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Erſcheinung einer zweiten Auflage, kes neuerdings anzurühmen; der ſchuelle Abſatz der erſten Auflage. wird hinlänglich die Ueberzeugung erregt haben, daß wir über die allbeliebte, von Jahr zu Jahr mit der Civiliſation des Volkes fi ich mehr ausbreitende bildende Gartenkunſt, noch kein Werk beſit itzen, von ga Jahren ſich ſtets mit Anlagen dieſer Art im großen und = Eleinen Style zu befaſſen; wenn alſo die in dem gegenwärtigen um München zu ſehen, um zugleich die hohe Stufe der künſtleri⸗ an, daß dieſelbe, abgerechnet der durch den Verfaſſer geſchehenen Verbeſſerungen und gemachten neuen Zuſätze, ſich durch Koreltheik des Drucks, Eleganz und Schönheit der beigefügten n uns 1 8 , * i N * De: e In ie: ofen. Sirbe e Bucheli in 1 hier beſteus empfohlen 5 werden: Beiträge zur bildenden g für angehende Gartenkünſtler und Gartenliebhaber von Fried Lu wig von Sckell, k. b. Hofgarten : Intendanten, und Verd. Ordens der baieriſchen Krone Ritter ꝛc. 1828. vermehrte und verbeſſerte Auflage mit 8 Steinabdrü ke dem Bildniſſe des Verfaſſers in lithographirtem Um elegant 8 Preis 2 Rthl. 12 gr. oder 3 fl. 458 Wer immer Gelegenheit hatte, ſich durch die fe Aas 5 ſes Werkes von deſſen Brauchbarkeit und Vortreflichkeit zu überzeu⸗ welche durch den verdienſtvollen Verfaſſer nicht allein verbeſſert, ‚fon, dern auch mit vielen neuen Zuſätzen bereichert wurde, freudig über⸗ raſcht werden. Es iſt hier nicht nöthig dem Publikum die Vor⸗ züge und den Nutzen dieſes im Gartenfache fo ausgezeichneten Wer⸗ je welches den praktiſchen Theil dieſer Kunſt mit ſo viel Wahrheit, Deutlichkeit und Erfahrung behandelt. — Der Berfaff er hatte das ſeltene Glück, Gelegenheit zu erhalten, während eines Zeitraumes Werke aufgeſtellten Grundſätze die Früchte dieſer 40jährigen Er⸗ fahrung find, fo mag jeder ſelbſt bemeſſen, in welchem Grade dieſe wahr und richtig ſeyn mögen, um ſo mehr, wenn er Gelegenheit gehabt hat, von Sckell's ſpäteſte Werke, die königlichen Luſtgärten ſchen Ausbildung, die er erreicht hatte, erkennen zu können. In Betreff der zweiten Auflage dieſes Werkes, führen wir nur noch gen, wovon der Verfaſſer faſt alle neu umzeichnen ließ, und din A — das wohlgetroffene Bildniß deſſelben vor der erſten ſehr o berth ilhaft 8 = | Be? * re eee d Nn 8 N eee hi \ 41 * u anne —— — rn nn Te — —— — Katechis mus Obſtbaum zucht, Carl Ludwig Seitz, Königl. bayer. botaniſchem Gaͤrtner, der Koͤnigl. bayer. botaniſchen Geſellſchaft zu Regensburg, und des Gartenbau⸗ Vereins in Preußen Mitgliede. 3 München, 1828. Joſ. Lindauerſche Buchhandlung. C. T. F. . Mit 5 Kupfer tafeln. Vorwort. \ Bey der großen Anzahl der uͤber Obſtbaumzucht bereits erſchienenen Schriften wird vielleicht dieſes Werkchen in den Augen mancher Leſer als überflüſ— ſig erſcheinen. Allein viele von jenen Werken be⸗ handeln den Gegenſtand zu theoretiſch; andere ſtützen ſich zwar auf praktiſche Erfahrungen, ſind aber zu weitläufig; faſt keines endlich nimmt Rückſicht auf Oert— 1 lichkeit. Dieſe Umſtände, vorzüglich aber der Aller: I Vochſte Aufruf vom 18ten Auguſt 1826, bewogen mich zur Herausgabe vorliegender Abhandlung, bey wel— cher ich meinerſeits beſonders das Hochland und die rauhen Gegenden Bayerns im Auge hatte, und durch welche ich andererſeits den vielfachen noch herrſchen den Vorurtheilen und den im Vaterlande fo häuſt⸗ gen Mißgriffen entgegen zu treten beſtrebt war. | Was die Form dieſer Schrift betrifft, fo ſchien mir gerade die gewählte am geeignetſten für den Unterricht des Landmannes in der Obſtbaumzucht; und Jene, welche etwa Anſtoß hieran nehmen möch⸗ ten, verweiſe ich auf viele andere, auch in dieſer Art abgefaßte, ſchätzbare Werke. 1 Mit der möglichſten Kürze ſuchte ich die nöthige Deutlichkeit zu verbinden, und ich nahm daher Alles b Br was ihr dienlich ſeyn konnte. 1 Der a den bedingte die 8 dieſe mußte daher gemeinverſtändlich ſeyn. Durch die in den angefüg ten Tabellen mitge⸗ theilten Verzeichniſſe der in jedem Kreiſe Bayerns gut gedeihenden Obftforten, glaube ich dem Landmanne ein Mittel an die Hand gegeben zu haben, die für ſeine Gegend paſſenden Obſtbäume mit Sicherheit wählen zu können. Gerne hätte ich die landesuͤblichen Namen beygefügt, wären nicht durch dieſelben J Irrun⸗ gen zu befürchten geweſen; weil öfter mehrere, ganz verſchiedene Sorten unter einem Namen begriffen wer⸗ den. Auch finden ſich ſolche Benennungen jelten | in den Verzeichniſſen der Obſtbaumſchulen. Zur größeren Verſtändlichkeit der auge ihren Veredlungsarten ſind dieſelben in natürlicher Größe abgebildet, und am Ende des Werkchens bepgefügt. Glücklich werde ich mich ſchätzen, wenn dieſe, auf vieljährige Erfahrung und Localkenntniß gegrün⸗ dete Schrift den Beyfall meiner Mitbürger erhalten, und dem Obſtbaue, dieſem fo nützlichen Zweige der Landwirthſchaft, einigen Nutzen bringen würde. München den I2ten Februar 1828. 5 Der Verfaſſer. Inhalts-Anzeige. „ gie Gon der Obſtbaumzucht im Allgemeinen. Seite 1. Von den zum Obſtbaue günſtigen Lagen. S. 3. Von dem Einfluße des Erdreichs auf die Obſtbäume. S. 4. | Art und Weiſe, eine richtige Auswahl der zu pflanzenden Obſtbäume zu treffen. S. 7. II. Kapitel. Von Anlegung einer Obſtbaumſchule. S. 9. Von der zweckmäßigen Abfaſſung eines Katalogs. S. 13. III. Kapitel. Von der Erziehung, Vermehrung und Veredlung der Obſtbäume. S. 16, I. Vermehrung durch Saamen. S. 16. 2. Vermehrung durch Ableger. S. 23. 3. Vermehrung durch Stecklinge. S. 24. 4. Vermehrung durch Wurzelbruten. S. 26. Br ä Von der Veredlung der Obſtbäume im Allgemeinen. S. 27. Von den verſchiedenen. Veredlungsarten. S. 32. I A. Vom Veredlen durch Edelreiſer. I. Das Pfropfen oder Pelzen. S. 32. a. Vom Pfropfen in den ganzen Spalt. S. 33. b. Vom Pfropfen in den halben Spalt. S. 36. c. Vom Pfropfen zwiſchen die Rinde. S. 36. Vom Kopuliren. S. 38. II. Das Ablactiren oder Abſäugen. S. 41. B. Vom Veredlen durch Edelaugen. (Das Okuliren.) S. 46. Von der Bu des Baumwachſes und Baumkittes. S. 35. 1 3 j 1 7 | IV. Kapitel. | Von der Behandlung der veredelten Bäume in den Jahren 1 der Veredlung. S. 53. V. Kapitel. Er 5 Von te Behandlung der Obſtbäume nachdem fie die 12 75 ver⸗ laſſen haben. S. 66. a. Von den Hochſtämmen. S. 61. Ueber das Verfahren beym Verpflanzen derſelben. S. 63. | Von der Behandlung ſolcher Obſtbäume, die auf der Reife gelitten. S. 68. Schutzmittel gegen äußere Beſchädigungen der Hochſtämme. S. 72. b. Von den Zwergbäumen. S. 75. 1. Von den Pyramid- oder Rockenbäumen. S. %- 2. Von den Keſſelbäumen. S. 28. 3. Von den Kugelbäumen. S. 79. 4. Von den Spalierbäumen. S. 80. W. BAIS% Von dem Baumſchnitte im Allgemeinen. S. 86. Von dem Schnitte der Hochſtämme. S. 92. Von dem Schnitte der Zwergbäume. S. 93. VII. K a p te l —. * Von den Krankheiten t der n und den Mitteln dagegen. von S. 95 bis 99. Erſtes Kapitel. Von der. Obſtbaumzucht im Allgemeinen, deren Vor⸗ er aaa und Be förderung in r. 7 * 4 a 3 1 Fr. Was verſteht man unter Obſtbaum zucht? Ant. Unter Obſtbaumzucht verſteht man denjenigen Theil des Gartenbaues oder der Pflanzenkultur, welcher die zweck— mäßige Erziehung, Vermehrung und Pflege ſolcher Baͤume und Sträucher zum Gegenſtand hat, die uns in ihren Fruͤch— ten Nahrungsmittel, d. h. das Obſt darbieten. Fr. Welche Vortheile gewährt der Obſtbau? A. Der Obſtbau iſt eine Erwerbsquelle fuͤr den Buͤr⸗ ger und Landmann, aus welcher er bedeutende Vortheile, von mancherley Art erzielen kann, degegen erſcheint er als ein hoͤchſtwichtiger Erwerbzweig in dem Lande, wo er vor⸗ theilhaft betrieben wird. Er liefert nicht nur eine Menge Erzeugniſſe fuͤr den gewoͤhnlichen Verbrauch, ſondern er bringt auch durch die Ausfuhr oder den Handel mit dem Auslande dem Erzieher bedeutende Adſummen zu; er greift dadurch weit ins buͤrgerliche Leben ein, daß er Stoffe zu fernerer Zugutemachung, wie zum Obſtbranntweinbren⸗ nen liefert, (belebt ſomit die Thitigkeit auch ae die nicht ſelbſt Obſtbauer find.) - ® Bey eintretenden Mißaͤrndten oder Theuerung, gewährt der Obſtbau dem Landmanne große Beyhuͤlfe, nicht nur zur Erhaltung ſeiner Familie, ſondern es geht ihm auch durch den Verkauf ein Stuͤckchen Geld zu. Ganz beſonders aber eroͤffnet er ihm, bey zu großer Wohlfeilbeit der Seaderzeug⸗ niſſe eine neue Erwerbsquelle. Fr. Welche Hinderniffe ſtehen dein Obſtbau in Bayern entgegen? | A. Die Haupthinderniſſe, die zeither dem Obſtbau in Bayern im Wege ſtehen, ſind die Vorurtheile in Betreff der unguͤnſtigen Einflüffe der hohen Lage und Klima's (*) von Bayern. Ban | Es ift nicht zu laͤugnen, daß Bayerns hohe Lage und ganz vorzuͤglich die des Iſar-, ein Theil des Oberdonau⸗ Kreiſes und ein Theil der Gegend laͤngs des Boͤhmerwaldes 1 einen ungünftigen Einfluß auf dies Obſtbaumzucht übt, wos zu der ſchnelle Wechſel der Witterung beſonders viel beytraͤgt; allein wir finden doch faſt allenthalben, ſelbſt in den un⸗ fruchtbarſten Gegenden Bayerns, einzelne von unſern Vor⸗ ältern gepflanzte Obſtbaͤume, die ein geſundes Ausſehen ha⸗ ben und Fruͤchte tragen, uns alſo vom Gegentheile des obi⸗ gen Vorurtheils uͤberzeugen. | Man darf ſich freylich das, was mildere ſuͤdliche en | den in Betreff der Güte, Schoͤnheit des Obſtes bewirken, | nicht von den gebirgigen Gegenden Bayerns erwarten. f Man pflanze deswegen in ſolche Gegenden keine Obſtſor⸗ ten, die den hoͤchſten Grad von Vollkommenheit nur in war⸗ men Laͤndern erreichen. ! Es gibt ja unter,den etwa 4000 beta Sorten noch eine große Menge ler Arten, worunter ſogar viele ſind, die Teutſchland zu ihrem Vaterlande haben, alſo mit guͤn⸗ ſtigem Erfolge in Bayern angepflanzt werden koͤnnen. | unter Klima verſteht man die Eigenthuͤmlichkeit der Witte: | rung oder der Wärme, des Windes, der Luft ꝛc. eines Ortes. Fr. Wodurch werden die Hinderniſſe geho⸗ 4775 ben, und der Obſtbau in Bayern be⸗ foͤrdert? A. Die Mittel, mit) welchen in Bayern Obſtbauman⸗ lagen unter ſicherm Erfolg gemacht werden koͤnnen, ſind: ) guͤnſtige Lagen dafür zu wählen, oder in Ermanglung dieſer durch die Kunſt ſolche Plaͤtze einzurichten, 2) ein den Obſtbaͤumen entſprechendes, nahrhaftes Erd— reich oder Boden zu bereiten, und 3) die geographiſche Lage () der zu bepflanzenden Ge⸗ gend zu beruͤckſichtigen, um eine richtige Auswahl, der zu pflanzenden Obſtſorten, die das Klima ertragen, zu treffen. In Be zug auf 1. Fr. Welche Lagen oder Gegenden find fük den Obſtbau die guͤnſtigſten? A. Die meiſten Obſtbaͤume lieben eine freye, ſonnige, | doch gegen zu heftige Winde geſchuͤtzte Lage. Suͤdliche, oder ſuͤdoͤſtliche Bergabhaͤnge ſind wegen der kraͤftigen Einwirkung der Sonne die beſten Lagen, indem die Fruͤchte eher reifen und ſchmackhafter werden. Sie eig⸗ nen ſich aber eben deshalb auch vorzüglich für die feinern zürtz lichern Obſtſorten, die aus einem waͤrmern Lande abſtammen. Oeſtliche Lagen ſind zwar noch fuͤr die meiſten Obſtſor⸗ ten guͤnſtig; nur leiden hier zuweilen die zärtern Sorten im Frühjahr von den kalten Oſtwinden oder Spatfroſten. In weſtlichen Lagen wachſen die Obſtbaͤume im Allgemei⸗ nen minder gut, tragen weniger ſchmackhafte Fruͤchte und leiden gewoͤhnlich durch die weſtlichen Stuͤrme. m wenigſten find nördlihe Abhaͤnge oder Lagen für 0 1. geeignet. Die N genießen as nur we⸗ i Seographiſche Lage heißt ſo viel, als die Entfernung ei⸗ nes Ortes von der waͤrmſten Weltgegend. (Aequator.) . Fe 5 8 — nig ont ſind den kalten Nordwinden ausgeſetzt, wachſen in Folge deſſen nicht ſo uͤppig, ihre Fruͤchte gerathen 808 | und find nicht fo ſchmackhaft. | In Thaͤlern, die gegen Nord und Weſten geſchuͤtzt find, gedeihen die Obſtbaͤume auch vortrefflich. In eingeſchloſſe⸗ nen trocknen und zu magern Lagen, haben die Obſtbaͤume gewöhnlich ein langſames Wachsthum, werden haͤufig mit Moos und Flechten überzogen und vom N. beimge⸗ ſucht. | | Fr. Auf welche Art kan man die Bern Obſt⸗ N bau unguͤnſtigen Lagen verbeſſern? 1 A. Iſt man in die Noth verſetzt, ſeine Obſtpflanzungen an ganz freye, von der Ratur unbeguͤnſtigte und allen Winden ausgeſetzte Lagen anzulegen, ſo kann man ſolche Obſtbaum— | anlagen durch kuͤnſtliche Bepflanzungen von Gehägen oder Baumgruppen verſchiedener Holzarten, als: Hainbuchen, Ulmen, Birken, Ahorne, Fichten ꝛc. oder auch Wallnußbaͤume gegen die nachtheiligen Einwirkungen der e ſchuͤtzen. In Bezug auf 2. Fr. Welchen Einfluß hat das rtre ic, Grund oder Boden auf die Obſtbaͤume? A. Der Grund und Boden hat, nach Maßgabe ſeiner Beſchaffenheit, ſehr großen Einfluß ſowohl auf den Geſund⸗ heitszuftand der Obſtbaͤume, als auch auf die Güte und Groͤße der Fruͤchte. Dieſe arten in unpaſſendem Erdreiche oft ſo aus, daß man an ihnen ihre edle Abſtammung gar nicht mehr erkennt; beſonders gibt es viele edle Birnſorten, die dieß thun. Jene aber gehen, der großen 1 des Erdreichs wegen, meiſtens zu Grunde und gerade liegt das oͤftere Mißlingen der bisherigen Obſtbaumpfla A zungen; denn häufig ließ man fie fogar aus Frankreich nach Bayern kommen, ohne Ruͤckſicht auf den großen Unterſchied ſowohl des Bodens als des Klima's zu nehmen. | — or 1 EG — bin: m | et Fr. Wie muß der Boden beſchaffen ſeyn, wenn die Obſtbaͤume ein geſundes und dauerhaftes Wachsthum erlangen fol len? A. Der Obergrund, worin die Bäume unmittelbar zu ſtehen kommen, muß zum wenigſten drey bis vier Fuß tief ſeyn, oder wenn dieß nicht der Fall iſt, wenigſtens einen Un tergrund haben, der das Eindringen der Baumwurzeln er— laubt und keine ihnen ſchaͤdliche Beſtandtheile enthaͤlt. Fr. Welches Erdreich iſt den Obſtbaͤu men am guͤnſtigſten? A. Am beiten gedeihen die meiſten Obſtbaͤume in ei⸗ nem weder zu leichten, noch zu bindenden, warmen, trock— nen, oder nur maͤßig feuchten Boden der einen hinlaͤnglichen Gehalt an Moder- oder Dammerde beſitzt; z. B. ein ſandi⸗ ger Lehm oder Letten, oder auch ein Mergelboden. (9) Fr. Welche Nachtheile entſtehen bei den Obſt⸗ | baͤumen, wenn der Boden die eben ans 1 geführten Beſchaffenheiten nicht be⸗ | ſitzt? A. Iſt der Boden zu locker oder zu ſandig, ſo koͤnnen ſich die Wurzeln der Baͤume nicht nur keine Haltung ver— ſchaffen, ſondern viele Obſtbaͤume find in einem ſolchen Bo— den auch mancherley Krankheiten unterworfen. In einem zu bindenden Lehm- oder Lettenboden, (den man auch kalten Boden nennt) gedeihen die Obſtbaͤume auch nicht und ſind ebenfalls Krankheiten unterworfen. Ein zu trockner magerer Boden iſt ihnen gleichfalls nachtheilig, in— dem fie in einem ſolchen Erdreiche aus Mangel an Nah- — 4 Leichter Boden heißt der Sandboden, oder ſolcher, der ſich ohne große Schwierigkeit bearbeiten laͤßt: unter ſchwerem ver⸗ ſteht man dagegen den Lehm oder Letten, der dem Bearbei⸗ ter mehr Hinderniß in den Weg legt. Iſt nun dieſer mit we⸗ nig Sand vermengt, ſo zertheilt er ſich © eihiekger und heißt dann ein bindender a * rung und Feuchtigkeit, nicht nur kuͤmmerlich wachen, ſon⸗ dern auch von der Darr-Gelbſucht und andern Krankheiten befallen werden. Ein ſteiniger Boden, hinlaͤnglich mit guter Erde un⸗ termiſcht, iſt dem Fortkommen der Obſtbaͤume nicht hinder⸗ lich und es gibt ſogar viele Sorten, die recht gut darinnen fortkommen; der Untergrund darf aber nicht aus Felſen oder zuſammenhaͤngenden Steinſchichten oder Kies beſtehen. Fr. Auf welche Art laſſen ſich ſolche ſchlechte Erd arten verbeffern?. A. Die zu lockern oder ſandigen Boͤden verbeſſert man durch Miſchungen mit Letten, Kalk oder Mergel, die Lehm- oder zu bindende Böden durch Hinzuthuung ſandiger, leichter Erde. Magre trockne Böden koͤnnen durch fette und lehmige Erde verbeſfert werden. Steinige Boden oder ſol⸗ che, wo nur wenig Obergrund vorhanden iſt, ſind am ſchwie⸗ rigſten und koſtſpieligſten zu verbeſſern. Fr. Wie bewerkſtelligt man dieſe Verbeſſe⸗ rung? 1 A. Dieſe geſchieht entweder durch Auftragen oder Ans» graben. Im erſten Falle führe man nach Maßgabe des vorhandenen guten Erdreichs zwey oder drey Fuß Erde uͤber ein ſolches Stuͤck Land, fo daß die ganze Erdſchichte zum wenigſten drey Fuß hoch iſt; indeſſen it erſtere Verfahrungs⸗ art vorzuziehen. Es iſt ſehr rathſam, ſolche Arbeiten noch vor, oder doch wenigſtens waͤhrend des Winters zu verrich? ten, damit ſich die Erde vor der Bepflanzung gehoͤrig ſetzen 1 kann. Fr. Wie bereitet man naſſe ſumpfige Böden zu Obſtbaumpflanzungen zu? | A. Zur Vermeidung der nachtheiligen Einfluͤſſe, wess che naſſe oder ſumpfige Böden auf die Obſtbaͤume veranlafs ſen, muß man auf ſolchen Plaͤtzen ſechs Fuß hohe und etwa 10 bis 12 Fuß breite Daͤmme aufwerfen, worauf alsdann — 2 die Obſtbaͤume gepflanzt werden. Indes ſind dieſe die ſchlechteſten Lagen und man ſoll ſie nur im aͤußerſten Noth⸗ falle wahlen; theils weil ſolche Vorbereitungen zu koſtſpie⸗ lig ſind, und anderntheils weil ſtets zu befuͤrchten iſt, daß in naſſen Sommern oder Wintern die Obſtbaͤume Schaden leiden oder gar verderben und vermoͤge der feuchten Lage den Spatfröften zu ſehr ausgeſetzt find. In Bezug auf 3. Fr. Auf welche Art kann man eine richtige Auswahl der zu pflanzenden Obſt— Baͤume treffen? i A. Man faſſe a. vor Allem die Lage jener zu bepflan⸗ zenden Gegend ins Auge: b. ſuche man Obſtbaͤume dafuͤr zu bekommen, welche das Klima ertragen oder daſelbſt erzogen worden find. Zu a. Dieſe ſchnell zu erkennen und in Folge darnach waͤhlen zu koͤnnen, wird durch folgende tabellariſche Ueberſicht erleichtert werden. Das Koͤnigreich Bayern laͤßt ſich nach ſeiner geographiſchen Lage in Bezug auf die darin zu betreibende Obſtkultur in drey Hauptabtheilungen bringen: Es beſteht nämlich I. Aus ſehr guten fruchtbaren Weingegenden: dahin ge— hören der Rhein- und Untermainkreis. | In dieſen Kreiſen laſſen ſich faſt allenthalben alle, ſelbſt die edelſten Obſtſorten erziehen. II. Aus guten, aber zum Theil ſchon gemaͤßigten Gegel⸗ den; dieſe find, der Obermain⸗ und Rezatkreis, ein großer Theil des Regen-Ober⸗ und Unterdonau⸗ Kreiſes und ein ſehr kleiner Theil des Iſarkreiſes. Dieſe eignen ſich auch noch zur Kultur fuͤr die meiſten Obſtſorten, ſind aber fuͤr den Weinbau ſchon zu kalt. III. Aus ſolchen, wo wegen ihrer hohen Lage ein kaltes und ſehr unbeſtaͤndiges rauhes Klima herrſcht, der Winter ſehr ſtrenge iſt und ungewöhnlich lange dauert. Auch werden dieſe Gegenden von Schloßen oder Hagelwerter ſehr oft heimgeſucht. — 8 — Zu dieſen gehoͤren ganz beſonders der groͤßte Theil des Iſar⸗, der ſuͤdoͤſtliche Theil des Oberdonaukreiſes und die Ge⸗ gend laͤngs des Boͤhmerwaldes. In dieſen Gegenden ber ſchraͤnke man ſich blos auf den Obſtbau mittlerer Sorten wirthſchaftlichen Obſtes, die jenes Klima leicht ertragen koͤnnen. | Man pflanze dahes in rauhe, kalte Gegenden keine zaͤrtli⸗ chen Obſtſorten und begnuͤge ſich mit jenen, die allda gut fortkommen, reichliche Erndte bringen und fuͤr deren Fruͤchte Gelegenheit zum vortheilhaften Abſatz vorhanden iſt. Es be— finden ſich auch unter sale gute ſchmackhafte u: 8 ſogar zum Tafelobſte gerechnet werden. Zu b. Fr. ua! welchem Wege verschafft man ſich Obſtbaͤume, die an das Klima ge⸗ woͤhn rt fi ind? A. Man gelangt auf keine Art beſſer und ſicherer hier⸗ zu, als durch Angewoͤhnung (Akklimatiſirung) aller der Obſtſorten, welche empfindlich gegen jenes Klima ſind, in wel⸗ chem ſie kuͤnftig angepflanzt werden ſollen. Fr. Wie bezweckt man dieſe Angewöhnung? A. Dieſe geſchieht, wenn man die zaͤrtlichen Obſtarten aus ihrem bisherigen warmen Wohnorte nach und nach in die kaͤltern uͤberpflanzt. Indem man auf ſolche Weiſe dieſe zaͤr⸗ teren Obſtſorten ſtufenweiſe abhaͤrtet, gewoͤhnen ſie ſich von Jugend auf an das rauhe Klima und ertragen in ihrem Alter alle jene Ungemache, welche der Gegend eigen ſind. Eine guͤnſtige Akklimatiſirung bezweckt man am leichteſten mittels der Anlage einer Obſtbaumſchule. Zweytes Kapitel. | Bon der Anlegung einer Obftbaum ; Pflanz⸗ oder | Edelſchule. Fr. Was verſteht man unter dem Ausdrucke einer Obſtbaum- Pflanz- oder Edel⸗ ſchule? N A. Unter Obſtbaumſchule verſteht man diejenige Einrich— tung eines Stuͤck Landes oder Gartens, wodurch es zur Er— ziehung, Pflege und Veredlung einer gewiſſen Anzahl Obſt⸗ Baͤume in der Art geſchickt wird, daß darin die Baͤume von ihrem Entſtehen an, bis zu dem Alter, in welchem man ſie an den Ort ihrer Beſtimmung pflanzt, gepflegt werden koͤnnen. Baumſchulen ſind freylich Anſtalten, die man nur in gro— ßen Staͤdten und in herrſchaftlichen Gaͤrten, fue aber bey Privaten findet. Damit ſich aber jeder Liebhaber der Obſtbaum zucht nach Maßgabe feines Bedarfs eine Edelſchule anlegen und aus dieſer alsdann am ſicherſten die in ſeine Gegend tauglichen Baͤume entnehmen kann, ſo ſoll alles was Bezug auf die Einrichtung einer guten zweckmaͤßigen Obſtbaumſchule Nah, hier umſtaͤndlich abgehandelt werden. Fr. Wie ſoll eine Obſtbaumſchule beſſb fen ſeyn? A. Die Hauptruͤckſi A um eine zweckmaͤßige Ad baumſchule einzurichten, find: man wähle dazu 1) eine gute geſchuͤtzte Lage, 2) einen nahrhaften Boden, 3) beobachte man eine richtige ſyſtematiſche Eintheilung oder Ordnung der darin zu erziehenden Obſtſorten, — 9 * 40 man laſſe den jungen Baͤumchen gute Pflege angedeihen und 5) fuͤhre einen genauen Katalog der vorhandenen Sorten. In Bezug auf 1. Welche Lagen find für die Obſtbaumſchulen die vortheilhafteſten? A. Eine Obſtbaumſchule ſoll ganz beſonders eine ſonnige, freye, aber gegen die ſcharfen Oſt- und Nordwinde geſchuͤtzte Lage haben. Eine eingeſchloſſene, ſchattige, feuchte Lage iſt den jungen Baͤumchen nachtheilig. Es ſind daher vorzuͤglich (zu kleinen Pflanzſchulen oder wo es der Raum erlaubt) Gaͤrten an Haͤuſern oder Stuͤcke Landes, die durch Mauern, Pflanzungen von Baͤumen ıc. geſchuͤtzt ſind, zu empfehlen. Auch fol das Erdreich einer Pflanzſchule eine ebene, wo moͤglichſt wagrechte Lage haben, indem auf abhängigen Boden durch heftige, Regenguͤſſe oder ſonſtige Waſſeranſammlungen die Wurzeln der jungen Baͤum⸗ chen von der Erde durch Abſchwemmen entbloͤßt, oder die jun⸗ gen Saͤmlinge gar ſammt der Erde mit fortgeriſſen werden. Fr. Auf welche Art kann man Baumſchulen gegen äußere Einfluͤſſe, als Beſchaͤß⸗ digung der Thiere, Hafen, ꝛc. ſchuͤtzen. A. Zur Vermeidung dieſer Nachtheile umgibt man die Baumſchulen mit einer Einfaſſung von Bretterwaͤnden, Lat⸗ ten = oder Sterfen = (Hanigel:) Zaͤunen oder Mauern. Außer dies ſen Befriedigungen auch mit lebenden Hecken oder auch mit Waſſergraͤben; doch muß in dieſem Falle die Baumſchule uͤber der Waſſerhoͤhe des Grabens liegen, wegen der nachtheiligen Einfluͤſſe zu großer Feuchtigkeit. In Bezug auf 2. Fr. Wie muß der Boden einer Baumſchule beſchaffen ſeyn? | A. Das Erdreich einer Obſtbaumſchule muß zum wenig⸗ ſten einige Fuß tief von guter nahrhafter Beſchaffenheit ſeyn. I | | | | | | | | A Es darf weder zu trocken, locker oder mager, noch zu naß, bindend oder zu fett ſeyn. Im erſten Falle en ſich die Baͤumchen keinen feſten Wurzelſtand verſchaffen, verkuͤmmern oder kraͤnkeln aus Mangel an Nahrung und im andern wirkt die große Feuchtigkeit, beſonders im Winter, ſehr nachtheilig auf die Wurzeln der Baͤumchen. Iſt der Boden zu fett, ſo treiben ſie wegen uͤbermaͤßiger Nahrung zu ſchnell und ver⸗ zaͤrteln; ſetzt man dann ſolche Baͤumchen in einen nicht gleich fetten Boden, ſo fangen ſie an zu kraͤnkeln und verderben bald darauf. Daher iſt ein mittelmaͤßiger Boden, z. B. ein rigol⸗ ter Grasplatz oder Anger, oder, wenn es moͤglich iſt, ein gebau— tes, nicht zu fettes Gartenland ganz beſonders paſſend zu ei⸗ ner Samenſchule. In merglichem Boden gedeihen junge Obſtbaͤumchen auch vorzuͤglich gut. Fr. Wie muß ein unbebautes Stück Land zu | einer Pflanzſchule zubereitet werden? A. Vorausgeſetzt, daß auf dem Platze, wo man eine Pflanzſchule anlegen will, zum wenigſten 2 Fuß nahrhaftes Erdreich vorhanden iſt und ſolches fruͤher nicht bebaut wurde, verfaͤhrt man folgendermaßen: War es ein Ackerland oder Wieſenfleck, ſo muß der Boden im Herbſte, oder waͤhrend des Winters umgewendet oder rigolt werden. Dieſes bewirkt man, indem man, nach dem Verhaͤlt— niſſe des vorhandenen Bodens 2 — 3 oder 4 Fuß tiefe und 6 Fuß weite Graben in gerader Richtung (am beſten nach einer Gartenſchnur) aushebt. Dieſe ausgegrabene Erde wird am beſten ans Ende oder zur Seite des zu bearbeitenden Stuͤck Landes hingefuͤhrt, doch fo, daß die Obere von der Unteren ge— trennt bleibt und der Arbeit nicht hinderlich iſt. Wenn der erſte Graben fertig iſt, fo graͤbt man den zweyten in derſelben Weite und Tiefe aus, doch ſo, daß die obere Erdſchichte oder Raſen in den Graben unten, und die tiefer liegende auf die Hberflaͤche zu liegen koͤmmt. Indem auf dieſe Art der erſte a Graben ausgefuͤllt wird, entſteht darneben ein neuer, welcher eben ſo von der zunaͤchſtlliegenden Erde wieder eingefuͤllt wird. So führt man beſtaͤndig mit Ausheben und Einfuͤllen der Graͤben fort, bis man ans entgegengeſetzte Ende des Grundſtuͤcks ge⸗ kommen iſt. Den letzten Graben fuͤllt man mit der aus dem erſten Graben ausgeworfenen Erde in der Art aus, daß die obere Erdſchichte wieder unten zu liegen kommt. Bey dieſer Arbeit iſt aber ganz vorzüglich darauf zu ſehen, daß die Gras ben jedesmal von gleicher Weite und Tiefe ausgeſtochen wer⸗ den; weil blos dadurch das Ausfuͤllen alsdann auch regel— maͤßig geſchieht und die Oberflaͤche leicht geebnet werden kann. Noch iſt zu bemerken, daß man beim Rigolen auch unebene Grundſtuͤcke leicht ebnen kann. Fr. Was wird durch dieſe Arbeit bezweckt? A. Durch's Rigolen wird ein feſter Boden aufgelockert, zum Eindringen der Wurzeln empfaͤnglich gemacht, oder ein ausgeruhter guter Untergrund auf die Oberflaͤche und da= gegen die bisherige ausgezehrte Ackerkrumme oder Raſen in den untern Theil der Graͤben gebracht; auch kann man durch's Rigolen eine Miſchung verſchiedener Erdarten bewerkſtelligen oder MN in der Erde vorkommenden Steine wegſchaffen. In Bezug auf 3. | | Fr. Was geſchieht, nachdem das zur Pflanz— ſchule beſtimmte Gruünbſtück oder Land rigolt i ſt? A. Wenn nun das zur Pflanzſchule beſtimmte Grund: ſtuͤck rigolt oder durch tiefes Umgraben hergerichtet iſt, ſo theilt man es, nach Belieben, nach der Groͤße des Platzes erſtlich in Outer, oder große regelmaͤßige Vierecke mit ver⸗ haͤltnißmaͤßig 5 —6 Fuß breiten Wegen eher und dann jedes einzelne Quartier erſt wieder in Beete. Die Beete ei⸗ ner Baumſchule, theile man entweder in 4 Fuß breite, um 4 Reihen, oder in 2 Fuß breite, um 2 Reihen darauf pflanzen zu können; zwiſchen den Beeten laſſe man 13 Fuß breite Wege. Nachdem das Grundſtuͤck auf dieſe Art abgetheilt iſt, ſo gebe man den Quartieren oder Beeten folgende Beſtimmung: den beſten und geſchuͤtzteſten Theil wähle man zur Samenſchule, einen andern um die zweyjaͤhrigen Saͤmlinge aufzunehmen, — 13 — und den uͤbrigen Raum verwende man zur Verpflanzung der veredelten Baͤumchen, um ſich ausbilden zu konnen. Dieſe Baͤumchen pflanze man, ohne das Stuͤck Land oder Quartier in Beete abzutheilen, in zwey bis drey Fuß weite Reihen und gleiche Entfernung von einander und zwar des— wegen, weil dieſe 3 oder A jährigen Baͤumchen zu ihrer völligen Ausbildung nun mehr Raum, als in ihrer Jugend beduͤrfen. Ferner iſt es in großen Baumſchulen ſehr zweckmaͤßig und zur Erhaltung der Ordnung und Richtigkeit der vorhandenen Obſtſorten nothwendig, daß man einer jeden der in der Baum— ſchule zu ziehenden Obſtſorte einen eignen Platz anweiſet, da— mit nicht alles durcheinander zu ſtehen koͤmmt, dadurch das Aufſuchen erſchwert wird und Verwirrung entſteht. Man ſondere vorerſt das Kern- von dem Steinobſt, dann die Aepfel von den Birnen, die Kirſchen von den Pflaumen ꝛc. In Bezug auf 4. Fr. Wie ſoll der auf eine große Obſtbaum⸗— ſchule ſich beziehende Katalog abge— faßt ſeyn? | A. Ein ſolches Verzeichniß oder Katalog fol alle in der Baumſchule vorhandenen Obſtſorten, ſyſtematiſch zuſam— mengeſtellt enthalten, und ſich genau auf die in der Baum- ſchule gegebene Nummer oder Namenholz beziehen. Man lege ſich zu dieſem Zwecke eines der bekannten Syſteme zu Grund und ordne darnach ſeine Sorten. Waͤhlt man z. B. das faſt allenthalben angenommene Dieliſche, ſo wuͤrde der Kata⸗ log folgender Maßen zu ordnen ſeyn: A. Aepfel. I. Aechte Calville. II. Schlotteraͤpfel. III. Baſtardcalville oder Gulderlinge. IV. Roſenaͤpfel. * V. Rambouraͤpfel. VI. Reinetten. VII. Streiflinge. VIII. Spitzaͤpfel. $ IX. r oder runde Aepfd. e 1. Butiehahe ſchmelzende. je 11. Saftreiche mit halbſchmelzendem Fleiſche. 5 III. Birnen mit nicht ſchmelzendem Fleiſche. ff... 8 e Zwetſchgen. Ram II. Pflaumenartige. . Küirſch en nach Truchſeß geordnet, 8 1. Suͤßkirſchen. Mit faͤrbendem Safte und einfärbiger Sei; 1 1. II. Mit nicht faͤrbendem Safte und bunter Haut. 2. Sauerkirſchen. II. Mit nicht faͤrbendem Safte u. hellrother Haut. E. Die Pfirſchen zerfallen in 2 1 J. Die Wollige und II. Die Nackte. | Dann folgen Aprikoſen und die übrigen Steinfruͤchte. In der Baumſchule ſorge man, daß alle Staͤmmchen von einer Sorte nicht getrennt, ſondern in einer ununterbrochenen Neihenfolge ſtehen. Man beſtimme daher in großen Baum⸗ 1. Mit faͤrbendem Safte und einfaͤrbiger Haut. ſchulen für jede Sorte ein ganzes, halbes, oder 2 Beet, in kleinern aber eine oder eine halbe Reihe, oder wenn nur we⸗ nige Staͤmmchen von einer Sorte vorhanden ſind, bezeichnet man jedes mit einer Nro.; im erſten Falle bezeichne man all⸗ zeit den Anfang oder das erſte Ktzntchen mit einem Namen⸗ oder Nro. Holz. In Bezug auf 5. Fr. Wie muß eine Obſtbaumſchule gepflegt und unterhalten werden? A. Eine Obſtbaumſchule muß vor allem das ganze Jahr hindurch vom Unkraute rein gehalten werden; denn das Unkraut iſt nicht nur dem Wachsthume der jungen Baͤumchen ſehr nachtheilig, ſondern die Saͤmlinge werden, wenn es uͤberhand nimmt, ſogar von demſelben erſtickt. Außerdem nimmt es auch dem Erdreiche ſeine Nahrung. Bey Sa— menbeeten muß es ausgejaͤtet, bey den erwachſenen Baͤumchen aber durch Umgraben oder Hacken beſeitiget werden. | Um das Erdreich locker und für die wohlthaͤtigen Einfluͤſſe der Atmosphaͤre ( Dempfaͤnglich zu erhalten, muß der Boden oͤf— ter umgegraben oder behackt werden. Das Umgraben ge— ſchieht am zweckmaͤßigſten im Herbſte oder Fruͤhjahre. Beym Umgraben mit der Stech⸗ oder Grabſchaufel iſt zu be— merken, daß man nicht zu tief umgrabe, ſondern querhand— hoch; weil man im widrigen Falle die Saugwuͤrzelchen (die beſten Wuͤrzelchen der Baͤumchen) abſticht und dadurch den Baͤumchen ſehr ſchadet. Das Behacken geſchieht mit einer Krauthaue und zwar nimmt man es im Fruͤhjahre, um Johannis und im Herbſte vor. Bei dieſer Arbeit iſt ebenfalls zu beob— achten, daß die Erde nicht zu tief behackt wird, beſonders bey jungen oder erſt kurz verpflanzten Staͤmmchen. Ueberhaupt iſt das Behacken der Erde einer Baumſchule dem Umgraben aus obigen Gruͤnden vorzuziehen. Das Duͤngen einer Obſtbaumſchule iſt nur in dem Falle anzurathen, wenn die Erde ausgezehrt oder mager geworden iſt; im widrigen Falle verurſacht es mehr Nachtheil als Nu⸗ zen; wohlthaͤtiger wirkt das Auffuͤllen oder Untermiſchen nahrhafter, fetter Erde. | ) Atmosphäre nennt man die Luft oder den Dunſtkreis, die un⸗ ſere Erde umgibt. — 16 — Drittes Kapitel Von der een Vermehrung und Weredtung | | en Dbfibäume, | NK. Von der Erziehung m | Fr. Auf welche Art koͤnnen Obſthaume er⸗ I ; zogen oder vermehrt werden? ! A. Die Erziehung und Vermehrung der Obſtbäume kann auf verſchiedene Weiſe bewerkſtelligt werden. ie Die natuͤrlichſten und zweckmaͤßigſten Arten find, 1. Durch Samen. ug t ann 2. Durch Ableger. 1 196 3. Durch Stecklinge und eee 4. Durch Wurzelbruten. | N, iu Vermehrung durch S 1 Fr. Wie geſchieht die Vermehrung durch Samen? A. Die Vermehrung der Obſtbaͤume durch Samen, uͤberlaͤßt man entweder der Natur oder e ſie durch Kunſt. | | Fr. Was verſteht man unter der durch die Natur veranlaßten Ausſaat? | A. Unter der durch die Natur veranlaßten Ausſaat ver— | ſteht man, wenn in Wäldern oder Obſtgaͤrten die Fruͤchte nach der Zeitigung von ſelbſt auf den Grund fallen, hier aufgehen und zu kleinen Pflanzen heranwachſen. 9 Dieſe Staͤmmchen findet man zwar oft geſund und zur Veredlung brauchbar, beſonders wenn fie einzeln ſtehen, aber in den meiſten Faͤllen haben ſie einen ſchlechten f | | ll Wurzelſtand und wachſen alſo in Folge deſſen bey dem Ver⸗ pflanzen nicht gerne oder ſehr langſam an. Stehen ſie aber zu dicht, oder in einer dumpfigen Lage, ſo ſind ſie gewoͤhn⸗ ; lich verbuttet oder kraͤnklich und liefern daher keine kraͤftige Bäume Aus dieſen Gruͤnden iſt die kuͤnſtliche Ausſaat vor: zuziehen. Fr. Wie bewerkſtelligt man die künſtliche | Ausſaat? A. Zur kuͤnſtlichen Ausſaat ſammelt man die Kerne oder Steine von reifen Fruͤchten guter Arten, oder auch die von wilden Aepfeln, Birnen, Pflaumen, Kirſchen ꝛc., indem dieſe, wenn ſie veredelt werden, gleiche Dienſte thun. Die aus wilden Obſtkernen erzogenen Baͤume haben das Gute, daß ſie in einem rauhen Klima und ſchlechten Boden beſſer gedeihen, als ſolche aus Kernen veredelten Obſtes erzogenen Baͤume. | Diefe Bäume wachſen gewöhnlich etwas langſamer, des— wegen ſind ſie dauerhafter; man muß daher beym Veredeln ſolche Sorten wählen, die mit dem Holze der Wildlinge ähne liche Beſchaffenheit haben, weil es viele Sorten gibt, die nicht gleich gut darauf fortkommen. Darunter gehoͤren alle diejenigen, welche einen ſchnellen Wuchs und grobfaſerigers Holz als die Wildlinge haben. In ſolchen Faͤllen entſtehen gewoͤhnlich nach der Veredlung ungeſtaltete Staͤmme, die unten duͤnn und ober der Veredlung dick ſind. Man nehme daher in der Regel, beſonders in großen e dee ene Sa⸗ men von veredeltem Obſte. Fr. Welche Auswahl iſt unter den Sa men zu machen? 6 Man waͤhle vorzugsweiſe die Samen oder Kerne von ſolchen Obſtſorten, deren Baͤume ihrer Natur nach, ein geſundes kraͤftiges Wachsthum haben und ſchoͤne, dichte Wipfel (Kronen) bilden. Dagegen vermeide man ſolche zu nehmen, beſonders zu Hochſtaͤmmen, die von zaͤrtlichen Sor⸗ ten ſind, oder einen kaͤrglichen, langſamen Wuchs haben, weil 0 ſich ſolche Uebel gewohnlich auf ihre Nachkommenſchaft n | [19 - 1 RE 8 FR 3 1 * ä ä Sr. Wie ſollen brauchbare Samen beſchaffen 1 ſeyn ea mee | A. Die Aepfelkerne muͤſſen recht vollkommen ſchwer und braun, die Birnkerne ſchwarz ſeyn; die e ee waͤhle 1 man beym Steinobſte. | Fr. Auf welche Art erhält man die Samen am leichteſten? 1 A. Man ſammelt dieſelben beym buch des Ob⸗ ſtes in der Haushaltung und trocknet ſie an einem luftigen, 1 gegen die Sonne geſchuͤtzten Orte. Da, wo aber das Obſt gekeltert wird, nimmt man am beſten die Kerne ſammt den Treſtern und verwendet ſie gleich zur Ausſaat. Die Erfah: f rung hat gelehrt, daß ſolche Ausſaat am ergiebigſten ge⸗ kommen und die jungen Pflaͤnzchen ſehr ſchnell und kraͤf⸗ tig herangewachſen ſind. Man zieht ſogar auf dieſe Art in manchen Gegenden ganze Obſthecken oder lebende Zaͤune. Will man aber die Kerne aufbewahren, ſo muß man fie aus dem Teig oder Treſtern auswaſchen. Bey dieſer Arbeit | fallen die guten zu Boden und die ſchlechten ſchwimmen auf der Oberflache des Waſſers. Nachdem man fie gewa⸗ ſchen, trocknet man ſie an der Luft und bewahret ſie bis zur Ausſaat am beſten an einem kuͤhlen, luftigen, trocknen, vor den Maͤuſen beſchuͤtzten Orte. Nuͤſſe, Pfirſchen, oder Kaſtanien bewahrt man am beſten in Sand auf. 1 Fr. Welches iſt die beſte Zeit zur Aus ſaat? A. Die guͤnſtigſte Zeit zur Ausſaat iſt im Herbſte der Monat Oktober und November, oder im Winter; indem durch die Winterfeuchtigkeit und den Froſt die Huͤlſen und Steine der Obſtſamen muͤrbe gemacht werden und darauf die Samen im folgenden Fruͤhjahre beſſer und reichlicher keimen und aufgehen. Minder gut iſt die Ausſaat im Fruͤhjahre. Fr. Wie verfaͤhrt man bei der . des Kernobſtes? | | | A. Vor dem Ausſaͤen werden die dazu beſtimmten Beete gut umgegraben oder, wenn es noͤthig iſt, rigolt, abgerecht und dann, je nachdem das Beet breit iſ, — — 19 — 4—6 Rinnen oder Furchen nach der Schnur darauf gezo⸗ gen, fo, daß die Furchen zum wenigſten 2 Fuß von einan— der entfernt ſind. In dieſe Rinnen werden die Kerne ge— legt und mit 13 Zoll hoher Erde bedeckt. Die Dreijant ift nicht empfehlenswerth. Will man die Ausſaat im Winter machen, fo müffen die dazu beſtimmten Beete vor dem Einbruche der Kaͤlte vollkommen zubereitet, alſo auch die Rinnen oder Furchen gezogen werden. Auch verſehe man ſich bei gutem Wetter mit einem, im Verhaͤltniß zu der zu machenden Ausſaat ſtehenden Vorrath von gejiebter Erde und bewahre ſie an einem froſtfreyen Orte, z. B. im Keller x. Wenn nun der Froſt eingetreten und die Erde mit Schnee bedeckt iſt, ſo ſchafft man dieſen mittelſt Schaufeln oder Kehren bei Seite und legt die Kerne in die gefrornen Rinnen, bedeckt ſie mit der vorraͤthigen Erde und wirft den Schnee wieder darauf. Will man aber die Ausſaat wegen vieler Maͤuſe oder anderer Hinderniſſe erſt im Fruͤhjahre unternehmen, ſo bewirke man ein ſicheres Keimen der Samen mittels Reichart's Verfahren. Man vermiſche die Kerne im Herbſte oder Winter mit Sand oder guter, maͤßig feuch— ter Erde, lege dieſes Gemiſch in große flache Toͤpfe, bes nn Fin. — ET nn decke es oben mit 2 Zoll Sand oder Erde und gieße das Ganze einmal an. Dieſer Topf wird alsdann in einen Kel⸗ ler oder andern trocknen, froſtfreyen Ort geſtellt und, wenn der Sand oben trocken wird, maͤßig angegoſſen. Im Fruͤhjahre werden hernach dieſe Samen ſammt dem Sand oder Erde auf das zubereitete Beet, ſobald es die Witterung erlaubt nud die Erde abgetrocknet iſt, auf die her angeführte Weiſe ausgefäet. Fr. Wie verfaͤhrt man bey der Aus faat des Steinobſtes? A. Die Samen des Steinobſtes, als: Pflaumen, Kirſchen, Mandeln ꝛc. ſaͤet man am beſten vor Winter, blos auf die Oberfläche der zubereiteten Beete, und bedeckt fie duͤnne mit Moos, damit die „günftigen Einwirkungen des 1 2 2 E 2 Schnee's nicht verhindert werden. Im Fruͤhjahre, nachdem der Schnee geſchmolzen, überſtreuet man ſie mit etwas trock⸗ ner Erde. Will man aber die Ausſaat erſt im Fruͤhjahre vorneh⸗ men, ſo verfahre man, wie eben bei dem Kernobſte bemerkt wurde. Sollten die Steine (Kerne) bis zur Ausſaat ſchon im Keimen ſeyn, ſo nimmt man ſie behutſam heraus und pflanzt ſie wagrecht; d. h. das Schnaͤbelchen oder Wuͤrzel⸗ chen nach unten in die Erde, ſo daß alſo der Samen ſeit⸗ waͤrts des Schnaͤbelchens liegt. Sind es Mandeln, Nüffe oder Kaſtanien, fo muß der Keim auf der Seite ſtehen, weil dieſe Früchte ſeitwaͤrts ü treiben. Fr. Was geſchieht nach der Ausſaat? A. Nach der Ausſaat, ſowohl des Kern- als Stein⸗ | obftes, bedecke man die Samenbeete, entweder mit etwas abgelegenem Duͤnger, oder mit Saͤgeſpaͤnen oder was noch % beffer iſt, mit Tannen = oder Taxreiſern. Denn diefe Bede⸗ 5 ckung ſchuͤtzt ſie nicht allein gegen das Austrocknen durch die Sonne und die Winde, ſondern auch gegen die Spat⸗ froͤſte; das nachtheilige Aufreißen der Erde und das Unkraut kommt nicht zu ſchnell. Auch werden die Voͤgel, die die Samenlappen der keimenden Samen gerne abfreſſen, da⸗ durch abgehalten. Die verſchiednen ausgeſaͤeten Obſtſorten 9 bezeichne man mit Namen- oder Nummerhoͤlzern, welche ſich auf das gemachte Verzeichniß beziehen; um auf dieſe Art jede Sorte leicht finden zu koͤnnen. Fr. Was geſchieht, wenn bir Se e auf. 1 gegangen ſind? A. Nachdem die Samen aufgegangen r nd, unter⸗ ſuche man den Stand der Samenpflanzen. Stehen ſie zu dicht, ſo verduͤnne man jene Stellen. Dieſes geſchieht am beſten bey regneriſchem Wetter im Monate Juni, indem man die uͤberfluͤſſigen behutſam auszieht und an jene Stel⸗ len, wo fie zu dünne ſtehen, oder auf ein anderes dazu be. reitetes Land 4 Zoll weit auseinander pflanzt. — 1 — Außerdem halte man fie vom Unkraute fehr rein und fuche — ſobald es auf dem Sameunbeete erſcheint, durch flei⸗ ßiges Ausjaͤten zu vertilgen und zwar fo oft es ſich wieder zeigt. Tritt eine trockne oder heiße Witterung ein, ſo muͤſ⸗ ſen die Samenbeete oͤfter begoſſen werden, beſonders nach dem Ausjäten, damit ſich die an den Wuͤrzelchen aufgelo: ckerte Erde wieder anſchließt. Bei folder Pflege und Wars tung werden die Baͤumchen ſchon im erſten Jahre e * erreichen. Fr. Was hat man im zweyten Jahre zu ver⸗ richten? A. Wenn das Verduͤnnen der Samenpflaͤnzchen nicht im verfloſſenen Sommer geſchehen iſt, ſo muß dieſe Arbeit, nach der früher gegebenen Anweiſung, nun im Fruͤhjahre des zweyten Jahres vorgenommen werden. Ferner ſchneidet man den jungen Baͤumchen die Seitenaͤſte ab, damit das Staͤmmchen raſcher und kraͤftiger treibt. Das Auflockern des Bodens und Reinigen vom Unkraute wird waͤhrend des Som— mers nach der gegebenen Anleitung, wie im erſten Jahre, verrichtet. Auch kann man im Herbſte ſchon die Baͤum— chen verpflanzen oder ausgraben und bis zur Verpflanzung im naͤchſten Fruͤhjahre einſchlagen. Fr. Wie ver faͤhrt man mit dieſen Bäumchen 5 im dritten Jahre? A. Im Fruͤhjahre des dritten Jahres werden die Baͤumchen mittelſt eines Spatens (Grabſchaufel) vorſichtig ausgegraben, deren Pfahlwurzel bis zur Hälfte ſcharf abge— ſchnitten und eben fo das Staͤmmchen bis auf 2 — 3 Augen. Durch das Beſchneiden der Pfahlwurzel bezweckt man beſon⸗ ders, daß ſich der Wurzelſtand mehr an den Seiten bildet, welches ein wichtiger Vortheil beym kuͤnftigen Verpflanzen der Baͤumchen iſt. Ein oͤfter verpflanztes Baͤumchen leidet namlich beim Verſetzen weniger, als ein ſolches, das nie oder nur ſelten verpflanzt wurde, weil dieſes außer der Pfahl— wurzel, wenig oder gar keine Seitenwurzeln macht. Das * — 2 — ſtarke Beſchneiden des Staͤmmchens hat den Nutzen, daß ein ſolches Baͤumchen gewöhnlich ſehr ſtarke Triebe macht, von denen man nur den ſchoͤnſten und uͤppigſten ſtehen laͤßt, der ſich alsdann ſowohl zu einem ſchoͤnen Staͤmmchen, als auch zur kuͤnftigen Veredlung vortheilhaft ausbildet. Nachdem nun die zweyjaͤhrigen Baͤumchen ſo zugerichtet ſind, werden ſie auf die in der Baumſchule beſtimmten Beete in 2 Fußweite Reihen und 12 oder 2 Fuß von einander gepflanzt. Fr. Was hat man bey dieſer Arbeit zu be: ruͤckſichtigen? A. Wenn die Beete nach der fruͤher angegebenen Weiſe hergeſtellt find, zieht man nach einer Schnur einen, dem Wurzelſtand angemeſſenen Graben, d. h. von der Tiefe, daß die Wurzeln bequem darein gelegt werden koͤnnen. Alsdann ſetzt man in dieſen die Baͤumchen 12 oder 2 Fuß weit auseinander, etwas tiefer, als ſie vorher geſtanden, be- deckt die Wurzeln, nachdem ſie gehoͤrig ausgebreitet worden, mit feiner lockerer Erde und druͤckt die Erde ganz gelinde mit den Fuͤßen um die Staͤmmchen an. Iſt die ganze Reihe vollendet, ſo beginnt man mit einer andern und faͤhrt auf dieſe Weiſe ſo lange fort, bis alle Baͤumchen unterge⸗ bracht ſind. Man kann auch fuͤr jedes Baͤumchen ein Loch nach der Schnur graben und dieſes alsdann nach der ebenangefuͤhr⸗ ten Weiſe darin pflanzen. Nach Beendigung dieſer Arbeit, gießt man die Baͤumchen recht gut ein, damit ſich die Erde inniger um die Wuͤrzelchen ſchließt und in Folge deſſen, alle noch leere Zwiſchenraͤume der Wurzeln ausgefuͤllt wer⸗ den. Geſchieht aber die Verpflanzung im Herbſte, ſo darf man ſie nicht eingießen; weil die Baͤumchen ſonſt durch den eintretenden Froſt leiden wuͤrden. Nachdem das Waſſer gehoͤrig in die Erde gedrungen, wird der Graben mit der noch vorhandenen Erde ausgefuͤllt und darnach um die Baͤumchen nochmals angedruͤckt. (Wenn mehrere Perſonen zum Einpflanzen verwendet werden können, ſo kann man die Baͤumchen gleich nach dem Einpflanzen begießen laſſen). Während trockener Witterung muß das Begießen öfter wiederholt werden, ſo lang, bis die Baͤumchen gut eingewurzelt ſind, d. h. neue Wurzeln gemacht haben. Nun ſind die Saͤmlinge oder Wildlinge bis zur Vered— lung vorbereitet und viele davon wachſen oft ſo raſch, daß felbe noch in dem naͤmlichen Sommer veredelt werden koͤn— nen, beſonders findet dieſes bey den Pflaumen ſtatt. Unter den aus Samen veredelter Obſtſorten erzogenen Baͤumchen finden ſich manchmal welche, die, ohne veredelt zu ſeyn, gutes Obſt tragen; allein man iſt nicht immer ei= nes guten Erfolgs ſicher und ſie tragen gewoͤhnlich ſehr ſpaͤt, deswegen iſt es rathſamer, ſie zu veredlen. 2. Vermehrung durch Ableger. Fr. Wie geſchieht die Vermehrung der Obſt⸗ baͤume durch Ableger? A. Die Vermehrung mittelſt Ableger geſchieht im Herbſte oder im Fruͤhjahre und wird folgendermaßen erzielt. Man waͤhle ſolche Baͤume dazu, welche viele Zweige nahe am Boden haben, oder wenn man keine ſolche Staͤmmchen be— ſitzt, ſo erzieht man ſie ſich, indem man ſie auf den Boden niederlegt, damit die Aeſte denſelben berühren koͤnnen; oder wenn man dieſes nicht will, fo hängt man an die alzule— genden Aeſte Töpfe oder Kaſten mit Erde gefuͤllt. Dieſe Aeſte werden nun zur Erde gebogen und unter einem ge⸗ ſunden Auge der Laͤnge nach oben zu eingeſchnitten, ſo, als wollte man den Aſt in der Mitte durchſpalten, und das unter dem Auge uͤbrige Theilchen nach der Quere ſcharf abgeſchnitten, gerade ſo, wie man Nelken einzuſchneiden pflegt. Man kann auch, ſtatt des Einſchneidens, das Auge mit eis nem feinen Meſſingdraht unterbinden, oder man dreht den Zweig unter einem Auge ein paarmal um. Alle dieſe Verfahrungsarten beruhen auf dem Grunde, eine Wunde oder Reiz zu veranlaſſen und den Umlauf des Saftes zu ſtoͤren; denn dadurch wird der abgelegte Zweig, unter Bey⸗ huͤffe günſtiger Einfluͤſſe des Bodens und der Atmosphäre, = genoͤthigt Wurzeln zu un 5 Nachdem nun der Aſt oder Zweig fo vorbereitet ift, legt man den verwundeten Theil behutſam in die dazu bereitete Erde, ſo daß die Spitze des Aſtes nebſt einigen Augen auſ⸗ ſerhalb der Erde bleibt, befeſtiget ihn mit einem ſtarken Ha⸗ cken, bedeckt dieſen Theil mit 2 Fuß hoher Erde und hält dieſelbe, um das Bewurzeln zu befoͤrdern, feucht. Wenn ſich die Ableger gehoͤrig bewurzelt haben (welches nach Ver⸗ lauf eines oder zweyer Jahre der Fall iſt und man durch vorſichtiges Unterſuchen wahrnehmen kann), w = ‚fie von den Mutterſtaͤmmen getrennt und entweder ſog Beſtimmungsort, oder in die Pflanzſchule verſetzt, welches rathſamer iſt, damit ſie ſich noch beſſer bewurzeln koͤnnen. Da man gewoͤhnlich nur Baͤume auf dieſe Art vermehrt, die ſchon veredelt, oder gute ausgezeichnete Sorten ſind, ſo beduͤrfen die aus ſolchen Ablegern erzogenen Obſtbäumchen keiner Veredlung mehr. (Es gibt zwar noch mehrere Arten Ableger zu machen, allein da dieſe Vermehrungsart nicht fuͤr alle Obſtſorten anwendbar iſt, ſo wird ſie zur Vermehrung des Weinſtockes, der Quitten, Johannisaͤpfelſtaͤmmchen und Stachelbeeren ꝛc. hinreichend ſeyn.) 3. Vermehrung durch Stecklinge oder Schnittlinge. Fr. Auf was beruhet die ARE AAN Stecklinge? A. Die Vermehrung durch Stecklinge oder Schnittlinge beruht darauf, daß Zweige des Mutterſtammes, welche zwey⸗ jaͤhriges Holz haben, wurzeln, wenn man ſie in das geeig⸗ i nete Land bringt, und ſomit zu neuen Stämmen heranwachſen. Fr. Wann und wie geſchieht dieſe Vermeh— rungsart am beſten? | | A. Dieſe Vermehrungsart geſchieht am beſten im Fruͤb⸗ linge; minder vortheilhaft iſt ſie im Herbſte, weil die Steck linge durch den Winterfroſt in die Hoͤhe gezogen werden | und leiden. Man ſchneidet zu dieſem Zwecke maͤßig ſtarke, eich an ihren u Bons geſunde, reife, einjährige Triebe von den zu vermehrendin Mutterſtaͤmmen ſo ab, daß ſie noch einen Anſatz von zwey— jaͤhrigem Holze behalten. Dieſes geſchieht entweder im Herbſte oder im Fruͤhjahre; im erſten Falle muͤſſen die Zweige gut in die Erde eingegraben werden, damit ſie nicht waͤhrend des Winters verderben. Nun ſchneidet man die zu Stecklingen beſtimmten Zweige vorſichtig, daß ſich keine Rinde ablöst, auf eine gleiche Größe von 10 bis 12 Zoll ſcharf ab, unten aber nur ſo viel, daß noch ein kleiner Theil des zweyjaͤhrigen Holzes daran bleibt. Sind alle die Stecklinge auf dieſe Weiſe hergerichtet, ſo ſteckt man ſie mit⸗ telſt eines Gesholjes auf das hierzu bereitete Beet nach der Schnur, drey bis vier Zoll weit auseinander, mit dem un⸗ tern dicken Theil ſo tief in die Erde, daß der Zweig nur drey Zoll, oder mit ein paar Augen aus derſelben hervor— ſteht, und druͤckt alsdann die Erde mit dem Setzholze daran. Man kann ſie auch in Graben oder Furchen ſetzen, wobey man ebenſo verfaͤhrt, wie bey dem Verſetzen der zweyjaͤhri—⸗ gen Saͤmlinge angegeben wurde. Sind ſie nun auf die eeine oder die andere Weiſe verſetzt, fo werden ſie eingegoſ— ſen und darnach das Beet wieder eben gemacht. Zu dieſer Vermehrung waͤhle man am beſten eine wenig beſonnte, feuchte Stelle im Garten; weil ſich unter dieſen Umſtaͤnden die Stecklinge leichter bewurzeln; deßwegen muͤſſen ſie auch bey trockner Witterung fleißig begoſſen werden. Fr. Was hat man ferner mit den Schnitt⸗ | lingen zu thun? A. Nach Johannis treiben die Reiſer gewoͤhnlich in dem zweyten Safte aus, machen aber meiſtens nur ſchwache Triebe, deßwegen iſt es rathſamer, ſie im darauffolgenden Fruͤhjahre bis auf 2 Augen abzuſchneiden, um dadurch ſo— wohl die Wurzeln, als den kuͤnftigen Trieb zu verſtaͤrken. Nach Verlauf zweyer Jahre haben ſich die Stecklinge ge— woͤhnlich ſo bewurzelt, daß man ſie verpflanzen kann. Was die Behandlung der Beete, dieſer und der vorhergegangenen Vermehrungsart betrifft, ſo findet hier das naͤmliche ſtatt, was bei der Behandlung der Samenbeete anempfohlen wurde. — Fr. Bey welchen Obſtarten iſt dieſe Vermeh⸗ rungsart beſonders zweckmaͤßig? A. Dieſe Vermehrungsart iſt bey Wein, Johannisaͤpfeln, Quitten, Stachelbeeren, ꝛc. ſehr anwendbar; bey vielen an⸗ dern aber, als z. B. bey Aepfeln, Birnen und namentlich dem Steinobſte nicht, und wenn ſie auch manchmal gelingt ſo gibt es in der Regel keine ſchnellwuͤchſige ſtarke Baͤume. Stecklinge von veredelten Obſtſorten duͤrfen ebenfalls nicht mehr veredelt werden. 4. Vermehrung durch Wurzelbruten. 1 Fr. Wie geſchieht die Vermehrung durch Wurzelbruten? | A. Zu der Vermehrung durch Wurzelbruten, Wurzel⸗ ſchoͤßlinge eder Wurzelauslaufer gibt die Natur ſelbſt den beſten Fingerzeig, indem es viele Obſtſorten gibt, die haͤu- fige Wurzelſchoͤßlinge treiben, z. B. die Quitten, Johannis⸗ aͤpfel, Pflaumen ꝛc., ſich alſo auch auf dieſem Wege vermeh⸗ ren laſſen und zwar ſo gut, als die aus Samen erzogene Baͤume gebraucht werden koͤnnen. Das unangenehme haben manche, daß ſich die Eigenſchaften ihrer Mutter, viele, Bru⸗ ten zu erzeugen, mit fortpflanzen. | | Die einfachfte Verfahrungsart iſt: man trennt die Wurzelauslaͤufer behutſam mit dem Spaten (Grabſchau⸗ fel) oder Meſſer von dem Mutterbaume los, um weder die jungen Wuͤrzelchen der Auslaͤufer, noch den ſtarken Wurzeln des Mutterbaumes zu ſchaden; ſchneidet die Verbindungs⸗ wurzeln rein zu, damit ſich die Wunde leichter verheilt; ebenſo ſchneidet man das Staͤmmchen auf 2 oder 3 Augen | zurüc und verpflanzt es gleich Aerkehezeg . in die Pflanzſchule. Will man fie durch Kunſt erzeugen, fo ſchneidet man ſolchen Baͤumen mit Anfang des Fruͤhlings die Staͤmme bis zur Erde ab und umgibt den Stock mit guter Erde. Waͤhrend des Sommers werden dann die Schoͤßlinge in Menge hervorkommen, ſich nach und nach bewurzeln und ſich zu Baͤumchen bilden. Wenn ſie gehoͤrig bewurzelt ſind nimmt man die Trennung vor, wie oben erwaͤhnt wurde. 2 re rer — — —e — — Tr ZN 7 21 — — U 9 ¾4 — — g n * Auf dieſe Art Pe man fehr leicht zu neuen Baͤumchen kommen, die ſich zur Veredlung ſehr gut eignenz beſonders ſind die Wurzelauslaͤufer der Pflaumen hierzu anwendbar. | Die Wurzelſchößlinge der Johannisaͤpfelſtamme, Quitten und Pflaumen eignen ſich vorzüglich gut für Topf- Zwerg- und Spalierbaͤume; daher darf man dieſe Vermehrungsart nicht außer Acht laſſen, beſonders in großen Baumſchulen. B. Von der Veredlung der Obſtbäume 5 im Allgemeinen.“ Fr. Was verſteht man unter Veredlung der Obſtbaͤume? A. Das Ueberpflanzen oder die Vermehrung edler Sor⸗ ten auf Wildlinge. Fr. Was wird durch die Veredlung bezweckt und welchen Einfluß hat dieſe Ver⸗ 1 mehrungsart auf den kuͤnftigen | Baum? A. Vor allem eine ſichere und ſchnellere Shan edler Qbſtſorten; denn ſtatt daß man dieſen Pflanzentheil bei der gewöhnlichen Vermehrung in die Erde pflanzt, wird er durch dieſe Vermehrungsart ſogleich auf einen feinen Ei— genſchaften anpaſſenden Stamm geſetzt, und dadurch ſein Gedeihen befoͤrdert. Ferner werden die Saͤfte des Wild— lings, ſobald fie in dieſen edlen Pflanzentheil hinüber tre— ten, vermoͤge der Verſchiedenheit ſeines inneren Baues, ihm angeeignet, d. h. verbeſſert, gerade ſo, wie die aus der Erde erhaltenen Saͤfte von jeder Pflanze ihr angeeignet werden. Der daraus erwachſene Baum traͤgt alſo alle die Eigen— ſchaften ſeines Mutterbaumes mit auf den Wildling uͤber. Fr. Welcher iſt der fremde, veredelnde Theil, der 10 den Wildling geſetzt wird, um dieſe Veraͤnderung hervorzubringen? A. Dieſer iſt eine Knoſpe (Auge) oder ein Zweig mit meh⸗ reren Knoſpen; das erſtere nennt man Edelauge, den zwez⸗ ten das Edelreis. ; 5 1 — 8 — Fr. Worauf hat man bey der Veredlung be⸗ ſonders Ruͤckſicht zunehmen? A. um auf einen ſichern Erfolg der Veredlung rechnen zu koͤnnen, iſt vor allem noͤthig, daß eine hinlaͤngliche Ueber⸗ einſtimmung (Analogie) in den Eigenſchaften zwiſchen beiden Pflanzen ſtatt finde, d. h. der Bau ihrer Saftgefaͤße und Fi⸗ bern, die Beſchaffenheit ihres Holzes und der Rinde und fogar ihr Wachsthum muß ſich moͤglichſt aͤhnlich oder gleich⸗ foͤrmig verhalten. Im widrigen Falle erfolgt entweder gar keine Verbindung oder Verwachſung, oder das Edelreis er- leidet durch die Verbindung mit einem unpaſſenden Wild⸗ linge zweckwidrige Veränderungen, oder erhält Eigenſchaf⸗ ten, die den Mutterpflanzen nicht zukommen, hinſichtlich ſei⸗ nes Wachsthumes, Beſchaffenheit der Fruͤchte c. So kann z. B. ein Apfelſtaͤmmchen wohl ein eingeimpftes Birnauge annehmen, allein es wird einen entſtellten Wuchs bekommen, kraͤnkeln und bald abſterben. Selbſt wenn das Edelreis und der Wildling zu einerley Gattung gehoͤren, aber von ver⸗ ſchiedenen Obſtſorten ſind, ſchlaͤgt die Veredlung doch nicht immer gut an. Es artet z. B. manche Aepfelſorte aus, wenn ſie auf einen, ihrer Natur nicht anpaſſenden Aepfel⸗ wildling geſetzt wird. Dieſer Umſtand muß beſonders beruͤck⸗ ſichtigt werden bey Beſtimmung der verſchiedenen Arten von Baͤumen, ob man fie als Zwerg- oder Hochſſempie erziehen will. Fr. Wie kann man dieſe widrigen Umſtaͤnde vermeiden? | 4 A. Man nehme, wie ſchon fruͤher bey der Auswahl der Kerne erwähnt wurde, zu hochſtaͤmmigen Aepfelbaͤumen ſolche Wildlinge zur Unterlage, die ein raſches Wachsthum ha- ben und von keinen zaͤrtlichen Sorten ſind, denn ſo z. B. werden auf Calvillen veredelte Aepfelſorten ſich niemals zu ſchoͤnen, gefunden, kraͤftigen Hochſtaͤmmen ausbilden. Eben ſo darf man zu Zwerg- oder Spalierbaͤumen nur Sorten von langſamem Wuchſe und fruͤher Tragbarkeit waͤhlen. Dazu nimmt man am zweckmaͤßigſten, fuͤr Aepfel Johan⸗ nisaͤpfelſtaͤmmchen, zu Birnen Quitten oder Bergamotten, zu Kirſchen Mahalebpflaumen, (Prunus Mahaleb) und zu Pfir⸗ ſchen und Abrikoſen Pflaumenſtaͤmmchen. Das Klima verdient ebenfalls Beruͤckſichtigung bey der Wahl paſſender Wildlinge. Daher ziehe man in rauhen kalten Gegenden Bayerns die von Holzaͤpfeln, Holzbirnen ꝛc. oder von ſonſtigen gemeinen Sorten erzogenen Baͤumchen zu Unterlagen oder Grundſtaͤmmen vor. Die auf ſolche Staͤmme veredelten Obſtbaͤume tragen zwar in der Regel etwas ſpaͤter Fruͤchte, ſind aber dagegen viel dauerhafter, und widerſtehen eher den ſchaͤdlichen Einfluͤſſen des Klima's. Aus dieſen Gruͤnden, um eine richtigere und ſichere Aus— wahl unter den Wildlingen machen zu koͤnnen, iſt es ſehr gut, wenn man Kerne von verſchiedenen Sorten Aepfel, Birnen ꝛc. in der Samenſchule ausſaͤet und ſelbe richtig durch Nummer: oder Namenhoͤlzer bezeichnet. Fr. Wie müffen die Wildlinge ferner vor | der Veredlung beſchaffen ſeyn? A. Die Wildlinge, Grundſtaͤmme oder Unterlagen muͤſ— ſen vor allem einen guten Wurzelſtand haben, d. h. fie müfs ſen nach dem Verpflanzen gut eingewurzelt ſeyn, einen ge— ſunden kraͤftigen Wuchs haben und nicht zu alt ſeyn. Man nehme ja keine ſchlecht gewachſenen, verkruͤppelten Staͤmmchen; hier gilt das Sprichwort, „wie das Unterlager, ſo der Baum.“ Und wie kann man ſich einen ſchoͤnen veredelten Baum er— warten, deſſen Unterlager kraͤnklich oder verbuttet geweſen 2 Man ſondere deswegen ſchon beym Verpflanzen der zwey— jaͤhrigen Saͤmlinge alle jene ungeſtalteten, kraͤnklichen Wild— linge aus. Oft bezweckt man durch oͤfteres Abſchneiden auf ein paar Augen uͤber der Erde ein beſſeres Wachsthum. Fr. Wie muͤſſen die Edelreiſer oder Edel: knoſpen beſchaffen ſeyn? „e Die Edelreiſer und Edelknoſpen muͤſſen ebenfalls, I. ſo wie die Wildlinge, von guter, geſunder Beſchaffenheit, nicht zu dick und mit Holzaugen. verſehen ſeyn und von ſchoͤnen, 88 — 30 — geſunden, tragbaren Mutterbaͤumen genommen werden. Denn hier findet wieder ſtatt, was bey den Wildlingen er⸗ waͤhnt worden: alle kraͤnkliche oder ſchlechte Eigenſchaften des Mutterbaumes pflanzen ſich in den meiſten Faͤllen auf das neue Individuum, ja oft auf Generationen fort. | Fr. Was laͤßt fih aus dieſer Erfahrung fol gern? A. Daß die Edelknoſpen, welche, unter guͤnſtigen um⸗ ſtaͤnden auf andere Pflanzen verſetzt, alle Eigenſchaften der Mutterpflanze übertragen, die von der Natur beſtimmten Pflanzentheile ſeyen, welche die Sorte fortpflanzen; und es er⸗ gibt ſich hieraus der wichtige Unterſchied zwiſchen Knoſpe und Samen, daß erſtere die Sorte, letzterer aber die A rt { fortpflanzt. Hieraus wird auch begreiflich, warum aus den Samen veredelter Obſtbaͤume meiſtens nur Wildlinge entſproſſen, welche wohl die ene der Art aber nicht die der Sorte beſitzen. } Fr. Wann ſollen die edelreifer geſchnitten werden? b | A. Die rechte Zeit, Edelreiſer zu ſchneiden, ie eig | in welcher die Knoſpen des Edelbaumes noch ganz mit dem Safte deſſelben angefüllt fi ſind, d. h. der Saft des Baumes noch ſtockt, nicht in Bewegung iſt, oder das Auge ſchlaͤft, | wie man zu ſagen pflegt. 4 Fr. In welchen Monaten ift dieß der Fall? A. Vom Monat November, bis gegen den Monat Maͤrz. Pfirſchen-, Abrikoſen , Pflaumen: und Kirſchenreiſer muͤſ⸗ ſen im Monat Jaͤnner oder Februar geſchnitten werden; weil der Saft dieſer Baͤume durch die Fruͤhlingsſonnen⸗ ſtrahlen am erſten in Bewegung geſetzt wird und die Knof- pen oder Augen in Folge deſſen gleich anſchwellen und ſich zu entfalten beginnen. Wenn man veredelt, duͤrfen die Wildlinge eher ſchon im Safte ſeyn, als die Reiſer in 1 RR denſelben gefihnitten werden. Von friſch geſchnittenen Edel⸗ reiſern iſt daher kein guͤnſtiger Erfolg zu erwarten, weil dann der Saft in ihnen verhaͤltnißmaͤßig ſchon zu ſehr in ö Bewegung iſt. Fr. Wo ſoll man ſie bis zum Verbrauch auf— bewahren? A. Nachdem die Edelreiſer gefehnitten find, werden fie . nach ihren Sorten numerirt und an einen ſchattigen Ort im Garten 4 bis 6 Zoll tief mit dem untern Theile in die Erde gegraben; oder man bewahret ſie in maͤßig feuchter Erde in einem luftigen trocknen Keller auf, oder ſteckt ſie in mit Erde gefuͤllte Toͤpfe oder Kaͤſtchen, und bringt ſelbe in einen froſtfreyen Behaͤlter, eine Kammer, trocknes Gewölbe ꝛc. mit einem Wort, an einen Platz, wo ſie weder vom Froſte Schaden leiden, noch durch die Waͤrme zum Treiben gelockt werden. Daher muß man vorzuͤglich gegen Ende Maͤrz oder im April, wenn es warme Tage gibt, Sorge tragen, ſie gegen die Waͤrme zu ſchuͤtzen und die Erde nicht zu feucht werden laſſen. So lange nun die Edelreiſer friſch ſind und nicht treiben, ſind ſie zum Veredlen tauglich. Fr. Welches iſt die F Zeit zum Veredlen? A. Neuern Erfahrungen zufolge, kann man das ganze Jahr hindurch veredeln; allein dieſe Verſuche kann man eher in großen Baumſchulen anwenden, wo es auf einige miß⸗ lungene Proben nicht ankoͤmmt; deswegen iſt es für Lieb— haber und den Landmann rathſamer, in derjenigen Zeit zu veredlen, von welcher man ſich einen ſichern Erfolg erwarten kann. Dieſe iſt: für's Pfropfen im Fruͤhjahre, nachdem der Saft des Wildlings oder Grundſtammes in Bewegung iſt, und zwar fuͤr Pfirſchen und Abrikoſen von Ende Februars, bis in den Monat Maͤrz; dann folgen die Kirſchen, Pflau— men, Birnen und zuletzt die Aepfel und ſo kann man bis in Mai fortpfropfen, wenn die Edelreiſer noch brauchbar ſind. Ablactiren kann man das ganze Jahr hindurch und nnn . a nn * fürs O euliren iſt von . bis Keen die geeig⸗ nete Zeit. Von den Veredlungsarten. Fr. Auf welche Art werden . am zweckmäßig ſten veredelt? A. Es gibt eine große Anzahl Veredlungs arten. Die beiden Hauptarten beruhen in dem Aufſetzen eines Edelauges, oder eines Edelreiſes auf den Wildling. Der verſtorbene Profeſſor Thouin in Paris beſchaͤftigte ſich vorzuͤglich damit und machte mehr als hundert verſchiedene Arten bekannt. a. Das Veredlen durch Edelreiſer hat zwey Wbtfin per | lungen. I. Das Pfropfen oder Pelzen (nach Thouin, das Pfropfen durch, Anzweigen, Greffe par [cions.) II. Das Ablactiren, (das Pfropfen durch , Greffe par approche.) b. Das Veredlen durch Edelaugen beſteht nur in dem Oculiren oder Aeugeln, (das Pfropfen mit | dem Auge, Greffe par gemmes,) Da alſo alle übrigen Veredlungsarten nur Abarten oder | Abaͤnderungen von diefen dreyen ſind, und in manchen Faͤllen bey der Obſtbaumzucht gar nicht angewender werden koͤnnen, ſo werden nur dieſe ebenerwaͤhnten drey Hauptveredlungsar⸗ | ten als die zweckmaͤßigſten aufgeführt und erläutert. | a. Vom Veredlen durch Edelreiſer. I, Das Pfropfen oder Pelzen. Fr. Was verſteht man unter Pfropfen oder „ Pelzenz A. Unter Pfropfen oder Petzen verſteht man diejenige Veredlungsart, bey welcher das Edelreis keilfoͤrmig zu⸗ geſchnitten in einen Spalt des Wildlings geſteckt wird. 1 — — — 8 Fr. Welche find die gebraͤuchlichſten Arten des Pfropfens? A. Das een Pfropfen und das Ko pu⸗ liren. Fr. Gibt es äh Arten von Pier bn en mim eigentlichen Sinne? A. Das eigentliche Pfropfen zerfaͤllt nach den gebraͤuch— lichſten Verfahrungsarten wieder in drey Unterabtheilungen: das Pfropfen a. in den ganzen Spalt b. in den halben Spalt und . zwiſchen die Rinde. In Bezug auf a. Fr. Worin beſteht das Pfropfen in „en gan⸗ zen Spalt? A. In der Einſenkung des Edelreiſes in einen Spalt durch die Mitte des Wildlings. | Sr. Wie verfaͤhrt man bey dem Pfropfen in den ganzen Spalt? A. Beym Pfropfen in den ganzen Spalt verfaͤhrt man folgendermaßen: Man ſchneidet oder ſaͤgt zuvorderſt den zu veredelnden Stamm ab und zwar an einer Stelle, wo die Rinde glatt iſt; eben ſo ſchneidet man die N darunter bes | findlichen Zweige rein weg. Fr. Was geſchieht alsdann? A. Darauf nimmt man ein Edelreis, das mit der Dicke des Wildlings in gehoͤrigem Berhältniffe ſteht, naͤmlich et⸗ was duͤnner iſt, und ſchneidet von demſelben ein Stuͤck mit 3 bis vier Augen ab. Sr. Wie wird nun dieſes S tuͤck Edelreis b ſchnitten? ii A. Dieses wird nun vom unterſten Auge abwaͤrts mit h einem Ben Okulir⸗ oder. Be Federmeſſer keilförmig a nur dann bis auf das Mark zugeſchnitten, wenn das Edel- reis im Verhaͤltniß des Wildlings dicker waͤre, ſo daß die dem unterſten Auge entgegengeſetzte Seite, welche innerhalb des Spaltes zu ſtehen koͤmmt, um die Haͤlfte duͤnner als jene iſt; und das kleine Rindenſtuͤckchen wird vorſichtig ab⸗ genommen. Nun kann man entweder das ſo zubereitete Edelreis laſſen, (wie die Fig. 1. T. I. zeigt,) beſonders wenn es duͤnn iſt, oder man ſchneidet noch einen er i oder Sattel daran. (Nach der Fig. 2 11. | In dieſem Falle macht man zu ae Seiten, etwas un⸗ terhalbe des Auges, Querſchnitte und ſchneidet die ſich da⸗ durch ergebenden Stuͤckchen fleißig aus, daß die beyden Schnitte eine ebene, glatte Fläche bilden. . — Fr. Was geſchiebt, nachdem das Edelreis zu— | geſchnitten? A. Nachdem das Reis zugeſchnitten iſt, wird nun der Wildling ſchnell zubereitet; aus der Urſache ſchnell, damit das ſchon zugeſchnittene Edelreis, fo wie auch der Grund- ſtamm nicht vertrocknet, welches leicht daran b erkennen iſt, wenn die beſchnittenen Theile braun werden. Die Oberflaͤche des Grundſtammes wird nochmals glatt geſchnitten und dann mit dem Gartenmeſſer, oder wenn der Stamm ſehr dick iſt, mit einem Meißel mitten durch das Mark vorſichtig und nur ſo weit geſpalten, daß das Edelreis eingeſchoben werden kann. (Man macht dieſen Spalt am beſten, wenn die Staͤmm⸗ chen nicht zu ſtark ſind, mit einem gelinden Druck auf das Meſſer.) Fr. Wie wird das Edelreis eingerigiet und verbunden? | A. Nachdem das Meſſer oder der Meißel eingetrieben it, läßt man es in dem Spalte ſtecken und zwaͤngt damit den Spalt ſo weit auseinander, daß man das Edelreis bequem einrichten kann. Dieſes geſchieht, indem man die auf der Kante befindliche gruͤne Rinde ihrer ganzen . nach auf — 35 — Wenn nun das Edelreis auf die eben erwaͤhnte Art genau eingeſetzt iſt, zieht man das Meſſer oder den Meißel behutſam heraus, umgibt die ganze Pfropfſtelle ſo mit einem Pflaſter von Baumwachs oder Kitt, () daß alle Wunden, ſelbſt der obere Abſchnitt des Reiſes, gegen die Einfluͤſſe der Witte— rung verwahrt ſind, bedeckt das Baumwachs oder den Kitt mit einem Lappen von Papier oder alter Leinwand und verbindet ſie auch noch wohl mit Baſt, abgeloͤsten Weiden⸗ ſchalen ꝛc. | 934 1 | Furt | i 1 * ; beym Pfropfen oder Kopuliren angewendet werden, und man bedient ſich entweder eines kalten, harten, oder eines warmen fluͤſſigen. Erſteres beſteht aus einem Pfunde gelben Wachſes, eben ſo viel dicken Terpentin, einem halben Pfunde weißen Pe⸗ ches und einem Vierlinge Hammelstalge. Dieſes Gemiſche laͤßt man nun in einem irdenen Topfe (Tegel) über Kohlenfeuer zer⸗ ſchmelzen, rührt es fleißig um und macht, nachdem es erkaltet ift, mit befeuchteten Händen runde Stangen oder Kuchen daraus, Wiill man ſich deſſen bedienen, fo bedarf es weiter nichts, als fie mit den Haͤnden zu erweichen und an den Gegenſtand anzu⸗ kleben. Dieſer Kitt iſt an ſolchen Orten gut, wo man keine Gelegenheit hat, das Baumwachs durch Feuer zu erweichen. Wo man aber dieß thun kann, iſt folgende Miſchung beſſer, naͤm— lich: man nehme ein Pfund weißes, ½ Pfund ſchwarzes Pech, zwey Unzen Harz und eine halbe Unze Hammelstalg, laſſe dieß in einem irdenen, beſſer aber in einem eiſernen Topfe bey maͤßiger Pr, Wärme Schmelzen und exwaͤrme es, ſo oft man es braucht, auf einer Gluthpfanne. Nachdem es geſchmolzen, ſtreiche män die verwundete Stelle damit mittels eines Pinſels an, wobey aber in Acht zu nehmen iſt, daß das Wachs nicht zu heiß aufgetragen werde. Außer den verſchiedenen Baumwachſen gibt es auch Baum⸗ jalben oder Baumkitten, die mehrentheils aus Erde beſtehen und dieſelben Dienſte leiſten, wie das Wachs. Der einfachſte beſteht dus einem Gemiſche von Lehm und Kuhkoth, wird aber leicht durch Regenwetter abgeſpuͤlt. Man ziehe daher den Forſyth'ſchen, als allgemein anerkannten guten, vor er beſteht aus vier Theilen Kuhkoth, 2 Theilen fein geſtebtem Urbau, (alter Kalk mit Lehm vermiſcht) oder Kalkſchutt, 2 Theilen geſiebter Holzaſche und ein wenig feinem Flußſand. Alles dieſes wird wohl durcheinander⸗ „ gemiſcht und oft geknetet; alsdann kann man ſich deſſen zum An⸗ ſtreichen auf Wunden (in manchen Fällen vortheilhafter, als mit Baumwachſe) bedienen. . . | 3 * beyden Seiten an die des Grundſtammes genau anpaßt. | ) Anmerkung. Es gibt verſchiedene Arten von Baumwachs, welche * - Re Um ſeiner Sache fiber zu ſeyn, kann man auf Wild⸗ linge, die uͤber einen Zoll dick ſind, 2 2 Edelreiſer ſetzen. Wie auf T. 1 Fig. 3 zu ſehen iſt. In Bezug auf b. | Fr. Wie verfaͤhrt man beym Pfropfen in den halben Spalt? t A. Das Verfahren des Pfropfens in den halben Spalt geſchieht faſt auf dieſelbe Art, wie jenes in den ganzen; ausgenommen daß der zu veredelnde Stamm nur auf einer Seite oder zur Haͤlfte geſpalten wird; wie die Fig. 4. T. I. zeigt. Dieſes geſchieht, indem man das Gartenmeſſer auf einer glatten Seite des Grundſtammes aufſetzt, behutſam eintreibt, (damit der Spalt nicht zu groß wird, oder gar durchreißt) und darnach das auf obige Art zugeſchnittene Edelreis einſetzt und befeſtiget. Dieſe Art zu pfropfen, wendet man mit Vortheil bey nicht gar duͤnnen Staͤmmchen an; ſie hat vor erſterer den Vorzug, daß die Wunde des Wildlings nicht zu groß wird und dem zu Folge ſchneller und ſchoͤner verwaͤchſt. | In Bezug auf 0. Fr. Wie verfaͤhrt man bey dem pfropfen zwi⸗ f ſchen die Rinde? | A. Man fügt den zu veredelnden Stamm ebenfalls an einer glatten Stelle der Rinde, aber ſehr vorſichtig quer durch ab, damit ſich die Rinde nicht abloͤst, und ſchiebt nun das Edelreis zwiſchen das Holz und die Rinde, n in den Spalt. | Fr. Wie wird das Edelreis hierzu en B. Es erhaͤlt ebenfalls eine Laͤnge von 3 bis 4 Augen, wird aber hinter dem unterſten Auge quer, faſt bis auf das Mark eingeſchnitten, dann von unten nach dieſem Quer⸗ ſchnitte zu gefpalten und recht eben beſchnitten; dadurch ent⸗ ſteht der Abſatz oder Sattel. Nun wird der uͤbrige Theil J nach der Form eines Zahnftöchers an den beiden Seiten des Auges keilfoͤrmig zugeſchnitten, aber ſo, daß der vordere Theil unter dem Auge unbeſchaͤdigt bleibt. Von dieſem loͤst man die braune, trockene Rindenhaut ſorgfaͤltig weg, ſo daß die innere gruͤne Rinde geſchont wird, weil durch dieſe das Zuſammenwachſen des Edelreiſes mit dem Wildling veran— laßt wird, und dann gg das Reis aus, wie die Fig. 1. I. zeigt. Fr. Wie wird der Wildling behandelt und wie das Edelreis eingeſteckt? A. Nachdem das Reis zubereitet iſt, treibt man an der Stelle, wo es eingeſetzt werden ſoll, ein keilfoͤrmiges, nach der Form des zugeſchnittenen Reiſes aus hartem Holz, beſ— ſer aber von Bein verfertigtes Inſtrument zwiſchen die Rinde und das Holz ſo hinein, daß ſich dieſe vom Holze ablöst, (wie bey a. Fig. 2. T. II. zu ſehen ift,) und alsdann ſchiebt man das keilfoͤrmig zugeſchnittene Ende des Pfropf— reiſes dergeſtalt in die gemachte Kluft ein, daß jene ſaftige gruͤne Rinde des Keils mit der innern Rinde des Grund— ſtammes in genaue Beruͤhrung koͤmmt. Wenn das Reis eingeſetzt iſt, werden die verwundeten Stellen mit Baum⸗ ſalbe ſorgfaͤltig verſchmiert und, wie beym Pfropfen in den Spalt, gehoͤrig verbunden. Fr. Bey welchen Baͤumen iſt diefe: e art beſonders anzuwenden? A. Dieſe Art zu pfropfen iſt bey dicken, ſtarken oder alten Baͤumen, die man umzupfropfen oder mehrere Sorten darauf zu bringen wuͤnſcht, vorzuͤglich anwendbar, indem ſie faſt nie fehl ſchlaͤgt und weniger gewaltſam und gefaͤhrlich fuͤr die Staͤmme iſt, als das Pfropfen in den Spalt. Bey er— wachſenen Baͤumen kann man mehrere Aeſte zugleich vor— nehmen und auf die eben angegebene Art mehrere Edelreiſer in 2 bis 3 Zoll weite Entfernungen rings um den Aſt ſe⸗ zen. Das unangenehme hat dieſe Pfropfart, daß die Edel: reiſer, nachdem fie gewachſen, leicht vom Winde ausgebro⸗ / V SL chen werden, weswegen man fie während des Sommers | öfter anbinden muß, und daß an den Stellen, wo die Rei⸗ ſer ſitzen, gerne Ausmüchfe entſtehen. Iſt aber der Baum noch nicht alt, ſo verwachſen dieſe nach und nach wieder mit dem uͤbrigen Holze. Fr. Was Baer man unter Kopuliren? A. Unter Kopuliren verſteht man diejenige Art von Pfropfen, bey welcher das Edelreis ſchief zugeſchnitten und, ſtatt in den Spalt oder zwiſchen die Rinde, an die entſpre⸗ chend zugeſchnittene Endflaͤche des zu veredelnden Stammes gleichſam angepappt oder angepflaſtert wird, und unterſchei⸗ det ſich dadurch von dem Pfropfen im eigentlichen Sinne. Fr. Gibt es, 115 wie vom Pfropfen, auch meh⸗ | rere Arten vom Kopuliren? A. Allerdings kann das Kopuliren auf verſchiedene Ar⸗ ten verrichtet werden, allein die vortheilhafteſten zwey ſind, je nachdem ſich die Dicke des Wildſtammes zu der des Edel⸗ reiſes verhaͤlt, folgende, nämlich: 1. wenn beyde von gleicher Dicke ſind, oder 2. der Wildling betraͤchtlich dicker iſt, als das Reis. er 8 Zu 1. Fr. Wie verfaͤhrt man im erſten Falle? A. Wenn das Edelreis von gleicher Dicke des Wild⸗ lings iſt, ſo wird, nachdem man alle Zweige unterhalb der Veredlungsſtelle weggeſchnitten hat, das Staͤmmchen ſowohl, als das Edelreis, durch einen glatten, ſchraͤgen, ı bis ) 12 Zoll langen Schnitt, welcher mit einem recht ſcharfen Meſſer vollfuͤhrt wird, abgeſchnitten; (nach der Art, wie die Fig. 1. T. III. zeigt.) Nun paßt man das Edelreis mit ſeinem Schnitte ſo genau auf die Schnittflaͤche des Wildlings, daß ſich auf allen Punkten Rinde auf Rinde und Holz auf Holz beruͤhren und genau aufliegen. Iſt dieß nicht der Fall, ſo muß man da, wo es nicht gut aufliegt, nachhelfen. Fr. Was geſchieht nachher? A. Nun beruht noch die Hauptſache auf dem guten Verbinden. Dieſes geſchieht, indem man mit dem Dau— men und dem Zeigefinger der linken Hand das Edel- reis und den Wildling feſt haͤlt, mit der rechten Hand ein Band um die Kopulirſtelle ſchlaͤgt, dieſes, fo weit der Kopulirſchnitt geht, feſt und behutſam herumwickelt, (damit das Reis nicht im mindeſten in ſeiner Lage verruͤckt wird) ſo, daß alle beſchnittene Theile gehoͤrig bedeckt ſind, und alsdann mit dem andern Ende des Bandes befeſtiget. Auf dem obern Abſchnitte des Edelreiſes wird wie beym Pfropfreis ein wenig Baumwachs oder Kitt aufgeklebt. Zur Sicherheit iſt es gut, wenn man den veredelten Staͤmm— chen Stoͤckchen oder Pfaͤhlchen gibt und ſie We doch nicht zu feſt, bindet. ( Zu 2. Fr. Wie verfaͤhrt man im zweyten Falle? A. Wenn die Staͤmmchen dicker als die Edelreiſer ſind, ſo ſchneidet man an dem in die Quere abgeſchnittenen Wild— ling einen Streifen Rinde mit etwas Holz aus, etwas brei⸗ ter als das Edelreis dick iſt und paßt dieſes, wenn es ges ſchnitten, daran. Das Edelreis wird, ſo wie beym Pfropfen zwiſchen die Rinde, geſchnitten, aber nur einen Zoll lang, und die Rinde unter dem Auge darf nicht abgelöst werden. (Es ſieht aus, wie die Fig. 2. T. III. zeigt.) Nun paßt man das Edel⸗ reis ſo auf den Laͤngeſchnitt des Wildlings, daß der Sattel deſſelben auf der Oberflaͤche aufſitzt, und auf beyden Seiten des Edelreiſes ein linienbreiter Strei— ) Anmerkung. Die hiezu nöthigen Bänder macht man ent⸗ weder von alter Leinwand, indem man geſchmolzenes Baumwachs gleichförmig daruͤber hinſtreicht und nach deſſen Erkaltung die Leinwand in daumenbreite Riemen von 9 — 10 Zoll Länge ſchnei⸗ det; oder auch von ſtarkgeleimtem auf die nämliche Weiſe ange: ſtrichenem Papiere oder man bedient ſich ſtatt deſſen durch ge⸗ ſchhheezenes Baumwachs gezogenen wollenen Garns. Wi fen von dem Laͤngeſchnitte des Wildlings, wie die Figur 3 auf der UI. Tafel deutlich darſtellt, zu ſehen iſt. Daraus geht das Gute hervor, daß ſich in dieſe 2 ſchmale Zwiſchen⸗ raͤume der aus dem Wildlinge aufſteigende Bildungsſaft ſogleich anlegt und das Verwachſen des Edelreiſes mit dem Wildlinge befördert. Alsdann wird das Reis mittelſt eines Wachsbandes oder ſtarken Baſtes an den Wildling ſorgfaͤl— tig feſtgebunden, (damit es ſich nicht verſchiebt) und die uͤbrigen Wunden fleißig mit Baumwachs oder Kitt ver⸗ ſtrichen. Fr. Unter welchem Namen Ausbruch iſt dieſe ö Kopulirart bekannt? A. Dieſe Verfahrungsart heißt man auch Anpflaſtern | oder Kopuliren mit dem Klebreiſe und tft vorzuͤglich bey Johannisſtaͤmmchen und Quitten von ap Erfolge, eben ſo auch bey Hochſtaͤmmen. Fr. Wann darf der Verband aufgelöſet wer den? A. Nach einigen Monaten 1 8 ſich der Wüldling mit dem Edelreis zwar verwachfen haben; man darf aber das Band erſt gegen Herbſt oͤffnen und dann iſt es am beſten, man ſchneidet es vorſichtig der Laͤnge nach auf und uͤber⸗ laͤßt es der Natur des Staͤmmchens, welches, wenn es ſich ausdehnt, oder dicker wird, den Verband alsdann leicht aufſchiebt. Indeſſen muͤſſen die kopulirten Staͤmmchen doch öfter unterſucht werden, indem manchmal welche darunter find, die ſehr raſch und üppig wachſen; daher auch der Ver⸗ band früher aufgelöst werden muß. Geſchieht dieß nicht, ſo entſtehen oberhalb oder unterhalb der kopulirten Stelle Wülſte (ungewoͤhnliche Auswuͤchſe der Rinde) und das Edel- reis lauft Gefahr, von dem e Winde abgebrochen zu werden. Fr. Welche Vortheile gewaͤhrt das Kopuliren? A. Das Kopuliren iſt eine der leichteſten und vorzuͤg⸗ lichſten Vermehrungsarten, iſt bald verrichtet und laͤßt ſich * ad an Ve en —— — — ———— —— —̃Q — ge — — — — 1 — 41 — unter den erforderlichen Bedingniſſen bey allen Obſtſorten anwenden. Wenn naͤmlich, wie ſchon erwaͤhnt wurde, das Edelreis von gleicher Dicke mit dem Wildlinge, oder doch nicht viel dicker iſt, ſo kann man zweyjaͤhrige, oftmals ſchon einjaͤhrige Wildlinge mit Vortheil kopuliren. Ferner ver— wachſen ſich kopulirte Baͤumchen ſchneller und beſſer als ge— pfropfte, beſonders wenn die Kopulation nahe am Boden gemacht wurde; man bekommt deswegen ſchoͤnere' und dauer: haftere Staͤmmchen und der Beſitzer großer Obſtbaumſchulen hat den weſentlichen Vortheil, daß man dieſe Veredlungs— art das ganze Jahr hindurch mit gutem Erfolg anwenden kann. Fr. Wann ſollen die Edelreiſer zum Kopu⸗ | liren geſchnitten werden? A. Die Edelreiſer werden zum Kopuliren zu verſchiede— nen Zeiten des Jahres geſchnitten und zwar, fuͤr das Kopu— liren von Herbſt an (wenn das Laub gefallen) bis in den Monat Juni, nimmt man entblätterte, keine zu dünne, nach der fruͤhern gegebenen Vorſchrift beſchaffene Edelreiſer und bewahrt ſie auch, ſo wie die Pfropfreiſer, auf. Kopulirt man aber waͤhrend des Sommers, ſo werden die Reiſer jedesmal friſch vom Baume dazu geſchnitten. Man nimmt zu dieſem Zwecke ziemlich ſtarke Zweige mit ihren Blaͤttern und guten Knoſpen (oder Augen) verſehen; die Blaͤt— ter werden bis zum Blattſtiele abgeſchnitten und das Kopuli— ren ſogleich vorgenommen. Wird die Veredlung gut verrich- tet und durch das Wetter beguͤnſtigt (es darf keine Trockne eintreten) ſo gelingt ſie; mit ſichererm Erfolg wird ſie mit dem ſchlafenden Neis im Herbſte, Winter oder Fruͤhjahr gemacht. II. Das Ablactiren, Abſäugen. Fr. Was verſteht man unter Ablactiren? A. Unter dieſer Vermehrungsart, welche fuͤr die aͤlte— 0 ſte (5) und ſicherſte gehalten wird, verſteht man die Verbindung (0 Das Ablaktiren (Abſaͤugen) iſt nicht allein die aͤlteſte, ſondern auch vermuthlich die Stammart aller uͤbrigen Veredlungsarten. II * eines Wildlings mit einem Edelreis auf eine ſolche Art, daß * im entgegengeſetzten Falle muß man den Wildling mittelſt 1 a 188 das Edelreis erſt dann, nachdem es gehoͤrig mit dem Wild⸗ ling verwachſen iſt, von feinem Mutterbaum getrennt wird und unterſcheidet ſich dadurch vom Pfropfen und Kopuliren weſentlich. 1 Fr. Unter welchen Bedingungen kann dieſe Bermehrungsart angewendet werden? A. Der Mutterbaum muß wo mwoͤglichſt eine Pyramidal⸗ Form haben oder ſo gebildet ſeyn, daß man ſeine Aeſte, an die um ihn ſtehenden Wildlinge bequem neigen kann, (wie die Fig. 2. auf der IV. T. zeigt.) Ferner iſt noth⸗ ö wendig, daß die zu veredelnden Wildlinge zum wenigſten ein Jahr vorher ſo um den zu vermehrenden Mutterbaum ge⸗ pflanzt werden, daß die Zweige deſſelben . allen Zwang | angenaͤhert werden können. | Fr. Welches find die gra e Arten des Ablactirens? 4 A. Die gebraͤuchlichſten find folgende zwey: a. Bi eine beruht auf dem Verfahren des Propfens in den auen und die zweyte b. auf dem des Kopulirens. | Fr. Wie verfaͤhrt man bey Per erſten Art? A. Man naͤhert zuerſt den Edelzweig an den Wildling, um zu ſehen, ob er bequem auf denſelben kann geſetzt werden; * 4 einer ſchiefen Richtung durch einen Pfahl dem Mutterbaume naͤher zu bringen ſuchen. Nach dieſem ſchneidet man den Die Geſchichte erzaͤhlt folgendes davon. Man fand naͤmlich die Aeſte zweyer verwandter Bäume fo mit einander vereinigt, daß dieſe zwey Aeſte gleichſam an dem Orte der Vereinigung nur einen Stamm zu bilden ſchienen, und einer derſelben ohne ſeinen | Unterſtamm fuͤglich fortleben konnte. (Dergleichen Naturfpiele findet man haͤufig in Waͤldern.) Waren nun dieſes vielleicht zwey verſchiedene Aepfel- oder Pflaumenſorten ꝛc. ſo gab die | lehrreiche Natur dem Menſchen das erſte Beyſpiel, nicht allein zu dieſer Veredlungsart, ſondern auch zugleich den Fingerzeig zur Erfindung aller uͤbrigen. | ah 43 ER Wildling über der zu veredelnden Stelle ab und beſchneidet den Edelzweig (der zum weni igſten aus zweyjaͤhrigem Holze beſtehen muß) gerade ſo wie beym Pfropfen in den Spalt, nur mit dem Unterſchiede, daß der beſchnittene Theil weniger keilfoͤrmig und ſo beſchnitten werden muß, daß das Reis noch mit dem Mutterſtamme verbunden bleibt. Wenn dieß ge— ſchehen, wird der Wildling eben ſo wie beym Pfropfen in den halben Spalt zubereitet, naͤmlich auf der Seite, wo das Edelreis zu ſtehen kommt, geſpalten. (Sieh Fig. 1. T. IV.) Alsdann naͤhert man den Edelzweig ſo zu dem Wildlinge, daß der keilförmig beſchnittene Theil bequem eingeſetzt werden kann, wobey wieder acht zu geben iſt, daß Holz auf Holz und die gruͤne Rinde des Edelreiſes genau auf die des Wildlings paßt. Nachdem das Edelreis auf dieſe Weiſe genau eingeſetzt iſt, muß man es in dieſer Richtung mit der linken Hand feſthalten und mit der rechten gut verbinden. Dieſes geſchieht entweder durch mit Baumwachs beſtrichene Bänder oder wollenes Garn,, oder mit gutem Baſte und zwar ſo, daß der untere Theil nicht weichen kann und der Edelzweig feſt in feiner gegebenen Nich- tung bleibt. Darauf werden die Wunden mit Baumwachs gut verſtrichen und zur Sicherheit das veredelte Staͤmmchen mit einem Pfahle verſehen. Fr. Wie verfaͤhrt man * der zweyten Art? A. Bey der zweyten Art werden der Wildling und der Edelzweig grade ſo, wie beym Kopuliren geſchnitten, nur mit dem Unterſchiede, daß der Grundſtamm nicht abge— ſchnitten wird, ſondern von dieſem wird, wie vom Edelzweig, wenn beyde einerley Dicke haben, ein Stuͤckchen Rinde mit Holz bis auf das Mark, 2 Zoll lang recht glatt abgeſchnit— ten. Iſt der Grundſtamm aber dicker als der Edelzweig, ſo wird von dem Grundſtamm nur ſo viel abgeſchnitten, als die Dicke des Edelzweiges betraͤgt. Alsdann werden beyde 5 1 ER Theile recht genau auf einander gepaßt, (wie Fig. T. IV. darſtellt) verbunden und dieſe Theile mit Baum⸗ 1 verſchmiert und zur Sicherheit der Grundſtamm ſammt dem Edelzweige mit einem Pfahle verſehen. * Fr. Wann darf man den W vom Wildſtamme trennen? A. Beym Ablactiren verwaͤchſt ſich der Edelzweig mit dem Wildling ſehr bald; indeſſen iſt es rathſamer, den Edel- zweig doch erſt im Herbſte zu trennen. Alsdann ſchneidet man ihn ſehr vorſichtig mit einem ſcharfen Meſſer an dem Orte rein ab, wo die Verbindung mit dem Wildlinge anfängt; eben fo auch den noch über der Veredlung ſtehenden Theil des Wildlinges. Darauf werden dieſe Schnitte oder Wunden mit Baumwachs verſtrichen und der Verband etwas auf— gelockert, aber nur dann erſt völlig weggenommen, wenn ſich der Edelzweig mit dem Wildlinge innig berwachfer i 0 Fr. Welche an gewährt das Ablac | tiren? A. Obgleich dieſe Vermehrungsart im Allgemeinen in Obſtbaumſchulen nicht häufig angewendet wird, fo gewaͤhrt ſie doch vielleicht manchem Liebhaber der Obſtbaum zucht Nutzen. Die Vortheile, welche durch dieſe Veredlungsart er⸗ zielt werden, ſind folgende: 1. das ſichere Anwachſen des Edelzweiges, 2. daß man auf dieſe Art fruͤher tragbare Baͤume bekommt; und 3. wirkt das Ablactiren ſehr 1 | haft auf die Sruͤchte. Zu 1. Fr. Aus welcher Urſache wird das An: wachſen des Edelzweiges beym Ablac⸗ | tiren mit Sicherheit erzielt? A. Das ſichere Gelingen wird dadurch beguͤnſtigt, daß dem Edelzweige, ſo lange er mit dem Mutterſtamme ver⸗ bunden iſt, noch immer Nahrungsfäfte zugeführt werden, der ſelbe alſo, im Falle die Saͤfte des Grundſtammes ins | Stocken gerathen, friſch und lebend erhalten wird und fogar ſortwaͤchſt. Ebenſo wird das Verwachſen durch die zi zuſtroͤmenden Saͤfte der beiden Theile befoͤrdert. — — 45 — Zu 2. Fr. Wie wird die Tragbarkeit der Grund ſtaͤmme durch das Ablactiren be guͤnſtiget? | | A. Die frübere Tragbarkeit der Grundſtaͤmme wird be— fördert, weil, indem man beym Ablactiren 2 oder Zjährige Aeſte ſammt ihrem Fruchtholze waͤhlt und dieſe auf hochſtaͤmmige Wildlinge ablactirt, dieſe nicht nur ſogleich Kronen erhal— ten, ſondern oft ſchon im darauffolgenden Jahre Früchte tragen. Oder ablactirt man die Grundſtaͤmme nahe am Bo= den, ſo kann man ſie gleich darnach zu Zwergbaͤumen oder Topfbaͤumen verwenden und dieſe tragen in jedem Falle | wieder früher, als andere Baͤume, Fruͤchte. Zu 3 Welchen Einfluß hat das Ablac⸗ tiren auf die Fruͤchte? | A. Der Einfluß, den das Ablactiren auf die Verbeſſe⸗ rung der Fruͤchte hat, gründet ſich phyſiologiſch auf die Mit: theilung und Vereinigung der Säfte zweyer oder mehrerer veredelter, durch Ablactiren vereinigter Baͤume, derer zufolge die Fruͤchte beſſer werden muͤſſen. Der Naturforſcher Knigth in London hat hieruͤber ſehr merkwuͤrdige Verſuche angeſtellt, welche dieſen Grundſatz fehr. günftig beſtaͤttigten, und man leſe ſeine Abhandlungen hieruͤber in den Barth der Öartenbaus Geſellſchaft zu London. Fr. Was kann man außer dem noch durch dieſe Veredlungsart bewerkſtelligen? A. Durch dieſe Vermehrungsart kann man ferner feh— lende Aeſte bey Pyramiden- oder Spalierbaͤumen erſetzen, in⸗ dem man die in der Naͤhe ſtehenden an ſolche Stellen auf den Stamm ablactirt, dadurch die Luͤcken ausfuͤllt und dem Baume ſeine ſchoͤne Form wieder erſetzt. Ebenſo kann man durch das Ablactiren die Staͤmme zweyer oder mehrerer nebeneinander ſtehenden Baͤume vereinigen, indem man von beyden einen gleichgroßen Rindenſtreif mit etwas Holz wegſchneidet, die be— ſchnittenen Stellen genau fat einander vereinigt und mit Baſt feſt umwickelt. — -#= Auf dieſe Art kann man z. B. mehrere Sorten auf einen Platz pflanzen, als mit einfachen Baͤumen möglich iſt; man erhaͤlt kraͤftigere Baͤume, weil jeder Doppelbaum zwar aͤußer⸗ lich nur einen Stamm hat, innerlich aber aus zweyen und zwey Wurzelſtöoͤcken beſteht; und dieſer Woriibs es noh viele, die alle aufzuführen hier der Ort nicht n 125 17 Fr. Zu welcher Zeit kann man aten I} A. Man kann das ganze Jahr hindurch ablactiren, mit beſſerem Erfolge aber zu den Zeiten, ehe die Saͤfte in Be⸗ wegung treten, vor dem Austreiben der Blaͤtter und dann, wenn der Saft zum zweytenmale in Bewegung koͤmmt nach Johannis ꝛc. indem waͤhrend des ſtarken 2 Treibens durch die Verwundung der beiden Theile, befonders wenn trocknes oder warmes Wetter eintritt, der Edelzweig leicht welken koͤnnte. B. Vom Veredlen durch Sab Das Okuliren oder Aengeln. 9741 Fr. Was verſteht man unter Otuliren oder 1 Atemgeln? em an ind ind mags u 1.5 = A. Unter Okuliren oder dengel verſteht man diejenige Veredlungsart, bey welcher nicht ein Edelreis mit mehreren Augen, ſondern nur ein getrenntes Auge vom Sommertriebe | eines edlen Zweiges unverſehrt genommen und auf den Ze ling oder Grund kam genau ‚angepaßt, keit. Fr. Wie vielerley Ante gibt ur n A. Das Okuliren zerfällt; nach den Zeiten, in eiche! es vorgenommen wird, in zwey Abtheilungen; namlich 1. das Okuliren auf das treibende und Be auf das ſchlaß fende Auge.“ * men N © | | w er * 1 JE 171 N ne PER ; I); 1% 115 i _ 122 14 22 * 4214474 „Zu 1. Fr. Wann okulirt man of das tr eiß bende Auen 2 nenne ee A. Das Okuliren auf das treibende, Auge wird ec | woͤhnlich um Johannis vorgenommen, wenn namlich der Sommertrieb ſchon etwas verholzt oder ausgebildet iſt; es geſchieht mehrentheils im jungen Holze und dient vorzuͤglich zum Veredlen in die Krone der Baͤume. Dazu bereitet man den Grundſtamm oder Wildling im Fruͤhjahre vor, indem man ihm alle unbrauchbare Aeſte der Krone wegſchneidet und nur 3 bis 4 der paſſendſten ſtehen laͤßt, welche aber auch bis auf 2 hoͤchſtens 3 Augen zuruͤckgeſchnitten werden. Dieſe werden künftig Triebe bilden, in welche ſodann oku— lirt wird. Man kann auch ſchon im Fruͤhjahre aufs treibende Auge okuliren. Hierzu waͤhlt man die Zeit, in welcher die Baͤume im vollen Safte ſtehen, damit ſich die Rinde des Wildlings leicht vom Holze abloͤſe, und Edelaugen von vor⸗ jaäͤhrigen Trieben, in denen der Saft wohl in Bewegung iſt, das Aufbrechen der Knoſpen (oder Augen) ſelbſt aber noch nicht bewirkt hat. Dieſe Augen treiben noch in demſelben Sommer aus und machen oftmals bis zum Winter recht ſchoͤne Triebe; deswegen nennt man dieſe Okulirart, O ku⸗ liren Kann treibende Auge. | Bu 2. Fr. Wann okulirt man auf das sche fende Auge? A. Aufs ſchlafende Auge okulirt man im zwey⸗ ten Safte, naͤmlich von der Mitte Juli's bis September, oder um recht zu ſagen, ſo lange ſich die Ninde vom Holze abloͤſen laͤßt; denn dieſes haͤngt haͤufig von 8 Wisterwng und ſelbſt von der Art der Bäume ab. So z. B. verlieren die Steinobſtarten der Saft früher als die Kernobſtſorten ꝛc. Auch muͤſſen die zum Okuliren beſtimmten Sommertriebe des Edelbaumes eine gewiſſe Reife erlangt haben. (Da dieſe Augen in demſelben Sommer nicht mehr austreiben, ſondern erſt im Frühjahre darauf, ſo heißt man ſie ſchlafende Augen.) Das Okuliren aufs ſchlafende Auge hat vor dem aufs treibende viele Vortheile und ganz beſonders in Bayern. Denn erlangt das Holz der Triebe dieſer Okulir⸗ art vor Winter nicht ſeine gehörige Reife, fo leiden ſie ge⸗ . 483 — meiniglich von den Froͤſten, welches in Altbayern häufig ge⸗ ſchieht, weil die Herbſtwitterung gewöhnlich zu warm iſt deswegen die Triebe zu wachſen nicht aufhoͤren und dann durch die große Kaͤlte des Winters getoͤdtet werden. Dieſer Gefahr iſt man aber beym Okuliren aufs ſchlafende Auge nicht ausgeſetzt. 7 Fr. Wie muͤſſen die zu okulirenden Staͤmme beſchaffen ſeyn? A. Dieſelben ſollen geſund und jung ſeyn, eine mu 1 recht ſaftige Rinde haben und in keiner zu ſchattigen, dum⸗ 4 pfen Lage ſtehen, indem ſonſt die e nicht gut an | Schlagen. Fr. Wie muͤſſen die Edelreifer rare ſeyn und wann ſollen ſie Seni en werden? | A. Die Edel- oder Okulirreiſer muͤſſen, um — 0 einen guten Erfolg rechnen zu koͤnnen, von geſunden, fruchtbaren jungen Baͤumen genommen werden. Man nehme keine Waſſerloden, die gewoͤhnlich in der Mitte der Baͤume auf⸗ ſchießen, ſondern ſolche Sommerſchuͤſſe, die zeitig und mit vollkommenen Laubaugen verſehen ſind. (Die Augen in der Mitte des Reiſes ſind gewoͤhnlich die beſten.) Man ſchneide } fie am vortheilhafteſten vor ihrem Gebrauch; muß man ſie aber einige Tage aufbewahren, ſo ſtecke man ſie in 1 0 Fruͤchte, als Kuͤrbiße ꝛc. oder in deren Ermanglung ins Waſſer; ſollen ſie verſchickt werden, ſo muß man ſie, um 1 das Austrocknen zu verhuͤten, in feuchtes Moos packen. | Fr. Wie verfaͤhrt man nun n okuliren, ſelbſt? eee A. Vorerſt ſchneide man, wenn im Solmet okulirt wird, ſaͤmmtliche Blätter, bis auf den Blattſtiel, vom Oku⸗ lirreiſe weg; alsdann wird das einzufegende Auge an dem N Edelreiſe zurecht geſchnitten und zwar wie folgt. 1 Man waͤhle zum Okuliren, wie ſchon bemerkt e die mittlern Augen des Reiſes, mache mit einem ſcharfen Okulir⸗ oder andern Meſſer über dem Auge vorerft einen Quer— ſchnitt durch die Rinde bis auf's Holz, dann von dieſem aus, langs der beyden Seiten des Auges, einen in der Art gebogenen Schnitt, daß ſich dieſe zwey Schnitte etwas unter: halb des Auges in eine Spitze vereinigen, oder kreuzen, und das Ganze ausſieht, wie die Fig. 3. T. II. zeigt. (Dieſes Stuͤck⸗ chen Rinde, worauf das Auge ſich befindet, nennt man Schild— chen.) Nachdem nun das Schildchen mit dem an dem Okulir⸗ meſſer befindlichen Beinchen etwas abgeloͤſet worden, wird das Auge mit dem Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand ergriffen und ſchnell durch einen Druck auf die Seite ausgebrochen. Bey dem Ausbrechen des Auges muß man vorſichtig zu Werke gehen, damit der Keim oder der Knoten— anſatz des Auges, den die Fig. 4. bey a. T. II. zeigt, ſich nicht von demſelben trenne, ſondern unverſehrt in dem Schildchen ſigtzen bleibe, welches bey Okulirreiſern von Pfirſchen und Kirſchen ſehr leicht geht. Denn im Falle dieſer Knotenanſatz auf dem Holze geblieben und auf der Ruͤckſeite des Schild— chens fehlt, welches an dem dadurch entſtandenen Loͤchelchen zu erkennen iſt, und die Fig. 5. bey b. T. II. zeigt, ſo taugt ein ſolches Auge nichts und darf daher zur Veredlung nicht genommen werden: weil dieſes Theilchen gleichſam die Wur— zel des Auges iſt und daſſelbe ohne dieſe nicht fortwachſen kann. Daher loͤſe man die Augen ſolcher Okulirreiſer von Obſtſorten, die ſich mit dem Knoͤtchen nicht gut abloͤſen, mittelſt eines Abſchiebers, eines eigens dazu gemachten Inſtrumentchens, ab, oder man ſchneidet, was am ſicherſten iſt, das Auge von oben herab ſo aus, daß ein wenig Holz in dem Schildchen an der Stelle des Auges ſitzen bleibt. Die Erfahrung hat gelehrt, daß ſolche, mit etwas Holz ver— ſehene Augen ſicherer, als jene ohne Holz anwachſen. Man kann auch das Auge gerade auf die umgekehrte Weiſe ausſchneiden, daß nämlich der Querſchnitt ſtatt über, unter dem Auge zu ſtehen koͤmmt; alle die uͤbrigen Schnitte bleiben dieſelben. Das zubereitete Auge bleibt indeſſen auf dem Okulirreiſe ſitzen, bis auch der Wildſtamm zubereitet iſt, damit es an der Luft oder Sonne nicht vertrocknet. b 3 1 8 a 2 * An dem Wildling ſucht man eine paſſende, glatte Stele { der Rinde, ſchneidet dieſe nach der Quere (fiehe Fig. 6. bey e. T. II.) und in ſenkrechter Richtung der Laͤnge nach (ſiehe dieſelbe Fig. bey d.) ſo weit auf, als das Schildchen des Auges groß iſt. Darauf föfet man mit dem Beinchen, nach dem herunterlaufenden Schnitte die Rinde vorſichtig vom Holze los, damit das markige Haͤutchen, das den Splint umgibt, nicht verletzt wird, weil ſonſt das Auge nicht gern anwaͤchſt. Nun wird das Auge vom Okulirreiſe abgeloͤst und zwiſchen die beyden abgeloͤsten Rindeſtuͤckchen und das Holz einge- ſchoben, ſo daß der breite Theil des Schildchens gerade an den Querſchnitt zu ſtehen koͤmmt. (Siehe Fig. 6. bey e. T. II.) Darauf wird die Wunde ſorgfaͤltig mit Baſt oder auch wollenem Garn verbunden; aber Acht zu geben iſt, daß das Schildchen gut auf dem Stamme und auf dem Querſchnitte 1 aufſitzt und die beyden Rindenfluͤgel durch den Verband flach angedruͤckt werden, doch ſo, daß das Auge frey bleibt. Zu dieſem Ende macht man den Verband folgendermaßen. Man legt den Baſtſtreifen zuerſt uͤber den Querſchnitt und faͤhrt damit um das Staͤmmchen, ſo, daß ſich die zwey Baſtenden hinterhalb des Querſchnittes kreuzen, alsdann faͤhrt man mit beyden Enden wieder fo hervor, daß fie ſich gerade unterhalb des Auges kreuzen und ſomit das Auge feſt auf den Stamm druͤcken; nun laͤßt man das kurze End⸗ chen bey Seite und faͤhrt mit dem laͤngern ſo oft um das Staͤmmchen, bis der Laͤngeſchnitt umwunden iſt; alsdann faͤhrt man mit demſelben in der Art zuruͤck, daß ſich die Baͤnder auf dem Schildchen kreuzen und endiget den Bund mit dem kurzen Theil hinterhalb des Schildchens. Iſt dieß geſchehen, ſo iſt die Arbeit fertig und die okulirte Stelle ſieht aus, wie die Fig. 6. bey f. auf der II. Tafel zeigt. Dieſe ganze Arbeit muß aber fo geſchwind, als nur möglich, ver⸗ richtet werden, damit der Keim des Auges nicht a || | welches beym Steinobſte ſehr leicht geſchieht. Fr. Wann darf der Verband N werden? A. Nach Verlauf von 14 Tagen oder vier c Wochen wer⸗ N — 8 — den die Staͤmmchen an der veredelten Stelle aufſchwellen und der Verband die Rinde dort einſchneiden; ſo bald man dieſes bemerkt, muß man denſelben ſo viel Lüften oder oͤff— nen, daß ſich die Rinde ausdehnen und die Saͤfte frey und ungeſtoͤrt zirkuliren. koͤnnen, doch mit der Vorſicht, daß das Schildchen wie zuvor bedeckt iſt. Bey den aufs treibende Auge okulirten Staͤmmchen kann man gegen den Spatſom⸗ mer oder im Herbſte den Verband gaͤnzlich abnehmen, der bey den ſchlafenden Augen aber verdient am er. bis en en Fruͤhjahre. at, Worauf beruht das fichere Gelingen aller dieſer Veredlungsarten? A. Der ſichere Erfolg aller dieſer Veredlungsarten be⸗ ruht auf folgenden Grundſaͤtzen: Bey dem Verfahren ſelbſt tritt das Sprichwort ein: HUeb ung macht den Meiſter;“ denn blos durch das oͤftere Verrichten erlangt man auch hierin Fertigkeit und Geſchicklichkeit und es gehoͤrt zum We⸗ ſen des Veredlens, daß die ganze Arbeit ſchnell und mit Vortheil gemacht wird, weil ſonſt im entgegengeſetzten Falle die beſchnittenen Holztheile, die aufgeloͤste Rinde ꝛc. ver: trocknen und dann iſt der Erfolg ſchon zweifelhaft. Daher fol man beym Veredlen die Witterung auch wohl beruͤck— ſichtigen und bey rauhem, kaltem oder regneriſchem Wetter nicht pfropfen, noch kopuliren ꝛc.; weil das in die Wunden eindringende Regenwaſſer ſchaͤdlich iſt; und beſonders bey zu großer Hige nicht okuliren. Man waͤhle bey ſolcher an— haltenden, warmen, trocknen Witterung die Morgen = oder Abendſtunden, ſetze auch die Edelreiſer oder Augen auf den Grundſtamm nicht nach der Mittagsſeite, ſondern gegen Mit⸗ ternacht, weil ſie da der Sonne weniger ausgeſetzt ſind. Das Pfropfen und Kopuliren kann man im Winter oder Fruhjahre, bey ungänftiger Witterung ſogar in der Stube vornehmen und man verfaͤhrt dabey folgendermaßen. Die zu veredelnden Staͤmmchen werden im Herbſte ſorgfaͤltig ausgegraben, damit keine Wurzel beſchaͤdiget wird, und dar⸗ kn) bis zum Veredlen r gut in die Erde eingeſchlagen. Wenn man nun dieſeArbeit vornehmen will, fo nimmt man ſich jedesmal eine gewiſſe Anzahl Baͤumchen in eine maͤßig erwaͤrmte Stube, veredelt fie allda weit bequemer und beſ⸗ fer, als in der Baumſchule, und nachdem eine Parthie ver edelt iſt, ſchlaͤgt man ſie wieder in die Erde und laͤßt ſie allda bis zu einer guͤnſtigen Zeit, um ſie in die Baum⸗ ſchule pflanzen zu koͤnnen. Sind es Kirſchen, Abrikoſen oder andere Sorten, die gewoͤhnlich fruͤh austreiben, und es ſind noch Spatfroͤſte zu befuͤrchten, welche dieſen ſchaden koͤnnten, ſo ſchlage man lieber ſolche veredelte Staͤmmchen in große, mit feuchter Erde gefuͤllte Toͤpfe oder Kaſten ein, ſtelle dieſe an einen froſtfreyen, vor der Sonne geſchuͤtz⸗ ten Ort, und laſſe ſie allda bis zum Verpflanzen in die Baumſchule, ſtehen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß von ſolchen in der Stube gepfropften oder kopulirten Obſtbaͤumchen, wenn fie gut eingepflanzt und eingegoſſen wurden, oft weniger aus⸗ blieben als von denen in der Baumſchule veredelten Staͤmmchen. Elin ſicheres Gelingen oder Anwachſen beruht ferner auf dem fleißigen und genauen Zuſchneiden der Edelreiſer oder Augen und ganz beſonders auf dem Vereinigen derſelben mit den Grundſtaͤmmen. Iſt dieſes gut geſchehen, ſo wird | der aus dem Wildlinge reichlich aufſteigende Nahrungsfaft zum Theil in das Edelreis ſtroͤmen, der uͤberfluͤßige aber, ſich zwiſchen Holz und Baſt an den Wunden abſetzen, ver⸗ dicken und einen neuen organiſchen Stoff bilden, den man den Bildungsſaft (Cambium ) nennet. Dieſer verhaͤrtet und verholzt ſich nach und nach und verbindet durch den | neuentſtehenden Splint die Holzfaſern des Edelreiſes mit denen des Grundſtammes. } In Bayern iſt es auch rathſam; die ſchlafenden Augen gegen das im Winter öfter vorkommende Glatteis zu ſchuͤ. (*) Anmerkung. Cambium iſt der eigentliche Bildungsſaft. Er ſchwitzt, nachdem er durch die inneren Naturkraͤfte der Pflan⸗ zen bereitet iſt, durch die Baſtlagen aus, trennt dieſe von dem Holzkoͤrper und wird daher die Quelle alles ferneren Wachsthums und der Entſtehung aller Theile. Es bewirkt alſo lediglich der | Bildungsfaft, als Grundſtoff, die e eee OL und das An wachſen der e und Eoelöhofpen. | — 53 — sen, daß man entweder elnige, auf 1 Fuß lang abgeſchnit⸗ tene Strohhalmen, oder ein dickes mannes Baumblatt be⸗ an vor das Auge bindet. — — — Viertes Kapitel „Won der Bebandlung der veredelten Baume, in den darauffolgenden Jabten. Fr. Wie werden die veredelten Baͤumchen im | erſten Sommer behandelt? A. Alle veredelten Baͤumchen erfordern nach der Ver⸗ | 555 dieſelbe Pflege, wie vorher und oftmals noch groͤ⸗ ßere Aufmerkſamkeit. Denn es kommt gerade im erſten Sommer nach ver Veredlung ſehr darauf an, daß die Baͤum⸗ chen durch keine nachtheiligen Einwirkungen in ihrem Wachs— thume geſtört werden, weil ſie ſich ſonſt nicht ſchoͤn ausbil⸗ den, und verkruͤppeln. Man unterſuche im Fruͤhjahre vor allem den Zuſtand der Augen der okulirten Staͤmmchen; nehme die Bedeckung derſelben weg und findet man die Augen lebend und geſund, ſo nimmt man den Verband ab, oder loͤst ihn an der Seite mittelſt eines Meſſers auf und ſchneidet den Wildling einen Daumenbreit uͤber dem veredel⸗ ten Auge ab. Iſt das Auge aber verdorben, ſo kann man den Wildling, wenn er dick genug iſt, ſogleich pfropfen oder kopuliren, damit keine Zeit verloren geht. Iſt er noch nicht dick genug, ſo ſchneidet man ihn unter dem veredelten Auge ab, damit er deſto kraͤftigere Triebe zum kuͤnftigen Okuliren macht. Dieſes iſt beſonders bey ee von ſehr ** Erfolge . N Bey den gepfropften oder kopulirten Baͤumchen, ſchneide man alle, unterhalb der Veredlung getriebene Zweige am Stamme rein ab; luͤfte den Verband, wenn er die Rinde einſchneidet, ein wenig auf, oder loͤſe ihn ganz ab und lege denſelben wieder locker um dieſelbe Stelle. Man verſehe die am Boden gepfropften Baͤumchen, welche ſtark getrieben ha⸗ ben, mit Pfaͤhlen und hefte ſie daran; diejenigen Pfropf⸗ reiſer, welche auf Hochſtaͤmme aufgeſetzt ſind, befeſtige man ebenfalls an Staͤbe, die an dicken Aeſten oder dem Stamme feftgebunden werden. Man ſehe auch öfter, beſonders des Morgens und Abends nach, ob etwa die Augen der Edel⸗ reiſer von Inſekten heimgeſucht werden, beſonders von den gefährlichen Rebſtechern. (Curculio argentatus L.) In dem Falle muß man ſie ſorgfaͤltig aufſuchen und cödten, indem dieſe oft die Augen gaͤnzlich ausfreſſen. Treiben die Edelreiſer unten mehrere Seitenaͤſte, ſo ſtutze | man die Enden derfelben im Monat Juli ab, ſchneide ſie im darauffolgenden Fruͤhjahre rein weg und verſtreiche die Schnitte mit Baumwachs. Dieſes muß beſonders bey den⸗ jenigen Staͤmmchen geſchehen, welche am Boden veredelt wurden und zu hochſtaͤmmigen Baͤumen beſtimmt ſind. Die ö Baumſchule muß nach der fruͤher gegebenen Anleitung vom Unkraute rein, der Boden locker gehalten und bey lang an⸗ haltender Trockene oder Hitze muͤſſen die za denen, Bie chen oͤfter begoſſen werden. Fr. Was geſchieht mit den verebeiken baun chen im zweyten Jahre? A. Wurden die Grundſtaͤmme oder Wildlinge vor der Veredlung nicht öfter als einmal verpflanzt, 15 5 Au: fies N (*) Anmerkung, Der Rebſtecher iſt ein kleiner grauer Käfer, u mit einem ausgezeichnet dünnen und etwas langen Ruͤſſel, an deſ⸗ 1 fen Ende zwey anſehalich große Fuͤhlhoͤrner ſtehen. Es gibt mehrere Spielarten davon, die aber allen ee der jungen Obſtbaͤumchen ſehr nachſtellen. (**) um die. Baͤumchen, nachdem ſie veredelt fi ind, durchs Verſezen ü in ihrem Wachsthume und in ihrer völligen Ausbildung nicht mehr zu ſtoͤren, iſt es bey vielen Sorten zweckmaͤßiger, wenn man die Wildlinge vor der Veredlung ein paarmal verſetzt. \ — u — — 5 — — 2 —— hen die veredelten Baͤumchen zu dicht aneinander, oder will man gleich Anfangs die Zwergbaͤume von den en abſondern, ſo iſt es zweckmaͤßiger, man verſetzt die veredel⸗ ten Baͤumchen gleich im zweyten Jahre, als wenn ſie ihrer kuͤnftigen Ausbildung naͤher gekommen ſind. Die Gründe dafuͤr ſind: weil ſich der Wurzelſtand jezt noch beſſer und ſchoͤner bildet, als wenn ſie älter geworden, und fo. die Staͤmmchen alsdann ihre kͤnſtige Bildung ununterhrpchen ze koͤnnen. Man graͤbt zu dieſem Zwecke die veredelten Bäumchen | 501 Umftänden entweder im vorhergehenden Herbſte, oder im Fruͤhjahre mittelſt eines Spaten's (Grabſchaufel) behut⸗ ſam aus, daß man keine Wurzel beſchaͤdigt. (Graͤbt man ſie im Herbſte aus und ſie werden nicht gleich darauf. ver pflanzt, ſo muͤſſen ſie bis zum Verſetzen gut in die Erde eingeschlagen werden.) Vor dem Verſetzen ſchneidet man ſowohl die beſchädigten, | als auch andere Wurzeln fleißig zu, dem Edelreis aber nehme man, außer dem kraͤftigſten und ſchoͤnſten Triebe, alle Seitenaͤſte weg und ſchneide dieſen Haupttrieb ohnge⸗ faͤhr auf 3 bis 4 Augen an einem geſunden Auge durch einen Rehfußſchnitt () ab. Alle Auswuͤchſe unterhalb der Veredlung muͤſſen ebenfalls weggeſchnitten und mit Baum⸗ wachs nebſt den übrigen Wunden verſchmiert werden. Nach⸗ dem die Baͤumchen ſo zugerichtet ſind, werden ſie nach der gegebenen Anleitung an den fuͤr ſie beſtimmten und vorher zubereiteten Ort in der Waumſchule eingepflanzt und gut eingegoſſen, Alle uͤbrige 3 Baͤumchen, d. b. (die nicht ver⸗ pflanzt wurden) werden im Fruͤhjahre ausgeputzt; d. h. man waͤhlet den ſchoͤnſten unter den Trieben des Edelreiſes zum Stamme und ſchneidet alle Seitenzweige, oder welche uͤber dieſem ſtehen, dicht am Stamme ab, fo daß bloß dieſer al⸗ lein ſtehen bleibt; desgleichen auch alle Schoͤßlinge des Wildlings. Bey okulirten Staͤmmen wird dieſer Haupttrieb, un Anmerkung. Unter dem Rehfußſchnitte verſteht man einen kurzen, ſchrägen, ſcharſen Ranch, | — wenn er zu ſchlank und ſchwach in bis auf die Hälfte, uͤber einem kraͤftigen Auge abgeſchnitten, weil dadurch der Stamm mehr Kraͤfte bekommt. Ferner werden die Sturzen oder Spor⸗ | ne, welche hinterhalb des okulirten Auges ſtehen geblieben, durch den Rehfußſchnitt rein weggenommen; eben ſo auch die noch nicht uͤberwachſenen Stellen hinterhalb des Pfropf⸗ reiſes und alle Schnitte mit Baumwachs oder Kitt verklebt. I Alle jene Baͤumchen, welche ſich wegen ihres ſchlanken f Wuchſes nicht felbft gerade halten, muͤſſen mit Pfaͤhlen ver⸗ ſehen werden, um der Gefahr des Abbrechens vorzubeugen. Um aber dieſes zu vermeiden und die Baͤumchen dahin zu bringen, daß fie ſich ohne Pfaͤhle aufrecht halten muͤſſen, iſt nichts zweckmaͤßiger, als wenn man die Seitenaͤſte, welche der Stamm im Laufe dieſes Sommers austreibt, im Monat Juli oder Auguſt auf Sporne d. h. auf 2 oder 3 Augen einkuͤrzt und erſt im darauf folgenden Jahre rein wegſchneidet. Die Ur⸗ 1 ſache dieſes Verfahrens liegt darin, daß ſich der reichlich auf⸗ | ſteigende Saft noch in dieſe Sporne vertheilt; dadurch werden die Staͤmmchen gleichfoͤrmig dick und ſtark genug, um ſich ſelbſt tragen zu koͤnnen, und ſolche ohne Pfaͤhle erzogene Baͤume ſind dauerhafter und widerſtehen eher den nachtheiligen Winden. | Im Fruͤhjahre des zweyten Jahres werden auch ſchon die zu Zwergbaͤumen beſtimmten, veredelten Baͤumchen hier⸗ zu Leschniszel. Dieſe muͤſſen aber ſehr nahe am Boden veredelt ſeyn, damit ſie ſich gleich von unten weg ſchoͤn be⸗ | kleiden. Die zu Spalierbaͤumen gehörigen werden nach dem | Verhaͤltniſſe der Staͤmmchen auf 2 oder 4 Augen, die zur Kugel- und Pyramid-Form beſtimmten aber auf 4 bis 6 Augen oberhalb der Veredlung abgeſchnitten. 0 Dier Boden wird auch in dieſem Jahre ſo wie in den il { hern, vom Unkraute befreyt und behackt ꝛc. | | Fr. Wie verfaͤhrt man mit den veredelten Obſtbaͤumchen im dritten und den dar⸗ auffolgenden Jahren, bis zu ihrer gaͤnzlichen Ausbildung? a 0 A. Im dritten Jahre erhalten nun ſchon die meiſten veredelten Obſtbaͤumchen ihre kuͤnftige Beſtimmung und | 1 57 — muͤſſen zu Folge dieſer behandelt REN Die zu Zwerg⸗ baͤumen beſtimmten werden nach der eben angefuͤhrten An⸗ gabe beſchnitten. Diejenigen aber, welche die erforderliche Hoͤhe haben, zu Hochſtaͤmmen vorgebildet. In der Regel werden die Staͤmme der Birnbaͤume hoͤher, als die der Aepfel und übrigen Obſtſorten, gezogen; man nimmt im Durchs ſchnitte eine Hoͤhe von 7 bis 9 Fuß fuͤr einen Hochſtamm an. Zu dieſem Zwecke wird das veredelte Staͤmmchen, wenn es an der Spitze noch keine Seitenaͤſtchen hat, etwas hoͤher als gewöhnlich, gerade uͤber einem Auge abgeſchnitten. Sind aber an der Spitze ſchon Aeſtchen vorhanden und ſtehen hoch genug, ſo werden dieſe ſogleich zur Bildung der Krone oder des Wipfels benutzt und man ſchneidet dann den mittleren oder Herztrieb an dem oberſten Aeſtchen rein weg. Die Aeſt⸗ chen kürzt man ebenfalls auf 2 Augen ein, aber fo, daß die Stellung der Augen die Ausbildung der Krone beguͤnſti⸗ get; deswegen muß man manchmal auch das zte Auge noch ſtehen laſſen. Man ſehe bey Bildung der Krone vorzuͤglich darauf, daß 3 oder 4 ſchickliche Aeſte ihr als Grundlage dienen. Alle unterhalb der Krone ſich befindlichen Seiten⸗ zweige, ſo wie auch die Sporne des verfloſſenen Jahres were den am Stamme abgeſchnitten, eben ſo auch die waͤhrend des Sommers nachkommenden Austriebe, ſo bald fe er⸗ ſcheinen, vertilgt. nn Die ſchon im zweyten Jahre zubereitsten Zwergbäumchen, als Pfirſiche, Abrikoſen ꝛc. werden für ihre kuͤnftige Beſtim⸗ mung, weiter, vorbereitet. Bey den Spalierbaͤumchen ſchneide man naͤmlich die 2 oder 4 ausgetriebenen Seitenaͤſtchen wenn ſie eine ſchickliche Stellung haben, wieder auf 2 bis 3 Augen zuruͤck. Im Falle aber die oberſten Zweige nicht alem, oder ſchwach find, nehme man ſie durch einen Rehfußſchnitt, nahe bey den unterſten zweyen weg; denn dieſe werden durch die nachtreibenden wieder erſetzt. Den zu Pyramiden bes ſtimmten Baͤumchen beſchneide man die Seitenzweige, wenn ſolche vortheilhaft ſtehen, auf 2 bis 3 Augen mit Ruͤckſicht auf die kuͤnftige Form. Stehen fie aber ſo, daß eine Seite des Hauptſtammes entbloͤßt wäre, fo ſchneide man diefelben = bis dahin zuruck, wo die Zweige eine der Form einer Py⸗ ramide angemeſſene Stellung haben. Den zur Kugel⸗ oder Keſſelform beſtimmten Baͤumchen nehme man bis zur Hoͤhe von ı if bis 2 Fuß die untern Zweige rein weg, ſchneide den Herztrieb heraus, und kurze die zur Form gehörigen auf 2 Augen ein. Die Unterhaltung des Beben bleibt, die 1 ſelbe, wie in den fruͤhern Jahren, | Fr. Was geſchieht in dem dargpf ſelornsen „Jahre 1 A. In dem darauf folgenden, als de 3 Jahre 1 nach der Veredlung, hat man ſein Hauptaugenmerk auf die Ausbildung der Baͤumchen zu richten. Die Kronen der Hoch⸗ ſtaͤmme, fo wie die Aeſte der Spalier⸗- und Pyramid⸗Baͤume ꝛc. werden vorſchriftsmaͤßig beſchnitten, und alle untaugliche Zweige weggenommen. Setzen ſich Flechten oder Moos an die Staͤmme, ſo muͤſſen dieſe entweder mit einem Strohrie⸗ gel, oder mit einem ſcharfen Holze gereiniget werden. | Auch koͤnnen ſchon im Fruͤhjahre alle Zwergbaͤume aus⸗ gehoben und an den Ort ihrer kuͤnftigen Beſtimmung ver⸗ pflanzt oder verkauft werden. Haben ſich die Hochſtaͤmme bis zum Herbſte ſchoͤn ausgebildet, ſo koͤnnen ſolche um dieſe Zeit auch ſchon verpflanzt werden; obgleich man die Hoch⸗ ſtaͤmme in der Regel erſt nach dem ſechſten Jahre an den Ort ihrer Beſtimmung pflanzen ſoll, oder wenn die Staͤmme einen Daumen dick find, | SER Fr, Wie werden die Bäume am variheildafe | teilten ausgegraben? A. Zum Ausgraben bedient man ſich kicken Packen ſchneidenden Grabſchaufel, oder eines eigens dazu gemachten Pickels oder Hacke. Dieſe iſt ohngefaͤhr einen Fuß lang, vorne 4 Zoll breit, etwas nach dem Stiele zu gebogen, gut verſtahlt und mit einer ſcharfen Schneide verſehen. Sollen viele Baͤumchen aus einer Reihe, oder eine ganze Reihe ausgegraben werden, ſo rigolt oder rottet man ſie beſſer aus. Zu dieſem Ende hebt man entweder neben, oder vor — 9 - der Reihe einen kleinen, einige Fuß langen Graben ſo tief aus, als die Hauptwurzeln liegen. Nun raͤumt man die obere Erde um das erſte Baͤumchen behutſam weg, damit man keine Wurzeln beſchaͤdiget, ſticht oder baut die Wurzeln Baum ab, fährt nun auf der entgegengeſezten Seite des Grabens mit der Graubſchaufel oder dem Pickel unter den Wurzelſtock des Baumes, wiegt dieſen nach nnd nach gegen den geöffneten Graben hinauf und hebt ihn ſo aus der Erde. Auf dieſe Weiſe faͤhrt man mit allen in der Reihe befindli⸗ chen Baͤumen fort. Der gebffnete Graben dient anfangs dazu, um dir von den erſten Bäumen ausgegrabene Erde aufzunehmen, ſo reihet ſich dieſes nach und nach wie beym Rigolen, fort. Beym Ausgraben einzelner Bäume verfaͤhrt man auf dieſelbe Art, nur hat man keinen Graben noͤthig, und der Baum wird mehr aufwaͤrts, als ſeitwaͤrts ausge— zogen. Dieſe Arbeit verrichten am bequemſten und fchnell: ſten zwey Perſonen; denn iſt der Baum einmal umgraben, und die Wurzeln abgeſtochen, ſo zieht der Eine den Baum an, während der Andere ihn mit dem Pickel. oder der Grab: ſchaufel aus der Erde hebt. Fr. Was geſchieht wit den ausgegrabenen | Fr Baumen? A. Die ausgegrabenen Baͤume werden entweder, wenn der Platz dazu bereitet iſt, gleich verpflanzt oder bis zu ihrer Beſtimmung in die Erde gut eingeſchlagen ( (*) Will man veredelte Obſtbäume verfenden, fo muͤſſen fie folgen⸗ dermaßen verpackt werden. Man legt eine gewiſſe Anzahl Staͤmme, 18 — 20 oder 25 Stüde (nach Maßgabe ihrer Größe) mit ihren Wurzeln ordentlich zuſammen, ſo daß ſie gleichſam in einander ſtecken, und keine Beſchaͤdigung leiden, ſtopft wo moͤglich alle kleine Zwiſchen raͤume derſelben mit feuchtem Mooſe recht ſorgfaͤltig aus, und bindet ſie ſowohl an den Wurzeln, als auch unter den Kronen mit Weiden zuſammen. Alsdann wird der Buͤndel mit | 1 Stroh fo verpackt, daß die Wurzeln und Stämme ganz damit | u bedeckt find. Geht die Verſendung in ſehr entfernte Gegenden, | J ſo werden auch die Kronen gut in Stroh gebunden und der ganze Pack in grobe Leinwand eingenaͤht, damit keine Reibung ſtatt =. u Fr. Wie wird dieſe Arbeit verrichtet? A. Man hebt, nach dem Verhaͤltniß der Wurzeln der Baͤume, einen Graben von 12 bis 2 Fuß tief, und 2—3 Fuß breit, aus. Iſt die Anzahl der einzuſchlagenden Baͤume groß, ſo daß mehrere Graͤben dazu erfordert werden, ſo ſchlaͤgt man die Erde des erſten Grabens auf die Seite, wo die Staͤmme zu liegen kommen. Alsdann legt man die Wurzeln in den Graben und die Staͤmme ſchraͤg nieder, ſo, daß ſie auf die ausgeworfene Erde zu liegen kommen. Nun werden die Wurzeln mit der Erde des naͤchſten Gra⸗ bens recht fleißig bedeckt, damit keine leeren Raͤume zwiſchen den Wurzeln bleiben, und darauf feſt angetreten. Da ſich auf dieſe Weiſe der 2te Graben bildet, fo wird dieſer eben | fo, wie der erfte, mit Bäumen angefuͤllt, und die Wurzeln dieſer mit der Erde des dritten wieder bedeckt, und ſo wird bis zur Beendigung fortgefahren. Die Hochſtaͤmme kann man auch aufrecht ſtellen. | Wenn nun gleich die Baͤumchen die Edelſchule Natale haben, und an ihren kuͤnftigen Standort verpflanzt ſind, ſo muͤſſen ſie doch noch in Folge ihrer Beſtimmung genflegt | | rn f fiͤde⸗ | Zärtliche Obſtſorten, we manche Arten es, Abriko⸗ ſen ꝛc. oder Zwergbaͤume werden beſſer in 7 i Moos ge⸗ | packt wien | — 61 — Fuͤnftes Kapitel. Von der. Behandlung der Obſt-Baͤume, nachdem ſie die Baumſchule verlaſſen haben, und ihrer künftigen Beſtimmung. Fr. Wie werden die Obſt-Baͤume, nachdem fie in der Edelſchule erzogen ſind und die— ſelben verlaſſen haben, behandelt? A. Die veredelten Obſtbaͤume muͤſſen, nach den in der Edelſchule ihnen gegebenen Formen, beym Verſetzen von da, einen angemeſſenen Standort erhalten, und nach ihrer kuͤnf— tigen Beſtimmung behandelt werden. Fr. Unter welchen F werden fie allda erzogen? A. Die Hauptformen, nach welchen die Obſtbaͤume ers zogen werden, ſind: a. als Hochſtaͤmme und b. als Zwergbaͤume. a. Von den Hochſtämmen. Da die hochſtaͤmmigen Obſtbaͤume diejenigen ſind, welche, wenn ſie erwachſen ſind, am wenigſten der Sorgfalt und Pflege beduͤrfen, und ſich deswegen jeder Landmann leicht mit de— ren Kultur befaſſen, und ſie allenthalben gepflanzt werden koͤn⸗ nen, ſo wird auch in dieſem Abſchnitte ausführlich darüber. | abgehandelt werden, und alles darin vorkommen, was nur irgend einen Bezug darauf haben kann. f = WM Fr. Was verſteht man unter einem Hoch⸗ N 8 ſta mme? | A. Ein Hochſtamm iſt derjenige Baum, welcher der Natur gemaͤß, auf einem 7 — 10 Fuß hohen, von allen Ae⸗ ſten befreyten Schafte (Stamme), eine Krone oder Wipfel, der durch die obern Aeſte Wilde wird j trägt, i Was hat man bey der Verpflanzung der Hochſtaͤmme zu berückſichtigen? f A. Bey der Verpflaͤnzung der Hochſtaͤmme find‘ folgende Punkte zu beruͤckſichtigen: vor allem die Zubereitung des zu ihrer Aufnahme beſtimmten Platzes, die Zeit des Ver- pflanzens oder Verſetzens, und die Art und 7 ſie ein⸗ zupflanzen. 14 | | 3% Welches ſind die egeeigneiten plage fuͤr f Hochſtaͤmme? (0) \ A. Hochſtämmige Obſtbaͤume Können im Allgemeinen | an alle Plaͤtze verpflanzt werden, ſowohl in Gärten als ins Freye, d. h. auf Felder und an Landſtraßen; nur muß man nach der Art des Standortes, Ruͤckſicht auf die Sorten des Obſtes nehmen, ganz beſonders in den rauhen Gegenden Bayerns, damit man keine feine, zaͤrtliche Obſtſorten auf Felder oder an Straßen pflanzt, die in der Regel nurn in Gaͤrten geſetzt werden ſollen. Eben ſo muß man auch bey einer Obſtbaumpflanzung verſchiedener Arten, als z. B. Kernobſt mit Steinobſt, auf deren zweckmaͤßige niken | Ruͤckſicht nehmen. 5 Da z. B. viele Aepfel, Kirſchen⸗ und beſonders die Zwet⸗ 1. ſchen-Baͤume härter als die uͤbrigen Obſtſorten find, alſo auch eine kaͤltere Lage ertragen koͤnnen, fo werden dieſe ge- woͤhnlich auf freyen Plaͤtzen, auch an die kaͤlteren oder den Winden ausgeſetzten Seiten gepflanzt, und dienen auf dieſe () Da ſchon gleich anfangs die noͤthigen Vorſchriften hierüber gege⸗ \ ben wurden, wo die Rede von der Lage, dem Boden ꝛc. war, jo wird dieſer Gegenſtand hier nicht mehr Wie de nur gelegenheitlich beruͤhrt. | u 6 Art den Birn⸗ oder andern zarten Obſtſorten zum Schutze. Man kann die zaͤrtern Obſtſorten, als Birnen, ſuͤße Kirſchen, Pflaumen ze. zwiſchen die haͤrtern, oder auf die geſchuͤtzteſte, waͤrmere Seite des Platzes pflanzen. 5 Oder will man z. B. einen Bergabhang oder einen gegen Morgen oder Mittag gelegenen Huͤgel mit Obſtbaͤumen be— pflanzen, ſo ſtelle man die dahin zu pflanzenden Obſtſorten folgendermaßen zuſammen. Die ſuͤßen Kirſchen, oder edlen Pflaumenarten, als Mi: rabellen, Reineclauden ꝛc. ſetze man in die waͤrmſten Lagen, nach dieſen die Birnen, und an die rauhſten Stellen, oder den Einfall des Windes, Aepfel, Zwetſchen und die haͤrtern Weichſelſorten. Bey ſolchen Cintheilungen, wo mehrere ver— ſchiedene Obſtſorten unter einander geſetzt werden, muß man eben auch Ruͤckſicht nehmen, daß nicht zu viele hochwach— ſende Baͤume, oder dieſe nicht zu nahe an die niedern ge— pflanzt werden, weil die niedern ſonſt von den andern uͤber— wachſen und am Ende erſtickt werden. Gegen Abend pflanze man als Schutzmittel, eine Reihe Wallnußbaͤume, indem dieſe ſich mit ihren Aeſten ſehr ausbreiten und dadurch die hefti— Winde abhalten. Pfirſiche, Abrikoſen und Mandeln taugen nicht in freye Obſtbaumpflanzungen; und weil ſie die meiſte Sonnenwaͤrme erfordern, ſo ſetze man ſie in Gaͤrten, an die Mittagsſeite. Fr. Wie wird der für die Hochſtaͤmme be— ſtimmte Platz zubereitet? A. Iſt es ein Platz in einem Garten, oder auch im Freyen, als auf Wiesgruͤnden oder Feldern ꝛc., wo eine regelmaͤßige Obſtbaumanlage von Hochſtaͤmmen gemacht wer— den ſoll, ſo theile man vorerſt den Raum ein, und zwar ſo, daß die Baͤume in gleichweit entfernte Reihen, oder ab— wechſelnd, d. h. ins Verband zu ſtehen kommen. | Fr. In welcher Entfernung müffen die Hoch— | ſtaͤmme auf Felder oder Aecker, Wie: h fen ꝛc. gepflanzt werden? } | A. Damit ſich die Baͤume mit ihren Aeſten nach allen 7 3 * Seiten gehörig ausbreiten können, und die auf dem Grund⸗ W nm ſtücke zu bauenden Feldfruͤchte, Gemuͤſe oder andere Ges waͤchſe durch den Schatten der Obſtbaͤume in ihrem Wachs⸗ thume nicht beeinträchtigt werden, fo pflanze man die hoch⸗ ſtaͤmmigen Obſtbaͤume entweder auf die Grenzen oder Raine der Aecker, wenn dieſelben nun 50 — 60 Fuß breit find; oder wenn der Acker beträchtlich breit und groß iſt, in 36 — 40 Fuß weit von einander entfernten Reihen. Auf einem ſol⸗ chen mit Obſtbaͤumen bepflanzten Acker kann man bequem pflügen ꝛc., und der Ertrag der Feldproduckte wird nicht minder ergiebig, als auf einem baumleeren Acker ſeyn. Man weiß ſogar aus vielfältiger Erfahrung, daß in heißen trocknen Sommern der Ertrag auf ſolchen Obſtbaumaͤckern ergiebiger ausfiel. Es ließe ſich uͤber die Vortheile, welche ſich durch die Bepflanzung der Aecker mit Obſtbaͤumen ergeben, noch viel gruͤndliches ſagen, allein dazu it bier vi 6 der geeignete Ort. Auf Aengern oder Wiesgründen können fie in derſel⸗ ben Entfernung, oder auch nur 25 — 30 Fuß weit aus⸗ einander gepflanzt werden, indem das Gras an einem etwas beſchatteten Ort recht uͤppig waͤchſt. An Feldwegen oder Vizinalſtraßen ſetzt man ſie, wenn die Straße 15 bis 20 Fuß breit iſt, an die beyden Seiten derſelben, 18 bis 20 Fuß weit auseinander. Iſt die Straße oder der Feldweg nur 12 Fuß breit, dann fahre man rechts und links 3 oder 4 Fuß breit, von den Straßenlinien ab, in das Feld hinein; denn wenn die Obſtbaͤume zu nahe an einander ſtehen, erſticken gewoͤhnlich die ſich ge ee Aeſte, und ſterben ab. Fr. Wie verfaͤhrt man bey der Sintpeitung | eines Baumſtuͤckes? A. Damit aber die Baumreihen auf W and c ö genau in eine Richtung zu ſtehen kommen, ſo bezeichne man erſt die Eintheilungspunkte auf den Grenzlinien mit Stan⸗ gen, richte ſie ſenkrecht ein, und viſiere nach dieſen alle uͤbrige genau zuſammen. — 65 — | 8 Will man ſie aber in willkuͤhrliche Entfernungen ſetzen, fo bezeichne man blos nach dem Augenmaaße die Stellen, wo Baͤume zu ſtehen kommen (doch fo, daß fie zum wenigſten 20 Fuß weit von einander entfernt ſind,) mit 5 und ſchlage ſie wenigſtens 3 Fuß tief in die Erde ( it Fr. Was geſchieht nachher? A. Nachdem dieſes geſchehen, grabe man um dieſe Stan⸗ gen die Baumgruben oder Baumſcheiben auf. Dieſe muͤſſen nach Verſchiedenheit des Bodens weit, und mehr oder weni— ger tief ſeyn. Da wo der Obergrund wenigſtens 3 Fuß tief liegt und nahrhaft iſt, darf die Baumgrube nur 4 Fuß weit und eben ſo tief gemacht werden. Beym Ausgraben derſel⸗ ben lege man die obere Erde oder Raſen auf die eine, und den Untergrund auf die entgegengeſetzte Seite der Grube, um beym Einfuͤllen derſelben den Obergrund in die Tiefe, um den Untergrund, wenn er gut und nahrhaft iſt, in die Hoͤhe zu bringen, oder im widrigen Falle, den Obergrund mit dem Untern vermiſchen zu koͤnnen. Liegt der nahrhafte Obergrund aber nur 15 bis 18 Zoll tief, und der Unter⸗ grund iſt ſchlecht, feſt oder kieſig, fo muß aus den Baum- gruben wenigſtens ein Fuß Kies herausgenommen, der Ab— gang mit guter Erde erſetzt, und die Baumſcheiben noch 1 Fuß hoch uͤber die gewoͤhnliche Bodenhoͤhe aufgefuͤllt wer— den, damit die darauf zu pflanzenden Baͤume wenigſtens 3 Fuß tiefe Erde bekommen. Statt des Ausgrabens des ſchlech— 6?) Das Einſchlagen geſchieht am leichteten durch zwey Perſonen mittelſt einer Pauke. Dieſe beſteht aus einem 2 Fuß langen und 15 Zoll dicken, eichenen oder buchenen Stuͤcke Holz, das an einem Orte etwas duͤnnner, alſo keilfoͤrmig iſt. An deſſen beide entge⸗ gengeſetzte Seiten werden 2, acht bis neun Fuß lange, ſtarke Stangen mit großen eiſernen Nägeln vermittelſt 2 eiſerner Reife gut befeſtigt; doch ſo, daß die duͤnnen Orte der Stange nach un⸗ ten, und etwas auswärts ſtehn, und gleichſam Handgriffe bilden. Stellt man die Pauke auf, ſo muß der Block in der Hoͤhe ſeyn; 2 Perſonen halten ihn dann an den Stangen uͤber den Baum⸗ pfahl in die Hoͤhe, und laſſen ihn jedesmals ſo oft auffallen, bis der Pfahl gehörig feſt ſteht. Dabey iſt aber zu beobachten, daß der . in ſenkrechter Richtung eingeſchlagen werde. 3 # — ai ten Bodens oder Kiefes, kann man ER an ſolchen Plagen, 1 wo die Erde ſeicht liegt, die noch fehlende darauf ſetzen, doch ſo, daß eine ſolche erhoͤhte Baumſcheibe wenigſtens 10 | Fuß im Durchmeſſer und im Ganzen 3 Fuß hoch nahrhafte 9 Erde hat. Indeſſen ſind dieſe erhoͤhte Baumſcheiben aus der Urſache nicht zu empfehlen, weil Kaͤlte ſowohl als Waͤrme leicht eindringen, und den Wurzeln ſchaden; eben fo ſind auch haͤufige Windfaͤlle zu befuͤrchten, was bey den verſenk⸗ ten Baumſcheiben nicht der Fall iſt. 8 | anwenden? A. Wo es ſich einmal auf einem Platze darum handelt, daß . ſchlechter Boden ausgegraben werden muß, ſo kann man auch ſtatt der Baumgruben, 5 Fuß weite Canaͤle, die uͤbers Kreuz 5 laufen, nach Umſtaͤnden, 1 oder 2 Fuß tief eee und wie bey den Baumgruben mit Erde ausfuͤllen. In der Mitte, | | wo ſich die Candle kreuzen, werden die Baͤume gepflanzt. Fr. Wie kann man ſich helfen, wenn man Man⸗ | gel an guter Erde hat? ü A. Hat man Mangel an guter Erde, ſo kann man ſch durch Zuſammenfahren des Straßenkothes mit Untermiſchung | von Raſen oder des in Gärten oder auf Feldern ſich erge⸗ benden Unkrautes, mit Hinzuthun einiger Fuhren Lehm oder Mergel, einen Vorrath von nahrhafter Erde ſammeln. Nur muß man fie das Jahr uͤber einigemal umſchlagen, damit alles gut unter einander koͤmmt und eher verfaͤult. Eine ſolche zuſammengeſetzte Erde iſt beſſer, als Duͤnger. | Fr. Wann foll man dieſe Arbeit oder Vorbe⸗ reitung zum Pflanzen verrichten? | A. Dieſe Arbeit ſoll jederzeit vor dem Winter geſchehen, damit ſich die aufgearbeitete Erde während des Winters fegen und der Froſt recht durchdringen kann. Denn durch die Ein- flüffe der Witterung während des Winters wird die Erde ſehr fruchtbar gemacht. N Fr. A tft die ver Zeit zum Verpflan⸗ 11 zen? A. Man kann zwar im Herbſte fo gut, wie im Fruͤh— jahre, Obſtbaͤume verſetzen, allein in Bayern iſt das Fruͤh— jahr fuͤr Obſtbaumpflanzungen ganz beſonders zu empfehlen, und zwar der Monat Maͤrz oder April, wenn keine ein⸗ dringenden Froͤſte mehr zu befuͤrchten ſind, und der Boden abgetrocknet iſt. In den Gegenden jedoch, wo ſandiger Bo— den iſt, zieht man das Verſetzen im Herbſte vor, damit ſich die Winterfeuchtigkeit beſſer in der Erde erhaͤlt, welches im Fruͤhjahre, nachdem die Erde aufgelockert worden, nicht fo leicht der Fall iſt; weshalb dann die verſetzten Baͤume oͤfter angegoſſen werden muͤſſen. Man waͤhle zum Einpflanzen auch moͤglichſt ſchoͤne, aber keine zu kalten Tage. Fr. Wie werden die Hochſtaͤmme vor dem Ein⸗ pflanzen zubereitet? 1 A. Ehe man die Baͤume einpflanzt, muͤſſen die Wur⸗ zeln und Kronen derſelben gehörig beſchnitten werden. Man | kürzt naͤmlich alle beſchaͤdigten oder zu langen Wurzeln durch 7 1 nach unten ſtehenden, ſchraͤgen, glatten Schnitt mit einem ſcharfen Meſſer ab, weil beſchaͤdigte Wurzeln ſich nicht vernarben, ſondern leicht Faͤulniß oder der Brand daran entſteht. Die Krone wird ſowohl mit Ruͤckſicht auf ihre Form, als nach der Beſchaffenheit des Wurzelſtandes beſchnitten. Die Krone ſtoht mit dem Wurzelſtand in genauem Wechſel— verhaͤltniß. Je beſſer alſo der Wurzelftand iſt, deſto mehr Holz darf man an der Krone laſſen. Fr. Was folgt aus dieſem Srundfager | A. Iſt daher der Wurzelſtand eines Baumes ſchlecht, oder hat die Krone keine regelmaͤßig gebildete Geſtalt, ſo beſchneidet man dieſelbe ſtark, und laͤßt ihr am beſten nur drei, hoͤchſtens vier der ſchicklichſten Aeſtchen, die auf ein paar Augen durch den Rehfußſchnitt eingekuͤrzt werden. Hat aber der Baum viele geſunde Wurzeln, ſo koͤnnen außer 19 vier nu ee die ebenfalls auf 3 arten? Augen N ig geſchnitten werden, auch noch die etwa vorhandenen, ſchick⸗ | lich ſtehenden kleinen Zweige, oder kuͤnftigen Fruchtſpieße in der Krone ſtehen bleiben. Je aͤlter oder je kraͤnklicher die Baͤume ſind, deſto ſtaͤrker muß man ſie zuſchneiden. Den⸗ jenigen Baͤumen, welche im Herbſte gepflanzt werden, beſchneide man die Krone erſt im Maͤrz oder April. | Nachdem nun die Baͤume auf diefe Art zubereitet find, muͤſſen ſie gleich darauf gepflanzt, oder, damit ihre Wurzeln nicht vertrockne, wieder eingeſchlagen werden. 8 ’ Fr. Wie behandelt man er en O bſt⸗ baͤume vor dem Einpflanzen, welche von entfernten Orten gekommen ſind, und unterwegs durch Trocknung ge⸗ litten haben? ö A. Wenn man Obſtbaͤume aus ſehr entfernten Baum⸗ ſchulen erhaͤlt, und ſie ſehen vertrocknet aus, ſo lege man ſie ins Waſſer, beſchwere ſie, damit das Waſſer uͤber die ganzen Baͤume zuſammenlaͤuft, und laſſe fie 24 bis 48 Stun⸗ den oder noch laͤnger darin liegen. Findet man, daß ſich die eingeſchrumpften Wurzeln und Rinden des Stammes und der Aeſte wieder ausgedehnt haben, fo beſchneidet man ſowohl die Wurzeln, als Kronen recht kurz, und umbindet die Staͤmme mit feuchtem Moos, oder Stroh. Dieſe Umhuͤllung wird bey trocknem Wetter des Morgens und Abends angefeuch⸗ tet, damit die Rinde der Baͤume ſtets in einem Zuſtande er⸗ halten werde, der das Austreiben beguͤnſtiget. | Fr. Wie behandelt man ſolche Bäume, die auf der Reiſe durch Froſt. gelitten haben? A. Solche gefrorne Baͤume ſtellt man gleich nach dem Auspacken 24 Stunden in kaltes Waſſer, damit dieſes den Froſt heraus zieht, welches man an der beeiſeten Ober⸗ flaͤche der Rinde erkennt. Wenn der Froſt herausgezogen iſt, ſchlaͤgt man ſie an einem ſchattigen, kuͤhlen Orte in die — 69 — Erde, und beſchneidet vor dem Einpflanzen die verdorbenen Zweige und Wurzeln, ſo wie bey den vertrockneten Baͤumen. Fr. Wie verfaͤhrt man beym Verſetzen oder Einpflanzen? A. Vor Allem muͤſſen die großen Baumſcheiben oder Canaͤle ſchon eine geraume Zeit, (am beſten vor Winter) wieder eingefuͤllt worden ſeyn, damit ſich die Erde gehörig f ſezen, "und man die abgehende bis zum Einpflanzen wieder ergänzen konnte. Wurden die Baumſtangen beym Loͤcher— graben weggenommen, ſo muͤſſen dieſe, wenn die Hochſtaͤmme nicht zum wenigſten 12 bis 2 Zoll dicke Schaͤfte haben, vorerſt nach der fruͤher gegebenen Anweiſung geſteckt werden. | Alsdann wird das Baumloch rings um die Stange, nach der Groͤße des Wurzelſtandes, ausgegraben und der Baum in das offene Loch gehalten, um zu ſehen, ob ſeine Wur— zeln ungehindert darin liegen koͤnnen. Iſt dieß nicht der Fall, ſo muß das Loch darnach gerichtet, und die Erde ſo gelegt werden, daß die Wurzeln des Baumes bequem, und gleichſam auf einen Hügel zuſtehen kommen. Nun wird der Baum vor die Stange ſo tief in die Grube gehalten, daß er etwas höher, als vorher zu ſtehen koͤmmt, feine Wurzeln ſchoͤn ausgebreitet, und dieſelben ſodann behutſam mit locke⸗ rer, nahrhafter Erde bedeckt. Iſt dieſes geſchehen, ſo ſchuͤt⸗ telt man den Baum einigemal auf- und abwärts, damit⸗ die Erde zwiſchen die Wurzeln rollt und die leeren Zwiſchen⸗ raͤume ausfuͤllt, oder, was noch zweckmaͤßiger iſt, man ſchlemmt ſie auf die fruͤher beſchriebene Art tuͤchtig ein. Nachdem das Waſſer eingedrungen, bedeckt man die Wur⸗ zeln nochmals mit Erde, und tritt dieſe rings um den Baum feſt. Wenn die Erde feucht oder naß iſt, ſo muß ſie 15 ter angetreten werden, als wenn ſie trocken iſt. Nachhe wird die Grube mit der noch. uͤbrigen Erde vollends ſo aus⸗ gefüllt, daß fie. um den Baum einen Hügel bildet. N Warum geſchieht dieſes? A A. Diefes geſchieht aus der Urſache, damit, wenn ſich — die Erde ſammt dem Baume ſetzt, dieſer nicht tiefer als die allgemeine Oberflaͤche des Bodens ſteht. Aus dieſem Grunde iſt es rathſamer, die Baͤume etwas hoͤher, als zu tief zu pflanzen, außerdem auch, weil man ſonſt Gefahr laͤuft, daß die veredelte Stelle in die Erde zu ſtehen koͤmmt, welches einen unguͤnſtigen Einfluß Auf das kuͤnftige Wachsthum der Baͤume hat. Fr. Wie kann man a Obſtbaͤume mit fir cher em Erfolg verpflanzen? | A. Um große oder alte Baͤume mit ſicherem Erfolge zu 0 verpflanzen, verſetzt man ſolche im Winter mit e N Ballen. . 1 Fr. Auf welche Art geſchieht dieſes? 0 | A. Man gräbt, ſobald die Kälte eingetreten ift, in einer Entfernung von ı ıf2 bis zwey Fuß vom Stamme, rings um ihn einen kleinen 2 bis 3 Fuß tiefen Graben, und ſetzt auf dieſe Weiſe, die zwiſchen dem Wurzelſtock befindliche Erde dem Froſte ſo lang aus, bis der ganze Ballen feſt in einen Klotz zuſammengefroren iſt, welches man durch oͤfteres Be⸗ gießen, waͤhrend der Kälte, beſonders des Abends befoͤrdern kann. Nachdem nun der ganze Wurzelballen feſt gefroren iſt, hebt man ihn mittelſt einer ſtarken, an den Stamm feſt gebundenen Stange aus der Grube, ſucht die beſchaͤdigten Wurzeln, fo gut wie möglich, zu beſchneiden, und verpflanzt ihn an die fuͤr ihn zubereitete Stelle. Wenn die Kaͤlte voruͤber, und das Erdreich wieder auͤfgethaut iſt, fo räumt man die obere Erde bis auf die Wurzeln weg, gießt den Ballen tuͤchtig ein, macht ihm darauf eine Scheibe, und beſchneidet ihn, ſobald keine ſtarken Froͤſte no zu befuͤrch⸗ ten ſind. — — — — * Fr. Was hat man nach dem Einpflanzen zu thun? A. Zuletzt, nachdem die Baͤume gepflanzt ſind, befeſti⸗ get man die Staͤmme mit Weiden- oder Strohbaͤndern ſorg⸗ — — ß c c fältig an die Stange. Dieſes geſchieht am beſten, wenn man das Band oder die Weide hinter dem Stamme uͤbers Kreuz ſchlaͤgt, einmal umdreht, und dann erſt hinter der Baumſtange bindet. Die auf dieſe Art gebundenen Baͤume ö können ſich ohne Hinderniß und Nachtheil ſetzen. Fr. Wie lange muͤſſen die Baͤume ſo angebef: 1 tet bleiben, und wie werden 1 al s⸗ dann gebunden? A. Dieſe Befeſtigung muß zum wenigſten ein halbes Jahr lang bleiben; denn bindet man die Baͤume fruͤher, oder ſogleich nach dem Verſetzen feſt an die Stange, ſo bleibt der Baum in ſeiner Stellung feſt ſtehen, und wenn ſich die Erde ſetzt, werden die Wurzeln uͤber derſelben entbloͤßt in der Luft ſtehen. Wenn man nun findet, daß ſich die Erde nicht mehr bedeutend ſetzt, ſo werden die Baͤume folgender— weiſe feſtgebunden. Man waͤhle dazu ſtarke, gedrehte Wei⸗ den, oder die in allen Hoͤlzern vorkommende Waldrebe, Ju⸗ dasſtricke (Clematis Vitalba L.) oder auch haͤnfene Stricke, fahre mit einer Weide oder einem Stricke, nachdem die Stelle vor dem Stamme und der Raum zwiſchen dem: ſelben und der Baumſtange, wo der Bund daruͤber gemacht wird, recht ſorgfaͤltig mit Moos unterlegt iſt, zweymal um den Baum und die Stange, und binde ſie hinter, oder an der Seite derſelben recht feſt. Fr. Wie viel mal muß ein Hochſtamm gebun⸗ | den werden? | A. Solcher Bände erhält ein jeder Hochſtamm zum mes | nigſten zwey, einen gleich unter der Krone, und den andern unten 2 Fuß hoch uͤber der Erde. Hat aber der Stamm Krümmungen, ſo bekommt er auch noch einen an dieſer Stelle, um ihn dadurch gerade zu ziehen. Fr. Gibt es auch noch andere Arten, die Baͤume anzubinden? A. Es gibt außer dieſer, noch viele andere, welche aber n 0 Fr m r K ̃ ͤuÄ;¼. 7⁰˙T̃ K u | | | | — | 72: an 4 | | theils zu koſifpielig, oder zu umständlich ſt ſind; deswegen it dieſe beſchriebene als die einfachſte vorzuziehen. Fr. Wie muͤſſen die friſchgepflanzten Hoch⸗ | ſtaͤmme im Laufe des er gen pflegt werden? | A. Tritt, nachdem fie gepflanzt find, oder im Sant des Sommers, eine anhaltende? Trocknung ein, ſo muͤſſen ſie einige⸗ mal begoſſen werden, damit ihre jungen Wuͤrzelchen nicht vertrocknen, und die Baͤume nicht ausbleiben. Alle an dem Stamme hervorkommende Triebe, muͤſſen, ſo bald ſie erſchei⸗ nen, weggeſchnitten werden; und man bewahre ſie d urch oͤfte⸗ res Nachſuchen vor dem ſchaͤdlichen Fraß der Maple, Rau⸗ Ren und andern Inſecten. b Fr. Wie behandelt man die Baumſcheiben? A. Die Baumſcheiben muͤſſen das ganze Jahr hindurch vom Unkraute rein, und der Boden mittelſt Behacken locker gehalten werden. Das Bepflanzen großer Baumſcheiben mit Gemuͤſen oder andern Gewaͤchſen bringt mehr Nachtheil als Nutzen; weil der Boden dadurch ausgezehrt, und beym Bearbeiten deſſelben den Baͤumen leicht die Nahrungs- oder Saugwurzeln abgeſtochen werden. | | Fr. Wie werden die N gegen die aͤußeren nachtheiligen Einfluͤſſe, als Fraß des Wildes. geſchuͤtzt? A. Da es manchem Liebhaber oder dem Landmanne zu koſtſpielig oder unmoͤglich ſeyn wuͤrde, große im freyen Felde gelegene Obſtbaumpflanzungen mit einer Einfaſſung zu be⸗ friedigen, ſo muß man zu andern Schutzmitteln ſeine Zu⸗ flucht nehmen. Dergleichen find gegen Haſen- und andern Wildfraß oder gegen Beſchaͤdigung durch das Rindvieh ꝛc eine | Umhuͤllung mit Dornen, in Ermanglung diefer, mit Rohr, Schilf oder Stroh. Noch ein anderes Mittel, welches zwar koſtſpieliger, aber dauerhaft und beſonders gut als Schutz fuͤr Baͤume iſt, die an Landstraßen ſtehen, iſt eine Umgebung | — EHE he) if 2 1 mit 3 oder 4 Latten, oder 2 Zoll dicken Baumaͤſten, welche mit Naͤgeln oder Eiſendraht befeſtiget werden. Gegen die Maͤuſe iſt wohl das beſte Mittel, ſie durch das bekannte Raͤuchern zu toͤdten, oder die Staͤmme von unten auf mit Forſyth'ſchem Baumkitt, der verduͤnnt und mit einem geringen Zuſatz geloͤſchten Kalkes verſehen iſt, gut zu ver⸗ ſchmieren. Dieſes Beſtreichen mit Baumkitt hat noch den Nutzen, wenn es im Spaͤthherbſte bey trockner Witterung geſchieht, daß dadurch ſowohl die an den Staͤmmen befind— lichen Flechten oder Moos, als auch die zwiſchen der Rinde ſich aufhaltenden Inſeckten oder deren Bruten, vertilgt werden, und die Stämme eine ſehr reine und glatte Rinde bes kommen. Fr. Was ſoll noch vor Winter geſchehen? A. In den rauhen kalten Gegenden Bayerns wird es friſchgepflanzten Obſtbaͤumen ſehr zutraͤglich ſeyn, wenn vor Winter die Oberflaͤche der Erde etwa 3 Fuß im Durch— meſſer rings um den Stamm, mit altem Kuhduͤnger oder Laub bedeckt wird. Dadurch wird das Eindringen des Fro— ſtes zu den jungen Wurzeln verhindert. Im darauf folgen⸗ den Fruͤhjahre wird dieſer Dung, ſobald keine durchdringende Kaͤlte mehr zu befuͤrchten iſt, wieder weggenommen; denn das Duͤngen der Obſtbaͤume iſt nur bey alten entkraͤfteten und kranken Baͤumen noͤthig d. h. wenn die Krankheit von der Magerkeit des Bodens herruͤhret. Viele Obſtbaͤume | koͤnnen ſogar das Duͤngen nicht vertragen; z. B. die Kir⸗ | ſchen ıc. Fr. Wie werden die Hochſtaͤmme in den fol | genden Jahren behandelt? g A. Im Fruͤhjahre des zweyten und in den darauf fol- genden Jahren werden vor allem die ausgeſtorbenen Baͤume, nach der bereits angegebenen Weiſe nachgepflanzt. Dieſe N te; worauf ſolche Baͤume geſtanden, muͤſſen aber ſchon vor Winter aufgegraben, und zum wenigſten derjenige Raum, wo die Wurzeln unmittelbar zu ſtehen kommen, ' muß mit friſcher nahrhafter Erde ausgefuͤllt werden. 1 . 8 N f Im Monat März und April werden die Baͤume nach der „ Regel beſchnitten, alles duͤrre oder ſchadhafte Holz wird herausgenommen, wie auch die Austriebe am Stamme; die größeren Schnitte, ſo wie auch die übrigen Schäden oder Wunden werden mit Baumkitt ſorgfaͤltig verſtrichen. Bey dem Baumſchneiden nimmt man auch die vorhan- denen Raupenneſter, oder Bruten von Inſekten, fleißig von den Baͤumen. Darauf unterſucht man die Bänder der Bäume, oe noch haltbar und mit Moos unterlegt ſind, oder ob dieſe vielleicht in die Rinde des Stammes einſchneiden. In die⸗ ſen Faͤllen muͤſſen die Baͤume, nach den fruͤher bemerkten Regeln, friſch gebunden werden, aber ſo, daß der Bund nicht auf die naͤmliche Stelle, ſondern nach Umſtaͤnden, daruͤber oder darunter zu liegen koͤmmt. Wenn nun alles — u dieſes geſchehen iſt, und die Erde nicht mehr betreten wird, lockert man die Baumſcheiben entweder durch ſeichtes Umgra— ben oder durch Behacken auf. | Fr. Was hat man fernerhin ns des Sommers zu verrichten? | nen len m A. Während anhaltender Hitze iſt es den jungen Baͤum⸗ chen auch noch im zweyten Sommer ſehr zutraͤglich, ſie zu begießen, beſonders wenn man Gelegenheit dazu hat; weil dadurch ihr Wachsthum ſehr beguͤnſtiget wird. Das Nachſu⸗ — — chen der Raupen ꝛc. muß ebenfalls fortgeſetzt werden, ebenſo die Unterſuchung der Baͤnder. Die Austriebe an den Staͤm⸗ men muͤſſen weggeſchnitten, und die Baumſcheiben vom Un⸗ kraute gereiniget werden. Fr. Wie lange verlangen die Hocfanme ſolche Pflege? A. Dieſe Behandlung wird jedes Jahr wiederholt, und fo lange fortgeſetzt, bis die Baͤume ein mannbares Alter er- reicht haben, d. h. wenn ſie Fruͤchte zu tragen anfangen. Alsdann werden die hochſtaͤmmigen Obſtbaͤume nicht mehr beſchnitten, ſondern man nimmt bloß die unnuͤtzen, beſchaͤdigten 3 oder duͤrren Aeſte aus der Krone, (wenn ſie ſtark ſind, mit einer guten Baumſaͤge). Nur diejenigen werden noch fortbe— ſchnitten, die kein geſundes, raſches Wachsthum zeigen. Man kann nun auch die Baumſcheiben, bis auf einen Fuß vom Stamme entfernt, mit Raſen uͤberwachſen laſſen, und hat, außer den fruͤher erwaͤhnten Unterſuchungen, nichts wei— ter mehr zu thun, als durch den alljaͤhrigen reichlichen Erz trag ihrer Fruͤchte den Lohn ſeiner zeitherigen Unkoſten und Bemuͤhungen zu aͤrndten. b. Von den Zwergbäumen. Fr. Was ſind Zwerg baͤume? A. Zwergbaͤume nennt man alle diejenigen Baͤume, welche nicht als Hochſtaͤmme erzogen werden, ſondern durch einen kuͤnſtlichen Schnitt gewiſſe niedrige Formen erhalten, Hier⸗ her gehoͤren: | 1. die Pyramiden oder Rockenbaͤume, 2. die Keſſelbaͤume, 3. die Kugelbaͤume, und 4. die 2. en St, Warum erzieht man ſolche unnatürliche Baͤume? A. Die Veranlaſſung zur Bildung der Zwergbaͤume iſt dieſe: Es gibt eine Menge edler, zaͤrtlicher Obſtſorten, die als Hochſtaͤmme ein kaͤlteres Klima nicht ertragen koͤnnen, oder als ſolche keine dauerhafte Baͤume geben, keine ſo ſchoͤne, ſchmackhafte Fruͤchte und in geringerer Zahl liefern. Solche Obſtſorten ſind: faſt alle Pfirſiche, Abrikoſen, die edle⸗ ren Sorten von Weinreben, viele Kirſchen- und andere Steinobſtarten, die feinen Aepfel⸗ und Birnſorten ꝛc. Ein anderer Beweggrund, ſolche Zwergbaͤume zu erzie⸗ hen, iſt, weil ſie nicht ſo viel Raum, als Hochſtaͤmme, ein⸗ nehmen, und man daher mehrere Obſtſorten in Gaͤrten un— Ey DEE. 3 terbringen kann; wohl auch weil man mit benfelben: Waͤnde bekleiden will. Fr. Unter welchen Bedingungen können Zwergbaͤume erzogen werden? A. Die zu Zwergbaͤumen beſtimmten Obſtſorten muͤſſen ſchon in der Baumſchule dazu vorbereitet werden. Zu dies | fen Zweck werden fie ein oder anderthalb Fuß hoch uͤber dem Boden veredelt, und bey der Veredlung gleich auf ſolche Grundſtaͤmme geſetzt, die ein paſſendes Wachsthum hierzu haben. (Das noͤthige hieruͤber wurde in dem Kapitel über Veredlung abgehandelt). Fr. Wohin eignen ſich die i im Allgemeinen? A. Die Zwergbaͤume im Allgemeinen ee zur guten | Pflege einen ſachkundigen Gaͤrtner oder Liebhaber, und | eignen ſich deswegen nur für Gärten und Zwinger und nicht für den Landmann ins freye Feld. Daher wer: ! den hierüber auch nur die Hauptregeln, nach welchen fie erzogen und behandelt werden, angefuͤhrt. | Fr. Was iſt beym Verpflanzen der Zwerg⸗ baͤume zu beruͤckſichtigen?s i A. Bey dem Verpflanzen dieſer Art Baͤume aus der Baumſchule an ihre Beſtimmungsorte, ſind alle dieſelben Punkte, die bey der Verſetzung der Hochſtaͤmme angefuͤhrt wurden, genau zu berüdfi ichtigen, und alle dort angege⸗ bene Arbeiten werden, mit einigen Ausnahmen, ebenſo beym Verpflanzen dieſer Baͤume verrichtet. | ] I. Von den Pyramiden: oder Rocken bäumen. Fr. Was verſteht man unter pyramiden⸗ oder Rockenbaͤumen? g A. Baͤume deren Stamm von der Erde bis zum Gipfel n auf allen Seiten, ſo regelmaͤßig mit Aeſten bewachſen iſt, daß er die Form einer we darſtellt. Fr. Welchen Vortheil gewähren die Pyra— mid⸗Baͤume? A. Daß dieſe Baͤume weniger Platz einnehmen, nicht ſo ſehr beſchatten, und vorzuͤglich gutes und ſchoͤnes Obſt liefern: | | Fr. Welche Baͤume eignen ſich am beſten hierzu? ; A. Im Allgemeinen eignen ſich hierzu die Kernobſtſor⸗ ten beſſer, als das Steinobſt, es gibt ſogar viele Birn— und Aepfelſorten, die ſelbſt als Hochſtaͤmme gezogen in By: ramidform wachſen, denen alſo dieſe Form von der Natur aus eigen iſt. Als z. B. der Wildling von Motte, die Hermannsbirne ꝛc. Indeſſen giebt es doch auch Kirſchen und Pflaumen, welche Mie Form annehmen und reichlich Fruͤchte tragen. Fr. Wie wird ein Pyramid-Baum erzogen? | A. Der veredelte Herztrieb wird, nachdem er ſtark iſt, auf 4 oder 6 Augen abgeſchnitten, damit der Baum gleich von unten weg Seitenaͤſte treibt, und der Grund zu ſeiner kuͤnftigen Form gelegt wird. Darauf waͤhlt man im zwey⸗ ten Jahre den ſtaͤrkſten und geradeſten zum Leitzweige, kuͤrzt dieſen wieder auf einige Augen ein, gibt den Seitenaͤſten ſo viel wie möglich eine wagerechte Richtung, und beſchnei⸗ det ſie auf 2 oder 3 ſchicklich ſtehende Augen; ſo wird dieſer Baum alljaͤhrlich mit ſtaͤter Nuͤckſicht auf feine Börm beſchnitten. Fr. Wo werden Nan n am n | ſten hingepflanzt? | 8 A. Da Pyramidbaͤume mehr Wartung und Aufſicht, als Hochſtaͤmme, beduͤrfen, ſo taugen ſie nicht ins freye Feld, ſondern werden in Gaͤrten, oder an andere befrie⸗ digte Plätze gepflanzt. | | rr ²¹˙⅛‚ . Aal . Ä!!! T Fr. In welcher Entfernung oder Reh wer⸗ | den fie gepflanzt? 7 A. Weil Pyramidbaͤume weniger 8 als Hoch⸗ ſtaͤmme noͤthig haben, fo pflanzt man fie, wenn man das Land noch zum Gemuͤſebau benuͤtzen will, 18 bis 20, im widrigen Falle aber nur 15 Fuß weit auseinander. 2. Von den Keſſelbäumen. Fr. Was iſt ein Keſſelbaum? A. Ein Keſſelbaum hat gewoͤhnlich nur einen zwey Fuß hohen Stamm, und die Krone bildet eine Keſſelform ( 9. Fr. Auf welche Art werden Keffelbäume er⸗ | ‚zogen? | A. Man ſchneidet das Edelreis auf 4 Augen ab, die N aus dieſen Augen entſtehenden Zweige werden im kuͤnftigen Fruͤhjahre nach ihrer Beſchaffenheit auf 3 — 4 Augen beſchnit⸗ ten, und durch alljaͤhrliches, regelmaͤßiges Beſchneiden dieſe immer mehr verlaͤngert, und neue mit herangezogen. Rach⸗ dem mehrere Aeſte vorhanden ſind, und eine gewiſſe Groͤße erreicht haben, ſo werden innerhalb derſelben Reife ange⸗ bracht, und die Aeſte daran gebunden und MR an 10 Wan En | 02 r. Wie werden Er Seffelbäums allj jährlich ; behandelt? A. Die Keſſelbaͤume muͤſſen alle Sabre; gehörig beſchnit⸗ ten und ihre Krone beſonders offen gehalten, von ſchadhaf— ten, duͤrren Aeſten befreyt, und wie andere Baͤume vom Ungeziefer gereiniget werden. Wenn der Baum ſeine Form erhalten hat, und die 7 fo ſtark find, 175 ſie in der — — 00 Die Keſſelform wird auch mit großem Vortheil bei Bildung der Krone hochſtaͤmmiger Baͤume angewendet. Erſtens wegen der ſchoͤneren Form, zweytens, weil ſie mehr und ſchönere Fruͤchte tragen, indem Luft und Sonne mehr Zutritt ins Juen der Krone haben. u ihnen gegebenen Richtung bleiben, ſo werden die Reife herausgenommen. Fr. Welchen Nutzen gewaͤhren die Keſſel f b aͤu me? A. Daß man viele Baͤume, welche unter Ace For⸗ men nicht gerne Fruͤchte tragen, in dieſer erziehen kann, und da ſie offene luftige Kronen haben, reichliches und gu— tes Obſt liefern. h 3. Von den Kugelbäumen. Fr. Was nennt man Kugelbaͤume? A. Kugelbaͤume haben, wie die Keſſelbaͤume, kurze Staͤmme und faſt dieſelbe Form, nur daß die Kronen oben nicht ganz offen find, und ſich der Kugelform nähern ). Fr. Wie werden die Kugelbaͤume gezogen? A. Auf dieſelbe Art, wie die Keſſelbaͤume, und der | Baumſchnitt beruht auf denſelben Grundfägen. Fr. Welche Obſtſorten eignen ſich beſonders 1 h gut dazu? A. Das Steinobſt eignet ſich beſonders dazu; denn dieſes bildet die ſchoͤnſten Kugelformen, als z. B. viele Arten Sauerkirſchen und Weichſeln, ganz vorzuͤglich die Oſtheimer Weichſel, Pflaumen und Abrikoſen ꝛc. Fr. Welches ſind die paſſendſten vis. fuͤr dieſe Art Baͤume? A. Die Kugel⸗ fo wie die Keſſelbaͤume eignen ſich meh⸗ rentheils auch nur fuͤr Gaͤrten, auf Terraſſen oder auf ein⸗ gezaͤunte geſchuͤtzte Wiesgruͤnde. Sie werden in der naͤm⸗ 5 lichen Entfernung, wie die Pyramidbaͤume, gepflanzt. Wer⸗ den aber dieſe beyden Arten von Bäumen, wie das auch 07 | 0 Auch diefe Form eignet ſich' für Kronen der Hochſtämme. * / Re A geſchehen kann, zwiſchen die Hochſtaͤmme geſetzt, fo muͤſ⸗ ſen ſie ſo weit auseinander gepflanzt werden, daß die Keſſel und Kugelbaͤume Luft und Sonne bekommen, und nicht von den Hochſtaͤmmen uͤberwachſen oder erſtickt werden. Solche gemiſchte Obſtbaump oflanzungen a ſich che vortheilhaft uf Abhaͤngen ee 6 — 5 he Von den Spalierbäumen. l Fr. Was iſt ein Spalier oder Wandbaume A. Schon der Name charakteriſirt dieſe Art Baͤume; es find nämlich ſolche, deren Aeſte durch die Kunſt nach zwey Seiten in flacher Richtung an Lattenwerk oder Gelaͤnder gebunden ſind und an Mauern, Bretterwaͤnden ee. ſtehen. Fr. Welchen Nutzen en die eroller⸗ une 1 A. In dieſer Art Baume kann man F die fei⸗ neren, gegen das kaͤltere Klima empfindlichen Obſtſorten ultiviren. Man aͤrndtet von ihnen die auserleſenſten, Fruͤchte, und ſie dienen zu gleicher Zeit als eine wahre Zierde und ſchoͤne Bekleidung der Waͤnde, oder als Einfaſſungen zu Unterabteilungen in großen Garten. 8 1 Welche find die ſchicklichſten Lagen für * Spaliere und welche Obſtbaͤume ver: langen allda einen Stand? A. Die Spalierbaͤume koͤnnen wegen ihrer mannigfal⸗ tigen Pflege nur in Gaͤrten, an Waͤnde von Haͤuſern oder Teraſſen in Weinbergen ꝛc. gepflanzt werden, und zwar: an Mauern in ſuͤdoͤſtlicher, beſſer aber, füdficher und ſuͤd⸗ weſtlicher Lage; alle Sorten Trauben, Pfirſchen und Abriko ſen; an aͤhnlichen Orten mit oͤſtlicher oder weſtlicher Lage, die edlen Kirſchen, Pflaumen, die feinern Aepfel⸗ und Birn⸗ ſorten, und gegen Nordweſten kann man noch gemeine N men und Aepfelſorten re. pflanzen. Br. Wie werden die Spalierbaͤume erzogen. | A. Es giebt verſchiedene Arten die Spalierbaͤume zu erziehen und zu ao die gebraͤuchlichſten und e N ſind folgende: 7 a) nach der Faͤcherform, und b) mit dem Leitzweige. | zu a. | Fr. Wie werden die Baͤume zur 8 Faͤcherform I gezogen? | A. Man ſchneidet den Edeltrieb im erſten Jahre auf 3 Augen. Wenn alle 3 Augen ausgetrieben haben, ſo wird der j dritte unſchickliche Trieb ſchon nach Johanni abgeſchnitten, und die uͤbrigen zwey werden an Pfaͤhle, (wenn der Baum noch | in der Schule ſteht) oder ans Spalier angebunden, und dieſes ſind die erſten Grundlagen zur kuͤnftigen Form. Im Frühjahre darauf werden dieſe Zweige, nach dem Verhaͤlt— niße ihrer Kraft auf 3 oder 4 Augen geſchnitten, und von den aus dieſen Augen entſtehenden Zweigen, das Jahr dar— auf die zwey paſſendſten zu ferneren Zugaͤſten gewaͤhlt, nach der Regel geſchnitten und in ſchiefer Richtung angebunden. So faͤhrt man alljährlich fort, mit der Beach- tung, daß keine Seite die andere uͤberwachſe. on b. Fr. Wie bildet man die Spa zer mit dem Leitzweige? A. Der Edeltrieb wird, wie bey der vorigen Art, auf 3 Augen abgeſchnitten; der oberſte Trieb aber nicht wegge⸗ nommen, ſondern zum Leitzweige gewaͤhlt, und wenn er nicht zu ſtark iſt, ſenkrecht, im widrigen Falle aber, ſchief angebunden, und die beyden Seitenzweige werden wagrecht angeheftet. Im zweyten Jahre wird dieſer Herztrieb, nach dem Verhaͤltniße ſeiner Kraft, auf 4 bis 6 Augen, und die Seitenaͤſtchen auf 3 Augen eingekuͤrzt, und nach ihrer fruͤ— hern Richtung angebunden. So wird nun jedes Jahr, durch einen geſchickten Mauziſchnt der Leitzweig in ſenkrechter i | | Richtung in die Hoͤhe, die Seitenaͤſte aber auf die beyden Seiten in gleicher Richtung fortgezogen. Iſt ein oder das andere Seitenaͤſtchen zuruͤckgeblieben oder zu ſchwach, ſo muͤſ⸗ ſen dieſe ſehr kurz geſchnitten werden, um die Triebkraft zu N reitzen; dagegen werden die ſtarken Triebe fluͤchtig, d. b. länger beſchnitten. Alle, nach vorne, oder ruͤckwaͤrts trei⸗ bende Zweige werden weggenommen, und ſo der Baum nach den gegebeneu Regeln in der Richtung gehalten. 3 g — 82 m Fr. Welches iſt unter dieſen beyden die ſchoͤnſte und zweckmaͤßigſte Form? A. Nach der Einen ſo wie nach der Andern koͤnnen ſchoͤne Baͤume erzogen werden; allein es giebt Obſtſorten, nament⸗ lich die Pfirſiche, welche unter der letzten Form nicht gut fortkommen, dieſe gedeihen beſſer unter der Faͤcherform. Fr. In welchem Alter ER wie follen die Spalierbaͤume gepflanzt werden? A. Dieſe Art Baͤume ſoll, ſobald als fie in der Baum- ſchule ihre erſte Bildung erhalten haben, verpflanzt werden; weil man aͤltere Baͤume ſehr zuruͤckſchneiden muß, und ſie ſich dennoch nicht mehr ſchoͤn mit Aeſten bekleiden. Viele pflanzen deßwegen ſchon den unveredelten Wildling ans Spa⸗ lier, und veredeln ihn an Ort und Stelle, damit der Baum durch das Verſetzen ja nicht geſtoͤrt wird, ſondern uͤppig fortwachſen kann. Die Spalierbaͤume werden, nachdem die Wurzeln und die Aeſte gehörig beſchnitten ſind, beym Einpflanzen fo ge⸗ ſtellt, daß der Wurzelſtock 18 Fuß weit von der Wand ent⸗ fernt iſt, damit ſich der Wurzelſtand nicht einſeitig, ſondern nach allen Seiten ausdehnen kann, und der Baum mit ſei⸗ nen Aeſten in ſchraͤger Richtung, aber flach an das Spa- lier zu ſtehen koͤmmt. ö Fr. In welcher Entfernung ſollen die a, lierbaͤume gepflanzt werden? 9 A. In warmen Gegenden, als in Weinlaͤndern, in — 2 vortheilhaften Lagen, und wenn die verſchiedenen Obſtſorten ihren paſſenden Boden finden, werden die Spalierbaͤume alt und breiten ſich weit aus. Man hat Beyſpiele, daß, unter günſtigen Umſtaͤnden, ein einziger Baum eine Flaͤche an der Wand, von 25 bis 30 Fuß lang und 12 Fuß hoch vollkom⸗ men und ſchoͤn bekleidete. Unter ſolchen Verhaͤltniſſen muͤſ⸗ I auch die Bäume, 20 bis 24 Fuß weit auseinander ge ſetzt werden. Wo die Waͤnde ſehr hoch ſind, kann man | zwiſchen zwey Spalierbaͤume einen Weinſtock pflanzen. Die⸗ fer wird alsdann mit zwey oder drei Leitzweigen nach und nach uͤber die Baͤume gezogen, und breitet ſich ſodann mit 60 * Zweigen uͤber den Baͤumen aus. Anpflanzungen der t ſind in vortheilhaften Lagen ſehr empfehlungswerth, indem ſolche Waͤnde nicht nur einen herrlichen Anblick ge⸗ ö waͤhren, ſondern auch zweyfachen Ertrag liefern. In mittelmaͤßigen Lagen, pflanze man ſte nach den ver— ſchiedenen unterzubringenden Obſtſorten, 12 bis 15 Fuß weit auseinander. Pfirſiche koͤnnen in rauhen Gegenden am nächſten ſtehen, weil fie da ſelten alt werden, oder alljaͤhr⸗ | is viel Holz erfriert. ' Fr. Wie werden die Spalierbaͤume im Jahre h hindurch behandelt? A. Im Fruͤhjahre, im Maͤrz oder April, wenn keine "Kälte mehr zu befürchten iſt, werden die Aeſte der Spalier— baͤume abgeloͤſt und nach den beſtehenden Regeln beſchnit— ten. Darauf die Wunden oder ſonſtige Schaͤden mit Baum⸗ kitt verſtrichen, und alle Aeſte nach ihrer Form wieder an das Spalier gebunden. Gegen Johannis muͤſſen ſie buſchirt werden, d. h. alle ſeit dem Beſchneiden ausgetriebene brauch⸗ bare Zweige muͤſſen an das Spalier gebunden, die unnuͤ⸗ ten’ aber ausgeſchnitten werden. Zu letzteren gehoͤren alle ‚diejenigen, die vorne oder hinten, oder zu dicht beyfammen ſtehen; nur im Falle, daß einer oder der andere eine Luͤcke ausfüllen, oder einen ſchadhaften Aſt erſetzen muß, wird gu eingebunden, und was zu Fruchtſpießen a „wird 1 Sporne e L — D etwa einſchneiden, aufloͤſt und friſch bindet. Bey den Weinſtoͤcken geſchieht daſſelbe; die ſtarken mit Blaͤttchen verfehenen Triebe werden ausgegeizt, d. h. alle kleine aus den Blattwinkeln gekommene Triebe werden aus⸗ gebrochen, die ſchwachen oder unnuͤtzen an dem alten Holze, die gleichſam als Raͤuberaͤſte erſcheinen, indem ſie den brauch⸗ baren Aeſten die Nahrung entziehen, werden ebenfalls weg⸗ geſchnitten. Darauf werden alle uͤbrige Aeſte ſorgfaͤltig und lo angebunden, daß ſie die Wand regelmaͤßig decken. a — Fr. Wie oft wird dieſe Arbeit verrichtet? A. Dieſe Arbeit wird im Auguſt nochmals wiederholt, und dann ſtutzt man auch die zu ſtark treibenden Aeſte, und bende die Reben ein, an Denen Zrauben haͤngen. Spollerd e butt ſehr wohlthaͤtig, wenn ſie gut begoſſen wer⸗ den, beſonders in Sandboͤden. N Fr. Was hat man beym 8 zu beob⸗ achten. g A. Daß man keine Zweige über: oder aufeinander bin⸗ det, ſaubere, nette Baͤnder macht, und die altern, welche Fr. Was wird zum Binden genommen? A. Zum Binden nach dem Schnitt im Fruͤhjahre, nimmi man ſchoͤne duͤnne Weiden, und beym Buſchiren, Binſen, Simſen oder Baſt. Fr. Was geſchieht vor Winter? A. Im Spaͤtherbſte, nachdem die Blätter abgefallen find, iſt es beſonders in den rauhen Gegenden Bayerns ſehr rath⸗ ſam, die Weinſtoͤcke von dem Spaliere ganz abzuloͤſen, in einen oder zwey Buͤndel zu binden, und laͤngs der Wand in die Erde zu graben, oder in Stroh einzubinden und außerhalb der Erde an den Fuß der Bäume zu legen, we fie alsdann mit dieſem nochmals bedeckt werden. Die Pfir⸗ ſich- und Abrikoſenbaͤume aber ſollen entweder, mit Taxrei- * j a h 8 | ee ſern oder Rohr, oder Strohmatten bedeckt werden. Dieſes geſchieht, indem man die Taxreiſer von unten nach oben | Dachziegelfoͤrmig fo über einander an das Spalier anbindet, daß die Bäume vollkommen bedeckt find. Die Bedeckung von Rohr oder Strohmatten iſt zwar koſtſpieliger als h jene, kann aber dafür mehrere Jahre, und auch außerdem noch benutzt werden. Man macht ſie am beſten zwiſchen hoͤlzerne Rahmen, die fo hoch als die Mauer ſeyn muͤſſenz dieſe werden alsdann waͤhrend des Winters bloß vorgeſtellt, und mit Weiden an das Spalier feſtgebunden. 0 Fr. Wozu dient dieſe Bedeckung? A. Dieſe Bedeckung dient, um vorzuͤglich das gefaͤhr— ! liche Glatteis waͤhrend des Winters, und ganz beſon— 1 ders im Fruͤhjahre, wenn die Augen anſchwellen, zu verhuͤten | ebenſo die heftigen Sonnenſtrahlen während der ungünftigen Jahreszeit abzuhalten. Deßwegen iſt es auch rathſam, ſelbſt nach | dem die Bäume befchnitten find, bey eintretenden kalten Wet⸗ ter oder Spatfroͤſten, die Decken noch vor die Baͤume zu ſtellen. I Fr. Aus was kann man die Geländer oder 5 Spaliere verfertigen? A. Man macht dieſelbe von Wein ⸗ oder ins eigens dazu geſchnittenen eichenen oder tannenen Latten. Ełs werden naͤmlich, je nachdem die Wand hoch iſt, 2 oder 3 | ftarfe Latten nach der Quere mit eiſernen Stiften an die Wand und auf dieſe die andern ſenkrecht 6 bis 8 Zoll weit auseinander, mit Naͤgeln oder Eiſendraht feſtgemacht: oder man ſtellt die hinterſten aufrecht, und die vordern nach der N Quere; indeſſen iſt dieſe Art Spalier nur für Weinſtoͤcke paſ⸗ f ſend. Sie werden entweder mit gruͤner Oelfarbe angeſtrichen, oder bleiben rauh; erſteres iſt nicht nur ſchoͤner, ſondern auch dauerhafter. Streicht man die ganze Wand ſchwarz an, ſo vermehrt dieſes die Sonnenwaͤrme, weil die ſchwarze Farbe | 1 11 die Waͤrme aufnimmt, und dem zu Folge werden die Fruͤchte eher reif. 5 | 3 — i — =’; : Sechstes Kapitel. Von dem Baumſchnitte. Fr. Was verſteht man unter Baumſchnitte | A. Das Verfahren, wodurch der Baum durch zweckmaͤ⸗ ßige Hinwegnahme gewiſſer Theile veranlaßt wird, an den geeignetſten Orten Fruchtaugen anzuſetzen. ir Baumſchnitt? A. Allerdings, doch werden dieſelben durch Oertlichkeit, | Art des Baumes und feiner Form mannigfaltig verändert! | Es iſt daher ein gruͤndlicher, faßlicher Baumſchnitt, durch welchen eigentlich alle die zeither abgehandelten Baum⸗ formen gebildet werden, ſchwer aus der Theorie oder Be⸗ ſchreibung zu erlernen. Dieſe Kunſt erfordert viele Kennt⸗ niſſe, Erfahrung und Hung und ein gewiff les Talent des Gaͤrtners. Es werden alſo hier nur die Grundſäte nd allgemeinen Regeln des Baumſchnittes eroͤrtert, in fo ferne er auf die zweckmaͤßige Bildung und Pflege der Obſtbaͤume im Allge⸗ meinen, und beſonders auf die Hochſtaͤmme (die ſich allein aufs Land eignen), Einfluß hat; dadurch wird ſich der Land⸗ mann in den Stand ge ſegt nge ‚feine Obſtbaͤume be⸗ ſchneiden zu koͤnnen. | | W Fr. Was iſt der 30 eck des Baumſchnittes? A. Man kann 1) einem Baume eine ſchoͤnere, gefaͤlligere | Form geben; 2) in allen feinen Theilen ein Gleichgewicht 209. Fr. Giebt es allgemeine Regeln. für den x — 87 — des Saftes herſtellen, um ihm dadurch eine kraͤftige Ge⸗ ſundheit zu bewahren, und 3) ihn noͤthigen, beſſere und | reichlichere Fruͤchte zu bringen. Fr. Wann iſt die geeignete Zeit, um die Obbſt⸗ f baume zu beſchneiden? A. Im Allgemeinen ſollen die Obſtbaͤume waͤhrend der Zeit beſchnitten werden, wenn der Saft nicht in Bewegung iſt; und dieß waͤre vom November bis April; allein in den kaͤltern Gegenden Bayerns iſt es rathſamer, ſie vom Maͤrz bis in halben April zu ſchneiden. Dann macht man ge⸗ woͤhnlich den Anfang mit den hochſtaͤmmigen Aepfel- und Birnbaͤumen, faͤhrt mit den Steinobſtſorten fort, und zuletzt folgen die Spalierbaͤume nach der Meihenkelge ihres Aus treibens. Pr. Auf was beruht der gruͤndliche Baum— ſchnitt? A. Auf der Kenntniß der Augen oder Knospen des Holzes d. h. der Zweige, und in einer richtigen Farurtheilung des Zuſtands eines Baumes. Fr. Was nennt man das an? oder Knospe an einem Baume? A. Die ſtehenbleibende Anlage eines Zweiges mit ein Blaͤttern oder Blumen. Auf der Entwickelung derſelben beruht die ganze Fruchtbarkeit des Baumes; und ihre Foͤr— derung, regelmaͤßige Stellung und Veredlung zu ſolchen, welche reichliche Blumen tragen, iſt Ar die Hauptauf⸗ gabe des Baumſchnittes. Fr. Gibt es mehrere Arten von we oder Ber: Augen? | A. Allerdings, namentlich ihrem Inhalte nach dreierley, d. h. ſolche die a) bloß die Anlage zur Entwickelung ven Blaͤttern auf ihrer Spindel (dem Zweig); b) bloß die An⸗ lage zu Bluͤthen und o) die Anlage zu beyden Theilen ent⸗ augen. * halten. Die erſten nennt man Blatt⸗ die andern Bluͤ⸗ j then⸗ oder Frucht-, die dritten gemiſchte Augen oder Knospen. Fr. Was hat alſo der Baumſchneider ruͤck⸗ ſichtlich der Knospen zu beobachten? | A. Er muß die Lebenskraft des Baumes fo lenken und anleiten, daß dieſer, auf Koſten der Blattknospen, die Blüs then- und gemiſchten Knospen voller und reichlicher entwickelt. Fr. Was iſt daher dem Baumſchneider fürs erſte zu wiſſen nöthig? A. Er muß die Frucht⸗ oder Tragknospen von den Blattaugen wohl unterſcheiden koͤnnen. Dies iſt nicht immer ganz leicht, beſonders deshalb, weil manche Augen, wenn ſie auch fuͤrs erſte ſelbſt keine Fruͤchte geben, dennoch Holz liefern koͤnnen, das im naͤchſten Jahre gute Fruchtaugen anſetzt. Solche fuͤrs erſte unfruchtbare Augen nennt man Holzaugen und ſie ſind von dem Baumſchneider eben ſo ſehr zu beruͤckſichtigen, als die wahren und ausgebildeten get || = n c 2 A — — — —— — — — . Fr. Was hat nun der Baumſchneider zu thun, wenn er die Knospen kennt; muß er etwa dieſe beſchneiden, oder abſchnei⸗ den, um dem Baume die gehörigen Ei⸗ genſchaften zu ertheilen? l A. Nein, das waͤre eine eben ſo langwierige, als vergebliche Arbeit; er muß auch die Zweige worauf die Au gen ſitzen, kennen, und an ihnen fuͤhrt er dann den Baum⸗ ſchnitt aus, wodurch er zu ſeinem Zwecke gelangt. N — = Fr. Es giebt alſo auch verſchiedene Nen von Zweigen; welches ſind dieſe? A. Man unterſcheidet an einem Baume folgende Zweige, als: nuͤtzliche und unnuͤtzliche. Zu den a) nuͤtzlichen gehoͤren: 0 ah = 1) die Leitzweige, 2) Fruchtruthen und Fruchtſpieße, 3) Bluͤthenzweige. Zu den b) unnuͤtzlichen oder ſchaͤdlichen: 1) die Wuchertriebe, 2) die Waſſerloden oder Waſſerreiſer, 3) die falſchen oder ſchwachen Triebe. u a. Fr. Was ſind die Leitzweige? | A. Diejenigen Triebe, welche aus den aͤußerſten Augen | eines vorjaͤhrigen Zweiges entſtehen, alſo unmittelbar das Fortwachſen des Baumes nach den verſchiedenen Richtungen befoͤrdern, und dem Baume hauptſaͤchlich die Geſtalt geben. Sie ſind daher die Grundlagen aller uͤbrigen, und in ſo ferne dem Baume unbedingt noͤthig. Wenn ein Baum all- | jaͤhrig keine neue Leitzweige treibt, fo fteht fein Wachsthum ſtill, und er treibt nur Fruchtaugen, oder auf alten Aeſten Waſſerreiſer. Fr. Was verſteht man unter Fruchtruthen? A. Fruchtruthen ſind duͤnne, uͤber einen Fuß lange Triebe, welche mit ſchoͤnen vorſtehenden Augen verſehen ſind, und nicht unmittelbar die Geſtalt des Baumes angeben, ſon— dern den Hauptäften und Leitzweigen untergeordnete 25 | gen haben. Haͤufig ſind es Seitentriebe von einjaͤhrigen 86 240 Es giebt auch kuͤrzere, welche ſchon oft im erſten Jahre mit einem Bluͤthenauge verſehen find, beſonders bey Bir⸗ nenz die laͤngeren haben an der Spitze Blattaugen, und wer⸗ den nicht beſchnitten, ſondern bloß uͤber der Klinge des Meſ— ſers abgebrochen, worauf ſich im folgenden Jahre Frucht— augen oder Fruchtſpieße daran bilden. Solche Zweige ſind gewoͤhnlich an dem unteren Theile, mit 2 oder 3 Augen verſehen, von welchen man im Nothfalle Holz erhalten kann. Fr. Was nennt man Fruchtſpieße? A. Die Fruchtſpieße ſind kleine, fat dornartige Triebe, entſtehen entweder an den Leitzweigen oder an den Frucht⸗ 1 ruthen, auch an alten Aeſten, ſind zum Fruchttragen bey den Kernobſtſorten len und an ae entſtehen ſpaͤter die Mutterkuchen. | 1 Fr. Was ſind Bluͤthen⸗ Bohatlägjieiger | A. Sie find das bey den Steinobſtſorten, was die Fruchtſpieße beym Kernobſte ſind. Sie haben ihren Namen von ihrer Geftalt, weil fie an ihren Spitzen viele Bluͤthen auen 1 92 3881 N zu b. A 1510 SE Welche Triebe nennt man Wuchertriebe? A. Diejenigen, welche auf allen, der Sonne ausgeſetz⸗ ten Aeſten hervorkommen, ſenkrecht und ſehr üppig in die Höhe ſchießen. Sie entziehen den Aeſten, wo fie ſtehen, den Nahrungsſaft, deßwegen ſoll man ſie fruͤhzeitig wegſchnei⸗ den. An Pfirſichen, Birnen ꝛc. e ſie am häufige ſten vor. | Fr. Was verſteht man unter Wafferzeifer? | A. Reh Triebe, welche den Wuchertrieben ganz aͤhnlich ſind, ſich aber dadurch von denſelben unterſcheiden, daß ſie von e Holze und viel ſchmaͤchtiger ſind. Sie entſtehen gemeiniglich an alten oder kranken Baͤumen und dienen manchmal zur Verjuͤngung der Baͤume, oder 2 Spalierbaͤumen Luͤcken auszufüllen. | Fr. Welches find die ſchwachen oder Talſchenn Triebe? | A. Es ſind diejenigen Zweige, welche gewöhnlich um die Wunden ſtarker abgeſchnittener Aeſte oder Wurzeln her⸗ vorbrechen, ſehr duͤnne ſind, und deren Spitzen een in gebogener Richtung wachſen. ; Fr. Worin beſteht die richtige Beurtheilung eines Baumes? A. um einen Baum richtig zu beurtheilen, muß der sin 91 — Gärtner mit einem unbefangenen Blicke und einer ſorgfaͤlti⸗ | gen Prüfung ermitteln, was an ihm gut, was ſchlecht, | hoffnungsreich oder unnoͤthig iſt, um nur das Gute an ihm | zu laſſen und das ſchlechte durch den Schnitt zu beſtimmen, hoffnungsreich zu werden. Denn ebenſo, wie ein Arzt durch den Puls und die andern aͤußeren Zufaͤlle (Symptome) ꝛc. die Krankheit eines Menſchen kennt; ſo muß auch der geſchickte Gaͤrtner, oder ſachkun⸗ dige Liebhaber, den Zuſtand des Baumes nach feinem Aus⸗ ſehen, Wachsthum und der Tragbarkeit, zu beurtheilen wiſ— ſen. Dieſe Beurtheilung oder gruͤndliche Kenntniß, kann man ſich bloß durch vielfaͤltige Beſchaͤftigung mit den Obſt⸗ baͤumen und aus der Erfahrung zueignen. | Fr. Was hat man alſo beym Beſchneiden der Obſtbaͤume vorzuͤglich zu beruͤckſich⸗ tigen? „ A. Erſtlich ihre Geſtalt oder Form, zweytens ihr Wachsthum, und drittens ihre Fruchtbarkeit. Auf dieſe drey Punkte ſtuͤtzen ſich die allgemeinen Regeln des Baumſchnittes: Es ſoll naͤmlich ihre Form ausgebildet und erhalten, alſo ein langſam wachſender Baum zum Treiben gereizt, deß wegen kurz gehalten, ein raſchwach⸗ ſender im Wachsthume zuruͤckgehalten, alſo nur wenig und ſachtig beſchnitten werdet Ebenſo Bi man hne, die 18 7 424 Fruchtholz Ausschneiden und ſie auf bel Holztrieb reizen; * die teen Baͤume zum Fruchttragen noͤthigen. r. Welcher Inſtrumente bedient man ſich zum Beſchneiden der Baͤume? A. Bey duͤnnen Zweigen eines Gartenmeſſers und bey aͤlteren Aeſten einer Baumſaͤge. Ferner hat man zum Be⸗ ſchneiden der Hochſtaͤmme eine doppelte Leiter noͤthig. Fr. Wie ſoll der Schnitt vollführt werden? A. Der Schnitt muß im Allgemeinen kurz, und nahe \ — N | über einem Auge, und zwar fo geſchehen, daß Sie Schnitte | fläche binter dem Auge erſcheint. 1 | Fr. Wie werden die Hochſtämme beſchnitten? A. In den erſten Jahren hat man ganz beſonders auf | die Bildung einer ſchoͤnen gleichfoͤrmigen Krone hinzuarbei⸗ ten. Es werden vorerſt drey oder vier der ſchicklichſten Aeſte zum Grunde gelegt, dieſe als Leitzweige behandelt und auf 4 bis 6 Augen geſchnitten; aus dieſen werden nun, nach und nach, die uͤbrigen zur Bildung der Krone gehoͤrigen Leitzweige gezogen. Wo zu viele Aeſte beyfammen fteben, alfo die Krone zu buſchig tft, werden die unſchicklichſten Zweige herausgeſchnitten, desgleichen alle jene, die inner⸗ f halb der Krone erwachſen, oder welche ſich kreuzen, und die zu weit vorwachſenden; oder die zu langen Fruchtruthen werden geſtutzt. Auf dieſe Art wird der Hochſtamm von Jugend auf, und ſo lange beſchnitten, bis die Krone nach | der Keſſel⸗, oder Kugelform gebildet iſt; alsdann unterbleibt das. Beſchneiden der Leitzweige, und man nimmt es nur bey aͤlteren Baͤumen in gewiſſen Faͤllen vor. (Bey den | Steinobſtſorten muß das Beſchneiden frühzeitig unterbleiben, | befonders bey den Kirſchen und mehreren Pflaumenarten, | indem fie den Schnitt nicht wohl ertragen). Fr. Welches ſind dieſe Faͤlle, wo 865 Beſchnei⸗ | den bey Hochſtaͤmmen noch angewendet werden muß? | | A. Wenn die Aeſte zu dicht ſtehen, beſonders innerhalb der Krone, oder ſich einander beruͤhren, und auf einander liegen und eine Reibung veranlaſſen, wodurch Brandflecken entſtehen; oder wenn ſie zu ſtark gegen die Erde haͤngen; oder die erſten, oberſten Leitzweige zu ſchlank und biegſam ſind. Ferner wenn Waſſerſchoͤßlinge oder Wuchertriebe am Stamme unterhalb der Krone auf alten Aeſten erſcheinen, und nicht verwendet werden koͤnnen. Bey kranken oder alten, im Wachsthum erſchoͤpften Baͤumen wirkt das Beſchneiden _ a ſehr wohlthaͤtig auf die Erholung oder ee ee folcher Baͤume. Fr. Wie werden 5 beſchnitten? A. In ſolchen Faͤllen ſchneidet man alle alte unbrauch— bare Aeſte zum Theile ganz weg oder bis an ſolche Stellen, wo Waſſerreiſer ſtehen; oder wo der Baum noch geſund, und auf fein Austreiben zu rechnen iſt. Dieſes muß aber immer mit Ruͤckſicht auf die Geſtalt geſchehen. Die Saͤge⸗ — — ſchnitte werden mit dem Gartenmeſſer glatt geſchnitten; und darauf alle Wunden mit Baumkitt gut verſtrichen. Wenn der Hauptſtamm und einige Aeſte noch geſund ſind, ſo kann man auch einen ſolchen Baum durchs Pfropfen e die Rinde recht zweckmaͤßig verjuͤngen. Fr. Wann muß ferner der Schnitt angewen⸗ det werden? A. Bey Baͤumen, die keine Holztriebe mehr machen, und ſolchen, die zu ſtark tragen und dadurch entkraͤftet wer— den, nimmt man einen Theil ihres Tragholzes rein von den Aeſten weg, damit ſich die Schnitte leicht uͤberwachſen. Auch muͤſſen alljaͤhrig die kranken, erfrornen und trocknen Aeſte glatt vom geſunden Holze weggeſchnitten werden. Diejeni⸗ gen, welche an ihren hochſtaͤmmigen Obſtbaͤumen alle dieſe Regeln genau anwenden, werden ſtets geſunde, wuͤchſige, tragbare Baͤume haben, die ihnen Vergnuͤgen gewaͤhren, und reichlichen Erſatz fuͤr die geringe Muͤhe liefern werden. leicht auszufuͤhren, als wie 19 57 den Hochſtaͤmmen? A. Um Zwergbäume nach den Regeln zu ſchneiden, find | mehr Kenniniffe und Uebung noͤthig, und dieſen Schnitt kann man nur aus Erfahrung lernen: es wird deßwegen dieſer Gegenſtand, wie ſchon oben erwaͤhnt ra nur im ANDEREN beruͤhrt. x ( Fr. Iſt der Schnitt der Zwergbaͤume eben ſo Fr. Worauf hat man beym Sgnitt ver verz. | baͤume zu ſehen? | A. Vorzuͤglich auf ihre Form und Fruchtbarkeit. Deß⸗ c wegen muß man vor Allem durch einen geſchickten Schnitt | ihre Leitzweige zu erhalten und fortzupflanzen ſuchen. Dieſe werden in der Regel zwey Drittel oder drey Viertel von ih- rer Fänge abgeſchnitten, die Fruchtruthen aber von 5 bis 6 Zoll Länge, die gleich unterhalb des unterſten Leitzweiges fte= hen, bis auf die Hälfte eingekuͤrzt, alle andern Zweige aber, welche der Ordnung nach auf erſtere folgen und nur 2 bis 3 | Zoll lang «find, bleiben unbeſchnitten ſtehen; find 15 aber uͤber drey Zoll lang, ſo wers fie auf das 2te Auge zuruͤck⸗ an . | N | | | | 4 3 | In der weiteſten Entfernung von der Wurzel it das Wachsthum am a daher macht das oberſte Laube | auge den laͤngſten Trieb. Die dieſem zunaͤchſt ſtehenden Au⸗ gen treiben won nicht fo ſtark, bilden die . Zweige, und ſind ihrer ran nach Fruchtruthen. Auf die Groͤße und Menge koͤmmt es an, ob fluͤchtig oder ſtark Ri ſchnitten werden muß. | | | Fr. Wie wird das Steinobſt beſchnitten? A. Da das Steinobſt am einjaͤhrigen Holze und nicht am en wie die Kernoſtſorten Fruͤchte trägt, fo ift dieſer Schnitt auch ſchwieriger. Man ſoll die Steinobſtbaͤume bloß in ihrer Jugend d. h. bis zu ihrer Ausbildung beſchneiden, und die alten Aeſte nur, um friſche Triebe und Fruchtſpieße zu bekom⸗ men. Im widrigen Falle verderbt man mehr, als man nuͤtzt. Die Pfirſiche, Abrikoſen und einige Pflaumenſorten ſind hiervon ausgenommen. | H Siebentes Kapitel. Von den Krankheiten der Obſtbäume und den Mitteln dagegen. Fr. Welches ſind die Veranlaſſungen zu den verſchiedenen Krankheiten der Obſt— baume? A. Die Krankheiten der Obſtbaͤume koͤnnen herruͤhren von einem unſchicklichen Standorte, einem unpaſſenden Bo: den, von unguͤnſtiger Witterung oder unrechter Behand— lung, oder auch von aͤußerlicher Beſchaͤdigung. Fr. Wie kann man dagegen helfen? A. Sobald man die Urſachen der Krankheiten entdeckt hat, muß man ſogleich die geeigneten Mittel dagegen ans wenden, um ſowohl dem Uebel Einhalt zu thun, als auch den Baum wieder in einen geſunden Zuſtand zu verſetzen. | | Fr. Welches find die bekannteſten Krankheis | ten, denen Obſtbaͤume unterworfen | find? 8 | A. Der Brand, der Krebs, der Ausſatz, der Harz oder Gummifluß, die Gelbſucht, u. ſ. f. Fr. Was iſt der Brand, und woran erkennt man ihn? | | A. Der Brand iſt eine Krankheit, welche die zaͤrteren Obſtſorten, beſonders aber das Steinobſt häufig befaͤllt. \ ce ͤ ³˙ ee | — 96 — | Es find trockne, ſchwarze Stellen auf der Rinde des Bau mes, die, wenn man nicht vorbeugt, weiter um ſich freſſen Er entſteht von Spatfröften, von allzugroßer Winterkaͤlte oder Erſtickung des Nahrungsſaftes. 1 Fr. Welches ſind die Mittel bangen A. Man ſchneidet die Brandflecken, wenn fie nicht ganz! Aeſte umlaufen, ſorgfaͤltig bis aufs geſunde Holz und Rinde aus, und verſchmiert die Wunden mit dem Forſyth'ſchen Baum: kitt. Sind aber ganze Aeſte damit behaftet, ſo ſchneidet man ſie am gefunden Holze ab, und verſtreicht den Schnitt ebenfalls mit Baumkitt. Ä Fr. Was iſt der Baumkrebs? | A. Der Krebs entfteht häufig an Bäumen in tiefen feuchten Lagen. Er iſt an dem großen ſchwammigen Aus⸗ wuchſe, der im Verborgenen eine aͤtzende Jauche enthaͤlt, leicht zu erkennen. Es gibt 2 Arten, der offene und der verborgene. Der erſten Art wird man leicht anſichtig; die andere aber kann unter der Rinde ſchon weit um ſich ger) griffen haben, ehe man ſie ſieht. Sobald man ihn erkennt, muß man dieſe Theile wegſchneiden oder brennen, und mit Baumkitt verſtreichen; hilft dieſes nicht, dann muß der Baum, wenns moͤglich iſt, an eine andere Stelle verſetzt werden. | \ Fr. Wovon entſteht der Ausſatz? A. Der Ausſatz entſteht von einer zu großen Trockenheit des Bodens, oder wenn der Stamm der Sonnenhitze zu ſehr | ausgeſetzt iſt. Die Baumrinde bekoͤmmt nämlich eine rußige, ſchiefrige, abgeſtorbene Oberflaͤche. Dieſe Krankheit wird durch Bewaͤſſerung des Bodens und Beſtreichen der Rinde mit Baumkitt gehoben. Fr. Wo rührt der Harz— oder Gummifluß | her? 1 A. Der Harz: oder Gummifluß rührt von einer eigent⸗ — 97 — lichen Vollſaftigkeit her, die in Folge eines zu fetten DBo- dens, oder zu eingeſchloſſener ſumpfiger Lage entſteht. Beym Steinobſt koͤmmt er am haͤufigſten vor. Außer der Entwaͤſ⸗ ſerung des Landes, oder Verbeſſerung des Erdreichs, wer— den die ſchadhaften Stellen ausgeſchnitten und mit Baum⸗ kitt, oder einer eignen Baumſalbe, die aus einem Theile Wachs, eben ſo viel Terpentin, einem Theile ungeſalzener Butter und zwey Theilen guter Seife beſteht, gut beſtrichen. Fr. Woran erkennt man die Darrſucht? A. Die Darrſucht wird an kleinen, auf der Rinde ftel- lenweis figenden Brandflecken, Flechten und Mooſe, und an den duͤrren Endfpigen der Aeſte, und Magerkeit der Blätter, A un ( = || N kennbar. Sie entſteht von zu magerem und trocknem Lande. Um dieſe Krankheit zu heben, muß vor Allem im Herbſte der Boden gebeſſert werden. Dieſes geſchieht, indem man _ die obere ſchlechte Erde ſowohl von den Wurzeln, als auch in einiger Entfernung vom Baume rings um den Wurzel⸗ ſtock behutſam ausraͤumt und durch nahrhafte gute Erde er— ſetzt. Die Rinde der Bäume! wird ſorgfaͤltig gereinigt und mit Baumkitt beſtrichen, oder in feuchtes Stroh oder Moos - — 1 —— — — 1 eingebunden; die Krone des Baumes aber wird von allen duͤrren Aeſten befreyt, und ſcharf zuruͤckgeſchnitten. Fr. Wo her ruͤhrt die Gelbſucht? A. Die Gelbſucht rührt gemeiniglich von einem unpaſ⸗ ſenden Boden, in rauhen Gegenden aber oftmals von lang, anhaltendem kalten Regenwetter her; indem dadurch die Aus— duͤnſtung der Blaͤtter geſtoͤrt wird. Man erkennt ſie leicht an der gelben Farbe der Blätter eines Baumes. Wenn der Fehler im Boden liegt, iſt durch die Umaͤnderung deſſelben leicht zu helfen; ſo wie auch durch Beſchneiden des Baumes. Es gibt nun, außer dieſen noch eine Menge Krankheiten, denen die Obſtbaͤume unterworfen ſind, es wuͤrde aber zu weit fuͤhren, alle dieſelben hier aufzuzaͤhlen; deswegen ſey nur noch zum Schluße der Verfahrungsarten erwähnt, welche anzuwenden ſind, im Salle ſolche kranke Baͤume abſterben, 7 und fie durch andere erfegt werden ſollen, und wie die durch den Wind, Schneedruck ꝛc. verungluͤckten Bäume zu heilen find, Fr. Was muß vorher geſchehen, ehe man ei⸗ nen neuen Baum an die Stelle eines abgeſtorbenen pflanzt? A. Da gewoͤhnlich viele der eben angefuͤhrten Krankhei⸗ ten zum Theil vom Boden herruͤhren, und alſo der Krank: 4 heitsſtoff noch in der Erde vorhanden ift, ſo würde ganz natuͤrlich ein in dieſelbe Erde gepflanzter geſunder Baum { entweder gar nicht anfchlagen, oder auch von derſelben Krank— ö heit befallen werden, und abſterben. Um alſo dieſer Gefahr | auszuweichen, grabe man die Erde einer folchen Baum- ſcheibe wenigſtens 6 Fuß tief aus; beſeitige nach Maßgabe ſeines Vorraths von friſcher Erde, entweder alle oder doch wenigſtens die Haͤlfte der ſchaͤdlichen, und erſetze den Abgang mit friſcher, nahrhafter, dem Gedeihen des jungen Baumes anpaſſender Erde. Dieſe Arbeit muß aber ſchon vor Winter verrichtet werden, und die Baumgruben muͤſſen einige Zeit offen bleiben, damit die geſammte Erde recht auswittere. Waͤhrend des Winters werden ſie wieder in der Art ausgefuͤllt, daß die friſche Erde mit der aͤltern gut vermiſcht wird, und 12 oder 2 Fuß uͤber die gewoͤhnliche Bodenhoͤhe zu liegen koͤmmt, damit wenn ſich die Erde nach und nach ſetzt, der Baum nicht zu tief ſteht. Im Fruͤhjahre ebnet man die Erde ab, ö erſetzt den Abgang, wenn ſich die Scheibe ſchon zu ſtark ge⸗ ſetzt haͤtte, graͤbt die ganze Oberflaͤche nochmals gut um, und pflanzt ſodann den neuen Baum nach den fruͤher EL 4 nen Regeln ein. 4 u - Fr. Wie heilt man abgebrochene, oder durch die Laſt der Fruͤchte geſpält enk Baͤume e. | A. Solche Bäume oder Aeſte, wenn fie nicht ganz abe | gebrochen oder geſpalten find, und alſo etwa nur noch ein Drittel des Stammes mit dem übrigen Theile vorzüglich der Rinde zuſammenhaͤngt, werden mit großer Sorgfalt wieder“ eingerichtet, und in ihre vorige Stellung gebracht; Haran alle beſchaͤdigte Theile mit dem Forſyth'ſchen Baumklitt tuͤch⸗ ii eingeſchmiert, verbunden, recht gut geſchindelt und der Baum oben und unterhalb einigemal mit ſtarken Wei⸗ den oder Stricken an eine oder zwey Stangen feſtgebunden. Im Laufe des Jahres wird die Befeſtigung an den Stan— gen öfter unterſucht, ob fie noch feſt iſt, der veraltete Baumkitt weggeputzt und durch neuen erſetzt. N Man hat auf dieſe Art ſchon oͤfter halbe Baͤume ſammt ihren Fruͤchten gere. 5 0 — un — — Fr. Wenn der Obſtgaͤrtner alle Regeln, die | bisher gegeben worden, fleißig befolgt | hat und ſich eines gluͤcklichen Erfolges 1 ſeiner Bemuͤhungen erfreuet, bleibt ihm dann noch irgend ein Geſchaͤft uͤbrig? A. Ja, der Obſtgaͤrtner wird dann Hausvater und Oekonom, er denkt daran, wie er den Segen ſeines Flei⸗ ßes am beſten benutzen, zu Gelde machen oder fuͤr ſeinen | eigenen Haushalt verwenden kann. Fr. Und welche ſind die verſchiedenen Ver⸗ wendunsarten des Obſtes? y A. Es kann friſch genoſſen oder ſogleich zu Markte ge bracht, eingemacht, eingekocht, gedoͤrrt werden, oder endlich zu Branntwein, Eſſi ig, oder einem angenehmen und geſunden Getraͤnke, dem Obſtweine, veredelt werden. | Fr. Der Obſtgaͤrtner muß alſo bey ſeiner er⸗ ö ſten Anlage auch ſogleich auf die Art hi des für ihn ne Erzeugniſſes denken? 1 1 Ganz gewiß; und neben der Berückſichtgunz des Bodens, ſeines Grundſtuͤckes, des Klima's ſeiner Gegend |‘ u. ſ. w. muß er die 8 der Obſtſorten auch nach ſe⸗ | — — 10. — 1 nem Bedürfniß machen, wobey ihm die hier geführten Tabellen von Nutzen ſeyn werden, in denen für die rauhe. ren, dem Obſtbau minder guͤnſtigen Kreiſe des Koͤnigreichs die geeigneten Obſtſorten zuſammengeſtellt ſind. Es bleibt nun einem Jedem die Beurtheilung des Bodens ſeines zu bepflanzenden Grundſtuͤckes uͤberlaſſen, mit der Bemerkung, daß Aepfel und Birnen in jedem nahrhaften Boden, die Kir⸗ ſchen und viele Pflaumenarten in Sandboden im Allgemei⸗ nen, beſonders aber die Suͤßkirſchen in letzteren; auf Baſalt oder ſteinigen Kalkboͤden, die Sauerkirſchen, Weichſeln, oder Zwetſchgen u. dgl. m. am beſten gedeihen. Für den Rezat⸗-, Ober-, Unter⸗Main⸗ und den Rhein-Kreis, waͤre es uͤberfluͤſſig, Tabellen der Art abzu⸗ faſſen. Da der groͤßte Theil des Rezat-Kreiſes ohne dieß eigentlich Bayerns Obſtgarten iſt, und die übrigen Kreife Wein ] laͤnder find, mo ſogar Mandeln und Pfirfiche als hochſtaͤmmige Baͤume in den Weinbergen und im Freyen fortkommen, ſo gedeihen in dieſen vier Kreiſen, auch alle hier aufgeſtellten Obſtſorten gewiß, und man waͤhle nur 8 Falls nach N Wunſch darunter aus. 1 Damit iſt aber keineswegs geſagt, daß man ſich bloß an dieſe Tabellen halten muͤſſe, ſondern es bleibt im Gegen: theile zu wuͤnſchen, daß recht viele Liebhaber der Obſtbaum⸗ zucht, ſich der fernern Aufgabe, Verſuche mit andern edlern „Sorten zu machen, unterziehen moͤchten. Dieſe Tabellen ſollen daher mehr dem in der Obſtkenntniß gaͤnzlich unwiſ; ſenden Landmanne als Ueberſicht derjenigen Obſtarten die⸗ nen, welche ſich fuͤr ſeine zu bepflanzende Grundſtuͤcke ruͤck⸗ ſichtlich ihrer Oertlichkeit, am beſten eignen. | Da die Johannisbeer-, Stachelbeer-, Himbeer⸗ und Ha⸗ ſelnußſtauden sc. faſt in jedem Gaͤrtchen gepflanzt vorkommen, ſo waͤre es zweckwidrig, von deren Kultur hier zuſprechen, und man ſchließt mit dem Wunſche, daß dieſer Unterricht dem ſchoͤnen und hochwichtigen Zweige der Landwirthſchaft, dem Obſtbau, viele Freunde gewinnen, und ſeine Lehren 1 recht heilſame Fruͤchte bringen moͤgen. \ 7 Erklärung der Tafeln. Tafel J. zeigt in Fig. 1 ein ohne Sattel zugeſchnit— tenes Pfropfreis, und in Fig. 2 mit Sattel verſehene (Reiſer von der vordern und Seiten ⸗Anſicht. Fig. 3. ftelt ein Staͤmmchen mit in den ganzen Spalt eingeſetzten Edel- N reifern dar, und Fig. A. ein halbgeſpaltenes, worin der daruͤber befindliche Zweig geſteckt wird. ii Auf der Tafel II. ſieht man die dritte Pfropfart zwi: ſchen die Rinde dargeſtellt, und zwar zeigen Fig. 1. den Schnitt der Edelreiſer von vorne und von der Seite, und letz⸗ teres gerade ſo, wie das Reis in die Oeffnung des Wild— lnges, Fig. 2, bey a. geſteckt werden muß. | Auf derſelben Tafel iſt auch das Verfahren des Okulirens ſichtbar. Fig. 3. iſt ein zugeſchnittenes Auge von vorne geſehen, (die punktirten Linien deuten den Stiel des abgeſchnittenen Blat— tes an). Fig. 4 zeigt daſſelbe von der Ruͤckſeite mit dem Kno⸗ tenanſatze bey a., und Fig. 5. iſt ein unbrauchbares Auge, weil der Knotenanſatz bey b. fehlt. Auf Fig. 6 ſind durch . und d. die Schnitte angezeigt, welche auf dem Wildlinge zu machen ſind. Die beyden Theile, welche ſich durch dieſe Schnitte ergeben, werden mit dem an dem Okulirmeſſer befindlichen Beinchen der Länge nach aufgelöfet, und das Sdelauge fo eingeſetzt, wie es bey e. zu ſehen iſt. Bey f. ſieht man den Verband des Edelauges. i Tafel. III. ftellt die beyden Kopulirarten dar, und zwar in Fig. 1. die durch einen laͤnglichen Rehfußſchnitt voll⸗ fuͤhrte, und in Fig. 3. jene mit dem Klebreiſe. Fig. 2. beym Kopuliren dieſer Art anzuwenden tft. Auf Tafel IV. iſt das Ablactiren dargeſtellt, und zwar in Fig. 1. das Verfahren nach Art des Pfropfens in den Spalt, und in Fig. 2. in verjuͤngtem Bilde das naturgemaͤße Ablactiren, nach dem Verfahren des Kopulirens. Bey a. ſchneidet man die Edelreiſer, und bey b. den Wildling ab, wenn beyde Theile gut verwachſen find. | ö | zeigt den Schnitt des Edelreiſes und des Albin, vn | In der Joſ. Lindauer'ſchen Buchhandlung in Munchen ſind erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Guͤtle's, Joh. Chriſtian, neue wiſſenſchaftliche Erfahrungen, Entdeckungen und Verbeſſerungen, oder zeitgemäße Auswahl und Beyträge für Kunſt und Wiſſenſchaft, für Handel, Lurus und Ge: werbe, beſtehend in praktiſchen Angaben und Vorſchriften für Fa: brikanten, Technologen und Oekonomen, dann für Künſtler und Handwerker. Anch zum Nutzen der wichtigſten Bedürfniſſe in der ſtädtiſchen und ländlichen Haushaltung. Ein Hülfsbuch für alle 4 Stände. Mit Kupfern. Oder: Chemifch = techuologiſche Arbeiten und Erfahrungen, enthaltend richtige Angaben und Vorſchriften zu chemiſch⸗techniſchen Präparaten, der Fertigung vieler Kunſt- und Luxus⸗Artikel, Handelsgegenſtände und vieler anderer im Gebiete der praktiſchen Fabriken, Haushaltungs- und Gewerbskunde uͤber⸗ haupk. Ein Handbuch für Fabrikanten, Künſtler, Hausväter und Gewerbsleute aller Art. Zr Theil. 8. 1 Rthl. oder 1 fl. 48 kr. Wer alle 3 Bände auf einmal nimmt, erhält ſelbe für 2 Thlr. oder 3 fl. 36 kr.; jeder Band einzeln 1 Thlr. oder . 48 kr. Indem der Verf. dieſen Band neuer wiſſenſchaftlicher Erfahrungen ſeinen frühern gemeinnützigen Schriften anreiht, gibt er einen Beweis ſeines rühmlichen Strebens, immer Nützliches mitzutheilen und Verbeſ- ſerungen zu verbreiten. Außer einer großen Anzahl praktiſchen Nutzen bezweckender Vorſchriften, findet man in dieſem Bande auch viel Neues und Schönes in den mannigfaltigen, angenehmen und unterhaltenden Verſuchen, die zur Optik, Katoptrik und Dioptrik gehören. Inhalt: Erſte Abtheilung. Chemiſch⸗technologiſche, pharmazeutiſche und ökono⸗ miſch⸗wiſſenſchaftliche Erfahrungen, Vorſchriften und Künſte. F. 1 bis 280; Zubereitung des ſalpeterſauren Silbers, Silberſalpeter, Silber⸗ Auflöſung; Anzeige, wenn das Silber mit Kupfer vermiſcht iſt; wie das Silber vom Kupfer in metalliſcher Geſtalt zu ſcheiden; Reinigung der Salpeterſäure vom Eiſenvitriol und Salz; geſchmolzeues ſalpeter⸗ ſaures Silber, Höllenſtein, Silberätzſtein; den Höllenſtein wohlfeiler zu bereiten; Bereitung des Höllenſteins; Urſache der Wirkung des Höllen— ſteins in der Wundarzneykunſt; an Pferden und Hunden ſchwarze Fle⸗ cken zu machen, oder ſie zu zeichnen; Elfenbein, Bein, Horn, Holz da⸗ mit nach Gefallen ſchwarz zu beitzen; Marmorſtein damit ſchwarz zu beitzen; noch eine Art und Weiſe, auf Marmor mit verſchiedenen Far⸗ ben zu beitzen und die größten Marmorblöcke durchzuätzen; ſchwarze Marmorbeitze; purpur⸗ und rothe Beitze; grüne, gelbe und Aurorafarbe; een rothe Marmorbeitze; dergleichen ſchwarze Baut auf den 1 Achat, entweder ganze Flächen oder nur Züge; wie die den Achaten ei: | genen Zeichnungen nachgeahmt werden können unvertilgbare rothe Farbe auf Marmor; Pyes Zubereitungsmethode der Reißkohleßz und Kreide; eine andere Art, um reines Silber darzuſtellen; unverlöͤſchliche Tinte zum Zeichnen der Wäſche, vermittelſt der Auflöſung des Höllenſteins; auf Indiennen dauerhafte ſchwarze Zeichnungen mit ſalpeterſaurem Sil⸗ ber zu drucken; eine andere Art unauslöſchbare Dinte; beſtimmtere Anweiſungen zur Verfertigung dieſer Tinte zum Zeichnen der Wäſche, 4 ıte—6fe Vorſchrift; verſchiedene Verfertigung des Dianenbaums, mit: telſt Verbindung mit ſalpeterſaurem Silber; einige veränderte Vegeta⸗ tionen mit ſalpeterſaurer Silberauflöſung; Vegetation des Silbers ohne Queckſilber; Vegetation des Silbers mit Queckſilber ohne Flüßigkeit; f Vegetation des Silbers mit Schwefel auf trockenem Wege; verſchiedene Bereitungen des Knallſilbers; Urſachen des Mißlingens; die knallenden Fidibus und deren Zubereitung: Bereitung! des Knallgoldes, Platzgold, ammoniakaliſches Goldoryd, Goldoryd mit Stickſtoff und Waſſerſtoff verbunden; die gewöhnliche Bereitung des Goldſcheidewaſſers, Königs⸗ Waſſer; Auflöſung des Goldes in Königswaſſer; Ir or Verſuch, Knall⸗ Gold zu bereiten; wie das Gold zu reinigen; fernere Wirkung des, Knallgoldes; etwas über die Urſache der platzenden Eigenſchaft des Gold- Kalks; Zubereitung des oben zur Goldreinigung angegebenen Eiſenvi⸗ triols; Bereitung des Knallqueckſilbers; Bereitung des Knallbleies; Verpuffung des Kupferſalpeters mit Zinn durch die Vermiſchung zweier Flüßigkeiten einen Knall hervorzubringen; Exploſion des mit dephlogiſti⸗ ſirter Salzſäure geſättigten vegetabiliſchen Laugenſalzes; Verfertigung und Gebrauch des Knallpulvers, Platzpulver: Balduins Phosphor aus ſalpeterſaurer Kalkerde bereitet; Hombergs Phosphor aus Salmiak und Kalk; Verfertigung und Gebrauch der phosphoriſchen Feuerzeuge, womit man augenblicklich Licht machen kann, ohne Schlagen und Reiben; Prä- | parirung des Phosphors zu chemiſchen Feuerzeugen; neue Zündkerzchen; Verſuche über die Zubereitung des Asbeſtes zu chemiſchen Feuerzeugen; 1 Anleitung zur Verfertigung der neuen chemiſchen Feuerzeuge; Anwen⸗ dung des Bertholet' ſchen Schießpulvers; andere öffentliche Anzeige der Verfertigung der durch Schwefelſäure entzündbaren Schwefelhölzchen; f | neuere Einrichtung der Phosphorfeuerzeuge; Bereitung des vollkommen u ſalzſauren Kali, nebſt Anleitung, die beliebten franzöſiſchen Zündma⸗ ſchinen daraus zu verfertigen; Bereitung des Salzes; etwas veränderte Angabe des Herrn Juch, das orpdirte ſalzſaure Kali zu bereiten; 1. noch eine Vorſchrift nach meiner Einrichtung; ein tragbarer Kapellofen | von ſtarkem Eiſenblech; feſtſtehender Kapellofen von Backſteinen; noch \ eine Angabe des Hrn. Pr. Juch zur Verfertigung des orydirten ſalz⸗ | ſauren Kali; Bereitung der entzündbaren Schwefelhölzchen; Beſchreibung des Woulfiſchen Apparats; Beſchreibung eines ſehr bequemen Lampen— ofens, den man bei chemiſchen Arbeiten im Kleinen beſonders vortheilhaft brauchen kann; Lampenofen, welcher mit Oel geheitzt wird; Beſchrei— bung noch anderer chemiſchen Oefen und Diſtillirgeraͤthe ſammt den nö— thigſten Vorkenntniſſen zur chemiſchen Bearbeitung der Körper, Geblaͤſe ! Schmelz⸗Oefen; bewegliche Oefen; ein beweglicher Ofen für offenes Feuer; ein beweglicher Windofen; ein beweglicher Reverberirofen; ein bewegli— cher Treibofen; das Rauchen einer Lampe zu verhindern; Mittel, die Fäulniß des Waſſers zu verhindern; Erſetzung des Papin'ſchen To— pfes; oſtindiſcher Stahl; Wodanium, ein neues Metall; überoridirte ſalzſaure Thonerde zum Bleichen; wichtige Aenderung der Salzſäure; Bemerkung über den Holzeſſig; wie dem durch Holzeſſig geräucherten | Fleiſch der unangenehme Geruch zu benehmen; nützliche Anwendung der Holzſäure; deren Anwendung zu auszuſtopfenden Vögeln, Aufbewahrung von Amphibien u. dgl.; die Kryſtalliſation des Metalls unter dem Na— men Metallmohr; kurze Anzeige der Verfahrungsart; angeſtellte Ver— ſuche des Herrn Dr. Buchner über den Metallmohr; von Färbung des Mohrs; Verfertigung des Moire metallique, Metallmohr, Perlmut— termetall, und deſſen Anwendung auf Zinn und weißes Blech; Verfer- tigung beliebiger Figuren und Muſter in Metallmohr; Beytrag zu der von Fr. Schwarze angegebenen Bereitung des gemohrten Zinns; ſchö— nes Perlmutterblech oder Metallmohr nach veränderter engliſcher Art; katoptriſche Erfahrungen, Erfindungen, Verſuche und Künſte. Helfivniß zur Ueberziehung der metallmohrnen Gefäße, der hell und durchſichtig iſt; noch eine Vorſchrift eines dergl. Lackfirniſſes; leicht trock— 0 nender Weingeiſtfirniß auf dergl. Arbeiten; Verſuche des Hru. Prof. Sementini in Neapel über die Kunſtſtücke des unverbrennlichen Spaniers; Verſuche des Hrn. Pully in Neapel, wodurch man mit aller Sicherheit glühendes Eiſen mit bloßen Händen anfaſſen, darauf gehen, und geſchmol— zenes Blei umrühren kann. — Zweite Abtheilung: Optiſche und Zur nähern Erläuterung neuer Gegenſtände derſelben §. 1 bis 48. Das Kaleidoskop; Eigenſchaften eines Winkelſpiegels: noch ein Nachtrag über die vielen Veränderungen, Berechnungen, und Erfindungen des Kaleidoskop und das angebliche Alter deſſelben; noch andere Unterhaltungen, die mit Planſpiegeln zu machen find; die katoptriſchen, zauberiſchen Winkelſpie— gel; die Spiegel zu verfertigen; Zeichnungen zu dieſen Spiegeln; ein einfacher Stern von 6 Strahlen; ein vierfacher Stern von 24 Strah— len; ſechsfache in einander verſchlungene Sterne; eine Sonne; drei Triangel, wovon ein jeder ſeinen eigenen Zirkel um ſich beſchrieben hat; ein Wagenrad; Beſchreibung eines. ganz neuen optiſchen Zauberſpiggels 1 oder Geiſtererſcheinungsmaſchine des Verfaſſers; Zubereitung durchbro. chener und durchſcheinender illuminirter Prospekte, fo in einem Guck; kaſten gebraucht werden. — Dritte Abtheilung: Oekonomiſch⸗ tech, nologiſche Verſuche, Erfahrungen und Künſte, dann bewährte Vor— ſchriften zu Mitteln gegen allerlei Krankheiten und Uebel ꝛc. §. 1 bis 88. Ueber Reinigung fetter Oele; die Wandflechte; neue Art, die Wand⸗ flechte einzuſammeln, und daraus auf eine ſehr leichte Art ein hell— grünes reines Pulver darzuſtellen; über den Gebrauch der Moos- Cho colade; Geſundheitskunde; vom Faul- Nerven- und Scharlachfteber; Mittel gegen den Geſichtsſchmerz; um einen unterdrückten Fußſchweiß wieder hervorzulocken; Mittel gegen Kniegeſchwulſt; Brandſalbe; Mit, tel gegen das kalte Fieber; ein Mittel gegen Verſtopfung; ein magen⸗ ſtärkender Branntwein und Thee; Thee von rohen, ungebrannten Kaffee⸗ f Bohnen; ; veränderte Zubereitungsart; Geheimmittel, „der Geſundheit⸗ bitter; unſchuldiges und ſicheres Hausmittel gegen die Waſſerſucht; Mittel gegen ſchwitzende Füße; gegen die Auszehrung; merkwürdige Heilung des Lebensüberdruſſes durch Hombopathie; neues, ſehr wirkſa⸗ mes und wohlfeiles Heilmittel der Epilepſie; die rothe Vogelbeere, Eis biſchbeere, ein Heilmittel der Waſſerſucht; erprobtes Mittel gegen die Waſſerſucht; ein einfaches Mittel gegen die Waſſerſucht; Vinaigre de quatre voleurs; ſicheres Mittel gegen Warzen; Mittel gegen ſchädli⸗ che Inſekten; Mittel, die Feldmänſe zu vertilgen; zwei unfehlbare Mit⸗ tel, die Wanzen zu tödten und auf immer zu vertreiben; Mittel wis der die Maden und Milben im Käſe, welches denſelben zugleich ſchmack⸗ haft macht; Heilung des Bienenſtichs; Kitt für Porzellan, Steinzeug, las, Marmor, Metall u. dgl.; beſchmutzte Porträts und Male⸗ reien zu putzen; Stiefel waſſerdicht zu machen; noch eine Anweiſung, Leder waſſerdicht zu Wee das Brauen des Porterbiers; leicht aus- ührbares Mittel, den ſüßen Traubenmoſt lauge ſüß zu erhalten; halt⸗ bare Hefenkuchen; wie die Farben zu verfertigen, womit man Zimmer, Möbel und Tiſchlerarbeiten malen, anſtreichen, firniſſen und verſchönern kann, nebſt der Weiſe, dieſelben zu gebrauchen; die Art, goldene und ſilberue Figuren auf unterſchiedliches kleines Hausgeräthe, als Gläſer und Fenſter, Kaffeebreter, ſpaniſche „Wände, Tafelwerk und anderes zu bringen; Zubereitung des abſoluten 2 Alkohols, zur Bereitung des Lack⸗ firniſſes; franzöſiſcher Firniß für feines Holzwerk; Bereitung des fran⸗ zöſiſchen und engliſchen Wachstaffents; die einfache und leichte Verfer⸗ tigung des Firniſſes dazu; das elaſtiſche Gummi und deſſen Auflosung; ; biegſamer Lack; Katheder aus der Resina elastica; die Auflöſung des elaſtiſchen Harzes; Mittel, das elaſtiſche Harz zu verſchiedenem mecha⸗ niſchen Gebrauch vollkommen aufjuldfen; neues Auflöſungsmittel des Federharzes; unzerſtörbare Tinte; Bemerkung über das Durchgehen des Zinnd bei der Bereitung des ſalzſauren Zinns, oder der Scharlach⸗ Compoſition. 41% —— — . — ar H ae A ——n ne r m — — ö — N * — — — — — 1 1 — — ꝓ '— „— 15 a 28 e 1 N Gi er a * 6wↄVꝓ⁊ —„—᷑ - > m aa . 1 2 e — P .. RE — 3 x 1 . 4 P ur 2 — un — an ur — — ELLE BE TE TEE * ‘ * — ——— — * Li SAT rt —— — 5 EEE SE N N 5 6 er — 8 . IE * = „ Verzeichniß e der f der t e n für Die vue ſchie denen Sreife m Königreiche Bayern ns Tabelle derjenigen Obſtſorten welche mit andſtraßen ıc paſſen. Stein-Obſt-Arten. ſchen. Pflaumen. iße. . | Johannispflaume. — —— Fleine Damsszene fruͤhe ſchwarze Auguſt Zwetſchge. 1 Wo Gemeine ⸗⸗ onburg. Große ungariſche Pflaume. arze September⸗ Kirſchpflaume. ze Waldkirſche. ſaure. Glaskirſche. y Veichſel. . Amarelle. 5 I firſiche und einige Abrikoſenſorten erreichen in den käl⸗ gepflanzt werden, weil die Erfahrung ſchon zu haufig — EEE ——— | | | | | Vorth ind. CCWWWWFPh666GTWPGPGGG6WWWWWWWW ae = = Obft: Arten. Er Pflaumen. . W̃ Herrenpflaume. | = | Gelbe Mirabelle. = ze Rothe e Gra Metzer⸗ = = Dar Große Reine⸗Claude. Rot Kleines 5.28 Were en Pirsch f Ma „ Notbe Fritpfrache N * Doppelte von Troyes. Si | Wahre frühe Purpurpfir⸗ Weiße Magdalene. De, Rothe = = | Lackpfirſiche. gan *Safran-Pfirſiche. Dan! Große Montagne. Flor Rot! a 88 Abritoſen., Rot EEE — Lore | Fruͤhe Abrikoſe. | | Wei Weiße Abrikeſe. S8 Rei! „Große gemeine Abrifofe I Gro n große Fruͤh-Abri⸗ Frau koſe. Gruͤ Neil N 1. Tabelle derjenigen Obſtſorten welche mit ee een A. Obſtſorten, welche in's Feld oder auf Landſtraßen ꝛc. paſſen. — . — — Kern⸗Obſt⸗Acten. Stein⸗Obſt⸗ Arten. Aepfel. | Birnen. I Kitſchen. | Pflaumen. Weißer male | 05 15 a ſuͤße. 8 1 Ae e (Bachapfel.) ildling von Motte. e ae | = eine Damaszener. Rother Sommerrambur. Herbſtzuckerbirne. 2 0 frühe ſchwarzeſ Auguſt Zwetſchge. Lothringer Nambur. Tertolens Herbſtzuckererbirne. üuſche. Gemeine = = Mascons gelbe hartegleinette.] Mother Sommerdorn. Wildling von Kronburg. Große ungariſche Pflaume. Große Kaſſeler Sächſiſche lange grüne Win-] Fuͤrſt s ſchwarze September⸗] Kirſchpflaume. Kleine = = =: terbirne. 5 kirche f Brauner Matapfel. Knoops franz Zimmtbirne. Große ſchwarze Waldkirſche, Rother Stettiner. Große gelbe Weinbirne. (Zwiebelapfel.) Rothbackige Sommer⸗Zuber⸗ Gruͤner Fuͤrſtenapfel. birne. € Kochapfel. Kleine Zimmtrouſſelet. b. ſaure. Weißer Winterſtreifling. Gelbe Sommermuskgteller..— Zentheber. Salzburger Birne. Braunaner Glaskirſche. Scheuerapfel. Oſtheimer Weichſel. Jakobsapfel. Frühzeitige Amarelle. at 1 Die mit (*) bezeichneten Sorten gedeihen beſſer unter der Zwergform. Die Pfirſiche und einige Abrikoſenſorten erreichen in we tern Gegenden des Königreichs felten ein hohes Alter, und ſollen immer an Mauern gepflanzt werden, weil die Erfahrung fon zu Häufig gelehrt hat, daß fie an Bretterwänden meiſtens erfrieren. Vortheil im Iſar⸗Kreis gezogen werden können. Weißer Wintercalvill. Rother = 2 =: Ne Herbſtealvill. Grafenſteiner⸗ = Danziger Kantapfel. Rother Herbſt⸗Calville. Apfel. Sternapfel. Engliſcher Koͤnigsapfel. Markgrafen Apfel. Gelber Winter Borsdorfer. Suͤßer Holaard. Rother Gulderling. Auguftiner. Weißer ital. Calvill. * Langer gruͤner Gulderling. Florentiner. Weißer Sommer = = : = Winter = = Rother Herbſtſtrichapfel. Lorenzapfel. Weißer engl. Gewuͤrzapfel. Reinette von Breda. Große engl. Reinette. Franz. Edel⸗Reinette. Gruͤne Reinette. Reinette von Orleans. Weißer Sommer⸗Gewuͤrz⸗ Großer edler Prinzeſſinn⸗ Apfel. Nother Winter Taubenapfel. Kleiner Iſambert. Stuttgarder Geißhirtel. Nouffelet von Rheims. Gelbe Sommerrouſſelet. Sommerköoniginn. Sommer Rohnme. »Knoops franz, Zimmtbirne. Beſtebirne oder Sommer⸗ Eyerbirne. ö Gruͤne Sommerpomeranzen⸗ birne, Schoͤnſte Sommerbirne. Koͤnigl. Muskgteller. »Schweizerbergamotte. Craſaune. Weiße Herbft Butterbirne, Graue runde Winterberga⸗ motte. Graue Herbſtbutterbirne. Rothe Herbſtbutterbirne. Jagdbirne. : Lange weiße Dechantsbirne. Sommerdechantsbirne. Graue Dechantsbirne. Schweizerhoſe. Gute graue Chriſtbirne. * Herrmannsbirne. „ Virgouleuſe. 8 m Frauenſchenkel. . Franz. langgeſtielte Weißb. Gute Luise. 3 Koͤnigl. Muskatellerbirne. Spaniſche gute Chriflbirne, Sommexrapothekerbirne, Winterapothekerbirne, B. Obſtſorten, welche in Garten anwendbar ſind. 7... Aa ATA Kern⸗Obſt⸗ Arten. 3 | Aepfel. Birnen. el Stein⸗O Wiyſchen. a. ſuͤſſe. Fraſers tartariſche ſchwarze Herzkirſche. Große Vander Späte Maulbeerkirſche. Große ſchwarze Knorpel⸗ 1 Nirſche. j Gelbe Herzkirſche. b. ſaure. Frühe Herzogenkirſche. Schwarze ſpaniſche Frühe weichſel. Prager Muskateller. Montmorency. 2 Großer Gobet. bſt⸗-Arten. | Pflaumen. Hervenpflaume, Gelbe Mirabelle. * Nothe⸗ = = Meet = = = Grope Reine⸗Claude. Kleines: = +» Wfirſiche. Rothe Fruͤhpfirſiche, Doppelte von Troyes. Wahre frühe Purpurpfir⸗ ſiche. Weiße Magdalene. Rothe ⸗ = + Lackpfirſiche. Safran⸗ Pfirſiche. Große Montagne. * Abpikoſen. . Fruͤhe Abrikoſe. Weiße Abrikoſe. Große gemeine Abrikoſe. a große Fruͤh⸗Abri⸗ oſe. ir die verſchiedenen Obſtſorten, welche im pflanzt werden konnen. Stein-Obſt-Sorten. rſchen. üße. rze Kirſche. erzkirſche. hwarze aniſche barze irſche. aure. ort Ne — 2 = Beichfel. “ - N |) Knorpel: Pflaumen. Katharinen Pflaume. Violette Perdrigon. Weiße rin $ Normännifche 2 95 Ä Fruͤhe Leipziger Damascner Koͤnigspflaume von Tours. 1 Musk d Sch oͤne RE 3 bſt Arten. 1 Pflaumen. „ Geſt Geflammte Kaiſer-Pflaume 7 oder glühende Kohle. Weiße Kaiſerpflaume. * Gen] Kirſchpflaume. e Piirfiche, — Wei Großer Haͤrtling. Engli ; „Frühe Peruvianerin. — * “eh = Kleine Violette. i ; 2 . ; 1 i 2, Tabelle für die verſchiedenen Obſtſorten, welche im s A. Obſtſorten, welche im freyen Felde angepflanzt werden konnen. Kern⸗Obſt - Sorten, Aepfel. | ‚Birnen, „ | Kirſchen. Stein⸗ Obſt⸗ Sorten. — rn Pflaumen. Gelbe geſtreifte Schaafsnaſe.] Limmerbivne. Gelber Pallas⸗ Apfel. Meger⸗Frühbirne. Bentleber⸗Roſenapfel. Sommerblutbirne. Polniſcher geſtreifter Zimmt⸗Hammelsbirne. apfel. Pichlerbirne. Großer böhmifher = = Sparbirne. Eommer-Nofen- Apfel, Glasbirne. Großer grüner Rambur. J Leipziger Rettigbirne. Geflammter weißer Cardi⸗ Noͤmiſche Schmalzbirne. nalsapfel. Compotbirne. 5 Gelbe Erfurter Sommer⸗ Gelbe Sommer⸗Herrnbirne, Meinette. Spmmerambreite. Neinette von Luͤneville. Glanz⸗Reinette. Pariſer Rambur Reinette. Meißner Malvaſier⸗ Geſtreifter Winter⸗Suͤßapfel. Pomeranzen⸗Apfel. * a. füße. Frühe ſchwarze Kirſche. Fromm's Herkzkirſche. Buͤttner's ſchwarze Schwarze ſpaniſche⸗ Kleine ſchwarze Knorpel⸗ Kirſche. Rothe Mailirſche. 7 „» u b. faure. Doppelte Glaskirſche. Bettenburger Spaniſche Weichſel. 2 2 Mm Katharinen Pflaume, Violette Perdrigon. Weiße 8 Normaͤnniſche Fruͤhe Leipziger Damascener. Koͤnigspflaume von Tours. 5 | En Unterdonaukreis mit Vortheil angepflanzt werden Eönnen, Aepfel. „ Geſtreifter Herbſt⸗Calvill. Geſtreifter Muskateller.⸗Cal⸗ vill. „ Gewuͤrzealvill. r rother Sommer⸗Cal⸗ vill. Alantapfel. Geſtreifte Violette. Rother Marktapfel. Rother Liebesapfel, Grauer Kaiſerapfel. Engliſcher Goldpepping. Champagner Reinekte. Gelbe Zücker⸗ Neinette, Weiße Wachs: Neinette. Weiße wahre Herbſtreinette. Franklin's Goldpepping. Weißer kentiſcher Pepping, Engliſche Birn = Neinette, Muskaten-⸗Reinette. Geſtreifte Reinette. Rothe Fleu Lange Reinette. We boͤhmiſcher Bord: orfer. Grüne Herbſtreinette. Zimmtreinette. „Franz. Gold⸗Reinette. „Königl. rother Kurzſtiel. Franz. Edelprinzeſſinapfel. Weißer Nabau. Ordens - Apfel. hollaͤndiſche Belle; r. rothgeſtreifte grüne Kern⸗Obſt⸗ Arten. Melee. x Bergamotte von Soulers. Herbſtbirne ohne Schaale. Wildling von Montigny. Herbſtamrette. Gelbe Sommerpuſſelet. Sommerkönigi Markgraͤfin. Winterdorn. Deutsche Muslaellerbirne. © Winlerbutterbne. Forellenbirne. Saraſin. g Mucslirte Schwrbirne. Gruner Somme dorn. Schönertes Olewiger Schmelz birne Calbas, i Rothpunklürte Hebesbirne. Knoops Yhranatbirne, lerbirne, Große Comm: Muskatels B. Obſtarten, welche in Garten anwendbar find. a. füle, Kronberzkirſche. Seckbacher Herzkluſche. Rothe Molkenklrſche. Rothe Maiklyſche, Fruͤhe Matte, Neue engllſche Weichſel. „ Abrikoſe von Nane Alberge⸗ Wahre aufen Kirſche. 9 Portugleſiſche Abels l g Nirſchpflaume. Ihränen⸗Muskalellerkleſche, rr Muskateller Welchſil. 6 Mbelkoſen. —— — Geſlammte Kaiſey⸗ Pflaume oder glübende Kohle. Weiße Kaiſerpflaume.“ 1 Wfirſiche. SE Haͤrkling. Frühe Perupianerin, v Schöne » # Kleine Violelte. Tabelle derjenigen Obſtſorten, welche im 1 ꝛc. gepflanzt werden koͤnnen. Stein⸗Obſt⸗ Arten. Firſchen. . Pflaumen. . füße. Neizenſteiner gelbe Zwetſchge. Vacanz oder Michaelis artariſche Kirſche. Pflaume. ſchwarze Knorpel: Kataloniſche Pflaume. ner fpäte Knorpel⸗ | * ;ſaure. Weichſel. narelle. e Glaskirſche. tte aus Samen. Regenkreis mit Vortheil angebaut werden k B. Obſtarten, welche Kern⸗Obſt⸗Arten. Aepfel. Birnen. Edelkönig. | Winter: Sylveite * Sternealoill. Breul's Sommer! Zitronatapfel. “Napoleons Butt Sternapfel. | “Lange grüne H Engliſcher Koͤnigsapfel. Gelber engl. Gulderling. Rothgeſtreifter Anisapfel. Purpurrother Winter⸗Agat⸗ apfel. Italieniſcher Rosmarin. Engl. Non » Pareit. Goldartiger Fenchelapfel. Reinette von Neujork. Engl. Granat⸗Reinette. Konfektapfel. Rother Spezialapfel. 8 Purpur ⸗Streif⸗ ing. Rother Pilgrim. Meißner Jungfern⸗Apfel. „Herrn ⸗ Apfel. birne. Winter Zitronen Oſterbergamotte. Koͤnigsgeſchenk vo Große Fuͤrſtenbirr Du Hamel's Rof Lange gelbe Win: =.» grüne Wi *Wildling von N Rothbackige Zitro Neapolitanerin. Sickler's Schmelz Weiße Sommer? * 3. Tabelle derjenigen Obſtſorten, welche im A. Obſtſorten pelche im Felde, an Landſtraßen ꝛc. gepflanzt werden können. 1 8 Aepfel. apfel Rother Sommerroſenapfel. Polſterapfel. Aſtrakaniſcher Cisapfel. Großer rother Pharus. Gelber Herbſt⸗Muß⸗Apfel. Großer Schmantapfel. Gelber Herbſtſtettiner. Großer brauner Suͤßapfel. Hiefenapfel. Zwiebel⸗Borsdorfer. Spaͤtbluͤhender Matapfel. Brauner Winterapfel. Winter Atlasapfel. Kern⸗Obſi⸗Arten. Birnen. Rother isch lien Mieten Meißner Liebchens birne. Gelbe Krachbirne. Rothe Konfeffelsbirne. Krokhals. Nagdalenenbirge⸗ Knoops franzoͤſiſche Zimml⸗ birne. Muskirte Schmeerbirne. Schönerts Omſewiger Schmelzbirne. Große Sommermuskateller. Sommerapothekerbirne. Omſewitzer Sommer⸗Zucker⸗ birne. Volkmarſer Birne: Champagner Weinbirne⸗ eee Stein⸗Obſt⸗ Arten. Kirſchen. | Pflaumen. a, füße. Neizenſteiner gelbe Zwelſchge BERN : Vacanz oder Michaelis Fraſer's tartariſche Kirſche. Pflaume. Fa ſchwarze Knorpel Kataloniſche Pflaume. ki eig ſpaͤte Knorpel⸗ kirſche. B ſaure. Doppelte Weichsel. Späte Amarelle. Bleichrothe Glaskirſche. Frühe Nate aus Samen, Regenkreis mit Vortheil angebaut werden konnen. ag “x B. Obſtarten, welche in Gärten gepflanzt werden konnen. : Kern⸗Obſt⸗Arten. | Stein⸗Obſt⸗ Arten. Nepfel. | Birnen. l Kirſchen. Pflaumen. Edelkönig. Winter⸗Sylveſter. f a. ſuͤſle. 105 0 Wie die vorher, f Sterncalvill. Breul's Sommerbirne. * eee Zitronatapfel. „Napoleons Butterbirne. Gul Kirſche. Sternapfel. „Lange grüne Herbſibutter⸗“ Buͤtkners Oktober Suͤſppeichs Engliſcher Koͤnigsapfel. birne. el. 5 Abrikoſen. Gelber engl. Gulderiing. „ Winter⸗Zitronenbirne. Wahre engliſche Kirſche. “ e h Mothgeſtreifter Anisapfel Oſterbergamotte. Sun wohltragende Morelle Wie die vorhergehenden. Purpurrother Winter⸗Agat⸗] Königsgeſchenk ven Neapel.] Schöne von Choiſy. apfel. Grofe Füͤrſtenbirne. Süpe Amaxelle.— e Jtalieniſcher Rosmarin. ] Du Hamel's Roſenbirne. J Große fpäte Glaskirſche, Dee „Engl. Non ae et Lange gelbe AN ae übe Goldartiger Fenchelapfel. „ gene Winterbirne. . nne © eie fr i uche einete von Neujork. „Wildling von Mons, u 0 Wee EL e NE Zitronenbirne. Dluthergicie © Maktbefer us onfektapfel. „Neapolitanerin. ru ange „ Engl. fr j other Spezialapſel!., Silas Shmehbime. ne weile Herz Aare frühe rothe Nekta⸗ e Purpur⸗Streif⸗ | Weiße Sommer⸗Butterbirne, 10 555 ſchwarze Herz⸗ T Pfirfiche, 1 irſche. va Pr d Rother Pilgrim. 5 hroſe frühe Bernſteinkirſche] “' Schoͤne von Vitry. 65 Meißner Jüngfern⸗Apfel. Epic enfteintiefgen" Sch 3 0 2 „Herrn ⸗Apfel. elche — A. Obſtarten, 1 . . Kern⸗Obſt⸗ Aepfel. 'B Muͤnchhauſen's geſtreifter Glo- igeron. ckenapfel. | Engliſcher Koͤnigsapfel. Pr Reynold's Koͤnig Georgs Apfel. Veilchenapfel. 1 | 5 Engliſcher Prahl Rambur. | | Tulpencardinal. . Sommererveling. . Weißer Wachsapfel. „ I Gelber Kloſterapfel. | E Weiße normaͤnniſche Wein⸗ * a reinette. Winteratlasapfel. Paſtorapfel. | | Engliſche Spitalreinette. Superintendentenapfel. Oberdonaukreis gezogen werd en kön B. Obſta Kern - Dbft - Arten. | Aepfel. | Großer Sommerapfel. Gruͤne lar Himbeerapfel. birne. Gewuͤrzapfel. | “Bergamo: Diel's Reinette. 8 * Hardenpr Engliſche Granatreinette. Jaminette. Grauer Kurzſtiel. Lanſac des Kleine graue Birnreinette, Franchipon Rother Fenchelapfel. Große brit Meißner Forellen Hartig. birne Je laͤnger France Me Nitterbirne Grüne Ho Schoͤner Marienapfel. Rother Apisapfel. Franz. Koͤnigsapfel. Capiaumor. eee ee FFP * 5 4. Tabelle fuͤr die verſchiedenen Obſtarten, welche im A. Obſtarten, welche im Felde, an Landſtraßen ꝛc. angewandt werden koͤnnen. Kern⸗Obſt⸗ Arten. | Stein⸗Obſt⸗Arten. Uepfel. | Birnen. I Airſchen. | Pflaumen. zz —— — ee ĩðZy ß nn Münchhauſen's geſtreiſter ©fos|Brope St. Georgsbirne, a. ſuͤße. Damaszener von Maugeron, clenapfel. franz. Kagenkopf. - — Späte Damaszener. Engliſcher Königsapfel. Fog ‘ Lauermanrs Kirſche. Rothe Damaszener. Neynold's Königcheorgsepfel. Moufeline, Große bune Herzkirſche. Gruͤne Eyerpflaume, Vellchenapfel. roße muskirte Sommer- Perlkirſche. Gelbe ⸗ = Engliſcher Prahl Mambur. Mgcuſſelet. Slamentint Große engl. Zwetſchge. Zulpencardinal. Kleiner Sfambert. - [Grofe füpı Maiherzkirſche. Commererveling. choͤnſte Sommerbirne. Speckkirſch. Weider Wachsapfel, Sommerrobine. Gelber Kloſterapfel. Beſte Birn, oder Sommer⸗ - - — Weiße normänniſche Wein. Cyerbirne. J. ſaure. reinette, Sommerkonigin. - — Winteratlasapfel. Paſtorapfel. Engliſche Spitalxreinelte, roßſe fhöne Jungfernbirne.]Pomeranzenkirſche. aiſerbirne mit dem Eichen: Neruſalemekirſche. blatt. Süße Fruͤlweichſel. Frühe könizl. Amarelle. Oberdonaukreis gezogen werden können. * und- geit! 5 2 — 2 — 2 B. Ooſtarten, welche in Gaͤrten anwendbar find. Kern⸗ Di Arten. | Stein⸗Obſt⸗Arten. 222 „„ k 8 N 2 Birnen. U Kirſchen. | Pflaumen, nn ME 1, DIN Großer Sommerapfel. Grune langſtielige Hirten⸗ a. ſuͤße. Gelbe Abrikoſenpflaume. e g birne. Ki —ů — laue „ Gewuͤrzapfel. = Bergamotte von Bugt. Grog ſchwarze Knorpelkirſche. Schwarze Reine⸗Claude. ein Neinette, * Hardenpont's Butterbirne. gu ne lan 11 1 ngliſche Grangtreinette. Jaminette. Schwarzbr. Knorpelkie lik Eee Lauer Kur zſtiel. Lanſac des Quintinye. Frühe lange weiße Herzkirſche. 1 Piirüche. Kleine graue Winne e Franchipone. a neue Wachoknor⸗ Ba > : * Rother Fenchelapfel. wu nr Sommer⸗ pelkirſche. »Wie die vorigen. Meißner Forellen Hartig. Schoner Marienapfel. ‚Rother Apisapfel. Franz. Königsapfel. Superintendentenapfel. rne. Je langer je lieber. — — France Madame. b. ſaure. ; 1 d 5 he Ratte gus S Srnapt Grüne Hoyerswerder. ruͤhe Ratte 5 Enpinumont's Herbſibutter⸗ [Große hollaͤndiſche Weichſel. birne. Pyramidenkirſche. Bouquelkirſche. — © * (Zwiebelapfel). * Kern⸗Obſt⸗Sorte Aepfel. | | Muͤnchhauſens geftreifter Rothe Glockenapfel. I Leipzie Lorenzapfel. Sparl Aſtrakaniſcher Eisapfel. Gelbe Weißer engl. Karolin. [Rothe = : Gommerambur. | Schon (Bachapfel.) (Frau Großer Schmantapfel. Saͤchſt Geſtreifter Bachapfel. ter Lothringer grüne Reinette. Somn Gelbe Erfurter Sommer: Saͤchſi Reinette. Pichle Goldgelbe Sommer⸗Reinette. Kleine Zehntheber. | Gelbe Scheuernapfel. tel Gelber Herbſt-Suͤßapfel. Aechter Winterſtreifling. Kochapfel. 5 | Großer rheinifcherBehnapfel. | Kleiner „ 7 Geſtreifter Winter Suͤßapfel. | Salzb Brauner Matapfel. 4 Grüner Fuͤrſtenapfel. Rother Stettiner. — —-—-—— — — — ꝓS— Jakobsapfel. * | | | 54 Zuſammenſtellung h EN RER | 7 N Bi barten kalten Gegenden des 1 b Kern⸗Obſt⸗ f Gelbe geftreifte Schaafsnafe Deo c EN | Be aer Gewuͤrz⸗ Gres | Gelber Pallasapfel. Langer 577155 Gulderling. Suͤßer Holaart. Nother Herbſt⸗Taubenapfel. Rother Sommerrambour. Tulpencardinal. Große engl. Reinette. Mascon's harte gelbeReinette. Reinette von Sorgylit. Reinette von Luneville. Glanz Neinette. Weiße Wachs-Reinette. Lange ang reifte gruͤne f Heinette aue franz. Reinette. ο Me N (Lederapfel). Weißer Matapfel. Winteratlasapfel. ' Alle die in dieſen Tabellen waste nr zu haben. 7 . . Sufammenftellung ſolcher Obſtarten, die mit ſccherem Erfolge in den gebirgigen oder benach A. Obſtſorten, die an Landſtraßen, Bizinalwegen ı ꝛc. „ paffen. Kern-Obſt⸗Sorten. Mepfel. | — zz —— Rothe Bergamotte. Leipziger Rettigbirne. Sparbirne. Gelbe Sommerherrnbirne. Rother Sommerdorn. Schoͤnſte Sommerbirne. _ Birnen 1. Münchhauſens geſtreifter Glockenapfel. Lorenzapfel. W aller 19 00 Weißer engl. Karoli : » Sommerrambur. REN pfel.) (Frauenbirne). Srofer Schmomeapſen Saͤchſiſche lange grüne Win⸗ Geftreifter Bachapfel. terbirne. Lothringer grüne Reinette. Sommerblutbirne. Gelbe Erfurter Sommers Saͤchſiſche Glockenbirne. Meinette. | Pichlerbirne. Goldgelbe Sommer⸗Reinette.] Kleine Zimmtrouſſelet Zehnkheber. Gale ud Sommermuska⸗ Scheuernapfel. Geſtreiſter Winter ee | Salkhurger Birne. Gelber Herbſt⸗Sußgapfel. ö Aechter Wee ee j Kochapfel. Großer theinifcherBohnapfel. |; Klein = = „„ Brauner Matapfel. Gruͤner Sürftenapfel. Rother Stettiner. (Zwlebelapfel). 1 Jakobsapfel. Stein⸗Obſt⸗ Sorten. 8 Kirſchen. BEL, _ fun | Pflaumen. ae ee, urs ſchwarze September⸗“ Auguſt⸗ Zwetſchge. kirſche. Gemeine = = Hine oe ſpaͤte weiße Johannispflaume. Knorpelkirſche. Große e Waldkirſche. Perlherzkirſche. Oſtheimer Weichsel. ö Wen 5 —u—y—y„—v— EEEEEEEESEESESESESSESSESESEERGEEEER [3 barten kalten Gegenden des Königreichs in Gärten, an Landstraßen ꝛc. gezogen werden können. B. Obſtſorten die in Gärten gepflanzt werden koͤnney. Kern: Obft - Arten. Nepfel. | | Slein-Obſt- Arten. — msn Birnen. I Runden, | Pflaumen, ı Gelbe geftreifte Schaafsnaſe. Weißer Sommer Gewuͤrz⸗ apfel. Gelber Pallasapfel. Langer grüner Gulderling. Suͤßer Holaart. 2 Rother Herbſt⸗Taubenapfel. Rother Sommerrambour. Tulpencardinal. Große engl. Reinette. Mascon's harte gelbefteinette, Reinette von Sorgylit. Reinette von Luneville. Glanz Reinette. Weiße Wachs⸗Reinette. Lange rothgeftreifte gruͤne nette. Zimmes Reinette. Grau franz. Reinette. (Lederapfel). Weißer Matapfel. Winkeratlasapfel. Wildling von Motte. Grüne Sommermagdalenen⸗ birne. Große Sommerbergamotte. Graue Hoyer'swerder. Kleiner gruͤner Iſambert. Forellenbirne. Weiße Herbſtbutterbirne. Capiaumont's Herbft-Butter- birne. 5 Lange weiße Dechantsbirne, Engl. lange gruͤne Winter⸗ birne. Auguſtbirne. Sommerrobine. Nouſſelet von Rheims. Dieſelben welche ſchon fuͤr's Feld bezeichnet wurden. Lauermannskirſche. Fruͤhe Herde Rothe Molkenkirſche. Fruͤhe koͤnigl. Amgrelle. Große ſpaͤte Glaskirſche. Alle die in dieſen Tabellen aufgeſtellten Obſtſorten ſind in der Königl. Baumſchule in Munchen, oder in der Rebdorſer bei Gichſtäͤtt ꝛc künftig zu haben. 1 777 pe Dare ene rr d DEE EEE LET N BOB r Deißböck, J., neuer allgemeiner Gartenfreund, uber kurzer, leicht faßlicher, und doch vollſtändiger Unterricht zum Anbau des Küchen⸗, Blumen⸗ und Obſtgartens; dann der vor⸗ ölen Zimmergewächſe. Nach eigener Erfahrung, „und den vorzüglichſten neueſten Gartenbüchern, nebſt mehreren Fi- guren zur Erläuterung des In und Beſchneidens der Bäume, und 35 Tabellen. gr. 8. r e oder 1 . 46 1 Fr; Wer immer das Garkenweſen zum Nubert. oder zum Vergnü⸗ gen treiben will, findet hier eine praktiſche Anleitung, welche in gedrängter Kürze alles enthält, was zu wiſſen nothwendig iſt, um mit Vortheil die beliebteſten Küchengewächſe, Bäume und Blumen zu erziehen. Keines der größten Gartenbücher kann im Grunde mehr ſagen, wenn es gleich wortreicher iſt. Dies enthält zunächſt dasjenige, was zur Ausübung der Gärtnerei weder große Gelehr⸗ ſamkeit, noch Vorrichtungen fordert, und doch Gutes und Schönes erzeugt. Zugleich findet der tiefere Forſcher die tiefere Charakteriſtik, die Klaſſtfikation und die Nomenklatur nach den Regeln der Kunſt und der Wiſſenſchaften. In unſern Zeiten, wo der Anbau guter geſunder Gemüſearten, und die Cultur der Obſtbäume ſo ernſt empfohlen iſt, wird dieſes Werk nicht nur wünſchenswerth, ſondern auch von um⸗ faſſendem Nutzen ſeyn; beſonders, da durch den ſehr billigen Preis Jedermann der Ankauf erleichtert wurde, um ja recht gemeinnützig zu werden. Durch die drei beigefügten Tabellen, welche eine be⸗ queme Ueberſicht des für die Cultur der verſchiedenen Gartengewächſe Erforderlichen darbieten, wird die Brnüchbarkeit des Buchs nu 3 u Deißböck, „J., eberſichts⸗ is VVL a m Pflege und Wartung des Küchen ⸗„ Baum ⸗ 2 Blumen und ae ebe, gr. Fol. = 20 gar. oder 4 Ber a Die 3 Tabellen in Folio vertreten füglich 9555 Stelle eines i Oeder der in einem Gartenhauſe, an der Wand hängend, alles im kurzen Ueberblicke weiſet, was für die Zeit und für jedes einzelne Gewächs zu thun nöthig iſt. Die geuaueſte Rückſicht iſt dabei auf Lage, Boden, Begießung, Samenzeugniß und andere 8 Wartung genommen, und die deutliche Darſtellung zeigt zugleich, daß hiermit einem eee. . für die Gartenpraktit ab⸗ sehen 5 . | En Hausfreund, der neue N oder ee Ae ai 5 „% nen und 8 Sede, dünn den e g | haltens; und zur Heilung der. ee ler 1 ee | ‘fin 5 ; die Menſchen, als die nützlichen Hausthiere, ebſt einen Auhan ge v 0 Dr” ‚got N 1 Ba eine 1 Wirthfchaftst 1 8 RT 0 an 8. unc er 5 ad. if. 0 1 | a halten: es für | unfere Pficht, 2 des Publikum auf ein Werk 1 n i e machen; zu 1 1 welches ſich en Naur ‚feine CE | SR Inu einem getreuen Bilde HR. hier dorger a was ein bee Hehisvater in allen Theilen ſeiner Wirthſchaft zu beſorgen 5 wie . er ſeinen Acker, Wieſen und d Waldiggen gehörig, und mit Vortheil Fe bewirthſchaften könne, was für den Gaktenbau, für Obſtkoltur, al, und die jetzt überall beliebte a 3 85 7. wie K ſowöhl die Zucht wee eee möviches, als der 5 Auch webe 55 ſich uber Ficherti, En Pi und Waſſerbau. Desgleichen findet man Mittel für die bor 1 = | altafihften Krankheiten der Menſchen, und Thiere nach bene ihrken 2] Arztfichen Vorſchriften. Giebt ferner in einem beſondern⸗Anhange Aufſchluß, und Anleitung zu mannigfaltigen häußficen Verrichtun⸗ Len, ax Waſchen, e Färben zl W. e St Mittel 8 ſchaf feskalender die monatlichen Sfonoimtfcheh: Berrichtungen 155 Erin⸗ 8 nerung, And ſchließt ſohin in einem gedrängten, und doch äußerſt 5 a faßlichen Style alas in ſich/ worüber man ſich in Betreibung der e Wirthſchaft Raths erholen will. Die eigene Erfahrung haben de 5 Verfaſſ er in Auswahl dieſer Gegenſtände, ſo wie die beſten bkonom len Schriften A und 0 zu dieſer ae e Arbeit Su ar ſeyn wird, und müſſen deswegen wünschen ha. 50 ja 35 be echt vieler Hände ſeyn möchte. Um dieſes zu erzwecken, ha Se bei Druck und Papier für ein ee korg. 3 und einen 78 1 4 e . 9 = en m or 28 EG im Pr * NY 7 e RL Gn Jer “RD A 76 2 6 Ve”, rt. 1 a “ ) 4 | N | Deacidified using the Bookkeeper process. Neutralizing agent: Magnesium Oxide Treatment Date: September 2012 PreservationTechnologies A WORLD LEADER IN COLLECTIONS PRESERVATION 111 Thomson Park Drive Cranberry Township, PA 16066 (724) 779-2111 | —— —h—(ññů ä—z. ͥͤ ——— Q 9 VI UN 7, ur WW * y . * e U 0 N 9 C 9 ; 1 } \ 1585 u U N e 1 vll ET, rl kur FE EB Nr Rey KR Ta esse 0 . ee I N . t * e BIBEBP>TT >) N 7 N mn eee N 1 e Lu 3 . u * 9 ) N 18 4 9 ne V * 0 Nil 4 WW NY 1 N eee * 1 Nu 1 * IN 46706 AN N 1 NOS * N | AN N N N AN 1 90 BR ZN 9 “ 5 9 ee r e 0 ( u * Y ZN A, j 1 . 6 ee eee 5 Wu) 18 N 7 . v VV f . | 10 kt . * li M \ | er, ll 15 8 ee UM vw — 3 * * %% 99 95 580 } eee UN \ b 8 win WW! e 9 — WW NEE Rh be 5 N eee 9 a We N 9 NN * JV W. 9 * * A N V 8 A 1 N * * W * * * \ NW N w ene W a —— 288 m an 2 Der ? — % N u — 642 e 9 \ a ® N 9 0 * 25 L 7 5 \ N { ISIN NUN, % 8 * l —U—BB ᷣ ͤ p «˙ ͤ——— U‚‚‚‚=⁰= M gn —˙n e ere PATER 17 ’ Sa \w 98 \ len" . — 2 . 4 ar Ab wi \Y 4 * . 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