Dr. Ed. Lucas, Direkter des pemologeſchen Tuſtituts in Reutlingen. mit l lithographirten Tafel und mehreren Holzſchnitlen. Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage. 1 Dru und Verlag von Eugen Ulmer. en — > TB 1 eee a Be er ; er 5 n a . erlag von Gugen Ulmer in Bavensburg. Abbildungen württembergiſcher Obſtſorten. Erſte Abtheilung. Eine lan un on „ Auftrag der der K. württ. Centralſtelle für die Landwirthſchaft herausg. von Dr. Lucas Men in Reutlingen. 50 Abbildungen in Farbendruck auf 12 Tafeln. 4. cart. fl. 4. oder Thlr. 2. 12 Ngr. N — — Zweite Abtheilung. Eine Sammlung vorzüglicher Steinobſtfrüchte. 24 Abbildungen in Farbendruck auf 6 Tafeln. 4. cart. fl. 2. 12 kr. oder Thlr. 1. 10 Ngr. 3 ae der vorzüglichſten und hauptſächlichſten Trauben ſorten Württembergs. Im Auftrag der K. württ. Centralſtelle für die Landwirthſchaft herausgegeben von Chriſtian Single. 19 Tafeln in Farbendr. nebſt Text und Holzſchnitten. 4. cart. fl. 4. oder Thlr. 2. 12 Ngr. Baltet, Ch., Praktiſche Anleitung zur Baumzucht. Mit einer Einleitung von Generalconſul Ed. Lade. Mit dem Portrait des Autors und 44 in den Text gedruckten Holzſchnitten. gr. 8. broch. fl. 1. 36 kr. oder 28 Ngr. b — — Auswahl werthvoller Birnſorten. Kurze Beſchreibung und Angabe der zweckmäßigſten Cultur derſelben. Unter Mitwirkung mehrerer Mitglieder des deutſchen Pomologenvereins herausgegeben von Dr. Lucas. Zweite Auflage im Erſcheinen begriffen. Beger, Th., Gewerbliche Buchführung. Ein Hilfsbuch für Lehrer zum Gebrauch an den Fortbildungs-, Real-, Gewerbe- und Winter⸗ abendſchulen und zum Selbſtunterricht für Gewerbtreibende mit den im Verkehrs- und Geſchäftsleben gebräuchlichen Formaten, ſowohl bei den Geſchäftsbüchern, als bei den übrigen Scripturen. 92 Seiten in Folio cart., neue billige Ausgabe. 27 Nar. oder fl. 1. 30 kr. i 75 Bopp, C., Acht Wandtafeln für Phyſik für den phyſikaliſchen Anſchauungsunterricht in Volksſchulen. Zweite nach dem neueſten Stand⸗ punkt der Wiſſenſchaft und Technik umgearbeitete Auflage. Preis Thlr. 2. 12 Ngr. oder 4 fl. — — Die gemeinnützigſten Anwendungen von Naturkräften für Schul⸗ und Selbſtbelehrung, zugleich Text zu der zweiten Auflage der acht Wandtafeln für Phyſik. Dritte Auflage mit 8 colorirten Stein⸗ drucktafeln. Preis 10 Ngr. oder 36 kr. > Buck, Dr. B. R., Mediciniſcher Volksglauben und Volksaber⸗ glauben aus Schwaben. Eine kulturgeſch. Skizze. br. 36 kr. oder 12 Ngr. Clas, G., Die geognoſtiſchen Verhältniſſe und Bodenarten Württembergs in ihrer Beziehung zur Landwirthſchaft. 8. 64 Seiten. geh. 8 Ngr. oder 27 kr. N n Fries, Martin, Praktiſche Anleitung zum Zuckerrübenbau, mit 2 Abbildungen. 1868. (VIII.) 120 S. eleg. broch. 45 kr. oder 13 Ngr. Friſch, Fr., Beſchreibung der Traubenſorten Württembergs. Unter Zugrundlegung des Werkes: „Abbildungen der vorzüglichſten und hauptſächlichſten Traubenſorten Württembergs.“ 12 kr. oder 4 Ngr. Maurer, H., Das Beerenobſt. Syſtematiſche Beſchreibung der werthvollſten Stachelbeer⸗, Johannisbeer⸗, Himbeer: und Brombeer⸗ ſorten. Mit 12 Tafeln Abbildungen. Separatabdruck aus dem Handbuch der Obſtkunde. gr. 8. fl. 1. 36 kr. oder 28 Ngr. N Kurze Anleitung zum Obſtdürren und zur Mußbereitung Dr. Ed. Lucas, Direktor des pomologiſchen Inſtituts in Reutlingen. Mit 1 lithographirten Tafel und mehreren Holzſchnitlen. Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage. — 05,5 Ravensburg. Druck und Verlag von Eugen Ulmer. 1869. Vorwort zur zweiten Auflage. Die erſte Auflage dieſes Büchleins, welche im Auguſt 1857 erſchienen war, war ſchon länger bis auf eine kleine Zahl von Exemplaren ver⸗ griffen und manche Erfahrungen in den 3 Jahren ſeit ihrem Erſcheinen ließen ſich den früheren anreihen. Die 1857 als neu geſchilderte, vereinfachte Obſtdörre hat ſich inzwiſchen viele Freunde erworben und es liegen Nachrichten aus Coburg, Baden, Schleſien, Oeſterreich u. ſ. w. vor, nach denen man mit der— ſelben durchaus zufrieden war. Was aber mehr als dieß ſpricht, iſt die Nachricht, welche mir Herr Schultheiß Eberhardt von Linſenhofen mittheilte, daß in Linſenhofen und Balzholz bereits in dieſem Sommer (1860) wieder mehr als ein Dutzend ſolcher Dörren von dortigen Bauern neu eingerichtet worden ſeien, — denn das Urtheil des Landmanns iſt in ſolchen Dingen immer ſehr vorſichtig. Herr Inſpector Eichen hofer in Lichtenſtern wünſchte 1858 für ſeine Anſtalt eine gute Dörre, ich empfahl ihm die meinige mit der Abänderung, daß er den Dörrkaſten anſtatt von Holz, von Back— ſteinen — wie ich ihn jetzt auch mit beſchrieben habe — ſolle anfertigen laſſen. Derſelbe ſchrieb mir im Februar 1859 darüber Folgendes: „Sie haben im Herbſte vorigen Jahres die Güte gehabt, mir Ihr Schriftchen über das Dörren des Obſtes mit Zeichnungen zu beſſeren Dörren zuzuſenden. Ich habe danach eine Dörre auf einem unbenützten Herde aufführen laſſen, 4 breit und 4“ hoch die Außenwände mit Back— ſtein, die mittlere Unterſcheidungswand mit einer Diele, die Huͤrdchen mit Böden von Drahtgeflecht, wodurch wir eine vorzügliche Dörre bekamen, die mit ſehr mäßigem Verbrauch von Holz täglich 1 Simri trockenes, ſehr ſchönes Obſt lieferte. Wir waren ſo erfreut darüber, daß uns das Dörren eine Luſt war und daß dir Ihrer ſchönen Verbeſſerung ſehr dankbar waren. Erlauben Sie gütigſt, daß ich hiemit auch ſchriftlich Ihnen den herzlichſten Dank ausdrücke für den gütigen Rath und die freundliche Beihülfe, die Sie uns durch Ihr Schriftchen auch für unſere 100 Perſonen ſtarke Anſtaltsfamilie geleiſtet haben.“ An Obſt zum Dörren fehlt es uns in den meiſten Jah⸗ ren nicht, auch werden in Folge der beſſern Pflege der Bäume die 4 Früchte vollkommener und ſchöner, und zu jedem Zweck, alſo auch für das Dörren, geeigneter und werthvoller; allein was hilft dieſer Segen, wenn wir die Früchte in nicht ſauber ausgekehrten Backöfen halb ver— brennen laſſen, oder wenn wir ſie in Rauchdörren oder Erddörren einräuchern und geſchmackloſe, ekelhafte Früchte erlangen, oder aber wenn andererſeits das Dörren (wie in den meiſten großen Dörren) eben ſo koſtſpielig als zeitraubend iſt und die Dörre ſelbſt ein viel zu großes Kapital erfordert, wenn ſie brauchbar ſein ſoll! Pomologiſches Inſtitut in Reutlingen, den 19. Juli 1860. Ed. Lucas. Vorwort zur dritten Auflage. In den 9 Jahren, welche ſeit der Ausgabe der 2. Auflage ver— ſtrichen, wurde in dem hieſigen pomologiſchen Inſtitut wiederholt im größeren Maßſtabe Obſt gedörrt und haben ſich die beiden hier aufgeſtellten Dörren, welche ich als Schnelldörre für gewöhn— liche Haushaltungen und als neue Gemeindeobſtdörre em— pfohlen habe, in jeder Beziehung ſehr bewährt. Es iſt daher die Be— ſchreibung dieſer beiden in der Zeit ſeit dem Erſcheinen der 2. Auflage dieſer Schrift von mir neu conſtruirten und hinlänglich erprobten Dörren als eine ſehr weſentliche Bereicherung der kleinen Schrift zu betrachten. Eine früher beſchriebene größere Dörreinrichtung, die ich hier in Reutlingen vorfand, hat ſich in ſpäterer Zeit weniger bewährt und iſt eingegangen, und habe ich deren Beſchreibung daher auch weggelaſſen. Dagegen iſt auf eine neue Dörreinrichtung von Dr. Iſſartier, welche in Paris 1867 prämiirt wurde, und eine neue Dörre von J. Aichelin, Firma Fr. Flor in Stuttgart, welche 1869 in Peters⸗ burg eine Anerkennung erhielt, hingewieſen worden. Möge dieſe kleine Schrift in der neuen faſt völlig veränderten 3. Auflage ebenfalls eine freundliche Beachtung finden und zu Verbreitung guter, praktiſcher Dörreinrichtungen * eines rationellen Verfahrens beim Dörren beitragen. Pomologiſches Juſtitut in Reutlingen, den 1. Juli 1869. Dr. Ed. Lucas. I. Das Obſtdörren. Das Dörren des Obſtes iſt für alle Obſtbau treibenden Gegen— den in reichen Obſtjahren eine Sache von der größten Wichtigkeit; es können dadurch große Quantitäten von Nahrungsſtoffen für ſpäteren Verbrauch aufbewahrt und erhalten werden. Gut gedörrtes Obſt iſt eine geſunde, nahrhafte Speiſe, welche ſowohl auf der Tafel des Reichen, wie auf dem Tiſch des Armen gern geſehen wird; beſonders für Kranke iſt daſſelbe ein wahres Labſal. Während auf gewöhnliche Weiſe in Backöfen oder Rauchdörren . oder an der Luft gedörrtes Obſt nur einen geringen Werth hat und nur im Nothfall im Handel abgeſetzt werden kann, iſt ſorgfältig und rauchfrei gedörrtes Obſt immer ein geſuchter und gut bezahlter Handels— artikel, beſonders wenn auch auf die Verpackung die nöthige Sorgfalt verwendet wird. Zu einem vollkommenen Dörrverfahren gehören vor Allem gut und zweckmäßig eingerichtete Obſtdörren, und ich darf hoffen, durch die Bekanntmachung und genaue Beſchreibung einiger von mir konſtruirter, äußerſt einfacher, wenig koſtſpieliger und in ihren Reſulta— ten in der That ausgezeichneten Obſtdörren manchem Oekonomen und Gartenbeſitzer einen Dienſt zu erweiſen, zumal über den Werth der— ſelben ſchon competente Urtheile vorliegen. Der weſentliche Unterſchied meiner Obſtdörren vor den meiſten anderen Dörren liegt 1) darin, daß die Heizung aus hori— zontalen Heizkanälen beſteht, die in mehreren Zügen unter einer Eiſenplatte oder parallel über einander hinlaufen und deren Wärme gehörig gleichmäßig vertheilt in den Dörrraum gelangt. Dieſe Dörreinrichtungen laſſen ſich größer oder kleiner einrichten und ich empfehle zunächſt folgende vier Arten und zwar: 1) Die kleinere Dörre, als Herdobſtdörre zu gebrauchen, welche ca. 50 Pfund friſches Obſt faßt und täglich etwa 9— 10 Pfund gedörrtes Obſt liefert; 6 2) Die kleine Schnelldörre für gewöhnliche Haushaltungen, mit Heizung aus Eiſen und mit gemauerten Wandungen, etwa 90 Pfund Obſt faſſend und täglich 20 Pfund Dörrobſt liefernd. (Taf. I. Fig. 4.) 3) Die größere Obſt dörre mit ſelbſtſtändiger gemauerter Hei: zung aber hölzernem Dörrkaſten, in welcher 120 Pfund grünes Obſt aufgeſchüttet und täglich 20— 25 Pfd. Dörrobſt produzirt werden kann. (Taf. I. Fig. 5—9.) 4) Die Gemeindeobſtdörre, einzeln oder zu mehreren zu— ſammengebaut, jede mit ſelbſtſtändiger Heizung, in welcher jeder 2 Ctr. Obſt aufgeſchüttet werden und täglich 35—40 Pfund Dörrobſt erzielt werden können. (Taf. I. Fig. 1, 2, 3.) 1) Die kleine Herdobſtdörre. Für gewöhnliche bürgerliche wie bäuerliche Haushaltungen iſt es von großem Werth, ohne namhafte Koften für Heizung und Dörr— einrichtungen auf eine einfache Weiſe ſich in obſtreichen Jahren einige Simri gedörrtes Obſt für den Winter, wohl auch einen kleinen Vor— rath für mehrere Jahre zu bereiten. Hiefür große Koſten für eine Dörre, die vielleicht kaum drei bis vier Wochen gebraucht wird, auf— zuwenden, lohnt ſich nicht; auch wird eine ſolche Dörre gar häufig ſehr zur Laſt, wenn ſie einen beſonderen Raum beanſprucht und ge— wöhnlich muß doch in jedem Obſtjahre der Maurer wieder kommen und Manches vor Beginn des Dörrens repariren. Mittelſt der nachfolgend beſchriebenen Einrichtung iſt dieſe Unan— nehmlichkeit zu beſeitigen und man kann ſich ſowohl ausgezeichnet ſchönes und rauchfreies, als auch ein ziemliches Quantum Dörrobſt auf leichte Weiſe verſchaffen. Auch iſt die Mühe und der Holzaufwand verhältnißmäßig gering. Soll die Dörre als Herddörre gebraucht und die Hitze des Herdfeuers zum Dörren mitbenutzt werden, was ſehr vortheilhaft iſt, ſo wird der Herd in einzelnen Fällen etwas zu dieſem Nebengebrauch abgeändert werden müſſen. Aber auch der Dörrkaſten wird oft ſeine Form und Größe nach Maßgabe des Herdraumes, welcher entbehrt werden kann, und nach den Herdlöchern, erhalten müſſen. Zunächſt will ich die auf dem Herde in meiner früheren Wohnung in Hohenheim 6 Jahre lang beſtandene Einrichtung, die ſich recht gut bewährt hat, hier kurz beſchreiben. Unter dem hinteren Theile der Herdplatte, auf welche die Dörre aufgeſtellt wurde, befand ſich ein hohler Raum von 3“ 3 Höhe, in 7 deſſen Mitte eine Reihe Klucker (Backſteine von 3“ 3 Höhe, 2“ 5" Dicke und gewöhnlicher Länge) eine Art Zunge bildeten, wodurch ein getheilter Heizkanal entſtand, in welchem der ganze vom Herdfeuer abgehende Rauch ſich unter der einen Hälfte der Dörrplatte hin- und daneben wieder unter der anderen Hälfte zurückziehen konnte, wonach der Rauch durch ein Rohr in den Kamin geführt wurde. Dieſe Eiſen⸗ platte zum Dörren war 2½“ breit und eben ſo lang. Neben der Oeff⸗ nung, durch welche der vom eigentlichen Feuerungskanal, wo die Koch— häfen befindlich, abgehende Rauch in dieſen Dörrkanal eintrat, befand ſich aber auch ein kleines Schürloch, wo direct unter der Heizplatte zum Dörren auch noch beſonders etwas Feuer gemacht werden konnte und mußte, ſobald das Herdfeuer aufgehört hatte zu brennen und zu wirken. Dieſe beiden flachen, aber ziemlich breiten Heizzüge unter der Eiſenplatte gaben eine bedeutende Wärme nach oben ab, die ſo ſtark war, daß man, um nicht das Obſt der Gefahr des Verbrennens aus⸗ zuſetzen, die Eiſenplatte ½“ dick mit Sand beſtreuen mußte. Dieſer Sand muß gut ausgewaſchen und ſtaubfrei ſein. Auf dieſe Eiſenplatte wurde der hölzerne Dörrkaſten geſetzt. Der: ſelbe hat genau die Einrichtung des ſpäter beſchriebenen und abge— bildeten Dörrkaſtens und iſt von einer der Eiſenplatte entſprechenden Größe. Derſelbe mißt in der Breite 2° 3“, in der Länge 2“ 5“ und iſt 1“ 2“ hoch. Es befinden ſich in ihm 8 Dörrſchubladen, je 4 über⸗ einander, in zwei Reihen neben einander. Dieſe Herddörre wurde auf die Eiſenplatte nicht direkt aufgeſetzt, ſondern es wurden ſchmale Stücke Ziegelſtein auf die Platte in Lehm gelegt und jo ein Damm gebildet, auf welchem der Dörrkaſten aufge— ſetzt, reſp. eingedrückt wurde. Dieſer Damm muß ſich überall da herum ziehen, wo der Dörrkaſten mit der Eiſenplatte in Berührung kommt, alſo ringsum und mitten durch gehen. Der Holzverbrauch war, wenn 18 Stunden lang fortgedörrt wurde, neben dem Herdfeuer täglich etwa 12— 15 buchene, wie ge⸗ wöhnlich zum Einheizen geſpaltene Holzſcheiter und einige Stücke Torf. In dieſer Zeit wurden Aepfel und Birnen gewöhnlich ganz fertig gedörrt, Zwetſchen brauchten etwas länger, Kirſchen dörrten in 8—10 Stunden. Außer Obſt wurden Bohnen, Küchenkräuter ꝛc. auch in dieſer Dörre gedörrt. Meine Herddörre hat in ihren 8 Schubladen einen Quadratraum von 20 Fuß. 8 Da das halbgedörrte Obſt nur halben Raum braucht, jo bedarf man, um fortwährend die Dörre zu füllen, immerhin täglich das dop⸗ pelte Quantum des oben genannten Obſtes. Um das Obſt zum Dörren vorzubereiten und namentlich anch um viel Zeit zu erſparen, wird ein neues Verfahren er welches ſehr zu empfehlen it. Dieſes Verfahren iſt folgendes: Es werden die geſchälten ganzen oder geſchnitzelten Aepfel, ſowie die ganzen geſchälten oder ungeſchälten, oder in Stücke zerſpaltenen Birnen in glaſirte, nicht zu hohe Töpfe gethan, auf deren Boden ein wenig Waſſer kommt und mit den Obſt⸗ ſchalen oder einem irdenen (nicht eiſernen) Deckel zugedeckt und dieſer Topf in ein Brat⸗ oder Backöf'chen geſtellt und ſo lange darin ge— laſſen, bis die einzelnen Früchte oder Schnitze ſo weich ſind, daß ſie mit einem Strohhalme ohne Beſchwerde durchſtochen werden können. Dieß iſt bei vielen Aepfeln ſchon nach fünf Minuten, bei Birnen in 10—15 Minuten der Fall. Dieſe auf ſolche Weiſe in ihrem Dampf bereits mürb geruchen und weich gewordenen Früchte werden dann in die kleine Dörre ge— bracht und bei mäßiger Hitze vollends gedörrt. Die Luftlöcher im Deckel des Dörrkaſtens müſſen natürlich dabei geöffnet werden. Man kann auch die Dörre, eine größere oder kleinere, ſo auf— ſtellen, daß vom Herd aus durch ein Rohr der Herdrauch und die abgehende Wärme unter die ſeitwärts dicht neben dem Herd befindliche Dörre geleitet wird und dort in einem beſonderen flachen Kanale unter einer Sturzplatte ſich verbreitet, auf der die Dörre aufſteht und die 3“ oberhalb der Eiſenplatte ſich befindet, unter der dann die Hei⸗ zung iſt, und zwar in der gleichen oder ähnlichen Weiſe, wie ſie bei der größeren Dörre beſchrieben und abgebildet iſt. Es kann aber häufig die Gelegenheit zu dem Anbringen der Dörren auf dem Herde nicht geboten fein und man will doch nur eine kleine derartige Einrichtung in der Küche, neben dem Herde oder ſonſt wo anbringen, die wenig Koſten verurſachen ſoll, und leicht und ſchnell aufzurichten iſt. Hiezu empfehle ich folgende Einrichtung, die ich hier aufgeſtellt und welche ich Schnelldörre für gewöhnliche Haus— haltungen genannt habe. 9 2) Die gemauerte Schnelldörre für gewöhnliche Haushaltungen. f (Taf. I. Fig. 4.) Man läßt entſprechend dem Raum aus ſtarkem Eiſenblech den ganzen Heizcanal mit Unterſeite und Decke anfertigen und auf beiden Flächen dann alte Ofenplatten befeſtigen, während die Heizung (Wolf) die Seitenwände und die Zwiſchenwände nur aus ſtarkem Eiſenblech beſtehen. Die Heizung ſieht dann genau aus wie Fig. 5, wenn man ſich die ſämmtlichen Wände von Eiſen und ebenſo die inneren Gänge von Eiſen ſtatt von Mauerſtein denkt. Die Größe dieſer Heizung beſtimmt die Größe der Dörren und kann die Dörre etwa 3“ lang und 2½“ breit ſein, wie eben der Platz in der Küche dazu da iſt. Man ſtellt die Heizung etwa 2½ vom Boden, daß der Dörrkaſten, der darüber kommt, eine recht bequeme Höhe hat. Dieſer Heizkanal wird nun an einem paſſenden Raum jo einge⸗ mauert, daß derſelbe nur an ſeinem vordern Theil und an dem ent- gegengeſetzten andern Ende von Backſteinen umſchloſſen iſt, an den Seiten aber frei bleibt, d. h. daß er von den Einfaſſungsmauern, die ſich an der Seite hinaufziehen, nicht berührt wird. Die 4 Mauern werden bis ¼ über den Heizkanal ringsum in die Höhe geführt und darauf nun der hölzerne Dörrkaſten geſetzt. Durch den unter dem Canal befindlichen Raum, der zugleich als Aſchenloch dient, dringt ſtets Luft zu dem Dörrkanal, welche ſich hier ſtark erhitzt und das Trocknen des Obſtes vermittelt, während die feuchte Luft durch Dampf— abzuglöcher im Deckel des Dörrkaſtens abgeleitet wird. In dem untern Theil der 4 Mauern werden einige Oeffnungen gelaſſen (b, e.), durch welche kalte Luft einſtrömt, die an dem Heizkanal erhitzt, die darüber befind— lichen Dörrhurden durchzieht und ſehr ſchnell und gut dörrt. Die Heizkanäle werden wie bei den anderen Dörren mit Sand beſtreut, welcher gut gewaſchen und nicht ſtaubartig ſein ſoll. Da wo hölzerne Dörrkäſten nicht beliebt werden oder nicht anzu⸗ bringen ſind, werden die Seitenmauern und die Rückmauer ſo hoch geführt, daß, nachdem über dem Heizkanal 78“ Raum iſt, die erſte Dörrhurde zu ſtehen kommt und darüber noch 3 Hurden gebracht, alſo im Ganzen 4. Der obere Boden (Deckel der Dörre) wird von ſtarkem Holz gefertigt und außerhalb mit Blech beſchlagen, ſo auch die Thüre. Die hieſige jo eingerichtete Schnelldörre hat folgende Maße: Höhe 3½“, Tiefe 3“, Breite 2¼“. Bei 2“ über dem Boden liegt der eiſerne Heizfanal. Der Raum unter demſelben iſt hohl und enthält * 10 nur unter der Heizung das Aſchenloch. Durch eine Oeffnung am Boden wird ſtets Luft zugeführt, welche ſich an den heißen Eiſenplatten der Dörre erhitzt und als heiße trockene Luft ſodann in die Dörre eintritt. Der Dörrraum enthält wie geſagt 4 Hurden übereinander. Wird nicht gedörrt, ſo dient der Dörrraum als ein Aufbewahrungs⸗ kaſten und die ganze Dörre als Tiſch, indem die oben befindlichen Dampf— abzüge weggenommen und Schieber über die Oeffnungen gebracht werden. Eine ſolche Dörre koſtet etwa alles zuſammen 22—25 fl. und dörrt ganz ausgezeichnet gut und ſchnell. Aus letzterem Grund darf aber nur langſam und zwar mit Lohkuchen, Torf oder mit wenigem hartem Holz, nicht aber mit Tannenholz oder Steinkohlen geheizt werden, da ſonſt die Früchte gar leicht verbrennen wurden. 3) Die größere Obſtdörre für Haushaltungen. (Taf. I. Fig. 5—9.) Die beigegebenen Abbildungen zeigen ein ſehr deutliches Bild dieſer Dörreinrichtung, welche ſich für größere Haushaltungen, zum Aufſtellen in Gemeindebackhäuſern, Waſchhäuſern, geräumigen Küchen ſehr gut eignet, und da ſie durchaus nicht ſchwierig aufzuſtellen iſt, nach Vollendung des Dörrgeſchäfts weggenommen und irgendwo auf— bewahrt werden kann. Das ganze Geſchäft des Aufſtellens der Dörre, nämlich das Aufmauern der Heizung und Aufſtellung des Dörrkaſtens, nimmt nur 1—2 Maurertagelohne in Anſpruch. Hier iſt der Dörrkaſten von der Heizung ganz getrennt. Wir wollen zuerſt den Dörrkaſten näher betrachten. Derſelbe mißt in der Höhe 15“, iſt 36“ breit und hat eine Länge von 4 Fuß. Er enthält zwei neben einander liegende Reihen von je 4 Schubladen, welche ein hölzerner, von gut in einander gefügten Bret⸗ tern gebildeter Kaſten ohne Boden umſchließt, der an der Vorderſeite durch zwei mit Charnierbändern befeſtigte Thüren abgeſchloſſen iſt. Eine Zwiſchenwand theilt die Dörre in zwei gleich große Hälften, von denen die eine, die über der Heizung befindliche, die heiß ere, die andere, neben der Heizung liegende, um einige Grade weniger heiß iſt. In dem, den Dörrkaſten nach oben abſchließenden Brett find für jeden Dörrraum 4 Oeffnungen, durch welche die feuchte Luft abge⸗ leitet werden kann, und welche durch Schieber oder, wie hier, durch eine verſchiebbare Latte verſchloſſen und nach Belieben mehr oder weniger geöffnet werden können; noch beſſer find 1½“ weite, 1“ hohe Röhren, welche auf die Löcher aufgeſetzt werden, da dieſelben den Dampf noch - 11 ſchneller ableiten und zugleich den Zutritt kalter Luft von oben in den Dörrraum verhindern. Mit dieſen Dunſt abführenden Oeffnungen korreſpondiren andere Oeffnungen, welche unterhalb des Dörrkaſtens und dicht über der Heizung (Fig. 8 e) angebracht ſind, durch welche heiße, trockene Luft einſtrömt. Auch dieſe können nach Bedarf durch eingefügte Steine geöffnet oder geſchloſſen werden. Um aber auch von einer jeden Schublade die ſich ent- wickelnden Waſſerdämpfe ſchnell abzuleiten, befinden ſich in jeder Latte, welche den Dörrſchubladen oder Hurden als Unter- lage dient, ebenfalls da, wo oberhalb jene vier Oeffnungen ſind, Aus⸗ ſchnitte, durch welche der Dampf leicht in die Höhe geführt werden kann, wie dieß Fig 8 hh der Abbildung näher angibt. Die Hurden oder hier richtiger Dörrſchubladen find höchſt einfach eingerichtet; ſie beſtehen aus vier gut verbundenen dünnen Latten und haben als Boden dünne, hölzerne, runde oder 6= oder Seckige Stäbe, wie gewöhnliche Blumenſtäbe geſchnitzt, ungefähr von der doppelten Stärke eines Bleiſtifts, welche, wie es beliebt, der Länge oder der Breite nach angebracht werden können. Bei der Länge nach laufenden Stäben werden dieſe auf die drei unteren Quer— leiſten aufgenagelt (Fig. 7). Breite kleine Latten taugen durchaus nicht, trotzdem, daß man ſolche noch häufig findet, da hier die zu dörrenden Früchte zu feſt aufliegen und die Luft zu wenig Durchzug hat. In der Holzmanufaktur in Alpirsbach, O. A. Oberndorf, wurden früher ſolche Dörrhurden mit eckigen Stäben gefertigt der [Fuß etwa zu 8 kr. Es koſtete eine Schublade 4“ lang und 1½“ breit 48 kr. Ein häufig vorkommender Fall iſt aber, daß man Dörrhurden bereits beſitzt oder ſolche von andern Dörren erwerben kann. Dieſe laſſen ſich gar wohl zu einer ſolchen Dörre verwenden, indem man den Dörrkaſten nach ihnen einrichtet und denſelben Y,‘ breiter und länger, als die vorhandenen zu zwei neben einander gelegten Dörrhurden meſſen, macht und die Höhe ſo einrichtet, daß gerade vier dieſer Schubladen über einander zu liegen kommen, wobei aber immer mindeſtens 1—1½ Zoll Zwiſchen⸗ raum von einer zur andern Dörrhurde bleiben muß. Der hier abgebildete und ſo eben beſchriebene Dörrkaſten kann, wie ſchon angedeutet, in Länge oder Breite, nach Bedürfniß oder Wunſch verändert werden. 12 Nun wollen wir die Heizung betrachten (Fig. 5). Es ift hier ein ho⸗ rizontaler Heizkanal mit mehreren Zügen, der die Wärme unter einer Eiſenplatte hin führt, welch letztere dieſe in den Dörrraum abgibt. Dieſer Kanal, deſſen Züge aus der beigefügten Zeichnung ſehr deutlich erſichtlich ſind, hat bei dieſer Dörre im Ganzen eine Länge von 12 Fuß. Er iſt gebildet durch auf eine Steinplatte oder einen Boden von Ziegel⸗ ſteinen, die in Lehm gelegt ſind, aufgeſtellte Klucker (Backſteine 3“ 3“ hoch und 2“ 5“ dick, alſo etwas dicker wie die gewöhnlichen Mauerſteine), und demnach iſt die innere Höhe des Kanals 3“ 3 Dec.⸗Maß. Die die inneren Züge bildenden Klucker werden oben an beiden Seiten etwas zugeſpitzt, damit die Eiſenplatte möglichſt gleich⸗ mäßig die Wärme erhalten kann, wodurch dann unten ſchmälere und oben breitere Kanäle entſtehen, welche eine ſtärkere Wärmemittheilung in dem Dörrraum ermöglichen. Der erſte Kanal zunächſt der Heizung hat die doppelte Breite der zwei andern Züge, er iſt faſt 2“, die andern jeder nahezu 1“ breit. Die Feuerung ſelbſt iſt ſehr einfach; jedes nicht zu große Schür⸗ loch von einem Herd, mit Roſt verſehen, könnte dazu dienen, oder man könnte den untern Kaſten eines Circulirofens ſo anbringen, daß ſeine ganze Hitze ſich in den Kanal zöge, ſo wäre die Heizung fertig. Ein ſolcher, und zwar mit Backſteinen ummauerter Ofen wäre in jeder Hinſicht zu empfehlen, ſehr ſchnell aufzuſetzen und wegzunehmen. Weſentlich iſt aber, daß von dem Wolf oder dem Heiz— loch eine kurze und raſche Steigung des Rauchs in den Heiz⸗ kanal ſtattfindet, damit erſterer gut durchziehe und ſeine Hitze an der Eiſenplatte recht vollkommen abgeben könne. Es können gute alte Eiſenplatten von Oefen oder Herden recht wohl für dieſe Heizung dienen, nur nicht zu dünne Platten und nie⸗ mals bloßes Sturz⸗ oder Eiſenblech. Letzteres wirft ſich und leidet die Wärme nicht gleichmäßig, wie ich dieß bei einem früheren Verſuche fand. Es iſt jedenfalls gut, inſofern man, wie es bei altem Material gewöhnlich der Fall ſein wird, mehrere Eiſenplatten neben einander legen muß, dieſe mit ſchmalen Blechſtreifen zu verbinden. Auf dieſe Eiſenplatte wird nun ringsum eine Reihe Klucker flach aufgelegt, natürlich in Lehm, ſowie eine ſolche Lage mitten über die Eiſenfläche hin gebracht und auf dieſe kommt eine Lage von Lehm mit etwas Aſche und Ziegelmehl vermiſcht und in dieſen Kitt drückt man nun den hölzernen Dörrkaſten ein, ſo daß er gut feſtſitzt. In einige der unten liegenden Klucker werden Löcher eingehauen (8 ee), die zur 13 Zuleitung trockener Luft dienen, welche ſich, indem ſie über dieſe ſehr heißen Steine geht, erhitzt, als heiße trockene Luft in den Dörrraum eintritt und eine Luftſtrömung veranlaßt, die zum Dörren weſentlich iſt. Dieſe Oeffnungen werden nach Bedarf geöffnet oder mittelſt paſſender Steinſtücke geſchloſſen. Auf der ganzen Eiſenplatte wird ½ Zoll hoch gut gewaſchener. ſtaubfreier Sand aufgeſtreut, der einestheils eine zu ſtarke Ausſtrö— mung der Hitze mäßigt, anderntheils verhindert, daß etwa herabfallendes Obſt oder herabträufelnder Saft auf die heiße Platte falle und ver- brenne, wodurch das ganze Obſt einen brenzlichen Geruch erhalten würde, auch die Dörrſchubladen leicht verbrennen können. Der Rauch, der aus dem Heizkanal abzieht, wird durch ein Ofenrohr abgeleitet und in den Schornſtein geführt. Wir fügen nun in Folgendem einige Gutachten über letztere Dörre bei: 1) Von Herrn Schultheiß Eberhardt in Linſenhofen. „Da ich überzeugt bin, daß es Sie intereſſirt, Nachricht über meinen neu erbauten Dörrofen, den ich nach dem von Ihnen erhaltenen Modell fertigen ließ, zu erhalten, ſo beehre ich mich, Ihnen mitzutheilen, daß der Dörrofen allen Wünſchen vollkommen entſpricht; die Kirſchen ſind in 7—8 Stunden vollkommen fertig, der Holzver— brauch ſehr mäßig und die dürre Waare ausgezeichnet ſchön und vom beſten Geſchmack. Ich ließ dieſer Tage die zwei großen, nach älterem Syſtem im hieſigen Gemeindebackhaus befindlichen Dörröfen wieder repariren und ſogleich in Thätigkeit ſetzen; ſo froh man aber früher an denſelben war, ſo will ſie jetzt Niemand mehr, da man ungleich mehr Holz braucht und unter 20—24 Stunden die Kirſchen nicht fertig bringt.“ Weitere gefällige Angaben über dieſe Dörre, die mir der Schreiber obiger Mittheilung bei einem Beſuche zu machen ſo freundlich war, mögen zur Ergänzung und Beſtätigung dieſer frühern Nachricht dienen. Zugleich muß ich bemerken, daß die vorgezeigten gedörrten Kirſchen den ungetheilteſten, allgemeinſten Beifall fanden und von Jedermann als „ganz ausgezeichnet ſchön“ bezeichnet wurden. Der Dörrofen iſt 4 4“ Yang, 3° 5" breit und 1½ hoch. Der Holzverbrauch iſt, auf die Waare, die gedörrt wird, berechnet, etwa halb ſo groß, wie ſonſt. Der Heizkanal erhielt zur Erlangung eines 14 ſchnelleren Zuges eine keine Steigung und die Dampfabzugslöcher im Deckel wurden vergrößert und ungefähr 1½ Zoll weit gemacht, da der ſchnelle Abzug der naſſen Dämpfe ſich als Hauptſache, beſonders beim Kirſchendörren, gezeigt hat. Durchſchnittlich wurden bei einigem Fleiß und Aufmerkſamkeit immer in 8 Stunden die Kirſchen gedörrt. Was den Preis der Dörre anbetrifft, ſo kam eine ganz neue Dörre von dieſer Größe auf 36—40 fl. Auf die Frage nach dem Abſatz der gedörrten Kirſchen theilte man mit, daß dieſelben zu 12½—144 fl. per Centner von einem Händler aufgekauft worden ſeien, bereits aber Beſtellungen, à 16 fl. pro Centner, gemacht würden. Ein ſolcher Händler habe allein in einem Tage für 3000 fl. dürre Kirſchen aufgekauft. 2) Von Herrn Schultheiß Claß in Beuren erhielt ich über die dort eingerichteten Dörren folgende Notizen: „Die nun dort eingerichtete Dörre hat eine Breite und Länge von je 4“ und eine Höhe von 1‘ 8" 5". Sie iſt ganz, wie das Modell es angegeben, eingerichtet, nur wurde zwiſchen der Eiſenplatte und der erſten Schublade ein Raum gelaſſen, welcher 7 Zoll beträgt, und in den Leiſten, auf denen die Schubladen laufen, in gerader Rich- tung von der unterſten Leiſte an und auf die Luftlöcher oben hinzielend, zur beſſeren Ableitung der feuchten Dämpfe längliche ſchmale Oeff⸗ nungen eingeſchnitten. In einem gleichen Dörrkaſten, ohne ſolche Zuglöcher an den Schubladen, dörrten die Kirſchen nicht ſo gut. Ein weiterer Grund der minder guten Wirkung außer dem Mangel an dieſen Oeffnungen mag auch darin zu ſuchen ſein, daß die Schubladen hier zu nahe übereinander laufen, was wohl zu beachten iſt. In einem Dörrkaſten mit nur auf jeder Seite 3, alſo im Ganzen 6 Schubladen, und jenen ſeitlichen Dunſtabzügen dörrten die Kirſchen jo gut, daß immer die ganzen Schubladen auf einmal nach ca. 6 Stunden Dörr- zeit ab geleert werden konnten, ohne daß noch ungedörrte Früchte vorhanden geweſen wären. Der Verbrauch beträgt etwa die Hälfte gegen das hier gebräud- liche Dörren im Backofen. Die durchſchnittliche Dörrzeit war 6—8 Stun⸗ den; bei der mit den Zuglöchern eingerichteten Dörre wurde ſogar in 5—6 Stunden vollkommen abgedörrt. In Beuren koſtete eine Dörre ganz neu mit Kaſten von eichenem Holze 28 fl., von altem Material etwa 16—18 fl. Dieſe Dörren befriedigen ſehr und finden ſolchen Beifall, daß in der nächſten Zeit wenigſtens 20 allein in Beuren eingerichtet werden, namentlich auch zum Zwetſchendörren.“ 15 Herr Schultheiß Claß hat nun ſpäter bei vollſtändiger Beibe⸗ haltung der Heizungszüge, den Dörrkaſten von Backſteinen aufmauern und je 4 runde, eiſerne Stäbe durch die ganze Dörre quer durchgehen laſſen, auf welchen die Schubladen laufen. Er rühmt dieſe Einrichtung ganz beſonders als ſehr praktiſch. 4) Nene Gemeinde⸗Obſt⸗Dörre. (Taf. I. Fig. 1, 2 und 3.) Im nachfolgenden gebe ich eine genaue Beſchreibung einer von mir im Jahr 1860 conſtruirten Gemeindeobſtdörre, welche ſich in nun⸗ mehr bald 10jährigem Gebrauch als ganz vorzüglich bewährt hat und auch nach ſtattgehabter techniſcher Prüfung Seitens der K. Staats⸗ behörde einer öffentlichen Belobung für würdig erkannt wurde. In⸗ zwiſchen find ſolche Dörren auf meinen Rath und nach meinen Angaben in verſchiedenen Orten errichtet worden und alle darüber eingelaufenen Nachrichten beſtätigen einſtimmig die ausgezeichneten Leiſtungen derſelben. In Folge einer anderweitigen Benützung des früheren Dörrlocales mußte die erſte Dörre 1862 in einem andern Raum neu errichtet werden; ich wußte dabei nicht die kleinſte Abänderung mehr anzu⸗ bringen und wüßte auch heute nach neuen wiederum gemachten viel- fachen Erfahrungen nichts daran zu verbeſſern. Vergleiche ich dieſe Dörre mit allen den mir inzwiſchen bekannt gewordenen neuen Dörreinrichtungen, ſo muß ich bei der unparteiiſchſten Beurtheilung bekennen, daß ſie in Bezug auf die Einfachheit und den Preis ihrer Einrichtung, in Bezug auf ihre Leiſtungen, ſowie in Bezug auf den ſehr mäßigen Verbrauch von Heizmaterial nicht nur hinter keiner ihrer Schweſtern zurückſteht, ſondern dieſelben jedenfalls in viel⸗ facher Hinſicht mehr oder minder übertrifft. Um übrigens nicht blos auf mein eigenes Urtheil zu fußen, füge ich einige Stellen aus mir zugekommenen Berichten und Gutachten bei. Ich erlaube mir nun zunächſt die Anforderungen, welche man an eine gute Gemeindeobſtdörre zu machen hat, kurz zuſammenzu⸗ ſtellen, damit Jedermann um ſo ſicherer beurtheilen könne, ob die neue Dörre denſelben vollſtändig entſpricht: 1) Dieſelbe muß ſo eingerichtet ſein, daß mehrere Gemeinde⸗ glieder zugleich, doch bei völlig abgeſchloſſenem Dörrraum und mit ſelbſt⸗ ſtändigen verſchiedenen Feuerungen ihr Obſt dörren können. 16 2) Die Feuerungen und deren Kanäle müfjen gut heizen, guten doch nicht zu ſtarken Zug haben, leicht zu reinigen und zu behandeln ſein. 3) Die Feuerung muß ſo eingerichtet ſein, daß mit aller Art von Feuermaterial (außer Koaks und Steinkohlen), alſo Holz, Holzabfällen, Lohkuchen, Treberkuchen, Torf, Reißach geheizt werden kann. 4) Es muß jede Dörre wenigſtens 4—5 Simri S 150—180 Pfund grünes Obſt aufnehmen und in längſtens 24 Stunden voll⸗ ſtändig abdörren und dazu höchſtens an Feuermaterial im Betrag von 30 kr., alſo per Centner 12—15 kr. gebrauchen. Dies wären z. B. um 7 kr. (2 Sgr.) kleines Aſtholz und 80—100 Lohkäſe, wie ſie hier angewendet werden. Mit dieſem Holzaufwand werden aber zugleich noch etwa ½ Ctr. Obſt halb gedörrt, welches nachgefüllt wird, jo daß der wirkliche Holzbedarf für 5 Simri ſich nicht höher als 28—36 kr. (8-10 Sgr) berechnen darf. 5) Jeder Rauch muß von dem Innenraum der Dörre ſorgfältig entfernt ſein. 6) Die Schubladen müſſen jo placirt fein, daß das Dörren mög- lichſt gleichmäßig erfolgt und bei gleich großen Früchten ein Ausleſen möglichſt erſpart werden kann. 7) Die Wärme muß überall möglichſt gleichmäßig wirken. 8) Für Abzug der feuchten Luft, ſowie für eine fortwährende Luftſtrömung im Innenraum und gehörigen Zutritt trockener Luft muß Sorge getragen ſein und letztere genau regulirt werden können. 9) Eine ſolche Dörre darf nicht über 56 fl. = 32 Thlr. koſten und muß in jeder Waſchküche u. ſ. w., ohne zu viel Raum zu bean⸗ ſpruchen, aufgeſtellt werden können. Dieſer Preis ermäßigt ſich noch für jede Dörre, wenn mehrere an einander ſtoßend errichtet werden. 10) Es muß die Dörre in ihrer Konſtruktion ſo einfach ſein, daß ſie jeder einigermaßen geſchickte Maurer nach der Zeichnung oder einem Modell leicht herſtellen kann und muß ſelbſtverſtänd— lich den feuerpolizeilichen Vorſchriften entſprechend eingerichtet werden können. Beſchreibung der neuen Gemeindedörre. Von dieſer Dörre, welche ganz den oben geſtellten Anforderungen entſpricht, gebe ich hier eine genaue Zeichnung. (Fig. 1, 2 und 3.) Dieſe Dörre kann als einzelne, oder in Verbindung mit meh— reren gleichen Dörren, als Gemeindedörre aufgeſtellt werden. Die Abbildung Fig. 1. zeigt 2 an einander gebaute ſolche Dörren; dieſelben 17 ben die Mittelwand gemeinſchaftlich; ſo können 5, 10 und mehr en an einander gebaut werden, wodurch die Wirkung jeder ein⸗ seinen Dörre nur noch erhöht wird. Die hier aufgeſtellte Mufterdörre iſt 5“ 5“ hoch, 2“ 3“ breit, 4, 5“ tief und bedarf alſo eines Kubik⸗ raumes von 61,5%. In einer Waſchküche mit einer Wand von 127 Länge können demnach 6 ſolcher Dörren aufgeſtellt werden (da 3“ Seitenwandbreite je für 2 Dörren gelten). | Das Mauerwerk der Heizung beſteht aus gewöhnlichen Mauer⸗ ſteinen, das der Wandungen des unteren Kanals und der Kamine aus Kluckern oder ſogenannten Kaminſteinen (ſiehe pag. 8). s Jede Feuerung iſt für ſich abgeſchloſſen, hat als Thure ein Schiebergeſtell (Fig. 1a), einen Roſt und Aſchenloch (Fig. 2 und 3b) und mündet, wie aus der Zeichnung erſichtlich, am Ende des Roſtes ziemlich raſch ſteigend in den erſten Kanal ein. Dieſe Steigung iſt erforderlich, um dem abziehenden Rauch die nöthige Schnelligkeit zu geben, daß er die 3 horizontalen Kanäle gehörig durchziehen kann. Auch findet bei dieſer Einrichtung, da die Steinplatte, welche die Steigung ſowie die eiſerne Canaldecke bildet, ſich ungemein erhitzt, eine nochmalige Verbrennung des abziehenden Rauches ſtatt und die Folge iſt ein nur ſehr langſames Verrußen der Kanäle. Der die Heizung umgebende Unterkörper (Fig. 1, 2,3 J) iſt mit trocknem Schutt und Steinbrocken gefüllt und bildet einen Nachwärmer, indem ſich dieſe Maſſe allmählich erhitzt und ihre Wärme noch lange, nachdem das Feuer erloſchen, in reichem Maße dem Dörraum mit⸗ theilt. Dieſer Unterkörper iſt oberhalb mit Dachplatten belegt und von 2 Reihen liegender Klucker begrenzt, welche die Umfaſſung des mit einer ſtarken gußeiſernen Platte bedeckten erſten Heizkanals bilden. Dieſer iſt 2 Fuß breit und nur 2½ Zoll hoch, alſo die Hitze ſehr geſpannt. Fig. 2 zeigt bei q einen Stein, welcher mitten in dieſen Heiz⸗ kanal gelegt iſt; derſelbe iſt ein gewöhnlicher Klucker und an beiden Seiten elliptiſch zugeſpitzt. Er dient dazu, den Strom der Hitze zu - theilen und ihn gleichmäßiger unter der ganzen Eiſenplatte zu verbreiten; eine durchaus nothwendige Einrichtung. Die Eiſenplatte iſt mit gutgewaſchenem Sand überſtreut. Dies iſt abſolut nöthig und ſollte feuer polizeilich ſtets geboten ſein, indem jeder Stiel, jeder Tropfen Obſtſaft, jeder Schnitz, der auf die Platte herabfällt, ſofort glüht und Funken herumwirft, welche die Schubladen, ſelbſt wenn ſie 8“ davon entfernt ſind, entzünden. In der hieſigen ſtädtiſchen Dörre, bei welcher die Schubladen ſehr weit 2 Lucas, Obſtdörre und Muß bereitung. 18 vom Heizkanal entfernt find, brannte früher alle paar Tage eine Schub- lade an; ſeitdem Sand aufgeſtreut wurde, nicht mehr, ob⸗ gleich das Dörren nicht im geringſten beeinträchtigt wurde. Ohne Sand würde da, wo das Feuer die Eiſenplatte berührt, Alles verbrennen. Sand iſt unerſetzlich und abſolut nöthig zur gleichen Wärmevertheilung, ſobald das Feuer durch Eiſenplatten ſeine Hitz direkt in den Dörraum abzugeben hat. Der Rauch ſteigt, nachdem er den Raum unter der Eiſenplatte durchzogen, in einem ſchiefen kleinen Kamin an der Hinterwand der Dörre in die Höhe und tritt in den 1½¼“ über dem erſten Heizkanal befindlichen zweiten Kanal ein. Dieſer iſt (wie auch der dritte) von ſtarkem Sturzblech, 1½“ breit und durch eine Zunge in 2 gleiche Theile abgetheilt; in der einen Hälfte zieht ſich der Rauch nach vorn hin, in der andern wieder nach der Hinterwand zurück und tritt in ein zweites kleines Kamin, welches ihn ſenkrecht zum dritten Rauchkanal leitet, in welchem er in gleicher Weiſe zweimal den Dörrraum durchzieht und dann durch das Rauchrohr abgeführt wird. Der Rauch macht einen Weg von 24 Fuß, bis er die Dörre verläßt und hat alſo Gelegenheit, ſeine Wärme möglichſt zu ver⸗ theilen und abzugeben. Dieſe 2 obern Heizkanäle ruhen hinten auf dem ſie theilweiſe umſchließenden Gemäuer, in der Mitte und vorn am Eingang aber ruhen ſie auf 2 Eiſenſtäben (Fig. 3 h h.), die die Dörre wie ſoge⸗ nannte Schlautern durchziehen und ihnen zugleich Feſtigkeit geben. Somit iſt jede Dörre in drei Abtheilungen getheilt; jede derſelben enthält 3 Dörrhurden von je 6 [ Flächenraum. Da dieſe Schubladen hier in der Größe fertig angekauft werden konnten, wur⸗ den ſie nicht größer genommen. Es ändert dieß im Ganzen nichts. Es wäre nicht möglich geweſen, fo ſchnell die Dörre in Stand zu bringen, wenn man neue Dörrhurden hätte beſtellen müſſen. Die Dörr⸗ hurden laufen auf Schieferplättchen; ſtatt dieſer dienen noch beſſer ſchmale Eiſenſtäbe von etwas ſtarkem Bandeiſen. Jeder Dörrraum iſt durch eine hölzerne Thür abgeſchloſſen, Fig. 10, welche mit einer Schlagleiſte verſehen und möglichſt gut ſchließend fein muß. Der Hauptluftzug iſt dicht über der Eiſenplatte unten (Taf. 2 Fig. 1 i. i.) und die hier eintretende Luft durchdringt die 3 Dörrräume, erhitzt ſich immer wieder bei jedem Heizkanal und tritt mit Feuchtig⸗ keit geſättigt durch 2, je 2½“ in Lichten meſſende hölzerne 2½“ hohe 19 Kamine ins Freie, welche durch Schieber nach Belieben geöffnet oder geſchloſſen werden können. (Fig. 1 und 2 k. k.) Die Dörre iſt mit einem Deckel von Holz gedeckt; 2 Bretter⸗ böden ſind über das Kreuz zuſammengenagelt, ſo daß das Holz ſich nicht verwerfen kann; eine ſteinerne oder eiſerne Decke würde als guter Wärmeleiter einestheils viel Wärme wegleiten, anderntheils aber würden in Folge der ſchnell eintretenden Erkältung ſich innen Tropfen bilden, welche das Dörren ſehr verzögern und das Dörrobſt verſchlechtern. Will man den unteren Raum der Dörre ganz abſchließen, um 3. B. das Obſt zu ſchwelgen, jo wird auf die 2 Eiſenſtäbe rechts und links des unteren Sturzkanals je ein Blechſtreifen gelegt; dieſe Blech— ſtreifen ſchließen den Luftzug nach oben ab und nun tritt eine ſehr hohe feuchte Wärme ein, jo daß das Obſt ſchnell in feinem eigenem Dampf geſotten werden kann. Hinſichtlich der Koſten der Dörre kann ich über die hier er- richtete Dörre Folgendes mittheilen: Es koſteten 2 Eiſenplatten (O fen⸗ platten), welche, nebeneinander gelegt, den unteren Zug bildeten r r. Roſt und n N ER Die zwei Züge von Sturzblech EDER Ibn 25 1 r , 4 Eiſenſtäbe zur Unterſtützung Ber e 0 — „ 30 „ 3 Thüren mit Beſchlägen, Deckel und Dunſt⸗ röhren Een a nn 300 Stüd Wuner feine ai Sieger 6 „ — „ 75 Stück Dachplatten als Laufleiſten für die Schieber (Eiſenſtäbe koſten etwas mehr) 1 „ — „ Arbeitslohn zum Aufmauern: ein Maurer und ein Gehülf, jeder 1½ Tag, zuſammen Inne 9 Schubladen, welche ich hier anzukaufen Gelegenheit fand à 30 kr., (ſonſt 2 48 kr.) 0 „ Dazu noch für Lehne, Gerſtenageln und eh e een 1 Summa 42 fl. 24 Th. Ein Kaminrohr war bereits hier und ſolches könnte etwa noch auf 5 fl. berechnet werden, dagegen ermäßigt ſich der Betrag um 5 fl., wenn man mehrere Dörren an einander errichtet, da die eine Sei⸗ tenwand und die eingemauerten Ziegelplatten (als Laufleiſten) für je 2 Dörren dienen. Jedenfalls iſt eine ſolche Dörre von den angegebenen Dimenſionen 2 20 für 30 Thaler gut und vollſtändig Gergu ßen Die hieſige Dörre liefert (blos beim Tagdörren, da ich Nachts gewöhnlich nicht fortdörren laſſe) mit einem täglichen Aufwand von 24— 28 kr. (7-8 Sgr.) für Heizung, circa 25—30 & ſchönes Dörrobſt täglich, wenn fie gehörig im Gange iſt. * Ich bin bei dieſer neuen Dörre ganz dem ſeither verfolgten er⸗ probten Syſtem treu geblieben und habe daſſelbe, möglichſt dem Zweck entſprechend, angewendet; dieſes iſt, daß nur 3—4 Schubladen über einer wärmeausſtrahlenden horizontalen Fläche ſich befinden, daß ein mäßiger Luftzug, der geregelt werden kann, die Feuchtigkeit ableitet, und daß ein Theil der Dörre ganz geſchloſſen werden und dazu dienen kann, das Obſt in ſeinem Dampfe zu ſieden, welches das Dörren ſelbſt weſentlich erleichtert und ein weit beſſeres, ſchmackhafteres Pro⸗ dukt erzeugt. Anſtatt dieſes ſonſt immer nothwendigen Schwelgen des Obſtes in der Dörre wende ich folgendes Verfahren an, welches ein ſtets ausgezeichnetes Reſultat liefert und namentlich ſehr hochgültiges, ſich gut haltendes und ſchönes marktfähiges Dörrobſt unter Anwendung der beſchriebenen Dörre liefert, wobei zugleich die Dörrzeit um ½ gegen ſonſt abgekürzt werden konnte und das Obſt auch gleichmäßiger ausdörrte. Ich ließ die zum Dörren beſtimmten Früchte — meiſt mit der Reutlinger Obſtſchälmaſchine geſchält und geſchnitzelt oder auch ganz ge⸗ laſſen — in einen gewöhnlichen rein gewaſchenen Korb legen, der ſo groß war, daß er bequem in einen Waſchkeſſel eingeſtellt werden konnte. Der letztere wurde etwa ½ feiner Höhe mit Waſſer verſehen und dieſes nun zum Sieden erhitzt. In das Waſſer wurde ein Drei⸗ fuß geſtellt, worauf der Korb mit dem Obſte ſo zu ſtehen kam, daß das ſprudelnde ſiedende Waſſer die Früchte nicht erreichen konnte. Der Deckel wurde nun aufgelegt und durch ringsum belegte feuchte Tücher der Dampf am Entweichen verhindert. In dieſem Dampf wurden nun die Früchte ſo weit weich geſotten, daß man mit einem Strohhalm konnte gut bis zum Kernhaus bohren. Bei Aepfeln, namentlich ſäuerlichſüßen, tritt dieſer Punkt bald ein (oft ſchon nach 6—8 Minuten, die ſie in voller Dampfhitze zuge⸗ bracht), bei Birnen und Süßäpfeln gewöhnlich nach 10—12 Minuten. Hier muß Uebung den richtigen Zeitpunkt beſtimmen helfen, die Früchte aus dem Dampf zu nehmen. Dieſelben werden nach dieſem Schwelgen im Dampf auf die Hürden gebracht, man läßt fie einige Stunden (oder auch nur / Stunde, 2 wenn die Dörre gerade leer iſt) an der Luft abtrocknen und bringt ſie in die Dörre, wo das Dörren dann weit ſchneller und beſſer von Statten geht als ohne dieſes in Dampf Schwelgen. Durch dieſes Dämpfen kryſtalliſirt ſich auch Zucker (bei den Birnen) an die Oberfläche und erhalten die Früchte dadurch ein halb- durchſichtiges ſehr ſchönes Anſehen. Zwetſchen werden natürlich nicht ſo behandelt, da ihre Haut ſpringen und ſie viel Saft verlieren würden. Wir wollen über dieſe neue Gemeindeobſtdörre ebenfalls einige Gutachten, welche auf ſicheren Erfahrungen baſiren, hier anfügen: 1) Herr Stadtpfleger Däube in Sindelfingen, welcher eine größere Dörre nach der in Rede ſtehenden Conſtruktion für dieſe Stadt errichten ließ, die 6 einzeln neben einander ſtehende Dörren enthielt, ſchrieb darüber: „Mit den Leiſtungen der Dörre iſt man hier äußerſt zufrieden geweſen, da bei wenig Holzverbrauch in kurzer Zeit viel gedörrt wer- den konnte. Ich beſuchte die unter meiner ſpeciellen Leitung gebaute Dörre faſt täglich, um von deren Leiſtung und Behandlung mich ſelbſt zur Genüge zu überzeugen und fand, daß ſie bei geeigneter Behand- lung viel und ſchöne Waare liefert. Es wurden hier im Durch— ſchnitt 30 Simri (10—11 Ctr.) grünes Obſt täglich gedörrt, Kernobſt war durchſchnittlich nach 18—20, Zwetſchen nach 24—26 Stun⸗ den vollkommen gedörrt. Viele Einwohner, welche von der Dörre Gebrauch gemacht, ſprachen ihren Dank für dieſe wohlthätige Ein⸗ richtung aus. — Zur Feuerung wurde neben Holz vorzüglich Torf und Gerberlohe benutzt.“ 2) In ähnlicher Weiſe ſprach ſich das Schultheißenamt in Roms melsbach DA. Tübingen über die dort errichtete derartige Dörre aus mit dem Bemerken, daß der Aufwand für die Errichtung der Dörre durch die Pachtgelder für Dörren in einem Herbſte faſt vollſtändig gedeckt wurde, und daß ſich die Leute ordentlich darum ſtritten, wer zuerſt dörren könne und ſehr gerne die angeſetzte Dörrmiethe zahlten. 3) Aus einem Schreiben des Gutsbeſitzers Lang in Pfünz in Bayern am 12. Sept. 1868: „Zur großen Freude gereicht es mir, Ihnen mittheilen zu können, daß die nach Ihrer Angabe gebaute Obſtdörre ſich ausgezeichnet bewährt.“ 4) Gutachten des Lehrers Arnold in Löhndorf, Sektions⸗ vorſteher für Garten- und Obſtbau der Lokal⸗Abtheilung Ahrweiler. 22 „Die Lokal-Abtheilung Ahrweiler des landwirthſchaftlichen Vereins für Rheinpreußen ſetzte vor 3 Jahren eine Prämie von 25 Thaler für diejenige Gemeinde oder einem Privaten aus, welche eine zweck- mäßige, allen billigen Anforderungen entſprechende Obſtdörre erbauen würden. Sie kam jedoch nicht in die Lage die Prämie auszahlen zu können, da ſich keine Dörre vorfand, welche zweckentſprechend geweſen wäre. Auf meine Veranlaſſung bezog der Vorſtand nun im vorigen Frühjahre ein Modell der Lucas'ſchen Gemeindeobſtdörre und ließ ſich der Direktor der Lokalabtheilung, Hr. Rittergutsbeſitzer Krewell in Vettel— hoven, ſogleich eine ſolche aufbauen. Bei der überreichen Zwetſchen⸗ Ernte des vorigen Herbſtes (1868) mußte ſie nun ſofort die Feuer- probe aushalten und übertraf die Leiſtungsfähigkeit alle Erwartungen, ſo daß ſich vier andere Private ungeſäumt ebenfalls ſolche Dörren er— bauen ließen. Bei Gelegenheit der Herbſt-Generalverſammlung des Vereines in Sinzig wurde das Modell ausgeſtellt und ermunterte Herr Krewell die Verſammlung, dieſe Dörre überall zu verbreiten, da ſelbige Alles leiſte, was man von einer durchaus guten Dörre verlangen könne. Im Vergleiche mit den andern bekannten Dörren zeigten ſich folgende Vortheile: 1) Das Obſt werde gleichmäßig gedörrt; 2) ge— ſchehe das Dörren in einer verhältnißmäßig kurzen Zeit; 3) habe man nicht zu befürchten, daß das Dörrobſt verbrenne; 4) ſei nur ein ganz kleiner Aufwand von Heizmaterial erforderlich und 5) ſei das gedörrte Obſt eine ſehr gute Marktwaare, indem dasſelbe weder mit Aſche, Rauch oder dergleichen in Berührung komme und ein durchaus edles Ausſehen zeige, die einzelnen Früchte ſeien gleichſam mit Zucker über— zogen.“ Bis zum kommenden Herbſte (1869) werden die meiſten Gemein- den unſeres Kreiſes, worin der Obſtbau in größerem Umfange ge— trieben wird, im Beſitze folder Dörren fein. Die Koften der Her— ſtellung einer ſolchen Dörre belaufen ſich auf 25 Thaler. 5) Die Iſſartier'ſche Dörre. Wir dürfen einen neu conſtruirten Obſtdörrofen zu er⸗ wähnen nicht vergeſſen, welcher auf der Pariſer Ausſtellung 1867 prämiirt wurde. Er iſt von Dr. Iſſartier in Montfegur con⸗ ſtruirt und in der Zeitſchrift für die Landw. Vereine des Großherzog— thums 1869, Nr. 1, beſchrieben und abgebildet. Derſelbe iſt rund, hat ein kegelförmiges Dach und hat einen Durchmeſſer von 12½“, während deſſen Höhe (über dem Boden) mehr als 20“ beträgt. Die 4 Hr 1 r 23 Erwärmung geſchieht durch eine, unter einer Eiſenplatte befindliche, Heizung, ſowie durch hohle, ebenfalls als Wärmecanäle eingerichtete Wandungen und durch einen dem Obertheil der Mauern entſtrömen⸗ den, nach unten gehenden, warmen Luftzug. Der Innenraum enthält ein Geſtell für 60 Schubladen, in 6 Etagen über einander befindlich, welche dreieckig ſind und auf einem drehbaren Geſtell ſich befinden, jo daß eine Oeffnung genügt, die⸗ jelben herauszunehmen und wieder einzuſchieben. Die ganze Dörre iſt auf circa 400 Thlr. (700 fl) veranſchlagt; die Dörrefläche der Schub⸗ laden beträgt 250 [!. Es läßt ſich nicht läugnen, daß die Idee, welcher dieſer Dörreein- richtung zu Grunde liegt, eine ſehr ſinnreiche iſt und alle möglichen Vortheile angewendet ſind, allein der große Aufwand möchte ſchon hinreichen, von der Erbauung einer ſolchen Dörre für gewöhnliche Verhältniſſe Umgang zu nehmen und könnten es wohl nur einzelne ſehr große Dörranſtalten ſein, welche eine ſolche Dörre einrichten. 6) Die neue Aichelin'ſche Dörre. Herr Herdfabrikant Aichelin (Firma F. Flor in Stuttgart), hat im verfloſſenen Jahre eine Dörre conſtruirt, welche manche Eigen- thümlichkeiten und Vorzüge hat, weßhalb ſie auch auf der internatio⸗ nalen Gartenbau⸗Ausſtellung in Petersburg 1869, wo das Modell ausgeſtellt war, prämiirt wurde. Herr Aichelin liefert eine Dörre fer⸗ tig für 150 fl. Die Dörre iſt ganz von Eiſen und erhält, damit keine zu ſtarke Wärmeleitung nach außen hin ſtattfinden kann, einen Mantel von Backſteinen, d. h. es werden die Wandungen und der Deckel mit Back⸗ ſteinen ummauert, was ganz weſentlich iſt. Die Heizung geſchieht durch 4 horizontal liegende eiſerne Röhren. Die in der Mitte befindliche Heizung (der Wolf) mit Roſt führt an ihrem Ende Flamme und Rauch in zwei 6“ weite eiſerne Röhren ein, welche den Rauch wieder nach vorn leiten und mit kleiner Steigung in zwei 5“ weite eiſerne etwas höher liegende Röhren einmünden, welche wieder zurücklaufen, ſich hinten in der Dörre ſchräg nach oben ziehen und in einem Rauchrohr vereinigen. Die Dörrſchubladen ſind ebenfalls von Eiſen und mit Drahtgeflecht verſehen und liegen ſolche in zwei Reihen neben einander je 8 über einander. Die ſich in den 4 Röhren und über der Heizung entwickelnde Bir. ftarfe Wärme durchdringt kräftig den Dörrraum und es ſoll dieſe Dörre bei mäßigem Holzverbrauch ſehr gut dorren. J Die Breite der Dörre beträgt 4 Fuß, ihre Höhe 5 Fuß, die Tiefe 4 Fuß, der Heizraum iſt 2 Fuß hoch, der darüber liegende Dörrraum 3 Fuß. * Fig. 1. Fig. 2. Es befindet ſich eine ſolche Dörre von Hrn. Aichelin ausgeführt in Boll bei Göppingen und die dortige Oeconomieverwaltung äußerte ſich brieflich ſehr günſtig über die Leiſtung derſelben, gegenüber der älteren dort bekannten Dörre. ö Die dort aufgeſtellte Dörre dieſer Conſtruktion iſt übrigens kleiner, ſie hat auf jeder Seite nur 7 Schubladen von 17“ Breite und 3° 3” Länge und wurde der Aufwand dafür auf circa 100 fl. angegeben. Das Schreiben ſchließt mit den Worten: Dieſe Dörre ver⸗ dient mit Recht Empfehlung und Verbreitung. f Der Gedanke, die ganze Dörre fix und fertig aus Eiſen zu er⸗ richten und dann nur mit Mauerſteinen zu umkleiden, hat in der That 25 vieles für ſich, indem dann eine ſolche Dörre in 1 Tag vollkommen hergeſtellt werden kann, wenn ſie am Platz iſt, was in manchen Fällen von großem Werth ſein kann, namentlich aber läßt ſich dieſe ganze Dörre leicht nach Vollendung des Dörrens wegnehmen und im nächſten Jahre ſehr ſchnell wieder aufſtellen. 7) Ueber das Verfahren beim Dörren des Obſtes. Mancher wird, nachdem ich jetzt dieſe verſchiedene Dörren möglichſt deutlich geſchildert, fragen, warum haben erſtere beiden zwei vollſtändig geſchiedene Hälften, von welchen die einen wärmer, die andere weniger warm gehalten wird? Hierauf die Antwort, daß dieß weſentlich iſt, um recht ſchönes und vollkommenes Dörrobſt zu erhalten. Das Kernobſt verlangt anfangs beim Dörren eine ſehr hohe Temperatur und muß ſo zu ſagen zunächſt in ſeinem Dampfe ſieden, wenn daſſelbe ein recht feines und edles Dörrprodukt geben ſoll. Das feinſte franzöſiſche gedörrte Kernobſt, beſonders die herrlichen plattgedrückten Früchte, werden auf die fol⸗ gende Art gewonnen, welche Methode die eben erwähnte Sin richtung der Dörre als eben jo vortheilhaft als prak⸗ tiſch erſcheinen läßt und welches Verfahren ganz ähnlich dem bei der kleinen Herdobſtdörre angeführten Verfahren iſt. Die ſauber geſchälten, aber nicht zerſchnittenen noch ausgeſchnittenen Früchte werden mit dem Stiel nach oben in nicht zu hohe, etwas weite irdene Kochtöpfe geſtellt, und nachdem etwas Waſſer auf den Boden derſelben geſchüttet iſt, um das Ankleben der untern Früchte zu ver⸗ hüten, mit den Schalen überdeckt. Dieſe Töpfe kommen in den Backofen, und zwar mit dem zu backenden Brode hinein und bleiben da in dieſer hohen Temperatur, bis die Früchte ſo weich ſind, daß man mit einem Strohhalm bis zum Kernhaus ohne Mühe einſtechen kann. Hierauf werden ſie in mäßig heißen Räumen auf Hurden gelegt und gedörrt. Was hier der Backofen thut, ſoll die heiße Abtheilung der Dörre zu Wege bringen, und zwar beſſer und vollkommener; die in der heißen Abtheilung, deren Temperatur gewöhnlich zwiſchen 60 u. 70% R. ſteht, und wo Anfangs der Dampf des Obſtes geſpannt wird, zuerſt bis auf einen gewiſſen Grad weich gekochten Früchte, kommen darauf in die 50— 60 R. haltende zweite Abtheilung, wo ſie bei reichem Luftzutritt und Ableitung der Feuchtigkeit in 10—12 Stunden fertig 26 dörren. In der heißen Abtheilung genügt oft ein Aufenthalt von nur ½½—1 Stunde und hängt ganz von der feſteren oder lockerern as ſchaffenheit des Fleiſches der Früchte ab. * Die ſo im Dampf weich gekochten Früchte, deren Zellen bei dieſem Verfahren großentheils zerriſſen find, dörren nun weit ſchneller und leichter, als nicht vorher ſo behandelte Früchte, und werden auch ſpäter beim Kochen ſehr bald weich und ungemein zart. Der zweite, etwas weniger heiße Raum, in welchem die Luftzüge unten und oben immer geöffnet ſind, dient alſo dazu, das Obſt eigentlich zu dörren. Alles friſche Kernobſt kommt demach zuerſt in die geſpannte Hitze der erſten und danach in die trockenere Wärme der zweiten Ab— theilung. Wird kein friſches Obſt mehr zugebracht, ſo darf man nur die Lüftungsöffnungen der heißen Abtheilung ebenfalls aufmachen (was auch ſonſt öfters nöthig wird, wenn ſich der Dunſt zu ſtark anſammelt), um aus dieſer Abtheilung ebenfalls einen ſchnell trocknenden Dörr: raum zu machen. Das Steinobſt dagegen wird jederzeit zuerſt langſam ge— dörrt; daſſelbe muß bei ſtetem Dampfabzug und mäßiger Hitze ſo lange gedörrt werden, bis die Schale der Frucht runzlicht wird und die Früchte ſo zu ſagen zuſammenfallen. Iſt dieſes erreicht und ſo die Früchte bald ganz getrocknet, ſo bringt man dieſelben noch auf kurze Zeit in den heißen Dörrraum, deſſen Luftzüge aber dann etwas geöffnet werden müſſen. Hier gehen die Früchte wieder auf und er— halten in dieſer hohen, feuchteren Wärme einen herrlichen Glanz, der ihnen bleibt, wenn ſie recht heiß herausgenommen und in der Luft zum Abkühlen ſtehen gelaſſen werden. Ich kann nach ſehr vielfachen Erfahrungen dieſes Dörren des Kern- und Steinobſtes ganz beſonders em⸗ pfehlen. Allein das Dörren muß auch, wie jede andere Arbeit, gelernt ſein; dieſelbe Dörre wird, ſobald die das Dörren beſorgende Perſon dabei fleißig und verſtändig iſt und die Heizung genau erprobt hat und kennt, in kurzer Zeit das ſchönſte Dörrobſt liefern, während fie bei nachläßiger Behandlung ganz gewöhnliches, wohl auch halbver— branntes Obſt gibt. Aber dieſes Dörren zu erlernen iſt nicht ſo ſchwer und es gehört nur etwas Fleiß und Aufmerkſamkeit dazu. Je nachdem die zum Dörren verwendete Perſon demſelben ihre ganze Thätigkeit widmen ſoll, oder es nur nebenbei beſorgt, und je nachdem man feines geſchältes Obſt für den Handel oder nur ge— 5 27 wöhnliches ſchmackhaftes Dörrobſt für den Haushalt produciren will, dürfte meine kleinere Herddörre oder die hier empfohlenen größeren Dörren von Vortheil fein. Wird eine eigene Perſon zum Dörren aufgeſtellt, jo iſt natürlich die größere Dörre vortheilhafter, und wenn das Obſt nicht geſchält oder nur theilweiſe (die Aepfel) geſchält wird, ſo kann eine Perſon zwei, ja wohl ſogar drei ſolche Dörren beſorgen. Wird feines Dörrobſt bereitet, jo hat ſie mit einer Dörre vollauf zu thun, indem das Schälen, Plattdrücken der Früchte, Ausleſen u. ſ. w. viele Zeit in Anſpruch nimmt. 5 Bei der Schilderung der Neuen Gemeindeobſtdörre iſt pag. 20 auf das dem Dörren vorhergehende Sieden der Früchte in Dampf in be— ſondern Keſſeln aufmerkſam gemacht, worauf ich nur hier nochmals hindeuten will und bemerke, daß ſich dieſe Methode hier ganz beſon— ders bewährt hat und ganz regelmäßig in Anwendung kommt. Wollen wir aber wirklich ſchönes Dörrobſt erzeugen, ſo müſſen wir auch ſchöne und paſſende Früchte dazu nehmen. Unſere Knausbirnen, Harigel⸗, Römiſche Schmalzbirnen, Schneiderbirnen, Rothe und Gelbe Wadelbirnen u. ſ. w. geben ungeſchält (aber vor dem Dörren gewaſchen und viermal zerſpalten) ſehr gute Birnſchnitze, und wenn ſie, wie angegeben, gedörrt werden, ſo werden die inneren Flächen jedes Schnitzes förmlich wie candirt oder verzuckert und ſehen dann ſehr appetitlich aus. Kleinere Birnen oder mittelgroße (wie auch die fruchtbare Schnei- derbirn), ein nicht zu weiches, ſondern eher etwas hartes Fleiſch habende Sorten, natürlich keine ſteinigen Früchte, kann man entweder ganz dörren als Huzeln oder ſie ganz ſchälen und ſpäter platt drücken und ſo als ſehr feines Dörrobſt verwerthen. Von ſolchen wurde mir das Pfund mit 18—24 kr. bezahlt. Auch kleinere wohlgeformte Aepfel, wie z. B. Luiken und Roſenäpfel von mittlerer Größe, der Geflammte Couſinot oder Schmelzling, Borsdorfer — wo es ſolche in Mehrzahl gibt — werden geſchält aber ganz gelaſſen und nur der Kelch ausgeſchnitten (nicht das Kernhaus) und ſo mit dem Stiel getrocknet und geben als French Pippins einen ſehr geſuchten Handelsartikel.“) Aber auch mit dem Kripseiſen ausgeſtochen und des Kern⸗ ) Das Kernhaus bleibt hier beim Genuß an dem Stiel ſitzen und beläſtigt daher beim Eſſen gar nicht. 28 hauſes befreit, find ſolche Aepfel ſehr geſucht und werden zu ſehr guten Preiſen bezahlt. — Große und ſehr große Früchte werden ge= ſchält, geſchnitten und das Kernhaus entfernt. Es iſt bekannt, daß die Schale ſowohl als die Kernhauswände bei den Birnen verdaulich ſind und daher nicht ausgeſchnitten zu werden brauchen; bei dem Apfel iſt dieß nicht der Fall und ungeſchälte und nicht vom Kern⸗ haus befreite Apfelſchnitze ſind ein durchaus ſchlechtes Eſſen. Das Schälen größerer Aepfel macht auch nur wenig Mühe und geht ſehr ſchnell von Statten. Mittelſt der Aepfelſchälmaſchine wurde 1 Simri (35 Pfd.) Aepfel für 6—7 Kreuzer (2 Sgr.) je nach ihrer Größe im Accord geſchält. Unreife, fleckige oder gar angefaulte, oder ſtark aufgefallene Früchte taugen nicht zum Dörren für den Handel, geben wenigſtens nur Dörrobſt für den gewöhnlichen Hausverbrauch. Alle Steinobſtfrüchte, alſo Kirſchen und Zwetſchen, müſſen erſt völlig reif ſein und dörren in letzterem Zuſtand um ſehr vieles beſſer als ſolche, welche nur erſt annähernd die Reife erlangt haben. Man laſſe ſie vor dem Dörren auf Hurden womöglich immer einige Zeit an der Luft etwas abwelken, ehe ſie in den Dörrofen kommen und dörre dieſelben, da ſie viel Waſſer enthalten und bei zu hoher Temperatur leicht aufplatzen und ihren Saft verlieren, anfangs bei mäßiger, ſpäter bei ſtärkerer Hitze, wie dieß ſchon geſagt wurde. Vortrefflich ſind ſowohl gedörrte Kirſchen als auch Zwetſchen, deren Steine entfernt wurden, was am leichteſten geht, wenn man in halbgedörrtem (welkem) Zuſtand dieſelben herausdrückt. Die ſo gedörrten bunten Süßkirſchen erhalten ganz und gar das An— ſehen der Cibeben, werden ſehr häufig für ſolche angeſehen und dienen im Backwerk recht wohl als Surrogat für die Cibeben. Die gut ge⸗ dörrten und ausgeſteinten Zwetſchen werden etwas zuſammenge— drückt und erhalten eine rundere Form dadurch; ſie geben vortreffliche Prünellen und ſind ein geſuchter Handelsartikel. Ich bemerke hierbei, daß es einzelne Weichſel- und Glaskirſchen⸗ ſorten gibt, deren Stein ſo feſt am Stiele ſitzt, daß er, wenn man die Frucht ſanft abreißt, mit dem Stiel am Baume hängen bleibt. Dies iſt der Fall z. B. bei der Großen Glaskirſche von Montmorency oder dem Großen Gobet und erhält man hier auf die allerlei Weiſe entſteinte Kirſchen. 2 Man hat übrigens jetzt auch ein zierliches Maſchinchen zum Ent— 29 „Heinen der Kirſchen; es geht aber durch dieſelben weit mehr Saft verloren, als bei der eben erwähnten Gewinnung entſteinter Früchte. Bezüglich des anzuwendenden Feuerungs-Materials rathe ich, ein nicht zu ſehr flackerndes Feuer zu machen, auch mehr langſam als zu ſtark auf einmal nachzuſchüren. Ich fand gutes trockenes Aſtholz von Obſtbäumen und zum Erhalten des Feuers etwas Torf oder Lohkuchen für vortheilhaft. Es iſt übrigens, wie leicht be⸗ greiflich, jedes Heizmaterial bei dieſem Dörren anzuwenden, Tannen— wie Buchenholz, Torf und Coaks, da ja jeder Rauch von den Früchten gänzlich abgeſchloſſen iſt und alſo dadurch keinerlei Nachtheil erwachſen kann, wenn auch mit Materialien, die einen unangenehmen Geruch verbreiten, wie der Torf, geheizt wird. Uebrigens rathe ich, den Dörrofen beim Beginn des Dörrens erſt gehörig mittelſt Buchenholz in die Hitze zu bringen und dann mit Aſtholz und Lohkäſen oder Torf fortzudörren. | Was die Dörrgeräthſchaf⸗ ten anbetrifft, ſo ſind dieſe einfach und beſchränken ſich auf das Kröbs— eiſen (Kernhausbohrer) und das Kernhauslöffelchen; Apfel⸗ ſchälmaſchinen, Schnitzler ſind beim Dörren im Großen wie im Kleinen ſehr ſchätzbar. Die Apfelſchälmaſchine be⸗ ſteht aus folgenden Theilen: a. einem Aeckigen Holz mit einem Einſchnitt verſehen, welches mittelſt einer unter⸗ halb befeſtigten Schraube an einem * Tiſch befeſtigt wird. An demſelben befindet ſich ein Draht, in welchem das Schälmeſſer eingehängt und ſomit leicht gehalten wird. In das Holzſtück a. iſt oberhalb in ſchiefer Richtung ein Arm b. eingeſchraubt, welcher dazu beſtimmt iſt, einem mittelſt einem Handgriff leicht zu drehendem Holz, an deſſen Spitze ſich 2 ſpitze Drahtzinken befinden, als Stützpunkt zu dienen. An dieſe 2 Zinken bei d. wird die zu ſchälende Frucht mit dem Stiel⸗ theil möglichſt gerade angeſteckt und nun faßt das Schälmeſſer e., welches nach Bedürfniß enger oder weiter geſtellt werden kann und welches etwa in einem Winkel von 60° gegen die Frucht hin gerichtet iſt, die Frucht und ſchält ſie ſehr leicht, ſchnell und gut ab. In Kelch— 30 und Stielhöhle wird dann noch mit dem Meſſer die wenige bleibende Schale weggenommen. N n Es koſtet eine ſolche Maſchine polirt 1 Thaler, nicht polirt 1 fl. 24 kr. | | 55 Was den Obſtſchnitzler betrifft, deſſen Preis ganz der gleiche der Obſtſchälmaſchine iſt, ſo iſt dieſer in der hier angewendeten Form ſchon länger bekannt und verbreitet. Er beſteht aus einem Brettſtück, welches jo an den Tiſch geſchraubt wird, daß der Theil deſſelben! a., wo ſich ein Afchneidiges Meſſer befindet, frei ſteht, bei b. iſt eine Gabel, in welcher ſich der Hebel e. auf und nieder bewegt, welche dazu dient, daß der Drücker die Frucht, welche zum Zerſchneiden auf die Meſſer gelegt wird, immer recht gleichmäßig und genau erfaßt und ſo in 4 möglichſt gleiche Theile ſpaltet. Durch dieſe Gabel iſt dieſes ſehr einfache und praktiſche Werkzeug weſentlich verbeſſert worden. Das Kröbseiſen dient dazu, das Kernhaus herauszuſtechen und iſt ein hohles cylinderförmiges Eiſen mit Griff; Preis 24 kr. Das Kernhauslöffelchen iſt ein kleines ganz nettes Werk⸗ zeug, welches bei zerſchnittenen Früchten dazu dient, das Kernhaus auf die leichteſte und ſchnellſte Weiſe auszuſchneiden; Preis 18 kr. Man hat allerdings noch andere als die hier genannten Maſchinen, : allein dieſe find ſelbſt bei ſehr ausgedehntem Dörrbetrieb völlig ge⸗ nügend und ſehr leicht zu handhaben. Pr 31 8) Berechnung der Koſten des Dörrens. Bei den beſſern bekannten Obſtdörren berechnen ſich die Dörr— koſten für 1 Simri grünes Kernobſt (35 Pfund) auf 6—8 kr., im Durchſchnitt alſo auf 7 kr. (2 Sgr.). Da 4 Simri grünes Obſt 1 Simri gedörrtes geben, ſo koſtet 1 Simri Obſt zu dörren 24—32 kr., im Mittel 28 kr. (8 Sgr.). Wenn das Simri Kernobſt von beſonders zum Dörren geeigneten Sorten (halbſchmelzende und hartfleiſchige Birnen und allerlei Aepfel zweiten Ranges) ſich auf 35 kr. = 10 Sgr. berechnet, welchen Preis man als Durchſchnittspreis im Allgemeinen wird annehmen können, ſo koſtet 1 Simri gedörrtes Obſt in Summa 2 fl. 48 kr. 1 Simri gedörrte Aepfel wiegen 19—20 Pfund, 1 Simri Birnen 28—30 Pfund. : Hienach koſtet 1 Pfund gedörrte Aepfel und Birnen, das Gewicht von 25 Pfd. für beide als durchſchnittliches angenommen, 7 kr. = 2 Sgr., 1 Ctr. à 100 Pfund circa 11 fl. 40 kr. = 6 Thlr. 20 Sgr. Was über dieſen Preis erlöst wird, iſt als Dörrgewinn zu be⸗ trachten und iſt davon nur noch ein kleiner Betrag als Zins für die Dörre und für das Riſico beim Dörren abzuziehen. Auf der empfohlenen größeren neuen Dörre werden ſich, da der Holzverbrauch geringer und die Dörrzeit eine kürzere iſt, auch das Ausleſen des gedörrten Obſtes weit weniger als ſonſt nöthig iſt, die Dörrkoſten etwa um 20 % vermindern und pro Simri ſtatt 7 kr. circa 5 ¼ kr. betragen, zwar nur ein kleiner, aber doch ein merk⸗ licher Unterſchied beim Dörren im Großen und für den Handel. Ein weſentlicher Unterſchied wird ſich aber zeigen in dem Mehr⸗ erlös für das auf den verbeſſerten Dörren gedörrte feine Dörrobſt, welches jeder ſachverſtändige Käufer als eine ſehr gute reinliche Waare gerne ſeinem höheren Werthe nach auch theurer bezahlen wird, als das gewöhnliche gedörrte Obſt. Bei auf edlere Art zubereitetem Obſte, namentlich geſchälten platt⸗ gedrückten Birnen und geſchälten ganzen Aepfeln, ſtellt ſich durch den an ſich weit höheren Marktpreis derſelben ein ſehr günſtiges Reſultat für das Dörren heraus. 1 Simri oder 25 Pfund feiner gedörrter Aepfel und Birnen würden etwa auf 3 fl. 30 kr. und 1 Pfund auf 8½ kr. zu ſtehen kommen, und zwar: 32 4 Simri Obſt à 35 kr. . 2 fl. 20 kr. Holz verbrauch... — 20 kr. Taglohn für das Dö'rren — 12 k. Aufwand für Schälen — 28 kr. 127900 3 fl. 30 kr. — 2 Thlr. 2 1 Pfund von ſolchem Obſte wird aber nie unter 12 kr. und häufig um 18, 20, 24 kr. verkauft, ſo daß für dieſes Obſt ein nam⸗ hafter Gewinn ſich verſprechen läßt, und dies um ſo eher, als im Handel ſehr viel Nachfrage nach ſolch edlerem Dörrobſte iſt. s Die Koſten des Dörrens der Zwetſchen berechnen ſich in folgender Weiſe: In Württemberg iſt der durchſchnittliche Preis für 1 Centner trockene Zwetſchen (= 3 Simri) 11 fl.; für ganz ausgezeichnet ſchöne Waare wird 12—15 fl., für mittelmäßige 9—11 fl., für geringere 7—8 fl. bezahlt. Hiebei find die Preiſe im größern Durchſchnitt be⸗ rechnet, natürlich ändert der Preis je nach der Ernte in den verſchie— denen Jahrgängen ſehr. 1 Simri gedörrte Früchte erheiſchen etwa für 40 kr. Brennmaterial, Taglohn für das Dörren 12—15 kr. Zu 1 Simri gedörrter Zwetſchen gehören 3½ Simri am Stiel etwas gewelkte und 4 Simri noch ganz friſche Zwetſchen. Durchſchnittlich gehen 30 Stück grüne Zwetſchen auf 1 Pfund; getrocknete, wenn ſie ſchön ſind, 90 Stück, ausgezeichnet große 60—70 Stück. Die Koſten für die Gewinnung von 1 Simri = 33 Pfund ge⸗ trockneter Zwetſchen ſtellen ſich daher folgendermaßen: 3½ Simri friſche Zwetſchen à Simri 9 kr. f Heizungskoſten .. 5 Br .. — 40 kr. Lohn für Dörren und Ausleſen „ Abgang durch kleine und wurmige Früchte . — 10 kr. Zinſen am Betriebskapital und ieee — 10 kr. Riſico und Gewerbsgewinn . . 30 kr. N 3 fl. 30 kr., welcher Preis mit dem durchſchnittlichen Marktpreis ganz übereinſtimmt. Da beim Detailverkauf 1 Pfund ſchöne Zwetſchen gewöhnlich I—11 kr. koſtet, jo ergibt ſich für das Simri — ½ Centner 5 fl. — 5 fl. 15 kr. II. Die Geſälz oder Mußbereitung. Eine der beſten und ökonomiſchſten Verwendungsarten des Obſtes im Haushalt iſt die, als Muß, Marmelade oder Geſälz bekannte, und wenn wir in Württemberg auch noch nicht, wie am Niederrhein, in Franken, unter dem Namen „Kraut, Obſtkraut, Apfelkraut“, ein weit exportirtes Handelsprodukt darſtellen, indem dazu fabrikmäßige Ein⸗ richtungen gehören, ſo können wir doch eine namhafte Menge Obſt auf ſolche Weiſe für eine Reihe von Jahren dem menſchlichen Haushalt als eine ſehr geſunde und zuträgliche Zuſpeiſe erhalten. Die Methoden, Obſtmuß zu bereiten, ſind mannigfaltig; eine der einfachſten iſt die, welche Profeſſor Siemens in Hohenheim im Jahr 1847 in größerer Ausdehnung anwendete und welche ſich ſehr bewährt hat. Das Verfahren dieſes Obſtmuß zu bereiten iſt folgendes: Man zermahlt und preßt Birnen aus; der Moſt wird friſch und ſüß auf ½ ſeiner Menge eingekocht, e und abgekühlt. Hiezu dienen faſt alle Moſtbirnen, namentlich die herbſüßen, wie die Knaus⸗ birn, Langſtielerbirn, Schneiderbirn, Harigelbirn u. a. Der abge kühlte Moſt wird durch ein nicht neues flanellenes Tuch durchgeſeiht. Während dieſer Zeit werden ungefähr das gleiche Quantum Aepfel, wie es Birnen waren, in einem Keſſel mit nur wenig Waſſer durd- gekocht. Dieſe werden vorher ſauber gewaſchen, aber nicht geſchält, noch zerſchnitten. Die weichgekochten Aepfel werden nun, mittelſt eines kleinen ſteifen Beſens durch ein Sieb gerieben, um das Apfelmark von den Schalen und Kernhäuſern zu trennen. Hierauf bringt man das Apfelmark auf den gereinigten Birnſaft in den Keſſel und kocht beides unter beſtändigem Rühren, bis die Maſſe in größeren Klumpen an einem Löffel hängen bleibt und das Ganze beim Erkalten die Conſiſtenz eines ſteifen Teiges hat. Eine kleine Zu⸗ that von Zitronenſchalen, Zimmt, Gewürznelken erhöht den Wohlgeſchmack. Auf dieſe Art erhält man von 35 Pfund Obſt über 2 Maas (1 Maas Württbg. = 4 Schoppen oder 2 Weinbouteillen) Muß von vorzüglichem Wohlgeſchmack und langer Haltbarkeit. 45 Simri (à 35 Pfd.) Obſt geben bei einem Aufwand von circa 5 Thaler für Arbeit und ee 100 Maas Geſälz. Tuecas, Obſtdörre und Mußbereisang 3 34 Das Geſälz wird noch heiß in Steintöpfe gefüllt und dieſe Töpfe nach dem Füllen in einen Backofen oder an einen heißen Ort geſtellt, bis ſich eine Kruſte gebildet. So können dieſe Töpfe lange Zeit an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahrt werden. Da außer obigen 8 fl. 45 kr. noch einige Nebenkoſten für Ver⸗ packung ꝛc. dazu kommen, und der Geſammtaufwand 10 fl. betrug, 100 Maas Geſälz à 24 kr. aber 40 fl. eintrugen, verwerthete ſich das Obſt (welches 1847 6 kr. das Simri koſtete) pro Simri um 40 kr. und es ergab ſich ein Reinertrag bei 100 Maas (8 kr. das Simri Obſt gerechnet) von 24 fl. Die Nachfrage nach dieſem Obſtmuß war eine ſehr große und konnte nicht genügend befriedigt werden. Koſtet das Simri Obſt 30—35 kr., 1 Ctr. 1 fl. 30 kr. bis 1 fl. 45 kr. (der allgemeine Durchſchnittspreis), ſo ergibt ſich bei dem gleichen Preis des Geſälzes noch ein Reingewinn von 7½ fl. pro 100 Maas. Eine ſehr delicate Art von Obſtgeſälz iſt das ſogenannte Apfel⸗ kraut. Hier kommen Rüben oder andere Wurzeln, welche Zucker und Pflanzengallerte enthalten, zu dem Obſte, wodurch das Produkt oft ein geleeartiges, faſt durchſichtiges Ausſehen erhält. Am Niederrhein beſtehen große Fabriken zur Bereitung dieſes Apfelkrauts und ich habe in meiner Schrift über Obſtbenutzung pag. 150 ausführlich das dortige Bereitungsverfahren angegeben. Eine höchſt einfache und praktiſche, erprobte Methode iſt nach Pro— feſſor Bender in Weinheim die folgende: Zur Hälfte Aepfel, zur Hälfte Zuckerrunkeln, werden, jeder Theil beſonders, halbgar gekocht, abgeſeiht und zuſammen unter eine Preſſe gebracht und der Saft herausgepreßt. Dieſer wird dann zu einem dicken Gelcse eingekocht. Anſtatt Aepfel kann man eben ſo gut Birnen zur Bereitung dieſer Art von Geſälz anwenden. In Thüringen und Sachſen iſt ein Apfelmuß ſehr geſchätzt, welchem anſtatt Runkelſaft, der Saft von Möhren oder Gelbrüben beige— ſetzt wird, es iſt beſonders bei den Kindern ſehr beliebt. Hiezu werden die Möhren — wozu ſich Rieſenmöhren vorzüglich eignen — gekocht, zerſtampft und ausgepreßt, dieſe Flüſſigkeit etwas abgedämpft und ab⸗ geſchöpft. Dann ſchält und ſchnitzelt man Aepfel und kocht dieſelben in dieſem Safte, bis alles zuſammen die Dicke des Syrups hat. Am beliebteſten für den Haushalt und ein geſuchter Handelsartikel iſt vorzüglich das Zwetſchenmuß; dieſes wird auf folgende Weiſe in Thüringen, wo es faſt in jeder Haushaltung zu finden iſt, bereitet. Die vollſtändig reifen, am Stiel etwas eingerunzelten Zwetſchen 35 werden gewaſchen und ausgekernt und in einem großen Waſchkeſſel unter ſtetem Umrühren ſo lange gekocht, bis die Früchte zu Brei auf⸗ gelöst ſind. (Man kann auch ohne allen Nachtheil die Steine mit⸗ kochen laſſen). Hierauf wird der Zwetſchenbrei mit oder ohne Steine durch ein Sieb mittelſt eines ſteifen Beſens durchgetrieben, wodurch alle Schalen und Steine entfernt werden. Nun wird der Brei aber⸗ mals in den Keſſel gebracht, und unter Zuſatz von einigen Welſchnüſſen mit deren grüner Schale, Ingwer und Gewürznelken, ſo lange gekocht, bis das Muß nicht mehr vom Löffel herabfällt, ſondern als ein Klumpen daran hängen bleibt. Das völlig eingekochte Muß wird in Steintöpfen mehrere Jahre aufbewahrt und iſt immer eine vortreffliche Speiſe. Man bereitet auch ſehr vorzügliches Geſälz aus Zwetſchen unter Zuſatz von etwas Zucker und Eſſig und zwar zu 5 Pfd. Zwetſchen 1 Pfd. Zucker und ½ Pfd. Weineſſig und behandelt es ſonſt auf gleiche Weiſe; dies hält ſich ganz beſonders lange und gut. Für die Bereitung von ſolchem Geſälz in etwas größerem Maaß⸗ ſtabe iſt es ſehr vortheilhaft, wenn, wie hier im Pomologiſchen Inſtitut, 2 Keſſel dazu beſtimmt werden, ein größerer zum Vorkochen, ein kleiner zum Fertigkochen. Es kann eine Perſon recht wohl beide, wenn ſie dicht neben einander ſtehen, beſorgen. Der kleine Keſſel darf nicht zu dünn ſein, damit das Geſälz nicht ſo leicht anbrenne. Dies leichter zu verhüten, werden einige Kieſelſteine mit in den Keſſel hineingeworfen. Daß die Keſſel nicht von Eiſen, ſondern nur aus Kupfer ſein dürfen, verſteht ſich von ſelbſt und ebenſo, daß dieſelben nach jedem Gebrauch ſorgfältig gereinigt werden müſſen, damit ſich kein Grünſpan bilden kann, auch iſt es ſehr zu empfehlen, dieſe Keſſel gut verzinnen zu laſſen. Zum Umrühren dient die hier abgebildete Rührſtange. Zur Bereitung von Kirſchenmuß ertheilt in der Monatsſchrift für Pomologie der verſtorbene Hofgärtner Richter folgende ſehr gute Anweiſung, nach welcher Süßkirſchen, ſofern ſie nicht ſonſt verwerth⸗ bar ſind, ſehr gut zu Muß gebraucht werden können. Man nimmt dazu am beſten nur ſchwarze Kirſchen und verfährt dabei, wie beim Einkochen der ſauren Kirſchen, indem man die ent⸗ ſtielten Früchte mit etwas Waſſer in einem Keſſel weich kocht. Dann werden ſie durch einen Durchſchlag oder ein Sieb gerührt, damit die Steine entfernt werden, und der Muß hierauf unter fleißigem Um⸗ — 36 rühren jo lange gekocht, bis es gleichſam trocken iſt, d. h. bis eine auf Papier gebrachte kleine Quantität keine feuchte Stelle mehr zu wege bringt. So wird es dann noch warm in ſteinerne Töpfe gefüllt, die Oberfläche geglättet, worauf man die Töpfe noch einen oder zwei Tage in einen warmen Back- oder Dörrofen ſtellt, damit das Muß noch mehr betrocknet. Zuletzt legt man ein paſſendes, rundes, mit Rum oder Spiritus getränktes Papier unmittelbar darauf, und überbindet die Gefäſſe dicht mit doppeltem Papier oder beſſer mit Rindsblaſe luft⸗ dicht. Dieſes Muß gehörig zubereitet hält ſich jahrelang gut. Beim Gebrauch wird es mit warmem Waſſer aufgeweicht und flüſſiger ge⸗ macht, wohl auch etwas Wein und paſſendes Gewürz hinzugefügt, und warm oder kalt als Sauge zu Fleiſch- oder Mehlſpeiſen gegeben. Es ſchmeckt ſehr angenehm ſäuerlich ſüß. Nimmt man eine Miſchung von ſauren und ſüßen Kirſchen, ſo wird der Geſchmack dadurch kräftiger; jedoch darf dann eine Beigabe von etwas Zucker nicht fehlen. Uebrigens laſſen ſich die ſüßen Kirſchen auch friſch als Compot zubereiten, und ſind dann eine nicht weniger angenehme Speiſe, als die ſauren Kirſchen oder anderes Obſt. Zum Schluß will ich noch die Bereitung von Obſtſyrup an⸗ geben, welchen man beſonders von Birnen, namentlich der ſehr ver⸗ breiteten Knausbirn oder Weinbirn ſehr leicht darſtellen kann. Er hält ſich 4 Jahre und länger und dient ſowohl als Erſatz für Zucker, als auch als Erſatz für Butter, indem er auf Brod geſtrichen, verwendet wird und ſonſt auch zu manchen andern Zwecken. Es werden friſcher Moſt, wie er von der Preſſe kommt, von herbſüßen Birnen bis zur Syrupdicke eingekocht, dabei fleißig das ge⸗ rinnende Eiweis abgeſchäumt und ſtets gehörig umgerührt. Das Feuer darf nicht zu ſtark ſein, ſonſt erhält der Syrup eine unangenehme Bitterkeit. Als Zuthat können Gewürznelken verwendet werden. 20 Maas Moſt geben, 20 Stunden lang eingekocht, 4 Maas Syrup; hierzu wurden 60 Pfd. Buchenholz verbraucht, was einen Aufwand von 20-30 kr. verurſachte. Hierzu die Koſten der Arbeit 30 kr. und des Moſtes (1 Eimer in obſtreichen Jahren 10 fl.) alſo 2 fl., jo beträgt der Geſammtaufwand für 4 Maas Syrup Z fl., alſo für 1 Maas 45 kr. Dieſe Preiſe ändern ſich nach den Obſtpreiſen ſehr. Bei einer ſo reichen Obſternte wird aber gewiß auch mancher ſich ſolchen Obſtſyrup, wenigſtens für ſeinen Hausbedarf bereiten, wenn er ihn auch nicht für den Verkauf darzuſtellen für vortheilhaft findet. = Erklärung der Abbildungen. (Taf. I.) A. Neue Gemeindeobſtdörre. (Jig. 1, 2 und 3.) Fig. 1 Vorderanſicht einer ſolchen Dörre als Doppeldörre con— ſtruirt; Fig. 2 Längendurchſchnitt; Fig. 3 Querdurchſchnitt einer ein⸗ fachen Dörre. Die Zeichnungen find in ½0 der natürlichen Größe dargeſtellt. Die Buchſtaben gelten für alle 3 Figuren. a. Heizung. b. Aſchenloch. e. Rauchabzugsröhre. d. Kapſeln an den Rauchabzugsröhren, welche beim Ausputzen weggenommen werden. e. Thüren von Holz, welche die Dörren abſchließen. k. Die Dörr: ſchubladen. g. Eingemauerte Schieferplatten oder Eiſenſtäbe, worauf die Schubladen laufen. h. Eiſerne Stäbe, worauf die Heizkanäle ruhen. j. Zug am Dörrofen um friſche trockene Luft zuzuführen. K. Dampf⸗ abzugsröhren von Holz. 1. Backſteingemäuer. m. Kluckergemäuer. n. Schieber zum Schließen der Dampfkanäle. o. Klammern zum Befeſtigen der Thüren. p. Hölzerner Deckel der Dörre. q. Stein in Mitten des Feuerkanals der die Hitze regelmäßig vertheilen will. B. Schnelldörre für Haushaltungen. (Jig. 4.) a iſt der Wolf (Heizung) abgeſchloſſen durch ein ſog. Schiebergeſtell, b das Aſchenloch, e Oeffnung zum Einſtrömen kalter Luft unter dem Kanal, d der Raum wo ſich die horizontalen Heizzüge befinden und zugleich d“ die Kapſel zum Reinigen der Heizzüge, e iſt der Dörrraum, welcher 4 Dörrhurden enthält, k der hölzerne Deckel der Dörre, außer— halb mit Blech beſchlagen, g iſt das Dunſtrohr, h das Kaminrohr, i die hölzerne ebenfalls außerhalb mit Blech beſchlagene Thüre, in welcher ſich kk 2 Oeffnungen zum Erzeugen eines Luftzugs befinden, welche nach Belieben geöffnet oder geſchloſſen werden können. C. Größere Dörre für Haushaltungen. (Fig. 5—9.) Fig. 8 zeigt die ganze Dörre von außen. Eine Art Fundament von einer kleinen Mauer aus Back- oder Bruchſteinen gebildet, in welchem bei a die Heizung nebſt Roſt und Aſchenloch ſich befindet, ſteht etwas vor. Auf dieſem Fundament, welches innen mit trockener Erde oder Steinſchutt ausgefüllt iſt, liegt der horizontal laufende Heiz⸗ kanal innerhalb der Kluckerreihe b. Auf dieſem befindet ſich die Eiſen⸗ 38 platte, durch welche dem ganzen Dörrkaſten die Wärme mitgetheilt wird, o. Ueber dieſen iſt d wieder eine Reihe Klucker, in der für jeden Dörrraum eine Oeffnung bei e ſich befindet, die nach Belieben verſchließbar, und durch welche trockene Luft in die Dörrräume ein⸗ ſtrömen kann. Auf dieſer Kluckerlage ruht in Lehm gelegt der hölzerne Dörrkaſten, deſſen Hälfte g“ die wärmere, g die minder warme iſt und welche jede durch eine Thür beſonders verſchloſſen werden kann; hh ſind zwei Leiſten, mit welcher die Dunſtlöcher im Deckel des Dörr— kaſtens ganz oder theilweiſe geöffnet oder geſchloſſen werden können. Fig. 5 zeigt die Heizung offen, wie ſie ſich nach Wegnahme der ſie überdeckenden Eiſenplatte darſtellt. a iſt wieder das Fundament, in welchem jetzt das geöffnete Schürloch und der Roſt und die nothwen⸗ dige Steigung, welche die Flamme haben muß, zu ſehen iſt, b iſt wieder die von Kluckern gebildete Umfaſſung des Heizkanals; die Pfeile zeigen den Gang des Rauches in dem Wärmekanal an. Der der Heizung nächſtliegende Kanal hat 1¾ͤ“ Breite, er verengt fi durch einen quer vorgeſtellten Klucker bei e und geht von da ab zwiſchen den (nach oben zugeſpitzten) Kluckerreihen in einer Breite von nahezu 1“ bis zum Rohr d, welches den Rauch abführt. Fig. 9 zeigt die Dörre im Durchſchnitt. a iſt das Fundament mit Heizung und Aſchenloch; a“ die Steinplatte, welche dieſelbe bedeckt und die Unterlage des Heizkanals bildet; bb find die Klucker, welche die Heizzüge umgeben und bilden; e iſt die die Kanäle überdeckende Eiſen— platte, fff ſind die Klucker, welche auf derſelben ſich befinden und auf denen eee die Seitenwände und die mittlere Scheidewand der Dörre aufgeſtellt ſind. An jeder dieſer Wandungen ſind je 4 mit Falz ver— ſehene Latten bemerklich, in welchen die 8 Dörrhurden ein- und aus— geſchoben werden. Fig. 6 zeigt die innere Seitenwand der einen Dörrhälſte; hier ſind in jeder der 4 Laufleiſten 4 Ausſchnitte bemerklich, die mit den 4 Luftlöchern in dem Deckel der Dörre korreſpondiren und die ſich entwickelnden Dämpfe leichter zu jenen hinführen und von den einzelnen Schubladen ableiten. Fig. 7 ſtellt eine Dörrſchublade oder Dörrhurde dar und zwar die obere Anſicht und den Durchſchnitt derſelben. Wie dort erſichtlich ſind es dünne Stäbe, welche dem zu dörrenden Obſte zur Unterlage dienen. Jede Döͤrrſchublade iſt 3° 6° lang und 1’ 6“ breit, alſo etwas mehr als 5½ [ Flächenraum enthaltend, der ganze Flächenraum der Dörrhurden beträgt demnach 44 [! N — — . — Inhalts-Ueberſicht. Vorwort zur zweiten und dritten Auflage 3 D ˙ ͤuML. „eee ene n —A:.. ⁵⁵T——— mene P ²• %MMM!MW]X]]łỹ]]H! a ai. were 3) Größere Dörre mit gemauertem Dörrkaſten. 10 r on. nn ii . rr 2 6) Die Aichelin'ſche Dörre er Ba ee eee 7) Ueber das Verfahren beim e ö Vans 4220 Sk 8) Berechnung der Koſten des Dörrennnss.. 31 Die Geſälz oder Mußbereitunn-guug¶a˖- *» 33 . % ˙ ˙A ¹wwwrww.w.r̃ —̃N—˙—A¹d NN!N!NmNgſͤÄ.!UL 37 Verlag ron Eugen Ulmer in Ravensburg. Die Lehre vom Baumſchnitt. Für die betihen. * bearbeitet Dr. Ed. gutas. Zweite vermehrte Auflage. Mit 6 lithograph. Tafeln und mehreren Holzſchnitten. gr. S. fl. 2. 12 kr. oder Thlr. 1. 10 Ngr. Kurze Anleitung zur Obſtkultur. Als Leitfaden bei Vorträgen über Obſtbau an Seminarien, pomologiſchen und Gartenbau-Inſtituten, landwirthſchaftlichen Lehranſtalten und Fort⸗ bildungsſchulen, ſowie a. zum Selbſtunterricht. Dr. Ed. Lucas. Zweite vermehrte Auflage. Mit 4 Tafeln 1 16 Ngr. oder 54 kr. arthiepreiſe: 12 Expl. fl. 8. 48 kr. oder Thlr. 5. 10 Ngr. — er; l. 18 50 kr. * Thlr. 10. — 50 0 Erl. fl. 2 fl. 32. oder Thlr. 18. 25 Ngr e Praßtifche Anfeitung | zur Paumzucht von Ch. Baltet. Mit einer Einleitung von Generalconſul Ed. Lade. Mit dem Portrait des Autors und 44 in den Text gedruckten Holzſchnitten. gr. 8. broch. fl. 1. 36 kr. oder 28 Ngr. Pomologiſche Notizen. * langjährigen eigenen 5 een zuſammengeſtellt J. G. C. „Oberdieck. Vereinsgabe für die Mitglieder des deutſchen Pomologen- Vereins, gr. 8. geh. 28 Ngr. oder fl. 1. 36 kr. Unter der Preſſe: Die Hauptlehren der Landwirthſchaft wilhelm Martin. Circa 14 Bogen. Puer Durchschnält. Längen Durchschn . Neue Gemeinde Obstdörre (720 d,natirl.Gröfse) nene Seitenansicht. Obere Ansicht aner Dorrhurde . ff 0 =>: — Ae d Durchschnitt. Gröfsere Obstdorre: Durchschralt. DrEd.Lucas Obstdorren &Mulsbereitung 3 te Aufl Ravensburg Eugen Ulmer. 2 Verlag von Eugen Ulmer in Ravensburg. Handbuch, Illuſtrirtes, der Obſtkunde. Auf Veranlaſſung der 2 2. Verſammlung deutſcher Pomologen und Obſtzüchter unter Mitwirkung ; der erfahrenſten Pomologen Deutſchlands herausgegeben von Dr. Ed. g Lucas und J. G. C. Oberdieck. Bis jetzt erſchienen 6 Bände 1 (A fl. 4. — oder Thlr. 2. 12 Ngr.) oder 20 Lieferungen (& fl. 1. 20 kr. . oder 24 Ngr.) — — Zuſätze und Berichtigungen zu Band L und IV., ent⸗ * haltend Beſchreibungen von Aepfeln, von J. G. C. Oberdieck. 1868. | y.) 144 Seiten. eleg. br. fl. 1. 12 kr. oder 20 Nor. Lucas, Dr. Ed., Kurze Anleitung zur Obſtkultur; als Leitfaden bei Vorträgen über Obſtbau an Seminarien, pomologiſchen und Garten⸗ j bau⸗Inſtituten, landwirthſchaftl. Lehranſtalten und Fortbildungsſchulen, ſowie auch zum Selbſtunterricht. 2. verm. Auflage. 168 Seiten in 80. Mit 4 Tafeln Abbildungen. 1869. 16 Ngr. oder 54 kr. Parthiepreiſe: 12 Expl. fl. 8. 48 kr. oder Thlr. 5. 10 Ngr. 25 Expl. fl. 16. 30 kr. oder 10 Thlr. 50 Expl. fl. 32. oder Thlr. 18. 25 Ngr. £ — — Die Lehre vom Baumſchnitt. Für die deutſchen Gärten bearbeitet. Zweite vermehrte Auflage. Mit 6 lithograph. Tafeln und 91 Holzſchnitten. gr. 8. fl. 2. 12 kr. oder Thlr. 1. 10 Ngr. — — Der Cider oder Obſtwein. Kurze Zuſammenſtellung der verſchiedenen Bereitungsarten und Rathſchläge zu einer rationellen Dar⸗ ſtellung und Behandlung deſſelben. Mit einer Tafel Abbildungen. gr. 8. broch. 30 kr. oder 9 gr. Parthiepreiſe: 12 Expl. fl. 5. 18 kr. oder Thlr. 3. 5 Ngr. 25 Expl. fl. 11. oder Thlr. 6. 15 Ngr. 50 Expl. fl. 20. oder Thlr. 12. 100 Expl. fl. 37. oder Thlr. 21. 20 Ngr. — — Pomologiſche Tafeln zum Beſtimmen der Obſtſorten. Syſtematiſche Zuſammenſtellung der Abbildungen des Illuſtr. Handbuchs der Obſtkunde. Nebſt kurzem erläuterndem Text. 1. Band: Aepfel. Taf. I. XV. 3 fl. 36 kr. oder Thlr. 2. 8 Ngr. Colorirt fl. 12. oder Thlr. 7. 8 Ngr. 2. Band: Birnen. Taf. I. XXII. 5 fl. 24 kr. oder 3 Thlr. 3. Band: Kirſchen und Pflaumen. Taf. I. VIII. 2 fl. 12 kr. oder Thlr. 1. 10 Ngr. Colorirte Exemplare von Band II. und III. werden in Bälde hergeſtellt. = a — — Leitfaden zum Beſtimmen der Obſtſorten. Für die e r K . t RATTE TEEN | | m 0 fe MN | | a „ Aufa fen dete wre Bi , ® e Bon 36 car kteriſtiſchen Pflanzen > wichtigſten Familien der Pflanzenorgane. 7 Ngr. ode ER i Korn, F. C., Ueber das Veredeln des Weaſſtocks. Abi aus den „Iluſtrirten Manatsheften für Obf, und Weinbau“. geh. Preis 3 kr. oder 1 Ngr. 7 } Martens, Dr. G. von, Die Gartenbohnen. I Cultur und Benützung. Zweite mit Zuſätzen un. einer we n Farbendruck 10 Tafel (jetzt 13) vermehrte Ausgabe. fl. 3. 30 oder Thlr. 2. 2 Monatshefte, Illuſtrirte, für Obſt⸗ und Weinbau. Or des deutſchen Pomologenvereins. Unter der Redaktion von Superint dent Oberdieck in Jeinſen und Dr. Lucas in Reutlingen. Jäh 12 Hefte mit 24 Abbildungen in 2.245 5 Lithoz trafen und $ ſchnitten. fl. 4. 12 kr. oder Thlr. 2. 15 N — — Vollſtändiges zul . zu Jahrgang 1-10 von 8 2 | Mit as von Dr. Ed. Lucas kr. oder 16 Ngr. BE Oberdieck, J. G. C., Pomologiſche Notizen. Nach langzäh⸗ „ rigen eigenen Erfahrungen zuſammengeſtellt. Vereinsgabe für die glieder des deutſchen Pomologenvereins. gr. 8. 238 S. geh. 28 oder fl. 1. 36 kr. Schlipf, Rathſchläge zu zweckmäßiger Bereitung des Ob moſtes. Zweite von den Inſtitutsgärtnern Schüle und Konzelmat in Hohenheim nach den neueſten Erfahrungen ergänzte Aufl. Mit 1 Taf 15 kr. oder 5 Ngr. 5 Seubert, Dr. Moritz, Profeſſor, Ereurfionsflarn für das Groß⸗ berzogtbum Baden. Glea. cart. fl. 1. 48 kr. oder Thlr. PS