. (Wider- raten aller chirurgischen Eingriffe bei puerperaler Infektion, ausgenommen bei der Peritonitis.)

13. *Köhler, R., Tierkohle bei septischen Erkrankungen. Zentralbl. f. Gyn. p. 777.

14. *Kühnelt, F., Über die Behandlung des Puerpeıalfiebers mit Methylenblausilber. Zentralbl. f. Gyn. p. 652.

15. Latzko, W., Komplizierter Fall von puerperaler Peritonitis. Geb.-gyn. Ges. in Wien. 16. Jan. Bericht: Wien. klin. Wochenschr. p. 438. (Viermalige Laparotomie; zwci- malige Darmresektion.)

20*

308 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.

16. Mansfeld, O. P., Uber den fieberhaften Abort und seine Behandlung. Gyn. Rund- schau. Heft 17, 18. p. 265.

17. *Morgenroth, J. und J. Tugendreich, Die Desinfektionswirkung von Chinaal- kaloiden auf Streptokokken. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 29.

18. *Novak, J., Tierkohlespülungen bei septischer Endometritis. Zentralbl. f. Gyn. p. 480.

19. *Plass, E. D., Johns Hopkins Hosp. Bull. 26. 107. Ref. Amer. Journ. of Obst. Nr. 6.

= p. 1141.

20. Porritt, N., Treatment of puerperal sepsis by uterine section and drainage. Brit. Med. Journ. May 20. p. 709—744. Ref. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 26. p. 2127. (Kompliziertes Drainageverfahren.)

21. Reichmann, V., Uber den therapeutischen Wert des Kollargols bei Sepsis und einigen anderen fieberhaften Erkrankungen. Münch. med. Wochenschr. 1915. Nr. 15. (Einige günstige Erfolge bei Sepsis, Gelenkrheumatismus und gonorrhoischer Endokarditis.)

22. *Schindler, R., Klinische Beobachtungen über die Wirksamkeit des Dispargens bei Puerperalfieber. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 373.

23. Schumacher, J., Eine neue Methode der Händedesinfektion. Deutsche med. Wochen- schrift. 1915. Nr. 31.

24. *Schwyzer, A., Chirurgische Erfahrungen bei puerperaler Sepsis. Surg. Gyn. and Obst. 22. Nr. 4.

25. *Sippel, A., Die Vermeidung der geburtshilflichen Infektion. Zentralbl. t. ärztl.

Fortbild. 16. Nr. 7.

26. Die Vermeidung der geburtshilflichen Infektion. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. Heft 7.

27. Sofi, A., Sopra un caso di setticemia puerperale guarito con le iniezioni endovenose alla Baccelli. Gaz. degli csp. e delle clin. 37. Nr. 33. p. 513ff.

28. Vineberg, H. N., A case of streptococcemia, left ovarian streptococcic abscess and streptococcic lymphangitis and phlebitis of the uterus. Panhysterectomy, recovery. Transact. of the New York Obst. Soc. Bericht: Amer. Journ. of Obst. p. 288.

29. Voigt, J., Was geschieht mit intravenös injiziertem Soargen Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. p. 146.

30. Young, E. B., Simple after-treatment for perineal wounds, Boston Med. and Surg. Journ. May 4. 174. Nr. 18. p. 633 ff.

Bumm (l) weist auf den wichtigen Unterschied hin, der die Kreissenden der Anstalten hinsichtlich der ihnen drohenden Infektionsquellen auszeichnet gegenüber den im Hause Niederkommenden. In der Gebäranstalt ist eine ge- legentliche Infektion von solchen Kreissenden aus, die mit oder ohne Fieber virulente Keime an sich trägt, unausbleiblich, trotz bester Asepsis und Schulung des Personales, wenn derartige Fälle nicht von vornherein isoliert werden können. Da alle kulturellen Verfahren zur Identifizierung solcher Keimträgerinnen bisher im Stiche gelassen haben, so bleibt nichts übrig, als von den unverdächtigen Kreissenden nicht nur alle fiebernden in einem Raum für septische Fälle zu iso- lieren, sondern auch noch eine weitere Gruppe von solchen Kreissenden in einem besonderen Saale abzutrennen, die vielleicht noch keine Temperatur- steigerung aufweisen, wegen des bisherigen Geburtsverlaufes, der Zahl und Art der voraufgegangenen Untersuchungen jedoch infektionsverdächtig sind. Im gleichen Sinne empfiehlt sich auf der Wochenbettstation neben der sofortigen Isolierung septischer Fälle eine Absonderung der Wöchnerinnen mit leichten und vorübergehenden Temperaturerhöhungen in einem besonderen Raume. So- dann gibt Bumm den Wortlaut der Regeln für die Aseptik auf dem Gebär- saal, wie sie sich an seiner Klinik bewährt haben.

Hüssy (8) beleuchtet den derzeitigen Stand der Behandlung des Puer- peralfiebers und gibt einen kritischen Überblick über die zur Zeit in Frage kommenden therapeutischen Methoden.

Die Serumtherapie hat zu viel Klippen zu umschiffen, um in der bei Strepto- kokkeninfektionen einzig in Betracht kommenden Form, nämlich der Immuni- sierung, Erfolge zu versprechen. Da die Streptokokken keine Toxine ausscheiden,

Puerperale Wundinfektion. 309

so fällt die Behandlung mit irgendwelchen Antitoxinen hier völlig fort. Ein homologes Serum, am besten zugleich mit geringen Mengen des abgeschwächten in Frage kommenden Antigens, habe als einziges etwas Aussicht .auf Erfolg. Einen Versuch rechtfertige auch die prophylaktische Vakzination.

-= Die Untersuchungen auf dem Gebiete der Virulenzfrage und der Serum- wirkung, sowie die praktischen Misserfolge aller therapeutischen Verfahren, die auf eine Abtötung der Keime hinzielten (Silber-, Sublimat- etc. -behandlung) haben Hüssy zu der Anschauung geleitet, dass eine Behandlungsart mehr Aus- sicht versprechen möchte, die lediglich auf die wohl auch leichter erreichbare Virulenzabschwächung gerichtet ist. Hüssy glaubt, dass jedenfalls ein Teil der Sera neben den Antikörpern bereits derartig wirkende Stoffe in sich bergen, und zur Wirkung bringen, die lediglich die Penetrationskraft des Keimes herab- setzen; ja wahrscheinlich besitze ein jedes normales Serum mehr oder weniger solcher bisher unbekannter Stoffe, die imstande sind, die Penetrationskraft des einen oder anderen Reimen herabzusetzen.

Von diesem Gesichtspunkte aus hat Hüssy das Serum verschiedener Tierarten einer Untersuchung unterworfen und speziell auf das Verhalten -ihm bekannter Streptokokkenstämme gegenüber und gelangt zu dem Resultate, dass im Blute der grösseren Säugetiere (Ochse, Schwein) gegenüber den Streptokokken virulenzhemmende Eigenschaften vorhanden sein müssen im Gegensatz zum Fisch- blut z. B., das eher eine virulenzsteigernde Wirkung entfaltet. Ganz insbesondere jedoch gilt diese hemmende Wirkung von dem Blute der Vögel, z. B. des Huhnes. Für diese Ansicht führt Hüssy insbesondere den Umstand ins Feld, dass die Streptokokken sich im Blute des Huhnes stark vermehren, während das Tier nicht zu erkranken scheint. Diese Immunität der Vögel gegenüber Strepto- kokken setzt hier im Blute kreisende Stoffe voraus, die sich bei anderen Tieren erst nach Eindringen der Keime zu bilden scheinen. Das Tierexperiment scheint die Annahme zu bestätigen. Mäusevirulente Streptokokken vermochten nach Vogelpassage die Maus nicht mehr zu töten. In gleicher Weise scheinen sich die Versuche Friedmanns durch das Verhalten des Kaltblüterserums (Schildkröte) den Tuberkelbazillen gegenüber zu erklären. Nun ist durch Versuche Schenks _ bekannt, dass durch Injektion schwach virulenter Streptokokken eine Immunität

gegenüber vollvirulenten Stämmen hervorgerufen werden kann. Vielleicht böte gerade die Huhnpassage hier einen Weg, um späterhin diese experimentellen Erfahrungen nutzbar zu machen. Günstige Erfolge mit dem Methylenblau- silber führt Hüssy ebenfalls für seine Anschauung über die Wichtigkeit der Viru- lenzhemmung an, da die rein bakterizide Kraft dieses Mittels eine ausserordent- lich geringe sei.

Jung (11) gibt dem Praktiker einige Richtlinien an die Hand für sein therapeutisches Verhalten den puerperalen Infektionen gegenüber, die im allgemeinen den Grundzug äussersten Konservativismus tragen. Während des fieberhaften Stadiums örtlich behandelt wird im allgemeinen nur die Lochio- metra durch gelegentliche Erleichterung der Zervikalpassage (ev. Glasdrain), das eingeschmolzene parametrane Exsudat durch Inzision und Spülung. Serum- und Silbertherapie hält Jung allenfalls für unschädlich; einwandsfreie Erfolge hat auch er noch nicht zu beobachten Gelegenheit gehabt. Bei septischer All- gemeininfektion spielt heutzutage eine geschickte Ernährungstherapie die wesent- liche Rolle.

Sippel (25) wendet prophylaktische Scheidenspülungen an, einmal bei infektiösen Prozessen der äusseren Haut der Kreissenden, hier in Verbindung mit Rasieren, Abseifen und Jodtinkturpinselung. Ebenso wird bei langdauernder Geburt die Scheide 3—4 mal innerhalb 24 Stunden mit Lysollösung gespült.

Plass (19) hat den Versuch gemacht, den Verlauf des Wochenbettes und die Heilung genähter Risse während desselben zu beeinflussen durch

310 Geburtshilfe. Pathologie des Wochenbettes.

vierstündlich wiederholte äussere Waschungen der Vulva mit einem in Su- blimat 1:2000 getränkten Wattebausch. Die Vergleichszahlen der so behandelten Wöchnerinnen mit den in üblicher Weise sauber gehaltenen ergibt nicht den ge- ringsten Vorteil dieser Methode.

Köhler (13) benutzte die Tierkohle bei der Behandlung der puerperalen Peritonitis und zwar: In den ersten Fällen wurde das trockene Mercksche Präparat in Substanz in die Bauchhöhle eingestreut. Eine bessere Verteilung jedoch ermöglicht das Begiessen aller peritonealen Flächen mit einer Aufschwem- mung von 100 g Tierkohle in 1000 ccm Kochsalzlösung aus einer mit Schlauch armierten Flasche. Von 5 derartig behandelten Fällen von Peritonitis post partum oder abortum wurden 2 Fälle geheilt, eine Zahl, die, wie Köhler zugibt, auch mit den üblichen Methoden der Spülung und Drainage i im allgemeinen er- reicht werden mag. Neben der absorptiven Eigenschaft der Kohle mag auch eine mechanische Verlegung der Lymphbahnen eine Rolle spielen und die Re- sorption toxischer Substanzen einschränken.

Novak (18) hat in 2 Fällen puerperaler Infektion das Endometrium mit einer Tierkohle-Aufschwemmung nach Wiechowsky gespült, nach seiner Beurteilung mit Erfolg.

Schindler (22) behandelte 140 Fälle von Fieber im Wochenbett mit intra- venösen Injektionen von 2—5—10 ccm einer 2°/,igen Dispargenlösung und ist im allgemeinen mit dem Erfolge zufrieden.

Kühnelt (14) hat 20 Fälle puerperaler Infektion mit günstigem Ausgange mit Methylenblausilber behandelt. In 9 von diesen Fällen handelte es sich um schwerere Erkrankungen, in denen die Erreger auch im Blute nachgewiesen wurden (Streptokokken oder Staphylokokken). Im allgemeinen wurden 0,2 g des Mittels in 20 ccm frisch sterilisierten Wassers gelöst und nach Filtration durch einen sterilen Wattebausch körperwarm in die Vene injiziert. Die In- jektion wurde in Abständen von wenigstens 24 Stunden noch einmal, bei Bedarf noch ein weiteres Mal wiederholt. (In einem Teil der Fälle war ausser dem Me- thylenblausilber Sublimat und Natrium nucleinicum verabreicht worden.)

Morgenroth und Tugendreich (17) haben, durch die günstigen Resultate, die sie mit dem Optochin dem Pneumococcus gegenüber erzielten, veranlasst, andere Derivate der Chinaalkaloide auf ihre Wirksamkeit gegenüber den Streptokokken geprüft. Nach den bisherigen Versuchen scheinen sich in der Tat die höheren Glieder aus der Reihe der Chinaalkaloide, die in der Seitenkette steigende Anzahlen von Kohlenstoffatomen aufweisen, schon bei 5 Kohlen- stoffatomen (Isoamylhydrokuprein) ein günstiges Resultat zu liefern, um bei 8 Kohlenstoffatomen ein Maximum zu erreichen (Isoktylhydrokuprein).

Die Wirkung dieser Oktylverbindung auf den Streptococcus kann sich zwar absolut nicht mit der des Optochins gegenüber dem Pneumococcus messen, übertrifft aber diejenige des Chinins um das 20fache. Der Desinfektionswert dieses Chinaalkaloids erfährt noch dadurch eine wesentliche Steigerung, dass die Verbindung in hohem Masse die Fähigkeit besitzt, in tierische Gewebe ohne dauernde Schädigung derselben einzudringen. Das in der Seitenkette 5 Kohlen- stoffatome tragende Isoamylhydrokuprein ist auf seine örtliche Anwendbarkeit beim Menschen bereits geprüft: Ulzerationen des Karzinoms wurden günstig beeinflusst.

Schwyzer (24) empfiehlt bei der Pyämie die infizierten Venen zu unter- binden, zu eröffnen und zu drainieren.

Andere Erkrankungen im Wochenbett. 311

B. Andere Erkrankungen im Wochenbett.

1. Bartholomew, R. A., Puerperal inversion of uterus; report of case. Michigan State Med. Soc. Journ. 15. Nr. 5. May. p. 219ff.

2. Beach, Die Behandlung von Ovarialzysten während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Brooklyn. Gyn. Ges. Jan. 7. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. June. p, 1111.

3. Beck, A. C., Exercise on all fours as a means of preventing subinvolution and retro- version. The Amer. Journ. of Obst. July. Nr. 1. p. 72.

4. Blodgett, St., Prophylaxe der puerperalen Konvulsionen. Med. Rec. March 20.

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5. Broadhead, G. L.. Sarcoma ovarii als Komplikation des Wochenbettes. Med. Rec. April 8. p. 650.

6. *Esch, P., Über die Ätiologie der puerperalen Ischurie. Monatsschr. t. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 37.

7. *Huxley, F. M., Case of fataı rupture of bladder during puerperium. Journ. of Obst. and Gyn. of Brit. Emp. June-Aug. 1915. 27. p. 195.

8. Mazzini, E., Post partum ileus. Sem. med. Buenos-Aires. 23. Nr. 18. p. 491.

9. McCartie, D. B., Ursachen und Behandlung der infektiösen Erkrankungen der Nieren; mit besonderer Berücksichtigung der puerperalen Nephritis. Med. Rec. Bd. 88. Nr. 24. 11. Dez. 1915. (Besondere Anschauungen über die Entstehung der Nierenschädigungen in der Gravidität.)

10. *Nilsson, Ada, Akute Pankreatitis im Wochenbett. Hygiea. 1915. p. 1046.

11. Taussig, Syphilitisches Fieber in der gynäkologischen und geburtshilflichen Praxis. Amer. gyn. Ges. Washington. May 9.—1l. Amer. Journ. of Obst. July. p. 83.

12. Zeise, Otto, Tödliche urogene Infektion im Wochenbett. Diss. Berlin. April-Juni.

Beck (3) glaubt an einer kleinen Zahl von Wöchnerinnen, die er vom neunten Tage des Wochenbettes an Kriechbewegungen im Zimmer vornehmen liess, einen günstigen Einfluss einmal auf die spätere Lage des Uterus festgestellt zu haben. Von den 42 untersuchten Fällen hatten 13,3°/, nach 2 Monaten eine Retroversio aufzuweisen, während Beck früher diesen Befund bei 20—30°/, der Wöchnerinnen feststellen konnte. Einen noch offensichtigeren Nutzen hatten die Übungen auf die Involution, sowie die Abnahme des Blutes in den Lochien. Vielleicht komme die günstige Wirkung durch Anregung des Uterus zu Kon- traktionen zustande. Die Kriechübungen wurden in der Art ausgeführt, dass, beginnend am 9. Tage des Wochenbettes, zunächst etwa 5—6 Meter zurück- gelegt wurden, tagsdarauf die doppelte Strecke am Morgen sowie auch am Abend vor dem Anlegen und nach dem Ablegen des Tagkleides. Diese Methode wurde fortgesetzt über etwa 3 Wochen.

Esch (6) ist mit Hilfe klinischer Beobachtung sowie des Kystoskopes der Frage nach der Ursache der Ischurie im Wochenbett nachgegangen. Die von Zangenmeister angeschuldigte Abknickung und gelegentliche Torsion der Urethra, das von Ruge und Stöckel ätiologisch herangezogene Ödem des Blasenbodens lässt er ebenso als Hilfsmomente gelten, wie die ungewohnte Rücken- lage. Die deutliche Herabsetzung des Gefühles für den Füllungszustand der Blase jedoch, die Verzögerung der ersten Miktion, sowie das fast regelmässige Verbleiben nicht unbeträchtlicher Residualharnmengen drängen ihn zu der An- nahme, dass eine Schädigung des Reflexbogens mit im Spiele sein müsse, ins- besondere des zentripetalen Teiles desselben. Diese den Sakralwurzeln ent- stammenden Teile des Bogens sind zweifellos gelegentlich einem Drucke zwischen Beckenwand und Kindskopf ausgesetzt.

Huxley (7) beobachtete eine im Wochenbett bei plötzlicher Bewegung während des Stillgeschäftes eingetretene Blasenruptur. Die Wöchnerin hatte 30 Stunden zuvor zuletzt die Blase entleert. Die Symptome bestanden in plötz- lich über der Symphyse auftretenden heftigen Schmerzen, Kollaps, Erbrechen,

312 Geburtshilfe. Eklampsie. Placenta praevia.

kleiner Puls, empfindlicher, aufgetriebener, nicht eigentlich gespannter Leib. Die Diagnose wurde erst durch die Sektion gestellt.

= Nilsson (10) beobachtete einen Fall von akuter Pankreatitis im Wochen- bett. Die Patientin erkrankte am 13. Tage des Wochenbettes mit ileusartigen Erscheinungen. Bei der Laparotomie findet sich nur blutige Flüssigkeit im Bauch in bedeutender Menge. Keine Fettnekrose. Die Sektion ergibt Pankreatitis.

IX. Eklampsie. Placenta praevia.

——

Referent: Privatdozent Prof. Dr. M. Stickel, Berlin.

I. Eklampsie.

1. Albeck, Behandling af Ecklampsi und Udskrabing af Decidua. (Behandlung der Eklampsie und Ausschabung der Decidua.) Ges. f. Gyn. u. Obst. Kopenhagen. Ref. Ugeskrift 10r Laeger. p. 1429—35. (0. Horn.)

2. Bilsted, To Tilfalde at Eklampsi i 6. u. 7. Maaned of Svanserskabet. (Zwei Fälle von Eklampsie im 6. und 7. Monat der Schwangerschaft.) Ugeskrift for Laeger. p. 1761

bis 76. Kopenhagen. (O. Horn.) 3. Brandt, Eklampsibehandling. (Eklampsiebehandlung.) Ges. f. Gyn. u. Obst. Kopen- hagen. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1341—45. (0. Horn.)

A Brown, W. M., Eclampsia and its treatment. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of

Wom. and Childr. York. Pa. Febr. 88. Nr. 2. 5. Brütt und Schumm, Untersuchungen an Eklamptischen. Äıztl. Verein Hamburg. : Sitzg. v. 16. Mai. (In 3 Fällen von Eklampsie bestand Hämatinämie und Hämatinurie. Im Gegensatz zu der primären Niereninsuffizienz war der Harnstcffgehalt im Liquor nicht erhöbt.) 6. Buschmann, Unilateral impairment of the Kidney in the toxemia of pregnancy. Ameı. Journ. of Obst. and Gyn. 1915. Nr. 10. 7. Costa, N. P., Stroganoffs prophylaktische Methode der Eklampsie-Behandlung.

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10. Ebeler, F., Ein seltener Fall von Früheklampsie bei Tubargravidität. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 43. p. 846. (Nach einer wegen Ruptur der schwangeren Tube an einer 23jährigen Erstgeschwängerten ausgeführten Exstirpation der graviden Tube durch Laparotomie trat Eklampsie ein; nach 13 Stunden kam es zum Exitus. Autopsie wurde verweigert.)

ll. *Engelmann, Uber weitere Erfahrungen mit der Therapie der mittleren Linie bei der Eklampsiebehandlung. Bericht über 118 Fälle. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 31. p. 617.

12. *Essen-Möller, Aktive oder abwartende Eklampsiebehandlung? Monatsschr. f. Geb. 43. Heft 2. p. 150.

13. *Evans, D. J., Eclampsia. Canadian Med. Assoc. Journ. Torento. Febr. 6. Nr. 2.

14. Fabre et Fouillond-Buyat, Un cas d’eclampsie pendant la grossesse. Réunion obst. et gyn. de Lyon. Févr. 1914. Ann. de gyn. et d’obst. 12. Janv.-Févı. p. 49. (Fall von Schwangerschaftseklampsie im 7. Monat, der unter flüssiger Diät und Chloral

>.

15. 16.

17.

18.

37.

38.

Eklampsie. 313

heilte. Etwa 4 Wochen später kam es zur Frühgeburt; die Plazenta enthielt zahl- reiche Infarkte.)

Fergusson, Toxaemia of pregnancy. Indiana State Med. Assoc. Journ. Nr. 4. April 9. Fischer, Zwei Obduktionsbefunde. Sitzg. d. geb.-gyn. Ges. Wien am 8. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Heft 12. p. 239. (Beschreibung eines Falles einer 29jährigen Pa- tientin, die im 5. Schwangerschaftsmonat ad exitum kam unter den Erscheinungen einer Meningitis. Die Entbindung wurde durch vaginalen Kaiserschnitt bewirkt. Der Obduktionsbefund bestätigte die Diagnose eitrige Meningitis, doch fand sich für Eklampsie charakteristische Leberveränderung, so dass vielleicht eine Kombination beider Erkra en vorlag.)

*Forssner, Hj., Uber Behandlung von Eklampsie. Allmänne Svenska Läkartidingen. Nr. 10.

Gary, W. E., The secretion of the mammary glands, its relationship to albuminuria and eclampsia. Mississippi Valley Med. Assoc. Oct. 10.—12. in Indianopolis. Journ. of Amer. Med. Assoc. Nr. 22. p. 1623. (Bei Eklampsie empfiehlt Gary neben Ent- leerung des Uterus, Ableiten auf den Darm, Veratrinum viride usw., vor allem Luft- einblasung in die Mamma.)

Gessner, Die Ätiologie der Eklampsie. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 10. p. 266. Rich- tigstellung zu R. Schröders gleichnamiger Arbeit in Nr. 25 dieser Wochenschrift. (Polemik gegen Schröder, der weitere Auseinandersetzung ablehnt.)

Eklampsie und Urämie. Gyn. Rundsch. Jahrg. 10. Heft 19 u. 20 u. f. p. 302.

. Über die Leberveränderungen bei Eklampsie. Gyn. Rundsch. Heft 1 u. 2. p. 6ff. . Hauch, E., An Behandling en af Eklampsi. (Über die Behandlung der Eklampsie.)

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. Kampermann, G. und C. C. Benjamin, Puerperal eclampsia; its treatment by

combining venesection with Stroganoffs narcosis. Report of cases. Michigan State Med. Soc. Journ. May 15. Nr. 5.

Knipe, N. L. und J. Donneley, Treatment of eclampsia mit Aussprache. Transact. of the Soc. of Philadelphia. March 2. Amer. Journ. of Obst. Nr. 1. July. p. 63 u. 117. Latzko, Luftembclie bei Eklampsie. Geb.-gyn. Ges. Wien 14. März. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 16. p. 303. (Tod durch Luftembolie bei einer Eklamptischen im Anschluss an Zangenversuch nach vaginalem Kaiserschnitt bei hohem synostotischen Becken.) La Vake, R. T., Notes on the protection action of high carbohydrate diet and oxygen upon the liver cells in experimental chloroform poisoning, with possible application in preecclamptic toxemia. Amer. Journ. of Obst. Nr. 3. p. 401.

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314 Geburtshilfe. Eklampsie. Placenta praevia.

39. *Rissmann, Neue Wege der Eklampsiebehandlung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 2. p. 447.

40. Zur Eklampsiebehandlung. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. p. 377. (Bericht iiber 4 weitere mit Luminalnatrium mit gutem Erfolg behandelte Fälle, darunter 2 aus der nichtklinischen Praxis.)

41. *Rüder, Zwei Fälle von Eklampsie. Klassischer resp. vaginaler Kaiserschnitt. Arztl. Verein Hamburg. 21. Dez. 1915. 4. März 1916. Zentralbl. f. Gyn. p. 178. Nr. 9.

42. *Ruge II, Carl, Über Leber- und Niereneklampsie. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 4. p. 274.

43. *Ryser, Der Blutzuckergehalt während der Schwangerschaft, der Geburt, im Wochen- bett und bei den Schwangerschaftstoxikosen. Deutsch. Arch. f. klin. Med. Bd. 118. 4. u. 5. Heft.

44. Scheult, R., Observations on the frequency of puerperal eclampsia in Trinidad, with an analysis of 22 consecutive cases at the colonial hospital, Port of Spain. Journ. of Obst. and Gyn. of the Brit. Emp. Bd. 27. Nr. 6—8. p. 173.

45. Schweizer, R., Eklampsie und Unfall. Schweizer Korrespondenzbl. Nr. 27. (Eine Frau mit Zwillingsschwangerschaft erlitt im eklamptischen Anfall durch Sturz eine Schädelbasisfraktur. Heilung der Eklampsie durch Stroganoff und Kaiserschnitt. Auch die Herdsymptome der Basisfraktur heilten nach längerer Zeit aus.)

46. *Seitz, Die Behandlung der Schwangerschaftstoxikosen. Therap. Monatsh. Jahrg. 30. Heft 4. p. 173.

47. *Warnekros, K., Kriegskost und Eklampsie. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 46.

48. Westermark, Eklampsibehandling. (Eklampsiebehandlung.) Ges. f. Gyn. u. Obst.

Kopenhagen. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1346—48. (O. Horn.) 49. Winston, J. W., Eclampsia, preventable disease. Med. Rec. New York. Bd. 90. Nr. 10. Sept. 2.

50. *Winter, Uber die Prinzipien der Eklampsiebehandlung. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 2. p. 366ff.

51. *— Stellung des praktischen Arztes zur Behandlung der Eklampsie. Sitzg. d. Vereins f. wiss. Heilkunde zu Königsberg am 8. Febr. 1915. Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 42. Nr. 2. p. 58.

52. *Zangemeister, Die Eklampsie eine Hirndruckfolge. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. Heft 1. p. 124ff. |

53. Zeidler, H., Beiträge zur Lebereklampsie. Inaug.-Diss. Berlin.

54. *Zinsser, A. +, Ist die Eklampsie eine Eiweisszerfallstoxikose. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. Heft 2. p. 454.

Forssner (17) glaubt, dass die abwartende (Stroganowsche) Methode die Hauptmethode wird, wenn auch nicht die allein herrschende; dass besonders eine laute Menge von den Schwangerschaftseklampsien in der Zukunft mit gün- stigeren Resultaten behandelt wird, seitdem eine einfache und sehr ungefähr- liche Operation den Patientinnen die ganze Geburtsarbeit erspart hat und so- zusagen sie direkt aus der Schwangerschaft in das Wochenbett überführt hat. Wie oft und in welchen Fällen es am besten ist, die beiden Methoden zu kombi- nieren, ist nicht zu entscheiden, ehe man eine vollständigere Kenntnis von der Leistung der abwartenden Methode erhält. (Silas Lindqvist.)

Winter (50, 51) erscheint durch klinische und biologische Beobachtung am besten gestützt die Anschauung, dass die Eklampsie beruht auf einer Ver- giftung der Schwangeren durch ihr Schwangerschaftsprodukt, die Frucht bzw. ihre Anhänge. Diese frühzeitig zu entfernen, die Giftquelle so auszuschalten, ist demnach die erfolgversprechendste Behandlungsart. Aber auch die schon im Körper kreissenden Gifte müssen unschädlich gemacht oder entfernt werden, der Körper muss also entgiftet werden, z. B. durch Aderlass, Anregung der Diurese usw. Dazu käme noch die rein symptomatische Behandlung; Herabsetzung der Reflexerregbarkeit, Anregung des Herzens usw. Man unterscheidet demnach: 1. Die aktive Therapie, die sofort Frucht und Hülle entfernen will. 2. Die konservative Therapie, die entgiftend wirken will und dabei den Geburts-

Eklampsie. 315

verlauf sich selbst überlässt. Dazwischen steht noch, von den beiden andern nicht immer scharf zu trennen, als 3. die sog. Therapie der ‚mittleren Linie‘. Die beiden erstgenannten Methoden sind eigentlich schon seit 50 Jahren und länger im Gebrauch, die zweite von Stroganoff nur konsequent wieder zur Anwendung empfohlen. Der Gradmesser für den Wert einer Therapie ist einzig und allein die Mortalität, nicht das Aufhören der Anfälle. Die aktive Behand- lung setzte ein in ihrem ersten Stadium Mitte der 80er Jahre: neben Aderlass, Narkose und Exzitantien wurde entbunden, sobald der Muttermund erweitert war. Nach mehreren Statistiken betrug die Mortalität ca. 18°/, gegen 22—52,2°/, der früheren Zeit. In einem späteren Zeitraum, dem 2. Stadium, wurde schon in der Eröffnungsperiode entbunden mit Metreuryse, Bossi oder tiefen Inzisionen. Die Mortalität stieg auf 25°/, am Material Winters. Im einzelnen war die Mor- talität 17°/, bei Metreuryse, etwa 13°/, bei Wendung, um 20°/, bei Bossi, etwa 22°/, nach tiefen Inzisionen. Im 3. Stadium wurde schon entbunden bei völlig geschlossenem Muttermund entweder durch abdominalen oder vaginalen Kaiser- schnitt. Die erstere Operationen ergab Sarvey 13°/, Mortalität, doch kann sie wohl noch geringer sein nach einer Sammelstatistik von Reuben-Peterson. Die mit dem vaginalen Kaiserschnitt erzielten im allgemeinen recht günstigen Resultate sind an den einzelnen Kliniken sehr verschieden in bezug auf die Mor- talität. Unbedingt beweisen sie jedoch den Wert der Frühentbindung. Die Mortalität stieg von 0,0°/, bei Entbindung 1 Stunde nach dem ersten Anfall bis auf 30°/, bei über 24 Stunden nach dem ersten Anfall entbundenen Frauen. Zu beachten ist dabei, dass Winter im ersten Anfall nicht den Anfang der Er- krankung zu erblicken vermag, sondern schon einen Höhepunkt. Der Anfall tritt ein, sobald das im Körper unter Umständen in grosser Menge schon länger Zeit kreissende Gift nicht mehr paralysiert werden kann. Auch ist die Schäd- lichkeit der Wehen zu berücksichtigen, die offenbar das Eindringen toxischer Stoffe in den Körper der Frau begünstigen, wie Winter statistisch nachweist. Die Wehentätigkeit muss daher möglichst abgekürzt werden bei jeder Behand- lungsart. Die möglichst frühzeitige Entleerung des Uterus ist demnach sicher ein wirksames Mittel zur Heilung der Eklampsie, doch ausserhalb der Klinik nicht rasch genug anwendbar. Noch besser würden die Resultate sein, wenn objektiv die Frühsymptome der Eklampsie früher erkannt werden könnten.

Die konservative Therapie, die jetzt sog. Stroganoffsche Methode, ergab nach Stroganoff selbst 7°/ nach Zweifel 5,9%/,, nach Winter selbst 10,3 bzw. 8,3°/, Mortalität. Sog. ,,interkurrente‘‘ Heilungen sah Winter in 17 von 29 Fällen, ein nicht gering einzuschätzender Erfolg. Insgesamt schätzt Winter die Leistungsfähigkeit der Stroganoff-Zweifelschen Therapie auf ca. 8°/,, im günstigsten Fall auf 6°/, Mortalität; ihre Wirksamkeit bei Früh- fällen ist noch nicht erprobt.

Die Therapie der mittleren Linie nach Engelmann hat zweifellos die kindliche Mortalität verringert, da er im Interesse des Kindes entbindet, sobald es ohne Gefahr für die Mutter möglich ist.

Den Aderlass hält Winter für ein wichtiges Moment in der konservativen Behandlung der Eklampsie. Reine Schwangerschaftseklampsien sind nicht sehr häufig und prognostisch günstiger, reine Wochenbettseklampsien etwa prognostisch gleich zu bewerten wie die Geburtseklampsien. Die Auffassung Lichtensteins, die Wochenbettseklampsien den Frühentbundenen gleichzusetzen, lehnt Winter unter eingehender Begründung ab.

Die kindliche Mortalität war in früheren Zeiten bei aktiver und kon- servativer Methode ungefähr gleich, nämlich 35—40°/,. Am geringsten wurde sie in späterer Zeit bei Sarvevs abdominalen Kaiserschnitten: 5%,. Die Kinder- sterblichkeit der Stroganoffschen Methode, die er selbst auf 22°/,. Lichten- stein auf 21°/, angibt, ist zweifellos der schwache Punkt seines Verfahrens.

316 Geburtshilfe. Eklampsie. Placenta praevia.

- Engelmann konnte sie auf 10°/, herabdrücken durch sein Verfahren der ‚‚mitt- leren Linie‘.

Was nun die Therapie im einzelnen anbetrifft, so hält Winter bei der reinen Schwangerschaftseklampsie im Hinblick auf die relative gute Prognose für die Mutter und die Hoffnung auf die Erhaltung des kindlichen Lebens die prinzipielle Entleerung des Uterus nicht für gerechtfertigt. Aderlass und Stro- ganoffsche Methode werden genügen; schliesst sich gleichwohl die Geburt an, so ist zu verfahren wie bei den Geburtseklampsien. Die Behandlung dieser richtet sich nach dem Stande der Geburt. Es soll: bei erweitertem Muttermund stets sofort entbunden werden, wenn sich der Muttermund schnell durch In- zisionen erweitern lässt; bei geschlossener oder eben sich erweiternder Cervix der Kaiserschnitt gemacht werden, wenn nicht mehr als höchstens 2—4 Stunden nach dem Ausbruch der Eklampsie verflossen sind.

Alle anderen Fälle von Geburtseklampsie, sowie die nach den angegebenen Grundsätzen entbundenen Fälle, bei denen die Anfälle anhalten, sind nach Zwei- fel-Stroganoff zu behandeln. Ebenso sind nach Zweifel-Stroganoff die reinen Wochenbettseklampsien zu behandeln. Es darf in der Behandlung der Eklampsie nicht mehr heissen: Frühentbindung oder Stroganoff, sondern Frühentbindung und Stroganoff.

Zangemeister (52) knüpft an die Traube-Rosensteinsche Lehre über das Wesen der Eklampsie an und ist der Ansicht, dass sie zutreffend sei in bezug auf die hydropische Konstitution und auf das Hirnödem. Eine Hydroplasmie hat Zangemeister selbst schon früher bei Schwangeren nachgewiesen; das bei den Sektionen Eklamptischer oft vermisste Hirnödem konnte er bei einer Reihe von Eklamptischen durch Trepanation nachweisen. Alle eklamptischen Er- scheinungen lassen sich auf Hirndrucksteigerung zurückführen. Was die Vergiftungstheorie der Eklampsie anbelangt, so ist für eine Reihe von Vergiftungs- möglichkeiten schon nachgewiesen, dass sie nicht in Betracht kommen. Wenn Zangemeister auch die Möglichkeit zugibt, dass primär gewisse bio- chemische Schädlichkeiten ätiologisch für die Eklampsieentstehung in Frage kommen können, so hält er es zur Zeit nicht für berechtigt, die Gifttheorie der Eklampsie als längst bewiesen hinzustellen. Lässt man die Frage ganz ausser Betracht, ob die Eklampsie primär auf eine Intoxikation zurückzuführen ist oder nicht, so liegt es nahe, nachdem eine auf Hirnödem beruhende Hirndruck- steigerung bei Eklamptischen nachgewiesen ist, diesen Zustand in Beziehung zu bringen mit der Neigung Schwangerer zu Ödembildung in anderen Körper- gebieten, dem Hydrops gravidarum, einer Vorkrankheit der Eklampsie, sowie auch mit der Nephropathie der Schwangeren. Die Wirkung der Drucksteigerung im Gehirn, die einen sehr verschiedenen Symptomenkomplex auslösen kann, je nachdem, ob es sich um lokale oder allgemeine, allmähliche oder plötzliche, lang- oder kurzdauernde Steigerung handelt, beruht auf der mangelhaften Durch- blutung des Gehirns; auch das mechanische Moment des Stosses kommt in Be- tracht. Ferner ist die Wirkung abhängig von dem im einzelnen Fall herrschenden Blutdruck. Auch allgemeine Drucksteigerung im Gehirn löst besondere Herd- symptome, besonders auch Krämpfe aus; aber auch der Wiedereintritt normaler Ernährungsvorgänge im Gehirn nach vorheriger Störung vermag Krämpfe her- vorzurufen. Am empfindlichsten gegen Reize aller Art ist die Hirnrinde. Alle Erscheinungen des Hirndrucks findet man auch bei Eklampsie: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Amblyopie, Amaurose, Schwerhörigkeit, Schwankungen der Weite der Pupillen, bisweilen beginnende Stauungspapille, Steigerung der axillaren gegenüber der analen Temperatur und die motorische Unruhe. Der fast stets gesteigerte Blutdruck bei Eklampsie steigt schon vor den (also nicht infolge der) Anfällen enorm infolge der Vasomotorenerregung, die gleichzeitig eine Ver- ringerung der Durchblutung anderer Gebiete, z. B. der Niere, herbeiführt.

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Eklampsie. 317

Es besteht bei Eklampsie Druckpuls, doch fehlt oft die Pulsverlangsamung, bzw. sie wird nur verdeckt; denn nach druckentlastender Trepanation stieg so- fort die Pulsfrequenz. Auch die eklamptischen Krämpfe beruhen auf Hirn- drucksteigerung. Zangemeister hält nicht eine Hirnanämie, sondern den „postanämischen Reiz‘ im Sinne S. Mayers für die unmittelbare Ursache der von der Hirnrinde ausgehenden Krämpfe der Eklamptischen. Nach Pflugbeil setzen nämlich die Krämpfe ein im Verlauf von plötzlichen starken Blut- drucksteigerungen; diese verursachen das als Krampfreiz wirkende plötz- liche arterielle Blutzuströmen in das Gehirn, in dem schon Drucksteigerung besteht. 300 mm Hg ist der Druckwert vor den eklamptischen Anfällen gegen- über Höchstwerten von 240 mm Hg. bei normaler Geburt nach Krönig. Zange- meister neigt dazu, derartige ‚„Blutdruckstösse‘‘ nicht als chemischen, sondern eher als mechanischen Reiz ähnlich einem Kommotionsinsult aufzufassen. (Am- nesie, posteklamptische Psychose!) Demnach ist auch das Aufhören der Anfälle nicht immer ein günstiges Zeichen, insofern als der Hirndruck schon sein Maximum erreicht haben kann, ohne dass es noch zu Krämpfen kommt. Die so schädlichen akuten Blutdrucksteigerungen sind abhängig von der Kraft und der Häufigkeit der Wehen und der Erregbarkeit des Vasomotorenzentrums. Darum kommt die Eklampsie auch häufiger unter der Geburt zum Ausbruch. Auch das Ver- halten der Schwangerschafts- und Wochenbettseklampsie vermag Zange meister mit seiner Auffassung in Einklang zu bringen. Auch die Leberhämorrhagien sind nach Zangemeister ebenso wie die Hirnhämorrhagien eine Folge der Blut- druckattacken. Die Erfahrungen der Therapie, die günstige Wirkung der Uterus- entleerung, des grossen Aderlasses, der Narkotika, der Fernhaltung äusserer Reize lassen sich völlig mit Zangemeisters Auffassung in Einklang bringen. Durch Stauung am Hals werden die Blutdruckschwankungen im Gehirn geringer und weniger jäh. So sah Zangemeister in 2 Fällen von Eklampsie eine günstige Wirkung der Halsstauung und empfiehlt Nachprüfung. Zange- meister hat so die Symptome der Eklampsie und den Erfolg therapeutischen Handelns mit seiner Theorie, dass sie eine Hirndruckfolge ist, in U beteng gebracht. Er verwahrt sich schliesslich gegen die Behauptung, dass er die Trepa- nation allgemein als Behandlungsmethode empfohlen habe und weist hin auf das neue Feld, das sich für die Behandlung der Eklampsie, besonders aber für ihre Prophylaxe aus seiner Auffassung von ihrem Wesen ergibt. l Zinsser (54) gibt einleitend eine geschichtliche Übersicht über die Ent- wicklung des Eklampsieproblems. Fussend auf den Befunden der pathologischen Anatomen Schmorl, Lubarsch und Pels-Leusden erblickt Veit in dem im Überschuss gebildeten Syncytiolysin, Weichardt im Syncytiotoxin die Ur- sache der Eklampsie. Damit wurde zuerst die Eklampsie zur Immunitätslehre in Beziehung gebracht. Weiterhin werden die zahlreichen Arbeiten gewürdigt, die sich mit der Frage beschäftigen, ob die Eklampsie als anaphylaktische Er- scheinung aufgefasst werden kann. Die Ergebnisse, die sich auf das Tierexperi- ment stützten, lassen diese Frage eher verneinen, bedürfen zum mindesten noch der Nachprüfung. Auch die Abderhaldensche Reaktion hat keine Entscheidung herbeigeführt. Zinsser hat selbst versucht, den Widerspruch von Esch und R. Franz in bezug auf den H. Pfeifferschen Versuch aufzuklären. Seine Ver- suche erstreckten sich auf die Urine gesunder Nichtschwangerer, Schwangerer, Kreissender und Wöchnerinnen, sowie Eklamptischer und führten ihn zu fol- genden Ergebnissen (gekürzt): Meerschweinchen, denen in die Bauchhöhle Urin eingeführt wird, der von Meerschweinchen stammt, die sich im protrahierten anaphylaktischen Schock befanden, erkranken unter Symptomen des anaphy- laktischen Schocks, zeigen insbesondere einen mehrere Grade betragenden Tem- peratursturz (H. Pfeiffer). Der Urin nichtschwangerer Frauen, in die Bauch- höhle gebracht, bewirkt beim Meerschweinchen meist längere Temperatursteige- rung, selten geringe Senkung.

318 Geburtshilfe. Eklampsie. Placenta praevia.

In gleicher Weise eingebracht, bewirkt der Urin Schwangerer, Kreissender und besonders von Wöchnerinnen häufiger eine Temperatursenkung als der Urin von Nichtschwangeren; doch ist diese Erscheinung nicht im Sinne des Pfeifferschen Versuchs zu deuten, da die sonstigen Zeichen des anaphylakti- schen Schocks fehlen. Auch die nach intravenöser Injektion des Urins Eklampti- scher auftretenden Temperatursenkungen sind keineswegs charakteristisch; das Tier wird nicht getötet.

Die biologische Auswertung des Harns im Sinne des H. Pfeifferschen Anaphylaxieversuchs hat somit keine Anhaltspunkte für das regelmässige Be- stehen eines parenteralen Eiweisszerfalles bei gesunden Schwangeren, Kreissen- den und Wöchnerinnen ergeben. Die biologische Auswertung des Harns Eklamp- tischer hat ebenfalls zu negativen Resultaten geführt, die uns nicht berechtigen, die Eklampsie im Sinne einer Eiweisszerfallstoxikose zu deuten.

Essen-Möller (12) hat als Anhänger der aktiven Therapie der Eklampsie, die die Mortalität von 20—25°/, auf 10—15°/, sinken liess, sich die Frage vor- gelegt, ob auch heute noch dieser Behandlungsart in Form der Schnellentbindung bedingungslos der Vorzug gebührt, seitdem Stroganoff und Zweifel durch ihre abwartende Methode die Sterblichkeit auf 5—8°/, herabdrücken konnten. Er geht davon aus, dass als sicher in der Eklampsiefrage eigentlich nur gelten kann, dass diese Erkrankung gebunden ist an das Vorhandensein eines be- fruchteten Eies, eine Tatsache, die zunächst für die aktive Therapie in die Wagschale fällt. Allen Eklampsiestatistiken gegenüber hält er eine gewisse Skepsis für angebracht. In Übereinstimmurg mit Bar prägt er die Bezeichnung Eklampsismus. Eine Frau kann schon lange vor dem Ausbruch eklamptischer Anfälle an Eklampsismus leiden; ja sie kann sogar daran leiden, ohne jemals Eklampsie zu bekommen. Damit entfällt jede Grundlage, die Wochenbetts- eklampsien, wie es Lichtenstein getan hat, den Frühestentbundenen zuzu- rechnen.

Essen-Möller konnte jedenfalls in seinen sämtlichen Fällen von Wochen- bettseklampsie den Eklampsismus schon vor der Entbindung nachweisen. Da die Eklampsie nun sicher ausgeht vom befruchteten Ei, es also logisch ist, dieses zu entfernen, so hält es Essen-Möller für richtig, nicht erst nach Ausbruch der Eklampsie, sondern schon dann zu entbinden, wenn die Symptome des Eklamp- sismus klinisch-interner Behandlung trotzen. 28 Fälle hat er in den letzten 3 Jahren nach diesen Grundsätzen behandelt. Alle 28 Mütter blieben am Leben; 3 wurden mit Nephritis entlassen, woran eine im folgenden Jahr starb. Die kindliche Mortalität betrug 25°/, (bei Lichtenstein 37,3°/,). Von 18 lebensfähigen Kindern wurde nur eins tot geboren (= 5,3°/, gegen 21,3°/, bei Lichtenstein). Die Häufigkeit der Retinitis albuminurica erfordert dringend die Augenunter- suchung. Was die Technik anbetrifft, so kam es zu Spontangeburt in 19 Fällen, davon 15mal nach Blasenstich; 3mal wurde durch Zange entbunden, davon einmal nach Blasenstich. Fünfmal wurde vaginaler Kaiserschnitt ausgeführt. Besonders bei noch nicht ausgebrochener Eklampsie erfüllt der Blasenstich die Forderung einer schnellen, schonenden und dem natürlichen Vorgang möglichst ähnlichen Entbindung nach Essen-Möller um so mehr, als Narkose dabei ent- behrt werden kann. Bei schon ausgebrochener Eklampsie gibt Essen-Möller dem vaginalen Kaiserschnitt den Vorzug.

In einer Abhandlung über die Behandlung der Schwangerschaftstoxikosen geht Seitz (46) auch auf die Therapie der Eklampsie ein. Er erörtert die Vor- und Nachteile der Früh- und Schnellentbindung unter Heranziehung der Sta- tistiken und beschreibt dann das konservative, nach Stroganoff benannte Verfahren im Zusammenhang mit der Zweifelschen Aderlasstherapie eingehend. Günstig wirkt auch, wie überhaupt bei den Schwangerschaftstoxikosen, die be- sonders von Engelmann empfohlene Injektion von Ringerlésung. Da aktive

Eklampsie. 319

und konservative Therapie einander in ihren Erfolgen zur Zeit noch annähernd die Wage halten, ist man zum sog. Verfahren der mittleren Linie gekommen (Engelmann), das nach Anwendung der Stroganoffschen Vorschrift zu ent- binden fordert, sobald es ohne grösseren Eingriff für die Mutter möglich ist. Die kindliche Mortalität wird dadurch gegenüber dem Stroganoffschen Ver- fahren verringert.

Engelmann (11) beschreibt die wesentlichen Punkte seines Verfahrens der mittleren Linie in der Behandlung der Eklampsie. Die Behandlung besteht in Isolierung der Patientin, Fernhaltung aller äusseren Reize, Ausführung aller Eingriffe unter Chloroformwirkung, sofortige reichliche Blutentziehurg mit nachfolgender Infusion von Ringerlösung, regelmässigen Chloral-(in letzter Zeit Dormiol-)klysmen, grundsätzliche Einleitung und Beschleunigung der Ge- burt durch Blasensprengung oder Metreuryse, künstliche Entbindung, sobald es ohne Gefahr möglich ist. Die mütterliche Mortalität konnte Engelmann so von 22—32°/, in der Zeit seiner aktiven Therapie herabdrücken auf 4—5°/,, im Gesamtdurchschnitt auf 6,7°/,. Die kindliche Mortalität betrug bei der Therapie der mittleren Linie sogar nur 9,6°/, gegenüber 21°/, bei der rein konservativen Therapie (Lichtenstein).

+

Rissmann (39) hält das Morphium in der Behandlung der Eklampsie für

ein ganz ungeeignetes Mittel, weil es früher die Medulla oblongata und das Atem- zentrum schädigt, als es die Erregbarkeit des Grosshirns herabsetzt und eher die Schmerzempfindung im Gehirn vermindert, als es die motorischen Zentren lähmt. Auch für das Kind ist es nicht ungefährlich.

Chloralhydrat ist wiederum ein starkes Gift fiir Herz und Nieren, also aus diesem Grund auch wenig geeignet für die Eklampsiebehandlung. Für leichtere Fälle von Eklampsie gab Rissmann Luminalnatrium in Mengen won 0,4 pro dosi subkutan allein, bei schweren Fällen kombiniert mit Magnesiumsulfat in Form von Tropfklistieren oder von Injektionen. Kochsalzinfusionen sind schäd- lich, Aderlass unter Umständen von guter Wirkung. 6 Fälle wurden so zur Heilung gebracht. Bei Geburtseklampsien empfiehlt Rissmann dazu die möglichst schnelle Entbindung.

An der Hand zweier Fälle von Eklampsie, die durch abdominalen bzw. vaginalen Kaiserschnitt zur Heilung gebracht wurden, bespricht Rüder (41) die von ihm geübte Methode der Eklampsietherapie. Zunächst wird in allen Fallen nach Stroganoff verfahren. Erscheint der Fall sehr schwer, so wird die Schnellentbindung angeschlossen, in weniger schweren Fällen die Metreuryse ausgeführt; ausgiebiger Aderlass wird nach der Entbindung vorgenommen.

Ryser (43) hat den Blutzuckergehalt an Frauen der Berner Frauenklinik bestimmt und einen Durchschnittswert von 0,080°/, gefunden. Kohlehydrat- reiche Nahrung steigert ihn ohne Überschreitung der normalen Werte. Unter der Geburt, besonders während der Austreibungsperiode, besteht häufig eine Geburtshyperglykämie; im Wochenbett sinkt der Wert auf die Norm. Bei Eklampsie ist der Blutzuckergehalt stark gesteigert, wohl nicht nur infolge unbekannter toxischer Einflüsse, sondern auch infolge der Krämpfe zusammen mit der Geburtsarbeit. Ryser sieht die in der Schwangerschaft nicht seltene Nierenschädigung, die Schwangerschaftsglykosurie als die Ursache der Leber- schädigung an.

Evans (13) fand die Gefahrgrenze in 38 Fällen von Schwangerschafts- toxämien bei einem Blutdruck von 160 mm. Nicht selten fand er bei schweren Allgemeinerscheinungen noch fast normalen Blutdruck. Führte in den späteren Monaten entsprechende (Milch) Diät, Bettruhe, Regelung des Stuhlganges, heisse Bäder nicht zum Ziel, stieg der Blutdruck sogar, so empfiehlt er die Entbindung - einzuleiten. Aderlass, Schwitzenlassen, Abführen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, sowie Morphium- und Chloralgaben bilden die weitere Behandlurg. Ein all-

320 Geburtshilfe. Eklampsie. Placenta praevia.

gemeines operatives Vorgehen halt er nur fiir berechtigt gegen Ende der Geburt zur Rettung des kindlichen Lebens.

Carl Ruge II (42) hat das reichhaltige Eklampsiematerial der Bum mschen Klinik, soweit es zur Obduktion kam, nach dem histologischen Befund in Gruppen gebracht und diese wiederum mit den klinischen Erscheinungen, die das Krank- heitsbild beherrschten, in Beziehung gesetzt. Dabei ergibt sich, dass, abgesehen von einer Reihe von Mischfällen und von ausgesprochen leichten Fallen, die einer interkurrenten Erkrankung erlagen, doch 2 Gruppen sich bilden lassen, die man als Nieren-, bzw. als Lebereklampsien bezeichnen kann, von denen die letztere klinisch meist ein besonders schweres Krankheitsbild geben. Wieweit diese Ein- teilung auch auf Grund rein klinischer Beobachtungen an geheilten, nicht ad exitum gekommenen Fällen sich wird durchführen lassen, müssen nach Ruge erst weitere Untersuchungen lehren.

Mayer (33) konnte an dem Material der Tübinger Frauenklinik ein Ab- sinken der Zahl der Eklampsiefälle von 8 auf 1000 vor dem Kriege auf 1 und noch weniger auf 1000 während des Krieges feststellen. Nicht in der veränderten Ernährung sieht Mayer die Ursache dieser auffallenden Erscheinung, da die . Nephritis eher häufiger geworden ist. Er stellt die Hypothese auf, dass die während des Krieges seltenere Imprägnierung der Frauen mit Sperma das Zurückgehen der Eklampsie verursachen könne.

Warnekros (47) konnte in Übereinstimmung mit Mayer während des Krieges eine sehr erhebliche Verminderung der Eklampsiefälle feststellen und zwar an dem Material der 5 grössten Berliner Entbindungsanstalten. Doch führt Warnekros diese Tatsache mit Ruge im Gegensatz zu Mayer nicht auf ver- minderte Spermaimprägnation der Frauen zurück, sondern auf den herabgesetzten Eiweiss- und Fettgehalt der Nahrung. Er schlägt vor, den Schwangeren über- haupt vom 6. Monat ab vorwiegend pflanzliche Nahrung zu geben.

II. Placenta praevia.

Benson, J., Beitrag zur Kasuistik der Placenta praevia. Inaug.-Diss. Würzburg.

2. Callmann, Kaiserschnitt bei zentraler Placenta praevia und toter Frucht. Ärztl. Verein Hamburg. 21. Dez. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 4. Marz.

3. Fournier, De l’enıploi de l'extrait du lobe postérieur de l!’hypophyse dans le placenta praevia, la délivrance a terme et la rétention placentaire postabortive. Soc. d’obst. et de gyn. de Toulouse. Mars 1914. Ann. de gyn. et d’obst. Jahrg. 42. Mai-Juin. p. 179. (In einem Fall von tiefem Sitz der Plazenta wurde nach einer Pituitringabe das Kind rasch ausgestossen.)

4. Galloagher, P.u.H., Placenta praevia treated with pituituary Extract. Report of cases. Surg., Gyn. and Obst. Chicago. April 22. Nr. 4.

5. *Hannes, W., Die Behandlung der Placenta praevia durch den praktischen Arzt. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. Jahrg. 13. Nr. 10.

6. Hellier, On a case of placenta praevia with thretened puerperal eclampsia treated by caesarean section. Lancet. Aug. 7. 1915. Bd. 189. p. 275.

7. *Krönig, Über Kaiserschnitt bei Placenta pracvia. Vortrag in der Freiburger med. Ges. am 30. Mai. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 38. p. 1178.

8. *Momm, Kaiserschnitt bei Placenta praevia in der klinischen Geburtshilfe. Münch. med. Wochenschr. Nr. 25.

9. *Nagel, W., Über Placenta praevia und ihre Behandlung. Therap. d. Gegenw. Jahrg. 57. Heft 10.

10. Reiter, K., Die Ergebnisse des Kaiserschnittes bei Placenta praevia an der Univ.- Frauenklinik Giessen. Inaug.-Diss. Giessen 1915.

ll. Tresidder, A. G., Placenta praevia and caesarean section. Lancet, London. Oct. 21.

Nr. 4860.

k= D

Placenta praevia. 321

Momm (8) gibt eine kurzumrissene Zusammenfassung der neueren Unter- suchungen der letzten Jahre, die vor allem auf den Forschungsergebnissen von Aschoff und Pankow sich aufbauen, soweit sie ftir die Therapie wichtig sind. Die hohe Mortalitat bei den ausserhalb der Klinik behandelten Fallen, in denen Behandlungsmethoden Platz greifen miissen, die die Dehnung des Isthmus nicht umgehen, wird sich kaum vermeiden lassen. Deshalb gehören die Patien- tinnen mit Placenta praevia in die Klinik. Auf Grund eingehender Vergleichung der Ergebnisse der Krönigschen Klinik mit denen anderer Kliniken gelangt Momm zu folgenden Schlusssätzen, von denen nur das wesentlichste in folgendem (gekürzt) angeführt sei: Wer in klinischer Geburtshilfe Mutter und Kind zu retten trachtet, muss die kombinierte Wendung ebenso verwerfen wie die Metreuryse, die beide für die Mutter ungenügende, für das Kind schlechte Resultate er- geben. Die anatomischen Untersuchungen Aschoffs sind von zahlreichen Nach- untersuchungen bestätigt worden, können also als allgemeingültig angesprochen werden. Sie haben die relative kontraktile Insuffizienz der gedehnten Isthmus- wand bei Placenta praevia isthmica ergeben und lassen alle Operationen, die den Isthmus dehnen, als unzweckmässig erscheinen: kombinierte Wendung, Metreu- ryse und vaginaler, sowie cervikaler Kaiserschnitt. Am besten entspricht allen Anforderungen der korporeale Kaiserschnitt. Er ist die blutsparendste Methode. Die Blutungsgefahr ist am grössten bei der Wendung und Metreuryse nach Geburt des Kindes. Auch der vaginale Kaiserschnitt hat wiederholt zu Ver- blutungstod geführt (Döderlein, Bumm, Kroenig) infolge der erwähnten anatomischen Verhältnisse der Isthmuswand. Der korporeale Kaiserschnitt ergab in 61 Fällen 61 lebende Kinder; nachteilig ist er bei infiziertem Geburts- schlauch. Die Ursache der Infektion ist meist die Tamponade, die sich in der Mehrzahl der Fälle umgehen lässt, da die erste Blutung oft nicht bedrohlich ist. Im Interesse der Ärzte, der Mütter und des Kindes bedarf die Patientin mit Placenta praevia klinischer Behandlung. Bei schon kleinhandtellergrossem Muttermund ist der korporeale Kaiserschnitt nicht mehr berechtigt, hier kommt Blasensprung oder Wendung in Frage. Die Gefahr der Hernienbildung lässt sich durch Pfannenstielsche Schnittführung vermeiden. Ob man bei aus- gebluteten und infizierten Fällen von Placenta praevia isthmica vaginalen, zervikal-transperitonealen oder subperitonealen Kaiserschnitt ausführen soll, ist zur Zeit noch unentschieden.

Krönig (7) gibt in seinem Vortrag eine Darstellung seiner Auffassung vom Wesen der Placenta praevia, insbesondere der isthmica und der daraus sich er- gebenden in seiner Klinik geübten Behandlungsmethoden, die eingehender mit- geteilt sind in der oben referierten Arbeit von Momm aus der Krönigschen Klinik.

Nagel (9) empfiehlt auf Grund seiner Erfahrungen nach eingehender Würdigung des abdominalen Kaiserschnittes, der Metreuryse und der Scheiden- tamponade in der Behandlung der Placenta praevia für den praktischen Arzt die Wendung nach Braxton Hicks, die besonders für die Mutter auch unter un- günstigen äusseren Verhältnissen gute Ergebnisse liefert. Kasuistische Mit- teilungen über 50 Fälle beschliessen die Arbeit.

Hannes (5) empfiehlt für den praktischen Arzt bei Placenta praevia late- . Talis die Blasensprengung: führt diese nicht zum Ziel oder handelt es sich um Placenta praevia totalis, so kommt erst bei für 2 Finger durchgärgigem Mutter- mund die Wendung nach Braxton Hicks in Betracht. Wegen ihrer hohen Mutter- und noch höheren Kindersterblichkeit ist ihr die intrauterine Ballonbehandlung vorzuziehen. Die Breslauer Klinik lässt nach stumpfer Durchbohrung der Pla- zenta schon durch den für 1 Finger durchgängigen Muttermund einen Braun- schen Ballon in die Eihöhle einlegen, ihn mit 500—600 g sterilen Wasser füllen und einen leichten Zug von 600—800 g anlegen. Nach Ausstossung des Ballons

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 21

322

Geburtshilfe. Kindliche Stérungen.

soll die Geburt operativ beendet werden, falls sie nicht spontan erfolgt. Doppelt so viel lebende Kinder wurden so geboren als nach der Wendung nach Braxton Hicks, auch die Müttersterblichkeit war geringer. Für den praktischen Arzt gibt die Ballonbehandlung jedenfalls fir Mutter und fiir Kind recht gute Resultate, wenn auch die Ergebnisse mit der Entbindung durch Kaiserschnitt in der Klinik naturgemäss noch weiter sich verbessern lassen.

X. Kindliche Störungen.

Referent: Prof. Dr. Walther Hannes, Breslau.

A. Missbildungen.

Josephson, C. D., Entbindung bei Riesenkind. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed. Ärzte. (Silas Lindqvist.) Neumann, Geburtshindernis infolge von fötalem Aszites. Arch. f. Gyn. 105. 2. Rosenthal, R., Über einen Fall von Dicephalus dibrachius monauchenos tetroph- thalmus diötus mit bemerkenswerten inneren Missbildungen. Inaug.-Diss. München, Sussmayr, W., Über einen Hydrocephalus mit besonders schwerer Missbildung der oberen Extremitäten. Inaug.-Diss. München.

B. Multiple Schwangerschaft.

Hauch, Ect Tilfalde af Trilling födsel. (Ein Fall von Drillingsgeburt.) Ges. f. Gyn. u. Obst. Kopenhagen. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 1338. (O. Horn.) Meyer, Hans, Zur Biologie der Zwillinge. Inaug.-Diss. Berlin.

Platau, Lilli, Drillinge. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur; med. Sekt. 11. Febr. (14 Wo- chen alte Kinder, zwei Knaben, ein Mädchen, die reif zur Welt kamen, zweieiig.) Nordentoft, To Röntgenbilleder af en Tvilling graviditet. (Zwei Röntgenbilder einer Zwillingsgravidität.) Jütländ. Med. Ges. Ref. Ugeskrift for Laeger. p. 673. Kopenhagen. (O. Horn.) Scott, E. und Jonathan Forman, Zwillingsschwangerschaft in einem Horn eines Uterus bicornis mit Retention der beiden Fötus während 20 Jahre. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. 3.

Tauber, Hans, Uber 100 Fälle von Zwillingsschwangerschaft und -geburten. Inaug.- Diss. Jena.

Tofte, To Tilfalde af Kollision mellem Tvillinger. (Zwei Fälle von Kollision zwischen Zwillingen.) Ugeskrift for Laeger. p. 995—98. Kopenhagen. (O. Horn.) Vogt, Die arteriellen Gefässverbindungen eineiiger Zwillinge im Réntgenbilde. Fort- schritte a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. 24.

*Walther, Zur Pathologie der Zwillingsschwangerschaft. Repert.-Verlag Leipzig.

Walther (9) weist erneut darauf hin, dass die Gefahren der Zwillings-

schwangerschaften gelegentlich unterschätzt werden, obwohl diese doch durch die häufiger notwendig werdenden Operationen, die grösseren Blutverluste, die ver-

Multiple Schwangerschaft. Falsche Lagen. 323

mehrte Neigung zu Eklampsie ungiinstiger sind als die einfache Geburt. Wenn möglich soll bei Querlage der zweiten Frucht die äussere Wendung gemacht werden, die innere soll ohne Narkose gemacht werden; gewarnt wird vor Seiten- und Knie-Ellenbogenlage bei der Wendung wegen der Gefahr der Luftembolie; in Rücksicht auf die Aszendenz von Infektionen und auf die Gefahr der Plazentar- lösung soll man nicht zu lange auf die spontane Geburt des zweiten Zwillings warten; alsbaldige Blasensprengung und die Verabreichung von Hypophysen- extrakt ist zu empfehlen.

C. Falsche Lagen.

l. Stirn- und Gesichtslagen, Scheitelbeinstellung; Vorderhaupts- lagen.

l. *Brodhead, George L., Die Behandlung der persistierenden hinteren Hinterhaupts- lage. New York Med. Journ. Vol. 703. 14.

2. *Schatz, Fr., Die Ursachen der Kindeslagen. Aıch. f. Gyn. 105. 2.

3. *Sellheim, H., Experimentelle und vergleichend physiologische Untersuchungen über die Entwicklung der typischen Fruchtlage. Arch. f. Gyn. 106. 1.

Schatz (2) führt aus, dass der fötale Schwerpunkt näher am Beckenende als am Kopfende liege, weswegen auch beim aufrechten Gang der Mutter nicht die Schwerkraft als Ursache der Kopflage in Betracht kommen könne. Hierfür kommen die Extremitätenbewegungen und zwar besonders die der kräftigeren Beine in Betracht. Unterstützend wirkt auch die Anordnung der Uterusmusku- latur. Die Kraft, welche das Kind bei seinen Streckbewegungen anwendet, ist sehr beträchtlich; sie beträgt nach Schatz bei einem reifen Kinde bis zu 2 kg. Auf die Entstehung bestimmter Kindeslagen hat auch noch die gegenseitige An- passung elastischer Flächen und Formen, wie Schatz meint und auseinander- setzt, Einfluss.

Auch nach Sellheim (3) hat die Schwerkraft keinen Einfluss auf die Ent- stehung der Kindslagen. Die vom Kinde ausgeführten Bewegungen und Dre- hungen sind es, welche im Sinne der sog. Akkommodationstheorie die Entwicklung der Normallage herstellen. Die räumlichen Beziehungen zwischen Mutter und Kind entstehen nicht im Widerspruch, sondern in Übereinstimmung miteinander. Das Entstehen der Längslage ist also ein Teil der Entwicklung.

Recht auffällig ist die Forderung Brodheads (1), bei sicher diagnostizierter hinterer Hinterhauptslage lieber einzugreifen als abzuwarten und zwar sei bei beweglichem Kopf die Wendung und Extraktion vorzuziehen; bei Zangengerecht- stand Zange und zwar bei Mehrgebärenden Entwicklung in hinterer Hinter- hauptslage, bei Primiparen Rotation und dann Extraktion in gewöhnlicher Hinterhauptslage.

2. Beckenendlagen und -querlagen.

1. Bena, Viktor, Querlage und Uterusruptur mit besonderer Berücksichtigung ihrer

forensischen Bedeutung. Inaug.-Diss. Strassburg. f

Copeland, G. G., Doppelte Verlagerung der Arme in den Nacken bei einer Fusslage,

Festhaken des Kinnes über der Symphyse. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 22. 1. (Ent-

bindung war erst nach Bruch des einen Armes möglich.)

3. Dreijer, Von der Behandlung der Querlage. Norsk. Mag. f. Laegevidensk. 1915. p. 897.

4. Flater, A., Die verschleppten Querlagen und ihre Behandlung an der Heidelberger Frauenklinik in den Jahren 1908—13. Inaug.-Diss. Heidelberg.

5. Gillissen, M. J., Die Querlage, ihre Häufigkeit und Behandlung. (Aus dem Material von 10 Jahrgängen 1905—14.) Inaug.-Diss. Giessen.

to

21*

324 Geburtshilfe. Kindliche Stérungen.

6. Kache, W., Über Ätiologie, Pathologie und Therapie der Querlage. Inaug.-Diss. Breslau. 5

7. Potter, W. J., Version with report of five unused cases. Amer. Assoc. of Obst. and Gyn. Indianopolis. 25. Sept. (500 Fälle ohne mütterlichen Todesfall und ohne be- drohliche Blutung; 57 Kinder tot, davon 30 an Nabelschnurvorfall.)

8. Ross, Mc Pherson, Is the operation of cesarean section indicated in the delivery of breech presentation. Amer. Jonn. of Obst. 16. Nr. 5. (Ideal ist die Spontangeburt mit möglichst wenig Manualhilfe; nur ganz ausnahmsweise ist der Kaiserschnitt an- gezeigt.)

9. *Sachs, E., Über die Entwicklung des nachfolgenden Kopfes mit dem Veit-Smellie- schen und dem Wiegand-A. Martin-Winkelschen Handgriff. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 44. 5.

10. Sachs, Die Behandlung der Beckenendlagen. Ver. f. wiss. Heilk. zu Königsberg i. Bı. 6. Nov. (Bei allen schweren Extraktionen vorher Pituglandol geben.)

ll. Schirmeyer, L., Über die während der Wendung (vor der Extraktion) zustande

kommenden Humerusfrakturen des Kindes. Inaug.-Diss. Kiel.

Nach Sachs (9) ist bei hochstehendem Kopf der Martin-Wiegand- Winckelsche Handgriff schonender und ebenso wirksam wie der Veit-Smellie- sche, bei welchem in diesen Fällen eher Wirbelsäulenzerreissungen auftreten. Bei tiefstehendem Kopfe empfiehlt auch Sachs den Veit-Smellie.

3. Nabelschnurvorfall und sonstige Anomalien der Nabelschnur.

L Beach, R. M., Fetal death due to eight coils of umbilical cord about the neck. Amer. Journ. of Obst. Nr. 2. la. *Hohnberg, G., Fall von Sturzgebuit. Verhandl. d. obst.-gyn. Sekt. d. Ges. schwed.

Arzte. 2. *Kühnelt, J., Ein Fall von Cephalhämatom bei Beckenendlage. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 25. p. 500. - 3. *Sachs, E., Die klinische Bedeutung des Armvorfalles bei Schädellage. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 32.

4. *Seitz, L., Über die fötale Indikation der Zange. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26.

Während bei Schädellage Cephalhämatome stets als Folge der Geburts- insulte leicht zu erklären sind, liegt solches nach Kühnelt (2) nicht so einfach bei Beckenendlagen. In einem Falle war es ein schwächliches frühgeborenes Kind von 28 Wochen bei einer I para; es war nur ein leichter Zug am Becken- ende ausgeübt worden. Hier ist es wohl durch Druck der engen Vagina auf den Kopf der unreifen Frucht zustande gekommen.

Sachs (3) berichtet, dass in Königsberg unter 12 000 Geburten 56 mal i. e. in 0,5°/, Armvorfall beobachtet wurde, ätiologisch kamen in Betracht enges Becken, Kleinheit des Kindes, Hydramnion, Hängebauch, Zwillinge; nur 13mal Geburt ohne Kunsthilfe; unter diesen nur vier reife lebende Kinder; zweimal Uterusruptur; Sachs schätzt die Gefahr der Uterusruptur bei Armvorfall recht hoch ein.

Beseitigung des Armvorfalles ist stets therapeutische Notwendigkeit; 20 mal wurde reponiert, 23 mal Wendung und Extraktion gemacht. Alle Mütter wurden gesund entlassen; 49 Kinder waren bei Übernahme der Geburt noch lebend; von ihnen kamen 42 lebend zur Welt; von ihnen starb noch eines an Asphyxie und 7 aus verschiedenen Ursachen, also im ganzen 15 i. e 26,8°/,.

Seitz (4) führt aus, dass nur das Verhalten der kindlichen Herztöne uns während der Geburt Aufschluss über das Befinden des Kindes gibt. Eine Zirku- lationserschwerung im fötalen System kann ohne direkte Nabelschnurkompression zustande kommen durch starkeZerrung der Schnur beim Tiefertreten des Kopfes, so bei primär zu kurzer und sekundär infolge Nabelschnurumschlingung zu kurz gewordener Nabelschnur.

Allgemeines. 325

Herzschlagbeschleunigung über 160 kann als Indikation zur Zange nicht ohne weiteres gelten. Die Herzschlagverlangsamung ist das klinische Zeichen für die intrauterine Gefährdung des Kindes. Eigentlich sollten in der Austreibung nach jeder Wehe die Herztöne auskultiert werden.

Ist das Kind wirklich ernstlich gefährdet, dann ist die Verlangsamung bei abklingender Wehe stark, dauert weiter und weiter in die Wehenpause hinein und setzt sich schliesslich durch die ganze Wehenpause hindurch fort. Unver- mitteltes und plötzliches Aufhören der Herztöne in der Austreibungszeit gibt es nach Seitz bei einer normalen Geburt nicht. Leichter Wechsel zwischen Ver- langsamung und Beschleunigung ist bedeutungslos.

Hingegen beruhen schwere Unregelmässigkeiten des Herzschlages auf tiefer eingewurzelter Asphyxie und sind sehr bedrohlich; ihr Eintreten ist meist die Folge einer übersehenen Herzschlagverlangsamung.

Hohnberg (la). DasKind fiel mit dem Kopfe voraus in Ge Porzellan- trichter des Wasserklosetts. Der Kopf war fest in der Tiefe des Trichters ein- gepresst, so dass man denselben von innen nach aussen zerschlagen musste, ehe man nach Veit-Smellies Methode den Kopf befreien konnte. Um den Hals herum war noch nach der ‚Entbindung‘ ein Ring von dem Porzellantrichter. Das Kind war 2500 g schwer; die Kopfmasse waren 9—11,5—34,5. Das Kind war lebend und erholte sich bald. (Silas Lindqvist.)

XI. Gerichtliche Geburtshilfe.

Referent: Professor Dr. M. Stumpf.

a) Allgemeines.

I. *Bernstein, R., Das diagnostische Experiment am Menschen. Vierteljahrschr. f. ges. Med. u. oft San.-Wesen. 3. Folge. Bd. 51. p. 1.

2. *Ebermayer, Rechtsfragen aus der ärztlichen Praxis. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 290.

3. Rechtsfragen aus der ärztlichen Praxis. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 290. (Betonung der Schweigepflicht des Arztes noch nach dem Tode des Kranken, wenn wichtige Interessen des letzteren, z. B. die Erhaltung seines guten Namens, in Frage stehen aber nicht bei Geisteskrankheit.)

4. *Finsterer, H., Änderungen in der chirurgischen Indikationsstellung hinsichtlich der Operationseinwilligung seit Anwendung der Lokalanästhesie. Wien. med. Wochen- schrift. Bd. 66. p. 75.

5. *Fischer, M., Berufsgeheimnis und Herausgabe der Krankengeschichten. Allg. Zeitschr. f. Psych. Bd. 71. Heft 3.

6. Harnach, E., F. Haasler und E. Siefert, Die gerichtliche Medizin mit Einschluss der gerichtlichen Psychiatrie und der gerichtlichen Beurteilung von Versicherungs- und Unfallsachen, für Mediziner und Juristen. Leipzig 1914. Akad. Verlagsges. (Die gerichtliche Medizin im engeren Sinne ist von Harnack bearbeitet.)

326 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

7. v. Herff, Zur Reversfrage. Fortschr. a. d. Geb. d Röntgenstr. Bd. 23. Heft A (Ab- druck eines Reverses bezüglich Ablehnung einer Haftung für Schädigung bei An- wendung der Röntgenstrablen.)

8. Kockel, Gerichtliche Geburtshilfe. Döderleins Handb. d. Geburtsh. Bd. 2. Wies- baden, J. F. Bergmann. (Eingehende und ausführliche Darstellung.)

9. *Lieske, H., Privatentbindungsanstalten; ein Beitrag zum Kampf gegen das Kur- pfuschertum. Zeitschr. f. Med.-Beamte Bd. 29. p. 6 u. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 367.

10. *— Vom Rechte des Arztes zur Verweigerung des Zeugnisses und des Gutachtens. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 278.

11. *— Ärztliche Rechtsfragen. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 338.

12. Ärztliche Rechtsfragen. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 593. (Bespricht eine Entscheidung des Reichsgerichts, die die Zeugnisverweigerung eines Arztes betr. Mit- teilung über eine geschlechtliche Erkrankung bestätigte, obwohl das Prozessgericht den Arzt für zeugnispflichtig erklärt hatte.)

13. *v. Olshausen, Th., Das Zeugnisverweigerungsrecht des Arztes. Med. Klin. Bd. 12.

p. 711.

14. *— Grenzen der ärztlichen Schweigeptlicht. Med. Klin. Bd. 12. p. 866.

15. Sonderegger, W., Die Zeitbestimmungen nach biologisch-medizinischen Methoden in dem Gebiete der Rechtsmedizin. Zürich, Speidel u. Wurzel. (Enthält Zeitbestim- mungen für das Auftreten der verschiedenen Leichenerscheinungen, ferner für Alters- bestimmungen an Leichen, für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbettszustand, Abort, Todeseintritt beim Kinde vor, während und nach der Geburt, Alter von Verletzungen und Wunden, Verheilung von Hymenalrissen etc.)

16. *Stein, W., Die Haftung des Arztes wegen Pflichtverletzung in der Rechtsprechung des Reichsgerichts. Halbmonatschr. f. soz. Hyg. u. prakt. Med. Bd. 24. Nr. 6.

17. Zum ärztlichen Zeugnisverweigerungsrecht. Ärztl. Sachverständigenztg. Bd. 22. p. 24. (Kammergerichtsentscheidung vom 2. Jan. 1914, wonach dem Arzte nicht das Recht zusteht, sein Zeugnis über Tatsachen zu verweigern, die ihm ein inzwischen Verstor- bener mitgeteilt hat. Die Schweigepflicht besteht nur dann, wenn wichtige Interessen des Verstorbenen, sein guter Name oder Vermögensinteressen seiner Angehörigen in Frage kommen.)

Lieske (11) erwähnt ein Urteil des Oberlandesgerichts München, dass die Übernahme der Behandlung einer Verletzung durch einen Arzt oder eine andere das Heilgewerbe ausübende Person, ein Vertragsverhältnis begründet, demzu- folge der Heilkundige sich verpflichtet, gegen eine vereinbarte oder angemessene Vergütung durch sorgfältige Anwendung eines entsprechenden Heilverfahrens den bestmöglichen Heilerfolg zu erzielen. Jede die Heilkunde berufsmässig aus- übende Person haftet auf Grund der $$ 611 und 631, sowie 157 und 242 BGB. dafür, dass sie über diejenige Sachkunde verfügt, die regelrechterweise zur Heilung der Verletzung erforderlich ist und dass sie die nach dem jeweiligen Stande der Erfahrung gebotenen Mittel mit der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt zur An- wendung bringt. Übernimmt sie fahrlässig eine Behandlung, der sie nicht ge- wachsen ist, oder behandelte sie die Verletzung unter Ausserachtlassung der gebotenen Sorgfalt und verursachte sie hierdurch einen ungenügenden Heilerfolg, so haftet sie für den durch die Nichterfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtung nach Massgabe der $$ 280, 325, 276, 249ff. BGB.; in einem derartigen Verhalten liegt zugleich eine fahrlässig widerrechtliche Schädigung des Körpers und der Gesundheit des Verletzten im Sinne der §§ 249ff. und 843 BGB.

Stein (16) betont, dass die Einholung der Einwilligung des Kranken oder seines gesetzlichen Vertreters zu einer Operation nicht immer möglich ist: andererseits kann die Verweigerung seitens der Eltern einen Missbrauch der elterlichen Gewalt darstellen. Der Arzt soll in der Wahl seiner Gehilfen vor- sichtig sein, weil er nach Reichsgerichtsentscheidung für Verschulden seiner Gehilfen haftet.

Allgemeines. 327

Finsterer (5) hält die ärztlichen und rechtlichen Anschauungen hin- sichtlich der Operationseinwilligung für änderungsbedürftig, seitdem die Wund- infektion aus den Gefahren der Operation ausscheidet (vollständig? Ref.) und die Narkose fast stets durch Lokalanästhesie ersetzt werden kann, so dass ein Anlass zu einer Furcht vor Operation nicht mehr besteht. Es kann daher eine absicht- liche Operationsverweigerung als Selbstbeschädigung angesehen werden und es wäre zu wünschen, dass die absolute Notwendigkeit der Operationseinwilligung aufgehoben würde, damit sich nicht länger eine ganze Reihe von Leuten der Arbeitspflicht entzieht und namentlich solche, die eine Berufsschädigung er- litten haben und durch Operation wiederhergestellt werden könnten, durch Operationsverweigerung dem Staate Unsummen von Geld kosten. Die Berech- tigung, auch ohne Einwilligung zu operieren, könnte von dem Urteil eines autori- tativen Fachchirurgen abhängig gemacht werden. Wer eine von Fachärzten für notwendig erklärte Operation verweigert, sollte den Anspruch auf Invaliden- versicherung verlieren.

Ebermayer (2) berichtet über ein kammergerichtliches Urteil, nachdem eine an einem Minderjähiigen ohne Einwilligung des gesetzlichen Vertreters vollzogene Operation zwar für eine rechtswidrige Handlung erklärt, aber der Arzt nicht für haftbar erklärt wurde, weil der betreffende Kranke im 21. Lebens- jahre stand und der Arzt, ohne dass Fahrlässigkeit angenommen werden konnte, der Meinung sein konnte, dass der Kranke grossjährig sei.

Bernstein (l) erklärt das diagnostische Experiment am Kranken für durchaus berechtigt für die Diagnosenstellung. Der Arzt, der davon Gebrauch machen will, muss Technik, Leistungsfähigkeit und Fehlerquellen des Experi- ments kennen, die gebotene Rücksicht auf den Kranken nehmen und den Zweck der Untersuchung im Auge behalten. Ob im einzelnen Falle ein solches Experi- ment anzustellen ist, muss dem pflichtmässigen Ermessen des Arztes überlassen bleiben; Furcht vor Verantwortung darf nicht dazu führen, eine zuverlässige aber nicht ganz indifferente Untersuchungsmethode auf Kosten der Genauigkeit des ärztlichen Urteils durch eine weniger wertvolle Methode zu ersetzen, viel- mehr sind diese Methoden mit aller Vorsicht, aber auch mit aller Energie und Konsequenz anzuwenden.

Lieske (9) erörtert unter Hinweis auf den Schaden, den Winkel-Ent- bindungsanstalten verursachen, die behördlichen Vorschriften über Privat- entbindungsanstalten namentlich die Bedingungen für die Konzessionsertei- lungen und die Gesichtspunkte bezüglich der Prüfung der Zuverlässigkeit des Unternehmers, besonders wenn dieser ein Nichtarzt ist. In letzterer Beziehung wird auf die vom Provinzialausschuss der Provinz Starkenburg (Hessen) auf- gestellten Forderungen hingewiesen.

v. Olshausen (13) bespricht eine Reichsgerichtsentscheidung, wonach das Zeugnisverweigerungsrecht des Arztes nur ein Recht sei, das Zeugnis in Ansehung des ihm Anvertrauten zu verweigern, wenn er sich demjenigen gegenüber zur Verschwiegenheit für verpflichtet hält, auf den sich das Privat- geheimnis bezieht, dass dagegen der Angeklagte keinen prozessualen Anspruch darauf hat, dass der Arzt als Zeuge die Aussage mache oder verweigere; viel- mehr sei es stets der vollkommen freien Entschliessung des Arztes überlassen, ob er sein Recht ausüben will oder nicht.

v. Olshausen (14) erörtert bezüglich der Schweigepflicht des Arztes im Zivilprozess die Möglichkeit, dass ein Patient im Laufe des Prozesses die anfangs erteilte Entbindung von der Schweigepflicht wieder zurücknimmt. Ein solcher Widerruf wurde vom Kammergericht und vom Dresdener Oberlandesgericht (1914) für unzulässig erklärt. Bezüglich der Fortdauer der Schweigepflicht nach dem Tode wird bemerkt, dass sie nicht ohne weiteres erlösche, jedenfalls darf

328 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

durch die Preisgabe der Schweigepflicht nicht das Andenken oder der gute Ruf des Verstorbenen verletzt, andererseits dürfen nicht Vermögensverhältnisse der Angehörigen bei der Preisgabe geschädigt werden.

Lieske (10) bespricht den Widerspruch der Bestimmung des Strafgesetz- buches, die den unbefugten Geheimnisbruch des Arztes unter Strafe stellt, mit der Bestimmung der Strafprozessordnung, wonach der Arzt zur Verweigerung des Zeugnisses zwar berechtigt, aber nicht verpflichtet ist, so dass Ablegung oder Verweigerung des Zeugnisses in das freie Ermessen des Arztes gestellt ist. Es wird de lege ferenda eine Änderung deı Strafprozessordnung verlangt.

Fischer (5) bekämpft die Berechtigung der Staatsanwaltschaft, von An- staltsärzten wegen ihrer Staatsheamteneigenschaft die Auslieferung von Kranken- geschichten zu verlangen, weil die Krankengeschichten eine interne ärztliche Angelegenheit darstellen, die mit dem Beamtencharakter der Ärzte nichts zu tun hat.

b) Impotenz; zweifelhafte Geschlechtsverhältnisse.

1. *Baumgarten, À., Über Hermaphroditismus. Ges. d. Ärzte Wien. Sitzg. v. 16. Nov. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 1507.

2. Boruttau, H., Fortpflanzung und Geschlechtsunterschiede des Menschen. Leipzig- Berlin, B. G. Teubner. (Allgemeinverständliche Darstellung, u. a. der sekundären Geschlechtsmerkmale und des Zwittertums.)

3. Boyd, W. A., Verringerung und Verlust der sexuellen Kraft bei Akromegalie. Med. Rec. New-York. Bd. 88. Nr. 20. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 391. (31 Frauen, davon bei 23 Verringerung oder Verlust der Sexualität, bei 7 Anaphrodisie, bei 1 Hem- mung der sekundären Geschlechtsmerkmale.)

4. Fehlinger, H., Sterilisation von Verbrechern usw. in den Vereinigten Staaten von Amerika. Gross’ Arch. Bd. 61. p. 285. (Übersicht über die in 12 Staaten der Union bestehenden Gesetze über Sterilisation krimineller, geisteskranker und epileptischer Individuen )

6. v. Fellenberg, Uber Scheidenplastik bei kongenitalem Defekt. Schweiz. Rundsch. f. Med. 1915. Nr. 8. (Herstellung der Potentia coéundi durch Scheidenersatz aus dem Dünndarm.)

6. Georgescu, G., Zwei Fälle von angeborenem Mangel der Scheide und Gebärmutter; Vaginoplastik mittelst Dünndarms. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 977. (Po- tentia coéundi wiederhergestellt.)

7. Hirschfeld, M. und E. Burchard, Ein Fall von Geschlechtsberichtigung bei einem 3 Monate alten Kinde. Zeitschr. f. Sexualwissensch. Bd. 1. Heft 6. (Matrikelanderung auf ärztliches Gutachten bei einem als Mädchen angemeldeten männlichen Pseudo- hermaphroditen.)

8. Karstens, H., Ein Fall von Pseudohermaphroditismus masculinus externus. Inaug.- Diss. Königsberg 1915.

9. Mc Auliff, G. R., Hypertrichose, Variationen in den weiblichen sekundären Ge- schlechtsmerkmalen und inneren Sekreten. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 742. (Abnorme Bartbildung bei einer €3 jährigen Frau mit stielgedrehter Dermoidzyste des Ovariums.)

10. *Maier, H. W., Zur Kasuistik der psychischen Impotenz. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1415.

ll. *Meyer-Ruegg, Über künstliche Befruchtung beim Menschen. Münch. med. Wochen- schrift. Bd. 63. p. 1416.

12. *— Über künstliche Befruchtung. Ges. d. Ärzte Zürich. Sitzg. v. 1. Juli. Med. Klin. Bd. 12. p. 1272.

13. Muret, Schwangerschaft nach Tubensterilisation. Gyn. Ges. d. franz. Schweiz 1914. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 42. p. 343. (3 Jahre nach Unterbindung der Ampulle; die ent- standene Saktosalpinx hatte sich wieder geöffnet.)

Impotenz: zweifelhafte Geschlechtsverhältnisse. 329

14. *Photakis, B., Über einen Fall von Hermaphroditismus verus lateralis masculinus dexter. Virch. Arch. Bd. 221. Heft 1.

15. *Pick, L., Über den wahren Hermaphroditismus des Menschen und der Säugetiere. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 1141.

16. Plagemann, Hermaphroditismus. Wiss. Ärzteverein Stettin. Sitzg. v. 8. März. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 1163. (Männlicher Scheinzwitter mit klitorisähn- lichem Penis und Hypospadie.)

17. *Quinby, W. C., A case of pseudohermaphroditism, with remarks on abnormal function of the endocrine glands. Bull. of the Johns Hopkins. Hosp. Bd. 27. Febr. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 805.

18. Rohleder, H., Künstliche Befruchtung beim Menschen. Urolog. and cutan. Rev., techn. Suppl. Bd. 2. Nr. 4. (Auszug aus Rohleders ‚künstlicher Zeugung‘ s. Jahres- bericht. Bd. 28. p. 577.)

19. Rosenstein, Zum Ersatz der fehlenden Scheide. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 902. (Beschreibt 2 Fälle von Scheidenmangel.)

20. Siegel, Weitere Beobachtungen zur Konzeptjonsfahigkeit der Frau. Freiburger med. Ges. Sitzg. v. 30. Mai. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1178, s. Jahresber. Bd. 29. p. 342.

21. *Socquet, J., Ein Fall von Hermaphroditismus. Journ. de med. de Paris 1914. Nr. 9. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 838.

22. *Thaler, H., Menstruatio praecox und Pseudohermaphroditismus femininus bei einem 5jahrigen Mädchen. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 20. Juni. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 603.

23. Türschmidt W., Kongenitale Gynatresie. Przegl. Lek. Nr. 4. (Atresia hymenalis mit Fehlen eines kleinen Labium.)

24. Ward, W. D., Bildung einer künstlichen Scheide mit Herstellung der menstruellen Funktion. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 21. Nr. 5. (13jähriges Mädchen mit fehlender Scheide.)

Pick (15) erklärt die von Poll aufgestellte Einteilung der Geschlechts- merkmale als die beste, welche essentielle oder germinale (gametische), d. h. die Geschlechtsdrüsen betreffende Merkmale und somatische oder akzidentale unterscheidet, welche letztere wieder in genital-subsidiére und zwar innere, die Leitungswege betreffende und äussere, die sich auf die konjugalen Werkzeuge beziehen, und in extragenitale innere (Kehlkopf, Becken, psychische Eigen- schaften), und äussere (Behaarung, Pigmentierung etc.) geteilt werden. Unter Pseudohermaphroditismus wäre dann die Mischung der akzidentalen, unter wahrem Hermaphroditismus die Mischung der germinalen Geschlechtsmerkmale zu verstehen. Im letzteren Falle ist ein Heimaphroditismus verus bilateralis (beiderseits Hoden und Ovarium), ein H. verus unilateralis (einseitig Hoden und Ovarium) und ein H. verus lateralis (auf einer Seite Hoden, auf der anderen Ovarium) zu unterscheiden. Picks Ausführungen gipfeln darin, dass es auch bei höheren Tieren und beim Menschen einen wahren Hermaphroditismus gibt, wofür als Beispiel der von Salen beschriebene Fall angeführt wurde. Die leich- testen Formen des Hermaphroditismus verus sind diejenigen, in welchen in die Keimdrüse ein verstecktes, vielleicht nur mikroskopisch zu erkennendes anders- geschlechtliches Einsprengsel besteht (Fälle von Pick und Schickele -- Adenoma tubulare testiculare ovarii oder Adenoma testiculare ovotestis); ferner reiht sich hieran die Bildung makroskopischer Zwitterdrüsen (Ovotestis), und endlich der Hermaphroditismus verus mit spezifischen Geschlechtszellen in der männlichen und weiblichen Keimdrüse. Wahrer Hermaphroditismus und Pseudohermaphrodi- tismus sind nicht voneinander zu trennen, denn sie sind lediglich verschieden geartete Grade der männlichen Abweichung von der Norm und Produkte einer in ihrem Wesen einheitlichen, nur verschieden abgestuften Missbildung. Auch Halbseiten-Scheinzwitter sind beim Menschen möglich.

Die Beurteilung der Geschlechtszugehörigkeit würde sich aus der Unter- suchung der Geschlechtsdrüse ergeben, wenn eine der vorhandenen beiderlei

330 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Keimdrüsen die Geschlechtszellen zur Reifung bringt und funktioniert, selbst wenn der andere Geschlechtsdrüsenanteil gleichfalls sichere, aber unreife Stadien der Gameten führt. Bringt keiner der beiden Anteile des Ovotestis Geschlechts- zellen zur Reife, so bringt, wenn der klinische Nachweis von Sperma nicht zu erbringen ist, die mit Zustimmung des Individuums auszuführende Probeexzision aus der Keimdrüse die Entscheidung. Ergibt hierbei die mikroskopische Unter- suchung keine Entscheidung, so besteht das Neutrum genus im anatomischen Sinne, und wenn die Probeexzision nicht gestattet wird, das Neutrum genus im klinischen Sinne. Wenn bei der Probeexzision in keiner der Keimdrüsen aus- gereifte Geschlechtszellen der männlichen oder weiblichen Reihe gefunden werden, so handelt es sich um anatomisch bisexuelle Neutren.

Photakis (14) veröffentlicht den Sektionsbefund bei einem 36 jährigen Individuum, das als Frau gelebt hatte und bei dem sich ausser einem Penis und einer Prostata rechterseits ein Hoden, dagegen links ein Ovarium und ein mit der Blase kommunizierender Uterus fand. Es wird daher ein wahrer Herm- aphroditismus lateralis masculinus angenommen.

Socquet (21) berichtet über einen Fall von ‚‚wahrem‘‘ Hermaphroditismus bei einem 25jährigen Mädchen. Es war ein Hoden vorhanden und das Scheiden- gewölbe fehlte. Ejakulation hatte nie stattgefunden, dagegen bestand seit 2 Jahren eine Art von regelmässigerı Menstruation. Bei der Palpation vom Rektum aus fand sich ein als Uterus anzusprechender Körper. Die Libido war auf das weibliche Geschlecht gerichtet.

Baumgarten (l) konnte im Inhalt der linken Leistenhernie eines 22jährigen Mannes einen Uterus unicornis mit Tube, Ligamentum latum und einen pflaumen- kerngrossen, einem Ovarium gleichenden Körper nachweisen. Das Individuum zeigte äusserlich männliche Geschlechtsorgane mit hypospadischem Penis, Glans und Vorhaut und in der linken Skrotalhälfte einen hypoplastischen Hoden ohne Epididymis und Vas deferens, Hodenkanälchen mit spärlichen Spermatozoen und stark herabgesetzter Spermatogenese (Probeexzision). Auch das ovarium- ähnliche Gebilde enthielt Hodenkanälchen, aber ohne Spermatogenese. Die rechte Skrotalhälfte war leer. Die sekundären Geschlechtsmerkmale waren durchweg männlich. Der Topographie nach war der im Bruchsack gefundene Hoden ein rechtsseitiger (Dystopia testis transversa).

In der Aussprache berichtet Maresch über einen Uterusfundus mit 2 Tuben und zwei normal konfigurierten, übereinanderliegenden Hoden in einem rechts- seitigen Leistenbruchsack bei einem 77jährigen Manne; an den Uterus schloss sich ein als Vagina anzusprechender Schlauch an, der die Prostata durchsetzte und nach Aufnahme des Ductus ejaculatorii am Cclliculus seminalis in die Harn- röhre mündete.

Quinby (17) beschreibt einen Fall von Pseudohermaphroditismus bei einem 10 jährigen, für sein Alter auffallend entwickelten ‚Knaben‘. Es bestand Hypospadie 3. Grades, mit sonst äusserer männlicher Bildung (auch der Vater war Hypospade) und sekundären männlichen Geschlechtsmerkmalen. Dagegen fanden sich bei der Operation die inneren Genitalien normal weiblich gebildet.

Thaler (22) beschreibt ein 5jähriges Mädchen mit weiblicher Genital- bildung, abeı penisartiger Klitoris, dichter Behaarung der Pubes und vorzeitiger Menstruation. Für das Bestehen eines Keimdrüsen- oder Nebennierentumors fanden sich keine Anhaltspunkte, dagegen fand sich ein Hydrocephalus mit starker Druckerhöhung, so dass die Annahme besteht, dass die vorzeitige Ge- schlechtsentwicklung mit einer nicht näher bestimmbaren zerebralen Erkrankung im Zusammenhang steht.

Meyer-Ruegg (11, 12) teilt zwei Fälle von künstlicher Befruchtung mit, einen Fall, der von Maier (10) näher beschrieben wird und in welchem

Virginität; Sittlichkeitsverbrechen. 331

es sich um psychische Impotenz des Ehemannes handelte, mit vollem Erfolg; auch im 2. Falle 40jahrige Frau mit rigidem Hymen und Vaginismus trat Konzeption ein, aber nach 7 Wochen kam es zu Abort. Meyer-Ruegg verteidigt die Berechtigung der künstlichen Befruchtung und stellt als Indikation Impotentia coéundi masculina oder feminina bei zeugungskräftigen Spermatozoiden auf. Da die angewendete Methode keinen Schaden stiften darf, soll das Sperma nicht in den Uterus, sondern in das Scheidengewölbe oder in den unteren Teil der Cervix injiziert werden; diese Methode erlaubt auch die häufigere Wiederholung der Injektion.

c) Virginität; Sittlichkeitsverbrechen.

. *Anton, G., Kindlicher Riesenwuchs mit vorzeitiger Geschlechtsentwicklung. Mo-

natsschr. f. Psych. Bd. 39. Heft 6.

. *Asch und Adler, Der diagnostische Wert der Gonokokkenvakzine. Münch. med.

Wochenschr. Bd. 63. p. 73.

. *Beckman, F., Frühzeitige Reife bei Mädchen, mit Bericht über einen einschlägigen

Fall. Arch. of Pediatr. Bd. 32. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 875.

. *Blaschko, A., Wie soll der Geschlechtsverkehr Venerischer bestraft werden? Deutsche

med. Wochenschr. Bd. 42. p. 18.

. *Bucura, C. J., Zur Diagnose der Gonorrhoe beim Weibe. Wien. klin. Wochenschr.

Bd. 19. p. 317.

. Chase, Blutung am eingerissenen Hymen. Obst. Soc. of Brooklyn. Sitzg. v. 5. Mai.

Amer. Journ. of Obst. Aug. p. 514.

. *Ebermayer, Die Bestrafung des Geschlechtsverkehrs Venerischer. Deutsche med.

Wochenschr. Bd. 42. p. 19. *_ Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1489.

. Engwer, Über die Behandlung der kindlichen Gonorrhoe mittelst der ,,Fiebertherapie“

(Weiss). Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1582. (Akute Vulvovaginitis bei einem 3jährigen Mädchen; Ansteckung durch eine erwachsene Person bei Benützung des gleichen Bettes.) l

. *Fischer, A., Über Wesen und Wert der Immunitätstherapie bei Gonorrhoe. Dermat.

Wochenschr. Bd. 63. Nr. 35ff.

, *Fuchs, H., Haut Allergie bei Gonorrhoe. Arch. f. Dermat. u. Syph. Bd. 123. Heft 2.

Gans, O., Harnröhrensekret- und Flockenuntersuchung im Anschluss an intravenöse Arthigoninjektion zur Feststellung der Gonorrhocheilung. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 479. (Erklärt die Harnröhrensekret-Untersuchung nach intravenösen Arthi- goninjektionen von 0,05—0,1 ccm als zuverlässige Methode zur Feststellung der Gonor- rhoeheilung.)

. *Hennig, Die Bedeutung der Serodiagnose der Syphilis für die Erteilung des Heirats-

konsenses. Fortschr. d. Med. 1914. Nr. 31. *Hymans van den Bergh, A. A., Hypernephrom-Hypergenitalismus. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1915. 2. p. 2217. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 240.

. *Königsfeld, H. und M. Salzmann, Der Diplococcus crassus als Erreger der Urethritis

und Epididymitis. Arch. f. Dermat. Bd. 120. p. 137.

*Marcuse, M., Vom Incest. Juristisch-psychiatr. Grenzfragen. Bd. 10. Heft 3/4. *Mucha, V., Zur Frage der Uteruserkrankung bei Vulvovaginitis infantum. Wien. med. Wochenschr. Bd. 66. p. 1070.

*Neisser, A., Zur Gonokokkendiagnostik durch Kutireaktion. Berl. klin. Wochen- schrift. Bd. 53. p. 765.

*Norris, Ch. C., Diagnose und Behandlung der gonorrhoischen Vulvovaginitis bei Säuglingen und kleinen Kindern. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 65. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 633.

Obmann, K., Über vorzeitige Geschlechtsentwicklung. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 196. (4jähriger Knabe mit einer Entwicklung der Genitalien entsprechend einem 16—18jährigen Jüngling; Beginn der Genitalentwicklung und des frühzeitigen

‘starken Körperwachstums vom 1. Lebensjahre an.)

332 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

21. Pappritz, A., Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Recht und Wirtschaft, Ref. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1489.

22. *Pontoppidan, B., Uber die Prognose der Vulvovaginitis gonorrhoica infantum. Dermat. Wochenschr. Bd. 61. p. 1077.

23. Rawls, Koitusverletzungen der weiblichen Genitalien; dazu ein Fall von vulvorektaler Fistel. New York Obst. Soc. Sitzg. v. 14. März. Amer. Journ. of Obst. Aug. p. 284.

24. Reukauff, H., Motiviertes Gutachten über den Lustmörder Max Dietze. Gross. Arch. Bd. 64. p. 228. (Jedes krankhafte Moment wird bei dem Lustmörder, der ein 7jahriges Madchen geschlechtlich missbraucht, an den Genitalien mit einem Messer schwer verletzt und schliesslich erwürgt hatte, ausgeschlossen. Verurteilung zum Tode.)

25. *Schapira, S., Der Krieg und die Geschlechtskrankheiten; deren strafrechtliche Be- kämpfung. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 29. p. 918.

26. *Schlasberg, H. J., Über intravenöse Arthigoninjektionen zu diagnostischen Zwecken Dermat. Zeitschr. Heft 2.

27. *Schürmann, Die Thermopräzipitinreaktion als Diagnostikum bei Gonorrhoe, ins- besondere bei chronischer Gonorrhoe. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1094.

28. *Sontag, Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Recht u. Wirtschaft. p. 193.

29. *Strafella, F. G., Das Geschlechtsleben Geisteskranker. Gross’ Arch. Bd. 66. p. 59.

30. *Stümpke, G., Beobachtungen über Rektalgonorrhoe bei Kindern. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1720.

31. *Trumpp, Ärztlicher Ehekonsens und Eheverbote. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1756.

32 *van de Velde, Th. H., Züchtung der Gonokokken. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 21. Heft 1/2. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 422.

33. *— Immunitätsreaktionen bei Gonorrhoe. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 21. Heft 3/4. Ref. ebenda.

34. *Warden, C. C. und L. F. Schmidt, Gonokokken-Komplementfixation: ein neues lipoides Antigen. Journ. of labor. and clin. Med. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 807.

35. *Weiss, A., Beitrag zur Kenntnis der Beziehungen zwischen der Kolpitis granularis der Schwangeren und Gonorrhoe. Inaug.-Diss. Heidelberg 1915.

36. *v. Zeissl, M., Bericht der 1. Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten des Kaiser Franz Josef-Ambulatoriums und Jubiläumsspitales in Wien. Berl. klin. Wochen- schrift. Bd. 53. p. 1193.

37. x *Fall von Schiindung. Ges. d. Ärzte Wien, Sitz. v. 23. VI. Wiener klin. Wochen- schrift. Bd. 29. p. 861.

Anton (1) beschreibt vorzeitige Geschlechtsentwicklung und über- mässiges Wachstum bei einem Mädchen, das eine 30 cm über sein Alter hinaus- gehende Grössenentwicklung zeigte. Die Menses traten mit 3 Jahren ein, ebenso Behaarung der Pubes und der Achselhöhlen.

Beckman (3) berichtet über einen Eintritt der Menstruation im 6. Lebens- jahre. Die Epiphysenentwicklung war der Pubertät entsprechend, das psychische und sexuelle Verhalten dagegen nicht.

Hymans van den Bergh (14) beschreibt ein 3jähriges Mädchen mit ausserordentlicher Entwicklung der äusseren Genitalien als Folge eines 2 Kilo schweren karzinomatösen Nebennierentumors. 18 Fälle aus der Literatur wurden besprochen, darunter 15 Mädchen.

Strafella (29) bekämpft die Entscheidung des Wiener Kassationshofes, nach welcher der an einer blödsinnigen Frauensperson unternommene Beischlaf als Notzucht anzusehen ist, weil eine blödsinnige Person nicht einer wehr- oder bewusstlosen gleichzustellen ist; mit der gerichtlichen Entscheidung würde den Geisteskranken für ihr ganzes Leben das Recht auf normale Befriedigung des Geschlechtstriebes abgesprochen. Anstatt dessen will Strafella, dass der Beischlaf mit einer Geisteskranken nicht gestraft werden solle, dass man aber

Virginität; Sittlichkeitsverbrechen. 333

den Geisteskranken durch Sterilisation die Möglichkeit der Fortpflanzung neh- men solle.

Marcuse (16) erklärt die Inzestabneigung für ein Kulturprodukt und führt die Blutschande zwischen Erwachsenen auf das Wohnungselend, auf wirt- schaftliche Not, moralische Anästhesie, auf sexuelle Not, seltener auf das Ab- wechselungsbedürfnis und gelegentlich auf Aberglauben zurück. Von pathologi- schen Ursachen werden psychische Störungen, Alkoholgenuss, geistige Schwäche, krankhafte Steigerung des Geschlechtstriebes, zuweilen Eifersucht, Autoerotik, Lust am Verbotenen und vereinzelt sadistische Momente genannt. In Deutsch- land kommen auf 100000 strafmündige Personen 1—1,3 Verurteilungen wegen Blutschande. In annähernd der Hälfte der Fälle fällt dem weiblichen Teile die Schuld zu. Marcuse glaubt, dass bei Inzest weniger eine strafrechtliche Ahndung angezeigt ist, weil eine Bedrohung der Gesamtheit nicht besteht, sondern soziale Fürsorge; bei Verbindung mit Notzucht, Verführung etc, bietet das Straf- gesetzbuch genügende Anhaltspunkte für Bestrafung, dagegen wäre angesichts der notwendigen widerlichen Erhebungen und Nachforschungen und zur Ver- meidung von abscheulichen Denunziationen die Aufhebung des $ 173 des Straf- gesetzbuches berechtigt. |

Blaschko (4) hebt in bezug auf die Bestrafung des Geschlechtsverkehrs Venerischer hervor, dass eine solche ohne Zwangsheilung des Venerischen einen hygienischen Nutzen nicht bringt und schlägt statt der Geld- oder Freiheits- strafen lediglich sichernde Massnahmen vor. Er verlangt, dass Individuen beiderlei Geschlechts, welche verdächtig sind, eine venerische Infektion zu verursachen angehalten werden, dem kommunalen Gesundheitsamt ein Gesundheitszeugnis eines öffentlich hiermit beauftragten Arztes beizubringen. Verdächtig in diesem Sinne sind Individuen, über die beim Gesundheitsamt eine Anzeige einläuft, dass sie eine venerische Infektion verursacht haben, und wenn sie auf der Strasse oder an einem öffentlichen Orte durch schamloses Benehmen (z. B. durch öffent- liche Provokation zum Geschlechtsverkehr etc.) öffentlichen Anstoss erregt haben. Wenn diese Individuen ein solches Zeugnis nicht beibringen können, so wäre zu verlangen, dass sie sich bis zum Nachweis erfolgter Heilung in ärztliche Behand- lung begeben und dem Gesundheitsamt regelmässig einen Nachweis dieser Be- handlung bringen; eine Zwangsbehandlung würde nur eintreten, wenn die An- ordnungen des Gesundheitsamts nicht befolgt werden. .

Ebermayer (7) betont, dass die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs über vorsätzliche und fahrlässige Körperverletzung zur Bestrafung des Geschlechts- verkehrs Venerischer nur schwer eine Handhabe bieten, weil der ursächliche Zusammenhang der Erkrankung mit dem Geschlechtsverkehr sowie der Nachweis des Vorsatzes oder der Fahrlässigkeit nur sehr schwer zu erbringen ist. Einer Gesetzesbestimmung, dass ein Geschlechtsverkehr Venerischer überhaupt und ohne Ansteckung des Gefährdeten, wie Blaschko meint, strafbar sein soll und dass die Anklage ex officio und nicht auf Antrag des Gefährdeten gestellt werden soll, stehen mannigfache Bedenken und erhebliche praktische Schwierigkeiten entgegen. Ferner wird die Verquickung sichernder Massnahmen mit der Strafe als bedenklich bezeichnet, weil Sicherungsmassnahmen nur neben der Strafe als Verhütungsmassregeln gegen weiteres strafbares Handeln eintreten können; solche Sicherheitsmassregeln sind nicht Sache des Strafrichters, sondern der Polizeigewalt und können durch den an die Vorschriften der Strafprozessordnung gebundenen Richter im ordentlichen gerichtlichen Verfahren nicht als Strafe erkannt werden.

Schapira (25) bespricht die Bestimmungen des österreichischen Straf- gesetzentwurfes über die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten. Diese Be- stimmungen schreiben Strafen vor gegen denjenigen, der mit Geschlechtskrankheit behaftet vorsätzlich einen mit Ansteckungsgefahr verbundenen Geschlechts-

334 Geburtahilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

verkehr ausübt, obwohl er weiss, dass er geschlechtskrank ist, ferner den, der vorsätzlich zu einem mit Gefahr der Ansteckung verbundenen Geschlechtsverkehr mit einem Geschlechtskranken Vorschub leistet (also Bordellbesitzer und Ge- legenheitsmacher) endlich die geschlechtskranke Amme, die in Kenntnis ihrer Erkrankung den Dienst antritt, und denjenigen, der eine Amme zu einem, wie er weiss, geschlechtskranken Kinde annimmt. Die Gefährdung eines Ehegatten mit geschlechtlicher Ansteckung wird nur auf Antrag verfolgt. Bezüglich der der Verfolgung hindernd entgegenstehenden absoluten ärztlichen Schweigepflicht enthält der Entwurf die Bestimmung, dass der Arzt straffrei bleiben soll, wenn die Mitteilung oder Veröffentlichung der anvertrauten Geheimnisse des Kranken nach Inhalt und Form durch ein öffentliches Interesse oder ein berechtigtes Privatinteresse gerechtfertigtist. Endlich willder Entwurf auch die Kurpfuscherei einschränken, indem er nicht bloss den Verkauf, sondern auch die blosse An- kündigung von Geheimmitteln und die schwindelhafte Anpreisung von Mitteln und Heilmethoden verbietet und diejenigen für strafbar erklärt, die in einer Druckschrift ein Heilmittel oder Heilverfahren oder eine ärztliche Behandlung durch eine unwahre Angabe ihrer Wirksamkeit anpreisen. Es wird die sofortige Inkraftsetzung dieser Bestimmungen verlangt.

Sontag (28) bedauert, dass im Vorentwurf des deutschen Strafgesetz- buches Strafbestimmungen über Ansteckung durch Beischlaf nicht vorgesehen sind und befürwortet die Einführung der Anzeigepflicht für jeden Geschlechts- kranken und die Befugnis der Polizei zur Untersuchung und zwangsweiser Unter- bringung im Krankenhause, wie sie durch einen vom stellvertr. Generalkommando in Schleswig-Holstein herausgegebenen Erlass verfügt worden ist. Die letztere Bestimmung wird von A. Pappritz wegen der möglichen Denunziationen und Erpressungen bekämpft.

Nach dem Berichte von Ebermayer (8) verlangte die deutsch-österreich. Beratungsstelle für Volkswohlfahrt eine Verordnung, die die Übertragung einer Geschlechtskrankheit unter Strafe stellt und jeden Geschlechtskranken ver- pflichtet, sich einer entsprechenden Behandlung zu unterwerfen unter gleich- zeitigem Verbot der Behandlung von Geschlechtskrankheiten durch Pfuscher und Naturheilkundige.

Bucura (5) macht darauf aufmerksam, dass bei chronischer Gonorrhoe nicht allein Urethra und Bartholinsche Drüsen, sondern auch die Cervix frei von Gonokokken sein können. Zur Diagnose der Gonorrhoe, besonders bei Ehe- oder Koituskonsens oder bei weit zurückliegendem Stuprum muss die Sekret-Entnahme aus dem Uterus selbst geschehen. Hierzu wird die Einführung eines Ureterenkatheters und die Ansaugung des Uterussekretes mittelst Rekord- spritze aus der Gegend der Tubenmündungen empfohlen, nachdem die Portio im Spekulum freigelegt, der äussere Muttermund und der untere Teil des Zervikal- kanals mit Jodtinktur desinfiziert und der ganze Zervikalkanal mit steriler Watte ausgewischt worden ist. Besonders unmittelbar vor oder noch besser sofort nach der Menstruation sind die Gonokokken im angesaugten Sekret leicht nach- zuweisen.

Weiss (35) bestreitet die Anschauung, dass die Kolpitis granularis der Schwangeren ursächlich mit Gonorrhoe zusammenhänge, indem die Hälfte der untersuchten Fälle sicher gonorrhoefrei gefunden wurde und nur in 21°/, Gonorrhoe sicher festgestellt werden konnte.

Königsfeld und Salzmann (15) beobachteten eine 14 Tage nach Ge- schlechtsverkehr einsetzende Urethritis und Epididymitis mit vorzugsweise gramnegativen und nur wenig grampositiven, aber extrazelluliren Diplokokken (D. crassus) im Sekret.

Virginitat; Sittlichkeitsverbrechen. 335

Asch und Adler (2) betonen die Beweiskraft intramuskulärer Injektionen von Gonokokkenvakzine bei latenter Gonorrhoe und das Wiederauftreten von Gonokokken, besonders von Degenerationsformen nach der Injektion.

Fischer (10) fand, dass die Vakzineanwendung nur bei frischer gonor- rhoischer Komplikation diagnostischen Wert hat, nicht aber in chronischen Fallen.

Neisser (18) schlägt für zweifelhafte Falle vor, mittelst der aus dem fiag- lichen Sekrete gewonnenen Kultur bei Gonorrhoikern eine Kutireaktion vor- zunehmen, die, wenn das Material Gonokokken enthielt, positiv ausfallt.

Schlasberg (26) fand, dass nach intravenöser Arthigoninjektion aus dem Auftreten oder Ausbleiben von Fieber und Allgemeinreaktion Gonorrhoe nicht sicher angenommen oder ausgeschlossen werden kann, obwohl bei einer Steigerung von 1,5° eine Gonorrhoe mit Wahrscheinlichkeit vorliegt; dagegen ist die Arthigoninjektion sehr wertvoll für die Entscheidung, ob bei einer Schleim- hautgonorrhoe die Gonokokken definitiv verschwunden sind.

Schürmann (27) empfiehlt für den Nachweis bestehender und nicht aus- geheilter chronischer Gonorrhoe, wo Gonokokken nicht mehr nachweisbar sind, die Thermopräzipitinreaktion (geklärtes Extrakt von Sekret, das mit hoch- wertigem Gonokokkenserum überschichtet wird, wobei bei positivem Ausfall an der Berührungsfläche ein weisser Ring entsteht), besonders für gerichtliche und medizinalpolizeiliche Zwecke und in Fällen, wo es sich um Erteilung des Ehekonsenses handelt.

Fuchs (11) untersuchte die Hautallergie, die sich bei der überwiegenden Mehrzahl gonorrhoisch Erkrankter mit der Neisserschen Gonokokkenvakzine (Gonokokkenbouillon) durch Intradermoreaktion feststellen lösst. Diese Haut- allergie überdauert den Krankheitsprozess einige Zeit und erlischt meistens nach einigen Monaten. Während der Krankheitsdauer verschwindet sie nicht, einige Zeit nach der Heilung wird sie schwächer und verschwindet.

Van de Velde (32, 33) empfiehlt die diagnostische Züchtung der Gono- kokken auf Thalmann-Agar und Aszites-Agar. Von den Immunitätsreak- tionen wird vor allem ein niedriger opsonischer Index für wichtig erklärt, ausser- dem die diagnostische Vakzination und die dadurch zu bewirkende Zunahme der Sekretion und leichtere Nachweisbarkeit der Gonokokken.

Warden und Schmidt (34) fanden eine alkoholische Lösung der Gono- kokkenfettstoffe als Antigen bei der Komplementfixation besonders wirksam und erhielt damit positive Reaktionen bei Fällen, in denen Gonokokken vor- handen sind oder vor kurzem vorhanden waren. Positive Reaktionen sind stets für die Diagnose wertvoll, ebenso mehrfach wiederholte negative, dagegen ist eine einzelne negative Reaktion ohne Bedeutung.

Trumpp (31) verlangt das gesetzliche Eheverbot bei ansteckender Geschlechtskrankheit und die Aufstellung von ärztlichen Eheberatern zur Unter- suchung von Ehebewerbern.

Hennig (13) erklärt die Wassermannsche Probe für ein wertvolles Hilfs- mittel für die Beurteilung der Heiratsfähigkeit eines Syphilitikers, jedoch nicht für sich allein, wohl aber im Verein mit den bisher geübten und durch die Erfahrung erprobten Gesichtspunkten.

v. Zeissl (36, 37) beschreibt bei einem 2!/,jährigen Mädchen nach Schän- dung einen syphilitischen Primäraffekt in der rechten Genitokruralfalte mit Lymphknoten in beiden Leistendrüsen.

Mucha (17) führt die grosse Mehrzahl der Vulvovaginitisfälle bei kleinen Mädchen auf Übertragung durch die erkrankte Mutter oder Pflege- person zurück, nur in wenigen Fällen auf Stuprum. Während des Krieges wurde im Zusammenhang mit der starken Zunahme der Geschlechtskrankheiten über-

336 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

haupt auch eine beträchtliche Zunahme der Vulvovaginitisfälle beobachtet. Eine Miterkrankung der Schleimhaut des Uterus und der Adnexe wird als Selten- heit und Ausnahme erklärt und als Beweis ein Obduktionsbefund angeführt, in welchem die ausgesprochenen entzündlich-infiltrativen Veränderungen sich am äusseren Muttermund scharf abgrenzten.

Norris (19) fand bei gonorrhoischer Vulvovaginitis kleiner Kinder den Bakterienbefund im Ausstrichpräparat nur in 45°/, der Fälle positiv. Wenn vorher Sublimatlösung (1 : 5000 Normalkochsalzlösung) in die Scheide einge- spritzt und das Sekret durch Reiben mit Glasstab oder Handschuhfinger ge- löst worden war, war der Bakterienbefund in 75°/,, und wenn am Tag vor der Sekretentnahme die ganze Scheide mit 5—10°/,iger Silbernitratlösung bestrichen war, in 97°/, der Fälle positiv.

Pontoppidan (22) beobachtete 779 Fälle von Vulvovaginitis gonorrhoica kleiner Mädchen, bei denen nur selten die Art der Infektion klargelegt werden konnte. Die meisten Kinder stammten aus der ärmeren Bevölkerung, Stuprum war nur ein- oder zweimal die Ursache. Von Komplikationen wurden 24 mal Bartholinitis, 10mal Proktitis, "mal Ophthalmoblennorrhoe, 7mal Arthritis, 5mal Salpingitis und 1mal Endometritis beobachtet. Es wird bestritten, dass die Erkrankung bis zum erwachsenen Alter bestehen bleiben könne.

Stümpke (30) stellte fest, dass unter 59 Fällen von Vulvovaginitis in- fantium in 55,9°/, auch die Abstriche von der Rektal-Schleimhaut Gonokokken ergaben.

d) Schwangerschaft in Beziehung auf gerichtliche Medizin.

l. *Ahlfeld, Kurzfristige Schwangerschaften. Mitteil. z. Geb. u. Gyn. f. d. Praxis v. Med.-R. H. Walther, Leipzig und der prakt. Arzt. Heft 13/14.

2. *Alzmann, Y., Einige Beiträge zur biochemischen Schwangerschaftsdiagnose. Inaug.- Diss. Würzburg 1914.

3. *Bauchwitz, K., Bemerkungen zu dem Aufsatze Dr. Lieskes: „Das Kriegskinder- problem.“ Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 1281.

4. Beck, Zwei Fälle von schwacher Uterusnarbe nach Sectio caesarea. Brooklyn. Gyn. Soc. Sitzg. v. 4. Febr. Amer. Journ. of Obst. Juli. p. 134.

5. *v. Behr-Pinnow, Zur Kriegskinderfrage. Deutsche Strafrechtsztg. Ref. Arztl. Sachverständ.-Ztg. Bd. 22. p. 12.

6. *Benthin, W., Über Plazentarinfektionen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 479.

7. Über kriminelle Fruchtabtreibung mit besonderer Berücksichtigung der Verhält- nisse in Ostpreussen. Verein f. wiss. Heilk. Königsberg. Sitzg. v. 10. Jan. u. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 539 u. 556. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 410, s. Jahresber. Bd. 29. p. 345. (In der Besprechung bezweifelt Puppe die Richtigkeit der von Benthin angestellten Schätzung der Zahl der Aborte, besonders auch der Selbst- abtreibungen, ferner hält er septische Erscheinungen nicht für einen Beweis voraufge- gangener krimineller Eingriffe. Das Kurpfuschereiverbot hält er in prophylaktischer Bezichung nicht für wirksam, wohl aber das Verbot des Verkaufs von Zinnspritzen mit langem Ansatzrohr, ebenso bei Verheirateten Gewährung von Geldzuschüssen für Kinder, bei Unverheirateten Mutterschaftsversicherung. Hilbert betont, dass die Anzeigepflicht für septische Aborte schon besteht, wie für Puerperalfieberfälle. Winter erhofft die Durchführung der mehrfach beantragten prophylaktischen Mass- nahmen nach dem Kriege.)

8. *Beuttner, Abderhaldensche Reaktion. Gyn. Ges. d. franz. Schweiz 1914. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 344.

9. *Bijleveld, J. W., Abderhaldens Methode. Inaug.-Diss. Leiden 1913. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gym. Bd. 44. p. 428.

10. *Brüncke, K.H. L., Ein Beitrag zur Frage von der Ruptur des wieder gravid gewor- denen Uterus nach vorausgegangener Sectio caesarea. Inaug.-Diss. Halle 1915.

il.

12. *— 13.

14. 15.

16. 17. 18. 19. 20. *—

21.

22.

26.

27.

30. 31.

32.

Schwangerschaft in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 337

*Bumm, E., Zur Frage des kiinstlichen Abortus. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 43. p. 385.

Berechtigte und unberechtigte Indikationen zur Schwangerschaftsunterbrechung. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg. v. 25. Febr., 10. u. 24. März und 7. April. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. p. 343ff.

Cherry, Spontanruptur des schwangeren Uterus mit milden.abdominalen Symptomen New York Acad. of Med. Sect. on Obst. and Gyn. Sitzg. v. 28. Dez. 1915. Amer. Journ. of Obst. Juni.

*Crede-Hörder, C. A., Tuberkulose und Mutterschaft. Berlin 1915. S. Karger. Cutter, J. S. und M. Morse, Erfahrungen mit der Kiutsi-Maloneschen Urinprobe zur Feststellung der Schwangerschaft. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 8. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 724. (Die Reaktion wird fiir nicht spezifisch er- klart.)

*Döderlein, A., Geburtshilfliche Kriegsprobleme. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. Nr. 26.

*Dreuw, § 184, 3. Frauenarzt Heft 12.

*Ebeler, F., Krieg und Frauenklinik. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 15.

*E ber mayer, Straflose Abtreibung bei Notzucht. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1009.

Rechtsfragen aus der ärztlichen Praxis. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 952.

Rechtsfragen aus der ärztlichen Praxis. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 359. (Vertreibung einer zur Abtreibung geeigneten Frauendusche durch den Reisenden einer Drogentirma; Verurteilung.)

Strafbarer Vertrieb von Abtreibemitteln. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1488. (Verurteilung wegen des gewerbsmässigen Verkaufs von Abtreibemitteln unter dem Titel: Mittel zur Krankenbehandlung gegen Frauenleiden, Blutstockungen, Regelstörungen, Geschlechtskrankheiten und hygienische und kosmetische Damen- artikel; öffentliche Anpreisung und Ankündigung. Verurteilung zu 6 bzw. 4 Monaten Gefängnis.)

Untersagung der Berufsausübung gegenüber einer Hebamme. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1455. (Verkauf von Pessarien zur Verhütung der Schwanger- schaft; Untersagung der Berufsausübung wegen mangelhafter Zuverlässigkeit.) *Ellermann, V., Om Svangerskabst den op dens Svingninger. Ugeskr. f. Laeger. 1915. Nr. 31 und Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 311.

. *Engelhard, J. L. B., Methode Abderhaldens. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en

Gyn. Bd. 22. Heft 3/4. Ref. Monatsschr. f. Geb u. Gyn. Bd. 44. p. 428. (Bei Schwan- geren stets positiv, bei Nichtschwangeren negativ.)

*Falls, F. H., Der gegenwärtige Stand der Abderhaldenschen Reaktion. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 23.

Fehling, Aufgaben des Arztes für die Bevölkerungspolitik. Unterelsäss. Ärzteverein. Strassburg. Sitzg. v. 24. Juni. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1468. (Ver- langt die Beihilfe der Ärzte für die Verminderung der Zahl der Aborte, für den Mutter- schutz in der Schwangerschaft und für die Verminderung der Kindersterblichkeit bei der Geburt.)

Findley, Narbenzerreissung nach Kaiserschnitt. Amer. Gyn. Assoc. Sitzg. v. 9. Okt. 1915. Journ. of Amer. Med. Assoc. 1915. p. 2032.

Fischer, J., Zwei Obduktionsbefunde. Geb. Ges. Wien. Sitzg. v. 8. Febı. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 238. (1 Fall von Verblutung an chronischer Metritis, der zur gericht- lichen Obduktion Veranlassung gegeben hatte, jedoch war keine Schwangerschaft vorhanden; ferner ein Todesfall an Meningitis in der Schwangerschaft.)

*Fränkel, E., Zur Diagnose der Gravidität mit Abderhaldens Dialysierverfahren. Zeitschr. f. Immunitätsforsch. u. exper. Therap. Bd. 22. Heft 4/5.

*Die Frage der Zulässigkeit der Unterbrechung der Schwangerschaft vom Standpunkte der ärztlichen Wissenschaft und Berufsehre. Verhandl. d. erweiterten wiss. Deputation f. d. Medizinalwesen vom 13. u. 14. März. Veröffentl. a. d. Geb. d. Medizinalverwaltung. Bd. 5. Heft 8. Beilin. R. Schoetz.

Frank, Uterusruptur in der Schwangerschaft. Ges. f. Geb. u. Gyn. Köln. Sitze. v. 11. Febr. 1914. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 86. (Spontanruptur im Fundus im 8. Schwangerschaftsmonat.)

Jahresber. f. Gynik. u. Geburtsh. 1916. 22

338

4l.

43.

57.

Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

, *v. Franqué, O., Geburtenrückgang, Arzt und Geburtshelfer. Niederrhein. Ges.

f. Natur- u. Heilk. Sitzg. v. 15. Mai. Med. Klin. Bd. 12. p. 837. *— Nachtrag zu der Arbeit von Offermann über Heilung und Spätfolgen des queren Fundalschnittes. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 186.

. Fälle von kriminellem Abort. Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilk. Bonn. Sitzg.

v. 23. Okt. Med. Klin. Bd. 12. p. 1219. (Demonstration.)

. Franz, Th. und M. Kuhner, Über die Impfung von Schwangeren, Wöchnerinnen

und Neugeborenen. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. p. 141. (Keine Schädigung der Schwangeren durch die Vakzination, ebensowenig der Neugeborenen.)

. *Gonnet, Fall von extramembranöser Schwangerschaft. Ann. de gyn. et d’obst.

1915. Heft 5/6. p. 519. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 47. *Goudsmit, Methode Abderhaldens. Inaug.-Diss. Amsterdam 1913. Ref. Monats- schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 427.

. *Groné, O., Kommt eine Überfruchtung (Superfoetatio) beim Menschen vor? 11. Kon-

gress d. nord. chir. Vereins in Gothenburg v. 6.—8. Juli. Gyn. Sekt. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 1014.

Grandke, Aufgaben der Bevölkerungspolitik. Mitteil. d. deutsch. Ges. f. Bevölkerungs- politik, Jahrg. 1. Heft 1. p. 4. (Fordert Bekämpfung der Abtreibungen und der Prä- ventivmittel und ihrer Anpreisung.)

*Gsell, J. L., Beitrag zur Frage der Unterbrechung der Schwangerschaft und der gleichzeitigen Sterilisation. Inaug.-Diss. Zürich 1915.

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340 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

enthielten. Zugleich Verurteilung des Redakteurs der Zeitung, in der die Ankiindigung erfolgte.)

83. *Strassmann, P., Ruf an die Mitter. Berlin 1915. A. Hirschwald.

84. *Tandler, J., Krieg und Bevölkerung. Wien. klin. Wochenschr. Bd. 19. p. 445ff.

85. *Thoma, G., Geburtenriickgang und Geschlechtskrankheit. Frauenarzt Heft 1/2.

86. *Torggler, F., Fruchttod durch Blitzschlag. Gyn. Rundsch. Bd. 9. Nr. 23.

87. Treub, H., Künstlicher Abortus. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1911. I. p. 10. Ref. Monats- schrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 506. (Betont gegenüber der neuen Bestimmung des holländischen Strafgesetzbuches über die Fruchtabtreibung, dass der Arzt einzig und allein vom Staatsanwalt abhängig ist und von dessen Auffassung, ob er ein ärztliches Berufsrecht anerkennt oder nicht.)

88. Vaerting, M., Mutterpflichten gegen die Ungeborenen; eine Mahnung zur Bevölke- rungserneuerung nach dem Kriege. Berlin 1915. Concordia (populär).

89. *Veit, J., Über die Anzeigen der künstlichen Fehlgeburt. Prakt. Ergebn. d. Geb. u. Gyn. Bd. 7. Heft 1.

90. *Wall, J. S., Die Stellung des Kindes in der praktischen Geburtshilfe. Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 455.

91. *Weil, G., Die Bedeutung der Antitrypsinreaktion in der klinischen Diagnostik. Mit- teil. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 29. Heft 2.

92. *Williams, F. R., Ein Schieferstift im Cökum. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 66. Nr. 18. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 877.

93. J. T., Entbindung per vias naturales nach vorausgegangenem Kaiserschnitt, nebst Bericht über 2 Fälle. Amer. Journ. of Obst. and Dis. of Wom. and Childr. Bd. 73. Nr. 3. (Enthält 2 Fälle über Spontanruptur in der Kaiserschnittnarbe.)

94. *Winter, G., Unsere Aufgaben in der Bevölkerungspolitik. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 97.

95. *Wiirzburger, E., Rückblick auf die Literatur des Geburtenrückganges. Soz. Praxis u. Arch. f. Volkswohlfahrt p. 481. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 679 u. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. Med. Sekt. Breslau. Sitzg. v. 10. April. Ebenda p. 1087.

%. Weder, Th., Der Geburtenrückgang. Gyn. Helv. 1914, s. Jahresber. Bd. 28. p. 586.

97. Zurücknahme des Prüfungszeugnisses einer Hebamme wegen Anwendung, Vertrieb und Empfehlung von empfängnisverhütenden Mitteln (Pessarien etc.). Urteil d. bayer. Verwaltungsgerichtshofes vom 19. Nov. 1915. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd.29. Beilage p. 86. (Die Hebamme hat ein sog. Obturos- oder Okklusivpessar eingeführt, obwohl sie schon behördlich vor solchen unsauberen Geschäften verwarnt worden war. Die Zeugniszurücknahme erfolgte auf Grund von $ 53, Abs. 2 der Reichsgewerbeordnung und $ 7, Abs. 5 der bayer. Dienstanweisung f. Hebammen.)

98. Zur Untersagung des Handels mit Drogen usw., die Heilzwecken dienen, genügt nicht der Nachweis einer Unzuverlässigkeit des betreffenden Gewerbetreibenden, sondern es ist der Nachweis einer tatsächlichen Gefährdung des Lebens und der Gesundheit von Menschen durch die Handhabung des Betriebes erforderlich; ein Schaden braucht jedoch nicht schon eingetreten zu sein. Entscheidung des preuss. Oberverwaltungs- gerichtes vom 21. Febr. Zeitschr. f. Med.-Beamte. Bd. 29. Beilage p. 113.

Schwangerschaftsdauer.

Hüssy (45) nimmt das Platzen des Follikels und den Austritt des Eies am 18. Tag nach der Menstruation an und glaubt, dass dieses Verhältnis auch durch schwere Genitalerkrankungen nicht geändert wird.

Ahlfeld (1) betont das Vorkommen kurzfristiger Schwangerschaften und die Möglichkeit, dass unter günstigen Ernährungsverhältnissen ein Kind schon frühzeitig ein ungewöhnliches Gewicht und dementsprechende Länge erreichen kann. Es darf daher ein ‚offenbar unmöglich‘ nicht ausgesprochen werden, wenn bei ‚reifem‘‘ Kinde die Schwangerschaft vom Tage der Konzeption an auch nur 220 Tage gedauert hat, wenn keine anderen Gegengründe gegeben sind. Erforderlich zur Begutachtung ist der Termin des in Frage kommenden Beischlafs und die genaue Kenntnis des Entwicklungs- und Reifegrades des

Schwangerschaft in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 341

Kindes. Ausser dem Gewicht ist unter den Reifezeichen vor allem die Linge von Wichtigkeit. Wenn in einem gerichtlichen Fall durch Arzt oder gewissen- hafte Hebamme ausser Gewicht und Länge alle oder die Mehrzahl der wichtigen Reifezeichen gewährleistet ist, so kann, falls sonst keine Gegengründe vorliegen, das ..offenbar unmöglich‘ dann ausgesprochen werden, sobald die Schwanger- schaft vom Konzeptionstermin ab noch nicht 245 Tage gedauert hat. Von In- teresse sind noch die Fragen: 1. Findet die Eilösung in regelmässigen Zwischen- räumen und in einem zeitlichen Verhältnis zur normalen Menstruation statt? 2. Wie lange bleibt ein aus dem Follikel ausgetretenes Ei befruchtungsfähig ? 3. Wie lange bleibt der Samen in den weiblichen Organen geborgen, lebendig und befruchtungsfähig? Kann er sich sogar durch eine Menstruation hindurch lebensfähig erhalten ? |

Ellermann (24) fand aus der Berechnung bekannter grosser Statistiken über Schwangerschaftsdauer, dass die Schwankungen der normalen Schwan- gerschaftsdauer dem experimentellen Fehlergesetz folgen. Die Standardab- weichung beträgt 10 Tage und von 1000 Fällen liegen 997 Fälle innerhalb der dreifachen Standardabweichung. Für Kinder von 3—5,5 Kilo kann man die Grenzen der Schwangerschaft zwischen 240 und 300 Tagen und unter Berück- sichtigung der selteneren Fälle zwischen 230 “und 310 setzen, für Kinder über 4000 g auf 248—308 bzw. auf 238—318 Tage.

Meyer-Ruegg (59) berichtet über 3 Geburten bei ein und derselben Frau, in welchem stets Fruchtwassermangel bestand; die erste Geburt trat 3 Wochen, die zweite 28 Tage und die dritte 23 Tage nach dem berechneten Ende ein.

Pok (67) hebt nach 6 Beobachtungen das Vorkommen von pseudomen- struellen Blutungen in der Schwangerschaft hervcr, die in den ersten 3—4 Mo- naten einer echten Menstruation ähnlich sind und dann schwächer werden; sie bewirken ein Ausbleiben der subjektiven Schwangerschaftssymptome bis zum Eintritt der Kindsbewegungen.

Gröne (39) glaubt, dass die Möglichkeit einer Superfötation theoretisch nicht verneint werden kann, jedoch ist bis heute kein Fall beschrieben, der das Vorkommen einer Superfötation beim Menschen beweist.

Schwangerschaftsdiagnose.

Möller (60) erklärt eine negative Reaktion nach Abderhalden für mit grösster Wahrscheinlichkeit eine bestehende oder vor kurzer Zeit beendete Schwan- gerschaft ausschliessend, während eine positive Reaktion nicht berechtigt, die Schwangerschaftsdiagnose mit Sicherheit zu stellen.

Das Abderhaldensche Dialysierverfahren wird ferner für die Diagnose der Schwangerschaft von Beuttner (8), Bijleveld (9), Alzmann (2), Engel- hard (25), Falls (26), Fränkel (30), Goudsmit (38), Lindstedt (54), Otto und Blumenthal (65), Pfeiler, Standfuss und Roepke (66) und Reichen- bach (69) übereinstimmend als nicht konstant und daher besonders für gericht- liche Zwecke als nicht genügend sicher bezeichnet, während Riesgo (71). die Probe für zuverlässig und konstant erklärt.

Weil (91) erklärt die Antitrypsinreaktion bei Schwangerschaft als ver- wertbares diagnostisches Mittel und hebt die einfache Technik als Vorzug des Verfahrens hervor.

Potocki, Laquerriere und Delheim (68) konnten bei Röntgenaufnahme den Fötus im Uterus im 6.—7. Monate, in einem Falle sogar mit 4!/, Monaten sichtbar machen.

342 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Verhiitung des kiinstlichen und des kriminellen Abortes.

In der erweiterten Deputation für das Medizinalwesen (31) fordert Bar- bach angesichts der erweiterten medizinischen Indikation für die Einleitung des Abortus nicht nur auf eine gegenwärtige, sondern auf eine zu erwartende Gefahr für Leib und Leben die grösste Vorsicht bei der Indikationsstellung, welche nicht nur vom wissenschaftlichen Standpunkte aus, sondern auch mit Rücksicht auf die ärztliche Berufsehre nur nach einer Beratung von 2 Ärzten getroffen werden dürfe; über die Beratung soll eine Verhandlung aufgenommen werden, die dem Vorsitzenden der zuständigen Ärztekammer oder dem Kreis- arzte einzusenden ist. Die soziale Indikation wird verworfen, ebenso die kom- binierte medizinisch-soziale Indikation, in gleicher Weise die eugenische Indi- kation und die Schwangerschaftsunterbrechung nach Notzucht.

Bumm erklärt das ärztliche Recht der Schwangerschaftsunterbrechung zur Rettung der Mutter aus Lebensgefahr oder zu ihrem Schutz vor schwerer Gesundheitsschädigung als auf dem Berufsrecht beruhend. Auch Bumm schliesst die soziale und die eugenische Indikation aus, weil die Rechtssprechung nur eine Unterbrechung aus medizinischen Gründen zulässt. Bumm bestätigt die Zu- nahme der Aborte, auch die der -ärztlicherseits eingeleiteten und schätzt ihre Zahl auf 1 Abort auf 4 Geburten für die Stadt und auf 1:6 für das Land, so dass auf 1 900 000 Geburten 300 000 Aborte entfallen, von denen ?/, künstlich eingeleitet sind. Allerdings ist die Zahl der von Berufsabtreibern und Hebammen eingeleiteten Aborte viel grösser als die von Ärzten eingeleiteten; immerhin musste unter 202 von Ärzten der Klinik zur Aborteinleitung zugewiesenen Fällen 143 mal (fast in 75°/,) die Indikation abgelehnt werden. Bumm verlangt wegen laxer Auffassung der Indikation seitens der Ärzte eine Kontrolle über die ärztliche Vornahme des künstlichen Abortus und zwar die Einführung der Anzeigepflicht für jeden derartigen Eingriff; die Forderung eines ärztlichen Konziliums hält Bumm für unwirksam.

Krohne bedauert die bedenkliche Wandlung, welche die Ansicht der Ärzte über die Berechtigung der Schwangerschaftsunterbrechung erfahren hat und verlangt den weitestgehenden Schutz nicht allein dergeborenen Kinder, sondern auch der erzeugten menschlichen Früchte, wobei der Staat das Recht hat, ent- scheidend mitzusprechen. Die Schwangerschaftsunterbrechung ist nur gerecht- fertigt, wenn es sich um Notstand, d. h. zur Rettung aus gegenwärtiger Gefahr für Leib und Leben handelt, nicht bloss bei möglicher Gefahr. Die soziale und die eugenische Indikation ist vom Standpunkt der geltenden Rechtsauffassung und vom Standpunkt der Wissenschaft und des Volkswohls zu verwerfen. Krohne fordert eine Beratung mit einem zweiten, besonders vertrauens- würdigen Arzte (Krankenhausdirektor, Professor, Ärztekammermitglied oder be- amteter Arzt etc.) und eine Niederschrift der Beratung, die wenigstens 10 Jahre aufzubewahren ist.

Die Beratung einigte sich auf folgende Leitsätze: 1. Der Arzt darf nur aus medizinischen Indikationen die Schwangerschaft unterbrechen; die Indikation darf nur dann als vorliegend erachtet werden, wenn bei der betreffenden Person infolge einer bereits bestehenden Erkrankung eine als unvermeidlich erwiesene schwerste Gefahr für Leben und Gesundheit vorhanden ist, die durch kein anderes Mittel als durch Unterbrechung der Schwangerschaft abgewendet werden kann. 2. Der Arzt ist nicht berechtigt, aus sozialen oder rassehygienischen Gründen die Unterbrechung vorzunehmen; er würde durch eine solche Handlung einen Verstoss gegen das Strafgesetz begehen. 3. Es empfiehlt sich, eine Schwanger- schaftsunterbrechung nur auf Grund einer Beratung mehrerer Ärzte vorzunehmen. 4. Für die durch Ärzte vorgenommene Unterbrechung der Schwangerschaft ist die Anzeigepflicht einzuführen.

Schwangerschaft in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 343

Ebermayer (20) führt ein reichsgerichtliches Urteil (vom 21. Dez. 1915) an, wonach durch das blosse Bestehen einer Schwangerschaft das Leben der Schwangeren gefährdet sein kann, so dass auch in einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft, wenn bei der Geburt der Tod mit Sicherheit zu erwarten ist, ein Notstand vorliegen kann, der die Abtreibung straflos macht. Daraus darf nicht der Schluss gezogen werden, dass der Arzt in solchen Fallen den Abort einleiten dürfe, sondern er ist nach dem geltenden Recht nur dann dazu befugt, wenn die Schwangere zu seinen Angehörigen gehört. Auch die Einwilligung der Schwangeren rechtfertigt den Arzt nicht. Im neuen Strafgesetzentwurf wird der Notstand über den Kreis der Angehörigen hinaus ausgedehnt, aber auch hier ist der Arzt nur beim Vorhandensein eines Notstandes geschützt.

Bumm (12) erklärt das Recht des Arztes auf Unterbrechung der Schwangerschaft als durch das ärztliche Berufsrecht begründet und die Straf- freiheit an die Bedingung geknüpft, dass die Unterbrechung von einem Arzte eingeleitet sein muss und auf Grund einer medizinischen Indikation, und zwar einer ernsten Indikation, also bei Gefahr für das Leben der Mutter oder bei schwerer Gesundheitsschädigung. Eine strenge medizinische Indikation ist aber sehr selten. Von 202 Fällen, die innerhalb von 5 Jahren der Berliner Klinik zur Aborteinleitung zugewiesen wurden, wurde nur in 59 Fällen dieser Indikation stattgegeben. Die soziale Indikation an sich ist zu verwerfen, jedoch kann die soziale Lage einer Schwangeren auf die medizinische Indikationsstellung mit- einwirken. Zu verwerfen ist ferner die humanitäre Indikation bei Schwängerung durch Notzucht, ebenso die evgenische.

In der Aussprache erwähnt Schäffer, dass in seiner Poliklinik die Ver- hältniszahl zwischen Geburten und Fehlgeburten bei Unverheirateten 100 : 41, bei Verheirateten 100 : 30,1 betrug. Er erwähnt die rapide Zunahme der ärzt- licherseits eingeleiteten Aborte auf Grund einer sich immer mehr ausdehnenden Indikationsstellung seit dem Anfang des Jahrhunderts und bringt diese Zu- nahme mit dem zunehmenden Druck der Bevölkerung auf die Ärzte infolge des immer grösser werdenden Wunsches nach Einschränkung des Nachwuchses. Die Zahl der hierdurch zu Verlust gehenden Kinder schätzt er als wesentlich höher als Bumm und schlägt dabei ganz besonders die moralische Einwirkung jedes ärztlich eingeleiteten Abortus Falles auf die Bevölkerung hoch an. Die Be- gründung der Berechtigung der Aborteinleitung mit dem ärztlichen Berufsrecht verwirft Schäffer mit dem Hinweis der Erkenntnisse des Reichsgerichts über das Recht der ärztlichen Operation überhaupt, in denen das ärztliche Berufs- recht unbedingt verneint wird. Die Straflosigkeit beruht vielmehr auf den Notstandsbegriff, welcher in den Vorentwurf zum neuen Strafgesetz aufge- nommen worden ist. Bezüglich der Indikationsstellung weist er auf die Tuber- kulose hin, bei welcher die Indikationsstellung sicher zu sehr verallgemeinert worden ist. Die soziale Indikation ist lediglich als eine Gesetzesverletzung an- zusehen, dagegen können soziale Verhältnisse den vorher schon bestehenden Notstand verschärfen.

Koblanck betont die Zunahme nicht allein der Fehlgeburten, sondern auch der Frühgeburten in den späteren Monaten, von denen er ebenfalls eine grosse Zahl auf willkürliche Abtreibung zurückführt. Bei der Kritik der Indi- kationen schliesst er Hyperemesis und Beckenverengerung aus.

Nagel erkennt an, dass nur ein verschwindend kleiner Teil aller künst- lich eingeleiteten Aborte durch ärztlichen Eingriff zustande kommt, und spricht sich zur Hebung der Geburtenzahl für Belohnung der höheren Kinderzahl, Auf- besserung der Lebensbedingungen, Erleichterung der Kindererziehung etc. aus. Eine staatliche Kontrolle des künstlichen ärztlichen Abortus ist verwerflich, weil es als Misstrauensvotum gegen die Ärzte aufgefasst werden kann. Bei nicht

344 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

klarer geburtshilflicher Indikation ist die Konsultation mit einem zweiten Arzte notwendig. i

Keller bestätigt, dass die ärztliche Anschauung über die Zulässigkeit der Schwangerschaftsunterbrechung in letzter Zeit eine freiere geworden ist; er verlangt stets die Zuziehung eines zweiten Arztes und die absolute Indikation, d. h. den augenblicklichen Nachweis drohender Lebensgefahr. Die soziale und rassenhygienische Indikation wird unbedingt verworfen.

Laserstein will die heutige Abneigung der Frauen gegen vermehrten Nachwuchs weniger auf Bequemlichkeit und Luxus. sondern auf die erhöhten Schwierigkeiten bei der Kindererziehung zurückführen und tadelt ausserdem die an grossen Kliniken geübte Behandlung der Aborte in der poliklinischen Sprechstunde. k

Abe! beklagt, dass in den Anschauungen der Arzte über die Anzeigen der Schwangerschaftsunterbrechung eine Verwirrung herrscht und wünscht die Fest- legung der absoluten Indikationen durch eine hervorragende fachärztliche Ge- sellschaft in Form einer für die Arzte -bestimmten Denkschrift.

P. Ruge bestreitet, dass die Ärzte von der Zunahme der künstlichen Aborte völlig freizusprechen sind, und hält die Einführung der Anzeigepflicht sowie den Rat der Beiziehung eines zweiten Arztes für unwirksam. Gefordert wird besonders das Verbot der Anpreisung und des Verkaufs von Abortivmitteln, die Kontrolle der Hebammen und der Privatheilanstalten. Eine Denkschrift wäre insoferne von Wirkung, wenn darin betont würde, dass die Schwangerschaft unter anderen Verhältnissen, als den angeführten, nicht unterbrochen werden darf. Ferner wird an Stelle der Schweigepflicht im Gegenteil die Verpflichtung für wünschenswert erklärt, gewisse Handlungen, die einem Verbrechen gleichen, anzuzeigen, besonders den ärztlichen Ehrengerichten und Arztekammern gegen- über und endlich wird die Zuerkennung mildernder Umstände bei Bestrafung solcher Schwangeren, die die Abtreibung selbst anzeigen, empfohlen.

Störmer hebt hervor, dass der bei weitem grösste Teil der kriminellen Aborte von berufsmässigen Abtreiberinnen der verschiedensten Stände bewirkt wird und erwähnt noch die Mitschuld eines grossen Teiles der Ärzte, unter denen sich ebenfalls geradezu berufsmässige Abtreiber befinden. Dabei besteht häufig ein Zusammenarbeiten von untereinander befreundeten Ärzten, oder von Arzt und Hebamme oder von Arzten und anderen Schleppern. Zur Abhilfe verlangt Störmer: 1. Pflichtmässige Anzeige jedes Aborts für Arzt, Hebamme oder andere Personen, die von dem Abort Kenntnis haben, bei einer neuzubildenden Zentralinstanz; 2. letztere ist verpflichtet, mit Hilfe geschulter Gehilfen den Gründen der einzelnen Aborte nachzugehen; 3. Zulässigkeit der Aborteinleitung nur nach Beiziehung eines zweiten Arztes und Oberentscheidung über die ge- troffene Indikationsstellung durch einen dritten Arzt, der einschlägiger Facharzt ist; 4. bei nicht sofort zu fällender Entscheidung Beobachtung der Schwangeren in Wohnung oder Krankenhaus unter Mitbeteiligung des entscheidenden dritten Arztes; 5. Schaffung einer Anzahl derartiger Obmänner durch die Zentralinstanz; 6. Aufnahme eines Protokolles über Befund und Indikationsstellung; 7. nur die Zentralinstanz bestimmt, welcher Arzt im konkreten Falle die Operation aus- zuführen hat.

Baur verwirft die absolute soziale Indikation und äussert Bedenken über den Nutzen einer behördlichen Bevormundung der ärztlichen Berufstätigkeit.

Mackenrodt verlangt für die Einleitung der Fehlgeburt, 1. dass fest- gestellt werden muss, dass durch den Eingriff die Gesundheit der Mutter wenigstens in dem Masse wiederhergestellt werden kann wie vor der Schwangerschaft; 2. wenn dies nicht der Fall ist und das baldige Ableben der Mutter nach der rechtzeitigen Geburt sowieso zu erwarten ist, so darf der Eingriff nicht stattfinden, um wenig- stens das Leben des Kindes zu retten. 3. Vor dem beabsichtigten Eingriff ist

Schwangerschaft in Bezichung auf gerichtliche Medizin. 345

dessen Notwendigkeit auf Grund einer genauen Untersuchung durch zwei Arzte schriftlich zu begründen; der ausführende Arzt hat diese schriftliche Begründung zugleich mit der Mitteilung, dass der Eingriff stattgefunden hat, dem zustän- digen Kreisarzt einzureichen; eine Weitergabe ev. an die Ärztekammer wäre vielleicht ganz wünschenswert. Bei diesen oder ähnlichen Bestimmungen darf die Indikation im Einzelfalle dem Urteil des behandelnden Arztes ruhig überlassen bleiben. Eine Einmischung der Ehrengerichte ist nicht wünschens- wert. Ferner wird angeregt, dass aussereheliche Kinder den Namen des Vaters führen sollen. Bei der Bestrafung der Mütter wird weitgehende Strafmilde- rung, für die Abtreiber und ihre Beihelfer dagegen die härtesten Strafen be- fürwortet.

Lehmann hebt hervor, dass der Notstandsparagraph eine unverschuldete, eine nicht geringe und eine augenblickliche Gefahr voraussetze. Unverschuldet ist nicht die Schwangerschaft, sondern die Krankheit, die als ihre Komplikation auftritt; bezüglich der augenblicklichen Gefahr ward eine Reichsgerichtsent- scheidung angeführt, die eine Gefahr bereits dann als gegenwärtig annimmt, wenn durch Zögern das das Übel verwirklichende Ereignis unabwendbar wird oder die Gefahr unverhältnismässig wächst, sobald also die Verhältnisse darauf drängen, ungesäumt mit Abwehrhandlungen vorzugehen. Eine Aufstellung von Bedingungen, unter welchen die Aborteinleitung den Ärzten erlaubt sein soll, wird nicht für angängig gehalten. Die Zahl der Ärzte, die charakterschwach dem Andrängen der Patientinnen nachgeben, wird nicht für so hoch gehalten, dass sie gegenüber den berufsmässigen Abtreibern ins Gewicht fällt.

P. Strassmann beklagt besonders die weite Ausdehnung der Indikation bei Tuberkulose und verlangt, dass auch bei Tuberkulose die Fehlgeburtsein- leitung das ultimum und rarissimum refugium bilde. Bezüglich der Abtreibung durch Ärzte werden die bisherigen Strafbestimmungen für ausreichend erachtet. Die Zahl der abtreibenden Ärzte wird höher geschätzt, als dies Bumm tut. Besonders wird das Verbot antikonzeptioneller Apparate auch für die Zeit nach dem Kriege verlangt.

C. Ruge I hält die Zahl der abtreibenden Ärzte für gross und schlägt vor, dass es der Ärztekammer bzw. deren Vorstand gestattet sein soll, bei den Ärzten, die immer wieder in Beziehung zu Aborten kommen, genaue Untersuchung einzuleiten, wie weit es sich um Abtreibungen oder um weitherzige, pekuniär lohnende künstliche Frühgeburtseinleitung handelt; mit polizeilichen Mass- nahmen wird sicher wenig erreicht werden.

Czempin erkennt an, dass angesichts der hohen Bedeutung der Frage es gerechtfertigt erscheint, dass die Ärzte von dem Masse der bisher vom Gesetze eingeräumten Freiheit einen Teil opfern und stimmt daher der Anzeigepflicht der ausgeführten Aborte an beamtete Stellen zu, jedoch nicht der Forderung, dass vor der künstlichen Aborteinleitung die Genehmigung eines dritten amtlichen Schiedsrichters eingefordert werden soll. Er empfiehlt ferner die Anforderung eines schriftlichen Gutachtens von dem Arzte, der das den Abort indizierende Leiden behandelt hatte, oder wenn dies nicht möglich ist, die Beiziehung eines einschlägigen Facharztes, ausserdem die Anrechnung eines verhältnismässig ge- ringen Betrages als Honorar. Eine Vornahme der Aborteinleitung ohne Wissen und Zustimmung des Ehemannes ist verwerflich. Den Forderungen Stör mers wird nicht zugestimmt, ebensowenig der von Bumm verlangten Anzeigepflicht, die als ein Eingriff in das innerste Leben der Familie angesehen wird.

Franz teilt den Pessimismus bezüglich des Anteils der Ärzte an der grossen Zahl der Aborteinleitungen nicht und erklärt sich als Gegner jeglicher Bevor- mundung der Ärzte in der Frage der Aborteinleitung, die er ausserdem für nutz- los hält.

346 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Nagel glaubt, dass durch die gemachten Vorschläge etwas Greifbares und Nützliches in der Bewegung gegen den Geburtenrückgang nicht entstehen werde.

Gsell (41) formuliert die Indikation zur Einleitung der künstlichen Fehl- geburt in der Weise, dass sie durch die das Leben direkt bedrohenden Zustände, die durch die Schwangerschaft hervorgerufen werden und mit deren Unter- brechung wieder verschwinden, sowie bei schon bestehenden Zuständen, die durch die Schwangerschaft zu einem bedrohlichen Grade verschlimmert werden, angezeigt ist.

Roepke (73) bekämpft unter Bezugnahme auf einen gerichtlich verhan- delten Fall den Gedanken, den Begriff des Notstandes auf alle hilflosen Schwan- geren anzuwenden, welche von einer neuen Entbindung den Tod befürchten. Zur Bekämpfung des kriminellen Abortes wird nicht die Errichtung von Findel- häusern, sondern von Gebärasylen, die Meldepflicht der septischen Aborte durch Arzt und Hebamme, die Besserstellung des Hebammenstandes und das Verbot der Herstellung von Mutterspritzen gefordert. Endlich werden die Indikationen des ärztlicherseits eingeleiteten Abortes besprochen und die Unterbringung von Schwangeren, bei denen beginnende aktive oder eine stationäre Tuberkulose sichergestellt ist aber nicht von nichttuberkulösen oder tuberkuloseverdäch- tigen Schwangeren behufs Prophylaxe in eine Lungenheilstätte und der Ausbau von Frauenheilstätten für tuberkulöse Schwangere verlangt. Die Indikations- stellung für Aborteinleitung bei Tuberkulose soll nur nach Beiziehung eines zweiten Arztes erfolgen.

Lieske (öl) bespricht eine Reichsgerichtsentscheidung, die die Abtreibung für straflos erklärt, wenn Notstand, d. i. nicht nur gegenwärtige, sondern auch späte durch die Geburt zu erwartende Gefahr für Leib und Leben besteht. Lieske findet es sehr gefährlich, den Schwangeren selbst die Entscheidung über ihren Zustand zu überlassen, und fordert, dass der Nachweis zu liefern sei, dass die Umstände ob ihrer Dringlichkeit die Beiziehung eines Arztes aus- schlössen, ein Nachweis, der wohl kaum je glücken dürfte.

P. Ruge (74) bestreitet die Anschauung von Bumm, dass die Beteiligung der Ärzte an der hohen Zahl der gegenwärtig eingeleiteten künstlichen Aborte eine so sehr geringe ist, und erwähnt als Stütze seiner Anschauung einen Fall, in welchem ein Arzt im Laufe eines Jahres 60 mal die Schwangerschaft auf Grund irgendeiner Indikation zu unterbrechen für gut fand. Wenn man erfährt, was für Indikationen zur Schwangerschaftsunterbrechung Anlass gaben Ruge er- wähnt Blutungen, von denen die Frau selbst nichts wusste, Eiweiss im Harn, Spitzenkatarrh, Herzkrankheit, von der die Frau nichts wusste, Basedowsche Krankheit, Krampfadern, Vorbeugung der durch eine Schwangerschaft auf- tretenden Beschwerden etc. so erschrickt man über die sinnlose Zerstörungs- wut, die von manchen Ärzten geübt wird, und zwar handelt es sich hierbei nicht bloss um einzelne Ärzte, sondern um eine grosse Zahl. Besonders getadelt werden die unvorsichtigen Ausserungen seitens der Arztc und Hebammen, welche nach überstandener Krankheit die Frauen vor Eintritt einer neuen Schwangerschaft warnen. Von der Forderung einer Anzeigepflicht für künstliche Aborte erwartet sich Ruge keine Besserung, ebensowenig von der Vorschrift der Zuziehung eines zweiten Arztes. Dagegen wünscht er die nachdrückliche Beeinflussung der Ärzte bezüglich der Indikationsstellung und der Hebammen zwecks Be- lehrung der Frauen zur richtigen Beurteilung ihrer Mutterpflichten, strenge Be- aufsichtigung der Privatheilanstalten und Pensionate, sowie des Kurpfuscher- tums, der Reklameanzeigen und der Geschäfte, die Gummiartikel, Spritzen etc. feilhalten und im Schaufenster ausstellen, ausserdem oftmalige Aussprache in Zeitungen und Vereinen darüber, dass die unberechtigte Unterbrechung der Schwangerschaft ein Verbrechen ist, Bevorzugung kinderreicher Väter bei der Besteuerung, Unterstützung armer Wöchnerinnen, Stillprämien. Die soziale

Schwangerschaft in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 347

Indikation wird verworfen, ebenso die Zulassung der Schwangerschaftsunter- brechung nach Notzucht. Endlich wird angeregt, den § 300 des Reichsstraf- gesetzbuchs dahin zu ändern, dass Verbrechen, von denen man im Berufe er- fährt, zwangsweise anzumelden sind, und den $ 218, Abs. 3, dass im Falle der Anzeige einer Abtreibung durch die Beteiligte selbst mildernde Umstände, selbst Straffreiheit eintreten sollen. Schliesslich wird verlangt, dass die Ärztekammern und ärztlichen Ehrengerichte in einschlägigen Fällen die Zusendung sämtlicher Akten vom Gericht erstreben sollten.

Schäffer (77) bespricht den von der Rheinischen Ärztekammer gestellten Antrag auf Standesunwürdigkeits-Erklärung der Einleitung des künstlichen Abortus ohne gewissenhafte Indikationsstellung in Beratung mit einem zweiten Arzt und protokollarische Niederlegung der Indikationsgründe. Er sucht die Hauptursache des Übels nicht in unlauteren Beweggründen, sondern in falsch bewerteten sittiichen Begriffen, nicht nur bei Ärzten, sondern bei allen Schichten der Bevölkerung. Schäffer betont, dass das Wohl des Volksganzen uns höher stehen muss als die Sorge für den einzelnen, und er erklärt die künstliche Unter- brechung der Schwangerschaft nur dann für berechtigt, wenn eine fast mit Sicher- heit zu erwartende nicht bloss eine wahrscheinliche Lebensgefahr vorliegt, die auf andere Weise nicht zu beseitigen ist. Vollständig wird eine Aborteinleitung aus rassehygienischen Gründen verworfen. Für tuberkulöse Schwangere, die in Heilstätten nicht aufgenommen werden, muss Abhilfe geschaffen werden. Der Arzt trägt eine hohe Verantwortung gegenüber dem Gesetz, das eine miss- bräuchliche Unterbrechung der Schwangerschaft schwer ahnden würde und gegen- über der Zukunft des Vaterlandes, das einer gesteigerten Volksvermehrung dringend bedarf.

Strassmann (83) verlangt ausser sozialen und ethischen Massnahmen zur Bekämpfung des Geburtenrückgangs die vorsichtigste Indikationsstellung zur ärztlichen Unterbrechung der Schwangerschaft und verwirtt vollständig die soziale Indikation.

Veit (89) fasst die Anzeichen für die Einleitung der künstlichen Fehlgeburt dahin zusammen, dass die Fehlgeburt einzuleiten ist bei Lebensbedrohung einer Schwangeren durch eine akute, sonst nicht heilbare Erkrankung, sowie in den Fällen, in denen mit voller Sicherheit der Nachweis erbracht ist, dass das Leben der Mutter bei der vorhandenen Krankheit und dem Weiterbestehen der Schwan- gerschaft sicher verloren und eine anderweitige Heilung der Krankheit nicht möglich ist trotz Anwendung der sonstigen und der durch die Schwangerschaft angezeigten besonderen Heilmittel.

Roepke (72) verlangt bei der Indikationsstellung zur Aborteinleitung wegen Tuberkulose die Beiziehung eines zweiten Arztes und zwaı an erster Stelle eines Tuberkulose-Facharztes oder wenigstens eines Internisten. Der soziale Gesichtspunkt darf bei der Indikationsstellung nicht entscheidend sein, verdient aber doch Berücksichtigung.

Credé-Hérder (14) verwirft die soziale Indikation für die Einleitung des künstlichen Abortus, hält es aber für erlaubt, bei einer tuberkulösen Frau, die trotz Sicherheitspessar konzipiert hat, 8 Tage nach Ausbleiben der Menstruation die Schwangerschaft mit der Sonde zu zerstören.

Wall (90) will nicht nur die Unterbrechung der Schwangerschaft, sondern auch die Einleitung der künstlichen Frühgeburt wegen der hohen Sterblichkeit der Kinder möglichst eingeschränkt wissen.

Häufigkeit des kriminellen Abortus.

Bumm (11) berechnet aus den gynmäkolog'schen Tagebüchern der Ber- liner Frauenklinik aus den 90er Jahren gegenüber den 6080er Jahren eine

348 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Zunahme der Aborte um das Doppelte (20 gegen 10°/, aller Schwangerschaften). Es wurde ferner festgestellt, dass von 100 Frauen, die innerhalb 4 Wochen wegen unvollstandigen Aborts die Poliklinik aufsuchten, 89 die kiinstliche Unterbrechung zugaben, nämlich 20 durch heisse Spülungen, Dampfbäder und Tee, 46 durch Injektion von Wasser, Seifenwasser und Lysol mit besonderer Uterusspritze, 1 durch Sondierung, 9 durch Einlegen eines Stiftes, 8 durch Injektion, Sondierung oder Stifteinlagen durch Hebammen und 5 durch Injektion, Dampfbäder und Massage seitens anderer Frauen. 85 waren verheiratet, 4 erlagen der Infektion. Für Berlin würden sich hieraus jährlich 7500 künstlich herbeigeführte Aborte für das Reich, wenn nur 15°/, Aborte in Rechnung gesetzt würden, 200 000 be- rechnen. Die Zahl der unnötig durch Ärzte eingeleiteten Aborte muss gering angesetzt werden im Verhältnis zu der ungeheuren Zahl der von den Frauen selbst, von berufsmässigeren Abtreiberinnen und Hebammen bewerkstelligten Fehlgeburten, so dass bezüglich der von Ärzten eingeleiteten Aborte nur mit dem Verschulden einzelner zu rechnen ist. Aus der letzten Zeit werden 2 Per- forationsfälle mit Vorziehung des Darms angeführt, einer bewirkt durch einen noch nicht approbierten Stellvertreter und einer durch eine junge Ärztin. Die soziale Indikation ist zu verwerfen. Zur Beseitigung der Missstände ist an erster Stelle die moralische Beeinflussung des Publikums durch die Ärzte, an zweiter Stelle die Anzeigepflicht für alle Fälle von künstlicher Aborteinleitung als ge- eignet erachtet.

Doederlein (16) hält die grösste Mehrzahl der Aborte für künstlich her- vorgerufen und empfiehlt ausser der Verhütung der Kindersterblichkeit bei der Geburt und dem Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten, sowie gegen die Verminderung des Fortpflanzungswillens die Vermeidung der Fehlgeburten und die äusserste Zurückhaltung in der Indikationsstellung des künstlichen Abortus.

Ebeler (18) beobachtete in Köln in den ersten Kriegsmonaten ein rasches Ansteigen der Aborte, das er aber nicht auf häufigere kriminelle, sondern auf psychische, durch den Krieg bewirkte Momente zurückführt, besonders im Hin- blick auf die besondere Häufigkeit der afebrilen Fehlgeburten. In den späteren Kriegsmonaten war, nachdem Ende 1914 die Zahl der Fehlgeburten erheblich abgesunken war, wieder ein Ansteigen zu bemerken, für das häufigere kriminelle Eingriffe verantwortlich gemacht werden.

v. Franque (33) betont die Zunahme der kriminellen Aborte und schätzt 3/, aller Puerperalfieberfälle als Folge des kriminellen Abortus. Für die Ein- leitung der künstlichen Fehlgeburt wird die soziale Indikation verworfen, ebenso für die künstliche Sterilisation und Kastration. Das Verbot der antikonzep- tionellen Mittel würde die Gefahr einer Zunahme der Geschlechtskrankheiten mit sich bringen.

v. Hövell (43) beschuldigt die Zunahme der kriminellen Fruchtabtreibung und die ausgedehnte Anpreisung und den Vertrieb empfängnisverhütender Mittel als wichtige Faktoren des Geburtenrückganges. Er empfiehlt vor allem bei den Ärzten die gewissenhafte Einschränkung der Indikationen für die Unter- brechung der Schwangerschaft und die Indikationen für Anwendung der künst- lichen Sterilisation und der Verwendung von Prohibitivmitteln, sowie die Be- kämpfung neomalthusianischer Grundsätze, ferner für die Medizinalverwaltungs- behörden die Überwachung der Kurpfuscherei, die Unterdrückung von Vorträgen und von Schriften, die die Empfängnisverhütung empfehlen, und von Zeitungsan- zeigen, die die Mittel zur Geburtenverhütung und Abtreibung anpreisen, ferner die Überwachung von Apotheken und Drogenhandlungen in bezug auf den Ver- kauf antikonzeptioneller und Abtreibemittel und in bezug auf den Verkehr mit Geheimmitteln, sowie die Unterdrückung des Hausierhandels und der öffent- lichen Ausstellung solcher Mittel und Apparate. Ferner wird die Beaufsichtigung und Neuordnung des Hebammenwesens gefordert, namentlich betreffend die

Schwangerschaft in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 349

Auswahl geeigneter Personen, ihre eingehende Unterweisung, Beaufsichtigung und Fortbildung und ihre soziale Besserstellung, und in gleicher Weise die Unterweisung und Beaufsichtigung der Wochenbettspflegerinnen und die Uber- weisung der staatlich gepriiften Heilgehilfen, Masseure und Krankenpfleger sowie die Uberwachung des Wohnungswesens und des Nahrungsmittelverkehrs, die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, die Einführung der Anzeigepflicht bei septischen Aborten für Ärzte, Hebammen und Leichenschauey und die Beauf- sichtigung der Krankenanstalten und des Badewesens. Endlich wird die Weiter- verfolgung der Säuglingsfürsorge, die Ausgestaltung des gesetzlichen Schutzes der Schwangeren und Wöchnerinnen und die Einführung einer Mutterschafts- versicherung gefordert.

Winter (94) erklärt die Geschlechtskrankheiten als Ursache der ehelichen Sterilität für vollständig in den Hintergrund tretend gegenüber der absichtlich herbeigeführten Kinderlosigkeit. Den jährlichen Geburtenausfall durch Aborte schätzt er, da etwa auf 5—6 Geburten ein Abort trifft, für das deutsche Reich auf 3—400 000. Der künstliche Abort wird häufig auf zu weitherzige Indikations- stellung und zu weitgehende Berücksichtigung der sozialen Verhältnisse ausge- führt und Winter erinnert an die Vorschläge einer staatlichen Kontrolle in eigenen staatlichen Anstalten, die Zuziehung der Amtsärzte und Sicherung der Indikation durch Konsultation mit einem zweiten Arzt oder Facharzt. Die Häufigkeit des kriminellen Aborts schätzt er mit Olshausen auf 80°/, aller Aborte, so dass der Geburtenausfall hierdurch auf 250 000 im Jahre zu schätzen ist, ein Verlust, der sich durch die häufigen schweren und tödlichen Erkrankungs- fälle der Frauen durch den kriminellen Abort noch erhöht. Von Vorschlägen zur Eindämmung des künstlichen Aborts wird abgesehen.

Würzburger (95) hebt als hauptsächliche Faktoren des Geburtenrück- gangs den seit 16 Jahren ins Ungemessene gewachsenen Vertrieb der Vorbeuge- mittel und die Zunahme der kriminellen Aborte hervor, die aus der Zunahme der Todesfälle an septischem Abort in den preussischen Städten auf mindestens 1000 jährlich geschlossen werden kann. `

Während Tandler (84) dem kriminellen Abortus für den Geburtenrück- gang keine wesentliche Rolle zuschreibt, schätzt S. Frey (Besprechung) diesen Einfluss sehr hoch ein, indem er für Wien eine ständige Zunahme der Todesfälle an Puerperalfieber seit 1900 nachweist und die jährliche Zahl der Abortusfälle in Wien auf mindestens 30 000 schätzt.

Thoma (85) bezeichnet Kindsmord (? Ref.), Abtreibung und Anwendung von befruchtungsverhindernden Mitteln als Ursachen dės Geburtenriickgangs und schlägt die Errichtung von Anstalten för kostenlose Entbindung vor, in denen die Kinder bis zum 6. Jahre verbleiben können.

Zulässigkeit der Aborteinleitung nach Notzucht.

Lieske (50) behandelt die Frage der rechtlichen und sozialökonomischen Zulässigkeit einer Schwangerschaftsunterbrechung nach Notzucht und verneint dieselbe, da der Begriff des Notstandes nicht gegeben ist, weil unter strafent- ziehendem Notstand das Begehen einer an sich strafbaren Handlung zu ver- stehen ist, wenn lediglich dadurch eine unverschuldete, gegenwärtige Gefahr für Leib und Leben des Täters zu beseitigen ist. Er fürchtet mit Recht die schwersten Konsequenzen bei Annahme des Satzes, die Geschwängerte dürfe jede in nicht freiwilligen Geschlechtsverkehr empfangene Frucht als eine Gefahr für ihren Leib abtreiben.

Die strafrechtlichen Bestimmungen über die Abtreibung haben bis jetzt keinerlei Erfolge gegen den kriminellen Abort erzielt. Eine Besserung wird nur erwartet durch Einführung der Anzeigepflicht bei ärztlicher Abtreibung, durch

350 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Unterdrückung des Kurpfuschertums und durch sorgfältige Überwachung der Hebammen, besonders auch der abgesetzten, und derjenigen Personen, die sich als Naturheilkundige zur Behandlung von Frauenkrankheiten empfehlen. Ubri- gens hält Lieske den kriminellen Abort für einen verhältnismässig geringwertigen Faktor für die Verminderung der Geburten gegenüber dem Einfluss der Kon- zeptionsverhütung und der geschlechtlichen Erkrankungen, da die ursächlichen Momente, die zur Abtreibung führen, auch im Falle der Verhütung zu einer hohen Mortalität der Kinder führen würden.

Die Ausführungen von Lieske über den Notstand als Strafausschliessungs- grund für die Schwangerschaftsunterbrechung wurden von Bauchwitz (3) be- kämpft, namentlich mit Beziehung auf das Problem der Kriegskinder, wobei die Frage gestellt wird, ob man einem Weibe zumuten könne, das durch Ver- brechen aufgezwungene Kind zu tragen und zu gebären. Diese Kritik wird von Lieske (52) in einer weiteren polemischen Erwiderung widerlegt.

v. Behr-Pinnow (5) teilt mit, dass die Nachforschungen nach den durch Vergewaltigung deutscher Frauen erzeugten ,,Kriegskindern* nur 38Fälle ergeben haben; davon haben in 4 Fällen die Angaben sich als unwahr, in 2 als sehr un- glaubwürdig erwiesen und 5 Kinder starben oder waren totgeboren. Hierdurch sind die Bedenken gegen die grundsätzliche Gestattung der Aborteinleitung in solchen Fällen nicht entkräftet worden.

Ebermayer (19) bekämpft die Anschauung Bittingers, dass bei infolge von Notzucht eingetretener Schwangerschaft der Abort eingeleitet werden dürfe (wie der Entwurf der Schweizer Strafrechtskommission zulässt), namentlich aus praktischen Gründen wegen der Schwierigkeit des Beweises des ursächlichen Zusammenhangs.

v. Olshausen (64) berichtet über die Anschauung von Oetker über die Abtreibung in Notzuchtfällen. Er hält das Verbot der Fruchtabtreibung auf- recht, aber die Mutter hat nur die Pflicht, die Frucht auszutragen, nicht aber für das geborene Kind zu sorgen, was der Gemeinschaft zufällt. Die Schwanger- schaftsunterbrechung auf Grund sozialer Indikation wird für nicht berechtigt erklärt, jedoch sind bei der Indikationsstellung medizinische und soZiale Gesichts- punkte nicht immer zu trennen.

Spinner (80) tritt für Straflosigkeit der Einleitung des Abortus nach Schwängerung durch Notzucht ein. Die Möglichkeit des Missbrauches einer gesetzlichen Erlaubnis zum Abortus liesse sich ausschalten, wenn der betreffende Notzuchtakt längstens 5—10 Tage nach erfolgtem Attentate zur Anzeige gelangt sein müsste.

Verbot der Präventivmittel.

Neisser (61) fordert die Bestrafung der Ankündigung und öffentlichen Anpreisung von Schutzmitteln nur dann, wenn diese in ihrer Form den Anstand gröblich verletzt oder wenn die Mittel selbst gesundheitsschädlich sind. Vor allem ist der Hausierhandel mit solchen Mitteln strengstens zu verbieten. Me- thoden und Instrumente, die die Gesundheit deı Frauen schädigen, sind eben- falls strengstens zu verbieten. Endlich wird eine Überwachung der Hebammen gefordert und die Kreisärzte haben die Kontrolle auszuüben. Es wird daher ein Antrag an den Bundesrat gestellt, dass nicht allein jedes unaufgefordert an das Publikum herandrängende Anbieten und Anpreisen durch Kataloge, Druck- sachen, Hausieren etc., sondern auch das Feilhalten von solchen Gegenständen, die zur Beseitigung der Schwangerschaft oder zur Verhütung der Empfängnis geeignet sind, beschränkt und untersagt werde; ebenso sind auch alle für das Laienpublikum bestimmte Schriften und Bücher, in welchen sich Beschreibungen und Besprechungen der antikonzeptionellen und zur Unterbrechung der Schwan.

Schwangerschaft in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 351

gerschaft geeigneten Methoden und Mittel finden, zu untersagen. Nicht als un- züchtig dagegen sollen diejenigen Mittel gelten, die, ohne die Empfängnis zu ver- hüten, zum persönlichen Schutz der Gesundheit dienen, es sei denn, dass ihre öffentliche Anpreisung und Ausstellung in einer anstössigen und den Anstand gröblich verletzenden Weise vor sich geht. Endlich wird beantragt, das vor- handene Gesetz wider Körperverletzung, das auch auf die Ansteckung seitens Geschlechtskranker anwendbar ist, durch einen Paragraphen wider wissentliche, vorsätzliche oder grobfahrlässige Gesundheitsschädigung anderer Personen zu ergänzen.

Dreuw (17) bekämpft die Anschauung von Schlegteudal, dass die ,,Frauen- dusche“ zu unzüchtigen Zwecken diene; sie sei lediglich ein verbesserter Irrigator und diene wie dieser hygienischen Zwecken, so dass der $ 184 nicht auf die Frauen- dusche angewendet werden könne.

Kästner (46) berichtet über ein Reichsgerichtsurteil vom 2. März 1915, dass für die Frage, ob ein Gegenstand zu unzüchtigem Gebrauche bestimmt ist, die Zweckbestimmung der Gattung, der erangehört, entscheidend ist. Das Urteil betrifft eine Ankündigung der ‚Conco-Dusche‘‘, die nach dem Gutachten der Sachverständigen ein Abtreibemittel ist, da sie es ermöglicht, unter starkem Druck Flüssigkeit in die Gebärmutter einzuspritzen, so dass bei bestehender Schwangerschaft Abort bewirkt werden kann. Ausserdem kann auch nach dem Geschlechtsverkehr die Befruchtung verhindert werden.

Marcuse (57) bestreitet die Anschauung, dass der Geburtenrückgang durch schwerere Zugänglichmachung der Präventivmittel bekämpft werden könne, ist aber für Ausrottung der Intrauterinstifte, Steriletts etc., aber nicht zus sitt- lichen, sondern aus gesundheitlichen Gründen.

Richter (70) erklärt die bestehenden Gesetze gegen Fruchtabtreibung für genügend, das Verbot der Präventivmittel aber für bedenklich, aber deren öffentliche Anpreisung und Verbreitung im Hausierhandel für notwendig.

Kasuistik des kriminellen Abortus.

Lindemann (53) schätzt die septischen Aborte zu 90°/, als kriminelle und fand bei 72°/, derselben eine Bakteriämie ` die Beteiligungsziffer der Anaéroben beträgt bei febrilem Abort 20°/,. Von Anaéroben wurde besonders der Bacillus aerogenes capsulatus und der Streptococcus putridus gefunden. Der erstere ist imstande, ganz enorme Giftwirkungen auf den befallenen Organismus aus- zuüben. Von Symptomen werden hervorgehoben: Ikterus (eigentümliches Schmutziggraubraun der Haut mit mehr weniger ausgesprochenem Ton ins Gelb- liche), blutig gefärbter Harn infolge von Hämolyse, Benommenheit, Lähmungen und zuweilen Krämpfe; meist besteht hohes Fieber, doch kann die Temperatur- steigerung auch verhältnismässig gering sein, so dass die Unterscheidung von anderweitiger Vergiftung sehr schwer sein kann. Bei Abtreibung kann die bak- terielle Schädigung mit einer anderen Intoxikation zusammenfallen. Die Kapsel- bazillen finden sich besonders in Schmutz, Gartenerde und Dünger, und da es bei Abtreibung meist unsauber zugeht, können durch Finger und unsaubere In- strumente, Sonden, Mutterspritzen etc. sehr wohl solche absolut anaerobe Bak- terien eingeführt werden.

Benthin (6) erwähnt einen Fall von kriminellem Abort mit Schüttel- frösten, Infiltration des Parametriums und Ausstossung eines stinkenden Abortus- restes und Nachweis von Staphylokokken und Stäbchen, ferner einen Fall von Aborteinleitung durch Mutterspritze mit Schüttelfrösten und Nachweis von Staphylokokken und gasbildenden Stäbchen, endlich einen ähnlichen Fall von Abtreibung nach Notzucht mit Staphylokokken in der spontan geborenen Pla- zenta, aber keinen Keimen in der Uterusmuskulatur, dagegen mit rinnenförmigem

352 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Abszess in der Nähe des inneren Muttermundes, von dem die tödliche Peritonitis ausgegangen war. Benthin betont, dass bei Obduktionen aus dem Befund von Nachgeburtsresten in diesen die Ursache einer Infektion durchaus nicht immer gesucht werden darf, weil eine Infektion auch andere Ursprungsorte haben kann, auch wenn man sie nicht sehen oder fühlen kann. Ferner kann aus dem Fehlen von Gewebsläsionen nicht auf Plazentarinfektion geschlossen werden, weil Ver- letzungen inzwischen verheilt sein können. Überhaupt führt die Plazentar- infektion nur ausnahmsweise zu schweren Erkrankungen.

Hofacker (44) teilt einen Fall von Abtreibung mit, in welchem ein Dienst- mädchen auf Anraten ihres Dienstherrn und Schwängerers, eines Zahnarztes, durch fingierte Klagen einen Arzt erst vergeblich zur Vornahme eines Eingriffs zu verleiten suchte, dann aber ebenfalls auf Veranlassung des Schwängerers sich Blutegel in die Scheide einführte und dadurch eine Blutung bewirkte, so dass nun der Arzt eine Auskratzung und damit die Abtreibung vornahm. Die Angeklagte wurde verurteilt. Hofacker bedauert mit Recht die so häufige Vornahme der Ausschabung bei Uterusblutung, ohne vorausgehende Beobachtung und macht auf die Gefahr aufmerksam, dass der Arzt zu einem von ihm nicht beabsichtigten Abort verleitet werde, weil dem Publikum die Bereitwilligkeit vieler Ärzte zur Ausschabung bekannt ist.

Latzko. ((48) beschreibt einen Fall von eitriger Peritonitis nach Früh- geburt im 7. Monate, in welchem die Frühgeburt mit Wahrscheinlichkeit auf kriminellen Eingriff zurückgeführt wird.

Schäfer (76) beschreibt einen Abtreibeversuch, der auf Grund einer ärzt- licherseits gestellten Wahrscheinlichkeitsdiagnose auf Schwangerschaft mittelst Selbsteinspritzung von kaltem Wasser in den Uterus gemacht worden war. Nach- dem Blutung eingetreten war, wurde von einer Ärztin zwecks Abortausräumung nach Hegarscher Dilatation ohne Narkose der Abortlöffel eingeführt und ein 40 cm langes quer abgerissenes Stück Dünndarm vorgezogen. Bei der Laparo- tomie fand sich der Uterus nicht schwanger und im Fundus eine für 2 Finger durchgängige Perforationsstelle, ferner ergab sich, dass das Dünndarmstück durch einen Schlitz des Mesokolons durchgezogen war und dass das Colon de- scendens auf 10—12cm Länge von seinen zuführenden Gefässen abgerissen war. Heilung.

Williams (92) fand bei einer Laparotomie wegen Tumors in der rechten Unterbauchgegend bei einer 30jährigen Frau ein fixiertes ödematöses Cökum und Colon ascendens mit infiltriertem retrocökalem Drüsentumor und einen 5 Zoll langen die Wand des Cökums durchbohrenden Schieferstift, der nach dem Geständnis der Operierten von ihr vor Jahren zu einem Abtreibeversuch ein- geführt worden und entschlüpft war.

Schlagenhaufer und Verocay (78) teilen einen Fall von Selbstvergiftung einer Schwangeren durch Lysol mit, bei welchem 3 Stunden nach der Lysol- aufnahme der Tod eintrat. Im Ösophagus und Magen fanden sich mässige bräun- liche Verschorfungen und im Uterus ein ganz kleines Ei mit einer grössten Ei- lichtung von 2 : 1,6 :1 mm.

Olbrycht (63) berichtet über einen Fall von Selbstvergiftung einer 28jährigen im 3. Monat der Schwangerschaft stehenden Frauensperson mit Ammoniak. Magen und Darm zeigten Schwellung und Hyperämie mit spär- lichen Ekchymosen, welche Erscheinungen vom Anfangsteil des Jejunums an sich verloren; der Magen enthielt stark nach NH, riechende Flüssigkeit.

Mc Nally (56) beschreibt einen Fall von tödlicher Zedernölvergiftung bei einer 22jährigen in der 6. Woche schwangeren Negerin. Die Vergiftungs- erscheinungen bestanden in Konvulsionen, blutigen Schaum vor dem Munde, unregelmässiger Atmung, schwachem Puls und kalter, schweissbedeckter Haut;

Schwangerschaft in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 353

der Mageninhalt nach Spülung roch stark nach Zedernöl. Eine Stunde nach der Gifteinnahme trat der Tod ein, ohne dass es zum Abortus kam. Bei der Sektion fand sich der schwangere Uterus ohne Veränderung, aber Ovarien und Tuben stark kongestioniert. Von 19 aus der Literatur gesammelten Fällen waren 13 Abortusfälle, von denen 4 tödlich verliefen. Drei trächtige Versuchstiere starben innerhalb einer Viertelstunde nach der Giftaufnahme und nur eines abortierte vorher.

Koblanck (47) beschreibt einen Fall von Mvomen, in dem trotz Röntgen- bestrahlung Schwangerschaft eintrat und trotz fortgesetzter Bestrahlung die Schwangerschaft ungestört fortbestand.

Uterusruptur in der Schwangerschaft.

Sachs (74a) beschreibt einen Fall von tödlich verlaufender Fundusruptur am Ende der Schwangerschaft, als deren Ursache eine Wandverdünnung nach fieberhaft verlaufendem Abortus (Abrasio, aber ohne dass eine Perforation bei merkt worden wäre) anzunehmen war. In einem zweiten Falle (von Lebram 1901 veröffentlicht) war als Ursache eine im Anschluss an manuelle Plazentar- lösung entstandene Wochenbettserkrankung und Wandverdünnung nachzu- weisen.

Brüneke (10) teilt einen Fall von Schwangerschaftsruptur des Uterus in der Kaiserschnittsnarbe mit und glaubt, dass in erster Linie infektiöse Prozesse, in zweiter mechanische Verhältnisse die Ruptur eine Kaiserschnittnarbe bei er- neuter Schwangerschaft verursachen.

Schröder (79) beschreibt 2 Fälle von Ruptur in der queren Fundalschnitt- narbe in der folgenden Schwangerschaft und zwar nach Beginn der Wehentätig- keit mit teilweisem Austritt der Plazenta aus der Rupturstelle. Es wurden 28 Fälle von Ruptur in der klassischen Längsschnittnarbe, 25 nach querem Fundalschnitt und ausserdem 10 nicht genau zu klassifizierende Fälle aus der Literatur gesammelt, die tabellarisch zusammengestellt sind. Endlich werden noch 2 Fälle von Ruptur in der zervikalen Kaiserschnittnarbe erwähnt.

v. Franque (34) beschreibt als Nachtrag zu dem von Offermann (62) mitgeteilten Falle einen Fall von Schwangerschaftsruptur in der queren Fundal- schnittnarbe nach schwerem Heben im 8. Schwangerschaftsmonat.

Weitere zwei Fälle von Schwangerschaftsruptur in der queren Fundal- schnittnarbe werden von A. Martin (58) mitgeteilt.

Extramembranöse Schwangerschaft.

Gonnet (37) beschreibt eine extramembranöse Schwangerschaft im 7. Mo- nate, nachdem seit dem 2. Monate wisserig-blutige Ausflüsse bestanden hatten. Die Plazenta zeigte die gewöhnlichen Befunde bei extramembranöser Schwanger- schaft.

Kaiserschnitt an der Toten.

Mack (55) erzielte durch Kaiserschnitt 3—5 Minuten nach dem Tode der Mutter an Lungenembolie von Unterschenkelthrombose aus ein tief asphyktisches Kind, das nach vergeblicher Anwendung der gebrauchhlichen Wiederbelebungs- methoden nach 50 Minuten durch Epinephrininjektion in den Nebelschnurrest zum Leben gebracht werden konnte.

Verletzurgen Schwangerer.

Link (54a) beobachtete nach einem im 5. Schwangerschaftsmonat erlittenen X i iti b n, &ber glei : Trauma bei dem rechtzeitig geborencn, aber gleich nach der Geburt gestorbenen

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916. 23

354

Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Kinde partiellen Hydrops bei verkalkter Thrombose der unteren Hohlvene und fortgeleiteter Thrombose beider Nierenvenen und der linken Nebennierenvenen, Verkalkung der linken Nebenniere, Schrumpfung der linken und Hypertrophie der rechten Niere (Hydramnion von 10 Liter), ferner mehrfache Missbildungen des Schädelinhalts und der Schadelkapsel.

Torggler (86) beobachtete Blitzschlag einer Schwangeren im 7. Monat

ohne Bewusstseinsverlust, 4 Wochen später Geburt einer mazerierten Frucht, deren Absterben auf Herztod zurückgeführt wird.

10.

11.

Anhang: Operationen an Schwangeren.

Ahlström, E.. Ein Fall von im kleinen Becken inkarzerierter stielgedrehter Parcvarial- zyste bei Gravidität im 7. Monat. Svenska Lik. Handl. Bd. 62. Heft 3. Ref. Zentralkl. f. Chir. Bd. 43. p. 1013.

Beach, Die Behandlung von Ovarialzysten während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Brooklyn. Gyn. Soc. Sitzg. v. 7. Jan. Amer. Journ. of Obst. Juni. p. 1111.

Bovee, W., Ein Fall von Chorioepithelioma malignum, kompliziert durch eine zwei. monatige Schwangerschaft und ein degeneriertes Uterusmyom. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 20. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40 p. 525. (Die Uterusexstirpation erfolgte wegen des nekrotischen Myoms.)

Engelhorn, Typhusschutzimpfung bei Schwangeren und Wöchnerinnen. Naturwiss.- med. Ges. Jena. Sitzg. v. 9. Dez. 1915. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 203. (Unter 70 Schutzimpfungen bei Schwangeren kein Fall von Unterbrechung der Schwan- gerschaft.)

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Fellenberg, Bardelebensche Operation. Ärztl. Ges. Bern 1914. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 380. (Schwangerschaft im 3. Monat, keilförmige Exzision des Fundus uteri mit Plazenta und Ei vom vorderen Scheidengewölbe aus.)

Hennig, H., Über die operative Behandlung der Retroflexio uteri gravidi. Inaug.- Diss. Greifswald. 1915. (Empfiehlt die Laparotomie.)

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Die Geburt in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 355

Real, C., Künstlicher Pneumothorax während der Schwangerschaft. Beitr. z. Klin. d. Tuberkulose. Bd. 29. Heft 3. (Keine Störung des Schwangerschaftsverlaufes.) Rossier, Umfangreiche Ovarialzyste bei einer Schwangeren. Ges. f. Geb. u. Gyn. d. Roman. Schweiz. Sitzg. v. 15. April 1915. Gyn. Zeitschr. Bd. 16.

Ruge, P., Doppelseitige Ovariotomie in der Schwangerschaft. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 286. (Doppelseitige Dermoidzyste, 3. Schwangerschaftsmonat, keine Unterbrechung der Schwangerschaft.)

Einklemmung der schwangeren Gebärmutter. Ebenda. p. 287. (Retroflexio uteri gravidi, mit Wahrscheinlichkeit als Extrauterinschwangerschaft diagnostiziert; Be- freiung des cingeklemmten Uterus. Schwangerschaft wurde ausgetragen.) Schmidt, L. E., Nephrektomie während der Schwangerschaft. Surg., Gyn. and Obst. Bd. 21. Nr. 6.

Späth, Tumor der Uteruswand bei I gravida. Geb. Ges. Hamburg. Sitzg. v. 21. Dez. 1915. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 182. (Ausschälung eines cystisch erweichten, nekrotisch gewordenen Myoms mit Erhaltung der Schwangerschaft.)

Strassmann, P., Konservative Myomoperation bei Kaiserschnitt. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg. v. 26. Febr. 1915. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 526. (Par- tielle Nekrose eines solitären Myoms; friihgeborene, aber lebensfähige, auch am Leben erhaltene Zwillinge.)

Tschirch, A., Typhus und Typhusschutzimpfungen bei Schwangeren und Wöchne- rinnen. Arch. f. Gyn. Bd. 105. p. 492. (Typhusschutzimpfungen können in den letzten 4 Schwangerschaftsmonaten ohne Schaden für Mutter und Kind vorgenommen werden.) Veit, J., Appendizitis und Schwangerschaft. Med. Klin. Bd. 12. p. 85. (Die Appen- dizitis ist ebenso zu behandeln wie ausserhalb der Schwangerschaft; die Schwanger- schaft darf wegen Appendizitis nie unterbrochen werden.)

. Zimmermann, Carcinoma colli als Schwangerschaftskomplikation. Gyn. Soc. of

Brooklyn. Sitzg. v. 7. April. Amer. Journ. of Obst. Aug. p. 311.

e) Die Geburt in Beziehung auf gerichtliche Medizin.

*Baer, J. L., Die Skopolamin-Morphiumbehandlungen bei Entbindungen. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 21. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 636. *Bena, V., Querlage und Uterusruptur mit besonderer Berücksichtigung ihrer foren- sischen Bedeutung. Inaug.-Diss. Strassburg.

Cherry, Uterusruptur während der Wendung. New York Acad. of Med. Sect. on Obst. and Gyn. Sitzg. v. 28. Dez. 1915. Amer. Journ. of Obst. Juni. (Unerkannt, nach 48 Stunden Darmvorfall.)

*Fonyö, J., Über die Anwendung des Hypophysenextraktes und meine Erfahrungen bei 105 Geburten. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 353.

Transperitonealer suprasymphysärer erhaltender Kaiserschnitt wegen totaler nar- biger Verwachsung der Vagina. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 81. (Hochgradige Stenose des Vestibulums nach nicht versorgtem Dammriss.)

*v. Franqué, O., Perforation des Uterus bei der Nachgeburtslösung aus einem Uterus unicornis. Med. Klin. Bd. 12. p. 1275.

Hirschberg, Intrauterine Skelettierung des retinierten Kopfes. Berl. klin. Wochen- schrift. Bd. 53. Nr. 3. (Skelettierung des zurückgebliebenen Kopfes eines 3 monatigen Fötus bei Mvom.)

*Latzko, W., Luftembolie bei Eklampsie. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 14. März. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 303.

*Lehn, Über eine Sturzgeburt. Ärztl. Verein Marburg. Sitzg. v. 29. Juli. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1458.

*Libby, W. E., Skopolamin-Narkophin-Dämmerzustand während der Entbindung. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 64. Nr. 21. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 636. Long, J. W., Rupture of the uterus during labour, report of a spontaneous case. Amer. Journ. of Obst. Bd. 70. p. 20. (7 Stunden nach Wehenbeginn bei stehender Blase und ins Becken eingetretepem Kopf.)

RA

356 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

12. Mayne, Darmvorfall durch Uterusriss. Obst. Soc. of Brooklyn. Sitzg. v. 5. Mai. Amer. Journ. of Obst. Aug. p. 514.

13. *Mundell, J. J., Pituitrin unter der Geburt. Amer. Journ. of Obst. Bd. 73. Nr. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 880.

14. *Polak, J., Der Morphium-Skopolamin-Dämmerzustand in der Geburtshilfe. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 65. Nr. 12. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 635.

15. *Reusch, Pucrperale Uterusinversion. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 33.

16. Riider, Uterusruptur. Arztl. Verein Hamburg. Sitzg. v. 17. Okt. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1596. (Schwangerschaftsruptur im 8. Monat in einer alten Kaiserschnittnarbe.)

17. Schweizer, R.. Eklampsie und Unfall. Schweiz. Korrespondenzbl. Nr. 27. (Fall von Schädelbasisfraktur im ersten eklamptischen Anfall. Heilung.)

18. *Walther, H., Zur Indikationsstellung bei den geburtshilflichen Operationen des praktischen Arztes. Med. Klin. Bd. 12. p. 15ff.

Walther (17) weist auf die Verantwortlichkeit des praktischen Arztes bei geburtshilflichen Eingriffen hin und betont die Wichtigkeit einer genauen Indi- kations- und Prognosenstellung. Besonders wird hervorgehoben, dass durch die Fortschritte der Antiseptik die Polypragmasie zugenommen hat und dass dadurch die puerperale Morbidität und Mortalität ungünstig beeinflusst wird. Für die Zangenoperation wird die Gefahr von Riss- und Nachgeburtsblutungen besprochen und in letzterer Beziehung ein Fall angeführt, in welchem der Arzt nach der Nachgeburtsexpression zu früh weggegangen war und eine lebensgefähr- liche Blutung eintrat. Ferner wird zu forciertes Extrahieren als in das Kapitel der Fahrlässigkeit gehörend erachtet, besonders bei .,hoher’* Zange. Die typi- schen Verletzungen Cervix- und Dammrisse sind durchaus nicht immer als Verschuldung des Operateurs zu bezeichnen, wohl aber atypische, wie Durch- reibung der Scheidenwand (durch Pendelbewegungen), tiefe Damm- und Mast- darmrisse beim Abgleiten der Zange (Anführung eines Falles von irrtümlicher Anlegung der Zange an den Steiss und Abgleiten unter schwerer Zerreissung von Damm und Rektum), Harnfisteln (bei unrichtiger Zugrichtung und Ab- gleiten), besonders wenn die Verletzung der Harnorgane sofort durch Harn- abgang in die Erscheinung tritt, nicht aber, wenn sie erst in der zweiten Woche auftritt, besonders ferner Du chstossung des Scheidengewölbes und unvollkom- mene oder gar vollkommene Uterusruptur, Mitfassen der Muttermundsränder, Bildung eines Hämatoms des Lig. latum (durch forciertes Extrahieren), ebenso Verletzung der Svmphyse oder des Ileosakralgelenks (ebenfalls durch brutale Ge- waltanwendung und falsche Zugrichtung) und Peroneuslihmung. Die Mahnung Walthers, dass die Zange durchaus kein ungefährliches Instrument ist, sollte von den praktischen Ärzten jedenfalls berücksichtigt werden, weshalb auch vor der sog. Luxuszange mit Recht gewarnt wird.

Bezüglich der Extraktion der Beckenendlage wird auf die erhöhte Gefahr von Rissverletzungen und auf das Bestehen von Komplikationen (z. B. Hydro- cephalus beim nachfolgenden Kopf, Tumoren beim Kinde etc.) hingewiesen. Besonders gewarnt wird davor, die Extraktion bei nicht entfalteter Cervix zu versuchen, was geradezu als Fahrlässigkeit bezeichnet wird, weil eine unkon- trollierbare Zerreissung der Cervix mit tödlicher Blutung hervorgerufen werden kann: das gleiche kann bei gewaltsamer Expression bewirkt werden. Ebenso wäre das Abreissen des ganzen Mutterhalses durch forcierte Extraktion als Fahr- lässigkeit zu bezeichnen, desgleichen die übereilte Extraktion bei gleichzeitiger Placenta praevia. Bei feststehendem Steiss würde das Herabholen des Fusses zis Fahrlässigkeit zu bezeiehnen sein wegen Gefahr der Oberschenkelfraktur und (les Einreissens der Cervix. Ferner wird gewarnt vor Einführung des stumpfen Hackens bei hochstehendem Steiss und vor Anlegung der Zange an den Steiss.

Die Geburt in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 357

Durch Anwendung grosser Gewalt kann ferner der nachfolgende Kopf abgerissen und eine Beckenruptur hervorgerufen werden.

Für die innere Wendung werden als Hauptgefahren für die Mutter die Uterusruptur und die Kolpaporrhexis genannt, es wird deshalb vor der Wendung gewarnt bei drohender Utcrusruptur, Tetanus utcri (fahrlässige Anwendung von Sekale!), relativ oder absolut verengtem Becken und mazerierter Frucht. Als Fehler werden Reposition des vorliegenden Armes bei Querlagc, Zug an dem vor- gefallenen Arme oder an dem in Verwechselung mit dem Fuss heruntergeholten Arme, Abschneiden des vorgefallenen und geschwollenen Arms (ein Fall mit nachheriger Entwicklung des lebenden Kindcs als Begutachtungstall) erwähnt. Uterusruptur und Kolpaporrhexis werden in einem Drittel der Fälle als violent entstanden angenommen, jedoch kann die Uterusruptur schon vorbereitet oder auch durch falsche Diagnose oder unrichtige Behandlung eingeleitet sein. Als grober Fehler wird die Ausführung der Wendung mittelst Instrumentes (1 Fall von Anwendung des Hackens mit Ruptur und Vorziehung des Darms begut- achtet) erwähnt.

Bezüglich der Kraniotomie am lebenden Kinde verteidigt Walther deren Berechtigung, vorausgesetzt, dass sie nicht leichtfertiger Weise, sondern erst nach Abwägung aller in Betracht kommenden Momente, am besten unter Zu- ziehung eines zweiten Arztes, vorgenommen wird. Als Fehler bei der Perforation werden angeführt: Einstossen des Instrumentes, Einführung desselben ohne Schutz der linken Hand, Einstossen in schräger Richtung gegen den Kopf, so dass Verletzungen im hinteren Scheidengewölbe und sogar Anbohrung des Kreuz- beins veranlasst werden. Auch Verletzungen des Cervikalkanals und der Blase sind zu den Fehlern in der Technik zu zählen. Die bei vielen Ärzten herrschend> Scheu vor der Perforation kann zu forcierten Zangentraktionen verleiten, so dass Blasenscheidenfisteln und ähnliche Verletzungen entstehen können.

Bei der Ausführung der Dekapitation wird vor Anwendung schneidender Instrumente im Dunkeln wegen der Gefahr schwerer Verletzungen gewarnt. Verletzungen durch die Operation selbst beweisen,. wenn vor derselben das All- gemeinbefinden günstig war, wohl stets Mangel an Technik und Vorsicht, jedoch können schwere Verletzungen auf vorherigen unvollkommenen und gewaltsamen Entbindungsversuchen oder auf den Geburtsverlauf als solchem, der die Ruptur schon vorbereitet hatte, beruhen.

Bei der manuellen Plazentarlösung bespricht Walther die schwerere Ver- letzung, die sich bei Durchbohrung der Cervix unter dem Kontraktionsring, der irrtümlich für den Plazentarrand gehalten worden war, wiederholt ereigncten und in manchen Fällen zum Ausreisscn des ganzen Uterus führten. Solche Fälle erklären sich, wenn sie auch bei einigermassen ruhiger Überlegung sich nicht er- eignen sollten, aus der oft vorhandenen Schwierigkeit der äusseren Verhältnisse in der Praxis und sind deshalb vor Gericht schonend und milde zu beurteilen. Das Ausreissen oder Abschneiden von Darmstücken dagegen ist als Fahrlässig- keit unter Nichtachtung der für den Beruf nötigen Aufmerksamkeit zu bezeichnen, wenn auch vielfach der Arzt nicht mehr im Zustande der Zurcchnungsfihigkeit handelte. Plazentarreste und Nebenplazenten sollten stets mit dem Finger, niemals mit Curette oder Kornzange entfernt werden, weil diese Instrumente sehr leicht zu Durchbohrungen der Uteruswand führen. Ausserdem wird dringend vor desinfizierenden Uterusausspülungen nach der Geburt mit Sublimat wegen der hohen Gefahr der Sublimatvergiftung gewarnt und überhaupt die grösste Vorsicht bei solchen Einspülungen dringend wegen der Gefahr der Luftembolie anempfohlen. Im ganzen wird empfohlen, die manuelle Lösung der Nachgeburt wegen der dieser Operation anhaftenden hohen Gefahren (Infektion und Ver- letzungen) auf das Notwendigste einzuschränken.

358 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

v. Franque (7) beschreibt einen Fall von Durchbohrung des Uterus bei der von einem Arzte vorgenommenen Plazentarlösung mit tödlichem Ausgang. Der operierende Arzt hatte nach vergeblicher Anwendung des Credeschen Hand- griffs die manuelle Lösung versucht, aber da er eigenartige Stränge fürchtete, den Versuch aufgegeben, um den Uterus nicht zu zerreissen, und die Halbent- bundene in die Klinik gebracht. Die Sektion ergab einen Uterus unicornis dexter, sowie, dass der Arzt unter dem wahrscheinlich für den Plazentarrand gehaltenen Kontraktionsring eingedrungen war; die abgeschälte Muskelmasse hatte sich vor dem 5 : 7 : 7 cm grossen Spalt so vorgelegt, dass auch in der Klinik eine Ruptur nicht erkannt werden konnte. v. Franque wendet sich gegen die Bemerkung Kockels. dass traumatische Uterusrupturen am häufigsten bei manueller Pla- zentarlösung vorkommen und seltener bei der Wendung und macht geltend, dass unter Umständen auch bei nicht nachweisbar veränderter Gebärmutter eine ausserordentlich geringe Kraft dazu gehört, um die im Zustande völliger Erschlaffung befindliche Uteruswand zu durchbohren und nachher abzureissen. Er glaubt daher, dass meist nicht die rohe Gewalt bei der Operation die Schuld trägt, sondern der Umstand, dass ohne Überlegung zu heftig operiert wird, so dass der Geburtshelfer rasch alle Orientierung verliert und in der ja begreiflichen Aufregung schliesslich zu ganz unbegreiflichen Verletzungen Herausreissen ganzer Darmabschnitte oder der Milz kommt. Im mitgeteilten Falle würde durch die ungewöhnliche nach rechts hin abweichende Richtung der Höhle des Uterus unicornis sich erklären, dass der Arzt mit der wie gewöhnlich senkrecht in der Mittellinie eingeführten Hand sofort in die weiche Uteruswand und durch diese hindurch geriet: dies und der Umstand, dass er die Gefahr erkannte und weitere Versuche unterliess, hätte zur Entschuldigung des Arztes angeführt werden müssen. Schliesslich wird die Mahnung zusgesprochen, dass wegen der Verletzbarkeit des Uterus und der grossen Infektionsgefahr die manuelle Lösung nur bei strenger Indikation und nach Versuch der Expression in Narkose aus- geführt werden solle.

Béna (2) stellt für die gerichtliche Begutachtung von Utcrusrupturen bei Querlagen folgende Fragen als zu beantworten auf: 1. war eine operative Be- endigung der Geburt angezeigt? 2. war die gewählte Operation die richtige und wurde sie mit der nötigen Vorsicht und Sorgfalt ausgeführt? und 3. ist die Ver- letzung während dcs Eingriffs oder im Anschluss daran entstanden? In einem gerichtlich zu begutachtenden Fall von Uterusruptur bei Querlage nach Wen- dungsversuch nach vor 2 Tagen erfolgtem Fruchtwasserabtluss hatte die Begut- achtung folgende Fragen zu beantworten: 1. Waren durch den Geburtsverlauf die Bedingungen zur Zerreissung bereits gegeben und wäre dic Zerreissung auch spontan zustande gekommen? 2. War überhaupt ein Eingriff angezeigt und wenn? 3. Durfte der Arzt noch einen Wendungsversuch machen oder hätte er sogleich exenterieren sollen? Während die ersten 2 Fragen zu bejahen waren, musste dic Frage nach der Anzeige cines Wendungsversuches verneint werden.

Mundell (13) sammelte aus der Literatur unter 3952 Fällen von Pituitrin- anwendung 7 mütterliche Todesfälle, darunter 5 an Uterusruptur und 27 kind- liche Todesfälle, teils durch Asphvxie infolge von Tetanus uteri, teils durch eine mit der Pituitrinanwendung im Zusammenhang stehende Asphyxic. Tetanus uteri wurde in 5 Fällen, postpartale Blutungen in 7,3%, und vorzeitige Lösung der Plazenta in 2 Fällen beobachtet.

Fonyoö (4) beobachtete bei Missverhältnis zwischen Kopf und Becken nach Pituglandolinjektion drohende Uterusruptur, die nur durch beschleunigte Beendigung der Geburt verhüt=t werden konnte.

Reusch (15) berichtct über einen Fall von Uterusinversion nach Ex- pressionsversuch der Plazenta seitens einer Hebamme

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Die Geburt in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 359

Latzko (8) beschreibt einen plötzlichen Todesfall bei in Narkose (Billroth-Mischung) ausgeführtem vaginalen Kaiserschnitt und E’nführung der Zange bei einer Eklamptischen. Die Sektion ergab Luft in der rechten Herz- kammer und in den Kranzblutadern an der hint:ren Herzfläche, in den Leber- adern und rechts in den Blutadern der breiten Mutterbänder, in der Hohlvene und in der zur Hohlvens ansteigenden Blutader vom breiten Mutterband an, endlich in den Venen der rechten Uteruskante b>i überall anhaftenden Eihäuten. Die Embolie wird zunächst auf Luftcindringen in die Genitalien bei der Operation, fernerhin auf Ansaugung durch die dyspnoische Atmung zurückgeführt.

Wall (d 90) verwirft den Dämmerschlaf bei der Geburt, weil :r fast regelmässig Asphyxie des Kindes bewirkt.

Polak (14) und Baer (1) bestätigen das häufige Vorkommen von Asphyxie beim Kinde nach Skopolamin-Morphiumdämmerschlaf bei der Entbindung, ebenso Libby (9).

Lehn (9) beschreibt eine Sturzgeburt im Eisenbahnklosett: die Geburt trat unter heftigem Stuhldrang aut der Fahrt zur Klinik von der Frau unbemerkt ein. Die Mutter kam mit ungelöst:r Plazenta in der Klinik an, 4!/, Stunden später wurd2 das auf der Bahnstrecke gefundene Kind l2benstrisch, nicht blutend und mit nur geringen Hautabschüriung®n eingeliefert.

Anhang: Unglücksfälle und Verletzungen ausserhalb der Zeit der Geburt.

l. *Brunzel, H. F., Zur Kasuistik perforierender Pfählungsverletzungen. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 399.

2. Ebermayer, Fahrlässige Tötung bei Ausführung des Heilverfahrens nach den Grund- sätzen der „christlichen Wissenschaft“. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1453. Verurteilung wegen Fortsetzung des „Gesundbetens" bei einer Krebskranken trotz fortschreitender Verschlimmerung.)

3. *Eichlam, Ein Fall von Uterusperforation mit schwerer Darmverletzung. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 624.

4. *Eckstein, E., Über die rationelle Abortus-Behandlung als die beste Prophylaxis gegen die artifizielle Uterusperforation. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 247.

5. *Fehim, F., Über Darmverletzung bei Abort-Ausräumung. Arch. f. Gyn. Bd. 106. p. 243.

6. *Foskett, E., Ein Fall von Quecksilbervergiftung durch eine Scheidendusche. Amer. Journ. of Obst. Bd. 72. Nr. A Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 460.

7. *Girvin, J. H., Spätfolgen der Curettage des Uterus. Amer. Journ. of Obst. Bd. 72.

Nr. 4.

8. *Halban, J., Zur Therapie der Uterusperforation. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 225 und 228.

9. *Heimann, F., Uterusperforation mit Darmvorfall. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 331.

10. Lebensohn, R., Uber Narkosenlihmungen. Inaug.-Diss. Erlangen 1914. (2 Fälle, einmal Lähmung des Plexus brachialis, einmal des Nerv. peroneus.)

ll. Naturheilkunde und Krebsbehandlung. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 567. (Verurteilung eines Kurpfuschers wegen Verhinderung der Operation bei einer krebs- kranken Frau.)

12. Pfeiffer, Prolapsus sigmoides durch die Perforationsöffnung bei Curettage. Brooklyn Gyn. Soc. Sitze. v. 7. Jan. Amer. Journ. of Obst. Juni. p. 1111.

13. Rhomberg, Pessar. Verein d. Ärzte Kirntens. Sitzg. v. 2. Sept. 1915. Wien. med, Wochenschr. Bd. 66. p. 32. (13 Jahre gelegenes Holzpessar, das eine Blasenscheiden- fistel bewirkte.)

14. Sippel, A., Idiosynkrasie gegenüber Röntgenstrahlen. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 857. (Ausgedehnte Verbrennung nach Bestrahlung bei Mammakarzinom trotz ver- hältnismässig geringer Dosierung.)

360 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

15. Schubiger, R., Über Abortbehandlung und die dabei vorkommenden Verletzungen. Inaug.-Diss. Zürich 1915.

16. *Thiem, Bösartige Geschwulst der Blasengegend im Anschluss an einen nahezu 12 Jahre zurückliegenden Unfall mit Bemerkungen über die zwischen Geschwulst und Verletzung liegenden Zeitabschnitte. Monatsschr. f. Unfallheilk. 1915. Nr. 10.

17. Wagner, A. G., Fall von Uterusabszess nach Appendizitis. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 20. Juni. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 607. (Fall von plötzlichem Tod durch Luftembolie während schwerer Beckenoperation; gerichtliche Sektion.)

18. *— Uterusperforation. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 11. Jan. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 154.

Eichlam (3) veröffentlichte einen Fall von Perforation der hinteren Wand des Uterus dicht oberhalb der Cervix mit Hervorziehen einer vom Cökum abgerissenen Dünndarmschlinge durch Curettierung zum Zweck der Abortaus- räumung. Bei der Laparotomie musste ein 1 m langes Stück Dünndarm reseziert werden, der Uterus wurde belassen. Der Fötus wurde durch die Perforations- stelle in die Bauchhöhle ausgestossen und fand sich am 6. Tage nach der Operation in der Bauchwunde liegend. Ausgang in Genesung.

Fehim (5) schreibt der Curette, wenn unbemerkt der Uterus perforiert worden ist und weiter geschabt wird, nur oberflächliche Anschürfungen der Serosa zu und freie Blutung oder Hämatome nur, wenn im Bereich des Mesen- teriums ein grosses Gefäss verletzt wird; dagegen entstehen bei Eindringen mit zangenartigen Instrumenten Verletzungen des Darms. 7 einschlägige Fälle aus der Bummschen Klinik werden mitgeteilt und zwar 3 Perforationen mit der Curette, 1 mit der Abortzange, 1 mit dem Abortlöffel; in 2 Fällen wird nur von „Ausräumung‘‘ gesprochen. In 3 Fällen war der Dünndarm verletzt, in einem Dünn- und Dickdarm, in einem Dünn-, Diekdarm und Adnexe und in 2 Fällen das Netz. Das Ziel der Arbeit ist der Beweis, dass die Uterusexstirpation durchaus nicht immer nötig ist, sondern dass man den Uterus erhalten kann, denn alle 7 Fälle wurden mittelst Naht der Perforationsöffnung mit glücklichem Erfulge behandelt.

Girvin (7) macht ausser auf Infektion und Uterusperforation durch Curet- tage auf die Gefahr einer zu gründlichen Abrasio aufmerksam, wodurch Oligo- menorrhoe, Dysmenorrhoe und partielle Verwachsungen im Uteruskavum ent- stehen können. Die Abrasio darf nicht durch ungenügend ausgebildete Ärzte vorgenommen werden.

Heimann (9) beschreibt einen Fall von Perforation des Uterus bei der Ausräumung von Abortresten mit der Winterschen Abortzange, mit der eine 30 cm lange Dünndarmschlinge vorgezogen worden war. Die Spfennigstiick- grosse Durchlécherung sass an den linken Tubenecken. Durch Laparotomie, Resektion der Darmschlinge und Vernähung der Uterusperforation wurde die Kranke gerettet. Heimann betont im Anschluss hieran, dass auch bei An- wendung aller Vorsichtsmassregeln eine Perforation vorkommen könne, ver- langt aber im Einzelfall, dass der Beweis geliefert werde, dass alle Vorsichts- massregeln sorgsamst beobachtet worden sind und dass, wenn eine Perforation eingetreten ist, diese nicht übersehen werden darf.

Wagner (18) beschreibt eine Uterusperforation mittelst Curette, bei welcher die Perforation hart an der vorderen Wand des Utcrus entstenden war, weil die Curettierung bei sehr voller Harnblase ausgeführt worden war: ausserdem war bei der stundenlang nach der Perforation vorgenommenen Laperotomie noch keine Peritonitis entstanden war, offenbar weil die zerrissene 20 em lange Dünndarmsehlinge durch einen Riss im Mesenterium einer weiter abwärts ge- legenen Schlinge hindurehgezogen und dadurch förmlich ausgestreift worden war, so dass kein Darminhalt hatte austreten können. Die Perforation war an tiefem

Die Geburt in Beziehung auf gerichtliche Medizin. 361

Eindringen der Curette, und weil an der nachher eingeführten Kornzange Fett- gewebe sass, bemerkt worden. Dementsprechend war zur Zeit der Operation auch das Allgemeinbefinden ein sehr gutes gewesen. Heilung.

In der Aussprache berichtet Latzko über eine Curettenpertoration an der Hinterwand in der Nähe der rechten Tubenecke mit hämorrhagisch-eitriger Peritonitis und Stäbchen und Staphylokokken im Eiter. Auch hier wurde die Laparotomie ausgeführt, die bei jeder von fremder Hand bewirkter Perforation, auch bei scheinbar günstigen Befunden für angezeigt erklärt wird. Latzko spricht sich in der Frage, ob nach Gsterreichischem Gesetz die Verpflichtung zur Anzeige solcher Todesfälle besteht, in verneinendem Sinne aus, ebenso Rosen- feld; F. Freund verlangt, wenn die Anzeige zu machen ist, die unverzügliche Anzeige und nicht erst nach dem oft nach mehreren Tagen erfolgten Tode. Wert- heim tritt für grundsätzliche Ausführung der Laparotomie nur dann ein, wenn die Perforation durch Curette oder Abortzange, nicht aber wenn sie durch Sonde oder Hegarstift bewirkt worden ist, während Latzko die Angaben der Ärzte nach solchen Vorkommnissen für zu wenig zuverlässig erklärt. Latzko erklärt die Perforation nicht an sich für ein Verschulden des Arztes und Wertheim hält im allgemeinen die in der Praxis herrschende Auffassung, dass die Perforation an sich nicht als Kunstfehler gilt, für zu milde.

Halban (8) schlägt vor, bei nicht zu schweren Perforationen des schwan- geren Uterus, wie sie durch Sonde, Hegarstift oder auch Curette entstehen, die im Uterus noch enthaltenen Eireste durch Spaltung und Freilegung der vorderen Cervix- und Uteruswand zu entfernen. 2 Fälle von Perforation, einer durch die geschlossene Tamponzange an der Vorderwand oberhalb des inneren Mutter- mundes und einer durch die mit grösster Vorsicht gebrauchte stumpfe Curette, werden mitgeteilt.

In der Aussprache teilt Thaler einen Fall von Perforation bei Ausräumung des graviden Uterus mit, ebenso Waldstein einen Fall von Perforation der Vorderwand durch Hegarstift nach vorausgegangener Laminaria-Dilatation. Wertheim beschuldigt besonders die Ausräumung bei ungenügender Cervix- dilatation und das heftige Verfahren bei der Ausräumung angesichts eintretender starker Blutung als Ursache der Perforation. Das nicht seltene Vorkommen der Perforationen auch bei vorsichtigem Verfahren und an Kliniken beweist, dass eine Perforation mild zu beurteilen ist. Bezüglich des therapeutischen Verfahrens nach eingetretener Perforation wird besonders geltend gemacht, dass verschieden zu verfahren ist, je nachdem die Perforation von einem anderen Arzt oder von dem Öperateur selbst hervorgebracht worden ist.

Ekstein (4) verteidigt die instrumentelle Behandlung des Abortus unter strenger Indikationsstellung namentlich betreffs der genügenden Weite des Hals- kanals und verwirft die Anwendung scharfer löffelförmiger Curetten.

Foskett (6) beobachtete eine am 12. Tage zum Tode führende Queck- silbervergiftung nach starker Vaginaldusche mittelst Spray-Apparates.

Brunzel (1) beschreibt einen Fall von Pfählungsverletzung, in welchem sich eine Frau beim Herabrutschen von einem Heuhaufen einen Heugabelstiel so in die Scheide einbohrte, dass dieser die vordere Scheidenwand in die Blase und dann den Blasenfundus durchbohrte und bis ins Epigastrium vordrang. Bei der Laparotomie fanden sich ausserdem 5 Risswunden im Dünndarm und Durchstossung des Mesenteriums des Sromanum. Heilung.

Thiem (16) betont, dass die Entstehung einer bösartigen Geschwulst trotz sehr langer Zeit als Unfallfolge denkbar ist, wenn nur irgendwelche „Brückenerscheinungen“ (z. B. peritoneale Verwachsungen nach Bauchquetschung) vorliegen.

362

Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

f) Das Wochenbett in Beziehung auf gerichtliche Medizin.

Anzeigepflicht bei Puerperalfieber. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 198. (Reichs- serichtsurteil v. 19. Dez. 1913, das die Verpflichtung der Hebamme zur Anzeige aus- spricht, sobald sie Kenntnis von dem Erkrankungsfall genommen hat.)

Ausdehnung der Anzeigepflicht auf Kindbettfieber. Verordnung d. k. sachs. Minist. d. Innern vom 23. Febr. 1916. Zeitschr. f. Med.-Beamte Bd. 29. Beilage p. 40. (Jeder Fall von Kindbettfieber ist von dem behandelnden Arzte spätestens binnen 24 Stunden nach erlangter Kenntnis anzuzeigen. Ist keın Arzt zugezogen worden, sc ist anzeige- pflichtig 1. der Haushaltungsvorstand, 2. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege beschäftigte Person, 3. derjenige, in dessen Wohnung oder Behausung der Erkrankungs- oder Todesfall eingetreten ist, 4. die Leichenfrau.

Ebermayer, Verurteilung einer Hebamme wegen fahrlässiger Tötung durch Über- tragung des Kindbettfiebers. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1453. (Die Hebamme hatte trotz ärztlichen Verbotes eine fieberkranke Frau nochmals besucht; obwohl sie die Kleider gewechselt und sich mit Lysol desinfiziert hatte, erkrankte eine weitere von ihr untersuchte an tödlichem Kindbettfieber. Verurteilung zu 2 Mo- naten Gefängnis.)

*Fothergill, W. E., Die Fiktion ‚Puerperalfieber und die Farce der Anzeigepflicht. Lancet. Bd. 1. 4. März.

*Maunu af Heurlin, Bakteriologische Untersuchung des Keimgehaltes am Genital- kanal der fiebernden Wöchnerinnen mit Berücksichtigung der Gesamtmorbidität im Laufe eines Jahres. Berlin 1914. S. Karger.

Rosengart, A., Neue Beiträge zur Ätiologie des Puerperalfiebers. Inaug.-Diss. Zürich 1915. (Puerperalfieber-Endemie in der Züricher Frauenklinik im Anschluss an eine Angina-Epidemie unter den Hebammenschülerinnen.)

Fothergill (4) will, dass die Anzeigepflicht bei Puerperalfieber, das keine

spezifische Erkrankungsform, sondern eine Wundinfektion wie jede andere ist, fallen gelassen werde, da bei der vollständigen Unsicherheit der Abgrenzung des Begriffes jede Statistik wertlos ist und da beim Fehlen eines spezifischen Erregers durch die Meldepflicht für die Prophylaxe doch nichts zu gewinnen sei.

Maunu af Heurlin (5) kommt nach eingehenden Untersuchungen zu

dem Schlusse, dass für die Spontaninfektion mehr die anaeroben Darmbakterien in Frage kommen, die schon in der Schwangerschaft sich in der Scheide befanden; da diese grösstenteils harmloser Natur sind, würde daraus der leichte Verlauf der Spontaninfektionen zu erklären sein.

6.

g) Das neugeborene Kind.

*Ahlfeld, F., Der sogenannte „Erste Atemzug“. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 79. p. 211.

Alexander, B., Die ostealen Veränderungen bei kongenitaler Syphilis im intra- und extrauterinen Leben; Berücksichtigung der Wirbelverknöcherungen. Leipzig 1915. J. A. Barth. (Ausgezeichnete Röntgenbilder.)

*Armbruster, Binsenwahrheiten und neue Anschauungen aus der Geburtshilfe. Wien. klin. Rundsch. Bd. 30, p. 8.

Ev, Arnim, E., Über Nasendiphtherie Neugeborener. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 1001.

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Bleach, Exitus foetus infolge 8maliger Umschlingung des Halses durch die Nabel- schnur. Obst. Soc. of New York. Sitzg. v. 14. März, Amer. Journ. of Obst. Aug. p. 284.

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Das neugeborene Kind. 3.3

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Fahrlässige Tötung eines Kindes (Erstickung unter der Bettdecke) infolge unvor- sichtigen Verhaltens der Mutter und der Hebamme. Urteil des Reichsgerichts vom 26. Juni. Zeitschr. f. Med.-Beamte Bd. 29. Beilage p. 125. (Die in der Wohnung der Hebamme niedergekommene Mutter hatte das Kind im Bett tot neben sich liegen. Das Kind war unter der Bettdecke erstickt und ärztlicherseits wurde Erstickung fest- gestellt. Mutter und Hebamme wurden verurteilt.)

Ewald, L., Studien über die Albuminurie bei Neugeborenen. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 347. (Erklärt die Albuminurie in den ersten Lebenstagen für physio- logisch, jedoch wird sie durch Zirkulations- und Stauungsvorgänge in den Nieren, z. B. durch schädigende Einflüsse bei der Geburt, erhöht.)

Frankel, E., Röntgenologisches über Epiphysenlösungen und über Heilung der Osteo- chondritis syphilitica congenita. Fortschr. d. Röntgenstr. Bd. 23. Heft 3. (Emp- fehlung der Röntgenaufnahme als einfachsten diagnostischen Mittels.)

Friedjung, J. K., Bemerkungen zu der Arbeit des Herrn A. Ylppö über Genital- ödeme bei Frühgeborenen. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 14. Heft 3. (Polemik gegen Ylppö.)

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Einschluss-Blennorrhoe der Neugeborenen. Gyn. Ges. d. deutsch. Schweiz. Sitzg. v. 28. Nov. 1915. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 286. (Vorläufige Mitteilung.) Hammar, J. A., Thymustod. Svenska Lack Handl. Bd. 42. Heft 3. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1393.

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neuen Angaben über Ätiologie gebracht: ein Fall von Trismus und Tetanus wird mit-

geteilt und als beste Prophylaxe aseptische Behandlung des Nabelschnurrestes ver-

langt.)

*Photakis, B., Über die Bestimmung des Lebensalters an Kinderleichen auf Grund

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Das neugeborene Kind. 365

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62. *Strassmann, Neuere Erfahrungen über den Kindsmord. Zeitschr. f. ärztl. Fortbild. 1915. Nr. 24.

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66. Veress, F., Angeborene symmetrische Narbe auf der Rumpf- und Schenkelhaut. Orvosi Hetilap Nr. 13.

67. *Walther, H., Die Verletzungen des Kindes bei geburtshilflichen Eingriffen. Med. Klın. Bd. 12. p. 1210.

68. Woltman, Bluttransfusion, die mit Zitratlösung gemischt ist, bei Melaena neona- torum eines 60 Stunden alten Säuglings. Journ. of Amer. Med. Assoc. Bd. 65. Nr. 25. (Bei einem mit Forceps entwickelten Kinde.)

69. Ylppö, A., Vorübergehende, ev. chronische Genitalödeme bei Frühgeborenen auf Grund lokaler mechanischer Stauung. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 14. Heft 3. (Nach sinspannung in der Finkelsteinschen Stoffwechselschwebe entstanden, nach Heraus- nahme wieder verschwindend.)

70. *Zubrzycki, J., Blennorrhoea neonatorum. Przegl. Lek. Nr. 6. Ref. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1018.

Entwicklung und Lebensfähigkeit.

Mössmer (39) stellt fest, dass die Zahl der in der Posener Hebammen- Lehranstalt geborenen Kinder von über 4000 g während 8 Friedensjahren 9.1%% der lebensfähigen und 9,5°/, der ausgetregenen Kinder, während der Kriegszeit 9,7°/, der ausgetragenen Kinder betrug. Ihre durchschnittliche Länge betrug 53,7 em, ihr durchschnittliches Gewicht 4238 g; darunter treffen 57 Knaben aut 23 Mädchen (248 : 100) gegenüber einem allgemeinen Verhä'tni , von 107 : 100.

Reiche (44) verlangt für die Lebensfähigkeit frühgeborener Kinder eine mindestens 28wöchige intrauterine Entwicklung, ein Körpergewicht von min- destens 1000 g, 35 em Länge, 22—23 cm Brust- und 26.5—27 em Kopfumfane.

Verletzungen des Kindes bei der Geburt.

Walther (67) betont das Recht des Kindes auf möglichste Berücksichtigung seines Lebens bei geburtshilflichen Eingriffen. ebenso wie das Leben der Frucht auch in der Schwangerschaft unter gesetzlichem Schutze steht. Die Mortalität der

366 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Kinder während der Geburt wird in Deutschland zuf 50 000 geschätzt. Ober- flächliche Koptverletzungen nach Zangenoperation heilen zwar leicht, können aber durch Infektion durch die Lochien (z. B. Ervsipel. Nekrosen, Phlegmone) Gefahr bringen. Die Fazialis-Lähmungen sind nicht ausschliesslich auf Zengen- druck, sondern zuweilen auch auf Druck des Promontoriums und der Symphyse zurückzuführen; ebenso kommt das Kephalhaematoma externum bei spontanen Geburten vor. Komplikationen des Kephalhimatoms sind auf fehlerhafte Nach- behandlung (z. B. Massage) zurückzuführen. Intrekren’elle Blutungen können durch Schädelverletzungen bei zu starkem Druck der Zange und foreierter Ex- traktion besonders bei engem Becken und Abgleiten der Zange entstehen; bei Verdacht auf intrakranielle Blutungen dürfen Schultzcsche Schwingungen nicht angewendet werden. Verletzungen des Gesichts bei Gesichtslage durch die Zange (Bulbus-Verletzungen, Exophthalmus mit retrobulbärem Bluterguss, Blutungen in die Netzhaut und in die vordere Augenkammer, Verletzungen der Ohrmuschel) werden auf fehlerhafte Technik zurückgeführt. Frakturen und Fissuren der Schädelknochen, ebenso löffelförmige Impressionen brauchen nicht durch die Zange selbst bewirkt worden zu sein. sondern können durch das enge Becken oder vorspringende Knochenpunkte bedingt sein. Von Halsverletzungen durch die Zange werden besonders Schulter- und Armmuskellähmungen erwähnt, jedoch sind diese häufiger auf fehlerhaftes Extrahieren des nachfolgenden Kopfes, besonders auf zu starke Seitwärtsstreckung oder auf ungeschicktes derbes Ein- hacken des Fingers in die Achselhöhle bei Entwicklung des Rumpfes zurück- führen.

Bei in Beckenendlage extrahierten Kindern muss eine genaue Untersuchung auf das Vorhandensein von Verletzungen vorgenommen werden, damit solche richtig behandelt werden können (ein gerichtlicher Fall von Unterlassung einer derartigen Untersuchung durch den Arzt wird angeführt). Oberschenkelfrak- turen kommen vor allem bei dem fehlerhaften Herabschlagen des Beins bei ins Becken eingetretenem Steiss zustande, ausserdem bei ungeschicktem Zug em Oberschenkel, besonders bei drehenden Bewegungen, ferner wenn in die vordere Schenkelbeuge statt eines Fingers zwei oder der stumpfe Haken, der bei lebendem Kinde nur ausnahmsweise gebraucht werden darf, eingehakt wird. Frakturen des Unterschenkels entstehen hauptsächlich bei fehlerhafter Technik und An- wendung brutaler Gewelt. Die um die Schenkelbevge eingeführte Wendungs- schlinge kann gefährliche Verletzungen der Weichteile, selbst der Schenkelgefässe bewirken. Verletzungen des Rumpfes Leber-, Milz-, Nieren-, Darmrupturen mit tödlicher Blutung in der Bzuchhöhle sind immer durch technische Fehler bewirkt, besonders bei festem Zufassen am Abdomen. Blutungen in die Neben- niere können zuch bei Asphyxie vorkommen. Verletzungen des Afters können durch Einhaken des Fingers in den After. das bei lebendem Kinde als Kunst- fehler anzusehen ist, hervorgerufen werden. Zerreissungen der Nabelschnur können zuch bei starkem Mitpressen, besonders wenn eine Disposition durch starke Schlängelung, Varizenbildung oder dünne selzarme Schnur gegeben ist, vorkommen.

Bei Beurteilung der durch die Armlösung hervorgerufenen Verletzungen des Schultergürtels ist zu berücksichtigen, dass sie häufig durch rasches Handeln verursacht werden, das aber angesichts drohender schwerer Asphyxie sehr häufig gerechtfertigt sein kann. Als technische Fehler werden Vorbeiführen des Arms in falsche Richtung und Ausführung der Lösung nur mit einem Finger bezeichnet. Nicht entschuldbar ist des Ubersehen soleher Verletzung durch Unterlassen der Untersuchung des Kindes, was besonders bei Epiphvsentrennung am Oberarm von schlimmer Folge ist. Bruch der Vorderarmknochen ist sehr selten. Ent- bindungslihmungen ohne Verletzung werden auf ungeschicktes Einführen des Fingers in die Achselhöhle zur Entwicklung des Rumpfes nach der Geburt des

Das neugeborene Kind. 367

Kopfes, ferner auf starkes Senken des geborenen Kopfes oder durch Zug am Halse bewirkt. Traumatischer Schiefhals (Zerreissung des Sternokleidomasto- ideus) wird besonders auf Drehung des Kopfes nach der Schulter oder auf zu starkes Ziehen der Schulter nach hinten zurückgeführt, sie kann aber auch kon- genitalen Ursprungs sein.

Verletzungen der Wirbelsäule werden vorwiegend dem obsoleten Prager Handgriff, zuweilen aber auch dem umgekehrten Veit-Smellie- und dem Scanzoni- schen Handgriff zugeschrieben. Es handelt sich hierbei um Absprengung zwischen Epi- und Diaphyse und konsekutive Blutung in den Wirbelkanal. Solche Ver- letzungen sind tödlich. Abreissen des Rumpfes vom Kopf wird als rohes kunst- widriges Verfahren bezeichnet, ebenso das Abreissen des mit der Zange extrahierten Kopfes vom Rumpf. Sehr selten sind Frakturen en der Lendenwirbelsäule, die durch zu starkes Heben des Rumpfes zustande kommen.

Verletzungen des nachfolgenden Kopfes kommen besonders beim Wigand- Martinschen Handgriff und bei räumlichem Missverhältnis vor, besonders löffel- förmige Impressionen und Absprengung der Hinterhauptsschuppe; letztere ist wegen Blutung in die Medulla oblongata tödlich. Fraktur des Unterkiefers und Verletzung des Mundbodens sind vermeidbare Verletzungen; bei letzterer kann schwere Blutung eintreten. Hämatom des Masseter kann durch Seitwärts- drehen des Kinns bewirkt werden. Alle derartigen Verletzungen, soweit es sich nicht um technische Ungeschicklichkeiten und Fehler handelt, sind milde zu beurteilen, weil sie meist bei dem Versuch, des Kind noch zu retten, entstehen.

Bei innerer oder kombinierter Wendung können übrigens sehr selten Verletzungen des Fusses bei Herableiten am Rücken statt an der Bauchseite vor- kommen (Trennung der Epiphyse von der Diaphyse), auch Verletzungen des vor- gefallenen Armes. Oberschenkelfrakturen können bei schwieriger Wendung aus Kopf- in Fusslage entstehen. Ein schwerer Fehler ist das Abreissen des vor- gefallenen Armes (ein angeführter gerichtlicher Fall). Die Brachiotomie kommt bei lebendem Kinde nie, bei sicher totem nur ganz ausnahmsweise in Frage.

Sachs (48) sieht die Gefahr der Wirbelsäulenzerreissung beim Veit- Smellieschen Handgritt bei hochstehendem Kopf in Uberstreckung der Wirbel- säule. Dabei reisst stets zuerst der ventrale Teil der Wirbelsäule ein. Verletzungen der Halswirbelsäule, z. B. Torticollis, lassen sich bei der Extraktion nicht ver- meiden und beruhen nicht auf einem Kunstfehler, sondern sind die Folgen dcs zur Extraktion notwendigen starken Zuges. Unterkieferverletzungen können vermieden werden, wenn das Kinn nur an die Brust gezogen und hier der Kopf nur gelenkt und nicht am Kinn stark gezogen wird. Schlüsselbeinbrüche kommen durch falsche Ausführung des Veit-Smellieschen Handgriffs (Verlegung des Zugs auf den Schultergürtel) zustande, jedoch können auch Kompressionsbiüche des Schlüsselbeins beim Hindurchleiten der Schultcın durch nicht ganz erweiterte, rigide Weichteile eintreten. Die Erbsche Lähmung wird dem staıken Zug durch die über dem Nacken liegenden Finger und der dadurch ausgeübten Zerrung des Plexus zur Last gelegt. sie kommt besonders bei Ausführung des Veit- Smellieschen Handgriffs bei hochstehendem Kopf mit oder ohne Zuhilfenehme der Expression vor.

Die dem Wigand-Martin-Winckelschen Handgriff zur Lest gelegten Absprengung der Hinterhauptsschuppe mit ihren tödiichen Folgen wird aus- schlicsslich auf ein grosses Missverhältnis zwischen Kopf und Becken zvrück- geführt. Tentoriumzerreissungen mit Hirnblutung können bei beiden Hand- griften (auch bei spontancr Geburt) vorkommen. Die dem Wigand-Martin- Winckelschen Handgriff zugeschriebenen Gefahren bestehen in gleichem Masse ` für den mit Druck von aussen kombinierten Veit-Smellieschen Handgı iff, degegen ist der Veit-Smelliesche Handgriff mit der Gefahr der Wirbelsäulcn-

368 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

zerreissung und der Erbschen Lähmung belastet: der letztere Handgriff ist be- sonders gefährlich bei hochstehendem Kopf, vor allem bei cngem Becken.

Small (58) beschreibt eine Augenverletzung durch die Zange, bei welcher sich die Narbe über den Kopf und das rechte Unterlid erstreckte; die Hornhaut war vielfach vertikal getrübt und es bestand Iris-Schlottern und Linsentrübung.

Armbruster (3) führt Littlesche Krankheit auf den Gebrauch der Zange zurück.

Esch (12) fand unter 17 ‘allen von intrakraniellen Blutungen bei Neu- geborenen in der Marburger Klinik 13 mal typische Risse im Tentorium und 1 mai die beiden Blätter gegeneinander verschoben und die Falte am Tentoriumansatz hämorrhagisch infiltriert. Die Blutung war stets eine venöse, so dass der Über- füllung der Venen cine wichtige Rolle beim Zustandekommen der Blutung zu- zuschreiben ist. Diese venöse Hyperämie ist entweder durch allgemeine Kreis- laufstauung oder lokal durch Kompression der Halsgefässe (durch Thyreoidea oder Thymus) bedingt, jedoch ist die intrauterine Asphyxie (unter 17 Fällen 12 mal) die häufigste Ursache, die durch Nabelschnuranomalien, tiefen Sitz der Placenta oder Placenta praevia, Eklampsie, Steisslage, vielleicht auch nach Anwendung von Pantopon-Skopolamin (1 Fall) bedingt scin kann. Die Blutung erfolgt meist aus schr kleinen Gefässen und ihre Intensität hängt vom Bestehen eines hohen Blutdrucks ab, wobei die Verstopfung des Gefässes durch ein Ge- rinnsel verhindert wird, und die venöse Hyperämie ist auf die Blutung von aus- schlaggebendem Einfluss, weil bei vielen Kindern Tentoriumvcrletzungen vor- kommen, ohne dass es zur Blutung kommt; deshalb ist die Menge des ergossenen Blutes nicht von der Grösse des Einrisscs abhängig. Als disponierender Faktor können ferner harte, andererseits aber auch weiche Schädelknochen von Einfluss sein, dagegen konnte Lues als prädisponierende Ursache nicht nachgewiesen werden, ebensowenig Arteriosklerose, Schrumpfniere, Lebererkrankung oder chronische Intoxikationen der Mutter.

Für die Entstehung der Risse werden Verschiebungen der Schädelknochen verantwortlich gemacht, also ausser operativen Gcburten spontane bei engem Becken oder straffen Weichteilen, jedoch waren unter 17 Fällen die Mütter Mehr- gebärende und einmal wurde ein Tentoriumriss vor Überschreiten des Becken- eingangs durch den Kopf beobachtet. Eine starke Knochenverschiebung ist nicht notwendig, indem bei Asphyxie schon eine geringe Verschiebung genügen kann; besonders kann eine plötzliche, gleichsam ruckweise erfolgende Knochen- verschiebung die Gefahr einer Zerreissung bringen, besonders bei Extraktion des nachfolgenden Kopfes.

Als besonders gefährlich wird die Nachblutung aus den verletzten Gcfässen erachtet: sie wird auf nicht eintretende Gefässkontraktion und Gerinnselbildung oder auf ungeeignete Massnahmen (z. B. Schultzesche Schwingungen), auf heftiges Schreien und auf obertlächliche Atmung und Schlafsucht, die cine venöse Hvperämie bedingen, zurückgeführt; dagegen wird ein Eintluss des Nach- lassens des Druckes nach der Geburt auf das Nachbluten im allgemeinen be zweifelt.

Die Kinder sterben entweder schon während der Geburt oder sie worden mitschweren Respirationsstörungen geboren und können nicht wicderbelc bt werden, oder es tritt nach gelungener Wiederbck bung ein Rückfall ein, oder endlich dic Kinder werden lebensfrisch geboren und die Symptome setzen in den ersten Lebenstagen ein und führen zum Tode; es können aber Heilungen eintreten, andererseits kann der Tod an hämorrhagischer Pachymenineitis oder an Be- einträchtigung des Atemzcntrums cintreten. Zuweilen ist dor bci der Sektion gefundene intrakranielle Bhitcrguss nicht die Todesursache, sondern, wie in einem der angeführten Fälle, eine Bronechopnovmone.

Das neugeborene Kind. 369

Die Diagnose kann schwierig sein, so dass Fälle von intrakraniellen Blu- tungen klinisch häufig übersehen werden.

Die Therapie besteht in äusserst schonend o Wiederbelebungsversuchen (abwechselnde Thoraxkompression im warmem Bade, Herzmassage, keine Schwin- gungen), ferner in Lumbalpunktion, bei Konvexitätsblutungen in Fontanellen- aspiration, allenfalls als letzter Versuch in Trepanation. Die Prophylaxe muss in Verhütung der Asphyxie durch geeignete operative Beendigung der Geburt, in vorsichtigem Durchziehen des nachfolgenden Kopfes etc. bestehen.

Glaser (18) veröffentlicht 24 Fälle von Schädelimpressionen, fast alle nach Wendung und Extraktion entstanden und durch Druck des Promontoriums bewirkt; 14 Kinder verliessen die Klinik ohne Folgeerscheinungen und bei 14 später untersuchten Kindern wurde die Impression ausgeglichen oder abgeflacht, ohne dass eine Einwirkung auf Entwicklung und Funktion des Gehirns statt- gefunden hätte. Es wird daher von einer operativen Beseitigung der Impression abgeraten.

Landgraf (32) beschreibt 11 Fälle von intrakraniellen Blutungen infolge von Tentoriumzerreissungen, und zwar war in 9 Fällen die Blutung die alleinige Todesursache. Das ergossene Blut lag in meist noch flüssigen Massen in der hinteren Schädelgrube, zum Teil auch in der mittleren und im Wirbelkanal. Die Substanz von Gross- und Kleinhirn war von Blutungen frei, aber schr stark venös hyperämisch und ödematös. Die Risse selbst waren von verschiedener Ausdehnung, in einem Falle waren die Tentoriumblätter nur verschoben. Der Riss sass stets im Sinus transversus oder an einer in ihn einmündenden Vene; in 3 Fällen fand sich ergossenes Blut auch in den 4 Gehirnventrikeln. In 2 Fällen fanden sich zugleich bronchitische und pneumonische Herde. In einem Falle fand sich eine extrakranielle Blutung, die nicht auf Tentoriumzerreissung beruhte. Die Geburten waren in 82°/, der Fälle pathologisch (4 Zangengeburten, 2 Wen- dungen, 2 Beckenendlagen). Das Krankheitsbild war wechselnd: Hirndruck- erscheinungen, Rinden- und spinale Symptome; allen Fällen gemeinsam waren Störungen der Atmungstätigkeit; Störung und allgemeine Lähmung des Atem- zentrums bei Persistieren regelmässiger kräftiger Herzaktion werden als pathogno- monisch geschildert.

Lippmann (37) beobachtete bei einem mit Zange entwickelten Kinde 44 Stunden nach der Geburt auftretende Konvulsionen, als deren Ursache intra- kranielle Blutung anzun:hmen war. Die Lumbalpunktion ergab teilweise zer- stört» rote Blutkörperchen, beseitigte aber die Fontanellenspannung und die Krämpfe.

Pommer (43) teilt den Sektionsbefund bei einem 6 Wochen alten Kinde mit, bei dem es durch Geburtsverschiebung der Stirnbeine unter die Scheitel- beine hinein und Sprungbildung im linken Scheitelbein zu einer Abhebung der Dura und zugleich zu einer Auseinanderweichung derselben mit Hineindrängung der durch den oberen Auseinanderweichungsrand abgespaltenen Himsubstanz des linken Schläfenlappens gekommen war, die als natürliche Tamponade wirkte, so dass trotz der ausgebreiteten Zusammenhangsstörung der Dura und der Hirn- substanz nur beschränkte Blutaustritte und keine grössere Ansammlung cr- gossenen Blutes zustande kam. Ein weiter mitgeteilter Fall von hochgradig asymmetrischer Ausgestaltung des Schädels und Gehirns bei einem 49jährigen Manne beweist, dass solche Veränderungen bei völlig unbehinderter körperlicher und geistiger Entwicklungs- und Arbeitsfähigkeit zur Ausheilung kommen können.

Nach Sloan (57) liegt bei subtentorieller Blutung das Kind ruhig und schreit selten; talls das Blut in den Subarachnoidealraum gelangt, tritt Nackensteifigkeit und allgemeine Muskelstarre auf und die Lumbalpunktion ergibt blutigen Liquor. Ventrikelblutungen sind von Rindenblutungen schwer zu unterscheiden, das Kind ist unruhig, die Fontanelle wölbt sich vor und häufig tritt allgemeine Muskel-

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtah. 1916. 24

370 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

starre auf. Sehr schwierig ist die Unterscheidung von Hirnblutung und Hirn- schädigung ohne Bluterguss. Nach langer Geburtsdauer und operativer Geburt oder bei langsamem Einsetzen spontaner Atmung ist während der ersten 4 Tage sorgfältig auf das geringste Anzeichen einer Hirnblutung zu achten und das Kind absolut ruhig zu erhalten. Bei gesteigerten Drucksymptomen ist die Operation das einzige, vielleicht lebensrettende Mittel. Die Mortalität beträgt 50°/,.

Kühnelt (30) beobachtete ein Kephalhämatom am linken Scheitelbein bei einem nicht ausgetragenen, in Beckenendlage nahezu spontan geborenen Kinde, jedenfalls war ein Druck auf den Uterus bei Geburt des Kopfes nicht aus- geübt worden.

Thoms (63) beobachtete bei einem in Gesichtslage mittelst Zange geborenen Kinde einer Erstgebärenden noch nach einem Monate extremste Streckhaltung des Kopfes, die erst nach 3 Monaten abnahm und die auf die dauernde Streckung des Kopfes während der langdauernden Geburt zurückgeführt wird.

Staffier (60) fand unter 4695 Geburten der Klinik in Halle 5 Schlüssel- bein-, 13 Oberarm-, 2 Oberschenkelfrakturen, 1 Unterschenkel- und 1 Scheitel- beinfraktur. In allen Fällen war die Geburt künstlich beendet worden, und zwar 15 mal durch Wendung, 6mal durch Extraktion am Fuss bzw. Beckenende, l mal durch die Zange.

Truesdell (64) beschreibt 3 Fälle von Dislokation der unteren Oberarm- epiphyse nach hinten und führt ae auf starken Druck auf den Oberarm oberhalb des Ellbogengelenks bei der Lösung des über den Kopf emporgeschlagenen Armes zurück. Die Verletzung ist an dem schlaffen Herabhängen des Oberarms bei Ausschluss eines Schaftbruches leicht zu erkennen.

Scheel (51) erklärt mit Lange ?/, der früher nicht näher unterschiedenen Entbindungslahmungen für Schultergelenk-Distorsionen und gibt die Behandlung dieser Verletzungen in frischem und veraltetem Zustande an.

Sachs (49) kommt nach kritischer Besprechung von 7 Fällen von Plexus- lähmungen (unter 1400 Geburten) zu dem Urteil, dass ein direkter Fingerdruck auf den Erbschen Punkt als Ursache nicht anzunehmen sei, dass dagegen eine starke Zugeinwirkung auf den Plexus bei Extraktion des nachfolgenden Kopfes mittelst des Veit-Smellieschen Handgriffes die Lähmung bewirkte. Stete (mit Ausnahme eines Falles von doppelseitiger Lähmung) war der hinten liegende Arm betroffen, weil die hintere Schulter bei hoch im Beckeneingang fixiertem Kopf einen stärkeren Zug auszuhalten hat als die vordere. Da ein starker Zug zur Entwicklung des hochstehenden Kopfes nötig ist, kann dieser nicht als Kunst- fehler bezeichnet werden. Zur Vermeidung des Zustandekommens der Lähmung ist nur die Ersetzung des Veit-Smellieschen Handgriffs bei hoch stehendem nachfolgendem Kopf durch den wind -Martin-Winckelschen Handgriff geeignet.

Erkrankungen der Neugeborenen.

Bang (5) stellt fest, dass alle Kinder mit vermehrtem Gallenfarbstoff ge- boren werden, besonders ist in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt die Menge des Gallenfarbstoffs erhöht, dann vermindert sie sich langsam. Dies stimmt überein mit den Schwankungen der Hämoglobinmenge. Die starke Steigerung gleich nach der Geburt wird als Leberstase wegen Kreislaufstörungen aufgefasst, jedoch wird auch die Möglichkeit einer Dysfunktion der Leber im Sinne von Ylppö zugegeben.

Gessner (17) erklärt den Icterus neonatorum für hämatogenen Ur- sprung und zwar durch Blutzerfall, der infolge der nach der Geburt stattfinden- den Fluxion nach den Hautgefässen durch kapilläre Stase bedingt wird.

Das neugeborene Kind. 371

Heimo (23) beschreibt bei einem Neugeborenen eine ausgedehnte retro- peritoneale hamorrhagische Infiltration, die von einem Hämatom in der Nebennierenkapsel mit Durchbruch in die Bauchhöhle ausging; es fand sich hierbei ein grosser Gefässreichtum der Kapsel vor.

Lindemann (35, 36) beschreibt einen Fall von Meläna bei dem Kinde einer an tödlicher Sepsis erkrankten Wöchnerin, bei dem bei der Mutter im Blute und in der Scheide, bei dem Kinde in Mund, Stuhl und After, sowie in einem Panaritium subepidermoidale die gleichen anhämolytischen Streptokokken nach- gewiesen wurden, und folgert daraus die Möglichkeit einer Keimübertragung von Mutter auf Kind. In der Diskussion zweifelt Beneke den Beweis einer Keimübertragung als Ursache der Meläna im vorliegenden Falle an, während Veit unter Hinweis auf die lange Dauer der Geburt bei zersetztem Fruchtwasser die Keimübertragung stützt.

Guggisberg (19) fand bei Meläna eine 4 cm lange Perforation an der grossen Kurvatur des Magens.

Langstein (33) fand unter 1000 Neugeborenen in 13°/, transitorisches Fieber und bringt dasselbe mit der physiologischen Gewichtsabnahme in Zu- sammenhang; ausgeschlossen werden als Ursachen Hunger, Ikterus, Dyspepsie und Bildung von pyrogenen Substanzen bei Übergang zur Brustmilchnahrung im Sinne von Jaschke, auch der Wasserverlust kann zur Deutung des vorüber- gehenden harmlosen Fieberzustandes nicht herangezogen werden.

Ham mar (21) fand in den meisten Fällen von sogenanntem ,, Thymustod“ eine normale Beschaffenheit des Thymus, so dass eine andere Todesursache für die Erklärung solcher Fälle gesucht werden muss.

Hammar (22) weist ferner unter Bezugnahme auf die Topographie der Thymus auf die Gegend an und unterhalb der Herzbasis hin, welche als Druck- stelle für das Zustandekommen von Dyspnoe und Stridor in Betracht kommt, da hier die Thymus eine verhältnismässig grosse Breite besitzt und der Lungen- wurzel anliegen kann.

Asphyxie.

Ahlfeld (1) sieht die Hauptursache des ersten tiefen Atemzugs mit nach- folgendem Schrei lediglich in dem plötzlichen Aufhören der Zufuhr sauerstoff- haltigen Blutes von seiten der Plazenta; der durch den Temperaturunterschied hervorgerufene Hautreiz sowie das Aufhören der Thoraxkompression sind nur unterstützende Reizmittel und fördern die Tiefe der Atemzüge.

Fony 6 (e 4) beobachtete nach Hypophysin-Anwendung bei einem lebens- frisch geborenen Kinde am 5. Lebenstage Bluterbrechen und Blutung aus den Ohren mit Exitus.

Hofmeier (25) empfiehlt als Ersatz der nicht so ganz leicht sachgemäss auszuführenden Schultzeschen Schwingungen die direkte Lufteinblasung mit Hilfe eines in den Kehlkopf eingeführten Katheters, nachdem vorher die aspirierten Flüssigkeiten durch Ansaugen entfernt worden sind. Die Luft wird ohne zu starken Druck eingeblasen, so dass der Brustkorb sich sanft hebt und etwas ausdehnt, und dann wird mit der Hand der Brustkorb wieder leicht und gleichmässig zu- sammengedrückt. Die erste augenfällige Wirkung ist die Hebung der Herztätig- keit; unter Warmhalten des Kindes sollen bei Liegenlassen des Katheters die ersten aktiven Atemzüge durch Kompression des Brustkorbes und leichte äussere Reize unterstützt werden. Die Resultate waren überraschend. Das Einführen des Kehlkopfkatheters ist nicht schwerer zu erlernen als die Schultzeschen Schwingungen.

Roubal (47) empfiehlt, vor den üblichen Wiederbelebungsmethoden asphyktischer Kinder die 3—5 malige Ausstreichung der Nabelschnur nach der

24%

372 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Frucht zu bei noch im Uterus befindlicher Plazenta vorzunehmen. Als Kontra- indikationen gegen die Ausstreichung werden schwerere Verletzungen des Kindes, vorzeitige Ablösung der Plazenta, Zerreissung der Nabelschnurgefässe, velamen- töse Insertion, Nabelschnurbruch, nicht ausgleichbare Torsionen und wahre Knoten genannt. Es soll dabei eine Transfusion plazentaren Blutes in das Kind bezweckt werden.

Rothschild (46) empfiehlt zur Wiederbelebung, mit dem Kinde im warmen Bade ,,Schwimmbewegungen“ auszuführen, indem man das Kind auf den Händen schwebend tusswärts bewegt, so dass sich durch den Widerstand des Wassers die Arme aufwärts schlagen. Dazwischen wird das Kind in kaltes Wasser ein- getaucht.

Bourret-Laborderie (7) empfiehlt bei syphilitischen Neugeborenen mit Aszites die Wiederbelebung aus Asphyxie durch Punktion des Abdomens.

Infektionen.

Aus der Arbeit von Isachsen (27) über den Gewichtsverlust Neugeborener ist hervorzuheben, dass von 285 Kindern, bei denen der Nabelschnurrest nur mit einer gewöhnlichen, trockenen sterilen Gazekompresse bedeckt und die ausser dem Bad nach der Geburt nicht mehr gebadet, sondern nur gewaschen wurden, der Nabelschnurrest durchschnittlich nach 8,04 Tagen abfi.:l und bei 50 = 17,5°/, eine schwachgradige Nabelinfektion eintrat. Dagegen fand unter 58 Kindern, bei welchen sofort nach dem ersten Bade und der Reinigung die Nabelstelle und ihre Umgebung mit Airolpaste (5 : 40 Bolus: 20 Muc. Gummi arab.) bedeckt wurde, der Nabelschnurabfall schon am 6,45. Tage statt und nur 2 mal (= 3,4°/,) war der Nabel leicht infiziert.

Nierestrass (40) erklart, dass die Hauptsache bei Behandlung des Nabel- schnurrestes daran liegt, dass man so wenig als möglich vom Nabelschnurreste zurücklässt, wobei es gleichgültig ist, wie man den Stumpf versorgt; in den ersten Tagen soll durch Alkoholverband die schnelle Austrocknung des toten Schnurrestes befördert werden. Nach den ersten Tagen ist die gebildete Kruste genügender Schutz und Verband, und der Nabelverband hat nur für Fernhaltung aller mechanischen Misshandlung zu sorgen. Am meisten zu empfehlen ist das von Jaegerroos angegebene Verfahren (s. Jahresbericht Bd. 25, p. 891), welches so einfach ist, dass es an der Leidener Klinik regelmässig von den jungen Prak- tikanten ohne Schwierigkeit angewendet wird.

Meinshausen (38) berechnet für Berlin die Sterblichkeit an Nabelinfektion für eheliche Säuglinge auf 2,5, für uneheliche aut 4,2°/, der Gesamt-Säuglings- sterblichkeit.

Wall (d 90) macht ausser der Nabelschnurwund2 auch auf andere Körper- stellen, z. B. auf die Einstichlöcher für Ohrringe, als Eingangspforten für eine Infektion aufmerksam.

Gessner (17) empfiehlt zur Vermeidung von Infektion der Nabelwunde Unterbindung der Schnur am Nabelring, Kürzung der Schnur auf 1 cm und Be- tupfen des Schnurrestes mit Formalin oder Jodtinktur.

Cole und Ruh (8) fanden bei einer Epidemie von Pemphigus neona- torum von 9 Fällen in den Blasen den Staphylococcus aureus in Reinkultur. Wegen des ernsten epidemischen Charakters und der hohen Sterblichkeit (25 bis 50°%/,) fordert er für das infantile Pemphigoid die obligatorische Anzeigepflicht.

v.Arnim (4) beschreibt eine an der Kieler Klinik vorgekommene Epide mie von Nasendiphtherie bei den Neugeborenen, die 10 Kinder betraf, ausser- dem wurden bei 3 Kindern ohne Krankheitserscheinungen Bazillen nachgewiesen. Zwei Kinder starben, «darunter ein frühgeborenes und ines an Komplikationen (kongenitale Lues, Erysipel, multiple Abszesse). Unter den Wöchnerinnen fanden

Das neugeborene Kind. 373

sich zwei Bazillenträger, ausserdem erkrankten zu gleicher Zeit Wöchnerinnen, Wärterinnen und Schwestern gehäuft an schweren Anginen und Scharlach. Die Epidemie wird auf Einschleppung durch besuchende Angehörigen der Wöchne- rinnen zurückgeführt.

Salzmann (50) bestreitet die Anschauung von Herzog, dass die Epithel- einschlüsse der Einschlussblennorrhoe Degenerationsformen von Gonokokken seien. Ein Hervorgehen von Gonorrhoe aus einer Einschlussblennorrhoe ist nicht erwiesen, auch die Kombination beider ist selten. Bei Gonokokkenkulturen finden sich massenhaft Degenerationsformen, aber nie wirkliche Einschluss- körperchen, besonders nie die Hantelfiguren.

Wall (d 90) verlangt sorgfältige prophylaktische Einträufelung der Augen.

Zubrzycki (70) empfiehlt zur Prophylaxe eine 10°/,ige Protargollösung wegen ihrer vollständigen Reizlosigkeit.

Schick (53) beobachtete Tuberkuloseinfektion der Beschneidungs- wunde nach Aussaugen derselben seitens eines wahrscheinlich zur Beschneidung nicht berechtigten Mannes bei einem nicht hereditär belasteten Kinde. Die Wunde brach nach 14 Tagen unter Rötung der Umgebung wieder auf, es ent- wickelte sich ein ausgedehntes Geschwür im Bereich des Frenulum mit zerfressenem Grunde und Rändern und beiderseitiger inguinaler Lymphdrüsenschwellung mit Abscedierung sowie mehrfachen Hauttuberkuliden. 41 Fälle aus der Literatur werden erwähnt.

Kindsmord.

Photakis (42) suchte die histologischen Befunde in den Nebennieren für die Altersbestimmung von Kindern zu verwerten. Er fand bei Neugeborenen niemals Phäochromocyten, da diese erst in den ersten Wochen nach der Geburt aufzutreten pflegen. Ein durch mikroskopische Untersuchung festgestelltes Fehlen der Hauptmassen des chrombraunen Pigments in der Marksubstanz spricht für den neugeborenen Zustand, sein vollständiges Vorhandensein dagegen. Das Merkmal wäre besonders bei zerstückelten Kindsleichen zu verwerten.

Kürbitz (31) kommt bei Untersuchung des Geisteszustandes von 3 Kinds- mörderinnen zu dem Ergebnis, dass durch Beiziehung von Sachverständigen die geistesgesunden von den geistig kranken Täterinnen geschieden und die psycho- pathischen milder behandelt werden sollen. Ausserdem verlangt er, dass auch die ehelichen Mütter der Möglichkeit der Anwendung eines Milderungsrechtes teilhaftig werden sollten.

Strassmann (62) bekämpft die von ärztlicher und gerichtsärztlicher Seite in Fällen von Kindsmord häufig vertretene Anschauung, dass die Erfahrungen an ärztlich geleiteten Geburten ohne weiteres auf heimliche Geburten übertragen werden können. Bei der Begutachtung soll bei heimlichen Geburten viel häufiger mit der Möglichkeit einer Sturzgeburt, einer Ohnmacht der Gebärenden oder mit krankhaften Bewusstseinsstörungen, die zu Gewalttaten führen können, gerechnet werden. Scheinbare Spuren äusserer Gewalt an Neugeborenen können auf Wirkung der Geburtsvorgänge beruhen, so z. B. Blutungen in die Neben- nieren oder an anderen Stellen des Körpers, Strangspuren durch Umschlingung der Nabelschnur, natürliche Verknöcherungslücken und Spaltbildungen an den Schädelknochen etc. Fast immer handelt es sich bei Kindsmord um bisher un- bestrafte Personen, die der Teilnahme wert erscheinen. Es werden 12 Kindsmord- fälle angeführt, darunter 2 Eimer- und 2 Klosett-Geburten und 5 Fälle von Schwächezuständen, die eine Nichtversorgung des Kindes erklärlich machten. In 2 Fällen nahm das Gericht an, dass Hineinstecken von Fremdkörpern in den Mund des Kindes nicht in der Absicht, das Kind zu töten, sondern lediglich es am Schreien zu verhindern. vorgenommen wurde. In einem Falle, wo die Lebens- fähigkeit des Kindes in Frage kam, fand sich bei der Sektion eine linksseitige

374 Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Zwerchfellshernie mit Verlagerung von Därmen und der Milz in den Brustraum und Aplasie der linken Lunge bei Luftleere rechterseits.

Ungar (65) teilt einen Fall von ganz ungewöhnlicher Kindestötung mit, in dem die Gebärende, die die Schwangerschaft verheimlicht hatte, durch stunden- langes Zurückdrängen des Kopfes dessen Austritt verzögerte, so dass das Kind abstarb. Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung.

Ledderhose (34) teilt einen eigentümlichen Fall von Kindestötung mit. Die Mutter hatte nach ihrem Geständnis das 5 Tage alte in der Strassburger Frauenklinik geborene Kind im Bette 5 Minuten lang mit dem Kopf gegen ihre Brust gedrückt, bis es sich nicht mehr rührte, und dann in sein Bett zurückgelegt. 11/, Stunden später gab das Kind keinerlei Lebenszeichen von sich. Bei der Sektion des an Gesicht und einer Rumpfhälfte blau verfärbten Kindes, das.bei 54,5 cm Länge 3700 g schwer war, fanden sich auf dem rechten Stirnbein, an den hinteren Abschnitten beider Seitenwandbeine und auf dem Hinterhauptbein etwa 10 zum Teil unter dem Periost gelegene Blutaustritte von bis 0,5 cm Durchmesser und auf der ganzen rechten Hemisphäre eine dünne Schicht flüssigen Blutes, in geringer Menge auch nach links reichend, ferner in der rechten mittleren Schädel- grube ziemlich reichlich flüssiges Blut, weniger in der linken mittleren und in der hinteren Schädelgrube. In den Lungen fand sich, obwohl das Kind 5 Tage ge- lebt hatte, nirgends eine Ausdehnung der Alveolen mit Luft, dagegen Trachea und Bronchien bis in ihre feinen Verzweigungen mit reichlicher, gelb- grüner schleimiger Masse gefüllt, die sich als Mageninhalt geronnene Milch erwies. Auf Lungen und Thymus fanden sich einige Ekchymosen und im rechten Herzen reichlich flüssiges Blut. Die Lungen schwammen weder in toto noch einzeln, noch bis in die kleinsten abgeschnittenen Stücke. Es wurde daraus ge- folgert, dass durch äussere Gewalteinwirkung die Hirnblutung und damit Bewusst- losigkeit hervorgerufen worden war und dass Mageninhalt in den Rachen ge- langte, dann aber weder verschluckt noch ausgeworfen werden konnte und bis indie feinsten Verzweigungen des Bronchialbaums aspiriert wurde und Erstickung hervorrief. Das Verschwinden der Luft aus den Alveolen wird in Übereinstim- mung mit Ungar auf Absorption der Atmungsluft von seiten der Lungenkapillaren erklärt. Die Mutter wurde für geistig minderwertig, aber für die Tat verant- wortlich erklärt und verurteilt. Bemerkenswert ist, dass schon das zweite Kind derselben Mutter (sie war IV para) ebenfalls am 5. Tage tot im Bett gefunden worden war; auch damals hatte die Mutter eingestanden, dass sie sich absicht- lich auf das Kind gelegt habe, um es zu ersticken, aber das Geständnis später widerrufen.

Hofmeier (26) berichtet über 2 Fälle von spontanen Totgeburten nach Nabelschnurvorfall, in welchen, obwohl die Geburt längere Zeit (1—1!/, Stunden) nach dem Tode des Kindes erfolgte, doch in je einer Lungenspitze lufthaltige Alveolen gefunden wurden und diese Partien in Wasser schwammen. Hof- meier bestreitet auf Grund dieser Beobachtung die allgemein geltende Anschau- ung, dass das Eindringen von Luft in den Uterus nur bei durch Kunsthilfe be- endeten oder doch bei verzögerten Geburten vorkomme und daher bei heimlichen Geburten nicht in Betracht komme. In beiden Fällen war bei noch stehender Blase untersucht worden, in einem Falle noch einmal nach dem Blasensprung, wobei aber der Kopf schon ins Becken eingetreten war. Es wird angenommen, dass bei der Untersuchung vor dem Blasensprung Luft mit dem Finger in die Scheide gebracht wurde und dann nach dem Blasensprung in den Uterus auf- gestiegen war. Ausserdem wird eine Selbstuntersuchung der Frauen als mög- lich angenommen. Es wird deshalb eine gewisse Vorsicht in der forensischen Deutung des B2fundes von Luft in den Lungen angeraten, da ein solches Ein- dringen von Luft auch bei heimlichen Geburten durchaus nicht unmöglich ist.

Missbildungen. | 375

Schönberg (54) macht darauf aufmerksam, dass zur mikroskopischen

Diagnose der Lungen-Atelektase Zelloidin-Einbettung verwendet werden solle und nicht die Gefriermethode, weil letztere durch mechanische Auseinander- zerrung der Alveolen irreleitende Bilder ergibt.

19.

20.

Anhang: Missbildungen.

. Abbe, T., Bericht über einen Fall von kongenitaler Amputation (?) von Fingern.

Amer. Journ. of Obst. Bd. 73. Nr. 6. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 1037. (An den Stellen der Defekte keinerlei Narben, so dass Abschnürung durch Amniosfäden ab- gelehnt und eine vom Zentralnervensystem abhängige Entwicklungshemmung an- genommen wurde.)

. Abt, A., Ein Fall von Anencephalus mit Eventration und bemerkenswerten Missbil-

dungen des Gefässsystems. Inaug.-Diss. München 1915. (Amyelie, Acephalie, Cranio- rachischisis, Fehlen des Ductus Arantii, Aortenstenose, Hypoplasie der Nebenniere etc. auf hochgradige Enge des Amnion zurückgeführt.)

Adair, F. L., Some remarks on the relationship of syphilis to miscarriage and fetal abnormalities. Amer. Gyn. Soc. 41. Jahresvers. Amer. Journ. of Obst. Juli. p. 86.

. Alexandrowsky, A., Stenose des Ductus arteriosus Botalli mit allgemeiner ange-

borener Wassersucht. Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 84. “p. 70.

. Ashhurst, A. C. P., Angeborener Mastdarmverschluss. Episkop. Hosp. Rep. Phila-

delphia 1914. Bd. 2. ((Erfolgreiche Operation.)

. Beck, R., Ein Fall von Situs inversus totalis. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63.

p. 122.

. Beermann, E., Uber angeborene Herzmissbildungen, unter Zugrundelegung zweier

Fälle von Isthmusstenose der Aorta, der eine Fall kombiniert mit gemeinsamem Ur- sprung der Aorta und Arteria pulmonalis aus dem rechten Ventrikel. Inaug.-Diss. München 1915.

. Bergmann, H., Eine seltene Missbildung. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42.

p. 18. (Jederseits flughautartige Hautfalte vom Warzenfortsatz zu den Schultern.)

. M., Mehrfache Missbildungen, besonders Schwanzbildung bei einem Säugling. Jahrb.

f. Kinderheilk. Bd. 84. p. 378.

. Böhm, K., Kongenitale partielle Aniridie. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. 55.

Heft 5/6. (Fast völliges Fehlen der Linse, Nystagmus.)

Beiträge zur pathologischen Anatomie und operativen Therapie des angeborenen Hydrophthalmus. Ebenda.

Boorstein, A symmetrical congenital malformation of the extremities. Ann. of Surg. Febr. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 925. (Kiirze der Metakarpalknochen beider Ringfinger und beider kleiner Finger.)

. Bosshart, M., Uber einen Fall von hereditärem Defekt von Fingern und Zehen. Mo-

natsschrift f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 154. (Durch 3 Generationen sich vererbend.)

. Brachmann, W., Fall von symmetrischer Monodaktylie durch Ulnadefekt mit sym-

metrischer Flughautbildung in den Ellenbeugen sowie anderen Abnormitäten (Zwerg- haftigkeit, Halsrippen, Behaarung). Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 84. p. 225.

. Brenner, E. C., Congenital defects of the anus and rectum. Surg., Gyn. and Obst.

Bd. 20. Nr. 5. Ref. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 280.

. Brun, A., Fall von Hernia funiculi umbilicalis. Ugeskrift f. Laeger. 1915. Nr. 45.

Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 691. (Sofortige Operation, Heilung.)

. Brunk, Angeborene Thoraxmissbildung. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1046.

(Defekt von der 6. und 7. Rippe an nach abwärts, ohne Muskeldefekt.)

. Burchardt, L., Gehirn eines Mikrocephalen. Berl. Ges. f. Psych. u. Nervenkrankh.

Sitzg. v. 8. Mai. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 707. Burger, Angeborene Fingerkontraktur und Hohlfussbildung. Unterelsäss. Ärzte- verein Strassburg. Sitzg. v. 8. Juli. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1619.

Buzik, J., Angeborener Verschluss der grossen Gallengiinge. Arch. f. Verdauungs- krankheiten Bd. 22. p. 370. (3 Fälle.)

376

26.

30.

Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

. Cammaert, A. C., Steisstumor. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1911. 2. p. 311. Ref.

Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. p. 515.

Cohen. S., Congenital elevation of the scapula. Med. Rec. New York. Bd. 89. Nr. 24. (Gleichzeitig Torticollis und Skoliose.) |

Coqui, Beitrag zur Kasuistik, Diagnose und Therapie der Meningocele sacralis anterior. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 609. (Wird auf eine in der 3. Embryonalwoche ab- geschlossene angeborene Spaltbildung der Kreuzwirbelanlage zurückgeführt.)

. Deac, O., Situs viscerum inversus totalis. Ges. d. Ärzte Wien. Sitzg. v. 31. März.

Wien. klin. Wochenschr. Bd. 19. p. 469.

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Geburtehilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

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Spanier, Angeborenes Myxödem. Arztl. Verein München. Sitzg. v. 1. Dez. 1915. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 941.

Stamm, Gallengangsatresie beim Säugling. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. v. 22. Febr. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 929. (Sektion; vollständiges Fehlen der Gallen- blase und der grossen Gallenwege, Leberzirrhose.)

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Geburtshilfe. Gerichtliche Geburtshilfe.

Stargardt, Missbildung bei einem 3 Wochen alten Kinde. Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilk. Bonn. Sitzg. v. 24. Jan. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 837. (Fehlen des rechten Auges und Hervorragen eines rüsselartigen Gebildes.)

Stein, E., Über Nabelschnurbruch und Heilung durch Operation. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. p. 440. (1 Fall.)

Stoddard, J. L., A case of open ductus arteriosus. Arch. of intern. Med. 1915. Juli. Ref. Zentralbl. f. inn. Med. Bd. 37. p. 193.

Strebel, J., Über die Selbsttrepanation der Natur beim Turmschädel und über das Wesen des Turricephalus. Korrespondenzbl. f. Schweiz. Ärzte. 1915. Nr. 17. (Er- klärt den Turmschädel als frühzeitig synostotischen Schädel.)

Ström, S., Über Eventratio und Hernia diaphragmatica vom röntgenologischen Gesichtspunkte aus. 11. Vers. d. nord. chir. Vereins in Göteborg 6.—8. Juli. Zentralbl. f. Chir. Bd. 43. p. 852.

Thaler, H., Zur Ätiologie der kongenitalen Trichterbrust. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 20. Juni. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 602. (Zugleich Spontanamputation des linken Vorderarms, dessen Rudiment in die Thoraxvertiefung passte; als Ursache beider Deformitäten wird Raumbeengung im Uterus angenommen.)

Tillmanns, Angeborenes Lymphangiom der Zunge. Med. Ges. Leipzig. Sitzg. v. 30. Nov. 1915. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 167.

Fall von halbseitigem Riesenwuchs mit anderen Missbildungen. Med. Ges. Leipzig. Sitze. v. 20. Juni. Münch. med. Wochenschr. Bd. 63. p. 1127. (Asymmetrie des Kopfs und Brustkorbs, Hexadaktylie an beiden Füssen, verschiedene Pigmentflecken, mehrere Lipome etc.)

Uhlig, Coxa vara congenita mit doppelseitiger habitueller Patellarluxation. Med. Verein Greifswald. Sitzg. v. 12. Mai. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 1241. Umenhof, K., Mehrere Missbildungen an einem Fötus unter besonderer Berücksich- tigung ihrer Genese. Inaug.-Diss. München 1915. (Nabelschnurbruch mit Leber als Inhalt, Dystopie einer Hufeisenniere und Uterus bicornis unicollis, auf persistierende Wirbelsäulenlordose aus frühembryonaler Zeit zurückgeführt.)

Walter, Angeborenes Sarkom des linken Unterschenkels. Med.-naturwiss. Ges. Jena. Sitzg. v. 4. Nov. 1915. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 58.

Weihe, F., Über kongenitale Zwerchfellhernie und ihre Darstellung im Röntgenbild. Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. Heft 5. (1 Fall.)

v. Weingartner, Über die Missbildungen des Nabels unter Zugrundelegung cines Falles von Bauchspalte. Inaug.-Diss. München 1915.

Weishaupt, Adenomyoma duodeni beim Neugeborenen. Ges. f. Geb. u. Gyn. Berlin. Sitzg. v. 11. Dez. 1914. Zeitschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 78. p. 506 u. Virch. Arch. Bd. 223 Heft 1.

Werber, E. J., Is pathologic metabolism in the parental organism responsible for defective and monstrous development of the offspring? Johns Hopk. Hosp. Bull. Bd. 26. p. 226. (Die Frage wird in bejahendem Sinne beantwortet.)

Werner, P., Doppelseitige Hiiftgelenksluxation. Geb.-gyn. Ges. Wien. Sitzg. v. 16. Mai. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 492. (Röntgendemonstration bei kongenitalen Fällen.)

Weygandt, Turmschädel, auf kongenitaler Lues beruhend. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. v. 27. Juni. Berl. klin. Wochenschr. Bd. 53. p. 930.

White, H. O., Tératogenése d'un monstre humain athoracique, acardique, acéphalique, porteur de nombreuses malformations, lun des produits d'une grossesse triple. Ann. de gyn. et d’obst. 2. Serie. Bd. 12. p. 298.

Wieland, E., Die Kassowitzsche Irrlehre von der angeborenen Rachitis. Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 84. p. 360. (Betont Kassowitz gegenüber das Nichtvorhandensein einer sog. intrauterinen oder angeborenen Rachitis.)

Wolf, H., Situs transversus completus. Kriegsärztl. Abend d. ärztl. Vereins Stutt- gart. Sitzg. v. 2. Dez. 1915. Deutsche med. Wochenschr. Bd. 42. p. 494. Wolley, P. G., Fotale Erythroblastose; fötale Erythroblastomatose. Journ. of lab. and clin. Med. Febr. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Bd. 40. p. 728. (Erythroblastose wird als cine Form des kongenitalen Hydrops bezeichnet; in dem mitgeteilten Falle war eincr von 2 Zwillingen erkrankt.)

138.

11.

Instrumente. Zange, Wendung, Beckenendlagen, Kraniotomie, Embryotomie. 381

Zborowski, H., Über Verwachsungen des Plazentaramnions mit dem Kopfe (Amnio- cephalus) und daraus resultierende Missbildungen. Inaug.-Diss. München 1915. (Spal- tung der Scheitelbeine, Fehlen der Falx und des Tentorium, Cheilo-Gnatho-Palato- schisis, Nabelschnurbruch, Caput obstipum, Skoliose, Radiusdefekt, amniotische Amputation der grossen Zehe, Megakolon etc.)

XII. Geburtshilfliche Operationen.

Referent: Priv.-Doz. Dr. L. Adler.

I. Instrumente.

. *Kielland, Chr., Uber die Anlegung der Zange am nicht rotierten Kopf mit Beschroi-

bung eines neuen Zangenmodells und einer neuen Anlegungsmethode. Monatsschr., f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Ref. siehe im Abschnitt II.

. Rissmann, A., Ein neues Instrument für die Hebammentasche. Ref. Gyn. Rundsch.

!/. (Empfiehlt seinen Aortenkompressor.)

II. Zange, Wendung, Beckenendlagen, Kraniotomie, Embryotomie.

Bowuc, Treatment of Breech Presentation in Primissara. Amer. Journ. of Obst. 2.

. Copeland, G. G. Toronto, Doppelte Verlagerung der Arme in den Nacken bei einer

Fusslage, Festhalten des Kinns über der Sympbyse. Surg., Gyn. and Obst. Vol. 22. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39.

*Doederlein, Münch. gyn. Ges. 20. Mai 1915. Ref. Zentralbl. Nr. 7.

Flach, W., Die Anwendung der Zange an der kgl. Frauenklinik. Inaug. Diss. Wiirz- burg 1914. Ref. Monatsschr. 44.

Hering, F., Indikation und Prognose der Zange. Inaug. Diss. Breslau 1915.

. Ingersleyo, E., Notizen über die Wertschätzung und Benützung der Geburtszange

im ersten halben Jahrhundert nach ihrer Einführung in die Geburtshilfe. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 42. Heft 6. Ref. Zentralbl.

*K ielland, Chr., Über die Anlegung der Zange am nichtrotierten Kopf mit Beschrei- bung eines neuen Zangenmodells und einer neuen Anlegungsmethode. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43.

Lieske, Hans, Perforation und Strafgesetzreform. Arch. f. Gyn. Bd. 104. Heft 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn.

Longaker, Daniel, Wann und wie ist die Geburtszange zu gebrauchen? Therapeut. Gaz. 1915. Juri. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1.

Polter, Irving W., Version; With Report of fife Hundred Cases. The Journ. o1 tho Amer. Med. Assoc. Nr. 18.

Mc Pherson, Is the operation of Cesarean Section indicated in the delivery of breech Presentation? Amer. Journ. of Obst. and Dis. Nr. 5. Bei 3412 Fällen von Steisslage unter 97000 Geburten betrug die kindliche Mortalität der reifen Kinder 9,4°/,, dio mütterliche (mit Anschluss von Placenta praevia, Eklampsie etc.) 0,47°/,., Da beim Kaiserschnitt die Mortalität selbst der besten Statistiken 2—4°/, beträgt, ist Autor entgegen Williams der Ansicht, dass die Sectio caesarea, von der überhaupt gegen-

382 Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.

wartig ein zu freier Gebrauch gemacht wird, bei Steisslagen ohne besondere Kompli- kation wohl nur ausnahmsweise anzuwenden sei.)

12. Sachs, E., Uber die Entwicklung des nachfolgenden Kopfes mit dem Veit Smellieschen und dem Wiegand A. Martin Winckelschen Handgriff. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Nov. Ref. Berl. klin. Wochenschr. 49. (Bei tiefstehendem Kopf ist der Veit Smelliesche, bei hochstehendem der Wiegand A. Martin Winckelsche Handgriff angebracht.)

13. *Saenger, H., Uber die Zange als Rotationsinstrument und ihre Vervollkommnung durch Kielland. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 2.

14. Seitz, L., Uber die totale Indikation zur Zange. Zentralbl. Nr. 26. (Gegen die For- derung Winckels (Zentralbl. Nr. 5), die Geburt miisse mit Zange beendet werden, wenn die Herztöne in einer Wehenpause unter 100 sinken oder sich über 160 Schläge erheben, hat Winter (Zentralbl. Nr. 3) Einspruch erhoben. Mit ihm kann Seitz eine Beschleunigung über 100 Schläge nicht als Indikation zur Beendigung der Geburt gelten lassen. Die Verlangsamung (unter 100 Schläge) ist nur, wenn sie länger be- obachtet und fortschreitet, eine Indikation zur Zange.)

15. Sneider, H., Die Behandlung der Querlage mit Rücksicht auf die zeitlichen Beziehungen zwischen Wendung und Extraktion. Inaug. Diss. Greifswald 1915. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 44.

16. Zalewski, E., Uber Placenta praevia und die Vorteile der äusseren Wendung dabei. Arch. f. Gyn. 104. Ref. Gyn. Rundsch. !/..

17. Zuliper, Eduard A. M., Erfahrungen mit der hohen Zange an der Univ. Frauen- klinik zu Leipzig in den Jahren 1910—1915. Inaug.-Diss.

Es hatte den Anschein, als ob die durch Jahrhunderte geübte, altbewährte Methode der Zangenanlegung etwa; für alle Zukunft Unantastbares bleiben sollte. Nun berichtet der Norweger Christian Kielland (7) über eine neue Methode der Anlegung der Zange am nichtrotierten Kopf, die im ersten Augen- blick geeignet ist, den zünttigen Geburtshelfer mit gelindem Schrecken zu er- füllen. Es wird nämlich bei seiner Methode entgegen aller Lehren der Geburts- hilfe der vordere Löffel immer zuerst, und zwar verkehrt eingelegt und erst im Uterus selbst durch Drehung um 180° in die richtige Lage gebracht; um diese Umdrehung gefahrlos zu ermöglichen, musste allerdings die Form der Zange abgeändert werden, indem der Teil, um den die Umdrehung erfolgt, nämlich der hinten an das Mittelstück des Löffels anstossende schmäler gemacht und mit abgerundeten Kanten versehen wurde. Ausserdem wurde die Gestalt dahin verändert, dass die Beckenkrümmung verkleinert wurde, so dass die Zange Bajonettgestalt erhielt. Die Begründung seines Modells und seiner Methode sieht Kielland darin, dass in früherer Zeit wohl zahlreiche Veränderungen an der Zange vorgenommen wurden, um der Forderung einer genauen Zugrichtung gerecht zu werden, aber nur sehr wenige um das korrekte Anlegen des Instru- mentes, das bekanntlich bei hochstehendem Fruchtkopf schwierig ist, zu erreichen und zu sichern. Die Missertolge der Anlegung der Zange bei nichtrotiertem und hochstehendem Kopf beruhen nach Kielland 1. auf dem Abgleiten der Zange, 2. aut der fehlerhaften Lage der Zange, bei der der eine Zangenlöftel über die hintere Schläfe, der andere über den Hinterkopf reicht, 3. auf der unrichtigen Einwirkung auf die Rotation, so dass aus einer Hinterhauptslage eine Vorder- hauptslage wird. Bei der Einführung der Zange nach Kielland wird der Kopf stets in der günstigsten Weise, nämlich biparietal gefasst.

Die wichtigsten Regeln für die Einführung sind folgende: Das vordere Zangenblatt wird direkt hinter der Symphyse und zwar immer zuerst eingeführt. Beim Einführen wird das Zangenblatt wagrecht mit vollem Griff mit der Kon- kavität der Koptkrümmung nach oben gerichtet, gehalten. Nachdem zwei Finger der anderen Hand wie bei der gewöhnlichen Zangenoperation kontrolliert haben, dass die Spitze des Zangenlöffels hinter der vorderen Muttermundslippe hinauf- gleitet, wird der Griff gesenkt, das Zangenblatt weiter hinaufgeschoben, und erst an Ort und Stelle, um 180° umgedreht und zwar nach der Seite, nach der die

Abortus, Frühgeburt. 383

Beckenkrümmung des Löffels gerichtet ist. Damit man über die Richtung der Drehung nicht nachdenken müsse, ist an jener Seite des Griffes, nach welcher die Umdrehung ausgeführt werden soll, eine knopfförmige Erhöhung angebracht.

Das zweite Zangenblatt wird auf der Seite des schon eingeführten, die das Schloss zeigt, entlang der hinteren Vaginalwand eingeführt. Die Einführung des hinteren Zangenblattes kann mitunter Schwierigkeiten bieten. Die ein- . geftihrte Zange liegt im geraden Durchmesser des Beckens. Die Traktionen werden genau in der Richtung des Griffes gemacht. Der Kopf dreht sich während des Zuges in der Regel spontan. Die Drehung kann mit der Zange vollendet werden und wird dann ohne gleichzeitige Traktion gemacht.

Kiellands Methode stellt nur in diagnostischer, nicht aber in technischer Beziehung grosse Anforderungen an den Geburtshelfer, und ist deshalb nur für den geschulten und sicheren Diagnostiker empfehlenswert. Für diesen ist die Methode leicht. Sie hat ausserdem gegenüber dem gewöhnlichen Anlegen der Zange den Vorteil, dass nur 2 Finger und zwar nur bis zum Muttermund und nicht in die Uterushöhle eingeführt werden, dadurch sich die Infektionsgéfahr verringert, indem dieser Eingriff einer gewöhnlichen geburtshilflichen Unter- suchung gleichgestellt werden kann. Es ist ein Abgleiten unmöglich und der Schädel wird in einer Weise umfasst, die für das Kind am unschädlichsten ist, indem der Hirnschädel nicht dem Druck der Zange ausgesetzt wird. Die sym- metrische Lage der Zange am Kopf ist auch darum vorteilhaft, weil die Extraktion weniger Kraft erfordert.

Kiellands Methode wurde in 7 Jahren 352 mal angewendet (die Gesamt- zahl der Geburtsfälle ist leider nicht angegeben, so dass sich kein sicheres Urteil über die Frequenz abgeben lässt, Ref.), doch erscheint die Zahl der Zangen bei hohem Stand des Kopfes (216) auffallend hoch, so dass die Frage aufgeworfen werden kann, ob wirklich die Mehrzahl dieser Fälle der Extraktion mit der ge- wöhnlichen Zange grosse Schwierigkeiten geboten hätte. Nachprüfungen liegen bisher, ausser in Dänemark, nur aus der Doederlein-Klinik vor, und zwar hatte sich Doederlein selbst (3) empfehlend ausgesprochen.

Aus Doederleins Klinik berichtet ferner Saenger (13). Die Kielland- Zange wurde seit Ende Mai 1915 in den meisten Fällen erprobt, in denen der Kopf nichtrotiert im Beckenausgang stand. Die Erfahrungen waren jn 42 Fällen durchwegs gute. Nach Saenger bedeutet die Kiellandsche Zangenoperation eine Erleichterung und Verfeinerung, gewissermassen eine Vergeistigung der sanzen Leistung. Als besondere Vorzüge der Kiellandzange bezeichnet er:

1. Die biparietale Fassung des Kopfes ist in jeder Stellung und Höhe er- reichbar. Der Halt der Zange ist absolut fest, der erforderliche Kraftaufwand auffallend gering; die Verletzungen der Scheide und des Dammes sind seltener und kleiner. Das Instrument ist zu gleicher Zeit ein Extraktionsinstrument für den hochstehenden Kopf und macht jede Achsenzugvorrichtung unnötig.

III. Abortus, Frühgeburt.

1. Bubis, Emphysing the Uterus in the Early stages of pregnancy by the aid of Pituitrin. The Amer. Journ. of Obst. Nr. 4.

2. Ekstein, E., Uber dio rationelle Abortusbehandlung als die beste Prophylaxis gegon die artefizielle Uterusperforation. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 43.

3. E sman, V., Technik der Abortuseinleitung im 5. Monat. Hospitaltidende, Kopen- hagen. 23. Aug. 59.

4. Halban, J., Zur Therapie der Uterusperforation. Gyn. Ges. Wier. 8. Febr. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 12. (Empfiehlt bei Uterusperforationen, wenn noch Eiteile im Uterus

384

Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.

sind, die chirurgische Eröffnung der Uterushéble (Cervixspaltung oder Sektionsschnitt am Fundus des luxierten Uterus).

. Hofmeier, Resultate der künstlichen Frühgeburt und des Kaiserschnittes. Vortr.

Würzburger Ärzteabend. 29. Febr. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 28. (Unter 76 Fällen von künstiicher Frühgeburt und 73 von Kaiserschnitt der letzten 8 Jahre starb nur 1 Frau (Kaiserschritt bei Zersetzung des Fruchtwassers, Temperatursteige- rung). Die meisten Kaiserschnitte wurden suprasymphysär transperitoneal ausgeführt. Mortalität der Kinder bei beiden Operationen ziemlich gleich. Die bei stehender Blase ausgeführte Sectio caesarea hat so gut wie keine Mortalität; sie steht deswegen der künstlichen Frühgeburt nicht nach und kann auch bei relativer Beckenenge empfohlen werden.) |

. Mansfeld, O., Von dem fieberhaften Abort und seiner Behandlung. Gyn. Rundsch.

17/18. 19/20.

. Veit, Über die Anzeichen zur künstlichen Fehlgeburt. Prakt. Ergebn. d. Geb. "o

Gyn. 7.1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 51. (Verf. fasst seine Ausführungen dahin zu- sammen: Die Fehlgeburt muss eingeleitet werden bei Lebensbedrohung einer Schwan- geren durch eine akute, sonst nicht heilbare Erkrankung; z. B. Einklemmung des pro- labierten Uterus, schwerste Kompensationsstörung eines Herzfehlers oder eine schwere Nervenerkrankung. Sie muss weiter eingeleitet werden in den Fällen, in denen mit voller Sicherheit der Nachweis erbracht ist, dass das Leben der Mutter bei der vor- handenen Krankheit und dem Weiterbestehen der Schwangerschaft sicher verloren ist und eine anderweitige Heilung der Krankheit nicht möglich ist; trotz Anwendung der sonstigen und der durch die Schwangerschaft angezeigten besonderen Heilmittel.)

. Zacherl, A., Die Stellung der künstlichen Frühgeburt in der Therapie des engen

Beckens. Inaug.-Diss. Würzburg 1914. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 44.

IV. Dilatation, Metreuryse, Sectio caesarea vaginalis.

. Brodhead, Vaginal Cesarean Section for Blighter voum. Amer. Journ. of Obst.

Nr. 1. Em melmann, V. E., Die Behandlung der Placenta praevia mit der Kolpohysterotomia ant. Inaug.-Diss. Göttingen 1914. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 43.

Reed, The Induction of Labour in normal Pelvis at Term. Surg., Gyn. and Obst. Nr. 3:

. Rovsin, Demonstration der Fälle von Sectio caes. vagin. Ref. Zentralbl. f. Geb.

u. Gyn. i

. Stein, Vaginal Cesarean Section Two cases. Med. Rec. April 8. i. Titze, K., Zur Technik der Hysteroryse. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 36. 1915.

Webiörn, J., 3 Fälle von vaginalem Kaiserschnitt wegen Retinitis albuminurica während der Schwangerschaft. Hygiea 1915. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 44.

V. Sectio caesarea abdominalis.

. Applegate, J. C., Kaiserschnitt bei Placenta praevia. New York Med. Journ. Vol. 100.

Nr. 5 u. 14. Aug. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1.

Beck, A. C., Two instances of weak uterine scars following Cesarean section. The Amer. Journ. of Obst. Nr. 1. (Kasuistik mit belangloser Diskussion.)

Brodhead, G. J., Cesarean Section following primary Section with bilateral Oophor- ectomy. Amer. Journ. of Obst. 1915. Nr. 12.

. Cesarean Section for uterine inertia and contracted pelvis. The Amer. Journ.

of Obst. Nr. 1. Brown, W. M., Modifikation der Technik der abdominalen Kaiserschnitts. Amer. Journ. of Obst. etc. 72/3. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 15. (Fixation der Wundränder

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Dilatation, Metreuryse, Sectio caesarea vaginalis. Sectio caczarea abdominalis. 385

der Uteruswunde an dic Bauchwunde durch ca. 8 Knopfnähte noch vor Extraktion des Kindes, zwecks Ausschaltung des Schocks.)

Bruneke, K. H. L., Ein Beitrag zu der Frage von der Ruptur des wieder gravid ge- wordenen Uterus nach vorausgegangener Sectio caesarea. Inaug.-Diss. Halle 1915. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 44.

. Cadwallader, Cesarean Section for strangulated ovarian Cyst complicating Labour.

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Cantrell, W., Cesarean Section procedure of election. Less danger to mother and child when interference is required to effect delivery. 3 cases. Arkansas Med. Soc. Journ. Little Rass. Nov. 13. Nr. 6.

Davis, E. P., Delivery by Abdominal Section. Bull. of Med. and Chirurg. Faculty of Maryland. Baltimore Sekt. 9. Nr. 3.

Eisenreich, O., Unsere Erfahrungen bei 152 Fallen von extraperitonealem Kaiser- schnitt. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 53/3. Referat darüber Berl. klin. Wochenschr. Nr. 14. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. (Eingehende Schilderung der Technik. Unter 152 Fällen musste 8mal zum transperitonealen Verfahren übergegangen werden, 47 mal riss das Peritoneum ein. Von 144 Fällen betrug die mütterliche Mortalität 10 Fälle, kindliche 11. Keine Narbendellung oder Ruptur war in weiteren Schwangerschaften zu konstatieren.)

Fehling, H., Der zervikale Kaiserschnitt. Münch. med. Wochenschr. Nr. 29. Ref. Wien. klin. Wochenschr. Nr. 35.

Fonyo, J., Transperitonealer suprasymphysärer erhaltender Kaiserschnitt wegen totaler narbiger Verwachsung der Vagina. Zentralbl. Nr. 4. (1 Fall.)

Franqué, O., Nachtrag zu der Arbeit von Offermann über Heilung und Spät- folgen des queren Fundalschnittes. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 43. Heft 2. (Auf Grund eines Falles, in dem der Fundalschnitt nur peritoneal verheilte und in dem bei der wiederholten Operation eine herniöse Vorstülpung der Eihäute an der Stelle des Fundalschnittes gesehen wurde, glaubt Franqué, dass der Fundalschnitt endgültig aufzugeben ist.)

Sectio caesarea nach Trendelenburgscher Operation der Blasen-Scheidenfistel Zentralbl. f. Gyn. Nr. 34. Ref. Münch. med. Wochenschr. Nr. 37. (v. Franque be- zeichnet als Vorteil der Heilung einer von unten unzugänglichen Blasen-Scheidenfistel durch Sectio alta die relativ einfache und sichere Erhaltung der Fähigkeit zu empfangen und auszutragen. Er sah dies an seinem eigenen Falle, der schon bei der nächsten Nachuntersuchung schwanger war und von v. Franqué durch klassischen Kaiser- schnitt entbunden wurde. Schwangerschaft und Wochenbett verliefen ungestört; die Narbe der Sectio alta hielt vortrefflich stand.

Frühinsholz, A. und Gross, Georges, Kaiserschnitt in einem Fall von Uterus duplex (Hemihysterektomie). Ann. de gyn. et d’obst. 1914. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30.

und Job, Kaiserschnitt in einem Fall von Uterus unicornis. Ann. de gyn. et d’obst. 1914. April. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30.

Gall, Piero, Zum suprasymphysären, transperitonealen Kaiserschnitt. Münch. med. Wochenschr. Nr. 50 und Deutsche med. Wochenschr. Nr. 51. Erschienen: Zentralbl. f. Gyn. Nr. 47.

Hellmann, A. M., Obstetric abdominal hysterotomy; report 12 cases. New York Med. Journ. Oct. 14. 104. Nr. 16.

Hirst, Cooke S., Cesarean Section as the operation of choise in difficult labour cases. The Amer. Journ. of Obst. et Dis. Nr. 5. (Verf. ist für die Erweiterung der Indikation zum Kaiserschnitt, die ihm durch die 5 verschiedenen Methoden erleichtert erscheint. Er bespricht die Technik, die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden: 1. Die alte klassische Methode. (Er verwendet nur Catgut, auch für den Uterus.) 2. Die Saenger- sche Methode mit einem kurzen hohen Schnitt, die Operation der Wahl für reine Fälle. 3. Die extraperitoneale Sectio, die, da es keine Garantie des Extraperitonealbeckens gibt, sich für sicher infizierte Fälle nicht eignet. 4. Die Porrooperation mit Versenkung des Stumpfes, die sich nur für reine Fälle eignet. 5. Die Porrooperation mit Extra- peritoneallagerung und Drainage des Cervixstumpfes, die in infizierten Fällen und bei Uterusruptur anzuwenden ist. Es folgt die Erörterung der Komplikationen und ihrer Behandlung; der Vorbereitung etc. Verf. selbst hat unter 118 Operationen eine

Jahresber. f. Gynük. u. Geburtsh. 1916. 25

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Geburtshilfe. ` Geburtshilfliche Operationen.

mütterliche Mortalität von 2,54°/,, davon 1 Fall Peritonitis, verursacht durch zu frühe Resorption des Catgut und Insuffizienz der Uterusnaht.)

Hofmeier, Zur Kaiserschnittfrage. Münch. med. Wochenschr. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 15.

Holmes, Obstetrics a lost art; a criticism of the promiscuous Indications for Cesarean Section. Surg., Gyn. and Obst. 1915. Nr. 11.

Hüssy, Paul, Symphysiotomie oder Kaiserschnitt. Arch. f. Gyn. Bd. 104. Heft 3. Ref. Zentralbl. f. Gyn.

Kothe, R., Zur Indikation und Technik des Kaiserschnittes. Therap. d. Gegenw. April. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Heft 22.

Kirlin, Chas. F., Kaiserschnitt. Med. Rec. Vol. 88. Nr. 9. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn.

Mc Kinnig, L. H., Cesarean Section. The Journ. of the Amer. Med. Assoc. Nr. 11. p. 1041. (Statistisches.)

Küstner, O., Über extraperitonealen Kaiserschnitt. Demonstration. Ref. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 17.

Bauchlage. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 16. (Küstner empfiehlt Bauchlage [vgl. seine Monographie] zur Förderung der Heilung der drainierten Wunde nach extraperitonealem Kaiserschnitt.)

Worin besteht die Überlegenheit des extraperitonealen Kaiserschnittes? Münch. med. Wochenschr. Nr. 20.

De Lee, J. B., Newes Methods of Cesarean Section. Illinois Med. Journ. Chicago. Jan. 29. Nr. 1.

Mack, Alonzo, Eine Sectio caesarea nach dem Tode der Mutter. Journ. of the Amer. med. Assoc. Vol. 65. Nr. 9. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30.

Maneel, Ludwig, Uber seltene Indikationen zum Kaiserschnitt. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 1915. p. 499. (2 Kaiserschnitte bei Gesichtslage bzw. Herzfehler. Die Lehre von der exspektativen Geburtsleitung darf nicht etwa starre sein, es ist unter Umständen ein aktives Vorgehen einzuschlagen.)

*Martin, A., Die Narbe des queren Fundalschnittes nach Fritsch bei folgender Schwangerschaft. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 44.

Momm, Kaiserschnitt bei Placenta praevia in der klinischen Geburtshilfe. Münch. med. Wochenschr. Nr. 25. Ref. Zentralbl. f. Gyn.

. Murietta, A. J., Cesarean Section. Report of Two cases. Arizona med. Journ.

Phoenix. Nov. 3. Nr. 11.

Mayne, E. H., Cesarean Section for accidental Hemorrhage. The Amer. Journ. of Obst. Nr. 1.

Nagel, W., Klassischer Kaiserschnitt bei einer Zwergin. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 2. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 30.

Offermann, J. J., Heilung und Spätfolgen der Narbe beim queren Fundusschnitt beim Kaiserschnitt nach Fritsch. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Heft 2. (Bericht über einen Fall, bei welchem bei wiederholtem Kaiserschnitt eine Verdünnung der Narbe des Fundusschnittes ohne Ruptur gesehen wurde. Auf Grund dieses Falles und an der Hand der Literatur (21 Fälle von Ruptur, 7 Fälle von Adhäsionen, 2 Fälle von Eiterungen) kommt Verf. zu folgendem Schluss: 1. Der fundale Querschnitt verhindert keinesfalls spätere Rupturen; vor allem besitzt er in dieser Hinsicht keinen Vorteil vor dem medianen Längsschnitt. 2. Operationsmethode und die Lage der Narbe be- günstigen Adhäsionsbildung mit ihren gefährlichen Folgen und bei eintretender Eiterung ungünstige Komplikationen.)

Reiter, K., Die Ergebnisse des Kaiserschnittes bei Placenta praevia an der Universitäts- Frauenklinik Giessen. Inaug. Diss. 1915. |

Rossier, Demonstration von Fällen von Sectio caesarea. Ref. Zentralbl. f. Gyn Nr. 19.

Schroeder, E., Über Rupturen der Kaiserschnittsnarbe bei nachfolgenden Schwanger- schaften. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. Bd. 44. Heft 2. (Verf. stellt aus der Literatur 28 Fälle von Ruptur nach klassischem Kaiserschnitt, 25 Fälle nach querem Fundal- schnitt und 10 Fälle nach unbekannter Schnittführung zusammen und berichtet über 2 eigene Rupturfälle. Nach dem Fundalschnitt ereignen sich leichter Rupturen als

Sectio caesarea abdominalis. 387 ® nach dem Längsschnitt. Obwohl auch nach dem zervikalen Kaiserschnitt schon Rup- turen beobachtet sind, glaubt Verf. doch, dass sie seltener sein werden.)

41. Sebold, A., Über die Sectio caesarea in mortua.

42, Williams, J ohn T., Entbindung per vias naturales nach vorausgegangenem Kaiser- schnitt, nebst Bericht über zwei Fälle. Amer. Journ. of Obst. Vol. 73. Nr. 3196. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39.

43. Cesarean Section. Interstate Med. Journ. 1915. p. 384.

44. Wortmann, W., Eine seltene Indikation zum Kaiserschnitt. Lymphdriisentumor

.des kleinen Beckens. Inaug. Diss. Bonn 1914. Ref. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 44.

Von den 64 Fällen sind 2 Pat. gestorben; beide hatten gefiebert und es wurde die Sterilisation vorgenommen. 11mal entstanden Bauchdeckeneite- rungen, 9 schwerere fieberhafte Wochenbetten. Von den Kindern war 1 tot- geboren, 2 starben am 2. Tag an Pneumonie 8mal wurde der Kaiserschnitt wiederholt ohne besondere Schwierigkeiten.

Wenn Kistner unter 135 extraperitonealen Kaisetschnitten keinen Todes- fall hat, so hat dagegen Döderlein-Eisenreich unter 144 Fällen 4,8°/, Mor- talität allerdings wurde dabei 47 mal das Peritoneum verletzt. Die Operateure, die den transperitonealen cervikalen Kaiserschnitt anführen, stehen mit 2°/, Mortalität unter 258 Fällen in der Mitte. Es besteht also durchaus keine gewaltige Überlegenheit der extraperitonealen Methode.

Neben dem cervikalen transperitonealen Kaiserschnitt haben auch die anderen Methoden ihr Indikationsgebiet.

Dem klassischen bleiben die meist häufiger geeigneten Fälle von Placenta praevia und Fälle mit besonderen Komplikationen (vorausgegangene Uterusruptur oder Cervixblasenfisteln).

Dem Porro die hochgradigen Osteomalacien, die Myome, die Kurven oder Cervix und Vagina. Dem Porro mit extraperitonealer Stumpfvorragung die inoperabeln Ca. |

Die Tolslexstirpation eignet sich für die operabien Karzinome und Uterus- rupturen.

Auch Hofmeier (20) sieht den Hauptvorteil des suprasymphysären Ver- fahrens nicht in dem extraperitonealen Verfahren, sondern operiert zervikal transperitoneal (wie Franz, Veit, Baisch u. a.). ii

Von Interesse ist, was die Stellungnahme zur Frage des extraperitonealen Operierens betrifft, die Ansicht eine; in geburtshilflichen Fragen unbefangeren Chirurgen.

Die Diskussion über die Kaiserschnittsfrage dauert auch in diesem Berichts- jahre an.

Ziemlich einmütig wird von verschiedenen Autoren der quere Fundalschnitt nach Fritsch abgelehnt. An der Diskussion darüber beteiligen sich v. Franque (13, 14), Schroeder (40), Offermann (37), der ein gutes Literaturverzeichnis bringt. Abschliessend sagt Martin (32): „Der quere Fundalschnitt dürfte der Geschichte der Kaiserschnittsoperationen überlassen bleiben.“

Während die Frage der extra- oder transperitonealen Operation manchen nebensächlich erscheint und jedenfalls noch kontrovers ist, scheint ee, dass die innere Verlegung des Schnittes in das untere Uterinsegment sich immer mehr Anhänger erwirbt.

Fehling (11) hebt die Vorteile des zervikalen subperitonealen Verfahrens hervor. Er hat sich bei seinen ersten extraperitonealen Fällen davon überzeugt, dass die Hauptvorteile auf der Eröffnung der Cervixwand beruhen und dass Verletzungen des Peritoneum nicht schaden. Er macht einen 10 cm langen Längsschnitt direkt über der Symphyse, deckt Därme und Netze ab, spaltet das Peritoneum quer und die Cervix längs. Die Einfachheit der Operation ist

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388 Geburtshilfe. Geburtshilfliche Operationen.

bestechend. Er kann nicht anerkennen, dass der’extraperitoneale Kaiser- schnitt, wie Küstner meint, eine Epoche ersten Range. darstellt, der Zervikal- schnitt macht den Wendepunkt. Er hat in den letzten 8 Jahren 64 zervikale Kaiserschnitte angeführt, daneben einige Porro- und Totalexstirpationen. Der Kaiserschnitt kann bei lebendem Kind bis zu einer Conjugata von 3 cm nötig sein, bei totem nur unter 6!/,cm. Die Pubeotomie bzw. die Franksche Symphysio- tomie hat jedenfalls ihr Anwendungsgebiet.

Man darf beim zervikalen Kaiserschnitt jedenfalls weitergehen als beim klassischen. Von Verfassers 64 Fällen waren 17 ausser der Anstalt untersucht, bei 14 Temperatur über 38°, mindestens 10 mal waren infektiöse Keime im Zer- vikalgebiet.

Kothe (23), der von Haus aus Chirurg ist, hält angesichts der grossen Widerstandsfähigkeit des Peritoneum gegen Infektionen die Angst der Geburts- helfer vor dem Kaiserschnitt in intizierten Fällen für unberechtigt. Wenn man das Abdomen durch Tücher abstopft und durch den unteren Wundwinkel den Uterus drainiert, muss man die Infektion nicht fürchten. Er hat nach dieser Methode 6 Kaiserschnitte, die infiziert oder SE waren, operiert, ohne Todesfall.

Die Indikationen sind fiir den Giunta vom Fach zum Teil nicht un- anfechtbar. Der Uterus wurde in jedem Fall eventriert und vor Schluss der Bauchhöhle mit Athertupfer abgewischt; ebenso 50 ccm Ather prophylaktisch gegen die Peritonitis in die Bauchhöhle gegossen. Dies soll den Vorteil haben, dass häufig kein Morphium gegeben werden muss.

Gegen alle Anhänger der transperitonealen Methoden polemisiert i in seiner temperamentvollen Weise Küstner (26, 27, 28) in mehreren Publikationen zugunsten der extraperitonealen Methode, der dennoch ,,die Krone gebührt. Da er die extraperitoneale Methode als die überlegene erkannt hat, ist er un- ablässig bemüht, sie zu bessern und ihrer Unzulänglichkeiten zu entkleiden. Er schildert seine. Methode (vgl. die Monographie), drainiert regelmässig und lässt die Wöchnerin zwecks besseren Abflusses der Sekrete zeitweise auf dem Bauch liegen. Da nun nach Küstners Ansicht der extraperitoneale Kaiser- schnitt lebenssicher ist, kann man ihn auch bei asphyktischem Kinde noch machen. Man kann also in zweifelhaften Fällen ruhig abwarten, bis die Aussichtslosigkeit der Spontangeburt klar wird. Dadurch wird die Indikationsstellung exakter. die Geburtsleitung wissenschaftlicher, besser. |

U

SCH Ge SCH o VI. Varia.

1. Aim br uster, Binse nw SE und neue Anschauungen aus er Geburtshilfe. Wien. klin. Rundsch. 1 u. 2. (Bringt für den Fachmann nichts Neues.)

2. Davis, Edward P., Der allgemeine Praktiker und die chirurgische Geburtshilfe. Therapeut. Gaz. Nr. 4. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 39. (Davis warnt nicht allein die Allgemeinpraktiker, sondern wie es scheint noch mehr die Geburtshilfe treibenden Chirurgen vor einer Unterschätzung der Schwierigkeiten der operativen Geburtshilfe.)

3. Doederlein, Münch. Gyn. Ges.: 20. Mai 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 7. (Doe- derlein lehnt für die Klinik die künstliche Frühgeburt bei engem Becken und die Perforation des lebenden Kindes (ausser in. besonderen Ausnahmefällen) ab. Für das Privathaus vertritt er im Unterricht den entgegengesetzten Standpunkt.)

4. Frank, Fritz, Mein Symphysenschnitt. Festschr. z. Feier des 10jéhrigen Bestehens der EE E f. prakt. Med. in Köln, Bonn, Marcus und W cbers. 1915. Ref. Zentralbl. f. Gyn. 15. ` |

5. Hannes, Walther, Die Behandlung der Placenta praevia durch den prakt. Arzt. Zeitschr f. ärztl. Fortbild. Nr. 10. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 50. (Wenn auch die

S>

Veris. 389

Resultate mit einer Schnittmethode (Kaiserschnitt in verschiedener Form) zum Teil glänzend sind, so eignen sich dieselben doch nicht für den prakt. Arzt, während die Ballonmethode von jedem erlernt und in jeder Umgebung ausgeführt werden kann.) Holländer, Bemerkungen zu dem Artikel von Salus: „Über mein erfolgreiches Ver- fahren beim Dammschutz“. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 11.

Holmes, R. W., Obstetrics a lost art. Surg. Gyn Obst. 21. 5. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 26. (Durch die Erweiterung der Indikation zum Kaiserschnitt hat die geburts- hilfliche Indikationsstellung und Technik gelitten.)

Hüssy, P., Symphyseotomie oder Kaiserschnitt. Arch. f. Gyn. 1915. Bd. 104. Heft 5. Ref. Berl. klin. Wochenschr. 3. Nr. 23.

Kroenig, B., Grenzverschiebungen zwischen operativer und nichtoperativer Therapie in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Monatsschr. f. Geb. u. Gyn. 43.

Lang, Matthias, Spätere Geburten nach Hebosteotomie. Inaug.-Diss.

. Meyer, Leopold, Die Behandlung der Geburt bei verengtem Becken. Ugeskrift for

Laeger. 1914. Nr. 1. Ref. Zentralbl. f. Gyn.

. Nierstrass, R., Chirurgische Versorgung des Nabelschnurrestes. Monatsschr. f.

Geb. u. Gyn. 43.

Prikacek, Zum Vorschlage Salus „Über mein erfolgreiche, Verfahren beim Damm. schut: "7. Zentralbl. f. Gyr. Nr. 11.

Rossier, Demonstration eines Falles vor Pubeotomie. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 19. Rudolph, A., Uber den von mir empfohlenen Dammschut>. Zentralbl. £. Gyn. Nr. 21.

Salus, H., Uber mein erfolgreiches Vorgehen beim Dammschutz. Zentralbl. f. Gyn. Heft 3.

Erwiderungen auf die Bemerkungen von Prof. Piskacek und Dr. Hoıländer. Zentralbl. f Gyn. Nr. 14.

Seitz, L., Über Promontoriumabmeisselung bei plattem Becker. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 9.

Spalding, Immediate Perireorraphy. Surg., Gyn. and Obst. Nr. 2.

Walker, The Technic at the Jewish Maternity Hospital and it results. Amer. Journ. or Obst. Nr. 3.

. Walther, H., Zur Indikationsstellung bei den geburtshilflichen Operationen des

praktischen Arztes. Med. Kiin. 1 u. 2 u. 7. 13, 15ff.

. Whithidge, Williams, Der Einfluss der Pubeotomie auf den Verlauf folgender Ge-

burten. Amer. Journ. ot Obst Vol 72. Nr. 1915. Juli. Ref. Zentralbl. f. Gyn. Nr. 1.

Nachtrag.

Holländische Literatur.

Referent: Dr. A. J. M. Lamers, Herzogenbusch.

Zu Kapitel (I. Teil. Gynäkologie.) Lrhrbücher.

Lamers, A. J. M., Lijst van gynaecologische en verloskundige tijdschriften, aanwezig in Nederlandsche boekerijen. Amsterdam, F. v. Rossen, Heerengracht 281. (Ver- zeichnis der gynäkologischen und geburtshilflichen Zeitschriften aller Länder, die in holländischen Bibliotheken vorhanden sind, mit Angabe der Jahrgänge usw. Von grossem Wert für alle, die wissenschaftlich arbeiten. Ein ähnliches Verzeichnis von allen anderen Fächern der Medizin, von anderen Autoren bearbeitet, liegt beim selben Verleger auf.)

Zu Kapitel II. Anästhesierungsmethoden usw.

. van Dongen, J. A., Pharmacologische en klinische onderzoekingen over erodium cicutarium, een stipticum bij uterusbloedingen (Pharmakologische und klinische Unter- suchungen über Erodium cicutarium, ein Stypticum bei Uterusblutungen). Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 172. (Holländisch.) (Auszug aus der Dissertation, referiert im vorigen Jahrgang dieses Jahresberichts.)

Kouwer, B. J., Pseudocyste bij tuberculosis peritonei. Nederl. gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 16. Jan. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 196. (Holländisch.) (24jähr. Virgo. Multilokuläre Pseudozyste rings um die tuberkulösen linken Adnexe, die aus einer verdichteten Tube und einem alten käsigen Ovarial- abszess bestehen. Die Zyste reicht unten tief ins Becken hinein, oben bis vierfinger- breit über dem Nabel. Inhalt der verschiedenen Höhlen sehr wechselnd, in einigen seröse Flüssigkeit, in anderen altes und frisches Blut. Das Blut stammt wahrschein- lich von einer hämorrhagischen Entzündung tuberkulösen Ursprunges. Nach Ent- leerung der Höhlen wurden dieselben nach der Scheide zu drainiert und mit Peritoneum überdacht. Flotte Heilung. In der Tube und in den Neomembranen wurden deutlich Tuberkel gefunden.)

van Leeuwen, G. A., Noodelooze, dus ongewenschte operaties. (Unnötige, infolge- dessen unerwünschte Operationen.) Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 9. p. 769. (Holländisch.) (Viele Patientinnen, die mit der Diagnose „keine gynäkologi- schen Abweichungen, Hysterie“ in der gynäkologischen Poliklinik in Behandlung sind, haben schon früher anderwärts eine Appendektomie durchgemacht. Bei 40 von diesen Fällen hat Verf. festzustellen versucht, welche die Erfolge der Operation für die Beschwerden gewesen waren. In 16 Fällen (40°/,) war das Resultat günstig, in 22 Fällen (55°/,) unbefriedigend und in 2 (5°/,) zweifelhaft gewesen. Die Fälle, bei denen der Erfolg nihil gewesen war, waren alle chronische Erkrankungen. Bei- nahe 60°/, der Pat. hat die früheren Beschwerden nach der Operation behalten. Aus allem geht die Bedeutung der richtigen Diagnosenstellung hervor. Tabelle.)

Muys, D., Epidermomycosis inguinalis, veroorzaakt door de endomyces albicans. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 25. p. 2150. (Holländisch.) (Sieben Fälle

Hollandische Literatur. 391

in demselben Saale in einem Krankenhaus. Diagnose mikroskopisch und kulturell sichergestellt. Heilung unter Unna-Pasta.)

van der Scheer, W. M., Menstruatie en psychose. Psychiatr. en Neurol. Bladen. Bd. 20. Heft 1. p. 31. (Holländisch.)

Kapitel VIII. Physiologie und Pathologie der Menstruation.

Boudier, P., De operatieve behandeling der dysmenorrhoe en der steriliteit. Nederl. Maandschr. v. verlosk. en vrouwenz. en kindergeneesk. Bd. 5. Heft 7. p. 383. (Hol- ländisch.) (Resultate mit den Operationen nach Pozzi und nach Dudley. Nach ersterem Verfahren wurden 5 Patientinnen behandelt, nach letzterem 10. Die Resultate waren sehr befriedigend und Verf. empfiehlt besonders die Operation nach Dudley. Technik mit 7 Abb. auf 1 Tafel.)

Driessen, L. F., Over de beteekenis van glyeogen in het normale baarmoederslijmvlies, (Über die Bedeutung des Glykogens in der normalen Uterusschleimhaut.) Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 153. (Holländisch.) (Untersuchungen an 500 Uterusschleimhäuten, darunter 136 von Frauen mit regelmässigem Menstruations- zyklus von 28tägiger Dauer. Verf. konnte feststellen, dass die Glykogenimbibition mit der Evolution der Uterusschleimhaut im Sinne Hitschmann und Adlers synchron verläuft. Der Prozess der Glykogenisation der Schleimhaut fängt am 14. Tage, also in der Mitte des Intervalles an, nimmt graduell zu, erreicht am 25. Tage einen Höhe- punkt und fällt unmittelbar vor der Menstruation ab, um während derselben und nach- her ganz aufzuhören. Es lässt sich also auch in diesem Vorgang die Kurve von v. Ott verfolgen. Aus dem Resultat der mikroskopischen Untersuchung lässt sich also ziem- lich genau das Datum der letzten Menstruation feststellen (Kurve). Pathologisch gewucherte oder zystisch degenerierte Uterusschleimhaut enthält im allgemeinen kein Glykogen: die einfache Jodreaktion macht es also möglich, normale von kranker Schleimhaut zu unterscheiden. Verf. beschreibt ferner Röntgen-Tierexperimente, die diese Befunde bestätigen. 6 Tabellen.)

v. d. Hoeven, P. C. T., De menstruatie-cyclus. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 10. p. 562. (Holländisch.) (Zusammen- fassung und Kritik verschiedener Theorien. Nichts Eigenes.)

Lens, P.C. Th., Splijting van den baarmoederhals bij dysmenorrhoe. Neder]. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 24. p. 2199. (Holländisch.) (Bei Dysmenorrhoe und patho- logischer Anteflexio Spaltung der hinteren Cervixwand bis ins Cavum uteri. Dieser kleine Eingriff kann, auch bei Virgines, ohne Narkose ausgeführt werden. Voller Er- folg in fünf Fällen, über die ausführlich berichtet wird.)

Zu Kapitel IV. Pathologie des Uterus.

Boudier, P., De invloed van het puerperium op het ontstaan van de retroflexio uteri. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5: Heft 6. p. 319. (Holländisch.) (Ergänzung der Untersuchungen von van Teutem, referiert in diesem Jahresbericht über 1913, dieses Kapitel Nr. 33. Tabelle. Dasselbe Resultat: Je länger die Frauen im Wochenbett zu Bett bleiben, um so grösser die Zahl der Retroflexionen.) Kouwer, B. J., Leukoplakie der portio vaginalis. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 16. Jan. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 197. (Holländisch.) (39jahrige Frau, die 6 Entbindungen und 3 Aborte durchgemacht hat und bei der von Lues nichts bekannt ist. Die Leukoplakie befindet sich auf der ektro- pionierten Cervixschleimhaut der vorderen und hinteren Muttermundslippe. Keine Sekretion aus der Cervix, Beschwerde der Frau jedoch Fluor albus. Heilung unter reinigenden Spülungen; Uterusexstirpation hielt Vortr. in diesem Falle nicht für .in- diziert. Abbildung und Beschreibung des mikroskopischen Präparates.)

Zu Kapitel X. Krankhciten der Harnorgane beim Weibe.

Kouwer, B. J., Pyelonephrose met sterk uitgezitten en verdikten ureter. Nederl. Gyn. Verseniging. Sitzg. v. 16. Jan. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 195. (Holländisch.) (Klinische Beschreibung des Falles. Die Diagnose

392 Nachtrag.

konnte nicht gestellt werden. In der chirurgischen Klinik wurde folgendes Präparat entfernt (Abb.): Niere mit schr dünner Rinde, multilokulär stark erweitertes Pyelum und Ureter von der Dicke eines normalen Kolon. Mikroskopisch im Ureter nur Binde- gewebswucherung ohne jede Andeutung der Ätiologie dieses eigentümlichen Prozesses. Die Patientin hatte vor 10 Jahren Hämaturie gehabt; vielleicht hat ein Ureterstein eine Rolle in der Ätiologie gespielt.)

2. van Rooy, A. H. M. J., De fistel-operatie van Braquehaye. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 8. p. 417. (Holländisch.) (Ausführliche Beschreibung dieser in Deutschland und Holland ungenügend bekannten ausgezeichneten Methode, mit der Verf. in allen seinen sieben Fällen ohne Ausnahme gleich beim ersten Male vollen Erfolg hatte. Alle Krankheits- und Operationsberichte werden ausführlich mitgeteilt. Bei diesem Verfahren werden die Fistelränder un- berührt gelassen und aus der umgebenden Scheidenwand nach der Fistel zu durch Lospräparieren eine Manschette gebildet.)

Zu Kapitel XIII. Entwicklungsgeschichte und Anatomie der weit- lichen Genitelien usw.

1. v. d. Hoeven, P. C. T., Een en ander omtrent de embryologie van de vrouwelijke geslachtsdeelen. (Einiges über die Embryologie der weiblichen Geschlechtsteile.) Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 19. März. Bericht: Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 6. p. 327. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 199. (Holländisch.) (Nach den Auffassungen des Vortr. ist die Vagina nicht angelegt als solider Strang, sondern als eine mit Zylinderepithelium ausgekleidete Röhre. Ist das Hymen offen, dann dringt bei der Entwicklung das Plattenepithel von aussen nach innen hinein und verdrängt das Zylinderepithel bis zum äusseren Muttermund. Das Hymen entsteht aus dem Müllerschen Hügel. In ersterer Zeitschrift sind 2 Mikrophotographien auf einer Tafel beigegeben.)

2. Postma, H., Menstruatie en lichaamsgewicht in verband met onmaatschappelijk gedrag. (Menstruation und Körpergewicht im Zusammenhang mit unsozialem Lebens- wandel.) Nederl. Maandschr. v. Verlosk., Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 5. p. 272. (Untersuchungen an 355 Zöglingen einer staatlichen Verbesserungs- anstalt (,,Tuchtschool‘). Soweit es die Menstruation betrifft, ist Verf. zu folgen- den Ergebnissen gelangt. Die Mädchen, welche noch nicht menstruiert haben, sind durchschnittlich leichter wie diejenigen desselben Alters, die schon ihre Periode haben. Die menstruierenden, welche angeben, ihre Menses in frühem Alter bekommen zu haben, sind durchschnittlich schwerer wie diejenigen desselben Alters, die ihre Periode angeb- lich später bekommen haben. Je älter das Mädchen ist, wenn es in der Anstalt aufge- nommen wird, um so später ist bei ihr im allgemeinen die Periode zuerst eingetreten. Durch kräftige Nahrung kann das Einsetzen der Menses verfrüht werden. In diesem Sinne kann die Aufnahme in der Anstalt einen günstigen Einfluss ausüben. Tabellen.)

3. De lengtegroei van het meisje in de puberteitsjaren. (Das Längenwachstum des Weibes in den Pubertätsjahren.) Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 8. p. 463. (Holländisch.) (Untersuchung nach der Gültig- keit der Gewichts- und Längenwachstumstabellen von Heubner und Quételet für holländische Jungen und Mädchen. Die mittleren Zahlen sind für Holland höher. Zahlreiche Tabellen. Verf. berücksichtigt auch besonders geistig minderwertige Mäd- chen einer Verbesserungsanstalt in bezug auf das Auftreten der ersten Menstruation.)

Zu Kapitel V. Vagina und Vulva.

1. Millar, A. F. Wilkie, Perchloride of mercury poisoning by absorption from the vagina. Brit. Med. Journ. Nr. 2909. p. 453. (Die bekannten Erscheinungen, ohne lokale Ver- änderungen in der Scheide, in die eine Tablette von 0,5 g Sublimat eingeführt worden war. Bei der Sektion wurden die Darmveränderungen hauptsächlich im unteren Abschnitt gefunden. Nach Irrigationen mit Sublimatlösung wurde eine derartige Vergiftung nicht beobachtet.)

2. Stevens, Th. G., Adenomyoma of the recto-vaginal septum. Proccedings of the Royal Soc. of Med. Bd. 9. Heft 5. p. 1.

Holländische Literatur. 393

Zu Kapitel VII. Ligamente und Tuben.

de Snoo, K., Fibroom van den musc. rectus abdominis sin. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 14. Mai. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 4. p. 282. (Holländisch.) (Zwei Fälle, der erstere in der Schwangerschaft. Der ganze Muskel mit Aponeurose und tiefe Faszie waren im Tumor aufgenommen. Das Peritoneum konnte jedoch erhalten werden.)

i

Zu Kapitel (II. Teil. I. Geburtshilfe.) Allgemeines, Lehrbücher usw.

l.

GA

Daniels, C. E., Bijdragen tot de geschiedenis der verloskunde. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 16. p. 1365. (Holländisch.) (Lebenslauf von Johan van Hoorn, 1662 aus holländischen Eltern in Stockholm geboren, Schüler von Fredcrik Ruysch in Amsterdam, mit Besprechung der wichtigsten seiner Arbeiten.)

v. d. Hoeven, P. C. T., Operatieve verloskunde. Leiden, S. C. van Doesburgh (2. Aus- gabe, Preis 7,25 Gulden).

Kouwer, B. J. und M. L. Muller, De verloskundige Kliniek en Polikliniek der Rijks- Universiteit te Utrecht. Zesde integraal overzicht (1909 und 1910). Stads Boek- en Courantdrukkerij te Kampen. Preis 2,50 Gulden. 448 Seiten. (Es kommen u. a. 111 Fälle von Placenta praevia und 72 Fälle von Eklampsie zur Besprechung. Die Utrechter Therapie ist im allgemeinen eine äusserst konservative.)

Kroner, Eine medizinische Maimonides-Handschrift aus Granada. Janus, Bd. 21. Heft 7 u. 8. p. 203. (Urtext. übersetzt und kritisch erläutert. Handelt über den Koitus.) de Lint, J. G., „Venus minzieke Gasthuis“. Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 4. p. 273. (Holländisch.) (Die holländische Übersetzung Nicolai Venettes „Von Erzeugung des Menschen“, 1711 bei Thomas Fritsch in Leipzig zum ersten Male mit dem Namen des Verf. herausgegeben. de Lint bespricht die verschiedenen Über- setzungen und Auflagen des Büchleins, sowie die Nachbearbeitungen desselben. Das Bild Venettes aus der deutschen Ausgabe 1711 wird reproduziert.)

Methorst, H. W., Geboorteachteruitgang en zuigelingenbescherming. Nederl. Tijdschr, v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 15. p. 1232. (Holländisch.) (Vorwiegend statistische Arbeit. mit 16 graphischen Darstellungen und drei Karten der Niederlande, auf denen die Zahl der Geburten und die Säuglingssterblichkeit in den verschiedenen Landesteilen an- gegeben sind.)

van Zuiden, D. S., Nog meer over het Roonhuysiaansch geheim. (Weiteres über das Roonhuysensche Geheimnis.) Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 11. p. 939. (Holländisch.) (Notarielles Protokoll, in dem eine Patientin über ihre eigene schwierige Entbindung durch Ruys berichtet.)

Een verklaring over een afdrijvend middel, dat gegeven zou zijn door den lijfarts van Prins Maurits van Nassau. (Eine Bescheinigung, ein Abtreibungsmittel betreffend, das-verabreicht sein soll vom Leibarzt des Prinzen Maurits von Nassau.) Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 22. p. 1977. (Holländisch.) (Altes Aktenstück aus dem Jahre 1666. Das betreffende Rezept lautet: Nimm glatten Kies, mache ihn glühend und lege ihn auf einen heissen blauen Stein, giesse dann darüber roten Rosenessig und lasse die Person sich darüber setzen.)

Zu Kapitel III. Physiologie der Greviditat.

Dean King, H. and J. M. Stotsenburg, Das Verhältnis von männlichen zu weib- lichen Geburten bei der weissen Maus. Anat. Rec. 1915. Bd. 9. p. 403. Driessen, L. F., Demonstratie van bestraalde zwangere konijnen-baarmoeders. (De- monstration bestrahlter, schwangerer Kaninchen-Uteri.) Nederl. Vereeniging v. Electro- logie en Röntgenologie. Sitzg. v. 6. Febr. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 18. p. 1579. (Holländisch.) (Auszug siehe im Kapitel ,,Strahlenbe- handlung der Myome“. Nr. 10.)

Nijhoff, G. C., De verbinding tusschen het amnion en het chorion en haar prak- tische beteekenis bij de baring. (Die Verbindung zwischen Amnion und Chorion und die praktische Bedeutung derselben bei dem Partus.) Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 10. p. 808. (Holländisch.) (Physiologie der Eröffnungsperiode.)

394

Nachtrag.

Oudschans Dentz, F., Een merkwaardig geval op erfelijkheidsgebied uit de ovde doos. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 6. p. 512. (Holländisch.) (Die Negersklavin eines Juden schenkte im Jahre 1777 an Zwillingen das Leben: einem Neger- und einem Mulattenmädchen, die einander übrigens ganz ähnlich waren.)

de Snoo, K., De beteekenis van het keukenzout in de zwangerschap. (Die Bedeutung des Kochsalzes in der Schwangerschaft.) Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 14. Mai. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 4. p. 284 und Nederl. Maand- schr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 8. p. 447. (Holländisch.) Als Original erschienen in der Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 1917. Bd. 26. Heft 1. p. 30. (Ausführliches Referat im nächsten Jahrgang dieses Jahresberichtes.) Wilson, K. M., Nitrogen metabolism during pregnancy. Bull. of {he Johns Hopkins Hosp. Bd. 27. p. 121.

Zu Kapitel VI. Pathologie der Gravidität.

van Dongen, J. A., Een geval van tweelingzwangerschap in een rudimentairen uterus- hoorn. (Ein Fall von Zwillingsschwangerschaft in einem rudimentären Uterushorn.) Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 24. Okt. 1915. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 185. Als Original erschienen in der Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 9. p. 764. (Holländisch.) (Klinische Beschreibung des Falles und ausführliche Mitteilung des operativen und pathol.-anatomischen Befundes. Wegen Verdachts auf Extrauteringravidität wurde die Patientin laparotomiert. Sogar noch während der Operation wurde der gestielte Tumor verkannt und für ein gestieltes subseröses Myom gehalten.)

Janssens, G., Epileptiforme accessen in de graviditeit. (Epileptiforme Anfälle in der Gravidität.) Nederl. Maandschr. v. Verlosk. Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 2. p. 63 en Psychiatr. en Neurol. Bladen. Bd. 20. Heft 1. p. 46. (Holländisch.) (Zwei Fälle, in denen die Differentialdiagnose zwischen Epilepsie, Hirnembolus und Eklampsie grosse Schwierigkeiten machte. Beide verliefen tödlich und es wurden mikroskopische Herdchen im Gehirn nachgewiesen. Vielleicht sind die Fälle analog der Fälle von Herdepilepsie, bei denen von einem alten encephalitischen Herd epilepti- forme Anfälle ausgelöst werden, die sich in nichts von echten epileptischen unterscheiden. In den beschriebenen Fällen handelte es sich sicher um Pseudoeklampsie.)

de Josselin de Jong, R., Scheuring van de zwangere baarmoeder. Nederl. Maand- schr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 7. p. 367. (Holländisch.) (Ein Fall mit ausführlicher Krankengeschichte und Sektionsbefund. Es hatte Ver- dacht auf kriminellem Abort bestanden. Dieses konnte jedoch ausgeschlossen werden, ebenso wie Durchwachsung der Uteruswand mit Chorionzotten. Ursache der spon- tanen Ruptur war Dünnwandigkeit der Gebärmutter, ohne Ursache für letztere in der Anamnese. Verf. teilt ferner noch einen Fall mit von Ruptur eines schwangeren Horns eines Uterus bicornis asymmetricus. 3 Zeichnungen im Text und 6 photograph. Abb. auf 2 Tafeln. Literatur im Text.)

Kouwer, B. J., Sectio caesarea wegens loslating der placenta; levend kind. (Kaiser- schnitt wegen vorzeitiger Lösung der Plazenta; lebendes Kind.) Nederl. Gyn. Ver- eeniging. Sitzg. v. 16. Jan. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 193. (Holländisch.) (Klinische Beschreibung des genau verfolgten Falles. In der Uteruswand wurden die blau durchschimmernden subserösen Blutungen Apoplexia uteri, auf der noch in letzter Zeit von französischer Seite hingewiesen wurde beobachtet. Sie waren jedoch nicht so ausgedehnt, dass der Uterus entfernt zu werden brauchte. Das Kind war fast ausgetragen, asphyktisch und starb nach einer Stunde.)

Meurer, R. J. Ph., Sectio caesarea wegens myoma uteri; thrombose. Nederl. Gyn. Verceniging. Sitzg. v. 19. Nov. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 1917. Bd. 26. Heft 1. p. 100. (Holländisch.) (Indikation zur Operation war die Verlegung des kleinen Beckens durch den Tumor. Der grösste Tumorknoten wurde, nachdem das in Steisslage liegende Kind extrahiert war, enukleiert; die anderen wurden zurück- gelassen. Im Wochenbett Thrombose. Heilung.)

Mingelen, P. C. R., De levenskansen der te vroeg geboren kinderen. (Die Lebens- aussichten der vorzeitig geborenen Kinder.) Nederl. Maandschr. v. Verlosk., Vrouwenz.

Hollandische Literatur. 395

en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 4. p. 173. (Holländisch.) (Statistisches über ein Material von 451 zu früh geborenen Kindern der Leydener Klinik. Alle wurden im Kouveusen- zimmer verpflegt. Es starben in der Klinik 192; infolgedessen wurden 57,4°/, lebend entlassen, nachdem sie ein Körpergewicht von 3 kg erreicht hatten. Von 35 konnten jetzt keine Nachrichten mehr erhalten werden; 63 = 25°/, sind gestorben und 161 = 35,7°/, sind folglich noch am Leben. Von diesen ist von 7 bekannt, dass sie körperlich wie geistig rückständig sind, 7 andere sind körperlich gut, geistig mangelhaft entwickelt, 13 körperlich schlecht gewachsen; also im ganzen 16,8°/, sind minderwertig (wahrschein- lich sogar noch mehr). Letztere waren nicht die zartesten bei der Geburt. Erst bei einem Geburtsgewicht von 1,700 kg sind die Aussichten für die weitere Entwicklung einigermassen günstig. Gut werden sie erst für Kinder von mindestens 2,5 kg, die also nicht vor Anfang des zehnten Schwangerschaftsmonats geboren sind.)

. Nijhoff, G. C., De blaasmola beschouwd als ontwikkelingsstoornis van het bevruchte ei. (Die Blasenmole, betrachtet als Entwicklungsstörung des befruchteten Eies.) Vorläufige Mitteilung. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 19. März. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 202. (Holländisch.) (Vortr. glaubt die Ursache der Blasenmole gefunden zu haben in einer Entwicklungsstörung des be- fruchteten Eies in dem Stadium, in dem embryonale Blutgefässe in dem Trophoblast eindringen und damit die Chorionzotte zu einem Organ des Embryos machen. Ge- schieht letzteres nicht, dann entwickelt sich die Zotte selbständig abnormalerweise weiter zur Molarblase. Vortr. begründet seine Ansichten in eingehender Weise. Aus- sprache: v.d. Hoeven und de Snoo können sich mit seinen Auffassungen nicht ver- einigen.) . Ribbius, P., „Missed abortion“. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 24. Okt. 1915. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 189. (Holländisch.) (Klinische Beschreibung eines Falles. Ausstossung nach Einlegen einer Schafsblase. Die Fälle scheinen nicht selten zu sein; Verf. sah 14 in seiner Privatpraxis und 2 Fälle von „missed labour“. Aussprache: Nijhoff sieht in dem demonstrierten Präparat nur eine atypisch verlaufene Blasenmole und will überhaupt das Krankheitsbild ,,missed abortion“ fallen lassen. Damit kann sich v. d. Hoeven absolut nicht vereinigen und dieser begründet ausführlich seine Meinung.) . Slingenberg, B., Over de aetiologie der zwangerschapstoxicosen. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 2. p. 125. (Holländisch.) (Zusammenfassende Übersicht. Nichts Eigenes.) ;

Zu Kapitel IV. Physiologie der Geburt.

. Knappert, J., Pituitrine in de verloskundige kliniek en polikliniek te Leiden. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 3. p. 119. (r ol- ländisch.) (Auszug aus der Dissertation, referiert im vorigen Jahrgang dieses Jahres- berichtes, diesesKapitel Nr. 34. -- Heftiger Angriff gegen den Pituitrin-Missbrauch der Leidener Univ.-Frauenklinik (v. d. Hoeven), aus der diese Dissertation und Arbeit stammen, von M. M. de Monchy in Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 1. p. 5. Auszug siehe daselbst.)

de Monchy, M.M., Pituitrine-inspuitingen bij de baring. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 1. p. 5. (Holländisch.) (Heftiger Angriff gegen den Missbrauch, der von Pituitrin gemacht wird an der Leidener Univ.-Frauenklinik (v. d. Hoeven), wie her- vorgeht aus der Dissertation und Arbeit von Knappert (siehe daselbst). Im Ver- hiliniss zu der geringen Anzahl Fälle, in denen die Verabreichung dieses Wehen- mittels indiziert ist, hat es unverdientes Aufsehen erregt. Verf. wendete es nur in 0,947 Di seiner eiginen Fälle an. Die damit verbundenen direkten Gefahren sind

gering.)

Zu Kapitel VII. Pathologie der Geburt.

. Boerma, N. J. A. F., Een eigenaardige waarneming. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 10. p. 557. (Holländisch.) (Ringsum verlaufende Falte in der Cervix, ein Ostium internum vortäuschend. Letzteres liegt höher. Der Partus verlief spontan nach langer Dauer.)

396

Nachtrag.

Boudier, P., De baring bij het vernauwde bekken in de Leidsche kliniek en polikliniek. (Der Partus bei verengtem Becken in der Leidener Klinik und Poliklinik.) Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 5. p. 253. (Hol- länd'sch.) (Allgemeine Verhaltungsmassregeln; Indikationen und gegenseitige Ab- grenzung der verschiedenen in Betracht kommenden operativen Verfahren. Jede Frau mit einer Conjugata vera unter 9,5 cm soll in der Klinik niederkommen. Nach den Indikationen der Leidener Klinik soll nicht mehr wie 0,7°/, der Ge- burten operativ beendet werden abgesehen von Steisslagen, Querlagen und Placenta praevia.)

van Dongen, J. A., De gevallen van inversio uteri der Amsterdamsche vrouwen- kliniek in de laatste 20 jaren. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kinder- geneesk. Bd. 5. Heft 6. p. 299. (Holländisch.) (Neun im ganzen: 7 post partum und 2 durch Tumoren auf einem Materiale von 29 000 Patientinnen. Von den 7 puerperalen sind 2 in der geburtshilflichen Klinik selbst entstanden, also auf 12 000 Entbindungen. Ausführliche Krankengeschichten. Therapie: wenn manuelle Reposition nicht gelingt, Kolpeurynter; nicht operieren. Der eine operierte Fall ist gestorben, die 5 mit Kolp- eurynter behandelten sind alle ohne Temperaturerhöhung, Komplikationen entzünd- licher Art, Läsionen der Gebärmutter, Schmerzen usw. geheilt. Dauer der Kolpeurynter- behandlung wechselte von 1 Tag bis 1 Woche. Tabelle.)

Hart, D. Berry, The hunchback or gibbus pelvis (kyphotic pelvis; kyphosis pelvis). Edinburgh Med. Journ. Bd. 17. Heft 3. p. 150. (Mit 3 Abbildungen.)

Meurer, R. J. Ph., Baring bij bekkenvernauw ing; achtereenvolgens: tang, hebosteoto- mie, keering, uterusruptuur, laparotomie. (Geburt bei engem Becken; nacheinander: Zange, Hebosteotomie, Wendung, Uterusruptur, Laparotomie.) Nederl. Gyn. Ver- eeniging. Sitzg. v. 19. Nov. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 1917. Bd. 26. Heft 1. p. 102. (Ergibt sich aus der Überschrift.)

Nijhoff, G. C., Perforeerende usuur van den achterwand der cervix uteri gedurende de baring. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 7. p. 353. (Holländisch.) (Beschreibung eines Falles von Durchreiben der hinteren Cervixwand auf dem Promontorium bei einer lange dauernden Geburt. Tod an akuter diffuser Peritonitis. Anschliessend kritische Literaturbetrachtung. 2 photographische. Abb. auf 1 Tafel.)

Demonstration des abgerissenen Kopfes eines unausgetragenen Fötus, entfernt bei einer Patientin, die mit unvollständiger Uterusruptur eingeliefert worden war. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 25. Okt. 1915. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 192. (Holländisch.) (Wahrscheinlich hatte Pla- centa praevia vorgelegen. Der Arzt hatte wegen Blutung eingreifen müssen und soviel wie möglich von der Frucht und der Nachgeburt entfernt. Der Kopf war jedoch sitzen geblieben. Bei der Untersuchung wurde eine unvollständige Uterusruptur gefunden gleich über der Cervix; der Kopf war durch den Riss durchzufühlen und konnte mit der Kugelzange entfernt werden. Ungestörte Heilung.)

Reijs, H J. O., Het asymmetrische bekken en de skoliose. Neder]. Tijdschr. v. Geneesk. Bd. 60. Hälfte 1. Nr. 6. p. 443. (Holländisch.) (Auf Grund eines eingehenden kritischen Studiums zweier selbstbeobachteten Fälle und einiger Becken aus der Sammlung Vrolik in Amsterdam, kommt Verf. zu folgenden Schlüssen. Häufiger wie bisher beschrieben wurde, findet man bei Skoliose ein asymmetrisches Becken. Es ist nicht wahrschein- lich, dass in der Mehrzahl der Fälle die Skoliose Ursache der Asymmetrie ist; meistens ist dieselbe primär und angeboren und kann die Skoliose veranlassen. Diese Becken sind vermutlich die Übergangsformen zwischen dem normalen und dem Naegelischen Becken. Die Asymmetrie ist während des Lebens zu diagnostizieren; Verf. gibt eine bestimmte Methode für die Beckenmessung an. Es ist noch keine bestimmte Regel bekannt, nach der die Skoliose beim asymmetrischen Becken zustande kommt. Be- sonders zu achten ist jedoch auf die lumbosakralen und sakralen Verbiegungen und Knickungen. 7 Abb. und schematische Zeichnungen. Literatur im Text.)

van de Velde, Th. H., Moeilijkheden bij de baring als gevolg van ontwikkelings- stoornissen der baarmoeder. III. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. cn Vrouwenz. en Kinder- geneesk. Bd. 5. Heft 5. p. 235. (Holländisch.) (Schon im Jahre 1915 deutsch erschienen in der Monatsschr. f. Geb. u. Gyn.; siehe Auszug im vorigen Jahrgang dieses Jahres- berichts, dieses Kapitel Nr. 41.)

Holländische Literatur. 397

Zu Kapitel V. Physiologie des Wochenbettes.

. Hoxel, J. W., Over cen op de terugkeerende menstruatie abnormaal reageerende zogsecretie, en over de gevolgen daarvan voor de ervan genietende ziugeling. (Über eine auf die wiedereintretende Menstruation abnormal reagierende Milchabsonderung und deren Folgen für den Säugling.) Med. Weekblad. Bd. 23. Heft 1. p. 1. (Hol- ländisch.) (Während der Menstruation erheblich vermehrte Milchabsonderung und starke Gewichtszunahme des Säuglings.)

. Liddell, R. M. and C. E. Tangye, A case of intrauterine scarlet fever. Brit. Med. Journ. Nr. 2907. (Vier von den fiinf Kindern hatten Scharlach. Die zeitig isolierte Mutter kam 16 Tage später nieder. Der Neugeborene häutet über den ganzen Körper und hat Spuren Eiweiss im Urin; ist übrigens gesund. Die Mutter hatte im Alter von 10 Jahren Scharlach durchgemacht.)

. Mingelen, P. C. R., De beteekenis van het initiale warmteverlies voor het te vroeg geboren kind. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 6. p. 331. (Holländisch.) (Aus dem Vergleich grösserer Statistiken über die Mor- talität von innerhalb der Klinik zur Welt gekommener und von ausserhalb zur weiteren Pflege hereingebrachter zu früh geborener Kinder geht hervor, dass die meisten in- folge des initialen Wärmeverlustes starben. Die Resultate der Kouveusenbehandlung werden bedeutend besser werden, wenn es gelingt, die Abkühlung der Kinder gleich nach der Geburt und besonders beim Transport in die Klinik zu verhindern oder auf ein Minimum zu beschränken. Dies ist möglich bei zeitigem Erkennen des Zustandes und dem Identifizieren der Kinder als zu früh geboren.)

. Scheltema, G., Geitemelk als zuigelingenvoedsel. (Ziegenmilch als Säuglingsnahrung.)

Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 7. p. 407. (Holländisch.) (In der Gegend, aus der das Material der Groninger Kinderklinik stammt, . werden sehr viele künstlich genährte Säuglinge mit ausschliesslicher Ziegenmilch gross- gezogen. Bei diesen Kindern stellt sich auffallend häufig schwere Anämie mit Milz- und Leberschwellung ein. Verf. glaubt an einen Zusanımenhang und bittet um nähere Beobachtung.)

Zu Kapitel VIII. Pathologie des Wochenbettes.

. van Dongen, J. A., Een geval van inversio uteri. Nederl. Gyn. Vereeniging. Sitzg. v. 24. Okt. 1915. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 3. p. 186. (Holländisch.) (Gleich nach der Entbindung, nach der die Plazenta durch gewalt- samen Credéschen Handgriff entfernt worden war, wurde der Tumor für ein sub- muköses My om gehalten und wegen des Zustandes der Patientin der Uterus tamponiert. Nach einigen Tagen hatte die Inversio zugenommen und auf der Kuppe, die in der Vagina sichtbar war, sassen Plazentarreste. Bei der Entfernung derselben wurde das Peritoneum eröffnet. Neue Tamponade. Nachdem die Temperatur während 2 Wochen normal geworden war, wurde mittelst Kolpeurynterbehandhing der Uterus reinvertiert, was ohne Schwierigkeiten in einer Woche gelang. Aussprache: v. Rooij und de Snoo teilen Fälle mit, in denen nach einem, resp. einigen Tagen spontan Reinversion eintrat. Ersterer hatte einen in Adrenalin getränkten Tampon eingelegt. Ribbius gelang eine Inversion noch nach vielen Monaten, in Narkose. Nijhoff hält die Kolp- eurynterbehandlung für nicht unbedenklich und hätte nach Ablauf des Wochenbettes operativ eingegriffen.)

. Engelhard, J. L. B., De rol van Fraenkels gasbacil in het kraambed en tijdens de baring. (Die Rolle des Fraenkelschen Gasbazillus im Wochenbett und während der Geburt.) Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. Bd. 25. Heft 4. p. 253. (Hollän- disch.) (Foudroyante Sepsis, in 24 St. zu Tode führend. Charakteristisch die braun- rote Verfärbung der Haut, Fehlen lokaler Entzündungserschei inungen und der gas- bildenden Fötus ohne Geruch. Verf. erwähnt die weniger bekannten Fälle in der Lite- ratur, darunter zwei holländische. Die Bazillen konnten in der Uteruswand und in der Milz nachgewiesen werden. Krimineller Abortus war die Ursache. Verf. gibt weiter eine erschöpfende Zusammenfassung der Arbeiten, die sich mit der Rolle des Fraenkelschen Gasbazillus im Wochenbett und während der Geburt befassen. Töd- licher Verlauf ist Ausnahme.)

398

L

Nachtrag.

Zu Kapitel XII. Geburtshilfliche Ope:ctionen.

v. d. Hoeven, P. C. T., Het tijdstip, waarop de partus arte praematurus bij bekken- vernauwing moet worden opgewekt. (Der Zeitpunkt, an dem bei Beckenverengerung der Partus arte praematurus eingeleitet werden soll.) Nederl. Maandschr. v. Verlosk., Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 4. p. 188. (Holländisch.) (Es ist für das Kind von der grössten Bedeutung, dass es geboren wird, ohne dass der Schädel kon- figuriert zu werden braucht und noch mehr, dass keine Kunsthilfe nötig ist. Andern- falls ist die Gefahr für Tod infolge Hirnblutung und Hirndruck und für spätere geistige Minderwertigkeit (Idiotie, Epilepsie) gross. Bei Beckenverengerung soll also die Ge- burt stattfinden, solange die Distantia biparietalis des kindlichen Schädels noch nicht grösser ist wie die Conj. vera des mütterlichen Beckens. Dies lässt sich feststellen durch die Tatsache, dass der Kopf noch nicht über der Symphyse nach vorne vorwölbt. Dieser Zeitpunkt stellt die obere Grenze für die Einleitung der künstlichen Frühgeburt dar. Die untere Grenze liegt wegen der Lebensfähigkeit des Kindes bei dem Anfang des zehnten Monats der Schwangerschaft. Liegt das Kind nicht in Schädellage, so muss die Conj. vera gemessen werden. Der Partus arte praematurus soll dann ein- geleitet werden in dem Augenblick, in dem die Zahl der Schwangerschaftsmonate so gross geworden ist wie die Zahl der Zentimeter der Conjugata vera. Jedoch nie vor dem neunten Monat und nie bei einer Conj. vera kleiner als 8!/,cm. Bei der Berechnung der Schwangerschaftsdauer teilt man am besten den Unterschied zwischen der eigenen und der mütterlichen Berechnung in drei gleiche Teile und gibt der Mutter ?/, davon zu. In dieser Weise ist man vor Überraschungen behütet und wird die Prognose der Geburt bei Beckenverengerung günstig, besonders auch für das Kind. Nach v.d. Hoe- ven ,,wird es mehr wie Zeit, dass wir Geburtshelfer einsehen, dass wir die Ursache des Leidens manchen idioten und epileptischen Kindes sind‘“.)

Mingelen, P.C. R., De latere levenskans der te vioeg geboren kinderen, beschouwde in verband met de kunstmatige vroeggeboorte. (Die späteren Lebensaussichten der zu früh geborenen Kinder, mit Rücksicht auf die künstliche Frühgeburt.) Diss. in Leiden, Juni (Verlag Eduard Ydo, Leiden), 73 Seiten. (Holländisch.) (Das wichtigste dieser Dissertation ist in einer kürzeren Arbeit in der ,,Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk.“‘ zusammengefasst. Siehe das Referat dort.)

Zu Kapitel X. Kindliche Störungen.

Honig, J. G. A., Monopus en xypho-omphalopagus. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 8. p. 428 u. Heft 9. p. 481. (Holländisch.) (Zwei Fälle aus eigener Praxis, mit ausführlichem Geburtsbericht, je 3 Abbildungen auf sechs Tafeln, darunter 2 Röntgenogramme und einer schematischen Zeichnung. Verf. geht, an der Hand der Bolkschen Auffassungen auf die Genese dieser Monstra ein.)

de Lange, C., Zur Klinik der frühinfantilen und kongenitalen spinalen Lähmungen. Psychiatr. en Neurol. Bladen. Bd. 20. Heft 1.

de Lint, J. G., De geschiedenis van den partus bij diplopagi. Nederl. Gyn. Vereen. Sitzg. v. 19. Nov. Bericht: Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kinder- geneesk. 1917. Bd. 6. Heft 2. p. 83. (Holländisch.) (Nicht zu einem Referat geeignet. Als Originalartikel veröffentlicht in der Nederl. Tijdschr. v. Verlosk. en Gyn. 1917. Bd. 26. Heft 1. p. 1.)

Rossem, C. D. van, Hernia funiculi umbilicalis. Nederl. Vereeniging v. Heelkunde. Sitzg. v. 5. März. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 18. p. 1614. (Holländisch.) (Fünf Fälle ausführlich mitgeteilt. Operation gleich nach der Geburt. Meckels Divertikel oder Reste des Ductus omphalomeseraicus wurden nicht gefunden. Auch die Theorie Reichels fand keine Bestätigung. Verf. kann sich nicht zu der einen oder anderen Auffassung der Entstehungsursache entschliessen.)

Stigter, P. J., Enkele teratologische beschouwingen naar aanleiding van diplcpagi, geboren in de obstetrische kliniek te Leiden. Diss. in Leiden, Dez.

Timmer, H., Navelstrengbreuken. (Nabelschnurbrüche.) Nederl. Vereeniging. v. Heelk. Sitzg. v. A März. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 18. p. 1616. (Holländisch.) (Von 10 Fällen wurden 8 operiert und 2 exspektativ behandelt; letztere heilten spontan. Von den 8 operierten starben vier. In der Hälfte der Fälle

10.

Ho!länd,sche Literatur. 399

gehörte die Leber zum Bruchinhalt. Vortr. geht auf den Bau des Bruchsackes, die embryonale und fötale Entstehung desselben näher ein. 2 schematische Abbildungen.)

de Vries, E., Beschrijving van een anencephalus. (Beschreibung eines Anencephalen.) Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 2. p. 74. (Holländisch.) (Siehe Referat im vorigen Jahrgang dieses Jahresberichts, dieses Ka- pitel Nr. 9. Hier verkürzt wiedergegeben mit 1 photographisch makroskopischen und 2 schematisch mikroskopischen Abbildungen auf 2 Tafeln.)

Weve, H., Een geval van dubbelzijdigen microphthalmus congenitus met orbitopal- pebraalcysten en linkszijdige hazenlip. Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 13. p. 1087. (Holländisch.) (Im Anschluss an die ausführliche klinisch-anatomische Be- schreibung des Falles eingehende genetische Betrachtungen. Der gemeinschaftliche Charakter der Entwicklungshemmung sowie die Entstehung am Ende derselben Em- bryonalwoche machen es in hohem Masse wahrscheinlich, dass den verschiedenen Missbildungen eine gemeinschaftliche Ursache zugrunde liegt. Man könnte dabei an die Möglichkeit einer primären Gefässstörung, wie embryonalen Gefässembolie oder tonischen Gefässveränderung denken. 2 photographische Abb. auf 1 Tafel und 4 sche- matische Zeichnungen im Text.)

Winkler, C., Over de hersenen bij een cycloop. Amsterdamsche Neurologenver- eeniging. Sitzg. v. 4. Nov. 1915. Bericht: Nederl. Tijdschr. v. Geneesk. 1. Hälfte. Nr. 11. p. 954. (Holländisch.) (Nicht zu einem kurzen Referat geeignet; im Original nachzusehen.)

Wesselink, D. G., De prognose van de stuitgeboorte. Nederl. Maandschr. v. Verlosk. en Vrouwenz. en Kindergeneesk. Bd. 5. Heft 9. p. 485. (Holländisch.) (Bericht über die mit Extraktion am spontan geborenen Steiss behandelten Steisslagen der Leidener Univ.-Klinik und Poliklinik (v. d. Hoeven) in den letzten 10 Jahren. Im ganzen 337 Fälle. Verf. verteidigt dieses Verfahren, von dem er alle Vor- und Nachteile einer eingehenden Betrachtung unterzieht, besonders der äusseren Wendung gegenüber.)

Zu Kapitel XI. Gerichtsärztliche Geburtshilfe.

Wartena, S., Onpijnlijke weéen. (Schmerzlose Wehen.) Nederl Tijdschr. v. Geneesk. 2. Hälfte. Nr. 19. p. 1722. (Holländisch.) (23jährige I para kam nieder ohne jegliche Schmerzen. Ausser etwa 8 pro Mille Eiweiss im Urin, Ödem an den Knöcheln und Zwillinge alles normal. Auch die Austreibung der beiden Plazenten wurde nicht schmerz- haft empfunden.)

Autoren - Register.

Die fett gedruckten Ziffern zeigen Referenten an.

A e

Aaron, Ch. 148.

Abbe, R. 195, 199.

Abbe, T. 296, 297, 298, 375.

Abbe, Truman D. C. 267, 268.

Abel 344.

Abclio, G. 76.

Abels, Hans 274.

Abt, A. 375.

Abt, J. A. 25, 27, 71.

Adachi, K. 222, 281.

Adams, J. E. 200, 212.

Adair 277, 279, 375.

Adamson 28.

Addis, T. 28, 30.

Adler 7, 8, 11, 21, 81, 331, 335.

Adler, A. 228.

Adler, L. 48, 52, 168, 207, 213, 220, 381.

Adler, O. 62, 212.

Adrian 109, 110, 126, 134, 135.

d’Agata, G. 200, 212.

Ahlfeld 168, 229, 240, 336, 340, 362, 371.

Ahlström 48, 59, 61, 83, 194, 195, 199, 251, 281, 354. Albeek 70, 71, 72, 251, 279,

280, 312. Albers-Schönberg 198. Albersheim 84.

Albrecht, P. 146. Alessandri, R. 115, 117. Alexander, B. 362. Alexander-Katz, Edith 11. Alexandrowsky, A. 375. Alfieri, E. 199.

Alın 239.

Allen, J. AL 40, 42.

van Allen 11.

Allmann, J. 11, 200, 213, 220. Almquist 20.

Alvarez, D. C. 200, 213.

185,

| Alzmann 246, 336, 341. Amann 70.

Amann, A. 78:

Amann, J. A. 37, 70, 222. Amberger 75.

Amreich 11.

220.

Andrews, H. R. 76. ‚Anton, G. 331, 332. ‘Applegate, J. C. 384. Aranow, H. 62.

| d’Arcis 72.

EES G. 168, 362, 368.

388. : Arneth 7, 195, 199. wv Arnim, E. 362, 372.

Arnold 7, 8, 9, 199, 213, 220.

Arnold, G. O. 253. 'Asana, D. J. 286.

Aschheim 37, 38, 39, 62. Aschner, B. 16, 30.

1 Aschoff 162, 321. ‚Aserjer 240, 241.

i Ashhurst, A. C. P. 267, 269,

375.

‚Assmann, G. 168. Aubert, L. 213, 220. Audebert 76. Aworow, P. P. 171. ' Axmann 14, 142.

Ayres, W. 104, 105.

| B.

Baadh 281. Bab, H. 94, 96, 101. | Babcock 284.

| Babler, Ed. A. 70. Bach, Hugo 14.

Backmann, E. L. 114, 115.

Andresen, A. F. R. 152, 155.

Asch 21, 48, 89, 91, 331, 335.

Aynesworth, K. H. 127, 130.

en ae EE nn nn re

|

| |

Bacmeister 12, 14. Badertscher, J. A. 168. Baecker, St. 303. Baedeker, J. 142. Baer, J. L. 355, 359. Baer, Th. 89, 92.

Ando, N. 199, 200, 212, 213, | Baetjer, Fred. H. 150.

Bailey. H. 301. Bainbridge, W. S. 201, 211.

Baird, E. H. 25.

Baisch, K. 3, 228, 387. Bajonski, J. 291.

Baker, A. E. 201, 213. Balard 78, 276, 282. Baldwin, L. Grant 201, 212. Balewsky, Josef 84. Balfour, D. C. 201, 212. Ballantyne, J. W. 228, 235. Baltar, C. R. 201, 213. Bancroft, F. W. 201, 213. Bandler 42, 228.

Bang, F. 274, 275, 352, 370. Bang, J. 115.

Bangert, K. 3, 195, 199. Bar 59, 318.

Barbach 342.

Barbour 251, 252. Bardescu, N. 161, 163. Bardon 62.

Barker. L. F. 115. 120. Barnard, E. 246.

Barnes, F. L. 201, 211. Barnes, F. R. 286. Barrett 76, 167.

Barsony, Johann 228. Barth, ©. 168, 182. Bartholomew, R. A. 311. Bartlett 88.

Baruchow, Avram 84. Basch, N. 378.

Bauchwitz 336, 338, 350. Bauer, A. 188, 194, 201. Bauer, L. 97.

Baumeister, L. 6, 7, 199.

296, 297, 299,

Baumgarten, A. 51, 128, 328, 330.

Baur 344.

Bay, M. E. 34, 35, 36.

Bayer, Johann 291.

Beach, R. M. 62, 63, 286, 287, 288, 311, 324. 354.

Becher, E. 188, 190, 193.

Beck 20, 336.

Beck, A. C. 311, 384.

Beck, E. G. 134, 136.

Beck, R. 375.

Becker 124.

Autoren-Register,

Bingold, K. 303, 306. Birnbaum 16, 20, 49, 51. Rishop 286, 289.

Bissel, Dougal 40, 41, 42. Bittinger 350.

Bjerner, B. 291.

Björling, E. 51. Bland-Sutton, J. 189, 195. Blaschko, A. 331, 333. Bleach 362.

Blesch, A. 142.

Bloch, F. 246, 247. Bloch, J. 16.

401

Anne: Thalkea 37, 39, 202, 12.

Bratke, Heinr. 261, 262. Braun 42.

Brennecke 229.

Brenner, E. C. 164, 375. Breus-Kolisko 299. Brewer, G. E. 164. Brindeau, A. 45, 51. Brindeau, L. 240. Brinsmade, W. B. 70. Bristol, L. D. 202, 211. Broadhead G. J. 384.

Beckmann, F. 79, 331, 332. | Block, Frank Burton 66, 68, | Broadhead, G. L. 299, 301,

Beer 139, 140.

Beermann, E. 375.

Begouin 62.

Behan, R. J. 70.

Behne-Opitz 52.

v. Behr-Pinnow 228, 255, 256, 336, 350.

Beitzke 193.

Belcher, D. P. 267, 269.

Bell, J. N. 291, 292, 293, 294.

Béna, V. 291, 323, 355, 358.

Benda 209.

Bender 89.

Bender, X. 188, 194.

Beneke 84, 371.

Benerstad, G. 53.

Bengt, A. Boye 168, 177.

Benjamin, C. C. 313.

Bennett, T. J. 25.

Benrath, A. 17.

Benson, J. 320.

Benthin 48, 282, 283, 303, 304.

Benthin, W. 201, 212, 282, 284, 303, 305, 307, 336, 351, 352.

Benton, Block Frank 76.

Benzel 50, 251, 252.

Berg 49.

Berg, G. 124.

v. Bergmann 10.

Bergmann. H. 375.

Bergonié 11.

Berkeley, C. 201, 212.

Berchard 19.

Bernart, W. F. 89, 92.

Bernstein, R. 325, 327.

Bertelsmann 142, 143.

Bertog, Johannes 146.

Bessau 101.

Besse, P. 21, 37, 38, 39, 79.

Bettmann, Henry Wald 148.

Beuttner, O. 11, 53, 54, 16$, 187, 195, 199, 246, 247, 336, 341.

Bevacqua, A. 136, 137.

Biberstein. H. 246.

Bieger, Aug. 33, 289.

Bijnen, A. 115, 121, 138.

Bijleveld. J. W. 336, 341.

Bilicki, E. 201.

Billroth 157.

Bilsted 312.

| 79.

Blodgett, St. 311.

! Blöte 277.

: Blühdorn, Kurt 258.

| Blum, V. 97, 99.

Blumenthal, F. 7, 195, 199. 209.

| Blumenthal, G. 339, 341.

| Boas, J. 148, 152, 154, 164.

Böge. H. 53.

' Böhm, K. 375.

Böhme, F. 97, 99.

Boerma, N. J. A. F. 395.

Boggs, R. H. 213, 220.

‘Boldt, H. J. 40, 46, 62, 98,

201, 202, 212. 213.

| Bollag 49, 50, 51, 252.

ı Bonnaire, E. 228.

' Bondy 288.

Bonifield, Ch. H. 291, 294.

ECH V. 201, 212.

Bookmann, M. R. 115, 117

| 138.

Boorstein 375.

Borchardt, M. 142.

Borelius 140.

Borgel, H. 107.

| Borgemann, P. 228.

Bornträger 229.

Boruttau, H. 328.

du Bose, F. G. 68, 69.

| Bosshart, M. 375.

Boudier. P. 391, 396.

Bourret-Lahorderi, A. 363,

72.

Bovée, W. 29, 281, 354.

i Bovin, E. 29, 33, 70, 73, 161, 163, 189, 194, 195, 199, 277.

Bowers 70.

Bowuc 381.

‘Boyd, G. M. 229.

Boyd, W. A. 323.

Boyin, E. 25, 26.

Boys 251.

Braasch, W. F. 137, 138.

Bracher, C. W. J. 115.

Brachmann, W. 375.

, Bracht 303.

‘Briiutigam 152.

| Brandt 312.

i Brandt. Kr. 23, 24, 39, 71, . Burekhardt, J. L. 307.

74, 280, 256, 299, 302.

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtah. 1916.

311, 323. Brodnitz 219. Brodrick-Pittard 255. Broman, J. 168, 175, Brooks, E. B. 202. Brotherhood, J. S. 115. Broufenbrunner, J. 246. Broun, Le Roy 221.

Brown, G. E. 150. . Brown, P. K. 115, 120. Brown, W. L. 202, 211. W. M. 312, 384. G. van Amber 291,

176.

| Brinecke, Kurt H. L. 291

336, 353.

Briinn 61.

Britt 312.

Pa Ploos von Amstel 152, 54.

"` Brun, Axel 267, 269, 375.

Brun, Hans 152, 158.

Bruneke, K. H. L. 385.

Brunner 134, 139, 147.

Brunk 375.

Brunzel, H. F. 50, 53, 70, 84, 103, 104, 146, 152, 159, 167, 359, 361.

Bryan 160.

Brysz 25.

Bubis, J. L. 250, 383.

| Buch. Rudolf 61. "Bucura 21, 40, 49, 53, 58, 250,

331, 334.

| Budd, S. W. 168.

| Bürger, O. 81.

Bulkley, L. D. 202.

‘Bull, P. 161, 163.

Bumm, E. 11, 46, 48, 52, 74,

133, 142, 144, 177, 195, 213, 220, 264, 282, 283, 307, 308, 321, 337, 342, 343, 345, 346, 347. Bunge 255, 256. Bunker, H. A. 114, 115. Bunzel, Edm. 246, 247. Buquet 285. Burchhard, E. 51, 328. Burchardt, K. 375. Burchars, G. 229.

26

402 Autoren- Register.

Burge, W. E. und L. E. 152, Churchmann, J. W. 94, 95, | Danziger 136.

154. 134. Dauforth, W. C. 277. Burger 375. Clagett, A. N. 40, 41, 42. Davis 252. Burk, W. 29. Clairmont, P. 152, 157. Davis, A. B. 299, 301. Burkow 90. ‚Clark 49, 84, 202, 211. Davis, E. P. 227, 229, 277, Burman 34. Coe, H. C. 290, 291, 299, 301. 279, 385, 388. Burnam, G. F. 216, 220. ‚Cohen, S. 376. Davis, C. H. 63, 66. Burrows, E. C. 164. "Cohn 152. Davis, G. G. 363. Burrows, W. F. 164. ‚Cohnstein 183. | Davis, J. E. 292, 294, 296. Burton 152. Coiquand 87. i Dayton, A. B. 153, 154. Bucty 49, 51, 89, 93. Cob, L. G. 214. ‚Deac, O. 376. Buschmann, T. W. 127, 131, Cob, H. N. 363, 372. Dean King H. 393. 312. Colley, Fritz 161, 162. | Deaver, J. B. 71, 164, 189, Buxbaum, S. 291. Colman 142. Ä 195, 199. Buzik, J. 375. Colmers, F. 164. ı Debrunner 29. Byrne 213. Colton, A. J. 148. ı Deelmann, H. T. 202, 211. Comfort, C. W. 117, 118. , Deissner, U. 89, 91. ‚Conaway 35, 36, 49. | De Lee, J. B. 60, 229, 268, C. Condit, W. H. 79. 269, 303, 307, 386. Connel, F. G. 70, 161, 163. Delheim 339, 341. Cabanès, J. M. E. 62. Constantin, V. 53. Delherne 10. Cabot, H. 134, 136, 137, 138. Copeland, G. G. 323, 381. ` Delzcll 34. Cabot, R. C. 229. Coqui 21, 22, 84, 376. ,Demelin 284, 296. Cadwallader 62, 66, 286, 385. | Cornwall 286, 288. : Derganz, Franz 71. Caesar, V. 89, 9. Corscaden, J. A. 202, 213. :Detre 88. Calderon, F. 229. ‚Costa, N. P. 312. Detroiter, A. K. 116, 119. Caldwell 291, 292, 293, 295. | Costa, R. 258, 259. Dewitt, L. H. 205. Calmann, A. 70, 84, 189, 194, | Cova, Ercole 169. ‘Di Chiara 89. 202, 250, 251, 299, 300, Crabtree, E. G. 137, 138. ' Dick, G. F. 127, 129. 301, 320. i Cragin, E. B. 227, 229, 290, Dick, G. R. 127, 129. Calve ‚rley, J. E. 103, 104. | 291, 295, 296. ‘Dickinson, R. L. 37, 46, 98. Cameron, D. F. 115, 118. 'Crede-Hörder 337, 347. Diener, H. 267. Cameron, S. J. 229. Crille, G. L. 71. Dietrich, A. 268, 269, 376. Cammeert, A. C. 376. ‚Crille, G. W. 25, 27. Dietsch, C. 116, 120. Campbell, A. M. 229. Cromstock, A. 312. Diculafé 68. Cantrell, W. 385. Crossen, H. S. 23, 25. Dippe 229. Capelle, W. 14. Crouch, H. T. 312. Dobbertin 146. v. Capellen 107, 110. Crouse 121, 122, 164. Doctor, K. 127, 129. Carhart, G. A. 303. Cubbins, W. A. 25, 27, 71. Dodge 161, 163. Carison, H. 258, 259. ‘Culbertson, C. 79, 84. Döbl, H. 134, 135. Cari, W. 14. Cullen, S. 52, 84, 189, 194. Docederlein, A 11, 74, 214, 220, Carlson, B. 160. Cullen, Th. S. 29, 33, 37, 229, 227, 228, 229, 235, 321, Carlsson, P. 160. | 234. 337, 348, 381, 383, 387, Carman, R. D. 150. Cumberbatsch, E. 14. 388. Carstens 21, 291, 294, 296. ‘Cummins, W. T. 115, 120. Doerfler, H. 71. Carvallo, C. 189, 195. ae umston, Ch. G. 116, 120. Dorr, F. 363. Case, J. T. 205, 214, 220. Cuneo, N. L. 229. Dogiel 184. Caspari 134, 135. Cunningham, R. S. 26, 28. v. Domerus 146, 147. Castro, V. 148. Cunningham, W. P. 202, 211. Dommer 89, 91. Cecil 119. Curtis, A. H. 101, 102, 189, Donald, A. 245. Chalfant, G. A. 60. 193, 282. van Dongen, J. A. 16, 2 Chalmers, A. J. 307. Cuther, S. 246. 299, 390, 394, 396, 397. Chambrelent 282. Cutter, J. S. 336. Donneley, J. 313. Chaput, H. 142, 146. Czempin 345. Doran, A. 229. Chaput, M. 70, 73. Czerny 14. ven Doren Young John 42. Chase 50, 221, 290, 291, 331. Dorland, W. A. N. 203, 221. Chatillon 25, 84. Dorman 290, 291, 292. Chaval 150, 151. D. Dorner, H. 376. Chavannaz 70. | Dorno, C. 14. Cherry 337, 355. Dabney, W. M. 202, 212. von Dorp-Beucker, A. 14. Chiaje 189, 194. ‘Dahl, R. 152, 154. Dosquet, W. 16, 19. Chiari 121, 122. Dahl, W. 84, 169, 183, 184, Dougles, C. Moriarta 11. Chichmanoff, V. 195, 199. 185. Douglas, Harmer 14. Child, Ch. G. 189, 195. Dahlmann, A. 85. Douglas. N. 161, 163. Christel 136. Danforth, W. C. 127, 131. Dowel 376. Christen 5, 6, SC Daniels, C. D. 296. v. Dowen-Joung 4¢.

Christides 21, 33, 39, 79. Daniels, C. E. 393. Downess 140.

Autoren. Register. 403

Doyle, Fr. B. 281. Engelhard, J. L. B. 303, 304, | Findley, P. 214, 220, 292, 294, Doyler, Fr. 63. 337, 341, 397. | 295, 337.

Drastich 100. ' Engelhorn 49, 245, 246, 354. de Fine Licht 71.

Dreijer 323. Engelhorn, E. 79, 196, 199, ' Fingerhut 186.

Dreuw 142, 337, 351. 214, 220. ' Finkelstone, B. B. 279. Dreyer 376. Engelmann 312, 315, 316, 319, | Finserer, H. 18, 69, 103, 148,

Driessen, L. F. 37, 48, 169, 376.

149, 153, 325, 327. 179, 181, 195, 196, 199, Engleson, H. 16, 20, 89, 91.

| Fischer 37, 38, 39, 49, 313.

222, 391, 393. Engwer 331. ı Fischer, A 89, 93, 229, 331,

Dublin, L. J. 203. Enthoven, P. H. 376. 335.

Du Bosc 46. Erdmann, J. 164. . Fischer, B. 203, 212.

Dubs, J. 164. Epstein 239, 268. ‚Rachen, x. 286, 376.

Dührssen 46. Erkes, F. 97, 101, 151, 152. Fischer, Heinrich 150.

Dufaux, L. 89, 92. Ernst, N. P. 153, 268, 270, Fischer, J. 337.

Dumont 203, 213. 376. Fischer, L. 229. Esch, P. 97, 98, 272, 273, 31], | Fischer, M. 325, 328.

317, 363, 368. ‚Fischer, W. 1l. Eschen 45. Fischl, R. 127. 131. E. Esmann, V. 283, 383. Fisher, J. M. 303.

Kapen. Mëller 26, 279, 280, 286, |

Fitz, Gibbon 42, 43. 44, 46, Eastmann, J. R. 68, 69, 106, | 303, 312, 318, 354.

190, 194, 221.

107, 277. Eunicke, K. W. 46, 52, 68, 69. Flach, W. 381. Eastmann, Th. B. 23, 24. Evans, D. J. 312, 319. ‚Flatau, S. 11, 46, 48, 52, 85, Ebel 14. Evers, H. 63. i 142, 144, 189, 194, 196, Ebel, O. 296. Eversmann. J. 46, 289. | 199, 214, 220. Ebeler 16, 17, 46, 112, 229, | Ewald, L. 258, 259, 363. i Flater, A. 323. 2 268, 270, 312, 337, | Flechtenmacher, C. jun. 160. Fleiner, 376 Ebermayer 229, 325, 327, 331, , Se o

333, 334, 337, 343, 350, F. | Fleischhauer, H. 107, 112, 143

359, 362. | S | 145, 203, 212. Eckert 296. | Fabre 253, 312. Fleischmann, C. 59, 60, 76, Eckhard, H. 363. Fabricius 200. 189. 194. 196. 199. 200 Eckstein 282, 284. ‚Fahr, Th. 116, 118, 121. 203 919. 299 i ? : Eckstein, E. 203, 211, 212, | Fairfield 68. eis 7 i

= S Flesch, Max 169.

359, 361, 383. Falco, A. 246. Flint. A. 290. 291. 292. 293 Edelmann, A. 88. ' Falk 11, 16, 19. | Sa een Edgar, J. Cl. 252. i Falk, Meyer 68, 69, 103. : :

Edgeworth, F. H. 116. ‘Falls, F. H. 246, 247, 337, 341. | Flumerfelt 153.

Edmonds, A. M. 59. Farrar 76. Follet 114 Efler 62. O’Farrell 307. Fonyó 46, 250, 251, 283, 289, Ehrenfest, Hugo 29, 32, 169, Faugére 276. 355, 358, 371, 385.

182. Faure 76. Forman, Jonathan 35, 36, 293, Ehrlich 32. Feer, E. 261, 262, 264, 376.. |, 322.

Eichlam 359, 360. _ Fehim, F. 46, 283, 284, 359, San J. 376.

Eicke 88, 89. 360. Orsse

Einhorn, M. 164, 167. Fehling, H. 46, 146, 229, 230, Forssner, Hj. 38, 85, 169, 181, v. Eiselsberg 157. | 235, 337, 385, 387. | 312, 314.

Eisenberg, A. B. 48, 376. 'Fehlinger, H. 328. | Fortescue-Brickdale 376. Eisendraht, D. N. 114, 115. Fehr, O. 279, 280. Foskell, E. 49, 359, 361. Eisenreich, O. 385, 387. Fehr, W. 284, 292. ‚Foss, H. L. 21.

Eising, E. H. 71, 102, 103, | Feigl 116, 118. Fothergill 46, 303, 362.

161, 163. Fekete, A. v. 246, 250, 251. | Fottrigill 42, 45.

Ekehorn 104, 120, 135, 140. , Felix, W. 35, 36, 46. Fouillond-Buyet 312. Ekkert-Petersen 45, 9. von Fellenberg, R. 16, 20, 46, Foulkrod, C. 61, 250. Ekstein 229, 239. 60, 328, 354. Fournier 320.

Elbrecht, O. H. 292, 294. Fellermeyer, C. 23, 286. Fowler, R. H. 160, 376. Ellermann, V. 169, 180, 240, Fellner, O. 29, 30, 57. Fränkel 83, 182.

241, 337, 341. ‚Ferguson 149, 150, 313. | Fraenkel. A. 206.

Elster, A. 229. Fernau, A. 5. Fränkel, E. 337, 341, 363. Ely 279, 280. Ferreyra 252. ‘Fraenkel, L. 29, 32, 103, 205. Emge, L. A. 279, 280. ı Ferroni, E. 227. F raenkel, M. 196. Emmelmann, V. E. 384. La Fetra 261, 262. Fraenkel, Sigmund 7, 2%, Emmerich 376. Feucht, Gotthilf 61. | 206, 211, 212, 213, 215, Emmert, J. 152, 156. Feverabend 42, 43, 44, 46. ` 221.

Endler, F. 203, 211, 221. Fiebiger 100. Fraenkl, Manfred 11.

Engel, St. 229. -Filiatrean, R. N. 229. | Fraipont, M. 169, 300.

26*

404

Frank 11, 16. 49, 53, 95, 96, 134, 337.

Frank, E. 7.

Frank, E. Simpson 11.

Frank, Fritz 376, 388.

Frank, Louis 42, 44, 137, 138.

Frank, M. 196, 199, 214, 220.

Frank, R. T. 11, 169, 186, 199, 203, 212, 222, 246, 297, 299.

Franke 79.

Frankel, L. K. 230.

Frankl, O. 52, 61, 62, 76, 77, 190, 194. 200, 204, 221.

Franklin, S. N. 240.

v. Franqué 35, 36, 46, 47, 48, 69, 71, 73, 85, 95, 96, 112, 113, 114, 230, 231, 236, 292, 295, 296, 297, 298, 338, 348, 353, 355, 358, 385, 387.

Franz 345.

Franz, K. 11, 38, 39, 79, 107, 108, 113, 133, 183, 387.

Franz, R. 317.

Franz, Th. 249, 250, 253, 338.

Fraser, A. 139.

Fraser, Elizabeth A. 169.

Frasier, A. S. 160.

Freud, J. 10, 151, 152, 377.

Freund 114.

Freund, E. 206.

Freund, F. 361.

Freund, H. 25, 28.

Freund, H. A. 43.

Freund, H W. 142.

Frey, S. 349.

Friboes, W. 16, 20, 49, 89, 92.

Friedberger, J. 230.

Friedemann, M. 164.

Friedenwald, J. 153, 156.

Friedjung, Joseph 255, 257.

Friedjung, J. K. 363.

Friedländer, E. 377.

Friedmann 309.

Friedrich 11, 13, 196, 215.

Fries, J. 207, 298.

Friesike 124.

v. Frisch, Bruno 169, 188.

Fritsch 43, 113, 114.

Frölich 26.

Fromme 95, 96.

Frühinsholz, A. 202, 296, 385.

Fründ, H. 69, 95, 96, 143,

145. Fuchs, A. 97, 99. Fuchs, H. 331, 335.

Fiirer. Edm. 7. 204, 211, 212, 213..219,; 221:

Fürst 178.

Fürstenau, K. 5.

Fürth, Henriette 230.

Fürth, J. 49.

Füth, H 80.

Fuhrmann 160, 169, 182, 183, 303, 305, 397, 377.

Fuji, T. 246.

Autoren-Register.

‘Fullerton 60, 230, 277, 279,

Funk, V. A. 71, 85.

Furniss, H. D. 107, 110, 112, 134.

G-

Gaarde, F. W. 127, 129, 132.

Gaarenstroom, G. F. 204, 212, 221.

Gall, Piero 385.

Gallant, A. E. 34, 47.

Galloagher, P. und H. 320.

Gallois 263.

Gammeltoft 42, 231, 283.

Gans, O. 331.

Gardlund 51.

Gardner 104, 105.

Gary, W. E. 313.

Gassot 303, 306.

Gast 124.

Gaucher, M. 29, 32.

Gauss 183.

Gaylord, H. R. 204, 211.

Geelmuyden, H. Chr. 279, 280.

Geiger, Georg 42, 44, 47.

Geiger, O. 16.

Geinitz 377.

Geipel, P. 169, 181, 247.

Geist, S. H. 154, 190, 191, 194.

Gellhorn, George 29, 32.

Gelpi, M. 142.

Gelpi, M. J. 204, 212.

Gelpke, L. 143, 161, 163.

v. Genersich 377.

Gentili, A. 247.

Georgescu 46, 328.

Georgiadis, G. 221.

Geraghty, J. T. 107, 109.

serhartz. H. 14, 303.

Gerlach, W. und W. 139, 140, 151, 152.

Gerstäcker, A. 377.

Gerstenberg, E. 190, 1%.

Gersuny 96.

Gessner, W. 274, 275, 313, 363, 370, 372.

Ghon 139, 140.

Gibson, G. 23, 25.

Gibson, M. J. 200.

Giesecke 87.

Giffin, H Z. 167.

Giles, A. E. 222.

Gilliam, E. M. 3.

| Gilliam, T. A. 3.

Gillissen, AL J. 323.

l Gimbry, W. 51.

Ginachero, G. 215, 220.

! Ginsburg, H. 258, 259.

'Girvin, John H. 40, 359, 360.

Gjellemp, ©. 377.

Glaessner, K. 377.

“Glaser, F. 153, 363, 360.

Gleiser, L. 240.

Glocker, R. 5, 6.

pr nn a a oaŮĖÃi——oM rm ee KN EE e WC

Ge

Göcke, C. 151.

Gödde, H. 230, 377.

Goedhart, C. 49, 51.

Goenner, A. 21, 22.

Görl 89. 91.

Goetsch, E. 29, 250, 251.

Goetz, Peter 11, 196, 199.

Goetze 377.

| Göz, Erich 164.

' Goinard 281.

| Goldammer 151.

ı Golder, L. 148.

ı Goldmann 89.

| Goldstine 76.

Gonnet 338, 353.

Goodman, S. J. 292, 294.

Goppe 236.

Gottlieb, C. 16.

Goudsmit 338. 341.

Grabfield, G. P. 114, 115.

Grad, H. 297, 299.

Graefe 19, 42, 43, 45, 84, 85, 194, 204, 212, 281, 292. 295.

Graessner 10.

Graetz, L. 5.

Graf 155.

Graham, J. A. 205, 211.

Grandke 338.

Grant, W. V. 71.

Grant, W. W. 26.

Granville, E. 134, 136.

Graves, William P. 53, 54.

Grebe, E. 94, 95.

Grecher, M. 47, 121, 123.

Gregg, O. R. 205.

Greite 157.

Gricr, W. 307.

Griffith, M. L. 116, 119.

Grigoriu 30.

Grile, G. 148.

Grober 148.

Gröne, O. 240, 241, 245, 277, 338, 341.

v. Gromadski 23, 24, 29, 39, 35, 36, 42, 52, 280, 281, 285, 293.

Gross, G. 292, 296, 385.

Gross, N. 97, 99.

Grosser 175.

Grossmann 100.

Ground, W. E. 205, 211.

Gruber 229.

Grünbaum, E. 124, 125.

Grünberg, Marie 7.

Grulee, C. G. 127, 129.

' Grumme 169, 230.

Gsell, J, L. 338, 346.

| Guckel 377.

| Gudzent, F. 7, 9.

' Günzburg 116, 119.

Gütig, C. 146.

Guggisberg 230, 275, 363, 371.

Guicciardi, G. 297.

Guillebeau 256, 257.

Gustafsson 127, 131, 132, 277, 278.

Gut, W. 52.

Guthrie, C. C. 60. Gutstein 14.

Gutt, Jan. 76, 169, 187. Guttfeld, L. 307.

H.

Haasler, F. 325.

v. Haberer, H. 153, 167. v. Hacker 157. Haeberlin 161.

Haenel, F. 146. Haenisch 377.

van der Haer 197. Haertel, Fritz 146, 147. Hagemann, J. A. 80.

Autoren-Register. 405

| Hausmann, W. 7. | Hirsch, G. 256, 257. | Hawkins, J. H. 4. Hirsch, Henri 12, 216, 220. Heancy, N. H 252, 256, 257. Hirsch, J. 80. Hecht 217. | Hirschberg 355. Hecker 230. ı Hirschfeld, H. 205, 213, 220. Hedenberg, M. 169, 179, 240. : Hirschfeld, K. 5]. ‘Hirschfeld, L. 300. | . Hirschfeld, M. 328. Heidenhain, L. 121, 122. Hirst, B. C. 230. Heil, Karl 47, 253. | Hierst, Cooke, S. 385. Heimann, F. 11, 12, 34, 52, Hitschmann gl. | 85, 94, 125, 188, 190, 193, 'Hochenegg 149, 206. 194, 195. 197, 199, 205,|Hochne, O. 49, 51, 281, 282. 212, 215, 220, 268, 270, Hörhammer, Cl. 164. | 283, 359, 360. Hoessli, H. 26. | Heijl, C. 35. v. Hövell, H. 230, 238, 348. ‚Heime 268, 270. v. d. Hoeven 38, 48, 196, 354, i Heimo 285, 363, 371. 391, 392, 393, 395, 398.

| Hegar 185.

| Hegman, J. 354.

Haggard, W. D. 26, 27, 71.

Haglund 377.

Hahn, F. 146. |

Halban, J. 36, 43, 112, 113, 182, 190, 194, 200, 283, | 359, 361, 383. Heitzmann 377.

Halbstädter, S. 51. Hekman, J. 127, 132.

Hall, R. B. 291, 292, 293, 294. | Hellier 320.

Hamburger, C. 230. ' Hellmann, A. M. 71, 85, 385

Hamm, A 215, 220, 203. Hellwig 146.

Hammar, J. A. 363, 371. Hellwig, A. 51.

Hammesfahr 143. Henneberg 26, 71, 74, 377.

Handfield-Jones 35, 36, 222. | Hennig 331, 335.

Hannes, W. 253, 254, 320, 321, | Hennig, H 279, 354. 322, 388. Henningsen, E. 292.

Hans, Hans 148, 153. 'Henrichsen, A. 363.

v. Hansemann, D. 205, 211. ‚Henry, R. S. 61.

Hansen, Axel 14. | Henschen, K. 71.

Hanslik, P. J. 137, 139. ‘Herb, F. 71.

Harada, F. 49. 'v. Herff 49, 51, 300, 301, 326

'Heineberg, A. 205, 212. Heineck 285.

Heineck, A. P. 69, 103. Heineke 9, 216.

Heitz, P. 377.

Harbitz, Fr. 205, 212. Hering, F. 381.

Hare, E. R. 143. Hering, H. E. 16, 18, 252. Harnack, E. 325. Hermann 29, 30, 53, 57, 170 Harold 148. Herrgott, A. 297, 377. Harper 292, 293. | Herschfinkel 7, 9.

Harras 338. ' Hertwig, O. 170, 244. Harrigan, A. H. 127, 129. | Herz, P. 107, 109.

Harris 98. Herzberg, Erich 4, 104, 105

Harrower, Henry R. 23 24. Hart, D. B. 169, 297, 396.

Herzo

Hartert, Wilh. 148, 149. | 373.

Hartig, Kurt 168. Hess 377.

Hartmann, C. W. 116, 119. | Hess, R. 258, 259.

Hartmann, H. 47, 48. | Hesse 106.

Hartmann, J. P. 40, 41, 42, : Hesselberg, Trygoe 71, 74. 47. ! Heusler-Edenhuizen, H. 53.

Hartmann, P 49, dl. Heusner, Hans L. 14.

Hartmann, S. P. 29, 33, 71, | Hewitt, H. W. 205, 212. 7 | Heyd, G. 164.

Heyman, J. 216, 220, 300. Heynemann 306.

Hilbert 336.

Hilgenreiner, H. 164, 377. Hill, J. 252.

id. Hartog, C. M. 277, 278. Hartshom, W. M. 59, 286. Hartz, H. J. 70, 76. i Haskins, H. D. 137, 139. !

Hasselwander, A. 10. We

7, 9, 170, 180, 206, 212, 216, 220, 247, 250,

'Hofacker 338, 352. Hoffa, Th. 230, 231. Hoffmann 230. ` Hoffmann, E. 12, 80. ‚Hoffmann, F. 206, 211. Hoffmann, Laurence H. 76, | 77. Hoffmann, W. 377. . Hofmann 80. Hofmann, Hans 313. ‚v. Hofmann, K. 107, 110. ‘Hofmann, W. 134, 135. Hofmeier, M. 47, 48, 143, 144, 228, 272, 273, 363, 371, | 374, 384, 386, 387. Hohl 76, 77. :Hohnberg, G. 324, 325. | Holden, F. C. 60, 63, 66, 202, | 286, 289, 313.

. | Holländer, E. 50, 85, 289, 290,

389. | v. Holmdahl, D. E. 160. ' Holmes, W. R. 230, 249, 386, | 389. . | Holste 98. l ' Holzknecht 10, 54, 55, 197, 199.

.| Honig, J. G. A. 398.

Horn 377.

Horn, O. 5, 29, 35, 42, 45,

| 53, 63, 70, 71, 72, 73, 107,

250, 251, 279, 281, 282, . 283, 284, 292, 303, 312,

313, 314, 322.

i Horn, P. 136.

‚Horne, A. 190, 194.

Hornstein 277, 297.

Horrower 80.

| Horvath, B. 88, 116.

'Hosemann 164.

| Hoxel, J. W. 397.

‚Hubbard 160, 161, 268, 270.

Huber, G. Carl 170.

‘Hiissy, P. 7, 9, 12, 50, 66.

Hatchert 252. | "Hill, J. P. 169. ; 80, 170, 180, 197, 199, 206, Hauch 179, 256, 283, 284, 303, | Hillenberg 205, 211. | 212, 216, 220, 230, 247,

313, 322. Hinman, E 107, 109. 248, 250, 252, 300, 308, Haultain 252. 'Hipsley, P. L. 230. 305, 306, 307, 308, 309, Haushalter 270. ‚Hirsch, E. 216. | 338, 340, 386, 389.

406

Huet, G. J. 127, 130, 132. Hueter, C. 377.

Hufnagel, K. Fr. V. 14, 15.

Huggins, R. R. 42, 43, 45. Hugh, T. Ashby 264. Huismans 377.

Humpstone 286, 287, 288, 289,

292, 354.

Hussey, A. A. 277, 278, 286,

287, 288, Hustin 301. Hutchins, Henry T. 40. Huxley, F. M. 311. Hyde, C. R. 26, 27. Hykys, J. 127, 134. Hyman, A. 134, 136.

290, 291, 307.

Hymans van den Bergh 331,

332.

Hymansson, A. 170, 247, 253,

254.

Ibrahim 106.

DL E.J. 292. 294, Indemans, J. W. M. 88. Ingersleyo, E. 381.

Ipsen 140.

Irgerzler 231.

Irvings, F. C. 247. Isachsen 258. 260, 363, 372.. Iskobesko 30.

J.

Jacobi, W. 240. Jacobsberg, A. 48. Jacobson, J. H. 206. Jacoby, A. 40, 42. Jacger 230, 250, 251. Jaegerroos 267, 372. Jahn, Th. 230. Jaksic 127, 378. Jameson 148. Jancke 97. Janovsky, V. 89, 90. Janssens. G. 394. Jardine, R. 313. Jaschke, Rud. Th. 170, 181, 257. 286, 371. Jaworski, J. 23, 24, 190, 193, 206, 211. Javle, F. 143. Jeannin, C. 231. Jedlicka, J. 153. Jefferson 153. Jeger. Ernst 164. Jellinek 100, 101. Jenckel 4. Jersild, O. 89, 92. Jesionek, A. 15. Jessurum 268. Joachimsthal 89, 92. Joannovies. G. 206, 211, Job 292, 296, 385.

180, 29, 30,

212.

Autoren. Register.

Jogner, W. H. 313. John, W. 12, 197, 199.

‘Johnsen, Chr. 107, 111, 143,

145. Jones, E. O. 378. Jones, G. 191, 195. Jones, J. P. 116, 120. Jonsson, S. 268, 270. Jordan, H. E. 170. Jores 378.

Josephson 135. Josephson, C. D. 26. 42, 47, | 283, 285, 322.

| de 213, 378,

Jost, L. 297.

Judd, A. M. 107, 108, 247.

Judd, J. R. 47.

'Jüngling. O. 15.

. Juge, J. M. 40, 42.

Jung 12, 48, 61, 62.

' Jung, Ph. 307, 309.

Jung, Th. 277.

Justi, K. 164.

394.

K.

Kaarsberg 35, 71, 281.

Kache, W. 324.

Kadletz, H. 88, 116.

Kadyi 289,

Kaestle, C. 10.

Kästner, P. 338, 351.

Kahane, Max 4, 21, 22.

'Kahn, M. 124, 170, 247, 253, 254.

Kakels, M. S. 378.

Kalb 139, 141.

Kaminer, G. 206, 207, 212, 213.

Kaminsky, D. 378.

Kampermann, G. 313.

Kantor 231.

Karcher 256.

Karer, B. 146.

Karo, W. 126, 127, 129.

Karsis, G. 7, 195.

Karsner, H. T. 114, 115.

Karstens, H. 51, 328.

Kastner, O. 183.

Kauert. Fr. 303.

Kaufmann 80.

Kaufmann-Wolf, M.

Kaulen, K. 60.

Kaupe 256, 257.

Kausch, W. 153, 160, 164.

Kautsky 279,

Keene 5, 197.

Kehr, Hans 164, 167.

363.

' Josefson, A. 88, 206, 212, 378.

Josselin de Jong, R. 206,

' Keller 344.

Klein. G.

|

Keller, O. 136. Kellogg 252.

‚Kelly, H. A. 4, 104, 105, 216,

220.

Kennedy, J. W. 80, 307.

Kermauner, Fritz 83. Kerr, J. M. 227.

de Kervily, Michel 170, 247.

Kettner 242, 265.

Key, E. 139, 140, 150. Keyes, A. B. 47.

Keyser, T. S. 45, 97, 111. Khaum, E. 71, 107. Kieffer, R. 153, 156.

Kilduff, R. 88.

Kielland, Chr. 381, 382, 383.

King 252.

Kingery, H. M. 170.

Kirkpatrick, W. L. 292.

Kirlin, Chas. F. 386.

Kirnball 204.

Kisch, H. 80.

Kistler 247, 248.

Klapp, R. 15. |

Klauder, J. V. 116,120.

Klaus 12.

12, 216, 217, 220, 300.

Kleinhans 231.

Kleist, K. 23, 25.

Klindl 71.

Klinger, R. 207, 213, 300.

Klinkert, D. 116, 118.

Klose, E. 134, 261, 262.

Knaack 378.

Knack. A. V. 88, 118,

Knapp, Ludwig 45.

Knappert 395,

Knight, F. H. 16. 17.

Knipe, N. L. 313,

Knipe, W. H. W. 303. Knippen 5l.

| Koblanck 338, 343, 353, 354.

Koch, C. 277. Koch, F. G. 5. Kockel 228, 326, 358. Kohler 52, 182, 250.

Kohler, R. 307, 310.

Konig, F. 15, 126, 247, 248. ' Königsfeld, H. 331, 334. Körbl, Herbert 164. Kohlmann, M. 62, 207, 212. Kolbe 157.

Kolmer, A. 21, 22.

Kolmer, J. A. 247. Koloczek, M. 376.

Kolopp, P. 94, 95, 117.

280, 281, 287. | Koogman, A. 127.

Kopelowitz, L. 46. Kosmak, G. W. 292, 295.

Kehrer 17, 18, 183, 231, 236, | Kothe, R. 336, 388.

264, 265. Keibel, F. 170, 240. Keil 19.

Keilin, A. 378. Keim 284.

i

i

Kouwer, B. J. 71, 191, 194. 195, 196, 197, 199, 222, 280, 281, 300, 303, 304, 390, 391, 393, 394.

Kowaleff, N. 300.

Kowalski, B. 127, 129. Kowitz, H. L. 127, 130.

Krabbe, Knud H. 170, 378.

Kramer 216.

Krantz, N. 23.

Kren, Otto 15.

Kretschmer, H. L. 4, 104, 123, 124, 127, 132.

Kreuzfuchs 378.

Kreutzmann, H. F. 197, 199. |

Krieg, A. 128, 133.

Krikh 47.

am

Kroemer, P. 80, 222.

Kroner, M. 71, 74.

Krönig, B. 11, 13, 48, 52, 74, 198, 199, 207, 215, 217, 227, 231, 234, 320, 321, 389.

Kronlein 157.

Krogh 88.

Kroher, K. 71.

Krohne 342.

Kronberger, H. 134, 207, 211.

Krone, W. 363.

Kroner 393.

Krotoszyner, M. 116, 119.

Krüger 134.

Kruszynski, M. 40, 41, 42.

Kucera, G. 253, 254.

Kudyschewitsch 50.

Kühnelt 272, 307, 310, 324, |

364, 370. Kiimmell 121, 123. Kiipferle 12. Kiirbitz, W. 364, 37 2 Küstner, O. 26, 28, 43, 52, 104, 105, 114, 220, 228, 285, 287, 289, 290, 291, 292, 295, 296, 300. 301, 386, 387, 388. Kiittner, H 160, 161. Kuhner, Max 253, 338. Kulau, W.:231. Kumaris, J. yO ooo’ ö Kunitzky 12. Kurdinowsky 183. . - 217, 220.

Kuyjer, J. Kutz 219.

Kuznitzky, E 16, 20, 49, 52, 89, 91.

e L.

Laasche 161, 163. - Inbharıp. 26, 52, Al 289, 354.

Ladd, Maynard 261, 263. Laemmert, H. Widmann 207, 212. | u

Laewen 138, 137. | Lafarelle 157. Laffont 28). : Lahm 161, 163.

Lakeman, C. E. 207.

Lamers, A. J. M. 188,: 390.

Landgraf, W. 364, 369.

Autoren- Register.

; Landmann, F. 231. | Landsberger, O. 97, 101. Lang, M. 297, 298, 389. | Lange 370. | Lan e, Helene 231.

nge, C. 398.

| Langenhagen, R. de 49, 80.

Langstein 231, 258, 260, 364, 371.

' Langstroth, L. 116, 117.

| Lamaweorde 61.

Laquerriére 10, 339, 341.

Terres 231. .

| Laserstein 344.

Lasser, K. 5.

| Latzko, W. 26, 28, 44, 48, 62,

71, 74, 81, 85, 89, 94, 124, 125, 139, 140, 191, 194, 207, 212, 285, 297, 307, 28 338, 352,

361 Le Vake, R. T. 313. Laverriére, M. 134, 136. Lebensohn, Rosa 16, 17, 359 Gare 353. | Ledderhose, G. 364, 374. Lee, M. E. 60. : 'van Leeuwen, G. A. 29, 30, 390. Legueu, P. 107, 112. Lehmacher, H. 76, 77. Lehmann 133, 345. Lehn 240, 241, 249, 250,. 287, 355, 359. : Lehnhoft, H. J. 285. Leighton, W. E. 167. Leiner 272. : Leisewitz 231. Leitner, Ph. 125. Lenk, E. 88.- . Lenk, R. 146, Lens, P. C. Th. 391. Lenz, E. 10, 142, . Leonard, V. N. 153, 184. Leonardo da Vinci ze Leopold 192. Lepage 231. zu Leschke 114, 1 115. Pr Leubuscher 338. | Levin, Isaac 12, 48. ' Levy 76. ‘Le Wald, L. Th. 161, 163. | Lewi is 88; DÉI ' Lewis, Dean 253, EN . Lewisohn 161, 162, 164. Lexer 378. Leyton, A. s. und H. G. 221, ‘Libby, W. E. 355, 359. ı Lichtenstein 161, 280, 282, 285, 315, 318, 319, 354. Lichtenstern, R. 139, 141. Lichtwitz 106. ` Liddell, R. M. 397. Lieb 250. zer ' Liebers 88. . Liebreich, E.

142.

355, 359, |

407

Liek, E. 114, 115, 146, 153.

154.

Lieske, H. 231, 326, 327, 328, 338, 346, 349, 350, 381.

Liewellyn, Th. H. 76, 77.

Lifschitz, L. 124, 125.

des Ligneris, M. 168.

Lilienfeld 10.

Limbacher, R. 354.

Lindemann 279, 280.

Lindemann, W. 4, 5, 16, 19, 30, 58, 82, 85, 170, 186, 217, 220, 275, 303, 305, 306, 338, 351, 364, 371.

Linden, W. 29.

Lindpaintner, P. 287.

Lindquist 292.

Lindqvist, L. 26, 134, 135, 191, 194, 277, 354.

Lindquist, Silas 16, 18, 29,

5, 38, 42, 59, 61,

63, 239, 245, 251, 277, "280, 981, 283, 285, 291, 300, 303, 814, 322, 325.

Lindstedt, F. 247, 248, 338, 341. |

Linhart, W. 160.

Link, G. 338, 353.

Linnert 68, 217, 220.

Linossier, G. 231.

de Lint, J. G. 393, 398.

Lippmann 170, 364, 369.

ES Maurice G. 272,

Lipschütz 97, 100, 268, 270. . 53,

Longaker, D. 381 Loose, G. 5. Loose, O. 171. Lorenz, W. 297. Lott, H. S. 303. Loubat 70. Lowe 297. Lower, W. E. 142.

Lubarsch 317. Lüdin, M. 81,

Ze 12), 122, 131.

“a x: M.

i Maas 378. Se . Mack, A. E..338. 353. Mc Arthur, A. N. 191.

| Me Auliff 29, 31, 328

ı Me Cann, F. J. 200.

G. T. 208, 212.

| Me Cauliff,

408

Mc Clelland, W. C. 313. Me Connel Guthrie 45.

Mc Glinn, John A. 66, 67.

Mc Kinnig, L. H. 386. Mc Lean, F. C. 116, 118.

Mc Nally, W. D. 338, 352.

Mc Pherson 381, 293. Mc Worther 148. Mack nrodt 344.

Mäder, Johannes 21, 49, 52. Mertens 146.

Maier, H. W. 328, 330.

Malcolm, J. D. 71, 191, 194. |!

Malsbourg, G. E. 231. Mandach, G. v. 292. Mancel, L. 386. Manley, O. T. 60. Mannheimer, C 26. Manning, J. B. 378. Mansell, C. 208. Mansfeld, O. 384.

Mansfeld, O. P. 283, 284, 308. ' Meyer,

Mantel, W. 76. Mantois, W. P.

299. Marchand 378. Marcuse 231, 331, 351. Marek, R. 253, 254, 288. Maresch 330. Markoe, J. W. 249. Maroney, W. J. 191, 194. Marques, A. 191. Marsh, M. C. 207, 211.

Martin, A. 12, 48, 52, 72, 230, | Mezo, B. 90, 97, 121. 231, 232, 233, 338, 353, | Miari, H. 378.

386, 387. Martiner, J. Q. 201, 213. Massey, G. B. 208, 213.

Mathes, P. 12, 47, 123, 143, | Miller 98, 313.

145, 208. 212. Matti, Herm. 146, 147.

Maunu af Heurlin 49, 362.

Maximow, A. 171. Maxwell, R. D. 231. May, A. H. 164.

Mayer 378.

Mayer, A. 72, 75. Mayer, R. 7, 9.

Mayer, S. 313, 317, 320. Mayerhofer, E. 15. Mavet 231.

Mayne 356, 386.

Mayo 112, 113.

Mazel, N. F. 300. Mazzini 311.

Mehliss 128, 133, 160. Meidner, S. 205. 213, 220. Meigs, G. L. 231. Meinhardt 270. Meinshausen, K. 364, 372. Meissner 148, 161. Meissner, Adolf 41, 42. Meissner, E. 46. Melchior 128. 132. Mellon, R. R. 167. Mendel 49.

23, 25, 207. Marbott, J. U. 292, 296, 297, | Meyer, L. 292.

333, 338, Mever, Max 66.

- : Mitchell, W. T. jr. 165.

Autoren-Register.

Montgomery, E. 46, 72, 285. Moore 72.

Moore, A. B. 137, 138. Moore, S. E. 304. Moorhead, E. L. 69, 95, 96. ' Moorhead, J. J. 69, 95, 96.

, Moran 232, 234.

Morgenroth, J. 308, 310. Morgenstern 207, 212. ‚Moriarta, D. C. 217, 220.

y 252.

Moro, N. 72, 272.

' Morse, M. 246, 337.

Mendes de Leon, M. A. 12, 16, 29, 31, 37, 38, 69, 71, 169, 181, 191, 195, 241, 249, 250, 268, 278, 280, 281, 283, 284, 293. 299, 300, 303, 304.

Menzieres, J. A. 15.

Mergail, W. P. 142.

Merine, David 60.

Mertens, V. E. 165.

v. Mettenheimer 128, 130. Metzger, M. 37. Moschkowitz, E. 161, 162. , Meumann 378. Mosenthal, H. O. 116, 119. ‚Meurer, R. J. Ph. 394, 395. | Moser 143, 144, 161, 163. v. Meyenburg 378. | Most 147.

! Meyer, F. M. 5. Motzfeld, K. 107, 108, 124. | Meyer, G. 49. Moulden, R. 313.

Mever. H. 297, 299. Moullin 208.

Hans 171, 322. ; Moumann 268. ' Meyer, J. 89, 92. Mucha, V. 38, 39, 49, 52, 331, Meyer, K. 89, 91. 335.

Müller 81, 171. ‚Meyer, Leopold 63, 282, 287, | Müller, J. W. 72. 297, 298, 313, 389. Müller, M. 52. i Münzberg, Paul 35, 36. | Muller, M. L. 393. ı Mundell, F ni 356, 358. | Munk, F. Munroe, H i 63. Muret 38, 39, 42, 43, 45, 76, 78, 208, 212, 292, 328. Murietta, A. J. 386. i Muys, D. 390. | Myers, V. C. 116, 118. : Micelli 277.

' Michinard, P. o | i Millar, A. F. Wilkie 392. N.

Naegeli, Th. 378.

Nagel, W. 50, 143, 289, 297, 320, 321, 343, 346, 386.

| Milton, Portis M. 8. Nagelschmidt, F. 12, 217, 220.

Minassian 29. Nakagawa, K. 95.

‚Mingelen, P. C. R. 394, 397, Narath, A. 153, 156, 157, 165.

398. , Nassauer, M. 49.

Minssen, O. 283. Nathan-Larrier 240.

Mitchell, A Gracme 256, 258. | Nauclér, R. 378.

‘Nealon, W. A. 70.

Neef, F. E. 192, 194.

Neel, J. C. 41, 42.

' Neermann 53, 72.

Moeller, Harald 153. Neill, N. 4, 104, 105.

. Moeller, W. 247, 248, 339, 341. | Neille, Me. L. G. 292.

Moench, G. L. 191, 192, 194. Neisser, A. 21, 22, 331, 335,

Moench, H. L. 63. 339, 350. ,

Mönckeberg, J. G. 378. | Neresheimer, R. 379.

Mössmer 232, 240, 242, 264. | Nesselrode, C. C. 208, 213.

265, 364, 365. Sn 379.

Molas, L. G. G. 208, 212. Neugebauer, Fr. m 232.

~Molineus 146. Ee ag 97.

‘Moll, J. M. 123. Neumann 322, 379.

|! Momburg 148, 149. Neuville, H. 172.

Momm 240, 242, 262, 263, 320, : Nevermann 23.

i 321, 386. Ne WI, D: 102.

de Monehy, M. M. 250, 395. ! Nicholson 252.

' Meyer, Robert 66, 67, 185. | Meyer, W. 10, 107, 109.

i Meyer-Hürlimann 378.

, Meyer-Ruegg, Hans 3, 231, | "240, 242, 328, 330, 331, 339, 341. 378.

Meyers, E. C. 232.

' Miller. A. M. 285. ‚Miller, C. J. 217. “Miller, G. B. 29, 32.

Heinrich 165. 270, 378.

Moelle, ‘Moeller, Eli 268, Moeller, F. 167.

Autoren. Register.

Nierstrass, B. 267, 364, 372, | Oudschans Dentz F. 394. 389. Outerbridge 52, 62, 273. Niewerth 168. Outland, J. H. 26, 28. Nijhoff 47, 192, 194, 208, 211, | Oxom, M. D. 208. 249, 297, 393, 395, 396, 397. Nijhoff-Mesdag 47. Nilson 102. 103, 311, 312. Nixon, P. J. 72, 161, 162.

l P. ' Padtberg. J. K. 238.

Noak 15. Pagan 297.

Nobe 147. Pankow, O. 208, 213, 227, 321. Nobl, G. 90, 93. Pantoppidan, B. 49, 52. Noble 98. Pantzer 29.

Nöllenburg, W. 153.

v. Noorden, C. 116, 120.

Noordenbos 206.

Nordentoft, S. 5, 107, 322.

Norgard, A. 88, 128.

Norris 285.

Norris, Chr. C. 331. 336.

Norris, C. Charles 37, 49, 52. 84, 268, 270. |

Norris, Ch. P. 278.

Norries, R. C. 252, 293.

Norton, Walter A. 60.

Novak 23.

Pappritz, A. 332, 334. Pare Ambroise 32. Parmenter, F. S. 148. Partos 26.

| Pascal, Alexander 42, 44. | Paschon, R. 139, 140.

| Pässler 97, 100.

Patry, C. 148.

Paulsen, J. 268, 271. Paus, N. 72.

Peacook, A. H. 107, 108. Pearl, Raymond 171, 186. Peck, Chr. H. 160. Novak, Emil 53, 54, 81, 171, | Peek 107, 111.

182. l | Pedersen, V. C. 128. Novak, J. 81, 171, 186, 308, Peiper, E. 232, 268, 271, 275.

310. | 276, 364.

Novogrodsky, B. 192 194. | Peiser, E. 379. Nussbaum- Hilarowicz 171. Pelnárz, J. 29, 31, 81. Nürnberger, L. 275. Pels-Leusden 317. Nyhoff 283, 293. Pennington, R. 142. Nynlasy 47. Pentimalli, F. 8, 220.

| Pentmann 167.

Percy, J. F. 15, 208, 213. Perlet 10. : | | Pers, Alfred 148. Petersen, E. 95. ; Peterson, R. 23, 25, 63, 208, 209, 212, 213, 278. 279. ‘Petrucci, G. 128. Petzetakis 253. Pfältzer 305. Pfann 124. Pfannenstiel 61. Pfaundler, M. 171, 183. Pfeiffer 359. Pfeiffer, H. 317, 318. ` Pfeiffer, D. B. 40, 71. Olbrycht 339, 352. Pfeiler, W. 339, 341. Oldevig, J. 125. Pfender, C. A. 192. Olow, J. 25, 26, 29, 34, 70, | Pfister, E. 106.

73. Pflüger 244.

v. Olshausen, Th. 39, 98, 326, Pflugbeil 317.

327, 339, 349, 350. Phelan, G. W. 297. 298. Oppenheim 90, 92. , Phemister, D. B. 72. Oppenheim, H. 16, 19, 250, |

251. | 373. ; Ordway, Thomas 12, 217, 220. Pick, L. at, 329. Orlovius 82. Pielsticker, L. 72, 304. Orth 138. Pilcher 34. | Oser 121, 122. ' Pilossian, Sch. 247, 249. Oswald, A. 208. 212. | Pinkhn A. 232.

0.

Oastler. F. R. 293.

Oberst 85, 147.

Obmann, K. 331.

Odstrcil 90, 91.

Oeder 69.

Oehlecker 86, 121, 165, 223.

Oeri, Rud. 257.

Oetker 350.

v. Oettingen, W. 147.

Offermann 292, 295, 338, 339, 353, 385, 386, 387.

Okintschitz 58.

v. Ott 391. Pinkham, E. W. 200, 291, 292, Otto, R. 339, 341. 293, 294, 296.

Photakis, B. 329, 330, 384,

409

'Pinkuss, A. 12, 198, 199.

‘Piscaček, L. 50, 290. `

Pissarenko 41, 42.

Pittler, C. 81.

. Pla, Candela 218, 220.

Plagemann 329.

Planchu 280.

v. Plamer, R. 90, 93.

Plass 278, 279, 308, 309.

Platau, Lilli 322.

Plesch 170.

Pleschner, H. G. 106.

Pöhlmann. C. 107.

Pok, J. 82, 86, 171, 240, 242, 282, 297, 339, 341.

Polak, 29, 72, 249. 285, 287, 288, 289, 297, 298, 299, 356. 359.

. Poll 329.

Pollack, M. 379. .

Pollag, S. 161, 163.

Pollatschek. Arnold 165, 167.

Polter, J. W. 381.

Poma, G. 379.

Pomeroy 287, 300, 301.

Pommer, G. 122, 123, 364,

| 369.

Pontoppidan, B. 332, 336.

Pool, W. P. 192, 194, 221, 290, 291, 293, 295.

Pope 148, 150.

Popiel, W. 285.

Pordes 10, 12.

Porritt 308.

Porter, M. F. 62.

| Poskett 285.

Posner 94, 95, 116, 117.

: Possin, Bruno 15.

. Postma, H. 392.

' Potocki 10, 339, 341.

| Potter, J. W. 293, 295, 324.

: Pouliot 262, 263.

Powell, C. 52.

Praetorius. G. 102, 104, 105, 128, 130.

| Prentiss, W. 37.

Prikacek 389. Prior, S. 72, 107, 282.

` Prochownik 300.

‘Proust 285.

Pruska 50, 304, 306. Pryll, K. 172, 178. | Pryli, W. 239, 240, 241, 245. Pulvermacher 72, 75, 82, 252. Puppe 336. -Puppel 238.

~Purefoy, R. D. 233.

Purcareanu 15.

L

f

| .

` Quiby 35, 35, 51. Quigley, J. K. 16, 19. Quinby, W. C., 329, 330.

Quisling, N. 38, 39.

410 Autoren-Register.

Radwanska Wanda 35, 36, | Robbins, J. 69, 125, 149. 194, 232, 237, 339. 344,

R. | 'Rietschl, A. 142. ' Rüssmann, A. 247. Riets, T. 168, 175. Ruge 98, 311.

Rabinawitz, M. 29, 31. | Riggles 53. | Ruge, C. I 345.

Rabinovitz 285. _v. Rihmer, R. 108. Ruge, C. II 76, 78, 232, 237, Rabl 175. ‚Risen 138, 139. | 941, 242, 262, 264, 314. Rabnow 264, 265. Rissmann 239, 314, 319, 381. 320.

Radio, M. V. 209. Ritchie 59. Rugi Paul 59, 63, 66, 192,

|

379. Robertson, W. E. 116, 120. | 346, 355.

Rahlff 72. | Rockey, A. E. 35, 36, 46, 143, | Ruh, H. O. 363, 372. Ranısauer 218, 220. | 145, 209, 211. | Runge, M. 227. Randgraf, W. 272. Röhrig 124. ' Rupprecht, P. 52, 69. Ransohoff, J. und J. L. 218, | Roelinger 12. Ryder, G. H. 227.

220. | Roepke, E. 339. Ryser 241, 243, 253, 254, 314,

Rapmund 232. Roepke, O. 339, 341, 346, 347. 319.

Raschdorff, M. 379. Rösing 300, 301.

Rausch 313. Rössle 121.

v. Ravenstein, H. 76, 78, 285. | Rössler, G. 12, 198, 199. | S.

Rawls 50, 53, 332. | Roettinger, F. 198, 199. |

Real, C. 355. Rohleder, H. 329. Saalfeld 90, 91.

Recasens, G. 209. v. Rohr, M. 94. ' Sachs 52, 272, 274, 293, 295, Recasens, H. 218, 220. Rollier 19. | 306, 324, 379.

Reder, Fr. 72. Rominger 15. Sachs, E. 324, 339, 353, 364, Reed, Ch. 246, 250, 252, 384. | Rongy 252, 291, 292, 293, 294, ' 367, 370, 382.

Reeves, E. A. 313. 296. i Sachs, H. 247.

Reich, A. 143. Ronsheim 297. ı Sachs. O. 100.

Reich, E. 232. van Roogen, J. 127. . Sadler 232.

Reiche, A. 258, 260, 262, 263, | van Rooy 392, 397. Sailer, J. 167.

364, 365. Rosenbach 90, 93. Saenger, H. 382, 383. Reichel, P. 149, 150, 153, 157. | Rosenberg, M. 116, 119. Sakagami, K. 304. Reichenbach, A. 247, 339, 341. | Rosenberger, R. C. 106. Saliba, J. 297.

Reichmann 108, 153, 308. | Rosenbloom, F. 169, 186, 246. Salen 329.

Reifferscheid 78. ‘Rosenfeld 214, 361. | Salisbury 63.

Reip, J. H. O. 297, 396. - ‚Rosengart. A. 362. Salomon 146, 147.

Reik, Th. 232. 1 Rosenow, Eduard C. 66, 68. | Saltykow, S. 209, 212, 222. Reinhard, P. 165, 166. Rosenstein 46, 329. Salus 50, 289, 290, 389. Reinhard; W. 153. Rosenthal 232. Salzmann, M. 331, 334, 364, Reinhardt, A. 168. © | Rosenthal,. E. 151. 373.

Reinolds, E. 29, 32. | Rosenthal M. J. 293, 295. Samberger, F. 161, 162. Reiter, K. 320, 386. Rosenthal, R. 322. Sampson, John A. 67, 68, Remod, L. 198, 199. ` i Rosinski 229. 209, 212.

Renny 76.. ° -. Rosner 47. Samter 38, 39.

Renz, B. 232. ` ‘Rosner, A. 29, 42, 280 281. | Sandres, Azn. J. 209, 211. Retterer, E. 172, 188. | Ross, D. 63. i Sanes 111, 124.

Rettschlag. K. 209, 213. Ross, Mc Person 324. ‘Sanna 232, 236. Reuben-Peterson 315. ‘van Rossem. C. D. 398. ‚Saphra, J. 232. Reukauff, H. 332. -` Rossin, H. 43, 44, 45, 63, 355, | v. Sarbo, A. 97, 101. Reusch, W. 3, 12, 35, 36, 47, 386, 389. | Sarvey 315. ; 52, 53, 54, 82, 83, 123, 172. Rost 104. i Sauer, W. 97, 99. 182, 185, 221, 300, 356, Roth 106: Saul, E. 209, 211. 358. ` Ä | Rothschild 364, 372. i Scamlon 285. v. Reuss, A. 262, 263. ' Rothschild, O. 153. > Schabad 262. Reynolds 41. - l Rott 232. Schacht, F. 30, 33. 232. v. Rhoden 229. v. Rottkay 51, 90. ı Schäfer 339, 352. Rhomberg 112, 200. 300, 359. | Roubal 364, 371. Schäfer, Arth. 143. Ribas- Ribas, E. 192. ‘Roux 157. | i Schafer, E. 52. Ribbert 130, 139, 141, 209, | Rovsing, Th. 95, 96, 140, 384. ; Schäfer, P. 11, 12, 48, 52, 108, 212, 379. u Rowlands, R. P. 192, 194. 218. 220. Ribbius 283, 395, 397. Royston 82. Schäffer 232. Rice 299, 300, 301. Rubin, J. C. 10. Schäffer, R. 339, 343, 347. Richter 232, 236, 339, 351. Rubner 238, 260, |Schahl. A. 106.

Richter, P. F. 128, 129. | Rudew 268, 271. 'Schallmever, W. 232. Richter-Hiess 288. Rudolph, A. 50, 250, 389. Schanz, F. 15.

Riedel 86, 128, 133, 165, 167. | Rucck, G. A. 300, 301. Schapira 104. 106, 332, 333. Rieder, H. 8. Rüder 108, 109. 112, 114, 293, | Scharpff 379.

Riesgo, J. M. 339, 341. 314. 319, 356, 379. Schatz 172. 177, 241, 323. Rietschel 100, 364. e Rühle, W. 232. Schaudinn 32.

Autoren, Register.

Schauta, F. 30, 31, 43, 114, | Schramek 365.

295. Schedding 86. Scheel, P. F. 364, 370. Scheel, V. 116, 118.

van der Scheer, W. M. 391.

Scheffzek 232. Scheltema, G. 397.

Schemmel 143, 144, 161, 163.

Schenk 309.

Schenk, Alois 293. Schenk, F. 231. Schepelmann, E. 72. Schergoff 16, 19. Scheu, H. 192, 194. Scheult 314.

Schick, B. 258, 260, 364, 373. Schickele 143, 145, 297, 299,

329. Schilling, H. 116, 120. Schindler, R. 308, 310. Schiötz, Carl 23. Schirmeyer, L. 324. Schlagenhaufer 128, 172, 173,

241, 243, 339, 352. Schlank, J. 293. Schlasberg, H. J. 332, 335. Schlecht 153. Schlecht, H. 151. Schlegtendal 351. Schlenk, J. 102. Schlenker, M. A. 192, 19. Schlesinger, Hermann 153. Schlifka 90, 92. Schlimpert 18. Schloessingk 252. Schloffer, H. 69, 95, 96. Schloss 262. Schlossmann 232. Schund, H. H. 16, 17, Schmidt 8. ` Schmidt, Gustav 172. Schmidt, H. E. 5, 12. Schmidt, L. E. 134, 135, 355. ' Schmidt, L. F. 332, 335. Schmidt, Rud. 149. Schmidt, W, 287, 297 Schmieden 90, 147. Schmitt 233. Schmitt, L. 8, 198, 199.

231.

Schmitz, H 82, 198, 218, 220,

Schmorl 317.

Schneller, A. 4.

Schnitzler, Jul. 153.

Schönbauer 50, 53.

Schönberg. S. 38, 39, 365, 375.

Schöne 8.

Schöne, G. 72, 149.

Schönenberger 104, 106.

Schönfeld 128, 133.

Schönlein 278.

Schönwitz 50.

Scholer, P. Th. 209, 211.

Scholtz 236.

Scholtz, W. 90, 92.

Schou, Jens 167.

Schrautzer, F. 160. Schreiner, K. E. 172.

| Schröder 185.

Schröder, E. 386, 387.

Schroeder, O. 293, 295.

Schröder, R. 313.

Schub 365.

Schubiger 50, 360.

339, 353, 379.

| Schüler 141.

Schürmann 332, 335. Schütz, Emil 153. Schütze, J. 10, 165. Schützinger 124. Schultze 250. Schultze, Ernst 233. Schultze, H. 136, 137. Schultze, M. 97.

Schumacher, J. 90, 91, 92,

102, 308.

Schumann, Edward A. 268,

272, 379. Schumburg 90. Schumm 312. Schur, B. 223. Schuster 233. Schwab 100.

Schwabe, Lorenz 43, 44, 47.

Schwartz 379.

Schwarz, G. 5.

Schwarz, Henry 293, 294.

Schwarz, O. 97, 98.

Schwarzenbach 172.

Schweijkart, Carl 76.

Schweitzer, Bernh. 8, 9, 218, 220.

| Schweizer, R. 314, 356.

; Schwoner, J. 97, 100. Schwyzer, A. 308, 310. Scott, Ernest 35, 36, 293, 322. | Scott, J. T. Austin 25.

; Scudder, Ch. 77.

Sebold, A. 387.

| Seedorf 72, 75, 379.

Seefelder 379.

Seeliger, S. 165.

Seitz 314, 318.

Seitz, Ernst 86.

Seitz, L. 13, 185, 186, 228, 277, 287, 297, 299, 300, 324, 325, 389.

Seliger, P. 128.

Sellbeim, H. 172, 183, 233, 238, 271, 323.

Selter, H. 134. 135.

Sequeira, J. H. 15.

177, 241,

v. Seuffert 5. 198.

Sevift 252.

| Seyderhelm 258, ‚20 | Sevfahrt, Carly 60

Shansky, O. 63. Sheap. W. 50.

' Shell 233, 379. Shere, O.

M. 26, 27.

411

Shipley, P. G. 26, 28.

| Shoemaker, G. E. 13, 48, 52,

72, 90, 94. ' Shoemaker, J. 160.

' Shropshire, W. 21, 22.

Shufeldt 172. Sidaine, J. 78.

| Siefert, E. 325. | Siegel 233, 237, 329.

Siegel, Ernst 160.

' Siegel, P. W. 17, 172, 178, 233.

237, 241, 244.

Sielmann 217.

Siemerling 228.

Silberstein 142.

Simmet, R. 72.

Simon, F. W. 161, 163.

Simmonds, M. 116, 121.

Singermann 287.

Sippel, A. 8, 10, 13, 47, öl, 112, 113, 192, 194, 198, 199, 219, 222, 308, 309, 359.

Skeel, A. J. 293, 294.

Slaughter, Moston Rosalie 23, 24.

Slemons 172, 178, 247, 278, 279.

Slingenberg 50, 52, 395.

Sloan, H. G. 365, 369.

Slocum, M. A. 286.

Slomann, H.C. 379. -

Small, C. P. 272, 274, 365, 368.

Smead 47, 282.

Smillie, W. G. 138.

| Smilovici 90, 91.

| Smith, A. 190, 221.

‘Smith, A. J. 67.

Smith, F. J. 115, -120. Smith, G. F. E. 258, 261. Smith, Richard M. 264, 265.

“Smith, R. R. 23, 205.

Smyly, W. J. 233. | Sneider, H. 382.

de Snoo 69. 241, 393, 394,

395, 397.

i Snov 143.

Sobotta, J. 172, 186, | 187.

Socquet, J. 35. 36, 51.

Solomons 221.

Sommer, E. 5, 13, 218, 220.

Sommerfeld, A. 5.

Sonderegger, W. 326.

Sonnenberger 233.

Sonnenberg, A. 233.

Sontag 332, 334.

Soper, H. W. 160.

Soquet, J. 329, 334.

Spacth 300, 301.

Spaeth, E. 41, 42, 70, 72, 75, 210, 212, 355.

Spaeth, G. F. 193, 194, 195.

Spalding 51, 389.

Spanier 379.

Spaulding, A. R. 30. 32. ‚Spaupy, F. 15.

412

Specht, A. 82, 287, 288. l

Speicher 86. |

Spencer 77, 221.

Spencer-Shell 82.

Spiess 108, 110, 141.

Spiller 365.

Spinner, J. R. 339. 350.

Spitzer. J. 97.

Spitzer, L. 15.

Sporleder, E. 51, 287.

Sprengel 165, 167.

Sprigg 298.

Staffier 272, 365, 370.

Stahr, H. 165.

Stamm 379.

Standfuss, R. 339, 341.

Stanton 77.

Stanton, Mac E. D. 72.

Stargardt 380.

Staude, C. 233.

Steiger, M. 13, 218.

Stein 384.

Stein, A. 199.

Stein, Erna 267, 380.

Stein, M. 29, 53, 57, 69, 170.

Stein, W. 326.

Steinach, E. 54, 55, 56.

Steinach, G. 54, 56, 57.

Steinborn, K. 277.

Steinheuer 126.

Steinvorth, A. 126.

Stephan 47. |

Stern, Friedrich 287. Ä

Stern, Samuel 13.

Sternfeld, H. 233.

Stevens, A. R. 96, 119.

Stevens, Th. G. 392.

Stewart, Marg. E. 154.

Steyrer 123.

Stickel, M. 112, 113, 227, 312. |

Stierlin, E. 151.

Stifel, R. E. 165.

Stigter, P. J. 398.

Stiles, H. P. 210.

Stiller 125. |

Stilling, H. 193.

Stoddard, J. L. 380.

Stoeckel. W. 3, 98, 143 144, >| 210, 212, 213, 229, 232, 233, 238, 285, 311.

Stoecker 60. .

Stoerk 365. |

Stormer 344, 345.

Stoker, E. M. 285.

Stolte, K. 268, 272. |

Stolz, M. 73, 75, 86. 87. |

Stone 77.

Stone, J. S. 30. 31.

Stone, W. S. 62, 210, SE 212, 293, 295.

Stotsenburg, J. M. 172, 393. ;

Strafella, F. G. 332.

Strauli, A. 147, 148.

Strahl, H. 173, 175.

Strandgaard 73.

Strasser, Q. 50

Strassmann 133, 365, 373.

Taylor, H. Neville 223. Tengström, Stefan 160. Uhlig 380.

Thaler, H. 17, 18, 43, 44, 47,

Autoren-Register.

Strassmann, P. 69, 233, 340, | Thoma, G. 233, 237, 340,

345, 347, 355. 349. Stratz, C. H. 3, 73. 75, 87,| Thoms, H. K. 298, 365, 370. | 233. Thye, G. 63. Strauss 106. Tiegel, G. 173. Strauss, A. 15. Tileston, W. 117, 118. ‚Strauss, Alfred A. 160. 'Tillmanns 13, 380. Strauss, D. C. 26, 27, 73. Timme, W. 23, 24. Strauss, J. 30. Timmer, H. 398. Strauss, M. 147. Timofejewski, A. D. 171. ‘Strebel, J. 380. ' Titze, K. 384. Strindberg, L. 169, 179, 240. | Tofte 250, 322. Strom, S. 380. | Torggler 173, 239. Stroganoff 315, 318. i Torggler, F. 340, 354. Strong, L. W. 210, 211. ‚Tosctti, P. 112. v. Studzinski, J. 116, 119. ‘Townsend, W. W. 112, 114. Stümpke, G. 332, 336. Tach, S. E. 193, 194, 195.

Stumpf, M. 88, 157, 325. Traugott 280, 287. Sturmdorf. Arnold 41, 42, 47. | Trautner, Karl 173.

Subbotin 96. 'Treber, H. 13, 219. 220.

' Sucher, Wolf W. 126. 'Trebing, J. 17, 20, 50.

' Sullivan, E. 50. . Tredegaard 233.

Sullivan, E. A. 30, 32. | Trendelenburg, W. 10. Sullivan, R. Y. 30, 31. Tressider, A. G. 320. Sundheim 26. 'Treub, H. 340.

Sundt, Halfdon 285. l'Treupel, G. 117, 119. Supper, K. 293. Triepel, H. 67, 82, 173, 174. Sussmayr, W. 322. Troell, Abraham 151, 167.

' Suter, 287. Tröscher, H. 90, 92, 173. Sweeny 42. i ' Truesdell, Ed. D. 272, 274, ı Syassen 51. 365, 370.

_ Sympson, E. M. 26, 28, 73. !'Trumpp 233, 332, 335. Szana, A. 233, 264, 265. ı Tschirch, Al. 246, 264. 266,

| Szénáry 283. , 355.

, Tsurumi 211. 'Tuchler 211.

T. Türschmidt 46, 51, 329.

Tugendreich 114, 115, 308,

Tage-Hausen 73. | 310.

Taitza Bruno 38, 20. 82. . Tumpowski 258, 2.59.

Tandler 36, 43, 233, 340, 349. Turner, D. 219, 220. |

‚Tangye, CG E. 397. Tweedy, E. H. 173, 187,

v. Tappeiner, H. 154. 233.

Tauber, Hans 322. Tweedy, H. 77.

Taussig 98, 278, 279, 311.

Taylor, H. 97.

Taylor, H. C. 73, 75, 193, 194, t 210, 212, 213. | °

‘Uhlenhuth, E. 173.

van Teutem 391. Teutschländer Otto 154. Tewfik-Schuscha 15.

Uhlig, F. 26, 27, 149.

| Ujlaki 89.

' Ullmann, B. 128.

>| Ullmann, K. 97, 100, 101. Umenhof, K. 380. Underhill, A. J. 117, 118. i Ungar 365, 374.

51, 52, 69, 77, 82, 87, 97, 125, 193, 194, 329, 339, | 361, 380. "Thaler, QO. 210, 211. Thedering 15. | Theilhaber, A. 13, 210, 213, 217, 218. | y. Thein 244. | Thelen, G. 4, 104, 126, 136,' Vaerting, M. 340.

r

137. | Veit, J. 13, 48. 73, 75. 211l, Theodor, P. 21, 22. 212, 228, 249, 276, 280, Thiem 360, 361. 283. 284, 304, 317, 340,

Thiery 270. 1.347, 355, 371. 384. 387.

van de Velde 238, 290, 332, 335, 396.

Vénot 87.

Veress, F. 365.

Verocay 172, 173, 241, 243, 339, 352.

Verploegh, H. 197.

Vest, M. C. W. 77.

Veve, H. 399.

Veyrassat 148.

Vickers, B. R. 285.

Vignes, Henri 67, 83.

Vineberg, H. N. 43, 44, 47, 63, 67, 68, 95, 191, 194, 293, 295, 296, 300, 301,

Voigt, J. 308.

Voltz, F. 5.

Volhard, F. 122, 123. de Voogt, J. G. 15. Voohies 65.

Voron 278.

de Vries, E. 399.

W.

Wachtel, H. 5, 6. Waegeli 285. Wiithlen, J. 50. Wagner 15l.

Wagner, G. A. 23, 25, 38, 39, | Werner, Paul 13, 211, 212,,

73, 124, 125, 360.

Wagner, H. 77.

Wagner, Viktor 60, 6l.

Wahrer, C. W. 53, 287.

Waksoff 168.

Waldstein 361.

Walker 149, 150, 389.

Waksoff 168.

Walker, E. W. Ainley 173.

Walker, J. 233.

Wall 264, 266, 340, 347, 359, 372, 373.

Wallart 185.

Wallich, V. 234.

Walter 380.

Walter, Hans 41, 42.

Walter, H. W. E. 102, 108. 109.

Walter, Leo 173, 186.

Walthard, M. 219, 220.

Walthe, Heinrich 41, 42.

Walther 234. 322.

Walther, H. 356, 357, 365, 389.

Walth-r, K. 83.

Walther, V. M. 241.

Wanner, P. 285, 280.

Autoren- Register. 413 we B. 23, 25, 278. | Wile, N. J. 234. Ward, G. G. 42, 46, 67, 73, | Wilensky, A. O. 154.

87, 128, 129.

Ward, W. D. 83. 329. Warden, C. C. 332, 335. Warnekros, K. 13, 219, 220, | 305, 314, 320.

Wiley 278.

Wilhelm 234.

Wilk, S. 122, 123. Williams 50, 52, 53, 381. Williams, F. R. 340. 352.

Warren, Fred 59 Williams, J. T. 73. 340, Vo ` i 387.

von Wartburg Boos 199. | Williams, J. W. 278, 300, eege ZC ep 201.

Wassermann 32.

Wassink, W. F. 211.

Watkins 47, 73, 75, 87, 98, 211.

Weber, F. 238.

Webiörn, J. 384.

Wechselmann. W. 117, 119.

Wegelin 270.

Weibel 47, 283, 293.

Weichardt 317.

Weihe, F. 380.

Weil 151, 165, 340, 341.

Weinberg, W. 234.

Williams, P. F. 21, 22.

Williams, Philipp P. 41. 42.

Williams. Rh. F. 247.

Willis, A. M. 168.

Wilmanns 147.

Wilms, M. 13, 151, 157, 219, 220.

Wilson, K. M. 394.

v. Winckel 296, 382.

Windell 52.

Wing, L. A. 300, 301.

Wingen 234.

Winkler, C. 399.

|v. Weingartner 380. Winkler, F. 228. `

Weinreb, M. 17, 18. Winn, F. 191, 195.

Weishaupt 128, 132, 168, | Winslow 162, 163. "380. S Winston, J. W. 314.

Weis 90. 92. | Winter, G. 234, 235, 236, 238, Weiss, Arthur 17, 20, 50, 128, | 256, 264, 266, 314. 315, | 132, 332, 334. | 316, 340, 349, 382. Wells, B. 290, 291. Winternitz, W. 234. Wells, B. H. 294, 296. Wintz, H. 6, 7, 13 142, 186, ae SH à 198, 199. Werber, E. J. 380. : Werner, E. 48, 81, 87, 90, 93, | Witter, F. C. 193, 194. 106. 193. 194 W ittkopf, H. 52. Da, d | Wölfler 114.

Wolf, H 380. ı 219, 220, 297, 298, 330. wat W. 147.

i Wertheim, E. 43, 44, 48, 81, ‚Wolff, H. 108, 109. | 143, 207, 208, 290, 361. Wolff, P. 90.

Wessel, J. 51. | Wolkowitsch 114. Wesselink, D. G. 399. Wolley, P. G. 380. West 234. Woltmann 275, 276, 365. West. R. 154. Wood, A. C. 67. Westenberger 126. Wood, F. C. 211. 213. Westermark, F. 26, 285, | Woodall, C. W. 10, 138. ‚Work, J. A. 59. 173, Wortmann. W. 387. ' Wrede 126, 127, 139, 141. Wülker, G. 207, 211. |! Würzburger, E. 340, 349. Wusthof, A. 90. Wulff, O. 126. 154. Wyder, Th. 340. Wyeth, G. A. 90, 91.

Weinert 126.

|

314. Westmann, Axel E. 187. Wetzel 294, 296. Wevgandt 380. White, H. O. 380. White. W. C. 193, 194. Whithidge, W. 389. Wideröe 147, 148. ‚Wieland 256. | Wieland, E. 380. | Wiener, J. 162. ! Wiener, S. 193, 194. Wieting 147. Wieting-Pascha 147. Wight 167. | Wilbert. 252. Wildbolz 124, 125. Wilder, Russel M. 73.

Y e

‘Yasuda, S. 223.

' Yates 26.

Ylppö. A. 258, 261, 268, 272. 275, 365, 370.

Young 48.

414 Autoren. Register.

Young, E. B. 308. Young, E. L. 117, 121. Young, Warren G. 162.

| Zangemeister-Kirstein 50. | Zappert 99, 101. Zborowski, H. 381. Zeidler, H. 314. n Zeise, O. 311. . ‚von Zeissl, M. 332, 335. ‚Zembrzycki, J. 26, 28. . Zesas, D. G. 162, 163. . Zickmund 69, 73. Zickmund, E. 26, 27.

Zachariae 73. Zacharias, E. 50. Zacherl, A. 384. Ge E. 382. ander, P. 154, 158. Tia "e | Zander, R. 173, 177. re c = ce Zangemeister 98, 173, 228, Immefn, : 241, 245, 311, 314, 316, Zimmermann 355.

317. Zimmermann, H. 143, 145.

' Zimmermann, V. L. 220, 282,

290, 291.

Zmke, E. G. 234, 294.

Zinsser, A. 314, 317.

Zöppritz, Heinrich 149, 154, 156.

Zondek 177.

Zubrzycki 52, 247, 275, 365, 373.

van Zuiden 393.

Zuliper, Edward A. M. 382.

Zur Werth 146.

Zweifel 228, 294, 301, 315, 318.

‚Zweig 139.

Sach - Register.

Bei den Hauptstichworten sind die Seitenzahlen durch Fettdruck hervorgehoben.

A.

Abderhaldens

Schwangerschaftsdiagnose, Spezifizität der Re- aktion 338.

Wert ders. 247, 339, 341

Serodiagnostik 246, 336, 337, 338. gegenwärtiger Stand k ders. T ii arzinombestra und 220. We rn maligne, und 7.

Verwertbarkeit und Technik 246.

Abdomen s. a. Bauch-.

E Erkrankungen

nn des 21, Gasansammlungen im; röntgendiagnostische Be- deutung ders. 151. Abdominalblutung, Ute- rusmyom mit Stieltorsion und tödlicher 192. Abdominaldiagnosen, Irr- tümer bei 148. Abdominale Röntgendurchleuchtung 10, 142

Schmerzanfälle 115.

Abdominalerkrankungen

Fehldiagnosen und ihre

Ursache 21.

Kystoskopie und 21, 22.

Abdominaloperation, Cystocelebehandlung durch 46.

Abdominalretraktoren, ei (attachement) für

—_$

EE Ver-

Abort,

andlungen dess. über den |— septischer, Behandlung 303

Geburtenriickgang 232.

Abort, s. a. Frihgeburt, Fehl- geburt, Abtreibung, Fruchtabtreibung.

Beckeninfektion und 303.

Behandl 383.

rationelle, als Prophy- laxe gegen artifizielle Perforation 282.

Drillings- 245.

Einleitung und Technik ders. 383.

fieberhafter, Behandl 283, 307, 308, 384.

habitueller, Ursachen bei dems. 268, 269.

Hyperemesis gravidarum und 276.

krimineller 338.

Haufigkeit 347.

Kasuistik 351.

Thüringen und 338.

Verhütung 342.

künstlicher 282, 337, 340.

Ärztekammeranträge zur Frage dess. 232, 339.

Baumannsches Verfah- ren bei dems. 283.

Notzucht als Indika- tion dess. 349.

_ Verhütung 342.

missed abortion 283, 395.

Plazentarretention bei, Pi- tuitrinbehandlung 320.

Provokation von, im 5. Schwangerschafts-

monat 283.

und Sterilisation in derselben Sitzung 283.

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtah. 1916.

Spätfolgen 282, 303.

Streptokokkeninfektion und 282.

Uterusperforation und 359, 383.

Therapie 293. Verletzungen bei Behand- lung von 360.

verzögerter 283.

Zeitbestimmungen für fo- rensische Zwecke in bezug auf den 326.

Zunahme der Aborte 232, 339.

Abortausräumung,

Bakteriämie und 22.

Darmverletzung bei 283.

Verletzungen bei 50.

Abortproblem, Studien

zum 339. Abrasio, Spätfolgen 40. Absorption in serösen Höh- len 26, 28.

Abszess,

Appendizitis-, linksseiti- ger, mit Darmver- schluss 161.

Becken-, pararektale Frei- legung und Eröff- nung 72, 86.

Milz- 72.

Nieren- 133.

Nierenrinden-, und para- nephritische Eite- rung 128.

parametraner, Vortäu- sch eines solchen durch Metastase eines Korpuskarzinoms 85.

paranephritischer 133.

nach Angina 127.

pararenaler 86.

27

416

Abszess,

Paraurethral- 93.

Vortäusch eines sol- chen durch Metastase eines Korpuskarzi- noms 89.

Pneumokokken-, im Becken 72.

prärenaler 128.

retrorenaler 86, 128.

suburethraler 49, 89, 93.

Uterus-, und Appendizitis 39, 73.

Perforation in die Bauchhohle 72. Abtreibung, s. a. Frucht- abtreibung, Abort.

Kampf gegen, und Kriegs- kinderproblem 338. Straflosigkeit ders. bei Not- zucht 337, 339. Abtreibungsmittel, holländisches Aktenstück aus dem Jahre 1666 über ein 393. Strafbarkeit des Vertriebs ders. 337, 339. Abtreibungsversuch bei fehlenderSchwangerschaft, Darmverletzung 339. Abwehrfermente, Karzinombestrahlung und 7, 206, 216. Nachweis im histologischen Schnitt 170, 247. Theorie der 246. Acardiacus 378, 380. Acephalie 375, 380. Achondroplasie, X-Photo- mm eines weiblichen indes mit, das einige Stunden gelebt hatte 268. Achsendrehung (8. a. Stiel- torsion), Uterus myomatosus und 191, 195. Adaptionsbrille, Röntgen- durchleuchtung mittels 10. Adenitis, Mesenterialdrüsen- 148

Adenocystoma papillare psammosum ovarii, Meta- stasen in Peritoneum und Bauchnarbe 61. Adenofibromacysticum pa- pillare ovarii 59. Adenokarzinom, Fundus- 203. Bestrahl auf Grund falscher Diagnose 196.

Korpus- 203.

Uterus-, und Gallenblasen- karzinom 201.

Uterusfibroid mit sarko- matöser Degenera- tion und 192.

Sach -Register.

Adenoma,

Fibro-, fornicale 70.

hidradenoides vulvae 52.

in Laparotomienarbe 69.

a der Vulva 52.

Adenomyoma,

Appendix- 161.

oledochus-, und Chole-

dochusverschluss 165.

duodeni 380.

Ligamenti rotundi und In- carceratio omenti in Se Inguinalhernie 52,

Septi rectovaginalis 84, 189, 392. Adenomyosis uteri 190. Adenomyositis, Salpingitis isthmica nodosa, Myome, multiple und Alveolärsar- kom 77. Aderlass, Eklampsie und 313. Karzinom und 210. klimakterische Beschwer- den und 79. Adhäsionen, Kollum-, Pyosalpinx mit

Peritoneal-, Verhütung ders. 70, 73, 148, 149. Zitratlösungen als Pro- phylaktikum gegen 73, 148, 149. postoperative, Becken- massage bei dens. 71. SERNIN; Pyosalpinx mit

72. Adipositas, Uviolbehand- lung bei 14.

Adnexe 70.

angeborener Mangel der linken 67.

Infektion, Folgen und Be- handlung 72.

Torsion des Uterus und der, bei torquiertem Ovarialkystom 63.

Tuberkulose 73.

Adnexentzündungen 71.

Hysterektomie, abdomi- nale subtotale bei 189.

Adnexerkrankung,

Diathermie bei 19.

eitrige, Eosinophile und 72.

entzündliche, Operations- methoden 26, 71, 72.

und Peritonitis 72.

Spumanbehandlung bei 20.

tuberkulöse, Behandlung 34

mit multilokulärer Pseudozyste 71.

Adnextumor,

Schwangerschaft und Ge-

burt bei 287.

Adnextumor, torquierter, bei 4jähriger Patientin 72. Adsorptionstherapie 16. Affekte, unlustbetonte, und Uterusblutungen 80. Aue, angeborene 164,

Ahlefeld, Nachruf für 229. Aktinotherapie (s. a. Rönt- en-, Radiotherapie) bei terusblutungen 198. Albarginbehandlung bei Gonorrhoe 20. Albers-Schönbergsche Be- strahlungsmethode bei Myomen und Metrorrha- gien, Resultate 12, 198. Albinoratte, Entwicklung der 170. fötales Wachstum der 172. Albuminurie, Mammasekretion und 313. Na Oros und 258,

orthostatische, Nieren- ionspri 115. Plazenta und 287. Aleukia haemorrhagica 7. Alexander-Adamasche Operation, La tomie in Verbin- mit ders., Dauer- resultate 40.

Zerreissung des Lig. rotun- dum bei ders. 41. Alkalien, harnsäurelösende,

Wirkung 137. Alkoholdesinfektion, Haut 30.

Operationsfeld 28.

Alterseinfluss bei Erstge- bärenden auf Sch er- schaft, Geburt und Wo-

chenbett 253. Alveolärsarkom, Salping-

itis isthmica nodosa,

Myome, multiple, und

Adenomyositis 77.

Alvi incontinentia, Sphink.

terplastik bei 164. Ambards Harnstoffkon-

stante, Nephritis und 116. Ambard-Widalsche Prü-

f methoden bei chro-

nischen Nierenkrankheiten

116.

Ambozeptor, Ultraviolett-

strahlen und 15. Amenorrhoe,

Arsen bei 80.

Behandlung 82.

Blutungen, ovarielle, und 82.

Cervixkarzinom, inope- rables, mit 201.

| Ernährung und 24.

Amenorrhoe,

Experimentelles undThera- peutisches 38, 39.

Glanduovin bei 80.

Laktations-, und Corpus luteum 54.

Menorrhagie bei Myom, Röntgenbestrahlung und 13, 192, 220.

Övarienpräparate bei 54, 58

Schilddrüse und 24.

Tubarschwangerschaft und 285.

Uterustuberkulose und 37, 78.

Amerika,

Fruchtbarkeit der ver- schiedenen Nationen in 30, 31.

Hebammenzuziehung zu Geburten in den Ver- einigten Staaten von 229.

Mutterschaftsversicherung in den Vereinigten Staa- ten von 230.

Sterilisation von Ver- brechern etc. in den Ver- einigten Staaten von

328. Stillungsperiode und ihre Dauer bei Frauen in den

Vereinigten Staaten von 256

Ammenschäden Bekämpfung von 228, 255. Ammoniak, Selbstvergif- tung mit 339. Ammonpersulfat bei Go- norrhoe 89, 90. Amniocephalus 381. Amnion, Plazentar-, Ver- wachsungen dess. mit dem Kopfe und daraus resul- tierendeMissbildungen 381. Amnion-Chorionverbin- dung, geburtshilfliche Be- deutung der 249, 393. Amnionenge, hochgradige 375

Amnionepithel, Fermente in 247.

Amöbenabszess der Leber mit Amöbenruhr, Durch- bruch in die Lunge 164.

Amphotropin bei Koliinfek- tion 127.

Amputatio supravaginalis uteri 35.

Amputation,

xtremitäten-, intra-

uterine 376.

Finger-, kongenitale 375.

Amsterdamer Frauenklinik, Inversio uteri in den letzten 20 Jahren in der 396.

Sach-Register.

Amyelie 375.

Anaerobierzüchtung, Be- wertung und Technik 303, 338.

Analfistel 164.

Tuberkulose und 164.

Anämie,

aplastische, Erzeugung durch Benzoldämpfe und Röntgenstrahlen 7.

Nukleogenmedikation bei 19.

perniziöse, Unterbindung der Milzgefässe bei ders. 167. Splenomegalie und 167. Anaphylaxie,physikalische, nach Röntgenbestrahlung ll. Anästhesie 16. Dämmerschlaf in der Ge- burtshilfe 252. Dial-Dionin- 252. epidurale 252. eburtshilfliche 251, 252.

operation 88.

lumbale 17. Morphin-Hyoscin- 252. Narkophin-Skopolamin- 252. parasakrale 16, 17. paravertebrale 16, 17. rineale 252. dendus- 50, 251. sakrale 16, 17, 18. Skopolamin-Morphin- 251, 355, 356. spinale 16, 17. Anastomose, arterioportale, Verhütung anämischer Lebernekrose durch 165. Anatomie 892. Atlas der (Sobotta) 172. Leonardo da Vincis, eng- lische und deutscheUber- setzung 170. Anencephalus 399.

Eventeration, Gefä ssmiss- bildungen und 375. Aneurysma fusiforme A.

brachialis congenitum 378. Angina, paranephritischer Abszess nach 127. Puerperalfieber und 362. Angioma cavernosum des Mastdarm

164. Haut, bei Blasenerkran- kungen 95.

Aniridie, kongenitale par- tielle 375.

audale, bei Urogenital- | en bei Appendektomie | 16

417

/

Anteflexio,

Rückenschmerzen (Becken, symptome) und 40. i

uteri gravidi (puerperalis) und Hängebauch 292.

Antigen,

lipoides, für Gonokokken- komplementfixation 332.

Ultraviolettstrahlen und 15.

Antigonokokkenvakzin Dmégon 89.

Antiseptika, intravenöse Anwendung bei Gonorrhoe 89.

Antiseptische Dauerspü- lungen 142.

Antitrypsinreaktion, dia- gnostische Bedeutung der 340

Anurie 121.

Ureterkatheterisation bei 107.

Ureterkompression durch Narbengewebe nach Röntgen-Radiumbe- handlung von inopera- blem Kollumkarzinom 85.

Ureterverlegung, einsei- tige, durch Steine 138.

Anus 164.

Atresia 164.

Atresia analis 377. praeternaturalis, Rektum- karzinom und 160.

Anusdefekt 35, 164.

Rektum- und 375.

Anzeigepflicht, Puerperal-

fieber und 303, 362.

Aorta,

Isthmusstenose der 375.

Pulmonalarterie und, ge- meinsamer Ursprung ders. aus dem rechten Ventrikel 375.

Aortenkompressor für die Hebammentasche 381.

Aortenstenose, angeborene 375.

Appendektomie,

Lokalanästhesie bei 162.

Radikaloperation des rechtsseitigen Leisten- bruches und 143, 161.

Appendix (s. a. Wurmfort- satz) 161

Adenomyom des 161.

epiploica, Perforation 160.

Fäkalkonkretionen im, Röntgenunter- suchung 161.

Invagination dess. in das Cökum 161.

27°

418

des 161.

primäres des 161.

-- Metastasen eines Tuben- karzinoms in Ova- rium und, mit Uterus myomen 193.

-- ungewöhnlicher 71.

Appendixdilatation,

zystische 161. EE istopathologie 161.

Appendixmetastasen,

Wi benkarsindin mit 77. Appendix EISE eus und 161.

Appendixtumoren 161.

Appendixzysten,

Genial sicn und 59, 60.

udomuzinöse 72.

Appendizitis 161.

acuta, Pericystitis und 71.

Peritonitis und, Reihen-

folge der Verände- rungen 72,

Ätiologie 161.

Becken-, akute 70.

Beckeneiterung in der

Schwangerschaft und 72.

Behandlung 163.

interne 161.

Darmverschluss bei, mit

linksseitiger Abszess-

bildung 161. Diagnostik 72, 161, 162. Peritonitis

|

Drainage bei nach 71. Duodenalgeschwür, irr- tümliche Auffassung dess. als 161. Dysmenorrhoe und 83. Extrauterinschwanger- schaft, regelmässige Menstruation, 285. Fehldiagnosen 162. Klinik 163. Ovariendermoid, Stiel- drehung, Schwanger- schaft und 63, 281. Pericystitis und 102, 161. | Pseudo- 70, 161. Pylephlebitis nach 161. Salpingitis und 72. Schwangerschaft und 63, 73, 280, 281, 355. Statistisches 161. Typhus, irrtiimliche Auf- fassung dess. als 162, 163. | ungewöhnlicher Fall 162. ' Uterusabszess und 38, 39, | 73, 360. EES Hinken 162.

Appendix, -- Karzinom und Karzinoid

und

Sach-Register.

Araber, Gynäkologie und Geburtshilfe der 234.

Arachnodaktylie 379.

Arantii ductus, Defekt des 375.

Argaldin bei Gonorrhoe 89.

Arhovin bei Gonorrhoe 90.

Armdeformität, ange- borene 377. Ä

Armvorfall, Bedeutung des- selben bei Schädellage 324.

Arsen bei

Amenorrhoe 80.

Oligomenorrhoe 80.

Arteria

coronaria ventriculi, Un- terbindung bei Magen (Kardia)-Resektionen 152.

iliaca interna- Unterbin- dung, bei Uteruskarzi- nom 202, 213.

Arterienspannung, Men-

struation und 78.

Arterientransposition

Arterienverbindungen eineiiger Zwillingeim Rönt- genbilde 173, 179, 322.

Arterioportale Anastomose, Verhütung anämischer Lebernekrose durch 165.

Arteriosklerose, Prophy- laxe ders. durch Ovarien- präparate 58.

Arthigon bei Gonorrhoe- komplikationen 20.

Arthigoninjektionen, in- travenöse, und Gonorrhoe- diagnose 331, 332.

Arzneihandel, Unzuver- lässigkeitsnachweis im, Reichegerichtscntächel: dung 340.

Arzneitherapie 16.

Arzneiwirkungen am aus- geschnittenenMeerschwein- chenuterus 34.

Arzt,

Bevölkerungspolitik und 229, 337.

Eklampsiebehandlung durch den prakti- schen 314.

Geburtenbeschränkung und 231, 338.

Geburtenrückgang und 230, 338.

Geburtshelfer und 338.

Haftung desselben wegen Pflichtverletzung nach der Rechtspre- chung des Reichsge- richts 326.

Indikationsstellung bei ge-

burtshilflichen Ope-

rationen durch den praktischen 356, 389.

Arzt,

Placenta praevia-Behand- lung durch den prak- tischen 320, 388.

Rechtsfragen 325, 326, 337, 338.

Rechtsprechung und 338.

Schweigepflicht 325, 326.

Selbststillen und 255.

Verweigerung des Zeug-

nisses und Gutach- tens durch den 326.

Arztekammer

Berlin-Brandenburg, Be- schluss betr. kiinstlichen Abort 232.

Rheinische, Abort-Antrag ders. und Beschliisse der Kammer Berlin-Bran-

. denburg zu dems. 339.

Arztin, soziale Medizin und

229.

Asepsis,

Gebäranstalten und 307.

Magendarmoperationen und 148.

Asphyxia neonatorum 371.

Behandlung 272, 363.

Belebung bei 364.

Nabelschnurblutexpression in die Frucht bei 364.

Syphilis mit Aszites bei,

fon ktionsbehandlung

363.

Asthenie, Grundziige der 125.

Asthma,

Simpson-Lichtbehandlung

bei 14. Thymus-, und Thymus-

ren 363.

Uviolbehandlung bei 14.

Aszites,

foetalis, Geburtsbehinde- rung durch dens. 268, 322, 378.

Leberzirrhose und Behand- lung (operative) des 164.

Ovarienkarzinom, geplatz- tes, unter dem Bilde von 62.

syphilitischer Neugebore- ner mit Asphyxie, Punk- tionsbehandlung 363.

Aszitesdrainage,

Hautwassersack nach 71.

plastische 72.

Atemzug, ‚erster‘ 362.

Ather, Peritoneum und 27.

Äthernarkose,

geburtshilfliche 251, 252.

rektale 16, 18.

Athoracicus 380.

Äthylalkoholinjektionen

bei Mäusekarzinom 211.

Atresia,

ani analis 164, 377.

duodenale, angeborene 377.

Gallengangs-, bei Säug- lingen 378, 379.

lHeum-, angeborene 376.

_ komplette 160.

infrapapillaris duodeni congenita 153, 268, 376.

Oecsophagi congenitalis 378.

Atrichia congenita 378. Atrioventrikularsystem, Entwicklung dess. und Herzmissbildungen 378. Atrophia cutis idiopathica bei Blasenerkrankungen

95.

Au Defekt, angeborener, auf der rechten Seite mit rüsselartigem Gebilde 380. Geburtsverletzungen Neu- geborener am 272, 365. Augenkompression, Bra- dykardie (Ventrikelauto- matie) im Wochenbett und

Ausfallserscheinungen,

Behandlung 79.

klimakterische 29, 31.

Ovarienpraparate bei dée

Ausfluss (s. a. Fluor, Vagi Scheide), varinale Pulv Se behandlung bei 49.

Auskratzung, +. auch Ab- ` rasio, Curettage.

Frobe-, diagnostischer

Wert 21. Uterus-, Fruchtaustrei- bung und 338.

Austrocknungstherapie bei Genitalerkrankungen 49.

Autolysatbehandlung, Karzinom und 203, 207.

Autolysinwirkung bei Mäusetumoren 211.

Autovakzinebehandlung bei Koli-Cystopyelitis 127, 132.

Axilla, vikariierende Men- struation aus der linken 82.

Azetonal-Vaginalkapseln 50.

Azetonbrei- Bolus alba, Händedesinfektion mit 29. Azidosis, Neugeborenen-, Hunger- und Intoxikations- 258. Schwangerschafts- 279. Transfusion bei 279.

|

Sach- Register.

Babylonisch-assyrische Geburtsomina 229.

Baccellische Injektionen, Sepsis puerperalis und 308.

Bacillus phlegmones mpy- sematosae, Puerperalinfe tion durch 303. Bäderbehandlung 15. Erysipel und 15. Sterilität und 20. Wunden und 15. Bakteriämie, Abortaus- räumung und 22.

Bakterien (s. a. Bazillen), keimtötende Wirkung von normalem und infiziertem Serum auf 304.

Bakteriologie,

Behandlung von Puer- peralinfektion (septi- schem Abort) und 303.

Ham-, nichteitrige Nephritis und 127.

Vaginitis und deren 50.

Bakteriologische

Untersuchung, Bedeutung ders. für die Geburts- hilfe 50, 304.

Zählkammer 142.

Bakteriotherapie, Puer- ralinfektion und 307.

Bakterizide Wirkung der

Ultraviolettstrahlen 15. Balfour-Goshetscher Ab- dominalretraktor, Halter (attachement) für dens. 142. Balkenblase, tung und 45. Bantische Krankheit, Un- terbindung der Milzgefässe bei ders. 167. Bardelebensche Operation 354. Bartholinische Drüse, Kar- zinom ders. 52.

Bauch s. a. Abdomen.

Venektasien der rechten Seite dess. 84.

Bauchbinde, Magen und,

Röntgenuntersuchung 151.

Bauchbrüche, Naht grösse-

rer 142, 143. Bauchchirurgie, soziale Bedeutung der 229.

Bauchdecken,

Ovarientransplantation in die 60.

Röntgengeschwür der 13.

Tumoren der 69.

Bauchdeckenmetastasen,

Tubenkarzinom mit 76.

Bauchdeckensarkome 62,

69.

Harnverhal-

419

Bauchfellentzindung (s. a. Peritonitis), Diathermie bei chronischer 19.

Bauchfelltuberkulose 26,

27. Bauchhaut, nach La Bauchhohle Ausschaltung der Fossa vesico-uterina aus der

46, 142.

Austritt von Kind und Plazenta durch Uterus- ruptur in die 112, 293.

Riicktransfusion des bei Tubarschwangerschaft ergossenen Blutes 143.

Schussverletzungen im retroperitonealen Spalt- raum und ihre Beziehun- gen zur 85, 147.

Uterusabszess mit Perfo- ration in die 72, 304.

Verwachsungen, postope- rative, in der 70.

Bauchhöhlenkarzinom,

inoperables, Wegnahme des karzinomatösen Netzes bei 209.

Bauchlage 26, 28.

Kaiserschnitt, extraperi- tonealer, und 38C.

Bauchnarbenmetastasen, Adenocystoma papillare psammosum ovaril mit 61.

Bauchoperationen, Hypernephrom und 139. Lungenembolie nach 25. Nierentuberkulose mit Doppelureter 134. öffentliches Wohl und 29, 33. paravertebrale ( = Anästhesie bei 16,

ade hohe, bei 17, 18.

Bauchschüsse 146.

organisatorische Mass- nahmen 147.

Prognose und Behandlung 147.

Röntgenbefunde 146.

Bauchspalte, Nabelmiss- bildungen und 380.

Bauchspeicheldrüse (s. a. Pankreas) 167.

Bauchverletzungen, stumpfe 72.

Bauchwand,

Dermoide der vorderen 69.

Hernie und 143.

karzinomatöse Infiltration der 9.

vordere 68.

Platzen der, rotomien 26.

420

Sach-Register.

Baumannsches Verfahren! Becken, 5 kiinstlichem Abort | Pneumokokkenabszess im

Bazillen (s. a. Bakterien)

tumorbildende 209.

Vincentsche, in der Cervix

_ uteri 45.

Becken,

Abschluss und Faden- drainage dess. 142,

146.

asymmetrisches, bei Sko-

liose 297, 396.

Buckel-(Hunchback pelvis)

297, 396.

Einleitung der Geburt am Ende der Schwanger- schaft bei normalem 384.

enges, Ätiologie 297.

Behandlung 389, 396.

Fehldiagnose 296.

Frühgeburt, künst-

liche, bei dems. 384, | 388. Geburt und 296, 297. Indikationen und Be- handl in der Lei- dener Klinik und Poliklinik 396. Menstruation und 297. Perforation des leben- den Kindes und 388.

Poliomyelitis anterior acuta, spontane Ge- burt 287, 297. Wehenmangel bei dem- selben, Kaiserschnitt 384. zeitliche Indikationen für Einleitung des Partus praematurus 398. Fraktur-, geburtshilfliche Bedeutung 85.

Gibbus- 297, 396.

: Karzinom im, Harnverhal- tung 72.

kyphotisches 297, 396.

Kaiserschnitt bei dems. 297.

lateral verengtes, hinterer sagittaler Durchmes- ser des Beckenaus- gangs bei dems. und seine Berechnung 296.”

Luxations-, doppelseitiges 298.

Lymphdriisentumor im kleinen, und Kaiser- schnitt 387.

Naegeli-, Entbindung bei 297.

plattes, Promontoriumab- meisselung bei dems. 297, 389.

querverengtes 296. rachitisches, Kaiserschnitt bei dems. 296. schiefes, Geburtsverlauf bei

dems. 297.

Sitz- 297.

skoliotisch-rachitisches, Kaiserschnitt bei dems. 297.

Spalt- 35.

Blasenektopie und Pro- laps 95, 297.

bei spinaler Kinderläh- mung, und Geburts- verlauf 297.

Trichter- 296.

Statistisches 298.

Beckenabszess, pararektale

Freilegung und Eröffnung 73, 86. | Beckenappendizitis, akute 70. Beckenausgangspelvi- meter 298.

Beckenbindegewebe,

Nervenbahnen im 84, 85.

Pathologie 88.

Sarkom im 84.

Syphilis 32, 33.

a el Sal label

zundung, Diathermie bei 19.

Beckenbindegewe bs- myom,

Descensus dess. durch den Leistenkanal 52, 69, 87.

huteisenförmiges 84, 189.

Beckenboden, muskulöser,

und Prolaps Nulliparer 47.

Beckendeformität,

Entbindung, vorzeitige, und 297.

Spina bifida sacralis und 378.

Beckendrainage,

infektion und 70. Beckenebenen, Becken-

masse und, Unstimmig-

keiten ders. 169, 173, 182.

Beckeneiterung,

Appendizitis, Schwanger- schaft und 72.

Behandlung 73, 87.

Dickdarmkommunikation bei, operative Behand- lung 143, 145.

Gravidität und, Drainage 72.

Beckenendlagen 823, 381.

Behandlung 324.

bei Primipara 381.

Cephalbämatom bei 272,

324, 364. Kaiserschnitt bei 324, 381.

Becken-

Beckenentwicklung, em- bryonale 172. |

Beckenentzündungen,

akute, Behandlung 73, 87.

Endresultate operativer

Behandlung 84.

Beckeninfektion,

Abort und 303.

Beckendrainage und 70.

Hundert Fälle von, und a ine

Pathologie und Behand- lung 73. | Schwangerschaft und Sep- tikämie von abortivem Typus, autogenetische Infektion, Polyneuritis puerperalis 304. Beckenkarzinom, Radium- behandlung 218. Beckenlymphdrüsen, de .iduales Gewebe in 169, 247. Beckenmassage bei post- operativen Adhäsionen 71. Beckenmasse und -ebenen, Unstimmigkeiten ders. 169, 173, 182. Beckenorgane, Diagnostik bei Erkrankungen der 21. Beckenperitoneum 70. Beckenperitonisierung, spontane 25. Beckensymptome, Ante- flexio und 40. Beckentumor, Geburt und 86. Befruchtung, | künstliche, beim Men- schen 231, 240, 328, 329.

menschliche 168.

Über- 240.

Befruchtungsfähigkeit,

Geschlechtsbildung, Ko- habitationstermin und 172, 241.

Konzeptionstermin und

Behaarungsabnormi- täten und sonstige Miss- bildungen 375.

Benzidinprobe, Blutnach- weis in Harn und Fäzes durch die 88.

Benzindesinfektion des Operationsfeldes 28.

Benzoldämpfe, Anaemia aplastica nach Einwirkung ders. 7.

Berichte aus Kliniken,

Jewish maternity Hospital 233.

London Hospital 231.

Rotunda Hospital (Dublin. Journ.) 233.

Berlin Brandenburger mmer, Beschluss betr. künstlichen Abort 232, 339. Berufsgeheimnis, Publi- kation von Krankenge- schichten und 325. Besohneidungstuberku- lose 364. Bettnässerfamilie und Heredität der Spina bifida

97. Bevölkerung, Krieg und 340

Bevölkerungsfrage 232, 339

Gesetzgebung und 231. Krieg und 233. Bevölkerungspolitik, Arzt und 229, 337. Aufgaben der 234, 264, 338, 340. Deutsche Gesellschaft für, Kongress 229. Krieg und Schutzmittel- frage im Lichte der 230. Bevölkerungsstatistik, Grundlagen der 232. Bilharziosis 106. Biilroths zweite Methode der Magenresektion, Ge- schichtliches 153, 156. Biozy me- Bolus- Therapie

Anatomie 94.

Funktionsstérungen 96.

nach Rückenmarks- schüssen 97.

Missbildungen 9.

Neurosen 9%.

Pfählungsverletzungen 103.

Physiologie 94.

Thermokoagulation 4.

Verlagerungen 108.

Verletzungen 108.

Blasenektopie 35, 45, 95, 96, 376.

Behandlung ziele 69, 95.

Makkassche Operation bei 69, 95, 143.

Operationsmethoden 95,

Spaltbecken, Prolaps und 47, 69, 95, 297.

Vaginaldefekt, Blasen- krebs und 95.

Blasenerkrankungen,

Diagnostik 94, 97.

Hauterkrankungen bei 95.

Nephritiden in der Kriegs-

literatur 97.

Therapie 9. -

ee Ze manuelle, bei Rücken-

marksverletzungen 97.

Sach-Register.

Blasenexstirpation bei Tuberkulose der Blase 90.

Blasenhernie 69, 103.

der Linea alba 68, 103.

Blaseninkontinenz 90.

Enuresis und, bei Soldaten 97.

operative Behandlung 97.

Spina bifida und 97.

Blasenkarzinom,

nn bei 112.

Ektopia vesicae mit, und Vaginaldefekt 95. Radium bei 104. Blasenlähmung, Optochininjektionen,intra- lumbale, mit nachfolgen- der 97. stumpfes Trauma mit fol- gender 97. Blasenmole, Chorionepitheliom und 222, 223. Corpus luteum-Zysten nach Ausräumung von 59. destruierende 222. als Entwicklungsstérung des befruchteten Eies 285, 395. Gefahren der 222. Blasenoperationen, Saug- behandlung nach 94. Blasenpapillome, Behand- lung 104. Blasenprolaps 47. Blasenruptur, Geburt und 104, 293. Retroversio uteri gravidi und 103. Wochenbett und 311. Blasenscheidenfistel 112, 113

Blasenkarzinom und 112. Entstehung ders. durch Pessardruck 112, 359. Trendelenburgsche Opera- tion bei 112, Kaiserschnitt nach ders. 385. Ureterimplantation, ab- dominelle, wegen112. Blasenschüsse 136. Blasenschwäche, Kriegs- erfahrungen 97. Blasen-Sigmoideafistel 160

Blasensphinkter, Ersatz dess. durch den Rektal- sphinkter 63.

Blasensteine 106.

ägyptische, Indigokri-

stalle, blaue, in dens.

Nierensteine und 106. Blasensyphilis 102,

421

Blasentenesmus, medika- mentöser 97.

Blasentuberkulose 90, 93.

proliferierende 134.

Blasentumoren 104.

Elektrokoagulation der 4, 104.

Kauterisation 4, 104.

kystoskopische Diagnose 4, 104.

tive Behandl 104. ermokoagulation 104. Unfall und 360. Blasen-Uterus-Transpo-

sition, Geer und

Uterusprolapsbehandlung

durch 47. Blasenverletzung, intra-

itoneale, Todesursachen ei ders. 104.

Blasenzysten 104.

Blastosomen 172.

Blaufiltrierung der Quarz-

sonne 15. Blennorrhoea,

Einschluss-, bei

borenen 363.

neonatorum 365.

Blenotin bei Gonorrhoe 89,

Blinddarmoperationen,

Hysterie und 30, 31. Blitzschlag, Fruchttod

durch 340.

Blut,

Benzidinprobe an Harn und Fäzes zum Nach- weis von 88.

Gallenfarbstoffnachweis im 275.

Harnuntersuchung auf, mit Trockenreagenzien 88.

Kohlenbogenlichtbad und 14

Neuge-

körpereigenes, Riicktrans- fusion dess. bei Massen- blutung in grosse Kör- perhohlen 143. Mesothoriumbestrahlung und 8, 218. Mikrobestimmungs- methoden 115. miitterliches (fötales), Lipoidgehalt dess. 170, 247, 253. okkultes, Magenkarzinom und 152. Reststickstoffbestimmun- gen 115. Rontgenstrahlen und 7, 8. Schutzapparat fiir dass. bei Rontgenbestrahlung 8

Strahlentherapie und 196, 199, 220.

Blutagarplatten bei Be-

strahlungsversuchen 7.

422

Blutbild,

Milzexstirpation und 167.

Strahlenbehandlung bei Uteruskarzinom und 215.

Blutdruck,

Nierenentfernung (-ver- kleinerung) und 114.

Schwangerschaft und 240, 247.

in Uterusmyomen 193.

Blutende Brustwarzen 253.

Blutfermente, Schwanger-

schaft und 246. Blutgerinnung, strahlen (radioaktive stanzen) und 8, 198. Blutharnstoff, Nieren- krankheiten und 117, 118. Blutharnstoffbestim- Hang, Gefrierpunkts- und, bei Nephritis 116. Blutkrankheiten, Unter- bindung der Milzgefässe an Stelle der Splenektomie bei 167. Blutserum, Karzinomzellen und 206. Blutstickstoff, Reduktion der Nierensubstanz und 115. Blutstillung, physiologische Grundlagen der 300. Blutstillungsmittel (s. a. Blutungen, Wehenmittel, Wehenschwäche) 16, 250, 300.

Bluttransfusion,

Figen- (s. a. Eigenblut- transfusion).

Geburt und 286. i

Kimpton-Brownscher Apparat für 286.

Melaena neonatorum und 275, 365.

Natriumzitratzusatz bei 300, 365.

Blutungen,

Corpus luteum-Präparat

bei 186.

Erystypticum bei 16.

aus Graafschen Follikeln (aus Corpora lutea) ohne Vorhandensein von Schwangerschaft 169.

Hymenriss- 50, 331.

intrakranielle, Neuge- borener 363.

Diagnose 365. |

Klinik und Therapie 272.

Tentoriumzerreissung und 272, 364.

intraperitoneale 26.

aus Uterusvenen bei Fundusmyom 1%.

Rontgen- ub-

Sach- Register.

Blutungen,

Kaiserschnitt bei 386. klimakterische, Röntgen- bestrahlung 11, 37, 38, 79. Magen-, Koagulen bei 152. postoperative, infolge Chloroformnarkose 153. Massen-, in grosse Körper- - höhlen, Rücktrans- fusion körpereigenen Blutes bei ders. 143. meningeale, bei Neuge- borenen 272, 364. menstruationsähnliche, in der Schwangerschaft 171, 240, 282, 339. menstruelle innere, aus reifen Graafschen Follikeln 81, 171. nach restloser Ovarien- entfernung 168. Metritis chronica und 37, 38, 337.

Myom-, abdominale töd- liche, nach Stieltor- sion 192.

Amenorrhoe nach Rönt genbehandlung, spä- ter Uterusexstirpa- tion wegen Sarkom 13, 192, 198, 220.

Endometrium, Ova-

` rium und 190.

Ernährung und 30.

Zinkfilterintensivbe- strahlung bei 13.

Nachgeburts-, Behandlung 300.

Nieren- 124. Nierenerschütterung ‚und 124. Uberanstrengung und 124.

unilaterale 124.

ovarielle 168. Amenorrhoe bei ders.

82. Corpus luteum-Funk- tion und 81

Experimentelles und Therapeutisches 38, 39.

Theorie ders. 171.

Scheiden- 80.

Secalysatum Bürger bei 38, 39.

Ureterkatheterisation und 116.

Uterus-, Affekte, unlust- betonte, und 80.

Aktinotherapie 82.

Behandlung 80.

Erodium cicutarium bei 16, 390.

Blutungen,

Uterus-, Metritis chronica und 337.

Röntgentherapie 195.

Verdauungskanal und, Be- handlung 148.

Wechsel- (s. a. klimak- terische), Zinkfilter- intensivbestrahlung bei 13.

Blutuntersuchung,

bakteriologische, nach Curettage 21, 22.

diagnostischer Wert ders. bei Niereninsuffizienz 116. |

gegenwärtiger Stand 116.

Blutzucker bei Gravidität, Geburt, Wochenbett und Schwangerschaftstoxi- kosen 241, 253, 314.

Blutzysten, Herzklappen-, Neuge- borener 268.

Nieren-, solitäre, und Hämaturie 126. Bolus alba 16.

Peritonitis und 26. Bolus alba-Azetonbrei, Händedesinfektion mit 29. Bolus-Biozyme, vaginale Trockenbehandlung mit 49, 50.

Bonn, Todesursachen der Säuglinge. in den ersten 10 Tagen (1902—12) in Frauenklinik, in Stadt- und Landkreis 363.

Botalli, Ductus arteriosus, offener 377, 380.

Symptomatologie 376. Stenose dess. und Hydrops universalis 375. ` Brachialarterie, Aneurys- ma fusiforme congenitum

378.

Brachydaktylie 377. Bradykardie, Wochenbetts-, und Augenkompression

253. Branchiogene Fistel, kom- plette 376. Braquehayes tion 392. Breslau, Dammrisse aus der Frauen- klinik in 50.

Ovarialfibrome aus der Frauenklinik in 62. Bromsilberpapiere, Rönt-

genplattenersatz durch 5. Bronchiektasien, ange- borene 377. Bruch, s. a. Hernia,

postoperativa

Fistelopera-

Bruchoperationen, EE bei 161.

Lungenembolie nach 25. a Hernia dia- atica co italis

Dem agens und grossen Netzes, Prolaps in die 378.

Brustkrebs (s. a. Mamma- karzinom), Strahlenbe- handlung in einmaliger Sitzung 11.

Brustumfang, Wachstum dess. bei Frühgeburten 258.

Brustwarzen, blutende 253.

Buckelbecken (Hunchback pelvis) 297.

Byrnesche Glüheisenbe- handlung bei Cervixkar- zinom 210.

C.

Cacodylicum, Natrium, bei Menorrhagien 82. Canalis neurentericus, Em- bryo mit 173. Caput s. a. Kopf. obstipum bilaterale con- itum 365. Cedernölvergiftung, töd- liche 338. Cephalhämatom, Becken- endlage und 272, 324, 364. Cephalhaematoma inter- num und seine Folgeer- scheinungen 365. Cervix, Dilatation, geburtshilf- liche 384 Elongation ders. bei pri- märem Scheidenprolaps

47. Entwicklungsfehler 290. Geburtsstörungen seitens der 290. Primäraffekt, syphiliti- scher, an der 29. Pseudo-Ostium internum ders. bei der Geburt 395. Syphilis der 32. Vincentsche Bazillen in der 45.

Cervixfibrom, Geburtshin- dernis durch, Kaiserschnitt, Hysterektomie 290.

Cervixfistel, Ureter-, nach hoher Zange, Spontan- heilung 112.

Cervixkarzinom,

Byrnesche Glüheisenbe-

"handlung 210. Hitzebehandlung 208. inoperables, mit Amenor-

rhoe 201.

‘Chloroformnarkose,

Sach-Register. 423

Cervixkarzinom, Cholelithiasis, Kombinationsbehandlung | Schwangerschaft und 279. 202. Cholesterin, Giftigkeit der kystoskopische Befunde Ovula (Ovarien) und 67. Cholevalbehandlung bei Gonorrhoe 16, 20, 49, 89. Chondriosomen, Bau der 171. Chondrodystrophie 379. foetale 376. Geburtshindernisse bei ders. 286. Osteogenesis imper- fecta und 268, 376. Chondrodystrophische Zwergin mit Riesenprolaps 42. Chorda dorsalis, Keimblätter und 173. Chorea gravidarum 277. Chorion-Amnionverbin- dung, geburtshilfliche Be- deutung der 249, 393. Chorionepitheliom 322. Blasenmole und 222, 223. ektopisches 222. Latenz, langdauernde, nach der letzten Schwan- erschaft 223. Lebermetastasen 223. primäres, der Tube nach rupturierter ektopischer Gravidität 76. Scheidenmetastasen dess. 48. Uterusmyom und, Schwangerschaft

bei, Wertung ders. 211. Magengeschwüre, multiple, nach Anwendung von Percys Kaltkauter bei inoperablem 153, 154. Radikaloperation bei 209. Radiumbehandlung 214, 217. Schwangerschatt und 220, 282, 290. Cervixmyom 192. hyaline Degeneration 192. Schwangerschaft und 199. Laparotomie 282. vaginale Entfernung 189. Cervixrisse, Operation alter, im Wochenbett 307. Cervixspaltung, Dysmenor- rhoe und 391. Cervixstenose, Diszission und Einlegung eines Hart- gummistifts 40. Cervixtuberkulos« 37. Cervixusur, Geburtsdauer, lange, und 396. China-Alkaloide, Strepto- kokken und 308. Chineonal, Wehenverstär- kung durch 250. Chinin, Mäusetumoren unter Einwirkung von 206. Chirurgie, Abdominal- 146. geburtshilfliche moderne, Ausblicke und Grenzen 229.

mit 281,

Christiania, Adnexentziin- dungen an der Frauenklinik in 71.

»Christliche Wissenschaft“, Tötung, fahrlässige, und 359.

Chromidien 172.

C Ay nnie ;

124.

geburtshilfliche 252. Magenblutung, postopera- tive, infolge 153. Todesfälle in der 16, 18, 252. Chloroformvergiftung, Schutzwirkung von Kohle- hydratdiät und Sauerstoff auf die Leber bei experi- menteller, im Hinblick auf die präeklamptische Tox- ämie 313. Choledocho-Duodeno- stomie, transventriku- läre 164.

nichtparasitische Claudiussche Eiweissprobe 88.

Coccidien, Tumoren, ligne, und 211. Cökum, Invagination der Appendix in das 161. ı Schieferstift im 340. Schwan-

ma-

Cökumvolvulus,

Choledochusverschluss, gerschaft und 161, 280, Choledochusadenomyom 282, 354. und 165. Coitus, Gallensekretionsdruck und | Maimonides-Handschrift 165. | über 393. Choledochuszysten, u = EE beim 165. E der weiblichen

Cholelithiasis, Atiologie 167. Diagnose 165. intrahepatische 164. |

Genitalien bei 332. Colitis chronica suppurativa

(gravis) 160.

Collargolinjektionen in Uterus und Tuben 16. Colliculus cervicalis, Ure- thralpathologie und 89. Collifixatio uteri 46, 142. Colon descendens und Colon

sigmoideum, Lageabwei- ch beim Erwachsenen und deren entwicklungsge- schichtliche Erklärung 173, 177. Colpitis crouposa bei 6—8wöchiger Schwangerschaft 49. granularis gravidarum, Gonorrhoe und 50, 332. mycotica 49. purulenta, Trichomonas vaginalis bei 49. Concodusche, strafbare An- kiindigung der 339.

Conjunctivitis gonorrhoica bei Neugeborenen 275.

Cor pseudotriluculare biatria- tum 378.

Coronaria ventriculi, A., Unterbindung bei Magen- (Kardia)-Resektionen 152.

Corpus luteum 185. Autotransplantation des 60.

Blutungen aus dems. ohne Vorhandensein von Schwangerschaft 169.

Cyklus des 53.

epitheliale Genese des 54. |

Follikel und, Antagonis-

mus zwischen beiden 168.

Frühstadien der Bildung dess. 172.

Geschlechtscharaktere und 171.

innere Sekretion des 30. Laktationsamenorrhoe und

Menstruation und 53, 54, 83.

Pathologie 173.

Peritonealfissuren dess. bei vorzeitiger Lösung nor- mal sitzender Plazenta 169.

Physiologie 170. physiologisch aktive Sub- stanzen im 169, 246. Corpus luteum-Bildung, Frühstadium ders. beim

Menschen 53.

Corpus luteum-Extrakt- therapie 54.

Sach-Register.

Corpus luteum-Hormon,

Entwicklung männlicher Geschlechtsmerkmale unter Einfluss eines 29, 30.

Keimdriisen und 53, 57, 170.

Corpus luteum-Präparat

bei Menopause 79.

Corpus luteum-Zyste

nach Ausräumung von Blasenmole 59.

Knochenbildung in 62.

Corpus uteri (s. a. Uterus, teruskörper), Syphilis

am 32,

Coxa,

Subluxatio congenita der 377.

vara congenita und doppel- seitige habituelle Patel- larluxation, 380.

Craniorachischisis 375.

Curettage, Uterus- (s. Auskratzung),

Blutuntersuchungen, bak- teriologische, nach 21.

Prolapsus sigmoides durch Uterusperforation bei 359.

Spätfolgen 359.

Cystinurie, Behandlung 138.

Cystitis 101.

chronica 102.

colli vesicae (papilloma- tosa, proliferans) 102.

Harnstauung und 102.

Kinder- 127.

Milchsäurebazillen-Injek- tion in die Blase bei 102.

Myrmalyddarreichung zur Verhütung von 94,

a.

Peri- und Appendizitis 161

Pyelo-, im Kindesalter, Therapie 127.

im Säuglingsalter, In- fektionsweg 127.

Streptokokken-, chroni- sche 101.

tuberculosa proliferans 134.

Cystocele,

Abdominaloperation bei 46

Ätiologie 42, 46.

Ovariendermoid und 60.

Prolaps und, Behandlung durch Uterus- und Bla- sentransposition 47.

Corpusluteum-Funktion, | Cystopyelitis,

ovarielle Blutungen und | Coli-, Autovakzinebeband- 81. lung 127, 132.

Theorie der 171. Kinder- 127.

Cystorectocele,

Hysterectomia vaginalis subtotalis bei 47.

Uterusfibrosis und -prolaps

43. vaginale Plastiken bei 46.

D.

Daktylie, Arachno- 379. Brachy- 377. Hexa-, an beiden Fiissen 380. aller vier Extremitäten 378. Dämmerschlaf (s a. An- ästhesie), in der Geburtshilfe 252. Skopolamin-Morphium- 355, 356. Dammplastik 50. Dammruptur und 143, 289. Dammrisse 50. komplette, Dammplastik und 143, 289.

Operation alter, im Wo- chenbett 50, 307. Dammschutz 50, 289, 2%.

Rudolfs 250, 389.

Salus’ 389.

Dammwunden, Nachbe- handlung 308.

Darmanastomose (s. a. En-

teroanastomose).

rechtwinklige 148.

Technik 149.

Darmausschaltung,

totale 69, 148.

unilaterale und totale 153.

Darmchirurgie, Methoden und Ergebnisse 149.

Darmerkrankungen,

Klinik der 149.

Pyelitis und 129.

Röntgendiagnostik 149.

Darmfisteln, Wismut- pastenbehandlung 134.

Darmflora des Säuglings 258.

Darmkatarrh, Holopon- suppositorien bei 18.

Darmnaht,

einzeitige oe 148.

Insuffizienz der 150.

Darmoperationen, Nach- behandlung 149.

Darmparese, Pituitrinbe- handlung 148.

Darmruptur,

spontane, bei Fötus und

Neugeborenen 268.

subkutane 147.

als Skiverletzung 147.

Darmschüsse 146.

Darmstauung, chronische 148.

Darmverlagerung und gy- näkologische Erkrank SC Differentialdiagnose 21, 2

Darmverletzung,

Abortausräumung und 283.

Abtreibungs- und Aus-

' Täumungsversuch bei fehlender Schwanger- ~ schaft und 339.

Uterusperforation mit 359.

ne Ee

tis, linksseitige

YA bezea bidun und Tel.

Schwangerschaft und 280.

Darmvorfall,

Uterusperforation mit 283,

359.

Uterusruptur und 356.

Dauerspilungen, antisep- tische 142.

Defundation, vaginale, bei Uteruspolypen 193.

Dermatitis EC Neu-

eborener, Ubertragbar- eit 363.

Dermatosen, Schwanger- schafts-, Behandlung 277.

Dermoid,

Milz-, Wandermilz und 71.

Ovarien-

Dermoidcysten, sacro- coocygeale 71, 85.

Desinfektion,

Alkohol- 30.

Hände- 29, 308.

der Harnwege durch Hydr-

argyrum oxycyanatum 102.

Haut- 30.

Deutsche geburtshilflich- gynäkologische Disserta- tionen 238.

Dezidua, Ausschabung der, us Eklampsiebehandlung 312.

Deziduales Gewebe in Bek- kenlymphdrüsen 169, 247.

Diabetes

insipidus, Hypophyse und

94

melitus, Operationsvorbe- reitung bei 28, 30 Schwangerschaft und 279. Diagnostik, äkologische 21. ystoskopische, bei Blasen- tumoren 4. Röntgen- 10. Diagnostische Experimente am Menschen 325. Dial-Dionin-Anästhesie, geburtshilfliche 252. an sierverfahren (s. erhalden), Schwanger-

Sach-Register.

schaftsdiagnose mit dem 246, 337. Dia aa (8. ernia) Diaphragmatioa, Even- tratio 377. Diätetische Behandlung der Eklampsie in der Schwan- gerschaft 312. Diatvorschriften fir Ge- sunde und Kranke 229. Diathermie (s. a. Thermo- penetration) 3, 4, 16, 85. Amenorrhoe und 82. Gonorrhoe und 89. Schmerzstillung und 19. Vaginalelektrode fiir 19. Diathese, hämorrhagische, der Neugeborenen, Be- handlung 268.

Dicephalus

dibrachius 377.

monauchenos tetroph- thalmus dioetus und innere Missbildungen 322

tribrachius symbrachius, lebender 379.

Dickdarm 160.

Beckeneiterung bei Kom- munikation mit dem, operative Behandlung 143, 145.

Dickdarmchirurgie, Kasu-

ee und Technisches 60

Dickdarmresektion, to- tale 160. Dickdarmtumoren, Rönt- gendiagnostik 151. Dickdarmverletzung, Nierenverletzung und 136. Didelphys, Entwicklungsge- schichte von 172. Dilatation, Cervix-, in der Geburtshilfe 884. Dionin-Dial-Anästhesie, geburtshilfliche 252. Diphtherie, Nasen-, Neuge- rener 362. Diplococcus crassus, Ure- thritis (Epididymitis)-Ent- stehung durch Infektion mit 331. Diplopagi, Geburt bei 398. Dispargeninjektionen, intravenöse, bei Puerperal- fieber 308. Dissertationen 238. Diurese, Hexamethylentetramin und 137. Regulation ders. durch die Hypophyse 94.

a.| Diverticulum Meckelii, Vol-

vulus des 160

a. neller

425

D me on bei Gonorrhoekom- tionen 89.

Nachruf fiir 229. Doppelmissbildung,

lebende 379.

monocephalische 378.

Unstatthaftigkeit der, Töt von 379. Doramadtherapie 12, 217. Dottersack des Schweine- embryo, Embryozyten-

ursp 170. Douglasabszess, Nephritis haemorrhagica und 23, 25. Douglashernie 48. Douglastumoren 70. Drainage, Aszites-, plastische 72. Beckeneiterung in der Gra- vidität und 72. Filiform- des Beckens 142. Peritoneal- 26. Peritonitis nach Appendi- zitis und 71. Drillingsabort 245. Drillingsgeburt 322. Eklampsie und 313. Missbildung bei 380. Pan, Unzuver- lässigkeitsnachweis im, r

SE kad en s. Innere Sekretion. Drüsenzellen, Neubildung von, bei der Milchbildung 256. Ductus Arantii, Defekt des 375. arteriosus Botalli, offener 377, 380. offener, Symptomato- logie 376. Stenose des, und Hy- drops universalis 375. Dudleysche Operation, Resultate 391. Dünndarm 160. Inkarzeration von Tuben, Ovarium und, bei Kind 76. Intussuszeption dess. und Fibromyom 192. Vaginoplastik mittelst des- selben 46. shanna EL EL a d eitrige, ulzeröse und phtheritische 160. Dünndarmifisteln, schutz bei 160. Dünndarmileus, Gastroenterostomie und 151. Röntgendiagnose 151. Dünndarmperforation, Typhus ambulatorius und 160.

Haut-

426

Dinndarmresektionen 160. Dünndarmsarkom, Rönt- gendiagnose 10, 151. Dünndarmstrikturen, tuberkulöse 160. Dünndarmtuberkulose 160. Duodeno-Choledocho- stomie 164. Duodeno-Enteroanasto- mose bei Atresia infra- papillaris duodeni con- genita 268. Duodeno-Jejunalhernie, Duodenalstauung bei, Rontgenuntersuchung 151. Duodenum 152. Adenomyoma des, bei Neu- geborenen 380. Atresia infrapapillaris con- genita 153, 268, 376. Lumenerweiterung am 153. Röntgenuntersuchung 150. supra- und infrapapillärer Abschnitt dess. und seine pathogenetische Bedeu- tung 153.

Duodenumatresie, ange- borene 377.

Duodenumdivertikel, Röntgendiagnose und ope- rative Entfernung 150.

Duodenumfistel,

Magenresektion mit konse-

kutiver 153. Verschluss von 153.

Duodenumgeschwür, Appendizitisdiagnose, irr- tümliche, bei 161.

Behandlung 152.

Diagnose 152, 154.

Duodenalresektion bei 152, 153.

Pathogenese 153.

Perforation dess. 153.

Pylorospasmus, postpneu- monischer, und 153.

Röntgenuntersuchung 151.

Duodenumresektion,

Duodenalgeschwür und 152, 153.

Pankreasfistel nach 167.

Sach-Register.

Dusche,

Conco-, strafbare Ankiin- digung der 339.

Frauen-, ,,unziichtiger“ Gebrauch der 337, 351.

Scheiden-, Quecksilberver- giftung durch 359.

Dysmenorrhoe (s. a. Men- struation) 66, 68, 80, 82. Appendizitis und 83. Behandlung 79, 80. Cervixspaltung bei 391. Emetine bei Thyreoidea- erkrankung mit 80. Endometriumreaktion, menstruelle und 81. Menstrualin bei 80. operative Behandlung der 391.

E.

Ebene, Sonnen- und Solbad- behandlung in der, und ihr Wert 15.

Echinococcus,

Leber-, Heilung infolge Granatverletzung 164.

Nieren- 141.

Eckengravidität, Uterus- torsion, Portio supravagi- nalis-Hypertrophie und Korpus-Lateroflexion 281, 282.

Ehefrau, wirtschaftliche er. selbständigung der, und Volksvermehrung 232.

Ehekonsens 231.

Eheverbot und 233, 332.

Syphilis, Serodiagnose und 331.

Eheverbot, Ehekonsens und

233, 332.

Ei,

Aufnahme in den Eileiter und Transport in den Uterus 172.

Blasenmole als Entwick- lungsstörung des be- fruchteten Eies 283, 395.

Giftigkeit dess. 67.

junges menschliches 172, 241, 243, 339.

Duodenumschlauch, Gal-; Krankheiten dess. 282.

lenblasenerkrankungen und 164.

Duodenumspasmus, Rönt-

genuntersuchung 150.

Duodenumstauung, Duo- `

deno-Jejunalhernie und,

Röntgenuntersuchung 151. |

Duodenumstenose, Sym- ptome von, bei abnormer ligamentärer Verbindung der Gallenblase 153.

.— Retention, abnorm lange,

des abgestorbenen Eies 282. Eigenbluttransfusion, Extrauteringravidität, Uterusruptur und 285. Eihäute, Erkrankungen der 300.

' Eihautretention, Gs Bedeutung der 200. historische Studie 300.

Eibautretention,

Ursachen, Komplikationen und Behandlung 300.

Eineiige Zwillinge, rien- verbindungen ders. im Röntgenbilde 173.

Eingeweidefisteln, Ver- schluss von 146.

Einschlussblennorrhoe, Neugeborene und 363.

Einstülptrichterbildung am Magendarmkanal 148, 153.

Eiselsbergs Pylorusaus- schaltung 153.

Eiter, quantitative Bestim- mung im Harn mittelst Wasserstoffsuperoxyd bei pyelitiskranken Kindern 128.

Eiterharn 128.

Eiternieren 127.

Eiterung, '

Becken-, Behandlung 73, 87.

Dickdarmkommuni- kation bei, operative Behandlung 143, 145.

Nieren- 127.

Diagnostik 127.

offene und klimatische Be- handlung 16.

paranephritische, und

ierenrindenabszess 128.

perinephritische 128.

Phenol-Serumbehandlung 16

Simpsonlicht bei 15.

subdiaphragmatische,

folge von Gallen- steinen 165. |

Wochenbetts-, der lleo-

sakralgelenke und der Symphysis ossis pubis 84. Eiweiss, gelöstes, im Magen- inhalt und seine Bedeutung fiir die Diagnose des Ma- genkarzinoms 1653. Eiweissnahrung, Fortpflanzungsvermögen und 169, 230.

Fruchtentwicklung und 240, 262.

Eiweissproben 88, 89.

quantitative Schnell- methoden 88.

Eiweisszerfall, und 314.

Eklampsie 812.

Aderlass bei 313.

Ätiologie 313.

Behandlung 312, 313.

aktive und abwartende

312. Grundsätze ders. 314.

in-

Eklampsie

Eklampsie, Penan EE neue Wege 314. Stellung des prakti- schen Arztes zu ders. 314. Chloralbehandlung 312. Decidua-Ausschabung bei 312. Diätbehandlung 312. Drillingsgeburt und 313. Eiweisszerfall und 314. Früh-, Tubargravidität und 312. Hirndruok und 314. Infektionstheorie der 313. Kaiserschnitt bei 313, 314. Krieg und 313. Kriegskost und 314. Leber- 314. Leberveränderungen bei

313.

Luftembolie bei 313, 355.

Luminalnatrium bei 314.

Mammasekretion und 313.

Nieren- 314.

Obduktionsbefunde 313.

präeklamptische Toxämie und 313.

prophylaktische Bedeu- tung der 314.

puerperale 312, 313.

Häufigkeit ders. in Trinidad 314.

Kaiserschnitt bei Pla- centa praevia mit drohender 320.

Schwangerschafts- 312,

LITET EE EII]

313. Stroganoffsche Behand- lung 312, 313. Therapie der mittleren inie bei 312. Unfall und 314, 356. Untersuchungen bei 312. Urämie und 313. Uterusinversion, puer- perale, und 313. Eklamptische Mütter, Kin- der ders. und ihr Schicksal 262. Elektrizität 8. palpatorische Anwendung 4.

E

Elektrobiologie, Licht- - wirkung und 14. Elektrode, vaginale, für Diathermie 19 Elektrokardiogramm, Herzfehler, angeborene, und 376. Elektrokauterisation 4. Elektrokoagulation, Blasentumoren und 4, 104. Elektrolyse, Strikturbe- handlung durch 4.

Sach-Register.

Elephantiasis, genitale, nach inaldriisen- exstirpation 52.

Embolie,

Frihaufstehen nach La-

parotomien und 25.

Thrombose und 29.

im Wochenbett 303.

Embryo,

Alter des menschlichen

und Ovulationstermin

67, 82.

Canalis neurentericus bei 173.

junger menschlicher 173.

bben- 175.

wohlerhaltener, bei Ova- rialschw chaft 170.

Embryologie der Genitalien 38, 392

Embryome, Ovarien- 60.

Embryonale Beckenent- wicklung 172.

Embryonie, Poly- 172.

Embryotomie 881.

Embryozytenursprung 170.

Emetine bei Dysmenorrhoe mit Thyreoideserkrankung 80. Empfängnisverhütende ittel, Prüfungszeugnis- Zurücknahme bei Heben: men wegen Empfehlung, Vertrieb und Anwendung ders. 340. Endokrine Drüsen, s. Innere Sekretion. Endokrinopathien, Miss- bildungen und 36. Endometritis 87. pathologisch-anatomische Diagnose 38, 39. purulenta senilis 38, 39. septica, Tierkohlenspülun- gen bei 308. syphilitica 37. tuberculosa 33. Endometrium, Histologie 37, 38, 39. menstruelle Reaktion dess. und klinischer Charakter der Menstruation 81, 171

Myomblutung, Ovarium und 190.

Endotheliom,

Peritheliom und, des Uterus 203.

Uterus- 221.

Energie und Stoffwechsel bei

Frühgeburenen 258.

England, Wandlungen der üderie in 233,

Entbindung,

Beitrag zu den Kosten ders. und Beihilfe bei

427

Schwangerschaftsbe- schwerden 230. Entbindung, Ileus und 286, 354. Narkose bei der 251. Naegelibecken und 297. per vias naturales nach vorangegangenem Kai- serschnitt 340, 387. Riesenkind und 322, Skopolamin-Morphium- Anästhesie bei 355. vorzeitige, bei Becken- deformität 297. Entbindungsanstalten, Privat-, Kurpfuschertum und 231, 326.

Entbindungslähmungen

Erbsche, Ätiologie und Prognose 272, 364. falsche 364.

Enteroanastomosen, 8. a. Darmanastomose. einfache, Vorteile und Nachteile 153. Enterocele, vaginale, Ope- rative Heilung ders. 46. Enteroptose (s. a. Viszeral- ptose) 69, 125, 148, 149. Entvölkerung, Gesetz- gebung und 231. Entwicklungsgeschichte 168, 173, 9 Entzündung, Karzinom und 219. Röntgentherapie 219. Enuresis Blaseninkontinenz und, bei Soldaten 97. diätetische Behandlung im Kindesalter 97. Epiduralinjektion bei Ischias und 97. familiäre 97. Hypnose im Felde bei 97. Soldaten- 97. Eosinophile, Adnexerkrankungen, eitrige, und 72. Hämoglobinnatur ders. 72. Russelsche Körperchen und 72. Epididymitis, Diplococcus crassus bei 331. Epiduralanästhesie, ge- burtshilfliche 252. Epiduralinjektion bei Ischias und Enuresis 97. Epileptiforme Anfälle, Schwangerschaft und 394. Epileptiker, Sterilisation ders. in den Vereinigten Staaten von Amerika 328. Epiphysenlösung, Rönt- gendisgnose 363.

428

Epithel,

Tuben-, Bau und Funktion dess. beim Menschen 173.

sezernierende Zellen im

Vaginal-, Veränderungen dess. und ihre Ur- sachen 172, 188.

Epitheliom, Chorion- (s. a. Chorionepitheliom) 222.

Epithelkörperchen,

Entwicklung ders. bei

Marsupialien 169.

Ovarien und 66»

Epityphlitis, Vegetarier-, Gerlachsche Klappe und 161.

Erblichkeit, Karzinom und 211.

Erbsche Entbindungsläh- mungen, Ätiologie und Prognose 272, 364.

Erkältungskrankheiten der Harnorgane, Kriegser- fahrungen 97, 99.

Ernährung,

Kriegs-, Fruchtentwick-

lung, Laktation und 241

Genitalstörungen und 23,

natürliche, bei Frühgebur- ten 262. und künstliche, der Neugeborenen 261. Säuglings-, Merkblatt 228. Tumorwachstum und 29, 30, 190, 20€, 211. Ernährungszustand, müt- terlicher, in Schwanger- schaft (Geburt) und Er- nährungszustand des Neu- geborenen 258.

Erodium cicutarium bei Uterusblutungen 16, 390.

Eröffnungsperiode, Pro- laps der vorderen Schei- denwand in der 46.

Erosionen der Portio,

Entstehung der 38.

Spumanbehandlung bei 20.

„Erster Atemzug 362.

Erstgebärende,

ältere 287.

Alterseinfluss auf Schwan- gerschaft, Geburt und Wochenbett bei dens. 253.

Beckenendlagen, Behand- lung bei dens. 381.

minderjährige 82.

Erstgeborene, Minder-

wertigkeit ders. 234.

Erysipel,

Bäder, warme, bei 15.

Sach-Register.

sipel,

lasenerkrankungen und

95.

Höhensonne, künstliche, bei 14, 16.

Quarzlichtbehandlung 14.

Stamm- und Extremitä- ten-, Behandlung 15.

Erystypticum bei Blutun-

| Er

gen 16.

Erythema bullosum vege- tans 268.

Erythroblastose (Erythro- blastomatose), fötale 380.

Erythrodermie, Vernix caseosa und 268.

Erythrozytenresistenz, Uteruskarzinom und 200, 213.

„Erzeugung des Men- schen‘, holländische Übersetzung von Venettes 393.

Erziehung, Frau und 228.

Esthioméne 5l.

Rektumkarzinom und, mit

Sektionsbefund 52.

Eugenik,

Krieg und 228.

Mutter und Kind der Zu-

kunft im Spiegel der 233.

Eunuchoidismus beim

Weibe 23, 24.

Eventratio, Anencephalus, Gefässmiss- bildungen und 375. diaphragmatica 377. Röntgenologisches 380. Magen-, Situs viscerum in- versus abdominalis, Ösophagus-Stau- ungsektasie und 376. Spina bifida, Kloaken- missbildung und 379. Experimente, diagnosti- sche, am Menschen 375. Exsudate, Tumorzellen- nachweis in dens. 88, 206.

Exsudatlymphozyten, Entstehung und Bedeu- tung der 170.

Extraktion, Wendung und, bei Querlage 382.

Extrauterinschwanger-

schaft 284. Abderhaldens Reaktion

und 248, 249. ausgetragene Frucht bei 285.

Behandlung 285.

Diagnose 285.

Fehldiagnosen, relative 285.

Frühdiagnose 285.

intrauterine Gravidität mit gleichzeitiger 354.

Extrauterinschwanger- schaft,

Menstruation,regelmässige, und Appendizitis bei 285.

Ovarialtumor und, Diffe- rentialdiagnostik 63.

Symptom bei 285.

Uterinschwangerschaft nach älterer 284.

Uterusruptur bei 293.

und Eigenbluttransfu- sion 285.

Vaginalschnitt mit Klam- meranwendung bei 284.

Extremitäten,

Missbildung, symmetri- sche, an den 375.

obere, Geburtslihmungen Neugeborener 363.

Missbildung ders. bei Hydrocephalus 322.

Extremitätenamputa- tion, intrauterine 376.

Extremitätenoperea- tionen, akute Magendila- tation nach 152.

F.

Fäkalkonkretionen, im Appendix, Röntgenunter- suc 161.

Familie, Neuaufbau der 229.

Faradisation, bipolare 19.

Fauresche Operations- methoden bei Erkrankun- gen des Uterus und der Adnexe 26.

Fäzes,

Blutnachweis in den, durch Benzidinprobe 88.

okkultes Blut in den, bei Magenkarzinom 152.

Fehlgeburt, s. a. Abort, Frühgeburt

künstliche, Anzeigen 283, 340, 384.

Syphilis und 277.

und Missbildungen 375.

Femoralhernie, Tube in

einer 76.

Femurdefekt, angeborener 376.

Ferkelthymus, Entwick- lung der 168.

Fermente,

Abwehr-, Theorie der 246.

Amnionepithel- 247.

Blut-, Schwangerschaft und 246.

Fruchtwasser- 247.

proteolytische Serum- 246.

Fettansatz, Kem- und Plas- maveränderungen in Fett- zellen bei 172,

Fettarme Nahrung, Frucht- entwicklung und 240, 262.

Fettsteine der Harnwege 106.

Fettsucht (s. a. Adipositas).

genitale, Eierstocks-

therapie ders. 58.

konstitutionelle 69.

Sexualtätigkeit und 80.

Fettzellen, Kern- und Plasmaveränderungen in, bei Fettansatz 172.

Fibigersche Befunde (Spiro- ptera neoplastica) bei Rat- ten und Schaben 211.

Fibroadenoma fornicale 70.

Fibrom, Fibroid (s. a. Fibro-

myom, Uterusmyom, Myom). Ligamentum latum-, stiel- torquiertes 70. Ligamentum ovaricum- 71, 85. Netz- 73. Ovarien- 62. polypöses, der Portio, Ein- klemmung in einem Pessar 192.

Pyosalpinx, doppelseitige, mit 190.

Rektus- 69, 393.

traumatisches 68.

Röntgenbestrahlung 37.

Uterus-, und Uterus duplex

als Geburtshindernis

EI

200.

Vulva- 62.

Fibromyom (s. a. Fibrom, Uterusmyome, Myome) 188.

cystische Degeneration dess. in der Schwanger- schaft 200.

Intussuszeption des Dünn- darms und 192.

lymphangiektatisches 192.

-Prenhez 191. `

Fibrosarkom, retroperi-

toneales 86.

Fieber,

Geburt und 287, 304.

syphilitisches 278, 311.

Fieberbehandlung bei

Gonorrhoe (s. a. Gonor- rhoe) 90, 331.

Fieberhafte Temperaturen bei Neugeborenen in den ersten Lebenstagen 258, 364.

Filariasis, mit 106.

Filter,

Licht- 14.

Schistosomiasis

Sach-Register.

Filter, Schwermetall-, in der Röntgentherapie 218. Tiefentherapie und 199. Fingeramputation, kon- genitale 267, 375. Fingerdefekt, Zehen- und, hereditärer 375. variabler doppelseitiger bei Spalthand und Spalt- fuss 379. Fingerkontraktur, ange- borene, und Hohlfussbil- dung 375. Fingerlinge, Gummiersatz 142 |

Fistel,

Anal- 164.

branchiogene, komplette 376

Darm-, Wismutpastenbe- handlung 134. Dünndarm-, Hautsschutz

bei 160.

Duodenal-, Magenresek- tion mit konseku- tiver 153.

Verschluss von 153.

Eingeweide-, Verschluss ders. 146.

Hals-, angeborene kom- plette 377.

Osophagus-Tracheal-, an- geborene 268, 378.

Pankreas- 167.

Sigmoidea-Blasen- 160.

Urogenital- 112.

Wismutpastenbehand- lung 134.

Vaginal- 48.

vesico-uterovaginal- und rektovaginal- 49.

vulvorektale 332.

ex coitu 50.

Fistelförmiger Kanal, an- geborener, zwischen Öso- phagus und Kehlkopf 379.

Fistelgänge, radiologische Darstellung ihrer Ur- sprünge 10.

Fisteloperation Braque- hayes 392.

Fistula colli congenita com- pleta 377.

Flataus Pelveotherm, Dia- thermie mit 19, 85.

Flexurkarzinom, Tubar- schwangerschaft und 286.

Flughautartige Hautfalte vom Warzenfortsatz zu den Schultern 375.

Flughautbildung, Mono- daktylie, symmetrische, durch Ulnadefekt und son- stige Abnormitäten 375.

429

Fluor,

Levurinose bei 20.

Spirochaeta pallida im 33.

Spumanbehandlung bei 20.

Follikel,

Corpus luteum und, Anta- gonismus zwischen bei- den 168.

Graafsche, Menstruations- blutung, innere, aus den- selben 81.

Forensisches, s. a. Gericht- liche Geburtshilfe.

Geburtshilfe 825.

Gynäkologie 859.

Fortpflanzung, Ge- schlechtsunterschiede Menschen und 328.

Fortpflanzungsproblem, Einführung in das 233.

Fortpflanzungsver- mögen, Eiweissnahrung und 169, 230.

Fortpflanzungswille, Krieg und 234.

Fossa _ vesico-uterina, Aus- schaltung ders. aus der Bauchhöhle 46, 142.

Fötalblut, Lipoide in 247, 253

des

Fötale

Abnormitäten und Syphilis 277.

Bauchwassersucht und Ge- burt 378.

Erythroblastose (Erythro- blastomatose) 380.

Indikation zur Zange 382.

Syphilis 278.

Thrombose und Hydrops congenitus 338.

universelle Hydropsie 379.

Fötalgewebe, und mutter, liches Gewebe, Grenze zwischen beiden 240.

Fötalwachstum der Albino-

ratte 172.

Fötus,

abgerissener Kopf bei un- ausgetragenem, Uterus- ruptur 293, 396.

Aszites des, und Geburt 268, 322, 378.

Darmrupturen, spontane beim 268.

Hydrops universalis beim 268.

Nabelschnurumschlingung, Exitus 324, 362.

Foetus in utero, Radiogra-

phie 10, 339. Fötusretention, lange (20 Jahre), bei Zwillings-

schwangerschaft im Uterus

bicornis 293, 322. Frakturbecken, geburts-

hilfliche Bedeutung 85.

—_

430

Frakturen, intra rtum | erworbene, bei euge- borenen und deren Pro- gnose 272, 365.

Fränkelscher Gasbazillus, in Geburt und Wochenbett ; 397. Puerperalsepsis und 303. Frankreich, Geburtenziffer in, und seinen Kolonien 232, Geburtshilfe in, während der letzten 50 Jahre 231. Franks Symphysenschnitt 388. Frauen, ärztliche Betätigung für 229. Erziehung und 228. Gesundheitslehre für 228. Gesundheitspflege 233. in den indischen Religionen 234. von 50 Jahren 30, 31. Körperpflege 233. Leistungsfähigkeit, liche und geistige, 232. als Mütter 231. versicherungsrechtliche staatliche Fürsorge für

a

231. Frauenbewegung, Probleme, moderne, der 231.

Sozialpädagogik und 228. Frauendusche, ,,unziich- tiger“ Gebrauch der 337. Frauenklinik, deutsche, im 3. Kriegs- semester 229. Krieg und 229, 337. Universitäts-, Tübingen, Grundsätze beim Um- und Neubau der 233. Frauenkunde, Psycho- analyse und 232. Freiluftbehandlung bei Wundinfektionen 15. Fremdkörper, Gallenblasen- 165. Harnwege und 106. Scheide und 50.

Freundsche Hysterektomie 143.

Fritschs querer Fundal- schnitt, Narbe dess. bei folgender Schwangerschaft 338, 339, 386.

Frostschäden, offene und klimatischeBehandlung 16.

Frucht,

ausgetragene, bei Tuben-

schwangerschaft 285.

Physiologie 240.

Übergang der Schutz-

l l

Sach-Register.

impfungsimmunität von der Mutter auf die 253.

Fruchtabtreibung (s. a. Abtreibung, Abort) 339.

ee Berücksich- ostpreussi- = er Verhältnisse

282, 336.

Notzucht und 349.

Schwangerschafts- unterbrechung, künstliche, und Für- sorge für tuberkulöse Schwangere 339.

Fruchtanhänge, Physio-

logie 240.

Fruchtaustreibung,

Uterusauskratzung und 338.

Fruchtbarkeit,

Genitalsekrete und 29, 32.

der verschiedenen Na-

tionen in Amerika 30, 3l.

Fruchtblase, junge mensch- liche 175.

Fruchtentwicklung,

Kriegsernährung und 241.

und Laktation 232, 262.

Nahrung, eiweissarme an) und 240, 62

Fruchtlage, „Entwick- lung“ der typischen 172, 241, 323.

Fruchttod,

Blitzschlag und 340.

intrauteriner. 282.

Fruchtwasser,

Fermente im 247.

Zersetzung bei stehender Blase, Geburt eines lebenden Kindes 303.

Fruchtwassermenge 170, 240, 249.

Frihaufstehen,

Laparotomien und 25. Operationen und 29. Wochenbett und 28.

Frihgeborene,

Energie und Stoffwechsel 258.

Genitalödeme bei dens. 363.

auf Grund lokaler me- chanischer Stauung 268, 365.

klinische Behandlung 261. Lebensaussichten 394.

Wachstum in den ersten

Lebensmonaten 258.

| und natürliche Er-

nährung 262.

Lebensaussicht, Pflege

Frühgeborene,

Wärmeverluste, initiale, und deren Bedeu- tung 397.

Frühgeburt (s. a. Abort, Fehlgeburt) 282.

bakteriologische Studie

über die Ursachen der 268. künstliche, und enges

Becken 384, 388.

Lebensaussichten der Kinder bei ders. 364, 396.

Resultate 384.

Fundalschnitt, querer,

Heilung und Spätfolgen 292, 338, 385.

Narbe dess. bei nachfol- gender Schwangerschaft 338, 339, 386.

Fundus uteri, vaginale Ab- tragung dess. bei Uterus- polypen 193.

Funduskarzinom,

adenomatöses 203.

Bestrahlung auf Grund

falscher Diagnose 196.

Fundusrupturen 293.

Funiculus umbilicalis- Hernie 375. Fürstenaus Intensimeter

Furunculosis vulvae, Ova- rienpräparate bei 54.

Fuss, Spalt-, variable doppel- seitige Zehen- und Finger- defekte bei Spalthand und 379.

Fusslage, doppelte Verlage-

der Arme in den

Nacken bei, Festhaken des Kinnes über der Symphyse 323.

Fussmissbildungen, Hand- und 377.

+

G.

Galaktophoritis, Behand- lung 256.

Galaktosetoleranz, nor- male und menstruelle 80.

Gallenansammlung, sub- diapbragmatische, infolge von Gallensteinen 165.

Gallenblase,

Duodenalstenosensym- ptome bei abnormer liga- mentärer Verbindung der 153.

Perforation, extraperito- neale, der 164.

Gallenblasenentfernung

164.

Gallenblasenentziin- dungen, Perforation bei 164.

Gallenblasenerguss, fie- berhafter aseptischer, und Gallensteinkolik 165.

Gallenblasenerkran- kungen, Duodenal- schlauch bei 164.

Gallenblasenfremdkör- er 165.

Gallenblasenkarzinom, Uteruskarzinom und 201.

Gallenblasenpapillome 65

Gallenfarbstoff, Nachweis im Blutserum 275. Gallengänge 164. grosse, Atresie ders. 378, 379

Verschluss, angebore- ner 375. Gallensekretionsdruck, Choledochusverschluss und 165.

Gallensteine,

Anfalloperation bei dens. 165.

Eiter(Galle)-Ansammlung, subdiaphragmatische, infolge ders. 165.

EE 10, 151,

65

Gallensteinkolik, Diagnose und operative Behandlung 164.

Gallenblasenerguss, fieber- hafter aseptischer, und 165.

Gallensteinmonstrum,

monströse Geschichte eines 165. Galvanische Nervenmuskel- erregbarkeit in der Schwan- erschaft 4. Galvanohyperästhesiedes Bauches 23. Galvanopalpation dea Abdomen 21, 22, 23.

Gammastrahlen,

Radium-, bei tiefsitzenden inoperablen Becken- krebsen 218.

Wellenlänge der 198.

Gasansammlungen im Ab-

domen, röntgendiagnosti- sche Bedeutung normaler und abnormer 151. Gasbazilleninfektion, Magengeschwür und 154. Gasbazillus, Fränkelscher, in Gier und Wochenbett 97.

Puerperalsepsisdurch dens.

303

Gastrische Krisen, Rént- genuntersuchung 151.

Gastroenterostomie,

Sach-Register.

Circulus vitiosus nach 153, 159.

Dünndarmileus und 151.

Röntgenuntersuchung nach 151.

Spätzirkulus nach vorderer 152.

Gastrohydrorrhoe, Leber-

Gastrojejunostomie Gastroptose, Röntgeno- Gastrulationstheorie

Gebäranstalten,

Gebrechlichkeit, Geburt,

zirrhose und Pylorus- stenose 164.

Reichels 153, 157. logisches 151. Rabls 173. Aseptik in 307.

Wert und Bedeutung von | 234. 3

Zivilisa- tion und 232.

Adnextumoren und 287. |

Ke al

Alterseinfluss bei Erstge- | bärenden auf die 253.

Amnion-Chorionverbin- dung, Bedeutung ders. für die 393. |

Aszites, fötaler, und 322, 378

Augenverletzungen Neu- gcborener in der 365.

Becken, enges, und 296, 297, 389.

Behandlung 396.

in der Leidener Klinik und Poliklinik 396.

zeitliche Indikationen für Einleitung des

Partus praematurus

398.

Becken, schiefes, und 297. bei spinaler Kinderläh- mung und 297.

Beckentumor und 86. Blasenruptur und 104, 293. Bluttransfusion in der 286. Blutzucker und 241, 253, 314. Cervix, Pseudo-Ostium in- ternum dess. 395. Störungen seitens dess. in der 290 Cervixentwicklungsfehler, Störungen durch die- selben in der 290. Cervixfibrom, Kaiser- schnitt, Hysterekto- mie 290. Cervixkarzinom und 290. Cervixusur bei langdauern- der 396. Chondrodystrophia foetalis und 286. Dammschutz 289.

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburtsh. 1916.

431

Geburt, Diplopagi und 398.

Drillings- 322.

Einleitung ders. am Ende der Schwangerschaft bei normalem Becken

384.

Entbindung per vias natu- ralis nach vorange- gangenem Kaiser- schnitt 340, 387.

Fieber in der 287, 304.

Forensisches 855.

Frakturen Neugeborener in der, Prognose 365.

Fränkelscher Gasbazillus in der 397.

Fruchtwasserzersetzun bei stehender Blase mit Geburt eines lebenden Kindes 303.

Genitalien, äussere, Störun- gen seitens ders. in der 289.

Gesetz betr. Beistand der Frauen bei der (fran- zösische Verhältnisse) 231.

Haematoma, ungewöhn-

liches, nach spon- taner 287

vulvae et vaginae 53, 289.

Hebammenzuziehung zur, in den Vereinigten Staaten 229.

Hebosteotomie, spätere Geburten nach ders. 297, 389.

Herzkrankheiten und 287.

Humerusepiphyse, untere, Dislokation ders., in der 365.

Hydrocephalus und 291.

ee bei,

rfahrungen 355. Hysteropexie, abdominale,

und 292.

Deus in der 286.

Indikation zur Beendigung der 250.

Interpositio uteri vesico- vaginalis und 47, 283.

vaginalis und 293.

Jodtinkturdesinfektion der

Vagina in der 49.

Kaiserschnitt (s. a. diesen) bei Herzkrankheiten 287.

und Hysterektomie wegen Cervixfibrom 290.

transperitonealer supra- symphysärer bei Va- ginalverwachsung 289.

28

432

Geburt,

kindliche Stérungen in der 322, 898.

klinische Leitung der 233.

Kontraktionsring 292.

Körpergewicht und 170, 173, 240, 249.

Kriegskinder vor und nach der 229.

Lagen, falsche, in der 828, 324.

Maus, weisse, männliche

und weibliche Ge-

burten bei ders. 393.

Menstruation und ihr Wie- dererscheinen nach der 169.

Minderjährige und 82, 287.

Missbildungen des Kindes und 822.

Munitionsfabriken, Arbeit in, und 228.

mütterliche Störungen bei Geburt des Kindes 289.

bei Plazentargeburt 299

Naegelibecken und 297.

Narkose in der 251.

Neurofibromatosis und 297.

Osteomalacie und 296, 297.

Ovarialcysten und 62, 63, 311.

Behandlung 354.

Strangulation in der, Kaiserschnitt 286.

Ovarialcystenruptur in der 59, 286. |

Ovarialtumoren und 62, 63 ff.

Behandlung 286.

Pathologie 286, 395.

Physiologie 249, 895.

der 3. Geburtsperiode 249.

Pituitrin in der 250, 355. Plazentarstadium, Behand- lung dess. 249.

Poliomyelitis anterior acuta, enges Becken und spontane 287. 297. Prolapsoperationen und 42, 43, 45. Pubeotomie, spätere Ge- burten nach ders. 389. Rektaluntersuchung bei der 249. Retroflexioversio und 4l. Riesenkind und 322. Scheide, Störungen seitens ders. in der 289.

Scheidenprolaps in der Er- öffnungsperiode 289.

Sach-Register.

Geburt, schmerzloser Verlauf der 399.

Sklerose, multiple, und 286.

Störungen in der 286.

Sturz- 51, 287, 324, 355.

Technik und Ergebnisse am Jewish Maternity Hospital 389.

Tot-, und ihre Ursachen, bakteriologische Stu- dien 303.

Ureterabknickung bei Zwergin in der 107, 108.

Urogenitalmissbildung und 377.

Uterus didelphys und 291, 293, 294.

Uterus duplex und 36.

Uterusentwicklungsfebler, Störunge. durch die- selben in der 290, 396.

Uterusfibroide, Kaiser- schnitt und 293.

Uterusfixation an der Bauchwand, Kaiser- schnitt und Hyster- ektomie 293.

Uterusfixationsmethoden und ihre Folgen im Hinblick auf die 43, 44,

Uterushypoplasie und 290.

Uteruskarzinom und 290.

Uteruskörper, Störungen

seitens dess. in der

291. Uterusmissbildungen und 292. Uterusmyom und 292. Uterusprofixation und 292. Uterusprolaps (Vaginal- prolaps) und 289. Uterusruptur und 104, 291. Austritt von Kind und Plazenta in die Bauchhohle 112. und spontane 355. Uterussuspension, ven- trale, und 291.

der 365. Wehenmittel und 250. Zeitbestimmungen für fo-

rensische Zwecke be-

züglich der 325. Geburtenbeschränkung,

Arzt und 231, 338. Geburtenfolge, Kinder-

sterblichkeit und 230. Geburtenhäufigkeit, Kin-

dersterblichkeit und, in

deutschen Grossstädten im Jahre 1915 230.

=

i

Verletzungen, kindliche, in

Geburtenrückgang 340.

Arzt und 230, 338.

und Geburtshelfer 239, 338.

Geschlechtskrankheiten und 233, 340.

Gesundheitspflege, öffent- liche, und 338.

Gründe, Bedeutung und Forderungen an den Staat 230.

Kindbettfieber und 231.

Kurpfuscherei, und 231.

Literaturrückblick 340.

Medizinalverwaltung und 338.

Pommern und 230.

Posen und 231.

Säuglingeschutz und 231.

Säuglingssterblichkeit und 264.

holländische Verhält- nisse 393.

Statistik der Bonner Frauenklinik 230.

Verhandlungen des Abge- ordnetenhauses über den 232.

Geburtenziffer in Frank-

reich und seinen Kolonien 232.

Geburtsharn 240.

Geburtshelfer,

Geburtenrückgang und 230, 338.

zwei berühmte, in Lanark- shire 229.

Geburtshilfe,

Araber und 234.

Aa Sun praktische, in der, Forderungen an den Staat 230.

bakteriologische Unter- suchung in der 50, 304.

Binsenwahrheiten und neue Anschauungen 362, 388.

Chirurgie moderne, in der, Ausblicke und Gren- zen 229.

chirurgische, und Allge- meinpraxis 388.

Dissertationen zur 238.

Fortschritte in 230.

französische und deutsche 232.

inden letzten 50 Jahren 231.

gerichtliche (s. Gericht- liche) 325, 899.

Geschichtliches, Allge- meines, Anstaltsbe- richte 228.

Grenzverschiebungen zwi- schen operativer und nichtoperativer The-

rapie 207, 217, 231, 389.

Geburtshilfe,

Historisch-Ethnographi- sches 249.

holländische Literatur 238, 893.

ideale 229.

Kasuistik ausdem London. Hospital 231.

von 760 Fallen aus der allgemeinen Praxis 230.

Kind und seine Stellung in der praktischen 264, 340.

Kindersterblichkeit und 232, 234.

kinematographische Vor- führungen bei Opera- tionskursen 234.

konservative 229.

Krieg und 229, 233, 337.

ländliche Verhältnisse 229, 231, 233.

Lehrbücher, Kompendien und Lehrmittel 227.

holländische 893.

moderne 229.

öffentliche Wohlfahrt und 29, 33, 229.

Operationslehre (in Döder- leins Handbuch) 227.

operative 381.

(v. d. Hoeven) 393.

(Kerrs Handbuch) 227.

und nichtoperative Therapie in der 198.

präventive Medizin in der 234.

Pudendusanästhesie in der

KE |

|

| 50.

Reformen in 233, 238.

Sammelberichte 238.

Sklerose, multiple, in der 23, 286.

Technik in der 232.

in Jewish maternity Hospital 233.

tropische 229.

Unterrichtsfragen in der 234.

verloren gegangene Kunst der 230

Geburtslager, neues 233.

Geburtslähmungen Neu- eborener 363.

Geburtsomina, babylo- nisch-assyrische 229.

Geburtsverletzungen, kindliche, Diagnose und Behandlung 272.

Geburtszange s. Zange.

Gefässmissbildungen 377.

Anencephalus, Eventera-

tion und 375.

Sach-Register.

Gefässverbindungen, arterielle, bei eineiigen Zwillingen im Röntgen- bilde 173, 179, 322.

Gefrierpunktsbestim- mung, Blutharnstoff- und, bei Nepbritis 116.

Geheimnis, Roonhuisen- sches 393.

Gehirn, Mikrocephalen- 375.

Geisteskranke,

Geschlechtsleben ders. 332.

Sterilisation ders. in den

Vereinigten Staaten von Amerika 328. Geisteskrankheiten, s. a. Psychosen. Karzinomerkrankungen und 201.

Gelbsucht, s. Ikterus.

Gelenkvereiterungen, Wochenbett und 84.

Gemütsverstimmungen, menstruelle, Eierstocks- präparate bei dens. 58.

Generationspsychosen 23,

5

Genfer Klinik, Fauresche Operationsmethoden bei Uterus- und Adnexerkran- kungen an der 26.

Genitalien (s. a. Ge-

schlechts....),

Anatomie 168, 182, 392.

äussere, Defekt ders. 35.

Geburtsstörungen sei-

tens ders. 289. des jungen weiblichen Hippopotamus 172. Embryologie der 38, 392. a a i 92.

gerinnungshemmende Sub- stanzen in den 246.

Hypoplasie der inneren 35

innere Sekretion der 29. Innervation der 169, 183. Nasenschleimhaut und 80. Genitalentwicklung, un- vollkommene, mit Hernia uteri inguinalis 46, 68. Genitalerkrankungen (s. a. Geschlechts....), Austrocknung bei 49. elephantiastische, nach

Inguinaldriisenexstirpa- tion 52. funktionelle, und inner-

sekretorische 29, 31. innere Sekretion und 23, 24, 29, 31. Nephritis haemorrhagica und 124. Röntgentiefentherapie bei gut- und bösartigen 12, 215.

433

Genitalerkrankungen, Schwangerschaft und 281. Vereinfachung der Thera- pie 49. Genitalfisteln, Harn- 112. Genitalgeschwüre, Jod- tinkturbehandlung 52. Genitalkanal, Keimgehalt dess. bei fie- bernden Wöchnerinnen und Gesamtmorbidität im Laufe eines Jahres 362. Oxyuris vermicularis Im

Parotis und 23. Genitalkarzinome, inoperable, Mesothorium- behandlung 218. Radiumbehandlung 218. Radiumempfindlichkeit ders. und ihre mor- phologischen Kenn- zeichen 7, 48, 213. Röntgentherapie 11, 12. Strahlenbehandlung 48, 213, 218. Ergebnisse 48. Genitalmissbildungen, Nierendefekt und 35, 123. Genitalödeme bei Frühge- borenen 363. auf Grund lokaler mecha- nischer Stauung 268, 365. Genitaloperationen, Psychosen und 23. Genitalprolaps (s. a. Pro- laps) 42. Falschbehandlung dess. 46. operative Behandlung 48. Uterus-Retrodeviationen ` und, Operationsverfah- ren 143. Genitalreflexe, logische Erkra und 23. Genitalsekrete, bakteriologische Unter- suchung 49. Fruchtbarkeit (bzw. Steri- lität) und 29, 32. Gonokokkenuntersuchung 49. Spirochaete pallida in den- selben 33. Genitaltuberkulose 26, 27. Behandlung 25, 26, 27, 29, 30, 33, 34, 70, 71, 73. Eingangspforten und Aus- breitung 29, 33, 49, 71. Kohabitation und 33. Genitaltumoren, Ermäh- rung und 29, 30. Genitalverletzungen 50. Koitus und 332.

28%

näko- ungen

434 Sach-Register.

Gerichtliche Geburtshilfe 825, 326, 399. Experimente, diagnosti- sche, am Menschen 325. Geburt 355. Geschlechtsverhältnisse, zweifelhafte 328. Impotenz. 328. Neugeborene 362. Querlage und Uterusrup- tur 323. Schwangerschaft 336. SEH 83

Geschlechtsentwicklung,

Hypophyse und 250.

Hypophysenpräparate und

29.

vorzeitige 331.

Riesenwuchs und 331.

Geschlechtskrankheiten,

Bekämpfung der 230, 331, 332.

strafrechtliche, der 332.

Bericht aus dem Kaiser Franz Joseph-Ambu- latorium und Jubi- läumsspital in Wien

Unglücksfälle und Ver- 332, 335. letzungen ausserhalb der | Geburtenrückgang und

Zeit der Geburt 389. 233, 340.

Virginität 331. Krieg und 332.

| |

Wochenbett 362. Zeitbestimmungen in ders. 326.

Gerichtliche Medizin (Psychiatrie) und Beur- teilung von Versiche- rungs- und Unfallsacben (Harnack, Haaster, Sie- fert) 325.

Rechtsfragen aus der Pra-

populäre Darstellung 90. Präventivmittel 339. Verbrecherinnen und 30,

III

32. Geschlechtsleben Geisteskranker 332.

Reform dess. 231. Geschlechtsreife, frihzei- tige, bei Mädchen 331.

Geschlechtstrieb. Er-

xis (s. a. Rechtsfragen) nährung und 24. 325. Geschlechtsunterschiede, Gerichtliche Sachverstän- Fortpflanzung des Men-

schen und 328. Geschlechtsverhältnisse, zweifelhafte 828. Geschlechtsverkehr, Schwangerschaft und 231.

dige, Hebammen als 239. Gerinnungshemmende

Substanzen in Genitalien

und Plazenta 246. Gerlachsche Klappe, Epi-

typhlitis bei Vegetariern | Venerischer, Bestrafung und 161. dess. 331. Geschichtliches 228. Geschwülste, s. Tumoren. Gesetz betr. Beistand der

Geschlecht (s.a. Genital...),

Kinds-, und Kohabitations-| Frauen bei der Entbindung

termin 172, 241. (französische Verhältnisse) Geschlechtsberichtigung 231. `

bei 3 Monate altem Kinde | Gesetzgebung, Entvölke-

51, 328. rung und 231. Geschlechtsbildung, Gesichtslagen 328.

Kaiserschnitt bei 386. Gesundbeten, Karzinom-

Kohabitationstermin, Be- fruchtungsfähigkeit und

172, 241.0 behandlung durch 359. = EE und | Gesundheitslehre, Frauen-

4, 228.

Gesundheitspflege 233. Geburtenriickgang und öffentliche 338.

Gewebstonus, Körper- resistenz. (Herzresistenz) und, bei Prolapsoperatio- nen 42, 43, 44

Gewichtsabnahme, phy- siologische, der Neuge- borenen 364.

Gibbusbecken 297.

Giessener Klinik, Placenta praevis-Behandlung mit Kaiserschnitt in der 320.

Konzeptionstermin, Be- fruchtungsfähigkeit und 233.

Geschlechtscharakter bei Säugetiercn, neuer Weg zur Erforschung dess. 169.

Geschlechtscharaktere,

Corpus luteum und 171.

männliche, Entwicklung

ders. unter Einfluss eines Corpus luteum- Hormon 29, 30. sekundäre 328. Hypertrichose und in- nere Sekretion 328.

Wen

|

nn nn UI a

Glanduovin bei

Amenorrhoe 79.

Oligomenorrhoe 80.

Gluzinskisches Verfahren der Magendiagnostik 149.

Glykogen, Gehalt der Uterus- schleimhaut an, und dessen Bedeutung 169, 179, 181, 331

Gmelin-Sundes Methode zum Nachweis von Gallen- farbstoff im Blut 275.

Gonargin bei Gonorrhoe- komplikationen 20.

Gonokokken,

Genital(Urethral-)-Sekret-

untersuchung auf 49.

Kutireaktion zur Diagnose

von 21, 22.

Mikro- und Makro- 21.

Ziichtung der 332.

Gonokokkenkomple- mentfixation 332.

Gonokokkenvakzine, dia- gnostischer Wert 21, 48, 331.

Gonorrhoe 29, 89, 90.

Abortivbehandlung 89.

Ammonpersulfat bei 89,

90.

Antiseptika bei, intra- venöse Anwendung 89.

Argaldin bei 89.

Arrhovin bei 90.

Arthigoninjektionen, dia- gnostische, bei 332.

ätiologische Behandlung und ihre Ergebnisse 90

Behandlung 16, 20, 49, 89.

Blenotin bei 89.

Cholevalbehandlung 16, 20, 49, 89.

Colpitis granularis gravi- darum und 50, 332.

Diagnose 21, 49, 331.

Diathermie bei 89.

Fieberbehandlung der 90.

Hautallergie bei 331.

Heilung, Feststellung ders. bei 331.

Immunitätsreaktionen 332.

Immunitätstherapie, ihr Wert und Wesen 89, 33l.

infantile (s. a. Vulvovagin- itis) 49.

Fiebertherapie 331.

Janetsche Spülungen bei 91.

Joddämpfe bei 90.

Korrektionshaus- 50.

Krieg und 32.

Kriminelle EES und 30, 32.

Gonorrhoe,

Kupferiontophorese bei 89.

Kutireaktion bei 331.

Lokalisation und Behand- lung beim Weibe 89.

raurethraler Gänge 51.

Protargolsalbe bei 16, 20, 49, 89.

Pyelitis und 129.

Pyonephrose und 128.

Rektal-, bei Kindern 332.

Sanabo-Spülkatheter bei 90

Schwangerschaft und 277.

Thermopenetrationsbe- handlung 90.

Thermopräzipitinreaktion als Diagnostikum bei 332.

Thigan bei 90.

Tierkohle bei 90.

Trachom und 364.

Überhitzungstherapie 90, 92

Überschwefelsäure und ihre Salze bei 90. Vakzinebehandlung 90. Wochenbett und 253.

Gonorrhoekomplika- tionen,

Antigonokokkenvakzin Dmégon bei 89.

Vakzinebehandlung, intra- venöse, bei 17, 20, 128.

Gothenburg, Genitaltuber-

kulose auf dem Kongress

zu 25, 26, 29.

Graafsche Follikel,

Blutungen aus dens. ohne Vorhandensein von Schwangerschaft 169.

Menstruationsblutung, innere, aus reifen Fol- likeln 81, 171.

Granatverletzung, Leber-

echinococcus mit Heilung infolge 164. Granulationsbildung, Simpson-Licht und 15. Gravidität (s. a. Schwan- Bere), galvanische ervenmuskelerregbarkeit in der 4.

Graviditätsnarkose, tarakt und 277.

Grawitztumor 139.

Histogenese 139.

maligner 139.

Metastase, pulsierende, bei 26, 28, 139.

Schicksal der Operierten 139.

Grossstadte, deutsche, Säuglingssterblichkeit und Geburtenhäufigkeit in den- selben im Jahre 1915 230.

Ka-

Sach-Register.

cun miersatzfingerlinge

42.

Gummihandschuhe, Er- satz für 142.

Gummöse Harnröhrener- krankung 90.

Gum möses Ulkus der Vagina und Vulva 49.

Gutachten, ärztliches,

über den Lustmörder Max

Dietze 332.

Verweigerung dess. 326.

Gymnastik 15.

Gynäkologie 1.

Allgemeines 88.

arabische Medizin und 234. Beziehungen zu sonstigen Bun! eitszuständen

Dissertationen zur 238.

Forensisches 359.

Fortschritte in 230.

Grenzverschiebungen zwi- schen operativer und nichtoperativer Therapie in der 138, 207, 217, 231, 389.

holländische Literatur 890.

Kasuistisches aus dem Lon- don Hospital 231.

Konservatismus in der 29.

Konstitutionsanomalien (-krankheiten) und 23.

öffentliche Wohlfahrt und 29, 33.

Reformen in 233, 238.

Sammelberichte 238.

Sklerose, multiple, in der 23, 286.

soziale Bedeutung der 229.

Strahlenbehandlung in der, gegenwärtiger Stand 214.

Gynäkologische Erkran-

kungen (s. a. Genitaler-

(II

krankungen), Ernährung und 23, 24. Hyperthyreoidismus und 23, 24.

manisch-depressives Irre- sein und 23, 25.

Gynäkologische

Instrumente 142.

Operationslehre 142.

Gynatresie 45. kongenitale 46, 329.

H.

Haarabnormitäten und sonstige Missbildungen 375.

Halsfistel, komplette, ange- borene 377.

Halsrippen und sonstige Missbildungen 375.

435

Hämatinämie (-urie), Eklampsie und 312.

Hämatocele 70.

subperitonealis im Lig. latum 70.

Haematocolpos lateralis

35, 46.

Hämatom,

Kreuzotternbiss und 124.

Nabelschnur- 267.

Nebennierenkapsel-, eines

Neugeborenen 363.

Nierenkapsel-, eines Neu-

geborenen 268. perirenales spontanes 136, 137. EE nach i pontangeburt 287.

Vulva(Vaginal)- 58, 289.

Hämatometra 35, 46.

Klimakterium (Präklimak- terium) und 37.

Pyometra und, im Klimak- terium und Präklimak- terium 202.

Hämaturie,

Kriegsverletzung und 124.

Nierenblutcysten, solitäre,

und 126.

Nierentuberkulose und

124. scheinbare, nach Genuss von Reizkern 124. Schwangerschaft und 280. Hämolyse, Radiumstrahlen und 7. t

Ham oly arhe Strepto-

d

kokken,

Hausinfektion, puerperale,

mit dens. 303.

Hautinfektion durch 48.

Hämolytische Toxine, Milch (Milchantikörper) und ihre Wirkung auf 247.

Hämophilie, rudimentäre 81. Hämorrhagie, s. a. Blu- tungen.

Kaiserschnitt und 386. Hamorrhagische Diathese der Neugeborenen, Be-

handlung 268.

Hämorrhoiden,

Bedeutung der 164.

Diagnose und Therapie

164.

innere 4.

operative Behandlung 164.

Hand, Spalt-, variable doppel- seitige Zehen- und Finger- defekte bei Spaltfuss und 379.

Handbicher, geburtshilf- liche 227, 393.

Handdeformität, ange- borene Fuss- und 377.

436

Hände, Sterilinschutz für die 142.

Händedesinfektion 29, 308.

Handgriffe zur Entwicklung des nachfolgenden Kopfes 324, 364, 382.

Hängebauch,

Anteflexio-versio uteri gra-

vidi (puerperalis) und 292. operative Behandlung 47. orthopädische Behandlung 47.

Harn,

Albumennachweis im 88.

Bakteriologie bei nicht- eitriger Nephritis 127.

Blutnachweis im, durch Benzidinprobe 88.

mit Trockenreagenzien 88.

Eiter- 128.

Eiterbestimmung, quanti- tative, bei pyelitis- kranken Kindern mittelst Wasserstoff- superoxyd 128.

Geburts- 240. -

Harnstoffbestimmung mit Urease 88, 116.

Kolisepsis und 127.

Oberflächenspannung, kli- nische Bedeutung 116.

Nachweis durch das Tuscheverfahren 88. Stickstoffbestimmung 88. Tumorzellennachweis im 88, 206.

Typhusbazillennachweis im 127.

Urobilin (-bilinogen) im, bei Schwangeren und Nichtschwangeren 246.

Harnabsonderung, Mecha- nismus der, in den Nieren 114.

Harnentleerung, Störun- gen der 97. Harngenitalfisteln 112.

Harngewicht, spezifisches, Nebennierenextrakt und 94. Nierenfunktionsprüfung und 116. Regulation dess. durch die Hypophyse 94. Harnkanälchen, Membrana popri der, und ihr feinerer au 169, 188. Harnleiter (s. a. 107.

Ureter)

Säure, freie, im, und ihr |

Sach-Register.

Harnorgane (s. a. Herm- wege) 188. bakterielle Erkrankungen im Kindesalter 127. Erkältungskrankheiten der, Kriegserfahrungen 97, 99. Hauterkrankungen bei Affektionen der 95. Krankheiten der 88, 891. Parasiten der 106. Harnprobe Kiutsi-Malones auf Schwangerschaft 246, 337.

Harnreaktion, Hexame- thylentetramin und 137.

Harnröhre (s. a. Ure- thra(l)...) 89.

Gonorrhoe (s. a. diese) 90.

Missbildungen 90.

Suburethrale Abszesse 93.

Tuberkulose 93.

Tumoren 93, 94.

Harnröhrensekretunter-

suchung, Arthigoninjek- tionen, Gonorrhoeheilung und 331. Harnröhrenstein, Nieren- koliken bei 138. Harnröhrenstrikturen, Elektrolyse bei 4. Harnsäure, Lösungsmittel für, und ihre Wirkung 137.

Harnsedimentunter- suchung,

Polarisationsmikroskop für, Differentialdiagnose von Nierenkrankheiten (Nephrose-Nephritis) 88.

Tuscheverfahren bei 88.

Harnsekretion, Hypophyse

und 94. Harnstauung in der Blase 101.

Harnsteine,

Röntgendiagnostik 10, 138.

Simulation 106.

Harnstickstoffbestim-

mung, Reststickstoff- und, bei Gesunden und Nierenkranken 117, 118.

Harnstoff,

Blut-, und Nierenkrank- heiten 116, 117, 118.

Liquor-, Eklampsie und 312.

Harnstoffausscheidungs-

quotient, Nierenfunk- tionsprüfung und 116.

Harnstoffbestimmung,

Blut-, und Gefrierpunkts- bestimmung bei Nephri- tis 116.

quantitative, 116.

Harnstoffkonstante Am-

bards und Nephritis 116.

mit Urease

Harnuntersuchung 88. Harnverhaltung,

Balkenblase und 45. Bun im Becken mit

puerperal, Au Ätiologie 97. ium

Retroflexio SE gravidi, Meningocele sacralis anterior und 84.

Syphilis und 45, 97, 101.

Urethralkarzinom mit 13.

Funktionswiederher- stellung durch Ra- dium 90.

Harnwege (s. a. Harnorgane)

Desinfektion ders. mit Hydrargyrum oxycya- natum 90, 102.

Fettsteine der 106.

Fremdkörper der 106.

infektiöse Erkrankungen

der, im Kindesalter 128. Missbildungen 107.

Harnzylinder, Tuschever- fahren zum Nachweis der 88.

Härtemessung 5.

Röntgenaufnahmen und 10.

Wellenlänge der Röntgen- strahlen und 5.

Hasenscharte,

Mikrophthalmus, Orbito- palpebralcysten und 399.

Wolfsrachen, Hemimelie und 377.

Haut,

Quarzlampenlicht (Höhen- sonne, ünstliche) und

_ er und 15.

Hautallergie, Gonorrhoe und 331.

Hautangiome bei Blasener- krankungen 95.

Hautdesinfektion, Alkohol und 30.

Hautfalte, flughautartige, von den Schultern zum Warzenfortsatz 375.

Hautinfektion mit hämo- ae Streptokokken

Hantkrsukkeiten,

Harnorgane und deren Er- krankungen bei 95.

Radiumbehandlung 11.

Röntgenstrahlen, harte fil- trierte, bei 12, 13.

Strahlenbehandlung 12.

Thorium X-Behandlung 12.

Hautkulturen, Rana pi- piens-, Zellvermehrung in dens. 173.

Hautreaktion, Schwanger- schaftsfermente und 247. Hauttuberkulose, Kohlen- bogenlichtbad bei 15. Heads hyperalgetischeZonen, ee Bedeutung 16.

Hebammen, Kindbettfieberübertra- g durch, Forensi- sches 362.

Prüfungszeugnis-Zurück- nahme wegen Anwen- dung, Vertrieb und Emp- fehlung empfängnisver- hiitender Mittel 340.

Sachverständigentätigkeit, gerichtliche, und 239.

Säuglingspflege und 239.

Untersagung der Berufs- ausübung 337.

Zuziehung ders. zu Gebur- ten in den Vereinigten Staaten 229.

Hebammenreform, Vor-

schläge 239.

Hebammentasche, Aor-

tenkompressor für die 381. Hebammenunterricht 239.

Hebammenwesen 239.

alte Wünsche zum 239.

Hebost2otomie, spätere Ge-

burten nach 297, 389. Heidelberg, Querlagen, ver- SEH dun in der Frauen- klinik zu 323. Heilgymnastik, Wander- niere und 125. Heilungsvorgänge, Grund- lage der, im menschlichen Körper 171. EE behel fs- mässige Herstellung 15.

Heissluftbehandlung 15.

Heliotherapie 4.

künstliche 15.

Lupus 15.

natürliche 15.

physikalisch-biologische

Grundlagen 15.

Pigment und 15.

Tiefland und 15.

Hemihypertrophie,

genitale 376. Hemihysterektomie 292. Uterus duplex und 385. Hemimelie, Wolfsrachen, Hasenscharte und 377.

Hemiplegie, Hirn-, spasti- sche und Icterus neona- torum 365.

Hepatika-Unterbindung, bernekrose, anämische,

nach ders. und ihre Ver-

hiitung durch arteriopor-

tale Anastomose 165.

kon-

Sach-Register.

v. Herff, Nachruf für 230.

Hermaphroditismus (s. a. Zwitterbildung) 36, 51, 828, 829.

329.

Pseudo- 51.

innere Sekretion und 329.

masculinus externus 328.

Menstruatio praecox und 82, 329.

Hernia (Hernie) 68.

Bauch-, Naht bei grösserer 142, 143.

Bauchwand- 143.

zwischen den Recti abdominis, Opera- tion 68.

Blasen- 68, 69, 103.

der Linea alba 103.

diaphragmatica (8. a. Zwerchfell, Diaphra- gma).

angeborene, mit Magen und grossem Netz, Prolaps in die Brust- höhle 377.

dextra 377.

Eventratio und, Rönt- genologisches 380.

Schussverletzungen und 146.

Douglas- 48.

Duodeno-Jejunsl-, Duo- denalstauung beider- selben, Röntgenun- tersuchung 151.

femoralis, Tube in einer 76.

funiculi umbilicalis 2€7, 375, 380, 398.

Leber in 380.

Operation, Heilung 69.

inguinalis mit: Netz und Adenomyoma liga- ment) rotundi, Inkar- zeration 52, 84.

Mann mit Uterus und Tuben in einer 45, 51.

uteri bei unvollkom- mener Genitalent- wicklung 46, 68.

Wurmdarm-Heraus- nahme ausder Bruch- lücke bei Operation der rechtsseitigen 143, 144, 161.

umbilicalis, Operations- methode 68.

uteri gravidi 292.

vaginalis, Behandlung 47.

Herpes zoster bei Blasener-

krankungen 95.

Herz, Panzer-, und Picksche Leberzirrhose 165.

35,

masculinus lateralis (verus)

437

Herzanomalien, ange- borene 377.

Elektrokardiogramm 376.

Herzkrankheiten,

Kaiserschnitt und 287, 386.

Schwangerschaft und 277,

280. und Geburt bei 287. Herzmissbildungen 375, 377. Entwicklung des Atrioven- trikularsvstems und 378. Hexadaktylie aller vier Extremitäten 379.

an beiden Füssen 380.

Hexamethylentetramin, harnséurelésende und di- uretische Wirkung, Beein- flussung der Harnreaktion 137.

Hiatus oesophageus, soe rung des, sowie des gens nach rechts mit Sko- liose 378.

Hinken, appendizitisches 162.

Hinterhauptslage, hintere persistierende, Behandlung 323.

Hippopotamus, Genitalien, äussere, des jungen weib- lichen 172.

Hirndruck, Eklampsie und 314.

| Hirnhemiplegie,spastische,

und Icterus neonatorum 365. Hirschsprungsche Krank- heit 268, 378. Therapie 160. Historisches, Zangen, ge- burtshilfliche 229. Hitzebehandlung, Cervixkarzinom und 208, 210. Uteruskarzinom und 15, 201, 202, 213. Hocheneggsche totale Darmausschaltung 153. Hochfrequenzströme 4. Hoden, Corpus luteum-Hor- mon und 57. Hodgesche Parallelebenen 182, Hodgkinsche Krankheit, (eg Milzerkrankung i ders. 167. Hohensonne, kiinstliche (s. a. Quarzlichtbehand- lung) 14. Anleitung und Indika- tionen 14. Erysipel und 14, 15. Haut und 15. Höhensonne, natürliche 14.

438

Hohlfussbildung, Finger- kontraktur, angeborene, und 375.

Hollanders Dammschutz 50.

Holländische Literatur 238, 390.

Holopon 17, 18. Homogenisierte Milch in der Säuglingsernährung

261. Hoorn, Joh. von, Lebenslauf 393. Hormon, Corpus luteum-, und Keim- drüsen 53, 170.

Milchdrüsen-, und Lakta- tionsamenorrhoe 54.

Ovarien-, und Menstrua- tion 83.

und Zuckerstoffwechsel 80

Hormonalkochsalzin- fusionen bei Ileus para- lyticus 149.

Hufeisenniere,

Dystopie von 380.

Nierenbecken, verzweigtes

ektopisches, und 123.

Hüfte, Subluxation, ange- borene, der 377.

Hüftgelenkluxation, kon- genitale doppelseitige 380.

Humerusepiphyse, untere, intra partum entstandene Dislokation ders. nach hinten 272, 365.

Humerusfrakturen, kind-

Sach-Register.

Hydrometra 38.

Hydronephrose 95, 126.

bilaterale, mit Ureterstein- einklemmung 108.

oo multiple, mit 07

Hydrophthalmus congeni- tus 378.

Megalocornea (Megaloph- thalmus) und 379.

pathologische Anatomie und operative Therapie 375.

Hydrops congenitus 378.

Thrombose, fötale, und 338.

Hydrops foetalis universalis 268, 379.

Ductus arteriosus Botalli- Stenose und 375.

Hydrops gravidarum 241.

Hydrops tubae profluens 76.

Hymen 45.

Hy menriss, Blutung aus 50,

331

Hyoscin - Morphin- An- ästhesie, geburtshilfliche 252.

De Zonen

eads, diagnostische Be- deutung 116. HYPE emani gravidarum

Abort und 276. Behandlung 277. Serotherapie 276, 277.

| Hypergenitalismus, Hy-

pernephrom und 331.

liche, Wendung und 324. | Hyperindikanadmie, Indi-

Hunger, Einsetzen dess. bei Kindern nach einer voran- gegangenen Mahlzeit 258. Hungerazidosis, Neuge- borenen-, Intoxikations- azidosis und 258. Hydramnie, Oligo- 339, 378. Hydramnios, Uterusfibrom und, bei Paludismus des Vaters 282.

Zwillingsschwangerschaft und 282.

Hydrargyrum oxycyana- tum, Desinfektion der Harnwege mit 90, 102.

Hydrastisersatz 19.

Hydrocele muliebris 85.

Hydrocephalie, anatomi- sche Ursache ihrer Häufig- keit in der Kindheit 267.

Hydrocephalus,

angeborener 377.

Geburt und 291.

Missbildung der oberen

Extremitäten bei 322.

Uterusruptur in der Ge-

burt bei 291.

anämie und, bei Nieren- gesunden und kranken 116. Hypernephrome 139. Hypergenitalismus und 331. Nieren-, Ursprung der 139.

Hyperthyreoidismus,

EE Erkran- ungen und 23, 24. EE sekundäre schlechtsmerkmale und

innere Sekretion 29, 31, 328.

Hypertrophie, Hemi-, kon- genitale 376.

Hypnose bei Enuresis im Felde 97.

Eypophys,

Diurese und ihre Regula- tion durch die 9.

Endokrinopathien der 36.

Geschlechtsentwicklung und 250.

Harngewicht, spezifisches, Regulation dess. durch die 94.

| EE Ee 16.

urt und, Erfahrungen 355. Geschlechtsentwicklung und 29.

Menorrhagien und 82.

Placenta praevia und 320.

Uterusruptur und 292.

Wachstum und 29.

Wehenverstärkung durch

250.

WEE

chwangerschaft und 279.

| Hypospadie 51, 90.

Hysterektomie 189ff.

abdominale subtotale, bei Fibromen und Ad- nexentzündungen 189.

Hemi- 292.

Kaiserschnitt und, bei Cer- vixmyom 199, 290.

Ovarien und ihr Schicksal nach 67.

Pyosalpingitis duplex und 76

suprazervikale 191.

Uterusfibrom und 189.

Uterusfixation an der Bauchwand, Gravi- dität, Kaiserschnitt und 293.

vaginale, bei Uteruskar- zinom 200, 213.

subtotale bei Prolaps, Cystorectocele etc. 47.

vaginale-supravaginale 143

bei Vorfall 43. Hysterektomieklemme 142. ` Hysterie, Blinddarmopera- tion und 30, 31. Hysteromyomektomie, zerstückelnde, und abdo- minale Myomektomie 189.

Hysteroneurasthenie, Operationen, gymäkologi- sche, bei 23, 25.

Hysteropexie, abdominale,

Prolaps und 42, 43.

Schwangerschaft (Geburt)

und 292.

Hysteroryse, Technik der 384.

Ichthyol 49. Ichthyosis hystrix vulvae 52

Idiosynkrasie, Röntgen- strahlen- 8, 198, 359.

Ikterus,

chronischer, obstruktiver, Palliativoperationen 164.

haemolyticus congenitus 164

neonatorum 274, 362. Hirnhemiplegie, spasti- sche, und 365.

paraportale Resorption und 274, 363. Tleosakralgelenke, Verei- terung ders. im Wochen-

bett 84.

Ileosigmoideostomie bei Hirschsprungscher Krank- heit 160.

Ileumatresie, komplette angeborene 160, 376.

Ileus,

Appendixstrangulation

und 161. Dünndarm-, gnose 15l.

Entbindung und 286, 354.

paraiyticus, postopera- tiver, Kochsalz-Neohor- monalinfusionen bei dems. 26, 27, 149.

Reflex-, renaler 114.

Schwangerschaft und 277, 286, 354.

Strangulations-, Volvulus mit 148.

Wochenbett und 311.

Zwerchfellschüsse mit 147.

Iliaca interna-Unterbin- dung bei Uteruskarzinom 202, 213.

Immunität, Schutzimp- fungs-, Mutter auf die Frucht 253.

Immunitätsreaktionen, Gonorrhoe und 332.

Immunitätstherapie, Gonorrhoe und 89, 331.

Impetigo herpetiformis 51.

Impfung bei Schwangeren, Wochnerinnen und Neuge- borenen 253, 338.

Impotenz 828.

psychische 328.

Incontinentia

alvi, Sphinkterplastik bei

164.

Röntgendia-

vesicae 90.

Indigokarminprobe 116.

Indigokristalle, blaue, in ägyptischen Blasensteinen 106.

Indikanämie und Hyper- indikanämie bei Nierenge- sunden und -kranken 116.

Indikationsstellung, chir- urgische, Lokalanästhesie und Operationseinwilli- gung 325.

Sach-Register.

! Indische Religion, Frau in ders. 234.

Infektion, Wund-, Lichtbe- handlung 14, 15.

Infektionskrankheiten, Schwangerschaft und 277

Inferiorität des Weibes 30, 33

Ingerslev, Nachruf für 231.

Inguinaldrüsenexstir- pation, Elephantiasis genitalium nach 52.

Inguinalhernie,

Incarceratio omenti und Adenomyoma Lig. ro- tundi in einer 52, 84.

Mann mit Uterus und Tu- ben in einer 45, 51.

_— Uterus in, bei unvollkom-

mener Genitalentwick-

| lung 46, 69.

Wurmdarm-Herausnahme durch die Bruchliicke bei Operation der rechts- seitigen 143, 144, 161.

Injektionen, Kanüle für

intraurethrale 89.

Inkarzeration

von Omentum und Ligam. rotundum - Adenomyom in einer Inguinalhernie 52, 84

von Parovarialcyste im kleinen Becken bei Schwangerschaft 59.

Tuben-, Dünndarm-, bei Kind 76.

Innere Sekretion,

Genitalerkrankungen und

23, 24.

Übergang von der | Hypertrichose und 29, 31.

Geschlechtsmerkmale, sekundäre, und 328.

Karzinom und 212.

klimakterische Blutungen und 79.

Menopause und 79.

Menstruation und 79.

Neurasthenie und 23, 24. Organe ders. bei Knochen- fischen 171.

Ovarien und 58.

Pankreas und, in der Schwangerschaft 246.

Plazenta, Korrelation zu anderen Endokrinien 169.

Pseudohermaphroditismus und 35, 36, 51, 329.

Pubertätsdrüsenhyper- trophie und 54, 55.

Tumordisposition und 206.

weibliche Genitalien und 29

Innervation, Genitalien und ihre 84, 169, 183.

Ovarium- und

439

Instrumente,

geburtshilfliche 381.

gynäkologische 142.

Intelligenz, Mutterschaft und 232.

Intensimeter Fürstenaus

Intensitätsbestimmung, der Röntgenstrahlen 5.

Interpositio uteri,

Prolaps und, Resultate 42, 43, 46.

Schwangerschaft (Geburt) nach 47, 281, 283, 292, 293.

Intoxikationsazidosis,

Neugeborenen- und Hun- gerazidosis 258.

Intrakranielle Blutungen bei Neugeborenen 363.

Diagnose 365.

Klinik und Therapie 272.

Tentoriumzerreissung und 272, 364.

Intrakutan-Tuberkulin-

reaktion bei Meerschwein- chentuberkulose 134. Intraligamentäres Myom 85. Intraperitonealblutung, Leukozytose und 26. Intraurethralinjektio- nen, Kanüle für 89. Intrauterine Behandlung, gynäkologische 40. Intravenöse Gonorrhoebe- handlung mit Antisepticis 89.

Intussuszeption,

Behandlung 148.

Dünndarm-, Fibromyom und 192.

Invagination, Appendix-,

in das Cökum 161.

Inversio uteri 292, 397.

Fälle aus der Amsterdamer Frauenklinik in den letzten 20 Jahren 396.

Inzest 331.

Ionisation, bipolare, bei

Karzinom 208. Iridie, An-, kongenitale par- tielle 375.

Ischias, Epiduralinjektion bei Enuresis und 97. Ischurie, puerperale, Ätio-

logie 97, 311.

Isthmusstenose, Aorten-

375.

J.

Janetsche Spülungen bei Gonorrhoe 91.

Jewish Maternity Hospital, Technik und Ergebnisse der Behandlung im 389.

440

Joddämpfe bei Gonorrhoe 90

Jodtinktur, Peritoneum und 27.

Jodtinkturbehandlung bei Ulcus molle und ande- ren Genitalgeschwiiren 52.

Jodtinkturdesinfektion, prophylaktische, der Va- gina bei Kreissenden 49.

K.

Kaiserin Augusta Vik- toria-Haus, Bericht 1915 228.

Kaiserschnitt (s. a. Sectio

caesarea) 386.

abdominaler 384, 385.

Technik 384.

Becken, kyphotisches, und

297. Beckenendlagen und 324, 381

Eklampsie und 313, 314. Entbindung per vias natu- rales nach vorange- gangenem 340, 387. extraperitonealer 385, 386. Bauchlage nach dems. 386. et dess. EE querer, Heilung und Spat- folgen 385. Narbe dess. bei nach- folgender Schwan- gerschaft 386. Geburtsbeendigung durch 385. Gesichtslage und 386. Hämorrhagie und 386. Herzkrankheiten und 287, 386.

Hysterektomie und, bei Cervixmyom 199, 290.

Indikationen, Kritik ders. 386, 389.

Lymphdrüsentumor im kleinen Becken und 387.

—- Methoden, neue 386.

in mortua 338, 353, 386, 387.

Myomektomie und 200, 355.

Narbe und deren Rup- turen bei nachfolgen- der Schwangerschaft 337, 339, 356, 386.

Ovarialcyste, strangulierte, und 286, 385.

Ovarientumor mit Torsion und 62.

Sach-Register.

Kaiserschnitt,

Placenta praevia und 320, 384, 386.

centralis, Fruchttod und 320.

Eclampsia puerperalis und 320.

Plazentarlösung, vorzei- tige, und 394.

rachitisches Becken und 296.

Resultate 384.

Schwangerschaft und Uterusruptur nach vorausgegangenem 385.

skoliotisch-rachitisches Becken und 297.

Statistisches 386.

Symphysiotomie und 386, 389.

Technik und Indikationen 386.

transperitonealer supra- symphysärer 385, 289.

Vaginalverwachsungen und 355, 385.

Trendelenburgsche Opera- tion der Blasenschei- denfistel und 385.

Uterus duplex und 292, 385.

Fibroide im nicht- schwangeren Uterus- körper 200, 293.

Uterus unicornis und 385,

292.

Uterusfixation an der Bauchwand und 293.

Uterusmyom und, Throm- bose im Wochenbett 394.

Uterusnarbe, schwache, nach 336, 384.

Uterusruptur bei Wieder, eintritt von Schwan- gerschaft nach vor- ausgegangenem 291, 292, 293, 336.

vaginaler 384.

Retinitis albuminurica in der Schwanger- schaft und 384.

Vaginalverwachsung, nar- bige, und 46, 289.

Wehenschwiche, enges Becken und 384.

zervikaler 385.

bei Zwergin 297, 386.

Kältebehandlung. Uviol-

und, in Verbindung mit Röntgen- und Radium- therapie 14.

Kaltkauter Percys, Magen-

geschwüre, multiple, nach

Anwendung dess. bei in- operablem Cervixkarzinom 153, 154. Kampferöl, Peritonitis post- operativa und 26. Kaninchen, Uterustumoren bei 193.

Kaninchenuteri, lung schwangerer 393.

Kanüle für Intraurethralin- jektionen 89.

Kardiaresektionen, Un- terbindung der A. coro- naria sin. bei 152.

Karzinom (s. a. Karzinome

bestimmter Organe

Bestrah- 196,

(Organteile), z. B. Korpuskarzinom, Genital-, Mamma-, Cervixkarzinom).

Abwehrfermente nach Be- strahlung von 7, 206, 216.

Adeno-, des Fundus uteri, Bestrahlung auf Grund falscher Dia- gnose 196.

Aderlass bei 210.

Appendix-, primäres 161.

Ätiologie 204, 209, 211.

Theoretisches 207.

Autolysatbehandlung 203,

207.

Bartholinische Drüse und

| 52.

Becken-, Gammastrahlen des Radiums bei tief- sitzenden inoperab- len 218.

Harnverhaltung 72.

Radiumbehandlung 218.

Behandlung 209.

diätetische 202, 213.

interne 211.

medikamentöse 202.

Bericht des Komites zum

Studium dess. 202.

bipolare Ionisation bei 208.

Chemie des 208.

Disposition 211.

entziindliches, Röntgen-

strahlenwirkung 13. Entziindung und 219. Enzymtheorie 202. Epidemiologisches 205, 210, 211.

Erblichkeit und 211.

Erkrankungen an, im Städtchen S. 210.

Ernährung und 30.

Flexur-, Tubarschwanger- schaft und 285.

Geisteskrankheiten und 201.

Karzinom,

Genital-, Mesothoriumbe- handlung 218.

Radiumbehandlung 218.

Radiumempfindlich- keit und ihre Kenn- zeichen 7, 213.

Röntgentherapie 11, 12.

Strahlenbehandlung 213, 218.

Geschwülste im hinteren Parametrium unter dem Bilde von 70.

Gesundbeten 359.

Heilbarkeit des 210.

Heilungsvorgänge im, und Anregung zu seiner Behandlung 209.

Histologie 212.

Holopon bei 18.

Interesse der Allgemein- heit am 203.

innere Sekretion und 212.

Kern des Krebsproblems 202

Krieg und 211. Lebensversicherungsge- sellschaften und 203.

Lymphdrüsenemulsion, Injektion ders. bei 209.

Malignität des 205.

Mäuse-, Athylalkoholinjek-

tionen und 211. medikamentöse Behand- lung 213. Mortalität in den Nieder- landen 202.

in Rotterdam 209.

Weltmortalität 206.

multiples 212.

mit Milzmetastasen u. Uterusmyom (Ver- kalkung dess.) 191.

Naturheilkunde und 359.

nichtchirurgische Auf- fassung dess. 202.

Ovarial- 61.

Ovariumdisposition zu metastatischer Er- krankung an 207.

Parametriumtumor unter dem Bilde eines 210.

Phasen des Krebsproblems 202.

präkarzinomatöse Verän- derungen 205.

bei Salpingitis nodularis 207.

im Uterus 210.

Radiumbehandlung 11.

Rezidivverhütung 210.

Röntgentherapie 219.

Misserfolge ders. und ihre Ursachen 13.

Sach-Register.

Karzinom, Röntgentherapie, neueste Probleme ders. 218. Schwangerschaft und 220. Seleninjektionen bei 208. Spiroptera neoplastica-Be- funde bei Ratten und Schaben 211. Spumanbehandlung 20. = EES 195, 14. Abderhaldens Reaktion bei ders. 220. Festlegung der Karzi- nomdosis 215. kombinierte 217. Ursachen von Misser- folgen 218. Stumpf-, nach Myomoto- mie 190. Thymus und 207, 212. Tier- 211. Tuberkulose und 202. Urachus-, primäres 71. Ureterabschnürungen durch Krebsrezidive 206. Verlauf im Licht neuerer Forschungen 204. Volksgesundheit und 207. Wesen des 203. Karzinomdosis bei Strah- lenbehandlung des Brust- krebses in einmaliger Sit- zung 11. Karzinomzellen, Blut- serum in verschiedenen Lebensaltern und 206. Karzinosarkom 209. Uterus- 222. Kassowitzsche Irrlehre von der angeborenen Rachitis 380. Kastration, Uterusmyom und 191. Kastrationsatrophie des Uterus 53. Katalysatoren in der Schwangerschaft, Beein- flussung ders. 247. Katarakt, Graviditätsnar- kose und 277. Katheterismus, Myrmalyd- darreichung bei 94. Kaudalanästhesie bei Uro- genitaloperationen 88. Kauter, Percys Kalt-. Ma- gengeschwüre, multiple, nach Anwendung dess. bei inoperablem Cervixkarzi- nom 153, 154. Kauterisation bei Blasen- tumoren 4, 104. Kehlkopf, angeborener fistel- förmiger Kanal zwischen Ösophagus und 379.

441

Kehlkopfkrankheiten, Simpson-Lichtbehandlung bei 14. Keimblätter, Chorda dor- salis und 173. Keimdrüsen, Corpus luteum-Hormon und 53, 57, 170. Reimplantation beim Men- schen 60. Kellys Kystoskopie 95. Keratitis, kongenitale 377. Kiel, Generationspsychosen an der Frauenklinik in 23.

Kiellandsche Zange 381, 382. Kimpton-Brownscher Ap- parat für Bluttransfusion 286. Kind (s. a. Säuglinge, Neu- Sets Frühge- rene). Austritt dess. in die Bauch- höhle durch Uterus- ruptur 293. die ersten zwei Lebensjahre dess. 264. Eklampsie der Mutter und 262. Gewicht von 25 Pfund bei der Geburt 267. intrauterines Gedeihen und die es begünstigen- den Faktoren 234. Körpermasse 171, 183. Luftleere in den Lungen bei 5 Tage altem 365. Mutter und 232. der Zukunft im Spiegel der Eugenik 233. miitterliche Störungen bei Geburt dess. 289. Perforation des lebenden Kindes bei engen Becken 388. Stellung dess. in der prak- tischen Geburtshilfe 264, 340. Tötung, fahrlässige 363. Kindbett, Männer- 229. Kindbettfieber (s. a. Puer- peral....). Geburtenrückgang und 231. Übertragung durch Heb- amme, Forensisches 362. Kinder, Kriegs-, vor und nach der Geburt 229. Kinderfürsorge, französische und deutsche Geburtshilfe im Hinblick auf 232. Klein-, Organisation ders. 231, 264. staatliche Übernahme der 230.

442

Kinderlähmung, spinale, Becken und Geburtsver- lauf bei ders. 297.

Kinderleichen, Lebens- alterbestimmung an, nach der Histologie der Neben- nieren 364.

Kindersterblichkeit,

Geburtenfolge und 230.

Geburtshilfe und 232, 234.

Kinderzahl und 230.

Kinderzahl, Kindersterb- lichkeit und 230.

Kindesalter,

Cystitis und Cystopyelitis im 127.

Eiterbestimmung, quanti- tative, im Harn bei Kinder-Pyelitis mittelst Wasserstoffsuperoxyd 128.

Harnorgane im, bakterielle Erkrankungen 127, 128.

Hunger im, Einsetzen dess. nach einer vorangegan- genen Mahlzeit 258.

Hydrocephalie im, anato-

mische Ursache ihrer Häufigkeit 267. Nephritis infectiosa bei

Tonsillen (Nasenrachen- raum)-Entzündungen im 127, 129.

Nierenkarzinom im 139.

Pyelocystitis im, Therapie 127.

Pyelonephritischronicaim, späterer Verlauf ders. 128.

Rektalgonorrhoe im 332.

Uteruskarzinom im 200.

Kindeslagen,

falsche, in der Geburt 3238, 324.

Ursachen der 172, 241, 323.

Kindliche

Geburtsverletzungen, Dia- gnose und Behandlung 272, 365.

Missbildungen und Geburt 322

Störungen und Geburt $22, 398. Kindsgeschlecht, Kohabi- tationstermin und 172, 241. Kindsmord 373. Doppel- 363. forensische Bedeutung 364. neue Erfahrungen 365. Kindstötung 365. Kinematographie bei ge- burtshilflichen Operations- kursen 234. Kiutsi-Malonesche Harn- probe, Schwangerschafts- feststellung durch 246, 337. Kleinhans, Nachruf für 231.

Sach-Register.

Kleinkinderfürsorge, Or- ganisation der 264.

Klemme,

Hysterektomie- 142.

Nephrektomie- 121, 142.

Klimakterium (s. a. Blu- tungen),

Blutungen im, und innere Sekretion 79.

Röntgenbestrahlung 11, 37, 38, 79.

Hämatometra im 37, 202.

Neurose im 29, 31, 81.

Ovarienpraparate im na- türlichen und künst- lichen 58.

Physiologisches und Patho- logisches 31.

Pyometra im 37, 39, 202.

spätes 168.

Klimatische Behandlungbei

Wundeiterungen, Frost- schäden und Verbrennun- gen 16.

Kloake,

atretische 35. Eventeration, Spina bifida und 379.

Knabenüberschuss, Krieg und 233.

Knochenbildung in den Tuben 76.

Knochenfische, Organe der inneren Sekretion bei dens. 171.

Knochenmetaplasie,

Ovarialkarzinom und

Ovarium und 62.

Knochenveränderungen bei Syphilis congenita 362.

Koagulen bei Magenblutung 152.

Kochsalz, Bedeutung dess. in der Gravidität 241, 394.

Kochsalz-Neohormonal- infusionen bei Ileus para- lyticus postoperativus 26, 27, 149.

Kochsalzzufuhr bei Peri- tonitis 27.

Kohabitation, Genital- tuberkulose und 33.

Kohabitationstermin, Geschlechtsbildung, Be- fruchtungsfähigkeit und 172, 241.

Kohle, Tier-, bei Gonorrhoe 90

Kohlenbogenlichtbad, Blut und 14. Haut- bzw. Schleimhaut- tuberkulose und 15. Kohlensäurewundpuder, vaginale Trockenbehand- lung mit 49.

61.

Kokzidien, maligne Tumo- ren und 209.

Kolibazillen, Pathogenitat der 128.

Kolicystopyelitis, Auto- vakzinebehandlung 127, 132.

Koliinfektion, Amphotro- pin bei 127.

Koliken, Nieren- 138.

Köliotomiewunde, Auf- platzen der 25, 28.

Kolipyelitis chronica, Nie- renbeckenspiilung bei 127.

Kolisepsis 127.

WEE e Sepsis (fieberhafte Erkran- kungen) und 308.

Kollargolinjektionen,

intravenöse, Schicksal der- selben 308.

Röntgendiagnose mittelst intrauteriner 10.

Kollargollösung, Pyelo- graphie mittelst, und ihre Gefahren 121.

Kollumadhäsionen, Pyo- salpinx mit 72.

Kollumkarzinom,

Radikaloperation, abdomi- nale, bei 143, 208.

Radium-Röntgenbehand- lung von, mit nachfol- gender Anurie durch Narbenkompression der Ureteren 85.

Schwangerschaft und 355.

Kolon,

Dextroposition des 160.

Dilatation, akute partielle 160.

Kotstauung im, und Schwangerschaftstox- ämie 313.

Polyposis dess. 160.

Kolonien, französische, Ge- burtenziffer in dens. 232.

Kolorimeter, Nierenfunk- tionsprüfung und 115.

Kolostase, mechanische Faktoren bei 160.

Kolpohysterotomia ante- rior, Placenta praevia-Be- handlung mit 384.

Kompendien, geburtshilf- liche 227.

Komple ment, Ultraviolett- strahlen und 15.

Komple mentfixation, Gonokokken und 332. Kondylome, Perineal-, und

Schwangerschaft 50.

Konservative Geburtshilfe 229. Gynäkologie 29.

Konstitutionsanomalien (-krankheiten), Gynäko- logie und 23.

Kontraktionsring, Ge- burtsstörungen durch 292.

Konvulsionen, puerperale, Prophylaxe 311.

Konzeption,

in vorgerücktem Lebens- alter 241.

zeitliches Verhalten zur

Ovulation und Menstru- ation 81.

Konzeptionsfähigkeit,

Beobachtungen über 329.

Geschlechtsbildung und

241. Konzeptionstermin, Befruchtungsfähigkeit, Geschlechtsbildung und 233.

Schwangerschaftsdauer und 168.

Kopf (s. a. Caput),

abgerissener, von nicht aus- getragenem Fotus, Aus- tritt in die Bauchhöhle durch Uterusruptur 293, 396.

nachfolgender, Entwick- lung mit Veit-Smellie- schem und Wiegand- Martin-Winkelschem Handgriff 324, 364, 382.

nichtrotierter, Zangenan- legung bei dems. und neues Zangenmodell 381, 382.

Plazentaramnion-Ver- wachsung mit dems. und daraus resultierende Missbildungen 381.

retinierter, intrauterine Skelettierung, dess. 355.

E e Wachstum

ess. bei Frühgeburten 258. ee

Korpusrupturen, Atiologie 293, 339.

Körpereigene Stoffe, Nie- ne und

16. Korperfre mde Stoffe, Nis- renfunktionsprifung mit dens. 117. Körpergewicht, Geburt, normale, und 170, 240, 249.

Körperlänge und 173.

Menstruation und, bei un- sozialem Lebenswandel 392.

e a Sap Abnahme

i Neugeborenen 258.

Schwangerschaft (Geburt, Wochenbett) und 173, 241.

Sach-Register.

Körperhöhlen, Massenblu- tung in grosse, Rücktrans- fusion körpereigenen Blu- tes bei ders. 143.

Körperlänge, Körperge- wicht und 173.

Körpermasse, Kindesalter und 171, 183.

Körperpflege 8, 233.

ann mperatur (8.

emperatur).

Korpus.... (8. a. Uterus- körper).

Korpuskarzinom,

adenomatöses 203.

Metastase von, unter dem

Bilde eines parame- tranen Abszesses 85. unter dem Bilde eines Paraurethralabszes- ses 48, 89. operiertes, Demonstration 13

primäres, Scheidenmeta- stasen von dems. 48. Tuben-Eierstocks- und

Uterusmyom und 188, 191, 201

Korpus-Laterofle xion, Portio supravaginalis-Hy- pertrophie, Eckengravidi- tät und Uterustorsion 281, 282.

K otfistel, vikariierende Men- struation aus einer 82.

Kotstauung, Schwanger- schaftstoxämie und 313.

Kraniotomie 381.

Krankengeschichten, Be- rufsgeheimnis und Publi- kation von 325.

Krankenhaus, Röntgeno- loge und 11.

Krankheitserreger, keim- tötende Wirkung von nor- malem und infiziertem Se- rum auf 304.

Kraurosis vulvae öl, 52.

Ovarienpräparate bei 54.

Kreatinin, Nierenfunktions- prüfung mit 116.

Kreisfürsorgegesetz, Vor- schläge der preuss. Landes- konferenz für Sauglings- schutz 228.

Kreissende,

Jodtinkturdesinfektion der

Vagina bei dens. 49.

Narkose bei dens. 251.

uterotonische Wirkung des

Serums ders. 246, 250.

Kreuzotternbiss, Hämat- urie und 124.

Kriechbewegungen, Wo- chenbett und 311.

443

Krieg,

Bauchschiisse 146, 147.

Bevolkerung und 233, 340.

Eklampsie und 313.

Eugenik und 228.

Fortpflanzungswille und 234

Frauenklinik und 229, 337. Geburtshilfe und 229, 233. Geschlechtskrankheiten und 332. Gonorrhoe und 32. Knabeniiberschuss und 233. Mutterfiirsorge und 228. städtische, und 229. Mutterschutz und 229. Rassenhygiene und 230. Säuglingsfürsorge und 232. Säuglingssterblichkeit und 232. Schutzmittelfrage und, im Lichte der Bevölke- rungspolitik 230. sexuelle Gefährdung der Frau durch den 29. Tumorwachstum (-ent- stehung) und 205, 211. Volkserneuerung und 232. Volksvermehrung und 233. Wochenbettshygiene und 229. Kriegsernährung, Eklampsie und 314. Fruchtentwicklung, Lak- tation und 232, 241, 262. Kriegsgesetzbuch, Aus dem, 1914 und 1915 229. Kriegskinder vor und nach der Geburt 229. Kriegskinderproble m 336. Abtreibung, Kampf gegen dies., und 338. Kriegsnephritis 128. chirurgische Behandlung 121. Kriegsneuge borene 232, 240, 264, 354. Kriegsprobleme, geburts- hilfliche 337. Kriegswochenhilfe 233. Kriminelle, Gonorrhoe (Ge- schlechtskrankheiten) bei dens. 30, 32. Krisen, gastrische, Röntgen- untersuchung 15]. Kristallinterferenzen, Röntgenbilder im Lichte der Methode der 5. Krukenbergscher Ovarial- tumor 61. Kuhpockenlvymphe, Vak- zination mit abgeschwäch- ter (Versuche mit der Quarzlampe) 15.

444

Kupferiontophorese bei Gonorrhoe 89.

Kurpfuschertum,

Geburtenriickgang und 231.

Privatentbindungsanstal- ten und 231, 326. Kutanprobe, Mischtuberku-

lin fiir die 134.

Kutireaktion, Gonokokken- diagnostik durch 21, 22, 331.

Küttners sakrale Vorlage- rungsmethode bei Rektum- karzinom 160, 161.

Kystophotographie 94.

Kystoskopie,

Bestrahlungserfolge bei in- operablem Uteruskarzi- nom und ihre Kontrolle durch 12, 94, 215, 220.

Blasentumoren und 4, 104.

Cervixkarzinom und 211.

differentialdiagnostischer Wert bei Abdominaler- krankungen 21, 22.

Kellys 95.

L.

Labium majus-Cyste 52. Lachgasnarkose, geburts- hilfliche 252. Lagen, falsche, in der Geburt 323, 324. Lähmungen, Entbindungs- 363, 365. Erbs Entbindungs-, Ätio- logie und Prognose 364. spinale, frühinfantile und kongenitale 398. Laktation 255. Behandlung mangelhafter 256. Fettleibigkeit und 80.. Kriegsernährung und 241. Fruchtentwicklung und 232, 262. Laktationsamenorrhoe, Corpus luteum und 54. Laktationsatrophie, Ova- rienpräparate bei 58. Lanarkshire, zwei berühnite Geburtshelfer in 229. Land, Geburtshilfe auf dem 229, 231, 233. Längenwachstum in den Pubertätsjahren 392. Lanolin, Peritoneum und 27. Lanugo, persistierende, als Zeichen konstitutioneller Minderwertigkeit 268. Laparotomie 25. Alexander-Adamsche Ope- ration in Verbindung mit, Dauerresultate 40.

Sach-Register.

Laparotomie,

enges Becken und 396.

Ovarialtumoren und 59.

Platzen der Bauchbaut nach 26. ,

Sakralanästhesie bei 17.

Laparotomienarbe, Ade-

nom in 69.

Larynxstenose, kongeni-

tale 365. Latum, Lig. s. Ligamentum. Lawson-Taitsche Damm- plastik 143, 289.

Lebensalter,

Bestimmung an Kinder- leichen nach der Histo- logie der Nebennieren 364.

Schwangerschaft im vor- gerückten 287.

Lebensaussichten frühge-

borener Kinder 262.

Lebensreform, Grundfra-

gen der 231. Lebensversicherungsge- sellschaften, Karzinom und 203. Lebensvorgänge, erste, Entstehung ders. 169.

Leber 164.

-— Amöbenabszess der, mit Durchbruch in die Lunge 164.

Cysten-, Cystenniere und 126

Eklampsie und 313.

multicystische Entartung |

der Niere und 126. Schutzwirkung von Kohle- hydratdiat und Sauer-

stoff auf die, bei experi-

menteller Chloroform- vergiftung und Nutzan- wendung auf die prä- eklamptische Toxämie 313. Leberadenom, Stieltorsion bei 165.

Leberechinococcus, Hei- lung infolge Granatver- letzung 164.

Lebereklampsie 314.

Lebererkrankungen, tro- phische, Radiologie 165.

Leberfunktion, Schwan- gerschaft und 240.

Lebermetastasen, Chorionepitheliom mit 223. Tubenkarzinom mit 76.

Lebernekrose, anämische, nach Hepaticaunterbin- dung; arterioportale Ana- stomose 165.

Lebersarkom, Trauma und 164.

Leberschüsse 146.

Leberverwachsung, Tubo- ovarialcyste, tuberkulöse, und 71. Leberzirrhose, Aszitesbehandlung, opera- tive, bei 164.

Gastrohydrorrhoe, Pylo- russtenose und 164.

Picksche, und Panzerherz 165.

Lecutyl bei äusserer Tuber- kulose 15.

Lehrbücher,

geburtshilfliche 227.

holländische 393.

gynäkologische 8.

Leichen, Ee an, fiir forensische Zwecke 326.

Leidener Klinik und Poli-

klinik,

enges Becken in ders. 396.

Pituitrinanwendung in der-

selben 395.

Leipziger Frauenklinik, hohe Zange 1910— 1915 an der 382.

Leistenbruch, Appendekto- mie und Radikaloperation bei rechtsseitigem 143, 144, 161.

Leistenhernicnopera- tion, Wurmdarm-Heraus- nahme aus der Bruchliicke bei rechtsseitiger 143, 161.

i Leistenkanal, Descensus

eines Beckenbindegewebs- myoms durch den 52, 87.

Leistungsfähigkeit, kör- perliche und geistige, des Weibes 30, 33, 232.

Leitungsanästhesie, para- sakrale und paravertebrale 17.

Leonardo da Vincis Ana- tomie. englische und deut- sche Übersetzung 170.

Leukämie, aplastische Blut- bilder bei, nach Röntgen- bestrahlung 7.

Leukoplakie, Portio vagi- nalis mit 391.

Leukozyten, Entstehung und Bedeutung der 171.

Leukozytose,

Intraperitonealblutung

und 26. Säuglings-, physiologische 258.

Levurinose, vaginale Trok- kenbehandlung mit 17, 20, 50.

Lezithin,

Giftigkeit der Ovula (Ova-

rien) und 67. Milch-, Bestimmung dess. 255.

Lichtfilter 14. Licht messungen, chende 15. Lichttherapie 14. Richtlinien 15. Wundinfektionen und 15. Lichtwirkung, Elektrobio- logie und 14. Ligamentum latum 70. Fibrom, stieltorquiertes des 70. ` Haematocele subperito- nealis im 70. Tumor des 87. Uterusfibrom und Fibrom des 188. Ligamentum ovaricum, Fibroid dess. 71, 85. EE rotundum d. l Adenomyoma dess. und In- carceratio omenti in einer Inguinalhernie 52, 84. Myom, vereitertes, des 84. Operation am, bei Retro- versio 40. Zerreissung dess. 72. bei Alexander-Adams- scher Operation 4l. Ligamentverkürzung, in- traperitoneale, nach Menge bei Retroflexio und ihre Dauererfolge 41. Lilienfelds Röntgenröhre 5. Linea alba, Blasenhernien der 68, 103. Linitis plastica 167. Lipidin, harnsäurelösende Wirkung des Urins nach Darreichung von 137.

Lipoidsubstanzen,

Blut, mütterliches (fötales) und sein Gehalt an 170, 247, 253.

Endometrium und 38, 39.

Lipom,

Nierenkapsel- 139.

retroperitoneales 84, 85.

Literatur, holländische 238, 390.

Lithiumkarbonat, harn- säurelösende Wirkung von 137.

Lithopädion, Uterinschwan- gerschaft mit älterem 284.

Lithotripter, neuer 106.

Lokalanästhesie,

Appendektomie unter 162.

chirurgische Indikations- stellung und Operations- einwilligung im Hin- blick auf 325.

Prolapsoperationen unter 42,

verglei-

Sach-Register.

London- Hospital, Kasuisti- sches aus Geburtshilfe und Gynäkologie aus dem 231

Luftembolie, Eklampsie und 313, 355.

Luminalnatrium bei Eklampsie 314.

Lunge,

Amöbenruhr und Amöben- abszess der Leber mit Durchbruch in die 164.

Luftleere in der, bei 5 Tage altem Kind 364.

Waben-, angeborene 377.

Lungenatelektase, Dia- gnose, mikroskopische, der 365.

Lungenembolie, Bauch- operationen (Bruchopera- tionen) und 25.

Lungenmetastasen, Ute- russarkom mit 221.

Lungenschwartenbil- dung, Portiokarzinom und metastatische 203.

Lungenschwimmprobe, forensische Bedeutung 363.

Lungentuberkulose,

Quarzlicht-Röntgentiefen- therapie bei 14.

Röntgentherapie, experi- mentelle Grundlagen 12.

Rotlichttherapie 14.

Uterusamputation, supra- vaginale, in der Schwan- gerschaft bei 277.

Uviolbehandlung 14.

Lupus,

Heliotherapie 15.

Kohlenbogenlichtbad und Blutveränderungen bei 14.

Simpsonlicht bei 14.

Lustmörder Max Dietze, Gutachten über den 332. Luteinzellen, innere Sekre- tion der 30. Luteoglandol bei Menorrha- gien 82. Luxation, Hüftgelenks-, kongenitale doppelseitige 380. Hüftgelenkssubluxation, kongenitale 377. Patellar-, doppelseitige habituelle, und Coxa vara congenita 380. Tibiasub-, kongenitale 378.

Luxationsbecken, doppel- seitiges 298. Ly mphangioma caverno- sum, angeborenes 379. Ly m phangioma congeni- tale 377. der Zunge 380.

445

Lymphdrüsen, Becken,- deciduales Ge- webe in 247. Tumorzellennachweis in 88, 206.

Lymphdrüsengewebe, In- jektion dess. bei Karzinom 209.

Lymphdrüsentumor im kleinen Becken und Kai- serschnitt 387.

Lymphfollikelbildung in der menschlichen Tube 76, 169.

Lymphosarkom, retroperi- toneales 86.

Ly m phosarkomatose des Pankreas 168.

Lymphozyten, Exsudat-, Entstehung und Bedeu- tung ders. 170.

Lymphozytose, Schrei-, der Säuglinge 258, 259.

M.

Macacus rhesus,

Plazentarscheiben bei 172.

Uterusgestalt am Ende der

Schwangerschaft bei 172.

Maccassche Blasenektopie- operation, Erfahrungen 95, 143.

Magen 152.

Bauchbinde und, Röntgen-

untersuchung 151. Hernia diaphragmatica congenitalis mit gros- sem Netz und, Pro- ‘laps in die Brust- höhle 378. Menstruation und 81. Röntgenuntersuchung 151.

Morphologie dess. nach Re- sektionen 151. Mukormykose dess. 154.

Ohnmachtsanfall und,

Röntgenunter- suchung 151. Ovarienkarzinom und 62. Radiologie der Bewegungs- vorgänge am kran- ken 150. Röntgenbefund (präpylo- rische Nische) 150. Verlagerung, angeborene, dess. unter die rechte Zwerchfellhalfte, Hiatus oesophageus- Verlagerung nach rechts und Skoliose 378. - Magenblutung, Koagulen bei 152.

446

Magenblutung, postoperative, infolge Chloroformnarkose 153. Magenchemismus, Rönt- genstrahlenwirkung auf den 11. Magenchirurgie, Erfahrungen 153. Methoden und Ergebnisse 148. Magendarmkanal 148. Einstülptrichterbildung am 148. Radiologie 150. Magendarmoperationen, Asepsis, vollkommene, bei 148. Magendiagnostik 154. Gluzinakiaches Verfahren 149. Magendilatation, akute, Extremitätenoperationen und 152. postoperative 152. Magenerkrankungen, Klinik der 149. Röntgendiagnostik 149. Mageneventration, Situs inversus abdominalis und Osophagus - Stauungs - ektasie 376. Magengeschwiir, Atiologie 152,154. Behandlung 152, 154. Dauerresultate nach opera- tiver Behandlung 153, 155. Diagnose 152. Erzeugung von 154. Gasbazilleninfektion und 154. kallöses multiples, Patho- logic und operative Behandlung 153. multiples, Ulcera nach An- wendung von Percys Kaltkauter wegen unoperabeln Cervix- karzinoms 153, 154. perforiertes 153.

Melaena neonatorum und 275, 363. Mageninhalt, gelöstes Ei- weiss im, und seine Be- deutung für die Diagnose

des Karzinoms 153.

Magenkarzinom,

Diagnose 152, 153, 156.

Eiweiss, gelöstes, im Ma- geninhalt und seine dia- gnostische Bedeutung 153

klinische Erfahrungen 153.

Magensarkom und 153.

Mukormykose unter dem Bilde von 154.

Sach-Register.

Magenkarzinom, .

okkultes Blut und 152.

Ovarienkarzinom und 62.

Magenkrisen, Röntgen- untersuchung 151.

Magenmund, künstlicher,

erschluss dess. durch Ein-

stülptrichterbildung 153.

Magenoperationen, Nach- behandlung 149.

Magenperforation, Rönt- genologische Beobach-

tungen 151. Magenresektion, Billrothsche zweite Me- thode der, Geschicht-

liches 153, 156. Duodenalfistel nach, Ver- schluss ders. 153. Morphologie des Magens nach 161. Technisches 154. Unterbindung der Arteria coronaria sin. bei 152. Magenröntgenoskopie 10. Magensarkom, Magenkar- zinom und 153. Magenschüsse 146. Magenspasmus, Röntgen- untersuchung 150. Magenspülung, Peritonitis und 27. Magentuberkulose, Tu- morform der 153. Maimonideshandschrift

Massenblutung in grosse Körperhöhlen, Rücktrans- fusion körpereigenen Blu- tes bei ders. 143.

Mastdarm, Angioma caver- nosum dess. 164.

Mastdarmscheidenfistel 48, 49.

Uteruskarzinom und 49.

Mastdarmtumoren, ma- ligne, und Schwanger- schaft 280.

Mastdarmverschluss, an- geborener 267, 375.

Mastdarmvorfall, neue Operationsmethode 47.

Mause,

Nematoden und Milben in normalen und Spontan- tumormäusen 207.

Röntgenstrahlenwirkung auf 7, 195.

weisse, angebliche Parthe- nogenesis ders. 170.

Mäusekarzinom 211.

Äthylalkoholinjektionen

und 211.

Mesothoriumwirkungauf 8.

Mäusetumoren,

Autolysinwirkung bei 211.

Chininwirkung auf 206.

Mayo-Simpsonscher Ab- dominalretraktor, Halter (attachement) für dens, 142.

aus Granada über Koitus | Meckels Divertikel, Volvulus

393. Makkassche Operation bei Blasenektopie 69, 95, 143. Makrocheirie und Makro-

podie 377. Makrogonokokken 21. Makropodie und Makro-

cheirie 377. Malaria, Milzruptur bei 167. Mamma, menstruelle Blu- tungen aus der 82,

Mammakarzinon,

ÖOvarienkarzinom und 62.

Röntgentherapie 11, 12.

Ergebnisse 13.

Strahlenbehandlung 219.

kombinierte, bei 12,

216.

Mammasekretion, Ek- lampsie (Albuminurie) und 313.

Manisch-depressives Irre- sein bei gynäkologischen Erkrankungen 23, 25.

Männerkindbett 229.

Marsupialien, Thymus., Epithelialkörperchen- und Thyreoideaentwicklung bei den 169.

Massage 15.

PERS SIEBEN ma e e er nn nn a an nr a a e

von 160. Meconii ultrafiltratum 17,18.

Medizinalverwaltung,

Geburtenrückgang und 338. Meerschweinchenuterus, Arzneiwirkungen am aus- geschnittenen 34. Megacolon congenitum 160, 378. Megalokornea, Hydroph- thalmus congenitus und 379. Megalophthalmus, Hydr- ophthalmus congenitus und 379. Meiostagminreaktion bei malignen Tumoren 200. Melaena neonatorum 275, 364.

Behandlung 275, 276, 364.

Bluttransfusion (Zitrat- losung) bei 275.

Ulcus ventriculi perfora- tum und 275, 363.

Volvulus und 275.

Melanosarkom, Vulva-, pri- mares 289.

Gravidität und 52, 354.

Melie, Hemi-, Hasenscharte und Wolfsrachen 377.

Menges intraperitonealeLiga- mentverkiirzung bei Retro- flexio und ihre Dauerer- folge 41.

Meningealblutungen bei Neugeborenen 272, 364.

Meningitis, Schwanger- schaft und, Exitus 337.

Meningocele,

angeborene 377.

sacralisanterior, Kasuistik,

Diagnose und Thera-

. pie 21, 22, 376. Retroflexio uteri gra- vidi, Harnretention

Menopause (s. a. Klimak- terium),

Corpus luteum-Präparate bei 79.

innere Sekretion und 79.

Uterusfibrom und 192.

vasomotorische Stérungen und 79.

Menorrhagien (s. a. Blu- tungen, Metrorrha- gien, Uterusblutun-

gen). Behandlung 82. Corpus luteum und 54. junger Mädchen 38, 39. Röntgenbehandlung 81

Ovariendegeneration, kleincystische, und l

8l. Röntgenbehandlung 37, 195

Uterusmyom und 13, 220.

Menstrualin bei Dysmenor- rhoe 80

Menstruation 78, 182.

Arterienspannung und 78.

Becken, enges, und 297.

Corpus luteum und 83.

Dysmenorrhoe (s. a. diese) 79

ektopische 79.

Endometriumreaktion, menstruelle, und kli- nischer Charakterder 81, 171.

Extrauterinschwanger- schaft, Appendizitis und regelmässige 285.

Fettleibigkeit und 80.

Galaktosetoleranz in der

79. Graafsche reife Follikel,

innereMenstruations- blutung aus dens.

171. gynäkologische Eingriffe und 82, 172.

Sach-Register.

Menstruation,

Körpergewicht und, bei unsozialem Lebens- wandel 392.

ee und 81. Röntgenuntersuchung 151.

Mechanismus der 83.

menstruationsähnliche Blutungen in der Schwangerschaft 82, 171, 240, 242, 243, 282, 339.

Milchabsonderung, ver- mehrte, nach Wie- dereintritt der 397.

Monatsblutungen nach restloser Ovarienent- fernung 168.

Nierenstoffwechsel und 80.

Nierentuberkulose und 134.

Ovarienhormone und 83.

Ovulation und 66, 80, 338.

Pathologie $91.

Physiologie 391.

Pseudo-, in der Schwanger- schaft 82.

Puls und 78.

Scheidenbildung, kiinst- liche, mit Herstellung der 83, 329.

Schwangerschaft (Uterus duplex) und 36.

vikariierende 79, 82.

vorzeitige (6jéhriges Mäd- chen) 79.

Pseudohermaphroditis- mus und 5l, 82, 329.

Wiedererscheinen nach der Geburt 169.

zeitliches Verhalten der Konzeption zu Ovu- lation und 81.

Zyklus der 391.

Menstruationsähnliche

Blutungen in der Schwan- gerschaft 82, 171, 240, 242, 243, 282, 339. Menstruationsblutung, innere, aus Graafschen Fol- likeln 81. Menstruationsstörungen (s. a. Dysmenorrhoe). Corpus luteum und 53, 54. Merkfähigkeit der Nulli- und Pluriparen 232. Mesenterialdrüsen - Aden- itis 148.

Mesenterium 148.

Thrombose 148.

Transplantation 148.

Mesothoriumbehandlung

Blutveränderungen nach 8,

218

innere Sekretion und 79. | Genitalkarzinom, inopera-

kompensatorische 79, 82.

bles 218.

Jahresber. f. Gynäk. u. Geburteh. 1916.

447

Mesothoriumbehand- lung, Mäusekrebs und 8. Nee und Indikation 13, 18. Uterusblutungen und Myome 198. Uteruskarzinom 1], 218. Uterussarkom 12, 221. Mesothoriumenergie, Nachweis ders. im Körper von Bestrahlten durch Photoaktivität 8, 218. Mesothorium-Radiumbe- strahlungen bei Uterusblu- tungen und Myomen 12. Metaplasie, Knochen-, Ovarialkarzinom und 61. Ovarium und 62. Methylenblausilberbe- ng bei Puerperal- infektion 307. Metreuryse 884. Metritis chronica, Verblu- tung bei 37, 38, 337. Metropathien 87. Indikationen fiir operative bzw. Röntgenbehand-

lung 192.

Strahlenbehandlung 195.

Metrorrhagien, s. a. Blu- tungen, Uterusblu- tungen (-myome, -karzinome).

Albers-Schönbergsche Be- strahlungsmethode und deren Resultate 12, 198.

Mesothorium-Radium bei 12

Röntgenbestrahlung 11,12, 37, 195, 199. Technik und Erfolge 197. Syphilis und 33. Mikrobestimmung einiger Blutbestandteile 115. Mikrocephalengehirn 375. Mikrognatie, halbseitige kongenitale 378. Mikrogonokokken 21. Mikrophthalmus congeni- tus, doppelseitiger, Orbito- palpebralcysten und Hasen- scharte 399. Mikroorganismen, Genitalkanal und sein Keimgebalt bei fiebern- den Wöchnerinnen im Hinblick auf die Gesamt- mortalitätim Laufe eines Jahres 362. keimtötende Wirkung von normalem und infizier- tem Serum auf 304. Milben in normalen und Spontantumormäusen 207.

29

448

Milch, homogenisierte, in der Säuglingsernährung 261. Wirkung ders. auf hämo- lytische Toxine 247. Milchantikörper, Wirkung auf hämolytische Toxine

247. Milch bedarf des Kindes 261. Milchbildung, Driisenzel- lenneubildung bei der 256. Milchdriisenhormon, Lak- tationsamenorrhoe und 54. Milchlezithin, Bestimmung des 255. Milchpulver, in der Säug- lingsernährung 262. Milchsäurebazillen, intra- vesikale Injektion ders. bei Cystitis 102. Milchsekretion 255. vermehrte, nach Wieder- eintritt der Menses 397. Milchzuckerinjektionen, intravenöse, Nierenfunk- tionsprüfung mit dens. 117. Milz (s. a. Splen....) 167. Milzabszess 72. Milzdermoid, Wandermilz und 71. Milzerkrankung, primäre, bei Hodgkinscher Krank- heit 167. Milzexstirpation 167. —- Blutbild nach 167.

Milzgefässe, Unterbindung | ders. an Stelle der Milzex- stirpation bei Blutkrank- heiten 167.

Milzruptur,

Diagnose 167.

Malaria und 167.

Milzschüsse 146.

Minderjährige, Geburt bei dens. 82, 287.

Mineralöl, russisches, und .Peritoneum 27.

Mischtuberkulin, Tuber- kulinprobe, kutane, mit 134.

Missbildungen (s. a. die ein- zelnen Organe und die ein-

zelnen Missbildungen) 875.

—- Doppel-, lebende 379.

monocephalische 378.

Entstehung von 380.

kindliche, und Geburt 822.

Müllerscher Gänge und ihrer Abkömmlinge 35, 46.

- Plazentaramnion-Ver- wachsung mit dem Kopfe und daraus resultierende 381.

Syphilis, Fehlgeburt und 375.

Sach- Register.

Miss bildungen,

Unstatthaftigkeit der Tö- |

tung von 379. Urogenitalsystem 34, 35. Uterus 34. Missed abortion 283, 396. Mitralstenose, Schwanger- schaft und 279. Mode, Psychologie und Wirt- schaft bei der 229. Mola hydatidosa 283. Moniliainfektion 49. Monocephalische Doppel- missbildung 378. Monodaktylie, symmetri- sche, durch Ulnadefekt, Flughautbildung und sonstige Abnormitäten 375. Monopus 398. Morphin bei Peritonitis 27. Morphin - Hyoscin- An- ästhesie, geburtshilfliche 252. Morphin-Skopolamin (s. a. Skopolamin), intakter, Uterus unter Einwirkung von 251. Morphin-Skopolamin- Anästhesie 251, 355, 356. Entbindung in 355. Mortalität, Karzinom- 206. in Rotterdam 209. Säuglings- 264. mn. des Magens 154.

Müllersche Gänge, Genese ders. 35, 36, 123. Missbildungen ders. und ihrer Abkömmlinge 35, 46. Müller-Siederohr 5. Mundhöhlenerkrankun- gen der Säuglinge, Be- handlung 268. Munitionsfabriken, Arbeit in, und Schwangerschaft (Geburt) 228. Muskelatrophie, ange- borene familiäre progres- sive 378.

Muskelerregbarkeit, gal- vanische, in der Schwan- gerschaft 4.

Mus norvegicus albinus, Ent- wicklung des 170.

Mutter (Mütter),

Abc der 228, 264.

eklamptische, Kinder ders. und ihr Schicksal 262.

Ernährungszustand der, in Schwangerschaft (Geburt) und Er-

nährungszustand des Neugeborenen 258.

Mutter,

erwartende 228.

Frau als 231.

Kind und 232.

der Zukunft im Spiegel der Eugenik 233.

Ruf an die 340.

Übergang der Schutzimp- fungsimmunität der- selben au: die Frucht 253.

Mütterlicher Organismus und Schwangerschaft 240.

Mütterliches Blut, Lipoide in dems. 247, 2 ¢

53.

Gewebe, fötales und, Grenze zwischen beiden 240.

Mutterfürsorge 233.

Krieg und 228.

Organisation 231.

Säuglings-, Kleinkinder- und, Organisation ders. 264

städtische, und Krieg 229. Mutterkornpräparat, kon- stantes 250.

Mutterpflichten, Unge- borene und 340.

Mutterschaft, Intelligenz und 232. Tuberkulose und 337.

Mutterschaftsversiche- rung 230.

Mutterschutz, Krieg und 229.

Myom (s. a. Uterusmyom) 188

Adeno- (s. a. Adenomyom), des Rektovaginal- septum 189.

Albers-Schönbergsche Be- strahlungsmethode und deren Resultate 198.

Beckenbindegewebs-, Des- census dess. durch den Leistenkanal 52, 69, 87.

hufeisenförmiges 84.

Indikationen der operati- ven und Röntgenbe- handlung 199.

intraligamentäres 85.

intramurales, Perforation ins Cavum uteri nach Radiumbehandlung 195.

Ligamentum rotundum-, vereitertes 84.

Mesothoriumbehandlung 198.

Myon, —- multiples, nekrotisierendes 192

Salpingitis isthmica no- dosa, Adenomyositis, Alveolärsarkom und 77.

Nekrose nach Röntgenbe- handlung 195.

Portio vaginalis- 83.

Radiumbehandlung 198,

199.

Réntgenbehandlung,

Ablehnung ders. 199.

Dauererfolge 198.

Ergebnisse 199.

Gefahren und Nachteile

Li]

ders. bei an- geblichem 196.

Technik und Erfolge 197.

Theorie und Praxis der- selben 199.

Schwangerschaft und 199, 200.

Strahlenbehandlung 195, 214. '— Tuben-, und multiples

Uterusmyom 191. Urethrovaginalseptum- 48, 93.

|

—- Vaginal- 48, 83.

-— Vesikovaginalseptum- 48, 87, 90, 106, 193.

Wachstum und Genese des- selben 190.

Myomblutungen,

Endometrium, Ovarium und 190.

Zinkfilterintensivbestrah- lungen bei 13, 198.

Myomektomie,

abdominale, und Hystero- myomektomie durch Zer- stiicklung 189.

Kaiserschnitt und 200.

—- Schwangerschaft und 199, 281.

Myometrium, Streifung | (Striation) der Zellfasern am 172.

Myomotomie, konservative, und Kaiser- schnitt 355. —- Stumpfkarzinom nac.ı 190. Myotomie, Plazentarreten- tion und 200, 300

Myotonia congenita 378. ` Ophthalmoplegia externa nd 379.

Myrmalyd, Verhiitung von Cystitis und Katheterin- fektionen durch 94.

Myxödem,

angeborenes 379.

Sach-Register.

Myxödem, -- E EE und 5.

Myxofibroma cysticum ovarii

N. Nabelarterie, Defekt der linken 35. Nabelhernie, Operations- methode 68. Nabelinfektion, Säuglings- sterblichkeit und 364. Nabelmissbildungen, Bauchspalte und 380. Nabelschnuranomalien

Nabelschnurblut, Expres- sion dess. in die Frucht, bei Asphyxia neonatorum 364. Nabelschnurbruch 267, 375, 398, 380.

Leber im 380.

Operation, Heilung 69, 267

Nebe ea 267.

Nabelschnurrest, chirur- gische Versorgung dess. 267, 364, 389.

Nabelschnurumschlin-

gung,

intrauterine 268, 376.

Ke Soe Fötus bei 324,

Nabelschnurvorfall 824.

Nabelversorgung 267.

SES

00

Behandlung 300. Nachgeburtslösung, Ute- rusperforation bei 292.

Nachruf fir

Dohrn 229.

v. Herff 230.

Ingerslev 231.

Kleinhans 231.

Neugebauer 232.

Rühle 232.

Nachtrag, hollandische Lite- ratur $90.

Nachwuchs, Forderungen zur Erhaltung dess. 230.

Nadelhalter 142.

Naegelibecken, Entbin- dung bei 297.

Nahrung,

eiweiss (fett)-arme, und

lem UNE 240, 62

Eiweissgehalt der, und Fortpflanzungsver- mögen 169, 230.

Naht,

Bauchbruch- 142, 143.

449

Naht, Darm., einzeitige zwei- reihige 148. Insuffizienz der 150. Ureter- 143. Een Rahmen für 142.

Narbe, Fundalschnitt, querer, und

Narbe bei folgender SEET 338, 33

Kaiserschnitts-, Ruptur ders. bei nachfolgender Schwangerschaft (s. a. Kaiserschnitt, Uterus- ruptur) 337, 339, 356.

Rumpf- und Schenkel- haut-, ro sym- metrische 365.

BAT AE Simpson-

licht und 15.

Narbenkomas ssion der Ureteren mit Anurie nach Röntgen-Radiumbehand- lung von Kollumkarzinom 85.

Narkophin-Skopolamin- Anästhesie, geburtshilf- liche 252.

Narkosen,

Holopon bei 18.

Kreissender 251.

Narkosenlähmungen 16, 17, 359. |

Nasendiphtherie, Neuge- borene und 362.

Nasenkrankheiten, Simpson-Lichtbehandlung bei 14.

Nasenrachenraument- zündung, Nephritisinfek- tion im Kindesalter bei 127, 129.

Nasenschleimhaut, talien und 80.

Natrium cacodylicum bei Menorrhagien 82.

Natriumzitrat, Bluttrans- fusion mit Zusatz von 300.

Natriumzitrat-Kochsalz- Gummiarabicum- lösungzur Verhütung von Rezidiven peritonealer Ad- häsionen 26, 27.

Naturheilkunde, Krebsbe- handlung und 359.

Nae vus vasculosus, Thorium X-Behandlung (Doramad- pinselung) bei 12.

Nebennieren, Lebensalter- bestimmung an Kinder- leichen nach der Histologie der 364.

Nebennierenextrakt, Harngewicht, spezifisches, und 94.

Geni-

29*

450 EE 3

Nebennierenkapselhä- matom eines Neugebo- renen 363.

Nebennierenrinde, Endo- krinopathien der 36.

Nematodeninnormalen und Spontantumormäusen 207.

Neoformal-Kochsalzin- fusion bei Ileus paralyti- cus postoperativus 26, 27, 149.

Nephrektomie,

Gefässversorgung bei 121.

Nierenläsionen, doppelsei- tige, und 115.

Nierentuberkulose und, Endresultate 134.

Schwangerschaft und 127, 134, 355.

Ne phrektomieklemme 121, 142

Ne phritis, akute diffuse, Behandlung 122.

Ambards Harnstoffkon- stante und 116.

Blasenerkrankungen und, in der Kriegsliteratur 97.

chirurgische Behandlung 121, 122.

chronica, Phenolsulpho- phthalinprobe und Ursache der 115.

Gefrierpunkts- und Blut- harnstoffbestim- mung bei 116.

haemorrhagica 124.

rae ees und 23,

5

Genitalerkrankungen und 124.

bei Kriegsteilnehmern, und Nierenfunktion 117

Nierenentkapselung und 124.

infectiosa bei Kindern mit Tonsillen (Nasen- rachenraum)-entzün-

E dungen 127, 129.

Kriegs- 128.

chirurgische Behand- lung 121.

Nephrose und, Differen- tialdiagnose mittelst Polarisationsmikro- skops 88.

nichteitrige, und Harn- bakteriologie 127.

Para- 127.

-— puerperalis, Ursache und Behandlung 277, 311.

Sach-Register.

Nephritis, purulenta 86, 128. haematogenes, einsei- tige 128. Pyelo-, im Kindesalter, späterer Verlauf der- selben 128. Ultraviolettlichtbehand- lung der 14. Nephrolithiasis (s. a. Nie- rensteine).Ovarialcyste mit Stieldrehung und Schwan- gerschaft unter dem Bilde von 63.

Nephrom, Hyper- 139.

Nephrose, Nephritis- und,

ifferentialdiagnose mit-

ion oe Polarisationsmikro- sko

Nephrouische, Pyo-, Wan- derniere im Röntgenbild 128.

Nervenbahnen im Becken- bindegewebe 84, 85.

Nervenerregbarkeit, gal- vanische, in der Schwan- gerschaft 4.

Nervensyste m, vegetatives, und Menstruation 79.

Nervöse Störungen der Ent- wicklungsjahre, Aderlass- behandlung 79.

Netz 148.

grosses, Absorption korpus- kulärer Elemente durch dass. 26, 28.

Hernia diaphragmatica congenitalis mit Magen und, Prolaps in die Brusthöhle 378.

karzinomatöses, Weg- nahme dess. bei inope- rablen Bauchhöhlenkar- zinomen 209.

Netzfibrom 26, 28, 73.

Netzinkarzeration, Ade- nomyoma Lig. rotundi und, in einer Inguinalhernie 52.

Netztorsion, Diagnostik 148.

Netzüberpflanzung 148. Neubildungen (s. Tumoren). Neuge bauer-Le Fortsche, Prolapsoperation 43, 47. Neuge bauer, Nachruf fiir

Neugeborene (s. a. Frühge- borene, Säuglinge).

Adenomyoma duodeni 380.

Albuminurie 258, 363.

Asphyxie 371.

VC 272, 363,

ee EEN

ression indie Frucht |— Kindsmord (s. a.

i 364.

Neugeborene,

Augenverletzungen in der Geburt 272, 365.

Azidosis 258.

Blennorrhoe 365.

pian DEn an den Herz-

268. Bletangen ‘intrakranielle 363.

Diagnose 365. Klinik und Therapie 272. Tentoriumzerreissung 364

Blutungen, meningeale 364

Caput obstipum bilaterale congenitum 365.

Conjunctivitis gonorrhoica 275

Darmrupturen, spontane, 268.

Dermatitis exfoliativa, rtragbarkeit 363.

Einschlussblennorrhoe 363.

Entwicklung ders. 365.

im zweiten Kriegsjahre 264.

Erkrankungen 370. Ernährung, natürliche und künstliche 261.

Ernährungszustand ders. und Ernährungszu- stand der Mutter in der Schwangerschaft (bzw. Geburt) 258.

„erster“ Atemzug 362.

Erythema bullosum vege- tans 268,

fieberhafte Temperaturen in den ersten Lebens- tagen 258 364.

Forensisches 862.

Frakturen, intra partum erworbene, und deren Prognose 272, 365.

Geburtslihmungen 363.

Geburtsverletzungen 365.

Diagnose und Behand- lung 272.

Gewichtsabnahme, physio- logische, 364.

hämorrhagische Diathese, Behandlung 268.

Humerusepiphyse, untere, Dislokation ders. nach hinten als Ge- burtsverletzung 272.

Ikterus 274, 362.

und Hemiplegie 365. und paraportale Re- sorption 363.

Impfung ders. 253, 338. Infektionen 372.

diesen) 365, 373.

Neugeborene, Körpergewichtaabnahme, physiologische, 258. Kriegs- 23 wi 2, 240, 264, 364. Larynxstenose, kongeni- tale 365. Lebensfähigkeit ders. 365. Luftleere in den Lungen bei 5 Tage alten Kind

364.

Melina 275, 364.

Behandlung 364.

Meningealblutungen 272.

Misebildungen 875.

Nasendiphtherie 362.

Nebennierenkapselhäm- atom 363.

Nierenkapselhämatom 268.

Orbita, völlig leere 377.

Pathologie 258, 267.

Pemphigoid 363.

Physiologie 258, 363.

Rumpf- und Schenkelhaut-

narbe, angeborene

symmetrische 365.

Schädelimpressionen und spätere Entwicklung 363

Scheintod 363.

Schilddrüsenteratom 379.

Sektionsbefunde und ihre forensische Bedeu- tung 363.

Spina bifida 378.

Störungen bei dens. 268.

Superdesquamatio mem- branacea 364

Syphilis 362.

mit Asphyxie und As- zites, Punktionsbe- handlung 363.

Temperatur 258.

Tentoriumzerreissun

ee a

und lu-

Tetanus, s, Behandlung 275, 364

Tod 363. ~ Trismus, Behandlung 275, 364.

-—- Ulous ventriculi perfora- tivum mit Meläna

Uterusprolaps mit Spina bifida 376. Neuge borenen-Azidosis, unger- und Intoxika-

tionsazidosis 258.

Neurasthenie, innere Se-

-= kretion und 23, 24

Neurentericus, Canalis, bei menschlichem Embryo 173.

Neurofibromatosis Reck- linghausen, Beckentumor als Geburtshindernis bei 86, 297.

Sach-Register.

Neurose,

klimakterische 29, 31, 81. Vulva- 58.

Nicolles Antigonokokken-

vakzin Dmégon 89. - Niederlande, Krebsmortali- tät 202. Niere, Abszesse, nephritische und paranephritische 133. Blutungen 124. . Cysten- 126.

I— Defekt der rechten 35.

Eiterinfektion 127.

Infektionserreger und Infektionswege 128.

Pyelitis und deren Be- handlung 132.

Pyonephrose 132.

Funktionspriifung bei orthostatischer Albu- minurie 115.

Ee TINTE 136.

Grawitzsche Tumoren der

139.

Harnabsonderungsmecha- nismus 114.

Hufeisen-, Dystopie ders. 380.

mit verzweigtem ekto- pischem Nierenbek- ken 123.

Hypoplasie der linken 35.

Kollateralbahnen, arte-

rielle, der 114.

Missbildungen 107, 128.

multicystische Entartung

r Leber und 126.

Parasiten der 141.

Schwangerschafts- 277.

Sekretionsstérungen 124.

Solitär-, Hydronephrose bei 126.

EH 128.

i überzählige 123.

Verlagerung 185.

Verletzungen 186.

und Dickdarmverlet- zung 136.

Wander-, pyonephrotische im Röntgenbild 128.

Nierenbecken, ektopisches, verzweigtes, und Hufeisenniere 123. Epitheliome, primäre, von Ureter und 108. Nierenbeckenspülung bei Koli-Pyelitis chronica 127. Nierenbeckentumoren 139, 141.

Nierenblutung, Nierenerschütterung und

124. Uberanstrengung und 124. unilaterale 124

451

Nierenblutzysten, solitäre, und Hämaturie 126.

Nierenohirurgie, Petit- sches Dreieck und 121.

Nierendefekt und Genital- missbildungen 35, 36, 123.

eo kongeni- tale 85,

Nies chin essen 141.

Niereneiterung, chronische, Diagnostik 1

Niereneklampsie 314.

Nierenentkapselung,

Nephritis haemorrhagica

und 124.

Urämie und 121, 122.

Nierenerkrankun; en,

Blutharnstoff und 117, 118.

chirurgische 114.

chronische,Ambard-Widal- sche Prüfungsmetho- den 116.

Diagnostik 115.

Differentialdiagnose mit- telst Polarisations- mikroskops 88.

doppelseitige, und Nephr- ektomie 115.

einseitige bei Schwanger- schaftstoxämie 127, 131, 312.

Harnstickstoff- und Rest- stickstoffbestim- mungen bei 117, 118.

Indikanämie und Hyper- indikanämie bei 116.

infektiöse, Ätiologie und Behandlung 277, 311.

Nierenfunktionsprüfung und 116.

Operationen und ihre Indi- kationen 121.

Schwangerschaft und 277.

Differentialdiagnosti- sches 313.

Stoffwechsel- und 128, 129.

Unfall und 136.

Nierenerschiitterung 124.

Nierenblutung und 124.

Nierene xstirpation,

Blutdruck und 114.

rechtsseitige, wegen eines

Steins, linksseitige Ure-

terverlegung nach ders. 138.

Nierenfunktion,

chirurgische Eingriffe und 115.

Nephritis haemorrhagica bei Kriegsteilnehmern und 117.

|— Schwangerschaft und 240, 241

Wasser-, Salz-, Stiokstoff- ausscheidung und spezi- fisches Harngewicht als Masse der 116.

452

Nierenfunktion, Wochenbett und 240, 241. Nierenfunktionsprüfung, Erfahrungen 116. —- Harnstoffausscheidungs- quotient und 116. - Kolorimeter für 116. -— körpereigene Stoffe und 116 |

-— körperfremde Stoffe, Injek- tion ders. behufs 117.

-- Kreatininprobe 116.

- Milchzuckerinjektionen, intravenöse, behufs 117.

—- Nierenkrankheiten und 116.

- - Phenolsulphophthalein- probe 115, 116.

-— Reststickstoffbestimmung 116,

—- Schlayers 117.

Nierenhypernephrome,

Ursprung der 139.

Niereninfektion, postope-

rative 128. Niereninsuffizienz, Blut- untersuchung und ihr dia- gnostischer Wert bei 116. Nierenkapselhämatom eines Neugeborenen 268. Nierenkapsellipom 139. Nierenkarzinom, neun- monatiges Kind mit 139. Nierenkoliken 138. Nierenkongestion,vorüber- gehende 115, 116.

Nierenoperationen

Indikationen 121.

-- Nierenfunktion und 114.

Nierenrindenabszess,

paranephritische Eiterung und 128. Nierenruptur, subkutane, Operation 136. Nierenschüsse 1386. Nierensekretion, Säugling und 114.

Nierensteine (s. a. Nephro- lithiasis) 187.

—- Blasensteine und 106.

diagnostische Irrtümer 137.

-—— Rezidive und ihre Häufig- keit nach Operation 137.

Uretersteine und 137.

- - Ureterenverlegung, links- seitige, nach Exstirpa- tion der rechten Niere wegen 138.

Nierensubstanz, Reduk-

tion ders. und ihre Wir- kung 114. Nierentuberkulose 134. - Diagnostik 134.

—- Doppelureter bei 134.

--- Hämaturie und 124.

- - Menstruation und 80, 134.

Sach-Register.

Nierentuberkulose, Nephrektomie bei, resultate 134. Schwangerschaft und 134, « 277, 354.

Nierentumoren 189. bösartige 139. Diagnose und Opera- tion 139. gutartige 141. Nierenverkleinerung, Blutdruck und 114.

Notzucht, Abtreibung, straf- lose, bei 337, 339, 349. Novarial bei Amenorrhoe 19,

82. | Nukleogenmedikation 16. Nullipare und Pluripare,

Merkfähigkeit ders. 232.

End-

0.

Oberflachenspannung des Harns und ihre klinische Bedeutung 116.

Ödem, Genital-, Frühgeborene und 363. auf Grund lokaler me- chanischer Stauung 365. Quinckes bei Blasener- krankungen 9. Ohnmachtsanfall, Magen im, Réntgenuntersuchung 151.

Ohrmuscheldefekt, kon- genitaler 379.

Okkultes Blut, Magenkarzi- nom und 152.

Oligohydramnie 339, 378.

Oligomenorrhoe,

Arsen bei 80.

Glanduovin bei 80.

Olivenöl, Peritonitis post- operativa und deren Ver- hütung durch 26, 27.

Omentum und Adenomy- oma des Lig. rotundum in inkarzerierter Inguinal- hernie 52, 84.

Oophoritis,

Ätiologie 63.

Bakteriologie und experi-

mentelle Erzeugung 66. Peritonitis, Tonsillitis und

Salpingo- 71, 72, 73.

Behandlung 70.

Streptococcus viridans bei 63.

Operationen, Diabetikervorbereitung für 28, 30.

‘{Operationen, e Extremitäten-, akute Ma- gendilatation nach

Frühaufstehen nach 29. geburtshilfliche 381, 898.

Indikationsstellung des praktischen Arztes 234, 356, 389.

Instrumente 381.

Kindesverletzungen bei dens. 365.

Ge Psychosen und

gynäkologische 25.

Hystero-Neurasthenie und 23, 25.

Menstruation und 82, 172.

neue Methoden 142.

Hautdesinfektion bei 30.

Röntgenbestrahlungen u., bei Uterusmyomen ll.

Schwangerschafts- 854.

Temperaturreaktion nach aseptischen 26, 28.

unnötige und uner- wünschte 29, 30, 31, 390.

Operationseinwilligung, Lokalanästhesie, Indika- tionsstellung und 325.

Operationsfeld, Benzin- (Alkohol)-desinfektion 28.

Operationskurse, geburts- hilfliche, kinematographi- sche Vorführungen bei dens. 234.

Operationslehre,

geburtshilfliche 227, 230.

gynäkologische 142.

Ophthalmoplegia externa, Myotonia congenita mit 379.

Opium bei Peritonitis 27.

Oppenheimsche Krankheit 378.

Optische Methode, Schwan- gerschaftsdiagnose durch die 247.

Optochininjektionen, in- tralumbale, Blasenläh- mung nach dens. 97.

Orbita, völlig leere, bei einem Neugeborenen 377.

Orbitopal pe bralcysten, angeborene, Mikrophthal- mus und Hasenscharte 399.

Organextrakte, Wehenver- stärkung durch 250.

Organismen, Werden der 170.

Orthostatische Albumin- urie und Nierenfunktions- prifung 115.

Osophagus (s. a. Speise-

röhre).

fistelförmiger Kanal, ange-

borener, zwischen Kehl- kopf und 379.

Ösophagusatresie, ange- borene 378.

Ösophagusstauungsek- tasie, Mageneventration und Situs inversus abdo- minalis 376.

Osophagustrachealfistel, angeborene 268, 378.

Osteochondritis syphilitica congenita, Röntgendia- gnose 363.

Osteogenesis imperfecta,

ondrodystrophie und 268, 376. Osteomalacie 296, 297. Geburt und 296. Ostpreussen, Fruchtabtrei- bung, kriminelle, in 282, 336. Ovarialabszess, strepto- kokkischer puerperaler, Behandlung 308. Ovarialcyste 59. Appendixcyste und 60. Behandlung bei Schwan- gerschaft, Geburt und Wochenbett 311, 354.

einfächerige 59.

Geburt (Schwangerschaft) und 62, 63, 355.

Ruptur in der Geburt 59, 286.

Stieldrehung in der Gravi- dität 63, 287, 354.

Strangulation in der Ge- burt, Kaiserschnitt 286, 385.

Tubo-, tuberkulöse, mit Leberverwachsung 71.

Ovarialdegeneration,

kleincystische,

Menorrhagien bei ders. 81.

Ovarienresektion bei 66.

Ovarialdermoid,

Cystocele und 60.

Stieldrehung, Appendizitis

und Graviditat 63, 281.

Typhusbazillen im, nach

en Typhus

Vereiterung 63.

Ovarialexstirpation bei Sterilität 20.

Ovarialextrakttherapie

bé, 58.

Ovarialfibrom, cystisches, mit vereiterter Tuboova- SE der anderen Seite

Ovarialfunktion, physio- epee und pathologische 1.

Sach-Register.

Ovarialhormone, Menstruation und 83.

453

Ovarielle Blutungen Theorie ders. 171.

Zuckerstoffwechsel und 80. | Ovarioto mie,

Ovarialkarzinom,

geplatztes, unter dem Bilde von Aszites 62.

Korpus-, Tuben- und 204.

Magenkarzinom und 62ff.

Mammakarzinom und 62.

Verknöcherung im 61.

Ovarialkystom,

Histogenese und Eintei- lung 66.

Stieldrehung, vollständige Torsion von Gebärmut- ter und Adnexen 63.

Ovarialmetastasen, Tu-

rzinom mit 77.

Ovarialpräparate 19.

Sterilität und 20.

Ovarialresektion, Ovarien-

degeneration, kleincysti- sche, und 66 Ovarialsarkom, Wochen- bett und 311. Ovarialschwangerschaft, Embryo, wohlerhaltener, bei 170. Ovarialsekretion, Schild- driisensekretion und 24. Ovarialteratom, abortives, koätanes 61. Ovarialtransplantation in die Bauchdecken 60.

Ovarialtuberkulose 26.

Behandlung 34.

Ovarialtu mor,

do Deeg Gert mit Trau-

nmole 283.

SE und, Differentialdiagnosti- sches 63.

Geburt und 62, 63ff., 286.

Krukenbergscher 61.

Laparotomie bei grossem 59.

maligner 61, 62.

metastatischer 62.

ohne Stielverbindung mit dem Uterus 60.

Schwangerschaft und 62, 63 ff., 286.

Strahlentherapie 61, 62.

torquierter, Kaiserschnitt 62

Tuberkulose dess. 63.

verkalkter 62.

Wochenbett und 62, 63ff., 286.

Ovarioum, Ligamentum, Fibroid dess. 85. Ovarielle Blutungen 168, Amenorrhoe und 82. Corpus luteum-Funktion und 81.

Experimentelle und The-

rapeutisches 38, 39,

doppelseitige, und Schwan- gerschaft 355.

Schwangerschaft und 66.

Ovaritis (s. Oophoritis).

Ovarium 58, 185.

accessorium 67.

Fibrom in 62. |

Adenocystoma papillare psammosum, Meta- stasen in Peritoneum und Bauchnarbe 61.

Adenofibroma cysticum papillare 59.

Allgemeines 66.

Anatomie 66.

Blutversorgung 67, 68.

Corpus luteum-Hormon und 58.

Cysten 59.

Dermoide 60.

Entstehung 61.

im Kindesalter 60.

Disposition dess. zu meta- statischer Sarkom- und Karzinomer- krankung 207.

Embryome 60.

Epithelkörperchen und 66.

Fibroid des Ligamentum proprii ovarii 71.

Fibrome 62.

Giftigkeit des 67.

Inkarzeration von Tuben, Dünndarm und, bei Kind 76.

innere Sekretion 30, 88. Karzinome 61. Knochenbildung, nicht- teratomatöse, im 62

menstruelle Blutungen nach restloser Ent- fernung dess. auf bei- den Seiten 168.

Metastasen eines Tuben- karzinoms im Appen- dix und, mit Uterus- myomen 193.

Missbildungen 66.

Myomblutung, Endome- trium und 190.

Myxofibroma cysticum 63.

Physiologie 172.

Pseudomuzincyste, ruptu- rierte des, und Pseu- domyxomcysten des Appendix 59.

Sarkome 61.

Schicksal dess. nach Hy- sterektomie 67.

Stieltorsion, akute, bei jungen peers 63.

Syphilis 32.

454

Ovarium,

Teratome 60, 61.

Entstehung 61.

im Kindesalter 60. Transplantation 60.

Tumoren, 61, 62. Ovula, Giftigkeit der 67. Ovulation,

Menstruation und 66, 80,

338.

zeitliches Verhalten der Konzeption zur Men-

= struation und 81. Ovwulationstermin, Alter

menschlicher Embryonen

und 67, 82. Oxyuris vermicularis, im Genitaltrakt 50.

P.

Pädagogik, soziale, und Frauenbewegung 228.

Palpatorische Anwendung

elektrischer Ströme 4. Paludismus,

lichem 282. Pandysche Eiweissprobe 89. Pankreas 167.

innere Sekretion des, in der

Schwangerschaft 246, Lymphosarkomatose des 168. Pankreascysten, Pseudo- pankreascysten und 168. Pankreasfistel, Duodenal- resektion und 167. Pankreaskarzinom, Pan- kreassteine und 168. Pankreasnekrose 167, 168. Pankreassteine, Pankreas- karzinom und 168. Pankreassteinkolik 167. Pankreatitis acuta, Wo- chenbett und 311. Panzerherz, Picksche Leber- zirrhose und 165. Papaverininjektion bei retersteinen 108, 109.

Papillome,

Blasen-, Behandlung 104.

Gallenblasen- 165.

Ureter- 107.

Paraffinöl, Peritoneum und 27.

Paralyse beim Weibe 32.

Parametraner Abszess, Vor- täuschung eines solchen durch Metastase eines Kor- puskarzinoms 85,

Parametrium, hinteres, Ge- schwulstbildungen in dem- selben, Karzinom vortäu- schend 70, 210.

Uterusmyom mit Hydramnios bei väter-

Sach-Register.

Paranephritis und para- nephritische ` Eiterung 127, 133.

Angina und 127.

Nierenrindenabszess und 128.

Paraportale Resorption und Icterus neonatorum 274, 363.

Parasakralanästhesie 17.

Bauchoperationen unter

16. |

Parasiten, Harnorgane und 106.

Paravertebralanästhesie

Bauchoperationen unter 16. Ergebnisse 17. Paraurethralabszess 93. Vortäuschung von, durch die Metastase eines Kor- puskarzinoms 48, 89. Paraurethrale Gänge, Go- norrhoe ders. 51. ` Parotis, Genitalapparat und 23.

Parovarialcyste, stielge- drehte inkarzerierte, bei Gravidität 59, 354.

Parovarialkystom,

Stieltorsion 63.

Tuberkulose und 63.

Parthenogenesis, weisse Maus und ihre sogenannte 170.

Patellarluxation, doppel- seitige habituelle, und Coxa vara congenita 380.

Pectoralis maior-Defekt 376.

Pelveotherm Flautaus, Dia- thermiebehandlung mit 19, 85.

Pelvimeter, Beckenaus- gangs- 298.

Pemphigoid bei Neugebo- renen 363.

Pemphigus bei Blasener- krankungen 95.

Percys Behandlung bei Ute-

ruskarzinom 202. Magengeschwüre, multiple, nach ders. 153, 154.

Mortalität ders. 201.

Sektionsbefund 201.

Perforation des lebenden

Kindes,

enges Becken und 388.

Strafgesetzreform und 381.

Pericystitis, Appendicitis acuta und 71, 102, 161.

Perinealkondylome, Schwangerschaft und 60.

Perinealwunden, Nachbe- handlung 308.

Perineorrhaphie 389.

immediate 51.

Peritheliom, Endotheliom und, des Uterus 203, 221. Peritonealadhäsionen, prä- und postoperative 25. Rezidivverhütung bei 26, 27, 70, 73. Sodiumzitratlösung und 26, 73, 148, 149. Perinealanästhesie, ge- burtshilfliche 252. Peritonealfissuren amCor- pus uteri mit nach vorzei- tiger Plazentarlösung 169,

Peritonealhöhle,

Absorption aus der 26, 28.

Drainage 26.

fremde Substanzen und ihre Wirkung in der 71.

Peritonealinfektion, pro-

EE Massnahmen

6

Pe ritone altuberkulose,

miliare 33.

Pseudocyste bei 390.

Röntgenbehandlung 11,16.

Therapie 26, 27, 73. .

Peritoneum,

Becken- 70.

fremde Substanzen in ihrer Wirkung auf das 25.

Pneumo- 71.

Peritoneu m metastasen von Adenocystoma papil- lare psammosum ovarii 61.

Peritonisierung, Becken-, spontane 25.

Peritonitis,

EE und 72.

Appendicitis acuta und, Reihenfolge der Ver- änderungen 72.

Behandlung 25, 26, 27, 71.

Drainage bei, nach Appen- dizitis 71.

Indikationen für operative Behandlung 72.

kryptogenetische, perito- nealer Infektionsmo- dus 70.

Oophoritis, Tonsillitis und 73

Pneumo- 71.

Pneumokokken- 29, 34, 71.

postoperative, Kampferöl und 26.

puerperalis 303, 307, 338.

Salpingo-Oophoritis gonor- rhoica und 73.

|— Theorien und Behandlung

| der 71. tuberculosa 26, 27. chirurgische Eingriffe bei 26, 27. Perkaglyzerin 94.

Peroneuslähmung, post- narkotische 17. Pes valgus, angeborener, und Pes calcaneovalgus 379. Pessar, Blasenscheidenfistelbil- dung durch Druck dess. 112, 359. Portio vaginalis-Polyp, Einklemmung in einem 192. Pessarbehandlung 47. Prolaps und 46. Retroflexioversio und 40, 6

Pe titsche s Dreieck, Nieren- chirurgie und 12). Pfählungsverletzungen 50, 103, 146, 359. bei 12jährigem Mädchen 86.

Pflege frühgeborener Kinder 262.

Phenolserumbehandlung bei pyogenen Prozessen 16.

Phenolsulphophthalein-

probe, Nephritis chronica-Atio- logie und 115 Nierenfunktionsprüfung mittelst 115, 116. Phlegmone, retroperi- toneale 86.

Phlegmone emphysema- tosa-Bazillus, Puer- ne durch den

Photoaktivität, Nachweis von Mesothoriumenergie im Körper der Bestrahlten durch 8, 218.

Picksche Leberzirrhose, Panzerherz und 165.

Pigment, Heliotherapie und 15.

Pinne pedia, Embryonalent- wicklung der 168

Piperazin, harzsäurelösende Wirkung von 137. Pituglandol, Beckenendlagen und 324. Wehenverstärkung durch 250.

Pituitrin,

Darmparese und 148.

Geburt und 356.

intravenöse Anwendung 250

Missbrauch von 395.

Placenta praevia und 320.

Uteruseröffnung im frühen Stadium der Schwanger- schaft mit Hilfe von 383.

Wehenschwäche und 250.

Sach-Register.

Placenta praevia 820.

Behandlung 320.

- durch den praktischen

Arzt 388.

centralis, Kaiserschnitt, tote Frucht 320.

EE puerperalis und

aiserschnitt 320.

Hypophysenextrakt bei

320

isthmica foetalis 171. Kaiserschnitt bei 320, 384, 386

Kasuistik 320.

Kolpohysterotomia ante- rior bei 384.

Lehre von der, und Fall von Placenta praevia isthmica foetalis 171.

Retroflexio uteri und 281.

Wendung, äussere, bei 382.

Plastik, Damm- 50.

Plazenta 170, 247.

adhärente 249.

Albuminurie und 287.

Anatomie und Physiologie der 169, 240.

Austritt ders. in die Bauch- höhle durch Uterus- ruptur 293.

cervicalis 173.

Erkrankungen der 300.

gerinnungshemmende Sub- stanzen in der 246.

innere Sekretion der, und deren Wechselwir- kung zu anderen Endokrinen 169.

miitterliche Störungen bei Geburt der 299.

Peritonealfissuren des Cor- pus uteri bei vorzei- tiger Lösung normal sitzender 169, 300.

physiologisch aktive Sub- stanzen in der 169,

6.

Syphilis und 178.

Untersuchungen 172.

Uterusruptur, Austritt von Kind und in die Bauchhöhle 112.

vorzeitige Lösung 300.

abnorme Kürze der Na- belschnur 300.

Kaiserschnitt 394.

Peritonealfissuren des Korpus nach ders. 300

Vorfall 299, 300.

Plazentafunktion, histo- chemische Studien zur 247.

Plazentaramnion, Ver- wachsungen dess. mit dem Kopfe und daraus resul- tierende Missbildungen 381.

455

Plazentare Syphilis 278. Diagnose 278. EE 282, Plazentarlösung, Uterusperforation bei 292. Uterus unicornis, Uterus- ruptur bei 355. Plazentarretention 249. Myotomie wegen 200, 300. postabortative, Pituitrin behandlung 320. Sepsis und 300. Plazentarscheiben bei Ma- cacus rhesus 172. Plazentarstadium, Be- handlung im 249. Plazentastudien 247. neuen 168, 170, 178, 7

Pleuritis sicca, Uviolbehandlung bei 14..

tuberculosa, Röntgentie- fentherapie bei 11. Plexus brachialis-Läh- mung, postnarkotische 17.

Pluripare, Nulli- und, Merk- fähigkeit ders. 232. ` Pneumokokken, Vulvazer- störung, wahrscheinlich

durch 52, Pneumokokkenabszessim Becken 72. Pneumokokkenperiton- itis 29, 34, 71. Pneumonie, Pylorospasmus und Duodenalgeschwür nach 153. Pneumoperitoneum 71. Pneumoperitonitis, Sym- ptomatologie und Therapie 1 ;

Pneu mothorax, künst- licher, und Schwanger- schaft 355.

Polarisationsmikroskop, Harnsedimentuntersu- chung mit dem, Differen- tialdiagnose von Nieren- krankheiten (Nephritis- Nephrose) 88.

Poliomyelitis anterior acuta, enges Becken und spontane Geburt bei 287, 297.

Polyembryonie 172.

Polyneuritis

gravidarum 277, 279.

puerperalis 304.

Polyp, Blasen- 104. Portiovaginalis-, Einklem-

mung in einem Pessar 192. Tuben- 76.

456

Polyp,

Uterus-, vaginale Defun- dation bei 193.

Polyposis, Kolon- 160.

Poly aries Hypophyse und

Pommern, Geburtenrück- gang in 230. Portioerosionen, Ent- stehung der 38. Portiokarzinom 208. Portio supravaginalis- Hypertrophie, Korpus-

Lateroflexion, engra- vidität und Uterustorsion 281, 282.

Portio vaginalis,

Leukoplakie der 391.

Myome der 83.

Portio vaginalis-Polyp, Einklemmung in einem Pessar 192.

Posen, Geburtenrückgang in 231.

Pozzische Operation, Resul- tate 391.

Präkarzinomatöse Verän-

derungen. Salpingitis 207

Uterus und 210.

Präklimakterium,

-—— Hämatometra im 37, 202.

—- Pyometra im 37, 39, 202.

Prärenale Abszesse 128.

Präventivmittel

—- gegen geschlechtliche An- steckung 339.

—- Verbot der 350.

nodosa und

Sach-Register.

Prolaps, Anästhesie bei Operation dess. 42.

Ätiologie 36, 42, 43, 46.

Behandlung 42, 43.

Blasen- und Uterus- 47.

Blasenektopie, Spaltbek- ken und 47, 296.

Cystocele und, Behand!

durch Uterus- un Blasentransposition 47.

Cystorektocele, Uterus- fibrosis und 43. ; da a dess. 42,

tte Unter- suchung und 42.

Hysterectomia vaginalis subtotalis bei 47.

Hysteropexie, abdominale direkte bei 42, 43.

Nullipara, jugendliche, mit Spina bifida occulta und 97.

nulliparer Personen und muskulöser Becken- boden 47.

SE Behandlung

hard 46.

Plastiken, vaginale, bei 46.

Riesen-, beichondrodystro- phischer Zwergin 42.

Schauta-Wertheimsche Interposition bei, Re- sultate 46.

Scheiden- 47.

operative Künsteleien

46.

Präzipitinreaktion, bei Thermo-, und Gonorrhoe- | primärer, mit Elonga- diagnose 332. tion der Cervix 47.

Prenhez, Fibromyom- 191. Preussen, Säuglingssterb- lichkeit in, statistische Bei-

träge 228,

. Primäraffekt, Syphilis ohne 29, 32.

syphilitischer in der rech- ten Genitokruralfalte bei 21/, jahrigemMad- chen nach Schän- dung 335.

—- zervikaler 29.

Primaten, Schädelnähte der 172.

Privatentbindungsan- stalten, Kurpfuschertum und 231, 326.

Probeauskratzungen, dia- gnostischer Wert 21.

Processus vermiformis (s. a.

aan, Appendizitis)

Proktoskopie, Lage bei 164. |

und Uterus-, Einzel- heiten bei Operatio- nen wegen 47.

Spaltbecken, Blasenekto- pie und 35, 69, 95.

Spina oe occulta und

bei jugendlicher Nulli- para 43, 44, 47.

Suspension der Vaginal- portion bei 48.

ungewöhnlichen Ursprungs 7

47.

Uterus- 42, 46.

„angeborener‘“, und Spina bifida 35, 36.

operative Künsteleien bei 46. a

Uterusinversion und, Atio- logie 47.

komplette, mit 47.

Vaginal- 4

ın der Eröffnungs- periode 46, 289.

Prolaps, vaginale su tee bei

EE und 47. | Prolapsoperation 42, 43, 47, 48, 143, 144.

Gewebstonus und Körper-

resistenz (Herzresistenz) bei 42, 43, 44. Neugebauer- Lefortsche 47.

.|— Resultate 42.

Wertheim-Schautasche, Dauerresultate 47. Prolapsrezidive, Verhü- tung ders. 46, 142. Prolapsussigmoides, Uterus- parloration bei Curettage und 359 Promontoriumabmeisse -

un

Becken, arate und 297.

plattes, und 389.

Prophylaxe in der Geburts- hilfe 234. |

Propylalkohollösungen

‚von Thorium X, therapeu- tische Anwendung ders. 217.

Prostituierte, Gonorrhoe und 32. Ä Protargolsalbe bei Gonor- rhoe 16, 20, 49, 89. Proteolytische Serumfer- mente, Spezifizität ders. 6.

Prüderie, Wandlungen der, in England 233.

Pruritus vulvae 58.

Pseudoappendizitis 70, 161. .

Pseudocyste, multilokuläre, zin tuberku- löses Annex umgebend

71. Peritonealtuberkulose mit 390

Pseudohermaphroditis- mus 5l. innere Sekretion und 35, 36, 329. masculinus externus 328. Menstruatio praecox und 82, 329 Pseudomenstruation in der Schwangerschaft 82. Pseudomuzincyste, rup- turierte, des Ovariums und Pseudomyxomcysten der Appendix 59. Pseudomyxoma ex appen- dicite und pseudomuzinöse cs EE 72. Pseudomyxomoysten. des Appendix und rupturierte Pseudomuzincyste des Ova- riums DH.

Pseudopankreascysten,

. Pankreascysten und 168. Psychoanalyse, Frauen-

kunde und 232. ` Psychosen, Generations- 23, 25, 278. Genitaloperationen und 23. gynäkologische Erkran- kungen und 23, 25. Vaginismus und 53. Ptose, Viszeral- 148. Pt eae s gravidarum 7

Pubeotomie 389.

Geburten, spätere, nach 89 |

_ 389. Pubertät, Längenwachstum in den Jahren der 392. Schilddrüse und 24, Pubertätsdrüsen, Zwit- terbildung und 54, 56. Pubertätsdrüsenhyper- trophie, Innere Sekre- tion und 54, 55. Pudendusanästhesie,ge- burtshilfliche 50, 251. Puerperale Strepto- kokkämie 303. Puerperalfieber, Anzeigepflicht 303, 362. Ätiologie 362. Tuben und 303. Puerperalinfektion 303. Angina und 362. Atiologie 308. autogenetische 304. Bacillus phlegmones em- 7 physematosae und 303. Bakteriotherapie 307. Behandlung 303, 307, 308. Dispargeninjektionen, in- travenöse, bei 308. Endometritis septica, Tier- kohlespülungen 308. Hausinfektion mit hämo- lytischen Strepto- i kokken 303. Kollargolbehandlung 308. —- Methylenblausilberbe- handlung 307. Pathologie 803. Peritonitis 307, 338. Prophylaxe 807, 308. Sepsis (s. a. diese). Behandlung 307. Septikämie, Vakzinations- behandlung, auto- gene 307 Streptokokkämie und

Streptokokkenaffek-

tionen, Hysterekto- mie bei dens. 308.

Streptokokkeninfektion 307. |

07. » Uterusschnitt und Drai- nage bei 308.

Sach-Register.

Puerperalinfektion, Vakzinationsbehandlung 307. | Virulenzbestimmung und Virulenzbekämpfung 307

Puerperal ge pais 303.

Frankelscher Gasbazillus .

bei 303.

Puerperium (s. a. Wochen- bett) 178, 253.

Pulmonalarterie und Aorta, gemeinsamer Ur- sprung ders. aus dem rech- ten Ventrikel 375.

Puls, Menstruation und 78.

Pulverbehandlung, vagi- nale 49.

Punktion, Aszites syphiliti- scher Neugeborener mitAs- Fi Behandlung durch

62

Purpura haemorrhagica bei Blasenerkrankungen 9.

Pyelitis,

acuta, Diagnose und Be- handlung 127.

Behandlung 132.

chronica, Nierenbecken- spülung bei 127.

Eiterbestimmung, quanti- tative, im Harn von Kindern mittelst Wasserstoffsuper- oxyd 128.

gravidarum, Ätiologie 127, 277

Infektionsweg 127, 277. Koli-Cysto-, Autovakzine- behandlung 127, 132.

Pyelocystitis,

Kinder-, Therapie 127.

Säuglings-, Infektionsweg 127. |

Pyelographie,

Gefahren der 116.

Nebenwirkungen bei 116,

121. Silberjodidsuspension zur 117, 121. | Pyelonephritis chronica im Kindesalter, späterer Verlauf ders. 128. colibacillaris puerperalis 278. Pyelo P hlebitis, Appendizitis und 16l. Pylorospasmus, Röntgentherapie 13, 151. Ulcus duodeni und, nach . Pneumonie 153.

Pylorusausschaltung 154. Eiselsbergs 153. Pylorusstenose.

angeborene 377.

| =

457

Pylorusstenose, Gastrohydrorrhoe, Leber- zirrhose und 164.

|Pyogene Prozesse (s. Eite-

rungen).

Pyometra, Hämatometra u., im Klimakterium und Pré- klimakterium 37, 39, 202.

Pyone phrose 95, 132. gonorrhoische 128. typhöse 128.

Pyonephrotische Wander- niere im Röntgenbild 128. Pyosalpinx, doppelseitige, Fibrom bei ders. 190. | Hysterektomie bei 76. Kollum- und Rektum- adhäsionen 72. Radikaloperation bei ein- Beitiger .72. Sterilität und 77.

Bun‘

Quarzlampe, Vakzination mit abgeschwächter Kuh- pockenlymphe, Versuche mit der 15.

Quarzlampenlicht, und 15

Quarzlichtbehandlung (s. a. Höhensonne, künst- liche).

Anleitung und Indika-

Ener 14.

sipel 14. |

Laigen Cub ckioa 14.

Wundstarrkrampf 14.

Quarzsonne, Blaufiltrierung der 15.

Quecksil ber-Quarzlam- penlicht, Haut und 15.

Quecksilbervergiftung, Scheidendusche und 49, 359.

Querlagen 323.

Ätiologie, Pathologie und Therapie 324.

Behandlung 323, 382.

Extraktion und Wendung in ihren zeitlichen Beziehungen bei 382.

Häufigkeit und Behand-

= lung 323.

Uterusruptur und 291.

forensische Bedeutung 323, 355.

verschleppte, und ihre Be- handlung 323. .

Quinckes Ödem bei Blasen- erkrankungen 95.

Haut

458

| R. Rabls Gastrulationstheorie

173.

Rachischisis ohne Spina bifida 377.

Rachitis,

angeborene, Kassowitzsche

Irrlehre von ders. 380.

Ätiologie und Behandlung der 261.

Radioaktive Substanzen,

Blutgerinnung und 8, 198.

Radioaktivität, Physikali-

sches über Röntgenstrah- len und 5.

Radiotherapie (s. a. Rönt- gen-, Strahlenbehand-

lung). Uteruskarzinom, Erfolge und Misserfolge 13. Radium,

Gehaltstabelle, verglei- chende, dess. und seiner gebräuchlichsten Salze 5.

Wirkung und weitere Er- forschung des 217.

Radiumbehandlung (s. a. Strahlentherapie) 5, 11, 219.

Beckenkarzinome 218.

Berufsschädigung durch 12, 217.

Blasenkarzinom 104.

Cervixkarzinom 214.

chirurgische nichtmaligne Erkrankungen 19.

Genitalkarzinom, inopera- bles 218.

Harnverhaltung bei Ure- thralkarzinom ;Funk- tionsherstellung durch 90.

Hautkrankheiten 11.

Karzinom 1l.

Myom 199.

intramurales, Perfora- tion ins Cavum uteri nach 195.

palliative 217.

Röntgen- und, bei Kollum- karzinom mit nach- folgender Anurie durch Narbenkom- pression der Ureteren

5.

-—- Technik und Indikation der 19, 218.

Urethrakarzinom 13.

Uterusblutungen und Myome 12.

--- Uteruskarzinom 11, 213, 215, 216, 218.

Uviol- und, in Verbindung mit Röntgen- und Kältebehandlung 14.

Sach-Register.

Radiumbehandlung,

Vaginalkarzinom 216.

primäres 12, 48.

Radiume mpfindlichkeit und deren morphologische Kennzeichen bei Genital- karzinomen des Weibes 7, 48

Radiumexanthem IL Radiummesseinheiten 5. Radiu mschadigungen, be- rufliche 12, 217. Radiumtrager, Herstellung

Rahmen fiir Naht- und Un- terbindungsmaterial 142. Rana pipiens, Zellvermeh- rung in Hautkulturen von 173. Rassenhygiene, Krieg und 230. Notwendigkeit der 232. Ratten, Albino-, fotales Wachstum der 170, 172. Spiroptera neoplastica-Be- funde bei 211. Rati nsarkom, Ätiologie l.

Raynaudsche Krankheit bei lasenaffektionen 95. Reagenzien, Trocken-, Blut-

nachweis im Harn mit 88. Rechtsfragen, ärztliche 325, 326, 337, 338. Rechtsprechung, Arzt und 338. Recklinghausensche Neurofibromatosis, Bek- kentumor als Geburtshin- dernis bei 86, 297. Rectiabdominis, Hernie zwi- schen den 68. Rectusfibrom 69, 393. traumatisches 68. Reflexe, renorenale 115. Reflexileus, renaler 114. Register gynäkologischer (geburtshilflicher), in hol- ländischen Bibliotheken

Rektovaginalseptum, Adenomyom des 84, 189, 392. Myom des 83. Rektum 164. Rektumadhäsionen, Pyo- salpinx mit 72. Rektumdefekt 164. Anus- und 375. Rektumkarzinom, Anus praeternaturalis und 1

Esthiomeéne und, mit Sek- tionsbefund 52.

hochsitzendes, Küttners sakraleVerlagerungs- methode bei dems. 160.

Uteruskarzinom und 210.

Operationsverfahren 143, 144.

Rezidivoperation 210.

Rektumtumoren,

blutende 4.

villöse 4.

Renaler Reflexileus 114.

Renorenale Reflexe 115.

Resorption, paraportale,

und Icterus neonatorum 274, 363. Resorzin, Albumennach- weis durch 88. Reststickstoff im Blut, Nierensubstanzreduktion und 115. Reststickstoffbestim- mung 115, 116.

= Harnstickstoff- und, bei

Gesunden und Nieren- kranken 117, 118. Retinitis albuminurica, Schwangerschaft und, Sectio caesarea vaginalis 384. Schwangerschaftstoxämie und 313. Retraktoren, Abdominal-, Halter (attachement) für 142

Re troflexio- versio 40.

vorhandener Zeitschriften |— Bauchlage und 28.

aller Lander 390. Reichels Gastrojejunosto- mie 153, 157. Reichsgericht, Rechtspre- chung dess., betr. Haftung des Arztes wegen Pflicht- verletzung 326. Rektale Athernarkose 16, 18. Rektalgonorrhoe, kind- liche 332. Rektalsphinkter, Ersatz des Blasensphinkter durch den 63. Rektaluntersuchung, Ge- burt und 249. Rektovaginalfistel 49.

Geburt und 41.

kongenitale und erwor- bene, Differential- diagnose und ihre Bedeutung 41.

Ligamentverkürzung, in- traperitoneale, nach Menge und ihre Dauererfolge 41.

Operationen 40, 41, 43, 143.

Spätresultate 41.

Pessarbehandlung 40, 46.

Prophylaxe 311.

Radikalbebandlung 41.

Ursachen und Behandlung 41, 42.

Retroflexio-versio,

uteri gravidi,

Blasenruptur 103.

Harnretention, Menin- gocele sacralis ante- rior 84.

incarcerata 281.

operative Behandlung 279, 354.

Placenta praevia und 281.

Wochenbett und 391.

Retroperitoneales Fibrosarkom 86. Gewebe 148. Lipom 85. Lymphosarkom 86. Retroperitonealer Spaltraum, Schussverlet- zungen dess. und ihre Beziehungen zur Bauch- höhle 85, 147. Tumor 84, 85, 86. Retroperitonealphleg- mone 86. Retrorenale Abszesse 128. Re versfrage 326. Riechregion, Genitalregion und 80. Riesenkind, Entbindung bei 322. Riesenwuchs, angeborener, partieller379. Geschlechtsentwicklung, vorzeitige, und 331. halbseitiger, und andere Missbildungen 380. Rind, Uteruskarzinom beim

Rippenmissbildung, ein- seitige 376.

Robbenembryonen 175.

Röntgendiagnostik (-un- tersuchung) 10.

abdominale Röntgendurch- leuchtung 10, 142.

Adaptionsbrille 10.

Bauchschüsse 146.

Bromsilberpapiere als Er- satz von Röntgen- platten 5.

Dickdarmtumoren 15].

Dünndarmileus 151.

Dünndarmsarkom 10, 151.

Duodenum 150.

Duodenumdivertikel an der Pars descendens 150.

Duodenumgeschwir 151.

Duodenumspasmus 150.

Duodenumstauung bei Duodenojejunal- hernie 151.

Epiphysenlösung 363.

Fäkalkonkretionen im Ap- pendix 161.

Sach-Register.

Röntgendiagnostik,

459.

Röntgendiagnostik,

Fistelgänge, radiologische Zwillinge, einciige, und

Darstellung ihrer Ur- sprünge 10.

Foetus in utero 10, 339.

Gallensteine 10, 151, 165.

Gasansammlungen, nor- male und abnorme, im Abdomen 151.

gastrische Krisen 151.

Gastroenterostomie und Untersuchungs- schwierigkeiten nach ders. 151.

Gastroptose 151.

Harnsteine 10, 138.

Härtebestimmung der Röhren 10.

Hernia diaphragmatica und Eventratio 380.

Hiiftgelenksluxation, kon-

deren arterielle Ge- fässverbindungen 10, 173, 179, 322.

Zwillingsgravidität 322.

Röntgentherapie (-schädi- gungen, -strahlen, -technik etc.), 8. &. Aktinotherapie, Ra- diotherapie, Strah- lenbehandlung, Tie- fentherapie 3, 5, 11, 197.

Absorption von Röntgen- strahlen 197.

Abwehrfermente und Kar- zinombestrahlung 7.

Aggregatzustand der Zel- len und Strahlenwir- kung 8.

genitale doppelseitige Anaemia aplastica nach 380.

Kaninchenuteri, ee gere 196, 393.

Kollargolinjektionen, in- trauterine, und 10.

Kristallinterferenzen und Röntgenbilder 5.

Lebererkrankungen, tropi- sche 165.

Magenbefund (präpylori- sche Nische) 150.

Magenbewegungen an kranken Organen 150.

Magendarmerkrankungen

149.

VE ER 10, 150.

Magenperforation 151.

Magenspasmus 150.

Magenuntersuchung in der Menstruation 151.

im Ohnmachtsanfall 151.

Osteochondritis syphilitica congenita 363.

Spezialapparate fiir 5.

Spina bifida occulta 10.

stereoröntgenogrammetri- sche Methode, Wert und Anwendung 10.

ultrapenetrierende Rönt- genstrahlen 5.

Uretersteine 10, 107, 109.

Uterus myomatosus gra- vidus 338, 354.

Verdauungskanal 151.

Verdauungskrankheiten 10.

chirurgische 151.

Viszeroptose und 150.

Vogeleier, bebrütete 8. Wanderniere, pyonephro- tische 128.

Zwerchfellshernie, konge- nitale 380.

Einwirkung von Röntgenstrablen 7. biologische Wirkung der Strablen 7, 12, 199. auf Mäuse 195. Blutagarplatten bei Be- strahlungsversuchen

Blutgerinnung und Rönt- genstrahlen 8, 198.

Biutveränderungen beiEin- wirkung der Strahlen 7, 8, 199.

Dosierung 5, 6.

Entziindung und 219.

Erfolge 12.

Fortschritte auf dem Ge- biete der 198.

Fragen und Forderungen ders. 12.

Fürstenaus Intensimeter 5,

Genitalerkrankungen, gut- und bösartige 12.

Genitalkarzinome 11, 12.

Grenzen der Strahlenbe-

handlung 5.

harte, filtrierte Strahlen, bei Hautkrankheiten 12, 13.

Härtebestimmung 5, 10.

Hautkrankheiten 12, 13.

Histologisches 7.

Idiosynkrasie gegen Strah- len 8, 11, 198, 359.

Intensitätsbestimmung 5.

Irrwege ders. bei angeb-

lichen Myomen 196. Kaninchenuteri, bestrahlte schwangere 196, 393. Karzinombehandlung 219. Misserfolge und deren Ursachen 13. neueste Probleme ders. 218.

Lungentuberkulose,experi- Schmerzstillung durch 11,

460 Sach Register.

Röntgentherapie, Röntgentherapie‘,

Karzinomdosis, Festlegung |— Röntgenologe und Kran- ders. 11. kenhaus 11.

-—- Karzinome, entzündliche |—- Röntgenröhren, gasfreie, 13. i Strahlenerzeugung in

—- klimakterische Blutungen dens. 5. 11, 38, 79. geerdete 6.

--- Klinisches 11. Hartebestimmung 10.

—- Knochen, störende Einwir- | Inkonstanz der Strah- kung ders. auf Be- |: lungen bei dens. 5. strahlungen darunter Kühlung von 5. liegender Gewebe 7. | Lilienfelds Röntgen-

—- kombinierte 12. röhre 5.

--- Kühlung von Röntgenröh- | Müller-Siederohr 5. ren 5. Regenerierung, auto-

—- kystoskopische Kontrolle matische, ders. 6,142. ders. bei Behandlung | Röntgentaschenbuch 13. inoperabler Uterus- | Sammelbericht 12. karzinome 12, 94. Sarkome 12, 221. mentelle Grundlagen. 196. 12. ‚— Schutzapparat für das Blut

—- Magenchemismus unter bei 8. Einwirkungder Rönt- | Schwermetallfilter 218. genstrahlen 11. Siedekühler 5.

—- Mammakarzinom 11, 12. ;|— Spezialapparate für 5.

Ergebnisse 13. Strahlenmessung 5. Mäuse unter Strahlenwir- Technik 12.

Theorie und Praxis 12. Tiefentherapie (s. a. diese)

kung 7. Menorrhagien 13, 37, 195,

198, 220. 5, 11. junger Mädchen 81. Filter für dies. 6. - - Methodik 12. harte Strahlen in ders.

214. Lungentuberkulose 14. vaginale, Technik 12, Tumoren, maligne 5. |— Tumorimmunität röntgen- bestrahlter Tiere 7. Überempfindlichkeit gegen Strahlen 8, 11, 198,

Metrorrhagien 11, 12, 37, 19

5. Myome 195, 199. —- Dauererfolge 198. Ergebnisse 199. - Gefahren und Nach- teile 199. -—- Nekrose 195.

-- Technik und Erfolge 359. 197. | ultrapenetrierende Strah- operative Behandlung und, len 5.

bei Myomen 11, 197, ' Uterusblutungen 82.

199. Uterusfibrome 11, 13.

Peritonealtuberkulose 11, |— Uteruskarzinom 11, 12, 13, 16. 214.

Physikalisches und Tech- |— Ergebnisse 13.

nisches 5. Uterusmyom 12, 189, 191,

Pleuritis tuberculosa 11.

postoperative, Technik ders. 12, 216.

prophylaktische und ihr Wert, nach Karzi- nomoperationen der Gebärmutter 13.

Pylorospasmus 13, 151.

-—— Radioaktivität und 5.

Radium- und, von Kollum- karzinom mit nach- folgender Anurie durch Narbenkom- pression der Ureteren 85.

Röntgengeschwür der Bauchdecken 13.

192, 199.

Uviol- und, in Verbindung mit Kälte- und Ra- diumbehandlung 14.

Vaginalkarzinom, primäres 48

behandelt mit Radium und Réntgenstrahlen 12. Vulvakarzinome 11. Wellenlinge der Strahlen als Härtemass 5, 196. Roonhuisensches Geheim- nis 393. Rosenbachs Tuberkulin bei Urogenitaltuberkulose 134.

Rotlichtbehandlung 15.

Lungentuberkulose und 14.

Rotterdam, Karzinommor- talität (Tumormortalität) in 209.

Rotunda Hospital, Jahres- bericht (Dublin Journ.) 233.

Rotundum, Lig. (s. Liga- mentum).

Roux, Wilhelm, Auseinan- dersetzung dess. mit dem Vitalismus 170.

Rückenmarksschüsse, Blasenfunktionsstörungen und 97.

Rückenmarksverletzun- gen, Blasenexpression, manuelle, bei 97.

Rückenschmerzen, Ante- flexio und 40.

Rücktransfusion körper- eigenen Blutes bei Massen- blutung in grosse Körper- höhlen 143,

me Dammschutz 250,

89.

Rühle, Nachruf für 232.

Rumpfnarbe, Schenkel- haut- und, angeborene symmetrische 365.

Russelsche Körperchen, Eosinophile und 72.

S.

Sachverständigentätig- keit, gerichtliche, der Hebammen 239.

Sakralanästhesie 16, 17. |

Bauchoperationen und 18.

hohe, Erfahrungen 17.

Misserfclge bei 17.

Sakralsuspension des Ute- rus 48.

Sakrokokzygeale Der- moidcysten 71, 85.

Salpingitis,

Appendizitis und 72.

Behandlung und Endresul- tate 77.

nodosa 76.

Myome, multiple, Adenomyositis, Al- veolärsarkom und 77.

präkarzinomatöse Ver- änderungen bei 207.

purulenta, Histologie und

Atiologie 50.

Radikaloperation 76.

Salpingotomie, longitudi- nale, bei 70.

Salpingo-Oophoritis 7], 72, 73

Behandlung 70. gonorrhoica und Periton- itis 73.

Salpingo-Oophoritis tuberculosa 26, 27.

Behandlung 33, 34. Salpingotomie, longitudi- nale, bei Salpingitis 70.

Salpinx, Pyo-,

doppelseitige, Kollum- und |.

Rektumadhäsionen 72. Fibrom mit 190. Hysterektomie bei doppel- seitiger 76.

Radikaloperation bei ein- |

seitiger 72.

Salus’ Dammschutzverfahren |

289, 290, 389. Salzausscheidung, Nieren-

funktionsprüfung und 116. |

Sammelberichte 238.

Sanabo-Scheidenspül- rohr 142.

Gonorrhoebehandlung mit 90.

Sarkom (s. a. Sarkom be- stimmter Organe, z. B. Uterussarkom) 221.

Bauchdecken- und Vulva- 52.

Karzino-, des Uterus 222. Menorrhagien bei Uterus- myom, Amenorrhoe nach Röntgenbestrah- lung, später Exstirpe- tion mit Befund von 195,

196, 198, 222.

Myomdegeneration zu 191, 192, 193.

Ovarial- 61.

Ovariendisposition zu me- tastatischer Erkrankung an 207.

Ratten-, Ätiologie 221.

retroperitoneales 84.

Réntgentherapie 221.

Unterschenkel-, angebo- renes 380.

Uterus- 191, 192, 193, 195, 196, 198, 221, 222.

Saugbehandlung, Blasen- operation und 94.

Säuglinge (s. a. Neuge- borene).

Azidosis der 258.

Darmflora der 258.

Gallengangsatresie 379.

Leukozytose, physiologi- sche, der 258.

Milchbedarf der 261.

Mundhöhlenerkrankungen der, Behandlung 268.

Nierensekretion und 114.

Pyelocystitis, Infektions weg 127.

Pylorusstenose, ange- borene 377.

Schreilymphozytose der 258, 259.

- Sach- Register.

Säuglinge,

Schultergelenksdistorsion

der, operative Behand- lung 364.

Soormykose der 365.

Todesursachen in den er- sten 10 Tagen in Frauen- klinik, in Stadt- und Landkreis Bonn 1902 bis 1912 363.

Vulvovaginitisgonorrhoica der 331.

Säuglingsernährung,

homogenisierte Milch in der 261.

Milchpulver in der 262.

Schleimzusatz bei der, Wert dess. 261.

'— Ziegenmilch in der 397.

Säuglingsfürsorge 228, 231, 233, 264.

Krieg und 232.

Organisation der 231, 264.

Säuglingskunde, Grundriss

$ E 229. ‘i R äuglingspflege 232.

Hebammen a 239.

Merkblatt für 228. Säuglingsschutz, Gebur- tenrückgang und 231. Säuglingssterblichkeit

264

Geburtenrückgang und 264

in deutschen Grossstäd- ten im Jahre 1915 230.

holländische Verhält- nisse 393.

Krieg und 232.

Nabelinfektion und 364.

Preussen und, statistische Beiträge 228.

Säuglingssterblichkeits-

; iffer, Bewertung der 232, 64

Säure,freie,im Harn, Tusche- verfahren zum Nachweis ders. 88.

Schaben, Spiroptera neo- plastica-Befunde bei 211.

Schädel, Turm-,

angeborener 376.

ee congenita und

0. |

Schädelblutdruck, innerer, und seine Folgeerscheinun- gen 364.

Schädelimpressionen, Neugeborene, spätere Ent- wicklung ders. bei 363.

Schädellage, Armvorfall und dessen Bedeutung bei

324.

Schädelnähte bei Primaten 172.

Schändung 332.

461

Scharlach, intrauteriner 397

Schautas Interpositio uteri , bei Prolaps, Resultate 42,

43.

Schauta-Wertheimsche

Interposition bei Prolaps, Resultate 46. Ä

Scheide (s. a. Vagina).

Bildung künstlicher, mit Herstellung der men- struellen Funktion 83.

Bildungsfehler 45.

Blutungen 50.

i Chorionepitheliom mit Me-

7 tastasen in der 48.

Fremdkörper 80.

Lageveränderungen 46. ' Neubildungen 48.

plastische Operationen Syphilis der 32.

Verletzungen 50.

Scheidenausspülungen

49.

Scheidendefckt,

Scheidenplastik und 46,

328, 329.

Uterus- und 328.

Scheidendusche, Queck- silbervergiftung durch 49, 359.

Scheidenkarzinom,

Demonstration 48.

Knochenmetastasen 48. Operation 48.

Prolaps und 47.

Scheidenplastik,

Herstellung der menstru- ellen Funktion bei 329.

Scheidendefekt und 46, 328, 329.

Scheidenprolaps

Eröffnungsperiode und 46, 289.

operative Künsteleien bei 46

46.

primärer, mit Elongation der Cervix 47. Scheidensarkom,traubiges, beim Kinde 47. Scheidenspilrohr, Sanabo 142

Scheidenspilungen 80. | Scheidenwand, Prolaps der vorderen, in der Fröft. nungsperiode 46. Scheintod Neugeborener 363. Scheitelbeinstellung 323. Schenkelhautnarbe, Rumpf- und, angeborene symmetrische 365. Schilddrüse (s. a. Thyreo- idea). | Entwicklungsgeschichte

462

Schilddrüse, Teratom, kongenitales, in der Gegend der 376. Schilddrüsenentwick- lung bei Marsupialien 169. Schilddrüsenerkrankung und Schwangerschaft 283. Schilddrüsenhypertro- phie, Schwangerschaft und 279. Schilddrüsenpräparate bei Sterilität 20. Schilddrüsensekretion, Ovarialsekretion und 24. Schilddriisenteratom, an- geborenes 379. Schistosomiasis, Filariasis mit 106. Schlayers Nierenfunktions- prüfung 117. Schleimfäden im Harn, Tuscheverfahren zum Nachweis ders. 88. Schleimhauttuberkulose, EE bei 15.

Schleimzusätze in der Säuglingsernährung 261.

Schmerzen, Unterleibs- 24, 115

Schmerzstillung,

Diathermie und 19.

Röntgenstrahlen und 11. Schneidezahn, angeborener

Schrapnell verletzungen, eiternde, Simpsonlichtbe- handlung 14.

Schulterblatt (s. a.

Skapula), Hochstand, angeborener dess. 377.

Schultergelenkdistor- sion bei Säuglingen, ope- rative Behandlung 364.

Schultern, flughautartige Hautfalte vom Warzen- fortsatz zu den 375.

Schussverletzungen 146.

imretroperitonealem Spalt-

raum und ihre Beziehun- gen zur Bauchhöhle 85. Schwangerschaft und 282.

Schutzimpfungen, Typhus-, Schwangerschaft (Wochenbett) und 245, 246.

Schutzimpfungsim muni- tät, rgang von der Mutter auf die Frucht 253.

Schutzmittelfrage, Krieg und, im Lichte der Bevöl- kerungspolitik 230.

Schwangere und Wöchnerin in völkerkundlichen Bei- spielen 232.

Sach-Register.

GER rschaft(s.a. Gra- vidität) 178, 245. Abderhaldens Dialysier- un bei 336, 37

abdominelle 285. ne bei Notzucht 339

Abtreibungs- und Ausräu- mungsversuch bei fehlender, Darmver- letzung 339.

Adnextumoren und 287.

Alterseinfluss bei Erstge- bärenden auf 253.

Anteflexioversio und 292.

SPET und 73, 280, 355

E ‘in der, Heilung durch Transfusion 279.

Bardelebensche Operation 3

54.

Beckeninfektion in der, Septikamie von abor- tivem Typus, autoge- netische Infektion, Polyneuritis puer- peralis 304.

Blasenruptur bei Retro- versio in der 103.

Blutdruck und 240, 247.

Blutfermente und 246.

Blutungen aus Graafschen Follikeln (Corpora

Schwangerschaft,

Einleitung der Geburt bei normalem Becken am Ende der 384.

Eklampsie und 312.

ektopische (s. a. Extra-

uterinsch: er- schaft) 284.

Ausgänge 70.

Chorio-Epitheliom, pri-

märes, nach Ruptur ders. 76.

epileptiforme Anfälle in der 394.

Erbrechen in der (s. a. Hy- peremesis) 276.

Erkrankungen, konkomi- tierende, in der 279.

extramembranöse 338, 353.

Extrauterin-, intrauterine Gravidität mit gleich zeitiger 354.

Fettleibigkeit 80.

Forensisches 836.

Fundalschnitt, querer, und dessen Narbe bei nachfolgender 386.

Genitalerkrankungen (-traumen, -tumoren etc.) und 281.

ner in der

l

e Gonorrhoe und 277. Hämaturie und 280. Hernia uteri gravidi 292.

lutea) ohne Vorhan- | Herzkrankheiten und 277, densein von 169. | 280, 287.

menstruationsähnliche |— Hydramnios im fibroma- in der 339. tösen Uterus bei,

Blutzucker und 24], 253, 3

14.

Cervixkarzinom und 220, 282, 290.

Cervixmyom und 199.

Laparotomie 282.

Cholelithiasis und 279.

Chorea und 277.

Chorionepitheliom mit langer Latenzzeit nach der letzten 223.

Uterusmyom und 281, 3

54.

Cökum-Volvulus und 161, 280, 282, 354.

Colpitis crouposa bei 6- bis 8wöchiger 49.

granularis, Gonorrhoe und 50, 332.

Darmverschluss und 280.

Dermatosen und 277.

Diabetes und 279.

Diagnose 337, 341.

Diätetik 245.

Drainage bei Beckeneite- rung in der 72.

Eckengravidität mit Ute- rustorsion 281, 282.

Paludismus des Va- ters 282. Hydrops gravidarum 241. Hypophysentumor und 279.

Hysteropexie, abdominale, und 292.

Ileus in der 279, 286, 354.

Impfung in der 253, 338.

Infektionskrankheiten in der 277

Inkarzeration von Par- ovarialcyste im klei- nen Becken bei 59.

innere Sekretion des Pan- kreas in der 246.

Interpositio uteri und 281, 292

vesicovaginalis und 47, 283, 293

interstitielle 285.

intraabdominale vorge- schrittene 285.

Kaiserschnitt bei Herz- krankheiten 287.

Kaiserschnittsnarbe, Rup- turen ders. bei nach- folgender 339, 386.

Sach-Register. 463

Schwangerschaft, Schwangerschaft, Schwangerschaft, Kaninchenuteri, Bestrah- | Ovarialdermoid, Stieltor- |— Stickstoffumsatz in der lung m der 196, 393. sion, Appendizitis 394. Karzinom und 220. und 63, 281. Syncytioma malignum und Katalysatoren in der, Be- |— Ovarialgravidität mit 281. einflussung ders. 247. wohlerhaltenem Syphilis und 277, 278. Katarakt und Narkose in Embryo, 170. Tuben- (s. a. Tubarschwan- der 277. Ovarialsekretion, innere, gerschaft) 285. Kiutsi-Malonesche Harn- in der 30. Hämatocele subperito- robe zur Feststel- |— Ovarialtumoren und 62, 63. nealis im Lig. latum ung der 246, 337. |— Behandlung 286. bei 70. Kochsalz, Bedeutung des- |— Ovariotomie und 66. interstitielle, mitgleich- selben in der 241,|— doppelseitige, in der zeitiger intrauteriner 394. 355. Gravidität 354. Kollumkarzinom 355. Parovarialcyste, stielge- |— Rücktransfusion des in Körpergewicht und 173, drehte inkarzerierte die Bauchhöhle er- 241. in der 354. gossenen Blutes 143. kurzfristige 168, 240, 336. | Pathologie 276, 287, 894. | Tubensterilisation mit Leberfunktion und 240. |— Perinealkondylome und 50. nachfolgender 328. Lithopädion, älteres, bei | Physiologie 240. Tuberkulose und 277, 278, uteriner 284. Physiopathologie, allge- 339. Mastdarmtumoren, ma- meine der (Ferronis |— Tumorwachstum und 30. ligne, und 280. Handbuch) 227. Typhus und 246, 355. Maus, weisse, männliche |— Placenta praevia und Re-|— Typhusschutzimpfung in und weibliche Ge- troflexio in der 281. der 245, 246, 354, burten bei ders. 393. | Pneumothorax, künst- 355. Melanosarkom, primäres, licher, und 355. = Urobilin(-bilinogen) 1m der Vulva in der 52, Polyneuritis und 277, 279. Harn bei 246. 354. Portio supravaginalis-Hy- | a. a ne en ee ; rtrophie, Korpus- |— Uterus duplex un ; a tödliche, bei lateroflexion, Ecken- | e e und ya ee eee gravidität und Ute- |— Uteruseröffnung in frühen u ae rustorsion 281, 282. Stadien der, mit Hilfe 240 942 243. 282 | Prolapsoperationen und von Pituitrin 383. i ? : 3 . 42, 43, 45. Uterusgestalt bei Macacus Mitralstenose und 279. Pseudomenstruationen in rhesus am Ende der multiple 822. der 82. 172. Munitionsfabriken, Arbeit | _ Psychosen und 23, 25, 278. | Uterushorn, rudimentäres, _ M, und 228. ; Ptyalismus in der 276. und 284, 292. miitterlicher Organismus |__ Pyelitis in der 277. Uterusinkarzeration und in der 240. Ätiologie 127. 355. Myom und 199, 200. Infektionsweg 127. Uteruskarzinsm und 282, Myomektomie in der 189, | _ Pyelonephritis colibacil- 290. 281. laris und 278. Uterusmissbildungen und Narbe des queren Fundal- | _ Rektusfibrom in der 393. 292. schnittes bei folgen- | _ Retinitis albuminurica in |— Uterusmyom und 292. der 338, 339. der, Sectio caesarea | Röntgenbestrahlung Nephrektomie in der 127, vaginalis 384. , 354. : 134, 355. , Retroflexio uteri und 41, | Uterusprofixation und 292. Nierenerkrankungen inder 42. Uterusprolaps (Vaginal: $ Behandlung, operative 3 la D Vegan Differentialdiagnose 279, 354. geed 8 313. Harnretention, Menin- | Uterusruptur und 291, 292, Nierenfunktion und 240, gocele sacralis ante- 337, 353, 356, 394. ` 241. rior und 84. nach Kaiserschnitt und Nierentuberkulose und incarcerata und 281. Wiedereintritt von 134, 277, 354. Schilddriise und 24. 291, 336, 385.

Operationen in der 854. |— Schilddriisenaffektionen |__ spontane, mit milden optische Methode zur Dia- und 279, 283. abdominalen Sym- gnose ders. und ihre |— Schusswunde durch Kolon, ptomen 337.

Brauchbarkeit 247. Uterus, Plazenta und Ütermsschleimhaut än:der Ovarialeyste und 355. Hand des Kindes, | Histologie ders. 240. Behandlung 311, 354. Heilung 282. Oe EE Nierensteine vortäu-|— Serumstudien in der 247.|— Uterus septus hemiatreti- schend 63. Sterilisation durch Tuben- cus und 291 Stieldrehung 63, 287, unterbindung mit Uteruswandtumor bei Pri- 354. folgender 76. migravida 355.

Jahresber. f£. Gynäk. u. Geburtah. 1916. 30

464

Schwangerschaft,

Uteruszellfasern, Quer- streifung ders. in der 172.

Verletzungen in‘der 353.

vorgeriicktes Lebensalter und 287.

Vulva-Melanosarkom, pri- mares 289.

Vulvaödem in der 51, 281.

Wassermannreaktion und

| 246, 247.

Wehenanregung am Ende der 246.

Wertheimsche Prolaps- operation mit nach- folgender 42.

Zeitbestimmungen für fo- rensische Zwecke be- züglich der 326.

Zeitdauer und ihre Schwan- kungen 169, 240, 282, 337, 340, 341.

Zwillings- (s. a. Zwillings- schwangerschaft).

Hydramnios und 282.

zystische Degeneration eines Fibromyoms in der 200.

Schwangerschaftsbe-

schwerden, einmaliger Beitrag zu den Kosten der Entbindung und Beihilfe bei 230. Schwangerschaftsdauer 340

abnorm lange, der 282. Konzeptionszeit und 168. Schwankungen ders. 169, 240, 337, 341. Schwangerschaftsdia- gnostik 245. biochemische 246, 336. optische Methode der 247. serologische (s. a. Abder- ree) 246.

Schwangerschaftsfer- mente, Hautreaktion und 247.

Schwangerschaftsfür- sorge, Edinburger System 228, 235.

Schwangerschaftsniere

277

Schwangerschaftstox-. ä mien (-toxikosen) 276, 312, 313, 395.

Behandlung 277, 314.

Blutzucker und 241, 243, 253, 314.

~— Hydrops foetalis und 379.

Kotstauung im Kolon und 313.

—- Nierenerkrankung, einsei-

Sach-Register.

Schwangerschaftstox- ämien,

präeklamptische Schutz-

. wirkung von Kohlehy- dratdiät und Sauerstoff auf die Leber bei experi- menteller Chloroform- vergiftung im Hinblick auf 313.

Retinitis albuminurica und 313.

Schwangerschaftsunter- brechung,

Berufsehre, Wissenschaft und 337.

Indikationen, berechtigte und unberechtigte 282, 337.

künstliche, kriminelle Fruchtabtreibung und Fürsorge für tuberkulöse Schwangere 339.

Sterilisation und 338.

vorzeitige 282.

Schweigepflicht, ärztliche

325, 326. Schweineembryo, Dotter- sack dess. und Embryo- zytenursprung 171. Schweinethymus, Ent- wicklung der 168. Schweissdrüsenkeime der Vulva 52. Schweizer gynäkologische tionen 238. Schwermetallfilter in der Röntgentherapie 218.

Secalysatum Bürger 38, 39.

Sectio caesarea (s. a. Kaiser- schnitt) 884.

Trendelenburgsche Opera- tion der Blasenscheiden- fistel mit nachfolgender 112.

Sekakornin, Wehenverstär-

kung durch 250.

Sckalepräparat,

tes 250. Sekretion, innere, s. Innere Sekretion. Selbstinfektion 50. Selbstvergiftung, Ammo- niak- 339. Seleninjektionen bei Kar- zinom 208. Selenintensimeter Fürste- naus 6 Sepsis, Koli- 127. Kollargolbehandlung 308. Plazentarretention und 300.

puerperalis 303.

Baccellische Injektio- nen bei 308.

geburtshilflich- Disserta-

konstan-

tige, und 127, 131, 312. |— Behandlung 307.

Sepsis puerperalis,

chirurgische Erfah- rungen 308.

Uterusschnitt und Drai- nage bei 308.

Tierkohle bei 307.

Uterusruptur mit, Opera- tion, Heilung 292.

Se ptikamie,

abortive Form der, nach Beckeninfektion in der Schwangerschaft, auto- genetische Infektion, ee puerperalis

04.

puerperale, Vakzinations- behandlung, autogene 307.

Septischer Abort, Behand-

lung 303. Septum rectovaginale, Adeno- myoma des 84, 392. Myom des 83. urethrovaginale, Myom im 48, 90, 193. vesicovaginale, Myome im 48, 90, 106, 193. Serodiagnostik, Schwan- gerschaft und (s. a. Abder- halden, Abwehrfermente) 246. Seröse Höhlen, Absorption ders. 26, 28. Serositis fibroadenomatosa rectocervicalis 70.

Scrotherapie, H

gravidarum un

Serum,

keimtötende Wirkung von normalem und infizier- tem, auf Krankheitser- reger 304.

Kreissender, uterotonische Wirkung dess. 246, 250.

Schwangerschaft und 247.

Serumfermente, proteoly-

remesis 276, 277.

tische, Spezifizität ders. 246.

Sexualinsuffizienz, Thera- pie 16.

Sexualtätigkeit, Fettleibig- keit und 80.

Sexuelle Gefährdung der Frau durch den Krieg 29.

Sezernierende Zellen im Tubenepithel 173.

Siedekühler 5.

Siederohr,

Miillersc' es 5.

Tiefentherapie und 217.

Sigmoidea-Blasenfistel 160.

Sigmoidea-Prolaps, Ute- rusperforation bei Curet- tage und 40, 359.

odidsuspension,

Silber} lographia mittelst 117,

oh

Simpsonlicht 14.

Experimentelles 15.

septische Wunden, und

ihre Behandlung mit 15.

Simulation eines Harn- steins 106.

Sittlichkeitsverbrechen 881.

Situs viscerum inversus 377. abfominalis, Mageneven- tration, Stauungsektasie der Speiseröhre und 376. Entstehung des 378. totalis 375, 376, 378. Wanderniere und 125. Situs viscerum transversus completus 380. Sitzbecken 297. | Skapula (s. a. Schulter), ochstand der, bei Neu- geborenen mit Torticollis und Skoliose 376. Skelettierung, intrauterine, des retinierten Kopfes 355. Skiverletzung, Darmrup- tur, subkutane, als 147. Sklerodermie, diffuse, bei Blasenerkrankungen 95.

Sklerose, multiple, in Ge- burtshilfe (Gynäkologie) 23, 286.

Skoliose,

angeborene, mit Tortikol- lis und Skapulahoch- stand 376.

mit Verlagerung des Magens unter die rechte Zwerchfell- hälfte und des Hiatus oesophagus nach rechts 378.

Wirbelsäulenanomalie, und 378.

Becken, asymmetrisches, und 297, 396.

Skopolamin-Morphin-

Anästhesie 251, 355, 356. Entbindung in 355. Skopolamin-Morphin, terus, intakter, unter Einwirkung von 251. Skopolamin-Narkophin- Anästhesie 252. Sodiumzitratlösung, Peri- EE und 26, 73.

Solbadbehandlung, Wert ders. in der Nahe der Stadte und in der Ebene 15.

Solitarniere,

Hydroneph- rose bei 126.

E TY m a

Sach-Register.

Sonnenbehandlung (s. a. Heliotherapie).

Tuberkulose und 14.

Wert ders. in der Nahe der Städte und in der Ebene 15.

Sonnenlicht,

Haut und 15.

künstliches, bei äusserer Tuberkulose 15.

EE bei Säuglingen 65.

Soziale Medizin, Ärztin und

Sozialpädagogik, Frauen- bewegung und 228.

Spaltbecken 35.

Blasenektopie, Prolaps und

47, 69, 95, 297.

Spalthand (-fuss), Finger- und Zehendefekte, variable doppelseitige bei 379.

Spaltraum, retroperitonea- ler, Schussverletzungen in dems. und ihre Beziehun- gen zur Bauchhöhle 85, 147. Speiseröhre (s. a. Osopha- gus). Speiseröhren-Stauungs- ektasie, Mageneventra- tion, Situs inversus abdo- minalis und 376. Sphinkterplastik bei In- continentia alvi 164. Spina bifida 378. Beckendeformität und 378. Blaseninkontinenz und 97. Heredität der, und Bett- nässerfamilie 97.

Kloakenmissbildung und Eventration bei 379.

Rachischisis ohne 377.

Uterusprolaps, „ange- borener‘‘, und 35, 36, 376, 379.

Spina bifida occulta,

Prolaps mit 46.

bei jugendlicher Nulli-

para 43, 44, 47, 97.

Röntgendiagnose 10.

Sakralanästhesie und 17.

Spinalanästhesie 16, 17.

Spinale Lähmungen, frühin- fantile und kongenitale 398.

Spirochaeta pallida im Aus- fluss und den Genitalsekre- ten syphilitischer Frauen 33.

Spiroptera neoplastica-Be- funde bei Ratten und Schaben 211.

Splanchnoptose 47.

Splenektomie (s. a. Milz). Splenomegalie und 167.

465

Splenomegalie 167.

Anämie und 167.

Splenektomie und 167.

Syphilis und 167.

tuberkulöse akute 167.

Spritze für intrauterine Be-

handlung 40.

Spülkatheter ,,Sanabo“,

ene mit 0.

Scheidenspiilungen mit 142

Spülungen,

Dauer-, antiseptische 142.

Janetsche, bei Gonorrhoe 91.

Spu man, Urogenitaltherapie mit 17, 20, 89.

Städte, Sonnen- und Solbad- behandlung in der Nahe ders. (in der Ebene) und ihr Wert 15.

Städtische Mutterfürsorge, und Krieg 229.

Staphylomykosen, Nieren- 128

Stauungsektasie, Öso- phagus-, Mageneventra- tion, Situs inversus abdo- minalis und 376.

Stauungsöde me, genitale, Frühgeborener aus lokalen mechanischen Ursachen 365.

Steissgeburt, Prognose der 399.

Steisstumor, angeborener 376.

Stereoröntgenogramm- metrische Methode, Wert und Anwendung 10.

Sterilinschutz für die Hände 142.

Sterilisation,

Abortus provocatus und, in derselben Sitzung 283.

artefizielle, Indikationen und Rätlichkeit 30, 31, 32.

Frauen-, Methodik 37.

Sehwangerschaftsunter- brechung mit gleich- zeitiger 338.

Tuben- 142.

mit nachfolgender Gra- viditat 76, 328.

Verbrecher, Geisteskranke etc. und deren, in den Vereinigten Staaten 328.

Sterilitat,

Atiologie 29, 32.

Behandlung 16, 20, 391.

Fettleibigkeit und 80.

Genitalsekrete und 29, 32.

30*

466

Sterilitat,

Pyosalpinx und 77.

Tubenerkrankung und 72.

Stickoxydulnarkose, ge- burtshilfliche 252.

Stickstoff, Harn-, Bestim- mung dess. 88.

Stickstoffausscheidung, Nierenfunktionsprüfung und 116.

Stickstoffumsatz, Schwan- gerschaft und 394.

Stieltorsion (s. a. Achsen- drehung). Adnextumor mit, bei 4jäh- riger Patientin 72. Fibrom des Lig. latum und 70. Leberadenom mit 165. Ovarialcyste, Gravidität und 287, 354. unter dem Bilde von Nierensteinen 63. Ovarialdermoid und 63. Gravidität, Appendizi- tis und 281. Uterusmyom, Abdominal- blutung und Exitus nach 192. Stillen 255. x Selbst-, und Ärzte 255. Stillfähigkeit, Gründe des Nichtstillens und 256. Stillschwierigkeiten 256. Stillunfähigkeit, Ursachen der 255. Stillungsperiode, Dauer der, bei Frauen in den Vereinigten Staaten 256. Stirnlagen 828. Stoffwechsel, Frühgebur- ten und 258. Stoffwechselerkrankung, Nierenerkrankung und 128, 129. Strafgesetzreform, Perfo- ration und 381.

Strahlenbehandlung (s. a. Röntgentherapie, Radiotherapie, Ak- tinotherapie) 3, 195.

Abderhaldens Reaktion bei Karzinomen und 220.

Abwehrfermentenach Kar- zinombestrahlung 206.

- Albers-Schönbergsche Me- thode bei Myomen und Metrorrhagien, Resultate 198.

- Blutveränderungen bei 195, 220.

- Brustkrebs in einmaliger Sitzung, Festlegung der Karzinomdosis 215.

Sach-Register.

Strahlenbehandlung,

Doramadpinselung 12.

Entzündung und 219.

Genitalkarzinome 213, 218.

Grenzen der 5.

gynäkologische 217.

Bedeutung und Gren- zen 197.

Entwicklung ders. 48.

Fragen und Forderun- gen 216.

gegenwärtiger Stand 214.

Sammelreferat 198.

Theorie und Praxis 216.

histologische Veränderun- gen in Krebsen nach 217.

Karzinom und 196, 206, 213, 218, 220, 240.

Ursachen von Misser- folgen 218.

kombinierte 217.

bei Karzinom 217.

bei Uterus- und Mam- makarzinom 216.

Kystoskopie und, bei in- operablem Uterus- karzinom 215.

Mammakarzinom 216, 219.

Myome 195, 214.

Ovarialtumoren 61, 62. palliative, bei Uteruskar- zinom 220.

a a bei Uterus- arzinom 219.

Streptokokken, Chinaalkaloide und ihre Wirkung auf 308. hämolytische, Hausinfek- tion, puerperale, mit dens. 303. Hautinfektion durch 48. Stre ptokokkencystitis, chronische 101. Se tokokkeninfektion, rt und 282. SC Vakzinebe- handlung 307. SES Elektrolyse bei

SE Behand- lung bei Eklampsie 312, 313.

Struma gravidarum 279.

Stuhl (s. a. Fäzes).

Stuhlinkontinenz, Sphink- terplastik bei 164.

Stumpfkarzinom, Myomo- tomie und 190.

Sturzgeburt 51, 287, 324, 355.

Sublimatvergiftung von der Scheide aus 392.

Sublimatwaschungen Wochenbett 309, 310.

Subluxatio

coxae congenita 377.

tibiae congenitalis 378.

Suburethralabszesse 49, 89, 93.

im

präoperative, bei Uterus- | Sulfosalizyl-Eiweiss-

karzinom 220.

Theorie und Praxis 197.

Tumoren, maligne 219.

histologische Verände- rungen 220.

ultraviolette, Sammelap- parat für 142.

Uteruskarzinom 213, 219.

Erfahrungen 220.

Indikationen 220.

inoperables, und 220.

Kystoskopie und 220.

operables, und 220.

Schädigungen und Ge- fahren 220.

Wellenlänge von Röntgen- und Gammastrahlen und ihre Bedeutung für die 196.

Strahlende Energie, chemi-

sche Wirkung ders. 14.

Strahlenmessung, Irr-

tümer über 5. Strangulationsileus, Vol- vulus mit 148. Streptococcus viridans, Oophoritis und 63. Streptokokkämie, puer- perale 303. Hysterektomie bei 308.

probe 89.

Sunde-G melins Methode zum Nachweis von Gallen- farbstoff im Blut 276.

Superdesquamatio mem- ranacea 364. Superfoetatio 240. orkommen beim Men-

schen 338.

Symphysenschnitt Franks 388.

Symphysiotomie, Kaiser- schnitt und 386, 389.

Symphysis ossis pubis, Ver- eiterung ders. im Wochen- bett 84.

Syncytioma malignum 222. Schwangerschaft und 281. Syphilis,

en 102.

congenita, Asphyxie und Aszites, Punktions- behandlung 363.

Epiphysenlösung 363.

osteale Veränderungen

im intra- und extra- uterinen Leben, Wir- belverknöcherungen 362.

Syphilis, congenita,

Osteochondritis 363.

Turmschädel und 380.

Fehlgeburt und 277.

Missbildungen und 375.

Fieber bei 278.

fötale 278.

fötale Abnormitäten und 277.

Genitalorgane, innere, und

Gynäkologie (Geburts- hilfe) und 29.

Harnverhaltung bei, ohne sonstige Symptome 45, 97, 101.

Häufigkeit bei geburtshilf- lichen Fällen 278.

latente, beim Weibe 32.

ohne Primäraffekt 29, 32.

plazentare 178, 278.

Diagnose 278.

por tenement und 277,

78

Serodiagnose der, und Heiratskonsens 331. Splenomegalie und 167. Uterus- 37. Syphilisgeschwiir, Simp- sonlichtbehandlung bei 14. Sy philitischerPrimiraffekt et sc rechten Genitokru- ralfalte bei 2*/,jahrigem ae nach chändung

Syphilitisches Fieber 311.

T.

Tabes beim Weibe 32.

Tampospuman, Urogeni- taltherapie mit 89.

Technik, geburtshilfliche, in Side Maternity Hospital

Teleangiektasien bei Bla- senerkrankungen 95.

Te EE Neugeborener

fieberhafte, in den ersten Lebenstagen 258, 364. Tempe RE aktion, aseptische rationen und 26, SSC Temperatursteigerung, ochenbett und 303, 304.

Tentoriumzerreissung,

intrakranielle Blutungen Neugeborener und 364. Teratom,

kongenitales, der Schild- end 376, 379. Qvarien- 60, 61. Testogan bei Sexualinsuffi- zienz 16.

Sach-Register.

Tetanus (s. a. Wundstarr- krampf) neonatorum, Behandlung 275, 364.

Thekaluteinzellen, Men-

struationsanomalien und 54

Thelygan 16.

Therapie,

geburtshilfliche, Grenzver- schiebungen zwischen operativer und nicht- operativer 48, 198, 207, 217.

gynäkologische, allge- meine 16.

Austrocknungs- 49.

Grenzverschiebungen zwischen operativer und nichtoperativer 48, 198, 207, 217.

intrauterine 40.

medikamentöse 16.

Röntgen- 11, 195.

Vereinfachung ders. 16, 49

Thermokoagulation, Blase und 4. Blasentumoren und 104. Tiefenwirkung 4. Thermopenetration bei Gonorrhoe (s. a. Diather- mie) 90.

Thermopräzipitinreak- tion, Gonorrhoediagnose und 332.

Thigan bei Gonorrhoe 90.

|Thoraxmissbildung 375.

Thorium X 12,

Hautkrankheiten und ihre Behandlung mit 12.

Organaffinitét von 7.

Propylalkohollösungen von, Hautpinselungen mit dens. 217.

Wirkung auf Tumoren von an unlösliche Substan- zen adsorbiertem 206.

Thrombose,

Embolie und, im Wochen- bett 29, 303.

fötale, und Hydrops con- genitus 338.

Mesenterium- 148.

Wochenbetts-, nach Kai- serschnitt wegen Uterus- myom 394.

Pepe vulvae (vaginae)

5

Thüringen, Abort, kriminel- ler, in 338. Thymus, Karzinom und 207,

212. Thymusasthma, Thymus- topographie und 365. EE Marsupialien und 169.

Schweine und 168.

467

Thy mustod 363. Thyreoidea (s. a. Schild- E

Transplantation der 60. Thyreoideaerkrankung, etine bei Dysmenorrhoe mit 80.

Tibiasu bluxation, kon- genitale 378.

Tibiaverdickung, ange- borene kolbige, bei intak-

ter Fibula 379. Tiefentherapie, Röntgen- 8. a. Ro

Entwicklung und Indika- tion 196.

Filter fiir 6, 199.

Genitalerkrankungen, gut- und bösartige 197, 215.

gynäkologische 215.

Entwicklung und Indi-

kationen 214.

harte Strahlen in der 214.

Lungentuberkulose und 14.

maligner Tumoren, Blut- veränderungen bei ders. 213.

physikalisch-technische Voraussetzungen der l

8. Siederohr und 217.

vaginale 12. Tiefland, Heliotherapie im 15.

Tierkarzinom 211. Tierkohle bei Gonorrhoe 90.

septischen Erkrankungen 307.

Tierkohlespülungen bei Endometritis septica 308.

Tiertumoren, Impfort und Wachstum impfbarer 203, 221.

Tod,

Neugeborener 363.

Säuglings-, Ursachen dess. in den ersten 10 Tagen in Frauenklinik, in Stadt- und Landkreis Bonn 1902—12 363.

Thymus- 363.

Tonsillitis,

Nephritis infectiosa im

indesalter bei 127, 129.

Oophoritis, Peritonitis und

73.

Torticollis, angeborener, mit Skoliose und Skapulahoch- stand (-elevation) 376.

Totgeburten, Ursachen der, bakteriologische Studien 303.

468

Tötung,

Doppelmissbildungen, Un- statthaftigkeit ihrer 379.

fahrlässige, eines Kindes

363.

Kinds- (s. a. Kind....) 365.

Toxämie,

präeklamptische, und Eklampsie 313.

Schwangerschafts- (s. a.

Schwangerschaft), Nie- renerkrankung, einsei- tige, bei 127, 131.

Toxämische Erscheinungen bei degeneriertem Uterus- fibroid 193.

Toxanalgine, Narkose Kreissender durch 251.

Toxikosen, Schwanger- schafts-, Blutzucker bei 253.

Toxine, Milch (Milchanti- körper)-Wirkung auf hä- molytische 247.

Tracheloplastische Me- thoden, Resultate 47.

Tracheo-Ösophageal- fistel, angeborene 378.

Trachom, norrhoe und 364.

Transfusion, Blut-,

Eigenblut-, bei Extra-

uteringravidität 285.

Melaena neonatorum und 365.

Natriumzitratzusatz bei 300, 365.

Rück-, körpereigenen Blu- tes bei Massenblutung mao Körperhöhlen 143.

Schwangerschaftsazidosis, geheilt durch 279. ar splantation, Ovarien-

0

Traubenmole, doppelseiti- ger Ovarialtumor und 283. Trauma, Lebersarkom und 164. Trendelenburgsche Opera- tion, Blasenscheidenfistel und 112. Kaiserschnitt nach der- selben 112, 385. Trichomonaskolpitis 49. Trichterbecken 296. Statistisches 298. Trichterbrust, kongenitale, Ätiologie 380. Trigonitis chronica 102. Trikuspidaldefekt 377. Trinidad, Puerperaleklamp- sie in 314. Trismus neonatorum, handlung 275, 364.

Be-

Sach- Register.

Trockenbehandlung, vagi- nale (s. a. Vagina), mit Le- vurinose 50.

Trockenreagenzien, Blut- nachweis im Harn mit 88.

Tropen, Geburtshilfe in den 229.

Tuben 76, 186.

blinde Endigung der rech- ten Tube im Inguinal- kanal 35.

Chorio-Epitheliom, pri- märes, nach rupturierter ektopischer Gravidität

6

76. Collargolinjektionen in die 16

Durchgängigkeit ders. nach Unterbindung 76.

Eier, Aufnahme ders. in die Tube und Transport in den Uterus 172, 186.

Femoralhernie mit Tube 76.

Hydrops profluens 76.

Inguinalhernie bei einem Manne, enthaltend Ute- rus und 45, 5l.

Inkarzeration von Dünn- darm, Ovarium und, bei Kind 76.

Knochenbildung in den 76. Lymphfollikelbildung in der Tube 76, 169.

Puerperalfieber(verbrei- tung) und 303.

Syphilis der 32.

Tuberkulose und primärer Plattenepithelkrebs 76.

Tubenepithel,

Bau und Funktion dess. beim Menschen 173.

sezernierende Zellen im

173.

Tubenerkrankungen, konservative Behandlung

77.

Resektion der Pars inter- stitialis mit Erhaltung des Uterus bei 76.

Sterilität und 72.

Tubenkarzinom 76, 77.

Bauchdeckenmetastasen 76.

doppelseitiges 76.

Korpus-, Eierstocks- und 204.

Lebermetastasen bei 76.

linksseitiges, mit rechtssei- tiger karzinomatöser Tuboovarialcyste 71.

primäres, Metastasen in Ovarium und Appendix, Uterusmyome 77, 193.

Tubenmyom und multiples

Uterusmyom 191. o

Tubenoperation, sterili- sierende 142.

Tubenpolyp 76.

Tubenruptur, Ätiologie 76, 285.

Tubenschwangerschaft 285.

Amenorrhoe, klinische Be- deutung ders. bei 285.

doppelseitige 285.

Flexurkarzinom und 285.

Früheklampsie bei 312.

Haematocele subperitone- alis im Lig. latum bei 70.

interstitielle, mit gleichzei- tiger intrauteriner Gra- vidität 354.

Rücktransfusion des in die Bauchhöhle ergossenen Blutes bei 143.

Ruptur 285.

vorgeschrittene 285.

Tubensterilisation,

Schwangerschaft nach 328.

Tubentuberkulose, Lapa-

rotomie 71. Tubenunterbindung, Sterilisation durch, mit nachfolgender Gravidität 6

Tuberkulin, Misch-, Kutanprobe mit 34

134. Rosenbachs, bei Urogeni- taltuberkulose 134. Tuberkulinreaktion, in- trakutane, Bewertung der- selben 134.

Tuberkulose (s. a. die tuber- kulösen Erkrankun- gen bestimmter Or- gane: Lungentuber- kulose, Pleuritis tu- berculosa, Genital- tuberkulose etc.)

Analfistel und 164.

äussere, Lecutyl bei ders. 15.

Sonnenlicht, künst- liches, bei ders. 15.

Beschneidungs- 364.

Blasen-, proliferierende

134.

chirurgische, Kohlenbogen- lichtbad und Blut- veränderungen bei ders. 14.

Dünndarm- 160.

Fürsorge für Schwangere mit, Schwanger- schaftsunterbre- chung, und krimi- nelle Fruchtabtrei- bung 339.

Karzinom und 202.

Magen-, Tumorform ders. 153.

Sach-Register.

Tuberkulose, Tumoren, maligne,

Meerschweinchen-, Intra- |— kritische Studien zur kutan-Tuberkulin- experimentellen The- reaktion bei 134. rapie ders. 7.

Mutterschaft und 337. Meiostagminreaktion

Nieren- 184. 200.

Ovarialtumoren- 63. Mortalität in Rotter-

Parovarialkystom mit 63. dam 209.

Peritoneal-, Pseudocyste |— Röntgentherapie 5. bei 390. Serodiagnostik mittelst

Schwangerschaft und 277, Abderhaldens Dialy- 278, 339. siermethode 207.

Sonnenbehandlung 14. Strahlenbehandlung

Splenomegalie und 167. 219.

Tuboovarialcyste, tuber- |— Therapie, experimen-

kulöse, mit Leber- telle, Kritisches 204.

verwachsung 71. 215, 221. Urachus- 68. Unfall und 360. —*Urogenital-, Diagnose 134. | Mäuse-, Autolysinwirkung Uviolbehandlung 14. bei 211. Tübingen, Universitäts- Chininwirkung auf 206. Frauenklinik, Grundsätze | Wachstum ders. in ka- bei Um- und Neubau ders. strierten und epi- 233. nephrektomierten Tu boovarialcyste, Tieren 206. karzinomatöse rechtssei- |— mikroskopische Unter-

tige mit linksseitigem Tubenkarzinom 71.

tuberkulöse, mit Leberver- wachsung 71.

vereiterte, mit cystischem

suchung exstirpierter Teile und ihr Wert

204. Milben und Nematoden in normalen und Spon-

Ovarienfibrom der an- tantumormäusen deren Seite 62. 207. Tuffiers Ovarientransplan- |— Nieren- 139.

tation 60

Tumoren (s a. die Ge- schwülste bestimm- ter Organe: Genital- tumoren, Korpuskar- zinome etc.).

Appendix- 161.

Becken-, Geburt und 86.

Nierenbecken- 139, 141.

Ovarial- 61, 62.

Parametrium-, Karzinom vortäuschend 70,210.

Rektum- 4.

retroperitoneale (s. a. retro-

84, 85, 86.

Tier- (s. a. Tiertumoren), Impfort und Wachs- tum bei impfbaren 221.

Uterus- 188.

Wirkung von an unlösliche Substanzen adsor- biertem Thorium X auf 205.

Tumordisposition, Ex- perimentelles 206.

Tumorimmunität röntgen- bestrahlter Tiere 7.

29, 30.

gleichzeitiges Auftreten mehrerer selbständig wachsender 205.

histologische Veränderun- gen nach Bestrah- lung von 220.

impfbare Tier-, Impfstelle und Wachstum ders.

Kriegseinfluss auf Ent-

stehung und Wachs- |Tumorwachstum, tum der 205. Ernährung und 29, 30, 190, Ligamentum latum- 87. 211

Impfort und, bei Tierge- schwülsten 221. Krieg und 205.

maligne, Atiologie 209. Biologie 209. Blutverdnderungen bei

Tiefenbestrahlung Mäusetumorwachstum in

ders. 213. kastrierten und epi- Kokkidien und ihre Be- nephrektomierten Tieren

deutung bei dens. 206.

209, 211. Schwangerschaft und 30.

peritoneale Tumoren)

469

Tumorzellen, Nachweis in Exsudaten Harn und Lymphdrüsen 88, 206.

Turmschädel,

angeborener 376.

Selbsttrepanation der Na-

tur bei 380. Syphilis congenita und

380. Wesen dess. 380. Tuscheverfahren, Harn- sedimentuntersuchung und 88. Typhöse Pyonephrosen 128. Typhus, ambulatorius und Dünn- darmperforation 160. Appendizitisdiagnose, irr- tümliche, statt 162, 163. Schwangerschaft (Wochen- bett) und 246, 355.

Typhusbazillen,

Nachweis im Harn 127.

Ovarialdermoid mit nach überstandenem Typhus

63. Typhusschutzimpfung, und Schwangerschaft (Wo- chenbett) 245, 246, 354, 355.

U.

Überanstrengung, Nieren- blutung und 124.

Ubere mpfindlichkeit gegen Röntgenstrahlen 11.

Überfruchtung 240.

Vorkommen beim Men-

schen 338.

Überhitzungstherapie bei Gonorrhoe 90, 92.

Überschwefelsäure und ihre Salze bei Gonorrhoe 90.

Ulcus,

duodeni (s. Duodenalge-

schwür).

gummosum vaginae et vulvae 49.

molle, Jodtinkturbehand- lung 52.

rodens, Simpsonlichtbe- handlung 14.

ventriculi s. Magenge- schwur.

Ulnadefekt,

angeborener 378.

symmetrische Monodak- tylie durch, Flughaut- bildung und sonstige Ab- normitäten 375. Ultrafiltratum meconii 17, 18.

470

Ultraviolettstrahlen,

Ambozeptor (Antigen, Komplement) und 15.

bakterizide Wirkung der 15.

Kältebehandlung und, in Verbindung mit Rönt- gen- und Radiumbehand- lung bei Frauenkrank- heiten 14.

Lungentuberkulose und 14

Sammelapparat für Be- handlung mit dens. 14, 142.

Tuberkulose und 14.

Wundbehandlung mit 15.

Wundeiterungen und 14.

Umbilikalhernie (s. a. Hernia), Operationsme- thode 68.

Unfall,

Eklampsie und 314, 356.

Nierenerkrankung und 136.

Tumoren. maligne, und 360.

Unfall-Medizin (Harnack- Haasler-Siefert) 325.

Unfruchtbarkeit, Behand- lung 16. 20.

Ungeborene, Mutterpflich- ten gegen 340.

Unglücksfälle, Forensi- sches 359.

Universitäts-Frauen- klinik Tübingen, Grund- sätze beim Um- und Neu- bau der 233.

Unterbindungsmaterial, Rahmen für 142.

Unterleibsschmerzen, Untersuchungen über 24.

Unterrichtsfragen, ge- burtshilfliche 234.

Unterschenkelsarkom, angeborenes 380.

Urachuskarzinom, pri- märes 71, 107.

Urachustuberkulose 68, 106.

Urämie,

Eklampsie und 313.

Nierenentkapselung und

121, 122.

Urease, Harnstoffbestim- mung im Harn mit 88, 116.

Ureter,

Abknickung in der Geburt bei Zwergin 107, 108.

Abschnürung dess. durch Karzinomrezidiv- wucherungen 206.

Autoplastik bei Verletzun- gen 107.

Sach-Register.

Ureter,

-Cervixfistel nach hoher Zange, Spontanhei- lung 112.

-Chirurgie 110.

-Cysten 107, 109.

intermittierende intra- vesikale 108.

cystische Erweiterung des vesikalen Endes 107, 108, 109.

Diagnostik 108.

doppelter 108.

Nierentuberkulose und 134.

Epitheliome, primäre 108.

Fisteln 112.

EK bei dens. 112.

postoperative 107.

Harnstauung durch Knik- kung 107, 111.

Implantation 107.

abdominelle, wegen Blasenscheidenfistel 112.

Karzinom 107.

Katheterismus bei Anurie 107.

Blutungen bei 116.

Knickungen 108.

Knotung dess. bei nicht ausführbarer Implan- tation 107, 143, 203.

Kompression durch Nar- bengewebe mit An- urie nach Röntgen- Radiumbehandlung eines Kollumkarzi- noms 85.

Missbildungen 108.

multiple Ureteren mit Hydronephrose 107.

Naht 107, 143.

Palpetion 108.

Papillome 107.

-Scheidenfisteln 114.

-Steine, Diagnose und Be-

handlung 107. Ee Irrtiimer 137.

Nierensteine und 137.

Papaverininjektion 108, 109.

Röntgennachweis 10, 107, 109.

Steineinklemmung mit Hydronephrosis bi- lateralis 108.

Steinverlegung, einseitige,

mit Anurie 138,

Transplantation 107.

Tumoren 107, 110.

überzähliger aberranter,

Implantation in die

Blase nach Laparo-

tomie 108.

Ureter,

Verdickung und Erweite- rung bei Pyonephrose 391

Verlegung, linksseitige, nach Exstirpation der rechten Niere wegen eines Steins 138.

Verletzungen, Behandlung 108.

Verschluss, angeborener 108.

Versorgung 107, 143, 203.

bei Uteruskarzinom 212.

Ureterimplantation, To-

talexstirpation abdomi- nale, und 207. e

Urethra (s. a. Harnröhre) 89.

Colliculus cervicalis und seine Beziehungen zur Pathologie der 89.

gummöse Erkrankung der 90.

Urethrakarzinom 94.

primires 48.

Harnverhaltung und deren Beseitigung durch Radium 13, 90.

Radium bei 13.

Urethralgonorrhoe (s. a.

Gonorrhoe), Cholevalbe- handlung 20. Urethralsekret, bakterio-

logische (Gonokokken)- Untersuchung 21, 49.

Urethraltuberkulose 90, 93.

Urethritis, Diplococcus crassus bei 331. Urethrovaginalse ptum, Myom im 48, 87, 90, 193. Ureumbestimmung im Harn durch Urease 88. Urin... (s. a. Harn....). Urobilin(- bilinogen) bei Schwangeren und Nicht- schwangeren 246. Urogene Infektion im Wo- chenbett 311. - Urogenitalfisteln, Wis- mutpastenbehandlung 134. Urogenitaloperation, Kaudalanästhesie bei 88. Urogenitalsystem, Missbildungen 34, 35. Geburtsbehinderung durch dies. 377. Urogenitaltherapie, Spu- man und Tampospuman in der 89. Urogenitaltuberkulose, Diagnose 134. Rosenbachs Tuberkulin bei 134.

Urologie, Perkaglyzerin in der 94.

Urostealith aus der Blase 106.

Uteroskopische Befunde 205.

Uterotonische Wirkung des Serums Kreissender 246, 250

Utero-Vaginaltherapie, Spuman in der 17.

Uterus,

Adenomyosis 190.

Amputatio supravaginalis 35

Anteversioflexio in Gravi- dität und Wochen- bett 292.

Arzneiwirkungen am aus- geschnittenen Meer- sch weinchenuterus 34

bicornis 35, 36.

Schwangerschaft im rudimentären Harn 284.

unicollis 380.

unicollis, Schwanger- ‚schaft im rudimen- tären Nebenhorn des- selben 292.

Zwillingsschwanger- schaft, Fötusreten- tion durch 20 Jahre 293, 322.

Collargolinjektionen in den 16.

Collifixatio 46, 142.

Curettage, Spätfolgen 40. didelphys 35.

Geburt bei 291, 293,

294. Zwillingsschwanger- schaft im 294.

Doppelmissbildungen, Pa- thologie und Thera- pie 35.

duplex 35, 36.

Fibroide und, Geburts- behinderung 200.

Fibroide und, Kaiser- schnitt 293.

Kaiserschnitt bei 292,

Ee r

ration 46.

Vagina duplex und, Be- seitigung durch un- blutige Operation 143. |

Eier, Aufnahme in die Tube und Transport in den 172, 186.

Entfernung des störenden

nutzlosen (trouble- some useless) 34, 47.

n~

Uterus, `

Entwicklungsfehler 84.

Geburtsstörungen durch dies. 290, 396.

entzündliche Erkrankun- gen 87.

Fundalschnitt, querer,Hei- aus und Spätfolgen

funktionelle Erkrankungen

Gestalt dess. bei Macacus rhesus am Ende der Schwangerschaft und bei Gegenwart des Fötus 172.

Hernie des graviden 292.

Inguinalhernie bei einem Manne, enthaltend Tuben und 45, 51.

Interposition bei Prolaps,

| ultate 42, 43. Schwangerschaft nach ders. 292.

Schwangerschaft und Geburt nach ders. 283, 293.

Inversio (s. a. Uterusin-

version) 292.

Kaninchen-, schwangerer, Bestrahlung dess. 196, 393.

Karzinosarkom des (s. a. Uteruskarzinom) 209.

EE des 5

Lageveränderungen (e, a. te-, Retroversio- flexio) 40, 47.

Lymphangitis und Phleb- itis puerperalis des, Behandlung 308.

Missbildungen 34.

Schwangerschaft und Geburt bei dens, 292.

myomatosus (s. a. Uterus- myom), Achsendre- hung 191, 195.

gravidus, Röntgenbe- strahlung 338, 354.

Pathologie $4, 391.

Perithelioma und Endo- thelioma 203.

Physiologie und Pharma- kologie des ausge- schnittenen mensch- lichen 250.

präkarzinomatöse Verän- derungen im 210.

Probecurettage und ihre diagnostische Bedeu- tung 208. |

Prolaps (s. a. Prolaps und Uterusprolaps) 42.

Radiographie des Foetus in utero 339.

471

Uterus, Retrodeviationen und Ge- nitalprolaps, Opera-

tionsverfahren 143. rudimentarius 35. Sakralsuspension des 46, 48

Schwangerschaft nach In- terpositio dess. 281.

septus hemiatreticus, Schwangerschaft in der verschlossenen Hälfte 291.

Skopolamin-Morphium- wirkung auf den in- takten 251.

Suspension, sakrale des 46,

48.

Syphilis 37.

Torsion dess. und der Ad- nexe bei torquiertem Ovarialkystom 63.

unicornis 35.

Kaiserschnitt bei 292, 385.

Plazentarlösung bei, Uterusperforation

vaginale Defundation dess. bei Polypen 193.

Ventrofixatio 143.

Uterusabszess, Appendizitis und 38, 39, , 360. Perforation in die Bauch- höhle 72, 304.

Uterusamputation, supra- vaginale, in der Schwan- erschaft bei Lungentuber-

ose 277.

Uterusauskratzung, EE und

Uterus-Blasen-Transpo- sition, Cystocele- und Uterusprolapsbehandlung durch 47.

Uterusblutungen (s. a. Blu- tungen, Meno-, Metror- rhagien, Myome, Karzi-

nome).

Affekte, unlustbetonte, und 80.

Aktinotherapie 82, 198.

Behandl 80.

Erodium cicutarium bei 16, 390.

Mn

Mesothorium-Radiumbe- strahlung bei 12. Metritis chronica und 337. Radiumbehandlung 198. ran Keen 195. Strahlenbehandlung 196.

472

Uteruscurettage, Prolapsus ee ome durch SE tion bei

Ge E 359.

Uterusdefekt 46.

Scheiden- und 328.

Uterusdrainage, Sepsis puerperalis und 308.

Uterus-Endotheliom 221.

Uteruserkrankung,

Eer e bei

Vulvovaginitis infantum und 38, 52, 331. Uteruseröffnung, Pituitrin in frühen Stadien der Schwangerschaft zwecks 383.

Uterusexstirpation,

Ureterimplantation und 207.

vaginale 26, 28.

Uterusfibrom (s. a. Myom, Uterusmyom).

Hysterektomie und 189.

igamentum latum-Fi-

rom und 188.

Röntgenbehandlung 11,13.

Uterus duplex und 36.

Uterusfibrosis, Prolaps

und Cystorectocele 43.

Uterusfixation,

an der Bauchwand, Ent- bindungsschwierigkei- ten, Kaiserschnitt, Hy- sterektomie 293.

Methoden und geburtshilf- liche Folgen 43, 44.

Uterushorn, rudimentäres,

Schwangerschaft in dems. 284, 292.

Zwillingsschwangerschaft in dems. 284, 394. Uterushypoplasie, Geburt

und 290. |

Uterusinkarzeration,

Schwangerschaft und 355. Uterusinversion 47, 397. Fälle aus der Amsterdamer

Frauenklinik in den letzten 20 Jahren

396. Prolaps und, Ätiologie 47. puerperale 47, 299, 300, 311, 356. und Eklampsie 313. Uterusinvolution, Kriech- bewegungen im Wochen- : bett zur Beförderung der 311.

Sach-Register.

Uteruskarzinom,

bakteriologische Unter- suchungen 205.

Behandlung 200, 201, 202ff., 212, 213.

Endresultate 205, 208,

209. Blutbild nach Bestrahlung bei 215.

Cervixkarzinom (8. a.

dieses), Byrnesche Glüheisenbehand- lung 210. Hitzebehandlung 208. inoperables, mit enorrhoe 201. Kombinationsbehand- lung 202. kystoskopische Be- funde und ihre Wer- bei 211. radikale Abdominal- operation bei dems.

l, : Radiumbehandlung 214, 217. Diagnostik 212. Drüsenrezidive, retrograde, bei Portiokarzinom 201. Erythrozytenresistenz und 200, 213. Frühdiagnose 208. Funduskarzinom, adeno- matöses 203 Geburt bei 290.

glanduläres, beim Kinde 200

Hitzebehandlung 15, 201, 202, 208, 213. Hysterektomie, vaginale, bei 200, 213.

Iliaca interna-Unterbin- dung bei 202, 213.

inoperables, Kystoskopie und Bestrahlungser- folge 12, 94, 215.

Strahlenbehandlung

220. Karzinosarkom 222.

kolloide Degenerationen nach Hämorrhagien

Kollumkarzinom (e, a. dieses).

Radikaloperation 208.

Korpuskarzinom, adeno- matöses 203.

Tuben- und Eierstocks-

Uteruskarzinom 200, 201,i

202ff., 210. Adenokarzinom mit a lenblasenkarzinom

201. Aktinotherapie 12.

Karzinom 204. und Uterusmyom 201. Kystoskopie und Bestrah- lungserfolge bei 12, 94, 215, 220. Mastdarmscheidenfistel bei 49.

Uteruskarzinom, l aic ee ee epennns 18 Metastasierung bei 212. operables, Strahlenbe- handlung 220. Operationen, relativer Wert ders. 201. opto Behandlung 4.

Percys Behandlungs- methode, Mortalität ders. 201.

—: Sektionsbefund 201.

Portiokarzinom 208.

und Lungenschwarten- bildung (als Meta- stase) 203.

Probecurettage und ihre diagnostische Bedeu- t 208.

Prophylaxe 211.

Radikaloperation, abdomi- nale 210, 212.

Radiumbehandlung 213, 215, 216.

Radium- und Mesothorium- bestrahlung 11.

BEE 13

Radiumexanthem bei Be- strahlungen von 11. Rektumkarzinom und 210.

Operationsverfahren 143, 144.

Rezidivoperation 210.

Rezidive 213.

Rind und 209.

Röntgentherapie 13, 214.

Ergebnisse 13.

prophylaktische, und ihr Wert nach opera- tiver Entfernung des Karzinoms 13.

sarkomatöse Entartung 201, 212.

Schwangerschaft bei 282, 290

Statistisches 211. SES 218, 219.

Erfahrungen 220. Erfolge und Misserfolge 213.

Indikationen 220. kombinierte 216. palliative 220. postoperative 219. räoperative 220. chädigungen und Ge- fahren 220. er reterversorgun i : Uterusmyom und 192, 194. _ multiples und 189, 202. Uterussarkom und 212. SE REUUE bei 201, 2.

Uteruskarzinomopera- tionen (s. a. Uterus-

karzinom) Strahlenbehandlung vor und nach dens. 219, 220.

Uteruskörper (s. a. Cor- us..., Korpus...). urtsstörungen seitens dess. 291. Peritonealfissuren am, nach Wee Plazentar- 00.

SPUNE Syphilis am 32. nenn (s. a. Fibrom, yom) 1

) 188. Achsendrehung 189, 191. Albers-Schönbergsche Be- strahlungsmethode bei 12. Ätiologie 189. Blutdruck in dems. 193. Blutung, intraperitoneale, aus Uterusvenen bei

1%.

Cervixmyome 192.

Chorionepitheliom und, mit Schwangerschaft 281.

cystisches 190.

Degeneration dess., Schwangerschaft, Chorionepithelioma malignum

toxämische Erschei- nungen bei ders. 193.

diagnostische Schwierig- keiten 191.

Druckerscheinungen 189, 190, 192, 194.

Ernährung und 30.

Histogenese und Morpho- genese 188.

Hydramnios und, bei Palu- dismus des Vaters 282.

Indikationen für operative bzw. Röntgenbe- handlung 192, 197.

intraligamentäres 189.

Kaiserschnitt bei Throm- bose im Wochenbett

394.

Kastration und 12, 191.

Korpuskarzinom und 188, 191, 201.

Menopause und 192.

Menorrhagien, Amenorrhoe nachRöntgenbehand- lung, später Uterus- exstirpation wegen Sarkom 192, 198,

220. Mesothorium-Radium bei 12

multiples, mit Uteruskar- zinom 189, 202.

Sach- Register.

Uterusmyom, Operationen (s. a. Hyster- ektomie, Myomekto- mie), Indikationen, Sammelberichte ete. 189, 191, 192, 193, 195. Röntgentherapie 12, 199. und Operation bei 11. rotes 189, 194. sarkomatöse Umwandlung 191, 193. und Adenokarzinom 192.

Schwangerschaft und Ge- burt bei 292.

Stieltorsion, Abdominal- blutung, Exitus 192.

Strahlenbehandlung 189, 191, 195.

Strangulation des Körpers durch Torsion am Cervix 191.

RED AOR nach yomotomie 190.

subperitoneales 189.

Tubenkarzinom mit Meta- stasen in Appendix, und Ovarium 77, 193.

Uteruskarzinom und 192, 94.

1

verkalktes, mit drei Kar- zinomen und Milz- metastasen 191.

Uterusnarbe,

Fundalschnitt, querer, Wiedereintritt von Schwangerschaft und 338, 339.

Kaiserschnitt (s. a. diesen) und 336, 337, 384.

Uterusperforation 360.

Abort und 359.

Abortbehandlung und 282, 293, 383.

Curettage und, Sigmoidea-

prolaps, Laparotomie 40, 359.

Darmverletzung und 359. |

Darmvorfall und 283, 359.

Nachgeburtslösung bei terus unicornis und

292, 355.

Prophylaxe 359.

Therapie der 282, 359, 383.

Uterus-Peritheliom 221.

Uteruspolypen, vaginale

Defundation bei 193.

Uterusprofixation, Schwangerschaft und Ge- burt nach 292.

Uterusprolaps (s. a. Pro-

laps)

473

Uterusprolaps, Ä

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bei Va- ginal- und 289.

Uterusruptur 294.

abgerissener Kopf eines un- ausgetragenen Fötus in der Bauchhöhle

ge bei 293, 396. a

utatio supravaginalis

j bei 291. j

Austritt von Kind und Plazenta in die Bauchhöhle 112, 293. Blasen- und 293. Darmvorfall durch 356. enges Becken und 396. dar nea Bedeutung 291. ortbildungsvort 3. Fundusrupturen 203. Geburt und 104, 291. histologische Studien 292. Hydrocephalus in Schädel- lage und 291. Hy popoy penetran; und

Kaiserschnitt, Wiederein- tritt von Schwanger- schaft und 291, 292, 293, 336, 339, 385.

Korpusrupturen 293.

Pathogenese 292.

Querlage und 291.

forensische Bedeutung

Schwangerschaft und 291, 292, 337, 353, 394.

milde abdominale Symptome 337.

Sepsis, Operation, Heilung 292

spontane 293. Geburt und 355. Wendung und 355.

Uterussarkom 221.

Lungenmetastasen bei 221.

makro- und mikroskopi-

scher Befund 221.

Mesothoriumbehandlung 221.

Mesothoriumheilung 12.

Myomblutung, Röntgen- Amenorrhoe, später Ute- rusexstirpation wegen 13, 192.

traubiges 221.

Uteruskarzinom und 212.

Uterusschleimhaut (s. a. Endometrium),

Glykogen in der, und dessen Bedeutung 169, 179, 181, 391.

kongenitaler, und Spina | Histologie ders. in der nor-

bifida 35, 36, 376, 379. operative Kiinsteleien bei 46.

malen Schwangerschaft 240. Zyklus der 37, 39, 79.

474

Uterusschnitt, Sepsis puer- is und 308. Uterussegment, unteres, Entstehung und Bänder dess. 173. Uterussuspension, ven- trale, und Geburt 291. EES 26, 27,

‚37. Amenorrhoe bei 78. Behandlung 34. Uterustumoren 188. Kaninchen und 193. Uteruswandabszess, tuberkulöser 37. Uteruswandtumor, Schwangerschaft (Primi- gravida) und 355. Uteruszellfasern, Quer- streifung ders. in der Schwangerschaft 172. Utrecht, Berichte der ge- burtshilflichen (gynäkolo- gischen) Universitätsklinik und -poliklinik 7909 und 1910 393.

Uviolbehandlung (s. Ultra-

violettstrahlen).

vV.

Vagina (s. a. Scheide) 45, 892.

Atresie 45.

bakterizide ,, Reinlichkeit* der 49.

Defekt der 45.

N Operation 35, 36,

Uterus duplex und, Be- seitigung durch un- blutige Operation 143.

Entwicklung der 38.

Entzündungen 48.

Ernährungsstörungen 48ff.

Fisteln 48.

Geburtsstörungen seitens der 289.

Hämatom 53. |

Jodtinkturdesinfektion, Bey bei

issenden 49.

Karzinom 48.

Kohlensäurewundpuder- behandlung 49.

Levurinosebehandlung 50.

Moniliainfektion 49.

Myome 48.

Plastik mittelst Dünn- darms 46.

Pulverbehandlung 49.

Sarcoma 48.

Sublimatvergiftung nach

l Lill | I ZA

|

Einführung einer Sublimattablette in die 392.

Sach-Register.

Vagina,

mbus 88.

Trockenbehandlung mit Bolus-Biozyme 49.

Ulcus mosum 49.

| Vakzine, Gonokokken-, dia-

ostischer Wert 48, 331. Vakzinebehandlung, autogene, bei puerperaler Septikämie 307.

Verwachsung, narbige, der,| Gonorrhoe und 90.

und Kaiserschnitt 385. Vaginalaplasie, chirurgi- sche Behandlung 46. Vaginaldefekt, Ectopia vesicae mit Blasenkarzi- nom und 9. en er bei ypen 193 EE fiir Dia- thermie 19. Vaginalepithel, rungen dess. und sachen 172, 188. Vaginalhämatom 289. Vaginalhernie, Behandlung 47.

Verände- ihre Ur-

Vaginalkapseln, Azetonal- 50.

Vaginalkarzinom, metastatisches, bei pri- märem Korpuskar- zinom 48. _ a Radiumbehand- 48.

ung Röntgenbehandlung 48.

Radiumbehandlung 216.

Vaginalmyome 83.

Vaginalplastiken bei Pro- pe und Cystorektocele

Wer welsertion,

Myome der 83.

Suspension ders. bei Pro- laps 48.

x ‘wal peor 43. SE und

_ ns erschaft, Geburt und Wochenbett bei Ute- rus- und 289. inalsarkom, ange- renes 376. Vaginal-supravaginale ysterektomie 143. Vaginaltherapie, Spuman in der 17. Vaginalverwachsungen, Kaiserschnitt, transperi- tonealer symphysärer, bei narbigen 46, 355. Vaginismus 58. Vaginitis, Bakteriologie der 50.

Va

Vagotonie, menstruelle, und innere Sekretion 79. Vakzination mit abge- schwächter Kuhpocken- lymphe (Versuche mit der uarzlampe) 15.

intravenöse, bei Gonorrhoe- komplikationen 17, 20, 128.

Streptokokkeninfektion, puerperale, und 307.

Wochenbettfieber und 303.

Vaselin, Peritoneum und 27.

Vasomotorische Störungen, Menopause und 79.

Vegetarier-Epityphlitis, cn Klappe und

Ve SC Nervensystem, enstruation und 79. Veit-Rugesche Theorie der

Entsteh der Portio- erosionen 38. Veit- Ba nn ntwic es nachfolgenden Kopfes mit dems. 324, 364, 382. Venektasien der rechten Bauchseite 84. Venerische, Bestrafung des EE ders. 31 Venettes ,,Von _Erzeugung des Menschen“, holländi- sche Übersetzung 393. Ventrikelautomatie im . Wochenbett und Augen- kompression 253. Ventrikelwandanenrye: ma, kongenitales 377. Ventrofixatio uteri 143. Verband, ökonomischer 143. Verblutung, Metritis chro- nica und 337. Verbrecher, Sterilisation ders. in den Vereinigten Staaten von Amerika 328. Verbrecherinnen, Gonor- rhoe (Geschlechtskrank- heiten) bei 30, 32. Verbrennungen, offene und klimatische Behandlung bei 16.

Verdauungskanal,

Blutungen aus dem, Be- handlung 148.

chirurgische Erkrankun- gen am, Röntgen- diagnostik 151.

Réntgendiagnostik 151.

Verdauungskrankheiten,

Röntgendiagnostik 10. Vereiterung (s. Eiterung, Abszess).

Vergiftung, Selbst-, mit Am- moniak 339.

Verletzungen, Forensisches 859. Geburts-, kindliche 365. Pfählungs- 86. Schwangerschaft und 353. Versehen 233, 379. Verselbständigung, wirt- schaftliche, der Ehefrau und Volksvermehrung 232. Versicherungsmedizin ( iz Haasler, Siefert) 3

Versicherungsrecht, Frau und staatliches 231. Vesico-uterina, Fossa, Aus- schalt ders. aus der Bauchhöhle 142. Vesico- Utero- Vaginal- Fistel 49. Vesicovaginalseptum, Myom im 48, 87, 90, 106, 193. Vielgebärende, Zu- oder Ab- nahme ders. in den letzten 20 Jahren 230. Vincentsche Bazillen in der Cervix uteri 45. Virginität 881. Virulenzbestimmung, Virulenzbekämpfung und 303, 307 Virulenzsteigerung, und Virulenzprüfung 303. Visnerelptccia (s. a. En- teroptose) 73, 148. Radiographie 150. Vitalismus, Auseinander- setzung Wilh. Roux’ mit dem 170. Vogeleier, bebrütete, Rönt- genuntersuchung 8.

Volkserneuerung, Krieg und 232.

Volksgesundheit, Karzi- nom und 207.

Volksvermehrung 229.

Gesetzgebung und 231. Krieg und 233.

Sicherung der 231.

wirtschaftliche Verselb-

name der Ehefrau

Volvulus,

Cökum-, in der Gravidität

| 161, 280, 282, 354.

Meckels Divertikel und 160.

Melaena neonatorum und 275.

Strangulationsileus und 148.

Vorderhauptslagen 828.

Vorhof, rudimentärer, linker,

und sonstigeMissbildungen | 377.

Sach-Register.

Vulva 51, 892.

Bildungsfehler 51.

Cysten 52.

Entzündung 51.

Ernährungsstörungen 51.

Exantheme 61.

Ichthyosis hystrix 52.

Kraurosis l.

Melanosarkom, primäres, in der Gravidität 52,354.

Moniliainfektion 49.

Neubildungen 52.

Neurose 58.

Ödem der, in der Schwan- gerschaft 51.

Pruritus 53. Schweissdrüsenadenom 52. Schweissdrüsenkeime der 52. Thrombus 58.

Ulcus gummosum 49. Verletzungen 58. Zerstörung der (wahr- scheinlich durch Pneu- mokokken) 52. Vulvafibrome 52. me. Ova- nienpraparate Eeer SZ Vulvakarzinom, Pathologie 52. SE ll,

Zellersches Verfahren bei, Heilung 52.

Vulvaödem, Schwanger- schaft und 281.

Vulvasarkome 52, 69.

Vulvitis mycotica 49.

Vulvorektale Fistel 332.

ex coitu 50.

Vulvovaginitis infantum gonorrhoica 49, 50.

gir era und Behandlung

49, 331. Fieberbehandlun 331. oe 49, 332. Spumanbehandlung 20. lerke kraak ung | bei 38, 52, 331.

W. Wabenlunge, angeborene 377.

Wachstum,

Frühgeborene und 262.

in den ersten Lebens- monaten 258.

EES und 29.

Längen-, in den Pubertäts- jahren 392. ER und ihr

475

Wandermilz, Milzdermoid und 71. Wanderniere, Heilgymnastik bei 125. pyon pee im Rönt- genbil Situs viscerum inversus und 125. Wärmeanwendung bei Uteruskarzinom 201, 202.

Wärmeverluste, initiale, bei Frühgeborenen und ` deren Bedeutung 397.

Warzenfortsatz (siehe a.

Appendix), - flughautartige Hautfalte von den Schultern zum 375. Wasserausscheidung, Nierenfunktionsprifung ` und 116. Wasserkopf (s. a. Hydro- cephalus), angeborener 377. Ba anne Reak-

Schwangerschaft und 246, 247. SEN placentaris und.

Wins suas Eiterbestimmung, quanti- tative, im Harn pyelitis- nr Kinder mittelst

8

Wechselblutungen, Zink- filterintensivbestrahlung bei 13, 198.

Wehen,

Anr von, am Ende der Schwangerschaft 246

schmerzlose 399.

Wehenmittel 250. synthetisch hergestellte 250

Wehenschwäche, Hy pophyionpra patei bei 19.

Kaiserschnitt bei engem Becken mit 384. Pharmakotherapie der 250. Weiss’ Fieberbehandlung der Gonorrhoe 90. Wellenlänge der Röntgen- strahlen als Härtemass 5. Wendung 381. äussere, bei Placenta prae- via 382. enges Becken und 396. Extraktion und, bei Quer- lage 382. Humerusfrakturen des Kindes und 324. Uterusruptur und 355. Werden der Organismen 170.

476

Wertheimsche Prolapsope- ration, Schwangerschaft nach ders. 42

Wertheim-Schautasche Prolapsoperation, Dauer- resultate 42, 46, 47.

Wertheimsche Totalexstir-

tion, Sakralanästhesie | i ders. 17.

Wertheim-Watkinssche Prolapsoperation 42, 44.

Widal-Ambardsche Prii- fungsmethoden bei chroni- schen Nierenkrankheiten | 116.

Wiegand-Martin- Winkel- scher Handgriff, Entwick- lung des nachfolgenden Kopfes mit dems. 324, 364, 382.

Wirbelsäulenanomalie, angeborene, und Skoliose 378.

Wirbelverknöcherungen, Syphilis congenita und 362.

Wirtschaftliche Verselb- ständigung der Ehefrau und Volksvermehrung 232.

Wismutpasten bei Darm- und Urogenitalfisteln 134.

Wissenschaft, ,,christ- ! liche“, fahrlässige Tötung bei Behandlung nach deren |

` Grundsätzen 359. Wochenbett 178. | Alterseinfluss auf das, bei

Erstgebärenden 253. Anteflexioversio und 292.

Blutzucker und 241, 253, 314

Bradykardie (Ventrikel- automatie) im, und ihre Entstehung durch Augenkom- pression 253.

Diätetik 258. |

Eklampsie im 312, 313. |

Embolie und Thrombose

im 303. Fettleibigkeit und 80. Forensisches 862. Fränkelscher Gasbazillus |

im 397. | Frühaufstehen im 28. i Gonorrhoe und 253.

Ileus im 311. i Impfung im 253, 338. DEE Erkrankungen 03. Keimgehalt der Genitalien ei Fieber im, und

Gesamtmortalität im

Laufe eines Jahres

362

NE ie

Körpergewicht und 173.

Blasenruptur im 311.

Sach- Register.

Wochenbett, Kriechbew en im 311. nichtinfektiöse Erkran- en im 811. Ni tion und 240,

Operation alter Cervix- und Perineumrisse im 307.

Ovarialsarkom im 311.

Ovarialtumoren und 62,

66. Behandlung 286. Ovarialcysten und 311. Behandlung 354

Pathologie 808, 397.

Physiologie 253, 397.

Diätetik und Pathologie 47, 253.

Retroflexio uteri und 391. Retroversionsbehandlung im frühen 41.

Risse im 309, 310. Temperatursteigerungen im 303, 304. Typhus und 246, 355. Typhusschutzimpfung und 245, 246, 354, 355. urogene tödliche Infektio im 311. Uterusprolaps (Vaginal- prolaps) und 289. Vereiterung der Ileosakral- gelenke und der Sym- physis ossis pubis im

Zeitbestimmungen für fo- rensische Zwecke in ‚bezug auf das 326.

Wochenbettfieber (s. a.

Puerperal....), Vakzina-

tionsbehandlung 303. Wochenbetthygiene,

Krieg und 229

Wochenhilfe, Kriegs- 233.

Wochnerin, Schwangere und, in völkerkundlichen Beispielen 232,

Wohlfahrt, öffentliche, Ge- burtshilfe (Gynäkologie, Bauchchirurgie) und 229.

Wolfsrachen, Hasenscharte, und Hemimelie 377.

Wundbehandlung, Bäder, warme 15. Bolus alba 16. | Freiluftbehandlung 15. Lichttherapie 14, 15. offene 16, 19. ne 16. impsonlicht in der 15. Ultraviolettbestrahlung

Pancreatitis acuta im 311. |

Sublimatwaschungen der ulva und genähter

Wundeiterungen,

offene und klimatische Be- handlung 16, 19.

Uviolbehandlung 14.

Wundinfektion,

Lichtbehandlung 14, 15. puerperale 808.

Ätiologie 308.

Pathologie 808.

Wundstarrkrampf, Quarz- lichtbehandlung 14.

Wurmdarm,

Herausnahme durch die Bruchlücke bei rechte- seitiger Leistenhernien- operation 143, 144, 161. ungewöhnlicher 71.

Würzburger Frauenklinik, SE an der 8l.

X. Xypho-Omphalopagus 398.

Z.

Zählkammer, cystologische und bakteriologische 142.

Zahn, Schneide-, angeborener 377.

Anlegung 381. amnichtrotierten Kopf, l neues Zangenmodell und neue - methode 381.

Anwendung 381.

enges Becken und 396.

fotale Indikation zur 324

Historisches 229.

über Anwendung und Wertschätzung im ersten halben Jahr- hundert nach ihrer Einführung 231, 381.

hohe, an der Leipziger

Frauenklinik in den Jahren 1910—1915 382.

Uretercervixfistel nach ders.,Spontanheilung 112.

Indikation 381.

fötale 382.

Kiellandsche 381, 382.

Prognose 381.

Zangenmodell, neues 381.

Zangeno erationen, Be-

richt über 381. Zehe, überzählige 379.

Zehendefekt, Finger- und, hereditärer 375.

variabler, doppelseiti- ger, bei Spalthand und Spaltfuss 379. Zeitbestimmungen, bio- logisch-medizinische Me- thoden ders. für forensische Zwecke 326. Zeitschriften, Register der in holländischen Biblio- theken aus allen Ländern

gesammelten gynäkologi- schen und geburtshilflichen 390.

Zellen,

Aggregatzustand ders., und Röntgenstrahlenwir- kung 8.

Fett-, Kern- und Plasma- veränderungen in dens. bei Fettansatz 172.

Karzinom-, Blutserum in verschiedenen Lebens- altern und seine Wir- kung auf 206.

sezernierende, in Tuben- epithel 173.

Tumor-, Nachweis in Ex- sudaten, Harn und Lymphdrüsen 88, 206.

Zellersches Verfahren bei Vulvakarzinom, Heilung

Zellfasern, Uterus-, Quer- streifung ders. in der Schwangerschaft 172.

Zellvermehrung in Haut- erde von Rana pipiens

73.

Zervikalgonorrhoe (s. a. terus..., Cervix....),

Cholevalbehandlung 20.

eh: SE ogische Untersuchung EE chung) 21.

Zeugnis, ärztliches, Verwei- gerung dess. 326.

Zeugung 240.

Ziegenmilch, Säuglingser- nährung mit 397.

Zinkfilterintensivbe-

strahlung bei Wechsel- e Myomblutungen 13, 8.

Sach- Register.

Zirbeldrüse, Histologisches und Embryologisches über die menschliche 170.

Zitratlösungen,

Melaena neonatorum, Be- handlung mit 275.

Peritonealadhäsionen und ihre Verhütung durch 148, 149.

Zitratzusatz, Bluttrans- fusion mit, bei Melaena neonatorum 365.

Zivilisation, Gebrechlich- keit und 232.

Zonen, Heads hyperalgeti- sche, und ihre diagnosti- sche Bedeutung 116.

Zucker, Blut- (s. a. Blut- zucker).

| Gravidität, Geburt, Wo-

‚chenbett, Schwanger- schaftstoxikosen und 241. Zuckerproben, quantita- tive, Schnellmethoden 88. Zuckerstoffwechsel, Ova- rienhormone und 80. Zuckerzufuhr bei Perito- nitis 27. Zungen-Lymphangiom, angeborenes 380. Zwerchfell, Eiter- oderGalle- ansammlung unter dem, ee von Gallensteinen 65

Zwerchfelldefekt 379.

Zwerchfellhernie (s. a. Hernia).

angeborene, mit Magen und ssem Netz, Prolaps in die Brust- höhle 378.

Röntgenbild 380.

Schussverletzungen und 146

Zwerchfellschüsse, Deus und 147. Zwerghaftigkeit und son- stige Missbildungen 375. Zwergin, chondrodystrophische, mit Riesenprolaps 42. Kaiserschnitt bei 297, 386. Zwillinge, Biologie der 171, 322. eineiige, und ihre arteriel- len Gefässverbindungen im Röntgenbilde 10, 173, 179, 322.

477

Zwillinge,

Kollision ders. 322.

monamnotische 173.

Zwillingsgeburt (-schwan- gerschaft),

hundert Fälle von 322.

Hydramnios und 282.

von Neger- und Mulatten-

| mädchen durch eine Negersklavin im Jahre 1777 394.

Pathologie der 322.

Röntgenbilder 322.

im rudimentären Uterus- horn 284, 394. Uterus bicornis und, Fötus- retention durch 20 Jahre 35, 36, 293,

322. didelphys und 294. Zwillingskinder, Wachs- tum der 258. Zwitterbildung (s. a. Her- maproditismus), Puber- tätsdrüsen und 54, 56. Zwolffingerdarm (s. a. Duodenum) 152. Zyklop 399. Zysten, Appendix-, pseudomuzi- nöse 72. Blasen- 104. Choledochus-, echte 165. Corpus luteum-, nach Aus- räumung von Blasen- mole 59. Dermoid-, sakrococcygeale

Herzklappen-Blut-, Neu- geborener 268.

Labium majus- 52.

multilokuläre Pseudozyste mit tuberkulösem Annex 71.

Nieren-Blut-, solitäre, und Hämaturie 126.

Ovarial- 59.

Behandlung bei Schwan- gerschaft, Geburt und Wochenbett 311.

Pankreas- 168.

Pseudo-, Peritonealtuber- kulose mit 390.

Ureter- 107, 108, 109.

Vulva- 52.

Zystenniere 126.

Zystenleber und 126.

Zytologische Zählkammer 142,

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