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Land- und Büsswasser -

Conchylien.

Von

WM. v. Galienstein, 2% ET

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6 k. k. Professor,

KLAGENFURT.

1852.

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Kärmtens | Land- und Süsswasser-Conchylien

(mit Ausnahme der Nacktschnecken Limacoidea).

Von Professor v. Gallenstein.

EBinleitung.

B: der stets mehr und mehr ins Leben tretenden na- turwissenschaftlichen Durchforschung unseres schönen Al- penlandes dürfte es nicht unerwünscht seyn, auch dessen conchyliologische Vorkommnisse näher kennen zu lernen. Es möge vor der Hand genügen, eine systematische Ueber- sicht derselben, in so weit sie bisher bekannt und bestimmt sind, zu bieten, ohne in das Leben dieser dem Beobach- ter oft so unzugäng'ichen 'Thiere näher einzugehen. Ja selbst die Aufzählung derselben kann sich einstweilen nur auf einen kleinen Theil Ober- und Unterkärntens be- ziehen , und nur Klagenfurts Umgebuug zunächst im Auge behalten werden. Nicht nur die Thäler und Gebirge , sondern vorzugsweise die Flüsse, Teiche und Seeen des übrigen Landes sind noch zu wenig erforscht, um über die in selben sich vorfindenden Schnecken und Muscheln Genügendes sagen zu können.

Ich beschränke mich daher einstweilen darauf, die bis- her entdeckten und bestimmten Land- und Süsswasser- Mollusken Kärntens mit einer kurzen , grösstentheils der ausgezeichneten Iconographie des verdienstvollen Conchy- liologen, Professor E.E A Rossmaessler in Tharand bei

2

Dresden, entnommenen Diagnose und Angabe der mir be- kannten Kundorte aufzuzählen.

Da ich aber weiss, wie nothwendig es ist, dem An- fänger die ersten Handgriffe und Anleitungen an die Hand zu geben, um glücklich die vielen Klippen zu umschiffen, an denen der Kleiss, die Lust und Ausdauer so manches angehenden Conchyliologen nur zu oft scheitern, als da sind: Unbekanntschaft mit den vorzüglichsten FKundorten , Unbeholfenheit im Sammeln , Unkenntniss der wichtigsten Schlupfwinkel der Schnecken u. s. w., so gebe ich auch eine kurze Anleitung zum Sammeln: bei, welche die noth- wendigsten Fingerzeige enthält.

EB: Abiheilumz.

Landschnecken (terrestria).

Glasschnecke (Vitrina Draparnaud).

Gehäuse ungenabelt, mit wenigen, schnell zunehmenden Windungen, kuglig oder ohrförmig, glashell, sehr zart; die Mündung weit, Mund- saum einfach , Spindelrand gebogen. Der runzliche Mantel des Thieres

weit aus dem Gehäuse hervortretend.

Vitrina elongata Drap. H. 1“. B. 2“. *) Gehäuse ohrför-

mig, niedergedrückt, stark nach rechts ausgebrei- tet; sehr dünn und zart, glashell, grünlich ; 2 Um- gänge,, Mündung sehr erweitert.

Nicht selten in gemischten Laub- und Nadelholz- Waldungen z. B. in der Satnitz bei Klagenfurt ; unter Steinen, im feuchten Boden; am grössten und häufigsten auf der Vertatscha in den Karavanken. pellucida Drap. H. 2. B. 2'/,“. Gehäuse kuge- lig, glatt; 3), Umgänge; sonst der vorigen gleich. Unter aufgehäuften Steinen an einer schattichten Stelle des Weges von Klagenfurt nach St. Geor- gen am Sandhof, auch in Gärten nicht selten. diapbana Drap. H. 2“. B. 3. Gehäuse niederge- drückt, seitlich erweitert, stark glänzend, grünlich ; 2 Umgänge, der äussere , sich nach rechts erwei- ternde , bildet das ganze Gehäuse; Spindelrand stark ausgeschnitten.

Selten an den Wurzeln alter Stöcke in der Satnitz.

*) H. bedeutet die „Höhe“ und B. die „Breite‘“ des Gehäuses.

\ 4

Wendelschnecke (Helix Drap.)

Gehäuse von verschiedener Form, zusammengedrückt, kuglig bis keg- lich erhoben, die Mündung meist breiter als lang, an der Mündungswand fast immer mondförmig ausgeschnilten , der Mundsaum meist gelippt.

Helix pomatia Linne. H. 17%”. B. 1'/,“. Gehäuse kuge-

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lig, bedeckt, durchbohrt, gestreift oder faltig, gelb- lichbraun, mit dunkleren oder: helleren Binden, die aber nicht immer deutlich hervortreten; 5 Umegän- ge mit tiefer Nath, Mündung eirund, Mundsaum umgebogen violett, Spindelrand breit, ‚den. Nabel verdeckend.

Offenbar die am weitesten verbreitete Art, wenn dieselbe auch in Grösse, Färbung und Klarheit der Bebänderung nach den Liocalitäten sich ändert. Mit der reinsten Bebänderung findet sie sich in Un- terbergen , am grössten in. der Windisch-Kappel. Von den selteneren Varietäten, als laevrosa und scalarıs ist mir in Kärnten noch keine bekannt. arbustorum Linne. H.5/,— 11“. B.7— 12‘. Gehäu- se bedeckt, durchbohrt , kuglig, glänzend; etwas gestreift; kastanienbraun, gelb gestrichelt, über der Mitte des ‚letzten der 6 Umgänge ein dunk- les, schmales Band, Mündung gerundet, Mundsaum zurückgebogen, aussen gelb, innen rein weiss, Na- bel fast verdeckt. Das Thier blauschwarz.

Diese schöne Schnecke findet sich in Gärten , an Wassergräben, in Gebüschen und Wäldern; doch varirt sie sehr in Grösse und Stärke, ja selbst in Färbung der Schale. So liefert die Kotschna bei Vellach und die Gegend von Unterbergen grosse , dunkelbraune, glänzende Gehäuse, während sie auf dem Loibl , wo sie bäufig im Grase, vornehmlich unter den Blättern von Tussilago petasites vor- kömmt, eine gelbe , lichte Farbe und wenig Glanz haben.

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Helix arbustorum var, alpicola Jan.H. 5), —6“.B. 7“.

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Gehäuse um ein Dritttheil kleiner‘ und lichter als bei der vorigen.

Findet sich vorzüglich zahlreich an den kältesten Quellen der Choralpe, Saualpe und Sirbitz, und zeichnet sich durch ihre Dünnschaligkeit und das fast röthlichgelbe Thier aus. Eine stärkere Form dieser Varietät. findet sich , jedoch weniger zahl reich , in: der Kotschna bei Vellach und auf der Villacheralpe - und ähnelt am meisten der französi- schen Form dieser Art. austriaca Menke. H. 6-9. B. 8—10“. Gehäuse stark kugelig, regelmässig gerippt, weiss mit 9 braunen Binden; Mündung ziemlich gerundet, Mund- saum umgeschlagen leberbraun , Spindelrand den Nabel deckend.

In der Umgegend von Klagenfurt an alleu Gebü- schen zu finden, meist in der gewöhnlichen 5-bin- digen Korm , wovon nur selten die eine fehlt. Von den in E. A. Rossmaesslers „leonographie der Land- und Süsswasser - Mollusken” angeführten Va- rietäten dieser Art findet sich 1. austriaca var. expallescens mit hellbraunen ‚wie verbleichenden Binden häufig, sehr selten aber H. austriaca var. morboso -albina, mit weissem Peristom, die ich nur auf dem Loibl fand. nemoralis Limne. H. 8“. B. 10. Gehäuse UNgEe-

nabelt, kuglig , kaum gestreift, eitronengelb, weiss,

röthlich ,„ bald mit 1—5 dunklen Binden , bald ohne dieselben, Mündung etwas eckig, mondförmig , Mundsaum umgeschlagen , fast schwarz. Gewiss die in Kärnten gemeinste Art dieser Gruppe und allenthalben zu finden.

personata Lamark. H. 3%. B. 4%. Gehäuse nieder- gedrückt , kugelig,, hornbraun , mit kurzen , ge- raden , steifen Härchen besetzt: Gewinde flach ge-

Helix

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6

wölbt, Umgänge 5. der letzte hinter dem Mund- saum stark eingeschnürt, Mündung eng. 3buch- tig; Mundsaum zurückgeschlagen , mit weisser Lippe; die Ränder fast in einen rechten Winkel zusammengestossen , tragen jeder einen kleinen Zahn. Nabel fast verdeckt.

In den meisten Wäldern von Kärnten , beson- ders häufig in der Satnitz , ganz bleich fand ich sie in den Schluchten des Harlouz nächst Un- terloibel.

obvoluta Müller. H. 2/,“. B. 4'/),—6‘”. Gehäuse offen und weit genabelt , beiderseits platt, mit weitläufig stehenden, geraden Härchen, dunkelroth- braun. Gewinde flach, in der Mitte eingedrückt, Nath tief, Umgänge 6, der letzte mit einer Gru- be hinter dem Mundsaum. Mündung stumpf , 3 buchtig , Mundsaum zurückgeschlagen mit violetter Lippe. die Ränder zahnförmig zusammengeneigt.

Khben so häufig als die frühere und an denselben Orten auf und unter Steinen. Viel seltener ist holosericea Gmelin. H. 2—2Y,. B. 4, —6'“. Ge- häuse oben flach, unten convex, hornbraun, sammt artig beharrt; Mündung fast kleeblattartig , Mund- saum zurückgebogen, nicht rein weiss auf jedem Rande mit einem starken stumpfen Zahne. Nabel weit und offen bis zur Spitze. Pr

Unter Felsen und Steinen , doch auch im mor- schen Holze mit der früheren vermischt zu finden.

leucozona Ziegler. H. 3—4. B. 4—6'. Gehäuse eng durchbohrt, kugelig , fein gestreift, glänzend, bräunlich , gelbroth , mit einem weisslichen durch- scheinenden Kielstreifen, zu dessen beiden Seiten sich die Grundfarbe meist sehr deutlich zu 2 schma- len Bändern verdunkelt, Umgänge 5—6, Gewin- de konisch, Mündung gedrückt, mondförmig ,

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Mundsaum mit einer starken Lippe, der aussen, ein gelbrother Streif entspricht.

In den Karavanken auf Gebüschen, Holzwerk und Steinen sitzend.

Helix leucozona var. ovirensis Rossmaessler. Die klein-

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ste Korm der früheren, auf der $öhe des Obir unter Steinen zahlreich.

dolopida Jan. H. 3—4". B. 4—6‘. Gehäuse mäs- sig weit genabelt, stumpf kegelförmig, kuglig stumpf gekielt, hell hornfarbig, häufig eine weisse Binde am Kiele , unbehaart, vorn am Mundsaum eine starke, weisse Lippe, ohne Spur eines Zahnes. Nicht selten auf grasigen Abhängen in der Nähe der Laubwaldungen , meist in Mittelgrösse, doch fand ich auf dem Loibl sehr grosse Exemplare. unidentata Drap. H. 2-3‘. B. 27/,—#“. Gehäuse enggenabelt, Form wie die vorige ; weich behaart, 6—7 Umgänge , starke Nath, Mündung gedrückt, Mundsaum aussen mit eimem weissgelben Streifen, innen eine deutliche Lippe , auf deren gestreckte- rem Innenrande ein meisst deutlicher, stumpfer , weisser Zahn.

Im Lavantthale und nördlich von Klagenfurt auf

- Laub unter Gebüschen.

edentula Drap. H. 3—3',“. B. 3—4“. Der vori- sen ganz ähnlich und nach Rossmaessler eine Varietät der vorhergehenden , auf dem Loihl an den Barrieren sitzend ; einzelne Exemplare fand ich auch in den niederen Waldungen der Satnitz. rupestris Drap. H. 1. B. 1“. Gehäuse sehr klein offen und ziemlich weit genabelt, kreiselförmig , dunkelbraun, fein und dicht gestreift, 4 Umgänge, sehr tiefe Nath , Mündung rund, Mundsaum ein- fach , scharf.

Auf dem Loibel , in der Satnitz , auch an ande- ren Orten ziemlich häufig.

Bo menemene

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Helix villosula Kokeil. H.2“. B: 3-5‘. Gehäuse eng-

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genabelt , niedergedrückt, schwach ehagrinirt, gelb- lich - hornfarbig , haarig , fast zottg , Nath tief, Mündung eirund , mondförmig ; ' Mundsaum innen mit einem weissen Wulst. Kleiner als Helix villosa Drap.

In der Satnitz unter Steinen. : .. pygmaea Drap. H. Y,“. B. /,. Gehäuse winzig- klein, weitgenabelt, gewölbt, hellrothbraun , sei- denglänzend, 3, Umgänge, fast gleicher Breite , Nath sehr tief ,„ Mundsaum ‚scharf, einfach.

Sie ist die kleinste ‘Schnecke ' dieser Gruppe, und findet sich in den: Sümpfen: ‚bei Klagenfurt auf nassen ‚Holzstücken in sehr: geringer Anzahl; spä- ter fand ich die lebenden ‘Schneckchen zur Herbst- zeit in der Satnitz auf gefallenem Laube in gros- ser Menge.

rotundata Müller. H. 1,” B. 3”. Gehäuse per- spectivisch genabelt, niedergedrückt, etwas gewölbt, gerippt, braun mit hellrothbraunen Flecken, 6 Um- sänge, diehtgewunden, untere Wölbung bedeutend, Mündwig mondförmig, Mundsaum scharf emfach. Unter Steinen am Kalvarienberge von Klagenfurt, auf dem Helenenberge ob Otimanach, in schönen, be- sonders hoch gewundenen Exemplaren in einem Gar- ten an dem Holzrahmen der Mistbeete, doch nirgends besonders häufig, ausser im:Garten des Schlosses Ma- ria Loretto am Wörthersee. Sehr selten ist ruderata Studer. H. 17/,“. B. 3—4 Gehäuse et- was grösser als die vorige, einfärbig gelbbraun gerippt, srewölbt, perspectivischgenabelt, 4—5 Umgänge mit tiefer Nath, Mündung eirund, Mundsaum einfach, scharf. Findet sich an alten, morschen Baumstöcken bei Krumpendorf. solaria Menke. H.1. B. 2 '/,“. Gehäuse ausgehöllt, ne

genabelt linsenförmig, oben fast flach, scharf gekielt,

Helix

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selblichbraun manelimal röthlich gefleckt, rippenstreifig, durehscheinend; 5 6 Umgänge, Nath sehr seicht, Mündung beilförmig, Mundsaum gerade aus scharf. Häufig; unter Steinen und Baumrinden in der Umge- gend von Klagenfurt, in den Karavanken u. s. w. oft in 5 und mehr Exemplaren an’ einem Holzstücke.

verticillus Ferussac. H. 10. B. 14°. Gehäuse weit, bis zur Spitze offen genabelt, kreisrund, con- vexes Gewinde, in der Jugend gekielt, grünlich- selbbraun, mit 6 8 unregelmässig von einander entfernten breiten gelben Strahlen; Oberseite fein ge- eittert, Unterseite glatt, stark glänzend; 7 Umgänge mit ziemlich tiefer Nath, Mündung schief mondförmig, Mundsaum scharf, braungesäumt, innen mit breiter, flacher, weisser Wulst.

Kine weit verbreitete Art, an dunklen Waldstellen, auf dichtbelaubtem Grasboden, vorzüglich m Graf v. Dietrichstein’schen Park zu Hollenburg, auch in der Satnitz und an andern Orten: EEE

hispida ‚Pfeiffer., H. %, 21,‘ B;3 4%“. Ge- häuse offen genabelt, fast scheibenförmig gedrückt, convex gewunden, hornbraun, kurz und dicht behaart, gestreift, Umgänge 5—6, Mündung breit mondförmig, Mundsaum schwach erweitert, gegen den Nabel zu- rückgebogen, innen mit weissem Wulst.

Unzählig am südlichen Abhange des Lendkanals von Klagenfurt, doch auch an bemoosten Abhängen über-

haupt, wenn auch nur in einzelnen Exemplaren zu finden.

sericea Drap. H. 2 24, B. 3 4“, Gehäuse

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durchbohrt, fast kuglig, hornbraun, fein und dicht 2

Helix

10

behaart, 5 Umgänge, Mündung gerundet, Mundsau m fast gerade aus, fast immer mit einer weissen Lippe innen belegt.

Diese Schneke findet sich sehr zahlreich in den sau- ren Wiesen, zwischen St. Ruprecht und der Eben- thaler-Allee bei Klagenfurt, auf den nassen Schliess- breitern der Bewässerungskanäle, und ist überhaupt auf sumpfigen Wiesen nicht so selten. strigella Drap. H. 4“. B.7. Gehäuse offen und weit bis zur Spitze genabelt, gedrückt kuglig, 6 Um- gänge mit tiefer Nath; gestreift hell hornbraun, auf der Mitte des letzten Umganges ein weissliches Band; dünn weichhaarig; Mündung gedrückt ge- rundet; Mundsaum am Innenrande zurückgebogen, innen mit flacher weisser oder violetter Lippe.

Gehört jedenfalls in Kärnten zu den selteneren Schne- cken, und findet sich in wenigen Exemplaren in der Satnıtz, bei Unterbergen und Hollenburg, doch auch in Baumgärten. arthusianella Drap. H. 2, —3°/,. B. 3, 8". Gehäuse eng genabelt, Kuglig niedergedrückt, sehr llaches Gewinde mit hervortretender Spitze; milch- weiss, durchscheinend, glatt, 3 6 Umgänge, Natlı fein, Mändung schiefmondförmig, Mundsaum rothbraun, mit weisser oder röthlicher Lappe.

An bebüschten Rainen und Abhängen allenthalben häufig; Morgens im Grase munter kriechend, während des Tages an den Blättern der Cesträuche oder an Baumstämmen sitzend. Am südlichen Abhange bei Hollenburg und längs dem rechten Ufer des Wörth- seees kommt besonders die kleinste Form häufig vor, die ich von Parreyss in Wien als incolata Ross- maessler erhielt. carthusiana Drap. H. 4), 6’. B. 6, 9%“. Gehäuse mit engem, zuletzt sich erweiterndem Na- belloch, kugelich, gelblich oder röthlich, sehr dicht

Helix

Kt

und fein gestreift; 6 Umgänge mit starker Nath, Ge- winde, flach, koniseh mit spitzem Wirbel, Mündung serundet, Mindsaum immer mit einer starken rein weissen Lippe belegt, welcher aussen ein weisser oder fleischrother Streifen entspricht.

An einem Abhange der Lioiblerstrasse und in den Auen bei Sagor in seltenen Exemplaren. fruticum Drap. H. 78%. B. S— 9". Gehäuse kug- lig, 5 6 stark gewölbte Umgänge, fein querstrei- fig mit sehr feinen Spirallinien umzogen, daher fast ohne Glauz; gelblichweiss, röthlichbraun, ‚seiten mit einem dunklen Bande um die Mitte der Umgänge; Mündung gerundet, ziemlich weit, Mundsaum etwas ausgebogen, Nabel weit bis zum Wirbel offen.

Diese durchaus in Kärnten nicht seltene Art fand ich n'rgends häufiger als im Baumgarten des Benedikti- ner-Stiftes St. Paul im Euavantthale. am nördlichen Abhange theils an den Baumstämmen, in Menge aber unter den Blättern von Urtiea dioica und Rumex lati- folius; die var. rufescens kaum minder häufig; dasselbe gilt auch vom südöstlichen Abhange der Loiblstrasse bei Unterloibl, wo sie unter Felsen sitzt. Daselbst fand ich auch das einzige Exemplar der var. fasciata von besonderer Grösse. Doch findet sich diese Varietät in einer kleineren Korm zahl- reich an den Kirchhofmauern zu Weisbriach in Ober- kärnten. incarnata Müller. H. 4'/,“. B. 7". Gehäuse kuglig gedrükt, Gewinde spitz endend, hell röthlichbraun, mit einem weisslich durchscheinenden Kielstreifen, bereift, matt und glanzlos; Mündung mondförmig, Mundsaum scharf zurückgebogen, aussen braunroth, innen eine fleischrothe Lippe, Nabel-eng, aber bis zur Spitze offen.

Findet sich in den meisten Laubwäldern unter Stei- nen und feuchtem Laub, bald die reine Form, bald

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Helix

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5,

12

die weissliche Varietät mit ganz weisser Lippe, letz- tere jedoch seltener.

lurida Pfeiffer. H. 4“. B. 6. Gehäuse ziemlich bedeckt durchbohrt, gedrückt kuglig, horufarbig, kurz weichhaarig, dünn; 6 Umgänge mit spitzig. gewölbtem Gewinde, Nath stark, Mündung schief mondförmig, Mundsaum etwas zurückgebogen, innen eme ziem- lich starke weisse oder röthliche Lippe, aussen ein gelbrother Saum.

Ziemlich selten; ich fand sie nur einmal unter feuch- tem Laube in der Satnitz, häufiger ist sie auf dem Loibl.

separanda Ziegler. Behaart, sonst gleich mit Fe-

lixınearnata.

Auf dem Loibl auf Gras und Mauern.

umbrosa Partsch. H. 21, —4. B. 5— 7. Gehäuse scheibenförmig, gedrückt, dünn, durchscheinend, hell- glänzend, schwach gekielt , kaum gestreift, weiss- gelb oder bräunlich, mit weissem Kielstreif. 5 Um- gänge, Mündung quereirund, sehr schief; Mundsaum auswärts gebogen scharf, meist ungelippt, Mund- ränder sehr genähert. Nabel weit, das ganze Ge- winde zeigend.

Gewöhnlich in Gärten unter und auf dem Gebüschen der Laubgänge, doch auch an anderen Orten nicht selten; auch die var. minor.Rossm. findet sich häufig im Garten des Benediktiner-Collegiums. in Klagenfurt.

pulchella Müller. H. 1“. B.2. Gehäusesehr klein, offen und weit genabelt, niedergedrückt, graulichweiss, glänzend, glatt und durchscheinend ; 3”/, Umgänge, Nath tief, Mündung schräg gerundet, fast zirkelrund,

Helix

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Mundsaum zurückgebogen mit starker, glänzend weisser Lippe.

An sumpfigen Orten im feuchten Moose und auf Brettern und Steinen ziemlich häufig. Ebenso die schöne costata Müller. Stark gerippt, mit diekerer Lippe; sonst der vorigen gleich.

die ich am häufigsten im Lavantthale bei der Ruine

des Schlosses Rabenstein in einer grasbewachsenen Felsenspalte fand. Ziegleri Schmidt. H.3 #“. B. 7—9. Gehäuse mit offenem weitem Nabel, scheibenförmig gedrückt, schmutzigweiss, glanzlos, mit zwei über und einem unter dem Kiele stehenden rothbraunen Kleckenbän- deru ; rippig, > Umgänge, Mündung schiefrund, Mundsaum umgeschlagen.

Diese schöne Schnecke findet sich auf den südwest- lichen Kelsenabhängen des Obir, besonders in einer Felsenschlucht des Harlouz bei Unterloibl; doch auch aufder Selenitza und Vertatsha in den Karavanken. intermedia Fer. H.3—4#“. B. 7—8“. Gehäuse etwas enger genabelt. weiss mit einer dunkel- braunen ganzen und. zwei zur Seite stehenden Fle- ekenbinden (als Blendling ganz weiss), glatt oder dünustreifig, sonst wie die vorige. 2

In Wäldern und Ebenen auf Kalkfelsen sehr zahl- reich, nicht minder an den Barrieren der Lioihlstras- se. Die weisse ungelleckte Varietät ist selten.

halerata Ziegler. H. 5 7. B. 8—12'. Gehäuse kuglig gedrückt, weissgelb, braun gesprenkelt, auf der Mitte des letzten Umfanges in einer weissen Binde ein scharfes braunes Band, feinstreifig, wenig glän- zend, 5%, Umgänge mit deutlicher Nath, Mündung gerundet, Schlund gelbbraun, Mundsaum fast ohne

Lippe.

Auf der Höhe des Obir unter Steinen, auch auf der

Helix

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Vertatscha und Villacheralpe oft zu 6— 12; doch sind grosse Exemplare mit reiner Epidermis immer schätzbar. Nie fand ich sie anders, als in ganzen Kamilien, junge, alte und leere Gehäuse zusammen, gleich als ob unter demselben Steine die stette Hei- math einer ganzen Generation wäre. Preslii Schmidt. H. 5. B. 12“. Gehäuse offen und weit, bis zum Wirbel genabelt, scheibenförmig gedrückt, fein gestreift, weiss mit bräunlicher Schat- tirung, 1 3 hellbraune Bänder, Mündung schief gerundet, Mundsaum zurückgebogen, schwachlippig. Diese sonst seltene Schnecke kommt in den Schluch - ten des Harlouz bei Unterloibl häufig vor, nnd findet sich auch in den Schluchten des Seekopfes am Raib- lersee. Sıe ist bei trockenem Wetter viel leichter zu finden, als bei regnerischem; denn bei ersterem sitzt sie frei an den Kalkfelsen, oft 2 3 an einem Wlecke, meistens jedoch einzeln, bei Letzterem je- doch verkriecht sich das flinke rabenschwarze Thier unter dem graulichen Kalkgerölle, und ist dann nur schwer zu sehen. Schmidt .hält sie für. die H. Preslii var. nisoria. während Rossmaess- ler in ıhr eher die Stammform zu erkennen scheint. planospiralamark. H. 7. B. 1". Gehäuse tief offen und ziemlich weit genabelt, scheibenförmig nieder- gedrückt, wenig gestreift, glänzend, hell hornfarbig, etwas über der Mitte ein dunkelbraunes weisslich sesäumtes Band; 5Y, Umgänge, nicht tiefe Nath, Mündung sehr schief, Mundsaum_etwas bogig, zu- rückgebogen, weisslippig, Mundränder entfernt. Kommt durchaus, nieht bloss in Kalkgebirgen, son- dern in den meisten dunkeln, nassen WValdstellen, hei Wasserfällen, unter Steinen und unter Laub vor. Stets fand ich noch einzelne Exemplare unter der Holzgrenze unserer Alpen, nie über derselben; auch in der Satnitz, die durchaus nur Nagelflue, keinen

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Urkalk besitzt, ist sie nicht selten. Als ihre Va- rietäten finden sich am südlichen Drauufer jenseits der sogenannten neuen Brücke an den Holzrinnen

einer kleinen Mühle

Helix zonata Ker. durch höheres Gewinde, und

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vitata Jan. durch die heilen braunen und weissli- chen Binden und kleinere Form von der Stammart verschieden. Den farblosen, weissen Blendling fand ich nur in einzelnen Exemplaren bei Unterbergen. foetens Studer. H. 4/,— 5. B.9". Gehäuse bis zur Spitze weit genabelt, sehr niedergedrückt, feinstrei- fig, gelblieh-hornfarbig mit schmaler weisslich durch- scheinender zu beiden Seiten verschwindend braun gesäumter Binde :> 7 Umgänge mit deutlicher Nath, Mündung schiefmondförmig, Mundsaum mit, grauli- cher 'oeler rein weisser Lippe, Aussenrand nieder- gebogen.

Ziemlich zahlreieh in einem Garten beim Schlosse Wolfsberg im Lavantthale, an und unter Mauern sonst mehr selten.

achates Ziegler. An ähnlichen Stellen wie die frühere, von der sie nur eine kleinere Varietät ist, bei Wiesenau im Lavantthale.

lucida Drap. H. 2%. B. 3% Gehäuse kuglig ge-

drückt, zart, glänzend, fein gestreift, dunkel kastanienhraun; 5 Umgänge mit deutlicher Nath, Mündung mondförmig rund, Mundsaum scharf, Na- bel vflen und tief.

Ist in zahlreichen Exemplaren in allen versumpf- ten Wiesen auf altem Holze,. Brettern u. s. w. sitzend zu finden. Mit ıhr vereint, doch seltener nitidosaker. durch ihren gedrückteren Bau und das hellere T'hier von der vorhergehenden verschieden. fulva Müller. H. 1. B. 1”. Gehäuse sehr klein, kaum durchbohrt, kreiselförmig kuglich, horngelb , feinstreifig, seidenglänzend, durchsichtig; 5—6 Um-

Helix

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sänge, mit tiefer Nath, schwach gekielt, Mündung gedrückt, mondförmig, Mundsaum einfach, scharf.

In sumpfigen Wiesen und auch in Wäldern , unter Holz und Steinen. Nicht häufig. | nitidula Fer. H.2'/,. B.4". Gehäuse gedrückt, oben und unten convex dünn, durchscheimwend, hellglänzend. fast glatt, oben hellbraun. am Nabe! milchweiss; 4, Umgänge, Mündung rundmondförmig , Mundsaum einfach scharf, Nabel offen und tief.

In dem feuchten, moos- und grasbewachsenen Bo- den an der Nordseite des Stiftsgartens zu St. Paul im Lavantthale zu Tausenden zu finden; sonst kam sie mir selten vor. Doch findet sie sich auch auf Alpen , wie auf der Vert.tscha. nitens Mich. H. 3—4". B. 4/,—6\/,‘“. Gehäuse kuglig gedrückt, genabelt, zart, durchscheinend , slänzend, sehr fein längsstreifig, meist hornbraun , unten bleicher; 4 Umgänge, Mündung schief, quer- eiförmig , Mundsaum einfach . scharf.

Nicht selten in Wäldern unter abgefallenem Laube oder unter ‚feuchten Steinen sitzend. cellaria Müller. H. 2-3. B.4—5'. Gehäuse nie dergedrückt, oben und unten flach, durehscheinend, glänzend, etwas gestreift, grünlich ‚gelbbraun , un- ten weisslich, 5 Umgänge, der letzte in der Mitte sich schnell erweiternd, Mündung breiter als hoch, Mundsaum einfach , scharf, geschweift ; Nabel ziem- lich weit und tief. Riecht nach Moschus.

An dunklen Mauern, in dumpfigen Gebäuden und Kellerräumen; eine halbe Stunde von Klagenfurt an der Strasse nach Krain unter einer steinernen Brücke; besonders häufig im Garten des Benedik- tiner-Collegiums in Klagenfurt unter faulendem Hol- ze, und unter der oberen Schichte eines vegeta- bilischen Düngerhaufens; sonst mehr selten.

erystallinaMüll. H. %. B. 1’. Gehäuse durch-

Helix

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bohrt, niedergedrückt, glashell, durehsichüg. fast farblos mit mattem grünlichen Schein. glatt. glän- zend, zart, 4%, Umgänge, der letzte breiter, Mündung mondförmig , Mundsaum geradeaus einfach. In den Karavanken unter Steinen: nach Kokeil auch in der Satnitz. ziemlich seiten. Noch selte- ner ist

hyalina Ker. Hi. 94“. B. 2%. Gehäuse sehr klein, ungenabelt, fast ach. glashell, durchsichtig, stark glänzend, glatt; 5—5 Umgänge, dieht gewunden; Nath vertieft, Mündung en, mondförmig. Mund- saum gerade einfach.

In der Satnitz auf fenchtem Boden in emzelnen Exemplaren nur schwer zu finden.

ericetorum Drap. H. 3, —#". B. 6— 9". Gehäuse sehr weit genabelt , scheibenförmig niedergedräckt, 6 walzenförmige Umgänge mit deutlicher Nath , Gewinde flach: weiss mit braunen Bändern: ge- streift, sehr fest. Mündung fast_rund. Mimndsaum gerade scharf, innen mit weissem W ulst.

An den sonnigen, trockenen Abhängen der Ba- stei in Klagenfurt , ja selbst an den Mauern ei- nes Gartens innerhalb der Stadt in zahlloser Men- ge; doch ist sie auch an andern Orten gemein. Als wahre Seltenheit erscheint noch

aculeata Müller. H. 1“ B. 7,“ Gehäuse sehr

‚klein, durchbohrt, kuglich, kreiselförnig, horn-

gelb , dünn, häutig gerippt. jede Rippe in der Mitte in eine häutige Wimper verlängert; 4 Um- gänge mit tiefer Nath, Mündung rund, Munilsaum zurückgebogen , häutig.

in der Satnitz unter Laub und Steinen, aueh im Harlouz bei Unterloibl auf Baumrinden. Sie ist stets in Schmutz und Erde eingehüllt und desshalh sehr schwer zu sehen.

18

Vielfrass-Schnecke (Bulimus Drap.).

Gehäuse eiförmig oder konisch oder thurmförmig , Umgänge wenigstens

6, der letzte meist bedeutend grösser als der vorlelzte, Mündung ganz,

spilzeiförmig , Mundsaum meist lippig, zahnlos und zurückgebogen, die Spindelsäule nicht abgestutzt wie bei Achatina.

Bulimus montanus Drap. H. 6—8“. B. 2/,—8. Ge- häuse schwach genabelt, längliech koniseh , bau- chig, rothbraun, fein, unregelmässig gegittert, 8 Um- gänge mit deutlicher Nath. Mündung spitzeiförmig, Mundsaum stark zurückgebogen . scharf, mit röth- licher Lippe.

In. den meisten schattigen Luaubwäldern auf Bäu- men und Gesträuchen, unter Laub und Steinen; besonders häufig ist er in der Satnitz , wo er fast "auf jedem Buchenstamm zu finden ist und ich auch den weissen Blendling dieser Art fand. Mit ihm oft in Gesellschaft ist

obseurus Drap. H. 4—- 5%. B. 1-2. Gehäuse klein mit deutlichem Nabelritz, ovallänglich, fein- streifig , gelb-rothbraun, dünn; 7 Umgänge , ge- wölbt mit ziemlich tiefer Nat; Mündung oval. oben schräg gestutzt , Mundsaum ‚leicht zurück ge- bogen, mit röthlicher Lippe.

Ebenfalls an Bucheustämmen im der Satnitz; zahl- reich auch unter Steinen mit Helix rotundata auf der Höhe des Helenenberges ob Ottmanach. Auch an anderen Orten. wie z. B. auf dem Loibl. ist er nicht selten.

»

Achatschnecke (Achatina Lam.).

Gehäuse eiförmig oder länglich, Mündung frei, länglich, Mundsaum

scharf, wie zurückgebogen; der Spindelrand fehlt und wird von der

fvei vortretenden Spindelsäule selbst ersetzt; Spindelsäule glatt, an der Basis abgestutzt.

Achatinalubrica.Brug. H. 2/,—3. B.1—1Y,‘. Gehäuse

19

länglich eirund, stumpf , geldhornfudig, glänzend, durchsichtig, 6 Umgänge , der letzte so gross, wie die übrigen zusammen , Mündung oval, oben und unten spitz ; Mundsaum verdickt röthlieh, Abstu- tzung der Spindelsäule undeutlich.

Allenthalben in Moorgründen auf Gras, Holz u.

tem} s. w. ganz gemein.

Aechatinanitens Kokeil. Diese Schnecke ist von der vor-

hergehenden durch das bedeutend grössere und dunkler gefärbte Gehäuse verschieden , und findet sich häufig auf den Moorgränden südlich von Kla- genfurt im Grase und auf der Kehrseite der Schliessbretter an den Bewässerungskanälen ; sonst ist sie ziemlich selten.

Windelschnecke (Pupa DPrap.).

Gehäuse nie gross , höchstens 1” hoch, meist klein, oft winzig, rechts- gewunden, nabelritzig, doch auch ungenabelt , Gestalt meist walzenspin- deiförmig, Umgänge selten über 8; Oberfläche glatt, streifig oder rip- pig; Mündung eiförmig, eckig, unbestimmt, oft durch Zähne und Falten verengert , Mundsaum unzusammenhängend , meist gelippt und gezähnt ;.

sellen durch einen Wulst verbunden.

Pupa tridens Drap. H. 3%, —6°/,". B. 1y au, Ge-

»

häuse fein nabelritzig,, eiförmig, unregelmässig, fein gestreift, wenig glänzend , gelbbraun; 6—7 Umgänge mit starker Nath, Mündung buchtig ,

oben mit spitzem Winkel: Mundsaum getrennt , gelippt mit 3 Zähnen , bei alten Exemplaren auch ein vierter sichtbar; der Lippe entspricht von aus- sen ein gelber Saum.

Zahlreich am nördlichen Abhange des Lendkanals von Klagenfurt, anf dem Grase steigend. frumentum Drap. H.3— 4". B.1/,“. Gehäuse ziem- lich walzenförmig, mit kegel’örmig ausgezogenem,

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ziemlich spitzigem Wirbel, dicht und zart gestreift. wenig glänzend ,„ braungelb ; 9 Umgänge; Mün- dung halbeiförmig. oben durch die Mündungswand schräg abgestützt, verengert: Mundsaun hufeisen- förmig

ms

x, wenig ausgebogen.. aussen mit diekem , weissem Wurlst, von dem auf dem Nacken + feine weisse Linien auslaufen: inwendig mit 8 Falten; Nabelritz gerade.

Ueberall sehr häufig, auf Kalk und. Nagelflue , auf Gras, auf und unter Steinen.

Pupa frumentum var.elongata Rossm.adjuneta Zieg

»

3)

ler. Mit der Stammform gemischt in den Karavanken. Irumentum var. minor Rossm. In der Satnitz, ins- besonders in der Grotte bei Gurnitz.

avenaPDrap. H. 21/,—3',‘. B. 1“. Gehäuse durch- bohrt koniseh spindelförmig, dunkelrothbraun, fein gestreift; 7 Umgänge, stark.» gewölbt mit tiefer Nath; Mündung durch 7 Falten verengert, halb eirund ; die Münden rothbraun. die Falten rein weiss; 3 Kalten schimmern als weisse Striche durch ; Mundsaum zurückgebogen , ungelippt.

Auf allen Kalkfelsen häufig und in der Grösse wechselnd. Selten ist Kokeili Rossm. H. 1%,—2“. B. 11%. Gehäuse klein, deutlich durehbohrt, vollkommen kegelför- mig mit kugliger Basis, graugelb , ausgetrocknet perlgrau; seideuglänzend , dünn. durchscheinend ; 6—7 Umgänge; der letzte vor der Mündung etwas aufsteigend , Nath sehr tief; Mündung gerundet , durch Zähne sehr verengert ; Mundsaum zurückge- bogen , schwach weisslippig , ringsum mit gros- sen und kleinen Zähnen besetzt.

Diese zierliche, zarte Schnecke. zuerst von Herrn Kokeil in Begleitung des Herrn Professors Ross- maessler bei St. Leonhard auf dem Loibl entdeckt und von Letzterem bestimmt, fand ich tief unter

21

Er

dem Kalkgerölle in einer Felsenschlucht des Har- louz bei Unterloibl ziemlich zahlreich, doch ist sie wegenihrer dieken Schmutzdecke schwer zu se- hen. Sonst sehr selten.

Pupa conica Rossm. H. 2/,—3. B. 1/,“. Gehäuse durch-

>)

bohrt , eiförmig, konisch, bauchig, dünn, horn- braun, feinstreifig; 9 Umgänge, Mündung halbei- förmig, fast dreieckig. Mundsaum etwas zurück - gebogen , einfach, scharf, an der Mündungswand eine, an der Spindel zwei Kalten.

In der Satnitz, besonders in der Grotte bei Gur- nitz, hier aber klemer, unter Kaub und Steinen , an jungen Bäumchen und an den Stängeln vou tassilago mivea zunächst den Wurzeln. Auch fand ich sie bei KFeistritz ım Rosenthale an nassen Bar- rieren sitzend. Nicht besonders häufig. dolium_ Fer. H. 2U,—3),. B. 11% Gehäuse mit deutlichem Nabelloch, länglich walzenförmig, bau- chig, feinstreifig , rothhraun ; 8-9 Umgänge, we- nig gewölbt, Nacken weis eingefasst, Mündung halbeiförmig; Mundsaum zurückgebogen, schwach weisslippig, zwei weisse Falten an der Spindel , eine an der Mündungswand.

Kommt auf dem Loibl, ın der Satnitz, am Obir und bei Raihl ziemlich selten unter Steinen oder morschem Holze, immer in Laubwäldern vor. gularis Rossm. H. 2/,— 3“. B. 1—1)),. Gehäuse länglich walzenförmig, ziemlich schlank, fast glatt, glänzend, gelb - oder rothbraun; 9 Umgänge, Na- cken stark gewölbt, gelbweiss eingesäumt, Mün- dung halbeiförmig; Mundsaum offenstehend, weiss, mit Falten wie P. coniea; Gaumen mit weissem Querwulst,;, von dem eine nach innen aufsteigende gekrümmte Kalte ausläuft.

Diese Art fand Rossmaessler nur auf dem Loibl, ziemlich hoch. Ich fand sie seither in einer Schlucht

22

des Harlouz auf und unter Steinen, am häufigsten an den Wurzeln der Dryas octopetala und Globu- larıa cordifolia sitzend, wo ich auf eimem kleinen Raume mehrere 100 Stücke erbeutete.

Pupa doliolum Drap. H.2—-2°),“. B. 1'/,“. Gehäuse seicht

»

genabelt, verkehrt eiförmig, walzig, oben breiter als unten. ganz abgerundete Spitze, graugelb, durchscheinend, regelmässig rippenstreifig; 9 Um- gänge, wenig tiefe Nath, Nacken gewölbt, Mün- dung halbeiförmig gerundet, Mundsaum zurück ge- bogen, weisslippig, auf der Mündungswand eine ziemlich erhabene Kalte.

Nur selten unter Steinen, stets im Dunkeln und an feuchten Orten: mir kam sie nur in der Sat- nitz vor.

truncatella Pfeiff., intermedia Kokeil. H. 17, —2',,". B. 4“. Gehäuse mit deutlichem Na- belritz, walzenförmig, Wirbel flach abgestumpft ; sehr zierlich gerippt, weisslich, durchscheinend ; 6--7 Umgänge, schwach gewölbt; Mündung halb- eiförmig, Mundsaum etwas zurückgebogen; Spindel durch eine erhabene Kalte bezeichnet.

Gewiss in Kärnten die seltenste Schnecke dieser Gruppe. Sie findet sich stets nur tief unter Steinen an schattigen Plätzen in Laubwäldern, auf den Steinen selbst oder in der schwarzen Dammerde sitzend, nur selten frei auf dem Moose steigend. Aus der Satnitz, wo ich sie, wenn auch mit Mühe, doch in lohnender Menge fand, nahm ich junge Kxemplare mit nach Hause, wo sie in einem Gla- se mit Dammerde, Kalksteinen und zeitweise be- feuchtetem Moose sich vollständig, ausbauten und mir ganz reine Gehäuse lieferten.

costulata Nilsson. Sehr selten, in der Satnitz, unter Steinen.

pagodula Mich. H. 1%". B. 1”, Gehäuse eirund

23

stumpf, fast walzenförmig, hornbraun, seidenglän- zend, fein gerippt; 8 Umgänge, der letzte bucke- lig; Nath stark, Mündung fast eckig, eiförmig; Mundsaum zusammenhängend, zurückgebogen; Mund- ränder fast gleichlang, der äussere in der Mitte eingedrückt.

Ziahlreicher als die früheren, doch keineswegs häufig unter Steinen und feuchtem Laub; in den Kalkgebirgen selten , am zahlreichsten in der Sat- nitz auf der Unterseite gefallenen Lanbes fest sitzend.

Pupa muscorum Linne H. 17%,“ B. 1. Gehäuse ei-

»

rund walzenförmig, stumpf, braunroth, fast glatt , 6—7 Umgänge; Mündung halbrund, frei oder mit einem Zähnchen auf der Mündungswand; Mundsaum zurückgehogen, aussen mit einem schmalen, weiss- lichen Wulst umgeben: Nabel mehr oder weniger deutlich.

An allen Wegen und lichten”"Waldstellen, an Holzriesen unter Steinen in ganzen Familien sitzend; sehr gemein.

minutissima Hartmann. H. %,“. B. Y,”. Ge- häuse walzenförmig, stumpf, gelblich, sehr zierlich gestreift; 3 6 stark gewölbte Umgänge, Mün- dung fast rund, Mundsaum etwas zurückgebogen, Seitenrand etwas buchtig, Nabelspalte deutlich.

Selten und meist in Gesellschaft von Vertigo pyg-

'maea; an einem Kahrwege bei St. Georgen am

Sandhofe unter aufgehäuften Steinen, in der Satnitz und im Klagenfurter Stadtgraben.

triplieata’ Studer. H. = B: 4% Gehäuse mit kleinem Nabel, eirund, sehr abgestumpft, in der Mitte walzenförmig, braungelb, sehr feinstreilig , seidenglänzend ; 6—7 gewölbte Umgänge mit tiefer Nath, Nacken gewölbt, mit einem Wulst einge- fasst; Mündung gerundet , Schlund mit 3 Zähnen,

24

äusserlieh am Nacken durehschemend, Mundsaum zurück gebogen.

Sehr selten , in der Satnıtz an feuchten - Stellen unter abgefallenem Laub, auf dem koibl am We ge gegen Windisch - Bleiberg an den Wurzeln der Selene saxifraga, auch bei der Teufelsbrücke.

Vertigo pygmaea Drap. H. 0. B. 4. Gehäuse ei,

>>

förmig, stumpf, braungelb, mattglänzend, glatt, durch‘ siehtig; 9 gewölbte Umgänge mit tiefer Nath, Mündung halbeirund, Schlund ‚durch 5 Zähne ver- engert, Mundsann getrennt, etwas zurückgebogen- Nacken aufgetrieben.

Fast immer in Gesellschaft vonPupa minutissima, unter Steinen an Wegen, bei alten Mauern und iu Wäldern häufig.

laevigata Kokeil. H. 9,0“. B. Y%".Gehäuse wenig genabelt, eiförmig stumpf, kastanienbraun, etwas glän- zend, feinstreifig, durchscheinend, 9 6 sehr ge- wölbte Umgänge mit deutlicher Nath, Mündung halbeirund, buchtig, Schlund mit 4 kleineu Zähnen, Mundsaum etwas zurückgebogen, mit wulstigem Nacken.

In den Moorwiesen südlich von Klagenfurt selten auf feuchtem, altem Holz und im Grase zu finden.

sexdentata Pfeiff septemdendata Fer. H. '/,‘“. B. */,. Gehäuse kaum geritzt , eiförmig, stumpf, lebhaft braungelb, glatt, stark glänzend, Mündung etwas herzförmig, Schlund verengert, 6zahnig; Aussenrand etwas hakenarlig vorgezogen, Mund- saum etwas zurückgebogen, Nacken wulstartig_auf- getrieben.

An gleichen Orten, wie die vorhergehende, aber selten.

25 Zwerghornschnecke (Carychium).

Gehäuse vollständig, rechts gewunden puppen- oder nadelföürmig; Um- gänge anpassend, der letzte Umgang bei einigen länglich und aufge- blasen, Mündung länglich, ohne oder mit Falten und Zähnen. Carychium lineatum Drap. H. 1), B. ,“. Gehäuse ungenabelt, walzenförmig, nach dem stumpfen Wir- bel hin etwas verschmilert, lebhaft braun, glatt oder sehr feinstreifig, stark glänzend, 5 Umgänge, Nath unter der Lippe wie ein feiner Kaden. Mündung spitz, halbeiförmig; Mundsaum abgestumpft, etwas erweitert, aussen mit starkem Wulst eingefasst. Auf dem Loibl unter Steinen, äusserst selten.

(Am reichlichsten in der Satnitz, wo sie aus feuchter Dammerde mit Pupa pagodula und truncatella, Helix aculeata und Claus. filograna mit dem Siebe zu gewinnen ist).

minimum, Müller. H. %,“. B. 4. Gehäuse mit schwachem Nabelritz, oval, fast gethürmt, wasser- hell, durchsichtig mit gelblichem Schein, feinstreifig, 5 gewölbte Umgänge mit tiefer Nath, Mündung ei- förmig, Mundsaum zurückgehogen, mit einer feinen, aber deutlichen Lippe; Aussenrand eingedrückt, in- nen mit einem zahnartigen Höckerchen; auf der Mündungswand und auf dem Spindelrand steht je ein kleiner Zahn, der letztere bedeutend grösser. Mit Vertigo laevigata und andern häufig auf Holz sitzend, in allen sumpfigen Or.en.

Schliessmundschnecke (Clausilia Drap.).

Gehäuse linksgewunden, mit einem Nabelritz, spindelförmig, schlank, sel- ten bauchig, nach obenhin verschmälert mit meist stumpfer Spitze, Um- gänge zahlreich, bis 14, durch eine seichte Nath verbunden, Mündung höher als breit, zuweilen sehr verengert, besonders im Schlunde; an der rechten Seite der Mündung 2 Falten, die jedoch zuweilen ver- kümmert sind, am Gaumen Längsfalten, Schwielen und Wülste, Mund- saum zusammenhängend oder verbunden, selten getrennt, oft weit vor- trelend, zurückgebogen, scharf, einfach, selten gelippt, der Nacken R)

26

meist stark gestreift, das Gehäusse an der Oberfläche entweder glatt,

oder gerippt, oder die Nath mit kleinen Wärzchen besetzt.

Clausilia bidens Drap. H. 7“. B. 1Y,“. Gehäuse kaum

»)

geritzt, spindelförmig, etwas bauchig, nicht schlank, mit wenig verschmälerter , abgestumpfter Spitze, rothbraun, ziemlich glänzend, schwach gestreift, fest, durehscheinend ; 16 11 Umgänge mit starker Nath ; Mündung eibirnförmig, innen rothbhraun, hie und da hell gefärbt, fast stets mit deutlichem Gau- menwulst, von dem unten emige Falten in den Schlund aufsteigen, Mundsaum fast immer ganz ver- bunden, schmalwulstig zurückgebogen , obere La- melle klein und zusammengedrückt, untere stark, gebogen und weit vorn stehend; Interlamellar breit, concav, Näcken mit einer hellen dem inneren Wulst entsprechenden Einfassung.

Die echte Form ist nicht häufig, nur auf dem Helenenberge ob Ottmanach im Walde unter Stei- nen, und im Garten des Schlosses Maria Loretto. Häufiger sind ihre Varietäten, als:

bidens var. grossa, Ziegl. H. 9“. B. 2',. un en amne >

Gehäuse nur dureh die Grösse von der Stammform verschieden.

In der Satnitz auf Laub und Rinde. bidensvar. inaequalis, Ziegler. H. 8%. B. 2. Gehäuse liehter und etwas fleckig, sonst der Stamm- form entsprechend.

In einzelnen Exemplaren unter gefallenem Laube ın der Satnitz. bidens var. ungulata, Ziegl. H. 8“. B. 17,. Nur durch den gestreckteren Bau und den mehr gezogenen, etwas buchtigen Mundsaum von der Stammform abweichend.

Die häufigste aus dieser Sippschaft und überall zu finden.

27

Clausilia bidens var. granatina, Ziegl.H. 7. B.1'4“.

»

»

Gehäuse fast nur durch die schöne rothbraune Farbe von Cl. bidens verschieden.

Ist viel seltener als die vorhergehende, mit der sie unter nassem Laub und auf Felsen vorkommt. fimbriata Ziegl. H. %°“. B. 2“. Ein Blendling von Claus. bidens, ausgezeichnet durch die helle weissgrüne Färbung und den besonders starken rein weissen Gaumenwulst.

In den meisten Laubwäldern im morschen Holze, ziemlieh tief unter Steinen, doch auch frei an Baum- stämmen und Felsen sitzend, am zahlreichsten fand ich sie in der Satnitz stets in Gesellschaft anderer Clausilien. fimbriatavar. saturata Ziegl. Diese, so wie die folgende phalerata Ziegl, sind nur durch die dunklere Fär- bung von der eigentlichen fimbriata verschieden, und eine am Licht erzeugte Abart der stets im Dunklen lebenden früheren ; phalerata ist, wie Schmidt richtig bemerkt, keineswegs als selbst- ständige Art zu betrachten, commutata Rossm. H. 6. B. 1“. Gehäuse ohne Nabelritz,, spindelförmig, glatt, glänzend , gelblich hornbraun, durchscheinend, Nacken gestreift, Mün- dung birnförmig, Mundsaum meist verbunden , in einen feinen weissen Saum zurückgebogen ; La- mellen stark, 3,Gaumenfalten, mittelste wie gekrümmt. Findet sich in einem Bergwalde bei Eberndorf unter Steinen; auch in der Kotschna in den Kara- vanken, doch nicht häufig. cerata Rossm. H. 6',“. B. 1), Gehäuse fast

"nur durch die wachsgelbe, fast grünliche, stets

sehr beschädigte Oberhaut und durch die fleisch- rothen Lamellen und eben solche Lippe von der

früheren verschieden. 3 %R

28

Nur in einzelnen seltenen Exemplaren an ähn- lichen Orten, wie fimbriata Ziegl.

Clausilia ornata Ziegl. H. 6%,—9. B. 1%“. Gehäuse

schwach genabelt, walzig spindelförmig, ziemlich bauchig, rothbraun, glänzend, fast glatt; 10 Um- gänge mit wenig vertiefter, mit einem feinen weissen Faden bezeichneter Nath, von welcher gleichlange, strichförmige, rein weisse Papillen ausgehen. Mün- dung birnförmig, eirund, Mundsaum fast immer ge- trennt, am (Gaumen eine leberfarbige Lippenwulst, der aussen eine ruthgelbe Einfassung entspricht; die Lamellen wie bei Arbidens, unter der Nathı eine Gaumenfalte, scharfausgedrückte Mondfalte. Diese hübsche Schnecke ist in Kärnten ziemlich gemein, in Gebirgswäldern, aber selbst in Gärten an Mauern und an den Holzrahmen der Mistbeete. Sehr häufig auf dem Basaltfelsen in Oberkolnitz bei St. Paul im Laavantthale unter Steinen mit Pupa muscorum, wo. sie auch Professor Ross- maessler in bedeutender Menge fand. Auch bei Feistritz ım Rosenthale kommt sie vor.

Stenzii Rossm. H. 7— 8. B. 2°. Gehäuse durch- bohrt, spindelförmig, sehr bauchig, dunkelbraun, schwachstreifig; 19 Umgänge vereinigt durch eine rein weisse mit unregelmässigen, strichförmigen Pa- pillen besetzte Nath. Mündung breit eiförmig, oben weiss, sehr spitz, ohne Bucht, Nacken geschwol- len, gestreift, Mundsaum zusammenhängend, wenig zurückgebogen, am Gaumen nur eine obere Falte, schwach ausgeprägte Mondfalte, obere Laamelle meist punktförmig, untere weit zurückstehend, klein. Ziemlich zahlreich an einer Kalkwand des Obir bei einer Quelle zu finden; Herr Kokeil fand im Jahre 1833 auch auf der Selenitza ein Exemplar dieser ausgezeichneten Schnecke, die sonst durch- wegs selten ist,

29

Clausilia Rossmaessleriı. Pfeiff. H. 8%. B. 2. Gehäuse

y

durehbohrt; spindelförmig, etwas bauchig, dunkel- braun, in’s bläuliche gehend, wie Cl. albocineta; braun, gestreift; 11 Umgänge mit weisser Nath, an derselben, besonders in der Mitte, strichförmige, ja rippige Papillen. Mündung breiteiförmig, weniger spitz als bei der früheren, Nacken streifig, Mundsaum verbunden, angedräckt, etwas ungebogen, die Mond- falte etwas deutlicher als bei Claus. Stenzu, für deren Varietät sie Rossmaessler hält.

Auf den Kalk- und Schieferbrüchen bei Raibl. ecincta, Brumati. H. 8—8/,“. B. 2“. Eine schlan- kere Varietät von Ulaus. Stenzii, mit schmälerer Mündung , fast abstehendem Mundsaum und etwas lichterer Färbung.

Auf Felsen in der Nihe von Quellen und Was- serfällen bei Tarvis an «der Landstrasse. Selten. succineata Ziegl. H. 5,“ B. 1Y/,“. Gehäuse mit kleinem Nabelritz, verschmälert spindelförmig, braun- gelb, wenig glänzend. sehr fein gestreift; Nacken aufgetrieben, mit weisslichem Wulst. Mündung birn- förmig, Mundsaum verbunden, mit durch eine glän- zende, schmutziggelbe Lippe, verdektem Aussen- rand, am Gaumen oben 2 Falten. ohne Mondfalte, Lamellen sehr klein.

Auf der Vertatscha in den Karavanken in bedeu- tender Höhe auf Felsen oder unter Steinen. An demselben Orte, doch etwas häufiger, findet sich auch Bergeri Mayer. cristata Ziegl. H. 4-54". B. %,“. Gehäuse spindelwalzenförmig, sehr stumpf, fast glatt, ziemlich glänzend, kirschhraun; 10 Um- sänge mit starker Nath, Nacken höckerig, unten sehr stark in einen Kamm zusammengedrückt; brau- ner Schlund, mit einer tiefen Rinne: Mundsaum zusammenhängend, lostretend, zurückgebogen, braun, Mündung dreieckig birnförmig, am Gaumen eine

[.)

30

einzige obere Falte, untere Lamelle wenig aus gebildet. R Diese zwei letzten Arten sind meist ganz mit Kalk überzogen, was ihr Auffinden an den gleich- färbigen Kalkblöcken ungemein erschwert. Rablensis v. Gallenstein. H. 4—5Y,. B. 4," —1'". Gehäuse spindelförmig, etwas bauchiger als Claus. Bergeri, dagegen nicht so stumpf, Glanz und Farbe wie diese, streifig, nie gerippt; 11 Umgän- ge, Nacken aufgetrieben, beinahe höckerig; Schlund und Mundsaum wie bei der vorigen, letzterer stark zurückgebogen und ohne Kamm; Mündung _birnför- mig, buchtig; im übrigen wie Claus. Bergeri. Diese schöne Clausilia findet sich an den Sturz- bächen in den Laubwäldern von Raıbl (daher die Benennung) auf feuchtem Schiefer, jedoch nicht besonders häufig.

ventricosa Pfeiffer. H. 7%, —8,,‘“. B. 2. Ge- häuse mit schwachem Nabel, bauchig mit schlank ausgezogener Spitze, stark, fest, rothbraun, fein rippig; 11—12 Umgänge mit deutlicher Nath; Mündung weit, birnförmig gerundet, unten unmerk- lich zusammengedrückt, Schlund braunröthlich, Mund- saum zusammenhängend, gelöst, zurückgebogen, weiss. Die obere ganz weisse Spindelamelle bis an dem Mundsaum vorgerückt, die untere nur schwach, in ihrer Mitte entspringen zwei diver- girende Aeste.

Nirgends häufig, gewöhnlich auf ‚feuchtem Holze sitzend; auf der Grutsche ım Lavantthale, im Harlouz bei Unterloibl und in der Gurnitzer Grotte bei Klagenfurt; am zahlreichsten und grössten aber an einer morschen Holzrinne am südlichen Drauufer in der Nähe der sogenannten neuen Brücke, in Gesellschaft von sehr grosser Helix planospira.

31

Clausilia ventrieulosa Ziegl. H. 7. B. 174“. Die Mün-

>

»

dung birnförmig, ganz gerundet, der Mundsaum stark zurückgebogen, weiss, zart, der Schlund Anfangs weiss, durchscheinend, in der 'Tiefe bräun- lich, sonst gleicht das Gehäuse der vorigen Art. Aeusserst selten in der Satnitz und in der soge- nannten Huda jama, einer Schlucht des Harlouz. asphaltina Ziegl., H. 6“. B. 1%“. Nur eine kleinere Varietät der vorigen.

In den Karavanken, doch immer selten. basileensis Fitzinger. H. 6“. B. 1,“ Gehäuse spindelwalzenförmig, gegen die Spitze gleichmäs- sig abnehmend, schmutzig , rothbraun, 11 Umgän- ge mit deutlicher Nath: Mündung fast eiförmig , Mundsaum weiss , zusammenhängend, vortretend , umgeschlagen; die Aeste zwischen den stark aus- geprägten Spindellamellen sehr deutlich, mit oft gefälteltem Interlamellare.

Selten in der Satnitz unter Steinen und auf ge- fallenem Laube. densestriata Rossm. H. 57,8. B. 1’/,". Ge- häuse mit ganz geschlossenem Nabelritz, spindel- förmig mit schlanker Spitze, kirschbraun, fast schwarz , sehr dicht und fein rippenstreifig, fast slanzlos. Nacken aufgetrieben; L0—11 Umgänge, gewölbt mit feiner Nath, Mündung gerundet, gross, Schlund hellgelb-rothbhramm, Mundsaum zusammen- hängend angedrückt. zurückgebogen mit braungel- ber Lippe. Unter der Nath eine lange Gaumen- falte, deutliche Mondfalte , Spindelfalte als deutli- cher %#ahm an den Mundsaum vortretend; das brei- te Interlamellare mit 4—5 Fältchen, die untere Lamelle in 2—83 feine Falten getheilt.

Diese zierliche Schnecke findet sich häufig in der Grotte bei Gurnitz, auf und unter Gerölle von Na- gelflue. Sonst ist sie ziemlich selten.

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Clausiliaplicatula Drap. H. 6%, —6°. B.1—1Y,‘“. Gehäuse

»

»

kaum geritzt , hin dee etwas bauchig, mit schmaler Spitze , dunkelbraunroth, fast kirschbraun, ziemlich glänzend , doch häufig durch Kalkanhang gang matt, stark gerippt , 11 wenig gewölbte Um- gänge mit femer Nath, Mündung birnförmig , fast rund, gross, Schlund meist bräunlich ; Mundsaum zusammenhängend , vorstehend , zurückgebogen , meist scharf, weiss, zuweilen ziemlich verdickt mit ordentlicher Lippe. Obere Lamelle ganz vorn, untere weit hinten , abgestutzt : Interlamellar mit 2—3 feinen Fältchen, Nacken aufgetrieben an der Basis mit einem Höckerchen.

Auf Steinen, Laub und Baumstämmen in allen

"Wäldern:

plicatula var. striolata, Parreyss. H. 7—8“.B. 2— 2), Gehäuse spindelförmig , stark bauchig , rothbraun, fein rippenstreifig, glänzend, 11—12 Umgänge mit feiner Nath, von welcher sich feine, gelbe, unregelmässige Striche durch die Umgänge paralell mit den Rippenstreifen ziehen. Mündung , wie bei Claus. plicatula , doch bedeutend grös- ser; die Interlamellarfalten fehlen oft ganz. Der Nacken aufgetrieben stärker gerippt, als das übri- ge Gehäuse.

Ziemlich zahlreich in der Satnitz.

plicatula var. attennuata, Ziegl. H. 6°. B. 1". Unterscheidet sich von Claus. plicatula nur durch den sehr schlank ausgezogenen Wirbel.

Kommt in einzelnen Exemplaren mit der echten plicatula gemischt in der Satnitz vor. plicosula Ziegl. H. 5Y,“. B. 1-14“. Gehäuse zart, schwach geritzt , spindelförmig walzig, ge- sen die Spitze schnell abnehmend, stumpf, hell horubraun, seidenglänzend , fein aber regelmässig gerippt; 11 Umgänge mit deutlicher Nath, Mün-

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dung und Mundsaum wie bei Claus. plicatula, Schlund schmutzigweiss , die Interlamellarfältchen 3—4 gedrängt stehend, Nacken gewölbt. Gleichfalls in der Satnitz.

Clausilia cruda Ziegl. H. 5,“ B. 1-1," Gehäuse ge-

»

drungener als bei Claus. plicatula und der weis- se Wulst im Gaumen deutlich ausgedrückt.

An feuchten Waldstellen in der Nähe von Quel- len, an bemoosten Steinen in der Satnitz und nächst Eberndorf.

mucida Ziegl. H. 5% B. 2“ Gleichfalls nur "Varietät von Claus. plicatula mit diekerem , plumperem, kürzerem Gehäuse, etwas gewölbte- ren Umgängen und meist sehr grosser Mündung. Auch ist das Gehänse dichter rippenstreifig und stets theilweise abgerieben.

Nicht selten über der Holzgrenze des Obir unter Steinen mit Helix ovirensis, doch auch auf au- dern Kalkgebirgen:; in der Satnitz_uur selten. vetusta Ziegl. Hr 6%,—8. B. 11%“. Gehäuse fast ohne Nabelritz , spindelförmig, schlank, licht hornbraun mit weisslichen Striehelehen, fein rippig, fest, schwach glänzend. 11—12 Umgänge nur we- nig gewölbt , Nacken eingedrückt, unter dem Ein- druck aufgetrieben, dann eine seichte Rinne und zuletzt an der Basis in einen leichten Kiel zusam- mengedrückt , Mündung birnförmig, Mundsaum zu- sammenhängend , gelöst, zurückgebogen mit feiner Lippe, Lamellen klein, sehr genähert , oben unter der Nath eine lange Falte, eine zweite setzt sich aus einer schmutzigröthlichen, quer über dem Gau- men liegenden Wulst aufsteigend, parallell mit der dem Nackenkiele entsprechenden Rinne fort, Mond- falte entwickelt, Spindelfalte nicht, vortretend. Grösstentheils ınter morschen feuchten Holzstücken in Laubwäldern, doch immer selten.

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Clausiliasimilis, Charp. H. 6%, —9Y,. B. 1'4. Gehäu-

»

se geritzt, spindelförmig, schlauk, gelblich oder röthlich hornbraun, dicht rippenstreifig, bei reinen Exemplaren an der Nath mit weissen Fleckchen , I1—13 ziemlich gewölbte Umgänge mit feiner Nath, Mündung länglich birnförmig, schmal, an der Basis mit einer Rinne, die dem Kamme des Nackens ent- spricht, am Gaumen eine längslaufende weisse Fal- te, Mundsaum verbunden, gelöst, vortretend, zu- rückgebogen, weisslich, mit schwacher Lippe, obere Lamelle vortretend, stark, untere weit hinten , schwach, Interlamellar nackt, selten mit 1—3 Fält- chen, Nacken eingedrückt, weiter unten waulstig. ganz unten mit deutlichem Kamm, der sich hinter dem Spindelrande um die Nabelgegend herumlegt. Im sogenannten Kolben, einem Berge bei Ebern- dorf und auf dem Rechberge, meist an Waldwegen auf bemoosten Stellen, hie und da unter Steinen.

pumila Ziegl. H. 56. B. 1'/,“. Gehäuse spin- delförmig, unten ziemlich bauchig , in eine schlanke Spitze verschmälert, gelblich hornbraun, rippen- streifig, Nacken aufgetrieben, höckerig ; unten zu-

- sammengedrückt,. 41 Umgänge, Mündung birnför-

mig , Mundsaum zusammenhängend, gelöst, zurück gebogen, bräunlich, obere Lamelle stark, untere in einer Saltenartigen Verlängerung bis au den Mundsaum reichend, unter «lieser eine Verdopp- lung der Lamelle; das Interlamellar mit 1—2 Fält- chen, unter der Nath eine lange Gaumenfalte . quer über dem Gaumen eine weisse Wulst, von der unten eine kurze Falte aufsteigt.

An Wegen in den Wäldern bei Eberndorf und Trixen.

rugosa Drap. H. 461," B. %—1'4““. Gehäu- se kaum geritzt, spindelförmig, etwas bauchig , allmälich nach der Spitze abfallend , gelbbraun

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bis dunkelkirschbraun, meist mit gelbgrauen Stricheln unter der Nath, feinrippig, die letzten der 9—14 Umgänge öfters gegittert, Nath seicht, Nacken an der Basis kielartig zusammengedrückt. darüber eine seichte, leicht gekrümmte Furche , der im Gaumen einer Falte entspricht, dann ein Höcker. Mündung eibirnförmig, hald verlängerter, bald gerundeter , unten mit seichter Rinne , oben stets mit einer kleinen Bucht, Mundsaum zusam- menhängend , gelöst, lostretend , zurückgebogen , lippensaumig, bräunlich oder weiss, untere Lamelle sehr veränderlich, oben am Gaumen stets nur eine Falte, die mit dem nie fehlenden weissen oder gleichfarbigen Gaumenwulst zuweilen zusammen- hängt , ziemlich entwickelte Spindelfalte. Im Unterlavantthale bei der Ruine Rabenstein ; ferners in der Satnitz , auf dem Obir, in Ober- kärnten etc. auf Felsen und in den Ritzen dersel- ben, ziemlich zahlreich. Ebenso findet sich

Clausiliarugosa var. affinis, Ziegl. H. 6%,“ B. 1,“ Gehäuse spindelförmig , fein rippenstreifig, roth- braun, meist ungestrichelt, 11 Umgänge mit seich- ter Nath, Nacken stark zusammengedrückt und mit markirtem Kiele, untere Lamelle in eine deutliche Gabel bis an den Mundsaum vortretend, dessen Lippe rein weiss ımd gut ausgeprägt ist, sonst der Stammforn gleich. Häufig auf den Felsen in der. Umgebung der Ruine Rabenstein mit Helix costata Z. zusammen: selten aber ist

»„ rugosa var. dydima Ziegl. H. 4“. B. 1“. Diese

Varietät unterscheidet sich von der Stammform nur durch das kleinere, bauchige, dunkelbraune , nur sehr fein rippenstreifige, ja fast glatte Gehäuse , mit 10 Umgängen, welches immer ungestrichelt ist, und keinen Glanz zeigt: durch die weniger

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gezogene Mündung, den starken weissen Gaumen- wulst und weniger hervortretende untere Lamelle. Auf dem Obir unter Steinen und Holzwerk.

Clausilia pusilla Ziegler. H. 4“. B. %,”. Gleichfalls nur

>>)

Varietät von Claus. rugosa: rothbraun, vielstri- chelig, feinrippig, mit etwas verschmälerter Spitze. sonst von der Stammform wenig verschieden.

In den Wäldern am Fusse des Obir, im Boden thale, bei KFeistritz und auch anderwärts unter Laub oder Holz. gracilis, Pfeil. H. 4“. B. 1“. Gehäuse klein geritzt, spindellörmig, mit verschmächtigter . stumpfer Spitze, schlank , nach unten etwas bau chiger , daher der Keulenform nahe kommend : dunkel rothbraun , fein und schwach gestreift , et- was glänzend, 11—12 Umgänge. wenig gewölbt mit feiner Nath. Nacken dicht hinter dem Mund- saume eingeschnürt, dann aufgeschwollen, mit 2 Höckern ,„ Mündung gerundet , birnförmig , gelb lich oder weiss, Mundsaum zusammenbängend , stark lostretend , zurückgebogen in einen feinen Saum , Lamellen sehr klein, Mondfalte deutlich , kleine obere Gaumenfalte. der weisse Gaumen- wulst in der Mitte dünner als an den Enden.

An bemoosten Felsen und Steinen an den Sturz- hächen bei Raibl und au Buchenstämmen in den dortigen Wäldern; sehr selten. varıans. Rossm. H. 4—5“. B. 1”. Gehäuse kaum geritzt, walzig , spindelförmig, fein rippenstreifig. seidenglänzend, gelblich oder röthlich hornbraun , als Blendling, Cl. diaphana, hell grünlich gelb, durchscheinend ; 9—10 Umgänge , mit deutlicher Nath, Nacken anfgetrieben, an der Basis in einen Kamm zusammengedrückt, Mündung gerundet, birn- förmig , Mundsaum verbunden, schwach zurück ge- bogen, im Gaumen eine weisse Querwulst , untere

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Lamelle weit hinten , oben unter der Nath 2 Gau- menfalten , Spindelfalte nicht ganz _vortretend.

Auf der Choralpe in einer Höhe von etwa 3000 Fuss unter Steinen , sowohl mit grünem als mit braunem Gehäuse, auch auf dem Obir und der Vertatscha , doch nirgends häufig.

Clausiliainterrupta Ziegl. H. 4-4/,.B. 1—1'/,“. Ge-

»

»

häuse schwach geritzt, gethürmt, spindelförmig , mit ziemlich schlanker Spitze, grauhornbraun , fein gerippt , etwas glänzend, 10—11 Umgänge , Na- cken aufgetrieben , Mündung halbeiförmug , Mund- saum weit getrennt, daher fast hufeisenförmig , obere Lamelle klein , untere weit zurück, das brei- te Interlamellare ist gerippt , oben unter der Nath eine lange Gaumenfalte, in der Mitte des Gau- mens 2 kleine Falten, Spindelfalte tritt als Zahn vor an den Mundsaum.

Diese Schnecke ist die m Kärnten selteuste die- ser Gruppe und fand sich bisher nur in einigen einzelnen Exemplaren in der Satnitz, beim Was- serfalle am Obir und im oberen Rosenthale. filograna Ziegl. H. 4“. B. 7,“ Gehäuse sehr klein und zart, ohne Nabelritz, spindelförmig mit abgestumpfter Spitze , gelblich hornbraun , feinrip- pig, durchscheinend , 10 sehr gewölbte Umgänge. Mündung birnförmig, Mundsaum zusammenhängend, vorgezogen, Gaumen mit rothgelbem Querwulst , von dem unten eine Falte ausläuft, eine ziemlich lange Gaumenfalte, vortretende Spindelfalte. Häufig unter Steinen , auf und unter Laub in den Wäldern der Satnitz zu finden.

Balea fragilis, Studer. H. 4—5'. B. 1“. Gehäu- se Jinks gewunden , geritzt, spindelförmig, gethürmt, der letzte der 9langsam zunehmenden , gewölbten Umgänge am breitesten , olivengrünlich-hornbraun , dünn , zart, durchsichtig , sehr fein rippenstreifig,

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seidenglänzend ; Nacken aufgetrieben , Mündung gerundet, birnförmig , höher als breit, Mundsaum zusammenhängend , wenig lostretend, sehr fein weiss gesäumt, etwas zurückgebogen , Spindel einfach, nur selten fast gefaltet, auf der Miün- dungswand eine kleine mit dem Mundsaum zusam- menhängende Falte.

Im Garten des Schlosses Maria Loretto am Wörth- see, an alten Mauern , nicht häufig.

Kreismundschnecke (Tyelostoma Lam.) Pomatias Hartmann.).

Gehäuse gedeckelt, aus der Kugelform allmählig bis zur Thurm- oder

Kegelform übergehend, Umgäng- fast völlig stielrund, die Nath sehr

tief, Mündung fast immer kreisrund, Mundsaum zusammenhängend, der Deckel aus Schalensubstanz spiral gewunden.

Cyclostoma maculatum Drap. H. 3/,—#". B. 17%. Gehäuse fast ohne Nahelloch , gethürmt, mit mehr oder weniger schlank ausgezogenem Gewinde , graugelblich , mit 3 rothbraunen Fleckenbändern , von denen 2 auf den obern Umgängen fortlaufen , wenig glänzend, fein gerippt, meist 8 Umgänge, sehr bauchig, mit tiefer Nath, der letzte erwei- tert sich kurz vor der Mündung bedeutend ; Mün- dung gerundet, Mundsaum erweitert , Gaumen ver- diekt,, sehr häufig eine Verdopplung des Mund- saumes als scharf hervortretende Lippe bildend ; Deckel dünn , knorpelig, tief eingesenkt.

Ueberall sehr häufig in Wäldern, auf Moos, Laub und Steinen, oft: mit auffallend starken Rippen. Schön und zart ist der ganz weisse Blendling ,‚ der sich aber selten in ihrer Gesellschaft findet.

» patulum Drap. H. 2,—3',“. B. 17%“. Gehäu- se mit meist ganz geschlossenem sehr engen Na- belloch, gethürmt, mit verschmälerter , stumpfer

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Spitze, gelblich grau, glanzlos , sehr fein ge- rippt; 8 sehr gewölbte Umgänge , Mündung rund , Mundsaum erweitert. in einen breiten , dünnen Rand zurückgebogen , meist verdoppelt, beider- seits, besonders an der Spindelseite geöhrt, De- ckel tief eingesenkt.

Sehr häufig au allen Kalkfelsen bei Raihl , beson- ders am Königsberge. In der Satnitz in seltenen Exemplaren.

Cyelostoma cinerascensRossm. H.3—3,”. B.1Y/,". Ge- häuse sehr eng durchbohrt , gethürmt, schlank , grau , mit scharf ausgedrückten , aschgrauen,, feinen Rippen, 8 stark gewölbte Umgänge mit tiefer Nath, Mündung kreisrund, sehr tief stehend , Mundsaum getrennt, scharf, einfach, leicht zurückgebogen , gelblich, nicht geöhrt, Deckel tief eingesenkt.

In der Huda jama, im Harlouz bei Unterloibl, an Kalkfelsen und unter denselben häufig mit Pupa gularıs zu finden.

Bernsteinschnecke (Succinea Drap.).

Gehäuse ungenabelt, zart, durchsichtig , wachsgelb, oval, aus wenigen

Umgängen bestehend, von denen der ielzte sehr gross und aufgetrieben ist;

Mündung gross, lang oval, oben spitz, die Spindelsäule tritt frei an die Stelle des Spindelrandes, der fast ganz fehlt.

Succinea amphibia, Drap. H. 6-8. B. 3, —5'. Ge- häuse eiförmig , bauchig , zart, durchsichtig, roth- wachs- oder hellgelb, fettglänzend, unregelmässig gestreift , innen und aussen gleichfarbig , die 3 Um- gänge nehmen schnell zu, so dass der letzte , sehr aufgetriebene vielmal grösser als das stumpf koni- sche Gewinde ist und fast das ganze Gehäuse bil- det; Nath kaum vertieft; Mündung wenig schief, breit, eirund, oben spitz, Mundsaum scharf und einfach.

Ueberall in Morästen, an den Ufern der Bäche

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und Wassergräben auf Wiesen; sitzt auf Brettern und Pflanzen. Sehr gemein.

SuccineaPfeifferi, Rossm. H. 6°. B. 3Y,‘“. Gehäuse mehr

>

y>

verlängert , etwas stärker, weniger durchsichtig , braungelb , stärker gestreift, inwendig nicht von derselben Farbe , wie aussen , sondern etwas perl- mutterglänzend; die Umgänge und namentlich der letzte viel weniger aufgetrieben, Mündung mehr verlängert und viel schiefer in Beziehung auf die Axe, als bei voriger Art.

An Abzugsgräben auf einer Wiese bei St. Geor- gen am Sandhof ausser Klagenfurt. Sehr selten. oblonga Drap. H. 31%“. B. 2“. Gehäuse läng- lich, eiförmig, zugespitzt, grünlich - gelb, zart, durchsichtig , wenig glänzend , 4 stark gewölbte Umgänge mit sehr tiefer Nath , der erste winzig punktförmig , der letzte sehr bauchig, das Gewinde halb so gross , als der letzte Umgang; Mündung sehr schief, gerundet, eiförmig, aber nicht so spitz, als bei der vorigen.

An feuchten Holzstücken in den Moorgründen bei Klagenfurt, und im Lavantthale, nirgends beson- ders häufig. bulina Fer. H. 4“. B. 3 Gehäuse gestreckt eiförmig, stumpf, weissgelb, zart, durchsichtig, kaum glänzend, 3 Umgänge, der vorletzte fein- streifig, der letzte, der den grösten Theil des Gehäuses bildet, unregelmässig, doch stark ge- streift, fast faltig, dabei aber weniger aufgetrie- ben, als bei den vorhergehenden: Mündung schief, länglich eirund, oben spitz, Mundsaum scharf und gebrechlich.

An den Wasserleitungsgräben in den Moorgrün- den, südlich von Klagenfurt, in der Nähe der Satnitz, nicht gemein.

41

Ed. Abiheilemg.

Wasserschnecken (aquatilia).

sSchlammschnecke (Limnaceus (Drap.).

Gehäuse meist ınit einem ritzförmigen Nabel, eirund und verlängert mit

spitzem Gewinde, ziemlich dünn, die Umgänge erweitern sich sehr schnell,

der letzte bedeutend überwiegend, ofi das ganze Gehäuse bildend, Mün-

dung länglich eiförmig, oben spitz, in der Spindelseite ausgebogen ; Mund-

saum einfach scharf, Spindeisäule oft frei hervoriretend bogie und mil

einer Falte versehen. Das Tiier hat 2 zusanmenziehbare, gedrückte drei- eckige Fühler, mit innen an der Basis gelegenen Augen.

Limnaeus stagnalis, Pfeil. 4. 1, —2",. B. O—14"".

Gehäuse ungenahelt, gestreckt eirund, mit in eine

schlanke Spitze ausgezogenem Gewinde, gelb-horn-

farbig. zerbrechlich, wenig. glänzend. unregelmässig

gestreift, auf dem letzten, bauchig aufgetriebenen,

das ührige ganze Gewinde an Grösse übertref-

fenden Umgange narbig-runzlig ; 6—7 Umgänge,

der letzte meist oben mit stumpfer Kante, und

von ‚da au senkrecht eingedrückf; “die Mündung

undeutlich eirund, an der Spindelseite durch die

Falte der Spindelsäule herzförmig ausgeschnitten,

unten breitgerundet; der Ausseurand hogig aus-

geschweilt und sehr vorgezogen; der breite Spin-

delumschlag dicht anliegend. In 'Teichen und fast überall in stehenden Wässern ausserordentlich häufig, nur wechselnd in der Grösse

und Dünnschaligkeit; im Kanale am Ausflusse des &

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Wörthsees ist er besonders gross, in Teichen ge- wöhnlich dunkler gefärbt; schwimmt an der Ober- fläche des Wassers oder sitzt am Schilfe. Limnaeus palustris, Müller. H. 11—15“. B.6“. Gehäuse

ungenabelt, eiförmig-länglich, ziemlich stark, selten etwas durchscheinend, hornbraun oder horngrau, dicht und fein gestreift, meist ausserdem noch durch unregelmässige QOuverfalten und Runzeln narbig und zwar fast stets in undeutlich gitterartiger Ordnung. 7 Umgänge, von denen die Höhe des letzten we- ng bauchigen, kaum beträchtlicher, oft sogar ge- ringer als die des Gewindes ist, welches eine mehr sewölbte, nicht so schlanke Spitze bildet, wie L. stagnalıs; Mündung spitzeirund, etwas kürzer als die halbe Länge des Gehäuses, inwendig dun- kel violettbraun, mit eimer breiten, dunklen, nur durch ihre Undurchschemigkeit ausgezeichneten Af- terlippe ; Umschlag der Columeile ganz fest auf- liegend. Ziemlich häufig in den stehenden Wässern nächst dem Wörthsee und selbst unmittelbar mit diesem in Berührung. Eine hübsche Varietät, wahrschein- lich L. corvus Hartmann, viel stärker ın der Schale, grau und weissrippenstreifig, ist in einem Bewässerungskanale an der Satnitz zahlreich zu finden. Hieher gehört auch

»„ fuscus, Pfeifl. H.' 9-11". \B. 5%. ‘Eine klei- nere Varietät des L. palustris mit schlank aus- gezogenem Gewinde, wobei die 6 Umgänge nur sehr langsam an Umfang zunehmen, und der letzte stets hinter der Grösse des übrigen Gewindes zu- rückbleibt. Seltener in kleineren Lachen und Sumpfwiesen in der Nähe der Satnitz.

» _pereger, Pfaff." H75-7". BIN, 3“ Gehäuse oft mit deutlichem Nabelritz, verlängert eiförmig,

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spitz, bauchig, ziemlich dünn, fein und dicht ge- streift, horngelb, oder rostgelb, oder rostroth, mait glänzend oder glanzlos; von den 4—D durch eine ziemlich tiefe Nathı vereimigten Umgängen ist der letzte viel grösser als das Gewinde, nach oben- hin etwas gedrückt; Gewinde kurz, spitz, Mün- dung spitzeirund, oben allmählig verschmälert ; Mundsaum innen mit deutlicher "weisser Lippe: Spindelrand halb so lang als der Aussenrand. Diese gemeine Schnecke ist überall in Lachen und Teichen, in Abzugsgräben und Quellen zahlreich zu finden. Sie ändert in der Grösse und Färbung kaum weniger als irgend eime, und ist besonders in den stehenden Wässern am Kalvarienberge bei Klagenfurt in den verschiedensten Kormen zu fin- den. Dahin gehört vor Aliem

Limnaeuspereger var. opacus, Ziest. HM. 5" B. 31%".

»

Von der Stammform nur dureh den ganz schwar- zen Uehberzug des Gehäuses verschieden; der Spin- delumschlag schmutzigweiss.

Ebendaselbst ın eimer kleinen, zeitweise fast ver- trocknenden Lache in Masse zu finden: in einem Ausfluss «derselben fan ich in wenigen Kxempla- ren eine grössere, schwarze Form. die mir mein geehrter Freund Schmidt als 1. vermicula- tus, Kutshigg bestimmte, bei der ich aber ausser der Grösse keinen merklichen Unterse ‚hied von der früheren Varietät finden kann.

pene Ser. van. eallosusyjZiegl. H.7 B. 3. Gehäuse fest und stark, gestreift, oft förmlich runz- lig , graubraun, die ersteren Umgänge meist abge- rıeben und mit Schmutz überzogen, der letzte Um- gang nach oben sehr gedrückt, sonst von der Stammform nicht verschieden.

Zaemlich zahlreich in einer kalten Quelle der Sat- nitz, am grössten in einem Waldbache bei Ebern-

Fi

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dorf. Hier erwähne ich noch einer Form des pe- reger aus obbenanntem Kalvarienberge, die sich daselbst in einer einzelnen kleinen Kelsenquelle findet, welche ich der ganz besonders stark zer- fressenen Schale wegen pereger var. corro- sus nenne.

Limnaeus thermalis, Boube. H. 3/,—#". B. 2Y,“. Ge- häuse eiförmig, spitz, ziemlich bauchig, fast glatt, wenig glänzend, dunkel- oder licht-hornbraun , 4 Um- gänge, ziemlich gewölbt mit tiefer Nath, der letzte an Grösse das Gewinde übertreffend, Mündung ei- förmig, unten ausgerundet; Spindel fast vortretend, Gaumen ungelippt.

Nur in wenigen Exemplaren in einer Brunnen- quelle auf dem Wege von Eberndorf nach Kloppein. » minutus, Pfeff. H. 3—4“. B. 1-19,". Ge- häuse genabelt, oval-komsch, dünn, nicht sehr glän- zend, gelblichgrau oder hell-horubraun, fein gestreift, 5 stark gewölbte durch eine tiefe Nath, wendel- treppenartig abgesetzte Umgänge, der letzte sehr bauchige etwas bedeutender als das konisch-spitze Gewinde, Mündung eirund, oben nur leicht und stumpfwinklig, der Columellenumschlag tritt nach unten bald los, wodurch ein deutlicher Spindelrand und ein deutliches Nabelloch gebildet wird. An dem Einken Ufer des Lendkanals von Klagenfurt. 2 area se Drap. ee As UBER Tal” iGe- häuse genabelt, aufgetrieben blasenförmig, dünn in Teichen und Bächen, daselbst durchscheinend, gelb- lichgrau oder hornbraun; an anderen Orten, wie im Wörtlisee , fest, wenig «durchscheinend, weiss und matt-röthlich, faltenstreifig , fast stets von git- terförmig gestellten Eindrücken narbig, von den 4 sehr schnell zunehmenden Umgängen ist der letzte ungemein stark, blasenartig aufgetrieben und bildet fast allen das ganze Gehäuse,

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Gewinde selbst bei den grössten Exemplaren sel- ten 2 hoch; Mündung sehr erweitert, gross, ei- förmig gerundet, oft fast halbkreisförmig, oben stumpfwinklig, an der Spindelseite bogig; Mund- saum zusammenhängend. Spindelrand zurückge- bogen, fast gerade und eine ziemlich lauge Na- belrinne bildend, unten in einem Bogen mit dem sehr erweiterten, oft bedeutend auswärts stehenden Aussenrande verbunden.

An den seichteren Stel'en des Wörthseees, auch in einem grossen Teiche bei Moosburg, gerade nicht häufig. Viel seltener ist

Limnaeus ovatus,Drap. H. 5—7”. B.3V,—4#)/),"". Ge-

»

häuse geritzt, eiförmig, zart, durchscheinend, horn- gelblich, doch auch hie und da röthlich-weiss, wie b. auricularis, ziem!ich glänzend, fein und

schwach gestreift, von den 4—5 schön gewölb- ten, durch eine starke Nath bezeichneten Um- gängen, ist der letzte bauchig aufgetrieben, die übri- gen bilden em kurzes serundetes, spitzes Ge- winde; Mündung etförmig, oben spitz, unten breit, an der linken Seite seieht ausgeschnitten; Mund- saum einfach , scharf, etwas auswärts gebogen, Columelienfalte klein, dentlicher Nabel.

Im Sittersdorfer-See bei Eberndorf. erystallinus, Ziegl. 4. 3%. B. 3“. Gehäuse ziemlich stark, im Gan en dem des EL. ovatus äbnlich, von dem er auch nur Varietät zu seyn scheint; das Gewinde etwas gestreckter, der Aus- senrand wenig, fast nicht umgebogen die Farbe weiss, wie milchig , glänzend, fast glatt.

In einer kleinen Bucht des Sittersdorfer - Seees an seinem nordwestlichen Ende auf den - Blättern von Nuphar luteum.

vulgaris, Pfeiff. H. 8“. B.5. Gehäuse kaum geritzt, eiförmig, bauchig, dünn und gehrechlich,

Limna

Physa

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feinstreifig. hornfarbig-lichtbraun, durchsichtig: der letzte der 4— 5 Umgänge zu den übrigen nicht so unverhältnissmässix aufgetrieben. wie bei L. au riceularıs und ovatus, ohne RKunzeln: das Ge- winde bildet eine von der Mündung an 3 er hoben ziemlich schlanke Spitze: Mündung ziemlich regelmässig, spitz-eiförnig. bloss an der Spindel durch die Spindelfalte etwas ausgebogen. bildet fast %, der ganzen Höhe des Gehäuses: Mund saum „erade aus.

Zuemlich häufig in den Bewässerungskanälen auf der südlichen Seite von Klagenfurt: am grössten und schönsten in einem Auslaufer des Wörthseees bei den sogenannten sieben Hügeln. eus roseus, v. Gallenstein. H. 4), —5°. B. 3". Ge häuse undentlich geritzt, eiförmig, bauchig. ziem- lieh stark. dieht und fein gestreift. röthlichweiss. bei jımgen, frischen Exemplaren rosenroth, wenig durchscheinend : + Umgänge. wovon der letzte bauchige fast das ganze Gehäuse bildet, das übri- ge Gewinde kaum hoch. spitz: Mündung eiförmig, oben spitz: der Aussenrand meist bo- gig ausgeschweilt,. vorgezogen, oben fast senk- recht eingedrückt: Mundsaum scharf, gerade, innen mit einer schwachen weissen Lippe, etwas vor- tretender Spindelrand. Tier röthlichweiss.

Die ersten lebenden Exemplare dieses hübschen Limnaeus entdeckte ich bei einer Landspitze auf der Nordseite des Wörthsees bei Pört- schach. wo er an den seichteren Stellen auf Stei- nen und im Schlamme ziemlich häufig ist.

hyppnorum, Pfeif. H. 6%," B. 2/,“. Ge häuse sehr gestreckt. etwas eiförmig, dünn, dureh- scheinend. stark glänzend, fast glatt, graulich- horngelb; 5 Umgänge, schwach gewölbt mit seich- ter Nath. ziemlich schnell zunehmend, letzter Um-

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sang bedeutend grösser, unten eingezogen; Mün- dung gelblich fleischfarbig. halbeiförmig, oben sehr spitzig; Mundsaum schar’, gerade, Columellennm- schlag anliegend, mit einer Rinne, röthlich.

Sehr selten in den Moorwiesen südlich von Kla- genfurt auf Wasserpflanzen.

Tellerschnecke (Planoerbis, Wüller).

Gehäuse in eine flache Scheibe wie ein Band aufgerolli, Gewinde meist auf beiden Seiten eingesenkt und die Umeänge sichtbar; Mündung mond- förmig ausgeschnitten; Mundsaum einfach, Aussenrand sehr vorgezogen;

daher die Mündung stets schief zur Axe.

Planorbis marginatus, Dra». H.1'%,“. B. 7“ Ge-

häuse scheibenförmig, unten fast eben, oben seicht, ausgehöhlt, hornbraun, feinstreifig, in unregelmässigen Entfernungen einzelne schwarze Wachsthums-Strei- fen, wenig durchscheinenT und glänzend; 5—6 sehr allmählig zunehmende, beiderseits durch eine tiefe Nath vereinigte Umgänge, oben sehr gewölbt, unten kaum halb so sehr, der äusserste ıst nach unten hin mit einem deutlichen fadenförmigen Kiele eingefasst, den man nur von unten sieht; Mündung quer-eiförnig, an der einen Seite etwas herzför - nig ausgeschnitten, Mundränder deutlich verbunden. In den Sümpfen und Abzugsgräben südlich von Klagenfurt auf Wasserpflanzen, nicht häufig; viel zahlreicher findet sich

carinatus,. Müller. .H. 1),“. B. 7. Gehäuse scheibenförmig, oben concav, unten fast eben, grau- lich-hornbraun, ziemlich glänzend, sehr wenig und fein gestreift, durchscheinend; 5 sehr schnell zu- nehmende, niedergedrückte Umgänge, deren obere Hälfte stets mehr übergreift, als die untere, so dass der spätere Umgang den früheren theilweise deckt , ziemlich auf der Mitte des letzten Um- gangs läuft ein sehr zusammengedrückter, schar-

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fer , deutlich abgesetzter Kiel, wodurch die Mün- dung schief herzförmig. spitz wird: Mundrand verbunden.

In fast allen stehenden Wässern um Klagenfurt.

Planorbis albus. Pfeil. HB. °/,. B. 3". Gehäuse scheiben-

förmig.. oben und mehr noch unten coneav: 'gelblich- weiss, nicht glänzend, fein gegittert, kaum durch- scheinend: 4 schnell zunehmende Umgänge, ge- wölbt mit tiefer Nath, der letzte ungekielt; eiför- mie, oben vorgezogene Mündung; Mundsaum scharf, getrennt. innen mit einer feinen weissen Lippe.

im Wörthsee und emigen versumpften Stellen in dessen Nähe, an Steinen, meist aber am Schilfe sitzend. - cupaecola,’'v.'’Galleistein! HAMUB.8. | Ge- häuse scheibenförmig, unten etwas concav, oben fast eben, gelblich. im Alter milchigweiss, durchschei- nend, sehr feinstreifig, nicht gegittert wie Pl. albus: fast glanzlos: 4 wenig gewölbte Um- gänge ohne besonders tiefe Nath, allmählich zuneh mend. ımgekielt. die Mündung eiförmig, Mund- saum scharf, ungelippt. fast verbunden. Die Ober- fläche des oft ganz wmregelmässig gewundenen Gehäuses meist nit Schlamm und Conferven dicht überzogen.

Diese von mir entdeckte Schnecke ist ein neuer Beweis, wie nothwendig es sey, keme Wasser- stelle unbeachtet zu lassen. Im Garten des Bene: diktiner - Collegiums in Klagenfurt befinden sich zwei Bottiche. die aus demselben Ziehbrunnen mit Wasser versehen werden. Während die eine Tausende der obigen Schnecken enthielt, war die an- dere leer davon. Ich fand erst die jungen zu Tausenden, an den Wänden der Bottich oder auf hineinge- worfenen Brettern sitzend; die Anzahl der Aus-

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gewachsenen, die ich einige Monate nachher suchte. entsprach aber der Menge der Jungen durchaus nicht.

Planorbis spirorbis, Müller. H. a U ıY 231,"

»

3)

(rehäuse scheibenfürmig. auf beiden Seiten etwas eoneav. selblich oder braun. glatt oder feinstreifig: der letzte Umgang fast inner rein von dem Sehmu- ize, der die übrigen schwarz färbt: die 3 allmählig zunehmenden Umgänge fast stielrund: der letzte be deutend weiter als der vorleizte. vor der Iündang plötzlich erweitert: der Wirbel von beiden Seiten eingesenkt: Mündung gerimdet, innen seiebt mond- förmig; Mündsamm innen stets mit einer glänzend weissen Lippe. die aussen durehsehemt, Merndränder (durch eine Lamelle verbunden.

In den Bewässerungskanilen in den Moorgränden bei Klagenfurt auf Wasserpflanzen oder Schliess- brettern. in den stehenden &ewässern am Kalvarıen- berge, auch auf Steinen hang. ‚imbriecatus, Drapuı Hy, oBosk". 2 Gehäuse scheibenförmig niedergedrückt,. unten kaum elwas eoncav, gelbbraun, an der Mündung weisslichgelh. glanzlos; durehscheinend; auf dem letzten Umgange deutliche, weitläufig abstehende Rippen, die am Kiele als Höcker hervortreten: 3 bis 3%, Almgänge, von denen der letzte die andern an Grösse bedeutend übertrifft und besonders an der Mündung sich plötz- lich erweitert: Mündsng gerundet. Mundsaum scharf, gerade, verbunden, ungelippt.

Am Ausilusse des Wörthseees auf dem chilfe und andern Wasserpflanzen nicht häufig; ebenso eristatus, Drap. H. Y,“. B. 1. Gehäuse schei- henförmig, gedrückt, unten concav, hornbraun, we- nig glänzend, sehr feinstreitig; 4 Umgänge, der letzte die andern überragend und an der Aündung schneil erweitert; auf dem letzten Ümgang deutliche Rippen,

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welche sich auf der Carina in einen scharfen Dorn endigen; die weite Mündung fast rund, der Mund- saum scharf, ungelippt, auf der Mündungswand zu sammenhängend.

Hauptsächlich auf der Unterseite der Nymphea alba.

Planorbis contortus, Müller. H. /,—l“.B. 2\,‘. Gehäuse

»

scheibenförmig, jedoch im Verhältnisse zur Breite ziemlich hoch, oben ganz flach, nur im Mittelpunkt etwas eingesenkt; unten perspektivisch genabelt; braun, sehr fein und dicht gestreift; die 7 Umgänge sind zusammengedrückt und sehr dicht, wie em Riemen aufeinander gewunden; Mündung schief, mondförmig.

Ziemlich häufig in den Morästen bei Klagenfurt, bald auf Holz, bald auf Wasserpflanzen.

nitidus, Pfeil. H. ,—1”. B. 14,3%. Ge-

häuse klein, oben gewölbt, unten ziemlich flach, genabelt, gekielt, glänzend , durchscheinend, feinstrei- fig. braungelb; der scharfe Kiel theilt die weit über einander greifenden 3—4+ Umgänge in eine obere; sewölbte, grössere, und eine untere flache Hälfte: die Unternath ıst im engen Nabelloch verborgen; Mündung sehr schief, herzförmig , Mundsaum einfach,

bogig: Aussenrand weit vorgezogen; der letzte Um- gang ist innen zweimal, das erstemal 1,“ vom Mundsaum das zweitemal 1 weiter durch 3 glänzend weisse , schmale Lamellen verengert. Besonders häufig auf dem Kalvarienderge von Klagenfurt , wo er in einem kleinen Teiche und in einer kleinen Felsenquelle, dort auf Schilf, hier auf Steinen. sich findet. | complanatus, Drap. H. 7“. "B. 2“. Gehäuse vollkommen linsenförmig , von beiden Seiten zusam- mengedrückt , daher der Kiel in der Mitte zart , durebsichtig , sehr fein gestreift, gelblich hellhorn-

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farbig, die 4 Umgänge greifen weniger übereinan- der, wie bei Pl. nitidus; die Unterseite zeigt ein deutliches, enges Nabelloch, Mündung spitzherzförmig,. Mundsaum einfach, Aussenrand wenig vorgezogen. In dem Abzugskanale auf der östlichen Seite des Klagenfurter Stadtgrabens auf Pflanzen.

Sumpfschneck»- (Paludina. Lamark). Gehäuse gedeckt, oft genabelt, eiförmig oder konisch; Umgänge meist stark gewölbt, tiefe Nath: Mündung rund eiförmig .„ oben mil einem stumpfen Winkel, Mundsaum zusammenhängend , Deckel concentrisch ge- ringelt. Thier mit 2 borsten - pfriemenförmigen, aussen an der Basis Au-

son tragenden Fühlern.

Paludina vivipara, Drap. H. 14, —1,“ B. 1315. Gehäuse genabeit ,„ unten kugelig . oben rundlich . kexelförmig mit spitzem Wirbel, ziemhen dünn. (urchscheinend , feinstreifig. schmutzig, olivengrün. braun oder bläulich . bauchig‘. 7 Umgänge mit sehr

tiefer Nath. der letzte , besonders bauchige Um

san hat 3 braunrothe mehr oder weniger deut- liche Binden. von denen sich die beiden obern auf den übrigen Umgängen fortsetzen. die untere aber von der Nath bedeckt wird: auch jene beiden schwinden allmählig und besonders die oberste ist am vierlletzten Umgange durch eine Kante bezeich- net, auf der bei ganz jungen Exemplaren eine

Reihe häutiger Kransen steht. bei völlig ausgebau-

ten Exemplaren ist der Mundsaum schwarz einge-

fasst, Mündung schräg , gerundet. eiförmig, oben stumpfwinklig. Mundsaum gerade. Deckel durch- sichtig , rothgelb , biegsam. von aussen seicht con-

cav mit ausgehöhltem Mittelpunkt von innen im

Mittelpunkt mehr convex. der Mittelpunkt des De-

ckels liegt ausser der Mitte nach der linken Seite hin.

Kommt in zahlioser Menge in fast jedem stehen den oder sanft fhessenden (Gewässer vor,

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Paludinaimpura, Lam. H. 4—5'. B. 3%. Gehäuse unge-

nabelt , eiförmig, bauchig , spitz, durchscheinend , glänzend, glatt, hellgelblich oder grünlich, meist mit Schmutz bedeckt, von den 6 gewölbten Um- sängen bilden die 5 obern ein spitzig - konisches Gewinde , der letzte , stark bauchige, ist fast eben so hoch, Mündung eiförmig , oben spitz, wenig schief, Mundsaum etwas zurückgebogen , fein schwarz gesäumt, innen mit einer deutlichen, weis- sen Lippe , Deckel stark aus Schalensuhstanz.

Ebenso wie die frühere im Schlamme , auf Was- serpflanzen und Steinen, doch in der Grösse wech- selnd. Eine besonders kleine Form in eimem Ab- zugsgraben gegen die Satnitz unterscheide ich. als var. minor. Im Wörthsee befindet sich auf Steinen eine Varietät, ganz weiss; bald mehr bald weniger durchsichtig, ähnlich der P. vitrea.

Paludinella viridulaKokeil, prasina Schmidt. H. BI

»

B. %/,". Gehäuse ungenabelt, eiförmig, mit sehr stumpfem Wirbel, ziemlich bauchig, durchscheinend- glatt, grünlich-weiss, doch fast immer mit grünen Ueberzug, 4 Umgänge , ziemlich gewölbt,, die obern bilden ein schwach konisches, sehr stumpfes Gewinde , der letzte ziemlich bauchige, so hoch wie die andern zusammen, Mündung schief - eiför- mig, oben spitz, Mundsaun zurückgebogen , De- ekel grün, ziemlich stark.

In den kalten Quellen der. Satnitz besonders häu- ig, doch auch anderwärts meist in den Vertiefun- gen der Steine sitzend.

fontinalis, Kokeil. H. 1. B. '/,. Gehäuse braun-

lich-gelb , der Deckel orangenroth , im Uebrigen

der vorigen Art gleich.

An Steinen , im moosigen Waldgrunde der Satnitz. opaca „Ziegler. / H. 1%“ Br AM. Von Paludinella viridula nur durch den dunk-

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len schwarzen Ueberzug, eben so wie Limnaeus opacus von L. pereger verschieden , und gleich- falls mur Varietät und an denselben Stellen , wie P. viridula, nur seltener. Ä Valvata piscinalis, Müller. H. 3—3Y,“. B. 2—2'/,“. Gehäuse tief bis zum Wirbel genabelt, konisch , mit stumpfem Wirbel, grünlich-hornbraun, feinstrei- fig, wenig glänzend, meist mit-..einem..der Be- schaffenheit des Wassers entnommenen Ueberzug , 4 Umgänge, sehr bauchig , mit sehr tiefer Nath , der letzte besonders aufgetrieben; das Gewinde etwas gedrückt, Mündung rund, Mundsaum scharf, zusammenhängend; der Deckel besteht aus lauter concentrischen Kreisen und ist tief eingesenkt. Nur in einem Sumpfe nächst der Ebenthaler Al- lee, sehr zahlreich.

Napfschnecke (Ancyllus. Geofllroy).

Gehäuse schwach - kegelförmig erhoben, mit kaum sichtbaren Windungen

ohne Nath ; die Oberfläche meist feinstrahlig, der Scheitel etwas stump f,

stets zurückgebogen wie ein Häkchen; Mündung weit, fast elliptisch

Mundsaum scharf und einfach, innen mit einem weissen Wulst belegt.

Ancyllus fluviatilis, Müller. H. 2—2'%,. B. 21,,—8'“. Gehäuse kegelförmig, der Scheitel aussermittel- punktlich in ein Häkchen nach rückwärts um- gebogen , stumpfe Spitze , oline eigentliches Ge- winde, mehr dem Deckel eines Napfes gleichend , kaum merklich gestreift, gelblich- oder grünlich- braun, innen blauröthlich oder weisslich, vom Schei- tel ziehen sich hie und da einige grüne oder braune Strahlen bis zum Mundsaum , Mündung ei- rund , fast elliptisch, Mundsaum scharf , bei alten, vollkommenen Exemplaren mit Fransen besetzt. Sehr häufig in der ganzen Glanfurt und in einem Bache vor Ebenthal, an Steinen , hauptsächlich Kiesel , und Schilf sitzend.

>4

Ancyllusdeperditus, Ziegl.H. 1'/,—2“. B. 2“, Gehäuse

y

gedrückt, kegelförmig, der Scheitel aussermittel- punktlich nach rückwärts gekrümmt, fast spitzig , in der Richtung vom Scheitel zum Mundsaum strah- lenstreifig., weiss, meist mit grünem Ueberzug , Mündung fast rund, Mundsaum scharf, gerade.

In den kalten Quellen der Satnitz, nicht zahlreich. lacusiris, Drap.. H. 1“. B. 2“. Gehäuse fast in der Form eines halben Kies, der Scheitel fast im Mittelpunkte, etwas erhaben , wenig spitz, rück- wärts und unmerklich nach links gebogen, weiss- lich-gelb, dünn , durchscheinend; im lebenden Zu- stande des Thieres biegsam, wie häutig, _ getrock- net spröde und gebrechlich, Mündung länglich eiförmig . Mundsaum schneidig scharf.

Am Schilf in einer Lache nächst dem Wörthsee, doch auch in den Wassergräben, südlich von Kla- genfurt, auf Brettern.

m kt

EiB. Abtiheilumg.

Muscheln (Conchae).

Kreismuscheln (Cyclas, Brugiere).

Muschel quer, gleichklappig, gleichseitig, ziemlich stark, Wirbel sehr aufgetrieben, Schloss gezähnt; in der rechten Schale steht zu beiden Seiten des Wirbels je 1 zusammengedrückter Zahn, in der Mitte unter dem Wirbel meist 1 kleiner fast spitzer; ander linken Schale’ ist für die Aufnahme der Schlosszähne an jeder Seite eine von 2 längslaufenden Lamellen gebildete Rinne und zur Aufnahme des Mittelzahnes ein durch ein Grübchen gelheilter Zahn. Das Schlossband aussen sehr schmal.

Cyelas cornea, Drap. H. 4“. B. 5—6“. Muschel läng- liehrund, gleichklappig, gleichseitig, mehr dünn, Wirbel stark bauchig aufgetrieben, Schloss gezähnt, die beiden Seitenzähne deutlich, der Mittelzahn kaum sichtbar, oft ganz fehlend; gelblich - graubraun, mit abwechseinden dunkleren Streifen, sehr fein gestreift, vom Wirbel gegen den Rand immer dunk- ler, der Rand selbst wieder licht, Schlossband sehr schmal, Perlenmutter-bläulich.

In den Abzugskanälen bei Klagenfurt und im Stadt- kanale unter den Basteien, auch im stehenden Was- ser im Schlamme oder in den Pflanzen hängend, sehr häufig; doch im Baue verschieden, daher wir zur grösseren Bequemlichkeit unterscheiden :

»„ cornea var. inflata, Kokeil. Ausgezeichnet durch fast kugeliges Gehäuse, vorzüglich in den Abzugskanälen am Wörthsee und in den Bewässe- rungsgräben gegen St, Ruprecht bei Klagenfurt und

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Uyelas cornea var. uligin osa, Kokeil. Die gedrück- teste Form dieser Art, am häufigsten in einem moos- reichen Tümpel an der Strasse nach Ebenthal.

»„ radiata, Lam. H. 4'%,“. B. 6“. Der vorherge- henden Art im Ganzen ähnlich, nur der Wirbel et was ausser der Mitte, die Oberfläche stark gerippt, die Farbe grünnlichgrau, über die Mitte hin stets dunkler bis hornbraun, der Rand fast gelb; stark glänzend, am Wirbel manchmal zerfressen; durch das bläuliche Perlmutter sind 2-3 wndentliche Strahlen sichtbar.

Selten, im Schlamme an ausgetretenen. Stellen der Glanfurt bei Kbenthat.

calieulata, Drap. H. 4-5. B. 5-6". Muschel länglich rund, gleichklappig, Tast gleichseitig , im Alter ziemlich stark, Wirbel aufgetrieben.. rund , wie Knöpfchen über die Schale vortretend , die Schale wenig bauchig, obere und untere an den Rändern in eine sehr scharfe Schneide zusammen- tretend; fein ımd dicht gestreift, horngelb bis hora braun, die Schale zu beiden Seiten des Wirbels fast wagrecht weggezogen , Schlossbaud ziemlich deutlich.

Sehr selten und besonders gross im Abzugska- nale des südlichen Stadtgrabens von Klagenfurt.

Erbsenmnuscheln (Pisidium, Pieifier).

Muschel ‘quer, 'gleichklappig , ungleichseitig, hinten verschmälert und gegen den Unterrand jäh abschüssig; meist ziemlich stark; Schloss gezähnt, an der rechten Schale 2 ziemlich zusammengedrückte Zähne, je einer zu beiden Seiten des Wirbels, am Wirbel selbst ein kleiner Dop- pelzahn, dessen Theile in einen spitzen Winkel auseinandertreten; an der linken Schale zur Aufnahme der beiden ersten Zähme an jeder Seite 2 abgerundete Längsfalten,, die_ein _Grübchen bilden, am Wirbel ı klei- ner Zahn, der in den Winkel des oberen Doppelzahnes passt; ein äusseres ziemlich deutliches Schlossband.

Pisidium obliquum, Pfeiffer, H. 3—8'%,. B. 4-5".

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Muschel eiförmig , gleichklappig, wungleichseitig,, hinten etwas verlängert, Wirbel mässig aufge- trieben , Schlosszähne sehr deutlich ; Oberfläche stark gerippt, graulichbraun, gegen die Mitte öfters mit einem dunklen Rippenstreifen; Schlossband ziemlich lang und schmal.

In einigen Flüssen und Teichen; doch auch im Wörthsee, besonders häufig im Abflussbache eines Wäaldteiches bei Viktring. Nur durch Sieben zu bekommen.

Pisidium fontinale, Pfeifl. H. 1“. B. 1%,“. Muschel linsenförmig; sehr klein, gleichklappig, etwas un- gleichseitig, hinten nur wenig verlängert; Wirbel aufgetrieben, Schlosszähne kaum bemerklich; Ober- fläche sehr feinstreifig, fast glatt, glänzend, weiss oder gelblich; Schlossband verschwindend.

In einer kalten Quelle in der Satnitz, wo es in ei- nem sehr kleinen Raum in ziemlicher Menge vor- handen ist, auch in den Moorgründen südlich von Klagenfurt findet es sich im fliessenden Wasser.

Flussperlenmuscheln (Unio. Brug. *).

Muschel quer, gleichklappig, ungleichseitig, hinten verschmälert und ver- längert, dick, nach hinten zu dünner; Wirbel aufgetrieben; Schloss ge- zähnt; an der rechten Schale steht ein an der Spitze gekerbter, koni- scher oder zusammengedrückter Schlosszahn, und unter dem Schloss- bande liegt der Länge nach eine lange, scharfe, erhabene Lamelle oder Leiste, an der linken Schale ist für die Aufnahme des Schlosszahnes eine Grube zwischen 2 Zähnen, oder eigentlich zwischen den Hälften eines eben durch diese Grube getheilten Zahnes; ebenso zur Aufnahme jener längs laufenden Lamelle eine Furche oder Rinne, von 2 längs laufenden Lamellen gebildet; das lange, meist schmale Schlossband ist ein äusse- res, Ligamentalbucht schmal , verlängert.

Unio pietorum, Linne. H. 1),—1°/,“. B. 3—4”. Mu- schel verlängert, eiförmig, etwas bauchig, doch *) Ich stelle hier meine Ansicht über die Verwandtschaft der kärnt-

nerischen, bisher bekannten Unionen in gedrängter Kürze hin, 5

I8

nicht aufgetrieben, nach hinten lang ausgezogen, doch so, dass die Höhe Anfangs nur wenig abnimmt, endlich hinten schnell verschmälert mit schräg abge- stutzter Endigung; ziemlich stark; Oberhaut röth- lichgelb, nach hinten grünlich, mit zahlreichen, dunklen, ringförmigen Streifen; oft ganz rothbraun. Vom Wirbel zum Hintergrund laufen meist 3 mehr oder weniger deutliche grüne Strahlen; der Ober- rand ist meist gerade, der Unterrand häufig buch-

und bringe dieselben zu diesem Ende in zwei Hauptabtheilungen , nämlich: Unio pietorum L. und Unio batavus Pfeiffer. Unio pictorum, ausgezeichnet durch den schlanken, keulförmi- gen, manchmal buchtigen Bau, durch die breite Rippung, meist glatte Oberfläche (Laevigatus Küster) und die rothbraune Farbe der gewöhnlich zernagten Wirbel, kömmt im Lendkanal bei Klagenfurt vor, und wächst dort bis zu einer Läuge von 3 Zoll und darüber. (Ich spreche hier hauptsächlich von Mittelkärnten, da uns die Bivalven Ober- und Unterkärutens noch fast so gut als unbekannt sind). So wie sich aber der Kanal an den Wörthsee anschliesst, verliert sich die ursprüngliche Form des Unio pietorum gänzlich, und seine Stelle nehmen die im Kanale fehlenden longirostris Z. und platyrhinchus Rossm. und eine kleine, dem französischen Unio pietorum, ähnliche Form gesellschaftlich ein. Diese letztere zeigt noch den fast spitzigen Schnabel von Unio pietorum, ist aber stets weit kleiner kaum mehr buchlig, hat nebst dem Wirbel, der nie zernagt ist, nur 4 meist 5 braune Rinee; die Farbe der Schale ist schön gelb, gegen den Schnabel in ein helles zarles Grün übergehend und elwas schie- ferglänzend. Dagegen hat longirostris Z. wieder ganz den buch- tigen Bau des Unio pictorum, aber stets weit mehrere und schmälere Rippen, eine dunklere Färbung und gegen den stets ver- breiterten Schnabel ganz den schiefrigen Glanz des Unio pla-

tiyrhinchus Rossm. Dieser lelzie endlich zeigt den feinen, bald mehr bald weniger herabgebogenen Schnabel, ist aber sonst dem vorigen fast gleich. Unio batavus Pfeiffer findet sich

in seiner normalen Form im Wörthsee und in einem Bache bei Moos- burg; am grössten steht er im Lendkanale als Unio carinthia- cus Z. mit rölhlich grüner Epidermis. Im Wörlhsee ist er meist mit einem schiefergrauen ins olivengrüne überschlagenden Veberzug

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tig, der Vorderrand rund; das Schild ziemlich schmal uud undeutlich; der Kiel, den in der Mitte des Schildes die beiden aneinander stossenden Schalen bilden, nicht sehr stark zusammengedrückt; die Wirbel ziemlich aufgetrieben, gegeneinander ge- neigt, in der Jugend runzlich, im Alter meist zer- fressen; das Schlossband im Verhältniss zu seiner Länge schlank und schmal; die Schlosszähne ziem-

bedeckt, breitrippig und am Wirbei wellenförmig; daneben stehen Exemplare mit eben so verhältnissmässig verschmälerten und ver- vielfachten Rippen oder Ringen, wie diess zwischen longirostris und seinem Vorgänger der Fall ist, init schiefergrünem Glanz, und bilden mit ihrem sich mehr und. mehr verbreiternden Schnabel den Uebergang zu atrovirens Schmidt einerseits, während ander- seits eine verlängerte mehr kastanienbraune, häufig kleinere Form sich als badius Kokeil darstellt; doch zeigen beide nach Einwir- kung der Salpetersäure dıe schönen Strahlen des batavus. Im weitern Laufe des Glanfurlflusses, der bei seinem Ausfluss aus dem See noch Anodonten mit Unio batavus, der kleinen Form des Unio pictorum, ja selbsı Unio platyrhinchus zeigt, ändert sich dann die Form des batavus ganz, erst in badius Kok. dannin fusculus Z., während sich jede Spur von pictorum, lon- girosiris und platyrhinchus verliert. In dem Bache bei Moosburg erscheint mit wenigen, fast an Unio crassus grenzenden Exemplaren des normalen Unio batavus, die bekannte dunkle Form des Unio piscinalis Z. in schönen, volikommenen, doch am Wir- bel stets ganz zernagten Exemplaren; mit ihm zugleich die gekrümmte Form des reniformis Schmidt, in seiner vollen Ausbildung. Auch diese zeigen bei Behandlung mit Salpetersäure die grünstrah- lige Epidermis des Unio batavus. Die Schlosszähne der erstern obenbesprochenen Reihe, wie die der letzteren, stimmen gewiss nicht weniger überein , als diess oft bei Unionen einer und derselben Art der Fall ist. Das Perlenmutter der ersteren ist durchwegs schön , bläulich weiss und fein querstrahlig; das der letztern weiss oder röthlich, bei Unio decurvatus und reniformis mehr oder we- niger mit schmutzig geiben Flecken belegt. Alle kommen im tief- schlammigen Boden vor, nur die in den Bächen und Flüssen leben- den, wie Unio fusculus, piscinalis, reniformis, stecken auch im Sande und feineren Geröllee Gewiss ist die verschiedene

5*

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lich unbedeutend, sehr stark zusammengedrückt, niedrig, oben wie abgestutzt, dabei scharf und ge- kerbt; in der linken Schale ist der vordere Zalın der stärkere, der hintere meist verkümmert; die Schlosslamellen ohne ausgezeichnete Merkmahle; Ligamentalbucht ziemlich lang.

Im Lendkanale bei Klagenfurt; besonders gross und stark in einem Waldteiche bei Viktrine.

Formveränderung keine Folge des Alters; denn wollte man die kleine Seeform des Unio pictorum für den Jugendzustand desselben an-- nehmen, so müsste man ja auch annehmen, dass er sich erst in seinen alten Tagen in den Kanal zurückziehe, um sich dort gleich- sam in Ruhe zu setzen. Als Jugendzustand von longirostris ist er ebensowenig zu nehmen, da die schmälern oder breitern Ringe schon vom Wirbel an constant sind; auch habe ich diese Formver- schiedenheiten schon bei kleinen, jüngern Exemplaren gleichfalls mit allen ihren Launen bemerkt. Die splitterige Epidermis von Unio decurvalus und alrovirens aber ist wohl ohne Zweifel auf Rechnung des Alters zu setzen, da an allen jungen Exemplaren, die ich von beiden besitze, die Epidermis fest und nur schiefrig glän- zend ist. Auch kann hier von bloss localen Varietäten nicht die Rede seyn, da sich dieselben auf alle Bewohner eines bestimmten Locales gleichförmig äussern müssten, während ich die kleine Forn des Unio pictorum, longirostris, plalyrhinchus, batavus, atrovirens und decurvatus auf einem Raume von der Grösse eines Zimmers beisammen traf, ebenso auf einer noch kleineren Fläche Unio batavus, piscinalis und reniformis Worin nun der Grund dieses launenhaften Wechseispieles in der Schalenbildung der Unionen liege, wird wohl noch lange unent- schieden bleiben ; jedenfalls glaube ich, derselbe werde mehr in der individue.len Lebensthätigkeit des Thieres, als in äussern Verhält- nissen zu suchen seyn. Ich stelle also unsere Unionen so zusammen:

\ kleinere Form.

tlongirostris Z.—platyrhinchus Rossm. alrovirens Schmidt. —decurvatus Rossm. piscinalis Z. reniformis Schmidt. badius Kokeil. fuseulus Z. carinthiacus Z.

Findet man aber diese Zusammenziehung zu stark, so hätten wir fast keinen andern Ausweg, als alle solche an Einem und demsel- ben Orte beisammen stehende Formen, als Jauter selbstständige, gute Arten anzunehmen, was vielleicht noch gewagler seyn dürfle.

Unio pietorum L.

Uniobalavus Pfeif.

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Unio longirostris, Ziegel. H. 12—14“ B. 2/,—3“,

3)

Muschel keilzungenförmig, dünn; Ober- und Un- terrand einander fast parallell, besonders der letz- tere gestreckt; Vorderran:l gerundet; der Hinterrand bildet mit dem Unterrand eine fast rechtwinkliche abgestumpfte Spitze: der ganze hintere "Theil der Muschel in einen zusammengedrückten Schnabel verlängert; Epidermis bald mehr bald weniger ins Rothhraune ziehendes Olivengrün mit dichtste-

henden braunen Streifen: die Wirbel nicht beson-

ders gewölbt, meist abgerieben, auffallend weit vorstehend; Schlosszähne und Lamellen ganz dünn zusammengedrückt, messerförmig, schneidend: die ersteren scharf gezähnt: Perlenmutter schmutzig blauweiss, nicht sehr glänzend.

Im Wörthsee und nächst seinem Ausflusse in die Glanfurt.

platyrhiuchus, Rossm. H. 1%. B. 2“ 10— 3", Muschel keil- oder zungenförmig verlängert, leicht, dünn, bauchig, von beiden Seiten gedrückt; Ober- rand ziemlich gerade, etwas aufsteigend, Unter- rand nach hinten herabgekrümmt, vorn verschmä- lert gerundet, hinten in einen sehr zusammenge- drückten, breiten herabgekrümmten schiefrigen, leicht zerbrechlichen Schnabel weit ausgezogen; olivenfarbig, mit zahlreichen schwarzbraunen Ring- streifen, un die Wirbel rothbraun: Wirbel aufge- trieben, gegen eimander geneigt, sehr weit nach vorn gestellt, stets mit einer dicken Schlammkruste überzogen; Schild beiderseits durch dunkle Strahlen begrenzt, in emen scharfen Kamm zusammenge- drückt: Schlossband sehr kurz, Schlosszähne und Leisten sehr stark zusammengedrückt und messer- förmig, erstere oben abgestutzt und ausgezähnt, letztere scharf wie ein Messer; Ligamentalbucht lang und schmal; Perlenmutter blaulich. |

62

Nur im Wörthsee und wo er sich in die Glanfurt

mündet, kömmt diese schöne Muschel an seichten Uferstellen stets in Gesellschaft der vorigen, ge- rade nicht selten, aber auch nicht häufig vor.

Unio decurvatus, Rossm. H. 14“. B. 28“ Muschel

>»)

»

eiförmig verlängert, bauchig , ziemlich diek und schwer , mit schwarzbrauner metallisch= glänzen- der Oberhaut , die sich leicht abblättert, hinten schiefrig - blätterig; die vordere Hälfte sehr kurz zugerundet , die hintere in einem zusammenge- drückten Schnabel herabgekrümmt ; Schlossband ziemlich lang , etwas zusammengedrückt, auf der Wölbung mit einem dentlichen Grat; die Wirbel schön gewölbt , ziemlich dicht gegen einander ge- neigt, meist abgerieben ; Schild breit in einen mässig hohen Kamm zusammengedrückt; Schloss- zähne ziemlich kräftig, zusammengedrückt , ge- streift und besonders der rechte oben schräg ab- gestuzt, scharf und ausgezackt; die Schlossleisten stark , zusammengedrückt ; Ligamentalbucht kurz und schmal; Perlenmutter bläulich - milchweiss. Nur im Wörthsee und an seinem Ausfluss. atrovirens Schmidt. H. 13—16“. B. 2), —2'/,". Von Unio decurvatus unterscheidet sich diese Muschel nur durch folgende Merkmale: es fehlt ihr gänzlich die Herabbeugung der hinteren Hälfte; dafür ist sie hier fast noch mehr zusammenge- drückt und sehr verbreitert, so dass man sie verkehrt-eiförmig nennen kann; die Farbe ist sehr dunkel olivengrün , die Zähne etwas stärker und die Ligamentalbucht kürzer.

Gleichfalls im Wörthsee und am Ausflusse des- selben in den Lendkanal, wo er jedoch eine et- was kleinere Form und lichtere Färbung zeigt. reniformis, Schmidt. H. 1%“. B. 2), 2°". Muschel länglich nierenförmig, diek , bauchig,

Unio

»

63

schwarzbraun, gegen das Licht grünstrahlig, glanz- los, Wirbel und vordere Hälfte meist sehr zer- fressen; erstere ziemlich weit nach vorn gestellt; nach hinten in einen ziemlich gleich breiten, rund abgestumpften , zungenförmigen , etwas herabge- krümmten Schnabel verlängert; Oberrand ge- wölbt ; Vorderrand gerundet, Hinterrand herab- gekrümmt, ÜUnterrand stets, oft bedeutend einge- drückt ; Schlosszähne mässig zusammengedrückt, massig, grob ausgekerbt; Lamellen wenig scharf und schlank ; Schlossband lang; Lagamentalbucht auffallend kurz; Schild ziemlich zusammengedrückt; Perlenmutter schmutzig bläulich weiss mit gelb- grünen Flecken.

Im Ausflussbache eines Teiches bei Moosburg. batavus, Pfef.. H. 1% B. 2“ Muschel breit, eirund ,„ zuweilen eiföürmig, bauchig, gelbgrün oder schmutzig braungrün, fast stets dunkel grün- strahlig, mit dunklen concentrischen Streifen; vorn gerundet, hinten verlängert, verbreitert und meist schräg abgestuzt, die KEndigung gerundet ; Unter- rand leicht gekrümmt ; Wirbel klein, ziemlich bauchig , einander genähert, wellig - runzelig, meist unverletzt, dem Vorderrande sehr ge- nähert; Schild zusammengedrückt ; Schlossband schmal , schlank, gelbbraum ; Schlosszähne zusam- mengedrückt,. klein, an der breitern Spitze ge- kerbt, Ligamentalbucht schmal, linienförmig ; Per- lenmutter entweder glänzend weiss, oder blau- lich- oder röthlich - weiss ,„ sehr oft auch schön gelblich.

Im Wörthsee in schöner, starker Form , weni- ger ausgezeichnet im Bache bei Moosburg.

Die nun folgenden Arten sind durchaus nur als Varietäten von U. batavus zu betrachten.

piscinalis, Ziegl. H. 1”. B. 2°. Von der Stammform

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nur durch dunkelbraune Färbung und durch die et- was rauhere Oberfläche unterschieden, sonst der eigentliche U. batavus.

In einem Ausflussbache eines Teiches bei Moos- burg.

Unio badius, Kokeil. H. %,“. B. 1“. Die kleinste

Form des DU. batavus mit ganz reiner Ober- fiäche, die Epidermis meistens eine Abwechslung von gelben und grasgrünen vom Wirbel aus lau- fenden Strahlen, welche nur durch einzelne quer- laufende Ringstreifen unterbrochen sind.

An seichten Stellen des Glanfurtflusses und in den Kanälen des Stadtgrabens von Klagenfurt.

fusculus, Ziegl. H. 1“. B. 22. Geringere Grösse, dunklere Färbung, der etwas gewölbte Ober- und etwas eingedrückte Unterrand unterscheiden ihn von der Stammform.

Gleichfalls in der Glanfurt und ihren Seitenbächen, wo sie den Boden dicht besäen.

carinthiacus, Ziegl. H. 1,“ B. 2—2°/,“. Fast nur durch die Färbung von U. batavus verschie- den; rothgelb, wenig von grünen Strahlen unter- brochen; hie und da schmutzig gelb; abgerieben, fast ohne Strahlen, manchmal braungelb mit ganz dunklen Strahlen; das Perlenmutter stets gelblich- voth und glänzend.

Im Wörthsee und Leendkanal von Klagenfurt meist

gelb, am Ausflusse des letztern besonders gross, dunkel und schön strahlig; am häufigsten und mit reiner , schönstrahliger Epidermis in einem klei- nen Teiche in der Ebenthaler-Allee bei Klagenfurt, etwas abseits von der Strasse.

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Teichmuscheln (Anodonta Brugiere).

Muschel quer, gleichklappig, keil-eiförmig, ungleichseitie, dünn, hinten ver- längert und verschmälert; Wirbel meist niedergedrückt; Schloss unge- zähnt, bloss mit 2 stumpfen Längslamellen, die unter dem Schlossbande hinlaufen versehen; Schlossband äusserlich. ziemlich stark, überbaut.

Anodonta cygnaea, Lam. H. 3—4V,". B. 5-7".

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Muschel sehr gross, breit eiförmig, bauchig, voll tiefer, ungleicher Furchen und Rippen, ziemlich dünn, glänzend; Grundfarbe schmutziggelblich, mit ab- wechselnd grünen, gelbbräwmlichen und gelblichen eoncentrischen Streifen, meist deutlich mit feinen. dichtstehenden, grüngrauen, vom Wirbel ausgehen- den Strahlen bezeichnet, da wo das Schild sich an die Wölbung der Schalen anschliesst, befinden sich 3 dunkle, grüne Strahlen; innen sind die äusserlich befindlichen Furchen und Rippen ebenfalls stark sichtbar; der obere Rand etwas gekrümmt, Vorder- und Unterrand gerundet, Kinterrand etwas ver- längert, verschmälert, in einen kurzen, stumpfen Schnabel auslaufend; Schild wenig zusammenge- drückt, die untere Grenze beiderseits durch eine seichte Furche bezeichnet, die Leisten unter dem Schlossbande häufig zu monströsen Wülsten ange- wachsen; Schlossband sehr stark, wenig überbant; Wirbel wenig abgerieben, etwas aufgeshwollen, ziemlich weit nach der Mitte des Oberrandes hin stehend.

Die grösste Form dieser ausgezeichneten Art fin- det sich in einem Teiche des Schlosses Hallegg. 2 Stunden von Klagenfurt, die stärkste aber in dem v. Lanner’chen Teiche bei Krumpendorf.

intermedia, Lam. H. 3—4,“. B. 5—7° Mu- schel gross, breiteiförmig; bauchig, mit tiefen un- gleichen Rippen, von denen die sie in der Mitte

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der Schale steht; gegen den Wirbel mehr glatt; ziemlich stark, glänzend; Grundfarbe an der vor- dern Hälfte gelb mit grünen Strahlen, die hintere Hälfte ganz grün; wo sich das Schild an die Wöl- bung schliesst, stehen 2 dunkle Strahlen; die Rippen auch im Innern sichtbar; der Oberrand gerade, Vor- der- und Unterrand gerundet, Hinterrand in einen kurzen, stumpfen Schnabel verlängert: Schild \ziem- lich zusammengedrückt, einen Kiel bildend; die Lei- sten unter dem Schlossbande schmal und lang: Schlossband stark, überbaut, Wirbel wenig aufge- trieben, ziemlich nach vorn stehend: Perlenmutter am Wirbel und besonders unter dem Schilde schön rosenfarb.

In einem Fischteiche bei Krumpendorf, ziemlich selten. grossa, Ziegl. H. 2,“. B. 3V,“. Muschel sehr breit eiförmig, nicht besonders bauchig; voll unglei- cher Furchen, Rippen und Runzeln, von denen in- nen sehr wenig sichtbar ist; Grundfarbe schmutzig grünlichgelb mit nach unten laufenden grünen Strah- len; wo das in einen Kiel zusammengedrückte Schild mit der Wölbung zusammentrifft, gehen vom Wir- bel 2 breite grüne Strahlen; Muschel stark, Wirbel etwas aufgeschwollen und abgerieben; Vorder - und Unterrand gerundet, Oberrand etwas in die Höhe gezogen, der Hinterrand schnell gegen den Unter- rand abschüssig und mit ihm einen kurzen, stumpfen Schnabel bildend; Schlossband kurz, überbaut, die Schlossleisten ganz kurz, die Wirbel ziemlich nach vorn stehend.

Diese Anodonta, die der Anod. ponderosa. Pfeiff. aus der Elbe nahe steht, findet sich sehr selten in obbenanntem Teiche. _ assimilis, Ziegl. H. 3% B. 5—5',“. Muschel rauteneirund, ziemlich diekschalig, wenig bauchig,

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wenig gefurcht, vom Wirbel schief gegen den Hin- terrand mit runzeligen Vertiefungen; glänzend; vor- dere Hälfte gelblich, dünnstrahlig, hintere dieht und breit schön grünstrahlig; um die Wirbel meist rost- roth und bis zum ersten Wachsthamsstreifen grau- lich; Vorderrand gerundet, Unterrand fast gerade; Hinterrand in gerader oder concaver Linie schräg herablaufend und mit dem aufwärts gekrümmten Un- terrand einen kurzen stumpf abgerundeten Schnabel bildend; Oberrand schwach gekrümmt aufsteigend; Schild sehr zusammengedrückt, beiderseits durch dunkle Strahlen begrenzt; Wirbel mässig aufgetrie- ben, ziemlich nach vorne stehend, etwas abgerie- ben; Perlenmutter weiss, in der Wirbelgegend et- was röthlich; Schlossband stark überbaut; vordere Muskeleindrücke sehr vertieft.

Sehr selten, gleichfalls in dem Teiche bei Krum- pendorf.

fuscata, Ziegl. H. 2'/,“. B. 3'/,“. In allen der vorigen Art nahestehend, nur der Schnabel etwas länger; die Farbe schmutzig gelbgrün; die Wirbel und ein Theil der Schale stark abgerieben; die run- zeligen Vertiefungen fehlen. Ist der Anod. Ross- maessleri und Spitzii ähnlich.

In den Fischteichen bei Moosburg. cellensis, Schröt. H. 3—3V,“. B. 5—7”. Mu- schel gross, eiförmig, länglich, bauchig, dünn, zer- brechlich, gefurcht, olivengrün oder grünbraun, hin- ten vom Wirbel aus mit den gewöhnlichen braun- grünen 3 Strahlen, wodurch das Schild begrenzt wird; Vorderrand gerundet, Ober- und Unterrand meist ziemlich parallell gestreckt, letzterer oft et- was eingedrückt, ersterer seltener etwas aufsteigend; Hinterrand schräg ablaufend und mit dem sich auf- beugenden hintern Ende des Unterrandes die abge- stumpfte Schnabelspitze bildend; Schild zusammen-

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gedrückt, kielförmig, nicht sehr erhaben, meist ho- rizontal; Wirbel weit nach vorne stehend, ziemlich flach, meist stark abgerieben, wellig; Schlossband mittelmässig verlängert; Ligamentalbucht eirund, Perlenmutter schmutzig milchweiss und bläulich, oft mit hellölgrünen Wolkenflecken.

Vorzüglich schön und gross in den Teichen bei Moosburg und Hallegg; eine kleinere ähnliche Form kommt im Wörthsee und seinen Ausflüssen vor. Hierher gehören auch vetula, Ziegl. H. 2'/,“. B. 4“. Nur Varietät von A. cellensis und nur durch den mehr aufsteigen- den Oberrand, die stärkere Rippung und etwas gestreckterem Schnabel, so wie durch weniger bauchige Schalen verschieden.

In den Teichen von Moosburg, und

Anodonta deplanata, Ziegl. H.2”. B. 3—3'/,“. Gleichfalls

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nur Varietät von A. cellensis, von der sie sich nur durch die äusserst geringe Wölbung der Schalen unterscheidet.

Gleichfalls in den Teichen bei Moosburg zu finden.

rostrata, Kokeil. H. 2—3“ B. 3—6“. Muschel verlängert, fast rhomboidisch, ziemlich zusammen- gedrückt, dünn, zerbrechlich, nur der Vordertheil gegen den Rand stärker, ziemlich glänzend, ge- streift, braungelb oder hellbraun, mit entfernt steh- enden, schmalen schwarzbraunen Wachsthumsrin- gen; diehintere Hälfte in einen langen, zuletzt breit abgestutzten Schnabel verlängert; Vorderrand ge- rundet, Oberrand sehr kurz, wenig gekrümmt, oder ganz gerade ansteigend:;: Unterrand fast noch einmal so lang als der Oberrand , hinten anstei- gend, und mit dem geraden, öfters concaven, mit dem Oberrande einen stumpfen Winkel bildenden

69 Hinterrand die breite, abgestutzte Schnabelspitze bildend; Wirbel convex, wellig, meist sehr abge- rieben, sehr weit nach vorne stehend; Schild zusam- mengedrückt , erhaben, beiderseits durch 3 deut- lich bezeichnete, schwarzgrüne Strahlen begrenzt; Perlenmutter bläulich; Muskeleindrücke kaum ver- tieft; Ligamentalbucht klein, Schlossband überbaut. Diese ausgezeichnete Art ist in Seeen, Teichen, Flüssen und Bächen zu finden. Die schönste Form findet sich in den Seeen von Sittersdorf und Klop- pein; ein Bach an einem Teiche bei Moosburg liefert ebenfalls grosse Exemplare, die kleineren von ausgezeichneter, grüner Färbung. Im Wörthsee ist sie weniger schön und meist sehr abgerieben und bildet auch die Varietät: luxata, Held. In seinem östlichen Abflusse ist sie dunkelroth von der reinsten Korm; ım südlichen kleiner, dunkel- grün und besonders zart. Varietäten davon sind:

Anodonta latissıma, Kokeil. H. 3\/,“. B. 5”. Eine sehr

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verbreiterte Form im Lendkanale und im See bei Sittersdorf.

platyrhincha, Kokeil. H. 2—2Y,“. B. 5—6“. Am südlichen Ende des Wörthseees, ausgezeich- net durch den, wie bei dem gleichbenannten Unio herabgebogenen Schnabel.

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Anhang:

Kurze Anleitung für angehende Samniler,

Wenn angekaufte oder auf andere Weise erworbene bereits reichhaltige Sammlungen nebst der Freude, sich schnell im Besitze einer bedeutenden Sammlung zu sehen, auch den Nu- tzen gewähren, dass die bereits richtig bestimmten Exem- plare die genaue Kenntniss derselben erleichtern und auch für die. Zukunft als verlässliche Muster dienen: so lehrt es doch die Erfahrung, dass junge Leute derlei nur auf obbenannte Weise erhaltene Sammlungen mehr als Spielzeug behandeln und nach geschehener Aufstellung und gelegenheitlicher Zurschau- stellung dieselben häufig ganz vernachlässigen. Wem es aber um die Wissenschaft zu thun ist, der wird, nicht zufrieden mit dem blossen Besitze, jenen Weg einschlagen, der ihn am si- chersten zur genauen Kenntniss jenes Zweiges der Natur führt, den er sich zum besonderen Studium ausgewählt hat. Und hier ist das eigene Einsammeln, wenn auch mühevoll, doch das lohnendste; denn nur da ist man im Stande, die Thiere in ihren Eigenthümliehkeiten zu beobachten, nur da wird man es sich angelegen seyn lassen, das neugefundene Exemplar ei- ner genauen Besichtigung zu unterwerfen und seinen Charakter zu studieren. Zudem wächst Freude und Eifer mit jedem neuen Gelingen.

Es geschieht aber nur zu oft, dass Anfänger durch öftere ungünstige Erfolge und der Mühe und Erwartung nicht ent- sprechende Ausbeute in ihrem Eifer ermüden und endlich, in Allem nur Uebertreibung sehend, das ganze Studium als zu mühevoll und zu wenig lohnend, aufgeben. Diesem Uebelstande,

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der, wenigstens bei Conchylien-Sammilern, theils aus einer ge- wissen Unbeholfenheit im Sammeln, theils aus dem gegen manche -Orte gefassten irrigen Vorurtheile entspringt „wo ich das erste Mal nichts fand, dort ist auch sonst nichts zu fin- den”, möchte ich durch eine kurze Anleitung für angehende Sammler, verbunden mit meinen eigenen Beobachtungen, ent- gegen arbeiten. Es findet sich zwar eine gediegene Anweisung für Conchylien-Sammler in des verdienstvollen Professors E. A. Rossmaessler’s „Inconographie der Land- und Süss- wasser-Mollusken”:; da aber dieses kostspielige Werk nur we- nigen, und gerade Anfängern nicht so leicht zugänglich ist: so dürfte selbe hier doch vielen nicht unwillkommen seyn.

Ich erwähne zuerst die notwendigen Requisiten für Conchylien- Sammler:

Eine Kleidung, die man vor Beschmutzung nicht zu hüthen braucht, und welche einen allfälligen Riss verträgt, und starke, wasserdichte Stiefel sind unumgänglich nö- thig. Zum Sammeln der Muscheln bediene ich mich eines Rechens aus starkem Eisenblech, mit etwa 9— 6 breiten Zäh- nen; derselbe ist etwas gekrümmt und an den Seiten, mit Aus- nahme der Vorderseite, etwas aufgebogen, damit die Muscheln vor dem Abrutschen mehr gesichert sind. Mein Spazierstock ist, wie Fischerstöcke, um seine ganze Länge heraus zu zie- hen und der Rechen daran zu schrauben, was mich in eine ziemliche Tiefe zu den Muscheln gelangen lässt. Ein kürzerer, etwa einen Schuh langer Stab lässt sich leicht einstecken, um in Wäldern zum Aufkratzen der Dammerde den Rechen daran zu befestigen. Dazu ein Sack aus starker Leinwand, um die Muscheln, Schlamm oder dürres Laub und Damimerde aus den Wäldern darein zu geben, die man zu Hause mit Muse unter- suchen kann. Ein feines Drahtsieb vom Uinfange eines Hutes und in denselben zu stecken dient, den Schlamm darein zu sieben, wodurch ich oft selbst in Seen sonst nicht zu be- kommende Cyclas und Pisidium bekam.

Zum Einsammeln der Schnecken bediene ich mich des Schneckenbeutels, aus starker Leinwand, oben mit einem

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Holzringe und Korkstöpsel. Er wird an den Rockknopf ge- hängt und mit etwas frischem Laub oder Moos gefüllt, damit die lebendig nach Hause zu bringenden Thiere durch das Zu- sammenstossen die Gehäuse nicht verletzen. Ferners eines star- ken, breitgedrückten Glasfläschens mit Spiritus, um jene Schnecken, die man nicht lebendig beobachten will, gleich hin- ein zu geben, da sie in der Flüssigkeit vor schärferem Zusam- menstosse gesichert sind, und schnell getödtet werden. Dieses ist besonders bei zartschaligen, wie Vitrina, mancher Pupa und Clausilia, Limnaeus vulgaris etc., und bei fast mi- kroskopisch kleinen Schnecken sehr zu empfehlen; auch löst sich darin die manche oft unkenntlich machende Schmutzdecke von selbst ab, wie diess z. B. bei Pupa Kokeili, Helix aculeata etc., der Fall ist. Ein kleineres, leeres Fläsch- chen, eine Glasröhre oder Federspuhle dient zum Ein- sammeln jener ganz kleinen Schnecken, die man im lebendigen Zustande nach Hause bringen will. Weiters ist nöthig ein starkes, scharfes, spitziges Messer; denn man braucht es bald zum Zerschneiden morschen Holzes, bald zum bequeme- ren Auffassen der auf nassen Brettern sitzenden Carychium und Vertigo, bald, um aus den Steinen der Nagelflue und anderen die in den vielen Höhlungen derselben sitzenden Schne- cken, wie Paludinellen, hervor zu holen.

Zur schnelleren und bequemeren Aufgreifung mancher an- deren, wie Pupa gularis, conica, pagodula, Pomatias cinerascens und einiger Helices, dient endlich eine nicht allzufeine Pincette.

Diese Instrumente seyen entweder theilweise, jenachdem man bloss auf den Fang von Land- oder Wasser - Schnecken , oder auch von Muscheln ausgeht; bei weiteren Excursen aber sämmtlich die Begleiter des Sammlers, und können in letz- terem Falle in einer um die Schultern zu hängenden Lederta- sche bequem und sicher untergebracht werden.

Beim Einsammeln selbst hat man auf vier Stücke sein vorzüglichstes Augenmerk zu richten; diese sind; Wasser;

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Steine und Felsen; Holzstücke, Bretter und Baum- rinden; abgefallenes Laub und Dammerde.

Ein Wasser, sey es gross oder klein, Queile, Lache, Bach, Fluss, Teich oder See, ist selten ganz leer von Couchylien. In Schlamm und Gerölle herbergen Pisidium, Oyelas, Lim- naeus, Unio und Anodonta; «ie meisten Wasserpflanzen, wie Cara, Potamogeton, Nimphea und andere bieten Schutz für Planorbis und Physa; auf und unter Steinen sitzen Ancyllus und Paludina &e. Man versäume also ja nicht, jede Wasserstelle zu besichtigen und wenigstens an ein Paar Stellen Versuche mit dem Siebe zu machen; so fand ich in einem Gartenbottich den ganz neuen Planorbis cupaeco- la. Selbst die kältesten @uellen auf Alpen sind höchst wich- tig, da vorzüglich in solchen Paludinellen und an ihren Ufern manche seltene Clausilia und Helices vorkommen. Wo das Wasser, in welchem sich Muscheln befinden, seicht genug ist, thut man am besten hinein zu wathen und wit der Hand die Muscheln herauszuheben, wo es die Tiefe oder über- mässiger Schlamm nicht gestatict, wird der Rechen zu Hilfe genommen. Doch hüthe man sich, den Wassergrnnd zu ober- flächlich zu besehen; denn oft ragen Anodonten und Unio- nen nur wenig aus dein Schlamme hervor und auch diess We- nige ist oft wegen der Schmutzdecke vom Schlamme oder we- gen der ähnlichen Färbung von den Steinen kaum zu unter- scheiden. Jeder im Wasser stehende Felsen werde untersucht, jeder grössere Stein gewendet, da kleinere Schnecken meist auf der Unterseite sitzen. Die Wasserpflanzen sollen genau untersucht werden; denn die Schnecken verstehen es, sich in denselben zu verbergen, auch entgehen sonst manche der Aus- sensitzenden , wie der seltene Ancylius lacustris, dem Bli- cke nur zu leicht. Höchst wichtig sind Teichabfischun- gen, da sich bei dieser Gelegenheit «den häufig seltenen und interessanten Muscheln am besten beikommen lässt. Auch durchsuche man Flüsse und Kanäle nicht nur an einer, sondern an mehreren weit von einander entfernten Stellen, da dieselbe Species oft in demselben Gewässer ihre Form nach verschie»

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denen Standpunkten ändert, wie diess, z. B. im Lendkanale bei Klagenfurt der Wall ist.

Nichts ist für den Conchyliensammler so wichtig, aber auch nichts so mühevoll, als das fleissige Umdrehen der Steine in Wäldern und auf Bergen, besonders auf Alpen, von den handgrossen bis zur Grösse jener, die man noch zu rücken im Stande ist; denn seltene Schnecken wie Helix phalerata und ovirensis, Pupa gularis und conica, Clausilia in- terrupta, succineata &c., haben darunter ihre besten Wohn- plätze; doch begnüge man sich ja nicht mit einer oberflächli- chen Durchsuchung , sondern dringe auch möglichst in die Tie- fe, da manche Seltenheit, wie Pupa Kokeili und trunca- tella, auch Vitrinen, sich nur in den tieferen Schichten des Gesteines aufhalten. Selbst an Strassen aufgehäufte, bereits überwachsene Steine sind oft der Wohnsitz von Pupa minu. tissima, Vertigo pygmaea und anderen. Eine gleiche Aufinerksamkeit ist bewachsenen aber nicht minder kahlen Fel- sen zu widmen, und letztere, wenn es weisse Kalkfelsen sind, besonders genau zu besichligen, da manche gleichgefärbte, selbst grössere Schnecken, wieHelix Preslii und Ziegleri, obgleich sie meist frei an der Wand sitzen, einem zu flüchti- gen Blicke leicht entgehen.

Die grösste Aufmerksamkeit ist altem, besonders feuchtem Holzwerk zu schenken, seyen es nun im Waldmoose liegen- de Baumrinden und Strünke, oder alte Rinnen bei Wasserlei- tungen oder Schleussenbretter bei Wiesenbewässerungsgräben. Das kleinste Stückchen solchen Holzes dient oft seltenen Schne- cken zur Wohnung; so fand ich Helix aculeata, lucida, nitidosa, sericea, fulva und costata, Succinea am- phibia und oblonga, Clausilia ventricosa und ventri- eulosa, Carichium und Vertigo, fast nur auf der Kehr- seite solcher Breiter und Binden, die ich oft auch mit halbem Fusse im Sumpfe stehend aufsuchte. Es ist besonders zu em- pfehlen, in Sümpfe, Teiche, ja in jedes stehende Wasser und selbst in Waldwiesen alte, morsche Bretter, Schindeln und Rinden zu legen und selbe von Zeit zu Zeit zu besichtigen;

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denn sie sind das kräftigste Lockmittel für Schnecken, und man erspart sich so die Mühe eines weiteren Suchens, abgesehen davon, dass auch mancher neue Gast sich der Gesellschaft an- schliesst. Neues, lichtes Holz wird dagegen nie von Schne- cken besucht.

Das Aufsuchen der Schnecken auf und unter abgefalle- nem Laub und in der Dammerde ist zwar schwierig und braucht ein sckarfes Auge und Ausdauer, aber es ist unum- gänglich nothwendig. Ich liege oft ganze Stunden der Länge nach im Laube und nur da, wenn sich der Blick an die Farbe und Form der Gegenstände gewöhnt hat, finde ich die seltene Pupa pagodula und triplicata, Clausilia filograna, Helix pigmaea &c., nur so gelangtmanzuPupa truncatel- la, Carichium lineatum, Vitrina und anderen schätzbaren Schnecken. Im Herbste, wo sich die Schnecken mehr sam- meln, kann man auch Laub und Nadeln, sowie die Dammerde durch ein etwas gröberes Sieb in einen kleinen Leinensack durch- sieben und dann zu Hause nach Musse und Gelegenheit die Un- tersuchung in kleinen Parthien vornehmen, wobei man gewiss nie leer ausgehen wird.

Unausgebaute Gehäuse von Schnecken sind nicht in die Sammlung aufzunehmen, überhaupt nicht zu sammeln, es sey denn, dass man besondere Beobachtungen damit anstellen wollte, weil es sonst das Leben eines T'hieres nutzlos zerstören hiesse. Nur da, wo man seltene Exemplare nicht so bald wieder zu finden hoffen kann, mag man die unvollendeten Gehäuse mit dem lebenden Thiere nach Hause nehmen, um sie dort der Vollendung ihres Baues zu überlassen. Zu diesem Zwecke neh- me man Steine, Pflauzen, Moos, selbst Dammerde, worauf das Thier lebt, mit, gebe dieses zusammen in ein Zuckerglas, setze die Schnecken darein und verbinde das Glas mit einem Lein- wandlappen; später gebe man von Zeit zu Zeit frisches Fut- ter und bespritze Steine und Futter öfters mit einer in frisches Wasser getauchten Bürste. Auf diese Art gelang es mir, die seltene Helix Preslii und Pupa truncatella zum völligen

Ausbau ihrer Gehäuse zu bringen. 8*

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Diese wenigen Fingerzeige dürften einem angehenden Samm- ler genügen und bei gehöriger Anwendung der Werkzeuge, besonders aber bei guter Geduld und Ausdauer sicher zum er- wünschten Ziele führen.

Noch will ich Einiges beifügen in Betreff der zum Sam- meln günstigsten Zeit.

Die geeignetste Jahreszeit zum Einsammeln der Schnecken st im Allgemeinen ohne Zweifel der Herbst, eigentlich die Monate August, September und October; denn in dieser Zeit haben die T'hiere meist den Bau ihrer Gehäuse vollendet und beginnen sich mit der spätern Jahreszeit mehr und mehr zu sammeln. Für Muscheln ist es ziemlich gleichgiltig, wann man sie sammelt; Teichabfischungen finden ohnehin meist im Herb- ste statt, und zudem ist der Bau der Muscheln nicht wie der der Schnecken , in so kurzer Zeit, sondern erst in Jahren voll- endet; auch ist es bei Muscheln zur genauern Bestimmung stets von Nutzen, Exeinplare von jeder Grösse, von den jüngsten bis zu den ältesten zu nelimen. Sehr wichtig zum Einsam- meln der Landschnecken ist die Zeit nach einem warmen Re- gen, wo sie auf Aesung gehend, aus ihren Schlupfwinckeln hervorkommen und überall auf Gras und Moos, auf Holz und Felsen zu finden sind; was besonders von Helix, Clausilia und Pupa gilt. Doch auch hier gibt es nicht zu überse- hende Ausnahmen. Manche, besonders die auf Kalkfelsen le- bende Helix Preslii und Ziegleri, steigen nach einem Re- gen lebhaft in gleichfärbigem Kalkgerölle, um die dazwischen hervorsprossenden Pflanzen abzuweiden, und sind dann äusserst schwer zu sehen; während sie bei trockenem Wetter und selbst bei grosser Hitze sich frei an die Felsenwände und in deren Spalten anhängen und mit leicht verbautem Gehäuse den gan- zen Tag ruhig und den suchenden Rlicken mehr blossgegeben dasitzen. Auch ist zum Sammeln die Zeit des Morgens ge- eigneter, wo die Schnecken in den meist bethautem Grase viel lieber herumkriechen, während sie bei vorrückender Tageszeit und damit zunehmender Wärme die schützenden Schlupfwinkel aufsuchen.

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Und nun noch zum Schlusse ein Paar Worte über das Reinigen der Muscheln.

Ich erkläre mich weder für das Reinigen beider Schalen der Muscheln, noch für das gänzliche Unterlassen dieser Reinigung, sondern halte es für das Zweckmässigste, die eine Schale zu putzen, die andere aber mit dem ihr durch die Localität gewordenen Ueberzuge zu belassen, da derselbe oft zur richtigen Bestimmung einer Art und zur Unterscheidung derselben von blossen Localvarietäten kaum minder wichtig ist, als die klare Darlegung der reinen Epidermis. Ohne irgend einer bekannten Reinigungs-Methode nahe zu treten, gebe ich kurz das von mir bisher als das beste erfundene Verfahren an.

Wenn ich die in Wasser gesottene Muschel des 'Thieres entledigt und die eine Seite der Schale mit einer etwas stär- keren Bürste nach Art der Uhrmacherbürstehen, vom Schlam- me befreit habe, reibe ich dieselbe, nachdem ich sie früher abgetrocknet, mittelst eines weichern Zahnbürstchens mit Sal- petersäure wohl ein, nur zartere Anodonten mit verdünnter, alle übrigen Muscheln mit unverdünnter, lasse hierauf die Säu- re einige Minuten lang ruhig auf die Epidermis wirken, worauf ich die Schale nochmals mit der Bürste kräftig bearbeite; zu- letzt tauche ich die Bürste in reines Wasser und putze und bespüle auch mit diesem die Schale, die nun die reine Färbung zeigt, trockne sie mit einem reinen Tuche und reibe sie dann allsogleich ınit reinem Nuss- oder Mandel-Oel,, oder mit gerei- nigtem Klauenfette wohl ein. Das gleiche Verfahren beobachte ich mit der innern Seite der Schale. Das letzte Eintauchen in Wasser, weit entfernt schädlich zu seyn, verhindert die weitere Kinwirkung der Salpetersäure, wodurch besonders bei Anodon- ten die Epidermis später noch Blasen zieht und endlich ab- springt, und nie konnte ich bemerken, dass durch das Wasser die Farbe wieder dunkler werde. Das Einreiben mit Fett aber, abgesehen davon, dass es der Schale Glanz gibt, erhält die Epidermis weich und dehnbar und verhindert das, besonders bei schnellem Trocknen, fast unvermeidliche Springen der Schale, welches besonders der grossen Anodonta rostrata häufig

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den zarten, charakteristischen Schnabel kostet. Statt der Salpetersäure machte ich auch den Versuch mit Schwefel- säure und erhielt beinahe dasseibe Resultat; nur das Eine hat die Schwefelsäure voraus, dass sie die Epidermis weniger scharf angreift und keine Blasen zieht, doch muss man vor- sichtig damit umgehen.

Und so schliesse ich denn diese kurzen Andeutungen mit dem herzlichen Wunsche, dass sie von angehenden Sammlern beherzigt werden möchten, und der lohnende Erfolg wird sich

von selbst finden.

‚Gedruckt bei Ferd. v. Kleinmayr.

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