ui 7 3 v KERN) ya 4 DIR UMDIRHEN EIN AERO LNDN in Wal! rinnen, Ne 1) HIRERY DROHT NUN " len \ ia DNSIFRRTUT NEN TUN aka OR RER ' WUSNUG u uam ı FW) BURLR ATI Hill ch N i ale PRINTER (BER AUKEHNE An REKEN ANA RN f NN h h N SEINEN EN SUN IRRE va von IR \ u NORA IENUR N) un a RR) NUN, agad N EN R N, nd Ay {) NORERI KEIN) RO FITH Ana NEN n I) ARANCAHIN teil HR ORtan IR EN) N aa a ni ah Lu Kal Kun " " N nal; AN } NN N N 2 An. art Ba De N Yun NRAR Mu \ \ one er WR ER | RUN HUN Nah u ale REGEN DR) Re Yin Su iR eh ir IT ar NN Wa u " er OR HUR) hl un iM N WEIN Mi Kan r SUN N N, 1 L ON DuSEH a Vrte KON \s ae RN AN NN van N N “ur N Nun \ Val EIN RRRONLNRI RN, N in DAMEN “ En DR Nah cken nr BL y7iy N EN NY ah, {4 n Re ie kit Hl ae! SLRE RT! „ Bl INN Be M inet KR u Ale) AN NS an Yalın MN iR Ki AR) Su 3. a, Ka als RR hu Ba “ ARaR KLAR ERET, EN N A ii “ Yun Al ah tin “ Am RR h Be er r a R RERAIHTE N vr htm Da NEN, DREI N Pa Ale a “ } Sn a7 “ NN u. Ka X N A N „ Ur ERDE BR ED BORN REKEN. . ab DE Br RER A, fi RU KR Kon Ku NR NERL AN ‘ N 2 NW RIEH N, ; j N IR Muh in RN Anti N N N ah, DIT ARE ANL) IR EIER AR AORLY N Kan fi Bat Rau x A bi N Wi SRSESTaIhE. 10 ERRENSRIEN ne ER alle NOTEN ; wen PRRTIERLIGEI Ad ‘ na En Mi Aa I Ei AN il ang 3 Nayanah- vie neh Sn Si ÜRUEUHEE REN Int CET v A 4 Me KEN 4 a nn stitere IR EEE DEE 1“ RER a EIS Bra IK uk, Us A ii Kr ! JOURNAL ORNITHOLOGIE DEUTSCHES CENTRALORGAN für die gesammite Ornithologie. In Verbindung mit der Allgemeinen Dentachen Ornithalagischen Gearllachaft zu Berlin, mit Beiträgen von Dr. 6. Hartlaub, Dr. C. Bolle, Prof. Dr. Altum, Dr. F. Kutter, Dr. H. Golz, Ludw. Holtz, Victor v. Tschusi, Dr. Ant. Reichenow, W. v. Nathusius, Graf v. Berlepsch, Herm. Schalow, Dr. 6. A. Fischer, Dir. Wiepken, Ad. Walter, Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Prof. Dr. Landois, Paul Matschie, E. Ziemer, W. Hartwig, C. Deditius, Dr. A. König, Ernst Herten, Paul Leverkühn, Dr. C. Eckstein, Amtsrichter W. Müller, Carl Rahmer, F. Förster und anderen Ornithologen des In- und Anlamack, herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos des Königl. Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin; General-Secr. der Allgem. Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. XXXV. Jahrgang. Vierte Folge, 15. Band. Mit 2 colorirten Tafeln und 1 Karte. Leipzig, 1887. Verlag von L. A. Kittler. LONDON, PARIS, NEW-YORK, Williams & Norgate. 14. A. Franck, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co. Henrietta Street, Coventgarden. 524 Broadway. Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. N zu Inhalt des XXX V. Jahrganges. (1887.) Vierte Folge. 15. Band. I. Heft, No. 177, Januar. Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. Systematisches Verzeichniss der von Herrn Ricardo Rohde in Paraguay gesammelten Vögel. Von Hans von Berlepsch. (Hierzu Tab. I.) \ Dr. Fischer’s Orntheldeische Sannluhgen‘ während As teteten Reise zum Victoria Njansa.. Mit Benutzung der ee des Reisenden, bearbeitet von Dr. Ant. Reichenow : . Ueber Farbenvarietäten bei Vögeln. I. Aus den Museen in OElas: nover, Hamburg und Kopenhagen. Von Paul Leverkühn . Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. Von Amtsrichter W. Müller in Giessen Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft Berlin. Bericht über die Mai-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 3. Mai 1886. (Cabanis: Bradyornis (Dioptrornis) brunnea n. spec. von Angola. — Reichenow: Buteo tachardus in der Mark.) . Bericht über die October-Sitzung. Verhandelt Berlin, 4. Octo- Der HSSBe ee ee ehe 10 SINE ER Diele Seite 92 94 IV 12. 13. Bericht über die November-Sitzung. Verhandelt Berlin, 8. No- vember 1886. (Beobachtungs-Stationen der Deutschen Ornitholo- gischen Gesellschaft. — v. Nathusius: Eireste von Struthiolithus chersonmensis. — Walter: Regulus ignicapillus in der Mark nistend.) Bericht über die ee Verhandelt Berlin, 6. De- cember 1886 . Bericht über die Januar- Sıtenun, red Bean, 10. an 1887. (Kutter: Verwandtschaftliche Beziehungen der Thhinocoridae.) Verzeichniss der ordentlichen und ausserordentlichen Mitglieder der A. D. Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin Benachrichtigung. (Journal-Angelegenheit.) . Nachrichten: An die Redaction eingegangene Schriften Jahresversammlune N. 2 le TI. Heft, No. 178, April. Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. Systematisches Verzeichniss der in der Republik Paraguay bisher beobachteten Vogelarten. Von Hans von Berlepsch. Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. II. ale sicht über die letzten ornithologischen Sammlungen Dr. Richard Böhm’s östlich und westlich des Tanganjika-See’s unter Berück- sichtigung der Tagebücher des Reisenden zusammengestellt. Von Paul Matschie. 5 Briefliches über eat us Tenen Bahn) Mon C an Böhmer in Santiago. (Hierzu Tab. II.) 5 Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. fan Amteniehten W. Müller in Giessen. (Schluss von S., 86—92.) | Eine kleine Vogelsammlung von der Insel Jona. Von Horn Schalow Der Sahara Nachlass Ad of Me; gjlemäs: oe zur re niss der Avifauna der Provinz Hannover. Von Paul Leverkühn Neue Vogelarten aus dem oberen Kongo-Gebie. Von Ant. Reichenow .. LEN, ILL DDE I ER E Ruticilla tithys var. a Gerbe, Richtiestellung des Artikels: „Ein hennenfedriges Vogelmännchen“. Von Vict. Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen Seite 96 100 101 104 110 110 112 113 135 160 162 186 189 213 216 Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlin. 9. 10. Il: 12. . Jahresversammlung der A. D. Orn. Gesellschaft 10. Bericht über die Februar-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 7. Februar 1887 - Bericht über die März Sitzung, ende Bee) Montag den 7. März 1837. (H. Schalow: Vorkommen von Strix nisoria in Deutschland.) : Bericht über die ae Sitzung Verhandelt Berlin, Montag den 4. April 1887 a Ba BO N a el OR se Nachrichten. An die Redaction eingegangene Schriften III. Heft, No. 179, Juli. Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. . Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. III. Bio- logische Beobachtungen vom Westufer des Tanganjica. Heraus- gegeben von Herman Schalow . Notizen über einige neu-caledonische Vögel, Von Herman Schalow . Ueber die Vögel Ale Besen. von Wesel am Nee Von Ernst Hartert . Ueber das Vorkommen resp. Nosten Sl: Bentelmeise, ya De lelinus, in Mecklenburg. Von Ludwig Holtz . Przewalsky’s neue Vogelarten Oentralasiens. kette aus dem Russischen in’s Deutsche übertragen von Carl Deditius . Beiträge zur een der Vögel. Von Dr. Carl Eckstein . Ueber eine Meeellamsulung aus alas ne Von De. or. Reichenow . Aus den een Teacher Dr. ame he Mit- getheilt von Dr. G. Hartlaub . Briefliches über Emberiza cia in den he ender! an "Stud. F. Förster s Kritische Uebersicht ai in len Goseiasınaien Bosut- Collechenen (S. ©. Columbia) vorkommenden Colibri-Arten mit Beschreibung eines neuen Colibri (Cyanolesbia nehrkorni). Von Hans von Berlepsch . 313 VI IV. Heft, No. 180, October. Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlin. Ile 2. 3. Seite X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands . . - elle .e Volke er a a Berichtigungen zum IX. sfalesihosidhh . Ans ol Anhang: Verbreitung der Vögel Derschlarnge: in Bananen. Darstellung. I. Versuch einer Darstellung der Verbreitung von Corvus corone, C. cornis und Ü. frugilegus. Von Paul Mat- schie. (Mit einer ‚Karte, Tab. IIL) !. . 1.2 la nun eins or Index der systematischen Namen des XXXV. Jahrganges, 1887. . . . 649 Nachrichten: . Verkaufs-Anzeise (Vogal-Bier.]) . CS... tu... 2 ech Tafeln des Jahrganges. Tab. . Thamnophilus Rohdei Berlp. Paraguay. Siehe S. 16. Tab. II. Köpfe von Phoenicopterus Jamesi, andinus und ignipalliatus. Siehe S. 160. Tab. IlI. Verbreitungs - Karte von Corus corone, cornis und frugilegus. Siehe S. 617. JOURNAL für ORNITHOLOGIE. N . Fünfunddreissigster Jahrgang. x 177. Januar: 1887. Systematisches Verzeichniss ‚ der von Herrn Ricardo Rohde in Paraguay sesammelten Vögel von Hans von Berlepsch. (Hierzu Tafel 1.) Die in den folgenden Blättern zur Besprechung gelangenden Vögel sind von dem besonders um die Ethnologie der Indianer- Stämme des Gran Chaco-Gebietes sehr verdienten Herrn Ricardo Rohde während eines kurzen Aufenthaltes in Paraguay in den Monaten December 1885 und Januar und Februar 1886 gesammelt worden. .. Die Collection, welche Herr Rohde theils am Lambare, vis & vis dem Ausflusse des Rio Pileomayo (in der Nähe von Asun- cion), theils am Pilcomayo selbt, im Gran Chaco-Gebiete, zusammenbrachte, enthält circa 229 Vogelbläge welche sich auf 116 Arten vertheilen. Eine Vogel-Sendung aus Paraguay muss unser besonderes In- teresse erregen, da trotz Don Felix de Azara’s vortrefilichem 'Buche*) über die gefiederten Bewohner dieses Landes, dasselbe *).Don Felix de Azara, Apuntamientos para la historia natural de los Paxa- ros del Paraguay y Rio de la Plata 3 vols. Madrid 1802—5. 4 to. Die be- ‚kanntere französische Uebersetzung: Vogages dans !’’Amerique meridionale par Don Felix de Azara publ. par ©. A. Walckenaer tomes III und IV: Oiseaux trad. et augmentee par M. Sonnini. Paris Dentu 1809. 8°. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 177. Januar 1887. 1 2 Hans von Berlepsch: doch bis heute in ornithologischer Beziehung eine ziemliche „terra incognita“ geblieben ist. Vogelbäge aus Paraguay kamen bisher sehr selten und nur in vereinzelten Exemplaren nach Europa, und fehlt es daher in unseren Sammlungen an typischem Vergleichungsmaterial, um die von Azara in manchen Fällen ziemlich unklar und unvollständig beschriebenen Arten richtig zu deuten. Azara hat bekanntlich seine Vögel nur mit spanischen Namen belegt und sind dieselben erst von einigen spätern Systematikern wie Temminck*), Vieillot**), Lichtenstein*"", und Mer- rem?) mit lateinischen systematischen Namen versehen worden, welche Dr. G. Hartlaub in einem sehr verdienstvollen Werkchen ff) zusammengetragen hat. Dieser Hartlaub’sche Nomenclator zu Azara’s Vögeln ist allerdings nun etwas veraltet, da er weder unserer jetzigen fortgeschrittenen Kenntniss, noch der gegenwärtig angenommenen Nomenclatur der südamerikanischen Vögel völlig ent- spricht; und wird es später angezeigt sein, einen neuen Index zu dem stets für uns werthvollen Azara’schen Buche zu verfassen. Die richtige Deutung der Azara’schen Arten wird stets von grösster Wichtigkeit sein, da viele der in Paraguay heimischen Vögel zugleich in verschiedenen Gegenden Brasiliens, jedoch wahr- scheinlich schon theilweise in etwas modifieirter Form, vorkommen dürften. Manche brasilianische Arten führen wir bis jetzt unter den auf Azara’s Vögeln beruhenden Vieillot’schen und anderen Speciesnamen auf, ohne bestimmt zu wissen, ob die brasilianischen Exemplare in der That mit den typischen Paraguay Wo = über- einstimmen. Ein sorgfältiges Studium der Paraguay-Vögel und Vergleichung derselben mit brasilianischen Exemplaren ist daher dringend zu empfehlen. *) Namentlich in dem Buche: Histoire naturelle generale des Pigeons et des Gallinacees. 3 vols. Amsterdam 1813—15. Sepp und fils. 8°. **) In Artikeln des Nouveau Dictionnaire. Paris (Deterville) 1816-19. Ferner in der Eneyclopedie methodique Paris (Panckoucke) Ornithologie: vol. II und III. 1820. ***) Verzeichniss der Doubletten des zool. Mus. Berlin 1823. Trautwein. +) In Artikeln der Encyclopaedie der Wissenschaften von Ersch und Gruber, welche wenig bekannt sind und mir leider nicht zugänglich waren, ++) Systematischer Index zu Don Felix de Azara’s Apuntamientos ete. von Dr. G. Hartlaub. Bremen, C. Schünemann. 1847. 4:to. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 3 Wie schon oben erwähnt, ist von Azara nur wenig in Paraguay sesammelt worden. Jedoch scheint es, dass Capitain Page während seiner im Auftrage der nordamerikanischen Regierung in den Jahren 1859—60: unternommenen Forschungsreise eine ziemlich bedeutende ‘ornithologische Collection im Gebiete der Flüsse Paraguay, Ver- mejo und Parana zusammengebracht hat. Diese Vögel befinden sich in dem U. S. National Museum der Smithsonian Institution zu Washington, es ist aber leider bisher kein Verzeichniss derselben publieirt worden. Zerstreute Mittheilungen über die Page’schen Vögel finden sich in den Schriften der nordamerikanischen Ornithologen, so in Baird’s Review Am. birds in Smiths. Inst. 1864—66, in Baird, Brewer und Ridgway: History North American Birds [vol. HJ, p. 363: Empidonax brunneus Ridgw. sp. nov. Parana = E. bima- eulatus (Lafr. und D’Orb.) fide Selater] u. s. w. In den Annals Lye. N. H. New-York VIII (1864) p. 41 beschrieb Mr. Geo. N. Lawrence einen von Page gesammslten Saltator als S. fulviventris sp. n., welcher jedoch, wie ich mich durch Untersuchung des typischen Exemplares überzeugte, der junge Vogel von S. caerulescens (Vieill.) ist. Endlich gab Mr. P. L. Selater Mittheilungen über ihm von -der Smithsonian Institution zur Untersuchung gesandte Page’sche Vögel in Proc. Zool. Soc. London 1870 pp. 07, 58 etc. Was nun die Rohde’sche Collection im Speciellen betrifit, so bietet dieselbe leider nicht so viel interessantes Studien-Material, als es im Interesse der Klarstellung der Azara’schen Arten wohl wünschenswerth gewesen wäre. Herr Rohde hat es sich weniger angelegen sein lassen, die kleinen Vögel aus den schwierigen Gruppen der Tanagridae, Fıingilidae, Tyrannidae, Dendrocolapti- dae etc., als die grossen Sumpf-, Wasser- und Raubvögel zu ‚sammeln, welche, da sie sich meist über grössere Länderstrecken verbreiten, als weniger charakteristisch für die Vogelfauna eines kleinen Landes zu betrachten sind. Ein anderer Uebelstand besteht darin, dass Herr Rohde die meisten Vögel während oder kurz nach der Fortpflanzungsperiode sammelte. Viele, namentlich die kleineren Vögel, befinden sich daher in sehr abgeflogenem und mauserigem Gefieder oder sind junge Vögel im ersten Federkleide. Dass solche Exemplare für subtile Vergleichungen ‘und zur Aufstellung etwaiger Localrassen fast untauglich sind, ist leicht einzusehen. Uebrigens muss man dem Fleisse des Herrn Rohde, 1*F 4. Hans von Berlepsch: der in kurzer Zeit eine ziemlich bedeutende Anzahl meist grösserer Vögel in vortreftlicher Weise präparirte, alle Anerkennung zu Theil werden lassen, und freut es mich, dass seine Thätigkeit durch die Auffindung einer entschieden neuen Species, des Thamnophilus Rohdei Berl., gekrönt worden ist. Einige andere interessante Stücke der Rohde’schen Collection gaben mir Veranlassung, verschiedene bisher unriehtig gedeutete Azara’sche Arten näher festzustellen. ‚Ein besonderes Verdienst hat sich Herr Rohde dadurch erworben, dass er die indianischen und spanischen Localnamen der von ihm gesammelten Vögel feststellte. Die Rohde’schen Vogelbälge sind mir durch Herrn Hagenbeck in Hamburg, in dessen Auftrag die Expedition unternommen wurde, übermittelt worden und bin ich diesem Herrn zu Danke verpflichtet, dass er es mir ermöglichte, sämmtliche Exemplare behufs ein- gehenderen Studiums längere Zeit hindurch zu behalten. Später wurde die Collection dem Königl. Zoologischen Museum zu Berlin angeboten, welches eine grössere Auswahl traf. Eine weitere Serie sing in meinen Besitz über, während der Rest zunächst in den Händen des Herrn Rohde verblieb, um an verschiedene Liebhaber vertheilt zu werden. *) | | Ich bemerke noch, dass Herr Rohde auch eine Anzahl Nester und Eier sammelte, welche ebenfalls grösstentheils vom Berliner Museum erworben wurden. Schliesslich fühle ich mich gedrungen, den Herren Prof. Cabanis und Dr. Reichenow meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen, dass sie mir gestatteten, auch die im Berliner Museum befindlichen *) Ich halte es für nothwendig mitzutheilen, wo die interessanteren Stücke der Collection Rohde sich nunmehr befinden. Das Berliner Museum besitzt nach gütiger Mittheilung von Professor Cabanis die folgenden Rohde’schen Vogelbälge: Nos. (meiner folgenden Aufzählung) 1, 2, 4, 5 (zwei), 8 (zwei), 10 (u. 2), 8 (zwei), 10 (0 u. 2), 11 (zwei), 13, 14 (o'), 15, 17 (drei), 18 (7 u.2 ), 20, 21 (drei), 23, 24 (zwei), 27, 28, 29, 30, 36, 38, 39, 40, 41 (zwei), 42 (zwei), 44, 45 (zwei), 46 (ad. u. juv.), 47, 48, 49 (cd u. 9), 52, 53, 54, 55, 56 (zwei), 58, 59 (zwei), 60, 72, 73, 74, 76, 77 (juv.), 78, 80, 82 (drei), 83 (zwei), 87, 90 (zwei), 95, 99 (zwei), 101, 105, 107 (zwei), 109 (juv.), 110, 112, 115, 116. Im Museum Hans von Berlepsch zu Münden befinden sich die folgenden Nummern: Nos: 3, 5 (1 ad.), 6, 7 (zwei Y''), 12 (7), 14 (01, 2), 21 (07), 30, 36, 45 (+), 46 (07), 49 (07, 2), 51, 57 (01 ad.), 66, 68, 70, 73, 74, 75 (c'), 78, 79, 8l, 83 (juv.), 86 (7 ad.), 87 (e ad.), 96 (0 u. 2), 97, 100, 104, 115. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 5 Exemplare der Collection Rohde in meine Betrachtungen mit ein- schliessen zu dürfen und den neuen interessanten Thamnophilus zu beschreiben. Ich gehe nunmehr zur Besprechung der einzelnen Arten über und werde zum Schlusse eine Liste sämmtlicher bisher von Para- guay bekannt gewordener Vogelarten mittheilen. 1. Vireosylvia chivi (Vieill.) Azara „Gaviero“ no. 152 unde Sylvia chivi Vieill. Nourv. Diet. XI (1817) p. 174. Lambare: ein „3“ vom 14. December 85, „Iris schwarz“ (Rohde). Dieser Vogel ist etwas matter gefärbt als meine Vögel aus S. Brasilien, hat weissliche, nur wenig gelblich überlaufene Unterschwanzdeckfedern und blass schwefelgelbe Unterflügeldeck- federn. Uebrigens befindet sich das Exemplar in sehr abgetragenem Gefieder und scheint ein jüngerer Vogel zu sein: al. 66!J,, caud. 49%/,, rostr. 13%/,, tars. 17), mm. 1. Schwinge kürzer als 5. 2. Cyclorhis viridis (Vieill.) Azara „Habia verde“ no. 89 unde Salztator viridis Vieill. Enc. Meth. II (1820) p. 793. Lambare: ein alter Vogel übereinstimmend mit einem Exem- plar aus Tucuman in Mus. HvB. (== altirostris Salv. & Godm.) Siehe meine Bemerkungen in Zeitschr. f. d. ges. Orn. 1885 p. 116 Anm. 1. al. 84, caud. 70, rostr. 17°/,, tars. 24 mm. -. 3. Progne chalybea domestica (Vieill.) Azara „Golondrina domostica“ no. 300 unde Airundo dome- stica Vieill. Nouv. Dict. XIV (1817) p. 520. Localname ‚„Mbüjui‘“ (Rohde). Lambare: ein altes „3“ vom 5. December 85, „Iris schwarz“. al. 143, caud. 84, rostr. 12%/,, tars. 14°/,, cauda furcata 24 mm. Stimmt in Grösse und Färbung vollständig mit Exemplaren aus Rio Grande do Sul überein. —ı: 4: Hirundo erythrogastra Bodd. Azara „Golondrina vientre roxizo“ no. 342 unde Herundo cyanopyrrha Vieill. Nouv. Diet. XIV (1817) p. 510. Localnaıne „Mbüjui michi“ (Rohde). Lambare: zwei junge „Sg“ und „Q“ vom 12. Januar 86. „Iris schwarz“ (Rohde). 6 Hans von Berlepsch: Es wird jetzt allgemein angenommen, dass diese Schwalbe nicht in Südamerika brütet und dass die dort vorkommenden Vögel nur Winter-Zugvögel aus dem Norden seien. 5. Euphonia chlorotica serrirostris (Lafr. & D’Orb.) Azara „Lindo azul y oro‘“ no. 99. Localname „Njandezy‘“ (Rohde). Lambare: Fünf „SS“, ein schön ausgefärbtes vom 21. Januar 86 und fünf „2?“ vom 30. November 85 und 15., 20. Januar 86. „Iris schwarz“. &q al. 56—61, caud. 32—37, rostr. 8, tars. 131/, mm. 22 >» ss „6°, —8!,,tars. 13—14 mm. Die eingesandten 33 sind in der Färbung kaum von denen aus Cayenne (typische chloroteca) und solchen aus Bahia zu unter- scheiden, jedoch haben die Cayenne-Vögel merklich kleinere Di- mensionen. Die 2? zeigen die Mitte der untern Kehle, Gurgel, Brust und des Bauches rein grauweiss gefärbt. In dieser Beziehung stimmen sie gut zur Beschreibung von serrirostris Lafr. & D’Orb., welchen Namen als den ältesten ich daher für die Paraguay-Vögel in Anwendung bringe, obgleich ich bisher nicht Gelegenheit hatte dieselben mit typischen Exemplaren aus Bolivia zu vergleichen. E. violaceicollis Cab. (typ. ex Brasil) scheint mir ebenfalls nicht verschieden zu sein, da Weibchen meiner Sammlung aus Cordova (Argentina) völlig mit den 92 der Collection Rohde übereinstimmen. Dagegen ist das ? der typischen chlorotica kennt- lich an der stets einfarbig gelben, oder nur in Bauchmitte zuweilen etwas weissgelben Färbung der Unterseite. 6. Tanagra sayaca Linn. Azara „Lindo saihobi“ no. 92. Localname ‚„Sadjowy“ (Rohde). Nest und Eier. Lambare: Ein „Ss“ ad. vom 21. Januar 86 in der Mauser und zwei junge „2?“. „Iris schwarz“. al. 93—96, caud. 681, —70, rostr. 141/,—15, tars. 191,—20 mm. Diese Vögel stimmen mit Exemplaren aus Rio Grande do Sul überein. NB. Mr. Selater in Cat. Birds Brit. Mus. XI pp. 157—159 fährt fort, die beiden ganz verschiedenen Arten T. cyanoptera und T. sayaca zu verwechseln, indem er die Vögel aus Argentina, welche zu sayaca gehören, unter cyanoptera aufführt ! System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 7 "7. Tachyphonus melaleucus (Sparrm.) Azara „Tordo de bosque negro cobijas blancas“ no. 76. Localname „Chopi“ (Rohde). Lambare: Zwei alte „SZ“ vom 2. und 15. December 85. „Iris schwarz“ (Rohde). al. 92, 95, eaud. 91, 95, rostr. 19%/,, 20, tars. 231), mm. Diese Vögel stimmen in der Färbung mit Bahia-Vögeln überein, baben nur etwas grössere Dimensionen und mehr abgestuften Schwanz. NB. Wenn man Namen, welche sich allein auf das abweichend gefärbte weibliche Geschlecht gründen, gelten lassen will, so müsste für diese Art die ältere Benennung Boddaerts „rufa* (ex Pl. Enl. 711) in Anwendung kommen. Ä 8. Nemosia pileata (Bodd.) Azara „Pico de punzon negro azul y blanco* no. 105 — £. lit 4 azul y blanco no. 110 — 2 Localname „Carichü*“ (Rohde). al. 75!/,, 77, caud. 50, 54!/,, rostr. 13, tars. 19, 20 mm. Lambare: Ein altes und ein junges „2“ 4. Januar 86. und 30. December 85. Iris goldgelb, hellgelb. Diese Vögel sind etwas grösser als meine Bahia-??, mit denen sie in der Färbung übereinstimmen. 9. Oryzoborus torridus (Gml.) Azara „Pico grueso negro y canela“ no. 121. Localname Guyrä jurü duy (Rohde). Lambare: Ein „Z“ ad. vom 18. December und ein „S“ (im Kleide des 2) vom 7. December 85. & al. 60'/,, caud. 58'/,, rostr. 13, tars. 171), mm. Das alte & hat merklich kürzeren Schnabel und heller kasta- nienbraunes abdomen als Bahia-Vögel. 10. Sporophila hypoxantha Cab. Azara „Pico grueso pardo y canela“ no. 122. Localname: „Guyra jurü duy pictä“ (Rohde). Lambare: Ein Sad. (als „?“ bezeichnet) und ein „2“ vom 13. und 17. Januar 86. „Iris schwarz“. & al. 54, caud. 40!),, rostr. 8°/,, tars. 14 mm. “ ” 2, „ 40 ” 91, ” 141), ” Exemplare aus Montevideo, woher der Typus stammt, konnte ich leider nicht vergleichen. 8 Hans von Berlepsch: Das 3 der S. hypoxantha unterscheidet sich leicht von dem der minuta dadurch, dass die Backen (Kopfseiten) bei ihm hell rostgelb wie die Kehle und nicht aschgrau wie die Oberseite ge- färbt sind. Prof. Cabanis hat schon auf diese Färbungs-Differenz in seiner Original-Beschreibung hingewiesen, während Mr. Sclater das Hauptgewicht auf den Farbenton der Unterseite legt, welcher auch bei dem & der minuta nicht immer constant ist. 11. Sporophila hypoleuca (Licht.) Azara „Pico trigueüo“ no. 125 unde Coceothraustes leucoptera Vieill. Nouv. Diet. XIH (1817) p. 521. Localname „Guyräa jurü duy moroty“ (Rohde). Lambare: Ein „gs“ ad., ein „S“ juv. vom 30. November und ein „?“ vom 1. December 85. „Iris schwarz“. al. 65—65, caud. 53—59, rostr. 12—12'/,, tars. 17—18!/, mm. Diese Vögel sind etwas grösser als solche aus Bahia und das alte & hat duuklere, schwärzlichere Oberseite und einen weissen Saum am ÖOber-Schulterrand, der meinen Bahia-Vögeln fehlt. Uebrigens befindet sich das alte & in sehr abgenutztem Gefieder- NB. Diese Art müsste eigentlich Sporophila leucoptera (Vieill.) heissen. Vieillot’s Name, der 6 Jahre älter ist als der Lichten- steinsche, basirt, wie er selbst sagt, auf dem „Pico trigueäo“ Azara’s, wie auch die Vieillot’sche Beschreibung einfach eine Ueber- setzung der Beschreibung vom Pico trigueüo ist. Der Umstand jedoch, dass Vieillot in Encycl. meth. irrthümlich Azara’s no. 127 (Pico grueso negro y blanco) als synonym zu seiner leucoptera setzt, veranlasste die späteren Autoren „leucoptera Vieill.‘“ auf diese ganz verschiedene Azara’sche Art zu deuten. Azara’s „Pico grueso negro y blanco“, unter welchem Namen ein in Buenos Ayres in einem Zimmer gefangener Vogel beschrieben wird, scheint mir zur afrikanischen Spermestes cueullata (Sws.) zu gehören. 12. Volatinia jacarina (L.) Azara „Volatin“ no. 138. Localname „Guirahüy“ (Rohde). Lambare: Ein „S“ ad. und ein Vogel im Kleide des & als „2“ bezeichnet, beide vom 16. Januar 86. „Iris schwarz“. al. 51, 52!,, caud. 46, 45, rostr. 9°/,, 10, tars. 14°/,, 15 mm. Diese Vögel gehören zur echten jacarına und haben ganz weisse Unterflügeldeckfedern. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 9 13. Paroaria capitata (Lafr. & D’Orb.) Azara „Capita“ no. 137. 'Localname: „Cardinal“ (Rohde). Lambare: Zwei junge Vögel „S“ und „2“ vom 21. Januar 86. „Iris hellbraun“. Oberkopf schmutzig braun, Kopfseiten und Kehle bis zur Brust hell rostgelbroth, Die. carminrothen Kopffedern kommen hie und da zum Vorschein. 14. Coryphospingus cristatus (Bodd.) Azara „Aräguirä* no. 136. Localname „Guyra tatä“ (Rohde). Eier und Nest. Lambare: Drei alte *33“ im Prachtkleide und zwei „2I“ vom 7., 8. und 20. December 85. „Iris schwarz“. Sg al. 64—-67, caud. 55—61!/,, rostr. 12—13?/,, tars. 16°), — 19), 92 „6364, „ 58159, „ 121,—12°, „ 181, mm. Die alten 33 unterscheiden sich von einem Vogel meiner Sammlung unbekannter Herkunft durch dunkel blutrothe statt hell rosarothe Färbung der Unterseite und des Unterrückens. Bei meinem Vogel ist das Rosa der Unterseite stark weiss untermischt, die Kopfseiten und der Rücken heller, mehr graulich überlaufen, und die Gegend vor und unter dem Auge .weisslich, während bei den Paraguay-Vögeln alle diese Theile ziemlich einfarbig düster rothbräunlich erscheinen. Weiteres Vergleichungs - Material steht mir leider nicht zu Gebote. Sollten sich die Vögel aus Paraguay von denen aus Brasilien als verschieden herausstellen, so müssen sie den Namen „araguzra‘“ (Lafr. und D’Orb. — typ. ex Bolivia) erhalten. Eine „/ringila araguira Vieill.“, die mehrfach eitirt wird, existirt nicht. Ein älterer Name für „C. eristatus“ ist „cucul- Zatus‘ Müller Natursyst, Supplem., doch trage ich Bedenken, den- selben in Anwendung zu bringen, da schon eine Paroaria ceucullata (Bodd.) existirt und die beiden Genera Paroaria und Coryphos- pingus sehr nahe verwandt sind. 15. Zonotrichta ptileata (Bodd.) Azara „Chingölo“ no. 135. Localname. „Chesi-pazy = Meine Mutter ist krank“ (Rohde). Mehrere Nester mit Gelegen. Lambare: Ein „3“ ad. vom 29. November 85. Mit Exem- plaren aus Rio Grande do Sul übereinstimmend. 16. Coturniculus manimbe (Licht.) ‘ Azara. „Manimbe“ no. 141, 10 . Hans von Berlepsch: Localname „Chipiön tape“. (Rohde). Lambare: Zwei „gg“ ad. vom 5. und 26. December 85. „Lris braun“, durchaus übereinstimmend mit Vögeln aus Bahia, woher Lichtenstein’s Typus stammt. 17. Embernagra platensis (Gml.) Azara „Habia de banado“, no. 90. Localname „Havia estero“ (Rohde). Lambare: Ein „g“ ad. vom 4. und ein „2“ ad. vom 30. December 85, ferner zwei junge Vögel als „SS“ bezeichnet vom 30. December 85. und 10. Januar 86. „Iris schwarz, N braun.“ ad.: al. 88, caud. 89, 90, rostr. 18%/,, tars. 301), m Diese Vögel stimmen mit Exemplaren aus Rio org do Sul überein, scheinen aber an Kehle und Brust etwas intensiver asch- grau gefärbt zu sein. 18. Sycalis pelzelni Sel. Azara „Chuy“ 'no. 133 unde Passerina flava Vieill. Encycl. meth. TI (1820) p. 932 partim. Localname „Guyrä saeju‘“ (3 ad.) und „Chipion tape“ (9) (Rohde). Lambare: Ein „3“ ad. vom 5. December 85. und ein „2“ ad. vom 21. Januar 86. „Iris schwarz“. &: al. 67!/,, caud. 52, rostr. 10!/,, tars. 17!/;, mm. Diese Vögel sind durchaus identisch mit Exemplaren aus Rio Grande do Sul. 19. Ostinops decumanus (Pall.) Azara ‚Japü“ no. 57. Localname „Aka& rubiehä“ (Rohde). 1 Ei. Lambare: Ein junger Vogel („3“) vom 11. Januar 86. „Lris schwarz“. (Rohde). 20. Amblycercus solitartus (Vieill.) Azara „Japü negro“ no. 58 unde Cassicus solitarius Vieill. Nouv. Dict. V (1816) p. 364 et Enc. Meth. H p. 723. Localname „Guyray chore“ (Rohde). Beutelnester und 1 Ei. Lambare: Ein „?* ad.: al. 120, caud. 108, rostr. 32%, tars. 52 mm. 21. Molothrus brevirostris (Lafr. & D’Orb.) Azara „Chopi“ no. 62 partim (deser. av. semi-ad.). leterus brevirostris Lafr. & D’Orb. Syn. av. II in Mag. de Zool. 1833 p. 7 (deser. opt.) typ. ex Maldonado, Corrientes Cab. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 11 in Tschud. Fauna. Per. pp. 34, 224. Molothrus rufo-axillarıs Cass. Proc. Ac. N. Sc. Philad. 1866 p. 23. Localname „Chopi“ (Rohde). Lambare: Zwei „SS“ ad. vom 1. December 85. und 10. Januar 86, und zwei junge „2?“ vom 3. und 4. December 85. „Iris schwarz“ (Rohde). &g ad.al. 117/,, 123, caud. 83, 35'/,, rostr. 17), tars. 28%/, mm. gr 230023 101, 107, ” 721), 763],, ” 15°), kn, tars. 26"/2; 231), mm. En Diese Vögel stimmen mit Exemplaren aus Rio Grande do Sul und Argentina überein. Es ist sehr zu verwundern, dass Lafresnaye’s & D’Orbigny’s ausgezeichnete Beschreibung dieser Art von Cassin übersehen worden ist. M. rufo-anıllaris Cass. ist zweifellos identisch mit 7. brevi- rostris Lafr. & D’Orb.! 22. Molothrus badius (Vieill.) Azara „Tordo pardo-roxizo“ no. 63 unde Agelatus badkus, Nouv. Diet. XXXIV (1819) p. 535. Localname: „Havia estero“ (Rohde). Lambare: Zwei „Sg“ ad. und ein „?“ ad. vom 18. und 19. Januar 86. „Iris schwarz.“ &g al. 90, 92, caud. 72/,, 76, rostr. 17°/,, tars. 24, 24"/, mm. 2 „ 85, $}) 70, ” 16°), ” 23 ” Diese Vögel stimmen mit Exemplaren aus Buenos Aires und Rio Grande do Sul überein. 23. Agelaius cyanopus (Vieill.) Azara „Tordo negro y vario“ no. 71 unde Agelaius cyanopus, Vieill. Nouv. Diet. XXXIV (1819) p. 552. Localname: „Havia estero“ (Rohde). Lambare: Ein junger Vogel („SZ“) im Kleide des 2 am 11. Januar 86. „Iris schwarz“ (Rohde). 24. Icterus pyrrhopterus (Vieill.) Azara „Tordo negro cobijas de canela“ no. 74 unde Agelaius pyrrhopterus Vieill. Nouv. Dict. XXXIV (1819) p. 543. Localname: „Guyra naranka“ (Rohde). Lambare: Ein „g“ ad. vom 3. December 85 und ein „g“ juv. vom 15. Januar 18386. ‚‚Iris schwarz, braun“. & ad. al. 88, caud. 97, rost. 191/,, tars. 22°/, mm. Ein Vogel aus Buenos Aires ist nicht verschieden. 12 Hin: ‚Hans von Berlepsch: 25. Taenioptera nengeta (Linn.) Azara „Pepoazä“ no. 201 unde 7! won De Vieill Encyel. Meth. II (1820) p. 855. Localname ‚„Pepoasä“ (Rohde). Lambare: Ein junger Vogel („3“) in sehr schlechtem Ueber- gangsgefieder, vom 15. Januar 86. „Iris gelb“ (Rohde). 26. Taenioptera irupero (Vieill.) Azara „Pepoazä iruperö“ no. 204 unde Tyrannus irupero Vieill. Encyel. Meth. II (1820) p. 856. N Localname: ‚Blanca flor“ (Rohde). Lambare: Ein junger Vogel („3“) vom 21. Januar 86. „Iris schwarz“. 27. Machetornis risosa (Vieill.) Azara „Suiriri“ uo. 197 unde Zyrannus rixosus Vieill. Nouv. Diet. XXXV (1819) p. 85. Localname: „Chuririy a capitä‘ (Rohde). Lambare: Ein junges „2“ in schlechtem, abgeriebenem und mauserigem Gefieder, 10. Januar 86. „Iris schwarz“ (Rohde). 28. Euscarthmus margaritaceiventris (Lafr. & D’Orb.) Azara ‚„Tachuri pardo vientre de perla“ no. 172. Lambare: Ein junger Vogel „3“ vom 22. Januar 86. „Iris weiss“. 29. Elainea albiceps (Lafr. & D’Orb.) Azara? Lambare: Ein alter Vogel ohne BEtiquette. al. 721/,, caud. 63%/,, rostr. 10, tars. 181), mm. Stimmt am besten mit einem Exemplar meiner Sammlung aus Gordova (Argent.). überein. Vögel aus Rio Grande do Sul sind ebenfalls kaum verschieden, haben nur etwas grünlichere Oberseite. 30. Myiodynastes solitarius (Vieill.) Azara „Suiriri chorreado todo“ no. 196 unde Tyrannus sole- tarius Vieill. Nouv. Diet. XXXV (1819) p. 88. / | Lambare: Zwei alte Vögel mit unsicheren Etiquetten. al. 108, 112!/,, caud. 90, rostr. 25°/,, 27, tars. 18", mm. Stimmen durchaus mit Vögeln aus Rio Grande do Sul überein. 31. Megarhynchus pitangua an Azara „Neihei“ no. 199. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 13 Localname „Pitogue“ (Rohde). NALRBaHN 'Lambare: Ein altes „3“ „Iris braun“. : Stimmt gut mit Bahia-Vögeln meiner ee re nur Flügel etwas länger. al. 117, ‘caud. 87, rostr. 33, tars. 19!), m 32. Tyrannus a Vieill. - Azara „Suiriri — guazü“ no. 198 unde De, melanchoheus Vieill. Nouv. Diet. XXXV (1819) p. 84. Localname „Churiri acapitä“ (Rohde). Laambare: Ein „3“. „Iris schwarz“, in sehr abgeriebenem Ge- heder, scheint am besten mit Bahia-Vögeln übereinzustinmen. + 33. Milvulus tyrannus violentus (Vieill.) Azara „Tixereta“ no. 190 unde Tyrannus violentus Vieill. Nouv. Dict. XXXV (1819) p. &9 (g) et „Suiriri pardo y blanco“ no 192 unde Muscicapa phaoenoleuca Vieill.. Nouv. Dict. XXI (1818) p. 448 (juv.). ' Localname „Guyrä ruguay je tapä“ (Rohde). Lambare: Ein „gs“ ad. und ein „gs“ jr. „Iris braun“. & ad. al. 115, caud. 304'/,, rostr. 16, tars. 16°/,, cauda furcata 233 mm. Rückenfarbe etwas heller als bei Vögeln aus Rio Grande do Sul, aber merklich dunkler als bei Vögeln aus Guiana und Trinidad. 34. Tityra brasiliensis (Swains.) " "Azara „Caracterizado blanco cabos negros“ no. 207. Localname „Tuere“ (Rohde). | Lambare: Ein „s“ ad. vom 7. December 85. „Iris dunkel- braun“ und ein „2“ „Iris schwarz“. Diese Vögel stimmen sehr gut mit solchen aus Rio Grande do Sul überein. -& al. 126, caud. 72, rostr. 29, tars. 24 mm. 35. Hadrostomus atricapillus. (Vieill.) Azara „Caracterizado canela y cabeza negra“ no. 209 unde :Tityra atricapilla Vieill. Nouv. Dict. III (1816) p. 347 (@ jr.) et „Caracterizado canela corona de pizarra“ no. 208 unde Tityra rufa Vieill. Nouv. Diet. ILL (1816) p. 347 (9). Localname? „Harpero‘ (Rohde). Lambare: Ein „2“. „Iris schwarz“. al. 100, caud. 67, rostr. .19!/,, tars. 21 mm. Nicht verschieden von Vögeln aus Bahia und S. Brasilien, nur Flügel etwas länger. 36. sa niger Go). Fehlt bei Azara. IA Hans von Berlepsch: Localname „Cherobin“ (Rohde). Lambare6: Zwei alte $3, das eine vom 30.. Deaemlen 85, mit angeschwollenen Hoden. Iris schwarz. al. 81, caud. 621), 60%,, rost. 15, 14%/,, tars. 18), mm. Diese Vögel stimmen im Wesentlichen mit Exemplaren des P. niger aus Venezuela überein, namentlich das & vom 30. De- cember, welches fast noch schwärzlichere Körperfärbung zeigt und sich ferner dadurch unterscheidet, dass die Scapularfedern ganz . einfarbig schwarz erscheinen ohne eine Spur von weissen Säumen. Das 2. & ist viel heller gefärbt und kommt den Bahia-Exemplaren des polychropterus in Mus. HvB. sehr nahe. Die weissen Säume der Scapularfedern sind sichtbar. Die rudimentäre 2. Schwinge ist bereits vorhanden. Ob jüngeres & des niger oder zu poly- chropterus gehörig ? r 37. Pachyrhamphus viridis (Vieill.) Azara „Caracterizado verde y corona negra“ no. 210 unde Tityra, viridis Vieill. Nouv. Diet. III (1816) p. 348. Lambare: Ein „3“ ad. vom 9. December 18%5. „Iris schwarz“, al. 77, caud. 63, rostr. 15, tars. 191/, mm. Dieser Vogel stimmt in den Dimensionen mit Vögeln aus S. Catharina und Rio Grande do Sul überein, in der Färbung jedoch besser mit Bahia-Vögeln, also weisslichere Bauchfärbung und helleres Grau der Kopfseiten als bei den Vögeln aus S. Brasilien. Uebrigens möchte der Paraguay- Vogel noch nicht ganz ausgefärbt sein, da ihm die rudimentäre 2. Schwinge noch fehlt, 38. Phacellodomus ruber (Vieill,) Azara „Anumbi roxo“ no. 220 m Furnartius ruber Vieill. Nouv. Diet. XII (1817) p. 118. Localname „Anumby“, baut grosse Dornnester (Rohde). Lambare: Ein „2“ vom 2. Januar 86. „Iris gelb“. al. 73%), caud. 91, rostr. 18!/,, tars. 23 mm. 39. Synallazis frontalis Pelzeln. Azara „Chicli'‘ no. 236. Loealname „Anumby“ (Rohde). Lambare: Ein „s“ ad. vom 5. December 85. „Iris gelblich- grau“. al. 591/,, eaud. 79, rostr. 20/,, tars. 20%), mm. Färbung etwas intensiver als bei Bahia-Vögeln, namentlich das Rothbraun des Scheitels, des Schwanzes und der oberen Flügel- deckfedern dunkler. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 15 Als älterer Name muss wahrscheinlich S. azarae D’Orb. Voy, Ois. p. 246 für diese Species in Anwendung kommen. cf. Sel. P. 2. S. 1874 p. 8. 40. Synallazis cinnamomea (Gml.) Azara „Anegadizos“ no. 233 unde Sylvia russeola Vieill. Nouv. Diet. XI (1517) p. 217. Localname „Anumby“ (Rohde). Lambare: Ein „2?“ ad. vom 11. Januar 86. „Iris schwarz“. al. 61, caud. 66!/,, rostr. 15, tars. 19!/,; mm, völlig übereinstimmend mit Bahia-Bälgen. 41. Xiphocolaptes major (Vieill.) Azara „Trepadore grande“ no. 241 unde Dendrocopus major Vieill. Nouv. Diet. XXVI (1818) p. 118. Localname: „Ypecü picta“ (Rohde). Lambare: Zwei „22“ ad., eines vom 8. Januar 86. „Iris braun“, al. 151, 152?/,,, caud. 112Y,,, 115, rostr. 531/,, tars. 33, 34!/), mm. Das 2 vom 8. Januar hat schwärzliche Spitzensäume an den Scheitelfedern, von welcher Zeichnung das andere 2 keine Spur zeigt. Letzteres hat auffallend markirte rothbraune Backen und scheint ein älterer, mehr ausgefärbter Vogel zu sein. Auch stimmt dieser Vogel mit einem Exemplar meiner Sammlung aus Tucuman 'im Wesentlichen überein. 42. Picolaptes angustirostris (Vieill.) Azara „Trepadore comun“ no. 242 unde Dendrocopus angu- stirostris Vieill. Nouv. Diet. XXVI (1818) p. 116. Localname: „Ypecü michi“ (Rohde). Lambare: Ein „S“ vom 14. und ein „2“ vom 30. Dein. 85. „Iris braun, schwarz“, g al. 98%),, caud. 761/,, rostr. 33%/,, tars. 21 mm. ?» 36, ” 7, ” 341), » 19°, 2) Beide Vögel befinden sich in sehr abgeriebenem und be- schmutztem Gefieder. Die ganze Unterseite ist rauchschwärzlich beschmutzt und die dunkelbraunen Federränder sind so abgerieben und abgeblasst, dass sie kaum mehr sichtbar bleiben. Ein Vogel aus Cordova (Argentina) in Mus. HvB. in sehr frischem Gefieder hat bedeutend längern Schnabel, Striche auf Scheitel und Nacken viel breiter und Oberseite viel matter rostgelbbraun statt zimmet- braun gefärbt. AG: mu ' „Hans von Berlepsch: 43. Thamnophilus major Vieill. Azara „Batara mayor“ no. 211 unde Thamnophilus major Vieill Nouv. Diet. HI (1816) p. 313. Localname „Chiöro parä“ (Rohde). Lambare: Zwei alte „gg“ und ein ‚2 vom 18. Januar 86. | Iris „roth, gelb“. gg al. 371/,,93, caud. 85, 87, rost. 951/4, 283), tars. 341), 35 mm. © ” 39, 3%, „ 241], ” 341, ” Diese Vögel men gut mit Bahia-Bälgen überein, +44. Thamnophilus rohdei Berl. sp. nov. Tafel 1. Th. 3 niger suberistatus, macula magna dorsi superioris celata nivea, pectore medio alba variegato (plumis pogonio interno, nonnullis pogonio externo partim quoque albis) Reetrieibus externis :pogonio utroque, sequentibus pogonio interno solum, albo trans- vittatis, duobus intermediis concoloribus. Tectrieibus alarum supe- rioribus late albo terminatis, inferioribus albo nigroque variegatis. “ Remigibus omnibus intus late albo marginatis, primariis extus ‚ anguste albo limbatis. Rostro pedibusque nigerrimis. Long. tot. ‚201, al. 92, caud. 82, rostr. 27, tars. 37” mm. | | Obs. TR. majori (Vieill.) maxime affınis et ejusdem formae, sed corpore inferiore nigerrimo (nec albo) pectore solum medio albo variegato, rostro breviore altiore primo visu distinguendus. Habitat: Paraguay (Rohde) specimen unicum in Museo Bero- linensi asservatur. Localname: „Chiöro parä““ (Rohde). Nest und Eier. ‚Ein „g“ mit etwas mauserigen Schwanzfedern „Lambare“ am 4. December 1885. „Iris roth“ (Rohde). Diese neue Species, welche ich zu Ehren des Entdeckers Herrn Ricardo Rohde benenne, schliesst sich am nächsten an Th. major Vieill. an, mit dem sie in der Form und im allgemeinen Färbungstypus auffallend übereinstimmt. Man könnte sie für einen Melanismus des Th. major halten, wenn nicht der Schnabel zugleich etwas kürzer und höher erschiene. Der Vogel unterscheidet sich übrigens auf den ersten Blick durch die ganz wie die Oberseite kohlschwarz ‚gefärbte Unterseite, welche Färbung nur durch weisse Flecken (Federränder) in der Mitte der Brust unterbrochen, wird. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 17 45. Thamnophilus radiatus Vieill. Azara „Batara listado“ no. 212 unde Thamnophilus radiatus Vieill. Nouv. Diet. III (1816) p. 315. Localname ‚Chiöro paray“ (Rohde). Lambare: Ein ziemlich ausgefärbtes „Sg“ vom 7. December 85, „Iris hellgelb“, ein jüngeres Z „Iris weissgelb“ und ein „?“ vom 4. December 85. „Iris gelb“. al. 77, 78'/,, eaud. 70—75, rostr. 171/,—183/,, tars. 26"), — 271), mm. NB. Dies ist der echte radiatus Vieillot’s mit fast ganz ein- farbig weissem ungebändertem Bauche. Am nächsten scheint ihm Th. albicans Lafr. von Bogota verwandt. Der Vogel vom obern Amazonas (Yquitos ete.), welcher den ganzen Bauch wie bei doliatus regelmässig gebändert zeigt und sich von doliatus nur durch die einfarbig schwarze Haube unterscheidet, ist bisher irrthümlicher Weise mit radiatus identifieirt worden. Ich schlage daher vor, die Species vom obern Amazonas als „subradiatus“ Berl. zu sondern. 46. Lampornis nigricollis (Vieill.) Azara „Picaflor turqui debaxo“ no. 296 unde Trochzlus qua- dricolor Vieill. Nouv. Diet. VII (1817) p. 353 (4 ad.) et „Picaflor faxa negra ä lo largo“ no. 295 unde Trochlus atricapülus Vieill. Nouy. Diet. VOL (1817) p. 354 (av. jr.). Localname „Maynumby“ (Rohde). Lambare: Zwei „Sg“ ad., ein „Q“ vom 12, 15. und 26. De- cember 85. „Iris schwarz“. dd al. 69!),, 72, eaud. 39!/,, 423],, rostr. 23, 241), mm. Diese Vögel stimmen vollständig mit Exemplaren aus Rio Grande do Sul überein. 47. Heliomaster furcifer (Shaw). Azara „Picaflor cola de tixera“ no. 299 unde Trochtlus cau- dacutus Vieill. Nouv. Diet. VII (1817) p. 347 (& jr.) et „Picaflor blaneo debaxo“ no. 297 unde Trochzlus azara Vieill. Nouv. Diet. VII (1817) p. 347 @). Localname „Maynumby“ (Rohde). Lambare: Ein anscheinend altes „g“ vom 6. December 85. „Iris schwarz“. Färbung sehr matt und schmutzig. Die matt amethystrothen Kehlfedern haben violette Spitzensäume, wodurch das Amethystroth fast ganz verdeckt wird. Auch ist das amethyst- rothe Kehlschild sehr klein, und auf die Mitte der Kehle beschränkt. Cab. Journ, f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 177. Januar 1887. 2 18 Hans von Berlepsch: 48. Ohrysuronia ruficollis (Vieill.) Azara „Picaflor cola de topacio“ no. 291 unde Trochilus rufi- collis Vieill. Nouv. Diet. VII (1817) p. 362 ( ad.) et ? Picaflor pecho de canela no. 290 (av. jr. ?). Örnismya chrysura Less. Ois. Mouch. Supp. (1832) p. 107 pl. 4 (typ. ex „Bresil?‘%) — Chrysuronia chrysura aut. Localname „Maynumby‘“ (Rohde). Lambar6: Zwei „Sg“ und ein „2“ vom 27. und 50. De- cember 85 und 10. Januar 86. al. 55—55!/,, caud. 31—331/,, rostr. 191, —20!/, mm. Diese Vögel stimmen mit Exemplaren meiner Sammlung aus Rio Grande do Sul und Matogrosso überein. NB. Es ist auffallend, dass Azara’s Beschreibung, welche die Art ganz kenntlich darstellt, bisher stets übersehen oder auf Hy- locharıs sapphirina gedeutet worden ist. D. G. Elliot in seiner Synops. Troch. p. 169 stellt „Ornismya ruficollis D’Orb. & Lafr.“ als synonym richtig zu Chr. chrysura, scheint aber nieht zu wissen, dass bereits Vieillot im Jahre 1817 auf Azara’s no. 291 seinen Trochilus ruficollis gründete. 49. Chlorostilbon splendidus (Vieill.) Azara „Picaflor mas bello“ no. 293 unde Trochilus splendidus Vieill. Nouv. Diet. VH (1817) p. 361 (& ad.) et? „Picaflor cola azul con seno“ no. 292 unde Trochilus ceyanurus Vieill. Nouv. Dict. VII (1817) p. 369 (3 juv.?) et „Picaflor ceniciento obseuro debaxo“ no. 294 unde Trochlus cinereus Vieill. Nouv. Diet. VII (1817) p. 359 et Trochzlus cinerezcollis Vieill. Eneyel. Meth. II (1520) p. 562. (Q) et? Pieaflor sienas blancas no. 289 (2 ?) unde Troehilus leucocrotaphus Vieill. Nouv. Diet. VII (1817) p. 374. Localname „Maynumby‘“ (Rohde). 3a ad. al. 491/,—53, caud. 291, —32, rostr. 171/,—19'/, mm. Lambare: Vier alte 24 (eines vom 4. Januar 86) und drei 99, eines als „2“, „Iris schwarz“, eines als „‚S“ bezeichnet, letzteres vom 27. December 855. Die alten 2 stimmen vollständig mit Exemplaren von Mendoza (Argentina) überein. Chl. splendidus egregius (Heine) von Rio Grande do Sul unterscheidet sich namentlich durch das brillante Schuppenschild des Scheitels, während der Scheitel beim echten splendidus nur als „semi-dor&“ bezeichnet werden kann. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 19 50. Podager nacunda (Vieill.) Azara „Nacundä“ no. 312 unde Caprimulgus nacunda Vieill. Nouv. Diet. X (1517) p. 240. Localname „Ywejaü“ (Rohde). Lambare: Zwei Sg, einer vom 15. Januar 86. „Iris schwarz“ und ein weiblicher Vogel ohne Etiquette. Diese Vögel stimmen mit Exemplaren aus Rio Grande do Sul überein. SR 5l. Chordeiles virginianus (Gml.) Azara „Ibiyaü jaspeado“ no. 313 unde Caprimulgus variegatus Vieill. Nouv. Diet. X (1817) p. 238. Localname ‚„Ywejat michi“ (Rohde). Lambar&: Zwei männliche Vögel, der eine als „g“ be- zeichnet vom 16. und 25. Januar S6. „Iris schwarz“. Beide stark mauserig. al. 192'/,, 191, caud. 108%,, 105, rostr. 63],, 6!/,, tars. 14', mm. Diese Vögel gehören zum echten Ch. virginianus und stimmen gut mit Exemplaren aus den östlichen United States überein. Mr. Selater hat bereits die von Natterer am Rio Araguay gesammelten Vögel als zum echten virginianus gehörig erkannt. Uebrigens kommt auch Ch. heuryi Cass. in S. America vor, da ich einen Bogota-Balg dieser Species besitze, welcher vollständig mit typischen Vögeln aus den westlichen U. S. übereinstimmt. Beide Arten brüten kaum in Südamerika, sondern machen daselbst nur Winterstation. 52. Picumnus cirrhatus Temm. Azara „Carpintero enano“ no. 260 unde Yunx minutus Vieill. Nouv. Diet. XXXIV (1819) p. 230 (nee Gml.). Picumnus azarae Cab. & Heine Mus. Hein. IV. 2. (1365) p- 20 Anm. typ. ex. S. Brazil). Localname „Ypecü michiy“ (Rohde). Lambar6: Ein 3 ad. (getrocknet) vom 1. December 855, ein „3“ jr. vom 2. Januar 86, und ein „2“ vom 24. December 85. „Iris schwarz“. al. 52—52!/,, caud. 32—34, rostr. 11—11!/,, tars. 12’), mm. Die &2 stimmen mit einem Exemplar aus Tucuman (Schulz) überein und unterscheiden sich ein wenig von einem & ad. aus S. Brazil in Mus. HvB. durch etwas kürzere Flügel und kürzeren Schnabel, ferner durch viel kleinere, kürzere, schmälere, auch 9* 20 Hans von Berlepsch: intensiver rothe Schneppen des vorderen Scheitels (nicht über die Mitte des Scheitels hinausgehend). Die schwarzen Binden an der Unterseite scheinen ein wenig schmäler zu sein. Wahrscheinlich gehören die Paraguay-Vögel zum echten eirrhatus, während die Vögel aus S. Brazil vielleicht als grössere Rasse unter dem Namen P. eirrhatus azarae (Cab. & Heine) zu sondern sind. _ 58. Campephilus melanoleucus (Gml.) Azara „Carpintero lomo blanco“ no. 249 unde Picus albirostris Vieill. Nouv. Diet. XXVI (18:8) p. 69. Localname „Ypecü quartelero“ (Rohde). Lambare: Ein „S“ ad. vom 19. December 85. „Iris hell- gelb“. al. 178, caud. 110, rostr. 42'/,, tars. 33 mm. Eine genaue Vergleichung mit nördlichen Vögeln konnte ich augenblicklich nicht bewerkstelligen. Ein & meiner Sammlung aus Bahia ist kleiner, hat helleren Oberschnabel, matteres Roth der sehr viel kürzeren Haube und die Brust weiter hinab schwarz gefärbt etc. “ 54. Ceophloeus lineatus (Linn.) | Azara „Carpintero negro“ no. 248. Localname ‚„Ypecü quartelero“ (Rohde). Lambare: Ein ‚„?“ vom 16. Januar 86. ‚Iris weiss“. al. 190Y/;, caud. 137, rostr. 36°/,, tars. 271), mm. Dieser Vogel ist einem ? aus Bahia ähnlich, aber in allen Dimensionen etwas grösser und auch etwas verschieden gefärbt, doch scheint der Bahia-Vogel jünger zu sein. 55. Chloronerpes chrysochlorus (Vieill.) Azara „Carpintero verde dorado“ no. 256 unde Pieus chryso- chloros Vieill. Nouv. Diet. XXVI (1818) p. 98. Localname „Ypecü parä“ (Rohde). Lambar6: Ein junger männlicher Vogel als ‚2‘ bezeichnet vom 7. December 85. „Iris weiss“. al. 122, caud. 32, rostr. 21, tars. 20!/),;, mm. 56. Chloronerpes olivinus Malh. ? Azara „Oarpintero pardo dorado“ no. 258. Localname „Ypecü“ (Rohde). Lambare: Zwei „sd“ ad. vom 26. December 85 und 4. Januar 86. „Iris braun“. al. 931/,, 95, eaud. 54, 53, rostr. 19°, 21/,, tars. 17 mm. Diese in Sammlungen noch seltene Art ist. leicht kenntlich System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 21 durch die Kopffärbung des Z. Bei diesem ist der Scheitel bis übers Auge hinaus olivengrün gefärbt mit hellen Spitzenfleekehen der Federn und nur der hintere Theil bis zum Nacken ist roth, beim 2 ebenfalls olivengrün gefärbt. Azara’s „Carpintero pardo dorado“, obgleich etwas undeutlich beschrieben, scheint sich auf den Chl. olivinus zu beziehen. 57. Chrysoptilus eristatus (Vieill.) Azara „Carpintero verdinegro“ no. 252 unde Picus eristatus Vieill. Nouv. Diet. XXVI (1818) p. 98. Localname „Ypecü parä“ (Rohde). Lambare6: Ein „Z“ ad. vom 16. December, ein (3) juv. vom 17. December, ein (?) vom 2. December 85 und ein & juv. (als „2“ bezeichnet) vom 27. Januar 86. „Iris schwarz“. gg al. 148—149%/,, caud. 108—112, rostr. 291,—31!/,, tars. 27',—28 mm. 2 al. 14i, caud. 107',,, rostr. 26, tars. 24 mm. Das vorliegende Material ist noch zu ungenügend, um definitiv zu entscheiden, ob die Vögel aus Paraguay mit der in S. Brazil (Rio Grande do Sul) oder mit der bei Buenos Ayres vorkommenden Species übereinstimmen. Die Rohde’schen Vögel scheinen in der That zwischen den letztgenannten Formen gerade in der Mitte zu stehen. Am meisten gleichen sie den Rio Grande - Exemplaren und die jungen von Rohde gesammelten Vögel sind kaum von den durch Ihering aus Taquara gesandten zu unterscheiden. Hingegen differirt das alte & der Collection Rohde, welches sich übrigens in sehr abgeriebenem Gefieder befindet, durch die lebhaft orangegoldgelben Säume der Federn an Gurgel und ÖOberbrust, welche Zeichnung ich a. a. O. als charakteristisch für die Buenos- Ayres-Vögel hervorgehoben habe. Abdomen und Unterrücken sind aber nicht weisslich wie bei den Buenos-Ayres-Vögeln, sondern lebhaft grünlich gelb wie bei Rio Grande-Vögeln. Schwanzfedern, Bartstreif ete. fast ganz wie bei den letzteren gefärbt — cf. Berl. Zeitschr. ges. Orn. 1885 p. 158. 58. Leuconerpes candidus (Otto). Azara „Carpintero blanco y negro“ no. 254 unde Pieus do- minicanus Vieill. Nouv. Diet. XXVI (1818) p. 72. Localname: „Ypecü nevia“ (Rohde). Lambare: Ein „3“ juv. und ein „Q“ vom 4. und 11. Januar 86. Iris weiss. Wachshaut lebhaft schwefelgelb. al. 160, caud. 98, 99, rostr. 27!/,, 30°/,, tars. 26 nım. 22 Hans von Berlepsch: Diese Vögel scheinen mit Exemplaren aus Cordova (Argentina) übereinzustimmen, haben nur kürzere Schnäbel. 59. Celeus lugubris (Malh.) Azara „Carpintero gorro pajizo“ no. 251. Localname „Ypecü acä-moroti“ (Rohde). Lambare: Zwei junge &d, eines als „JS“, das andere als „9“ bezeichnet, vom 12. December 85 und 19. Januar. 86. „Iris schwarz, braun“, ein & al. 147, caud. 94, rostr. 28'/,, tars. 251), mm. Eine seltene Art, leider sind beide Exemplare jung und mauserig, dem einen Vogel fehlen die Primärschwingen in Folge der Mauser. 60. Baryphthengus ruficapillus (Vieill.) Azara „Tutü“ no. 52 unde DBaryphonus cyanogaster Vieill. Nouv. Dict. XXI (1818) p. 317. Localname: „Maracana ybiguy“ (Rohde). Lambare: Ein nicht ganz altes und ein junges „g“. „Iris braun“ al. 146, 145'/,, caud. 225, 214, rostr. 451/,, 401), tars. 30 mm. Diese Vögel unterscheiden sich von einem Exemplar aus St. Catharina durch viel kürzere, nicht so weit über den Hinterkopf hinaus ausgedehnte heller rothbraune Scheitelfärbung. Die Rücken- färbung ist heller grün und mehr röstlich überlaufen, ebenso Kehle und Gurgel röstlicher. Die rostrothe Bauchbinde wohl etwas schmäler. Flügel merklich kürzer, Schnabel merklich länger. 61. Ceryle torgquata (Linn.) Azara „Martin-Pescador celeste“ no. 417 unde Alcedo cyanea ‚Vieill. Nouv. Diet. XIX (1818) p. 401 (9) et Martin Pescador celeste obseuro no. 418 (3?) Localname: „Martin pescador‘‘ (Rohde). Lambare: Ein 2 ad. (als „2“ bezeichnet) vom 10. Januar 86 und zwei 92 oder junge Vögel (beide als „dd“ bezeichnet vom 25. December 85. Iris schwarz. Stimmen mit Vögeln aus Rio Grande do Sul ete. überein. 62. Ceryle amazona (Lath.) Azara „Martin-Peseador obseuro dorado“ no. 419 unde Alcedo rubescens Vieill. Nouv. Diet. XIX (1818) p. 408 (2 jr.) et „Martin- Pescador garganta roxa“ no. 420 (d ad.). Localname „Martin pescador“ (Rohde). System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 23 Lambare: Vier ganz junge „ad“ vom 23. und 24. De- cember 85. Iris schwarz. 63. Ceryle americana (Gml.) Azara „Martin-Pescador verde obscuro“ no. 421 unde Alcedo veridis Vieill. Nouv. Diet. XIX (1818) p. 413. Localname: „Martin pescador“ (Rohde). Lambare: „Ein 2 ad. in schlechtem Gefieder als „2“ be- zeichnet und ein „2“ vom 11. Januar 86. „Iris schwarz“. 64. Bucco chacuru Vieill. Azara „Chacuru‘“ no. 261 unde Dueco chacuru Vieill. Nouv. Diet. II (1816) p. 239. Lambare£: Ein „3“ im abgeriebenen Gefieder, vom 5. De- cember 85. Iris graubräunlich. al. 84, caud. 72, rost. 353/,, tars. 19 mm. Wohl etwas kleiner als Bahia- Vögel. Schnabel lebhafter orangeroth mit längerer und dunklerer schwärzlicher Spitze. + 65. Crotophaga ani Linn. Azara „Annö“ no. 263, viele Eier gesammelt. Localname „Ano“ (Rohde). Lambare: Ein „I“ und zwei „22“ (eines „mit stark aus- gebildetem Eierstock“) vom 2. und 3. December 85. „Iris schwarz“, Diese Vögel stimmen mit Exemplaren aus Rio Grande do Sul, St. Catharina, Bogota und Trinidad überein. 66. ÖCrotophaga major Linn, Azara „Annö-guazü‘‘ no. 264. Localname „Anö guaygurü“ (Rohde). Lambare: Ein „JS“ ad. und zwei „?P“ ad. „Iris weissgrün mit gelbem innerem Ring“, bei einem 2 „Iris weissgelb“. „gs“ al. 202, caud. 252, rostr. 51!,, tars. 431), mm. Foo ,193,197,,, 246,254, , 5,511, , AsAl,, Diese Vögel unterscheiden sich von Exemplaren meiner Samm- lung aus Bahia, Ucayali, Bogota, Trinidad ete. durch nach vorne (der Schnabelspitze zu) viel steiler abfallenden Helm des Öber- schnabels. Ein Bahia-Vogel hat längern Schwanz, Schnabel und Tarsus. 67. Octopteryx gwira (Gml.) Azara „Piririguä“ uo. 262 unde Crotophaga pärtrigua Vieill. Nouv. Diet. I (1816) p. 549. Localname: „Piritä (Rohde). Eier. 24 Hans von Berlepsch: Lambare: Ein „3“ und ein „2“ vom 22. December 85. „Iris orangegelb“. al. 180, caud. 225, 221, rostr. 32'/,, 30"), tars. 42'/,, 40 mm. Färbung ganz wie bei Vögeln aus Rio Grande do Sul, nur Flügel ein wenig länger. 68. Diplopterus naevius (Gml.) Azara „Chochi no. 266 unde Coccyzus chochi Vieill. Nouv. Diet. VII (1817) p. 272 (ad.) et „Chirri“ no. 269 unde Coceyzus chiriri Vieill. Nouv. Diet. VIII (1817) p. 273 (juv.). Localname ‚Tschochi‘“ (Rohde). Lambare: Zwei „SS“ vom 5. December 85 und 12. Januar 86. ein „Q“ vom 7. Januar 86 und ein Vogel ohne Etiquette. „Iris gelb, graugelb“. „gg“ al. 117, 112, caud. 158, 150, rostr. 20%/,, 19°/,, tars. 311/,, 301), mm. ,„?“ al. 106, caud. 142, rostr. 20'/,, tars. 281), mm. Diese Vögel stimmen durchaus mit Bahia-Bälgen meiner Samm- lung überein. Ebenso wenig scheinen mir Bogota- und Venezuela- Vögel abzuweichen. 69. Piaya macrura (Gambe)). Azara „Tingazü“ no. 269. Localname ‚Tingazü‘“ (Rohde). Lambare£: Ein „3“ vom 21. Januar 86. „Iris roth“. „Lieder lebhaft feuerroth‘“. al. 162, caud. 287, rostr. 29, tars. 421), mm. Dieser Vogel befindet sich in sehr schlechtem, abgeriebenem Gefieder, stimmt übrigens in der Färbung ete. ziemlich gut mit einem Vogel aus Rio Grande do Sul überein, nur Kehle etwas heller roth, Brust etwas heller grau, Scheitel matter, mehr grau- bräunlich, Unterschnabel ganz schwärzlich. Der sehr abgenutzte Schwanz viel kürzer. 70. Cocceyzus melanocoryphus (Vieill.) Azara „Coucou“ no. 267 unde Coccyzus melacoryphus Vieill. Nouv. Diet. VIII (1817) p. 271. Localname „Tujaque‘“ (Rohde). Lambare6: Ein „4“ und zwei „?2“ („eines mit stark ent- wickeltem Eierstock“) vom 30. November und 9. December 85. Iris schwarz. al. 117—122, caud. 140 - 139, rostr. 251, —27"),, tars. 271), — 26°/, mm. Ein Bahia-Vogel ist nicht verschieden. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 25 “1. Rhamphastos toco Müller. Azara „Tucäno“ no. 50. Localname ‚„Tukäno“ (Rohde). Lambare: Ein „3“ stark in der Mauser vom 25. December 85. „Iris schwarz, ein Ring um die Augen hellblau, übrige nackte Haut orangegelb“. al. 246, caud. 165, rostr. 198, tars. 49 mm. NB. Vögel aus S. Brazil, worauf Prof. Gabanis seinen albv- gularıs gründete, liegen mir nicht vor, ebenso wenig typische Vögel aus Cayenne. Der Rohde’sche Vogel hat die weisse Kehle schwach schwefelgelb gemischt und zeigt sehr schmale blassrothe Säume an den untern Kehlfedern. 12. Conurus pavua (Bodd.) Azara „Maracana verde“ no. 275. Localname „Maracanä“ (Rohde). Lambare6: Ein „S“ vom 12. December 85. „Iris gelb“ al. 187, eaud. 169, rostr. 30, tars. 181/, mm. Ist ein alter Vogel mit vielen rothen Federn an Hals- und Kehlseiten, welche eine Art von Halsband bilden, übrigens völlig identisch mit Vögeln aus Rio Grande do Sul, Unterseite des Körpers wohl etwas düsterer grün. 73. Conurus vittatus (Shaw). ? Azara „Chiripepe“ no. 281 unde Psittacus chiripepe \Vieill. Nouv. Diet. XXV (1817) p. 361. Localname „Chiripepe“ (Rohde). Lambare: Zwei junge 2?“ vom 28. Januar 86. „Iris schwarz“. al. 127, 130, caud. 120, 121, rostr. 17°/,, 16°/, tars. 13'/; mm. Es sind dies junge Vögel, welche nur einige rothe Flecken am Bauche und kaum einen röthlichen Anflug am Unterrücken zeigen. Uebrigens stimmen sie gut mit Exemplaren aus Rio Grande do Sul überein, haben nur etwas dunkler grünen Scheitel und kürzeren Schnabel, der auch (namentlich der untere) etwas heller erscheint. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass diese Vögel mit dem Chiripepe Azara’s identisch sind, zumal auch Rohde den gleichen Localnamen angiebt. Allerdings ist Azara’s Beschreibung etwas dunkel und stimmt in einigen Punkten durchaus nicht auf den ©. vittatus. Möglicherweise zeigt der alte Vogel aus Paraguay doch noch besondere Unterschiede vom brasilianischen ©. vittatus. Ich hätte in der Rohde’schen Collection eher den ©. molinae $) 26 Hans von Berlepsch: Mass. & Souance erwartet, welchen Natterer in Matogrosso sammelte und welchen ich aus Oran Salta (coll. White) besitze. Die Rohde’schen Vögel sind aber durchaus nicht auf jene ganz rothschwänzige Art zu beziehen, welche nach ihrer übrigen geo- graphischen Verbreitung zu schliessen, ebenfalls in Paraguay vor- kommen dürfte. 74. Brotogerys wanthopter«a (Spix). Azara „Maracana ala amarilla“ no. 285 unde Psittacus chiriri Vieill. Nouv. Diet. XXV (1817) p. 359. Aratinga zanthopterus Spix 1824. — Brotogerys zanthoptera aut. Localname: „Duy chiriri“ (Rohde). Lambare: Zwei „Sg“ und ein „2“ vom 12. und 22. De- cember 85. „Iris schwarz“. „ag“ al. 125, caud. 89, 99, rostr. 183),, 201/,, tars. 13 mm. 9 al. 118, caud. 87, rostr. 19!/,, tars. 13 mm. NB. Azara’s no. 283 wird gewöhnlich auf Brotogerys virescens (Gml.) bezogen, es unterliegt aber keinem Zweifel, dass mit der Azara’schen Beschreibung BDrotogerys zanthoptera (Spix) gemeint ist. Da Vieillot’s Name „chirir.“ viel älter ist als Spix’s „zan- thopterus“, so müsste die Species eigentlich Brotogerys chiriri (Vieill.) heissen, doch trage ich Bedenken, den bezeichnenden Namen „zanthoptera“ zu Gunsten des unaussprechlichen „chirer.“ fallen zu lassen. 75. Psittacula passerina (L.) Azara „Enano“ no. 288. Localname „Vindita“ (Rohde). Lambare: Ein „gs“ ad. und ein „2“ vom 22. Januar 86. Iris schwarz. d al. 85'/,, caud. 40, rostr. 123/,, tars. 11 mm. %» 83", „ 433), ” 1234, ” 10%, ” Das alte & unterscheidet sich ein wenig von einem d ad. aus St. Catharina: Oberseite etwas dunkler olivengrün. Die längsten und vorderen oberen Flügeldeckfedern sind merklich heller blau (fast himmelblau) und heben sich von dem dunklern Blau der Basis der Armschwingen entschieden im Farbentou ab, was bei dem St. Catharina-Vogel nicht der Fall ist. Das Dunkelblau des uropygium etwas heller. Schnabel und Schwanz merklich kürzer. Eine grössere Serie von Exemplaren wird nöthig sein, um die etwaige Constanz dieser kleinen Unterschiede festzustellen. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 27 76. Asio mexicanus (Gml.) Azara „Nacurutü chorreado“ no. 44 unde Strix maculata Vieill. Nouv. Diet. VII (1817) p. 45. Localname: „Njacurutü“ (Rohde). Lambare: Ein „g“ und ein „2“ vom 12. December 85. „lris gelb“, anscheinend jüngere Vögel. „gs“ al. 295, caud. 157, rostr. ‚26?/, mm. en 237, » 155, DR al "a „ NB. Da Gmelin’s Sirix mezicana stets dunkel bleiben wird, so dürfte es sich empfehlen, die Species künftig Asro clamator (Vieill. 1807) zu nennen. 17, Scops brasilianus (Gml.) Azara „Chöliba“ no. 48 unde Strix cholida Vieill. Nouv. Dict. VII (1817) p. 39. Localname „Urucüreä“. Lambare: Ein „?“ juv. vom 26. December und ein pull. („2“) im gewellten Dunengefieder vom 24. December 85. ‚Iris gelb“. Das junge „2“ stimmt am besten mit einem Bahia-Balg meiner Sammlung überein. [3 + 78. Micrastur melanoleucus (Vieill.) Azara „Esparvero negriblanco‘“ no. 28 unde Sparveus melano- leucus Vieill. Nouv. Diet. X (1817) p. 327 (ad.) et Esparvero faxado no. 29 unde Sparvius semitorquatus Vieill. Nouv. Diet. X (1817) p. 322 (av. jr.). Localname ‚Alcön“ (Rohde). Lambare: Ein „Z“ juv. und ein „2?“ juv. vom 12. und 13. Januar 86. „Iris braun“ Diese jungen Vögel stimmen mit Exem- plaren aus St. Catharina überein. = 79. Buteo albicaudatus Vieill. Azara „Aquila coliblanca“ no. 10 unde Spizaetus leucurus Vieill. Nouv. Diet. XXX1I (1819) p. 58. Localname: „Alcön“ (Rohde). Lambare: Ein junges „?“ „Iris gelb‘, mit einem Exem- plar aus Surinam in Mus. HvB. gut übereinstimmend. 80. Antenor unicinctus (T’emm.) Azara „Gavilan mixto obscuro y canela“ no. 19, Localname: ‚„Alcön“ (Rohde). Lambare: Ein „Z“ juv. vom 28. Januar 36. „Iris gelb“. 28 Hans von Berlepsch: "81. Rupornisnattereri saturata (Sel. & Salv.)? Azara „Indaye“ no. 30. Localname „Taquatoy“ (Rohde). Lambare: Ein „2“ juv. vom 27. Januar 86. „Iris gelb“. al. 257, caud. 172, rostr. 21'/,, tars. 67 mm. Dieser junge Vogel scheint am besten mit meinen Exemplaren aus Rio Grande do Sul übereinzustimmen. | » 82. Hypomorphnus urubitinga (Gmel.) Azara „Gavilan mixto chorreado“ no. 17 (juv.) et Gavilan mixto pintado no. 18 (juv.) et Gavilan mixto negro no. 20 (ad.). Localname für den alten Vogel: ‚Taquatöhu“ (Rohde). a) Jungen „ „Taquatöpara“ ” aha Drei alte „22“ mehr oder weniger stark in der Mauser befindlich vom 24., 26., und 27. Januar 86, ein junges „2“ vom 7. Januar 86. und ein juv. ohne Etiquette. „Iris braun“. „22“ ad. al. 420-433, caud. 245—255, rostr. 39°), —40°/,, tars. 115—130 mm. 83. Busarellus nigricollis (Lath.) Azara „Gavilan de estero eabeza blanca‘“ no. 13 unde Circus leucocephalus Vieill. Nouv. Diet. IV (1816) p. 465. Localname: ‚„Taquatö pictä“ (Rohde). Lambare: Ein „2“ ad., aber mauserig, vom 4. Februar 86. „Iris schwarz“, ein „g“ juv. vom 24. December 85. „Iris braun“ und ein „2“ juv. vom 23. Januar 86. 84. Pandion haliaötus carolinensis (Gml.) Nicht bei Azara. Localname „Taquatö chie moroti‘ (Rohde). Lambare: Ein „2?“ vom 17. Januar 86. „Iris gelb“. al. 502, caud. 222, rostr. 42'),, tars. 60 mm. " 85. Phalacrocorax brasilianus (L.) Azara „Zaramagullon negro“ no. 423 unde Hydrocoras vigua Vieill. Nouv. Diet. VIEH (1817) p. 90. Localname „Bigua“ (Rohde). Rio Pileomayo: Ein „?“ juv. vom 18. Januar 86. „Iris weissgelb“. In Färbung und Grösse übereinstimmend mit Vögeln aus Rio Grande do Sul. 86. Plotus anhinga Linn. Azara „Zaramagullon chorreado“ no. 424. Localname: „Bigu& boyhu“ (@ ad.) (Rohde). System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 29 Localname: „Bigua boy“ (2 & juv.) (Rohde). Pilcomayo: Ein „g‘“ ad. im Hochzeitskleide mit einfarbig schwarzgrünem Kopf und Hals und Unterseite und verlängerten zerschlissenen Federn am Hinterkopfe und längs des ganzen Hinterhalses, ein ?? oder jüngerer Vogel (als „Z“ bezeichnet). „lris rothbraun“ und ein jüngerer Vogel ohne Geschlechtsangabe, „Lris weiss, die Pupille hat auch einen inneren gelben Ring“, alle drei Vögel vom 28. Januar 86. No. 2 hat kastanienbraunes Band zwischen der schwarzgrünen Färbung des abdomen und der fahl bräunlichweissen Brust. Bei no. 3 felılt die kastanienbraune Brustbinde und das ganze abdomen ist schmutzig braun gefärbt und weisslich gemischt ete. — No. 2 und 3 haben Kopf und Hals bräunlichweiss, wie die Brust gefärbt, aber Scheitel und Streifen längs des Oberhalses schwarzbraun mit hellbräunlicher Mischung. 1) „&“ ad. al. 365, caud. 277, rostr. 9], tars. 39 mm. DO) u „ 948, ” 252, ” I3®4, „ 39"; ” 3) Juv. „ 320, 259, 71’%, » 39 „ 87. Ardea cocoi Gmel. Azara „Garza aplomada“ no. 347 unde Ardea caerulescens Vieill. Nouv. Diet. XIV (1817) p. 413. Localname: „St. emo“ (Rohde). Pilcomayo, Gran Chaco: Drei „SS“ ad. vom 19. und 29. Januar 86, Iris „roth“, einmal „gelb“, und drei junge „?2“ vom 10. December 85 und 1?7. und 24. Januar 86. Iris „gelb“. „sc“ ad.: al. 443—490, caud. 175—189, rostr 140—147!),, tars. 170—175 mm. „29“: al. 435 —468, eaud. 170— 177, rostr. 136— 140, tars. 168—180 mm. Die Vögel aus Rio Grande do Sul, welche im Allgemeinen mit den Gran Chaco-Vögeln übereinstimmen, scheinen längere Tarsen zu haben. 88. Ardea egretta Gmel. Azara „Garza grande blanca con manto“ no. 348 und „Garza blanca mayor“ no. 350. Localname: „Ywurati“ (Rohde). Pileomayo, Gran Chaco: Ein „gs“ ad. im Hochzeits- kleide vom 26. Januar 86 und drei „PP“ oder junge Vögel (ohne Schmuckfedern) vom 19. December 85 und 15. und 23. Januar 56, 30 Hans von Berlepseh: „Iris gelb“. Die langen Schmuckfedern ragen bei dem & ad. 156 mm. über die Schwanzspitze hinaus. „3“ ad. al. 398, caud. 152, rostr. 111, tars. 147 mm. „PP“ al. 343— 388, caud. 130-150. rostr. 1027, —112%,, tars. 147— 150 mm. 89. Ardea candidissima Gmel. Azara „Garza chieca blanca con manto“ no. 349 und „Garza blanca mediana“ no. 351 und „Garza blanca menor“ no. 352. Pileomayo: Ein „3“ juv. vom 28. Januar 86. „Iris goldgelb“. 90. Tigrisoma marmoratum (Vieill.)! Azara „Garza jaspeada“ no. 353 unde Ardea marmorata Vieill. Nouy. Diet. XIV p. 415 (av. juv.). Azara „Garza obscura azulada“‘ no. 354 (adult). Tigrisoma fasciatum Salv. (nee Such) Ibis 1880 p- 363 (Tucuman -- deser. av. adult). Localname „Hoco parä pieta“ (adult) | „ „Hoco parä‘“ (juv.) J Pileomayo, Gran Chaco: Ein „Z“ ad. „Iris goldgelb“ und drei „gg“ juv. vom 13. December 35 und 16. und 24. Januar 86. Iris gelb, grau schattirt. | „gs“ ad. al. 343, caud. 130, rostr. 1093,, tars. 115 mm. „22 juv.., 326348, „,„,180,..... 80-107, , DO Mor, Diese im Alters- und Jugendkleide zuerst von Azara gut be- schriebene Art scheint bisher‘übersehen oder mit den verwandten Arten T. fasciatum (Such) und T. drassliense (Linn.) verwechselt worden zu sein, zwischen welchen beiden Arten sie gewisser- massen in der Mitte steht. Ardea marmorata Vieill. ist leider nur auf Azara’s Beschreibung des Jugendkleides (den Garza jas- peada) gegründet, was zu bedauern ist, da alle drei genannten Arten in der Färbung des Jugendgefieders kaum zu differiren scheinen, dennoch muss Vieillot's Benennung in Anwendung kommen. Schon Herrn ©. Salvin (!. c.) fiel bei der Besprechung der von Mr. Durnford in Tucuman gesammelten Vögel der Färbungs- unterschied eines alten 7iyrisoma-Weibchens aus Salta von der T. faseiatum aus Brasilien auf und er giebt daher eine detaillirte Beschreibung seines Vogels, welche sowohl mit der Azara’schen Be- schreibung (Azara no. 354) als auch mit dem von Herrn Rohde gesammelten alten „Männchen“ gut übereinstimmt. T. marmoratum steht sowohl in Bezug auf die Grössenver- hältnisse als in Betreff des weit vorspringenden Federstreifens am Grunde des sonst nackten Unterkiefers der 7. fasceiatum am nächsten. (Rohde). System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 31 In der Färbung hingegen stimmt der alte Vogel des T. marmo- ratum fast vollständig mit dem Alterskleide von 7, brasiliense überein, hat also einen rostrothen nicht schwarzen Oberkopf und Schopf, der übrigens ein wenig hellere Nüance zeigt als bei 7. brasiliense. Am besten lassen sich diese Unterschiede durch folgende Diagnose wiedergeben: Tigrisoma marmoratum (Vieill.) av. adult. quoad pieturam T. brasiliensi simillimum, sed major, tarsis imprimis longioribus, et mandibula basi ut in 7. fasciato partim plumosa, a T. fasciato eapite supra et nucha elare rufis (elarius ut in 7. drasiliensi) nee nigris primo visu distinguendum. Habitat: Paraguay (fide Azara & Rohde) et Tucuman (Durnford). 91. Butorides striata (Linn.) Azara „Garza euello aplomado‘“ no. 358 unde Ardea cyanura Vieill. Nouv. Diet. XIV (1817) p. 421 (adult.) et „Garza cuello pardo“ no. 359 unde Ardea fuscicollis Vieill. Nouv. Diet. XIV (1817) p. 410 (juv.). Localname: „Hocö (Hocoy)“ (Rohde). Bileomayod: Eın „Sg“ ad. „Iris gelb“. al. 1734,, eaud. 68, rostr. 61, tars. 47 mm. Stimmt mit Vögeln aus Rio Grande do Sul überein. 792. Nyceticorax griseus naevius (Bodd.) Azara „Garza tayazü-guirä‘“ no. 357 (ad.) et „Garza pardo chorreada“ no. 355 unde Ardea maculata Vieill. Nouv. Diet. XIV (1817) p. 434 (juv.). Localname: „Tadjassü guira“ (Rohde). Pileomayo: Ein „3“ vom 7. Januar 86. „Iris lebhaft korallenroth“. Dieser Vogel ist ziemlich ausgefärbt, doch fehlen ihm noch die langen, weissen Schmuckfedern am Hinterkopfe, übrigens einem Exemplar aus S. Paulo sehr ähnlich. 93. Nycticoraz sibilatrix (T'emm.) Azara „Flauta del sol“ no. 356. Localname: „Quarachy mimby“ (Rohde). Pileomayo: Ein „g‘“ (jr.) vom 10. Januar S6 und ein „2“ (ad.) vom 7. Januar 86. „Iris hellgraugelb. Schnabel hell lila fleischfarben. Wachshaut lebhaft schieferblau.‘“ „g“ al. 2871/,, caud. 110, rostr. 65°/,, tars. 89 mm. en 1200, a alla, 108, NO Nicht verschieden von Vögeln aus Rio Grande do Sul, 32 Hans von Berlepsch: + 94. Myeteria americana Linn. Azara „Collar roxo‘“ no. 343. Localname ‚„Tujujü quartelero“ (Rohde). Pilecomayo: Ein „g“ ad. al. 625, eaud. 230, rostr. 330 (von Mundspalte 320), tars. 280 mm. Dieser alte Vogel stimmt im Wesentlichen mit einem Exemplar meiner Sammlung aus San Salvador (C. America) überein, hat aber den Hinterkopf noch spärlicher mit den borstenartigen gelbweissen Federn bedeckt. Scheitel und Vorderstirn sind mehr runzlig und mit verdiekten schwarzen Federkolben besetzt. Das Culmen des Oberschnabels scheint mehr abgerundet, weniger scharf. Seitliche Schnabelbasis mit einigen Runzeln oder Riefen versehen, die dem S. Salvador-Vogel fehlen. Unterschnabel in der Mitte nicht so breit. Flügel und Schwanz, namentlich aber die Tarsen kürzer. NB. Der Jabiru-Storch müsste eigentlich einen neuen syste- matischen Namen erhalten, da Linne’s Myeteria americana (welche sich allein auf Maregrave’s Jaciru-guagu gründet) nicht auf den „Jabiru“, sondern auf den „Maguari“ Ciconia maguari (Gml.) Bezug hat! _ 95. Ciconia maguari (Gml.) Azara „Baguari“ no. 342. Localname: ‚„Tujujü sapitä‘“ (Rohde). Pileomayo: Ein junges „?“ vom 20. December 85. „Iris braun“, mit noch vielen schmutzig schwarzbraunen Federn des Jugendkleides im weissen Gefieder. 96. Tantalus loculator Linn. Azara „Cangui“ no. 344. Localname: „Tujujü para‘ (Rohde). Pileomayo: Ein „a“ ad. vom 26. Januar und ein „2“ ad. vom 27. Januar 86. „Iris schwarz ?“ „sg“ al. 496, caud. 165, rostr. 236!/,, tars. 192. mm. 9 AS, 146, 120, a 180005 Beide sind recht alte Vögel, zeigen den Hals weit hinab nackt und mit tiefen Runzeln und Hornplättchen versehen. Das „2“ unterscheidet sich durch kleinere Dimensionen und kleineres Hornschild auf dem nackten Scheitel. Beide Vögel befinden sich in der Mauser. +97, Phimosus infuscatus (Licht.). Azara „Curucäu afeytado‘“ no. 365. System. Verzeichn. ın Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 33 Localname ‚„Carauy“ (Rohde). Ein „3“ ad. „Iris roth“. al. 293, caud. 125, rostr. 130%J,, tars. 62!/, mm. Pilecomayo: Alter Vogel: Kopf und Hals mit lanzettförmigen zerschlissenen, schön amethyst-violetten, in gewissem Lichte bou- teillegrün schillernden Federn bedeckt. + 98, Platalea ajaja Linn. Azara „Espätula“ no. 345. Localname „Pato real“ (Rohde). Pilcomayo: Zwei „2?“ vom 19. December 85 und 11. Januar 86, sind junge Vögel mit noch befiedertem Kopfe und schwarz- braunen Aussenfahnen der Primärschwingen. + 99. Cairina moschata (Linn.) Azara „Pato grando ö real“ no. 427. Localname: „Ype“ (Rohde). Pileomayo: Ein „3“ ad. „Iris gelblichweiss“ und ein „2“ vom 17. Januar 86. „Iris schwarz“. „gs“ ad. al. 416, caud. 205, rostr. 60, tars. 59 mm. 22 „50 u» 60 » Bien 400 "Das & ist ein prachtvoller Vogel mit stark entwickelter Haube, orangegelben Fleischzapfen am Stirnrande und schönem amethyst- violettem Schiller auf Rücken und Oberhals. Die Federn am Hinterhals etwas kragenartig verlängert. Sämmtliche obere und untere Flügeldeckfedern wie bei einem 2 aus Rio Grande do Sul schneeweis gefärbt. Das obige 2 ist viel matter gefärbt als das Z, ist auffallend kleiner. Kopf fast ganz ohne Haube. Stirn mehr befiedert. An beiden Seiten der Stirn auffallend grosse orangegelbe Fleischzapfen. Nur die nach dem Arme zu gelegenen hinteren langen Oberflügeldeckfedern weiss gefärbt. + 100, Dendrocygna vidwata (Linn.) Azara „Pato cara blanca“ no. 435. Localname: „Ype“ (Rohde). Pilcomayo: Zwei „??“ ad. vom 15. Januar 86. al. 227%), 230, caud. 61, 65, rostr. 53, 543/,, tars. 52, 54 mm. Ein Vogel aus Rio Grande do Sul ist nicht verschieden, da- gegen weicht ein Vogel meiner Sammlung aus Panama ab durch viel kleineren Schnabel, sehr viel kürzere Flügel, kleineren weissen Kinnfleck und ganz einfarbig schwarze untere Kehle ohne Weiss darin. Cab. Journ. £. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 177. Januar 1887. 3 34 Hans von Berlepsch: 101. Zenaida maculata (Vieill.) Azara „Paloma parda manchada“ no. 322 unde Columba macu- lata Vieill. Eneycl. Meth. II (1820) p. 376. — Columba aurita Temm. (1808) partim. Localname? „Picazuy“ (Rohde). Pilcomayo: Ein „2“ in sehr abgeriebenem schmutzigem Ge- fieder, nicht verschieden von Vögeln aus Rio Grande do Sul. 7102. Peristera cinerea (Temm.) Nicht bei Azara. Localname ? „Piquipe“ (Rohde). Pilcomayo: Ein „3“ ad. al. 117',, caud. 81, rostr. 13%), tars. 18%), mm. Unterscheidet sich von einem & ad. aus West- Ecuador durch etwas hellere Körperfärbung und längere Flügel. 103. Columbigallina griseola (Spix) Azara „Paloma enana“ no. 325. Localname „Piquipey“ (Rohde). Pilcomayo: Ein „3“ ad. vom 28. December 85. „Iris gelb“. al. 78, caud. 55, rostr. 11, tars. 14"/, mm, völlig gleich mit Vögeln aus Bahia, Brazil. NB. „Columbina griseola Spix“ scheint mir mit C. passerina (L.) identisch, und müsste in diesem Falle für die griseola aut. (nec Spix) eine neue Speciesbezeichnung gewählt werden. 104. Crax sclateri Gray Azara „Mitü“ no. 338. Localname: „Mutü‘“ (Rohde). Pilcomayo: „2“ „Iris rothbraun“ al. 364, caud. 320, rostr. 28, tars. 105 mm. Dieser Vogel scheint mir eher ein junges 3 als ein ? zu sein. Die Schwanzfedern haben ziemlich rein weisse Spitzen. Oberrücken und Oberflügeldeckfedern mit röstlichen, Schwingen und Schwanz mit scharfen weissen Binden gezeichnet. Federn des Unterrückens etwas dunenartig und röstlich gebändert und gesäumt. Die Federn an Kehle, Kehlseiten und hinter dem Auge mit verborgener weisser Färbung an der Basis. Schnabel schmutzig schwarzbraun mit hell gelbbrauner Spitze, Unterschnabel ähnlich gefärbt, kein Gelb an Basis. Uebrigens stimmt das Exem- plar mit Mr. Sclater’s Beschreibung des ? von (©. sclateri überein. 105. Aramides ypecaha (Vieill.) Azara „Ipacahä“ no. 367 unde Rallus ypecaha Vieill. Nouv. Diet. XXVIII (1819) p. 568. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 35 Localname „Bacaä“ (Rohde). Pilcomayo: Ein alter Vogel ohne Geschlechtsangabe, etwas in der Mauser befindlich. „Iris goldgelb“. al. 232, caud. 96, rostr. 79, tars. 86!/, mm. 7 106. Aramides cayennensis (Gml.) Azara „Chiricöte‘‘ no. 368 unde ZRallus chiricote Vieill. Nouv. Diet. XXVIH (1819) p. 551. Localname: „Bacaäy“ (Rohde). Pileomayo: Ein „3“ vom 19. Januar 86. „Iris orangegelb“. al. 192, caud. 67, rostr. 54, tars. 71'/, mm. Jüngerer Vogel, stimmt am besten mit einem Bahia- Balg überein. Vorderhals und Gurgel heller weisslicher grau als bei Vögeln aus Rio Grande do Sul. 107. Porzana leucopyrrha (Vieill.) Azara ‚„lIpecaha pardo- acanelado y blanco‘“ no. 375 unde Rallus leucopyrrhous Vieill. Nouv. Diet. XX VIII (1819) p. 550. Pileomayo: Ein „3“ und zwei Vögel ohne Geschlechts- angabe. al. 86—81, caud. 50—44'/,, rostr. 161/,—173/,, tars. 31 — 35 mm. Vögel aus Rio Grande do Sul sind nicht verschieden. 108. Aramus scolopaceus (Gml.) Azara „Caräu“ no. 366 unde Aramus carau Vieill. Nouv. Dict. VIII (1817) p. 300. Localname „Caräu guazu“ (Rohde).. Pilcomayo: Ein „gZ?“ vom 8. December 85. Iris braun, und ein Vogel ohne Geschlechtsangabe vom 8. Januar 86. al. 328, 336, caud. 154, 145, rostr. 116, 1091/,, tars. 126, 115 mm. Diese Vögel stimmen gut mit einem Exemplar aus St. Catha- rina überein. 109. Parra jacana Linn. Azara „Aguapeazö“ no. 384 (av. adult.) und „Aguapeazö blanco debaxo“ no. 385 (av. juv.). | Localname: Agua-pex-assö“ (Rohde). Pilcomayo: Ein „g“ (ad.) „Iris schwarz“, ein „g“ (jr.) und ein „g“ (juv.) vom 15. und 11. Januar 86. „Iris gelb“. grad. al. 117, caud. 374,, 9 'rostr. 30%, \tars.052' ' mm. NS. jesa,, 125,124, ° 42,43, .. 5,2831, 312, 912/54 „ Das alte „g“ stimmt mit einem Exemplar aus Rio Grande do Sul überein, Flügel kürzer. 3* 36 Hans von Berlepsch: "110. Aegialitis collaris (Vieill.) Azara „Mbatuitui collar negro“ no. 392 unde Oharadrius collaris Vieill. Nouv. Diet. XXVII (1818) p. 136. Localname „Batoytuy“ (Rohde). Pilcomayo: Ein jüngeres „?“ vom 16. Januar 86. „Iris schwarz“. al. 92/,, caud. 48%/,, rostr. 15, tars. 26", mm. 111. Gallinago paraguaiae (Vieill.) Azara „Becasina 1.“ no. 337 unde Scolopax Paraguaiae Vieill. Nouv. Diet. III (1816) p. 356 et „Becasina 2“ no. 388. Scolopax frenata „Ulig.“ Licht. Localname: „Jacabere“ (Rohde). Pilcomayo: Zwei „S&“, eines vom 11. Januar 86. „Iris schwarz“. al. 129, 126, caud. 55, 52'/,, rostr. 63%/,, 67, tars. 33%/, mm. NB. Zwischen den Paraguay-Vögeln, einer grösseren Serie von Exemplaren aus Rio Grande du Sul und Bahia-Bälgen vermag ich keinerlei Unterschied zu entdecken. Ich vereinige daher un- bedenklich die frenata Licht. mit der paraguaiae Vieill. Was Azara als Becasina 1 und Becasina 2 beschreibt scheint mir auf ein und dieselbe Art Bezug zu haben. Die kleinen Exemplare aus Brasilien, welche viele Autoren als „frenata“ unterscheiden, sind wohl nur junge Vögel! Ich besitze einen solchen auffallend kleinen, anscheinend jungen Vogel von Pedras brancas, Rio Grande do Sul (14. Januar), welcher noch kürzeren Schnabel hat, als Pr. Wied ihn für seine frenata angiebt. Sollten diese kleinen Vögel wirklich eine besondere Art ausmachen, so müsste dieselbe wohl einen neuen Namen erhalten, da auch Swainson’s „braszli- ensis“ wohl sicher mit paraguazae Vieill. zusammenfällt. — @. andina Tacz. von den Cordilleren halte ich hingegen für eine entschieden gute Species. "112. Tringa fuscicollis Vieill. Azara „Chorlito pestorejo pardo“ no. 404 unde Tringa fusei- collis Vieill. Nouv. Diet. XXXIV (1819) p. 461. Localname: „Schutuy“ Rohde. Pilcomayo: Ein „3“ vom 22. Januar 86. „Iris schwarz“. al. 117, caud. 50, rostr. 23%/,, tars. 23 mm. Der Vogel befindet sich im Winterkleide und stimmt mit Exemplaren aus Sta. Catha- rina etc. überein. System. Verzeichn. in Paraguay ges. Vögel v. R. Rohde. 37 +113. Totanus solitarius (Wils.) Azara „Chorlito pardo menor“ no. 400 unde Totanus punc- tatus Vieill. Nouv. Dict. VI (1816) p. 411. Localname: „Schutuy“ (Rohde). Pilcomayo: Ein „2?“ (juv.) vom 14. December 85. „Iris schwarz“. | 4114, Rhynchops nigra (Linn.) Azara „Rayador‘, no. 408. Localname „Paä guazü“ (Rohde). Pilecomayo: Ein „g“ ad., stark in der Mauser, vom 7. Januar 86 und ein „2“, „Iris schwarz“. „gs“ al. 400, caud. 122, maxilla 78'/,, mandibula 112), tars. 341), mm. „2“ (wohl juv.) al. 360, caud. 114, maxilla 58/,, mandib. 80, tars. 27'/), mm. 115. ans tataupa (Temm.) Azara „Tatäupä“ no. 329 unde Tinamus tataupa Temm. Hist. nat. Pig. & Gallinac. III (1815) p. 590 et Cryptura tataupa Vieill. Nouv. Diet. XXXIV (1819) p. 108. Localname „Inambü coque“ (Rohde). Eier. Pileomayo: Zwei „??“ vom 8. Januar 86. „Iris braun“. al. 124, 122, caud. 41, 44, rostr. 14!/,, 143/,, tars. 271), mm Beide Vögel haben schwärzliche Spitze des Oberschnabels (etwa das Spitzenviertel schwärzlich), 116. Nothura maculosa (Temm.) Azara „Inambüi“ no. 327 unde Tinamus maculosus Temm. Hist. nat. Pig. & Gallinac. III (1815) p. 557 et Oryptura fasciata Vieill. Nouv. Diet. XXXIV (1819) p. 109. Localname ‚„Inambuy“ (Rohde). Pilecomayo: Ein „?“ ad. „mit ziemlich grossen Eiern in den Legeröhren“ vom 21. December 85. „Iris goldgelb“. al. 133, rostr. 18°/,, tars. 34'/, mm. Vögel aus Rio Grande do Sul sind nicht verschieden. (Schluss (Appendix) folgt.) 38 Dr. Ant. Reichenow: Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen während der letzten Reise zum Victoria Njansa. Mit Benutzung der Tagebücher des Reisenden bearbeitet von Dr. Ant. Reichenow. Die Länder welche Dr. G. A. Fischer auf seiner letzten Reise erforschte, waren bisher ornithologisch noch vollständig un- bekannt. : Zwar brachte der englische Reisende Speke, der Ent- deeker des Victoria Njansa, eine kleine Sammlung von Vogel- bälgen heim, doch stammte diese, an sich unbedeutende Collection (vergl. Proc. Z. S. London 1864 p. 106) zum grössten Theil aus dem viel südlicheren, nicht mehr zu der unmittelbaren Umgebung des Vietoria gehörenden Uniamwesi; nur wenige Arten wurden in Uganda, Karagwe und Usinja im Westen des Sees erlangt, während Fischer’s reiche Sammlung und eingehende faunistische Be- obachtungen die im Süden und Osten des Victoria gelegenen Land- striche betreffen. Im Allgemeinen haben wir den Reiseweg bereits in unserer Erinnerungsschrift (Journ. Orn. 1886 p. 613) beschrieben. Zur Erleichterung des Auffindens der in der folgenden Uebersicht angeführten Sammelorte geben wir in kurzen Zügen eine ein- gehendere Darstellung des Marsches mit Aufzählung aller berührten Orte, welche für den vorliegenden Zweck Wichtigkeit haben. Dr. Fischer brach am 3. August 1885 von Pangani auf, marschirte in westlicher Richtung durch die Landschaften Usegua (Ort: Msingissua 25. August) und Ungu (Nguru) mit den Orten Mgaera und Quara, durchzog das südliche Massailand, wobei insonderheit die Landschaft Kijungu, der Ort Loeru, die Ge- biete Kibaia, Serian und Ndutian berührt wurden, und erreichte Mitte September das Gebirgsland Irangi auf dem 36° ö. L. (Gr.) südlich des Manjara Sees (Ort Kondoa 19. September und Gasa- Berge 24. September). Von dort ging es in einem Bogen nach Süden durch Ussandawi, Soboro (30. September), Salanda (3. October) bis zu dem unter 34° ö. L. und 5° n. Br. gelegenen Ort Ussure (14. October). Von hieraus sich nordwärts wendend, durchquerte der Reisende die Wembäre Steppe und gelangte in das grosse Gebiet Usukuma südlich des Victoria Njansa. Am 1, November wurde die Landschaft Wembi in Usukuma, am 4. Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 39 November Magala betreten und sodann der von Süden her in den Victoria-See fliessende Simiu-Fluss abwärts verfolgt. Am 11. November war der See bei Magu östlich von Kagehi, am 16. November letzterer, an der Südseite des Sees gelegene Ort erreicht. - Nach zweimonatlichem Aufenthalt in Kagehi brach Dr. Fischer wieder auf und zog in östlicher Richtung längs des Speke-Golfs durch den Distrikt Nassa (18. Januar) zum Ruwana-Fluss (21. Januar), welcher von Osten her in den Speke Golf mündet. Nunmehr in nördlicher Richtung längs der Ostseite des Victoria Sees durch die Schasche-Berge, Kitende Steppe, Kinia- mongo (30. Januar), Niawaki (3]. Januar) und die Ukira Berge (1. Februar) weiter marschirend, überschritt der Reisende am 6. Februar den Morifluss, am 20. Februar den Igutscha und gelangte in die Landschaft Ugaia (östlich des Victoria). Weiter nordwärts vordringend, kam er am 24. Februar nach Ka- niama, am 2. März nach Kabondo, am 5. März nach Nia- katschi, am 6. März nach Kadibo und am 12. März nach Kawanga (Ukala), einem Ort im Nordosten des Njansa. Hier musste das weitere Vordringen aufgegeben und die Rückreise an- getreten werden. Fischer zog in östlicher Richtung zum Mba- ringo See (Sigaeijo 31. März), sodann südöstlich über Kamassia (5. April), durch die Kikuju-Berge 2. Mai, wo ein Exemplar von Corythais Hartlaubi der letzte Vogel sein sollte, welchen der erfolgreiche Forscher in Afrika erlegte, und erreichte am 14. Juni die Küste bei Wanga. Am Schlusse seines ornithologischen Tagebuchs giebt Dr. Fischer folgenden Bericht über seinen Reiseweg: „Auf meiner Reise zum Victoria-See lernte ich Gebiete kennen, welche von mir ornithologisch bisher nicht ausgebeutet, grössten- theils überhaupt noch nicht von einem Europäer besucht waren. Gleich auf dem ersten Theil meines Weges, der Strecke Pangani- Irangi, konnte ich eine Reihe von Arten sammeln, welche ich während der Reise in das Massailand nördlich des Pangani-Flusses nicht angetroffen hatte. In dem wellenförmigen Hügelland von Usegua und dem Bergland von Ungu (Nguru), mit welchem die mehr oder weniger fruchtbaren Küstengebiete abschliessen, die sich durch schmale, oft mit prächtigem Hochwald bedeekte Niede- rungen und weit ausgedehnten Niederwald auszeichnen, traf ich allerdings fast ausschliesslich die bekannten Formen von jenseits des Panganiflusses. Hier war es nur eine Xanthodira-Art (X. 40 Dr. Ant. Reichenow: flavigula)*), welcher ich früher noch nicht begegnete. Sobald man ‚aber die letzten Niederlassungen der Bewohner von Ungu verlässt, ändert sich die Scenerie mit einem Schlage. Ein dürres Hochland breitet sich aus, welches nur während weniger Monate des Jahres einzelne Wassertümpel aufweist und mit den für einen grossen Theil Ostafrikas so charakteristischen Akazien- und Mimosen-Hainen ‚bedeckt ist, die nur wenig belaubt, von Dornen starrend, einen sehr trostlosen Anblick gewähren. Wir befinden uns hier in dem südlichen Grenzgebiet der Massai. Nur hin und wieder wird die Einsamkeit der Landschaft durch kleine, isolirte, aus der Ebene sich erhebende Bergkegel unterbrochen. Es regnet hier wie über- haupt in den weiten, bis zum Vietoria-See sich hinziehenden Ge- bieten meistens nur einmal im Jahre. Hochwald bemerkt man nirgends; das Gras ist bald nach dem Regen wieder vertrocknet. Nichtsdestoweniger findet man hier manche interessante Vogelart. Sobald man die Grenze von Ungu überschritten, macht sich vor allem Schizorhis Leopold‘ durch seine lautschallende Stimme be- merkbar. Neben diesem ist Cosmopsarus unicolor für diese Gebiete charakteristisch und war einer der gemeinsten Vögel auf dem ganzen Marsche. Ferner findet sich hier: Nigrita Cabanisı, Cora- phites leucotis, Texior intermedius, Bradyornis microrhyncha und die kleine reizende Agapornes-Art (A. personata), welche hier sowie in Irangi sehr häufig sich zeigte. Mit dem Gebiete Irangi, welches von einer reich gegliederten, von Nord nach Süd verlaufenden Bergkette durchzogen wird, kommt einige Abwechselung in die einförmige Landschaft. In diesen Bergen, die übrigens im September nicht einen einzigen wasserhaltigen Bach aufzuweisen hatten und nur spärlich bewaldet sind, wohnt ein Ackerbau treibender Negerstamm. Schizorhis Leo- poldi und Cosmopsarus unicolor waren auch hier sehr gemein. Ferner wurde hier eine früher noch nicht angetroffene Graucalus- Art (@. pectoralis) erbeutet, die ein stilles einsames Leben führt. Cossypha barbata, Parus albiventris, Calyphantria melanotis, Prionops graculinus, Campiecola Livingstoni! und Cichladusa arcuata waren hier und auch in den weiter durchwanderten Gebieten von Ussandawi und Ussure nicht selten. In letztgenannter Landschaft fand ich Aanthodira flavigula in grosser Anzahl. *) Die Namen der in diesem Bericht angeführten Vogelarten wurden grösstentheils nach Bestimmung der Sammlung von dem Bearbeiter eingefügt. Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 41 Danach gelangt man in das fast gänzlich waldlose Gebiet von Ussukuma, ein wellenförmiges Steppenland mit zahlreichen kleinen Mulden und Anhöhen von oft sehr merkwürdig in einander ge- schobenen Granitblöcken. Das Land präsentirte sich in dieser Jahreszeit (September) wie der ödeste Theil von Ugogo. Der Boden war kahl, nur mit halbverdorrten Gras- und Getreidestengeln bedeckt. Soweit das Auge reichte, kein Strauch, kein grüner Halm. Nur die dürftigen Euphorbien-Hecken, welche die Hütten der Ein- geborenen umgaben und allenthalben zerstreut liegende kleine Inseln darstellten, milderten den öden Eindruck, wogegen einzelne mächtige, knorrige und blätterlose Adansonien, welche in grossen Abständen über das Land zerstreut standen, dazu beitrugen, das Landschafts- bild noch trostloser zu gestalten. Ebenso wie die Vegetation war hier die Thier- und besonders die Vogelwelt sehr schwach ver- treten. Hin und wieder machte sich ein Corvus scapulatus be- merkbar. Milvus Forskali zeigte sich auf den kahlen Adansonien. Hirundo Monteiri fehlte nigends. Thamnobia subrufieauda_ und Coraphites leucopareia trieben sich auf dem nackten Erdboden umher, dessen Färbung ihr Gefieder angepasst war. In dem östlichen Theile des Landes fanden sich kleine, aus Akazien bestehende Waldungen, besonders längs des Simiu-Flusses, welcher in den Speke-Golf sich ergiesst. Hier sieht man u. a. Muscicapa cinereola und Notauges Hildebrandlti. Zwischen Ussure und Ussukuma dehnt sich ein weite Ebene aus, die sogenannte Wembaere-Steppe, welche nach Nordosten in das Massailand sich erstreckt. Theilweise ist sie ein baum- und strauchloses Grasmeer, theilweise mit kleinen Akazien-Wäldchen durchsetzt, in welchen an einigen Stellen kleine Wassertümpel fast das ganze Jahr hindurch sich halten. Ein Flüsschen, welches die Wasser der umliegenden Höhen aufnimmt, durchzieht die Ebene und giebt zur Regenzeit Veranlassung zur Bildung eines kleinen Sees, denn die Steppe liegt unter dem Spiegel des Victoria. Zur Regenzeit ist sie nicht passirbar, während sie zur trockenen Jahres- zeit kaum das nöthige Wasser für die Karawanen liefert. Zahl- reiches Wild, Rhinozeros, Büffel, Zebras, Gnus, Gazellen, bieten dem Jäger herrliche Aussichten, und auch der Ornithologe kann dieses Gebiet als ein Dorado bezeichnen. Eine grosse Anzahl der im Massai-Lande gefundenen Arten macht sich bemerkbar: Cursorius -venustus, Ooraphites leucopareia, Turtur perspicillata, ferner Histur- gops ruficauda in grosser Anzahl und Nigrita camidorsalis, Amadına 43 Dr. Ant. Reichenow: fasciata, Spermestes caniceps. Hier wurde auch Sorella Emint erlegt. Orithagra dorsostriata, Dilophus carunculatus, Pterocles- Arten kamen in grosser Anzahl vor. Mit der Annäherung an den Victoria ändert sich die Land- schaft zu ihrem Vortheil. Sanft abfallende Wiesenflächen erstrecken sich zum See, in dessen Nähe kleine Ortschaften gelegen sind, die wenigstens von einigen Sträuchern und Bäumen umgeben werden. Prächtige Sykomoren, einzelne Candelaber-Euphorbien, Tamarinden und kleine Bananenwäldchen schliesen sich an die Umgebung dieser Niederlassungen an. Das Land ist reich bevölkert und gut kultivirt. In Kagehi, dem Hafenplatz der nach Uganda ziehenden Kara- wanen, war ich zu einem unfreiwilligen, 52tägigen Aufenthalte gezwungen, so dass hier das Gelände nach allen Richtungen gründ- lich abgesucht werden konnte. Im allgemeinen zeigte sich dieses Gebiet nicht so artenreich, als man hätte erwarten sollen. Das ganze Land trägt den Charakter der Steppe und ist im Gegensatz zu den waldreichen Gebieten von Uhaia, Uganda und Banoja als wald- und regenarm zu bezeichnen. Der See zeigt zum Theil sandige, mit spärlichem Rohr ein- gefassste Ufer, zum Theil morastige, mit dichtem Papyrusgebüsch bewachsene Ränder, letztere besonders in der Umgebung der Fluss- mündungen. Hier sind Sampf- und Wasservögel reichlich vertreten: Ortygometra nigra, Parra, Fulica eristata, Ardea comata, Himan- topus, Machetes pugnax. Unter den Schwimmvögeln vermisste ich Pelikane gänzlich; Gänse und Enten waren zahlreich. Ausser der am Naiwascha-See gefundenen Larus phaeocephalus war auch noch Sterna angliea und Zarus fuscus vorhanden, die mit zahlreichen Kormoranen und Reihern auf den Felsen ruhten, welche unweit des Ufers aus dem Wasser hervorragten ; zwischen ihnen bemerkte man hin und wieder auch ein sich sonnendes Krokodil. Hier in Kagehi lernte ich auch einen Musophagiden kennen, welcher bisher in Ostafrika nicht beobachtet wurde, Schezorhis zonura. In der Umgegend des Ortes selbst hielt er sich zwar nicht auf, kam jedoch mehrmals von der bewaldeten Insel Ukerewe herüber, wo er häufig sein soll. Neben Motacilla vidua kam noch Budytes flavus vor, der auf den Aeckern bei Kagehi und später im Gebiete der Kawi- rondo häufig auftrat. Mehrere Crithagra-Arten (C. imberbis und dorsostriata) trieben sich bei den Ansiedlungen der Eingeborenen umher. Auch der schöne Laniarius cathemagmenus, dessen Stimme Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 43 der des Zihynchastatus lugubris ähnlich ist, wurde bei Kagehi er- beutet, ferner Emberiza capistrata und Cypselus Niansae. Nachdem die Absicht, Uganda zu besuchen, als unausführbar sieh ergeben hatte, setzte ich die Reise auf einem bisher noch nicht betretenen Wege längs der Ostseite des Victoria-Sees nord- wärts bis 20 Sek. nördlich des Aequators fort. Das Land trägt hier im allgemeinen Steppencharakter und ist zum Theil baumlos. Nur die Flussmündungen und Bachschluchten zeigen oft prächtigen Hochwald. In letzterem wurde ausser der erwähnten Schizorhis eine Musophagidenart erbeutet, welche dem westafrikanischen Faunengebiet angehört, nämlich Musophaga Rossae. Sie lebt paar- weise in diesen an Früchten reichen Wäldern. Bis zu dem nach Sigaeijo sich erstreckenden Hochland konnte die Art nachgewiesen werden. Von Mangewa aus scheint M. Rossae nach Uganda über- zugreifen. Im letzteren Gebiet wie in dem stark bewaldeten, südlich ‘von Uganda gelegenen Uhaia ist sie häufig. Wahrscheinlich kommt sie noch in Bunoja und überhaupt in dem ganzen Gebiet um den Victoria-See vor. Im Osten findet sie sich jedoch nur an den mit Hochwald versehenen Stellen, ist hier indessen keineswegs selten. Auch in den Schasche-Bergen, unweit des Speke-Golfs, ist sie häufig; bei Kagehi wurde sie jedoch nicht bemerkt. Neben den genannten beiden Arten fand ich noch Corythaur Livingstoni in den Waldungen am Victoria. Auch ein für Ostafrika bisher nicht nachgewiesener Centropus (C. Fischer‘) fand sich in den Steppen am Victoria-See. Das zwischen dem Victoria und dem Mbaringo-See liegende Gebiet steigt zunächst zu einer Höhe von 2500—3000 Meter an und bildet ein zum Theil baumloses, zum Theil mit prächtigem Wald bedecktes Hochland, letzteres besonders in der Nähe des steilen Abfalles bei Sigaeijo. Hier, wo das Thermometer Nachts bis auf 5°C. fällt und auch am Tage die Temperatur eine gemässigtere ist, auch Regen in reichlicherer Menge als am Victoria fällt, fanden sich alte Bekannte aus dem Kilimandscharo Gebiet, namentlich der am Maeru-Berg entdeckte Poeocephalus massaicus. Auch eine Corythaix-Art war hier häufig. Ob C. Hartlaubi, die ich später in den prachtvollen Waldungen von Kikuja in 2500 Meter Höhe wiederfand, oder eine andere noch unbekannte Species, kann ich nicht mit Gewissheit angeben. Die Strecke Mbaringo-Kikuju ist ein fast baumloses, zum Theil terrassenförmig ansteigendes, zum Theil wellenförmiges Steppen- 44 Dr. Ant. Reichenow: land, welches beiderseits von Bergketten eingefasst ist. Hier wurde die bereits auf der Massaireise angetroffene Myrmecocichla aethiops häufiger bemerkt. Sobald man die Kikuju-Berge verlassen, wird das nach Ukamba und Teita sich erstreckende Gebiet weniger dürr und trägt einen lichten Wald. Hier begegnete ich Corythaix Fischeri besonders häufig. Bezüglich der geographischen Verbreitung der Arten in dem in Rede stehenden Theile Ostafrikas ergiebt sich die bemerkens- werthe Thatsache, dass das Gebiet des Panganiflusses, im all- gemeinen die Linie Pangani-Iraugi-Speke Golf, viele Species von einander scheidet. Nördlich dieser Linie finden wir Textor Dine- melli, südlich Textor Böhmi, nördlich Schizorhis leucogaster, südlich Schizorhis Leopoldi u. a. Eine Einschränkung erleidet diese Be- grenzung in der unmittelbaren Umgebung des Victoria Sees. Hier ziehen sich manche südliche Arten noch weiter nach Norden hinauf.“ In der nachfolgenden Uebersicht sind 263 von Dr. Fischer während dieser Reise gesammelte und beobachtete Arten aufge- führt. Von diesen waren 82 auf den früheren Reisen noch nicht angetroffen, darunter 22 neu entdeckte Species. Abgesehen von den letzteren, ist die bedeutende faunistische Verschiedenheit der Gebiete des Victoria Njansa von den südlicheren Distrikten Ost- afrikas zunächst darauf zurückzuführen, dass die in Rede stehenden Länder die Grenze zwischen der östlichen und nordöstlichen Fauna bilden. Im Gegensatz zu den südlicheren Landschaften tritt hier schon eine ganze Reihe nordöstlicher Formen auf, so Oedicnemus affinis, Dendrocyena fulva, Schizorhis zonura, Osxylophus afer, Haleyon senegalensis, Hirundo senegalensis, Bradyornis semipartita, Laniarius erythrogaster, Lamprocolius orientalis. Ferner aber traf Dr. Fischer wider alles Erwarten auch specifisch westliche Formen in den Gebieten des Victoria Njansa an, und diese Ent- deekung dürfte als das bei weitem wichtigste Ergebniss der Reise zu bezeichnen sein. Musophaga Rossae und Corythaix Livingstont, zwei für die westafrikanische Fauna bezeichnende Arten, wurden von Dr. Fischer in der südlichen und östlichen Umsäumung des Victoria gefunden und — was noch bedeutungsvoller ist — das Vorkommen des Graupapageis in den Ländern westlich und nördlich des Victoria nachgewiesen. Durch die Forschungen Bohndorff’s und Dr. R. Böhm’s war der Beweis geliefert, Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 45 dass das westafrikanische Faunengebiet im Norden des Aequators bis zum Niamniam-Lande ostwärts sich ausdehnt, im Süden des Gleichers bis zum Tanganjika reicht, durch Fischer’s neue Ent- deckung ist die Grenze der westlichen und östlichen Fauna für das dazwischenliegende Aegqnatorial- Gebiet festgestellt, in dem dieselbe hiernach bis zum Vietoria sich hinzieht, im Norden die Land- schaften Uganda und Usoga, im Westen Karagwe einschliessend. Uebersicht dergesammelten und beobachteten Arten. (Die auf den früheren Reisen Dr. Fischer’s noch nicht angetroffenen Arten sind mit einem Stern bezeichnet. — Die in eckige Klammern eingeschlossenen Ortsnamen wurden den Tage- buchnotizen des Reisenden entnommen, Belegstücke dafür haben dem Bearbeiter nicht vorgelegen.) Fam. STRUTHIONIDAE. 1. Struthio molybdophanes Rchw. [In der Kitende Steppe, 28. Januar, wurde ein Straussennest mit 15 frischen Eiern gefunden.] Fam. LARIDAE. *2, Larus fuscus L. 207. & Kagehi 31. December: Iris hellgelb; Schnabel weisslich, schwach grünlich gelb angeflogen, in der Mitte schwarze Flecken und Streifen, vor der Spitze des Unterschnabels ein orangefarbener Fleck; Füsse gelblich weiss. Lg. 515 mm. — 204. 3 juv. Kagehi 30. December: Iris graugelb; Schnabel schwarz, die Spitze, Basis des Unterkiefers, ein Fleck über und hinter den Nasenlöchern sowie ein solcher an der Basis des Oberkiefers weisslich; Füsse 'gelblichweiss. Lg. 520 mm. 3. Larus phaeocephalus Sw. 203. 8 Kagehi 23. December: Iris blassgelb; Schnabel schmutzigroth, gegen die Spitze braunroth, Füsse schmutzig dunkel- roth; Augenlidrand braunroth; Rachen orange. Lg. 400 mm. Fam. STERNIDAE. *4. Sterna anglica Mont. 206. 8 Kagehi 31. December: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. Lg. 340 mm. Fam. GRACULIDAE. 5. Plotus Levaillanti Leht. [Kagehi.] 46 Dr. Ant. Reichenow: Fam. ANATIDAE. 6. Anas zanthorhyncha Forst. (favirostris Sm.) 243. & Niakatschi 5. März: Iris braun; Schnabel gelb, zu Seiten der Schneppe orange, von letzterer, die Nasenlöcher ein- fassend, bis 1 cm vor der Spitze ein länglich ovaler schwarzer Fleck; Zahn schwarz; Füsse grau. Hoden gross. Lg. 525 mm. 1. Thalassiornis leuconota (Sm.) 113. © Njansa östlich von Kagehi 13. November: Iris braun; Oberschnabel braunschwarz mit grünlich grauen Flecken, Unter- schnabel graugelblich mit braunen Flecken; Füsse dunkel grünlich grau, Schwimmhäute grau. Lg. 350 mm. *8, Dendrocycena fulva (Gm.) 205. & Kagehi 30. December: Iris braun; Basis des Schnabels, Schneidenränder und kleine Flecke auf dem ÖOberschnabel dunkel- graublau, Unterkiefer grauschwarz; Haut am Unterschnabelwinkel blass fleischfarben. Lg. 440 mm. 9, Dendrocyena viduata (L.) 212. & Kagehi 5. Januar: Iris braun; Schnabel schwarz; Füsse bleifarben, Sohle schwarz. Hoden gross. Lg. 420 mm. Fam. ANSERIDAE. 10. Sarcidiornis melanonotus (Penn.) [Kagehi.] 11. Plectropterus gambensis (L.)? [Kagehi.] — Keine nähere Angabe, daher zweifelhaft, ob diese Art oder P. Jeüppelli. 12. Chenalopex aegyptiacus (L.) [Wembaere Steppe, Simiu Fluss, Kagehi 28. November (mit halberwachsenen Jungen), Niawani]. Fam. OCHARADRIDAE. 13. Cursorius cinctus v. Heugl. [Massaisteppe.] 14. Cursorius gracilis Fschr. et Rchw. 96. 2 Magala 4. November: Iris braun, Schnabel braunschwarz, Füsse weiss. Lg. 170 mm. *15. Charadrius tricollaris Vieill. 38. & Irangi 21. September: Iris bräunlichgelb, breiter Augen- lidrand korallroth; Schnabel fleischröthlich mit schwarzer Spitze; Füsse graugelblich. Lg. 160 mm. — 39. & Irangi 21. September. Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 47 16. Oharadrius hiaticula L. 211. 3 Kagehi 5. Januar: Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse wachsgelb. Lg. 170 mm. 17. Charadrius asiaticus Pall. [Ruwana Fluss.] 18. Chettusia coronata (Gm.) [Kijungu (Massaigebiet).] *19. Ohetiusia melanoptera (Rüpp.) 236. 2 jun. Niakune (Ugaia) 16. Februar: Iris hellgelb, Schnabel braunschwarz, Füsse röthlichbraun. Lg. 260 mm. 20. Limnetes crassirostris (De Fil.) |Vietoria, östlich von Kagehi.] 21. Hoplopterus speciosus (Lcht.) [Soboro, Grenzgebiet von Ugogo). 22. Hoplopterus spinosus (Hasselg.) 194. & Kagehi 11. December: Iris karminroth, Schnabel und Füsse schwarz. Lg. 260 mm. — [Loeru.] *23. Oedicnemus affinis Rüpp. 224. & Schasche 25. Januar: Iris gelb; Schnabel braun- schwarz, Oberkiefer seitlich bis zu den Nasenlöchern und Basis- hälfte des Unterkiefers grüngelb; Füsse gelb, Sohle bräunlich. 24. Oedicnemüs vermiculatus Cab. 147. 2 Kagehi 21. November: Iris gelblichweiss; Schnabel schwarz, von der Basis des Oberkiefers über die Nasenlöcher ein grüngelber Streif, Basis des Unterkiefers grüngelb; Füsse blass- grünlich; Ovarium gross. Lg. 3355 mm. — [Loeru.] Fam. SCOLOPACIDAE. *25. Himantopus autumnalis Hasselg. 86. 2 Wembaere 27. October. Iris braun, Füsse grauröthlich. Lg. 330 mm. 26. Machetes pugnazxL. 214. 2 jun. Kagehi 7. Januar. Iris braun. Lg. 220 mm. Fam. OTIDIDAE. *27. Otis caffra Leht. 237. & Kiniama 17. Februar: Iris dunkelgelb; Oberschnabel dunkel graubraun, Spitze des Unterschnabels heller, Schneidenränder des Ober- und Unterschnabels fahlbraun; Füsse schmutzig weiss. Hoden sehr gross. Lg. 940 mm. — Von südafrikanischen Exemp- laren nicht abweichend. 48 Dr. Ant. Reichenow: 28. Otis kori Burch. [Kibaia.] *29. Otis melanogaster Rüpp. 242. & Kabondo 3. März: Iris dunkelgelb ; Oberschnabel auf der Firste und an der Spitze braun, breite Schneidenränder und Unterschnabel horngelblich; Füsse grauweiss. Hoden gross. Lg. 585 mm. Fam. GRUIDAE. *30. Balearica pavonina L.? [Kibaia, Victoria-See östlich von Kagehi, Ruwana Fluss.] — Dr. Fischer bezeichnet den beobachteten und auch mehrmals er- legten Pfauenkranich als B. regulorum; es dürfte jedoch wohl eine Verwechselung mit pavonina vorliegen. Fam. RALLIDAE. 31. Crex pratensis Bchst. [Kagehi.] 32. Ortygometra nigra (Gm.) [Kagehi.] 83. Gallinula chloropusL. 121. 2 jun. Njansa 15. November. Iris braun; Oberschnabel braun, an der Spitze grünlich, Unterschnabel gelbbraun; Füsse grün. Lg. 260 mm. 34. Fulica ceristata Gm. 163. 2 Kagehi 26. November: Iris rothbraun; Schnabel hell graublau, zum Theil grünlich angeflogen, ebenso die Stirnplatte, der Höcker auf letzterer rothbraun; Füsse grau. Lg. 350 mm. Fam. PARRIDAE. 35. Parra africana Gm. [Am Victoria See, östlich von Kagehi.] Fam. IBIDAE. 36. Ibis aethiopica (Lath.) [Simiu Fluss, Victoria See östlich von Kagehi.] 37. Theristicus caffrensis Lcht. [Simiu Fluss, Victoria See, Ugaia.] Fam. SCOPIDAE. 38. Scopus umbretta Gm. Den Schattenvogel fand Dr. Fischer am Victoria See brütend und berichtet darüber in seinem Tagebuch: „Den Horst fand ich zuerst am 1. December. Er war halbfertig und erst nach ‚Verlauf von 14 Tagen vollendet, so dass der ganze Bau also etwa 4 Wochen er nn _ Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 49 in Anspruch genommen hat. Der fertige Horst bestand nur aus einem Raum. Er war in einen\ niedrigen, aber alten Baum an- gelegt, der wagerecht laufende und dicht verschlungene dicke Aeste hatte und am Abhange eines felsigen, spärlich bewaldeten Hügels stand. Die Form war länglich, 1,50 m lang und 1 m breit. Von der runden, etwa 15 cm im Durchmesser weiten Eingangsöffnung, die nach der Aussenseite des Baumes und etwas nach unten ge- richtet war, fiel das Nest nach hinten ab, so dass es vorn eine Höhe, bez. Dicke von etwa 80 cm, hinten nur von 40 cm zeigte und Regenwasser nach hinten ablaufen konnte. Der Eingang war nur kurz und erweiterte sich gleich zu dem geräumigen Innern, das ungefähr die doppelte Grösse eines Mannskopfes ausmachte. Das Material, aus welchem das Nest gebaut war, bestand vorzugs- weise aus Reisern, die am Grunde zum Theil ziemlich stark, sonst meistens nur dünn waren, ferner aus trockenen Stengeln der Neger- hirse und den Wurzelstöcken derselben, Wurzelfasern, Graswurzel- büscheln und dicken Rindenstücken. Im Innern waren die Wände ziemlich glatt und der Boden mit trockenen Grashalmen ausgepolstert. Ueber dem Eingangsloch ragte das Baumaterial etwas hervor, so dass der Regen nicht eindringen konnte. Das Nest enthielt am 21. December ein Ei, welches weggenommen wurde. Am 24. De- cember war wiederum ein Ei in demselben Horste. Die kleine, bei der Untersuchung am hinteren Nestende gemachte Oeffnung, welche jedoch wieder sorgfältig mit Reisern geschlossen war, hatten die Vögel mit Grasbüscheln fest verstopft und ausserdem noch mit Lehm verklebt. Am 31. December konnten demselben Neste aber- mals drei Eier entnommen werden. Die am 24. wiederum gebohrte Oeftnung war jetzt noch dichter als früher mit Lehm verkleistert. — Auch in Ugaia wurde der Schattenvogel brütend beobachtet. Fam. CICONIIDAE. 59. Tantalus ibis L. [Ruwana Fluss.] 40. Anastomus lamelligerus Tem. [Simiu Fluss.] 41. Leptoptilus crumenifer Cu. [Serian, Schasche, Karatschongo.] 42. Mycteria senegalensts Shaw. [Simiu Fluss, Ruwana Fluss.] 43. Cieonia alba Behst. [Schaar am Simiu Fluss 10. November beobachtet. Die Ein- Cab. Journ, f, Ornith. XXXV. Jahrg. No. 177. Januar 1887. 4 50 Dr. Ant. Reichenow: geborenen (Wasukuma) sagten, dass sie den Mtama pflanzten, wenn diese Störche, Werue genannt, kämen und den Mais, wenn sie fort- zögen. In Schasche 50 Stück auf einer feuchten Wiese am 25. Januar. Am 17. Februar bei Koratschongo 40—50 Stück zu- sammen mit Marabus. Am 18. Februar eine Schaar von etwa 200, welche in der Nähe des Njansa in mässiger Höhe kreisten.] 44. Ciconta Adbdimir Leht. [Am Victoria See, Niawaki.] Fam. ARDEIDAE. 45. Nycticoraz griseus (L) 122. & juv. Niansa, östlich von Kagehi 15. November: Iris hell gelblichroth, nackte Haut um das Auge gelblichgrün, Füsse hell gelblichgrün. Lg. 470 mm. 46. Ardeola comata (Pall.) 215. 3 Kagehi 5. Jauuar: Iris hellgelb, nackte Haut um das Auge grünlich gelb, Füsse lauchgrün, Sohle schwarz. Lg. 520 mm. 41. Bubulcus ibis (L.) | Victoria See.] 48. Butorides atricapilla (Afzel.) [Kagehi.] 49, Ardea nobelis Blyth. [Ruwana Fluss.] Fam. PTEROCLIDAE. 50. Pierocles gutturalis Sm. 78. & Wembaere 25. October: Iris braun, Schnabel grau- braun, Füsse bleifarben. Lg. 305 mm. — 85. 2 Wembaere 27. October. Schnabel aschgrau, Füsse hellgrau. Lg. 290 mm. — 82. & Wembaere 26. October. Iris braun, Schnabel aschgrau, Basis des Unterkiefers hornweisslich, Füsse grau, Hoden gross. Lg. 325 mm. 51. Pterocles decoratus Cab. 92. 2 Wembaere 29. October: Iris braun, Schnabel bleigrau, Füsse grauweisslich. Lg. 230 mm. Fam. CARPOPHAGIDAE. 52. Treron Delalandi:i (Bp.) [Simiu Fluss.] *53. Treron calva Tem. 187. & Kagehi 6. December: Iris bräunlich violet, Basishälfte des Schnabels gelbroth, Spitzenhälfte bläulich weiss; Füsse korall- roth. Lg. 280 mm. Es scheint, dass die männlichen Individuen Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 51 sich durch bedeutendere Grösse und gelberen Ton des Gefieders von den Weibchen unterscheiden. Fam. COLUMBIDAE. 54. Columba guineensis Vieill. [Ussandawi.] 55. Turtur semitorguata Rüpp. [Loeru, Schasche.] 56. Turtur perspicillata Fschr. et Rchw. 171. 2 Kagehi 30. November: Iris gelb; nackte faltise Haut um das Auge korallroth; Schnabel schwarz; Füsse korallroth. — [Simiu Fluss.] 57. Turtur senegalensis (L.) [Ussandawi, Kagehi.] 58. Turtur capicola (Sund.) [Loeru, Ussure, Ugaia.] 59. Chalcopelia afra (L.) [Nassa am Speke Golf.] 60. Peristera tympanistria (Tem.) [Nassa am Speke Golf.] 61. Oena capensis (L.) [Serian, Ussure, Kagehi, Nassa am Speke Golf.] Fam. PHASIANIDAE. 62. Numida coronata Gray. [Kibaia.] 63. Numida mitrata Pall. [In Usegua, besonders bei Guguini häufig; Salanda; Nassa am Speke Golf.] 64. Numida Pucherani Hartl. [Bei Kwa Bau in Usegua beobachtet.| Fam. PERDICIDAE. 69. Francolinus Altumi Fschr. et Rchw. [Ussandawi.] *66. Francolinus Fischer Rchw.n. sp. 56. 2: Weg nach Ussure 4. October. 2: Oberkopf graubraun; Augenbrauenstrich, Wangen und Kehle weiss (vordere Wangen fein schwarz gefleckt); Zügelstrich und breiter Schläfenstrich graubraun ; Vorderhals und übrige Unterseite blass ockerfarben, die einzelnen Federn mit weissen Säumen, die- jenigen der Brust mit kleinem schwarzem Fleck gegen das Ende hin; Federn des Hinterhalses und der Halsseiten schwarzbraun Ar 52 Dr. Ant. Reichenow: mit breiten weissen, zum Theil grauen Seitensäumen, einige mit rostfarbenen Schäften ; Federn des Oberrückens grau mit schwarzer Zeichnung und rostfarbenem Schaftstrich; Flügel und übrige Ober- seite fahlbraun mit einem Stich in’s Rostfarbene, dunkel gezeichnet, Flügelfedern mit hellem Spitzenfleck; Schwanzfedern und Aussen- fahnen der Schwingen blass rostfarben mit unregelmässiger, dunkel- brauner Querwellen- Zeichnung. Iris braun; Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels bräunlich, Unterschnabel blasser; Füsse horngelblich. Lg. 320, Flügel 160, Schwanz 100, Füsse 25, L. 50 mm. — Die Art steht dem F. Hildebrandti Cab. nahe, ist aber durch die blassere Unterseite, weisse Kehle, den grauen Ton der Nackenfärbung und den fahlbräunlichen Grundton der übrigen Ober- seite unterschieden. 67. Francolinus Granti Haıtl. [Salanda, Kagehi, Ugaia.] *68. Pternistes Böhmi Rchw. Auf diese Art bezieht sich offenbar das von P. L. Sclater (Proc. Z. S. London 1864 p. 113) als ?. Cranchi bestimmte Exemplar. 50. 2 Soboro, Ugogo-Grenzgebiet 30. September: Nackte Haut um das Auge und am Halse korallroth, Schnabel blasser, an der Basis bräunlich, ebenso Füsse, Iris braun. — [Nassa am Speke Golf]. *69. Pternistes rufopictus Rehw. n. sp. Oberkopf dunkelbraun; Augenbrauenstrich weiss, oben schwarz gesäumt; nackte Kopfseiten unten von einer schwarzen Binde ge- säumt; unter derselben eine weisse, welche jederseits die nackte Kehle begrenzt; Federn des Vorderhalses grau mit schwarzem Mittelstrich; Federn des übrigen Unterkörpers weiss mit breiten rothbraunen Seitensäumen und schwarzem Mittelstrich, Bauchmitte grauweiss; kleine Federn der hinteren Kopfseiten schwarz, seitlich weiss gesäumt; Nackenfedern mit schwarzem, jederseits weiss ge- säumtem Mitteltheil und rothbraunen Seitensäumen; bei den Federn des Oberrückens und den Flügeldecken ist der Mitteltheil grau mit schwarzbraunem Mittelstrich und gleicher Querwellen-Zeichnung; Bürzelfedern und Schwanzfedern grau mit dichter dunkler Quer- wellen-Zeichnung; Schwingen dunkelbraun mit blasser rostfarbener Querwellen-Zeichnung. Iris braun; nackte Haut um das Auge und Wachshaut orangeroth; nackte Haut des Halses hellgelb mit orange- gelben Querfalten; Oberschnabel röthlichbraun; Unterschnabel röthlich; Füsse dunkelbraun. Lg. 390, Flügel 210, Schwanz 80, Füsse 38, L. 70 mm. — 88. & Wembaere 28. October. Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 53 70. Coturnixz Delegorguei Deleg. 246. & Kawanga 15. März: Iris braun; Schnabel fahl bräun- lich; Füsse graublau; Lg. 150 mm. — 247. 2 Kawanga 15. März. — [Massaisteppe.] Wird in Kawanga von den Eingeborenen in grosser Menge gefangen gehalten und in kleinen, aus Gras geflochtenen, bienen- korbförmigen Käfigen, welche zu Dutzenden an Stangen aufgehängt sind, zum Verspeisen gemästet. Man fängt sie in der Weise, dass man einen Lockvogel an einer Stange aufhängt und darunter das gereinigte und mit Hirse bestreute Erdreich mit Schlingen belegt. Die Vögel werden ‚Issindu‘‘ genannt. | Fam. VULTURIDAE. 71. Gyps Kolbi Daud. [Nassa am Speke Golf, Schasche, Morifluss]. 12. Neophron percnopterus (L.) [Loeru (Massaigebiet), Kawanga.] 13. Neophron pileatus (Burch.) [Ungu, Loeru, Schasche, Ukira, Kawanga.] Fam. FALCONIDAE. 14. Serpentarius secretarius (Scop.) [Kibaia, Wembaere Steppe, Ruwana Fluss.] 75. Gymnogenys typicus (Smith). 112. 2 Magu (Niansa) 12. November: Iris braun; Schnabel schwarz, Unterschnabel an der Basis dunkelblau; nackte Haut an Schnabel und an Kopf violettblaugrau (später gelb); Wachshaut weisslich; Füsse gelb. Lg. 630 mm. 16. Melierax poliopterus ÜOab. 27. & Irangi 16. September: Iris braun; Schnabel schwarz, Basishälfte und Wachshaut gelb; Füsse orange. Hoden gross. Im Magen eine Schlange. Lg. 490 mm. 77. Spizaötus occipitalis (Daud.) [Schasche, Ugaia.] *78. Astur sphenurus Rüpp. 60. & Weg nach Ussure 5. October: Iris karminroth; Schnabel schwarz, an der Basis und Wachshaut gelb; Füsse strohgelb. Hoden gross. Lg. 245 mm. 79. Milvus Forskal? (Gm.) [Usukuma Gebiet (Wembi).] 80. Elanus melanopterus (Daud.) [Am Victoria See östlich von Kagehi.] 54 | Dr. Ant, Reichenow: 81. Haliaötus vocifer (Daud.) [Wembaere Steppe, Simiufluss, Nassa am Speke Golf] 82. Helotarsus leuconotus Rüpp. (?) [Massai Steppe, Wembaere Steppe, Usukuma Gebiet, Simiu Fluss, Kagehi.] 83. Buteo augur Rüpp. |Kagehi, Karatschongo.] *84. Falco tanypterus Schleg. 108. & Magu (Niansa) 12. November: Iris braun; nackte Haut um das Auge und Wachshaut gelb; Basistheil des Schnabels blass blaugrau, nach der Spitze hin blauschwarz;, Füsse gelb. Lg. 390 mm. Im Magen eine Maus. — 107. & Magu 12. November: Füsse grünlich gelb. *85. Falco rupicolus Daud.? 114. & Niansa 13. November: Iris braun; Schnabel an der Basis gelblich, sonst blauschwarz; Wachshaut, Haut um das Auge und Füsse gelb. Lg. 300 mm. Fam. STRIGIDAE. *86. Bubo maculosus (Vieill.) 65. 8 ÜUssure 15. October: Iris gelb; Schnabel und Füsse schwarz. Hoden gross. Lg. 425 mm. *87. Athene capensis (Smith.) 44. 9. Ussandawi 28. September: Iris goldgelb, Schnabel graugelb, Füsse graubraun. Lg. 200 mm. Im Magen Orthopteren. — [Wembaere Steppe.] 88. Striz= flammea L. [Wembaere Steppe.] Fam. PALAEORNITHIDAE. "89, Agapornis Fischerk Rehw. n. sp. 2: Stirn, Wangen und Kehle orangeroth; am intensivsten auf der Stirn, nach der Kehle blasser und mehr in’s Rosenfarbene übergehend; Oberkopf fahl olivengrün, auf dem Scheitel röthlich verwaschen; Nackenbinde röthlich gelb; auch die Kehle unten gelblich umsäumt; Rücken und Flügel grün, Unterkörper hellgrün; Oberschwanzdecken ultramarinblau; mittelste Schwanzfedern grün mit hellblauer Spitze, äussere an der Basis roth, in der Mitte grün, an der Spitze hellblau, auf der Innenfahne mit schwarzer Querbinde vor der bellblauen Spitze; Schwingen auf der Innenfahne schwarz; auf der Aussenfahne grün; kleine Unterflügeldecken hell- Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 55 grün, grosse blaugrau. Schnabel korallroth; Füsse grau ; Iris braun; nackte Haut um das Auge und Wachshaut weiss. Lg. 135, Flügel 94, Schwanz 40, Füsse 18, Höhe des Schnabels 17, Lauf 14 mm. Alle drei vorliegenden Exemplare sind Weibchen und bei Ussure 11. und 18. October gesammelt. *90. Agapornis personata Rchw. n. sp. Stirn, Zügel und vordere Wangen schwärzlich olivenbraun, der übrige Theil des Kopfes blasser, fahl olivenbräunlich; Nacken- binde, Kehle und Brust gelb; Rücken und Flügel grün; Unter- körper hellgrün; Oberschwanzdecken blass ultramarinblau; mittelste Schwanzfedern grün, die übrigen an der Basis orange, in der Mitte grün, an der Spitze gelblich, auf der Innenfahne ein schwarzer Fleck vor der gelblichen Spitze; Schwingen auf der Aussenfahne grün, auf der Innenfahne schwarz; Flügelrand gelb; kleine Unter- flügeldecken grün, grosse blaugrau. Schnabel korallroth, Füsse hell blaugrün; nackte Haut um das Auge bläulichweiss. Iris braun; Wachshaut weiss. Lg. 145, Flügel 95, Schwanz 48, Füsse 18, L. 14, Höhe des Schnabels 17 mm. — Bei Serian 11. Sep- tember gesammelt. Fam. PIONIDAE, 91. Poeocephalus massaicus Fschr. et Rchw. [Sigaeijo (Mbaringo See)]. 92. Poeocephalus fuscicapillus (Verr.) [In Usegua gemein.] *63. Poeocephalus simplex Rchw. n. sp. 2: Oberkopf, Rücken und Flügel grau mit olivengrünlichem Anflug; Kopfseiten, Kehle und Brust hellgrau, Brustfedern zum Theil in der Mitte mit orangefarbenem Anflug; Zügel schwärzlich; Federn von Bauch, Steiss, Ober- und Unterschwanzdecken mit grauer Basis, düster orangefarbenem Mitteltheil und hell blaugrünen Spitzen; Bürzelfedern grau mit hellblauer Spitze; Schwingen und Schwanz dunkelbraun; Unterflügeldecken grau. Iris gelblichroth ; Schnabel schwarz; Füsse grauschwarz, Lg. 230, Flügel 155, Schwanz 80, Füsse 25, L. 15 mm. — Bei Serian 10. September erlegt. Villeicht ist diese Form das Weibchen von P. rufwentris. Nach den bisherigen Erfahrungen wären jedoch beide Geschlechter der letztgenannten Art gleich gefärbt. Auilallend wäre besonders auch, dass das 2 graue und nicht orangefarbene Unterflügeldecken 56 Dr. Ant. Reichenow: haben sollte. Wir müssen die Form deshalb unter Vorbehalt als selbständige Species ansprechen. Fam. PSITTACIDAE. *94. Psittacus erithacus L. Dr. Fischer schreibt: „Der Graupapagei kommt. nicht nur in dem stark bewaldeten Uhaia vor, wie Eingeborene bestätigten, welche nach Kagehi kamen und die Federn dieses Vogels als Schmuck trugen, sondern auch in Uganda und in dem auf dem rechten Nilufer (im Norden des Victoria) gelegenen Usoga. Von dort traf ein Boot in Kagehi ein, welches einen Schmuck aus den Federn dieses Papageis trug.“ — Dieser Nachweis des Graupapageis, welchen man als die bezeichnendste Form des westafrikanischen Faunengebiets zu betrachten hat, ist von dem höchsten Interesse. Wir sind nunmehr in der Lage, die Grenze zwischen östlicher und westlicher Fauna für das ganze Aequatorialgebiet genau zu be- stimmen, wie dies oben bereits angegeben wurde. Fam. MUSOPHAGIDAE. "95. Schizorhis zonurus Rüpp. 15l. & Kagehi 22. November. Lg. 550 mm. — 150. 2 Kagehi 22. November: Iris braun, Schnabel hell gelbgrün, an der Basis des Oberkiefers ein schmaler, verwaschener, orangefarbener Rand, Füsse bronzefarben. Lg. 515 mm. — 241. & Kabondo 3. März. Hoden gross. Lg. 515 mm. — Auf der Insel Ukerewe häufig. %. Schizorhis leucogaster Rüpp. 7. 2 Kijungu, Massaigebiet 1. September: Iris braun, Schnabel lauchgrün, Füsse schwarz. Lg. 460 mm. — Die Art scheint nicht über den Pangani nordwärts zu gehen. *97. Gymnoschizorhis Leopoldi (Shell.) Auf diese Art ist jedenfalls Sch. personatus (Scelater, Proc. Z. S. 1864 p. 112) zu beziehen. — 5. & Massaigebiet, Grenze von Ungu 1. September: Iris dunkelbraun, Schnabel und Füsse schwarz. Hoden gross. Im Magen Steinfrüchte. Lg. 455 mm. — 29. Irangi 16. September: Hoden gross. Lg. 450 mm. — 42. & Gasa- Berge 24. September: Hoden gross. — 97. & Simiu Fluss 6. November: Hoden gross. Lg. 435 mm. — 102. 2 Simiu Fluss 8. November. — 164. & Kagehi 27. November. Lg. 435 mm. — [Im Grenzland von Ungu erstes Auftreten (im Küstengebiet nicht vorhanden), ferner in Soboro, Salanda, Ndutian, Ussure, Wembaere Steppe, Magala (Usukuma Gebiet), Kagehi, Nassa am Speke Golf, Niawaki, Moritluss, Kaniama, östliche Grenzgebirge von Ugaia.] Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. | 57 98. Gallirex chlorochlamys Shell. 4. 2 Ungu 30. August: Iris braun, Augenlidrand korallroth, Schnabel und Füsse braunschwarz. Lg. 345 mm. — 165. & Kagehi 27. November: Iris braun, faltige Haut um das Auge korallroth, Schnabel schwarz, Füsse braunschwarz. Lg. 360 mm. 99. Corythaiz Hartlaubi Eschr. et Rchw. 254. 2 Kikuju Berge 2. Mai. Lg. 439 cm. — Maeru Berg, Sigaeijo. *100. Corythaix Livingstoni (Gray). 231. 3 Mori Fluss 6. Februar: Iris braun; warzige nackte Haut um das Auge korallroth; Schnabel braunroth;; Füsse glänzend schwarz. Hoden gross. Lg. 132 cm. — 232. 9 Mori Fluss 6. Februar: Ovarium gross. Lg. 431 cm. *101. Musophaga Rossae Gould. 230. & Mori Fluss 6. Februar: Iris braun; Oberschnabel an der Basishälfte und nackte Haut um das Auge intensiv gelb, die Spitzenhälfte zeigt einen Stich in das Grünliche, an der Basis des Oberschnabels ein grosser orangefarbener Fleck, mittlerer Theil der Schneidenränder des Oberschnabels und Unterschnabel bräunlich- roth, Spitze des Unterschnabels blass grünlich gelb; Füsse schwarz. Hoden gross. Lg. 430 cm. — 239. & Karatschongo 2. März: Lg. 475 mm. — 240. 2 Karatschongo 2. März. — Ueber die Ver- breitung der Art s. oben S. 43. Fam. COLIIDAE. 102. Colius leucotis Rüpp. Der typischen, grösseren Form angehörendes Exemplar. 37. & Kondoa 19. September: Iris braun, Schnabel schwarz, Unterkiefer bräunlich, ein längerer Fleck an Basis der Firste weiss, Füsse korallroth. Lg. 330 mm. Fam. CUCULIDAE. *105. Centropus Fischer‘ Rchw. n. sp. Mit schlankem, stark gebogenem Schnabel wie ©. Anselli Sh., hinsichtlich der Färbung mehr an senegalensis und monachus sich anschliessend. Kopf und Nacken glänzend schwarzblau (bei dem vorliegenden noch nicht vollständig ausgefärbten Exemplar schwarzbraun mit einzelnen durchbrechenden blauen Federn); Kehle wie ganze Unter- seite isabellfarben, auf der Bauchmitte blasser, weisslich, auf den Weichen in’s Rostfarbene ziehend; Oberrücken und Schulterfedern schwarzbraun (vielleicht bei völlig ausgefärbten rein schwarz); 58 Dr. Ant. Reichenow: ) weiche Befiederung des Unterrückens und Bürzels matt schwarz; Oberschwanzdecken schwarzgrün mit. schwachem Glanz; Schwingen und Deckfedern rothbraun, Handschwingen mit schwarzbraunen Spitzen, Armschwingen mit braunen Spitzen und braunen Quer- binden (bei völlig ausgefärbten vielleicht ungebändert); Unter- flügeldecken rothbraun, zum Theil dunkel quergebändert; Schwanz grünschwarz mit schwachem Glanz. Schnabel und Füsse schwarz; Iris karminroth. Flügel 175, Schwanz 220, Füsse 40, Schnabel- spalt 37, L. 46 mm. Bei einem jüngeren Z sind die Kopf- und Nackenfedern schwarz mit theilweise rostfarbenen Schäften, auch die Handschwingen und Flügeldecken dunkelbraun quer.ebändert; Oberschwanzdecken grün- schwarz, schmal gelbbraun quergebändert; Schwanzfedern braun- schwarz mit schmalen gelbbraunen Querbinden, Oberschnabel braun- schwarz, Unterschnabel graubräunlich, an der Spitze dunkler; Laufsohle grau. Bei Niakatschi 5. März und bei Kiniamongo 30. Januar er- legt. — Die Art wurde zuerst in Nassa am Speke Golf beobachtet. Sie hält sich vorzugsweise im Buschwerk der Flussränder, auch in Rohr- und Papyrusdickicht des Sees auf. Der Ruf ist nicht so lang als derjenige von C. superciliosus; es fehlen die letzten 8 bis 10 aufsteigenden Töne. 103a. Centropus superciliosus Hempr. et Ehr. [Simiu Fluss.] *104. Oxylophus afer (Leach.) 188. & Kagehi 6. December: Iris rothbraun, Schnabel und Füsse schwarz. Lg. 385 mm. 105. Coccystes glandarius (L.) 116. & Njansa 14. April: Iris gelblichweiss; Oberschnabel und Ränder des Unterschnabels dunkelbraun, Unterschnabel sonst blass fleischfarben; Füsse graubraun. Hoden gross. Im Magen behaarte Raupen. Lg. 375 mm. 106. Ouculus Heuglin:? Cab. [Simiu Fluss, Kagehi, Ruwana Fluss, Karatschongo, Kawanga.] 107. Cuculus nigricans Sw. [Simiu Fluss, Kawanga.] 108. Chrysococcyx cupreus (Bodd.) [Kagehi, Vietoria See, östlich von Kagehi.] Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 59 Fam. INDICATORIDAE. 109. Indicator Sparmannt Steph. 61. & Weg nach Ussure 6. October: Iris braun; Schnabel hornweisslich, rosafarben angehaucht, Firste an der Spitze bräun- lich; Füsse braun. Hoden gross. Lg. 180 mm. — lIrangi 16. September. Fam. CAPITONIDAE. 110. Tricholaema lacrymosa Cab. [Kagehi.] 111. Barbatula affinis Rchw. [Südseite des Njansa, Ugaia.] 112. Pogonorhynchus albicauda Shell. 189. & Kahegi 6. December: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. Lg. 215 mm. — 90. 2 Wembaere 28. October: Iris braun, Schnabel schwarz. — 110. & Magu (Njansa) 12. November: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. Lg. 210 mm. Einen von Hildebrandt bei Ikanga in Ukamba gesammelten, von Cabanis [Journ. Ornith. 1878 p. 239] für einen Albinismus von P. leucocephalus Heugl. angesprochenen, ebenfalls weissschwän- zigen Pogonorhynchus halte ich für eine besondere Art, welche folgendermassen characterisirt ist: Pogonorhynchus senex Rchw. n. Sp. Nacken und Oberrücken sowie die Flügel schwarzbraun; alles übrige Gefieder, insonderheit Kopf, ganze Unterseite, Schulterbinde, Bürzel und Schwanz weiss; Unterrücken auf weissem Grunde schwarz gestrichell. Die beiden weissen Schulterbinden fliessen auf dem Unterrücken zusammen und begrenzen den dreieckigen schwarzbraunen Fleck auf Nacken und Oberrücken. Einige der grossen Hand- und Armdecken zeigen weisslichen Spitzenfleck. Iris braun; Schnabel und Füsse schwarz. Flügel 94, Schwanz 55, Füsse 27, I 23 mm. *113. Pogonorhynchus massatcus Rchw. n. sp. P. frontatus Fschr. nec Cab. Zeitschr. ges. Ornith. 1884 p. 370. Nahe dem P. frontatus Cab., aber die lanzettförmigen Strichel- chen auf Rücken und Flügeldecken, sowie die Säume der Schwingen und Schwanzfedern nicht strohgelb wie bei letzterem, sondern schwefelgelb; Unterkörper isabellfarben verwaschen, die schwarzen Tropfenflecke auf dem Unterkörper kleiner und nicht rundlich, sondern länelich; Brustfedern ohne gelbe Spitzen (bei frontatus mit solchen). Lg. 130, Flügel 77, Schwanz +7, Füsse 18, L. 21 mm. — 60 Dr. Ant. Reiehenew: 14. 2 Loeru (Massailand) 5. September: Iris braun, Schnabel schwarz, an der Basis grauweiss, Füsse schwarz. Auf diese neue Art sind auf die früher von Fischer im Massai- lande gesammelten und auf ?. frontatus Cab. gedeuteten Exemplare zu beziehen. *1]14. Trachyphonus suahelicus Rchw. n. sp. Abart von T. caffer, von diesem durch etwas geringere Grösse und dunkler rothe Spitzen an den Federn der Stirn, Kopfseiten und Brust unterschieden. 1. 2 Usegua 25. August: Iris karmin- roth, Schnabel grüngelb mit schwärzlicher Spitze, Füsse bräunlich- grau. Lg. 190, Flügel 93, Schwanz 85, Füsse 22, L. 25 mm. Wahrscheinlich bezieht sich das von Fischer als 7. cafer von den Nguru-Bergen (Zeitschr. ges. Orn. 1884 p. 372) erwähnte Exemplar ebenfalls auf diese Form. Ein von Böhm bei Kakoma gesammeltes & gehört derselben an. *115. Trachyphonus Arnaudi (Prev. et Desm.) 190. & juv. Kagehi 6. December: Iris braun, Schnabel braun- schwarz, Füsse bleifarben. — [Wembaere Steppe.] Fam. PICIDAE. 116. Campothera nubica (Gm.) 36. & Irangi 20. October: Iris braun, Schnabel und Füsse graugrünlich. Lg. 175 mm. Fam. BUCEROTIDAE. 117. Tmetoceros abyssinicus (Gm.) [Usegua, Ungu, Ruwana Fluss, Morifluss.] 118. Buceros eristatus Rüpp. [Msingissua (häufig).] 119. Rhynchaceros Deckeni Cab. [Ussandawi.] Fam. ALCEDINIDAE. *120. Halcyon senegalensis (L.) 99. 2. Simimu Fluss 7. November: Iris braun; Oberschnabel korallroth, Firste an der Spitze und Unterschnabel schwarz. Lg. 240 mm. 121. Haleyon cheldcutensis (Stanl.) [Ussandawi, Wembaere Steppe, Ugaia.] 122. Haleyon semicaerulea (Forsk.) [Kagehi.] 123. Ispidina picta (Bodd.) [Simiufluss.] HR Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 61 124. Ceryle rudis (L.) [Simiu Fluss, Victoria See östlich von Kagehi.] Fam. MEROPIDAE. 125. Melittophagus eyanostictus Cab. Auf diese Art ist offenbar M. erythropterus (Sclater, Proc. Z. S. London 1864 p. 111) zu beziehen. — 71. 2 Ussure 18. October. Lg. 160 mm. — 40. 3 Irangi 22. September: Iris karminroth. Lg. 165 mm. 126. Merops superciliosus L. [Vietoria See, Südufer.] Fam. UPUPIDAE.- 127. Irrdsor erythrorhynchus (Lath.) ‘ [Ussandawi.] 128. Irrisor Cabanisi de Fil. 52. & Salanda 3. October: Iris braun; Schnabel dunkelgelb, Spitze schwärzlich; Füsse schwarz. Lg. 210 mm. Fam. CORACIDAE. 129. Coracias garrula L. 130. & Kagehi 17. November: Iris braun; Schnabel schwarz, an der Basis bräunlich; Füsse gelbbraun. Lg. 315 mm. *130. Coracias pilosa Lath. 46. ? Soboro 30. September: Iris braun; Schnabel schwarz; Füsse graugelb. Lg. 320 mm. Fam. CAPRIMULGIDAE. *131. Caprimulgus Smithi Bp. 87. 2 Wembaere 27. October. Uebereinstimmend mit Exemplaren von Südafrika. Von C. euro- paeus unterscheidet sich diese Art durch blasseres Gefieder, nament- lich blasseren, mehr grauen Grundton der Oberseite. Fam. CYPSELIDAE. 132. Cypselus affinis Gray. 197. 2 Kagehi 13. Februar. Lg. 130 mm. *133. Cypselus Niansae Rchw. n. sp. Von C. Rüppelli v. Heugl. (Orn. NO.-Afr. p. 141) nur durch geringere Grösse unterschieden. Lg. 150, Flügel 150, Schwanz 70, Füsse 7, L. 10 mm. 126. 2 Kagehi 16. November, Schnabel und Füsse schwarz. 134. Cypselus parvus Leht. [Ussure, Wembaere Steppe.] 62 Dr. Ant. Reichenow: Fam. ZIRUNDINIDAE. *135. Hirundo senegalensis L. 250. & Kawanga 15. Januar. — [Ussure, Usukuma.] 156. Hirundo rustica L. 238. 2 Karatschongo 2. März. 137. Hirundo puwella Tem. [Msingissua.] *138. Hirundo griseopyga Sund. 226. 2 Waschi 28. Januar: Iris braun. Lg. 125 mm. *139 Psalidoprocne albiceps S.l. 235. d Ugaia 14. Februar: Iris braun. Lg. 150 mm. [Kawanga.] *140. Cotyle riparia (L.) 208. & Kagehi 2. Januar. Fam. MUSO1ICAPIDAE. 141. Muscicapa grisola L. [Victoria See östlich von Kagehi.] *142. Muscicapa infulata Hartl. 120. 2, am Njansa, östlich von Kagehi erlegt 15. November. Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. — 137. 2 Kagehi 18. November. — 154. $ Kagehi 23. November. Lg. 130 mm. | 143. Muscicapa cinereola Hartl, | 101. & Simiu-Fluss 7. November: Iris braun; Oberschnabel braunschwarz, Unterschnabel blass graublau; Füsse braun, Hoden gross. Lg. 130 mm. | *144. Bradyornis semipartita (Rüpp.) 91. 2 Wembaere 20. October. Le. 170 mm. — 77. & Wem- baere 24. October: Iris braun. Hoden gross. Lg. 170 mm. — 216. & Ruwana Fluss 22. Januar: Iris braun. Hoden gross. Lg. 175 mm. — 215. 2 juv. Nassa (Speke Golf) 18. Januar: Iris . braun, Rachen blass grünlich gelb. | *145. Bradyornis microrhyncha Rchw. n. sp. 28. & Irangi 16. September. Von der Grösse der B. pallida, aber mit auffallend kleinerem Schnabel. Oberseite bräuniich grau, die Oberkopffedern, welche eine Haube bilden, mit dunklem Mittelstrich; Zügelstrich und Ring um das Auge weiss, gelbbläulich verwaschen; Kehle und Mitte des Unterkörpers weiss, Brust und Körperseiten bräunlich grau; Schwingen und Schwanzfedern schwarzbraun mit bräunlichweissen Aussensäumen; Unterflügeldecken blass isabellbräunlich. Schnabel Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 63 und Füsse schwarz. Lg. c. 150, Flügel 85, Schwanz 65, Füsse 12, L. 21 mm. | 146. Tersiphone Feerreti (Guer.) [Kagehi.] 147. Batis pririt (Vieill.) [Loeru, Ndutian.] *148, Hyliota flavigaster Sws. Mit deutlicher weisser Bürzelbinde. 251. & Weg von Kabarach nach Sigaeijo 27. März: Iris braun; Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels schwarz, letzterer sonst blaugrau; Füsse schwarz. Hoden gross. Lg. 130 mm. Fam. CAMPOPHAGIDAE. *149. Grauculus pectoralis Jard. 41. & Gasa-Berge 24. September: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. Hoden gross. Lg. 250 mm. Im Rachen ein Schmetterling. — [Salanda.] Fam. LANIIDAE, 150. Dryoscopus funedris Hartl. 89. d Wembaere 28. October: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. Lg. 215 mm. — [Grenzland von Ungu, Ussandawi, Nassa am Speke Golf.] 15l. Dryoscopus sublacteus (ass. [Msingissua.] 152. Dryoscopus cubla (Shaw.) [Kagehi.] 153. Zaniarius sulphureipectus (Less.) [Ndutian, Soboro, Simiu Fluss, Kagehi, Nassa am Speke Golf.] *154. Laniartus cathemagmenus Rchw. n. Sp. Kopf, Oberkörper und Flügel graubraun, Oberkopf und schwächer der Rücken düster blutröthlich verwaschen (röthliche Federsäume) ; Bürzel, Keble, Kropf- und Brustmitte rosenroth, die Kehle schwarz umsäumt; Zügel, Augenbrauenstrich und äussere Umsäumung der Kehle weiss; Mitte des Unterkörpers weiss, Körperseiten, Unter- schwanzdecken und Unterflügeldecken ockergelb; Schwingen mit fahl ockergelblichem Innensaum; mittelste Schwanzfedern gleich dem Rücken gefärbt, die übrigen schwarz mit weissem Spitzentheil. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. Lg. 240, Flügel 92, Schwanz 115, Füsse 23, L. 32 mm. Beim 2 ist die Kehle weiss; ihre schwarze Umsäumung bildet auf der Kropfmitte einen breiten Fleck; von diesem verläuft längs 64 Dr. Ant. Reichenow: der Brustmitte ein rosenrother Streif. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. Lg. 240, Flügel 94, Schwanz 115, Füsse 21, Lauf 30 mm. Das 2 dieser neuen Art gleicht somit sehr dem von Ehren- berg als ZL. cruentus & beschriebenen Exemplar (Symb. Phys. T. 3 F. 1), unterscheidet sich von demselben aber durch intensiver ockergelb gefärbte Körperseiten und Unterschwanzdecken und be- deutend breitere weisse Spitzen der Schwanzfedern. Bei Loeru gesammelt. Auch in Ugaia angetroffen. Ehrenberg hat offenbar, wie er selbst auch bereits (l. ec.) vermuthete, unter 7. eruentus zwei verschiedene Arten vereinigt. Das als 3 beschriebene Exemplar (Symb. Phys. T. 3 FE. 1) ist jedenfalls ein 9%. Zu demselben gehört als & aber nicht Fig. 2 der Ehrenberg’schen Tafel, wie Gadow (Cat. B. Brit. Mus. Th. 8 p. 152) annimmt, sondern eine zur Zeit noch unbekannte Form, ähnlich dem & der oben beschriebenen neuen Art mit rother Kehle. Die Figuren 2 und 3 der Ehrenberg’schen Tafel stellen offen- bar & und 2 einer besonderen Art vor, das 2 vom & durch weisse Kehle (beim & nur das Kinn weiss) und unterbrochenen rothen Bruststreifen unterschieden. Dies bestätigt auch v. Heuglin (Orn. NO.-Afr. p. 462), welcher als Dryoscopus eruentatus die Form Fig. 2 Ehrenberg’s beschreibt und betont, dass 3 und 2 nicht verschieden gefärbt seien. Der Name Z. cruentus Ehr. (= Tele- phonus pietus Licht.) muss wohl dem zuerst beschriebenen Exemplar mit schwarz umsäumter Kehle (Fig. 1) verbleiben, für die Form (Fig. 2 und 3), Dryoscopus eruentatus v. Heugl., Laniarius eruenztus Gadow nec Ehrb., wird der Name Malaconotus roseus Jard. et Selby anzuwenden sein. *155. Laniarius erythrogaster (Cretschm.) 143. 2 20. November Kagehi: Iris blassgelb, Schnabel schwarz, Füsse dunkel bleifarben. — 210. & Kagehi 5. Januar: Iris blass- gelb, Schnabel und Füsse schwarz. — 180. 2 Kagehi 2. December. Lg. 200 mm. *156. Telephonus minor Rchw. n. sp. Oestlicher Vertreter der südlichen 7. trivirgatus, unterschieden durch rein weisse Kehle und Bauchmitte, schmalere weisse Spitzen der Schwanzfedern, hellere, gelbbräunliche Färbung von 'Kopfmitte und Rücken und geringere Grösse. Lg. 175, Flügel 73, Schwanz 80, Füsse 17, L. 25 mm. 140. 2 Kagehi 19. November: Iris braun, Schnabel schwarz, Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 65 Füsse hellbleifarben. Ovarıum gross. — [Wembaere Steppe, Simiu Fluss.] 157. Prionops talacoma Smith. 3. & Ungu 30. August: Iris hellgelb; Augenlidrand gelb, Schnabel schwarz, Füsse orange. Lg. 175. mm. Hoden gross. *158. Sigmodus Retzi (Wahlb.) 57. 2 Weg nach Ussure 4. October: Iris gelb; Schnabel an der Basishälfte orangeroth, nach der Spitze hin gelb; Füsse orange; breiter zackiger Augenlidrand korallroth. 159. Eurocephalus Rüppelli Bp. [Salanda, Ussure, Kagehi, Nassa am Speke Golf.] *160. Urolestes aequatorialis Rchw. n. sp. Dem U. melanoleueus sehr ähnlich, aber kleiner, auch die Unterseite pechschwarz, nicht braunschwarz wie bei letzterem, Das vorliegende Exemplar ist ein @ mit weissen Körperseiten. Lg. 335, Flügel 130, Schwanz 210, Firste 18, L. 33 mm. Auf diese Art bezieht sich Dasanistes cissordes Sclater, Proc. Z. S. London 1864 p. 109. 43. 2 Gasa-Berge 24. September: Iris hellbraun, Schnabel und Füsse schwarz. — [Soboro, Kagehi, Nassa am Speke Golf.] Auf diese Form und nicht auf U. melanoleucus ist auch ein von Dr. Böhm in Gonda gesammeltes Exemplar zu beziehen, jedenfalls auch das von Fischer von Aruscha erwähnte Stück (J. f. O. 1885 p. 131), *161. Corvinella corvina (Shaw.) 252. & Sigäljo 29. März: Iris braun, Schnabel strohgelb, Füsse schwärzlich. Lg. 295 mm. #162. Lanius excubitortius Des Murs. Die Ausdehnung des Weiss an den Spitzen der Schwanzfedern variirt bei dieser Art. Das vorliegende Exemplar hat an dem 4. und 5. Federpaar kaum 4 em lange weisse Spitzen, während die- selben bei anderen Individuen von Nordostafrika und vom Tan- ganjika 6—7 cm lang sind. 94. 2 Magala 3. November: Iris braun, Schnabel schwarz. Lg. 260 mm. — [Simiufluss.] 163. Lanius phoendcuroides Sewerz. |Wembaere Steppe.] Fam. CORVIDAE. 164. Archicorazx albicollis (Lath.) [Fehlt in Usegua, tritt erst in Ungu auf (zuerst bei Kwa Cab. Journ. f, Ornith. XXXV. Jahrg. No. 177, Januar 1887. 5 -66 Dr. Ant. Reiehenow: Wadiboma beobachtet), ferner in Mgaera, wo Gesellschaften von 6—8 Stück gleich Raubvögeln in der Nähe von Ortschaften kreisten. — Serian, Ussandawi, Simiufluss, Schasche.] 165. Corvus scapulatus Daud. [Usegua, Ussandawi, Ussure, Usukuma, Victoria See.] 166. Corvus umbrinus Hedenb. [Kawanga.] Fam. STURNIDAE. *167. Cosmopsarus unicolor Shell. 21. & juv. Serian 11. September: Iris weisslich, Yüsse und Schnabel schwarz, Rachen gelblich. Lg. 2835 mm. — 22. 2 Serian 11. September. Lg. 280 mm. — 31. & juv. Irangi 19. September. Lg. 275 mm. — 52. 2 Irangi 19. September. Lg. 295 mm. — 45. & Ussandawi 25. September. Im Magen Termiten. — 49. & Soboro 1. October. — [Ussure, Wembaere Steppe, Simiu Fluss, Nassa am Speke Golf.] 168. Lamprotornis purpuropterus Rüpp. 106. & Simiu Fluss 11. November: Iris hellgelb, Schnabel und Füsse schwarz. Le. 310 mm. [Kagehi, Nassa am Speke Golf.| 169. Pholidauges Verreauzr Boc. [Msingissua, Schasche.] *170, Lamprocolius orientalis v. Heugl. 248. & Kawanga 15. März: Iris blass orange, Schnabel und Füsse schwarz. Hoden gross. Lg. 270 mm. — 249. 2 Kawanga 15. März: Ovarium gross. Lg. 230 mm. 171. Lamprocolius sycobius Ptrs. 59. & Weg nach Ussure 4. October. 172. Notauges superbus (küpp.) | 33. & Irangi 19. September: Iris blassgelb, Schnabel un Füsse schwarz. Lg. 200 mm. — 9. ? Loeru 4. September: Iris braun, Schnabel schwarz, Rachen hellgelb, Füsse dunkel bleifarben. Lg. 195 ınm. e 173. Notauges Hildebrandti Cab. 100. & Simiu Fluss 8. October: Iris orange, Schnabel und Füsse schwarz. ._ Hoden gross. Lg. 200 mm. *174. Dilophus carunculatus (Gm.) 26. 2 Irangi 15. September: Iris braun, Oberschnabel gelblich, Unterschnabel bräunlich, nackte Haut um das Auge graugelb, Füsse braun. — 81. & juv. Wembaere 26. October. — 98. & juv. Simiu-Fluss 6. November: Iris braun, Schnabel hornweisslich, Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 67 nackte Haut um das Auge grünlich gelb, Füsse braun. Hoden gross. Lg. 200 mm. Im Magen Käfer. 175. Buphaga erythrorhyncha (Stanl.) [Usegua.] | Fam. ORIOLIDAE. 176. Orcolus Rolleti Salv. [Ussure, Mori Fluss.] 177. Dierurus divaricatus (Lcht.) “ [Ussure, Simiu Fluss, Kagehi.] Fam. PLOCEIDAE. *178. Textor (Limoneres) Böhmi Rchw. Hierauf bezieht sieh 4leeto Dinemelli Selater, Proc. Z. S. London 1864 p. 109. — 12. & Loeru, Massaigebiet 5. September. Bei Serian nistend in Schirmakazien. Die Nester gleichen denjenigen von T. intermedius. — |Salanda, Kagehi.] 179. Textor intermedius Cab. [Kibaia.] Aisturgops .n. gen. Gestalt im allgemeinen wie Texior Tem. — Schnabel- form derjenigen der Gattung Textor (sp. erythrorhynchus) gleichend. — Läufe auffallend kurz, kaum so lang als die Mittel- zehe, mit 6 bis 7 Tafeln. — Im Flügel 3. bis 5. Schwinge am längsten, 2. etwas kürzer als 6., 1. länger als die Handdecken, aber wesentlich kürzer als bei der Gattung Texzor. Typus: H. ruficauda n. Sp. *180. Histurgops ruficauda Rcehw. n. sp. Federn der Oberseite dunkelbraun mit fahlbraunen Säumen. Bürzel fahl rostbräunlich; Oberschwanzdecken rostbraun; die 4 mittelsten Schwanzfedern dunkelbraun, die übrigen rothbraun ; Zügel schwärzlich; Kehle weiss; Federn des Unterkörpers dunkelbraun mit breiten bräunlich weissen Säumen ; Unterschwanzdecken blass rostbraun; Schwingen und Deckfedern dunkelbraun, erstere mit blass rostbraunen, letztere mit bräunlich weissen Säumen, sämmt- liche Schwingen mit breiten rostfarbenen Innensäumen, Unterflügel- decken blass isabellfarben. Schnabel braun, Unterkiefer nach der Basis zu gelblich, Füsse braun, Iris braun oder graublau. Lg. 200—215, Flügel 125, Schwanz 100, Lauf 27, Firste 20 mm. & und ?® nach Angabe des Reisenden nicht verschieden gefärbt. 76. & Wembaere 24. October. — 217. Ruwana-Fluss 22. Januar. Die Nester ähneln denjenigen von Philagrus melanorkynchus, 5* 68 Dr. Ant. Reichenow: haben 2 Oeffnungen und stehen zahlreich in Schirmakazien. Die Vögel sieht man in der Steppe auf dem Erdboden umherlaufend, wo sie mit dem Schnabel nach Staaren Art Grasbüschel ausziehen, um nach Würmern zu suchen. 181. Chalyphantria melanotis (Lafr.) 55. & Ussure 4. October: Iris röthlichbraun, Schnabel korall- roth, Füsse gelblich braun. Lg. 140 mm. — 62. 3 Ussure 10. October. — 70. 3 Ussure 18. October. 182. Symplectes melanoxanthus Cab. 191. 2 Kagehi 7. December: Iris dunkelroth, Schnabel schwarz, Füsse blass röthlich braun, Ovarium gross. Lg. 145 mm. 183. Symplectes ocularius (Smith) 175. & Kahegi 1. December: Iris blassgelb, Schnabel schwarz, Füsse hell bleifarben. Hoden gross. Lg. 145 mm. — 176. 2 Ka- gehi 1. December: Lg. 140 mm. 184. Ploceus dimidiatus Salvad. 132. & Kagehi 17. November: Iris orange, Schnabel schwarz, Füsse braun. Lg. 140 mm. — 144. 3 Kagehi 20. November. — 160. & Kagehi 24. November. Lg. 125 mm. — 152. 3 Kagehi 23. November. Lg. 1355 mm. — 159. 2 Kagehi 24. November: Iris braun, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels braun, Unterschnabel blass hornfarben. Füsse hellbraun. Von hohem Interesse ist die Entdeckung des 2 dieser Art. Das vorliegende weibliche Exemplar liefert den Beweis, dass der von v. Pelzeln (Verh. Zool. Bot. Ges. Wien 1881 p. 149) für das 2 des P. dimidiatus gehaltene und daselbst beschriebene Vogel nicht zu dieser, sondern zu der folgenden, neu beschriebenen Art gehört und dass meine auf jene Annalıme sich gründende Schlussfolgerung (Zool. Jahrb. 1886 p. 130), wonach Ploceus affints v. Heugl. das 2 von dimidiatus darstelle, ebenfalls hinfällig ist. Das vorliegende weibliche Individuum von ?. dimidiatus ist folgender- massen gefärbt: Oberkopf olivengrün, die einzelnen Federn mit dunklem Mittelstrich; Augenbrauenstrich blassgelb; Rücken- federn schwarzbraun mit fahl isabellfarbenen Säumen; Bürzel und Oberschwanzdecken gelbgrün;; Unterseite hellgelb, auf Kropf und Körperseiten isabellbräunlich verwaschen, Kinn und Bauchmitte weiss; Schwingen und Deckfedern schwarzbraun, Schwingen schmal grünlich gelb gesäumt, letzte Armschwingen, grosse und mittlere Deckfedern mit weissgelben, kleinste Deckfedern mit olivengrünen Säumen; Schwanzfedern olivenbraun mit schmalen grüngelben Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen, 69 Aussen- und blassgelben Innensäumen ; Unterflügeldecken und Innen- säume der Schwingen hellgelb. Flügel 70, Schwanz 50, Lauf 21, Firste 14 mm. Bezeichnend sind für dieses weibliche Kleid gegenüber der Form affinis Heugl. also besonders die gelbgrünen, nicht fahl- braunen, Bürzelfedern und Oberschwanzdecken und die gelbliche Unterseite. *185. Ploceus Fischeri Rchw. n. sp. Kopf und Kehle schwarz, ersterer von einer schmalen gelben Naekenbinde gesäumt, das Schwarz der Kehle etwas auf den Kropf herab ausgedehnt; Nacken, Rücken und Oberschwanzdecken grünlich gelb, Bürzel rein gelb; Kropf intensiv rothbraun, Brust etwas blasser, nach dem Steiss zu immer heller und gelber werdend, Bauchmitte und Unterschwanzdecken rein gelb; Schwingen und Deckfedern braunschwarz mit breiten gelben Säumen; Schwanz- federn olivenbraun mit schmalen gelbgrünen Aussen- und blass- selben Innensäumen; Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen hellgelb. Schnabel schwarz, Füsse hellbraun, Iris braun. Le. 145— 150, Flügel 73—75, Schwanz 50—53, L. 22, Firste 18 mm. Das Weibchen gleicht ganz dem im Berliner Museum be- findlichen typischen Exemplar von P. affinis Heugl. (vergl. Zool. Jahrb. 1 p. 130). Bei einem der beiden vorliegenden Stücke sind die mittleren und grossen Deckfedern gelbbräunlich, nicht weisslich, gesäumt, welcher Unterschied auf das frischere Kleid des Indi- viduums zurückzuführen ist. Iris dunkelgrau; Oberschnabel und Schneiden des Unterkiefers braun, Unterkiefer gelbbräunlich; Füsse hellbraun. Lg. 128, Fl. 65, Schw. 45, L. 21, F. 16 mm. Wie bereits erwähnt, bezieht sich das von v. Pelzeln (Verh. Zool. Bot. Ges. Wien 1881 p. 149) beschriebene Exemplar augen- scheinlich auf das 2 dieser Art. 4 Exemplare (28, 22, 1 juv.) wurden von Dr. Fischer bei Kagehi am Victoria-See zwischen 17. November und 12. December gesammelt. Die Nester gleichen denjenigen von P. nigriceps. 186. Ploceus intermedius Rüpp. 123. & jun. Niansa 15. November: Iris blassgelb, Ober- schnabel und äusserste Spitze des Unterschnabels schwarz, Unter- schnabel hornfahl, Füsse bleifarben. Lg. 145 mm. #187. Ploceus Pelzeln? Hartl. 125. & Kagehi 16. November: Iris gelb, Füsse bleifarben. Schnabel schwarz. — 138. & Kagehi 19. November: Iris braun 70 Dr. Ant. Reichenow: Le. 125 mm. — 172. 2 Kagehi 30. November: Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. Lg. 115 mm. — 177. 2 Kagehi 1. December: Iris blassgelb. Ovarıum gross. — 118. & juv. Ni- ansa Östlich von Kagehi 14. November: Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse hellbleifarben. Lg. 145 ınm. — 170. 3 juv. Kagehi 29. November: Iris braun, Oberschnabel braun, Unterschnabel fahl- gelblich mit brauner Spitze, Füsse bleifarben. Lg. 110 mm. 188. Hyphantica aethiopica (Sund.) 200. & Kagehi 16. December: Iris braun, Augenlidrand ko- rallroth, Schnabel blutroth, Füsse hellrötblich braun. — 201. & Kagehi 16. December. *189. Pyromelana nigrifrons Böhm. 245. & Kagehi 6. März: Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse hellbraun. Lg. 100 mm. 190. Penthetria phoenicea (Heugl.) 209. & Kagehi 2. Januar: Iris braun, Schnabel bläulich weiss, Füsse schwarz. — 111. 3 juv. Magu (Niansa) 12. November. — Ukira. *19]. Penthetria soror Rchw. n. sp. Von P. macrocerca (Lcht.) durch bedeutend geringere Grösse und etwas heller gelben Schulterfleck unterschieden. Schwarz mit gelben Sehultern; Schwingen und Deckfedern mit schmalen fahl- braunen Säumen; Unterflügeldecken fahlbraun. Iris braun, Ober- schnabel und Basis des Unterkiefers schwärzlich, Unterschnabel sonst hornweisslich. Lg. 180, Fl. 80, Schw. 90, L. 22, F. 15 mm. [In Kawanga 15. März erlegt.] 192. Penthetria laticauda (Lcht.) 229. & Ukira 1. Februar: Iris braun, Füsse und Schnabel schwarz. Lg. 245 mm. 193: Vidua Verreauzi ass. 17. & (Winterkleid). Loeru 5. September: Iris braun, Ober- schnabel und Spitze des Unterschnabels braun, Unterschnabel horn- weiss, Füsse braun. Lg. 140 mm. — [Ndutian.] 194. Vidua principalis (L.) 139. & Kagehi 19. November: Iris braun, Schnabel korall- roth, Füsse braun, Lg. 125, 305 mm. Individuum mit rein schwarzem Oberkopf. — 18. juv. Lioeru 5. September. 19. HAypochera ultramarina (Gm.) 158. & Kagehi 24. November: Iris braun, Schnabel hornweiss, Füsse blass orange. Hoden gross. Lg. 110 mm. ee 2 Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 71 1%. Habropyga subflava (Vieill.) 127. & Kagehi 16. November: Iris orange, Schnabel korall- roth, Unterseite des Unterkiefers, Firste und ein kleiner Fleck an der Basis des Oberkiefers schwarz, Füsse braun. Lg. 95 mm. — 128. & Kagehi 16. November. Lg. 85 mm. 197. Uraeginthus ianthinogaster Fschr. et Rchw. [Loeru.] 198. Uraeginthus phoenccotis (Sw.) [Wembaere Steppe, Kagehi.] 199. Ortygosptiza polyzona (Tem.) 79. & Wembaere 26. October: Iris bräunlichgelb, Oberschnabel an der Basis.braun, Ränder und Spitze röthlich, Unterschnabel roth, Füsse hellbraun. Hoden gross. Lg. 95 mm. 200. Pitylia citerior Strickl. [Loeru, Kagehi.] 201. Spermestes caniceps (Rehw.) 80. 2 Wembaere 26. October: Iris braun, Oberschnabel dunkel- grau, Unterschnabel hell blaugrau mit dunkler Spitze, Füsse blei- farben. Lg. 110 mm. In der Färbung von dem & nicht ab- weiehend. — [Nassa am Speke Golf.] 202. Sporothlastes fasciatus (Gm.) [Wembaere Steppe.) 203. Nigrita Cabanisi Fschr. et Rchw. 15. & Loeru, Massaigebiet 5. September. Nistet in Schirm- akazien. Nach der Brutzeit kamen die Vögel Abends zu den Nestern, um in denselben zu übernachten. Auch in Kibaia ge- funden. *204. Nigrita dorsalis Rchw. n. sp. Von N. Arnaud? Puch. durch grauen Rücken, dunkler grau gefärbte Schultern, hellgrauen Kopf, Fehlen der schwarzen Schwanz- binde und schwarzen Zügelfleck unterschieden. Oberkopf bis zum Nacken hellgrau; Rücken und Schulter- decken dunkelgrau; kleinste Flügeldecken schwarzgrau; Zügelfleck schwarz; ein Ring weisser Federchen um das Auge; Kopfseiten, Nacken, Bürzel, ganze Unterseite, Schwanz und grössere Arm- decken lichtbraun; Handschwingen und deren Deckfedern schwarz; vordere Armschwingen schwarz mit lichtbraunem Aussensaum, hintere Armschwingen nur auf der Innenfahne schwarz, auf der Aussen- fahne lichtbraun, sämmtliche Schwingen mit blassbraunem Innen- 12 Dr. Ant. Reichenow: saum. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse röthlichbraun. Leg. c. 110, Fl. 62, Schw. 82, L. 19, F. 12 mm. [In der Wembaere-Steppe 24. October erlegt, Nassa am Speke Golf.] Fam. FRINGILLIDAE. 205. Passer Swainsoni Rüpp. 198. & Kagehi 13. December: Iris und Füsse braun, Schnabel schwarz, Lg. 160 mm. — Magala, Victoria See, westlich von Kagehi. 206. Passer rufocenctus Fschr. et Rehw. 8. 2 Loeru, Massaigebiet 4. September: Iris blassgelb, Schnabel braunschwarz, Füsse graubraun. Lg. 155 mm. 207. Xanthodira flavigula Sund. 73. 2 Ussure 22. October: Ovarium gross. Lg. 150 mm. — 72. 2 juv. Ussure 22. October: Iris braun, Oberschnabel horz braun, Unterschnabel fahlbraun, Füsse hell bleifarben. Lg. 155 mm. — 74. 2 Ussure 22. October: Ovarium gross. Lg. 150 mm. 208. Sorella Emini Hartl. 83. & jun. Wembaere 26. October. Iris braun, Schnabel horn- braun, an der Basis gelblich, Füsse graubraun. Hoden sehr klein. 120 mm. 209. Crithagra imberbis Cab. 234. & Ugaia 9. Februar: Iris braun, Schuabel braunschwarz, Basis des Unterschnabels hornfahl, Füsse braun, Hoden gross. Lg. 115 mm. 210. Crithagra sulphurata (L.)? [Salanda, Vietoria See.] *211. Orithagra dorsostriata Rchv. n. sp. Von der Grösse der (©. dutyracea (Vieill.), aber Oberseite fahler, fahl grünlich braun und Oberkopf schwarzbraun gestrichelt, Rückenfedern mit schwarzbraunem Mittelflleck, Bürzel rein gelb, Oberschwanzdecken olivengrün, Unterseite heller gelb als bei butyracea, Weichen braun gestrichelt, Bauchmitte weiss, Unter- flügeldecken weiss mit gelben Säumen, Wangen- und Bartstrich matter als bei dutyracea. Iris braun, Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel blasser, Füsse dunkelbraun. Lg. 120—130, Flügel 73-75, Schwanz 55, Lauf 16, Füsse 10 mm. Weibchen wenig blasser als das Männchen, aber mit weiss- lichem Kinn. Bei Kagehi amı 23. November und 4. December, in Wembaere Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 73 26. October (& juv.), am Niansa 15. November und Schasche 25. Januar gesammelt. *212. Emberiza flavigastra Rüpp. [Soboro.] 213. Emberiza capistrata Lcht. 182. & Kagehi 3. December: Iris braun; Oberschnabel braun, Basis desselben, und Unterschnabel strohgelb, Läufe graugelb, Zehen braun. Lg. 145 mm. Fam. SYLVICOLIDAE. 214. Anthus Raalteni Tem. [Ungu.| 215. Anthus sordidus Rüpp. 221. & Schasche 25. Januar: Iris braun; Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels braun, Schneidenränder an der Basis des Oberschnabels und der Unterschnabel strohgelb; Füsse braun. Hoden gross. Lg. 165 mm. 216. Macronyx croceus (Vieill.) 216. & Ruwana Fluss 23. Januar: Iris braun; Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels braunschwarz, Unterschnabel sonst blaugrau; Füsse gelbbraun, Sohlen gelblich. Lg. 175 mm. 217. Motacilla vidua Sund. 34. & Irangi 19. September: Iris braun. Lg. 185. — 35. 2 Irangi 19. September. Lg. 175. — 174. 2 Kagehi 30. November: Iris braun. Lg. 195 mm. 218. Budytes flavus (L.) 109. & Magu (Niansa): Iris braun; Schnabel schwarz, an der Basis des Unterkiefers hell blaugrau; Füsse schwarz. Hoden klein. Lg. 150 mm. — 129. & Kagehi 16. November. Lg. 150 mm. — 192. & Kagehi 11. December. Lg. 160 mm. Fam. 4LAUDIDAE. 219. Coraphites leucotis (Stanl.) 25. & Ndutian 12. September: Iris braun, Schnabel hornfahl, Füsse grau. Hoden gross. Lg. 110 mm. 220. Coraphites leucoparaea Fschr. et Rchw. Das typische, Journ. f. Orn. 1884 p. 55 beschriebene Exemplar war nicht vollständig ausgefärbt. Ein jetzt vorliegendes altes & zeigt den Oberkopf und Nacken intensiv rostfarben, auf der Nacken- mitte einen schwärzlichen Fleck; auch die weissen Kopfseiten und die Kropfseiten sind rostfarben verwaschen; Unterflügeldecken schwarz. 74 Dr. Ant. Reichenow: 93. 4 Wembi (Ussuk) I. Januar: Iris braun, Schnabel horn- weisslich, Füsse blassbraun. Lg. 115 mm. — 186. 2 Kagehi 4. December. — [Ndutian.] | *221. Mirafra sabota Smith. Uebereinstimmend mit Exemplaren von Südafrika, nur die Flügel wenig länger und die dunkle Strichelung der Oberseite stärker. Der dunkle Mitteltheil der breit rostbraun umsäumtenl mittelsten Schwanzfedern ist grau angeflogen. Dieses Merkmal findet sich auch bei den südafrikanischen Exemplaren und scheint recht characteristisch zu sein. Smith erwähnt es nicht, ebensowenig _ Sharpe (B. 8. Afr.). Im übrigen passen jedoch die angegebenen Charaktere der Art auf die vorliegenden Exemplare. — 15. & 'Loeru 5. September: Iris gelbbraun. Lg. 140 mm.*) 222. Megalophonus Fischer: Rchw. 104. & Simiu-Fluss 10. November: Iris braun, Oberschnabe braun, Ränder und Unterschnabel blasser, Füsse hellbraun. Hoden sross. Le. 150 mm. — 105. & Simiu Fluss 10. November. — Wembaere Steppe. (Der Reisende erwähnt der Eigenschaft dieser Lerche, beim Aufsteigen die Flügel klatschend an einander zu schlagen.) 223. Megalophonus planicola (Lcht.) 219. & Schasche 24. Januar: Iris braun, Basishälfte des Ober- schnabels braun, Schneidenränder und Uauterschnabel fahler, Füsse blassbraun. Hoden gross. Lg. 175 mnı. Fam. BRACHYPODIDAE. 224. Pyenonotus Layardı Gurn. [Ussandawi, Kagehi.] *295. Ohlorocichla centralis Rchw. n. sp. Von Ch. flaviventris durch hellere, mehr gelbliche Oberseite und hellere, rein blassgelbe, auf Kropf und Weichen nur ganz unbedeutend düster verwaschene Unterseite und rein selbe, nicht ockerfarbene, Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen unterschieden, von Üh. oceidentalis durch die olivenfarbenen, der Oberseite gleich gefärbten, nicht grauen Ohrdecken abweichend. Iris röthlichbraun; Schnabel braunschwarz, Basis des Unterkiefers graublau; Füsse bleifarben. Lg. 190, Flügel 95, Schwanz 90, Firste 18, Lauf 22 mm. *) Nebenbei sei bemerkt, dass Mirafra torrida Shelley identisch zu sein scheint mit Alauda fasciolata Sund, Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. 15 16. 2 Loeru 5. September. 226. Andropadus flavescens Hartl. [Morifluss.] Fam. MELIPHAGIDAE. 227. Zosterops senegalensis Bp. [Ussure.| Fam. NECTARINIIDAE. 228. Anthothreptes orientalis Hartl. [Loeru, Ussure.] 229. Cinnyris gutturalis (L.) 145. & Kagehi 20. November: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. Lg. 140 mm. *250. Cinnyris osiris (Finsch) Von (©. bifasciata Shaw. von Südafrika, welcher diese Art am meisten, auch hinsichtlich der Grösse gleicht, nur dadurch unterschieden, dass der schön grün glänzende Kopf und Vorder- hals bei auffallendem Licht nur schwach messingfarben, nicht so schön kupferröthlich wie bei der südlichen Art schimmert. 103. & Simiu Fluss 9. November: Iris braun. *231. Nectarinia erythroceria v. Heugl. 115. & Niansa 13. November: Iris braun. Lg. 140 mm. — 146. & Kagehi 21. November: Lg. 145 mm. Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. — 149. & Kagehi 21. November: Lg. 140 mm. Fam. PARIDAE. 232. Parus albiventris Shell. 53. & Salanda 3. October: Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. Hoden gross. Lg. 150 mm. — 162. & Kagehi 25. November. — [Ndutian, Kagehi.] 233. Parisoma Böhmi Rehw. 19. & Serian 10. September: Iris hellgelb, Oberschnabel schwarz, Unterschnabel hornfahl, Füsse bleifarben. Lg. 130 mm. — [Loeru, Wembaere Steppe.] Fam. TIMELIIDAE. 234. Argya rubiginosa (Rüpp.) |Wembaere Steppe, Ruwana Fluss. | *235. Argya mentalis Rchw. n. sp. Fahlbraun, Oberkopf dunkler und mehr ins Rostfarbene ziehend, vordere Stirnfedern schwärzlich, Mitte des Unterkörpers blasser ; Zügel bräunlichweiss; Kinnfedern schwarz mit fahlbräunlichem Saum; Unterflügeldecken hellrostfarben. Iris hellgelb, Schnabel 76 | Dr. Ant. Reichenow: und Füsse fählbraun. Lg. 210, Flügel 78, der stufige Schwanz 120, Firste 18, Lauf 23 mm. 47. 2 Soboro 30. September. "256. Orateropus hypoleucus Cab. Von dem Typus der Art durch etwas fahlere, mehr grau- braune Oberseite abweichend; Zügel schwärzlich. Lg. 235, Flügel 107, Schwanz 115, Firste 21, Lauf 33 mm. 2. & Usegua 28. August: Iris hellgelb, Schnabel braunschwarz, Füsse braun, Hoden gross. Auch in der Massaisteppe angetroffen, wo diese Vögel unter Krächzen im Innern der Sträucher und Bäume umbherklettern. 237. Crateropus Kirki Sharpe. Orateropus Jardini (Selater, Proc. Z. S. London 1864 p. 108) bezieht sich wahrscheinlich auf diese Art. 202. & Kagehi 17. December: Iris dunkelgelb, Schnabel schwarz, Füsse dunkelbleifarben. Hoden gross. Lg. 230 mm. — [Msingissua.] *238. Neocichla gutturalis (Boc.) 54. & Weg nach Ussure 4. October: Iris intensiv gelb, Schnabel schwarz, Füsse gelbbraun, Zehen bräunlich grau. Hoden gross. Lg. 220 mm. — 58. & Weg nach Ussure 4. October Hoden gross. Lg. 210 mm. 239. Melocichla mentalis (Fras.) [Ungu, Schasche, Ugaia.] 240. Turdirostrisleptorhynchus Rehw. 136. & Kagehi 15. November: Iris gelbbraun ;-Oberschnabel braun, Unterschnabel hornfahl; Füsse bleifarben; Rachen orange. Lg. 150 mm. *241. Eminia lepida Hartl. 173. @ Kagehi 30. November. Füsse röthlichbraun. Lg. 160 mm. — 155. & Kagehi 24. November: Iris röthliehbraun. Le. 165 mm. — 163. & Kagehi 28. November. Lg. 160 mm. — 156. & Kagehi 24. November. Lg. 160 mm. — 169. & Kagehi 28. November. Lg. 150 mm. 242. (amaroptera brevicaudata (Rüpp.) 141. & Kagehi 19. November: Iris gelbbraun, Schnabel braun- schwarz, Füsse blassbraun. Hoden gross. Lg. 115 mm. 243. Euprinodes Golzi Fschr. et Rchw. 6, & Grenze des Massailandes 1. September; Iris gelb; Dr. Fischer’s Ornithologische Sammlungen. [Ki Schnabel braunschwarz, Basis des Unterkiefers gelblich; Füsse graubraun. Lg. 120 mm. *244. Sylviella rufescens (Vieill.) Die grössere südliche Art rwfescens auffallender Weise und nicht die nordöstliche meerura. 5l. 2 Salanda 3. October: Iris gelbbraun, Schnabel braun, Füsse blassbraun. Lg. 85, Flügel 60, Schwanz 25, Lauf 18, Firste 11 mm. 245. Drymoeca tenella Cab. 117. 2 Niansa 14. November: Iris gelbbraun; Schnabel schwarz, Unterkiefer an der Basis hell blaugrau; Füsse blass gelbbraun. Lg. 120 mm. 246. Cisticola lugudris Rüpp. 134. & Kagehi 17. November: Iris gelbbraun, Füsse gelb- braun. Lg. 125 mm. 2471. Erythropygia leucoptera (Rüpp.) 161. & Kagehi 25. November: Iris braun; Oberschnabel und Spitzenhälfte des Unterschnabels braunschwarz, Basis des Unter- schnabels gelblich; Füsse graubraun. Hoden gross. Lg. 135 mm. — [Magala, Simiu Fluss, Waschi.] 248. Cichladusa arguata Pirs. 71. & Ussure 21. October: Iris grauweiss, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. Hoden gross. Lg. 180 mm. 249. Cossypha Heugline Hattl. 133. 8 Kagehi 17. November: Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse braunschwarz. Hoden gross. Lg. 200 mm. — Ussure, Nassa am Speke Golf; Karatschongo, Ugaia. 250. Cossypha quadrivirgata (Rehw.) 48. 2% Soboro 30. September: Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse hellröthlichbraun. Lg. 165 mm. Fam. SYLVLIDAE. 251. Acrocephalus arundinaceus (L.) 167. & Kagehi 28. November: Iris braun, Füsse blass blei- farben. Lg. 165 mm. — 199. & Kagel 14. December: Rachen orange. Lg. 155 mm. *252. Acrocephalus schoenobaenus (L.) 166. & Kagehi 28. November. Hoden sehr klein. Lg. 120 mm. — 185. & Kagehi 4. December. *253. Sylvia hortensis (Gm.) 179. & Kagehi 2. December. Lg. 140 mm. 78 Dr. Ant. Reichenow: *254. Sylvia atricapilla (L.) 119. 8 Niansa 14. November. *255. Turdus Bocagei Cab. 157. & Kagehi 24. November: Iris braun, Schnabel dunkel strohgelb, Füsse blassgelb. Hoden gross. Lg. 120 mm. — 181. ? pull. Kagehi 2. December. — |Nassa am Speke Golf.] *256. Thamnolaea subrufipennis Rehw. n. sp. Von Th. cinnamomeiventris durch etwas geringere Grösse und rothbraunen Wurzeltheil der Schwanzfedern unterschieden; auch ist die rothbraune Färbung von Bürzel, berschwan en und Unterkörper heller als bei der genannten Art. Lg. 205, Flügel 105, Schwanz 90, Firste 16, Lauf 50 mm. 64. & Weg nach Ussure 12. October: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. Hoden gross. — 95. 2 Magala Steppe (Usu- kuma) 4. November: Iris braun. Lg. 190 mm. — 222. 2 Schasche 25. Januar. Lg. 200 mm. 257. Myrmecocichla aethiops (Lcht.) 253. & Sigaeijo 29. März; Iris braun, Schnabel und no. schwarz. Hoden gross. Lg. 190 mm. 258. Myrmecoceichla nigra (Vieill.) 233. & Ukira 8. Februar: Iris braun. 259. Monticola saxatilis (L.) 178. & juv. Kagehi 2. December: Iris braun. Lg. 155 mm. 260. Saxcdcola oenanthe (L.) 66. ? (Winterkleid) Ussure 18. October: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. — 67. & (Winterkleid) Ussure 17. October. — 183. fem. juv. (theilweise noch geflecktes Nestkleid) Kagehi 3. December: Iris braun. Lg. 135 mm. *9261. Saxicola Falkensteini Cab. 220. 8 fem. Schasche 24. Januar: Iris braun. Lg. 125 mm. *262. Pratincola rubetra (L.) 228. & Ukira Berge 1. Februar: Iris braun, Schnabel und Füsse schwarz. Lg. 125 mm. Druckfehler-Berichtigung: Bei den Maassangaben in den Beschreibungen unter No. 66, 69, 89, 90, 93, 103, 112, 113, 114, 133, 145, 154 und 156 ist anstatt Füsse stets Firste zu lesen. Paul Leverkühn: Ueber Farbenvarietäten bei Vögeln. 79 Ueber Farbenvarietäten bei Vögeln. Aus den Museen in Hannover, Hamburg und Kopenhagen. Von Paul Leverkühn. Die nachfolgenden Notizen wurden theils im Hannoverschen Provinzial-Museum, theils in den Museen in Kopenhagen und Hamburg auf einer Reise im August 1886 gesammelt. In letzt- genannter Stadt ist bekanntlich eine der reichhaltigsten Sammlungen interessanter Farbenvarietäten, die der Brüder P. und A. Wiebke. Da die Besitzer der originellen Collection selbst zur Zeit abwesend waren, musste ich ein eingehenderes Studium jener Suite von Vögeln aufschieben. — In der Aufzählung bedeutet „H‘‘ Hannoversche, „Hb“, Ham- burger, „K“ Kopenhagener Sammlung; nur wenige andere Fälle sind ausserdem angeführt. 1. Buteo vulgaris Bechst. K. Ein reinweisses Exemplar; Iris roth. 2. Strix flammea L. Der früher in Hannover wohnende Präparator A. Beckmann bekam am 11. December 1879 eine reinweisse Schleiereule zum Ausstopfen. 3. Hirundo rustica L. Hb. a. b.) Reinweisse Exemplare. H. e. d.) Ebensolche. e.) & Herbst i862 dieht bei Hannover aus einem Schwarm von mehreren Schwalben erlegt, ein junger Vogel. f.) juv. Geschlecht? In Reden bei Hannover geschossen. g.) Ausserdem ist eine semmelgelbe Schwalbe ebenfalls aus der Gegend von Hannover in der Sammlung. K. h.) Ein weisses Exemplar. 4. Hirundo urbica L. Hb. a.) Ein schueeweisses Exemplar. K. .b.) Ein ebensolches. 5. Cuculus canorus L. K. Helle Varietät. 6. Sturnus vulgaris L. H. a.) Ganz junger Vogel, reinweiss; Schwanz erst zur Hälfte entwickelt. 1860 in Adolfshof bei Peine erlegt. b.) Ein höchst interessanter Vogel! Der ganz junge Vogel, 80 Paul Leverkühn: im Herbst bei Elze erlegt, steht in der zweiten Mauser. Kopf, Kehle, Nacken und Schwanz sind reinweiss; die Brust hat zwei staarfarbige Streifen, welehe — ähnlich wie bei dem unten be- schriebenen Buntspecht — die künftige Farbe durchschimmern lassen. Man darf vermuthen, dass bei der nächsten Mauser die richtige Staarenbefiederung sich entwickelt hätte. K. c.) Isabellfarbig. d.) Reinweiss mit rother Iris. e). f.): Hell- braun. 7. Lycos monedula (L.) K. Ein reinweisses Exemplar. 8. Corvus corax L. K. a.) Gescheckt. Schwanz weiss; von den Farör. b.) Gescheckt. Schwanz schwarz. Breites schwarzes Band über die Brust. 9. Corvus cornizL. ’ K. a.) Hellgrau und weisses Exemplar. b.) Weisse Kehle und weisse äussere Schwungfedern. c. d.) Bastarde von C. corone und cornix. 10. Corvus frugilegus L. K. a.) Hellbraune Varietät. b.) Weisse Kehle; Schwungfedern erster Ordnung weiss. 1l. Corvus corone L. Hb. a.) Aechter Albino. b) Am Unterleibe weiss gestreift. Mit monströser Schnabelbildung gerade wie eine solche im Zool. Garten 1864 p. 285 abgebildet ist. 12. Pica caudata (Boie.) Hb. a.) Total isabellfarben. *) b.) Varietas grisea, am 19. October 1873 erlegt. K. ce.) Reinweiss. November 1864. Insel Möen. d.) Schwanz und Flügeldeckfedern hellbraun. e.) An Stelle alles Blau’s weiss. Hellbrauner Schwanz. 13. Garrulus glandarius (L.) K. Schnabel weiss; Gefieder bräunlich-weisslich. 14. Picus major L. H. Junges 3, 1861 in der Nähe Hannovers erlegt. Der rothe Fleck auf der Kopfplatte ist vorhanden, nur etwas blass. Alle *) Vgl, Zool. Gart. 1865 p. 408. Ueber Farbenvarietäten bei Vögeln. 81 die Stellen, an welchen der grosse Buntspecht weisses Gefieder trägt, sind rein weiss, die gesammte übrige Befiederung ist wie mit einem Pinsel weiss überstrichen; dabei kann man die normale Färbung deutlich erkennen, z. B. die dunkleren Flügelbinden u. s. w. Die Vermuthung liegt nahe, dass bei der nächsten Mauser der Vogel ein normales Kleid erhalten hätte. Vgl. zu dieser Ansicht Cabanis Journal 1854 p. 188 Absatz 4. 15. Gecinus viridis L. Hb.) Aechter Albino. Scheitel und Backenstriche mit röth- lichem, das ganze Gefieder mit gelblichem Schimmer, 16. Upupa epopsL. Hb.) Schmutzigweiss. 17. Parus major L. Hb.) An Stelle von Blau und Schwarz schmutzigweiss. Brust- seiten mit gelblichem Schimmer; ächter Albino, 18. Sylvia hortensis (auct.) H. Total weiss bei Hannover erlegt. Wahrscheinlich die Gartengrasmücke, kann aber auch S. atricapilla sein. 19. Merula vulgaris Leach. K. a.) Mit weisslichem Kragen. b. e.) Mit weisslicher Kehle. d.) Der Präparator A. Beckmann in Hannover stopfte in den 70er Jahren eine Schwarzdrossel mit weisser Kehle aus, die nach Hamburg in die Collection Wiebke gelangte. 20. Merula torguata Boie. Hb.) Kopf und Hals weissgescheckt. 21. DTurdus pilaris D. Hb. a.) Ein weissgeschecktes Exemplar. b.) Normal gezeichnet in hellgrauer Tinte. K. c.) Varietas griseo-fuscescens. 22. Turdus viscivorus U. H. a.) Ein echter Kakerlake mit rother Iris! Dieser Vogel, vom Zollrathı Glimmann dem Museum geschenkt, hat in der Ge- fangenschaft vier Eier gelegt (Masse: 34,4:22,0 mm), die sich in der Sammlung des Hann. Provinzial-Museum befinden. Dieselben sind von solchen, die in der Freiheit gelegt sind, nicht zu unter- scheiden. b.) juv. Total isabellfarben; in der Göhrde erlegt. Iris bräunlich. Kehle und Unterbrust lassen dunklere Flecken durchschimmern. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 177. Januar 1897. 6 82 Paul Leverkühn: 23. Turdus musicus U. H. a.) & aus der Umgegend Hannovers. Weisse Kehle. b.) g in der Göhrde erlegt. Brustflecken auf hellweissem Grunde. | c.) In den ‘0er Jahren stopfte A. Beckmann eine Sing- drossel mit weissen Flügeln für Herrn Wiebke aus. Hb. d.) Fahlgelb. K. e.) Isabellfarben bis ins Hellbraune spielend. 24. Turdustliacus 1. H. a.) Bunte helle Spielart. 1567 in Bederkesa gefangen. b.) Rein isabellfarbig. Aufdem Markt in Hannover gekauft. 25. Sazcvcola oenanthe U. Hb.) Aechter Albino. 26. Motacilla alba U. H. Aus Hannover. Geschlecht, Jahr der Erlegung? Flügel normal, ein Theil der Schwanzfedern dunkel; sonst ganz weiss. Dieser Vogel stimmt zu der von Dr. C. L. Gloger entwickelten „Abänderung durch klimatischen Einfluss“. Vgl. p. 16 in dessen: „Das Abändern der Vögel durch Einfluss des Klimas.“ Breslau. 18353. 27. Anthus campestiris Behst. Hb.) Reinweiss. 28. Alauda arvensis L. H. a.) Ganz weiss, aus der Umgegend Hannovers. K. b.) Isabellfarben. ce. d. e. f.) Reinweiss. Hb. g.) Reinweiss. h.) Ganz schwarz mit einigen weisslichen Flecken an Flügeln und Unterleib. 29. Miliaria europaea (Swains.) dl. a.) Am 14. November 1879 in Isernhagen unweit Han- novers geschossen, ein junger Vogel. Am Bauch mit einzelnen farbigen Flecken; die 5 äussersten Flügelfedern reinweiss, dann 2 dunklere, 2 weisse, 5 dunklere Federn, das Uebrige weiss. Schwanz reinweiss. Kopf, Hals, Brust, Flügeldeckfedern mit kleinen Flecken. K. b.) Reinweiss. er die) Gescheckt. f.) Etwas gescheckt. 30. Emberiza eitrinella L. K. a. b. ec.) Schmutzisc gelb. Ueber Farbenvarietäten bei Vögeln. 83 Hb, d.) Aechter Albino; die Kehle schillert ins Gelbliche, e,) Weissgescheckt. 3l. Passer domesticus (L.) H. a.) juv. Stark in der Mauser; reinweiss. b. e. d. e. f.) Isabellfarben, mit einzelnen weissen Flecken unter- mischt und zwar 29, 28,1? Zwei davon sind in Hannover, einer bei Göttingen erlegt; einer ist sehr stark in der Mauser. Hb. g.) Ad. Reinweiss. Mr duv: do. 1.) Rothe Iris do. K. k.) Rothe Iris. Reinweiss. l.) Reinweiss. m.) Grünweiss, n.) Schwanz weiss. 82. Fringilla coelebs L, Hb. a) Grauweiss, K. b) Varietas flavescens. Gelb mit Ausnahme von einigen Schwanz- und Schwungfedern. 33. Serinus hortulanus Koch. K. Bastard von S. hortulanus und S. canarius. Koch. 34. Carduelis elegans (Steph.) H. a.) Bastard Stieglitz $ und Gimpel 2. Dieser in Ge- fangenschaft gezogene Vogel lebte mehrere Jahre lang in Hannover. Rücken graubraun; Stirn schwarz, die Gegend dicht am Schnabel schwarz; Schnabel stieglitzartig. Vorderkopf matt röthlich. Die zwei äusseren Schwanztedern mit weissem Strich, sonst schwarz. Flügel schwarz, unterbrochen durch die gelbe Stieglitzbinde. K. b. ce. d.) Bastarde vom Stieglitz und Kanarienvogel. 835. Cannabina sanguinea Landb. Hb. Weiss mit Ausnahme der drei äussersten Schwungfedern und einiger Schwanzfedern. 36. Cannabina flavirostris L. Hb. Blass, Rücken und Unterseite weisslich. 37. Pyrrhula rubicilla Pall. H. a.) Bastard zwischen Gimpel Z und Kanarienvogel $. Die zwei äussersten Schwanzfedern auf beiden Seiten schwarz, die übrigen weiss. Kehle, Brust, Bauch — rostbraun. Bürzel weiss- gelblich. Schnabel wie beim Dompfaff. Kopf schwarz. Erste Flügelfeder schwarz. Rücken grau mit dunkelen Schaftstrichen. — b.) Siehe oben bei Card. elegans. 6* 84 Paul Leverkühn: c.) Melanitisches Männchen. Dieser Vogel ist in der Nähe Alfelds a. Leine (Prz. Hannover). in einem Nest mit vier anderen, normal gefärbten Jungen gefunden und in Gefangenschaft , gross gezogen. Die vier anderen blieben normal. Dieser ist rein schwarz, auf der Brust und am Bauch einige schwach röthliche Flecken. — Ueber schwarze Gimpel und andere Melanismen vgl. Monatsschrift des deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt. 1880 p. 204 Cab. Journ. 1859 p. 416. — 1867 — p. 86. 1878 p. 366. 38. Turtur auritus Kay. H. Total weiss; in Eldagsen am Deister erlegt.- 39. Turtur risorius (Swains.) K. a. b.) Weiss. Iris roth. 40. Phasianus colchicus L. Hb. a.) Reinweiss. b.) Reinweiss bis auf die Augengegend. 41. Starna cinerea (L.) Hb. a.) Weiss bis auf den Kopf. b.) Gescheckt. K. ce.) Weiss mit einigen normalen Rückenfedern. d. e.) Gescheckt. 42. Numida meleagris L. Hb. Weiss. 435. Pavo cristatus L. Hb. a. b.) Reinweiss. 44. Aegialites hiatieula L. Hb.) Weiss mit wenigen dunklen Flecken; rothe Iris. Das Pigment fehlt nach Willemoes-Suhm diesem interessanten Vogel nicht im Schnabel, wohl aber in der Beinbedeckung. 45. Vanellus eristatus (L.) Hb. a.) Mit weissen Flügeln. K. b.) Gescheckt. 46. Ardea einerea L. K. a.) Reinweiss; am 14. August 1871 erlegt. b.) Reinweiss ; im zoologischen Garten gehalten. 41. Numenius phaeopus L. Hb. & rein weiss. 48. Scolopax rusticula L. Am 3. October 1854 wurde in Stadthagen bei Bückeburg eine total weisse Schnepfe geschossen, die in Hannover ausgestopft wurde. Ueber Farbenvarietäten bei Vögeln. 85 49. Somateria spectabilis (L.) K. Var. gescheckt, so hell wie eine Zarus argentatus im ersten ausgefärbten Jugendkleid. 50. Mergus albellus L. et. Olangula glauecion (L.) K. Anas hybrida aus den beiden Arten. (mergoides Kj.) 1843. Vgl. 7. Jahresbericht des Annaberg-Buchholzer Vereins für Natur- kunde (1883 —85) 8. 112. 51. Uria Brünnichi Sab. K. a.) Reinweiss. b.) Isabellfarbene Flügel. Iris roth. 92. Mormon fratercula Temm. K. Reinweiss; Flügel isabellfarben. 53. Podicipes cristatus Babingt. Hb.) Am Kopf und Rücken dringt in einzelnen Streifen die Normalfarbe durch, sonst weiss. Auf dem Ratzeburger See erlegt. 54. Eudytes glacvalis (L.) K. Reinweiss. Unter den aufgeführten 131 Exemplaren von 54 Arten sind als besonders bemerkenswerth hervorzuheben: 1. Der junge Sturnus vulgaris, der Picus major des Hannover- schen Museums, die Emb. citrinella und der Pod. cristatus des Hamburger Museums, welche die von Gloger 1. c. ausgesprochene Ansicht unterstützen: „Blässlinge, die nur ein lichteres Kleid haben, schienen geneigt, sich der gewöhnlichen Färbung wieder zu näheren, indem sie bei den folgenden Mausern eine dunklere Farbe an- nehmen ;“ 2.) die beiden Bastarde von C. corone und cornie im Kopen- hagener Museum, welches beiläufig auch zwei „Krähen-Kreuz- schnäbel“ aufzuweisen hat.*) In dem Jahresbericht des Ausschusses für Beobachtungsstationen pro 1385 wird ein glaubwürdiger Fall von solcher Bastardierung aus einem Ort in der Lüneburger Heide in Hannover berichtet werden, mitgetheilt von einem alten Vogel- kenner; 3. Sylvia horiensis seu atricapilla Nach V. von Tschusi in dessen: Notizen über Farbenvarietäten bei Vögeln (Verh. k. k. zool. bot. Ges. 1867 p. 688) ist das Vorkommen von Albinismus bei den Grasmücken eine höchst seltene Erscheinung. Er führt 1. e. einen derartigen Fall von Syl. cinerea an; *) Vgl. Zool. G. V. 285. Abb. 86 W. Müller: 4. Bastarde vom Kanarienvogel mit sehr verschiedenen Finken- arten dürften häufiger vorkommen; vgl. z. B. Adolfund Karl Müller, das Gefangenleben der besten einheimischen Singvögel, letzten Abschnitt. Dagegen ist der Blendling vom Dompfaff und Stieglitz immerhin aussergewöhnlich. 5. v. Tschusi sagt in der eit. Abhandlung, dass sich Farben- abänderungen bei Schwimmvögeln höchst selten fänden; er führt nur solche von Oolymbus minor, Mergus merganser und Anas boschas an. Altum erwähnt in seinen „Aberrationen“ (Cab. Jour. f. O. 1867 p. 88) an Schwimmvögeln nur eine Anas querquedula 2 bunt- gefleckt. Daher verdienen die Albinos und Varietäten von Som. spectabilis, Morm. fratercula, Podicipes eristatus, Hudyt. glacials und H. Brünnichü wohl Beachtung. — Ein Verzeichniss der Albinos im Hamburger naturhistorischen Museum gab Rudolf von Willemoes-Suhm in Noll’s Zoologischen Garten (Jahrg. VI. 1865. pp. 407—10) eine Arbeit, auf welche wir hinweisen möchten. Dort führt er ausser den von uns be- rücksichtigten Vögeln auch einen mehr weissen, als braunen Duteo vulgaris und zwei weisse Padda oryzivora auf. — Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. Von Amtsrichter W. Müller, in Giessen. Das Grossherzogthum Hessen bietet ansehnliche topographische, geologische und klimatische Verschiedenheiten, sodass auch das das Thierleben, namentlich Vogel- und Insektenfauna, eine erheb- liche Manichfaltigkeit aufweist. Während an der Bergstrasse die Mandelbäume blühen und schweizerische Käfer und Schmetter- linge vorkommen, hat der Nordostablang des Vogelsbergs ein Klima, welches die Vegetationsentwicklungszeiten des mittleren Schwedens bedingt. Die Provinz Oberhessen ist im nordöstlichen Theil durch das Bergplateau des Vogelsbergs eingenommen, der südliche Theil ist Hügelland oder eben; die Provinz Starkenburg ist zum Theil bergig, Odenwald und Bergstrasse nehmen etwa die Hälfte der Boden- fläche ein; der Rest der Provinz sowie ganz Rheinhessen, von Worms bis nach Mainz und Bingen gehört zum Rheinthal und ist ganz Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 87 flach. Während die Berggegenden zum grossen Theil mit statt- lichen Wäldern, vorzugsweise Laubholzwäldern, bestanden sind, hat Rheinhessen gar keinen Wald. Dazu kommen einige ansehnliche Wasserläufe, Rhein, Main, Lahn, Nidda und eine Anzahl grösserer und kleinerer Teich- und Altwasser; demgemäss ist der Vogelzug entlang diesen Flussthälern ein lebhafter und haben wir eine für das Binnenland erhebliche Zahl von Strandbewohnern als Zug- und Strichvögel, — Immerhin macht sich die westliche Lage des Grossherzogthums auch in der Vogelfauna geltend; die östlichen Arten, Adler, Sprosser, nordöst- liche Drosseln und Ammern, sind unsern Gegenden gnnz fremd oder nur sehr vereinzelt manchmal hierher gelangt. Um meine persönliche Legitimation zur Sache nachzuweisen, hätte ich zu sagen, dass icb seit meinen Kinderjahren, also seit reichlich 25 Jahren in ununterbrochener Zuneigung und Sorgfalt dem Vogelleben meine Aufmerksamkeit zugewandt habe. Ich habe Zeitweise als Sammler, dann als Beobachter, auch als Jagdfreund der Ornithologie gehuldigt; zwar ist gar mancher Vogel todtge- schossen und obendrein ihm das Fell übergezogen worden, auch manches Gelege mir durch die Finger gegangen: im Allgemeinen aber hat sich die Sache dahin abgeklärt, das aus dem Saulus ein Paulus, aus dem verfolgenden Jäger, Ausstopfer und Eiersammler ein Freund und schützender Beobachter geworden ist, so dass die Passion für die Vogelwelt derselben doch nicht mehr so empfind- lich wird wie früher. Die etwaigen Rückschläge gegenüber einer seltenen Species wird der oologischfühlende Kollege hoffentlich ent- schuldigen. Meine Berufsthätigkeit als Jurist hat mich, nachdem ich die Kinderjahre in der Wetterau, die Gymnasialzeit in Giessen zuge- bracht, in verschiedenen Gegenden des Grossherzogthums geführt und habe ich Wetterau, die Giessener Gegend, den ganzen Vogels- berg, die Gegend von Darmstadt, Worms und Bergstrasse seit vielen Jahren zuverlässig kennen gelernt. — An Eifer, Ausdauer, Zeit und Interesse hat es mir nie gefehlt; noch jetzt ist mir der Wald Sommer wie Winter vertraut, ein tüchtiger einsamer Gang das zuverlässige Heil, W, Müller: L. luscinia, volksthümlich „Nachtigall“. Brutvogel im sanzen Gebiet, in der Rheinebene, Starkenburg viel häufiger als in Oberhessen. L. sueeica. „Blaukehlchen“. Auf dem Zug bemerkt man in Oberhessen überall Blaukehlehen, namentlich auf dem Frühjahrszug besuchen sie auch die kleinsten Wasserläufe; die Fischerleute an der Lahn, Wetter, auch am Rhein kennen den Vogel überall. Das Blaukehlchen nistet auch an einzelnen Orten, doch wohl nur einzeln; bei Giessen in der Lichtenau und im Hessler, einem Auwald, desgleichen traf ich es Junge fütternd an einem Fluthgraben bei Worms. Da es zur Brütezeit sich sehr versteckt hält und mäuseartig im Genist fortläuft, so mag es leicht über- sehen werden. Die bemerkten $ der Brutpaare waren sämmtlich rothsternig. E. rubecula, „Rothbrüstehen“. Ueberall läufig, nament- in den Bergwäldern, brütet 2 mal. E. phoenicurus, „Baumrothschwänzchen.“ Ueberall häufiger Brutvogel, doch wechselt‘die Zahl in einzelnen Jahren in bemerklieher Weise. Brütet zweimal, manch- mal auch in Mauerlöchern. E. tithys „Rothschwänzchen“. Ueberall häufiger Brut- vogel; das Rothschwänzchen hält sich an die Gebäude, nur 'ausnahmsweise findet man ein Nest in einem Steinbruch; zwei Bruten. Turdus merula „Schwarzamsel“. Häufiger Brutvogel in ganz Hessen, 2 Bruten. Die Amsel hat sich seit etwa fünfzehn Jahren in bemerkenswerther Weise aus den Wäldern in die Hausgärten gezogen, während ich sie aus meiner Kinderzeit nur als schüchternen Waldbewohner kannte. Sie ist jetzt nahezu so keck in den Gärten und Anlagen wie ein Staar. T. torguatus, „Schildamsel“. Als Brutvogel habe ich die Schildamsel noch nicht getroffen; doch will ich bemerken, dass ein aufmerksamer Blutfinken- züchter bei Lauterbach mir im Sommer 1882 sagte, bei den alten Steinbrüchen um Angerbach (im Walde) Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 89 Brut- vögel. Insge- | sammt. OW. 10. ht: singe seit Wochen eine Amsel mit weissem Brust- tleck. Auf dem Frühjahrszug sehe ich zeitweise einzelne Schildamseln unter den Zugdrosseln; die Krammetsvogelfänger sagen mir, dass sie nur selten einmal vorkomme, Zur Zeit, als ich mit 14 Jahren die Ausstopferei bei einem kunstverständigen Grobschmied in der Wetterau erlernte, bekam dieser jeden Herbst mehrere Exemplare Schilddrosseln und Nusshäher, welche am Hausberg, Ausläufer des Taunus, in Menge durch- zogen. Seitdem hat sich diese Zugrichtung verändert; seit vielen Jahren habe ich bei Nachfragen vom Forst- personal nichts Bezügliches mehr erfahren können. T. viscivorus, „Ziemer“. Bekannter Brutvogel in ganz Oberhessen. Die Misteldrossel nistet hierzuland zwei- ımal, legt aber nie mehr als 4 Eier. T. pilaris, „Krammetsvogel“. Häufiger Zugvogel im Frühjahr und Herbst. Im Vogelsberg und am Drünsberg, 3 Stunden von Giessen, wird noch der Herdfang betrieben, in manchen Jahren mit gutem Erfolg. Der Krammetsvogel nistet auch einzeln im Vogelsberg, meist höher als die andern Drosselarten, die Gelege sind 6 und 5. Die ziehenden Schwärme folgen hier dem Lahnthal, in den Bergwäldern sieht |man sie viel weniger, sie bleiben oft lange in der Gegend, dies Jahr bis Mitte Mai. | T. iliacus, „Weindrossel“. Den Vogelfängern genau |bekannt. Die Weindrossel zieht regelmässig im Herbst und Frühjahr in grossen Schwärmen durch Oberhessen, ebenso sah ich sie an der Bergstrasse in den Wein- bergen. Vom Nisten ist mir nichts bekannt geworden, mein Ausblicken nach ihr auf dem hohen Vogelsberg war erfolglos. T. musicus, in der Wetterau ‚Druschel“ == Drossel, hierzuland ‚‚Weissamsel oder Dreckamsel‘ (vom Aus- kleben des Nestes), im Vogelsberg „Zippe“. Häufiger Brutvogel; 2 Bruten, 4 und 5 selten 6 Eier. T. sacatilis. Ich habe den Steinröthel noch nicht 90 Brut- vögel: 10. au. 12. 13. 19. 16. 17. 18. 18. | 19. Insge- sammt. 16. 117% 18. 20. W. Müller: freilebend gesehen, obgleich ich an der Bergstrasse nach ihm ausblickte. Er soll nach Mittheilung des Professors Echhard auf den Taunusruinen zunächst Frankfurt vorkommen, doch kann ich die Zuverlässig- keit nicht verbürgen. Sawicola oenanthe. Häufiger Brutvogel in ganz Hessen: „Schollenhüpfer“. Pratincola rubicola. Brütet regelmässig in ganz Hes- sen, ist nicht gerade häufig, mindestens 2 Bruten. Pratincola rubeira. Wie der vorige, bedeutend zahl- reicher. Der Vogel wird hier „Grasmücke“ genannt. Motacilla alba, „Bachstelzchen“. Ueberall gemeiner Brutvogel; ich fand sie wiederholt in Baumhöhlen und an dieken Baumstämmen in den Wasserreisern nistend. Mot. boarula, „Bachstelze‘“. Regelmässiger Brutvogel im Hügel- und Bergland, stets am Wasser sich hal- tend. Sie nistet früh, schon im halben April. Budytes flava „gelbe Bachstelze“. Ueberall gemeiner Brutvogel; im hohen Vogelsberg nur selten. 2 Bruten. Anthus pratensis. Der Wiesenpieper wird hier von den Jägern „Lieschen‘“ genannt, offenbar nach seinem Lockruf, wenn er vor dem Hühnerhund aufgeht. Den Wiesenpieper habe ich nur auf dem Plateau des hohen Vogelsberges, der sogenannten Breunges- hainer Haide, einer umfangreichen Hochmoorhaide, als Brutvogel gefunden, was mich sehr interessirte; sonst nistet er bestimmt nicht in Hessen, ist aber im Früh- jahr wie im Herbst ein sehr gemeiner Zugvogel. Anthus arboreus, „Waldlerche“. Häufiger Brutvogel in ganz Hessen; oftmals ausserhalb der Wälder im freien Feld lebend und brütend. A. campestris. Nistet einzeln in Oberhessen; auch zur Zugzeit sieht man nur wenige Stücke in kleinen Trupps. Bei Giessen nistend gefunden, im Vogelsberg sah ich ihn im Vorsommer auf kiefernbewachsenen Sandhaiden, fand aber kein Nest; jedenfalls brütet er dort. (A. aquaticus habe ich trotz besonderer Aufmerksam- Brut- vögel. 18) 0. 31. Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 91 25. 26. | 35. keit an den Vogelsberger Gebirgsbächen niemals ‚finden können.) \ Accentor modularis. Hierzuland „Heckenspatz‘“, im Vogelsberg „Grauvögelehen“. Häufiger Brutvogel im ‚Hügelland. Regulus ignicapillus, „Goldhähnchen‘“ Häufiger Brut- ‚vogel in ganz Hessen, an das Nadelholz gebunden. | Reg. eristatus. Desgleichen. Sylvia hortensis. Hänffger Brutvogel in Hessen. „ atricapilla. Desgl. „Schwarzköpfehen“. „» einerea. Desgl. „ eurruca „ | „Grasmücke, Heckenstösser.“ (Sylvia nisoria kommt nicht vor.) Phyllopneuste sibilatrix. Häufiger Brutvogel. ” trochilus. „ rufa. Hypolais vulgaris, Spottwogel® Nisteti a ganz Hessen, ist aber nirgends häufig. Calamodyta phragmitis. Den Seggenrohrsänger sehe ich regelmässig im Frühjahr auf dem Zug im Lahn- thal, Ausgangs April. Er nistet aber hierorts nicht. Sal. locustella. Den Schwirl habe ich bei Giessen ‘im Hessler in verschiedenen Jahren schwirren hören ; jauch diesen Sommer liess sich einer mehrere Tage ‚hören. Er sang ununterbrochen von 3 Uhr Nach- | mittags bis Sonnenuntergang, nach 3 Tagen hatte er ‚den Platz verlassen. Nester habe ich noch nicht ge- funden, doch halte ich sein Nisten für wahrscheinlich. \Calamoh. palustris: Der Sumpfrohrsänger ist regel- mässiger Brutvogel an der Lahn und am Rhein, eben- \so in der Wetterau. Dies Jahr waren mehr als je- mals Brutpaare da; ebenso auffallend viel Wachteln, | Wiedehopfe , dagegen gar keine Pirole und keine 'Wachtelkönige. Es scheint, als hätte der kalte Mai ‚letztere weiter südlich und erstere in unserer Breite aufgehalten. Calamoh. arundinacea, „Rohrspatz“. Gewöhnlicher " Brutvogel in ganz Hessen. ” » (Schluss folgt.) 92 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: Allgemeine Deutsche Ornithologische Geseilschaft zu Berlin. Bericht über die Mai-Sitzung. Verhandelt Berlin, den 3. Mai 1886, Abends 3 Uhr im Sitzungslokale, Bibliothekzimmer des Architecten- Vereinshauses. Anwesend die Herren: Cabanis, Reichenow, Ehmke, Grunack, Thiele, Deditius, Wacke, von Dallwitz, Krüger-Velthausen, Bünger, Mützel, Müller, Schalow, Nauwerck, Pasch und Wernich. Als Gäste die Herren: Lamprecht, Tismar, und Potonie. Vorsitzender: Herr Cabanis, Schriftf. Herr Schalow. Das Protokoll über die vorangegangene Sitzung wird verlesen und angenommen. Aus der Reihe der während des verflossenen Monats einge- sangenen Veröffentlichungen werden vorgelegt und besprochen, von Herrn Cabanis: Gustav Prütz, illustrirtes Mustertauben- buch (Liefg. 34 u. 35), The Auk (April Heft), The Ibis (April Heft); von Herrn Reichenow: A. von Mojsisovics, biologische und faunistische Beobachtungen über Vögel und Säugethiere Süd- ungarns und Slavoniens und Bericht über eine Reise nach Süd- ungarn und Slavonien im Frühjahr 1884. (Mitth. d. Naturw. Ver. f. Steiermark), A. B. Meyer über eine Vogelsammlung von Kaiser Wilhelmsland (Zeitschr. f. d. Ges. Ormith). H. Schalow: Die Musophagidae (J. f. O. 1886). Bezüglich der letztgenannten Arbeit bemerkt Referent, dass die Angaben hinsichtlich des Vor- kommens von Corythaix Livingstom auf S. 28 einer Berichtigung bedürfen. Alle von Dr. Fischer über das Vorkommen dieser Art in Ostafrika gegebenen Notizen beziehen sich auf ©. Reichenowi. C. Livingstoni gehört Westafrika an, geht ostwärts nur bis zum Tanganjika See, während östlich desselben ©. Reichenowi und Cabanisi als ersetzende Formen auftreten. Von Herrn Schalow wird vor- gelegt und besprochen: Zeitschrift für die gesammte Ornithologie (1886, Heft 1) und A. Reichenow, Monographie der Gattung Ploceus Cuv. (Zoolog. Jahrbücher Bd. 1). Aus den Sammlungen des Herrn Major von Mechow aus Angola lest Herr Cabanis Stenostira plumbea Hartl. und Cassinia Fraseri Sharpe vor, bespricht diese Arten und weist auf die geographische Verbreitung derselben hin. Aus denselben Sammlungen legt der Genannte eine Art vor, welche er wie folgt als neu characterisirt: Bradyornis (Dioptrornis) brunnea n. Sp. (Tab. I. Fig. 1.) Bericht über die Mai-Sitzung. 95 Oberseite braun, Flügel und Schwanz dunkler, die grossen Flügeldecken und seitlichen Steuerfedern mit weissen Spitzchen. Gegend um den Schnabel und bis zum Auge weisslich; Kehle und Brust braun, viel heller als die Oberseite; die übrige Unterseite weiss, hin und wieder schwach rostgelblich angeflogen. Schnabel, Iris und Füsse schwarz. Ganze Länge etwa: 16 em; Flügel: 57mm; Schwanz 75mm; von der Flügelspitze bis zur Schwanzspitze: 36mm; Schnabel vom Mundwinkel 20 mm; von der Stirn 12mm; Lauf 22mm. — Das einzige von Herrn Major von Mechow gesammelte Exemplar wurde am 10. Juni 1879 erlegt und als 2 bezeichnet. Ob es ein ausgefärbtes Exemplar ist, bleibt dahingestellt. Im Vergleich mit BDradyornis murina, welche oben grau ist und weisse Kehle hat, zeigt D. brunnea einen kürzern, etwas breiteren Schnabel, stärkere Bartborsten, kürzere Flügel und schmä- lere Steuerfedern und neigt in dieser Hinsicht zur Gattung Dioptrornis. Herr Reichenow legt ein Exemplar von Buteo tachardus Vieill. vor, welches am 26. Februar dieses Jahres bei Zion von unserem auswärtigen Mitgliede, Herrn Rittergutsbesitzer Jablonski, geschossen worden ist und sich jetzt in der Sammlung des Ge- nannten befindet. Durch das Erlegen dieses Exemplares ist das Vorkommen des Steppenbussards zum ersten Male für die Mark Brandenburg nachgewiesen worden. Derselbe bemerkt, dass für die in diesem Journal p. 115 neu beschriebene Zusciola Böhmi irrthümlich als Vaterland Marungu angegeben sei. Der Vogel stammt vielmehr von Simbile in der Landschaft Ugunda, östlich des Tanganjika-Sees. Herr Reiehenow legt ferner zwei Eulen aus der brasili- anischen Provinz Minas Geraös vor, welche ihm von Herrn Prof. Dr. Göldi vom zoologischen Museum in Rio de Janeiro zur Be- stimmung übersandt worden sind. Der Vortragende characterisirt die beiden Arten: Ciccaba Harrisi (Cass.) (Nyctale Harrisi Cass., Ciccaba gisella Bp.) und Asio stygius (Wagl.) (Nyctalops stygius Wagl., Otus siguapa d’Orb. Otus melanopis Licht.) und bespricht die geographische Ver- breitung derselben. In dem Begleitschreiben des Dr. Göldi berichtet der Genannte noch über Bastardirungs Versuche, die er mit Chrysomitris magel- lanica (3) und Dryospiza canariensis (2) und Ch. hypoxantha (3) und 94 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: dem Canarienvogel angestellt hat, und die wiederholt vom besten Erfolge begleitet waren. Herr Schalow spricht über die Vogelwelt der kleinen hebridischen Insel Jona, südwestlich von der berühmten Basalt- insel Staffa gelegen, auf Grund einer Sammlung, die er jüngst durchzusehen Gelegenheit gehabt hat. Bis jetzt ist nichts über die Avifauna dieser Insel veröffentlicht worden. Der Bericht wird demnächst in unserem Journal abgedruckt werden. Herr Reichenow berichtet über eine Excursion, die er in Ge- meinschaft mit Herrn Nauwerck in das Gebiet von Zahna, an der märkischen Grenze, gemacht hat. Trotz des schlechten Wetters, welches während des ganzen April geherrscht, wurden bereits am 26. des genannten Monats Cueulus canorus und Lanius minor beobachtet. Von Turdus pilaris wurde ein Nest mit Eiern aufgefunden. Herr Krüger-Velthusen bemerkt, dass die letzt- genannte Art jetzt auch in der Nähe von Spandau brüte, und dass sie in dem Frankfurter Gebiet, so lange er ornithologisch beobachte, als Brutvogel vorgekommen sei. Herr von Dallwitz bemerkt, mit Rücksicht auf das von Herrn Reichenow vorgelegte Exemplar von Duieo tachardus, dass er im Anfang Februar dieses Jahres bei hohem Schnee einen gleichen Bussard, den er aber für D. vulgaris gehalten, in der Priegnitz, bei Neustadt a. D, geschossen habe. Einige Mittheilungen des Herrn Cabanis über die bevorstehende Jahresversammlung beschliessen die Sitzung. Schalow. Cabanis. Gen.-Seer. Berieht über die Oetober-Sitzung. Verhandelt Montag, den 4. October 1856, im Sitzungs- lokale. Anwesend die Herren: Bolle, Reichenow, Schalow, Matschie, Ehmke, Hartwie,Deditius, Grunack, Nau- werck, Pasch u. Bünger. Als Gäste die Herren: Oberlehrer Bournot (Wriezen), Oberlehrer Dr. Th. Noack (Braunschweig) und Spiess (Char- lottenburg). Vorsitzender: Herr Bolle. Schriftf.: Herr Matschie. Die September - Sitzung musste der hohen Temperatur-Ver- hältnisse halber ausfallen. Herr Reichenow legt einige neu erschienene Arbeiten vor: Berieht über die October-Sitzung. 95 Dr. 6. Hartlaub giebt in Bull. Mus. Belg.: Description detroisnouvellesesp&cesd’oiseaux rapportees des environs du Lac Tanganyka. 3 neue Arten, von Capitän Storms ge- sammelt. Es sind: Turdus Stormsi, Ploceus Duboisi und La- gonostieta mitidula. Der Arbeit sind die Abbildungen der 3 Arten beigefügt. Angehängt ist eine Liste der sämmtlichen von Storms gesammelten Arten aus der Feder des Herrn M. Alph. Dubois, welche aber leider darin einen grossen Mangel zeigt, dass keinerlei Angaben über genauere Fundstätten gemacht worden sind und es sonach nicht möglich ist, zu unterscheiden, welche der aui- geführten Species westlich oder östlich vom See gesammelt wurden. Es wäre dies aber um so wichtiger, als der Tanganjıka die Grenze zwischen der östlichen und westlichen Fauna bildet. Von specifisch westlichen Vögeln finden wir in derselben u. a. Musophaga Feossae, Pitta angolensis und Piernistes Lucani. Herr Reichenow macht hierauf den Anwesenden die freudige Mittheilung, dass 2 der Gesellschaftsmitglieder, die Herren Hartert und Dr. G. A. Fischer aus den Tropen Afrikas gesund zurück- gekehrt sind. Wir dürfen demnach in den nächsten Sitzungen manche wichtige Neuigkeiten von dem Westen und Osten des ornithologisch so interessanten Erdtheiles erwarten. Herr Schalow bespricht zunächst die letzte Nummer des „Ibis“ und weist auf eine Reihe bemerkenswerther Arbeiten in demselben hin, lest alsdann einen neuen Beitrag zur Kenntniss der Vögel von Celebes von Herrn Professor W. Blasius, sowie einige andere neu erschienene Schriften vor und macht einige Mittheilungen über die Betheiligung der Ornithologen an der 59. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte. Herr Reichenow spricht über 2 von dem Reisenden Herrn Rohde in Uruguay gesammelte Kukuke, welche er der Gesellschaft vorlegt, eine Orotophaga und einen Octopteryx. Er weist darauf hin, dass Herr Rohde in einem Neste der letzteren Art Eier von Oroto- phaga gefunden habe; diese Vögel suchten sich also Nester von entfernten Verwandten zur Unterbringung ihrer Eier aus. Herr Reichenow hält hierauf einen längeren Vortrag über zoogeographische Regionen, welcher aı anderer Stelle veröffent- licht werden wird. Herr Bolle dankt im Namen der Versammlung dem Redner für seine klaren und hoch interessanten Ausführungen , welche geeionet sind, das allgemeinste Interesse für sich zu beanspruchen. 96 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: Eine sehr lebhafte Discussion, an welcher die Herren Bolle, Schalow und Hartwig sich betheiligen, schliesst sich an den Vortrag. «Herr Schalow legt eine grössere Anzahl von Arten vor, welche Herr Dr. Aug. Müller über Paris aus Neucaledonien erhalten hat. Nachdem der Vortragende ein historisches Bild von der Entwickelung der Kenntnisse dieser merkwürdigen Ornis ge- geben hatte, weist er auf die Eigenthümlichkeiten der Vogelfauna dieser Inselgruppe hin und demonstrirt seine Ausführungen an einzelnen seltenen, in der erwähnten Sammlung enthaltenen Arten. Es befindet sich darunter u. a. Leptornis aubryanus, Philemon Lessoni, Cyanoramphus Saissetti, Nymphicus cornutus, sowie eine bisher von Neucaledonien noch nicht nachgewiesene Taube, Pillopus fasciatus Peale. Ein Bericht über diese Vorlage wird im Journal veröffent- licht werden. Herr Hartwig erwähnt, dass er am Anfang des August Turdus piaris bei Cüstrin zwischen Warthe und Odermündung am Glacis mit noch piependen Jungen angetroffen habe. Herr Bolle hat von dem Öbergärtner des hiesigen Botanischen Gartens, Herrn Siehe, die Mittheilung erhalten, dass der genamte Herr im Jahre 1883 Ardea alba über den Garten ziehen sah. Bolle. Matschie. Cabanis, Genr.-Secr. Bericht über die November-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag, den 8. November 13886, Abends 8 Uhr im Sitzungslokale. Anwesend die Herren: Cabanis, Reichenow, Ehmcke, Hartwig, Deditius, Bünger, Schalow, Grunack, Thiele, Hartert, von Dallwitz, Wacke, Nauwerck, Matschie und Müller. Als Gäste die Herren: Willrich und von Eckardtstein, beide aus Berlin. Vorsitzender: Herr Cabanis, Schriftf. Herr Matschie. Nach Verlesung und Annahme des Protokolls der October- Sitzung, geben die Herren Cabanis,Reichenow und Schalow Referate über einige neu eingegangene Erscheinungen der ornitho- logischen Litteratur. Pleske hat eine Uebersicht über die Säugeihiere und Vögel der Kola-Halbinsel zusammengestellt. Nachdem er in der Ein- Bericht über die November- Sitzung. Sl leitung über die geologischen Veränderungen gesprochen hat, welchen diese Halbinsel seit der Glacialzeit ausgesetzt gewesen ist, geht er zur Besprechung der dortigen Fauna über und gelangt zu einer Eintheilung dieses Gebiets in 3 Regionen, eine alpine, subalpine und Waldregion. 203 Arten von Vögeln werden aufge- führt und interessante Mittheilungen über die Nordgrenze der Ver- breitung einiger Arten wie des Kranichs, Tannenhähers etc. gegeben. Büttikofer, der zur Zeit sich wiederum nach Liberia be- geben hat, liefert eine Zusammenstellung der von Stampfli in Liberia gesammelten Vogelarten, wobei die von Schweitzer für dieses Gebiet nachgewiesenen ebenso wie die von Büttikofer dort selbst gesammelten Species berücksichtigt worden sind. 213 Arten, unter denen eine Sylvietta Stampflü als neu beschrieben ist, finden sich in der Liste. Kolombatovie giebt eine Aufzählung der „Vertebrati della Dalmazia“, in dalmatinischer Sprache. Stejneger kündigt eine „Review of Japanese Birds“ an, ein sehr willkommenes Unternehmen, welches bei der Reichhaltig- keit des diesem bewährten Ornithologen zu Gebote stehenden Materials zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Bei der Vorlegung der October-Nummer des Ibis wird auf einige Irrthümer hingewiesen, welche sich in den kritischen Be- sprechungen verschiedener ornithologischer Arbeiten am Schlusse des Heftes finden. Wenn da z. B. bei der Besprechung der Arbeit von Souza: (p. 523) Musophaga Rossae als zum ersten Male „beyond the limits of the Province of Angola“ beobachtet genannt wird, so ist dabei ganz unberücksichtigt gelassen, dass schon längst von Bohndorf im Niam-Niam-Gebiet und von Rich. Böhm in Marungu dieser Vogel nachgewiesen wurde. — Ferner wird an die in Giglioli’s Werke über die Vögel Italiens sich findende Beschreibung der dortigen Beobachtungsstations-Einrichtungen die Behauptung geknüpft „dass man nie vergessen dürfe, dass, obwohl ohne einen Pfennig regierungsseitiger Unterstützung, es ein Committee of British Ornithologist's war, welches diese jetzt so gut in Amerika und sonstwo nachgeahmte Bewegung inaugurirte.“ Bereits zu wiederholten Malen, bemerkt Herr Schalow, ist es betont worden, dass Dr. Reichenow es war, der 1875 in Braun- selhiweig auf der 10. Jahresversammlung der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zuerst den Plan der Einriehtung von Ornithologischen Beobachtungsstationen entwickelte; schon 1876, Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 177. Januar 1997. 7 98 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: also fast 3 Jahre vor dem Erscheinen des ersten englischen Berichts, wurde der erste Bericht des Ausschusses für die Beobachtungs- stationen der Vögel Deutschlands veröffentlicht. Herr Hartert hält nunmehr einen längeren Vortrag über die ornithologischen Ergebnisse seiner Reise in das Gebiet des oberen Benue, die in einer ausführlichen Arbeit im Journal werden ver- öffentlicht werden. | | Herr Reichenow theilt mit, dass von Herr von Nathusius einige in anderen Zeitschriften erschienenen interessanten Notizen über die Lage des Eies im Uterus eingesendet seien, welche im wesentlichen die bereits in früheren Sitzungen hervorgetretene Meinung der Gesellschaft hierüber bestätigen. Herrn von Nathusius sind nur 2 Fälle bekannt geworden, wo der spitzere Pol des Eies der Kloake zugekehrt erschien. Die betreffenden Präparate be- finden sich in der anatomischen Sammlung der Universität zu Kiel. Ferner hat Herr von Nathusius Gelegenheit gehabt, Eireste von Struthiolithus chersonnensis untersuchen zu können, welche mit ziem- licher Sicherheit beweisen, dass der betreffende Vogel unseren echten Struthio sehr nahe verwandt gewesen sein muss. Herr Ehmeke berichtet über das frühzeitige Auftreten der Sperbereule (Surmia nisoria) im Anfang des October im Danziger und Marienburger Werder. Es ist vorgekommen, dass ein Exemplar dieser Art einen Angriff auf ein Haushuhn machte. Das Moor- schneehuhn (Zagopus albus) trat nur einzeln in kleine Flügen auf, Trappen (Otis tarda) kommen im ganzen Werder vor. Herr Schalow verliest eine Mittheilung unseres früheren Mitgliedes Baumeister Sachse in Altenkirchen, wonach der genannte Herr am 6. Mai a. ce. ein prächtiges Cueulus-Ei bei 5 Eiern von Lamius exceubitor, ebenso ein rotes Cuculus-Ei bei Aubecula famih- aris fand. Ferner schreibt Herr Walter aus Cassel in Berichtigung einer Bemerkung des Herrn Schalow (J. f. ©. 1884 p. 217), dass die einzige Stelle in der Mark, wo Regulus ignicapilus brütet, ein Fichtenbestand bei Eberswalde ist. Ich habe schon früher einmal irgendwo geschrieben, wahrscheinlich in einem der älteren Jahresberichte, dass ich Nester mit Eiern von Regulus ignicapillus bei Reiersdorf (Templiner Kreis, nahe der Grenze des Angermün- der Kreises) gefunden habe in Wachholdersträuchern. 1879 fand ich das erste mit 4 Eiern in einem hohen Wachholderstrauch. Ich sandte Nest und Eier an Sachse nach Altenkirchen, um Sachse Bericht über die November-Sitzung. 99 zu zeigen, dass es auch hier, d. h. in der Mark, Goldhähnchen- nester gäbe. Zwei oder 3 Jahre darauf fand ich wieder ein «gm- capillus Nest bei Reiersdorf mit verlassenen, zum Theil schon - zerbrochenen Eiern. Beide Nester standen so hoch, dass ich sie noch gerade mit ausgestrecktem erhobenem Arm erreichen konnte. Sie standen, sage ich, auf Wachholdersträuchern am oberen Stamm; auf Fichten stehen sie nicht, sondern hängen unter den Ausläufern eines Fichtenzweiges. Hier in Cassel finde ich jedes Jahr Anfang Mai Nester von beiden Zegulus. Aber auch hier entdeckte ich, und zwar in unmittelbarer Nähe von Fichten, in einem Wachholderstrauch ein Nest von Zegul. ignicap. im vorigen Jahr, das ich Herrn Holtz zuschickte. Auch dies stand auf dem Zweige. Dies Jahr habe ich ein sehr schönes Gelege (halb so grosse Eier wie sonst) von Zegulus ignic. und ein Nest mit 11 Eiern (sage elf) von R. cristat. genommen. Beide in Fichtenausläufern befindlich. Ferner schrieb Herr Walter auf der Reise aus Gülzow, Pommern, 16. Juli 1886: Zur Vervollständigung meiner letzthin gemachten Mittheilung erlaube ich mir Sie zu benachrich- tigen, dass ich in voriger Woche bei der Oberförsterei Reiersdorf ein Zregulus ignicapillus Nest mit 9 Eiern gefunden habe. Die Eier haben bereits längere Zeit im verlassenen Nest gelegen und sind bebrütet gewesen. Sonst sehr gut erhalten, wollen sie sich jedoch nicht präpariren lassen und werde ich sie wohl wegwerfen müssen. Das Merkwürdigste beim Funde war der niedrige Stand des Nist- platzes. In einem ca. 5 Fuss hohen kleinem Wachholderstrauche stand das Nest zwischen leichten senkrecht aufstrebenden Zweigen so eingeklemmt, dass der Boden frei schwebte. Die Höhe des Standorts war so niedrig, dass mein Schirm, auf den Boden (auf's Gras) gestellt, mit dem Griff grade den Nestboden berührte. Ich glaube nicht, dass schon jemals ein so niedriger Neststandort beobachtet wurde. — Herr Schalow theilt zum Schluss mit, dass Prof. Palmen im vergangenen Winter Thalassidroma leueorrhoa Vieill. von Viborg erhalten habe, der erste Nachweis des Vorkommens dieser Art in Finnland. Referent bespricht zugleich die Verbreitung dieses Sturmvogels und weist vornehmlich auf die Brutplätze in Europa: St. Kilda, Nord-Barra und Nord-Rova hin. Herr Hartwich macht hierzu die Bemerkung, dass diese Art auf den Dezertas bei Madeira brüte. Matschie. Cabanis. Genr.-Seer. 7 100 Deutsche Omithologische Gesellschaft: Bericht über die December-Sitzung. Verhandelt Montag, den 6. December 1836, Abends 8 Uhr im Sitzungslokale. Anwesend die Herren: Cabanis, Schalow, Thiele, Grunack, Hartert, Reichenow, Ehmcke, Deditius, Matschie, Golz, Müller, Wacke, Bünger und Pasch. Als Gäste die Herren: Generalmajor Hartert (Wesel), Maler Klingelhöfer, Ricardo Rohde, Zeise und Hocke, sämmtlich aus Berlin. Vorsitzender Herr Golz, Schriftf. Herr Matschie, Herr Reichenow widmet, nachdem das Protokoll über die November-Sitzung verlesen und mit einigen Aenderungen ange- nommen worden war, unserem am 11. November im hiesigen St. Hedwigs-Krankenhause einem pernieiösen Gallenfieber zum Opfer gefallenen Mitgliede Dr. G. A. Fischer in bewegten Worten einen Nachruf. In ihm hat der Tod abermals der Gesell- schaft einen ihrer bewährtesten und tüchtigsten Ornithologen ent- ıissen. Sein Name wird für immer als einer der glänzendsten unter der Zahl der Afrika-Forscher leuchten. Die Erinnerungs- Rede ist im Journal besonders abgedruckt worden. Herr Aug. Müller spricht über eine Collection von Vögeln, welche der bekannte Reisende L. Petit in der Umgegend von Landana an der Loangoküste gesammelt hat, und legt eine Anzahl der interessantesten Arten vor. Der Vortragende wird in eingehender Weise auf diese Sammlung zurück kommen. Herr Cabanis bespricht einige neu erschienene und ein- gegangene Schriften. Neben der neuesten Nummer des „Auk“ sind es vorzüglich Arbeiten von P. L. Sclater und Sharpe, welche vorgelegt werden. Ein besonderes Interesse möchte die Arbeit von Sharpe über die Vögel von Matabele-Land und den Victoria-Fällen in Anspruch nehmen, in welcher sehr interessante Notizen des verstorbenen Frank Oates über die dortige Ornis wiedergegeben werden. Ein neuer Dradyornis Oatesü ist beschrieben. Herr Reichenow lenkt die Aufinerksamkeit der Anwesenden auf seine nunmehr im Stich fertig gestellten Karten über die Ver- breitung der Vögel aufder Erde, welche in Brockhaus’ Physikalischem Atlas erscheinen. Sodann weist Herr Reichenow auf eine Arbeit des Herrn Bericht über die Jauuar-Sitzung. 101 Dr. Büttikofer in Leiden über eine von Dr. C. Klaesi in West- Sumatra gemachte Ausbeute hin. Es werden in derselben 189 Arten abgehandelt, von denen 7 Species für die Jnsel noch nicht nachgewiesen sind. Im Eingang dieser Arbeit findet sich eine bemerkenswerthe Uebersicht über die bis jetzt herausgegebene diese Insel betreffende ornithologische Litteratur. Eine längere Ausführung über Gorsachius melanocephalus bringt verschiedene . interessante Mittheilungen. Schluss der Sitzung. Golz. Matschie. Cabanis, Genr.-Secr. Bericht über die Januar-Sitzung. Verhandelt Montag, den I0. Januar 1887, Abends 8 Uhr im Sitzungslokale. Anwesend die Herren: Bolle, Cabanis, Matschie, Reichenow, Hartwig, Wacke, Thiele, Grunack, Dedi- tius, Bünger, Urban, Mützel, Schalow, Nauwerck, Müller und Pasch. Als Gast: Herr Dr. Johannes Frenzel (Berlin.) Vorsitzender: Herr Bolle. Schriftf.: Herr Matschie. Nach Verlesung und Annahme des Protokolls der Januar- Sitzung, referirt Herr Cab anis über eine Anzahl neu erschienener und eingegangener Schriften, unter welchen die erste Lieferung von Stejnegers: „Review of the Japanese birds“, eine Monographie der Japanischen Spechte enthaltend, ausführlich besprochen wird. Ferner macht der Vortragende auf eine Arbeit von Dr. Ludw. Kerschner: „Zur Zeichnung der Vogelfeder‘“ aufmerksam, welche u. a. interessante Untersuchungen über die Entwicklung des Auges in der Pfauenfeder enthält. Herr Rahmer in Santiago, der Entdecker des P’hoenicopterus Jamesi, hat eine ausführliche Beschreibung dieser Art, sowie Farbenskizzen der Köpfe der verwandten Arten eingesendet, welche im Journal veröffentlicht werden. Der genannte Herr, der Nach- folger Landbecks in Santiago, gedenkt eine Fauna von Chile zu schreiben, ein Unternehmen, welches um so lebhafter begrüsst werden darf, als der Verfasser sein Hauptaugenmerk auch auf biologische Momente richten wird. Herr Bolle verliest eine Abhandlung des Herrn Major 102 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: A. von Homeyer über eine Reise nach Bornholm aus der Zeitschrift für Ornithologie und practische Geflügelzucht zu Stettin. Leider war der Aufenthalt des als vorzüglichen Beobachter bewährten Ornithologen auf dieser unseren Grenzen so naheliegenden Insel ein sehr kurzer, so dass nur 43 Arten beobachtet werden konnten. Trotzdem enthält die Arbeit viel Neues und Interessantes. Herr von Homeyer zieht eine Parallele zwischen Bornholm und Möen. Auffallend war ihm die grosse Häufigkeit der Sperlinge auf Bornholm, während dieselben auf Möen weit sparsamer aufzu- treten schienen. Herr Bolle erklärt dieses durch die Abneigung der Hausspatz gegen Wälder. Auch bei uns im Thiergarten fehlt diese Art, während sie an der ganzen Peripherie desselben sehr häufig ist. Der Herr Referent betont alsdann, dass er Rutieilla tithys und Budytes flavus bereits vor langen Jahren auf Bornholm als Brut- vogel angetroffen habe. Es wäre sehr zu wünschen, dass Herr von Homeyer einmal für längere Zeit die Ornis Bornholms zu studiren Gelegenheit nähme. Sicherlich würde die Ornithologie um eine grosse Reihe der interessantesten Lebensbeobachtungen über die dortigen Vögel bereichert werden. Herr Bolle macht hierauf einige Mittheilungen über die im letzten Bericht des Ausschuss für die Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands erschienenen, die Mark betreffenden Be- obachtungen, und bedauert es sehr, dass nur 5 Herren Ver- anlassung gefunden hätten, sich an den Beobachtungen für die Mark zu betheiligen. Leider sind die von diesen 3 Beobachtern gesammelten Notizen nicht so reichhaltig, wie man wohl es hätte wünschen sollen. 29 Arten von den etwa 300, welche für die Mark nachgewiesen sind, werden überhaupt nur aufgeführt und unter den wenigen angegebenen Beobachtungen finden sich noch einzelne, welche offenbar von einem scharfen Kritiker beanstandet werden müssen. So wird z. B. für Plaenitz die Ankunft von Turdus musicus für den 11. Mai bei nördlichen Winden angegeben. Einer argen Verwechslung hat sich auch der Beobachter für Wilhelmshaven schuldig gemacht, wenn er den alpinen Schnee- fink, „Montifringilla nivalis“ am Strand der Nordsee beobachtet haben will. Offenbar hatte er es mit Emberiza nivalıs zu thun gehabt. | Herr Mützel bemerkt, dass bei Garz a. O. die Saatkrähen sehr häufig sind. Bericht über die Januar-Sitzung. 103 Herr Cabanis legt vor und bespricht einige bemerkens- werthe Species von Bolivia und weist auf die Verschiedenheit der vicariirenden Formen einer Art in Bolivia, Chile und Peru hin. Herr Reichenow macht einige Bemerkungen über die systematische Stellung der Thinocoridae und giebt die folgende briefliche Mittheilung des Herrn Dr. Kutter zu Protokoll: „vor Jahren fragten Sie einmal bei mir an, ob ich Eier von Thinocorus und Attagis besässe, und auf Grund dessen in der Lage sei, nach Massgabe der ool. Merkmale ein Urtheil über die näheren verwandtschaftlichen Beziehungen der Thinocoridae abzugeben. Ich musste diese Frage damals wegen Mangels an Anschauungsmaterial verneinen und konnte, wenn ich nicht irre, nur anführen, dass nach Beschreibung des Ei’s von Th. Orbignyanus, dieses genus sich an die Grallatores bezw. die Charadrüdae anzuschliessen scheine, eine specielle Zusammengehörigkeit aber mit den Turnicidae und Piero- chdae — wonach Sie besonders forschten — wenigstens aus jenen Beschreibungen nicht zu entnehmen sei. — Seitdem habe ich nun im Sommer d. J. 1 Ei von Thin. Orbignyanus und ganz kürzlich, unter einer auch sonst sehr interessanten kleinen Eiersendung von Dr. Philippi in Santiago, ein zweites dem vorigen sehr ähnliches Expl. der gen. Species, ausserdem aber zu meiner grossen Freude 1 Ei von Atiagis Gayi erhalten, über dessen Charakteristik ich auch bis jetzt überhaupt noch keinerlei Notizen in der Litteratur gefunden habe.“ „Dieses geringe Material genügt gleichwohl, um die s. Z. von Ihnen angereste Frage für mich im Allgemeinen zu entscheiden. Unzweifelhaft gehören danach die Thxinocoridae durchaus nicht zu den Rasores, wie Sie dies schon sehr zutreffend in Ihren „Vög. d. zool. G.“ betont haben, sondern sehr augenfällig zu den Gralla- toren und insbesondere zur Ordnung der Cursores. Dagegen kann ich auch jetzt eine nähere Gemeinschaft mit den Lauf- und Flug- hühnern in den Merkmalen der Eier nicht bestätigt finden. Letztere weisen vielmehr entschieden auf eine Zugehörigkeit Ihrer Unter- ordnung der Schlammbohrer (‚Zimicolae) und zwar nicht, wie ich meinerseits mit Ihnen erwartet hatte, im Besonderen zur Familie der Regenpfeifer, sondern ungleich mehr zu der der Scolopacidae, bezw. der Totaninae! Ich glaube mich hierbei nicht in einem Irr- thume zu befinden. — Das Ei von Thinocorus gleicht, abgesehen von gewissen, verhältnissmässig unerheblichen Besonderheiten, sehr einer etwas vergrösserten Ausgabe des bekannten Ei’s von 104 Allgem. Deutsche Ornithologische Gesellschaft: Totan. ochropus, mit isabellgelbem Grunde und scharf ausgeprägten hakenförmigen und schnörkeligen Zeichnungen. Das Ei von Attagis weicht hiervon -- abgesehen von grösseren Dimensionen — merklich ab; es ähnelt dem der grösseren Totanus-Arten, insbe- sondere etwa Bartramius, erinnert aber (vielleicht nur individuell) daneben sehr durch seine Birnform sowohl, wie durch die Glanz- losigkeit der sehr feinen Schale und den Färbungs- wie Zeichnungs- charakter an den Typus von — Limosa! Ob letztere, einiger- massen befremdliche Affinität auf eine thatsächlich nähere ver- wandtschaftliche Zusammengehörigkeit mit dem genannten Genus bezogen werden dürfe, wage ich selbstverständlich, nach Anschauung eines einzigen Exemplars, durchaus nicht zn entscheiden. Sollte Ihnen dagegen das allgemeinere positive Untersuchungsergebniss nicht ganz werthlos erscheinen, so stelle ich gerne anheim, dasselbe gelegentlich einer der Monatsversammlungen zu einer kurzen Notiz zu verwenden.“ Dr. Kutter. Kleinere Mittheilungen des Herrn Hartwig über eine merk- würdige Farbenänderung der Federn eines schwarzen, aber nach der ersten Mauser weiss gewordenen Huhnes, sowie über das Vor- kommen des Eisvogel an den Thiergartengewässern bilden den Schluss der Sitzung. Bolle. Matschie. Cabanis, Genr.- Secr. Verzeichniss der ordentlichen und ausserordentlichen Mitglieder der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. Vorstand: G. Hartlaub, Präsident. H. Golz, Vice-Präsident. J. Cabanis, General-Secretair. A. Reichenow, Stellvertr. Secretair. R. Blasius, Beigeordneter. Ausschuss: A. v. Pelzeln. C. Bolle. F. Heine sen. B. Altum. Graf Roedern. Freih. R. König-Warthausen. Mitglieder -Verzeichniss. 105 W. Blasıus. Grai berlepsch. F. Wiepken. H. Landois. FE. Kutter. H. Dohrn. A. Nehrkorn. H. Schalow (Cassenführer). N Ordentliche Mitglieder: 1878. 1374. 1570. 18%0. 1873. 1862. 1884. 1879. 1886. 1870. 1862. 1872. 1870. 1880. 1870. 1868. 1879. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit Erzherzog Kronprinz Rudolf von Oesterreich und Ungarn, in Wien. Se. Königliche Hoheit Prinz Ferdinand von Goburg- Gotha in Wien, Coburg’sches Palais. Se. Durchlaucht Fürst von Bismarck-Schönhausen, Kanzler des Deutschen Reiches, in Berlin. Se. Durehlaucht Fürst Hermann von Hatzfeld auf Schloss Trachenberg, Schlesien. Se. Durchlaucht Prinz Lothar zu Ysenburg und Bü- dingen, München. Herr Altum, B. Dr., Professor a. d. Forstakademie zu Eberswalde. „ von Bardeleben, Friedrich, Oberstlieutenant und Command. des Drag. Reg. No. 11, in Lüneburg. „ Bauer, Dr. med., praet. Arzt, Stettin. Freiherr von Berg, Oberförster, in Strassburg i/E. im Mini- sterium der Finanzen. Graf von Berlepsch, Hans, Münden, Prov. Hannover. Herr Blasius, R., Dr. med., Stabsarzt a. D., Braunschweig, Petrithor-Promenade 25. „ Blasius, Wilhelm, Dr. med., Professor, Braunschweig. „ von Bleichroeder, Geh. Commerzien-Rath, Berlin W., Behrenstrasse 63. „ Bolau, H., Dr., Direetor des Zoologischen Gartens in Hamburg. „ Böttcher, Dr. med., Sanitätsrath in Görlitz. „ Bolle, Carl, Dr., Gutsbesitzer, Berlin W., Leipziger Platz 14. Se. Excellenz Graf Bombelles, Obersthofmeister Sr. K. K. Hoheit des Erzherzogs Kronprinz Rudolf von Oester- reich, in Wien. . Herr Borggreve, Prof. Dr., Oberforstmeister, Director der Forst-Akademie in Münden (für die Akademie). . Graf Breuner-Enkevoerth, August, in Wien I., Singer- strasse 16. . Herr Brusina, S., Prof., Director des Zoologischen National Museums in Agram, Kroatien. „ Bünger, Hermann, Bankbeamter, Berlin N.W., Bandel- strasse 32. „ Burghardt, Fritz, Königl. Amts-Gerichts-Assistent, in Cönnern kb. Halle a/S. 106 Allgem. Deutsche Ornithologische Gesellschaft: 1851. Herr Cabanis, Jean, Dr. Prof., Erster Custos des Kgl. Zoo- 1884. 1884. 1873. 1868. 1880. 1868. Graf Herr logischen Museums der Friedr. Wilhelms - Universität, General-Secretair der Gesellschaft, Berlin S.W., Alte Jacobstrasse 103. von Dallwitz, Wolfeang, Berlin W., Karlsbad 15H. Deditius, Carl, Postseeretair, Berlin S.W., Solms- strasse 23. Döring, Adolf, Dr. Prof. in Cordoba, Argentinien, Süd- Amerika. Adr. Deuerlich’sche Buchhandlung in Göt- tingen. Dohrn, H., Dr., Stettin, Lindenstrasse 22. von Douglas. Adr. Gräfl. Douglas’sche Hauptver- waltung, Carlsruhe. Dresser, H. E., London W., 6 Tenterden Street, Hanover Square. 1852. Se. Excellenz Graf Vlodimir Dzieduszycki, Adresse: 1870. 1882. 1872. 1873. 1879. 1868. 1868. 1872. 1871. 1885. 1851. 1870. 1884. 1870. 1852. 1862. 1881. 1887. Herr Gräflich Dzieduszycki’sches Museum, Lemberg, Theater- gasse 18. Ebers, Martin, Dr., Rittergutsbesitzer, Berlin S.W., Königgrätzerstr. 20. Ehmcke, Landrichter, Berlin S.W. Markgrafenstr. 2 Elsner, G., Zuckerfabrikant, Gross-Rosenburg. Frick, C, Dr., Sanitätsrath, Burg bei Magdeburg. Friderich, C. G., Aquarellmaler, Stuttgart, Seiden- strasse 24. Fritsch, Anton, Dr. Prof., Custos des National- Museums in Prag, Brennte-Gasse 25. Golz, H., Dr. Justizrath, Rechts-Anwalt und Notar, Vice-Präsident der Gesellschaft, Berlin C., Stralauerstrasse 6. Grunack, A., Geh. Registrator, Bibliothekar und Plan- kammer Insp. beim Reichs-Eisenbahn-Amt, Berlin S.W., Lindenstrasse 94. Hagenbeck, Carl, Handelsmenageriebesitzer, Ham- burg, St. Pauli. Hartert, Ernst, in Wesel. Hartlaub, Gustav, Dr, Präsident der Gesell- schaft, Bremen. Hartmann, Robert, Dr. Prof., Berlin S.W., König- grätzerstrasse 61. Hartwig, W., ordentl. Lehrer an der Sophienschule, Berlin N., Lottumstr. 14 Il. Hecker, H. F., Kaufmann und Fabrikbesitzer, Görlitz. Heine, F., Oberamtmann, auf St. Burchard bei Halber- stadt. Heine, F., Rittergutspächter, Emersleben b. Halberstadt. Hintz, Rob., Königl. Forstmeister, Wiesbaden. Hirsch jun., Gustav, Hannover, Cellerstr. 24. Mitglieder - Verzeichniss. 107 1887. Herr Hocke, tierm., Maler, Berlin N.O., Linienstrasse 1. 1856. 1877. 1868. 2 1851. BS7T. 1868. 1886. 1887. 1851 1887 Holland, Th. Dr., Gymnasiallehrer, Stolp, Pommern. Hollandt, W., Rechts-Anwalt, Braunschweig. Holtz, Ludw., Greifswald, Wolgasterstr. 25. v. Homeyer, E. F. Stolp, Pommern. Huber, Apotheker in Basel, Schweiz. Jablonski, Max, Gutsbesitzer, Zion bei Stentsch. Kaforke, Emil, Apotheker in Berlin, O., Schilling- strasse 12 III. Knauthe, Karl, pr. Landwirth, Dom. Schlaupitz, Kr. Reichenbach, Schl. . Freiherr Richard König-Warthausen, Kammerherr, . Herr 1asn. „ 1879. Herr 1876. 1385. 1874. 1886. 1870. 1586. 1877. 1872. 1870. 1881. 1887 1884 1885. 1853. 1872. 1880. 1874. 1872. 1581. Schloss Warthausen bei Biberach, Würtemberg. König, A., Dr., Bonn ajR. Koeppen, Theodor, in Coburg. Krüger-Velthusen, Hauptmann im Brandenburgi- schen Füsil.-Reg. No. 35, in Brandenburg. Kuntzen, W., Amtmann in Nortenhof bei Wolfenbüttel. Kuschel, Polizeirath in Breslau, Ursulinerstr. 2/3. Kutter, F., Dr., Oberstabsarzt I. Klasse und Regiments- arzt des 3. Hess. Infant.-Regiments No. 89, Cassel. Lackowitz, W., Schriftsteller, Berlin N., Christinen- strasse 16. Landois, H., Dr. Prof. Für die Zoologische Section des westphäl. Vereins für Wissenschaft und Kunst in Münster. Leverkühn, Paul, stud. med., Kiel. Levy, Richard, Banquier, Berlin N.W., Mittelstr. 43 II. Liebe, L. Th., Dr. Prof., Hofrath, Gera. Linden, Emil, Radolfszell, Baden. von Madaräsz, Julius, Dr. phil., Custos am Un- garischen National-Museum in Budapest. . Freiherr Hermann von Maltzan, Berlin N.W., Albrecht- . Herr strasse 19. Matschie, Paul, cand. math. et rer. nat., Pankow bei Berlin, Kreuz Str. 6. Meier, Hermann, Rittmeister z. D., Gutsbesitzer auf Louisenberg pr. Domnau, Ost-Preussen. Meves, Wilhelm, Stockholm, Kammakere Gatan 5. Meyer, A. B,, Dr., Hofrath, Direetor des Zoologischen Museums in Dresden. Müller, Aug., Dr. phil., Inhaber des naturhistorischen Instituts Linnaea, Berlin N. 4, Invalidenstrasse 38. Mützel, G., Thiermaler, Berlin S.W., Hagelsberger- strasse 10 III. v. Nathusius, W., Rittergutsbes. auf Königsborn bei Magdeburg. ; Nauwerck, Wilh., Kaufmann, Berlin S.W., Gneisenau- strasse 30. 108 1868. 1879. 1870. 1885. 1875. 1886. 1885. 1883. Allgem. Deutsche Ornithologische Gesellschaft: 1868. Herr 1887. 1370. 1868. 1876. 1885. 1874. 1852 1879 1876. 1885 1876 1870 ; Graf . Herr ” Nehrkorn, Oberamtmann auf Riddagshausen b. Braun- schweig. Nehrling, H., Pierce City, Lawrence Co., Mo., U. St. America. Novicki, M., Dr., Prof. an der Universität in Krakau. Page, Dr., prakt. Arzt ete., in Cottbus. Palmen, J. A., Dr., Professor, Helsingfors, Finnland. Parrot, Carl, stud. rer. nat, München, Am Graben 8. Pasch, Max, Königlicher Hofbuchhändler, Berlin S.W., Ritterstr. 50. Baron von Pawel, Kurt, Premier -Lieutenant im Oldenburg’schen Infant. Reg. No. 91. Oldenburg, Ghzth., Stau No. 10. von Pelzeln, Aug., Custos am k. k. zool. Hof-Cabinet in Wien I., Schönlaterngasse 13. Pischinger, Arnold, cand. philol., Würzburg, Schwein- furter Str. 1/2. Radde, Gustav, Dr., Director des kaukasischen Mu- seums in Tiflis, Transkaukasien. Reichenow, Anton, Dr., Assistent am K. Zoolosg. Museum der Friedrich - Wilhelms - Universität, stell- vertr. Secretair der Gesellschaft, Berlin S.W., Grossbeerenstrasse 52. Reinecke, Kreisgerichtsrath a. D., Quedlinburg. Reiser, Othmar, K. K. Lieutenant i. d. Reserve des Infant.-Reg. No. 47. Wien I., Petersplaz 10. Rhamm, Jul., Amtsrichter, Braunschweig. Roedern, Erdmann, Gerichts-Assessor a. D., Breslau, Agnesstrasse 8. Röhl, H., Lehrer, Stettin, König Albertstrasse 15. (für den Stettiner Ornithologischen Verein). Rohweder, J., Gymnasiallehrer, Husum. .Conte Tommaso Salvadori, Prof., Vice-Direttore del R. Museo Zoologico Torino. Turin, Italien. . Herr Samplebe, Thierarzt, Schöppenstedt. . Reichsgraf Ludwig Schaffgotsch, auf Warmbrunn, Schlesien. 1872. Herr Schalow, Herman, Cassenführer der Gesell- 1883. 1570. 1831. 1868. 1883. 1870. schaft, Berlin N.W., Paulstrasse 28. Scheerenberg, C., Fabrikdirector, Grohn b. Vegesack. Schlüter, Wilhelm, Naturalienhändler, Halle a/S. Schroeder, Richard, Dr., Oberlehrer am Gymnasium in Wernigerode a/H. Schütt, Emil, Grossherzogl. Bezirksförster, Staufen, Freiburg i/Br. Schulz, Fritz, Preparador y Conservador del Museo Zoologico, Universidad Cordoba, Argentinien. Schumann, Gotthold, Spinnereibesitzer, Crimmitschau. Mitglieder -Verzeichniss. 109 Selater, P. L, Dr., London W., 44 Elvaston Place, Queen’s Gate. Seidel, Dr. med., Braunschweig. Stejneger, Leonhard, Smithsonian Institution. Was- hington D. C. North-America. Tancre, Rud., Fabrikant, Anclam. Talsky, Josef, Oberlehrer, Neutitschein, Mähren. Theobald, P. W., Pastor, Kopenhagen. Römersg. 7. Thiele, H., Baumeister, Cöpenick. Vietor Ritter von Tschusi-Schmidhoffen, Villa Tännenhof bei Hallein, Salzburg. Urban, L., Architekt und Maurermeister, Berlin S.W., Blücherstrasse 19. Vieweg, Heinrich, Buchhändler, Braunschweig. Wacke, Robert, Lehrer in Berlin N.O., Kleine Frank- furter Str. 3/4 IL. von Waldburg-Zeil-Trauchburg, Carl, Syrgen- stein, Post Röthenbach, Allgäu, Bayern. Wernich, Hugo, Weingrosshändler, Berlin C., Rosen- thalerstrasse 38. Wiebke, Anton, Kaufm., Hamburg, Paulstrasse 26. Wiebke, Paul M., Kaufm., Hamburg, Paulstrasse 26. Wiepken, C. F., Director. Für das Grossherzogl. Naturhistorische Museum, Oldenburg. . Se. Excellenz Graf Wilczek, Wien, Herrengasse 11. . Graf von Willamowitz-Möllendorf, Schloss Gadow . Herr ” bei Lanz. von Winterfeldt, Prem.-Lieutenant a. D., Berlin W., Taubenstrasse 821. Ziemer, E., Klein-Reichow bei Podewils, Hinter- pommern. Ausserordentliche Mitglieder. (Auf Grund der „Uebergangsbestimmungen“ der Statuten, abgedruckt im 1875 1860. 1852. 1873. 5069. 1374. 1875. 1574. 1875. . Herr 2 ” vb 2 20) eh] ” 2 Journ. für Ornith., 1876, Seite 106.) Ebeling, W., Lehrer, Custos des städtischen Her- bariums, Magdeburg. Hanf, P. Blasius, Pfarrer, Mariahof, Post Neumarkt, Obersteiermark. Naumann, Edm,, Gutsbesitzer, Ziebigk, Köthen. von Olfers, Dr., Gutsbesitzer, Metgethen, Königs- berg i/Pr. Tenckhoff, B. Dr., Gymnasiallehrer, Paderborn. Thiele, Hrech, Oberlörster, Allrode bei Stiege a/H. Uhde, Otto, Oberförster, Grossenrohde, Schöppenstedt. Uhde, Rud., Oberförster, Calvörde, Station Flechtingen. Walter, Ad. Landschaftsmaler, Cassel, Neue Leip- zigerstrasse 35. 110 Benachrichtigung für die Mitglieder der Gesellschaft. Um etwaige Berichtigungen und Aenderungen bei vorstehenden Adressen wird, im eigenen Interesse, richtiger Post- bestellung wegen gebeten. Benachrichtigung für die Mitglieder der Gesellschaft. (Journal-Angelegenheit.) Mit Bezug auf eine frühere Anzeige hat die Verlagshandlung sich bereit erklärt, der „Allgemeinen deutschen ornitho- logischen Gesellschaft“ die früheren Jahrgänge des Journals für Ornithologie, soweit die Vorräthe es erlauben, zu folgendem ermässigten Preise pro Jahrgang zu liefern: Journal f. Orn. Jahrg. 1853 bis 1867 a 7 Mark. General-Index der vorstehenden 15 Jahrgänge 81), Mark. Journ. f. Orn. Jahrg. 1568 und 1869 a S!/, Mark. Journ. f. Orn. Jahrg. 1870 u. ff. a 13 Mark. Orn. Centralblatt I. (Halb-) Jahrg. 1876 1'/, Mark. Orn. Centralblatt II. bis VII. Jahrg. 1877 bis 1882 a& 4 Mark. Bei Abnahme der ganzen Reihe (Journal von 1870 ab und Centralblatt 1876—82 complett) soll der Preis noch in Etwas ermässigt werden. Einzelne Hefte dagegen können nicht, oder nur ausnahmsweise zu erhöhtem Ladenpreise abgegeben werden. Mitglieder der Gesellschaft und derselben befreundete Orni- thologen, welche hiervon zur Completirung Gebrauch machen wollen, erhalten gegen Einsendung des resp. Betrages an den General- Secretair der Gesellschaft das Gewünschte (innerhalb des deutsch-Öösterreichischen Postverbandes franco) zugesandt. Nachrichten. An die Redaetion eingegangene Schriften. (Siehe Jahrg. 1886, Seite 623—24.) 2036. Dr. Ludwig Kersehner. Zur Zeichnung der Vogelfeder., [Separatabdruck aus „Zeitschrift für wissenschaftliche Zoolo- gie“ XLIV. Band.| — Vom Verfasser. 2037. A.v. Pelzelnu.Dr. Ludw. v. Lorenz. Typen der orni- tholog. Sammlung des k. k. naturhistor. Hofmuseums. I. Theil. [Separatabdr. aus Annalen des k. k. naturhistor. Hofmuseums, Bd. 1] — Vom Verfasser. PP 2041. 2042. 2043. 2043. 2044. 2045. 2046. 2047. 2048. 2049. 2050. An die Redaction eingegangene Schriften. al . Mittheilungen d. Ornithol. Vereins in Wien. 10. Jahrg. No. 24—27. November. Dezbr. 1885; 11. Jahrg. Nr. 1. Januar 1887. — Vom Verein. . Zeitschrift für Ornitbologie und praktische Geflügelzucht. V. Jahrg. No. 11—12. Novbr. — Dezbr. 1886; VI. Jahrg. No. 1, Januar 1887. — Vom Vorstande des ornith. Vereins zu Stettin. ‚„ Monatsschrift des Deutseh. Vereins zum Schutze der Vogelwelt. XI. Jahrg. No. 11—12. November — Dezember 1886; XII. Jahrg. Nr. 1. Januar 1887. — Vom Verein. Paul Leverkühn. Örnithologische Exeursionen im Frühling 1836. [Sonderabdr. aus Monatsschrift D. V. z. Schutze d. Vogelwelt, XI. Jahrg. 1886.] — Vom Verfasser. P. Leverkühn. Benutzung von Vogelnestern seitens der Hummeln. [Aus Monatsschrf. D. V. z. Schutze d. Vogelwelt 1887, 1.] — Vom Verfasser. Kalender für Geflügelfreunde. 1887. Redig. von Gustav Meyer. Verlag von W. Köhler, Minden. — Vom Verleger. Carl J. Sundevall’s Einleitung zu seinem Versuch einer natürlichen Eintheilung der Vogelclasse. Aus dem Schwe- dischen übersetzt und mit Zusätzen versehen von W. Meves. Herausgegeben vom permanenten internationalen ornitho- logischen Comite, Dr. A. Blasius, Präsident. Dr. G. v. Hayek, Seeretär. [Ort? Jahr?] — Vom Uebersetzer W. Meves. Dr. Michael v. Menzbier. Die Zugstrassen der Vögel im europäischen Russland. Mit 2 Karten. Moskau 1886. — Vom Verfasser, Dr. M. Menzbier. Notiz über einen neuen Grünspecht, Gecinus flavirostris n. sp. [Aus Bull. Acad. Moscou, 1886, No. 2.] — Vom Verfasser. Oiseaux de la contre trans-caspienne. Par N. Zoroudnoi, avec preface de M. Menzbier. Moscou, 1885. — Von Demselben. Alph.Dubois. Compte rendu des Observations ornithologi- ques faites en Belgique pendant l’annee 1885. |[Extrait du Bull. Mus. Roy. d’Hist. nat. de Belgique, Tome IV. 1886.] — Vom Verfasser. The Ibis. A Quarterly Journal of Ornithology. V. Series Vol. V. Nr. 17. January 1887. — Von d. Brit. Ornitho- logist’s Union. The Auk. A. Quarterly Journal of Ornithology. Vol. IV. Nr. 1. January 1887. — Von d. Americ. Ornithologist's Union. Proceedings of the United States National Museum. 1886, Sign. 13.— 18. September— October. — Vom U. St. National Museum. 112 2031. 2052. 2053. 2054. 2061. 2002. Eingegangene Schriften. Jahresversammlung. Matabele Land an the Victoria Falls from the letters and Journals of the late Frank Oates. Appendix II. Ornithology by Bowdler Sharpe. London 1882. — Vom Ver- fasser. Bowdler Snarpe. A Note on the Genus Zrogne. [From Ihe Auk; Octobr. 1884] — Vom Verfasser. B. Sharpe. Description of a new Species of Hornbill from the Island of Palawan. Cum Tab. XXVI. Anthra- coceros Lemprieri. |From Proc. Z. S. London, May 5, 18S6.] — Von Demselben. Sharpe. Notes on Specimens in the Hume Collection of Birds. No. 1. On the Hawfinsch from Attock. (Cocco- thraustes Humü.) [From Proc. Z. S. London, Fab. 2, 1886.] — Von Demselben. . Sharpe. Notes on some Birds from Perak. [From Proc. 2. 8. London, Junre 29, 1586.] — Von Demselben. . Sharpe. Notes Specimens in the Hume Oollection of Birds. No. 2. [From Proc. 7 S. London, June 29, 1886.] — Von Demselben. . Sharpe. On a Collection of Birds from the Vieinity of Muscat. (Cum Tab. VI. Budo Milesi.) [From The Ibis, 1586.| — Von Demselben. . Sharpe. On.a Üollection of Birds from Fao, in the Per- sian Gulf. With Notes by Cumming. [From The Ibis 1886.] — Von Demselben. . Sharpe. On a Collection of Birds from Bushire in the Persian Golf. [From The Ibis 1886.) — Von Demselben. . Robert Ridgway. A Nomenclature of Colors for Na- turalistt and Compendium of useful knowledge for Orni- thologists. With 10 eolored plates und 7 plates or outline Illustrations. Boston, 1886. — Vom Verfasser. Cataloge of the Birds iu the Provincial Museum, N. W, P. ÖOudh, Lucknow. Caleutta, 1836. — Von P. Leverkühn. Leonhard Stejneger. Review of Japanese Birds. I. The Woodpockers. (Cum Tab. Il. Dryobates Namiyei Stejn.) [From Proc. U.St. Nat.Mus. 1886.] — Vom Verfasser. Jahresversammlung. Eingetretener lokaler Hindernisse halber kann die diesmalige Jahresversammlung der Allgem. Deutschen Örnithologischen Ge- sellschaft nicht, wie ursprünglich beschlossen war, zu Stettin statt- finden. Auf Vorschlag des Vorstandes hat der Ausschuss der Ges. fast einstimmig für dies Jahr Wiesbaden, im Anschlusse an die Naturforscher-Versammlung im September gewählt. Den Mit- gliedern der Gesellschaft wird später gedruckte Einladung zugehen. Der Vorstand. ae JOURNAL für ORNITHOLOGIE. Fünfunddreissigster Jahrgang. N 178. April. 1887. Appendix. Systematisches Verzeichniss der in der Republik Paraguay 1 2. 3. -} 5. bisher beobachteten Vogelarten von Hans von Berlepsch. Schluss; siehe Januar-Heft S. 1-37. TURDIDAE. Turdusamaurochalinus Cab.?!) — Azara no. 80 (?) Y rufiventris Vieill. — Azara no. 79. Mimus modulator (Gould) — Azara no. 223. " triurus (Vieill.) — Azara no. 224. SYLVIIDAE. Polioptila dumicola (Vieill.) — Azara no. 158. Para- guay (Page) Il. TROGLODYTIDAE. Donacobius atricapillus (Linn.) — Azara no. 219. Troglodytes furvus (Gml.) — Azara no. 150. Cistothorus polyglottus (Vieill.) — Azara no. 151. MOTACILLIDAE. Anthus correndera Vieill. — Azara no. 142. 5 chiri Vieill. — Azara no. 146. MNIOTILTIDAE. Compsothlypis pitiayumi (Vieill) — Azara no. 109. ) = leucomelas Vieill. et aut. plur. Cab. Journ, f. Omith, XXXV. Jahrg. No. 178. April 1887. 8 114 _ Hansvon Berlepsch. 12. Geothlypis canicapilla (Sws.)!) — Azara no. 155. 13. Basileuterus auricapillus (Sws.)*) — Azara no. 154. 14. „ leucoblepharus (Vieill.)®) — Azara no, 155. Paraguay (Page) “19. n flaveolus Baird — Paraguay (Page — U. S. Nat. Mus.) VIREONIDAE. - *16. Vireosylvia chivi (Vieill.) — Azara no. 152 & Rohde. *17. Cyelorhis viridis (Vieill) — Azara no. 89 & Rohde. HIRUNDINIDAE. "18, Progne furcata Baird. — Paraguay (Page) 19: chalybea domestica (Vieill.) — Azara no. 300 & Rohde. 20: Br tapera fusca (Vieill.) — Azara no. 301. Rio Vermejo (Page). — 21. Petrochelidon pyrrhonota (Vieill.) -— Azara no. 305. *22. Hirundo erythrogastra Bodd. — Azara no. 302 & Rohde. 23. Hirundoleucorrhoa Vieill. — Azara no. 304. 24. Atticora cyanoleuca (Vieill.) — Azara no. 303. 29. fuwcata (Temm.) — Paraguay (Temm.) 26. Stelgidopteryx ruficollis (Vieill.) — Azara no. 306. COEREBIDAE. 27. Dacnis cyanomelas (Gmel.)*) — Azara no. 103. 28. " speciosa (Pr. Wied)?5) — Azara no. 107 (3 jr.) Azara 106 (2). TANAGRIDAE. 29. Euphonia nigricollis (Vieill.. — Azara no. 98. =30. B chlorotica serrirostris (Lafr. & D’Orb.) — Azara no. 99 & Rohde. öl. Pipridea melanonota (Vieill.) — Azara no. 104. * bedeutet, dass das Vorkommen der betreffenden Vogelart in Paraguay durch neuere Forscher bestätigt worden ist. !) — velata aut. plur. nec Vieill.? *, — vermivorus Vieill. et aut. plur. nec Gmel. Lath. ®) B. leucophrys Pelz. ist wahrscheinlich mit dem echten lewcoble- pharus Vieill. ex Azara identisch, und müsste dann die bekannte Art aus S.0. Brazil, welche bisher für leucoblepharus genommen wurde, den Namen B. superciliosus (Sws.) tragen. *) = cayana aut. plur. °) an D. analıs (l.afr. & D’Orb.)? System. Verz. in Paraguay beobachteter Vogelarten. 115 32. Calliste pretiosa (Cab.) — Azara no. 95 (8) & 97 (2). 33. Calliste flava (Gml.) — Azara no. 96. 34. Stephanophorus leucocephalus (Vieill.) — Azara *35. Tanagara sayaca, Linn. — Azara no. 92 & Rohde. 56. 7 bonariensis (Gml.)') — Azara no. 94. 37. Pyranga azarae D’Orb. — Azara no. 88 & 37. 38. Phoenicothraupis rubica (Vieill.) — Azara no. 85. —*39. Tachyphonus melaleucus (Sparrm.) — Azara no, 76 & Rohde. 40. Tachyphonus coronatus (Vieill.) — Azara no. 77. 41. Zrichothraupis melanops (Vieill.)?) — Azara no. 101 (3 ad.) & 100 (). *42. Nemosia pileata (Bodd.) — Azara no, 105 & 110 & Rohde. 43.°) Nemosia guira (Linn.) — Azara no. 102. 44. Arremon polionotus Bp.?*) — Azara no. 78? 45. Saltator caerulescens Vieill. — Azara no. 81. 46. Be aurantiirostris Vieill. — Azara no. 3. AT. os atricollis Vieill. — Azara no. 32 & 34. FRINGILLIDAE. 48. Guiraca cyanea (Linn.) — Azara no. 118. 49. glauco-coerulea (Lafr. & D’Orb.) — Para- guay (Sel. & Salv.) Azara no, 119? *50. Oryzoborustorridus (Gml.) — Azara no. 121 & Rohde, *51. Sporophila hypowantha Cab. — Azara no. 122 & Rohde. +52, h, hypoleuca (Licht) — Azara no. 123 & Rohde, 53. ” caerulescens (Vieill.) — Azara no, 125. 54, y collaria (Linn.) — Azara no, 124? "SB " lineola (Linn.) — Rio Vermejo (Page — U. S. Nat. Mus.) *56. Volatinia jacarina (Linn.) — Azara no. 138 & Rohde, 1) — striata Gml. & aut. plur. 2) — T. quadricolor (Vieill.) & aut. plur. 3) Selater & Salvin führen jedenfalls irrthümlich die Pyrrhocoma ruficeps (Strickl.) als in Paraguay vorkommend auf. #) Bonaparte beschrieb seinen polionotus von „Corrientes“‘, Da Natterer dieselbe Species in Matogrosso sammelte, so ist an dem Vorkommen des polionotus in Paraguay nicht zu zweifeln, 8* 116 Hans von Berlepsch. ‚57. Paroaria cucullata (Lath.) — Azara no 128. *58, 5 capitata (Lafr. & D’Orb.) — Azara no. 137 & Rohde. *59, Coryphospingus eristatus (Bodd.) — Azara no. 136 & Rohde. 60. no. 114 0) 61. Poospiza assimilis Cab.!)? — Azara no. 116 (?) 62. . melanoleuca (Vieill.) — Azara no. 144. 63. x nigrorufa (Lafr. & D’Orb.) — Azarano, 142. 64. Donacospiza albifrons (Vieill.) — Azara no. 234. #65. Zonotrichia pileata (Bodd.) — Azara no. 155 & Rohde. #66. Coturniculus manimbe (Licht) — Azara no. 141 & Rohde, *67. Embernagra platensis (Gml.) — Azara no. WO & Rohde. 68. Emberizoides sphenurus (Vieill.) — Azara no. 250. 69, % melanotis (Temm.) — Azara no. 140. 70. Ohrysomitris ieterica (Licht.) — Azara no, 134. *71. Sycalis pelzelni Scl. — Azara no. 133 & Rohde. > pileatus (Pr. Wied) — Azara 2, “ arvensis (Kittl.) — Azara no. 132? . ICTERIDAE. #73. Ostinops decumanus (Pall.) — Azara no. 57 & Rohde. 74. Cassiceus albirostris (Vieill.) — Azara no. 59. #75. Amblycercus solitarius (Vieill.) — Azara no. 58 & Rohde. 76. Cassidix oryzivora (Gml.) — Azara no. 60. 17. Dolichonyz oryzivorus (Linn) — Azara no. 151 & 190: | 78. Molothrus bonariensis (Gml.) — Azara no. 61. ze), Sn brevirostiris (Lafr. & D’Orb.) 2) — Azara no. 62 pt. & Rohde. =80. Molothrus badius (Vieill.) — Azara no. 63 & Rohde. 81. Agelaeusthiliuschrysocarpus (Vig.)— Azaranno. 67. 232) eyanopus (Vieill.) — Azara no, 71 & Rohde. 33. 5 flavus (Gml.) -— Azara no. 66. 34, iR ruficapillus (Vieill.) — Azara no. 72. 1) — Poospiza cabanist, Bonap. (Paraguay). ?) — M. rufoasillarıs, Cass. System. Verz. in Paraguay beobachteter Vogelarten. 117 85. Deistes supereiliaris (Bonap.) — Azara no. 70. 86. Amblyrhamphusholosericeus (Scop.)— Azarano. 73. 87. Pseudoleistes guirahuro (Vieill.)!) — Azara no. 64. *88, Icterus pyrrhopterus (Vieill) — Azara no. 74 & Rohde. 89. Aphobus chopi (Vieill.) — Azara no. 62 pt. CORVIDAE. 90, Oyanocoraw chrysops (Vieill.)°) — Azara no. 59. 91. “ cyanomelas (Vieill.) — Azara no. 54, 22. 5 coeruleus (Vieill.) — Azara no. 55. TYRANNIDAE. *95. Taeniopteranengeta (Linn.)— Azara no. 201 & Rohde. 94. 5 coronata (Vieill.) — Azara no. 202. 95. N) dominicana (Vieill.) — Azara no. 203. *96. 5 irupero (Vieill.) — Azara no. 204 & Rohde. 97. Fluvicola albiventris (Spix) — Azara no. 175. 98. Arundinicola leucocephala (Linn.) — Azara no. 176. 99. Alectorurus guira-yetapa (Vieill.) — Azara no. 226. 100. „> iricolor (Vieill.) — Azara no. 225. 101. Cybernetes yetapa (Vieill.) — Azara no. 75. 102. Sisopygis icterophrys (Vieill.) — Azara no. 185. 103. Cnipolegus cyanirostris (Vieill.) — Azara no. 181 (8) & 178 (2). 104. Lichenops perspicillatus (Gml.) — Azara no. 228 (8) & 182 (2). 105. Copurus colonus (Vieill.) — Azara no. 180. #106. Machetornisrixosa (Vieill.) — Azara no. 197 & Rohde. 107. Centrites niger (Bodd.) — Azara no, 149. 108. Platyrhynchus mystaceus (Vieill.) — Azara no. 173. 109. Euscarthmus gularis (Temm.) — Azara no. 169, #110. A margaritaceiventris (Lafr. & D’Orb.) — Azara no. 172 & Rohde. 111. Hapalocercus meloryphus (Pr. Wied)? — Azara no. 164, 112. 1; peetoralis (Vieill.) — Azara no. 169. 113. 3 flaviventris (Lafr. & D’Orb.) — Azara no. 171. 114. Serphophaga subceristata (Vieill.) — Azara no. 160. — P. viridis aut. nec Gmel. — (. pileatus Temm. N) °) 118 Hans von Berlepsch: 115. Serphophaga nigricans (Vieill.) — Azara no. 167. 116. Cyanotis azarae (Naum.) — Azara no. 161. 117, Ornithion obsoletum (Temm.) — Azara no. 162. #118. Blainea albiceps (Lafr. & D’Orb.) — Rohde. 119. 5 viridicata (Vieill.)!) — Azara no. 156. 120. Empidagra suiriri (Vieill.) — Azara no. 179. _ -+121. Legatus albicollis (Vieill.) — Azara no. 186. 122. Pitangus bolivianus (Lafr.) — Azara no. 200. + 123. Sirystes sibilator (Vieill.) — Azara no. 191. *124, Myiodynastes solitarius (Vieill.) — Azara no. 196 & Rohde. + *125,. Megarhynchus pitangua (Linn.) — Azara no. 199 & Rohde. 126. Hirundinea bellicosa (Vieill.) — Azara no. 189. 127. Pyrocephalus rubineus (Bodd.) — Azara no. 177. + 128. Empidonax bimaculatus (Lafr. & D’Orb.)?) — Para- guay (Page). | 129. Myiarchus eantans, Pelz.?°) — Azara no. 194? + 130. 5; erythrocercus Sel. & Salv. — Azara no. 195. 131. Empidonomus varius (Vieill.) — Azara no. 187. *132. Tyrannus melancholicus Vieill. — Azara no.’198. 133. aurantio-atro-cristatus Lafr. & D’Orb. — Azara no. 185. +-*134. Milvulus iyrannus violentus (Vieill.) — Azara no. 190 & 192 & Rohde. PIPRIDAE. 135. Chiroziphia caudata (Shaw) — Azara no. 112. COTINGIDAE. *136. Tityra brasiliensis Sws. — Azara no. 207 & Rohde. *137. Hadrostomus atricapillus (Vieill.) — Azara no. 209 (3 jr.) & 208 (2) & Rohde. -.*138. Pachyrhamphus viridis (Vieill.) — Azara no 210 & Rohde. #150. n niger (Spix) — Rohde. 1) Mit E. viridicata (Vieill.) fällt E. grata Cab. (ex Tucuman) zu- sammen. E. placens Sel. aus Central-America ist kaum subspecifisch zu trennen. 2) — E. brunneus, Ridgw. 3) — M. ferocior Cab. ? System. Verz. in Paraguay beobachteter Vogelarten. 140. 141. 142. 86 (2)? 143. 144. 145. *146. uralte, 148. +149, & Rohde. 150. 151. *152, (Page) °) Br:158: 154. 119 Casiornis rubra (Vieill.) — Azara no 188. Pyroderus scutatus (Shaw) — Azara no. 56. Phytotoma rutila Vieill. — Azara no. 91 (8) & DENDROCOLAPTIDAE. Furnarius rufus (Gml.)?!) — Azara no. 221. C'inclodes fuscus (Vieill.) — Azara no. 147. Phloeocryptes melanops (Vieill.) — Azara no. 232, Leptasthenura platensis Reichb. — Parana (Page). °) Synallazis frontalis Pelz. — Azara no. 236 & Rohde. 5 albilora Pelz.? — Azara no. 239? N cinnamomea Gml. — Azara no. 235 u mazimiliani D’Orb. — Azara no. 235. 3 phryganophela Vieill. — Azara no. 229. Coryphistera alaudina (Burm.) — Rio Vermejo Anumbius acuticaudatus Less. — Azara no. 222. Phacellodomus sincipitalrs Cab.? — [Paraguay — Scl. & Salv.] *155. & Rohde. ?156. la *158. & Rohde. *159, & Rohde. *160. *161. 162. & 214. *163. Rohde. Phacellodomus ruber (Vieill.) — Azara no. 220 Heliobletus contamenatus Licht. ? — Azara no, 245? Anabazenops oleagineus Scl. — Rio Parana (Page) Xiphocolaptes major (Vieill.) — Azara no, 241 Pieolaptes angustirostrüs (Vieill.) — Azara no. 242 FORMICARIIDAE. Thamnophilus major Vieill. — Azara no. 211. re rohdei Berl. — Rohde. , caerulescens Vieill.— Azara no. 213 RN radiatus Vieill. — Azara no. 212 & !) an F. albigularis Spix? zı Ich untersuchte das von Page am Parana gesammelte in U. S. Nat. Mus. befindliche Exemplar, welches mit Vögeln von Cordova (Argentina) übereinstimmt. ®) Sel. P. Z. S. 1870 p. 87. 120 Hans von Berlepsch: 164. Thamnophilusruficapillus Vieill. — Azara no. 215. 165. Formicivora rufatra Lafir. & D’Orb.? — Azara no. 216. TROCHILIDAE. *166. Lampornis nigricollis (Vieill.) — Azara no. 296 (& ad.) & 295 (juv.) & Rohde. *167. Heliomaster fureifer (Vieill.) — Azara no. 299 (6 jr.) & 297 (2) & Rohde. *168. Ohrysuronia ruficollis (Vieill.) — Azara no, 291 (ad.) & 290 (juv.) & Rohde. *169. Chlorostilbon splendidus (Vieill.) — Azara no. 293 (3 ad.) no. 292 (3 juv.), 294 (2) & Rohde. OYPSELIDAE. 170. Ohaetura einereicauda Cass.? — Azara no. 307.7 CAPRIMULGIDAE. 171. Nyetibius jamaicensis (Gml.) — Azara no. 308. *172. Podager nacunda (Vieill.) — Azara no. 312. *173. Chordeiles virginianus (Gml.) — Azara no. 313. 174. Stenopsis candicans „Natt.“ Pelz. — Azara no. 314. 175. Hydropsalis fureifer (Vieill.). — Azara no. 309. 176. Nyetidromus albicollis (Gml.) — Azara no. 310. PICIDAE. *177. Picumnus cirrhatus Temm,. — Azara no. 260 & Rohde. *178. Campephilus melanoleucus (Gml.) — Azara no. 249 & Rohde. 179. Campephilus robustus (Licht.) — Azara no. 250 (9). *180. Ceophloeus lineatus (Linn) — Azara no. 248 & Rohde. | 181. Picus miatus Bodd. — Azara no. 259. "182, Chloronerpes olivinus (Malh.) — Azara no. 253? & Rohde. Ä 183. s aurulentus (Licht.) — Azara no. 257. .» #184. ” chrysochlorus (Vieill.) — Azara no. 256 & Rohde. *185. Chrysoptilus cristatus (Vieill.) — Azara no. 252 & Rohde. 186. Melanerpes flavifrons (Vieill.) — Azara no. 255. *187. Leuconerpes candidus (Otto) — Azara no. 254 & Rohde. System. Verz. in Paraguay beobachteter Vogelarten. 121 188. Colaptes campestris (Vieill.) — Azara no. 253. *189. Celeus lugubris (Malh.) — Azara no. 251 & Rohde. MOMOTIDAE. *190. Baryphthengus ruficapillus (Vieill.) — Azara no. 52 & Rohde. ALCEDINIDAE, *191. Ceryletorquata (Linn.) — Azara no. 418 (&), 417 (9) & Rohde, *192, & amazona (Lath.) — Azara no. 420 (4), 419 (2) & Rohde. *103, A americana (Gml.) — Azarano.421 & Rohde. TROGONIDAE. 194. Trogon surucua Vieill. — Azara no. 270. BUCCONIDAE. *195. Bucco chacuru (Vieill) — Azara no. 261 & Rohde. CUCULIDAE. *196. Crotophaga ani Linn. — Azara no. 263 & Rohde. LOL. major Linn. — Azara no. 264 & Rohde. 198. Dr ontorye guira (Gml.) — Azara no. 262 & Rohde. *199. Diplopterus naevius (Gml.) — Azara no. 266 & 269 & Rohde. *200. Piaya macrura (Gambel) — Azara no. 265 & Rohde. *201. Coceyzus melanocoryphus (Vieill.) — Azara n0. 267 & Rohde. 202. Coceyzus cinereus Vieill. — Azara no. 268. RHAMPHASTIDAE. *203. Rhamphastos toco (Gml.) — Azara no. 50 & Rohde. 204. yi dicolorus Linn. — Azara no. 51. PSITTACIDAE. 205. Ara chloroptera Gray — Azara no. 271. 206. „ caninde (Wagl.) — Azara no. 272. 207. ,„ glauca (Vieill) — Azara no. 273 (Paraguay?) 208. ,„ maracana (Vieill.) — Azara no. 274. 209. Conurus acuticaudatus (Vieill.) — Azara no. 278. *210. S pavua (Bodd.) — Azara no. 275 & Rohde. za. " nanday (Desm.) — Azara no. 279 Paraguay (Mus. Brit.) 212. 5 aureus (Gml.) — Azara no. 280. 2213. " vittatus (Shaw) — Azara no. 281? & Rohde. 214. Bolborhynchus monachus (Bodd.) — Azara no. 282. 122 *219. Hans von Berlepsch: Brotogerys santhoptera (Spix) — Azara no. 283 & Rohde. 216. 217. 218. 219. *220. Rohde. 221. #222. 223. 4 224. 225. 226. 4 227. #228. 29. - 230. +- 231. 232. 233. 234. 235. 236. 237. +-*238. (ad.) no. + 239. 240. 241. 242. -t 2248. Chrysotis vinacea (Pr. Wied) — Azara no. 286. ‚h aestiva (Lath.) — Azara no. 285. Pionus maximiliani (Kuhl) !) — Azara no. 287. Pionopsitta pileata (Scop.) — Azara no. 234. Psittacula passerina (Linn) — Azara no. 283 & STRIGES. Bubo magellanicus (Gml.) — Azara no, 42. Scops brasilianus (Gml.) — Azara no. 48 & Rohde. Speotyto cunicularia (Mol.) — Azara no. 47. Glaueidium ferox (Vieill.) — Azara no. 49. Asio mezicanus (Gml.) — Azara no. 44 & Rohde. Syrnium suinda (Vieill.) — Azara no. 45. h perspieillatum (Lath.) — Azara no. 43. Striz flammea perlata (Licht.) — Azara no. 46. ACCIPITRES. Gyparchus papa (Lin) — Azara no. 1. Cathartes aura (Linn.) — Azara no. 3. „ atratus (Bartr.) — Azara no. 2. Polyborus tharus (Molina) — Azara no. 4. Milvago chimango (Vieill.) — Azara no. 5. „ chimachima (Vieill.) — Azara no. 6. Herpetotheres cachinnans (Linn.) — Azara no. 15. Circus einereus (Vieill.) — Azara no. 32 & 33. „. maculosus (Vieill.) — Azara no. 31 & 12. Micrastur melanoleucus (Vieill.) — Azara no. 28 29 (juv.) & Rohde. Geranospizias gracilis (Temm.) — Azara no. 22. Accipiter erythrocnemis Gray. — Azara no. 27. peileatus (Pr. Wied) — Azara no. 26. guttatus (Vieill) — Azara no. 24. (fide Sharpe, Oat. ” ” Thrasaötus harpyia (Linn.) Aceipitres — errore?) 4 244. -1-*245. *246. 1) an — Spizaötus ornatus (Daud.) — Azara no. 23. Buteo albıcaudatus Vieill. — Azara no. 10 & Rohde. Antenor unicinctus (Temm.) — Azara no. 19 & Rohde. P. lacerus Heine? System. Verz. in Paraguay beohachteter Vogelarten. 123 #247. Rupornis nattereri saturata Scl. & Salv.? — Azara no. 30 & Rohde. 248. Geranoaötus melanoleucus (Vieill.) — Azara no. 8&9. | + *249. Hypomorphnusurubitinga (Gml.) — Azara no. 17, 18, 20 & Rohde. - 250. Harpyhaliaötus coronatus (Vieill.) — Azara no. 7. tr 251. Heterospizias meridionalis (Lath.) — Azara no. 11. *252. Busarellus nigricollis (Lath.) — Azaza no. 13 & Rohde. _ 7 253. Buteogallus aequinoctialis (Gml.) — Azara no. 14. Y 254. Elanoides furcatus (Linn.) — Azara no. 38. J 255. Elanus leucurus (Vieill.) — Azara no. 36. 4 256. Ictinia plumbea (Gml.) — Azara no. 57. H 257. Leptodon cayennensis (Gml.) — Azara no. 34. + 258... Cerchneis sparveria cinnamomina(SWwS.) — Azara no. 41. + *259. Hypotriorchis fusco-coerulescens (Vieill.) — Azara no. 39 & 40 Paraguay (Page) "260. Pandion haliaetus carolinensis (Gml.) — Rohde. STEGANOPODES. ” *261. Phalacrocoraz brasilianus (Linn.) — Azara no. 425 & Rohde. - 262. Plotus anhinga (Linn.) — Azara no. 424 & Rohde. HERODIONES. *263. Ardea gocoi Linn. — Azara no. 347 & Rohde. 264. „ egreita (Gml.) — Azara no. 348 & 350 & Rohde. EN #265. “ candidissima (Gml.) — Azara no. 349, 351, 352 & Rohde. | + *266. Butorides striata (Linn) — Azara no. 358, 359 & Rohde. + 267. Ardetta ezilis (Gml.) — Azara no. 360. 268. A involucris (Vieill.) — Azara no. 361. *269. Tigrisoma marmoratum (Vieill.) — Azara no. 354 (ad.) & 353 (juv.) & Rohde. - *270. Nyeticorasgriseus naevius (Bodd.) — Azaran0.357 & Rohde. | zo. 5 sibilatrix (Temm.) — Azara no. 356 & Rohde. 124 DD. Rohde. Hals. #274, 275. 276. K2TT. #278. Rohde. *279. 280. 281. -+*282. Rohde. 00283. 284. -+*285. 286. 287. Hansvon Berlepsch: Myceteria americana (Linn) — Azara no. 343 & Ciconda maguari(Gml.) — Azara no. 342 & Rohde. Tantalus loculator Linn. — Azara no. 344 & Rohde. Plegadis guarauna (Linn.) — Azara no. 364. Theristieus melanopis (Gml.) — Azara no. 362. Harpiprion caerulescens (Vieill.) — Azara no. 369. Phimosus infuscatus (Licht) — Azara no. 365 & Platalea ajaja (Linn.) — Azara no. 545 & Rohde. ANSERES. Chauna chavaria (Linn.) — Azara no. 341. Oygnus coscoroba Mol. — Azara no. 426. Dendrocygna viduata (Linn.) — Azara no. 4355 & fulva (Gml.) — Azara no. 436. Sarcidiornis carunculata (Licht.) Azara no. 428. Cairina moschata (Linn.) — Azara no. 427 & Rohde. Querquedula verstcolor (Vieill.) — Azara no. 440. 5 torquata(Vieill.) — Azara no. 441 (4) & 422 (2). 288. 239. 290. 291. + 292. 293: Rohde. 294. *205. & Rohde. 296. 297. 298. brasiliensis (Gmi.) — Azara no. 437. Soaralu platalea (Vieill.) — Azara no. 431. Metopiana peposaca (Vieill.) — Azara no. 430. COLUMBAE. Columba picazuro Temm. — Azara no. 317. » rufina Temm.? Azara no. 319. Zenoida maculata (Vieill.) — Azara no. 322 & Columbula picui (Temm.) — Azara no. 324. | Columbigallina griseola (Spix) — Azara no. 325 = talpacoti(Temm.)— Azarano. 323. Peristera cinerea (Temm.) — Rohde, Engyptila chalcauchenia Salvad.? — Azara no. . Geotrygon montana (Linn.) — Azara no. 321. GALLINAE. . Craz sclatert: Gray — Azara no. 338 & Rob ET = System. Verz. in Paraguay beobachteter Vogelarten. 125 *301. Penelope obscura Wagl. — Azara no. 335.. R. Ver- mejo & R. Paraguay (Page). 302. Pipeile jacutinga (Spix) — Azara no. 337. *303. Ortalis canicollis (Wagl.) — Azara no. 336. Rio Vermejo & R. Parana (Page). 304. Odontophorus dentatus Temm. — Azara no. 334. GERANOMORPHAE. 305. Rallus rytherhynchus Vieill. — Azara no. 572 (Paraguay ’?) 306. Rallus negricans Vieill. — Azara no. 571. + *307. Aramides cayennensis (Gml.) — Azara no. 368 & Rohde. | . *308. n ypecaha (Vieill.) — Azara no, 367 & Rohde. 309. A saracura (Spix) -— Azara no. 369 (Para- . guay ?) 310. Porzana albtcollis (Vieill) — Azara no. 374. al. 5 melanophaea (Vieill) — Azara no. 376. 312: n leucopyrrha (Vieill.) — Azara no. 375 & Rohde. + 313. > flaviventris (Bodd.) — Azara no. 377. =. 314. Jonornis martinica (Linn.) — Azara no. 380, 381, 382. 315. Porphyriops melanops (Vieill.) — Azara no. 573. -- 316. Gallinula galeata (Licht.) — Azara no. 379. 317. Fulica armillata Vieill. — Azara no. 448. Paraguay (Bonpland in Mus. Paris). 318. Fulica leucoptera Vieill. — Azara no. 447. > 319, Heliornis fulica (Bodd.) — Azara no. 446. +320. Aramus scolopaceus (Gml.) — Azara no. 366 & Rohde. 321. Cardama ceristata (Linn.) — Azara no. 340. LIMICOLAE. *322. Parrajacana Linn. — Azara no 384 (ad.), 385 (juv.), & Rohde. + 323. Hoplopterus cayanus (Lath.) — Azara no. 391. 324. Vanellus cayennensis (Gml.)? — Azara no. 386. ı 325. Charadriusdominicus Müller — Azara no. 390, 389. + #326. Aegialitis collaris (Vieill.) — Azara no. 392 & Rohde. 126 Hans von Berlepsch: “327. Haematopus palliatus (Temm.) — Paraguay (Rengger) 2328. Recurvirostra sp.? — Paraguay (fide Rengger) 329. Himantopus brasiliensis Brehm — Azara no 393 (Paraguay ?) “330. Phalaropus tricolor. (Vieill.)!) — Azara no. 407. *331. Gallinago paraguaiae (Vieill.) — Azara no. 387, 388 & Rohde. 332. Rhynchaea semicollaris (Vieill.) — Azara no. 405. + 333. Tringa maculata Vieill. — Azara no. 401. „#334, ». fuseicollis Vieill. — Azara no. 404 & Rohde. + 335. Totanusmelanoleucus(Gml.) —Azaran0.394&396? 1.336. a flavipes (Gml.) — Azara no. 399. 4-*387. > solitarius (Wils) — Azara no. 400 & Rohde. — 338. Bartramialongicauda (Bechst.) — Azara no. 398. 4339. Tryngites subruficollis (Vieill.) — Azara no. 403. 340. Limosa haemastica (Liun.) — Azara no. 395.? tm 341. Numenius borealis (Forst) — Azara no. 397. G@AVIAE. 1*342. Rhynchops nigra Linn. — Azara no. 408 & Rohde. 1. 343. Sterna magnirostreis Licht. — Azara 415. 344. “ superciliaris Vieill. — Azarano. 415 u. 416. 345. 5 cirrhocephalus (Vieill,) — Azara no. 410 (Paraguay ?) PYGOPODES. 346. Aechmophorus major (Bodd.) — Azara no. 443. (Paraguay ?) 347. Colymbus dominlcus Linn. - Azara no. 445. (Pa- raguay?) +. 348, Podilymbus podiceps (Linn) — Azara no. 444. (Paraguay ?) ORYPTURI. 349. Tinamus solitarius Vieill. — Azara no. 332. 350. Crypturus obsoletus (Temm.) — Azara no. 330. #391. ‚ tataupa (Temm.) — Azara no. 329 & Rohde. 352. undulatus Temm. — Azara no. 331. ” 1) — Ph. wilsoni, Sabine. System. Verz. in Paraguay beobachteter Vogelarten. 127 353. Rhynchotus rufescens (Temm.) — Azara no. 326. *354. Nothura maculosa (Temm.) — Azara no. 327 & Rohde. SRSSHN „ boraguira (Spix) — Paraguay (Scl. & Salv.) 356. Taoniscus nanus (Temm.) — Azara 328. 357. Rhea americana Lath. — Azara no. 359. Etwa 42 der von Azara in seinen Apuntamientos be- schriebenen Vögel aus Paraguay sind nicht mit Sicherheit auf uns bekannte Arten zurückzuführen. In vielen Fällen mag der Grund hierfür in der ungenügenden oder falschen Beschreibung des Autors zu suchen sein. Einzelne Azara’sche Arten jedoch sind so ausführlich beschrieben nnd diese Beschreibungen passen so wenig auf die uns bekannten südamerikanischen Vogelspecies, dass wir der Vermuthung Raum geben müssen, es handele sich hier um ganz neue, seit Azara nicht wieder gefundene charak- teristische Vögel des noch so wenig bekannten Gran-Chaco-Gebietes. Um zu weiteren Forschungen anzuregen, gebe ich hier eine Liste derjenigen Azara’schen Vögel, deren richtige Deutung mir bisher nicht gelingen wollte: Azara no. 21. „Gavilan mixto pardo obscuro.“ Vielleicht Buteola brachyura (Vieill.) schwarze Phase. Azara no. 25. „Esparvero pardo ceja blanca.“ — Sparveus superciiaris Vieill. — Wohl = Aecipiter pileatus juv.? Azara no. 108. „Pico de punzon azul.“ Wohl junger Vogel von Compsothlypis pitiayumi ? Azara no. 111. „Pico de punzon obscuro aplomado.“ — Pipra plumbea Vieill. — Bleibt mir völlig unklar. Azara no. 113. „Montese eabeza de oro.“ Die Beschreibung passt auf keinen jetzt bekannten Vogel, wahrscheinlich nicht wiedergefundene Art! (Fam. Fringillidae ?“) Azara no. 115. „Montese verdoso y cabeza de canela.“ Möglicher Weise junger Vogel von Pyrrhocoma ruficeps (Striekl.) ? Azara no. 117. „Montese verde obscuro y oro.“ Sycalis sp.? Azara no. 120. „Pico grueso dorado aplomado.“ -- Cocco- thraustes chrysocephala Vieill. — Wohl Sycalis sp.? 128 ' Hans von Berlepsch: Azara no. 126. Pico grueso variable.“ — Coccothraustes mutans Vieill. — Sporophila sp.? Azara no. 139. „Oseilador.“ Fringillide, vielleicht = Ooturniculus peruanus, Bp.? Azara no. 143. „Chipiu pardo y canela.“ Eine Poospiza? (oder Donacospiza albifrons ?) Azara.no. 157. ‚Contramaestre pardo verdoso cabeza de pizarra.“ — Sylvia ardosiaca Vieill. — Ein kleiner Tyrannide ? Azara no. 159. „Contramaestre verdillo.“ Ein kleiner Tyrannide? Azara no. 165. „Tachuri pardo y canela“ — Sylvia pyr- rhonotus Vieill. — Hapalocercus sp.? 'Azara no. 166. „Tachuri pardo amarillo pecho de oro“ — Sylvia rubida, Vieill. — Hapalocercus sp.? Azara no. 168. „Tachuri obseurito mayor.“ — Sylvia syl- vestris Vieill. — Vielleicht = Hemitriccus diops (Temm.)? Azara no. 170. „Tachuri semejante al anterior.“ Euscarthmus? Azara no. 174. „Ala extraäa.“ Ob Tyrannide? Wohl sicher neu und zwar ein sehr charak- teristischer Vogel! Azara no. 184. „Suiriri punteado.“ — Muscicapa punctata Vieill. — Junger Vogel (Contopus?) Azara no. 193. „Suiriri pardo amarillo menor.“ Contopus? Azara no. 206. „Pepoazä cabeza negra.“ — Tyrannus atri- capiülus Vieill. — Taenioptera? Azara no. 217. „Batara obscuro y negro.“ — Thamnophilus cyanocephalus Vieill. — Vielleicht Pachyrhamphus niger (Spix), aber dann fehlerhafte Beschreibung! Azara no 227. „Cola de agujas.‘“ — Muscicapa caudacuta Vieill. Tyrannide oder Synallaxide ? Beschreibung auf keine bekannte Art zurückzuführen. Azara no. 231. „Cola aguda acanelado y blanquizeo.“ — Sylvia pyrrholeuca Vieill. — Synallaxide ? Azara no. 237. „Üögogo.“ Synallaxis Sp. Azara no. 238. „Chorreadito.“ Phacellodomus sp. ? System. Verz. in Paraguay beobachteter Vogelarten. 129 Azara no. 240. „Cola de canela obscura.“ -——- Sylvia ruficollis Vieill. — Scheint ähnlich der Thripophaga sclateri Berl. Azara no. 245. ‚Trepadore pico corto.“ Picolaptes? Azara no. 244. „Trepadore palido y roxo.“ — Dendrocopus griseicapillus, Vieill. — Dendrocolaptide, nicht zu erkennen. Azara no. 246. ‚‚Trepadore del remos y cola roxos.“ — Dendrocopus rubricaudatus, Vieill. — Dendrocolaptide, nicht zu erkennen. Azara no. 247. „Trepadore dorado.“ Philydor ? Azara no. 289. „Picaflor sienas blancas.“ — Trochlus leucocrotaphus Vieill. — Wohl 2 ad. von COhlorostilbon splendidus (Vieill.) ? Azara no. 298. „Picaflor pintado.“ — Trochrlus marmoratus Vieill. Junger Vogel von Lampornis nigrreollis (Vieill.) ? Azara no. 311. „Ibiyaü acanelado“ Vielleicht Nyctidromus albreollis 2? Azara no. 315. „Ibiyaü cola extrana.“ — Caprimulgus eni- curus Vieill. — Hydropsalis sp.? Azara no. 316. „Ibiyaü anönimo.“ — Caprimulgus sphenurus, Vieill. — Ob Antrostomus parvulus (Gould) 2? Azara no. 333. „Chororo.“ Quid? (Chamaeza sp. nov.!?) Azara no. 378. „Ipecaha jaspeada encima.“ — Rallus macu- losus Vieill. — Vielleicht Porzana leucopyrrha juv.? Azara no. 402. „Chorlito pies roxos.“ — Totanus nigellus Vieill. — Quid? Azara no. 411. „Gavia blanca.“ Larus sp. (maculipennis Licht. ?) Azara no. 412. „Hati cogote obscuro.“ — Sterna chloripoda Vieill. — Sterna sp.? Azara no. 414. „Hati pico corto.“ — Sterna brevirostris Vieill. — Sterna sp.? Zum Schlusse gebe ich noch eine Liste derjenigen Vogel- arten, welche zwar bisher noch nicht für Paraguay nachgewiesen worden sind, deren Vorkommen daselbst aber in Berücksichtigung ihrer übrigen geographischen Verbreitung als ziemlich sicher be- trachtet werden kann. Cab. Journ. f. Ormith. XXXV, Jahrg. No. 178, April 1887. ) 130 Hans von Berlepsch: l. Turdus fuscater Lafr. & D’Orb.: W. Argentina — Bolivia. | 2. Anthus parvus Lawr.: Peru — S. Brasil. 3. si furcatus Lafr. & D’Orb.: Argentina-Bolivia- Peru. 4. Hylophiluspoecilotis (Pr. Wied): Missiones (White)- Brasil. 5. Chlorophanes spiza (L.): Bolivia-Sta. Catharina. 6. Certhiola chloropyga Cab.: Bolivia — Rio Grande do Sul. 7. Procnias coerulea (Vieill.): Bolivia — Rio Grande do Sul. 8. Chlorophonca vircddis (Vieill.): Bolivia — Rio Grande do Sul. — 9 TanagrapalmarumPr. Wied: Bolivia — Sta. Catharina. 10. Thlypopsis ruficeps (Lafr. & D’Orb.): Bolivia — Tueuman. ll. Cissopis major Cab.: Bolivia — Rio Grande do Sul. 12. Pheucticus aureiventris (Lafr. & D’Orb.): Salta — Bolivia. 2115. Oryzoborus maximeilianiCab.: Tucuman (Burm.) — Brasil. 14. Sporophilandgrorufa (Lafr. & D’Orb.) Matogrosso — Bolivia. 15. „ plumbea (Pr. Wied): Matogrosso — Bolivia. 16. > rufecollis (Licht.): Matogrosso — Uru- guay. 17. Poospiza torgwata (Lafr. & D’Orb.): Bolivia — Mendoza. 18. Phrygilus undcolor (Lafr. & D’Orb.): Argentina — Bolivia. 19 n plebejus Cab.: Argentina-Peru. 20. Embernagraolivascens (Lafr. & D’Orb.): Bolivia — Mendoza. 21. Chrysomöütris atrata (Lafr. & D’Orb.): Mendoza — Bolivia. 22. Agsvornis maritima (Lafr. & D’Orb.): Bolivia — Patagonia. 23. Taendoptera velata Licht.: Bolivia — Brasil. System. Verz. in Paraguay beobachteter Vogelarten. 131 24. Taencoptera rubetra Burm.: Argentina — Bolivia. + 25. Sayornis cineracea latirostris (Cab. & Heine): Bolivia & Tucuman. 26. Cnipolegus anthracinus Heine: Bolivia — Mendoza 27. Cnipolegus cinereus Scl.: Corumba in Matogrosso (Page) & Argentina. 23. Muscisaxrcola maculirostris Lafr. & D’Ork.: Mendoza, Tuecuman — Bolivia. 29. Muscisaxtcola rufivertex Lafr. & D’Orb.: Men- doza — Bolivia. 30. Euscarthmus nidipendulus (Pr. Wied): Parana (Burm.) — Brasil. 31. Phylloscartes ventralis (Temm.): S. Brasil — B. Aires. 32. Orchilus aurdeularTs (Vieill) Mendoza (Burm.) — S. Brasil. 33. Qulicivora stenura Swains.: Missiones (White) — Matogrosso. 34. Stigmatura budytoides (Lafr. & D’Orb.)*): Bolivia — Tueuman. 39. Pogonotriccus? 36. Anaeretes? 37. Leptopogon tristis Sel. & Salv.: Missiones (White) — Bolivia. 38. Phyllomyias? 39. Elainea obseura Lafr. &D’Orb.: Bolivia — R. Grande do Sul. 7 40. Sublegatus griseocularis (Landb.): Mendoza — S. Peru. + 41. Rhynchocyelus sulphurescens (Spix): Missiones Brasil. 42, Myiobrlus naevrius (Bodd.): B. Aires, Concepeion — Brasil. 45, Contopus? 44, Pipra fasciata Lafr.: Parana — Bolivia. 45. Metopia galeata (Licht): Bolivia — R. Parana — S. Paulo. 46, Heteropelma? =) ? Parana (Page) cf. Sel. P. Z. S. 1870 p. 57. g pP 9*+ 132 Hans von Berlepsch: 47. Tityra inquisitor (Licht): Bolivia — S. Paulo. 48. Attila? 49. Geositta cunicularta (Vieill.)? 0. Lochmias nematura (Licht.): Parana (Burm.) — Brasil. dl. Sclerurus umbdretta (Licht.)? 52. Leptasthenura fuliginiceps (Lafr. & D’Orb.): Pa- rana — Tucuman, Catamareca. 53. Synallazis spixi Sel.: Minas & S. Brasil — B. Aires. “end. “ albescens Temm.: Mendoza & B. Aires — C. Brasil. 55. 5 orbignyü Reichb.: Cordova, Mendoza, Parana-Bolivia. 56. Phacellodomus striaticollis (Lafr. & D’Orb.): Argentina — Bolivia. 57, Homorus sp.? 58. Sittasomus erithacus (Licht.)? 59. Glyphorhynchus cuneatus (Licht): Missiones (White) — Brasil. 60. Philydor? 61. Xenops? 62. Dendrocolaptes picumnus(Licht.): Missiones (White) — 8. Brasil. 63. AXrphocolaptes albtiecollis (Vieill.): Missiones (White) — 8. Brasil. 64. Thamnophilus leachk Such: Missiones (White) — S. Brasil. 65. Scytalopus? 66. Petasophora serrirostris (Vieill,): Tucuman (Burm.) — Brasil. 2267. Cometes sparganurus (Shaw): Mendoza, Catamarca, Tucuman. 2268. Leucippus chionogaster (Tsch.): Catamarca — Bolivia. + 69. Hemiprocne zonaris (Shaw): Am, merid. ad Argen- tinam (Mendoza). 70, Heleothreptus anomalus (Gould): B. Aires — Brasil. 71. Antrostomus parvulus (Gould): Parana (Burm,) — Brasil. System. Verz, in Paraguay beobachteter Vogelarten. 133 72. Stenopsis bifasciata (Gould): B. Aires, Mendoza — Bolivia. 73. Campephilus boiaet (Wagl.): Catamarca, Salta — Bolivia. 74. Dryocopus erythrops Valenc.: Missiones (White) — S. Brasil. 75. Picus cactorum Lafr. & D’Orb.: Catamarca, Con- cepecion — Bolivia. 2176. Trogon variegatus Spix: Salta (White) — Brasil. + 77. OCocceyzus americanus (Linn); Am, merid. ad B. Aires, 2178. Bucco maculatus Gml.: Tucuman (Burm.) — Brasil. 79. Conurus molinae Mass. & Souane. Salta — Brasil. 80. Chrysotis pretrei (Temm.) (Brasil) an Ch. tucumana Cab. (Tucuman)? {= 81. Asto accipitrinus (Pall.) ex reg. Neotr. univ. 82. Buteo erythronotus (King): B. Aires — Bolivia. = 83. Hypotriorchis rufigularis (Daud.): Am. merid. ad Argentinam. + 84. Rostrhamus sociabilis (Vieill.) 85. Harpagus diodon (Temm.)? 86. Phoenicopterus ignipalliatus (Geoffr. & D’Orb.)? , 87%. Cygnus nigricollis (Gml.): Sta. Catharina — Pa- rana & B. Aires. + 88. Querquedula cyanoptera (Vieill.): Am. merid. ad Argentinam. 89, Querquedula flavirostris (Vieill.)? 90. Dafila spinicauda (Vieill.) ? + 91. " bahamensis (Linn.): Am. merid. ad Argent. 92. Mareca sibilatriz (Poeppig)? 93. Erismatura ferruginea Eyton? + 94. 5 dominvca(Linn.): Am. merid. ad Argent. 95. Columba maculosa Temm.? 96. en plumbea Vieill.? 2!97. Ortalis guttata (Spix): Salta (White) — Brasil. 98. Rallus maculatus Bodd.: Am. merid. ad Argent. — 99. Porzana jamaicensis (Gml.): Am. merid. occ. ad Chile. 100. Eurypyga helias Pall.? 101. Squatarola helvetica (L.)? 134 H.v. Berlepsch: Syst. Verz. in Paraguay beob. Vogelarten. 102. Eudromias modesta (Licht.)? 103. Aegvalitis falclandica (Lath.)? 104. 5 nivosa (Cass.) 105. Strepsilas interpres (L.)? 106. Thinocorus rumicivorus Eschsch. B. Aires, Pa- rana (Burm). + 107. Tringa bairdi Coues — Am. merid. ad B. Aires. -+ 108. Miceropalama himantopus (Gml.) Am. merid. ad Chiliam. | 109. Hydrochelidon nigra (Linn.)? 110. Larus dominicanus Licht.? al. „ maculipennis Licht.: Mendoza, Entre Rios- Rio Grande do Sul. 112. Podiceps calliparaeus Less.: Bolivia-Argent. 113. x rollandi Quoy & Gaim.: Peru — Argent. & R. Grande do Sul. Nachsehrift. 1) ad Coryphospingus eristatus antea p. 9. Nachdenı meine Bemerkungen über die von Herrn R. Rohde gesammelten Exemplare des C. cristatus bereits gedruckt waren, sandte ich die betreffenden Bälge an Herrn Prof. Cabanis in Berlin mit der Bitte sie im Koeniglichen Museum zu vergleichen. Als Resultat dieser Vergleichung theilt mir nun mein verehrter Freund das Folgende mit: ' „Wir besitzen neben jungen Exemplaren von Sello (Monte- „video) zwei alte ausgefärbte Stücke von Beske, Brasilien. Diese „sind ganz ebenso hoch ausgefärbt und vollständig ähnlich den „Paraguay-Vögeln. Es bleibt also als Unterschied für die letztern „nur übrig dass sie durchweg etwas grösser sind. Ihr Bahia- „Vogel ist wohl noch etwas unreif, stimmt aber in der Grösse mit „unsern Brasilianern. 2) ad Rupornis nattereri saturata antea p. 28. Mr. O. Salvin in London hatte die Güte meine Exemplare aus Rio Grande do Sul (denen der Paraguay-Vogel gleicht) zu untersuchen und fand sie vollständig übereinstimmend mit Bälgen seiner saturata aus Bolivia. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 135 Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s 11. Uebersicht über die letzten ornithologischen Sammlungen Dr. Richard Böhm’s östlich und westlich des Tanganjika-See’s, unter Berücksichtigung der Tagebücher des Reisenden zusammengestellt von Paul Matschie. In der nachfolgenden Aufzählung der von dem leider so früh verstorbenen Forscher Dr. Richard Böhm gesammelten und durch Herrn Paul Reichard glücklich nach Europa gebrachten ornithologischen Ausbeute schien es nöthig, auch den Arten einen Platz anzuweisen, welche zwar nicht im Balg vorliegen, aber von Böhm nach seinen Tagebuchnotizen als sicher beobachtet ange- seben worden sind. Zum grossen Theil hat der Reisende diese, durch ein Kreuz (*) gekennzeichneten Species bereits früher selbst gesammelt, so dass die Angaben Böhm’s hierin wohl glaubwürdig erscheinen. Auf zweifelhafte Fälle wurde durch ein Fragezeichen besonders aufmerksam gemacht. Das Gebiet, in welchem die nachstehenden Species gesammelt worden sind, erstreckt sich vom Msima-Fluss, östlich von der Boga Katani, bis Karema am Tanganjika-See und westlich dieses grossen centralafrikanischen Wasserbeckens durch das Marungu- Land bis zu den heissen Quellen bei Katapaena. Die Boga-Katani ist eine grosse Waldung östlich von Karema. Der Msima fliesst vom Süden her in den Ugalla, in der Mitte zwischen Kakoma und der Boga-Katani. In der ersten Liste sind die vom Tanganjika-See beobachteten und eingesammelten Arten aufgeführt, in der zweiten fanden die Marüngu-Vögel ihre Stelle. Unter den 66 Species von der Boga- ° Katani und Karema wurden als neu beschrieben: Francolinus (Pternistes) Böhmi Rehw. J. f. O. 1885 p. 465. Crex lugens Böhm J. f. ©. 1884 p. 176. Cypselus myochrous Rehw. J. f. O. 1886 p. 116. Ploceus Reichardi Rchw. Zoolog. Jahrb. 1. p. 150. Von Marungu liegen 27 Arten vor, von welchen 136 Paul Matschie: Lobivanellus superciliosus Rehw. J. f. O. 1886 p. 116 und Crateropus Tanganicae Rchw. J. f.O. 1886 p. 115. sich als neu erwiesen. Als beobachtet sind im Ganzen zu verzeichnen von Karema und den östlichen Gegenden 95, von Marungu 143 Arten. Von palaearctischen Zugvögeln wurden u. a. angetroffen. Enneoctonus collurio (L.) Hirundo rustica (L.) Budyites flavus (L.) Oteonia alba L. Dass westafrikanische Arten ein weitausgebreiteteres Gebiet be- wohnen, als man bisher anzunehmen geneigt war, und dass die Waldfauna von Westafrika sich bis in die Region der grossen Seeen erstreckt, beweist das Vorkommen einer ganzen Anzahl bisher nur von der Westküste bekannter Arten im Marungu-Gebiete und am Tanganjika-See. Böhm beobachtete und sammelte: Pternistes Crancht Leach. Gypohierax angolensis Gm. Musophaga Rossae Gould. Corythads Livingstoni, weleher nur irrthümlich von Fischer und Kirk in Folge einer Verwechslung mit Corythaiz Reichenowi Fschr. für Ostafrika aufgeführt wurde. Die An- gabe Schalow’s in seiner Monographie. „Die Musophagidae“ J. f. O. 1886 p. 28 ist dahin abzuändern. Pogonorhynchus eogaster Cab. Pitta angolenses Vieill. Halcyon pallidiventris Cab. Prionops Retzii Wahlb. Turdus Bocagei Cab. Eine zusammenhängende Uebersicht über die von Böhm während seines Aufenthalts in Gonda gesammelten Arten, von welchen nunmehr ein grosser Theil vorliegt, wird einer späteren Arbeit überlassen bleiben. Jedoch ist in einem Anhange versucht worden, eine grössere Anzahl der in diesem Journal 1885 p. 35—73 als unbestimmt aufgeführten Species nach den betreffen- den Nummern der jetzt heimgebrachten Bälge zu bestimmen. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhms. 137 I. Vögelvon Karema, der Boga-Katani und dem Msima-Fluss. Die betreffenden Tagebuchnotizen finden sich J. f. ©. 1885 p. 61—13. fr. NATATORES. Larus phaeocephalus Swains. Karema. "12 . Sterna leucoptera Meisn. Sterna spec. Böhm |. ce. p. 64, 68. 1185. Tanganjika. 25. Mai. . 1191. Tanganjika. 20. Juni. . Hydrochelidon nigra (L.) Tanganjıka. cf. 1. c. p. 67. . Rhynchops flavirostris L. Tanganjika. cf. ]. c. p. 66. . Graculus africanus (Gm.) Katuma. 28. Jan. cf. 1. c. . Theil mit weissl. Unterseite. . Graculus lueidus Licht. Tanganjika. cf. 1. c. p. 66. . Pelecanus rufescens Gm. Karema. cf. l. c. p. 62. . Querquwedula erythrorhyncha (Gm.) “ 1125. Cat. Nr. 344 & Tanganjika. 27. Febr. Iris dunkel- Schnabel carminroth mit breitem, schwarzen Längsstreif Basis des Oberschnabels. Füsse schwärzlich. cf. I. e. . Querquedula pileata Licht. . 1167. Cat. Nr. 356. Tanganjıka. 18. März. Iris dunkel- Schnabel hellblau mit dunkler Firste. Füsse bleigrau. 1634,°54 8 ef4#lnle3 p. 6%. . Nettapus auritus Bodd. An den Flüssen. cf. 1. c. Dendrocygna viduata (L.) Boga-Katani. Karema. eis le” 92.062.5.69,62. 2. Sarcidiornis melanotus (Penn) An den Flüssen und auf der Boga-Katani. cf. 1. ce. p. 64. *13. Chenalopex aegyptiacus (L.) Tanganjika. cf. l.c. p. 62, 72. *14, Plectropierus gambensis L. Boga-Katani cf. |. ce. p. 65. 138 Paul Matschie: GRESSORES. 15. Oursortus chalcopterus Temm. Nr. 1184. 3. Tanganjika. 22. Mai. cf.]. c. p. 72. 16. Cursorius senegalensis Licht. Nr. 1181. Karema. 13. Mai. ef. 1.c. p. 72 17. Charadrius hiaticula L. Na lta20, Karemas) März. er I ep. 2 18. Charadrius asiaticus Pall. Ch. damarensis Böhm. 1. c. p. 64. Nr. 1146 3; 1136, 1145 2; Karema. März. Iris braun. Schnabel schwarz. Füsse hellgrün. Lg. 19; 15; — 1. 19. Charadrius tricollaris Vieill. Nr. 1170. Tanganjika. März. cf. 1. c. p. 72. 20. Hoplopterus speciosus Licht. ef. 1. c. p. 72. Nr. 1172. Tanganjika. 15. März. Lg. 26, 5; 20, 5; — 2.5. Nr. 1180. Karema. April. Iris purpurroth. Schnabel und Füsse schwarz. 21. Oedienemus vermiculatus Cab. Nr. 1122. Tanganjıka. 24. Februar. Lg. 37; 20; 2, 5. 22. Tringa subarcuata (Güld.) Nr. 1142, 1144, 1145. 2 Karema. 9. Mäız. Iris dunkel- braun. Schnabel schwarz, Füsse tief olivengrau. cf. 1. c. p. 64. 23. Tringa minuta Leisler. Tringa spec. Böhm. |. ce. p. 64. Nr. 1147. Cat. Nr. 351. Karema. Mätz. 24, Actitis hypoleucus (L.) Nr. 1118. 2 Karema. Februar. 25. Totanus stagnatilis L. Nr. 1117, 1149. Karema. 22. Februar, März. Nr. 1171. 2 Tanganjıka. 20. März. Iris dunkelbraun. Schnabel schwarz, an der Basis olivengrün. Füsse olivengrün. ch lıehp. 2. 26. Totanus canescens Gm. Nr. 11355. Karema. 3. März. cf. I. c. p. 66, 72. 27. Himantopus BuNeDe 9 Bechst. Nr. 1106. 2 Boga-Katani. 3. Februar. Lg. 37; 23; — 3.5. Iris carminroth. Schnabel ehmasr, an der Basis rosa. Füsse hellrosa. cf. 1. ce. p. 66, 72. 28. Otis caffra Licht. Nr. 1190. Cat. Nr. 361. &. Karema 19. Juni. ef. l.c. p. 67. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr, R. Böhm’s. 139 29. Crex lugens Böhm. Journ. f. Orn. 1884. p. 176; 1885 p-. 61. Nr. 1085. © Merupambele. Ugalla. 16. Januar. 30.»-Ortygometranigra (Gm.) Nr. 1192. juv. Tanganjika. 20. Juli. 31. Ibis faleinellus L. & juv. Tanganjıka. cf. 1. ce. p. 66. *32. Mycteria senegalensis Shaw. Tanganjıka. ce£.l. c. p. 65, 73. 33. Ardea atricapilla Afzel. Nr. :185, 1186. pull. Karema. 27. Mai. cf. |. c. p. 65. 34. Bubulcus bis (L.) Boga-Katani. cf. 1. c. p. 62. RASORES. 35. Numida coronata Gray. Boga-Katani. Januar.; Allent- halben gepaart. Karema. 7. März. 4 Eier. cf. 1. c. p. 67. 6. Francolinus Altumi Fschr. & Rehw. Nr. 1096. & Msıma. 18. Januar. 37. Pternistes Cranchi (Leach.) Zucani. Boc. Nr. 1182. 9. Karema. 18. Mai. cf. Journ. f. Orn. 1385 p. 465. — Pt. Lucant Boc. ist als Sy- nonym zu Pt. Orancht (Leach.) zu ziehen, da die von Bocage gegebene Beschreibung seines Pi. Lucani vollständig auf das in der Ill. of. Ind. Zool. II. abgebildete Originalexemplar von Pt. Oranchi Leach passt. RAPTATORES. 88. Nisus badius Gm. Nr. 1187. 2 juv. Karema. Lg. 29; 18; 5, 6. Füsse und Wachshaut gelb. Schnabel schwarz. ef. Il. c. p. 75. 39. Elanus melanopterus (Daud.) Nr. 1116. @ Karema. 22. Februar. Lg. 34; 28,5. Schnabel schwarz. Wachshaut, Mundwinkel, Füsse gelb. Iris hochbräunlich orange. cf. 1. c. p. 66. *40. Circus aeruginosus L. Oircus ramivorus Böhm. 1. ce. p. 65. Boga-Katani. cf. l. c. p. 69. *41. Circus pallidus Sykes. Oircus spec. Böhm. 1. ce. p. 65. Boga-Katani. cf.l. c. p- 65. *42. Haliaötus vocifer (Daud.) Tanganjika. cf. 1. c. p. 66. *45. Pandion haliaetus (L.) Tanganjika. [Ohne Etiquett.] 44. Tinnunculusalaudarius (L) Boga-Katani. ef.1.c.p.65. 140 Paul Matschie: 45. Falco ruficollis. Nr. 1107. 2 Qua Seroma. 5. Februar. Im Magen ein kleiner Vogel. ! SCANSORES. 46. Ooldus leucotis Rüpp. cf. 1. c. p. 63, 72. Nr. 1130, 1139. & Karema. 2. und 4. März. Lg. 34,5; 10,3; 2,1. *47. Coccystes glandarius Lin. Katani-Boga. cf. I. c. p- 68. 48. Coccystes pica (Ehrb.) Nr. 1132. Karema. 2. März. Le} 51, 5: 15,2: 97: 49. Oxzylophus afer Leach. cf. 1. c.p. 65. Nr. 1137. juv. Karema. März. 50. Cuculus leptodetus Cab.? ; Nr. 1131. Karema. 2. März. — Das Exemplar unterscheidet sich von lZeptodetus durch die abweichende Färbung des Schnabels, welcher grünlich mit schwarzer Spitze ist, nicht gelb- lich — bornfarben mit dunklerer Spitze. Ferner hat der Schwanz weniger Weiss. In dieser Beziehung steht der Vogel dem Cuculus Stormsi Dubois, Bull. d. M. Royal d’Histoire Nat.» de Belgique Tom.V. Jan. 1887 nahe. Der Böhm’sche Vogel ist jedoch grösser, hat keine gelbe Schnabelbasis und ist auf dem Rücken weit heller gefärbt. Masse: Lg. tota: 314. al. 197. cauda 160, rostr. 0,16. tars. 0,15. 51. Pogonorhynchus irroratus Cab. Nr. 1127. & Karema. 28. Februar. Lg. 19, 5; 9; 5. Iris dunkelroth. Schnabel und Füsse schwarz. CLAMATORES. 52. Halcyon senegalensis (Linn.) Nr. 777. 3. Tanganjika. 29. Nov. 53. Corythornis cristata (Linn.) cf. 1. c. p. 64. Nr. 1095. Msima. 18. Januar. 54. Merops Böhmi Rchw. Merops spec. Böhm. 1. c. p. 69. Nr. 1091, 1092, 1093. Msima. 18. Januar d£. Nr. 1102. Katuma.*) 30. Januar. | 55. Merops superciliosus L. cf. 1. c. p. 65, 66. *) Fluss, welcher die Boga-Katanı durchschneidet. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 141 Nr. 1100. &. Gongwe. 18. Januar. Lg. 31; 15,7; 7. Nr. 1120. Karema. Februar. 56. Cosmetornis vexillarius Gould. ef.l. ec. p. 66. Nr. 1119. 3. Karema. Februar. Lg. 26,5; 22. 57. Oypselusmyochrous Rehw. ). f. Orn. 1886 3. p. 116. Nr. 1194, 1195. Karema. Mai. OSCINES. 58. Hirundo felifera Steph. ef. 1. c. p. 63, 71. Nr. 1140. &. Karema. 9. März. Lg. 11,7; 11,2. Nr. 1141. 2. Karema. 9. März. Lg.12,7. 11, 2. Iris dunkel- braun. Schnabel und Füsse schwarz. *59. Hirundo rustica L. Boga-Katani. cf. l. ce. p. 65. #60. Dryoscopus aethiopicus (Gm.) Karema. ef. 1. c. p- 66. 61. Chlorophoneus sulphureipectus (Less.) Nr. 1193. juv. Karema. 21. Juli. Lg. 20; 9,5. Iris kanfanieh: braun, Schnabel schwarz. Füsse blaugrau. 62. Prionops Retzii Wahlb. cf. 1. c. p. 66. Nr. 1125, 2 1124. juv. Karema. 24. Februar. Schnabel hornbraun. Wurzel schwärzlich. Augenkreis schmutzigroth. Iris bräunlichgelb. Füsse orangegelb. 63. Lantusexcubitorius Des M. Lanius caudatus 1. c. p. 65, 66. Lanius Schalowi Böhm. 1. ce. p. 69. ef. Journ. f. Orn. 1184 p. 177. Nr. 1105. Cat. Nr. 557. &. Boga-Katani. 1. Februar. Nr. 1112. 9. Qua Seroma. 6. Februar. Nr. 1189. 3. Karema. Juni, *64., Enneoctonus collurro (L.) Tanganjika. ef. l.e. p. 67. *65. Dierurus divaricatus Licht. Boga-Katani. cf. 1. e. p. 65. *66, Amydrus Rüppellikl Verr. Amydrus Blythi' Hartl. Böhm. 1. c. p. 69. Tanganjika 1. ec. p. 69. Ohne Etiquett. 67. Symplectes ocularius Smith, Hyphantornis Böhm. 1. c. p. 61. H. aurantius 1. c. En p- 70. Nr.01089:.27Msima. ir danın(Lg.15,2;.,7,3;14,54 Iris selblichweiss, Schnabel schwarz. Füsse hellbläulichgrün. 68. Hyphantornis wanthops Hartl. 142 Paul Matschie: Nr. 1097. & Msima. 19. Januar. Lg. 18; 19, 5; 4. Iris gelblichweiss. 69. Hyphantornis nigriceps Lay. cf. 1. e. p. 67. Nr. 1126. 2 Karema. 28. Februar. Lg. 15, 5; 8; 2, 5. 70. Hyphantornis Reichardi(Rehw.) Zoolog. Jahrb. 1, p. 150; Abbildung: J. f. Om. 1886. Tab. II. 3: N. B. Der Schnabel ist in der Abbildung stark verzeichnet. Die Form des- selben ist der von H. vitellinus ähnlich, wie sich übrigens auch aus den in der Beschreibung gegebenen Maassen ergiebt. Hyphantornis vitellinus ef. 1. e. p. 70. Nr. 1160 & 1162 3. Karema. Iris orange. Schnabel schwarz. Füsse rosagrau. Lg. 15; 7,2; 2,8. 70. Pyromelana egmefnone Böhm. Journ. f. Orn. 1884 p. 1%; 1885 p. 69. 2 Alamnp Böhm. 1. e. p. 61, 63, 64, 67. Abbildung: J. f. Orn. 1886. Tab. II. 2. Nr. 1156. Cat. Nr. 352. & Karema. 16. März. 72. Orynxz zanthomelas Rüpp. Pyromelana capensis Böhm. 1. c. p. 61. Nr. 1113. Cat. Nr. 341. &. Karema. 17. Februar. Lg. 14; 7,3; 4. Iris dunkelbraun, Schnabel oben schwarz, unten weiss. Füsse dunkelbraun. Lg. 14; 7,5; 4. Nr. 1134. &. Karema. 2. März. 73. Hyphantica cardinalis Hartl. Ploceus? Böhm. |]. c. p. 63, 71. Nr. 1128. Cat. Nr. 345. 3. Karema. 1. März. Nr. 1133, 1157, 1158. 3 und 3 juv. 16. März. Iris braun. Schnabel hornfahl. Basis des Unterschnabels sehr hell. Füsse graulich fleischfarben. 74. Urobrachya phoenicea Heugl. Pyromelana spec. Böhm. 1. ce. p. 60. Urobrachya axülaris Böhm 1. ec. p. 70 Nr. 1108, 1109. Qua Seroma. 6. Februar. Lg. 14: 8; 2. Nr. 1110. &. juv. Qua Seroma. 6. Februar. Schnabel und Füsse hornbraun. 75. Urobrachya eques Hartl. 1. c. p. 64. Ifume. 76. Penthetria macroura (Gm.) ]. ce. p. 64. Nr. 1111. 3. Ifume. Qua Seroma. 6. Februar, Lg. 21; 3, 3; 10. Iris dunkelbraun, Schnabel schwarz. Unterschnabel hell- grau mit schwarzer Basis. Füsse schwarz. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 1435 17. Coliostruthus ardens (Bodd.) 1. c. p. 62, 70, 72. Nr. 1114, 1129. &. Karema. 18. Februar. 1. März. 75. Steganura Verreauzi (Cab.) 1. ce. p. 64, 70, 71. Nr. 1165, 1179. &. Karema. 17. März, April. ef. ]. c. p. 64. Boga-Katani. 19. Vidua principalis L. |. e.p. U. Nr. 1173. juv. Karema. März. [Ohne Etiquett.] &. Karema., 80. Hypochera ultramarina Gm. Nr. 1174. 3. Karema. April. 81. Hypochera purpurascens Rchw. H. nitens Böhm 1. e. p. 63. 73. Nr. 1138. & Karema. April. 82. Hypargos niveoguttata (Pts.) [Ohne Etiquett.] 85. Pitylia sanguinolenta (Temm.) l. c. p. 69. Cat. Nr. 353. &. Karema. 84. Pitylia melba.L. Nr. 1159, 1200. 8 Karema. 17. März. 25. Juni. Nr. 1201. &. juv. Karema. 25. Juni. *85. Lagonosticta minima (Vieill.)? 1. c. p. 67. Karema. *86. Passer Swainsoni Rüpp. 1. c. p. 67. Karema. 87. Macronyx croceus Vieill. 1. c. p. 65. Nr. 1103. 2. 1104. 8. Boga-Katani.: 1. Eebr. 'Lg...21,:5; 10, 5. Iris braun. Schnabel unten bleifarbig, oben an der Spitze des Unterschnabels hornschwarz. Mundwinkel bleifarbig. Füsse hellhornbraun. *88, Motacilla vidua Sund. |. ec. p. 71. Karema. *89, Budytes flavus L.|]. e. p. 67, 72. Tanganjika. 90. Cinnyris gutturalis (L.) l. ce. p. 71. Nr. 1154, 1155. 2 pull. Karema. 15. März. Mundwinkel aufgetrieben, gelblichweiss. *91. Anthodiaeta collartis (Vieill.) 1. e. p. 67. Karema. 92. Turdirostris leptorhynchus Fschr. und Rehw. Phyllopneuste? Böhm |. c. p. 66. Nr. 1121. Karema. Februar. 93. Cossypha Heuglinv Hattl. Cossypha intermedia Böhm. 1. ce. p. 66. Nr. 1094. &. Msima. 198. Januar. 94. Vampicola Livingstone Trstr. Nr. 1175, 1176. Karema. April. 95. Lusciola Böhmi Rehw. Journ. f. Orn. 1886 p. 115. Nr, 340? Böhm. l. ce, p. &: 144 Paul Matschie: Nr. 1077. 8. Simbile. 30. December. In der Beschreibung der Art ist irrthümlich als Fundort Marungu angegeben. Das Exemplar stammt vielmehr von Simbile bei Kakoma. II. Vögelvon Marungu. Man vergleiche Journ. f. Orn. 1386 p. 409—436. NATATORES. 1. Graculus africanus (Gm.) Ras Mpimbwe. 1, Juli. ef. 1. c. p. 441. Inseln vor Kirandu, 4. Juli. Bäumen in grossen Schaaren zur Nachtruhe auf. Boga am Likulwe. 19. December. Upämba-See. 10. Februar. *2, Plotus Levaillantii Licht. Ras Mpimbwe. 1. Juli. Bucht von Kirandu. 3. Juli. Bäumen auf den Inseln vor Kirandu in kolossalen Schaaren zur Nachtruhe auf. Lufira 23. November. Likulwe. 6. December. *3. Querquedula erythrorhyncha (Gm. Boga am Likulwe. 4. December. cf. l. c. p. 432 unten. *4, Nettapus auritus (Bodd.) M’Busa am Luvule. 16. October. Itambe-See 17. October. *5, Dendrocygnaviduata (L.) M’Buga Vjano. 21. Januar, Marsch nach dem Upämba-See. 4. — 10. Februar. Fallen sehr scharf, sich seitwärts im Fluge drehend, ein. *6, Sarcidiornis melanotus (Penn.) M’Buga am Luvule, 16. October. Lufira. | *7, Chenalopex aegyptiacus (L.) M’Buga am Luvule 16. October. Lufira-Fälle 26. November. *8, Plectropterus gambensis (L.) Lualaba. 28. Sept. M’Buga am Luvule, 16. October. Itambe-See 17. October. Lu goma-Bach, 29. October. Lufira-Fälle. 26. November. Likulwe, Teich in der Boga. 4. December, M’Buga Vjano 21. Jan. Marsch nach dem Upämba-See, 4. — 10. Februar. Upämba-See, 9. Februar ef. 1. ec. p. 435. Ueber die specifische Verschiedenheit von Pl. Rüppeliüi Selat. siehe Journ. f. Orn. 1882 p. 182. @RESSORES,. *Memiparra crassirostris (De Fil.) Upämba-See. 10. Februar. 10. Lobivanellus superciliosus Rchw. Journ. f. Orn. 1886 p. 115. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 145 Lobivanellus juv. Böhm 1. e. p. 415. Nr. 1236. Cat. Nr. 369. juv. Qua Mpara 12. August. Iris hellbraun. Schnabel schwarz. Firstenbasis ein wenig röthlich. Augenring und Lappen schmutziggelb. Füsse düster rosa. Leg. 25, 19; — 2. *11. Ohettusia coronata (Gm.) Lualaba 25. September M’Buga am Luvule. 16. October. *12,. Actitis hypoleucus (L.) Lufuku 4. August. Lualaba 28. September. Lufira-Fälle 26. November. Likulwe 6. December. Katapäna an den heissen Quellen 10. März. *13. Otis melanogaster Rüpp. Lufuku 9. September. Likulwe 29. November. Upämba-See. 9. Februar. cf. 1. c. p. 435. *14, Balearica regulorum (Licht) Tongo am Lufuku. 12. September. Kleiner Flug. Lofunso-Thal. 22. September. Boga am Likulwe. 25. November. Likulwe. 29. November. Upämba- See, 10. Februar. 15. Corethrura lugens (Böhm.) Crex lugens Böhm. Journ. f. Orn. 1884 p. 176. Nr. 1294. 3. Urua Likulwe. 17. December. Liess sich mit der Hand greifen. Das bisher unbeschriebene & dieser Art unterscheidet sich von dem von C. dimidiata Temm. (nec Gray.), welchem es sehr nahe steht, durch die weisse Kehle, das lichtere Braunroth der Brust, die einfarbigen Armschwingen und den ungefleckten Schwanz, dessen Federn nur jederseits einen weisslichen Saum tragen. Ob dieser Vogel nur ein Alterskleid von C. dimidiata repraesen- tirt, muss bei dem geringen uns zu Gebote stehenden Material vorläufig noch dahingestellt bleiben. Auffallend ist die rein weisse Kehle bei dem offenbar alten und ausgefärbten Exemplar. *16. Ortygometra nigra (Gm.) Lualaba 28. September, Likulwe 4, December, 17. Porphyrio smaragdonotus Temm. Nr. 1243. & juv. Qua Mpara. 29. August. Lg. 40; 24. Iris grünlichorangebraun. Schnabel schmutzigroth. Füsse schmutzig- rosa. *18, Parraafricana Gm. M’Buga am Luvule. 16. October. Lufira. 23. November. Upämba-See. 10. Februar. *19. Turniz lepurana (Smith.) Manda, Marungu, 7. Juli. 3 Eier. *20. Ibis aethiopica (Lath.) Likulwe 29. November. Cab, Journ. f. Ornith, XXXV. Jahrg. No, 178, April 1887. 10 146 Paul Matschie: *21. Ibis hagedash (Lath.) Bucht von Kirandu, 3. ‚Juli. Lufuku 15.—17. September. Paarweise an den Bächen, Likulwe. 24. November. *29, Ptatalea tenuirostris (Temm,) Qua Mpara. 24. Juli. 3 Stück. [Reichard.] *33. Tantalus ibis L. Upämba-See. 10. Februar. In vollem Prachtkleide. cf. I. c. p. 434 unten. *24, Anastomus lamelligerus Temm. M’Buga am Lu- vule. 16. October. Itambe-See. 17. October. Lufira. 22. November Likulwe. 29. November. Upämba-See. 10. Februar. *25. Leptoptilus crumenifer Cuv. Lufira 23. November Upämba-See. 9. Februar. *26. Mycteria senegalensis Shaw. Lofunso-Thal 22. September. Itambe-See. 17. October. Boga am Lufira 22, Nov. Likulwe auf der Boga. 25. November und 4. December. *927, Ciconida alba L. Lufuku 17. Juli. 3 Stück. .20. Juli 2 Stück. *28. Oiconia episcopus (Bodd.) Lufua-Fluss. 9. November. *29, Oiconia Abdimii Licht. Lulenge-Bach. 21. November. 30, Phoenicopterus minor Geoftr. Kirandu, 14. Juli. Upämba-See. 10. Februar. *31. Scopus umbretta Gm. Mkombe-Mündung 30. Juni. Horst in einer mächtigen Mimose. Oberer Luvule 26. October, Luvilombe-Fälle in tiefer Urwaldschlucht 26. November. Likulwe. 6. 8. 19. December. Horst von Reichard erstiegen. Im Innern ungetheilt. *32. Nycticorax griseus (L.) Likulwe. 6. December. *35..Ardea alba L. Ras Mpimbwe 1. Juli. M’Buga am Luvule. 16. October. *34, Ardea ardesiaca Wagl. M’Buga am Luvule. 16. Oct. +35. Ardea garzetta L. Upämba-See 10. Februar. *36. Ardea goliath Rüpp. Ras Mpimbwe 1. Juli. Lu- fira 23. November, Likulwe 8. December. Upämba-See 9. Februar. *37, Bubulcus ibis (L.) Mpala 11. August. Lulenge-Bach 22. November. GYRATORES. *38, Treron nudirostrisReichb. Masambe. 1. September. Lufuku. 9. September. Lukumbi-Fluss, 25. September. Itambe- See. 21. October, ef. 1. e. p. 423. Lufua-Fluss, 10. November. Likulwe. 24. November. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr, R. Böhm’s, 147 39. Peristera tympanistria Temm. Kleine Taube. Böhm. 1. e. p. 413. Nr. 1226. Cat. Nr. 366. Qua Mpara. 1, August. Iris tief- braun. Schnabel tiefviolett, Füsse violett. Ring um’s Auge grau. ie 2245:711, 5.94, 5. *40, Oena capensis (L.) Tongo am Lulenge-Bach. 22. Nov. *41. Chalcopelia afra (L.) Qua Mpara 16. Juli. RASORES. *42, Numida coronata Gray. Qua Mpara. 9. Juli. Lu- fuku. 14. Juli. Manda. 20. August. cf. 1. c.p. 416. Lufua-Fluss, 15. November, Paarweise mit stark angeschwollenen Fort- pflanzungsorganen. Lulenge-Bach, 19. November. Auch im Volke halten jetzt die Paare zusammen. Tongo am Lulenge-Bach. 22. November. Likulwe. 1. December. Halten so treu zusammen, dass das Ueberlebende beim Gefallenen bleibt. 5. December. Allent- halben nur noch gepaart. 8. December. ef. l. e.p. 433. 18. Dee. Die ersten Eier. M’Buga Vjano. 17. Januar. Ein ?mit ca. 20 flüggen Jungen, von denen mehrere von den Leuten gefangen werden. #43. Pternistes Cranchi (Leach) (Zucani Boe.) Francolinus (Uranchi?) Böhm |, e. p. 416, 421. Francolinus rubricollis Böhm |], c. p. 417. confer Journ. f. Orn. 1885. p. 465. Masembe 1. September. Lufuku, 9. September. Kauwire, 20. September. Lofunso-Thal, 22. September. Lualaba, 7. October. Sehr viele. Lulenge-Bach, 21. November. Likulwe, 24. November. — Ein Exemplar dieser Art sammelte Böhm bei Karema; M. A. Dubois führt in der Liste der von Lieutenant Storms in der Gegend des Tanganjika gesammelten Arten Piernistes Lucani Boec. auf. Es ist daher wohl unzweifelhaft, dass die von Böhm an den obigen Orten gefundenen Frankoline zu dieser Art gehören. und nicht zu Piern.stes Böhmt Rehw. +44. Francolinus Cogui Smith. [Quaupe d. h. nichts da. Kishualisprache.] Pori am Luvule 17. October. Itambe- See, 23. October. RAPTATORES. *45, Neophronpercnopterus (L.) Itambe-See 23. October. Auf der Erde sitzend und ausgeschwärmte Termiten fressend. *46. Neophron pileatus (Burch.) Lufuku, 10, September. 47. Nisus minullus (Daud.) Nr. 1209. & Lufuku, 20. Juli. Lg. 26.5; 5, 6. Iris orange- ’ 10* ua Paul Matschie: roth. Schnabel schwarz. Basis des Unterschnabels gelblich Wachshaut und Füsse gelb. 48. Asturinula monogrammica(Temm,) Kaue-Bach, 8. September. Nr. 1210. & Lufuku, 19, Juli. Sehr steil herabstossend, Iris orangebraun. Lg. 32; 23; 4. Im Magen Eidechsen, Mausreste, Heuschrecken. . 5 *49, Milvus aegyptiacus Gm. Qua Mpara 30. Juli, 28. August. Einer mit gelbem Schnabel und mehr grauem Kopf; der andere mit hellhorngelblichbraunem Schnabel und rothbraunem Kopf. Lugoma-Bach, 23. October — 2. November. "50. Spizaötus spilogaster D. B. Lufuku, 12. September. Die Haube hochstellend. Itambe-See, 22. October. *"5l. Spizaötus occipitalis Daud. Spizaötos spilogaster (?) Böhm 1. ce. p. 425. Lugoma-Bach, 29. October — 2. November. cf. 1. c. p. 425. Lufua-Fluss, 14. November. +52, Oircus aeruginosus Böhm |. ce. p. 418. Circus ranivorus Böhm. 1. ce. p. 418. Kisani, sumpfige Boga am Lufuku, 11. September. Lofunso- Thal, 22. September. *53. @ypohierax® angolensis Gm. Upämba-See, 10. Febr. *54, Haliaötus vocifer (Daud.) Oberer Lufuku, 10. Sept. Lualaba, 28. September. Lufira, 22. November. Boga am Li- kulwe, 25. November. Upämba-Sce, 10. Februar. *55. Melotarsusecaudatus (Daud.) Lusinga, 3. September. Lualaba 7. October. Nicht selten. Itambe-See, 20. 23. October, Likulwe, 2. December. Steht von einem geschlagenen Hasen auf. 56. Circaötus cinerascens von Müller, zonurus P, v. Württemberg. Oircaetos (zonurus?) Böhm. Journ. f. Orn. 1885 p. 68. 1836 p. 411. Nr. 1204. Cat. Nr. 362. &. Saua Ufipa, 2. Juli. Lg. 59541. Iris gelblichweiss, aussen ein schmaler, schwarzer Rand. Schnabel schwarz. Wachshaut hellgelb. Füsse blassgelb. 57. Glaucidium perlatum Vieill. Nr. 1229. 3. Qua Mpara, 4. August. Lg. 18; 11; 5. Stelzt lebhaft den Schwanz. Nr. 1215. 2. Qua Mpara, 22, Juli. Le. 182 1, 9.5445. 58, Glaucidium capense (Smith.) Nr. 1235. 2. Qua Mpara, 11. Aug. Lg.20; 14,5; 3. cf.1.e.p. 414. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhms. 149 *59, Strix flammeaL. Lualaba. 10. October. Auf Bäumen mit dichten Schlingpflanzen. 3 Junge dieser Art sehen mit grossen Augen herunter. SCANSORES. *60. Poeocephalus robustus (Gm,)? Qua Mpara. 10. August. ef. l. ec. p. 414. *61. Pionias Meyeri (Rüpp.) Lufua-Fluss. 10. November. Beim Fressen ganz still, so dass nur die fortwährend herunter- fallenden Kerne seine Anwesenheit verrathen. *62. Schizorhis coneolor Smith. Lugoma-Bach. 29. Oct. — 2. November. Im Felde sehr zutraulich, sonderbar gurgelndes, gedehntes K-o-ääh ausstossend. Lulenge-Bach. 20. November. In grosser Halbboga viele. Likulwe. 24. November Feigen fressend. 63. Corythaix Livingstonii Gray. Nr. 1211, 1212. Cat. Nr. 364. 2, $ Lufuku, 20. Juli. Nr. 1233. ? Qua Mpara. 6. August. Lg. 42; 17; 14. Kaue-Bach 6. 8, September. Lualaba. 7. 10. October eine Schaar. ef. 1. c. p. 421 unten. Lugoma-Bach. 29. October — 2. November. cf. 1. e. p. 425.: Lufua-Fluss, 10. November. Lulenge-Bach. 18. November. ef. 1. ce. p. 430. 64. Musophaga Rossae Gould. Nr. 1241. 2 Qua Mpara, 14. August. — Masembe, 1. Sept. Lukumbi-Fluss, 25. September. Gebirgskette zwischen Lufira und Kamolondo an der Kamm-Seite 17. Januar. Ueber die geographische Verbreitung dieser Musophagiden siehe Journ. f. Orn. 1886 p. 429 unten. *65. Colius leucotis Rüpp. Kaue-Bach. 6. September. Lu- fuku. 12. September. *66. Centropus superctliosus H. & Ehr. Tongo am Lufuku, 12. September. Sitzt pärchenweise auf der Boma des Tongo. Stösst einen leisen, heiseren Laut aus. *67. Centropus monachus Rüpp. Lufuku, 15.—17. Sept #68. ÖCentropus nigrirufus Cuv. Marsch nach dem Upäm- ba-See, 4.—10. Februar. Rufen kurz: „Kuckuck.“ *69, Oxylophus afer Leach. Haide am Lufuku. 9. Sept.. Lugoma-Bach. 29. October — 2. November ein Paar. Das an- geschossene Exemplar laut und durchdringend schreiend. Lufua- Fluss 15. November, Lockruf: „Rölluck.“ Likulwe. 1. 5. Dee. Führen mit lautem Rufen und Trompetenton ganze Duette auf. 70, Hapaloderma narina (Vieill,) 150 Paul Matschie: Nr. 1234. Cat. Nr. 368. Qua Mpara, 6. August. Iris braun, Schnabel hellgrünlich. Spitze mehr bläulich ; Basis gelb, z. Th. orange- gelb. Mundwinkel und nackte Stellen unter dem Auge hellgrün und kobaltblau. Unteres Augenlid hellviolett. Augenring röthlich. Nackte Kehle graublau. Füsse hornbraun. Im Magen Spinnen, Raupen und Wanzen. Lg. 23; 13,3. ef.l.c.p. 414, 416. -Lualaba, 11. Oct. 71. Pogonorhynchus irroratus Oab. | Pogonorhynchus torguatus Böhm. 1. c. p. 413. Nr. 1218. Lufuku 23. Juli. Lg. 19; 9, 2; 4,5. Im Magen Kornfrüchte. Nr. 1297. Urua-Likulwe 22. December. Lg. 18; 88; 5. Qua Mpara 9. Juli; 14. Juli im Bergwald; 22. Juli mausern. 24. Juli cf. 1. e, p. 413; Likulwe, 6. December. Sonderbar schnurrender Lockruf, an ein Uhrwerk erinnernd. *72. Pogonorhynchus eogaster Cab. Itambe-See 20. October. Lässt ein sonderbares, tiefes Trillern hören. Brust und Bauchmitte ganz nackt (offenbar Brutflecken). Beisst heftig mit dem starken Schnabel. *73. Campothera nubicus (Gm.) Lugoma-Bach, 29. Oct. Lufua-Fluss, 10. November. *74. Dendropicus Hartlaubi (Malh) Lugoma-Bach, 29. October. Eigenthümlich heiserer, klirrender Ruf, 2. November. CLAMATORES. +75. Tmetoceros abyssinicus (Gm.) Pori am Lualaba, 12. Oetober. M’Buga am Luvule, 16. October. Fast stets drei zusammen. Lugoma-Bach, 29. October. 5. November wieder zu dreien. ef. 1. c. p. 428. *76. Lophoceros nasutus (L.) Qua Mpara, 30. Juli. Lukumbi-Fluss, 25, September. ef. 1. c. p. 420, 430. Likulwe, 5. December. cf. I. ec. p. 436. 77. Lophoceros melanoleucus (Licht.) Nr. 1213. 2% Lufuku, 21. Juli. Iris hellgelbbraun. Schnabel schmutzig ziegelroth, nach vorn schwärzlich. Basisstreif gelblich- weiss. Nackte Stelle an der Kehle hellgrün und blau. Leg. 51; 24, 13. Im Magen Heuschrecken und Kerne. Nr. 1216. Qua Mpara, 22. Juli. Westküste des Tanganjika häufig, 5. Juli. Qua Mpara, 14. Juli im Bergwalde. Lufuku, 20. Juli. ef. 1. c. p. 412; 22. Juli mausern; 1. Aug. ef.l. e. p. 413; 11. August. Zutraulich in kleinen Mrumba-Bäumen des Dorfes Mpala. Lugoma-Bach, 4, November. Uebers. über die letzten ornıthol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 151 Mausern Schwanz und Flügel. Lufua-Fluss, 15. November. Frisst Inseeten und Früchte. Lulenge-Bach, 19. November. cf. 1. c. p. 431. *79. Halcyon chelicutensis (Stanl.) Kaue-Bach, 6. Sept. Lualaba, 8. October. Pori am Luvule, 17. October. +30. Halcyon senegalensis (Linn.) Lualaba, 28. Sept. Tonga am Lulenge-Bach, 22. November. 81. Haleyon pallidiventris Cab. Nr. 1238. 2 Qua Mpara, 13. August. Lg. 22; 10, 7,3. Im Magen Fische. Iris braun. Schnabel und Füsse mennigroth. — Das vorliegende Exemplar stimmt genau mit den Angola-Vögeln überein, nach welchen die Species beschrieben wurde. 82. Halcyon ortientalis Pts. Haleyon mit dem schwachen Blau. Böhm. ]. c. p. 415, Nr. 1240. 2. Qua Mpara, 14. August. Lg. 22; 10, 7; 4, 7. Im Magen ein Frosch und eine grosse Nepa. Iris lebhaft braun. Schnabel und Rachen ponceauroth; Spitze des Schnabels schwärzlich. Füsse orangeroth. *83. Ceryle rudis L. Ras Mpimbwe, 1. Juli in kleinen Schaaren. Lufuku, 4. September. 84. Ceryle mazima (Pall.) Lufuku-Fluss, 14. Juli. Lufua- Fluss, 9. November. Nr, 1219, 2 Lufuku, 23. Juli, Lg. 42; 20; 6, 5. *85. Corythornis cristata (L.) Mkombe-Mündung, 30. Juni. +86, Ispidina picta (Bodd.) Lualaba, 10. October. Boga am Likulwe, 25. November. *87. Merops superciliosus L. Upämba-See, 9. Februar. *88. Melittophagus eyanostictus Gab. Lukumbi-Fluss, 25. September. cf. 1. c. p. 419. Itambe-See, 21. October, Häufig im Felde. 25. October juv. ganz ohne Kehlhalsband und Supereiliar- streif. *39. Melittophagus hirundineus Licht. Lualaba 7. Oct. *90. Melittophagus nova species aff. M. albifrons Cab. Merops Böhm. 1. c. p. 419. Lukifu&, 22. September. Unterscheidet sich von M. albi- f/rons durch die kobaltblaue, nicht zimmtfarbene Brust. *91. Irrisor erythrorhynchus (Lath.) Lufuku im Berg- walde, 20. Juli. Lugoma-Bach, 29. October — 2. November. cf. l. ce. p. 426. *92, Upupa decorata Hattl. Upupa decorata? Böhm. 1. c. p. 416. 152 Paul Matschie: Qua Mpara, 29. Aug. Lufuku, 12. Sept. Lualaba 7. Oct. *93. Coracias caudata L. Lualaba, 13. October. *94, Eurystomus afer (Lath.) Masembe, 2. September. Lualaba, 13. October. Itambe-See, 17. October. Oberer Luvule, 26. October. ef. 1. c. p. 424 unten. Lugoma-Bach 6. November. Nest im Astloche eines dürren Baumes, welches das Paar selbst durch Schreien und Umherflattern verrieth. *95. Caprimulgus Fossii Verr. (?) Masembe, 1. September. Lualaba, 7. Oetober. Itambe-See, 17. October, 18. October. Kaum flügger pullus ohne jede weisse Abzeichnung. *96. Cosmetornisvezillarius Gould. Mpala, 11. August. ef. 1. ec. p. 415. 13. August. Masembe, 2. September im Pracht- kleide. Kaue-Bach, 8. September. 2 angebrütete Eier. Fleisch- farben mit aschfarbener Fleckung. Lufuku, 9. Sept., 10. Sept. 2 frische Gelege, je 2 Eier. Eins kleiner als die übrigen. Ganz ohne Nest, 12. September, 15. — 17. September, 2 angebrütete Eier. Die Leute finden sehr viel abgeworfene Schmuckfedern. 18. September abermals 2 Eier mit grossen Embryonen. 1 einzelnes Ei frisch. Kamvire, 20. September. *97. Cypselusmyochrous Rehw. Lusinga, 3. September. Bei den Borassuspalmen. *98, Pitta angolenscs Vieill. Lufua-Fluss, 9. November. ef. 1. c. p. 428. OSCINES. *99. Hirundo rustica L. Lualaba, 12. October. Grosse Schaar. Lulenge-Bach, 22. November. : 100. Hirundo puella Temm. Lufuku, 4. September. cf. l. ec. p. 417. Oberer Luvule 26. October cf. l. ec. p. 424 unten. Lugoma-Bach, 29. October — 2. November, Nr. 1205 d Qua Mpara, 14. Juli. Lg. 21; 11; u Nr. 1206 2 Qua Mpara, 14. Juli. Lg. 15; 11; 3. *101. Hirundo MonteiriHrtl. Qua a 14. Juli im Berg- wald. *102. Hirundo senegalensis L. Lualaba, 12. October. Lomuga-Bach, 29. October. 103. Campephaga ndgra (Vieill.) u 3. Nov. ‚Nr. 1231. &. juv. Qua Mpara, 4. August. Lg. 21; 105.6. Iris braun. Schnabel schwärzlich, Basis und Mundwinlel gelb- röthlich. Füsse (verkrüppelt) schwarz. 104. Muscicapa cinerola Hrtl. & Fnsch. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 153 Nr. 1217. & Lufuku, 22. Juli. Iris braun. Schnabel grau- schwarz. Basis des Unterschnabels rosa. Füsse violettbraun. 1221558,45 3. Qua Mpara, 3. August. Lukumbi-Fluss, 25. September & mit geschwollenen Hoden. cf. ]. c. p. 419 unten. Lualaba, 11. October. Itambe-See, 20. October mit kolossalen Hoden. Oberer Luvule, 26. October häufig. ef. l. c. p. 424 unten. Lugoma-Bach, 29. October — 2. November. cf. l. e. p. 426. Munterer Lockton und kleiner Gesang. 105. Terpsiphone melanogastra (Sws.) lerpsiphone spec. Böhm. 1. ce. p. 413. Nr. 1225. &. Qua Mpara, 31. Juli. ef. l.c. p. 413. Nr. 1257. &. Qua Mpara, 13. August. Masembe, 1. September. Lufuku, 4. September. Heller, ‚munterer abfallender kleiner Gesang. Lukumbi 25. September, Lualaba 10. October. *106. Nelaus brubru (Lath.) Lugoma-Bach, 3. November. *107. Dryoscopus aethiopicus (Gm.) Mkombe-Mündung, 30. Juni. Kapampa-Marunga, 5. Juli. ef. l. c. p. 411. Lufuku, 14. Juli, 24. Juli. Qua Mpara, 9. August. ef. 1. e..p. 414. 13. 15. August. Weiss die allerwunderbarsten, kackernden und schackernden Töne auszustossen, 31. August. ef. Il. c. p. 416. Lufuku, 12. September. Urwald am Lufira, 26. November. 108. Dryoscopus cubla (Shaw.) Nr. 1220. Qua Mpara, 23. Juli. — Lufuku im Bergwald, 20. Juli, 4. und. 5. September. Lualaba, 11. October. — Lugoma- Bach, 4. November. cf. 1. c. p. 427. Lufua-Fluss, 10. November in Gesellschaft mit seinen zischenden Jungen. *109. .COhlorophoneus sulphureipectus (Less.) Lukumbi- Fluss, 25. September. *110. Meristes olivaceus (Vieill.) Qua Mpara, 28. August. *111. Telephonus erythropterus (Shaw.) Lualaba, 12. October, 2 Junge mit schon hervorbrechenden, rothbraunen Federn. *112. Prionops Betzir Wahlb. Qua Mpara, 1. August. Oberer Luvule, 26. October, *115. Enneoctonus collurto (L.) Lugoma-Bach, 29. Oct. Sehr häufig auf Feldbüschen. Boga am Likulwe, 26.. November am Waldrand. *114. Archicorax albicollis (Lath.) Manda Marungu 7. Juli. Qua Mpara, 2. August. Allmorgendlich zum See herab- 154 Paul Matschie: fliegend und über diesem schwebend. Lufuku 8. September mit grossen Hoden. *115. Corvus scapulatus Daud. Bucht von Kirandu. Lauert am Strande auf Fische, 3. Juli. Upämba-See, 10. Februar. Horst- 116. Amydrus RüppeliiVerr. Msima, 5. Juli. In Schaaren auf den nackten Felsen im Tanganjika. Iris blutroth. Schnabel und Füsse schwarz. cf. J. f. O. 1885 p. 69. Nr. 1222. 2 Qua Mpara. Nr. 1227. 2 Qua Mpara, 1. August. Lg. 31,5; 15, 9. Nr. 1230. & Qua Mpara 4. August. Lg. 31,5; 15, 3; 8 8. *117. Buphaga erythrorkhyncha (Stanl.) Itambe-See, 20. October. cf. l. c. p. 423. *118. Textor Böhmi Rehw. Qua Mpara, 28. August. Textor Dinemelli Böhm 1. c. p. 416. *119. Sycodrotus bicolor (Vieill)? Lukumbi-Fluss, 25. September. cf. 1. c. p. 419. Lualaba, 28. Sept. 7., 10., 11., Oet. *120. Calyphantria melanotis (Lafr) Lugoma-Bach, 3. November. *12]. Hyphantornis nigriceps Lay. Luvule, 15. Oct. in Colonien. Itambe-See, 20. October. Sowohl auf Mimosen im Felde, als an Bambus über dem Wasser in Colonien. Upämba- See, 10. Februar. Auf Ambatsch-Sträuchern im See und auf einem hohen Baume an demselben. *122. Hyphantornis zanthops Hartl. Upimbwe, 1. Juli. Lualaba, 7. 11. und 13. October. *123. Penthetria macroura Gm. Lukumbi-Fluss, 25. Sept. *124. Penthetriaalbonotata(Cass.).. Katapäna, 11. März. *125. Urobrachya phoenicea (Heugl.). Likulwe, 24. Nov. M’Buga Vjano, 21. Januar. & im Hochzeitskleide, 2. Februar. Nest mit 3 bebrüteten Eiern, graublau, mit Fleckung. *126. Vidua principalis L. Likulwe, 24. November. & im Hochzeitskleide. *127. Pytilia cinereigula Cab. Pytelia pyrophteryx Böhm. 1. c.p. 413. Lufuku, 2. August. *128, Hypargos niveiguttata Pet. Lualaba, 11. October. *129. Uraeginthus phoenicotis Sws. Kaue-Bach, 9. September. *130. Habropyga cinerea Vieill. Lualaba, 11. October Grosse Schaaren. *131. Passer Swainsoni Rüpp. Upämba-See, 16. Februar. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 155 Baut mitten im Lager auf einer niedrigen Kigelie. 20. Februar. Junge. 132. Andropadus flavescens Hartl. Nr. 1252. &. Qua Mpara, 4. August. Iris braun. Schnabel hornbraun und röthlich, Mundwinkel gelb. Füsse schiefergrau. Lg. 21; 9,5; 5,5. In kleinen Gesellschaften drosselartig lockend. *135. Anthothreptes Longuemariian A. orientalis Hartl. Böhm I. e. p. 417. Lufuku, 4. September. Es ist nicht unmöglich, dass A. Longuemarü bereits im Marungu-Gebiet vorkommt. 154. Anthodiaeta collaris (Vieill.) Lufuku, 4. Sept. Lualaba, 28. September. Likulwe, 9. December. *155. Cinnyris gutturalis (L.) Oberer Luvule, 27. Oct. "136. Cinnyris amethystina (Shaw.) Lufuku, 20. Juli, 4. Sept. Oberer Luvule, 27. October. *137. Oinnyris olivacea Smith. Lualaba, 10. October. & mit grossen Hoden. Harter heller Lockton. 138. Crateropus Tanganjicae Rcehw. J. f. 0. 1886 p. 11. Orateropus Jardinei (?) Böhm. ]. ce. p. 412. Qua Mpara. 16. Juli. & mit sehr grossen Hoden. Lufuku, 4. August. ef. 1. c. p. 414. Manda-Marungu, 20. August. Junge in ziemlich grossem Nest in Mimosen. Katapäna, 10. März. Ein frisches Ei. 139. Camaroptera olivacea Sund. nec Vieill. Camaroptera Böhm 1. c. p. 415. Nr. 1239 & (juv.?) Qua Mpara, 14. August. Lg. 11,5; 5,5; 2,5. Iris gelbbraun. Schnabel hellhorngrau. Firste und Spitze des Unterschnabels dunkel. Füsse hellgelblichgrau. Lualaba, 28. September. 140. Cossypha Heuglini Hartl. Oossypha intermedia Böhm |]. c. p. 412. Nr. 1223. Lufuku-Fluss. &. 26. Juli. Iris braun. Schwanz schwarz. Lg. 20,5; 10,5; 5. — Lufuku, 14. und 22. Juli, 8. Aug. Masembe, 1. September. Lufuku, 5. September. Kaue-Bach, 9. September. Tongo am Lufuku, 12. September. Lukumbi-Fluss, 25. September. Singt auch während des Tages im Bachgebüsch. Lualaba, 13. October. 141. Turdus Bocage: Cab. cf. J. f. 0. 1836 p. 397. Turdus hibonyanus Böhm 1. e. p. 412, 413. Nr. 1221. Qua Mpara, 24. Juli. Lg. 22,5; 11,8; 5,5. — Lufuku, 19. Juli, 1., 8. August. Lualaba, 11. October. Lugoma- 156 Paul Matschie: Bach, 29. October — 2. November. Lufua, 10. und 11. November. ei Iire. pr 4229: *142. Motacilla vidua Sund. Lufuku, 25. Juli. Lugoma- Bach, 29. October. *143. Budytes flavus (L.) Likulwe, 24. November. Ka- tapäna, 11. März. Mausern die Kopffedern!! Il. Ergänzungen zu den ornithologischen Notizen aus Central-Afrika IIl. (Journ. f. Orn. 1885 p. 35 —73.) Neben Vogelarten von Karema und Marungu findet sich in den jetzt hierher gelangten Sammlungen Dr. Richard Böhm’s eine ganze Reihe von Vögeln, welche in der Umgegend von Gonda resp. zwischen Gonda und Karema gesammelt wurden, und auf welche sich die Böhm’schen Notizen III. zum grossen Theil be- ziehen. Durch Vergleichung des vorhandenen Materials mit den dort gegebenen Andeutungen und angeführten Catalognummern ist es möglich geworden, eine beträchtliche Anzahl der dort aus natürlichem Grunde unbestimmt gelassenen Arten zu bestimmen. Eine ausführliche Bearbeitung der Gesammtausbeute Dr. Böhm’s von Uniamuesi bleibt für spätere Zeit zu erwarten. pag: 37. Larus phaeocephalus Aud? — Ein Vogel dieser Art wurde bei Karema gesammelt. » 39 Francolinus rubricollis = Fr. (Pternistes) Böhmi Rehw. cf. J. f. Orn. 1885 p. 465 und p. 71. Nr. 1060. & 10. November Lg. 55, 18, 3. „ 409. Francolinus sp. = Francolinus Cogu? Smith. Nr. 1029 &. 16. September. Leg. 27; 13,6. „ 42. Coraphites sp.? = Coraphites leucopareia Fschr. und Rcehw. (2). Der vorliegende Balg, Nr. 1016 gehört einem jungen d an, welches noch nicht ausgefärbt ist. Dasselbe scheint jedoch zu dieser Species zu gehören, wenngleich die Federn dss Rückens etwas dunkler als diejenigen bei dem Originalexemplar sich zeigen. „ 45. Hyphantornis nigriceps®? — Ein Exemplar dieser Art wurde bei Karema gesammelt. „». 45. Orateropus sp. = Crateropus Kirk Sharpe. 18. August. Nr. 68. Uebers. über die letzten ornithol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 157 : 46. 51. 51. - 54. 54. 54. 54. 54. 51. 52. Camaroptera®? — Der Beschreibung nach Camaroptera olivacea (Vieill.) Anas sp. — Thalassiornis leuconota (Smith.) (?) Nr. . 994—996 22. Totanus sp. — Totanus glareola Nr. 1050. 6. November. Gallinago sp. — Gallinago major. Nr. 786 &. 25. Dec. Otis melanogaster (?) — Nr. 1055 2. 9. November, ge- hört dieser Art an. Iris goldbraun, nach innen dunkel gesprenkelt, Schnabel grünlichweiss, oben tiefhornbraun ; Füssse grünlichweiss, Zehen horngrün. Im Magen Heuschrecken und Käfer. Lg. 60; 33. Turtur sp. —= Turtur lugens. Nr. 1072, & juv. 17. Nov. Aqudla sp. = Aquila Brehmi v. Müller Nr. 1058 G. 9. November. Tinnuneulus alaudarius? — 3 Bälge Nr. 283, 787 und 789 gehören dieser Art an. Melierax sp. = Melierac Mechowi Cab. Nr. 1069. Ö. 28. November. Lg. 47; 31, 5; 7. Iris tiefbraun, Ober- schnabel schwarz, an der Basis fleischroth, Wachs- haut, Mundwinkel und Basis des Unterschnabels orange- roth. Füsse orangeroth, Lg: 41; 31; 3. 328? — Avieida Vereauxi. Nr. 1061 2 14. November. Iris grellgelb, Schnabel schwarz. Basis des Unter- schnabels grau; Wachshaut, Mundwinkel, Rachen grau; Füsse gelb. Lg: 41; 31; 3. Buteo sp. = Buteo augur Rüpp. Nr. 1070, 2. 29. Nov. Milvus migrans — ist diese Art. Nr. 1044. 8. 2. Nov. Circus ranivorus = Ütrcus aeruginosus. Die Bälge Nr. 1073, 1076 8 und 2 gehören dieser Art, nicht C. rani- vorus AND. Circus sp. = (Circus pallidus Sykes. Nr. 1019 8. 14. October. Bubo sp. = Bubo maculosus. Nr. 1040 & juv. 30. October und Nr. 1046 & ad. 4. November. Merops apiaster? — Nr. 1059. 2 10. November, ge- hört zu dieser Art. Corvinella®? —= Lanius collaris Rüpp. Nr. 1056. 2 9. November. Drymoeca? = Üisticola aberrans Smith. 6. Oet. Le. 11, 4,5; 4. Iris hellgelbbraun. Oberschnabel schwärzlich, 158 Paul Matschie: Unterschnabel hellröthliehgrau, .mit dunkler Spitze. Füsse hellröthlichgelb. Von sonstigen Sylvien finden sich in der Ausbeute: Nr. 1057. Drymoeca terrestris Smith. 28. October. Lg. 10, 5; 5; 2. Iris rehbraun, Schnabel düster fleischfarben, Firste dunkler, Füsse düster fleischfarben. Nr. 1000. Cisticola natalensis. & 8. October. Lg. 15; 7,4; 4. Iris hellrehbraun, Schnabel graulichrosa, Firste dunkel. Füsse bräunlichfleischfarben. pag: 60. Phyllopneusie sp. = Phyllopneuste viridula H. und E. Nr. 1025. 16. October. 2. „ 60. Cossypha sp. —= Cossypha natalensis Sm. Nr. 1066 & ad. 24. November. Iris tiefbraun, Schnabel und Augenrand schwarz, Füsse röthlichbraun. Lg. 19,5; 10; 5. » 60. Petrocincla (saxatilis)? — ist diese Art. Nr. 1068. & jJuv. 27. November. „ 61. Crex = ÜCrex lugens Böhm. Nr. 1088. [Bei den nach- folgenden Arten wolle man die Beweisstücke in der Aufzählung der Vögel von Karema suchen.] „» 61. Hyphantornis —= Hyphantornis zanthops Hartl. Nr. 1089. 2. „ 61. Pyromelana —= Urobrachya phoenicea Heugl,. Nr. 1108 und 1110. „ 61. Pyromelana capensis = Oryx xanthomelas Rüpp. Nr. 1113. „. 62. 340% — Lusciola Böhmi Rehw. Nr. 1077. „62. 344? —= Sylvia hortensis Lin. Nr. 1079. 8. » 63. Ploceus? —= Hwyphantica cardinalis Hartl. Nr. 1128. „ 63. Hypochera nitens —= Hypochera purpurascens Rehw. Nr. 1158. » 63. (olius leueotis? — ist diese Art. „ 64. Charadrius damarensis = Üharadrius asiatieus Pall. Nr. 1147. „ 64. Tringa sp. — Tringa minuta Leis. Nr. 1147 nec 1148, „ 64. Sterna spec. — Sterna leucoptera Leisl. „ 64. Merops apiaster (Böhmi?) = Merops Böhmi. »„ 64. Pyromelana flammiceps = Pyromelana nigrifrons Böhm. „»„ 65. Merops sp.? = Merops Böhmi Rehw. » 65. Buteo sp.? — Buteo augur Rüpp. 2 Nr. 10X70. - pag. ” Uebers. über die letzen ornithol. Samml. Dr. R. Böhm’s. 159 65. 62. 65. 69. 65. 62. 66. 66. 66. 67. 68. 68. 69. 70. 70. 70. 71, ul, 12. 12. 12. 12. 18. Ardea melanocephala? —= Ardea atricapılla Afz. brütet bei Karema. Lanius caudatus = Eanius excubitorius Des M. Nr. 1105. Circus rantvorus — Circus aeruginosus L. Dieser Art gehören Nr. 1075 und 1076 3. & 25. & 3. December von Gonda an. Circus sp. — Circus pallidus Sykes. Nr. 1019. 3. 14. October. Falco semitorguatus — Falco rufieollis Nr. 1107. Sterna sp. = Sterna leucoptera Leish. Nr. 1183 & 1191. Phyllopneuste? — Turdirostris leptorhynchus Fsch. & Rehw. Nr. 1121. Lanius caudatus —= Lanius excubitorius Des M. Nr. 1189. Cossypha intermedia = Cossypha Heuglim Hartl. Nr, 1094. Pyromelana flammiceps = Pyromelana nigrifrons Böhm. Nr. 1156. Aguia sp. = wahrscheinlich Halvaetus vocifer juv. Circäetus (zonurus?) — Üircaötus cinerascens v. Müll Nr. 1204 (Cat. Nr. 362.) Lanius Schalowi Böhm — Lanius excubitorius Des M. Nr. 1105. Hyphantornis vitellinus Licht. = Hyphantornis Reichardt Rcehw. Nr. 1160, 1162. Hyphantornis aurantius = Hyphantornis xwanthops Nr. 1097. Urobrachya axillaris = Urobrachya phoenicea Heugl. Nr. 1108—1110. Francolinus rubrieollis = Pternistes Böhmi Rehw. Ploceus (sp. 345.) = Hyphantica cardinalis Hartl. Nr. 1128 (Cat. Nr. 345.) Merops superciliosus (?) — ist diese Art. Totanus = Totanus stagnatilis L. Nr, 1171. Totanus canescens (?) -— ist diese Art Nr. 1135, Himantopus autumnalis —= Himantopus rufipes Bechst. Nr. 1106. Hrypochera nitens — Hypochera ultramarina Gm, Nr. 1174, 100... Rahmer: Briefliches über Phoenicopterus Jamesi Rahm. (Hierzu Tab. II.) Santiago, Chile, 28. October 1886. _ Verflossenen Sommer (1886) ‚ in den Monaten Januar und Februar machte ich während meiner Ferien im Auftrag des Herrn H. B. James in Valparaiso eine Sammelreise in die noch ganz unbekannten Gegenden in der Nähe des Vulcans von Isluga (69° W. G. 19° G.), wobei ich in einem kleinen Salzsee am Fusse obigen Vuleans auf einer Höhe von ca 3500 m eine neue Species Flamingo entdeckte, welche ich mir erlaube Ihnen näher zu beschreiben. Ich habe den Vogel in den Annalen der Universität Santiago be- schrieben und ebenfalls Herrn Selater in London eine kurze Ab- handlung darüber eingesendet, welcher Herr auch die sämmtlichen . Vögel erhalten hat, worunter sich ein altes und 2 junge Exemplare der neuen Species befinden. +Phoenicopterus Jamesi Rah. Ph. andinisimilis sed: capite parte superiori collique fere puniceis, alis rosei albis, scapularibus longis coceineis, rostro brevi, compresso, aurantiaco, basi apiceque mandibulae superiori pur- ipures, apice mandibulae inferiori nigro, pedibus purpureis, oculis brunneis. | Röthlich weiss. Kopf, oberes Drittel des Halses hellrosenroth, die Kropfpartie tiefrosenroth gestreift; Schulterfedern lang, scharlach- roth; untere Schwanzdeeken und Schwanz weiss mit röthlichem Anflug. Flügeldecken sehr schwach karminroth mit leichtem Uebergang ins weinröthliche, Unterflügel tief karminroth, Schwingen schwarz. Schnabel kürzer als bei Ph. andinus, und sanft gebogen, seitlich zusammengedrückt, chromgelb, Spitze des Oberschnabels und nackte Haut an der Basis purpur, Spitze des Unterschnabels schwarz. Beine purpurroth, Fuss 3zehig, Augen tief-braun. Nachstehend die Maasse zur Vergleichung mit Ph. andinus Ph. Phoen. andinus Phi. Phoen. James! Rahm. 465 mm Länge des Flügels 420 mm. 105, „ ‚ Scehwanzes 120°; 132.0, 5 „ Schnabels In, day, 0% ” „ nackten Theiles der Tibia 110 ,, 280.» AR „ Tarsus 210° 65 „ „ der Mittelzehe DI. a 10», „des Nagels 10m Briefliches über Phoenicopterus James! Rahm. 161 Der Vogel ist etwas kleiner als PR. andinus, seine Mittelzehe ist jedoch verhältnissmässig länger als bei letzterem. Ich traf ea. 30 Stücke an, in einer kleinen sehr seichten Salz- lagune. Trotzdem die Thiere dort nie gestört werden, waren sie doch sehr scheu und äusserst schwierig zu erlegen, sie stimmen jedoch in Gebahren und Lebensweise mit Ph. andinus überein und ernähren sich wie dieser von haarartigen Algen. Die Indianer unterscheiden die beiden so nahe verwandten Species sehr deutlich, indem in Aymarä der Phoenicopterus andinus „Pariguana tscholo- lo“ heisst, während Ph. Jamesi „Pariguana etite“ benannt wird. Beide Arten habe ich nicht zusammen angetroffen und nach Aus- sage der Bewohner ist Isluga der südlichste Punkt an dem der Ph. Jamesi vorkommt. 120 km südlich von Isluga liegt Cancosa, wo ich einen grossen Trupp Ph. andinus zum erstenmal zu Gesicht bekam, von da an südlich traf ich ihn in jedem passenden Aufent- haltsort an. In der Pampa del Huasco bevölkerte er die grosse Lagune in tausenden von Individuen. Auf meiner Reise im Sommer 1885 hatte ich Gelegenheit, ihn zum erstenmale bei Co- piap6 zu beobachten. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich also von Maricunga bei Copiapo (69° W. G. 26° 50° 8.) bis Cancosa. Nördlich hiervon beginnt das Gebiet des Phoen. Jamesi, dessen Ausdehnung nicht festgestellt ist. Zwischen Maricunga und Cancosa ist ebenfalls der Aufenthaltsort eines andern hoch- interessanten Andenvogels, der Recurvirostra andına Ph. et Ldbk. Diesen schönen Vertreter der Verkehrtschnäbel traf ich in Huasco in einem Flug von ca. 35 Stück an, sonst gewöhnlich nur paar- weise. Nördlich von Cancosa fand er sich nicht mehr, auch wurde mir von den Bewohnern versichert, dass er im Norden nicht mehr anzutreffen sei. Recurvirostra andına hat den Vulgärnamen „Caiti“. Auf der ganzen Linie (von.26° 50° bis 19° S.) halten sich die obenbenannten Vögel auf einer ungefähren Höhe von 3000 bis 4500 m auf. Sollten Sie geneigt sein, diese Beschreibung zu veröffentlichen, so bitte ich dieselbe im Journal für Ornithologie aufzunehmen, wofür ich im Voraus meinen verbindlichsten Dank abstatte. Zur besseren Unterscheidung lege ich die Zeichnungen der Köpfe der 3 chilenischen Flamingos bei. Augenblicklich bin ich beschäftigt, eine Znsammenstellung der chilenischen Vögel zu machen, und werde ich hauptsächlich mein Augenmerk auf die geographische Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 178. April 1887. 11 162 - W. Müller: Verbreitung und die Lebensweise richten. "Hiezu bin ich in der Lage, die mehr als 30 jährigen Beobachtungen meines Vorgängers, Herrn Landbeck zu benutzen, Carl Rahmer. Subdireetor del musco Nacional Santiago, Chile. Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. Von Amtsriehter W. Müller, in Giessen. (Schluss; s. Seite 86 uff.) Brut- Insge- vögel. sammt. ON. 32. || 36. | Calamoherpe turdoides: Der Drosselsänger nistet in an- sehnlicher Anzahl an den beiden Altwassern des Rheins bei Worms. Von diesen Altwassern steht der Lamperthei von Altrhein mit dem Strom noch in unmittelbarer Verbindung, das andere, der Roxheimer Altrhein, zwischen Worms und Frankenthal ist eine seeartige Wasserfläche von 1400 Morgen, welche an den Enden und Seiten in grosse Schilfflächen ausläuft. Dort ist ein interessantes Vogelleben und kommen zur Zugzeit viele Hunderte von Enten, Möven etc. regelmässig vor. Dort brütet Dot. stellaris, Ardeola minuta, Circus aeruginosus, Strix brachyotus, Colymbus cristatus, Calom. turdoides, von welchen Arten ich anderwärts nur Ardeola minuta als Brutvogel antraf. 33. || 37. || Hirundo rustica „Rauchschwalbe, Stallschwalbe“, ge- meiner Brutvogel in ganz Hessen. 34. | 38. | Zir. urbica: „Mehlschwalbe“, am Rhein „Speyerchen“ (am Spyr?) desgl. 35. || 39. | Cotyle riparia: an Rhein und Lahn gemeiner Brut- vogel. j 36. || 40. || Muscicapa atricapilla. Der Trauerfliegenfänger ist | häufiger Brutvogel in Oberhessen, bei Giessen und | Lauterbach, ebenso bei Darmstadt. Ich fand schon 8 Eier von ihm als Gelege; die Zahl der Paare wechselt jahrweise in bemerklicher Weise. 37. || Al. | M. grisola „Bienenfresser“ im Vogelsberg „Schlapp- \ fitch (fittig) gemeiner Brutvogel überall (von Erythrost. Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 163 38. \ 39. 40. 41. 42, 43. Insge- sammt. ON. 42, 48. 44. 45. 46. 47. | 48. 49. parva ist weder von mir noch von andern Beobachtern jemals etwas bemerkt, ebensowenig von M. collarıs). Ampelis garrula: „Seidenschwanz“, derselbe ist den Krammetvogelfängern bekannt; er kommt in manchen Jahren zur Winterszeit in Schwärmen auf den Vogels- berg und Westerwald; ich sah ihn truppweise 1868. Lanius excubitor: „Atzelneuntödter“. Der graue Würger nistet sehr einzeln in der Ebene, regelmässig im Vogelsberg; bei Lauterbach erhielt ich ohne Mühe 3—4 Gelege im Jahr. Er nistet, wenn nicht ge- stört, dort nur einmal, Ausgang April, Gelege 6—7; sobald die Jungen erwachsen sind, verschwindet er dort völlig und man bemerkt erst mit Anfang Winter wieder welche, meist junge Vögel, anscheinend Ein- wanderer aus Norden. Lanius minor: kommt nur im äussersten Süden des Grossherzogthums vor; er brütet regelmässig und nicht eben selten in Rheinbaiern, an der Hardt, Dürk- heim, Grünstadt ete. Lanius senator: „Rothkopf“ wird hier als Brutvogel in auffallender Weise von Jahr zu Jahr seltener; in der Wetterau ist er häufiger, in Rheinhessen gemeiner Brutvogel. Im Vogelsberg. (Lauterbach), sah ich ihn niemals. Lanzus collureo: „Neuntödter“ gemeiner Brutvogel in ganz Hessen. Troglodytes parvulus: „Zaunkönig“, häufiger Brutvogel in ganz Hessen. Oinclus aquaticus: „Bachamsel, Wasseramsel“. Nistet häufig im ganzen Vogelsberg und Odenwald an allen Gebirgsbächen. In der Ebene sieht man ihn nur in sehr strengen Wintern. Er ist im Vogelsberg der früheste Vogel im Nestbau, noch vor dem Kolkraben und Waldkauz. Im Jahr 1883 flogen Junge in der ersten Woche März aus, bei klirrendem Frost und waren munter und gesund, Gelege 5 oder 6; er brütet zweimal, wahrscheinlich manche Paare dreimal. Parus major: „Kohlmeise“, gemeiner Brutvogel. 11* 164 W. Müller: Brut- | vögel, 45. 46. An. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. | P. ater. „Tannenmeise“, desgl.; strenger Waldvogel. P. eristatus: „Haubenmeise‘“ etwas weniger häufig brütend. P. crzst. nistet nicht blos in Höhlen, sondern oft in Eichhornnestern. „| P. coeruleus: „Blaumeise, Mehlweisse“ häufiger Brut- vogel. p. caudatus: „Pfannenstielchen“, häufig im Bergland brütend. — Vor funfzehn Jahren und länger fand ich ' oftmals die Nester der p. caudatus im mannshohen Buchen- und Eichenbuschwerk, sowie in Wachholder- büschen. Seit einigen Jahren dagegen sind alle, die ich finde, jedes Frühjahr mindestens 3—4, in be- deutender Höhe in Stamm- nnd Astgabeln, namentlich an Eichen, angebracht, kein einziges so wie früher |in den Büschen. Uebrigens sind auch die hoch- | stehenden, trotz der meisterhaften Anbringung oft genug von Hehern oder Eichhörnchen herausgerissen. Sitta caesia: „Blauspecht, Kleiber, Nusspieker“, häufiger Brutvogel, brütet bestimmt nur einmal hierorts. Oerthia familiaris : „Baumläuferchen“; wie der vorige. ı Die Eier sind manchmal reinweiss, Gelege hier nicht über 7 gefunden. Alauda arvensis: gemein. Alauda arborea : „Haidelerche“. Ueberallim Hügelland, namentlich in sandigen Gegenden, regelmässig nistend. | Al. eristata: „Haubenlerche“. Die Haubenlerche sah man vor 20 Jahren in Oberhessen nur zur Winter- zeit; seitdem hat sie sich völlig eingebürgert und ist Brut- und Standvogel geworden. Sie meidet jedoch das Bergland, im Vogelsberg sah ich keine. In Rhein- hessen ist sie von jeher nach mir gewordener Mit- theilung Brutvogel gewesen. Al. alpestris: ist vor einigen Jahren einmal im Winter geschossen worden; Irrgast. Plectroph. nivalis: Der Schneeammer war früher als Wintergast nicht gerade selten; aus meiner Gymnasial- | zeit ist mir die Anwesenheit von Schneeammern er- | innerlich, auch sind Exemplare aus dieser Zeit hier aus- Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen, 165 Brut- vögel. Insge- sammt. ON. 61, gestopft. — Seit langen Jahren ist mir seitdem Nichts wieder von ihnen vorgekommen noch bekannt geworden. Ueberhaupt war vor 25 Jahren der Winterzug der Finkenarten weit beträchtlicher als jetzt; gegen die da- maligen Schwärme von Bersfinken, Leinzeisigen, Berg- hänflingen (von welchen allen die ausgestopften Belege | noch da sind!) ist der jetzige Winterbesuch dieser Arten sehr erheblich zurückgegangen (s. oben bei ON 7). Emberiza hortulana: Vom Ortolan ist mir nur ein Vor- | kommen bekannt: vor langen Jahren schoss ein Darm- städter Jäger zwei ihm auffallende kleine Vögel, die sich als Ortolane auswiesen, in der Nähe von Darm- stadt (ich sah sie ausgestopft).. Von cirlus und cva, welche angeblich in den Rheingegenden vorkommen sollen, ist mir nie Etwas bekannt geworden, gerade so wenig wie vom Passer petronvtus, bezüglich deren auch aus einem Buch ins andre die Angabe übergeht, er komme in den „Rheingegenden“ vor. emberiza citrinella: „Goldammer, Goldheinz‘“, gemeiner Brutvogel. E. milioria; häufiger Brutvogel in der Ebene. E. schoentelus : „Rohrspatz“ häufiger Brutvogelan Rhein und Lahn. Auf dem Zug traf ich einzelne Rohr- ammern mitten im Vogelsberg an. Passer domesticus: „Spatz“, gemein. P. montanus: „Feldspätzchen“, desgl. pyrrhula rubicilla „Blutfink‘“ häufiger Brutvogel, namentlich im Vogelsberg wo die Blutfinkenzucht eifrig betrieben wird. Die beständigen Verfolgungen der Bruten haben den sonst einfältigen Vogel zu grosser Mannigfaltigkeit und äusserster Vorsicht in der Anlage des Nestes, seinem Verhalten der Annäherung zum Nest | etc, veranlasst. Er baut im Vogelsberg nicht blos im Buchenstangenholz etwa mannshoch, sondern auch in Fichtenschonungen auf kleine Fichten; aber auch in bedeutender Höhe auf alten Fichten und schliesslich manchmal auf den Erdboden zwischen einige Aus- | schlagreiser mitten auf der Haidefläche. 166 W, Müller: Brut- vögel. 60. 6l. 62. 69. 64. Insge- sammt. ON 68. 69. 70. 71. 12. 73. 14. Fringilla serinus: Der Girlitz ist im Vorrücken begriffen und kann jetzt als regelmässiger Brutvogel für das ganze Gebiet, ausser dem hohen Vogelsberg, gelten, Fr. spinus: „Zeisig“. Der Erlenzeisig ist in der Ebene, im Lahnthal, Wetterau ete. nur im Herbst bis Frühjahr zu finden und erscheint nicht einmal jeden Winter. Dagegen ist er zur Winterzeit im Vogels- berg regelmässig in grossen Schaaren, wird auch dort als Stubenvogel oft gefangen und gehalten. Ich habe zwar das Nest des Zeisigs nicht gefunden, nehme aber als bestimmt an, dass er bei Lauterbach, im Bergland mit ausgedehnten Nadelholzbeständen nistet. Ich habe ihn einzeln nicht blos das ganze Jahr über gehört und gesehen, sondern habe einmal nahe bei Lauterbach eine Familie getroffen, deren eben flügge Junge kaum von einem Baum zum nächsten fliegen konnten, so dass sie unmöglich vom Thüringer Wald gekommen sein konnten. Deshalb darf ich ihn als hessischen Brutvogel mit Gewissheit an- sprechen. F’r. carduelis:: „Distelfink‘, häufiger Brutvogel in Ebene wie Gebirg. Fr.linaria: „Leinfinken“. Die Birkenzeisige kommen zur Winterzeit regelmässig in den Wiesenthälern und lichten Beständen des Vogelsbergs in Schaaren an; Hier bei Giessen haben sich die Wintergäste gegen früher erheblich vermindert. Fr. cannabina : „Grauhänfling, Bluthänfling“, häufiger Brutvogel überall. Fr. chlores : „Grünhänfling“, häufiger Brutvogelüberall. Vor einigen Jahren fand mein Kletterer in einer Buchenhege ein Nest mit fünf reinweissen Eiern; da ihm dies als erfahrenem Vogelliebhaber auffiel, so meldete er es und haben wir den Vogel gefangen und | als Grünling identifizirt, wonach er mit Verlust der weissen Eier davonkam. Fr. flavirostris: kommt zeitweise als Wintergast hier- her, früher mehr als jetzt. 66. 67. 68. 69. Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 167 Insge- || sammt. ON. 7. 76. 17. 78. oh 80. Fr. coelebs: „Buchfink“, gemeiner Brutvogel. Fr. montifringilla „Tannenfink“. Als Wintergast in Schaaren, namentlich im Vogelsberg, im Frühjahr 'ı mehr einzeln, oft im Hochzeitskleid. Erhebliche Ab- nahme gegen früher. In Rheinhessen, wo es be- kanntlich von Mainz bis gegen Speyer keinen richtigen Wald giebt, sind die Wanderschaaren auf Aeckern und Obstbäumen ebenso gut aufgehoben, wie im Vogels- berg in der Buchelmast und treiben sich dort monate- lang umher. Loxia curvirostra : „Kreuzschnabel“. Die Kreuzschnäbel sind in ganz Oberhessen bekannt, jedoch als unsichere Gäste. Von 1872 bis 1875 waren sie Sommer und Winter ununterbrochen hier und nisteten vielfach, da viele Junge erlegt sind. Im letzten Winter war hier ein gutes Samenjahr, so dass die Forstverwaltung die Fichtenzapfen brechen liess, und fanden die Steiger mehrfach die Nester. Ich erhielt ein Gelege im März, d. J. seit Vorsommer sind sie völlig verschwunden. Coccothraustes vulyarıs: „Kirschknäpper‘“, häufiger Brutvogel, Gelege 4—6: 1 Brut. Sturnus vulgaris : „Staar, häufiger „Sprichn,“ (Sprehe)“, gemein, völliges Hausthier geworden, indem er ohne Scheu an Häusern und Ställen die ausgehängten Kästen annimmt. So beliebt der Staar in Oberhessen, so verhasst ist er in Rheinhessen. Es ist auch nicht zu verwundern, denn die Schwärme von Tausenden thun in den Weinbergen sehr grossen Schaden. Die Staaren nisten hier zweimal, das zweitemal aber viel weniger Paare. Vielleicht sind es nur solche, die das erstemal zu kurz kamen. Ortolus galbula : „Goldamsel“. Der Pirol brütet regel- mässig in ganz Hessen; doch meidet er den hohen Vogelsberg. In Rheinhessen ist er sehr häufig; er nistet dort in den Baumgärten der Dörfer, was den Vortheil hat, dass man die Nester leichter findet, als im Walde. Er legt nach meiner Erfahrung hier nur 3 oder 4 Eier. Ql: 12. 18. 74. Insge- sammt. ON. 31. 82, 89. 86. W. Müller: Corvus corax. Der Kolkrabe, „Goldrabe“, ist allgemein bekannt; er ist im Vogelsberg viel zahlreicher als in der Ebene. Sein Horst wird thunlichst zerstört, da sein Schaden allgemein bekannt ist. Er brütet ungestört nur einmal und legt meist 6 Eier, das zweite- mal 4. Die Zahl der Brutpaare ist constant; ich habe nie bemerkt, das er zweimal hintereinander denselben Horst belegt hätte. In hiesiger Gegend bestand in zwei Jahren hinter- einander ein interessanter Mitbesitz an einem Horst; der Kolkrabe zog 1874 und 1875 auf zwei verschiedenen Bäumen Junge, unmittelbar nachdem sie in der dritten Woche April ausgeflogen waren, nahm ein palumbarius den Horst in Besitz, wahrscheinlich die nämlichen Brutpaare beiderseits. ©. frugilegus: „Saatkrähe“. Die Saatkrähen nisten in Hessen, aber nur in kleinen Kolonien, von denen mir zur Zeit nur zwei bekannt sind: eine bei Nieder- wöllstadt (zwischen Giessen und Frankfurt), die andere auf einer Rheininsel bei Oppenheim. Die an gelegten Kolonien werden nachdrütklich verfolgt, sonst wären deren mehr da, | ©.corone: „Rabe“, gemeiner Brutvogel überall; hat sich ausserordentlich vermehrt und ebenso wie die Dohle vielfach an vegetabilische Kost gewöhnt, so dass sie anfangen, grossen Schaden zu thun. Die hiesigen Jäger schiessen zur Frühjahrszeit so- viel brütende Krähen wie möglich und hat die Kon- trolirung des Mageninhalts ergeben, dass sie sehr oft Reste kleiner Hasen bei sich haben, also der Jagd |; den grössten Schaden thun. C. cornix: „Nebelkrähe“, erscheint in Hessen nur als ı Wintergast, in Oberhessen einzeln, in der Ebene, Rhein- hessen in grossen Schaaren, C. monedula „Dohle“, in Rheinhessen „Domraben‘“, weil sie dort nur auf den vielen Kirchen nisten. C, pica: „Atzel, Elster“. Häufiger Brutvogel. Da die Elster viel verfolgt wird, so nistet sie unter ver- Brut- vögel. 18. 19. Ss. 81. \ 9. Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 169 Insge- sammt. ON. 81. 88. 89, %. SR. 92. 94. schiedenen Umständen; entweder auf den höchsten Pappeln in die äusersten Spitzen, oder in abgelegenen Fichtendickungen, manchmal kaum mannshoch. - Als ich 1879 nach Lauterbach kam, nisteten die Elstern unbehellist in den hohen Dornbüschen der Ackerraine; nachdem ich drei Jahre lang ihnen Ab- bruch gethan hatte (d. h. nur der Brut, da ich dort nicht schiessen konnte) nisteten sie fast nur noch in den Fichtendiekungen. @. caryocatactes. Der Nusshäher war früher als Herbst- zugvogel nicht selten in Hessen; seit langen Jahren habe ich aber nichts mehr von ihm erfahren können. (Vgl. oben N. 7.) @.glandarius ‚„Häher, Herrnvogel“, gemeiner Brutvogel. Öypselus apus: „Thurmschwalbe“, gemeiner Brutvogel; nistet im Nothfall gern in Staarenkästen. Caprimulgus europaeus „Nachtschatten“ im Vogelsberg „lagschläfer“. Ist im Bergland häufiger Brutvogel, in der Ebene viel seltener. Alcedo ispida: „Bisvogel“, häufiger Brutvogel an allen Gewässern, Gelege nicht über 8; Legezeit unregel- inässig. Ooracias garrula: Vor etwa 20 Jahren sah ich zwischen Urlbel und Hanau (bei Bergen) bei einem Jagdlieb- haber eine Anzahl dort geschossener Mandelkrähen und erfuhr, dass sie dort regelmässig brüte. — Sonst ist mir nur einmal in langen Jahren eine einzelne ı Mandelkrähe im Nachsommer zu Gesicht gekommen. Ob sie dort noch vorkommt, kann ich nicht sagen. Upupa epops: „Wiedehopf, Dreckvogel‘‘, allgemein be- kannter Brutvogel. C'uculus canorus „Kukuk; wie der vorige; im hoben | Vogelsberg sehr zahlreich. Ueberhaupt ist das Vogel- und Insektenleben auf dem hohen Vogelsberg von Mitte Mai ab sehr mannichfaltig, was gegen die ab- solute Verlassenheit des Odenwalds zur Winterszeit sehr absticht. Von Ende October ab liegt dort regel- mässig bis in den April ein meterhoher Schnee und 170 Brut- vögel. 82. 88. 84. 85. 86. Insge- | sammt, ON. 95. 96. OT. | geht jedoch nicht auf den Hohen Vogelsberg. Brüte- 98. 9 100. 101. 102. 103. W. Müller: bleibt weder Fuchs noch Reh, geschweige denn irgend ein Vogel den Winter über dort. Jynz torquilla: „Drehhals“, gewöhnlicher Brutvogel in Hessen. Picus viridis: „Grünspecht“, , ale der Ebene ist ?. canus viel häufiger, im Bergland P. viridis. Picus canus: „Grünspecht“, gewöhnlicher Brutvogel, zeit unregelmässig, nistet gern in Obstbäumen. Dryoc. martius: Der Schwarzspecht ist bei Lauter- bach wiederholt bemerkt und erlegt worden; ob er dort nistet, ist noch nicht entschieden. Wahrscheinlich sind die dortigen Exemplare Gäste vom Thüringer- wald, es konnte wenigstens in zwei Frühjahren nichts von Brutpaaren ermittelt werden. Picus major: „Buntspecht, Atzelspecht“, gemeiner Brutvogel überall. Picus medius : „Atzelspecht“, häufiger Brutvogel, fehlt jedoch im hohen Vogelsberg. Picus minor. Der Kleinspecht ist in Hessen ziemlich selten, doch brütet er regelmässig hier und in der Wetterau. Im Frühherbst kommt er als Strichvogel auch in den Vogelsberg, den er im Uebrigen meidet. Haliaetos albicilla. Den Seeadler habe ich wieder- holt zur Frühjahrszeit auf dem Zuge dem Lahnthal entlang gesehen, einmal in grosser Nähe; ein ver- flogenes junges Thier ist vor etwa 15 Jahren bei Altenstadt in der Wetterau geschossen worden. Pandion haliaetos: „Fischadler“. Der Fischadler ist als Zugvogel keine seltene Erscheinung an Rhein und Lahn; vorigen Winter waren zwei Stück einen Monat laug im Lahnthal unterhalb Giessen. Im Vogelsberg sind einige grosse Karpfenteiche von über 100 Morgen Fläche, welche regelmässig zur Zugzeit von den Fisch- adlern besucht werden. Ob Pandion in Hessen nistet oder unlange genistet hat, vermag ich bestimmt nicht |zu sagen; ein hiesiger Jäger und zuverlässiger Brut- vögel. 88. Die Insge- sammt. ON. 104. 105. Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 171 Kenner und Sammler erzählte mir, dass vor dreissig Jahren etwa ein belegter Fischadlerhorst auf dem Gipfel einer sehr hohen Eiche im Krofdorfer Wald gewesen sei; mit dem Fällen des Baumes sei das Brut- paar verschwunden. Ich selbst sah im Mai 1874 einen Pandion am Neuheimer Teich (Bad Neuheim) einen Karpfen schlagen und damit nach dem Haus- berg hinfliegen; der Jahreszeit nach könnte er dort gebrütet haben, doch waren meine Erkundigungen beim Forstpersonal erfolglos. (Von andern Adlern habe ich nie Etwas bemerkt; insbesondere glaube ich sagen zu dürfen, dass Orrca- etus gallicus, der nach Herrn Sachse im Westerwald brütet, in hiesiger Gegend und im Vogelsberg über- haupt nicht vorkommt.) Pernis apivorus: Der Wespenbussard hat als Brut- vogel in hiesiger Gegend im letzten Jahrzehnt in be- merklicher Weise zugenommen; während er früher nur sehr vereinzelt brütete, sind im vorigen und diesem Jahre im Stadtwalde drei Brutpaare gewesen. Im Vogelsberg, der durch die ausgedehnten Triften und Wiesen ihm viel Nahrung bietet, ist er noch häufiger, nur wird er meist unter der Zahl der übrigen Raubvögel übersehen. Ich habe in Lauterbach jeden Sommer 3—4 Gelege erhalten und damit meine besten Tauschgeschäfte gemacht. Buteo lagopus. Der Rauhfussbussard ist hierzuland nur seltener Wintergast und kam früher mehr vor als jetzt. Die Raubvogeljagd auf der Krähenhütte wird in hiesiger Gegend nicht betrieben; der Uhu ist meist so verwandt worden, dass er in der Nähe der Horste des palumbarius, des Buteo etc. aufgestellt wurde, wo- nach man ohne Mühe die Raubvögel todtschoss. In den Büchern steht, der Rauhfussbussard unter- \scheide sich vom gemeinen Bussard dadurch, dass , er rütteln könne, wie ein Thurmfalke oder Lanius ex- | eubitor: ich habe wiederholt den Buteo vulgaris so 172 Brut- || Insge- vögel. | sammt. ı ON. 89. | 106 90. || 107. 91, || 108. 108. — | 109. 92, | 110. — 111. 93. | 112. W. Müller: geschickt und andauernd rütteln sehen, wie ein Thurm- falke. Buteo vulgaris: häufiger Brutvogel überall in Hessen, dies Jahr hat ein Mäusebussard weitab vom Walde an der Lahn auf einem Birnbaum genistet, das erste- mal, dass ich einen Busssardhorst auch ausserhalb des Waldes sah. Milvus regalis: „Gabelweihe“ ziemlich häufiger Brut- vogel, im Gebirg häufiger als in der Ebene. Milvus ater: häuflger Brutvogel am Rhein, fehlt in Oberhessen. (Zlanus melanopterus ist vor langen Jahren einmal in Hessen geschossen; das Exemplar sah ich zu Kaups Zeiten im Darmstädter Museum; bereits bei Naumann erwähnt.) Falco candicans Der Jagdfalke verfliegt sich zeit- weise hierher, wohl nur jüngere Exemplare. Vorigen Winter wurde bei Worms ein stattlicher junger Vogel der Art geschossen. Falco peregrinus: Zur Herbst und Frühjahrszugzeit sieht man ab- und zu einen Wanderfalken, aber nicht alle Jahre, bei Worms wird er häufiger erlegt; ein Sammler in dortiger Gegend fing in einer selbstcon- struirten Falle, nach Art eines Nachtigallschlaggarns gemacht, in einem Herbst drei Stück und viele andere Raubvögel. Als Brutvogel kommt peregrinus in Hessen nicht vor. F. subbuteo: „lierchenfalke“, ist in der Zugzeit nicht gerade selten. Er nistet auch im Lahnthal, z. B. dies Jahr im Hessler bei Giessen, aber sehr ver- einzelt und nicht jedes Jahr. F. aesalon: Der Merlin ist für sorgfältige Beobachter alle paar Jahre einmal in der Zugzeit im Lahnthal bemerklich und ist auch in allen Kleidern hier er- legt worden. F. tinnunculus: „Thurmfalke“, häufiger Brutvogel, so- wohl in den Ruinen der alten Burgen wie auch auf ' Wald- und Feldbäumen. ll Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 173 96. IR 116. 117. ‚118. Astur nisus: „Sperber“, häufiger Brutvogel. r A. palumbarius: „Tauben- oder Hühnerstösser“, brütet einzeln überall in Hessen. Durch das Beschiessen der Horste ist er in ganz Oberhessen seit den letzten Jahren beträchtlich vermindert. Circus cineraceus: Die Wiesenweihe ist mir aus Ober- hessen nur als ziemlich seltner Durehzügler bekannt; übrigens bei Giessen und in der Wetterau wieder- holt erlegt. In der Rheinebene bei Worms sieht man häufig Weihen fliegen, doch kann ich nur für aeruginosus als Brutvogel garantiren, da ich dessen Eier und Junge wiederholt im Schilfbruch fand. Vielleicht nistetet in Wiesen oder Getreide dort auch die Wiesenweihe. C. aerugtnosus: „Bohrweihe“, am Rhein nicht selten als Rrutvogel, in Oberhessen nur als seltener Passant bemerklich. (Von ©. cyaneus kann ich nichts Be- stimmtes sagen.) Bubo mawimus: Der Uhu kommt in Oberhessen und Rheinhessen nicht vor; ob er im Odenwald noch brütet, ist mir nicht bekannt. Früher war er in der hessischen Enklave Itter im Waldeckschen nicht selten und hat dort regelmässig in felsigen Wäldern an der Eder gebrütet; er soll aber längst ausgerottet sein. Ein Altersgenosse auf dem Gymnasium versah Anfang der 1860er Jahre die hiesigen Biersammler ohne Mühe mit Eiern von dort. Otus brachyotus: ist in der Zugzeit im Lahn- und Rheinthal, sowie im ebenen Oberhessen, Wetterau etc. nicht selten; bei Friedberg trafen wir sie auf der Hühnerjagd oftmals im freien Feld, weit von allem Sumpf oder Wasser. Zur Winterszeit sah ich ein- mal bei einem Hirschtreiben im Taunus mindestens ı 60 Stück nahe beisammen, bei Worms traf ich ein- mal eine brütende bezw. die Jungen im Nest fütternde Sumpfohreule, das Nest war im Schilf auf eine Kufe bei niedrigem Wasserstand; sonst habe ich von Brut- , paaren Nichts erfahren. 174 W. Müller: Brut- vögel. 98. 3% 100. 101. Insge- sammt. ON. 19% 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. Otus vulgaris: „Horneule‘‘, brütet regelmässig in ganz Hessen; Nistzeit unregelmässig. Athene noctua: „Todten oder Steinkäuzchen“, brütet häufig hierzuland, am liebsten in Obstbäumen. Syrnium aluco: „Waldkauz“; häufiger Brutvogel in Oberhessen, namentlich im Gebirgswald. Wenn er es haben kann, so brütet er in hohlen Bäumen; da aber diese vielfach gefällt sind, so muss er sich ‘nach anderer Gelegenheit umsehen. Ich habe wieder- holt ihn auf alten Nestern brütend gefunden, im Vogelsberg brütet er gern in Gebäuden der am Wald liegenden Dörfer und Gehöfte. Der Waldkauz ist ein schlimmer Räuber; es ist beglaubigt, dass er im Vogelsberg zur Winterzeit in die Tauben- schläge eindringt und die Tauben tödtet. Strie flammea: „Schleiereule, Thurmeule“, gewöhn- licher Brutvogel in ganz Hessen, in Rheinhessen sehr häufig. Die Schleiereule brütet sehr unregelmässig; vor Jahren fand ich ein Nest Dunenjunge im October und dies Jahr waren Nestjunge im September auf einem Kirehenboden gefunden. (Von Tengmalmi ist mir im Vogelsberg nichts Zu- verlässiges bekannt geworden; doch hat mir ein glaubhafter Forstwart erzählt, dass er vor Jahren beim Fällen einer alten Eiche, in welche ein Marder geflüchtet war, zwei alte Eulchen gefunden habe, welche kleiner als Steinkäuzchen gewesen seien; Junge wären es nicht gewesen.) Columba turtur „Wagtäubchen“, gemeiner Brutvogel. ©. palumbus: „Ringeltaube“, desgl. \ C.oenas: „Hohltaube“. Die Hohltaube kommt im Früh- jahr in grossen Flügen hier vor; als Brutvogel ist sie bei der Seltenheit geeigneter Nistbäume gerade- zu eine Seltenheit geworden. Ooturnis communis: „Wachtel“, häufiger Brutvogel, namentlich in Rheinhessen. Starna cinerea: „Feldhuhn“, desgl. Brut- vögel. 107. 108. 109. 110. 111. | 138. Die Jnsge- sammt. || ON. 128. | 129. 150. 131. 132. Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 175 Phasianus eolehicus: „Fasan“. Da einige Jagdherren in Oberhessen, namentlich bei Wetzlar, Fasanerien an- ! ı gelegt haben, ebenso in Rheinhessen, so sind die Ausreisser von da ziemlich bekannt. In Rheinhessen nisten sie gern in feuchten Wiesen, weitab vom ' Walde; hier in Oberhessen suchen sie im Winter mit Vorliebe die Schilfbrüche im Lahnthal auf. ı Tetrao urogallus :,,„Auerhahn“. In Hessen kommt Auer- wild noch im Odenwald und insbesondere im Vogels- berg bis Alsfeld, Hersfeld, Fulda in ansehnlicher Zahl vor, doch vermindert sich der Zustand trotz aller Hegung zusehends. Die Füchse und das Beseitigen des Unterholzes lassen die Brut nicht recht auf- kommen. Tetroo tetriw: „Birkhahn“. Das Birkwild war bis vor 20 Jahren auf dem Taunus und noch mehr im nord- östlichen Vogelsberg, Lauterbach gegen Fulda hin sehr zahlreich, hat sich aber jetzt bis auf sehr ver- einzelte Brutpaare vermindert; kommt im Odenwald auch noch vor. Tetrao bonasia : „Haselhuhn“. Das Haselwild war auch noch vor 20 Jahren mehrfach vertreten und brütet noch immer sehr vereinzelt zwischen hier und Wetzlar und im Odenwald bei Brorfelden. Syrrhaptes paradoxus. Hessen hat auch seinen An- theil an der 1863er Flughuhninvasion gehabt; im Jahr 1867 sah ich bei einem Sammler in Schotten ein kläglich zurechtgemachtes Exemplar, den Glanz- punkt seiner Sammlung, welches bei Ruppertsburg aus einem grösseren Schwarm geschossen worden war. Ardea cinerea: „Fischreiher“. Der Reiher ist regel- mässiger Brutvogel in ganz Hessen und kommt zahl- reich an den Flüssen und Bächen vor. Er nistet vielfach einzeln, so z. B. im Giessener Stadtwald und im Vogelsberg; ausserdem aber ist zwei Stunden von hier ein Reiherstand, dessen sich die Leute seit über 60 Jahren erinnern, Er hat allerdings je nach 176 Brut- vögel: Insge- || sammt. ON, 134. W. Müller: den Fällungen den Distrikt geändert, ist aber immer auf dem Raume eine Quadratstunde geblieben. In diesem Frühjahr zählte ich etliche 50 belegte Horste; auf einer mächtigen Eiche standen deren dreizehn, die meisten so auf die Aussenzweige gestellt, dass nur mit Lebensgefahr anzukommen ist, und jeder Sturmwind einige herunterwirft. Die Reiher lassen es aber lieber darauf als auf menschlichen Besuch der Nester ankommen. Die Rabenkrähen plündern die Reihernester in ı unverschämter Weise; sobald die Reiher bei An- näherung eines Menschen den Stand verlassen, kommen die Krähen herbei und pieken die Eier im Nest an, wie ich dies Frühjahr zusehen konnte. Am 26. März d. J. waren wohl 30 zerbrochene Eier unter den Bäumen zerstreut, in den Nestern war meist noch Nichts, nur in wenigen 1 oder 2 Eier. Seither ist den Reihern von dem Jagdinhaber des Standes wenig Abbruch gethan worden; da aber vor kurzem eine Prämie von einer Mark von der Regierung aus- ı gesetzt ist, um unsrer zurückgegangenen Fischerei zu helfen, so wird der Reiherstand wohl am längsten bestanden haben. Ardea purpurea. Der Purpurreiher ist vor drei Jahren im Spätherbst bei Giessen an der Lahn geschossen worden von einem meiner Bekannten. Zur Erklärung ı dieses Vorkommens und zur Einleitung des Nach- folgenden über unsere Strandläuferfauna muss ich erläuternd beifügen, dass die Lahn oberhalb wie unterhalb Giessen zufolge des sehr gewundenen Wasserlaufs schon vor langen Jahren stellenweise | gerade gelegt wurde, so dass eine ziemliche Anzahl Tümpel vom alten Flussbett, theilweise ansehnlich tief, zurückgeblieben sind. Die Lahn hat oft Hoch- wasser und giebt es dann ausgedehnte Wasser- und ' Schlammflächen. Früher war das betreffende Ge- lände viel sumpfiger als jetzt; man hat es so gut | als möglich entwässert und zu Ackerland gemacht, Brut- vögel. 12. 113. 114, Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. Lac Insge- sammt. ON. 135. 136. 137. | | so dass die Zahl der einfallenden Zugvögel sich merklich vermindert hat. Immerhin aber sehen wir noch viele Strandläufer und grosse Flüge Enten ais regelmässige Frühjahrs- und Herbstgäste. Aehnlich war es in der Wetterau. Das Thal der Nidda war vor längeren Jahren jeden Winter wochenlang über- schwemmt und es gab von Friedberg bis gegen Reichelsheim zahllose Enten, Gänse ete. Seit etwa 30 Jahren ist die Nidda, die Usa und die Wetter gerade gelegt, die Sumpfwiesen drainirt und haben Ueberschwemmungen und Vogelzug erheblich abge- nommen. Immerhin aber lagern die „Schneegänse“ auch jetzt noch auf denselben Ackerbreiten, wie vor alten Zeiten und man darf vielleicht annehmen, dass jetzt noch die Führer der Wanderschwärme aus damaliger Zeit übrig sind. Ardea nyeticorax. Der Nachtreiher ist vor längeren Jahren gleichfalls bei Giessen geschossen; das Exemplar steht im Akademischen Museum. Botaurus stellaris: am Rhein „Rohrbrummer“ und als solcher allgemein bekannt. Er brütet dort in einzelnen Brutpaaren alljährlich im Lampertheimer und Rox- heimer Altrhein; sonst ist er in Hessen nur als Herumstreifer, meist im Spätjahr, einzeln anzutreffen. Nur bei Giessen wird aller paar Jahre einer ange- troffen oder erlegt. | Ardeola minuta „kleiner Rohrbrummer“ am Altrhein häufiger Brutvogel; auch bei Giessen hat er an- 'scheinend in 1884 im-Schilfbruch mit Gestrüppe ge- nistet. Das Männchen brummt bezw. brüllt bei stillem | Wetter oft in der Mittagszeit. Oiconia alba: „Storch“, überall geschützter Brutvogel; die früheren Horste auf Bäumen in hiesiger Gegend sind alle eingegangen. Cieonia nigra. Der schwarze Storch ist so gut wie ı unbekannt in Hessen; vor etwa dreissig Jahren wurde Il \ ein solcher bei Friedberg geschossen. Platalea leucerodius: soll am Altrhein wiederholt vor- Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 178. April 1897. 12 115. 116. US 118. 119. Insge- sammt. ON. 140. 141. 143. 144, 145. 146. 147. W. Müller: gekommen sein ich konnte aber nichts Bestimmtes in Erfahrung bringen, namentlich keine ausgestopften Stücke ermitteln. Grus cinerea: „Kranich“, allgemein bekannter Brut- vogel. Die Kraniche fliegen nicht immer dem Lahn- thal nach; heute am 20. October 85 zogen ca. 70 Stück, die ersten, direet von Norden nach Süden hoch über dem Lahnthal, ich sah sie oft über den hohen Vogelsberg wegziehen. Fulica atra: „Wasserhuhn“, am Rhein „Flor“. Regel- mässiger Brutvogel auf grösseren Teichen, auf dem Altrhein in grossen M°ngen. Vor einigen Jahren fand ich in einem Nest 17 Eier; sind diese von einem oder zwei Weibchen ? Gallinula chloropus: ,„Wasserhühnchen“, überall häufiger Brutvogel in den Tümpeln und Teichen; im Vogelsberg kommt es auf den kleinen Forellen- teichen mitten im Walde vor, zusammen mit Colym- bus minor und meist einem Stockentenpaar. Ortygometra porzana;, Wasserhühnchen“ ist an Rhein und Lahn häufiger Bıutvogel, wird aber bei seiner heimlichen Lebensweise nur von sachkundigen Leuten bemerkt. Ort. pusilla: Das kleine Sumpfhuhn sah ich ver- hältnissmässig oftmals als hierzuland gefangen oder geschossen bei Jägern und Sammlern. Bis jetzt fand ich es noch nicht nistend, doch glaube ich es als Nistvogel hiesiger Gegend ansprechen zu dürfen. Rallus aquaticus: „Wasserralle“, kommt regel- mässig als Zugvogel und vereinzelt als Brutvogel bei Giessen vor. Das Brutpaar wird durch das lebhafte Rufen des 3 hinlänglich markirt. Orex pratensis: ,„Wachtelkönig, Wasserralle“, häufiger Brutvogel in ganz Hessen, doch wechselt die Zahl Jahrweise erheblich. Numenius arcuatus: „Brachvogel“, der grosse Brach- vogel ist auf dem Herbstzuge an Lahn und Rhein | ziemlich regelmässig zu hören und zu sehen und Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 179 119. Insge- sammt. ON. 148. 149. 150. wird zeitweise auch erlegt. Ebenso kommt er aber auch weit von den Flüssen im flachen Rhein-Hessen vor. Totanus ochropus : „Strandläufer“, der Uferwasserläufer besucht zur Zugzeit ganz Hessen; ich‘ traf ihn an Rhein und Lahn, aber auch an kleinen Waldteichen mitten im Vogelsberg. Bei windigem Wetter bleiben die Strandläufer bis weit in den Mai in hiesiger Gegend. Ueberhaupt scheint es, als bliebe eine gute Anzahl ochropus, glareola und glottis den ganzen Sommer durch im deutschen Binnenland ; sobald es im Sommer drei Tage regnerisches Wetter ist, sind solche hier an der Lahn zu finden und kaun man doch nicht annehmen, dass sie um diese Zeit aus Finnland oder gar der sibirischen Tundra express hierlier kämen. Von nistenden ochropus habe ich leider noch Nichts finden können. ı Totanus glareola: „Strandläufer“, häufiger Zugvogel an Rhein und Lahn. — Ich habe wiederholt an dem Bruchwasserläufer die von den sonstigen Gewohn- heiten der Strandläufer abweichende Wahrnehmung gemacht dass er im Frühjahr im Schilfgras manch- mal sich drückt und es auf die unmittelbarste An- näherung des Menschen ankommen lässt. Totanus calidris: „Strandläufer“, regelmässiger Zug- vogel im Herbst wie Frühjahr an Lahn und Rhein, meist in kleinen Trupps von 4—10 Stück. T. glottis: „Strandläufer, wie der vorhergehende; auch an der Usa bei Friedberg haben wir ihn oft ge- schossen. Man hört seinen melodischen Wander- ruf oftmals zur Nachtzeit. ıT. fuscus kommt sehr einzeln bei den glotts vor ; nicht jedes Jahr bemerklich. d. | Mach. pugnax: „Kampfhahn“, regelmässiger Zugvogel | an Lahn und Rhein, manchmal in grossen Schaaren. Actitis hypoleucus: „Strandläufer“‘. Der Uferläufer nistet an der Lahn vereinzelt und ist als Zugvogel 12* 180 Brut- vögel. 121. Insge- sammt. ON. 155. 157. 158. 159. 160. 161. 162. W. Müller: an Lahn, Rhein, Wetter und Ufa regelmässig und in ziemlicher Anzahl zu finden. (Die Avosette soll nach Bericht eines hiesigen Jägers an der Lahn geschossen sein; ich gebe die .| Mittheilung hiermit unter Vorbehalt.) Tringa cinclus: „Strandläufer“, regelmässiger Zug- vogel an Rhein und Lahn, im Frühjahr jedoch viel weniger zahlreich als im Herbst. T. minuta: wie der vorige, meist truppweise (die hier geschossenen sind nach Naumann bestimmt und halte ich solche für artverschieden von 7. Temminckiit, welche ich stets nur einzeln oder paarweise traf. Tringa Temminckü: Wie der vorige. Tringa subarcuata: In manchen Jahren häufig; fehlt dann wieder mehrere Jahre. In diesem Herbst waren. vielean Lahn nnd Rhein. (Von Tringa canuta habe ich niemals etwas be- merkt, ebensowenig von Calidris arenaria, obgleich ich viele Jahre durch die Strandläufer mit Vorliebe aufgesucht und gejagt habe. Telmatias gallinago: „Beccassine“, am Rhein „Hafer- geiss“. Die Beccassine ist als Zugvogel in den meisten Jahren sehr häufig; bei Giessen haben wir aus einem kaum 1 Morgen grossen Sumpf oft an fünfzig Stück aufgejagt. Sie nistet dagegen nur einzeln, am Rhein, in der Wetterau und ziemlich zahlreich im hohen Vogelsberg in den sumpfigen Bergwiesen. T. major: Die Doppelschnepfe ist seltener Zugvogel in Hessen und nistet wohl nicht bei uns. T. gallinula: „stumme Schnepfe“, ist an der Lahn jahr- weise zahlreich anzutreffen, im Herbst wie im Früh- Jahr. Den Vogelsberg meidet sie. Seolopax rusticeula: „Schnepfe“. Die Schnepfe brütet regelmässig und in ziemlicher Anzahl auf dem hohen Vogelsberg, sofern derselbe bei ihrer Ankunft schnee- frei ist. Auch in der Umgegend von Giessen, am Dünsberg, brütet sie einzeln, ebenso im Odenwald. 124. Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 181 Insge- sammt. ON. 0163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. —= Sie nistet im Vogelsberg im Stangenholz, die Brut hat von den Füchsen viel Abbruch zu erleiden. Himantopus rufipes. Im September 1883 traf ich am Altrhein bei Worms einen Trupp von fünf Stück | Stelzenläufern an, welche am schlammigen Uferrand geschäftig waren; sie blieben 3 Tage dort, meine Bemühungen, nahe genug zum Schiessen anzu- kommen, waren erfolglos, doch ist auch der Anblick eines so seltenen Vogels, die elegante Gestalt mit den langen rothen Beinen im Fluge, eine schätzbare Erinnerung für den Vogelfreund. Strepsilas interpres. Den Steinwälzer trafich in langen Jahren nur einmal an der Lahn; es war im Früh- jahr, ein ausgefärbtes Stück. Otis tarda: „Trappe“. Die Grosstrappe kommt in strengen Schneewintern manchmal truppweise in der Wetterau und viel zahlreicher in Rheinhessen vor, so dass sie dort jedem Jäger bekannt ist. Zur Brutzeit dagegen lässt sie sich niemals hier blicken. Oedicnemus crepitans: bei Darmstadt „Brachvogel“. Der Triel ist merkwürdigerweisse hessischer Brut- vogel: er nistet in der sterilen Sandgegend um Darmstadt nach dem Ried zu und ist aufmerksamen Beobachtern dort bekannt. In Oberhessen trifft man ihn nur selten als Zugvogel. Haematopus ostralegus: Der Austernfischer verfliegt sich manchmal bis zu uns; er ist in der Wetterau wiederholt geschossen worden. Vanellus cristatus: „Kiebitz“. Allgemein bekannt; regelmässiger Brutvogel in hiesiger Gegend, in der Wetterau, im Vogelsberg, am meisten am Rhein. Charadrius pluvialis: „Goldregenpfeifer, Brachvogel, Brachhuhn“. Der Goldregenpfeifer passirt unsre Gegend manchmal in grossen Flügen, doch ist er nicht alle Jahr bemerklich; in Rheinhessen ist er dagegen regelmässig im Herbst zu finden und allen Jägern als „Brachhühner‘“ bekannt. Im Vogelsberg habe ich ihn nie gesehen oder 132 Brut- vögel, Insge- sammt. ON. 171. 174. 170. | 175. | Anas boschas: „Stockente, Wildente“, in ganz Hessen W. Müller: gehört; meine Hoffnung, ihn auf den ausgedehnten dortigen Moorhaiden als Brutvogel zu treffen, war irrthümlich. Ch. morinellus: Einmal ein junger Vogel bei Giessen geschossen, im Besitz des Herrn Professor Eckhard hier. Aeg. hiaticula: häufiger Zugvogel. Aeg. fawviatilis: „Begenpfeifer“, ist regelmässiger Brut- vogel an Lahn, Main und Rhein; es sind freilich | nur sehr wenige Brutpaare an der Lahn, aber sie sind jedes Jahr da. Anser cinereus: „Schneegans, Wildgans“. Die Grau- gänse ziehen im Spätherbst und Frühjahr regelmässig, oft in grossen Schaaren durch Hessen; die spezielle Zugrichtung habe ich nicht beobachtet, meist folgen sie dem Lahnthal. Anser segetum: „Saatgans“. Die Saatgänse ziehen wie die vorigen. In manchen Wintern sind sie zu ‚ vielen Hunderten wochenlang auf dem Winterfrucht- ‘feld in der Wetterau und hiesiger Gegend. — Beide Arten sind durch geschossene Exemplare identifizirt. ' Cygnus olor. Man sieht im Spätherbst manchmal ' einen Schwan auf den Ueberschwemmungsflächen;; ‚es ist jedoch wahrscheinlich, dass dies verflogene zahme Schwäne sind, deren viele hierzuland gehalten werden. häufig, einschliesslich namentlich den hohen Vogels- berg, wo sie auf den dortigen Karpfenteichen in ziemlicher Anzahl nistet. Zur Zugzeit im März sind die Stockenten in grossen Schaaren auf der | Lahn und den Altwassern, zur Brutzeit hat jeder grössere Tümpel ein Brutpaar, doch nistet sie auch weitab vom Wasser; das Nest steht manchmal im Schilfbruch, dann auf Bäumen, auf einem alten Raben- horst, in aufgehängten Körben (an den Teichen), in einer Fichtendickung, in Rapsäckern oder auf Brachäckern ete. Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 183 Brut- vögel. 127. Insge- sammt. ON. 176. Inu 178. 119. 180, 181. 182. 183. 184. | 186. Anas querquedula:; „Knäckente“ brütet sehr vereinzelt an der Lahn. In der Zugzeit giebt es viele Knäck- enten, sie besuchen dann truppweise auch die Teiche des hohen Vogelsbergs. Anas creeca: „Kriekente“, am Rhein „Trasselente“ (soviel wie Drosselente, wegen der drosselfleckigen Brust?) auf Herbst- und Frübjahrszug in grosser Anzahl an Rhein und Lahn. Vom Brüten der Krick- ente konnte ich Nichts in Erfahrung bringen, ob- gleich die Jäger am Rhein glauben, dass die im August dort vorkommenden jungen Krieken in dortiger Gegend ausgebrütet seien. Anas penelope: „Pfeifente“. Zur Zugzeit oft in grossen Schaaren auf Flüssen und Teichen. Anas acuta: „Spiessente“; ist regelmässig in der Zug- zeit auf der Lahn zu finden, doch meist in kleinen Trupps oder paarweise. Anas celypeata: „Löffelente‘“ wie die vorhergehende; gehört zu den seltenen Gästen. F. nyroca: Die weissäugige Ente ist nicht selten hier geschossen. F. cristata: „Reiherente“, wie Nr. 181; da die Giessener Jäger meistens Colleetionen der jagdbaren Vogelarten ausgestopft besitzen, so sind alle vorkommenden Enten- arten genau bekannt und leicht zu controliren. F. marila: „Bergente“, gehört zu den seltenen Arten. F. ferina: am Rhein „Rothkopf“. Die Tafelente ist zur Zugzeit in kleinen Trupps regelmässig auf der Lahn, am Rhein dagegen erscheint sie oft in grossen Schwärmen und zeichnet sich vor den Stockenten vor- | | theilhaft aus, indem ihr viel leichter anzukommen ist. I 185. | H. glacialis. Eine Eisente ist vor langen Jahren auf der Lahn geschossen, ich habe das ausgestopfte Stück gesehen. Gl, clangula: „Schallente“, Die Schallente kommt regelmässig auf der Lahn vor. Insge- sammt. ON. 187. 188. 189. 190. 19 193. W. Müller: „grosser Säger“, wohlbekannter Mergus castor \ Gast in strengen Wintern und merganser?j an Rhein, Lahn und kleinern Ge- wässern öfters erlegt. Mergus serrator: ‚„Entensäger“, wie der vorige. M. albellus „Säger“ seltner als die vorigen, doch hat ihn jeder erfahrene Jäger schon einmal zu Gesicht gehabt. Sterna fissipes: „Seeschwalbe“. Die schwarze See- schwalbe ist im Nachsommer regelmässig auf dem Durehzug im Lahnthal und am Rhein, auch an kleinern Gewässern zu bemerken; von andern Seeschwalben- arten ist mir nichts bekannt geworden, doch muss ich hier hervorheben, dass meine Beobachtungen am Rhein zu sehr localisirt und nicht andauernd genug waren, um vollständig die dortige Winterfauna zu übersehen. An einem hellen Wintertag kann man bei Worms in kurzer Zeit Duzende, manchmal Hunderte von Enten, Sägern und Möven stromauf- und abfliegen sehen und es ist sehr wahrscheinlich, dass zu vorstehenden Arten noch die eine und die andre hinzukommt. ” Larus ridibundus. „Möve“, am Rhein „Bäckerknecht“. Die Lachmöven sind am Rhein zu jeder Jahreszeit und an der Lahn, den oberhessischen Fischteichen und bei Ueberschwemmungen im Nachsommer und Herbst regelmässig in kleinen Trupps zu sehen; am Rhein sind es oft grosse Schaaren. Am Rhein habe ich ausser den kleinen Lachmöven im Spätherbst Larus canus „)öfters grössere graue Möven ge- tridactylus (sehen; ob es dreizehige oder Sturmmöven waren, kann ich nicht entscheiden. Halieus carbo: „Kormoran“. Der Kormoran verfliegt sich nur selten in unsre Gegenden; mir sind zwei Fälle davon bekannt, ein Stück wurde auf einem kleinen Mühlteich geschossen. Es wäre möglich, dass es Brut- vögel. 128. 129. 130. Die Vogelfauna des Grossherzogthums Hessen. 185 Insge- sammt. ON. 194. 139. Flüchtlinge aus dem Frankfurter Zoologischen Garten sind, wo viele Kormorane gehalten werden. Colymbus minor: „Tauchentehen“. Der kleine Taucher | nistet in ganz Hessen nicht seiten auf grossen und | kleinen Teichen, auch an stillen Stellen der Lahn. Colymbus rubricollis. Den rothhalsigen Taucher sah ich einmal als Brutvogel auf dem Albacher Teich bei Lich, 2 Stunden von hier, wo er Junge führte. CO. eristatus: Am Rhein ‚Spiessgans“ Als ich im ersten Jahr am Altrhein Jagdgelegenheit hatte, konnte ich nicht herausbringen, „was die Spiessgans“ der Jäger war, da sie zwar allgemein bekannt, aber | doeh nur von Wenigen erbeutet war; man sah die | Vögel auf der weiten Wasserfläche schwimmen, tauchen und zeitweise im Rudel fliegen, wobei sie ' allerdings nicht ganz wie Enten aussahen. Da alle Bemühungen, eine Spiessgans damals zu bekommen, vergeblich waren, so brachte erst das nächste Früh- jahr die Aufklärung: am ersten Ei, das mir ein Fischer als Spiessgansprodukt brachte, erkannte ich | den Colymbus cristatus, an den ich vorher nicht ge- dacht hatte, weil ich sein Vorkommen hierzuland ı entfernt nieht vermuthete. Er brütet auf dem Alt- rhein in ansehnlicher Anzahl; ausserdem ist mir in langen Jahren nur ein Exemplar in Oberhessen vor- gekommen, welches am Telegraphendraht ange- | flogen und verunglückt war. Eudytes septentrionalis ; ist vor 20 Jahren einmal bei Friedberg in einem strengen Winter geschossen | worden. Eudytes arcticus: Den arktischen Eistaucher habe ich vor fünf Jahren einmal auf dem Altrhein erlegt. Giessen, October 1885. 186 H. Sehalow: Eine kleine Vogelsammlung vonder Insel Jona. Von Herman Schalow. Die heilige Insel Jona — Icolmkill, — eine der südlichen Hebriden, ist der Südwestspitze der Insel Mull vorgelagert und liegt in fast südlicher Richtung von der durch ihre grossartigen Basalt- formationen berühmten Insel Staffa. Ein Freund von mir hat einige Zeit auf dieser Insel gelebt und eine kleine Sammlung von Vögeln da- selbst zusammengebracht. Da ich bei Durchsicht der betreffenden Literatur keine, die Vogelwelt der Insel Jona speciell behandelnde Arbeit gefunden habe — auch Elliott Coues’ trefflicher Fourth In- stalment of ornithological Bibliography verzeichnet keine solche — so gebe ich eine Liste der gesammelten 31 sp. mit kurzen Be- merkungen des Sammlers über diese wie über weitere nicht ge- sammelte 7 Arten. 1. Alcatorda L. 3 &,22%. „Nicht seltener Brutvogel.“ 2. Fratercula arctica (L.). 2 &. Nicht selten. 3. Lomvia troile (L). 36. „Sehr haus. 4. Uria grylle (L). &. 15. September 83. „Sehr häufig.“ 5. Puffinus anglorum (Temm.). 2 &, 32. „Ueberall vorkommend.“ 6. Thalassidroma pelagica (L). 9. „Nur vereinzelt beobachtet.“ 7. Stercorarius crepidatus (Gm.). &. 17. Sept. 1883. & 21. September 1883. 2 18. Sept. sämmtlich von der Südwestküste der Insel. 8. Larus argentatus Gm. 22. „Nicht allzu häufig.“ Ob Brutvogel? 9. Larus fuscus L. 1,532. „Sehr häufig beobachtet.“ 10. Larus marinus L. 2&. „Soll nach den Angaben der Fischer auf der Insel brüten.“ (?) 1l. Rissa tridactyla (L). Eine kleine Vogelsammlung von der Insel Jona. 187 d, 2. „Sehr oft beobachtet. Sollen im Sommer sehr häufig sein.“ Auf der Jona benachbarten Insel Mull wurde im Jahre 1883 ein altes Individuum von Xema Sabinii Leach erlegt (cf. Edw. Bid- well, Proc. R. Phys. Soc. Edinbg. 1883/84 p. 131). Bis jetzt aus England sind nur zwei Exemplare dieser Möve im ausgefärbten Kleide bekannt. 12. Phalacrocoraz carbo (L). Carbo glacialis L. Brehm, Nat. europ. Vögel. vol. 2. p. 906 (1824). &, 2. Kehle, Brust und Crissum des eingesammelten Männchens rein seidenweiss ohne jede braune Strichelung. Ober- seiteglänzend grünschwarz. Lg. tot 855, al. 329, caud. 177, rostr. 92tarsı 53 mm. 13. Sula bassana (L). 2 &, „vereinzelt.“ 14. Mergus serrator L. d&. „Brutvogel.“ 15. Somateria mollissima (L). llatypws: \borealas.)) I: «Brehm, "l.3reH p.08l3! &, 2. Hinterkopf des Männchens, Oberhalsseiten und Ohrgegend sehr dunkel apfelgrün gefärbt. 16. Haematopus ostralegus L. 3 & 49%. „Häufiger Brutvogel.“ 17. Strepstlas interpres (L). Q juv. Der Fleck an den Halsseiten sehr dunkel graulich- weiss mit schwärzlichen Strichelungen. „Sehr häufig zur Zugzeit.“ 18. Vanellus ceristatus Meyer. 39 „Häufig.“ 19. Totanus calidris (L.) 52% 20. Limosa lapponcca (L). 3, 8. September 1883. Westbay. 21. Columba livia Bonn. &. Vereinzelt.“ 22. Falco peregrinus Gm. &. „Soll vereinzelt brüten. War früher häufiger.“ 23. Asio brachyotus (Gm.). &. Ein schöner alter Vogel. 24. Strix flammea L. Nicht gesammelt; „brütet auf der Insel.“ 188 26. H. Schalow: . Cuculus canorus LU. Nicht gesammelt; „soll sporadisch vorkommen.“ Hirundo rusticalL. 2 &. Scheint in einzelnen Jahren vorzukommen, dann aber wieder zu fehlen. (ef. Ch. Dixon über das Vorkommen dieser Art auf St. Kilda, Ibis (5) vol. 3. p. 83 und 360). 27. 28. 29. 0. 31. 32. 3D. bei dem 36. Chelidon urbica (L). „Brutvogel.“ Nicht gesammelt. Corvus corniz L. DRS®. Sturnus vulgaris L. 2 &. „Brütet in Mauerlöchern.“ Passer doemesticus U. Nicht gesammelt; ‚„Brutvogel.“ Plectrophanes nivalis (L). ad Anthus pratensis (L). 2’ ad. 8,32. „Brutvogel.«“ 3. Anthus obscurus (Lath). 4 &. „Nicht selten brütend.“ Anorthura troglodytes (L). Nicht gesammelt. ‚‚Brütete in einzelnen Paaren.“ Accentor modularis (L). 192. Färbung des Rückens sehr dunkel rostfarben wie & im Frühling. „Wahrscheinlich Brutvogel.“ Phylloscopus rufus (Bechst.). Nicht gesammelt. „Soll vereinzelt als Brutvogel auf der Insel vorkommen.“ a. 98. Sazxicola oenanthe (L). 5&,2 2%. „Sehr häufig; Brutvogel.“ Rutlcilla phoenicura (L). Nicht gesammelt. „Brütet auf der Insel.“ [o.<] L@) Der ornithologische Nachlass Adolf Mejers. i Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. Beiträge zur Kenntniss der Avifauna der Provinz Hannover. Von Paul Leverkühn. Am 28. Februar 1887 starb in Thüste bei Wallensen in der Prov. Hannover AdolfMejer, Lieutenanta. D.Mitglied der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. Geboren am 6. Mai 1852 zu Haus Escherde, einer Domäne, welche sein Vater, Oberamtmann M., in Pacht hatte, absolvierte er in schulpflichtigem ‚Alter die unteren Klassen des Gymnasiums und die höheren Klassen des Realgymnasiums in Hildesheim. Wie zwei seiner Brüder ward er Berufssoldat und trat zu dem Zweck beim 10. Feld-Artillerie-Regiment in Hannover ein; als Fähnrich dieses Regiments besuchte er die Kriegsschule zu Engers. Bei Trennung der Feld- und Festungs-Artillerie wurde er noch als Fähnrich zum Fuss-Artillerie-Regiment Nr. 2 versetzt und hier trat so ernstlich sein Leiden, die Schwindsucht, auf, dass er gezwungen war, eben zum Lieutenant ernannt, seinen Abschied zu nehmen. Bald darauf bekam er seinen ersten Blutsturz; bis zu seinem Tode wieder- holten sich diese häufiger. Er lebte bei seinem Vater resp. Brüdern in Haus Escherde, nach seiner Verheirathung in dem benachbarten Gronau a. L.; im Spätherbst 1886 siedelte er nach Thüste über, seiner Gesundheit wegen und, wie er mir lachend sagte, „um den Wanderfalken am Ith zu beobachten.“ Dieser letztere Zug charakterisirt Mejer’s ausserordentlichen Eifer für die Ornithologie. Schon als Sextaner benutzte er jede freie Stunde, um in Feld und Wald umherzustreifen und die Vögel kennen zu lernen. Sein ganzes Leben durch liess er sein Ziel, Kenntniss der einheimischen Vogelwelt, nicht ausser Augen. So wurde sein Blick früh geschärft, sein Ohr früh geübt, auf das, was in der Natur um ihn her vorging, aufmerksam zu achten. Auch die seiner Gesundheit wegen unternommenen Reisen in den Harz und die Schweiz nutzte er nach Kräften aus, um ornith. Beobachtungen zu machen; in Davos studirte er das Benehmen der Steinadler in freier Natur. Ein eifriger Sammler, ein passionirter und waid- gerechter Jäger hatte Mejer ein warmes Herz für die Thiere, welche er speciell zu erforschen sich ausersehen. — Ueber die Vögel seiner Heimath veröffentlichte Mejer eine 190 Paul Leverkühn: genaue, auf gewissenhafter Beobachtung beruhende Arbeit im Journal für Ornithologie (1883 p. 368. ff). Ausserdem schrieb er für das Ornith. Centralblatt einen Beitrag zur Naturgeschichte des Acrocephalus palustris 1882 p. 147 ff. Ueber Eier-Ablegen bei Vögeln ibid. p. 103. Gegen einen Artikel des Zool. Garten pole- misirte Mejer, in welchem die alte Mythe aufgefrischt ist, dass auf den Kranichen kleinere Vögel ihre Wanderungen ausführten. — Zu seiner Gronauer Avifauna beabsichtigte Mejer einen Nach- trag zu liefern, wie der hier folgende Passus aus einem seiner Notizbücher beweist. „Als ich im Jahre 1883 in diesem Journal für Ornithologie (p. 365 ff.) eine Arbeit über die Avifauna Gronaus in Hannover*) der Oeffentlichkeit übergab, wusste ich sehr wohl, dass dieselbe nicht nach allen Seiten als abgeschlossen gelten konnte, sondern ich war im Voraus überzeugt, dass sich bald die Artenzahl be- deutend mehren werde, da ich ja in Bezug auf unsere hiesigen Gäste bis dahin nur wenig feststellen konnte. Meine Vermuthung hat sich bestätigt, indem ich in diesen vier Jahren 14 neue Arten, theils Brutvögel, theils Wanderer constatirt habe. Ferner sah ich bald ein, dass in dem, was ich veröffentlicht hatte, Irrthümer und Mängel leider sich vorfanden, über deren Ursprung ich nicht weiter nachdenken will. Im Nachstehenden beabsichtige ich diese Mängel in meiner Arbeit zu beseitigen, sowie einige Zusätze zu derselben zu geben und dann die von mir für Gronau neu beo- bachteten Species aufzuzählen; doch wird auch hiermit die Zahl der hiesigen Vögel noch nicht erschöpft sein.“ Darauf bespricht Mejer das Vorkommen von Falco aesalon, Circ. rufus, Oy. leucocyanea, Turd. torquatus, Prat. rubicola, Cinel. aquaticus, Acroc. turdoides, phragmitis, Loc. naevia, Anth. pratensis, Tota. glareola, Num. arquatus, Rall. aquaticus, An. tadorna — als von ihm für sein Heimathsgebiet neu beobachtet. Wir fügen diesen aus anderen Notizen Mejer’'s hinzu: Falco vespertinus, Sylv. nisoria, Alaud. arborea, Nuc. caryocatactes, Scol. gallinula, An. erecca; diese 20 Arten sind im speciellen Theile der Arbeit mit einem Sternchen (*) bezeichnet. Somit kommen zu den 126 „Brutvögeln und Gästen Gronaus“ laut sicheren Beobachtungen noch 18 Species hinzu — da Nr. 74 C. corax und 103 Sc. gallinaria wegfallen. Es braucht wohl nicht betont zu werden, dass das enge Gebiet, *) „Die Brutvögel und Gäste der Umgebung Gronaus in Hannover.“ Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer's. 191 welches Mejer sich zu ornithologischer Erforschung ausersehen hatte, einer grösseren Anzahl von Vögeln zu längerem oder kürzerem Aufenthalt dient — wesshalb sollte der eine Meile von Hannover nistende Kolkrabe nicht auch einmal über Gronau seinen Weg nehmen ? — aber es war gerade Mejer’s Absicht, eine durch- aus zuverlässige Liste selbstbeobachteter Vögel aufzustellen, und in der Durchführung dieses Plans liegt eben der Werth der Arbeit! — l. Cueulus canorus. In früheren Jahren hat Mejer ein Ei des Kuckucks iu einem Rothkehlehennest (Zr. rubecula) gefunden. Ferner beobachtete er den Vogel in- und bei Königshof im Sieberthal im Harz und sah am 10. September 1835 ein Exemplar bei Gronau, welches auf dem Zuge war. 2. Alcedo ispida. „An der Leine und Despe nistete er, nicht immer sehr hoch über dem Wasserspiegel, einige Male jedoch an einer kleinen steil- abfallenden, etwa 40—50 Fuss über der nächsten Wasserfläche liegenden Wand, zu welcher ich sehr bequem hinaufgelangen konnte. Vor diesem Neste fand ich um Mitte April zwei zerbrochene frische Eier vom Eisvogel, in der geöfineten Nisthöhle lag nichts. Gegen Ende Mai sah ich die Alten Futter tragen nach einem mir nicht bekannten Neste.“ An der Sieber im Harz vertreten, aber nicht zahlreich. Bei Gronau häufig. 3. Cypselus apus. „Ich sah ihn nur an massiven alten Gebäuden und Kirch- thürmen nisten, niemals in hohlen Bäumen oder Staarkästen, aber dennoch beobachtete ich den Segler sehr weit entfernt von Ge- bäuden in der Nähe solcher passenden hohlen Bäume mitten im Walde auf einer früheren Viehweide Es kann immerhin möglich sein, dass er dort genistet. Vom irübesten Morgen (bald nach > Uhr in den längsten Tagen) bis abends nach Sonnenuntergang ist er in der Luft zu sehen, immerfort bergauf, brealjasend ohne Rast und Ruhe.“ Am 2. Juni 1882 Gelege mit 2 und 3 Eiern, ziemlich frisch in Gronau. 1835 die ersten am 27. April gegen Abend beobachtet; am folgenden Tage viele angekommen. 1885 am 25. April die ersten Vorläufer, am 23. April grössere Mengen. — Einzeln bei Königshof i. S., in Andreasberg häufig. (Picus martdus) kommt bestimmt im Gebiet nicht vor. 192 Paul Leverkühn: 4. Picus major. Im Mai 1877 wurden 4 stark bebrütete Eier bei Gronau ge- nommen; Masse: 26:20 dreimal, 24:19 mm. (Cab. Journ. f. Orn. 1870 p. 391. Durchschnitt von 10 major Eiern: 26,1:19,5 mm [Reichenow|). Im Winter 1884 wurde 3 und 2 bei Gronau ge- schossen. (Picus medius) habe ich bis jetzt nicht mit Bestimmtheit als Gast oder Brutvogel im Gebiet bemerkt. Sein Vorkommen ist aber anzunehmen. 5. Jynz torquilla. „1883 hörte ich den ersten Ruf am 18. April; soll aber schon ca. 8 Tage hier sein.“ 6. Falco peregrinus. „Oeiters sah ich ihn Winters auf wandernde Wildenten stossen. Im März 1882 schlug ein Wanderfalke nach einer Taube, musste dieselbe jedoch einem Bussard überlassen. Auch Feldhühner habe ich ihn annehmen sehen. Anfand Juni 84 beobachtete ich ein Exemplar bei Gronau in der Luft. Am 26. August 1886 ist bei Emmerke (Hildesheim) ein Falke bemerkt, wie er auf eine Taube fehlstiess.“ 7. Falco subbuteo. „Häufiger als peregrinus, jedoch selten auftretend; wahr- scheinlich horstet er auch im Gebiet, jedenfalls in der Nachbar- schaft. Am 25. Mai 1854 beobachtete ich in einem Weidencom- plex an den Ufern der Leine, welcher sozusagen ein kleines lichtes Gehölz bildet, ein Paar, das sich an einem alten Krähenhorst zu schaffen machte, als ob es denselben zum Brüten für sich in An- spruch nehmen wollte, ich erstieg den Baum, fand aber den Horst leer. Scheint also hier zu brüten — ob durch meinen Besuch verscheucht ?“ & BHalco aesalon.* Aus Deinsen am Külf, aus der Nachbarschaft Gronaus steht ein Merlin im Hildesheimer Museo. 9. Falco tinnunculus. Der Thurmfalke überwintert nicht nur in gelinden, sondern auch einzeln in strengen Wintern; so 1882/33. Am 20. Mai 1882 fanden sich 2 Gelege von 4 frischen Eiern; ein Horst, in welchem am 16. Mai zwei gelegen hatten, enthielt jetzt auch 4 Stück. Am 9 Mai 1855 lagen in der Höhlung einer Kopfweide sechs Eier auf vermodertem Holze, etwa halbbebrütet, in einer Höhe von ca. Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. 193 10—12 Fuss von dem Erdboden. Am 15. desselben Monats fand Mejer ein Gelege von 5 frischen Eiern genau so auf dem Moder des Holzes einer Weide ohne jegliche Nistunterlage. Am 20. Mai 1885 zwei frische Gelege von 4 und 5 Eiern. 10. Falco vespertinus.* „Mitten im Walde, wo ich Zinnunculus nie beobachtet, auf einer Heidefläche gegen Sonnenuntergang, sah ich im Juli 15369 oder 70 einen Raubvogel von Thurmfalken-Grösse, Insecten fangend und im Fluge verzehrend — alles das passt auf vespertinus; aber ich habe den Vogel nicht in der Hand gehabt und ich habe ihn einige wenige Male dort gesehen, aber nicht nahe genug.“ (In litt. sub 11. Februar 1886.) (Am 18. September 1878 Z juv. bei Schöppenstedt auf der Hühnerjagd geschossen. Mehrere Jahre vordem ist in Hannover auf dem Wochenmarkt ein junger Abend- falk im Fleisch verkauft. Ein drittes Exemplar, im Jugendkleid, wurde von dem Präparator Sasse in Nordheim vor etlichen Jahren geschossen und ausgestopft. ef. Ornith. Centralbl. 1878. Pralle. — Levy.) 1l. Astur nisus. Etwas häufiger als der Hühnerhabicht, vielleicht (?) ständiger Brutvogel, der auch Winters hier aushält. — Bei Königshof i. H. ein Paar Sommers gesehen. 12. Astus palumbartus. Ein Gelege von 3 Eiern aus dem April 1573 befindet sich in der Mejer’schen Sammlung. 13. Haliactus albicilla. Einzeln als vorübergehend sich aufhaltender Gast, beobachtet zu Ende der 60er Jahre und am 17. November 1882. Am 1. Nov. 1833 ist ein junger Seeadler bei Elze, in unmittelbarster Nachbar- schaft geschossen, eben wie er einen Hasen kröpfte. 14. Milvus regalis. „In einem Horste fand ich einen ganz guten Strumpf und an einem äusseren Aste des Baumes hing ein grosses rothleinenes Taschentuch mit einem Bilde in der Mitte, wie solche häufig von unseren ländlichen Arbeitern setragen werden. — Gegen Ende September und im October verlässt der Gabelweihe uns und wendet sich in grösseren oder kleineren Trupps dem Süden zu.“ In der Mejer’schen Sammlung liegen Gelege aus Gronaus Um- gegend: 3 Stück aus dem April 1873, 3 Eier aus demselben Monat 1879. Am 22. Februar 1883 sah Mejer den ersten Milan, welcher im Gebiet blieb. Am 7. März 1856 desgl. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 179, April 1887. 13 194 Paul Leverkühn: 15. Circus aeruginosus. * „Ein Exemplar der Rohrweihe beobachtete ich im Herbste 1883 an der Leine bei Gronau; der helle Kopf stach deutlich gegen das übrige dunkle Gefieder ab.“ 16. Pernis apıvorus. Am 12. Juni 1836 fand.Mejer einen Horst des Wespenbussards — den zweiten im Gronauer Gebiet — welcher 2 einige bebrütete Eier enthielt; das eine ganz schwach gefleckt, das andere mit ganz deutlich sichtbarer Grundfarbe am spitzen Ende, röthlichgelb und stark gefleckt — es erinnert sehr an Pandion-Eier. 17. Buteo vulgaris. Die Gelege der Mejer’schen Sammlung weisen die folgenden Daten auf: 2 Gelege von 3 Stück ? April 1873. Gelege 2, 27. April 1882 stark bebrütet. Gelege 2, 7. Mai 1886, etwa zur Hälfte besessen; das @ war weisslich. 18. Otus vulgaris. Brütete in eimer Weidenpflanzung an dem Leinufer, am 24. April 1885, in einem alten Krähenneste und hatte am 15. Mai Junge. 19. Otus drachyotus. „Oft habe ich die Sumpfohreule im Herbst bei der Hühner- suche aus Rüben- und Kartoffelfeldern aufgejagt. Späterhin, im October sammeln, sie sich zu grösseren Flügen; einen solchen traf ich einst auf einer grossen Heidefläche im Walde an, wo ca. 70 Stück von mir aufgestöbert wurden.“ 20. Syrndum aluco. Im April 1881 lagen in einem Wurzelloche zu ebener Erde 5 Eier vom Waldkauz. 21. Strix flammea. „Die Jungen werden von den Alten hauptsächlich mit Mäusen versorgt; ich fand um ein Nest an die 30—40 todte Mäuse.“ Im Mai 1873 ist bei Gronau ein Gelege von 5 Stück ausgenommen. Am 26. April 1886 fand Mejer im Thurm zu Haus Escherde ein Gelege von 7 Stück, deren eines schmutziggelb gefärbt ist, was Mejer (wie er mir schrieb) trotz Seife, Salz und Bürste (!) nicht abwaschen konnte. Der Inhalt: bestand aus einer zähflüssigen Masse, an Quantität etwa 1/,—!/, des Eies ausmachend, war von ganz gleichmässiger Farbe, etwa wie alter Eiter, roch ganz und gar nicht nach H,S, und schien nicht faul zu sein. Die Grösse ist normal. (Dieses Gelege befindet sieh jetzt in meiner Sammlung normaler Eier. Lev.) Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. 195 22. Luscinica vera. „Sehr verschieden verbreitet, fehlt die Nachtigall fast gänzlich auf der Westseite des Escherder Berges und in den davorge- legenen Vorbergen, dagegen tritt sie am Fusse der Ostseite des genannten Berges sehr häufig auf. Bis vor 10 Jahren war sie alljährlich Brutvogel in Escherde, ist aber seitdem dort ver- schwunden.“ Am 29. April 1883 das erste & gehört; am 1. Mai überall Nachtigallenschlag. Am 12. Juni 1885 noch 3 schlagende && in einem Parke gehört, während ca. 300 Schritte davon, ausserhalb des Parkes, ein von den Jungen verlassenes Nest sich befand, bei welchem die Alten durch ihren Angstruf die Gegenwart der Jungen verriethen. Am 16. Mai 1886 ein frisches Gelege von 5 Stück erhalten, deren eines Ei ganz abnorm in Färbung und Ge- stalt. Um die Queraxe des walzenförmigen Eies geht ein spangrüner etwas eingetiefter Ring, welcher das normal grosse Ei in zwei Hälften zerlegt. Zu beiden Seiten der grünen Mitte ist die gewöhnliche Milch- Kaffeefarbe vertreten ; der eine Pol ist, wie die Breitaxen, grün, der andere Pol ganz hell Milch-kaffeefarben; zwischen der Mitte und den beiden Enden — man kann Spitze und stumpfen Pol, „Süden und Norden“, absolut nicht unterscheiden — sind auch Farbenabstufungen vorhanden. (Dieses jetzt in meiner Sammlung befindliche Ei bildet ein Pendant, was die Form betrifft, zu einem Uria troile-Ei meiner Sammlung aus Island, welches wie aus 2 Exemplaren zusammen- gesetzt aussieht. Lev.) Am 20. Mai 1836 ein frisches vollzähliges (5) Gelege, welches am 17. drei Eier enthielt. 23. Oyanecula leucocyanea. * „Das weisssternige Blaukehlchen beobachtete ich zuerst im Gronauer Gebiet am 4. Mai 1883 an den Ufern der Leine im Weidicht. Die 33 sangen eifrig und hielten einen bestimmten Raum inne. Am 7. Mai war dort kein Vogel mehr. Im folgenden Jahre, am 23. Juni, erlegte ich einen jungen Vogel im Nestkleide fast an der- selben Stelle; dieser war daselbst offenbar ausgebrütet. 24. Erithacus rubecula. Am 23. Februar 1833 ein Exemplar beobachtet; von da an im Februar noch öfter gesehen. Aus dem Jahre 1873 liegt ein Satz von 6 Eiern aus Gronau in der Mejer’schen Sammlung. — Das Rothkehlchen brütet bei Königshof i. H., auch in den höheren Lagen. 25. Ruticilla tithys. Ankunft a. 1883 am 1. April. Erstes Gelege am 29. April; 13* 196 Paul Leverkühn: 4 frische Eier. Am 26. April 1886 Gelege von D frischen Eiern. — In Königshof im Sieberthal nistend. 26. Rutierilla phoenicurus. 1383 die ersten am 18. April gesehen. Aus der Umgebung Gronaus ist ein starkes Gelege (7) in der Mejer’schen Sammlung. 27. Saxccola oenanthe. 1883 die ersten — es waren drei Stick — am 17. April ge- sehen. — Auf dem Königsberg im Harz, ca. 2000 Fuss über dem Meeresspiegel, am 19. Mai 1883 auf einem Fichtenschlage beobachtet. 28. Pratincola rubetra. Am 23. Mai 1882 Gelege von 5, am 30. desselben Monats eins von 6 Eiern bei Gronau gefunden. Am 30. April 1883 ziehende Wiesenschmätzer 33, und 92 gesehen. Die dd, waren an diesem Tage am Brutplatz eingetroffen. Am 5. December noch ein Expl. bei Frostwetter und Schnee beobachtet. Am 26. April 1885 auf dem Zuge. — Ein Ei des zuerst aufgeführten Geleges ist schwach gefleeckt; das zweitgenannte ist rothgewölkt; die frischen Eier lagen in einem auf der Erde unter einem Grasbüschel erbauten Neste. 29. Pratincolarubicola. * „Der Schwarzkopf ist bei Weitem seltener im Gebiet anzutreffen als Brutvogel, denn sein Vetter. Am 8. Mai 1883 beobachtete ich ein & dieser Art; im folgenden Jahre am 21. Mai sah ich ein Paar, welches sich jedenfalls dem Betragen nach am Brüteplatz befand. Auch in den späteren Jahren constatirte ich den Vogel, doch ist er hier sehr selten.“ 30. Turdus viscivorus. Brütete nahe bei Gronau am 29. April 1883. In der Mejer’schen Sammlung liegen 6 Eier aus der Umgegend. „Die Misteldrossel überwintert wohl nur in ganz gelinden Wintern bei uns; ich möchte wohl eher annehmen, dass solches zufällig geschieht.“ — Bei Königshof ı. H. beobachtet. 3l. Turdus musicus. Am 16. Mai 1883 sass im Birnenspalier ein verlassenes Nest, ein frisches im wilden Wein. Am !9. April 1886 werden Eier in einem verlassenen Neste gefunden ; 24. April Gelege von 4 frischen Eiern. — Bei Königshof i. H. nicht seltener Brutvogel. 32. Turdus lÜliacus 33. Turdus pilaris sind beide Zugvögel für's Gebiet. Ersterer zieht durch und ver- Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s, 197 lässt uns im Winter; letzteren sieht man häufig Winters über. Im Herbst erscheint zuerst Eier aus einem verlassenen Neste 22. Mai 1886; 2 Eier Mai 1886. — In den höheren Bergen bei Königshof i. H. beobachtet. 54. Motacilla alba. Mejer’sche Sammlung: 6 Eier a. 73. 5 Eier 12. Mai 1386; frisch, Einzelne Paare brüten bei Königshof i. H. 55. Motacilla sulphurea. Am 20. Februar 1883 ein einzelnes Exemplar gesehen, eben- so ein einzelnes um Mitte December 1882. Am 16. Mai 1885 ein Nest mit 5 wenig bebrüteten Eiern frei auf der Erde im Walde gefunden; ein anderes Nest war an demselben Tage bereits von den Jungen verlassen. Am 7. Juni 1886 Nest mit 5 frischen Eiern. — Bei Königshof ein Nest mit fast flüggen Jungen am 19. Mai 1885 gefunden; an der Sieber ist die Gebirgsstelze ziemlich häufig; am 29. Juni war daselbst ein zweites Nest mit fast flüggen Jungen; am 20. Juni beschäftigte sich ein Paar mit dem Bau eines Nestes für die zweite Brut. 56. Motacilla flava. Am 27. Mai 1832 barg ein Nest 5 frische Eier, welches an einer Böschung, durch Pflanzen gedeckt, in einer Vertiefung stand; etwas Thierwolle und Pferdehaare waren zur inneren Auspolsterung verwandt. In der Woche vom 23, bis 30. April 1885 wurden ziehende gelbe Bachstelzen wahrgenommen; einzelne trafen an ihren Brutplätzen ein. 1884 am 6. Juni fand Mejer eine Nist- stätte mit 7 frischen Eiern. Am 13. Mai 1385 eine solche mit 6, am 3. Juni ein ebenso starkes Gelege in einer Thonkuhle. 57. Anthus arboreus, Im Juni 1881 fand Mejer ein Nest mit 5 Eiern; am 15. Mai 1585 ein Nest mit 5 abnorm gefärbten Eiern, welche dicht vor dem Ausfallen waren. — Ziemlich häufiger Brutvogel an den freien Abhängen bei Königshof i. H.; dort sass ein Nest mit 5 frischen Eiern am 24. Juni 1333 in einer Höhe von nahezu 2000 Fuss über dem Meere. 202 PaulLeverkühn: 58, Anthus pratensis.* Der Wiesenpieper ist reiner Zugvogel, der nur im Herbst und Frühjahr hier auftritt; als Brutvogel bis lang noch nicht be- obachtet. 59, Alauda arvensis. Am 15. Februar 1883 war ein Schwarm von 40—50 Stück auf dem Zuge begriffen. Am 19. Februar 1883 die ersten singenden Lerchen gehört. Aus dem Jahre 1878 liegen 3 Gronauer Eier in Mejer’s Sammlung. 60. Alauda arborea.* „Die Haidelerche habe ich Sommers über öfter singen hören, jedoch nicht mit Bestimmtbeit constatiren können, ob sie hier nistet, denn es gelang mir nicht, ein Nest zu finden.“ 61. Emberiza schoenielus. Mejer fand bei Gronau am 2. Mai 1882 in einem auf dem Boden befindlichen Neste 5 sehr stark besessene Eier. „Um 10 Uhr Vormittags flog das 2 vom Neste, um 1/12, als ich wieder dort vorbeikam, sass das & auf dem Gelege;“ am 12. Mai 1882 Gelege von 4 Stück, Nest am Boden. Am 2. Mai und 7. Mai 1883 je ein Nest mit 5 frischen Eiern; desgl. am 8. Mai mit 4 Stück. Am 30. April 1884 ein Gelege von 5 Eiern. Am 2. Mai 1885 in einem sehr versteckt angebrachten Neste 5 einige Tage bebrütete Eier; am 22. Mai ein auf 4 Eiern brütendes 9. 62. Emberiza miliario, Am 4. Mai 1883 ein eben angefangenes Nest gefunden. Am 22. Mai 1385 Gelege von 4 schwach bebrüteten Eiern. 63. Emberiza eitrinella. Mejer fand bei Gronau: 1882, 2. Mai, Gel. 4 stark bebr. Eier Nest sass in einer Hecke, vier Fuss über dem Boden; 13. Mai. Gel. 4. 1883: 4. Mai mehrere fertige Nester, eins mit 2, eins mit 4 Eiern, letztere vollzähliges Gelege bildend, da sehr stark bebrütet. 1885: 18. Mai 3 Eier, 21. Mai 4 Eier in demselben Neste; frisch. 3. Juni 4 frische Eier, 11. Juni 4 etwas bebrütetete Eier. 1886: 20. August ein $ auf 4 Eiern brütend. Emberiza sp. Unter dieser Aufschrift finden sich in den Mejer’schen Auf- zeichnungen die folgenden Notizen: „Am 10. Mai 1882 lagen in einem verlassenen Neste in einer Hecke, 4—5' hoch über dem Boden, 3 Ammereier, und in einem Weidendickicht am Leineufer 4 frische Ammereier; am 13. Mai 4 angebrütete Eier in der Poppen- Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. 203 burger Haide; am 15. Mai ein „blindgelegtes‘‘ (verlegtes? Lev.) Ammerei. 64. Fringilla coelebs. Am 24. April 1882 in einem 7‘ hochstehenden Neste an der Leine 5 schon zum dritten Theil beheckte Eier. Am 16. Februar 1583 den ersten Finkenschlag öfter wiederholen hören. Der Buchfink begann 1883 den Nestbau am 13. April; am 28. April brütete der- selbe in einem Garten. Am 30. April begann ein Fink in den Weiden an der Leine mit dem Bau seines Nestes. — Häufiger Brutvogel bei Königshof i. H. und in höheren Lagen. 65. Ligurinus chloris. Mejer fand bei Gronau: am 4. Mai 1882 ein Nest mit 4 frischen Eiern in einer 2 m hohen Tanne; am 6. Mai 1885 zwei Nester, je ein Ei enthaltend; beide bargen am 13. d. Mts. je 5 Stück. Am 22. Mai 1836 Gelege von 4 bebrüteten Eiern. 66. Chrysomitris spinus. Ein Paar bei Königshof i. H. gesehen. 67. Carduelis elegans. Am 31. Mai lagen in einem Birnbaum 5 frische Eier. Am 3. Mai 1885 ein Paar beim Nistbau beobachtet. 68. Cannabina linota. Am 5. Mai 1882 5 frische Eier in einem Weidendickicht an der Leine; am 12. Mai lagen neben einem jungen halbflüggen Buchfinken 4 faule Eier, deren zwei angebrütet und zerbrochen waren. (!) (cf. Ornith. Centrbl. 1882. p. 104.) Am 6. Mai 1885 Nest mit 3 Eiern; 17. Mai Nest mit einige Tage alten Jungen. Am 17. April 1886 volles frisches Gelege (5); am 20. August 1886 brütete ein 2 auf 4 Eiern! 69. Coccothraustes vulgaris. Am 15. Mai 1884 in einem dichten Reiserausschlag 5 m hoch Nest mit 5 frischen Eiern. Am 16. Mai 1585 Nest in 4'/, m Höhe, in einer Kastanie, 5 hochbebrütete Eier. — Aus den Jahren liegen 1878—1880 3, 3, 4, 5 Eier in der Mejer’schen Sammlung. 10. Sturnus vulgaris. „Die Staare bringen zwei Bruten zum Mindesten hoch; ob sie aber mehr als das leisten, weiss ich nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Bereits Ende Juli fand ich in fast allen Nestern noch halbflügge Junge. — Zu Anfang Februar und um Mitte Januar 1883 beobachtete ich bei Gronau Staare in kleinen Trupps von 4 Stück, welche wieder verschwanden und um Mitte Februar einzeln 204 Paul Leverkühn: sich wieder zeisten. Am 15. Mai 1885 sassen Junge in einem Baumloche. Am 12. Mai 1886 brüteten die Staare noch nicht!“ (Corvus corax brütet im Gronauer Gebiet bestimmt nicht; wird daher auch wohl aus dem Verzeichniss (l. c. p. 386 Nr. 74) zu streichen sein.) 71. Corvus corone. Brütete bereits am 17. April 1382, 20. Mai 1885 fünf Eier, ferner am 1?. April 1886. Am 18. April waren die Gelege zum Theil schon besessen: ein Gelege von 6 Stück ca. 8 Tage, zwei Gelege von 5 Stück einige Tage bebrütet, ein unvollständiger Satz von 3 Eiern frisch. Diese Nester sassen nahe der Leine in einem Weidenbestande. (cf. Monatsschrift des deutsch. Ver. z. Schutze der Vogelwelt, Jahrg. XI, p. 244.) Die 5 Eier des zu zweit an- geführten Geleges liess Mejer vom 15. bis 20. Mai nacheinander aus demselben, etwa 12° hohen Neste ausnehmen. Die Bier waren frisch. — In den höheren Lagen des Harzes vertreten. 12. Corvus frugilegus. Im Frühjahr 1382 siedelte sich bei Gronau die Saatkrähe an und zwar zunächst in etwa 500 Exemplaren; diese begannen schon Mitte März den Nestbau, nach und nach ‚verkrümelte“ sich aber ein grosser Theil der schwarzen Gesellen, so dass Ende April wohl kaum mehr Paare da waren, als zu den vorhandenen 80—90 Nestern gehörten. Im Frühjahr 133835 wurde die neue Colonie durch Fällen der Nestbäume wieder zerstört und die Krähen durch Schiessen ferngehalten. 13. Nuceifraga caryocatactes.* Am 1. und 2. October 1885 wurde je ein Exemplar im Park von Haus Escherde, nicht weit von Gronau, gesehen und eines deren erlegt. Das Stück ging leider verloren. (cf. R. Blasius, Wanderzug der Tannenheher durch Europa. Ornis II. Heft 4. S.-A. p. 13.) 74. Pica ecaudata. Aus dem Jahre 1873 liegt ein Satz von 7 Eiern in der Mejer’schen Sammlung. Am 12. April 1836 sass ein feriiges neugebautes Nest in einem Birnbaum. 75. Garrulus glandarius. Aus dem Jahre 1869 ist in der Mejer’schen Collection ein Gelege von 5 Stück aus der dortigen Gegend befindlich. Am 7. Mai 1886 enthielt ein Nest 4 frische Eier bei Gronau. — In den höheren Lagen des Harzes vertreten. — Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. 205 76. Lanius ezcubitor. Aus dem Jahre 1871 liegen 4 Eier ans dortiger Gegend in Mejer’s Sammlung. „Der grosse Würger badet gerne, früh morgens; nachdem er in’s Wasser getaucht und sich benässt hat, fliegt er ‚auf einen erhabenen Platz, schüttelt sich und wiederholt das Bad öfters; danach trocknet er sein Federkleid auf einer Baumspitze in der Sonne. — Am 25. April 1882 fand ich ein zerstörtes frisches Nest. Am 17. April 1885 sass ein fertiges frisches Nest in einen Dorn- busch, ca. 2), m hoch; dasselbe war vermuthlich ausgenommen. Am 23. April war ein anderes Nest in einer 2 m hohen Dornhecke fertig; acht Tage vorher war von dem Neste noch nichts zu sehen gewesen. Acht Tage später lag noch nichts im Nest; vielleicht ist der Vogel gestört. Am 6. Mai fand ich ein normales Nest mit 6 etwa 4 Tage besessenen Eiern in der Spitze einer jungen Tanne, 5—6m hoch. Am 18. Mai beobachtete ich ein bauendes Pärchen; sie schlugen ihr Quartier ca. 40° hoch in einer Weide auf. 1886 sah ich keinen einzigen Raubwürger!'‘ — (Mejer schrieb in seiner Arbeit über Gronaus Vögel (l. c. p. 388): „Das einmal gewählte Gebiet behauptet er, wenn ihn nicht unliebsame Störungen durch die Menschen anders bestimmen, viele Jahre lang hinter- einander.“ Obige Mittheilungen scheinen diesen Satz zu bestätigen. Lev.) Im December 1886 bei Thüste bei Wallensen (einige Stunden von Gronau entfernt) als Standvogel constatirt. 17, Lanius collurto. Aus den Jahren 1872 und 1573 liegen Gelege von 4, 4 und 5 Eiern in der Mejer’schen Sammlung. Am 13. Mai 1832 enthielt ein Nest im Dorngestrüpp 7 frische Eier; am 23. Mai ein anderes 5 Stück, deren eins abnoran gefleckt war. Am 350. April 1883 war das & am Brutplatz angelangt, desgleichen am 28. April 1885. Am 22. Mai 1884 5 Eier. Am 15.. Mai 1885 ein Nest mit 6 Eiern gefunden und ausgenommen; am Tage darauf baute das Paar schon von Neuem und am 27. Mai hatten sie wieder 3 Eier. Im Mai 1886 5 Eier. 18. Lanius senator (rufus.) Im Jahre 1582 theilte Mejer 2 Fälle mit, wo der Rothkopfwürger in seinem Gebiet gebrütet habe — im Park am Haus Escherde, das eine Mal auf einem hohen Birnbaum, das andere Mal in einer Lärchentanne. Am 16. Juli schoss Mejer einen Alten (2), welcher drei junge Vögel führte, in den Bäumen and er Chaussee bei Gronau; der Vogel hat also wohl wieder gebrütet. 206 Paul Leverkühn: 79. Hirundo rustica. Am 6. Juni 1882 Nest mit 7—8 Tage alten Jungen. Am 15. April 1883 zuerst in grösserer Anzahl gesehen. Am 6. Juni 1886 2 Nester mit je 5 schwach bebrüteten Eiern. 80. Chelidon urbica. Am 6. Juni 1882 4 frische Eier in Haus Escherde. — Bei Königshof i. H. einzeln. 81. Cotyle riparia. Am 7. Mai 1883 sind die Uferschwalben in wenigen Exemplaren angekommen, bei Ostwind.. Am 19. und 21. April 1885 ein Paar wahrgenommen. 82. Muscicapa grisola. Am 31. Mai 1882 Gelege von 5 frischen Eiern aus einem Ast- loche eines Apfelbaumes genommen; am 5. Juni bereits ein neues Nest fertig mit 1 Ei, am 10. Juni mit 4 Eiern. — Am 8. Mai 1833 angekommen. — In Königshof i. H. als Passant am 19. Mai 1883 beobachtet. 83. Muscicapa atricapilla. „Am 6. Mai 1885 ein Exemplar in den Gärten bei Gronau gesehen; desgleichen ein Paar bei Haus Escherde, von denen ich das 2 schoss. Am 12. Mai 1883 sah ich dasselbe Exemplar bei Gronau wieder. — Am 28. April 1885 ein Paar beobachtet.“ 84. Oriolus galbula. Am 7. Mai 1883 den ersten Ruf gehört. Am 1. Mai 1885 dito. Am 1. Juni beim Bauen, am 12. Juni auf 4 etwa 2 Tage besessenen Eiern brütend in einer Eiche, ca. 12 m hoch, an der Leine. Aus dem Mai 1886 liegen ferner 3 Eier, deren grosse Aus- blaselöcher auf starke Bebrütung hinweisen, in der Mejer’schen Sammlung. 85. Parus major. „Der Gesang ertönt an schönen Tagen schon Ende Januar. Um Mitte März suchen sie passende Nisthöhlen; das Nest findet man im April. Am 29. April 1883 lagen Eier in einer Niststätte, das 2 brütete noch nicht. Am 1. Mai 1833 enthielt das Nest 10 Eier.‘ — Ans dem Juni 1879 liegt ein Satz von 6 Stück in der Mejer’schen Sammlung. 86. Parus coeruleus. „Trotzdem die Blaumeisen im Winter bei uns bleiben, solange ihnen hinreichend Nahrung zu Gebote steht, kommt es vor, dass man streichenden Flügen begegnet, ähnlich den Familien der Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. 207 Schwanzmeisen; jedoch können solche Trupps oft ziemlich stark anwachsen durch Zuzug von vielleicht nördlicher wohnenden Meisen, so dass sie bisweilen kleine Schwärme bilden. Die Blaumeise singt bei schönem Wetter im Januar. Am 5. Mai 1886 fand ich ein Nest in einem Baumloch, welches 10 Eier barg. — Sie nistet bei Königshof i. H. 87. Parus ater. 88. Parus cristatus. „Beide Arten ziehen, wie es scheint, bedeutend den Nadelwald der Laubwaldung vor.“ 89. Acredula caudata. Am 24. April 1886 lag in einem fertigen Neste ein Ei, in einer jungen Fichte ca. 8‘ hoch, im Parke von Haus Escherde; das Gelege war am 4. Mai mit 9 Eiern vollständig. — Am 30, April wurden 2 Eier in einem zerstörten Neste gefunden. 90. Sitta caesca. „Am 27. April 1832 entdeckte ich ein „verklebtes“ Nest des „Kleibers“ in einem Astloche; das Schlupfloch war oval, der Lehm mit graublauen feinen Dunen untermischt. Das Genist — aus Blätterstückchen und Baumrinde — bedeckte die Eier, 8 an Zahl, etwa einen Zoll hoch. Sie waren !/, bebrütet. — Bei Königshof vertreten; ich fand im Juni Junge.“ 91. Certhia familiaris. Aus dem Jahre 1881 liegt ein Satz von 7 Eiern in Mejer’s Sammlung. 92. Upupa epops. Bei Gronau kaum noch vorhanden; höchstens auf dem Zuge. 93. Columba palumbus. Ein Gelege ohne Datum und eins von 1873 aus der Umgebung Gronaus liegen in der Mejer’schen Sammlung. — Einzeln bei Königshof Brutvogel. 94. Columba ovenas. „Am 26. December wurde ein Exemplar im Park von Haus Escherde in meinem Beisein erlegt, dessen linker Flügel defekt war; fast alle Schwungfedern zweiter Ordnung in beiden Flügeln waren nur zur Hälfte ausgewachsen, ob ausgerissen oder vermausert, weiss ich nicht.“ 95. Turtur vulgaris. Ein volles Gelege aus dem Jahre 1877 befindet sich in der Mejer’schen Collection. 208 Paul Leverkühn: 96. Perdix cinerea. Die Paarung fand im Frühjahr 1833 in den letzten Tagen Februars statt. Am 13. Mai 1885 das erste Ei im Neste; am 15. noch immer ein Ei; ebenso am 18. Ueber ‚die Hühner auf der Wander- schaft‘, von denen Mejer in anziehender Weise in seiner ersten Arbeit (l. ce. p. 393) berichtete, finde ich in seinen Papieren noch folgende Bemerkung: ‚Im October findet man — und ich habe das öfters bemerkt — grosse Ketten Rebhühner, deren Stärke sich in verschiedenen Fällen auf über 50 Stück belief. Ohne irgend welche äussere Veranlassung streicht ein solches Riesenvolk heraus, fliegt eine Strecke weit und fällt auf einer grösseren Fläche zerstreut wieder ein. Einen derartigen Flug habe ich einst lange verfolgt; jedesmal, wenn ich dorthin kam, wo sie wieder eingefallen waren, hatten sie sich zusammengeschart und strichen, ohne zu halten, von Neuem heraus. Ich neige zu der Ausicht, dass diese Hühner sich auf der Wanderschaft befanden, denn meist waren sie dort, wo ich sie antraf, in den folgenden Tagen nicht mehr zu finden.“ 97. Otis tarda. „Verschiedene sollen hier im Laufe der Jahre geschossen sein. Im milden Winter von 1881—1882 habe ich nicht’s davon ver- nommen.“ 98. Vanellus ceristatus. „Nistete bei Gronau auf Sturzäckern 1882 in mehreren Paaren; seine Brut wurde aber häufig gestört und die Nester durch das Ackern vernichtet. 1883 erschien kein Kibitz. Am 28. October 1884 schoss ich einen aus einem Schwarm von 150 Stück. Im Jahre 1886 brütete der Kibitz ziemlich viel bei Gronau; ich fand am 12. April zweimal 4 Eier, einmal 3 und einmal 2. Das eine Gelege a 4 war schon bebrüte. Am Tage darauf enthielten die Nester, welche am 12. April 3 und 2 Eier gehabt, 4 bez. 3. Ausser- dem fand ich andere Nester mit 4, 4 und 3 Stück. 99. Charadrius fluviatilis. (minor.) „Ich glaube, dass der Flussregenpfeifer nur in solchen Früh- jahren an den sandigen Uferstellen der Leine brütend vorkommt, welche einem milden Winter folgen. Ich habe sie in solchen Jahren zu mehreren Paaren auf einer kleinen Kiesstelle angetrofien. Das Nest habe ich allerdings noch nicht finden können, glaube aber fest, dass sie hier zur Brut schreiten; denn aus dem ängstlichen Benehmen der Vögel liess sich schliessen, dass man sieh in der Nähe der Brutstätte befand. Am 26. April 1883 beobachtete ich Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. 209 4 Stück an gedachtem Platze; Tags darauf war nur einer vor- handen. Sie waren nicht sehr scheu und leicht zu schiessen ge- wesen. Am 7. Mai etwa 4—5 Paare am Brutplatz. — Auf den Kiesbänken der Oder im Harz beobachtet.“ — (Es ist wohl ohne Zweifel, dass minor an der Leine brütet. Auch an kleinen Bächen kommt er als Sommerbrutvogel in der Provinz Hannover vor, wie ein Gelege von 4 Stück aus der moorigen Gegend bei Wienhausen in der Nähe von Celle in der Lüneburger Haide, welches, am 3. Juni 1853 ausgenommen, in der Sammlung des weil. Postdirector Pralle liegt, zur Genüge darthut. In der genannten, sehr reich- haltigen Suitensammlung (jetzt im Hildesheimer Museo) befinden sich ferner 2 Eier aus Celle vom Jahre 1852, eins vom 10. Juni 1853 von der ‚Neustädter Zugbrücke bei Celle‘. Lev). 100. Scolopaz rusticula. Brütet alljährlich in den Oberharzer Mooren. 101. Seolopax gallinula. * Am 1. November 1884 wurde ein Vogel bei Haus Escherde erlegt. „Mir ist es wiederholt vorgekommen, dass ich diesen Vogel bei hohem Schnee an den Ufern der Leine antraf, wo zwischen Schnee und Wasserspiegel nur ein freier Raum von 1 Fuss war. Ich habe den Vogel selbst bei Frost an dem Rande eines zuge- frorenen Teiches an einer kleinen offenen Stelle gefunden. Ueber- haupt habe ich stets und ständig nur gallinula hier getroffen, während major und gallinaria (— scolopacina, media) mir nie hier begegnet sind.“ (In litt. sub 18. Jan. 1887.) [Danach ist die Ueberschrift l. c. p. 395 Nr. 108 „gallinaria“ in gallinula zu ändern, wie dies Mejer auch in seinem Manual-Exemplar gethan hat. Lev.] 102. Totanus glareola. * „Am 2. Mai 1885 hielten sich drei grünfüssige Wasserläufer zusammen mit einem etwas grösseren ähnlichen an dem Wasser- sumpfe einer Thonkuhle in der Gronauer Marsch auf. Am 3. Mai schoss ich einen derselben, ein &. Der grössere war nach der Meinung des Herrn Professor Dr. Cabanis vielleicht Totanus ochropus. Tringa? Ein unbekannter Strandvogel, im Winter einzeln gesehen; am 26. April 1883 an der Leine 5 Stück, am 27. nur noch einen beobachtet. Der Vogel ist sehr scheu. Am 16. April 1885 wieder einen gesehen. 105. Numenius arquatus. * „In der Mitte Septembers 1882 beobachtete ich einen Brach- Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 179. April 1887. 14 110 Paul Leverkühn: vogel oberhalb Gronaus auf dem Zuge, in den Wiesen Nahrung suchend. Am 30. April 1883 ebenfalls einen von S.W. nach N.O. ziehend. Am 9. April 1885 ferner ein Exemplar auf dem Zuge, welches auf den Sandbänken an der Leine rastete.‘“ 104. Ciconia alba. „In der nächsten Nachbarschaft des Beobachtungsgebietes Brutvoge. Am 15. Februar 1883 schreibt der ‚Hannoversche Courier‘: „Verschiedentlich wird uns die Ankunft der Störche ge- meldet, welche sich an ihren alten Wohnsitzen wieder häuslich einrichten.‘ Ob wahr?“ 105. Ciconia nigra. Fortgesetzt häufig an der Leine beobachtet, so am 9. Mai 1884 ein einzelnes Exemplar, am 31. Juli 1885 desgleichen. 106. Ardea cinerea. Am 20. August 1885 wurde bei Haus Escherde ein Fischreiher erlegt. Am 3. Jan. 1887 liess sich bei Thüste bei Wallensen ein Reiher trotz Schneewetters sehen. 107. Grus einerea. „Bisweilen lassen sich die Kraniche in unseren Gefilden nieder, wie solches im April 1880 von einer Herde von 20 Stück geschah. Oft sah ich die Schwärme unter grossem Geschrei in einer anderen Richtung ziehen, fast entgegengesetzt der natürlichen; dann aber geschah es meisst, dass der Schwarm plötzlich zu kreisen anfıng und nach kurzer Zeit die normale Richtung einschlug.“ Gegen die vom Lehrer Raunheim im ‚Zoologischen Garten‘ 1886 ausge- sprochene Ansicht, dass kleinere Vögel in Gesellschaft der Kraniche, wenn nicht gar auf diesen ihre Wanderungen vollzögen, eine An- sicht, welche auf einer bei Vollmond (!) abends 8 Uhr am 24. Oct. 1835 gemachten ‚Beobachtung‘ basirt, zog Mejer zu Felde, indem er zunächst die bekannte Thatsache anführt, dass die jungen Kraniche, welche gemeinschaftlich mit den alten ziehen, schiebsende oder piepsende Laute hören lassen, sodann eine eigene ‚Beobachtung‘ — sensu meliore! — mittheilt: „Vor mehreren Jahren, am Vor- mittage etwa um 10 oder 11, sah ich einen Kranichzug, der ca. 150 Fuss hoch über mich hin flog. Ich konnte ganz genau wahr- nehmen, dass sich zwischen den ‚Vögeln des Ibycus‘ kein einziger kleiner Gast befand, dennoch hörte ich das „Gezwitscher“ zu deutlich, um mich über den Ursprungsort desselben zu täuschen. Gedeckt durch Büsche — denn ich suchte Schnepfen — konnte ich voll und ganz die Erscheinung in mich aufnehmen, was noch Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. 211 dadurch erleichtert wurde, dass die Kraniche, welche mich nicht sahen, arglos ihren Weg gerade über mich hin nahmen.“ H. C. sub 15. März 1886. 108. Crex pratensis. Am 20. Mai 1885 den ersten Ruf in einer feuchten Wiese an der Leine gehört. 109. Rallus aquaticus. * „Die Wasserralle habe ich auf ihrem Zuge im Frühjahr und Herbst beobachtet und erlegt; so sah ich 2 Individuen im Herbst 1884 am Leineufer, am 24. April 1885 schoss ich eins an der Leine, im Herbst desselben Jahres sah ich eins.“ 110. Stagnicola chloropus. Am 12. Mai 1882 Gelege von 9 Stück, stark bebrütet, nahe der Leine gefunden. Am 18. Mai 1885 enthielt ein Nest über seichtem Wasser im Schilf in einer Thonkuhle 6 frische Eier; am 28. Mai lagen 10 etwas bebrütete Eier im Nest. 111. Anser sp. Im Herbst 1883 zogen die ersten 7 Wildgänse (am 2. Octbr.) durch, bei ziemlich steifem S.W.-Wind in der Richtung von O. nach W. 112. Anas boschas. „Am 16. Febr. 1883 hatten sich die Paare schon zusammen- gethan. Am 10. April wurde von einem meiner Bekannten ein ‚weggelegtes‘ Ei gefunden. Am 30. April entdeckte ich das erste Nestei. — Am 15. Mai 1885 sass auf einer Kopfweide, in der aus- gefaulten Vertiefung des Oberendes — des ‚Kopfes‘ — ein fürm- liches Nest, normal gebaut, 10—11 Fuss über der Erde; es be- stand aus trockenen Reisern; Gras und Daunen und enthielt 10 Eier, von denen 4 gerade durch die ausschlüpfenden Jungen ge- sprenst wurden. Die Entfernung zum nächsten Wasser betrug etwa 100 Schritt. Auf demselben Baume nistete 1886 die Ente wieder; am 12. April lagen 4 Eier im Nest — aber die Brut wurde gestört. Am 18. April fanden Leverkühn und ich noch ein von den Krähen angepicktes Ei in dem Nest, welches der Räuber gewiss hatte liegen lassen, um die Ente zum Nachlegen zu bewegen. Frische Spuren am Stamme der Weide wiesen auf das Ausnehmen hin. (ef. Monatsschrift des deutsch. Ver. z. Schutze d. Vogelwelt, Jahrg. XI p. 245.) Am 5. Mai 1886 enthielt ein anderes Nest 9 frische Eier.“ 14* 212 Paul Leverkühn: 113. Anas querquedula. ; „Die Knäkente ist einmal als Brutvogel vor längerer Zeit aufgetreten, auf einem schilfreichen Teiche bei Haus Escherde.“ 114. Anas erecca. ” Am 3. Nov. 1884 einen Schoof von 7 Stück an der Leine ge- sehen, eine geschossen. | 115. Fuligula ferina. Im Octbr. 1883 ein & juv. im Uebergangskleide bei Gronau auf dem Escherder Teiche geschossen. 116. Tadorna vulpanser. * „Am 9. Mai 1885 flog an einem Bache, vier Schritt vor mir, eine Ente auf, weiss, rothbraun, grau mit dunkleren Schwingen; die Flügelschläge klangen wie wie — wie — wie — wie — wie, so dass ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich sie für tadorna halte.“ [Das wäre der dritte Fall des Vorkommens von Tad. vulpanser in der Provinz Hannover: vor Jahren wurde eine Brandente in Fleisch aus dem Solling den hannoverschen Provinzial-Museum zugeschickt (Z), welche jedenfalls dort geschossen war, und im Juni 1886 ist bei Schöppenstedt ein sehr schönes Männchen erlegt, welches von Herrn Custos Braunstein ausgestopft ward. Lev.] 117. Mergus merganser. Am 10. Dechr. 1884 ein Exemplar auf der Leine beobachtet. 118. Podicipes minor. Babingt. Am 30. Octbr. 1884 zwei Stück an der Leine geschossen. „Meine Beobachtungen über die Anzahl der normalen Bruten, welche die hier nistenden Arten aufbringen, habe ich fortgesetzt und habe erfahren, dass folgende Species regelmässig oder doch in günstigen Jahren mehrere Bruten aufziehen: Sawzcola oenanthe, Rutieilla tithys, Turdus merula, musicus, Motacila alba, sulphurea, Anthus arboreus, Alauda arvensis, Emberiza schoentclus, mihiaria, citrinella, F'ringila coelebs, Cannabina linota, Ligurinus chloris, Passer domesticus, montanus, Üboccothraustes vulgarıs, Sturnus vulgaris, Lanius excubitor, Columba palumbus, Turtur vulgaris. In recht günstigen Sommern bereiten zwei Bruten auch: Erithacus rubecula, Sylvia atricapilla, Carduelis elegans.“ Alle ornith. Papiere Mejer’s übergab uns die Wittwe zur Be- arbeitung — auch an dieser Stelle sprechen wir unseren Dank für das geschenkte Vertrauen aus. Neue Vogelarten aus dem oberen Kongo-Gebiet. 213 Im Vorstehenden sind alle handschriftlichen Notizen Mejer’s, seine Excursionstagebücher, die Etiketten seiner Sammlung ein- heimischer Vogeleier, auch unsere eifrig geführte Correspendenz sorg- fältig benutzt. Da Mejer in seiner Arbeit das System A. E. Brehm’s aus dessen ‚Thierleben‘ befolgte, so haben wir uns ebenfalls an dieses gehalten. Kiel, Juni 1887. Zoologisches Institut. Neue Vogelarten aus dem oberen Kongo-Gebiet. Von Ant. Reichenow. Von dem Reisenden F. Bohndorff, welcher durch seine Sammlungen aus dem Niamniam-Lande bereits in ornithologischen Kreisen bekannt geworden ist, erhielt ich eine grössere Collection von Vogelbälgen aus dem oberen Kongo-Gebiet zur Bestimmung, in welcher die nachstehenden neuen Arten sich befanden: 1. Pitylia stictilaema Rehw. n. sp. Ganzer Kopf und Kehle grau, auf der Mitte der Kehle ein hellrother Fleck; Rücken und Flügel graubraun; Oberschwanz- decken roth; der schwachstufige Schwanz schwarz; ganzer Unter- körper auf zimmetbraunem Grunde mit weissen Perlenflecken dicht bedeckt, welche auf der unteren Bauchmitte theilweise in Quer- binden zusammenlaufen; Unterschwanzdecken schwarz und weiss quergebändert, mit rostfarbenem Anflug; Unterflügeldecken blass zimmetfarben und weiss quergebändert; Schnabel dunkel bleigrau; Iris dunkelroth; Füsse bräunlich. Länge ca. 125, Flügel 55, Schwanz 50, Firste 14, Lauf 17 mm. Fundort: Leopoldsville. 2. Habropygatenerrima Rehw. n. sp. Der H. atricapilla (Verr.) sehr ähnlich, aber Kopfseiten, Nacken- seiten, Kehle und Mitte des Unterkörpers rein weiss. Oberkopf bis in den Nacken hinein, der stark stufige Schwanz und Schwingen schwarz; Kopfseiten und Seiten des Nackens, Unterkörper und Unterflügeldecken weiss, Körperseiten zart grau verwaschen, Weichen roth; Unterschwanzdecken zart grau; Rücken und Flügeldecken grau mit feiner schwarzer Wellenzeichnung; Bürzel und Oberschwanz- decken roth; Oberschnabel orange, Schneiden, Basis und hinterer Theil der Firste schwarz; Unterschnabel an der Basis orange, an der Spitze schwarz; Iris schwarzbraun; Füsse schwarz. Länge 314 Ant. Reichenow: ca. 105, Flügel 45, Schwanz 45, Firste 9, Lauf 15 mm. Fundort: Stanley-Fälle. 3. Ploceus Bohndorffi Rehw. n. sp. Diese Art steht in der Mitte zwischen dem nordöstlichen P. larvatus und dem westlichen ?. cucullatus. Das Schwarz des Ober- kopfes zieht sich etwas weiter auf den Hinterkopf herab als bei dem erstgenannten, dagegen nicht so weit wie bei letzterem. Auf den Kopfseiten schneidet das Schwarz mit den Ohrdecken ab, während es bei ?., cucullatus über diese hinaus geht; im Nacken reicht es etwa bis zu einer zwischen den Ohröffnungen gedachten geraden Linie. Auch fehlt die breite kastanienbraune Nackenbinde, wie sie P. cucullatus besitzt; das Schwarz des Kopfes ist am Kropfe und im Nacken nur schmal kastanienbraun gesäumt. Im Uebrigen mit P. cucullatus übereinstimmend. Iris roth, Füsse blassbraun, Schnabel schwarz. Länge ca. 160, Flügel 90, Schwanz 68, Firste 22, Lauf 23mm. Fundort: Stanley-Fälle. 4. Ploceus anomalus Rchw. n. sp. Von allen Ploceus-Arten durch sehr kurze erste Schwinge, welche die Handdecken nur um 3mm überragt und sehr kurzen Schwanz ausgezeichnet; die Unterschwanzdecken reichen fast bis zur Schwanzspitze. Durch diese Eigenschaften nähert sich die Form den Pyromelana-Arten. Das leider noch nicht ausgefärbte Stück, Männchen, zeigt im Allgemeinen das ammerartige Kleid der weib- lichen Ploceus-Arten. Oberseite vom Nacken an fahlbraun, auf dem Rücken mit breiten schwarzbraunen Schaftstrichen, Nacken gelblich verwaschen; Oberkopf düster gelb; Zügel weiss; auf der fahlbraunen Kehle und den vorderen Wangen dringen schwarze Federn durch; bei ausgefärbten Individuen dürften also diese Theile schwarz sein; Kropf gelb; übriger Unterkörper, Unterflügel- decken und Innensäume der Schwingen isabellfarben; Schwingen, Deckfedern der Flügel und Schwanzfedern schwarzbraun mit fahl- braunen Säumen. Schnabel schwarz; Füsse blassbraun; Iris schwarz- braun. Länge ca. 115, Flügel 60, Schwanz 32, Firste 14, Lauf 20 mm. Fundort: Stanley-Fälle. 5. Cinnyris Bohndorffi Rehw. n. sp. Aehnlich der ©. verticalis, aber durch metallisch blaugrüne Kehle, dunkler grau gefärbten Unterkörper und blassgelbe Achsel- büschel unterschieden. Oberkopf, Nacken und Kopiseiten stahlgrün glänzend, unter zurückgeworfenem Licht stahlblau; Kehle stahlblau- grün glänzend, unter zurückgeworfenem Licht blauviolett; Zügel Neue Vogelarten aus dem oberen Kongo-Gebiet. 215 schwarz; Oberkörper gelblich olivengrün ; Unterkörper dunkel bräun- lichgrau, Unterflügel- und Unterschwanzdecken heller grau; Achsel- büschel blassgelb; Flügel- und Schwanzfedern braun mit gelblich olivengrünen Säumen. Schnabel und Füsse schwarz; Iris schwarz- braun. Länge ca. 140, Flügel 63, Schwanz 50, Firste 22, Lauf 17 mm. Fundort: Leopoldsville. 6. Calamonastes cinereus Rchw. n. sp. Rein grau, Unterseite, besonders der Bauch, blasser; auf der Mitte des Bauches zeigt sich eine sehr schwache dunkle Quer- bänderung, deutlicher ist solche auf der Spitzenhälfte der Schwanz- federn; Kinn weisslich; Zügelgegend mit weiss gemischt; Unter- flügeldecken und Innensäume der Schwingen weiss; Schnabel schwarz; Füsse rothbräunlich; Iris schwarzbraun. Länge ca. 120, Flügel 60, Schwanz 55, Firste von der Stirnbefiederung an 13, Lauf 22 mm. Fundort: Leopoldsville. (Nebenbei sei bemerkt, dass Cala- monastes Fischeri Rehw. identisch ist mit Thamnobia simplex Cab.) 7. Eremomela mentalis Rchw. n. sp. Öberseits grauolivengrün, Oberkopf und Oberschwanzdecken gelblich; Augenbrauenstrich hellgelb; Zügel grau; Kinn weiss; übrige Unterseite hellgelb; Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen weiss; Flügeldecken graubraun; Schwingen und Schwanz- federn graubraun mit olivengrünen Säumen; Schnabel schwarz; Füsse braun, Zehen heller, rothbräunlich; Iris ockergelb. Länge ca. 95, Flügel 55, Schwanz 40, Firste 10, Lauf 17 mm. 8. Sylviella rufigenis Rehw. n. sp. Oberkopf fahl rostbraun, grau verwaschen; Stirn blassgelb; Oberkörper grauolivengrün, Oberschwanzdecken gelblicher; Augen- brauen und hintere Kopfseiten rothbraun; vordere Wangen und Kehle gelblichweiss, Basis der Federn grau; Kehle von einer roth- braunen Kropfbinde begrenzt; übrige Unterseite blassgelb; Schenkel- befiederung rostbräunlich; Unterflügeldecken isabellfarben, gelblich verwaschen; Innensäume der Schwingen blass gelbbräunlich, fast weiss; Flügeldecken braun mit olivengrünen Säumen; Schwingen braun mit blassgelblichen Säumen; Schwanzfedern braun, oliven- grün gesäumt; Schnabel hornbraun, Unterkiefer blasser; Füsse blass- braun; Iris hellbraun. Länge ca. 95, Flügel 60, Schwanz 27, Firste 11, Lauf 20 mm. 216 Viet. Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen: Ruticilla titnys var. Cairii, &erbe. Richtigstellung des Artikels: „Ein hennenfedriges Vogel- männchen“ von Vict. Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, Durch Zufall kam ich kürzlich beim Durehblättern des XXIX. Jahrg. (1881) dieses Journals wieder auf obengenanten Artikel Herrn August Müller’s, welcher mich zu einer Richtigstellung der darin ausgesprochenen Ansicht um so mehr veranlasst, als die beiden dort als Hennenfedrigkeit geschilderten Fälle bei Ruzeilla eithys als einzig dastehend bezeichnet werden, was auch in der That der Fall wäre, wenn es sich hier wirklich um Hennen- fedrigkeit im Sinne des genannten Autors handeln würde, Die Beschreibung des Vogels, welche auf pag. 205 gegeben wird, ist vollkommen genügend, um darin eine schon lange be- schriebene, aber wie es scheint vergessene — und, weil in den Museen meist fehlende, daher wenig gekannte Form unseres Haus- rötblings zu erkennen, welche zuerst von Gerbe 1848 (Diet. univ. d’hist. nat. XI. p. 259) als Ruticilla Cairi! —, dann von Chr. L. Brehm 1865 (Vollst. Vogelf. p. 415) als Ruieila montana be- schrieben wurde. Dieser Röthling, welcher im männlichen Kleide von unserem gewöhnlichen darin abweicht, dass ihm alle schwarzen Partien dieses fehlen, zeigt ein uniformes Geäeder, ähnlich dem des 2 oder der Jungen im ersten Herbstkleide, nur ist der Farbenton ein mehr ins Graue ziehender. Zuerst in den Basses-Alpes aufgefunden, wurde er dann von Chr. L. Brehm, der durch L. v. Hüber Exemplare aus Kärnten erhielt, für dieses Land, in den letzteren Jahren von J. v. Mada- rasz für Ober-Ungarn (ärva) und die galizischen Karpathen und kürzlich von J. v. Csatö für Siebenbürgen nachgewiesen. Ich selbst fand den Vogel mehrfach in den Salzburg’schen Alpen, wo er — wie wahrscheinlich überall in den Alpen und Karpathen — die typische Form im Hochgebirge vertritt. Einmal traf ich ihn auch brütend im Thale und zwar in der nächsten Nähe meines Besitzes. Bericht über die Februar-Sitzung. 217 Indem ich durch dieses das Vorkommen obiger Form für Deutschland (Umgebung von Offenbach a/M.) nachgewiesen habe, möchte ich, zur genaueren Kenntniss der Verbreitung derselben nach Norden, die Röthlinge der deutschen Gebirge einer genaueren Beachtung empfehlen. Villa Tännenhof b/Hallein, im Januar 1887. Allgemeine Bentsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlin. Berieht über die Februar-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag, den 7. Februar 1337, Abends 8 Uhr im Sitzungslokale, Bibliothekzimmer des Architekten-Vereinshauses, Wilhelmsstr. 92, D. Anwesend die Herren: Golz, Matschie, Cabanis, Rei- chenow, Ehmcke, Bünger, Mützel, Hartert, von Winterfeldt,Deditius, Hartwig, von Dallwitz, Thiele, Hocke, Grunack, Urban. Als Gäste die Herren: Pascal (Berlin, Staudinger (Dresden) und Spiess (Charlottenburg). Vorsitzender: Herr Golz, Schriftf.: Hr. Matschie. Nachdem das Protokoll über die Januar-Sitzung verlesen und angenommen worden ist, legt Herr Cabanis die in der Zwischen- zeit eingegangenen und neu erschienenen ornithologischen Schrif- ten vor. Unter anderen weist er auf den Kalender für Geflügel- freunde von Gustav Meyer hin, der, mit zum grossen Theil recht instructiven Holzschnitten ausgestattet und mit Beiträgen von Baldamus, Dürigen, Schacht u. a. versehen, jedem Geflügel- freunde warm empfohlen werden kann. Leider vermissen wir diesmal in demselben die sonst stets vorhandene Biographie eines der bekannteren Omithologen, durch welche das Interesse für die wissenschaftliche Ornithologie nicht zum wenigsten in diesem Kalen- der gepflegt zu werden pflegte. Robert Ridgway bietet allen Sammlern von Vogelbälgen ein prächtig ausgestattetes Handbuch: „A nomenclature of colors for naturalists and compendium of useful knowledge“, in welchem versucht worden ist, möglichst alle Fragen der ornithologischen 218 Deutsche Örnithologische Gesellschaft: Terminologie zu beantworten. Für mehr als 300 Farben werden die lateinischen, englischen, deutschen, französischen, spanischen, italienischen und dänischen Namen aufgeführt; auf 10 Tafeln sind unter Benutzung der besten Farben der Neuzeit über 100 ver- schiedene Nuaneirungen dargestellt. Weitere Tafeln erklären die Determination des Vogelbalges, Kopfes u. Flügel, der Federzeich- nung, der Eiform. Ein Lexikon, in welchem den englischen Fach- ausdrücken die entsprechende lateinische Uebersetzung beigegeben ist, und wo auf möglichst klare Definition der einzelnen Termini augenscheinlich grosser Werth gelegt wurde, sowie eine vergleichende Tabelle der engl. Zoll und Millimeter-Maasse dienen dem Hand- buch sehr zum Vortheil. Man darf nur nicht vergessen, dass bisher alle Versuche der Aufstellung von Farbentafeln daran ge- scheitert sind, dass selbst die anscheinend consistentesten Farben mit der Zeit vom Sonnenlicht angegriffen werden und nachdunkeln. Herr Cabanis macht darauf aufmerksam, dass in der Auf- zählung der betreffenden Litteratur einer Dissertation von Heine aus dem Jahre 1811 nicht gedacht sei, in welcher bereits der Versuch gemacht worden ist, eine Farbenskala aufzustellen und für dieselbe dem Pflanzenreiche entnommene Bezeichnungen fest- zusetzen. Herr Reichenow glaubt, dass man wohl mit bei weitem weniger Farbenbezeichnungen auskommen könne als dies in dem vorliegenden Werke für nöthig angesehen werde. ' Dr. von Pelzeln und Dr. L. von Lorenz haben begonnen die Typen der ornithologischen Sammlung des k. k. naturbistorischen Hofmuseums in einer Uebersicht bekannt zu machen und behandeln in dem so eben erschienenen 1. Theil die Raubvögel sowie einen Theil der Passeres nach Gray’s Handlist of Birds. N. Zaroudrivi giebt eine Uebersicht über die Vögel der Oase Ahal-Tek& jenseit des Caspischen Meeres und zählt in der- selben 184 Species auf. Herr Reichenow hält nunmehr seinen angezeigten Vortrag über die Fortschritte der Ornithologie im Jahre 1886 und legt hierauf einige interessante Nester vor, welche das hiesige König- liche zoologische Museum durch Herrn Geheimrath Dr. Bachmann aus Südafrika erhalten hat. Unter anderem wies der Vortragende auf ein mit 8 Eiern belegtes Nest von Colius leucotis hin. Die Mausvögel bauen freie Nester und es legen mehrere Weibchen ihre Eier in ein und dasselbe Nest. Bericht über die März-Sitzung. 219 Wie Herr Hartwig an dem Demonstrationsexemplar nach- weist, sind neben Baumwolltheilen vorzüglich Cruciferenreste beim Bau verwendet. Schluss der Sitzung. Golz. Matschie. Cabanis, General-Secr. Bericht über die März-Sitzung. VerhandeltBerlin, Montag, den 7. März 1857, Abends 8 Uhr im Sitzungslokale. Anwesend die Herren: Cabanis, Golz, Reichenow, Bolle, Thiele,Schalow, Grunack, Hartwig, Deditius, Wacke, Ehmcke, Urban, Hocke, Nauwerck, Müller, Pasch und Matschie. Als Gäste die Herren: Dr. Joh. Frenzel, Gressin, Lam- precht, Pascal und Rücker, sämmtlich aus Berlin, D. Lebet (Lausanne) und Spiess (Charlottenburg). Vorsitzender: Herr Golz, Schriftf. Herr Matschie. Nachdem das Protokoll über die Februar-Sitzung verlesen und angenommen worden ist, wünscht Herr Bolle, dass in den über die Sitzungen der Gesellschaft veröffentlichten Zeitungsbe- richten eine grössere Sorgfalt auf eine correct sachliche Wieder- gabe der Verhandlungen gelegt werde. Es sei wiederholt vorge- kommen, dass Aeusserungen verschiedener Redner entstellt wieder- gegeben seien. Diese Berichte sind in keiner Weise officiell, wie von Herrn Cabanis betont wurde. Herr Matschie weist darauf hin, dass in einzelnen Fällen auch durch Druckfehler und Aus- lassungen Irrthümlichkeiten in die in der Vossischen Zeitung er- schienenen Berichte entstanden seien. Herr Dr. Johannes Frenzel hält einen längeren Vortrag über die von ihm nach einer neuen Methode hergestellten Glycerin- präparate und seine mit vielem Erfolge angewendete Conservirungs- methode unter Vorlegung einer grösseren Anzahl von sehr instruc- tiven Demonstrationspräparaten. Herr Reichenow spricht über die ornithologischen Resultate der letzten Reise unseres verstorbenen Mitgliedes Dr. G. A. Fischer nach dem Vietoria-Njansa. Durch die glücklich nach Berlin gelangten Sammlungen dieses eminent begabten Forschers sind 220 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: unsere Erwartungen auf mannigfache Bereicherungen unserer orni- thologischen Kenntniss des von dem Reisenden durchforschten Theiles von Ostafrika nicht getäuscht worden. Herr Reichenow wird in diesem Journal einen längeren Bericht über die hoch interessanten Sammlungen geben. Bemerkt sei hier nur, dass 22 Arten von Vögeln als neu beschrieben werden konnten. Darunter befinden sich u. a. 2 neue Agapornis, A. Fischer‘ und A. personata. Auch der südafrikanische Lappenstaar wurde von Fischer dort aufge- funden. In zoogeographischer Hinsicht sind ganz ausserordentliche Resultate zu verzeichnen. Durch die Erlegung von Musophaga Rossae und Corythais Livingstoni am Victoria-Njansa sowie durch den sicheren Nachweis von Psittacus erythacus in diesen Gegenden ist festgestellt, dass die Ausbreitung der westafrikanischen Wald- fauna sich bis an den Vietoria-See erstreckt und somit steht fest, dass die Grenze für dieses Gebiet in einer Linie zu suchen ist, welche vom Njam-Njam-Lande an dem Victoria-See vorbei sich bis herunter zum Tanganjika zieht. Andrerseits liest der Victoria- Njansa bereits im Uebergangsgebiete zwischen der südöstlichen und nordöstlichen Fauna, da Fischer verschiedene specifisch nord- östliche Formen wie Laniarius erythrogaster, Bradyornis semipartitus etc. dort erlegen konnte. Herr Ehmcke legt vor und bespricht einen von A. Rehberg herausgegebenen Bilder-Atlas der Vögel Preussens. Erste Liefe- rung: Die Raubvögel. Herr Bolle referirt über eine Arbeit von A. Piccone: Di al- eune piante liguri disseminete da uccelli carpophagi. Es ist bekannt, dass auch in unseren Gegenden auf Thürmen und unzugänglichen Felswänden öfters Obst- und Ebereschenbäume sich ansiedeln, deren Aussaat dort nur durch Vögel stattgefunden haben kann. Namentlich sind es Drosseln und Seidenschwänze, welche bierbei thätig sind. Die Mistel wird fast ausschliesslich durch Vögel ver- breitet. Der Kernbeisser schluckt zuweilen die Früchte des Weiss- dorn ganz hinunter und trägt so zur Verbreitung dieses Baumes bei. Herr Hartwig bemerkt, dass er Plattmönche ziemlich grosse Ebereschbeeren ganz hinunterschlucken sah, so dass Piccones’ An- gabe, dieser Vogel würge ganze Oliven mitunter hinunter wohl glaublich erscheint, wenn man annimmt, es sei die wilde Olive, O. oleaster, gemeint. Herr Cabanis bespricht eine Anzahl neu erschienener und eingegangener Schriften: Bericht über die März-Sitzung. 221 Neben neueren Arbeiten von Barboza du Bocage und Sousa über Vögel der Provinz Angola ist es namentlich ein Werk von Salvadori, Elenco degli Ueccelli Italiani, welches die Aufmerksam- keit erregt. Salvadori hat 425 Arten für Italien als sicher beob- achtet angenommen. Er streicht aus der Gigliolischen jüngst erst erschienenen Liste 11 Arten, weil dieselben nicht sicher für Italien nachgewiesen seien resp. nur in Dalmatien, welches er der orien- talomeridionalen Region zurechnet, gesehen wurden. Als neu fügt er der Italienischen Ornis zu: Cinclus melanogaster, Calan- drella minor und Anser erythropus. Herr Cabanis legt der Gesellschaft wiederum einige der so vorzüglichen, in der hiesigen Greve’schen Offiein unseres Mitgliedes des Herrn Pasch angefertigten Buntdrucktafeln des Lilford’schen Werkes vor. Herr Sehalow theilt zum Schluss mit, dass Strix nisoria in dem vergangenen Jahre zu wiederholten Malen innerhalb der Deutschen Grenze beobachtet worden sei. Sicher erlegt wurde sie am 15. Nov. 1886 bei Merenthin in der Nähe von Woldenberg in der Neumark durch den Bezirksjäger Grävert; Herr Bolle beob- achtete sie im vergangenen April in nächster Nähe von Berlin, im November wurde sie bei Greifswald geschossen, vom Harz, von Ostpreussen und Oberschlesien liegen Nachrichten über das Vorkommen dieser Art vor. Schluss der Sitzung. Golz. Matschie. Cabanis, General-Secr. Bericht über die April-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag, den 4. April 1897, Abends 8 Uhrim Vereinslokale. Anwesend die Herren: Cabanis, Grunack, Hartert, von Dallwitz, Schalow, Müller, Nauwerck, Freiherr von Maltzan und Matschie. Vorsitzender: Herr Cabanis. Schriftf.: Hr. Matschie. Das Protokoll über die März-Sitzung wird vorgelesen und angenommen. Herr Cabanis legt einige in der Zwischenzeit erschienene und neu eingegangene Schriften vor, welche kurz besprochen werden, und macht alsdann der Versammlung Mittheilung davon, 222 Eingegangene Schriften. dass durch besondere Umstände veranlasst die diesjährige Jahres- versammlung der Gesellschaft nicht, wie festgesetzt, in Stettin stattfinden könne. Er würde beim Vorstande die nöthigen Schritte zur Ansetzung eines neuen Versammlungsortes thun und glaube, Wiesbaden vorschlagen zu dürfen, zur Zeit, wo in diesem Jahre die Naturforscher-Versammlung dort tagen wird. Da ein grösserer Vortrag nicht auf der Tagesordnung steht, wird der Rest des Abends durch Diseussionen über verschiedene ornithologische Gegenstände und den Austausch der gegenseitigen Meinungen inbetreff einer Anzahl interessanter Fragen ausgefüllt. Schluss der Sitzung. Matschie. Cabanis, General-Secr. Nachrichten. An die Redaction eingegangene Schriften. (Siehe Seite 110—112.) 2063. Enrico Hillyer Giglioli. Avifauna Italica. Firenze 1886. — Vom Verfasser. 2064. Tommaso Salvadori. Elenco degli Uccelli italiani. Genova 1887, — Vom Verfasser. 2065. Ph. L. Selater. Catalogue of the Passeriformes in the British Museum. Fringilliformes: Part II. containing the Families Coerebidae Tanagridae and Icteridae. London 1886. — Vom Verfasser. 2066. Th. Lorenz. Beitrag zur Kenntniss der Ornithologischen Fauna an der Nordseite des Kaukasus. Mit 5 colorirten Tafeln. Moskau 1887. 4°. — Vom Verfasser. 2067. The Ibis. A. Quarterly Journal of Ornithology. V. Series, Vol. V. No. 18. April 1887. — Von der British Orni- thologist’s Union. 2068. The Auk, A. Quarterly Journal of Ornithology. Vol. IV. No. 2. April 1887. — Von der American Ornitho- logist’s Union. 2069. Proceedings of the United States National-Museum. 1886, Sign. 19—39. Oktober 1886. — February 1887. — Vom United States National-Museum. 2070. Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien. XI. Jahrg. No. 2. — 4. Februar bis April 1887. — Vom Verein. 2071. Monatsschrift des Deutschen Vereins zum Schutze der Vogel- 2072. 2073. 2076. 2077. 2078. 2079. 2080. 2081. 2082. 2083. An die Redaction eingegangene Schriften. 223 welt. XII. Jahrg. No. 2—5. Februar— April. — Vom Verein. Zeitschrift für Ornithologie und praktische Geflügelzucht. XI. No. 2—4. Februar— April 1857. — Vom Vorstande des Ornith. Vereins in Stettin. K. Th. Liebe. Omithologische Skizzen. XII. Die Schnärr- drossel. (7. viseivorus) mit Abbd. [Sonderabdr. a. Monatsschr. d. D. V. z. Schutze d. Vogelwelt. 1887. No. 1.| — Vom Verfasser. . Paul Leverkühn. Vogelschutz durch Verordnung der Behörden. — Souderabdr. aus Monatsschr. d. D. V.z. Schutze d. Vogelw. No. 2. 1887. — Vom Verfasser. . Alph. Dubois. Description de deux nouvelles Especes d’Oiseaux. Cum Tab. I. Agelaeus Sclateri; 11. (Cuculus Stormsi.) [Extrait du Bulletin du Mus. Royal d’Hist. Nat. d. Belgique Tome V. 1887.] — Vom Verfasser. Jos& Augusto de Sousa. Additamento & lista das aves colligidas em Africa de 1384 a 1885 pelos srs. Capello e Ivens. [Extracto Journ. Sc. mathem., physic., e Naturaes No. XLIII. Lisboa. 1886.] — Vom Verfasser. J. V. Barboza du Bocage. Note sur la decouverte en Portugal d’une variett de la Certhilauda Duponti. [Extracto Jaan. Se. math., phys. e Naturaes. No. XLIV. Lisboa. 1857.| — Vom Verfasser. P.L. Sclater. List of a Colleetion of Birds from the Province of Tarapacä, Northern Chili. (Cum Tab. XXXVI. Phoenicopterus Jamesi.) [From. Proc. Z. Soc. London, June 29, 1886.] — Vom Verfasser. P. L. Selater. On Empidonax brunneus and its allied Species. [From The Ibis January 1887.) — Von Dem- selben. Capt. G. E. Shelley. A. Review of the Species of the Family Ploceidae of the Ethiopian Region. (Cum Tab. 1. 1. Ploceus Gurneyi; 2. Pl. angolensis. II. 1. Pl. capialıs; 2. Malimbus rubropersonatus.) |From the Ibis, Jan. 1887.] — Vom Verfasser. George N. Lawrence. The Rediscovery of Bachman’s Warbler, Helminthophila Bachmani (Aud.) in the United States. [From the Auk IV. No. 1. Jan. 1887.] — Vom Verfasser. Geo. N. Lawrence. Description of a New Species of Thrush from the Island of Grenada, West Indies. [From Ann. New-York Academy of Sciences Vol. IV. 1887.] — Von Demselben. John Grant Wells, of Grenada. A. Catalogue of the Birds of Grenada, West Indies, with Observations thereon. Edited by Geo. N. Lawrence. [From. Proc. United States National Museum 1886. Febr. 1887.) — Von Demselben. 224 Eingegangene Schriften. Jahresversammlung. 2084. Charles B. Cory. Description of a new Species of Rhamphocinclus from St. Lucia, West Indies. — A List of the Birds colleeted by Mr. W. B. Richardson, in the Is- land of Martinique W. Indies. — Authors Edition publiched February 3, 1887. [From. The Auk, Vol, IV. No. 2. April 1887.] — Vom Verfasser. 2085. The Naturalist's Companion. Edited by P. Guelf. Vol. II. No. 6. Broekport, N.-Y. January 1837. — Vom Heraus- geber. Jahresversammlung der A. D. Orn. Gesellschaft. Die diesmalige Jahresversammlung wird im September in Wiesbaden und zwar gleichzeitig bezw. im Anschlusse an die Naturforscher-Versammlung stattfinden. Beginn am 18. Sep- tember dieses Jahres. Den Mitgliedern der Gesellschaft wird vorher gedruckte Einladung zugehen. Berlin. Der Vorstand. G. Pätz’sche Buchdr. (Lippert & Co.), Naumburg a/S. JOURNAL für ORNITHOLOGIE. Fünfunddreissigster Jahrgang. Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. Gesichtet und herausgegeben von Herman Schalow. (Siehe Jahrg. 1886 Seite 409—436 und 1887 Seite 135 —159.) Ill. Biologische Beobachtungen vom Westufer des Tanganjika Die nachstehend mitgetheilten Lebensbeobachtungen wurden von Richard Böhm vornehmlich im westlichen Ufergebiet des Tanganjika: Manda, Qua Mpara, Kirandu-Inseln, Bergland von Marungu, Lufuko und Mpala gesammelt. Nur einige wenige der- selben stammen aus den westlicher gelegenen, centralen Land- strichen von Urua: vom Likulwe, Luapula, Lufira wie von Katanga. Die meisten der Arten, auf welche sich die nachfolgenden biologischen Notizen bezieheu, wurden von dem Reisenden nicht eingesammelt. Es war daher zuweilen unmöglich diejenigen Species, die mit einem Fragezeichen versehen sind, genau zu identifizieren. Die von Böhm gebrauchten Namen habe ich aus verschiedenen Gründen beibehalten und nur hin und wieder eine kleine Aenderung in der Nomenclatur eintreten lassen. Ich bemerke schliesslich noch, dass sich die nachfolgenden Beobachtungen nicht als abgeschlossene, in sich fertige Arbeit in dem Nachlass des Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 179. Juli 1897. 15 226 llerman Schalow: Reisenden vorfanden, sondern vereinzelte lose Blättchen füllten, die zum Zwecke der Veröffentlichung erst wie folgt zusammen- gestellt wurden. Das Unfertige der Darstellung findet hierin seine Erklärung. GRACULIDAE. Plotus Levaillanti. Sehr vereinzelt auf den Gewässern westlich vom Tanganjika. Auf einer kleinen, unbewohnten und mit üppiger Vegetation be- deckten Insel bei Kirandu (Tang.) fielen Schlangenhalsvögel und Cormorane in solcher Zahl zur Nachtruhe ein, dass die höheren, durch den Koth der Vögel abgestorbenen Bäume mit schwarzen, dichten Massen bedeckt erschienen. Cormoranus? Graculus africanus (Gm.) Matschie, J. f. O. 1887 p. 144. Im Tanganjika häufig. Weisskehlig. OCHARADRIIDAE. Oedienemus? O. vermiculatus Cab. 1. e. p. 138. Wurde auf verschiedenen sandigen oder mit Geröllablagerungen überdeckten Uferstellen am Tanganjika beobachtet. Lobivanellus? L. superciliosus Rehw., J. f. ©. 1886 p. 116. taf. 3. fig. 2. Am 12. Aug. bei Mpara geschossen. SOOLOPACIDAE, Actitis hypoleucus. Fehlt als echter Kosmopolit auch westlich vom Tanganjika an keinem Bach oder Flusse. RALLIDAE. Porphyrio smaragdonotus. Am 28. August ein Exemplar bei Mpara erhalten. TURNICIDAE. Turnix lepurana. Allenthalben angetroffen. Am 7. Juli bei Manda am Tanganjika drei Eier gefunden, die ohne jede Unterlage im Gestrüpp dicht an einem belebten Pfade lagen und durch das aufschnurrende 2 ver- rathen wurden. IBIDAE. Ibis Hagedash. Auch westlich paarweise, indess nicht häufig, an Flüssen, Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. 227 Sumpfniederungen ete. anzutreffen. Sie sind hier z. Th. so wenig scheu, dass man unter niederen Bäumen, auf welchen sie aufge- hakt haben, hingehen kann, ohne dass sie auffliegen. Platalea tenuirostris (}). Von Herrn Reichard wurden ein Mal bei Mpara drei Exem- plare gesehen. Ist jedenfalls im ganzen Gebiet eine nur ausser- gewöhnliche Erscheinung. CICONIDAE. Ciconia alba. Am Tanganjika sah ich am 17. Juli 5, am 22. Juli 2 Expl. Ebenso glaube ich die Art am 21. Septbr. in einem Flussdickichte inmitten eines ausgedehnten Bambusbestandes in Menge ge- sehen zu haben. Jedenfalls halten sich also unsere Störche theil- weis das ganze Jahr über in Central-Afrika auf. SCOPIDAE. Scopus umbretta. Vereinzelt findet sich der Schattenvogel an passenden Oert- lichkeiten im ganzen Gebiet. Am Likulwe standen 3 Horste un- weit von einander. Einer derselben, auf der Krümmung eines starken Astes erbaut, wurde von meinem Collegen, Hrn. R., bestiegen. Die hochgehäufte Decke war nur lose aufeinander geschichtet und waren zwischen dem Reisig viele Nester von Mäusen verwebt. Der innere Raum erwies sich als ungetheilt, (ef. Verr.!) und war mit weissem Kothe ganz überzogen. An einem kleinen, von Her- minzeria umstandenen Teich traf ich hier einen Scopus, der sich an den zahllos das laue Wasser bevölkernden und gerade in voller Fortpflanzungsthätigkeit umherhüpfenden und schreienden Kröten gütlich that und soeben einem der unglücklichen Amphibien bei lebendigem Leibe die Hinterschenkel total abgefressen hatte. ARDEIDAE. Ardea goliath. Ardea alba. Ardea garzetta. Vereinzelt an Flüssen und Teichen westl. vom Tanganjika. Ardea bubulcus. Im ganzen Gebiet, besonders dem Wild folgend, oder in Sümpfen. Ardea? A. ardesiaca Wagl. 1. e. p. 146. (Kleine dunkle, gefleckte Art vom Ugalla.) Sowohl am Tan- 15* 228 Herman Schalow: ganjıka, als an verschiedenen Bächen und Flüssen bis nach Katanga, indess überall nur vereinzelt gefunden. COLUMBIDAE, Chalcopelia afra. Allenthalben gleichmässig häufig. Turtur sp.? Im dichten Gebüsch eines Wasserrisses am Tanganjika ge- schossen. Turtur capicola. Besonders in Marungu sehr häufig und in der Trockenzeit Abends in grossen Schaaren an die einzelnen Lachen der Wasserrisse zur Tränke kommend. Ebenso in grosser Menge in den niedrigen Akazienhölzern am Luapula. In Katanga anscheinend durch eine andere Art ersetzt. CARPOPHAGIDAE. Treron nudirostris. Ueberall im Dickicht der Wasserläufe und in grossen Schaaren auf Sycomoren mit reifen Früchten. Am 21. Octbr. fand ich sie in der Mauser. Ein hier geschossenes Expl. hatte orangegelbe, nieht orangerothe Füsse, wie sonst. PHASIANIDAE. Numida coronata var. Numida coronata marungensis Böhm in litt. e. f. Mad. Z, £. ges. Ornith. (1884) p. 105. Meine Erwartung, westlich vom Tanganjiıka eine andere Nu- mida Art anzutreffen, fand ich getäuscht. Ueberall sah ich nur die von der Ostküste an einzig vorkommende Art, indess in einer wohl unterschiedenen Varietät. Der Helm aller gesehenen und erlegten Exemplare war nämlich sehr entwickelt und von lebhaft gelber Farbe, während ich ihn bei den östlichen Vögeln, alten wie jungen und zu allen Jahreszeiten, stets nur hornbraun fand. Weiter im Innern sind die Perlhühner sehr wenig scheu und daher leicht zu erlegen, ja man kann ihnen zuweilen selbst bis auf einige Schritte nahe kommen, ohne dass sie auffliegen. Ich sah sie selbst einen allerdings sehr phlegmatischen und feigen Hund, der auf sie zulief, zurücktreiben und verfolgen. In den ver- lassenen Feldern eines tongo in der Lufiraboga trieben sich Mor- gens viele Schaaren von ganz erstaunlicher Zahl umher, ohne sich um unsere vorbeiziehende, lange Karawane zu kümmern. Sie mischen sich auch unter Grosswild, wie z. B. Zebra. In den steilen Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. 229 Marungubergen sieht man sie gegen Abend laut rasselnd und schnarrend von Stein zu Stein zu den tief eingeschnittenen Wasser- rissen hinabklettern und springen, um in den dort stehen ge- bliebenen Lachen zur Tränke zu gehen. Im November traf ich die Perlhühner paarweis und mit angeschwollenen Sexualorganen. Sie hielten sich zur Zeit zwar auch noch häufig in Völkern zu- sammen, doch sonderten sich die einzelnen Paare z. B., wenn diese beunruhigt wurden, gleich von einander ab. Im December hatten sich dann alle gepaart und hielten die Pärchen so treu zusammen, dass, wenn ein Gatte geschossen wurde, der Ueber- lebende sogar bei dem Erlegten blieb. Am 18. December erhielt ich das erste Gelege. PERDICIDAE. Francolinus Cranchi. Pternistes Cranchi Matschie 1. c. p. 147. Der Gura ist w. vom See bis nach Katanga ebenso häufig, wie in Uniamuesi, in den steilen Bergen von Marungu wie in ebenen Gegenden. VULTURIDAE, Neophron pileatus. Der Mönchsgeier ist um den ganzen Tanganjika und west- wärts allenthalben zu finden, wo ihm das Vorkommen von Wild und grossen Raubthieren hinreichende Nahrung sichert. Er fehlt, ebenso wie die grossen Geier und Hyänen, anscheinend so gut wie ganz an der wildarmen Steilküste von Marungu. So wurde bei Qua Mpara an der Lufuko-Mündung die Leiche eines unserer Leute, die nach Sitte der Waniamuesi einfach in das Gebüsch geworfen war, nicht angerührt. Am 23. October sah Hr. R. Mönchsgeier auf der Erde sitzend massenhaft ausgeschwärmte und ihre Flügel abwerfende Termiten verzehren und wurde ihm dies von den ihn begleitenden, die Thierwelt ungewöhnlich aufmerksam beobachtenden Negern als nichts Ungewöhnliches bezeichnet. FALCONIDAE. Nisus minullus. Ein Exemplar an der W.-Küste des Tanganjika erlegt. Asturinula monogrammica. Ausserordentlich häufig in den Waldbergen von Marungu. Ich sah diesen eigenthümlichen Raubvogel öfters sehr steil auf Reptilien herabstossen. 230 Herman Schalow: Spizaetus sp. Sp. spüogaster D. B. Matschie, l. c. p. 148. Qua-Mpara. Helotarsus ecaudatus. Allenthalben zu sehen. Einmal sahen wir ihn von einem ge- schlagenen Hasen, der schon grösstentheils gekröpft war, auf- stehen. Der Gaukler nährt sich also, wie schon erwähnt, keines- wegs nur von Reptilien. Als mein College einst bei einem von ihm erlesten Büffel auf die Leute, die das Wildpret fortschaffen sollten, wartete, hakte ein ausgewachsener Gaukler nur wenige Schritte von ihm auf einem Baum auf, ordnete sein Gefieder, und äugte ihn an, ohne übrigens von dem bereits von Geiern und Milanen umgebenen Wild Notiz zu nehmen. Milvus Forskal:. M. aegyptiacus Gm. Matschie, 1. e. p. 178. Ueberall, selbst weit von Ortschaften, häufig. Von zwei am 28. August bei Mpara geschossenen Expl. hatte der eine einen gelben Schnabel und mehr aschgrauen Kopf, der andere den Schnabel hellhornfarbig, den Kopf rothbraun. Hier sah ich auch ein Exemplar mit weisser Flügelzeichnung. Wird geschossenes Wild zerlegt, so stossen die Milane wohl herab und nehmen ge- ronnene Klumpen Schweiss etc. vom Boden fort. An einem kleinen Teiche sah ich ihn Kröten wegfangen. Lautlose Stille trat nach dem zgrossartigen Durcheinanderlärmen ein, so- bald der Schatten des heranschwebenden Räubers auf dem Wasser erschien. Die Milane stiessen, ohne sich um mich, der ich am Rand des Gewässers über eine Stunde sass, zu bekümmern, ziemlich leicht und bedächtig herab und entfernten sich jedesmal mit einer dicken Kröte in den Fängen, während die übrigen sofort, wie erleichtert, ihr Concert wieder beginnen. Ich habe freilich auch noch nie einen Horst des so häufigen Schmarotzermilans entdeckt, möchte aber doch kaum dem bei- stimmen, was Livingstone in seinem last journal am 13. Aug. schreibt. STRIGIDAE. | Athene capensis. Dieser kleine Kauz ist ganz ausserordentlich häufig in den steilen Waldbergen von Marungu am Tanganjika.. Man kann hier kaum einen kleinen Gang in’s Gebirge machen, ohne ihm zu begegnen, und seine Stimme war der erste Vogellaut, der mir bei nächtlicher Landung in Kapampa entgegenklang. Einen Tagemarsch westlich vom Luapula hörte ich ihn dann zum letzten Male zahl- Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s.. 231 reich nachts im Walde, von dort an traf ich ihn nur vereinzelt, so am Kagomabach, am Likulwe und in einen Gebüsch mitten in der grossen fast baumlosen buga am Lufira. In der ersten Hälfte August war diese Eule in Marungu augenscheinlich in der Fortpflanzungszeit, die Pärchen hielten eng zusammen, auch fanden sich die Eier vom Eierstock eines am 10. August 1883 geschossenen 9 ziemlich entwickelt. Ihr auch mitten am Tage reges und munteres, ganz und gar nicht eulenhaftes Wesen fiel mir hier wieder besonders auf. Im hellen Sonnenschein tliegt sie schnurrend, sogar etwas geräuschvoll, auf ganz dünn belaubten Bäumen hin und her, stelzt im Sitzen den Schwanz in komischer Weise und ruft sich pärchenweise eigen- thümlich schnurrend oder zirpend zu. Die Töne gleichen An- fangs sehr denen der Herpestes Arten, werden dann immer schneller und lauter. Früher hatte ich diesen Paarungsgesang nie bemerkt. Bei nassem und trübem Wetter sah ich sie mit geschlossenen Augen in Baumlöchern hocken. Trotz seiner gänzlichen Harmlosig- keit erregt der kleine Kauz doch bei anderen Vögeln Auf- merksamkeit und Aergerniss und sah ich, wie ihm von Oriolus und Würgern mit Schreien und Verfolgen arg zugesetzt wurde. Bubo sp. Qua Mpara. PIONIDAE. Poeocephalus robustus (!). W. von Tanganjika häufiger als in Uniamuesi, besonders vom Luapula an. Man sieht diese Papageien morgens in kleinen Trupps auf den höchsten, besonders kahlen Baumgipfeln sitzen, wo sie für den Schrotschuss kaum erreichbar sind. Am Likulwe waren: sie weniger scheu, liessen sogar zuweilen Leute unweit von dem Baum, den sie besetzt, vorübergehen. Leider ver- hinderte mich hier langes Kranksein am Sammeln. Diese Papa- geien sollen nach Angabe der Eingeborenen nicht in die Felder einfallen, sind übrigens auch nirgends häufig. Poeocephalus Meyeri. Nicht selten beobachtet. MUSOPHAGIDAE. Musophaga Rossae. Diese prachtvolle Musophaga, welche auch bei unseren Negern allgemeine Bewunderung erregte, fand ich, wenn auch überall nicht häufig vom W.-Ufer des Tanganjika bis zum Luapula, weiter westl. 232 Herman Schalow: dagegen nicht mehr. Sie ist sehr scheu und ebenso lebenszäh wie Cor. Liv., daher nicht gerade leicht zu erlegen. Im ganzen Benehmen gleicht sie sehr der erwähnten Cor., doch habe ich sie stets nur ‘einzeln oder paarweis, nie in Trupps, gesehen. Auch sie hält gewisse Striche ein, so dass man ihr dort aufpassen kann. Ihre Stimme besteht einmal aus demselben rauhen Schackern, das allen Cor. eigen, dann in einem lauten, weithin hallenden Kükulu- Kükulu, den die Pärchen, besonders wenn sie auf einem Baum zusammentreffen, ausstossen. Das grelle Gelb von Schnabel, Stirn- platte und Wangen leuchtet weithin, und kann man sich nach dem getrockneten Balg, an dem sich diese lebhafte Farbe in ein hässlich schmutziges Braunroth verwandelt, gar keine Vorstellung von der Schönheit und Eigenthümlichkeit des lebenden Vogels machen, an dessen Kopfe der lebhafte Contrast zwischen dem tiefen, glänzenden Blau, dem Blutroth der Haube und der dunklen Augen inmitten der gelben „Maske“, wie sich Livingstone sehr bezeichnend ausdrückt, von ganz merkwürdiger Wirkung sind. Es st dies jedenfalls die Art, von der Liv. in seinem last Journal berichtet. (Franz. Ausgabe Bd. 1. p. 247), Corythais Livingstonii. Dieser schöne Corythaız ist vom W.-Ufer des Tanganjika an in den Uferdickichten aller Gewässer häufig, z. Th. sehr zahl- reich anzutreffen, und ersetzt so den hier überhaupt nicht mehr vorkommenden @. porphyreolophus. Sein Wesen kann die Potenz aller der Eigenschaften genannt werden, welche die Corythair- und Musophaga-Arten so sehr von ihren Verwandten, den Schizorh:s, unterscheiden. Wild, heftig und flüchtig durchstreift er das Dunkel jener herrlichen, von Lianen und Schlingsträuchen durchwobenen Urwaldstriche, welche die rauschenden Wasserläufe überschatten. Halb laufend, halb flatternd sieht man ihn von Ast zu Ast schlüpfen, wobei das wundervolle Purpurroth seiner Schwingen bald hier bald da auf Augenblicke aufleuchtet. Stets halten die Paare oder Trupps einen bestimmten Strich ein und verweilen nie lange auf ein und demselben Baum, es sei denn, dass sie hier besonders reiche Nahrung finden. Doch halten sie an begrenzte Gebiete sehr fest und kann man z.B. dasselbe Paar stets wieder durch eine gewisse Baumgruppe streichen sehen. Ihre so eigenthümliche und charakte- ristische Erscheinung wird durch die hohe Haube sehr vermehrt, welche nicht nur aufrecht, sondern im Affekte — und diese leb- haften Vögel befinden sich anscheinend in steter Aufregung — Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. 233 sogar stark nach vorn gestellt wird. Ihre vorzügliche Nahrung finden sie in verschiedenen fleischigen Beeren, so einer orangegelben und einer anderen mit rothem Kern und violettem Saft, der Gedärme, Kropf ete. ganz und gar mit ihrer Farbe durchtränkt. Solche pflücken sie, den Hals weit vorstreekend, und machen durch ihr Hin- und Herflattern im diehten Laub grossen Lärm. Sind sie mit Fressen sehr beschäftigt, so vergessen sie auch häufig ganz ihre sonstige Scheu und Vorsicht. Ausserordentlich verschieden sind ihre Stimmlaute, die laut und sonderbar durch das Urwald- dunkel hallen. Im Sitzen schnurren sie häufig, ganz wie er- grimmte Katzen, mit rauhem Schackern jagen sie hinter einander her. Dann rufen sie laut und abgebrochen Ruk-Ruk, auch Rük oder mehr Rick, oder voller, hallender Runck — Runck. Die verschiedenen Variationen und Modulationen dieser Laute lassen sich indess gar nicht beschreiben, sondern müssen gehört werden. Nicht weniger merkwürdig sind ihre Geberden, namentlich wenn sie sich, alle ihre Stimmregister aufziehend, mit sonderbarem Verneisen und Hin- und Herdrehen einander verfolgen. Thau und Regen schütteln sie sich hastig vom glatten Gefieder. Vom Juli bis November fand ich sie mit mausernden Schwung- und Steuerfedern und z. Th. mit kleinen, z. Th. aber auch mit bereits stark entwickelten Geschlechtsorganen (20. Juli & und ?, Ende Octbr. 2 mit grossen rothgelben Eiern am Ovar). Sehr auffallend ist die ausserordentliche Lebenszähigkeit dieser wie der anderen Corythaix- und Musophaga-Arten. Selbst kräftige Schrotschüsse vermögen sie oft nicht herabzuwerfen, tödlich ge- troffen haspeln sie sich noch im Gezweige weiter oder rennen und schlüpfen, wenn sie herabgefallen, mit grosser Schnelligkeit durch das dicht verschlungene Unterholz, wo eine Verfolgung oft ganz unmöglich ist, und noch sterbend versuchen sie flatternd weiter zu kommen, verkriechen sie sich in Erdhöhlen oder im unter- waschenen Gewurzel. So gehen viele Expl. dem Jäger verloren. OCUCULIDAE. Centropus superciliosus. Vom Tanganjika bis Katanga im Hochgras, namentlich an Flussufern überall häufig. Bei ihrem Umherschlüpfen im Gestrüpp verkriechen sie sich zuweilen derartig, dass sie nur mit Mühe heraus zu fliegen vermögen und selbst mit der Hand gefangen werden können. Als einmal bei Mpara Nachts die ganze Um- 234 Herman Schalow: gegend, Berge und Ebenen, in lichterlohen Flaminen stand, welche auch unser Lager und die provisorischen Gebäude der belgischen Station bedrohten, sah ich einen Spornkukuk vollkommen verwirtt und seiner Flugfähigkeit nicht gedenkend mitten im Rauch, Feuer und Funkenregen auf einem niedrigen Busch sitzen, der sich erst durch einen nach ihm schlagenden Mann vertreiben liess. TROGONIDAE. Hapalodermanarina. Diesen prachtvollen Trogon, nach dem ich lange vergeblich gesucht, traf ich vom W.-Ufer des Tanganjıka bis nach Katanga sehr vereinzelt in den dichten Urwaldstreifen an den Ufern der Gewässer. Der Vogel zeigt sich überall ausserordentlich scheu und ist deshalb nicht leicht zu erlegen. Ich habe manchen Tag in Gebüschen, in welchen er sich aufhielt, gelauert, ohne seiner hab- haft werden zu können, zumal die Oertlichkeit ein Anschleiehen häufig ganz unmöglich macht. Sein Benehmen hat durchaus etwas Fliegenfängerartiges, indem er hastig an- und abfliegt und dann auf seinem Platze sofort ganz still und aufrecht sitzen bleibt. Trotzdem haben seine Bewegungen alle etwas ungemein Weiches und Sanftes und erinnern so etwas an die Drongos. Der lange Schwanz wird im Sitzen bisweilen gestelzt. Leider habe ich bei der Seltenheit und versteckten Lebensart der ZH. narina keine näheren Beobachtungen machen können. Am 29. Aug. wurde bei Mpara ein juv. erlegt: „breiter Zügel- streil, Ohrgegend, Kehle und Oberbrust hell graulich rehbraun, Brust graurosa, vom Oberbauch an lebhaft rosascharlach.“ CAPITONIDAE. Pogonorhynchus torquatus. P. irroratus Cab., Matschie 1. e. p. 150. Westlich vom Tanganjika bedeutend häufiger als am Tangan- jika, namentlich an den Flussufern. Trotz seines schwerfälligen Aeusseren ist dieser Bartvogel ein munterer und lebhafter Vogel. In Schaaren sieht man sie die fruchttragenden Sykomoren ab- suchen, wobei sie rasch schnurrend hin und wieder fliegen, den kurzen Schwanz stelzend, und, wenn zwei zusammentreffen, ein helles, fröhliches Geschrei ausstossen, welches dann plötzlich in das anapästische Flöten überschlägt. Ausserdem hört man von ihnen einen sonderbar schnarrenden Lockruf. Am 22. Juli 1883 in der Mauser, Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s.. 235 BUCEROTIDAE. Buceros melanoleuwecus. Dieser in Uniamuesi augenscheinlich seltene Nashornvogel, dem ich bereits von Ufipa an häufiger begegnete, vertritt vom W.-Ufer des Tanganjika an den östlich so häufigen, hier überhaupt nicht mehr vorkommenden 2. erythrorhynchus. Am Tanganjikaufer selbst fand ich ihn wenig scheu, ja er trieb sich zutraulich auf den niedrigen Mrumbabäumen mitten in den kleinen Negerdörfern um- her; erst vorsichtig und misstrauisch zeigte er sich dagegen weiter im Innern. Zumeist sieht man ihn paarweise oder in kleinen Schaaren und bevorzugt er die dichten Uferwälder, nicht wie manche seiner Verwandten mehr offenes, trockenes Terrain. Er zeichnet sich durch sein sehr unruhiges und munteres Wesen aus, stösst sitzend die mannigfachsten und sonderbarsten, leise schwat- zenden Laute aus, welche plötzlich in ein fröhliches grelles Schreien und Quieken umschlagen. Auch erfreuen sie sich damit, im hellen Sonnenschein laut schreiend hin und wieder zu fliegen und sich zu jagen. Ihr Flug ist laut und rauschend.. Am 23. Juli und 4. Nov. 1883 schoss ich je ein in der Mauser befindliches Expl. Bei star- kem Regen saugt das trockene Gefieder auch dieser Nashornvögel sehr viel Wasser ein und sieht man sie dann später sich auf laublosen Baumwipfeln trocknen und sonnen, wobei sie ihre sonstige Scheu ganz ablegen, wirklich auch kaum im Stande sind, fortzufliegen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insecten und Beerenfrüchten, von welch letzteren, ähnlich wie bei Co,ythaix, der Verdauungs- apparat oft lebhaft gefärbt wird. Buceros sp. Reichard beobachtete bei Mpara ein Expl. mit sehr ausge- dehnter, scharfer, weisser Flügelzeichnuug. Buceros nasutus. Jenseit des Tanganjika gleich häufig wie östlich. Um so auffallender erscheint es, dass sein Genosse D. erythrorhynchus hier ganz fehlt. Man sieht diesen Nashornvogel zuweilen mit anderen Vögeln gleichsam spielen, indem er lustig rufend mit ihnen auf- und abfliegt. Doch wird er, wie schon bemerkt, vom Dierurus und vielleicht nicht grundlos, heftig verfolgt. Am 26. Septbr. er- hielten wir unweit vom Luapula 4 schon befiederte Junge, welcbe von einem unserer Ruga-Ruga aus dem wie bei 2. erythror. zuge- mauerten Nistloch geholt worden waren; das 2 war nach Aussage 236 Herman Schalow: des Finders fortgeflogen. Die Jungen hatten noch kurze, hell- gelbe Schnäbel und schlugen die Schwingen in sehr drolliger Weise ganz über den Kopf. Einen derselben hehielten wir. Der- selbe wurde ausserordentlich schnell zahm und ein allenthalben berühmter Vogel. Anfangs frass er nur Heuschrecken und zwar in grosser Menge, besonders gern die von allen Vögeln bevorzugten grünen, vor allem Wanderheuschrecken, während er andere ver- schmähte, später auch rohes Fleisch, jedoch ausser von Wild- schweinen nicht gern, Brod, sehr begierig alle Eierspeisen. ALCEDINIDAE. Ceryle maszima. An der westlichen Steilküste des Tanganjika, sowie am Unter- lauf des Lufuko häufig. Auch am Lufuabach in Urua bemerkt. Ceryle rudis. Auffallend selten an den Flüssen in Marungu, Urua, und Katanga, an kleineren, schnell strömenden Bächen ganz fehlend. Halcyon sp. H. orientalis Pet., Matschie ]. c. p. 151. (Mit schwachem Blau an den Flügeln) 14. August. Im ganzen Gebiet. UPUPIDAE. Irrisor erythrorhynchus. Ueberall anzutreffen. Anfang Nov. streiften am Lugoma- bach Junge in kleinen Schaaren durch den Wald, welche auch nicht so scheu wie die Alten waren, ja sogar in der Nähe blieben, wenn man ein Stück herabgeschossen hatte. „Kopf und Hals rehbraun und schwärzlich vermischt, Schnabel schwarz.“ Upupa decorata? Matschie, 1. c. p. 151. Mpara 29. August. „Basis und 2 Bänderauf den Schwingen 2. Ordnung weiss. Das zweite Band unvollständig.“ CORACILDAE. Coracias caudata. Glaube ich am W.-Ufer des Tanganjika gesehen zu haben. Weiter westlich tritt dafür ein Coracias sp.? Häufig. Eurystomus afer. Ueberall im Gebiet. Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s.. 237 CAPRIMULGIDAE. Cosmetornis vexillarius. Am 11. August bemerkte ich zuerst einen Cosmetornis im vollen Federschmuck bei hellem Tage über die belgische Station bei Mpara fliegen. Derselbe wurde in den folgenden Tagen noch oft wieder gesehen, bald darauf mehrere, die mit beginnender Dämmerung über dem benachbarten Grund hin und her schwebten. Die Er- scheinung des fliegenden Vogels ist ausserordentlich sonderbar, zumal die ersten nicht verlängerten Schwingen wie ein besonderer Fortsatz oder Sporn am Flügel erscheinen. So macht der Vogel un- willkürlich den Eindruck eines jener grotesken chinesischen Papier- drachen. Bei unserer Reise durch Marungu zum Lualaba trafen wir diese Nachtschwalbe ausserordentlich häufig und lernte ich sie hauptsächlich als Bewohner von öden, mit getrocknetem Gras, Gestrüpp und verkümmertem Gebüsch bewachsenen Berglehnen kennen. Doch trifft man sie auch mitten im lichten pori und auf ganz offener buga. Ihr Benehmen unterscheidet sich in nichts von dem anderer Ziegenmelker. Am 8. September erhielt ich das erste aus 2 Eiern bestehende Gelege. Diese sind Hleisch- farben mit aschgrauer, verwaschener Fleckung und liegen auf blosser Erde, oft kaum verborgen und an ungünstigen Stellen. Andere erhielt ich am 10. September (ein typisches und ein auffallend kleines Gelege, letzteres vielleicht von einem anderen Caprim.?), 17. und 18. Septbr. Von der Mitte des Septbr. an fanden unsere Leute viel abgeworfene Schmuckfedern, die als Kopfputz sehr beliebt sind, und wurden bald nur noch Exemplare im gewöhnlichen Kleid gesehen, durch den weissen Streif über die Flügel stets leicht kenntlich. Caprimulgus sp. Bei Manda am 1. September. Ohne jede weisse Zeichnung. HIRUNDINIDAE. Hirundo senegalensis. Ueberall, doch nirgends besonders häufig. Hirundo puella. Am 4. September 1883 fand ich an einem überhängenden Schieferfelsen am Ufer des Lufuko ein aus rothem Lehm zusammen- geklebtes und mit einer kurzen an das Felsdach angelegten Ein- gangsröhre versehenes Nest dieser Schwalbe. Die Nestmulde war mit allerhand Geniste und darüber sehr weich mit grossen Hühner- und anderen Federn ausgepolstert. Das Gelege bestand aus 3 238 Herman Schalow: glänzend weissen, länglichen und spitzen Eiern, die bereits grosse Embryonen enthielten. Die Alten schossen, als ich das Nest ab- nahm, bis auf Armeslänge zu mir herab. R. glaubt von derselben Art am 18. Juni Nester mit fast flüiggen und bereits ausgeflogenen Jungen und die Alten Ende August bei Manda wieder bauend gesehen zu haben. In Urambo fand ich, wie bereits berichtet, Junge im Juli. Sehliess- lich sah ich Her. puella am 27. October wieder gepaart und schoss ein? mit noch weichem Ei im Legeschlauch. Das & flog klagend um das erlegte 2 umher. Es sind also jedenfalls mehrere Bruten gemacht worden und scheint sich die Brutzeit über die ganze Trockenzeit bis in die beginnende Regenzeit hereinzuerstrecken. MUSOICAPIDAE. Muscicapa cinereola. Im ganzen Gebiet in dichten Waldungen und an buschigen Bachufern, wo sie an einem sehr engen Gebiete festhalten. Man hört von diesem kleinen Fliegenschnäpper einen muntern Lock- ton, sowie einen kleinen, nicht unangenehmen Gesang. Terpsiphone sp. T. melanogastra (Sws.). Matschie 1. ce. p. 153. Der Paradiesfliegenschnäpper ist westlich vom Tanganjıka sehr viel häufiger, als in Uniamuesi. In jeden Uferdickicht treibt er sich in grossen Scharen umher. & mit vollkommen ent- wickelten Schmuckfedern sah ich vom Anfang August — in welchem Monat ich über den See ging bis November, trotz fortwährenden Suchens aber nur eine Art mit weissem Schmuckgefieder. Der Gesang der Männchen ist unbedeutend, schwatzend, in abfallender Cadenz. Platistiyra pririt. Am Lufukoflusse bemerkt. CAMPEPHAGIDAE. Campephaganigra. Ueberall, wenn auch nur in den Marungubergen am Tanganjika häufiger, im pori anzutreffen. LANIDAE. Prionops Retzii. Westlich vom Tanganjika im pori häufig, z. Th. recht schien Telephonus erytropterus. in den Marungubergen am Tanganjika sehr häufig, weiter w. seltener und z. Th. ersetzt durch eine andere sp. Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s.. 239 Meristes olivaceus., Vereinzelt im Gebiet. Dryoscopus cubla. Im ganzen Gebiet ist dieser Buschwürger im offenen pori in dichtem Uferwald häufig. Anfang Nov. sah ich am Kagoma- bach sein eigenthümliches Balzen: hierbei fällt er scharf, aber langsam von oben ein, bei jedem laut knappenden Flügelschlag einen kräftig schnalzenden Ton ausstossend und die dichten, weissen und seidenweichen Bürzelfedern zu einem Rad ausbreitend, welches er auch im Sitzen nicht zusammenlegt. Dryoscopus aethiopicus. Als mein College R. von seiner ersten Ueberfahrt über den Tanganjika nach Karema zurückkehrte, theilte er mir sogleich als auffällige Beobachtung mit, dass der Orgelwürger am jen- seitigen Ufer durchaus anders pfiffe, als in Uniamuesi. Ich fand dies bei meiner Landung in Kapampa sofort bestätigt, so dass ich zuerst sogar ein andere Art vor mir zu haben glaubte. Alle Orgel- würger westlich vom See sind jämmerliche Stümper im Vergleich zu ihren östlichen Artgenossen. Von den herrlichen, getragenen Strophen und Cadenzen, welche über die Ikerewa von Uniamuesi tönen, hört man nichts mehr. Dafür treten kürzere, äusserst verschiedene Sätze ein, welche zum Theil freilich auch recht melodisch, zum Theil geradezu hässlich und unrein klingen. Der einfachste wird dadurch gebildet, dass der eine Gatte des Pärchens 2 kürzere tiefere Noten pfeift, zwischen welchen der andere mit einer län- geren und höheren einfällt. Es scheint, dass jedes Pärchen eine bestimmte Lieblingsmelodie abpfeift, und war bei Qua Mpara am Tanganjika zu bemerken, dass die im Schilf und Gebüsch der san- digen Lufukomündung sich aufhaltenden schlecht sangen, während die höher in den Bergen hausenden schon eher anzuhören waren. Ich erinnere mich, dass mir Dr. Fischer in Zanzibar von einem anderen Dryoscopus mittheilte, dass er denselben gleichfalls in zwei verschiedenen Localitäten durchaus anders habe pfeifen hören. Die Orgelwürger sind namentlich in den Marungubergen am Tanganjika äusserst häufig und beleben das dichte Gebüsch selbst ganz trocken liegender Wasserrisse. Gleich Orateropus, Turdus u. Cossypha rascheln sie hier so laut und heftig im trocknen Laub umher, dass man oft ein grösseres Tier im Dickicht vermuthet. Auf fruchtbeladenen Sycomoren sah ich ihn nach Inseeten suchend gemessen hin und her hüpfen. Erregt stösst er die sonderbarsten 240 Herman Schalow: kackernden und schackernden Töne aus, den Schwanz dabei lang- sam stelzend. Andere rufen einige Mal dumpf hu-hu und lassen dann die merkwürdigen, dem Aufziehen eines Uhrwerks gleichenden Laute folgen, die ich schon am Ugalla-Fluss gehört, während wieder andere, auf einem höheren Aste sitzend, gleichsam Singübungen vornahmen, indem sie unermüdlich einen oder zwei, zuweilen ab- scheulich unreine Töne ausstossen. Am 31. Aug. traf ich im Ufer- gestrüpp am Tanganjıka flügge Junge mit den Alten, welche ein leises, zirpendes Geschrei hören liesen. „Ende der schwarzen und weissen Federn auf Oberseite und Flügel hellgelbbraun, Brust unregelmässig schwärzlich-grau quergestrichelt, Federenden hier hellgelblich Iris, braun.‘ CORVIDAE. Corvus scapulatus. Bei Kirandu sah ich Schildraben am Südstrande des Sees auf kleine Fische lauernd, welche sich schaarenweise in ganz seichten Buchten umhertrieben. Die Eingeborenen, welche mit Fangen dieser ‚deggati“ beschäftigt waren, hatten Mühe, sie von den im Sande gegrabenen Löchern, in denen sie ihre Beute bargen, zu vertreiben. Auf dem Westufer des Tanganjika nicht mehr bemerkt und ersetzt durch Corax albecollis. welchen ich östlich nur in Usagara angetroffen. Allmorgendlich kam bei Mpala ein Pärchen aus den Bergen herabgeflogen, um über den See hin und her zu schweben. Ebenso sah ich ihn bei Manda. Westlich vom Luapula dagegen bemerkte ich keine Raben mehr. Am 8. Septbr. 1833 schoss ich in Marungu ein d mit grossen Hoden. Die Halsbandraben zeigten sich hier gar nicht scheu, suchten auf abgebrannten Strecken nach Insecten und liessen ganz nah an sich herankommen. Ihr Rufen gleicht sehr dein unserer Nebelkrähen. ORIOLIDAE. Dierurus divaricatus. Im ganzen durchzogenen Gebiete gleichmässig häufig. Meidet Dickichte, z. B. Flussufergebiete, durchaus und kommt in Marungu, ebenso wie Orzolus, Irrisor, Picus, Coracias, Prionops, Pronias nie in das verschlungene Gebüsch der Bachrisse herab, wie diese ganz schmalen Betten überhaupt sehr geeignet sind, um die scharfen Trennungslinien zwischen den Gebieten der Ornis des „puri“ (lichter Wald) und des „msitu“ oder „masacka“ (Urwald, Dickicht) zu demonstriren. Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. 241 Oriolus larvatus. (!) Besonders in Marungu am Tanganjika sehr häufig, aber ausser- ordentlich scheu. Oriolus sp. Bei Qua Mpara verschiedene Exemplare, mit rein gelbem Kopf beobachtet. STURNIDAE. Amydrus Blythi. A. Rüppellii, Matschie 1. c. p. 154. Diese eigenthümliche Art sah ich nur unmittelbar am Tangan- jJika und etwas aufwärts am Lufuko. Sie erschien mir als ein echter Strandvogel, der sich schaarenweis auf den nackten, im See liegenden Felsen umhertreibt und hier sehr wohl zu fühlen scheint. PLOCEIDAE. Hyphantornis zanthops. Ueberall an Gewässern mit geeigneter Vegetation. Am ). Sept. 1883 fand ich in der mit prächtigem Urwald erfüllten Quellschlucht eines Baches, der sich von einem offenen Heideplateau in das Lufukothal ergoss, mehrere Nester dieses Webers, welche mir durch das aus trockenem Grase bestehende Baumaterial, die weiche Auspolsterung mit Pflanzenseide und ihre Befestigung an hohen Schilfhalmen auffielen, was ich bisher nie bemerkt (ef. Ber. III). Eins war im Bau begriffen, eins noch leer, das dritte enthielt 2 ganz hellgrünliche, hellbräunlich bespritzte Eier. Auch die Vögel selbst, die sich nur immer sehr scheu zeigten, erregten meine Aufmerksamkeit durch ihren mir fremden, hellen und trillernden Ruf. Sycobrotus amaurocephalus. Vom W.-Ufer des Tanganjika überall an den Flüssen häufig, während ich die Art (vielleicht S. Kersten®?) in Uniamuesi nur einmal in den Kawendebergen bemerkt. Man sieht diese hübschen, sehr wenig scheuen Weber fast stets in kleinen Schaaren zusammen und machen sie sich durch ihren sonderbaren, unschönen, blechern und heiser klingenden Gesang, der an den von Air. seneg. erinnert, sehr bemerklich. Ihre grossen, aus Reisern von Schlinggewächsen zusammengeflochtenen, niedrig aufgehängten. Nester findet man gleichfalls sehr häufig, und machen sich die Vögel auch ausser der Fortpflanzungszeit nicht selten an ihnen zu schaffen, oder halten sich wenigstens in ihrer Nähe auf. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 179. Juli 1897. . 16 242 Herman Schalow: Habropyga cinerea. Spermestes cucullata. Im ganzen Gebiet häufig. Pitylia afra. P. cinereigula Cab. Am W.-Ufer des Tanganjika, sowie ganz im Innern am Likulwe erhalten. SYLVICOLIDAE. Motacilla vidua. Westlich vom Tanganjika ist die in Uniamuesi so ala lich häufige Wittwenbachstelze nur verhältnissmässig selten und fast nur auf den Schamba bei Dörfern, nicht aber in der Wildniss an Gewässern zu treffen. Sie sind hier durch eine andere Art ersetzt. BRACHYPODIDAE. Pyenonotus nigricans. Bereits in Uniamuesi ist dieser Bülbül an alleil geeigneten Oertlichkeiten sehr häufig anzutreffen. In erstaunlicher Menge tritt er aber in Marungu, am Westufer des Tanganjika auf, wo namentlich die mit einer dichten, verschlungenen Vegetation er- füllten, periodisches Wasser thalwärts führenden Risse und Schluch- ten von ganzen Schaaren dieser munteren und unruhigen Vögel belebt sind. Dann findet er sich weiter westlich gleichfalls zahl- reich an alten Bächen und Flüssen. Andropadus flavescens. Westlich vom Tanganjika, im Gegensatz zu Uniamuesi, in allen Uferwaldungen häufig, zumeist in kleinen Gesellschaften. Ein unruhiger, lebhafter und ziemlich scheuer Vogel. NECTARINIDAE., Nectarinia ametihystina. Besonders in offenen Gegenden mit niedrigen, dünnbelaubten Bäumen häufig. Die besten Sammelplätze für diese und alle an- deren N.-Arten sind die mit scharlachrothen Blüthen bedeckten, noch ganz blattlosen Gebüsche, von welchen sie stets die sehr zahlreichen kleinen Insecten ablesen. Ende October mit sehr ge- schwollenen Sexualorganen. N. collaris. Wohl die häufigste N. im Gebiete und besonders an allen Fluss- und Bachufern zahlreich. N. Longuemarii. Liebt ähnlich N, amethystina mehr offenes Terrain. Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. 243 N. olivacea. Diese von mir bisher nur in Zanzibar gesehene, bescheiden gefärbte Necturinia ist westlich vom Tanganjika in Uferwäldern nicht selten anzutreffen.*) TIMELIIDAE. Crateropus Kirki. (?) Dieser in Uniamuesi so ausserordentlich häufige Drossling wird jenseit des Tanganjika immer seltener und durch die folgende Art ersetzt. Im August fand Herr R. mehrere Junge dieser Art in einem ziemlich grossen Neste, welches in einer niedrigen Mimose an dem bei Manda (Marungu) in den Tanganjika mündenden kleinen Fluss stand. Crateropus Jardinei. C. Tanganjicae Rehw., J. f. O. 1886 p. 115. taf. 3. fig. 1. Häufig im Marungugebirge am Tanganjika. Sein Benehmen und Ruf gleicht ganz der vorigen Art. Am 16. Juli schoss ich ein & mit sehr grossen Hoden. Man muss diese Vögel im dichten Ufergebüsch beobachten, wo sie schaarenweis geschickt umher- flattern, hüpfen und fliegen, dabei beim Fangen von Insecten laut mit den Schnabel knappend, um sie nicht für ungeschiekt und plump zu halten, wie sie bei ihrem Geschnarr und Geschnurr in offener Gegend leicht erscheinen. SYLVIIDAE. Camaroptera sp. ©. olivacea Sund. nee. Vieill., Matschie 1. c. p. 155. Ueberall im diehtesten Gebüsch zu finden, mag dieses nun im trocknen pori, im Uferwald oder auf offener buga stehen. Besonders häufig in den Wasserrissen der Marunguberge bemerkt. Cossypha intermedia. C. Heuglini Hartl., Matschie I. ce. p. 159. Allenthalben in den Diekichten der Flussuferwälder häufig und stets sehr scheu. Es ist auffallend, dass man den Gesang dieser Cossypha westlich vom See viel mehr auch mitten am Tage vernimmt, als in Uniamuesi, wo dieselbe zu den ausgesprochenen Dämmerungssängern gehört. Turdus libonyanus. T. Bocagei Cab., Matschie 1. c. p. 155. Im ganzen Gebiete im Hochwalde anzutreffen. Besonders *) Vergl. Beschreibung von F. &. H. 16* 244 Herman Schalow: häufig sind diese Drosseln im Waldgebirge von Marungu am Tanganjika. Hier streichen sie, wenn es Abends zu dämmern beginnt, in grossen Schaaren ganz niedrig und in kleinen Absätzen die dicht bebuschten Thalrisse herauf, fortwährend ihren wetzenden Lockruf oder vollere Töne ausstossend. Auch hierbei bleiben sie aufmerksam und scheu und fliegen, sobald sie etwas Verdächtiges bemerkt, hastig mit Warnungsrufen weiter. Der Strich dauert bis zum Eintritt völliger Dunkelheit. Erst am Kagomabach in Urua bemerkte ich, dass es diese Art ist, welche, hoch auf den Spitzen der Waldbäume sitzend, einen hübschen langen, abwechseln- den, flötenden und pfeifenden, kurz echt drosselartigen Gesang hören lässt, dass ich ihr also bisher bezüglich ihrer musikalischen Fähigkeiten sehr Unrecht gethan. Allerdings ist sie auch hierbei nur sehr schwer zu beschleichen ; es ist mir indess auffällig, dass ich mich gar nicht von Uniamuesi her an diesen Gesang erinnere, dessen Urheber ich denn doch sicher nachgespürt hätte. Notizen über einige neu-caledonische Vögel. Von Herman Schalow. Das Naturhistorische Institut Linnaea (Dr. Aug. Müller) zu Berlin hat vor Kurzem über Paris eine kleine Sammlung neu-caledonischer Vogelbälge erhalten, welche neben einzelnen endemischen Arten auch eine für das genannte Inselgebiet neue Species enthält. Die von den beiden Layards (E. L. und E. L. C. Laayard, Notes on the Avifauna of New Caledonia, Ibis 13882 p. 493—546) in ihrer trefflichen faunistischen Arbeit für Neu-Caledonien aufgeführte Anzahl der Arten erhöht sich nunmehr auf 98 sp. Die in den folgenden Notizen mit einem Stern versehenen Arten sind der Inselgruppe eigenthümlich. 1. Larus novae-hollandiae Steph. Layards, 1. ce. p. 540. Ein Exemplar ohne Geschlechtsangabe. *2. Janthoenas hypoenochroa Gould. Layards, 1. c. p. 528. „ad. & iris rouge; ad. 9. Appele vulgairement ‚„collier blanc“. Bei den vorliegenden Exemplaren geht die weisse Kehle bei dem 2 nicht so tief zur Brust hinab wie bei dem d. Brust und Notizen über einige neu-caledonische Vögel. 245 Halsseiten des & intensiver kaffeebraun als bei dem anderen Exem- plar. Das ganze Gefieder des ? weist eine mattere Färbung auf. tot 1g. al. tars. rostr. g 462 248 23 23 mm. ? 455 239 23 25 mm. Nisten nach den Beobachtungen Boyer’s auf dem Boden am "Fusse der Bäume. 3. Ptilopus Greyi G. R. Gray. Layards, 1. c. p. 527. 2 ad. d. Schnabel tief dunkelgrün mit heller, bräunlicher Spitze. 4. Ptilinopus fasciatus Peale. Peale, Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 193, pl. 53. — Hartl. und Finsch, Beitr. Faun. Central Pol. (1867) p. 115. Taf. 2. Fig. 3. (Ei.) - ad. d. Diese bis jetzt nur von den Fidji-, Viti-, Wallis- und Samoa- Inseln bekannte kleine Taube ist neu für die Avifauna von Neu- Caledonien. Die beiden Layards sammelten sie noch nicht. Es sind bis jetzt sieben Taubenarten für das beregte Gebiet nach- gewiesen. Es kommen neben den drei obengenannten Species noch vor: Drepanoptila holosericea Temm, Carpophaga aenea G. R. Gray, Phaenorhina Goliath G. R. Gray und Chalcophaps chrysochlora Gould. *5. Urospizias haplochroa Sl. Layards, 1. c. p. 498. Ein schönes altes & dieses seltenen Habichts. Wohl mit Recht hat E. L. Layard (Ibis 1881. p. 336) darauf hingewiesen, ‚dass das Exemplar, nach dem Selater die Art beschrieb (Ibis 1859 p. 275 pl. 8), nicht ein $, sondern ein d gewesen sein muss. 6. Striz delicatula Gould. Layards, 1. c. p. 501. Ein Exemplar ohne Geschlechtsangabe. *7. Nymphicus cornutus (Gm.). Layards, 1. c. p 524. „2 iris jaune claire; 3.“ Die Scheitelfedern sind bei dem 2 bedeutend weniger ent- wickelt als bei dem &. Der Schnabel ist bei den beiden vorlie- genden Exemplaren durchweg hell hornfarben und nicht „leaden blue with a black tip“, wie Layards angaben. Nur bei dem 246 Herman Schalow: Schnabel des 2 zeigt sieh an den Schneidenrändern eine ganz geringe bläuliche Färbung. +3, Cyanorhamphus Salsseti, Verr. Layards, ]l. c. p. 525. ad. d. Die ganze Unterseite des vorliegenden Exemplars zeigt ein intensives Grüngelb. Der Schnabel, auch die Spitze desselben, ist bleifarben ; Füsse grauschwarz (nach Layards „brown“). 9. Trichoglossus massenae Bp. Layards, ]. c. p. 525. d ad., iris rouge. Schnabel hellgelbröthlich. 10. Halcyon sancta Vig. u. Horsf. Layards, 1. ce. p. 501. &; ein zweites Exemplar ohne Angabe. Bei beiden Exem- plaren zeigen die Schwanzfedern, besonders die mittleren der- selben, schwache dunkie Querstreifen. *1]. Aplonis caledonicus Bp. Layards, 1. c. p. 519. &. iris carmoisin. Bis jetzt ist nur das Vorkommen dieser einen Art auf Neu- Caledonien nachgewiesen. Sie wird auf den Freundschaftsinseln durch eine nahe verwandte, etwas grössere Art, Aplonis atro- nitens Gr., ersetzt. Die Synonymie der neu-caledonischen Art ist ganz ausserordentlich verwirrt. Männchen, alt und jung, Weib chen und jüngere Vögel sind von den verschiedensten Autoren als verschiedene Arten beschrieben worden. Die wichtigsten Syno- nyme dürften die folgenden sein: 1788. Turdus striatus, Gmelin Linn. Syst. Nat. 1 p. 817. 1839. Lamprotornisobscura, Dubus de Ghisequier, Bull. acad. Bruxelles vol. 6.2 p. 297. 1844. Lamprotornis nigroviridis, Lesson, Rev. Zool. p. 433. 1844. Turdus pacificus, Forster, Deser.anim. (Licht) p- 189. 1847. Lamprotornis obsceura, Dubus de Ghisequier, Exquisses Ornitholog. pl. 12. 1349. Aplonis Novae-Hollandiae, G.R. Gray, Gen. Bds.2, p- 328. 1850. Aplonis nigriviridis, Bp. Consp. gen. av. 1. p. 417. Notizen über einige neu-caledonische Vögel. 247 1859. Aplonis striata Gray, P. Z. S. p. 163. 1859. Aplonis viridigrisea, Gray, P. Z. S. p. 164. 1859. Aplonis atronitens, Gray, l. ce. p. 164. (pt.) 1863. Aplonis caledonicus, H.Jouan, Me&m. Soc. Cherbg. vol. 9. p. 219. 1870. Calornis obscura, Gray, Hand-List, vol. 2. p. 26. 1870. Aplonis obscura, Gray, |. c. 1879. Aplonis caledonica, Bp. Tristram, Ibis p. 184. 1880. Aplontis atronitens, E. L. Layard (nec Gray), Ibis pP. 338. 1882. Aplonis caledonicus Bp. E.L. u. E. L. C. Layard, Ibis p. 519. *12. Philemon Lessoni, G. R. Gray. Layards, 1. c. p. 507. ad & iris gris. Ein schöner alter Vogel mit stark ausgeprägten lanzettlich zugespitzten Brustfedern, die den jüngeren Individuen fehlen. Der hakenartige Einschnitt am Oberschnabel sehr stark entwickelt. Die Art soll nach Layards in den Grössenverhältnissen nicht un- bedeutend variiren. Das vorliegende Exemplar misst: Lg. tot. 290, al. 133, caud. 123, rostr. 36, tars. 33 mm. Iris nach Layard dunkelkastanienbraun (dark drab). *13. Leptornis aubryanus Verr. u. Des Murs. (1860.) Verr. u. Des Murs, Rev. Zool. p. 432. (1881.) E. L. u. E. L. C. Layard, Ibis p. 133. (1882.) id. ib. p. 506. Anthochaera aubryanus Gray, in Brenchley, Cruise of H. M. S. Curagao, p. 364. Abbildung: Brenchley, Cruise of H. M. S. Curacao pl. 6 (schlecht). &. ad. iris jaune. Die kleine Sammlung enthält ein Exemplar dieses sehr sel- tenen, in den unzugänglichsten Gebirgswäldern Neu-Caledoniens lebenden Vogels. Das vorliegende alte Männchen weicht etwas von der Beschreibung, welche die beiden Layards von einem Weib- chen geben, ab. Die Ohrgegend wird nicht durch gelbliche, sondern durch matt rothbräunliche haarartige Federn markirt. Die nackte Gegend um das Auge zeigt ein schmutziges Gelbbraun und nicht die Orange-Farbe, die die englischen Forscher beschreiben. Die Farbe des Oberschnabels ist schwärzlich hornfarben mit hellerer 248 | Ernst Hartert: Spitze, des Unterschnabels gelblichgrün. Der letztere ist bei dem vorliegenden Exemplare monströs verlängert. Füsse bräunlich (nach Layards grünlichgelb). Iris nach L. sehr dunkelbraun. Tot. lg. 290, al. 183, caud. 187, tars. 48 (Nagel der Hinterzehe 15, der Mittelzehe 9), rostr. 5l (Unterschnabel 61) mm. Ueber dieVögelder Gegend von Weselam Niederrhein. Von Ernst Hartert. Wenn ich hiermit zur allgemeinen Kenntniss bringe, welche Vogelarten ich in der Gegend von Wesel am Rhein festgestellt habe, so geschieht dies mit dem ausdrücklichen Bemerken, dass aus dieser Arbeit keine negativen Resultate gezogen werden dürfen. Solches ist nur möglich, wenn eine Gegend viele Jahre hindurch mit grossem Aufwand an Zeit und tüchtigen Kräften durchforscht worden ist. Schon mehrfach sind irrthümliche An- sichten in der Wissenschaft befestigt worden, wenn aus dem „Nichtbeobachtetwerden“ einer Art auf das „Nichtvorhandensein“ geschlossen wurde. Trotz dieser meiner Ansicht bringe ich Einiges über die Ornis von Wesel zur Kenntniss, da ich dank meiner Liebe zur Ornithologie und einiger praktischen Uebung im Sammeln und Beobachten einige nicht ganz uninteressante Vögel bei Wesel fand und voraussichtlich später keine Gelegen- heit haben werde, meine Forschungen in derselben Gegend fort- zusetzen, da ich im Begriffe stehe, eine längere Reise nach Hinter- indien anzutreten. Meistens konnte ich nur einen sehr geringen Teil meiner Zeit auf ornithologische Forschungen in der Gegend von Wesel ver- wenden. Während einiger kurzen Ferien. durchstreifte ich stets die Umgebung, so im December und Januar 1831/22. Meine Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger brachte ich in Wesel zu, und während dieses Jahres und späteren militärischen Uebungen verwandte ich jede freie Stunde auf die Ornithologie, aber fort- gesetzte gründliche Forschungen wurden natürlich durch den Dienst sehr eingeschränkt. Ausserdem lebte ich fast einen ganzen Sommer und mehrfach kürzere Zeit in Wesel, immer neben anderer Beschäftigung die freie Zeit in Feld und Busch und Weide be- obachtend und jagend zubringend. Vogelkenner gab es in Wesel Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 249 ‚nicht, erst im vorigen Jahre’ wurde ein eifriger Oologe und Vogelkenner, der Oberstlieutenant Nernst hierher versetzt. Mehrere ‚Beobachtungen verdanke ich diesem Freunde der heimischen Thierwelt, und die mit ihm unternommenen Excursionen im letzten Frühjahr gehören unter meine angenehmsten Erinnerungen aus hiesiger Gegend. Ausserdem verdanke ich gelegentliche Mit- theilungen dem Pfarrer Dr. Merkel in Mehr, den Herren Oeko- nomen Baumann jun. bei Xanten, Lans und Anderen. Ueber die Nistweise und die jagdbaren Vögel hat mein Vater, General und Commandant der Festung Wesel, ebenfalls viele hübsche Beobachtungen gemacht und mit ihm, meinem Lehrer im edlen Waidwerk und Genossen mancher reinen Freuden in Gottes ‚freier Natur, habe ich fast alle Jagden in dieser Gegend gemein- sam gemacht. In Geldern sah ich eine Sammlung derartiger Vögel bei dem alten Herrn Ritter, aus der ich durch Prüfung der Stücke und erläuternde Erklärungen des alten, würdigen Herrn Manches entnehmen konnte. Da die Sammlung weniger nach wissenschaft- lichen Grundsätzen, als vielmehr aus Liebhaberei zusammengebracht wurde, waren selten genauere Etiquetten vorhanden, wodurch manches Stück viel werthvoller gewesen wäre. Meine eigenen Streifereien beschränkten sich zumeist auf die allernächste Nähe von Wesel und gelegentliche Ausflüge nach Emmerich, Cleve, Geldern, Calcar. Was nun die Beschaffenheit des Beobachtungsgebietes anlangt so ist dasselbe ausgesprochene Tiefebene. Wesel, am Einfluss der Lippe in den Rhein gelegen, ist umkränzt von schattigen, busch- reichen Glacis und Gärten, in denen eine Menge Singvögel nisten, die sich merklich vermehren, seit den Elstern und herumlungernden Katzen besser nachgestellt wird. Die Festungswerke selbst sind nicht ohne Thierleben, zumal Baumpieper nisten auf den Wällen, in den Schiessscharten und. Mauerlöchern horsten Dohlen, Thurm- falken, Eulen, in den Blockhäusern ete. Hausrothschwänze und dergl. Nahe der holländischen Grenze und nahe bei Westfalen gelegen, zeigt sich eine grosse Verwandtschaft mit den Scenerien beider Länder. Rings zerstreut einzelne Bauernhöfe nach echt westfälischer Art, bewachsene Raine und Gräben, kleine, abgegrenzte Grundstücke, weit ausgedehnte Viehweiden, zahlreiche alte Rhein- arme und Reste von solchen — sogenannte Meere — mit Weiden- gebüsch und Binsen und Rohrdiekichten. Die Wälder machen dem, der die herrlichen Forsten Ostpreussens und Schlesiens, oder 250 Ernst Hartert: der Mark und Pommerns kennt, wenig Freude. Hochwald ist selten, Eichenschälplantagen, Kiefern, die als starke Stangen schon zur Verwendung als Grubenhölzer geschlagen werden, Waldboden, der nicht selten mit Harken abgekratzt wird, sind charakteristisch, oft fehlt die hehre Waldeseinsamkeit, zu viel Menschen mit ihrer Qual sind da, zu viel Hunde und böse Katzen. Die vielen einzelnen Gehöfte, in denen die letzteren in oft unnöthig grosser Anzahl ge- halten und nur wenig gepflegt werden, tragen nicht zur Ruhe des Wildes bei, und die Wilddieberei auf kleines Wild ist sehr im Schwunge — mehr mit Schlingen, als mit dem Schiessgewehr — und selbst bei der grössten Aufmerksamkeit nicht ganz zu ver- hindern. Von vielen Ornithologen wird noch jetzt geglaubt, dass der Rhein eine „Zugstrasse“ der Wandervögel sei. Bevor ich hierauf näher eingehe, darf ich vielleicht meine Ansicht darüber aus- sprechen, dass es bestimmte, enge Zugstrassen im Palmen’schen Sinne überhaupt nicht giebt, weder für Palmen’s neunzehn Küsten- wanderer, noch für Binnenlandsvögel. Ausser vielen mündlichen Mittheilungen habe ich seit einer Reihe von Jahren aus verschie- denen Theilen Deutschlands genaue Aufzeichnungen tüchtiger und gut instruirter Beobachter über den Vogelzug erhalten und ge- denke späterhin aus dem sich stets vergrössernden Material und meinen eigenen Wahrnehmungen einige Resultate ziehen zu können. Jedenfalls glaube ich schon jetzt die Annahme enger Zuglinien verwerfen zu müssen. Eingehend haben diese selbe Ansicht auch schon E. von Homeyer in seinen „Wanderungen der Vögel“ und Herr Hartwig im ‚‚Journal für Ornithologie‘“ 1885 ausgesprochen. Das genannte Werk Herrn von Homeyers hat sich durch die in demselben enthaltenen, scharfen Angriffe auf einige Schriftsteller viele Feinde erworben, was sehr zu bedauern ist, da viel vortrefi- liche Beobachtungen darin zur Sprache kommen, und Herrn Hart- wig’s kleine Arbeit ist durchweg in Bezug auf die einzelnen darin besprochenen Punkte des Vogelzuges von Werth. Was nun unsern Rhein angeht, so ist derselbe durchaus nicht eine „grosse Zugstrasse“ wandernder Vögel. Er ist auch wenig geeignet, zu einer solchen gewählt zu werden, denn die Haupt- zugrichtung der Wandervögel ist in Deutschland die Riehtung von Südwest nach Nordost und umgekehrt; die Vögel müssten also von ihrer Richtung abweichen; sie würden dann bald zwischen die Berge kommen und müssten solche überfliegen. Die Anhäufungen Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 251 wandernder Vögel müssten dann an gewissen Orten nahe dem Oberrhein geradezu kolossale sein. Natürlich halten sich in ge- schützten Buchten des Rheins zur Zugzeit eine Menge Vögel auf. Wer an stürmischen Herbsttagen z. B. bei niedrigem Wasserstande den alten Rheinarm bei Xanten besucht, wird vielleicht gern glauben, hier an eine grosse ‚„Zugstrasse“ gekommen zu sein. Solche flüchtige Beobachtungen genügen aber nicht zur Beurthei- lung von derlei Fragen. Man muss an klaren Herbstmorgen schon vor Sonnenaufgang draussen sein mit offenem Ohr und Auge, darf sich nieht scheuen vor einer regnerischen Aprilnacht auf kahler Meeresdüne, vor kalter Nacht am feuchten Flussnfer, vor vielen Fahrten im kleinen Boot und mühsamen Jagden im Schlamm der Ufer und dichtem Röhricht, und muss vor allen Dingen den Vogel an Stimme und Flug erkennen und nöthigenfalls mit raschem Schuss zu Boden strecken, wenn man den Vogelzug ergründen will. Thut man solches, dann wird man sehen, dass die Vögel den Rhein einfach überfliegen, wenn sie nicht zur Rast oder des Futters wegen einfallen: Thun sie dies, dann stehen sie nach beendigter Rast wieder auf und streichen nach der gewohnten Richtung hin weiter, sobald der Wind günstig ist. Werden sie bei ihrem Rasten aufgescheucht, so bleiben sie natürlich am Wasser und streichen den Fluss hinab oder hinauf, bis sie einen guten Futter- oder Ruheplatz sehen, auf dem sie einfallen. Bemerkenswerth ist es auch, dass die in Holland brütenden Vögel nicht am Rhein hin- unter wandern, sondern über Belgien und Frankreich ziehen. So z. B. die bei Amsterdam nistenden Löffelreiher, die in Holland nistenden Purpurreiher, die ZLimosa melanura u. a. m. Nicht nennen will ich Locustella luscinioides, weil solch ein Vogel zu wenig gekannt und leicht übersehen wird. — Nachdem ich somit erklärt habe, dass Wesel nicht an einer vorzugsweise reichen „Wanderstrasse‘“ gelegen ist, bitte ich in der nun folgenden Uebersicht der von mir und meinen Freunden bis- her beobachteten Vögel nicht allzuvieie Strandvögel zu erwarten. Il. Speecielles. 1. Milvus regalis Briss. Rother Milan. Selten. Vor einigen Jahren bei Wesel auf einer Buche horstend. 2. Tinnunculus alaudarius Briss. Thurmfalk. In mäusereichen Jahren, wie 1882 und 1883, sehr gemein, 252 Ernst Hartert: und zahlreich in den Schiessscharten der Bastionen und in alten Horsten brütend. Als 1883 das Hochwasser herankam, war es sehr interessant, die vielen Thurmfalken am Rande der Ueber- schwemmung Mäuse fangen zu sehen. 3. Falco peregrinus L. Wanderfalk. Bei dem Mangel an Felsen und einsamen Wäldern nicht horstend. Einmal bei Geldern geschossen. 4. Falco aesalon L. Merlin. Hin und wieder im Spätherbst und Winter. Im October 1886 bei Wesel eine Drossel schlagend gesehen, einmal im December. 5. Astur palumbarius L. Hühnerhabicht. Zum Schaden der Geflügeljagd immer noch Brutvogel. Dass er oft schon horstet, ehe er das Alterskleid trägt, auch hier be- obachtet. 6. Astur nisus L. Sperber. Im Winter ziemlich häufig, seltener brütend. 1. Pandion haliaötos L. Fischadler. Bei Xanten öfters auf dem Zuge verweilend. 8. Buteo vulgaris Bechst. Bussard. Sehr gemein im Winter, auch immer brütend. 9. Buteo lagopus Brünn. Rauchfussbussard. Diesen mir aus Ostpreussen so gut bekannten Vogel, den man bei gehöriger Uebung weithin erkennt, habe ich nie im Rheinland selbst gesehen; er wurde einmal bei Geldern erlegt. 10. Circus aeruginosus L. Rohrweihe. Selten. Nicht in unmittelbarer Nähe nistend gefunden. . ll. Circus cyaneus L. Kornweihe. Selten. Wesel, Geldern zur Zugzeit. 12. Athene noctua Retz. Steinkauz. Ziemlich häufig in der ganzen Gegend. Nistet wohl zumeist in Weidenköpfen, aber zuweilen auch in Kaninchenbauen. Eier Mitte Mai. 13. Syrniıum aluco L. Waldkauz. Häufig. 14. Strixz flammea L. Schleiereule. Häufig. 15. Otus vulgaris Flem. Waldohreule. Selten. 16. Otus (palustris Forst.) brachyotus Gm. Sumpf- ‚eule. Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 253 ' Selten auf dem Zuge. Noch im December erlegt. 17. Caprimulgus europaeus L. Nachtschwalbe. In Kiefernschonungen brütend. Im Herbst in den Weiden- hegern am Rhein oft lange sich aufhaltend und den Anstandjäger ergötzend. Aus der Notiz im Journal für Ornith. 1886 Seite 125, dass die Nachtschwalbe „fälschlich“ klagende, nach dem Aber- glauben des Volkes Unglück verheissende Töne von sich gebe, nehme ich Veranlassung, zu erinnern, dass der Vogel ausser seinem sonderbaren Schnarren und dem leise knappenden Kehlton noch ein lautes „häid“ (nicht ganz unähnlich dem „Kommitt“ des Stein- kauzes) eifrig hören lässt.. Diese Töne, verbunden mit dem schatten- haften Fluge des Thieres, das nicht selten in die unmittelbarste Nähe des Gesichtes fliest, entsetzen die Bauern ebenso, wie sie den Naturfreund ergötzen, und tragen ebensoviel, wie die Eulen zu den Gespenstersagen bei. 18. Cypselus apus L. Thurmsegler. Häufig. 19. Hirundo rustica L. Rauchschwalbe. Häufig. 20. Hirundo urbrca L. Fensterschwalbe. Häufig. Beide Schwalbenarten haben sich nach einigen kalten und nassen Frühjahren sehr vermindert. 21. Cotyle riparia L. Uferschwalbe. Mehrere Nistkolonien in der Nähe. Bei dem letzten Hoch- wasser wurde eine am steilen Rheinufer gelegene Uferschwalben- brutstelle unter Wasser gesetzt. Die aus ihren Nestern vertriebenen Uferschwalben suchten nun in den Steigerlöchern des grossen Oekonomiegebäudes des Herrn Rittergutsbesitzer Schmitz-Hübsch Sehutz und ein neues Heim. Als das Wasser wieder fiel, kehrten die Paare aus den neu gebauten Nestern zurück an die alten Brutstellen, nur ein einziges Paar vollendete in dem Steigerloche die begonnene Brut und brachte die Jungen gross. 22. Cuculus ecanorus L. Kukuk. Im Sommer 1883 gelang es mir, vier ohne jeden Zweifel von einem und demselben Kukuksweibchen herrührende Eier zu finden. Drei fand ich in den Nestern von Calamodyta phragmitis Bechst., eins aber in dem von Acrocephalus palustris Bechst., nachdem ich mehrere in der Nähe befindliche Nester von Calamodyta phrag- mitis der Eier beraubt hatte. Meiner Beobachtung nach hielt sich nur ein einziges Kukuksweibchen an der betreffenden Oertlichkeit 254 Pepe Ernst Hartert: auf, die Büsche standen derart, dass ein genaues, gründliches Absuchen derselben sehr leicht war. Die vier Bier gleichen ein- ander in der Farbe vollständig, ebenso in der Form, nur ist eins etwas umfangreicher. Sie wiegen 24, 24), und 25,4 Centigramm. In der Färbung haben sie eine frappante Aehnlichkeit mit den Eiern von Calamodyta phragmitis. Da ich die Eier theilweis schon in bebrütetem Zustande fand, so kann ich nicht genau die Däten, an denen sie gelegt worden sind, angeben, konnte aber feststellen, dass sie ungefähr in Abständen von acht Tagen gelegt worden sind. Es scheint, dass die Abstände, in denen die Eier des Kukuks- weibehens legereif sind, verschieden sind. Näheres hierüber und über andere Beobachtungen aus der Naturgeschichte der Kukuke gedenke ich später zu besprechen, wenn ich mehr Material ge- sammelt haben werde. Mein Kukuksweibchen von 1833 legte noch ein fünftes Ei, das ich nicht fand, doch sah ich später den jungen Kukuk, als er eben ausgeflogen war, wie er von Rohrsängern ge- füttert wurde. In diesem Jahre vertrieb das Hochwasser viele Sänger aus den Ufergebüschen und mit ihnen mehrere Kukuke, so dass ich kein Glück beim Finden von Kukukseiern hatte. 23. Alcedo ispida L. Eisvogel. Ziemlich häufig. 24. Orvlolus galbula L. Pirol. Nicht selten. Nester in Eichenschälplantagen manchmal sehr niedrig. 25. Sturnus vulgaris L. Staar. Der Staar ist sehr häufig. Schon mehrfach sind über das einmalige oder zweimalige Brüten der Staare einander wider- sprechende Angaben gemacht worden. Schon Homeyer führt in seiner „Reise nach Helgoland“ p. 19 aus, dass auch im nörd-. lichen Deutschland, wo eine Brut die Regel ist, zuweilen zwei Bruten gemacht werden. Bei Wesel scheinen zwei Bruten häu- figer als eine vorzukommen. Im Jahre 1886 stellte Herr Oberst- lieutenant Nernst mit Sicherheit fest, dass keine zweite Brut statt- fand, während 1837, in einem starken Maikäferjahr, in welchem namentlich die Flugzeit der Maikäfer sich sehr lange hinzog, über- all zwei Bruten gemacht wurden. Während es also bei Wesel verschieden ist, habe ich in Ostpreussen keine eigentliche zweite Brut feststellen können, denn die einzelnen später brütenden Paare schienen solche zu sein, die zur Zeit der ersten Brut keine ihnen Ueber die Vögel d. Gegend v. Wesel am Niederrhein. 255 zusagenden Nisthöhlen fanden. Eine Ausnahme mag immerhin auch dort im Bereiche der Möglichkeit liegen. 26. Lycos monedula L. Dohle. Sehr zahlreich in den Schiessscharten einiger Bastionen, in Schornsteinen und anderen geeigneten Plätzen der Gebäude, auch zuweilen in verlassenen Nestern von Elstern und Saatkrähen brütend. Durch das Verzehren vieler schädlicher Inseeten wird sie ohne Zweifel recht nützlich und ist auch ein hübscher, be- lebender, liebenswürdiger Vogel, sie thut aber an den Garten- früchten und zuweilen auf den Feldern sehr empfindlichen Schaden, so dass ich wiederholt um Abschuss derselben gebeten wurde, thut auch Schaden an den Nestern kleiner Vögel, und ich sah mit eigenen Augen, wie sie junge Vögel aus einem Brutkasten holte. Zur Maikäferzeit fingen sie viele Maikäfer. 27. Corvus corone L. Rabenkrähe. Sehr gemein. Den Vogelbruten sehr schädlich. 28. Corvus corniz L. Nebelkrähe. Vom Herbst bis Frühjahr. 29. Corvus coraz L. Kolkrabe. Selten. Bei Diersfordt bei Wesel alljährlich horstend. 30. Corvus frugilegus L. Saatkrähe. In vielen und grossen Colonien. 31. Garrulus glandarius L. Eichelheher. Häufig. Zwei Bruten. 32. Nucifragacaryocataciesmacrorhyncha Brehm. Tannenheher. | Vor einer Reihe von Jahren einmal bei Geldern und einmal bei Wesel erlegt. Bei dem letzten grossen Wanderzuge 1885 wurden bei Wesel zwei Stück geschossen. Sowohl diese als jene früheren Stücke gehören der dünnschnäbligen Form, macro- rhyncha Brehm, an. Es ist weniger der Unterschied in der Länge, als vielmehr die grosse Verschiedenheit in der Dicke der beiden Tannenheherformen von Bedeutung, daher die Namen tenuirostris für die lang- und dünnschnäblige macrorhyncha Brehm’s und crassirostris für die diekschnäblige drachyrhyncha Brehm’s bezeichnender sein würden. Ueber die bei Wesel erlegten Tannen- heher konnte ich leider Weiteres nicht mehr erfahren, 33. Pica caudata L. Elster. Sehr gemein, im Glacis durch Verfolgung sehr abgenommen, 256. u Ernst Hartert: 34. Gecinus viridis L. Grünspecht. Ziemlich häufig, | 35. Picus major L. Grosser Buntspecht. Jedem, der die an Spechten reichen Waldungen anderer Gegen- den kennt, muss die geringe Anzahl der Buntspechte bei Wesel auffallen. 36. Picus minor L. Kleiner Buntspecht. In Obstgärten sehr selten nistend. 37. Iynz torquilla L. Wendehals. Durchaus nicht häußg. 38. Sitta caesia Mey. et Wolf. Kleiber. Nicht gerade häufig. 39. Oerthia familiaris brachydactyla C. L. Brehm. Baumläufer. Wenn irgendwo in der Vogelwelt, so halte ich es hier für an- gemessen, von der trinären Nomenclatur Gebrauch zu machen. Bei näherer Betrachtung der Baumläufer kann nur in Frage kommen, ob unsere Formen als Arten, oder als klimatische Formen betrachtet werden sollen. Da nun beide Formen nicht selten Abänderungen zeigen und in den Gebirgen Deutschlands eine dritte Form zu leben scheint, so trete ich mit meiner Ansicht für artliche Trennung zurück und wiederhole hier den in meinem ‚Versuch einer Ornis Preussens“ gemachten Vorschlag, die östliche Form Certhia fami- liariscandida mihi, die westliche Certhia familiaris brachy- dactyla Brehm zu nennen. Bei Wesel lebt Winter und Sommer nur die ausgesprochene drachydactyla. Sehr wunderbar, und nur dem Mangel an geeigneten Brutplätzen zuzuschreiben dürfte es sein, dass ich hier ein Nest mit Gelege im hohen Grase an einer Hecke freistehend hart über dem Boden fand. Es war leichter und weniger umfangreich, aber nicht unähnlich dem Neste einer Phyllopneuste mit seitlicher Oeffuung gebaut, aus den sonst von Certhia gebrauchten Materialien. Eier typisch. 40. Upupaepops L. Wiedehopf. Seltener, als man der Beschaffenheit der Gegend nach glauben sollte. 41. Lanius exzeubitor L. Raubwürger. Zuweilen im Winter, auch regelmässiger Brutvogel. 42. Lanius collurio L. Neuntödter. Dieser sonst so zahlreiche Vogel ist bei Weselsehrselten. Ebenso bei Geldern sehr selten. Ich habe ihn sonst nur zur Zug- Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 257 zeit gesehen, im Jahre 1887 aber auch zur Brutzeit, in der auch Oberstlieutenant Nernst mehrere Nester fand, an einer Stelle, die er 1883 und 1884 ganz bestimmt nicht bewohnt hat. 43. Lanius rufus Briss. Rothkopfwürger. Wenn auch ziemlich einzeln, so doch regelmässiger Brutvogel bei Wesel und Geldern. Einmal ein sehr hellfahles Exemplar ge- schossen. 44. Butalis grisola L. Fliegenschnäpper. Häufig. 45. Muscicapa luctuosa L. Trauerfliegenfänger. Wiederholt schöne, schwarzrückige Thiere auf dem Frühlings- zuge sich mehrere Tage aufhaltend, selbst bis zum 4. Mai, ge- sehen, die aber nicht in unmittelbarer Nähe zur Brut schritten. Bei Wesel bisher nicht brütend gefunden. 46. Bombycilla garrula L. Seidenschwanz. Vor 40 bis 45 Jahren bei Geldern eine Schaar von etwa 50 Stück beobachtet, von denen Herr Ritter und Andere mehrere schossen. Auch nicht sehr weit von hier südlich vor Jahren ge- sehen. 47. Accentor modularis L. Braunelle. Ziemlich häufig. Regelmässig zwei Bruten.” Bleibt im Winter bier. 48. Troglodytes parvulus L. Zaunkönig. Gemein. Bisher hatte ich gefunden, dass die von den Männchen gebauten Nester wohl zum Schlafen, aber nicht zur Brut benutzt wurden. Im April d. J. baute ein & ein Nest, in dem es eine Zeit- lang schlief. Ende Juni kam es mit einem ? wieder, das bald nachher sein Gelege in dies alte, kaum 50 Schritt von einem andern mit Jungen entfernten Nest machte. 49. Cinelus aquaticus melanogaster Brehm. Ein Exemplar bei Geldern erlegt. 50. Parus major L. Kohlmeise. Gemein zu allen Jahreszeiten. 5l. Parus coeruleus L. Blaumeise. Gemein zu allen Zeiten. 52. Poecile palustris L. Sumpfmeise. Gemein zu allen Jahreszeiten. 53. Lophophanes crüstatus L. Haubenmeise. Im Winter im Nadelholz nicht selten, zur Sommerszeit dagegen äusserst selten bemerkt. Cab. Journ, f. Ornith. XXXIV. Jahrg. No. 179. Juli. 1897. 17 258 Ernst Hartert: 54. Acredula caudata L. Schwanzmeise. Die ganz weissköpfige, östliche Schwanzıeise habe ich mit Bestimmtheit im Winter beobachtet. Ob sie hier brütet, vermag ich nicht anzugeben. 55. Acredula rosea Blyth. Schwarzstreifige Schwanzmeise. Diese Form, die wohl am besten trinär als Acredula caudata rosea bezeichnet wird, brütet bei Wesel. Allerdings sind bei Wesel im Herbste erlegte Stücke, die ich für roses ansah, nach gütiger Mittheilung des Herrn von Berlepsch keine reinen typischen rosea, sondern Zwischenformen oder junge Vögel. Jedenfalls hat die hier brütende Form — soweit es beobachtet wurde — die schwarzen Streifen, während eine solehe in Ostpreussen niemals brütet. 56. Regulus flavicapillus Naumann. Goldhähnchen. Im Winter sehr häufig. Am 8. Juni d. J. sahen Herr Oberst- lieutenant Nernst und ich in einem Kiefernbestand an der einzigen mit einigem Unterholz von Fichten bestandenen Stelle ein Gold- hähnchennest mit nackten Jungen in Reichhöhe. Die Alten waren nicht zu sehen, und als wir nach einiger Zeit wiederkamen, war das Nest fort. Wir fanden noch mehrere alte und neue verlassene Nester, ohne einen Vogel zu sehen. Noch einmal vernahm ich die Stimme im Juni. Leider vermag ich nicht zu sagen, ob dies flavicap. oder ignicapilus waren. Es wird dies wohl später festgestellt werden. 57. Phyllopneuste sibilatrix Bechst. Waldlaubsänger. In einigen Nadelwäldern brütend. 58. Phyllopneuste rufa Lath. Zilpzalp. Ein sehr häufiger Brutvogel in Laub- und Nadelwald. 59. Phyllopneuste trochilus L. Fitislaubvogel. Ebenfalls ein sehr häufiger Brutvogel. 60. Aypolais salicaria Bp. Gartenspottvogel. Häufiger Brutvogel. 6l. Acrocephalus turdoides Mey. Drosselrohrsänger. In den ausgedehnten Röhrichten todter Rheinarme und soge- nannter „Meere‘ ein sehr häufiger Brutvogel. 62. Acrocephalus arundinaceus Gm. Teichrohr- sänger. Ein überaus gewöhnlicher Brutvogel in den schilfigen und buschreichen Strecken an den Gewässern der Gegend. Ich habe schon einen dieser Vögel am dritten Mai beobachtet, die meisten kommen jedoch erst nach dieser Zeit an. Sie brüten erst spät. Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 259 Im Jahre 1883, als nach der grossen Ueberschwemmung im Winter, an sehr vielen Stellen Rohr wuchs, brüteten eine solche Menge überall, wie ich sie nie mehr sehen werde. Von den Nestern wurde eine ungeheure Anzahl beim Mähen vernichtet. Eier und Nester waren so verschiedenartig, dass ich bei Gelegenheit noch näher darauf einzugehen gedenke. 63. Acrocephalus palustris Bechst. Sumpfrohrsänger. Ein sehr häufiger Vogel. Bei Wesel in einer sehr unauffälligen sraulichen Form lebend. Trotzdem sie oft genug recht weit vom Wasser beobachtet wurden, konnte ich niemals die horticola Naum. erbeuten, die eine wohl zu unterscheidende Art sein dürfte und von mir in Ostpreussen geschossen wurde. 64. Calamodyta phragmitis Bechst. Uferschilfsänger. Sehr häufig. Am frühesten ankommend und regelmässig zwei Bruten machend. 65. Calamodyta aquatica Lath. Binsenrohrsänger. Ich habe nur einmal am 13. Juli 1383 ein junges Stück bei Wesel erlegt. 66. Sylvia curruca L. Zaungrasmücke. Häufig. 67. Sylvia cinerea Briss. Dorngrasmücke. Gemein, vielleicht der häufigste Vogel an buschreichen Orten. Manche Gelege interessaut gefärbter Eier, so eines, das fast ganz den Eiern des Acrocephalus arundinaceus gleicht. 68. Sylvia atrecapilla L. Möuchsgrasmücke. Sehr gemein. 69. Sylvia hortensis Gm. Gartengrasmücke. Gemein. 70. Merula vulgaris Leach. Amsel. Sehr gemein und vertraut, Nester oft hart am Boden. Sie machen vielleicht zuweilen drei Bruten: Es wurden sehr späte Bruten gefunden; in unserem Garten wurde ein Gelege Mitte Juli ausgebrütet, Nernst fand am 10. Juli 5 Eier und am 5. August 3 Eier. Auf beiden Nestern brüteten die Weibchen fest. Ich werde noch mehrfach Gelegenheit haben, ausserordentlich später Bruten zu erwähnen. Es wird im Spätsommer nicht mehr nach Nestern gesucht, denn natürlich wendet sich der Ornithologe dann schon den Wanderungen der Vögel zu. Um so mehr müssen solehe Fälle erwähnt werden. Noch manches Rebhühnergelege wurde schon im Juli gefunden, bei Breslau Wachteleier Anfangs 17* 260 Ernst Hartert: August. Auf einer Entenjagd an der Oder fand mein Vater An- fang August frische Eier von Schoenicola schoeniclus. Weiteres s. u. Die Brutzeit der Vögel differirt zuweilen nach dem Alter der Vögel, Witterung und Beschaffenheit des Terrains ziemlich stark. 71. Merula torgquata L. Ringamsel. Auf dem Zuge häufiger, als in Ostdeutschland. Die Haupt- zugzeit ist der October. 12. Turdus musicus L. Singdrossel. Als Brutvogel viel seltener, als in Ostdeutschland. 173. Turdus viscivorus L. Misteldrossel. Nicht häufig. Ich habe sie nur im October beobachtet. 74. Turdus pilarts L. Wachholderdrossel. Vom Herbst bis Frühjahr nicht selten. 75. Turdus tÜliacus L. Weindrossel. Zugvogel, den ich nicht selten tief im Winter, im Januar und Februar antraf. 76. Ruticilla tithys L. Hausrothschwanz. Sehr häufig, Regelmässig zwei Bruten. Das erste Gelege wohl selten vor dem 1. Mai, in diesem Jahre fand ich sie Mitte Mai. Bleiben einzeln bis Ende November, ja ich traf ihn in 2 Stücken im December an. 77. Ruticella phoenlcurus L. Gartenrothschwanz. Nicht selten. 18. Lusciola luscinvia L. Nachtigall. Hat sich in den Glacis von Wesel sehr vermehrt, seit wir mit unnachsichtlicher Strenge den Katzen nachstellen und Elstern und Rabenkrähen vermindern. 19. Oyanecula leuwcocyanea Brehm. Weisssterniges Blaukehchen. Dieses Blaukehlehen ist in buschreichen Rheinauen nicht selten. Ebenso bei Cleve, Emmerich, Geldern. Niemals gelang es, nicht einmal zur Zugzeit, das rothsternige Blaukehlchen zu beobachten. 80. Dandalus rubeecula L. Rothkehlchen. Ziemlich häufiger Brutvogel, der einzeln auch überwintert. Gelege der ersten Brut in der ersten Hälfte des Mai. Am 8. August ein Nest mit 53 Jungen. Diese wurden ausgenommen, grossge- zogen bis auf eins, das starb — und die beiden anderen waren Weibehen uud wurden daher ins Freie gesetzt. 81. Sazicola oenanthe L. Grauer Steinschmätzer. Bei dem Mangel an steinigen Plätzen nicht sehr häufig. Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 261 82. Pratincola rubetra L. Braunkehliger Wiesen- schmätzer. Sehr häufig. 83. Pratincola rubicola L. Schwarzkehliger Wiesen- schmätzer. Bei Wesel, Cleve, Geldern ein durchaus nicht seltener Brut- vogel. Haus Esselt, Loosen, Eder, Insel, Alpen. 84. Motacilla alba L. Weisse Bachstelze. Häufig. Alljährlich einzeln überwinternd. 85. Budytes flavus L. Gelbe Bachstelze. Nicht selten, aber sowohl Herr Öberstlieutenant Nernst als auch ich selber bemerkten, dass sie in der Mark, Ostpreussen und Schlesien doch weit zahlreicher sei. 86. Anthus pratensis L. Wiesenpieper. Nicht als Brutvogel, wohl aber im Herbst und Frühjahr als Durchzugsvogel nicht selten beobachtet, einzeln in kleinen Schaaren überwinternd. Bei kalter Witterung trifit man dann an offenen Stellen bei warmen Quellen diese Vögel mit Bachstelzen, Wasser- rallen, Becassinen an. 87. Anthus arboreus Bechst. Baumpieper. Der Baumpieper ist im östlichen Deutschland ein Bewohner der Wälder. Bei Wesel ist er überaus gemein auf den Festungs- wällen, dem buschreichen Glacis, und ihre Nester stehen gern an den Böschungen der Bastionen. Selbt in Gärten habe ich sie brüten sehen. Ihre Vertrautheit ist sehr gross. Nest, Eier, Gesang und Federkleid stimmt total mit ostdeutschen Exemplaren überein. 88. Anthus campestris Bechst. Brachpieper. Einmal auf der Spellener Haide bei Wesel und einmal bei Cleve im Sommer beobachtet. 89. G@alerita cristata L. Haubenlerche. Vereinzelte Paare an Schutthaufen, Wegen, Exerzierplätzen. 90. Zullula ardborea L. Haidelerche. Bei Wesel seltener Brutvogel. 91. Alaudaarvensis L. Feldlerche. Gemein. Flüchtige, sehr scheue Schaaren überwintern regel- mässig. Sie zeigen immer dunkelbraune Füsse mit schwärzlichen Gelenken, während die von mir im Sommer eschossenen etwas hellere Füsse ohne dunklere Gelenke hatten. Die hier überwintern- den Lerchen gehören gewiss einer fern von hier brütenden Form an. 92. Miliaria europaea Swains. Grauammer. 262 Ernst Hartert: Regelmässig, aber nicht häufig. 93. Emberiza citrinella L. Goldammer. Nicht selten, aber weniger zahlreich als in vielen anderen Gegenden. 94. Emberiza hortulana L. Ortolan. Ein durchaus nicht seltener Brutvogel in der Weseler Ge- gend, so bei Alpen, Loosen, Empel, Flüren, Diersfordt, Haus Esselt, 1883 Eders Brauerei, Bärenschleuse, Lauerhas, Lackfabrik, Xanten. 95. Schoenicola schoencclus L. Rohrammer. Häufig. 96. Plectrophanes nivalis L. Schneeammer. Einige Male in kalten Wintern beobachtet. 97. Passer montanus L. Feldsperling. Gemein. 98. Passer domesticus L. Haussperling. Gemein. 99. Freingilla coelebs L. Buchfink. Gemein. Zahlreich überwinternd. Im Jahre 1884 kam der seltene Fall vor, dass in unserem Hofe, unfern vom Fenster einer lebhaft bewohnten Stube, ein Finkenpärchen brütete und nach glücklicher Auffütterung der Jungen nach einer kurzen Pause in diesemselben alten Neste einezweite Brut grosszog. 100. Fringilla montifringilla L. Bergfink. Manchmal bier und im nahen Holland in grossen Schaaren erscheinend. In Holland bilden diese und andere Finken ein be- liebtes Nahrungsmittel. 101. Chlorospiza chloris L. Grünling. Gemein. Oft noch sehr späte Bruten, die bis in den August dauern. 102. Coccothraustesvulgaris Briss. Kirschkernbeisser. Vereinzelter Brutvogel bei Wesel. 103. Spenus veridis Koch. Erlenzeisig. Vom Herbst bis Frühjahr in Schaaren. 104. Oarduelis elegans Steph. Stieglitz. Gemein. Ueberwinternd. 105. Cannabina linota Gm. Hänfling. Gemein. Hr. Oberstlt. Nernst und ich fanden wiederholt unter dem beim Hochwasser in den Büschen hängen gebliebenen Detritus verdeckte Nester. Ueberdachte Nester sind überhaupt häufig, so Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 263 fand ich sie in Reisighaufen, todten dicht verfilzten Hecken, Nernst in Torfhaufen. Herr Pfarrer Meckel fand vor einer Reihe von Jahren am 8. Sept. ein Nest mit 4 Jungen, die sich bei der Aufzucht alle vier als Weibchen erwiesen. 106. Zinota linaria L. Birkenzeisig. In manchen Wintern in grosser Menge die Gegend besuchend. in anderen dagegen gar nicht bemerkt. 107. Pyrrhula europaea Vieill. Dompfaft. Nur die kleinere westliche Form bemerkt. 108. Columba palumbus L. Ringeltaube. Nicht seltener Brutvogel. Im Winter einzeln, oft auch in sehr grossen Flügen. Nach dem zuverlässigen Zeugniss des Herrn Pfarrer Dr. Meckel und Zimmermeister Hermann Lucle und Ge- sellen hat im Ende der 60er Jahre in Dingden bei Wesel eine Ringeltaube im Herbste gebrütet. Das Nest stand im dichten Gezweig eines dichten Baumes und wurde Anfang November mit fast flüggen Jungen gefunden, welche man ausnahm und aufzog. 109. Columba oenas L. Hohltaube. Sehr selten. Hat in Diersfordt bei Wesel genistet. Jetzt wird dies schwerlich wieder vorkommen, da dort ein grosser Theil der höheren Bestände geschlagen ist. 110. Turtur auritus Ray. Turteltaube. Sehr häufig. 11l. Perd’x cinerea L. Feldhuhn. Gemein. Durch zu viele Störungen von Menschenhand leidet die Hühnerjagd sehr. Das viele Leben im Felde und die Menge schlechter Jäger — womit nicht gesagt sein soll, dass es nicht auch sehr tüchtige Waidmänner in der Gegend giebt -— schaden der Jagd sehr. 112. Coturn?!z communis Bonnaterre. Wachtel. Auffallend wenig angetroffen. Es wird aus fast allen Gegenden die starke Abnahme der Wachtel erwähnt. In Hessen z. B. ist sie geradezu überraschend selten gegen früher geworden. So in manchen, vielleicht in allen Gegenden. (Ein Tetrao hybr. medius Mey. Rackelhahn, wurde im Spät- herbste 1886 im Arnsbergischen in Westfalen erlegt.) (Otis tarda L. Grosse Trappe. Vor einigen Jahren wurde eine kranke Trappe, ein altes &, in der Nähe von Geldern von Bauern gefangen und von Herrn 264 Ernst Hartert: Ritter in Geldern erworben und ausgestopft. Drei Tage vorher wurde eine einzelne Trappe bei Cöln angeschossen. Vielleicht war es dasselbe Exemplar.) 113. Charadrius pluvialis L. Goldregenpfeifer. Zur Zugzeit hin und wieder beobachtet. Wahrscheinlich zieht hier auch Squatarola helvetica durch. 114. Aegelalites hiaticula L. Sandregenpfeifer. Zur Zugzeit im trockenen Bett des Rheines nicht selten. 115. Aegealeites minor M.u. W. Aeg. fuviatılis Bechst. Flussregenpfeifer. Zur Zugzeit häufiger und auch Brutvogel an kiesigen Ufer- stellen. 116. Vanellus eristatus M. et W. Kiebitz. Nicht seltener Brutvogel an geeigneten Orten, im Herbste, von Anfang August an in unermesslichen Flügen an den Rhein- ufern bis in den October hinein. In den warmen Wintern von 1883 und 1884 blieben an feuchten, warmen Stellen Kiebitzschaaren den ganzen Winter über und fristeten beim Schnee nur mühsam ihr Leben. Herr Oberstl. Nernst sah noch vom 2. April ab grosse Wanderschaaren. (Hoplopterus spinosus L. Sporenkiebitz. Nach einer gütigen Mittheilung vom Herrn J. Guntermann vor einigen Jabren Ende Mai bei Lohausen unterhalb Düsseldorf am Ufer beobachtet.) 117. @rus einerea Bechst. Kranich. Als Zugvogel im Herbst und Frühjahr in hoher Luft dahin- ziehend. 118. Ciconta alba Briss. Weisser Storch. Obgleich man glauben sollte, dass die üppigen Wiesen und feuchten Uferstrecken des Rheines den Störchen einen sehr ange- nehmen Aufenthalt bieten müssen, so gehört dennoch der Storch zu den sehr seltenen Vögeln. Nahe der nach Alpen führenden Chaussee nistete er Jahre hindureh, doch steht dieser Horst ver- lassen. Bei Xanten hielten sich dies Frühjahr etwa 7 Stück auf, ohne zu brüten, so viel ich erfahren konnte. Es wird wohl nur einer Einladung per Wagenrad bedürfen, ihn als Brutvogel zu fesseln, wenn dies erwünscht sein sollte. 119. Ciconta nigra L. Schwarzer Storch. Einmal in der Nähe von Wesel geschossen. Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 265 120. Ardea cinerea L. Fischreiher. An den Ufern des Rheines und den feuchten Wiesen eine ge- wöhnliche Erscheinung. Bei Oleve befindet sich eine grosse Colonie von Fischreihern, in deren Nähe auch ‚„Milane‘“ horsten sollen. Bei Wesel nisten einige Paare im Diersfordter Walde. Es ist auch im Rheinlande die von mir in Ostpreussen erwähnte Beob- achtung gemacht worden, dass hin und wieder Paare ganz ver- einzelt zur Brut schreiten. Es unterliegt keinem Zweifel, dass — wie bei sehr vielen, namentlich den grösseren Vögeln — manche Paare — wahrscheinlich jüngere nicht zur Brut schreiten. Einzelne bleiben den ganzen Winter hindurch hier und nähren sich in dieser Zeit auch vielfach von den grossen Wassermuscheln, Anodonta und andern, die sie vom Grunde holen. Nernst hat ihn auch in der Mark und Pommern einzeln überwintern sehen. 121. Ardeola minuta L. Zwergrohrdommel. Ein durchaus nicht seltener Brutvogel in den Röhrichten und Büschen an den alten, nicht mehr fliessenden Rheinarmen. Man will bemerkt haben, dass sie in diesem Jahre selten geworden seien; jedenfalls hat das Hochwasser, welches im Juni 1887 die Ufer- strecken überströmte, den Bruten dieses und vieler anderen Vögel ein Ende bereitet. 122. Botaurus stellaris L. Rohrdommel. In Wesels nächster Nähe wohl nicht brütend, aber hin und wieder in der Zugzeit beobachtet. Am 28. Februar 1834 sandte mir Lt. Nicolai ein nahe bei Wesel von ihm erlestes altes 4, in dessen Magen ich Froschreste und kleine grüne Grasspitzen fand. 123. Rallus aquaticus L. Weasserralle. Ohne Zweifel auf einigen Sümpfen brütend, doch kann ich den Beweis nicht liefern. In der Herbstzugzeit in einigen Jahren ziemlich häufig. In einigen warmen Wintern auch überwinternd, soz. B. im November und December 1882 und im December 1883 und Januar 1884 an geschützten offenen Stellen keine Seltenheit. Selbst in dieser Zeit waren sie gut genährt und ihre Magen meist mit kleinen Schnecken angefüllt. 124. Crex pratensis Bechst. Wachtelkönig. An geeigneten Orten auch Brutvogel, mehr aber zur Zugzeit im September und October. 125. Gallinula chloropusL. Grüufüssiges Wasserhuhn. Ein sehr häufiger Brutvogel bei Wesel. In allen Wintern 266 Ernst Hartert: auch ziemlich häufig überwinternd. Nach dem Hochwasser dieses Jahres fand ich ein Nest in der Höhe von zwei Metern in einer Weide, das wahrscheinlich beim Hochstand des Wassers angelegt war. Es enthielt 4 ganz frische und 5 stark bebrütete Eier, die sich von den ersteren übereinstimmend unterschieden. Gewiss haben 2 Weibchen in dies Nest gelegt. Ein ebenso angelegtes Nest fand ich ausgenommen. 126. Ortygometra porzana L. Gesprenkeltes Rohr- huhn. Zur Zugzeit nicht selten, auch bei Emmerich und Cleve brütend. 127. Fulica atra L. Schwarzes Wasserhuhn. Auf grösseren Sümpfen rheinabwärts brütend, auch nicht selten überwinternd, dann meist auf dem fliessenden Rhein bemerkt. 128. Numenius arguatus L. Grosser Brachvogel. Zur Zugzeit im Herbste und Frühling. 129. Numenius phaeopus L. Regenbrachvogel. Ich sah ein bei Geldern geschossenes Exemplar. 130. Limosa aegocephala L. L. melanura Leisl. Schwarzschwänzige Uferschnepfe. Einmal nicht selten bei Xanten einige Male bei Geldern er- legt. Müsste viel häufiger sein, wenn die in Holland brütenden hier durchzögen. 131. Scolopazx rusticola L. Waldschnepfe. In der Nähe von Wesel kenne ich keine Wälder, die sich eines besonders guten Schnepfenzuges erfreuen, habe auch von ihrem Brüten nicht gehört. Die wenigen hier erlegten, die mir zu Gesicht kamen, gehörten beiden „Varietäten“, dem „Eulenkopf“ und dem „Blaufuss“ der Jäger an. Mehrere wurden überwinternd beobachtet und erlegt. 132. Ascalopax gallinago L. Gemeine Becassine. Obgleich nicht in nächster Nähe brütend, doch zur Zugzeit an einigen alten Rheinarmen in Menge. Die Jagd ist namentlich dann mit Erfolg auszuüben, wenn man in nächster Nähe des Jagd- terrains wohnt und über den Wasserstand, nach welchem sich die Becassinen sehr richten, unterrichtet ist. Ziemlich oft auch über- winternd. 133. Ascalopax major L. Pfuhlschnepfe. Ziemlich selten und früher als die Becassine durchziehend. Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 267 134. Ascalopax gallinula L. Stumme Becassine. Ziemlich häuig zur Zugzeit. Am 22. Decbr. 1886 eine am Rande eines beeisten Festungsgrabens am „Fort Blücher“ getroffen. 155. Totanuscalidris L. Rothschenkliger Wasserläufer. Zur Zugzeit nicht gerade selten. 136. Totanus fuscus L. Dunkler Wasserläufer. Einmal bei Xanten gesehen, wahrscheinlich dort öfter vor- kommend. 157. Totanus glottis Linne. Hellfarbiger Wasserläufer. Zur Zugzeit im August und Septbr. ziemlich häufig. Ein altes 2 schoss ich am 15. Mai 1833. 138. Totanus ochropus L. Waldwasserläufer. Ein sehr häufiger Zugvogel, der schon anfangs Juli in einigen alten Exemplaren geschossen wird. 139. Totanus glareola L. Bruchwasserläufer. Nicht selten, aber weniger zahlreich als ochropus. 140. Actitis hypoleucos L. Flussuferläufer. Gemein im Herbste; auch im Sommer und Frühjahr in einzelnen Stücken und Paaren, die jedoch meiner Ueberzeugung nach nicht hier brüten. 141. Tringa alpina L. Alpenstrandläufer. Im August und September in Schaaren. Octbr. selten. 142. Tringa minuta Leisl. Zwergstrandläufer. In kleinen Gesellschaften im Herbste. August, Septbr. 1435. Tringa Temminckii Leisl. Temminck’s Strandvogel. Von mir selbst am 15. Septbr. 1884 bei Wesel am Rheinufer in zwei Exemplaren längere Zeit beobachtet. Als ich endlich schoss, traf ich nur ein Exemplar, das andere entkam. Es war im Jugend- kleide. (Obgleich Machetes pugnax in Holland brütet, ist er mir in nächster Nähe von Wesel nicht vorgekommen.) 144. 45. Von den Gänsen kommt wenig vor. Oft hört man von Gänseflügen, es wird auch hin und wieder eine geschossen. Ich habe einmal ziehende Anser segetum erkannt und hoch geschossen Anser cinereus. Auf dein Rhein geschossene Cygnus olor Gm. hatten Ringe an den Füssen. 146. Spatula clypeata L. Löffelente, Selten. Bei Emmerich erlegt. 147. Anas boschas L. Stockente. Brutvogel und im Winter. 268 Ernst Hartert: 148. Querquedula circia L. Knäckente. Ziemlich seltener Brutvogel. 149. Querquedula crecca L. Krickente. Zur Zugzeit und im Winter. 150. Mareca penelope L. Pfeifente. Gehört zu den weniger seltenen Zugvögeln. 151. Dafila acuta L. Spiessente. Sehr selten. Bei Xanten geschossen. 152. Aithyia nyroca Güldenst. Moorente. Selten beobachtet. 153. Oidemia nigra L. Trauerente. Diese hier seltene Ente habe ich im Winter auf dem Rhein erlegt. 154. Oidemia fusca L. Sammetente. Einmal im Winter auf dem Rhein gesehen. 155. Clangula glaucion L. Schellente. Im Winter zuweilen auf dem Rhein. 156. Harelda glacialis L. Eisente. Zu kalter Zeit im Winter auf dem Rhein. Nicht häufig. (Somateria mollissima L. Die Eiderente wurde am 23. Novbr. 1886 bei Düsseldorf erlegt, ein schönes, ausgefärbtes Q. Einzelne solche Seltenheiten werden ja zuweilen bemerkt, und ich führe dergl. an, soweit sie mir zu Ohren gekommen sind. Ganz aussergewöhnlich und von weniger Bedeutung scheint es mir zu sein, dass einmal zwischen Wesel und Emmerich ein Flamingo geschossen wurde, von dem trotz der Erkundigungen nicht in Er- fahrung gebracht wurde, dass er irgendwo etwa entflogen wäre. Im October 1884 sah ich in derselben Gegend zwei Chenalopex aegyptiacus L., au die ich trotz grösster Vorsicht nicht auf Schussweite hinankommen konnte.) 157. Mergus merganser L. Grosser Säger. Selten im kalten Winter auf dem Rhein. Nur junge Vögel einmal gesehen. 158. Mergusserrator L. Langschnäbliger Säger. Wie der vorige, Ich sah ihn nur einmal am 50. November 1884 und konnte ihn mit Mühe erlegen. Jugendkleid. 159. Mergus albellus L. Kleiner, weisser Säger. Seltenheit im kalten Winter. Xanten. Ueber d. Vögel der Gegend v. Wesel am Niederrhein. 269 160. Podiceps suberistatus Jacg. Rothhalsiger Lappen- taucher. Einmal bei Geldern erlegt. 161. Podiceps cornutus Lath. Gehörnter Lappen- taucher. Zweimal im December, 1882 und 1883 erlegt. Rhein. Das letzte am 10. December geschossene war von sehr grossen Dimen- sionen und würde wohl unter die nordische Form arcticus Boje gehören. Es war im Jugendkleide, einige Federn des Klein- gefieders in Mauser. 162. Podiceps minor Gm. Kleiner Steissfuss. Im Winter, besonders im December und März, auf dem Rhein. 163. Colymbus septentrionalis L. Nordseetaucher. Im kalten Winter einmal bei Wesel, einmal bei Geldern erlegt. Ein von ferne gesehenes Exemplar kann auch (©. arctieus L. ge- wesen sein. 164. Carbocormoranus M. et W. Cormoran. Einmal ein einzelnes junges 2 auf dem Stadtgraben von Geldern durch Herrn Ritter erlegt, einmal von Herrn Hauptmann von Papen unweit Xanten geschossen. 165. Lestris parasitica L. Schmarotzerraubmöve. In einem ziemlich jungen Exemplare bei Geldern. 166. Xema ridibundum L. Lachmöre. Im Winter bei Wesel nicht selten. 167. Larus fuscus L. Heringsmöve. Mehrere Male im kalten Winter gesehen. 168. Larus canus L. Sturmmöve. Seltenheit im Winter. 169. Sterna hirundo L. Flussmeerschwalbe. Ohne Zweifel liegen schon nahe bei Emmerich kleinere oder grössere Brutplätze dieser und der folgenden Art, denn sie ist bis in den Herbst hinein vom Frühling an bei Wesel nicht selten. Bei Xanten sind schon einzelne Paare brütend gefunden worden. 170. Sterna minuta L. Zwergmeerschwalbe. Ebenfalls vom Frühling bis in den Spätsommer ohne zu brüten bei Wesel nicht selten. Dies mögen solche Paare sein, die in diesem Jahre nicht brüten. Bei Emmerich ohne Zweifel brütend. Hiermit schliesse ich mein Verzeichniss, das nur mit unanfecht- barer Sicherheit beobachtete, zum allergrössten Theile von mir in 270 Ludwig Holtz: Händen gehabte Arten enthält. In meiner Einleitung habe ich auseinander gesetzt, dass meine Forschungen nur vorübergehende waren, und hoffe, dass dies Verzeichniss noch vermehrt werden wird. Wenn ich durch dasselbe und die gelegentlich erwähnten Beobachtungen auch nur das geringste Scherflein zur Vervell- ständigung der Kenntniss der deutschen Vögel und ihrer Verbrei- tung beigetragen habe, so bin ich völlig entschädigt für die Mühe. Allen meinen Freunden und Helfern in der edlen Ornithologie meinen Dank. Möge es mir vergönnt sein, nach der Rückkehr von meiner Reise in’s ferne Indien noch weiter mit ihnen zu jagen und zu forschen. Wesel im Juli 1837. Ernst Hartert. Ueber das Vorkommen, resp. Nisten der Beutelmeise — Parus pendulinus — in Mecklenburg- Schwerin und Strelitz. von Ludwig Holtz. Einige Notizen der „Geßederten Welt‘ betreffend die Ueber- schrift: neu und interessant und werth, nach Möglichkeit klargestellt und den wissenschaftlichen Ornithologen zugänglich gemacht zu werden, veranlassten mich, den in jenen Notizen enthaltenen Angaben nachzuforschen und gründliche Erkundigungen darüber einzuziehen, welche ich in Nachstehendem gebe. Die No. 5 jener Zeitschrift enthielt unter einer Aufzählung von Vögeln in der Nähe Friedlands i/M. von einem Herrn Fr. Haase die Notiz: „dass auf der äusseren Promenade No. Il, im hohen Gestrüppe hinter der Festungsringmauer ein Beutelmeisen- nest von seinem Vetter aufgefunden, von Kindern demnächst aus- genommen und zerpflückt worden sei“, wobei der Herausgeber der Zeitschrift die Anmerkung gemacht: „dass, wenn ihm nicht der Herr Hausvater Haase, ein langjähriges Mitglied des Vereins Ornis in Berlin, als ein durchaus zuverlässiger Mann und zugleich Kenner unserer heimischen Vögel bekannt sei, er an der Angabe, dass er das Beutelmeisennest bei Friedland i/M. gefunden, wohl stark bezweifeln müsse“. Vorkommen der Beutelmeise in Mecklenburg. 271 Ein Nest der Beutelmeise in Mecklenburg? — Das war ja ein ganz aussergewöhnlicher Fall! Ich machte mir in meinem Notizbuche die Anmerkung: „Allen Respect vor dem zuverlässigen Manne, aber entschieden liegt hier wohl eine Verwechselung mit dem beutelförmigen Neste der Schwanzmeise vor, was indess aber der Vetter ja auch auf- gefunden haben soll.“ Ich fügte dieser mir gemachten Notiz noch bei: „Es ist früher, wie ich mich zu erinnern glaube, darüber gestritten worden, dass die Beutelmeise in der Mark Brandenburg gebrütet haben solle, meine aber, dass der Streit unentschieden geblieben. Greifswald den 10. Februar 1887.“ ‘Wenn in der Notiz des Herrn Fr. Haase nicht „im Gestrüppe“, sondern möglicherweise „im Röhricht des Festungsgrabens“ ge- sagt worden wäre, würde ich meine Notiz nicht gemacht haben, da die Wahrscheinlichkeit eines Nistplatzes dann nicht ganz aus- geschlossen wäre. Es kam also nun darauf an, den Vetter zu interpelliren. Ich wandte mich deshalb an einen Freund in Friedland, dem ich die Sache darlegte und bat, wenn möglich Erkundigungen über den Vetter einzuziehen und mir die Adresse desselben mit- theilen zu wollen. Ich erhielt auch sogleich die Meldung, dass, seinen Erkun- digungen nach, kein Anderer der Vetter sein könne, als der Grossherzogliche Bezirksthierarzt Fr. Haase zu Malchin. Als ich mich an diesen wandte, erhielt ich die Antwort, dass ich mich in der Adresse wohl geirrt haben müsse, dass er mir keine Mittheilungen über den fraglichen Fall machen könne, ich die Auskunft aber wolıl erhalten würde, wenn ich mich an Fr. Haase in Friedland wenden möchte. Ein an diese Adresse gerichteter Brief kam mit der Be- merkung von Friedland: dass ein Fr. Haase in Friedland unbe- kannt sei, von der Oberpostdireetion zu Stettin — aufgeschnitten und wieder geschlossen — an mich nach wenigen Tagen zurück. Also der Vetter war nicht aufzufinden und ich musste mich darüber beruhigen. Unterdessen war in No. 6 der betreffenden Zeitschrift eine andere Notiz eines Herrn Heinrich Seidel erschienen, welche unter Anderem aufführte: „dass die Beutelmeise gar nicht so selten in Mecklenburg vorkommen solle, wie der Herausgeber der Zeit- 272 Ludwig Holtz: schrift, hinsichtlich seiner Anmerkung, anzunehmen scheine u. s. w., dass er selbst ein Nest dieses Vogels gesehen, welches auf dem Pachtgute seines Onkels bei Güstrow gefunden sei u. s. w.“ Beim Lesen einer solchen Notiz kann wohl ein Ornithologe „aus dem Häuschen kommen“, wusste ich doch, dass der ver- storbene Pastor Dr. Zander in seiner „Systematischen Uebersicht der Vögel Mecklenburgs aus dem Jahre 1861“ den Namen der Beutelmeise nicht einmal angeführt hat. Ich wandte mich nun an meinen Freund, den über mecklen- burgische Verhältnisse vorzüglich unterrichteten Custos des von Maltzan’schen Museums zu Waren, Herrn Gymnasiallehrer O. Struck, dem ich die Notizen überlieferte und bat, mir doch über das Vorkommen der Beutelmeise in Mecklenburg betreffende Nach- richten Auskunft geben zu wollen. Seine, mir umgehend zuge- kommenen Mittheiluugen, welche über Muthmassungen resp. Ir- rungen in Betreff des Vorkommens, resp. Nistens der Beutelmeise in Mecklenburg bestmöglichste Auskunft geben, schliessen: „Bis Jetzt ist die Beutelmeise noch nicht in Mecklenburg sicher nach- gewiesen, da, soviel ich weiss, kein namhafter Ornithologe ein Exemplar aus Mecklenburg in seiner Sammlung hatte, ebenso auch kein Nest aufweisen konnte‘. Da schien ich denn mit dem Forschen am Ziele zu sein, aber noch nicht auf den Grund gekommen. Inzwischen dieser Correspondenzen aber war nun in No. 9 der betreffenden Zeitschrift eine neue Notiz von Herrn Heinrich Seidel erschienen, in welcher er bekannte: „dass er auf Anfragen nach anderen Seiten — bezüglich des Vorkommens der Beutel- meise in Mecklenburg, resp. des Nistens derselben — keine be- jahenden Antworten erhalten, dass aber das Nest, welches er in No. 6 erwähnt, eine Thatsache sei, indem es sein Bruder, der Dr. ıed. Hermann Seidel zu Braunschweig, seiner Zeit selbst gefunden, welches derselbe auch bestätigen würde“. Es war also wieder ein Haken da, der erfasst werden musste. Ich wandte mich sogleich an Herrn Dr. Hermann Seidel, mit der Bitte, mir doch die näheren Umstände u. s. w. über den Fund mittheilen zu wollen, und hat derselbe meiner Bitte im vollen Maasse genügt, wofür ich demselben meinen besten Dank zolle. Da ich im Interesse der Wissenschaft glaube, dass derselbe es mir nicht verübeln wird, wenn ich den Inhalt seines ganzen Vorkommen der Beutelmeise in Mecklenburg. 273 Sehreibens hier veröffentliche, wodurch sich jeder Ornithologe ein besseres Urtheil bilden kann, als wenn ich es im Auszuge mit- theilen würde, so mag es hier folgen: „Braunschweig am 30. März 1837. Sehr geehrter Herr! — Ueber den fraglichen Fall „Beutelmeise“ kann ich Ihnen Folgendes berichten: Im August 1871 oder 1872 waren wir, wie immer, auf dem Gute meines Onkels, Bredentin bei Güstrow; ich, wie übrigens alle meine Brüder, schon seit Jahren die Vogelwelt mit dem grössten Interesse beobachtend und kennend. Ein langes und sumpfiges Wiesenthal wird in der Mitte von einem, mehrere Meter breiten, sehr tiefen Graben durehschnitten, der weithin mit Weiden umwachsen ist, die von einzelnen kleineren Pappeln durchsetzt sind. Dazu viel Arundo phragmitis — ein rechtes Dickicht. Dieser Graben führt durch mehrere sumpfige, ganz mit Rohr bestandene Teiche und mündet zuletzt in einen grösseren viel Wasser enthaltenden Teich. In dem damaligen, sehr heissen Sommer war der sonst viel Wasser führende Graben total ausgetrocknet und wir geriethen eines Tages auf den Einfall, im Graben entlang zu gehen. Ueber uns wölbten sich die Weidenzweige wie ein Laub- gang. Plötzlich sehe ich ganz frei an einigen Zweigen hän- gend, etwa 4 Fuss über dem gewöhnlichen Wasserstande, ein rundes Nest. Das Nest war so typisch, dass ich sofort rief: ein Beutel- meisennest! Nester von Parus caudatus hatte ich schon viele gefunden und gesehen; das Nest war leer, wir schnitten es ab und nahmen es mit nach Hause, wo ich durch Friedrich’s Natur- geschichte die Richtigkeit meiner Diagnose mir bestätigen liess. Nachher habe ich noch oft nach Beutelmeisen gesucht, aber niemals welche zu Gesichte bekommen. Dasjenige, was uns sofort auf den Gedanken brachte, ein Nest der Beutelmeise vor uns zu haben, war der gut 1!/, Zoll lange, röhrenförmige Eingang, den dies Nest hatte. Leider ist es nieht aufgehoben worden, sondern nachher fort- gekommen, wohin weiss ich nicht. Bemerken will ich noch, dass in der ganz waldlosen Ge- gend Parus caudatus nur manchmal im Herbste, auf dem Striche beobachtet wird. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No, 179. Juli 1887. 18 274 Carl Deditius: Ich weiss, dass diese Mittheilungen Ihnen nicht genügen‘ werden, erfülle aber Ihren Wunsch. Ich bin der festen Ueber- zeugung, ein Nest von Parus pendulinus vor mir gehabt zu haben. Hochachtungsvoll Dr. H. Seidel.“ Da möge sich nun jeder Ornithologe selbst sein Urtheil bilden! Mir, wenn auch Herr Dr. Seidel meint, dass diese Mitthei- lungen mir nicht genügen würden, genügen sie vollkommen zu der Behauptung: dass ich nicht im geringsten zweifle, dass das be- sagte Nest von Parus pendulinus gebaut worden ist. Die ureigenthümliche Beschaffenheit des Nistplatzes, die nor- male Befestigung des Nestes und der Eingang zu demselben lassen keinen anderen Schluss zu. | Es möchte demnach wohl der erste bekannteFall desNistens der Beutelmeise in Meeklenburg-Schwerin sein, während dasselbe für Mecklenburg-Strelitz bis auf Weiteres ausgeschlossen bleiben muss. Greifswald, den 4. April 1887. Przewalsky’s neue Vogelarten Centralasiens. Vortrag des Ehrenmitgliedes der Akademie N.M. Przewalsky in der Sitzung der Physikalisch-mathe- matischen Abtheilung in St. Petersburg vom 1.—13. Januar 1887.*%) — Auszugsweise aus dem Russischen in das Deutsche übertragen von Carl Deditius. Nach der im Jahre 1876 erfolgten Ausgabe der „Materialien für die ornithologische Fauna der Mongolei und des Landes der Tanguten“, welche meine ornithologischen Beobachtungen auf der ersten Reise in Oentralasien enthalten, wagte ich hierher noch drei Reisen zu unternehmen. Ein Hauptgegenstand meiner speciellen Studien waren vor Allem die ornithologischen Untersuchungen, welche in bedeutender Fülle wissenschaftlichen Stoff über beob- achtete Vögel von der so sehr ausgedehnten und den Ornithologen beinahe gar nicht bekannten Muttererde Centralasiens gefördert *) Vergl. Cab. Journ. f. Ornith. Jahrgang 1886, S. 524-543. Przewalsky’s neue Vogelarten Centralasiens. 275 haben. Bis zu dieser Zeit sind hier von mir im Ganzen rund 430 Vogelarten beobachtet worden. Allein die periodisch wieder- holten Reisen, die darüber geschriebenen geographischen Berichte und andere Beschäftigung erlauben mir nicht, mich dem mitge- brachten Material speciell zuzuwenden und machen es nothwendig, diese Arbeit auf eine bessere Zeit hinauszuschieben. Ebenso konnte ich jetzt nur die auf der II, III, und IV. Reise entdeckten neuen Vogelarten beschreiben.*) Deren sind 9 Arten bemerkt worden, doch ist es möglich, dass bei einer genaueren Bearbeitung des vorhandenen Materials noch einige Neuigkeiten ermittelt werden, welche bei der nur flüchtigen Durchsicht der mitgebrachten Sammlung entschlüpft sind. Auf allen vier Reisen sind rund 5000 Exemplare Vögel gesammelt, welche das Museum der Kaiser]. Akademie der Wissenschaften erhalten hat. 1. Leptopoeckle elegans, n. Sp. Mas: vertice et oceipite pallide violaceo-cinereis, fronte pallidiore; cerista alba; loris nigris; genis, supereciliis, collique partibus postica et laterali castaneis. Dorso eyanescente olivaceo; scapularibus brunnescente olivaceis, uropygio caeruleo; gastraeo toto einnamomeo, abdomine pallidiore, lateribus violaceo tinctis. Remigibus, reetrieibusque fuseis, pallide caeruleo marginatis. Fem.: capitis parte superiore sordidiore quam in mare; crista breviore; loris maculisque nuchalibus nigris. Striis supereiliari- bus angustis nigro-castaneis. Coilo postico rufescente olivaceo; dorso scapularibusque fuscescentioribus. Uropygio eyanescente oli- vaceo; genis cinerascentibus; gula pectoreque sordide albis, abdo- mine rufo tincto, lateribus rufescente violaceis. Remigibus rectri- eibusque ut in mare, marginibus rectricum magis olivaceis. Masse (in Millimetern): Länge.**) Breite Zusammen- Schwanz. Schnabel. (Flügel- gelegter (culmen). spannung). Flügel. g 104—112 152—165 53—55 48—55 9 9 104—110 158 — 165 54—56 46—49 9—10 Lauf. 19,5—20, 5 20. *) Die auf der ersten Reise beobachteten 20 neuen Arten sind in dem Eingangs erwähnten Werke beschrieben. (Band II, Abth. II.) **) Bei frischen Exemplaren von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende, 18* 276 Carl Deditius: Von den Schwingen 5.6. am längsten, die 4. kaum ein wenig kürzer, bisweilen jenen gleich, 5.=8., 2. < 10., die 1. nicht aus- gewachsene ist zweimal so lang als die oberen Deckfedern. Schnabel schwarz; Augen roth; Lauf braun, Zehen und Nägel dunkel. Männchen: Oberkopf licht-lila-grau, Stirn vorn heller, Zügel schwarz. Auf’ dem Nacken ein weisser Schopf, welcher ungefähr :0 mm länger ist als die benachbarten Kopffedern. Die schmalen Brauen, Wangen, Schläfen, Halsseiten und der Hinterhals sind kastanienbraun. Bürzel himmelblau mit röthlichen oder oliven- braunen Federspitzen; obere Schwanzdeckfedern blass-lasurblau. Auch die himmelblaue Zeichnung auf dem Rücken verblasst und vermischt sich mit olivenbrauner Färbung. Schultern olivenbraun; Kehle und Brust hell-chocoladenfarben, Bauch mehr blass, Seiten chocoladen-violett, Aftergegend chocoladenfarben mit violettem Anflug. Schwanz und Flügel schwarzbraun; Steuerfedern und erste Schwingen mit blass-himmelblauen Binden, Binden der zweiten Schwingen und die der oberen Flügeldeckfedern olivenbraun. Die unteren Flügeldeekfedern und die Federn der Achselhöhlen sind gleichfarbig mit dem Rumpf. Weibchen: Kopf oben dunkel-lila-grau, vorn heller; der weisse oder lila-weisse Schopf auf dem Nacken ist zweimal kürzer als beim Männchen; an den Seiten des Nackens stehen breite schwarze Streifen, welche sich mit den schmalen schwarzen, kastanienbraun schattirten Brauen und mit den schwarzen Zügeln vereinigen. Hinterhalt rostig-oliven; Rücken, Schultern, die breiten Binden der hinteren Schwingen und der oberen Flügeldeckfedern oliven- braun. Der bläulich-olivenbraune Bürzel hat röthliche Federspitzen. Halsseiten, Kehle und Brust unrein-weiss; Wangen und Ohrfedern graulich mit olivenfarbenem Anflug; Rumpf röthlich, Federn der Aftergegend blässer als beim Männchen, Seiten rötblich, in der hinteren Hälfte röthlich-violett. Schwanz und Flügel wie beim Männchen, nur sind die Binden auf den Steuerfedern mehr blass. Diese reizende und nicht seltene Meise ist zuerst im April ı880 am oberen Gelben Fluss und dann im Februar 1884 in den Gebirgswäldern beim Götzeutempel Tschertyngon entdeckt worden. jei der ersten Reise 1572/73 wurde sie dort nicht gefunden. Dieser Vogel lebt in Geseilschait mit Poecile affınis und Regyulus hrma- layensis, mit welchen er in Lebensweise und Charakter viel Achnlichkeit hat. Przewalsky’s neue Vogelarten Centralasiens. 277 2. Leptopoecile obscura,n. sp. L. Sophiae simillima, sed minor, gastraeoque toto unicolore. Masse (von einem alten Männchen): Länge. Breite. Zusammen- Schwanz. Schnabel. Lauf. gel. Flügel. 110 ? 50 51 8,5 18,5. Verhältniss der Schwungfedern wie bei L.- Sophiae; Schnabel schwarz, Augen ?*), Lauf dunkel-schwarzbraun. Männchen: Oberkopf röthlich-kastanienbraun, Stirn und Brauen ockergelblich-weiss, Zügel schwarz; Hinterhals, Rücken und Schultern oliv-dunkelbraun, Bürzel hell- bläulich - violett, Wangen, Halsseiten, der ganze Unterleib und die Seiten sowie die Aftergegend sind röthlich-zimmetbraun mit bläulich-violetten Feder- spitzen, ebenso dıe Federspitzen des Bürzels; auf der hinteren Hälfte der Flanken sind die Spitzen heller. Flügel schwarzbraun mit grünlichen Binden; auf den hinteren Schwingen und den grösseren oberen Deckfedern sind die Binden aber röthlich; untere Flügeldeckfedern graulich-weiss mit röthlichen Enden. Steuer- federn schwärzlich-braun mit grünlich-bläulichen Bändchen; äussere Fahne der ersten Steuerfeder weiss. Bei den jungen Männchen (im Juni) sind die Bürzelfedern weniger hell, der Unterleib blasser, die Schwingen dunkelschwarz- braun und die Steuerfedern schwarz. Ein Weibchen wurde nicht erlegt. Die beschriebene Art ist erst auf der vierten Reise in den Ge- birgswäldern des nordöstlichen Tibet entdeckt worden und zeigt Aehnlichkeit mit .L. Sophrae, mit welcher sie leicht verwechselt werden kann. L. Sophiae wurde auf den vier Reisen überall bemerkt. 3. Aeccentor Koslowi, n. Sp. Gehört zu der Gruppe von Braunellen, in welcher A. modu- larıs (orientalis) und A. rudidus (fervidus) stehen, nur wird die neue Art dadurch scharf unterschieden, dass dem Vogel die streifigen Ohrfedern fehlen, und darum kann man diese Type als besondere Untergruppe der Art Accentor hinstellen. Notaeo toto brunnescente fulvo, longitudinaliter sordide brun- neo maculato; uropygio concolore. Peetore abdominegue fulves- cente albis; corporis lateribus longitudinaliter brunneo maculatis; *) Bei L. Sophiae aus Gan-su sind die Augen roth, 278 Carl Deditius: gula pallide fusca; regione parotica haud striata. Marginibus teetricum alarım duas fascias pallidas transversas fingentibus. Femina mari simillima. Masse: Länge. Breite. Zusammen- Schwanz. Schnabel gel. Flügel. g 155 219 68— 74 67—12 8—1l 2 148—155 211— 214 68 68 10 Lauf. 19—20 20. Von den Schwingen ist die nicht ausgewachsene erste ein wenig länger als die oberen Deckfedern: 2.>7.; 3., 4. und 5., die längsten, sind unter sich gleich, 6. aber ein wenig kürzer als jene. im Schwanze ist das Randfederpaar 4—6 mm kürzer als die 4 56 Schnabel schwarz, Grundfarbe der beiden Kiefer hell-horn- braun, Füsse fleischfarbig, Zehen dunkel-hornbraun, Augen hell- braun. Im Wintergefieder Kopf und Rumpf oben gelblich-hellbraun mit schwärzlichen Schaftflecken, welche auf dem ‚Rücken deutlich, auf dem Hinterhalse und dem Kopfe aber unklar hervortreten; diese Flecken laufen in eine gemeinsame hellbraune Zeichnung auf der Stirn zusammen. Dem Bürzel fehlen solehe Flecken, doch sind bisweilen auf den längsten oberen Deckfedern Schaftflecken zu bemerken. Die Kehle ist rauchgelb-braun; im unteren Theile lässt sie mit den weisslichen, noch nicht abgestossenen Federspitzen (im December und Januar) ein nicht klares halbes Halsband erscheinen; auch die Ohrfedern sind rauchgelb-braun, aber, ebenso wie die Brauen, ohne Schaftflecken. Unterseite des Rumpfes gelblich-weiss mit braunem Anlauf auf der Brust und mit röthlichem in den Flanken, wo auf den hinteren Federn dunkle Schaftstreifen stehen; Leib weiss, untere Schwanzdeck- federn röthlich-weiss ohne Flecken. Steuerfedern, Schwingen und obere Deckfedern der Flügel dunkelbraun mit gelblich-rothen Binden, welche auf den hinteren Schwingen und auf den Flügel- deckfedern breiter werden. Die gelblich-weissen Enden der grösseren und mittleren Deckfedern bilden auf dem Flügel zwei schmale Streifehen. Unterseite der Flügel bräunlich-roth. Przewalsky’s neue Vogelarten Centralasiens. 279 Das Weibchen ist nach dem Gefieder vom Männchen nicht zu unterscheiden. Diese Art wurde nach dem Reisegefährten Koslow benannt und zuerst im December 1883 auf dem Ala-schan entdeckt. In der Wüste Gobi überwintert sie unzweifelhaft, ist aber dort selten an- zutreffen. Aller Wahrscheinlichkeit nach nistet der Vogel im südlichen Sibirien und auf den bewaldeten Bergen der benachbarten Gobi. In den anderen Gegenden Centralasiens ist diese Art sonst nicht bemerkt worden, doch besitzt die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften ein Exemplar, das Herr Beresowski im December in Kobdo in der nordwestlichen Mongolei erlegt hat. 4. Budytes leucocephala, n. sp. Mas: capite albo; cervice colloque postico cinereo tinctis. .Dorso, scapularibus, uropygio, supracaudalibusque flavescente vel virescente olivaceis; gula, pectore, abdomine, lateribus corporis et subeaudalibus intense flavis. Alis duabus fasciis transversis fla- vescente-albis ornatis. Duabus rectrieibus, utrinque externis, albis, parte inferiore pogoniorum internorum nigro marginata. Von den Schwingen sind 1.—=2. die längsten, die 3. ist ein wenig kürzer; die allerlängste der hinteren Schwingen bedeckt kaum die drei längsten vorderen. Schnabel und Füsse schwarz, Augen dunkelbraun. Männchen: Stirn, Scheitel, Ohrfedern, Wangen, Zügel und Kinn weiss; Nacken und Hinterhals weisslich-grau, beim jüngeren ‚Männchen bleigrau, auch der Scheitel. Kehle, Brust, Bauch, Flanken und Aftergegend hellgelb. Oberseite gelblich oder oliven- grünlich, nur auf den vorderen oberen Schwanzdeckfedern blickt eine dunkelbraune Färbung hervor. Schwingen dunkelbraun mit gelblichen breiten Binden auf den letzten Schwingen. Die gelblich- weissen Enden der grösseren und mittleren Flügeldeckfedern bilden hier zwei Streifen. Untere Flügeldeckfedern gelblich- weiss. Schwanzfedern dunkler als die Schwingen, beinahe schwarz, ausser den beiden weissen Randpaaren mit schwarzer Einfassung vom Grunde bis zu ?/; der Innenfahne und einem schmalen schwarzen Schaftstrich in der Grundhälfte des anderen Paares; an den Spitzen des dritten Schwanzfederpaares steht ein weisser Fleck. Beim jüngeren Männchen fehlt dieser Fleck beinahe ganz, ebenso die tiefe Schwärze auf den weissen Schwanzfedern. Beschreibung nach zwei alten Männchen; ein Weibchen ist nielit erlegt. 280 Carl Deditius: Diese Stelze wurde nur auf dem Durchzuge im April zahl- reich bemerkt. Im Mai war sie schon nirgends vorhanden. Früher wurde dieselbe auch im Herbste auf dem Durchzuge in Zajdam angetroffen. 5. Lanius giganteus, n. Sp. Maximus. Notaeo toto sordide einereo ut in Z. merzcionali; gastraeo albo, peetore abdomineque rosaceo tinctis; loris, regioni- busque parotieis nigris; secundarlis apice albis, speculo basali nullo. Scapularibus albis; teetricibus minimis alarum superioribus einereis, inferioribus omnibus albis. Cauda gradata; rectrieibus duabus mediis nigris, extimis, interdum et secundis, albis, reli- quis apice albis. Masse: Länge. Breite. Zusammen- Schwanz. Schnabel. gel. Flügel. 8321 432 140 173 20 2 393—312 414—435 135—141 . 157—166 20 Lauf. 34 33—34. Schwanz stark abgestuft, Randsteuerfedern kürzer als die mittleren, welche 49—57 mm lang sind. Schnabel und Füsse schwarz; Augen dunkelbraun. Die ganze Färbung ähnelt sehr L. meridionalis. Männchen: Kopf und Oberseite dunkel-graulich, Bürzel heller. Die ganze Unterseite ist weiss mit rosenrothem Anlauf auf der Brust und dem Bauch, mit grauem in den Flanken. Die schmalen Brauen, der Zügel, die davon abgehenden Streifen unter den Augen und die Schläfen sind schwarz. Flügel mattschwarz; die ersten Sehwingen, in der Grundhälfte weiss, bilden einen ziemlich grossen Spiegel; die zweiten Schwingen haben nur weisse Spitzen. Die Schultern sind weiss, die kleinen oberen Flügeldeckfedern grau, die letzten matt-schwarz, die unteren weiss. Randsteuerfedern rein-weiss mit sehmalen schwarzen Schaftstrichen in der Grund- hälfte, das folgende Paar ist entweder ebenso oder mit grösserem schwarzen Fleck auf der Grundhälfte der Innenfahne, oder auch mit schmalem schwarzen Saum. Die übrigen Schwanzfedern sind matt schwarz; 3., 4. und 5. Paar mit weissen, stufenweise sich verringernden Spitzen, mittlere Federn am Ende ohne Flecken. Przewalsky’s neue Vogelarten Centralasiens, 281 Das Weibchen ist nach dem Gefieder vom Männchen nicht zu unterscheiden. Im Juni ist bei den Jungen die graue Färbung der Oberseite ziemlich stark röthlich- braun überlaufen. Unterseite rosa, fuchsroth untermischt; auf der Brust schwach zu bemerkende, bräunlich schillernde Streifen. Schwärze des Zügels und der Wangen nicht so sehr intensiv; Brauen wenig bemerkbar. Schwingen und obere Flügeldeckfedern mit schmalen braunen Binden. Das zweite Paar der Schwanzfedern ist in der Grund- hälfte der Innenfahne schwarz, zwei von den mittleren Schwanz- federn tragen am Ende kleine röthliche Flecken. Der Riesenwürger übertrifft an Grösse alle anderen Würger und ist ebenso räuberisch wie diese. Entdeckt wurde er zuerst im Mai 1880 am oberen Gelben Fluss, dann 1884 am Kuku-nor, auch ein nistendes Paar. Das Männchen singt vortrefflich. Uebrigens ist diese Art selten zu finden. b. Leucosticte Roborowskit, n. Sp. Capite colloque coccineis; gula maculis triangularibus micante- albis, cervice similibus, sed minoribus, ornatis. Toto corpore miniato-roseo; marginibus singularum plumarum colli postiei, dorsi, scapularium, tectricumque alarum externarum coceineis. Remigibus et rectricibus brunneis, roseo marginatis. Masse: Länge. Breite. Zusammen- Schwanz. Schnabel. Lauf. gel. Flügel. g 168 356 123 90 13,8 21: Von den Schwungfedern ist die zweite die längste; 1.3. kaum ein wenig kürzer. Schnabel dunkel-hornbraun, Grundfarbe beider Kiefer heller; Augen dunkelbraun, Füsse schwarzbraun. Männchen: Kopf oben karminroth mit feinen Silberfleckchen auf dem Nacken, Kopfseiten und Kehle schwärzlich-karminroth mit ziemlich starken Silberdreiecken auf der Kehle. Der ganze Rumpf ist röthlich-rosa, die Federn auf dem Hinterhals und Rücken tragen karminrothe Binden, ebenso die der Schultern und _ oberen Flügeldecken; auf den letzteren herrscht lichtbraune Färbung vor. Bürzel, obere und untere Schwanzdeckfedern rosa; Schien- beine weiss. Auf dem hinteren Theil der Flanken erscheinen schwach schwärzliche Längsstreifen. Federn der Achsel- höhlen und untere Flügeldeckfedern weiss mit rosenrothen Binden. Schwungfedern dunkelbraun mit weisslich-rothen Binden, welche 282 Carl Deditius: auf den hinteren Schwingen breiter werden; die Enden sind graulich-weiss; beinahe ebenso ist der schattirte Saum auf den Innenfahnen der ersten Schwingen (ausschliesslich der Spitzen) zum Theil auch bei den zweiten Schwingen. Schwanz gleichfarbig mit den Schwingen, auch mit den weisslich-rothen Binden auf den Aussenfahnen, die Randfedern haben jedoch weisse Bändchen. Der Vogel ist nach dem verdienstvollen Reisegefährten Ro- borowski benannt. Auf allen vier Reisen wurde diese Art auf dem Plateau von Tibet in der Alpenregion, 15—16000 Fuss hoch, in Gemeinschaft mit der sehr ähnlichen Z. haematopygia angetroffen. Erlegt wurde nur ein Männchen. | 7. Pyrgilauda barbata, n.Sp. Notaeo rufescente fulvo, immaculato. Collo postico lateribus que ejus rufescentibus. Fronte genisque albis. Macula frontali media, superciliis, loris, mento, gulaeque parte superiore nigris. Reliquo gastraeo albo, corporis lateribus rufo tinctis. Masse: Länge. Breite. Zusammen- Schwanz. Schnabel. gel. Flügel. g 145—150 275—280 93— 100 55—60 10—11 2 150 280—290 %2— 97 56—57 10—11 Lauf. 18—20 19—20. Die Flügelspitze wird aus den drei ersten Schwingen gebildet, von welchen 1.=3., die 2. kaum ein wenig länger ist, zuweilen auch 1.=2. Der Schwanz ist leicht abgerundet. Der Schnabel ist kürzer und viel dieker als bei P. ruficollis und schwarz; die Füsse sind auch schwarz, die Augen hellbraun. Oberseite sandbraun, im frischen Herbstgefieder ins Rothbraune übergehend; dunkle Schaftflecken auf dem Rücken, wie sie bei den übrigen Pyrgilauda zu finden sind, hat die beschriebene Art nicht. Genick blass-röthlich, Halsseiten ebenso, aber stärker. Stirn, Scheitelseiten und Wangen weiss. Vom Schnabel über die Mitte der Stirn gehen nach dem Scheitel anhaltende schwarze Streifen, parallel damit die Brauen und Zügel; ebenso schwarz ist das Kinn und der obere Theil der Kehle. Diese Zeichnungen bilden eine Umrahmung, ähnlich einem Barte. Unterleib weiss, Flanken röthlich, untere Flügeldeckfedern und Aftergegend weiss; die mittleren von den oberen Schwanzdeckfedern sind gleichfarbig Przewalsky’s neue Vogelarten Centralasiens. 283 mit dem Bürzel und dem Rücken, die Seitenfedern weiss. Schwingen schwärzlich-braun; von der 4., bisweilen auch von der 3. ab steht nach der Mitte zu ein weisser Fleck, der nach den hinteren Schwingen zu sich stufenweise vergrössert. Dadurch wird ein weisser Streifen gebildet, welcher jedoch bei zusammen- gelestem Flügel wenig sichtbar bleibt. Das äussere Bändchen der 1. Schwinge ist weiss, bei den übrigen (ausschliesslich den hinteren) braun; die zweiten Schwingen haben weisse Spitzen. Die kleinen Flügeldeckfedern sind braun-grau, die übrigen gleich- farbig mit dem Flügel, nur haben sie, ebenso wie die letzten hinteren Schwingen, eine breite Einfassung in Farbe des Rückens. Die mittleren Steuerfedern sind schwärzlich-braun und mit einem breiten fuchsrothen Saum; von gleicher Färbung sind die Flecken an den Enden der übrigen Steuerfedern, unterhalb jedoch sind diese Flecken durch einen weissen Streifen abgetheilt und zwar in der Grundhälfte, wo dunkelbraune oder schwarzbraune Färbung mit weisser untermischt, vorherrscht; die Aussenfahne der ersten Steuerfedern, zuweilen auch der zweiten, ist weiss. Das Weibchen ist vom Männchen nicht zu unterscheiden. Diese Art bewohnt in Gemeinschaft mit P. rujiollis, aber nur sporadisch, die Wiesenthäler des nördlichen Tibet in einer ab- soluten Höhe von 12000—14000 Fuss. Beide Arten unterscheiden sich durch Charakter und Lebensweise nicht, wohl aber durch die Stimme. &. Pyrgilauda kansuensis, n. sp. & Minima. Notaeo brunnescente fulvo; capite sordidiore, uro- pygio pallidiore. Collo postico albescente fulvo, dorso longitudi- naliter brunneo maculato. Gastraeo sordide albo, corporis lateri- bus rufo tinctis. Remigum brunnearum pogoniis externis fulves- cente marginatis, speculo alari minimo. Rectricibus brunneis, margine fulvescentibus; externarum pogoniis externis albis, reli- quum maculis albis variegatis. Masse: Länge. Breite. Zusammen- Schwanz. Schnabel. Lauf. gel. Flügel. g 127—130 117—121 77 39 9 al ur ? 76 41 9 17,3 Von den Schwingen ist die 2. die längste; !.=3., bisweilen aber 1.=2. In dem leicht ausgeschnittenen Schwanze sind die beiden Randfedern (im frischen Gefieder) kürzer als das dritte Paar, 284 Carl Deditius: meistens um 3mm. Schnabel gelb mit brauner Spitze an beiden Kiefern; Lauf bräunlich, Zehen dunkler, Nägel dunkelbraun. Augen braun. Oberkopf gleichfarbig braun; Hinterhals und die Seiten des- selben gelbweisslich-braun; Rücken gelblieb-braun mit schwärz- lichen Längsflecken; Bürzel und obere Schwanzdeckfedern roth- braun. Zügel und die wenig bemerkbaren Brauen weisslich-braun, Ohrfedern hellbraun; Wangen und die ganze Unterseite des Leibes unrein weiss mit rothbraunem Schimmer auf den Wangen und dem Kropfe, mehr roth in den Flanken; Aftergegend weisslich- roth. Im frischen Gefieder leuchtet eine schwarze Zeichnung auf der oberen Hälfte der Kehle durch die noch nicht abgestossenen weissen Federspitzen. Flügel schwärzlich-braun mit braun-gelb- lichen Bändern auf den Sehwingen und auf den oberen Deckfedern; Bändchen der Aussenfahne der ersten Schwanzfeder weiss. Auf der Mitte der Innenfahne der Schwingen, bei der 4. beginnend, bildet der weisse Fleck einen Spiegel, welcher bei zusammen- gelegtem Flügel kaum zu bemerken ist; Unterseite der Flügel weiss. Schwanz dunkelbraun mit bräunlich-gelben Bändchen. Davon ist das Randpaar weiss, zuweilen mit dunkelbraunen Flecken auf der inneren Fahne; auf den übrigen Schwanzfedern, nur nicht auf den 2 oder 4 mittleren gleichfarbigen, steht ein weisser Fleck inmitten der inneren oder auch der äusseren Fahne. Das Weibchen gleicht dem Männchen. Diese Art ist bei allen vier Reisen nur einmal gefunden worden und zwar in der Provinz Gan-su. In Gewohnheit und Lebens- weise ist P. kansuensis von den anderen Pyrgrilauda nicht ver- schieden. 9. Otocoris Teleschowi, n. Sp. Magnitudine O. penccillatae. Fronte, pileo, loris genisque ni- gris; his a macula pectorali nigra fasciis albis seperatis. Masse: Länge. Breite. Zusammen- Schwanz. Schnabel. gel. Flügel. & 188—190 330—348 109—114 80—85 12—13,5 2 184—196 318—544 103— 104 TT—18 11—13 Lauf. 24 —24,5. 22,5 —23. Von den Schwingen sind die drei ersten die längsten; von diesen ist länger die 2.—3. > 1.; bisweilen 2. >1.=3, oder Przewalsky’s neue Vogelarten Centralasiens. 285 2.>1.>3,endlich 1.—=2.,—=3. Augendunkelbraun ; beim Schnabel ist der obere Kiefer schwarz, der untere bläulich-hornfarben und dessen Spitze schwarz; Füsse dunkelbraun. Männchen: Stirn, Seheitel, Bartborsten, Zügel, Wangen, deren Fortsetzung nach den Seiten der Kehle und der Gürtel auf der Brust sind tief schwarz. Die schwarze Brust wird von dem schwarzen Halse durch einen ziemlich breiten weissen Streifen abgetheilt, welcher die weisse Zeichnung der Kehle mit den weissen Halsseiten vereinigt; der Streifen hinter den Augen nach dem Nacken zu und die Ohrfedern sind ebenfalls weiss, die letzteren nicht selten mit braunem oder röthlichem Anflug. Brust, Unterleib und Aftergegend weiss mit bräunlichem oder röthlichem Schimmer; die Flanken, zuweilen auch die Federn des Schienbeins sind blass- roth. Nacken und Hinterhals bräunlich-blass-weinfarben, welche Färbung sich auf die kleinen und mittleren oberen Flügeldeck- federn ausbreitet. Rücken und Sehuitern sandbraun mit schmalen schwärzlichen Schattstrichen, die manchmal kaum zu sehen sind. Bürzel und obere Schwanzdeckfedern wie verwitterte Sandfarbe. Die beiden mittleren Schwanzfedern sind gleichfarbig mit dem Rücken, d. i. braun oder gelblich-sandbıaun mit schattirtem schwärzlichen Längsstreifen; die übrigen Schwanzfedern sind schwarz und die Aussenfahne des Randpaares zeigt in dem mitt- leren Drittel einen weissen Ring. Schwungfedern dunkel schwarz- braun mit gelblich-weissen Bändehen an den Aussenfahnen und ebensolehen Spitzen an den zweiten Schwingen; die Aussenfahne der ersten Schwungfeder ist vollständig weiss, die Schwingen dritter Ordnung haben ebenso wie die oberen Deckfedern der Flügel einen breiten Saum in Farbe des Rückens. Unterseite der Flügel und Befiederung der Achselhöhlen weiss. Das Weibchen trägt ebenso wie die anderen (/ocoris einen schmäleren schwarzen Gürtel auf der Brust, jeaoch wird an den Seiten der Kehle und auf dem Kopfe die schwarze Zeichnung an entsprechender Stelle durch eine schwarzbraune ersetzt, welche vom Scheitel in gelblich-sandbraunem Schmuck auf den oberen Th-il des Rump‘es sich hinzieht. De: beschriebene Vogel ist nach dem Reisegefährten Tele- schow benannt und im nördlichen Tibet entdeckt word»n. Auch in dem angrensenden russischen Gebiet ist er zu finden. Im Uebrigen stimwt diese Art mit O. albigula überein. 286 Dr. Carl Eekstein: Beiträge zur Nahrungsmittellehre der Vögel. Von Dr. Carl Eckstein. Die in den folgenden Zeilen zusammengestellten Angaben über die Nahrung unserer Vögel sind in einem Zeitraum von über fünf Jahren aufgezeichnet worden, in der Absicht, sie in Ver- bindung mit den reichhaltigen in aller Literatur zerstreuten *) Notizen als Grundlage für eine umfassende Zusammenstellung zu verwenden. Da ich, durch anderweitige Arbeit abgehalten, mich nicht mehr mit diesem Gegenstande beschäftigen kann, mir auch nicht wie früher ein so reichhaltiges Material zu Gebote steht, so sehe ich mich veranlasst, meine Notizen abzuschliessen; vielleicht können sie von Anderen in irgend welcher Weise verarbeitet werden. 1. Ordnung: COCCYGOMORPHAE. Kuckucksvögel. 1. Cuculus canorus L. Kuckuck (4). **) 3. Mai:***) Käferreste und Raupenhaare; 8. Mai: Insekten- theile, Carabiden und Raupenhaare; 19. Juli: Reste von Coccznella ; 21. Juli: eine Tagschmetterlingspuppe und sonstige Insektentheile. 2. Alcedo ispida L. Eisvogel (12). 7. Januar: eine Wassermilbe, ein Wasserkäfer; 13. Januar: Chitintheile; 20. Januar (Rodheim): eine Notoneeta glauca und Wasserkäferreste; 3. Februar &: Wasserinsekten; 20. Februar £&: Chitintheile. Bei allen bisher genannten, sowie bei den am 18., 19. und 31. Januar, 15. April, 18. September, 28. November & und 30. November & untersuchten: Fischreste. 3. Upupaepops L. Wiedehopf (5). 25. April: Raupenhäute; 5. Mai (Gross-Gerau) 3: Insekten und Häute von nackten Raupen; 9. Juli: Käfer und Raupen; 28. Juli: zwölf Käferlarven, vier Carabiden; 21. August &: Käfer- und Raupenreste, einige Noctuaraupen. *) Eine tabellarische Uebersicht über Vogelnahrung, die wohl meist übersehen wird, findet sich in einer forstzoologischen Arbeit: Fr. A. Wachtl, Die Weisstannentriebwickler und ihr Auftreten etc. 4%. 46 Seiten, 5 Tabellen, 12 Tafeln. Wien 1882. **) Die in Klammern hinter den Artnamen stehenden Zahlen geben die Anzahl der untersuchten Exemplare an. *#*) Alle Angaben ohne Ortsbezeichnung sind das Resultat derin Giessen angestellten Untersuchungen. Beiträge zur Nahrungsmittellehre der Vögel. 287 2. Ordnung: PICT, Spechte. 4. Yunz torguilla L. Wendehals (3). 5. Mai: Ameisen; 26. Mai: Flügeldecken von Coccinella ; 27. Mai: Ameisen. _ 5. Dendrocopus major Koch. Grosser Buntspecht (13). 17. Januar, 23. Februar 2, 7. November: wenig Ch:itintheile und Eicheln; 15. December (Eberswalde) 3 Exemplare: Kiefern- samen unb bei einem derselben einige Bucheln; 26. Januar: Holztheile von Fichtenzapfen; 2. Februar & und 2: Samen von Junrperus communis; 17. April: eine Spinne, eine Wespe, zwei kleine Käfer; 20. April &: Chitintheile und Raupenhaare; 28. October: Käferreste und Ameisen. 6. Dendrocopus medius Koch. Mittlerer Buntspecht (1). 11. März: Käfertheile, Raupen und Eicheln. 7. Pieus viridis L. Grünspecht (6). 14. Februar 2: viele Ameisen; 2. April &: Ameisen und Käferreste; 19. April 2: viele Ameisen; 4. November: Kropf und Magen prall gefüllt mit Musca vomitoria, welche zu hunderten unter loser Baumrinde überwintern; 18. November @: Ameisen. 8. Picus canus Gmel. Grauspecht (7). 30. Januar: 98 wohl erhaltene Musca vomrtoria und Reste von etwa ebenso vielen; 2. Februar: Fliegen; 10. April, 18. April 9, 25. October, 13. November: Ameisen; 11. December: Flügel- decken von kleinen Käfern, Pflanzenfasern und Quarzkörnchen. 3. Ordnung: COYPSELOMORPHAE, Mauerschwalbenähnliche. 9. Caprimulgus europaeus L. Ziegenmelker (1). 19. Mai: 13 ganz verschluckte Maikäfer und fünf andere Käfer. 10. Cypselus apus lllig. Mauersegler (3). 7. Juli: Magen vollständig leer; 23. und 30. Juli: Chitintheile von Insekten. 4. Ordnung: PASSERES, Sperlingsvögel. ll. Emberiza ceitrinella L. Goldammer (7). 25. Februar: Weizenkörner; 25. Januar, 20. März, 10. und 15. April: Haferkörner, bei den zwei erstgenannten ausserdem etwas Sand; 15. April: Käfertheile und Haferkörner. 12. Emberiza schoenielus L. Rohrammer (3). 10. April (Weckesheim) 3 3: Pflanzensamen und grüne Pflanzentheile. 288 Ient Dr. Carl Eckstein: 13. Loxia eurvirostra Gm. Fichtenkreuzschnabel (3). 15., 20. und 23. Januar: Fichtensamen. 14. Pyrrhula vulgaris Cuv. Gemeiner Gimpel (4). 10. Januar (Betzdorf) & und 2%: Samen von Amaranthus und Spergula asvensis; 2. Februar: Insektentheile und Samen; 16. März*): Vogelfutter am Futterplatz. 15. Coccothraustes vulgaris Briss. Kirschkern- beisser (4). 20. Januar (Eberswalde): Hainbuchensamen; 4. Januar: Kirschkerne und sehr wenig Steinchen; 16. März*): Vogelfutter; 7. December: Kirschkernreste. 16. Fringilla carduelis L. Distelfink (3). 11. Januar (Darmstadt): Samen von Salsola Kali; 16. und 27. Mai: Samen von Tarawacum officinale. 17. Fringilla cannabina L. Bluthänfling (2). 2. Februar (Darmstadt) & und 9: Reste von Samen. 18. Fringilla montium L. Berghänfling (4). 7. Januar (Eberswalde): Samen von Artemisia campestris. 19. Fringiila chloris L. Grünling (4). 12. April: Weizenkörner und Steinchen; 4. Mai & und 30. Juni: Steinchen; 6. Mai &: Fruchtschalen und Steinchen. 20. Fringilla coeleds L. Buchfink (7). 7. Januar: Insektenreste und Sand; 18. Januar (Eberswalde): Insektenreste, Pflanzensamen und Steinchen; 17. Februar &: Samen von Secale cereale und Polygonum aviculare; 26. Februar: Corydalis-Samen und Weizenkörner; 23. März (Darmstadt) und 22. April @: Samen; 6. Mai: Samen und Weizenkörner. 21. Fringilla montifringilla L. Bergfink (2). 26. Januar (Rodheim): Bucheln; 27. December (Pfedders- heim) &: Haferkörner. 22. Passer domesticus L. Haussperling (596). 16. März &: Mücken, Eierschalen und Steinchen; 17. März Z: Grüne Pflanzentheile, Eierschalen und Steinchen; 4 Exemplare: Haferkörner und Steinchen. Die Steinchen aus einem Magen wiegen zwischen 0,2 und 0,4 or; 1. Juli: frisst ein rothes Ordens- band, Catocala sponsa (?), und lässt nur die Flügel übrig; 6. April: Hollunderbeeren ; 4+—3!. April: 82 Exemplare wurden untersucht, es fanden sich Chitintheile bei 6, Pflanzenreste bei 13, Corydalis solida *), Die Temperatur sank Nachts unter — 100R. Beiträge zur Nahrungsmittellehre der Vögel. 289 Samen bei 10, Getreidekörner bei 46, und Steinchen bei allen; 30. Juli bis 22. August: Unter 75 Exemplaren hatten 9 Chryso- melidae, 3 Corydalis-Samen, 73 Getreidekörner, 21 Pflanzentheile gefressen. Eierschalen fanden sich bei einem. Sand konnte mit Sicherheit nachgewiesen werden bei 33; vom 1. Februar bis 29. April wurden 431 Stück untersucht, 242 waren &, 189 2. Corydalis- und Polygonum hydropiper-Samen wurde bei 16, Getreidekörner bei 428, Eierschalen bei 9 und Sand bei 383 Individuen gefunden. 23. Passer montanus L. Feldsperling (192). 1. Februar bis 29. April: Es wurden 99 Feldsperlinge ein- geliefert, 4 derselben hatten Insekten, 90 Samen von Oorydalis solida, Plantago media und Spergula arvensis, 17 hatten Getreidekörner ver- zehrt, Sand wurde bei 10 Exemplaren gefunden; 4.—30. April: 4 Exemplare mit Insektenresten, Blattknospen bei 24, Corydalis etc. Samen bei 23, Getreidekörner bei 36 und Steinchen bei allen untersuchten Thieren, 93 an der Zahl. 24. Alauda arvensis L. Feldlerche (5). 11. März: Drei erfrorene Exemplare hatten nur Steinchen im Magen, je 0,5 g schwer; 24. März: 0,2 g Steinchen; 20. März: Unkrautsamen. 25. Galerita cristata L. Haubenlerche (2). 7. Februar (Darmstadt): bei Regenwetter in den Strassen der Stadt, frisst an einer Wurstschale; 8. Februar: Haferkörner. 26. Certhia familiarisL. Gemeiner Baumläufer (1). 7. Januar (Eberswalde): Chitintheile von Ohrysomela vetel- linae und von sonstigen Insekten. 27. Sitta caesia L. Spechtmeise (7). 18. Januar: Insektentheile, Lindennüsse und Bucheln ; 25. Januar: Pflanzenreste und Steinchen; 17. November: nur et- was Sand; 18. November: Insektentheile und Sand; 1. December: Bucheln; 15. December: Insektenreste, Eicheln und Bucheln. 28. Hirundo rustica L. Rauchschwalbe (1). 19. Juli: leer. 29. Chelidon urbica Boie. Stadtschwalbe (2). 19. Juli: verdauter Speisebrei; 10. August: eine Libelle. 30. Motaecilla alba L. Bachstelze (3). 16. März (Betzdort) &: Insektenreste und feine Quarzkörnchen: 10. April 3: Käfertheile, Sand und weisse Steinchen ; 10. April 2: zwölf Elaterenlarven und Wasserkäjerlarven. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No, 179. Juli 1887. 19- 390 Dr Carl Eckstein: ' 31. Motacıilla sulphurea Bechst. Gebirgsbachstelze (1). 2. Mai: sehr viel Chitintheile. 32. Anthus pratensis L. Wiesenpieper (1). 18. April: sehr viele Insektentheile. 33. Anthus arboreus Bechst. Baumpieper (1). 24. April 3: Insekten-(Carabiden ?-)theile. 34. Troglodytes parvulus Koch. Zaunkönig (4). 25. Januar: 3 Exemplare mit sehr vielen Spinnen, zwei der- selben mit noch sonstigen Insektentheilen; ein viertes hatte neben Insekten auch noch feine Wurzeln, sowie eine Schnecke (Ayalina sp?) verzehrt. 35. Erythacus rubecula L. Rotl;kehlchen (2). 2. Februar (im Ried) &: Pflanzenreste; 28. November: Chitin- theile. 36. Turdus viscivorus L. Misteldrossel (1). 14. März: Fliegenlarven. 37. Turdus musicus L. Singdrossel (3). 5. April: sehr viele Regenwürmer,; 15. April: eine Ameise; d. December (Eberswalde): sehr viele Käferreste und feiner weisser Quarzsand. 38. Turdus pilaris L. Wachholderdrossel (2). 28. Januar ? und 12. April: Pflanzenreste. 39. Turdus merula L. Amsel (12). 25. Januar: Käfertheile, Insektenflügel, sehr viele Steinchen; 2. Februar: Chitintheile und Beeren vom wilden Wein (Amplopsis hederacea); die letzteren allein am 20. December (Pfeddersheim); 26. Februar (Betzdorf): Pfilanzenreste; 5. März (Darmstadt) & 'Käfertheile; 5. März: Apfelschalen; 16. März &: Fliegenlarven, Pflanzenfasern und Quarzkörnchen; 25. März: Käfertheile; 15. April: Käfertheile und Steinchen; 25. Juni: Insektentheile, Ameisen, Sand und Steinchen. 40. Lanius excubitor L. Grosser Würger (4). 15. Januar: Mausehaare, Federn, zwei Spinnen; 6. Januar (Rodheim): eine Maus (Mus); 13. December: Mausereste und Insektentheile; 16. März (Lollar) 2: leer. 41. Parus cristatus L. Haubenmeise (1). 4. December (Eberswalde): Insektentheile. 42. Parus major K. Kohlmeise (4). 21. Januar: Spinnenreste, Käfertheile, Raupenhäute ; 20. Aeener Samen von Capsella bursa pastoris; 25. December: . Käfer- Beiträge zur Nahrungsmittellehre der Vögel. 291 flügeldecken; 28. December: Insektentheile, 12 Raupen 1—2 cm. lang und 30 Spinnen. 43. Parus coeruleus L. Blaumeise (3). 2. März (Weckesheim) und 4. December. : Insektenreste; 3. April: Käfertheile, Samen von Capsella bursa pastoris und einzelne Quarzkörnchen. 44. Parus palustris L. Sumpfmeise (3). 4. Januar: Insektentheile und sehr viel Sand; 7. Februar: dasselbe nebst Spinnenresten; 7. April: pickt an Rosenknospen. 45. Sturnus vulgaris L. Gemeiner Staar (10). 5. März: frisst am Futterplatz Vogelfutter und gekochte Kartoffeln; 11. März: Fleischstücke, eine Pupa pygmaea, 10 Carabiden und 14 Steinchen; 12. März: Thier- und Pflanzenreste; 13. März: Insektentheile, Raupen- und Pflanzenfasern; 13. März (Betzdorf): Insektentheile, 3 Käfer, 2 Spinnen, 3 Gehäuse von Helix hispida; 26. Mai: Regenwürmer; 27. Mai: lässt vor dem Nistkasten einen Oarabus sp.? fallen, demselben (noch lebend) sind alle Beine abgebissen;; 31. Mai: Regenwürmer und Nacktschnecken; 5. November: wenige Chitintheile, fast leer; 13. November (Hungen): Vogelbeeren; 12. December (Darmstadt): leer. 46. Garrulus glandarius, L. Eichelhäher (33). 7. Januar 2: 2 Staphylinen, Eicheln, Steinchen; 17. Januar, 1. und 29. October, 7. December: viele Insektentheile, wenig Eicheln; 4. und 11. Febr.: Insekten, Eicheln und Steinchen; 17. April ?: Ohrysomela und Geotrupes, Sorbus-Samen, Eicheln und Steinchen; 17. April &, 20. und 24. April 2 2: Carabus-Reste, Eicheln und Steinchen; 30. Januar, li. März (Lollar) 9, 15. März (Betzdorf: 2,0 g), 25. October, 1. November, 15. December: nur Eicheln und Steinchen; 11. März (Lollar) &: eine Tönnchenpuppe und Weizen; 11. März (Lollar) 2: Linsen, Hafer, Fruchtschalen und Steinchen; !1. März (Lollar) &: Hafer und Steinchen; 13. März: Käfer, Pflanzentheile und Steinchen (2,0 8); 25. März: Mause- knochen; 16. März (Lollar): eine Mus silvaticus, Federn, Haferkörner und Steinchen; 4. December: Mausehaare, Chitintheile, Eicheln und Steine; 25. October (Bergstrasse) Z: eine Maus, Bucheln und Sand; 18. Mai: ein Maikäfer und viele Chitintheile; 1. October: Insektentheile, Eicheln und Samen; 28. April: Geotrupes und Samen von Pinus sylvestris. 12. December: Muschelschalenstücke, Käfertheile, Eicheln, Quarzsand; 25. Oma ae d: Bucheln ; 99. October: leer. { 1. 292 Dr. Carl Eekstein: 47. Nucifraga caryocatactes Briss. Tannenhäher (2). 6. October: eine grosse Menge mikroskopisch kleiner Chitin- theile; 19. November (Hungen): viele, auch grosse Stücke einer höchst charakteristisch geiormten harten Samenschale (aus Sibirien stammend?); 25. November: Wespen. 48. Pica caudata L. Elster (6). 23. April: Raupen und Getreidekörner ; 24. April: viele Insekten- theile; 29. Juni: Fleisch, Käfertheile, 3 Kirschkerne, Eierschalen und Steinchen; 1. November: Carabus-Theile und Getreidekörner; 5. December (Eberswalde): Gras, Moos und feiner Sand; 17. December (Eberswalde): Chitintheile, Blattknospen, Fruchtschalen und kleine Steinchen. 49. Corvus monedula L. Dohle (11). 20. Januar, 17. März 3, 24. März: Haferkörner und Steinchen; 11. März &: sehr viel Hafer-, wenig Weizenkörner und zwei Steinchen; 11. März: Hafer, Samen von Cannabis sativa und Steinchen; 11.März &: Weizen, Cannabis-Saamen und ein Steinchen; 21. März: ein Schneckenhaus, Haferkörner, Kartoffeln und Eier- schalen; 15. März &: Cannabis-Samen, ein Wollfaden und Steinchen; 21. März &: ein Knochen und Eierschalen; 24. März; verdauter Speisebrei und Steinchen; 25. März: dasselbe, die vielen Steiuchen wiegen 3,8 g. 50. Corvus coraz L. Rabe (2). 16. März &: eine Sorex; 25. October &: Mausehaare, Vogel- knochen, ein Zwetschenstein und Fruchtkörner. 5l. Corvus corone L. Rabenkrähe (23). 7. Januar: Fischtheile, Raupenhäute, ein Gerstenkorn, Steinchen; 31. Januar: eine Puppe von Bombyz bucephala ; 30. und 31. Januar: Reste eines Vogels, grüne Pflanzentheile und Haferkörner; 21. März &: eine Maus (Mus) und Fruchtschalen; 22. März: Fleisch, Wurstschalen, Kartoffeln und Eierschalen, 31. Januar fünf Exemplare: Chitintheile, Hafer und Steinchen; 15. März drei Exemplare mit 56 resp. 33 und 149 Haferkörnern und vielen Schalentheilen; 23. März 2: Hafer, Steinchen und Sand; 24. März &: Haferkörner und Borsten; 19. Januar: Haferkörner, Steinchen und Eierschalen;; 15. Märzzwei Exemplare &: Hafer, Sand, Steinchen, Steinkohlen, Kohlenschlacke, Knochen; 15. März: Hafer, weisser Sand und Eierschalen; 15. März: Hafer und Steinkohlen; 10. März: Fruchtschalen, Sand, Steinchen, Steinkohlen und Eier- schalen; 15. März 2: viele Steinchen, Knochen und Schlacken; Beiträge zur Nahrungsmittellehre der Vögel. 293 14. Januar: Pflanzentheile und Steinchen; 31. Januar: Kartoffel- stücke; 30. Januar: kleine Quarzkörnchen, sehr viele Eierschalen und Steinkohlen; 15. März: Sand und Steinkohlen; 16. März, zwei Exemplare: breiige verdaute Masse; 20. und 28. Januar, 24. März 2: leer. In 33, an einer Fundstelle gesammelten Gewöllen fanden sich: 30mal Haferkörner und Schalentheile, 2% mal Stein- kohlen, 27mal Borsten und Haare, 25mal Steinchen, 17 mal Eierschalen, 12mal Knochen, 7mal Ahorvsamen, 6mal Käfer- theile, 6 mal Bindfäden, 5 resp. 6, 7, 17, 25, und 27 cm lang; je einmal: ein Stückchen Holz, eine Kieferuadel, eine weisse Feder, etwas Stroh, ein Blatt, 3 unbestimmbare Samenkörner, 1 Apfel- kern und viele verdaute Nahrung. 52. Corvus cornix L. Nebelkrähe. 1. Februar (Eberswalde). Frisst im Winter am Finowkanal viele Schnecken und Muscheln. 53. Corvus frugilegus L. Saatkrähe (2). 15. März &: Carabus-Reste, Theile eines Wurmes, Pflanzen- fasern, einzelne Samen, drei Steinchen; 23. März (Darmstadt): Pflanzenwurzeln und Steinchen. 5. Ordnung: RAPTATORES, Raubvögel. 54. Strix flammea L. Schleiereule (6). 10. Februar: etwas Flüssigkeit; 25. Juni und 21. September: Mausehaare; 28. Juli 2: Fledermaushaare; 24. März 9 und 5. November: leer. 55. Syrnium aluco Boie. Waldkauz (14). 7. und 25. Januar &, 3. und 13. März 3, 16. April, 6. October. und 10. November: Mäuse; 13. Juli: Reste eines Vogels und Käfertheile; 16. März 2: 20 Weizenkörner und viele Frucht- schalen. (Seit einigen Tagen ist die Temperatur sehr gesunken, Nachts bis — 10°R); 12. Februar: Mausereste und viele lange Grashalme; 25. Januar: etwas Flüssigkeit; 24. März 92, 27. Mai und 24. December: leer. 56. Otus vulgaris Flem. Waldohreule (9). 2. und 28. Januar, 24. und 25. März 2: Mäuse; 8., 12. 2 und 25. Mörz & und 9, 1. und 10. Mai: leer. 57. Otus brachyotus Cuv. Sumpfohreule (3). 25. März und 10. September: je eine Arwecola arvalis; 13. November: -Vogelreste. 294 0.20 Dr Karl Eckstein: 58.: Athene noctua Gray. Steinkauz (3). ..24. und 25. Januar, 12. December: leer. . 59. Circus cyaneus Bp. Kornweih (1). 4. August &: eine Maus (Mus), Gewölle, drei Arvicola arvalis. 60. Falconisus L. Gemeiner Sperber (18). 25. October und 30. November &: Mausehaare; 4. März, 10., 17. (Darmstadt) und 19. April, 29. November und 15. December: Vogel- reste; 5. und 19. Mai: je ein Fink; 18. Mai: ein Anthus; 13. Juli: eine Drossel; 25. Oetbr.: ein Goldhähnehen; 26. Oetbr.: drei Sperlinge; 21. November: wenig braune Flüssigkeit; 7. Januar g iuv., 9. November & iuv., 11. December: Magen leer. 1.01. Astur nie Dumteriil Bechst. Hühnerhabicht (9). 8. Januar (Eberswalde) ein Eichhörnchen ; 20. Oetober und 25. September: je eine Taube; 30. Juli & iuv.: ein Passen und eine Maus; 21.. April: Mäuse und ein Pappelblatt; 30. April: Mäuse, Fuss und Federn von TZurdus, Blattreste und Flügeldecken eines Käfers; 30. Juli 2: Magen leer. 62. Milvus regalis Cuv. Rother Milan (4). .3. März (Düren): Säugethierknochen und eine Maus; 24. April 2: Reste eines Hasen und eines Vogels; 3. Mai &: eine Maus und Deckschuppen einer Pilanzenknospe; 2%. Mai (Lollar) &: ein Junger Hase, eine Arvscola amphibius, der Magen eines körner- fressenden Vogels und Fischschuppen. 63... Pernis apivorus Gray. Wespenbussard (4). 21. Mai @: eine Blindschleiche, eine Spinne, eine Fliegenlarve, ein Maikäfer, eine behaarte Raupe; 23. Juli: Erdwespen; 26. Juli: ein Regenwurm; 15. August: Wespen. 64. Archibuteolagopus Gould. Rauchfussbussard (2). 15. Januar (Ostpreussen): ein Rebhuhn; 21. December: Haare und Knochen. 65. Buteo vulgaris, Bechst. Mäusebussard (47). 19. 25. 27. Januar, 15. März 3, 8. April, 7. und 13. Mai 9, d. August, 2.9. und 13. November, 4. December: Mäuse, in den beiden letzten Fällen je 7 Stück, sonst meist ] bis 2, seltener 3 und 5; ein 2 frass am 21. Februar in der Gefangenschaft 8 Mäuse; 11. März (Lollar) 3: ein Hase; 30. März: ein junger Hase und eine Blind- schleiche; 22. December: Reste eines Vogels; 22. Februar 2: Schädel eines Preus anajor; 2. April 3:6 Geotrupes silvatieus und ein Passer montanus; 27. Januar: eine Dohle; 26. Februar (Nidda) <: Fleisch- reste eines grösseren Säugethieres, Moos und Stücke eines Blattes; Beiträge zur Nahrungsmittellehre der Vögel. 295 5. März 3: Krähenfedern; 11. März &: Ueberreste von 3 Lerchen und Steinchen aus deren Magen; 11. März 3: eine Wachholder- drossel; 14. März 2: sechs Laufkäfer;; 16. September: Pflanzenreste, 4 Heuschrecken, 18 Geotrupes, 1 Staphyline, 1 Phalangide und Schmetterlingsreste; 18. December (Eberswalde): eine Maus und eine Gryllus campestris; 17. December: 7 Mäuse, mehrere 2cm lange Nacktschnecken und eine Ziymenopterenlarve; 2. Februar und 4. März: Regenwürmer; 17. und 24. Januar: Mäuse und Würmer; 25. März: Mäuse, Carabiden und Würmer; 30. April: eine Blindschleiche; 7. Juni (Darmstadt): ein Maulwurf und eine Eidechse; 6. August: drei Heuschrecken und 4 Maulwurfsgrillen ; 19. Januar: Pflanzenfasern und Erde; 24. Januar und 22. Februar 2: braune, schleimige Flüssigkeit; 17. Januar, 2. und 8. Februar, 10. und 28. April, sowie 16. Juli: Magen leer. | 66. Falco peregrinus L. Wanderfalk (1). 22. Januar: eine Taube. 67. Falco tinnunculus L. Thurmfalk (8). 22. Januar d, 10. April &, 26. April (Eberswalde) 33, 14. April 9, 3. Mai: Mäuse; 26. Mai (Eberswalde): Geotrupes; 29. Mai (Lich) &: sehr viele Gryllotalpa vulgaris. 6. Ordnung: COLUMBINAE, Tauben. 68. Columba torgquatus L. Ringeltaube (1). 16. Mai &: Erbsen und Steinchen. 69. Columba oenas L. Holztaube (1). 10. April: Gerstenkörner und Samen von Vicia hirsuta. 10. Turtur auritus Bp. Gemeine Turteltaube (3). 8. April: 80 Gerstenkörner und Steinchen; 23. April: Samen von Brassica rapa und grüne Pflanzenspitzen; 30. Mai: Gersten- körner. 7. Ordnung: GALLINACEHT, Hühner. 71. Tetrao urogallus L. Auerhuhn (10). 6. Januar (Eberswalde) 33 mit 5 resp. 23 g Steinchen; 10. Februar (Eberswalde) &: 18 g Steinchen, Kropfinhalt: Hafer, Erbsen, Weizen, Wachholderbeeren, Eicheln, Grashalme; 20. April (Als- feld) &: Kiefernadeln, 27 g Quarzsieinchen; 4. Mai (Laubach) Z: Pflanzenfasern und 30 g Steinchen; 5. Mai (Giessen) &: Kiefer- nadeln; 5. Mai (Schwarzwald) &: Nadeln von Abies pectinata, 24 g Steinchen; 5. Mai (Westfalen) &: Fichten- und Kieter- 296 . - Dr. Carl Eckstein: nadeln; 10. Mai (Giessen) 2: Kiefernadeln; 15. Mai (Schlesien) S: im Kropf etwa 600 Kiefernadeln und 700 Baumknospen. 72. Tetrao tetrixz L. Birkhuhn (4). 4. Januar (Betzdorf) &: 195 Birkenkätzchen, 271 Birkenblatt- knospen, einige Unkrautblätter und 13,6 g Steinchen; 17. April (Dillenburg) 2: Birkenknospen und Heidekraut; 26. November (Ebers- walde) &: Gehäuseschnecken, die Helix-Arten lebten im Kropf noch theilweise, 5 g Steinchen; 1. December (Romrod) @: Kiefer- nadeln, Heidekraut und Heidelbeeren. 13. Teirao medius Meyer. Rackelhuhn (2). Die Steinchen aus dem Magen zweier Exemplare wiegen 11,3 und 18g. Ä 14. Scolopazx gallinago L. Gemeine Bekassine (5). 21. Jan.: Chitintheile, Pflanzenfasern und Quarzsand; 9. März: Quarzsand; 13. März: Käfertheile, ein Regenwurm und Pflanzen- wurzeln; 19. April 2: Pflanzenfasern und Steinchen; 20. April &: Magen leer. 75. Machetes pugnaz Cuv. Kampfschnepfe (1). : 12. September 3: Magen leer. 76. Actitis hypoleucos L. Flussuferläufer (1). 6. August 2: Magen leer. 77. Totanus ochropus L. Punktirter Wasserläufer (1). 17. Juni 2: Insektentheile. 78. Numenius arquatus L. Grosser Brachvogel (1). 28. Juli (Niedesheim a. Rhein): Insektentheile und Regen- würmer. 79. Vanellus eristatus L. Kiebitz (1). 12. März: Magen leer. 80. Otistarda L. Grosse Trappe (1). 11. April &: Flügeldecken von Käfern und Blätter von Hetera helix. 81. Gallinula porzana li. Punktirtes Sumpfhuhn (1). 25. April: ein Regenwurm. 82. Gallinula chloropus L. Teichhuhn (4). 20. April 3, 26. April, 28. November, 21. December.: Pflanzenreste. 83. Fulica atra L. Blässhuhn (2). 15. März (in Ried am Rhein) &: Insektenreste, Wasserpflanzen, Sand und Steinchen; 17. April: Meermuschelschalen. Beiträge zur Nahrungsmittellehre der Vögel. 297 9. Ordnung: CICONIAE, Störche. 84. Ardea einerea L. Fischreiher (2). 14. Januar: Maus- und Fischreste; 25. Januar: Frösche und Fische; 25. November (Hungen): zwei Stichlinge und eine Arvicola amphebius. 85. Botaurus stellaris L. Rohrdommel (2). 1l. Januar: Wasserkäfer und Fischreste; 13. November (Worms) 2: Frösche, Fische. 10. Ordnung: LAMELLIROSTRES, Entenvögel. 86. Tadorna vulpanser Flem. Brandente (1). (Ostpreussen): Quarzsand: 1,08. 87. Anas erecca L. Krikente (2). 15. März (im Ried) 2: Sand; 22. Januar: Schneckenhäuser, kleine Crustaceen, Fliegenlarven, und Samen von Carax muricata in grosser Menge; 25. October: Carex muricata-Samen. 88. Anasacuta L. Spiessente (2). 9. März 3 und 2: nur Quarzkörner. 89. Anas strepera L. Schnatterente (1). 24. November (im Ried) &: etwas Sand und verdauter Speisebrei. 9%. Anas querquedula L. Knäckente (1). 15. April &: Wasserinsektenlarven, Lemna, Quarzsand. 91. Fuligula marila L. Bergente (1). 4. April: Wasserpflanzen. 92. Harelda glacialis Leach. Eisente (1). 28. Januar (Eberswalde): Muschelstückchen, Krebsschalen, Steinchen. 93. Mergus merganser L. Grosser Säger (1). 5. Jan. (Rhein): Fische. 94. Mergus serrator L. Mittlerer Säger (2). 20. November: Im Kropf 21 Fischehen, im Magen eine braune breiige Masse; 21. November im Kropf 18 Fische. 95. Mergus albellus L. Kleiner Säger (1). 5. März (Oberrhein): ein Gobbio fluviatilis, 1,9 g Steinchen. 12. Ordnung: IMPENNES, Taucher. 96. Podiceps eristatus L. Haubentaucher (1). 15. December (Constanz) 3: Wasserpflanzen. 97. Podiceps minor L. Kleiner Steisstaucher (1). 21. Januar (Düren): kleine Fische. Wie aus vorstehenden Angaben ersichtlich ist, haben sich 298 Dr. Carl Eckstein: Beitr.2. N ahrungsmittellehre d. Vögel. bei manchen Raubvögeln Theile von Pflanzen, Knospen, Blätter u. Ss. w. gefunden. Dieselben sind wohl im Eifer der Jagd beim Ergreifen und raschen Verzehren der Beute mit hinabgeschluckt worden. Die bei Buteo vulgarıs gefundenen Steinchen stammen aus dem Magen eines erbeuteten, körneriressenden Vogels. Die auffallende Erscheinung, dass Strix aluco 2 Fruchtkörner verzehrte, kann nur dadurch erklärt werden, dass die damals herrschende Kälte grossen Nahrungsmangel verursacht hatte, In einem der untersuchten Gewölle von Corvus corone fanden sich neben Ahornsamen auch Sandsteinchen, welche jenen in Grösse, Gestalt und Farbe so auffallend glichen, dass ich beim Unterscheiden derselben mich oft nur durch die Härte des mit der Pincette gefassten Objektes leiten lassen konnte. Ein schär- feres Zusehen liess natürlich die Steinchen mit ihrer körnigen Oberfläche leicht unter den Samen erkennen. Hatte der Vogel beides, die Steine und die unverdaut ausgeworfenen Samen auf- nehmen wollen, oder nur die einen, und war er dabei durch ihre grosse Aehnlichkeit getäuscht worden? Dohlen und Rabenkrähen sind als omnivore Vögel zu be- zeichnen. Obgleich die Zahl der untersuchten Sperlinge eine recht grosse (an 800) gewesen, so war es trotzdem nicht möglich zu con- statiren, ob auch bei den Alten zu gewissen Jahreszeiten die In- sektennahrung entschieden vorberrscht, da die Regierung nur in ganz bestimmten Zeitabschnitten das Wegschiessen angeordnet hatte. Die meisten Vögel scheinen die Spinnen zu verschmähen, denn diese wurden in grösserer Zahl gefunden nur bei den Meisen und dem Zaunkönig, ferner je einmal bei Buntspecht, Staar und Wespenbussard. Die Stücke von Seeschneckenschalen im Magen von Fulica atra lassen auf die Wanderung dieses Vogels schliessen. Ganz leer war der Magen manchmal bei Segler, Schwalben, Amsel, Häher, Würger und Schnepfen, oft bei Tagraubvögeln und der Rabenkrähe, sehr oft bei den Eulen. Eberswalde, den 12. October 1587. Ueber eine Vogelsammlung aus dem Kongo-Gebiet. 299 Ueber eine Vogelsammlung aus dem Kongo-Gebiet. Von Dr. Ant. Reichenow. Nachfolgendes Verzeichniss führt die von Herrn F. Bohn- dorff während eines mehrjährigen Aufenthalts im Kongo-Gebiet und zwar an sieben verschiedenen Oertlichkeiten: Manyanga, Leopoldsville, Stanley-Fälle, Kibongi, Rivarıva, Kassongo und Kibondo, gesammelten Vogelarten auf. 11 derselben erwiesen sich als neu für die Wissenschaft, von welchen 3 bereits in diesem Journal S. 213—215 beschrieben wurden. In zoogeographischer Hinsicht bestätigte diese Sammlung wiederum die faunistische Zusammengehörigkeit des ganzen Kongo-Gebiets mit der west- afrikanischen Küsten-Landschaft. I. Manyanga. (Am unteren Kongo, zwischen Vivi und Stanley Pool gelegen.) l. Charadrius tricollaris Vieill. 2. Glareola cinerea Fras. 3. Parra africana Gm. Das vorliegende junge Exemplar hat breite, rein weisse Augen- brauenstriche und auffallend langen Schnabel. 4. Scopus umbretta Gm. 5. Ocniscus atricapillus (Atzel.). 6b. Bubuleus ibis (L.). 7. Corythaiz Buffoni (Vieill.). 8. Cocceystes cafer (Lcht.). 9. Centropus senegalensis (L.). 10. Pogonorhynchus bidentatus (Shaw). ll. Pogonorhynchus eogaster Cab. 12. Tricholaema hirsuta (Sw.). 13. Lignobucco scolopaceus Bp. 14. Gymnobucco calvus (Lafr.) 15. Barbatula subsulphurea (Fras.). 16. Iyna pectoralis Vig. 17. Buceros fistulator Cass. Unter anderen ein Exemplar mit fast rein weissen mittelsten Schwan federn; nur eine derselben zeigt an der Basis der Aussen- fahne einen kleinen schwarzen Fleck. 300 - Dr. Ant. Reichen ow: 18. Tockus fasciatus Shaw. 19. Halcyon senegalensis (L.). 20. Halcyon orientalis Ptrs. 21. Merops apiaster L. 22. Cotile congica Rchw.n. sp. Sehr ähnlich der ©. Zittoralis Hempr. u. Ehr. aber der Schwanz weniger tief ausgeschnitten, das Braun des Gefieders dunkler, namentlich der Oberkopf, und der Stirnrand schwärzlich (bei ©. littoralis hingegen weisslich). Ganze Oberseite und breite Querbinde über den Kropf erd- braun, Oberkopf dunkler als die übrige Oberseite; Zügelstrich und Stirnrand schwärzlich; Schwingen und Schwanzfedern dunkel- braun; Kehle, Brust und übriger Unterkörper weiss, Körperseiten bräunlich; Unterflügeldecken erdbraun. Schnabel schwarz. Lg. ca. 105, Flügel 94, äusserste Schwanzfeder 45, mittelste Schwanzfeder 42, Lauf 9, Schnabelspalte 10 mm. Irrthümlich vereinigt Sharpe (Cat. Brit. Mus. X. p. 103). Cotile littoralis Hempr.-Ehr. mit ©. minor Cab. Erstere hat, wie vorher bereits erwähnt ist, ein braunes Kropfband, welches der letzteren fehlt. Hingegen dürfte Cotile Shelleyi Sharpe mit C. littoralis zusammenfallen. 23. Psalidoprocne Petiti Sharpe et Bouv. 24. Muscicapa grisolaL. 25. Stenostira plumbea Hartl. 26. Cassinia rubicunda Hartl. 27. Elminia longicauda (SW.). 28. Terpsiphone cristata (L.). 29. Platiystira cyanea (Müll.). 30. Platystira senegalensis (L.) 3l. Diaphorophyia castanea (Fras.). 32. Fraseria cinerascens (Tem.). 33. Dierurus Ludwigi (Smith). 34. Dryoscopus gambensis Leht. 35. Telephonus eryihropterus (Shaw). 36. Nicator chloris (Less.). 37. Nicator vireo Cab. 38. Lanius Smithi (Fras.). 39. Lamprocolius splendidus (Vieill.). 40. Ploceus superciliosus (Shelley). 41. Ploceus personatus Vieill. Ueber eine Vogelsammlung aus dem Kongo-Gebiet. 301 42. Symplectes n’gricollis (Vieill.). 43. Penthetria ardens (Bodd.). 44. Vidua principalrs (L.). 45. Nigrita luteifrons Verr. 46. Pityliaafra (Gw.). 47. Habropyga melpoda (Vieill.). 48. Pyrenestes cocceineus ÜCass. 49. Crithagra chrysopyga Sw. 50. Fringillaria capistrata Leht. 5l. Fringillaria major Cab. 52. Andropadus virens (ass. 53. Andropadus gracilirostris Strickl. 54. Andropadus gracilis Cab. 55. Phyllostrephus fulviventris Cab. 56. Xenocichla flavigula (Cab.). 57. Xenocichla simplex (Hartl.) 58. Xenoeichla indicator (Verr.). 99. Xenocichla notata (Cass.). 60. Criniger calurus (Cass.). 61. Pyenonotus Falkenstein‘ (Rehw.). 62. Pyenonotus gabonensis Sharpe. 63. Cinnyris cyanolaemus (Jard.). 64. Cinnyris Reichenbachi (Hartl.). 65. Cinnyris Bohndorffi Rchw. (Journ. Ornith. 1837 p. 214.) 66. Anthothreptes subcollaris (Rchb.). 67. Anthothreptes aurantia Verr. 68. Parus niger Vieill. 69. Erythropygia ruficauda Sharpe. 710. Sylviella rufigenis Rcehw. (Journ. Ornith. 1837 p. 215.) 71. Camaroptera olivacea (Vieill.). 12. Camaroptera brevicaudata (Rüpp.). 13. Burnesia leucopogon (Cab.). 14. Cisticola lateralis (Fras.). 75. Cisticola mystacea (Rüpp.). 176. Acrocephalus arundinaceus (L.). 17. Acrocephalus phragmitis (Behst.). 78. Hypolais ieterina (Vieill.). 302 Dr. Ant. Besichenoey: 79. Myrmecocichla nigra (Vieill). 80. Saxteola Falkensteini Cab. II. Leopoldsville. 1. Ardetta pusilla (Vieill.). 2. Hyas aegyptius (Hasselg.). 3. Treron calva (Tem.). 4. Agapornis pullarda (L.). 9. Corythaiz Buffoni (Vieill.). 6. Centropus Anselli Sh. 1. Centropus superciliosus Hempr. Ehr. 8. Chrysococeyx smaragdineus (Sw.). 9. Tricholaema hirsuta (Sw.) 10. Mesopicus xantholophus (Harg.). ll. Campothera Calllaudi (Malh.). 12. Campothera permista Rehw. 13. Dendropicus tropicalis Rehw. n. sp. (Pieus Hemprichi Reichenow, Journ. f. Ornith. 1878 p. 254. — Ipoetonus Hartlaubi, Cabanis, ebenda p. 238. — Dendropicus Hem- priehi Fischer, Journ. Ornith. 1885 p. 125. — Dendrocopus Lafres- nayi, Reichenow, Journ. Ornith. 1377 p. 18. — Biane. Speec. Zool. Moss. 1865 p. 327. [vermuthlich]). — Dendrobates Hartlaubi Bocage, Orn. Angola p. 555. Diese neue Art steht dem D. Hemprichi sehr nahe, kommt mit demselben hinsichtlich der Grösse überein, unterscheidet sich aber dadurch, dass die Unterseite auf der Brust nicht so dicht ge- strichelt ist. Bauch und Scheukel zeigen gar keine oder nur sehr sparsame Strichelung, während diese Theile, namentlich die Schenkel- befiederung, bei D. Hempricht dicht quergebändert sind. Die Unterschwanzdecken, welche bei Hemprichi ebenfalls dieht quer- gebändert sind, zeigen hier nur bei jungen Individuen Querbinden, bei älteren ganz feine Strichelung. Ober- und Unterseite sind viel stärker grünlich-gelb verwaschen. Die Oberschwanzdecken sind gelb, nur bisweilen mit hellrothen Spitzen versehen, zeigen aber niemals die scharlachrothen Spitzen, durch welche D. Hem- prichi sich auszeichnet. Bei dem Männchen läuft das Weiss der Nackenseiten auf der Nackenmitte hinter der rothen Haube zu- sammen, während bei Aemprichl ein schwärzlich -brauner Fleck auf der Nackenmitte hinter dem Roth des Oberkopfes sicht- bar ist. Zu dieser Art gehört das von Dr. Fischer in Mombassa ge- Ueber eine Vogelsammlung aus dem Korgo-Gebiet 303 sammelte, von mir als Picus Hemprichi (Journ. Ornith. 1878 p. 254) bestimmte Exemplar, ferner ein von Hildebrandt am Adi in Ukamba (Ostafrika) gesammeltes, von Cabanis (Journ Ornith. 1878 p. 238) als Ipoctonus Hartlaubi aufgeführtes Stück, endlich zwei von Falkenstein an der Loango-Küste gesammnielte von mir als Dendrocopus Lafresnayi (Journ. Ornith. 1877 p. 18) angeführte Individuen. Jedenfalls wird auch der von Biancoui als Dendrobates Hempriehi? von Mossambik erwähnte Vogel hier- her zu ziehen sein, und die Angabe „Quanza, Caconda (An- ‚chieta); Golungo-alto (Welwitsch)“, weiche Barboza du Bo- cage (Oinith. d’Angola p. 535) unter Dentrobates Harilaubi mit der Bemerkung: „espece, selon nous asstz douteuse“ nolirt. Dagegen bezehen sich die von H. Schalow (Journ. Ornith. 1883 p. 347) unter Picus Hempri:hi aufgeiührten Notizen aut D. Hurtlaubi. Ich gebe noch einige Maa-se nach deu mir vorliegenden Exemplaren: & von Kassongo: Flügel 83, Schwanz 52, Firste 17, Lauf Äl5mm. — 2 von Leopoldsville: Fiügel 30, Schwanz 55, Firste 17, Lauf 14 mm. — Z von Loango: Flügel 75 mm. — 2 juv. von Loango: Flügel 79 mm. — 2 von Mombassa: Flügel 79 mm. — Qvon Ukamba: Flügel 32 mu. Hierbei möchte ich noch auf Irrthümer hinweisen, welche von Hargitt in seinen „Notes on Woodpeckers“ (Ibis 1853 p. 437) bezüglich der Art Dendropicus Hartlaubi begangen sind. Der Ge- nannte hat den Namen D. Hartlaubi als Synonym zu der süd- afrikanischen Form D. cardinalis (Gu.) gezogen, dagegen die öst- liche Art unter dem Namen Sanzibari aufgeführt, und sodann meine Angaben über den ostatrikanischen Vogel (D. Hartlaub:, Journ. ÖOrnith. 1578 p. 254) ebentalls auf die südliche Art bezogen. Zu- nächst giebt Malherbe bei der Beschreibung seines Dendropieus Hartlaubi (Revue et Mag. de Zoologie i849 p. 552) ausdrücklich an, dass diese Art auf Sansibar vorkomme (,ceite espece, qui provient de Zanzibar ete.“), und sodann lässt die Beschreibung keinen Zweifel darüber, dass die östliche Forıa mit der sparsam und dünner gestrichelten Unterseite und nicht die südliche (carde- nalis) gemeint ist, also dieselbe Art, welche Hargiit unter dem Namen Dendropicus zanzıbari auiführt. Nun hat Malherbe allerdings in seiner Monographie des Pieidees, welche im Jahre 1861, also 12 Jahre nach obiger Publikation des D. Hartlaubi erschien, eine Verwirrung angerichtet, indem er (Vol. 1 p. 201) anführt, dass er letztere Art nach einem von Port Natal er- 304 Min Dr. Ant. Reichenow: haltenen Exemplar beschrieben habe. Diese Angabe widerspricht aber der Originalbeschreibung und ist offenbar irrthümlich. Mal- herbe vergleicht sodann (l. e.) den D. Hartlaubi mit einem Stück von Sansibar aus der Sammlung des Prinzen d’Essling in Paris, welchem er den Manuscript-Namen D. Zanzibar” gegeben, und gelangt zu dem Schluss, dass beide identisch seien. Somit muss der ostafrikanischen Art der Name D. Hartlaubi Malh. verbleiben und D. Zanzibari Malh. der Synonymie des letzteren zugewiesen werden. D. cardinalis Gm. und D. Hartlaubt! Malh. unterscheiden sich folgendermassen: D. Hartlaubi ist etwas kleiner als cardinalıs, die Oberseite stärker grüngelb verwaschen. Auf der Unterseite ist Hartlaubi sehr sparsam und dünn gestrichelt, während cardı- nalis diehte und breite Längsstriche auf der Brust, auf den Bauch- seiten, Schenkeln und Unterschwanzdecken aber dichte Querbinden zeigt. Die Flecke an den Innensäumen der Schwingen sind bei Hartlaubi deutlich blassgelb, bei cardınalis weiss, kaum gelblich angeflogen, ebenso die Unterflügeldecken dort deutlich gelblich verwaschen, hier rein weiss. Beide haben aber einen schwärzlichen Nackenfleck. Die verschiedene Grösse, welche sich besonders an der Flügellänge zeigt, ergiebt sich aus folgenden Maassen: 1. D. cardinalis. 2 von Südafrika: Flügellänge 99 mm., 2 © vom Kafferland 95, $ vom Kap 95, 3 von Südafrika 94, & juv. von Boschbergen 90. Malherbe giebt die Flügellänge auf 95 mm an. 2. D. Hartlaubi. & von Angola Flügellänge 95 mm, 2 von Malange 93, & von Gonda (Ost-Afr.) 92, 3 von Sansibar 90, 2 von Kakoma (Ost-Afr.) 90, & von Malange 83, & von Sansibar 87, & juv. von Kakoma 85, & u. 2 von Zanzibar 85. Malherbe giebt 87—91 mm an. Die Verbreitung betreffend, so scheint D. cardinalis auf Süd- afrika beschränkt und dürfte sich östlich bis Natal, westlich bis Damara hinauf erstreeken. D. Hartlaudi findet sich hingegen im Kongogebiet und im tropischen Ostafrika. Das Berliner Museum besitzt D. Hartlaubi' von Angola, Malange in Angola, Gonda und Kakoma in Ostafrika und von Sansibar. Die von Böhm ge- sammelten Exemplare dieser Art sind von H. Schalo w irrthümlich als Picus Hemprichi Ehrb. aufgeführt (Journ. Ornith. 1883 p. 347). 14. Buceros fistulator (ass. 15. Halcyon orientalis Ptrs. 16. Haleyon chelicutensis (Stanl.). Ueber eine Vogelsammlung aus dem Kongo-Gebiet. 305 17. Melittophagus cyanostictus (Cab.). 18. Irrisor pusillus (Sw.). 19. Eurystomus afer (Lath.). 20. Bias musicus (Vieill.). 21. Cassinta rubicunda Hartl. 22. Terpsiphone cristata (L.) 23. Platystira senegalensis (L.) 24. Diaphorophyia castanea (Fras.). 25. Stenostira plumbea Hattl. 26. Chloropeta natalensis Smith. 27. Hyliota flavigasira Sw. 25. Artomyias fuliginosa Verr. 29. Muscicapa grisola L. 30. Bradyornis murina Hartl. 3l. Campophaga nigra Vieill. 32. Dryoscopus gambensis Leht. 33. Dryoscopus major Hattl. 34. Dryoscopus affinis Gray. 35. Dryoscopus leucorhynchus (Hattl.). 36. Laniarius viridis Vieill. 37. Nicator vireo Cab. 38. Neolestes torgquatus Cab. 89. Lanius Smeitht (Fras.). 40. Pholidauges Verreausi Boc. 41. Ploceus cinctus (Cass.). 42. Ploceus nögerrimus Vieill. 43. Penthetria macrura (Gm.). 44. Vidua principalis (L.). 45. Pyrenestes personatus Du Bus. 46. Pitylia stictilaema Rchw. Journ. Ornith. 1887 p. 213. 471. Lagonosticta polionota Shelley. 48. Passer diffusus Smith. 49, Xanthodira flavigula Sund. 50. Fringillarda major Cab. 5l. Maecronyz eroceus (Vieill.). 52. Pyenonotus Falkensteini (Rehw.). 93. Xenocichla indicator (Verr.). 54. Xenocichla simplex« (Hartl.). 55. Andropadus gracilirostris Strickl. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 179. Juli 1897. 20 306 Dr. Ant. Reichenow: 56. Cinnyris chloropygia (Jard.) 57. Cinnyris superba (Shaw). 58. Cinnyris cuprea (Shaw). 59. Cinnyris cyanolaema (Jard.). 60. Cinnyris verticalis (Lath.). 61. Cinnyris Reichenbach? (Hattl.) 62. Oinnyris Bohndorffi Rehw. Journ. Ornith. 1887 p. 214. 63. Oinnyris fuliginosa (Shaw). 64. Oinnyris angolensis (Less.). 65. Anthothreptes subcollaris (Rchb.). 66. Anthothreptes tephrolaema (Jard. et Fras.). 67. Parus niger Vieill. 68. Parus rufiventris Boc. 69. Calamonastes cinereus Rehw. Journ. Ornith. 1887 p. 215. 70. Stiphrornis badiceps (Fras.). 11. Camaroptera concolor (Hartl.). 12. Sylviella virens (Cass.). 13. Sylviella rufigenis Rchw. Journ. Ornith. 1887 p. 215. 14. Eremomela pusilla Hartl. 75. Eremomela mentalis Rchw. Journ. Ornith. 1887 p. 215. 76. Burnesia leucopogon (Cab.). 17. Cisticola ruficapilla (Fras.). 18. Cistlcola Strangei (Fras.). 19. Cisticola ferruginea Heugl. 80. Cisticola lateralis (Fras.). 81. Cisticola rufa (Fras.). 82. Cossypha melanonota (Cab.). 83. Erythropygia munda (Cab.). 84. Phylloscopus sibilatriz (Behst.). III. Stanley-Fälle. 1. Actitis hypoleueus (L.). 2. Chrysococeyz ceupreus (Bodd.). 3. Campothera Caroli (Malh.). 4. Merops albicollis Vieill. 5. Hirundo rustical. 6. Graucalus pectoralis Jard. et Selby. Ueber eine Vogelsammlung aus dem Kongo-Gebiet. 307 7. Ploceus personalus Vieill. 8. Ploceus Bohndorffi Rehw. Journ. Ornith. 1837 p. 214. 9. Ploceus anomalus Rehw. Journ. Ornith. 1887 p. 214. 10. Symplectes aurantius (Vieill). ll. Hadbropyga tenerrima Rchw. Journ. Ornith. 1887 p. 213. 12. Budytes flavus (L.). 13. Xenocichla syndactyla (SW.). 14. Turdinus albipectus Rchw. n. sp. Von T. fulvescens (Cass.) durch dunkelbraunen Oherkkont 80- wie rein weisse Kehle und Mitte von Brust und Bauch unterschieden. Oberkopf dunkelbraun, Oberkörper rostbraun, auf dem Nacken in’s Olivenbraune ziehend, Oberschwanzdecken intensiv rostbraun, Flügelfedern braun, auf der Aussenfahne rostfarben verwaschen, Schwanzfedern braun mit rostfarbenen Aussensäumen, Kopfseiten grau, Zügelstrich weisslich, Kehle, Mitte von Brust und Bauch weiss, Körperseiten rostbräunlich, Halsseiten mehr olivenbräunlich, Unterschwanzdecken hell rostfarben, Schenkelbefiederung grau, Unterflügeldecken graubraun, Iris dunkeibraun, Oberschnabel schwarzbraun, Unterschnabel blasser, Füsse horngrau. Lg. ca. 150, Flügel 73, Schwanz 60, Firste 17, Lauf 27 mm. 15. Oisticola Strangei (Fras.). 16. Acrocephalus phragmitis (Behst.). IV. Kibongi, (12 Tagereisen stromaufwärts von den Stanley-Fällen, ungefähr unter dem 2.° s. Br. gelegen.) Zanclostomus aereus (Vieill.). Halcyon senegalenses (L.). Alcedo quadribrachys Tem. Alcedo eristataL. Nigrita canicapilla (Strickl.). Habropyga tenerrima Rchw. Jonrn. Ornith. 1887 p. 213. 1. Spermospiza guttata (Vieill.). V. Rivariva. (Mehrere Tagereisen oberhalb Kibongi gelegen.) . Necator chloris (Less.). 2. Symplectes nigricollis (Vieill.). SQ PpoDNDHm = 308 m pw Dr. Ant. Reichenow: Vidua principales (L.). Xenocichla albigularis Sharpe. Xenocichla notata (Cass.). Andropadus latirostris Strickl. VI. Kassongo. (Am obern Kongo unter etwa 4° 30‘ s. Br. Be Ge 10. 11} 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. Coccystes cafer (Lecht.). Öoccystes pica (Hempr. Ehr.). Chrysococcyx smaragdineus (Sw.). Chrysococcyx Klaasi (Steph.). Pogonorkhynchus torguatus (Dumont). Dendropicus Hartlaubi Malh. [siehe oben Tockus fasciatus (Shaw). Halcyon semicaerulea (Forsk.). Alcedo pieta (Bodd.). Merops superciliosus L. Merops nubicoides Des Murs. Melittophagus cyanostictus (Cab.). Eurystomus gularis Vieill. Hirundo semirufa Sund. Campophaga nigra Vieill. Fraseria ochreata (Strickl.). Telephonus erythropterus Shaw. Laniarius sulfureipectus (Less.). Lanius Smithi (Fras.). Dierurus divaricatus Lcht. Ordolus notatus Ptrs. Symplectes ocularius (Smith). Zu der kleineren Abart mit kürzerem Schnabel (crocata Hartl.) gehörig. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. Pyromelana flammiceps (SW.). Amblyospiza albifrons (Vig.). Hypochera ultramarina (Gm.). Pitylia stictilaema Rcehw. Journ. Ornith. 1887 p. 213. Estirelda angolensis (L.). [#strelda phoenicotis Sw.] Orithagra chrysopyga SW. Anthus pyrrhonotus (Vieill.). Ueber eine Vogelsammlung aus dem Kongo-Gebiet. 309 30. Megalophonus Fischeri Rchw. 3l. Criniger tricolor (Cass.). 32. Chlorocichla gracklirostris Strickl.). 33. Melocichla mentalis (Fras.). 34. Cisticola ferruginea Heugl. 35. Hylia prasina Cass. 36. Cossypha intermedia (Cab.). VII. Kibondo. (Zwischen Kassongo und dem Tanganjika gelegen.) 1. Psittacus erithacus L. 2. Lignobucco consobrinus Rchw. n. sp. Von L.scolopaceus durch olivengrüne (bei letzterem grünlich gelbe) Säume der Federn der Oberseite, der Flügel und des Schwanzes unterschieden. Auch ist der Schnabel etwas schwächer. Lg. ca. 115, Flügel 55, Schwanz 38, Firste 13, Lauf 15 mm’ Alle mir vorliegenden Stücke des Z. scolopaceus, von der Goldküste, Kamerun und Gabun, zeigen übereinstimmend düster gelbe, nur schwach in’s Grünliche ziehende Federsäume auf den Flügeln und der Oberseite des Körpers, wogegen diese bei dem Exemplar von Kibondo olivengrün sind. 3. Indicator Sparrmanni Steph. 4. Hirundo semirufa Sund. 5. Bias musicus (Vieill.). 6. Platystira cyanea (Miüll.). 7. Telephonus minutus Hartl. 8. Oriolus notatus Pirs. 9, Oriolusbrachyrhynchus Sw. 0. Symplectes bicolor (Vieill.). [Sycobrotus amaurocephalus Cab.] 1l. Spermophaga niveoguttata Pirs. 12. Habropyga astrild (L.). 13. Polymitra flaviventris (Vieill.). 14 Xenocechla flavigula (Cab.). 15. Eremomela mentalis Rchw. Journ. Ornith. 1837 p. 215. 16. Crateropus tanganjicae Rchw. 310 Dr. G. Hartlaub: Aus den ornithologischen Tagebüchern Dr. Emin Pascha’s. (Mitgetheilt von Dr. G. Hartlaub,) I. Nigrita Arnaudi, Puch. Wo immer die sandige Steppe, von dornigen Büschen und ver- einzelten Hochbäumen bestanden, an den Fluss reicht, da wird man unsern Vogel selten lange zu suchen brauchen. In Flügen wandert er hier von Baum zu Baum, unruhig und geschwätzig wie die Weber, welchen seine nicht gerade angenehme Stimme ziemlich gleicht. Gerade so wie sie fliegt er auch nie weit und liebt es in erwärmtem Sande zu baden, auch wohl mit ziemlich aufrecht ge- haltenem Körper auf der Erde umherzuhüpfen. Seine Nahrung besteht fast ausschliesslich aus Sämereien, wozu zur Brutzeit auch Insekten treten mögen. Gefangen sind sie mit der einfachsten Nahrung, am besten Penicillaria gern zufrieden, betrachten aber frisches Grün und besonders Knospen als bevorzugte Leckereien. Uebrigens sind sie im Bauer stets scheu und erregt und gewähren deshalb wenig Vergnügen. Bezüglich der Brutzeit scheint keine bestimmte Jahreszeit innegehalten zu werden, denn ich fand belegte Nester gerade sowohl im December, also der Mitte der trocknen Saison, als auch im August, der rechten Regenzeit. Die Nester, zu deren Anlage stachlige Belanitenbäume bevorzugt werden, hängen ge- wöhnlich zu 10—12 auf demselben Baume und ähneln in der An- lage denen der Weber, sind aber grösser und aus gröberem Material dicht zusammengeflochten. Der Eingang ist von untenher durch eine in den Bau gezogene kurze Röhre, welche in den kugeligen, mit Calotropin-Wolle und feinen Fasern wohlgepolsterten Brut- raum führt. Die Zahl der Eier beträgt gewöhnlich 4. Sie zeigen auf rein weissem Grunde ziegelrothe feine Punkte, die gegen das stumpfe Ende dichter stehen. Es kommen jedoch unter den ge- sprenkelten bisweilen rein weisse Eier vor. Wie lange die Brut- zeit dauerte, vermag ich nicht zu sagen, weil die Beobachtung ge- rade in diesem bewaldeten Steppenlande kaum möglich ist. - Jeden- falls scheinen die Weibchen von den Männchen im Brüten kaum unterstützt zu werden. Alle auf den Eiern erlangte Vögel waren Weibchen. Sobald die Jungen ausgeschlüpft, wird der Lärm um die Nesteolonien ganz arg. Das Zwitschern der eifrig fütternden Alten und das Piepen der ebenso eifrig bettelnden Jungen wollte nie aufhören, und oft hört man noch nach Sonnenuntergang noch von Weitem das wirre Getöne. Die ausgefiederten Jungen zeigen zunächst keine Spur von weisser Kopfplatte, sondern sind ein- fach isabellgrau gefärbt. Erst nach der ersten Umfiederung ver- färben sich die Scheitelfedern zum Seidengrau, das später einen Stich in’s Weisse annimmt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich später äusserlich nur durch die Grösse und die etwas bräun- liche Schnabelfärbung des Weibchens im Verlgeich zu der rein schwarzen beim Männchen. Das Verbreitungsgebiet ist nicht so eng, als es scheinen könnte, denn von 9° 4‘ N. Br. habe ich an geeigneten Lokalitäten den Vogel nie vermisst. In Waldgegenden scheint er paarweise vorzukommen. Nur die Dorngestrüppe und der Sand des Tieflandes sagen ihm zu. Auch die verticale Ver- breitung scheint nicht gross zu sein. Wo er aber vorkommt, ist die Individuenzahl eine ganz bedeutende, und er gehört mit Lamprotornis purpuroptera, Textor Dinemelli, Philagrus melano- rhynchus, Lanius excubitorius und einigen andern Vögeln zu den für die Steppe charakteristischen Erscheinungen. Schon aus dem Factum, dass zu den verschiedensten Jahreszeiten Eier und Junge gefunden werden, ergiebt sich, dass er Standvogel sei. Aus den ornithol. Tageb. Dr. Emin Pascha’s. all Gegenüber den mageren und theilweise geradezu unrichtigen Bemerkungen, welche Heuglin zu Nigrita Arnaudi beibringt (Ornith. N.-O.-Afr. I. p. 341), haben wir die vorstehenden Notizen Dr. Emin Pascha’s als ergänzend und berichtigend in hohem Grade will- kommen zu heissen. Die Beschreibung der Eier z. B., die selbst zu finden Heuglin nie gelingen wollte, die ihm aber als dieser Art angehörig mitgetheilt worden waren, ist ganz falsch. Ebenso ist es die Angabe der Brutzeit. — Wenn Nigrita candcapilla als Typus der Gattung aufzufassen ist, erscheint N. Arnaudi sehr aberrant. Briefliches über Emberiza cia in den Rheingegenden. Eine im „Journal für Ornithologie“ Heft vom April 1887 Seite 165 von Herrn Amtsrichter W. Müller in seiner Arbeit „die Vogel- 312 F. Förster: fauna des Grossherzogthums Hessen“ gemachte Bemerkung über das Vorkommen von Emberiza cia L. und der hierbei ausge- sprochene Zweifel veranlasst mich, Ihnen Folgendes als Berichtigung mitzutheilen: Nördlich von Dürkheim, dem Haardtgebirge, der westlichen Grenze der Rheinebene, entlang ziehend, beginnt die Region des Tertiärkalkes. Es sind meist plateauartige Bergrücken, welche den bewaldeten Kämmen der Haardt terrassenförmig vor- liegen, unter sich lange und schmale Thäler bildend. In einem solchen Thale, von welchem der eine der dasselbe bildenden Berge das Dorf Herxheim trägt, am Fusse des andern sich aber Kallstadt befindet, hörte ich bei Gelegenheit einer botanischen Exeursion, am 18. April 1837, einen mir fremden ammerartigen Gesang, hatte aber nicht mehr Zeit, die Sache genauer zu unter- suchen. Eine am 26. Juni 1887 hauptsächlich zu diesem Zwecke unternommene Tour überzeugte mich bald, dass der unbekannte Gesang von Emberiza cia L. herrühre. Dieser Ammer, welchen ich mit Hülfe des Fernglases genügend beobachten konnte, hat als Wohngebiet die Weinberge inne, welche, terrassenförmig an- gelegt, vom obersten Rande der Hügel bis zur Sohle des Thales führen. Auf der Herxheimer Seite krönt den Rand des Abhanges _ eine senkrecht abstürzende Galerie zackiger Kalkfelsen, während beiderseits mächtige Steinhaufen überall in den Weinbergen zer- streut liegen; oft überwuchert von den stachlichten Büschen des Schwarzdornes und der Rosa pimpinellifolia Db. Die Spitzen soleher mit grauen und gelbbraunen Flechten überzogenen Felsen und Steinhaufen sind die Lieblingsplätze des Ammers und von hier herab lässt er auch seinen Gesang ertönen. Letzterer besteht aus zwei verschiedenen Tönen wovon er den ersten 3 mal kurz hinter einander ausstösst und dann mit dem 2., höheren Ton länger aushaltend schliesst, ungefähr wie ü, ü, ü, ih. Bisweilen singt er auch ü, ü, ü, i, i, i, zerlegt also auch den 2. Ton in 3 Theile. In dem oben geschilderten Thale konnte ich zwei singende Männchen beobachten, die ziemlich weit, etwa eine Viertelstunde, von ein- ander entfernt waren. Die Thalsohle, in welcher sich ein schmaler Wiesengrund zu Seiten der ausgetrockneten Rinne eines Bächleins hinzieht, bewohnte ein Goldammer. Eine dritte Emberiza cia fand ich dann zwischen den gleichfalls felsigen und steinigen Wein- bergen zwischen Kallstadt und Ungstein, unfern des Kallstadter Steinbruches. Weibchen waren keine zu sehen, vermuthlich lagen sie dem Brutgeschäft ob. Die unzähligen Ritzen der vielen Stütz- Briefliches über Emberiza cia in den Rheingegenden. 313 mauern der Weinberge geben überall passende Gelegenheit zur _ Anlage eines Nestes, welches daher auch schwer zu finden ist und wohl nur nach stundenlangem Beobachten der Alten, was wiederum sehr schwer hält, da der Vogel mit wenigen Flügelschlägen in’s Thal herabgleitet, bez. zum obersten Rande sich emporschwingt, während der Beobachter, um ihm zu folgen, an einer Menge Mauern herabklettern muss, bez. sich hinaufzieht. Doch werde ich mir nächstes Jahr Mühe geben, ein Nest zu finden. Alle drei Ammermännchen waren ziemlich scheu und sind ohne Glas auf den sonnverbrannten, graubraunen und mit ihrer Rückenfärbung so gut übereinstimmenden Flechten- und Moospolstern schwer zu unter- scheiden, doch ihr weitschallender Gesang (viel heller und lauter als bei Emberiza citrinella) führt leicht zum zeitweiligen Sitzplatze. Es ist möglich, dass Z. cia den ganzen Tertiärkalk bewohnt, also ein auch noch weiter rheinabwärts zu findender, für diese geologische Bildung charakteristischer Vogel ist, ebenso wie sich dort eine Flora findet, von welcher allein ungef. 15 Arten in der Pfalz sonst nicht mehr vorkommen. Doch fehlen mir für diese Spekulation die nöthigen Beobachtungen, und halte ich es auch für genügend, einen Standort dieses Ammers geschildert zu haben, welcher es jedem Ornithologen ermöglicht, sich selbst an Ort und Stelle von dem Vorhandensein der EZ, cia in den Rheingegenden überzeugen zu können. Mannheim Mühlau. F. Förster, stud. rer. nat L; NTERUFG, \ 7 fi InaL > \ fe $ N PEN d in Dei “3 PER; = R aı | Kritische TVebersicht\“ A 2.43” S T 7 hr && “ ’ der in den sogenannten Bogota-Colleetionen (8. 0. Colombia) vorkommenden Colibri-Arten und Beschreibung eines neuen Colibri (Cyanolesbia nehrkorni) von Hans von Berlepsch. +1. Eutoxeres aguila (Boure.). Trochilus Aguila „Lodd. MS.“ Boureier Proc. Zool. Soc. 1847 p. 42 (typ. de „Bogota“, coll. Wallis). syn.: E. salvini Gould 1868 (typ. de Veragua). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: 3 ad. und 1 juv. (ex Boucard und Schmey). NB. Junge Vögel von Bogota haben rostfarbige Striche an at 314 Hans von Berlepsch: der Unterseite wie die Ecuador-Vögel, welche letztere kaum als Subspecies E. aquila heterura Gould unterschieden werden können. 72. Glaucis hirsuta (Gml.). Trochius hirsutus Gmelin Linne’s Syst. Nat. Ed. XIII. 1. (1788) p. 490 (ex Marcgr. typ. de Brasil. or.). syn.: T. brasiliensis Lath. 1790 (ex Gml., Briss.) — T. dominicus Licht. (nee Linn.) 1823 (Brasil) — T. mazeppa Less. 1832 (typ. de „Guiane‘‘) — T. superetliosus Less. 2 (nee L.) — T. ferrugineus Pr. Wied 1833 (typ. de Bahia) — @. Melanura Gould 1860 (typ. de Rio Negro, Rio Napo) — @. lanceolatus Gould 1861 (typ. de Para) — @. Aeneus Lawr. 1867 (typ. de Costarica). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. und juv. (ex Kraetschmar — direet und Boucard). I 3. Glaueis cervinicauda (Gould). Threnetes Cervinicauda Gould Proc. Zool. Soc. 1854 p. 109. (typ. de Quijos, Ecuador or.) Bogota-Bälge im Mus. H. v. B.: ad. (ex Wbitely) jr. (ex Nehr- korn). 4. Phaöthornis guyi (Less.). Trochilus Guy Lesson Hist. nat. Troch. (1832) p. 119. Pl. 44 (typ. „du Bresil“ — errore!). syn.: ?T. apiealis „Licht.“ Cab. in Tschud. F, Per. 1844 (typ. de „Peru“) — @. typus Bonap. 1854. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (ex Moeschler). NB. das in Mus. H. v. B. befindliche Exemplar, typischer Bogota-Balg und vollständig ausgefärbter alter Vogel, stimmt durchaus mit Trinidad-Bälgen des echten Ph. guyi überein. 5. Phaöthornis guyi emiliae (Bourc. & Muls.). Trochilus Guy Lesson (ut supra). rochlus Emiliae Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon IX. (1846) p. 317 (typ. de „Bogota‘). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad, (ex Heller — direct) ad. (ex Ashmead) av. jr. (ex Schüter — ex von Nolken). 6. Phaöthornis augusti (Bourc.). Trochllus Augusti, Bourcier Ann. Soc. d’Agr. Lyon X. 1847 p. 623 (typ. de „Caracas,“ Venezuela — coll. Salle). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (ex Whitely). Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen 315 7. Phaöthornis hispidus (Gould). Trochilus (—?) Hispidus Gould Proc. Zool. Soc. 1846 p. 9% Eiyp. de „Peru ?“) ?) syn. T. Oseryi Bourc. & -Muls. 1852 (typ. de fl. Pastaza, Ecuad. or... — Ph. villosus, Lawr. 1858 (typ. de „Ecuador & Bogota“) | Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: 2 ad. (ex Whitely) ad. (ex _ Nehrkorn). 8. Phaöthornis anthophilus (Boure. & Muls.). Trochlus Anthophilus Boureier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon VI (1843) p. 47 (typ. ex loc. inc.) — Boureier Rev. Zool. 1843 p- 71 (typ. de „val. sup. de la Madelaine, region temperee, Co- lombie“ — Mus. Boureier). Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: ad. (ex Kraetschmar — direct); 2 ad. (ex Boucard). 9. Thaöthornis superciliosus (Linn.). Trochius supereiliosus, Linne?) Syst. Nat. ed. XH. (1766) 1. p. 189 (ex Brisson — typ. de Cayenne). syn.: Ph. consobrinus ,„Bourc. M. 5.“ Reichb. 1855 (nomen nud.) — Ph. moorei Lawr. 1858 (typ. de „Ecuador“) — Ph. fraterculus Gould 1861 (typ. de Cayenne). Ein Bogota-Vogel in Mus. Heinean. — ex Lindig (vidi) — ‚„com- mon in Bogota — colleetions‘““ (Gould). 10. Phaöthornis griseigularis, Gould. Phaöthornis griseigularis Gould Proc. Zool. Soc. 1851 p. 115 (typ. de Columbia“). 1) Deslongehamps erklärt einen Vogel aus Bolivia (coll. Bourcier) für ver- schieden. Sollte dies wirklich der Fall sein, und sich hispidus Gould. auf diese bolivianische Form beziehen, was eine genauere Untersuchung des Gould’schen Typus im Brit. Museum erweisen wird, so müsste für den Bogota- Vogel der Name oseryi Bourc. & Muls. in Anwendung kommen, denn die Bogota-Bälge unterscheiden sich nicht im mindesten von denen des oberen Amazonas, worauf sich der Name oseryi gründet. H. v.B. 2) Tr. supereciliosus, Linn. ex Briss. basirt auf der kleineren Phaäthornis- Art aus Cayenne, worauf auch Mr. Gould seinen Ph. fraterculus gründete Ich habe einen solchen Cayenne-Vogel mit Exemplaren aus Brit. Guiana’ Bogota, Ost-Ecuador, N.O. Peru und Marabitanas (Rio Negro) verglichen und konnte keinerlei constante Verschiedenheiten nach Localitäten herausfinden. Dagegen ist der dem Ph. superciliosus nahe verwandte aber stets viel grössere, und auch in Färbung constant verschiedene Ph. malaris Nordm. aus Cayenne (vielleicht auch Ost-Brasilien) entschieden bona species! H.v. B. 316 Hans von Berlepsch: syn. T. aspasiae Bourc. & Muls. 1856 (typ. de la Nouvelle Gre- nade) — ? Ph. zonura Gould 1860 (typ. de „Peru or Bolivia“ coll. Warszewicz) (an — Ph. apheles Heine ?) Bogota-Bälge in Mus. H. v.B.: ad. (ex Elliot — ex Whitely), ad. (ex Nehrkorn). 11. Phaeöthornis siriigularis, Gould. Phaöthornis strügularis Gould Monogr. Troch. I. (1854) Pl. 37 (typ. de „Bogota‘“). syn. Ph. amaura Boure. 1856 (typ. de Bogota) — Ph. atrimentalis Lawr. 1858 (typ. de Ecuador). Bogota-Bälge in Mus. H. v.B.: ad. (ex Ashmead) ad. (ex Boucard). 12). Campylopterus lazulus (Vieill.). Trochilus Lazulus Vieillot in Encyel. Meth. II (1820) p. 557 (typ. in coll. Laugier — de l’Amer. merid.“) syn. T. falcatus Swains. (1821—2?) — T. castanurus Dubus 1842 2) (typ. de Colombie) — P. ceciliae Benv. 1865 (de Bogota) 2. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (@) ad. (ex Boucard) & (ex Ashmead) & (ex Rey). & juv. (ex Schlüter, coll. v. Nolken). 2 (ex Goering — ex Wehrhahn). -+13. Ohalybura buffon? (Less.). Trochilus buffoni Lesson Trochilidees (1832) p. XII. pl. 5 (typ. „de Bresil“ — errore!). Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (&) ad. (ex Kraetschmar — direct) 2 (33) ad. 1 (2) ad. (ex Boucard) 1 (2) (ex Rey). +14. Chalybura coeruleiventris (Reichb.). Trochilus (Glaucis?) caeruleogaster ?) Gould Proc. Zool. Soc. 1847 p- 96 (loc. ignot.) — Öyanochloris coeruleiventris Reichb. Aufz. Co- libr. 1853 p. 10 (nomen emend.). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad. (ex Ashmead) (Z) jr. (ex Boucard). +15. Lampornis nigricollis (Vieill.). Trochilus nigricollis, Vieilloet Nouv. Diet. VII (1817) p. 349 (typ. du Bresil). 1) Da ©. villaviceneii (Boure.) in Ost-Ecuador und der nahe verwandte C. phainopeplus Salv. & Godm. in Sta. Martha (Columbia) gefunden wird, so ist es wahrscheinlich, dass auch in den Anden von Bogota ein Vertreter dieser Gruppe vorkommt. 2) Dubus Bulletin Acad. Bruxelles IX. 1842 p. 525. 3) Der Name „caeruleogaster“ ist als vox hybrida zu verwerfen, Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 317 syn. T. quadrieolor Vieill. (1817) g ad. (ex Azara) — T. atricapillus Vieill. (1817) 2 sive juv. (ex Azara). — T. lazulus Less. (nec Vieill.) 1832. — L. mango aut. (nee Linn.) — Z. violicauda Elliot et aut. rec. (nec Bodd.). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (3) ad. (ex Kraetschmar — direct) 2 (ex Finsch). 16. Entima!) lafresnayei (Boiss.). Trochlus La Fresnayi, Boissonneau Rev. Zool. 1840 (Janvier) p- 8 deser. & juv. sive 2 (typ. de „Sta. F& de Bogota“). syn.: T. flavicaudatus Fras. 1840 Febr. (typ. de Bogota). 2. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (3) ad. (ex Schlüter) 2 (ex Finsch). 17. Polytmus thaumantias (Linn.). Trochlus Thaumantias, Linn& Syst. Nat. ed. XII. 1. (1766) p- 190 no. 8. (ex Marcegr. typ. de Brasil. or.). syn.: T. viridis Vieill. 1802 Ois dor. p. 101 Pl. XLI. (typ. de Cayenne) nec ibid. Pl. XV. p. 39 qui == Lampornis viridis! — T. virescns Dum. 1818 ex Vieill Pl. XLI .— T. chrysobronchus Shaw 1811 (ex Vieill. Pl. XLI) TA. linnaei Bonap. 1854 (ex Linn.) — P. leucochlorus Heine 1863 (typ. de Venezuela). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad. (ex Kraetschmar — direet) (3) ad. (ex Nehrkorn — direct). NB. Die in Guiana, Venezuela und Columbia vorkommende Form ist vielleicht vom typischen P. ihaumantias aus Brasilien als P. thaumantias virescens (Dum.) zu trennen. Die Unterschiede bestehen nur in der Schwanzfärbung, sind sehr geringfügiger Natur und wie es scheint nicht ganz constant. +18 Florisuga mellivora (Linn.). Trochilus mellivorus Linne Syst. nat. ed. X. (1758) I. p. 121 sp. 14 (ex Edw. typ. de „Surinam“. syn.? T. Aimbriatus Gmel. 1788 (Q) (ex Briss. und Buff. typ. de Cayenne). — M. surinamensis Steph. 1826 $ (ex Linn. & Gml.) Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (@) ad. (Kraetschmar — direct). NB. Vögel aus Bogota sind von denen aus Cayenne nicht zu unterscheiden. 1) Frühere Speciesnamen im generischen Sinne zu gebrauchen widerspricht dem allgemein angenommenen Prioritätsgesetz, dass es verboten ist, überhaupt frühere Namen in einem andern Sinne anzuwenden als Derjenige, welcher den Namen zuerst aufgestellt hat. Ich verwerfe daher auch Lafresnaya Bp. und setze an dessen Stelle Entima Cab. & Heine H.v.B. 318 . Hans von Berlepsch: 19. Petasophoraiolata, Gould. Petasophora iolata Gould Proc. Zool. Soc. 1847 p. 9 (typ. de Bolivia) — ? Ornismya anais Lesson Hist. nat. Colibri & Supplem. ois. mouches (1832?) p. 104 Pl. 3 (Mus. Florent Prevost & Canivet typ. „du Chili“) — T. thalassinus Jard. (nec. Swains.). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (Heller — direct). NB. Ob Lesson’s erste Beschreibung und Abbildung mit un- richtiger Vaterlandsangabe sich wirklich auf die P. anais der späteren Autoren bezieht oder vielmehr auf ?. thalassina, oder gar auf P. cyanotis, erscheint sehr zweifelhaft. Die Lesson’sche Ab- bildung dürfte sich wohl auf P. thalassina beziehen. Ich verwerfe daher den Speciesnamen anazs und bringe zolata Gould in Anwendung. Bogota-Vögel sind wohl kaum von der typischen volata aus Bolivia zu trennen. 20. Petasophora ceyanotis (Bourc. & Muls.). Trochilus COyanotus Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agpr. Lyon VI (1843) p. 41 (typ. de Caracas) et Bourcier Rev. Zool. 1843 p- 10m. syn.: T, anais Less. part. — P. cyanotis Bp. (nom. emend.) Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (ex Boucard) ad. (ex Schlüter). a, Petasophora corruscans (Gould). Trochilus (Petasophora) Coruscans, Gould Proc. Zool. Soc. 1846 p. 44 (ex loc. ignot.) — Elliot Ibis 1876 p. 405 (Bogota). Bogota (Mus. D. G. Elliot). "22. Petasophora delphinae (Less.). Ornismya delphinae Lesson Rev. Zool. 1839 p. 44 (Ill. Zool. II 1832 pl. 64?) typ. in coll. M. Longuemare loc. ignot.“) Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: ad. Bogota (ex Boucard) ad. (ex Schlüter). A 23. Schistes geoffroyi (Bourc. & Muls.). Trochilus Geofroyi Boureier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon VI. (1843) p. 37 pl. 3 (typ. de „vallee de Canca pres de Carthagene, Colombie“). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: 1 ad. (ex Whitely) 1 jr. (ex Boucard). 1) Arten, welche nur in Bogota-Collectionen vorkommen, und daher diesem Distriet eigenthümlich sind, bezeichne ich mit einem * vor der laufenden Nummer. Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 319 24. Helviothrix auritus (Gm!.). Trochilus auritus Gmelin Syst. Nat. Linn. Ed. XIH (1788) p. 493 no. 47 (ex Brisson typ. de Cayenne). syn.: T. nigrotis Less. 1831 (2) (typ. de „Guiane“) — ?H. longi- rostris Gould 1862 (typ. de Ecuador). Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: 3 juv. (ex A. Boucard) — auritus ? 25. Chrysolampis mosquitus (Linn.). Trochilus Mosquitus‘) Linne Syst. nat. ed. X. 1. (1758) p. 120 no. 8. (e. Mus. Ad. Fr. 2 p. —) typ. „ex Indiis“) syn‘: T. pegasus Liun. 1766 (ex Briss.. — de Cayenne) 2 — T. elatus Linn. 1766 (ex Edw. — de „Ind. or.“) — T. moschitus Gml. 1788 — T. Carbunculus Gml. 1788. (typ. ex Buffon — de Cayenne). — T. gujanensis Gml. 1788 (ex Bancr. Guian.) — T. striatus Gml. 1783 (ex Lath. typ. de Tobago) & juv. — T. hypophaeus Shaw 1811 (ex 7. striatus. Gml.). — Ch. reichenbachi Cab. & Heine 1860 (typ. ex „N. Granada.“) Bogota-Bälge in Mus. H. v.B.: 2 (g) ad. 1 (9) (ex Boucard) 1 (8) juv. et 2 sive juv. (ex Kraetschmar — direct). —-*26. Ohrysolampis gigliolii, Oustalet. +Chrysolampis Gigliolii Oustalet Lie Naturaliste 1885 p. 3 (typ. de „Columbia“). Columbia (specimen unic. typ. in Mus. Paris). — 27. Klais guimeti (Bourc. & Muls.). Trochilus Guimeti Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon VI (1845) p. 38 Pl. 2 (typ. de loc. inc.) — Bourcier Rev. Zool. 1843 p. 72 (typ. de Caracas), Bugota-Bälge in Mus. H. v.B.: (8) ad. (ex Ashmead). (3) jr. (ex Schmey). NB. Bogota-Bälge stimmen mit Exemplaren aus Pto. Cabello überein. +28. Thalurania columbica (Bourc. & Muls.). Ornismya Colombica Boureier & Mulsant Rev. Zool, 1843 p. 2 (typ. de „la Colombie‘“) syn.: Th. venusta Gould 1850 (typ. de Chiriqui, Veragua). — Th. puella „Gould 1853“ (ubi?) Bonap. 1854. 1) Linne schrieb „mosquitus“ nicht „moschitus“ wie Gmelin und alle späteren Autoren. 320 Hans von Berlepsch: Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: (8) ad. (ex Heller — direct), 2 (22) (ex Kraetschmar — direct). ?[29. Thalurania nigrofasciata (Gould). Trochi'us (—?) Nigrofasciata Gould Proc. Zool. Soc. 1846 p. 89 (typ. de „Rio Negro, Brazil“), syn.: Th. Viridipectus Gould 1848 (typ. de „Columbian Andes“) — ?Th. Tschudiüi Gould 1860 (typ. de „Ucayali“).] Bogota (fide Schlüter... Der im Besitze des Herrn W. Schlüter in Halle befindliche angeblich direct aus Bogota erhaltene Balg der Th. nigrofasciata ist auf andere Weise präparirt als die gewöhnlichen Bogota-Bälge, +30. Heliodoza leadbeateri parvula Berlepsch. Trochilus Leadbeateri Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. /Lyon VI. (1843) p. 43 Pl. V (typ. de Caracas, Colombie) — Bourcier “| Rev. Zool. 1843 p. 102. — AH. leadbeateri parvula Berl. M.S. (typ. ex Bogota). syn. L. grata, Bonap. 1849 (ex Bourec. & Muls.) Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (3) ad. (ex Benda) (g) ad. (ex Schlüter — ex Benda); (8) ad. (ex Nehrkorn) (2) ad. (ex Benda). NB. Bourcier’s & Mulsant’s Beschreibung des „7. leadbeaterı“ basirt auf Vögeln aus Caracas, bezieht sich also auf die grosse langschnäblige Rasse, welche Gould später L. splendens nannte. Da die kurzschnäblige Form aus der Umgegend von Bogota somit eines Namens als Subspeeies entbehrt, so nenne ich sie A. lead- beateri parvula Berl. +31. Heliodoza jacula Gould. Heliodoxa Jacula Gould Proc. Zool. Soc. 1849 p. 96 (typ. de Sta. F& de Bogota). Bogota-Balg in Mus. H.v.B.: (3) ad. (ex Nehrkorn 1884). *32, Jolaema luminosa, Elliot. Jolaema Luminosa „Gould MS.“ Elliot Ibis 1878 p. 188 (typ, de „Bogota“). Speeimen unicum in Mus. Brit. ex coll. Gould (,‚Bogota-skin‘‘ fide Elliot). 33. Phaeolaema rubinoödes (Bourc. & Muls.) Trochilus Rubinoides Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon IX. (1846) p. 322 (typ. de „Nouvelle Grenade‘“‘). syn. Ph. granadensis Cab. & Heine 1860 (ex Bourc. & Muls.) Colibri-Arten in den sogen. Bogota-ÜOollectionen. 321 Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (3) ad. (ex Benda) (3) ad. und (2) ad. (ex Whitely). 4-34. Heliomaster!) longirostris (Audeb. & Vieill.). Trochilus longirostris Audebert & Vieillot Ois. Dor. I (1802) p- 128 Pl. 59 (typ. ex „Indes Oceidentales“ coll. Parkinson in Mus. M, Thompson). T. superbus Shaw 1804? (typ. ex. „South. America“ — H. stua- rtae Lawr. 1860 (typ. de Bogota). — H. sclateri Cab. & Heine 1860 (typ. de Venezuela). NB. Die Vögel aus Bogota können vielleicht vom typischen H. longirostris als HZ. longirostris stuartae (Lawr.) unterschieden werden. Bogota-Bälge in Mus H. v.B.: (8) ad. (ex Boucard); (g) ad. (ex Aschmead). 35. Panopliies?) flavescens (Lodd.). Trochilus Flavescens Loddiges Proc. Zool. Soc. 1832 p. 7 (typ. de Popayan). syn.: O. paradisaea Boiss. 1840 (typ. de Bogota) — M. judith Benv. 1865 (typ. de „N. Granata“). — T. Lichtensteini Sauc. M.S. NB. Vögel aus Popayan hatte ich zu untersuchen keine Ge- legenheit. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (ex Schlüter — ex V. Nolken); ad. (ex Kraetschmar — direct). *36. Eriocnemis alinae (Boure.). Ornismya Alinae, Bourcier Ann. Soc. d’Agr. Lyon V. (1842) p. 344 Pl. XIX. (typ. de „Tunja, Colombie“) — Id. Rev. Zool. 1842 p. 373- syn.: T. dasypus Licht. M.S. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (&) ad. (ex Ths. Cooke); av. jr. (ex Boucard). 37. Eriocnemis cupreiventris (Fras.). Trochilus Qupreoventris Fraser Proc. Zool. Soc. 1840 p. 15 (typ. de Sta. F& de Bogota). syn.: O. vestita 2 Longuem. 1838. — E. simplex Gould 1849 (typ. de Sta. F& de Bogota) av. jr. — O. maniculata Less. M.S. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: 2 ad. (ex Heller — direct); 1) Elliot hat für AH. longirostris und Verwandte das neue genus Floricola gegründet, ich sehe aber keine Veranlassung diese Arten von H. furcifer und H. mesoleucus generisch zu trennen, 2) Das Genus Boissonneaua Reichb, ist vielleicht etwas älter als Pano- plites Gould, was schwer zu constatiren ist, doch möchte ich in diesem Falle jedenfalls dem Gould’schen Namen den Vorzug geben. Cab. Journ. f. Ornith. XXXIV. Jahrg. No. 179. Juli. 1897. 21 322 Hans von Berlepsch: 2 jrs. = simplex Gld. (ex Kraetschmar — direct); ad. (ex A. Boucard). L ',38%. Eriocnemis vestita (Less.). Ornismya vestita „Longuemare‘“ Lesson Rev. Zool. 1833 p. 314 (typ. ex Sta. F& de Bogota, coll. Longuemare). syn. T. uropygialis Fras. 1840 (typ. de Bogota). — O. glomata Less. 1843. — M. Ridolfii Benv. 1865 (typ. de ‚N. Granata“) 9. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad. und av. jr. (ex Kraetschmar — direct); (3) ad. (ex E. Gerrard); (4) ad. (ex Nehr- korn); (2) (ex Heller — direct); (2) (ex Boucard). 39. Erioenemis aureliae (Bourc. & Muls.). Trochilus Aureliae Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agric. Lyon IX (1846) p. 315 Pl. X. (typ. de „Bogota“). syn.: E. russata Gould 1871 (typ. de Quito, Ecuador). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (ex Kraetschmar — direct); ad. und juv. (ex A. Boucard); ad. (ex E. Gerrard). 40. Helioirypha exortis (Fras.) Trochilus Exortis Fraser Proc. Zool. Soc. 1840 p. 14 (typ. de Guaduas, Columbia). syn.: O. Parzudaki „Less.“ Longuem. & Parzud. Rev. Zool. 1840 p. 72 (nec Less. 1838!) — P. dispar Reichb. 1854 (ex Less. 1840) — Trochilus lasiopygus Licht. M.S. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad., (3) juv. und (2) (ex Kraetschmar — direct); (3) jr. und (9) “= Gerrard). *41. Heliangelus clarissae (Longuem.). Ornismya Clarisse Gouye de Longuemare Rev. Zool. 1841 p. 306 (typ. de Sta. Fe de Bogota). syn.: H. taczanowskiü Pelzeln 1877 (typ. de Bogota) 3 juv. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (3) ad. (ex Schlüter — ex Schmey); (8) ad. (ex Rey); (S)ad. (ex Gerard); & jr. (ex Whitely); (2) ad. (ex Rey). 42. Hemistephania ludoviciae (Bourc. & Muls.). Trochilus ludovieiae Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon X (1847) p. 156 (typ. de „Nouvelle Grenade“). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (ex Kraetschmar — direct); ad. (ex Ashmead), 43. Hemistephania johannae (Boure.). Trochilus johannae Bourcier Proc. Zool. Soc. 1847 p. 45 (typ. de P£rou, coll. M. Matthews). | Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 323 syn.: T. violifrons Gould P. Z. S. 1847 p. 95 (typ. ex loc. inc.) — D. Euphrosinae Muls. & Verr. 1870—1871. (typ. de l’Equateur) 2. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: 2 (83) ad. und 2 (99) (ex Whitely). 44. Docimastes ensifer (Boiss.). Ornismya ensifera, Boissonneau Rev. Zool. 1839 p. 354 (typ. de Sta. Fe de Bogota). syn.: T. Derbianus Fras. 1840 (typ. de Bogota). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (3) ad. und (2) (ex Kraetschmar — direct); (8) ad. (ex Rey — ex Schmey). *45. Saturia isaacsoni (Parzud.). * Ornismyia Isaacsoni Parzudaki Rev. Zool. 1845 p. 95 (typ. de „Sta. F& de Bogota“). Bogota (Speeim. in Mus. Liverpool) — ED ex loc. inc. ex Verreaux (Mus. D. G. Elliot). *46. Hypochrysia!) helianthea (Less.) Ornismya helianthea Lesson Rev. Zool. 1838 p. 314 (typ. de Santa-F& de Bogota, Collect. Parzudaki). syn.: T. insignitus Dubus Bullet. Acad. Bruxelles IX (1842) p- 525 (typ. de „Colombie“) — #. typica Bonap. 1849 (ex Less.) — T. porphyrogaster Licht. M.S. unde Helianthea porphyrogaster Muls. 1876. Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: (g) ad. (ex Heller — direct); (2) (ex Rey — ex Wehrhahn). +*Al. Hypo chrysia bonapartei (Boiss.). Ornisınia Bonapartei Boissonneau Rev. Zool. 1840 p. 6 (typ. de Sta. F& de Bogota). _ syn.: 7. Aurogaster „Loddiges M.S.“ Fras. 1840 (typ. de Bogota). T. chrysogaster Licht. M.S. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad. und ($) ad. (ex Kraetschmar — direct); 2 (34) ad. (ex Nehrkorn). #48. Bourcieria traviesi (Muls. & Verr.). Diphlogena (Helianthea) traviesi Mulsant & J. & E. Verreaux Ann. Soc. Linn. Lyon XIV (1866) p. 199 (typ. de „Nouvelle Grenade“), „Nouv. Grenade“ (typ. in Mus. Turati ex Verreaux). ‘) Ich verwerfe den Genusnamen Helianthea Gould aus gleichen Gründen wie Dafresnaya cf. antea p. 317 und bringe statt dessen Zupeelnysuu Reichb, 1854 (typ. generis H. bonapartei) in Anwendung. . DR 21* 324 Hans von Berlepsch: Bogota-Balg in Mus. D. G. Elliot (ex Berlepsch — ex Schlüter — ex von Nolken), 49. Bourcieria torgquata (Boiss.) Ornismia torguata Boissonneau Rev. Zool. 1840 p. 6 (typ. de Sta. F& de Bogota). Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (8) ad. (ex Ashmead); (8) juv. und (2) (ex Boucard). *50. Bourcieria prunellei (Bourc. & Muls.) Trochilus Prunelli, Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agrie. Lyon V1 (1843) p. 36 Pl. I. (typ. ex loc. ignot.) — Trochilus Prunelleı Bourcier Rev. Zool. 1843 p. 70 (typ. de „Facativa, Colombie“). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (ex Kraetschmar — direct); juv. (ex Boucard). *51l. Bourcieria assimilis Elliot. Lampropygia —? Elliot Ibis 1876 p. 58 sub Z. Prunelli „Beuador“?) — DBourcieria assimilis, Elliot Class. & Synops. Troch. (Smiths. Contr. Kuowl. 317) (1878) p. 78 (typ. de „Ecuador ?“) Bogota-Balg in Mus. H.v. B.: ad. ex Nehrkorn (an sp. dist.? B. excellens Berl. M.S.). 52. Bourcieria columbiana (Rlliot). Lampropygia columbiana Elliot Ibis 1876 p. 57 (typ. de Columbia & Ecuador). syn.: L. coeligena aut. plur. (nec Less.). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: ad. (ex Kraetschmar — direct). 53. Aglaeactis cupripennis (Bourc. & Muls.). rochilus Cupripennis Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agric. Lyon VI (1843) p. 46 (typ. ex. loc. inc.) — Bourcier Rev. Zool. 1843 p. 70 (typ. de Colombie — Mus. Paris). syn. A. aequatorialis Cab. & Heine 1860 (typ. de Chimborazo). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: av. jr. (ex Moeschler). 54. Pterophanes temmincki (Boiss.). Ornismya Temmincki Boissonneau Rev. Zool. 1839 p. 354 (typ. de „Santa-F& de Bogota“). syn.: T. cyanopterus „Lodd.‘“ Fras. 1840 (typ. de St. F& de Bo- gota). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad. (ex a (8) jr. (ex Finsch); (2) ad. (ex a — ln), Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 325 *55. Oxypogon guerini (Boiss.). Ornismia Guerinüi Boissonneau Rev. Zool. 1840 p. 7 descr. 9 (typ. de „Sta. F& de Bogota“). syn.: T. Parvirostris Fras. (typ. de Sta. F& de Bogota) descr. juv. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad. und (Z) jr. (ex Moeschler); (8) ad. (ex Beekmann); jr. (ex Boucard); (2) (ex Finsch); 2 (ex Ashmead). *56. Chalcostigma!) heteropogon (Boiss.). Ornismya heteropogon, Boissonneau Rev. Zool. 1839 p. 355 (typ. de „Sta. F& de Bogota“). syn.: T. coruscus Fras. 1840 (typ. de „Sta. F& de Bogota“). Bogota-Bälge in Mus. H. v.B,: (3) ad. (ex Boucard); (&) ad. (ex Whitely); juv. (ex Schlüter — ex von Nolken). 57. Metallura tyrianthina (Lodd.). Trochilus Tyrianthinus Loddiges Proc. Zool. Soc. 1832 p. 6 (typ. de „Popayan“ ?, — Mus. Gould). syn.: O. Allardi Bourc. 1839 (typ. de „Sta. Fe de Bogota“) — O. Paulinae Boiss. 1839 (typ. de ‚Sta. F& de Bogota“). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (3) ad. (ex Heller — direct); (3) ad., (2) ad., (2) jr., (2) jr., (8) juv. (ex Kraetschmar — direct). *58. Opisthoprora?°) euryptera (Lodd.) Trochilus Eurypterus Loddiges Proc. Zool. Soc. 1832 p. 7 (typ. de „Popayan‘‘ 2) Mus. Gould). syn.: T. Georginae Bourc. 1847 (typ. de „Nouvelle Grenade‘“). Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: ad. (ex Ashmead); ad. (ex Whitely). 59. Adelomyia melanogenys (Fras.) Trochilus Melanogenys, Fraser Proc. Zool. Soe. 1840 p. 18 (typ. de „Sta F& de Bogota“). 1) Ch. heteropogon, herrani, stanleyi, ruficeps und olivaceum werden gewöhnlich mit Rhamphomieron microrhynchum generisch vereinigt. Meiner Ansicht nach stehen sie Oxypogon auf der einen Seite und Metallura auf der andern viel näher, und sind daher in einem besonderen genus Chalcostigma Reichb. zusammenzufassen, während R. microrhynchum mehr zu Zodalia und Psalidoprymna hinneigt. 2) Ich hatte noch keine Gelegenheit die typischen Vögel aus Popayan zu vergleichen, ®) Opisthoprora Cab. & Heine 1860 = Avocettinus Bonap. 1854 nec 1849! 326 Hans von Berlepsch: syn.: T. Sabinae Bourc. & Muls. 1846 (typ. de „Bogota“). . . Bogota-Bälge in Mus..H. v. B.: ad. (ex Kraetschmar — direct); 2 ad. (ex Boucard). 60. Rhamphomicron u (Boiss), Ornismya microrhyncha Boissonneau Rev. Zool. 1859 p. 354 deser. & ad. &.& juv. (typ. de Sta.. F& de Bogota). syn.: T. Brachyrhymehus Fras. 1840 (descr. de „Sta. Fe de Bogota) 2 sive juv. — T. euanthes Licht. M.S. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (3) ad. (ex Mockelen: (3) ad. (ex Rey — ex Dämel); (3) juv. (ex Schlüter); (2) (ex Schlüter). 61. Cyanolesbia‘) cyanura gorgo (Reichb.) 2) Trochilus cyanurus Stephens in Shaw Gen. Zool. XIV (1826) p. 239 (ex Lath. Gen. Hist. IV p. 299 — typ. ex loc. inc.) — Lesbia Gorgo Reichenbach Aufz. Colibr. in Journ. £. Orn. 1853 Erinnerungsh. (1854) pp. 8 & 24 (nomen nudum — typ. de „Sta. F& de Bogota“). syn.: C. forficata aut. rec. (nec Linn.!?°) — M. Salvadoriv Benv. 1865 (typ. de „Nova Granata‘‘) deser. 2. — C. kingii aut. (nee Less?) REN Bogota-Bälge in Mus. H. v.B.: (8) ad. (ex Schmey); (8) ad. (e2 ap), (3) ad. und (2) ad. (ex Nehrkorn); (2) ad. (ex Finsch). —-*62. Cyanolesbia nehrkorni sp. nov. Berl. Diagn.: Plaga pilei postice ut rite angustata, gula pectore abdomineque medio plumis squamosis valde nitentibus obtectis. ‚Corpore supra 'necnon scuto frontali omnino chalybeo - eyanes- cente, sub luce quodam viridi-cyaneo resplendentee Humeris, tectrieibus supracaudalibus et reetrieibus latis violaceo-eyaneis. Gula splendidissime viridi-coerulea, epigastrio medio similiter relucente, pectore potius aureo-viridi (taeniam quasi Sub gula exhibente). Ventris lateribus submicantibus cyaneis. Subcauda- libus coeruleo-viridibus submicantibus, albo lateraliter margi- nati. Plumulis ad latera erissi papposis nigris griseo - albo !) Herr Stejneger in Auk 1885 p. 47 hat an Stelle des unbrauchbaren und nicht auf die Blauschwänze bezüglichen Genusnamen Cynanthus Sws. die neue Bezeichnung Cyanolesbia gesetzt, welche ich gern acceptire. ®) Da es durchaus nicht anzunehmen ist, dass den älteren Autoren die bogotanische Form dieser Art vorgelegen hat, weil Bogota-Bälge in jener Zeit überhaupt nicht bekannt waren, und ich als Typus für die Beschreibungen von Stephens und anderer älterer Autoren den Venezuela-Vogel vermuthe, so acceptire ich für die Bogota-Rasse Reichenbach’s Namen C. gorgo. 3) .Trochilus forficatus Linne (ex Edw.) wird, falls nicht der By (im Brit. Museum?) eruirt werden kann, stets eine „species dubia‘ bleiben. Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 327 terminatis. Rostro pro usu longiore et leviter arcuato Omnino nigro. Rectricibus lateralibus modice elongatis. Long. tot. 130, al. 63%/,, rectr. extern. (longissim.) 67'/,, rectr. med. 27, rostr. culm. 19!/,, caudae furcae 40!/, mm. Habitat: Circum Sta. F& de Bogota, Colombia (Speeimen unicum in Mus. H. v. B. asservatur.) Das einzige mir bekannte Exemplar dieser sehr. prächtigen und zweifellos bisher unbeschriebenen Colibri-Art wurde mir im Juli d. J. von Herrn Oberamtmann Nehrkorn in Riddagshausen zugleich mit anderen Vogelbälgen, die er alle direct aus Sta. Fe de Bogota erhalten hatte, zugesandt, und gewährt es mir eine besondere Freude dieser neuen Species den Namen meines ver- ehrten Freundes beizulegen. GC. nehrkorni kann mit keiner der bekannten Arten verwechselt werden und wird die obige Diagnose genügen sich ein ungefähres Bild dieses schönen Vogels zu machen. Eine ausführlichere Be- schreibung und Abbildung soll demnächst in Madarasz’ Zeitschrift f. d. ges. Ornithologie erfolgen. Ich bin etwas zweifelhaft, ob ich der neuen Species im genus Cyanolesbia ihren richtigen Platz an- gewiesen habe, da sie von den bekannten Arten jener Gattung durch längern und etwas gebogenen Schnabel, sowie auch durch die Form des Schwanzes, dessen äusserste Federn das nächstfolgende Paar nur um 18mm überragen, ferner durch die grössere Breite der Schwanzfedern und auch durch die brillante Färbung eines Theiles der Unterseite des Körpers erheblich abweicht. 63. "Psalidop rymna!) victordae?) (Bourc.) Trochilus Victoriae Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. IX (1846) p. 312 (typ. de „Nouvelle Grenade‘). !) Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass Herrn Lesson bei Aufstellung seines Genus Lesbia (in Les Trochilidees 1832 Ind. gen. p. XVII) die Ornis- mia Sapho Less.“ als Typus diente. Die Ueberschrift des betreffenden Artikels lautet: „Xle Race — Les Saphos (Lesbia Less.)“. Dann folgt als erste Species O. Sapho, als zweite O. Nuna, als dritte O. Kingü. Da ferner Lesbia (Lesbierin) dasselbe bedeutet als Sapho, so ist es für mich nicht zweifelhaft, dass O. Sapho Less. (=T. sparganurus Shaw) der Typus des genus Lesbia ist. Ich reservire daher Lesbia l.ess. für die Feuerschwänze und bringe für L. victoriae aut. und Verwandte den Genusnamen Psalidoprymna Cab. & Heine (1860) in Anwendung. ®) Der Umstand, dass Bourciers Typus von T. victoriae ein auffallend dunkles bräunlich-grünes Kehlschild hatte, scheint mir kein genügender Grund zu sein, diesen Namen ganz zu verwerfen, 328 | Hans von Berlepsch: syn.: T. Amaryllis Bourc. & Muls. 1848 (typ. de „Nouvelle Grenade‘“). Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: (8) ad. (@ ?) und juv. Kraetschmar — direct); (3) ad. (ex Boucard). *?2 64. Psalidoprymna eucharis (Bourc. & Muls.) Trochtlus Eucharis Bourcier & Mulsant Rev. Zool. 1848 p. 274 (typ. de loc, inc). „New Granada“ (Gould) „Columbia“ (Elliot). *65. Psalidoprymna gouldi (Lodd.) Trochilus Gouldii Loddiges Proc. Zool. Soc. 1832 p. 7 (typ. de Popayan). syn.: OÖ. sylphia „Less.“ Longuem. & Parzud. 1840 (typ. de „sta. F& de Bogota‘“) 2. — Trochilus (Lesbia) Calurus Dubus Bull. Acad. Bruxelles IX (1542) p. 525 (typ. de „Colombie‘‘) &. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (8) ad. und (2) ad. (ex Kraetschmar — direct); (3) ad. (ex Rey — ex Schmey); (2) (ex Nehrkorn). NB. Vögel aus Popayan lagen mir nicht vor. 66. Steganurus spatuligerus Reichb. Steganurus spatuligerus Reichenbach Aufz. Colibr. in Journ. f. Orn. 1853 Erinnerungsh. pp. 8,24 (typ. de Sta. F& de Bogota). syn.: ?? Ornismya underwoodi !) Lesson 1832 (typ. du Bresil, Mus. Leadbeater). — ? O. Kiener!' Less. 1832. (typ. loc. inc.) 2? — St. remigera Reichb. 1853 (typ. de „N. Peru“!?) — St. discifer Heine 1863 (typ. de Merida). — T. ventilabrum Lath. M.S. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: 2 (83) ad. und (2) (ex Kraetschmar — direct) ; (4) ad. (ex Gerrard); (3) juv. (ex Finsch); (8) juv. (ex Heller — direct); (2) (ex Ashmead). “67. Prymnacantha?) conversi (Boure. & Muls.) Trochilus Conversi Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon IX (1846) p. 313 (typ. de Bogota). 1) Ebenso wie Reichenbach vermag auch ich in Lesson’s Beschreibung und Abbildung seiner O. underwoodi den Steganurus underwoodi der späteren Autoren nicht zu erkennen. Die dort angegebene weisse Bürzelbinde und die Form der Schwanzfedern passen durchausnicht auf unsere Species. Wenn sich O. underwoodi Less. nicht auf eine bisher nicht wiedergefundene Art bezieht, so haben wir es mit einer fingirten oder manirirten Beschreibung und Ab- bildung zu thun, und ist es auch in diesem Falle räthlich den Namen ganz fallen zu lassen. 2) Da das genus Gouldia schon früher von Adams in der Conchologie vergeben worden ist, so ist Gouldia Bonap. hinfällig. Popelairia Reichb. Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 329 Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (Z) ad. (ex Schmey); (2) sive juv. (ex Boucard). 68. Prymnacantha popelairei (Du Bus). Trochtlus Popelairüi Du Bus Esquiss. Orn.(1846) pl.6.(typ. de Peru). syn.: P. tricholopha Reichb. 1853 (ex Dubus — typ. de „OCo- lumbia“). Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: (8) ad. (ex Kraetschmar — direct); (3) ad. (ex Nehrkorn); (2) (ex Rey — ex Fraenkel). 69. Lophornis!) verreauzi (Bourc. & Verr.) Trochilus Verreaux! Boureier & Jules & Ed. Verreaux Rev. & Mag. de Zool. 1853 p. 193 Pl. 6 (typ. de „Perou“). Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: 2 (83) ad. (ex Whitely); (9) (ex Nehrkorn). NB. Zwischen den Vögeln aus Bogota und solchen von Yuri- maguas, N. O. Peru, vermag ich keinen Unterschied zu entdecken. 70. Lophornis delattrei (Less.). Ornismya (Lophorinus) De Lattrei Lesson Rev. Zool. 1839 p. 19. deser. 3, 2 (typ. ex loc. inc. „rapp. par Delattre“). Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: (&) ad. (ex Kraetschmar — direct); (2) sive jr. (ex Moeschler), 71. Lophornis stictolophus Salv. & Elliot. Lophornis stictolophus Salvin & Elliot Ibis 1873 p. 280 (typ. ex Columbia). syn.: L. Reginae Gould 1847 (nec Schreibers 1833) (deser. orig. ex loc. ignot.). Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (3) ad. (ex Kraetschmar — direct); (3) ad. (ex Nehrkorn). verwerfe ich aus den oben bei Lafresnaya (p. 317) angegebenen Gründen. Gouldomyia Bp. erscheint mir gar zu grotesk und bringe ich daher Prymna- cantha Cab. & Heine 1860 in Anwendung. 2) Lesson hat in Hist. nat. ois. — mouches p. XXXVII eine Anzahl von Arten in seinem genus Lophornis vereinigt, welche heut zu Tage den verschiedensten Genera zugetheilt werden. Welche Art als Typus des genus Lophornis zu betrachten ist, erscheint ganz ungewiss. Als erste Art führt z. B. Lesson Ornismya nattereri — Augastes superbus auf. Unter diesen Umständen dürfte es sich vielleicht empfehlen Lophornis Less. ganz fallen zu lassen und bin ich geneigt Bellatrie Boie 1831 an dessen Stelle zu setzen. 330 Hans von Berlepsch: 12. Acestrura!) mulsante (Bourc.) Ornismya Mulsanti Bourcier Ann. Soc. d’Agr. Lyon V (1842) p. 344 Pl. XX (typ. de „la Colombie‘“). syn.: OÖ. cyanopogon Lafr. & D’Orb. 1833 (nec Less) — T. flicaudus Licht. M.S. Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (&) ad. und (Z) juv. (ex Ashmead); (3) jr. (ex Boucard); (2) (ex Kraetschmar). 13. Acestrura heltiodori (Bourec.) Ornismya heliodor Bourcier Rev. Zool. 1840 p. 275 (typ. de Sta. F& de Bogota). — Ornismya Heliodori Bourcier Ann. Soe. d’Agr. Lyon V (1842) p. 308. Pl. XV (Bogota). Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad. und (2) ad. (ex Kraetschmar — direct); 2 (88) ad. (ex Boucard); 1 (8) jr. und 2 (38) juv. (ex Ashmead); (3) juv. (ex Gerrard). 74. Calliphlox mitchelli (Boure.) ?) Trochilus Mitchellii Bourcier Proc. Zool. Soc. 1847 p. 47 (typ. de „Zimapan‘“) — Id. Rev. Zool. 1847 p. 259. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (3) ad. (ex Schlüter — ex von Nolken); (3) ad. (ex Whitely). 75. Agyrtria milleri (Boure.) Trochilus Miller „Lodd.“ Bourcier Proc. Zool. Soc. 1847 p. 43 (typ. „du Rio Negro, Bresil“-coll. Natterer.) — Id. Rev. Zool. 1847 p. 255. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: ad. (ex Schaufuss); ad. (ex Nehrkorn). *76. Agyrtria coeruleiceps Gould. Thaumatias Ooeruleiceps Gould Proc. Zool. Soc. 1860 p. 307 (typ. de Bogota). Bogota (specim. unic. in Mus. Brit. ex Mus. Gould). *77. Agyrtria viridissima?) terpna (Heine). Ornismya viridissima Lesson Hist. nat. ois. — mouches: (1829) pp. XXXIV & p. 207 Pl. 75 (typ. de „Bresil“ — errore?) — Agyrtria terona Heine 1863 (typ. ex Bogota (Lindig) in Mus. Hein.) Bogota (Mus. Heine & Mus. Brit. ex coll. Gould). Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: ad. ptil. mut. (ex Ashmead); ad. (ex Nehrkorn). NB. Meine beiden Bogota-Bälge sind unbedingt identisch mit dem Typus von A. zerpna Heine in Mus. Hein., mit dem ich sie verglichen habe. Dieselben unterscheiden sich von Exemplaren der typischen verzdissima (— tobaci aut. nec Gml.) aus Trinidad, 1) Das Genus Acestrura scheint mir ziemlich unnütz und ist wohl besser wieder mit Chaetocercus zu vereinigen. Ch. bombus Gld. vereinigt in sich die Charaktere beider Gattungen. 2) Ch. mitchelli steht eigentlich in der Mitte zwischen Calliphlox und Doricha und dürfte vielleicht besser als Philodice Muls. & Verr. zu sondern sein. 3) Für die bekannte Agyrtria-Art aus Cayenne, Guiana, Trinidad und Venezuela, welche verschiedentlich als A. linnaei, maculata und tobaci auf- Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 331 Guiana und Venezuela nur durch merklich längern Schnabel und fast vollständigen Mangel der grünen Färbung an der Basis der äusseren Schwanzfedern, welche bis u die grüne Spitze fast ein- förmig schwarz erscheinen. Ob schliesslich zerpna Heine von apicalis Gould zu trennen ist, erscheint mir zweifelhaft. Die Gould’sche Art scheint sich nur durch die rein weissen (statt grünen) Spitzen der äusseren Schwanzfedern zu unterscheiden. *78. Agyriria apicalis (Gould). Thaumatias aptealıs Gould Introd. Monogr. Troch. 8 vo. (1861) p. 154 (typ. ex „New Granada“). „Columbia“ (Mus. Brit. ex coll. Gould und Mus. Elliot). 19. Uranomitra franciae (Bourc. & Muls.) Trochilus Franciae Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon IX (1846) p. 324 (typ. de „Bogota“). syn.: T. Aypoleucus Licht. M.S. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: (3) ad. (ex Gudera); (g) ad. (ex Nehrkorn); 2 sive jr. (ex Heller — direct). #280. Pyrrhophaena!) castaneiventris (Gould). Amazilius Castanewentris Gould Proc. Zool. Soc. 1856 p. 150 (typ. ex Bogota coll. Mark). Bogota (speeim. unic. typ. in Mus. Brit. ex Mus. Gould). NB. Mr. Elliot zieht A. castaneiventris Gould als Synonym zu A. beryllina. Bis zur genaueren Untersuchung von Gould’s Typus scheint es mir doch gerathen die Art aufrecht zu halten, weil Gould versichert sein Exemplar direct durch Herrn Mark aus Bogota er- halten zu haben. — 81. Pyrrhophaena riefferi (Boure.) Trochilus Rieferi Bourcier Rev. Zool. 1843 p. 103 (typ. de „Fusagasuga, Nouvelle Grenade‘‘). syn.: T. Aglaiae Boure. & Muls. 1846 (typ. ex loc. ignot.) — P. suavis Cab. & Heine 1860 (typ. ex Carthagena) — A. fusci- caudata Elliot 2) (nee Fras.?!) — T. arsinoides Sauce. M.S. geführt worden ist, wähle ich jetzt den Namen viridissima Lesson, obgleich ich durchaus nicht vollständig sicher bin, ob Lesson’s Beschreibung und Ab- bildung hierher gehört. Jedenfalls haben die übrigen Namen gar keine Be- rechtigung und will ich nur hier erwähnen, dass T. tobaci Gml. sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf Amazilia‘ erythronota ex Tobago bezieht. 1!) Die Genusnamen Amazilia Reichb. und Saucerottia Bonap. verwerfe ich aus den oben pag. 317 bei Lafresnaya angegebenen Gründen. Unter den übrigen in Betracht kommenden Genusnamen gebührt Pyrrhophaena Cab. & Heine 1860 die Priorität. 2) Fraser’s Trochilus fuscicaudatus (P. Z. 8. 1840 p. 17 ex Chachapoyas) ist zu undeutlich beschrieben, als dass man ihn mit einiger Sicherheit auf die obige Species, wie Mr. Elliot will, beziehen könnte. Auch ist P. riefferi anderweitig noch nicht in Nord- Peru nachgewiesen worden. Auf alle Fälle ist eine genaue Untersuchung des Typus von T. fuscicaudatus ın Mus. Derby anzurathen, 332 2 Hans von Berlepsch: NB. P. riefferi dubusi (Bourc.) aus Central-America und P. riefferi jucunda (Heine) aus W. Ecuador können als Subspecies unter- schieden werden. Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: ad. (ex Kraetschmar — direct). *82. Pyrrhophaena viridiventris (Reichb.) Trochlus Viridigaster 1) Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon VI (1843) p. 42 (typ. de „Fusagasuga, Nouvelle Grenade“) — Bourcier Rev. Zool. 1843 p. 105. Saucerottia viridiwentris Reichenbach Auiz. Colibr. in Journ. f. Orn. 1853 Erinnerungsh. (1854) p. 8 (nomen emend.). Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: ad. (ex Schlüter — ex von Nolken); ad. (ex Boucard); ad. (ex Gardner); juv. (ex Gerrard). "85. Pyrrhophaena iodura (Cab. & Heine). Trochilus iodurus Saucerotte M.S. — Saucerottia iodura Reichen- bach Aufz. Colibr. in Journ. f. Orn. 1853 Erinnerungsh. (1854) p. 8 (typ. ex Columbia) nomen nud.! — Id. Troch. Enum. (1855) p. 4. tab. 698 fig. 4560—61 (pessim.). Hemithylaca iodura Cabanis & Heine Mus. Hein. III (1860 p. 39: sp. 84. descer. orig. (typ. de „Columbien“ in Mus. Hein.). Bogota (Mus. Hein. — typus, vidi!) Bogota (Mus. U. S. Nat. Mus. — vidi!) NB. 2. iodura unterscheidet sich von P. viridiventris nur durch die mehr bronce-kupfrige oder bronce-violette, statt violett- blaue Schwanzfärbung. Das Exemplar des U. S. Nat. Mus. erinnert durch seinen hell broncefarbigen Schwanz fast an Ohrysura, während das Original des Mus. Hein. mehr violette Nüance zeigt. Die Art bedarf jedenfalls noch der näheren Begründung durch Vergleichung einer grösseren Anzahl von Exemplaren. *84. Pyrrhophaena lucida (Blliot). Amazilia lucida Elliot Ann. & Mag. Nat. Hist. 1877 (typ. ex Columbia). Columbia (Specimen typ. unic. in Mus. D. G. Elliot). *85. Pyrrhophaena saucerottei (Del. & Boure.). Trochilus Saucerotte‘, Delattre & Bourcier Rev. Zool. 1846 p. 311 (typ. de „Caly, Nouvelle Grenade“). syn.: ?T. sophiae Bourc. & Muls. 1846 (typ. de „Bogota“ — * T. caligatus Gould 1848 (typ. de „New Grenada“) — ©. typica Bonap. 1849 (ex Del. & Boure.). Columbia (Elliot), ? Bogota (Bourc. & Muls.) NB. Species mihi incognita! +*86. Pyrrhophaena eyaneifrons (Bourc. & Muls.). Trochilus Oyanıfrons Bourcier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon VI (1843) p. 42 (typ. de „Ibague, Colombie‘“) — Bourecier Rev. Zool. 1843 p. 100. 1) Der Name ‚„viridigaster“ ist als vox hybrida zu beanstanden. Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 333 Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: 2 (88) ad. (ex Heller — direct); 2 sive jr. (ex.Schlüter — ex von Nolken); ad. (ex Boucard). 87. Chrysuronia oenone longirostiris, subsp. nov. Berl. Diagn. Ch. oenone simillima sed rostro longiore. / mern Oenone Lesson Hist. nat. Colibr. Supplem. Ois. — * mouch. (1832) p. 157 Pl. XXX (typ. de „la Trinite, Antilles“). Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: (&) ad, (ex Ashmead); (8) ad. (ex Whitely); 3 (33) ad. (ex Nehrkorn). "58. Timolia lerchi (Muls. & Verr.). Talurania Lerch, Mulsant & Verreaux Ann. Soc. Linn. Lyon XVIII. (1870—71) p. 108 (typ. de „Nouvelle Grenade“ „de- couverte par Dr. Lerch“). Columbia (specimen typ. in Mus. D. G. Elliot). —- 89. Polyerata amabilis (Gould). Trochilus (—?) Amabilis, Gould Proc. Zool. Soc. 1851 p. 115 (typ. de „New Grenada“). * Bogota-Bälge in Mus. H. v. B.: (8) ad. und (2). sive.jr. (ex Boucard). +90. Damophila juliae (Boure.). Ornismya Juliae Bourcier Ann, Soc. d’Agr. Lyon V 1842 p- 345 Pl. 21. (typ. de Tunja, Colombie) — Ornismyia Julie, Bour- cier Rev. Zool. 1842 p. 375 (Tunja). syn.: OÖ. Feliciana Less.!) 1844 (typ. de Guayaquil) — 1. iypica Bonap. 1854 (ex Bourcier). Bogota-Bälge in Mus. H.v.B.: 2 (33) ad. (ex Boucard); (2) sive juv. (ex Ashmead); (2) sive juv. (ex Gerrard). *91. Depidopyga?) goudoti (Bourc. & Muls.) Trochilus Goudoti Boureier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon VI 1843 p. 47 (typ. de „Ybague, Colombie“ — Bourcier Rev. Zool. 1843 p. 100 sen), | Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: (3) ad. und (9) sive jr. (ex re — direct); (8) ad. (ex Boucard). -92. Ohlorostilbon angustipennis (Fras.) °) Trochilus Angustipennis, Fraser Proc. Zool. Soc. 1840 p. 18 (ap: „Dta. Fe de Bogota“). Ch. chrysogastra Cab. & Heine 1860 (nee Boure. & in (ex Neu-Granada) — ? Ch. smaragdina Cab. & Heine 1860 (typ. de Venezuela)*) — ? Ch.nitens Lawr. 1861 (typ. de Venezuela*) — Ch. peruana Heine 1863 (nee Gould) (de Peru!? — Mus. Hein. 1) Ueber die Identität von O. feliciana Less. mit D. juliae vergleiche man Berl. Journ. f. Orn. 1884 p. 312. ?) Reichenbach’s genus Cyanophaia umfasst so viele verschiedene Typen anderer Genera, dass es mir besser erscheint, dasselbe ganz aufzugeben, ®) Ueber Ch. angustipennis und Oh. haeberlini vergleiche man meine Bemerkungen im Journ, f. Orn. 1884 pp. 812, 313. Der Venezuela-Vogel der mir authoptisch nicht bekannt ist, dürfte vielleicht doch von angustipennis zu unterscheiden sein. 334 Hans von Berlepsch: — vidi) — Oh. haeberlini Elliot 1875 (nec Cab. & Heine) pt. (ex Columbia). Bogota-Bälge in Mus. H.v. B.: (3) ad. (ex Rey — ex Fränkel); (3) jr. (ex Rey — ex Kraetschmar); 2 (43) ad. 2 (29) (ex Bou- card); (3) juv. (ex Ashmead). | 9. Panycehlora poortmani (Boure.). Ornismya Poortmani Bourcier Rev. Zool. 1843 p. 2 (typ. de „la Colombie‘) — Ornismya Poortmanni Boureier & Mulsant Ann. Soc. d’Agr. Lyon VI (1843) p. 39 (loc. ignot.). syn.: 8. esmeralda Reichb. 1353 (typ. de N. Granada) — S. macul- collis Reichb.!) 1853 (typ. de N. Granada) & juv. — $. mellisuga Reichb.') 1855 (nec Linn.) (typ. ex „Trinidad“ — errore!) — ? P. aurata Oab. & Heine 1860 (typ. de „Peru“ !?), Bogota-Bälge in Mus. H.v.B: (8) ad. (ex Gardner); (8) juv. (ex Boucard); (3) juv. und (2) (ex Schlüter — ex von Nolken). : *94. Panychlora inexpectata Berl. Panychlora (sive Ühlorostilbon) inexpeetata Berlepsch, Orn. Centralbl. 1879 p. 63 (typ. ex Bogota) — Id. Journ. f. Ornith. 1879 209 h Bogota-Balg in Mus. H.v. B.: (8) ad. Sta. Fe de Bogota, specim., typ. (ex Rey — ex Kraetschmar, direet aus Bogota). 95. Panychlora aliciae (Boure. & Muls.). Trochilus Alice Bourcier & Mulsant Rev. Zool. 1848 p. 274 (typ. de Caracas). „Bogota-collections“ (Gould Monogr.). Folgende Arten wurden fälschlich als in Bogota-Collectionen vorkommend aufgeführt: 1. Aphantochroa cirrhochloris (Vieill.). Berlepsch Journ. f. Orn. 1873 p. 274. Die Angabe des Fund- ortes Bogota beruht auf einem Irrthum. 2. Lampornis calosoma Elliot. Mulsant & Verr. Hist. Nat. Ois. Mouch. I p. 177 (ex Blliot — hab. „Nouvelle Grenade“ — errore!?). Aus den übrigen Provinzen der Republik Columbia: Umgegend von Pamplona, Prov. Sta. Martha, Küstenstrich von Cartagena und Baranquilla, Gebiet des Magdalena-Stromes, Antioquia, Gebiet, des Rio Atrato, Westküste bei Buenaventura und im Süden bei Popayan sind noch folgende Colibri-Arten nachgewiesen worden: l. Androdon aequatorialis Gould — Antioquia (coll. Salmon — fide Sel. & Salv.). 2. Phaöthornis longirostris (Less. & Del.) — Turbo (Michler — U. S. Nat. Mus.) Antioquia (Salmon — fide Scl. & Salv.) Baran- quilla (Mus. Sclater) Sta. Martha (Mus. Elliot). !) fide Meyer Zeitschr. ges. Orn, 1884 p. 206. ' Colibri-Arten in den sogen. Bogota-Collectionen. 335 3. Phaöthornis syrmatophorus, Gould — Antioquia (Salımon fide Scl. & Salv.). 4, Doleromyia fallax (Bourc.) — Sta. Martha (Whitely —- Mus. H.v.B.). *1)5, Oampylopterus phainopeplus Salv. & Godm. — Sta. Martha (coll. Simons). +6. Phaeochroa ceuvieri (Del. & Bourc.) — Baranquilla (Mus. H.v.B.) New Granada (Gould). 7. Entima saulae (Bourc. & Del.) — Antioquia (coll. Salm. — fide Sel. & Salv. sub n. L. gayı). +8. Heliothrix barroti (Bourc.) — Carthagena (Bourc.) Popayan (Gould) Antioquia (Salm. — fide Scl. & Salv.). 9. Thalurania eriphile fannyae (Bourc. & Del.) — Bona- ventura (Bourc. & Del.) Andes de Quindiu (Gould). 10. Eriocnemis mosquerae (Bourc. & Del) — Pasto, N. Grenade (Bourc. & Del.). ll. Eriocnemis derbyi (Del. & Bourc) — vole. Purace, Popayan (coll. Del. fid. Del. & Bourc.). *12. Heliotrypha barrali Muls. & Verr. — Rio Saldana, Nebenfluss des "Magdalena, Prov. Antioquia (Muls. & Verr.) — Columbia (Gould). 213. Hypochrysia helianthea (Less.) large race Gould (an dist. ?) — Pamplona (Gould). . 14. Hypochrysia lutetiae (Del. & Bourc.) — vole. Purac& pres de Popayan (Delattre). 15. Bourcieria conradi (Boure.) — Pamplona (Gould). 16. n weilsoni (Del. & Boure.) — ‚Juntas pres de Bonaventura“ (coll. Delattre — Del. & Boure.). *17. Bourcieria purpurea (Gould) — Popayan (Gould). *18. Ozxypogon cyanolaemus Salv. & Godm. — Sta. Martha (Simons). =19, stybeli Meyer — Mina de Azufre, volc. Tolima (eoll. A. Stübel). 20. Chaleostigma herrani (Del. & Bourc. — Pasto, N. Grenade (eoll. Delattre) Quindiu (Warszewiez — fid. Gould). 221. Ohalcostigma heteropogon (Boiss.) large race Gould (an dist. ?) — Pamplona (Gould). *22. Metallura williami (Bourc. & Del.) — Popayan (coli. Delattre). 23. er smaragdinicollis (Lafr. & D’Orb.) — Sta. Martha (Simons — fid. Salv. & Godm.). *24,. Adelomyia cervina, Gould — Medellin, Antioquia (coll. Salmon). #25. Anthocephala floriceps (Gould) — val. Dupar, Sta. Martha (fide Gould und coll. Simons). 2) Bisher nur in Columbia nachgewiesene Arten. 336 H.v.Berlepsch: Colibri-Arten i. d. sogen. Bogota-Collect. *26. Irhamphomieron dorsale Salv. & Godm. — Sta, Martha (coll. Simons). 27. COyanolesbia smaragdina (Gould) — Antioquia (coll. Salmon fide Scl. & Salv. & Mus. H. v. B.) *28. Zodalia glyceria (Bonap.) — Popayan (coll. Mossa — fid. Gould). *29. Acestrura decorata (Gould) — Antioquia? (Gould). 30. Myrtis fannyae (Less.) — Rio Dagua pres de Bonaventura (coll. Delattre). 3l. Pyrrhophaena warszewiezi (Cab. & Heine) — Herradura bei Ocana (coll. Wyatt — fide Scl. & Salv.) — Antioquia (coll. Salmon — fide Scl. & Salv.) — Sta. Martha (coll. Simons) — Baranquilla (Mus. H.v .B.). 32. Eucephala grayi (Del. & Bourc.) — Popayan (Del. & Boure.) 39. Chrysuronia humboldti (Bourc. & Muls.) — Buenaventura (coll. Hicks 2 in U. S. Nat. Mus.). *34. Lepidopyga luminosa (Lawr.) — Baranquilla (coll. y in Mus. Lawr.) — Cartagena (U. S. Nat. Mus.). 35. Lepidopyga coeruleigularis (Gould) — Cartagena (U. S. Nat. Mus.). *36. Chlorostilbon haeberlini Cab.'& Heine — Cartagena (Haeberlin in Mus. Berol.) Baranquilla (Mus. H.v. B.). *37. Chorostilbon comptus Berl. — Antioquia (Mus. H. v. B.). *38. Panychlora russata Salv. & Godm. — Sta. Martha (coll. Simons). 39. stenura Cab. & Heine — Ocana (Wyatt — fide Sch. & Salv.) Antioqguia (Gould). 40. Panychlora euchloris (Reichb.) syn. P. poortmani major !) Berl. Journ. f. Orn. 1884 p. 313 (typ. ex Bucaramanga, Columbia). Somit wären in der Republik Columbia bis jetzt nicht weniger als etwa 133 Colibri-Arten nachgewiesen. Dass die Gesammtzahl der dort vorkommenden Arten hiermit erschöpft sei, ist durchaus unwahrscheinlich, denn der Süden und der äusserste Westen Columbias sind in ornithologischer Beziehung noch eine ziemliche terra incognita. Weitere Betrachtungen über die Trochiliden von Columbia behalte ich mir für spätere Zeit vor, Ich möchte nur hier hervorheben, dass ungefähr 44 Colibri-Arten Columbia eigen- thümlich sind. 28 Arten wurden nur in Bogota-Collectionen ge- funden. Etwa 20 Arten sind bis jetzt nur in einem oder zwei Exemplaren bekannt. Münden im November 1887. Hans von Berlepsch. 1) Die Vergleichung eines Originalexemplares von P. euchloris (Reichb.) in Mus. Hein. mit meinen Typen der P. poortmani major Berl. bewies mir die vollständige Identität derselben. Der von Reichenbach angegebene Fund- ort Peru (Warszewicz) beruht wohl sicher auf einem Irrthum. —eg — — JOURNAL für ORNITHOLOGIE. Fünfunddreissigster Jahrgang. X: 180. October. 1887. Allgemeine Beutsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlin. X. Jahresbericht (1885) des Aussehusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. Verzeichniss der Beobachter. I. Anhalt, Herzogthum. 1. Robitzsch, F. Landwirth, z. Z. in Dessau. ll. Baden, Grossherzogthum. Förster, F. Stud. rer. nat. Mannheim, Rettich, H. Pfarrer. Eyringen, Amt Lörrach. Schwab. Oberförster a. D. Radolfzell. Widmann. Öberförster. Mosbach. AR ES Ill. Baiern, Königreich. 6. Bischoff, R. Oberförster. Waldmohr. Rheinpfalz. 7. Buchner, A. Realschulrector. Kaufbeuren. Schwaben. 8. Burger, J. Oberförster. Geroldsgrün. Oberfranken. Doule. Oberförster. Schwabach. Mittelfranken. 10. Deeg, Johann. Tischlermeister. Regnitzlosau. Ober- Franken. ll. Fabrieius. Förster. Neubau bei Bayerfeld. Pfalz. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887, 22 ses 338 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 12. Faleke. Forstmeister. Pyrbaum. Oberpfalz. 13. Federl. Oberförster. Oberaudorf im Innthale. 14. Gigglberger, W. Förster. Neumarkt i. d. Oberpfalz. 15. Hartung. Oberförster. Bischofsgrün. Oberfranken. 16. Heckel, B. Forstmeister. Uffenheim. 17. Hellerer. Lehrer. München. 18. Hofmann, G. Oekonom. Kissingen. Unterfranken. 19. Hofmann, E. Oberförster. Karlstein bei Reichenhall. 20. Kästner, P. Hospitalinspeetor. Bayreuth. 21. Kirchmayer, M. Forstwatr. Langenhasbach bei Krumbach. 22. Königer. Oberförster. Wiesen bei Heigenbrücken. 23. Kollin. Waldaufseher. Zwieselmühle bei Esselbach. 24. Laurer. Oberförster. Vorderriss bei Langgries (Ober- baiern). 25, Leythäuser. Oberförster. St. Oswald bei Grafenau (Niederbaiern). 26. Lösch, F. Forstamtsassessor. Rohrbrunn bei Herren- thal (Unterfranken). 27. Link, J. A. Apotheker. Burgpreppach. 28. Mantel. Forstmeister. Bischbrunn bei Esselbach. 29. Mölzer. Förster. Thorhaus Aurora bei Esselbach. 30. Parrot. Stud. med. München. 3l. Pischinger, A. Würzburg. 32. Popp. Oberförster. Loisnitz bei Klardorf. 33. Riegel, W. Gymnasiast. Männerstadt bei Kissingen. 34. Rotberg, G. Förster. Haide bei Kirchheimbolanden. 35. Sehlichtegroll. Forstmeister. Bamberg. 36. Schott, A. P. St. Catharina im Böhmerwalde, Post Eisenstein. 37. Steinbrenner, Fr. Förster. Lohrerstrasse bei Lohr. 38. Streiter. Forstmeister. Mainberg bei Schweinfurt i/B. 39. Vay. Forstmeister. Obersinn in Unterfranken. 40. Weigenthaler. Bezirksthierarzt. Starnberg. 41. Wiedemann, A. Lehrer. Augsburg. IV. Braunschweig, Herzogthum, 42. Beling. Forstmeister, Seesen. 43. Benze. Fürstenberg a/d. Weser. 44. Busch. Förster. Steterburg bei Wolfenbüttel. 45. Busch. Forstlehrling. Rübeland a/H. 46. Binder, E. Gymuasiast. Braunschweig. 41. Dürking. Oberförster. Holzminden. 48. Eilers. Forstaufseher. Wieda a/H. 49. Geilrich. Förster. Ottenstein a/Weser. 50. Karges. Zinngiesser. Gandersheim. 51. de Lamare. Förster. Marienthal bei Helmstedt. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 339 . Menzel. Gymnasiast. Helmstedt. . Neubauer. Öberförster. Seesen. . Schmelzkopf I. Förster. Bevern. , . Thiele, H. Oberförster. Allrode a/Harz. . Timpe. Malermeister. Salder. . Uhde. Oberförster. Calvörde. . Uhde. Oberförster. Gr. Rohde bei Schöppenstedt. . Voigt, H. W. Braunschweig. von Vultejus. Oberförster. Walkenried a/Harz. V. Bremen, Freie Stadt. . Engel, 0. Lehrer. Bremen. Kohlmann. Öberlehrer. Vegesack. VI. Elsass-Lothringen, Reichsland. . Abel. Rixheim. . Asselborn. Münchhausen. . Auer. Banzenheim. . Beckmann. Enchenberg. . von Berg. Oberförster. Strassburg i/E. . Bethke. Grünhütte. . Cronmüller. Rothleiblen. Deutschbein. Linthal. . Ebeling. Legeret. . Hommel. Förster. Ernolsheim. . Kieffer. Lehrer. Bitsch. . Krahmer. Niederlauchen. . Krumenacker. Richtolsheim. Ruthy. Kinzheim. . Schwarz. Habsheim. . Weniger. Neuland. . Werkle. Landwirth. Wiebersweiler. Wernicke. Wolfganzen. VII. Hamburg, Freie Stadt. . Böckmann. Kustos am Museum. Hamburg. . Krohn, H. Hamburg. . Müller, C. C. H. Sanitätsbeamter. Eimsbüttel. . Bock jr. Chr. Hamburg. VIil. Hessen, Grossherzogthum. . Eckstein, Carl. Dr. Giessen. . Giller, F. Hüttenbeamter. Hirzenhain. . Heid, Dr. Gymnasiallehrer. Friedberg i/d. W. . Höpfner. Obergärtner. Worms. . Hoffmann. Professor. Giessen. . Jost, Heinrich. Albertshofen i/Odenwald. 92% 340 Oil. 32. 93. 94. YD. 96. 9. 98. II: 100. Kor. 102. 103. 104. 105. 106. X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Knodt. Locomotivführer. Darmstadt. Manns, Otto. Apotheker. Gross-Buseck. Müller, W. Amtsrichter. Giessen. Reuss. Oberförster. Butzbach. Sprengel. Seminarist. Reichelsheim. Walter. Forstwart. Lehrbach. IX. Lippe, Fürstenthum. Bühring. Oberförster. Osterholz. Frevert. Oberförster. Falkenhagen. Heise. Oberförster. Sternberg. Hornhardt. Oberförster. Biesterield. Kellner. Oberförster. Berlebeck. Limberg. Oberförster. Forsthaus Heidenthal bei Detmold. Märtens. Oberförster. Schieder. Schmidt. Öberförster. Detmold. Wagener. Oberförster. Langenholzhausen. Wolf, Fr. W. Lehrer. Rischenau. X. Mecklenburg-Schwerin, Grossherzogthum. 107. 108. Beste, H. Schwerin. von Böhl. Lieutenant. Ludwigslust und Gottmanns- förde bei Schwerin. 109. Clodius, G. Stud. theol. Schwerin und Camin bei Wittenberg. ‘ 110. Ebeling. Rector. Schwerin. 11l. Funk, O0. Apotheker. Krakow. u2. 113. 114. 119. 116. von Klein. Hauptmann a. D. Doberan. Steinohrt. Dr. med. Sternberg. \ von Viereck. Rittmeister a. D.| D el von Viereck. H. Heidekaten bei Wismar. Wachenhusen, Fr. Schwerin. XI. Mecklenburg-Strelitz, Grossherzogthum. AT: 118. IIISR 120. 121. 122. Bahlke, A. Hofrath. Neu-Strelitz. X. Oldenburg, Grossherzogsthum. Huntemann, J. Lehrer. Oldenburg. Jacobi, A. Apotheker. Wildeshausen. Mettcker, Wilh. Jever. Wiepken, J. Chaussee-Aufseher. Ellwürden. Meistermann, Ch. Vicar. Cloppenburg. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 341 XIII. Preussen, Königreich. a. Brandendurs, Provinz. 123. von Dallwitz. Tornow bei Wusterhausen a/Dosse. 124. Hornung, Joh. Brandenburg. 125. Jablonski. Zion. 126. von Kleist, J. Gebersdorf bei Dahme. 127. Köhn, Dr. jur. Gutsbesitzer. Köhnsdorf bei Strasburg ‚Uckermark. 128. Ludwig. Nauen. 129. Martins, Lehrer. Plänitz bei Neustadt a/Dosse. 130. Müller, Fr. Förster. Baruth. 136. Rudow, Ferd. Dr, Perleberg: 132. Stimming, Gust. Brandenburg. 133. Stöckenius, Dr. Luckenwalde. 4 134. Rietz, Rudolf. Freyenstein. Ost-Priegnitz. 135. Walter, Adolf. Wittenberge und Beiersdorf. b, Hannover, Provinz. 136. Beekmann, A. Vogelausstopfer. Hannover. 137. Bock, W. Maurermeister. Walsrode. 138. Bodemann. Forstgehilfe. Haselünne. 139. von Brandis, H. Ober-Behme. ° 140. Ehlers, H. Osnabrück. 141. Ernst, ©. Grund a/Harz. 142. Fick, H. Organist. Grasberg. 143. Künemund, Louis. Lauterberg a/Harz. 144. Mitsdörffer. Springe. 145. von Roden, A. L. Moringen. 146. Rose, Fr. Gymnasiast. Hannover und Mariensee bei Neustadt a/R. 147. Rosenbrock, S. Oberhüll bei Neuhaus a. d. Oste. 148. Roth. Apotheker. Schneverdingen. 149. Schuch, W. Lehrer. Gerden bei Melle. 150. Stoot, R. Salzgitter. 151. Wundram. Lehrer. Berkedorf. 152. Zeiske. Landgerichtssecretair. Osnabrück. ec. Hessen-Nassau, Provinz. 153. von Coelln, Conrector. Witzenhausen. 154. Färber, Dr. phil. Hanau a/Main. 155. Hillebrecht, H. Rinteln a/Weser. 156. Liedke. Förster. Forsthaus Sterzhausen, per Caldern. 157. Ochs, H. Wehlheiden bei Cassel. 158. Schlingloff, Fr. Kaufmann. Bruchköbel b/Hanau. 159. Schmidt, P. Lehrer a. D. Dehrn b/Limbureg. 160. Sehüssler, Seminarlehrer. Dillenburg. 161 Walter, A. Maler. COassel. 342 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses d. Ostpreussen, Provinz. 162. 163. 164. 169. 166. 167. 168. Baecker. Förster. Elchwalde bei Lindenau. Enen. Öberförster. Ratzeburg. Eckert, Bruno. Ozerwonken b/Jucha. Kuhn, W. Postsecretair. Saalfeld. Langer, Forstaufseher. Mittelpogobien. Lemke, Elisabeth. Rombitten bei Saalfeld. Meier, H. Rittmeister z. D. Louisenberg bei Domnau. e. Pommern, Provinz. 169. 170. 171. 172. 173. 174. Is! 176. 177. 178. 179. 180. Coppius, C. Grimmen, Vorpommern. Harder, Oberamtmann. Hohenwarth b/Grimmen. Hintze, H. Rentier. Neuwarp. Krause, C. Blumenfelde bei Wangerin. Kühne. Usedom. Feist, Förster. Caschow b/Grimmen. Meyer, C. F. Kaufmann. Grimmen. Perrin, H. Pfarmaceut. Gransee b/Berlin. Rüdiger, W. Förster. Forsthaus Löckuitz bei Löcknitz. Renner, J. Stargard. Scheele, E. Kaufmann. Tribsees, Vorpommern. Ziemer, E. Klein-Reichow bei Podewils, Belgard. f. Posen, Provinz. 181. Gottschalk, Dr. med. Bomst. g. Rheinlande, Provinz. 182. 183. 184. 89: 186. 187. Charisius, Hauptmann. Düsseldorf. Glaser, Oberlehrer. Wetzlar. Herold, A. Hauptlehrer. Cronenberg. Pfaff, H. Albshausen b/Braunfels. Sachse, C. Baumeister. Altenkirchen. Stollenwerk Il., Förster. Forsthaus Jägerhaus, Post Hürtgen, Kreis Montjoie. 188. Zehe, Franz. Tischlermeister. Neuendorf bei Coblenz. h. Sachsen, Provinz. 189. 190. SL. 192. 193. 194. 19. 196. 197. 198. 193: 200. Besthorn, L. Lehrer. Nordhausen. Brüggemann, W. Lehrer. Zwethau b/Torgan. Bartels, H. Schlosser. Ilsenburg a/Harz. Jex. Steuereinnehmer. Naumburg a/Saale. Klette, O. Seehausen i/d. Altmark. Kleemann. Mauderode b/Ellrich. von Masars, E. Herzberg a. d. Elster. Pietsch. Baurath. Torgau. Puritz. Lehrer. Weddersleben b/Neinstedt. Rondsthaler, Referendar a. D. Heinrichs bei Suhl. Schwen, pens. Pfarrer. Beesenlaublingen b/Halle. Scheerenberg, Baumeister. Halberstadt. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 343 201. Scheiler. Weichensteller. Halle a/S. i. Schlesien, Provinz. 202. Auras, W. Kunstgärtner. Guttmannsdorf. 203. Fritsch, A. Radaxdorf b/Leuthen. 204. Hirsch. Lehrer. Hünern b/Ohlau. 205. Hosius, Forstmeister i/Hermsdorf, im Verein mit 14 dortigen Gräflich Schaffgott'schen Forstbeamten, darunter: a) Oberförster Bormann in Petersdorf, b) Oberförster Mandel in Giersdorf, ce) Revierförster Rücker in Wolfshau, d) Revierförster Tietze in Brückenberg, e) Revierförster Thielin Hain, f) Revier- förster Mandel in Hermsdorf, g) Revierförster Ertelt in Giers- dorf, h) Revierjäger Degener in Schreibershau, i) Revierförster Kriegel in Seiffershau, k) Revierjäger Kirchner im Forst- haus Grop bei Bad Flinsberg. 206. Kern, F. Breslau. 207. von Meyerinck. Öberjägermeister. Gr. Peterwitz b/Canth. 203. Mitschke. Waagemeister. Casimir. 209. Müller, Rittmeister a D. Straupitz b/Brockendorf. 210. Richter, Arthur. Pastor. Grossburg, Kreis Strehlen. 211. Richter, Felix. Muskau i. d. Lausitz. 212. Schmiedchen, ©. Lehrer. Jägendorf b/Jauer. 213. Thiemann, A. Kunstgärtner. Ziegenhals O/S. 214. Wagner. Förster. Forsthaus Weisse-Berg b/Reichen- stein. 215. Weiss, Georg. Lehrer. Lipine O/S. 216. Weissnicht. Revierförster. Stempen. 217. Wolf, H. Muskau i. d. Lausitz. 218. Zimmermann. Rittergutsbesitzer. Tscheschkowitz b/Herrnstadt. k. Schleswig-Holstein, Provinz. 219. Cornehls, Wirthschafter. Kükels bei Leezen. 220. Krohn, H. sen. Zollbeamter. Hadersleben. 221. Meyer, W. Apotheker. Augustenburg auf Alsen. 222. Paulssen. Lehrer. Flensburg. l. Westfalen, Provinz. 223. Behrens, W. Rector. Rheda. 224. Brembt, Fr. Lehrer. Hohenlimburg. 225. Kniep, Lehrer. Berghausen bei Berleburg. 226. Koch, Präparator. Münster. 227. Peperkorn, Maler. Bielefeld. 223. Schmidt, Gerichtsvollzieher. Hattingen. 229. Wiegandt, Ludwig. Hilchenbach. XIV. Sachsen, Königreich. 250. Bauer, Obersteuercontrolleur i/Grimma. 44 231. X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Bauer. Webermeister und Vogelausstopfer in Friesen bei Reichenbach im Vostlande. 232. 233. 234. 239. 236. 2310. 238. 239. 240. * 241. 242. gebirge. 243. 244. 243. 246. 2a. Y48. berg. 249. 2. 251. 252. 298. 254. 238. factur in 230: IN: 258. 299% 260. 261. Besser, Felix. Realschuloberlehrer in Schneeberg. Börner. Uhrmacher in Niederbobritsch b/Freiberg. Bourquin, Max. in Herrnhut. Breitfeld. Oberförster in Rehefeld b/Altenberg. Carl, Louis. Realschuloberlehrer i/Pirna. Francke, Dr. in Rochlitz. Frenzel, Dr. A. Hüttenchemiker in Freiberg. Grünewald, A. in Grossenhain. Held, Th. Stadtrath in Zittau. Helm, Dr. F., in Arnoldsgrün b/Schoeneck i/Vogtlande. Herrig, Richard, Seminaroberlehrer in Annaberg i/Erz- Heym, Th., Bürgerschullehrer in Wurzen. Jähri &, Gustav. Bür gerschullehrer in Kamenz. Knauth, G. Drog uist, in Freiberg. Koch, Th. in Oberlössnitz b/Dresden. Krezschmar, Carl. Buchhändler in Zittau. Kühne, Rittergutsbesitzer auf Schloss Wachau b/Rade- Langhammer, E. in Piskowitz b/Lommatzsch. Liebmann, K. H. Königl. Förster in Rochlitz. Lübeck. Lehrer in Liebethal bei Lohmen. Marx, P. Lehrer in Mautitz bei Riesa. von Minckwitz, B., Königl. Unterförster in Wurzen. Naumann, Herm., Realschuloberlehrer in Bautzen. Naum ann, Max. Maler an der Kgl. Porzellan- Manu- Meissen. Neumann, M. in Grossenhain. Paessler, M. in Breitenbach b/Pfaffroda (Meerane). Peschel, E. Lehrer in Nünchnitz a/Elbe. Pfeifer. Wagenrevisor in Mylau. Pusch, Max in Colditz. Rössler, Heinrich. Fabrikant Türkischer Wollen- waaren in Ebersbach (Niedendorf). 262. 263. 264. 262. faetur in 266. 207: 268. 269. 20. Dr: 202. Rudolf, Oscar in Ebersbach (Niedendorf). Schneider, A. Barbier in Chemnitz. Schulze, J. Gutsbesitzer in Meusdorf bei Kohren. Seigert, Emil. Maler an der Kgl. Porzellan- Manu- Meissen. Strohbach, O. in Chemnitz, Blankenauerstrasse 19. Thiele, Julius. Kaufmann in Glauchau. Wagner, A. F. Ingenieur in Nossen. Wagner, H. Realschuloberlehrer in Löbau. Weidemüäller, F. Th. Oberlehrer in Riesa an der Elbe. Werner. Bäckermeister in Zwickau. Wunderlich in Gross-Voigtsberg. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 345 XV. Sachsen-Altenburg, Herzogthum. 273. Heller, F. Gössnitz. XV]. Sachsen-Coburg-Gotha, Herzogthum. 274. Deussing. Oberförster. Taimbach bei Coburg. 275. Eulefeld. Forstassistent. Stutzhaus. 276. Florschütz. Oberförster. Weidach bei Coburg. 277. Fraebel. Oberförster. Hohleborn bei Seligenthal. 278. Habermann. Forstinspector. Gotha. 279. Heimburg. Schreinermeister. Molschleben bei Gotha. 280. Oppel. Forstgehülfe. Coburg. 281. Riehmann. Kornhochheim bei Neudietendorf. 282. Schroeter. Forstsecretär. Coburg. 283. Sembach. Förster. Obersüllbach. 284. Sembach Il. Oberförster. Sonnefeld. 285. Sembach. Forstgehülfee Weidach bei Coburg. 286. Stammberger. Förster. Leutendorf bei Sonnefeld. XVII. Sachsen-Meiningen, Herzogthum. 287. Haupt, R. Priessnitz bei Camburg a/Saale. XV1M. Sachsen-Weimar-Eisenach, Grossherzogthum. Ei 288. Böttner. Oberförster. Erbenhausen bei Kaltennord- eim. Bey tleyne, 0. R. Jena. XIX, Schwarzburg-Rudolstadt, Fürstenthum. 290. Bellermann. Revierförster. Forsthaus Rothenburg b/Kelbra. 291. Berninger. Revierförster. Seega b/Frankenhausen. 292. Justinus. Revierförster. Cursdorf b/Katzhütte. 293. Petry. Revierförster. Tilleda b/Frankenhausen. 294. Pressler. Revierförster. Katzhütte. 295. Rühm. Revierförster. Scheibe b/Katzhütte. 296. Wolfram. Döschnitz b/Schwarzburg. XX. Schwarzburg-Sondershausen, Fürstenthum. 297. von Wolffersdorff, E., Oberstlieutnant a. D. Sonders- hausen. XX]. Würtemberg, Königreich. 298. Allgayer. Bernpflingen. 299. Häcker. Stud. rer. nat. Tübingen. 300. Hoffmann, Th. Professor. Ehingen a/Donau. 301. Locher, Paul. Redacteur. Künzelsau. 346 X. Jahresbericht (1385) des Ausschusses 302. Nördlinger. Professor. Tübingen. 303. Rummel. Forstgehilfe. Nietheimb b/Neresheim. 304. Scheler, Graf von. Stud. forest. Tübingen. 305. Schrack. Modelleur. Wasseralfingen. Die unterzeichneten Mitglieder des Ausschusses für Beobach- tungsstationen der Vögel Deutschlands legen im Nachfolgenden den 10. Jahresbericht vor, der die Zeit umfasst vom 1. Januar 1885 bis zum 31. December 1885. Das eingelaufene Material wurde in der Weise vertheilt, dass A. Walter Anhalt, Baden und Baiern, P. Leverkühn Braun- schweig, Bremen und Provinz Hannover, von Berg Elsass-Loth- ringen, Deditius Hamburg, Hessen-Darmstadt und Lippe, Mat- schie Meeklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Provinzen Hessen-Nassau und Pommern, Schalow und Bünger Provinzen Brandenburg und Schlesien, Ziemer Provinzen ÖOst- preussen, Posen, Rheinprovinz und Westpreussen, Reichenow Provinz Sachsen, Rohweder Provinzen Schleswig-Holstein und Westfalen, Meyer Königreich Sachsen, Wacke Sachsen-Alten- burg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-W eimar- Eisenach, Sch warzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, und Blasius Königreich Würtemberg bearbeitete. Dr. R. Blasius übernahm ausserdem noch als Vorsitzender des Ausschusses die Gesammtredaction und den allgemeinen Theil des Berichtes. Für Herrn Oberlehrer Hartwig, der aus Gesundheitsrücksichten an der Bearbeitung gehindert war, trat Herr Wacke ein, für Herrn H. Schalow, der wegen anderweitiger Geschäftsüberbürdung, nur einen Theil der Provinz Brandenburg bearbeiten konnte Herr Bünger. In der Bearbeitung des Königreichs Sachsen wurde Herr Hofrath Dr. A. B. Meyer durch Herrn Dr. Helm in Arnoldsgrün unterstützt. Es gereicht uns zu ganz besonderer Freude, dieses Mal einen noch reichhaltigeren Bericht als in dem letzten Jahre liefern zu können, die Zahl der Beobachter hat sich gegen 1884 fast wieder verdreifacht, so dass fast alle Gegenden unseres deutschen Vater- landes jetzt mit ornithologischen Beobachtern besetzt sind. Nur die Provinz Posen weist noch empfindliche Lücken auf. Einige der geographischen Verbreitungskarten sind bereits diesem Berichte beigegeben, die übrigen zunächst in Aussicht ge- nommenen Vogelarten werden demnächst in Angrili genommen werden. Das darüber eingegangene Beobachtungsmaterial wird seiner Zeit mit den Karten zu gleicher Zeit veröffentlicht werden und ist bei den betreffenden Arten darauf verwiesen worden. Allen Beobachtern, die uns Berichte eingesandt haben, sprechen wir unseren verbindlichsten Dank aus und bitten um Fortsetzung der Beobachtungen und Einsendung der Berichte zum Beginn des nächsten Jahres. Dr. R. Blasius, Vorsitzender, Dr. A. Reichenow, stellvertr. Vorsitzender, für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 347 von Berg, Deditius, Leverkühn, Matschie, Dr. A. B. Meyer, Rohweder, Schalow, Wacke, Walter, Ziemer, Mitglieder des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. I. Allgemeiner Theil. A. Beschreibung der Beobachtungs-Stationen. !) Baden, Grossherzogthum. Mosbach (Widmann). Hauptstadt des badischen Odenwald- kreises, zwischen dem 49 und 50 Grad nördlicher Breite und 9—10 Grad östlicher Länge von Greenwich gelegen. Die Stadt liegt an der Elzbach, welche, gegen Süden fliessend, in einer Entfernung von 4 Kilometern bei Neckarelz von dem Neckar aufgenommen wird. Die Stadt liegt 170 Meter, die umliegenden Höhen 350 Meter über dem Meere. Die Berge, aus Muschelkalk bestehend, sind auf den Höhen bewaldet. Die Buche und Eiche und auf den geringeren Bodenpartien die Forle sind die Hauptholzarten. Staufen (Schütt). Beobachtungsgebiet von den Ufern des Rheines bei Bremgarten (205 Meter Meereshöhe) bis auf den Gipfel des badischen Belchen (1465 Mtr.), Rheinebene und Münsterthal nebst angrenzenden Gebirgen. Die Waldungen sind in der Rhein- ebene Mittelwald, bestehend aus den verschiedenen Laubhölzern und im Gebirge Hochwald von Buchen und Weistannen, nur in den höchsten Lagen von Fichten. Baiern, Königreich. Augsburg (Wiedemann). Das Beobachtungsgebiet umfasst den baier. Reg.-Bezirk von Schwaben und Neuburg. Die Grenzen desselben sind im Osten: der Reg.-Bezirk Oberbaiern, im Süden Tyrol, Vorarlberg und Bodensee, im Westen: Würtemberg und im Norden: Mittelfranken. Im Süden thürmt sich das hohe Alpen- gebirge empor, dessen höchste Berge die Mädeler-Gabel mit 8117 Fuss, der Biberkopf mit 8014 Fuss, der Hochvogel mit 7968 Fuss und der Angererkopf mit 7390 Fuss sind. Die Vorgebirge er- strecken sich bis in die Gegend von Kaufbeuren, von wo aus sich die Hochebene, im östlichen Theile aus der Liechfeldebene und im westlichen Theile aus wellenförmigem Hügellande bestehend, bis an die Donau erstreckt. Nördlich der Donau zieht sich der Jura hin, innerhalb welchem sich ein seeartiges Becken, die Riesebene, ausbreitet. Grenzflüsse sind östlich der Lech, westlich die Iller. Hauptfluss ist die Donau. Auf der Südseite der Donau ziehen sich grosse Moore hin: das Donaumoos und das Donauried. ) Anmerkung. Die im 9. Jahresberichte beschriebenen Beobachtungssta- tionen (siehe diesen Jahresbericht, Cab. J. f. O. 1886. Seite 135 u. ff.) sind hier nicht weiter berücksichtigt. 348 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Im Kreise kommen ausser 27 Seen noch 656 Fischteiche vor. Den Mittelpunkt der Beobachtungen bildet das günstig zwischen Lech und Wertach gelegene Augsburg, wobei nicht selten die östliche Grenze überschritten wurde. Aurora (Mölzer). Das Beobachtungsgebiet beschränkt sich theils auf den eigentlichen Spessart im Kreise Unteriranken in Baiern, theils dessen Ausläufer gegen den Main, dann auf das Main- gebiet "selbst von Gemünden am Main bis Wertheim, dann auf den Sinn- und Saalgrund. Bischbrunn (Mantel, Kollin.. Das Beobachtungsgebiet — 49°, 50° geogr. Breite, 24° 10° g. Länge — ist durchweg Hügel- land des Spessarts, vorzugsweise Waldland mit wenigem Feld, das an das Mittelgebirge vermöge seiner Höhenlage 227—587 m über der Meeresfläche anstreift. Der grösste Theil des Forstamtes zu 4000 ha hat eine Höhe von 500 m. S. Catharina (Schott). Das Beobachtungsgebiet betrifft das. Quellengebiet des Anger-Flusses im Böhmerwalde ungefähr 49° n. Br. und 31° östl. Länge, theils auf der baierischen, theils auf der böhmischen Seite gelegen, die Städte Neumarkt, Neuern und Eisenstein in Böhmen mit einschliessend. Freihalden (C. Rebele). Die Beobachtungsstation F. liegt in Mittelschwaben (Bahnlinie Augsburg-Ulm) auf dem Höhenrücken zwischen Mindel und Zusam, 550 m über der Nordsee und ist rings umher von umfangreichen Wäldern (meist Nadelforst und gemischter Bestand) umgeben. Karlstein bei Reichenhall, (Hofmann). Das Beobach- tungsgebiet dehnt sich in südwestlicher Richtung von Reichenhall aus, zwischen 47° 40° 13° und 47° 45° 10° n. Br. und 30% 20° 37” und 30° 30° 45° östlicher Länge, hat seinen tiefsten Punkt (447 m über d. Meere — in der bei Reichenhall gelegenen 150 ha grossen Ebene, wird an der Süd- und Süd-Ost Seite vom Saalachflusse und der Landes-Reichs-Grenze, an der N. und N.-W. Seite von dem Staufen Gebirge (1838 m hoch), sowie von dem Rausch- berge (c. 1400 m hoch) eingeschlossen und erhebt sich in der südwestlichen Ecke zu seinem höchsten Punkte dem Sonntagshorne (1966 m hoch). Das Terrain wird durch ein langgestrecktes Thal, sog. Weissbachthal, von NW. gegen SO. durchschnitten, in welches zu beiden Seiten mehr oder minder langgestreckte Seitenthäler meist mit Gebirgsbächen einmünden. Feldbau ist nur sehr wenig vorhanden; in den Niederungen und auf den flachen Vorbergen wechseln Felahölzer mit Culturland; während die höheren Lagen bis zum improduktiven Terrain mit ausgedehnten Waldungen — bestehend aus vorherrschend Nadelholz mit Laubholz (meist Buchen) gemischt — bestockt sind. In der Nähe von Reichenhall 520 m. über d. Meere der sog.: Thumsee, 50 Tagewerk gross. Kochel (Dr. Ris.). Der Bezirk ist Kochel in Oberbaiern am für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 349 Kochelsee, 601 m, hart am Fusse der Gebirge: Jochberg 1567 m, Herzogenstand 1781 m, Heimgarten 1811 m, ferner Walchensee, 802 m, 3 km südlich im Gebirge, rückwärts an Jochberg und Herzogenstand gelegen; als fernerer Gebirgsstock anschliessend an Jochberg gegen NO. der Rebenkopf, 1529 m, mit seinen Ausläufern gegen die Strasse Kochel, 605 m — Benedietbeuern, 617 m. Lohr (Steinbrenner). Das Forstamt Lohr West mit den 2 Gemeindemarkungen Neuhütten und Rechtenbach (früheres königl. baierisches Forstrevier Lohrerstrasse) liegt im baterischen Antheile des Spessarts, Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg, und wird begrenzt im W. vom Forstamte Rothenhuch, N. vom Forstamte Schöllkrippen und Partenstein, O. vom Forstrevier Lohr, den fürstl. Loewenstein’schen Besitzungen und im Süden von den letzteren und dem königl. Forstreviere Rohrbrunn. Stadt Lohr liegt unterm 50° nördlicher Breite und 27° 15° östlicher Länge, Forsthaus Lohrerstrasse 49% 58° 48 n. Breite und 279 7’ 25 östlicher Länge von Ferro. Höchste Erhebung über der Nordsee auf der Grenze der Forstämter Lohr West und Partenstein die s. g. Weickrotshöhe 545 m, tiefste an der Staatswalderenze gegen die Gemarkung der Stadt Lohr, an der Lohr-Aschaffenburger-Strasse ca. 190 m; Försterwohnung zu Lohrerstrasse 464 m. Das ganze Gebiet bildet den Uebergang vom Hügellande zum Mittelgebirge. Das Klima ist ein rauhes und überraschend der Wechsel der Temperatur im Hoch- und Vorlande, so dass man in dem höheren Waldgebiete (Hochspessart) nur zwei Jahreszeiten kennt, deren Uebergänge scharf begrenzt, in dem Sommer und Winter sich be- rühren, Herbst und Frühling aber kaum bemerkbar sind. Spät- und Frühfröste häufig. Laubholzwaldungen sind vorrherrschend und zählen zu den schönsten Deutschlands, die Buche ist die herrschende Holzart, aber mit vielen alten (bis zu 500 Jahren) Eichen durchstellt. Nur die den Ortschaften zunächst gelegenen Waldorte, die im Laufe der Zeit durch Eingriffe der Bewohner gelitten, sind seit 45 Jahren allmählich mit Nadelholz (vorzüglich P. sylvestris) wieder in Bestand gebracht worden. Der Boden ging aus der Verwitterung des bunten Sandsteines hervor und ist im grossen Ganzen arm zu nennen. Wasserarm ist fast das ganze Gebiet zu nennen, grössere See’n und Teiche fehlen so zu sagen gänzlich, an der südlichen Grenze berührt der flossbare, früher sehr forellenreiche Hafenlohrbach (auch der Lachs kam in dem- selben vor, der letzte wurde 1825 bei Edenfurt gefangen) und an der nördlichen ein Arm des Lohrbaches das Gebiet; ersteren nimmt der Main bei Hafenlohr, letzteren bei Lohr auf. Der im Gebiet entspringende Reihtenbach ist unbedeutend. Gleiche Verhältnisse zeigen das angrenzende Forstrevier Rohrbrunn und Forstamt Rothen- buch. — Neubau und Wurzweiler (Fabricius). Post Bayerfeld in der Pfalz. Neubau zwischen 25,, und 25,,° östl. L. und 49,, und 49,,° nördl. Br. liegt auf einem bewaldeten Höhenrücken 350 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses (ca. 400 m), der sich jedoch unbewaldet nach Südwesten fortsetzt, nach den andern Seiten aber 7—10 Prozent abdacht. Das Klima ist ziemlich mild, doch heftig auftretende Westwinde. Wurz- weiler, nur 6 Kilom. von Neubau entfernt, hat die ähnlichen Terrain- und klimatischen Verhältnisse wie Neubau; in der Nähe beider Orte viele Weinberge und bedeutender Obstbau. Neumarkt in der Oberpfalz (Gigglberger. Neumarkt in der Oberpfalz und dessen Umgebung liegt zwischen dem 29/30 Grad geographischer Länge und 49/50 Grad geogr. Breite, auf den untersten Schichten des Juragebiets, dessen 3 Schichten in der Nähe sich deutlich hervorheben. Obersinn Unterfranken. (Vay H.) 27° 18° östl. Länge 50° 10° nördl. Breite. St. Oswald. Post Grafenau, Niederbaiern (Leythäuser). St. Oswald, Kreis Niederbaiern früher Benediktinerkloster, seit 1803 säkularisirt, nunmehr Bräu- und Pfarrhaus, sowie Forstgebäude, liegt 790—S00 m hoch über dem Spiegel der Nordsee unter dem 49 Breitegrad an der östlichen Grenze gegen Böhmen im baie- rischen Walde am Fusse des Rachels. Seine specielle Lage ist an einem Bergabhange gegen S. gerichtet, — daher die Zugriehtung unserer Sommergäste wohl stets nach S. gerichtet sein dürfte. Einen förmlichen Zug haben und können wir in unserer Wald- gegend wohl nicht leicht beobachten. Die klimatischen Ver- hältnisse unseres Waldgebirges (zwischen 700—1440 m Rachel- spitze) skizziren sich im Allgemeinen als ein ausgeprägtes Berg- klima mit kurzer Wachsthumszeit, schroffen Wärme -Abwei- chungen, häufigen Nebelbildungen in den Uebergangs-Jahrzeiten, Rauhfrösten und Frosterscheinungen im Spätfrühling, und zur Winters- zeit durch mehr wie metertiefen Schnee. Getreidebau auf der letzten Stufe, dagegen Viehzucht auf gutem Stande — Sper- linge kommen nur noch in St. Oswald selbst vor, in den weiter gegen den Wald hineingelegenen kleinen Ansiedelungen ist keiner mehr zu sehen. Rohrbrunn (Lösch). Grenzen des Beobachtungsgebietes: Das Beobachtungsgebiet -- Revierbezirk Rohrbrunn — ist ostsüdöstlich von Aschaffenburg gelegen und erstreckt sich in der Richtung von N. nach S. auf eine Länge von 7 Kilometer und von O. nach W. auf eine Breite von 10 Kilometer. Die Luftlinie zwischen dem westlichsten Punkte des Beobachtungsgebietes und der Stadt Aschaffenburg misst 16 Kilometer. Das Beobachtungs- gebiet bildet einen Theil des Hochspessart. Von dem Gesammt- Areale mit 3941 ha sind 3777 ha mit Laubholzhochwald in den ver- schiedenen Altersklassen und 102 ha mit Nadelholz (meist Kul- turen) bestockt, während nur 62 ha bei einer Höhenlage von 500 m über dem Meere zur landwirthschaftlichen Benutzung dienen. Die Meereshöhe des Gebietes wechselt zwischen 252 und 587 Meter. Gebirgsformation: bunter Sandstein. Die Hänge sind selten steil abfallend, meist sanft geneigt, von zahlreichen Mulden und Ein- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 351 beugungen durchzogen, die Bergrücken breit, meist sanft gewölbt. Geographische Länge: 27° 10— 20 östl. v. F. Geographische Breite: 49° 40 — 50”. Reg.-Bez. Schwaben und Neuburg (f J. F. Leu) mitgetheilt von Kaufbeuern (Buchner). Geographische Lage des be- treffenden Bezirkes: Oestliche Länge 27° 16°—24° 11‘ (von Ferro), nördliche Breite 47° 16° — 49° 2°. Grenzen: Nur theilweise natürliche, aus jeder Spezialkarte von Baiern ersichtlich. Topo- graphische Beschaffenheit: Im Norden längs der Donau zu beiden Seiten ausgedehnte Moore (,„Donauried“ und „Donau- moos“), kleinere auch im südlicheren Theile; in weiterer Ent- fernung von dem genannten Strome — gleichfalls zu beiden Seiten — ziemlich getreidereiche Ebenen, nördlich das „Ries‘‘, südlich ein Theil der schwäbisch-baierischen Hochebene, letztere allmäh- lich in Hügel- und Bergland übergehend mit vorherrschendem Wiesen- wuchs, zum Theil auch Wald, endlich zum Allgäuer Hochgebirg (im „Hochvogel“ bis zu 2588 m) ansteigend. Zahlreiche Flüsschen zwischen Lech und Iller durchziehen das Terrain, im Süden sind einzelne kleinere Seen dazwischen zerstreut, südwestlich bildet der Bodensee die Grenze. Das Klima nach Massgabe der Höhenlage theils milder, theils rauher. Starnberg (Weigenthaler).. Das Beobachtungsgebiet liegt unter dem 29° der Länge und dem 48° der Breite, im Kreise Oberbaiern, umfasst die Bezirksämter München I und H, Amts- gerichte München I und II und Starnberg — Wolfratshausen, ferner einen Theil der Bezirksämter Bruck, Landsberg, Miesbach, Tölz und Weilheim. Dasselbe ist begrenzt im Süden von den Vorbergen des oberbairischen Gebirges, Amtsbezirken Miesbach, Tölzund Weil- heim; im Westen von der Amper und dem Ammersee, im Norden grenzt es an die Bezirke Bruck und MünchenI und im Osten bilden die Loisach und die Isar, welche beide Flüsse, aus Tyrol kommend, in ihrem Laufe durch die Abflüsse vieler Gebirgsseen bedeutend verstärkt werden, die Grenze. Indem auch der Stadt- bezirk München in das Beobachtungsgebiet gehört, dürfte hervor- zuheben sein, dass München 1569 Pariser Fuss und die Sternwarte bei Bogenhausen 1603 P. F. über der Meeresfläche liegt. München ist meteorologisch charakterisirt durch eine völlig exponirte Hochebene ohne andere Eigenthümlichkeit als die Alpen, die einen Damm für südliche Luftströme mit Ausnahme des starken Scirocco bilden. Die mittlere Temperatur der Umgebung beträgt — 5,855° R., die Stadt selbst aber hat eine Erhöhung dieser Tem- peratur, die im Mittel -—- 1,45° R. ausmacht. In Bezug auf die Temperaturverhältnisse bestellen zwar Unterschiede je nach der Höhenlage der verschiedenen zum Beobachtungs-Rayon gehörigen Orte, im Allgemeinen dürften aber doch und insbesondere für München und Umgebung, sowie auch für Starnberg und Umge- bung nachstehende Angaben giltig sein: „Im Mittel hat man den letzten Frost am 27. April und den ersten am 15. October; vor dem 202 X. Jahresbericht (1835) des Ausschusses 12. und 14. Mai ist man indessen nicht sieher, ob nicht ein Frost noch eintritt, und vom 13. September können schon wieder die Fröste beginnen. Die Wärme steigt im Verlaufe des Sommers im Mittel bis + 23%,7 R. und die Kälte geht im Winter bis — 15°%2 R. herab, somit kommt eine jährliche Schwankung von 38,°9 vor. Die grösste Sommerwärme — durch die regelmässige Wirkung der Sonne hervorgerufen — weicht nie weit vom Mittel ab, während die grösste Winterkälte — von dem zufälligen Eintreffen kalter Luftströme und andern begünstigenden Umständen erzeugt — sehr verschieden ist. Die Extreme der einzelnen Monate entfernen sich im Sommer, wie im Winter um den gleichen Betrag und geben eine monatliche Schwankung von 17,9%, wobei indessen zu erinnern ist, dass die Abweichungen der einzelnen Jahre sehr beträchtlich sind. Diese Veränderlichkeit ist dem Münchener Klima ganz be- sonders eigen ; in der That aber verbreiten sich die Schwankungen der Lufttemperatur über ganz Baiern so gleichmässig, dass ein Ort vom andern sich wenig unterscheidet. — Ein eigenthümliches Verhältniss kommt vor Allem in München, aber auch an den meisten zum Beobachtungsgebiete gehörigen Orten vor, nämlich die Schnelligkeit des Ueberganges von der Wärme zur Kälte. Die plötzlichen Temperaturschwankungen sind fast um das Doppelte grösser im Sommer, als im Winter. Im Winter ist es die Auf- heiterung des Himmels und der Umschlag des Windes nach Osten, im Frühjahre und Herbste der im nahen Gebirge fallende Schnee, im Sommer Gewitter, Regen und Hagel, wodurch eine so schnelle Abkühlung in der Regel herbeigeführt wird. — Im April sind die stärksten Winde, im October die schwächsten. Die vorherr- schende Richtung der Wolken in allen Monaten geht von Westen nach Osten. Die Menge der meteorologischen Niederschläge ist im Mittel 364,81", im Ganzen kommen auf das Jahr 130 Tage mit Regen, 35 9 „ Sehnee und 10 ,„ „beiden, Hagel fällt 5mal im Jahre und am häufigsten im Monat Mai. — Juni ist, wie überhaupt in den Voralpen, ein Regenmonat. Die Zahl der Gewitter ist gross; das grosse Uebergewicht der südlichen Gewitter liefert einen Beweis von der Anziehung der Gebirge. Boden: München liegt in einer Erweiterung des ehemaligen Isarbettes auf einer ziemlich unregelmässigen Erhöhung, bestehend aus gerolltem Gesteinschutt der südlichen Voralpen, der durch einen aus dem darüber fliessenden Wasser abgelagerten Tuff wieder zu einem festen Conglomerate verkittet ist. In einer Rinne dieses Conglomerates hat die gegenwärtige Isar ihren Lauf; denn die ganze Hochebene um München besteht im stundenweiter Verbreitung aus diesem Conglomerate, das alle Gesteinsmassen enthält, aus welchen die südlichen Voralpen bestehen. Gerölle von kohlensaurem Kalk sind darin vorherrschend, dann kommen untergeordnet Kalk- mergel, Dolomite, Sandsteine, Hornsteine, ja hier und da Geschiebe für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 353 aus der Centralzone der Alpen, aus Grünstein, Gneiss, Glimmer- schiefer ete. bestehend. Dieses Conglomerat, Product einer ehe- maligen Wasserflutb, welche über unsere südlichen Alpen herein- stürzte, erreicht an manchen Stellen eine gegen Süden immer mehr zunehmende Dicke oder Mächtiekeit von oft mehr als 200 Fuss, wie auch die beiden Ufer der Menterschweige und Grosshesseloh lehren und ist von Thon- und Lehmlagern hier und da durchzogen; ja es ruht auf einer, aus grünlicher Talkmasse bestehenden, Thon- schichte, welche die vom Tage in die Tiefe dringenden atmosphä- rischen Wasser nicht mehr weiter gehen lässt, sondern sie nöthiget, als Quellen, welche unser Trinkwasser bilden, an den beiden hohen Isaruiern zu Tage zu fliessen. Wasser kommt in der nächsten Umgebung von München nur in geringer Menge vor. Die Isar hat wenig constantes Wasser, viel zufälligen Zufluss von Regen und schmelzendem Schnee Quellen kommen auf beiden Seiten der Isar vor. Was nun die Beschaffenheit des dem unterfertigten Be- obachter näher und zunächst gelegenen Beobachtungsgebietes be- triit, so düriten hierfür die vorgeschilderten Verhältnisse im All- gemeinen Gültigkeit haben; es ist jedoch für dasselbe hervorzu- heben: Die Reichhaltigkeit an Seen, als: Würm- oder Starnberger See, Ammersee, Seefelder-, Wörth-, Schlurfelder-, Wesslinger-, Meisinger-, Ess-, Oster-See etc., sowie die grossen Moor- oder Moostflächen (Möser, Filzen), ausserdem der Reichthum an Nadel- und Laubwaldungen und an Quellen. Stoftenried bei Langenhasbach (Kirchmayer, M.). Das Be- obachtungsgebiet liegt zwischen 28° östlicher Länge und 48° 15° nördlicher Breite und bildet einen Theil des sogen. Roggenburger Forstes, welcher einen zusammenhängenden Nadelholz-Complex von 10000 Tagw. bildet mit durchweg ebener Lage. Vorderriss (Laurer). Die Grenze des Beobachtungsgebietes im diesseitigen Amte erstreckt sich gegen Norden an das königl. Forstamt Jachenau, gegen Osten an den Gemeindebezirk. Leng- gries, gegen Süden an Tyrol (deutsche Reichsgrenze) und gegen Westen an die königl. Forstämter Krun und Mittenwald; beregtes Beobachtungsgebiet liegt inmitten hoher Berge, also vollständig im Hochgebirge zwischen 47° 50‘ und 47° 50° nördlicher Breite und 28° 52° und 29° 20° östlicher Länge. Das Forsthaus selbst, voll- ständig isolirt, liegt am rechten Ufer der Isar in einer absoluten Höhe von 800 m und ist 25 Kilem. von jeder grösseren Ortschaft entfernt. Das örtliche Klima ist in hiesiger Gegend vermöge ihrer hohen Lage über dem Meere, verbunden mit der eigenthümlichen Formation ihrer Gebirge und kesselartigen engen Thälern, rauh. Die mittlere Jahrestemperatur ist = 4 5, 12. — Mit dem Monat November erscheint der Winter mit vielem, oft 1—-2 m tiefem Schneefall und dauert bis zum Monat April und Mai. — Der Wechsel zum Sommer erfiolet schnell und beinahe ohne Frühjahr. Die Hauptwindströmungen kommen von Süd, West und Südwest. — Wiesen bei Heigenbrücken (Königer). Das Beobachtungs- Cab, Journ, f. Ornith, XXXV. Jahrg. No, 130. October 1887, 23 354 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses gebiet ist das kgl. bair. Forstamt Wiesen 2055 ha gross, welches im Norden an Preussen (vormals Hessen) und ausserdem an die bair. Forstämter Partenstrie und Schollkrippen grenzt. Die geographische Länge ist 49°, und die Breite 27%. — Der klimatische Charakter dieser Gegend ist das „Waldgebirgsklima“, jedoch hinsichtlich der Hitze- und Kälte-Extieme noch „‚gemässigt“ zu nennen, im Durchschnitte kühl und feucht. Der östlich gelegene Theil des Terrains hat eine den Nordwinden exponirte Lage, der westlich — gegen den Kahlgrund — gelegene aber ist geschützt gegen Nord und Ost durch Höhenzüge. Die Bodenverhältnisse sind die gleichen des ganzen Spessartgebirges, welches geognostisch der Buntsandstein- formation zufällt.: Die Bestockung der Waldungen besteht zum Theil aus reinem Laubholz, zum Theil aus reinem Nadelholz und theil- weise auch aus Mischbeständen von verschiedenartiger Zusammen- setzung. Noch sei hier bemerkt, dass starke Spätfröste eine häufig auftretende Erscheinung sind, die die Vogelwelt nicht begünstigen. Braunschweig, Herzogsthum. Fürstenberg a/Weser (Benze). Das Beobachtungsgebiet liegt unter dem 27 ads 5 Min. östl. Länge von Ferro und unter dem 51 Grade 45 Min. nördlicher Breite. Dasselbe umfasst das am Sollingerwalde belegene, aus Laubholz-Hochwald und Fichten- Hochwald bestehende 2012 ha grosse Forstrevier Bofzen und die angrenzenden Theile des Nachbar-Reviers Derenthal, sowie die nord- westlich vor dem Bofzer Reviere liegende 770 ha grosse Feldmark Bofzen und die südlich und westlich vor dem Bofzer und Deren- thaler Reviere liegende 290 ha grosse Feldmark Fürstenberg mit den Domainenländereien. Elsass-Lothringen, Reichsland. Banzenheim (Auer). 25° 11’ ö. L. 47° 50‘ n. Br. 225 Meter über dem Meeresspiegel. hr a (Beckmann). 25° ö. L. 49° 01‘ na. Br. 380 il. dı M. Ernolsheim (Hommel). 25° 04‘ ö. L. 48° 48‘ n. Br. 185 M. ü.d. M. le (Bethke). 25° 08° ö.L. 47° 48' n. Br. 230 M. "IM. x in (Schwarz). 25° 05‘ ö. L. 47° 44' n. Br. 245 M. ü. d.M. Kinzheim (Ruthy). 25° 04 ö. L. 48° 15° n. Br. 210°M. d. M. Legeret (Ebeling). 25° 05° ö. L. 49° 04° n. Br. 415 M. .M. =: ü. d Linthal (Deutschbein). 24° 47‘ ö. L. 47° 57‘ n. Br. 460. M. ü.d. M. Münchhausen (Esselborn). 25° 07‘ ö. L. 47° 52‘ n. Br. 220 M. ü.d. M. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 355 und (Weniger). 25° 03° ö. L. 48° 03‘ n. Br. 190 M. ü.d.M. Niederlauchen (Krahmer). 24° 43' ö. L. 47° 56‘ n. Br. 630 M.ü.d. M. Richtolsheim (Krumenacker). 25° 15° ö.L. 48° 14' n. Br. 170 M.ü. d. M. ein (Abel). 25° 04° ö. L. 47° 45° n. Br. 240 M. ü. Rothleiblen (Cronmüller). 25° 05° ö. L. 47° 54' n. Br. 210 M.ü. d.M. Wiebersweiler (Werkle). 24° 36‘ ö. L. 48° 55‘ n. Br. 220 M.ü.d.M. Wolfganzen (Wernicke). 25° 10‘ ö. L. 49° 02' n. Br. 190 M.ü.d.M. Hessen, Grossherzogthum. Butzbach in der Wetterau (Reuss). Hügelland zwischen Vogelsberg und Taunus, mit Laubwaldungen bedeckte Höhen, fruchtbarer Lehmboden, von der Wetter und kleinen Bächen durch- strömte Felder, 50° 26‘ n. Br. 26° 22° ö. L. Lehrbach (Walter). Kreis Alsfeld, Provinz Oberhessen, 90 4 ö. L. 50° 47‘ n. Br. Thalsohle 257,, Meter, höchster Punkt der Hochberg bei Homberg a. d. Ohm eine Stunde Entfernung 3560 Meter Meereshöhe, Jahrestemperatur 6,15°%R. Die Landschaft ist wellenförmig: mit von Süd-Ost nach Nord-West laufenden Thälern, grosse Flüsse sind in hiesiger Umgebung nicht, statt dessen sind 2, der vorhandenen Fläche mit Wald bewachsen, Temperatur- wechsel vollziehen sich sehr rasch. Preussen, Königreich. a. Hannover, Provinz. Gehrden bei Melle (Schuch). Das Beobachtungsgebiet liegt östlich der Stadt Melle im Kreise gleichen Namens. Im Norden, eirca 1 Stunde entfernt, erstreckt sich das Wiehengebirge, an dessen Fusse die Else in dem nach ihr benannten Thale tliesst. */, Stunde östlich fliesst der Else der von Süden kommende Violenbach zu, in den sich von Westen kommend der unbedeutende Sternbach (Sternbeeke) ergiesst. Das Gebiet ist als hügelig zu bezeichnen. Haselünne im Herzogthum Arenberg-Meppen (Bodemann). Die hiesige Gegend ist im Ganzen eine flache zu nennen, wenn hie und da auch niedere, mit Nadelholz bestandene Hügelreihen vor- kommen. In einer Entfernung von 4 Stunden kann man bei heller Luft die letzten Ausläufer des Teutoburger Waldes erkennen. Mein Wohnort ist von zahlreichen Obst- und Gemüsegärten, wie mit einem Kranze umgeben, daran schliesst sich im Norden und Westen ein grosser Kornesch und hieran Wiesen und Ackerkämpe, welche von dichten Wallhecken und Bäumen eingerahmt sind; weiter hin- aus sieht nıan grosse Tannenwälder, Haiden und stellenweise ein 23* 356 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses sumpfiges Moor. Gegen Süden hat die Landschaft einen andern Charakter, indem hier Wald (Laub- und Nadelholz), Wiesen und und Weiden anmulhig abwechseln. Dieses Gebiet durchfliesst die Hase (Nebenfluss der Ems), welche hier mehrere Bäche aufnimmt. Moringen (von Roden). Das Beobachtungsgebiet im engeren Sinne ist ein vorzugsweise mit Buchen-Hochwald bestandener Höhen- zug (Sollingsausläufer). Nadelholzbestände kommen nur in mittleren und jüngeren Altersklassen vor, stellenweise sind kleinere Haide- tlächen mit Buschwerk vorhanden. Boden: Bunter Sandstein und Muschelkalk. In der Nähe des Waldes fliesst ein kleiner Bach, in welchem kleine Fische leben. Ein grösserer Fluss (die Leine) ist 1—2 Meilen von hier entfernt, jedoch ist oft Gelegenheit, die dort vorkommenden Vögel zu beobachten. In der Umgebung des Waldes sind Felder und Wiesen, auch kahle oder nur spärlich mit Dornen etc. bestockte Muschelkalkberge, welche zur Schafweide dienen. Rittergut Oberbehme, Kreis Herford, Reg. Bez. Minden (von Brandis). Gegend hügelig, Berge mit Laub- und Nadelholz bestanden. Wasser: Werre, Nebenfluss der Weser. Oberhüll (Rosenbrock). Die Bauerschaft Hüll, in welcher ich wohne, liest im Kreise Neuhaus a/d. Oste und wird in Ober- und Niederhüll eingetheilt. Der Boden der Bauerschaft besteht theils aus Marsch- theils aus Moorboden, ist daher flach und eben. Wald giebt es hier nicht, doch die Bauerhöfe und sonstige grössere Wohn- plätze sind mit hohen Eichen, Weiden, Erlen und Eschenbäumen umgeben. Die Chausseen und öffentlichen Landwege sind ebenfalls mit Bäumen bepflanzt. Ebenso befindet sich bei jedem Gehöfte ein Obstgarten, daher ist Gelegenheit genug zum Nisten und Aufent- halt der Vögel. Die nächsten Flüsse sind hier: die Oste und die Elbe. Die Elbe ist von meinem Wohnorte circa !/; Stunde und die Oste 1 Stunde entfernt. | Osnabrück (Zeiske) Grenzen des Beobachtungsgebietes: Stadt Osnabrück in einem Umkreise von 10—15 km. Das Beob- achtungsgebiet ist ein sehr mannigfaches, namentlich Bergland mit Laubwaldungen, weniger Nadelhölzer. Es umfasst namentlich an hervorragenden Bergzüsen des Teutoburgerwaldes den ÖOsning. Sonstige Beobachtungspunkte boten neben Flur und Feld, Sumpf und Moor, auch der Süntel, die Essener Berge, das Vehrter-Bruch, die Östercappelner- und Wehrendorfer Bergzüge, das Terrain unterhalb des Süntels, Borgwedde mit seinen prachtvollen Holzbeständen, welche sich bei Darp- (Todtendorf) Venne durch das Timsiek nach der Krebsburg hinziehen. Hinter diesen Beobachtungsgebieten be- einnt die norddeutsche Tiefebene mit ihren Mooren und vielen Sumpf- vögeln. Hier an der Grenze meines Beobachtungsgebietes Venne, Barenau, soll, nebenbei bemerkt, die Varusschlacht geschlagen worden sein. (Professor Mommsen.) Salzgitter (Stoot). Mein Beobachtungsgebiet erstreckt sich über einen Raum von ungefähr 2 Stunden im Durchmesser. Der Ort für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 357 Salzgitter ist im Norden und Süden von bewaldeten Bergen umgeben und liegt in einem Thalkessel, welcher von dem ungefähr 1,5 m breiten Flüsschen „Warne“ durchströmt wird. Die Berge steigen von ungefähr 100 Fuss bis 300 Fuss Höhe empor (nicht Meeres- höhe!). Der Waldbestand besteht aus Laubholz mit einzelnen Tannencomplexen gemischt und ist sämmtlich Bergholz mit Aus- nahme der nebenstehenden Forste Grühe und Wortlah, welche durchaus flach sind. Schneverdingen (Roth, resp. Holst.) Die Gegend ist flach; Haide und Moor, nächste Forst 2 Stunden entfernt. b. Hessen-Nassau, Provinz. Hanau am Main (Färber.. Namentlich das ebene, theils sandige und sumpfige Waldgebiet im Osten und Nordosten der Stadt. Rinteln, Kreis Rinteln, Grafschaft Schaumburg (Hillebrecht) liest zwischen dem 26 und 27 Gr. östlicher Länge und 52 und 53 Gr. nördlicher Breite im Weserthale, darin die Weser von SO. nach NW. fliesst. Nach N. ist es von den ca. 330-300 M. hohen Bergen der Wesergebirge begrenzt (Süntel, Hohenstein, Paschenburg, Westendorfer- und Messengr-egge, Hirschkuppe, Luhdener Klippen und Papenbrink. Bewaldet mit einem gemischten Bestand von Buchen, Eichen, Tannen, und Unterholz. Nach $. ist das Thal durch die entfernteren Berge der Höhenzüge von Lippe-Detmold begrenzt. Speciell nun die Stadt Rinteln, so liegt dieselbe direkt an der Weser, umgeben von dem Wall der früheren Festung und dem Festungssraben, der sogenannten Graft. Die Wälle sind zu Promenaden und parkartigen Anlagen umgewandelt und bieten somit den Singvögeln einen beliebten Standort. Die weitere Um- gebung bilden Gärten und Feldland und grossen Wiesenflächen, durchzogen von grossen Hecken und Wasserläufen. Die Ufer der Weser sind mit einer breiten Weidenanpflanzung bebaut. Schreiber dieses wohnt selbst ausserhalb der Stadt am sogenannten Blumen- walle, hat somit eine günstige Gelegenheit zur Beobachtung der gefiederten Welt. c. Ostpreussen, Provinz. Elchwalde (Baecker.. Des südliche Theil des Kreises Königsberg, nördliche Theil vom Kreise Pr. Eylau. Zwischen 38 und 39° östlicher Länge, 54 und 55° nördlicher Breite. Flaches Land am Pregel mit grössern und kleinern Fichtenwaldungen durch- zogen, auch befindet sich in der Nähe der Beobachtungsstation ein 2500 ha grosses Hochmoor. Boden: strenger, undurchlassender Lehm, nur in der Nähe des Pregels Sandboden. Louisenberg (Meier). Louisenberg liegt 100 bis 115 m über dem Spiegel der Ostsee und von dieser, sowie dem Kurischen und Frischen Haff etwa 70 klm südlich, hat sehr coupirtes Terrain, 358 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses. durchschnitten von wasserreichen Gräben, tiefen Wiesen, Bruch, bedeckt mit kleinen Remisen und wird begrenzt von einem etwa 150ha grossen Walde (Pollkitter Wald mit Birken-, Buchen-, Nadel- holzbestand), viel Busch und einem parkähnlichen Gehölz von 15 ha. Letzteres ein wahrer Vogelhort, bestanden mit lichtstehenden alten Birken, jungen Borken mit dichtem jungen Nadelholz, und altem diehtem Bestande aus Borken-Nadelholz und Weissbuchen mit vielem Busch, zieht sich vom Gutshause im rechten Winkel auf 800 m Länge und 200 m Breite fort, wird durch sumpfigen Graben durchschnitten, enthält mehrere Lichtungen und lehnt sich an Felder und Wiesen. Längs dieses Grabens ziehen sich lichtstehende Erlen hin. — Der Charakter der Umgegend ist ziemlich derselbe, nur liegt Louisenberg auf 2 Meilen Umkreis bedeutend höher. Mittelpogobien (Langer). Das Beobachtungsgebiet liegt südlich der Stadt Johannisberg ca. 3 klm entfernt und umfasst den Bialibrzegi und einen Theil des Schutzbezirks Wolfsbruch der königlichen Oberförsterei Wolfsbruch (der südöstlichste Theil der sogenannten Johannisberger Wildniss), die Feldmarken Mittel-Po- gobien, den 600 ha grossen Vorder-Pogobier-See und den Kally- und Mittel-Pogobier-See. Der Wald ist grösstentheils Kiefern- und Fichtenwald, mit einigen mit Birken, Erlen und Kiefern bestandenen Moorbrüchen und Wiesenparzellen. Die Seen sind morastig und haben einen niedrigen Wasserstand. Das ganze Beobachtungs- gebiet ist, mit Ausnahme einiger wellenförmiger Erhöhungen, eben und hat eine Länge von 10 klm und eine Breite von 7 klm. c. Pommern, Provinz. Gülzow (A. Walter). Beobachtungsgebiet: Die Umgegend von Gülzow, Regierungsbezirk Stettin, Kreis Kammin, liegt im 53° 40° nördl. Breite und 32° 40° östl. Länge. Die Gegend um Gülzow ist ziemlich eben. Nahe dem Ort befinden sich drei fisch- reiche Seen, und ausserdem einige kleine Waldseen. In nicht grosser Entfernung vom Ort erstreckt sich nach Ost und Süd hin grosser zusammenhängender Wald, meistentheils aus Kiefern bestehend, in dem der Wachholder das Unterholz bildet. Löcknitz (Rüdiger). Das Revier ist 750 ha gross, besteht aus 2 Theilen, meist alten Kiefern, 1 Theil Eichen-Bestand und 1 Theil grossen Krüchern, welche mit Ellern, Birken und Eichen bestanden sind, ist durchaus eben und liegt in dem sich von N. nach S. hin erstreckenden Randow-Thale, welches man für das alte Flussbett der Oder hält. Stargard (Renner). Die Gegend, in welcher ich seit ca. 40 Jahren die Vogelwelt beobachtet habe, liegt zwischen den Breiten- sraden 53° und 53° 33° und zwischen den Längengraden 32° 30° und 33° 45°. In neuerer Zeit beschränken sich meine Beobach- tungen nur auf Stadt und nächste Umgebuug von Stargard in Pommern. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 359 d. Rheinlande, Provinz. Jägerhaus (Stollenwerk II). Königliche Försterei Jägerhaus, Oberförsterei Mulartshütte, im Kreise Montjoie, 600 m über Meer, Ausläufer des hohen Venns gegen Nordosten hin, geographische Lage: ca. 50°° nördliche Breite und ca 235° östliche Länge. e. Sachsen, Provinz. Klein-Beuster bei Seehausen i. d. Altmark (Braun). Das Revier, auf welchem meine sämmtlichen Beobachtungen gemacht sind, ist der nördliche Theil der sogenannten Wische, das Drei- eck zwischen den Städten Werben, Seehausen und Wittenberge, eine Gegend mit schwerstem Marschboden und längs des Alands und der Elbe hinziehenden Wiesenflächen. Wiese und Feld sind unterbrochen durch aus Eichen und Eschen gebildete Feldgehölze und durch sogenannte Bracks oder Wehle, das sind meistens mit dichtem Rohr und Weidengebüsch umstandene Wasser- flächen. Ueberreste alter Flussläufe und Durchbrüche der Elbe. Alles, was zum Geschlechte Prnus, Adies etc. gehört, fehlt bis auf einige kleine Schonungen fast gänzlich. Herzberg an der schwarzen Elster (E. von Masars). Beob- achtungsstation: Herzberg an der schwarzen Elster, Kreis Schwei- nitz, Regierungsbezirk Merseburg, Provinz Sachsen. Beobachtungs- bezirk: Kreis Schweinitz. Geographische Lage: Zwischen 51° 36° Min. und 52 nördlicher Breite und 10° 30 Min. und 11° 20 Min. östlicher Länge. Grenzen: Oestlich die Provinz Brandenburg, ebenso nördlich, westlich der Kreis Wittenberg, südlich die Kreise Torgau und Liebenwerda der Provinz Sachsen. Topographische Gestaltung: Ebene, von Südost nach Nordwest von der schwarzen Elster durchflossen, im Norden und Osten einige Ausläufer des Fläming, im Westen ein Complex von ca. 60,000 Morgen Forsten, fast durchgängig Kiefern- und Fichten-Bestände. f, Schlesien, Provinz. Flinsberg (Elsner). Isergebirge mit Vorbergen. Berge bis zu 1000 Meter Höhe, bestanden mit Fichte, Grund ist Granit und Gneis, der südliche Hang ist theilweise moorig; an einzelnen Stellen Knieholz, grosse Districte mit wenig Wegen, ca. 3/5 des 4400 Hectar grossen Revieres mit altem Holz bestanden. Fläche durch- brochen mit grossen Windbruchblössen, welche zur Zeit mit 5 bis 15jährigem Holz bestanden sind, auf denselben befindet sich starker Wuchs von Himbeeren, Preussel- und Blaubeeren. Fläche mit vielem Quellenreiehthum. Giersdorf (Ertelt).. Das mir dargebotene Beobachtungs- gebiet ist das Forstrevier Giersdorf im Kreise Hirschberg in Schlesien, welcher sich von Norden nach Süden, in 4 bis 500 Meter Meereshöhe erstreckt; seine geographische Breite ist zwischen dem 51. und 52. Grade nördlich und die Länge zwischen 33 und 331), 360 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Grad östlich. Das Revier ist durchweg mit Nadelhölzern bestanden und wird westlich und östlich von Feldmarken und Nadelholzforsten, südlich zunächst von einer Gebirgscolonie und den dahinterliegen- den hohen Gebirgsiorsten und nordöstlich von, eine Ebene bilden- den, Feldmarken mit Wiesen und Teichen eingeschlossen. Das Klima ist mehr rauh als mild, denn die ersten Schneefälle kommen nicht selten schon Ende Septbr. auf dem im Süden liegenden Gebirge vor und enden, selbst hier, nicht selten erst im April und Mai. Das Revier bildet sich aus vielen zusammenhängenden Bergkuppen, Kämmen und Abhängen, und sind Flüsse, ausser kleinen Gebirgs- bächen, nicht zu erwähnen. | Petersdorf (Bormann). Beobachtungsort: die Reviere des Reichsgraf Schaffgotsch im Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Löwen- berg und Hirschberg, zwischen 33 und 34° O.L. und 50 und 51° N. B. Höhenlage zwischen 400 bis 1500 m über dem Meeresspiegel. Die N.W. Hänge des Iser- und Riesengebirges, sowie dessen Vor- berge, geschlossener Nadelholz-Hochwald, Flussthäler, Wiesen. Nur bei den Dörfern Laubholz, Granit im Riesengebirge, Glimmer- schiefer und Gneis im Isergebirge. Auf dem Iserkamm Hochmoore mit Knieholz. Wenige Teiche vor den Vorbergen. Kamm des Riesengebirges mit Knieholz. Höhenlage rauh, viel Niederschläge, einzelne geschützte Thäler. Schreiberhau (Kriegel und Degner). Uebergang des Vor- gebirges zum Hochgebirge unter 33 und 34° O.L. und 50 und 51 N.B. Höhe über dem Meere 700 bis 1300 Meter, umfasst das Riesengebirge von dem Reifträger bis zur grossen Zackenquelle, und das Isergebirge von der weissen Steinrücke über dem Hoch- stein bis Petersdorf (Moltkefels). Straupitz bei Brockendorf (Müller). Rittergut Straupitz, Kreis: Goldberg-Hainau, Reg.-Bezirk: Liegnitz. Welliges Terrain, guter Lehmböoden. Laub- und Nadelholz, kein bedeutendes Ge- wässer. Beginnende Vorgebirgs-Flora. Um mein Wohnhaus grosser parkartiger Garten. — Weisse-Berg Forsthaus (Wagner) bei Reichenstein i/Schl. Geogr. Lage: 35 ° 30' bis 35° 35° östl. v. Ferro, 50 ° 23' bis 50° 26‘ nördl. Breite. Meereshöhe: 528 bis 870 m über O der Insel Sylt. Sehr gebirgig, viel Nadelhochwald, wenig Felder. Formation: Granit und Grauwacke, auch Kalk. Wolfshau (Rücker). Umfasst das Gebiet des Riesengebirges von der Wiesenbaude, Riesenbaude, Sehneekoppe über den Tafel- stein nach Forst, Langwasser, unten begrenzt durch die Gemeinden Steinseiffen, Wolfshau, Krummhübel, Brückenberg. Ziegenhals i/Oberschlesien (Tiemann). 50/51 ° n. Breite und 35/36° östl. Länge v. Ferro. Südl. und S.W. begrenzt durch die wald- reichen letzten Ausläufer der Sudeten resp. des Mährischen Gesenkes. Nordöstl., N. und N.W. Hügel- und Flachland mit kleinen Feldge- hölzen und reichem Getreidebau, durchströmt von S. nach N. durch einen kleinen Gebirgsstrom, die Biele. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 361 g. Schleswig-Holstein, Provinz. Augustenburg (Meyer). Alsens Topographie: Auf der Insel wechseln Hügel, Thal und Ostseeeinschnitte in für die Schön- heit des Terrains glücklichster Gestaltung ab. Reiche Kornfelder von üppigen Hecken zahlreich umfriedigt werden in für das Auge erfreuender Weise durch kleinere und grössere Waldpartien unter- brochen. Eiche, Buche, Hasel, Weichselkirsche, Esche erreichen eine seltene Grösse und reiche Entwickelung. h. Westfalen, Provinz. Bielefeld (Peperkorn). Bielefeld, Hauptstadt der Grafschaft Ravensberg und Kreisstadt im Regierungsbezirk Minden, liegt unter dem 52° 1' 26 “nördlicher Breite und 26° 00° 34 “östlicher Länge nahe an, zum Theil auf dem nördlichen Abhange des Sparenberges, welcher den gleichen Namen der noch ziemlich gut erhaltenen Burg trägt. Die Stadt liest 3 Meilen westlich von Detmold, 5 Meilen südl. von Minden, 5 Meilen nördl. von Lippstadt und 7 Meilen östl. von Münster. Hart an der Stadt zieht sich der Ossning oder das Egge-Gebirge hin und zwar von Südost nach Nordwest. Im Süd- westen der Stadt ist dieses Gebirge durch ein breites Thal ge- trennt, durch welches der Lutherbach, welcher sich später in die Weser ergiesst, fliesset so wie auch der Bahndamm der Köln-Mindener Eisenbahn führt. Die ganze Bergkette ist mit Buchen, Eichen, Tannen, Erlen, Birken besetzt. Das Gebirge besteht hauptsächlich aus Kalk und Sandstein, Mergel und Gips. Rheda (Behrens). Rheda grenzt im Norden an den südlichen Theil der Sonne, einer grösstenteils mit Kiefern und Haidekraut bewachsenen Gegend. Laubholz findet sich fast nur in der Nähe der menschlichen Wohnungen und in verkrüppelter Gestalt auf den die einzelnen Felder trennenden Rainen. Etwas Abwechselung in diese Einförmigkeit bringt die Ems, die an ihren Ufern ausgedehnte, zum Theil sumpfige und den grössten Theil des Winters über- schwemmte Wiesen bildet. Der Rand derselben ist an vielen Stellen mit Weidengesträuch bewachsen, das manche sich sonst in der ganzen Umgegend nicht findende Vogelarten beherbergt. — Im Süden von Rheda findet sich dagegen ein ziemlich fruchtbarer Lehmboden, auf dem Eichen und Buchen sehr gut gedeihen. — Gleichwohl ist die Gegend ziemlich arm an verschiedenartigen Vögeln, während die hier vorhandenen Arten meistens in zahl- reichen Exemplaren vertreten sind. Sachsen, Königreich. Annaberg im Erzgebirge (Herrig) liegt 50 °34'55° n. Br., 30 °40'5“ ö. L. und 607 m hoch. Das Beobachtungsgebiet umfasst einen Umkreis (Annaberg als Mittelpunkt desselben gedacht) von 6—8 Kilometer Radius. Bautzen (H. Naumann) in fruchtbarer Hügelgesend am rechten Ufer der Spree, 51° 11’ 10‘ n. Br,, 32°5' 25“ ö. L., 214m hoch. 362 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Breitenbach bei Pfaffroda n.ö. von Meerane (Paessler) 50% 52,52n. Br, 302101552 1... ec 290>m@hoch: Chemnitz (Strohbach und Schneider). Die Lage der Stadt am Fusse des Obergebirgs theilt ihr die klimatische Annehmlich- keit der Gebirgsfrische und der Thalesmilde mit. 50° 50° n. Br., 30° 34° ö. L., 303 m hoch, am gleichnamigen Flüsschen, welches in die Zwiekauer Mulde geht. Colditz (Pusch) an der Zwickauer Mulde nahe dem Zusammen- fluss der Freiberger Mulde, in der Nähe ein Thiergarten. 51° 8° n. Br., 30° 28° ö. L., 157 m hoch. are (Niederdorf) s. von Löbau (Rössler und Rudolf) 51° 1’ n. Br., 32° 16° ö. L., am Fuss des Kottmar, ec. 350m hoch. Freiberg (Frenzel und Knauth) auf einer rauhen Hochebene 407 m hoch gelegen. 50° 55’ n. Br., 31° ö. L. nahe der Freiberger Mulde. Friesen n. w. von Reichenbach im Vogtlande (Bauer) 50° 38° n. B. 2909 562 0. D., e. 350m hoch. Olanehen (Thiele) an der Zwickauer Mulde, 50° 49' n. Br ” 30° 12‘ 1” ö. L., 246 m hoch. Grimma (Bauer) an der Mulde, 51° 14° 8° n. Br., 30° 23° uno. B., 18lam. hoch! Grossenhain (Neumann und Grünewald) ganz eben gelegen, 118 m hoch, an der Röder, 51° 18‘ n. Br., 31° 11’ ö6.L Gross-Voigtsberg (Wunderlich) '/, Stunde von Oelsnitz HON25 HN. BrN 2925120, E, e5430/m hoch! Herrnhut (Bourquin) n. von Zittau, 51° 1’ n. Br., 32% 25°6.L., c. 330 m hoch. Liebethal bei Lohmen n. ö. von Pirna (Lübeck). 51° n. Br., 31° 37,5 ö. L., ec. 140 m hoch. Löbau (Wagner) am Löbauer oder Schwarzwasser in bergiger Lage, 268 m hoch. 51° 55° n. Br., 32° 20° ö. L. Mautitz s. w. von Riesa (Marx). Beobachtungsbezirk 51° 15—18° n. Br., 30° 51—56’ ö. L., ca. 136 m hoch, ca. 5 km von der Elbe, zwischen den Bächen Jahna und Döllnitz auf einer von Ost nach West sich erstreckenden Hochebene von geringer Breite (Wasserscheide zwischen den Bächen) Kiefern- und Fichten-Gehölz, sowie ein Hochwald mit Teich, Sumpf und Röhricht in der Nähe; dieser Wald, in dem Fasanenzucht getrieben wird, ist ausser- ordentlich vogelreich. Meissen (Seigert nnd M. Naumann) an der Elbe, 51° 10° 5% n. „Br, 310°87 172 6..D., 110 m,hoch. Meusdorf, 4 km. s. ö. von Kohren, n. ö. von Altenburg (Schulze) 302 59,79%.n. Br, ,30%.14, 5120. Li c. 230 m hoch. Mylau an der Göltzsch, welche in die Elster geht, s. von Reichenbach im Vogtlande (Pfeifer). 509 36, 5° n. Br., 290 56° ö. L., c. 300 m. hoch. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 363 Niederbobritsch, 8 km s. ö. von Freiberg (Börner) 50° 53° n. Br., 319 6° ö. L., c. 400 m hoch. Nünchritz an der Elbe, 5 km ö. von Riesa (Peschel), 51° 18° n. Br., 31° 3° ö. L., ec. 100 m hoch. Oberlössnitz, 7 km n. w. von Dresden (Koch) Mittelpunkt des sächsischen Weinbaues. 51° 6, 5’ n. Br., 31° 20° ö. L., c. 120 m. hoch. Pirna an der Elbe, s. ö. von Dresden (Carl), an der Nord- grenze-der sächsischen Schweiz. 50° 57, 5° n. Br., 31° 36° ö. L. Piskowitz bei Behren, ö. von Lomatzsch (Langhammer), 9 km Bew von Meissen. 51° 12, 5%n. Br., 31° 2° ö. L., ec. 108 _m. ‚hoch. Rehefeld, 5 km s. w. von Altenberg (Breitfeld) an der böhmischen Grenze. 50° 43, 5‘ n. Br., 31° 22° ö. L., c. 680 m hoch. Riesa an der Elbe (Weidemüller), 51° 18° n. Br., 30° 58 ö. L., 104 m hoch, in vollständig ebener, sandiger Gegend, Sie ist stark von Stürmen heimgesucht. Bereits am 20. November 1885 konnte man auf einem abgedämmten Arme der Elbe Schlittschuh laufen, am 24. November fiel der erste Schnee, der auch einige Tage liegen blieb. Grössere Wälder (Nadelholz) finden sich erst in einer Entfernung von nahezu 2 Stunden vom Beobachtungsgebiete vor, dafür schliesst dasselbe einen Park ein, in welchem eine ausser- gewöhnlich grosse Anzahl von Vogelarten nistet, bez. sich aufhält. Rochlitz (Franke und Liebmann) an der Mulde (n. von Chemnitz), 51° 3° n. Br., 30° 28° ö. L., e. 160m hoch. Das naho Waldgebirge, der Rochlitzer Wald, ist ein alter gewaltiger Vulkankegel. Schneeberg im Erzgebirge (Besser), 465 m hoch, 50° 35,5° n. Br., 30° 18° ö. L. auf dem Schneeberge. Wachau, 5 km n. von Radeberg (Kühne), n. ö. von Dresden. len“ Br, 312 34 8. I, c.. 230m hoch. Wurzen (von Minckwitz und Heym) an der Mulde, 125 m hoch‘ >12) 22° n Br.,'30%.24X 65. L: Zittau (Krezschmar und Held), 50° 54° n. Br., 32° 2% ö. L., 263 m hoch. Die Stadt breitet sich auf einem 55 U km um- fassenden Braunkohlenlager aus und gehört dem Inundationsgebiete der Lausitzer Neisse an. Dieser Fluss durchschneidet das städtische Terrain im Osten, während der westliche Distriet von der Mandau, einem schmalen, aber wasserreichen Nebenflusse der Neisse be- wässert wird. Dieselbe strömt in südlicher Richtung an der Stadt vorbei und ergiesst sich noch in deren Bereich in die Neisse. Nur wenige Teiche im Norden des Gebietes, 2?/, Stunden von der Stadt. Auch entbehrt das Gebirge grösserer Bachläufe, da sich nur un- bedeutende, im Sommer austrocknende Gräben hindurehziehen. Im Westen und Süden bildet das Lausitzer-Gebirge die Grenze, mit einer durchschnittlichen Kammhöhe von 500 m. Seine höchsten Erhebungen sind die Lausche (796 m), der Hochwald (752 m) und Töpfer (571 m). Das Gebirge gehört in geognostischer Beziehung der Sandsteinformation an und hat durch seine grossartigen Fels- gebilde weithin Berühmtheit erlangt. Es ist dicht bewaldet, vor- 364 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses herrschend mit Fichten. Nördlich und östlich wird die Gegend hügelig, 3 Stunden im Südosten ist der Girkelsberg mit umfassender Fernsicht die bedeutendste Höhe (569 m). Im Bereiche der Braun- kohlenformation überwiegt die Wiesencultur. Gutes Ackerland ist dem Norden eigen; auch die Ostseite weist zerstreut ausgedehnte, üppige Weizenfelder auf. Das Klima ist im Thale gemässigt, im Gebirge dagegen weit rauher, so dass Kälte und Schneefall stets länger als im Thale anhalten. Zwickau (Werner) liegt in einem fruchtbaren, von sanften Höhen umschlossenen Becken, dem sog. Schwanfelde, an der Mulde, von Anlagen umgeben. 50° 43,5° n. B., 30° 10° ö. L., 285 m hoch. Sachsen-Coburg-Gotha, Herzogthum. Coburg (Schroeter). Stadt Coburg und Umgebung im Itzthal mit fankirenden Höhenzügen liegt 50° 15° 19% n. Br. und 28° 37° 45° der Länge ö. v. F., 280 bis 450 m über der Nordsee. Die Stadt am Itzfluss mit seinen Nebenbächen ist von Anlagen, Wäld- chen, Obstgärten, Wiesen und Feldern im Thale und auf den Höhen umgeben. Leutendorf (Stammberger).. Das Beobachtungsgebiet ist der Forstbezirk Leutendorf und Umgegend im Herzogthum Coburg. Das bergige Terrain ist von dem Steinachfluss mit dessen Neben- bächen durchschnitten; liegt zwischen 50° 12° bis 50° 15° nördl. Breite und zwischen 28° 50° bis 28° 54° der Länge ö. v. Ferro und erhebt sich von 290 m bis 516 m über die Nordsee. Sämmt- liche Höhenzüge sind stark und zwar grösstentheils mit Nadel- holz bewaldet. Mehrere kleinere Ortschaften liegen zerstreut in kurzen Entfernungen von einander. Obersüllbach bei Coburg (Sembach). Das Beobachtungs- gebiet erstreckt sich auf eine Waldfläche von circa 320 ha. Diese bildet eine von Ost nach West sich hinziehende Hochebene mit ziemlich steiler Abdachung nach N und W und sanfter nach S und O. Die absolute Erhebung über der Ostsee beträgt 420 m. Der öst- liche und nördliche Theil gehört dem Gebiete des Liassandsteins an, der südliche und westliche der des Keupersandsteins. Die fragl. Fläche ist von Feldern umgeben. Sonnefeld (Sembach II). Das Beobachtungsgebiet hiesiger Forstei ist ein meist hügeliges, nördlich und östlich mit Hoch- ebene, südlich und westlich zur Tiefebene abfallend. Die Berg- rücken sind grösstentheils und zwar mit Nadelholz bewaldet. Kleine Bäche durchziehen die Gegend; auch finden sich vereinzelte Teiche. Kleine und grössere Ortschaften liegen in nicht zu weiter Ent- fernung von einander. Seine geographische Lage wird bestimmt durch 50° 12° bis 50° 16° n. B. und 28° 44° bis 28° 50° der Länge ö. v. F. Seine Erhebung liegt zwischen 300 und 400 m über der Nordsee. Taimbach (Deussing). Das Herzoglich-Sächs.- Coburgsche für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 365 Forstrevier Taimbach besteht aus einer Waldgebirgserhöhung zwischen dem Lauter- und Itz- resp. Fröschgrunde, vom Fornbachs- grunde von Norden nach Süden durchschnitten, eine halbe bis eine Stunde breit und von Südost nach Nordwest circa 3 Stunden lang sich hinziebend. Weidach (Florschütz uud Sembach). Das Beobachtungsge- biet, Forstrevier Callenberg, erstreckt sich in ebener und hügeliger Formation von 28° 25° bis etwa 28° 35° ö. Länge und liegt unter 50° 15° bis 50° 18° nördl. Breite. Es besteht durchgehends aus Nadelwald, meist Mischbeständen von Kiefern und Fichten. Sachsen-Weimar-Eisenach, Grossherzogthum. Erbenhausen bei Weimar (Böttner.. Das Beobachtuugs- gebiet, welches im 50—51 Breitengrad, 519 bis 814 m über dem Meeresspiegel liegt, umfasst hauptsächlich den am nordöstlichen Fusse des Rhöngebirges gelegenen Grossherzoglich S. Erbenhäuser Forst, sowie die daran grenzenden Fluren von Erbenhausen, Reichen- hausen, Mittelsdorf, Kaltenwestheim und Frankenheim. Schwarzburg-Rudolstadt, Fürstenthum. Cursdorf (Justinus). Vom Rennsteig bei Neuhaus anfangend zweigt sich von dem Höhenzuge des Thüringer Waldes ein Haupt- rücken ab, bis in die Gegend von Oberweisbach, wo derselbe sich, durch verschiedene kleinere, mehr oder weniger tief eingeschnittene, Thäler getrennt, weiter verzweigt. Auf diesem Höhenrücken liegt das Beobachtungsgebiet und erstreckt sich von Cursdorf aus gegen Nord und Ost c. Y/, Stunde, gegen Süd und West ca. 1 Stunde bei 655 bis 787 Meter über dem Meeresspiegel und 50° 32° nörd- licher Breite und 28° 47° östlicher Länge. Katzhütte (Pressler). Der Katzhütter Forst hebt sich von 427 bis S70O m empor über den Meeresspiegel der Ostsee. Das Klima ist dieser Erhebung entsprechend ein ziemlich rauhes Gebirgs- klima. Der Katzhütter Forst liegt zwischen dem 28 und 29 (28%,,) Längengrade und zwischen dem 50 und 51 (50°/,,) Breitengrade. Rothenburg bei Keibra (Bellermann). Das Beobachtungs- gebiet betrifft das Kyftihäuser Revier, den nördlichen Theil des gleichnamigen Gebirgs, in 51° 25° nördlicher Breite und 28° 45‘ östlicher Länge gelegen, bildet einen langen Gebirgszug mit lang- gestreckten Ausläufern und geringen Plateaus, welche durch stärkere und schwächere Thaleinschnitte durchfureht sind. Der nördliche Theil des Reviers steigt in mauerartigem Aufbau aus der Ebene der güldnen Aue empor; in ibrer gesammten Ausdehnung ist die Bergwand geschlossen, und die Schluchten, die von ihr herabkommen, sind kurz und steil. Nur im östlichen und westlichen Theile ge- währt das Langethal und Bettenthal Eintritt in das Gebirge. Durch ersteres wird von dem höchsten Plateau der Rothensee (448m) aus in östlicher Richtung ein Bergrücken abgetrennt, dessen Ende 366 - X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses kuppenförmig bis über 456 m aufsteigt und dann steil nach allen Seiten abfällt. Auf der länglich rund gestalteten Oberfläche dieser Kuppe stehen die ausgedehnten Mauerreste der Burg Kyffhausen. Die Bewaldung besteht hauptsächlich aus Laubholz und namentlich aus Eichen und Buchen, und nur einzelne kleine Parthien sind wegen herabgekommener Bodenkraft in Nadelholz umgewandelt resp. mit Nadelholz ausgebaut worden. Scheiber Forst (Rühm). Lage: 50° 29° Breitengrad und 28° 43° Längengrad. Die Lagen der Höhen fallen zwischen 545 bis 349 m über dem deutschen Meere. Das Klima ist entschieden Waldklima und als solches rauh und feucht. Der Winter nimmt in der Regel im November seinen Anfang und dauert bis zum April. Seega (Berninger). Das Fürstlich Schwarzburg-Rudolstädtische Forstrevier Seega erstreckt sich von der Sachsen -Weimarischen Grenze bei Oldisleben längs der Feldfluren der diesseitigen Ort- schaften Seehausen, Frankenhausen und Göllingen bis an die Schwarzburg-Sondershäuser Grenze bei Hachelbich und von hier längs der Preussischen Waldungen und Fluren von Oberbösa, Bilzingsleben und Sachsenburg zurück bis an die Oldisleber Grenze. Das Revier ist durch den Wipperfluss in zwei Theile getrennt. Von der Hachelkicher Grenze her begleitet ein Höhenzug (Fort- setzung der Hainleite bei Sondershausen) den Lauf der Wipper auf ihrem rechten Ufer, springt aber zwischen den Orten Seega und Günserode auf das linke Ufer über und setzt sich dann fort bis au die Unstrut bei Sachsenburg. Dieser Höhenzug ist durch eine Menge Queerthäler bis an den Rücken hinauf unterbrochen, während das Hauptthal das Wipperthal bleibt. Beim Orte Seehausen liegt ein ziemlich ausgedehntes mit Rohr und Schilf bewachsenes Ried, dessen Wassermassen meist von der oft austretenden Unstrut her- rühren. — Nach den barometrischen Höhenmessungen des Majors Fils liegt das Dorf Seehausen 396, Seega 485, Forsthaus daselbst 590, Günserode 473, Ruine Arensburg 903, Ober-Buchberg 1098, Kuhberg 1113, Kahlerberg 1168, Dreiherrnstein am Gänsehagen 1171 Pariser Fuss über der Nordsee. Das Dorf Seega liegt unter 51° 20° nördlicher Breite und 23° 42° östlicher Länge von Ferro Tilleda (Petry). Die Beobachtungen erstrecken sich im wesentlichen auf den östlichen Theil des Kyffhäuser Gebirges (Uders- leber Forst) sowie auf die angrenzenden Fluren der Dörfer Udersleben, Ichstedt und namentlich Tilleda. Das Kyffhäusergebirge bildet ein kleines Massengebirge von etwa 1 L] Meile und erstreckt sich in ostwestlicher Richtung etwa zwischen 28° 40° und 28° 5U’ ö. L.in nordsüdlicher, zwischen 51° 22 und 51° 26‘ n. B. Von dem 1!/, bis 2 Meilen nördlich davon gelegenen Harze ist es durch das Thal der Helme (die goldene Aue), von der etwa eine Meile südlich gelegenen Hainleite durch das Thal der Wipper und der so- genannten Frankenhäuser Wipper getrennt. Es erhebt sich auf der Nordseite steil aus der Ebene der goldenen Aue im Kyffhäuser- berge bis 151 m, senkt sich dagegen allmählich nach Süden zu. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 367 Die nördliche Hälfte ist zum geringen Theile aus krystallinischen Gesteinen, hauptsächlich aus den Konglomeraten und Sandsteinen der Rothliegenden, die südliche aus den Schichten der Zechstein- Formation zusammengesetzt, unter denen die Gypse landschaftlich besonders hervortreten. Das ganze Gebirge ist bewaldet und zwar ursprünglich mit Laubholz, dagegen haben besonders in den letzten Jahrzehnten Anpflanzungen von Nadelholz stattgefunden, in deren Gefolge sich auch bereits die charakteristische Fauna des Nadeiwaldes zum Theil eingefunden hat. Es verdient noch die grosse Wasserarmuth des Gebirges hervorgehoben zu werden; es finden sich nämlich nur einige ganz unbedeutende Teiche und wenige kleine Bäche vor, so dass durch diesen Umstand Sumpf- und Wasservögel mit Ausnahme der gewöhnlichsten Arten ausge- schlossen sind. Schwarzburg-Sondershausen, Fürstenthum. Sondershausen (v.Wolffersdorff). Sondershausen, im Wipper- thale gelegen, hat eine sehr individuenreiche Fauna. Der Park mit seinen Gewässern, die vielen Gärten, die Feldgehölze und der Hochwald der Hainleite bieten willkommene Brutstätten der Vögel dar, — Im Osten und Westen ist das Thal offen, im Süden wird es durch den Gebirgszug der Hainleite begrenzt, wahrend mässige Höhenzüge, oft durch fruchtbare Thäler durchbrochen, es im Norden umgeben. — Der Beobachtungsbezirk hat sich auf 7", Kilometer im Umkreise erstreckt. Würtemberg, Königreich. Wasseralfingen (Schrack). Wasseralfingen liegt am Kocher (welcher 2 Stunden von hier entspringt) am Fusse des Braunen- bergs 685m h. (Gipfel der Alb), in einem Thale 423,4m über dem Meere unter 48° 52‘ nördl. Br. und 27° 46’ östl. Länge v. Ferro. Der Braunenberg ist mit Buchen und Tannen bewachsen, es ist überhaupt unsere Gegend reich an prächtigen Buchenwäldern. Eichenwälder giebt’s bei uns nicht. B. Allgemeine Schilderung des Vogelzuges und der Witterung im Jahre 1885. Der Januar 1835 verlief wie ein normaler Wintermonat. In der ersten Woche herrschte leichter Frost, am Ende derselben Thauwetter, dem am 8, und 9. eine stärkere Abkühlung bis zu — 5° C folgte. Bei stark fallendem Barometer und steigender Temperatur trat wieder Erwärmung ein; dann am 14. und 15. ein sehr starker Schneefall, dem vom 17. bis 27. prachtvolles klares kaltes Winterwetter folgte. Am 27. trat Wetterumschlag ein nach allgemeinem Fallen des Barometers in Nordwest- und Nord-Europa mit steigender Erwärmung. Die Windrichtung war eine vor- herrschend südliche bis östliche. — Der Februar war im Ver- 368 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses gleich zu anderen Jahren zu warm, ziemlich heiter und trocken, mit schwacher Luftbeweguug. Die mittlere Temperatur fiel all- mälig, nur am 11. und 12. unter 0°, stieg dann wieder bis zum 17., einem starken Fallen des Barometer entsprechend, fiel wieder bis zum 22. bis zu — 6° unter Null, um dann bei hohem Baro- meterstande bis gegen Ende des Monates wieder zu steigen. Süd- liche Winde herrschten wieder vor, wie im Januar. — Der März war rauh, mit mässigen Niederschlägen, annähernd normaler Temperatur und ruhiger Luft. — Der April war alles eher, als ein typischer April, er zeichnete sich durch eine auffallend schwache und gleichförmige Luftbewegung aus und war sehr warm. Die Hauptniederschläge fanden am 9. und 10. April statt, dann stieg Barometer und Thermometer fast gleichmässig, am 22. und 23. April waren + 16° C, am 30. noch 4 12, 59, gegen Ende des Monates traten mehrfach Gewitter auf. — Der Mai war ebenso, wie der April, durchaus kein typischer Mai, statt Sonnenschein und schöner angenehmer Witterung hatten wir meistens unfreundliche, regnerische und rauhe Tage. Die Mittel- temperatur war —+ 10° gegen Ende des Monats zeigte sich ein erhebliches Ansteigen der Temperatur, am 20. bis zu 22, 5°. Die vorherrschende Windrichtung war die südwestliche, trockene Tage kamen nicht viel vor, an 22 Tagen wurden z. B. bei Magdeburg Niederschläge beobachtet. Mit dem Steigen der Temperatur in Südfrankreich und Ober- italien (am 27. Januar in Clermont noch — 7°, am 29. Januar — 1°, am 50. Januar 4 10°, am 30. Januar in Triest + 1°, am 31. Januar 4 4°, 2. Februar + 7°, 4. Februar — 9° C) und der analogen Erwärmung in Deutschland trafen unsere ersten ge- fiederten Frühlingsboten, die Singdrosseln, in der ersten und 2. Woche Februar in Süddeutschland ein (z. B. 7. Februar in Aschaffenburg), Ende Februar in Mitteldeutschland, Anfang bis Mitte März in Norddeutschland, Anfang April in Ostpreussen (1. April z. B. in Louisenberg). Wieder finden wir, wie in früheren Jahren, ein gleichmässiges langsames Fortschreiten von Südwest- nach Nordost-Deutschland. Aehnlich scheint der Zug der weissen Bachstelzen verlaufen zu sein, von denen übrigens eine Anzahl offenbar im Winter zurückgeblieben waren, in Ostpreussen trafen die ersten Ende März (27. März in Louisenberg), in Baden und Baiern die ersten Anfang Februar ein. Die Lerchen (Alauda arvensis) überwinterten auch offenbar an einigen Stellen, manche kamen schon in der 2. Januarwoche nach Süddeutschland zurück, Anfang bis Mitte Februar die Hauptmasse bis nach Mitteldeutsch- land hin, ja auch in Ostpreussen und Schleswig-Holstein wurden sie schon in der 1. und 2. Woche Februar heimkehrend beobachtet. Ueber die Kraniche liegen eine grosse Reihe von Be- obachtungen aus fast allen Ländern des deutschen Reiches vor, nur im Königreich Sachsen wurden sie auffalleud wenig gesehen. Während im Jahre 1884 die Hauptmasse aller Kraniche in der für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 369 Zeit vom 10.—18. März Deutschland überflog, vertheilen sich in unserem Jahre die Züge auf die Zeit vom 22. Februar bis Anfang April, es wurden sogar aus der ersten April-Woche noch ausser- gewöhnlich starke Züge gemeldet, während die Mehrzahl in der ersten Märzwoche und Mitte März durchgezogen zu sein scheint. Der erste unserer eigentlichen Sänger, der Weidenlaub- vogel (Phyllopneuste rufa) ist dieses Mal später eingezogen als der Kranich, Mitte März in Baden und Baiern, gegen den 20.—22. März in Mitteldeutschland, Ende März in Oldenburg und Mecklen- burg, Mitte April erst in Pommern und Schleswig-Holstein, es scheint, dass der rauhe März das weitere rasche Vordringen des Vogels nach dem Norden gehemmt hat, da er z. B. fast 2—5 Wochen später in Flensburg und Klein-Reichow in Pommern, als in Braun- schweig beobachtet wurde. Die Nachtigallen (Zuscinia minor) erschienen Mitte April in Süddeutschland, 20.—24. April in Mittel- und Norddeutschland. Die Thurmschwalben wurden von der 3. Aprilwoche bis Ende des Monats zuerst in Süd- und Mitteldeutschland beobachtet, waren den 4. Mai in Schleswig-Holstein, und erst nach Mitte Mai in Östpreussen. Der Juni zeichnete sich im Allgemeinen durch schöne warme Witterung aus, 14 schöne Sommertage, an denen eine Maximal- temperatur von + 25° C. im Schatten bei Magdeburg beobachtet wurde, die 2. Hälfte des Monats zeigte mehr trübe und regnerische Witterung. — Der Juli war normal, meistens gegen den Durch- schnitt zu warm, gegen das Ende des Monats fiel die Temperatur unter das Normale. Meistens herrschten nordwestliche Winde vor. Die Hauptmasse der Thurmschwalben ist schon in der letzten Woche Juli wieder abgezogen, von vielen Orten wurden Meldungen des Abzuges bis Mitte August hin gemacht. Der August war verhältnissmässig kalt, die Mitteltemperatur lag c. 22/,° unter der normalen Durchschnittstemperatur. Bei vor- herrschend westlichen Winden war die 2. Hälfte des Monats vor- wiegend trübe und mit Niederschlägen versehen, die letzten Tage schön und heiter. Der September war verhältnissmässig trübe und rauh, bis zur Mitte des Monats stieg die Temperatur bis zu 4 21° C. im Mittel, um dann allmälig zu fallen, so dass wir in der Nacht vom 25. zum 26. sogar einen schwachen Bodenfrost erlebten, Die vor- herrschende Windrichtung war die westliche. — Auch der October zeigte uns ein höchst unfreundliches Gesicht, die Temperatur lag unter dem Normalen, die vorherrschende Windrichtung war die südwestliche, der allgemeine Charakter unfreundlich, trübe und regnerisch, die mittlere Monatstemperatur — 8, 13° bei Magdeburg. Sehon Mitte September wurden einzelne Kranichzüge beob- achtet, die Mehrzahl kehrte aber erst im October nach dem Süden zurück, zwischen 15. und 20. wurden die meisten Züge gesehen. Cab. Journ, £. Ornith, XXXV. Jahrg, No. 180. October 1837. 24 370 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Die Graudrosseln zogen hauptsächlich von Ende September bis Mitte October, einzelne kamen noch bis Anfang November vor. Die Weinvögel begannen Ende der ersten Woche October zurück- zukehren nach dem Süden, der Hauptdurchzug war in der 3. und 4. Woche October, einzelne zogen noch in der 2. Woche November durch. Ende September, namentlich aber im October fand eine ausser- ordentlich zahlreiehe Einwanderung der Tannenheher in Deutsch- land statt. Zu vielen Hunderten und Tausenden sind sie in Deutsch- land und zwar fast in allen Provinzen beobachtet. Die genauere Untersuchung der einzelnen Exemplare (in den verschiedensten Gegenden erlegt) hat ergeben, dass die Einwanderung von der schlankschnäbligen Form ausgeführt wurde, der Nucifraga caryocatactes macrorhynchus, Chr. L. Brehm, die von R. Blasius als leptorhynchuws bezeichnet wurde, da im Durchschnitt ihre Schnäbel nicht so lang sind, als die diekschnäbligen in Skandinavien, Ostpreussen und den Alpen vorkominenden Vögel, und sich wesentlich durch ihre Schlankheit auszeichnen. Weitere Untersuchungen (sielle Urnis, 1886, Heft 4, Seite 437 u. fi.) haben ergeben, dass der Grund dieses grossartigen Wanderzuges in einer totalen Miss-Ernte der Zirbelkiefer in Sibirien lag uud dass einzelne sibirische schlank- schnäblige Tannenheher im Herbste 1885 bis England, Frankreich, Belgien, Holland, Schweiz und vielleicht auch Italien wanderten. Auch der November war im Durchschnitt sehr kalt und sehr unfreundlich, an über der Hälfte aller Tage fiel das T'her- mometer unter Null, Gegen Ende des Monats ifoigten einige au- genehme wärmere lage. Die vorherrschende Windrichtung war die östliche. Der December zeigte sich annähernd normal, an 19 Tagen fiel das Thermometer unter Null, es fiel wenig Regen und Schnee, westliche Winde herrschten vor. Von den hochnordischen Wintergästen sind die Seiden- schwänze offenbar nur sehr vereinzelt angekommen, nur in, Hannover und bei Coburg wurden im Januar einzelne Ex. gesehen. Auch der Schneespornammer (FPlectrophanes nivalis) wurde nur vereinzelt in Schleswig-Holstein, Schlesien und im Königreich Sachsen beobachtet. II. Specieller Theil. l. Gyps fulvus, Gm. — Brauner Geier. Pommern. Schlosskämpen (Ziemer). Nach einer Mit- theilung des Herrn Lehrer Treichel in Dörsentin wurde am 29. Mai 1354 durch den kgl. Förster Herrn Schultz ein Exemplar dieser Art, 2,00 m spannend, geschossen, Dasselbe zeigte keinerlei Merkmale früherer Gefangenschaft. ji für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 371 2. Milvus regalis, auct. — Rother Milan. | Die zusammengestellten Notizen werden später bei den Ver- breitungskarten erscheinen, 3. Milvus ater, Gm. — Schwarzbrauner Milan, Baden. Mosbach. (Widmann). Hier Brutvogel. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Er wird nur äusserst selten als Durchzügler, meist nur in der Nähe des Mains beobachtet. — Kaufbeuren (A. Buchner). Einzeln auf dem Zuge In früheren Jahren haben bei Dillingen an der Donau einige Paare gebrütet. Braunschweig. (Otinsten alWeser (Gellrich). Fehlt im Gebiet. Hessen. Mainz (v. Reichenau). 23. Febr. Mecklenburg. Schwerin (Beste). Ankunit am 20. April bei O.-Wind und 4 16° R., am Tage zuvor N.O.-Wind. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogei. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Zeiersdorf (Walter). Brutvogel, namentlich am grossen Dölln-See. Prov. Hannover. Hämelerwald (Kühne). 9. Nov. gesehen. Ist bei Hannover seiten und kein Brutvogel. Prov. Östpreusen. #lchwalde (Baecker). Brutvogel. — Prov. Pommern. ZLöcknitz (Rüdiger). Ankunft am 27. März im Jahre 1884. Bıutvogel. — Prov. Sachsen. Beesen- laublingen (Schwen). Früher selten, jetzt der häufigste Raubvogel des Gebietes. Brutvogel. Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Sehr häufig. Kgr. Sachsen. Am i. Juli in Dreienbach als seltener Durchzugsvogel beobachtet. Sachsen-Coburg-&otha. Codurg (Oppel). Seltener Durch- zugsvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Tüleda (Petry). Durch- zugsvogel, selten. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Woltfersdorit). Seltener Durchzugsvogel. 4. Cerchneis tinnunculus, L. — Thurmialke. Die zusammengesteilten Notizen werden später bei den Ver- breitungskarten erscheinen. 5. Cerchneis cenchris, Naum. — Röthelfalke. Es liegen wieder einige Beobachtungen, namentlich aus Baiern, vor, wonach der Röthelfalke dort vorkommen soll; mir erscheinen dieselben höchst unsicher, da ein so ausgezeichneter Kenner der baierischen Ornis, wie Jäckel, den Röthelfalken als höchst selten bezeichnet und nur einen einzigen sicheren Fall aus Baiern kennt (1840 von Oberförster Wich bei Erlangen geschossen und im dortigen Universitätsmuseum aufgestellt). Ich wiederhole 24° 372 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses meine im vorigen Berichte bereits ausgesprochene Bitte, die er- legten angeblichen Röthelfalken mir zur Bestimmung zuzusenden. Braunschweig. R. Blasius. 6. Erythropus vespertinus, Linn. — Rothfussfalke. Bayern. München (C. Parrot). Wurde früher einmal bei München geschossen. Das ausgestopfte Exemplar habe ich ge- sehen. — Schwabach (Doule). Nur Durchzugsvogel und selten. Kgr. Preussen. Prov. Ostpreussen (Robitzsch). Ein prachtvolles altes Männchen wurde 1876 im Kreise Insterburg (Ost- preussen) erlegt und zwar mitten im Sommer; es ist deshalb leicht möglich, dass dasselbe in genannten Kreise gebrütet hat, da mir ein derartiger Fall schon früher gemeldet ist. — Kgr. Sachsen. Aus Chemnitz (Strohbach) liegt über diesen in Sachsen selten beobachteten Falken folgender Bericht vor: „Am 13. April beobachtete ich ein Paar mir aussergewöhnlich erscheinende Falken; bei näherer Betrachtung erkannte ich den hier noch nie vorgekommenen Rothfussfalken. Am Anfang des Mai begann das bei Weitem kleinere $ seine anmuthigen Liebes- spiele, es schraubte sich nach Art anderer Falken in die Höhe und stürzte sich sodann in jähem Fall herab, zog sich wieder et- was aufwärts, beschrieb einige Kreise und schoss in blitzschnellem Fluge bei dem 2, welches während der Liebesspiele fast regel- mässig auf einer Tanne in den niederen Aesten aufgebäumt hatte, vorbei. Am 18. Mai machte sich das ? an einem alten Krähen- neste (Corvus corone) auf einer Tanne etwa 12 m hoch zu schaffen. Ich sah das 3 öfters kleine Reiser zutragen, welche das ? im Horst zurecht legte. Am 26. Mai gewahrte ich, dass das 2 auf dem Horste sass, am 28. Mai bestieg ich denselben und fand zu meiner Freude 2 Eier darin, am 7. Juni war das Gelege von 6 Eiern vollständig. Die Eier hatten einen Längsdurchmesser von 39—42 mm und einen Querdurchmesser von 33—35 mm. Sie sind von durchweg ockergelber Grundfarbe, graubraun ver- waschen gefleckt. Die Eier wurden in Zwischenräumen von 2 zu 2 Tagen gelegt. Das 2 brütete grösstentheils allein und wurde von dem & geatzt, in der Mittagszeit ging das ? zur Tränke und wurde in dieser kurzen Frist vom & im Brüten abgelöst. Die Brütezeit währte 20 Tage, am 16. Juni kam das erste Junge zur Welt, am 24. das letzte, 1 Ei war faul, es wanderte in meine Sammlung. Die Jungen entschlüpften dem Ei in graugelblichem Flaum, sie wurden von beiden Eltern gefüttert und sorgsam ge- liebt. Die Alten hatten durch das öftere Besteigen des Horstes sich so an mich gewöhnt, dass sie in der letzten Zeit unbekümmert um mich nach Nahrung ausflogen. Sie trugen, so viel ich be- obachten konnte, grösstentheils grosse Kerfe herzu. Vögel oder Mäuse sah ich dieselben nie fangen (auf dem nächsten Baum be- fand sich ein Nest von Turdus musicus), die Jungen sassen un- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 373 gefähr 30—32 Tage im Horste und zeigten sich in den ersten Tagen nach dem Ausfliegen sehr dumm, bald aber änderte sich ihr Wesen, sie fingen an, mit den Alten zu fliegen und später auch zu fangen, kehrten jedoch noch S—10 Tage am Abend in den Horst zurück. Das Jugendkleid ist am Leib ein helles Röthlichgelb mit wenig verwaschener Längszeichnung, auf dem Rücken Dunkelgraubraun, jede Feder heller gesäumt. Wachshaut, Augenring und Füsse sind lieht orangeroth. Am 16. Oct. gegen Mittag verliess Jung und Alt in S.W, Richtung den Brutplatz.‘“ 7. Hypotriorchis aesalon, Tunstall. — Zwergfalke. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Hier nicht beobachtet. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Zur Strichzeit, Ende September bis Anfang März nicht zu selten. Am 22. November d. J. 2 Stück beobachtet, welche sich 4 Tage lang hier aufhielten. — Ebrach (Sehlichtegroll). Wird nicht selten auf dem Zuge im Herbst in Dohnen gefangen, in welche er wohl bei Verfolgung von kleinen Vögeln geräth; wurde auch schon mehrmals geschossen. Kgr. Preussen. Prov. Ostpreussen. Norkitten (Ro- bitzsch). Regelmässig Ende September und Anfang October durchziehend. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). In den Jahren 1884 und 1885 auffallend selten gesehen. Derselbe erschien 1884 am 18. October bei W.-Wind; 1885 wurde ein Stück am 14. November bei $.-W. und nebliger Witterung bemerkt. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser): Durchzugsvogel, selten; 11. Nov. ein Ex. erlegt. — Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Kommt auf dem Zuge durch und verweilt oft während des Winters. — Prov. Schleswig-Holstein. Breiten- stein (Cornehls). Spärlich vorkommender Durchzugsvogel im mittleren Holstein. — Flensburg (Paulsen). Am 10. August ein Weibchen erlegt. — Husum (Peters). Am 27. Februar wurden zwei Stück und am 4. März das letzte Exemplar auf dem Früh- jahrszuge beobachtet; auf dem Herbstzuge am 16. September zwei Stück und am 5. October die letzten zwei gesehen. — Prov. Westphalen. Münster (Koch). Am 30. September wurde hier ein schönes altes Männchen erlegt. Kgr. Sachsen. Kommt als Durchzugsvogel ab und zu in der Gegend von Mautitz b/Riesa und Arnoldsgrün b/Schoeneck i. V. vor. Kaufmann Flach in Oede:an besitzt in seiner Samm- lung 2 in der dortigen Gegend erlegte Exemplare (Helm). Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Durchzugsvogel im Septbr. und Oectbr. 8. Falco subbuteo, Linn. — Lerchenfalke. Baden. ARadolfzel (Schwab). Sparsam vorkommender Strichvogel. Bayern. Augsdurg (A. Wiedemann). Zugvogel, nicht 374 X. Jahresbericht (1385) des Ausschusses häufig. Ankunft 21. Februar. Er brütet alljährlich in Mittel- schwaben. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht häufig, kommt in der Regel mit den Lerchen an und horstet hier. Am 6. Februar bei + 5° C. und S.W.-Wind einige beobachtet. 23. Juni einen jungen geschossen, einzelne noch bis Mitte October gesehen. Magen- inhalt: Vogelreste. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht häufiger Brutvogel. — Zohrerstrasse (Fr. Steinbrenner). Kommt vor, wurde aber nicht als Brutvogel beobachtet. — Neumarkt (Giggl- berger). Ist Strichvogel hier. — Schwabach (Doule). Sparsam vorkommender Brutvogel. — Wiesen (Königer) Kommt hier vor. — Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Im Frühling und Sommer an den Waldrändern bemerkt; horstete auf einer hohen Fichte im Laubwalde. Hamburg. (Böckmann) 12. März ein 2. Hessen. Giesen (Eckstein). 12. Mai erlegt. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stoecke- nius). Brutvogel. — Prov. Hannover. Moringen (von Roden). Strichvogel. — Salzgitter (Stoot). In einem Paare brütend. Ein im Juli erlegtes Ex. hatte Federgewölle bei sich. — Prov. Hessen-Nassau. Casse (Walter). Ziemlich regelmässig strich ein Lerchenfalke im Sommer des Vormittags täglich vor meiner Wohnung vorbei über die Wiesen fort. — Prov. Ostpreussen. Norkitten (Robitzsch). Einer der häufigsten Raubvögel. — Prov. Pommern. Blumenfelde (Krause) Am 17. Juni fand ich einen Horst mit 3 frischen Eiern; das 2 stiess mit lautem Geschrei heftig mir nach dem Gesicht, das & hielt sich weiter entfernt. — Klein-Reichow (Ziemer). Ankunft am 1. April 1834 bei frischem S.O.-Winde und klarem Wetter, ein Stück von S.W. nach N.O. ziehend. Weitere Exemplare wurden am 16. Mai 1835 (ein Paar, von welchem das 2 erlegt wurde), am 20. August, am 1. September 1885 beobachtet. Die letzten wurden 1385 am 16. September bei westlichen Winden gesehen. — Schwellin (Ziemer). 2 eben flügge Junge wurden nebst dem alten & erlegt. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel; 16. Juni Gelege 4 St.; 22. Nov. zuletzt gesehen. — Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Wiederholt horstend angetroffen. — Ziegenhals (A. Tiemann). „Reizfalke“, nur auf dem Durchzuge vorkommend, im Herbste seltener als im Frühjahr. -- Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Kommt hier nur auf dem Durchzuge vor und zwar recht spärlich. — Flensburg (Paulsen). In diesem Jahre schon am 3. Mai am alten Brutort angetroffen. Das Paar wählte dies- mal den alten, kümmerlichen Horst von Otus vulgaris, ursprünlich von Corvus corone angelest, aus welchem erst am 21. März sechs für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 375 Eier genommen wurden. Während das eine Exemplar brütete, sass das andere in einem Nebenbaume. Beide zeigten sich recht scheu und verliessen bei Annäherung eines Menschen Baumkrone und Nest. Am 10. Juni befanden sich im Nest vier Eier, unter welchen das eine von eigenthümlieher Färbung und Form. Das alte Nest hatte kaum einen erhöhten Rand, so dass es räthsel- haft erschien, wie der Falke das Nest verlassen konnte, ohne dass ein Ei herabrutschte. — Endlich entdeckte ich auch das Nest des in diesen Jahresberiehten mehrfach von mir erwähnten Lerchen- falkenpaares. Dasselbe stand jenseit einer Bucht unseres Hafens, während in jedem früheren Jahre der fünf- bis sechswöchentliche Aufenthalt der Alten mit den flüggen Jungen im Walde diesseit der Bucht stattfand, an welcher Stelle ich bisher das Nest vergeb- lich gesucht hatte. Diesmal verrieth das aufsteigende, kichernde Männchen den Brutort. In einem bald gefundenen grossen Horste von Corvus corax, der auch in diesem Jahre besetzt gewesen, ver- muthete ich das brütende Weibchen. Händeklatschen, Steinwürfe, Schläge gegen den Baumstamm blieben ohne Erfolg, so dass ich mich in meiner Vermuthung getäuscht glaubte. Nach einer aber- maligen Reihe von Schlägen gegen den Baum flog indess der Falke heraus. Solch festes Brüten des Lerchenfalken ist mir noch nie vorgekommen. Im Horst lagen zwei bebrütete Eier, das eine sehr dunkel, das andere sehr hell gefärbt; beide Eier lagen un- mittelbar auf der Wolle, die der Rabe hineingeschleppt hatte. Kgr. Sachsen. Weder die Ankunft noch der Ab- zug dieses in Sachsen nicht gerade selten brütenden Vogels wurde von den Beobachtern festgestellt. In Zittau stiess am 3. Mai auf den sogenannten Kaiserfeldern ein Lerchenfalke auf Zirundo rustica. Ebenso fine am 27. Juni in Grossenhain ein solcher Falke auf den ersten Stoss eine junge Rauchschwalbe, liess aber in Folge des lauten Schreiens einiger Personen die bereits todte Beute, deren Hals und Flügel verletzt war. fallen. Ein altes Exemplar am 1. Sept. bei @rossenhain erlegt. In Oederan wurde er Ende August, in Zichtenwalde b/Frankenberg in den ersten Tagen des Septembers beobachtet und brütet wahr- scheinlich an beiden Orten (Helm). Breitenbach b/Meerane be- rührt er nur auf dem Durchzuge. Bruten: Ein Pärchen nistete in diesem Jahre im Holze bei G@öhra bei Grossenhain, das Nest war auf der Äussersten Spitze eines seitwärts gewachsenen Astes angelegt und enthielt am 25. Mai 4 noch unbebrütete Eier. Sachsen-Coburg-Gotha. Taimbach b/Coburg (Deus- sing). Brutvogel, streicht fort. — Weidach (Florschütz). Brutvogel, Nest am Waldrand, 15 m hoch. Ende August flogen Junge aus. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, selten. 376 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 9. Falco peregrinus, Tunstall. — Wanderfalke. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brütete in früheren Jahren - ziemlich häufig in der Oranienbaumer-Haide bei Dessau, jetzt nur noch einzeln, da er sehr von Eiersammlern zu leiden hat. Ich habe ihn in Dessau Sommer und Winter gesehen. Baden. Mosbach (Widmann). Ist hier Brutvogel. — Radolfzell (Schwab). Seltener Strichvogel. — Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Kommt um Augs- burg nur selten auf dem Striche vor, nistet dagegen hier und da im Gebirge. Am 27. Juni ein altes Weibchen bei Zechbruck ge- schossen, das 6 junge Staare im Magen hatte. — Burgpreppach (J. A. Link). Nur manchmal auf dem Striche von Anfang Sep- tember bis Mitte und Ende März beobachtet und erlegt. Heuer am 16. März ein Exemplar 2 Tage hindurch gesehen. — Kauf- beuren (A. Buchner). Ziemlich selten auf dem Striche vom Herbst bis Frühjahr. — Lohrerstrasse (Fr. Steinbrenner). Strichvogel. — Neumarkt (Gigglberger). Nur auf dem Zuge. — Schwabach (Doule). Ist selten und kommt nur im Winter vor. — Wiesen (Königer). Strichvogel. Hamburg. (Böckmann). 18. Febr. erlegt. (Krohn). 29. Dee. 3 Stück, nach Beute jagend gesehen. Hessen. Giessen (Eckstein). 16. Jan. erlegt. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Sehr selten brü- tend. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Hannover (Beckmann). Strichvogel. — Prov. Hessen-Nassau. Zundelshausen bei Witzen- hausen (von Coelln). Am 1. März zuerst beobachtet. — Prov. Ostpreussen. Hlchwalde (Baecker). Standvogel. — Prov. Pom- mern. Klein Reichow (Ziemer). Exemplare wurden gesehen am 30 und 31. Mai, sowie am 2. October 1884, am 28. Mai und 22. August 1885. — Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel. Ankunft beim Horste 1882 am 8. März, 1883 am 17. März, 1884 am 26. März, 1885 am 3. März, — Schwellin (Ziemer). Am 1. October wurde ein Stück gesehen. — Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Horstet im Gebiet, wurde aber nie im Winter beobachtet. — Prov. Schleswig-Holstein. Dreitnstein (Cornehls). Kommt hier auf dem Durchzuge ziemlich häufig vor. — Flensburg (Paulsen). Am 9. Mai ein Exemplar am Waldesrand, am 12. September eins über den Gärten der Vorstadt. — Husum (Peters). Am 9. März zwei, am 5. October ein Stück auf dem Durchzuge beobachtet. — Prov. Westphalen. Münster (Koch). Am 28. Juni an den Extern- steinen im Lippeschen von mir als Brutvogel entdeckt. Das Paar horstete an einem einzelnen Felsen hoch oben in einer Felsen- spalte. Der Wanderfalke war bisher als Brutvogel in Westphalen und Lippe nicht beobachtet. Kgr. Sachsen. Aus Zittau wird berichtet, dass die Wander- falken, welche im Lausitzer Gebirge einzeln horsten (so im Früh- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 377 jahr 1883) gegen ihre sonstige Gewohnheit auf dem Oybin über- wintert haben. In Arnoldsgrün flog am 15. Januar ein einzelner von S. nach N. Ein junger auf dem Durchzuge begriffener Vogel wurde am 3. October bei Mautitz gelegentlich Kesseltreibens er- legt. „Er fusste auf dem Erdboden mit dem Kröpfen eines Reb- huhnes beschäftigt, flog, durch einen Fehlschuss aufgescheucht, mit seiner Beute nur einige hundert Schritte weit niedrig über dem Erdboden hin und fusste bald wieder, noch innerhalb des Treibens, um seine unterbrochene Mahlzeit unbekümmert um die auf Hasen fallenden Schüsse fortzusetzen. Nach einem zweiten auf ihn abgegebenen Fehlschusse erhob er sich von Neuem mit dem Huhne in den Fängen, versuchte nun aber doch, dem immer enger werdenden Kreise zu entrinnen, was ihm jedoch nicht ge- lingen sollte, da er mit seinem Raube die Höhe nicht gewinnen konnte, die ihn vor dem tödtlichen Blei geschützt hätte. Von dem Huhne, das er erst fallen liess, als ein Schuss ihm die Beine zer- schmetterte, hatte er den Hals im Kropfe und den Kopf in dem sonst leeren Magen. Das Huhn selbst war nur auf dem Rücken entfedert.“ Ein ebenfalls auf dem Zuge befindliches Exemplar wurde gegen Ende October bei Grossenhain auf der Krähenhütte erlegt. Als Durchzugsvogel ferner noch in Friesen und Breitenbach im Januar beobachtet, ebenso in Meusdorf am 9. October bei Regen (Tags vorher ebenfalls Regen) in westlicher Richtung ziehend. Sachsen-Coburg-Gotha. Wedach (Florschütz). Durchzugsvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). Durchzugsvogel, 29. Sept. ein Pärchen. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Durchzugsvogel im October, selten. 10. Falco laniarius, Pall. — Würgfalke. Lauterberg-Harz (Leverkühn). 19. Dec. ein Exemplar von Jagdpächter Schuster erlegt. Il. Astur palumbarius, Linn. — Habicht. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Standvogel, nur sparsam vorkommend, sowohl in der Ebene (400 m) wie auch in der Hochlage (780 m). Bayern. Augsburg (Wiedemann). Wird hier Tauben- habicht, Taubenhack, Taubenvogel, auch Hennenvogel genannt; ist Standvogel und häufig in ganz Schwaben. Einige ziehen zum Winter auch südlicher. In allen Monaten wurden Habichte erlegt und zum Ausstopfen hierher gesandt. Am 21. Juni 2 flügge Nest- vögel. Am 22. Juni ein Stück von Ulm erhalten, das auf eine Turteltaube stiess, worauf beide geschossen wurden. In den Monaten November und December wurden 4 Männchen und 1 San X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Weibehen hier von Honstetter präparirt. Mehrere Zeitungen brachten folgende Nachricht: ‚Am 29. August stiess ein Habicht auf eine Hühnerschaar, um ein junges Hühnlein zu holen. Der Hahn eilte schnell hinzu, nahm den Kampf mit dem Räuber auf, richtete denselben jämmerlich zu und machte ihm schliesslich den Garaus. „ Dies geschah zu Kaufbeuren bei Herrn Schmid zu den Hofängern“ — Thorhaus Aurora bei Bischhrunn (Mölzer). Wird hier Hühnergeier genannt und ist Standvogel, jedoch nicht häufig. — Burgprepnach (1. A. Link). Nicht seltener Brutvogel. Am 27. April aus einem Horste im Wipfel einer Tanne ein kaum ange- brütetes Ei genommen. Am 4. Mai wurden aus einem Horste mit 3 Eiern 2 genommen; der Vogel brütete weiter auf dem ein- zigen Ei. Nun wurde der brütende Vogel aus dem Horste gejagt und ohne Erfolg auf ihn geschossen; trotzdem kam er wieder und brütete weiter. Am dritten Tage wurde nun, nachdem der brütende Vogel auch auf starkes Anschlagen an den Horstbaum nicht ab- flog, mit grobem Hagel auf den Horst geschossen und da der Vogel nach dem Schuss den Horst nicht verliess, wurde ange- nommen, dass er verendet darin liegen müsse. Der Baum wurde nun bestiegen; als aber der Steiger fast bis unter den Horst ge- kommen war, flüchtete der Habicht aus demselber. Am vierten Tage wurde der Vogel im Horste mit einer Kugel erlegt, so dass er todt aus dem Horst stürzte. — St. Catharina im Böhmerwald (Schott). Hier Brutvogel. — Zbrach (Schlichtegroll). Nicht seltener Brutvogel. — Karlstein (E. Hofmann). Ist Brutvogel hier. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht seltener Standvogel. — Lohrerstrasse (Fr. Steinbrenner). Ist hier Brutvogel, verlässt im Winter die Gegend. — Neumarkt (Gigsglberger). Brutvogel. — KRohrbrunn (Lösch). In einem Paare beobachtet. — Die 3 Jungen, sowie eins der Alten wurden im Juni am Horste erlegt. — Schwabach (Doule). Standvogel, jedoch nur sparsam vor- kommend. — Starnberg (Weigenthaler). Standvogel. — Stoffen- ried (M. Kirchmayer). Standvosel, gewöhnlich Taubenvogel genannt. — Wiesen (Königer). Kommt hier vor. Braunschweig. Calörde (Uhde). Ständig; 2 Paare beobachtet. — Fürstenberg (Benze). Als Sommerbrutvogel hier nicht bemerkt; kommt als Strichvogel einzeln das ganze Jahr hin- durch vor. — Helmstedt (Menzel). Ziemlich häufig als Brutvogel. Gelese 6. April, 13. April, 10. Mai. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Hessen. Friedberg (Sprengel). Gelege 3—4 Eier; ein- zelne Exemplare bleiben in gelinden Wintern zurück. — Kirtorf (Walter). Sehr selten. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (W alter). Standvogel. — Luckenwalde (Stoeckenius). Selten im Bezirk. — Prov. Hannover. (Leverkühn). Am 16. Aug. wurde in Han- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 379 nover bekannt gemacht, dass auf Anregung des Kriegsministers der Minister für die Landwirthschaft, Domänen und Forsten durch die Provinzialregierungen ausser den königlichen auch den com- munalen Forstbeamten die Vertileung der (den PBrieftauben!) schädlichen Raubvögel (_Astur palumbarrus, Falco peregrinus, Hypo- triorchis subbuteo ) dringend anempföhle. Auch ein Hannoverscher Brief- taubenverein hatte Prämien auscesetzt und es wurden Dutzende von — Bussarden und ein Hühnerhabicht eingeliefert! — Marren- see bei Neustadt alR. (Leverkühn). Am 7. April enthielt ein gewaltig grosser Horst 2 sehr röthlich gesprenkelte Bier, — die Färbung schien von Blut herzurühren, — das Weibchen strich erst ab, als der Kletterer einige Fuss hoch den Baum bestiegen hatte; durch Anklopfen war es nicht zum Abstreichen zu be- wegen gewesen. Der Horst befand sich auf einer mächtigen Fichte in einer Höhe von 40°. — Moringen (von Roden). Stand- vogel. — Oberhüll(Rosenbrock). ‚„Howei“. — Haselünne (Bode- mann). Kommt einzeln vor, stets denselben Horst benutzend. Ein Horst, den ich in meiner Jugend fand und seiner Eier beraubte, wird noch jetzt bezogen. — Prov. Hessen - Nassau. ARinten (Hille- breeht). Standvogel. — Prov. Ostpreussen. Plchwalde (Baecker). Standvogel. — Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Im Juni 1824 mehrfach dem Schinz’er Walde zustreichend bemerkt. April 16, kröpft einen Corvus cornix;, streicht, von meinem Bruder gestört, einem etwa 1,5 km entfernten Kiefernbestande zu; dort kam er mir nahe, als er eben eine zweite Krähe schlagen wollte; zwei Ladungen Vogeldunst retteten dieser das Leben; der Habicht strich krank fort, verfolgt von Krähen, die ihm arg zusetzten. — April 25, ein A. palumbarius schlägt einen C. cornız. — Schwellin, Sep- tember 8, holt sich ein Huhn. — Sept. 10, schlägt wieder eine Henne, wofür er vom Lehrer Selchow zwei Ladungen Hühnerschrot erhält. -- Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel; 25. April 5 Bier, stark bebrütet. — Prov. Sachsen. Beesenlaublingen, (Schwen). Früher sehr häufig im Gebiet, jetzt selten horstend. Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Standvogel. — Ziegenhals (A. Tiemann). Brut- vogel, jedoch spärlich. — Forsthaus Weisse Berg (Wagner). Ziemlich häufig brütend. — Prov. Schleswig-Holstein. Augusten- burg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitensten (Cornehls). Hier und im mittleren Holstein häuficer Brutvogel. — Flensburg (Paulsen). Am 23. März ein Exemplar im vorjährigen Nest- baum sitzend, am 28. März am selbigen Orte kichernd; am 7. April Weibchen auf dem Neste sitzend und zwar so fest, dass nach langem Rufen und Klopfen erst ein in das Nest geworfener Stein den Vogel heraustrieb. Am 8. April ein Gelege von vier Stück aus diesem Horst entnommen. — Am 9. April besuchte ich in einem andern Walde einen Horst, der in den beiden vor- hergehenden Jahren von einem Habicht besetzt war. Nahe bei dem Nestbaum huschte das Weibchen längs einem Waldwege, 380 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses auf dem Nest aber sass das Männchen, ein recht kleines Exem- plar; es blickte über den Nestrand auf mich herab, flog jedoch nach kurzer Zeit davon. Im Nest lag nur ein Ei, welches ge- nommen wurde. Am 16. April besuchte ich denselben Horst. Diesmal sass das Weibchen auf dem Nest; es eilte bei meiner Annäherung sofort davon. Im Nest lag wieder nur ein Ei, welches auch genommen wurde. Jetzt blieb der Bau leer. Das zweite Ei, welches doch volle acht Tage nach dem‘ ersten genommen wurde, trug keine Spur von Bebrütung. In den beiden vorher- sehenden Jahren hatte dieses Weibehen jedesmal Gelege von drei Stück. — Am 2. Mai fand ich einen Horst mit zwei ungewöhnlich kleinen Eiern, welche etwas bebrütet und wohl von einem jungen Vogel gelegt waren. Am 4. Mai Nest mit vier Eiern, deren Schale mangelhaft gebildet war und eigenthümliche Risse enthielt; auch waren die Eier nicht ebenmässig abgerundet. Drei der genannten Nester standen in demselben Forst, ein viertes wurde daselbst später gefunden. Niemals habe ich den Hühnerhabicht so häufig brütend angetroffen, wie in diesem Jahre. — Hadersleben (Krohn). Wird hier infolge der Nachstellungen als Brutvogel immer seltener. — Husum (Peters). Am 29. April Horst mit 4 stark bebrüteten, und am 14. Mai einen solchen mit zwei unbebrüteten Eiern ge- funden. — Struckdorf (Voss). Meist nur ein Paar in den grössten Gehegen; im Gute Pronstorf öfterer und bei Lübeck viel beobachtet. Prov. Westphalen. Bielefeld (Peperkorn). Kommt hier nur als Strichvogel vor. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel bei Lahnhof. — Münster (Koch). Am 17. April erhielt ich ein Weib- chen, welches schon stark gebrütet hatte; am 21. April ein zweites mit legereifem Ei. Kgr. Sachsen. Bei Mautitz von den Jägern „Hühnerhabicht“ genannt. Scheint in Sachsen theils Stand-, theils Zugvogel zu sein. In Friesen b. Reichenbach, Annaberg und Breitenbach kommt er das ganze Jahr vor; im Zausiüzer Gebirge das 1. Exemplar am 3. Februar beobachtet; in Mautitz, wo er nicht nistet, stellt er sich vom August an in den Fasanerien der Umgegend ein. Nistend wurde er nur im Uebigauer Holze bei Grossenhain und bei Kamenz beobachtet. Ende April hatte das Paar im schon genannten Holze mit dem Bau des Nestes auf einer hohen und starken Kiefer be- gonnen, verliess aber in Folge der öfteren Besuche seitens der dortigen Beobachter das ziemlich fertige Nest, schritt jedoch zu keinem weiteren Nestbau in diesem Jahre, denn es besuchte bis zum Herbst fast täglich gemeinschaftlich das Holz. Am 8. und 9. April auf Reichenbacher Revier ein Paar am Nistplatze erlegt (Jährig). Sacehsen-Coburg- Gotha. Goha (Habermann). Seit 1870 auf der Fasanerie 190 erlegt. — Obersüllbach (Sembach I.). Brutvogel. — Sonnefeld (Sembach Il). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, zieht im Winter fort. — Weidach (Florschütz). Am 10. April gebrütet. Männchen löste von für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 381 1l Uhr Vor- bis 3 Uhr Nachmittags ab. Brutzeit 4 Wochen. Nest 12m hoch. Sachsen-Weimar. Zrbenhausen b/Weimar (Böttner). Brutvogel, Nest in der Spitze der Laubbäume. ' Scehwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). Aufenthalt vom 25. März bis Mitte October. — Katzhütte (Press- ler). Brutvogel. — Seega (Berninger). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, ziemlich häufig. 12. Accipiter nisus, Linn. — Sperber. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Bei Dessau Brutvogel. Baden. Mosbach (Widman). Brutvogel. — Radolfzell (Sehwab). Nur sparsam vorkommender Standvogel. Bayern. Augsburg (And. Wiedemann). In einigen Orten hiesiger Gegend „Spatzenstecher“ genannt, ist Nist- und Standvogel, zugleich unser häufigster Raubvogel. Am 5. Januar kamen 1 Männchen, am 6. Februar 10 Männchen und 1 Weibchen zum Ausstopfen. In den Monaten November und December wurden in Augsburg bei einem Präparator 5 Männchen und 5 Weibchen gestoptt. — Thorhaus Aurora und Zwieselmühle bei Bischbrunn (Mölzer und Kollin). An beiden Orten häufiger Standvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Hier auch ‚„Vogelgeier“ genannt, ist er das ganze Jahr hindurch allenthalben beobachtet worden. Am 14. Mai Horst auf einer Fichte, 10 m vom Boden entfernt mit 4 kaum angebrüteten Eiern. Während der Horstbaum bestiegen wurde, umflog das Weibehen denselben einige Male und strich dabei einmal scharf an dem besteigenden Jungen vorbei. Magen- inhalt des geschossenen Sperbers: Feldsperlinge. — St. Catharina im Böhmerwald (A. P. Schott). Standvogel, heisst hier Stoss- fänger. — Ebrach (Schlichtegroll). Häufiger Strich- und Brut- vogel. — Karlsten (E. Hofmann). Brutvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Häufiger Standvogel. — Lohrerstrasse (Fr. Stein- brenner). Ist hier Strichvogel. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt hier vor. — Schwabach (Doule). Nur sparsam vor- kommender Standvogel. — Starnberg (Weigenthaler). Stand- vogel. — Stofenried (Kirchmayer). Ist hier Brutvogel, auch Strichvogel; einige überwintern. — Vorderriss (Laurer). Ist hier Brutvogel, jedoch auch Striehvogel. — Wiesen (Königer). Stand- resp, Strichvogel. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Zahlreich vertreten. — Fürstenberg (Benze). Ziemlich häufiger Sommerbrutvogel, wahrscheinlich auch Standvogel, da im Winter mehrfach bemerkt, z. B. in diesem Jahr 23. Oct. und 2. Dec. — Helmstedt (Menzel). Nicht allzu häufig. — Im vorigen Jahre (34) fand ich nur einen Horst. In diesem Jahre gar keinen. — Seesen (Neubauer). 382 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Am 21. Oct. fing sich neben einer Weindrossel ein Sperber in der- selben Dohne. Hessen. Giessen (Eckstein). Mehrere Stück wurden er- legt, auch beobachtet, wie ein Sperber die Eier einer Singdrossel aus dem Neste frass. -—- Kirtorf (Walter). Zahlreich. Meeklenburg. Doberan (vou Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Wasliow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (W alter). Standvogel. — Zuckenwalde (Stöckenius). Im Sommer sehr häutfio, im Winter höchst selten. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). Staudvogel; nicht selten. Ich beobachtete, wie er eine Taube mitten im Ort veriolgte im December. — Gerden bei Melle (Schuch). Standvogel „Stent-Hafk“. — Grund (Ernst). Häufig am Vorshai (Tannentorst). — Mariensee (Leverkühn). Standvogel. Ich erhielt 1332 aus einem dortigen Föhrenwald 2 Eier, deren eines fast ohne Flecken war. — Moringen (v. Roden). Standvogel. — Oberhüll (Rosenbrock). ‚Kiemmer“. — Salz- gäüter (Stoot). Häufig. In 3 untersuchten isxemplaren fand sich als Mageninhalt an: ı Rothkehlchen (Nov.), 1 Meise (Nov.), 2 kleine Vögel (Dee.), 1 Sperling (Jan.), ! Maus (Nov.); ım drei Fällen war der Magen leer. Prov. Hessen-Nassau. Zinteln (Hillebrecht). Standvogel. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Baecker). Stand- vogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Den Herbst uud Winter hindurch hielt sich hier einer bei einem isolirten mit Gebüsch und Krüppelkiefern bewachsenen Moore auf und deci- mirte die sich auf den angrenzenden Stoppelfeidern auihaltenden Grünlinge, Häntflinge, Ammern, u. s. w. — Löcknitz (Rüdigen). Standvogel. — Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Khein- iande. Altenkirchen (Sachse). „Hat am I0. Mai das erste Ei ge- legt; im Spätherbst und Winter ungemein häufig, es werden viele erlegt, namentlich alte 22. — Weizlar (Dr. Glaser). Stand- vogel; 2. Mai, Gelege von 5 St., bebrütet. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Weniger häufig als der Thurm- falk. Prov. Schiesien. Lipine (G. Weiss). Standvogel. — Ziegenhals (A. Tiemann). Häufiger Brutvogel. Prov. Schles- wig-Hoistein. Breiensten (Cornehls). Häufig im mittleren Holstein. — #lensdburg (Paulsen). Am 13. Mai Horst wit einem Ei, einen andern mit zwei liiern. Am 16. Mai untersuchte ich einen alten Horst in einer Tanne, welcher auch im vorigen Jahre vom Sperber besetzt gewesen war. Bei dem Nestbau an- gekommen, schien es mir, dass der Bau diesmal nicht bewohnt sei. Auf ein mehrmaliges Klopien gegen den Stamm, welcher 16-20 cm im Durchmesser hielt, schien oben im Nest eine Be- wegung zu folgen; von einem Brutvogel war ireilich nichts zu sehen. — Kaum aber begann ich, die Tanne zu ersieigen, da er- tönte ein helles Kichern aus dem Horst. Nach oben blickend gewahrte ich durch die losen Zweige des Nestrandes den ausge- breiteten Sperberflügel. Jetzt kletterte ich möglichst leise weiter, für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 383 in der Absicht, den Vogel aui dem Neste zu ergreifen. Während des Kletterns ertönte mehrfach die Stimme des Sperbers. Bald stand ich unmittelbar unter dem recht umfangreichen Horste. In denselben hineinzusehen, war mir von meinem Standpunkte aus nicht möglich; aber den Vogel bemerkte ich, wie er noch immer in derselben Stellung verblieben war. Jetzt erhob ich, mit der linken Hand am Stamm mich haltend, die rechte zum Nest, um den geplanten Griff auszuführen. Der Sperber muss mich jedoch wohl beachtet haben, denn kaum setzte ich meine Hand in Be- wegung, so erhob er sich und entwich auf die andere Seite des Horstes. Jetzt gewahrte ich durch den Nestrand den kampibereit erhobenen Kopı des Vogels und dessen ‚giftige Blicke aus den prächtigen Augen. Vorsichtig führte ich abermals meine Rechte zum Nest, erhielt aber sogleich einen derben Flügelschlag über die Finger. An der von mir abgekehrten Seite des Horstes er- blickte ich den herabhängenden, tfächerartig ausgebreiteten Schwanz des Vogels. Ein Griif nach dorthin war auch ohne Erfolg; im Nu hatte der Sperber im Nest Deckung getunden. Nicht ohne eine gewisse Angst stieg ich auf die nächsten Aeste der Tanne, wodurch ich mit Kopf und Brust über den Horst hinauf, aber auch in eine sehr unbequeme Stellung kaum. lch erwartete jetzt, dass der Sperber, da ich ihm so nahe gerückt war, das Weite suchen würde; statt dessen aber kam er mit gehobenen Flügeln und erhobenem Kopte, einen wirklich prächtigen Anblick ge- während, mir näher. Ich befürchtete jetzt ernstlich, dass der gereitzte Vogel mir ins Gesicht fliegen würde, und in meiner ge- zwungenen, vom Erdboden bedeutend entfernten Stellung war mir eine Abwehr wenig möglich. Durch Aussirecken meiner Hand über das Nest versuchte ich nochmals, dem Vogel Angst einzu- Jagen, erhielt aber wieder einen Flügelschlag als Antwort. Um dem Streit ein Ende zu machen, stiess ich jetzt mehrmals schnell nach einander die Hand gegen den Vogel: er wich zurück, verlor den Horst unter seinen Füssen und flog nun in den nächsten Baum, worauf er kicherınd von Baum zu Baum flatterte, aber sich nicht wieder auf den Horst wagte. In demselben lagen nur zwei unbebrütete Kier, welche ich entnahm. Sobald ich wieder den Erdboden erreicht und mich einige Schritte entiernt hatte, flog der Sperber in den leeren Horst. Am 20. Mai besuchte ich denselben wieder; der Vogel hatte nicht nachzgelegt, sondern den Ort verlassen. Einen so kühnen Sperber habe ich noch nicht an- getrofien, obgleich ich wenigstens 40 Sperberhorste besucht habe. — Am 26. Mai Nest mit fünf Eiern. Der Vogel verliess das Gelege, als ich begann die Tanne zu ersteigen. Als ich den Horst erreicht hatte, kam das Weibchen schleunigst zurück, stand mit geliobenen ilügeln schreiend am Nestraud und schien den am 16. Mai erlebten Akt wieder abspielen zu wollen. Dies Exemplar war jedoch weniger muthig; kaum erhob ich meine Hand, so flog es davon. — Ferner gefunden am 26. Mai ein Nest mit fünf Kiern 384 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses und ein anderes mit sechs Eiern. — Hadersledben (Krohn). In Nygaardskov einen Horst mit fünf Eiern gefunden. — Struckdorf (Voss). Ueberall häufig. Nistet mit Vorliebe in Tannen, die hier ganz zerstreut in Buchenanwüchsen stehen. Oft sind die Nester mit Federn, meist Taubenfedern ausgefüttert, die wohl bei Ge- legenheit desim Horst verzehrten Raubes liegen bleiben, aber offenbar vom Vogel geordnet werden. Im Winter einzelne geschossen. Prov. Westphalen. Bielefeld (Peperkorn). Strichvogel. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Während erin manchen Gegenden Sachsens das ganze Jahr hindurch vorkommt, zeigt er sich in anderen nur im Herbst und Winter. In Arnoldgrün verfolgte ein ? am 15. Januar eine Goldammer. In Zittau, wo er am 15. Februar, dann wieder am 3. und 10. März beobachtet wurde, ist er der ge- wöhnlichste Raubvogel, ebenso in Grossenhain ziemlich häufig, hingegen in Kamenz weniger häufig als sonst beobachtet. Ver- einzelt nistet er auch in den Wäldern von Zbersbach. Vom October an ist er den ganzen Winter hindurch in der Gegend von Mautitz anzutreffen. Ueber sein bei Verfolgung der Beute entwickeltes Ungestüm wird aus Grossenhain berichtet: Mitte November gegen Abend stiess ein starkes 9 unter eine in einem Schuppen sitzende Schaar Sperlinge und fuhr, nachdem sein Angriff fehlgeschlagen, durch das auf der hinteren Seite befindliche verschlossene Fenster, wo es dann draussen betäubt liegen blieb und ergriffen wurde (Neumann und Grünewald). Sachsen-Coburg-G&otha. Zeutendorf (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach l.). Brutvogel. — Sonne- feld (Sembach H.). Standvogel. — Taimbach b/Coburg (Deus- sing). Brutvogel. — Weidach (Florschütz). Ab und zu Stand- vogel, Anfang Mai 5 Eier. Scheinbar brütet Weibchen allein. Nest 5 m hoch in dichten Fichten- und Kiefernwaldungen. Saehsen-Weimar. Erbenhausen b/Weimar (Böttner). Brutvogel, Nest in der Spitze der Laubbäume. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). Vom 24. März bis Mitte October gesehen. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel. 13. Pandion haliaetus, Linn. — Fischadler. Baden. Radolfzell (Schwab). Standvogel, nur sparsam vorkommend, Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Kommt in unserem Kreise nur auf dem Striche vor, nistete dagegen früher bei Lands- trost und Reisensburg bei Günzburg an der Donau. Am 11. Sep- tember wurde ein Männchen bei Klosterholzen erlegt, 3. October ein altes Weibehen bei Dillingen, 30. Oetober ein altes Weibchen bei Dornstadt unweit Oettingen, das 1,50 m Flügelspannung mass für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 385 und den Kropf mit Fischen gefüllt hatte. — Burgpreppach (J. A. Link). Hier Weissbauch genannt wurde als Seltenheit hie und da auf dem Striche in der Nähe der grösseren Teiche des Be- obachtungsgebietes und am Main erlegt. — Ebrach (Schlichte- groll). Brütete wenigstens früher im Gebiete Koppenried und wird jetzt auf dem Zuge in der Nähe der Fischteiche beobachtet. — Kaufbeuren (A. Buchner). Erscheint ziemlich selten auf dem Strich vom Herbst bis Frühjahr. — München (C. Parrot). Ist öfters bei uns erlegt worden. — Neumarkt (Gigglberger). Ohne ständigen Aufenhalt. — Schwabach (Doule). Wurde nur auf dem Zuge beobachtet und auch hier nur selten. Braunschweig. Walkenried (von Vultejus). Am 17. März Vormittags 12 Uhr von W. nach ©. 20 Stück ziehend beob- achtet. Hessen. Giessen (W. Müller). Kommt vor. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr.Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stoecke- nius). Wurde im Juni in der Umgegend erlest; ein Paar soll hier alljährlich brüten. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Aussergewöhn- liche Erscheinung an der Lahn und Vill nach sehr stürmischem Wetter im November und Februar. Prov. Sachsen. Beesenlaub- lingen (Sehwen). Häufig an der Saale, horstet jedenfalls in den sie einschliessenden Eichenforsten. Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Ungemein häufig zur Zugzeit, rastet regelmässig an den Teichen. Prov. Schleswig-Holstein. Breienstein (Cornehls). Ein hier geschossenes Exemplar befindet sich in meiner Samm- lung. Hadersieben (Krohn). Mehrfach beobachtet. Nach sicheren Mittheilungen soll er im Gehege Sandkuhle bei Hadersleben und in einem Gehölz bei Haugaard unweit Apenrade gehorstet haben. Kgr. Sachsen. Alljährlich werden von diesem Adler bei Grossenhain an den Frauenhainer und Coslitzer Teichen Einige ge- schossen, in diesem Jahre 3 Stück. Bei Kamenz ausser 2 andern Exemplaren am 4. October ein & auf Biehlaer Revier erlegt; am 2. October am Deutschbaselitzer Teiche (ebenfalls bei Kamenz) 2 Exem- plare beim Fischfang beobachtet. „Sobald der Vogel einen Fisch gefangen hatte, trug er denselben nach der Insel. Es dauerte jedoch nicht lange, so sah man ihn gleich wieder in geringer Höhe über dem Wasser schweben. Er schien den in jener Zeit sich häufig auf dem Wasser befindlichen schwarzen Wasserhühnern grosse Furcht einzuflössen, da sich dieselben ängstlich nach einem vom Walde verdeckten Theile des Teiches hinzogen und lieber die unmittel- bare Nähe des Menschen aushielten, als dass sie zum Auffliegen zu bewegen gewesen wären“. (Jährig.) Saehsen-Altenburg. Zrsenberg (Heller). Frühjahr und Sommer 1877 beobachtet, sehr selten. Sachsen-Coburg-Gotha. Taimbach b/Coburg (Deus- Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 25 386 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses sing). Durchzugsvogel. — Weidach (Florschütz). Durchzugs- vogel. 14. Aguila naevia, Wolf. — Schreiadler. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nur zeitweisse auf dem Durchzuge. Am 25. October ein sehr altes, ganz dunkel gefärbtes Weibchen bei Memmingen geschossen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Selten auf der Wanderung. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. |Luckenwalde (Stök- kenius). Wurde im August in der Umgegend erlegt. Ost- preussen. Elchwalde (Baecker). Sommerbrutvogel. — Norkitten (Robitzsch). Einzeln brütend. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 1334 am 8. August ein Paar mit seinen Jungen kreisend; am 29. August ein einzelner kreisend. 18835 März, 27, 0.8.0, bedeckt, feucht, warm: den ersten gesehen. — April, 17, N.N.O., heiter, warm: 1 St. — April, 19, N.O, sonnig, warm, Abends etwas bedeckt: 1 St. — April, 29, mässiger, kühler N.O., klar, schön: 1 Paar. — Es waren in diesem Jahre zwei Paare hier; von einem derselben schoss ich am 29. Mai aus Versehen das Männchen ab; am 24. Juni sah ich zuerst wieder das ? mit einem g zusammen seine Flugspiele hoch in der Luft ausführen. — Löcknitz Rüdiger). Brutvogel, welcher ziemlich pünktlich gegen Ende der zweiten Woche des April beim Horste eintrifft. Ankunft: 1881 am 12, 1882 am 14., 1883 am 14, 1354 am 12., 1885 am 14. April. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Schwellim (Ziemer). Mitte Juli mehrfach beobachtet. Auf der Reise nach Berlin zwischen Ruhnow und Freienwalde am 29. April 1884 gesehen. (Ziemer.) Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Kommt seltener vor; nur 3—4 Exemplare wurden in letzterer Zeit erlegt. — Prov. Schles- wig-Holstein. Husum (Peters). Am 2. Mai Männchen und Weibehen beim Horst geschossen. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha(Habermann). 1874 und 1880 je 1 Exemplar in der Nähe der Fasanerie geschossen. 15. Aqguila clanga, Pall. — Schelladler. Bayern. Ufenheim (Heckel). Zu Ende des Monats Januar 1385 erfuhr ich von einem Verwandten, dass seine Frau vor einigen Tagen bei starker Kälte in einer Hecke nahe seiner Besitzung vor der Stadt einen grossen Raubvogel erschöpft und halb ver- hungert gefunden und mit nach Hause genommen habe. Nach Fleischfütterung habe sich der Vogel bald erholt. Ich nahm nach der mir gemachten Beschreibung an, dass es ein gewöhnlicher Bussard sei. Als aber mein damals in Erlangen studirender Sohn in den Osterferien dorthin kam und den getödteten und ans Scheunenthor genagelten Vogel sah, erkannte er in ihm einen Schrei- oder Schelladler. Um jedoch ausser allem Zweifel zu für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 387 sein, schickte ich Kopf, Fänge und Flügel meinem langjährigen, leider zu früh verstorbenen Freunde, dem Pfarrer Jäckel in Winds- heim, der mir in Schreiben vom 5. Juni 1885 bestätigte, dass der erwähnte Raubvogel wirklich Aguda clanga sei. Dieser Raubvogel scheint sich schon längere Zeit vor seiner Gefangennehmung in meinem Amtsbezirk aufgehalten zu haben, denn mein Forstauf- seher in Grossharbach, 5 Stunden von Uffenheim, erzählte mir im December 1884, dass er im Herbste desselben Jahres zu wieder- holten Malen einen grossen Geier beobachtet habe, der dunkler als die gewöhnlichen Mäusebussarde und auch stärker sei und dass er denselben im December einmal bei Schnee im Gebüsch auf einer Krähe sitzend angetroffen habe, dass er sich ihm auf sehr kurze Entfernung nähern konnte, und dass dann der Vogel forthüpfend im Gebüsch verschwunden sei, wahrscheinlich vom Hunger geplagt, zu matt, um sich erheben zu können. Nach der Federzeichnung hielt ich ihn für einen jungen Vogel, in welcher Meinung mich auch die Abbildung in „Riesenthal’s Raub- vögel Deutschlands“ bestärkt. 16. Aguila chrysaetus, Linn. — Goldadler. 29 var. fulva, Linn. — Steinadler. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann) Der Steinadler horstet in unserem Kreise alljährlich bei Hindelang und Oberst- dorf. Am 5. April wurde ein Weibchen mit 2m 50cm Flügel- spannung von dem Jagdgehilfen Lodter von Phronten (beim Prinzen Ludwig) am sogenannten Stappenschrofen erlegt, als es auf dessen Hund herabstiess. Der Magen dieses Adlers war leer. Am i4. April schoss Herr Oberjäger Leo Dorn von Hindelang einen auf einem hohen Felsen des Daumens sitzenden Steinadler herab, welcher 2,14m Flügelspannungweite mass. (Siehe Aquda imperi- alis). — Kaufbeuren (A. Buchner). Horstet nach Aufzeichnung des bekannten, vor einigen Jahren verstorbenen, Präparators Leu alljährlich in den Gebirgen des Allgäu, namentlich in den Fels- wänden des Oythales bei Rohrmoos. — Vorderriss bei Langgries (Laurer). Ist hier Strich- und Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. ZRengel (Leverkühn). Am 28. Oct. wurde im Forstbezirk Rengel bei Hamborn nahe Pader- born ein Königsadler von 7’10” Spannweite lebend in einem Habichtskorbe gefangen. — Hasselünne. Vor einigen Jahren wurde hier ein Ex. erlegt, ist ausgestopft im Besitz eines hiesigen Herrn. Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Alljährlich werden einzeln Exemplare geschossen. — Prov. Schleswig-Holstein. Siruck- dorf (Voss). Ist hier mehrmals geschossen worden; ich selbst sah vor zwei Jahren im Januar zum erstenmal einen Steinadler hier. Zwei von meinen Jagdgefährten auf ihn abgegebene Schüsse waren ohne Erfolg; ich vermochte wegen des herrlichen Anblicks 25* 388 X. Jahresbericht (1385) des Ausschusses auf den über mich hinwegschwebenden königlichen Vogel nicht mein Gewehr zu erheben. 17. Agquila imperialis, Bechst. — Königsadler.*) Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Herr Oberjäger Leo Dorn in Hindelang hatte am 10. November 1885 das seltene Glück, auf einen Schuss zwei Kapital-Gemsen — einen Bock und eine Altgais — und 2 Stunden später einen Adler mit 2,23 m Flügelspannweite zu erlegen. Dieser, der 29. von Dorn erlegte Adler, war, wie Dorn selbst schriftlich mittheilt, sowohl nach der Beschreibung in dem Werke von Bern. Altum, als auch nach seiner eigenen Ansicht ein Königsadler. — Herr Dorn befand sich an oben genanntem Tage auf dem Grad „die Scheide“ ge- nannt, welcher Ort von Hindelang aus je nach der Jahreszeit in 4 bis 6 Stunden erreichbar ist. Dieser Grad liegt zwischen der Rothspitze und dem Daumen in der Nähe hoher Felswände, die „hohen Gänge“ genannt. Hier schoss Dorn auf einen Gemsbock und traf zugleich eine Altgais. Der Bock brach augenblicklich zusammen und blieb todt liegen; die Altgais, schwer verwundet, flüchtete sich über die „Scheide“ gegen die hohen Gänge. Dorn liess den Bock liegen und verfolgte das verwundete Thier im tiefen Schnee über den Grat. Die Lage war jedoch sehr ungünstig, weshalb er der Gemse den „Fangschuss“ nicht geben konnte. Um nun das kranke Thier nicht in die „hohen Gänge“ zu treiben, beschloss er hier einige Zeit zu verweilen, damit dasselbe entweder „schwer erkranke“ oder gar verende. Während dieser Ruhepause sah der unermüdliche Jäger plötzlich von den sogenannten „Pfannen- hölzern‘“ herkommend, hoch im blauen Aether einen Adler heran- schweben, der sich langsam der Gegend zu bewegte, in welcher der todte Gemsbock zurückgeblieben war, und bemerkte zugleich, dass der Adler den Bock „äugte“, längere Zeit über demselben kreiste, sich allmählig herabsenkte und nach einer Viertelstunde auf der anderen Seite des Grates seinen Blicken entschwand. Nun kroch Dorn auf tiefem Schnee, sich mit der grösstmöglichen Vorsicht zwischen den Latschen durchwindend, über den Grat oder die Scheide zurück, pürschte sich auf Schussweite an und schoss den auf dem Gemsbocke fussenden Adler mitten durch’s Herz. Hierauf eilte Dorn wieder an die „hohen Gänge“, fand die nahezu verendete Gais und brachte sie zum Gemsbocke und Adler zurück. „Ein Schluck aus der Flasche und ein Pfeifchen Taback“ schmeckte nun Dorn so gut, „wie noch nie in seinem Leben!“ — Ich weiss nun recht wohl, dass Aguda imperialis mehr ein Steppen- als Gebirgsvogel ist, trotzdem habe ich selben als *) Es mag der Vogel ein altes Männchen von Aguil. fulva mit stark aus- geprägtem weissem Schulterfleck gewesen sein. Walter. Ich stimme Herrn A. Walter bei, dass wir es hier wahrscheinlich mit A. fulva zu thun haben. Jedenfalls ist es wünschenswerth, womöglich den ausgestopften Vogel mit anderen Adlern zu vergleichen. R. Blasius. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 389 Königsadler aufgeführt, da ich dem praktischen Scharfblicke Dorn’s zutraue, dass er den Unterschied zwischen diesem und dem Stein- adler herauszufinden wusste. 18. Haliaötus albieilla, Linn. — Seeadler. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Treibt sich jeden Winter in mehreren Exemplaren bei Dessau in der Vockeroder Forst an der Elbe umher und hält sich hier in der Nähe der Fütterungen des Roth- und Dammwildes auf, zeigt sich hier aber ausseror- dentlich scheu. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Fast jeden Winter besuchen 1 oder mehrere die Umgegend von Augsburg. Der be- kannte Präparator Leu erhielt in 25 Jahren 34 aus Schwaben, wovon 23 in seiner nächsten Nähe am Lech bei Augsburg ge- schossen wurden. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Plänitz (Martius). Am 23. Nov. 1885 wurde ein Männchen, am 18. Dee. ein Weibehen erlegt. Prov. Hannover. Völksen a/ Deister (Leverkühn). 7. Nov. ein Ex. von 2,5 m Flügelspannweite erlegt. Prov. Pommern. Stargard (Renner). In der Woche vom 4. bis 10. October wurde ein schönes Exemplar dieser Art auf einem benachbarten Gute erlegt. Spannweite 7‘. Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Im Januar 1885 wurde ein altes Individuum bei Broschau erlegt. Prov. Schleswig-Holstein. Breitensten (Cornehls). Kommt hier im Frühjahr und Herbst, wenn auch eben nicht häufig vor. — Hadersleben (Krohn). Einmal über der Föhrde beobachtet. — Husum (Peters). Am 27. März und am 12. November je ein Exemplar gesehen. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Im Spätherbst wurde ein junges Exemplar in der Nähe von Paderborn auf dem Fuchseisen gefangen. Kgr. Sachsen. In Breitenbach bei Meerane im Januar einzeln auf dem Durchzuge bemerkt. (Pässler.) 19. Circaetus gallicus, Gm. — Schlangenadler. Baden. Staufen (Schütt). In den letzten Jahren wurde der Vogel mehrmals geschossen ; ein Pärchen nistet auch im Mittel- gebirge, doch wurde das Nest nicht gefunden. Bayern. (A. Buchner). Höchst selten auf dem Zuge. Mecklenburg. Klokow (von Klein). Vor längeren Jahren in der hiesigen Forst (Meckl.-Strehlitz) ein Horst. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Nauen (Ludwig). Horst bei Finkenkrug in Brieselang. Prov. Hannover. Oeynhausen (Brinkmann). Oben auf dem „Wittekind“, einem Berge, der mit seinem Gegenüber, dem „Jacobsberge“, „die berühmte Porta west- falica“ bildet, habe ich den Schlangenbussard einmal getroffen und dann nicht wieder. Prov. Rheinlande. Sachse schreibt: „Mir ist nur eine Brutstelle zwischen hier und Neuwied bekannt; ich 390 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses erhielt aus Rodenbach, 2 Stunden von Neuwied und 5 Stunden von hier (Altenkirchen), ein Ei, die Vögel haben, wie ich glaube, das Revier verlassen.“ Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Selten. — Görlitz (Wolf). In der Rietschener Forst horstend. — Isergebirge: Flinsberg (Bormann). 1 Exemplar erlegt Novbr. 1885. 20. Pernis apivorus, Linn. — Wespenbussard. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zug- und Brut- vogel. In den Wäldern Mittelschwabens nicht selten. Am 22. Mai ein Weibchen von Dillingen erhalten. — Durgpreppach (J. A. Link). Nieht zu seltener Zugvogel. Ankunft 28. März; den letzten ge- sehen am 24. September Ein am 21. Juni erlegter hatte im Magen lauter Wespenbrut; ein am 24. Juli geschossener Reste von Eidechsen (Lacerta agilis) und Käfern. — Ebrach (Schlichte- groll). Brütet in der Gegend von Aschbach und Winkelhof, wo er vom Kön. Oberförster Uebel geschossen wurde. -- Kaufbeuren (A. Buchner). Nistet im Beobachtungsgebiet, wenn auch nicht zahlreich ; wandert im Herbst fort. — München (C. Parrot). Kommt vereinzelt vor. — Schwabach (Doule). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Braunschweig. Helmstedt (Menzel). Brutvogel. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hage- meister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Moringen (von Roden). Strichvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). „Wird hier immer seltener ; nur ein Gelege gefunden und zwar am 23. Juni zu °/, bebrütet; aus demselben Horste, welcher 1,5 m vom Stamm absteht, wurden bereits zweimal in früheren Jahren die Eier ge- nommen, in diesem Jahre am 10. April 3 Eier von Buteo vulgaris. Es ist mir schon öfter vorgekommen, dass ich aus Horsten, aus denen ich im April Bussard-Eier genommen hatte, im Juni die des Wespenbussard nehmen konnte.“ — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, selten; 12. Juni ein Gelege, wenig angebrütet. Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Nistet alljährlich im Gebiet. — Ziegenhals (A. Tiemann). Nur durchziehend. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Im September und Oectbr. hier beobachtet. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peper- korn). Kommt hier nur sparsam vor. — Münster (Koch). Am 12. Juni erhielt ich ein ganz frisches Gelege. Kgr. Sachsen. Durchzugsvogel in Mautitz; am 10. October ein junger Vogel bei Grossenhain geschossen. Als Sommerbrut- vogel in Friesen beobachtet. Sacehsen-Coburg-Gotha. Gotha(Habermann). Im Sommer 1885 2 auf der Fasanerie erlegt. — Taimbach b/Coburg (Deussing). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Durchzugsvogel im August und September. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschland. 391 21. Archibuteo lagopus, Brünn. — Rauchfussbussard. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Erscheint nur zur kälteren Jahreszeit auf dem Striche. Am 13. Februar 1 Stück von Mering, 1%. Februar ein solches von Gersthofen erhalten; 22. Februar 6 Stück bei Bobingen gesehen. — Burgpreppach (J. A. Link). Fast alle Jahre auf dem Striche beobachtet und öfter erlest. Ein am 4. October erlegter hatte lauter Feldmäuse im Magen. — Ebrach (Schlichtegroll). Wurde während des Winters bei Mönchherresdorf geschossen; hat bei Ebrach ge- brütet. — Kaufbeuren (A. Buchner). Kommt im Herbst und verweilt den Winter über, jedoch nicht zahlreich. — Schwabach (Doule). Kommt nur im Winter vor. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Im letzten milden Winter hier nicht beobachtet. — Fürstenberg (Benze).. Als Strich- vogel hält er sich in den Vorbergen des Sollings auf, besonders gern da, wo freie Flächen von Wald begrenzt sind. In diesem Herbst am 9. Sept. zuerst bemerkt, dann den ganzen Monat hindurch häufig gesehen. Mecklenburg. Zudwigslust (von Böhl). Im Winter 1884/85 in ausserordentlicher Menge vorgekommen. Kgr.Preussen. Prov. Hannover. Moringen (vonRoden). Strichvogel. Prov. Pommern. Belgrad (Ziemer). Der letzte am 29. April 13884 bemerkt. — Klein Reichow (Ziemer). 18834 der erste am 2. October, 1885 am 29. October bemerkt, der letzte wurde 1885 am 19. März bei W.S.W.-Wind beobachtet. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Wintervogel. Prov. Schle- sien. Lipine (G. Weiss). Zieht zum Herbst in grosser Menge durch. — Ziegenhals (A. Tiemann). Am Zuge häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Breiensten (Cornehls). Nicht eben selten auf dem Frühjahrs- und Herbstzuge. — Husum (Peters). Am 14. März zwei Stück beobachtet; auf dem Herbstzuge am 7. October die ersten, am 24. November die letzten drei Stück an- getroffen. Kgr. Sachsen. In Uebigau b. Grossenhain am 9. November das erste Exemplar beobachtet, im Laufe des Winters noch einige; auch bei Dreitenbach liessen sich im Januar einige sehen. Aus Mautitz wird gemeldet: „Am 28. October wurde der Erste todt auf einem Felde aufgefunden, den Kropf voll Gewölle von Feld- mäusen, unter denen sich jedenfalls eine vergiftete befunden hatte; im November wieder einer gefunden und am 28. Januar bei einer Feldjagd ein solcher erlegt.“ Sachsen-Coburg-&otha. Gotha (Habermann). Herbst 1885 zahlreich. — Weidach (Florschütz). Durchzugs- vogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Tüleda (Petry). Im Winter auf Feldern nicht selten. L 4 392 Jahresbericht (1885) des Ausschusses Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Wintervogel, October bis März, sparsam. 22. Buteo vulgaris, Bechst. — Mäusebussard. Baden. Mosbach (Widmann). Kommt vor. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Brutvogel in der Ebene und Hochlage, kommt auch im Winter vor. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Wird hier auch Stockmauser und Maushack genannt, ist theils Zug-, theils Stand- vogel, denn in milden Wintern bleiben immer einige hier. 19. Januar mehrere geschossen; 22. Februar mehrere bei Bobingen gesehen und I St. bei Lechhausen erlegt. 10. April wurden bei Grosshofen in einer sogenannten Aufhütte 10 St. geschossen. — Bischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Kommt häufig vor. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemein, das ganze Jahr hindurch im Gebiet. Ankunft der hier brütenden am 4. März, 2 bei W.Wind; am 10. März 4 St. von S.W. nach N.O. bei W.Wind; 13. März 3 St. von 8.0. nach N.W. bei N.O.Wind, zusammenhaltend und laut schreiend ziehend. — Am 20. April 2 fast frische Eier, am 1. Mai 2 Eier; am 2. Juli flügge Junge. Gelblichweisse und schwärzliche Farbenvarietäten nicht selten. In diesem Jahr einen fast weissen Bussard erlegt, der sich lange Jahre hier aufhielt und äusserst scheu und vorsichtig war. Mageninhalt: Mäuse, Maul- würfe und Maulwurfsgrille. Ein Mäusebussard wurde beobachtet, als er einen jungen Hasen, ein anderer, als er ein Eichkätzchen schlug. — Abzug eines hier horstenden Paares am 28. October. — St. Catharina im Böhmerwald (Schott). Kommt vor. — Pbrach (Sehlichtegroll). Gemein in verschiedenen Varietäten. — ‚Karlsten (E.Hofmann). Zugvogel hier. — Kaufbeuren (A. Buch- ner). Sehr häufig, Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Stein- brenner). Heisst hier Rundschwanz, bleibt nicht im Winter hier. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt hier vor. — Rohrbrunn (Lösch). Zuerst am 20. Februar beobachtet. Ist in mehreren Paaren Brutvogel und bezieht die alten Nester. Männchen nahm am Brüten theil. 3 auch 4 Junge. — Schwabach (Doule). Häu- figer Brutvogel. — Starnberg (Weigenthaler). Kommt als Brutvogel vor. — Stoffenried (Kirchmayer). Eine geringe An- zahl sind Standvögel, Sommerbrutvögel alle hier. Am 26. Februar wurde ein Paar bauend beobachtet. — Vorderris (Laurer). Brut- und Striehvogel. — Wiesen (Königer). Ist hier Brutvogel. — Würzburg (A. Pisehinger). Brutvogel hier. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Ankunft Mitte März. Abzug Ende November; mehrere Paare hier. — Fürstenberg (Benze). Ziemlich häufiger Standvogel. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel. Im Ganzen fand ich in der Umgebung Helmstedts 12 besetzte Horste. Am 8. April schon im Forstorte „grosser Wald“ ein frisches Gelege von 2 Stück. — Lichtenberg (Busch). Am3. Juni ersten (? Lev.) flüggen Jungen. — Wieda (Eilers). Häufiger für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 393 Brutvogel. Mitte December bei Schnee 2 einzelne Exemplare in den Bergen. Hessen. Giesen (Eckstein). Oefter erlegt. — Kirtorf (Walter). Brutvogel. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Wasiow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Zeiersdorf (W alter). Sehr häufiger Brutvogel ; ausgeflogene Junge Mitte Juni. — Lucken- walde (Stoeckenius). Sehr zahlreicher Brutvogel, im Winter selten. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). In Clausthal habe ich vom 12. April (meinem Ankunftstage) bis ult. December Mäusebussarde beobachtet; im November und December mehrere Male grosse Schaaren, die auf dem Zuge begriffen waren und Mäuse fingen. Für Clausthal ziemlich häufig. Hannover (Leverkühn). 1884: Am 7. April 4 Horste grün ausgelegt, noch leer. 17. April lagen in einem derselben 2 Eier. 23. April weitere 2 mit je 2 bebrüteten Eiern. Am 22. Mai hatten die Bussarde in einem eine Stunde ent- fernten Feldholze von neuem gehorstet und zwei Paare je 1 unbe- brütetes Ei im Nest. In der heftigen Januarkälte 1885 wurden viele Bussarde todt bei Hannover gefunden, theils vergiftet durch Mäuse, theils verhungert. — Hagenburg bei Wunstorf (Kühne). 17. April Horste mit 2und 3 Eiern. — Hämelerwald (Leverkühn). Am 17. April ein frischer, grünbelester, leerer Horst (ausgenomen ?) ein anderer mit 2 Jungen, ein dritter mit 2 Jungen und einem dem Ausschlüpfen nahen Ei gefunden. Da der Kletterer die Be- schaffenheit des Eies, welches nach seiner bestimmten Aussage oben noch nicht angepickt war, nicht erkannte, liess er es hinab. Unterwegs (!) pickte sich der junge Vogel durch. Auf Horstes- rand lagen 2 Blindschleichen und 8 Feldmäuse; die Alten jammerten zum Erbarmen. — Iburg (Mitsdörffer). In der Oberförsterei Iburg im Regbzk. Osnabrück hielt sich im verflossenen Frühjahr ein am ganzen Körper gleichmässig gelblich weisses Exemplar von Buteo vulgaris auf. Auch die Schwung- und Schwanzfedern waren weiss. Leider konnte ich dieses Vogels nicht habhaft werden. — Mariensee (Rose). Am 11. April Horst mit 2 Eiern. — Reden bei Hannover (Leverkühn). 8. März 2 Bussarde strichen von noch unbesetzten Horsten; ein gepaartes Paar am 8. März und 15. März. Bei Hemmingen (bei Reden) strich am 21. März bei Schneegestöber ein Bussard von seinem schön grün ausgelegten Horste. — Salz- gitter (Stoot). Farbenabänderung. 1, mit Ausnahme der dunkel- braunen Hand- und Armschwingen und an der Aussenfahne braun- gebänderten Schwanzfedern völlig weisses ? von Buteo vulgaris, Jedoch auf Kopf und Rücken einige braune Tropfen. Mageninhalt von 8 Bussarden: Leer. Jan. — Federn. Jan. — Käfer. Febr. — 1 Mistkäfer. März. — 3 Mäuse. April. — 2 Mäuse, Reste eines jungen Hasen. Mai. — 2 Mäuse, Käfer. Aug. — Ohrwürmer und Engerlinge. Nov. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hille- brecht). Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Am 10. April ein 394 X. Jahresberieht (1885) des Ausschusses Gelege von 2 Eiern in einem, bereits im Vorjahre benutzten Horste gefunden. Prov. Ostpreussen. ÄZlchwalde (Baecker). Brut- vogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Ankunft 1884 am 13. März bei S.W.-Wind, 1885 am 11. März bei scharfem W.-Wind. Am 7. April 1854 @ mit Baumaterial in den Fängen, am 24. April 1884 9 brütend, am 25. April 1884 und 1885 die ersten Eier. Abzug vom 17. bis 20. October 1884 bei W.- und S.W.-Wind und ziemlich starkem Regen. — Löckniz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). — Brutvogel. — Schwellin (Ziemer). Am 11. und 13. Mai in 5 Horsten Eier,. Mittags brüteten die Männchen. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse): über- winterte zahlreich, mehr $ als 4; sie gingen auf Haus- und Feld- hühner und viele wurden erlegt; 10. April 3 Eier, frisch; 24. April 5 Eier °/, bebrütet. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Standvogel. — Ziegen- hals (A. Tiemann). Standvogel, in mäusereichen Jahren häufig.:— Forsthaus Weisse Berg (Wagner): Vielfach brütend im Revier. Prov. Schleswig-Hoistein. Breiensten (Cornehls). Häufiger Brutvogel, auch im Winter vorkommend. — Flensburg (Paulsen). Am 11. Februar schon ein Paar am alten Brut- platz schreiend. 9. März Anfang mit dem Neubau eines Horstes, von demselben Paar, das jetzt mehr denn zehn Jahre zum alten Brutzlatze wiederkehrt und an der hellen Färbung leicht zu erkennen ist. Der Bau wurde sehr langsam weiter geführt; erst am 13. April lagen zwei Eier im Nest, den früheren Eiern dieses Weibehens auffallend ähnlich, Auch diesmal war die Nestmulde mit gelbem Stroh ausgefüllt, wie solches in den letzten Jahren bei diesem Paare regelmässig der Fall war. Da die beiden Eier genommen wurden, legte der Vogel in den leeren Horst nicht nach. Am 28. April hatte dasselbe Paar ungefähr hundert Schritte vom ersten Horst entfernt ein neues Nest gebaut. Dasselbe stand in einer niedrigen, verkrüppelten Buche und glich in der Ausführung einem geringen Krähennest. Abermals war gelbes Stroh zur Ab- polsterung benutzt worden. Schon am genannten Datum lagen drei etwas bebrütete Eier im Nest. Auch diese wurden genommen, um zu prüfen, ob ein nochmaliges Nachlesen stattfinden würde. Solches geschah, und zwar in einem grossen, hochstehenden Horst, welcher in diesem Jahre schon von Corvus corax benutzt worden war. Am 1. August sassen zwei fast fligge Junge auf dem Nest- rand; ob noch ein drittes im Bau, habe ieh nicht herausbringen können. Das Weibchen scheint mit dem Alter an Kühnheit zu- zunehmen. Bei meinem Herannahen empfing es mich mit wüthigem Geschrei, benutzte dann die Gelegenheit, wenn ich ihm den Rücken zugekehrt, zu einem Angriff und jagte unter solchem Sausen un- mittelbar über meinem Kopf hinweg, dass ich mich jedesmal duckte, um keine ÖOhrfeige zu erhalten. Beim Weggehen wurden diese Angriffe noch eine bedeutende Strecke weit fortgesetzt. — Am 18. März ein Nest mit zwei Eiern, ein anderes mit drei Eiern; für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 395 6. Mai Nest mit drei Eiern und eins mit zwei. Am 7. Mai war der Horst, aus welchem am 8. April ein Gelege von Astur palum- barius genommen worden, von einem Bussardpaar besetzt. Am 28. Mai Nest mit zwei Jungen im Dunenkleide und einem ver- dorbenen Ei. — Hadersleben (Krohn). Nicht zu häufig; ich habe in neun verschiedenen, zum Theil recht weit auseinander liegenden grösseren Gehölzen nur drei Paare bemerkt. — Struckdorf (Voss). Kommt hier massenhaft vor. Holt ab und zu wohl einmal ein Rebhuhn aus einer Kette und hat mir diese seine Beute, noch warm, so zu sagen in die Jagdtasche fallen lassen, wird aber doch seines grossen Nutzens wegen gerne geschont. Prov. West- falen. Bielefeld (Peperkorn). Hier nur als Strichvogel von mir bemerkt. — Hüchenbach (Becker). Brutvogel. — Rheda (Behrens). Folgende Bussardzüge sind von mir beobachtet worden: am 30. September 10 Uhr Vorm. 55 Stück bei Brock- hagen nach S.W.; am 14. October | Uhr Nachm. 60 Stück bei Herford nach S.S.W.; beide Züge in bedeutender Höhe. Kgr. Sachsen. Einzelne Exemplare überwinterten in Sachsen. In Mautitz während des Herbstes 9 Stück geschossen, auch bei Kamenz und Grossenhain traf man ihn den Winter über auf den meisten Revieren an. In Hornitz b. Zittau am 8. Februar ein Exemplar beobachtet. Als Brutvogel wurde er beobachtet im Schluckenauer Walde bei Ebersbach, auf dem Colmberge bei Oschatz, in Breitenbach und Friesen b. Reichenbach, sowie in Annaberg. Auch in der Leipziger Gegend war er vor einigen Jahren und ist jedenfalls jetzt noch einer der häufigsten dort brütenden Raubvögel, während er in Mautitz nur im Winter vorkommt. Nahrung: Die Mehrzahl der untersuchten Bussarde hatte Feldmäuse gekröpft, einer einen Hamster, ein anderer einen Maulwurf (Marx). Einzelne scheinen allerdings mitunter von der gewöhnlichen Ernährungs- weise eine Ausnahme zu machen. So musste im December 1883 im Leipziger Rosenthale ein junges $ abgeschossen werden, weil es aus dem dortigen Zoologischen Garten wiederholt Schnepfen- vögel raubte (Helm). Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). Er- scheint alle Jahre, — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach 1.). Brutvogel. — Sonne- feld (Sembach Il). Standvogel. — Taimbach b. Coburg (Deus- sing). Brutvogel, streicht im Winter fort. — Weidach (Flor- schü:z). Meist Standvogel; am 10. Juni 1885 ein Junges aus- genommen. Im Nest fanden sich Ueberreste vom Laufe eines Hasen, von einer jungen Lerche, von Mäusen, Maulwürfen und ein lebender Grasfrosch. Sachsen-Weimar. Erdenhausen b. Weimar (Böttner). Brutvogel, Nest in den Spitzen der Laubbäume aus dürrem Reisig. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). 30. März bis 24. Sept. — Katzhütte (Pressler). Brutvogel, streicht fort. — Rothenburg b. Kelbra (Bellermann). Abweichungen 396 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses im Gefieder beobachtet. — Tilleda (Petry). Die Horste werden mehrere Jahre hintereinander zum Brüten benutzt. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von (Wolffersdorff). Brutvogel, März bis October, viele überwin- tern, nicht selten. Würtemberg. Tüdingen (Graf von Scheler). 3. April brütend. 23. Buteo desertorum, Daud. — Wüstenbussard. *) Aus Mautitz wird über diesen in Deutschland seltenen Vogel Folgendes berichtet: „Am 7. December erhielt ich einen Bussard, der sich von den übrigen ausser durch geringere Grösse auch besonders durch röthlichgelb geflecktes Gefieder unterscheidet, und den ich deshalb für einen Wüstenbussard halte“ (Marx.) 24. Circus aeruginosus, Linn. — Sumpfweihe. Bayern. Ebrach (Sehlichtegroll). Bei Geroldshofen wurde im Winter auf einer Treibjagd ein Exemplar geschossen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Höchst selten. — Schwabach (D oule). Kommt nur auf dem Zuge vor und nur sparsam im Herbst be- merkt. Hamburg. (Krohn.) Nur einmal mit den Jungen bemerkt. Meeklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (W alter). Ziemlich häufiger Brutvogel; Horst auch im Kleefeld gefunden. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel. Ankunft am 10. April. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen, (Sehwen). Horstet in Schilfbrüchen. Ein Individuum wurde bei einem frisch ge- schlagenen Rebhuhn betroffen. Prov. Schlesien. Lipine (6. Weiss). Wird alljährlirh im Gebiet geschossen. — Riesen- gebirge: Peiersdorf (Bormann). Seltener Brutvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Augusiendurg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitensten (Cornehls). Nur einmal hier beobachtet. — Hadersleben (Krohn). Während meines eintägigen Aufenthalts am „Damm“ am 29. Mai hier nur ein Exemplar bemerkt; im Sommer 1879 zählte ich daselbst eines Mittags 60 Stück junge und alte Vögel. — Husum (Peters). Am 10. Mai fünf Horste mit resp. 5, 5, 4 bebrüteten, 4, 2 unbebrüteten Eiern. — Struckdorf (Voss). Am 23. Mai ein Nest mit nahezu ausgebrüteten sechs Eiern im Pölser Karpfenteich. Kgr. Sachsen. In der Nähe von Kamenz am 10. October ein Exemplar erlegt. Bei Grossenhain nistet sie auf fast allen grösseren mit Schilf und Rohr bewachsenen Teichen. Auf dem *) Bei dem sehr seltenen Vorkommen dieses Vogels in Deutschland würde eine Vergleichung dieses Exemplares mit anderen Wüstenbussarden in einer Sammlung sehr erwünscht sein. Ich bin jeder Zeit dazu bereit. R. Blasius. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 397 grossen Spitalteiche sogar in mehreren Paaren. Es wurden dieses Jahr 10 Stück abgeschossen. Bruten: am 9. Mai bei Grossenham 2 noch unbebrütete Eier, am 14. Mai im Strassen- teiche bei Kalkreuth ein schwach bebrütetes Gelege von 4 Eiern gefunden. 25. Circus cyaneus, Linn. — Kornweihe. Bayern. Aschafenburg (J. Deubler). Ankunft am 3. März bei N.O.Wind, Tags zuvor N.O. 2. — Augsburg (A. Wiedemann). Im Frühjahr und Herbste auf dem Zuge bemerkt. Am 19. October ein Weibehen von Neuburg erhalten. — Ebrach (Schlichtegroll). Sehr selten. Weniger selten in der angrenzenden Frankenebene. — Kaufbeuren (A. Buchner). Erscheint nur einzeln auf der Wanderung im Herbst und Frühjahr. — Schwadach (Doule). Im Herbst auf dem Zuge bemerkt, kommt jedoch nur sparsam vor. Braunschweig. Calörde (Uhde). Ankunft: Anfang März. Abzug: Anfang October. — Holzminden (Dürking). Ankunft: 15. Febr. bei mildem Weiter. — Steterburg (Busch). Ankunft: 6. März. Nestbau 5. April in Feldern bei Nortenhof. Hamburg. (Böckmann). 15. Febr. ein 2 geschossen. Im Kropfe waren Feidmäuse und Reste einer Lerche. Lippe. Aischenau (Hornhardt). 16. März. Mecklenburg. Dreveskirchen (von Viereck), Am |. Mai ein Paar jagend beobachtet, bei O.-Wind und 4 6° R. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Zuckenwalde (Stoek- kenius). Vereinzelt Brutvogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Am 7.25. und 27. April 1884 beobachtet. Prov. Rhein- lande. Altenkirchen (Sachse). 11. April 1 & erlest, welches eine Feldlerche kröpfte. — Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel, selten. Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Kommt im Gebiet vor. Prov. Schleswig-Holstein. Breienstein (Cornehls). Nur einmal und zwar am 7. April hier beobachtet. Prov. Westfalen Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Vor mehreren Jahren ein Exemplar bei Mautitz erlegt; am 15. März in Breitenbach als Durchzugsvogel beobachtet; um Ostern liess sie sich öfters in der Gegend von Rochlitz sehen und hören. Bei Grossenhain nistet sie, tritt im Herbste zahlreicher auf und raubt den Jägern oft die Rebhühner vor den Augen. Bei Meusdorf nahe Kohren zog sie am 9. November bei schönem Wetter (Tags vorher Nebel) in westlicher Richtung. Saehsen-Coburg-&otha. Gotha (Habermann). 18. März bei 4 4° R. gesehen. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Durchzugsvogel im September und October, selten. 398 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 26. Circus pallidus, Sykes. — Steppenweihe. Kgr. Sachsen. Ein Exemplar wurde vor mehreren Jahren bei Mautitz erlegt. 27. Circus cineraceus, Mont. — Wiesenweihe. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Höchst selten und nur einzeln; namentlich alte Männchen sind vorgekommen in früheren Jahren. Mecklenburg. Dreveskircken (von Viereck). Am 10. April ein Stück von W. nach O. ziehend bei N.O.-Wind beobachtet. — Sternberg (Steinohrt). Nicht mit Sicherheit als Brutvogel be- obachtet, doch kommt sie höchst wahrscheinlich als solcher vor. Vereinzelt in ganz Mecklenburg. Kgr. Preussen. Prov. Hessen-Nassau. Aundelshausen bei Witzenhausen (von Oovelln). Am 20. Februar ein Stück beobachtet. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Mit 4 Eiern gefunden. Nest in Binsen resp. Riedgras am Boden ca. 20 Schritte vom Wasser. Prov. Westfalen. ZAilchenbach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Am 6. Juni ein unbebrütetes Gelege von vier Stück erhalten; Ende Juli flügge Junge im hiesigen zoolo- gischen Garten abgeliefert; am 7. August ein altes Mänuchen er- halten. 28. Nyctea nivea, Thunb. — Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Breienstein (Cornehls). Ein hier geschossenes Exemplar befindet sich in meiner Sammlung. Für 29. Surnia nisoria, Wolf. — Sperbereule und 30. Athene passerina, Linn. — Sperlingseule sind zwar keine neueren Notizen vorhanden, doch zeigt Herr Director A. Buchner (Kaufbeuren) in einem "trüheren Jahresbe- richt des Augsburger naturhistorischen Vereins, verfasst vom be- kannten Präparator J. F. Leu, dass beide vorkamen. Leu sagt von Surnia nisoria: Ist äusserst selten und von Athene passerina: im Gebirge nicht so ganz selten, z. B. bei Füssen. 3l. Athene noctua, Retz. — Steinkauz. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brütet häufig bei Dessau. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Standvogel. Baden. Mosbach (Widmann). Biutvogel hier. — Radolf- zell (Schwab). Standvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Hier selten und nur vom Herbste bis zum Frühjahr. Am 2. April ein Männchen von Donauwörth erhalten. Am 18. November flog in Ustersbach für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 399 (Zusamthal) ein Steinkauz Abends in der Dämmerung auf die Schultern eines Mannes und wurde von letzterem gefangen. Der Vogel wird gegenwärtig lebend gehalten. Am 30. December 1 Stück von Ulm erhalten. — DBurgpreppach (J. A. Link). Ziemlich häufiger Standvogel im ganzen Gebiet, sowohl in alten Bauwerken und Steinbrüchen, als auch in hohlen Bäumen nistend. — Ebrach (Sehlichtegroll). Nicht seltener Standvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Einzeln auf dem Striche im Herbst und Frühjahr. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Kommt hier vor. — Schwabach (Doule). Sparsam vorkommender Brutvogel. — Starnberg (Weigenthaler). Ist hier Standvogel. — Wiesen (Königer). Kommt vor. — Zwieselmühle bei Bischbrunn (Kollin). Häufiger Standvogei. Braunschweig. Fürsienberg (Benze). Standvogel. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. Bis jetzt in 2 Paaren beobachtet. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Auf allen Sta- tionen Brutvogel. Hamburg. (Krohn). Mitte März ein junges Pärchen aus einem hohlen Baumstamme entnommen. — Hamburg - Uhlenhorst (Bock). Sehr selten. Beim Dunkelwerden manchmal auf Dächern ruhig sitzend. Hessen. Friedberg (Sprengel). Kommt vor. — Giessen (Eckstein). 235. Jan. — Kirtorf (Walter). Kommt vor. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Plänitz (Martius). Brutvogel. Prov. Hannover. Moringen (von Roden). Stand- vogel. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt zweier Exemplare: Januar: Federn. — Mai: Käferreste.e Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hillebreceht). Häufiger Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Am 25. April ein vollständiges Gelege von 5 Eiern. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesen- laublingen, (Schwen). Sehr häufig. Ein aufgefüttertes Exemplar hatte im Käfig völlige Entwicklung erlangt. Eines Abends freigelassen, flog es auf ein Dach und markirte sofort durch kichernden Warnruf, den die Alten hören lassen, sobald sie etwas Beunruhigendes sehen, den Hund des Nachbarhofes.. Am Morgen sass es wieder in seinem Käfig. Später kam es, so oft es Hunger spürte oder geliebkost sein wollte, herbei. Wenn jemand im Garten spazieren ging, so flog es, auch bei Tage, dem- selben auf den Kopf und machte den Weg durch den Garten mit. Streichelte man es, so erhob es behaglich das Köpfehen. Schmerz- voll kniff es die Augen zu, als ihm einmal eine verschluckte Wespe in den Schlund stach; nach Verlauf einer Stunde war es aber wieder wohlauf. Bei heissem Wetter leste es sich mit ausge- breiteten Flügeln in Halbschatten. Kam dann ein milder Regen, so fächelte es behaglich mit den Flügeln. Prov. Schleswig-Hol- stein. Augustenburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitenstein 400 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses (Cornehls). Häufig. — Hadersleben (Krohn). 1878 und mehrere vorhergehende Jahre brütete ein Paar in der Skovböllinger Dorf- schmiede. Als das schadhafte Dach der letzteren einzustürzen drohte, entfernte ich die vorhandenen zwei Eier, die acht Fuss hoch auf der blossen Mauer unter den ersten Ziegeln lagen. — Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Standvogel. — Hattingen (Schmidt). Vor etwa 15 Jahren fand ich Vormittags gegen ll Uhr in einer meiner Dohnen folgenden Fang vor: In der einen Schlinge eine todte Schwarzdrossel, in der andern einen lebenden Steinkauz. In unbequemer Stellung hielt sich der letztere so am Dohnenbügel fest, dass er sich vor dem Erstickungstode bewahrte; auch bei meiner Annäherung verhielt er sich ganz ruhig. Kgr. Sachsen. In Mautitz „Käutzchen“ genannt. In Mautitz am 3. September ein Exemplar geschossen, am 19. December ein zweites beobachtet. Standvogel in Zittau, Mautitz, Grossenhain, Breitenbach, Annaberg und Friesen. Bruten: Ein Paar nistete in diesem Jahre am Zeichenauer Bahndamm bei Zittau, mehrere andere Paare in hohlen Apfelbäumen an der Leipzig-Dresdener Chaussee zwischen den Dörfern Sehrhausen und Lonnewitz bei. Oschatz (Marx). Sachsen-Coburg-Gotha. Obersüllbach (Sembach I1.). Brutvogel. — Taimbach (Deussing). Standvogel. — Weidach (Florschütz). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, gemein. 32. Nyctale Tengmalmi, Gm. — Rauchfusskauz. (dasypus, Bechst.) Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Auf der Ebene sehr selten, weniger selten in den Nadelwäldern der Gebirge und Vorgebirge. Am 15. November ein Stück bei Diedorf unweit Augsburg todt aufgefunden. — Ebrach (Schlichtegroll). Nur ein einziges Mal wnrde im Steigerwald 1 Exemplar angetroffen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Ist höchst selten im Winter vorge- kommen. 33. Syrnium wralense, Pall. — Uraihabichtseule. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Standvogel. — 34, Syrnium aluco, Linn. — Waldkauz. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brütet häufig bei Dessau, besonders in hohlen Eichen der Elb- und Muldeauen. Baden. Mosbach (Widmann). Brutvogel hier. — Aadolf- zell (Schwab). Standvogel, jedoch sparsam vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nist- und Stand- vogel allenthalben in Schwaben in Laub- und gemischten Waldungen. 22. Januar 1 Stück von Immenstadt; 1. April 1 für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 401 schön röthlichgelb gefiedertes Exemplar von Weiler (Alsäu), 2. April 2 Stück von hier erhalten. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Standvogel; nistet hei uns häufiger in Scheunen und Taubenschlägen als im Walde, wo ihm die passenden Baumhöhlen spärlich zugemessen sind. Am 12. März ein auf 4 Eiern brütendes Weibchen gefangen. Am 15. März 4 frische Eier einfach auf altem Stroh liegend; am 25. März ein frisches Gelege von 5 Eiern, welche genau in 21 Tagen ausgebrütet wurden. Ein am 25. März in einem hohlen Baum auf 5 Eiern brütender Waldkauz, mit den Eiern nach Hause genommen und auf dieselben gesetzt, brütete weiter, obgleich die Bebrütung fast einen Tag unterbrochen war. Am 4. Mai ein flügges Junges. Nach zuverlässiger Mit- theilung hat ein Waldkauz, der nur ein Junges aus 4 Eiern er- hielt, dieses, als es !/, erwachsen war, und man sich dem Nist- platze näherte, mit den Fängen erfasst und weggetragen. Aus den Gewöllen habe ich gefunden: Maulwürfe, Spitzmäuse, 1 Wander- ratte, Wühlmäuse, Waldmäuse und Haussperlinge als Nahrung. Da die in den Taubenschlägen sich ansiedelnden Waldkäuze nicht selten die Tauben aus den Schlägen verscheuchen, so stellen ihnen die Landleute nach. — £. ann im Böhmerwald (A. P. Schott). Brutvogel hier. — Krach (Schlichtegroll). Gemein im Steiger- walde, Standvogel. — Karlstein (BE. Hofmann). Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Standvogel, ziemlich zahlreich, — Lohrerstrasse(Steinbrenner). Standvogel.— Rohrbrunn (Lösch). Standvogel, ziemlich selten. — Schwabach (Doule). Standvogel, nicht häufig. — Starnberg (A. Weigenthaler). Standvogel. — Stoffenried "Mm. Kirchmayer). Standvogel. — Vorderriss bei Lenggries (Laurer). Stand- und Strichvogel. — Wiesen (Königer) kommt vor. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Standvogel. Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel. In diesem Jahre vom 29. März bis 2. April 5 Brutstellen. Eine enthielt 4 am 31. März; eine andere 5 Eier am 1. April; ersteres im Forstort „grosser Wald“, letzteres im Forstort „kleiner Wald“. Wieda (Bilers). Standvogel ziemlich häufig. Am 15. Februar fand ich in einem Buchenstangenorte, in ca. 6 m Höhe, in einer beim Sturm aufge- rissenen Gabel einen Waldkauz, welcher sich mit beiden Fängen darin geiansen hatte und mit dem Kopfe nach unten hängend verendet war. Hamburg- Uhlenhorst (Nock). Seltener Standvogel. Hessen. Kirtorf (Walter). Kommt vor. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (Walter). Häufig; hatte Mitte April schon ziemlich grosse Junge. — Zuckenwalde (Stöckenius). Hier die gewöhnlichste Eule; Mitte Februar 33 erhielt ich 2 Junge, 3 Tage alt, in einer Scheune erbrütet. — Grund (Ernst). Häufig im Königsberg und Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 26 402 X. Jahresbericht (1585) des Ausschusses Iberg (Laubwald, Eichen und Buchen). — Hannover (Leverkühn). 1854: 19. April2 bereits an- und zum Theil durchgepickte Eier. 1885: 13. März schrieen die Käuze in der Stadtforst Eilenriede, woselbst etwa 10 Paare brüten. — Moringen (von Roden). Standvogel. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hillebreceht). Seltener Brut- vogel. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Standvogel. Prov. Pommern. ZLöcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 3. Mai Gelege von 3 frischen Eiern. — Wetzlar (Dr. Glaser). Stand- vogel, sparsam wegen fortwährend zunehmenden Mangels an alten Eichen und Buchen. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen, (Schwen). Seltener Brutvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cor- nehls). Häufig. — Hadersleben (Krohn). Nistet häufig im Oster- holz, auch in Nygaardskov. Grosse Junge am 20. Mai im Lade- oaarder Gehölz. — Struckdorf (Voss). In allen Wäldern sehr häufig und meist in hohlen Buchen nistend. In Dörfern sieht man ihn seltener, in meinem Park jedoch oft; Waldkauz und Schleier- eule halten hier, besonders unter einer grossen Traueresche, ge- meinsame Siesta. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Standvogel. — AHhlchenbach (Becker). Standvogel. Kgr. Sachsen. Häufiger Standvogel im Lausitzer Gebirge, ausserdem als solcher noch beobachtet in Kamenz (am 10. October ein Exemplar geschossen), auf dem Colmderge bei Oschatz, bei (zrossenhain (mehrere Paare halten sich in den diehteren Wäldern auf, Mitte November 1 Stück geschossen), in Breitenbach und Friesen. Sachsen-Coburg-Gotha. Leutendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach Il.). Brutvogel. — Sonnefeld (SembachII.). Standvogel. — Taimbach bei Coburg (Deussing). Standvogel. — Weidach (Florschütz). Standvogel. Sachsen-Weimar. Erbenhausen bei Weimar (Böttner). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig. 85. Strise flammea, Linn. — Schleiereule. Baden. Zadolfzell (Schwab). Nur sparsam vorkommender Standvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nist- und Stand- vogel, nicht selten auf Kirchthürmen und Gebäuden, sowohl in Städten als auf dem Lande. Am 13. Februar ein Weibchen ver- hungert in Augsburg aufgefunden; am 14. Februar 1 Stück bier erlegt, 11. October 1 Stück aus der Umgegend; 22. October eine tlügge junge Schleiereule von Buchloe. — Burgpreppach (J. A. Link). Standvogel auf Schlössern und Kirchthürmen, allent- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 403 halben im Gebiete ziemlich häufig brütend, hat im Allgemeinen abgenommen. — Edrach (Schlichtegroll). In Scheunen und Kirchen, jedoch selten, Standvogel. — Karlstein (E. Hofmann). Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Gemeiner Standvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Standvogel. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Schwabach (Doule). Nicht häufiger Strichvogel. — Starnberg (Weigenthaler). Standvogel. — Vorderriss (Laurer). Stand- und Strichvogel. — Wiesen (Königer). Kommt vor. Braunsehweig. Calörde (Uhde). Ständig. — Fürsten- berg (Benze). Ständig. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. Brütet jährlich auf dem Collegienthurme. Hamburg. (Krohn). Ein Paar mit den Jungen bemerkt. Hessen. Friedberg (Sprengel). Kirtorf (Walter). Kommt vor. Meeklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Pläniz (Martius). Standvogel. Prov. Hannover. Moringen (von Roden). Stand- vogel. Salzgüter (Stoot). 6 Exemplare, sämmtlich mit leerem Magen, im Jahre 1885 präparirt. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hillebrecht). Sparsamer Brutvogel. Prov. Pommern. Dlumen- felde (Krause). Am 19. April in einer hohlen Birke ein Nest mit 4 Eiern gefunden. — Ncuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirehrn (Sachse). „Ist in den letzten Jahren selten geworden; im October sah ich die Perleule ihre Jungen füttern.“ — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. — Prov. Sachsen. Deesenlaublingen (Sehwen). Häufig auf Kirchen- und Thurmböden nistend. — Halle alS. (Robitzsch). Brut- vogel auf der Moritzburg. Prov. Schlesien. Ziegenhals (A. Tie- mann). Häufiger Standvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Dreiten- sten (Cornehls). Häufig. — Flensburg (Paulsen). Auch in diesem Jahre benutzte dasselbe Paar wieder den alten Tauben- kasten zum Brutort. Am 10. Mai wurde das erste Gelege, bestehend aus 8 Eiern, genommen; die Eulen verliessen, wie auch in früheren Jahren, den Ort nicht. Jeden Tag war eine kleine oder grössere Anzahl (meistens 5—8 Stück) von frischen Mäusen in dem Nest- raum zu finden. Am 8. Juni lag das erste Ei des zweiten Geleges im Nest, am 12. das zweite, am 16. das dritte, am 19. das vierte und am 21. das fünfte Ei; drei Mäuse lagen neben dem Neste. Nun schien das Gelege voll zu sein, denn in den folgenden sieben Tagen trat keine Aenderung ein. Am 28. Juni wurde jedoch ein sechstes Ei gelegt, und am 1. Juli lagen sieben Eier im Nest, womit das Gelege abgeschlossen war. Am 18. Juli lagen zwei Junge neben fünf Eiern; von da an gab ich das tägliche regel- mässige Beobachten und Aufzeichnen auf. — Hadersleben (Krohn). Von ihrer Häufigkeit habe ich einen Begriff bekommen gelegentlich 26* 404 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses einer mitternächtlichen Fusstour von Woyens nach Hadersleben, indem das Schleiereulengeschrei während des ganzen Weges keinen Augenblick verstummte. Man trifft sie im nördlichen Schleswig in jeder Kirche und in den meisten grösseren Gehöften. Eier- schalenreste fand ich in den Kirchen zu Hoptrup, Aastrup, Mol- trup und Bjerning. In Bjerning kam es dreimal in einem Winter vor, dass eine Schleiereule in das lange Rohr des Sakristeiofens hineinrutschte und umkam. Das Vorkommniss war übrigens fatal, da die Kirche sich jedesmal mit Rauch füllte und das Rohr ganz herabgenommen werden musste, um die Urheberin daraus zu ent- fernen. — Struckdorf (Voss). Sehr häufig; mit 5. aluco zusam- men meist 6—8 Stück an Sommertagen in meinem Park. Prov. Westfalen. Bieefeld (Peperkorn). Standvogel. Kgr. Sachsen. In Kamenz ist sie die seltenste der dort vorkommenden Eulen, selten auch in Annaberg, in Arnoldsgrün noch nicht beobachtet. Ziemlich häufiger Standvogel bei Grossen- hain und Mautitz. Ueber die Bruten wird aus diesen beiden Orten Folgendes berichtet: „In Grossenhain nisten einige Paare in alten Gemäuern der Stadt, am 21. Juli fand man in Porschütz b. Grossen- hain in einer Scheune 6 schwach bebrütete Eier, in einem an dem- selben Grundstücke befindlichen Taubenschlage noch 3 frische Eier.“ In den Nachbardörfern von Mautitz nistet sie auf den Kirch- thürmen. Saehsen-Coburg-&otha. Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach I.). Brutvogel. — Sonnefeld (Sembach Il.). Standvogel. — Werdach (Florschütz). Standvogel. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel gemein. 36. Bubo masimus, Sibb. — Uhu. Die zusammengestellten Notizen werden später bei den Ver- breitungskarten erscheinen. 37. Scops Aldrovandi, Willushbi. — Zwergohreule. *) Bayern. St. Catharina im Böhmerwald (A. P. Schott). Brutvogel hier. Kgr. Saehsen. Ueber diese in Deutschland überhaupt seltene Eule wird aus Annaberg berichtet, dass sie bei Thum als Stand- vogel, allerdings nur selten, vorkommt. *) Das Vorkommen im Böhmerwald und im Kgr. Sachsen erscheint mir sehr zweifelhaft. Durchaus nothwendig ist, Exemplare erlegen zu lassen und zur sicheren Bestimmung zu übersenden. Jeder Zeit bin ich bereit, dieselben zu bestimmen, und bitte um Einsendung von Exemplaren, R. Blasius. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 405 38. Otus vulgaris, Flemm. — Waldohreule. Baden. Mosdach (Widmann). Brutvogel hier. — Radolf- zell (Schwab). Nicht häufig vorkommend, in der Ebene sowohl wie in der Hochlage. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Brut- und Stand- vogel, die in Schwaben am häufigsten vorkommende Eule. Am 19. Mai wurden bei kalter Witterung 3 függe, erst kurz vorher dem Nest entflogene Vögel dieser Art todt aufgefunden, die in Folge von Nahrungsmangel zu Grunde gegangen waren. — Burg- preppach (J. A. Link). Ziemlich häufiger Strich- und Zugvogel. Die bei uns brütenden ziehen in der Regel alle fort, kommen im Februar und März wieder auf ihre Brutplätze. Die wenigen, die man im Winter sieht, dürften wohl Gäste vom Norden sein. — St. Catharina (P. Schott). Brutvogel. — Ebrach (Schlichte- groll). Strich- und Standvogel, nicht selten im Steigerwalde brütend. — Karlstein (E. Hofmann). Strichvogel hier. — Kauf- beuren (A. Buchner). Gemeiner Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Standvogel.e. — Münnerstadt (W. Riegel). Brutvogel hier. In einem alten Krähennest wurden 7 Junge der Waldohreule in sehr verschiedenem Alter gefunden. — Neumarkt (Gigg|berger). Kommt vor. — Schwabach (Doule). Kommt häufig vor. — Starnberg (A. Weigenthaler). Stand- vogel. — Stoffenried (M. Kirchmayer). Wiesen (Königer). Standvogel. — Zwieselmühle bei Bischbrunn (Kollin). Häufiger Standvogel. Braunschweig. Calörde (Uhde). Ständig. — Helm- stedt (Menzel). Häufiger Brutvoge. Am 10. März fand ich schon im Forstort „Glüsing“ einen Horst mit 4 frischen Eiern und am 16. März im Forstorte „Elz“ einen Horst mit 4 Jungen. (Vielleicht 8 Tage alt.) Hamburg. (Krohn). 6. April ein Nest mit 6 frischen Eiern, später ein anderes mit 5 bebrüteten Eiern. Hessen. Giessen (Eckstein). Im Januar und Mai erlegt. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternderg (Steinohrt). Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöckenius). Vereinzelt, mit Vorliebe im Laubwalde. Prov. Hannover. Mariensee (Rose). 27. Mai 2 frische Eier. Moringen (von Roden). Standvogel. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt 2er Exemplare: Mäusegewölle im März, leer im Juli. — Wunstorf (Rose). 2. Mai 3 Eier, 10. Mai 2 Eier desselben 9. Prov. Hessen-Nassan. Rinteln (Hillebrecht). Seltener Brutvogel. Prov. Pommern. Klein- Reichow (Z\emer). 19. März zuerst den Paarungsruf ge- hört. — 8. April 2 legt.—12. April, Ueberreste eines, wahrscheinlich von A. palumbarius, gekröpften gefunden. — 1885: 10. März. Ueberreste eines gekröpiten gefunden. — 13. März, zuerst den Paarungsruf gehört und Balztlug beobachtet. — War beide Jahre 406 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses verhältnismässig selten. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 19. April 4 Flaum- Junge und 1 faules Ei; 3. Mai 5 frische Eier. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. — Prov. Sachsen. Torgau (Pietsch). War bis zum 3. November zahlreich vertreten. Prov. Schlesien. Riesen- und Isargebirge (Hosius). Standvogel; ziemlich häufig. In Schwärmen von über 100 Stück im Januar im Forst- revier Mühlseiffen bei Greiffenstein im Walde zusammengezogen. Prov. Schleswig-Holstein. Zreitenstein (Cornehls). Wenig häufig. — Flensburg (Paulsen). Wie fest die Waldohreule auf ihren Eiern sitzt, erlebte ich in diesem Jahre am 20. April. Aus einem Krähenneste, welches recht hoch sass, ragte ein Gegenstand hervor, der dem Schwanze eines Vogels glich. Da Klopfen und Händeklatschen die vermeintliche Krähe nicht heraustrieb, so wurden in die Buchenkrone wohl 30—40 Steine geworfen, welche meistens dicht um das Nest, einzelne sogar an das Nest ein- schlugen und durch die Baumkrone herabprasselten. Ein glück- licher Wurf traf sogar die hervorragenden Federn. Da aber alles ohne Erfolg blieb, so wurde vermuthet, dass der Brutvogel auf dem Neste todt liege. Dennoch wurden die Bemühungen nicht auf- gegeben, und endlich verliess auf ein glückliches Treffen — nicht die erwartete Krähe, sondern ein Ofus vulgaris das Nest. Am folgenden Tage crstieg ich mit Hülfe einer Strickleiter den Baum; im Neste lagen sechs Eier. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peper- korn). Sparsamer Standvogel. — Hrlchenbach (Becker). Brut- vogel. Kor. Saehsen. Wird von Beobachtern aus verschiedenen Gegenden Sachsens als Brutvogel gemeldet, welcher auch nicht selten im Winter anzutreffen ist. Am 1. Januar in Müstrich bei Kamenz ein Stück erlegt, am 25. März ein zweites im Tellereisen gefangen. Am 12. December ein Exemplar bei Mau£itz, wo sie Standvogel ist, geschossen. In Zittau am 19. Juni beobachtet. Nistend wurde sie beobachtet bei Kamenz, Ebersbach, Grossen- haiu (am 9. Mai fast flügge Junge), Friesen und Mautitz, wo sie in einem Feldgehölz, aus fichtenem Stangenholz bestehend, in die Nester wilder Tauben ihre Eier legt. Sachsen-Coburg-G&otha. Zeutendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach }.). Brutvogel. - Taimbach bei Coburg (Deussing). Standvogel. — Weidach (Florschütz). Am 10. März in früiherem Eichhörnchen- nest gebrütet. 2 anscheinend allein. Saehsen-Weimar. Zrdenhausen bei Weimar (Böttner). Standvogel. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel gemein. Würtemberg. Tübingen (Graf von Scheler). 24. März 1883 bei Ludwigsburg 5 sehr stark bebrütete Eier, für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 407 39. Brachyotus palustris, Forster. — Sumpfohreule. Baden. Radolfzell (Schwab). Selten vorkommend, Strich- vogel. Bayern. Augsdurg (A. Wiedemann). Strichvogel, nicht selten vom Herbst bis zum Frühjahr. Am 14. April ein Männchen bei Grossloben, 10. Oct. ein Stück bei Friedberg unweit Augsburg. — Burgpreppach (J. A. Link). Kommt in mäusereichen Jahren auf dem Strich im September und October, in dem am Fusse der Hasberge sich ausbreitenden Gaulande und an den Ufern des Mains in ziemlicher Menge vor uud hält auch dort bei reichlicher Nahrung den ganzen Winter aus. — Schwabach (Doule). Häufiger Strichvogel im Herbst. — Starnderg (A. W eigenthaler). Strich- vogel hier. — Hamburg (Krohn). 17. April ein Exemplar geschossen. Meckleuburg. Sternderg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Moringen (von Roden). Strichvogel. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). 26. März, mässiger O.N.O., kalt, bedeckt, Mittags Schnee: 1 Exemplar ge- sehen. — Dies war das einzige, 1584 und 1885 gesehene! Beide Jahre gab es sehr wenig Mäuse! — Neuwarp (Hintze). 1884 Nest mit 4 Eiern in Torfmoor auf dem Boden unter hohem Grase gefunden. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). „Durch- zugsvogel, September und October; nicht in jedem Jahre häufig, besonders zahlreich in Mäusejahren angetroffen.“ Prov. Schles- wig-Holstein. Dreitensten (Cornehls). Kommt hier nur hin und wieder als Brutvogel vor. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Sparsam. — Münster (Koch). Am 10. October erhielt ich ein Exemplar, dessen Mageninhalt bestand aus 1 Arvr- cola arvalis, 1 Alauda spec.? und 1 Fringdla spec.? — Kgr. Sachsen. Bei Mautitz „Sumpfeule“ genannt. Be- rührt Annaberg nur auf dem Zuge, kommt bei @rossenhain haupt- sächlieh im October in Rüben- und Kartoffelfeldern vor, ebenso in Mautitz, wo am 10. September bei der Hühnerjagd ein Exemplar erlest wurde. In Diehla bei Kamenz am 20. December ein & geschossen. Brutvogel in Friesen, höchst wahrscheinlich auch in den wasserreichen Niederungen der Döllnitz und Jahna und in der Gegend von Grossenhain. Schwarzburg-Rudolstadt. Tileda (Petry). Jeden Winter beobachtet. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Durchzugsvogel im October und November, einzelne überwintern, 15. März Nest mit 5 Eiern gefunden. 40. Caprimulgus europaeus, Linn. — Nachtschwalbe. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst bemerkt am 9. Mai. — Mosdach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Um Augsburg 408 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses alljährlich in einigen Stücken vorkommend. 24. April Abends 1 Stück in den Lechauen gesehen; 19. Mai bei kalter Witterung ein verhungertes Exemplar im Siebentischwald bei Augsburg ge- funden. — Bischbrunn, Thorkaus Aurora (Mölzer). Sommerbrut- vogel, wird auch Nachtschatten genannt. — Dischbrunn (Mante)). Der Ziegenmelker kam hier am 6. Mai an. — Burgpreppach (J. A. Link). Nachtschatten und Nachtklitsche hier genannt, ist ziemlich häufiger Brutvogel. Am 2. Mai erstes Paar auf dem alten Brutplatze beobachtet; am 8. Juni 2 fast frische Eier. Am 12. Juli ein !/, erwachsenes Junges nebst einem klaren Ei auf dem Boden, auf Unterlage von dürren Blättern in einem sonnigen Schlage, am Fusse einer Eiche gefunden. Am 23. Juli ein flüoges Junges erhalten. Am 20. bis 25. August einzelne in der Nähe der Dörfer und Mühlen; die letzten am 15. bis 18. September. Ein am 15. August erlestes Exemplar hatte im Magen nur Reste von Nachtschmetterlingen, unter diesen ein noch fast ganz er- haltenes ? von Gastr. quercus und 2 bestimmbare Gasir. trifoli. — Ebrach (Schlichtegroll). Nicht seltener Brutvogel. — Kauf- beuren (A. Buchner). Ziemlich häufiger Zugvogel. — Lohrer- strasse (Steinbrenner). Zugvogel. — München (C. Parrot). Nachtschwalben beobachtete ich bis 24. August am Rande der Parkanlagen in Castell, auch mitunter im Dorf selbst. — Pyrbaum (A. Falcke). Am 22. April zuerst bemerkt. Am 19. Juni volles Gelege auf dem Boden ohne Nestbau. Am 29. August zuletzt gesehen. Der Ziegenmelker ist ein dem pirschenden Jäger zum Aergerniss störender Vogel in den Abendstunden. — Schwabach (Doule). Brutvogel hier. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Im Walde hier sehr zahlreich vertreten, brütet in den Niederunsen. Ankunft: 5. Mai. Abzug: Ende October. — Fürstenberg (Benze). Im Solling ziemlich häufiger Sommerbrutvogel bis zu einer Höhe von ca. 400 m. Ankunft 3. Mai. — Hasselfelde (Stolze). Ankunft 4. Juni, sehr selten hier. — Helmstedt (Menzel). Ziemlich seltener Brutvogel. Bisher habe nur einmal ein Nest mit zwei Jungen gefunden. — Marienthal (de Lamare). Ankunft 15. April. Hessen. Friedberg (Sprengel) Selten. — Kirtorf (Walter). Kommt vor. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (W alter). Seltener Brutvogel. — Luckenwalde (Stöckenius). Vereinzelter Brutvogel in der Nähe der Förstereien. Prov. Hannover. Gras- berg (Fick). Hier: Dagsleeper. Der Vogel ist hier früher häu- figer gewesen, wo denn sein eigenthümliches Schnurren, nament- lich abends, viel gehört wurde. Seit längerer Zeit hört man ihn kaum mehr. Einmal, im Juli um Mittag, scheuchte ich ein aui dem Boden sitzendes Exemplar auf, das ich, da es kaum 2 Schritt vor mir aufflog, an den rein weissen Schwanztlecken als ein für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 409 Männchen erkannte. Dasselbe fiel bald wieder, es war aber nicht wieder aufzufinden. — Haselünne (Bodemann). Die ersten ge- sehen am 15. April 1885, die letzten am 7. September. — Lauter- berg ajHarz(Künemund). Auf meiner Nachbarschaft hatten diesen Sommer Kinder von 12 Jahren einen lebenden Ziegenmelker auf der Wiese gefangen, weil er eben nicht wieder von der Erde hoch konnte — Lehrte (Leverkühn). Am 16. Mai fand ich eine Niststätte noch ohne Eier; der Vogel flog dicht vor meinen Füssen auf. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines im September erlegten Expl.: Schmetterlinge, Fliegen etc. — Schneverdingen (Holst). Einen Tagschläfer ergriff ich im Juli, mittags, beim Brüten Die 2 Eier lagen auf platter Erde, ohne das geringste Nestmaterial. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Am 25. April bei schwachem N.O.-Winde und klarem, warmem Wetter die ersten be- obachtet. — Im Juni zeigte sich allabendlich ein Paar im Garten. — Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel. Ankunft 1882 am 11. Mai, 1883 am 29. April, 1885 am 2. Mai. — Schwellin (Ziemer). Am S. October bei 8.0.-Wind und 4+35°R. ein Stück beobachtet, am 10. October bei leichtem S.W.-Wind und klarem, warmen Wetter, des Abends S.O.-Wind und kühl, den letzten gesehen. Prov. Rhein- lande. Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, häufig; 24. Mai zuerst bemerkt, 14. Juni Gelege, bebrütet; Nachzügler am 2. October gesehen. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Seltener Brutvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Breitensten (Cornehls). Nicht eben bäufig. — Flensburg (Paulsen). Am 8, Mai ein Exemplar Abends am Waldesrand hin und herfliegend, bald sich auf einen Zweig setzend, bald auf die Erde fliegend, wo es mit Hülfe der Flügel in sonderbarer Weise herumhüpfte. Am 25. August und am 19. September noch immer an demselben Ort beobachtet. — Husum (Peters). Am 25. Mai ein Nest mit zwei bebrüteten Eiern gefunden. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Spar- sam. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Sie wurden grösstentheils nur auf dem Zuge und zwar dem Rückzuge, in Sachsen bemerkt resp. geschossen, so in Grossenhain am 1. und 9., in Schneeberg am 7., in Mautitz am 15. Sept., wo ein junges noch nicht vollständig ausgemausertes Exemplar, weiches durch Anfliegen an einen Telegraphendraht flugunfähig geworden war, aufgefunden wurde Nistend wurde er gefunden in Friesen, bei Grossenhain und in der Lausitz (hier 2 Gelege entdeckt). Sachsen-Coburg-Gotha. Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Obersüllbach (Sembach ].. Brutvogel. — Jaimbach bei Coburg (Deussing). Brutvogel, Mai bis Septbr. Sachsen- Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Vereinzelt. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig. Ankunft 31. Mai. 410 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 41. Oypselus apus, L. — Mauersegler. Die zusaminengestellten Notizen werden später bei den Ver- breitungs- resp. Zugkarten veröffentlicht werden. 42. Hirundo rustica, L. — Rauchschwalbe. Die zusammengestellten Notizen werden später bei den Ver- breitungs- resp. Zugkarten veröffentlicht werden. 43. Hirundo wurbica, Liun. Stadtschwalbe. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Ankunft am 20. April. Im ersten Drittel des September fütterte ein Paar noch seine Jungen im Neste. Baden. Mannheim (F. Förster). Am 11. April zuerst be- merkt, in Mehrzahl am 18. April. Am 6, September noch nicht flügge Junge im Nest. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Brut- vogel. Ankunft 9. April, bei rauher Witterung und W.-Wind, am Tage vorher ebenso. Bayern. Aschaffenburg (J. Deubler). Ankunft der Mehr- zahl den 8. April bei N.W. 2; Abzug 9.—20. September bei N.W.- Wind, Tags zuvor N.W. 2. — Augsburg (A. Wiedemann). Wird hier auch Steurle genannt. Ankunft einzeln am 15. bis 24. April, von da an zahlreicher. — In Mindelthale Ankunft: 5. April ein Stück; viele am 28. April. — In Zlindelang Ankunft 13. April im oberen Zusamthal am 19. bis 25. April; Hauptzug vom 3. bis 9. Mai. Am 31. August in Augsburg flügge Junge und eben solche noch am 16. September. Abzug: 2. August versammeln sich in Augs- burg über 100 St.; ebenso am 10. Aug. bei Immenstadt; ferner bei Augsburg 31. Aug., mehrere Hundert vom 1. bis 5. Septbr. Nur noch kleinere Flüge erscheinen am 11., 12., 16., 18., 22., 26. Septbr.; am 2. October noch 2 in Gesellschaft von Rauchschwalben. — In Zauingen Abzug 18. und 23. September. — Bischbrunn (Mantel). Ankunft 23. April, Abzug am 1. Oct. einzeln, Haupt- masse am 14. Sept. — DBischbrunn, Schutzbezirk Zwieselmühle (Kollin). Ankunft am 7. April die erste, verschwand aber wieder am 10., später kam der Hauptzug. Abzug am 4. Sept. — Bischofs- grün (Hartung). Ankunft am 15. April, bei warmem Wetter und O.-Wind 1., Tags zuvor kühl und Nachtfrost. Die Mehrzahl erschien am 21. April, Zugrichtung war von W. nach O., Wetter warm, Wind W. 1. Gesang wurde zuerst am 16. April von einzelnen, von vielen am 22. April gehört. Abzug 12. September bei regne- rischem Wetter und W.-Wind, Tags zuvor regnerisch.— Burgpreppach (J. A. Link). Ankunft: Einzelne am 12. April, Hauptmasse am 18. bis 20. April, Nachzügler noch bis 6. Mai. Junge wurden noch vom 20. bis 31. August gefüttert. Sie hat sehr an Zahl abge- nommen. Abzug begann Mitte September und dauerte bis fast Ende October. — Ebrach (Scehlichtegrol]l). Am 18. April, Morgens 10?/, Uhr die ersten 2 Hausschwalben, am 26. April 8 Uhr für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 411 Morgens in bedeutender Anzahl gesehen. — Haide (Rotberg). 26. April bei heiterem Wetter und leichtem S.W.-Wind die ersten gesehen, Tags vorher eben solches Wetter, am 30. April bei Nord- wind die Mehrzahl, Tags zuvor bedeckter Himmel, W.-Wind. Abzug 28. Septbr. nach S. bei regnerischem Wetter und W.-Wind, Tags vorher bedeckter Himmel, leichter S.W.-Wind. — Lohrerstrasse (Steinbrenuer). Ankunft 24. April, Abzug 16. September. — Neubau (Fabricius). Ankunft der ersten am 20. April, der Mehrzahl am 24. April. Nestbau am 2. Mai, volles Gelege am 15. Mai. — Oderaudorf (Feder]l). Ankunft am 9. April die ersten, Abzug am 3. October. — St. Oswald (Leythäuser). Ankunft der ersten am 1. Mai bei Regen und S.W.-Wind, der Mehrzahl am 14. Mai bei schönem aber kaltem Wetter und N.O.-Wind. Abzug vom 9. bis 15. Septbr. bei trübem und regnerischem Wetter, Tags zuvor heftiger Regen, S.W.- Wind. — Pyrbaum (Ad. Falcke). Die ersten waren am 21. April, die Mehrzahl am 2. Mai einge- troffen. Gesang am 2. Mai gehört, beim Nestbau am 20. Mai; volles Gelege am 15. Juni. Abzug am 20. Septbr. nach S.W.; einzelne Exemplare noch am 29. Septbr. beobachtet. — Schwabach (Doule). Ankunft der ersten am 1. April (?) bei bewölktem Himmel und mächtigem S.O.-Wind, Tags zuvor eben solches Wetter; Hauptzug 14. April bei warmem, hellen Wetter und geringen N.O.- Wind, Tags zuvor Regen und S.W.-Wind. Gesang zuerst am 5. Mai und allgemein am 15. Mai gehört. — Waldmohr (Bischoff). Ankunft am 15. April bei hellem, warmem Wetter, amı Tage vorher dasselbe Wetter. Abzug am 8. Septbr. An diesem Tage fanden grössere Ansammlungen statt; die letzte Schwalbe be- merkte ich am 25. Septbr. Braunschweise. 4 n T Ank. | Richt. |Wetter. DreBn an Wetter. ae Abzug.|Wetter. et Calvörde | | | Anf. 10. | Fürstenberg 21.4. | |Anf. 10. Hanelfelde . Am 3.5. 25. 9. (Stolze). |Nestb. Marienthal 18.4. a. 4.10.n.| N (L aa e). 18. 4. | a. W. |klarO.6.| klar. Ss.0. klarO.6.| klar. S '8S.W, 1. | stürm. Ottenstein sch. W . 25. 5. * | regner. 5.9. |8.W. 2.8.W.1. (Gellrich). 2. e | | Nacht. bewikt. Wieda a 11.—25. (Eilers). Sept. 25. 9 noch 5 | St.zieh | beob. 412 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Elsass-Lothringen. Banzenheim (Auer). Ankunft am 2. April. — Düsch (Kieffer). Ankunft 30. April bei Regen und Südwind. Mehrzahl bemerkt am 1. Mai. Nestbau vom 12. Mai bis 2. Juni. — Enchenderg (Beckmann). Ankunft am 3. Mai bei warmer Witterung und schwachem S8.W.-Wind. Tags zuvor schönes Wetter. — Zrnolsheim (Hommel). Ankunft am 29. Apnil. Mehrzahl bemerkt am 6. Mai. Abzug am 25. September. — Grün- hütte (Bethke). Ankunft am 14. April bei kühlem Wetter und W.N.W.-Wind. Tags zuvor gelinde. — Habsheim (Schwarz). Ankunft am 22. April bei trockener und warmer Witterung. Tags zuvor gleichfalls trocken und warm. Mehrzahl bemerkt am 25. April bei warmem Regenwetter. Tags zuvor schwül. Abzug am 6. September östlich bei N.-Wind und schwüler Witterung. — Kinzheim (Ruthy). Ankunft am 14. April. Zugrichtung N. bei warmem Wetter und nördlichem Winde. Tags zuvor windstill und schönes Wetter. Abzug vom 9. September bis 10. October. Am ). September war die Witterung rauh und nass bei Sturm. Tags zuvor rauhes und nasses Wetter. — Legeret (Ebeling). Ankunft am 20. April. Zugrichtung W. bei schönem Wetter mit Ostwind; an dem vorhergegangenen Tage gleichfalls schönes Wetter und O.-Wind. Abzug nach S.W. bei schöner Witterung. Tags zuvor gleichfalls schön. — Zinthal (Deutschbein). Ankunft am 16. April. Nestbau am 24. April. Abzug am 3. Septbr. bei schöner Witterung; an dem vorbergegangenen Tage gleichfalls schönes Wetter. — Meizeral (Kliebenstein). Ankunft am 8. April. Zugrichtung S.W. 5° R. bei lebhaftem S.W.-Wind. Tags zuvor schönes Wetter. Mehrzahl bemerkt am 8. April. Zugrichtung S.W. Rückzug erfolgte am 9. April bei 5°R. Die Wiederankunft erfolgte am 17. April bei 10°R. Tags zuvor 8°R. Erster Gesang am 10. Mai und allgemeiner Gesang am 15. Mai. Der Nestbau erfolgte am 25. Mai. Erstes volles Gelege am 8. Juni. Abzug am 8. Octbr. — Wiebersweier (W erkle). Abzug am 27. Septbr. — Strassburg (von Berg). Ankunft am 5. Mai. Hamburg. (Krohn). Gemein. Am 1. August nicht voll- zählige Gelege zur zweiten Brut gefunden. — Hamburg- Uhlenhorst (Nock). Häufig, brütet zweimal, Gelege 4—6 Eier. Hessen. Giesen (Eckstein). 30. April — 8. October; (Hoffmann). 30. April — 16. September. — Gross-Buseck (Manns). Vereinzelt 16. April bei S.W.-Wind, in Mehrzahl 23. April — 10. Septbr. — Hirzenhain (Giller). 16. April — 30. Septbr. — Kirtorf (Walter). 26. April — 8. Septbr. — Zeichen- bach (Jost). 11. Oetbr. — An der Main-Neckar- Eisenbahn (Knodt). 1. April — 16. Septbr. Lippe. DBerlebek (Kellner). Die zweite Brut, Ende August und Anfang Septbr., kam nicht mehr zum Ausflug. — Detmold (Frevert). 19. April. — Langenholzhausen (Wagener). 20. April, 30. September mit A. rustica in grossen Schaaren auf für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 413 Telegraphendrähten. — Rischenau (Hornhardt). 19. April. — Schieder (Märtens). 1. April. Mecklenburg. Schwerin (Beste). Ankunft am 20. April bei S.O.-Wind einzelne, am 5. Mai die Hauptmasse; Abzug am 3. August beginnend, grosse Züge am 12. Septbr., die letzte am 10. Octbr. gesehen. Am 29. Mai flogen Junge aus. — Auf allen Stationen Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Ankunft am 21. April. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Freyenstein (Rietz). Mitten im Winter wurde in einer Ruine des hiesigen Parkes ein lebendes Exemplar, jedoch fast erstarrt, vorgefunden. — ZDucken- walde (Stöckenius). Scheint im ganzen Bezirk zu fehlen. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). Nicht zahlreich. Vom 3. Mai bis 26. Septbr. beobachtet. Bei Regen, welcher hier oben als in der drittregenreichsten Stadt der Erde nie mangelt, hingen sich die Schwalben an Wiesenblumen, um aus ihnen Insekten her- vorzuholen. Mehrmahls knickte ein solcher Stengel unter seiner eigenthümlichen Last zur Erde. — 12. April im Vorharz die ersten Schwalben gesehen. — Grund (Ernst). Häufig. — Hannover (Leverkühn). 1834: 50. April urbica et rustica in grossen Zügen. 13. April Vortrab, 8 Tage später der Rest. Einst fand ich in einem Schwalbennest ein Spulei von Erbsengrösse. — Haselünne (Bodemann). Urbica und rustica. Die ersten 14. April, Haupt- zug 21. April. Abzug 7. Octbr. — Osnabrück (Zeiske). Ank. 18. April. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloft). Am 20. April einzelne, die Hauptmasse am 26. April. Nestbau am 2. Mai; erstes volles Gelege am 12. Mai; Abzug am 2. Octbr. — Dehrn (Schmidt). Ankunft am 20. April. Abzug gegen Ende Septbr. und am Anfang Octbr. — Hanau (Färber). Einzelne bereits am 8. April, Abzug am 24. Septbr. — Kinteln (Hille- breeht). Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Abzug am 15. Sep- tember; einzelne blieben bis zum 10. Octbr. — Witzenhausen (von Coelln). Brutvogel. Viele Nester blieben unbesetzt. Prov. Ostpreussen. Zouisenberg (Meier). Ankunft 27. April. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Ankunft am 5. Mai bei 0.S.0.-Wind. — Löcknitz (Rüdiger). Ankunft am 13. April. Brutvogel. — Schwelln (Ziemer). Abzug am 14. Septbr. bei S.S.W.-Wind, am vorhergehenden Tage W.-Wind. Prov. Rhein- lande. Albshausen (Pfaff). Ankunft 18. April, Abzug 19. Sept.; die Jungen einer späten Brut bis zum 9. Octbr. beobachtet. — Alten- kirchen (Sachse). Ankunft am -Brutorte 18. April früh morgens. „li. Septbr. sammeln sich ca. 300 St. auf meinem Hausdache um 6 Uhr früh und ziehen 1, Stunde später ab“. — Düsseldorf (Charisius). 13. Octbr. einzelne. — Wetzlar (Dr. Glaser). Häufiger Sommervogel; 2 Bruten. Ankunft 2. Mai, Abzug der Hauptmasse 8. Septhr. Prov. Sachsen. Halberstadt (Brüggemann). Die erste wurde am 12. April beobachtet. — Herzberg (Elster) (v. 414 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Masars). Am 13. April zuerst beobachtet, die letzte am 1. Oct. — Beesenlaublingen (Schwen). Ebenso häufig wie die kauch- schwalbe. Beobachter schreibt: „Sie streiten oft im Fluge mit einander, wirbeln dann zusammen herab und verunglücken hierbei nıcht selten in Schornsteinen. Einst hörte ich Geräusch hinter dem Räumloche eines russischen Rohres, öffnete die Thür und be- freite die in das Rohr hinabgefallenen Mehlschwalben. Ein anderes Mal fand ich zwei Gerippe in den Zügen eines Ofens. Die Thiere mussten das Steigrohr hinabgerutscht sein, hatten im Ofenrohr einen Halt gesucht und waren weiter und weiter gekrochen. Prov. Schlesien. Gr. Peterwiz (v. Meyerinck). Am 10. April zuerst, am 3. Septbr. zum letzten Male beobachtet. — Riesengebirge: Hermsdorf a/K. (Hosius). Früher häufig; jetzt nur noch 2 Paar. Im ganzen Gebirge nur schwache Zunahme bemerkbar. — Hain (Thiel). Erschien am 5. Mai, Abzug im Septbr. — Ziegenhals (Tiemann). 22. April bis 22. August. In Folge bedeutenden Temperatur-Rückgangs und Schneesturms vom 15. zum 16. Mai (0°) 2 Exemplare todt gefunden. Ferner fand ich am Morgen des 16. Mai in einem vorjährigen Neste 13 lebende Schwalben vor, welche hier Schutz gesucht hatten. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Am 26. April zuerst bemerkt, bei schwachem Ö.-Wind; Abzug am 20. Oetbr. bei scharfem N.W. — Breitenstein (Cornehls). Ankunft am 20. April nach warmen, schönen Tagen; Abzug zwischen dem 15. und 18. Septbr. — Flensburg (Paulsen). Am 8. Mai die ersten drei Exemplare gesehen. — .Hadersleben (Krohn). Häufiger als die vorige. — Husum (Peters). Am y. Mai ein Stück todt gefunden; am 20. Septbr. noch Junge fütternd; am 16. Octbr. das letzte Stück gesehen. — Niendorf (Lippert). Ankunft am 18. April bei heiterem Wetter und O.-Wind, am 8. Mai schaarenweise eingetroffen und sofort zu bauen begonnen; baut am 23. August zum zweiten Male; am 7. Septbr. flogen die Jungen der zweiten Brut aus. — Struckdorf (Voss). Häufiger als die vorige. Als vor drei Jahren im Sommer 34 Häuser unseres Dorfes niederbrannten, wodurch die meisten Hausschwalben obdachlos wurden, bauten diese nach dem 24. Juni nieht wieder. Im nächsten Jahre blieben viele fort; im zweiten Jahre wählten sie fast sämmt- lich das Pappdach meiner Meierei (früher waren hier nur Stroh- dächer); ich zählte 43 Nester. Als im darauf folgenden Jahre auch andere Pappdachgebäude fertig geworden waren, bauten die Schwalben nur noch unter Pappdächern, wenn auch in möglichster Nähe der altgewohnten Strohdächer, unter denen noch unzählige alte Nester stehen. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Die ersten am 19. April, die letzten am 6. Octbr. beobachtet. Kgr. Sachsen. In Friesen und Arnoldsgrün „Mehlschwalbe“ genannt. Ankunft: in /riesen am 17. April, in Rochlitz bei S.W.-Wind am 26. April, in Colditz die Ersten am 6. bei N.O.- Wind, die Mehrzahl bei schöner Witterung und S.-Wind am 22. April, in Zitau am 3. Mai, in Mautitz am 4., in Piskowiz am 16. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 415 April bei O.-Wind und schöner Witterung; am spätesten wurde sie in Wurzen beobachtet, nämlich zum ersten Male am 13. Mai. Auch die Stadtschwalbe wurde 1881 durch die rauhe Witterung im Juni sehr decimirt, in Grossenhain derart, dass noch in diesem Jahre sehr selten einmal eine gesehen wurde und nicht ein einziges Paar in der ganzen Stadt nistete. In Zittau nimmt die Anzahl der dort nistenden Paare zu. Abzug: in Pirna zogen sie am 1. und 11. Septbr. bei N.W.-Wind nach 8.O., in M:edersedlitz b. Pirna am 2. Septbr., Friesen verliessen sie bei O.-Wind am 2., Wurzen am 25., Oolditz bei schönem Wetter am 18., Zittau am 27. Septbr. und Aiesa in der Nacht vom letzten Septbr. zum 1. Octbr. bei S.W.-Wind, in Piskowitz zogen vom 29. bis 31. Aug. ungewöhnlich starke Züge nach S., während sie in Bautzen bei S.O.-Wind erst am 9. Octbr. abzogen und in Rochlitz noch am 23. Octbr. Schaaren beobachtet wurden. Ueber den Zug dieser Schwalbenart in Oelsnitz b. Lichtenstein und Lichtenstein vergl. das bei Hir. rust. Mitgetheilte (Helm). In Fiskowitz am 17. April den ersten Gesang gehört, am 25. sangen Alle, am 30. bauten sie Nester und am 6. Mai waren die ersten Gelege vollzählig. Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Schröter). Häufig. — Hohleborn b. Schmalkalden (Fraebel). Aufenthalt: 20. April bis 16. Septbr. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Sonnefeld (Sembach Il... Brutvogel; Aufenthalt: Mitte April bis Ende Septbr. — Taimbach (Deussing). Brut- vogel. Aufenthalt: April bis Septbr. — Weidach (Florschütz). Kam am 5. Mai und zog am 10. Scptbr. in grosser Anzahl fort. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Brutvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhüte (Pressler). Brutvogel, Mitte Septbr. Abzug. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 4. Mai bis 16. Septbr. Würtemberg. Bempflingen (Allgayer). 24. April einzeln, 26. April allgemein bei schönem warmen S.W.-Winde. 44. Hirundo riparia, Linn. — Uferschwalbe. Baden. Mannheim (F. Förster). Erstes Gelege 24. Mai. Von der Colonie Friedrichsfeld hatten sich 15—20 Paare in einer Sandgrube bei Aheinau angesiedelt, die °/, Stunde entfernt liegt. Ursache des Wegzuges war der theilweis drohende Einsturz der in Friedrichsfeld bewohnten Lehmwand. In der Sandgrube, die von rohen Händen vielfach zerstört wurde vor dem Ausschlüpfen der Brut, waren die Gänge zum Nest zum Theil über Im lang. Am 5. Septbr. war hier keine Schwalbe mehr zu sehen. Am 13. Sept. schwärmte eine grosse Menge auf dem Neckar. — Radolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Brutvogel. Bayern. Aschaffenburg (J. Deubler). Ankunft der Mehr- zahl 14. April bei O.-Wind, Abzug 25. Septbr. — Augsburg (A. 416 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Wiedemann). Sandschwalbe hier genannt, ist bei Augsburg selten, da hier steile Ufer und Sandgruben fehlen; dagegen sind mir im Zusam- und Mindelthale etwa 20. grössere und kleinere Colonien bekannt, die sie besonders in Sandgruben aufgeschlagen haben. — Am 10. Mai viele bei Augsburg auf der Wertach, im oberen Zusamthal Ankunft 3. bis 9. Mai. Abzug im Mindelthale 27. Juli. Bei Augsburg jagten am 12. Septbr. viele in Gesellschaft von Rauch- und Stadtschwalben auf der Wertach, ebenda am 14. Septbr. noch ein Dutzend gesehen; 15. Septbr. alle verschwunden. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Brutvogel hier. Ankunft und Abzug nicht notirt. — München (C. Parrot). In Würzburg beob- achtete ich 20— 350 Stück bis gegen Ende Mai, dann zogen sie mainaufwärts zum Brüten. — Starnberg (A. Weigenthaler). Ankunft der ersten am 3. Mai bei Regen und mässigem W.-Wind, Tags zuvor dasselbe Wetter; Hauptzug am S. Mai bei Regen, kühlem Wetter und mässigem W.-Wind, dasselbe Wetter am Tage zuvor. 29. Mai beim Nestbau, 10. Juni volles Gelege. Abzug 24. August nach S.W. bei warmem Wetter, jedoch scharfem 8.0.-Wind, Tags zuvor N.-Wind. Braunschweig. Helmstedt (Menzel). Bis jetzt in 4 Sandbriüchen brütend gefunden. — Marienthal (Lamare). Ankunft 2. Mai. — Oitenstein (Gellrich). Kommt hier nicht vor. Elsass-Lothringen. Kinzheim (Ruthy). Ankunft am 5. April bei warmer und windstiller Witterung. Tags zuvor trocken und windie. Hessen. Giessen (Eckstein). Baut an den steilen Ufern der Lahn. — Hirzenhain (Giller). 25. April. Lippe. Langenholzhausen (Wagener). 24. April. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Haselünne. Brutcolo- nien von Uferschwalben giebt es hier mehrere an den Ufern der Hase, doch sind sie nicht sehr gross. — Moringen (von Roden). Fehlt im Gebiet. — Oberbehme (von Brandis). Am 23. und 24. April kamen bei S.W. und schönem Regen die ersten Uferschwalben. Eine hiesige Colonie zählt 100—150 Paare. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hillebrecht). Brutvogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Am 50. Mai 1884 ein volles Gelege gefunden. — Löcknüz (Rüdiger). Brutvogel. Ankunft 1881 am 15, 1882 am 16., 1533 am 9., 1834 am 12., 1885 am 10. Mai. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). „Ich sehe die „Lehmschwalben“ am 19. April aus ihren 200 Schritte vom Bache entfernten Brutlöchern fliegen“ —- Wetzlar (Dr. Glaser). Sommervogel; Ankunft 18. Mai, Nachzügler im Herbst 10. Septbr. Kolonie, 34 Paare, in den Wänden einer Lehm- grube am alten Nauborner Weg; Bruthöhlen e. 3—4m über der Bodensohle. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Häu- figer Brutvogel. Prov. Schlesien. Gr. Peterwitz(v.Meyerinck). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 417 Am 10. Septbr. wurden die letzten beobachtet. — Riesengebirge: Hermsdorf (Hosius). Am 10. April zuerst gesehen. — Ziegenhals (Thiemann) 10. Mai bis 29. August. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg(Meyer). Ankunft am 5. Mai bei schwachem O.-Wind; am28. Mai das erste volle Gelege gefunden; Abzug am 25. August bei schwachem S.W.-Wind. — Breitensten (Cornehls). Sehr häufig. Am 10. Mai nestbauend. Abzug zwischen 10. und 15. Septbr. — Hadersleben (Krohn). Bei Erlöff etwa 40 Nester. Der Boden der Sandgrube war derartig steinhaltig, dass die tiefsten Gänge höchstens 11, Fuss Länge hatten. Die Nester waren sämtlich mit grossen weissen Hühnerfedern ausgelegt. Von den am 13. Juni untersuchten Gelegen war eins frisch, eins stark bebrütet, ein anderes enthielt 5 theils frische, theils bebrütete Eier. Eine andere Kolonie bei Aastrupbro, die 1884 entstanden ist, zählte 120 Löcher in der über 20 Fuss hohen, fast unzugänglichen Wand einer Mergelgrube über dem Wasser. — Husum (Peters). Am 18. April die ersten 5 Stück gesehen. — Niendorf (Lippert). Erst am 22. Mai die ersten beobachtet. — Struckdorf (Voss). Kommt hier in jeder grösseren Sandgrube mit steilen Wänden vor; massenhaft am Brodtner Ufer bei Travemünde. Kgr. Saehsen. Von keinem Beobachter wird die Ankunft dieser in Sachsen nicht gerade häufigen Schwalbe gemeldet. Der Abzug geschah in Friesen am 17. Septbr. bei W.-Wind; am 11. Mai flog eine einzelne an der Heinriehsbrücke bei Gera der Elster entlang, und am 10. Septbr. wurde ein zweites Exemplar bei Riesa über die Elbe fliegend be- obachtet. (Helm.) Bruten: Im Jahre 1879 brüteten bei Zbers- bach in einer Kiesgrube 6 Pärchen, hatten am 20. Juni fertige Gelege, sind aber. seit Urbarmachung der Grube verschwunden. Eine Colonie von ca. 25 Pärchen hatte ihre Nester nahe Connewitz bei Leipzig in einer steilen Lehmgrube angelegt, ob sie früher hier brüteten, ist Beob. unbekannt, vor ca. 6 Jahren brütete eine ebenso starke Colonie in einer Lebmgrube nahe Klein-Zschochern bei Leipzig (Helm). Auch in den Elbufern bei Meissen nistet sie stellenweise häufig. Bei Hosterwitz nahe Pillnitz zahlreich in einer Sandgrube (Meyer). Sachsen-Coburg-Gotha. Hohleborn b. Schmalkalden (Fraebel). Aufenthalt vom 15. April bis 12. Sept. Schwarzburg-Rudolstad.t Tilleda (Petry). Brut- vogel in wenigen Exemplaren an den steilen Lehmwänden an der Südseite des Kyffhäusers. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel. 5. Mai Ankunft. Würtemberg. Bempflingen (Allgayer). 24. April einzeln, 26. April allgemein bei schönem warmen S.W.-Winde. — Tübingen (Graf v. Scheler). Am $. Juni 1884 eine Colonie von 15—20 Paaren oberhalb Heilbronn, gegenüber Sontheim, gefunden. Die Röhren waren sehr verschieden tief in die ca. 2m hohe senkrechte Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887, 27 418 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Uferwand eingegraben, einige waren bis Im tief, andere nur 30 cm, andere gingen im Bogen, so dass die Nisthöhle ganz aussen lag, obwohl die Röhre beinahe I m mass. Die Nester waren aus lauter Gansfedern sehr locker gebaut und nur sehr wenige Halme beigemengt. Die Uferwand war so hart, dass man mit einem Pflanzenstecher nicht eindringen konnte, sondern mit Hammer und Meisel die Erde losbrocken musste, und es scheint unbegreiflich, wie die Vögel mit ihren schwachen Werkzeugen diese Wand an- bohren konnten. 45. Cuculus canorus, L. — Kukuk. Die zusammengestellten Notizen werden später mit der Ver- breitungs- resp. Zugkarte veröffentlicht werden. 46. Alcedo ispida, Linn. — Eisvogel. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Häufig im Winter und Herbst bei Halle a/S. und Dessau, wo er auch brütet. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Standvogel, in der Ebene und Hochlage. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel. Nistet alljährlich in einer Sandgrube bei Diedorf unweit Augsburg. 11. Jan. 2 St. von Aichach, 21. Jan. 2 St. von Buchloe und ferner allwöchentlich 1—3 St. aus verschiedenen Gegenden Schwabens erhalten; am 17. Juni einen Alten und einen flüggen Jungen von Schloss Schermeck. Am 23. October mehrere am Lech geschossen. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Standvogel, jedoch nicht häufig. — Burgpreppach (J. A. Link). Stand- und Strichvogel. In einer am steilen Uferrande, 2—3 m über dem Wasserspiegel angelegten Röhre, die 1m tief und 5em weit in den lehmigen Boden geführt war, lagen am 3. Mai 6 Eier auf einer schwachen Unterlage von Fischgräten. Er besucht im Winter die offenen Quellbäche und hält den ganzen Winter aus. — St. Catharina (Ant.P. Schott). Ist hier eine seltene Erscheinung. — Ebrach (Schlichtegroll). Nicht seltener Brut- und Stand- vogel. — Karlsten (E. Hofmann). Stand- und Striehvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Stand- und Strichvogel. — Lohrer- strasse (Steinbrenner). Standvogel. — Neumarkt (Giggl- berger). Kommt vor. — Rohrbrunn (Lösch). Nur in einem einzigen Paare, jedoch während des ganzen Jahres Standvogel in den tiefstgelegenen Theilen des Beobachtungsgebietes beobachtet. — Schwabach (Doule). Nur spärlich vorkommender Standvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Standvogel. — Stoffenried (Kirehmayer). Strichvogel. — Vorderriss (Laurer). Standvogel. — Wiesen (Königer). Kommt vor. — Würzburg (A. Pischinger). Häufig, besonders im Winter an den Ufern und Inseln ausserhalb der Stadt. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 419 Braunschweig. Calörde (Uhde). Regelmässig hier. — Fürstenberg (Benze). An der Weser als Standvogel. — Wieda (Eilers). Strichvogel, kommt nur im Herbst, Winter und Früh- jahr vor. Ankunft am 24. August, 2 Exemplare an verschiedenen Orten. Dieselben streifen täglich ihre Reviere ein paarmal ab und kommen meist zu ein und derselben Zeit. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eekstein). Kommt im Winter in die Nähe der Stadt. e Lippe. Langenholzhausen (Wagener). 5. Januar an der albe. Meeklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wiütenberge (Walter). Stand- und Strichvogel; benutzt mit Vorliebe die nahe der Elbe liegenden steilen Sandberge zu seinen Nisthöhlen. Eier schon Anfang April. — Zuckenwalde (Stöckenius). Vereinzelt brütend. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). Am 20. Septbr. ein Ex. beobachtet; im Sommer, wo ich eifrig an den fischreichen Teichen nachspürte, habe ich ihn selten gesehen. — Hannover (Leverkühn). Während des harten Januars wurden den hiesigen Ausstopfern zahlreiche erfrorene Eisvögel gebracht. Ich fand am 25. Jan. ein schönes & auf einem kleinen Waldgraben erfroren ; ein Eistropfen hing an seinem Schnabel; der Magen war absolut leer. — Hannover (Rose). 9. Mai 7 stark bebrütete Eier. — Oberbehme (von Brandis). Erscheinen zahlreich im August, und sind hier bis zu 60 St. in 2 Monaten erlegt; schädlich ist er der Fischerei, da er mit Vorliebe Goldfische und junge Karpfen nimmt und zwar in der Minute oft 2—3 ein Zoll lange Thiere. — Salzgitter (Stoot). Früher sehr selten, jetzt aber, vielleicht in Folge der letzten milden Winter, welche kein anhaltendes Eis brachten, ziemlich oft beobachtet. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Während ich früher schon am 7. Mai kleine, junge Eisvögel im Neste fand, war in diesem Jahre in einem nicht gestörten Neste am 27. April erst ein frisches Ei. — Rinteln (Hillebrecht). Brutvogel, häufig. — Wehlheiden (Ochs). Am 25. April fand ich an mehreren Stellen das aus 7 Eiern bestehende, vollständige Gelege. Prov. Pommern. Löckntz (Rüdiger). Brut- und Standvogel in einem Pärchen. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig an der Lahn, Dill und den Seitenbächen. Prov. Sachsen. Naum- burg a/S. (Jex). War bis vor zwei Jahren hauptsächlich an den Ufern der Saale sehr stark vertreten. Seitdem aber nicht allein die alten Brutvögel als schädliche Fischräuber, sondern auch deren Bruten vertilgt worden sind, ist der Vogel im Gebiet nicht mehr bemerkbar. — Beesenlaublingen (Schwen). Ständiger Brut- vogel. Prov. Schlesien. Ziegenhals (A. Thiemann). Standvogel. In Folge von Ueberschwemmungen die Bruten zerstört; daher die Anzahl sehr vermindert. Prov. Schleswig-Holstein. 27* 420 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Augustenburg(M ey er). Häufig auf Alsen. — Breitensten(Cornehls). Stand- und Strichvogel, aber nur stellenweise vorkommend. — Hadersleben (Krohn). Im Winter häufig an der Haderslebener Föhrde. — Husum (Peters). Am 17. Juni fligge Junge. Im Winter mehrfach beobachtet. — Struckdorf (Voss). Kommt hier nur ganz vereinzelt vor. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peper- korn). Standvogel. — Hüchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Standvogel in der Lausitz, bei Annaberg, Breitenbach, Friesen und Mylau, während er die Gegend von Mautitz nur im Winter besucht (am 21. Jan. ein Exemplar bei Stauchitz in der Nähe von Riesa geschossen). Im Ziebethaler Grunde im Juli (Meyer). In Grossenhain wurden am 6. Mai 1383 in der Nähe der Röder in einer 40cm langen und 5cm im Durchmesser haltenden Höhlung auf Fischgräten und Schuppen 7 noch unbe- brütete Eier aufgetunden. In Zbersbach, wo er in Folge der Ver- unreinigung der Gewässer sehr in Abnahme begriffen ist, einige Male 6 Eier gefunden. Sachsen-Coburg- Gotha. Coburg (Oppel). Stand- vogel. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach 1.). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, 1O—i2 Junge. — Weidach (Florsehütz). Im Herbst und Winter bis an die offenen Teichabflüsse bei und in den Dörfern. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Kaizhütte (Pressler). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, selten, zeitweiliger Besucher. Württemberg. Tübingen (Graf v. Scheler). 8. Juni 1884 bei Heilbronn Nest mit 5 Jungen und 2 faulen Eiern. 47. Coracias garrula, Linn. — Blauracke. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Gegenwärtig nur im Herbst und Frühjahr auf dem Zuge, während sie in früheren Zeiten im Ries und beiWending brütete. Am 4. Septbr. wurde ein altes Weibchen bei Aichach (Oberbayern) geschossen. — Burg- preppach (J. A. Link). Kommt nur sehr selten als Durcehzügler vor und wurde nur einmal ausnahmsweise brütend getroffen. Das betreffende Männchen, das erlegt wurde, befindet sich in meiner Sammlung. — Ebrach (Schlichtegroll.) Selten auf dem Zuge. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. — München (J. Hellerer). Am 12. Sept. die ersten in meinem Leben am Kochelsee gesehen. Sie hielten sich am Striche ein paar Tage dort auf. — Neubau (Fabricius). Nur Durchzugsvogel. — Schwabach (Doule). Jetzt sehr seltener Brutvogel wegen Mangel an hohlen Bäumen; früher war sie gar nicht selten. — Wiesen (Königer). Ist bemerkt worden. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 421 Braunschweig. Calvörde (U hde). Inden Kiefernbeständen bei Bora 4 Paare; Ankunft 28. April. — Oktensten (Gellrich). Fehlt im Ge biet Elsass-Lothringen. Wurde nicht beobachtet. Hessen. Friedberg (Sprengel). Selten und nur im Früh- jahr oder Herbst. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (Walter). Ziemlich häufiger Brutvogel in den im Kiefernwalde vereinzelt stehenden alten Eichen. — Luckenwalde (Stöckenius). Nur in den alten Eichen und auch da selten brütend. Prov. Ost- preussen. Louisenberg (Meier). Ankunft 12.Mai. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel.e. Ankunft 1881 am 13., 1882 am 15., 1883 am 16., 1585 am 2. Mai. — Neuwarp (Hintze). Nistet eine Meile von hier bei G@ross-Mützelburg in hohlen Buchen. Ende Juni mehrere Nester mit Jungen angetroffen. Prov. Posen. Bomst (Dr. Gottschalk). Brutvogel, häufig. Prov. Schlesien. Gr. Peterwitz (v. Meyerinck). Am 4. Mai zuerst beobachtet. Prov. Westfalen. Bielefld (Peperkorn. Kommt nur im Frühjahr und Herbst auf der Wanderung hier vor und zwar sehr selten. Kgr. Sachsen. In Breienbach und Kamenz „Mandelkrähe‘, genannt. Am 22. April auf dem Durchzuge in Breitenbach bemerkt, am 19. Mai in Zabdeltitz b. Grossenhain ein Exemplar erlegt. Als Durchzugsvogel beobachtet in Friesen, Annaberg und Meissen. Die Blauracke soll in Drossnitz, 3 Stunden von Grossenhain entfernt, genistet haben. Nach Angabe des Öberförster Heidrich ist dies auch in der Umgebung von Kamenz der Fall, und zwar soll sie die Eichen der Teichdämme als Nistplatz bevorzugen. 48. Oriolus galbula, Linn. — Goldamsel. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brutvogel. Ankunft am 9. Mai. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst gesehen und Gesang gehört am 26. April. Im Herbst durchziehend am 2. Sept. bemerkt. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel hier. — Radolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Aschaffenburg (J. Deubler). Ankunft 29. April, von S.W. nach S.O. ziehend bei S.W.-Wind. — Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel, nistet sowohl in Feldgehölzen als auch in den Anlagen der Stadt Augsburg. Am 1. Mai ersten Gesang vernommen; 2. und 3. Mai Gesang von mehreren. In Zauingen das erste Mal am 29. April gesungen. Am I. Juni im Siebentisch- wald bei Augsburg 10 Stück und zwar nur Männchen bei einander gesehen. — Dayreuth (P. Kästner). Der Pirol wurde in grösserer Anzahl als im Vorjahre bemerkt. Abzug am 24. August. — Bisch- brunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Brutvogel hier, doch nur sparsam vorkommend. — Zurgpreppach (J. A. Link). Gerade nicht häufiger Sommervogel. Am 28. April die ersten Männchen, 422 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses am 30. April die zweiten, Weibehen, beobachtet; am 9. Mai das letzte Männchen angekommen. Am 20. Juni nackte, am 5. Juli halbfligge Junge. Hat abgenommen an Zahl. Rückzug am 29. August. — Ebrach (Schlichtegroll). Brutvogel in den Vor- hölzern des Steigerwaldes. — Haide (Rotberg). Ankunft 2. Mai bei heiterem Wetter und S.W.-Winde, am Tage zuvor gleiches Wetter, Abzug am 16. Octbr. (?) nach $., bei heiterem Himmel | und S.W.-Wind. — Kaufbeuren (A. Buchner). Sommerbrut- vogel in den Auen, auch Gärten. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Brutvogel. — Mainberg (Streiter). Ankunft am 3. Mai. — München (J. Hellerer). Im August an der Leisach (Kochelsee) eine herumziehende Familie, Alte mit 2 Jungen gesehen. An der Isar bei Erding nisten sie. — München (C. Parrot). Häufiger Brutvogel bei Castell und Wiesentheider und Rüdenhäuser Schloss- park. — Neubau (Fabricius). Am 19. Mai den ersten Gesang gehört. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Pyrbaum (A. Falcke). Ankunft des ersten am 26. April, von mehreren am 6. Mai. Dieser scheue Vogel ist hier nur in Föhren- oder Kiefern- waldungen anzutreffen, sucht bestimmte Oertlichkeiten auf und verlässt mit Reifwerden des Kernobstes und nach Ausfliegen der jungen Brut die Wälder und hält sich bis Mitte August in den Kirschgärten auf. Baute am 29. Mai am Nest und hatte am 12. Juni volles Gelege. Am 30. August nicht mehr angetroffen. — Rohrbrunn (Lösch). Sehr seltener Brutvogel. Ankunft 21. Mai. Seit Mitte August nicht mehr wahrgenommen. — Schwabach (Doule). Ankunft des ersten am 5. Mai bei regnerischem Wetter und heftigem N.W.-Wind, Tags vorher trockenes warmes Wetter und gelinder N.O.-Wind; Ankunft der Mehrzahl am 10. Mai bei regnerischem Wetter und W.-Wind.. Kommt nur spärlich vor. — Starnberg (A. Weigenthaler). Ankunft am 14. Mai, der Mehrzahl am 17. Mai bei W.-Wind Regen, Tags vorher Schneegestöber und N.W.-Wind. Nestbau am 2. Juni, Gelege am 14. Juni. Abzug 29. August. — Ufenheim (B. Heckel). Die ersten am 4 Mai bemerkt bei wolkigem Himmel und S.S.O.-Wind, Tags vorher W.-Wind, bewölkt. — Waldmohr (Bischoff). Zum ersten Male gehört am 2. Mai und öfter am 9. Mai. — Wiesen (Königer). Kommt vor. — Würzburg (A. Pischinger). Nicht gerade häufiger Brutvogel in den Laubwäldern. Braunsehweig. Beern (SchmelzkopfD). Ankunft 8. Mai bei N. (kühl), Wetter am 7. Mai desgl. Abzug Mitte Aug. — Braunschweig (Binder). Am 3. Mai bei veränderlichem Wetter beim Nestbau beobachtet, volles Gelege von 4 Eiern am 3. Juni an der Buchhorst im Mastbruch. — Calörde (Uhde). Ankunft 5. Mai. Regelmässig hier. — Fürstenberg (Benze). Nicht häufiger Sommerbrutvogel, nur in den mit Laubholz bestandenen Vorbergen des Sollings, wo diese sich südlich bis dicht an das Flussbett der Weser erstrecken. Am 21. Mai rufen gehört. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. In diesem Jahre zum ersten Male im Forstorte „Elz“. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 425 das Nest gefunden. Leider befand es sich auf einer hohen Buche, welche nicht erstiegen werden konnte. — Holzminden (Dürking). Am 4. Mai zuerst gesehen bei trübem Wetter Nachts, zuvor fiel etwas Reif. — Marienthal (Lamare). Ankunft 6. Mai bei S.W. 4 (regnerisch). — Ottenstein (Gellrich). Ankunft 25. Mai bei W. 2 (schön). Am 24. Mai regnerisch. Im Vorsommer häufig gehört. Elsass-Lothringen. Ernolshem (Hommel). Ankunft am 19. April. Mehrzahl bemerkt am 10. Mai. Abzug vom 4. bis 23. August. — Hadsheim (Schwarz). Ankunft am 29. April. — Münchhausen (Asselborn). Ankunft am 24. April. — Strass- burg (von Berg). - Ankunft am 25. April. Hamburg. Emsöüttel (Müller). Letztes Flöten 29. Aug. — Hamburg-Uhlenhorst (Bock). Selten. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Hoffmann). 28. Mai. — Gross-Buseck (Manns). 30. April. — Hirzenhain (Giller). 18. Mai. — Kirtorf (Walter). 21. Mai. Lippe. Alverdissen (Heise). 15. Juni 4 Junge. — Detmold (Frevert). 15. Mai. — Rischenau (Hornhardt). 23: Mai. — Schieder (Märtens). 5. Mai. ‘Mecklenburg. Schwerin (Beste). Ankunft am 5. Mai bei S.-Wind, am 16. Mai in grösserer Anzahl; Abzug am 15. Aug. Brutvogel auf allen Stationen. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Pläniz (Martius). Ankunft 10. Mai, S.O., warm. — Wittenberge (Walter). Ziemlich häufig, Gelege meist 4 Eier. — Reiersdorf (W alter). Nicht seltener Brutvogel in den hohen Kiefern. — Luckenwalde (Stöckenius). Brutvogel, mit Vorliebe innerhalb der Stadt. Ersten gehört 29. April, Abzug Ende Aug. Prov. Hannover. Grauhof-Harz (Lever- kühn). 3. Juni in der Nähe seines begonnenen Nestes. — Gronau a.Leine (Meyer). 12. Juni 4 Eier in 12 m hoher Eiche am Leineufer, 1—2 Tage bebrütet. — Hannover (Rose). Noch am 20. Sept. ein Exemplar gesehen (mehrere Zeugen!). — Haselünne (Bodemann). Verliess am 30. Aug. diese Gegend. Zuletzt 15. Aug. „Wigelwagel“. — Moringen (von Roden). Ankunft am 9. Mai bei W. — Öberbehme (von Brandis). 1. Mai Ankunft. — Osnabrück (Zeiske). Ich glaube bemerkt zu haben, dass der junge Oriolus‘ galbula grössere und glänzend weisse Eier legt, während ältere Pirole weniger kräftige und nicht glänzende Eischalen haben. Oriolus galbula bevorzugt Eichen, welche in sumpfigem Terrain, oder doch in der Nähe von Wasser stehen, als Nistplatz. Ich habe noch niemals ein Pirolnest gefunden, in dessen nächster Nähe nicht ein Bach, Sumpf (Teich im Parke) gewesen wäre. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Ankunft am 29. April, erstes volles Gelege am 6. Juni, Abzug am 1]. Sept. — Dehrn (Schmidt). Ankunft am 5. Mai bei W.- Wind. — Hanau (Färber). Ankunft am 24. April, Abzug am 6. Sept: — Rinteln (Hillebrecht). Seltener Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Zouisenberg (H. Meier). Ankunft am 19. Mai. 424 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses — Ratzeburg (Euen). Erster Ruf 5. Mai. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Ankunft am 5. Mai bei 0.S.0.-Wind und trübem Himmel, Abzug am 6. und 7. August bei O.- und N.O.- ‚Wind. — Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1881 am 2., 1852 am 4., 1883 am 8., 1584 am 8., 1885 am 1. Mai. — Schwellin (Ziemer). Am 10. Aug. zahlreich auf dem Durchzuge, am 22. Aug. bei N.O.-Wind und klarem Himmel den letzten beobachtet. — Stargard (Renner). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Albshausen (Pfaff). Ankunft 25. April. — Altenkirchen (Sachse). Ankunft 23..April, 2., 6., 7. Juni Gelege mit 2, 4, 4 und 4 frischen Eiern; 14. Junı stark bebrütete Eier. — Neuendorf (Zehe). Ankunft am 18. Mai; Abzug 24. Aug. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel. Prov. Sachsen. Halberstadt (Brüggemann). Am 16. Mai wurde der erste beobachtet. — Beesenlaublingen (Schwen). Sehr häufiger Brutvogel. — Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Sommervogel. — Grossburg (Arth. Richter). Am 5. Mai zu- erst bemerkt. — Gr. Peterwitz (v. Meyerinck). Am 23. April zuerst, am 16. August zum letzten Male gehört. — Ziegenhals (Thiemann). 5. Mai bis 13. Aug.; Gelege fertig am 15. Juni. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Ankunft am 12. Mai nach kaltem N.O.-Wind. — Breitensten (Cornehls). Ist hier ziemlich häufig. Ankunft am 20. Mai. — Flensburg (Paulsen). Am 20. Mai wurde das einzelne Paar des Marienwaldes wieder beobachtet. — Hadersleben (Krohn). Der Vogel ist hier selten, doch erhielt ich die Eier desselben aus der Umgegend. — Xien- dorf (Lippert). Ankunft am 12. Mai bei S.O.Wind mit Regen und Hagel, Tags vorher dasselbe Wetter. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 6. Mai. Kgr. Sachsen. In der Gegend von Mautitz „Pirol“ (Bier- eule), bei Rochlitz „Pfingstvogel“ genannt. Ankunft: In Kamenz am 28. April, in Zittau bei S.W-Wind am 3. Mai zum ersten Mal beobachtet; in Colditz am 26. April bei S.O.-Wind, in Meissen am 28., in Piskowitz b. Lomatzsch am 5. Mai bei mässigem S.W.-Wind, in Mautitz am 6. den ersten gehört; in Grossenhain traf sie ein am 10. in Glauchau am 29. Mai, während sie dort nie vor dem 20. Mai ankommt. In Friesen kam sie 1385 am 24., 1883 und 1877 am 16. Mai an. Abzug: In Zitau zuletzt beobachtet am 22. Aug., in Rochlitz am 1. Sept. zum letzten Mal gesehen, am 5. zum letzten Mal gehört; in Meissen erfolgte der Abzug am 15. Sept., in Colditz und Meusdorf am Anfang d. Mts., in Kamenz am 15. Aug. einige Züge beobachtet, am 14. Sept. bei heftigem S S.W. Wind zog ein Flug in S.W.-Richtung über die Stadt, der letzte dort am 21. Sept. bei W.-Wind nach N.O. fliegend; ein & bei Grossenhain noch am 12. Octbr. im Uebigauer Holze gesehen. Bei Mautitzbrüten 4 Paare, die Brütezeit ist Ende Juni oder Anfang Juli, bei Ebersbach 2 Paare, während vor Abholzung der dichten Laub- hölzer häufiger. In Meissen begann sie mit dem Nestbau Ende Mai, hingegen wurde am 25. d. M. in Kamenz schon ein Nest für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 425 mit 3 Eiern auf einer der Inseln des Deutschbaselitzer Teiches, eine sehr ansehnliche Strecke vom Ufer entfernt, gefunden, und am 6. Juli in Grossenhain ein Pärchen mit 3 flugbaren Jungen an- getroffen. Auch bei Wehlen brütet sie in grosser Anzahl. Sachsen-Coburg-Gotha. Codurg (Oppel). Mai bis August, häufig. — Gotha (Habermann). Ankunft 3. Mai bei —- 7°C. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Obersüllbach (Sembach I). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, nicht zahlreich, Nest an Baumast hängend. — Weidach (Florschütz). Am 20. Mai gehört. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig; Ankunft 2. Mai, Kirsch- plantagen sehr schädlich. Würtemberg. Hohenheim (Nördlinger). Kommt durch- schnittlich am 3. oder 4. Mai an. 49. Sturnus vulgaris, Linn. — Staar. Die zusammengestellten Notizen werden mit den Verbreitungs- resp. Zuggarten veröffentlicht werden. 50. Pyrrhocorax alpinus, Lion. — Alpendohle. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ist im Sommer auf unsern höchsten schwäbischen Gebirgen von 6—7000 Fuss Höhe und kommt im Winter in die Thäler herab. In diesem Winter sind in den Vorbergen bei Aö.delany nur sehr wenige gesehen worden. In strengen Wintern sind oft 30 bis 60 Stück wochenlang an warmen Lagen vorhanden. — Karlstein (E. H of- mann). Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Bewohnt nach Leu’s Angabe die Algäuer Alpen in Colonien. — Schwarzach (Baumeister). Im bairischen Hochgebirge bei Balderschweng, Höffets b. Oberstdorf Ende Mai in 10 bis 30 Paaren nistend. 5l. Pyrrhocorax graculus, Linn. — Alpenkrähe. Bayern. Ka;lsein (E. Hofmann). Strichvogel. 52. Lycos monedula, Linn. — Dohle. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brütet häufig bei Dessau in hohlen Eichen der Muldauen. Auf der Moritzburg in Halle a/S. an Anfang März, nach geeigneten Nistplätzen suchend, beob- achtet. Baden. Mannheim (F. Förster). Erstes Gelege von 5 Eiern am 8. April. — Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Kommt häufig vor. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Wird in einigen Gegenden ‚„Dah“, in anderen „Gaz“, in noch anderen „Dull“ genannt. Stand- und Strichvogel; nistet in Augsburg seit 1848. Mir sind im Regierungsbez. von Schwaben und Neuburg bis jetzt 70 Orte bekannt, in welchen sie auf Thürmen oder Gebäuden in kleinerer 426 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses oder grösserer Anzahl nisten. Im verflossenen Winter blieben etwa 30 Stück in Augsburg, auch in Zauingen überwinterten viele. Bei Ärumbach und Unteradelbried nisten auch einzelne Paare in alten, hohlen Buchen. — Bayreuth (Kästner). Trotz der Aus- rottungsversuche starke Vermehrung; scheint vollständig über- wintert zu haben. — Bischbrunn (Mantel). Dohlen wurden am 14. Febr. in mehreren Zügen gesehen. Brutvogel. — Bischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Kommt überall im Spessart als Brut- vogel vor, wo noch alte Eichen stehen. — Burgpreppach (J. A. Link). Strichvogel. Am 25. Febr. ein starker Flug von N.O. nach S.W. bei S.O.-Wind. Am 27. Febr. 6 St. von N.O. nach S.W. ziehend. Am 17. März 60—70 von O. nach W. bei W.-Wind. Am 27. März 80—90 laut schreiend von N.O. nach S.W. bei W.-Wind. Am 29. März an 100 sehr hoch und laut von N.O. nach S.W. bei N.-Wind. Abzug am 27. Sept. die ersten 4, am 17. Oct. ca. 250 von S.W. nach N.O. sehr hoch ziehend. 25. Oct. die letzten 50 Stück beobachtet. — Ebrach (Schlichtegroll). Durchzugsvogel. — Kaufbeuren (A: Buchner). Hier häufiger Stand- und Strichvogel. — LZohrerstrasse (Steinbrenner). Wird hier „Dalle“ genannt, ist Brutvogel. Erst in neuerer Zeit im Walde erschienen, verdränet sie die Hohltaube, Columba oenas, welche früher ungemein häufig war. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — ÖObersinn (H. Vay). Ankunft 27. Febr. bei bewölktem Himmel, W.-Wind. — Kohrbrunn (Lösch). Standvogel, sparsam in den tiefgelegenen Theilen des Gebietes, brüteten meist in Mauer- höhlen. —- Starnderg (Weigenthaler). Kommt in grossen Schaaren ziehend hier durch. — Stofenried (Kirchmayer). Hier Dolle genannt, ist Standvogel. — Wiesen (Königer). Standvogel. — Würzburg (A. Pischinger). Im Winter halten sich viele auf dem Ablagerungsplatz von Abfällen nahe der Stadt auf. Braunschweig. Helmstedt (Menzel). Häufiger Brut- vogel im Forstorte „Elz“ und im sogenannten Magdeburger Berge. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Kirtorf (Walter). Mitte Sept. grosse Schaaren auf dem Durchzuge. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Perlederg (Rudow). Ausserordentlich zahlreich; war von Anfang August bis 22. Sept. völlig verschwunden. — Luckenwalde (Stöckenius). In der ganzen Gegend nur in Jüterbog Brutvogel. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Bis jetzt ist sie im hiesigen Bezirk nicht Brut- vogel; sie zeigt sich jedoch viel häufiger wie vormals, seit sie sich 7 Kilometer von hier angesiedelt hat. — Hannover (Lever- kühn). In Regensburg verliessen sämmtliche Dohlen, die zu Tausenden ‚die Domthürme bevölkerten, dieselben mit einem Schlage in der Zeit vom 20.—23. Juli. Dieselbe Erscheinung ward 1873 vor Eintritt der Cholera wahrgenommen, weshalb die Bevölkerung in grosse Aufregung gerieth. Auch in München für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 427 ward die plötzliche Abreise der Dohlen der Frauenthürme kon- statirt. — (Hann. Cour.) — Haselünne (Bodemann). Am 6. März 1885 sah ich einen ungeheuren Zug (ca. 400-600 Stück) Dohlen, Nebel- und schwarze Krähe, nach Norden ziehend. — Moringen (von Roden). Brüten in alten Eichen des benach- barten Sollings in grosser Anzahl nahe zusammen. Die Dolile liebt überhaupt die Geselligkeit, selbst während der Brutzeit sieht man sie in Scharen. Obwohl auch im hiesigen Walde einzelne hohle Eichen vorhanden sind, werden dieselben doch niemals von den Dohlen als Brutstelle benutzt; sie scheinen die grösseren Flächen alter Eichenbestände im Solling, welche ihnen ermöglichen, in grossen Gesellschaften nahe bei einander zu nisten, einzelnen Bäumen vor- zuziehen. — Salzgitter (Stoot). Dohle hier: „Hilleka“. Dohlen fehlen als Brutvögel. — Wunstorf (Rose). An dem Dache der Stiftskirche waren am 2. Mai die Nester belegt mit 5, 4, 4, 1 Eiern. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Sie nistet hier in Ge- bäuden, z. B. im Riesenschloss über Wühelmshöhe, in hohlen Bäumen, z. B. in den alten Eichen bei Dörnhagen und in Steinbrüchen, z. B. bei Guntershausen; an allen Orten colonienweise. — Rinteln (Hillebrecht). Häufiger Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Das vollständige Gelege am 24. April. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Nisteten vor 10 Jahren hier noch in alten, hohlen Eichen; seit diese gefällt sind, haben sie sich verzogen. Grössere Brutcolonien be- finden sich 1?/, bis 2 Stunden von hier. Im April kamen nun Abends grosse Flüge von dort und nächtigten längere Zeit in einem ca. "/, Stunde von hier befindlichen Erlengehölz. Der Grund hier- für ist mir räthselhaft. — Cronenderg (Herold). Am 24. October grosse Flüge, zusanımen mit Corvus frugilegus auf dem Durch- zuge. — Wetzlar (Dr. Glaser). Strichvogel, in Abnehmen, wie Sturnus vulgaris. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Standvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Augustendurg (Meyer). Ganz besonders häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cornehls). Nicht häufiger Brutvogel. — Struckdorf (Voss). In den hiesigen Gehegen findet man recht viele Dohlen; sie bauen nicht bloss in Baumlöchern, sondern auch in Astgabeln einen recht ansehnlichen Horst. Am 5. Mai 6 halb ausgebrütete Eier. In Gemeinschaft mit Krähen greift sie gerne den Kolkraben an, aber nur zur Ver- theidigung der Jungen; sonst bleibt sie dem Raben stets fern, während corone fortwährend ganz ohne Ursache mit corax herum- scharmützelt. — Die Dohle könnte füglich das Wahrzeichen von Lübeck sein (in Wirklichkeit ist es die Maus), da sie dort massen- haft vorkommt und man kein altes Bild der Stadt findet, auf dem die Dohlen nicht zahlreich vertreten wären; nicht nur die Thürme lassen die alten Maler von Dohlenschwärmen umfliegen, sie beleben selbst den Meerbusen mit ihnen, als ob es Seevögel wären. Meistens nisten die Dohlen in dem Gemäuer der vielen Kirchen, doch auch in den Bäumen der Wallanlagen. Prov. Westfalen. Bielefeld ADS N X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses (Peperkorn). Kommt hier nur sparsam vor. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. In Oelsnitz als Standvogel beobachtet, wahr- scheinlich überwintert sie auch noch an anderen Orten Sachsens (Helm). Anfangs December umtflogen einzelne den Kirchthurm in Kamenz, am 21. und 23. Januar ebenfalls wieder einige be- merkt. Ueber Kamenz ziehen alljährlich im Herbst grosse Züge, grösstentheils in der Mittagszeit in N.W. oder S.W.-Richtung, so am 23. Oct. bei S.-Wind nach N.W. ein Zug, der von 11—!/,12 dauerte, am 2. Oct. Züge von 3—400 Stück bei starkem S.-Wind nach O., am 9. Oct. mehrere Züge in S.W.-Richtung, am 26. bei starkem S.W.-Wind und am 5. December bei N.-Wind kleinere Züge nach N.W. Ueber Arnoldgrün ziehen sie meist in Gemein- schaft mit Corv. frugi. im Frühjahr und Herbst. Am 17. Febr., bei ziemlich heftigem S.-Wind, zogen gegen !/,10 Uhr Morgens 30—35 Stück laut rufend von S.W. nach N.O., um 10 Uhr ein zweiter Trupp von 10 Stück in gleicher Weise und Richtung, ebenso am 6. März, bei leichtem S.W.-Winde, gegen !/, 12 Uhr in Gemeinschaft von ca. 80 Saatkrähen hoch und laut rufend von S.W. nach N.O. Herbstzug: Am 17. Octbr. (regnerisch, Vorm. mässiger W.-Wind) gegen Y,11 Uhr liessen sich 50—69 Stück ınit Saatkrähen ver- mischt auf den Feldern bei Busdorf, in der Nähe von Chemnitz, laut rufend nieder, am 31. Octbr., trübe, windstill, früh gegen 7 Uhr machte eine Schaar ebenfalls mit Saatkrähen vermischt auf den Feldern bei Plauen i. V. Rast (Helm). In Friesen b. Reichen- bach zogen Dohlen und Saatkrähen zusammen von O. nach W. bei S.W.-Wind am 19., 22. und 25. Oct., 1. und 2. Nov., bei S.-Wind am 24. und bei S.O.-Wind am 25. und 27. Oct. Brutvogel in Zittau, Grossenhain, Annaberg, Friesen und Kamenz, wo sie auf dem Thurme der Hauptkirche und in den Wasserableitungsröhren der Eisenbahnbrücke bei Zückersdorf nistet. In Ebersbach, von 1375 bis 1877 zahlreich in Staarenkästen brütend, verschwanden sie, nachdem die Fluglöcher kleiner gemacht worden waren. In Leipzig hatten einige Paare ihre Nester in den hohlen Aesten der am Schwanenteiche befindlichen alten Eichen angelegt (Helm). Auch in Hainichen, Hohenstein-Ernstthal, Plauen und Oelsnitz sowie in der Elsterthalbrücke nistet sie alljährlich. Da sie an dieser Brücke ihre Nester hauptsächlich in die Wasserableitungsröhren derselben bauen, haben sie diese zum Theil sehr verstopft, das Wasser kann nicht in der gehörigen Weise ablaufen, und desshalb hat man in diesem Jahre den Abschuss derselben angeordnet. Sachsen-Coburg-Gotha. Coödurg (Oppe)). Zieht in grossen Schaaren durch. — Codurg (Schröter). Ein Paar brütete in den Stadtanlagen. — Sonnefeld (Sewbach Il.). Brutvogel. — Weidach (Florschütz). Während des ganzeu Decbr. gesehen, . ausserdem auf Durchzug. Sachsen-Meiningen. Priessnitz b. Canıburg (Haupt). Brutvogel. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 429 Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Woltfersdorff). Standvogel, häufig. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Ende Octbr. an einem warmen, trüben Tage Morgens 7 Uhr zogen ca. 4—500 Dohlen in langem Zuge von N.O. nach S.W. über die Stadt. 53. Corvus coras, Linn. — Kolkrabe. Bayern. Bischörunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Stand- vogel, sparsam vorkommend. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Zwei Paar sind hier Standvogel. — St. Catharina im Böhmerwald (A.P. Schott). Standvogel. — Karlstein (E.Hofmann). Stand- und Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Seltener Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Standvogel. — Rohrbrunn (Lösch). Standvogel, brütet frühzeitig, zu Anfang März auf holen alten Eichen. Ist ziemlich häufig. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Ein Paar brütet im Sollinge, in der Nähe des Beobachtungsgebietes im Forstrevier Holzminden Nr. I; es dehnt von da ab seine Streifzüge bis in das Weserthal aus, fast 3 Stunden weit vom Horste. Hessen. Friedberg (Sprengel). Sehr selten. Mecklenburg. Schwerin (Wachenhusen). Horst im Anfang Februar besetzt. — Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kger. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf(W alter). Vereinzelt brütend. Prov. Hannover. Grasderg (Fick). Man sieht ihn hier nur einzeln, in ziemlicher Höhe durchstreifen. Einige Stunden von hier uistet er jedoch, und das Exemplar, welches ich besitze, wurde bei jenem Neste geschossen. — Haselünne. Der Rabe benutzt oft lange Jahre hindurch denselben Horst; in meiner Jugend entnahm ich einem Nest 5 Eier. In dem Baum steckten alte rostige Nägel, die viele Jahre vorher zum besseren Ersteigen des Baumes benutzt waren. Auch stand früher in demselben Walde ein abgestorbener Baum, der jahrelang von Reihern zum Brutplatze benutzt wurde. — Hannover (Leverkühn). Am 4. April fand ich am Rande eines Föhrenkamps, einige Stunden vor Hannover, nicht sehr weit von sumpfigen Niederungen, einen Horst des Kolkraben. In einer Höhe von 70—80‘, in der Krone einer glatten Fuhre angelegt, machte mir der Horst viel Mühe beim Er- steigen. Er enthielt 2 sehende Junge in Taubengrösse, die die Nestmulde ziemlich füllten. Die Alten kreisten ziemlich nahe über mir, ängstlich krächzend; als ich aber ungefähr 3 Meter wieder heruntergeklettert war, hörten sie auf einmal auf zu schreien und begannen, da sie ihre Jungen unverletzt sahen, friedlich jene eigenthümlich schönen Gurgeltöne hervor zu stossen. Ich werde den Horst dieses Jahr (1586) wieder aufsuchen und seinerzeit darüber 430 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses berichten. Sollte die auch sonst beobachtete (cf. Girtanner im Zool. Garten) geringe Einzahl mit der stets schwieriger werdenden Herbei- schafiung der Nahrung in Beziehung stehen ? — Moringen (v.Roden). Standvogel. — Osnabrück (Zeiske). Sparsam vorkommend. Prov. Hessen-Nassau. Dillendurg (Schüssler). Brutvogel. — Rinteln (Hillebrecht). Seltener Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Ein Paar brachte im Langenberge 2 Jahre hintereinander die Jungen zum Ausfliegen. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). 1884 am 26. März, mässiger O.N.O., kalt, bedeckt, Mittags etwas Schnee: ein Stück von O. nach W. streichend. 1835 am 29. Decbr. ein Stück von S. nach N. ziehend. — Löcknetz (Rüdiger). Brut- vogel ineinem Pärchen. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel; sehr selten geworden. Prov. Ost- und Westpreussen. Die Angaben über Vorkommen der Rabenkrähe, Corvus corone, in Ost- und Westpreussen und Posen beziehen sich wohl zum Theil auf diese Art. Ich bemerke deshalb, dass ©. corax nicht nur ansehnlich grösser ist, als ©. corone, sondern sich auch ausser- dem im Fluge durch seinen stark zugerundeten Schwanz und seinen auffallend starken Schnabel, sowie durch häufiges, raubvogelartiges Schweben und Schwimmen charakterisirt. Länge ca. 60 cm, Flug- breite ca. 120 em. (E. Ziemer). Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Kommt auf Alsen nur vereinzelt vor. — Breitenstein(Cornehls). Nicht häufig. — Flensburg (Paulsen). Den 11. Februar am alten Brutplatz, das Weibchen eifrig krächzend in den Baumkronen, das Männchen auf- und ab-, hin- und her- fliegend, bald nach der einen, bald nach der anderen Seite sich fast auf den Rücken legend, dabei die sonderbaren tiefen Töne aus- stossend. — Am 9. März neues Nest fertig gebaut; 11. März den Raben aus dem Neste gejagt. Am 14. März erstieg ich den Baum. Die Raben sassen in den nächsten Bäumen, krächzten und bissen wüthend in die Zweige. Der eine Vogel zeigte sich dreister, wie ich solehes in früheren Jahren erfahren habe. Er kam, als ich den Horst erreicht hatte, in den Nestbaum geflogen, setzte sich auf einen Ast und schritt seitwärts längs demselben mir näher. Fast konnte ich ihn mit der Hand erreichen; er machte ernst- hafte Miene, seinen Bau zu vertheidigen, und mit seinem gewaltigen Schnabel hätte er mir in so bedeutender Höhe den Aufenthalt wohl leicht verleiden können. Eine Handbewegung war jedoch ge- nügend, den Drohenden zu verjagen. Im Neste lagen zwei Eier, ich nahm dieselben und war nun neugierig, ob das Paar das schöne Nest zum Weiterlegen benutzen werde. Schon am 18. März lagen wieder 4 Eier im Horst. Der Rabe hatte sich also durch den Vorfall nicht stören lassen, sondern jeden Tag ein Ei in den beraubten Horst nachgelegt. — Am 11. März traf ich in einem andern Walde Corvus corax damit beschäftigt, den vorjährigen Horst abzutragen und in einen andern Baum, welcher höchstens 20 Schritte vom alten Nestbau entfernt stand, hineinzubauen. Im alten Horst wurden im vorigen Jahre die fast flüggen Jungen er- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 431 schossen. Ob darum der Rabe sich die Mühe des Umbaues machte? Oder ob er sich im neugewählten Baume sicherer fühlte, da hier das Nest in ungewöhnlicher, nicht erreichbarer Höhe stand, während der frühere Horst vermittelst Strickleiter erreicht werden konnte. — Am 14. März. Horst in einem dritten Walde; 6 etwas bebrütete Eier im Neste. Der Nestbaum stand unmittelbar an einem recht be- lebten Fahrwege, während der Rabe früher in einem abgelegenen Theile desselben Waldes gebaut hatte. — Hadersleben (Krohn). Selten; je einmal in Nygaardskov und in den Ladegaarder Parzelen brütend gefunden. — Husum (Peters). Am 14. März fertiger Horst; 15. März 6 stark bebrütete Eier; 5. April 4 bebrütete Eier, in einem andern Horst 3 unbebrütete Eier; 29. April 4 Junge und 5 bebrütete Eier gefunden. — Struckdorf (Voss). Kommt hier über- all vor, auf ca. 500 Hektar in ungefährjedem Holz ein Paar. Im Gehege Hohenkählen hat ein Paar den Horst eines Gabelweih (den früher ein schwarzer Storch inne hatte) eingenommen, und obgleich ich Ausgang Aprils immer die erwachsenen Jungen, sobald sie ın den Aesten sich zeigen, totdschiesse, wobei zuweilen das eine oder andere in den Horst zurückfällt und hier liegen bleibt, kehren die Alten doch seit Jahren regelmässig zu demselben Bau zurück. Dieser steht etwa 80—90 Fuss hoch in einer glatten Buche und hat selbst wohl 7 Fuss Höhe. Der Kolkrabe raubt frech selbst im Dorfe; zuweilen stürzt er sich auf Krähen- und Dohlennester, muss aber hierbei der Menge weichen. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peper- korn). Selten. — Münster (Koch). Am 4. Mai flügge Junge er- ‚halten. Kgr. Sachsen. Ein Exemplar früher nahe Waltersdorf b. Zittau erlegt. Schwarzburg-Rudolstadt. Tileda (Petry). Früher 2 Stück beobachtet, jetzt verschwunden. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, sehr selten. 54. Corvus corone, L. — Rabenkrähe. 55. Corvus corni%, L. — Nebelkrähe. 56. Corvus frugilegus, L. — Saatkrähe. Die zusammengestellten Notizen über die 5 Krähenarten werden mit den Verbreitungskarten als Anhang zu diesem Bericht ver- öffentlicht werden. 57. Pica caudata, Boie. — Elster. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Rudolf- zell (Schwab). Standvogel, häufig in der Ebene und Hochlage. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). In Schwaben auch „Kägersch, Alster, Schäkerhex, Schätterhex“ genannt, ist in einzelnen Gegenden Schwabens, z. B. in den Lech- und Wertachauen bei Augsburg häufig, in anderen dagegen selten. — Bischbrunn, Zwiesel- mähle (Kollin). Nur im Winter kommt 1 Paar vor. — Durg- 432 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses preppach (J. A. Link). „Gäckenhetze“ genannt, ist gemeiner Standvogel, der sich mehr in der Ebene als auf den Höhen aufhält. Am 3. April Nest mit 6 Eiern im Weissdornstrauch. Am 16. Mai tlügge Junge, — St. Catharına (A. P. Schott). Standvogel. — Ebrach (Schlichtegroll). Standvogel. — Karlstein (E. Hof- mann). Standvogel nur in den Niederungen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Standvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Standvogel in den Niederungen in der Nähe der Ortschaften. — Neubau (Fabricius). Im schneereichen Winter d. J. 1880 wurde ich durch ein klägliches Geschrei eines Spechtes nach einer Hecke im Feld gelockt uud traf daselbst eine Elster, die eben diesen Specht gewürgt hatte. — Neumarkt (Gigglberger). „Gartenrabe“ genannt, ist hier Standvogel. — Kohrbrunn (Lösch). Nur in einem Paare Mitte März hier beobachtet, im April nicht mehr vorhanden. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Stand- und Nistvogel im Walde und den Gärten. Ein Elsternpaar, das im Gipfel eines Ahornbaumes Junge hatte, war sehr dreist. Eins desselben entführte eines Tages aus dem Nachbarhofe Angesichts einer Person, die mit den Hühnern beschäftigt war, ein junges Huhn. — Stofenried (M. Kirchmayer). Kommt sehr vereinzelt vor, ist Standvogel. Das seltene Vorkommen ist nicht, wie vermuthet wird, der Mangel an Laubholz, denn in anderen Gegenden, wo nur Nadelholz anzutreffen ist, brütet. sie zahlreich (W alter). — Vorderriss (Laurer). Kommt hier nicht vor wegen Nahrungsmangel im Hochgebirge. — Wiesen (Königer). Kommt nicht vor. ! Braunschweig. Braunschweig (Binder). Am 3. Mai Nest mit 6 Eiern bei Riddagshausen. — Calvörde (Uhde). Wenige Exemplare im Drömling. — Fürstenberg (Benze). Fehlte in diesem Jahre im Gebiete! Bis 1384 haben sich Elstern vereinzelt im Weser- thale beim Dorfe Bofzen gezeigt, sind aber stets von der Bevölkerung verfolgt und jetzt verschwunden. — Helmstedt (Menzel). Ziemlich seltener Brutvogel. Bis jetzt erst in einem Paare im sog. Schwarzen- berge beobachtet. Hamburg. Eimsdüttel (Müller). 2. Januar Nestbau, Ham- burg-Uhlenhorst (Bock). Standvogel, häufig, Gelege 6 Eier, brütet einmal. Gewöhnlich paarweise, höchstens familienweise anzutreffen. Hessen. Friedberg (Sprengel). Wird von den Jägern stark verfolgt. — @iessen (Eckstein). Wird immer seltener. — Äir- torf (Walter). Sehr seltener Standvogel. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Unser tleissiger Beobachter unterscheidet zwei Arten dieses Vogels. Die eine hat einen langen Schwanz, nistet in den Spitzen der Bäume, ist Dombauer und Maurer; die andere hat einen halb so langen Schwanz als die erstere, nistet gern auf Wallhecken in krüppeligen Tannen, vielleicht 4—6‘ hoch, ist Maurer und Korbilechter. Nest für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 433 ähnlich wie ein Krähennest. Grösse, Farbe und Form der Eier ist bei beiden fast gleich. Die Elstern sind hier sehr rar und sehr scheu. Kgr. Preussen. Prov.Brandenburg. Reiersdorf (Walter). Strich- und Standvogel. — Luckenwalde (Stöckenius). Stand- vogel, vereinzelt. Prov. Hannover. Gehrden (Schuch). DieElster tritt in verhältnissmässig geringer Zahl auf. — Grasberg (Fick). Sie ist hier Brut- und Standvogel; ihre Nester stehen in Kiefern und Fichten, nahe den Wohnungen. Im Winter mischt sie sich sehr häufig unter die Hühner, Im Frühling indessen, wenn sie dem jungen Geflügel schaden könnte, habe ich sie sammt der Raben- krähe, durch einige Schüsse leicht fern gehalten. — Hannover (Leverkühn). 1834: 4. Mai 3 Eier, bebrütet, in einem sehr hohen Baum, der schwerlich schon erstiegen war. Weshalb so wenig Eier? 1885: 18. Mai 4 Eier, nicht bebrütet. Meine Elstern- Kolonie, von der ich in der Monatsschrift des Deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt berichtet, war zum grossen Theil 11. April mit frischem Lehm belegt; am 20. April ebenso, noch keine Eier. 29. April wunderbarer Weise nur 4 Horste mit 3, 2,1, 1 Eiern. Da zu dem abgelegenen Terrain der Zutritt verboten, und aus anderen Gründen ist eine vorherige Plünderung seitens Menschen unwahrscheinlich. 15. Mai 3 Eier aus einem anderen Holz. — Haselünne (Bodemann). „Engster“ genannt. — Mariensee (Rose). 25. Mai 7 Eier bei Wulferode bei Mariensee. — Moringen (v. Roden). In hiesiger Gegend fehlt zwar die Elster nicht, jedoch ist sie speciell in meiner nächsten Nähe (Moringen) selten, auch kommt sie hier nicht als Brutvogel vor, während früher — nach Angabe anderer Personen — dieser Vogel hier alljährlich an verschiedenen Stellen gebrütet haben soll. Nach obigen Mittheilungen ist die Elster hier verschwunden, seitdem im Herbste 1868 die alten hohen Birnbäume, die diesen Vögeln als Brutplätze dienten, dem Sturme zum Opfer gefallen sind. Merkwürdig ist es, dass in einem 3 Km. von hier entfernten Dorfe, welches seiner geschützten Lage wegen vom Sturme verschont blieb, und noch heute zahlreiche ältere Obst- bäume aufzuweisen hat, die Elster ein gemeiner Vogel ist. — Oberhüll (Rosenbrock). „Heister“. — Salzgitter (Stoot). Elstern kommen in meinem Gebiete nur an der Westgrenze, dem Flusse Innerste, vor. Prov. Hessen-Nassau. Zenteln (Hillebrecht). Seltener Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Baecker). Stand- vogel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Forsthaus Jägerhaus (Stollenwerk Il... Fehlt hier gänzlich. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, nicht häufig. Prov. Sachsen. DBeesenlaublingen (Schwen). Sehr häufig. So hoch sie gewöhnlich baut, findet man doch ihr Nest auch in starken Schlehenbüschen 8° hoch über dem Boden. Prov. Schlesien. Ziegenhals (A. Thiemann). „Schalaster“, sehr selten; Bruten meist von den zahlreichen Eich- katzen zerstört. — Aiesen- und Isergebirge (Hosius). In diesem Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 28 434 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Jahre hat sie sich bis an’s Gebirge gezogen, sparsam brütend. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Sehr häufig auf Alsen, — Dreitenstein (Gornehls). Häufiger Standvogel. — Hadersleben (Krohn). Ist im nördlichen Schleswig nur selten vertreten, was vielleicht seinen Grund mit hat in dem Mangel an grösseren Dornbüschen und Dornhecken. — Niendorf (Lippert). Standvogel; baute bereits am 2. Januar an ihrem Nest. — Siruck- dorf (Voss). Die Elstern sind hier allerdings infolge der Nach- stellungen seltener geworden, aber doch treten sie noch häufig ge- nug auf. Sie gänzlich zu vertilgen scheint sehr schwer zu halten. Die Nester, die ich in meinem Garten während der Legezeit zer- störte, wurden in einer mondhellen Nacht wieder hergestellt und andern "Tages mit einem Ei belegt; am zweiten Tage wurde das Bauen und Ausfüttern unablässig fortgesetzt, und am Abend war alles wieder in Ordnung. Selbst zwei bis dreimaliges Zerstören der Nester vertreibt die Elster nicht. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Standvogel. — Helchenbach (Becker). Stand- vogel. Kgr. Sachsen. In Annaberg seltener, in Kamenz und Grossen- hain ziemlich häufiger Standvogel, bei Mautitz im Winter Strich- vogel; einzeln kommt sie vor bei Zittau, während sie in Ebersbach früher häufig war, jetzt aber, wahrscheinlich in Folge des Einziehens einer auf freiem Felde befindlichen Cavillerei, nur noch wenige Paare vorhanden sind. In der Umgegend von Arnoldsgrün fehlt sie gänzlich, hingegen bei Oelsnitz schon nicht selten, häufiger aber noch bei Plauen i. V. (Helm). Brutgeschäft: Kamenz, das Gelege besteht aus 5—7 Eiern, am 29. März schon ein Paar mit dem Nestbau beschäftigt, am 28. April mehrere unbebrütete Gelege von je 5 Eiern erhalten, die Nester befinden sich sämmlich im Nadelholz, theils etwas über mannshoch, theils einige Meter hoch. Am 12. December wurde in Kamenz eine Elster durch aus- gestreute Nüsse in eine Falle gelockt und gefangen, auch wurde dort beobachtet; wie sich ein Exemplar bemühte, junge Staare aus einem Staarkasten herauszuholen. Sachsen-Coburg-&otha. Coburg (Schröter). Mehr als früher. — Kornhochheim b. Neudietendorf (Riehmann). Sehr selten. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel, stellt Rebhühnern und jungen Hasen nach. — Obersüllbach b. Coburg (Sembach L). Standvogel. — Sonnefeld (Sembach I.). Stand- vogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Standvogel. — Weidach (Florschütz). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. — Seega (Berninger). Bedeutend vermindert. — Tilleda (Petry). Seit 10 Jahren verschwunden. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Früher Standvogel, häufig; jetzt ausgerottet. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Sehr selten. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 435 58. Garrulus glandarius, Linn. — Eichelheher. Baden. Mosbach (Widmann). Stand- und Strichvogel. — Radolfzell (Schwab). Stand- und Strichvogel, häufig in der Ebene und Hochlage. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). In Schwaben „Nuss- häher, Nussjack“ genannt, ist Stand- und Nistvogel in allen Wäldern Schwabens. Am 30. Januar 4 Stück in der Umgegend Augsburgs verhungert aufgefunden. 1. Febr. wurden 8 verhungerte hierher gebracht. Am 13. Febr.: Täglich werden aus Mangel an Nahrung zu Grunde gegangene zu den hiesigen Ausstopfern gebracht. — Bischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Häufiger Standvogel. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Standvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Stand- und Strichvogel, der leider nur zu häufig vorkommt-und als Nestplünderer vielen Schaden anrichtet. 20. April erstes Gelege mit 5 Eiern; 25. Mai fast flügge Jungen. — St. Catharina(A.P.Schott). Standvogel. — Ebrach (Schlichte- groll). Im Steigerwald häufiger Brutvogel. — Karlstein (E. Hof- mann). Stand- und Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Stand- vogel, im Winter in den Niederungen. — Neumarkt (Gigglberger). Komint vor. — Neustadt a]A. (G.Schildknecht). Es war Mitte März vorüber, als plötzlich ein Trupp Heher, ich zählte gegen 20, eilig den Wald, nach Nahrung suchend, durchstrich. Sie zogen nach Norden. — Rohrbrunn (Lösch). Häufiger Standvogel, brütet einmal und legt 5—7 Eier. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Stand- und Strich- vogel. — Stofenried (M. Kirchmayer). Eine geringe Anzahl Standvögel, hier „Nussjackl“ genannt. — Vorderriss (Laurer). Standvogel. — Wiesen (Königer). Strichvogel. Braunschweig. Calörde (Uhde). Sehr zahlreich. — Fürstenberg (Benze). Sehr zahlreich. — Helmstedt (Menze)). Sehr zahlreich. — Lichtenberg (Busch). 20. Juni erstes Nest. — Wieda (Eilers). Sehr häufiger Standvogel. ‚Hamburg (Krohn). Gemein; 17. April Nestbau. — Hamburg- Uhlenhorst (Bock). Standvogel, häufig, Gelege 6—8 Eier, brütet einmal. Im Winter in Flügen anzutreffen. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eckstein). Häufiger Standvogel. — Kirtorf (Walter). Sehr häufiger Standvogel. Meeklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Zuckenwalde (Stök- kenius). Häufiger Brutvogel. Prov. Hannover. Clausthal (Lever- kühn). 4. Mai in einer 60 Fuss hohen, noch nicht erstiegenen Fichte, 2 blinde, das Nest füllende Junge. Es scheinen 1885 von einigen Vögeln (C. corax, pica, garrulus) auffallend geringe Gelege gemacht zu sein. — Sonst in Causthal viele Eichelheher von April 28* 436 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses bis Octbr. — Gehrden (Schuch). „Heegert“, — Grasberg (Fick). Nistet hier nicht; auch habe ich ihn im abgelaufenen Jahre über- haupt nicht angetroffen, obgleich er sonst wohl im Herbst hier herum zu streifen pflegt. — Gronau (Leverkühn). 29. Septbr. zogen in Gronau ziemlich hoch 6 Häher. — Hannover (Rose). 5. Mai 5 Eier, 6. Mai 6 Eier, 9. Mai2 Eier. —(Leverkühn). 1884: 12. Mai 3 Eier, 1885: 15. Mai 3 Eier. — Haselünne (Bodemann). „Markollen‘“. — Moringen (von Roden). Im vorigen Winter fing ich einen Eichelheher, dem die Flügelspitzen derart zusammengefroren waren, dass er nicht fliegen konnte, erst nachdem ich das Eis von den Flügelfedern entfernt hatte, konnte er die Flügel wieder ge- brauchen. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt zweier Exemplare: Eicheln Nov.; zweier Ex. Eichelschrot Nov. Prov. Hessen-Nassau. Reinten (Hillebrecht). Sparsam. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Standvogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 1884: Octbr. 3. S.O., bedeckt, Vormittags Regen; Abends N.O., zahl- reich. — 1885: 21. Oetbr., Nachts ziemlich starker Frost; W. klar, Abends S.S.W., etwas bedeckt, zahlreich. — 23. Octbr., leichter N.N.O,, bedeckt ebenso. — 24. Octbr., leichter O.S.O., trüb, Nachm. O., Abends lebhafterer N.O., in ziemlicher Anzahl. — 6. Novbr., leichter, warmer S.O., trüb, Abends neblig, mehrere. — 10. Nov., 5.0. klar warm: ziemlicher Flug. — 12. Nov., leichter S.O., kalt, neblig, reift und friert: zahlreich. — Vom 19. Novbr. an nur noch einzeln bemerkt. — Löcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Stand- vogel. — Schwellin (Ziemer). 1884: 17. Sept., still, sehr warm, grosser Flug, Nahrung suchend. 1835: 23. Sept., ziemlich heftiger S.W., klar, mehrere auf dem Durchzuge. — 8. 10. Oct., zahlreich. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Viele überwinterten; auf den Treibjagden konnte man Flüge von 10—20 sehen. — Weizlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaub- lingen (Schwen). Häufiger Standvogel. Prov. Schlesien. Forsih. Weisse Berg (Wagner). Sehr häufig; hier fast der einzige Stand- vogel. Prov. Schleswig-Holstein. Augustendurg (Meyer). Sehr häufig auf Alsen. — Breitensten (Cornehls). Häufiger Brutvogel. — Flensburg (Paulsen). Am 9. Mai Nest mit fünf Eiern in einer Tanne, unmittelbar an einem Fusssteige. — Jadersleben (Krohn). Selten. In einer Schlucht eines Gehölzes am Damm bei Erlöff ein Nest in einer Tanne mit einem Ei, welches verlassen wurde. Vor- her ein Gelege von 8 Eiern im Westerholz. — Zusum (Peters). Am 14. April ein Nest mit einem Ei; am 13. Mai ausgeflogene Junge. — Siruckdorf (Voss). In jedem Walde gemein. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn) und Hülchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. In Annaberg „Holzheher“ genannt, in Friesen „Nussert“. Wird von den meisten Beobachtern, welche über ihn berichten, als häufig vorkommend bezeichnet, so für Zittau, Ebers- bach, Wachau, Grossenhain, auch im oberen Vogtilande in den aus- gedehnten Nadelwäldern ziemlich häufig, wenn auch nicht so häufig für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 437 wie die Rabenkrähe. Standvogel in Kamenz, Annaberg und Grossenhain; in Arnoldsgrün auch im Winter einzelne Exemplare. Zug: Um Kamenz in den Monaten Aug., Septbr. und Octbr. sehr häufig, ebenso im Burgrevier bei Zittau, wo sich uralte Eichen be- finden, im Frühjahr und Herbst zahlreiche Flüge (bis zu 30 Stück) beobachtet. Durch das obere Vogtland wandern im Herbst, wenn die Eicheln reif sind, fast alljährlich viele Tausende, und zwar in Arnoldsgrün von N.O. nach S.W.; im Frühjahr dort von einem Rückzuge noch nichts bemerkt. Bruten: Am 3. Mai in Kamenz ein Nest mit 4 Eiern, in Grossenhain am 28. April 2 Gelege von 4 und 5 unbebrüteten Eiern gefunden. Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Oppel). Standvogel. — ÖObersüllbach b. Coburg (Sembach I.). Standvogel. — Sonne- feld (Sembach II.). Standvogel. — Taimbdach b. Coburg (Deus- sing). Standvogel. — Werdach (Florschütz). Brutvogel, Nest in Fichtenwaldungen 6 bis 10 m hoch, 2 brütet allein, ohngefähr 3 Wochen. Ende Mai fliegen Junge aus. Sachsen-Weimar. EPrbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). Brutvogel, vereinzelt überwintert er, sonst Strichvogel. — Katzhütte (Pressler). Brutvogel, streicht fort. — Seega (Berninger). Auffallend vermehrt. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Sehr gemein. 59. Nucifraga caryocatactes, Linn. — Tannenheher. Baden. Eyringen (Rettich). Das Glück, den Tannenheher zu sehen, wurde mir Ende Oct. an der Poststrasse nach Kandern zu Theil. Er sass unweit einiger Nussheher auf einem Wegweiser am Wege und liess sich bequem auf nicht viel mehr als Armes- länge betrachten, solange ich wollte, indem er sich munter bewegte. Nachdem ich den braunen, weisslich punktirten Vogel lange be- trachtet, ging ich weiter und er schaute mir noch immer nach. Ich sah noch kein so zabmes Thier unter den Waldvögeln. — Mann- heim (F. Förster). In 3 Exemplaren bemerkt. Zuerst am 6. Octbr. geschossen (Männchen). Den zweiten am 8. Octbr. bemerkt, beide im Neckarauer Walde. Der dritte wurde auf der Friesenheimer Insel am 14. Nov. beobachtet. — Radolfzell (Schwab). Ist als aussergewöhnliche Erscheinung hier zu betrachten. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Hier Nussknacker, schwarzer Nussjäck, schwarzer Nussheher genannt ete. Lebt den Sommer über in unserm Gebirge und kommt im Herbste und Winter mehr oder weniger zahlreich in unsere Ebenen herab. 12. Octbr. 3 St. bei Diedorf gesehen, von welchen ein & geschossen wurde; 15. Oct. 1 St. im Mindelthale erlegt; 16. Oct. ein ? von Lauingen; 438 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 21. Oct. 1 St. von Wellendurg; 30. Oct. 1 St. von Dinkelscherben ; # 31. Oct. 1 St. in den Anlagen zu Augsburg. Ich näherte mich diesem Vogel auf 3 Schritte, der, nur 1!/; m. hoch, auf einem Baumaste sass. Nun ‚flog er auf eine am Wege stehende Warnungstafel und blieb noch einige Minuten auf derselben ruhig sitzen, obwohl mehrere Personen vorbeigingen. — Ferner wurden noch Tannenheber ge- schossen: 1 St. b. Türkheim, 1 St. b. Schönebach, 1 St. b. Gerst- hofen, 1 St. b. Langenneufnach, am 14. Nov. 1 St. b. Oettingen, 3. Deebr. 1 St. von Sulz bei Rain und am 7. Decbr. 1 St. b. Schwendt, unweit Laupheim in Würtemberg; 10. Decbr. 1 St. b. Zechhausen und 12. Dechr. 1 St. b. Obergriesbach (Oberbayern). — Bayreuth (P. Kästner). Vor 20 Jahren nicht seltener Brutvogel, jetzt ver- schwunden, Ursache des Verschwindens unbekannt. Am 12. Octbr. wurde ein einzelnes Männchen geschossen, am 14. Octbr. 10 Stück durch eine Kiefernlichtung streichend beobachtet. — Bisch- brunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Als aussergewöhnliche Er- scheinung muss der Tannenheher (Wintervogel) betrachtet werden. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Am 17. Oct. ein Exemplar auf einer Wiese Abends gesehen. Derselbe flog mehrere Male im Kreise herum, bevor er sich niederliess. — Durgpreppach (J. A. Link). Ist ein in unserm Gebiete nur sehr selten und in grossen Zwischenräumen erscheinender Gast. Nachdem ich in einem Zeit- raume von 18 Jahren nur zweimal Gelegenheit hatte, den Tannen- heher einzeln zu beobachten, erschien derselbe in diesem Jahre in auffallender Menge. Am 24. Januar wurden 2 Stück auf einer Eiche beisammen beobachtet. Vom 10. bis 21. October wurden in einem Umkreise von ungefähr 2 Stunden an 34 Stück, theils ge- sehen, theils erlegt. Die Hauptmasse erschien vom 16.—18. Octbr., ein einzelner konnte noch am 13. Decbr. beobachtet werden. Man sah dieselben theils einzeln, meist paarweise, einmal zu 6 bis 8 Stück zusammen; sie wurden bei uns nur im Hügellande, nicht aber in der Ebene beobachtet. — Zu ihrem Aufenthalte wählten sie vorzüglich die Waldränder in der Nähe der Strassen, Wege und Wiesen. Auf den feuchten Wiesen suchten sie nach Art der Staare Insecten, indem sie mit dem Schnabel in die feuchte Erde stachen. Auf den Strassen machten sie sich viel am Pterdemist zu schaffen. Alle zeichneten sich durch ein auffallend dummdreistes Be- nehmen aus, schienen den Menschen nicht als Feind zu kennen und zu fürchten. Einige auf einer Föhre, tief in den untersten Aesten sitzend, hätte man mit einem Stocke herabschlagen können. Auch die Gefahren des Feuergewehres schienen denselben unbekannt zu sein, denn als einige aus der Gesellschaft von 8 Stücken herabge- schossen waren, sahen sich die Ueberlebenden zur vollständigen Flucht nicht veranlasst, sie flogen einfach ab, um sich in der Nähe bald wieder aufzusetzen. Viele kamen auch ganz nahe an die Dörfer, einzelne sogar in dieselben. Ihr Aufenthalt bei uns war ein kurzer und währte nur 10—12 Tage, vielleicht desshalb, weil sie nicht hinreichend zusagende Nahrung finden mochten. Der für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 439 Mageninhalt aller untersuchten Exemplare bestand aus Käfern, in geringer Menge, meisst Mistkäfern; ferner fanden sich noch einige unbestimmbare Larven und als vegetabilische Kost nur einmal ein _ Beerenkern vor. Die Magen aller, die ich untersuchte, waren schlecht gefüllt, allein dennoch waren alle diese Vögel ziemlich gut bei Fleische. Es scheint die Annahme nicht unberechtigt und spricht das ungewöhnlich zahlreiche Auftreten dieser, in unserer Gegend sonst so seltenen, Vögel dafür, dass es sich in diesem Falle um von Norden her eingewanderte Fremdlinge handelt. Dafür spricht auch der Umstand, dass alle diese Passanten, wie oben angegeben, gar keine Scheu vor dem Menschen zeigten, demnach aus einer abgeschiedenen Heimath kamen, wo sie der Mensch entweder gar nicht, oder nur wenig belästigtee Ob das abnorme Erscheinen in solch grosser Anzahl mit dem Mangel an Nahrung in ihrer Heimath, mit dem Missrathen der Ernte der Arven und Zirbeln, von deren Samen sich der Tannenheher vorzugsweise nähren soll, zusammen- hängt, wird sich wohl feststellen lassen. Im Vergleich mit einem aus dem Jahre 1850 stammenden, in Würzburg im strengen Winter erlegten, in meiner Sammlung sich befindenden Tannenheher, machten alle mir in diesem Winter zu Händen gekommenen Exem- plare den Eindruck, als ob dieselben etwas kleiner und schwächer wären. Unbedingt aber fand ich den Schnabel aller diesjährigen entschieden schlanker, schwächer und kürzer. Ein flügellahm ge- schossenes Exemplar hielt sich bei einem Bauern bei schlechter Kost an 15 Tage, war ziemlich zahm, nur konnte es das Antasten und Fangen nicht: leiden, gab aber auch während dieser ganzen Zeit keinen Laut von sich. — Karlsten (E. Hofmann). Stand- vogel, wechselt jedoch im Winter seinen Standort um weniges. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). In einzelnen Exemplaren in strengen Wintern vorkommend. — München (J. Hellerer). Im Octbr. und Novbr. wurden auf dem Durchzuge 30-40 Stück in der Umgebung Münchens geschossen. — München (C. Parrot). Ende Octbr. wurden im Steigerwald bei Castell 2 Exemplare ge- schossen. — Männerstadt (W. Riegel). Auffallend ist seit Mitte October das häufige Auftreten des Tannenhehers. — Schwabach (Doule). Imvergangenen Herbste wurden 6 Stück von verschiedenen Jagdpächtern geschossen. Einer kam in die Stadt Schwabach, trieb sich eine Zeit lang in den Gärten berum und wurde dann in einem Fleischerladen gefangen. Dieser Vogel befindet sich jetzt bei mir in einem geräumigen Käfig sehr wohl und liebt haupt- sächlich Fleisch. — Schwarzach (Baumeister). Brutvogel im Allgäu und bayerischen Hochgebirge, bei Sachsenried im Revier Schwarzach, Drezelsried und überhaupt im ganzen bayerischen Walde, Mitte bis Ende März häufig nistend. — Vorderriss (Laurer). Stand- vogel und Brutvogel. — Würzburg (A.Pischinger). In der zweiten Hälfte des Oct. wurde ein Tannenheher bei Würzburg geschossen. Braunsehweig. Calörde (Uhde). Erschien Anfang Octbr. in grösseren Massen überall in der Altmark, die Kiefern- 440 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses waldungen bevorzugend und verschwand Anfang Novbr. — Fürsten- berg (Benze). Kam mehrfach im Solling vor, namentlich vom 12. bis 18. Octbr. in verschiedenen Theilen des Reviers — seit Jahren das erste Mal. — Helmstedt (Menzel). Ziemlich häufig dieses Jahr. Präparator Hühne hier stopfte 9 Exemplare aus. Bei einem gefangenen Tannenheher wurde beobachtet, dass er Gewölle, ähnlich wie eine Eule, von sich giebt.*) — Lichtenberg (Busch). 20. Octbr. ein Exemplar beobachtet. — Marienthal (Lamare). Am 4. Novbr. bemerkte ich im Forstort Stäh ein Exemplar, das auffallend zahm zu sein schien. Der Vogel sass auf einer mit Fichten bestanden gewesenen Abtriebsfläche und untersuchte eifrig die dort ver- bliebenen Stuken. Da hier der Rüsselkäfer im verflossenen Sommer sehr häufig war, so nahm ich an, zumal der Vogel durch Kratzen mit den Füssen das anhaftende Erdreich von den tiefer liegenden Wurzeln entfernte, dass er hier Beute suchte und auch fand. Ich näherte mich vorsichtig und kam bis auf wenige Schritte heran. Als der Vogel mich gewahrte, setzte er sich aufrecht hin und stiess ein „Krätsch, krätsch“ aus, ohne jedoch davon zu streichen. Nach- dem das Thier sich versichert, dass ihm nichts zu Leide geschehe, nahm es die gestörte Arbeit wieder auf; ich bin, wenn ich auch nicht erkennen konnte, was der Vogel frass, doch zu der Gewiss- heit gelangt, dass Rüsselkäfer des Eifrigen Nahrung hier bildeten. Den genannten Vogel habe ich am 16. Dechbr. wiederum auf jener Fläche umherfliegen sehen. — ZAiddagshausen (Leverkühn). 21. Oct. 1 Exemplar in Dohnen gefaugen. — Gr. Rohde (Uhde). Im Oetbr. öfter in Zügen von 5—6 Stück beobachtet. — Wieda (Eilers). Im Oct. einige Exemplare in Haselnusshecken beobachtet. Hamburg. (Böckmann). 8. October nicht selten in der Umgegend. — (Krohn). Mitte October mehrere Exemplare auf dem Zuge gefangen, sonst nicht heimisch. Hessen. Giessen (Eckstein). 19. October bei Jungen geschossen, auch bei Gressen um diese Zeit beobachtet. Lippe. Detmold (Sehmidt). Im Octbr. und Novbr. einige Exemplare bemerkt. Mecklenburg. (ottmannsföhrde (von Böhl). Am 11. October ein Stück in einer Dohne gefangen; mehrfach beobachtet. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Mehrmals im October beobachtet. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Perleberg (Rudow). *) In der Freiheit erweichen die Tannenheher die Eicheln im Kropfe, speien sie dann aus, lösen die Schale ab und verzehren dann den Kern. Haselnüsse lesen sie meistens so viel von den Büschen auf, als der Schlund fassen kann, fliegen damit an eine bequeme Stelle, speien sie aus und öffnen dann eine nach der andern, so dass man an solchen Lieblingsplätzen zuweilen ganze Hände voll Nusschalen finden kann. (Cf. Naumann II], p. 137.) Es wäre interessant, wenn der Vogel seine Sitten auf die andere Nahrung der Gefangenschaft übertragen hätte, (Leverkühn). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 441 Seit 12. October zahlreich in hiesiger Gegend. In der Altmark wurden ınehrere in Dohnen gefangen. — Luckenwalde (Stöckenius). Mehrere kleine Trupps bis zu 10 Stück während des Oct.; „türkischer Holzschreier“. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (W alter). Wurde auch hier im Oct. gesehen. — Wehlheiden (Ochs). Im Oct. auf dem Zuge in Fichtenwäldern häufig beobachtet. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). Beobachtet 8. April in Clausthal (Lautenthal). 25. Oct. 4 Expl. geschossen. — Grasberg (Fick). Am 17. Oct. wurde mir ein Exemplar gebracht, das in eine Dohne gerathen war. — Gronau (Leverkühn). Erlegt wurden: 1. October 1 Expl. bei Haus Escherde (Gronau a. d. Leine); 2. Oct. 1 Expl. ebenda beobachtet. — Hämelerwald(Leverkühn). 7. October 1 Exemplar im Hämelerwald (Lehrte) geschossen (in Hannover ausgestopft). — Hannover (Leverkühn). 21. October 1 Exemplar in der Eilen- riede (Stadtforst Hannovers) beobachtet. In der ersten Hälfte des October 1850 wurden auf Schäferhof vom Major Kirchhoff 6 Nue. caryoc. beobachtet (ex litt). — Haselünne (Bodemann). Kommt hier selten vor, doch habe ich im Herbst 1885 mehrere gesehen und auch 2 Exemplare geschossen. Den ersten am 8. Oct. gesehen. — Haselünne. Zuweilen erscheint auch im Herbst der Nussheher, doch nur in nussreichen Jahren, im letzten Herbst sah ich ihn nach langer Zeit ’mal wieder. — Osnabrück (Zeiske). Am 25. October sah ich in der nächsten Nähe von Osnabrück Nucifraga caryocatactes nach Krähenart den Acker be- sehend. Der Nussheher, wie er hier zu Lande genannt wird, kommt hier nur als Wintervogel vor; er war in grösseren Mengen im October und November 1885 hier erschienen; ich schliesse das daraus, dass mir die Erlegung von 8 einzelnen Expl. aus der Nähe der Stadt bekannt geworden ist, 2 davon hatten sich in Dohnen gefangen. Aus meinen Wahrnehmungen an 3 dieser Vögel möchte ich übrigens schliessen, dass der Nuss- oder Tannen- heher in seiner Lebensweise, speciell was das Aufsuchen der Nahrung anbelangt, den krähenartigen Vögeln (Pica, Mone- dula, Corvus) weit näher steht, als dem Eichelheher; ich habe wenigstens noch nicht bemerkt, dass der Eichelheher Aecker und Saatfelder resp. das freie Feld besucht hätte. Uebrigens ist das Erscheinen des Tannenheher hier etwas aussergewöhnliches. Weder Kälte, noch Nahrungslosigkeit können den Vogel am 25. Oct. hierher getrieben haben ; wir hatten schönes, sonniges Herbst- wetter und bisher weder Frost gehabt, noch konnten Nahrungs- sorgen das Thier bewogen haben; denn Feld und I’lur waren un- beschneit, also offene Tafel für alle gefiederten Gäste. — Salzgitter (Stoot). Als ausergewöhnliche Erscheinung zeigte sich diesen Herbst der Tannenheher. Mageninhalt, von 2 Expl, | Mistkäfer, October — Käfer, harte Saamen, November. Prov. Ostpreussen. Louisenberg (Meier). Ist als seltener Durchzügler zu verzeichnen; er erschien im Frühjahre am 28. April und kam im Herbste am 442 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 17. September wieder zurück; im Herbste erschien er in etwa 20 Exemplaren, die sich ungefähr eine Woche hindurch hier auf- hielten. Einer wurde in einer Dohne gefangen. — ZAombitten (Elisabeth Lemke). Am 4. Oetober wurde hier ein Exemplar von meinem Bruder erlegt und dem Danziger Provinzialmuseum übersandt. — Norkitien (Robitzsch). Von Mitte September bis Ende October häufig, zeigten keine Scheu. Prov. Pommern. Blumenfelde (Krause). 2 Stück fing ich am 15. October in zwei dieht neben einander befindlichen Dohnen; der eine hatte sich in derselben Dohne gefangen, in welcher bereits ein Turdus musticus hing. (Einer derselben befindet sich in meinem Besitze und zeichnet sich durch seinen kurzen Schnabel aus; die Masse habe ich in meinem Berichte gegeben. E. Ziemer.) — Klein-Reichow (Ziemer). Diese Art ist hier seit den Jahren 1377 und 1878 meines Wissens nicht vorgekommen. Damals sah ich im Herbste 1877, im ersten Drittel des October, 6—8 Stück N.S. ziehend, und beobachtete im Frühjahr 1878 im März ein Expl. etwa eine halbe Stunde lang bei Belgard, kaum 1000 Schritte von der Stadt. — In diesem Jahre nun stellten sie sich wieder ein und zwar in auffallend grosser Auzabl. In Schwellin habe ich sie bis zum 17. October nicht bemerkt. Hier in Xlein- Reichow beobachtete ich ihn 2 Tage nach meiner Ankunft. Am 19. October flog, als ich eben beide Läufe auf Hühner abgeschossen hatte, ein Exempl. auf ca. 25 Schritte an mir vorüber, genau aus Osten nach Westen und zwar so weit ich ihn sehen konnte (ca. 1,5 km) in gleichmässigem Fluge geradeaus. Von da an bis Ende November wurde hier keiner bemerkt. Am 25. November aber traf Freund P. Stark bei Crampe (2 km südlich von Klein- Reichow) mehrere, ca. 9—10, zu- sammen mit Garrulus glandarius an und erlegte einen derselben, traf sie auch am 26. und 28. Novbr. wieder an. Am 27. Novbr. traf ich hier bei Älein-Reichow einen an und beobachtete ihn längere Zeit, hatte aber leider kein Gewehr zur Hand. Inzwischen waren sie bei Belgard und in der Umgegend mehrfach und zwar meist im October angetroffen und auch erlegt worden. Einige dieser Exemplare sah ich in Belgard bei einem Präparator. Auf der Insel Wollin bemerkte sie mein Vetter zuerst in der ersten October- woche; sie waren dort ungemein zahlreich, jedenfalls derart, dass mein Vetter es nicht für der Mühe werth hielt, mir den einen oder anderen zu schicken. Sie blieben dort bis etwa Ende October oder Anfangs November. Alle hier erlegten, die ich gesehen, gehörten der lang- und dünnschnäbligen Form an; ich lasse hier die Masse zweier Exemplare folgen. Leider ist bei beiden das Geschlecht nicht festgestellt, da ich sie präparirt erhielt, ich selbst aber keinen zu schiessen Gelegenheit hattte. — Masse: I. Belgard, Mitte October, 1885. Länge incl. (36 cm II. Blumenfelde p. Wangerin, 15. Oct. 1885 f Schnabel 135,5 em I. 19 cm 13 cm 4 cm Flügel .— Schwanz — Tara) —_ I 18 cm 12,25. , 3, 8.cm für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 443 .— kürzer als ‚— bis zur 4,2 cm OÖberschn. (0,1 cm Spitze 3,75 cm Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Auch hier ist der Tannenheher in einzelnen Exemplaren vorgekommen. Der erste wurde am 17. October auf einer Wiese erlegt; der zweite am 9. November; diesen präparirte ich, er hatte 32 Baumwanzen und 4 Würmer im Kropfe; ein dritter wurde am 15. November erlegt; alle waren nicht scheu. Früher habe ich ihn nur zweimal hier ge- sehen: 1847 hatten sich 2 Stück in Dohnen gefangen und 1854 erlegte ich einen im Walde; ‘dieser war recht scheu. — Bei Neu- wied sind 5, in Neuhaldensleben b. Magdeburg viele erlegt. — Wetzlar (Dr. Glaser). Seltener, unregelmässiger Durchzugsvogel ; am 30. October schoss ich ein Exemplar. Prov. Sachsen. Herz- berg (v. Masars). Ist im Herbst 1885 ziemlich zahlreich vor- gekommen, während der Vogel bis dahin fast unbekannt war. — Nordhausen (Besthorn). Den ganzen October hindurch zeigten sich auffallend viele Tannenheher, während Jahre lang keiner ge- sehen war. — Torgau (Pietsch). Dieser seit langen Jahren nicht beobachtete, einem grossen Theil des Forstpersonals völligunbekannte, Vogel traf während des Octobers in zahlreichen Schaaren ein. Am 3. Oetober wurde in der Losswizer Heide das erste Individuum erlest. Am 7. wurden zahlreiche Exemplare in der ganzen Um- gegend erlegt oder in den Dohnen gefangen. Bei Section von 5 Vögeln ergab sich vollständige Kropfleere, während der Magen nur Chitinreste, herrührend von den Käfern der Gattungen Geo- trupes, Onthophagus und Carabus enthielt. Noch am 20. Dec. haben sich einzelne Individuen des seltenen Gastes ge- zeigt. Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Erscheint un- regelmässig im Gebiet. Ueberaus häufig war er im Jahre 1878, noch häufiger im Jahre 1885. Viele kamen aus Nahrungsmangel um. Schaarenweise sah ich sie auf den Landstrassen, welche durch den Wald führen, im Pferdedünger nach Nahrung suchen. — Gutt- mannsdorf (Auras). Seit Anfang October nicht selten; auch aus der Grafschaft Glatz wie aus Falkenberg i. O./S. erhalten. — Muskau (Wolf). Am 11. October ein Exemplar beobachtet, welches Eber- eschen frass und auf einem Rübenacker nach Nahrung suchte. — Ziegenhals (A. Thiemann). Herbst 1885 sehr häufig, sonst seit 12 Jahren nicht beobachtet. — Forsthaus Weisse Berg (Wagner). Seit lanser Zeit in diesem Herbste wieder sehr zahlreich. — Tschesch- kowitz (Zimmermann). Hielt sich von Ende October bis Mitte Nov. hier auf. — Riesen- und Isergebirge(Hosius). Im vergangenen Herbste in fast allen Revieren zahlreich und von grosser Sorg- losigkeit, so wurde ein Exemplar mit einem Stocke erschlagen. Prov. Westfalen. Münster (Koch). War in diesem Herbst hier sehr häufig; das erste Stück erhielt ich am 5. Oct., das letzte am 5. Nov. Der Mageninhalt bestand bei den meisten fast nur aus Haselnüssen (auch Eichelu), doch fand ich auch bei verschiedenen Reste von I. 5,2 cm Unterschn. (0,3 cm Nasenloch 4,4 cm Schnabel ar X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Insekten, und zwar fast nur solche von Mistkäfern (Geotrypes). Bei einem fand ich auch ein zerbrochenes Gehäuse von Helix ne- moralis. Seit October 1878 war hier der Tannenheher nicht mehr vorgekommen. — Ztheda (Behrens). Hat sich in diesem Herbst. zum ersten Male seit langen Jahren wieder hier gezeigt. Prov. Westpreussen. Die ersten Exemplare wurden am 29. Sept. aus Carlsthal bei Stuhm vom Förster Münsterberg an das Provinzial- Museum eingesandt; ebendorthin schickten Exemplare: Prof. Dr. Künzer aus Marienwerder, Förster Henker aus Jäschkenthal, Gutsbesitzer Keiler aus Denn Primaner Crone aus Jenkau (Elisabeth Lemke). Kgr. Sachsen. Dieser Vogel muss im Herbst in grossen Schaaren durch Sachsen gezogen sein, denn von vielen Stationen wird berichtet, dass er dort, meist von Anfang October bis Anfang oder Mitte November, in grosser Zahl beobachtet und erlegt worden sei, soin Zittau, Kamenz, Forst (der dortige Präparator Preissler hatte bis zum 18. October 23 Stück erhalten), Zerrnhut, Rochlitz, Ebersbach (5 Stück geschossen) und Mautetz, dort der erste am 10. October, der letzte am 23. November erlegt. In ausser- ordentlicher Anzahl kam er bei Grossenha’n auf allen bewaldeten oder mit Feldhölzern versehenen Revieren, hauptsächlich in sehr grosser Zahl vom 10.—15. October vor, und zwar zu gleicher Zeit so gut 3 Stunden östlich wie westlich und nördlich. Der dortige Präparator, welcher in 8 Jahren gar keinen zum Ausstopfen bekommen hatte, erhielt bis zum 25. October 20 Stück. Wie wenig scheu diese Vögel waren, mag ein Beispiel aus Grossenhain zeigen! „Beim Dorfe Göhra waren am 11. October 4 Stück in einem der Gärten des Dorfes beisammen. Einer davon flog auf einen nicht weit davon entfernten Baum an der Landstrasse und wurde herunter- geschossen, kaum ist dies geschehen, so kommt der andere herzuge- flogen, und nachdem dieser ebenfalls geschossen, kommt auch der dritte, den dasselbe Schicksal ereilt.“ Weiter wurden noch Tannen- häher beobachtet in Glashütte, Wolkenburg, Zschopau, Schweizerthal b. Burgstädt, Stollberg (Pässler),fernerin T’harandt, Leipzig (Helm). Grimma und Meusdorf am 3. October bei Regen nach W. ziehend. Sachsen-Altenburg. Gumperda (Dr. OÖ. Schmiede- knecht). Anfang Sept. 1834 im Schwarzathal bei Blankenburg in der Nähe des Haselbörnchens beobachtet. Nach alten Notizen verstorbener Vogelfänger schon vor vielen Jahren dort vorgekommen; seit dieser Zeit fehlte aber jede sichere Kunde. Sachsen-Coburg-otha. Codurg (Oppel). Herbst 1885 das erste Mal beobachtet. Kam Ende August aus N. und ging Mitte Septbr. wieder dorthin. — Zeutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Durchzugsvogel. — Obersüllbach b. Coburg (Sembach I.. Durchzugsvogel. — Stutzhaus b. Schwarzwald (Eulefeld). 8. October ein Exemplar erlegt. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Winter 1885 als aussergewöhnliche Erscheinung für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 445 einzeln einmal gesehen. Seit 20 Jahren nicht dagewesen. — Werdach (Florschütz). Anfang November 1885 3 Exemplare erlegt. Schwarzburg-Rudolstadt. Döschnitz (Wolfram). Häufiger Durchzugsvogel. — Katzhütte (Pressler). Durchzugs- vogel. — Seega (Berninger). 27. Oct. 1585 4 Stück angetroffen. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). lm October vereinzelt erschienen. Würtemberg. Tübingen (Häcker). Am 21. October 1 Tannenheher im Schönbuch. 60. Gecinus viridis, Linn. — Grünspecht. 61. Gecinus canus, Gm. — Grünspecht. 62. Dryocopus martius, L. — Schwarzspecht. Die Zusammengestellten Notizen werden demnächst mit den Verbreitungskarten veröffentlicht werden. 63. Picus major, Linn. — Grosser Buntspecht. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolf- zell (Schwab). Häufiger Standvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Unser häufigster Specht. Stand- und Strichvogel; im Winter auch in den Gärten herumstreichend.. Am 2., 7., 23. Januar mehrere Stück und noch viele andere zuın Ausstopfen erhalten. — Bischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Ist hier Brutvogel. — Bischbrunn, Zwiesel- mühle (Kollin). Häufiger Brutvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). In unserer Gegend „Rothspecht“ genannt. Noch häufiger Stand- und Strichvogel, der aber auch abnimmt. Am 12. Mai hatte er 3 Eier. In dem Magen eines im Winter erlegten fanden sich nur Fichtensamen in Menge. — St. Catharina (A. P. Schott). Kommt hier vor als Brut- vogel. — Zdrach (Schlichtegroll). Häufiger Standvogel. — Karl- sten (E. Hofmann). Standvogel, auch Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Häufiger Standvogel. — Lohrerstrasse (Stein- brenner). Standvogel. — Rohrbrunn (Lösch). Ziemlich häufiger Standvogel. — Schwabach (Doule). Häufig vorkommender Stand- vogel. — Stofenried (M. Kirchmayer). Standvogel. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Ständig hier. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel, am 9. Mai ein frisches Gelege von 4 Stück. Hessen. Giessen (Eckstein). 26. Januar erlegt. — Kir- torf (Walter). Kommt öfter vor. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). Standvogel. — Sternberg (Steinohrt). Standvogel.— Waslow(Hagemeister). Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Hannover (Lever- kühn). 8. Februar hörte ich zuerst das Hämmern an den Bäumen. Zahlreich an den mit Speckschwarten versehenen Bäumen im Januar in Hannover. (Ex litt.) — Mariensee (Rose). 24. Mai Junge. — Salzgitter (Stoot). Ich erhielt ein auf der Stirn rothgeflecktes g von Picus major, Magen-Inhalt 3er Exemplare, Nussschrot, Jan.; — Holzwürmer und Käferchen Oct.; — Holzwürmer und Nussschrot 446 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Dec. — Wunstorf (Rose). 24. Mai strich ein 2 von dem mit Jungen besetzten Nistbaum. Prov.Hessen-Nassau. Rinteln (Hillebrecht). Sparsamer Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Czerwonken (Eckert). Der häufigste Specht. — EZlchwalde (Bäcker). Brutvogel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel.— Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Aldshausen (Pfaff). Kommt hier vor. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, selten. Prov. Sachsen. beesenlaublingen (Sehwen). Häufiger Brutvogel. Prov. Schleswig- Holstein. Augustendurg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cornehls). Häufig. — Hadersleben (Krohn). Nicht selten. — Struckdorf (Voss). Häufiger Brutvogel. Prov. Westfalen. Biele- feld (Peperkorn) und Aülchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Häufig in der Zittauer und Ebersbacher Gegend, nicht so gewöhnlich wie der Grünspecht bei Grossenhain. Standvogel in Friesen, Breitenbach, Annaberg während er in der kalten Jahreszeit bei Zittau zum Striehvogel wird. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). Selten. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach b. Coburg (Sembach I.). Standvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Standvogeli, häufig. — Weidach (Flor- schütz). Standvogel. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). Standvogel. — Katzhütte (Pressler). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 64. Picus leuconotus, Bchst. — Weissrückiger Buntspecht. Baden. Staufen (Schütt). Wurde mehrfach im Münster- thale geschossen, sein Nisten ist aber nicht sicher. Mecklenburg. Carow bei Doberan (von Klein). Nistet sehr vereinzelt, auch in den Mecklenburg-Strehlitz’schen Waldungen kommt er vor. Ker. Preussen. Prov. Sachsen. Klein Beuster bei See- hausen (F. Braun). Wurde im Jahre 1869 einmal erlegt. Kgr. Sachsen. Kommt nahe Meusdorf selten und nur im Winter vor.*) Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Oppel). Stand- vogel. — Kornhochheim b. Neudietendorf (Riehmann). Selten. — Obersüllbach (Sembach 1.). Brutvogel.*) Würtemberg. Nietheem (Hammel). 4—5 Stück be- obachtet, Brut nicht gefunden.*) *) Zur sicheren Feststellung des Vorkommens dürfte es angezeigt sein, die beobachteten Exemplare zu schiessen und die erlegten Exemplare zur Bestimmung an den Unterzeichneten einzusenden. R. Blasius. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 447 65. Picus medius, Linn. — Mittlerer Buntspecht. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brutvogel bei Dessau. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Sehr selten und nur auf dem Striche im Herbste und Winter. Am 27. Januar 1 Stück von Scherneck und am 12. April ein Weibchen von Ulm erhalten. — Durgpreppach (J. A. Link). Nicht häufiger Stand- und Strichvogel auf den Hassbergen, und hat derselben in den letzten 10 Jahren zusehend abgenommen. — Karistein (E. Hof- mann). Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Standvogel. — Neumarkt (Gigglberger). Wurde beobachtet. — Schwabach (Doule). Strichvogel, sparsam vorkommend. Braunschweig. Helmstedt (Menzel). Bis jetzt erst ein- malam Neste beobachtet. Das Eingangsloch befand sich in Mannshöhe. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow(Hagemeister). — Anallen 3 Orten Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Am 9. Mai 2 Gelege & 6 Stück, 4° und 5!/,“ hoch in Buchenstämmen. — Wehlheiden (Ochs). Am 11. April 1 Gelege von 6 Eiern 1!/, m über dem Boden. Prov. Ostpreussen. KZichwalde (Bäcker). Standvogel. Prov. Pommern. ZLöcknitz (Rüdiger). Brutvogel. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Albshausen (Pfaff). Kommt vor. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufiger als P. major. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Brut- vogel. Prov. Schlesien. Riesengebirge: Hain (Thiel). Vereinzelter Brutvogel.— Hermsdorf (Mandel). Desgleichen. Prv. Schleswig- Holstein. Struckdorf(V oss). Hier und in der Umgegend nicht selten. Kgr. Sachsen. Standvogel in Friesen und Annaberg, Winterstrichvogel in Mautitz. Bei Grossenhain nicht so häufig wıe der Grünspecht. Sachsen-Coburg-Gotha. Leuiendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Sonnefeld (Sembach II.). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. 66. Picus minor, Linn. — Kleiner Buntspecht. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brutvogel. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Um Augsburg sehr selten. Am 28. Maı 1 Stück von Ulm erhalten. — Durg- preppach (J. A. Link). Ist bei Burgpreppach selten und wird nur hier und da theils als Standvogel, resp. Brutvogel und als Strich- vogel beobachtet. Auch dieser zierliche Specht war früher häufiger im Hassgebirge. — Karlstein (E. Hofmann). Standvogel, auch Striehvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Standvogel. — Münden (C. Parrot). Kommt hier vor. Am 12. April einer im 448 „X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Garten. — Schwabach (Doule). Strichvogel, sparsam. — Schwarzach (Baumeister). DBrutvogel bei Aschaffenburg und bei Schwarzach, Tiefendorf, Bärenried, Perestorf. | Braunschweig. Calvörde (Uhde). Einzeln beobachtet. — Fürstenberg (Benze). Sommerbrutvogel. Zeigt sich vereinzelt auch im Winter; im Allgemeinen ziemlich selten. Am 3. Dechr. zuletzt gesehen. Hessen. Butzbach (Reuss). Nistete in einer alten Weide im Garten des Beobachters. — Kirtorf (W alter). Seltener Brutvogel. Meeklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Dreveskirchen (von Viereck). Vom 30. Juli bis Mitte Septeimber beobachtet. — Sternderg (Steinohrt). Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöckenius). Nach Angabe der Förster Brutvogel; ich selbst fand bisher nur 1 Exemplar Ende April im Kiefernwalde. . Prov. Hessen-Nassau. Wehlheiden (Ochs). Ende April in einem kern- faulen Kirschbaume 6 Eier. Prov. Ostpreussen. Klchwalde (Bäcker). Standvogel. Prov. Pommern. Löckniz (Rüdiger) sowie Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Schwellin (Ziemer). Am 15. Oct. ein Exemplar gesehen. Prov. Rheinlande. Aldshausen (Pfaff). Kommt vor. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, selten. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Am 18. Nov. ein 2% in den Obstgärteu bei Colditz beobachtet (Helm), am 19. ebenfalls ein $ in einem an der Röder gelegenen Garten bei G@rossenhain. Standvogel in Annaberg und Friesen. Einzelne Pärchen brüten im Friedrichsdorfer Park, °, Stunde von Ebersbach, auch im Rosenthale bei Leipzig dürfte er wahrscheinlich nicht allzu seltener Brutvogel sein (Helm). Sachsen-Coburg-&otha, Zeutendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Sonnefeld (Sembach H.). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. 67. Picoides tridactylus, Linu. — Dreizehiger Buntspecht. Bayern. Schwarzach (Baumeister). Brutvogel im Al- gäu bei Tiefenbach, Immenstadt Ende Mai. Vereinzelt. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Strichvogel.*) 68. Jyn& torquilla, Linn. — Wendehals. Baden. Mannheam (F. Förster). Zuerst bemerkt am 15. *) Zur sicheren Feststellung des Vorkommens dürfte es sich empfehlen, Exemplare zu schiessen und an den Unterzeichneten einzusenden. R. Blasius, für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 449 April, Gesang zuerst gehört a 25. April. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Schwab). Seltener Sommerbrut- vogel. Bayern. Aschaffenburg (J. Deubler). Ankunft von mehreren Exemplaren am 17. April bei S.O.-Wind, 'Tags vorher O0. 2; Abzug 2. Aug. nach S.W. beı S.0.-Wind, Tags zuvor O. 2. — Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel. Ueberall in Wäldern und Gärten; kommt im April und zieht im Septbr. fort. Den ersten Ruf am 21. April, am 23. April von mehreren gehört. In ZLauingen erster Ruf am 5. Mai. — Dayreuth (P. Kaestner). Ankunft 24. April. Gegen die Vorjabre auffallend verringert, Ursache unbekannt. — Bischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Sommerbrutvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Häufiger Brutvogel. Am 5. April den ersten gehört, mehrere am 14. und 18. April. Am 28. Mai 9 Eier in einem Obstbaumloche, 2m vom Boden entfernt. Am >4. Juli flügge Junge, welche am Tage mit den Alten herumstrichen, sich aber vier Abende nachher im Nistloche sammelten. Am 14. Septbr. den letzten. Er benutzte dasselbe Loch viele Jahre lang, auch wenn ihm die Eier geraubt wurden. — Karlstein (E. Hof- ınann). Sommerbrutvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Sommer- brutvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. — Neubau (Fabricius). Am 14. April erster Ruf, am 10. Mai volles Gelege. — Pyrbaum (A. Falcke). Zuerst gesehen am 15. April. Vom 12. August ab nicht mehr gesehen. — Kohrbrunn (Lösch). Seltener Sommerbrutvogel. Zuerst 23. April, zuletzt Mitte August beobachtet. — Schwabach (Doule). 10. April zuerst gesehen, Wetter bewölkt, warm, mässiger S.0.-Wind, Tags zuvor ebenso. — Uffenheim (B. Heckel). Ankunft am 4. Mai bei hellem, warmem Wetter und O.-Wind, Tags zuvor windig und kalt, O.N.O.- Wind. Braunschweig. Braunschweig (Binder). Ankunft 3. Mai bei veränderlichem Wetter. Erstes Gelege 26. Mai. — Calvörde (Uhde). Ankunft 20. April. Abzug Anfang Septbr. In der Nähe der Ortschaften regelmässig. — Hasselfelde (Stolze). 2. Mai Ankunft. — Ottenstein (Gellrich). Ankunft 23. April bei W. 1. bedeckt, milde; 24. Aug. letzten gesehen bei N. 1 regnerisch, ebenso am 23. August (W. 2). — Seesen (Beling). Ankunft 18. April. — Wieda (Bilers). Brutvogel in wenigen Exemplaren. Ankunit 25. April hell, warın, W. Elsass-Lothringen. ZEnchenberg (Beckmann). An- kunft am 11. April bei schöner Witterung und schwachen Winde. Tags zuvor gleichfalls schönes Wetter. — Ernolsheim (Hommel). Ankunft am 1. April. Mehrzahl wurde bemerkt am 10. April. — Rixheim (Abel). Ankunft am 10. April. Zuerst gehört aın selben Tage. — Strassburg (von Berg). Aukunft am 22. April. Hamburg. (Böckmann). 18. April. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eekstein). Erster Gesang 23. April. (Hoffmann). 22. April. Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 29 450 X. Jahresbericht (1835) des Ausschusses — Hirzenhain (Giller), 17. April. — Kirtorf (Walter). 22. April. — An der Main-Neckar-kisenbahn (Knodt). 20. April. Lippe. Alverdissen (Heise). 18. April. — Detmold (Frevert). 24. April. (Limberg). 16. April. — Rischenau (Hornhardt). 22. April. (Wolf). 16. April. — Schieder (Maertens). 14. April. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Ankunft am 26. April. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brut- vogel. Kor. Preussen. Prov. Brandenburg. Pläniz (Martius). Ankunft 25. April. — Luckenwalde (Stöckenius). Nicht häufiger Brutvogel. Prov. Hannover. Grasderg (Fick). Seine Ankunft fiel auf den 2. Mai, der Wind war in der Zeit schwach, nördlich; das Wetter milde und feucht. — Obderbehme (von Brandis). An- kunft 23. und 24. April. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt zweier im Mai erlegten Exemplare: Ameisen. Prov. Hessen- Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Ankunft am 15. April, die Mehrzahl am 26. April. — Dehrn (Schmidt). Ankunft am 23. April. — Rinteln (Hillebrecht). Häufiger Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Ankunft am 15. April. Ende Mai Gelege von 10 Eiern in einem Neste, aus welchem der Wendehals eine Meise vertrieben hatte. Prov. Ostpreussen. Lowsenberg (Meier). Ankunft 22. April; am 10. Juni Nest mit 7 Eiern; am 13. Juni in demselben 10 Eier; am 24. Juni waren 7, am 27. alle ausgekommen; am 11. Juli waren 7, am 12. Juli alle Junge ausgeflogen. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Am 30. Mai 1337 in einer Erdschwalben- röhre Gelege von 6 Eiern, am 7. Juni in derselben Nistgelegenheit bereits wiederum 7 Eier. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Stargard (Renner). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Albshausen (Pfaff). Ankunft 18. April. — Altenkirchen (Sachse). Ankunft 13. April; am 15. April überall laut; 23. Mai brütet.. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, häufig; Ankunft 18. April. Prov. Schlesien. Ziegenhals (Thieman n). Ankunft 26. April, erstes Gelege vollzählıg 28. Mai, Abzug 3. Sept. Prov. Schles- wig-Holstein. Breitenstein (Gornehls). Findet sich hier hin und wieder. Ankunft am 8. Mai. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Sparsamer Brutvogel. — Münster (Koch). Am 10. Septbr. noch ein Stück von hier erhalten. Kgr. Sachsen. Häufiger Brutvogel in Zittau, Ebersbach, Grossenhain, Leipzig (Helm). Ankunft: In Grossenhain am 18. April den ersten gehört, in Zittau und Meissen bei mässigem O.- Wind am 19., am gleichen Tage in Mautitz auf dem Durchzuge beobachtet (seit einigen Jahren dort wahrscheinlich in Folge des Plünderns der Ameisenhaufen als Brutvogel verschwunden). Am 20. erschien der erste in Glauchau und Colditz (S.W.-Wind), am 283. in Wurzen. In Friesen kam er an 1876 am 10., 1877 am 17., 1878 am 4., 1379 am 26. Mai, 1580 am 20., 1881 am 18., 1882 am 22. und 1885 am 25. April. Abzug: In Zitau der letzte Ruf für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 451 am 6. Sept. gehört, in der Regel verlässt er aber die dortige Gegend erst Mitte Sept., in Meusdorf zog er in westlicher Richtung bei heisser Witterung am 10. Sept. ab. In Zbersbach, wo er sich seit einigen Jahren zu vermehren scheint, nistet er in Baumhöhlen und Mauerlöchern und wurden dort 12 Gelege aufgefunden ; in Grossen- hain brütet er alljährlich ausser in den ÖObstgärten auf dem Friedhof, in Zittau wählt er gerne hohle Weiden zu seiner Nist- stätte aus. Sachsen-Coburg-otha. Gotha (Habermann). 20. April bei + 5° C. gesehen. — Hohleborn bei Schmalkalden (Fraebel). 2. Mai, vereinzelt. — Kornhochheim bei Neudieten- dorf (Riehmann). Brutvogel. — Leutendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Obersüllbach (Sembach ].). Brutvogel. — Sonnefeld (Sembach II.). Brutvogel. — Tarmbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, April bis Herbst. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorf). Brutvogel, häufig, 9. April beobachtet, ver- treibt Rothschwänzchen und Meisen aus Nestern. Würtemberg. Hohenheim (Nördlinger). Kommt durch- schnittlich am 16. April an. — Tübingen (Häcker). Zweimal brütend, einmal im Staarenkasten. 69. Sitta europaea var. caesia, Linn. — Gelbbrüstige Spechtmeise. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Sehwab). Stand- und Strichvogel, nur sparsam vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nist- und Strich- vogel. Ziemlich häufig in allen gemischten Waldungen; kommt im Winter in die Obstgärten. Am 26. März räumte ein Weibchen in den Stadtanlagen den Mulm aus der Höhlung einer alten Linde, worauf es die 12 cm. hohe und 7 cm. breite Oeffnung bis zum 5. April, ausser dem runden Eingangsrohre, vollständig verklebte. Am 26. Mai flogen die Jungen aus, worauf ein Haussperlingspaar die Wiege für seine Jungen in diesem Neste aufschlug. — Bisch- brunn Thorhaus Aurora (Mölzer). Standvogel, häufig. — Durg- preppach (J. A. Link). Häufiger Stand- und Strichvogel. Am 7. April Nistmaterial sammelnd. Er benutzt seine Nisthöhle oft viele Jahre hindurch. — Karlstein (E. Hofmann). Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Stand- und Strichvogel. — Lohrer- strasse (Steinbrenner). Standvogel, Nusspickel genannt. — München (C. Parrot). Stand- und Strichvogel; ein Nest befand sich dicht am Hause. — Neumarkt (Gigglberger).. Kommt vor. — ltohrbrunn (Lösch). Standvogel, häufig. Eieranzahl 6—8. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel. — Stoffenried (M. Kirch- mayer). Standvogel. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Häufiger Stand- vogel. — Helmstedt (Menzel). In diesem Jahre 3 bewohnte Brutlöcher gefunden. 29* 452 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eckstein). Standvogel. — Kirtorf (Walter). Sehr selten. Meeklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). Ueberall Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Hannover (Rose). 0. Mai Junge im Nest. — Salzgitter (Stoot). Ein früher fast unbekannter Vogel, ist jetzt ziemlich häufig, ich glaube bestimmt, dass die Vermehrung desselben mit der Vertilgung der Eich- hörnchen in direetem Zusammenhange steht; denn in dem nach Süden gelegenen Theile meines Gebietes vertilge ich jedes mir in die Augen kommende Eichhörnchen und habe ich daselbst auf einem Raume von ungefähr einen [JKilometer bereits 8 Paare beobachtet, während im Norden, wo genannte Nager ungestört hausen, der Vogel fast zu den Seltenheiten gehört. Prov. Hessen- Nassau. Rinteln (Hillebrecht). Brutvogel. — Wehlheideu (Ochs). Häufig. Ein Paar brütete in einem Hohltaubenneste, dessen Oeffnung passend verengt war. Am |9. April Gelege von 8 Eiern auf trocknen blättchen und Baumrindenstückchen. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Bäcker). Standvogel. Prov. Pommern. ZLöcknitz (Rüdiger) und Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Nicht seltener Strichvogel. — Husum (Peters). Am 14. April SEier, die etwa zweidrittel ausgebrütet. — Struckdorf (Voss). Häufiger und überall verbreiteter Brut- und Strichvogel. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn) und Zilchenbach (Baecker). Brut- und Strichvogel. Kgr. Sachsen. In der Zittauer Gegend „Blauspecht“ ge- nannt. Vereinzelter Brutvogel in der Mautitzer und Grossenhainer Gegend, ebenso im Spremberger und Friedrichsdorfer Parke, %, Stunde von Ebersbach. Bei Zittau in den mit Buchen ge- mischten Beständen häufig. Auch im Leipziger Rosenthale nistete sie vor einigen Jahren ziemlich häufig (Helm). Sachsen-Coburg-Gotha. ZLeutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach ].). Standvogel. Weidach (Florschütz). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen (von Wolffers- dorf). Standvogel, häufig. 70. Tichodroma muraria, Linn. — Alpenmauerläufer. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ist in unseren Allgäuer Gebirge Standvogel. Einzelne streichen im Winter bis in’s Flachland herunter. Bei Oberstdorf und Füssen werden all- jährlich einzelne erlegt. — Karlstein (E. Hofmann). Strichvogel, geht im Frühjahr einzeln etwas tiefer. — Oberaudorf (A. Feder]). Seit 16. November täglich an meinem Hause (Kalktuff mit Stiegen in den Löchern). — Schwarzach (Baumeister). Am sogenannten für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 453 Schöfstein bei Rohrmoos im Allgäu brütend beobachtet. Ist selten. 71. Certhia familiaris, Linn. — Baumläufer. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel, auch Strich- vogel. — Fadolfzell (Schwab). Strichvogel, nur sparsam. Bayern. Avgsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel, nistet oft in den Anlagen der Stadt. — Bischbrunn, Thor- haus Aurora (Mölzer). Strich- und Brutvogel, nur sparsam vor- kommend. — Burgpreppach (J. A. Link). Stand- und Strichvogel, bei uns Baumrutscher genannt, ist häufig. Am 13. Mai Nest mit 7 frischen Eiern im Klafterholze. Am 30. Mai Nest mit 6 Stück halberwachsenen Jungen, welche bei Entfernung des Klatterholzes mit nach Hause genommen wurden, sich leicht anfziehen liessen mit Ameisenpuppen und Mehlwürmern und sich sehr anhänglich an ihre Pfleger zeigten. — Ebrach (Schlichtegroll). Stand- vogel. — Karlstein (E. Hofmann). Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Gemeiner Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Stand- und Strichvogel, wird hier Rinden- rutscher genannt. — Rohrbrunn (Lösch). Standvogel, häufig, brütet zweimal, Eierzahl bis 8. — Schwabach (Doule). Stand- vogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Standvogel. — Stoffen- ried (M. Kirchmayer). Standvogel. — Wiesen (Königer). Stand- und Strichvogel. Braunschweig. Helmstedt (Menzel). Am 29. Mai 1885 ein ziemlich bebrütetes Gelege von 6 Stück. — Wieda (Eilers). Standvogel. Hessen. Giessen (Eckstein). Oefter beobachtet. — Kirtorf (Walter). Selten. In strengen Wintern geht er südlicher. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Stand- vogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Man sieht ihn hier eigentlich nur im Herbst und Winter, in Be- gleitung von Meisen, täglich sein Revier durchstreifen. Im letzten Herbst waren diese Flüge seltner, vielleicht deshalb, weil Baum- reihen weggehauen sind, denen sie früher folgten. — Grund- Harz (Ernst). Häufis im Vorharz. — Hämelerwald (Leverkühn). 17. Mai 2 unbebrütete Eier. — Hannover (Leverkühn). Zahl- reich in unserem 5 Morgen grossen Garten inmitten der Stadt im Dezember 1834 und Januar 1835. — Oberhüll (Rosenbrock). „Boomhicker.“ — Salzgitter (Stoot). Magen-Inhalt eines Exempl. März: Mücken. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hillebrecht). Standvogel. — Wehlheiden (Ochs). Am 20. April Gelege von 6 Eiern. Prov. Pommern. Zöcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Werzlor (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Breienstein (C or- 454 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses nehls). Findet sich hier hin und wieder. — Hadersleben (Krohn). Oefter in Westerholz beobachtet. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn) und Zilchenbach (Becker). Brut- und Strichvogel. Kgr. Sachsen. Brut- und im Winter Strichvogel bei @rossen- hain, Mautitz, Friesen, Arnoldsgrün und Zittau. Sachsen-Coburg-otha. Obersüllbach (Sembachl.). Brutvogel. Sonnefeld (Sembach II.). Brutvogel. — Tarmbach b. Coburg (Deussing). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, selten. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 72. Upupa epops, Linn. — Wiedehopf. Baden. Mannheim (F. Forster). Zuerst bemerkt am 12. April, Gesang am 19. April gehört. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Aadolfzel (Schwab). Sparsam vor- kommender Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Bei Memmingen Wieshopf genannt, ist Zugvogel, nistet alljährlich in verschiedenen Gegenden Schwabens. Am 10. Juli im Karthäuserthale auf der Ruine Niederhaus unweit Harburg 2 alte mit 6 jungen flüggen Wiedehopfen gesehen, die erst kurze Zeit dem Neste entflogen waren. — Bayreuth (P. Kästner). Am ]. Juni ein von Aas- Jägern getödtetes Pärchen erhalten, ein Beweis, dass der herrliche seltene Vogel wieder bei uns einzubürgern wäre. — Burgpreppach (J). A. Link). Nicht häufiger Brutvogel, der stetig abnimmt aus Mangel an passenden Brutbäumen. Der erste wurde am 19. April erlegt. Mageninhalt: Käfer- und Raupenreste. Am 2. Mai Nist- material sammelnd.. Am 15. September den letzten gesehen. — St. Catharina (A. P. Schott). Ungemein seltener Sommerbrut- vogel. — Haide (Rotberg). Ankunft am 10. Mai bei heiterem Wetter und S.W.-Wind, Tags zuvor bedeckter Himmel, S.W.- Wind. — Karlstein (E. Hofmann). Zugvogel, kommt im April und geht ab Anfang September. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht häufiger Sommerbrutvogel. — Lohrerstrasse (Stein- brenner). „Kuhhirt“ genannt, ist Sommerbrutvogel. — Loisnitz (Popp). Ankunft 25. März bei mildem Wetter und flauem $.O., Tags zuvor mildes Wetter. — Meinberg bei Schweinfurt (Streiter). Ankunft 10. April. —- München (J. Hellerer). Brutvogel auf wellen- förmigem Hügelland in Bäumen. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Oberaudorf (A. Federl). Ankunft 31. März. — St. Oswald (Leytbäuser). 30. April zuerst gesehen. Ist hier sehr selten. — Pyrbaum (A. Faleke). Den ersten am 18. April, mehrere am 30. April gesehen und gehört. — Schwabach (D oule). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 455 Ankunft 4. April bei trockenem, kühlem Wetter, N.W.-Wind, Tags zuvor ebenso. Ankunft der Mehrzahl am 16. April bei warmem, hellem Wetter, S.O.-Wind, Tags zuvor ebenso, 5. Mai zuerst den Ruf gehört, häufiger Brutvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Sommerbrutvogel. — sSiofenried (M. Kirchmayer). Ankunft 25. April bei O.-Wind, trockenes Wetter. Sommerbrutvogel. — Uffenheim (Heckel). Ankunft am 12. Mai bei schönem, aber windigem Wetter, O.-Wind, Tags zuvor kühl und windig, N.O.- Wind. — Vorderriss (Laurer). Sommerbrutvogel. Braunschweig. Devern (Schmelzkopf I... Ankunft 28. April bei S. warm. (27. April dgl.) — Calvörde (Uhde). Ankunft 16. April, Abzug Mitte August. In einzelnen Exempl. — Fürstenberg (Benze). Regelmässig hier. Nicht seltener Brut- vogel.e. Ankunft 7. Mai; nach dem 5. Sept. nicht mehr gesehen. — Holzminden (Dürking). Ankunft 28. April bei W. mild (27. April dgl.) — Ottenstein (Gellrich). 24. Mai zuerst bemerkt. — Stadtoldendorf. Ankunft 29. April. Elsass-Lothringen. Enchenbery (Beckmann). An- kunft am 15. April bei warmer Witterung nnd schwachem Süd- ost-Wind. Tags zuvor schönes Wetter. Ernolsheim (Hom mel). Ankunft am 19, April. Mehrzahl bemerkt am 5. Mai. Abzug vom 28. August bis 10. September. — Zegeret (Ebeling) An- kunft am 7. April. Zugrichtung N. bei Westwind; an dem vor- hergegangenen Tage war stürmischer Westwind. — Münchhausen (Asselborn),. Ankunft am 25. April. Mehrzahl bemerkt am 30. April. - Strassburg (von Berg). Ankunft am |. April. Hamburg. (Böckmann). 18. April. Hessen. Friedberg (Sprengel). — Vorhanden. — Gressen (Eckstein). 25. April erlegt. — Airzenhain (Ziller). 12. April. Lippe. Detmold (Frevert). 11. April. — Langenholz- hausen (Wagener). 25. April. — Kischenau (Hornhardt). 21. April. (Wolf) 18. April. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Ankunft am 9. April. — Sternberg (Stein- ohrt). Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Ksr. Preussen. Prov. Brandenburg. Plänitz (Martius). Zuerst gehört 15. April. — AReiersdorf (Walter). Vereinzelt, Brutvogel. — Luckenwalde (Stöckenius). Ueberall hier zu finden, sowohl in Wäldern, mit Eichen gemischt, als auch in Gärten und Parkanlagen, wo er auch zuweilen brütet. Ersten gesehen und gehört 25. April. Prov. Hannover. Gehrden (Schuch). „Wie-up“. — Hannover (Leverkühn). 1884: Am 15. Mai fand mein Freund Creydt bei Sprickhof bei Mellendorf (Hannover) in einem hohlen Eichenstumpf ein 2, welches auf 9 etwas bebrüteten Eiern brütete. Weil. P. Thienemann vermuthete anfangs, es stammten die Eier von 2 &, allein die gleichmässige Bebrütung sämmtlicher Eier überzeugte ihn von der grossen Fruchtbarkeit des einen 9. Naumann (V. 454) giebt als Maximum 7 an, Dresser (Birds of 456 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Europe (V. 195) „5—7, in one instance 8.“) 1885: 19. April zu- erst gesehen. — Morzingen (von Roden). Kommt seit mehreren Jahren hier nicht mehr vor, wahrscheinlich weil die Viehweide im Walde resp. in dessen Nähe grösstentheils oder ganz aufgehört hat. — Osnabrück (Zeiske). Sparsam. — Salzgitter (Stoot). Fehlt wegen Abhauens der hohlen Bäume. — Seese bei Stolzenau (Mitsdörffer). Brutvogel. Prov. Hessen-Nassau. Dehrn (Schmidt). Am 20. April bei O.-Wind durchziehend. — Hanau (Färber). Ankunft am 12. April, Abzug am 16. September. — Rinteln (Hillebrecht). Seltener Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Ankunft am 6. April, am 17. Mai Gelege von 6 Eiern. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Baecker). Sommerbrutvogel. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). 1884: April, 27. S.8.O., schön; Abends leichter N., doch ziehen die Wolken S.5.W.— N.N.O.: Mittags 1 Uhr der erste, aus S.W. in N.O. (zugleich IHirundo rustica). — 23. Mai, Nest mit 7 Eiern in einem Stein- haufen. — 22. August, N.O., klar, warm: mehrere. — 26. August, schwacher N.O., bedeckt, etwas Regen: 1 Stück; später nicht mehr bemerkt. — 1885: X. R., 22. April, mässiger S.W. klar, warm: zuerst bemerkt (gleichzeitig P. rubetra). — 25. April, schwacher N.O., klar, sehr warm: mehrere. — 30. April paarig. — 5. August, häufig. — 20. August, N.O. Nachmittag Gewitter, Abends S. mit Regen: mehrere, die letzten bemerkten. — Löcknitz (Rüdiger). Ankunft: 18%?1 am 19., 1882 am 16., 1883 am 30., ' 1884 am 23., 1885 am 26. April. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Schwellin (Ziemer). Am 15. Mai Nest in einem hohlen Baume. 2 legt. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 1. Mai zuerst bemerkt; wird hier recht selten. — Forsthaus Jägerhaus (Stollen- werkIl.). Fehlt hier gänzlich — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommer- brutvogel, sparsam ; Ankunft 18. April. Prov. Sachsen. Beesenlaub- lingen (Sehwen). Sehr häufiger Brutvogel. Prov. Schlesien. @:. Peterwitz (von Meyerinck). Am 20. April zuerst gehört. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 23. April das erste Stück erhalten. Kgr. Sachsen. Ankunft: In Arnoldsgrün am 17. April durchgezogen (regelmässiger Passant), in F;iesen am 18. (ebenfalls blos Durchzugsvogel), in Zwickau am 16. März die ersten bemerkt, in Münchwitz an demselben Tage Nahrung suchend beobachtet. Abzug: In Meissen, wo er nistet, bei schönem Wetter am 25. August; in Meusdorf bei Kohren am 6. September bei hellem Himmel, in Grossenhain am 20. August eine Familie auf dem Zuge, mehrere Exemplare erlegt, ebenso am 6. Sept., in Maufitz am 20. Ausust auf einem Chausseebaume schlafend beobachtet. Bei Grossenharn jetzt häufiger als vor 5 Jahren, am 6. Juli im Uebigauer Holze ein Par mit 5 ausgeflogenen Jungen beobachtet. Jährig in Kamenz erhielt am 3. Sept. ein flügges Junge, welches nach Verlauf weniger Wochen trotz der angewendeten Bemühungen starb. Im Tridischthale seit 2—5 Jahren nicht mehr beobachtet. Sachsen-Coburg-&otha. Hohleborn b. Schmalkalden für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 457 (Fraebel). Durchzugsvogel, Anfang April 1 Exemplar ge- . schossen. — Obersüllbach b. Coburg (Sembach]l). Selten. 1885: 2 Exemplare geschossen. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Durchzugsvogel, einzeln, in manchen Jahren nur beobachtet. — Weidach (Florschütz). Durchzugsvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von (Wolffersdorff). Brutvogel, selten, Ankunft 27. April; im Ab- nehmen begriffen. Würtemberg. Hohenheim (Nördlinger). Kommt durch- schnittlich am 14. April an. 13. Lanius excubitor, Linn. — Raubwürger. Baden. Zyringen (Rettich). Häufig. — Mannheim (F. Förster). Im Herbstzuge durchstreichend bemerkt am 7. Nov. — Mosbach (Widmann). Brutvogel, zieht nicht fort, sondern streicht herum im Winter. — Radolfzell (Schwab). Striehvogel, zugleich Brutvogel, selten, in der Ebene wie Hochlage. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufiger Stand- und Strichvugel. Bm 2. Febr. sang ein Männchen pracht- voll an der Wertach. Im Laufe des Jahres wurden viele geschossen. Am 6. December verfolgte ein Würger auf dem Lech längere Zeit einen Wasserpieper, doch gelang es letzterem, sich ins Gebüsch zu flüchten und so zu retten. — Deschbrunn, Zweeselmühle (Kollin). Der grosse Würger ist im Bezirk nicht selten und Standvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Seltener Standvogel, der nur einzeln in den Hassbergen nistet, aber zur Strichzeit öfter beobachtet wird. Am 24. Mai wurde ein Nest auf einem wilden Birnbaum, 15 m vom Boden entfernt, mit !/, erwachsenen Jungen gefunden. — St. Catharina (A. P. Schott). Kommt vor. — Kaufbeuren (A. Buchner). Stand und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Stein- brenner). Desgleichen. — München (J. Hellerer). Kommt hier vor. — Neumarkt (Giglberger). Kommt vor. — Rohrdrunn (Lösch). Seltener Standvogel. Legt 5—6 Eier. — Schwabach (Doule). Nur sparsam vorkommender Standvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Standvogel. — Stofenried (M. Kirch- mayer). Standvogel. . Braunschweig. Calvörde (Uhde). Anfang Winter ein Exemplar beobachtet. — Fürstenberg (Benze). Nicht seltener Standvogel. der im Winter mehr in der Nähe der Dörfer lebt. Hamburg. Uhlenhorst (Bock). Brütet einmal, Gelege 5—6 Eier. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eekstein). 15. Januar, bei Hungen 6. Januar (W. Müller). Bei Lauterbach Brutvogel. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Wasliow (Hagemeister). An allen 3 Orten Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Plänitz (Martius). 458 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Am 3. Mai ein Gelege von 5 Eiern. — AReiersdorf (W alter). Nur im Herbst und Winter im Gebiet. — Brandenburg (Stimming).- Vereinzelt Standvogel. — ZDuckenwalde (Stöckenius). Des- gleichen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Nistet hier schwerlich, da er sich selten zeigt. Zur Zeit des Frühlingszuges erhielt ich ein Exemplar, sonst nicht. — Gronau (Mejer). 6. Mai 6 Eier in einer Tanne, 5—6 m hoch, 4—6 Tage bebrütet. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt dreier Exemplare: | Maus, Sept. — Mist- und andere Käfer. — 1 Maus, Nov. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Am 11. April ein halbfertiges Nest auf der äussersten Spitze des höchsten Seitenastes einer hohen Eiche. — Wehlheiden (Ochs). Am 24. Januar ein Exemplar mit einem Grünling in den Fängen. Am 28. April Gelege von 6 Eiern. Nach- dem 3 Gelege dem Vogel genommen waren, enthielt das vierte Gelege nur 4 Eier. Nur ein Paar brütete im Beobachtungsgebiete. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Baecker). Standvogel. — Louisen- berg (Meier). Im Frühjahr am 23. April, im Herbste am 30. Nov., und 2. Dec. bemerkt. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). Im October und November häufig bemerkt. — Zöcknitz (Rüdiger). 1000 Schritt vom Gebiet brütet ein Paar, das im Gebiet Stand- vogel ist. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Schwellin (Ziemer). Am S. October bei S.W.-Wind und 43°R. den ersten gesehen, am 15. und 17. October je ein Stück. Prov. Rheinlande. Alien- kirchen (Sachse). Scheint mehr Gebirgsvogel zu sein; in der Provinz Sachsen, überhaupt in der Ebene, traf ich ihn recht spärlich; hier vom Westerwalde an durch das Rheinthal bei Coblenz — hier auf den anliegenden Höhen nicht häufig — durch die Eifel (Bittburg und Wittlich) bis nach den Vogesen, wo er bei Saar- semünd häufig ist. fand ich ihn als Brutvogel überall, meist nicht selten. Nur zweimal traf ich ihn auf dem Frühjahrszuge, Ende Februar und Anfangs März, je einen Flug von 10 und 12 Stück im raumen Bestande auf alten, hohen Eichen; sie waren da nicht scheu; erst, als ich einige erlegt hatte, wurden sie vorsichtig. Ihre Stimme glich der eines 14 Tage alten Lammes. Die 3 bleiben im Winter im Brutreviere, oder doch in der Nähe; Mitte März sind sie gepaart, schreiten Anfangs April zum Nestbau und haben Ende des Monats oder Anfangs Mai volle Gelege; eine Brut, werden sie verstört, legen sie noch zweimal. 27. April 6 Stück; 3. Mai: 6; 8. Mai: 6; 9. Mai: 6 und 5; 10. Mai 6, wenig bebrütet; 30. Mai: 6 von demselben Paare; 10. und 17. Mai je 4; 16. Juni: 4 Stück, drittes Gelege. Zum ersten Mal fand ich Nester auf Tannen und Kiefern, früher immer nur auf Eichen. — Weizlar (Dr. Glaser). Standvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesen- laublingen (Schwen). Sehr häufig. Ein Nest mit 6 halbnackten Jungen wurde in einem Gestrüpp auf der Erde gefunden. Prov. Schlesien. ZLipine (G. Weiss). Standvogel, nicht selten. — Muskau (W olf). Seltener Brutvogel. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 459 Kgr. Sachsen. Standvogel in Annaberg, Breitenbach, Friesen ; findet sich in kalten Wintern bei viel Schnee zuweilen in Maufitz und Grossenhain als Strichvogel ein. Ein 4 am 10. Februar in Brauna bei Kamenz, wo er im vergangenen Jahre in auffallend geringer Anzahl vorhanden war, erlegt; das & des seit einer Reihe von Jahren in Porsdütz bei Grossenhain brütenden Paares kam am 19. April an. Sachsen-Coburg-otha. Coburg (Oppel). Stand- vogel, vereinzelt. — Kornhochhein bei Neudietendorf (Riehmann). Häufig, gegen 30 Stück geschossen. — Leutendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach )). Brutvogel. — Sonnefeld (Sembach II... Brutvogel. — Taimbach bei Coburg (Deussing). Brutvogel. — Weidach (Florschütz). Standvogel. Sachsen-Weimar. Werdigsmühle bei Jena (Heyne). Ziemlich häufig. Schwarzburg-Rudolstadt. Tileda (Petry). Stand- vogel, im Winter zahlreicher als im Sommer, nicht häufig. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdort). Standvogel, selten. 73. Lanius minor, Linn. — Kl. Grauwürger. Baden. Mosbach (Widmann). Koinmt vor. — Radolfzell (Schwab). Seltener Brutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Sehr selten und nur auf dem Zuge. Am 15. April 1 Stück bei Lauingen beob- achtet. — Bischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Wurde von mir im Maingrunde in einzelnen Paaren angetroffen. — Durg- preppach (J. A. Link). Wurde als Brutvogel in unserer Gegend noch nicht beobachtet. Selten auf dem Striche. Am 2. Mai ein Männchen beobachtet. — St. Catharina (A. P. Schott). Kommt vor als Brutvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Sehr selten und nur auf dem Zuge. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Brut- vogel, (?) (scheint mir bei dem dortigen rauhen Klima zweifelhaft — kein Frühling, kein Herbst wie angegeben. Walter). — Schwabach (Doule). Seltener Brutvogel. — Schwarzach (Bau- meister). Seltener Brutvogel in den Donauauen bei Dillingen. Hessen. ringen (Möbus). In mehreren Exemplaren. — Butzbach (Reuss). Nur selten, öfter bei Offenbach (Main). Mecklenburg. Doberan (v.Klein). Imletzten Sommer ein- mal ein Paar getroffen. — Schwerin (Wachenhusen). Sehr selten. Einmal das Nest gefunden. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Plänitz (Martius). Ankunft 4. Mai, S.W., sehr warm. — Wiitenberge (Walter). Brutvogel, mit Vorliebe in den Pappeln der Landstrasse nistend. — Reiersdorf (Walter). Brütet in einzelnen Paaren. — Zion (Jablonski). Regelmässiger Brutvogel in Obstgärten und Alleen. — Tornow (von Dallwitz). Früher häufig, jetzt selten. — 460 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Brandenburg (Stimming). Ziemlich häufiger Brutvogel. Prov. Hannover. Beckedorf (Wundram). Ich habe nur einige Male Gelegenheit gehabt diesen seltensten unserer Würger zu beob- achten. — Schon als Knabe wurde ich auf ihn aufmerksam, be- obachtete ihn und fand sein Nest. — Mit Lebensgefahr holte ich die Eier aus der Höhe; von denen leider nur zwei heil unten ankamen. — Dieselben sind noch in meinen Händen. — Jetzt 58 Jahre alt. — Dreimal habe ich ihn in meinem jetzigen Wohnorte brütend an- getroffen. — Auch in Holstein und in Ham, einer Vorstadt Ham- burgs, habeich ihn auf einer Reise getroffen. — Oeynhausen (Brink- mann) „Gefleckter Würger.“ Alle 4A Würger sind hier häufig. Prov. Hessen-Nassau. Witzenhausen (von Coelln). Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Landrichter Ehmcke (Inster- burg) schreibt: brütete 1884 bei Fiddishow in Pommern. — Louisenberg (Meier). Ankunft 8. Mai. — Mittel- Pogobien (Langer). Sommerbrutvogel. Prov. Pommern. Schlönwiz bei Schievelbein (Ziemer und Perrin). Häufigster Würger. Prov. Rheinlande. Aachen (Vaugevis). 2 Paare. — Odenkirchen (Gebr. Lenssen). Nur einmal 1880 hier erlest. Prov. Sachsen. Klein-Beuster bei Seehausen (F. Braun). Seltener Brutvogel. — Herzberg, a. d. Elster (von Masars). Brutvogel. — Nordhausen (Besthorn). Nicht häufig, doch nisten jedes Jahr einige Paare im Stadtpark und den benachbarten Pappelbeständen. — Naumburg a. 8. (J ex). Nistete noch im Jahre 1878 in der Nähe der Stadt. ist seitdem aber verschwunden. — Beesenlaublingen (Sehwen). Selten. Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Sommerbrutvogel. — (Casimir (R. Mitschke). Nistet in einzelnen Paaren im Gebiet. — Gutt- mannsdorf (W. Auras). Ziemlich häufiger Brutvogel, aber im letzten Jahre seltener. — Muskau (W olf). Sehr vereinzelter Brut- ‚vogel. — Riesengebirge: Zain (Thiel). Brütet in einzelnen Paaren. — Straupitz (Müller). Stets einige Paare im Garten und in den Alleen. Prov. Schleswig-Holstein. Breienstein(Cornehls). Im Herbst auf dem Strich beobachtet; kommt hier aber nur selten vor. — Hadersieben (Krohn). Kommt nördlich von der Stadt bei Ladegaard vereinzelt vor. Prov. Westfalen. Bieefeld (Peper- korn) und Hlchenbach (Becker). Brut- und Strichvogel. — Münster (Koch). Am 20. Juli flügge Junge erhalten. Kgr. Sachsen. Bei @rossenhain, nicht sehr zahlreicher Brut- vogel, soll in der Zödauer Gegend nisten; am 6. Mai bei Breitenbach als Durchzugsvogel beobachtet. Am 13. Sept. zog er bei schöner Witterung in westlicher Richtung in Meusdorf ab (dort höchst selten brütend angetroffen). Sachsen-Altenburg. — Gössnitz (Heller). Sehrselten. Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Oppel). Frühjahr bis Herbst. Gotha (Habermann). Brutvogel, selten. — Korn- hochheim bei Neudietendorf (Riehmann). Brutvogel. — Ober- süllbach (Sembach ]I.). Brutvogel. — sSonnefeld (Sembach II.). Brutvogel. — Taimbach bei Coburg (Deussing). Brutvogel. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 461 Sachsen-Weimar. -—- Weidigsmühle b. Jena (Heyne). Brutvogel, selten, Nest meist im Gipfel jüngerer Obstbäume. Schwarzburg-Rudolstadt. — Tileda (Petry). Brut- vogel, selten. Würtemberg. Heülöronn (Graf v. Scheler). 3 Eier aus dortiger Gegend erhalten. 74. Lanius rufus, Briss. — Rothköpfiger Würger. Baden. Eyringen (Rettich). Häufiger Brutvogel. — Mos- bach (Widmann). Brutvogel, — Radolfzell (Schwab). Seltener Brutvogel. Bayern. Augsburg (A.Wiedemann). Zugvogel. Um Augs- burg selten und meist nur auf dem Zuge. Einzelne wurden bei Dillingen den Sommer hindurch, auch bei Lindau gesehen. — Am. Mai sah ich 3 Stück bei der Schiessstätte unweit Augsburg. Burg- preppach (J. A. Link). Nicht zu häufiger Brutvogel im Gebiete Am 28. April erstes Männchen, am 6. Mai Männchen und Weib- chen zusammen beobachtet. Am 30. Mai fand ich ein Nest auf einem Birnbaum, zwischen zwei Häusern stehend, 20 Fuss vom Boden entfernt mit 6 angebrüteten Eiern. Nach Wegnahme des Nestes baute dasselbe Paar kaum 30 Schritte vom Stande des ersten Nestes entfernt auf einer Linde und war dasselbe schon am 5. Juni vollendet. Es stand 25 Fuss vom Boden entfernt. Am 12. Juni lagen 5 Eier darin. Auch dieses Nest wurde entfernt, worauf das Paar zum dritten Male baute. Es wurde erst am 8. Juli mit 3 Jungen und einem fauligen Ei gefunden, stand 400 Schritt von den früheren Nestern entfernt auf einem Apfelbaum hart an der Strasse, 24 Fuss hoch. Am 2s. Juli wurden flügge Junge beob- achtet. Das letzte Exemplar, ein junger Vogel, wurde noch am 26. September gesehen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Ziemlich seltener Brutvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Brutvogel. — München (C. Parrot). Der Rothkopfwürger kommt ganz ver- einzelt vor. — Schwabach (Doule). Brutvogel, sparsam vor- kommend. Braunschweig. Calbörde (Uhde). Ankunft 2. Mai. Regelmässig. Hessen. Kirtorf (Walter). Selten. Mecklenburg. Siernderg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wütenderge (Walter). Brutvogel, meist in den Pappeln der Landstrasse. — .Reiersdorf (Walter). Brütet in einzelnen Paaren. Prov. Hannover. Gras- berg (Fick). Rufus und collurio habe ich kürzlich nicht bemerkt, während ich sie früher, Alte mit flüggen Jungen, antraf; ich traf sie in kleinen Feldhölzern, aus niedrioeen Bäumen bestehend, die ziemlich ineinander gewachsen waren. Diese sind verschwunden, 462 X: Jahresbericht (1885) des Ausschusses und seitdem fand ich die Würger nicht. Salzgitter (Stoot). Dreimal als Brutvogel beobachtet. Mageninhalt zweier Exem- plare: Käfer, Mai; Mäuse- und Käferrester. Prov. Hessen-Nassau. Rinten (Hillebrecht). Brutvogel, aber selten. — Wehlheiden (Ochs). Hat sich an Zahl sehr vermindert. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Wesel (E.Har- tert). Nicht gerade häufig, aber regelmässig brütend; bei dem nahen Geldern etwas häufiger. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommer- brutvogel, sparsam; Ankunft 20. Mai. Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Sommervogel. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 24. Juli flügge Junge erhalten. Kgr. Sachsen. Nicht gerade häufiger Brutvogel bei Grossen- hain, wo er sein Nest gern auf Obstbäume baut. Auf dem Zuge berührt er im Frühjahr und Herbst Annaberg, Breitenbach und Friesen, dort 1877 am 18., 1891 am 14., und 1882 am 17. Mai beobachtet. In Schneeberg wurden am 1V. Juni 6 eben aus dem Ei geschlüpfte Junge aufgefunden; Marx in Mautitz erhielt am 7. Juli einen Jungen, welcher Fleisch von Mäusen, Hamstern, Sperlingen, Bussarden, Wanderfalken, Füchsen, Wieseln etc., am liebsten aber Kerbthiere frass. Er zeigte einen grossen Appetit, frass beispielsweise an einem Tage 3 halbwüchsige Hausmäuse, oder, in Ermangelung derer, einen jungen Sperling, spiesste alles ge- schiekt auf, behielt das Jugendkleid bis zum November, überstand aber die Mauser nicht. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). Brut- vogel, jedoch nicht alle Jahre. Schwarzburg-Rudolstadt. Tileda. (Petry). Brut- vogel, selten. 75. Lanius collurio, Linn. — Rothrückiger Würger. Baden. Mosbach (Widmann). Brutvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Brutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Häufiger Zug- vogel. Ankunft in Lauingen am 26. April, im Mindelthal am 27. April, in Augsburg erst am 3. Mai. — Burgpreppach (J. A. Link). Häufiger Brutvogel im ganzen Gebiet. Ankunft 12.—16. Mai. Am 22. Mai das erste Gelege von 5 Eiern. Es wurden in diesem Jahre 30 Gelege gesammelt, um zu sehen, ob die folgenden Eier jedes Weibehens immer dieselbe Farbe auf- weisen würden. Die Vögel bauten dann auch ihr zweites und drittes Nest immer nahe dem ersten in derselben Hecke. Alle von einem und demselben Weibchen gesammelten Eier stimmen vollkommen in Farbe und Zeichnung überein, so dass je 5 von ein und dem- selben Weibehen stammenden Gelege ganz leicht als solche zu erkennen sind. Als immerhin auffallende, wenn auch bekannte Thatsache, will ich mittheilen, dass ein Emmerling, Zmb. eitrinella, sein Nest 2,5 Meter von dem Neste des collurio entfernt angelegt für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 463 hatte. Weder die alten Emmerlinge, noch deren Eier wurden von dem Würger geschädigt. Aber auch die jungen Emmer- linge, welche neben den ‚Jungen des Würgers auskamen, wuchsen ohne Störung gross und verliessen fligge das Nest. Dass der Würger aber trotzdem Würger bleibt, dessen belehrte mich ein anderer Fall, den ich ebentalls in diesem Jahre zu beobachten Gelegenheit hatte. An einem anderen Platze fand ich 2 über t/, erwachsene Müllerchen (Slv. curruca) an Dornen gespiesst, und das Nest des collurio, den ich dieser Grausamkeit unbedingt be- schuldigen musste, war über 50 Schritte von dem Neste des Müller- chens entfernt. In dem Neste des letztgenannten fand ich 2 Tage vorher noch 5 Junge, nun war es leer. Endlich hatte ich auch in diesem Jahre Gelegenheit zu beobachten, wie ein Würgerpaar mit vereintem Muth, ein in hohem Grade zudringliches Kukuks- weibchen, welches das Würgernest zum Ablegen seines Eies aus- ersehen hatte, siegreich in die Flucht schlug. Aber nicht immer gelingt es dem Würger, den zudringlichen und zähe ausharrenden Kukuk zu verdrängen, denn man findet doch manchmal ein Kukuksei im Würgerneste Am 27. Juni, am 13. und 27. August flügge Junge, letztere von einem Paare stammend, dem 2mal die Eier ge- nommen waren. Rückzug: Am 14.— 16. Sept. die letzten gesehen. — St.Catharina (A.P. Schott). Brutvogel. — Kaufbeuren (A.Buchner). Gemeiner Sommerbrutvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrennern). Brutvogel. — Mainberg (Streiter). Brutvogel, Ankunft am 7. Mai. — München (J. Hellerer). Gemeiner Sommerbrutvogel. — München (C. Parrot). Ich fand in ein und demselben Schleeenbusch 2 ganz frische Nester, und zwar von einem Dorndreher oder roth- rückigem Würger und von einer Dorngrasmücke. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Schwabach (Doule). Häufiger Brutvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Häufiger Brut- vogel. — Stofenried (M. Kirchmayer). Sommerbrutvogel. Braunschweig. Calörde (Uhde). Regelmässig. An- kunft 2. Mai, Abzug Ende Sept. — Hasselfelde (Stolze). 19. Mai zuerst: gesehen. — Helmstedt (Menzel). Sehr häufiger Brutvogel. Gelege fand ich zu 5 Eiern, 7 vom 11. Mai bis 13. Juni. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Sternberg (Steinohrt). Die ersten am 2. Mai, die letzten am 15. September. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöckenius). Sommervogel. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Eine Familie des rothköpfigen Würgers hatte, der be- quemen Ernährung wegen, sein Standquartier bei einem Bienen- stande genommen. — Hannover (Leverkühn). 1884: 29. Juni Gelege von 7 grauen Eiern. 1885: vom 4. Mai bis 14. Juni 7 Nester mit 5 bez. 6 Eiern. — Mariense (Rose). 23. Mai 5 Eier. — Moringen (von Roden). Ankunft 3. Mai bei W. Im Laufe dieses Frühlings habe ich mehrere Drosseln- Goldammer-, Hänfling- u. s. w, 464 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Nester gekannt, aus denen Eier sowohl als auch junge Vögel geraubt wurden und zwar, wie ich bestimmt weiss, geschah dies nicht durch Menschenhand, sondern muthmasslich durch den grossen und den braunrückigen Würger, welche ebenfalls dort in der Nähe ihre Nester hatten. Auf Dornenbüschen fand ich I Goldammerei und 2 junge Drosseln aufgespiesst. — Salzgitter (Stoot). Magen-Inhalt 3er Exemplare — Ohrwürmer, Juli — Käfer, Mai. — Käfer 1 Schmetterling, August. Prov. Hessen- Nassau. Zinten (Hillebreeht). Gemein. — Wehlheiden (Ochs). Am 19. April wurde der erste, ein & gesehen, Gelege in den letzten Tagen des Mai. Neben Käfern wurden auch 4 Sorex fodiens auf- gespiesst gefunden, welche allerdings nicht gefressen wurden, sondern vertrockneten. In Gegenden, wo durch die Verkoppelungen die Hecken ausgerottet sind, nicht zu treffen. Prov. Ostpreussen. Czerwonken (Eckert). Sommerbrutvogel ‚ sehr zahlreich. — T.owisenbery (Meier). Ankunft 11. Mai. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Am 4. Mai bei O.N.O.-Wind zuerst be- merkt. Im Sommer 1534 erhielt ich aus Hessen ein Gelege von 5 weissen, völlig ungefleckten Eiern. — ZLöcknitz (Rüdiger). Ankunft: 1881 am 9., 1882 am 8, 15885 am 11. 1885i am 9., 1855 am 10. Mai. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Heuer recht spärlich. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, häufig; Ankunft 15. Mai; Nachzügler im Herbste (junge Vögel) noch am 24. Sept. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen(Schwen). Häufiger Brutvogel. Prov. Schlesien. ZLipine (G. Weiss). Sommerbrutvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Breitensten (Cornehls). Häufiger Brut- vogel; Ankunft am 9. Mai; am 13. Juni fünf Junge. — Flensburg (Paulsen). In zerstreuten Paaren brütend in Feld und Wald. Am 29. Mai durehwanderte ich das öde Gebiet unseres Mittel- rückens, auf dem sich die eigenthümlichen und in mancher Be- ziehung interessanten Frösleer Sanddünen erheben; am Fusse dieser Sandkette erstreckt sich, bald in geringerer bald in grösserer Breite, ein merkwürdiges Eichengestrüpp, die Ueberreste eines grossen in alter Zeit abgebrannten Waldes, wie man sagt. Dies Eichengestrüpp ist an Stellen stark mit Dorngebüsch vermischt, so dass es schwer wird, hindurch zu dringen. Hier scheint ein Lieblingsplatz des Neuntödters zu sein. Ich traf daselbst auf ge- ringer Strecke sieben besetzte Nester; drei davon waren eben fertig gebaut, vier enthielten 4, 3, 2 und 2 Eier. Der beschwerliche Wege verleidete mir das Suchen, sonst wären sicher mehr Nester gefunden worden. (Die vorstehende Lokalschilderung trifft für sehr viele auf dem schlesw.-holst. Mittelrücken und dessen west- lichem Abhang befindliche sogenannte „Kratts‘‘ zu, und überall ist Zan. colurio in gleicher Weise häufig. Rohweder). — AHaders- leben (Krohn). Häufig. Ein am 19. Mai fertiges Nest enthielt erst am 26. Mai drei Eier. Flügge Junge am 24. Juni angetroffen. — Husum (Peters). Am 12. Mai die ersten drei SZ und zwei für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 465 22 beobachtet; am 20. Mai Nest mit einem Ei. Prov. West- falen. Münster (Koch). Ankunft am 5. Mai. Kgr. Sachsen. Bei Zbersbach „Neuntödter“ genannt. Häufiger Sommerbrutvogel bei Zittau, Kamenz, Ebersbach, Grossen- haim und Mautiz. Ankunft: Am 7. April in Kamenz, in Mautitz am 3., in Zittau am 10. und in Grossenhain am 14. Mai die Ersten gesehen. Der Abzug fand statt in Zittau zwischen Mitte und Ende August (die Letzten am 23. gesehen); in Mautitz verschwanden die Alten am zeitigsten, während die Jungen sich bis in den Sept. hinein dort aufhielten. Sachsen-Coburg-botha. Taimbach bei Coburg (Deussing). Brutvogel. — Weidach (Florschütz). Zuerst 2. Mai, zuletzt 29. August gesehen. Sachsen-Weimar. Erbenhausen bei Weimar (Böttner). Brutvogel. — Weidigsmühle bei Jena (Heyne). Ziemlich häufig. Schwarzburg-Rudolstadt. Tilleda (Petry). Brut- vogel, gemein. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 30. April zuerst gesehen, eifriger Insektenfänger, unverträglich mit andern Vögeln. 76. Muscicapa grisola, Linn. — Grauer Fliegenfänger. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brütet bei Dessau. Am 12. November beobachtete ich noch in einer Anlage Dessaus ein Exemplar. Er hatte das Gefieder sehr gesträubt, mag vielleicht aus der Gefangenschaft entflohen sein. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst bemerkt am 8. Mai. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Auch Mücken- schnäpper, Fliegenschnäpper genannt, ist häufiger Zugvogel. Ein Paar nistete wiederholt in einem verlassenen Hausschwalben- neste. — Burgpreppach (J. A. Link). Ziemlich seltener Brutvogel, der früher häufiger war. Am 10. Mai die ersten gesehen, am 28. August die letzten. — Ebrach (Schlichtegroll). Häufiger Brutvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Häufiger Brut- und Zugvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Kommt vor. — Mainberg (Streiter). Ankunft am 10. Mai. — Öbersinn (V ay). Ein wegen öfterer Beunruhigung, namentlich Fensteröffnen, nicht fertig gebautes Schwalbennest (Hirundo rustica) unter dem Dach- vorsprunge meiner Wohnung wurde von dem grauen Fliegenfänger mit Moos, Federn etc. ergänzt und in demselben 3 Junge ausge- brütet. Als sie fligge das Nest verlassen hatten, bauten die Schwalben wieder an dem Nest weiter, ca. 1!/, em höher, so dass jetz, am 28. Juni 1885, zwischen den beiden Nothbauten der Schwalben ein Mooskranz sich befindet. — Schwabach (Doule). Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1897. 30 466 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. — Stoffenried (M. Kirch- mayer). Sommerbrutvogel. \ Braunschweig. Bern (Schmelzkopf I, Ankunft 8. Mai bei N. kühl (7. Mai do.); Abzug Anfang September. — Calvörde(Uhde). Einzeln bei den Ortschaften. Ankunft 25. April. — Fürstenberg (Benze). 5. Mai zuerst gesehen. Sommervogel. Lichtenberg (Busch). Erstes Gelege 25. Juni, nistet an der Ober- försterei. | Hamburg (Böckmann). 5. Mai. Hessen. Friedberg (Sprengel). Wird von Bienenzüchtern verfolgt. — Hirzenhain (Giller). 22. Mai. — Kirtorf (Walter). Seltener Brutvogel, Ankunft Ende April. Meeklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Schwerin (Beste). Ankunft am 3. Mai. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Ankunft am 5.Mai. Hier „Ithik‘“ genannt. — Jever (Metteker). Am 15. Juni beobachtet. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Perleberg (Rudow). Hatte sein Nest in der Laterne nahe der Hausthüre einer be- suchten Gartenwirthschaft, frei sichtbar durch die Scheiben, und brachte 2 Bruten auf. — Luckenwalde (Stöckenius). Häufiger Brut- vogel. Prov. Hannover. Hannover (Rose). Am 18. Juni 4 frische ö i Eier. — Haselünne „Mückenschnäpper“. Ich fand ein Spurei von der Grösse einer Erbse. — Oberhüll (Rosenbrock). „Flegen- schnipper“. — Schneverdingen (Holst). Dasselbe Nest benutzten Fliegenschnäpper mehrere Jahre hindurch. Prov. Hessen-Nassan. Rinteln(Hillebrecht). Häufiger Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Ankunft an 28. April. Prov. Ostpreussen. Zouisenderg (Meier). Ankunft 22. Mai. — Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1831 am 10., 1852 am 9., 1883 am 6., 1885 am 8. Mai. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, häufig; am 7. Juni zuerst bemerkt, 2. Juli Gelege von 5 St., bebrütet. Prov. Sachsen. Beesenlaub- lingen (Sehwen). Sehr häufiger Brutvogel. Prov. Schlesien. Grossburg (Otto Richter). Ankunft: 3 am 24. April bei N.-Wind, 2 am 27. April bei S.-O.-Wind; Nestbau am 29. April, Abzug: am 14. September bei sehr warmen 8.-W.-Winde. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein(Cornehls). Häufiger Brut- vogel. — Hadersleben (Krohn). Nicht selten. Zwei alte Nester und ein neues im Weinspalier einer Laube auf Lindenthal; letz- teres am 17. Juni mit fünf frischen Eiern. — Husum (Peters). Am 13. Mai Nest mit vier Eiern; am Il. August die letzten drei Stück gesehen. — Niendorf (Lippert). Ankunft am 28. April bei schönem Wetter und schwachem Nordwind. — Struckdorf (Voss). Häufig; in Folge der Schonung sehr zutraulich. Prov. Westfalen. Hilchenbach (Becker). Häufiger Brutvogel. — Münster (Koch). Ankunft am 4. Mai. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 467 Kgr. Sachsen. Ueber die Ankunft dieses in Sachsen keineswegs seltenen Vogels wird nur aus Friesen berichtet, dass er dort 1877 am 12., 1878 am 5., 1881 am 9., 1882 am 21. und. 1833 am 15. Mai eintraf. Abzug: In Zittau zum letzten Mal am 23. August beobachtet, in Grossenharn vom 25.—27. Sept. bei S.-W.- Wind mehrfach auf dem Durchzuge angetroffen. Bruten: In Grossenhain am 7. Juni die ersten ausgeflogenen Jungen der 1. Brut, am 6. Juli die ersten der 2. Brut angetroffen. In Zittau am 13. Juni brütend, vom 31. Mai bis 13. Juni aber zugleich auch Junge fütternd beobachtet. In Zbersbach nistet er mit Vorliebe auf Wand- birnbäumen. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). Selten. — Leutendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel, streicht umher. — Sonnefeld (SembachII.). Brutvogel. — Weidach (Flor- schütz). Kam am 29. April, ging am 23. August. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (v. Wolf- fersdorff). Brutvogel, selten; am 11. Mai zuerst gesehen. 77. Muscicapa parva, Linn. — Zwergfliegenfänger. Bayern. Ebrach (Schlichtegroll). Nach den Mitthei- lungen des Wundarztes Kress ist der Vogel in den Buchenwäldern bei Ebrach Brutvogel. — Schwarzach (Baumeister). Brutvogel im Schwarzacher Forst und Hochwalde in 3 bis 5 Paaren, 900 bis 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Ferner jedenfalls Brut- vogel in dem ganzen bis Zwiesel und dem Böhmerwald sich er- streckenden Gebiete, insofern die Waldungen noch stark mit alten Buchen gemischt sind. Bei Grendsberg Mitte Mai nistend. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Brandenburg a. H. (Hornung). Kommt seit 4 Jahren hier als Brutvogel vor. Prov. Ostpreussen. ZLowsenberg (Meier). Zur Brutzeit beobachtet. Prov. Pommern. Cöslin (H. Perrin). Brutvogel. „Heute erhielt ich für eine alte Hose ein Paar todte Muscicapa parva. Ich denke, kein schlechter Tausch? — Der Mann hatte die Alten bei dem Neste gefangen, die ganze Gesellschaft in ein Bauer gebracht, wo sie natürlich elendiglich starben und dann durch meine alte Hose dem Misthaufen entzogen wurden.“ (24. Juni 1884.) (Ziemer in litter dat.). Kgr. Sachsen. „Man trifft ihn in unserer Gegend nur im Park zu küdigsdorf bei Kohren in einzelnen Paaren nistend.‘“ (Schulze- Meusdorf.) Auch in Nünchrüz wurde er während des Sommers be- obachtet. *) Sachsen-Coburg-otha. @Gotha (Habermann). Seit Jahren verschwunden. — Obersüllbach (Sembach 1.. Brut- vogel. *) *) Es ist sehr wünschenswerth, Exemplare zu schiessen und zur sicheren Bestimmung einzusenden, R. Blasius. 30* 468 X. Jahresbericht (1385) des Ausschusses 13. Museicapa luctuosa, Linn. — Schwarzrückiger Fliegenfänger. I; aden. KARadolfzll (Schwab). Seltener Sommerbrut- vogel. | Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Auch „Todten- vögele“ genannt, ist Zugvogel; nistet ziemlich selten in den Oeff- nungen alter Linden in den Anlagen der Stadt. Etwas zahlreicher zur Zugzeit im Frühjahr und Herbste. Am 15. April 1 Stück hier angekommen; 26. April 20 Stück in den Lechauen und zwar nur Männchen; 9. Mai 1 St. in den Wertachauen. — Burgpreppach (J). A. Link). Selten im Gebiete, meist nur auf dem Striche im Herbst und Frühjahr. — Edrach (Schlichtegroll). In den Vorhölzern des Gebiets brütend. — St. Catharina (A.P. Schott). Brutvogel hier. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nirgends zahlreich, häufiger auf dem Zuge. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommer- brutvogel. — München (C. Parrot). Selten, im Würzburger Hof- garten wiederholt bemerkt. — Würzburg (A. Pischinger). Vereinzelt vorkommend. Braunschweig. Hasselfelde (Stolze). Ankunft 13. Mai. — Helmstedt (Menzel). Erst einmal das Nest in einer hohlen Weide gefunden. Hamburg. (Krohn). In dieser Gegend am 10. Mai das erste Pärchen überhaupt gefunden. — Hamburg-Uhlenhorst (Bock). Brütet einmal, Gelege 5—7 Eier. Hessen. Giessen (W. Müller). Häufiger Brutvogel. Die alten 3 sind tief schwarz und weiss und weichen von den jüngeren & so sehr ab, dass Irrthümer leicht möglich sind. Mecklenburg. Doöeran (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — In allen drei Gebieten Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Pläniz (Martius). Am 15. Mai ein Gelege von 6 Eiern. — Drandenburg (lornung). Kommt hin und wieder als Brutvogel vor. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (W alter). Ankunft am 19. April, am 50. April das Nest fertig. — Wehlheiden (Ochs). Am 17. April die ersten gesehen. Prov. Ostpreussen. Lowisenberg (Meier). Ankunft am 8. Mai; zum ersten Mal brütend gefunden und zwar in einem Nistkasten. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). Am 27. Mai ein & in grauem Kleide dicht beim Dorfe. —- Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1881 am 29. April, 1882 am 2. Mai, 1855 am 27., 1884 am 30., 1885 am 27. April. Prov. Rheinlande. Odenkirchen (Gebr. Lenssen). Oft häufig. Prov. Sachsen. Deesenlaub- lingen (Schwen). Häufig auf dem Zuge im Frühling und Herbst. Wenige Paare brüten. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Auf dem Frühjahrszug, der Zahl nach sehr un- regelmässig vorkommend. — Flensburg (Paulsen). Am 26. April den ersten Gesang gehört. — Hadersleben Krohn). Selten. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 469 Am 17. Mai ein Paar am Rande des Westerriiser Gehölzes an der Haderslebener Föhrde, das erste Mal im Laufe vieler Jahre, be- obachtet. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Selten. — Hilchenbach (Becker). Durchzugsvogel. — Rheda (Behrens). Kommt hier nur vereinzelt vor. Kgr. Sachsen. In Grossenhain bei S.W.-Wind am 26. April ein d auf dem Durchzuge angetroffen; in Annaberg häufig als Zugvogel vom April bis zum 10. Octbr. In Arnoldsgrün 1884 vom 27. Aug. bis zum 9. Septbr. in den Gärten bald Einzelne, bald Paare beobachtet, am 10. Sept. 1885 in Stauchitz b. Riesa einen einzelnen (Helm). Am 25. Aug. zog er bei schöner Witterung in westlicher Richtung über Meusdorf. Sachsen-Altenburg. Gössnitz (Heller). Selten. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). 10. Mai bei + 6°R. gesehen. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel. Aufenthalt vom Mai bis Septbr. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 1. Mai zuerst gesehen. 79. Muscicapa albicollis, Temm. — Weisshalsiger Fliegen- fänger. Baden. Mannheim (F. Förster). Am Herbstzug einzeln beobachtet am 14. Octbr. — Staufen (Schütt). Selten, nur bei Karlsruhe. Ist mit dem Verschwinden der Eichenbestände weg- gezogen. Bayern. Durgpreppach (J. A. Link). Erscheint nur sehr selten auf dem Striche, brütend noch nicht gefunden. — Ebrach (Schlichtegroll). In dem Verzeichniss der hiesigen Vogel- welt von Kress (Arzt hier) betitelt: ‚Die Vögel des Steigerwaldes 1864 ist angegeben, dass Muscicapa albieollis ziemlich häufig in den Buchenwäldern des Gebiets brütend angetroffen wurde. ‚Im Frühjahr auf dem Zuge kommt er in die Nähe der Häuser“ heisst es in dem Verzeichniss. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Brandenburg a/H. (Hornung). In diesem Jahre 2 Nester gefunden.*) Prov. Hessen- Nassau. Witzenhausen (von Coelln). Beobachtet. *) Sachsen-Altenburg. Gössnitz (Heller). Sehr selten. *) Sachsen- Weimar. Weidigsmühle b. Jena (Heyne). Nur einige Male auf dem Frühjahrsdurchzuge bemerkt. *) Schwarzburg-Rudolstadt. Sega (Berninger)- Brutvogel, selten. *) Würtemberg. Ludwigsburg (Graf v. Scheler). 1882 *) Zur sicheren Constatirung des Vorkommens dürfte es sich empfehlen, die Exemplare zu schiessen und zur Bestimmung einzusenden. R. Blasıus. 470 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses ein Nest gefunden in einem unbenutzten Wirthschaftsgarten auf einer mittelhohen Tanne, nahe dem Gipfel in eine Astachsel gebaut, darin 5 Eier, bald nachher den Vogel dabei bemerkt, der noch nicht gebrütet hatte, und später auch das Männchen in der Nähe beobachtet. 80. Bombyeilla garrula, Linn. — Seidenschwanz. bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Seit einer Reihe von Jahren hat sich dieser nordische Vogel im Herbst und Winter nicht gezeigt. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). In diesem Jahre nicht bemerkt, vielleicht weil S0orbus aucuparia hier am Solling keine Früchte trug. In beerenreichen Jahren ist erin den Monaten Octbr. und Novbr. stets gesehen. Hamburg. Uhlenhorst (Bock). Erscheint nur in strengen Wintern in Flügen. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Hannover (Lever- kühn). Anfang Januar einige Exemplare in der Eilenriede ge- sehen (Förster Degner). — Salzuitter (Stoot). 1884 im Winter vorgekommen. Prov. Hessen-Nassau. ZKinten (Hille- brecht). In strengen Wintern beobachtet. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Wintervogel. Prov. Pommern. Klein- Reichow (Ziemer) Am 1. Februar 1884 von meinem Bruder ein Flug von 55—40 Stück beobachtet. & im ersten Winterkleide geschossen. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Winter- vogel, selten, in strengen Wintern. Prov. Westpreussen. Danzig (Haberkant). Wintervogel; früher massenhaft, sind sie seit 5 Jahren immer seltener geworden; in diesem Winter (34—85) gar keine beobachtet. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Ist als aussergewöhnliche Erscheinnng im Winter hier mehrfach beobachtet worden. Kgr. Sachsen. In diesem Jahre in Sachsen nicht berichtet. Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Schröter). Selten, 27. Januar gesehen. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütie (Pressler). Sehr selten. — Tilleda (Petry). Vor einigen Jahren im Winter beobachtet. 81. Accentor alpinus, Bechst. — Alpenbraunelle. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Fluevogel, Alpen- lerche, ist Standvogel in unseren Allgäuer Hochgebirgen. Nicht häufig. Am 16. Januar ein Weibchen von Pfronten erhalten. Ker. Preussen. Prov. Schlesien. Ziesengebirge (Bor- mann). Auf dem Kamme sparsamer Sommerbrutvogel. Kgr. Sachsen. Ueber diesen in Sachsen sonst nicht vor- kommenden Vogel berichtet Kretzschmar in Zittau: „Am 2. Novbr. 1384 ein Exemplar auf dem Töpfer in der Nähe der Restauration gesehen. Genannter Berg erfüllt bei seinem Reich- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 471 tbum an Felsplateaus und steinigen Hängen im Ganzen die vom Flühenvogel an den Aufenthalt gestellten Bedingungen. Er fehlte bisher in den Verzeichnissen der Lausitzer Ornis.“ 82. Accentor modularis, Linn. — Heckenbraunelle. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Im Winter vereinzelt vor- kommend. Ein Paar im Winter an einer Gartenmauer in Halle a. S. beobachtet. Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Schwab). Nur sparsam vorkommender Sommer- brutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel, nicht selten in unseren Wäldern, wo sie brütet. In gelinden Wintern bleiben einzelne bei uns zurück. Am 11. März 1 Exemplar bei der Schiesshütte und am 22. März ein solches beim rothen Thor sesehen. Am 7. April ein Männchen in den Wertachauen. In Zauingen am 1. April 4 Stück gesehen. Am 21. Octbr. ein Stück in meinem Garten. — Burgpreppach (J. A. Link). Hier auch „Backöfelchen“ genannt. Ein nicht zu häufiger Vogel des Gebietes, dessen Ankunit in den März und April fällt, der öfter bei uns brütet und nach und nach, von Septbr. bis Ende Octbr. verstreicht. Manchen sieht man auch in gelinden Wintern bei uns; diese kommen dann bei Schnee und starker Kälte oft in die Nähe der menschlichen Wohnungen; dieselben scheinen aber Gäste aus Norden zu sein. Heuer kamen die ersten zwei, & und 9 am 8. März in den Hausgarten; denselben wurde Mohn und Hirse gestreut. Am 10. März war die Zahl derselben auf 6, am 13. auf 10 gestiegen. Sie hielten sich, nachdem sie satt waren, meist im Weissdornzaune auf, waren alle nicht scheu, indess vorsichtig, in- dem sie bei jeder Gefahr rasch in die Hecke flüchteten und in derselben ganz nach Art der Zaunkönige herumschlüpften, am Boden aber nach Art der Mäuse dahinhuschten. Die Hecken- braunelle scheint sehr die Sämereien des Gartenunkrauts zu lieben und sucht dasselbe eifrig auf. Unter dem dürren Laube, am Fusse der Hecke suchten sie nach Art der Amseln und Nachtigallen nach Insekten, indem sie das Laub geschickt umwendeten. Nachtruhe hielten sie theils in einer dichten Gartenlaube, theils in einem hohen Wachholderbusche.e Nur selten hört man einen Laut von ihnen; nur einmal, als eine Katze in den Garten kam, gaben einige einen eigenthümlichen, sehr starken Schrecklaut von sich. Der Lockton „sri, sri, siri“ wird, da er nur sehr leise ist, leicht überhört und der Vogel selbst, da er ein sehr ruhiges und verstecktes Wesen treibt, leicht über- sehen. Bis zum 2. März waren 12 Braunellen im Garten ver- sammelt, von da an nahmen sie nach und nach ab, so dass sie am 1. Aprilalle verschwunden waren. Abzug: Am 15. Octbr. kamen 15 Stück zusammen auf dem Rückzuge, dieses Mal ohne Aufent- 472 ‘X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses halt durch. — Ebrach (Schlichtegroll). Brutvogel. Im Winter einige, die von Norden mögen gekommen sein. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht häufiger Zugvogel. — Schwabach (Doule). Nur sparsam vorkommender Brutvogel. Braunschweig. Ottenstein (Gellrich). Ankunft 4. März bei S.W. 2, bedeckt, Thauwetter. (3. März bedeckt, kalt, feucht). Abzug 10. Novbr. bei S. 3, hell. (9. Novbr. S.W. 2, bedeckt). Hamburg. (Krohn). Häufig; Ende April Gelege. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — An allen Beobachtungs- orten Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Ankunft am 28. Februar, am 29. April Nest mit 5 Eiern. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (W alter). Nest stets im Weidengebüsch. — Reiersdorf (W alter). Nest stets in Wachholdersträuchern. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Traf ein am 22. März; es war anhaltend kalt, bei scharfem Nord- wind, Sonnenschein wechselte mit Regen und Schneeschauern, dabei Nachtfröste. — Hannover (Leverkühn). 1884, 3. Mai 5 Eier, 1885, 25. Mai 1 Ei. Ende Mai fand ich eine grosse Menge Nester kleiner Vögel, welche entweder ohne Eier, oder mit einigen wenigen Eiern belegt, verlassen waren. Ursache war der wochen- lang strömende Regen. Prov. Hessen-Nassau. Zunteln (Hille- brecht). Seltener Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Einzelne überwinterten. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1884 am 22. März, 1885 am 27. März. Brutvogel. — Schwellin (Ziemer). Am 38. Octbr. Abends S.O., den Tag über S.W.-Wind, kalt, klar; ein Stück rastend. Am 11. Octbr. bei O.-Wind, gegen Abend durch S.O, S. in S.W. übergehend, später S.-Wind, Regen; mehrere rastend. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 1. April erster Gesang; 14. Mai Gelege von 5 St., angebrütet. — Wesel (E. Hartert). Häufig brütend; einige überwintern all- jährlich. Prov. Schleswig-Holstein. Zadersleben (Krohn). Nicht selten. Am 18. Mai ein Nest mit drei Eiern im Fichtenknieholz der Anlagen; am 20. Mai ein anderes Nest unter todtem Gestrüpp an einem Wall bei Errigstedt mit vier grösseren Jungen und einem Ei. — Husum (Peters), Am 17. und 31. Mai je ein Nest mit 5 und 4 bebrüteten Eiern. Kgr. Sachsen. Nicht sehr zahlreicher Brutvogel bei Grossenhain, häufiger stellenweise im Lausitzer Gebirge und im Oberen Vogtlande; bei Mautitz nur Durchzugsvogel (am 18. Octbr. in einem Garten beobachtet). Richard Neumann beobachtete am 17. Aug. ein Pärchen in der Nähe des Elbfalles auf dem Riesen- gebirgskamm, wo sie nach Aussage des Wirths der Elbfallbaude erst seit 3 Jahren sich angesiedelt haben, übrigens sehr zutraulich sind und Futter annehmen. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). 19. März bei 43°C. gesehen, „Iserling“ genannt. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 473 Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 24. März gesehen. 83. Troglodytes parvulus, Linn. — Zaunkönig. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Standvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufiger Standvogel; nistet hier am liebsten an Hohlwegen unter über- hängenden Rasen und Baumwurzeln. — Bischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Standvogel. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Sehr häufiger Standvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht seltener Stand- und Strichvogel. Am 9. Mai Nest mit 7 Eiern, etwas angebrütet. Am 11. Mai ein Nest mit 2 eigenen und einem grossen Kukuksei. — St. Catharina (A. P. Schott). Standvogel. — Ebrach (Schlichtegroll). Häufiser Standvogel. — Karlstein (E. Hofmann). Standvogel, wurde nicht über 650 mangetroffen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Ueberall häufig. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Einem interessanten Kampfe zwischen zwei Männchen zur Paarungszeit wohnte ich mit einem Waldarbeiter bei; wir fingen die beiden Kämpfenden und nahm ein jeder einen Zaunkönig in die Hand, hielten sie einige Minuten und gaben ihnen dann die Freiheit; aber sie stürzten auf einander, als ob nichts geschehen und begannen den Kampf von neuem. Das Ein- fangen wurde wiederholt; aber wieder stürzten nach dem Frei- lassen die beiden Vögel auf einander. — München (C. Parrot). Sehr häufig. — Rohrbrunn (Lösch). Häufiger Standvogel, brütet hier meist in Reisighaufen und Holzstössen, legt 5—7 Eier. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel.e. — Starnberg (A. Weigenthaler). Häufiger Standvogel. — Stofenried (M. Kirch- mayer). Standvogel. — Wiesen (Königer). Standvogel. Braunschweig. Calörde (Uhde). Regelmässig. — Fürstenberg (Benze). Häufiger Standvogel. — Wieda (Eilers). Sehr häufiger Stand- und Strichvogel. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eckstein). 25. Januar erlegt; bei Hungen 4. April beobachtet. — Kirtorf (Walter). Zählreicher Standvogel. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasderg (Fick). Ist hier Brut- und Standvogel; im Spätherbst und Winter sieht und hört man ihn häufiger als im Sommer. Eier habe ich nicht ge- funden, dagegen einige Nester, nach der Brutzeit. Ein Nest, schön und fest aus Moos gearbeitet, war in einem offenen Schuppen mit Strohdach, ein anderes in einer Uferhöhle, und dem entsprechend nur ganz locker gebaut. — Gronau (Mejer). 20. Mai 7 frische Eier. — Hannover (Leverkühn). 1884: 25. Mai Nest ganz voller Hornissen. 1885: 7. Mai 7 Eier (Rose). — Mariensee (Rose). 474 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 23. Mai stark bebrütete Eier, kamen am 24. Mai aus. — Oberhüll - (Rosenbrock). „Thunkönig“. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hillebrecht). Häufiger Standvogel. — Wehlheiden (Ochs). Am 16. Mai verschiedene Nester mit je 7 Eiern. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Standvogel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Standvogel. — Neuwarp (Hintze). Standvogel. — Schwelln (Ziemer). Am 10. October ein Stück in vollster Mauser, über und über mit eben aufbrechenden Federkielen bedeckt. Prov. Kheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Ueberall. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cornehls). Häufig. — Hadersleben (Krohn). Nicht zu häufig. Am 17. Juni ein fertiges Nest am Saum des Westerholzes, nicht besonders versteckt im Hopfengeschlinge des dichten Unterholzes; wahrscheinlich ein Schlainest, da es nicht belegt wurde. — Struckdorf (Voss). Sehr zahlreich in Dorf, Feld und Wald. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn) und Hilchen- bach (Becker). Standvogel. Kgr. Sachsen. In der Zausitz „Schneekönig“ genannt. Nicht seltener Standvogel bei Mautitz, Grossenhain und in der Lausitzer Gegend: häufig im Winter bei Zbersbach und Kamenz, wo er auch im Sommer brütend getroffen wird. In Zbersbach in einer hohlen Weide brütend beobachtet. Sachsen-Coburg-Gotha. Kornhochheim b. Neudieten- dorf(Riehmann). Brutvogel. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stamm- berger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach 1.) Stand- vogel. — Sonnefeld (Sembach II... Standvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, streicht umher. — Weidach (Florschütz). Standvogel. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). Standvogel. — Katzhütte (Pressler). Standvogel. — Rothen- burg b. Kelbra (Bellermann). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, gemein. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 84. Cinclus aquaticus, Linn. — Bachamsel. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Im Winter in der säch- sischen Schweiz bei Schandau beobachtet. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Standvogel, jedoch selten. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel. In unserem Oberlande an klaren Bächen gar nicht selten und dort brütend. In strengen Wintern streichen sie bis an die Donau hinab. Am 2. Febr. 1 St. bei Göggingen erlegt. — Bisch- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 475 brunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Ist hier häufiger Strichvogel. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Sehr häufiger Standvogel, zumal an fischreichen Bächen; singt den ganzen Winter hindurch — St. Catharina (A. P. Schott). Brut- und Strichvogel. — Karl- sten (E. Hofmann). Standvogel. — Bohnen nasse (Stein- brenner). Standvogel. — Rohrbrunn (Lösch). Standvogel in den tiefstgelegenen Theilen, legt 4—6 Eier. — Schwabach (D oule). Häufiger Standvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Stand- vogel. — Vorderriss (Laurer). Standvogel. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Regelmässig an der Ohre. — Wieda (Eilers). Standvogel. — Ulausthal (Lever- kühn). Brütet im Ockerthal (Nest nicht gefunden). Kgr. Preussen. Prov. Hessen-Nassau. Wehlheiden (Ochs). Unser Mitarbeiter schreibt: Im Laufe des Jahres beobachtete ich mehrere Paare, von denen 2 an Flüsschen brüteten, welche absolut fischfrei waren. Ein Paar hatte sein Nest in einer, im Vorjahre von einem Eisvogel benutzten Röhre angebracht und zwar war das Ufer in Folge starker Regengüsse soweit abgespült, dass sich das Eingangsloch, obwohl es aussen die gewöhnliche Grösse hatte, doch dieht am Kessel befand. In diesem lagen die Jungen auf einer Unterlage von Laub schon Anfangs April. Nachdem die Jungen ausgeflogen waren, befand sich am 15. Mai das zweite Gelege, bestehend aus 4 Eiern, in derselben Röhre vor. Nicht alle Wasserstaare brüten zweimal, wie ich wiederholt Gelegenheit hatte zu beobachten. Prov. Pommern. Neuwwarp (Hintze). Als Brut- vogel angeführt. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, einzeln an den Seitenbächen der Lahn, in denen Forellen vorkommen. Prov. Schlesien. Ziegenhals (Thiemann). Häufiger Standvogel. — Riesengebirge: Petersdorf (Bormann). Sparsam im Gebirge brütend, 3 Paare am Zacken. Prov. Schles- wig-Holstein. Breitenstein (Cor nehls). Bisher nur einmal und zwar 1879 hier beobachtet. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peper- korn). Selten. — Hichenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Standvogel in Annaberg, Breitenbach, Mylau ; in der Umgegend von Arnoldsgrün selten, dagegen ungemein häufig im Rabenauer Grunde (Helm). In Ebersbach in Folge Verunreinigung der Gewässer seit ca. 7 Jahren gänzlich ver- schwunden. Am 17. Aug. ein & von R. Neumann am Zacken im Riesengebirge beobachtet. Sachsen-Coburg-Gotha. Weidackh (Florschütz). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt.? Katzhüte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, selten. Würtemberg. Tübingen (Graf von Scheler). 23. April 5 stark bebrütete Eier im Leinthal bei Gmünd gefunden. 476 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 85. Poecile palustris, Linn. — Sumpfmeise. Baden. Mosbach (Widmann). Stand und Strichvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufiger Stand- und Strichvogel; in Augsburg in den Anlagen der Stadt das ganze Jahr hindurch. — Bischbrunn (Mölzer). Stand- und Strichvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht selten; gesellt sich nicht zu ihren Verwandten, auch unter sich nicht in grösserer Gesellschaft, meist nur paarweise. Bei uns meist nur Standvogel, selten Strichvogel. — Am 15. Juni flügge Junge, macht meistens 2 Bruten. — St. Catharina (A. P. Schott). Stand- und Strich- vogel. Braunschweig. Zelmstedt (Menzel). Am 20. Mai ein Nest mit Jungen gefunden. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eckstein). 22. Mai Nestbau. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — An allen 3 Orten Stand- vogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Lever- kühn). oeeile palustris, Parus ater, eristatus, major, coruleus u. a. im Sommer beobachtet. P. ater und major zirpten 2. Jan. zuerst in der Eilenriede bei Hannover (schöner Tag). Alle zahlreich bei den Futterplätzen (am meisten und regelmässigsten major und ater) zusammen mit A. caudata in Hannover. — Grasberg (Fick). Sie wird hier nisten, weil sie im Herbst und Winter hier oft die häufigste Meise ist; ein Nest habe ich jedoch nicht gefunden. Prov. Hessen-Nassau. ARinteln (Hillebrecht). Häufiger Brut- vogel. — Wehlheiden (Ochs). Ebenso wie alle anderen Meisen ist sie hier einer der nützlichsten Vögel der Obstgärten. Da aber in denselben die hohlen troekenen Aeste immer beseitigt werden, so empfiehlt es sich, die abgeschnittenen Aeste, bei welchen schon eine lichte Weite von 7—8cm genügt, auf eine Länge von 25 cm abzuschneiden und am oberen Ende ein Loch von 2!/, cm Durch- messer anzubringen. Man verschliesst darauf den Ast oben und unten und befestigt ihn an die Aeste resp. Bäume. Die Meisen nehmen hiervon recht gern Besitz und werden durch Ablesen von Ungeziefer in hohem Grade nützlich. Ich brachte in kurzer Ent- fernung von einander 2 Stück an, und es wurde der eine Kasten von einer Sumpfmeise, welche am 22. April 9 Eier, und der andere von einer Blaumeise, welche etwas später 13 Eier hatte, in Besitz genommen. Während der Brütezeit kamen die Gatten sehr oft geflogen, die Weibchen mit Räupchen und anderen Ungeziefer zu füttern. Wieviel mussten sie herbeischaffen, als sie Junge hatten und sie so viele hungrige Mäuler stopfen mussten. Selbst wenn die Jungen ausgeflogen sind, treibt sich der Schwarm noch lange in den Gärten herum, jeder einzelne einen Zweig nach dem andern absuchend. Leider gehen sehr viele Nester, welche namentlich für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 477 im Walde stehen, durch Mäuse zu Grunde. Die Waldmaus macht sich die Nester zu eigen, um dasselbe kugelartig für sich zur Lagerstätte zu bereiten, während die Eier gewöhnlich unversehrt unter dem Neste liegen, wo hingegen die Haselmaus die Eier frisst. Prov. Pommern. Zöckniz (Rüdiger). Standvogel. — Neuwarp (Hintze). Strichvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaub- lingen (Schwen). Selten. Prov. Schleswig-Holstein. Breiten- stein (Cornehls). Häufig. — Hadersleben (Krohn). Spärlich; am häufigsten noch im Westerholz, wo ich am 19. Mai zwei Paare sah. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Strichvogel. — Hilchenbach (Becker). Brutvogele — Münster (Koch). Am 1. April beobachtete ich im hiesigen Schlossgarten ein Paar, welches sich in einem morschen dicken Erlenstumpf eine Bruthöhle selbst- ständig zu zimmern anfıng. Die Vögel arbeiteten bis zum 21. April an dieser Nisthöhle; an diesem Tage wurde das erste Nestmaterial eingetragen, und einige Tage später fand ich die ersten Eier im Neste. Kgr. Sachsen. Bei Grossenhain nicht sehr zalreicher, bei Zittau sehr vereinzelter und in Arnoldsgrün höchst seltener Brut- vogel (bis jetzt ein einziges Nest in einem hohlen Birkenstrunke, 1884 am 30. Juni mit 7 ziemlich flüggen Jungen aufgefunden). Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, selten. 86. Parus ater, Linn. — Tannenmeise. Baden. ZARadolfzel (Schwab). Nur sparsam vorkommen- der Stand- und Strichvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufiger Stand- und Strichvogel in allen Nadelwäldern. — Bischbrunn, Thor- haus Aurora (Mölzer). Stand- und Strichvogel. — Durgpreppach (J. A. Link). Häufiger Standvogel in Nadelholzbeständen. — Karlsten (E. Hofmann). Strichvogel, sammeln sich im Herbst in den Niederungen. — Männerstadt (Riegel). -Standvogel. Braunsehweig. Calörde (Uhde). Stark vertreten. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. — Wieda (Eilers). Stand- vogel. Hamburg. (Krohn). Selten; brütet auch auf dem Erd- boden bei passenden Nistlöchern, z. B. in hingelegten mit Moos bedeckten Thonkästchen. Hessen. Giessen (Bekstein). 26. Januar bei Jungen. — Kirtorf (Walter). Sehr häufiger Standvogel. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (W alter). Am 3. Mai Nest mit 8 Eiern, oben in einer ea. 50‘ hohen, von oben zugänglichen Lehmwand. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). 478 X. Jahresberieht (1885) des Ausschusses Standvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Stand- vogel, sparsam. Prov. Schleswig-Holstein. Flensburg (Paulsen). Am 27. Mai einige Exemplare in einem Tannenstande, wahr- scheinlich junge Vögel; dieselben hingen an den Tannenzweigen mir so nahe, da:s ich sie mit der Hand fast hätte erreichen können. Als Brutvogel ist die Tannenmeise im hiesigen Gebiet bisher nicht angetroffen worden. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Strichvogel. — Hüchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Häufig bei Zittau; auch bei Friesen, Anna- berg, Grossenhain und im Oberen Vogtlande anzutreffen. Ein Pärchen nistete bei Grossenhain in einer hohlen Pappel, das & fütterte am 19. April schon emsig. Sachsen-Coburg-&otha. Obersüllbach b. Coburg (Sembach I... Standvogel. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel, gemein. Schwarzburg-Rudolstadt. Katchütte (Pressler). Brutvogel. — Tilleda (Petry). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Woltfersdorff). Standvogel, häufig. 87. Parus cristatus, Linn. — Haubenmeise. Baden. Radolfzell (Schwab). Nur sparsam vorkommen- der Stand- und Strichvogel. Bayern. Augsburg (A.Wiedemann). Stand- und Strich- vogel, besonders im Winter häufig in den Stadtanlasen. — Pisch- brunn (Mölzer). Stand- und Strichvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Bei uns „Koppenmeise“ genannt. Niclt seltener Stand- und Strichvogel, selten den Nadelwald verlassend.. Am 28. Mai $ Stück ?/, erwachsene Junge in einem Baumloche, welche am 30. Mai von einem Wiesel geraubt wurden. — Karlstein (E. Hof- mann). Strichvogel. — Schwabach (Doule). Häufig vorkommen- der Stand- und Strichvogel. Braunsehweig. C«lörde (Uhde). Regelmässig. — Fürstenberg (Benze). Im Herbst und Winter in kleineren Zügen ziemlich häufig. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. — Wieda (Eilers). Standvogel. Hamburg. (Krohn). Nicht selten; Gelege 7. Mai. Hessen. Giessen (Eckstein). 7. Februar. — Kirtorf (Walter). Seltener Strichvogel. Mecklenburg. Doberun (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — An allen 3 Orten Stand- vogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Recht selten; im letzten Jahre ist mir keine vorgekommen. — Salzgüter (Stoot). Mageninhalt eines Expl.: 1 Sonnenkäfer, Insecten- rester Oetbr. Prov. Hessen -Nassau. Cassel (W alter). Am für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 479 17. April Nest mit 5 frischen Eiern in einer morschen Buche, ‘hoch — Kinteln (Hillebrecht). Sparsamer Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Selten. Am 24. April Gelege von 6 Eiern. Prov. Pom- mern. ZLöckniz (Rüdiger). Standvogel. — Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Häufig, wie alle anderen Meisen; 14. Juni Nest mit 8 Eiern. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, sparsam. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Kommt hier nur selten vor. Prov. West- falen. Bielefeld (Peperkorn). Strichvogel. — Hülchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Als Standvogel in der Oberlausitz, bei Annaberg und Arnoldsgrün gemein, seltener dagegen in Grossenhain (im Winter als Strichvogel zahlreicher). Sachsen-Coburg-Gotha. ZLeutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach I.). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, zieht Oetbr. fort. — Weidach (Florschütz). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhüte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Staudvogel, selten. 88. Parus major, Linn. — Kohlmeise. Baden. Mosbach (Widmann). Stand- und Strichvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Stand- und Strichvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Sehr häufiger Stand- und Strichvosel. — Bischbrunn (Mölzer). Stand- und Strichvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Häufigste Art. Am 10. Mai Nest mit 11 Eiern, am 14. Juni zweite Brut, Nest mit 7 Eiern. Am 25. Juni 12 flügge Junge. — St. Catharina (A. P. Sehott). Standvogel. — Ebrach (Schlichtegroll). Stand- vogel und Strichvogel. — Karlstein (E. Hofmann). Strichvogel. Sanımeln sich im Herbst in den Niederungen. — Müännerstadt (Riegel). Standvogel, auch Strichvogel. — Neubau (Fabricius). In denselben Käfig, den eine Kohlmeise beherbergte, brachte ich 2 Amselu. 5 Tage lang vertrugen sich die Vögel ganz gut, am 6. war eine Amsel todt, die andere war zwar noch munter, flog aber scheu im Käfig hin und her, weshalb ich die beiden Vögel eine Zeit lang beobachtete und bald bemerkte, das die Meise mit dem Schnabel den Kopf der Amsel bearbeitete. — Neumarkt (Gig glberger). Standvogel. — Rohrbrunn (Lösch). Parus major, coeruleus, cristatus sind Standvogel hier. — Schwabach (Doule). Dieser Vogel und Parus eoeruleus, auch ater und eris- tatus sind häufig. — Starnberg (A. Weigenthaler). Die Meisen- arten Par. major, ater, coeruleus und palustris sind sehr häufig. — Vorderriss (Laurer). Parus major, coeruleus, eristatus sind Stand- 480 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses vögel hier. — Wiesen (Königer). Die Meisenarten Parus major, coeruleus, cristatus und ater sind hier Standvögel. Braunschweig. Calvörd (Uhde). Zahlreich. — Fürsten- berg (Benze). Recht häufiger Stand- und Strichvogel im Wald und in den Obstgärten. — Helmstedt (Menzel). Am 10. Mai ein Nest mit 10 angebrüteten Eiern. — Wieda (Eilers). Stand- vogel. Hamburg. (Krohn). Gemein; volle Gelege in der zweiten Woche Mai. — Hamburg-Eimsbüttel (Müller). 31. Jan. erster Gesang, 28. März in grosser Anzahl bemerkt. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eckstein). 25. Jan. und 5. Febr. bei Hungen. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Standvogel. Ker. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Nistet hier; ich fand ein Nest in der Höhlung eines Aptelbaumes, das aber verlassen wurde. Im Herbst und Winter sieht man sie täglich mit Baumläufern, Sumpf- und Blaumeisen umherstreifen. — Hannover (Leverkühn). 1884: 10. Mai 10 Eier, 15. Mai 10 Eier. — Osnabrück (Leiske). Zuerst Gesang gehört am 5. Febr. (die Kohl- meise rief vielfach ihr „spinn dieke“, sie sass in blühenden Hasel- büschen und wird hierdurch ab und an Freund „Spinndicke“ ge- nannt). — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Exemplares: Raupen, Käferreste April. Prov. Hessen-Nassau. Zinteln (Hille- brecht). Häufiger Standvogel. — Wehlheiden (Ochs). Volles Gelege um den 10. Mai. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (B aecker). Standvogel. Prov. Pommern. ZLöcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Sehr zahlreich. Prov. Schleswig-Holstein. Hadersleben (Krohn). Gemein. Sass am 23. Mai bei Nygaardskov auf Eiern. Das Nest war in einer auf dem Felde stehenden Pumpe, mehr als drei Fuss unter dem Abflussrohr. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn) und ZAlilchenbach (Becker). Strich- und Brutvogel. Ker. Sachsen. In Arnoldsgrün „Finkmeise“, in Maukitz vielfach „Sehlosserhahn“ genannt. In Grossenhain die häufigste Meisenart, in Ebersbach gemein, in Kamenz häufiger Stand- und Strichvogel, bei Annaberg selten. Am 6. Juni in Grossenhain ziemlich selbstständige Junge angetroffen. Sachsen-Coburg-&otha. Kornhochheim b. Neudieten- dorf (Riehmann). Brutvogel. — Zeutendorf b. Sonnefeld (Stamm- berger). Standvosel. — Obersüllbach b. Coburg (Sembach 1.). Standvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, 10 bis 12 Junge, überwintert. — Weidach (Florschütz). Stand- vogel. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel, gemein. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 481 Brutvogel, Hauptdurchzug Ende Septbr. — Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig. Würtemberg. Wasseralfmgen (Schrack). Kommt vor. 89. Parus coeruleus, Linn. — Blaumeise. Baden. Mosbach (Widmann) Stand- und Strichvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Stand- und Strichvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Häufiger Stand- und Strichvogel. — Bischbrunn (Mölzer). Stand- und Strichvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Stand- und Strichvogel. Am 12. Mai Nest mit 8 Eiern, das in der Wand eines alten Krähen- nestes stand. Am 24. Juni 13 flügge Junge unter Führung der Alten. — Ebrach (Schlichtegroll). Stand- und Strichvogel. — Karlstein (E. Hofmann). Strichvogel. — Männerstadt (Riegel). Standvogel. Braunsehweig. Fürstenberg (Benze). Im Herbst und Vorwinter als Strichvogel. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. — Wieda (Eilers). Seltener Standvogel. Hamburg. (Krohn). Gemein; volle Gelege in der zweiten Woche Mai. Noch am 3. November ein Stück in der Stadt be- merkt. Hessen. Kiiorf (W alter). Sehr seitener Strichvogel. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Stand- vogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Hier nur im Herbst und Winter gesehen, oft nur in wenigen Exem- plaren; auch im letzten Jahre fehlte sie nicht ganz. — Hannover (Rose). Am 20. Mai Junge. Mariensee (Rose). Am 24. Mai stark bebrütete Bier. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Am 4. Mai 10 frische Eier in einer Eiche, 5° hoch. Als ich Mitte Juni wieder an diesen Baum trat, der 2 Löcher hatte, von denen das obere zum Nest führte, das untere, dicht unter dem Nest befindliche, Moos und trockenes Gras barg, bemerkte ich, dass das untere Loch nicht mehr fest verstopft wie früher war. Beim Andrücken des lose aufliegenden Mooses kam aus der oberen Oeffnung eine Hasel- maus (Myozus avellanarius), verschwand aber wieder in derselben, als ich mit der Hand nach ihr griff. Bei nochmaligem Andrücken des Mooses kam sie wieder zum Vorschein und nun packte ich sie mit schnellem Griff im Nacken und nahm sie mit. Das nied- liche Thier habe ich jetzt im Bauer, in dem es augenblicklich seinen Winterschlaf hält, alle S Tage jedoch einmal erwacht, aber nach eingenommener Nahrung wieder auf 8 Tage erstarrt. Im Juli besuchte ich den Baum zum dritten Mal und untersuchte wieder das Moos im unteren Loch. Nach mehrmaligen Andrücken Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 3l 482 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses erschien im oberen Loch eine Spitzmaus (Sorex vulgaris). Das viel scheuere und vorsichtigere Thier sprang, sobald ich’s nur durch Klopfen an das untere Loch ganz aus der oberen Oeffnung gebracht hatte, mit kühnem Sprunge vom Baume herab und ver- schwand so schnell im trocknen Laube am Boden, dass ich nicht einen Schlag mit dem Stock führen konnte. Da die Spitzmäuse bekanntlich sehr den Eiern und jungen Vögeln nachstellen und für die Haselmaus, wie ich an der meinigen erprobt habe, frische Vogeleier wahre Leckerbissen sind, so kann man sich denken, wie viele Bruten durch diese T'hiere zerstört werden. Glücklicherweise ist die Haselmaus nicht gerade häufig, — Rinteln (Hillebrecht). Häufig. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Baecker). Standvogel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaub- lingen (Schwen). Weniger häufig als die Kohlmeise. Ein Nest mit halbflüggen Jungen stand an der Strasse in einem engen Mauerloch. Strassenbuben schlossen das Loch durch hinauf- geworienen Schlamm. Sobald dieselben sich entfernt hatten, ar- beiteten die Alten mit den kleinen Schnäbeln an der Freilegung des Nestloches, bis sie das Futter durchstecken konnten. Die Öefinung für das Durchkriechen zu erweitern, gedachten sie erst, als die Jungen völlig flügge waren. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cor - nehls). Kommt nur zeitweilig häufig hier vor, besonders auf dem Strich. — Husum (Peters). Am 31. Mai Junge fütternd. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn) und ZHhlchendbach (Becker). Strich- und Brutvogel. | Ker. Sachsen. In Friesen „Hundsmeise“, in Arnoldsgrün „Blomüller“ genannt. In Grossenhain und Annaberg ziemlich häufiger Standvogel, in Kamenz und Mautitz als Strichvogel zahlreich. Sachsen-Coburg-Gotha. Kornhochheim b. Neudieten- dorf (Riehmann). Brutvogel. — Zeutendorf b. Sonnefeld (Stamm- berger). Standvogel. — ÖObersüllbach b. Coburg (Sembach ].). Standvogel. — Sonnefeld (Sembach II). Standvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, überwintert. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar. (Böttner). Standvogel, gemein. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzehüte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig. 90. Parus cyaneus, Pall. — Lasurmeise. Kgr. Preussen. Prov. Schlesien. Zipine (G. Weiss). Im Jahre 1879 schoss ich in der Wachower Forst bei Rosenberg bei grosser Kälte ein Exemplar [!!? Ref.]. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 483 91. Acredula caudata, Linn. — Schwanzmeise. Baden. Mosbach (Widmann). Stand- und Strichvogel. — Radolfzell (Schwab). Nur sparsam vorkommender Stand- und Strichvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufiger Stand- und Strichvogel; zur Winterszeit in grösseren Gesellschaften in die Gärten kommend. — Bischbrunn (Mölzer). Stand- und Strichvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Pfannenstiel und Waldbachstelze genannt, ist ziemlich häufiger Stand- und Strich- vogel, im Winter häufig in den Gärten und Ortschaften. Am 18. Juli függe Junge. — St. Catharina (A. P. Schott). Brut- und Strichvogel. — Pbrach(Schlichtegroll). Standvogel, auch Strich- vogel. — Neumarkt (Gigglberger). Standvogel. — Oberaudorf (Federl). Strichvogel. Seit Beginn des Winters in Flügen von cirka 12 Stück mit etwa vierzehntägigen Pausen im Garten wieder- kehrend. — Kohrbrunn (Lösch). Standvogel. — Schwabach (Doule). Spärlich vorkommender Stand- und Strichvogel. — Wiesen (Königer). Standvogel, auch Strichvogel. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Als geselliger Strichvogel im Herbst und Winter mehrfach beobachtet; im Sommer nicht gesehen. — Zelmstedt (Menzel). Brutvogel im Forstorte ‚,Zlz“. — Wieda (Eilers). Standvogel. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). Ueberall Strichvogel. Kgl.Preussen. Prov. Brandenburg. Zeiersdorf (W alter). Nest regelmässig in Wachholdersträuchern. — Luckenwalde (Stöckenius). Im Sommer nur einmal eine zahlreiche Familie beobachtet. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Sie muss hier brüten, da ich schon im August eine Familie antraf; ein Nest ist mir aber noch nicht zu Gesicht gekommen. Im Winter ist sie mitunter ziemlich häufio, im abgelaufenen Jahre jedoch nicht. — Hannover (Leverkühn). 1884 am 5. Mai 11 Eier; 1855 am 1. Mai 8 stark bebrütete Eier (Rose); am 17. Mai 10 Eier, Hämelerwald (Leverkühn). — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt einer Schwanzmeise im Oct.: Käferreste. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Am 9. Mai fast flügge Junge — Zinteln (Hille- brecht). Häufig. — Wehlheiden (Ochs). Am 6. April fast fertiges Nest in der Gabel einer Eiche; wenige Wochen nachher fand sich dasselbe durch Krähen oder Eichelhäher auseinander gerissen. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse) Am 12. April und 28. Mai Gelege & 9 Eier; die meisten Nester in Wach- holdersträuchern. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Vulgär „Teutels- bolzen“. Häufig in Schwärmen mit anderen Meisenarten und Goldhähnchen. Nest einmal 4° hoch über der Erde an einem 3l* 484 X. Jahresberieht (1885) des Ausschusses Pflaumenbaum angeklebt gefunden. Prov. Schlesien. Ziegenhals (Tiemann). „Pfannenstösser‘‘, häufiger Brutvogel. Ein Nest in der Gabel einer Fichte enthielt am 3. Mai 15. Eier. (Beginn des Nestbaues am 27. März). Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Brut- nnd Strichvogel, aber nur zeitweilig häufiger vorkommend. — Flensburg (Paulsen). Am 25. Februar 12—14 Stück im Walde angetroffen; am 23. März dagegen ein einzelnes Exemplar schwirrend, also wohl gepaart. — Husum (Peters). Am 14. Mai beim Füttern der Jungen beobachtet. Prov. Westfalen. Bielefld (Peperkorn) und ZHilchenbach Brut- und Strichvogel. — Münster (Koch). Hat am 5. April bereits Eier. Kgr. Sachsen. Nistet vereinzelt bei Ebersbach und Grossen- hain, kommt aber im Winter dort und bei Grossenhain oft in zahl- reichen Flügen vor; auch bei Arnoldsgrün sowohl zur Brutzeit, als auch im Herbst bald einzelne, bald Familien bemerkt. Sachsen-Coburg-Gotha. Obersüllbach (Sembach 1.). Brutvogel, Tuimbach bei Coburg (Deussing). Brutvogel. Octbr. fort. — Weidach (Florschütz). Standvogel. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel, gemein. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (V. Wolffersdorff). Standvogel, selten. 92. Regulus cristatus, Koch. — Gelbköpfiges Gold- hähnchen und 93. Regulus ignicapillus, Chr. L. Brehm. — Feuer- köpfiges Goldhähnchen. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit den Ver- breitungskarten der betreffenden beiden Goldhähnchen veröffent- licht werden. 94. Phyliopneuste sibilatris, Bechst. — Waldlaubvogel. Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolf- zell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich seltener Zugvogel, kommt im April und zieht im Septbr. fort. — Burg- preppach (J. A. Link). Häufiger Brutvogel in Laub- und ge- mischten Waldungen; erscheint Mitte April, geht Ende Septbr. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht zahlreich. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Alle 5 Laubvogelarten sind hier Brutvögel. — München (C. Parrot). Nicht häufiger Brutvogel, häufig da- gegen bei Würzburg. — Schwabach (Doule). Alle 3 Laubsänger sind hier Sommerbrutvögel. Braunschweig. Helmstedt (Menzel). Häufiger Brut- vogel, namentlich in Elz. Hessen. Butzdach (Reuss). 2. April bis 11. Octbr. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 485 Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Ankunft am 22. April. — Sternberg a Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brut- vogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Mariensee (Rose). 26. Mai 6 Eier. Prov. Hessen-Nassau. Wehlheiden (Ochs). Häufiger Brutvogel, am 16. Mai 6 volle Gelege von 6 bis 8 Eiern, von welchen 2 Gelege durch Raubzeug zerstört waren. Prov. Pommern. ÄKlein-Reichow (Ziemer). Diese Art, welche hier bei Klein-Reichow als Brutvogel mehrere Jahre hindurch (1878 bis 1884) vollständig fehlte (ef. Journ. f. Orn., 1885 p. 278), hat sich jetzt wieder als solcher hier eingefunden, jedoch nicht an seinen früheren Brutplätzen, sondern an anderen, von jenen ziemlich weit entfernten. Am 27., 28. und 29. Mai 1885 fand ich nämlich in drei Feldgehölzen (gemischte Bestände) je ein Paar. — Löck- nitze (Rüdiger). Ankunft 1882 am 23. April, 1883 am 5. Mai, 1884 am 29.. 1885 am 25. April. — Neuwarp (Hintze). Brut- vogel. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Häufig. Prov. Scehleswig-Holstein. Breiensten (Cornehls). Nicht häufiger Sommervogel. — Flensburg (Paulsen). Am 26. April den ersten Gesang gehört. — Husum (Peters). Am 29. April die ersten drei Stück beobachtet. Prov. Westfalen. Zülchen- bach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Ankunft am 22. April. Kgr. Sachsen. Ankunft: In Annaberg im April, in Zittau am 3. Mai, in Friesen 1877 am 29. April. Abzug: In Annaberg am 19. Septbr. der letzte beobachtet. — In Zittau von allen Laub- vögeln in der geringsten Anzahl vorkommend. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig; 22. April zuerst gesehen. 9%. Phyliopneuste trochilus, Linn. — Fitislaubvogel. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Ankunft am 13. April. Baden. Eyringen (Rettich). Eine Gesellschaft von 20 Stück sah ich im Herbst auf dem höchsten Punkt der Gemarkung Adelsheim in einen kleinen und lichten Erlengehölz auf der Wanderung begriffen, stets Nahrung suchend und meist im Fluge haschend; dann in meinem Garten im halben October unmittelbar am Hause einige Tage lang. — Mosbach (Widmann) Sommer- brutvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Wird hier Birken- sänger und Genggengle genannt. Sehr häufiger Zugvogel. An- kunft 14. März; vom 18. bis 30. März täglich mehrere; 4. April sangen mehrere, vom 13. April an sehr viele. Die letzten An- fangs October gesehen. — Burgpreppach (J. A. Link). Ankunft 11. April. 8. Juli Nest mit nackten Jungen. — München (0. Parrot). Erster Gesaug aın 6. April gehört, Ankunft schon früher erfolgt. — 486 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Schwabach (Doule). Am 7. April zuerst bemerkt, am 20. April ersten Gesang gehört. Braunschweig. Beern (Schmelzkopf I). Zuerst be- merkt 14. Mai bei N. kühl (i3. Mai ebenso). Abzug Mitte Sep- tember. — Die letzten Abzügler für hiesige Gegend. — Hasselfelde (Stolze). Ankunft 21. April. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel, zumal in Elz. — Oktensten (Gellrich). Ankunft 4. April bei N.O. 2, hell und kalt (3. April ebenso). Abzug 14. Septbr. bei S.S.W. 4, hell, trocken (13. Septbr. ebenso). Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Ankunft: 1880 am 18., 188i am 12., 1882 am 15., 1883 am 25., 1854 am 12., 1885 am 19. April. — Sternberg (Steinohrt).. — Wasliow (Hagemeister). Brut- vogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Ankunft am 18. April. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöckenius). In Parkanlagen und Wäldern nicht seltener Brut- vogel. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Zeigte sich am 19. April. Der bisher scharfe Ostwind war etwas milder geworden; die Nächte brachten Reif. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (W alter). Seltener wie rufa. — Rinteln (Hillebrecht). Häufig. — Wehl- heiden (Ochs). Am 14. April zuerst den Gesang gehört. Prov. Ostpreussen. ZLouisenderg (Meier). Ankunft am 23. April. Prov. Pommern. Klein- Reichow (Ziemer). 1884, April, 25., N.O., kühl, regnerisch: zuerst bemerkt, singt. — April, 26., S.S.W., wenig bewölkt, warm, Abends S.SO.; mehrere singen eifrig. — April, 28., S.S.0., Abends N., die Wolken ziehen jedoch S.S.W. nach N.N.O., schön: zahlreich. — Mai, 31., Nest mit 7 Eiern. — Juni, 3., kleine Junge in demselben. — Juni, 7., Nest mit eben ausgefallenen Jungen. — 1885, April, 13.—19., N.O., vom 20. an S.W., 22. mässiger S.W., klar, warm: mit einmal in ziemlicher Anzahl hier, singen. —- April, 23., S.W., sehr warm, Abends Ge- witter: zahlreich, singen eifrig. — Löckniz (Rüdiger). Ankunft 18851 am 10., 1882 am 4., 1883 am 13., 1884 am 2., 1885 am 2. April. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Schwellin (Ziemer). Septbr., 22., heftiger N.W., trüb, kühl, gegen Abend der Wind schwächer, klar: zahlreich auf dem Zuge. — Stargard (Renner). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 18. April, viele singen; häufiger als sonst. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Häufig. Prov. Schlesien. Breslau (Kern). Wurde in diesem Jahre als Brutvogel auf dem Kamme des Altvater- gebirges aufgefunden. Prov. Schleswig-Holstein. Zreitenstein (Cornehls). Nicht häufiger Brutvogel. — Flensöurg (Paulsen). Am 21. April den ersten Gesang gehört. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 16. April. Kgr. Sachsen. Ankunftin Zitau am 14. April, in .Breiten- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 487 bach am 8. Mai. Abzug: In Zittau der Letzte am 6. Septbr. be- obachtet, in Freiberg am 16. Septbr. noch gehört. — In Grossen- hain häufiger als Phyllopn. rufa, ziemlich gemein bei Ebersbach (am Anfang Mai 6 Gelege gefunden), häufig bei Zittau, nicht selten in Arnoldsgrün und Umgegend. Sachsen-Coburg-&otha. Obersüllbach (Sembach]D). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, gemein. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Woltfersdorff). Brutvogel, häufig, 9. April zuerst gesehen. 96. Phyliopneuste rufa, Lath. — Weidenlaubvogel. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Ankunft am 9. April. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst und in Mehrzahl bemerkt am 10. März bei heiterem Wetter und N.O.-Wind. Erstes volles Gelege von 6 Eiern am 3. Mai. Herbstzug. Am 14. October wurde ein Stück mit zerbrochenem Flügel in einem Hofe mitten in der Stadt gefunden. Da durch Telephon und Telegraph ein förmliches Drahtnetz über die Sadt gespannt ist, sind derartige Fälle nicht selten. — Zuletzt bemerkt am 1. Novbr. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsöurg (A. Wiedemann). Wird hier nach seinem Gesang auch „Zipzap“ und „Zillzellterle‘“ genannt. Zug- vogel. Ankunft: 14. bis 18. März; von da an bis zum 31. März viele beobachtet; am 31. März sangen mehrere. Letzten Gesang am 20. September Morgens 9 Uhr gehört. Am 2. November noch ein Nachzügler in meinem Garten. — Burgpreppach (J. A. Link). Am 4. April erster, vom 7. bis 11. April kommen die meisten an. Am 16. Mai ein sehr grosses Kukuksei im Neste, mit 4 Eiern des Nestvogels, von denen eins eingedrückt war. Das Nest wurde verlassen. Abzug, 15. September; den letzten am 26. September gesehen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Häufiger Brutvogel. — Stofenried (M. Kirchmayer). Ankunft 31. März bei Ostwind. Braunschweig. Helmstedt (Menzel). Brutvogel, am häufigsten im Forstorte „Elz“ gefunden. — Ottensten (Gellrich). Ankunft 22. März bei W.N.W. 2, hell; Nachts Frost (21. März: unfreundlich, Nachts Frost.) Abzug 20. Octbr. bei N. bedeckt, feucht (19. October ebenso). Hamburg. (Böckmann). 20. März (Krohn). Häufig. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Schwerin (Beste). Am 31. März einzelne, am 7. April bei O. Wind mehrere. — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hage- meister). An beiden Orten Brutvogel. Oldenburg. Cloppendurg (Meistermann). Ankunft am 30. März. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasderg (Fick). 488 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Es war vorher kalter scharfer Nordwind gewesen; bei seinem Ein- treffen, am 29. März, war es still und sonnig mit Ostwind; Nacht- fröste herrschten. — Hannover (Leverkühn). 29. März zuerst gehört. — Mariensee (Rose). 27. Mai 5 Eier. Prov. Hessen- Nassau. Cassel (Walter). Am 15. März die ersten, am 17. März viele im Garten bei S., nachher S.W.-Wind und 4 6° Re- aumur am Vormittag. — Wehlheiden (Ochs). Am 18. März zu- erst bemerkt, am 22. Juli noch frisches Gelege. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 1884, April, 10, mässiger O., trüb, Abends still, klar: die ersten. — April, 12., schwacher W., klar, warm; mehrere singen. — April, 26., S.S.W., etwas bewölkt, warm, Abends 8.8.0: zahlreich, singen eifrig. — Juni, 3., Nest, die Eier ausgefressen, wahrscheinlich von Waldmäusen. — 1885, April, 14.,N., klar, schön : dieersten. — April. 23., SW. sehr warm, Abends Gewitter: zahlreich, singen eifrig. Juni, 3., Nest mit kleinen Jungen. — Löcknitz Rüdiger). Ankunft: 1884 am 11., 1885 am 15. April. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Schwellin (Ziemer). 1884. September, 23., zahlreich auf dem Zuge. — 1885., Mai, 21. Nest mit 5 Eiern. — September, 22., heftiger N.W, trüb, kühl, gegen Abend der Wind schwächer, klar: zahlreich auf dem Zuge. — October, 11., schwacher Wind aus O. dann S.0.,S., S.W., dann wieder S. feiner Regen bis gegen Abend: einzelne; später nicht mehr notiert. — Bei Schwellin der häufigste der drei Laubsänger. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 27. März zuerst gesehen. — Werzlar (Dr. Glaser). Sommerbrut- vogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Flensburg (Paulsen). Am 18. April singend. — Husum (Peters). Am 13. Juni zwei Stück in Süderholz beobachtet, wahrscheinlich am Brutplatz; am 23. August in Menge auf dem Durchzuge. — Prov. Westfalen. Hilehenbach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Ankunft am 21. März. Kgr. Sachsen. Bei Zittäu gemein, namentlich in den Fichten- beständen; ebenso häufig im Oberen Vogtlande und in der Umge- gend von Greiz, namentlich im Parke (Helm). In Mautiz, wo er vor einigen Jahren nistete, wurde er in diesem Jahre nicht beobachtet. In Greiz wurde der erste am 11. April (Helm), in Säusslitz b. Grossenhain am 19. April gehört. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (v. W olffers- dorff). Brutvogel, häufig” 19. März zuerst gesehen. 97. Phyllopneuste Bonnellii, Vieill. — Berglaubvogel. Bayern. Schwarzach (Baumeister). Brutvogel bei Reichenhall. Mitte Mai. 08. Hypolais salicaria. Bp. — Gartenspötter. Anhalt. Desau (Robitzsch). Ankunft am 12.. Mai, für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 489 Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. . Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel. Am 29. April bei sehr warmer Witterung sangen einige in den An- lagen der Stadt; am 2., 3., 4, 9 Mai singen viele. — Zdrach (Sehlichtegroll). Zugvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nirgends selten. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Brutvogel. — München (C. Parrot). Häufiger Brutvogel, 11. Juni brütet das Weibchen. — Schwabach (Doule). Brutvogel. — Würzburg (A. Pischinger). Der Gartensänger hat sehr gegen früher ab- une: dagegen ist Phyllopneuste trochilus sehr häufiger Brut- vogel. Braunsehweig. Helmstedt (Menzel). Brutvogel. 7 Juni 1883 ein Gelege v. 4 Stück ziemlich bebrütet am Brunnenwege. 10. Juni 1884 ein Gelege von 4 frischen Eiern am Bahnhofe. — Seesen (Beling). 14. Mai zuerst gehört. Hamburg. (Krohn). Nicht selten. Lippe. ARischenau (W olf.) 15. Mai. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Zuerst am 15. Mai bemerkt. — Stern- berg (Steinohrt). Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Es hatte einige Tage kalter Südwest geweht; als er am 19. Mai erschien, gab es einzelne Regenschauer von Donner begleitet; dazwischen war Sonnenschein. Ich fand am 26. Juni ein ver- lassenes Nest mit 4 Eiern, in etwa 4 Fuss Höhe, in einem Syringengebüsch, unmittelbar an der Landstrasse. — Hannover (Leverkühn). 1834. 8. Juni 5 bebrüte Eier in unserem Garten, aus dem Nest flogen 4 Junge aus. (Rose) 1885. 11. Juni 5 Eier, aus demselben Neste 22. Juni 4 Eier. Haselünne, Sang zuerst 10. Mai. Abzug ungefähr 25. August. Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Exemplars: kleine Käfer, Mai. Prov. Hessen- Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Die ersten am 4., mehrere am 20. Mai bemerkt, Nestbau am 2. Juni, vollständiges Gelege am 12. Juni, Abzug am 30. August. — Rinteln (Hillebrecht). Seltener Brutvogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Am 8. Mai, trüb, kühl, zuerst bemerkt, am 9. August noch be- obachtet, Abzug nicht notirt. — Zöckniz (Rüdiger). Ankunft 1882 am 11., 1883 am 14, 1884 am 14. Mai. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Zouisenberg (Meier). Ankunft 11. Mai. — Prov. Rheinlande. Albshausen (Pfaff). Ankunft 19. April. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Vulgär „Diderit“. Häufigin Obstgärten. Prov. Schlesien. Grossburg (Arth. Richter). Ankunft & am 6. Mai, 2 am 19. Mai, beide bei W.-Wind, Nestbau am 22. Mai, Abzug Ende August. — Ziegenhals (Tiemann). 5. Mai bis 2. September. Prov. Schleswig-Holstein. Dreitensten (Cornehls). Häufiger Brut- 490 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses vogel. — Hadersleben (Krohn). Mehrfach an dem von Wäldern umgebenen Damm (ein Binnensee), auch in einer Waldlichtung bei Errigstedt beobachtet. Am 13. Juni Nest mit fünf Eiern. — Husum (Peters). Am 18. Mai zuerst gehört. Prov. Westfalen. Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. In Friesen und Arnoldsgrün „Spottvogel“ genannt. Ankunft: In Grossenhain bei S.W.-Wind am 3 Mai (Tags vorher S.W.-Wind und regnerisch), am gleichen Tage in Zittau, am 6. Mai in Gera den Ersten gehört (Helm), in Friesen in diesem Jahre am 10. Mai, 1883 am 9., 1882 am 7., 1877 am 14. und 1876 am 7. Mai. Abzug: In Grossenhain am 16. Aug. nur noch einzelne gesehen, am 6. September waren alle fort; in Annaberg zogen sie am 28. August fort, in Zittau am 19. Juli den letzten Gesang gehört. Bruten: Am 2%. Juni und 6. Juli in Grossenhain ausgeflogene Junge gesehen, in Arnolds- grün Anfangs August fütterten die Alten ausgeflogene Junge. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 4. Mai zuerst beobachtet : 99. Acrocephalus palustris, Behst. — Sumpfrohrsänger. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Derselbe wird mit- unter auf dem Zuge erlest. Im Mai wurde an der Baunach ein Exemplar geschossen. Nicht Brutvogel. Braunschweig. Delmstedt (Menzel). Bis jetzt nur brütend am sogenannten Sternberger Teiche gefunden. Hessen. Butzbach (Reuss). Kommt bei Pfungstadt vor. Meeklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (Walter). Sehr häufiger Brutvogel. Ein volles Gelege schon am 27. Mai gefunden. Nest wird hier vom Kukuk bevorzugt. Prov. Hannover. Gronau (Mejer). 28. Mai 2 Nester leer, 3. Juni in denselben je 3 Eier, 3. Juni 4 Eier schwach bebrütet, 3. Juni 6 Eier stark be- brütet, 3. Juni 5 Eier frisch, 5. Juni 4, 5 Eier, 4 bebrütete Eier, 3 Eier, 9. Juni 4, 4, 3 Eier, 11. Juni 4 Eier. Prov. Hessen-Nassan. Wehlheiden (Ochs). Häufig. Volles Gelege am 8. Mai. Prov. Ostpreussen. Norkiten (Robitzsch). Der häufigste Rohrsänger. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Sachsen. Naumburg a/S. (Jex). Während in früheren Jahren der Sumpf- rohrsänger nur sehr vereinzelt brütete, hatten in diesem Jahre eine so grosse Anzahl sich eingefunden, dass an den buschreichen Ufer- rändern der Auengewässer des Gebietes nicht weniger als 20 Brut- paare entdeckt wurden. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Zerstreuter Brutvogel. — Hadersleben (Krohn). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 491 Nicht häufig. Den ersten Nestanfang am 28. Mai beobachtet; am 1. Juni war das Nest fertig; am 3. enthielt es zwei, am 6. vier Eier. Es war unweit der Stadt in einem wildwachsenden Johannisbeerstrauch angelegt, und zwar sehr tief in einem trockenen Graben. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 14. Mai. Kgr. Sachsen. Wenige Paare nisten bei Zittau am Mühl- graben und an der Mandau. Ueber seinen Gesang liegt aus der dortigen Gegend folgender Bericht vor: „Fleissiger Nachtsänger, so am 19. Juni nach 10 Uhr ein Exemplar im Felde gehört. Ich unterschied in dem Gesang das Lied der Rauchschwalbe, des Hänflings, des Baumpiepers sehr deutlich; auch die Strophe des Hausrothschwänzchens und einige Töne des Gartenspötters waren zu erkennen.“ Vereinzelt mag er wohl auch auf den grösseren Teichen bei Grossenhain nisten. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Woltfersdorff). Brutvogel, häufige, 12. Mai zuerst beobachtet. 100. Acrocephalus arundinaceus, Nm. — Teichrohr- sänger. Baden. Mannheim (F. Förster). Gesang zuerst gehört am 2. Mai. Beim Herbstzuge in Menge bemerkt am 31. August. — Mosbach (Widmann). Aussergewöhnliche Erscheinung. — Radolf- zell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Häufiger Zug- vogel in den Lech- und Wertachauen. Die ersten Anfangs Mai; am 9. Mai sangen mehrere. 3. Juni 2 Nester mit 2 Eiern. 6. Juni 2 Nester, wovon eins 4, das andere 2 Eier barg. 10. Juni Nest mit 4 Eiern. Am 12. Juni wieder 3 Nester gefunden, wovon eins 3 frisch ausgeschlüpfte Junge und ein anderes einen noch nackten jungen Kukuk enthielt, der seine Stiefgeschwister schon aus dem Nest geworfen hatte. Am 24. Juni waren die meisten Nester verschwunden, wohl theils durch Raubthiere, theils durch muth- willige Hände zerstört. Am 14. Juli noch ein Nest mit 4 stark bebrüteten Eiern gefunden. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht selten an unseren Teichen und an der Baunach und brütet in ziemlicher Menge am Birkenfelder See. Trotzdem dieser See hart am Walde liegt, konnte ich noch kein Ei des Kukuks oder einen jungen Kukuk in den dort häufigen Nestern auffinden, vielleicht deshalb nicht, weil der Kukuk in bestimmten Localitäten auch bestimmte Vogelarten zur Aufzucht seiner Nachkommenschaft wählt. Diese sind nur für unsere Gegend Motacilla alba und Dandalus rubecula. — Am 12. Juli 1 Nest mit 2 frischen, 1 Nest mit 4 be- brüteten Eiern und eins mit halberwachsenen Jungen gefunden. — München (C. Parrot). Häufiger Brutvogel bei Grafenrheinfeld und 492 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Klosterheidenfeld bei Schweinfurt. — Würzburg (A. Pischinger). Ist der gewöhnlichste der Rohrsänger. 2 Nester gefunden. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Sternberg (Steinohrt). Brütet mitten in der Stadt in Gärten als „horticula“. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr.Preussen. Prov. Brandenburg. Witenberge (Walter). Häufiger Brutvogel. Nester oft nur wenige Schritte von einander entfernt. — Luckenwalde (Stöckenius). Häufiger Brutvogel. Prov. Hessen - Nassau. ARinten (Hillebrecht). Sparsam. — Wehl- heiden (Ochs). Am 1. Juni volles Gelege. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1882 am 11. Mai, 1883 am 29. April, 18855 am 2. Mai. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Dreiensten (Cornehls). Häufiger Brut- vogel. — Hadersleben (Krohn). Häufig im Schilf an der Föhrde. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 3. Mai. Kgr.Sachsen. Bei Grossenhain auf fast allen mit Rohr und Schilf bewachsenen Teichen nistend anzutreffen, meist in mehreren Pärchen. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 3. Mai zuerst gesehen. 101. Acrocephalus turdoides, Meyer. — Drosselrohr- sänger. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brütet häufig im See von Gross- Künau bei Dessau. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst bemerkt und Ge- sang gehört am 7. Mai. Im Herbst durchziehend am 31. August. — Mosbach (Widmann). Erscheint nur aussergewöhnlich. — Rado/f- zell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Sehr selten und nur auf dem Durchzuge Am 12. April 1 Stück bei Zauingen beobachtet. — Burgpreppach (J. A. Link). Früher nur auf dem Zuge und nur selten, brütet dieser Vogel seit 2 Jahren in einem kleinen Teiche zu Königsberg in Franken. Der einzig mir be- kannte Fall, dass ein Paar im Gebiete gebrütet hat. — Würzburg (A. Pischinger). Am 14. März eine Rohrdrossel auf dem Zuge. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Schwerin (Beste). Ankunft am 14. Mai bei N.W.-Wind. — Siern- berg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöckenius). Häufiger Brutvogel. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Diesen Vogel, für den hier durchaus die Oertlichkeit fehlt, schoss ich am 15. Mai in einem Weidenbusch an meinem Garten, da er mir durch seinen ungewohnten Gesang auffiel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1884 am 12., 1885 am 13. Mai. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Nistet häufig im Schilf der Saale. Prov. Schleswig- Holstein. Breiensten (Cornehls). Selten; einmal hier erlegt. — für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 495 Hadersleben (Krohn). Nicht häufig. Am 14. Mai Morgens 2 Uhr bei Skallerbeck in einem Wiesenterrain, das von einem Bache durch- zogen wird, eifrig singen gehört. Am 25. Mai auch bei Satrup auf einem Moor angetroffen. Prov. Westfalen. Bielefeld(Peperkorn). Brutvogel, der Ende April erscheint und Anfang August fortzieht. Kgr. Sachsen. Wurde in Sachsen nicht beobachtet. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 26. April zuerst beobachtet. 102. Locustella naevia, Bodd. — Heuschreckensänger. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel. In den Lech- und Wertachauen ziemlich häufig. Am 23. April schwirrte der erste Vogel, von diesem Tage an immer mehrere vernommen. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Aannoer (Lever- kühn). 16. Mai mitten im Z/ämelerwalde schwirrend beobachtet. Prov. Ostpreussen. EZlchwalde (Baecker). Sommerbrutvogel. Louisenberg (Meier). Ankunft 22. Mai; zum ersten Mal brütend gefunden. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Zwei Mai genau beobachtet. Herr Schwen schreibt: ‚Aus dichtem Ge- büsch am Saalufer bei Pötzkau erscholl ein anhaltendes Geschwirr. Der Schall setzte aus, als ein Vögelchen von etwa Zaunkönig- grösse aus dem Busch flog, und begann wieder, wo sich dasselbe gesetzt hatte. Bald darauf hörte ich dasselbe schwirren in einem Gebüsch auf trockener Höhe, eine halbe Meile von der Saale ent- fernt. Ich kroch bis auf 6° Entfernung an das Vögelchen heran, das sich nicht stören liess. Erst bei grösserer Annäherung flog es ab. Es war Hochsommer.“ Prov. Schlesien. Ziegenhals (Tie- mann). Ein Exemplar am 19. Septbr. auf dem Durchzuge er- legt. Prov. Schleswig-Holstein. BDreitensten (Cornehls). Brut- vogel, doch nur zerstreut hier vorkommend. — Flensburg (Paulsen). Am 8. Juni Nest mit drei Eiern. — Hadersleben (Krohn). Häufiger Brutvogel. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 19. April. Kgr. Sachsen. Wurde am 8. Mai auf dem Zuge in Dreiten- bach beobachtet. Sachsen-Altenburg. Gössnitze (Heller). Im ganzen Pleissethal und an der Sprotte nicht selten. Brutplätze: Kaurizz, Löhmigen, Hainichen, Ponitz, Merlach, Bornshain, Mückern, Grossstöb- nitz, Klein- und Grosstauschwitz. 103. Locustella fluviatilis, M. u. W. — Flussrohrsänger. Kgr. Preussen. Prov. Schlesien. Breslau (Kern). Entdeekte ich diesen Sommer an der Glatzer Neisse und deren Nebenarmen. Kgr. Sachsen. Nistet vereinzelt bei Grossenhain.*) *) Es wäre wünschenswerth, Exemplare zu schiessen und zur sicheren Constatirung des Vorkommens einzusenden, R. Blasius. 494 X. Jahresbericht (1835) des Ausschusses 104. Calamoherpe aquatica, Lath. — Binsensänger. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Kommt nur äusserst selten auf dem Zuge hier durch und wurde ein solcher am 29. April 1880 in der Nähe der Baunach erlegt. Kgr. Preussen. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Brutvogel. 105. Calamoherpe phragmitis, Bechst. — Schilfrohr- sänger. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst in Mehrzahl ge- sehen 15. April. Nest mit ganz kleinen Jungen 15. Juni. — Mos- bach (Widmann). Aussergewöhnliche Erscheinung. bayern. Würzburg (C. Parrot). Häufiger Brutvogel. Wir fanden am 15. Juni 2 Nester mit je einem Ei. Meeklenburg. Schwerin (Beste). Ankunft am 4. Mai bei O.-Wind und Regenwetter. — Sternberg (Steinohrt). Brut- vogel. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (W alter). In hiesiger Gegend der einzige Rohrsänger; brütet 2 Mal. Prov. Hessen-Nassau. Zinten (Hillebrecht). Häufiger Brutvogel. Prov. Pommern. Löckniz (Rüdiger). Ankunft 1884 am 9., 18355 am 9. Mai. Prov. Schlesien. Riesengebirge: Giersdorf (Hosius). Am Teiche bei Giersdorf ziemlich häufig brütend. Kgr. Sachsen. Rei Grossenhain nicht so häufig wie der Teiehrohrsänger, aber eher als der Flussrohrsänger anzutreffen. 106. Sylvia curruca, Linn. — Zaungrasmücke. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Ankunft am 21. April. Baden. Mannheim (F. Förster). Erstes volles Gelege am 5. Mai. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel. Am 10. April die erste in den Wertachauen; 22. April erster Gesang, vom 24. April ab die Mehrzahl singend. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Brutvogel im Gebiet. Am 27. April die ersten 2 gesehen. Am 18. Mai beim Nestbau; am 3]. Mai Nest in einer jungen Fichte mit 6 Eiern. 25. Juni 5 halberwachsene Junge. Am 28. August die letzten gesehen. — Karlsten (E. Hofmann). Kommt April und geht Septbr., Zugvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Zugvogel. — Wiesen (Königer). Sommerbrutvogel. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Ankunft 26. April, Abzug Mitte Septbr. Einzeln. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel, am 29. Juni 1885 ein Gelege von 4 frischen Eiern. Hamburg. (Krohn). Häufiger als sonst; erstes Gelege von 6 Eiern 10. Mai. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 495 Schwerin (Beste). Ankunft am 5. Mai bei 0.8.0.-Wind. — Stern- berg (Steinohrt). Ankunft am 19. April. — Waslow (Hage- meister). Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Ankunft am 26. April. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Der 19. April, als der bis da scharfe Ostwind gelinder wurde, war der Tag ihrer Ankunft; Tags sonnig, Nachts Reif. — Hannover (Lever- kühn). 1884: 10. Mai 5 Eier. — Haselünne. Das Müllerchen hörte ich erst am 12. Mai. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hille- brecht). Häufig. — Wehlheiden (Ochs). Brüten in den Stachel- beerhecken der Gärten, wenn dieselben grünen. Noch am Ende Mai volle Gelege. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). Wird häufiger, am 29. Mai 1884 zuerst das Nest mit 6 Eiern ge- funden. — Löcknitz (Rüdiger). Aukunft 1383 am 7. Mai, 1884 am 28., 1885 am 26. April. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen(Schwen). Häufig. Prov. Schlesien. Grossburg (Arth. Richter). Ankunft 16. April bei O.-Wind, Nest- bau am 24. April und 28. April, Abzug am 8. Septbr Kgr. Sachsen. Ankunft: In Zitau und Grossenhain am 19. April, in Annaberg im Mai. Abzug: In Zittau am 16. August zuletzt gesehen, in Grossenhain am 6. Septbr. auf dem Zuge be- griffen, nur noch einzelne gesehen; in Annaberg bis zum 26. Septbr. beobachtet. In Mautitz am 6. Juni in einer Bocksdornhecke ein Nest mit 4 Eiern gefunden. Sachsen-Coburg-G&otha. Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von 'Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 6. April beobachtet. 107. Sylvia cinerea, Lath. — Dorngrasmücke. Baden. Mannheim (F. Förster). Am 13. April zuerst be- merkt und zugleich Gesang gehört. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — ZBadolfzell (Schwab). Nur sparsam vor- kommender Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zahlreicher Zug- vogel. Erster Gesang 74. April; mehrere sangen am 27. und 29. April etc. — Burgpreppach (J. A. Link). Ziemlich gemeiner Brutvogel. Am 21. April die ersten. Am 4. Juni Nest mit 6 Eiern, am 13. Nest mit 5 Eiern. Wegzug Mitte Septemb.er. — Karlstein (E. Hofmann). Kommt April und geht Septbr Zugvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Zugvogel. Braunschweig. Beern(Schmelzkopfl.). Ankunft 25. April bei S. warm (24. April S. warm). Abzug: Ende Septbr. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel, am 29. Mai 1885 ein Ge- lege von 5 frischen Eiern. — Ottensten (Gellrich). Ankunft 1. 496 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses April bei S.W. 1, schön. (31. März schön.) Abzug: 14. Septbr. bei S.S.W. 4, hell, trocken. (13. Septbr. S.W. 2, hell, trocken.) Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. Meeklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Ankunft 1832 am 24., 1883 am 27., 1884 am 28., 1885 am 18. April. — Sternberg (Steinohrt). An-. kunft am 19. April. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Gronau (Mejer). 20. Mai 5 frische Eier ; 22. Mai 3 Eier; 5. Juni d Eier. — Hannover (Lever- kühn). 1884: 12. Mai 4, 2 Eier; 17. Mai frisches, leeres Nest; 22. Mai 3 Eier; 2. Juni 3 Junge; 24. Juni 3 Eier. (Rose.) 25. Mai 1885 1 verlassenes Ei. Prov. Hessen-Nassau. Wehlheiden (O chs). Nimmt durch die Verkoppelungen ab. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 15581 am 8., 1883 am 6., 1884 am 3. Mai, 1885 am 27. April. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Louisenberg (Meier). Ankunft 6. Mai. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, häufig; Ankunft4. Mai. Prov. Sach- sen. Beesenlaublingen (Schwen). Häufig. Prov. Schleswig-Hol- stein. Breitenstem (Cornehls). Häufiger Brutvogel. — Flensburg (Paulsen). Am 26. April den ersten Gesang gehört; am 10. Juni Nest mit fünf Eiern. — Hadersleben (Krohn). In diesem Jahre fast selten; ich habe wenig Vögel gesehen und nur zwei Nester gefunden in einem und demselben Gehölz bei Erlöff, eins im Farngestrüpp am 29. Mai mit fünf Eiern, das andere am 13. Juni in einer Fichte mit fünf stark bebrüteten Biern. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 23. April. Kgr. Sachsen. Ankunft: In @rossenhain am 10. Mai bei heftigem S.W.-Wind (Nachts vorher Frost), am gleichen Tage auch in Zittau die ersten beobachtet. Abzug: In Annaberg am 30. August, in Zittau am 26. Juli zum letzten Mal singen gehört. Sehr häufig in Ebersbach; in Grossenhain seltener als die vorige anzu- treften. Saehsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). 26. April bei 4 11°C. zuerst gesehen. — Kornhochheim b. Neu- dietendorf (Riehmann). Brutvogel, „Müllerchen“ genannt. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Sonne- feld (Sembach Il). Brutvogel. Sachsen-Weimar. Zrbenhausen b. Weimar (Böttner). Kommt einzeln an. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 9. Mai zuerst beobachtet. 108. Sylvia nisoria, Bechst. — Sperbergrasmücke. Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. Bayern. Nichts. Kommt aber doch an mehreren Orten vor, wie mir J. A. Link brieflich mittheilte. (Walter.) für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschland. 497 Lippe. Oesterholz (Bühring). 5. Mai zuerst gesehen Anfang Juni 4 Eier. Mecklenburg. Doderan (von Klein). — Sternberg un — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Brut- vogel. Kgr. Preussen. Prov.Brandenburg. Reiersdorf(W alter). Ist hier bestimmt nicht Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Mittel-Pogobien (Langer). Sommerbrutvogel, sparsam. Prov. Pommern. Dlumenfelde (Krause). Gemeiner Brutvogel. — Klein-Reichow (Ziemer). Am 26. Juli 1584 fing ich hier ein altes ? mit der Hand; dasselbe befand sich in voller Mauser, hatte fast sämmtliche Schwingen (mit Ausnahme der 2 resp. 3 ersten jederseits) gleichzeitig verloren und konnte in Folge dessen nicht fliegen. Die neuen Schwingen brachen eben aus den Kielen. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Breiten- sten (Cornehls). Selten. Am 28. Mai zuerst beobachtet. — Husum (Peters). Am 14. Mai mehrere angetroffen. Kr. Sachsen. Bei Mauxitz in einem sumpfigen Walde Brutvogel, dort ein arger Kirschendieb; in Grossenhain am 7. Juni ein Exemplar in der Nähe der Stadt beobachtet, am 12. Juli in Zittau, wo sie hin und wieder vorkommt, in einem Erlengehölz am Mühlengraben ein junges Exemplar. Sachsen-Coburg-&otha. Obersüllbach (Sembach]l.). Brutvogel. — Schwarzburg-Rudolstadt. Scheide (Rühm). Brut- vogel, selten, nur im Laubholz. 109. Sylvia atricapilla, Linn. — Schwarzköpfige Gras- mücke. Baden. Mannheim (F. Förster). Am 12. April zuerst bemerkt. Am 5. Mai erstes volles Gelege. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommer- brutvogel. Bayern. Aschaffenburg (J).Deubler). Bei diesem Vogel ist eine Zunahme zu bemerken; dasselbe gilt von Sylv hortensis. — Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufiger Zugvogel. Erster Gesang 21. April, von mehreren erst am 29. April, 2., 3. und 4. Mai von mehreren. — 11. September den ersten Herbstgesang ver- nommen. — BDischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Häufiger Sommerbrutvogel. Zwseeselmühle (Kollin). Am 16. April zum ersten Male singen hören, am 26. Juli zum letzten Mal; ist sehr häufig. — Durgprepprach (J. A. Link). Ziemlich häufig im ganzen Gebiet, hat dennoch abgenommen. Ankunft 17—20. April, am 21. gesungen. Am 24. Mai Nest mit 5 Eiern; am 28. Juni flügge Junge. In einem Neste dieses Vogels fand sich ein junger Kukuk, einige Tage alt, allein vor. — S7. Catharina (A. P. Schott). Schwarzplattl ist hier Brutvogel. — Ebrach (Schlichtegroll). Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1837, 32 498 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Sehwarzköpfige und Garten-Grasmücke sind Brutvögel. — Lohrer- strasse (Steinbrenner) Zugvogel. — Neumarkt (Gigglberger). Die 4 gewöhnlichsten Grasmücken Sylvia curruca, atricapilla, cinerca und hortensis kommen als Brutvögel vor. — Neustadt (Sehildknecht). Seitdem hier Vogelfänger ansässig sind, hat sich seit einer Reihe von Jahren das Schwarzköpfchen und auch die Gartengrasmücke sehr vermindert; namentlich in der Brutzeit trifft man Sylvia atricapılla nur in wenigen Paaren. — Rohrbrunn (Lösch). Seltener Brutvogel. Ankunft 16. April. — Starnberg (A. Weisenthaler). Von den gewöhnlichen Grasmücken ist Sylvia atricapilla selten. — Würzburg (A. Pischinger). Die Schwarzplättehen blieben dies Jahr sehr lange hier, noch am 11. October waren noch viele im Hofgarten, sangen auch noch. Das letzte sah ich am 18. October. Braunschweig. Devern (Schmelzkopf1l.). Ankunft 4. April bei S.O. kühl. (3. April S.O. trocken). Abzug Mitte October. — Calvörde (Uhde). Ankunft 21. April; Abzug Anfang September; einzeln. — Fürstenberg (Benze). Im Weserthale, nicht sehr häufig. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel. — Ottenstein (Gellrich). Ankunft 22. April bei W.N.W., 2, hell, kalt (21. April unfreundlich). Abzug 2. October bei W., 3, kühl, trocken (1. October S.W. 2, regnerisch),. — Wieda (Eilers). Häufiger Brutvogel. Hessen. Butzbach (Reuss). 27. April bis 28. September. — Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Hoffmann). 20. April. — Kirtorf (Walter). Sehr selten. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — ‘Ludwigslust (von Böhl). Ankunft 1882 am 9. April, 1883 am 2. Mai, 1854 am 1. Mai, 1385 am 26. April. — Schwerin (Beste). Ankunft am 27. April bei N.O.-Wind. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Traf ein am 14. Mai bei Nordwind; das Wetter war kalt und windig, aber sonnig; mit Nachtfrösten. — Hannover (Leverkühn). 21. Mai 1384 2 Eier. — Harste bei Hannover (Leverkühn). 14. Mai hb Eier. — Hannover (Rose). 24. Mai 4, 4, alles bräunliche Eier. — Moringen (von Roden). Ankunft 4. Mai. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköpel (Schlingloff). Am 1. Mai bei Windstille die ersten, am 12. Mai zahlreich, am 5. Juni volles Gelege. Abzug am 20. September. Starke Verminderung beob- achtet. — Hanau (Färber). Ankunft am 24. April. — Rinteln (Hillebrecht). Häufig. — Wehlheiden (Ochs). Gelege Ende Mai, eines mit schönen rothen Eiern. Prov. Ostpreussen. Louisen- berg (Meier). Ankunft 19. Mai. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1881 am 3. 1883 am 12, 1834 am 1. Mai, 1885 am 29. April. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 14. Mai brütet auf 4 Eiern. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrut- vogel, häufig. Prov. Schlesien. Flinsberg, Isergebirge (Kirchner). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 499 Siedelt sich von Jahr zu Jahr mehr an. Vor 11 Jahren 3—4 Paare nistend, jetzt einige 30 Paare. Ankunft. 28. Mai, Abzug Ende August. Prov. Sachsen. Deesen’aublingen (Schwen). Häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Breitensten (Cornehls). Häufiger Brutvogel. — Flensburg (Paulsen). Am 25. April den ersten Gesang gehört. — Hadersleben (Krohn). Ziemlich häufig; mehrere Paare in den Anlagen nahe dem Hause. In Nygaardskov am 14. Juni Nest mit einem Ei. — Husum (Peters). Am 14. Juli zwei Junge und ein Ei in einem Neste gefunden. Prov. West- falen. Hüchenbach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Am 19. April ein Stück, am 23. April zahlreich beobachtet. Kr. Sachsen. In riesen „Schwarzplatte‘ und „Plattmönch“, in Annaberg „Mönch“, in Zitau „Plattmöch“, in Arnoldsgrün „Schwarzkopf“ genannt. In Mylau am 15. April, in Friesen 1881 am 17. April eingetroffen, in Mautitz, wo sie nicht nistet, am 6. October ein Exemplar auf dem Durchzuge beobachtet. In Annaberg häufig, im Mai eingetroffen, am 16. September abgezogen. Im Lausitzer Gebirge noch nicht selten, obwohl sie früher zu den häufigsten Vögeln gehörte, ebenso in manchen Gegenden des Oberen Vogt!andes in Ebersbach brütet sie nur ganz vereinzelt. Flügge Junge am 26. Juli bei Grossenhain angetroffen. Sachsen-Coburg-Gotha. Obersüllbach (Sembach].). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, häufig, April bis October. — Weidach (Florschütz). Zuerst 15. April. Zuletzt 27. September gesehen. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinius). Brutvogel, 22. April bis Ende September. — Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 7. April zuerst gesehen. 110. Sylwia hortensis, auct. — Gartengrasmücke. Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell(Sch w ab). Nur sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Aschaffenburg (J. Deubler). Hat hier an Zahl zugenommen. Augsburg (A. Wiedemann). Im Allgäu „Boschajohlar“, d. h. Buschjodler genannt, ist ziemlich zahlreicher Zugvogel. Erster Gesang am 29. April, am 2. und 3. Mai von mehreren gehört. Am 12. Juni ein Nest mit 4 stark bebrüteten Eiern. — Burgpreppach (J. A. Link). Ziemlich häufiger Zugvogel, in Gärten und Vorhölzern brütend. Die erste am 5. Mai, letzte am 24. Septbr. gesehen. Am 26. Mai Nest mit 5 Eiern, am ®. Juni Nest mit nackten Jungen. Hat abgenommen an Zahl. — Karlsten (E. Hofmann). Zugvogel, kommt April und geht Septbr. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Zugvogel. — KRohr- brunn (Lösch). Selten. Ankunft Mitte April. — Schwabach (Doule). Die vier gewöhnlichen Grasmücken Sylvia hortensis, 32" 500 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses atricapilla, eurruca und cinerea sind häufige Sommerbrutvögel. — Wiesen (Königer). Sommerbrutvogel. — Würzburg (A.Pischinger). Die Gartengrasmücken sind hier in den umliegenden Laubwäldern viel häufiger als in den Gärten und Anlagen, wo nur einige Paare nisten. Braunschweig. AHasselfelde (Stolze). 24. April zuerst gesehen. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel. — Wieda (Eilers). 13. April Ankunft. Häufiger Brutvogel. Hessen. Kirtorf (Walter). Ankunft Mitte April, Abzug Mitte Septbr. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Brut- vogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Hannover (Rose). 22. Juni 3 Eier aus einem Nest, aus dem am 11. Juni 5 Eier genommen waren. 23. Juni 5 Eier. Prov. Hessen - Nassau. Hanau (Färber). Ankunft am 2. Mai. — Wehlheiden (Ochs). Ende Mai 10 Nester mit je 5 Eiern gefunden. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1884 am 11. Mai. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Zouisenberg (Meier). Ankunft 8. Mai. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaubling«n (Schwen). Häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Bieitenstein (Cornehls). Brutvogel, doch nur zerstreut hier vorkommend. — Flensburg. Am 10. Juni Nest mit einem Ei. — Hadersleben (Krohn). Gemein in der Nähe der Stadt, in Gärten, Anlagen und auf Kirchhöfen. Die ersten vollzähligen Gelege am 6. Juni gefunden. Husum (Peters). Am 2. Juni vier frische Eier. Prov. Westfalen. AHeilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. In Schneeberg „Staudenquatscher‘“ genannt. — Sehr häufig bei Ebersbach, gemein bei Zittau und Annaberg, ziemlich häufiger Brutvogel bei Grossenhan. — Ankunft: In Mylau und Friesen am 15. April (am letzteren Orte 1876 am 19., 1877 am 29. und 1882 am 21. April), in Breitenbach am 6., in Müllnitz b. Grossenhain bei heftigem S.W. (Nachts Frost) am 10. Mai, am gleichen Tage auch in Zittau die Erste, in Schneeberg am 13. Mai zum ersten Mal beobachtet. — Abzug: In Mylau vom 5. bis 8, in Annaberg am 29. Septbr, in Grossenhan am 6. Septbr. keine mehr zu sehen, in Zittau die letzten 2 am 23. Aug. gesehen, den letzten Gesang am 2. Aug. gehört. — Brut- geschäft: In Nossen am 26. April beim Nestbau beobachtet, in Grossenhain am 16. Juli ein Nest mit 3 Jungen und ein klares Ei gefunden; am 23. Juli 4 Stück eben ausgeflogene Junge bei Naundorf b. Grossenhain von den Alten gefüttert. Sachsen-Coburg-&otha. Kornhochheim b. Neudieten- dorf (Richmann). Sommer 18383 in 3 Paaren, 1834 in 5 Paaren beobachtet. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, häufig, April bis Septbr. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 501 'Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 15. Mai beobachtet. 111. Merula vulgaris, Leach. — Kohlamsel. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brütet häufig in allen ge- eigneten Gärten und Parks bei Dessau und Halle a, S. und bleibt auch im Winter. Erster Gesang am 26. Febr. Baden. Mosdach (Widmann). Hier Standvogel. — Ra- dolfzell (Schwab). Häufiger Standvogel. Bayern. Aschaffenburg (J. Deubler). Es wurde Ver- mehrung dieses Vogels bemerkt. — Augsburg (A. Wiedemann). Standvogel. Erster Gesang in der Stadt am 15. Febr.; am 18. Febr. Paarung beobachtet von einem Paare bei warmer Witterung. Am 6. April erstes volles Gelege. — Bischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Standvogel. — Bischbrunn, Zwieselmähle (Kollin). Standvogel, sang zum ersten Male am 20. März. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht zu häufiger Stand- und Stricehvogel. Nicht so häufig wie früher. Am 1. März sang ein Männchen. Am 10. April erstes Gelege mit 4 Eiern, 26. April ein Nest mit 5 Eiern. Am 3. Juni ein Nest mit 6 frischen Eiern. 7. Mai Nest mit eben ausgekommenen Jungen. Macht 2 Bruten im Jahre. November und December einige Männchen hier gesehen. — St. Catharina (A. P. Schott). Brutvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Zahl- reicher Standvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Stand- vogel. — Münnerstadt (Riegel). Häufiger Brutvogel. — Neu- mare (Giggelberger). Brutvogel. — KRohrbrunn (Lösch). Ziemlich häufiger Standvogel. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Häufiger Stand- vogel. Im Garten meines Nachbars brütete im August eine Amsel in demselben Nest, in welchem dieselbe im Frühjahre ihr Brut- geschäft verrichtet hatte. Das Nest stand an der Südseite des Wohnhauses 16 Fuss hoch im Aprikosenbaum. Die 6 Eier wurden in 6 Tagen gelegt. — Stofenried (M. Kirchmayer) Zum Theil Standvogel. Braunschweig. Calörde (Uhde). Regelmässig. — Fürstenberg (Benze). Häufiger Standvogel im Weserthale, wo dichtes Gebüsch am Flusse wächst; kommt ausser Deebr. und Jan. auch bis oben im Sollingerwalde (515 m) vor. — Lichtenberg (Busch). Erster Gesang 2. Febr. — Seesen (Neubauer). cf. T. musicus. — Wieda (Eilers). Häufiger Brutvogel, einzelne bleiben oft bis in den Winter hier und suchen Nahrung in Ge- büschen und an warmen Quellen. So viel mir erinnerlich, waren das immer nur Männchen. Hamburg (Böckmann). 18. Februar singend, 8. April Nestbau, 21. April volles Gelege. (Krohn.) Seltener als sonst. 502 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Paarweise Anfang März, vereinzelt auch im Januar. Hamburg- Eimsbüttel (Müller). Frühester Gesang 14. Jan. 1882, spätester 27. Febr. 1885. Hessen. Friedberg (Sprengel). Brütet zweimal. — Giessen (Eckstein). 25. Jan. erlegt, 6.—10. April und 20.—26. April Nestbau, (Hoffmann.) 4. Febr. Gesang. Kirtorf (Walter). Häufig. Lippe. Langenholzhausen (Wagner). Die alten & über- wintern. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöckenius). Brütet hier nur höchst vereinzelt. Prov. Han- nover. Clausthal (Leverkühn). Nicht häufiger Brutvogel, im Winter bleibt keine. — Hannover (Leverkühn). 1884: 30. Jan. Paarung beobachtet. 31. März 2 Nester mit je 1 Ei, 3 noch leere Nester, 23. April: 3 Eier. 1885: Sehr zahlreich an den Futter- plätzen. 1. Febr. zuerst, von da an täglich Gesang. 2. Mai in einem Nest 2 Eier 3 Junge; dann 4 Eier. 2. Mai, 17. Mai 4 Eier, 24. Mai 1 Ei, 12. Juni 4 Junge (ein Nest) ausgeflogen. 25. Mai 4 Eier von Katze gefressen — alles in unserm Garten in Hannover. 20 April 3 Eier verlassen, 6. Mai 4 Eier Nest auf der Erde (Rose). 20 Mai frisch — bei Gronau. — Osnabrück (Ehlers). Ein Bei- spiel, wie manche Vögel sich der Oertlichkeit anbequemen und ganz andere Gewohnheiten annehmen, glaube ich von der Schwarz- drossel (Turdus merula, L.) anführen zu können. Dieser nie er- .müdende Sänger, der uns manchmal schon im Februar und dann sogar noch im Spätherst durch seinen Gesang erfreut, findet sich hier in grosser Zahl. Selbst in den Gärten mitten in der Stadt trifft man die Schwarzdrossel an, und in der Vorstadt kann man sie jeden Augenblick beobachten, so sehr hat die Zahl derselben in den letzten Jahren zugenommen. Die Nester befinden sich in der Regel 3 bis 4 Fuss und höher von der Erde in dichterem Ge- büsch, aber oft so unvorsichtig hingebaut, dass die Jungen schon in den ersten Stunden, nach dem sie aus dem Ei gekommen sind, eine Beute der Katzen werden. In der Regel brütet die Schwarz- drossel 2 Mal. — Was ich nun früher niemals beobachtete, kann man hier alle Tage sehen, nämlich, dass sich die Schwarzdrossel sehr gern auf die Spitze eines Daches setzt und von da ihren Gesang ertönen lässt, während ich sie früher immer nur auf dem Zweige eines Baumes gesehen habe. Es ist anzunehmen, dass diese innerhalb der Stadt ausgekommenen Schwarzdrosseln sich eine ganz andere Lebensweise angeeignet haben, als die im Walde gross gewordenen, da sie von früh an mit Mauern und Dächern vertraut geworden sind. Ende Mai v. J. fand ich ein Schwarz- drosselnest in der Scheuer eines Gehöftes, welches mitten im Hochwalde, eine Stunde von hier gelegen ist. Das Nest befaud sich auf einer an der Wand aufgehängten Wagendeichsel. Ich ER für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 503 weiss keinen Grund dafür, weshalb dieser Platz zum Nestbau aus- gewählt war, da doch der in der Nähe befindliche Hochwald mit dichtem Unterholz viel bessere Nistplätze bot. Als die Jungen halb erwachsen waren, wurden sie eine Beute der Katzen. — Osnabrück (Zeiske). Gesang zuerst 13. Febr. Abends 5 Uhr, erstes Gelege 20. April. Sie ist hier in grossen Mengen vor- handen und belebt, Futter suchend, sogar die Strassen der Stadt, namentlich bei Schneefall und dadurch bedingter Nahrungssorge. Man sieht sie jetzt häufig den Pferdekoth in Gemeinschaft mit Sperling, Fink, Goldammer und Haubenlerche durch- wühlen. Ihres Gesanges wegen wird sie zu Hunderten in der Stadt, aber auch überall auf dem Lande im Bauer gehalten. Ende April v. J. beobachtete ich gegen Mittag in einem Obst- und Gemüsegarten der Stadt eine Amsel auf dem Apfelbaume sitzend, und ein Vogelei zerpiekend. Sie hielt das zerbrochene Ei mit den Tritten fest und frass piekend den Eiinhalt. Ich schreckte sie auf, das Ei fiel herab. es war zweifelsohne ein Amselei und unbebrütet. Mir scheint hiernach die Anklage, dass die Amsel ein arger Nesträuber ist, um so mehr begründet, da sie das Gelege ihrer eigenen Art selbst nicht verschont. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt einer im Januar erlegten Amsel: Vogel- beeren. Spielarten: 2 an: der Schnabelwurzel weissgefleckte & von Turdus merula, davon 1 im Käfig gestorben 12 Jahre alt. Prov. Hessen - Nassau. Casse! (Walter). Allgemein Schwarzdrossel, Schwarzamsel, Amsel. Als ich in den ersten Tagen des Mai im Garten ein Nest untersuchen wollte, um zu erfahren, wie viel Junge ausgebrütet wären, das auf dem Nest sitzende Weibchen aber nicht Miene machte, das Nest zu verlassen. hielt ich meinen Finger dem Vogel hin; statt abzufliegen, biss er in den Finger, sprang auf den hinteren Rand des Nestes und blieb dort sitzen, Als ich die halberwachsenen Jungen gezählt hatte und 2 Schritt zurückgetreten war, sass der Vogel, das Weibehen, schon wieder auf dem Nest. — Rinten (Hillebrecht). Häufig. Standvogel. — Wehlheiden (Ochs). Ein Paar in der Nähe meines Hauses nistete dreimal und brachte jedesmal die Jungen hoch. Prov. Ost-Preussen. Elchwalde (Baecker). Kommt vor. — Ratzeburg (Euen). Erster Gesang 3. April. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Standvogel. Prov. Rheinlande Altenkirchen (Sachse). 19. April volle Gelege; 23. April kleine, nackte Junge. Rees (Malders). Brutvogel, sparsam. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Brütet in Gehölzen, sucht im Winter in Gärten und Höfen ihre Nahrunse. Prov. Schlesien. Guttmannsdorf (W. Auras). PBrutvogel; einzelne & überwintern alljährlich. — Forsthaus Weise Berg (Wagner). Häufiger Strichvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Augustendurg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cornehls). Häufig im mittleren Holstein. — Flens- burg (Paulsen). Am 28. Mai ein Nest in einer Tanne, ca. 6 m 504 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses hoch; das einzige darin vorhandene Ei war auffallend klein, denen der iliacus gleich. — Hadersleben (Krohn). War hier in diesem Jahre ungemein häufig. Die ersten vollzähligen Gelege zwar schon am 17. Mai, die grosse Menge jedoch erst im Juni gefunden; frische Eier bis zum 25. Juni. Bemerkenswerth sind viele Nester bei Ny- gaardskov und im Wansbecker Gehölz, beide an der Föhrde, in dem einzelne ausschliesslich, andere theilweise aus Seegras herge- stellt sind. — Husum (Peters). Am 13. Juni zweite Brut mit fünf frischen Eiern. — Niendorf (Lippert). Ist das ganze Jahr hier anwesend; fing am 28. Februar bereits an zu bauen. — Struckdorf (Voss). Sehr häufiger Brutvogel in Gärten, Feldgebüsch und Wäldern. Bleibt im Winter zahlreich hier und zieht sich dann in die Dörfer. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Standvogel. Vertreibt hier die kleinen Singvögel aus den Gärten. Kgr. Sachsen. In Mautitz und Annaberg Standvogel, auch bei @rossenhain, wo sie ziemlich häufig vorkommt, das ganze Jahr hindurch beobachtet, sogar bei 11—13° Kälte 3 und Q an ihren Standorten, am 17. Januar liess ein & schon seinen Gesang hören, in Freiberg sangen sie 1882 am 4. März (Frenzel). In Ebersbach ziemlich häufig, einige überwintern. In Friesen scheint sie Zugvogel zu sein, denn der dortige Beobachter meldet, dass sie am 1., 1877 am 18. März angekommen sei. Auch in der Um- gegend von Arnoldsgrün gehört eine Amsel im Winter zu den grössten Seltenheiten. In grosser Anzahl sind sie in ZLerpzig und Dresden das ganze Jahr hindurch anzutreffen. (Helm). Sachsen-Coburg-&otha. Coburg (Oppel). Stand- vogel. — Coburg (Schröter). Häufig. — Kornhochheim bei Neu- dietendorf (Riehmann). Seit etlichen Jahren Brutvogel. — Zeuten- dorf bei Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach bei Coburg (Sembachl.). Standvogel. — Sonnefeld (SembachlI.). Standvogel. — Taimbach bei Coburg (Deussing). Standvogel, häufig, brütet ganz niedrig in Büschen. Saehsen-Weimar. Erbenhausen bei Weimar (Böttner). Häufig, baut sein Nest in Reisig und Fichten. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Rothenburg bei Kelbra (Bellermann). Brutvogel, überwintert. Scheibe (Rühm). 19. März Ankunft. — Tilleda (Petry). Zugvogel, im Winter ab und zu 1 Exemplar; 16. April Nest mit Eiern gefunden. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig; im Winter in Stadtgärten, auf Feldern, in Vorhölzern. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 112. Merula torgquata. Boie — Ringamsel. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link) wird öfter auf dem Striche meist in Gesellschaft von Turd. pilaris und vrscivorus be- obachtet. In diesem Jahre einige am 1. März unter T. pdaris; für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 505 5 Stück am 31. October unter 7. viscivorus gesehen. — Lohrer- strasse (Steinbrenner). Durchzugvogel. — München (C. Par- rot). Am 3. April beobachtete ich längere Zeit eine Ringdrossel, M. torquata, welche, kaum 10 Minuten von Castell entfernt, auf einem freistehenden Birnbaum sass; gewiss eine seltene Erschei- nung im Steigerwald. Braunschweig. Fürstenderg (Benze). Nicht häufiger Durchzugsvogel, nur in den höheren Lagen des Sollings; 14—22 October dieses Jahres. — Hasselfelde (Stolze). Zug: 9. October vereinzelte Schildamseln. Ker. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). 18. October schönes altes & im Dohnenstieg in Cl. gefangen („Untere Innerste“) — Haselünne (Bodemann). Im Frühjahre 1385 keine gesehen. Im Herbst kamen kleinere Züge am 18. Sep- tember bei Südwind und schönem Wetter. Der Hauptzugtag war der 25. September. Seit langen Jahren nicht hat man so viel ge- sehen, wie im letzten. Nachzügler kamen am 9. October. — Moringen (von Roden). Zieht hier nur in strengen Wintern. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Exemplares: Vogel- beeren, October. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Förster Seidel, Jägerhaus, fing 14. September 2 Stück und 28. September 1 Stück in Dohnen. — Cronenberg (Herold). Am 9. September zogen Ring- und Wein-Drosseln bei starckem S.W. und Regen in ungeheuren Flügen. Prov. Sachsen. Beesen- laublingen (Schwen). Vulgär „Steinelster“, kommt selten auf dem Zuge paarweise durch. Prov. Schlesien. Riesengebirge. Brückenberg(Tietze). Nurin einzelnen Paaren beobachtet; seltener geworden. — dCarlsthal (Hosius). 2 Paare brütend. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Kommt hier auf dem Durchzuge, aber nicht häufig vor. — Flensburg (Paulsen). Am 22. April ein Exemplar mit rein weissem Ringe unter einer Schaar von Turdus piaris beobachtet. — Ausum (Peters). Auf dem Herbstdurchzuge am 17. October zwei Stück angetroffen. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Seltener Durchzugsvogel. — Hilchenbach. Selten auf dem Durchzuge. — Münster (Koch). Im Herbst die ersten am 10. October hier; am 23. April ein Exemplar erhalten. Kgsr. Sachsen. Seltener Durchzugsvogel in Annaberg, auch Grossenhain berührt sie nur vereinzelt auf dem Durchzuge; ‚am 9. und 10. October zwischen Grossenhain und Elsterwerda beobachtet, ein Exemplar erlegt. Saehsen-Coburg-Gotha. Taimdach b. Coburg (Deus- sing). Durchzugsvogel. — Weidach (Florschütz). Durch- zugsvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Teleda (Petry). Im Frühjahr auf dem Durchzuge beobachtet. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (V. Wolffersdorff). Durchzugsvogel, im März und October selten. 506 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Würtemberg. Tübingen (Häcker). Brütend beobachtet im Schwarzwalde bei Briglirain (Wasserscheide von Brege und Ely) am 24. Mai. 113. Turdus piaris, L. — Wachholderdrossel. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit den Ver- breitungskarten veröffentlicht werden. 114. Turdes viscivorus, Linn. — Misteldrossel. Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolf- zell (Schwab). Nicht häufiger Sommerbrutvogel in der Ebene wie in der Hochlage, meistentheils auch Strichvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Heisst hier „Zier- ling“, auch „Schneekader‘‘, bei den Jägern „Halbvogel“. Stand- und Strichvogel Am 15. Februar und 6. April mehrere bei Bobingen, Ende Februar mehrere bei Lauingen gesehen. — Bisch- brunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Hier Standvogel. — Bisch- brunn, Zwieselmühle (Kollin). Brutvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht seltener Zug-, Stand- und Strichvogel, brütet überall in den Hassbergen. Ein Theil verlässt uns im October, ein grosser Theil aber überwintert und hört man den Gesang schon im Februar an den Standorten. Von den nach Süden ge- wanderten ist der Rückzug den ganzen März bis April hinein. Am 8. bis 10. Februar 20 Stück auf feuchter Wiese Nahrung suchend beobachtet. Am 17. und 21. Februar sang eine ziemliche Anzahl lärmend. Am 28. April Nest mit 5 fast frischen Eiern, 35 bis 40 Fuss hoch auf einer mittelgrossen Eiche. Das brütende Weibchen hielt so lange auf dem Nest aus, bis man mit dem Arm nach ihm langte.e. Am 15. August mehrere in Trupps zu- sammenhaltend zu 10 20 und 20 Stück, beobachtet. — Ebrach (Sehlichtegroll). Brutvogel. — Karlstein (E. Hofmann). Zugvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht zahlreicher Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Zug- vogel. — Neumarkt (Gigglberger). Laubvogel. — Rohrbrunn (Lösch), Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel, zuerst 24. Februar beobachtet. Legt 4 bis 5 Eier. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel, aber auch Zugvogel. — Stofenried (M. Kirehmayer). Strichvogel. Braunschweig. Allrode (Thiele). Ankunft 19. Febr- bei W. heiter, schneebedeckt (18. Februar: windig, bewölkt) Rück- zug wie bei Rutici/la lithys. Gesang zuerst am 19. Februar ge- hört. — Calrörde (Uhde). Ankunft 2. März Abzug 20. September brütet regelmässig. — Fürsteuberg (Benze). Wahrscheinlich nur Strichvogel. Ankunft: 26. Februar vereinzelt. 7. März bei wenig Schnee und rauher. kalter Luft Morgens 2 starke Züge gesehen, die hier einige Tage verweilten. Brutplätze sind mir nicht be- kannt geworden. Von Mitte August täglich auf den an den für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 507 Waldrändern sich hinstreckenden Wiesen; 30. October die letzten. — Hasselfelde (Stolze). Zug: 16. Februar, einige Exemplare. — Helmstedt (Menzel). Am 13 April Gelege von 4 hochbebrüteten Eiern. Gross Rohde (Uhde). Brütete auf dem Elm in den Forst- orten Gross Rohde, Ambleberweg. Bausleber Vorderholz; von der zahlreichen Nachkommenschaft scheint ein Theil den Winter hin- durch hier zu bleiben. — Seesen (Beling). Zuerst am 28. Februar singen gehört. Seesen (Neubauer cf. T. musicus. — Vida (Eilers). Schnorre genannt. Häufiger Brutvogel. Ankunft und Gesang am 24. Februar. Hauptzug am 18. März bei W.-Wind und regnerischem Wetter. Rückzug am 1. und 22. März bei Schne«, zurück am 26. März bei trübem warmen Wetter. Hamburg. (Böckmann). 23. Januar in kleinen Zügen. Lippe. Detmold (Limberg). 2. April. Mecklenburg. Dreveskirchen (von Viereck). Vom 10-20 Januar stets etwa 40 Stück im Garten. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöcke- nius). Nurim Zuge und in geringer Anzahl. Prov. Hannover. Grund (Ernst). Selten in wenigen Paaren am Vosshai. Prov. Hessen- Nassau. Rinteln (Hillebrecht). »Seltener Brutvogel. — Wehl- heiden (Ochs). Am 2. Februar auf Wilhelmshöhe, am 2. Mai volles Gelege. Prov. Pommern. Blumenfelde (Krause). Ein Stück am 30. October in einer Dohne gefangen. — Klein Reichow (Ziemer). Am 7. April 1884 bei kräftigem O.-Wind, klar, schön, mehrere; October, 4., 1884, S.O. zeitweise bedeckt, mehrere. März, 19., 1835, heftiger W.S.W. kühl, bedeckt, zeit- weise sonnig, | Paar. — Löcknitz (Rüdiger). Standvogel. — Schwellin (Ziemer). September, 15. 1884. 2 Stück in Dohnen gefangen. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 25 April Gelege von 4 Stück, zur Hälfte bebrütet; einzelne überwinterten. — Wetzlar (l)r. Glaser). Strichvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Auf dem Zuge im Frühling und Herbst. Prov. Schleswig-Holstein. BDreizensten (Cornehls). Durchzugsvogel, nieht häufig. — Flensburg (Paulsen). Am 24. März ein Exemplar im Walde angetroffen. Am 22. Mai daselbst ein Nest mit vier Eiern. Am 6. Mai Nest mit zerbrochenen Eiern und bedeckt mit den Federn des Brutvogels, der wohl von einem Raubtier auf dem Neste gefangen. — Husum (Peters). Am 28. März, 7 und 12. April auf dem Durchzuge beobachtet. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Selten. — Münster (Koch). Am 27. Oktober die ersten gesehen. Kgr. Sachsen. In Zittau „Schnerre‘, in Arnoldsgrün „Schnarrer“ genannt. Im Lausitzer Gebirge, in den Wäldern bei Grossenha'n, bei Friesen und im Obern Vogtlande Brutvogel. Im Spätherbst fortziehend, kehrt sie in @rossenhain schon im Februar wieder zurück, wenn die Witterung günstig, sind auch schon im Januar welche anzutreffen, die dann in kleinen Trupps an den 508 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Rändern von offenen Wasserlachen auf Wiesen ihre Nahrung suchen. In Arnoldsgrün sangen sie am 26. Februar zum ersten Mal; in Zittau den ersten Gesang am 15. März gehört; als Aufenthalts- ort bevorzugt sie dort die in der Nähe von Blössen und Schneussen liegenden Waldtheile. In Grossenhain legt sie ihr Nest meist 3—4 m hoch dicht am Stamnı von Kiefern an. Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Schröter). Ver- einzelt. — Obersüllbach (Sembach]l.). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, zieht zuerst fort, Kommt zuerst wieder, schon im Februar. — Werdach (Florschütz). Brutvogel, en im Herbst und Winter in grossen Schaaren an Chausseen umher. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel, Abzug im October, wurde mit 7. pilaris brütend beob- achtet. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (v. Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 28. Februar bis 3. November. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 115. Turdus musicus, L. — Singdrossel. und 116. Turdus iliacus, L. — Weindrossel. Die eingegangenen Notizen werden mit dem Verbreitungs- resp, Zugkarten veröffentlicht werden. 117. Monticola sasxatilis, Linn. — Steindrossel. Hessen. Bingen (Möbus). In mehreren Paaren an den Felsen. Kgr. Preussen. Prov. Hessen-Nassau. Witzenhausen (von Coelln). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Brütet hier nicht, wohl aber am Mittelrhein und dessen Seitenthälern. Von Boppard bis Lintz sind mir viele Brutstellen bekannt, ebenso mehrere im Lahnthale und zwischen Andernach und dem Laacher See — also Eifel — in den Steinbrüchen. — Odenkirchen (Gebr. Leussen). Ein Exemplar auf der Burgruine in Niedeggen bei Düren erlegt. Prov. Sachsen. Beesenlaubdlingen (Schwen). Nach Aussage des Pastor Uhle in Seedurg b. Eisleben seit ca. 1874 in den dortigen Weinbergen heimisch geworden. Kgr. Sachsen. Nistet im Muldenthal b. Rochlitz (Peschel]). Exemplare im zoologischen Museum zu Dresden sind aus der Um- gegend von Siolpen. (Meyer.) Auch in den Jahnsdorfer Sand- steinbrüchen bei Zittau soll sie sehr vereinzelt nisten. (Rudolph). Sachsen-Coburg-6otha. Obersülbach (Sembach ]). Brutvogel, selten. 118. BRuticilla tithys, Linn. — Hausrothschwänzchen. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Häufiger Brutvogel. An- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 509 kunft in Schaudau am 12. März. Am 1. Juni flogen die Jungen aus dem Neste bei Dessau. Baden. Mannheim (F.Förster). Zuerst bemerkt am 19, März. Beim Herbstzug über Tag sich in Menge aufhaltend am 14. Oe- tober. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Sehwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ankunft am 19. März; am 2. April singen mehrere. Einige überwintern. Am 14. 14. April macht ein Pärchen den Versuch, im Eisenbahnwagen zu nisten. In Zauingen schon mehrere am 9. März angekommen; am 4. Juni flügge Junge im Neste. Ein Paar nistete unter dem Hebelbalken eines Pumpbrunnens in freihalden (Mindelthal); am 18. Juni 4 Eier, am 25. krochen die Jungen aus, am 9. Aug. flogen sie aus dem Neste; vom 19. auf den 20. die letzten fort. — Bischbrunn (Mölzer). Beide Arten sind hier Sommerbrutvögel. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Sommerbrutvogel. Das erste Männchen am 13. März, die folgenden am 14. und 17. ge- sehen. Abzug am 20. October. Am 14. April ein Nest mit 5, am 17. mit 4 Eiern; am 1. und 3. Juni flügge Junge bemerkt. Am 21. Juni flügge Junge der zweiten Brut. — St. Catharina (A. P. Schott). Beide Arten sind hier Sommerbrutvögel. — Karlstein (E. Hofmann); kommt April, geht October. — Lohrer- strasse (Steinbrenner). Ankunft 9. März, Abzug am 18. Oc- tober. — Mainderg (Streiter). Den ersten Gesang am 9. April gehört. — Neubau (Fabricius). Ich habe 3 Paar so zahm ge- macht, dass sie sich niemals aus der Umgebung meiner Woh- nung entfernen und seit der Zeit Jahre lang ihr Nest im Hause anlegen, während früher nie solche vorhanden waren. — Zohr- drunn (Lösch). Ankunft 30. Februar. — Schwabach (Doule). Häufiger Sommerbrutvogel, ebenso auch Rubecula phoenicura. — Vorderriss (Laurer). Sommerbrutvogel. Braunschweig. Allrode (Thiele). Ankunft am 20. März bei W. 4 (19. März windig mit Schneegestöber). Rückzug am 23. März bei 7° Schneegestöber (22. März N.W. 3. Schnee). — Bevern (Schmelzkopf I). Ankunft am 25. März bei O. kühl (24. März leichter OÖ. Schnee, kühl), Abzug Mitte October. — Fürstenberg (Benze). Brutvogel. — Hasselfelde (Stolze). Ankunft am 2. April. — Lichtenberg (Busch). Zweite Brut am 29. Juni. — Ottenstein (Gell- rich). Ankunft am 18. März bei W. heiter (13. März dunstig, windig); Abzug am 20. Oetober, Zugrichtung W, bei N. 1 bedeckt, feucht, (am 19. Oetober do.). Stadtoldendorf, Ankunft am 19. März. — Wieda (Eilers). Häufiger Brutvogel. Ankunft am 27. März, 14 Männchen. Hamburg. Uhlenhorst (Nock). Brütet zwei Mal. Gelege 4—6 Eier. Hessen. Butzbach (Reuss). 17. März bis 19. October; nistet zwei Mal. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eekstein). 27. März ein &, 6. April zahlreich bei Aungen, 510 X. Jahresberieht (1885) des Ausschusses 30. Mai flügge Junge. (Hoffmann). 10. März. — Gross-Buseck (Manns). 27. Februar bei S.W.Wind und Schnee, Abzug 16. Oe- tober. — Hirzenhain (Giller). 14. März. — Kirtorf (W alter). Sehr häufig; Mitte März bis Mitte September. — Maenz (v. Reichenau). 19. März. Lippe. Rischenau (Hornhardt). 15. März. (Wolf). 19. März. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Sternberg (Steinohrt). Ankunft am 3. April. — Wuslow (Hage- meister). Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Ankunft am 19. März. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöckenius). 2 Paare nisten im hiesigen Schulhofe in aus- gehängten Kästen; ist im Uebrigen häufig. Ankunft 2. bis 7. April, die letzten bemerkt 26. September. Prov. Hannover. Hannover (Rose). Am 14. Mai 5 Eier. Aus einem Nest, das am 16. Mai 5 Eier enthielt, flogen am 26. Mai 5 Junge. Oberbehme (v.Brandis). Ankunft am 25. März Einen sonderbaren Nistplatz des Haus- ıotbschwanzes beobachtete ich in Bad Oeynhausen, welcher in einem Abends erleuchteten Kronleuchter in der Kurhalle sich befand. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Am 10. März der erste Rückzug vom 7. bis 12. April, vollständiges Gelege am 14. Mai, Abzug am 20. October, einzelne blieben bis zum November. — Casse! (Walter). Am 19. März das erste & gesehen. Nordwind, Tags vorher S.-W., beide Tage veränder- liches Wetter: Hagel, Regen, Wind und 2° Wärme; am 25. Oc- tober den letzten gesehen. — Zinteln (Hillebrecht). Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Am 19. März häufig, am 10. October das letzte, altes &. Prov. Ostpreussen. Lowesenberg (Meier). An- kunft am 22. April. — Katzeburg (Euen). Ankunft am 12. April. Prov. Pommern. ZLöcknitz (Rüdiger). Ankunft 18351 am 28. März, 1555 am 2. April. Prov. Rheinlande. Aldshausen (Pfaff). Ankunft am 20. März. — Altenkirchen (Sachse). 10. März der erste, d; 18. März viele; 28. Mai Gelege von 5 St., 17. Juni Gelege von 5 St., zweite Brut. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrut- vogel, häufig; Ankunft des ersten am 24. März. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Häufiger als der Waldrothschwanz. Macht meistens drei Bruten. Im Jahre 1325 5 Bruten in dem- selben Neste beobachtet. Ausflug: 8. April, 20. Mai, 4. Juli, 25. August, 8. October. Anfangs November zogen sie erst. Prov. Schlesien. @rossburg (Arthur Richter). & zuerst am 1. April, 2 am 8. April bemerkt. — Guttmannsdorf (Auras). Brutvogel, der früher hier nicht vorkam. Prov. Schleswig-Holstein. Dreiten- stein (Cornehls). Hier nur einmal, und zwar Ende Mai beo- bachtet. — Flensburg (Paulsen). Während ich sonst jedes Jahr an vier Stellen ein brütendes Paar antraf, wartete ich in diesem Jahr vergebens auf deren Eintreffen. Nur am 15. Mai liess ein für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 511 Exemplar sich hören, welches aber am folgenden Tage wieder verschwunden war. Meines Wissens sind diese niedlichen Vögel an ihren hiesigen Brutplätzen nie gestört worden. — Haders- leben (Krohn). Brütete im Dampfabzugsrohr einer stillstehenden Fabrik. — Husum (Peters). Ankunft am 14. Mai. Prov. West- falen. Hilchenbach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Ankunft am 28. März. “ Kgr. Sachsen. In Friesen „Rothsterz“, in Arnoldsgrün kurz „Rothschwanz“ genannt, in Mylau „Rothwispel“. Bei Zittau, Kamenz, Ebersbach, Grossenhain, Annaberg und Arnoldsgrün häu- figer Bru tvogel, während in Mautitz, einem Dorfe von 200 Ein- wohnern, nur 3 Paare vorkommen. Ankunft: In Breitenbach am d. März, in Friesen am 2., (1881 am 11., 1879 am 21. Mätrz), in Greiz am 18. (Helm), in Zwickau am 7. April, in Colditz am 4,, in Grossenhain am 19. März bei kalter Witterung und W.-N.-W.- Wind (Tags vorher bewölkter Himmel, S.W. und gegen Abend etwas Regen) den ersten gesehen, am 29. März noch vereinzelt, am 3. April mehrfach gehört (1. und 2. April veränderlich, W.- Wind), am 5. April sämmtlich an ihren Brutplätzen eingetroffen. In Nossen am 19., in Mautitz am 25. März (die 2 einige Tage früher) angekommen, in Mylau am 25. in Rehfeld am 29 März (am Tage vorher N.-Wind und etwas trübe); in Zittau den ersten am 1. April gesehen. In Arnoldsgrün in der Nacht vom 5. zum 6. April in grösserer Anzahl angekommen, in Kamenz zeiste sich der erste am 18. April, am 24. häufig gesehen. Abzug: In Mylau am 10. October, in Grossenhain am 16. verschwunden (Abends und Nachts neblig, am Tage schön). In Zittau zuletzt gesehen am 18., in Annaberg am 22. October, und in Rehfeld Ende d. M. Ueber das Brutgeschäft wird aus Grossenhain Folgendes berichtet: Am 17. Mai ausgeflogene Junge der ersten Brut an der hiesigen Bürgerschule, am 2. Juli Junge der zweiten Brut angetroffen, am 7. Juli 4 Stück desgl., am 10. August aus- geflogene Junge von einem Paare, welches eine dritte Brut ge- macht hatte, beobachtet. Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Schröter). 18. März beobachtet. — Gotha (Habermann). 19. März bei + 5° C. be- obachtet. — Leutendorf b/Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Öbersüllbach (Sembach ]I.). Brutvogel. Sonnefeld (Sem- bach I.). Brutvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, vom 17. März bis 10. Oc- tober anwesend. Würtemberg. Tübingen (Graf v. Schaler). 9. De- cember 1884 im Botanischen Garten beobachtet, am 10. März der erste Zugvogel zurückgekehrt in Tühingen, am 22. März der erste in Gmünd. 512 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 119, Ruticilla phöenicura, L. — Gartenrothschwänzchen. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brutvogel bei Dessau. Baden. Mosbach (Widmann). — Ladolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Waldröthele. Ist nicht so zahlreicher Sommerbrutvogel als ZAutic. tithys. Am 2. April I Stück am Lech gesehen. Mehrere Paare brüteten in den Anlagen der Stadt. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht zu häu- figer Brutvogel. Am 18. April die ersten, am 25. April waren alle zurück. Am 24. Juni flügge Junge. Ende Mai ein Nest mit 5 Eiern in einer Erdhöhle am Boden stehend. Herbstzug am 27. September, einen einzelnen noch am 30. September gesehen. — Karlstein (E. Hofmann). Zugvogel, kommt April, geht October. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Ruticilla phoenicura ist Sommer- brutvogel hier. — Mainberg (Streiter). Ankunft am 4. März. — Münnerstadt (Riegel). Beide Rothschwänzchenarten sind hier Sommerbrutvögel. — Rohrbrunn (Lösch). Ankunft am 2. März. — Stoffenried (M. Kirchmayer). Beide Arten der Zutieilla sind hier Brutvögel. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Brutvogel. — Hasselfelde (Stolze). Ankunft am 2, Mai. — Wieda (Eilers). Kommt seltener vor und hält sich gern am mit Weidengesträuch bewachsenen Wieda-Ufer auf. Hamburg. Eimslüttel (Müller). Von 1880—1835 zwischen 11. bis 18. April zuerst bemerkt. Aamdurg-Uhlenhorst (Nock). Brütet zwei Mal, Gelege 5 bis 6 Eier. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eckstein). 22. Januar eind. (Hoffmann). 3. April. — Gross Buseck (Manns). 24. April bis 13. September. — Hirzenhain (Giller). 12. April. — Kiriorf (Walter). Selten. Lippe. ARischenau (W olf). 22. April. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Stein- ohrt), — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Am 18. April die Ersten. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stök- kenius). Vereinzelt Brutvogel. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Seine Ankunft erfolgte am 29. April, in welcher Zeit S.W. herrschte, mit einzelnen warmen Regenschauern. — Hannover (Leverkühn). 1884 21. Mai 5 stark bebrütete Eier. — Haselünne „Rottstärt“. Prov. Hessen-Nassau. Casse (Walter. „Weissplättchen‘“. An- kunft am 22. März. — Wehlheiden (Ochs). Erst am 16. April ein & beobachtet. Prov. Pommern. Stargard (Renner). Am 13. October die letzten gesehen. Prov. Rheinlande. Albshausen (Pfaff). Ankunft: 21. April. — Altenkirchen (Sachse). Am 1. Juni fliegen die Jungen aus. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommer- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 513 brutvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Macht jährlich mindestens zwei Bruten. Prov. Sehlesien. @utt- mannsdorf (Auras). Früher sehr häufig jetzt seit 2 Jahren ganz verschwunden und AR. tithys an seine Stelle getreten. Prov. Schles- wig-Holstein. Dreiensten (Cornehls). Zerstreut vorkommender Brutvogel; nur auf dem Durchzuge häufig. — Flensburg (Paulsen). Am 25. April den ersten Gesang gehört. Am 24. Septbr. noch im Garten. — Husum (Peters). Am 19. Juni ausgeflogene Junge beob- achtet. Prov. Westfalen. Atlchenbach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Ankunft am 12. April. Kgr. Sachsen. In Arnoldsgrün „Waldrothschwanz“ genannt, wohl deshalb, weil er sich zumeist im Walde aufhält und dort in aufgeschichtetem Holze nistet. Er scheint in Sachsen nicht so häufig vorzukommen wie Aut. tithys; denn die meisten Beobachter, welche den letzteren als häufig vorkommend bezeichnen, sagen von dem in Frage kommenden, dass er weniger häufig sei, so in Zittau, Ebersbach, Kamenz, Grossenhain; Annaberg und Breiten- bach berührt er nur auf dem Zuge. In Friesen kam er am 16. April an, in Gera am 17. beobachtet, in Greiz an diesem Tage den ersten gehört (Helm). In Mautitz wurde der erste am 4., in Grossenhain am 10. April gehört. In Mautitz nistet er in hohlen Bäumen, besonders in Weiden; in Arnoldsgrün, wo hohle Bäume fehlen, be- nutzt er aufgeschichtetes Holz, z. Th. auch ausgefaulte Baum- strünke; ein Paar nistete sogar in einem unmittelbar in der Nähe des Waldes aufgehängten Staarenkübel. Sachsen-Coburg-&otha. Kornhochheim b. Neudieten- dorf (Riehmann). Brutvogel, von Bienenzüchtern sehr verfolgt. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Ober- süllbach Sembach l.). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deus- sing). Brutvogel. — Weidach (Florschütz). Kam 13. April, ging 26. Septbr. Sachsen-Weimar. ZErbenhausen b. Weimar (Böttner). Kommt einzeln an. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). Brutvogel, 26. März bis Ende Septbr. — Katzhütte (Pressler). Brutvogel. — Scheibe (Rühm). 22. Febr. Ankunft. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Woltfersdorff). Brutvogel, häufig, Ankunft am 20. April. Würtemberg. Tübingen (Graf von Scheler). 21. April den ersten bei Gmünd beobachtet. 120. Luscinia minor, Chr. L. Brehm. — Nachtigall, ® und 121. Luseinia philomela, Bechst. — Sprosser. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit den Ver- breitungskarten veröffentlicht werden. Cab. Journ. f. Ornith. XXXYV. Jahrg. No. 180. October 1887. 33 Hl X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 122. Cyanecula leucocyana, Ch. L. Br. — Weisssterniges Blaukehlehen. *®) Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst bemerkt ein Weib- chen am 2. April bei warmem Wetter. Auf dem Herbstzuge am 31. August das erste Männchen. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Das Blaubrüstle ist ziemlich zahlreich auf dem Zuge und zwar in beiden Farben- abänderungen. Am 10. April 5 Stück von der Wertach; vom 11. bis 22. April täglich 2 bis 5 Stück; in Zouingen am 10. April I Stück von der Donau. — Durgpreppach (J. A. Link). Nicht häufiger Zugvogel, der nur ausnahmsweise hier brütet. Ankunft: aın 10. April das erste, am 11. mehrere am Ufer der Preppach. Am 14. April bei 47°C. und O.-Wind 2 Stück Morgens ange- kommen, 3 Tage verweilend an der Baunach. Am 28. September (46°C. und N.W.-Wind) 3 junge Exeinplare auf dem Herbstzuge. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. (? Wtr.) — Schwabach (Doule). Durchzugsvogel im Frühjahr. — Schwarzen- bach (Hetz). Durchzugsvogel in Frühjahr und Herbst; erscheint gewöhnlich gegen Ende April und zieht im Herbst Mitte August wieder durch; die durchziehenden brüten in den fränkischen Niede- rungen. — Würzburg (A. Pischinger). Mitte April eine kleine Gesellschaft am Main. Da noch Ende Mai ein Paar dort war, so brütet dies auch wohl dort. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wütenberge (Walter). Dieses und das ungesternte Blaukehlehen beleben die mit Weiden- gebüsch besetzten Ufer der Elbe und die meist trockenen Gräben in grosser Anzahl. In den letzten Tagen des April und ersten Tagen des Mai findet man die vollen Gelege der ersten Brut. Anfang Juni jeden Jahres schon ausgeflogene Junge; doch findet man auch noch Nester mit Eiern von solchen Vögeln, deren erste Brut durch Ueberschwemmung oder Raubthiere zer- stört wurde. Am 5. Juni entdeckte ich ein Nest mit 5 frischen Eiern am Rande eines trockenen Grabens, unter hohem Gras ver- steckt. Das Weibchen flog nicht vom Nest, sondern schlüpfte vom Nest durch das Gras über den Graben fort gleich einer Maus, bis es den ersten Strauch erreichte. Den Vogel bekam ich gar nicht zu sehen, nur das Bewegen des Grases zeigte mir das Fort- schlüpfen an. Prov. Hannover. Osnabrück (Zeiske). Sparsam vorkommend. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Ankunft am 20. März. Gelege am 28. Mai, Abzug am 4. Sep- tember. — Hanau (Färber). Am 29. März beobachtet. Prov. Rheinlande. Wesel (Hartert). Nur diese weisssternige Form habe ich hier hrütend gefunden. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Einmal bei Alsleben brütend gefunden. Auch die *) In den Fällen, wo es sich sicher um das rothsternige Blaukehlchen und das Wolf’sche handelt, ist dies besonders bemerkt. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands 515 Form EZ. Wolii einmal eine Woche lang im Garten beobachtet. Prov. Schlesien. Grossdurg (Arthur Richter). Am 16. April bei O.-Wind zuerst bemerkt. (C. suecica, das rothsternige Blau- kehlehen.) Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 3. April; zahlreich. Am 25. Mai Nest mit vier noch kleinen Jungen und einem faulen Ei gefunden. Kgr. Sachsen. Wird als Brutvogel nur aus riesen ge- meldet, vor ca. 5 Jahren in der Leipziger Gegend ein Nest ge- funden, also auch dort Brutvogel (Helm). Ankunft: In Breiten- bach am 5. April ein Stück, am 18. ein Blaukehlchen (leucocyana var. Wolfi) beobachtet; in Kamenz am 7. April 3 Stück, wahr- scheinlich auf dem Durchzug begriffen, gefangen; in Mautitz vom 15. bis 19. April einzelne gesehen. Abzug: In Grossenhain zogen am 30. October bei nebligem Wetter und S.W.-Wind von !/,10 bis 12 Uhr neben Drosseln und Rothkehlchen fast ununterbrochen Blaukehlchen von N nach S. (In Arnoldsgrün regelmässig im Früh- jahr auf dem Durchzuge bemerkt). Sachsen-Coburg-Gotha. Taimbach b/Coburg (Deus- sing). Brutvogel, sehr vereinzelt, empfindlicher Vogel. — Ober- süllbach b/Coburg (Sembach 1.). Durchzugsvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Tileda (Petry). Im Frühjahr vereinzelter Durchzugsvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (V. Wolffersdorff). Durchzugsvogel im April und October. Würtemberg. Tübingen (Graf von Scheler). Am 20. April das erste Paar beobachtet. 123. Dandalus rubecula, Linn. — Rothkelchen. Baden. Mannheim (F. Förster). Ueberwintert einzeln. Zugvögel zuerst und zwar in Menge am 10, März bemerkt. Herbst- zug in Menge am 14. Octbr. — Mosbach (Widmann). Sommer- brutvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Aschaffenburg (J. Deubler). Nicht nur Sommer- brutvogel, sondern auch im Winter häufig bleibend. — Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel, doch überwintern einige. Ankunft bei Augsburg am 8. März, ım Mindelthale ebeufalls am 8. Am 16. März sangen einzelne. Am 29. März der Hauptzug, wenigstens 1 Dutzend gesehen; bis zum 16. April viele in den Wertach- und Lechauen durchziehend. Die letzten am 11. Oectbr. und noch 2 Nachzügler am 6. Novbr. Im Mindelthale die letzten am 12. Septbr. — Burgpreppach (J. A. Link). Einzelne überwintern. Ankunft: 9. März (die ersten; am 4. März 4 Stück, trotzdem es in der Nacht stark gefroren, bei trübem Himmel und Höhenrauch, —3° C., N.N.O.-Wind. Aın 25. März waren alle da. Am 20. Mai Nest mit 7 Eiern, am 24. ein solches mit 5 Eiern; am 8. Juni flügge Junge. Abzug begann am 28. Septbr. und endete am 17. Octbr. — St. Catharina (A. P. Schott). Einige sind Stand- 33* 516 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses vögel. — Ebrach (Schlichtegroll). Sommerbrutvogel. — Kissingen (G. Hofmann). Ankunft am 17. März. — Lohrerstrasse (Stein- brenner). Sommerbrutvogel. Ankunft 8. März, Abzug 27. Octbr. — Mainberg (Streiter). Den ersten Gesang am 28. März gehört. — Oberaudorf (Federl). Ankunft am 11. März. Noch am 20. Novbr. und 26. Decbr. im Garten bemerkt, überwintert zum Theil. — Rohrbrunn (Lösch). Ankunft 7. März. — Schwabach (Doule). Häufiger Sommerbrutvogel. — Stofenried (M. Kirchmayer). An- kunft 13. März; einzelne überwintern. Hamburg. (Krohn). Nicht häufig; Gelege Anfang Mai. — Hamburg-Uhlenhorst (Nock). Ziemlich häufiger Standvogel, brütet zweimal, Gelege 6—/ Eier. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Eckstein). 1. Jan. in Darmstadt, 24. März bei Schneefall und 5—6° RR. in Rodheim bei Hungen und 20—28. Decbr. ebendaselbst bemerkt. (Hoffmann). 1. März. Kiriorf (Walter). Selten. Worms (Höpfner). Ueberwintert häufig. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Ludwigslust (von Böhl). Ankunft 1882 am 19. März, 18583 am 2. April, 1984 am 16. März, 1885 am 27. März. — Schwerin (Beste). Ankunft am 28. März. — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hage- meister). Ueberall Brutvogel. Braunschweig. Allrode (Thiele). Ankunft 27. März bei S.W. 1, neblig (26. März desgl.). — Fürstenberg (Ben ze). Ankunft 17. März, Abzug 28. Octbr. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel, am 16. Juni ein Gelege von 6 Stück frisch. — Hassel- felde (Stolze). Ankunft 30. März. Zweite Brut (5 Eier unbebrütet) 23. Juni. — OÖttensten (Gellrich). Ankunft 14. März bei N.O. 2, Vormittags trübe, Nachmittags hell (13. März heiter), Gesang allgemein; 21. April bei S.W. 2, schön (20. April sehr schön S.W. 2). Abzug 14. Octbr. nach W. bei N. 1, bedeckt, feucht (13. Octbr. hell, trocken S.W. 2). Einzelne im Winter hier geblieben und beim Feuer der Waldarbeiter beobachtet. Wieda (Eilert). Häufiger Brutvogel. Ankunft am 22. März 1 Exemplar. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). In den gemischten Waldungen Clausthals Brutvogel (nach Goslar zu, ferner bei Grund). 12. Mai 5 Eier Hannover, 24. Mai 5 Junge; 26. Mai 5 Junge in Seelze resp. Lauenstein. 14. Novbr. singt ein & in Hannover. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Ankunft am 5. März, Gelege am 20. Mai. Abzug am 15. Septbr. — Hanau (Färber). Ankunft am 29. März. — Rinteln (Hillebrecht). Häufig, Standvogel. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Brutvogel. — Louisenberg (Meier). Ankunft am 13. April. Prov. Pommern. Klein- Reichow (Ziemer). 1884, 22. März, kalter, scharfer W.S.W., bedeckt, etwas Regen: mehrere, die ersten. 28. März, O.N.O., kühl, trüb: mehrere, singen eifrig. 2. April, frischer S.O., klar, schön: zahlreich. 3. April, frischer S.O., klar, schön: in grosser Menge, singen eifrig. 9. Septbr., S., sehr schön, für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 517 Nachmittags N.O: beginnt zu ziehen. 18. Octbr., W., schön: die letzten. — 1885, 13. April, N.W., klar, warm: mehrere, singen. 23. April 8.W., sehr warm, Abends Gewitter, zahlreich, singen eifrig. 29. Octbr., leichter S., trüb: cin einzeines, das letzte. — Löcknitz (Rüdiger). Ankunft: 1831 am 8., 1882 am 16,, 1883 am 8., 1884 am 18., 1885 am 18. März. — Schwellin (Ziemer). 8. April, S.W., trüb, feiner Regen, zuerst bemerkt. 9. October, S.O., Mittags bedeckt, etwas Regen: zahlreich auf dem Zuge. 10. Octbr. leichter S.W., klar, warm, gegen Abend S.O., kühl, wenig bewölkt: ebenso. Prov. Rheinlande. Alöshausen (Pfaff). An- kunft 18. März. — Altenkirchen (Sachse). 15. März: singt; 16. Mai: brütet auf 6 Eiern; 14. Juni: brütet auf 7 Eiern; einzelne über- wintern. — Cronenberg (Herold). 31. December 1884 ein über- winterndes Rothkehlchen beobachtet. — Düsseldorf (Charisius). 8. Novbr.: täglich noch gehört. — Wesel (E. Hartert). Nicht nur hier häufig, sondern auch in Ostpreussen einzeln überwinternd. — Wetzlar (Dr. Glaser). Häufiger Brutvogel, einzelne überwintern. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Vulgär „Käthchen“ genannt, Brutvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Dreitenstein (Cornehls). Häufig. — Hadersleben (Krohn). Häufiger Brutvogel im Westerholz. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Standvogel. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Ankunft: In Arnoldsgrün das erste am 9. März bemerkt, dort häufiger Brutvogel, ebenso bei Friesen, Anna- berg, (Grossenhain, Kamenz, Ebersbach, Zittau und auf dem Colm- berge bei Oschatz. Bei Zwickau sang das erste am 9. April, bei Greiz am 18. März (Helm). Bei Breitenbach am 29. März beobachtet, in Freiberg sangen sie am 1. April 1582 sehr lebhaft. In Kamenz am 15. Mai ein Nest mit 5 Eiern unter einem etwas überhängenden Steine auf dem Boden gefunden. Abzug: Bei Mautitz von Mitte Septbr. bis Mitte Octbr., in Grossenhain auf dem Herbstzuge un- gemein zahlreich, namentlich im Uebigauer Holz, am 1. Septbr. von Busch zu Busch ziehend (in vergangenen Nächten viele gehört), am 8. 9. 10. und 11. Octbr. bei S.W.-Wind und veränderlichem Wetter zogen ungewöhnlich viele, ebenso am 30. bei S.W.-Wind von ?/, 10—12 Uhr von N. nach S. neben Blaukehlchen und Drosseln. In Annaberg zuletzt gesehen am 27. Octbr., in Kamenz am 23. Octbr. mehrere im Laubholz beisammen beobachtet, am 8. Novbr. 6 Stück gesehen. Ein Exemplar wiederholt beobachtet. Auch bei Grimma und Nünchritz überwinterten einige. Sachsen-Coburg-&otha. Kornhochheim b. Neudieten- dorf (Riehmann). Durchzugsvogel. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel, in milden Wintern überwintert es. — Obersüllbach (Sembach IL). Brutvogel. — Sonnefeld (Sem- bach II). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brut- vogel, häufig, März bis Octbr. — Weidach (Florschütz). Zuerst am 2. März, zuletzt 12. Octbr. 518 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Brutvogel, erst kam Z, 14 Tage darauf 2. Schwarzburg-Rudolstadt. Carsdorf (Justinius). Brutvogel, 2. April bis Mitte Octbr. — Katzhütte (Pressler). Brutvogel. — Scheibe (Rühm). 14. April Ankunft. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 2. März bis 2. Novbr. | Würtemberg. Tübingen (Grafvon Scheler). Am]. April in Gmünd die ersten zurückgekehrt. — Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 124. Sascicola oenanthe, Linn. — Grauer Steinschmätzer. Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolfzell (Sehwab). Selten vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Bei uns nur im Frühjahr und Herbste. Am 12, 14. April und 7. Mai je 2 Stück bei Augsburg. Herbstzug: 6. September 2 Stück; 20. September am Lech sehr viele, wohl 89—100 Stück in kleinen Gruppen von 5—7 Stück; am 24. October 1 Stück bei Pfersee. — Im Mindelthale am 14. April 4 Stück. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht seltener Brutvogel im Gebiete, doch nicht mehr so häufig wie früher. Am 1. und 2. April zum ersten Male gesehen je ein Männchen; am 5. und 6. April war die Hauptmasse angekommen. Am 7. Mai Nest mit 5 Eiern; am 1.-und 19. Juli flügge Junge. Die Eier werden öfter von den Wieseln geraubt. Der Vogel wird hier auch ‚„Steinklemmer“ genannt. — St. Catharina (A. P. Schott). Brutvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nur beim Durchzuge vorkommend. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Kommt vor. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Schwabach (Doule). Häufiger Sommerbrutvogel. — Würzburg (A. Pischingern) Kommt öfters vor. Braunschweig. Allrode (Thiele). Ankunft 23. April bei S.W. 3, heiter (22. April do.).. — Calvörde (Uhde). Einzeln in den Wiesen. — Hasselfelde (Stolze). Ankunft 24. April (4 Stück). Hamburg. (Böckmann) 12. April (Krohn) 15. April. — Hamburg-Uhlenhorst (Nock). Brütet zweimal, Gelege 5—6 Eier. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Hirzenhain (Giller). 4. Mai. Meeklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Ankunft 1881 am 4., 1882 am 17., 1883 am 8., 1854 am 13., 1885 am 14. April. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Ankunft am 3. April. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stök - kenius). Ziemlich zahlreicher Brutvogel. Ein Paar nistete mehrere für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 519 Jahre mit Erfolg in einem Holzhaufen hiesigen Schulhofes trotz vielfacher Störungen. Prov. Hannover. Ober- Behme (v. Brandis). Am 18. März den ersten Steinschmätzer. Prov. Hessen- Nassau. Rinteln (Hillebrecht). Seltener Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Der erste am 6. April; am 11. October noch 2 Exemplare. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). April, 13, N.W., klar, warm: & und 9%; August, 20., N.O., ziemlich schön, Nach- mittags 1—5 Uhr Gewitter, gegen Abend S., starker Regen: be- ginnt zu ziehen; August, 21., N.O., schön, Nachmittags Gewitter mit wenig Regen: mehrere auf dem Zuge. — Löckniz (Rüdiger). Ankunft: 1881 am 10., 1882 am 15. 1833 am 4., 1884 am 2, 1885 am 5. April. — Schwellin (Ziemer). Bis zum 12. April nicht bemerkt. September, 16., unbeständiger Wind, klar schön warm: mehrere auf dem Zuge; September, 22., heftiger N.W., kühl, trüb, gegen Abend stiller, klar: ebenso. — September, 23., ziemlich heftiger S.W., klar, Abends bedeckt: ebenso. — October, 12., leichter S., neblig, feiner Regen, gegen Abend S.O., bewölkt: Vormittags 1 Stück. — October, 14., schwacher S.W., warm, klar: einzelne, («ie lezten. Prov. Rheinlande. Albshausen (Pfaff). Ankunft 17. April. — Altenkirchen (Sachse). Hier seltener Brut- vogel, nur | Paar brütend beobachtet; den ganzen September hindurch auf den Aeckern. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Sehr häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Breitensten (Cornehls). Häufig. Ankunft am 16. April. — Flensburg (Paulsen). Am 18. April das erste Exemplar angetroffen. — Hadersleben (Krohn). Häufig; vor unserm Hause in geringer Entfernung voneinander drei Brutpaare. Aus einem Neste unter Steinen flogen Mitte Juni die Jungen. Ein Paar hatte sein Nest in einem an der Strasse stehenden Bretterstapel angelegt. Während der letzten Zeit des Brütens verschwand das Weibchen, wahrscheinlich als Beute einer Katze, worauf sich das Männchen allein der fünf Eier annahm und aus dreien Junge brachte. Am 16. Juni wurden die Bretter weggefahren, bei welcher Gelegenheit es mir gelang, die noch ziemlich hilflosen Thiere sammt dem sehr voluminösen Neste in einen Käfig zu setzen, den ich eine halbe Stunde lang an Ort und Stelle stehen liess und dann zwanzig Schritt davon am Hause über den Fenstern nach der Strasse hin aufhängte. In kurzer Zeit nahm sich das Männchen der Jungen an, die es, durch die offene Thür des Bauers schlüpfend, vom frühsten Morgen bis zehn Uhr Abends fütterte. Nach einigen Tagen wurde das Bauer des Regens wegen mit einem Stück Leinen überhängt, was den Vogel gar nicht weiter genirte. Dagegen riefen wir sein ganzes Missbe- hagen wach, als wir etwas später, befürchtend, die Jungen möchten in ihrer Unbeholfenheit herausfalles, die Thür schlossen, so dass er jetzt durch das Gitter füttern musste. Die Jungen, welche er höchstens auf Minuten verliess, hielt er von der Erde oder der Spitze eines Telegraphenpfahles stets im Auge, und jeder Vorüber- 520 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses gehende wurde durch anhaltendes, von kuriosen Bücklingen be- gleitetes Piepen zu vertreiben gesucht. Am 4. Juli liessen wir die Jungen hinaus; das Männchen strich sofort mit ihnen weg. — Husum (Peters). Am 30. März die ersten Männchen gesehen; am 5. October die letzten. Prov. Westfalen. Aelchen- bach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Ankunft am 16. April. Kgr. Sachsen. Bei Zitau ziemlich seltener Brutvogel, in Ebersbach seit einigen Jahren zugenommen, in Grossenhain gegen früher vermindert. Ankunft: Friesen 1877 am 30., 1878 am 22. April, in Breitenbach am %., bei Colditz am 31. März bei N.O. und schöner Witterung, in Grossenhain am 24. April, in Mautitz Anfangs Mai. In Kamenz nistet er gern in verlassenen Steinbrüchen und alten Gemäuern, am 3. Mai brütend, Gelege 5. Bei Mautitz wählt er gern Löcher in Gartenmauern, oder Schleussen in den Feldwegen zu Brutorten und brütet schon in der letzten Woche des Mai. Abzug: Am 6. September bei Zitau 5 Stück auf den Kaiserfeldern gesehen, am 2. October in den Steinbrüchen nahe Jesau bei Kamenz ein Exemplar und in Mautitz am 3. October kleine Schaaren beobachtet. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, 20. April bis 29. August. Würtemberg. Tübingen (Graf v. Scheler). 20. April am ersten bei Gmünd gesehen. 125. Pratincola rubetra, L. — Braunkehliger Wiesen- schmätzer. 126. Pratincola rubicola, L. — Schwarzkehliger Wiesen- schmätzer. 127. Motacilla alba, L. — Weisse Bachstelze. Die eingegangenen Notizen werden mit dem Verbreitungs-, resp. Zugkarten veröffentlicht werden. 128. Motacilla sulphurea, Bechst. — Gebirgsbachstelze. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Im Winter bei Halle a/S. beobachtet. Baden. Mannheim (F. Förster). Zu Birkenau im Oden- wald noch am 4. Juli ein Nest mit 4 Eiern, stark bebrütet, ge- funden. — Mosbach (Widmann). Zugvogel. — Kadolfzell (Schwab). Nicht häufiger Brutvogel. Bayern. 4Yschafendurg (J. Deubler). Einige Bachstelzen überwintern. Augsburg (A. Wiedemann). Alljährlich über- wintern einige bei Augsburg; nistet in einzelnen Paaren in ver- schiedenen Gegenden des Kreises. Am 3. 7. und 8. Januar hielten sich einzelne an der Wertach auf; am 25. Februar 2 Stück bei der Schiessstätte; 26. Eebruar 2 Stück an der Wertach; 14. März 6 Stück ebenda. Herbstzug 9. September für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 521 mehrere bei Offingen ; 26. Sept.3 Stück bei Augsburg; vom 26. Octbr. bis Ende December blieben 2 Stück hier. Am 14. December flog in Lechhausen ein altes Weibchen in ein Haus und wurde von einer Katze gefangen. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Die Gebirgsstelze kommt schon im Anfang des Februar an. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht seltener Brutvogel auf den Hassbergen. Einzelne bleiben den ganzen Winter und solche am 26. Januar beobachtet, welche in die Nähe der Häuser kamen. Ankunft der fortgezogenen am 18— 23 Februar, vom 13 bis 15. kamen alle zurück, Abzug begann im September und zogen noch Mitte October einzelne. Am 18. Mai Nest mit 5 unbebrüteten Eiern. Am 1. Juni Nest mit nackten Jungen. — Ebdrach (Schlichte- groll). Sommerbrutvogel, wurde am 4. März zuerst gesehen. — Karlstein (E. Hoffmann). Sommerbrutvogel, kommt im März und geht October. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht häufiger Brutvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Diese Bachstelze kommt vor. (Brutvogel. — Mimchen (0. Parrot). Brütet regel- mässig bei Castell und im Wiesentheimer Schlosspark. — Münner- stadt (Riegel). Diese und die weisse Bachstelze brüten hier. — Neumarkt (Gigglberger). Diese Bachstelze und die weisse kommen vor. — Oberaudorf (Feder]). War noch vom 16. bis 21. November hier. — Ufenheim (Heckel). Ankunft am 18. Febr. bei trübem Wetter, Nachts Frost, Tags zuvor schönes Wetter. Einige überwintern; am 29. Decemb. ein Exemplar au einem Bach — Würzburg (A. Pischinger). Gebirgsstelzen nisten, wie es scheint, hier nicht, sind aber den ganzen Winter über häufig zu treffen, Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Sommerbrutvogel. zuweilen auch Standvogel; hält sich in der Nähe von Wasser auf und ist gerade hier, wo dieses im Winter nicht leicht zufriert und menschliche Wohnungen nahe sind, verschiedentlich gesehen worden. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. Unter dem Schiesshause auf der Masch brütet in jedem Jahre ein Pärchen. — Wieda (Eilers). Häufiger Brutvogel, geht bis jetzt hoch in die Berge hinauf. An- kunft am 15. Januar 1 Männchen, desgl. am 18. Februar: am 8. März mehrere. Rückzug am 21. und 22. März, nachdem es in den Tagen vorher geschneit und geregnet hatte und kalt war; am 26. März Rückkunft bei trübem, warmem Wetter. Am 25. Mai ausgeflogene Junge. Einige Exemplare sind bis Mitte November hier geblieben. Hessen. Giessen (Eckstein). 21. Januar Nachts bei — 10° R, 29. April Nestbau im Epheu, 13. Mai flügge Junge. Auch im December bemerkt. (Hoffmann.) 5. April. Lippe. Alverdissen (Heise). 2. Mai Gelege von 5 Eiern. Ueberwintert auch. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Lever- kühn). Während des Sommers mehrere Male gesehen. 4. März, Ankunft in Goslar. 16. Mai 5 Eier bei Gronau, !/; bebrütet; an 522 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses demselben Tage ein anderes Nest von den Jungen schon verlassen (Mejer). Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Am 13. April Gelege von 6 Eiern, am 16.April ebenso, bebrütet, am 20. 6 Eier, frisch, am 28. April ganz kleine Junge. Am 3. Mai 6 frische Eier. — Wehlheiden (Ochs). Am 19. April Gelege. Prov. Rhein- lande. Altenkirchen (Sachse). Viele überwinterten; 20. April und 9. Juni je ein Nest mit 5 Eiern. — Wetzlar (Dr. Glaser). Brutvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Halberstadt (Brügge- mann). Die ersten lJangten am 10. März, die Mehrzahl am 20. März an. Prov. Schlesien. Ziegenhals (Tiemann). Standvogel; nur in äusserst strengen Wintern wandernd, sobald die Gebirgs- bäche zugefroren. Am 14. Mai die ersten függen Jungen. Prov. Westfalen. Hattingen (Schmidt). Vor einigen Jahren über- winterte trotz strenger Kälte ein Paar bei Tecklenburg. — Hilchen- bach (Becker). Brutvogel. Prov. Westpreussen. Kulm (Chari- sius). Am 25. März zahlreich. Kgr. Sachsen. Ein Pärchen überwinterte in Zbersbach, einzelne in Friesen, auch in Plauen i. V. haben sich welche den ganzen Winter hindurch aufgehalten (Helm). In Zittau die eısten am 15. Jan. bei heftigem S-Winde und veränderlichem Wetter eingetroffen. Als Brutvogel kommt sie vor in Zittau, Ebersbach (hier weniger häufig als alba), Friesen und Breitenbach während sie bei Grossenhain und Arnoldsgrün vereinzelt auf dem Durchzuge anzutreffen ist. Am 22. Novbr. noch eine einzelne in Grimma an der Mulde beobachtet (Helm). Schwarzburg-Rudolstadt. Tilleda (Petry). Brut- vogel am „Goldbrunnen“. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (N. Wolffersdorff). Brutvogel, selten; 21. Februar zuerst gesehen. Würtemberg. Künzelsau (Locher). Kaum 6 Exempl. den ganzen Winter über dort geblieben. 129. Budytes flavus, Linn. — Gelbe Schatfstelze. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst bemerkt am öl März bei heiterer warmer Witterung. — Mosdach (Widmann) Zugvogel. — Radolfzell (Schwab). Nicht häufiger Sommerbrut- vogel. — Bayern. Aschaffenburg (J. Deubler). Ankunft der ersten am 7. März bei N.W.-Wind, Tags zuvor Nord-Wind, am 2. April die Mehrzahl bei O. 2, Tags zuvor S.O. 2, ist Zugvogel; nur von Motacilla alba und Mot. sulphurea blieben einige den Winter über. — Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel, kommt hier nur auf dem Zuge vor. Am 23. März 10 Stück bei Lauingen; am 1. März eine bei Hindelang gesehen. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht häufiger Sommervogel, der selten hier brütet und meist auf dem Zuge beobachtet wird. Die ersten einzelnen kamen für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 523 vom 4bis 8. April an, die Hauptmasse vom 16 bis 18. April. Abzug der letzten 5 am 13. October. — St. Catharina (A. P. Schott). Sommerbrutvogel. — Ebrach (Schliehtegroll). Strichvogel. — Haide (Rotberg). Ankunft am 12. März. — Kaufbeuren (A. Buchner). Selten, nur auf dem Zuge. — Lohrerstrasse (Stein- brenner). Sommerbrutvogel. — Mainberg (Streiter). Ankunft 25. März. — Schwabach (Doule). Seltener Sommerbrutvogel. — Vorderriss (Laurer). Strichvogel. — Würzburg (C. Parrot). Die Schafstelze ist hier ziemlich häufiger Brutvogel. — Würzburg (A. Pisehinger). Hier am jenseitigen Mainufer sehr häufig. Braunschweig. Draunschweig (Binder). 22. April Ankunft. — Calvörde (Uhde). Ankunft 19. März, Abzug An- fang October. Regelmässig hier. — Hasselfelde (Stolze). 26. Februar einige weisse und gelbe Bachstelzen. — Holzminden (Dürking). Im Januar beobachtet. — Marienthal (Lamare). Ankunft 20. März, bei N.W. 1, bewölkt, trübe. — Ottenstein (Gell- rich). In einigen Exemplaren stets hier. Elsass-Lothringen. Ernoldsheim (Hommel). An- kunft am 12. März. Mehrzahl bemerkt am 20. März. Abzug am 28. September. — Linthal (Deutschbein). Ankunft am 28. März. Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Giessen (Hoffmann). 8. März. — Gross-Buseck (Manns). Vereinzelt das ganze Jahr hindurch. — Horzenharin (Giller). 12. Februar: überwintert auch. — Kirtorf (Walter). 20. März. Lippe. Alverdissen (Heise). 8. Februar, Gelege 4. Mai, Abzug im September. — Detmold (Limberg). 12. Januar bei Regen und Schnee. — Rischenau (Hornhardt). 5. März, auch 9. December bemerkt. — Schieder (Maertens). 3. März. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Tndwigslust (von Böhl). Ankunft am 26. April. — Schwerin (Beste). Ankunft am 19. April bei O.-Wind. — Sternberg (Stein- ohrt). Brutvogel. -- Waslow (Hagemeister). Brutvogel. serhurs Cloppenburg (Meistermann). Ankunft am 2. Mai. Kor. Preussen. Prov.Brandenburg. Luckenwalde (Stoek- kenius). Vereinzelt brütend. Prov. Hannover. Gronau (Mejer). 13. Mai 6 frische Eier, 3. Juni 6 Eier. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Exemplars: kleine Käfer. September. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Ankunft am 27. März, Gelege am 10. Mai. — Dehrn (Schmidt). Noch im Novbr. bemerkt. — Rinteln (Hillebrecht). Sparsamer Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Ankunft am 19. April. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). April, 16., schwacher N.O., etwas be- wölkt, warm: die erste (gleichzeitig Hirundo rustica!) — April, 23., 8.W., schr warm, Abends Gewitter: zahlreich. — Löcknitz (Rüdiger). Ankunft: 1881 am 15, 1882 am 23. April, 1884 524 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses am 3. Mai, 1855 am 22. April. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Brütet hier nicht; den ganzen August hindurch auf dem Durchzuge. Prov. Schlesien. Grossburg (Arth. Richter). ist im Gebiet Brutvogel. — Gr. Peterwitz (v. Mayerinck). Am 12. April zuerst beobachtet. — Riesengebirge: Hermsdorf (Hosius). Am 3. März zuerst gesehen; — Zinsdorf (Ertelt). Sparsam im Gebiet. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). An- kunft am 28. April; die Mehrzahl am 2. Mai bemerkt. Die letzten am 15. September gesehen. — Dreitensten (Cornehls). Häufig; Ankunft am 24. April bei leichtem Nordwestwind. — Flensburg (Paulsen). Am 29. Mai Nest mit Eiern gefunden. — Haders- leben (Krohn). Nicht selten. Nest bei Skowbölling mit vier Eiern; Gelege von Arrild am 2. Juni erhalten. — Husum (Peters). Am 18. April die ersten drei Stück gesehen; am 29. September das letzte Exemplar. — Niendorf (Lippert). Ankunft am 27. April bei schwachem Nordwind. — Struckdorf (Voss). Ist hier recht selten. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 9. April. Kgr. Sachsen. Ankunft: In Rehefeld bei leichtem N.- Winde die ersten am 13. März (Tags vorher frischer N.-Wind), in Mautitz am 18. März 2; Bei Arnoldsgrün am 3. April 2 St. Nahrung suchend beobachtet; bei Zwickau am 4. Mai die ersten gesehen; in Grossenhain am 12. April bei rauhem Wetter und N.W.-Wind einzelne auf dem Zuge bemerkt; in Piskowitz bei W.-Wind und schönem Wetter die ersten am 3. April eingetroffen, in Colditz am 22. bei 8.-Wind. Abzug. In Annaberg die & am 7. October, nachdem vorher die 2 fort waren; in ZRehefeld Ende October; in Meusdorf am 21. nach W.; in Meissen überwinterten einzelne. Ausgeflogene Junge am 7. Juni bei Grossenhain angetroffen. Von allen Beobachtern wird gemeldet, dass sie als Brutvogel weniger häufig sei als Mot. alb., so bei Kamenz und Grossenhain, bei Mautitz sogar nur ein Paar, auch iu Äehefeld nur vereinzelt, ebenso in der Umgegend von Arnoldsgrim. In Freiberg hörte der Gesang Anfangs Juli auf. (Knauth.) Sachsen-Altenburg. (@össnitz (Heller). Im April be- obachtet. Sachsen-Coburg-G@otha. Hohleborn (Fraebel). 3. Februar zuerst beobachtet. — Kornhochheim (Riehmann). Brut- vogel. — Obersüllbach (Sembach ].). Brutvogel. — Taimbach (Deussing). Brutvogel, einige Exemplare überwintern. — Wei- dach (Florschütz). 3. April zuerst gesehen. Sachsen-Weimar. KErbenhausen (Böttner). Brutvogel, kommt einzeln vor. Sehwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. — Tilleda (Petry). Brutvogel, nur in der Ebene, nie in Gemeinschaft mit M. sulph., obgleich nur ?/; Stunde Entfernung im Vorkommen. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 525 130. Budytes borealis, Sundew. — Nordische Schaf- stelze. *) Aus Grossenhain wird berichtet: „Am 29. März einzelne auf dem Durchzuge bemerkt, am 14. Juni ausgeflogene Junge von den Alten gefüttert, am 25. October noch ein einzelnes Exemplar angetroffen, wohl ein Nachzügler, weil auf einem Fusse lahm.‘ 131. Anthus aquaticus, Bechst. — Wasserpieper. Baden. Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Im Sommer in unseren Gebirgen und im Winter in unseren Ebenen an offenen Gewässern. Vom Monat Januar bis 4. April 6 bis 12 Stück am Lech; ebenso in den Monaten November und December. Am 13. December oberhalb Augsburg 16 Stück gesehen, von welchen ein Männchen geschossen wurde. — Schwabach (Doule). Häufiger Sommerbrutvogel. — Schwarzach (Baumeister). Anfangs bis MitteMai im Allgäu bei Rohrmoos, Balderschweng und bei Oberst- dorf nistend. Hessen. Giessen (Eckstein). Badete am 28. Januar in noch theilweise zugefrorenem Wasser. Kgr. Sachsen. Bei Grossenhain vereinzelter Brutvogel. Sachsen-Coburg-otha. Wedach (Florschütz). Am 6. Januar beobachtet. 152. Anthus rupestris, Nilss. Hamburg. E. Hartert (Wesel) schreibt: „Die ganze zweite Hälfte des Octobers 1885 auf der Insel Neuwerk in der Nordsee beobachtet; auch noch in den ersten Tagen des No- vembers.“ Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Am 28. Januar die ersten gesehen; am 25. März noch ein Stück. 1335. Anthus pratensis, Linn. — Wiesenpieper. Baden. Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Häufiger Zugvogel, einzelne überwintern. Am 24. Januar 1 St. an der Wertach; vom 11. März bis 4. April in kleinen Flügen, am 3. und 5. October mehrere auf dem Herbstzuge gesehen. — Burgpreppach (J. A. Link). Wird meist nur auf dem Zuge beobachtet und brüten nur wenige Paare hier. Am 19. Februar an 20 Stück auf dem Zuge, am 11. März einzelne; am 4., 7., 14., 16. und 21. April stets kleine Trupps beobachte. Am 24. Mai ein Brutpaar auf der Wiese. Am 5. October mehrere Trupps durchziehend von O. nach W. bei 8.-O.- *) Es würde sehr interessant sein, Exemplare, die dort ausgebrütet sind, zur Vergleichung zu erhalten. R. Blasius. 526 X. Jahresberieht (1885) des Ausschusses Wind. Am 15. und 16. October die letzten durchziehenden Trupps. — Schwabach (Doule). Häufiger Sommerbrutvogel. — Würzburg (A. Pisehinger). Am 25. October eirea 15 St. gesehen. Hamburg. (Krohn). Selten. In diesem Jahre zuerst als Brutvogel bemerkt; Gelege Anfang Mai. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). Ueberall Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Kam am 29. April bei anhaltendem S.-Wind, der einzelne warme Regenschauer brachte. Prov. Hessen-Nassau. Zinten (Hille- brecht). Seltener Brutvogel. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). 1354, am 26. April, S. leicht bewölkt: Flug von circa 50 Stück, rastend; 15. October, W. regnerisch; eirca 50 bis 60 Stück do.; 22. Oetober, S.W.: einzelne, die letzten. — Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel. Ankunft 1884 am 29. März, 1585 am 15. März. — Schwellin (Ziemer). 12. October, leichter S., feiner Regen, hunderte, emsig Nahrung suchend. Prov. Rheinlande. Albshausen (Pfaff). Ankunft am 21. März. — Altenkirchen (Sachse). Mitte März schon viele hier; am 18. April noch ein Flug von ca. 40 St. — Wesel (BE. Hartert). Am 8. Januar 1885 mehrere am Ufer des Rhein; ein geschossener war ungemein fett; im Magen hatte er kleine Krebsthiere. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Auf Wiesen häufig. Prov. Schlesien. Riesengebirge: Brückenberg (Tietze). Früher häufig, wurde die Art in diesem Sommer (1385) nur in geringer Anzahl beobachtet. Prov. Schles- wig-Holstein. Breitensten (Cornehls). Häufiger Brutvogel. — Hadersleben (Krohn). Nicht häufig; auf dem Moor bei Satrup angetroffen. — Husum (Peters). Am 23. Mai vier stark be- brütete Eier gefunden. Prov. Westpreussen. Kulm (Charisius). Ankunft am 25. März. Kgr. Sachsen. Nur aus Grossenhain wird ‘über diesen Vogel berichtet: „Immerhin des Oefteren anzutreffen, wo es feuchte Wiesen giebt, zumal wenn sich Moorlöcher oder auch Schuttlöcher und Erhöhungen in der Nähe befinden, denn er setzt sich auf solche und ist an seinem Rufe „Bis bis“ leicht zu erkennen. Am -9. März bei rauher Witterung den ersten angetroffen.“ Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Durchzugsvogel im März und September. 134. Anthus arboreus, Bechst. — Baumpieper. Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolf- zel (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel in der Ebene und Hochlage. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Häufiger Zugvogel. Vom 15. April beginnend, liessen ein halbes Dutzend ihren Gesang an den Lech- und Wertach-Auen erschallen. — Burgpreppach (J. A. Link). Gewöhnlicher Brutvogel, der 2mal brütet. Ankunft für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 527 der ersten aın 6. April; bis 12. April waren alle zurück. Wegzug von Ende August bis Mitte September. Erstes Gelege am 14. Mai mit 5 Eiern, zweites mit 4 Eiern am 28. Juni. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. — München (C. Parrot). Häufiger Brutvogel. — Schwabach (Doule). Häufiger Sommer- brutvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Sommerbrutvogel. — Stoffenried (M. Kirechmayer). Sommerbrutvogel. — Würzburg (A. Pischinger). Sommerbrutvogel, gemein. Braunschweig. Fürstenderg(Benze). Ankunft 26. Febr.; Sommerbrutvogel; 17. November kleiner Zug Heidelerchen (sic !Lev.) bemerkt, der ın S.W.-Richtung zog. Hamburg. (Krohn). Gemein; Nestbau Ende April. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (Walter). Häufiger Brutvogel. Prov. Hannover. Hannover (Leverkühn). 1884: 21. Mai 6 Eier, 30. Juni 4 Junge. 1885: bei Seelze 29. März unbelegtes Nest, & singen. 15. Mai 5 Eier, dicht vor dem Aus- fallen (bei Gronau). Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Gelege mit rothen Eiern, häufiger als in der Prov. Brandenburg. Aın 11. Mai 2 Gelege mit je 4 Eiern, von denen 1 Gelege roth; am 13. Maäi ein rothes Gelege mit 5 bebrüteten Eiern. — Rinten (Hille- brecht). Seitener Brutvogel. — Wehlheiden (Ochs). Am 8. Mai ein rothes Gelege mit Kukuksei, das erste Mal in Anth. pratensis- Nest beobachtet. Prov. Ostpreussen. ZLouisenderg (Meier). An- kunft 23. April. Prov. Pommern. ZLöcknitz (Rüdiger). An- kunft: 18351 am I6., 1882 am 15., 1353 am 24., 1354 am $., 1885 am 11. April. Prov. Rheinlande. Wesel (E. Hartert). Hier auf den doclı nur mit Gras bewachsenen Festungswällen unmittelbar an der Stadt häufig brütend; im Osten Deutschlands fand ich ihn viel mehr als einen Vogel der Wälder und Haiden. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen, (Sehwen). Häufig. Schlesien. Ziegenhals (Tiemann). Im Gebirge bis 1400 m beobachtet. Prov. Schleswig- Holstein. Breiensten (Cornehls). Häufiger Brutvogel. — Flens- burg (Paulsen). Am 24. April den ersten Gesang gehört. — Hadersleben (Krohn). Kommt eigentlich nur nördlich von der Stadt, dort aber nicht selten vor. Am 26. Mai fünf schwach be- brütete Eier unter einem Grasbüschel in einem kleinen Erlenbe- stande des Westerholzes. Ich glaube bemerkt zu haben, dass der Baumpieper mit Vorliebe in der Nähe solcher Erlengehölze sich ansiedelt. — Husum (Peters). Am 5. April das erste Stück ge- sehen; am 23. Mai fertige Nester gefunden. Prov. Westfalen. Hiülchenbach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Ankunft am 16. April. Kgr. Sachsen. In Friesen und Arnoldsg:ün „Spitzlerche“ genannt. Häufiger Brutvogel bei Zittau, Ebersbach, ziemlich häufig bei Arnoldsgrün und in einigen Waldungen bei Grossenharn (zumal im Thale zwischen Dlattersleben und Seusslitz). Auch bei Frie- 528 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses sen Brutvogel. In Mautitz nur im Sommer 1884 einmal geschossen. In Zittau am 19. April zuerst beobachtet, am gleichen Tage bei Grossenhain mehrere angetroffen; bei Zittau am 12. Juli den letzten Gesang gehört. In Lichtenstein zogen am 3. und 4. October bei trübem Wetter neben Lerchen bald kleinere Schaaren in bedeutender Höhe von N.O. nach S.W. Dasselbe war am 5. October bei heiterem Wetter und S.W.-Winde in Oelnitz bei Lichtenstein der Fall (Helm). Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen San Wolffersdorff). Brutvogel, gemein; 14. April zuerst gesehen. 1355. Agrodroma campestris, Bechst. — Brachpieper. Baden. Mannheim (F. Förster). Erstes volles Gelege, 4 Eier am 27. Mai. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Nicht zu häufiger Zugvogel; kommt Ende April oder Anfangs Mai und verlässt uns Ende August bis Anfang October. Wird nur selten brütend ge- funden. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. — Schwabach (Doule). Häufiger (?) Sommerbrutvogel. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Beiersdorf (W alter). Brütet in einigen Paaren. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). 1884: Mai, 30. ein Paar beobachtet, doeh konnte ich das Nest nicht finden. — 1885: Juni, 5., Paar auf derselben Stelle wie 1334; August, 14., kalter S.W, Nachmittags 2 u. 8 Uhr Regen: 12—14 Stück, emsig Nahrung suchend; ein geschossener erwies sich als Vogel vom Jahre. — Schwellin (Ziemer). Septbr., 16., klar, warm, leichter Luftzug, wechselnd, meist aus S.W: 1 Stück, rastend, der letzte. Prov. Rheinlande. Wesel (E. Hartert). Nur ein einziges Mal auf dürrem Sandboden bei einer Felddienst- übung beobachtet. Kgr. Saehsen. Bei Grossenhain sehr vereinzelter Brut- vogel, bei Zbersbach seltener als der Baumpieper, bei Mautitz, wo der erste am 5. Mai gesehen wurde,‘ wahrscheinlich ebenfalls Brutvogel. In Meusdorf zog er am 28. August in. westlicher Richtung bei schöner Witterung. 1356. Galerida eristata, Linn. — Haubenlerche. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Häufiger Brutvogel, macht 2 Bruten. Am 14. Juni ganz kleine Junge; das Nest stand in einem Garten zwischen Gartenerdbeeren. Baden. Mannheim (F. Förster). Erstes volles Gelege von 4 Eiern am 30. März. — Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Wintervogel, nicht häufig. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel. In Augsburg erst seit den sechziger Jahren Standvogel. Am 20. Mai ein flügges Junges todt aufgefunden. In Zauingen für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 529 sind sie ebenfalls Standvögel. — Bayreuth (P. Kästner). Die Haubenlerche ist in starker Vermehrung. Nach dem Haus- sperling wohl der gemeinste Vogel; an allen Wegen, Rainen etc. massenhaft zu treffen. — Burgpreppach (J. A. Link). Standvogel, auch im strengsten Winter aushaltend, kommt sowohl auf den Höhen wie im Thale häufig vor. Am 26. Februar kämpften 2 Männchen um den Besitz eines Weibchens heftig. Am 30. Mai Hügge Junge. — St. Catharina (A. P. Schott). Standvogel. — Ebrach (Schlichtegroll). Standvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nur auf der Wanderung und selten. — Münnerstadt (Riegel). Alle 3 Arten der Lerche brüten hier 2 mal im Sommer. — Neustadt a/A. (G. Schildknecht). Seit 1836 ist die Hauben- lerche bei uns, früher kannte sie Niemand. — Schwabach (Do ule) Häufiger Standvogel. — Würzburg (A. Pischinger). Häufiger Standvogel. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Häufiger Stand vogel. Hamburg. (Krohn). Gemein; Nest mit Jungen 7. Mai. — Hamburg-Uhlenhorst (Nock). Standvogel, häufig, namentlich im Winter. Hessen. Giesen (Eckstein). Bei starkem Schneefall 15. Januar auf den Strassen. — Kiriorf (Walter). Sehr selten. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Wasow (Hagemeister). — Ueverall Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Salzgitter (St oo1). Mageninhalt eines Expl. Octbr.: Weizen. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). „Rothlerche“. Standvogel. — Rinteln (Hillebrecht). Häufig. — Wehlheiden (Ochs). Selten. Am 14. April Gelege von 4 Eiern. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Baecker). Standvogel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Standvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Ist hier noch nicht heimisch; ist in den letzten Jahren aus dem Rhein- thale bis auf 15 km herangerückt; seit Novbr. sind 6 St. hier. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Ueberail häufig. Prov. Schleswig- Holstein. Breienstein (Cornehls). Sehr häufiger Standvogel. — Hadersleben (Krohn). Häufig bei der Stadt. Einzelne halten sich hier das ganze Jahr auf, ohne zu streichen. Am 3. Juli Nest mit drei Jungen und einem Ei. — Struckdorf (Voss). Ueberall gemein. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Standvogel. Kgr. Sachsen. In Arnoldsgrün „Kopp- oder Mistlerche‘, in Mylau „Kopplerche“ genannt. Als Standvogel gemein in Zittau, Ebersbach (seit 5 Jahren erst häufiger geworden), Grossen- hain, Mautitz, Breitenbach, Schneeberg, Annaberg, Mylau (Pfeifer), Colditz, Waldheim, Riesa, Oelsnitz 1. V. (Helm). In Kamenz Strich- vogel. Bruten: Bei Zbersbach von Anfang bis Ende Juni jedes Mal 5 Gelege gefunden, am 17. Juni erst ausgeflogene Junge der Cab, Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 34 530 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 2. Brut angetroffen, in Zittau am 5. Juli ausgeflogene Junge ge- sehen. Sachsen-Coburg-&o tha. Kornhochheim b. Neudieten- dorf(Riehmann). Brutv opel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Durchzugsvogel, nur im Winter zu sehen. — Weidach (Flor- schütz). Standvogel, seit mehreren Jahren stark vermehıt. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhüte (Pressler). Brutvogel, Mitte Octbr. Abzug. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 137. Lullula arborea, Linn. — Haidelerche. Baden. Mannheim (F. Förster). Am 16. Februar zuerst bemerkt. — Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolf- zell (Schwab). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel, in der Ebene und Hochlage. Ankunft am 2. Februar bei rauhem Wetter ı und vorhergehendem Tage. Gesang am 20. Februar gehört. Bayern. Aschaffenburg (J). Deubler). Ankunft der ersten am 8. Februar bei Regen und O.-Wind, der Mehrzahl am 3. März bei N.-O.-Wind. — Augsburg (A. Wiedemann) Zugvogel, nistet in vielen Gegenden Schwabens. Ihr lieblicher Gesang er- freut schon oft gegen Ende Februar, wenn die Erde noch theil- weise mit Schnee bedeckt ist. — BDischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Sommerbrutvoge. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Die Haidelerche ist Brutvogel, jedoch schwach ver- treten. — Burgpreppach (J. A. Link). Dudellerche, auch Ludel- lerche genannt, ist bekannter Zugvogel hier. Ankunft der ersten am 24. und 25. Februar bei S.0.Wind, vom 2. bis 10. März gingen die meisten zurück, am 11. März sangen sie. Am 24. Mai Nest mit stark bebrüteten Eiern, am 31. Mai nackte Junge. Am 29. September waren die meisten fortgezogen. Am 10. Oc- tober einige Nachzügler gesehen. — St. Catharina (A. P. Schott). Sommerbrutvogel. — #örach (Schlichtegroll). Sommerbrut- vogel. — Geroldsgrün (Burger). Sommerbrutvogel. — Kauf- beuren (A. Buchner). Hier nur auf der Wanderung. — Lohrer- strasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. — Mainberg (Streiter). Ankunft am 23. Februar. — München (J. Hellerer). Häufiger Brutvogel. — Neubau (Fabrieius). Am 4. März erster Gesang, am 17. allgemein. — St. Oswaldt (Leythäuser). Ankunft am 28. Febr. bei warmem Wetter und Schmetterlingsfluge, Südost- wind. Tags zuvor ebenso. Erster Gesang am 28. Febr. Volles Gelege von 5 Eiern am 6. Mai. Abzug am 12. Septbr. — Pyrbaum (A. Faleke). Ankunft der ersten am 27. Febr., der Mehrzahl für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 531 am 10. März; am 22. März Gesang der ersten und allgemein am 29. März. Volles Gelege am 2. Mai. Abzug am 12. Septbr. nach W. — KRohrbrunn (Lösch). Ankunft 25. Febr., Abzug Mitte Oetbr.; ist selten. — Schwabach (Doule). Ankunft 4. Febr. theil- weise Regen und N.W.-Wind. Tags zuvor früh neblig, nachher schön. Mehrzahl erschien 14. März bei veränderlichem Wetter und starkem S.W., Tags zuvor früh bewölkt, nachher schön. Ge- sang gehört am 26. Febr. und allgemein 10. März. Volles Gelege 2. April. Ist häufig. — Starnberg (A. Weigenthaler) Am 1. März erster Gesang gehört, 27. März volles Gelege. Abzug am 16. Oetbr., warm und mächtiger S.O.-Wind, Tags zuvor ebenso. — Wiesen (Königer). Ankunft am 19. Febr. — Würzburg (A. Pischinger). Brutvogel hier. Braunsehweig. Bevern (Schmelzkopf I.) Ankunft 2. März, Abzug Mitte Octbr. — Marienthal (hLamare). Am 16. Mai beobachtet. — Wieda (Eilers). Ankunft am 13. März bei hellem Wetter, N.W.-Wind, von 8. nach N.; am 15. mehrere von S. nach N. bei 47° hell. Sonnenschein (14. März trübe, 45°). Hält sich mit Vorliebe auf Fichten-Abtriebsschlägen auf. Eisass-Lothringen. Strassburg (von Berg). Kommt bei milder Witterung oft bereits Anfang März. Hamburg. (Krohn). Selten; Gelege Mitte April. Hessen. Hirzenhain (Giller). 13. April. Kirtorf (Walter). 25. Februar bis 21. Octber. Lippe. Alverdissen (Heise). 18. März, in Mehrzahl 26. März, Abzug gegen Ende October. — Berlebeck (Kellner). 24. März. — Detmold (Limberg). 3. April. — Osterholz (Bühring). 10. März. — Rischenau (Hornhardt). 27. Febr. bis 13 Septbr., (Wolf). 28. Februar. Meeklenburg. Doberan (von Klein). Sehr selten. — Dreveskirchen (von Viereck). Am 13. März, 8.W., + 3° R, ca. 30 Stück. — Ludwigslust (von Böhl). Ankunft am 24. Februar. — Schwerin (Beste). Ankunft am 3. März. — Sternberg (Stein- ohrt). Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Grasberg (Fick). Ge- sang zuerst am 8. Februar gehört. Prov. Hessen-Nassau. Cassel (Walter). Ankunft am 24. Februar, klar, S.-Wind; am 9. April 3 Eier, frisch, die verlassen wurden; am 30. April wieder 4 Eier nahe dem ersten Nest von demselben Vogel. — Hanau (Färber). Abzug am 18. October. — Wehlheiden (Ochs). Ankunft am 27. Februar; am 14. April volles Gelege; am 26. April 2 halbwüchsige Junge und zwei unbebrütete Eier in demselben Neste; am 12. Juli frisches Gelege. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). '1884., März, 13., S.W., Morgens bis Vormittags 10 Uhr Schlamm- schnee; Flug von ca. 90—100 Stück, allem Anscheine nach eben angekommen, rastend, März, 14., schwacher S.W., warm, leicht bewölkt: zahlreich, singen eifrig; April, 25., Nest mit eben aus- gekommenen Jungen. — 1885, März, 9., W., kühl, trüb: 1 Stück, 34* 532 X. Jahresbericht (1855) des Ausschusses singt; März, 12., Nachts W., Regen, Nachm. N., klar: mehrere, singen; März, 14., W., zeitweise sonnig, Nacht vorher leichter Frost: Flug von ca. 20 Stück, rastend; März, 15., Morgens W.N.W., Mittags N.N.O, klar, warm, Nachm. W., dann S. und Nebel: zahlreich, singen eifrig. — Löcknitz (Rüdiger). Ankunft 1881 am 11. März, 1552 am 26., 1383 am 26. Februar, 1884 am 2. März, 1885 am 18. Februar. — Schwellin (Ziemer). 1884, September 22., S.W., schön: zahlreich auf dem Zuge. 1885, Octbr., 1., zieml. S.W., wolkig, kühl, Mittags S., trüb, Abends S.S.O., starker Regen; October, 2., ziemlicher W.,S.W., Vormittags regnerisch: an beiden Tagen in ziemlicher Anzahl auf dem Zuge. — Sonst nicht notirt. Prov. Rheinlande. Cronenderg (Herold). Hier sehr zahlreich brütend. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, häufig. Prov. Schieswig-Bolstein. Augustenburg (Meyer). Ankunft am 10. März bei schwachem Nordostwind; die letzten am 20. October beobachtet. — Flensburg (Paulsen). Am 28. März singend. — Husum (Peters). Am 31. Mai vier ausge- brütete Eier. Prov. Westfalen. Dielefeld (Peperkorn). Brut- vogel; kommt Anfang Febr. schon an. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). Erschien in den ersten Tagen des Februar zahlreich hier. Kgr. Saehsen. Nicht selten vorkommender Brutvogel bei Grossenhain, Kamenz, Ebersbach und bei Arnoldsgrün; in Zittau hingegen scheint sie nur vereinzelt aufzutreten (am 11. April 1834 ein Exemplar auf einem Holzschlage singen gehört. Ankunft: Arnoldsgrün: Am 17. Febr. flog bei ziemlich hefitigem S.W. eine einzige hoch und laut rutend von S.W. nach N.O. über das Dorf; am 20. Febr. theils Schneegestöber theils Regenwetter, Wind ohne bestimmte Richtung, neben vielen Al. arv. suchten auch 5 Haide- lerchen auf einem am Waldrande gelegenen Felde Nahrung; am 24. Febr. zogen einzelne von S.W. nach N.W., am 25. bei Sonnen- schein und S.O.-Wind eine einzelne singend von S.O. nach N.W., um 1 Uhr in Gemeinschaft mit Fring. montifr. und Al. arv. 40 bis 50 Stück in gleicher Riehtung; am 26. Febr. windstill, schön, neben Feldlerchen singen überall auch Haidelerchen; ebenso am 28. Febr. In Rehefeld wurde die erste am 8. März nach N.O. ziehend und bei heiterem Wetter und leichtem S.0.-Wind (Tags vorher frischer N.-Wind und bedeekter Himmel) bemerkt; in Glauchau trafen sie am 6. April bei schöner Witterung ein, in Grossenhain am 13. Die ersten 2 auf dem Friedhof angetroffen, in Piskowiiz bei kühler Witterung am 26. März. Abzug: Am 10. October schön, S.W.-Wind, zogen fast ununterbrochen in Oelsnitz b. Lichten- stein am Vormittage neben ring. eoelebs, Hirundo, Al. arv., An- thus arb. in geringer Höhe von N.O. nach S.W. (Helm). In Rehefeld erfolgte der Abzug Mitte Oectbr., in Glauchau am 18., in Piskowitz am 29. Septbr. bei Regen in westlicher Richtung, in Annaberg am 25. Octbr. Sachsen-Coburg-Gotha. ZHohleborn b. Schmalkalden für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 533 (Fraebel). Aufenthalt 5. März bis 20. Oetbr. — Obersüllbach (Sembach I.). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, April bis Octbr. — Weidach (Florschütz). Zuerst nur singende 3, 2 erschienen später. 10. Febr. zuerst, 13. Novbr. zuletzt gesehen. \ Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Brutvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel, Abzug Mitte Octbr. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, selten, 12. März bis 17. Octbr. 138. Alauda arvensis, L. — Feldlerche. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit der Ver- breitungs-, resp. Zugkarte veröffentlicht werden. 139. Phileremos alpestris, Linn. — Alpenlerche. Bayern. Karlsten (E. Hofmann). Strichvogel, geht im Herbst in die Ebene. Kgr. Preussen, Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Vom 29. Febr. an abnehmend; am 18. April die letzten zwei Stück gesehen. Am 18. Septbr. die ersten, am 8. Octbr. in Menge beobachtet. 140. Miliaria europaea, Swains. — Grauammer Bayern. Durgpreppach (J. A. Link). In diesem Jahre machte ich zuerst die Erfahrung, dass Miliaria nicht, wie man allgemein für Ober-, Mittel- und Unterfranken annimmt, Zugvogel, sondern auch theilweise Standvogel ist. So berichtet Pfarrer Jäckel im 8. Jahresbericht (1855 Seite 309), dass er zu Windsheim Zugvogel sei. Nun beobachtete ich aber am 17. Decbr. 2 Stück unter Goldammern auf der Fütterung, wovon ich einen fing, und am 25. Decbr. 4 Stück. Als Brutvogel kommt derselbe meist nur im Flachlande und nicht auf den Höhen, sowie auch auf den Wiesen in der Nähe des Mains nicht zu selten vor. — Karlstein (E. Hofmann). Zugvogel, kommt März, geht Oetbr. — München (C. Parrot). Ist bei Castell geeigneten Orts häufig. — Neubau (Fabrieius). Brutvogel. — Schwabach (Doule). Sommerbrut- vogel, häufig. — W Klare (C. Parrot). Kommt ziemlich häufig vor. — Würzburg (A. Pisehinger). Nicht häufig, kommt aber an vielen geeigneten Stellen vor. Braunschweig. Calbörde (Uhde). Im Nachwinter als Strichvogel. — Helmstedt (Menzel). Gemeiner Brutvogel; 1883 ein Gelege von 4—6 Eiern. Die Maasse der Eier: 19:15, 18,5: 15,5, 19:15, 19:16. — Ottenstein (Gellrich). Ankunft: 4. März bei S. 2 feucht, bedeckt (8. März do.). Abzug: 5. Novbr, bei S.W. 2, hell, trocken, (4. Novbr. bei S. 1, heiter). 534 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Hessen. Butzbach (Reuss). Selten. Häufig bei Grieshem — Giessen (W. Müller). Brutvogel. — Körtorf (Walter). Vereinzelt. Mecklenburg. „Ortolan“ genannt. Doberan (v. Klein). Häufig. — Schwerin (W achenhusen). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall häufig. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Dissen, Hiltor, Rothen- felde, Reg.-Bez. Osnabrück (Mitsdörffer). Brutvogel. — Gronau (Mejer). 22. Mai 4 etwas bebrütete Eier. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). December, 12, 21, 23, je ein Flug von mehreren Hunderten, zusammen mit Zmberiza citrinella, Passer montanus und domesticus. — Löcknitz (Rüdiger). Standvogel. — Schwellin (Ziemer). August, 28., W., sonnig, Flug von ca. 50 Stück. — Septbr., 12., N.W., bewölkt, etwas Regen, ziemlicher Flug. — Stargard (Renner). Standvogel. Prov. Rheinlande. Düsseldorf (Charisius). Hier noch nicht brütend gefunden; am 13. Oectbr. drei Stück, die ich bis heute (8. Novbr.) täglich beobachtete. Prov. Sachsen. Herzberg (Elster) (v. Masars). Brutvogel. — Beesen- laublingen(Sehwen). Häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Breiten- bach (Cornehls). Häufig, auch im Winter. — Hadersleben (Krohn). Gemein. — Struckdorf (Voss). Kommt hier zahlreich vor. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Erscheint hier überall an Gebüschen und Hölzungen, welche an Aecker und Wiesengrund grenzen; ist auch im Winter nicht selten. Prov. Westpreussen. Danzig (Haberkant). Standvogel (?), zahlreich. Kgr. Sachsen. In Zitau und Mautiz Sommerbrutvogel, in Grossenhain Standvogel; am 22. Januar grosse Schwärme in der Vorstadt angetroffen, am 19. Febr. den ersten Gesang gehört, am 21. Febr. Schneefall, 50 Stück abermals in der Vorstadt und am 19. Novbr. bei Schönfeld auf Bäumen, 15 St. bei 5 Grad Kälte und O.-Wind angetroffen; in Mautitz beginnt sie, nachdem die 2. Brut flügge, zu streichen; am 22. März ein Exemplar erlegt, dessen Grundfarbe ein bräunliches Gelb ist. Meusdorf berührt sie nur im Frühjahr einzeln, im Herbst zahlreich. In Dreitenbach am 14. Jan. beobachtet. Aus Zittau wird berichtet: „Nur im Dechr. und Jan. verlässt sie bei uns ihre Standörter. Wie in allen Theilen Deutschlands ist auch bei uns die Grauammer erst im Laufe dieses Jahrhunderts etwas nach Osten vorgerückt. Dass sie in früheren Zeiten nur sparsam vorkam, beweist die Notiz meines Grossvaters J. G. Krezschmar im Jahre 1823: Selten, auf Hafer- und Gerstenstoppelfeldern.“ (Krezschmar.) In Ebersbach am 5. und 10. Deebr. Einige auf dem Futterplatze be- obachtet, was seit langer Zeit nicht vorkam. Sachsen-Coburg-&otha. Gotha (Habermann). Ziemlich häufig. Schwarzburg-Rudolstadt. Seega (Berninger). Brutvogel. — Tilleda (Petry). An allen Feldwegen häufig, meidet Waldungen. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 535 Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff), Standvogel häufig. 141. Emberiza citrinella, Linn. — Goldammer. Baden. Mannheim (F. Förster). Am 16. Februar den ersten Gesang gehört. Am 5. Mai erstes volles Gelege. — Mos- bach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Standvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Emmerling hier genannt, ist häufiger Stand- und Strichvogel. Erster Gesang am 8. Februar. Am 3. Juni zweite Brut: ein Nest mit 3 Eiern. — Bischbrunn (Kollin). Sehr häufiger Standvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Stand- und Striehvogel, Am 16. Febr. zuerst gesungen. Am 26. April Nest mit 6 Eiern; 2. Mai eben ausgekommene Junge. — St. Catharina (A. P. Schott). Stand- vogel. — Karlstein (E. Hofmann). Strichvogel, geht im Herbst in die Niederungen. — ZLohrerstrasse (Steinbrenner). Gohl- hans (aus Goldhans) Standvogel. — München (C. Parrot). Noch am 21. August fand ich ein Emmerlingsnest mit ganz kleinen Jungen. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel. — Stoffenried (M. Kirchmayer). Hier ‚Emmeritz genannt, ist gemeiner Standvogel. — Vorderriss (Lauren). Ammer, Sperlinge, Tauben, Elstern und Staare kommen hier gar nicht vor. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Sehr häufig. — Fürstenberg (Benze). Stand- und Strichvogel. — Helmstedt (Menzel). Häufig. — Lichtenberg (Busch). 18. Mai bebrütetes Gelege. Hamburg. (Krohn). Sehr häufig; Gelege Anfang Mai. Hamburg- et (Nock). Häufiger‘ Sana Gelege 5 Eier, brütet zweimal, Hessen. Friedberg (Sprengel). Vorhanden. — Gressen (Eckstein). 8. Januar auf den Strassen; Paarung 10. April. (W. Müller). Brutvogel. — Kirtorf (Walter). Häufiger Stand- vogel. “ Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Lever- kühn). Sparsamer Brutvogel. — Gronau (Mejer). 18. Mai 3, 21. Mai 4, 4. Juni 4, 11. Juni 4 Eier, bis auf letztes Gelege alle frisch. — Hannover (Leverkühn). 1884: 10. Mai 2 Eier, 17. Mai Junge in demselben Nest. 1885: 12. Mai 4 Eier, 24. Mai 4 Junge. Bei dem Neste flogen die beiden Alten in grosser Angst umher; das 2 übte sehr seltsame Flugkünste aus, üibersehlug sich (sie !) in der Luft — ein Gebahren, über das ich in Naumann nichts finde. — 26. Mai 4 Eier. — Oberhüll (Rosenbrock). „Gehlatze“. — Oeynhausen (Brinkmann). Brutvogel. Den Goldammer 536 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses heerdenweise im Ginster der Haide, mitunter auch in den Strassen der Stadt. — Salzgitier (Stoot). Mageninhalt eines Exemplars: Juli, Hafer. Prov. Hessen-Nassau. Zrnieln (Hillebrecht). Häufiger Standvogel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). — Stargard (Renner). Standvogel. Prov. Ostpreussen. Zlch- walde (Baecker). Standvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaub- lingen (Scehwen). Sehr häufig zu allen Jahreszeiten. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Sehr häufig auf Alsen. — Breitensten (Cornehls). Häufig im Winter wie im Sommer. — Hadersleben (Krohn). Einer der häufigsten Vögel. Am 20. Mai ein bebrütetes Gelege von nur drei Eiern. — Struck- dorf (Voss). Sehr zahlreich. Kgr. Sachsen. Zahlreicher Standvogel überall. In Kamenz am 24. April ein Nest mit 5 Eiern, am 28. Juni eines mit 4 Jungen gefunden; in Grossenhain am 7. Juni erst ausgeflogene Junge der ersten Brut angetroffen; in Zrttau am 1. März schon gepaart und fleissig singend, auf Pethauer Flur den Gesang einzelner gehört. In Arnoldsgrün probirten sie am 25. Februar ihren Gesang. Der angenehme Gesang des & endet mit einem leiseren, um 5 Töne höheren als dem vorhergehenden Tone, nicht wie Brehm (Sohn) sagt, 3 Töne (Marx). Sachsen-Coburg-&otha. Zeuiendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach b. Coburg (Sem- bach). Standvogel. — Sonnefeld (SembachII.). Standvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Standvogel. — Weidach (Florschütz). Standvogel, rottet sich mit Sperlingen zusammen und streift umher. Sachsen- Weimar. Zrbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel, gemein. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Standvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig. 142. Emberiza cirlus, Linn. — Zaunammer. Standvogel in Mylau, wo er jährlich zweimal nistet.*) 143. Emberiza cia, L. — Zippammer. Sehwarzburg-Rudolstadt. Jilleda (Petry). April 1872 unter einer Schaar E. europ. ein Exemplar erlegt. 144. Emberiza hortulana, Linn. — Gartenammer. Bayern. Bischbrinn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Gohl- hans (aus Goldhans gebildet) ist im Spessart sehr häufiger Brut- I) Zur Constatirung dieses auffallenden Vorkommens wäre es dringend wünschenswerth, die Expl. zu schiessen und zur Bestimmung einzu- senden. R. Blasıus. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 537 vogel (? Walter). — Karlstein (E. Hofmann). Zugvogel, kommt April, geht Septbr. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Ein Paar im Sommer im Forstgarten gesehen. — Dreveskirchen (von Viereck). Hat in einzelnen Paaren gebrütet. — Röbel (Ebeling). 1879 als Brutvogel beobachtet, nicht selten imsüdlichen Mecklenburg. — Schwerin (Wachenhusen). Brutvogel, aber sehr selten. — Sternberg (Steinohrt). Ueberall häufig an Alleen und Wald- rändern. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). „Kassfink“. Ziemlich häufig. — ZAude (Huntemann). Gemein. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. ZReiersdorf (W alter). Seltener Brutvogel; dagegen nördlich von hier häufig, — Zion (Jablonski). Häufiger Brutvogel. — Tornow (v. Dallwitz). Brutvogel. — Brandendurg a. H. Hornung). Seit 5 Jahren Brutvogel. Prov. Hannover. Beckedorf (Wundram). Hier all- gemein, doch nicht häufig. Seit 50 Jahren beobachtet — in meinem Forschungsgebiete ein ständiger Brutvogel. Hier nicht in neuerer Zeit eingewandert; in meiner Sammlung liegen vor einem halben Jahrhundert genommene Eier. Zugvogel, der am Tage zieht. Kommt in den ersten Maitagen. Streift nach der Brütezeit mit den Jungen von einem Ort zum andern und verliert sich unver- merkt im Septbr. aus unseren Gegenden. Nistet in Hafer und Klee auf der Erde. — Grasberg (Fick). Mit S.W. hielt sie am 29. April ihren Einzug; einzelne warme Regenschauer erfolgten. — Oeynhausen (Brinkmann). Im Kurgarten nur sehr spärlich. Vor 15 Jahren habe ich ihn täglich in den Zweigen einer hohen Eiche sich tummeln gesehen. Ein Nest habe ich nicht gefunden, doch brütet er sicher hier. Prov. Ostpreussen. Landrichter Ehmke (Insterdurg) schreibt: „Kommt sicher zwischen Pelouken (? unleserlich!) und Oliva vor — habe aber kein Nest gefunden.“ Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Brütet in einigen Paaren am Giftenberge. Am 26. April schwacher S.0., warm, Vormittags trüb, Nachmittags klar: Morgens zuerst bemerkt. — Neuwarp (Hintze). Am 8. Juni Nest, am 2. Octbr. noch 2 Stück. — Schlönwitz (Perrin). Häufiger Brutvogel. — Standemin (Ziemer). Singt am 27. Juni. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Kommt hier nicht vor; bei Neuwied wurde im Frühjahr ein Vogel erlegt; ich glaube kaum, dass er am Rhein brütet. Von 1828/35 fand ich ihn bei Neuhaldensleben bei Magdeburg öfter brütend; aus Carolath p. Beuthen a. d. Oder (Schlesien) erhielt ich öfter Eier. Prov. Sachsen. Klein Beuster b. Seehausen (F. Braun). Nistet nicht in dem Gebiet. Prov. Schlesien. Breslau (Kern). Nimkau b. Breslau selten, b. Ottmachau häufig. — Guttmannsdorf (W. Auras). Sehr vereinzelt, aber jedenfalls brütend, wenn auch das Nest noch nicht gefunden wurde. — Tscheschkowitz (Zimmer- mann). Ziemlich zahlreich brütend, ist seit 30 Jahren hier be- kannt. — Straupitz (Müller). Ueberall nistend, wo Raps gebaut 538 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses wird. Prov. Schleswig-Holstein. Mölln (Petersen). Einzelne Exemplare in der ganzen Umgegend; doch habe ich erst einmal ein Nest gefunden. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Sommervogel, besonders in der Senne, südwestlich von Bielefeld, am Fusse des Gebirges. — Hattingen (Schmidt). Vereinzelt als Brutvogel im Regierungsbezirk Münster und Minden. Prov. West- preussen. Kulm (Charisius) Wurde von mir hier bei Kulm, ferner bei Draunsderg und bei Spandau gefunden, jedoch nicht sehr häufig. Kgr. Sachsen. Nicht sehr zahlreicher Brutvogel bei Grossen- hain (so im Thale bei Blattersleben am 14. Mai mehrfach getroffen); bei Mylau nistet er jährlich 2 mal. In Mautitz, wo er sonst nicht vorkommt, am 26. April ein Exemplar beobachtet; in Zitau seit 10—15 Jahren nicht mehr bemerkt (Krezschmar und Held). Ueber Meusdorf zog er am 25. Aug. bei schönem Wetter (Tags vorher Regen) in westlicher Richtung. 145. Schoenicola schoeniclus, Linn. — Rohrammer. Baden. Mosbach (Widmann). Aussergewöhnliche Er- scheinung. — Radolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufiger Zugvogel in den Zech- und Wertachauen nistend. 15. März 5 Stück angekommen, 20. März 6 Stück, 31. März sangen mehrere; 4. bis 24. April sangen viele. Bei Zauingen erst am 5. April die ersten beobachtet. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht häufiger Zug- vogel, der im März und April ankommt und im Octbr. fortzieht. Meist nur in der Ebene bei Nassach und Königsberg. — Karlstein (E. Hofmann). Zugvogel. — München (C. Parrot). Vereinzelt am Main. — Schwabach (Doule). Seltener Sommerbrutvogel. — Würzburg (A. Pischinger). Rohrammer brüten, wenn auch nicht häufig, am Main. Hessen. Giessen (W. Müller). Brutvogel. Mecklenburg. Dreveskirchen (v. Viereck). Am 2. April, Vormittags ein &. — Ludwigslust (von Böhl). Am 26. März zu- erst gesehen. — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (W alter)» Ungemein zahlreich als Brutvogel; brütet zweimal. — Feiersdorf (Walter). Nicht häufig; brütet 2 mal. Prov. Hannover. Gras- berg (Fick). Am 30. April auf einer Wiese, unter einem Weiden- gebüsch ein Nest mit 4 Eiern. — Gronau (Mejer). 2. Mai 5 etwas bebrütete Eier, 22. Mai 4 Eier. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). März, 19., heftiger W.S.W., kühl, bedeckt, Abends Schnee: der erste. März, 23. (Wetter cf. Vanellus eristatus )): 1 Stück. April, 14, N., klar, warm: kleiner Flug, S—-10 Stück. April, 24., 38 singen eifrig. April, 27., angefangenes Nest. April, 30., für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 539 2 Eier in demselben. Mai., 2.: 4 Eier. Mai, 4, 5 Eier. Novbr., 11., ganz schwacher O., starker Nebel, reift den ganzen Tag: 1 Stück, das letzte. — Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel. Ankunft: 1881 am 6., 1882 am 20., 1884 am 29. April. — Neu- warp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 6. April auf dem Frühjahrszuge beobachtet; auf dem Herbstzuge nie bemerkt. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Im Schilfe der alten Saale bei Plötzkau. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Sehr häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cornehls). Brutvogel; nicht überall gleich zahlreich. — Husum (Peters). Am 25. Febr. die ersten vier Stück, Hauptankunft am 30. März; am 21. Mai fünf unbebrütete Eier; am 17. Octbr. die letzten zwei Stück gesehen. Kor. Sachsen. Nistet auf mehreren Teichen bei Grossen- hain, z. B. auf dem grossen Spitalteiche bei Adelsdorf, auf den Schönfelder und Kalkreuther Teichen. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Durchzugsvogel im Februar. 146. Plectrophanes nivalis, Linn. — Schneespornammer. Kgr. Preussen. Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Im vergangenen Jahre wurden bei Zambowiz unweit Rosenberg einige Expl. geschossen. Prov. Schleswig-Holstein. Flensburg (Paulsen). Am 6. Novbr. ein Expl. erlegt. — Husum (Peters). Am 14. Novbr. nach leichtem Frost die ersten bemerkt. Kgr. Sachsen. Auf dem Durchzuge in Breitenbach im Jan. beobachtet. 147. Pyrgita petronia, Linn. — Steinsperling. Baden. Staufen (Schütt). In früherer Zeit bei /sleinerklotz bei Basel bemerkt, jedoch in letzterer Zeit nicht mehr. Kgr. Preussen. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Kommt hier nicht vor; 1884 sah ich in Coblenz einen Vogel, welcher im Moselthale frisch erlegt war. Saehsen-Altenburg. @Gumperdab. Kahla (Dr. Schmiede- knecht). Bewohnt nicht selten die Kalkberge daselbst. *) Sachsen-Weimar. Weidigsmühle b. Jena (Heyne). Vor 15 Jahren an einem Buntsandsteinfelsen in unmittelbarer Nähe von Jena gesehen. Seit dieser Zeit nicht mehr. In „Graitschen bei Bürgel“ im Spätsommer Flüge von 20 Stück beobachtet. 148. Passer montanus, Linn. — Feldsperling. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nistet nicht nur in Baumlöchern und Steinritzen, sondern auch in Hausschwalben- *) Zur sicheren Constatirung wäre es wünschenswerth, Exemplare zu schiessen und zur Bestimmung einzusenden. R. Blasius, 540 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses nestern und Staarenhäuschen. — Rohrbrunn (Löseh). Ist nur in den tiefgelegenen Gegenden Standvogel, fehlt bei Rohrbrunn und Forsthaus Echterspfahl. — Vordörriss (L,aurer). Sperlinge, Ammern etc. kommen in diesem hochgelegenen Bezirk nicht vor Braunsehweig. Calörde (Uhde). Häufig. — Fürsten- berg (Benze). Häufiger Standvogel. Im Herbst und Winter ge- sellig mit Finken und Ammern zusammen lebend. — Helmstedt (Menzel). Häufig. Hamburg-Uhlenhorst (Nock). Häufiger Standvogel; Gelege 4—6 Eier, brütet 2—3 mal. Hessen. Giessen (Eckstein). Wird auf polizeiliche An- ordnung weggeschossen. Mecklenburg. Ueberall Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hille- brecht). Selten. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger) — Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesen- laublingen (Schwen). Häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Sehr häufig auf Alsen; wird wegen seiner Schädlichkeit nebst domesticus eifrig verfolgt. — Breitenstein (Cor- nehls). Sehr häufig. — Struckdorf (Voss). Im Verhältniss zu der folgenden Art nur wenig vertreten. Kgr. Sachsen. Häufiger Brutvogel bei Kamenz, Zittau Grossenhain, Mautitz; berührt die Umgegend von Arnoldsgrün nur im Herbst und Winter. In Grossenhain am 23. April Begattung beobachtet, am 10. Mai Junge gezeitigt, am 10. October trugen schon abgemauserte Junge der ersten Brut zu Neste, das @ lockte das $ zur Begattung. ‚Ich habe niemals Getreidekörner in seinem Kropfe gefunden und halte ihn für sehr nützlich.“ (Marx). Eine vielleicht 20 Paare zählende Schaar hatte sich im Jahre 1883 am nördlichen Ufer des Salzigen Sees bei Zisleben in den verlassenen Höhlen der Uferschwalben häuslich eingerichtet, die Nester am Ende der Höhlen angelegt, die Eier waren zu Pfingsten (Mitte Mai) schwach bebrütet (Helm). Sachsen-Coburg-otha. Coburg (Schröter). Häufig. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel. — Obersüllbach (Sembach I.) Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, Nest in hohlen Obstbäumen. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel häufig. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig. 149. Passer domesticus, Linn. — Haussperling. Anhalt. Dessau (Robitzsch). In Halle im Winter ein Männchen mit mehreren weissen Federn in jedem Flügel. Pr f 4 für Beobachtungstationen der Vögel Deutschlands. 541 Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Dieser gemeine Vogel kommt in Balderschwang, wo kein Getreide gebaut wird, nicht vor. Im Monat September wurde ein weissgefiederter in Schönebach geschossen, der sowohl im vorigen Jahre als auch heuer in meinem Hause dort nistete. Am 4. Juli besetzte ein Paar ein Kleibernest, aus dem kurz vorher die Jungen ausgeflogen waren. — Dischbrunn (Mantel). Der Haussperling fehlt auf Thorhaus Aurora und Zweeselmühle. — Karlstein (E. Hofmann). Kommt nur in den Niederungen vor, wo Pferde gehalten werden. — Rohrörunn (Lösch). Nur in den tiefstgelegenen Theilen des Gebiets Standvogel; in den höher velegenen Theilen, Weiler Rohrbrunn und Einöde — Forsthaus Echtersphal 500 Meter über dem Meere nur sehr selten im Winter in einigen Exemplaren beobachtet; ebenso Passer montanus. — St. Oswald (Leythäuser). Sperlinge kommen nur noch in 82. Oswald selbst vor, in den weiter gegen den Wald hineingelegenen Ansiedelungen ist keiner mehr zu sehen. — Schwabach (Doule). Nur in dem einen Orte, dem Dorfe Kammerstein b. Schwabach, welches hoch und exponirt liegt, kommt kein Haussperling vor, sondern nur Passer montanus. — Vorder- riss (Laurer). Sperlinge kommen hier gar nieht vor (auch nicht Staare, Ammern, Tauben, Elstern) wahrscheinlich wegen Mangels an entsprechender Nahrung in dieser hochgelegenen Gegend. Braunschweig. Calrörde (Uhde). Häufig. — Fürsten- berg (Benze). Helmstedt (Menzel). Häufig, am 2. Juli 1885 ein Gelege von 7 frischen Eiern. Hamburg. (Krohn). Ueberall sehr häufig. Hamburg- Uhlenhorst (Nock). Sehr häufiger Standvogel; Gelege 5—6 Eier, brütet 2—5mal. Vertilgt viel Maikäfer. Hessen. Giessen (Eckstein). Kirtorf (Walter). Wird auf polizeiliche Anordnung weggeschossen. Mecklenburg. Ueberall Standvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Lever- kühn). Gemeinster Vogel; der einzige, der sich Winters in den Strassen blicken lässt (keine Feldsperlinge). Im December trieb sich ein „partieller Albino“ unter dem übrigen Schwarm herum. — Gehrden (Schuch). Ich muss mich für hiesige Gegend als Freund des Spaizes erklären. In anderer Gegend, z. B. in Meus- lage, Badbergen u. s. w., Kreis Bersenbrück, habe ich ihn aber als durchaus schädlichen Gast und Eingeborenen kennen gelernt. — Hannover (Leverkühn). 18834: Im Februar wurde im Amts- bezirk Hannover ausgeschrieben, dass zum 1. April pro Hectar 2 Sperlingsköpfe und für jede Hofstelle noch eine bestimmte Anzahl ausserdem abzuliefern seien, so dass die Gesammtsumme der Vögel 25000 betrug. Diese Einrichtung ist Ende 1885 schon wieder abgeschafft. 31. März Nest vom Haussperling mit einem Ei. 1885: Bemerkenswerth erscheint mir, dass bei den vom Hannoverschen Vogelschutzverein eingerichteten Futterstellen an und in der Eilenriede kein Spatz sich zu zeigen wagte (im Januar), 542 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses obwohl sie sich in den Gärten sehr breit machten. — Oberbehme (von Brendis). Der Schaden der beiden Sperlingsarten ist hier ein so enormer, dass wegen desselben der sonst sehr lohnende Anbau der Wintergerste fast aufgegeben werden muss. Ebenso schädlich sind sie im Sommer der Runkelrübe, die sie in Menge abbeissen, wenn sie zum Trocknen auf Reutern steht. — Oberhüll (Rosenbrock). „Lünner‘‘ — Osnabrück (Zeiske). Hier existirt ein Sperling, ziemlich weissscheckig gefiedert, die Flügel sind fast weiss, doch schien er wohlgelitten von Seinesgleichen; sein Gefieder ist glatt, er ist wohlgenährt, und ich habe ihn wiederholt, und nur in Gesellschaft vieler anderer Sperlinge bemerkt. Prov. Hessen-Nassau. In Rinteln (Hillebrecht) und Wehlheiden (Ochs). Ueberhandnehmend. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Baecker). Standvogel. Prov. Pommern. Löcknüz (Rüdiger). Ein Paar. Prov. Rheinlande. Jägerhaus (Stollenwerk II.). Fehlt hier; der Grund dürfte in dem Fehlen von Feldfluren zu suchen sein. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel häufig. Prov. Sachsen. Deesenlaublingen (Sehwen). Ueberzahl an Männchen sehr hervortreten. In 5 Tagen schoss ich 4 Männchen aus dem- selben Nistloch, so schnell war die Wittwe zu einem Gatten ge- kommen. Prov. Schleswig-Holstein. Dreitenstein (Cornehlbs). Sehr häufiger Standvogel. — Hadersleben (Krohn). Häufig in- und ausserhalb der Stadt. — Husum (Rohweder). Rottet sich im Verein mit dem Vorigen während des Nachsommers zu Schaaren von vielen Hunderten in den Korbweiden an den Marsch-Landstrassen zusammen und verwüstet von hier aus die nächstgelegenen Weizen- felder. Mancher Landmann entschliesst sich daher, an solchen Stellen statt des Weizens Roggen zu säen (für den sonst der Boden wegen seiner Schwere wenig geeignet ist), da der Sperling den letzteren verschmäht, so lange er in ersterem schwelgen kann. — Struckdorf (Voss). Ueberall häufig. Brütet im Kuhstall schon Anfang März. Kgr. Sachsen. Standvogel überall. Nistet in Kamenz in den Wasserabflussröhen des Eisenbahntunnels und in den Resten alter Stadtmauern, 5—7 Eier in der Regel. In Grossenhain baut er oft auf Bäume, war am 29. März schon eifrig mit dem Nestbau beschäftigt und macht oft 3 Bruten,; auch in Arnoldsgrün oft 3 Bruten. In Greiz am 22. März eifrig zu Nest tragend, trotzdem es gefroren hatte (Helm). In Friesen vor einigen Jahren ein junger, weisser Sperling geschossen. Er fehlt auf dem 326 m hohen Rochlitzer Berg. Sachsen-Coburg-&otha. Coburg (Schröter). Häufig. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Standvogel, sehr vermehrt in letzter Zeit, brütet 3mal jährlich. — Obersüllbach (Sembach I.) Standvogel. — Sonnefeld (Sembach II.) Stand- vogel im Zunehmen begriffen, brütet 2 mal, beginnt Ende April. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Kommt hier nicht vor, aber für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 543 "/, St. weiter in Fornbach. — Weidach (Florschütz). Standvogel. Fehlt in Herbartsdorf b. Coburg. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Standvogel, häufig. Schwarzburg-Rudolstadt. Carsdorf (Justinus). Standvogel. — Katzhütte (Pressler). Standvogel, selten. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdortf). Standvogel, häufig. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 150. Fringilla coelebs, Linn. — Buchfink. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Einzelne Männchen und Weibchen bleiben im Winter. baden. Mannheim (F. Förster). Streichend in grosser Menge auf dem Herbstzuge am 13. Septbr. — Mosbach (Widmann). Männchen, z. T. Standvogel, sonst Brutvogel. — Radolfzell (Sehwab). Meistentheils Standvogel. Bayern. Aschafenburg (J. Deubler). Ueberwintern zum Theil. — Burgpreppach (J. A. Link). Zugvogel, zum Theil Stand- vogel. Am 9. Februar die ersten auf dem Zuge gesehen, nur Männchen; am 10. bis 12. Febr. mehrere Männchen, zusammen- haltend. Hauptzug am 20. Febr., mancher Trupp über 100 zählend, von S.W. nach N.O. bei W.-Wind ziehend.. Am 14. März Männ- chen und Weibchen zusammen angekommen. Am 16. März bei 40 Stück, lauter Weibehen. Am 14. April bauend, am 23. brütend, am 31. Mai dügge Junge. Vom 2. und 5. bis 31. Octbr. sammelten sie sich in Trupps und zogen nach und nach ab. Viele Männchen, aber auch einige Weibchen überwinterten. 4 Weibchen waren in diesem Jahre auf dem Futterplatz unter den Männchen. Ein Nest, das ausser den charakteristischen Flechten auf der Aussenseite auch mit kleinen Papierfetzen belegt ist, fand ich dies Jahr; das Nest steht einem Nestersammler zu Diensten. — Karlstein (E. Hof- mann). Zugvogel, kommt März, geht Octbr. — Kaufbeuren (A. Buchner). Stand- und Strichvogel, auch Zugvogel, da viele Weibehen und Junge fortziehen. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Zug- und auch zum Theil Standvogel. — Mainberg (Streiter). Ankunft am 19. Febr. — München (C. Parrot). Am 10. April beobachtete ich noch durchziehende Finken in grossen Flügen. — Münnerstadt (Riegel). Brütet zweimal im Jahre. — Oberau- dorf (Federl). Erster Gesang am 25. Febr. — Kegnitzlosau (Deeg). Brütet 2 mal im Sommer. — Rohrbrunn (Lösch). An- kunft am 18. Febr., brütete 2 mal und zog im Octbr. fort. — Starnberg (A. Weigenthaler). Brütet 2mal im Jahre. Im Juni d. J. hatte ein Finkenpaar auf einem Apfelbaum vor meinem Fenster ein Nest gebaut, und gegen Ende Juni Junge ausgebrütet. Zu dieser Zeit regnete es 3 Tage und Nächte ununterbrochen und ich war daher in grosser Besorgniss um die Brut, die vom Finken- 544 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses weibcehen mit ausgebreiteten Flügeln bedeckt wurde. Am 4. Tage, als es in der Nacht ungemein heftig geregnet hatte, sah ich nach dem Nest und fand in demselben, obgleich das Weibchen noch schützend seine Flügel darüber ausbreitete, die fünf etwa 5 Tage alten Jungen todt vor. — Stofenried (M. Kirchmayer). Am 16. Febr. die ersten und dann mehr am 23. Febr. gesehen. — Wiesen (Königer). Ankunft am 16. Febr., rauh, O.-Wind, Tags zu- vor rauh. Erster Gesang am 26. Febr. — Würzburg (A.Pischinger). Ist hier so häufig, dass ich im Laufe des Sommers 25 Nester entdeckte. Braunschweig. Calörde (Uhde). Ziemlich häufig. An- kunft 13. März, Abzug Ende Novbr. — Fürstenberg (Benze). Häutiser Brutvogel. Das im Winter hier bleibende & lebt in Ge- sellschaft von Goldammern. Die $ wurden im Octbr. nicht mehr gesehen. Am 26. März vereinzelte 2 zurückgekehrt. — Hasselfelde (Stolze). cf. sub Fr. montifringilla, und linota 23. und 26. März einzelne Q. (NB.! Bis dahin nicht vereinzelt gesehen.) 24. April erstes Nest. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel. Hamburg. (Krohn). Gemein; Gelege Anfang Mai. — Hamburg-Eimsbüttel (Müller). Frühester Schlag 15. Jan. 1861, spätester 9. März 1381. Flügge Junge 21. Juni. Letzter Schlag 11. Juli. — Hamburg-Uhlenhorst (Nock). Häufiger Sommerbrut- vogel; Gelege 5 Eier, brütet zweimal. Viele Männchen und einzelne Weibchen überwintern. Hessen. Giessen (Eckstein). 24. Jan. erster Schlag in Rodheim. Im Winter überall auf den Strassen. — Kirtorf (Walter). In milden Wintern bleiben die alten & zurück, die 2 und Jungen ziehen südlich. Mecklenburg. Schwerin (Beste). Ankunft am 23. Febr. Am 29. Oetbr. viele nach S. ziehend. — Sternberg (Steinohrit). — Waslow (Hagemeister). Üeberall Brutvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Am 19. März 3—400 & und 29 bei 3—4°R. und starkem N.W. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Causthal (Lever- kühn). Häufiger Brutvogel in Clausthal. 1. Mai 4 Bier, 3. Mai 4 Eier. Im Decbr. sah ich ca. 4 & unter den Spatzenschwärmen. 7.—10. Novbr. zogen grosse Schaaren, die ich beim Vogelfang beobachtete. — Hannover (Leverkühn). 1834: 30. Mai 4 Eier, 1885: 22. Febr. trieben sich mehrere 2 mit Goldammern zusammen in Hor auf freiem Felde herum. — (3. Mai 5 Eier. Rose.) — Ober- hüll (Rosenbrock). „Bogfink“ — Osnabrück (Zeiske). Auf einen Februarspaziergange vorigen Jahres erhob sich bei meiner Annäherung an einen Buchenhochwald ein grosser Flug Finken vom benachbarten Brachfelde. — Mein Freund und ich schätzten den Flug auf 4—500 Männchen; Weibchen konnten wir keines bemerken. 18. Febr. zuerst singen gehört. — Salzgüter (Stoot). & und 2 überwinterten einzeln. Mag.-Inhalt eines Exemplares: Rübsaat, Jan. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Sehlingloft). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 545 Ankunft am 22. Febr., Gelege am 15. Mai, Abzug am 12. Octbr. Hat sich vermindert an Zahl. — Hanau (Färber). Ankunft am 23. Febr. — Rinteln (Hillebrecht). Häufig, viele & überwintern. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Brutvogel. — Louisen- berg (Meier). Ankunft der 33 am 22. März; der ?2 am 9. April. — Ratzeburg (Euen). Erster Schlag am 2. April. Prov. Pom- mern. Klein Reichow (Ziemer). 1884, März, 18., schwacher S.S.W., sehr warm: ziemlicher Flug, zusammen mit Fr. montifringila. März, 20., S.S.W., Mittags leicht bedeckt: den ganzen Vormittag grössere und kleinere Flüge W.S.W.—0O.N.O. März, 28., O.N.O., trüb, kühl: in ziemlicher Anzahl. April, 1., frischer S.O., klar: ziemlicher Flug, zusammen mit Fr. montifringila. April, 3, 8.O., klar: kleiner Flug. April, 7.. ziemlicher O., klar: ebenso. April, 12., W., klar, sehr warm: ebenso. Inzwischen bauen die hiesigen Brutvögel bereits eifrig. Octbr., 16., heftiger S.W., regnet und gräupelt: grosser Flug. 1885, März, 18., ziemlich heftiger S.W., trüb, gegen Abend Regen und März, 27., 0.5.O., trüb, warm: grosse Flüge auf dem Durchzuge. Ein & ad. überwintert. Auf den übrigen Stationen Brutvogel. Prov. Kheinlande. Altenkirchen (Sachse). 2. Febr., singt leise; 9. Febr., schlägt laut. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Sehr häufig. Am 10. März erster Schlag. Prov. Schleswig-Hol- stein. Dreitensten (Cornehls). Sehr häufig. — Hadersleben (Krohn). Ueberall häufig. — Niendorf (Lippert). Am 5. Febr. die ersten Weibchen gesehen. Am 2. Febr. die Männchen zum erstenmal locken hören. — Struckdorf (Voss). An allen Orten häufig. Auch im Winter bleiben viele hier. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Seltener Brutvogel; einzeln das ganze Jahr. Kgr. Saehsen. Häufiger Brutvogel in Zitau, Kamenz ziemlich häufig bei Grossenhain (Standvogel), gemein bei Zbersbach und Arnoldsgrün. Einzelne, meist &, im Winter beobachtet in, Kamenz, Zittau, Mautitz, Grossenhain (wo am 21. Febr. bei hohem Schnee mehr 2 als & auf dem Futterplatz erschienen), Grimma Ebersbach, Friesen, und in manchen Jahren (so 1384/35) auch in Arnoldsgrün. Ankunft: Bei schönem Wetter und S.O.-Winde zogen am 24. Febr. in Arnoldsgrün während des Vormittags kleine Schaaren von S.W. nach N.O., gegen 1! Uhr eine Schaar so er- mattet, dass sie in einem Obstgarten eine Zeit lang ausruhen musste, ehe sie in der schon angegebenen Richtung weiterziehen konnte, auch am 26. Febr. (schön, windstill) zogen Schaaren über Arnolds- grün, am 5. März bei regnerischem Wetter waren dort viele an- gekommen, kleine Schaaren zogen während des Vormittags wieder- holt nach N.O., ebenso am 6. bei schwachem S.W. und regnerischem Wetter und am 5. April bei ziemlich lebhaftem S.0.-Wind und heiterem Wetter. (Weitere Beobachtungen über den Zug in Arnolds- grün kommen bei der folgenden Art zur Sprache.) Zittau: Am 18. Febr. zeigten sich schon mehr 3 als im Winter, am 22. Febr, Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 35 546 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses kleine, meist aus & bestehende Schaaren bei Grottau angekommen, am 1. März viele & schlagend, am 9. März noch durchziehend. In Grossenhain am 25. Febr. bei S.S.W.-Wind und schönem Wetter den ersten Finkenschlag gehört, in Mautitz am 9. März, bei Frei- berg am 5. (Die ersten dort am 24. Febr. gesehen. Knauth.) In Greiz Anfangs April (Helm), in Grossenhain am 26. April emsig mit dem Nestbau beschäftigt; am 26. Mai in letzterer Stadt ausgeflogene Junge der 1. Brut, am 5. Juni selbstständige wie auch erst ausgeflogene Junge der ersten Brut, ebenso am 4. Juli aus- geflogene Junge der 2. Brut angetroffen. In Zittau am 26. Juli den Gesang eingestellt. Abzug: In Grossenhain vom 4. bis 8. Octbr. bei schönem Wetter täglich mehrfach Durchzügler von N.O. nach S.W. angetroffen; am 30. Septbr. lagen bei Freiberg grosse Schaaren von Edel- und Bergfinken auf den Feldern (Knauth). am 6. Septbr. bei Zittau auf Zuckendorfer Flur Schaaren von ca 100 Stück beobachtet, ebenso am 4. Octbr. grössere Schaaren bei Grottau. In Bautzen am 28. Septbr. bei Regen (Nachts vorher Gewitter) und W.-Wind (Tags vorher O.-Wind) in grosser Menge nach S.W. abziehend. In Lichtenstein zogen am 3. Octbr. bei be- wölktem Himmel und mässigem S.W.-Winde bald grössere, bald kleinere Schaaren in bedeutender Höhe von N.O. nach S.W., ebenso am 4. bei trübem und am 5. bei heiterem Wetter und mässigem S.W.-Wind in Oelsnitz bei Lichtenstein. Auch am 9. Octbr. war dies in Stollberg bei regnerischer Witterung und mässigem S.-Winde der Fall (Helm). Sachsen-Coburg-&otha. ZLeuiendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel, in milden Wintern überwintert er. — Sonnefeld (Sembach II.). Standvogel. — Taimdach bei Co- burg (Deussing). Brutvogel; März bis October Aufenthalt. — Weidach (Florschütz). Standvogel, im Winter im Dorfe in Ge- sellschaft von Ammern und Sperlingen ziemlich häufig. Sachsen-Weimar. Erbenhausen bei Weimar (Böttner). Brutvogel, gemein, erst kommen &, 14 Tage darauf 2; 3 brüten nicht mit, sondern füttern nur 9. Nest auf Buchenzweigen. Schwarzburg-Rudolstadt. Carsdorf (Justinus). Brutvogel, Ende März bis October. — Katzhütte (Pressler). Brut- vogel. — Rothenburg bei Kelbra (Bellermann). Ueberwintert selten. — Scheibe (Rühm). Ankunft am 24. Februar. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (X. Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, Aufenthalt vom 10. Februar bis 2. November. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 151. Fringilla montifringila, Linn. — Bergfink. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst am 17. November bemerkt, in Menge am 9. December. — ARadolfzell (Schwab). Häufiger Wintervogel. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 547 Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Im Winter in mehr oder weniger grossen Schaaren; in Schwaben auf Aeckern und in Wäldern herumstreichend. 5. Januar wurden mehrere aus dem Allgäu zum Ausstopfen gesendet. Bei Haunstetten, 1 Stunde südlich von Augsburg, den ganzen Winter über grosse Flüge Am 6. April bei 100 Stück nördlich ziehend. Vom 15. December ab, als viel Schnee gefallen, grosse Flüge bei Augs- burg. — Bayreuth (P. Kästner). 15. December die ersten bei Schnee und trübem Wetter, Nachmittag Regen mit Glatteis. Seit 10 Jahren zum ersten Male wieder beobachtet; wenige Exem- plare wurden im städtischen Friedhofe und zwar mehr Männchen als Weibchen beobachtet. — Bischbrunn (Mölzer). Wird hier Böhmischer Fink genannt, ist Durchzugsvogel im Winter. — Burgpreppach (J. A. Link). Regelmässiger Wintervogel. Am 14. December den ersten nach Schneefall, am 15. gegen 6 Stück. Am 16., als etwas Thauwetter eingetreten, alle verschwunden. Im Frühjahr unter den heimkehrenden Finken. — St. Catharina (A. P. Schott). Wintervogel. — Karlsten (E. Hofmann). Wintervogel, streichend.. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Wird hier Böheimer genannt, Wintervogel, trieben sich viel während des Zuges mit Fringilla coelebs herum, kamen im Herbst in grossen Flügen. — München (C. Parrot). Noch am 2. April erhielt ich 2 erlegte Bergfinken von Castell. — Rohrbrunn (Lösch). Be- rührte beim Durchzuge Ende Februar in grossen Massen das Be- obachtungsgebiet. — Schwabach (Doule). Beim Durchzuge im Frühjahr häufig. — Starnberg (A. Weigenthaler). Im December 4884 wurde nicht weit von Starnberg eine nach Tausenden zäh- lende Schaar Bergfinken gesehen, die Witterung war mild, Thau- wetter. — Stoffenried (M. Kirchmayer). Wettervogel. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Dieses Jahr nicht beobachtet, kam aber in Jahren, wo Buchmast vorhanden war, hier als Durchzugsvogel im Herbst sehr häufig vor; er durch- schweift dann in grossen Schaaren die Waldungen, und thut in den Buchenbesaamungsschlägen durch Aufzehren der Bucheln ganz empfindlichen Schaden. — Hasselfelde (Stolze). 9. März zahl- reicher Zug von Bergfinken, Buchfinken und Hänflingen. — Vege- sack (Kohlmann). Einzelne blieben den ganzen Winter durch, z. B. bei der Steingutfabrik auf Grohn; ein anderer wurde in Fähr todt gefunden. Häufig an den Futterplätzen für andere Vögel beobachtet. — Wieda (Eilers). Nur Strichvogel. Am 51. März einen grossen Schwarm beobachtet. Hessen. Giessen (Eekstein). 24. Januar Nachts bei — 10 bis 12° R. in grosser Anzahl bei Hungen; 7. Februar in Giessen. — Gross-Buseck (Manns). 10. Februar bei gelindem W.-Wind. Lippe. Langenholzhausen (W agener). 7. Januar. In den Buchensaamenschlägen mit Tauben in Schwärmen. 35* 548 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Am 19. März und 4. April beobachıtet. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). 8. November ein d auf Leimruthen gefangen. October und November zogen grosse Schaaren. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt zweier Exemplare: Hederich im März, div. Saamen im November. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). 1834, März, 15., schwacher S.W., sehr warm, kleiner Flug, zusammen mit Fr. coelebs. — 1. April, frischer S.O., klar, ziemlicher Flug, zusammen mit Pr. coelebs. — 23. April, N.O., schön: grosser Flug. — 24. April, N.N.O., kühl, Nachmittags regnerisch: dieselben. — 26. April, S.S.W., etwas be- wölkt, gegen Abend S.S.O.: grosser Flug. — 15. October, W., regnerisch und 16. October, heftiger S.W., regnet und graupelt: grosser Flug. — 1885, 23. März, Nachts scharfer Frost, Vorm. W.S.W., Mittags W., dann N., gegen Abend N.N.O.; graupelt und schneit, gegen Abend klar: mehrere Flüge von je SO—100 Stück. Prov. Rheinlande. Düsseldorf (Charisius). Seit dem 13. Oc- tober zusammen mit Fi. coelebs beobachtet. — Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel, strenge Winter. Prov Sachsen. Beesen- laublingen (Schwen). Seltener Wintergast. Prov. Schleswig- Holstein. Breienstein (Cornehls). Häufig auf dem Durchzuge und im Winter. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ende März ziemlich zahlreich hier. Kgr. Sachsen. In Mautitz seltener Wintervogel, am 21. Februar dort grössere Schaaren vorhanden. (Junge häufiger an- zutretien als Alte); in Grossenharin im Winter als Strichvogel vor- kommend, am 12. Januar bei heftigem S.W.Winde eirca 100 Stück auf dem Friedhof, gegen Abend suchten sie in den zahlreichen Lebensbäumen Schlafplätze; in Dreitenbach am 4. März beobachtet; in Zehefeld am 26. Februar bei leichtem N.-Winde nach W., am 16. März bei gleichem Winde nach N.W. ziehend, in Zittau noch am 19. April eine zahlreiche aus $ und ? bestehende Gesellschaft bemerkt. In Arnoldsgrün, wo er fast jedes Jahr erscheint, wurde er in diesem Jahr wiederholt beobachtet. Am 10. Februar 208 gegen Mittag eine grosse Schaar von S. nach N. über das Dort, am 25. Februar beı S.O.Wind und schönem Wetter mehrmals kleine ziehende Schaaren bemerkt, um 4 Uhr kam eine Schaar von 3—400 Stück mit F'ring. coelebs an, suchte auf den Feldern Nahrung und zog dann nach N.O. weiter, nachdem kurz vorher eirca 150 Stück dieselbe Richtung verfolgt hatten. Am 27. Fe- bruar trieben sich bei ziemlich starken S.-Winde und schönem Wetter zahlreiche ring. montifr. und coelebs den ganzen Tag auf den Feldern umher, am 5. März (trübe, regnerisch) gegen 9 Uhr kamen eirca 1000 Stück beider Finkenarten an, und hielten sich den ganzen Tag auf, am folgenden Tage, bei regnerischem Wetter und schwachem S.W.,tr ale gegen 1/, 10 Uhr ausS. kommend 5—600 ein, suchten Nahrung und zogen gegen 2 Uhr nach N. weiter; auch am 8. liess sich eine starke Schaar (Fring. montifr. . für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 549 und coelebs), aus OÖ. kommend, sehen, am 9. Vorm. ruhig, Nachm* Schneegestöber, eirca 1000 Stück suchten auf den Stoppelfeldern Nahrung und zogen gegen 1/11 Uhr in westlicher Richtung weiter. Am 16. März lagen bei Raasdorf b. Oelsnitz gegen 9 Uhr Vorm. 2—300 Stück auf den Feldern; am 5. April (heiter, mässiger N.O.-Wind) gegen 2 Uhr kamen 30—40 Stück aus S. und liessen sich auf den Bäumen eines Obstgartens nieder. Andere Schaaren wurden noch am 5. und 6. April theils mit Fring. coelebs ver- menst an anderen Stellen in Arno/dsgrün beobachtet. Vorkommen dieses Vogels an Orten ohne ständige Beobachter: Am 10. Oc- tober bei heiterem Wetter zogen in Oelsnitz b. Lichtenstein von früh bis Mittag fast nmnunterbrochen Fring. montifr. und coelebs von N.O. nach S.W., namentlich gegen 8 Uhr bildeten die Finken die Hauptmasse der ziehenden Vögel. Am 17. October, bei reg- nerischem Wetter und namentlich am Vorm. mässigem W.-Winde, lagen zwischen Marnsdorf und Nussdorf bei Limbach in der 9. und 10. Stunde grosse Schaaren von Berg- und Edelfinken auf den Feldern oder flogen umher (Helm). Bei Freiberg am 30. Sep- tember, 14. und 20. October beobachtet (Knauth). Saehsen-Coburg-Gotha. Werdack (Florschütz). Im Winter in Gesellschaft von Ammern und Sperlingen häufig im Dorfe. Schwarzburg-Rudolstadt. Tilleda (Petry). Er- scheint jeden Winter, bleibt bis April. Auf hohen Eichen manchen Abend sehr viel. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (V. Wolffersdorff). Durchzug im März und October, 11. April in Gesellschaft von Zeisigen bemerkt. 152. Coccothraustes vulgaris, Pall. — Kirschkernbeisser. Baden. ARadolfzell (Schwab). Wintervogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel. Im Januar, Februar und März immer einige in den An- lagen. Im Juni eine Familie aus 2 Alten und 5 Jungen heobachtet. Vom Herbst bis Neujahr einzelne Exemplare hier. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht zu häufiger Stand- und Strichvogel, der auch in den Buchenbeständen der Hassberge nistet. — Kaufbeuren (A. Buchner). Stand- und Striehvogel, nicht zahlreich. — Lohrer- strasse (Steinbrenner). Kirschenknipper genannt, ist Brutvogel. Ankunft: am 3. Februar, Flug von 100 Stück. Abzug am 19. Oetbr. — München (C. Parrot). Brutvogel hier. Am 24. Aug. erhielt ich einen noch nicht ganz ausgewachsenen, im Nachbargarten erlegten, jungen Vogel. — Schwabach (Doule). Selten, im Winter nur vorkommend. — Würzburg (A. Pischinger). Seltener Brut- vogel im Glacis hier. Braunschweig. Calörde (Uhde). Regelmässig, — Fürstenberg (Benze). Häufiger Sommerbrutvogel. Bewohnt die 550 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses -Vorberge des Sollings. Zur Zeit der Kirschenreife in Menge. — Hasselfelde (Stolze). 23. Juni ausgewachsene Junge. — Helm- stedt (Menzel). Brutvogel im Forstorte Geren, nahe beim Studenten- teiche. Am 10. Mai 1855 ein Gelege mit 6 Stück gefunden. — Wieda (Eilers). Häufiger Brut- u. Standvogel. Nährt sich im Winter hauptsächlich von Hainbuchensaamen. Meeklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Schwerin (Beste). Am 15. April. bemerkt. — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stök- kenius). Als Brutvogel häufig, im Winter noch nicht beobachtet; „Dickkopf“. — Prov. Hannover. Gronau (Mejer). 16. Mai 5 Eier, ganz bebrütet, 41/,m hoch in Kastanie. — Hannover (Rose). 13. Mai 3 Eier, 16. Mai 5 Eier in demselben Neste. — Salzgitter (Stoot). Magen-Inhalt von 2 Expl.: diverse Saamen; Kirschkerne und grüne Erbsen Juni. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hille- brecht). Sparsam. — Wehlheiden (Ochs). Einzeln überwinternd. Nestbau Anfang Mai. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Grosser Flug von 250—300 Stück überwintert hier in einem Weiss- -buchenwäldehen. — Zöcknitz (Rüdiger). Standvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Im Decbr. mehrere $& auf hohen Buchen dicht an der Stadtmauer. — Wetzlar (Dr. Glaser). Strichvogel, nicht selten. — Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Wird weggeschossen, sobald er Kirschen zu plündern beginnt; kommt daher jahrelang gar nicht vor. Prov. Schleswig- Holstein. Augustenburg (Meyer). Sehr häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cornehls). Seit einigen Jahren hier nicht mehr beobachtet. — Husum (Peters). Am 6. und 12. April, am 31. Mai und 10. Juni im Gehege Langenhöft angetroffen. — Struck- dorf (Voss). Kommt hier nur ganz vereinzelt vor. Prov. West- falen. Bielefeld (Peperkorn). Standvogel. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Brutvogel bei Mautitz, vereinzelt bei Zabel- titz bei Grossenhain, vielleicht auch bei Zittau (am 28. September 1884 und am 3. Mai 1885 beobachtet). In Friesen Strichvogel, Arnoldsgrün berührt er nur auf dem Zuge. Bei Leipzig nistend gefunden und im Winter auf den Futterplätzen beobachtet (Helm). In Breitenbach am 15. April auf dem Zuge bemerkt. Sachsen-Coburg-otha. Kornhochheim b. Neudieten- dorf (Riehmann). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Durchzugsvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. — Tüleda (Petry). Standvogel, im Winter in Gesell- schaften. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig; Ankunft 18. März. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 551 155. Ligurinus chloris, Linn. — Grünling. Baden. Mannheim (F. Förster). Erstes Gelege, 4 Eier, am 1. Mai. — Mosbach (Widmann). Brutvogel, häufig. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel, zahlreich in Gärten, Feldgehölzen und Wäldern. Nährt sich auch gern von Diestelsaamen. 26. Febr. lassen viele ihr monotones Geschrei ertönen, 11. März 15 Stück bei der Stadt. 12. Decbr. bei hohem Schnee ein ermattetes Männchen gefangen. — Bischbrunn (Mölzer). Hat sich seit 2 Jahren hier angesiedelt, fehlte früher hier im Spessart ganz. — Burgpreppach (J. A. Link). Sehr häufiger Brut-, Strich- und Standvogel. Am 1. Januar auf den Vogelbeeren, am 14. März in kleinen Trupps. Am 25. März bauend, am 6. April Nest mit 6 frischen Eiern, am 2. Juni Nest mit 4 Eiern der zweiten Brut. Am 26. December mit Finken und Gold- ammern auf dem Futterplatz. — St. Catharina (Ant. P. Schott). Brutvogel hier. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Brutvogel. — Miünnerstadt (Riegel). Brütet zweimal im Jahre. — Schwabach (Doule). Wurde nur im Winter beobachtet, und nur spärlich. — Starnberg (A. Weigenthaler). Im Winter 1884 habe ich im December Schaaren von Grünlingen gesehen. — Würzburg (A. Pischinger). Häufiger Brutvogel. Ein ganz absonderliches Nest fand ich heuer im hiesigen Friedhof. Es bestand aussen fast ganz aus dem grüngefärbten Moos, das zu trocknen Grab- kränzen verwendet wird, und aus Schnitzeln weissen Fliesspapiers, das ebenfalls in solche Kränze geflochten wird. Braunschweig. Calörd (Uhde). Regelmässig in einigen Exemplaren. Ankunft 22. April; Abzug früh. — Helm- stedt (Menzel). Häufiger Brutvogel. — Wieda (Eilers). Weniger häufiger Brutvogel. Hamburg. (Krohn). Sehr häufig. Gelege Anfang Mai. — Hamburg- Uhlenhorst (Nock). Häufiger Standvogel. Gelege 4—6 Eier, brütet zweimal, gewöhnlich auf hohen Bäumen Hessen. Giessen (Eckstein). 31. Mai flügge Junge. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Lever- kühn). Oft auf dem Herbstzuge gefangen. — Grasberg (Fick). Seine Ankunft fiel auf den i2. April; es waren helle, sonnige Tage. Am Nachmittage scharfer N., die Nacht war windstill mit Reif. — Gronau(Mejer). 6.Maitiu.1Ei, 14. Maid u. 5 Eier, dieselben Nester. — Hannover (Leverkühn). 1884: 7. Mai 2 Junge, 1. Juni 6 Eier. — Osnabrück (Zeiske). Ankunft 15. April. Prov. Hessen- Nassau. Zinteln (Hillebrecht). Sparsam. — Wehlheiden (Ochs). Im Winter etwa 12—15, Klettensaamen fressend. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Auf beiden Stationen Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Strichvogel, recht gemei.n — Üronenberg (Herold). 552 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Ende August noch Junge ausgeflogen. — Wetzlar (Dr. Glaser). Strichvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Nistet am liebsten in der Gabelung niedriger Gartenbäume. Zieht gern Sonnenrosenkerne aus den reifenden Köpfen. Prov. Schles- wig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Nicht selten. — Flens- burg (Paulsen). Am 26. Mai Nest mit sechs Eiern, wovon fünf Stück reinweiss, das eine mit wenigen kleinen Punkten besetzt. — Hadersleben (Krohn). Selten. Am 28. Mai ein Nest mit zwei Eiern in den Ladegaarder Parcellen in einer Fichte; ein anderes mit 4 frischen Eiern am 17. Juni nahe der Stadt in einer Dornen- hecke. — Struckdorf (Voss). Sehr häufig. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Standvogel. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. In Friesen „Schwunz“, in Arnoldsgrün viel- fach „Zschwunschig“ genannt. In Mautitz der häufigste aller Finken, Sommerbrut-, Winterstrichvogel; in Grossenhain zahlreicher Stand- vogel; bei Zittau und Friesen nur in geringer Anzahl überwinternd; in Arnoldsgrün, wo er nicht seltner Brutvogel, nur in manchem Winter einzelne beobachtet, so 1884/85, wo sie sich (darunter auch 2) hauptsächlich von Ebereschenbeeren nährten. In Kamenz Sommerbrutvogel, am 6. April den ersten bemerkt, in Zittau am 15. März überall eingetroffen und singend, am !2. Juli einzelne noch singend, am 16. August überall herumstreichend. In Hbers- bach, wo er häufig ist, nistet ein Pärchen seit 3 Jahren auf einem Wachholderbaume (als voriges Jahr der späte Schnee sein fertiges Nest verdorben hatte, baute es daneben ein anderes). In Grossen- hain macht er mehr als 2 Bruten, am 17. Juni erst ausgeflogene Junge der 2. Brut beobachtet, ebenso am 21. Juni und die ganze Zeit bis zum 6. September; sie nisten vielfach in den Lebensbäumen auf dem Friedhof und scheinen den Saamen derselben mit Vorliebe zu verzehren. Auch im Vogtlande fand Helm in den ersten Tagen des September vor mehreren Jahren noch nicht flügge Junge; ebenso wurden zu derselben Zeit junge noch nicht Augfähige Gold- ammern überbracht. Sachsen-Coburg-Gotha. Obersüllbach (Sembach ].). Brutvogel. Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig, den Saamenrüben sehr schädlich. 154. Serinus hortulanus, Koch. — Girlitz. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Zu meiner grossen Ueber- raschung bemerkte ich den Girlitz als Brutvogel in einzelnen Gärten von Dessau. Baden. Freiburg (G. Wächter). Seit 6 Jahren, solange ich hier bin, brütet der Girlitz am Waldrande, in den Obstgärten für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 553 und mitten in der Stadt auf den hohen Lindenbäumen der An- lagen. Ziemlich zeitig im September verlässt er uns. — Mosbach (Widmann). Brutvogel. — Staufen (Schütt). Brutvogel, im vorderen Münsterthale nicht selten, doch auch nicht häufig. Sogar in Weisstannenbeständen, welche in Verjüngung stehen, bei 600 m Höhe über Meeresspiegel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Bewohnte nach Aldrovandi und Gesner die Gärten und Anlagen der Stadt Augsburg vor mehr als 300 Jahren. Seit dem Verlauf dieser Zeit wird der Vogel nicht mehr erwähnt. Im Jahre 1882 bemerkte ich zuerst wieder ein singendes Männchen. Erst im Juni 1834 gelang es mir, ein in meinem Gartenhause angebrachtes Nest aufzufinden. Seit dieser Zeit haben sich die Vögel ziemlich vermehrt. Am 25. April sang ein Männchen in den Anlagen, am 26. mehrere. Am 14. Juni 2 flügge Junge den lockenden Alten folgend. Am 22. September wurden sie das letzte Mal im Garten des englischen Instituts dahier beobachtet. — München (C. Parrot). Zwei Nester des Girlitz, den ich auch in Veitshöchheim und Kissingen antraf, befanden sich auf Taxusbüschen. — Schwabach (Doule). Strich- vogel, im Frühjahr. — Schwarzach (Baumeister). Brutvogel, in 4 bis 5 Paaren im Revier Schwarzach; bei Bärenried, Böbrach, Tieffendorf und Sollach alljährlich Mitte Mai nistend. Seit 9 Jahren bemerkt ohne merkliche Vermehrung. — Würzburg (A. Pischinger). In den Anlagen in Würzburg und im Hofgarten sehr häufig, über- all hört man den schwirrenden Gesang. Auch auf dem Nicolaus- Berge und am Rande des Gutienberger- Waldes sah ich sie. Sie kamen am 18. März an. Zwei Nester im Hofgarten entdeckt, davon eins auf einem Kirschlorbeerbaum, am Rande eines Weges in einem Kübel stehend, ganz frei, da sich die Zweige des Stämm- chens dort theilten, in einer Höhe von 2 Metern. Hessen. Butzbach (Reuss). Seltener Brutvogel. — Giessen (W. Müller). Zum ersten Mal 1879 beobachtet, jetzt ständiger Brutvogel, doch nicht nördlich von Frankfurt a/M.; Gelege 3—4 Eier. Mainz (v. Reichenau) 2. März. Worms (Höpfner). Ziemlich häufig; kommt auch im Winter vor. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. (ebersdorf (von Kleist). Brutvogel; brütet zweimal. — Zion (Jablonski). Kommt seit 1683 spärlich vor. Prov. Sachsen. Derben (F. Braun). Brutvogel, im Jahre 1879 wurde ein Nest gefunden. — Heinrichs (Rondsthaler). Seit 1377 zuerstbeobachtet ; jetzt hin und wieder Brutvogel. — Naumburg a. S. (Jex). Seit zwei bis drei Jahren nistet der Girlitz in der Gegend und zwar in diesem Jahre in dem Garten eines besuchten Vergnügungslokals, ohne durch Musik und sonstiges Geräusch in seinem Brutgeschäft sich stören zu lassen. Prov. Schlesien. Zrpion (G. Weiss). Sehr häufiger Brutvogel im ganzen Gebiet. — Dresiau (Kern). In der Um- gegend häufig. — Casimir (R. Mitschke). Ueberall häufiger Brutvogel. — Grossburg (Arth. Richter). & am 9. April bei 554 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses warmem $.-Winde, $ am 13. April bei kühlem N.W.-Winde zuerst bemerkt. Am 18. Mai mit dem Nestbau begonnen; Abzug am 5. Octbr. — Guttmannsdorf (W. Auras). Brutvogel seit 25 Jahren. — Muskau (F. Richter). Brütet in nicht allzuvielen Paaren. — Muskau (Wolf). Desgl. Bei allen Nestern, die untersucht wurden, war Schafwolle, nur bei zwei Stücken andere Thierwolle zur inneren Ausfütterung benutzt. — Ziegenhals (Tiemann). Ankunft 21. März, Abzug 10. November. — Sfraupitz (Müller). Seit ca. 20 Jahren Brutvogel, immer häufiger werdend. Prov. Westfalen. Berghausen (Kniep). Seltener Brutvogel, in Baum- gärten und Obstbäumen; erst seit zwei Jahren hier beobachtet. Kgr. Sachsen. In Friesen und Seusslitz b. Grossenhain vor mehreren Jahren einmal angetroffen. Neumann beobachtete am 25. Mai ein singendes & am Königstein. Löbau: „Graszeisig“ genannt, vor ungefähr 12 Jahren selten, ist aber seit 2 Jahren häufig (Wagner). Ä#bersbach: Seit ungefähr 8 Jahren in sehr steigender Vermehrung zu bemerken, war früher gar nicht, dann später nur vereinzelt anzutreffen. 4 Gelege Mitte Juni. Hält sich mit Vorliebe an den mit verschiedenen Kräutern bewachsenen Eisen- bahndämmen auf, nistet jedoch nicht allemal in unmittelbarer Nähe der Bahn. Zittau: In der nächsten Umgebung überall angesiedelt, auch in den Gebirgsthälern; im Dertsdorf ein & am 12. Juli noch fleissig singend. Im Sommer besteht seine Nahrung namentlich aus dem Samen vieler Unkräuter z. B. Gänsefuss und Kreuzkraut. In den Monaten August und September verlieren sich die Girlitze aus der Gegend (1884 am 283. September zuletzt notirt). Auch in Fre- berg brüten mehrere Paare in den Promenaden (Frenzel). In Nünchritz wurde er ebenfalls in Obstgärten beobachtet. Bei Meus- dorf wurde er seit ungefähr 3 Jahren in den Gärten brütend be- obachtet, zahlreicher findet er sieh jedoch in den Schlossgärten von Rüdigsdorf und Gnandstein, b. Kohren; Liebethal: „Zschädrich“ ge- nannt, brütet seit 15—17 Jahr hier. Lübeck hat ihn im Laufe von 5 Jahren in vielen Ortschaften des Elbthals von Pirna bis Dresden beobachten können; kommt hier überall häufig vor. Auf Friedhöfen, in denen Lebensbäume stehen, trifft man ihn sicher an und in den in dieser Gegend oft in Gärten stehenden Wachholder- bäumchen findet man ziemlich oft sein Nest. Sobald der Girlitz im Früjahr ankommt, macht er sich auch sofort durch seinen Gesang bemerkbar. Er sitzt dabei auf den höchsten Baumspitzen, ebenso gern auf den Giebelspitzen der Häuser, besonders hoher Gebäude; so habe ich ihn viele Male von der Giebelspietze unsrer Kirche herab sein Liedehen singen hören. Das Nest habe ich stets auf Lebensbäumen und Wachholdersträuchern gefunden; nur einmal befand es sich auch auf einer Akazie und ein anderes Mal auf einem Rosenbäumchen. Das Gelege besteht aus 4 Eiern, die den Eiern des Kanarienvogels ungemein ähneln. Das 2 brütet allein und sitzt sehr fest; es ist auch unempfindlich gegen Störung. Ich entnahm einem Gelege 2 Eier und das 2 brütete die 2 übrigen für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 555 aus. Unter den Sämereien bevorzugt er den Saamen der Korb- blüthler mit Pappus (Lübeck). Sachsen-Altenburg. Altenburg (Heller). Im Schloss- garten beobachtet, sehr vermehrt. — Eisenberg (Heller). Im Schlossgarten regelmässig, vielfach mit Zeisig verwechselt. — Kahla (Dr. Schmiedeknecht). Etwa seit 10 Jahren anzutreffen. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). 13. April bei + 3°C. beobachtet, seit 5 Jahren Brutvogel, kommt a Ausbruch des Laubes und veht früh fort. 1385 häufiger als rüher. Sachsen-Weimar. Jena (Heller). Im botanischen und Prinzessinnengarten häufig. Sechwarzburg-Rudolstadt. Rudolstadt (Dr. Schmiede- knecht). Zuerst vor 20 Jahren als Brutvogel in den hiesigen Anlagen. Seit dieser Zeit immer häufiger im Saal- und Rinne- thal. — Tilleda (Petry). Anfang der 70er Jahre ein Exemplar erlegt. 155. Citrinella alpina, Scop. — Zitronenzeisig. Baden. Mosödach (Widmann). Brutvogel. Bayern. Karlsten (C. Hofmann). Strichvogel. — Kauf- beuern (A. Buchner). Vor einer Reihe von Jahren wurde einmal ein Exemplar, das sich unter Zeisigen befand, bei A/emmingen ge- fangen. Kgr. Preussen. Prov. Hessen-Nassau. Wehlheiden (Ochs) Im letzten Winter in Schwärmen auf den Birken. 156. Chrysomitris spinus, Linn. — Erlenzeisig. Baden. Mannheim (F. Förster). Herbstzug. Ankunft als Wintervogel am 14. October. — Mosbach (Widmann). Brut- vogel. — Radolfzell (Schwab). Standvogel, nicht häufig; in der Ebene und Hochlage vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nicht selten in kleinen Gesellschaften vom Herbste bis zum Frühjahr herum- streifend. 5. April 16 Stück in einem Garten; am 6. October wurden 6 Stück von einem Vogelfänger gefangen; 14. December 5 Stück auf einer Birke im Garten. — Bischbrunn (Kollin). Der Zeisig ist Stand- und Strichvogel; im Winter in sehr grossen Schaaren. — Burgpreppach (J. A. Link). Regelmässiger Winter- vogel, von November bis März. Am 14. November eine ziemliche Anzahl auf Erlen beobachtet. — St. Catharina (A. P. Schott). Stand- und Strichvogel. — Ebrach (Schlichtegroll). Stand- und Strichvogel. — Karlsten (E. Hofmann). Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nur im Winter vorkommend; Strich- vogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Strichvogel’ — Schwa- bach (Doule). Strichvogel, nur im Winter zahlreich vorkommend. — 556 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Würzburg (A. Pischinger). Im Frühjahr und Herbst auf dem Zuge viele in den Anlagen. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Fehlt gänzlich hier. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. — Wieda (Eilers). Häufiger Brut- und Strichvogel. In diesem Jahre fehlt der Erlen- saamen in Folge dessen sieht man auch sehr selten Zeisige. Hamburg. Z£imsbüttel(Müller). Erster Gesang 20. März, letzter 10. August. — Hamburg-Uhlenhorst (Nock). Häufiger Stand- vogel; Gelege 5—6 Eier, brütet zweimal. Im Herbst und Winter meist in Gesellschaften bis zu 20 Stück in den Hecken. Ausser- ordentlich zutraulich, so dass man einen Flug Stück für Stück wegfangen kann. Hessen. Giessen (Eckstein). 29. Januar auf Erlen. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Am 21. Febr. ziehend. — Sternberg (Steinohrt). Brütet. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). 8. Novbr. ein & ebenso gef. Octbr. bis Novbr. zahlreich auf Ten Zuge. — Grasberg (Fick). Es zeigten sich grosse Schaaren des- selben im Januar und Febr. — Osnabrück (Ehlers). Anfang Januar traf ich bei ziemlich mildem Wetter eine sehr grosse Zahl von Zeisigen, mindestens 3 bis 400 Stück; Weibchen habe ich bei der Gesellschaft nicht bemerkt. — Osnabrück (Zeiske). In auf- fallender Menge liess sich der Erlenzeisig im November hier bemerken, ich habe mehrfach grössere Züge, 2 mal von über 100 Stück beobachtet. Prov. Hessen-Nassau. Aanau (Färben). Striehvogel. — Rinteln (Hillebrecht). Nur auf dem Zuge. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 1885, März, 13., W.N.W., kühl, zeitweise sonnig, Nachts scharfer Frost: grosser Flug. April, 16., schwacher N.O., leicht bewölkt, warm: kleiner Flug. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Den ganzen Januar hindurch kleine Flüge auf den reichliche Früchte tragen- den Ebereschenbäumen. — Wetzlar (Dr. Glaser). Winter- vogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Brütet im Gebiet. Prov. Schleswig-Holstein. Dreitensten (Cornehls). Auf dem Herbst- und Frühjahrszuge häufig. — Flensburg (Paulsen). Am 23. März ca. 12 Stück in einem Erlenstand; am 14. Dechr. und in folgenden Tagen eine grössere Schaar in einer Erlenallee. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Seltener Brutvogel. Kgr. Sachsen. In Zittau gemein, wahrscheinlich 1884 und 85 dort im Gebirge genistet. Bei Grossenhain und Mautrtz namentlich im Winter zahlreich, in Ebersbach und Arnoldsgrün im Frühjahr und Herbst in grossen Schaaren auf den mit Erlen besetzten Wiesen. Sacehsen-Coburg-Gotha. Zeutendorfb. Sonnefeld (Stamm- berger). Brutvogel. — Obersüllbach (Sembach 1.). Brutvogel. — Sonnefeld (Sembach II.). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, Nest schwer aufzufinden. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 557 Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Strichvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolftersdorff). Wintervogel, häufig, 11. April noch einige anwesend Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor, 157. Carduelis elegans, Steph. — Stieglitz. Baden. Mannheim (F.Förster). Brutvogel, bauend bemerkt am 29. April. — Mosbach (Widmann). Brutvogel, theilweise Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Standvogel, häufig. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel. 31. Januar 5 Stück bei Stadtbergen auf Diesteln. In den Gärten und Anlagen der Stadt brüten mehrere Paare. Am IS. Aug. nicht ganz flügge Junge im Nest. Im Donauthal gleichfalls brütend, am zahlreichsten aber bei Zindau, wo sie sich nach der Brutzeit zu Hunderten zusammenschaaren und sich auf den Sumpf- und Streuwiesen in der Nähe des Bodensees von den Samen ver- schiedener Sumpfpflanzen, z. B. Bidens ete. nähren. Seit 4 Jahren brütet der Stieglitz auch im mittleren Zusamthal, wo er früher nie beobachtet wurde. Am 9. Septbr. noch einen aus dem Neste gefallenen jungen Stieglitz beim Schiessgraben in Augsburg ge- sehen. — Bischbrunn (Kollin). Standvogel, doch selten. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Brut- und Strichvogel, am 30. Mai flügge Junge. — Ebrach (Schlichtegroll. Stand- und Striehvogel. — Karlsten (E. Hofmann). Strichvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht häufiger Stand- und Strichvogel, nistet auf Alleebäumen. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Stand- und Strichvogel. — München (©. Parrot). Zwei späte Distel- finkennester fand ich am 3. und 8. August mit Jungen. Am 15. August fing ich einen kaum flüggen Vogel. — Regnitzlosau (De eg). Brütet mehrmals in einem Jahr, Standvogel. — Schwabach (Doule). Häufig vorkommend. Braunschweig. Calörde (Uhde). Regelmässig. — Fürstenberg (Benze). Wintervogel, in kleinen Zügen streifend. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. — Wieda (Eilers). Strich- vogel. Am 8. Jan. + Stück beobachtet, im Novbr. und Decbr. ca. 8 Stück, häufig auf Kletten sitzend, beobachtet. Hamburg. Uhlenhorst (Nock). Standvogel, nicht häufig; Gelege 4—6 Eier, brütet einmal. Gewöhnlich in Gesellschaft des Erlenzeisigs. Hessen. @iessen (Eckstein). Baut mit Vorliebe auf Ross- kastanien. — Kirzorf (Walter). Sehr häufig. Lippe. Langenholzhausen (Wagener). 22. Januar auf Alnus glutinosa, fressend. — Zischenau (W olff). 8. März, 558 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöckenius). Nicht häufiger Brutvogel. Prov. Hannover. Olaus- that (Leverkühn). Im October fing ein Vogelsteller 75, in letzter Woche des Octobers ein anderer 63 Stück. — Moringen (von Roden). Im Winter vorkommend. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Exemplars: Löwenzahnsaat im Mai. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Ankunft am 3. März, Gelege am 24. Mai; die letzten am 25. Oetober. — Hanau (Färber). Ankunft am 20. März, Strichvogel. Prov. Östpreussen. Zich- walde(Baecker). Brutvogel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Standvogel. Prov. Rheinlande. Alten- kirchen (Sachse). Strichvogel; 15. Juni fliesen die Jungen aus. — Wetzlar (Dr. Glaser). Strichvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Sehr häufig, Auch im Winter auf den Samenköpfen der Korbblütler. Prov. Schlesien. Forsthaus Weisse Berg (Wagner). Im Spätherbst sehr starke Züge, häufig s00 — 1000 Stück. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Dreitenstein (Cornehls). Häufig. — Hadersleben (Krohn). Häufig. Am 19. Mai 8 bis 10 Stück nach Norden ziehend.. Am 1. Juli in Gärten und Anlagen. Nester mit Eiern sowie auch flügge Junge angetroffen. — Struck- do:f (Voss). Häufig; nistet besonders gern in Pyramidenpappeln. Das späteste Nest mit Eiern fand ich am S. August 1874. Von dieser Brut habe ich ein Junges aufgezogen und sechs Jahre in der Gefangenschaft gehabt. Kgr. Sachsen. Brutvogel in Mautitz, Nünchritz, Friesen, sehr selten in Zittau und Arnoldsgrün (im Herbst häufiger), Anna- berg, ziemlich zahlreich bei @rossenkain und Oelsnitz i. V. (Helm); Ebersbach berührt er nur auf dem Durchzuge, ebenso Grimma, wo er sich auch vielfach im Winter auihält. In Grossenhain nisten alljährlich mehrere Paare in den l’romenaden, am 21. Aug. dort ausgeflogene Junge der zweiten Brut, von den Alten gefüttert. In Oelsnitz i. V. brüten viele auf den an der Landstrasse stehenden Rosskastanien (Helm). In Plagwitz-Leipzig Ende Juli ein ziem- lich flügges Junge auf der Strasse gefunden, welches das auf einer Rosskastanie befindliche Nest zu bald verlassen hatte (Helm). In Bautzen am 23. December bei dichtem Nebel Stieglitze in der S.0.-Vorstadt gesehen. (Naumann). Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Schröter). 22. Febr. gehört, nimmt ab. — Kornhochheim b. Neudietendorf(Richmann). Brutvogel. — ZLeutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brut- vogel. — Obersüllbach b. Coburg (Sembach IL). Strichvogel. — Sonnefeld (Sembach II.). Brutvoge. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Baut sein Nest, sobald die Bäume Laub haben, streicht Oetober und November weiter. — Werdach (Florschütz). Standvogel. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 559 Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Brutvogel, ziemlich häufig, in Paaren ankommend, Nest auf den äussersten Spitzen der Obstbäume. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, selten. Würtemberg. Wasseralfingen (Schrack). Kommt vor. 158. Carduelis septentrionalis, Chr. L. Brehm. — Der nordische Stieglitz. Kgr. Preussen. Prov.Sachsen. Beesenlaublingen(Schwen). Der grosse Stieglitz zeigt sich im Winter auf den Saamenköpfen der Korbblütler. 159. Cannabina sanguinea, Landb. — Bluthänfling. Baden. Mannheim (F. Förster). Nestbau am 19. April; erstes volles Gelege von 5 Eiern am 9. Mai. — Mosbach (Wid- mann). Brutvogel. — ZLadolfzell (Schwab). Nicht häufiger Brut- vogel, in der Ebene und Hochlage vorkommend. Bayern. Augsoug (A. Wiedemann). Heisst hier „Gschössle“, alte Männchen „Blutgschössle“. Sehr häufiger Stand- und Strichvogel. Am 30. Februar 60 Stück bei Arzedberg; 4. April sehr viele in den Wertachauen. Am 19. Juni brütete in Haun- stetten ein Paar auf einem Laurusbaum, der in einem Topfe hart an der Hausthür steht. Die 3 fiüggen Jungen wurden in einen Käfig gesetzt und hier vo: den Alten gross gefüttert. — Bisch- brunn (Kollin). Standvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Brut- und Standvogel. Am 14. Februar befand sich unter den zurückgekehrten Feldlerchen eine grosse Schaar auf den Aeckern. Am 2. Mai Nest mit 4, am 26. Mai Nest mit 5 Eiern, am 25. Mai Nest mit kleinen, am 6. Juni ein solches mit flüggen Jungen. Einem in einem lebenden Gartenzaun nistenden Hänf- linge wurden seine 5 Eier mit ebenfalls 5 frischen Kanarienvogel- eiern vertauscht. Derselbe nahm die Eier an, brütete sie aus und fütterte die fremden Jungen auf. Aber auch der Kanarienvogel verfuhr ebenso mit den ihm untergelegten Hänflingseiern. — St. Catharina (A. P. Schott). Brutvogel. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Sommerbrut- vogel. Kommt im Herbst in grossen Zügen vor (so am 13., 14., 21. October dieses Jahres); fehlt im Winter. — Hasselfelde (Stolze). 9. März grosser Zug; 23. September Schaaren auf dem Rückzug nach S.; 12. October grosse Schaaren von Hänflingen — alle drei untermischt mit Buchfinken, ersterer auch mit Bergfinken. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. — Wieda (Eilers). Häufiger Brutvogel. Hält sich mit Vorliebe in eirca 1— 2 m holen Fichten- eulturen mit dazwischen stehenden Heidelbeer- und Haidekraut auf. 560 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Hamburg. (Krohn). Gemein. 4. Mai Nest mit 4 schnee- weissen Eiern, gleich solchen der Uferschwalbe. — Hamburg- Uhlenhorst (Nock). Standvogel, häufig, brütet zweimal. Im Winter in Flügen zusamınen mit Emberiza ciütrinella. Hessen. Kütorf (Walter). Häufiger Strichvogel. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein - ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Standvogel. Oldenburg. Cloppenburg (Meistermann). Am 28. Febr. viele. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). 23. Oetbr. fing ein Vogelsteller 8 &; 8. Novbr. 3 & gefangen. — Hannoer (Leverkühn). 1884: 26. Mai 4 Nester mit je 4 Eiern, 1835: 24. Mai 5 Junge, 16. Mai 5 Eier, 26. Mai Nest mit Eier- resten, 22. Mai 5 frische Eier bei /Tildesheim. — Mariensee (Rose). 2b. Mai 6 Eier. — Oberhäll (Rosenbrock). ,‚Grauatze“, die Hänflinge halten sich zur Sommerszeit immer in der Haide am Moore auf. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schlingloff). Stark vermindert. — ZAinten (Hillebrecht). Häufig. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). Stand- vogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Strichvogel, häufig. Pıov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Sehr ver- breite. Prov. Schleswig-Holstein. Augustendburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitensten (Cornehls). Häufig. — Haders- leben (Krohn). Sehr häufig. Viele fertige Nester am 15. Mai; am 16. Mai auch schon kleine Junge. Die Gelege enthielten meist sechs Eier. Da die Hecken nun Mitte Mai noch kahl waren, so nisteten die Hänflinge zum grössten Theil in niedrigen Fichten. Etwa zehn Nester fand ich am Königsweg, wo von der Feldseite aus Unkraut und Gestrüpp hoch in den Knick hinaufgeworfen war; in ersterem hatten sich die Vögel so angebaut, dass das Nest etwa in der Mitte des trockenen Unkrauts sass und sowohl von oben wie von den Seiten geschützt war. — Husum (Peters). Vom 19. Septbr. an in Flügen auf den Korufeldern. — Struckdorf (Voss). Häufiger Brutvosel, besonders in den Stachelbeeren, Johannisbeeren und Koniferen der Gärten. Prov. Westfalen. Hattingen (Schmidt). Ich habe häufig junge Hänflinge aufge- zosen und zum Aus- und Einfliegen gewöhnt. Einst schenkte ich einem Bekannten einen solchen, vielleicht acht Wochen alten Häniling. Gegen Abend desselben Tages fand sich der Vogel wieder bei mir ein, an Kopf und Füssen blutend. Er war meinem Bekannten, der etwa zwei km von mir entfernt wohnt, aus dem Käfig entkommen und hatte den ihm m. E. unbekannten Weg zu meiner Wohnung zurückgelegt. Ker. Saehsen. Häuficer Brutvogel bei Zbersbach, ziemlich häufig bei Grossenhain, im Obern Vogtlande stellenweise ebenfalls nicht selten, verlässt im Herbste die Gegend von Arnoldsgrüm und kehrt Ende Febr. oder Anfangs März wieder zurück. In Annaberg vom Febr. bis zum 2. Novbr., in Mylau von Mitte März bis Ende für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 561 Octbr. beobachtet. Bei Zittau und Friesen überwintern nur wenige. In Freiberg sangen sie am 25. Febr. sehr lebhaft; in Grossenhain am 14. April ein ? beim Sammeln von Baustoffen beobachtet, am 26. April ein Nest mit 4 Eiern gefunden. In Nünchritz baute ein Paar das Nest in eine am Hause befindliche Weinrebe. Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Schröter). Selten im Itzthal. — Kornhochheim b. Neudietendorf (Riehmann). Brutvogel, selten. — Obersüllbach (Sembach I... Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, wechselt Farbe. — Weidach (Florschütz). Im Winter in Gesellschaft von Ammern und Sperlingen im Dorf. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Baut Nest in Dornbüsche und kleinere Fichtenbestände. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhüte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, häufig, in Gesellschaft von Lig. chloris den Rübenfeldern schädlich. 160. Cannabina flavirostris, Linn. — Berghänfling. Bayern. Schwabach (Doule). Nur im Winter beobachtet. Kgr. Preussen. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Am 12. Deecbr., leichter S., friert scharf: 2 Stück, zusammen mit Carduelis elegans. Prov. Schleswig-Holstein. AJusum (Peters). Von Anfang Novbr. au in grossen Schaaren. Prov. Westfalen. Haitingen (Sehmidt). Wurde hier im vorigen Herbst von einem Vogelsteller gefangen. Kgr. Sachsen. Nur aus Mautitz und Annaberg wird be- richtet, dass er dort bisweilen im Winter vorkommt. 161. Linaria alnorum, Chr. L. Br. (Fringilla linaria, Linn). — Nordischer Leinfink. Bayern. Bayreuth (P. Kaestner). Seit 10 Jahren zum ersten Male wieder beobachtet. Auf Birken in den Gärten der Stadt in Unzahl. Am 14. December die ersten bei Schnee und trübem Wetter, Nachmittags Rieselregen mit Glatteis. — Neu- markt (Gigglberger). Kommt vor. Hamburg. Uhlenhorst (Nock). Wintervogel, nicht häufig, meist in Gesellschaft von Cihrysomitris spinus. Auch ausnahms- weise im Sommer vorgekommen und im September mit Zeisigen gefangen. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). Sparsam auf dem Zuge. — Grasberg (Fick). Schwärmte in grossen Schaaren von einer Erlengruppe zur andern im Januar und Februar. — Hannover (Leverkühn). 22. Februar Grosser Schwarm (über 100) Morgens (760 mm + 0,5 R, bedeckt S.0.) ziehend beob- Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 36 562 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses achtet. Nachmittags von einem andern Beobachter in der Eilen- riede ebenfalls gesehen. Prov. Hessen-Nassau. ZRinteln (Hille- brecht). Im Winter beobachtet. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). Am 2. December, ziemlicher W., regnerisch: Flug von ca. 35—40 Stück. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Erscheint im Winter einzeln oder in kleinen Trupps auf Salat- saamenstauden und den vom Stieglitz besuchten Saamenköpfen. Prov. Schleswig-Holstein. Flensburg (Paulsen). Am 28. Deecbr. sechs Stück in einem Feldzaun; dieselben liessen sich auf wenige Schritte nahe kommen. Kgr. Sachsen. In Friesen und Arnoldsgrün „Zätzscher“ genannt. Berührt zeitweilig im Winter in kleineren Flügen die Gegend von Grossenhain; im Januar in Dreitenbach beobachtet. Im Herbste bald grössere, bald kleinere Schaaren bei Arnoldsgrün anzutreften. Schwarzburg-Rudolstadt. Tileda (Petry). Er- scheint seit 3 bis 4 Jahren jeden Winter, belebt die saamentragenden Birken, nie einzeln, sondern in kleineren und grösseren Flügen. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolftersdorff). Wintervogel, in grosser Zahl. 162. Pyrrhula major, Chr. L. Brehm. — Nordischer Gimpel. Braunschweig. Seesen (Beling). Beschaffte seinen Durchzug in der ersten Hälfte des November. Bei mehrentheils noch weicher Witterung resp. gelindem Frost, aber schneefreiem Boden. Hessen. Giesen (Eckstein). 1. Februar 2 Stück ge- schossen. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stök - kenius). Im Herbst und Winter sehr häufig. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). 3 Stück einmal im Mai (Cl.) gesehen. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt von 9 Expl.: Grassaamen März; — Grassaamen Novbr.; diverse Saamen Novbr.; — diverse Saamen Novbr.; — diverse Saamen Novbr.; — Grassaamen Novbr.; — Vogelbeeren Novbr.; — Sandkörnchen Novbr.; — Grassaamen Novbr. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 185, Novbr., 3., schwacher S., trüb, nebelig: kleiner Flug, lauter 292; — Novbr., 13., die erste Neue, leichter N.N.W., Nachm. 8.8.W., klar, friert Abends: kleiner Flug, ebenfalls 22; — Novbr., 26., Nachts Frost, Tags mässiger, kalter S.O., bedeckt, Nachm. O.N.O., kalt: ziemlicher Flug, meist 22; — Dechbr., 19., zwei kleine Flüge, lauter 39. Prov. Rheinlande. Wesel (E. Hartert). Hier nur selten im Winter; in Preussen nur diese Form beobachtet. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Hält sich im Frühjahr und Herbst wenige Tage lang auf hohen Bäumen auf. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 563 Kgr. Sachsen. In Annaberg Standvogel.”) Kamenz: Kommt hier nur während des Winters, zwar nicht alljährlich, aber dann gewöhnlich in grosser Anzahl vor. Am 12. Decbr. bemerkte Jährig einzelne Vögel in einer Kiefernwaldung bei Deutschbaselitz. 163. Pyrrhula europaea, Vieill. — Mitteleuropäischer Gimpel (var. minor.). Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolf- zell (Schwab). Standvogel, sparsam vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel, nistet in vielen Wäldern Mittelschwabens und kommt vom Herbste bis zum Frühjahr in die Gärten und Anlagen der Ort- schaften. In Augsburg vom Herbste bis zum Frühjahr immer einige Dutzend vorhanden. — DBischbrunn, Thorhaus Aurora (Mölzer). Standvogel. — Bischbrunn, Zwieselmühle (Kollin). Sehr häufig. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht zu seltener Stand- und Strichvogel. Am 20. Januar mehrere auf den Vogel- beeren. Am 26. December einige im Hausgarten. — St. Catharina (A. P. Schott). Stand- und Strichvogel. — Zbrach (Schlichte- groll). Stand- und Strichvogel.e. — Kaufbeuren (A. Buchner). Strichvogel im Winter. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Stand- vogel, im Winter auf den Vogelbeeren häufig. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Neustadt a]A. (G. Schild - knecht). Waren im Winter in grossen Schaaren hier. — Rohr- brunn (Lösch). Standvoge. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Standvogel. — Stofenried (M. Kirchmayer). — Strichvogel, wird hier „Golle“ genannt. — Vorderriss (Laurer). Brut- und Strichvogel. — Würz- burg (A. Pischinger). Nur auf dem Durchzuge bemerkt, jedoch jeden Winter in den Anlagen. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Recht häufiger Sommerbrutvogel des Sollingerwaldes; vereinzelt auch im Winter, besonders in den Gärten. Er baut sein Nest 2 bis 3 m hoch in Bäume oder Büsche, zumal in Fichten, wo diese in der Nähe von nassen Gräben und kleinen Bächen stehen; er legt gewöhnlich 4 Eier. — Helmstedt (Menzel). Seltener Brutvogel. — Seesen (Beling). In der Zeit vom 5. bis 10. November wurden 7 Dom- pfaffen in Dohnen gefangen. — Wieda (Eilers). Im Herbst häufig beobachtet. Meeklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hessen-Nassau. Rinteln (Hille- breceht). Sparsamer Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Nicht so häufig als sonst; 10., 14., 23.,28. Maid Nester mit bebrüteten Eiern; 6. Juni Nester mit Jungen. — Üronenberg (Herold). *) Es wäre sehr wünschenswerth, hiervon einige während des Sommers geschossene Exemplare zur Vergleichung zu erhalten. R. Blasius. 36* 564 X, Jahresbericht (1885) des Ausschusses December 1884 viele hier. — Wesel (E. Hartert). Hier nur diese Form Brutvogel. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel, häufig. Prov. Westfalen. Bielefeld(Peperkorn) und Hilchenbach (Becker). Brutvogel. Kgr. Sachsen. Brutvogel in Mylau (brütet 2mal) und im Obern Vogtlande, wo namentlich in der Klingenthaler Gegend viele Junge aus den Nestern gehoben werden, um Melodien nachpfeifen zu lernen (Helm). Bei Ebersbach und Zittau kommt er nur im Herbst und Winter vor, so in Zittau am 2. November 1884 ein Flug meist aus & bestehend auf der Höhe des Töpfers beobachtet. Sachsen-Coburg-Gotha. Obersüllbach bei Coburg (Sembach I.). Standvogel — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brütet vereinzelt, als Durchzugsvogel allgemein, wechselt in der Farbe. Ein rothes & im Käfig in einem Jahre so verfärbt, dass es schwarz wurde, nur Flügelspitzen und Schwanz blieben weiss. — Weidach (Florschütz). Standvogel, streicht im Winter in kleinen Trupps umher. Schwarzburg-Rudolstadt. Carsdorf (Justinus). Brutvogel, im Winter selten. — Katzhütte (Pressler). Brutvogel. — Seega (Berninger) Nur im Winter beobachtet. — Tilleda (Pet le Nur im Winter in kleinen Gesellschaften, als Brutvogel nicht. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Wintervogel, häufig, ein Paar brütete im letzten Sommer. 164. Losia pityopsittacus, Bechst. — Föhrenkreuz- schnabel. Baden. Radolfzell (Schwab). Durchzugsvogel, sparsam vorkommend. Bayern. Karlstein (E. Hofmann). Standvogel, geht aber im Winter etwas tiefer. — Schwabach (Doule). Sparsam vor- kommender Wintervogel. Kgr. Preussen. Proy. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Wintervogel, zusammen mit ZL. curvirostra. 165. Loxia curvirostra, Linn. — Fichtenkreuzschnabel. Baden. Radolfzell (Schwab). Durchzugsvogel, sparsam vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). In manchen Jahren zahlreich, in anderen gar nicht zu treffen. — Burgpreppach (J. A. Link). Dieser Kreuzschnabel besucht, ein zigeunerartiges Leben führend, in manchen Jahren mehr oder minder zahlreich unsere Nadelholzwaldungen. — St. Catharina (A. P. Schott). Stand- und Striehvogel. — Karlstein (E. Hofmann). Standvogel, geht im Winter tiefer. — Kaufbeuren (A. Buchner). Strichvogel, im Winter vorkommend. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Strich- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 565 vogel. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Schwabach (Doule). Sparsam vorkommender Wintervogel. — Vorderriss (Laurer). Strichvogel. Hessen. Giessen (Eckstein). 12. Januar bei Friedberg, 27. Januar mit Brutfleck bei Giessen erlegt. 15. März Nest mit 4 Jungen. In ungeheurer Menge dagewesen. Kor. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). 11. Novbr. ein & lange beobachtet, an Tannenzapfen krabbelnd antwortete, wenn ich seinen Lockruf nachahmte; 28. Novbr. bei Schnee 2 an derselben Stelle nahe bei einem Waldteiche gesehen. Soll sich im Januar in der Eilenriede (Hannover) an Futterplätzen gezeigt haben. Prov. Hessen-Nassau. ZKinten (Hillebrecht). Sparsamer Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Kommt vor. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Winter. vogel, in grösseren Gesellschaften zusammen mit L. pityopsittacus Prov. Schleswig-Holstein. Zreitenstein (Cornehls). Selten und unregelmässig; am 2. Septbr. 1880 und am 12. Octbr. 1881 hier beobachtet. Pıov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Sparsamer Brutvogel. Kgr. Sachsen. In Annaberg und Arnoldsgrün „Krünitz“, genannt. Am 10. Aug. 3 Stück auf Hartauer Revier bei Zittau, wo er unregelmässiger Brut- und Strichvogel ist, beobachtet, am gleichen Tage auch in Breitenbach. In Arnoldsgrün und Umgegend alljährlich im Juni und Juli bald in grösserer bald in geringerer Anzahl sowohl Zoxw. curvir., als auch pityops. gefangen, und zwar in allen Geschlechtern und Altersstufen. Sachsen-Coburg-Gotha. Obersüllbach b. Coburg (Sembach I.). Strichvogel. — Taimbdach b. Coburg (Deussing). Brütet vereinzelt, streicht im Mai, Juni und August durch. — Weidach (Florschütz). Im Vorsommer in kleinen Gesellschaften. Sehwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus)- In manchen Jahren in grossen Mengen. — Katzhütte (Pressler)- Brutvogel, vereinzelt. — Tilleda (Petry). Zuweilen in kleineren Gesellschaften, als Brutvogel nicht beobachtet. Würtemberg. Tübingen (Graf v. Scheler). 9. Decbr. 1884 im botanischen Garten 1 Expl. gesehen (selten !!)). 166. Loxia bifasciata, Ch. L. Brehm. — Weissbindiger Kreuzschnabel. Kgr. Sachsen. In Arnoldsgrün 2 Exemplare erhalten, welche dem Lockrufe des gewöhnlichen Kreuzschnabels folgten und auf diese Weise gefangen wurden. 167. Columba palumbus, Linn. — Ringeltaube. 168. Columba oenas, Linn. — Hohltaube. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit dem Zug- resp. Verbreitungskarten veröffentlicht werden. Er 566 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 169. Turtur auritus, Ray. — Turteltaube. | Baden. Mannheim (F. Förster). Erster Ruf gehört und zugleich in Mehrzahl gesehen am 25. April. — Mosbach (Wid- mann). Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich spar- samer Zugvogel, nistet in den Feldgehölzen der Lechauen und kommt auch in grösseren Wäldern in einigen Paaren vor. — Bischbrunn (Mantel). Ankunft am 2. Mai, Brutvogel. — Bischbrunn Thorhaus Aurora (Mölzer). Zugvogel. — Bischbrunn, Zwiesel- mühle (Kollin). Nur seltener Brutvogel, Ankunft am 23. April. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht häufiger Brutvogel, kommt Ende April und Anfang Mai, zieht von Mitte August bis Mitte September. — Haide (Rotberg). Ankunft am 3. Mai, heiter, stiller S.W.-Wind, Tags zuvor ebenso. Am 8. Mai Ankunft der Mehrzahl bei heiterem Wetter und stillem S.O.-Wind, Tags zuvor bedeckter Himmel, S.W.-Wind; Nestbau am 28. Mai, volles Gelege am 6. Juni. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Zugvogel, hat sich vermehrt. — Neubau (Fabricius). Am 17. Mai und dann am 20. Mai die ersten Rufe gehört. — Neumarkt (Giggl- ‚berger). Kommt vor. — Neustadt a. A. (G. Schildknecht). Zugvogel. Sie ziehen nicht paarweise, wie ich es bei der Ringeltaube jedesmal bemerkte, sondern einzeln und bei Nacht. — 0Öbersinn (Vay). Ankunft am 28. April. — Schwabach (Doule). Ankunft am 1. Mai bei bewölktem Himmel, heftigem S.W., Tags zuvor ebenso. Am 15. Mai die Mehrzahl ankommend bei trocknem und warmem Wetter, S.W.-Wind. 28. Mai Nestbau, 15. Juni volles Gelege, nicht häufiger Brutvogel. — Waldmohr (Bischoff). Ruf am 9. Mai zuerst gehört. Braunschweig. Allrode (Thiele). Ankunft 11. Mai bei W.N.W. 3, kalt regnerisch (ebenso am 10. Mai). — Oalrörde .(Uhde). Ankunft 25. April, Abzug früh im September. Ziemlich häufig. — Fürstenberg (Benze). Häufiger Sommerbrutvogel; im Solling wie in den Obstgärten im Weserthale nistend. — Helm- stedt (Menzel). Häufiger Brutvogel. — Marienthal (Lamare). Ankunft 29. April bei W. 1, Nebel (28. April: klar). Okttenstein (Gellrich). Ankunft 25. Mai bei W. 2, schön (24. Mai: regnerisch). Stadtoldendorf; Ankunft 14. April. — Walkenried (Vultejus). In diesem Jahr nur ein Paar am 14. Mai bemerkt, welches Ende Mai wieder fortgezogen war. Hamburg. (Krohn). Nicht selten. Hessen. Hirzenhain (Ziller). 7. Mai. — Kirtorf (W alter). Ende April bis Ende September. — Mainz (v. Reichenau). 29. April. — Reichenbach (Jost). 28. April bis 23. September. An der Main-Neckar-Eisenbahn (Knodt). 25. Mai. Lippe. Alverdissen (Heise). Ankunft Anfang Mai, Nestbau Mitte Mai, Abzug Ende Septbr. — Detmold (Frevert). 20. Mai. — Rischenau (Hornhardt). 17. Mai. — Schieder (Märtens). 13. Mai. ® für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 567 Elsass-Lothringen. Banzenheim (Auer). Ankunft am 20. April. Die Mehrzahl bemerkt am 30. April, Abzug am 3. September. — Enchenberg (Beckmann). Ankunft am 2. Mai bei trüber Witterung und westlich schwachem Winde. Tags zuvor trübe. Zuerst gehört am 2. Mai. Erstes volles Gelege am 29. Mai. — Ernolsheim (Hommel). Ankunft am 29. April. Mehr- zahl bemerkt am 12. Mai. — Grünhütte (Bethke). Ankunft am 2. Mai bei Regen und Südwest-Wind. Tagszuvor Regen. — Lin- thal (Deutschbein). Ankunft am 3. Mai. Erstes Gurren am 3. Mai. — Münchhausen (Asselborn). Ankunft am 25. April. — Niederlauchen (Krahmer). Ankunft am 20. April bei heiterem Wetter mit Westwind. — Strassburg (von Berg). Ankunft am 25. April. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Sehr seltener Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (W alter). Häufig. — Luckenwalde (Stöckenius). Vereinzelt Brutvogel. Prov. Hannover. Haselünne (Bodemann). Ankunft 28. April. — Lehrte (Hannover) (Leverkühn). 16. Mai am Nest beob- achtet. — Moringen (von Roden). Ankunft 2. Mai bei W. — Oberbehme (v. Brandis). Ankunft 26. April. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt dreier Expl.: Leinsaat, Gerste im Juli; — Leinsaat, Roggen, Steinchen im Juli ;— Weizen im Sept. Prov. Hessen-Nassan. Bruchköbel (Schlingloff). Am 18. April einzelne, am 1. Mai mehrere, am 2. Juni Gelege; stark vermindert. — Hanau (Färber). Am 2. April zuerst, am 21. September zuletzt be- merkt. — Wehlheiden (Ochs). Selten in mittelgrossen Tannen- schlägen. — Witzenhausen (Grubenbere). Am 10. März 1 Stück beobachtet. Prov. Ostpreussen. Elchwalde (Baecker). Sommer- brutvogel. — Ratzeburg (Enen). Erster Ruf am 17. Mai. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). In ziemlicher Anzahl brütend. April, 23., S.W., sehr warm, gegen Abend Gewitter, 2 Stück gesehen. — August, 20. die letzten beobachtet. — Löcknitz Rüdiger). Brutvogel; Ankunft: 1881 am 4., 1882 am 10., 1883 am 4., 1884 am 8. Mai; 1885 am 27. April. — Schwellin (Ziemer). Nur zur Zugzeit einzeln. Prov. Rhein- lande. Altınkirchen (Sachse). Ankunft 24. April. — Wetz- lar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, häufig; erstes Erscheinen 10. Mai; Nachzügler noch am 12. Oectbr. gesehen. Prov. Schlesien. Gr. Peterwitz (v. Meyerinck). Am 26. März zuerst gehört. — Riesengebirge, Wolfshau (Rücken). Am 14. Mai zuerst gesehen; Prov. Schleswig-Holstein. Brestensten (Cornehls). Nicht selten. — Husum (Peters). Am 7. April drei Stück gesehen. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Ankunft am 5. Mai. Kgr. Sachsen. Ankunft: In Zittau am 10. Mai bei klarem Wetter (Tags vorher bewölkter Himmel und S.-Wind); in Wurzen am 26. Mai. Abzug: In Bautzen am 26. August zuletzt gesehen; am 5. Septbr. schaarten sie sich in Meusdorf zu grösseren 568 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Flügen; am 20. Septbr. bei veränderlicher Witterung zogen sie ab in Meissen, am 2. Octbr. in Wurzen. In Meissen nicht allzu- häufiger Brutvogel, kam in Zittau in diesem Jahre reichlich, in Annaberg nur selten vor, bei Grossenhain nicht so häufig, wie die Ringeltaube (am 27. Juli besonders Viele beobachtet), in Zbers- bach nur vereinzelt. Jährig in Kamenz berichtet: „Ich erhielt in diesem Sommer zwei Nestjunge und zog sie in einem im Freiem befindlichen Käfig gross. Den Tauben gelang es zweimal die Freiheit zu erlangen, sie kehrten aber jedesmal wieder in den geöffneten Käfig zurück. Als sie aber gegen den Herbst hin aber- mals entweichen konnten, blieben sie fort, und ich habe sie nicht wieder beobachtet. Sachsen-Coburg-Gotha. Hohleborn b. Schmalkalden. (Fraebel). 24. April zuerst beobachtet. — Wedach (Florschütz). Durchzugsvogel. Sachsen-Weimar. Erbenhausen b. Weimar (Böttner). Kommt einzeln an, kunstloses Nest auf hohen Laubbäumen an Bach- und Wiesenrändern. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sonderhausen (von W olffersdorff). Brutvogel, häufig, 7. Mai Ankunft. 170. Tetrao urogallus, L. — Auerhuhn. 171. Tetrao tetrix, L. — Birkhuhn. 172. Tetrao hybridus medius, Meyer — Rakelhuhn. 173. Tetrao bonasia, L. — Haselhuhn. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit den Ver- breitungskarten veröffentlicht werden. 174. Lagopus alpinus, Nilss. — Alpenschneehuhn. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Standvogel. In unseren Hochalpen nicht selten, aber auch nicht häufig. — Karl- sten (E. Hoffmann). Vereinzelt als Standvogel am Hochstaufen vorkommend. — Vorderriss (Laurer). Standvogel. 175. Perdix saxatilis, M. u. W. — Steinhuhn. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich selten im Hochgebirge, im Zindelanger Forstgebiete, auf dem Säuling, dem Nebelhorn und der Mädelergabel. 176. Starna cinerea, Linn. — Rebhubn. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfszell (Schwab). Nur sparsam vorkommender Standvogel in der Ebene und Hochlage. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Standvogel. Am für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 569 6. Januar6 Stück nahe der Stadt; 25. Mai mehrere paarweise ge- troffen. Am 19. Juli ein Nest in einem Haferacker mit 14 Eiern. Am 9. October in Zirschbach bei Wertingen ein weisses Rebhuhn gesehen, Im October, November und December viele auf dem Markte. — Bischbrunn (Mölzer). Standvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Standvogel. Wegen ziemlich grosser Anzahl in diesem Jahre ergiebige Jagd. In vielen anderen Orten wurde geklagt, dass die Hühner bei dem niederen Wuchs des Ge- treides in den Kleefeldern brüteten und dann die Nester beim Mähen zerstört wurden. An solchen Orten fanden sich auch hie und da Nachbruten. Am 30. August wurde z. B. noch ein Gelege, 8 kaum bebrütete Eier enthaltend, in einem Kartoffelfelde gefunden. — St. Catarina (A. P. Schott). Standvogel in der Ebene und im Gebirge, bis über 900 m Höhe vorkommend. — brach (Schlichte- sroll). Standvogel. — Karlsten (E. Hofmann). Nur als ausser- sewöhnliche Erscheinung in den Niederungen (wahrscheinlich bei starker Verfolgung im Flachlande). — Kaufbeuren (A. Buchner). In den ebeneren Gegenden häufiger Standvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Strichvogel. — München (C.Parrot). Häufiger Standvogel. Es wurden in diesem Jahre auf der Casteller Jagd 270 Hühner geschossen. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Schwabach (Doule). Häufiger Standvogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Standvogel in verhältnissmässig geringer Anzahl; viele Jagdbezirke sind ganz verödet. Je mehr dem Gebirge zu, desto seltener wird das Rebhuhn, es liebt Ebenen und Felder in grösserer Ausdehnung. — Stoffenrieda (M. Kirchmeyer). Stand- vogel. — Wiesen (Königer). Standvogel. — Würzburg (A. Pi- schinger). Ziemlich gemeiner Standvogel, dennoch nicht gerade häufige. Braunschweig. Calörde (Uhde). Häufig. — Fürsten- berg (Benze). Häufig. — Helmstedt (Menzel). Häufig. — Wieda (Eilers). Kommen hier als Brutvogel nicht vor. Am 7. April 1 Pärchen hier beobachtet, jagten sich. Hamburg. (Krohn). Gemein. Hessen. Kirtorf (Walter). Gemein. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Clausthal (Lever- kühn). Hier kommen selten Hühner vor, wie schon der Umstand beweist, dass während der Jagdsaison kaum ein Dutzend Hühner geschossen wurden. — Gronau (Mejer). 13. Mai ein Ei. — Hannover (Leverkühn). In der strengen Januarkälte wurde dicht b. Hannover ein halbtodt gemagertes Rebhubn ergriffen, ein anderesin der Stadt (Kirchröder Strasse), ein drittes auf der Bult (Exereier- platz) — alle 3 machten den Winter im zoologischen Garten durch. Noch Ende Januar hielten sich Rebhühner in nächster Nähe der Dörfer auf; vicle wurden erfroren gefunden. Was die Jagd betrifft, welche für den Reg.-Bez. Hannover am 26. Aug., in Lüneburg am 24. August, in Hildesheim und Osnabrück am 1. Sep- tember eröffnet wurde (warum nicht gleichmässig für die Provinz ?), 570 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses so ergab dieselbe recht gute Resultate; z. B. schoss ein Herr Dr. P. in Uchte (Kreis Stolzenau) am 1. September in Zeit von kaum 2 Stunden 23 Hühner, bei Lingen ein Jagdpächter am Er- öffnungstage 17, der Hann. Officier-Jagdverein 503, das Königl. Preuss. Hofjagd-Amt 2475 Rebhühner. — Haselünne „Frishuhn‘“. Salzgüter (Stoot). Mageninhalt 3er Hühner: Weizen im September; Kleeblätter, Samen, Knospen und Ameiseneier im Juli; Weizen, 1 Spinne im September. Prov. Hessen-Nassau. Zinteln (Hille- brecht). Häufig. Prov. Pommern. Blumenfelde (Krause). Am 5. Juni hatte ich das Unglück in ein Rebhühnernest zu treten, dabei zerbrachen 3 Eier und trat ich dem brütenden 2 ein gut Theil Federn aus; ich entfernte die zerbrochenen Eier und die Federn; am nächsten Tage sass zu meiner grossen Freude das 2 wieder auf den unbeschädigt gebliebenen 17 Fiern und brütete so eifrig, dass ich ganz nahe herantreten konnte. -—- Klein-Rerichow (Ziemer). Frühjahr, viele Paarhühner, da im vergangenen Herbst keine abgeschossen wurden. Die erste Brut ging fast gänzlich zu Grunde; am 6. Juni, gegen Abend, kam ein Gewitter herauf, das von starkem Hagelfall und furchtbar starkem Regen begleitet war. Viele Vögel wurden von den Hagelkörnern erschlagen, eine grosse Anzahl kam im Wasser um; selbst einige Hausgänse kamen durch Hagelkörner um. Von zehn mir genau bekannten Rebhühnerpaaren brachte nur eins die erste Brut glücklich durch; 5 Paare kamen dabei um, von den übrigen 4 Paaren brachten 3 noch eine zweite Brut glücklich auf. — Löcknitz (Rüdiger). Standvogel. — Schwellin (Ziemer). Viele Hühner waren, da das Unwetter dort nicht gekommen war. Sie waren dort aber sehr ungleich stark ; beim Aufgang der Jagd, 24. August, mauserten einige Völker schon, während die meisten noch viel zu gering waren, zum Theil noch nicht einmal ihr volles Nestkleid hatten. Prov. Ostpreussen. Plehwalde Baecker). Standvogel. Prov. Rheinlande, Altenkirchen (Sachse). Seit 1861 war das Hühner- feld nieht so gut besetzt wie heuer; bei Eröffnung der Jagd (28. August), fanden wir jedoch noch recht viel kleine Junge. — Wetzlar (Dr. Glaser). Standvogel; häufig in warmen, trockenen Jahren. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Brutvogel. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cornehls). Häufig. — Flensburg (Paulsen). Am 27. December wurde ein Exemplar im Hafen treibend beobachtet; es ruderte selber ans Land und wurde er- griffen ; Verletzungen waren nicht aufzufinden. — Husum (P eters). Am 12. Mai fand ich ein frisches Ei in einer Ackerfurche; am 15. Juni ein Gelege von 16 Stück. — Struckdorf (Voss). Ungefähr 100 Stück abschussfähig auf je 500 Hektar. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn) und Hüchenbach (Becker). Standvogel. Rgr. Sachsen. Bei Grossenhain auf den meisten Revieren sehr zahlreich. Am 1. September wurden geschossen: auf Stadt- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 571 flur von 3 Schützen 52 Stück, am 3. auf Göhraer Revier von 5 Schützen 44 und auf Dallwitzer Revier von 7 Schützen 80 Stück. Sachsen-Coburg-&otha. Leutendorf bei Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Sonnefeld (Sembach II.). Brut- vogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel. — Weidach (Florschütz). Brutvogel. Eine Kette verschwand jedoch zu Anfang der Hühnerjagd gänzlich. Legt bis 20 Eier, Brütezeit 3 Wochen. Sachsen-Weimar. Zrbenhausen b. Weimar (Böttner). Brutvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Cursdorf (Justinus). Brutvogel. — Katzhütte (Pressler). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, gemein. 177. Coturnix dactylisonans, M. — Wachtel. Baden. Radolfzell (Schwab). l.äufiger Sommerbrutvogel, in der Ebene und Hochlage vorkommend. Bayern. Aschafenburg (J). Deubler). Sommerbrutvogel. Ankunft der ersten am 20. April, nach N.N.O. ziehend, bei O., 4; der Mehrzahl am 8. Mai bei N.W., 4; Tags zuvor ebenso. Abzug am 2. Octbr. bei W.-Wind, Tags vorher N.W.-Wind. — Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel. Am 26. April den ersten Wachtel- schlag bei ZLeitershofen gehört, im Mindelthale am 6. Mai. Am 3. August noch mehrere im Schmutterthale schlagend; am 7. Aus. den letzten Schlag gehört. Im Septbr. und Octbr. waren sehr viele auf dem Markte. — Burgpreppach (J. A. Link). Zug- und Brutvogel, häufiger im Gaulaude als auf den Höhen; hat so ab- genommen, dass in der Umgegend von Burgpreppach nur ein Paar Te den komnie Se, Ceharso KA Shore) Sommerbrutvogel. — Zbrach (Schlichtegroll). Sommerbrut- vogel. — Haide (Rotberg). Ankunft: am 30. Mai nach N.O. ziehend bei bedecktem Himmel und S.W.-Wind, Tags zuvor eben- solches Wetter; Abzug: am 12. Septbr. — Karlsten (E. Hofmann). In den Niederungen seltener Zugvogel. — Kaufbeuren (A. Buchner). Häufiger Zugvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommer- brutvogel. — München (C. Parrot). Ist in den letzten Jahren selten geworden. — Neudau (Fabricius). Seltener Sommerbrut- vogel. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — St. Oswald (Leythäuser). Sommerbrutvogel. Zuerst am 7. Juni gehört bei sehr heissem Wetter, Gewitter und S.W.-Wind. Bei der Suche auf Rebhühner war kein Vogel mehr zu sehen. Am 10. Juli wurde mir ein Gelege von 11 Eiern gelegentlich des Kornschnitts gezeigt; das Nest wurde leider durch ruchlose Hand zerstört. Vom 15. Aug. ab wurde keine Wachtel mehr gehört. — Pyrbaum (A. Falcke). Ankunit am i4. Mai. Nur einzelne Exemplare sind augekommen. — Schwabach (Doule). Nur spärlich vorkommender Sommerbrut- 572 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses vogel. — Starnberg (A. Weigenthaler). Nach dem Einernten des Getreides waren sämmtliche Wachteln, die hier Sommerbrut- vögel sind, verschwunden. — Stoffenried (M. Kirchmayer). An- kunft am 23. Mai bei S.-Wind, Sommerbrutvogel. — Wiesen (Königer). Sommerbrutvogel. — Würzburg (A. Pischinger). Die Wachtel ist hier ziemlich seltener Sommerbrutvogel. Nur 3 Vögel hörte ich schlagen. Braunschweig. Braunschweig (Binder). Ankunft 25. Mai. — Calörde (Uhde). Ankunft 4. Mai, Abzug Anfang Octbr. Regel- mässig. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel; in diesem Jahre hörte ich nur zwei Stück. — Ottensten (Gellrich). Ankunft 14. Mai bei O. 1, hell und kühl; ebenso am 13. Mai. — Seesen (Beling). In biesiger Gegend sonst nur vereinzelt und selten, wurde im Juli in Vergleich mit früheren Jahren auffällig häufig rufend gehört. Elsass-Lothringen. Znchenberg (Beckmann). An- kunft am 23. Mai bei kalter Witterung mit starkem Südwest- winde. Taes zuvor trübe. Erster Schlag 23. Mai. Erstes volles Gelege am 29. Mai. — Ernolsheim (Homme]). Ankunft am 24. Mai. Mehrzahl bemerkt am 25. Mai, Abzug vom 25. Septbr. bis 24. Octbr. — Habsheim (Sehwarz). Ankunft am 16. Mai. Hessen. Friedberg (Sprengel), Vorhanden. — Giessen (Hoffmann). 31. Mai. — Hirzenhain (Giller). 14. Mai. — Kirtorf (Walter). Wird immer seltener. — Reichenbach (J ost). 23. Mai bis 3. Octbr. Lippe. Alverdissen (Heise). Ankunft Anfang Mai, Gelege 12—14 Eier, Abzug Ende Septbr. — Detmold (Frevert). 18. Mai. — Rischenau (Hornhardt). 14. Mai. (Wolf). 24. Mai. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Ludwigslust (von Böhl). Selten geworden. Ankunft 1880 am 13. Mai, 1883 am 21. Mai. — Schwerin (Beste). Ankunft am 28. Mai. — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Ker. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stöcke- nius). Nur vereinzelt Brutvogel. Prov. Hannover. Gehrden (Schuch). „Spilfissen.“ — Hannover (Leverkühn). 1884 rief am 12. Mai in den Anlagen der Stadt während der hellen Nacht. — Moringen (von Roden). Ankunft 13. Mai aus S. — Oberhüll (Rosenbrock). „Dick Dirken“. — Osnabrück (Zeiske). Mir hat es stets geschienen, als ob die Gelege von jungen Üoturniz communis, Emberiza citrinella und Hypolais vulgaris eine lebhaftere Grundfärbung der Eier zeigten, als die Gelege älterer Vögel. Der Grundfarbe scheint mir mehr Gelb beigemischt zu sein bei der jungen Wachtel, und bei der Goldammer und dem Gartenspötter der Grundton intensiver rosa gefärbt zu sein. Zuerst rufen gehört am 26. Mai. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Expl.: Weizen, Gerste im Septbr. Prov. Hessen-Nassau. Bruchköbel (Schling- loff). Am 20. April zuerst bemerkt. — Cassel (Walter). Sehr selten. — Hanau (Färber). Vom 2. April bis 27. Octbr. bemerkt. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 573 — Rinteln (Hillebrecht). Häufig. Prov. Ostpreussen. Elch- walde (Baecker). Sumwerbrutvogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 1834 auffallend selten. — Schwellin (Ziemer). 1855: Septbr., 8. bis 16., bei meist westlichen Winden, vorherrschend kühlem Wetter, meist bedeckt, zeitweise Regen: täglich einige bemerkt. Prov. kheinlande. Altenkirchen (Sachse). So lange ich hier gewesen bin, seit 46 Jahren, hat es hier nicht eine solche Menge Wachteln gegeben; den vielen kleinen Jungen nach zu urtheilen, müssen viele hier gebrütet haben; 18. Octbr. noch mehrere; 1. Novbr. noch eine. — Cronenberg (Herold). 2 Paare brüteten hier. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel; häufig im Sommer 1835, sonst sparsam. Erstes Erscheinen 16. Juni. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Wird immer seltener, da sie zum Verspeisen geschossen wird. Prov. Schlesien. Gr. Peter- wiüz (v. Meyerinck). Am 15. Mai zuerst gehört. — Ziegenhals (Tiemann). Die erste schlug am 26. April. — Forsthaus Weise Berg (Wagner). Am 5. Septbr. noch ein Gelege von 9 Eiern ausgekommen. — Ziesengebirge (Hosius). In diesem Jahre über- all sehr häufig, bis an das Gebirge gehend, zeitweilig gar nicht vorkommend. Prov. Schleswig-Holstein. Augustendurg (Meyer). Nicht häufig auf Alsen. — Breitenstein (Cornenls). Wenig häufig. Am 19. Mai den ersten Schlag gehört. — Hadersleben (Krohn). Ich habe sie in früheren Jahren nicht bemerkt, dagegen in diesem Sommer vom 29. Mai bis Mitte Juli an zwei Stellen: östlich an einer Wiese beim Aastruper Bache und westlich in sandiger Gegend ganz nahe bei der Stadt. — Struckdorf (Voss). Selten; auf 500 Hektar kaum zwei Paar. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peper - Korn). Selten. — Hilchenbach (Becker). Brutvogel. — Münster (Koch). War in diesem Jahre hier häufig. Kgr. Sachsen. Ankunft: In Mylau und Zwickau (wo un- gewöhnlich häufig) Mitte Mai, in Wurzen die ersten gesehen am 25. Mai, in Grossenhain am 5. Juni die ersten gehört; wahrschein- lich in den Nächten vom 3. bis 5. Juni dort durchgezogen, denn es wurden einzelne gefunden, welche sich am Telegraphendraht todt- geflogen hatten: ın Piskowitz die ersten am 13. Mai bei N.W.-Wind, die Mehrzahl am 31. bei mässigem W.-Wind bemerkt. In Meusdorf zoven sie am 8. Septbr. in westlicher Richtung ab. In Colditz dieses Jahr sehr selten (auf der ganzen Flur von 200 Acker nur 2 Stück gehört). In Glauchau vor Ende Juni nie gehört. Saehsen-Coburg-G&otha. Hohleborn b. Schmalkalden (Fraebel). Hält sich vom 2. Mai bis 15. Octbr. auf. — Leuten- dorf bei Sonnefeld (Stammberger). Brutvogel. — Sonnefeld (Sembach Il). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, Mai bis Septbr. Saehsen-Weimar. #rbenhausen b. Weimar (Böttner). Kommt einzeln an, Brutzeit 20—21 Tage, Eier in Vertiefung ohne Polsterung. Schwarzburg-Rudolstadt. Döschnitz (Wolfram). 574 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Beim Roggenmähen ein birnförmiges Nest aus Kornhalmen und Gras, geschlossen und mit Eingangsloch versehen, gefunden. Es wurde von einer Wachtel bewohnt. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, selten, Ankunft 13. Mai. 178. Phasianus colchicus, L. — Fasan. Kgr. Preussen. Hannover. Helmstedt (Menzel). Brut- vogel. Von der Fasanerie des Grafen von Herbke in den an- liegenden Wäldern ziemlich verbreitet. — Salzgitter (St oot). Mageninhalt eines im December erlegten: Schneckenhäuschen, Hagebutten. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Seit dem Eingehen der Fasanerie im Pfulschen Busch 1305 trotz starker Wilddieberei verwildert erhalten. Neuerdings gehegt bei Pier- dorf (Mansfelder Kreis). 179. Otis tarda, Linn. — Grosstrappe. Anhialt. Dessau (Robitzsch). Brutvogel besonders in der Gegend von Köthen. Braunschweig. Calvörd (Uhde). In 30 bis 40 Exemplaren. Hessen. Giessen (Eckstein). 8. April ein angeschossenes d bei Grossen Linden aufgefunden. Flugweite 2 m. Gewicht 7,5 Kg. Mecklenburg. Malchow (von Klein). Haben stark ab- genommen. — Parchim (Wachenhusen). Nester meist im Sommerkorn, vorzüglich in Gerste. — Recknitz, zwischen Güstrow und Zage (von Klein). Starke Verminderung beobachtet. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. /uckenwalde (Stök- kenius). Kommt nur auf dem Rücken des Flämming als Brut- vogel vor. Prov. Hannover. Hannover (Leverkühn). Im Januar wurden an Grosstrappen geschossen: eine bei Nienburg (2) verkrüppeltes und verwachsenes Exemplar; eine, ebenfalls 9, bei Hannover am Kronsberge; 2 bei Börssum wogen je 9 Pfund, also auch 2; 1 endlich bei Wolfenbüttel, deren Geschlecht ich nicht erfahren. Prov. Posen. Bomst (Dr. Gottschalk). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel, selten. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Wird immer seltener. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Kommt auf dem Strich hier vor. Kgr. Sachsen. Bei Breitenbach am 5. Juli eine einzelne beobachtet. Bei Münchritz „gemein;“ in früheren Jahren in Mau- fitz Nistvogel, jetzt nur ab und zu beobachtet, so am 23. März 4 Paare; am 2. Septbr. 2 Junge geschossen. Bei (rossenhain, wo ihre Zahl sich immer mehr vermindert, am 27. Juli 2 Stück auf Uebigauer, am 1. Septbr. auf Kleinthiemiger Flur 4 Stück (ein für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 575 Paar mit 2 sehr gut flugbaren Jungen) angetroffen, ein Junges davon geschossen, aber nicht erlangt; am 29. Octbr. 9 Stück auf Uebigauer Flur beobachtet, am 30. Novbr. bei einer Feldtreibjagd auf Scauper Revier ein junger Hahn im Gewicht von 5—6 Kilo aus einem Flug von 9 Stück geschossen, welche direet über die versammelten Schützen und Treiber flogen. An demselben Tage kamen noch 2 Stück in ein Treiben, waren aber weit vorsichtiger als die früheren, denn als der Kessel geschlossen war, erhoben sie sich und wussten genau die grösste Veflnung zu finden, wo ihnen das Blei nichts anhaben konnte. „Wenn sich die Trappe zum Fluge erheben will, macht sie erst 2 bis 3 Sprünge, schlägt dabei mit den Flügeln und kommt so in Schwung. Ist sie einmal im Schwunge, so fliegt sie sehr gut.“ 180. Otis tetrax, Linn. — Zwergtrappe. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Zuweilen einzeln durchziehend. Kgr. Preussen. Prov. Sachsen. Erfurt (Besthorn). Hat in mehreren Paaren wieder in der Schwenstedier Flur genistet. Prov. Westfalen. ZAheda (Behrens). Hat sich in diesem Herbst zum ersten Male hier gezeigt. Ich sah am 25. August elf Stück, und am 1. September sind sie von mehren Jägern ge- sehen worden. Sacehsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). Vor 10 bis 12 Jahren in mehreren Exemplaren geschossen. Früher zwischen Langensalza und Sömmerda gebrütet, jetzt ver- schwunden. Sachsen-Weimar. Weridigsmühle b. Jena (Heyne). Auf dem Gute Schwirstedt b. Weimar am 16. October 2 ange- troffen. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). \ Exemplar am 16. April beobachtet. 181. Oedicnemus crepitans, Linn. — Tiriel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Dickfuss. Zug- vogel. Nicht selten am Lech und an der Donau. Nistet in Moosen und auf Sandinseln des Lechs. Am 26. März 1 Stück bei Lauingen; 13. September einen Flug am Lech beobachtet; 15. October 1 St. von Sulz b. Nain. — Kaufbeuren (A. Buchner). An den Lech- auen nicht selten, und nistet auf den Sandinseln des Lechs. — Schwabach (Doule). Nur aufdem Durchzuge und selten beobachtet. Kgr. Preussen. Prov. Brandenbürg. Beiersdorf (Walter). Im unfruchtbarsten Theile der Kiefernwaldungen Brutvogel. Prov. Pommern. Camissow (Ziemer). Am 23. August ein Dickfuss kaum 20 Schritt von der Chaussee auf einem Sturzacker sitzend. — Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel, erschien 1335 am 5. April. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Westpreussen. Kulm 576 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses (Charisius). Im Juni erhielt ich einen jungen Triel, der zwischen Kulm und Graudenz auf sandigem Dünenterrain gefangen war 1852 wurde ein alter Vogel während des Manövers vor einem Hühnerhunde geschossen. 182. Charadrius squatarola, L. — Kiebitzregenpfeifer. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Sehr selten und bisher nur in einzelnen Stücken am Bodensee bemerkt. Am 12. Mai ein Männchen im Hochzeitskleide von Schwabstadel am Lech erhalten. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Zusum (Peters). Am 9. Mai ein Stück, am 23. Mai ca. 50 Stück, am 30. Mai die letzten Frühjahrspassanten. Am 12. Septbr. zwei Stück, am 20. Sept. grosse Mengen, am 11. Nov. noch mehrere beobachtet. 183. Charadrius pluvialis, Linn. — Goldregenpfeifer. Baden. Raudolfz! (Schwab). Sommerbrutvogel, sparsam vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel. Am 26. März wurden mehrere bei Zauingen beobachtet. — Schwabach (Doule). Sparsam vorkommender Durchzugsvogel. Braunschweig. Calbörde (Uhde). Auf dem Durchzug beobachtet. Hamburg. Eimsbüttel (Müller). 26. April 1884, 9—11 Nachts grosser Zug nach Norden. Kgr. Preussen. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer) 1884: April, 4., frischer O.S.O., klar, schön: Abends ca. 20 Stück aus S.W. in N.O. August, 7., N.O, schön, klar: 30 Stück a. N.O. in S.W. Aug. 21., N.O., schön: gehört, Aug., 26., schwacher N.O., trüb, etwas Regen: gehört. Aug., 29., schwacher S.O., schön: kl. Flug N.O. nach $S.W. Den Septbr. hindurch mehrfach Abends auf dem Zuge gehört. Oetbr., 3., S.O., etwas Regen, Abends N.O., klar: ca. 50 St. N.O. nach S.W. Oetbr., 9., heftiger, kalter S.S.O., feiner Regen: ca. 25 St. auf der Abreise. 1885: Aug., 20., N.O., Nachm. 1—3 Uhr Gewitter mit wenig Regen, Abends $., starker Regen: grosser Flug, rastend. Aug. 23., S.W., regnerisch, bei Gr. Tyshow gehört. — Schwellin: Aug., 27., W., kühl, theilweise bedeckt; Abends gehört. Aug., 29., N.W., kühl, Abends bedeckt: ca. 20 St., setzen sich auf Pflugland. Aug., 31., N.W., Morgens starker Regen, dann klar, warm: ca. 80 St. rastend. Septbr., 1., kühler S.S.W., klar: ca. 300 St. Septbr., 2., kühler N.W.: ca. 80 St., rastend. Septbr., 7., W.N.W., zeitweise bedeckt, warm: 10 St. Septbr., 11., leiser W., z. Th. bedeckt: ca. 200 St. Septbr., 12., N.W.: dieselben. Septbr., 16., W., klar, warm: 3 grosse Flüge, rastend. Sept., 23., N.O., neblig, etwas Regen: grosser Flug, rastend. Septbr. 29., leiser N., etwas bewölkt: ca. 20 St, do. Oectbr., 2., ziemlich W.S.W., trüb, einzelne Regenschauer: ca. 80 St. gegen für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 577 Abend aus N.O. ankommend, setzen sich; diese blieben bis zum 6. Octbr. Octbr., 7., heftiger, stürmischer S.W., Vorm. Regen, Nachm. trocken, Abends klar, der Wind schwächer: ca. 500 St. rastend. Octbr., 8., S.W., Abends S.O., 3°R.: ca. 15 St. Octbr., 10., S.W., warm, klar: ca. 300 St., rastend. Oetbr., 12., schwacher $., neblig, regnerisch: gehört. Oectbr., 13., schwacher S.W., bedeckt: 2 kleine Flüge, ca. 15 u. 30 St., rastend. — Klein-Reichow: Octbr., 20., W., trüb, regnerisch, graupelt Nachm., Abends N.W.: gehört. Novbr., 7., still, starker Nebel: auf der Fahrt nach Belgard und zurück, Vorm. 10 Uhr und Nachm. 5 Uhr, bei Camissow und Kl. Reichow gehört. Novbr., 16., Morgens die erste Neue, klar, schön, schwacher N.N.W. Nachm. S.S.W., friert Abends stark: Morgens 3 St. rastend, fliegen, aufgestört, nach S.W. — Bei Schwellin be- findet sich ein Rastplatz von ca. 25 ha, auf welchem fast alle oben angeführten Flüge von mir angetroffen wurden. Den Septbr. hin- durch waren alle stark in der Mauser; von 3 am 7. Octbr. erlegten hatte jedoch nur noch einer 2 schwarze Federn am Bauche. An später erlegten konnte ich alte Federn nicht mehr auffinden. Bei Kl. Reichow traf ich ihn bisher nur sehr selten rastend. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel, selten; am 12. März und 21. Novbr. bei stürmischem Wetter und Schnee- treiben geschossen. Prov. Schleswig-Holstein. Flensburg (Paul- sen). Ist als Brutvogel viel seltener geworden. Am: 19. Septbr. 30 bis 40 Stück auf dem Zuge beobachtet. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 10. Octbr. zogen grosse Schaaren hier durch; auch später immer noch einzelne Exemplare bis zum 23. Decbr. Kgr. Sachsen. In Friesen Durchzugsvogel. Helm besitzt ein bei Zeisnig erlegtes Exempl. Grossenhain: Kommen alljährlich zur Zugzeit aüf ihren nächtlichen Wanderungen durch und machen sich schon aus der Ferne durch ihr fortwährendes Pfeifen, klingend wie „dulu, dulu“ bemerkbar (ob aber zu dieser Species ge- hörend, ist oft schwer zu bestimmen). Am 8. Septbr. bei theilweise bedecktem Himmel zogen Abends 9 und 10 Uhr viele über die Stadt von N. nach S. Am 13. Octbr. '/, 10 Uhr bei trübem Wetter und leichtem W.-Winde wieder ein Zug in derselben Richtung. Saehsen-Altenburg. Eisenderg (Heller). 3 Stück am 28. April 1877 auf den Hainspitzer Teichen beobachtet. 184. Budromias morinellus, Linn. — Mornellregenpfeifer. Baden. Radolfzell (Schwab). Sommerbrutvogel, häufig vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). In unserm Kreise eine grosse Seltenheit. Die letzten, ein Männchen und ein Weib- chen, wurden im Jahre 1877 bei Aschstetten im Schmutterthale erlegt. Ker. Preussen. Prov. Schlesien. Riesengebirge (H osius). Sommerbrutvogel auf dem Kamme zwischen Riesen- und Hampel- Cab. Journ. f. Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 37 578 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses % baude. Prov. Schleswig-Holstein. Dreitensten (Cornehls), Auf dem Herbstzuge wiederholt hier beobachtet. 185. Aegialites cantianus, Lath. — Seeregenpfeifer. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Beobachtet. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Oft in kleinen Flügen, die von einem Meere zum andern streichen. — Hadersleben (Krohn). Am 29. Juni wenige Expl. am Wilstruper Strand am Kleinen Belt angetroffen. — AZusum (Peters). Am 20. März das erste Stück, am 18. April in Menge beobachtet. Am 12. Mai die ersten Eier. 186. Aegialites hiaticula, Linn. — Sandregenpfeifer. Baden. ARadolfzel (Schwab). Sommerbrutvogel, häufig vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nur sehr selten auf dem Zuge. Aın 13. Septbr. wurde eine kleine Gesellschaft am oberen Lech gesehen. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Hoistein. Breitenstein (Cornehls). In kleinen Flügen auf dem Strich von einem Meere zum andern. — Husum (Peters). Am 14. Februar die ersten drei Stück, am 20. Februar einen Flug von 23 Stück beobachtet; am 31. Mai.noch ungepaarte Flüge auf den Watten. 187. Aegialites minor, M. und W. — Flussregenpfeifer. Baden. Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Auf Lechinseln alljährlich brüten. Am 25. März wurden auch bei Lauingen mehrere beobachtet. — Würzburg (C. Parrot). Am Main bei Würzburg kommt der Flussregenpfeifer in mehreren Paaren als Brutvogel vor. — Würzburg (A. Pischinger). Brutvogel am Main. Am 27. Juli den Vogel dort beobachtet. Hamburg. (Krohn). Brutvogel. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (Walter). Häufiger Brutvogel. Seine 4 Eier liegen oft ganz in der Nähe der Eier von Sterna fluviatilis uud Sternula minuta auf Sand oder Kies. — Reiersdorf (Walter). In einigen Paaren brütend. Prov. Hessen-Nassau. Zwischen Karlshafen und Münster (Ochs). Im Herbst einzeln an der Weser. — Rinteln (Hille- brecht). Selten. Prov. Pommern. Blumenfelde (Krause). Am 24. Mai fand ich auf einem neuerdings abgeeggten Kartoffel- schlage das kunstlose Nest (kleine Vertiefung im Sande mit 4 frischen Eiern). — Klein- Reichow (Ziemer). 1854, Juli, 25., 26., mehrere; Juli 30., S.S.-Wind, Gewitterluft, 2 St.; Augus: 26., schwacher N.O., trüb, etwas Regen, 3 Stück. — .1885, April, 7., S.W., die ersten beobachtet; April, 24., die hiesigen Brutvögel im Revier. In Schwellin Juli, August und September nicht beobachtet. Prov. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 579 Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Sehr häufig am Saalufer, jedenfalls auch daselbst nistend.. Prov. Schleswig- Holstein. Flensdurg (Paulsen). Erst vor einigen Jahren wurde das erste Paar brütend am Strande unseres Hafens an- getroffen, und von der Zeit an ist jährlich ein Paar zum alten Brutplatz zurückgekehrt. In diesem Jahre aber stellte sich der Vogel häufiger ein, wohl sechs brütende Paare waren anzutreffen. Leider ist die ausgewählte Strecke des Hafens recht belebt, auch durch Schiessübungen des Militärs täglich beunruhigt; aber dennoch hat der kleine Gast seine Lieblingsstätte nicht lassen wollen. Schwerlich wird auch ein Spaziergänger den Brutvogel bemerken, wenn dieser sich rechtzeitig vom ähnlich gefärbten Strande erhebt, geduckt dahinrennt und erst in einiger Entfernung vom Neste sich schreiend erhebt. Noch schwerer hält es, die Eier gewahr zu werden; aber leider ist weit eher möglich, dass am Strande spielende Knaben mit einem Fusstritt den gesammten niedlichen Inhalt des Nestes vernichten. Am 14. Mai wurden die Brutpaare zuerst bemerkt. Am 1. Juni Nest mit vier Eiern. Kgr. Sachsen. Grossenhain: Nistet vereinzelt im Gebiet, so bei Zabeltitz; am 6. September bei der Bauaaer Mühle I Paar mit 2 flugbaren Jungen angetroffen. Sachsen-Coburg-&otha. Werdach (Florschütz). Durchzugsvogel. 188. Vanellus ceristatus, L. — Kiebitz. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit der Ver- breitungs- bezüglich Zugkarte veröffentlicht werden. 189. Haematopus ostralegus, Linn. — Austernfischer. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Sehr selten. Am 25. August ein Stück von Eehenbrunn bei Gundelfingen erhalten. Hessen. Giessen (Eckstein). Im Hinterlande soll ein Exemplar erlegt worden sein. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Moringen (v. Roden). Am 1. October wurde hier bei heftigem S.0. und Regen ein junger A. erlegt, der anscheinend durch Wind, Regen und Hunger er- mattet, sich auf gepflügtem Felde niedergelassen hatte Nahrung fand sich in seinem Kropfe nieht. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Am 9. Mai Begattung; am 23. Mai zwei un- bebrütete Eier von demselben Paare, dessen Weibchen an einem lahmen Bein kenntlich. Am 27. Mai mehrere Gelege auf Südfall. 190. Grus einerea, Bechst. — Grauer Kranich und 191. Ciconia alba, Bechst. — Weisser Storch. Die eingegangenen Notizen werden zu gleicher Zeit mit den Verbreitungs- resp. Zugkarten veröffentlicht werden. 87* 580 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 192. Ciconia nigra, Linn. — Schwarzer Storch. Baden. Radolfzell (Schwab). Durchzugsvogel. Im Winter 1882 zu 1883 nur in 2 Exemplaren im Ried gesehen. Seltener Wintervogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). In unserm Kreise nur auf dem Zuge. Am 12. September wurde ein solcher bei Gundelfingen geschossen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Sehr seltener Durchzugsvogel. — Oberaudorf (Federl). Am 10. Aug. am Inn 1 Exemplar; im Jahre 1883 wurden mehrere geschossen. — Schwabach (Doule). Kommt selten vor. Braunschweig. Allrode (Thiele). Am 8. April auf dem Felde ein junger schwarzer Storch gefangen; der Horst be- fand sich im hiesigen Reviere, im Forstorte Neuerhagen. Ein Pärchen brütet fast alljährlich hier. Der Storch wurde an das Herzogliche Museum in Braunschweig geschickt. — Calwörde (Uhde). Als Strichvogel beobachtet. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Sehr seltener Brutvogel. — sSternderg (Steinohrt). Brütet hier. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Oldenburg. Bei Cloppenburg (Meistermann) brütet ein Paar. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf(Walter). 1 Paar horstend. — Perleberg (Rudow). 6 Stück wandernd, 21. August; +4 16° C., Ost- später N.O.-Wind, wenig Regenschauer. — Luckenwalde (Stöckenius). Nur noch zur Zugzeit. Prov. Hannover. @rasberg (Fick). Während der Zugzeit im Herbst und Frühling zeigt er sich, aber stets nur sehr kurze Zeit. — Harpstedt. In Harpstedt (Amt Freudenberg) wurde ca. 15. April ein schwarzer Storch, vermuthlich das g, beobachtet, von einem Paare, das 1884 im benachbarten Friedeholze genistet hatte. — Haselünne (Bodemann). Den ersten am 23. März 1885 gesehen. Von diesem seltenen Vogel nisten hier in der Nähe in den Forsten 2 Paar. Sie beziehen immer wieder die alten grossen Nester, welche sich auf Tannenbäumen befinden. — sSeese bei Stolzenau (Mitsdörffer). In einem Paare brütend.. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). 3. Mai einer auf den Bachwiesen. — Schwellin (Ziemer). 12. August 1884 ein Exemplar gesehen. — Wojenthiner Forst (Ziemer). Hier 2 km südöstlich von Schwellin soll sich ein Horst befinden. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Zweimal aufdem Durchzuge geschossen. Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Wiederholt im Gebiet geschossen. Prov. Schleswig-Holstein. Flensburg (Paulsen). Am 7. April am Nistplatz eingetroffen; am 6. Mai auf dem Neste sitzend. Nur ein Paar nistet im Gebiet. Am 12. September noch zwei Exem- plare über den Nistort ziehend. — Hadersleben (Krohn). Selten. 1878 sah ich einen Horst im Osterholze. In diesem Jahre sollen ich sicherem Vernehmen nach zwei Nester, eins im Pamholer für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 581 Walde, das andere in Kreisel bei Moltrup befunden haben. — Husum (Peters). Am 29. April das Weibchen auf dem Horste sitzend. Am 27. September ein Stück im Wesselburner Koog angetroffen. (Rohweder). Im Immingstedter Gehege stand den ganzen Sommer lang ein vereinsamtes Weibehen mit trübtrauriger Miene auf dem alten Horst und liess sich von den Husumer Aus- flüglern aus nächster Nähe bewundern, resp. bedauern. — Struck- dorf (Voss). Seit langer Zeit nicht mehr hier; doch wissen die Leute noch von dem seiner Zeit berühmten Horst in Hohenkählen zu berichten. 193. Platalea leucorodia, Linn. — Löffelreiher. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). Vor nicht langer Zeit 1 Exemplar erlegt. 194. Falecinellus igneus, Leach. — Sichelschabel. Kgr. Preussen. Prov. Westpreussen. Rombitten (Elisa- beth Lemke). Am 23. September d. J. wurde von Herrn Cand. med. Alfred Engelhard, dem Sohne des Herrn Rittergutsbesitzers H. Engel- hard, in Ronopat bei Terespol im Schwetzer Kreise ein Exemplar auf der Hühnerjagd erlegt. Ein am 2. September 1850 bei Terra- nova bei Elbing erlegter Vogel befindet sich im Danziger Provin- zial-Museum. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Bei Alsleben im Herbst geschossen. Am Binder See (zwischen süssem und salzigem See bei Eisleben) im Herbst auf 10 Schritt Ent- fernung beobachtet, wo er ohne Scheu seinen Geschäften nachging. 195. Ardea cinerea, Linn. — Gemeiner Reiher. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit der Verbreitungs- resp. Zugkarte veröffentlicht werden. 196. Ardea purpurea, Linn. — Purpurreiher. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). In unserer Gegend nur sparsam auf dem Zuge. Am 26. Octbr. wurde ein junges Weibchen bei Burgau geschossen. 197. Ardea ralloides, Scop. — Rallenreiher. | Sachsen-Coburg-Gotha,. Gotha (Habermann). Als Seltenheit hier vor einigen Jahren geschossen. 198. Ardetta minuta, Linn. — Zwergreiher. Baden. Mosbach (Widmann). Ist hier eine ausserge- wöhnliche Erscheinung. — Radolfzell (Schwab). Seltener Durch- zugvogel. — Staufen (Schütt). Auf den Rheininseln nicht seltener Brutvogel. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Als Brutvogel für 582 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses unser Gebiet noch nieht nachgewiesen. Wurde einigemal an der Baunach, an unseren Teichen im März, Juli, August und Octbr. theils gesehen, theils geschossen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht häufig, vielleicht auch Brutvogel in den schilfreichen Alt- wassern der Donau bei Günzburg. — Kochel (Kis). Selten. Hessen. Giessen (W. Müller). Bei Worms häufiger Brut- vogel; Gelege Anfang Juni. Meeklenburg. Gaegelower See b. Sternberg (Steinohrt). Im Juli geschossen. — Müritz, Plauer See, Schweriner See (von Klein). Brutvogel. — Schwerin (Wachenhusen). Einmal erlegt. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (Walter). Nicht seltener Brutvogel. Es kommen jedoch wenig Bruten auf, da die meisten Eier beim Suchen nach Enteneiern mit fortgenommen werden. — Zion (Jablonski). Regelmässiger Brutvogel. — Plänitz (Martins). Am 28. Mai ein Gelege von 7 Eiern. — Nauen (Ludwig). Brutvogel. — Brandenburg (Hornungu. Stimming). In jedem nur einigermassen ausgedehnten Rohrstand an Seen brütend ‘zu finden. — Perleberg (Rudow). Brutvogel. Prov. Hannover. Beckedorf (Wundram). Nur einmal habe ich diesen Vogel zum Ausstopfen in Händen gehabt, der etwa 3 Stunden von hier auf seinem Durchzuge im FErühjahr an einem Teich geschossen war. — Hannwer (Beckmann). Einmal in den letzten Jahren bei Münden erlegt. Prov. Ostpreussen. Czerwonken (Eckert). In Masuren selten, nur auf dem Durchzuge etwas häufiger, dagegen in den Niederungen des Memel und Pregel zahlreicher vorkommend. Prov. Pommern. Stubbendorfer Wiesen bei Tribsees (Scheele). Auf den Wiesen einzeln, „Moortrompeter“. — Neuwarp (Hintze). Am 8. Octbr. ein Expl. im Rohr am Haff. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Nur einigemal auf dem Herbstzuge er- legt; mein Sohn nahm in Carlsruhe mehrere Gelege. — Odenkirchen (Robert Lenssen). Brütet hier nicht; ein Expl. meiner Samm- lung wurde hier im Frühjahr 1832 mit den Händen gefangen; es war flügellahm. Prov. Sachsen. Klein Beuster bei Seehausen (F. Braun). Sehr häufiger Brutvogel. Beobachter hebt im Gegen- satz zu anderen Angaben die Tiefe der Mulde des Nestes dieser Art hervor. Selbst bei Nestern, auf deren Rande die Jungen schon sassen, ist die Mulde noch ebenso tief als bei Rabennestern. — Gröningen b. Halberstadt (R. Schmidt). Neuerdings brütend ge- funden; am 30. Mai war das erste Ei im Neste. — Naumburg a. S. (Jex). Brütete noch bis zum Jahre 1880 in einem mit Schilf um- gebenen grösseren Teiche. Nachdem dieser jedoch ausgefüllt und urbar gemacht worden, hat die Art die Gegend verlassen. — Deesen- laublingen (Schwen). Brutvogel. Prov. Schlesien. Guttmanns- dorf (W. Auras). Brutvogel. Prov. Westpreussen. Kulm (Charisius). Ein Expl. wurde von mir 1882 im Schilf am frischen Hafi geschossen. Kgr. Sachsen. Am 15. Mai in Breitenbach ein Expl. auf für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 583 dem Durchzuge beobachtet. In der Nähe des Klosters Marienstern b. Kamenz wiederholt Expl. geschossen, am 25. Septbr. ein Expl. bei Räckelwitz im Jugendkleide erlegt. „In Anbetracht dieses Umstands ist mir die Versicherung, dass dieser Vogel bisweilen auch hier nistet, glaubhaft erschienen.“ (Jährig). In Friesen auf dem Durchzuge beobachtet. Sachsen-Altenburg. Zäisenderg (Heller). Im Hain- spitzer Teiche öfters gebrütet. Sachsen-Coburg-&otha. Gotha (Habermann). Mehrere Male beobachtet. Vor 15 Jahren einmal gebrütet, in letzten Jahren nicht gesehen. Sachsen-Weimar. Weidigsmühle b. Jena (Heyne). Vor längerer Zeit 1 Expl. erlegt. Schwarzburg-Rudolstadt. Tileda (Petry). Ein Junges Expl. erlegt. 199. Nyeticorax griseus, Strickl. — Nachtreiher. Bayern. Münnerstadt (W. Riegel). Ein Nachtreiher wurde Mitte Mai 1885 hier erlegt. Es war dies der erste Vogel seiner Art, der in unserer an Reihern überhaupt armen Gegend beobachtet wurde. Sein Magen war vollständig leer. Kgr. Sachsen. Am 15. Mai in Breitenbach ein Expl. auf dem Durchzuge beobachtet. 200. Botaurus stellaris, Linn. — Rohrdommel. Baden. Radolfzell (Schwab). Seltener Durchzugsvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufig vom Herbste bis zum Frübjahr auf dem Zuge, selten einzeln im Sommer. Am 16. März ein Männchen von Freising, am 20. Novbr. 1 St. von Offingen, 14. Decebr. ein altes Männchen von Aindling b. Scherneck. Am 7. Juni wurden an einem Donaualtwasser bei Lauingen 2 St. gesehen. — Burgpreppach (J. A. Link). Wurde in früheren Jahren einzeln und nur sehr selten auf dem Stricheim März und Septbr. auf unseren grösseren Seen beobachtet, fehlt aber seit längerer Zeit. — Kaufbeuren (A. Buchner). Strichvogel, wurde bei Kaufbeuren schon mehrmals lebendig gefangen. — Kochel (Kis). Sehr häufig. (? Walter.) — Neumarkt (Gigglberger). Kommt hier vor. — Schwabach (Doule). Kommt selten vor. — Stoffenried (M. Kirchmayer). Strichvogel. Braunschweig. Grossen Rohde (Uhde). Im Septbr. unter- halb des Elmes an einem Teiche ein Expl. geschossen. Hamburg. (Böckmann). 28. Febr. ein & geschossen. Hessen. Darmstadt (Knodt). Erst einmal beobachtet, darauf aber von Neugierigen verscheucht. — Giessen (W. Müller). Bei Worms regelmässiger Brutvogel. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg 584 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Brut- vogel. Ker. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stök- kenius). Mehrfach an Sommerabenden an den Ufern der Dobri- kower und Sperenberger-Seen gehört. Prov. Hannover. Oeynhausen (Brinkmann). Jedes Jahr im Frühling höre ich hier am Siele oder an der Rehmer Insel das schreckliche Brüllen der Rohrdommel. Brutvogel. — Osnabrück (Zeiske). Sparsam vorkommend. Prov. Scehleswig-Holstein. Breitensten (Cornehls). Wurde am 28. Septbr. 1879 hier erlegt. — Hadersleben (Krohn). Seit. 1875 (bei Satrup an der Föhrde) nicht wieder bemerkt. Prov. Westfalen. Biedefld (Peperkorn). Durchzugsvogel. Prov. Westpreussen. Schwiedt (Dziarnowski). 1 Expl. in diesem (1884) Jahre von mir erlegt. Kgr. Sachsen. In Wachau am 12. Septbr. ein Expl. er- legt, 1 Expl. auch in Annaberg geschossen, ebenso am 6. August ein noch nicht ausgewachsenes & in Döbra bei Kamenz, auch in Deutschbaselitz ist sie schon öfters bemerkt worden. Einzelne Paare nisten bei Grossenhain auf den grösseren, gut mil Schilf und Rohr bewachsenen Teichen. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, selten, Ankunft 18. März. 201. Rallus aquaticus, Linn. — Wasserralle. Baden. Mannheim (F. Förster). Zuerst bemerkt am 8. April. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Vom Herbste bis zum Frühjahr nicht selten auf dem Zuge. Am 2. Januar 2 Stück bei Augsburg lebendig gefangen; 6. Januar abermals 1 St. lebend erhalten; 15. Febr. 1 St. aus der Umgegend, 12. März 1 St. von hier, 23. Novbr. 1 St. von Buchloe. — Burgpreppach (J. A. Link). Zugvogel, der im März und April ankommt und auf einzelnen Teichen und Sümpfen brütet. Abzug im Oetbr. und Novbr. Einzelne überwintern. Einzelne am 28. März und 11. April, im Herbst am 20. Octbr. am hiesigen See gesehen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Vom Herbst bis Frühjahr auf der Wanderung. -- Schwabach (Doule). Sommerbrutvogel. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Auf dem Durchzuge. Hamburg. (Böckmann). 2. Januar. (Krohn). Nur einmal bemerkt. Meeklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Waslow). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Plänitz (Martins). Brutvogel. — Reiersdorf (W alter). Mehrfach brütend. — Zucken- walde (Stöckenius). Ueberall in Seen und Sümpfen Brutvogel, aber vereinzelt. Prov. Hannover. Moringen (von Roden). Im für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 585 Winter. — Salzgitter (Stoot). Drei Expl. hatten sämmtlich leere Magen. Prov. Schleswig-Holstein. Zadersleben (Krohn). In diesem Jahre zum ersten Male an der Föhrde nahe dem Hafen angetrofien. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Brut- vogel. Ker. Sachsen. Grossenhain: Mag wohl vereinzelt im Gebiete nisten, wurde aber bisher nur auf dem Durchzuge beobachtet. Marx erhielt am 18. Novbr. ein Expl. mit einer Wunde am Flügel, dasselbe war in der Nähe von Zeschau b. Oschatz auf einem grossen, mit Röhricht bewachsenen Teiche gefangen worden und ausserordentlich fett. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Durchzugsvogel, am 31. März beobachtet. 202. Crex pratensis, Linn. — Wiesenralle. Baden. Mosbach (Widmann). Sommerbrutvogel. — Radolf- zell (Schwab). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Habergais hier genannt, ist Zug- und Nistvogel. Am 14. Mai das erste Schnarren in der Nähe der Stadt vernommen. Am 6. Juni wurde bei Schöne- bach (Zusamthal) einer Wiesenralle der Fuss abgemäht und dieselbe hierauf gefangen. — Durgpreppach (J. A. Link). Nicht häufiger Zug- und Brutvogel auf unseren Höhen, häufiger in den Niede- rungen, der Ende Mai und Anfang Juni ankommt, im Septbr. und Octbr. wegzieht. — St. Catharina (A. P. Schott). Sommer- brutvogel. — Ebrach (Schlichtegroll). Sommerbrutvogel nur in einem Paar. Ankunft am 20. Mai. — Kaufbeuren (A. Buchner). Brutvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. — Loisnitz (Popp). Ankunft der ersten am 28. April bei mildem Wetter und flauem S.-Wind, (Tags zuvor mild); der Mehrzahl am 5. Mai bei mildem Wetter an diesem und vorangehendem Tage. Abzug am 24. Septbr. bei rauhem Wetter und heftigem N.W.-Wind, Tags zuvor ziemlich raub. — Neumarkt (Gigglberger). Brut- vogel. — Schwabach (Doule). Sommerbrutvogel. Braunschweig. Beern (Schmelzkopf I). Ankunft 23. Mai bei S. nasskalt, (22. Mai do.). Abzug Ende Septbr. — Fürstenberg (Benze). 6. Septbr. als Durchzugsvogel; 17. October Abends wurde sein Ruf “ärp ärp“ in der Dämmerung gehört. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. Im vorigen Jahre erhielt ich am 24. Juni ein frisches Gelege von 8. Stück. Dem alten Vogel war beim Mähen der Kopf abgeschnitten worden. — Wieda (Eilers). Vom 25. Juni bis 6. Juli 1 Expl. in Wiesen unweit des Ortes be- obachtet, schnarrte Tag und Nacht; dann wurden die Wiesen ge- mäht und es ward nicht mehr gesehen und gehört, bis am 27. Aug. eins unterhalb des Ortes unter dem Telegraphendrahte mit einge- stossenem Kopfe (vermuthlich dasselbe) gefunden wurde. Elsass-Lothringen. Zrnolsheim (Hommel). Ankunft 486 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses am 28. Mai. — Strassburg (von Berg). Ankunft am 10. Mai. Lippe. Alverdissen (Heise). Anfang Mai bis Ende Septbr. — Detmold (Frevert). 15. Mai. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). Ueberall brütend gefunden. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Zeiersdorf (W alter). In einigen Paaren. — Luckenwalde (Stöckenius). Häufiger Brutvogel, zur Zugzeit sehr zahlreich. Prov. Hannover. Osna- brück (Zeiske). Ankunft: 26. Mai ‚„Wachtelkönig.‘‘ — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt zweier Exemplare: Regenwürmer, Maden im Sept.; Schneckenhäuser im Oct. Prov. Hessen-Nassau. Druch- köbel (Schlingloff). Am 25. April zuerst bemerkt, Gelege am 28. Mai. — Rinteln (Hillebrecht). Sehr seltener Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Bäcker). Sommerbrutvogel. — Louisenderg (Meier). Ankunft am 19. Mai. Prov. Pommern. Schwellin (Ziemer). October, 9., S.O. bedeckt, Mittags etwas Regen: ı St. — Oct., 13., schwacher S.W., warm, Mittags klar, sonst bedeckt: ebenfalls 1 St. Die Art war 1884 und 1835 hier in auffallend geringer Anzahl vertreten. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Der Herbstzug sehr gering; nur einige im September. — Wetzlar (Dr. Glaser). Hier nur im September einzeln auf dem Durchzuge beobachtet. Prov. Sachsen. Halle a. 8. Herr Scheiler schreibt: „Anfangs April hörte ich in einer stürmischen Nacht die Loekrufe einer, in der Richtung von S.W. nach N.O., sehr niedrigziehenden Schaar Vögel, ohne zunächst deren Art feststellen zu können. Da tönten plötzlich scharf die Telegraphen- drähte. Ich suchte mit der Laterne und fand einen Wachtelkönig mit zerstossenem Kopf.“ — Beesenlaublingen (Schwen). Vulgär „Sehnerz“. Auf allen Wiesen. Prov. Schlesien. Gr. Peterwitz (v. Meyerinck). Am 2. Maizuerst, am 14. Septbr. zuletzt gehört. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Selten. — Flensburg (Paulsen). In diesem Jahre auffallend spärlich; im Gebiete kaum bemerkt. — Hadersleben (Krohn). Alljährlich auf einer Wiese unweit von Häusern nistend.. — Ausum (Peters). Am 26. Mai auf Nordstrand in einem Rapssaatfelde rufend. Pröv. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Selten. Kgr. Sachsen. In Friesen „Wiesenknarrer“, in Anna- berg „Wachtelkönig“ genannt. Ankunft: In Zittau am 3. Mai (verhältnissmässig zeitig), bei N.O.-Wind und warmer Witterung; am 6. in Piskowitz, bei mässigem S.W.-Winde (Tags vorher gleicher Wind); am 8. Mai in Mautitz, am 15. Mai in Friesen, in Glauchau vor dem 25. Mai bis 1. Juni, bis der Gras- wuchs auf den Wiesen hoch ist. Ueber den Abzug wird nur aus Glauchau berichtet, dass er bis zum 10. October dort auf der Hühnerjagd gefunden wurde. In Zittau schien der Bestand gegen das Vorjahr geringer. Am 10, Mai in Mauwtitz ein Exemplar ge- funden, dass sich durch Anfliegen an einen Telegraphendraht die für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 587 ‚Brust eingerannt hatte. Bei Colditz in diesem Jahr gar nicht ehört. R Sachsen-Coburg-6otha. Taimbach bei Coburg (Deussing). Brutvogel, selten, Aufenthalt vom Mai bis Septbr. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, selten, früher häufig, jetzt nur noch im Septbr. zur Zugzeit in grösseren Mengen. 203. Gallinula minuta, Pall. — Kleines Sumpfhuhn. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Hannover (Beckmann). Einmal bei Einbeck 1882 erlegt. \ 204. Gallinula porzana, Linn, — Getüpfeltes Sumpf- uhn. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zugvogel, gar nicht selten an Teichen, auf Mooren und Sümpfen. Einzelne werden ‚alljährlich in verschiedenen Gegenden des Kreises erlegt. — Burg- preppach (J. A. Link). Nicht seltener Zugvogel. Ankunft April; Abzug October und November; brütet an sumpfigen Teichen. Am häufigsten im Herbst auf dem Striche. Am 29. April eins er- halten, das sich am Telegraphendrahte verletzt hatte und gefangen worden war. — Kaufbeuren (A. Buchner). Stand- und Strich- vogel. — Schwadach (Doule). Sommerbrutvogel. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Auf dem Durchzuge. Hamburg. (Krohn). Nicht so selten als sonst. Das letzte Nest mit 11 Eiern wurde Ende Mai 1881 gefunden. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Zeiersdorf (Walter). In nassen Jahren sehr häufig; brütet zweimal. Prov. Hannover. Oberbehme (von Brandis). Brutvogel. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Exemplares: Insectenrester, Steinchen im Septbr. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). In den beiden letzten Jahren in auffallend geringer Zahl vorhanden. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Schwellin (Ziemer). In nur einem Paare brütend gefunden. Prov. Schlesien. Riesengebirge. — Giersdorf (Hosius). „Miethhulın“ genannt, ziemlich häufig auf den Teichen bei Giersdorf. . Kgr. Sachsen. Auf dem Durchzuge in Friesen und @rossen- hain, wo es vielleicht einzeln nisten mag, beobachtet. In Oederan ein Exeınplar aufgefunden, welches sich an einem Telegraphendrahte den Flügel beschädigt hatte (Helm). Sachsen-Coburg- Gotha. Weidach (Florschütz). Durchzugsvogel. 205. Gallinula chloropus, L. — Grünfüssiges;Teichhuhn. Baden. Mosdach (Widmann). Aussergewöhnliche Er- scheinung hier. — Radolfzell (Schwab). Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- 588 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses vogel, nistet an verschiedenen Orten Schwabens. Am 15. Febr. 2 Stück bei Dobingen, 8. März 8 Stück bei Bodingen gesehen. Am 12. März fand ich ein solches todt an einem Altwasser der Wertach. Am 23. März, 26. März und 17. April je I Stück in den Wertachauen; 20. September viele am Lech und mehrere an der Wertach. — Durgpreppach (J. A. Link). Gemeiner Zugvogel, der in den Weihern häufig brütet, am häufigsten jedoch im Herbst auf dem Striche vorkommt. Ankunft April und Mai, Abzug im September und October, mitunter noch im November ziehend. Einzelne überwintern, so z. B. am 21. Februar und 11. März je einen gesehen. Am 2. Aug. Junge auf dem Striche. — Kaufbeuren (A. Buchner). Gemeiner Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. — München (C. Parrot). Brutvogel bei Rüdenhausen in einem kleinen Teich. Ein Exemplar aus Weesentheid erhalten. Im August schoss Erbgraf Castell einen bei Burghasslach,. — Neumarkt (Gigglberger). Brutvogel. — Schwabach (Doule). Sommerbrutvogel. — Ufenheim (Hecke)). Ankunft am 3. April bei kaltem, wiedrigem Wetter, N.O.-Wind, Tags zuvor S.O.-Wind, trüb und windig. Abzug am 20. Oectbr. bei N.-Wind, starkem Nebel und kaltem Wetter, Tags zuvor N. und N.W.-Wind ohne Niederschläge. Braunschweig. Calvörde (Uhde). Auf dem Durchzuge. — Helmstedt (Menzel). Häufiger Brutvogel. — Marienthal (Lamare). Ankunft 5. Mai bei S.W. 4, regnerisch, bewölkt; es wurden mehrere bemerkt. Abzug 28. Septbr. resp. 10. Octbr. (Nebel, N.W, 3, resp. S.W. 3, bewölkt); 2 Exemplare befanden sich auf einem in der Nähe meiner Wohnnng belegenen Teiche. Da es mir Spass macht, die Thiere möglichst zu zähmen, so habe ich, nachdem mir dieses in vollem Maasse gelungen, nachfolgende Beobachtungen machen können: Die erste Brut war ausgeschlüpft am 24. Mai. Schon am 18. Juni blieb das Weibchen verschwunden, und das Männchen versah die Stelle des ersteren beim Füttern u. s. w. Am 5. Juli 2. Brut, die wiederum sich nach dem 27. Juli der Für- sorge des Vaters anvertraut sahen, bis am 16. August 6 kleine Geschwister sich zu den 3 grösseren gesellten. Die kleinen schwarzen Thierchen wechselten ihr Kleid: 1. Brut 5 Stück 3. Juli; 2. Brut 3 Stück am 6. resp. 7. August und die 3. Brut nach dem 19. Septbr. Fliegen konnten die verschieden Geborenen: ad ]. Mitte Juli; ad 2 Ende August. Beide Theile waren am 283. Septbr. verschwunden. Die kleineren blieben bis zum 10. Octbr., wo auch sie bis auf ] Exemplar verschwanden. Letzteres war am zahmsten geworden, ist jedoch leider von einem hier stationirenden Ver- walter C.,vermittelst eines Steinwurfs getödtet worden. :; Hamburg. (Böckmann). 23. Januar ein junges Ö. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. 3 Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Witenberge (Walter). Brütet in der Elbe selten, häufiger in den nahe gelegenen Teichen für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 589 und Sümpfen. — Luckenwalde (Stöckenius). Jeder See beherbergt ein oder mehrere Paare. Prov. Hannover. Hannover (Lever- kühn). Während des harten Januars wurde dicht bei der Stadt ein grünfarbiges Weibchen von einem Knaben mit der Zwille erlegt, welches durch die Kälte schon halbtodt war. Es hatte nichts im Magen. Ein anderes zu derselben Zeit mit der Hand gegriffen und dem Zool. Garten übergeben, wo es sich °®/, Jahr hielt. 18. Mai 6 Eier frisch, bei Gronau im Schilf in einer Thonkuhle. 28. Mai 10 Eier ebenda. — Moringen (von Roden). Im Winter. — Salzgitter (Stoot). Wegen des Fehlens von Wasser sind Wasservögel nicht vorhanden, nur die einzelnen Teiche beherbergen Gallinula chloropus und Fulica atra. An der Innerste sind des durch die Harzer Poch- werke vergifteten Wassers wegen keine Vögel. Mageninhalt eines Expl.: Quarzkörner und kleine Schneckenhäuser. Prov. Hessen- Nassau. Ainteln (Hillebrecht). Häufiger Brutvogel. — Wehl- heiden (Ochs). Brütet in einem Paar auf einem schilfbewachsenen Teiche. Durch Reinigung desselben verjagt, kehrte es erst wieder, als das Schilf wieder gewachsen war. Prov. Pommern. Klein- Reichow (Ziemer). 1884 am 15. März, 8.0. schön: zuerst ge- hört. 6. Juni, Nest mit 3 Eiern gefunden. 1885 nicht beobachtet. — Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel. Ankunft 1852 am 9., 1883 am 19., 1884 am 16., 1885 am 21. April. — Neuwarp (H int ze). Brutvogel. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Einmal ein Nest mit 13 Eiern verlassen gefunden. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 2». Oetbr. auf dem Zuge. — Wesel (E. Hartert). Brutvogel, einzelne überwintern; noch nirgends sah ich diese Art in solcher Menge, wie hier bei Wesel, Emmerich, Oleve u. s. w. Dass diese Vögel Fussreisen machen, wenn ihre Wohn- plätze im Sommer austrockenen, unterliegt keinem Zweifel. Ich traf ihn mitten im Glacis der Festung an und mein Hühnerhund führte mich auf seiner Fährte bis zu dem ausgetrockneten Graben einer Schanze, woher er gekommen war; wenn er geradeaus weiter wanderte, musste er den alten Rhein erreichen. Weitere Strecken legt er jedoch fliegend zurück; ein Teichhuhn stürzte neulich — ich sah leider nicht, ob sehr hoch herab — auf eine klare Eis- fläche, die es wohl für Wasser angesesehen hatte, derart herunter, dass es wie betäubt liegen blieb und ergriffen wurde. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, sparsam. Prov. Sehleswig- Holstein. Breitnsten (Cornehls). Wurde am 18. Octbr. 1883 hier erlegt. — Husum (Peters). Am 30. Juli drei erwachsene Junge angetroffen. — Siruckdorf (Voss). In diesem Jahre zum ersten Male ein Nest im Pölser Teich gefunden. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Brutvogel. — Münster (Koch). Am 1. August eben ausgeschlüpfte Junge erhalten. Kgr. Sachsen. Brütet regelmässig in der Umgebung von Kamenz (auf den Lachen der Neisse unweit Äleinschönau), ebenso in Mautitz, Grossenhain und Friesen. Am 23. März bei starkem Nebel bei Freiberg ein Expl. gefunden, welches sich an einem 590 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Telegraphendrahte getödtet hatte Am 1. Aug. 2 Stück bei Zittau beobachtet. Ä | Sachsen-Coburg-Gotha. Sonnefeld (Sembach Il1.). Brutvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, häufig, Aukunft 20. März. Würtemberg. Tübingen (Häcker). Theilweise dort über- winternd. 206. Fulica atra, Linn. — Schwarzes Wasserhuhn. Baden. Mosbach(Widmann). Ist hier eine aussergewöhn- liche Erscheinung. — Radolfzell (Schwab). Häufiger Standvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufig auf mit Schilf und Rohr bewachsenen Seeen und Teichen, die einen freien Wasserspiegel haben. Viele überwintern schon auf dem Bodensee. Am 10. Januar 1 Stück vom Alpsee von Immenstadt erhalten. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht seltener Zugvogel, dessen Ankunft in den März und April fällt, Brutvogel in unseren schilfreichen Teichen, verlässt uns im Octbr., Anfang und Mitte Novbr. — Ebrach (Schlichtegroll). Zugvogel. — Karlstein (E. Hofmann). Seit ein paar Jahren auch im Winter hier ge- blieben. — Kaufbeuren (A. Buchner). Auf dem Striche vor- kommend. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Sommerbrutvogel. — München (C. Parrot). Auf einer zweitägigen Partie nach Mittelfranken, in die Gegend bei Zöchstadt an der Aisch beobachtete ich auf den grossen Weihern bei Neuhaus und Poppenried viele Wasserhühner. An letzterem Orte haite eben ein Bauer 10 Stück geschossen und gleich darauf scheuchten wir wieder eins auf. — Neumarkt (Gigglberger). Brutvogel. — Schwabach (Doule). Sommerbrutvogel. — Würzburg (A. Pischinger). Während der kalten Tage zu Ende Novbr. und Anfang Dechr. wurden von der Mainbrücke aus, am Wehr daselbst, 5 bis 6 Wasserhühner (Fulica atra) beobachtet. Braunschweig. Helmstedt (Menzel). Brutvogel auf dem Kuhteiche. Hamburg. (Krohn). Gemein. Hessen. friedberg (Sprengel). Selten. Mecklenburg. Doberan (von Klein). Brutvogel. — Sternberg (Steinohrt). Ankunft am 10. März. Brütet. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stök- kenius). Brutvogel. Prov. Hannover. Oberbehme (v. Brandis). Bruivogel. — Salzgitter (Stoot). Selten an den Teichen. Magen- inhalt dreier Expl.: Sand, unbestimmbare Rester im Nov.; Sand, un- bestinnmbare Rester im Decbr.; Quarzkörner (der ganze Magen voll) im April. Prov. Rheinlande. Wesel (E.Hartert). Auffallender- weise auf den anscheinend so sehr geeigneten alten Rheinarmen im Sommer sehr selten; doch sah ich einige Paare bei Zimmerich für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 591 und erlegte bei Calsar ein $, das nach dem Zustande seines Eier- stockes vor kurzem gelegt haben musste. Ueberwintert hier viel- fach, was ich in Östpreussen nie beobachtete. Dort brütet es stellenweise in erstaunlicher Menge. Auf dem Frischen Haff sah ich sie vor dem Wegzuge in Schaaren von Tausenden. — Wetzlar (Dr. Glaser). Sommerbrutvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesen- laublingen (Schwen). Nicht selten. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Häufig auf Alsen. — Breitensten (Cor- nehls). Häufig. — Hadersieben (Krohn). Zahlreich im Schilf des Dammies brütend. — Struckdorf (Voss). „Zabbe“. Häufig. Prov. Westfalen: Bielefeld (Peperkorn). Seltener Brutvogel. Ker. Sachsen. Auf den Teichen bei Kamenz der gemeinste Wasservogel, bei Grossenhain zienlich zahlreich, auch bei Mautitz, Friesen und Stöckigt b. Plauen i. V. Brutvogel, während es Arnolds- grün und Umgegeud nur auf dem Zuge berührt. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). 28. Febr. bei +5°C. beobachtet. — Taimbach b. Coburg (Deus- sing). Brutvogel, vereinzelt. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolttersdorft). Brutvogel, häufig, Ankunit 9. März. 207. Numenius arquatus, Cuv. — Grosser Brachvogel. Baden. ARadolfzel (Schwab). Häufiger Sommerbrutvogel. Bayern. Augsdurg (A. Wiedemann). Zugvogel, auf den grösseren Mooren Schwabens brütend, z. B. bei Dillingen, Höch- stedt, unterhalb Augsburg ete. Anfangs März wurden einige bei Lauingen beobachtet, 27. April 1 St. bei Nanhofen (Oberbayern) und am 50. April daselbst mehrere gesehen, am 1. November 26 Stück im Moore unterhalb Friedberg gesehen, 2. November 1 St. auf dem Lechfelde geschossen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Auf Mooren Brutvogel. — Schwabach (Doule). Sparsam vor- komniender Brutvogel. — Ufenheim (Heckel). Ankunft am 3. April von W. nach O. ziehend, bei trübem, kaltem windigen Wetter, N.O.-Wind, Tags zuvor trüb, S.O.-Wind. Braunschweig. Calvörd (Uhde). Regelmässig im Herbst auf dem Durchzuge beobachtet. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Burgdorf b. Celle (Leverkühn). Ende August wurden 2 Brachvögel geschossen. — Hasclünne (Bodemann). „Towiit.“ Die Verminderung dieses Vogels, wird dieselben, wie auch bei dem Kiebitz aufgeführten Gründe haben. — Seese bei Stolzenau (Mitsdörffer). Auf den Wiesen an der Weser mehrere Paare. Prov. Pommern. Löck- nitz (Rüdiger). Ankunft 1382 am 20., 1883 am 23., 1885 am 21. März. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. — Schwellen (Ziemer). Am 26. August, W., kühl, trüb: 11 Stück S.N. Prov. Sachsen, 592 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Torgau (Pietsch). Am 24. August ein Flug von 7 Stück auf dem Zuge in südwestlicher Richtung bei schwachem Nordwind gesehen. Am 26. August, Abends 6 Uhr, 3 Flüge von 5, 7 und 12 Stück in gleicher Richtung bei Nordwind. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Kommt hier bisweilen auf dem Durch- zuge vor. — Flensburg (Paulsen). Am 5. Febr. ein Exemplar von auffallender Kleinheit erlegt. Prov. Westfalen. Münster (K och). Am 15. Mai ein stark bebrütetes Gelege von vier Stück erhalten. Kgr. Sachsen. Als Durchzugsvogel aus Friesen und Breiten- bach gemeldet. Ueber Meusdorf zog er am 28. August bei Regen (Tags vorher ebenfalls regnerisch) in westlicher Richtung. Sachsen-Weimar. Weidigsmühle bei Jena (Heyne). 5. Octbr. Abends 8 Uhr, in grosser Anzahl in Höhe von 50—60 m gehört, + 9° C., 27,5 Barometerstand. Schwarzburg-Rudolstadt. Tilleda (Petry). Durch- zugsvogel, selten. 208. Numenius phaeopus, Linn. — Kl. Regenbrachvogel. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Höchst selten auf dem Zuge. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Dreitenstein (Cornehls). Kommt hier zuweilen mit arguatus zusammen vor. — Husum (Peters). Auf den Durchzügen im Mai, im Septbr. und Octbr. mehrfach beobachtet. Prov. Westfalen. Münster (K och). Kommt nur in vereinzelten Fällen hier vor. Am 1. Mai wurde ein Männchen hier erlegt. 209. Limosa lapponica, Linn. — Rostrothe Uferschnepfe. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Breitenstein (Cornehls). Wurde im Herbst 1383 hier erlegt. — Husum (Peters). Vom 27. bis 30. Mai auf dem Durchzuge beobachtet. 210. Scolopas rusticola, L. — Waldschnepfe. 211. Gallinago scolopacina, Bp. — Becassine. un 212. Gallinago major, Bp. — Grosse Sumpfschnepfe. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit dem Ver- breitungs- bezügl. Zugkarten veröffentlicht werden. 213. Gallinago gallinula, Linn. — Kleine Sumpfschnepfe. Baden. ARadolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Durchzugsvogel. Bayern. Augsburg (Wiedemann). Auch Moorschnepfe genannt, wird nur auf dem Zuge hier im Herbste und Frühjahr gesehen. Am 4. Febr. 1 Stück bei Ulm; zu gleicher Zeit wurden 3 St. bei Zauingen erlegt. — Burgpreppach (J. A. Link). Er- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 593 scheint mitunter, doch höchst selten auf dem Frübjahrszuge. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Kommt vor. — Schwabach (D oule). Sparsam vorkommend. Mecklenburg. Breiling b. Warnemünde (vou Klein). Brutvogel. — Waslow (Hagemeister). Brutvogel. Ker. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stök- kenius). Nur vereinzelter Durchzügler. Prov. Hannover. Salz- giter (Stoot). Mageninhalt einer im Octbr. erlegten Sumpf- schnepfe: Insektenreste. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel.e. Ankunft am 4. April 1881 beobachtet. — Schwellin (Ziemer)' ÖOctbr., 2., ziemlicher W.S.W., bedeckt, einzelne Regen- schauer: 1 St., rastend. Aufgejagt, fliegt sie etwa 50 Schritte, setzt sich auf den ireien Wasserspiegel und schwimmt dem in der Mitte .des Teiches befindlichen Kolbenschilfe zu. Ich sah sie früher noch nie freiwillig schwiiumen, obschon ich sie bei Belgard früher sehr viel beobachtet habe. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 16. Novbr. und 4. Dechbr. je ein Stück gesehen. — Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel, häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaub- lingen (Seh wen). Einmal geschossen. Prov. Schleswig-Holstein. Breitensten (Cornehls). Auf denn Durchzuge nicht seiten. — Struckdorf (Voss). Früher hier zur Zugzeit oft erlegt, besonders im Geeschendorfer Moor; scheint seltener geworden zu sein. Sachsen-Goburg-Gotha. Obersüllbach bei Coburg (Sembach 1.). Durchzugsvogel. — Werdach (Florschütz). Durchzugsvogel. 214. Totanus fuscus, Linn. — Dunkler Wasserläufer. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Wird hie und da auf dem Striche am Main bei Baunach, Zeil und Hasfurt gesehen und erlegt. — Kaufbeuren (A. Buchner). Sparsam auf dem Zuge. Kgr. Preussen. Schleswig-Holstein. Ausum (Peters). Am 24. April das erste Stück der Frübjahrspassanten angetroffen; am 10. Mai noch ein Stück. Am 3. Octbr. ein junges Exemplar erlegt. 215. Totanus calidris, Linn. — Gambettwasserläufer, Baden. Radolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Häufiger Zugvogel an unseren Seeen und grösseren Flüssen, besonders am Lech, wo er alljährlich auf mehreren Inseln nistet. Vom April bis Ende Septbr. viele am Lech beobachtet. — Burgpreppach (J. A. Link). Nur auf dem Striche am Main. — Kaufbeuren (A. Buchner). Häufiger Brutvogel. Hamburg. (Krohn). Auf den Elbinseln gemein. Gelege von 4 Eiern 1. Juni. Cab. Journ. £. Ornith, XXXV., Jahrg. No. 180. October 1837. 38 594 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Mecklenburg. Schwerin (Beste). Vom 6. April bis 10. April bemerkt. — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wütenberge (Walter). Sparsam brütend. Prov. Schlewig-Holstein. Aadersleben (Krohn). Ist hier nur spärlich vertreten. Am 5. Juni auf einer der Damm- inseln ein Gelege von vier frischen Eiern. — Husum (Peters). Am 3. April die ersten zwei Stück gesehen, am 9. zwölf Stück. Am 10. Mai vier stark bebrütete Eier und unbebrütete Gelege von 4, 2, 1 Ei; daneben noch ungepaarte Vögel. Am 3. Octbr. die letzten drei Stück beobachtet. 216. Totanus glottis, Bechst. — Heller Wasserläufer. . Baden. ZARadolfzel (Schwab). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Sparsam, auf der Wanderung im Frühjahr und Herbst beobachtet. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Ausum (Peters). Auf dem Frühjahrsdurchzuge beobachtet: am 18. April das erste Stück, am 24. April die meisten, am 25. Mai die letzten drei Stück; auf dem Herbstzuge: den Septbr. hindurch, mehrfach im Oectbr. und am 11. Decbr. noch ein Stück. 217. Totanus ochropus, Linn. — Punktirter Wasserläufer. Baden. ARadolfzel (Schwab). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nicht selten, besonders im Herbst und Frühjahr zur Zugzeit, in milden Wintern mitunter ganz hierbleibend.e Am 12. April trieben sich mehrere am Lech herum; am i7. April 1 St. daselbst geschossen. — Durg- preppach (J. A. Link). Ist auf dem Striche an den Ufern des Mains ziemlich häufig. — Kaufdeuren (A. Buchner). Häufig. Da fast jeden Monat in Augsburg Exemplare zum Ausstopfen ein- gesandt wurden, so ist anzunehmen, dass er am Lech brütet. — Würzburg (A.Pischinger). Strichvogel am Main. Am 14. Oetbr. noch einen gesehen. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Expl.: Inseetenrester im Juli. Prov. Pommern. Klein-Reichow (Ziemer). 1884: 15. April, schwacher S.W., be- deckt, warm: 3 St. gesehen; 16. April, S.W., Abends N.N.O., Regen: einen gesehen. 3}. Mai, hat sicher kleine Junge; beide kommen laut schreiend ganz nahe; einer setzt sich mit erhobenen Flügeln auf die höchste Spitze einer Kiefer. 24. Juli, die Jungen sind flügge. 28. Juli. einen jungen geschossen; hat noch Reste des Dunenkleides an einigen Schwanzfedern und einigen Ober- armschwingen. 7. August, den letzten gesehen. — 1885: 13. April, N.W., klar, warm, zuerst beobachtet. 19. Juni, hat kleine Dunenjunge, das 2 kommt mir so nahe, dass ich es fast ergreifen für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 595 kann; 23. Juni, die Jungen noch fast ganz mit Dunen bekleidet; 24. Juni, $% mit den Jungen über 1,5 km von der früheren Aufenthaltsstelle in einem kleinen, isolirten Moor. 11. August, den letzten beobachtet. — Die Alten legen mit den kleinen Dunen- jungen übrigens ganz bedeutende Strecken in einer Nacht zurück; öfter fand ich sie früh Morgens ca. 2 km von der Stelle, an welcher ich sie den Abend vorher beobachtet hatte und zwar öfter an isolirt liegenden Teichen, bis zu denen sie die ganze Strecke über freies Feld, bergauf und bergab hatten zurücklegen müssen. Prov. Ostpreussen. Eichwalde (Bäcker). Sommervogel. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Frühjahrsdurchzug: Am 18. April die ersten, am 24. April eine Menge, am 6. Mai zwei Stück. Am 18. Juni hielt sich hier noch ein Exemplar unter T. calidris im Dockkoog auf. Auf dem Herbstzuge beobachtet vom 3. Juli bis zum 3. September. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). 26. März bei 4 2° €. beobachtet. 218. Totanus glareola, Linn. — Bruchwasserläufer. Baden. Aadolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Sommerbrutvogel. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Kommt hie und da wenn auch nur selten, auf den Weihern des Gebietes vor. — Kaufbeuren (A. Buchner). Auf dem Durchzuge. Hamburg. (Krohn). Seltener Brutvogel. 4 bebrütete Eier gefunden und ein ? geschossen. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Am 18. April die ersten zwei Stück, am 25. Mai das letzte des Frühjahrszuges. Im Herbst die letzten am 2. October beobachtet. 219. Actitis hypoleucus, Linn. — Flussuferläufer. Baden. Mannheim (F. Förster). Am Oberrhein beim Herbstzuge gesammelt, streichend am 31. Aug., wandernd am 16. Septbr. Nachts 11'!/, Uhr von N.O. nach S.W., bei mässigem S.W.- Wind. — Radolfzell (Schwab). Sommerbrutvogel, sparsam vor- kommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Zug- und Nist- vogel; ist einer der am zahlreichsten an unseren Flüssen vor- kommenden Vögel. Vom Frühjahr bis zum Herbste fast täglich am Lech und an der Wertach gesehen. Am 28. Mai 1 St. von Ulm er- halten. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht seltener Zugvogel, an den Ufern des Mains brütend. — Kaufbeuren (A. Buchner). Häufiger Brutvogel am Lech. — Schwabach (Doule). Nur spar- sam vorkommender Sommerbrutvogel. Meeklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (W alter). 38* 596 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses An Stellen, wo die Ufer steiler und mit Gebüsch und Gestrüpp be- wachsen sind, stets als Brutvogel zu finden, das Nest jedoch schwer zu entdecken. Prov. Pommern. Schwelhin (Ziemer). Am 18. August erlegte mein Schwager an einem kleinen Fluss einen jungen Vogel. Am 26. August dort bemerkt. Prov. Schleswig-Holstein. Flensburg (Paulsen). Am 23. Mai noch vier Stück am Strande; am 7. Septbr. daselbst sechs Stück. — Husum (Peters). Die ersten am 6. Mai, die letzten am 27. Mai angetroften. Am 3. Juli die ersten Herbstpassanten, der Hauptzug den ganzen Septbr. hin- durch; am 2. und 12. Octbr. noch je ein Stück gesehen. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 20. Septbr. ein Expl. an der Ems beobachtet. Kgr. Sachsen. Am 20. Juli und 17. Aug. 1884 an der Mandau beobachtet, hat also wohl gebrütet. Der Uferläufer ist in der Oberlausitz gar nicht selten. es ist aber meist Zufall, wenn man einen zu Gesichte bekommt (Jährig). Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Brutvogel, selten; Ankunft 22. April. 220. Actitis macularia, Naumann. — Gefleckter Wasser- läufer. Dieser der amerikanischen Fauna angehörige Vogel verirrte sich in einem Expl. im Jahr 1884 an den Bodensee, wurde dort von Herrn Stadler geschossen und ausgestopft. 221. Machetes pugnas, Linn. — Kampfschnepfe. Anhalt. Dessau (Robitzsch). Brütet auf den Elbwiesen bei Steckberg. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Sparsam auf dem Durchzuge vorkommend. Meeklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Salzgitter (Stoot). Mageninhalt eines Expl.: unbestimmbare Insectenrester im April. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel; am 20. März an der Lahn geschossen. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Die ersten am 23. und 24. April angetrofien. Am 30. Mai gepaart und die Männchen ihre Weibchen jagend und treibend. 222. Tringa alpina, Linn. — Alpenstrandläufer. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Salzgitter (Stoovt). Ein im Septbr. erlegter Alpenstrandläufer hatte nichts im Magen. Prov. Sehleswig-Holstein. Husum (Peters). In kleinen Trupps überwinternd; bereits vom 20. Febr. an zahlreicher werdend. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 597 223. Himantopus rufipes, Bechst. — Grauschwänziger Stelzenläufer. Hessen. Giessen (W. Müller). Im Jahre 1883 einen Flug bei Worms beobachtet. 224. Phalaropus hyperboreus, Linn. — Wassertreter. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (P eters). Am 4. October aut dem Vorlande des Wesselburner Koogs ge- schossen. 225. Bernicla torgquata, Bechst. — Riugelgans. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Flensburg (Paulsen). Am 23. Mai zog eine grosse Menge über den Hafen weg nach Nordost. 226. Anser cinereus, Meyer. — Graugans und 227. Anser segetwm, Meyer. — Saatgans. Die eingelaufenen Notizen werden zugleich mit den Ver- breitungs- bezüglich Zugkarten veröffentlicht werden. 228. Oygnus olor, Linn. — Höckerschwan. Kgr. Preussen. Prov. Ostpreussen. Saalfeld (Kuhn). Brutvogel auf den hiesigen Seeen ; vermindern sich trotz allseitiger Schonung seitens der Förster und Jagdbesitzer. Sie bleiben hier, bis die letzte Blänke zugefroren ist, und erscheinen, sobald die erste sich zeigt. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 24, Juni 1885, Abends 8 Uhr zogen 8 Schwäne in geringer Höhe, ca. 40 m, in einer Entfernung von ca. 300 Schritt an mir vorüber und zwar genau N.S.; eine leider fehlgehende Kugel, die ich ihnen nach sandte, bewog sie, ihre Richtung zunächst eine kleine Strecke in N.W.—S.O. zu ändern, um dann, soweit ich mit Hilfe eines guten Glases ihrem Fluge folgen konnte, genau N.O.—S.W. zu steuern. Vermittelst des Perspectivs konnte ich die Speec. ge- nau erkennen. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Erscheint zeitweise als Gast auf der Saale. Prov. Schleswig- Holstein. Siruckdorf (Voss). Lebt wild auf dem Wardersee, wo er zu vier bis sechs Paaren brütet. 229. Cygnus musicus, Bechst. — Singschwan. Kgr. Bayern. Erscheint bei uns in einzelnen Wintern in Paaren oder kleinen Gesellschaften und verschwindet im Früh- jahr wieder. Im Bodensee bei Lindau, und zwar zwischen dem Eisenbahndamme und der Brücke, erscheint seit mehreren Jahren ein Paar dieser Vögel und hält sich den grössten Theil des Winters hindurch hier auf. Auch im Dechr, des Jahres 1885 erschienen 598 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses dieselben wieder. Einige strenge Wintertage schufen auf diesem Theile des Sees eine dünne Eiskruste. Einer der beiden sich hier aufhaltenden Schwäne befand sich am 22. Decbr. Mittags in der Nähe der Brücke, der andere in der Nähe des Dammes, ge- trennt durch die schwache Eisdecke. Der eine der beiden Vögel, vermuthlich das Männchen, suchte schwimmend zum andern zu gelangen; doch vergeblich. Nun brach er sich durch unausge- setztes Stossen mit der Brust gegen die Eisdecke in so auffallender Weise allmählich Bahn, das Dutzende von Menschen stehen blieben und mit herzlicher Theilnahme zusahen, mit welcher Mühe und Anstrengung das treue Thier eine offene Strasse durch die krystallene Eisfläche bahnte. Endlich war das letzte Hemmniss beseitigt. Da schossen die beiden Vögel auf einander los, schlangen ihre schlanken Hälse um einander nnd liebkosten sich auf so liebenswürdige und zärtliche Weise, dass die zahlreich versammelten Beobachter einstimmig ihren Beifall und ihre innige Freude dar- über in lauten Ausrufen der Bewunderung und Anerkennung be- kundeten. — München (J. Hellerer). Es ist mir ein einziger Fall bekannt, dass sich in einem strengen Winter an der Amper bei Fürstenfeldbruck, ca. 23 km südwestl. von hier, 8—-10 Stück niederliessen, einige Tage blieben und von einem Jagdfreund fast alle geschossen wurden. Die zahmen Schwäne haben am 23. Mai in Nymphenburg das Nest verlassen. Mecklenburg. Schwerin (Beste). Am 2. März bei S.W.- Wind einige nach N.O. — Sternderg (Steinohrt). Ende Octbr. zuweilen beobachtet. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Haselünne. Vor einigen Jahren sah ich im Winter auf einem Teiche 8 Schwäne, die aber bald das Weite suchten und zwar unter grossem Geschrei. — Oberbehme (von Brandis). Selten in niedrigen, wasserreichen Gegenden brütend. — Osnabrück (Zeiske). In 3 Exemplaren am 26. December 1885 auf sumpfigen Wiesen beobachtet. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Eine Gesellschaft von 8 Stück wurde in östlicher Richtung fliegend beobachtet [wann?]. Prov. Schleswig-Holsteine. Husum (Peters). Am 30. März auf dem Durchzuge beobachtet. 230. Tadorna cornuta, Gm. — Brandente. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Aeusserst selten. Es wurde einmal ein Männchen bei Zolzen in der Donaugegend erlegt. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Am 20. Febr. zuerst bemerkt. Am 27. Juli hielten sich grosse Mengen an der Eidermündung auf. 231. Spatula clypeata, Linn. — Löftelente. Baden. Radolfzell (Schwab). Aussergewöhnliche Er- scheinung; nur in einzelnen harten Wintern sichtbar. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 599 Bayern. Durgpreppach (J. A. Link). Kommt hier nur selten einzeln auf dem Striche vor und wird hin und wieder ge- schossen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Einzelne wurden fast jedes Jahr im Herbst und Frühling geschossen. — Schwabach (Doule). Seltener Durchzugzvogel im Frühjahr. | Hessen. Giessen (W. Müller). Selten, aber nicht Brut- vogel. Mecklenburg. Courenter See an der Ostsee b. Doberan (von Klein). Einmal brütend beobachtet. — Krakower See (von Klein). Einzeln brütend. — Sternberg (Steinohrt). Im Juli geschossen. Oldenburg. Dümmer See bei Damme (Meistermann). Soll sicher brüten. | Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Nauen (Ludwig). Brutvogel. — Brandenburg (Stimming). Vereinzelt brütend. Prov. Hannover. Beckedorf (Wundram). Vor vielen Jahren auf dem Entenfange bei Celle getroffen, wo sie nach Versicherung des da- maligen Entenmeisters brütet. Prov. Ostpreussen. Insterburg (Ehmke). Muss unbedingt an beiden Haffen brüten, da ich so kleine Junge gesehen habe, dass sie kaum fliegen konnten und einen weiteren Weg also nicht hätten machen können. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 1884, Ende Mai, „einige Tage vor Pfingsten“ hielt sich ein Paar auf den zum Rittergut Crampe (2 km südlich von Klein Reichow) gehörenden Teichen auf; leider wurden beide geschossen. Die Ente kam, nachdem der Erzel erlegt war, trotz mehrfacher Fehlschüsse immer wieder, bis sie endlich auch getroffen wurde. — Neuwarp (Hintze). Einzeln brütend; am 20. August eine kleine Schaar von 10—12 Stück beobachtet. — Schlön- witz (Perrin). Wurde auf dem hiesigen See brütend gefunden. Prov. Posen. Bomst (Dr. Gottschalk). Wird fast alljährlich hier beobachtet, scheint indess nur als Zugvogel bei uns vorzu- kommen. Prov. Rheinlande. Odenkirchen (Rob. Lenssen). Brütet hier nicht; nur einmal erlegt. — Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel, selten. Prov. Sachsen. Klein Beuster : bei See- ‘hausen (F. Braun). Sehr selten auf dem Zuge. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 27. Octbr wurde hier ein Weibchen erlegt. Prov. Westpreussen. Danzig (Haberkant). Alte habe ich hin und wieder erlegt, Junge aber nie bemerkt. — Kulm (Charisius). Soll am Frischen Hatff brüten; geschossen habe ich sie dort mehr- fach, immer aber nur im Octbr. Kgr. Sachsen. In Kamenz früher nie beobachtet, am 10. Septbr. jedoch hielt sich eine grössere Anzahl dort auf, von denen 1 Expl. geschossen wurde. Die Enten schienen sich, auf dem Zuge befindlich, hier niedergelassen zu haben. Sachsen-Coburg-Gotha. Goha (Habermann). Durchzugsvogel. Sachsen-Weimar. Weidigsmühle b. Jena (Heyne). Im 600 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses sogenannten „Schraden“ bei Elsterwerda häufig. Die Teiche bei Schladebach nur auf dem Durchzuge besucht. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütie (Pressler). Durchzugsvogel. : 232. Anas boschas, Linn. — Stockente. Baden. Mannheim (F. Förster). Erstes volles Gelege, 8 Eier, am 18. April. — Mosbach (Widmann). Standvogel. — Radolfzell (Schwab). Standvogel, häufig vorkommend. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Stand- und Strich- vogel. Im Winter in Schaaren von Hunderten an Flüssen und Seeen herumstreichend, Nistet in einzelnen Paaren an verschiedenen Orten Schwabens. Den Winter über werden immer viele Stock- enten auf den Markt gebracht. Am 31. Jan. ein Männchen von Weiler mit bedeutend verlängertem Unterschnabel; 6. Febr. viele auf dem Markte. Am 22. Octbr. grosse Flüge am Lech und ebenso am 16. Novbr. Novbr. und Decbr. wieder viele auf dem Markt. — Bischbrunn (Mölzer). Strichvogel. — Burgpreppach (J. A. Link). Meist nur auf dem Striche. Brutvogel einzeln an den Ufern der Baunach und in mehreren Teichen des Gebiets. Am 16. Februar 6 Stück, am 22. April 8 St. an der Baunach. Einzelne bleiben den Winter über an offenen warmen Quellwässern. — St. Catharina (A. P. Schott). Durchzugsvogel. — Ebrach (Schlichtegrol)). Durchzugsvogel. — Karlsten (E. Hofmann). Wintervogel, er- scheint nach dem Zufrieren der Landseeen. — Kaufbeuren (A. Buch- ner). Stand- und Strichvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Strichvogel. — München (C. Parrot). Häufiger Stand- und Brut- vogel. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt vor. — Rohrbrunn (Lösch). Während des ganzen Jahres in den tiefstgelegenen Theilen des Gebietes in einzelnen Expl. angetroffen; jedoch brüten sie nicht innerhalb desselben. — Schwabach (Doule). Nur sparsam vorkommender Stand- und Strichvogel. — Stofenried (M. Kirch- mayer). Standvogel. — Vorderriss (Laurer). Standvogel. — Wiesen (Königer). Striehvogel. — Würzburg (A. Pischinger). Brütet in einigen Paaren. Braunschweig. Calvörd (Uhde). Brütet regelmässig hier. — Fürstenberg (Benze). Kommt hier im Winter an der Weser vor, besonders wenn durch anhaltende Kälte die Teiche in der Umgegend mit Eis bedeckt sind und im Flusse noch eisfreie Stellen sind. — Helmstedt (Menzel). Brutvogel. Hamburg. (Krohn). Gemeiner Brutvogel. Hessen. Giesen (W. Müller). Brutvogel. Lippe. Zangenholzhausen (Wagener). 19. Januar und 19. Februar. Mecklenburg, Doderan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). — Waslow (Hagemeister). — Ueberall Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. (Leverkühn). 8. März für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 601 Schwarm von 9streichenden Wildenten an der Leine bei Hannover ge- sehen; 21. März (!/, 5 Uhr Nachm. N.W.) nach S.O. ziehender Zug von 23 St. 26. März Gelege von 5 und 6 Eiern, nicht bebr. 1!/, Stunde vor Hannover erlegte der Hann. Off.-Jagd-Verein 31 Enten. '— (Der Entenfang an der schleswigschen Küste war 1884 nicht so ergiebig, wie 1883. In allen Kogen zusammen wurden 26200 Anas acuta und crecca gefangen, der Ausfall gegen 1833 beträgt 14000 Stück.) — 18. Mai 10 Eier zum Ausschlüpfen bebrütet bei Gronau. 4 Junge kamen gerade aus; Nest in einer Kopfweide aus trockenen Reisern, Gras darinnen, in einer Entfernung von 100 Schritt vom Wasser (ef. Cab. Journal 1881 p. 397). In Claus- thal sah ich im August 3 streichende Wildenten. Prov. Hessen- Nassau. Aimten (Hillebrecht). Seltener Brutvogel. Prov. Ostpreussen. ÜOzerwonken (Eckert). Sehr gemeiner Brutvogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 1884: Am 13. März paarig ; 18. März Ueberreste eines vom Fuchs gefangenen Frpels ge- funden ; 9. April ?legt. 11. April brütet, sitzt fest auf den Eiern. 7. April 2 vom Fuchs gefangen. 29. August S.0., schön: 10 St. N. nach S. bis 1. Septbr., S.W., trüb, Abends Regen: 9 St. rastend. 27. Septbr. S.W., schön: 4 St. N.O. nach S.W. — 1885: 10. März W., trüb, thaut etwas: Die Enten reihen; 27. März, O.S.0., trüb, warm: Q lest. 1. April, Nachts N., starker Frost, Tags S.S.W., warm: 22 sitzen fest auf den Eiern. — Löcknitz (Rüdiger). — Neuwarp (Hintze). — Tribsees (Scheele). Ueberall Brutvogel. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel; einzelne Paare brüten. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Häufig. Prov. Schleswig-Holstein. Augustendurg (Meyer). Sehr häufig auf Alsen. — Hadersleben (Krohn). Gemein. Nistete auf den Damminseln dicht hinter den Häusern und im Gehölz bei Errigstedt auf einem Erlenstubben. — Husum (Peters). Am 10. Mai Nest mit 15 stark bebrüteten Eiern. — Struckdorf (Voss). Häufig. Im Frühjahr vor der Paarung findet man meist 5 bis 6 Stück zusammen auf unsern kleinen Wassergruben. Nistet häufig im Heeschendorfer Moor. Nach der Brutzeit bildet der Warder- see einen grossartigen Sammelplatz. Merkwürdig war es, dass Anfang November 18533 grosse Schaaren, Tausende, jeden Abend vom Norden her über hier nach Reinfeld zogen und des Morgens von dort zurückkehrten. Dieser Wechsel dauerte wohl vier Wochen. Kgr. Sachsen. Nistet alljährlich bei Grossenhain in den meisten Revieren, baut auch gern ins Holz. Erst nach- dem die Jungen gezeitigt sind, wird es auf den Teichen lebendig, denn die Alten führen die Kleinen dann sofort dahin. Wenn das Haidekorn reift oder auch schon in Päckchen steht, kommen die Alten mit den Jungen nach Sonnenuntergang, oft auch schon am Tage, auf solche in der Nähe gelegene Felder, um sich mit Wohl- behagen zu sättigen. Im Spätherbst und Winter, wenn die Teiche zufrieren, kommen dieselben oft zu Hunderten auf offene Wasser- stellen der Röder, oder, wenn bei Thauwetter letztere austritt 602 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses und die Wiesen überschwemmt, auf diese. Am 19. Febr. bei S.W.-Wind und Nachts Frost 150 Stück auf den überschwemmten Röderwiesen hinter Naundorf; am 19. November auf Welrander _ Revier flogen 70 Stück aus dem Schilfe eines zugefrorenen Teiches auf, auf der Röder bei Folbern und den daran grenzenden Wiesen in grossen Massen (Neumann, Grünewald). Auch auf dem Burkersdorfer Teichbezirke bei Kamenz nistet sie. In grosser Anzahl brütet sie bei Gre:z auf dem Parkteiche und in dessen Umgebung, am 14. April dort ein verlegtes, frisches Ei gefunden, (Helm). In Pirna am 25. Novbr. 5, am 18. Decbr. 7 Sück beobachtet, bei Zwickau am 21. Juli 3 Stück. Sachsen-Coburg-Gotha. Codurg (Oppel). Durch- zugsvogel. — Leutendorf b. Sonnefeld (Stammberger). Brut- vogel. — Obersüllbach (SembachI.). Durchzugsvogel. — Sonne- feld Sembach II). Brutvogel. — Taimbach bei Coburg (Deussing). Durchzugsvogel. — Weidach (Florschütz). Durchzugsvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Durchzugsvogel. Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Wolffersdorff). Standvogel, gemein. Würtemberg. Tübingen (Graf von Scheler). Am 17. und 19. Febr. am Neckar streichend. 233. Anas acuta, Linn. — Spiessente. Baden. ZAadolfzel (Schwab). Häufig vorkommender Wintervogel. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Selten auf dem Striche an unseren Flüsschen und Seen. Einzelne wurden erlegt. — Kaufbeuren (A. Buchner). Jedes Jahr wurden einzelne auf dem Zuge, seltener im Winter geschossen. — Schwabach (Doule). Seltener Durchzugsvogel im Frühjahr. Hamburg. (Krohn). Zur Brutzeit häufig. Kgr. Preussen. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel, selten. Prov. Schleswig-Holstein. Hadersleben (Krohn). Am 5. Juni auf dem Damm gesehen. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 26. März vier Stück auf dem Durchzuge Scehwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Durchzugsvogel. 234. Anas strepera, Linn. — Schnatterente. Baden. Radolfzell (Schwab). Häufig vorkommender Wintervogel. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Aussergewöhnliche Erscheinung. Mecklenburg. Sierndberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Rheinlande. Weizlar (Dr. Glaser). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 603 Durchzugsvogel, sparsam. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Einmal auf der Saale geschossen. Sachsen-Coburg-Gotha. Obersüllbach bei Coburg (Sembach I... Durchzugsvogel. — Weidach (Florschütz). Durchzugsvogel. 235. Anas querquedula, Linn. — Knäckente. Baden. ARadolfzll (Schwab). Häufig vorkommender Wintervogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nicht häufig, doch alljährlich während der Zugzeit. Am 30. Jan. 2 St. von Gender- kingen erhalten. — Burgpreppach (J. A. Link). Wird öfter auf dem Striche beobachtet und erlegt. — Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht häufig im Herbst, zahlreicher im März und April. Durch- zugsvogel. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Strichvogel. — Schwabach (Doule). Seltener Durchzugsvogel im Frühjahr. Hessen. Giessen (W. Müller). Brutvogel. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Weizlar (Dr. Glaser). Durch- zugsvogel, häufig. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 30. März ein Männchen erhalten. Kgr. Sachsen. Brutvogel bei Kamenz und im Burkersdorfer Teichbezirke bei Zittau. Sehwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Durchzugsvogel. Würtemberg. Tübingen (Graf von Scheler). 25. April 8 Stück auf dem Durchzuge in der Lein bei @nuünd. 236. Anas crecca, Linn. — Krickente. Baden. Mosbach (Widmann). Standvogel. — Fadolfzell (Schwab). Strichvogel und Wintervogel, nicht häufig. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Ziemlich häufig auf dem Zuge; nistet in einzelnen Paaren in den Lechhauser Auen. Am 23. Jan. waren viele auf dem Markte, ebenso am 30. Jan. und 6. Febr. Am 20. Febr. ı St. von Bobingen und 1 St. von Krugzel. In den Monaten Novbr. und Dechr. waren wieder mehrere auf dem Markte. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht seltener Durchzugsvogel und beim Durchzuge öfter erlegt. Dies Jahr am 17. März 1 St. erhalten. Am 10. Septbr. sah ich zwei auf dem hiesigen See. — Ebrach (Schlichtegroll). Durchzugs- vogel. — Karlstein (E. Hofmann). Wintervogel, erscheint nach dem Zufrieren der Landseen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Auf dem Zuge im Herbst his Frühjahr ziemlich häufig, nistet auch bisweilen in einzelnen Paaren. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Strichvogel. — Neumarkt (Gigglberger) Kommt vor. — Schwabach (Doule). Nur sparsam vorkommender Stand- und Strichvogel. 604 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Braunschweig. Calvörde (Uhde). Brütet stets hier. Lippe. Langenholzhausen (Wagener). 23. Septbr. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Waslow (Hagemeister). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Osnabrück (Ehlers). Auf dem im Parke des Gutes Sandfort (1 Stunde von Osnabrück) belegenen Teiche hält sich tortdauernd eine Anzahl Krickenten (Anas crecca L.) auf; augenblicklich sind es 12 Stück. Dieselben nisten regelmässig in dem mitten auf dem Teiche befindlichen Entenhause. Prov. Ostpreussen. Ozerwonken (Eckert). Gemeiner Brutvogel. Prov. Pommern. Klein Reichow (Ziemer). 1884, März, 20., S.S.W., sonnig, warm: 8 St. rastend. Wird hier von Jahr zu Jahr seltener, seitdem einige kleine Teiche, ihre Lieblings- plätze, trocken gelegt sind. 1885 traf ich nur am 2. August ein Q an. — Neuwarp (Hintze). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Weizlar (Dr. Glaser). Einzelne Paare nisten häufig auf dem Durchzuge. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Brut- vogel. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Sehr häufig auf Alsen. — Husum (Peters). Am 13. März das erste Männchen erlegt; am 12. April ea. 70 St. auf dem Zuge. — Struck- ‘dorf (Voss). Nicht häufig und bisher nur im Herbst beobachtet. Kgr. Sachsen. Nistet einzeln im Burkersdorfer Teichbe- zirke bei Zittau, ebenso auf den Teichen bei Grossenhain, wo sie im Herbste das Gebiet verlässt und im Frühjahr zurückkehrt, am 19. Febr. dıe ersten angekommen und ein & auf den über- schwemmten Röderwiesen erlegt. Am 20. Novbr. 8 St. auf einer eisfreien Stelle des Deutschbaselitzer Teiches bei Kamenz beobachtet und 2 St. davon erlegt. Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg (Oppel). Durch- zugsvogel, in strengen Wintern vereinzelt in Flüssen. — Leuten- dorf b. Sonnefeld (Stammberger). Durchzugsvogel. — Ober- süllbach (Sembach 1... Durchzugsvogel. — Taimbach b. Coburg (Deussing). Brutvogel, vereinzelt. — Weidach (Florschütz). Durchzugsvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Pressler). Durchzugsvogel. 237. Anas penelope, linn. — Pfeifente. Baden. Radolfzell (Schwab). Häufig vorkommender Wintervogel. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Wird nur manch- mal auf dem Striche erlegt. — Kaufbeuren (A. Buchner). Auf dem Herbst und Frühjahrszug oft zahlreich, seltener und einzeln im Winter. — Lohrerstrasse (Steinbrenner). Durchzugsvogel. — München (C. Parrot). Regelmässig anf dem Zuge. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 605 Durchzugsvogel, sparsam. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Auf dem Frühjahrszuge die ersten am 28. März, die letzten am 24. April beobachtet. Kgr. Sachsen. Am Anfang des Herbstes auf den Teichen bei Deutschbaselitz b. Kamenz gehört. Sachsen-Coburg-Gotha. Taimbach b. Coburg (Deus- sing). Durchzugsvogel. Schwarzburg-Rudolstadt. Katzhütte (Presslern). Durchzugsvogel. 238. Fuligula rufina, Pall. — Kolbenente. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Sehr selten; wurde früher bei Fischen im Allgäu und bei Zindau beobachtet. 259. Fuligula nyroca, Güldenst. — Moorente Baden. Aadolfzel (Schwab). Häufig vorkommender Wintervogel. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Selten auf dem Herbst- und Frühjahrszuge. — Schwabach (Doule). Seltener Durchzugs- vogel im Frühjahr. Hessen. Giessen (W. Müller). Selten und nicht brütend. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Plänitz (Martins). Ein Gelege von 6 Eiern am 28. Mai gefunden. — Wittenberge (Walter). Ende Mai mehrfach angetroffen, daher wohl auch Brutvogel. — Nauen (Ludwig). Brutvogel. Prov. Ostpreussen. Ozerwonken (Eckert). Kommt vor, jedoch weniger zahlreich. Prov. Pommern. Schwellin (Ziemer). Am 9. und 11. Septbr. 1885 auf der sog. Schafwäsche je ein Stück beobachtet. Meist westliche Winde, regnerisch, kalt, ca.6°R. durchschnittlich. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Nur einmal hier im Früh- jahr erlegt. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Ein- mal geschossen. Prov. Schlesien. Hünern b. Oblau (Hirsch) Nicht häufiger Brutvogel. Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha (Habermann). Durchzugsvogel. Saehsen-Weimar. Weidigsmühle b. Jena (Heyne). Ueberall, wo sich Nistgelegenheit bietet. 240. Fuligula ferina, Linn. — Tafelente. Baden. ZBRadolfzel (Schwab). Häufig vorkommender Wintervogel. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Fast jedes Jahr wurden einzelne vom Herbst bis Frühjahr beobachtet. — Schwabach (Doule). Seltener Durchzugsvogel im Frühjahr. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Plänitz (Martins). Am 7. Mai ein Gelege von 6 Eiern. 606 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 241. Fuligula marila, Linn. — Bergente. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Sehr selten einzelne im Winter. — Schwabach (Doule). Seltener Durchzugsvogel im Frühjahr. Hessen. Giessen (Eckstein). 4. April ein junges Expl. erlegt. 242. Fuligula cristata, Linn. — Reiherente. Baden. ZAadolfzell (Schwab). Häufiger Durchzugsvogel. Bayern, Kaufbeuren (A. Buchner). Auf dem Frühjahrs- und Herbstzuge. — Schwabach (Doule). Seltener Durchzugsvogel im Frühjahr. Bremen. (Engel). Im Herbsterschienen auf einem ziemlich verwahrlosten Theile des hiesigen Stadtgrabens ein Paar Reiher- enten, die sich inmitten des Wassers aufhielten und tauchten, trotz zahlreicher Passanten des benachbarten Walles, der rasselnden Wagen etc. Sobald der Teich zufror — was bei der unbeständigen Witterung nur auf kurze Zeit geschah — verschwanden die Enten, um sofort wieder zu erscheinen, wenn der Teich frei war. Einmal brachte das Paar ein anderes & mit, das aber bald wieder ver- schwand. Bei Beginn des Sommers liess sich nur noch das 2 ab und zu blicken; das & schien seinem Genossen gefolgt zu sein. Eines Tages erschien das ? mit 5 Jungen, welche rasch heran- wuchsen, aber vor ihrer vollständigen Ausbildung von der Mutter verlassen wurden. Anfangs ruhten sie im Schilf aus, später be- nutzten sie mit Vorliebe einen Zaun, den Fischer durch den Teich gezogen hatten. Sie tauchten nicht mehr, da das Wasser zu flach geworden war und hielten stets zusammen, bis sie Mitte Septbr. plötzlich verschwanden. Kgr. Preussen. Prov. Pommern. Schwellin (Ziemer). Mitte März erlegte mein Schwager ein & auf dem Mühlenteiche. Prov. Schlesien. Riesengebirge, Giersdorf (Hosius u. Bormann). Durchzugsvogel Novbr. 1385; 1872 wurden 2 Exemplare erlegt. Würtemberg. Tüdingen (Graf von Scheler). Vor 6—7 Jahren 1 Expl. auf dem Federsee geschossen. 243. Clangula glaucion, Linn. — Schellente. Baden. Radolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Wintervogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Wintervogel. Am 25. Deebr. ein Weibchen von Schöllang im Allgäu erhalten. — Burgpreppach (J. A. Link). Wird nur sehr selten auf dem Striche am Main und an einzelnen Seen des Gebiets beobachtet und erlegt. — Schwabach (Do ule). Seltener Durchzugsvogel im Frühjahr. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (W alter). Auf den grösseren Seen im Juli mehrmals bemerkt, Nest jedoch für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 607 nicht entdeckt. Prov. Rheinlande. Wetzlar (Dr. Glaser). Durch- zugsvogel, sparsam. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Vom 29. März bis zum 9. April auf dem Frühjahrszuge, von Ende Septbr. bis zum 12. Novbr. auf dem Herbstzuge beobachtet. 244. Harelda glacialis, Leach. — Eisente. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Nur in strengsten Wintern bisweilen einzeln. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Zusum (Peters). Am 27. Januar ein Expl. erlegt. Prov. Westpreussen. Danzig (Haberkant). Wintervogel, früher in grosser Menge, nimmt an Zahl immer mehr ab. 245. Oidemia nigra, Linn. — Trauerente. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Aeusserst seltene Erscheinung. 246. Oidemia fusca, Linn. — Sammetente. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Nicht häufig und meist nur Weibehen und junge Männchen. Kgr. Sachsen. Ziau (Krezschmar). Am 24. Novbr. (bei starkem Nebel) erlegte Gartenbesitzer Zschirnt hier an der Neisse ein einzelnes ziehendes, ausgefärbtes & dieser in Deutsch- land höchst seltenen Entenart, welches Stadtrath Held seiner Sammlung einverleibt hat. 247. Somateria mollissima, Linn. — Eiderente. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Einzelne haben sich nach Bayern mitunter verflogen. Aeusserst seltene Erscheinung. 248. Mergus merganser, Linn. — Grosser Säger. Baden. Radolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Wintervogel. Bayern. Augsburg (A.Wiedemann). Im strengen Winter ziemlich zahlreich, so dass oft mehrere auf dem Markte hier er- scheinen. Nistete im Jahre 1884 zwischen Lindau und Bregenz in 2 Paaren. Am 14. Jan. ein Weibchen bei Kaufering erlegt. — Kaufbeuren (A. Buchner). Kommt alljährlich, besonders aber im strengen Winter vor. — Neumarkt (Gigglberger). Komnit nur auf dem Zuge vor. — Schwabach (Doule). Seltener Durch- zugsvogel im Frühjahr. — Vorderriss (Laurer). Standvogel. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Zahlreich in hohlen Eichen auf den Feldern, oft weit von den Seeen. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Hasselünne. In jedem Winter, besonders bei starkem Frost sieht man hier auf der Hase den Gänsesäger, welcher der Fischerei grossen Schaden zufügt. Fand man doch neulich in einem erlegten Exemplare 5 Fische, 603 ‘X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses darunter einen ziemlich grossen. Auch andere nordische Vögel be- leben im Winter die hiesigen Gewässer. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 21. April auf der Ems bei Greven noch ein Weib- chen erlegt ; dasselbe war bereits früher am Flügel verletzt und nicht flugfähig. Anfang Decbr. ebenfalls ein Weibchen erlest. 249. Mergus serrator, Linn. — Mittlerer Säger. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Viel seltener als M. merganser und nur im Winter, gewöhnlich junge Vögel. — Schwabach (Doule). Seltener Durchzugsvogel im Frühjahr. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (W alter). Auf mehreren Seeen Brutvogel, doch nicht häufig, da ihm sehr nachgestellt wird. — Perleberg (Rudow). Ein 2 lädirte sich am Telegraphendraht einen Flügel und kam so in meinen Besitz (18. Juni). Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Auf dem Eise der Saale geschossen. Prov. Schleswig-Holstein. Aaders- leben (Krohn). Mehrfach auf der Föhrde erlegt. 250. Mergus albellus, Linn. — Kleiner Säger. Bayern. Augsburg (A.Wiedemann). Kommt nur während des Winters vor. Am 11. Febr. ein altes Männchen von Tapfheim an der Donau, 23. Novbr. einen ebensolchen von Donauwörth erhalten. — Kaufbeuren (A. Buchner). Erscheint jeden Winter in Paaren. — Schwabach (Doule). Selten vorkommender Durch- zugsvogel im Frühjahr. — Neumarkt (Gigglberger). Kommt nur auf dem Zuge vor. — Würzburg (C.Parrotu. A. Pischinger). Wir sahen einen Merg. albellus, der am 4. Febr. bei Lautenbach am Main, drei Stunden unterhalb Würzburg, geschossen war. — Schwabach (Doule). Selten vorkommender Durchzugsvogel im Frühjahr. 251. Uria troile, Linn. — Dumme Lumme. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Ausum (Peters). Am 12. Octbr. ein Expl. auf dem Vorlande des Wessel- burner Koogs todt gefunden. 252. Podiceps cristatus, Linn. — Haubentaucher. Baden. ARadolfzell (Schwab). Sparsam vorkommender Durchzugsvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nicht seltener Stand- und Strichvogel, besonders häufig vom Herbst bis zum Frühjahr. Er brütet auf einigen Seen und grösseren Weihern. Am 10. Novbr. ein altes Männchen bei Artrang in einem Fisch- netz gefangen; 13. Novbr. 1 Stück bei Schongau, 16. Novbr. 1 Stück bei Augsdurg und eins bei Nördlingen geschossen. Am 24. Novbr. ein Weibchen von Offingen. — Kaufbeuren (A. Buchner). für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 609 Ueberall, doch nicht häufig. Standvogel. — Schwabach (Doule). Selten vorkommender Durchzugsvogel. Hamburg. (Böckmann). 28. Januar ein junges 2 be- merkt. Mecklenburg. Doberan (von Klein). — Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Reiersdorf (W alter). Ziemlich häufiger Brutvogel. Auf den Ringenwalder Seeen werden vom Fischer regelmässig alle Eier genommen, so dass seit 12 Jahren nur eine Brut aufgekommen ist; trotzdem ist der Vogel jedes Jahr in gleicher Anzahl da. — Luckenwalde (Stöckenius). Nicht seltener Brutvogel. Prov. Pommern. Löcknitz (Rüdiger). Brutvogel. Ankunft 1834 am 19., 1885 am 25. März. — Neu- warp (Hintze). Brutvogel. Prov. Sachsen. Torgau (Pietsch). Am 12. November begann der Zug nach dem Süden. — Beesen- laublingen (Schwen). Zu jeder Zeit auf der Saale, namentlich bei Eisgang, einmal 4 Stück zwischen den Schollen nahe der Stadt Alsleben beobachtet. Prov. Schlesien. Lipine (G. Weiss). Alljährlich im Gebiet geschossen. Kgr. Saehsen. Brutvogel bei Grossenhain, Zittau (auf dem Burkersdorfer Teichbezirk) und Kamenz, am 17. Octbr. dort 2 noch nicht vollständig ausgewachsene Junge lebend gefangen. Scechwarzburg-Rudolstadt. Döschnitz (W olfram). 2 Exemplare, & und 9, im Dechbr. 1879 erlegt. 253. Podiceps rubricollis, Gm. — Rothhalsiger Steiss- fuss. Baden. ARadolfzel (Schwab). Sparsam vorkommender Durchzugsvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). In Mittelschwaben nur auf dem Zuge, brütete dagegen früher schon auf dem Bodensee. — Kaufbeuren (A. Buchner). Selten, im Winter und Frühjahr bei Günzburg, Donauwörth und Lindau. Ksr. Sachsen. Bei Grossenhain noch etwas zahlreicher als Podiceps erist., auf fast allen passenden Teichen zu finden, am 15. April Paarung beobachtet. 254. Podiceps arcticus, Boie. — Hornsteissfuss. Baden. ARadolfzell (Schwab). Seltener Durchzugsvogel. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Höchst selten in jungen Exemplaren. 255. Podiceps nigricollis, Sundev. — Ohrensteissfuss. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Höchst selten, wurde früher bei Günzburg und Alpsee bei Immenstadt beobachtet. Kgr. Sachsen. Nistet im Durkersdorfer Teichbezirke bei Zittau. Cab. Journ, f. Ornith, XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. 39 610 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 256. Podiceps minor, Gm. — Zwergsteissfuss. Baden. Mannheim (F. Förster). Hat einzein an den Aus- mündungen der Altwasser in den Rhein überwintert, 1884/85. — Mosbach (Widmann). Ist hier eine aussergewöhnliche Er- scheinung. — Radolfzell (Schwab). Standvogel, häufig. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). (Kleiner Steiss- fuss, Zwergtaucher, Tauchentchen.) Ziemlich häufig. Nistet an Seen, Weihern und schilfreichen Gewässern, verlässt im Herbste seinen Nistort und treibt sich bis zum Frühjahre an offenen Ge- wässern herum. Im Stadtgraben zu Augsburg halten sich den Winter hindurch alljährlich 6—10 St. auf, unbeirrt vor den vor- übergehenden Menschen ihr munteres Thun und Treiben entfaltend. Vom Januar bis Ende März 7 dieser Vögel im Stadtgraben vor- handen. 10. Febr. 2 St. bei Augsburg erlegt; 14. Febr. 1 & von Burgau; 24. Febr. unweit Augsburg 2 Stück im Netze gefangen, aber wieder freigelassen; 13. April 1 Stück von Bobingen; 16. Octbr. ein & im Prachtkleide von Strassberg. Von Mitte Octbr. bis Ende Decbr. wieder 7 Stück im Stadtgraben vorhanden. — Bei Lauingen wurden im Monat Juni in einem Donauarme mehrere Junge beobachtet. — Burgpreppach (J. A. Link). Nicht seltener Brutvogel auf den meisten Seen des Gebiets. Am 1. Septbr. 1 Paar auf dem Striche auf dem hiesigen Fischteiche beobachtet. — Kaufbeuren (A. Buchner). Standvogel, häufig, besonders in schilfreichen Altwassern, Seen, Teichen und Flüssen. — München (C. Parrot). Brutvogel. Im Wiesentheider Park wurden 5 Junge ausgebrütet. Das Nest stand ganz frei, ziemlich in der Mitte des Sees. Dieser kleine See ist frei von Wasserpflanzen, kein Schilt ist zu sehen; demgemäss stand das Nest (auch bei der späteren Brut) völlig frei, etwa 3 Meter vom Ufer entfernt, auf einem Stückchen hervortretender Erde. Nichtsdestoweniger sind die Thierchen sehr ängstlich und scheu, ihr einziger Schutz besteht im Untertauchen, was sie auch bei jeder Gelegenheit thun. Schon am 23. Septbr. waren sie bis auf ein Stück verschwunden; dieses liess sich am 19. Octbr. zum letzten Male sehen. Er kommt ausser- dem noch vor auf einem Waldsee nahe bei Castell und sogar häufig, dann bei Burghasslach, Breitenlohe, Neuhaus, Dechsen- dorf, Poppenwied ete. — Neumarkt (Gigglberger). Ist hier Brutvogel. — Schwabach (Doule). Sparsam vorkommender Brut- und Zugvogel. Braunschweig. Aelmstedt (Menzel). Häufiger Brut- vogel auf dem Kuhteiche, den Süpplingerburger und Marienthaler Teichen. Hessen. Friedberg (Sprengel). Bei grossem Wasser im Frühjahr. Mecklenburg. Sternberg (Steinohrt). Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Luckenwalde (Stök- kenius). Einmal im Juni auf einem kleinen, mit Schilf dicht für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 611 umgebenen Teiche beobachtet; 2 andere wurden im August ge- schossen, Nest jedoch noch nicht angetroffen. Prov. Hannover. Oberbehme (von Brandis). Im Winter ist der kleine Fluss- taucher zahlreich vertreten, von November bis März. — Salzgitter (Stoot). Mageninhalt zweier Exemplare: Insectenrester, Novbr.; Inseetenrester und Federn, Novbr. Prov. Pommern. Neuwarp (Hinize). Brutvogel. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). 28. März auf dem Zuge; ein ? fängt sich in einer Fischreuse; es hatte noch viele Blutkiele. — Wetzlar (Dr. Glaser). Als Winter- vogel häufig. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Sehwen). Schwimmt auf der Saale bis an die Häuser von Alsleben und Bernburg heran. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Auf dem Herbstzuge die ersten Anfang Octbr. angetroffen, viele im Octbr. und Novbr., das letzte Stück am 17. Novbr. auf der Porrenkoogswehle. Kgr. Saehsen. Bei Grossenhain noch häufiger als der Ohrensteissfuss, selbst auf kleineren Teichen zu finden; ein Paar nistet alljährlich auf dem kleinen Mühlteiche zu Uebigau Ueberwintert öfters; am 16. Jan. bei N.O., Frost und klarer Luft mehrere Exemplare auf der Röder ganz in der Nähe der Stadt beobachtet. Auch bei Kamenz Brutvogel, am 15. Octbr. beim Teichfischen 2 Expl. gefangen, die sich bald an Mehlwürmer und gehacktes Fleisch gewöhnten, nach 4 Wochen aber beide starben. Am 16. Octbr. bei Wachau ein Expl. erlegt. Sachsen-Coburg-Gotha. Taimbach b. Coburg (Deus- sing). Brutvogel. Sehwarzburg-Sondershausen. Sondershausen (von Woltffersdorff). Brutvogel, häufig, Ankunft 6. März, einige Expl. überwintern auf der Wipper, gehn aber bei starkem Frost zurück. 257. Colymbus glacialis, Linn. — Eisseetaucher. Würtemberg. Tübingen (Graf v. Scheler). Am Neckar vor mehreren Jahren 2 Expl. geschossen. — Nordseetaucher. 258. Colymbus septentrionalis, Linn. — Nordseetaucher, Kgr. Preussen. Proy. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Wird während des Winters in der Umgebung Alsens häufig angetroffen. 259. Carbo cormoranus, M. u. W. — Kormoranscharbe. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Vom Herbst an den Winter hindurch auf Flüssen und Seen. Vor einer Reihe von Jahren fing sich einer an einer Legangel für Hechte im Elbsee bei Aitrang unweit Kaufbeuren. Mecklenburg. Aibnitzer u. Rostocker Haide (v. Klein). 39* 612 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses Einzeln. Vor 20 Jahren grosse Colonie bei Hohen- Wieschendorf bei Wismar. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge (W alter). Nicht brütend. Im Frühjahr und Herbst zahlreich. Prov. Han- mover. Hannover (Beckmann). Am Steinhuder Meer zuweilen. Prov. Ostpreussen. Zouisenberg (Meier). In grossen Kolonien brütend am Kurischen Haff beobachtet. — Königsberg (E. Hartert). Kolonie auf der Frischen Nehrung; eine andere bei Steinort am Mauersee in Masuren. Ueber eine Meile von letzterer Kolonie fand ich ein ganz einzelnes Nest inmitten einer kleinen Reiher- kolonie. Prov. Pommern. Neuwarp (Hintze). Einzelne auf dem Haff, am 5. Juni 2, am 7. August 1, am 10. August 3 Expl. Prov. Rheinlande. Altenkirchen (Sachse). Nur einmal hier im Frühjahre erlegt; auf den höher gelegenen Dreyfelder Weihern komınen fast alljährlich einzelne vor. Prov. Westpreussen. Danzig (Haberkant). Bei Pröbernau auf der Danziger Nehrung be- findet sich in der dortigen königlichen Forst eine sehr bedeutende Kormoran- und Reiherkolonie; viele Hundert werden dort jährlich zur Brutzeit geschossen. Ein Expl. der Sammlung des hiesigen Realgymnasiums zu St. Johann schoss ich vor einigen Jahren von des äussersten Spitze des St. Catharinenkirchthurms, wo es bereits seit 24 Stunden gesessen hatte. — Kulm (Charisius). Auf einem Gehölz im Mohrunger See bei Mohrungen, Ostpreussen, be- findet sich nach mir gewordenen Mittheilungen seit kurzem eine Ansiedelung. Prov. Westfalen. Bielefeld (Peperkorn). Vor ca. zwei Jahren wurde hier ein Expl. lebend gefangen; sonst nicht vorgekommen. Prov. Sehlesien. Fulkenberg (Hirsch). Brut- vogel. — Lipine (Weiss). Am Zuge zahlreich erlegt. 260. Carbo graculus, Linn. — Krähenscharbe. Sachsen-Coburg-&otha. Gotha (Habermann). Vor einigen Jahren ein Expl. erlegt; 8 Stück hatten sich — wahr- scheinlich — verflogen. Sachsen-Weimar. Weidigsmühle bei Jna Heyne). Vor 15 Jahren Nachts mitten in der Stadt gefangen (durch Gas- licht angelockt). 261. Lestris catarrhactes, Linn. — Grosse Raubmöve. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Augustenburg (Meyer). Kommt im Winter nicht selten bei Alsen vor. 262. Lestris pomarina, Temm. — Mittlere Raubmöve. Mecklenburg. Schweriner See (Wachenhusen). Von mir Ausgang der 30er Jahre geschossen. . 263. Lestris parasitica, Linn. — Schmarotzer-Raubnöve. Bayern. Burgpreppach (J. A. Link). Verfliegt sich manch- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 613 mal zu uns; nur einmal hier erlegt, kommt aber am Main öfter vor. — München (C. Parrot). Ende Septbr. wurde bei Geissel- mind, 2 Stunden von Castell, auf einem Feld eine Lestris parasitica erlegt. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Hannover (Beekmann). Einmal bei Lehrte erlegt. 264. Larus marimus, Linn. — Mantelmöve. - Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Zusum (Peters). Am 25. März beobachtet; am 27. Mai auf der Hallig Südfall zwei ausgefärbte und drei jüngere Individuen; am 10. Septbr. zwei Stück, am 23. Septbr. vier Stück beobachtet. 265. Larus argentatus, Brünn. — Nord. Silbermöve. Bayern. Würzburg (A. Pischinger). Am 6. Septbr. sah ich bei Worms auf einer Sandbank im Rhein 3 Silbermöven. Hamburg. (Krohn). Oefter im Winter. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Hadersleben (Krohn). Kommt auf der hiesigen Föhrde nur selten vor. — Husum (Peters). Am 27. Mai die ersten besetzten Nester mit einem Ei auf Südfall. 266. Larus camus, Linn. — Sturmmöve. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Fast jeden Winter einzeln. Kgr. Preussen. Prov. Ostpreussen. Zlchwalde (Baecker). Erscheint hier öfter in grossen Schaaren, besonders im Herbste, und ist dann der Vorbote von starken Seestürmen. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Vom 15. April an nahm die Zahl der hiesigen Wintergäste rasch ab. 267. Rissa tridactyla, Linn. — Dreizehige Möve. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nur zur Herbst- und Winterszeit, mitunter zahlreich, dann wieder gar nicht. Am 22. Octbr. einen Flug dieser Vögel am Lech gesehen. Kgr. Preussen. Prov. Hannover. Haselünne. Vom Sturme verschlagen sieht man hier, zum Beispiel im Jahre 1382, kleine Schaaren von Möven, ich fand damals (Febr.) eine todte dreizehige Möve. Prov. Westfalen. Münster (Koch). Am 22. August wurde hier ein junger Vogel todt gefunden. Schwarzburg-Rudolstadt Tilleda (Petry). Ein Exemplar gänzlich erschöpft angetroffen. 268. Xema ridibundum, L. — Lachmöre. Die eingegangenen Notizen werden zugleich mit der Ver- breitungskarte veröffentlicht werden. 614 X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses 269. Sterna anglica, Mont. — Lachmeerschwalbe. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Brütet zahlreich auf Lechinseln, die von tiefem Wasser umspült sind, so dass man nur schwimmend oder mit einem Kahne auf solche gelangen kann. In den Monaten Mai und Juni waren wieder viele brütende Paare auf den Sandinseln des Lechs oberhalb Augsburg. — Kaufbeuren (A. Buchner). Häufig auf den Flüssen des Kreises; brütet auf den Sandinseln des Lechs. Zugvogel. 270. Sterna argentata, Naum. — Silbergraue Meer- schwalbe. Kgr. Preussen. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters. Am 2. Mai die ersten neun Stück gesehen. Am 27. Mai Gelege von ] und 2 Eiern. Am 7. Septbr. die letzten zwölf Stück beobachtet. 71. Sterna fluviatilis, Naum. — Flussseeschwalbe. Baden Radolfzell (Schwab). Häufiger Strichvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Nistet auf solchen Inseln des Lechs, die von tiefem Wasser umgeben sind. Am 26. April viele auf den Lechinseln oberhalb Augsburgs; 27. April, mehrere jagen auf der Wertach. In den Monaten Mai und Juni nisteten viele dieser Vögel auf den Lechinseln. — Kaufbeuren (A. Buchner). Sehr häufig auf den Flüssen; brütet zahlreich auf den Sand- und Kiesbänken des Lechs. Zugvogel. Braunschweig. Fürstenberg (Benze). Im Laufe des Sommers mehrfach an der Weser gesehen, eine Brutstätte aber nicht bemerkt. Mecklenburg. Doberan (v. Klein). — Sternberg (Stein- ohrt). — Brutvogel. Kgr. Preussen. Prov. Brandenburg. Wütenberge(W alter). Häufiger Brutvogel, Eier werden sehr gesucht. Prov. Hannover. Hannover (Beckmann). Am Steinhuder Meer. Prov. Rhein- lande. Wetzlar (Dr. Glaser). Durchzugsvogel, sparsam; Febr. und Novbr. Prov. Schleswig-Holstein. ZHadersleben (Krohn). Etwa zwanzig Paare auf den Damminseln nistend; die Nester, welche am 5. Juni frische Eier enthielten, stehen ziemlich zerstreut. Kgr. Sachsen. Den ganzen Sommer hindurch auf der Elbe nahe Seusslitz (bei Grossenhain) in mehreren Paaren anzu- treffen, dieselben mögen wohl auch an deren Ufern nisten. Sehr zahlreich in den Sommermonaten am linken Elbufer zwischen Dresden und Blasewitz. (Meyer). | Würtemberg. Tübingen (Graf von Scheler). 17. Septbr. 1882 6 Stück auf dem Federsee bei Ludwigsburg beob- achtet. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 615 272. Sterna minuta, Linn. — Zwergseeschwalbe. Bayern. Kaufbeuren (A. Buchner). Sehr selten, einzeln auf dem Zuge. Kgr.Preussen. Prov. Brandenburg. Wittenberge(Walter). Ganz wie st. fluviatilis. Prov. Sachsen. Beesenlaublingen (Schwen). Oefters auf der Saale zu sehen. Prov. Schleswig-Holstein. Husum (Peters). Am 2. Mai das erste Stück beobachtet; am 27. Mai Gelege von 1,2 und 3 Eiern. Die letzten zwei Expl. am 4. Septbr. gesehen. Kgr. Sachsen. Den ganzen Sommer hindurch wie die vorige auf der Elbe nahe Seusslitz (bei Grossenhain) in mehreren Paaren anzutreffen. Zahlreich in den Sommermonaten am linken Elbufer zwischen Dresden und Blasewitz (Meyer). 273. Hydrochelidon leucoptera, M. und Sch. — Weiss- flüglige Seeschwalbe. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). Meist nur auf dem Zuge, doch wurde sie schon mehrmals zur Brutzeit am Lech getroffen, wo sie sicher auch brütete. — Kaufbeuren (A. Buchner). Ziemlich selten einzeln oder in kleinen Trupps auf der Wanderung; mitunter auch in einzelnen Paaren auf den Lechinseln brütend. 274. Hydrochelidon nigra, Boie. — Schwarze See- schwalbe. Baden. Radolfzell (Schwab). Seltener Strichvogel. Bayern. Augsburg (A. Wiedemann). In den Monaten Juni und Juli einzelne auf den Lechinseln gesehen. — Kaufbeuren (A. Buchner). Einzeln oder in Gesellschaft auf dem Zuge vor- kommend. Hamburg. (Krohn). Kommt auf den schwimmenden Inseln der unzugänglichen Sümpfe vor. Gelege wurden von dort schon öfter geholt. Ker. Preussen. Prov. Brandenburg. Wütenberge (W alter). Nur in einer Bucht, die sehr mit Wasserpflanzen bedeckt ist, zahl- reicher Brutvogel. Prov. Hannover. Clausthal (Leverkühn). 27. August ein Paar am Teich bei Bösehof dicht bei Clausthal in herrlichen Flugbewegungen sich tummelnd beobachtet. — Aan- nover (Beckmann). Am Steinhuder Meer Winters erlegt. Prov. Schleswig-Holstein. Ausum (Peters). Die ersten zwei Stück am 2. Mai angetroffen; am 9. Mai in grosser Anzahl vorhanden. Berichtigungen zum IX. Jahresbericht. Seite 169, Zeile 19 von oben lies „' statt 9. Seite 204, Zeile 15 von unten die Beobachtung von Walter „Brutvogel bei Reiersdorf‘‘ gehört nicht unter die Provinz Hessen-Nassau, sondern unter Provinz Brandenburg, ebenso alle übrigen später im Berichte vorkommenden Beobachtungen aus Reiersdorf. Seite 211, Zeile 19 von oben: „Brutvogel in Wittenberge“ (Walter) gehört nicht zu Provinz Hessen-Nassau , sondern zu Brandenburg, eben- so alle übrigen später im Berichte vorkommenden Beobachtungen aus Wittenberge. Seite 212, Zeile 11 von unten! Die Beobachtung von Hartert aus Wesel am Rhein gehört nicht unter Provinz Preussen, sondern unter Provinz Rheinlande, ebenso alle später im Berichte vorkommenden Beob- achtungen Hartert’s aus Wesel. Seite 214, ne al von oben lies statt: „angekommen‘ — „Die ersten beob- achtet‘! Seite 233, Zeile 23 bis 13 von unten, von „Unser Beobachter... bis... das Nr suchte“ gehört auf dieselbe Seite Zeile 19 hinter ‚„Stand- vogel“. Seite 240, Zeile 18 von unten zu lesen statt: „Sitta europaea, Linn.“ — Sitta europaea var. caesia, M. u. W. Seite 262, Zeile 18 und 19. Die Notiz von ‚ Wehlheiden (Ochs). Brutvogel... bis... im Winter vor“ bezieht sich auf Regulus cristatus, Koch und ist statt „Brutvogel‘“ zu setzen auf Seite 260, Zeile 6 von unten. Seite 295, Zeile 12 von unten: „Ankunft am 29. April“ ist zu setzen auf Seite 297, Zeile 6 von oben, hinter „vor.“ ibidem, Zeile 12 von unten: „Norkitten (Robitzsch)‘“ ist zu streichen. Seite 312, Zeile 12 von unten, hinter „genannt“, ist einzuschieben: „bei Oelsnitz.‘ Seite 321, Zeilell vonunten, statt: „Brutvogel“ ist zu setzen: „Durchzugsvogel“. Seile 321, Zeile 1 ist zu streichen. ibidem, Zeile 2 bis 5 bezieht sich auf die vorhergehende Art Plectrophanes nivalis, L. und ist zu setzen auf Seite 320 zwischen Zeilen 10 und 9 von unten! Seite 378, Zeile 2 von oben, hinter: „einige‘‘ ist einzufügen: „100“. Seite 383, Zeile 15 von oben, statt Schwarzach lies: Schoeneck. Seite 368, Zeile 20 von unten und folgende: Arnoldsgrün (Helm) ist zu streichen. Der folgende Satz: „Nistet... bis... Teiche“ ge- hört hinter die folgende Beobachtung von Kamenz, Zeile 18 von unten, hinter „Kommt vor“. Verbreitung der Vögel Deutschlands kartograpbischer Darstellung. Im Auftrage der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin bearbeitet vom Aussehuss für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. I: Versuch einer Darstellung der Verbreitung von Corvus corone L., Corvus cornis L., und Corvus frugilegus L. von PaulMatschie. (Mit einer Karte, Tab. III.) Die Mitglieder des Ausschusses haben es übernommen, die Verbreitung der Vögel Deutschlands in kartographischer Weise darzustellen. Der Beginn ist durch Herrn Paul Matschie mit den 3 deutschen Krähenarten gemacht, deren Brutorte auf einer Karte in verschiedenen Farben und Zeichen eingetragen sind. Später werden andere Vögel folgen, zunächst die im 9. Jahresberichte (1884) (siehe dieses Journal 1886, April-Heft, Seite 133 und 134!) aufge- führten. Ananmunnnnnnnnnn Angabe der Titel aller faunistischen Arbeiten, welehe in der nachfolgenden Liste in Abkürzungen aufgeführt wurden. Böckmann: ÖOrnithologische Beiträge zur Fauna der Niederelbe. Schacht: Vogelwelt des Teutoburger Waldes. Monatsschrift des Deutschen Vereins zum Schutze der Voselwelt. Kohlmann: Brutvögel der Umgegend von Vegesack. Olearius: Vögel der Umgegend Elberfelds. Rey: Ornis von Halle. Ornithologisches Centralblatt. Tobias: Wirbelthiere der Oberlausitz. Rohweder: Vögel Schleswig-Holsteins. Liebe: Die der Umgegend von Gera angehörigen Brutvögel. Wiepken: Systematisches Verzeichniss der im Herzogthum Oldenburg vorkommenden Vögel. Holtz: Beobachtungen aus der Vogelwelt von Neu-Vorpommern und Rügen. Zeitschrift für Ornithologie und practische Geflügelzucht. Heraus- gegeben vom Vorstande des Ornithologischen Vereins zu Stettin. Jounal für Ornithologie. Auf der IX. Jahresversammlung der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin wurde dem Ausschusse für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands u. a. auch die Aufgabe gestellt, die Verbreitung der deutschen Vögel durch Ein- tragen der mit unbedingter Sicherheit festgestellten Wohnsitze derselben in Karten darzustellen. Die bei der Anfertigung dieser Karten sich ergebenden Lücken sollen alsdann mit Hilfe der Mit- arbeiter in den verschiedenen Theilen unseres Vaterlandes auszu- füllen versucht werden. Die erste der in dieser Weise herzustellenden Verbreitungs- karten liegt nunmehr hier vor; dieselbe behandelt die Verbreitung der Nebelkrähe, der Rabenkrähe und der Saatkrähe. Die Brut- plätze von Corvus cornix sind durch das Zeichen O, diejenigen von ©. corone durch ®, diejenigen von ©. frugilegus durch —+- an- gedeutet; Orte, an welchen Raben und Nebelkrähe nebeneinander brüten, oder wo Bastardbruten beobachtet wurden, sind durch das Zeichen © kenntlich gemacht. Die rothe Farbe zeigt das Gebiet an, welches von €. corone allein bewohnt wird, die blaue Farbe weist auf die Gegenden hin, in welchen nur (©. cornix ge- funden wird; durch Rothviolett und Blauviolett wurden Gebiete bezeichnet, in welchen beide Arten brüten, je nach dem Ueberwiegen der einen oder der anderen Species, und zwar So, dass im Rothviolett ©. corone, im Blauviolett C. cornie vorherrscht. Jeder Brutort ist durch eine Zahl bezeichnet, welche übereinstimmt mit der entsprechenden in der nachfolgenden Liste, aus welcher der Name des betreffenden Beobachtungsortes, seine Zugehörigkeit zu einer Provinz resp. einem Staat, der Name des Beobachters und die Quelle, aus welcher die Beobachtung geschöpft ist, ersehen werden kann. Eine weitere Liste führte die einzelnen deutschen Staaten der alphabetischen Reihenfolge nach auf mit den für die 3 Arten nachgewiesenen Brutplätzen. Ergebnisse der Zusammenstellung. Die Nebelkrähe bewohnt den Osten, die Rabenkrähe den Westen unseres Vaterlandes. Die Grenze des Gebietes, in welchem Corvus cornız allein, Corvus corone gar nicht vorkommt, hat ungefähr folgenden Ver- lauf: Westgrenze von Pommern, von der Ostsee bis zum Kamme- rower See, eine Linie von dort, Mecklenburg und den Regierungs- 620 Paul Matschie: bezirk Brandenburg geradlienig durchschneidend etwa im Verlauf des 31. Längengrades bis zum Fläming, von dort östlich sich wendend parallel der sächsischen Ostgrenze in Schlesien bis zum Riesengebirge. Dieselbe schliesst ein ganz Pommern, West- und Östpreussen, Posen, die Osthälfte von Brandenburg, sowie Schlesien bis auf den südwestlichen Theil des Regierungs- bezirkes Liegnitz. Vereinzeltes Vorkommen von Corvus corone innerhalb dieses Gebietes: Charlottenburg (77) nach Walter sehr selten, Spreewald (81) nach Schalow einmal beobachtet, Wunder bei Baruth (85) nach Stengel, dessen Beobachtungen nicht immer ganz zutreffend sind; von Kleist giebt für Bärwald bei Dahme (224) C. cornix allein an. Corvus corone findet sich, von Ausnahmefällen abgesehen, west- lich von einer Linie, die ungefähr folgendermassen zu ziehen ist: Eider, den holsteinischen Landrücken entlang bis in die Gegend von Lübeck, südwestlich über Lüneburg bis dahin, wo die Bode den 52. Breitengrad schneidet, dann südlich am 29. Längengrad entlang bis zur Unstrut, von dort quer zum Schnitt- punkt der Elster mit dem 51. Breitengrad, die Elster entlang und von Greiz aus östlich zum Erzgebirge. Diese Grenze schliesst ein: den südwestlichsten Theil von Holstein, den grössten Theil von Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Regierungs- bezirk Erfurt, Reuss, Sachsen-Coburg, Sachsen-Mei- ningen, Sachsen-Weimar, Schwarzburg, Waldeck, Lippe, Westfalen, Hessen-Nassau, Rheinprovinz, Hessen, Bayern, Baden, Württemberg, Elsass-Loth- ringen. Vereinzeltes Vorkommen von Corvus cornic in dem so be- grenzten Gebiete. Husum (150) einmal Bastardbrut beobachtet, Schillings- hörne an der jeverschen Küste (222) einmal flügge Junge angetroffen, Zwischenahner See (223) 1871 und 1872 je eine Bastard-Familie, Beckedorf bei Hermannsburg (89) in 50 Jahren 2 Bastardbruten nachgewiesen, Braunschweig (25), Steterburg (37) je einmal nach Voigt, Eckardtsberga (130) nach Hornung einmal, Erlangen (219) nach Doule einmal, München (17) nach Hellerer 2 Bastardbruten, Münnerstadt bei Kissingen (15) 1883 eine Bastardbrut nach Riegel, Stoffen- ried (492) nach Kirchmayer. Am Böhmerwalde finden sich 3 Beobachtungsorte, für welche beide Arten als Brutvögel ange- geben werden, Regnitzlosa bei Hof (221), Finsterau (220) und Santa Catharina (486). Es ist wahrscheinlich, dass Corvus cornix an der Westgrenze Bayerns längs des Böhmer Waldes noch allgemeiner vorkommt. Nach dem Vorhergehenden wird das Elbstromgebiet von beiden Arten bewohnt, Bastardirungen sind aus vielen hier liegenden Verbreitung von Corvus corone, cornx und frugilegus. 621 Stationen bekannt. Im Allgemeinen überwiegt westlich der Elbe die Rabenkrähe, östlich derselben die Nebelkrähle. In Anhalt, Mecklenburg, einem Theil von Brandenburg, Sachsen, dem westlichsten Theil von Schlesien, Schleswig-Holstein, Königreich Sachsen und einem Theile von Sachsen-Alten- burg werden beide Arten als Brutvögel notirt. Die Saatkrähe, Corvus frugilegus, scheint in Norddeutsch- land nur in der Lüneburger Heide zu fehlen und in den östlichen Provinzen selten aufzutreten. Sie vermeidet ausserdem Gebirge, und wird im Harz,im Thüringer Walde, im Riesen- gsebirge nur in den Vorbergen gefunden. Bayern zeigt nur wenig Colonien, vom Regierungsbezirk Trier und Elsass- Loth- ringen sind keine bekannt, Westfalen in seinem mittleren Theile scheint ebenso, wie ein Theil von Hessen-Nassau, ebenfalls die Saatkrähe als Brutvogel zu entbehren. 544 Orte sind auf der Karte verzeichnet, von ihnen werden 290 von C. frugilegus bewohnt, 211 zeigen O. corone, 19 C. corn«z allein, von 66 Orten werden beide Arten notirt. Leider war es nicht möglich, die einzelnen Orte den alpha- betisch geordneten Ländern entsprechend mit fortlaufenden Zahlen zu bezeichnen, da während der Zusammenstellung dem Ver- fasser noch eine grössere Menge von Notizen zuging und namentlich auf den X. Jahresbericht Rücksicht genommen werden musste. Hoffentlich ist hierdurch die Uebersichtlichkeit nicht allzusehr be- nachtheiligt. Zahlreiche Lücken auf dieser Karte in fast allen Theilen Deutschlands zeigen leider deutlich, dass noch sehr viel zu thun ist, wenn die Verbreitung der Krähenarten in unserem Vaterlande genügend bekannt werden soll. Möge dieser Versuch, das dem Be- arbeiter zugängliche Material aufmerksamen Beobachtern möglichst übersichtlich vorzuführen, die Veranlassung dazu sein, dass irthüm- liche Angaben berichtigt und neue Brutorte bekannt gemacht werden. "III 2 194eweJoyy $ Zingzıe | '0€ el - spyNn : epyoy-ssoag) | '68 x a yosngagpeıg 'sodızy & wroysıopuek) | '8Z "A 5 epyn - OPAQATEL) | "28 III 3yP1Iogsoayef 7IoM > opfopagajsunıg | '98 29 'g '898T 79104 'sodıauy OF L:X XI IA AT III II = snisejgg ‘sowwol] < Somypsunzig | 98 "III > Syn) Sromyosuneag opoay | "TR "X QDLIOgSSAIgRe PL 1oduryasıqg Yoaled & SıngzınM | 83 XI AT 0 Ser 7asT LO FE TeUmOL ESDRIR R wiouspulM | '°6 x : a9jsıaunegl =" WEZIBMUOS | 'I8 "XI 3 anoq = yozqenyag | '08 = = JyasuypjLyog = yasıy 'p "e gpegsuoN | '6L es x = pay 5 uaduıssty °q Jpejsıouunw | '8I .— "XI 4yPraogqssayep | 12.19[[°H s uswpaony | ‘ZI = O2 A 208] PIUUELINEN 22IPURT * Teyyjopuım | '9I z Z “ 301182 I . jaegıgqYqIeN | 'ST = >x = sıy _ y2oy | FI = BG BER PJACHERAUGTE ae) EJLAc/ıTE) x unmayyoy | 'eI = 38427 .96S]-BIUUEIUNEN EIDSOPUERT = NER ELDER = x : JELER = uosungop "q uopegroag | "TI Z x : WER ENLEN 2 geıgq | OL a, x S 'J011eT ® PIEAIOSTIIG we [[ese)) | '6 x = Nu x yoeddeadsmg | '8 a 3 19981d & Sequeg | '% 2 & 1ajqnad uroAeg Sınquapeyssy 9 N e genug E ozy[opey | 'q ‘XI ee 1978.10 ,7 “ wıioquue N 7 = = yoryoy > wrogspppYy 'q }pejsusqtaf 'g = * a97peM 9 2 | neösioig 'T Zunge | "X 4yPLIDgSBIgBPL 4agag | uopeq | urmyy 'e uoyıesuneg | "I : 'S > 'dsd : Zunyydegoag aıp ıny a]jend | as ka norace | j10s3unyya9egoag oN a 2 -uojgeZ U9PPULIAISUR TOP SUnIgMIH 623 Verbreitung von Corvus corone, cornix und frugiegus. XI "gg d’090 omodoA "AT TILL DU WU BJRELEERUGGE “ [14 Be rag ‘d 099 odgayagl XI = I % "TIR-TN 0 AT 24 "AI TIL HQO1I0qso1gRp "69T '9L8T WO ‘7 jeumorf IM "IIA 'IA "A III "AI Jyarıogsnıgepf “ Suagy Mopny [y90g 0A zung 1q848 ypruypg uygogS 9 399191 UOA ury]} U0A osıofl SUOLIBN H0M aauaseM | S2raqwıT 4peunS MNERERM Jpaeyuıof Jouffoy] a9uJdo]f sngaoN suusp ura4sgo “TOJInDU 3pa uyoay ‘op uyoıy uugwy9og ALLEM A19yoLTT yyeanoN 921078 3310 ‘gyosng MOpny apyn uIoyıyoN yarıod 91Bwerf 21 SIMOrT P SsU9Wa1lg Sınquap[?a N “6 [24 [23 pjowpaqp-addr] « [2 [23 u9ss9J] "YSSO.L) ur9}s[07-I1asa]yog [13 opuig, PTOLd uadurıyyorf-ssesiH “ Zıaaydsuneig zeusı 'q I0Js0]2no MN uryo]aN ysnjsatmpnT MONBIY uoruonez 'q Snı9z[oH Mousden 'q FOoyyaIy ua}eyopIoff quaya.LıysoAdId] u819g0(] 319qu19I8 a9pa1yaS neuoydasaıy uosneyzjoyuogug] TeyyaopIoH woıp[o I uoseqyuayle,T prae4se1d Spkleleche SUNIOM | uodurg 19q Sıue]d y99SNE]-S801N) uossaL%) ypsysunie(] uoq9]sıop&H dq[9TapaIN Sınquen] JIOpsaA]Yy 'q AOJIEMSIHgOT MA gas3oLd DTYOMIOA 999118 Zıngq19j918 LELEEIS puepany uosneysseppıy ul9JsUHYO [eyyuaneN ZıaquayyarT Paul Matschie 624 67 'd [edoamıg uugwjyoy ” 799q9UOWR | '86 Xf x UNI A9P U0OA 4 uopıT | "16 "X Iypraogsaayep uynyLoAerT * 19A0uuBH | '96 “988 "EET "UIQ ‘7 Jeuınop 1olo £ auldT 'p "e neuoIn | 'C6 II ® I e LT : Sısqseıg) | 76 "X IQOLIIGSIAITLEL UUBWIIISIIN > Zınquaddor,) | 86 "ECT Tluurwunen ofeıd % ale | '86 "6I dA [odoAgnıg uunwwjyoy > Teyyuaungg | 'I6 "II 2 yosdoplag ‘A Fein) % - yosdajıag ssoyag | '06 "X 4ydLIIgsIIger weapun A & sıngqsuugumaf qpop3299g | '68 SIT ‘98T 2399 Yyuyossyguoy ypıuıgosuguuejg 19A0uu8 wıuny | '88 sog 'IssI “ 193u3Ig e siaıyy t9uassoz | "28 'L08 "I88T "UIQ '7 Jeuimop A9e M Ri °q ‘se uasnegasysnM | 98 ‘08T '818I "999 yrayassyeuom [93usIg s ymıeg ‘q zapun My | 'C8 677 ISO Fame ZepIsuaS S q90sYIM | 78 XI MPLIIgSSAgeL ‘op > odısquayyıM | 'E8 er & Jaja M “ yorasııM | 8 LOE 1881 ug Tenor MOJEUIS : prenaaiıdg | 'I8 "108 T88T WO IL "A 17a MA ‘sunaem = zyurid | '08 ® & Mopny = Saga119g | '64 x © zyaıy > SınquaAaW ‘q ursgsuskaıT | 84 "IM 2 19[e A & Sinquayonwyg | "LE N . 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98On[eped N0O1quasumyy ‘Trg "erg "shG "I9G "074 "689 "889 "189 "989 "Ggg ‘vEG "889 "084 "184 "084 "664 "869 "L6G "959 "054 "764 "869 "664 "164 "064 "614 "814 "LIG "9IG "GIG ‘TIe 'sI@ "SIE "IIG "OIG "60% "804 638 Paul Matschie: Vertheilung der dreiArten auf die deutschen Länder. Anhalt. 0. corone: Dessau (167), Diebzig (164), Köthen (165), Rosslau (166). CO. corniw: Dessau (167), Diebzig (164), Köthen (105), Rosslau (166). 0. frugilegus: Fasanenbusch bei Köthen (165), Naumannsbusch bei Ziebigk (294), Nienburger Busch an der Saale (295), Packen- dorfer Haide (296). Baden. CO. corone: Baumgarten am Rhein, Rheinebene bis belchen, Münster- thal (1), Egringen (481), Freiburg im Breisgau (2), Leibenstadt bei Adelsheim (3), Mannheim (4), Mosbach (482), Radolfzell (5). C. corniz: Vacat. Ö. frugilegus: Friedrichsfeld (300), Käferthal (293), Radolfzell (9) ca. 15—20 Nester, Rheininsel oberhalb Rüdesheim (480) ca. 20 Nester, Seckenheim (299), Waldhof (297) einzeln brütend, Bayern. C. corone: Aschaffenburg (6), Augsburg (483), Bischbrunn (484), Burgpreppach (3), Castell am Steigerwald (9), Ebrach (10), Finsterau (220), Freihalden bei Jettingen (11), Kamelthal (12), Karlstein (487), Kaufbeuren (483), Kehlheim (13), Kochel (14), Lohr (439), Marktbibart (15), Mindelthal (16), München (17), Münnerstadt bei Kissingen (13), Neubau (490), Neustadt a. d. Aisch (19), Regnitzslosa (221), Rohrbrunn (491), Santa Catharina (486), Schönebach (489), Schwabach (20), Schwarzach bei Straubing (21), Stoffenried (492), Tückelhausen (107), Windsheim (22), Wiesen (493), Würzburg (23). C.cornix: Erlangen (219) einmal Bastardbrut nach Doule, Finsterau (220), München (17) nach Hellerer (?), Münnerstadt bei Kissingen (18) einmal 1883 Bastardbrut mit 4 Jungen nach Riegel, Regnitzlosa, Post Rehau (221), zahlreiche Nester nach Deeg, St. Catharina (486), Stoffenried (492). C. frugilegus: Aschaffenburg (6), Bewohner der Ebene, Durg- preppach (8), Ebrach (10) häufig, Espachholz bei Sommers- ‚ dorf-Weidenbach (304), Finsterau (220), Lohr (489), Zwischen Olching und Maisach (304), Rohrbrunn (431) sparsam, Schwa- bach (20), Schleisheim (301), Feldhölzer beim Bahnhof Tries- dorf (302), Werneck (494) 100 Nester. Braunschweig. C. corone: Allrode (24), Braunschweig (25), Brunsleberfelde (26), Calvörde (27), Gandersheim (28), Gross Rohde (29), Harzburg (30), Helmstedt (453), Lichtenberg (31), Marienthal (32), Verbreitung von C. cornix, corone und frugdegus. 639 Ottenstein (33), Kiddagshausen (34), Rübeland (35), Salder (464), Seesen (36), Steterburg (37), Stiege (38), Vorwohle (39). C. cornix: Calvörde (27) einzeln im Drömling, Braunschweig (25), & Steterburg (37) nach Voigt. frugilegus: Asse (305), Braunschweig (25), Brunsleberfelde (26), Fürstenberg (513), Gross-Rohde (29), Hallendorf ber Braunschweig (25), Lichtenberg (31), Marienthal (32), Seesen (36), Steterburg (37), Thiede (458), Walkenried (307), Wefer- lingen (462), Wieda (495) zwei Pärchen, Wolfenbüttel (306). Elsass-Lothringen. C. corone; Bietsch (40), Wiebersweiler bei Albesdorf (41). SS &) SIOS SiS . cornix: Vacat. . frugilegus: Vacat. Hamburg. . corone: Hamburg (42), Neederelbe (43). . cornix: Vacat. . frugilegus: Hamburg (42), Börnsener Tannen bei Hamburg (397) 300 Nester. Hessen. . corone: Bingen (514), Butzbach (496), Darmstadt (45), Giessen (46), Gross-Buseck (47), Kirtorf (497), Planig bei Bingen (48), Worms (49). . cornix: Vacat. . frugilegus: Büdingen (303), Butzbach (496) zahlreich, Dor- heim (309), Friedberg (310), Giessen (46) selten, Klein- Karben (311), Nieder- Wöllstadt (312), Offenbach (313), Oppenheim (314). Lippe. . corome: Berlebeck (50), Biesterfeld (51), Falkenhagen (52) Feldrom (53), Heidenthal (54), Langenholzhausen (55) Rieschenau (56), Schieder (57), Sternberg (58). .cornix: NVacat. frugilegus: Asemissen (411), Derkenkamp (417), Berlebeck (50), Dillinghausen (414), Biesterfeld (51), Feldrom (3), Fromm- hausen (415), Herser Aller (418), Heidenthal (54), Lückhausen (412), Mosebeck (416), Oerlinghausen (409), Oittenhausen (413), Pinneichen (410), Schieder (57), Sternberg (58). Mecklenburg. . corone: Doberan (59), Dreveskirchen bei Wismar (60), Eichhof bei Hagenow (61), Holzkrug bei Zarrentien (62), Krakow (63), Ludwigslust (64), Malchin (65), Neukloster bei Wismar (66), Parchim (67), Schwerin (68), Sternberg (69). . corniz: Doberan (59), Dreveskirchen bei Wismar (60) mehr als corone, Krakow (63) überwiegend, Ludwigslust (64) weniger als corone, Malchin (65), 50 cornie auf 1 corone, Neukloster 640 Paul Matschie: bei Wismar (66), Parchim (67), Schwerin (68), Sternberg (69) mehr als corone. i ©. frugilegus: Bistorf (321), Doberan (59), Dreveskirchen bei Wismar (60), Eichhof bei Hagenow (61), Grevismühlen (316), Güstrow (317), Holzkrug bei Zarrentien (62), Krakow (63) einzeln, Zohmen bei Dobbertin (318), Ludwigslust (64), Plüschow bei Wismar (319), Schwerin (68), zwischen Schwerin und Wismar (315), Stavenhagen (320) einzeln, Sternberg (69), Waslow (322). Oldenburg. O0. corone: Brake an der Weser (10), Dangast (71), ‚Delmenhorst (72), Geestgegend bei Oldenburg (73), Gruppenbühren (74), Oldenburg (75), Schillingshörne an der Jeverschen Küste (222), Zwischenahner See (223). ©. cornixz: Schillingshörne an der Jeverschen Küste (222) Hügge Junge einmal angetroffen, Zwischenahner See (223), 1871 und 1872 je eine Bastard-Familie. 0. frugilegus: Brake an der Weser (70), Oldenburg (75), Ovelgönne (511), Seefeld bei Ellwürden (323). Preussen. Brandenburg. ©. corone: Brandenburg an der Havel (76) sehr selten, Oharlotten- burg (77) sehr vereinzelt, Freyenstein be! Meyenburg (713) einzelne, Perleberg (19) 1 cornixz zu 50 corone, Plän’tz bei! Wuster- hausen an der Dosse (80), Spreewald (51) einmal beobachtet, Wilsnack (82), Wütenberge (53) in gleicher Anzahl als corniz, Wittstock (84), Wunder bei Baruth (85), 2—5 Paare, Wuster- hausen an der Dosse (36), Zossener Kreis (87) selten. ©. corniz: Bärwald bei Gebersdorf bei Dahme (224), Berlin (225), Brandenburg an der Havel (76), Charlottenburg (17), Freyen- stein bei Meyenburg (78), Gramzow (226), Greiffenberg (227), Köhnshof (369) Kraatz bei Gransee (228), Lenzen (229), Lucken- walde (230), Nauen (231), Perleberg (79), Plänitz bei Wuster- hausen an der Dosse (80), Reiersdorf (232), Spreewald (81), Stras- burg (233), Tornow bei! Wusterhausen an der Dosse (234), Witten- berge (83), Zehrensdorf bei Zossen (235), Zion bei Stentsch (236). G. frugilegus: Bärwald bei Gebersdorf bei Dahme (224), Banzen- dorf bei Lindow (338), Caden bei Cassel (327), Charlottenburg (77), Dahme (330), Derwitz (339), Drewen (334), Fehrow bei Peitz (325), Freyenstein bei Meyenburg (78), Göttin (340), Götz (336), Gramzow (226), Greiffenberg (227), Gross Kreutz (358), Havelberg (332), Hornow bei Dahme (340), Jüterbog (331), Köhnshof (369), Lenzen (229), Meinsdorf (328), Neustadt an der Dosse (326), Neu Teplitz (337), Niehendorf (329), Pritzwall: (335), Zübbeck (324), Strasburg (233), Zwischen Stechow und Ferchesar (341), Tornow (234), Wiepersdorf bei Dahme (512), Wuticke (335), Zion bei Stenisch (236), Junge im Sommer erlegt. Verbreitung von Corvus corone, cormix und frugdlegus. 641 Hannover. : . corone: Andreasberg (374), Aschendorf (385), Aurich (88), Beckedorf bei Hermannsburg (89), Schloss Berlepsch (90), Blumenthal (91), Clausthal (515), Celle (92), Cloppenburg (93), Grasberg (94), Gronau an der Leine (95), Hagenburg (498), Hannover (96), Lathen (384), Oberhüll (517), Papenburg (386), Preten (97), Salzgitter (499), Schneverdingen (500), Schönebeck (98), Vegesack (99), Wühelmshaven (100), Wunstorf (501), O. cornix: DBeckedorf bei Hermannsburg (89) in 50 Jahren zwei Bastardbruten nachgewiesen. C. frugilegus: Aschendorf (385), Cuxhaven (457), Gesmold (506), an Ye) Grasberg (93), Gronau an der Leine (95), Hannover (96), Hasselünne (519), Haste (502) 30 Nester. Hoyangegend bei Celle (92), Kneheim bei Cloppenburg (93), von Lathen bis Aurich (384, 88), Nemden (505), Overlehme (503), Salzgitter (499), Seelze bei Hannover (383), Wendtland an der Elbe (332), Wütlage (504). Hessen-Nassau. corone: Bruchköbel (520), Cassel (101), Dehrn (155), Dillenburg (102), Frankfurt am Main (105), Hanau (156), Ramholz bei Schlüchtern (104), Rinteln (157), Sterzhausen (521), Wiesbaden (105), Wehlheiden (522), Witzenhausen (106). . corniz: Vacat. . frugilegus: Dehrn (155), Dendersen bei Rinteln (445), Dor- felden bei Frankfurt am Main (447), Frankfurt am Main (103), Heinecamp bei Rinteln (446), Hochstadt bei Frankfurt am Main (448), Langensebold (449), Merholz bei Gelnhausen (450), Monta- baur (436), Schwanheim (437), Steinbrücken bei Dillenburg (438), Witzenhausen (106). Ostpreussen. corone: Vacat. corniz: Bloecken (2537), Braunsberg (238), Czerwonken (239), Elchwalde (470), Insterburg (240), Johannesburg (241), Königs- berg (242), Lowsenberg (243), Norkitten (244), Polkotter Wald (245), Ratzeburg 246), zwischen Rossen und Braunsberg (247), Zymna (248). . frugilegus: Büsterwald bei Braunsberg (238), Goldap (350), Lochstädt bei Pillau (351), Norkitten (244), zwischen Rossen und Braunsberg (247). Pommern. . corone: Nacat. cornix: Anklam (249), Barth (250), Belgard (251), Bublitz (252), Cöslin (253), Glasshütte Eichenthal bei Tribsees (254), Greifs- wald (255), Klein Reichow (256), Labes (257), Löcknitz (523), Neuvorpommern (258), Neuwarp (524), Rügen (259), Schievel- Cab. Journ. f Ornith. XXXV. Jahrg. No. 180, October 1897. 41 642 Paul Matschie: bein (260), Schloss Kämpen (261), Stargard (262), Stettin (263), Usedom (264). C. frugilegus: Barth (250), Buchholz (360), Dargibel bei Anklam (366), Dars (3712), Glashütte Eichenthal bei Tribsees (254), Greifswald (255), Karlsberg bei Züssow (367), Kurow bei Stettin (363), Messenthin (364), Neuenkirchen bei Gre’fswald (368), Neuvorpommern (258), Polchlepp bei Schievelbein (359), Rubkow bei Anklam (365), Stargard (262), Stendemin bei Belgard (358), Stettin (263), Wütichow bei Stargard (362), Wittow auf Rügen (371), Wulkow (361), Zennowiz auf Usedom (370). Posen. ©. corone: Vacat. O. corniw: Bomst (265), Krotoschin (266). ©. frugilegus: Bomst (265) kleine Colonie. Rheinprovinz. C. corone: Aachen (108), Albeshausen bei Braunfels (109), Alten- kirchen (110), Bruyeres-Walk (111), Codlenz (112), Cronenberg (113), Elberfeld (114), Essen (115), Hermeskeil (116), Jülich (117), Linnich (118), Meddersheim bei Meisenheim (119), Neu- wied (120), Odenkirchen (121), Saarbrücken (122), Siegburg (123), Wesel (124), Wetzlar (507). C. cornix: Vacat. C. frugilegus: Aachen (108), Albershausen bei Braunfels (109) selten, Altenkirchen (110), Bruyeres- Walk (111) selten, Cre- feld (440), Ehreshofen (443), Essen (115), Euskirchen (441), Hesselbach bei Gummersbach (442), Jülich (117), Lennich (118), Odenkirchen (121), Rees (439), Siegburg (123), Wesel (124). Prov. Sachsen. C. corone: Alsleben (125), Schloss Annaburg (126), Bernburg (127), Cönnern (123), Dingelstedt (129), Eckardtsberga (130), Halber- stadt (131), Halle an der Saale (132), Heiligenstadt (133), Heinrichs (134), Hindenburg (135), Zlsenburg (465), Klein Beuster bei Seehausen (136) mehr wie cornix, Mauderode bei Elrich (137), Mühlhausen (158), Naumburg an der Saale (159), Neuhaldensleben (140), Nordhausen (141), Poplitz (142), Raben- insel bei Halle an der Saale (143), Wernigerode (144), Zahna (145), Zeitz (267). C. cornix: Alsleben (125) selten, Schloss Annaburg (126) 5:1 corone, Bernburg (127) selten, Oönnern (128) selten, Kekardts- berga (130) 1:30 corone, Halle an der Saale (152) selten, Hindenburg (135), Klein Beuster bei Seehausen (136) in Menge, Neuhaldensleben (140), Popliütz (142), Rabeninsel bei Halle an der Saale (143) einzeln, Zeitz (267) ein Paar. C. frugilegus: Alsleben (125), Schloss Annaburg (126), Bernburg (127), Bündorfer Holz bei Halle an der Saale (349), Cönnern (128), Freiburg an der Unstrut (379), Wald bei Goseck (377), Granwinkel bei Schönewalde (381), Halle an der Saale (132), Verbreitung von Corvus corone, corniw und fruglegus. 643 Harzungen (380) selten, Kayna bei Zeitz (373) schwache Colonie, Klein Beuster bei Seehausen (136) jetzt nicht mehr, Rabeninsel bei Halle an der Saale (143), Saalthal unterhalb Naumburg (376), Suderode bei Vienenburg (378), Wedders- leben (525), Wegeleben bei Halberstadt (375), ee (144), Zahna (145), Zeitz (267), schwache COolonie. Schlesien. . corone: Görlitz (146), Lohsa (148) einzeln, Ortrand (147). . cornix: Boroschau (453), Breslau (268), Brieg (269), Carolath (270), Casimir (271), Görlitz (146), Goldberg (272), Gutt- mannsdorf (273), Haım (473), Hoyerswerda (274), Hühnern bei Ohlau (275), Jägendorf bei Jauer (276), Liegnitz (277), Lipine (471), Lohsa (148), Muskau (452), Neustadt (278), Ohlau (279), Oppeln (280), Ortrand (147), Ottmachau (281), KRausche (282), Saabor (283), Stempen bei Bralin (284), Strau- püz bei Brockendorf (285), Trebus bei Rietschen (286), T: ae bei Herrnstadt (454). Wolfshau (472), Ziegen- hals (474 C. lee Breslau (263), Brieg (269), Casimir (271), Görlitz (146), Güttmannsdorf (273), Hühnern bei Ohlau (275), Lenschütz (354), Niederbrockendorf (285), Ottmachau (281), Pitschenberg bei Königszelt (356), Radersdorf bei Leuthen (451), Rausche, Görlitzer Haide (282), Tscheschkowitz (454), Urbanokowitz (355), Schäferer Wildschütz bei Breslau (357), Zülz (353). Schleswig-Hoistein. 0. corone: Breitenstein (396), Flensburg (149), Hadersleben (44), Husum (150), Mölln in Lauenburg (151), Niendorf (152), Ostküste von Holstein (153), Segeberg (154), Struckdorf (476). C. cornix: Alsen (475), Flensburg (149), Hadersleben (44), Husum (150) einmal Bastardbrut, Ostküste von Holstein (153), Struck- dorf (476) einzeln. C. frugilegus: Apenrade (466), Ascheberg am Plöner See (395), Breitenstein bei Plön (396), Dassow (392), Düsternbrook bei Kiel (393), Hoyersworth (394), Husum (150), Holz Klüschen- berg bei Mölln in Lauenburg (387), Klingenbrook (508), Land- schaft Angeln (389), Landschaft Dänischer Wohld (391), Land- schaft Schwansen (390), Niendorf (510), Padelügge (509), Sege- berg (154), Ziegelholz bei Mölln (388). Westfalen. C. corome: Bielefeld (ATT), Brakel (158), Hilchenbach (425), Hohen- limburg (159), Schloss Hülshof (526), Münster (160), Ober- eimer (161), Kheda (162), Süderland (163). C. cornix: Schloss Hülshof (526), 1865 eine Bastardbrut nach einer Notiz des verstorbenen Baron Ferd. v. Droste. C. frugilegus: Arnsberg (435), Bielefeld (417), Billerbeck (420), Brilon (433), Büren (431), Exter (426), Hamm (419), Hattingen (422), Hilchenbach (428), Lippstadt (432), Löhne 41* BES) 644 Paul Matschie: (425), Obereimer (161), Paderborn (430), Schildesche (424), Siegen (427), Siekor bei Bielefeld (423), Soest (434), Tecklen- burg (421), Warburg (429). Westpreussen. ©. corone: Vacat. C. os Danzig (287), Kulm (288), Schwiedt (289), Strasburg 290). C. frugilegus: Danzig (287), Sarpe. bei Neufahrwasser (469), Zempelburg (352). Reuss. . corone: Gera (169), Greiz (170), Lobenstein (171). . cornix: Vacat. . frugilegus: Borstendorf (406), Görkwitz bei Schleiz (408), Grossenstein an der Sprotte (405), Neu Gernsdorf (407). Königreich Sachsen. O. corone: Arnoldsgrün (172), Camenz (173), Ebersbach bei Löbau (174), Friesen (542), Grossenhain (175), Kohren (176), Zwischen Leipzig und dem. Erzgebirge (117), Liebethal bei Pirna (178) weniger als cornix, Meusdorf (540), Mittleres Erzgebirge (179), Nünchritz bei Riesa (180) mehr als cornix, Oberlössnitz (181), Piskowitz (544), Pulsnitz (182), Radeberg (183), kammenau bei Bischofswerda (184) weniger als cornix, Wachau (478), Walda bei Grossenhain (185), Wurzen (456) mehr als cornix, Zwickau (543). C. cornix: Camenz (173), Ebersbach bei Löbau (174), Grossenhain (175), Liebethal bei Pirna (178) mehr als corone, Nünchritz bei Riesa (180) weniger als corone, Oberlössnitz (181), Pulsnitz (182), Radeberg (183), Rammenau bei Bischofswerda (184) mehr als corone, Wachau (478), Walda bei Grossen- hain (185), Wurzen (456) weniger als corone, Zittau (541) wenige Paare. ©. frugilegus: Oamenz (173), Ebersbach bei Löbau (174), Frrieders- dorf (345), Grossenhain (175), Leipzig (177), Mantitz (347), Medessen (342), Nünchritz bei Riesa (180), Quersa (344), Rammenau bei Bischofswerda (184), Regis (348), Spremberg (346), Striesen bei Grossenhain (343). Sachsen-Altenburg. C. corone: Altenburg (291), Eisenberg (1683), Gössnitz (292), Gumporda bei Kahla (293), Beust (466), konneburg (187), Schmölln (186). C. cornix: Ronneburg (187), Schmölln (186). C. frugilegus: Altenburg (291), Fichtenhainichen (468), Klein- tauschwitz (393). DISS) Sachsen-Coburg. Ve C. corone: Arlesberg (188), Dietharz (189), Dörrberg (190), Finsterbergen (191), Gehlberg (192), Georgenthal (195), Gotha Verbreitung von Corvus corone, cornix und frugilegus. 645 (194), Gross-Tabarz (195), Kleinschmalkalden (196), Leuters- dorf (531), Oberschönau (197), Obersüllbach (532), Stutzhaus (198), Tambach (199), Taimbach (527), Thal (200), Thüringer Wald (201), Waltershausen (202), Weidach (528), Winterstein (203), Zella (204). . cornix: Vacat. . frugilegus: Dietharz (189), Gotha (194), Günthersleben (399), Herbsleben (401), Molsdorf (400), Sonnefeld (535). Sachsen-Meiningen. C. corone: Barchfeld bei Liebenstein (206), Priesnitz (455). connıx: Vacat. C. frugilegus: Aue (459), Cauerwitz (461), Utenbach (460) sämmtlich bei Oamburg. Sachsen-Weimar. . corone: Erbenhausen (529), Jena (205), Rannstedt (467). . cornix: Vacat. . frugilegus: Zwischen Jena und Löbstedt (402), Nerkewitz bei Jena (403), Pfiffelbach (404). Schwarzburg. C. corone: Döschnitz bei Schwarzburg (207), Katzhütte (336) Rothenburg (537), Scheibe (839), Seega (538), Sondershausen (208), Tilleda (530). ©. cornix: Vacat. C. frugilegus: Cursdorf (534). Waldeck. C. corone: Stryck (409). C©. cornix: Vacat. ©. frugilegus: Vacat. Württemberg. ©. corone: Ehingen an der Donau (209), Heilbronn (210), Königs- bronn (211), Ludwigsburg am Neckar (212), Mainhardter Wald bei Gaildorf (213), Nietheim bei Neresheim (214), Plochingen (215), Schwäbisch Hall (216), Stuttgart (217), Tübingen (218), Wasseralfingen (533). C. cornix: Vacat. C.frugilegus: Vacat. m NO DIN Einige biologische Notizen aus dem für den X. Jahres- bericht des Ausschusses für Beobachtungsstationen einge- gangenen Material. Ueber den Schaden, welche die Rabenkrähe der Land- und Forstwirthschaft zufügt, liegen Klagen aus folgenden Stationen vor: Beckedorf (Wundram), Grasderg (Fick), Gehrden (Schuch), Schneverdingen (Roth) in Hannover, Burgpreppach (Link) in Bayern, Giessen (Eckstein) in Hessen, Sterzhausen (Liedtke), Wehl- G 646 Paul Matsechie: heiden (Ochs) in Hessen-Nassau, Odenkirchen (Leussen) in der Rhein- provinz und Struckdorf (Voss) in Schleswig-Holstein. Nach den- selben wurde die Nebelkrähe beim Jagen auf Rebhühner, Hasen, junge Enten und Gänse, Tauben beobachtet. In Giessen versuchen sie die jungen Störche vom Neste zu nehmen, in Odenkirchen wurden Feldhühnereier im Magen von C. corone gefunden. Von Beckedorf, Grasberg, Gehrden und Struckdorf wird sie als Plünderer der Saat- felder denuneirt. [Ich war Augenzeuge, wie eine Rabenkrähe aus einem Finkenneste halb erwachsene Junge raubte. Als sie zu- rückkehrte, um den Raub zu vollenden, suchte ich dieselbe durch lautes Rufen und Händeklatschen abzuschrecken; sie wusste sich aber zu helfen, erfasste, um schnell tabula rasa zu machen, das ganze Nest sammt dem Inhalt mit dem Schnabel, riss es los und trug so die Beute, wie in einem Korbe, eine ziemliche Strecke im Fluge fort, wo ihr dann das Nest mit den Insassen entfiel.] (Link, Burgpreppach.) Hintze in Neuwarp klagt über den Schaden, welchen ©. cornix an Brutenten thut. Albinismus: Eine in meinem Garten in Schönebach (Zusam- thal, Bayern) brütende Krähe hatte in der Mitte des rechten Flügels zwei rein weisse Federn (A. Wiedemann). — Am 2. Novbr. sah ich auf der Fahrt nach Berlin in der Nähe von Freienwolde ein Exemplar mit weissen Schwingen, kaum 30 Schritteentfernt(Ziemer). Origineller Nestbau: Am 6. Mai habe ich in der Nähe von Wiesen im Gestrüpp von verkrüppelten Erlen, Tannen und Birken unten auf dem Boden ein Nest mit 5 Eiern gefunden. In einem Roggenfelde bei Oythe wurde ebenfalls ein Rabenkrähen- nest, auf welchem der Vogel sass, nach der Vechtaer Zeitung vom 7. Mai entdeckt. (Meistermann, Cloppenburg.) _ Geruchssinn: Den vermeintlich so stark ausgebildeten Geruchssinn der Krähen kann ich durchaus nicht anerkennen. Ich legte sehr oft das beim Abziehen der Säugethiere und Vögel ‚abfallende Fleisch sowohl im Sommer wie im Winter an Stellen, in deren Nähe sowohl die Rabenkrähe als auch die Elster Futter suchend kamen; ich habe aber nie bemerken können, dass sie durch den Geruchssinn auf dasselbe aufmerksam gemacht worden wären, auch dann nicht, wenn es schon anfıng, stark zu riechen. Sie kamen oft ganz nahe zum Aase, ohne es zu finden. Hunde und Katzen aber witterten dasselbe aus weiter Ferne, suchten und fanden es bald auf. (Link, Burgpreppach.) Ortssinn: Ein von mir gehaltener zahmer Rabe (Corvus corone), der wegen seiner räuberischen Thätigkeit und diebischen Anlagen nach einem 8 Kilometer entfernten Orte verbannt werden sollte, kam früher von dort zurück als der Bote, der ihn hinge- tragen hatte. Zum zweiten Male dorthin verwiesen, kehrte er, da er wieder zurückgeflogen, doch 10 Minuten von seinem früheren Wohnort entfernt gefangen und gerupft worden war, zu Fuss heim. Nun durfte er bleiben. Eine Gesellschaft Damen setzte er ein- Verbreitung von Corvus corone, corniz und fruglegus. 647 mal dadurch in grossen Schrecken, dass er plötzlich durch ein offenes Fenster auf den Kaffeetisch flog, einen Aufschnitt Brod aufnahm und sich schleunigst wieder durch das Fenster entfernte (Fabricius, Neubau.) Verscharren der Nahrung: Eine Rabenkrähe verscharrte auf dem Futterplatze erhaschte Bissen an verschiedenen Stellen im Schnee, ob aus Missgunst gegen verwandte Bewerber oder in Aussicht kommender Bedürfnisse. (Schuch, Gehrden.) Eine Saatkrähe legte glänzende Dinge, die sie gestohlen, in Vertiefungen, welche sie mit Papier und Blättern zudeckte. (Stoot, Salzgitter.) Bastard-Ei: Während der langen Zeit meiner Beob- achtungen habe ich nur 2 mal eine Nebelkrähe im Sommer an- getroffen, die sich mit einer Nebelkrähe gepaart. Das erste Mal war die Nebelkrähe ein &, daher die Eier für meine Sammlung ohne Werth. Von den 4 Jungen aus dieser Brut waren 3 fast ganz schwarz, wie das 2, eines aber ganz wie die Nebelkrähe ge- zeichnet. Das zweite Mal war die Nebelkrähe ein 2. Nest ganz ähnlich wie bei der Rabenkrähe, nur etwas umfangreicher und wie mir schien, gleichgiltiger gebaut; die Eier schöner wie die der Rabenkrähe, der Grund lichter und die Zeichnung und Punkte sreller. Mit eigener Hand ausgenommen zieren die Eier noch jetzt meine Sammlung. (Wundram, Beckedorf.) Rheda (Behrens). Corvus corone nistet hier stets in einzelnen Paaren. Eine Menge derselben scheint nicht zum Brut- seschäft zu schreiten, denn seit mehreren Jahren habe ich an einer bestimmten Stelle eines aus hohen Eichen bestehenden Waldes regelmässig an jedem Abend einen Schwarm von 60—80 Stück bemerkt, und zwar mitten in der Brutzeit. Anfangs glaubte ich, es seien dies nur Männchen, bis ich ein Weibchen erlegte; dasselbe zeigte keinen Brutlleck. Diesen Sommer hatten sie ihr Standquartier in einem Kiefernwalde unmittelbar in der Nähe der Ems aufgeschlagen. Ich habe sie wiederholt und zu jeder Tages- zeit, bisweilen stundenlang beobachtet. Bei Tage trieben sie sich, bald einzeln, bald in ganzen Schaaren, Nahrung suchend auf den Wiesen umher; gegen Abend suchten sie bestimmte Stellen der naheliegenden Waldungen auf. Ich habe nie gesehen, dass sich auch nur eine einzige entfernte, um etwa den Jungen Nahrung zu bringen; auch habe ich die ganze Umgegend durchstreift, aber in einem Umkreise von einer Vierstelstunde nur ein einziges Krähennest gefunden. — Merkwürdige Vorliebe der Saatkrähen für die Früchte einzelner Eichen wird aus Klein Beuster (Braun) berichtet. Aus einer Reihe Eichen in der Nähe des Wohnhauses des Beobachters wird ein Baum mit Vorliebe von den Krähen auf- gesucht, obgleich schon manche Krähe hier ihr Leben lassen musste, und zwar wiederholt sich dieses jedes Jahr. Auch sind die Saatkrähen sehr eifrige Wallnussdiebe, 648 Paul Matschie: Von einer grossen Saatkrähenkolonie bei Zattingen berichtet Schmidt: Wenn im Frühjahr die Nesthocker halb flügge sind, werden dieselben zu Gelde gemacht, indem man mit Hilfe von Baum- scheeren, Katzenkrallen und Stricken zu den Nestern gelangt, die Jungen hinabwirft, sie abbalgt, ausweidet und sackweise an die Hötelbesitzer verkauft, welche sie ihren Gästen gebraten als Tauben verabreichen. — Die Landleute pflanzen ihre Bohnen, Erbsen ete. des Nachts bei Laternenschein, damit die Krähen nicht zuschauen können, weil sie sonst die Aussaat vollständig vernichten würden. Nachzutragen sind noch folgende Beobachter, die Notizen zum X. Jahresbericht einsandten, besonders die Verbreitung der Krähen betreffend : Baden: Schütt, Oberförster in Baumgarten; Bayeru: Baumeister, Oberförster in Schwarzach, Rebele, Lehrer in Frei- halden, Ris Dr., Divisionsarzt a. D. in Kochel;, Braunschweig: Brackebusch, Kantor in Gandersheim; Mecklenburg; Hagemeister in Waslow, Wachenhusen in Schwerin; Preussen, Prov. Brandenburg: Berthold, Forstreferendar in Greiffenberg, Ehmcke, Landrichter in Berlin, Kühne in Berlin, Snethlage in Kraatz; Prov. Hannover: Leverkühn, Stud. med. in Hildesheim (z. Z. in Kiel), Wolf in Cuxhaven; Rhein- provinz: Arends, Gärtnerin Zssen, Hartertin Wesel, Kesseler in Siegburg, Knebel, Lehrer in Hesse/bach, Kriehler, Oberförster- assistent in Hermeskei, Lenssen in Odenkirchen, Möbusin Planig, Mölders, Lehrer in Rees, Schlarb, Weinhändler in Medders- heim, Schmitz, Lehrer in Druyeres- Walk, Vaugeois in Aachen, Zimmermann in Zuskirchen; Prov. Sachsen: Bertog in Aalber- stadt, Braun, Cand. theol. in Klein-Beuster, Brömme in Passen- dorf, Schmidt in Halberstadt, Schmidt in Wegeleben; Prov. Schlesien: Beeker, Ortsvorsteher in Trebus, Heinein Ortrand; Prov. Schleswig-Holstein; Mau, Dr., Lehrer in Segeberg, Peter- senin Mölln, Voss in Struckdorf ; Prov. Westfalen: Flechtheim in Brakel; Prov. Westpreussen: Haberkant, Kämmerei-Kassen- Rendant in Danzig, Dziarnowski, Forstlehrling in Schwiedt; Kgr. Sachsen:Schmidtin Rammenau; Sachsen-Altenburg: Schmiedeknecht in Gumporda; Sachsen-Coburgs- Gotha: Eulefeld, Forstinspector in Gotha. Der unter 198 (Seite 214) erwähnte Beobachter heisst Rond- thaler, nicht Rondsthaler, der unter 182 aufgeführte Beobachter, Hauptmann Charisius sandtekauch für Westpreussen und Prov. Brandenburg Beobachtungen ein. Accentor 277. — alpinus 470. — fervidus 277. — Koslowi 277. — modularis 91, 188, 201, 257, 277, 471. — orientalis 277. — rubidus 977. Aceipiter erythrocnemis 122 — guttatus 122. — nisus 173, 193, 252, 294, 381. — pileatus 122, 127. Accipitres 122. Acestrura 330. — decorata 336. — Heliodori 330. -— Mulsanti 330. Acredula caudata 164,207, 258, 273, 483. — rosea 258. Acrocephalus arundina- cea 77, 91, 199, 258, 259, 301, 491. — horticula 259, 492. — palustris 91, 190, 199, 253, 259, 490. — phragmitis 91, 190, 200, 253, 254, 259, 301, 307, 494. — schoenobaenus 77. — turdoides 162, 190, 199, 258, 492. Actitis hypoleucus 138, 145, 179, 226, 267, 296, 306, 595. — macularia 596. Adelomyia cervina 335. — melanogenys 325. Aechmophorus major 126. Aegialitis cantianus 578. — collaris 36, 125. — falelandica 134. — fluviatilis 182, 264. — hiaticula 47, 84, 138, 182, 264, 587. — minor 182, 208, 209, 264, 578, Index. 1887. Aegialitis nivosa 134. Aegithalus pendulinus 270, 274. Agapornis 40, 220. — Fischeri 54, 220. — personata 40, 55, 220. — pullarıa 302. Agelaeus Sclateri 223. Agelaius badius 11. — cyanopus 11, 116. — flavus 116. — pyrrhopterus 11. — ruficapillus 116. — thilius chrysocarpus 116. Aglaeactis 324. — cupripennis 324. Agriornis maritima 130. Asrodroma campestris82, 90, 261, 528. Agyrtria 350. — apicalis 331. — coeruleiceps 330. — Linnaei 330. — maculata 330. — Milleri 330. — terpna 330, 331. — tobaci 330. — viridissima 330, 331. — — terpna 330. Aithyia nyroca 183, 268, 605. Alauda alpestris 164, 538. — arborea 164, 190, 202, 261, 530. — arvensis 82, 164, 202, 212, 261, 289, 368, 532, 533. — cristata 164, 261, 289, 528. — fasciolata 74. — spec. 407. Alaudidae 73. Alca torda 186. aequatorialis Alcedinidae 60, 121, 236. Alcedo cristata 307. vs cyanea 22. Alcedo ispida 104, 169, 191, 254, 286, 418. — pieta 308. — quadribrachys 307. — rubescens 22. — viridis 23. Alecto Dinemelli 67, 154. Alectorurus guira-yetapa 7 — tricolor 117. Amadina fasciata 41, 42. Amaziılia 331. — beryllina 331. — erythronota 331. — fusceicaudata 331. — lucida 332. Amazilius Castaneiventris 331. Amblycercus solitarius 10, 116. Amblyrhamphus holo- sericeus 117. Ampelis garrula 163. Amydrus Blythi 141, 241. — Rüppellii 141, 154, 241. Anabazenops oleagineus 119. Anaeretes 131. Anas acuta 183, 268, 297, 601, 602. — boschas 86, 182, 211, 267, 600. — clypeata 267, 598. —. crecca 183, 190, 212, 268, 297, 601, 608. — flavirostris 46. — mergoides 85. — penelope 183, 268, 604. — querquedula 86, 183, 212, 268, 297, 603. — spec. 157. — strepera 297, 602. — tadorna 190, 212, 297, 598. — xanthorhyncha 46. Anastomus lamelligerus 49, 146, 183, 184, 650 Anatidae 46. Androdon aequatorialis 334. Andropadus flavescens 75, 155, 242. gracilirostris 301, 305. gracilis 301. latirostris 308. virens 801. Anorthura troglodytes 163, 188, 197, 257, 290, . 478. Anser cinereus 182, 267, 597. — erythropus 221. — segetum 182, 267, 597. — spec. 211. — torquatus 597. Anseres 124. Anseridae 46. Antenor unicinetus 122. Anthocephala floriceps 335. Anthochaera aubryanus 247. Anthodiaeta collaris 143 155, 242. Anthothreptes 301. — Longuemarii 155, 242. — orientalis 75, 154. — subcollaris 301, 306. — tephrolaema 306. Anthracoceros Lemprieri 112. Anthus 294. — aquaticus 90, 525. — arboreus 90, 201, 212, 261, 290, 526, 532. campestris 82, 90, 261, 528. chi 118. correndera 113. furcatus 180. obscurus 188. parvus 130. pratensis 90, 188. 190, 202, 261, 290, 525. pyrrhonotus 308. Raalteni 73. — rupestris 525. — sordidus 73. Antrostomus parvulus 129, 132. Anumbius acuticaudatus 119. Aphantochroa eirrho- chloris 334. Aphobus chopi 117. 27, aurantia INDEX. Aplonis atronitens 246, 247. — caledonicus 246, 247. nigriviridis 246. Novae Hollandiae 246. obseura 247. striata 247. viridigrisea 247. quila Brehmi 157. chrysaetus 387. — var. fulva 387, 388. — clanga 386, 387. imperialis 387, 388. naevia 386. spec. 157, 159. Ara caninde 121. — chloroptera 121. — glauca 121. — maracana 121. Aramides cayennensis 35, 125. — saracura 125. — ypecaha 34, 125. Aramus carau 35. ‚— scolopaceus 35, 125. Aratinga xanthopterus 26. Archibuteo lagopus 171, 252, 294, 391. Archicorax albicollis 65, 153, 240. | Ardea 297. — alba 96, 146, 227. ardesiaca 146, 297. atricapilla 50, 139. bubulcus 50, 139, 146, 227, 299. caerulescens 29. eandidissima 30, 123. cinerea 84, 175, 210, 265, 297, 581. cocoi 29, 123. comata 42. cyanura 31. egretta 29, 123. fuscieollis 31. garzetta 146, 227. goliath 146, 297, maculata 31. marmorata 30. melanocephala 159. nobilis 50. nycticorax 50, 177, 583. purpurea 176, 581. — ralloides 581. Arabıdhe 50, 227. Ardeola comata 50. — minuta 162, 177, 265, 581. 146, Ardetta exilis 123. Ardetta involucris 1923. — minuta 162, 177, 265, 581. — pusilla 302. Argya mentalis 75. — Tubiginosa 75. Arremon polionotus 115. Artomyias fuliginosa 305. Arundinicola leucocepha- la 117. Ascalopax gallinago 180, 190, 209, 266, 296, 592. — gallinula 180, 190,209, 267, 592. — major 157, 180, 209, 266, 592. Asio accipitrinus 133. — brachyotus 162, 173, 187, 194, 252, 293, 407. — clamator 27. — mexicanus 27, 122. — stygius 93. Astur nisus 173, 193, 252, 294, 381. — palumbarius 168, 171, 193, 252, 294, 377, 379, 395, 405. _ sphenurus 53. Asturinula monogrammi- ca 148, 229. Athene Gapensis 54, 230. — noctua 174, 252, 294, 398. — passerina 398. Attagis 103, 104. — Gayi 108. Atticora cyanoleuca 114. — fucata 114. Attila 132. Augastes superbus 329. Avıcida Verreauxi 157. Avocettinus 325. Balearica pavonina 48. — regulorum 48, 145. Barbatula affınis 59. — subsulphurea 299. Bartramia longicaudal26. Bartramius 104. Baryphonus cyanogaster Baryphthengus rufica- pillus 22 12. Basanistes cissoides 69. Basileuterus Auricapı u 114. — flaveolus 114. — leucoblepharus 114. ‚| — leucophrys 114. Basileuterus superciliosus 114. — vermivorus 114. Batis pririt 63, 238. Bellatrix 329. Bernicla torquata 597. Bias musieus 305, 309. Boissonneaua 321. Bolborhynchus monachus 121. Bombycilla garrula 163, 257, 370, 470. Botaurus stellaris 162, 177, 265, 297, 583. Bourcieria assimilis 324. -- columbiana 324. — Conradi 335. — excellens 324. — Prunellei 324. — purpurea 335. — torquata 324. — Traviesi 323. — Wilsoni 335. Brachyotus palustris 162, 173, 187, 194, 252, 293, 407. Brachypodidae 74, 242. Bradyornis brunnea 9, mierorhyncha 40, 62. murina 93, 305. Oatesı 100. pallida 62. — semipartita 44, 62,220. Brotogerys chiriri 26. — virescens 26. — xanthoptera 26, 122. Bubo maculosus 54, 157. — magellanicus 122, — maximus 173, 404. — Milesi 112. — spec. 157, 231. Bubuleus ıbis 50, 139, 146. Bucco chacuru 23, 121. — maculatus 133. Bueconidae 121. Buceros cristatus 60. — erythrorhynchus 235. — fistulator 299, 304. melanoleucus 235. nasutus 235. spec. 235. Bucerotidae 60, 235. Budytes flavus 42, 73, 90, 102, 143, 156, 201, 261, 307, 522. — borealis 525. — leucocephala 279. Buphaga erythrorhyncha $} £) | ‚INDEX. Burnesia leucopogon 301, 306. | Busarellus nigricollis 28, 123. Butalis grisola 62, 162, 206, 257, 300, 305, 465. Buteo 171. albicaudatus 27, 122. — augur 54, 157, 158. desertorum 396. erythronotus 133. lagopus 171, 252, 294, 391. spec. 157. — tachardus 9, 94. Buteo vulgaris 79, 86, 94, 171, 172, 194, 252,294, 298, 390, 392, 393. Buteogallus aequinoc- tialis 1923. Buteola brachyura 127. Butorides atricapilla 50, 139. — striata 31, 123. Cairina moschata 33, 124. Calamodyta aquatica 259, 494. — phragmitis 91, 190, 200, 253, 254, 259, 301, 307, 494. Calamoherpe aquatica 259, 494. — arundinacea 77, 91, 199, 258, 259, 301, 491. — palustris 91, 190, 199, 253, 259, 490. — phragmitis 91, 190, 200, 253, 254, 259, 301, 307, 494. — turdoides 162, 190, 199, 258, 492. Calamonastes cinereus 215, 306. — Fischeri 215. Calandrella minor 221. Calidris arenarıa 180. Calliphlox 330. — Mitchelli 330. Calliste flava 115. — pretiosa 115. Calornis obsceura 247. Calyphantria melanotis 40, 68, 154. Camaroptera 155, 157, | 243 — brevicaudata 76, 301. — concolor 306. — olivacea 155, 157, 243, 301. ‚651 'Campephaga nigra 152, 238, 305, 308. Campephilus Boiaei 133. — melanoleucus 20, 120. — robustus 120. Campicola Livingstoni 40, 143. Campophaga nigra 152, 238, 305, 308. Campophagidae 63, 238. Campothera Calliaudi 302. — Caroli 306. — nubica 60, 150. — permista 302. Campylopterus lazulus 316. — phaenopeplus 316, 335. — Villavicencii 316. Cannabina flavirostris 83, 166, 288, 561. — linota 83, 166, 203,212, 262, 288, 559. — sanguinea 83, 166,203, 212, 262, 288, 559. Capitonidae 59, 234. Caprimulgidae 61, 120, 237. Caprimulgusenicurus129. — europaeus 61, 169, 253, 287, 407. — Fossü 152. nacunda 19. Smithi 61. spec. 237. — sphenurus 129. variegatus 19. Carbo cormoranus 184, 187, 269, 611. — glacialis 187. — graculus 612. Carduelis elegans 83, 166, 203, 212, 262, 288, 557. — septentrionalis 559. Cariama cristata 125. Carpophaga aenea 245. Carpophagidae 50, 228. Casıornis rubra 119. Cassieus albirostris 116. — solitarius 10. Cassidix oryzivora 116. Cassinia Fraseri 92. — rubicunda 300, 305. Cathartes atratus 122. — aura 122. Celeus lugubris 22, 121. Centrites niger 117. Centropus 43. — Anselli 57, 302. 652 Centropus Fischeri 48, 57. — monachus 57, 149. — nigrirufus 149. — senegalensis 57, 299. — superciliosus 58, 149, 233, 302. Ceophloeus lineatus 20, 120. Cerchneis cenchris 371. — sparveria cinnamo- mina 123. — tinnunculus 139, 157, 172, 192,193, 251, 295, 371. Certhia 256. — familiarıs 164, 207, 256, 289, 451. — familiaris brachydac- tyla 256. — familiaris candıda 256. Certhilauda Duponti 223. Certhiola chloropyga 130. Ceryle amazona 22, 121. — americana 23, 121. — maxima 151, 236. — rudis 61, 151, 236. — torquata 22, 121. Chaetocercus 330. — bombus 330. Chaetura cinereicauda 120. Chalcopelia afra 51, 147, Chaleostigma 325. — Herrani 325, 335. — heteropogon 325, 335, — olivaceum 325. — ruficeps 325. — Stanleyi 325. Chalcophaps chryso- chlora 245. Chalybura Buffoni 316. — coeruleiventris 316. Chamaeza spec. 129. Charadriidae 46, 103, 226. Charadrius asiaticus 47, 138, 158. — collaris 36. — damarensis 138, 158. — dominicus 125. — fluviatilis 182, 208,209, 264, 578. — hiaticula 47, 84, 138, 182, 264, 578. — minor 208, 209. — morinellus 182, 577. — pluvialis 181, 264, 576. — squatarola 133, 264, 576. INDEX. Charadrius tricollaris 46, 138, 299. Chauna chavaria 124. Chelidon urbica 76, 162, 188,206, 253, 289, 410, 413. Chenalopex aegyptiacus 46, 137, 144, 268, Chettusia coronata 47, 145. — melanoptera 47. Chiroxiphia caudata 118. Chloroecichla centralis 74. — flaviventris 74. — gracilirostris 309. — oceidentalis 74. Chloronerpes aurulentus 20. — cehrysochlorus 20, 120. — olivinus 20, 21, 120. Chloropeta natalensis 305. Chlorophanes spiza 130. Chlorophoneus sulphu- reipectus 141, 153. Chlorophonia viridis 130. Chlorospiza chloris 262. Chlorostilbon angusti- pennis 333. chrysogastra 333. comptus 336. Haeberlini 333, 334. inexpectata 334. nitens 333. peruana 333. smaragdına 333. splendidus 18, 120,129. — — egregius 18. Chordeiles Heuryi 19. — virginianus 19, 120. Chrysococeyx cupreus 58, 306. — Klaasi 308. — smaragdineus 302,308. Chrysolampis Gigliolii 319. — mosguitus 319. — Reichenbachi 319. Chrysomitris atrata 130. — hypoxantha 9. — ıcterica 116. — magellanica 93. — spinus 166, 203, 262, 555, 561. Chrysoptilus eristatus 21, 120. Chrysotis aestiva 122, — Pretrei 133. — tucumana 133. — vinacea 122. reee 2 Chrysura 332. Chrysuronia chrysura 18, — Humboldti 336. — oenone 333. — — longirostris 333. — ruficollis 18, 120. Ciccaba gisella 93. — Harrisi 93. Cichladusaarquata 40,77. Ciconia Abdimii 50, 146. — alba 49, 136, 146, 177, 210, 227, 246, 579. — episcopus 146. — maguarıi 32, 124. — nigra 177,210,264,580. Ciconiae 297. Ciconidae 227. Ciconiidae 49. Cinclodes fuscus 119. Cinelus aquaticus 163,190, 197, 474. — — var. melanogaster 221, 257. i Cinnyris amethystina 155, 242 — angolensis 306. — bifasciata 75. — Bohndorfü 214, 301, 306. — chloropygia 306. — cyanolaema 301, 306. — cuprea 306. — fuliginosa 306. — gutturalis 75, 148,155. — olivacea 155, 243. — osiris 75. — Reichenbachi 301,306. — superba 306. — verticalis 214, 306. Circaötus cinerascens 148, 159. — gallicus 171, 390. — zonurus 148, 159. Circus aeruginosus 139, 148, 157, 159, 162,173, 190, 194, 252, 396. — cineraceus 173, 398. — cinereus 122. — cyaneus 173, 252, 294, 397. — leucocephalus 28. — maculosus 122. — pallidus 139, 157, 159, 398. — ranıvorus139, 148,157, 159. — rufus 190. — spec. 139, 157, 159. Cissopis major 130. Cisticola aberrans. 157, Cisticola ferruginea 306, 309. — lateralis 301, 306. — lugubris 77. — mystacea 301. — natalensis 158. — rufa 306. — ruficapilla 306. — Strangei 306, 307. Cistothorus polyglottus 113 Citrinella alpina 555. Clamatores 140, 150. Clangula glaucion 85,183, 268, 606. Cnipolegus anthracinus 131. — cinereus 131. — cyanirostris 117. Coeccothraustes chrysoce- hala 127. — Humii 112. — leucoptera 8. — mutans 128. — vulgaris 167, 203, 212, 262, 288, 549. Coecygomorphae 286. Coccystes cafer 299, 308. — glandarius 58, 140. — pica 140, 308. Cocceyzus americanus 133. — chiriri 24. — chochi 24. — cinereus 121. — melanocoryphus 24, Coerebidae 114, 222. Colaptes campestris 121. Coliidae 57. Coliostruthus ardens 143. Colius leucotis 57, 140, 149, 158, 218. Columba aurita 34. — guineensis 51. — livia 187. — maculata 34. — maculosa 133. — oenas 174, 207, 263, 295, 569. — palumbus 174, 207, 212, 263, 295, 565. — picazuro 124. — plumbea 133. — rufina 124, — torquatus 29. — turtur 84, 174, 207, 212, 263, 295, 566. Columbae 124. Columbidae 51, 228, INDEX. Columbigallina griseola 34, 124. — talpacoti 124. Columbina griseola 34. — passerina 34. Columbinae 295. Columbula picui 124. Colymbus arcticus 185, 269. — cristatus 85, 86, 162, 185, 297, 608. — dominicus 126. — glacialis 85, 86, 611. — minor 86, 178, 185, 212, 269, 297, 610. — rubricollis 185, 269, 609. — septentrionalis 269, 611. Cometessparganurus132. Compsothlypis pitiayumi 113, 127. Contopus 128, 131. Conurus acuticaudatus 121. — aureus 121. — Molinae 25, 121, 133. — nandey 121. — pavua 25. 121. — vittatus 25, 121. Copurus colonus 117. Coracias 240. — caudata 152, 236. — garrula 61, 169, 420. — pilosa 61. — spec. 236. Coraciidae 61, 236. Coraphites leucopareia 41, 73, 156. — leucotis 40, 73. — spec. 156. Corax albicollis 240. Corethrura dimidiata 145. — lugens 135, 139, 145, 158. Cormoranus 226. Corvidae 65, 117, 240. Corvinella 157. — corvina 65. Corvus 441. — corax 80, 168, 190, 204, 255,292, 375, 394, 427, 429, 430, 435. — cornix 80, 85, 185, 617 etc. — corone 80, 85, 168, 176, 204, 255, 292, 298, 372, 427, 480, 431, 617 etc. 168, 188, 255, 293, 379, 431, 653 Crvus frugilegus 102, 168, 204, 255, 293, 427, 428, 431, 617, ete. — garrulus 435. — monedula 80, 168, 255, 292, 425. — pica 80, 168, 204. 255, — 292, 431, 435. — scapulatus 41, 66, 154, 240, — umbrinus 66. Coryphistera alaudina 119. Coryphospingus 9. — araguira 9. — cristatus 9, 116, 134. — cueullatus 9. — pileatus 116. Corythaix 43, 232, 235. — Buffoni 299, 302, — Cabanisi 9. — Fischeri 44, 57. — Hartlaubi 39, 43, 57. — Livingstoni 43, 47, 57, 92, 136, 149, 220, 232, — porphyreolophus 232. — Reichenowi 92, 136. Corythornis eristata 140, 151. Cosmetornis vexillarius 141, 152, 237. Cosmopsarus unicolor 40, 66. Cossypha 239, 243. — barbata 40. — Heuglini 77, 143, 155, 159, 243. — intermedia 143, 155, 159, 243, 309. — melanonota 306. — natalensis 158. — quadrivirgata 77. — spec. 158. Cotingidae 118. Coturniculus manimbe 9, 116. — peruanus 128. Coturnix communis 174, 572. — dactylisonans 174,263, 571, 572. — Delegorguei 53. Cotyle congica 300. — littoralis 300. — minor 300. — riparia 62, 253, 415. — Shelleyi 300. Crateropus 239, 233, 162, 206, 654 Crateropus hypoleucus 76 — Jardini 76, 155, 243. — Kirki 76, 156, 243. — Tanganjıcae 136, 155, 243, 309. — spec. 156. Crax Sclateri 34, 124. Crex 158. — lugens 135, 139, 145, 158. — pratensis 48, 178, 211, 265, 585. Criniger calurus 301. — trieolor 309. Crithagra 42. — butyracea 72. — chrysopyga 301, 308. — dorsostriata 42, 72. — imberbis 42, 72. — sulfurata 72. Crotophaga 9. — anı 23, 121. — major 23, 121. — pirırigua 23. Cryptura fasciata 37. — tataupa 37. Crypturi 126, Crypturus obsoletus 126. — tataupa 37, 126. — undulatus 126. Cuculidae 57, 121, 233. Cuculus 98. — canorus 79, 94, 169, 188, 190, 191, 253, 286, 418. — Heuglini 58. — leptodetus (?) 140. — nigricans 58. — Stormsi 140, 223. Culieivora stenura 131. Cursores 103. Cursorius chalcopterus 138. — cinctus 41, 46. — gracilis 46. — senegalensis 138. — venustus 41, cf. Be- richtigung am Schluss des Index. Cyanecula leucocyanea 190, 195, 260, 514. — — var. Wolfi 515. Cyanochloris coerulei- ventris 316. Cyanocorax chrysops 117. — coeruleus 117. — cyanomelas 117. pileatus 117. Cyanolesbia 326, 327. INDEX. Cyanolesbia cyanura gor- go 326. | — gsorgo 326. —- Kingii 326. — Nehrkorni 313, 326, 327. — smaragdina 336. Cyanophaia 333. Cyanorhamphus Saissetti 96, 246. Cyanotis Azarae 118. Cybernetes yetapa 117. Cyelorhis altirostris 5. — viridis 5, 114. Cygnus coscoroba 124. — musicus 597. — nigricollis 133. — olor 182, 267, 597. Cynanthus 326. Cypselidae 61, 120. Cypselomorphae 287. Cypselus affinis 61. — apus 169, 191, 253, 287, 369, 410. — myochrous 135, 141, 152. — Niansae 43, 61. — parvus 6l. — Rüppelli 61. Dacnis analıs 114. — cayana 114. — cyanomelas 114. — speciosa 114. Dafila acuta 183, 268, 297, 601, 602. — bahamensis 133. — spinicauda 133. Damophila Juliae 333. Dandalus rubecula 88, 98, 191, 195, 212, 260, 290, 515. Dendrobates Hartlaubi 302, 303. — Hemprichi 303. Dendrocolaptes pieumnus 132. Dendrocolaptidae 3, 119. Dendrocopus angusti- rostris 15. griseicapillus 129. Lafresnayi 302, 303. major 15, 80, 85, 170, 192, 256, 287, 445. medius 170, 192, 287, 447. rubricaudatus 129. Dendrocycna fulva 44,46, 124. Dendrocycna viduata 33, 46, 124, 137, 144. Dendropicus cardinalis 303, 304. — Hartlaubi 150, 303, 304, 308. — Hemprichi 302. — Sanzibari 303. — tropicalis 302. — Zanzibarı 303, 304. Diaphorophyia castanea 300, 305. Dierurus 235. — divaricatus 67, 240, 308. — Ludwigi 300. Dilophus caruneulatus 42, 66. Dioptrornis brunnea 92. Diphlogena Traviesi 323. Diplopterus naevius 24, 121. Docimastes ensifer 323. — Euphrosinae 323. Doleromyia fallax 335. Dolichonyx oryzivorus 116. Donacobius 113. Donacospiza albifrons116, 128. Doricha 330. Drepanoptila holosericea 141, atrieapillus Drymoeca 157. — tenella 77. — terrestris 158. Dryobates Namiyei 112. Dryocopus erythrops 133. — martius 170, 191, 445. . Dryoscopus 239. aethiopicus 141, 153, 239. affınıs 305. cruentatus 64. cubla 63, 153, 239. funebris 63. gambensis 300, 305. leucorhynchus 305. major 305. — sublacteus 68. _ Dryospiza canariensis 9. Elainea albiceps 12, 118. — grata 118. — obscura 131. — placens 118. — viridieata 118. Elanoides furcatus 123. Elanus leucurus 123. Elanus melanopterus 53, 139, 172. Elminia longicauda 300. Emberiza capistrata 48, 73. — cia 165, 311, 312, 313, 536. cirlus 165, 536. citrinella 82, 85, 165, 202, 212, 262, 287, 313, 462, .534, 585, 572. flavigastra 73. hortulana 165, 262, 536. miliarıa 82, 165, 202, 212, 261, 533. nivalıs 102, 164, 188, 262, 370, 539. schoeniclus 165, 202, 212, 260, 262, 287, 538. — spec. 202. Emberizoides melanotis 116. — sphenurus 116. Embernagra olivascens 130. — platensis 10, 116. Eminia lepida 76. Empidagra suiriri 118. Empidonax bimaculatus 3, 118. — brunneus 3, 118, 223. Empidonomus varius 118. Engyptila chalcauchenia 124. Enneoctonus collurio 136, 141, 153, 163, 205, 256, 461, 462, 463, 464. Entima 317. — Lafresnayi 317. — Saulae 335. Eremomela mentalis 215, — pusilla 306. Eriocnemis Alinae 321. Aureliae 322. cupreiventris 321. Derbyi 335. mosquerae 335. russata 322. simplex 321, 322. vestita 322. Erismatura dominica 133. — ferruginea 133. Erithacus phoenicurus 88, 188, 196, 260, 508, 509, 512. INDEX. | Erithaeus rubecula 88, 98, 191, 195, 212, 260, 290 515. — tithys 88, 102, 195, 212, 216, 260, 506, 508, 512, 513. Erythropus vespertinus 190, 192, 193, 372. Erythropygia leucoptera 77 — munda 306. — ruficauda 301. Erythrosterna parva 162, 163, 467. Estrelda angolensis 308. — phoenicotis 308. Eucephala Grayi 336. Eudromias modesta 134. — morinellus 182, 577. Eudytes arcticus 185, 269. — glacialis 85, 86, 611. — septentrionalis 185, 269, 611. Euphonia chlorotica 6. — — serrirostris 6, 114. — nigricollis 114. — serrirostris 6. — violaceicollis 6. Euprinodes Golzi 76. Eurocephalus Rüppelli 65, 141, 154. Eurypyga helias 133. Eurystomus afer 152, 236, 305. — gularis 308. Euscarthmus 128. —- gularis 117. h — margaritaceiventris 12, 117. — nidipendulus 131. Eutoxeres aquila 313. — — heterura 314. — Salvini 313. Faleinellus igneus 581. Falco aesalon 172, 190, 192, 252, 373. eandicans 172. lanıarius 377. nisus 173, 193, 252, 294, 381. — peregrinus 172, 187, 192, 252, 295, 376, 379. ruficollis 140, 159. rupicolus 54. semitorquatus 159. subbuteo 172, 192, 373, 379. — tanypterus 54. 655 Falco tinnunculus 139, 157, 172, 192, 193, 251, 295, 371. — vespertinus 190, 192, 193, 372. Falconidae 53, 229. Floricola 321. Florisuga mellivora 317. Fluvicola albiventris 117. | Formicariidae 119. Formicivora rufatra 120. Francolinus Altumi 51, 139. Böhmi 135, 156. Coqui 147, 156. — Cranchi 52, 136, 139, 147, 229. Fischeri 51. Granti 52. Hildebrandti 52. Lucani 139, 147. rubricollis 147, 156, 159. — spec. 156. Fraseria ceinerascens 300. — ochreata 308. Fratereula arctica 186. Fringilla araguira 9. — cannabina 83, 166, 203, 212, 262, 288, 559. carduelis 83, 166, 203, 212, 262, 288, 557. chloris 166, 203, 212, 262, 288, 551. coelebs 83, 167, 203, 212, 262, 288, 532, 543, 546, 548, 549. flavirostris 83, 288, 561. linarıa 166, 263, 561. montifringilla 167, 262, 288, 532, 544, 545, 546, 548, 549. montium 83, 166, 288, 561. serinus 83, 166, 552. spec. 407. 166, 203, 262, | 166, Fringillaria capistrata 301. — major 301, 305. Fringillidae 3, 72,115,127. Fulica armillata 125. — atra 178, 266, 296, 298, 590. — cristata 42, 48. — leucoptera 125. Fuligula cristata 183,606. — ferina 183, 212, 605, 656 Fuligula marila 183, 297, 606 — nyroca 183, 268, 605. — rufina 605. Furnarius albigularis 119. — ruber 14. — rufus 119. Galerida cristata 164,261, 289, 528. Gallinacei 295. Gallinae 124. Gallinago andina 36. — brasıliensis 36. — frenata 36. — gallinula 180, 190, 209, 267, 592. — major 157, 180, 209, 266, 592. — paraguaiae 36, 126. — scolopacina 180, 190, 209, 260, 296, 592. — spec. 157. Gallınula chloropus 48, 178, 211, 265, 296, 587. — galeata 125. — minuta 178, 587. — porzana 178, 266, 296, 587. Gallirex 57. Garrulus glandarius 80, 169, 204, 255, 291,435, 442, Gaviae 126. Gecinus canus 170, 287, 445. — flavirostris 111. — viridis 81, 170, 256, 287, 445. Geositta ceunicularia 132. Geothlypis canicapilla 114 chlorochlamys — velata 114. Geotrygon montana 124. Geranoaetus melano- leucus 123. Geranomorphae 125. Geranospizias gracilis 122. Glareola cinerea 299. Glaucidium capense 148, — ferox 122. — perlatum 148. Glaueis aeneus 314. — cervinicauda 314. — lanceolatus 314. — melanura 314. — typus 314. INDEX. Glyphorhynchus atus 132. Gorsachius melanocepha- lus 101. Gouldia 328. Gouldomyia 329. Graculidae 45, 226. Graculus africanus 137, 144, 226. — lucidus 137. Grallatores 103, Graucalus 40. — pectoralis 40, 63, 306. Gressores 138, 144. Gruidae 48. Grus cinereus 178, 210, 264, 368, 369, 579. Guiraca eyanea 115. — glauco-coerulea 115. Gymnobucco calvus 299. Gymnogenys typicus 53. Gymnoschizorhis Leo- poldi 56. Gyparchus papa 122. Gypohierax angolensis 136, 148. Gyps fulvus 370. — Kolbi 53. Gyratores 146. cune- Habropyga astrild 309. — atricapilla 213. — cınerea 154, 242. — melpoda 301. — subflava 71. — tenerrima 213, 307. Hadrostomus atricapilius 13, 118. Haematopus ostralegus 181, 187, 579. — palliatus 126. Haleyon 151. — chelicutensis 60, 151, 304. — orientalis151, 236,300, 304. — pallidiventris136, 151. — sancta 246. — semicoerulea 60, 308. — senegalensis 44, 60, 140, 151, 300, 307. — spec. 236. Haliaetus albicilla 170, 193, 389. -— vocifer 54, 139, 148, 159. Halieus carbo 184, 187, 269, 611. Hapalocercus flaviventris 117. Hapalocercus melory- phus 117. — pectoralis 117. — spec. 128. Hapaloderma narina 149, 234. \ Harelda glacialis 183,268. 297, 606. Harpagus diodon 133. Harpiprion caerulescens 124. Harpyhaliaätus coronatus Heleothreptus anomalus HeliangelusClarissae 322. — Taczanowskii 329. Helianthea 323. — porphyrogaster 323. — Traviesi 323. — typica 323. Heliobletus contaminatus 119. Heliodoxa jacula 320. — Leadbeateri parva 320. Heliomaster furcifer 17, 120, 321. — longirostris 321. — — Stuartae 321. — mesoleucus 321. — Seclateri 321. — Stuartae 321. Heliornis fulica 125. Heliothbrix auritus 319. — Barroti 335. — longirostris 319. Heliotrypha Barrali 335. — exortis 322. Helminthopbila Bach- mani 223. Helotarsus ecaudatus 148, 230. — leuconotus 54. Hemiparra crassirostris 144. Hemiprocne zonaris 132. Hemistephania Johannae 322. — Ludoviciae 322. Hemithylaca iodura 332. Hemitriecus diops 128, Herodiones 123. Herpetotheres nans 122. Heteropelma 131. Heterospizias meridio- nalis 123. Himantopus 42. — autumnalıs 47, 159. eachin- Himantopus brasiliensis 126. — rufipes 138, 159, 181, 597. Hirundinea bellicosa 118. ‘Hirundinidae 62, 114, 237. Hirundo 532. — cyanopyrrtha 5. — domestica 5. — erythrogastra 5, 114. — filifera 141. — griseopyga 62. — leucorrhoa 114. — Monteirü 41, 152. — puella 62, 152, 237, 238. — riparia 62, 162, 206, 253, 415. — rustica 62, 79, 141, 152, 162, 188, 206, 253, 289, 306, 375, 410, 413, 415, 465, 523. — semirufa 308, 309. — senegalensis 44, 62, 152, 257, 241. — urbica, 5, 79, 162, 188, 206, 253, 289, 410,413. Histurgops 67. — ruficauda 41, 67. Homorus 132. Hoplopterus cayanus 125. — speciosus 47, 138. — spinosus 47, 264. Hyas aegyptius 302. Hydrochelidon leucop- tera 184, 615. — nigra 134, 137, 615. Hydrocorax vigua 28. Hydropsalis furcifer 120. — spec. 129. Hylıa prasina 309. Hyliota flavigaster63,305. Eylocharis sapphirina 18. Hylophilus poecilotis 130. Hypargos niveoguttata 143, 154. Hyphantica aethiopica70. — cardinalis 142, 158, 159. Hyphantornis 141, 158. — aurantius 159. — nigriceps 142, 154, 156. — Reichardi 142, 159. — vitellinus 142, 159. — xanthops 141, 154,158, 159, 241. Hypochera nitens 158, 159. — purpurascens 143, 158, 159. 143, Cab. Journ, f. Ornith, XXXV. Jahrg. No. 180. October 1887. INDEX. Hypochera ultramarina 70, 143, 308. Hypochrysia 323. — Bonapartei 323. — helianthea 323, 335. — Lutetiae 335. Hypolais icterina 198. — salicaria 91, 198, 258 301, 488, 572. — vulgaris 91. ’ Hypomorphnus urubi- tinga 28, 123. Hypotriorchis aesalon 172,190, 192, 252, 373. — fusco - coerulescens 123. — rufigularis 133. — subbuteo 172, 192, 373, 379. Ianthoenas hypoeno- chroa 244. Ibidae 48, 226. Ibis aethiopica 48, 145. — faleinellus 139. — hagedash 146, 226. Icteridae 116, 222. Icterus brevirostris 10, 11. — pyrrhopterus 11, 117. Ictinia plumbea 123. Impennes 297. Indicator Sparmanni 59, 309. Indicatoridae 59. Iolaema luminosa 320. Ionornis martinica 125. Ipoctonus Hemprichi 302, 303. Irrisor 240. — Cabanisi 61. — erythrorhynchus 61, 151, 236. — pusillus 305. Ispidina picta 60, 151. Iulia typica 333. Iynx minutus 19. — pectoralis 299. — torquilla 170, 192,256, 287, 448. Klais Guimeti 319. Lafresnaya 317, 323, 328, 331. Lagonosticeta minima 143. — nitidula 95. — polionota 309. Lagopus albus 98, 568. — alpinus 98, 558. Lamellirostres 297. 657 Lampornis calosoma 334. — grata 320. — mango 317. — nigricollis 17,120, 129, 316. — splendens 320. — violicauda 317. — viridis 317. Lamprocolius orientalis — splendidus 300. — sycobius 66. Lampropygia 324. — coeligena 324. — columbiana 324. — Prunelli 324. Lamprotornis nigroviri- dis 246. — obscura 246. — purpuropterus 66, 311. Laniarius cathemagme- nus 42, 69. — ceruentus 64. — erythrogaster 44, 64, 220 — sulphureipectus 141, 308. — viridis 305. Lanidae 63, 238. Lanius caudatus 141, 159. — collaris 157. — collurio 136, 141, 153, 163, 205, 256, 461, 462, 463, 464. — excubitor 98, 163, 171, 205, 212,256, 290, 457. — excubitorius 65, 141, 159, 311. — giganteus 280. — meridionalis 280. — minor 94, 163, 459. — phoenicnroides 69. — rufus 163, 205, 257, 461. — Schalowi 141, 159. — senator 163, 205. — Smithi 300, 305, 308. Laridae 45. Larus argentatus 168, 613. — canus 184, 269, 613. — dominicanus 154. — fuseus 42, 45,186, 269. — maculipennis129, 134. — marinus 186, 613. — Novae Hollandiae 244. — phaeocephalus 42, 45, 137, 156. — ridibundus 184, 269, 613. 68, 42 658 Larus spec. 129. — tridactylus 184, 186, 613. Legatus albicollis 118. Leistes superciliaris 117. Lepidopyga coeruleigu- larıs 336. — Goudoti 333. — luminosa 336. Leptasthenura fuligini- ceps 132, — platensis 119. Leptodon cayennensis 123. Leptopoecile elegans 275. — obscura 277. — Sophiae 277. Leptopogon tristis 131. Leptoptilus crumenifer 49, 146. Leptornis aubryanus 96, 247. Leucippus chionogaster 132. Leuconerpes candidus 21, 120. Leucosticte haemato- ygia 282. oborowskii 281. Lesbia 327. — Calurus 397. — gorgo 326. — Victoriae 327. Lestris Buffoni 186. — ceatarrhactes 612. — crepidata 186. — parasitica 269, 612, 613. — pomarina 612. Lichenops perspicillatus 117. Lignobuceo consobrinus 309. — scolopaceus 299, 309. Ligurinus chloris 166,203, 212, 262, 288, 551. Limieolae 103, 125. Limnetes crassirostris 47. Limoneres Böhmi 67, 154. Limosa 104. — aegocephala 215, 251, 266. — haemastica 126. — lapponica 187, 592. — melanura 215,251,266. Linaria alnorum 166, 263, 561. Linota linaria 166, 263, 561. Lobivanellus 145. INDEX. Lobivanellus supercilio- sus 136, 144. Lochmias nematura 132. Locustella Auviatilis 493. — luseinioides 251. — naevia 91, 190, 201, 493. Lomvia troile 186, 608. Lophoceros melanoleucus 150, 235. — nasutus 150, 235. Lophophanes cristatus 257. Lophorinus De Lattrei 329. Lophornis 329. — Delattrei 329. — Reginae 329. — stietolophus 329. — Verreanxi 329. Loxia bifasciata 565. — curvirostra 167, 288, 564, 565. — pityopsittacus 564, 565 Lullula arborea 164, 190, 202, 261, 530. Luscinia luscinia 88, 195, 260, 369, 513. — minor 88, 195, 260, 369, 513. — philomela 513. — suecica 190, 195, 260, 514. — vera 88, 195, 260, 369, 513. Lusciola Böhmi 93, 143, 158. Lycos monedula 89, 168, 255, 292, 425. Machetes pugnax 42, 47, 179, 267, 296, 596. Machetornis rixosa 12, 117. Macronyx croceus 73, 143, 305. Malaconotus roseus 64. Malimbus rubropersona- tus 223. Mareca penelope 183, 268, 604. — sibilatrix 133. Megalophonus Fischeri 74, 309. — planicola 74. | Megarhynchus pitangua 12, 118. Melanerpes flavifrons 120, Melierax Mechowi 157. Melierax poliopterus 53. spec. 157. Meliphagidae 75. Melittophagus albifrons 151. — ceyanostictus 61, 151, 305, 308. — erythropterus 61. — hirundineus 151. — nov. spec. 151. Mellivora surinamensis 317. Melocichla mentalis 76, 309. Mergus albellus 85, 184, 268, 297, 608. — castor 184. — merganser 86, 184, 212, 268, 297, 607. — serrator 184, 187, 268, 297, 608. Meristes olivaceus 153, 239. Meropidae 61. Merops 151. — albicollis 306. apiaster 157, 158, 300. Böhmi 140, 158. nov. spec. 151. nubicoides 308. spec. 140, 158. superciliosus 61, 140, 151, 159, 308. Merula torquata 81, 88, 190, 197, 260, 504. — vulgaris 81, 88, 197, 212, 259, 290, 501, 502, 503. Mesopicus xantholophus 302. Metallura 325. — smaragdinicollis 335. — tyrianthina 325. — Williami 335. Metopia galeata 131. Metopiana peposaca 124. Micrastur melanoleucus 27, 122. Micropalama himantopus 134. Miliarıa europaea 82, 165, 202, 212, 261, 533. Milvago chimachima 122. — chimango 122. Milvulus tyrannus violen- tus 13, 118. Milvus aegyptiacus 148, 230. — ater 172, 371. — Forskali 41, 53, 230. Milvus migrans 157. — regalis 172, 193, 251, 294, 371. Mimus modulator 113. — triurus 113. Mirafra sabota 74. — torrida 74. Mniotiltidae 113. Molothrus badius 11, 116. — bonariensis 116. — brevirostris 10, 116. — rufoaxillaris 11, 116. Momotidae 121. Monedula 441. Monticola saxatilis 78, 88, 89, 158, 508. Montifringilla nivalis 102, Mormon fratercula 85, 86, 186. Motacilla alba 82, 90, 201, 212, 216, 289, 368, 520, 522. — boarula 90. — borealis 525. — flava 42, 73, 90, 102, 143, 156, 201, 261, 307, 522. — sulphurea 201, 212, 290, 520, 522, 524. — vidua 42, 73, 143, 156, 242, Motacillidae 113. Museicapa albicollis 163, 469. — atricapilla 162, 206. — caudacuta 128. — cinereola 41, 62, 152, 238. — collaris 163. — grisola 62, 162, 206, 257, 300, 305, 465. — infulata 62. — luctuosa 162, 206, 257, 468. — parva 162, 163, 467. — phaenoleuca 13. — punctata 128. Museicapidae 62, 238. Muscisaxicola maculi- rostris 131. — rufivertex 131. Musophaga 231, 233. — Rossae 43,44, 57, 9%, 97, 136, 149, 220, 231. Musophagidae 56, 92, 231. Mycteria americana 32, 124. — senegalensis 49, 139, 146. Myiarchus cantans 118. INDEX, Myiarchus erythrocereus 118. — ferocior 118. Myiobius naevius 131. Myiodynastes solitarius 12, 118. Myrmecocichla aethiops 44, 78. — nigra 78, 302. Myrtis Fannyae 336. Natatores 137, 144. Nectarinia 243. — amethystina 242, — collaris 242. — erythrocerca 75. — Longuemarii 242. — olivacea 243. Nectarinildae 75, 242. Nemosia guira 115. — pileata 7, 115. Neoeichla gutturalis 76. Neolestes torquatus 305. Neophron percnopterus 53, 147. — pileatus 53, 147, 229. Nettapus auritus 137. Nicator chloris 300, 307. — vireo 300, 305. Nigrita Arnaudi 71, 310, all. — Cabanisi 40, 71. — canicapilla 307, 311. — canidorsalis 41, ef. Be- richtigung a. Schlusse des Index, — ceassicapilla 311, error prö canicapilla. — dorsalis 41, 71, cf. unter N. canidorsalıs. — luteifrons 301. Nilaus brubru 153. Nisus badius 139. — minullus 147, 229. Notauges Hildebrandti 41, 66. — superbus 66. Nothura boraquira 127. — maculosa 37, 197. Nucifraga brachyrhyncha 255. — caryocatactes 169, 190, 204, 292, 370, 437, 441. — caryocatactes leptor- hynchus 370. — caryocatactes mMacro- rhyncha 255, 370. — crassirostris 255. — tenuirostris 255. 659 Numenius arquatus 178, 190, 209, 266, 296, 591, — borealis 126. — phaeopus 84, 266, 592. Numida 228. — coronata 51, 139, 147. — — maärungensis 228. — — var. 228. — meleagris 84. Nyctale dasypus 400. — Harrisi 9. — Tengmalmi 174, 400. Nyctalops stygius 9. Nyctea nivea 398. Nyctibius jamaicensis 120. Nycticorax griseus 50, 164, 177, 583. — griseus naevius 31, 123. — sibilatrix 31, 123. Nyetidromus albicollis 120, 129. Nymphicus cornutus 96, L) Octopteryx 9. — guira 23, 121. Odontophorus dentatus 125. Oedienemus 226. — affınis 44, 47. — crepitans 181, 575. — vermiculatus 47, 138, 226. Oena capensis öl, 147. Oeniseus atricapillus 299. Oidemia fusca 268, 607. — nigra 268, 607. Opisthoprora 325. — euryptera 325. Örchilus auricularıs 131. Oriolidae 67, 240. Oriolus 231, 240. — brachyrhynchus 309. — galbula 167, 206, 254, 421, 423. — larvatus 241. — notatus 308, 309. — Rolleti 67. — spec. 241. Ornismya Alinae 321, — Allardı 325, — anais 318. — Bonapartei 323. — chrysura 18. — Clarissae 322. — Colombica 319. — cyanopogon 380. 42* 660 Ornismya De Lattrei 329. — delphinae 318. — ensıfera 323. — Feliciana 333. — glomata 322. Guerinll 325. heliodor 330. Heliodori 330. heteropogon 325. Isaacsoni 323. Juliae 333. Julie 333. Kieneri 328. Kingi 327. Ludoviciae 322. maniculata 321. microrhyncha 326. Mulsantı 330. Nattereri 329. Nuna 397. Oenone 333. paradisaea 321. Paulinae 325. Parzudakı 322. Poortmanni 334. rufieollis 18. Sapho 327. sylphia 328. Temminckii 324. torquata 324. Underwoodi 328. vestita 321, 322. — viridissima 330. Ornithion obsoletum 118. Ortalıs eanicollis 125. — guttata 133. Ortygometra nigra 42, 48, 139, 145. — porzana 178, 266, 296, 537. — pusilla 178, 587. -Ortygospiza polyzona 71. Orynx .xanthomelas 142, 158. Oryzoborus Maximiliani 130. — torridus 7, 115. OÖscines 141, 152. Ostinops decumanus 10, 116. Otididae 47. Otis caftra 47, 138. — kori 48. — melanogaster 48, 145, 157. — tarda 98, 181, 208, 263, 296, 574. — tetrax 575. Otocoris 285. FErErrree ee ae INDEX. Otocoris albigula 285. — penicillata 284. — Teleschowi 284. Otus melanopis 9. — siguapa 93. — vulgaris 174, 194, 252, 293, 405, 406. Oxylophus afer 44, 58, 140, 149. Oxypogon 325. — cyanolaemus 335. — Guerini 325. — Stybeli 335. Pachyrhamphus niger 13, 14, 118, 128. — polychropterus 14, — viridis 14, 118. Padda oryzivora 86. Palaeornithidae 54. Pandion 170, 171, 194. — haliaetus 139, 170,252, 384. — haliadtus carolinensis 28, 123. Panoplites 321. — flavescens 321. Panychlora Aliciae 334. — aurata 334. — euchloris 336. — inexpectata 334. — Poortmani 334. — — major 336. — russata 336. — stenura 336. Paridae 48, 75. Parisoma Böhmi 75. Paroaria 9. — capitata 9, 116. — cucullata 9, 116. Parra 42. — afrıcana 48, 145, 299. — jacana 35, 125. Parus albiventris 40, 75. — ater 164,207, 476, 477, 479, 480. — caudatus 164, 207,258, 273, 483. — cristatus 164, 207, 257, 290, 476, 478, 479, 480. — coeruleus 164, 206, 257,290, 476, 479, 480, 481. — cyaneus 482. — major 81, 163, 206, 257, 290, 476, 479, 480. — niger 301, 306. — palustris257, 290, 291, 476. — pendulinus 270, 274. Parus rufiventris 306. Passer 294. — diffusus 305. — domesticus 83, 165, 188, 212, 262, 288, 534, 540. — montanus 165, 212, 262, 289, 534, 539,540. — petronius 165, 539. — rufocinetus 72. — Swainsoni 72, 143,154. Passeres 287. Passerina flava 10. Pavo eristatus 84. Pelecanus rufescens 137. Penelope obscura 125. Penthetria albonotata 154. — ardens 301. — Jatieauda 70. — macrocerca 70. — macroura 142, 154. — macrura 305. — phoenicea 70, 142. — soror 70. Perdicidae 51, 229. Perdix cinerea 84, 174, 208, 263, 568. — saxatilis 568. Peristera cinerea 34, 124, — tympanistria 51, 147. Pernis apivorus 171, 194. 294, 390. Petasophora anais 318. — corruscans 318. — cyanotis 318. — Delphinae 318. — ıolata 318. — serrirostris 132. — thalassına 318. Petrochelidon pyrrhonota 114 Petrocincela saxatilis 78, 88, 89, 158, 508. Phacellodomus ruber 14, 119. — sineipitalis 119. — spec. 128. — striaticollis 132. Phaenorhina goliath 245. Phaeochroa Cuvieri 335. Phaeolaema granadensis 320. — rubinoides 320. Phaethornis amaura 316. — anthophilus 315. — apheles 316. — atrimentalis 316. — Augusti 314. — Ceciliae 316. Phaöthornis consobrinus 315. — fraterculus 315. — griseigularis 315. Say 314. — Emiliae 314. hispidus 315. longiro stris 334, malaris 315. Moorei 315. strigularis 316. syrmatophorus 335. superciliosus 315. villosus 315. zonura 316. Phalacrocorax nus 28, 123. — carbo 184, 187, 269, 611. Phalaropus hyperboreus 597. Pre brasilia- — tricolor 126. — Wilsoni 126. Phasianidae 51, 228, Phasianus colchicus 84, 175, 574. Pheucticus 130. Philagrus melanorhyn- chus 67, 311. Philemon Lessoni 96, 247. Phileremos alpestris 164, 533. Philodice 330. Philydor 129, 132. Phimosus infuscatus 32, 124. Phloeocryptes melanops 119. Phoenicopterus andinus 160, 161. — antiquorum 268. — Jamesi 101, 160, 161, 223. — ignipalliatus 133, 161. — minor 146. Phoenicothraupis rubica 115. Pholidauges Verreauxi 66, 305. Phrygilus plebejus 130. — unicolor 130. Phyllomyias 131. Phyllopneuste 143, 256. — Bonellii 488. — rufa 91, 188, 199, 258, 369, 487. — sibilatrix 91, 198, 258, 306, 484. — spec, 158, 159, aureiventris INDEX. Phyllopneuste trochilus 91, 199, 258, 485, 489. — viridula 158. Phylloscartes ventralis 131 Phylloscopus rufus 91, 188, 199. 258, 369, 487. — sibilatrix 91, 198, 258 306, 484. Phyllostrephus ventris 301. Phytotoma rutila 119. Piaya macrura 24, 121. Pica 441. — caudata 80, 168, 204, 255, 292, 431, 485. Pici 287. Picidae 60, 120. Picoides tridactylus 448. Picolaptes 129. — angustirostris 15, 119. Pieumnus Azarae 19. — cirrhatus 19, 120. — — Azarae 20. Picus 240. — albirostris 20. — cactorum 133. — canus 170, 287, 445. — chrysochloros 20. — eristatus 21. — dominicanus 21. — Hemprichi 302, 303, 304. — leuconotus 446. — major 80, 85, 172, 192, 256, 287, 445. — martius 170, 191, 445. — medius 170, 192, 287, 447. — minor 170, 256, 447. — mixtus 120. — tridactylus 448. — viridis 81, 170, 256, 287, 445. Pionias 240. — Meyeri 149, 231. — robustus 231. Pionidae 55, 231. Pionopsitta pileata 122. Pionus lacerus 122. — Maximilianı 122. Pipile jacutinga 125. Pipra fasciata 131. — plumbea 127. Pipridae 118. Pipridea melanonota 114. Pitangus bolivianus 118. Pitta angolensis 95, 186, 152. Pitylia afra 301, fulvi- 661 Pitylia einereigula 154. — citerior 71. — melba 143. — pyroptherix 154. — sanguinolenta 143. — stietilaema 213, 305, 308. Platalea ajaja 33, 124. — leucorodia 177, 581. — tenuirostris 146, 297. Platypus borealis 187. Platyrhynchus mystaceus re Platystira cyanea 300, 309. — pririt 238. — senegalensis 300, 305. Plectrophanes nivalis 102, 164, 188, 262, 370, 539. Plectropterus gambensis 46, 137, 144. — Rüppelli 46, 144. Plegadis guarauna 124. Ploceidae 67, 223, 241. Ploceus 142, 158, 159, 214. — affınis 68, 69. — angolensis 223. —- anomalus 214, 307. — Bohndorffi 214, 307. — capitalis 223. — cinctus 305. — cucullatus 214. — dimidiatus 68. — Duboisi 9. — Fischeri 69. — Gurneyi 223. — intermedius 69. — larvatus 214. — nigerrimus 300. — nigriceps 69. — Pelzelni 69. — personatus 300, 307. — Reichardi 135. — superciliosus 300. Plotus anhinga 28, 123. — Levaillanti 45, 144, 226. Podager nacunda 19, 120, Podiceps arcticus 269, 609. — calliparaeus 134. — cornutus 269. — cristatus 85, 86, 162, 185, 297, 608. — minor 86, 178, 185, 212, 269, 297, 610. — nigricollis 609. — Rollandi 134. Kr 662 Podiceps rubricollis 185, 269, 609. — suberistatus 269. Podilymbus podiceps 126. Poecile affınis 276. — palustris 257, 290, 476. Poeocephalus fuscicapil- lus 55. — massaicus 43, 55. — robustus 149, 231. — rufiventris 55. — simplex 55. Pogonorhynchus 59. — albicauda 59. bidentatus 299. eogaster 136, 150, 299. frontatus 59, 60. irroratus 140, 150, 234. leucocephalus 59. massaicus 59. senex 59. torquatus 150, 234, 308. Pogonotriccus 131. Polioptila dumicola 113. Polyborus tharus 122. Polyerata amabilis 333. Polymitra flaviventris 309. Polytmus leucochlorus 1 | — thaumantias 317, — — virescens 317. Poospiza 128. — assimilis 116, — Cabanisi 116. — melanoleuca 116, — nigrorufa 116, — torquata 130. Popelairia 328. Porphyrio smaragdono- tus 145, 226. Porphyriops melanops 125 Porzana albicollis 125. — flaviventris 125. — jamaicensis 133. — leucopyrrha 35, 125, 129. — melanophaea 125. Pratincola rubetra 78, 90, 196, 261, 520. — rubicola 90, 190, 196, 261, 520. Prionops 240. — graculinus 40. — Retzii 141, 153, 238. — talacoma 65. Procnias coerulea 130. INDEX. Progne 112. — chalybea domestica 5, 114. — furcata 114. — tapera fusca 114, Prymnacantha 329. — Conversi 328. — Popelairii 329. Psalidoprocne albieeps — Petiti 300. Psalidoprymna 325, 397. — eucharis 328. — Gouldi 328. — Victoriae 397. Pseudoleistes guirahuro — viridis 117. Psittacidae 56, 121. Psittacula passerina 26, 122. Psittacus chiripepe 25. — chiriri 25. — erithacus 56, 220, 309. Pternistes Böhmi 52, 147, 156, 159 — Cranchi 52, 136, 139, 147, 229. — Lucani 95, 139, 147. — rufopictus 32. Pterocles 42. — decoratus 50. — gutturalis 50. Pteroclidae 50, 103. Pterophanes Temmincki 324. Ptilinopus fasciatus 96, 245. — Greyi 245. Ptilopus fasciatus 96. Puffinus anglorum 186. Pyenonotus Falkensteini 301, 305. — gabonensis 301. — Layardi 74. — nigricans 242. Pygopodes 126. Pyranga Azarae 115. Pyrenestes coccineus 301. — personatus 305. Pyrgilauda 282, 284. — barbata 282. — kansuensis 283, 284. — ruficollis 282, 283. Pyrgita petronia 165, 539. Pyrocephalus rubineus Pyroderus seutatus 119, Pyromelana 142, 158. 214. — capensis 142, 158. ' Pyromelana flammiceps 142, 158, 159, 308. — nigrifrons 70, 142, 158, 159. Pyrrhophaena 331. — castaneiventris 331. cyaneifrons 332. — iodura 332. jJucunda 332. lucida 332. — Riefferi 331. — Dubusi 332. — Saucerottei 332, suavis 331. — viridiventris 332. Pyrrhocoma ruficeps 115, 127. Pyrrhocorax alpinus 425. — graculus 425. Pyrrhophaena Warsze- wiezi 836. Pyrrhula europaea 263, 288, 563. — major 562. — rubieilla 83, 165. — vulgaris 288. Querquedula brasiliensis circia 268. crecca 268. cyanoptera 133. erythrorhyncha 137, 144. flavirostris 133. pileata 137. torquata 124. versicolor 124. Rallidae 48, 226. Rallus chiricote 35. — leucopyrrhous 35. — maculatus 129, 133. — nigricans 125. — rhytirhynchus 125. ypecaha 34. Raptatores 139, 147, 29. Rasores 103, 139, 147. Recurvirostra andina 161. — avocetta 180. — spec. 126. Regulus 99. ı — cristatus 91, 99, 258, 484. — himalayensis 276. — ignicapillus 91, 98, 99, 199, 258, 484. Rhamphastidae 121. Rhamphastus albigularis $) 25. Ramphastus discolorus — toco 25, 121. Rhamphocinclus 224, Rhamphomicron dorsale 336. — mierorhynchum 325, 326. Rhea americana 197. Rhynchaceros Deckeni 60. Rhynchaea semicollaris 126 Rhynchastatus funebris | 43 Rhynchocyclus sulphu- rescens 131. Rhynchops flavirostris 137. — nigra 37, 126. Rhynchotus rufescens127. | Rissa tridactyla 184, 186, 613. Rostrhamus sociabilis133. Rubecula familiarıs 88, 98, 191, 195, 212, 260, 290, 515. — phoenicura 88, 188, 196, 260, 508, 509, 512. Ruticilla Cairii 216. — montana 216. — phoenicura 88, 188, 196, 260, 508, 509, 512. — tithys 88, 102, 195, 212, 216, 260, 506, 508, 512, 513. — tithys var Cairii 216. Rupornis Nattereri satu- rata 28, 123, 134. Salicaria locustella 91, 190, 200, 493. Saltator 3. — atricollis 115. — aurantiirostris 115. — caerulescens 3, 115. — fulviventris 3. — viridis 5. Sareidiornis carunculata 124. — melanonotus 46, 137, 144. Saturia Isaacsoni 323. Saucerottia 331. — iodura 332. — typica 332. — virıdıventris 332. Saxıcola Falkensteini 78, 302. — oenanthe 78, 82, 90, INDEX. 188, 196, 212, 260, 518. Sayornis cineracea lati- rostris 131. Sceansores 140, 149. | Schistes Geoffroyi 318. Schizorhis 43, 232, — concolor 149. — Leopoldi 40, 44. — leucogaster 44, 56. — personatus 56. — zonura 42, 44, 56. Schoenicola schoenielus 165, 202, 212, 260, 262, 287, 538. Selerurus umbretta 132. | Scolopacidae 47, 226. | Scolopax frenata 36. gallinago 180, 190, 209, 266, 296, 592. gallinarıia 190, 209. gallinula 180. 190, 209, 267, 592. major 157, 180, 209, 266, 592. media 209. Paraguaiae 36. rusticola 84, 180, 209, 266, 592. ' Scopidae 48, 227. Scops Aldrovandı 404. — brasilianus 27, 122, Scopus 227. — umbretta 226, 299. Scytalophus 132. Serinus canarius 83. — hortulanus 83, 552. 48, 146, 166, Serpentarius secretarius 53 Serphophaga nigricans 118. — suberistata 117. Sigmodus Retzi 65, 141, 153, 238. Sirystes sibilator 118. Sisopygus icterophrys 117 Sitta caesia 164, 207, 256, 289, 451. Sittasomus erithacus 132. Somateria mollissima 187, 268, 607. — spectabilis 85, 86. Sorella Emini 42, 72. Sparvius melanoleucus 27. — semitorquatus 27. — superciliaris 127. 663 Spatula clypeata 184, 267, 598. — platalea 124. Speotyto cunicularia 122, Spermestes caniceps 42, 71 183, — cucullata 8, 242. Spermophaga niveogut- tata 309. Spermospiza guttata 307. Spinus viridis 166, 203, 262, 555, 561. Spizaetus leucurus 927. — oceipitalis 53, 148, — ornatus 122. — spec. 230. — spilogaster 148, 230. Sporophila caerulescens 115. collaria 115. hypoleuca 8, 115. — hypoxantha 7, 8, 115. — lineola 115. leucoptera 8, minuta 8. nigrorufa 130, plumbea 130. ruficollis 130. — spec. 128. Sporothlastes fasciatus71. Squatarola helvetica 133, 264, 576. Stagnicola chloropus 178, 211, 265, 296, 587. Starna cinerea 84, 174, 208, 263, 568. Steganopodes 123. Steganura Verreauxi 70, 143. Steganurus discifer 328. — remigera 328. — spatuligerus 328. — Underwoodi 328. Stelgidopteryx ruficollis 114. Stenopsis bifasciata 133. — candicans 120. Stenostira plumbea 92, 300, 305. Stephanophorus leucoce- phalus 115. Stercorarius crepidatus Sterna anglica 42, 45, 614. — argentata 614. brevirostris 129. chloripoda 129. eirrhocephalus 126. fissipes 184, 615, 664 Sterna fluviatilis 269, 614. — hirundo 269, 614. — leucoptera 137, 158, 159, 184, 615. — magnirostris 126. — minuta 269, 615. — spec. 129, 137, 158, 159. — superciliaris 126. Sternidae 45. Stigmatura budytoides 131 Stiphrornis badiceps 306. Strepsilas interpres 134, 181, 187. Striges 122. Strigidae 54, 230. Strix Aldrovandı 404. — aluco 174, 194, 252, 293, 298, 400. — brachyotus 162, 173, 187, 194, 252, 293, 407, bubo 173, 404. choliba 27. delicatula 245. flammea 54, 79, 148. 174, 187, 194, 252, 293. 402. — flammea perlata 122. — maculata 27. — mexicana 27. — nisoria 98, 221, 398. Il | — nivea 398. — noctua 174, 252, 294, 398. — otus 174, 194, 252, 293, 405, 406. — passerina 398. — Tengmalmi 174, 400. — uralensis 400. Struthio 98. — molybdophanes 45. Struthiolithus cherson- nensis 98. Struthionidae 45. Sturnidae 66, 241. Sturnus vulgaris 79, 85. 167, 188, 203, 212, 254, 291, 425. Sublegatus griseocularis 131. Sula bassana 187. Surnia nisoria 98, 221, 398. Sycalis arvensis 116. — Pelzelni 10, 116. — spec. 127. Sycobrotus amauroce- phalus 241, 309. INDEX. Sycobrotus bicolor 154. — Kersteni 241. Sylvia ardosiaca 128. — atricapilla 78, 81, 85, 91, 198, 212, 259, 497, 498, 500. — chivi 5. — cinerea 85, 91, 198, 259, 495, 498, 500. — curruca 91, 198, 259, 463, 494, 498, 500. — garrula 198. — hortensis 77, 81, 85, 91, 158, 198, 259, 498, 499. — nisoria 91, 190, 197, 496. — pyrrholeuca 128. — pyrrhonotus 128. — rubida 128. — ruficollis 129. — sylvestris 128. Sylvicolidae 73, 242. Sylviella micrura 77. — rufescens 77. — rufigenis 215, 301, 306. — virens 306. Sylvietta Stampflii 97. Sylviidae 77, 113. 243. Symplectes aurantius 307. — bicolor 309. — crocata 308. — melanoxanthus 68. — nigricollis 301, 307. — ocularius 68, 141, 308. Synallaxis albescens 132. — albilora 119. — azarae 15. — ceinnamomea 15, 119, — frontalis 14, 119. — Maximilianı 119. — Orbignyi 132. — phryganophila 119. — russeola 15. — Spixi 132. Syrnıum aluco 174, 194, 252, 293, 298, 400. — perspicillatum 122. — suinda 122. — uralense 400. Syrrhaptes paradoxus 175. Tachyphonus coronatus 1 — melaleucus 7, 115. — rufa 7. Tadorna cornuta 190, 212, 297, 598. Tadorna vulpanser 212, 297. Taenioptera 128. — coronata 117. — dominicana 117. — irupero 12, 117. — nengeta 12, 117. — rubetra 131. — velata 130. Talurania Lerchi 333. Tanagra bonariensis 115. — cyanoptera 6. — palmarum 130. — sayaca 6, 115. — striata 115. Tanagridae 3, 114, 222. Tantalus ibis 49, 146. — loculator 32, 124. Taoniscus nanus 1297. Telephonus erythropte- rus 153, 238, 300, 308. — minor 64. — minutus 309. — pietus 64. — trivirgatus 64. Telmatias gallinago 180, 190, 209, 266, 296, 592. — gallinula 180, 190, 209, 267, 592. — major 157, 180, 209, 266, 592. Terpsiphone 153. — cristata 300, 305. — Ferreti 63. — melanogastra 153,238. — spec. 238. Tetrao bonasıa 175, 568. — hybridus medius 263. 296, 568. — medius 296. — tetrix 175, 296, 568. — urogallus 175, 29, 568. Textor 67. — Böhmi 44, 67, 154. — Dinemelli 44, 154, 311. — erythrorhynchus 67. — intermedius 40, 67. T'halassidroma leucor- rhoa 99. — pelagica 186. Thalassiornis leuconota 46, 157. Thalurania columbica 319. — eriphile Fannyae 335. — nigrofasciata 320. — puella 319. — Tschudii 320. Thalurania venusta 319. | — Viridipectus 320. Thamnobia simplex 215. — subruficauda 41, cf. Berichtigung am Schlusse des Index. Thamnolaea cinnamo- meiventris 78. — subrufipennis 41, 78, ef. Berichtigung am Schlusse des Index. Thamnophilus 5. — albicans 17. caerulescens 119. cyanocephalus 128. doliatus 17. Leachii 132. major 16, 119. radiatus 17, 119. Rohdei 4, 16, 119. ruficapillus 120. subradiatus 17. Thaumatias apicalis 331. — Coeruleiceps 330. Theristicus caffrensis 48. — melanopis 124. Thinocoridae 103. Thinocorus 103. — orbignyanus 103. — rumicivorus 134. Thlypopsis ruficeps 130. Thrasäetus harpyıa 122, Threnetes cervinicauda 31a. Thripophaga Sclateri 129. Sarzeee Tichodroma muraria 452. Tigrisoma 30. — brasiliense 30, 31. — fasciatum 30, 31. — marmoratum 30, 3l, 123. Timeliidae 75, 243. Timolia Lerchi 333. Tinamus maculosus 37. — solitarıus 126. — tataupa 37. Tinnunculus alaudarius 139, 157, 172, 192, 193, 251, 295, 371. Tityra atricapilla 13. — brasiliensis 13, 118. — inquisitor 132. — rufa 13. — virıdis 14. Tmetoceros 60, 150. Tockus fasciatus 300, 308. Totaninae 103. Totanus 104, 159. abyssinicus INDEX. Totanus calidris 179, 187, 267, 593, 594. — canescens 138, 159. — flavipes 126. — fuseus 179, 267, 593. — glareola 157, 179, 190, 209, 267, 59. — glottis 179, 267, 594. — melanoleucus 126. — nigellus 129. — ochropus 104, 179,209, 267, 296, 594. — punctatus 37. — solitarius 37, 126. — spec. 157. — stagnatilis 138, 159. Trachyphonus Arnaudi 60 — caffer 60. — suahelicus 60. Treron calva 50, 302. — Delalandii 50. — nudirostris 146, 228. Tricholaema hirsuta 299, 302. — lacrymosa 59. Trichoglossus Massenae 246. Trichothraupis melanops 115. — quadricolor 115. Tringa 209. — alpina 267, 596. — Bairdi 134. — ceinelus 180. — fuseicollis 36, 126. — maculata 126. — maritima 596. — minuta 138, 158, 180, 267. — spec. 138, 158. — subarcuata 138, 180. — Temmincki 180, 267. Trochilidae 120. Trochilus Aglaiae 331. — Alice 334. — Amabilis 333. — Amaryllis 328. — anais 318. — anthophilus 315. — apicalis 314. aquila 313. arsinoides 331. Aspasiae 316. atricapillus 17, 317. Augusti 314. Aureliae 322. auritus 319. Aurogaster 323. Azara 17. Erre e 665 Trochilus Brachyrhyn- chus 326. brasiliensis 314. Buffoni 316. caeruleogaster 316. caligatus 332. Calurus 328. Carbuneulus 319. Casiopygus 322. castanurus 316. caudacutus 17. — chrysobronchus 317. — chrysogaster 323. — cinereicollis 18. — ceinereus 18, — (Conversi 328. — (oruscans 318. — coruscus 335. le Cupreoventris 321. Cupripennis 324. Cyanifrons 332. cyanopterus 324. Cyanotus 318. — cyanurus 18, 326. — dasypus 321. — Derbianus 393. — dispar 322. — dominicus 314. — elatus 319. — Emiliae 314. — esmeralda 334. — euanthes 326. — Eucharis 328. — Euphrosinae 323. — Eurypterus 325. — Exortis 322. — falcatus 316. — ferrugineus 314. — filieaudus 330. — fimbriatus 317. — Flavescens 321. — flavicaudatus 317. — forficatus 326. — Franciae 331. — fuseicaudatus 331. — Geoffroyi 318. — Georginae 325. — Goudoti 333. — Gouldii 328. — gujanensis 319. — Guimeti 319. — guy 314. — hirsutus 314. — hispidus 315. — hypoleucus 331. — hypophaeus 319. — insignitus 323. — iodurus 332. — johannae 322. — judith 321. 666 Trochilus Lafresnayi 317. — Lazulus 316, 317. Leadbeateri 320. leucocrotaphus 18,129. Lichtensteinii 321. Linnaei 317. longirostris 321. ludoviciae 322. maculicollis 334. mango 317. marmoratus 129. mazeppa 314. Melanogenys 325. mellisuga 334. mellivorus 317. Milleri 330. Mitchellii 330. moschitus 319. Mosquitus 319. nigricollis 316. Nigrofasciata 320. nigrotis 319, Oseryi 315. Parvirostris 325. pegasus 319. Popelairii 329. orphyrogaster 323. runellei 324. Prunelli 324. quadricolor 17, 317. Ridolfii 322. Riefferi 331. Rubinoides 320. ruficollis 18. Sabinae 326. Salvadorıi 326. Saucerottei 332. Sophiae 332. sparganurus 327. splendidus 18. striatus 319. superbus 321. superciliosus 314, 315. thalassinus 318. Thaumantias 317. tobaci 331. _ tricholopha 329. Trroninns 325. ventilabrum 328. Verreauxi 329. — Victoriae 327. — violifrons 323. — virescens 317. — Viridigaster 332. — viridis 317. — uropygialis 322. Troglodytes furvus 113. — parvulus 163,188, 197, 257, 290, 473. Troglodytidae 113. rear er e rerreaerrrrrrrer rer learee INDEX. Trogon 234. — surucua 121. . — variegatus 133. Trogonidae 121, 234. Tryngites subruficollis 126. Turdidae 113. Turdinus albipectus 307. -— fulvescens 307. Turdirostris leptorhyn- chus 76, 143, 159. Turdus 239, 294. — amaurochalinus 113. — Bocagei 78, 136, 155, 243. — fuscater 130. — 1liacus 82, 89, 196, 197, 260, 370, 508. — leucomelas 113. — libonyanus 155, 243. — merula 81, 88, 197, 212, 259, 290, 501,502, 503. — musicus 82, 89, 102, 196, 212, 260,290, 368, 372, 507, 508. — pacificus 246. — pilaris 81, 89, 94, 96, 196, 197, 260, 290, 370, 504, 505, 506. — rufiventris 113. — saxatilis 78, 88, 89, 158, 508. — striatus 246, — Stormsi 95. — torquatus 81, 88, 190, 197, 260, 504. — visceivorus 81, 89, 196, 223, 260, 290, 504,505, 506. Turnicidae 103, 226. Turnix lepurana 145, 226. Turtur auritus 84, 174, 207, 212, 263, 295, 566. -- capicola 51, 228. lugens 157. perspicillata 41, 51. risorius 84. semitorquata 51. senegalensis 51. spec. 157, 228. — vulgaris 207, 212. Tyrannidae 3, 117. Tyrannus atricapillus 8. Fell — aurantio-atro-crista- tus 118. — irupero 12. — melancholicus 13,118. Tyrannus pepoaza 12. — rıxosus 12. — solitarius 12. — vıolentus 13. Uraeginthus ianthinogas- ter 71. — phoenicotis 71, 154. Upupa decorata 151, 236. — epops 81, 169, 207, 256, 286, 454. Upupidae 61, 236. Uranomitra Franciae 331. Uria Brünnichi 85, 86. — grylie 186. — troile 186, 608. Urobrachya axillaris 142, 159. — eques 142. — phoenicea 70,142, 154, 158, 159. Urolestes aequatorialis 65. — melanoleucus 65. Urospizias haplochroa 245. Vanellus cayennensis 125. — cristatus 84, 181, 187, 208, 264, 296, 579. Vidua principalis 70, 148, 154, 301, 305, 308. — Verreauxi 70, 143. Vireonidae 114. Vireosylvia chivi 5, 114. Volatinia jacarina 8, 115. Vulturidae 53, 229. Xanthodira 39. — flavigula 39, 40, 72, 305. Xema rıdıbundum 184, 269, 613. —- Sabinei 187. Xenocichla albigularis 308. — flavigula 301, 309. — indicator 301, 305. — notata 301, 308. — simplex 301, 309. — syndactyla 307. Xenops 132. 2 Xiphocolaptes albicollis 32 132. — major 15, 119. Yunx minutus 19, a INDEX. 667 Zanclostomus aereus 307. | Zodalia 325. Zosterops senegalensis Zenaida maculata 34, — glycera 336. 75. 124. Zonotrichia pileata 9, 116. Berichtigung. Auf pag. 41 lies: Thamnolaea subrufipennis anstatt Thamnobia subruficauda ; Cursorius gracilis anstatt (ursorius venustus; Nigrita dorsalis anstatt Nigrita canidorsalis. Verkaufs-Anzeige. In Folge Auflösung meiner bedeutenden zoologischen Sammlung sind eo® Vogel-Eier &» in zum Theil prächtigsten Gelegen und in selteneren Arten der westpaläarctischen (europäischen) Region zu billigen Preisen abzugeben durch Berlin S.W., Lindenstr. 94. A. Grunack. —ai&ihNRTI—— I lan m | av { \ Tab I Cab.Journ.f.Orn. 188 ee BER N UNEHAN AR Cab. Journ f.Orn. 1887. ae 1. Phoenicopterus Jamesi Rah._2.Ph ignipalliatus Geof._3. Ph andınus Phil. Nitz2 ARM Y.ITriVvIUlZui (abanis Journal f.Ornitholosie,1887 r Fr — 307 ss ee ’ f) S H Pr 478 Ng"56 Zus | BE CORVUS CORONE, CORNIX uno FRUGILEGUS DEUTSCHLAND. 304 N \ i - . S B BR 2 Entwurf von Paul Matschie. I ea = N # DI] £.corone allein one | Ei, = | BE] | (, korme,, überwisgend Unmittelbar a) (Ü..oononeruncanna (. cornıx überwiegend, beobachteles o [. comix ; 1 z he Vorkommen von . & | 5 (.cornix allein + (. frugilegus ee —— Gran, K41 Hofhch. Berlin Gaogr. Lich en JOURNAL für ORNITHOLOGIE. DEUTSCHES CENTRALORGAN für die sesammite Ornithologie. In Verbindung mit der Allgemeinen Deutschen Ornithulugischen Gozellschuft zu Berlin, mit Beiträgen von Dr. &. Hartlaub, Dr. C. Bolle, Prof. Dr. Altum, Dr. F. Kutter, Dr. H. Golz, Dr. Ant, Reichenow, Graf v. Berlepsch. Herm. Schalow, Dr. G. A. Fischer, Dir. Wiepken, Ad. Walter, Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Prof. Dr. Landois, Paul Matschie, E. Ziemer, W. Hartwig, C. Deditius. Dr. A. König, Ernst Hartert, Dr. H. Gressner, €. Jez und anderen Ornithölogen des In- und Auslandes, herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos des Königl. Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin; General-Secr. der Allgem. deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. XXXV. Jahrgang. Heft I. Vierte Folge, 15. Band. Januar 1887. Mit 1 colorirten Tafel. ___ = e& up ER SER ) Leipzig, 1887. Verlag von L. A. Kittler» LONDON, PARIS, NEW-YORK, Williams & Norgate. 1 A. Franck, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co. Henrietta Street, Coventgarden. 524 Broadway. Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. FA) a: al EN [D) Inhalt des I. Heftes. Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. Systematisches Verzeichniss der von’ Herrn Ricardo Rohde in Paraguay gesammelten Vögel. Von Hans von Berlepsch. (Hierzu Tab. IL) . 35 Dr. Fischer’s Ornithologische Salurahugen hd en jetten Reise zum Victoria Njansa. Mit Benutzung der Tagebücher des zu 12. 13. Reisenden, bearbeitet von Dr. Ant. Reichenow . 5 Ueber Farbenvarietäten bei Vögeln. I.. Aus den Museen in a nover, Hamburg und Kopenhagen. Von Paul Leverkühn. Die Vogelfauna des Grossherzosthums Hessen. Von Amtsrichter MeeMellerın Giessen .. ı. , Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft Berlin. Bericht über die Mai-Sitzung. WVerhandelt Berlin, Montag den 3. Mai 1886, (Cabanis: Dradyornis (Dioptrornis) brunnea n. spec. von Angola. — Reichenow: Buteo tachardus in der Mark.) Bericht über die‘ October-Sitzung. Verhandelt Berlin, 4. Octo- ber 1886 . : N re Bericht über die November. Some: " Verhaudelt Berlin, 8. No- vember 1886. (Beobachtungs-Stationen der Deutschen Ornitholo- gischen Gesellschaft. -— v. Nathusius: Eireste von Struthiolithus chersonnensis. — Walter: Regulus ignicapillus in der Mark nistend.) Bericht über die December-Sitzung. Verhandelt Berlin, 6. De- cember.1886.,...... N te CHE REN Bericht über die Januar- Slaune: Aechandelt Berlin, 10. Jan. 1837. (Kutter: Verwandtschaftliche Beziehungen der Thinocoridae.) Verzeichniss der ordentlichen und ausserordentlichen Mitglieder der A. D. Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin Benachrichtigung. (Journal-Angelegenheit.) Nachrichten: 2 An ‚die Redaction eingesangene Sehilehen Jahresversammlung i Tafeln: Tab. I. Thamnophilus 'Rohdei Berlp. Paraguay. Seite 79 86 92 94 96 100 101 | 104 110 110 112 In Angelegenheiten des „Journals für, Ornithologie“ und der „Alloe- meinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin‘ wird gebeten das Folgende zu beachten: | Alle für die Redaction sowie für'die „ornithologische Gesell- schaft“ bestimmten Zusendungen, Mittheilungen, Manuscripte, Beilagen und sonstigen Postsendungen, sind an den Herausgeber des Journals und General- Secretair der Gesellschaft Prof. Dr. Cabanis in Berlin SW., Post- amt 68, Alte Jacobs-Str. No. 103a. zu senden; dagegen alle den Buchhandel betreffenden oder durch Buchhändler-Gelegen- heit vermittelten Zusendungen an den Verleger, L. A. Kittler in Leipzie zu richten. ER Einladung zum Abonnement. Bei Ueberreichung des 1. Heftes des 35. Jahrganges des Journals für Ornithologie gestattet sich die unterzeichnete a von Neuem zum Abonnement einzuladen. Der Jahrgang besteht aus 4 Heften, zum Theil mit colo- rirten Abbildungen etc. zum Preise von M. 20 —. Als deutsches Centralorgan und in Verbindung mit der Allgem. deutschen Ornitholog. Gesellschaft zu Berlin finden in der Zeitschrift die Berichte über die Jahresversammlung und Protokolle der monatlichen Sitzungen Veröffentlichung. Alle interessanten Vorkommnisse und neue Erscheinungen im Bereiche der gesammten Ornithologie werden eingehend be- sprochen, Aufsätze und wissenschaftliche Berichte, sowie Bio- sraphien berühmter Ornithologen etc. ete. aus der Feder be- währter Mitarbeiter des In- und Auslandes geliefert. Der langjährige bewährte Ruf des Journals als erste und älteste ornithologische Zeitschrift ist die beste Empfehlung, Bestellungen nimmt jede Buchhandlung entgegen. Leipzig, Juni 1887. y L. A. Kittler. %. PäÄtz’sche Buchdr. (Otto Hauthal) in Naumburse a/S. JOURNAL ORNITHOLOGIE. DEUTSCHES CENTRALORGAN für die gesammite Ornithologie. In Verbindung mit der an Deutschen Ornithulugischen Goaellschaft zu Berlin, mit Beiträgen von De G. Hartlaub, Dr. C. Bolle, Prof. Dr. Altum, Dr. F. Kutter, Dr. H. Golz, Dr. Ant. 'Reichenow, Graf v. Berlepsch, Herm. Schalow, Dr. G. A. Fischer, Dir. Wiepken, ‚Ad. Walter, Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Prof. Dr. Landois, Paul Matschie, = Ziemer, W. Hartwig, C. Deditius, Dr. A. König, Ernst Hartert, Dr. H. Gressner, C. Jez und anderen Ormithologen des In- und Nuslandes, herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos ‚des Königl. Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin; General-Secr. der Allgem. Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. XXXYV. Jahrgang. Heft I. Vierte Folge, 15. Band. April 1887. Mit 1 colorirten Tafel. 7 c =7 2 72 \ \ ® [ -P 43 Dunn ine. SS So DS + x Verlag von L. A. Kittlew. %9y N LONDON, PARIS, NEW. "YORK, Williams & Norgate. 14. A. Franck, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co, Henrietta Street, Coventgarden. 524 Broadway. Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. ID zu 11. 12, 13. Tab. II, Köpfe von Phoenicopterus Jamesi, andinus und ignipalliatus. Inhalt des II. Heftes, Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. Systematisches Verzeichniss der in der Republik Paraguay br KR beobachteten Vogelarten. Von Hans von Berlepsch.. Der ornithologische Nachlass Dr. Riehard Böhm’s. II. ee { sicht über die letzten ornithologischen Sammlungen Dr. Richard Böhm’s östlich und westlich des Tanganjika-See’s unter Berück- sichtigung der Tagebücher des Reisenden zusammengestellt, Von . Paul Matschie. Briefliches über Boos Terme) Rahm Von C a ai R a Bm er in Santiago. (Hierzu Tab. II.) Die Vogelfauna des Grossherzosthums Hessen. Von N m f srie ht, er W. Müller in Giessen. (Schluss von S. 86—-92.) Eine kleine Vogelsammlung von ee Insel Jona. Von Horn Schalow. Der Grattholouisehen Nachlass A A (0) If Me. ejer's. N Bekise zur See niss der Avifauna der Provinz Hannover. Von Paul Leverkühn, Neue Vogelarten aus dem oberen Kongo-Gebiet. Von Ant, % Reichenow. . . . VORNE ER NENNEN, Ruticilla bithys var. Cal Gebe Richtigstellung des Artikels: „Ein hennenfedriges Vogelmännchen“. Von Vict. Ritter von Tsehusi zu Schmidhoffen. Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft Berlin. . Bericht über die Februar-Sitzung. Verhandelt on Montag den : 7. Februar 1887. Bericht über die März- ann Verhandet, Bel, Mona Ba 7. März 1887. (H. Schalow, Vorkommen von Strix nisoria in Deutschland.) Bericht über die April Sitzung, erkandelt Bern, Meer den 4. April 1887. RT RE RE I IR Rue Nachrichten. An die Redaction eingegangene Schriften: Jahresversammlung der A. D. Orn. Gesellschaft. Tafeln: 299 24 JOURNAL ORNITHOLOGIE DEUTSCHES CENTRALORGAN für die gsesammte Ornithologie. In Verbindung mit der Allgemeinen Hentarhen Ornithulagischen Graellschnft zu Berlin, mit Beiträgen von ‚Dr. G. Hartlaub, Dr. C. Bolle, Prof. Dr. Altum, Dr. F. Kutter, Dr. H. Golz, Dr. Ant. - Reichenow, Graf v. Berlepsch, Herm. Schalow, Dr. G. A. Fischer, Dir. Wiepken, Ad. Walter, Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Prof. Dr. Landois, Paul Matschie, E, Ziemer, w. Hartwig, C. Deditius, Dr. A. König, Ernst Hartert, Dr. H. Gressner, 6, Jex und anderen Ornithologen des In- und Rede herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos des Königl. Zoolosischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Uniyersität zu Berlin; General-Seer. der Allgem. Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. XXXV. Jahrgang. Heft II. Vierte Folge, 15. Band. Juli 1887. Leipzig, 1887. = & N : Verlag von L. A. Kitti® Sn LONDON, PARIS, NEW-YORK, Williams & ee 14. A. Franck, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co. Henrietta Street, Coventgarden. 524 Broadway. Preis des. Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. pr aen. —u2 10. . Przewalsky’s neue Vogelarten Centralasiens. ee aus © .. 274 . Beiträge zur wa der Vögel. Von Dr. Cärl Inhalt des II. Heftes, Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. . Der ornithologische Nachlass Dr. Richard Böhm’s. UI. Bio- logische Beobachtungen vom Westufer des Tanganjica. Heraus- gegeben von Herman Schalow. . Notizen über einige neu-caledonische Vögel, Von Herman 5 en 2 . Ueber die Vögel da Gerd von Wesel am Von 8 Schalow. Ernst Hartert. . Ueber das Vorkommen resp. Nast den Bäuteimere, Fa nn in Mecklenburg. Von Ludwig Holtz. dem Russischen in’s Deutsche übertragen von Carl Deditius. Eckstein. . Ueber eine Vogelsammlung aus im Kongeschiei Von Dr. En Reichenow. . Aus den hal ne De aniu Pad Mit- getheilt von Dr. G. Hartlaub. . Briefliches über Emberiza cia in den Eihemgesenen, yaı Stud. F. Förster. Kritische Uebersicht ler in ne ee Be Collechenet (S. ©. Columbia) vorkommenden Colibri-Arten mit Beschreibung eines neuen Colibri (Cyanolesbia nehrkorni), Von Hans von Berlepsch. In Angelegenheiten des „Journals für Ornithologie“ und der „Allge- Seite 295 248 270 286 299 310 all 313 meinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin“ wird gebeten das Folgende zu beachten: Alle für die Redaction sowie für die „Ornithologische Gesell- schaft“ bestimmten Zusendungen, Mittheilungen, Manuscripte, Beilagen und sonstigen Postsendungen, sind an den Herausgeber des Journals und General- Secretair der Gesellschaft Prof. Dr, Cabanis in Berlin SW., Post- amt 68, Alte Jacobs-Str. No. 1032. zu senden; dagegen alle den Buchhandel betreffenden oder durch Buchhändler- a heit vermittelten Zusendungen an den Verleger, L. A. Kittler in Leipzi & zu richten. G. Pätz’sche Buchdr. (Lippert & Co.), Naumburg a/S. IERZEITTERE, RERR ; N at JOURNAL Se für ORNITHOLOGIE DEUTSCHES CENTRALORGAN für die sesammte Ornithologie. In Verbindung mit der Allgemeinen Deutschen Ornithulngischen Gesellschaft zu Berlin, mit Beiträgen von "Dr. @. Hartlaub. Dr. C. Bolle, Prof. Dr. Altum, Dr. F. Kutter, Dr. H. Golz, Ludw. Holtz, Vietor v. Tschusi, Dr. Ant. Reichenow, W. v. Nathusius, Graf v. Berlepsch, ‘ Herm. Schalow, Dr. G. A. Fischer, Dir. Wiepken, Ad. Walter, Dr. R.. Böhm, Dr. Aug. Müller, Prof. Dr. Landois, Paul Matschie, E. Ziemer, W. Hartwig, C. Deditius, Dr. A. König, Ernst Hartert, Paul Leverkühn, Dr. C. Eckstein, Amtsrichter W. Müller, Carl Rahmer, F. Förster und anderen Ornithologen des - In- und Auslandes, herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos des Königl. Zoologischen Museum der Friedrieh-Wilhelms-Universität zu Berlin; General-Seer. der Allgem. Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. a XXXV. Jahrgang. Sr Heft IV. Vierte Folge, 15. Band. _October)1887. Mit 1 Karte. (WALL, Leipzig, 1887. Verlase von L. A. Kittler. LONDON, PARIS, NEW-YORK, Williams & Norgate. 14. A. Franck, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co. Henrietta Street, Coventgarden. 524 Broadway. Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. | ze 32 EC ER vr ” B Nr ER: BR In Angelegenheiten des „Journals für Ornithologie“ und der „Alles. meinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin“ u gebeten das Folgende zu beachten: Alle für die Redaction sowie für die os Besen. Hi i schaft“ bestimmten Zusendungen, Mittheilungen, Manuscripte, Beilagen und sonstieen Postsendungen, sind an den Herausgeber des Journals und General- Secretair der Gesellschaft Prof. Dr. Cabanis in Berlin SW., Bo amt 68, Alte Jacobs-Str. No. 1034. zu senden; dagegen alle den Buchhandel betreffenden oder Bar Buchhändler-Gelegen- heit vermittelten Zusendungen an den Verleger, L. A. Ki sile er in Leipz ja zu richten. Ornithologen und, Liebhaber der Vogelkunde, welche der len Deutschen Ornithologischen Gesellschaft beitreten wollen, können von dem General-Secretär Statut und Mitglieder - Verzeichnis zur Einsicht zugesandt erhalten. Einladung zum Abonnement. Bei Ueberreichung des Schluss-Heftes des 35. Jahrganges I Journals für Ornithologie gestattet sich die unterzeichnete Verlagshandlung von Neuem zum Abonnement einzuladen. | Der Jahrgang besteht aus 4 Heften, zum Theil mit colo- rirten Abbildungen etc. zum Preise von M. 20 —. Als deutsches Centralorgan für die gesammte Orni- thologie und in Verbindung mit der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin finden in der Zeit- schrift die Berichte über die Jahresversammlung und Protokolle der monatlichen Sitzungen, sowie die Jahresberichte des Aus- schusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands Veröffentlichung. Alle interessanten Vorkommnisse und neue Ersch im Bereiche der gesammten Ornithologie werden eingehend be- sprochen, und wissenschaftliche Aufsätze und Berichte, sowie Bio- graphien berühmter Ornithologen ete. ete. aus der Feder be- währter Mitarbeiter des In- und Auslandes geliefert. Der langjährige bewährte Ruf des Journals alserste und älteste ornithologische Zeitschrift ist die beste Empfehlung. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung entgegen. Zur nähern Einsicht für neu hinzutretende Abonnenten versendet die unterzeichnete Verlagshandlung auf Verlangen ein Probe-Heft gratis. Leipzig, Januar 1888. L. A. Kittler. G. Pätz’sche Buchar. (Lippert & Co.), Naumburg, als. pn oh f wo, er \ a } \ 4 ! r Ka be; 9.8 un ä ba AH ER N Ye, Ale 5 KR D% Son, n N RR nn a I Ken Al 2 DIL LEA II TEN SJE SEE TU TE BEE ER PET TEE TEE Te DIES Kuyayn PRATER A N NN NET Pe) DE are Se INNE Ben OBEN UN ED RNN N Bun nid hey aan an SEN RN EN LH TE Zee) LERNEN IHR NE ANA eh RE TG a VOrbennN BEN NEO N beheben) f DUETIA TI DALE TEL Ser aT WE Tau Ehen EA AA an Dee hal Ar , ee he N IN SENBOONELHEE LG Pofuray‘ NS f SUh br \ yı WNEORÖN AN RR SUN .M LE a ARNRCN I ERROR WE LIE TEE Ne S Fi BAUER Me TEEN ASUS ITEM DER VUN k EN ul AH net TEN TEA R NERTaN| unkurhih, DR DENN SER a 19 POSTEN RN, EN it Ka N ey RE ER | h \ ek" Wars EEE ERRTATHDNE DEVE IRB REN ERINNERN N Or! 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