LI:BENSA\ ELSE TON FORSTKEIIFEN ODER NACHTHÄdE ZU KATZEBUßd'S FüH8]1NSI:KTEN, ZWKITK VERMKHKTK AUFLAGE. HKHADSfiK(iKBKN VON FORSTRATH DR. NÖRDLINGER, PROFESSOR AN DER AKADEMIE HOHENUKIM STUTTGART. VERLAG DER J. G. COTTA'SCHEN HUCH HANDLUNG. 1880. ©tr? i. B. BtU ICtbrarg Jfortlj (üaroltna ^tnU Ittioprattg SB761 1880 S00212492 K Natura'Buchhandlung DAi ■■ — ■ This book is due on the date indicated below and is subject to an orerdue fine as posted at the Circulation Desk. /' ( LEr)ENS)\'ETSE TON FORSTKEKFEN ODKI! XACIITRÄIJE ZU lIATZEEURd'IS FOISTINSEKTEN, ZWEITE VERMEHRTE AUELAGE. IKUAÜSGEGKBKN VON FORSTRATH DR. NÖRDLINGER, PKDI'KSSOK AN UKU AKAlll'.MIi; III III KM i KIM STUTTGART. VERLAG DER J. G. COTTA'SCHEN BÜCHHANDLUNG. 1880. D. H. HILL LIBRARY N. C. STATE UNIVERSfTY Druck von Gebrüder Krüner in Stuttgart. Y^; Einleitung. Das vergangeue Jalirhundcit besass in Krauimir, Degeor, Iliisel, Boniiet iiiid Frisch ausgczciciinetc Beobachter von Kerfen. Sie verfolgten eine sehr fruchtbare Richtung, wenn sie gleich über dem Studium der Lebensweise Namen und Beschreibung der Kerfe wenig piiegten. Das gegenwärtige Jahrhundert dagegen hat sich auf Klassifikation und Unterscheidung geworfen. Die Vermischung jedoch von Ausländischem mit Heimischem, die endlose Spaltung der Gattungen, das leichtfertige Schöpfen von immer neuen Untergattungsnamen, besonders wenn sie auf mikroskopisch kleine Merkmale gegründet sind, lassen kaum mehr umfassendere Arbeiten zu Stande kommen. In den vor- handenen Werken aber findet sich der Laie nicht zurecht: auch kann er keinen Gefallen daran Hnden, weil für ihn Lebensweise, Nützlichkeit, Schädlichkeit und Vertilgung der Insekten Hauptsache sind, er sich dagegen glücklich preisen muss, wenn er in den neuern Werken nur den Namen auffindet. Wer sich von dem Gesagten überzeugen will, braucht nur einige Käfer oder Schmetterlinge in einem systematischen Verzeichnisse der Neuzeit aufzusuchen. Er wird alsdann bemerken dass deren Gattungs- und üntergattungsnamen, wie er sie in der Jugend sich eingeprägt hat, verschwunden sind und •neuen Gattungs- oder Untergattungsnamen Platz gemacht haben, Namen auf deren Memorirung er verzichten muss, weil sie, oft von giässlicher griechischer Zusammensetzung, bei verschiedenen Autoren eine ver- schiedene Begrenzung haben und grossentheils nach kurzem wieder durch neue ersetzt sein werden. Welche Bedeutung soll andrerseits das Zurückgehen auf die ältesten Gattungs- und Artbezeichnungen selbst in den Fällen haben, wo sich der Gebrauch zu allgemein anerkannten Namen durchgerungen hat? Beispielsweise sollen wir mit Graf Ferrari dem bekaunten Lindenborkenkäfer, Bostrichus tiliac F., (Ratzeburg) seinen Namen entziehen und einem audern geben der in Laub- und Nadelholz (?) vor- kommen Süll. Wäre also ursprünglich einem Diagnostiker in der Beschreibung des Lindenborkenkäfers eine Verwechslung mit einem Fichtenborkenkäfer passirt, so hätte niemand, logisch der Autor selbst nicht, das Recht den Irrthum zu berichtigen und der Fichtenkäfer behielte den Namen tiliae. Um jedoch dem gewöhnlichen Menschenverstand nicht allzusehr ins Gesicht zu scidagen, vollzieht man die Aendcrung nicht immer, schafft etwas ganz neues und heisst den guten alten Liudenborkenkäfer B. Ratzeburgi. So dass man auf diesem Wege fctrtwandelnd in kurzem nicht mehr wissen kann was der lateinische Name bedeutet und deutschen Namen oder Wohnbaum beisetzen muss, um sich verständlich zu machen. Wie ich höre, wird ferner verlangt dass man die von aller Welt gekannten und so genannten Bruchus in Zukunft Mylabris. die Ptinus dagegen Bruchus nenne. Also z. B. wenn vielleicht der Pfahlbauer zur Buche Eiche, zur I-jiche Buche sagte, weil in jener Zeit noch keine präzisen Begriöe bestanden und beide Namen eben Baumhölzer bezeichneten, sollen wir IV Einleitung. luisie allgcmeiu uuerkiinutcu Bezcichniuigeii umstürzen und die Sprache verlassen, wie sie Schiller und Goethe verstanden. Schon letzterer sagte, nicht das Lernen sei schwer, wohl aber das Umlernen. Und das wird hier der Welt zugemuthet. Und warum zugemuthetV Nur um den Grundsatz zur Durchfüh-. rung zu bringen dass die älteste Bezeichnung beibehalten zu werden verdiene. Als ob man nicht über das höhere Alter des einen oder andern Namens in Ewigkeit streiten könnte und bei Beobachtung des in Rede stehenden Grundsatzes mit den Fortschritten der Sprachforschung nicht ewige Unruhe und babylonische Verwirrung in den Bezeichnungen zu erwarten wäre. Sollen Zoologie und Botanik nicht wieder Geheimniss einer Gelehrtenkaste werden, so bleibt kein anderes Mittel als sich neben dem Art- namen und Untergattungsnamen stets auch des Hauptgattungsnamens zu bedienen, will aber blos ein Gattungsname genannt werden, den Untergattungsnamcu zu opfern. Wem ausser etwa dem Nanien- schöpfer selbst kann es überdies ein Verlust scheinen, wenn dem Ohre so wohlthuende Wörter wie Sitodrepa, Iladrobregmus wegfallen und dem alten ehrlichen Anobium wieder Platz machen. Freilich hatten einige Autoren im seligen Glauben an die Ewigkeit ihrer Schöpfung von Untergattungen da und dort in einer solchen einen Artnamen gegeben der im Gebiete der Hauptgattung schon vorhanden war. Diese wenigen Namen müssten geändert werden. Zu den von nimmer ruhenden Namenschöpfern bereiteten kommen jetzt aber auch noch die- jenigen Leiden hinzu, welche grammatikalische Puristen schaffen, indem sie die vorhandenen griechischen Namen, soweit sie von inkorrekter Zusammensetzung scheinen, zu berichtigen suchen. Scitropus wurde Scytropus, Cleonis Gleonus, Grypidius Gryphidius, Brachyonyx Brachonyx, Gymuäthron Gymnetron u. s. w. Kein Wunder demnach, dass die Stände welchen die Insekten besonders schädlich oder nützlich sind, der Forstmann, der Landwirth, der Thierarzt, die Entomologie für ihren Hausgebrauch herrichten und selbstständig ausbilden. — Für die Forstinsekten und die Lehre vom Forstschutze begann mit dem grossen Ilatzeburgischen Werk im Jahr 1837 eine neue Zeitrechnung. Die vielen Theilarbeiten und Mouographieen legte man mit seinem Erscheinen bei Seite und eifrig wurde auf der neuen Grundlage weiter gebaut. Was dabei besonders zu statten kam war eben die Einfachheit der von Ratzeburg befolgten Nomenklatur. Ich folgte daher in gegenwärtiger Abhandlung seinem Geiste, mich in der Hauptsache an die Alt-Linue'schen Namen haltend. Ratzeburg's Tadel in der Kritik meiner Nachträge (Kritische Blätter 43. II. S. 5(i) ist für mich massgebend. Die erste Ergänzung des Ratzeburgischen Werkes hatte ich unter dem Titel: Nachtrag zu Ratze- burg's Forstinsekten im Jahr 184b in der Stettiner entomologischen Zeitung geliefert. Als sich bei mir wieder naancherlei Notizen angehäuft hatten und diese als ein zweiter Nachtrag in derselben Zeitschrift erscheinen sollten, bestimmte mich der Wunsch Ratzeburg's sowie der meiner Schüler, die beiden Arbeiten zu Einer Arbeit zu verschmelzen und als akademische Gelegenheitsschrift herauszugeben. Ich antwortete damit zugleich auf den mir von demselben Autor in Pfeil's kritischen Blättern gemachten wenn auch wohlgemeinten Vorwurf, „dass meine Erfahrungen auf dem entomologischen Gebiete nur langsam reifen." Allerdings darf sich der Schwabe eine Aufforderung zur Thätigkeit auf dem Felde der Forstentomologie um so mehr gefallen lassen, als seine Heimat au Holzarten und Forstinsekten besonders reich ist. Nach Seite XVII der Vorrede zu Ratzeburg's drittem Bande der Ichneumonen der Forstinsekten enthielt meine damalige letzte Sendung aus hiesiger Gegend mehr als ein Dritttheil neuer Erscheinungen. Seit der Veröffentlichung dieser Nachträge vom Jahr 1856 hatte sich nun wieder eine Anzahl Notizen bei mir angesammelt, wobei mir der häufige Waldbesuch und der Verkehr mit Forstbehördeu zu statten kam. Auch waren mir die leider unvollständig gebliebenen vortrefflichen Arbeiten des Herrn Ed. Perris zu Mont-de-Marsan über die Kerfe der Seeföhre theilweise, sowie das L. von Heyden'sche Werk: die KiMlriliiiif,'. V Käfer von Nassau und Franktuit, Wii'sliadcn etc. t;;ui/licli uiihekaunt geblieben. Zunuvl erstere sind nicht jedermann zugänglich. Ich entnahm daher beiden das auf Fürstinsekten bezügliche und verschmolz es. natürlich unter treuer Angabe der Quelle, zu dem vorliegenden Hefte. Das grosse und verdienstvolle Werk .1. II. Kaltenbach's. die Pflanzenfeinde, 1«74, zog ich nicht bei, weil es sehr verbreitet ist. Tadeln muss ich aber dass darin die Nadelhölzer sehr ungenau bezeichnet sind. Unter seiner Pinus abies kann ja Fichte wie Tanne verstanden werden, und durch l'nnvandlung von Pinus laricio, d. h. Schwarzföhre, in Pinus larix, d. h. Lärche, und von Weymouthsföhre in Pinus abies mussten grobe Verstösse gegen die Thatsachen entstehen. /u eigentlichen diagmistischen Untersuchungen von Insekten fehlt mir die Zeit. Deshalb habe ich micii in Betretl" zweifelhafter Namen öfters fremden Raths bedient und solches „in Khimmer" be- merkt. Besondern Dank bin ich in dieser Beziehung dem sei. Herrn Senator K. von Hcyden uiul dessen Sohne, Herrn llaui)tniann Dr. L. von Hcyden schuldig. Sie nahmen .sich meiner mit Auf- opferung an. Beobachtungen über forstlich-landwirthschaftliche Kerfe, die schon in meinen „kleinen Feinden der Landwirthschaft, Stuttgart und Augsburg, Cotta'scher Verlag, 1855 und 2. Ausgabe li-seQ" Aufnahme gefunden, blieben absichtlich in dieser Arbeit weg. Aus Konsequenz befolgte ich diesen Grundsatz auch hinsichtlich der in der frühern Auflage enthaltenen Schilderung der Brutweisc des Reben- stechers, Rhynchites betuleti, weil dieselbe unterdessen im Wesentlichen in genanntem Werke Platz gefunden hat. Nicht bei Seite setzen dagegen konnte ich die im frühern Anhang enthaltenen wenigen fremden Borkenkäfer. Hohi'nheim im Dt'ii'mbiT 1879. Nördlinger. Digitized by the Internet Archive in 2009 with funding from NCSU Libraries http://www.archive.org/details/lebensweisevonfoOOnord Käfer. Cicindela. Es dürfte wohl die grosse gcograpliisclie Verbreitung der gewöhnlichen Sandläuf'erarten hervorgehoben werden. C. Iiybrida L. fand ich hoch in den Pyrenäen (Gabas) wie in den Landes von Bordeaux und auf den Dünen von Boulogne. In letzterer Oertlichkeit eine merklich kleinere Form als die hiesige. — Auch C. cam- pestris L. geht in die Alpenregion und ('. germanica L. jedenfalls hoch hinauf (Lariins in den Pvrenäen und hier zu Lande mindestens bis 1000™). Carabus. Zur Lebensweise der kleineren Arten sei nachgetragen dass mehrere derselben alljährlich im .luui und Juli pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Caral)us (Ophoil.) ^eniiann» L. sah ich Anfangs Juli 1871, zu Adelberg, auf die Halme gestiegen die grünen Samen von Poa pratensis L, oder trivialis L. verzehren. — C. (Harpal.) rulicornis F. zur Erntezeit 1877 auf dem Feld ein lialbdurchbissenes Gerstekorn mit den Kielern tragend. — Ein kleiner Harpalus, azureus F., leerte auf dem eapitulo sitzend eine grüne Kapsel von Plantago lanceolata. Hohenheim, 12. Juli 1879. — C. (Araara.) obsoletus Dej. var. obscura (v. Heyden) vor meinen Augen die Kapseln einer von ihr bestiegenen hier gebauten Reseda luteola L. fressend. Sommer 1862. — C. (Amara) tricuspidatus Dej. am 12. Juli 1873 die grünen Körner aus den Bälgen von Holcus lanatus L. und die Staubbeutel von Agrostis stolonifera L. verzehrend (Juli 18?0 und 1873). — Ausserdem C. (A.) plebejus Gyll. oder nahe Verwandte alljährlich Ende Juni und Anfangs Juli auf den Rispen halbmeterhoher Aira- und Agrostisarten, um sich deren junge Körner zu Gemüthe zu führen. - G. (Dromius) 4-notatus Dft. in den Seeföhren als Larve derjenigen des Curculio notatus nachgehend. — C. (Tachys) nanus Gyll. in den Gängen von Hyleeinus piniperda u. s. w. Seeföhre. (Perris.) L. v. Heyden gibt als unter Rinden vorkommend noch eine ganze Reihe von Dromien an. Da aber nicht ausdrücklich gesagt ist, dass sie räuberisch in Gängen von Forstkerfen lebend gefunden worden, mögen sie hier übergangen werden. Staphylinus. Stapliylinus erytliropterus L. am IG. Juni 1876 zu Hohenheim lebhaft an einer im feuchten Grase liegenden MohnfPapaver rhöas L.jkorolle zehrend. Mit derselben cingezwingert, und selbst nach Verspeisung einer Fliege, kehrte er immer wieder dazu zurück. Schliesslich krepirte der Käfer ohne die Blätter aufgezehrt zu haben, vielleicht wegen deren zu gi-osser Trockenheit. Staphylinus Illlirinils L. ist öfters im Juni, z. B. von 1877, in Menge auf den schwarzen Saft crgiessenden Eichen- stöcken. Geht er dabei dem Saft oder den vielen sich hier einstellenden Fliegen u. dergl. nach? Nörtllinger, Lebensweise von Furstkcrfen. J 2 Käl'er. Viele kleine Staphyliiu'ii leben Ijekaiindich in Baumscliwämmen. Eine Anzahl von kleinen Arien liudel niuu aber auch als Larven nnter der Rinde von Bänmen welche Forstkerfe bewohnen, offenbar deren Larven nachgehend. Perris fiihrt als derartige Verfolger an Slaph. (Phlöopora) reptans Grav. in den Gängen von B. stenographus und larieis; nach V. Heyden ist er nicht selten nnter Eichen- und Führenrinde. — St. (P.) corticalis Grav. gibt v. Ileyden unter Rinde von Birken nnd Platanen an. Nach Perris ist ferner St. (Homalota) celatus Er. in denen von Hyl. ligniperda, St. (Honial ) cns- pidatns Er. mit B. larieis; St. (Aleochara) analis Gyll. daselbst. St. (Aleoch.) puniilio Grav. unter der Rinde, St. (Xautholi- nus) collaris Er. in den Gängen von stenographus, St. (Quedius) scintillans Grav.- in Gängen verschiedener ForstkcrI'e, St. (Coryphium) angusticollis Steph. mit B. larieis. St. (Oraalium) vilis Er. mit B. stenographus, St. (Oraal.) pusillus Grav. mit B. larieis und Curculio notatus. Säujmtlich in Seeföhre (pinaster). St. (Dinaraea) aeqnalus Er. nach v. Heyden unter Eichenrinde. — St. (D.) immersus Er. unter Föhreni'iude und in Mulm von Buchenholz. Ptiliam aptt^nilU (iner. als Larve in den Gängen von B. pusillus. Seeföhre. (Perris.) Sva|ihiilium 4-lliaculatlllii F. In Masse zu Kreuth in Tirol auf einem liegenden anbrüchigen Ahorn, oflenbar um zu brüten. Juli 1850. Hister (PavoinaliisJ iiaralloloitiiiediis Hli. unter Föhren rinde zu Bibersfeld. — H. (Par.) flavicornis Payk, mit oblongus zusammen in Seeföhre. (Perris.) — H. (Plalysoma) depressus F. Im Schönbuch nicht selten unter Eichenrinde. März 1849. Sonst auch in Buche. H. (P.) linearis Er. Im Oktober 184.5 zu Toulon unter Rinde von Pinus halepeusis. — H. (P.) oblon gus F. in der Seeföhre, den Larven etc. des Bostr. stenographus nachgehend. (Perris.) — H. (Plegaderus) dis- cisus Er. unter Buchenrindc mit depressus, und nach Perris in Seeföhre Verfolger der Lai'ven von Bostr. pusillus, Podnren, Staphylinen u. s.w. — H. (P.) caesus F 11. nach v. Heyden in morschem Buchen- und Pappelholz. — H. (AbraeusJ glo- bosus E. H. in anbrüchigen Eichen, (v. Heyden.) PLalaciils caricis St. Ueberwintert, wie es scheint, in der rauhen Borke der Lärche, dem in der Föhre über- winternden corticalis 111. analog. Jps (Cai'popllilll.s) sexpiistulata F. unter den Larven von Bostr. villosus, bicolor und monographus in der Eiche und mit Bostr. larieis in Seeföhre (Perris), nach v. Heyden unter saftiger Bi rkenrinde. — I. 4-pus t ulata L. Uer Käfer nicht selten im Frühling unter der Rinde von Eiche n Stöcken. Bebenhausen, März 1849. Sonst unter Föhrenrinde. Kirchheim, April 1854. — I. 4-guttata L. Mit der vorigen auch zu Grand-Jouan in Eichen. März 1843. — I. ferruginea L. in den Gängen von Hyles. ligniperda, ater und Curculionen in Seefölire. Von längerer Entwicklungsdauer als diese. (Perris.) Nitillula Obsoleta P. in Menge auf thränendeu Eichenstöcken, auch auf Föhrenstöcken. Larve vom Safte lebend. Verwandlung der Mehrzahl Individuen in der Erde. (Pei-ris.) — N. (Epuraea) pusilla 111. zu Krailsheim im April 184Ö auf Klaftern herumlaufend. LyctllS (Rhizoi)liagus) tlispar Hb. 1838 zu Bibersfeld unter Führenrinde. September 1845 in Tannenstöeken der Pyrenäen. — L. (Rh.) depressus F. mit dem voiigen in Föhren und unter Tannenrinde zu Stuttgart und im Schwarz- wald. Nach Perris in Seeföhre Verfolger der Larven und Puppen von Hyles. piniperda und minor und im Nothfalle von deren Exkrementen lebend. Verwandlung zur Puppe ausserhalb der Gänge im Boden. — L. (Rh.) politus Hellw. Nach V. Heyden unter der Rinde von Ulmen, an Pappeln und Weiden. — L. (Rh.) bipustulatus F. Nach demselben unter Eichen- und Birkenrinde. — L. (Rh.) coeruleus Waltl. desgleichen unter Eichenrinde. Ti'ogo,sita caraboiiles F. in dem etwas morschen Kernholz einer italienischen Pappel, Tübingen 1839 ; und unter der Rinde einer faulen Eiche, 1854. Beide Mal als vollkommenes Insekt. Nach v. Heyden unter Apfelbaum- und Bucli en rinde, auch in Kirschbäumen. Nach Perris sicher nur räuberisch andere Holzkerfe verfolgend, wie ihre Verwandte, T. coerulea Ol., in der Seeföhre, die Larven von Bostr. .stenographus, Cerambyx aedilis und Bupr. tarda, allerdings sich wenn nöthig auch vcn einem Gange zum andern fressend. Nciliosuma eloilgatuin Latr. in Borkenkäfergängen unter Seeföhren rinde, wie in Ulme mit Hyl. vitlatus, in Eiche mit Bostr. bicolor, in Erle mit bicolor (Perris), in Buche nach v. heyden. Dituuia cronata Hb. unter der Rinde von Eichen und Edelkastanien mit Borkenkäfer- und andern Larven. Nach V. Heyden auch unter Buchen-, Pappel- und Nadelholzrinde, und nach Perrie in Seeföhre als Feind der Larven und Puppen von Bostr. larieis. Syiichita jllglanili.s F. In grosser Zahl in den vom Rindekrebs befallenen Hainen einer Allee, zugleich mit Scolytus carpini. Am 12. April 1847 noch grösstentbeils als Larven; Ende Mai bis Juni ausgebildete Käfer. — Der Kopf ist der breiteste Theil-des Larvenkorpers, durchsichtig, beinahe wie das Uebrige ; die Mundtheilc allein gelb. Die 3 Paar Füsse weit aussen an den Seiten der Larve, daher letztere sehr sicher auf dem platten Bauche gehend. Rücken ohne die eigen- thümlichen V\fülste der Bockkäferlarven. — S. (Cicones) variegata. Hellw. in Buchenpilzen oder faulem Buelienholze zu Urach. Nach v. Heyden Buchenpilzbewohnerin. — S. (Colobicus) emarginata Latr. nach v. Heyden unter Buchen- nnd Eichenrinde. — SaiTotrium terebrans (»1. nach v. Heyden in einer alten Haine. KiifiT. -A Colvdillin fldii^'iillllll IIb. iiiicli in .lei- EilelUaslanic, Casliincii vi'sca. — C. l'i 1 i liirnie F. natli ScIicnU (v. llcyili-n) nnloi- Eiolienrindc. — C. bicol iir Hb. in der Seel'iilire ilen Larvon von Bostr. Iarici8 nacligclicnd. (Penis.) — C. Bultatiim Ol. Nach Porris in der Hirne die Larven von Srolytn.s mnitisliialu.s verfolgend. — C. nitidum F. unter Rinde, insbesondere von Edelkastanie, (v. Heyden.) Oryloil (Lyclusl histeroidos V. in UmcIumi und Ki<-lnMi (v. Ileyclen) sowie in der .Seeloinc- in den (üingen von Hyles. piniperda. von deren nnvollkoramenen Zustiinden sieli nährend. (PeiTis.) ('lieiljus sail^ililiuleiilus KCl. Im Juli 1.S5Ü zu Kreuth in Tirol auf einem Schlag in grosser Zahl niiler ilcn Schuppen eines gelallten, etwas faulen gemeinen Ahorns (pseudoi)latanus). Morgens trieb .sich der Käfer auf dem Blocke herum. Nicht ein eirtziges Exemplar fand sich auf andern Holzarten. Fast möchte ich deshalb bezweifeln dnss der Kerf, wie Erichson, Insekten Deutschlands Hl, 2, S. o08 vermuthet, unter Eichenrinde lebe. Docli kann ich eine entschieden ver- neinende Behauptung in dieser Beziehung nicht aufstellen, da zu Kreutli keine Eichen mehr vorkommen. C. (Laenio- phloeus) ater Ol. Aus Stechginster, Ulex europaeus. Bordeau.\ , 1855. C. (L.) clematidis Er. als Begleiter von Bostrichus bispinus unter der Rinde der Waldrebe hier nicht selten. — C (L.) duplicatus Walt), zu Hohenheim unter Eichenrinde, bei v. Heyden an Buchenholz. — C. (L.) Dnfonrii Laboul. den Larven von Bosir. pusilhis in der Seeföhre nachgehend. (Perris.) — C. (L.) nionilis F. an Buchen- und Eichenholz (v. Heyden ■), nach Ilellwig und Panzer auch unter Lindenrinde. — C. (Pediacns) dermes toid es F. unter Eichen- und See föh renrinde mit Bostr. stcnograplius. — C. (P.J depressus Hb. nach v. Heyden an Eichenholz. Brontcs llaTipes K. ausser in Eichen, Edelkastanien und MiiiKrn Lanliliolzern zuweilen aurli in Kcu-kenkäfer- gängen der See führe als räuberischer Kerf. (Perris.) Silvamis unidentatlis K. zu Hohenheim und Frankfurt (w Heyden) untir E ic he n rindi-. Nach Perris ausserdem in Pappel, Weide und Seeföhre. — S. bidentatus F. Von Herrn A. Keller 18(B unter der Rinde einer alten Buche, von mir im Mai 1862 auf frischen Föhren stocken, durch v. Heyden unter Föhrenrinde gefunden. rryptopliagus (I'ai'amoeosoiiui) abietis Stepll. auf Seeföhre in den Nestern von Bomb, pityocampa, in deren Ex- krementen. Myi'l'lu|ihajs;il.s l'lllvieiillis h\ nach v. Heyden in faulem Buc lien holze. — M. (l'ciila]ihyllus) testuceus G y 1 1. im hiesigen anbrüchigen Eichenholz. Ebenso bei v. Heyden, der jedoch nach Böttger auch Mulm alter Kirschbäume angibt. Latliridiiis esilis Maiinerhoim mit Hylesinus spartii Nrd. in Besenpfrieme zu Urand-Jouan. — L. (Enicmus) rugosus Hb. nach v. Heyden unter Rinden. — L. transversus Ol. auf Buchen klafterholz (v. Heyden), und L. carbonarius JIhm. an Eichenholz. (Derselbe.) — L. (Cartodere) elongatus Curt. 1850 in Menge aus Fichtenzapfen erzogen. — L. (C.) filiformis Gyll. aus alten Epheuzweigen. (v. Heyden.) — L. (Corticaria) dcnticulatus Gyll. in faulen /Fichtenzapfen. Hohenheim. — L. (Melanophthalma) distinguenda Com. in altem Buchenholze, (v. Heyden. J Ber^inus taniariseis i]v. mit Rhinomacer attelaboides in den männlichen Kätzchen derSeefohre sich entwickelnd. (Perris.) Dermestes liii-olur F. Im Zwinger aus Aspenrinde mit Agrilus und Bostrichus binodulus zu Hohenheim im Mai I8fi6. — D. vulpinus F. bildet in seiner Lebensweise eine Art Uebergang zu den Holzfressern und miisste Linne, der ja die Borkenkäfer zn Dermestes rechnete, hätte er diesen Käfer gekannt, Freude bereitet haben. Er lebt nämlich nach meiner Beobachtung in Moringa- und andern sehr weichen südamerikanischen Hölzern, sich darin Gänge fressend und verwan- delnd, wobei ihm das weiche Holz zur Nahrung zu dienen scheint, insofern sich ausser ihm keine Kerfe oder Reste von solchen im Holze fanden. 1856. — D. undatus L. Schon vor 30 .Jahren zu Stuttgart im Winter in der Rinde einer stehenden Föhre gefunden; zu Kirchheim, 1854, als ziemlich an die eines Anthrenus erinnernde Larve im Mulm einer Zelle des Gangs einer grossen Sphexart, die einen alten Bockkäfergang in einer faulen Kiche bewohnt halte, zugleich mit Ptinus ti-pnnclatus. Ferner zu Hohenheim, im Mulm von For,stinsekten, unter der Rinde eines F'ich ten pfostens, und zu Stuttgart im anbrüchigen Splint eines Zwetschenbaums. Im F'ebruar 1857 wieder unter Föhrenrinde in Forstkäfergängen ein noch in der Larvenhaut steckendes ganz fertiges Weibchen. Endlich zu Hohenheim, im -Jahr 1863, aus anbrüchigem von Kerfen be- wohnten Hidze von Cornus sanguinea erzogen. Nach v. Heyden auch aus dürrem Buchen-, Hainen- und Pappel- holze. Demnach offenbar ein Gesellschaft. vdn .iVlimill (v. lli-ydtn) ans altiMii H in- lic n IidIz crzogi-ii. — A. morin Vill. (I'iilviconic öHinii). Im Juli 18G0 1111(1 seitOfi' wuhUtIioII zu Uolifiilu-iiii aus aubiiicliigim V iigc 1 bccrliolz entwickelt. Sodunu da.'sellist uns riataiieii und 1870 au.s Acer dasycarpuni Elirli. Was ich IViilier, mit den Anoliien weniger vertraut, als A. nilidum F. aut'führte und mehrere Jahre nacli einander aus einem im Jahr 1850 gesammelten faulen Ulmenholz von Kreuth er- zogen halle, ist ehenfalls nichts anderes als morio. Docli miiss ich bemerken dass dariuiter sich einige sehr braune und auch hinsichtlich der Piinktreihen und Deckenabstiil/.ung vmi slriatum U.-iiini zu uulrisc-iicideniii' l''..\eni|ilarc bcliiiilcn. Ausser- dem nach Perris in Edelkastanie und IIa ine. PtilillUS pcctillicoiilis L. Zu Kreuth in Tirol, wie am Fusse der Alb, im Ahorn (Acer p.seudoj)liitanu.s|. Am Fusse iler -\lb ausserdem im Nussbaum (Juglans regia). Zu Oberste feld in Pulverholz (Rhamus fran- gula). Zu Hohenheini in Menge in Baumstützen von Erlen- und Hainen holz. In der 7""» dicken Wandung eines meiner aus Ahornholz gefertigten Iiisektenkistchen und nur in dieser Wandung hauste der Kerf, unter Vermeidung der Oberfläche, verschiedene Jahre; was auf längere als einfache Generation hindeutet, insofern nui- selten ein Käfer zum Vorschein kam (1873). Xylrtiniis )iiH'tinullls F. an alten Apfelbäumen (v. Heyden). — .\. niger Mull, in Menge, mit (lehina licdeiae, aus Epheu. — Dorcatmna flavicornis F. und rubens Ent. 11. nach v. Heyden in nillilauleni Eichenholz. — eis bidentulus Kosenli. und L'is festivus Panz. Ende Jliirz 1^48 zu Hohenheini aus faulem Ed e I Uas tanie n holz erzogen. Apate capnciua L. Gehört mit Lyctus unter die Kerfe die im Frühjahr geschäftig auf dem Elchen- und Edelkastanienhülze der Zimmerplätze herumlaufen, um ihre Eier abzulegen. Ist das Holz im Saft gefällt worden und entrindet schnell an der Sonne getrocknet und aufgerissen, so können die angeführten Insekten ihre Brut leicht tief ins Splintholz hinein unterbringen. In dem Zimmer eines meiner Bekannten zu Grand-Jouan brachen plötzlich eine Menge capucina und zwar, wenn ich mich recht erinnere, durch die Tünche des eichenen Gebälks heraus. Irre ich ferner nicht, so war das Zimmer schon mehrere Jahre zuvor erbaut worden. Somit würden die Eier von capucina, auf dem Holz- platze gelegt, wohl mehrere Jahre bis zur endlichen Verwandlung in Käfer brauchen. Ich bin natürlich weit entfernt zu behaupten, Apate lege nicht unter Umständen ihre Eier auch in den Gebäuden selbst. Von Lyctus ist es nui" zu gut bekannt. A. siuuata F. In Gesellschaft des übrigens vor ihm ausgeflogenen Scohlus iutricatus in einem alten, unter dem Leseholze befindlichen Eichenprügel. Im März 1846 starke Larven, Ende Juli der vollkommene Käfer schon todt. Perris, S. 219, lässt sinuata auch in Rebholz vorkommen. S. 228 erlaubt aber den Gedanken dass damit nur Apate 6-dentata Ol., die gewöhnliche dortige Bewohnerin des Weinstockes gemeint sei. A. varia III. nach V. Heyden und Stern aus dürrem Buchenholz und aus Eichen erzogen. — A. subsiriata Payk. unter den Rindestreifen wahneckig behauener Zaunbälkchen aus Seefohreii. (Perris.) Lyctus caualiculatus L. Haust auch im trocknen Holze von Clematis vitalba. Manche Hölzer, wie Robinie und Eiche, woran ihm die Rinde nicht angenehm zu sein scheint, besetzt er mit seiner Brut nui- von den rindelosen Stellen aus. — Es schien mir dass im Wasser gelegenes Holz nicht oder nicht gern von ihm bebrütet werde. Darum wäre das Auslaugen als Mittel gegen den lästigen Käfer zu versuchen. ' Lyctns bieolor Perrourt. In Frankreich nach Perroud in Platanen zweigen, nach v. Heyden zu Frankfurt in Weiden- holz. — Hypophloeus bieolor Ol. nach v. Heyden aus Waldliölzern erzogen und im September unter [Schuppen von?) Apfelrinde. - H. bipustulatus F. zu Bebenhausen im März 1844 unter Eichenrinde. — H. castaneus S. unter Baumrinden. — H. depressus F. unter Eichenrinde, (v. Heyden). — H. fasciatus F. in Eichenholz, (v. Heyden.) — H. ferrugineus Kreutz. zu Adelberg an Tannenholz, nach v. Heyden unter Föhrenrinde. — H. linearis F. mit Bosfrichus bidens in den Aesten der Hakenföhre bei Gabas in den Pyrenäen, September 1845, und in der Seeföhre bei Bordeaux, 1855. Perris gibt ihn hier als Räuber von bidens an. Auch v. Heyden fand ihn in Föhren. — H. pini Pz. nach Perris in doppelter Generation als Räuber mit stenographus in der Seeföhre der Landes. Uloma culiliai'is li. und Perruildi Mills. manchmal vom Spätsommer ab den Winter über in See f Öhrenstöcken des süd- westlichen Frankreichs. (Perris.) Ersterer nach v. Heyden auch unter Eichenrinde und in alten Weidenbäumen. — ü- ferruginea F. nach v. Heyden unter Rinden. — Phthora crenata Muls. im Holze fauler Seeföhrenstöcke. (Perris.) — Ten,ebri,o curvipes F. im Mulm alter von Bockkäfern durchwühlter See föhrenstöcke. (Perris.) — T. incurvus K ü s t. I Kritische Blätter U, IM II. S. -m (Vorkoiiunein uiul öä, Itü. I, S ääü (Vertilguiij;) 24 Käfer. in alten Aplel- und K i r sc li bäumen, (v. Ilej'fien.') - Ilelops lanipe,sL. in l'aulei- iCi r.scliliiin m rinde zu Nanzig, 184:2. — II. caraboides Pz. Cnach Herrn v. Heyden) in faulen Tann enstöckeu in den Pyrenäen, Oktober 1845, nnd nach Perris in denen der Seeföhre. — H. (Eryx) Fairmairii Reiche in faulen Seeföhren, Bordeaux, September 1855. Nach Perris vom Holze lebend. — Allecula morio F. in hohlen Eichen und Buchen, (v. Heyden.) — Cistela ceram- boides L an alten Eichen und als mehlwurmähnliche Larve in deren morschem Innern. — C. atra F. Aus meiner Knabenzeit erinnere ich mich des Käfers, der Abends um hohle Kopfweiden flog nnd sicherlich in deren Holzerde brütet. Neuerlich fand ich die Larve in hohlen Eichen, in der pulverförmigen braunen Erde die sonst den Trichiuslarven zum Aufenthalte dient, und im Februar 1856 brachte mir sie Herr Stnd. Walchner aus der schwarzbraunen Modererde des faulen Innern eines Apfelbaums. Sie war hier in Gesellschaft von grossen Engerlingen die ohne Zweifel dem Trichius eremita angehörten, v. Heyden gibt sie auch in hohlen Linden an. Die Larve ist in Grösse nnd Aussehen der gemeinen Mehlkäferlarve sehr ähnlich. Doch hat der braunrothe Kopf eine deutlichere Gabel als bei der des Mehlkäfers. Die Fühler wie bei letzteren. Das vordere Fusspaar merklich grösser als die zwei übrigen. Die drei letzten Körperringe nicht horniger nnd dunkler, wie bei der Mehlkäferlarve, sondern von derselben Festigkeit und blassgelben Farbe, welche theilweise den Darminhalt durchscheinen lässt, und schön glänzend wie die ganze Larve. Der letzte zwölfte Ring verlängert, stumpf, ohne die zwei Spitzen welche bei der Mehlkäferlarve den Rücken des letzten Gelenks beschliessen, und mit zwei weniger als bei der Mehlkäferlarve entwickelten Nachschiebern (Afterklappen). Puppe im Mai, Käfer im Juni. Generation wahrscheinlich zwei- jährig, weil von den vielen von mir eingezwingerten, nicht sehr in der Grösse verschiedenen, im Frühjahr 1855 gefundenen Larven ein Theil im Sommer desselben Jahrs, ein anderer erst im folgenden Jahre sich zu Käfern entwickelte. — C. (Hymenorns) Doubl ieri M ul s. in vermulmtem Seeföhrenholz der Landes. (Perris.) -- C. (Myeetochares) humeralis F. Im Juni zu Reutlingen an alten Schranken. (Herr A. Keller.) — C. (M.) barbata Latr. in alten Eichen, Buchen, Hainen, (v. Heyden.) — C. (M.) axillaris Payk. in altem Buchenholze. (Derselbe.) — Salpingus castaneus Pz. unter Föhrenrinde, (v. Heyden.) — Rhinosimus ruficollis Pz. Von der Alb, unter Ulmenrinde. Zu Hohenheim im Juni 1857 in Gesellschaft von Scolytus Ratzeburgü unter der Rinde einer abständigen Birke. Auch v. Heyden fand ihn unter Birkenrinde, doch auch unter der der Platane. — R. planirostris F. unter Rinde von Platane und in andern Bäumen, (v. Heyden). — Dircaea tenuis Rosenh. zu Tübingen in altem Ulmen holze gefunden, 1839. — D. Vaudoueri Muls. in Edelkastanienholz. (v. Heyden.) — Melandrya caraboides F. auf Eichblöcken nnd aus faulem Buchenholz erzogen nnd ntl'enbar brüten wollend an einer anbrüchigen Stelle eines Ahorns. In Buchenstöcken und alten Edel- kastanien, (v. Heyden). — Conopalpus testaceus Ol. Zu Hohenheim im Frühjahr 1847 aus einem dürren Hainenast, durch Herrn v. Heyden aus Buchen- und aus Eichenholz erzogen. — Pedilus (Scraplia) fusculus Müll. An alten Eichen und Hainen, (v. Heyden). -- Anthicus oculatus Gyll. an Eichenholz und boleti Marsh, unter Baumrinden, (v. Heyden.) — Pyrochroa coccinea L. lebt auch im faulen Tannenholze. Herr Koltz brachte sie aus solchem im März 1856 vom Schwiirzwald. Im darauffolgenden April entwickelte sich der Käfer. Ebenso im faulen Bast anbrüchiger Aspen und Birken. Im Mai lt!76 zu Rohr wieder als Larve unter der Rinde eines am Boden liegenden Nussbaums. Nach v. Heyden auch unter Eichen- und Buchenrinde — P. rubens L in fauler Syringa vulgaris L., Hohenheim 1865. — Nach Kirschbaum auch in Pappel stammen. — Am 18. Mai 1868 ein .solcher Käfer auf einer davon eilenden Meloiä prosearabaeus sitzend, dem sie in der Mitte des Rückens durch die Ränder der Decken ein kleines Loch in den Leib gefressen hatte. Gleiche Beobachtung ein paar Tage zuvor von einem Studirenden gemacht. — Mordella abdominalis F. auf einem faulen Buchen stock. Juni 1850. — M. atomaria F. Ende Mai bis Anfang Juli an alten Schranken. (Herr A. Keller.)— M. biguttata Oyll. in dürrem Waldholz und auf alten Weiden (v. Heyden.) — M. dorsalis F. aus an- brüchigem Holze von Cornus sanguinea erzogen. Hohenheim 1863. - M. lateralis Ol. in dürren Waldhölzern, (v. Heyden.) — M. melanostoma Costa aus Buchenholz, (v. Heyden.) — M. obscura Mrsh. in faulem Edel- kas tauienholz stehender Stämme. Grand-Jouan, April 1844 ausgekrochen.— M. ruficollis F. und subtestacea Steph. in dürrem Waldhülze. (v. Heyden.) — Nacerdes melanura L. mit Mesites aquitanus im Seeföhrenholze das vom Meer- wasser bespült worden. (Perris.) — Xanthochroa carniolica Gistl. in rindelosen faulen See föhrenstöcken. (Perris.) — Oedemera coerulea L. Nach Heeger, Sitzungsbericht der Wiener Akademie XI, S. 932, und v. Heyden in unregel- raässigen flachen Gängen als Larve im abgestorbenen Buchen holze. Rüsselkäfer. Bnichlis eisti I'iiyk. (viHosUs F.) in den Samen von Spartium scoparium L. und Cytisus sessilifolius L. gemein Hohen- heim. Ausser ihm in der Besenpfrieme der etwas grössere Br. canus Germ, und nach v. Heyden Br. pu bescen s G erra. Anthribus variiis F. Schon im Jahr 1842 wurde zu Hohenheim die interessante Lebensweise dieses Käfers in den zaMreichen Coccus racemosus an Fichten pflanzen beobaclitet, welche eben wegen ihrer Anzahl die Aufmerksamkeit des damaligen Herrn Oberförsters Brecht, jetzt Forstdirektors, auf sich gezogen hatten. Die zu jener Zeit aus den grossen vollkommen ausgehöhlten Schildläusen hervorgegangenen grossen E.xemplare vou A. varius scliiuktc ich an IJatzcburg. Die J;'iclUoiiscliil(ll;i,u.su dus .luliis 1855, von alten JJauiuuu liciiiihruucl, waren dagegen so klein, dass die daraus entstandenen Antbribus Zwerge genannt zu werden verdienten. Sie wai-en zum Theil nur 2,1 """ lang und 1 »'»> breit und ihre Zeichnung so verwischt, dass man sie hätte für eine kleinere Art halten können. Am 4. April 1856 fand sich im Zwinger neben todten Exemplaren und, wie immer, vielen Ichneumonen noch ein lebender Küfer. Ganz dasselbe im Februar 1870. Offenbar überwintert also der fertige Küfer, um im Frühjahr nach seiner Entstehung zu brüten. — A. scabrosus F. als Schmarotzer auch in der Schildlaus der Haine, Coccus carpini. (v. Heyden ) — A. albirostris Hb. nach Herrn A. Keller in Mehr- zahl auf Buche n stocken der Alb, nach B.utger (v. He3'd6n.) unter BuchenrinJe. A. albinus L. in Anzahl auf faulen Stöcken von Buchen- und Bergahorn (pseudoplatanus), worin er ohne Zweifel brütet. Kreuth in Tirol, Ende Juni 1850. A. latirostris F. auf faulen Buchenstöcken, zu gleicher Jahreszeit und an demselben Ort in Tirol. Ebenso im Jahv 1872 auf der Alb. — A. niveirostris F. an alten Weiden und unter Buchen rinde, (v. Heyden.) Apodcres COryli Ol. erscheint ziemlich spät im Jahre. Nach Mitte Mai findet man gewöhnlich die ersten Käfer; nur in frühen Jaiirgängen erscheinen einzelne schon Ende April. Der Küfer wickelt und frisst auch auf Alnus incana und auf Birke. Beim Wickeln kerbt er den Blattnerv viel sparsamer als der folgende. Binm Waiden schabt er nicht wie betuleti, sondern frisst Löcher in das Blatt. A. CUrculiouoides F. fällt in Schwaben jedem Forstmann auf, denn er ist in der Regel viel häufiger als coryli, und öfters bis in den August auf jungen Eichennieder- oder Mittelwaldschlägen, im Bosket auch auf Zerreichen so gemein dass manchmal an einem Stocke fast kein Blatt ungewickelt bleibt. Seine Wickel haben kaum 1/3 der Länge derjenigen von coryli und sind fester gebaut. Die Hauptrippe am Wickel zeigt eine Reihe feiner Kerben. Am 9. Juli 1855 traf ich ihn auch an den Blättern der Edelkastanie in Arbeit. Selbst auf Mannshöhe hingen Wickel an den etwas im Schatten stehenden Trieben. Eier viel kleiner als bei coryli, mehr blassgelb als roth. Rliyucllites betulae Hb. in dem schönen Frühjahr 1862 schon am 3. April auf dem jungen Birken- läub. Ausser auf diesem häufig die Blätter an Erle, Haine und Buche befressend und wickelnd, meistens zu gleicher Zeit mit betuleti. Auf Hasel rollt er zuweilen fast handbreite Blätter. Das Ei wii-d in der That gewöhnlich in eine Tasche am zugespitzten Seitenzipfel des herabhängenden Lappens gelegt. An einer trocknen Stellt^ auf der Alb sah ich von ihm dermassen zugerichtete junge Buchen stockausschlage, dass diese sichtlich darunter Noth litteii. Juni 1849. R. betnleti F. Nachfolgend einige Ergänzungen der anderweitigen Beschreibung 1 des Insekts: Der Käfer erscheint zuweilen schon im April. Unter den Weiden sind es vorzugsweise Salix caprea und viminalis, auf denen er sich gern aufhält. Nach Kirschbaum (v. Heyden) im September auch auf Rosen. Am 12. Juli 1879 fand ich einige schöne Büsche von Salix viminalis mit kräftigen Jahresausschlägen an denen grossentheils hand- lange odev noch längere Gipfel herabhingen. Sie erfanden sich angezapft durch einen Ring, mehrmals durch zwei Ringe von etwa ein Dutzend Bohrlöchern oder auch durch einen von oben herab geführten, die Hälfte trennenden Querschnitt. In einem der dickem Gipfelabschnitle fand sich ein trübweisses ovales Ei, in einem der durch zwei Ringpunktirungen entstandenen Zwischenstücke eine Larve mit dickem Kopf und Schwanz- gäbelchen oder -spitze, welche etwa an eine Buprestislarve erinnerte, vor der Untersuchung zu Haus aber von einem Carabus im Glasfläschchen gefressen wurde. Beim Abklopfen des Weidenbusches fand sich ein Betuleti- weibchen. Ich vermuthe daher dass ein solches die Riugpunkte gemacht und in Verzweiflung über die ihm seit Wochen die Wickelarbeit vereitelnden alle paar Stunden wiederkehrenden Regen seine Eier in den welken Sohoss selbst schob. Gewöhnlich fand sich nichts in dem abgestochenen Schosse. AehnHches scheint ja auch der verwandte Bacchus zu treiben. Auf der Alb Ende Juni 1879 wieder ein Himbeer[oder BrombeerPJ- biatt wickelnd, wobei ein Blättchen um das andere abgestochen, weil das Blatt schon zu gross gewesen, um auf einmal behandelt zu werden. In Tirol und auf der Alb rollt der Küfer auch auf Mehlbaum (Pyrus aria). Hier ausserdem auf Birken, Ulmen (1878) und Kirschbäumen (Mai 1876). Bei schlechtem kalten 1 Kleine Felmle der Urulwirllisthall. 18iim breit, also kurz und gedrungen, dabei in der Stellung des Kopfs etwas an einen Scolytus erinnernd. Körper schwarz, Kopf, Brust und Beine schwarzbraun, mit Ausnahme der schmutzig gelben Fühler und Fussglieder. Augen zweilappig, fast ganz wie bei poligraphus getrennt. Das männliche Geschlecht mit einer stark eingedrückten muldenlörmigen, aber durch eine erhabene Leiste in zwei Hälften getrennten borstenlosen Stirne. Zwischen der Mulde und den Augen gelblichweisse Borsten. Beim andern Geschlecht ist die Stirn gewölbt und mit zahlreichen gelblich- 24 Käfer. H. creuatiis etwa im Jahr weissen Borsten besetzt; so auch bei beiden Geschleelitern die llundtheile. Bruststück vom aul'- l'allend stark eingeschnürt, ziemlich lein und engrunzlig punktirt. Eine Kückenleiste kaum ange- deutet. Die hellpechbi-aunen Decken mit stark gekerbter, hoch erhabener Gräte, hinter welcher auch noch zerstreute Körner stehen. Brücken fein, runzlig punktirt. Am Deckenabsturz erhebt sich die dritte Brücke mit etwa sechs starken Körnern zu einem Längskamm. Auch die fünfte Brücke von der Nath hat einige Körner und ausserdem stehen etliche Körnchen zer- streut am Abfalle der Decken. Die gelblichen kurzen Börstchen, welche das ganze Insekt be- decken, sind nicht in die Augen fallend. — Der Kerf ist in Italien und der Schweiz gemein. In meiner Höl/,ersammhuig ist er selbst an einem fremden Stücke von Jiinip. sabina zu bemerken. Bei uns fand ich ihn 1848 bei Werrenwag an der obern Donau im gemeinen Wach hol der, jedoch nicht häufig, wiewohl die Stämmchen welche von ihm angegriffen waren, von einer grossen Anzahl bewohnt. Einige Holztrümmchen die im Jahr zuvor vom Käfer bewohnt worden waren, und die ich trotz der grössten Sorgfalt vergeblich nach jungen Käfern oder Larven durchsucht hatte, mussten doch mehrere sehr kleine Larven enthalten haben, deim ein Jahr nachher kam eine Anzahl junger Käfer daraus hervor. Die allgemeine Form der Gänge dieses Insekts ist die eines Loth- gangs, an dessen Mitte auf der Seite sich das Bohrloch und die kleine Rammelkammer befinden. Der Mutterkäfer stirbt meist im Gange. — Später, im Juli 1850, fand ich ihn auch in grosser Zahl in Tirol und Vorarlberg in starken Zaunstecken aus Wachholder. Die Gangform war hier in den schwachen Zaunstecken genau wie oben angegeben, in starken aber nicht so regelmässig. An einem Rindeiistücke das ich mitbrachte, bemerkt man eine ziemlich breite Rammclkammer mit einfachem Lothgang. In den jüngsten Jahren auch in Masse und zwar im Juni auskriechend im Wachholder der Ostseite des Schwarzwaldes. H. thlljae Perr. aus Cupressus sempervirens L. durch Vermittlung Herrn Mathieu's zu Nanzig von Herrn Perris selbst erhalten, kann ich von juniperi Chevr. nicht unterscheiden. H. poligrapllU.S L. {716hg, Stadt). Vorstehende sehr bezeichnende Etymologie des Artnamens verdanke ich einem Schreiben Ratzeburg's, der sich allerdings nicht darüber aussprach ob sie von ihm selbst oder Andern herrührt. In ki-anken Aesten der "W eymouthsf Öhre, zuerst im Jahr 1841 von Freund Riegel gefunden. Wir trafen meistens lebendige Käfer, sehr häufig Paare in den Rammel- kammern. Letztere sind im Verhältnisse zum Käfer sehr weit, oft fast so gross wie ein Zwanzigpfennigstück, und liegen im Splint. Es laufen von ihnen fünf bis sechs Arme aus, in welche die meist in geringer Anzahl vorhandenen Larvengänge münden (Fig.). In einem armsdicken Ast von Pinus strobus war die Zahl der Larvengänge viel grösser. An einem fingerlangen, von der Rammelkammer herkommenden Clang zeigten sich auf einer Seite allein 50 bis 60 EiersteUen. Da und dort stirbt ein Käfer in seinem Gange, mei- stens aber trifft man die Gänge leer. Die Larven fressen nicht sehr regelmässig im Splinte. Die Puppen liegen in nicht vertieften Wiegen, von welchen aus der Käfer ein Loch herausfrisst. Ganz in ähnlicher Weise sah ich ihn neuerer Zeit in Aesten der Arve, P. cembra, des hiesigen exotischen Gartens brütend. Ausserdem lebt er in Gemeinföhren- ästen. Ln Oktober 1841 fand ich ihn sogar in den Zweigen eines Kirschbaums. Sie waren bis schwach gelenkdick. Bohrloch frei in der glatten Rinde. Gänge wie in der Wey- mouths- und gemeinen Föhre, nur wegen beengten Raums weniger ausgebildet, olt auf einen von der Rammelkammer ausgehenden Ast beschränkt. Gänge halb in der Rinde, halb im Splinte , Muttergänge (Oktober) zum Theile noch von lebenden Käfern bewohnt. Nie sah ich eigentliche Wagegänge, wie Ratzeburg sie anführt. Auch in den Fichten waren stets Sterngänge mit grosser, im Innern der Rinde liegender Rammelkammer, so dass oft gar nichts oder nur die Gangäste beim Ablösen der Rinde vom Holz erschienen. Anfangs Mai 1849 fand ich Brüten deren Larven noch kaum ausgekrochen waren: er muss also unter Umständen noch sehr spät im Jahr brüten. P. Auffallend kleine Exemplare von nur 3,4"">i Länge. Auf dem Stuttgarter Turnplätze 184Ö eine Auffüllung gemacht worden, in deren Folge wahrscheinlich eine kleine Anzahl Käfer. 25 starker Eschen theils gipt'oldürr, theils ganz tliirr ward, lu den Stämineii oder Stainmlheilen an denen die Rinde schon fest sass, fand ich im April 1850 zahli-eiche crenatus -Familien, zugleich auch, jedoch nur in einzelnen Theilen, fraxini-Giinge. Die Brüten, deren Junge durch viele Löcher in der Rinde ausgeflogen waren, mussten im Frühjahr 184Ü angelegt worden und im Sommer darauf zur Entwicklung gekommen sein. Nur da und dort traf ich am 14. April 1850 noch Larven in den Larvengängen (Puppen, vielleicht zufällig, keine). Es fragt sich nun, rührten diese Larven von der Frühlingsbrut 1849 oder einer zweiten, einer Herbstbrut her? Gegen letzteres spricht dass. die Larven schon ausgewachsen zu sein schienen. Was mich ausserdem bestimmt sie eher als Spätlinge der Frühlingsbrut von 1849 zu betrachten, war das Vorhandensein einer Menge Käfergänge im obern Theile derselben Stämme oder in besondern etwas schwächern Stämmen, worin die Käfer welche sie angelegt hat^pn, grösstentheils noch lebend steckten, man aber vergeblich nach jungen Larven oder Eiern suchte, ja sogar, wenigstens in den jetzt noch vor mir liegenden Stücken, Eierhöhlen noch nicht einmal angefertigt waren. Entweder also haben die Käfer die aus den Frühlingsbruten hervorgegangen, noch im Sommer eine zweite Brut anlegen wollen, sind aber damit nicht bis zum Eierlegen gelangt, oder ist es Sitte bei den jungen Käfern, keine Spätbrut mehr anzulegen, sondern sich zum Ueberwintern Gänge zu fressen, von welchen aus sie dann im nächsten Frühjahr sogleich zu Anlegung von Brutgängen übergehen können. Bei einigen Verwandten, insbesondere dem in jeder Beziehung dem crenatus in seiner Lebensweise ähnlichen fraxini kommt dieselbe Ueberwinterung in der Rinde voi'. Da am 10. April noch nirgends Eier zu treffen waren, ist anzunehmen dass die Käfer die eigentliche Brut erst gegen Ende dieses Monats anfangen. Das Bohrloch, in den gröbsten Rissen der Rinde beginnend, geht gewöhnlich schief aufwärts. Der Muttergang ist ein zweiarmiger Wagegang. (Die Einarmigkeir der von Ratzeburg in Eschenstöcken beobachteten Gänge mochte von Beschränktheit des Raumes herrühren.) Die beiden Zweige des Ganges verliefen zwar häufig in einer Linie, doch traf ich auch eine Menge Muttergänge bei denen die Zweige sich unter spitzem Winkel vereinigten. Meist ist der Gangarm kaum einen Zoll lang, wie Ratzeburg angibt. Doch kommen als Seltenheit auch beinahe fingerlange vor. Eier- vertiefungen, der Grösse des Insekts entsprechend, daher viel sparsamer als bei fraxini (bei dichtester Besetzung etwa eine Stelle auf Imm, bei gewöhnlicher eine auf l,5°ifn). Meistens jedoch sind viele Lücken in den Reihen der EiersteUen. Um die Gänge herum färben sich gern die dicken Bastschichten blauroth. Auch zu Kreuth fand ich den Käfer in mehreren unterdrückten Stämmen mit zweiarmigen Wagegängen. Kaum glaube ich dass das Insekt werde für den Forst schädlich werden können. H. suturalis Redt. iiSmni lang, 1,4mm breit. Mit wenigen Worten zu bezeichnen: Käfer in Färbung und fast in allen TheUen auffallend ein crenatus im Kleinen. Doch der Körper gegen hinten etwas stumpl'er als bei letzterem, die eingedrückten Punkte des Halsschilds seichter, die Decken weniger rnnzlig und rauh von Körnern und ausgezeichnet durch etwas erhöhte borstige Nahtbrücke und noch höhere auffallende, mit rauhen Körnern besetzte dritte Bi'ücke. Decken und Bauch gegen- hinten merklich borstiger als der doch vielmal grössere crenatus. Diese Beschreibung stimmt nun recht gut mit Redtenbacher's (Fauna austriaca. Käfer, 1874, S. 371) oleiperda = suturalis Redt. (Col. Austr. 21. 18), welcher folgender- raassen geschildert wird: Körper schwarz, glanzlos, Halsschild viel breiter als lang, nach vorn verengt, runzelig punktirl; Flügeldecken punktirt gestreift, die Zwischenräume gekörnt, mit sparsamen gelben glänzenden Börstchen besetzt welche längs der Nath dicker sind und mehr zusammengedrängt erscheinen; Fühler und Beine rostroth; einlinig. Aeusserst selten. Nur hat mein Exemplar nicht ganz gleichfarbige Beine, sondern blos die Scliienenenden und Fussglicdcr sind rostroth. Bei meinem Freunde Mathieu zu Nanzig fand ich den Käfer unter dem Namen suturalis Redtb. = scaber Marsh, welch letztere Bezeichnung recht wohl auf die angegebene KörperbcschalTenhcit passt. Auch nach Marseuls Col^opteres d'Europe wäre suturalis und scaber = oleiperda Fabr. Ent. Von Gebrüder Villa zu Mailand erhielt ich ihn unter dem irrigen Namen II. juniperi Chevr. Fabricius (Syst. Eleuth. II, S. 394 und Entom. syst. I, S. 366) gibt seinem Käfer zottigen dunkel- Ijraunen Leib mit gestreiften grauen Decken und rothen Beinen, wovon blos das Letzte und zwar nur theilwcise bei meinem Käfer zutrifft, welcher doch den in andern Sammlungen unter demselben Namen befindlichen gleichkommt. Fabricius lässt ihn, wie v. Heyden, im südlichen Frankreich den Olivenbaum zerstören. Perris gibt ihn in derselben Holzart und in Eschen und Syringen mit einfacher Generation in Wagegängen an. Ich fand den Käfer als einziges Exemplar zu Hohenheim im Mai 1849 emsig an einem dürren Eschengipfel hin und Iier suchend, und Stern (v. Heyden) sammelte ihn einmal im Frankfurter Wald in grosser Anzahl aus Buchenholz. H. fraxini F. Der Käfer überwintert in der Rinde der Esche in unregelmässig gefressenen, meist in der Nälje von Aesten oder Aststellen sich findenden Gängen. Ueberall und oft auch in der schönen Jahreszeit findet man darin Käfer. Selbst in Eschenästen aus Triest bemerke ich solche Ueberwinterungsgänge. Schaden Nürdl inger, Lebensweise von Kurslkerlen. 4 2(i Käfer. auf diese Weise zu stiften ist fraxini nicht im Stand. Er erscheint sehr früh im Jahr, längstens in den ersten Maitagen, fliegt auf frische Stöcke und geht dann sehr gern gefälltes Holz an, wovon ich mich wiederholt überzeugte. Am 11. Mai 1847 waren schon zahlreiche Gänge in meinen Fangbäumen, in den ersten Tagen Juni jedoch waren die Mutterkäfer todt, ohne Zweifel in Polge der sehr starken Austrocknung und Verhärtung der Rinde durch die vorausgegangene Maihitze. Auch am 8. Mai 1852 sah ich ihn zu Hohenheim beim Einbohren die obere trockenste Seite der Eangbäume vermeiden. Ein Fingerzeig, Fangbäume stets etwas schattig oder feucht unterzubringen. Man kann die Begattung der Käfer auf den Stämmen leicht verfolgen. Sie findet statt wie bei andern Käfern, nur wenn man ein Männchen stört, dreht es sich mit dem Kopf vom Weibchen ab. Uebrigens sieht man auch viele Begattungen mit Weibchen die schon auf halben Körper sich eingebohrt haben. Ich traf den Käfer wohl sehr häufig in stehendem, nie aber, wie ßatzeburg auf den Bericht Anderer hin bemerkt, im gesündesten Holze. H. vittatns F. In der Ulme öfters in Gesellschaft des Scolytus destructor Ol. Hb. Im August fand ich junge Käfer. Der Gang ist ein sehr hübscher doppelarmiger Wagegaug. Auf der Innenseite der Rinde zeichnet er sich durch zwei Horizontallinien aus, denn die Rammelkammer liegt in der Rinde und lässt zwischen beiden Armen einen kleinen Streifen Bast unzerschnitten. (Paris. Bretagne.) Auch in den Aesten von Ulmus suberosa aus Triest und zwar so eingebohrt dass ich denken muss die Ueberwinterung finde wie bei fraxini statt. Bei Wien soll er im Jahr 1859 1200 Ulmenstämmchen getödtet haben. ■ Hylesinus tril'olii Müll, nicht nur in Klee (Trifolium pratense)-wurzcln, son- dern zu meiner grossen Ueberraschung (September 1855) bei La Teste in den Landes von Bordeaux, in der Besenpfrieme (Spartium scoparium), und zwar blos in armsdicken Stämmen und nahe über dem Boden. Die Gänge des Käfers im Stamm der Besenpfrieme sind doppelarmige Wagegänge, hali mit wenig, bald mit sehr vielen Brutstellen. Sie verlaufen auf der Oberfläche des Holzes in der Rinde. Die Brüten die ich fand, schienen sämmtlich vom Jahr 1855 zu stammen. Im September waren schon junge Käfer in Anzald neben einer Masse Puppen und Larven vorhanden. Gewiss findet er sich auch bei uns in Besenpfriemen, wenn man nur fleissig an sehr starken alten überständigen Büschen sucht. In den französisclien Alpen haust er auch in Cytisus alpinus. Merkwürdiger Weise erzog ich aus der Besenpfrieme ein sehr schmalleibiges Apion zugleicli mit trifolii, das ich für dasselbe halte, welches ich auch zugleich mit ihm zu Hohenheim aus der Kleewurzel erzog. H. hederae Schmitt. In Epheu zu Mainz (Schmitt) und zu Bordeaux, in Wagegängen. — H. thujae Perr. und Anbei Perr. in Thuja (articulata Di".?) mit einfacher Generation in Lothgängen. — Phloeotribus oleae Fabr. im süd- lichen Frankreich. Ausser dem Gel bäum, angeblich auch auf der Ulme. Scolytus destructoi' Ol. Man findet bei ihm in Bezug auf die Behaarung der Stirn zwischen Männchen und Weibchen häufig fast keinen Unterschied. In Uebereinstimmung mit der von Ratzeburg gemachten Angabe fand auch ich am 31. Mai 1840 in den Ulmen des Lichtensteins junge Käfer und einzelne, wohl von später Brut im vorhergegangenen Jahr herrührende Larven. S. llatzebui'gii Jans, (destructor Ratz.) ist im Bebenhäuser und andern Revieren in sumpfigen Distrikten, wo die Birke vorherrscht, ziemlich gemein. Fast alle Jahre wird absterbendes, vom Käfer bewohntes Holz gehauen, wiewohl nicht gerade weil man ein Ueberhandnehmen des stets hier vorkommenden Insekts befürchtete. Man findet manchmal bei ihm auch vertikale Gabelgänge. Seine schmutzig hellgelben Eier legt der Käfer dicht an den Bast, aber in den Splint, in welchem den Bast kaum berührend die Muttergänge ver- laufen. (Juni 1856.) In der Jugend wird er von einem kleinen Ichneumon verfolgt. Dieses macht durch die Rinde die kleinen Löcher, welche man etwa auf Zententfernung vom Gange des Käfers bemerkt. S. inultistriatus M. legt, wie seine Verwandten, noch sehr spät (Ende August) Gänge an (Bretagne). Hungrige Käfer denen ich Zuckerlösung und Gummilösung anbot, nahmen von ersterer nur ein paar Manier voll und hielten sich dabei nicht auf, erquickten sich aber mit sichtlichem Vergnügen am Gummi. (9. August 1844.) T«» Kritische Bliilter -ii, 1, S. 21«. Kiifor. 27 S. iutriciltns K. In ßucheuscheitem zu Hoheuheiin. Der Käfer musste sich schon in die stehenden, einige Fuss dicken und anscheinend gesunden Buchenstämmo eingebohrt haben. Selten mehr als 2 Gänge auf einer handgrossen Stelle. Bohrloch bald in einer Rindekluft, bald an einer glatten Stelle, bald gar oben auf einer Rindenwarze angelegt. Rammelkammer beinahe nie angedeutet. Einige Mal benutzten 2 Weibchen zu ihren Gängen dasselbe Bohrloch. Begattung nothwendig aussen am Stamme, wie bei rugu- losus. In der Regel einarmige Wagegänge, au.snahmweise schiefe oder Luth- gänge. Muttergang zum grössten Theil in der Rinde, so dass blos ein seichter Eindruck auf dem Holze bleibt. Die Larven waren gleichförmig entwickelt, somit die Eier in kurzer Zeit gelegt. Schliesst im Tode fast immer das Bohr- loch durch seinen Körper. In der Eiche zeigt er auch Lothgänge. Die Larven fressen, so lange sie noch klein sind, den Bastfasern entlang, später unregelmässig rechts und links. Gänge halb in der Rinde, halb im Splint. Ende Mai und Anfangs Juni Ent- wicklung des Käfers. S. prnni K. und pyri R. Ich kann mich von der Konstanz des Unter- schiedes der beiden Arten nicht überzeugen. Gewisse E.xemplare derselben zeigen freihch auffallende Verschiedenheit. Bei andern dagegen ist man das eine Mal geneigt, sie zu pruni, das andere Mal zu pyri zu stellen. Die Exemplare ans Zwetschen(Prun. domestica)- bäumen halte ich für pruni, eben so andere aus Kirschbäumen. Endlich besitze ich durch die Güte des Herrn v. Trott einen pruni der von Hen-n Prof. Ratzeburg auf dem Harz in Rüstern gefunden Nvurde. 8. pruni tindet sich somit in zwei so verschiedenen Holzarten, dass es nicht befremdend erscheinen müsste, ihn als pyi-i auch in Bim- und Apfelbäumen zu treffen, und der in der Lebensweise ihm sehr nahe stehende Scol. rugulosus kommt ja auch in Zwetschen-, Kirschen-, Apfel- und Vogelbeerbäumen vor. In letzteren wurde pruni auch durch v. Heyden gefunden. Zeigen aber auch im Durchschnitte die aus Bim- und Vogelbeerbäumen kommenden Käfer einige Eigen- thümlichkeiten , so berechtigen solche doch vielleicht noch nicht zur Aufstellung einer eigenen Art. Hyles. piniperda aus der Seeföhre, Hyles. poligi-aphus aus der Weymouthsföhre sind in der Regel grösser als piniperda aus der gemeinen Föhre und poligi-aphus aus der Fichte. Selbst der gestrecktei-e stenographus aus Pinus laricio von Korsika wird als blose Spielart betrachtet. _ Pyri scheint oft etwas gedrungener und ein wenig grösser zu sein als pruni, aber konstant ist dieser Unterschied nicht. Dass der Halsschild allmählicher sich verschmälern und länger sein soll als bei pruni, linde ich nur bei einem Theile meiner Stücke. Besonders setzt mich aber die Skulptur der Flügeldecken in Verlegenheit. Ich habe Käfer bei denen letztere sehr runzlig, eng und tiefgefurcht punktirt sind, wie in einem von Herrn Prof. Ratzeburg übersandten pyri. Andere, aus Apfel- und Bii-nbäumen, zeigen das bei weitem weniger, und endlich haben auch Käfer aus Zwetschen- bäumen (sogar meine sehr stark glänzenden aus Kirschbäumen von Ottenau in Baden und der pruni aus Rüstern) diesen Karakter in hohem Grade. Selbst die schiefen Runzeln des pyri in der Nähe der Naht halten nicht Stich. Die Gangform bei pruni (aus Kirschbäumen) ist die des Lothgangs , ebenso bei pyri. Nui- dass letzterer im Verhältniss zu den häufig etwas gi'össeren E.xemplaren manchmal grössere Rammelkammer mit Platz für 5 bis 6 Käfer und längeren Gang zeigt. Ich fand bei pyri auch Muttergänge ohne Rammelbammer. — Mutterkäfer und Larven arbeiten so zwischen Bast und Splint, dass die Gänge auf letzterem wie auf der Innen- seite der Rinde eingedi-ückt bleiben. Das Ende der Larvengänge in der Regel in der Rinde. — Die Entwicklung von pruni und pyri scheint nicht sehr rasch zu sein. Wenigstens fand ich im Frühjahr 1839 in einem Apfel- baume schon grosse Larven die erst im Mai 1840 als Käfer ausflogen. Damit will ich jedoch nicht behaupten, der Umstand dass das Holz mit den Larven im Zimmer aufbewahrt worden habe nicht vielleicht zur langsamem Entwicklung der Larven beigetragen. __ Der Käfer brütet noch bis spät in den Sommer. Ende Juni 1846 z. B. waren die frisch angelegten Gänge von pruni in einem Kirschbaume zu Ottenau gefunden worden. — 28 Käfer. Auf dem Zettelchen eines aus einem Apfelbaum kommenden Käfers steht, wenn ich nicht sehr irre, von der Hand Ratzeburgs: E. pruni. Somit käme prani auch in Apfelbäumen vor. Herr Prof. Fischbach fand ihn im Frühjahr 1861 in zahlreichen den Bast von Vogelbeer durchwühlenden Lothgängen. Käfer todt. Ich selbst eine Menge fehlgeschlagener Probelöcher und ganz kurze Gänge an einem faulkranken Vogelbeerbaume. Zahl- reiche alte Gänge des Käfers in Sorbus domestica. (Hohenheim Juli 1871.) S. ruglllosns Kocli. Auch in Zwetschen, Kirschen-, Quittenbäumen und Weissdorn. Einer meiner früheren Schüler, Herr Forstmeister Herdegen, fand ihn in Menge in einigen Vogelbeerstangen die hier im Juli 1847 zur Unterstützung der äusserst beladeuen Obstbäume dienten. Um die Bohrlöcher welche die Weibchen eben angelegt hatten, sammelten sich bei günstiger Witterung öfters zahlreiche Männchen. Ich fand auch Paare in der Begattung: das Weibchen im Gange, das Männchen aussen so sitzend dass nicht zu ent- scheiden war ob die Begattung rückwärts geschieht, oder ob sich das Männchen während derselben blos gedreht hatte. Letzteres ist wahrscheinlicher. S. rugulosus scheint eine sehr kurze Entwicklung zu haben. Uebrigens legt das Weibchen am Ende des Gangs stets noch fort und verlängert letztern, während die ersten Larven schon recht gross sind. Für An- nahme einer kui'zen Entwicklungsperiode des Insekts und Zweifel in Schmidberger's Angabe spricht besonders die Beobachtung einer Brut in einem Kirschenstamm (Bretagne). Anfang Juni 1845 waren die Jungen noch Larven, Ende Juni krochen die Käfer aus. Sollten sie in dem milden Küstenklima nicht schon im ersten Frühjahr geheckt worden sein? Im verneinenden Fall wäre wenigstens auffallend dass der Käfer nicht schon im Mai sich entwickelte, wie sonst in der Regel bei überjährigen Brüten. Die Muttergänge des Käfers in der dicken Rinde verlaufen zwischen Splint und Bast. Die Larven ziehen sich später in die Rinde selbst hinein, so dass man beim Ablösen der letzteren ihr Vorhandensein nicht vermuthet. Am 18. Oktober 1842 sah ich den Käfer noch in frisch angelegten, mit ganz jungen Lärvchen versehenen Gängen. Waren diese Mutterkäfer aus einer im Lauf des Sommers ausgekommenen Brut entstanden oder schrieben sie sich vom vorigen Jahr her? Der Mutterkäfer stii-bt ebenfalls in der Regel im Gang und verschliesst häufig das Bohrloch durch seinen Körper. S. Carpini Er. Im April 1847 waren die zahlreichen, in Splintwiegeu liegenden Larven grösstentheils noch nicht in Puppen verwandelt. Ende Mai und Anfang Juni entwickelten sich die Käfer. S. castaneus Ratzb. nach Zimmer (v. Heyden) in Prunus gefunden. BostricllUS typograpllUS L. Mailänder, also aus den italienischen Alpen stammende Käfer sind grösser als die deutschen. — Das Jahr 1835, auch 1836, war in Württemberg durch Verheerungen von typographus berüchtigt. Man denkt dabei unwillkürlich an Krankheit der Bäume in Folge des lieissen Sommers 1834. Wir haben aber in Bezug auf Zusammenhang langer heisser Jahrgänge und aussergewöhnliche Vermehrung von Borkenkäfern noch vieles zu ermitteln. Ratzeburg legt dabei mit Recht grosses Gewicht auf das Studium der Entwicklungsdauer. B. curvidens, der zweimal heckt, kann sich in einem und demselben geeigneten Sommer mit grosser Schnelligkeit vermehren, Hylesinus piniperda dagegen mit seiner stets einfachen Generation wird sich ein Jahr nachher bemerklich machen. Dass aber die Entwicklung der Holzinsekten rascher erfolge in einem heissen trocknen, als in einem abwechselnd heissen und feuchten, scheint, wie auch sonst' wahrscheinlich gemacht wird, sehr zu bezweifeln. Der heisse trockne Jahrgang begünstigt die Forstkäfer wohl durch Krankmachen von Bäumen und Förderung von Begattung und Brut. Schwerlich verläuft indessen die Entwicklung der Nach- kommenschaft rascher als in einem warmfeuchten. Ein eigentlich nasses Jahr wird viele Brüten zerstören. Witterungs- und Insektenkalender sollten also öfter unter Berücksichtigung der eben angedeuteten Gesichts- punkte mit einander verglichen werden. — Im Oktober 1845 fand ich einmal mitten unter einer Masse steno- graphus, unter Föhren rinde, einen typographus. Er hatte sich offenbar unter die Rinde gefressen, zum Schutze gegen die einbrechende Winterkälte. Am 5. Mai 1857 traf ich einen zweiten lebend in einer am Boden liegenden Föhre im Gang eines Hylesinus piniperda, der sich mit erster Frühlingswärme eingebohrt zu haben schien , aber , wohl in Folge der darauffolgenden fortdauernd übermässigen Nässe, in seinem Gang ersoffen war. Der typographus scheint also auch hier nicht Brütens wegen verweilt zu haben. Ueber sein förmliches reich- 1 Forst- und Jagilzeitung, März Wil, S. 105. 29 liche-s Bnitüii in Foliioiistiiiigcii im Suiiimer IHlüt ist audenveitig ' Ijcrichroi. Nuueriliiigs, 30. Mui 1875, fand icli ilin wieder iu Masse iu Fölirondurchfoistuugsstangen. Die Entwicklung des Küfers iu Fangbäuuieu war im Jahr 184G etwas trüber als aus Norddeutschland angegeben wurde. Ende Juni waren schon junge Käfer vor- handen, die nnregelmässig um die Wiegen im Splint herumfrassen. Andere Küfer legten in denselben Tagen neue Brüten an. Am 7. Juni 18G8 waren in einer starken Fichte zu Kemnath eine Masse von der Frühlingsbrut her- stammender junger Käfer noch in den Wiegen. KoUar berichtet im Dezemberheft des Jahrgangs 1849 der Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, dass typograjihus auch in der Lärche brüte, und zwar unter Umständen eben so zahlreich wie in der Fichte. Seine Beobachtungen rülirten aus Steiermark. Dasselbe sah ich im Jahre 1850 im Innthal an einer mit Brutgängen stark besetzten Lärche. Ferner weiss ich aus zuverlässiger Quelle, dass er zu Beyers im Oberengadiu in der Lärche haust, und auch Revierförster Riegel fand ihn hier zu Land in Lärchen. Au den von mir beobachteten Brutgäugen zweigten sich die Gangäste viel- leicht zufallig etwas geschwungener von der Rammelkammer ab, als ich sonst an den Gängen in der Fichte bemerke. B. ceiubrae Heer, siehe Kritische Blätter 52. Bd. I, S. 18ß. B. steuograplins Dft. sowohl inPinus laricio auf Korsika (die dorther kommenden Exemplare sind nach Mathieu stets etwas schmäler denn sonst); als auch in der Seefohre (P. pinaster), häufig zugleich mit B. lari- cis F. In der Bretagne (Seeföhi-e) fand ich Ende Mai alte Gänge mit zahh-eichen Puppen, lebenden alten Käfern und, in-e ich nicht, auch jungen Käfern. In der Rammelkammer eines neu angelegten Gangs vier Käfer bei- sammen. _ Der Käfer macht viele Luftlöcher und gabelt seine Gänge gern. Er folgt bei ihrer Anlage, um der Oberfläche nahe zu sein, den Rissen der Rinde, so dass diese beim Ablösen sehr häufig in den Muttergängeu bricht. Die Lai-vengänge, die ich sonst sehr breit getroffen hatte, schienen mir auffallend schmal und endigten in kurzen, beinah runden Splintwiegen. Auch im Juli Gänge mit jungen noch gelben Käfern. (Bretagne.) — Zu Viernheim in der Rheinebene in dem guten Jahi- 1874 nach namhafter Trockenheit Ende August grosse Gänge mit einer Menge junger Käfer. Diese verschiedenen Daten weisen auf mehrere Generationen im Jahr oder auf grosse Abweichungen in der Brutjahreszeit hin. Für erstere Deutung sprechen die Angaben von Perris. Xach ihm hat der Käfer in der Seeföhre der Landes positiv zwei Generationen im Jahre: die Anfangs Mai brütenden Käfer geben Anfangs Juli Veranlassung zu einer jungen Käfergeneration, welche Ende Juli oder mit Beginn Augusts zu einer zweiten Brut schreitend einer im Laufe September oder Anfangs Oktober erscheinenden zweiten Generation junger Käfer das Dasein gibt. Diese theils noch aus- kriechend, theils den Winter in den Brutgängeu zubringend, oder gar möglichenveise durch Umstände begünstigt, vor W'inter noch zu einer dritten Brut schreitend. Perris versichert dass iu den einzelnen Brutgängen gewöhnlich ein Männchen und ein Weibchen zusammen arbeiten. Im Nothfälle brütet der Käfer auch in zehn- bis zwölfjährigen Seeföhren, freilich alsdann etwas tiefer ins Holz greifend. Nur ausnahmweise geht steno- graphus auch in Fichten. Ein Zweifel über die Thatsache ist jedoch ausgeschlossen. '' B. laricis F. imd dessen var. sntaralis Dej. Auffallend dass der Käfer in der Lärche, die ihm doch ihren Namen ver- leihen musste, gerade am seltensten ist. Erst im Juli 1855, zu Hohenheim, fand ich ihn darin, und zwar iu Familiengängen wie die nebenstehenden, aus Fichten. Auch in der Lärche lagen die Eier traubenförmig im Sack eines Gangasts. Zu Kreuth ist er ausser in Föhren häufig in Tannen. Hier schmarotzte Kritische Bläuer. 52, Ril. I, S. «2. KritiscUe Blatter 51, Bil I. S. 2ßi. 30 Käfer. pusillus in seinen Gängen. Sonst baust er aber aucb nocb in Pinus strobus (Hobeubeimj , und zwischen Marseille und Toulon (Le Beausset) fand ich ihn im Jabr 1845 in Pinus balepensis. Im Juni 1840 sab ich auf einem Zimmerplatze zu Gomaringen in mehreren Fi eh tenstämmen interessante Abweichungen seiner ge- wöhnlichen Gangform, die ich mit Hirschgeweihen vergleichen möchte. Ich zeichnete an Ort und Stelle die sonder- baren auf voriger Seite wiedergegebenen Formen und bemerke nachstehend das Wesentliche des die Zeichnungen seiner Zeit (Entomol. Zeitung von 1848) begleitenden Textes. Nachdem ich bei laricis die Eier gewöhnlich ein- zeln längs der Muttergänge abgelegt gefunden hatte, war ich überrascht, beim Oeffnen des ersten Gangs mitten in diesem eine traubenförmige Anhäufung von Eierchen zu entdecken. Ich hielt sie im ersten Augenblick für Eier schmarotzender Fliegen. Bald überzeugte ich mich aber dass sie vom laricis selbst herrührten, denn ich stiess unter den weitern ähnlich beschaffenen Gängen (Siehe S. 29) auf etliche worin sich die Eierhäufchen in junge Borkeiikäferlarven verwandelt hatten. Einmal war das Gangende in welchem die Eiertraube lag, etwas beutei- förmig erweitert. (B.) Im Gegensatz hiezu fand ich Gänge mit einigen und bis fünf Armen, in deren Länge beiderseits die Eier und Lärvchen einzeln gelegt waren, wie sonst bei den Borkenkäfern. Aus dieser Ver- schiedenheit der Art wie der Käfer seine Eier bald haufenweise bald einzeln ablegt, folgt nun dass die Larven entweder familienweise fressen oder einzeln, jede in eigenem Larvengange. Die Figuren stellen solche Familien- gänge und auch Formen des Uebergangs zu Gängen mit einzelnfressenden Larven vor. Da und dort Hessen die Larven in ihrem Familiengang Inseln stehen. Ratzeburg knüpfte an diese ihm seiner Zeit mitgetheilten Vor- gänge die Frage ob das ihm bis dahin von laricis nicht bekannte Anlegen von Familiengängen nicht seine Erklärung in beschränktem Raum oder einem sonstigen äussern Umstand finde. Ersteres konnte ich aber auf sorg- fältige Untersuchung bin nicht annehmen. Nur zwei bis drei Gänge kamen auf einen Quadratfuss. Auch an andern Orten und in andern Bäumen, z. B. in der Seeföhre, worin ich den Käfer zu Grand -Jouan und Bordeaux in Menge und theilweise auch in Familiengängen fand, gebrach es ihm keineswegs am nöthigen Raum. Und doch muss die Abweichung einen Grund haben. Das eine Mal vielleicht kalte Witterung, welche die Käfer nicht zur Fertigung der einzelnen Zeilen kommen lässt, das andre, Mangel oder Unthätigkeit eines oder einiger Blännchen, oder dergl. (siehe unten). Wie überhaupt Borkenkäferlarven welche familienweise leben, so sind auch diejenigen von laricis sehr beweglich. Der Schilderung der Gänge in Fichten zu Gomaringen ist noch beizufügen, dass Links der untere Gang in fünf auseinander laufenden Strahlen fünf zugleich arbeitende Bostr. suturalis darstellt. — Perris versichert auf Grund zahlreicher Beobachtungen dass sich bei laricis in einem Muttergange stets nur ein Weibchen finde, dem die Anlegung von Bohiioch und Rammelkammern obliege und das mit den zwei bis fünf Männchen in der Art zusammenlebe, dass diese die Brutgänge und Eierstellen aushöhlen, welche es mit Eiern besetze, ohne jedoch damit behaupten zu wollen, dass es niemals einem Männchen bei der Anlegung eines Brutgangs behilflich sei. B. oblitus Perr. neben laricis stehend, aber grösser und zumal durch die Form der abschüssigen Stelle des Männchens unterscheidbar, in Lothgängen. Seeföhre. (Perris.) B. acuminatus Oyll. Die beiden Geschlechter unterscheiden sich auf den ersten Blick durch die Grösse, indem das Männchen kaum '^j^ der Länge des Weibchens beträgt. Die Farbe des ersteren ist strohgelb, krankhaft (vorausgesetzt, dass ich kein unreifes Exemplar vor mir gehabt). Der DeckenabfaU zeigt zwar die beim Weibchen hervortretenden Zähne, allein diese sind weniger stark entwickelt und blos spitz, während sie beim andern Geschlecht an der Spitze selbst zackig sein können. Zugleich verlängert sich der untere Theü des DeckenabfaUes , dem Weibchen gegenüber, bedeutend. Die Gänge von acuminatus sind, etwa mit Ausnahme derer von stenographus, der Ausdehnung nach die grössten. Es sind Sterngänge, halb im Splinte, halb im Bast verlaufend. Indessen gehen ungefähr, wie bei Hyles. minimus, die Muttergänge nicht strahlen- förmig nach allen Richtungen auseinander,, sondern diejenigen, welche eigentlich rund um den Stamm herumgehen sollten, biegen sich bald auf-, bald abwärts. Ein Gangarm kann Fusslänge erreichen. Die Eier legt der Käfer ziemlich entfernt, so dass zwischen je zwei Eierwiegen in der Regel mindestens einige Millim. Entfernung bleiben. Eierwiegen sehr beträchtlich. Wie bei Hyles. minimus und B. Lichtensteinii häufig, verbindet nicht selten ein Gang zwei Rammelkammern. Oefters vermeiden dagegen die Käfer sorgfältig mit den Gängen auf einander zu stosseu. Die von acuminatus, dabei zugleich von B. quadridens bewohnte Föhre, aus dem Schwarzwalde Kafn-. 31 stammend, verdankte ich Herrn Reviert'örster Riegel. — Meine Exemplare von Cauterets in den Pyrenäen (Herr Mathieu), ohne Zweifel ebenfalls aus Föhren. liostrichns bispinns Mo^. laufl in inumlion sonst vortrclTlieh bestimmten Sammlungen als B. bidentatns Aut. Er linust nicht in Föhren, wie iili iVühii- iiiiilhui;isste, sondern in der Waldrebe. Seine Lebensweise in diesem Sehling- straueh ist von mir l'drst- inul .lagdzeitung 1850, S. 77 beschrieben worden. B. CHl'Viden.S (ir. Ratzeburg's Vermuthung, der von Grüter und Sponeck in Hartig's Journal f. J. und F., 1808, p. 114 erwähnte Tannen Zerstörer sei curvidens Gr., ist vollkommen begründet. Herr Grüter , der alle curvidens welche ich ihm zeigte, für nichts als typographus hielt, meinte mit seinem oben angegebenen Bericht nichts anderes als curvidens. Ich erhielt im Jahr 1835 Exemplare von curviden.s angeblich aus Fichten, glaubte aber an einen Irrthum des Ueberbringers. Seither jedoch traf ich ihn wiederholt in den vollkommensten Muttergängen in Fichten. Auch in Lärchen ist er gemein und läuft deshalb in viclni altern Sammlungen als laricis. In der Tanne freilich ist er am häufigsten und folgt dieser auf die höchsten Punkte im Scluvarzwald und im Cautal (Auvergne). Dass ich zwei durch Streuablagerung an ihrem Fusse krank gemachte Föhren ' von seinen Gängen ganz erfüllt fand so wie sein Brüten in schneegedrückten Weym DU thsf Öhren zu Adelberg beschrieb ich anderwärts. 2 — Endlich hauste er in Menge in einer im Winter 1865/66 abgestandenen, im Mai 1866 geschlagenen Balsam- tanne des hiesigen exotischen Gartens. Im Jahr 1846 war die erste Brut des Käfers Ende Juni fertig. In Württemberg ist kein Tannenrevier, wo der Käfer nicht schon sehr lästig oder gefährlich geworden wäre. Im Jahr 1835 mussten im Revier Murrhardt 2700 Festmeter und zwar von den stärksten Sortimenten gefällt werden. — Ueber die Art wie der Käfer in Gesellschaft von B. piceae die Tannen befällt und tödtet, .siehe Riegel in d. forstl. Monatsschrift f. Württemberg, 185G, S. 140. B. Clialcograplin.S L. Wo die Rinde sehr dünn ist, wie an jungen Stangen, vertieft chalcographus seine Rammelkammer bis auf den Splint. — Ende Juni 1846 nahm ich aus einem Tann enfangbaum eine grosse Anzahl cui-videns mit mir und fand unter denselben zu Hause chalcographus. Sollte er sich blos zufällig mit curvidens gefunden haben? Schwerlich, wie die nachfolgenden mancherlei Beobachtungen annehmen lassen Am 31. Juli 1866 fand ich ihn in Menge in zwölfjährigen rothgewordenen Föhren ganz in ähnlicher Weise wie sonst B. bidens. In seiner Gesellschaft war C. notatus. Eine Generation, eben zu Käfern entwickelt und in der Mehrzahl noch gelb. Aehnliches Vorkommen bei Meyer in Hannover. 3 Andere Mal in Menge in seinen Gängen in Lärchenstangen die seit einem Jahr am Boden im Walde gelegen hatten. Hohenheim, Mai 1868, und zu Adelberg 1869. _ Im Juli 1868 in roth gewordenen Weymou thsf Öhren pflanzen zu Hohenheim und 1869 zu Adelberg. — Von Herrn Mathieu zu Nanzig erhielt ich ihn aus der Arve, Pinus cembra der südfranzösischen Alpen. Die von dort herrührenden Exemplare sind grösser als die hiesigen und bald ganz schwarz, bald hinten nur wenig roth, wie etwa B. bidens. B. bideus F. In der Diagnose von bidens dürfte wohl zu sagen sein, dass die Weibchen häufig eine aus langen steifen Borsten bestehende, meist übrigens nicht sehr dichte Stirnbürste führen Der Deckenabfall des Männchens zeigt entweder blos die zwei starken Haken, oder, und zwar vielleicht noch häufiger, zugleich die zwei Zähne über diesen Haken, oder auch noch ausserdem die Andeutung des dritten Paars Zähne unter den Haken. Sind letztere sehr stark, so begründet dies die Varietät quadrideus Hrt. Das Weibchen hat entweder gar keine Zähne, wie Ratzeburg bemerkt, oder noch häufiger sind die Zähne des Männchens deutlich angedeutet Bei der Stuttgarter Versammlung der Forstleute, 1842, wurde die Frage aufgeworfen, ob Bestände die durch einen Waldbrand gelitten haben,- auch vom Borkenkäfer befallen werden. Niemand konnte damals Erfahrungen für oder gegen die Wahrscheinlichkeit des Erscheinens des Käfers beibringen. Freund Riegel nun beobachtete im Forstbezirke Kaltenbronnen Bostrichus bidens in Folge eines Waldbrandes. Das Föhren- beständchen in dem der Käfer auftrat und das auf Moorboden steht, war im Frühjahr 1844 zerstört worden. • Kritische Blätter. 47. IUI. I. S. 2fi0. ' KritiscIiP niätler. S2, Bil ". S. 26ä. ' Forstliche .Mi)n.itsclirill. ISIÜI S 219 Qo Kaier. Die Föhrenstämmcheu von 2 — S'- Durchmesser euthielteu im August 1844 lebende alte Käfer und ziemlich ausgebildete Larven. AuffaUenderweise hatte sich der Käfer auch an solchen Stellen eingebohrt, \vo die Rinde aussen angekohlt war. Seither auf den Gegenstand aufmerksam, sah ich wiederholt Brüten von Borken- und Rüsselkäfern in Nadelbeständen die im Frühjahr in Brand gerathen waren, und ich möchte mich fast den Beobachtungen des Herrn Oberförsters Tietz zu Cleve an Hylesinus piniperda in Föhren anschliessen, wonach sogar das leichte Braten des Holzes am Feuer ein Mittel wäre den Borkenkäfer anzulocken. Ein zweites Mal fand ihn Riegel in einem am Boden liegenden Föhrengipfel, der etwa im September 1844 junge Käfer zeigte. Ein drittes Mal, im September 1846, waren schon vollkommen entwickelte junge Käfer in einer 10 — 12jährigen Föhre die bis in den Sommer hinein ein freudiges Wachsthum gezeigt hatte und nach Riegel vom Käfer ohne Zweifel getödtet worden war. Ein viertes Mal, 15. März 1847, im Schwarzwald, in dürren Föhrenästen, noch lebende alte Weibchen in den Muttergängen und zugehörige noch nicht halbgewachsene Larven. Riegel schloss aus den drei ersten Angaben auf eine einfache Generation von bidens und erklärte die lebenden alten Weibchen und jungen Larven des vierten Falls als Folge des ausnahmweise sehr heissen Sommers 1846. Nun fand er aber den 21. März 1847 wieder alte, noch lebende Weibchen, mit allem Anschein nach fast ganz aus- gewachsenen Larven, in zahlloser Menge. Es wäre daher zu untersuchen, ob einfache Generation nicht Regel bei bidens ist, anderthalbige , Ausnahme, oder umgekehrt. Aus dem blossen Vorhandensein von Larven und Puppen in jedem Winter auf 1 '/-jigs Genei-ation schliessen zu wollen, wie Ratzeburg, scheint mir etwas gewagt, da auch bei doppelter Generation , wie solche z. B. bei Bostrichus curvidens angenommen wird , in der Regel ein grosser Theil der Individuen zweiter Generation den Winter noch im Larven- und Puppenzustand besteht. B. bidens, yar. quadrideilS Hart, von Riegel in der Legföhre noch auf den höchsten Punkten des Schwarzwaldes gefunden. Einst brachte ihn Herr Professor Fischbach in Aesten der Pinus cembra von einer Alpenreise zurück. Auch in einer Abiesart von der sibirischen Waldgrenze (s. Centralbl. f. d. gesammte Forstwesen, Apr. 1879 S, 179) fand sich ein Gang von quadridens sammt Käfern. Riegel hält es noch nicht für ausgemacht, dass quadridens blos Var. von bidens sei. Was zu Gunsten seines Zweifels spricht, ist freilich dass man oft viele bidens ohne einen einzigen quadridens, viele quadridens ohne einen einzigen bidens findet. Er fand quadridens auch in stärkerem Holz und in Fangbäumen, was nach Ratzeburg von bidens nicht gesagt werden kann. Trotzdem glaube ich an quadridens als eigene Species so wenig als Ratzeburg: die von diesem angeführte Analogie mit suturalis ist gewiss entscheidend. Der quadridens welchen ich in der Föhre am Pic du Midi bei Pau in den Pyrenäen fand, war konstant so gross als die grössten hiesigen Exemjjlare. Viele der Weibchen dorther zeigen eine ziemlich starkborstige gelbe Stirnbürste, andern fehlt letztere. Die Männchen, ohne Aus- nahme, haben sechs Zahnpaare; nur bei einigen Exemplaren sind sie viel schwächer ausgesprochen und stehen in der Büdung denen der Weibchen viel näher. Alle Weibchen, selbst besonders kleine, haben am Deckenabfall augenfällige, die Zähne der Männchen andeutende Höcker. An den Seiten des Bruststücks, was übrigens auch bei bidens, nur nicht in so auffallendem Grade zu bemerken, findet sich eine glatte von Punkten entblösste Stelle. Interessant ist, dass sich auch bei diesem quadridens ein Halbdutzend Weibchen mit einer grossen lochförmigen Vertiefung auf der Mitte der Stirn befanden. Perris zufolge leben in den Sterngängen von bidens ebenso viel Käferpaare als Strahlen vorhanden sind. Jeder der letztern enthält ein Männchen und ein Weibchen. Er fand mindestens zwei Generationen im Jahre. B. bidens F. var. trcpanata Nördl. Im Sommer 1841 fand ich in Föhrenästen bei Stuttgart einige Borkenkäfer, die ich für nichts anderes halten kann als für eine Varietät von bidens. Gangform wie bei bidens, Grösse ebenso, nur bei mehreren Exemplaren (die ich seiner Zeit für Weibchen der übrigen hielt) ein wie mit einer Nadel eingebohrtes Loch in der Stirne. Der Deckenabsturz mit drei Paar Höckern die dem Käfer viele Aehnlichkeit mit chalcographus verleihen. Ratzeburg hielt und Lindemann ' hält ihn deshalb für eine besonders grosse und auch durch steileren Flügelabsturz abweichende Varietät von chalcographus. Es ist nun wahr, dass das Weibchen von chalcographus auch eine Vertiefung auf der Stirn hat. Indessen ist dies blos eine Aushöhlung ' lleitrÜBC zur Kcnntniss der Itürkpnkaler Uiisslands. S. 3. 33 und kein wie mit der Nadel eingebohrtes Loch. — In Fiihrenzweigen von demselben Fundort fand ich auch entschiedene bidens ohne alle Höcker am Dockenabfall. Einen mit sehr starken Höckern und ohne Loch in der Stirn hielt ich für das Männchen des trepanatus. Was mich aber versichert, dass die Exemplare mit und ohne durchbohrte Stirn untl mit drei Höckerpaaren an der abschüssigen Stelle doch auch nichts anderes sind, als bidens var., ist, dass ich sie von den quadridens mit angebohrter Stirn aus den Pyrenäen in Bezug auf Kopf und Abfall der Decken kaum zu unterscheiden im Stande bin. Ratzeburg musste die Käfer freilich für chalco- graphus var. halten, da es ihm, scheint es, unbekannt war, dass die Weibchen von bidens auch kleine Höckerchen die von quadridens sogar sehr starke Höckerchen an den abschüssigen Decken haben können. B. autogl'tiphns Kll. findet sich auch in der We_ymouthsföhre, folglich uhiie Zweifel au.sserdem in der gemeinen Föhre. Oefters sieht man ihn auch auf Tannenstämmen herumlaufen. Im Altheimer Reviere brütete er Anfangs der 1860ger Jalu-e in Ijranken Lärchen. — Im Schwarzwalde haust er gern zusammen mit Curculio abietis in Fichten wurzeln der Schläge. Auffallend ist, dass er manchmal seine Bohrlöcher nicht ganz selbst anlegt, sondern diejenigen anderer Käfer, z. B. des Saxesenii erweitert, um unter die Rinde zu kommen. Ein derartiger, in der Rinde verlaufender Gang ist hinten S. 39 bei Saxesenii abgebildet. Man erkennt an ihm ungefähr die Form der Gänge von B laricis. Schon mehrere Mal traf ich ihn in der Arbeit begriffen um ein Bohrloch von Saxesenii zu erweitern. Ist auto- graphus zu träge sich seine Behausung ganz selbst anzufertigen und benutzt er die Hausthüre des Saxesenii, so bekommt er später um so mehr zu thun, wenn Saxesenii seine Gänge kehrt und Alles durch das Wohn- zimmer des autogi-aphus ausleert. — In Tirol, Juni 1850, sah ich den Käfer zum genannten Zweck das Bohrloch eines Hylesinus pilosus benützen. Doch sucht man, wo der Käfer häufig vorkommt, auch nicht lange vergeblicli nach von ihm selbst angelegten Bohrlöchern. Die Eier legt autographus sehr fahrlässig, meist breit auf den Grund eines Gangendes, so dass die Larven anfangs gemeinschaftlich fressen müssen. Man trifft frisch angelegte Gänge im Mai, aber auch im August, zur Zeit wo sein Hausgenosse Saxesenii bereits Junge hat. B. villosns F. haust in Edelkastanienbäumen gerade wie in Eichen. So findet er sich in den Ka- stanien die in Württemberg da und dort im Walde zerstreut stehen und nur zu häufig ein krankhaftes Aus- sehen und Gipfeldürre zeigen. Bestimmt ist der Käfer hier nicht Ursache, sondern Folge der Krankheit. Herr A. Keller zu Reutlingen fand ihn brütend in einem Burfhenstock. Es ist merkwürdig, wie schwer die Männchen des Insekts zu finden sind. In der Bretagne, wo mir wohl ein Tausend weiblicher Käfer unter die Augen kam, fand ich, trotz meiner unausgesetzten Aufmerksamkeit, nicht ein einziges Männchen. Die Gänge sind nicht blos, wie Ratzeburg sie beschreibt, einfache Wagegänge, sondern häufig doppelte, drei-, vier-, fünf- und selbst sechsarmige. Das Bohrloch ist in irgend einer Ritze angelegt. Die oft schon in der Rinde ziemlich erweiterte Rammelkammer ist bis auf den Splint vertieft, wo sie sich in Arme verzweigt. Die in der Regel auf- oder absteigenden Larvengänge verlaufen jedoch meistens wieder in der Rinde, wo sich auch die Splintwiegen finden und die jungen Käfer noch längere Zeit nachher umherfressen. Beigezeichnet ein fünfarmiger Wagegang mit verzweigtem Arm, wie er öfters vorkommt. Bostrichlls cryptngraplius Ratz, von Haag (v. Heyden) in Menge aus Aspen hob, erzogen. B. Cüryll IVrris in Hasel stammen zu Frankfurt, (v. Heyden.) B. hicolor Hb. im August 1836 von Dankholzweiler, Krailsheimer Forsts, eingesandt. Nach dem amt- lichen Bericht hatte er in allen freistehenden Buchen in Begleitung der Buprestis fagi R. so bedeutenden Schaden gethan, dass viele Buchen gehauen werden mussten. Es fragt sich nur, ob der Käfer die Ursache des Absterbens der Buchen war, oder, was mir wahrscheinlicher vorkommt, die grosse Hitze von 1834, 1835 und 1836. So viel geht aber wohl daraus hervor, dass der Käfer nicht, wie Ratzeburg angibt, blos in abgestorbeneu Bäumen lebt. An Ostern 1848 hatte ich Gelegenheit in einem Holzgarten eine grosse Masse Buchenscheiter zu untersuchen, welche zum Theil nocli hübsche Gänge darboten, zum Theil aber von einer ungemeinen Menge Nürdllnger, Lebensweise von Forstkerlen 5 34 Käfer. Käfer ganz durchwühlt waren. Eatzeburg sagt dass die Muttergänge sich wohl nui" im Innern der Rinde finden und die Gänge auf der innern Seite des Basts wahrscheinlich nur von den Larven herrühren. Es ist allerdings schwer bei der Rauhheit der Buchenriude an alten Gängen die frage mit Gewissheit zu entscheiden. Allein die fertigen Käfer fressen so gern in der Rinde umher, dass kaum anzunehmen sein wird, die Mutter- käfer haben eine besondere Abneigung auch zwischen Rinde und Holz ihre Gänge fortzusetzen und bleiben blos im Innern der Rinde. Ferner findet man verzweigte aus wenigen Armen bestehende kleine Gänge, am Ende der Arme aber öfters weiterfressende Käfer. In der That besitze ich einige Gänge welche förmlichen Mutter- gängen zu ähnlich sehen, als dass ich glauben sollte die Larven hätten sie angelegt, und andere sehr strahlen- reiche Sterugänge die ich mii' blos durch einen ursj^rüuglich ziemlich einfachen, aber durch junge Käfer nach allen Richtungen hin fortgesetzten Muttergang erklären kann. Ich erhielt bicolor von Herrn Perroud in Lyon, angebüch aus Nussbäumen (Jugl. regia) und zwar, wenn ich nicht irre, aus den Zweigen. Perris gibt ihn in der Eiche an. v. Hey den einzeln in Aspen und unter Hainenrinde. BostricllUS alni Gg. liier noch niemals, •s\ohl aber im AnliaUischen an mehreren Ürten gel'iinden. 1 B. pusillus Oyll. brütet nicht blos in der Eichte, obgleich er in dieser am häufigsten vorkommt, son- dern auch in Gesellschaft von curvidens im Baste der Tanne, und mit Laricis und stenographus in derEöhre. Ausserdem traf ich ihn zu Hohenheim, 1848, in einer liegenden Weymouthsföhre (strobus); in Tirol 1850, in Gesellschaft des typographus in der Lärche; zu La Teste bei Bordeaux, September 1855, in der Seeföhre (P. pinaster). Im Juli sowohl als im Oktober findet man Larven, ganz junge Käfer und Puppen noch in den Splintwiegen. Da das kleine Käferchen in der Bastschwarte der Rinde lebt, ist es begreiflich dass es zu dieser gern , wie viele andere Borkenkäfer , von tiefen Rinderissen , oder von Gängen andrer Käfer aus zu gelangen sucht. Dass ersteres geschieht, wo pusillus allein haust, davon hat sich Perris überzeugt. Dieser beobachtete an Stellen welche nur von einem oder zwei Paaren bewohnt waren, als ursprüngliche Brut- stelle einen im Verhältniss zu der Stärke des Käferchens grossen Lothgang ohne Rammelkammer, mit enge- gedrängten Eierstellen und sehr buchtigen Larvengängen. Zwei Generationen im Jahr. H. cinereUS Hb. in Pinus halepensis Mill. bei Toulon, in Gesellschaft des Hyles. ligniperda. Ich traf im Oktober ungemein zahh-eiche Käferfamilien bei einander, die den ursprünglichen Muttergang und die Umgebung so zerfressen hatten dass der Bast und die Innenseite der Rinde sich ganz porös dai-stellten , im Kleineu das Bild durch Ameisen zerfressenen Eichenholzes. Muttergang natürlich nicht mehr zu erkennen, aber wahrscheinlich wie bei pusillus. Oft scheint der Käfer, um unter die Rinde zu gelangen, die Gänge von ligniperda sich zu Nutzen gemacht zu haben. In manchen Familien sass Käfer an Käfer. Auch in Menge zu La Teste, September 1855, mit pusiUus, in der Seeföhre. — Nach Herrn Mathieu von Puton im Jura ent- schieden in Fichten gefunden. Bostl'ichus fagi P.'^ Eine wenig beachtete kleine Borkenkäl'erspezies, die ich hier überall, auch im Spessart (Wilden- slein) und in Tirol fand. Der Käfer bewohnt die unterdrückten untern Aeste der Buche. Ueber die Form der Gänge kann ich noch wenig berichten. Sie scheinen sich denen von Bostr. bicolor Hb. zu nähern, sind aber, weil etwas uuregel- mässig zwischen den harten Markstrahlen des Basts verlaufend, schwer zu beobachten. Das vollkommene Insekt hat ungefähr Statur und Grösse von Bostr. Lichtensteiuii R. Männchen und Weibchen scheinen nicht wesentlich verschieden. Fühlhörner etwas haarig und in allen Theilen denen von Lichtensteiuii ähnlich. Stirn des Käfers gewölbt. Fresszangeu kräftig. Raum zwischen der Ansatzstelle der Fresszangen und den Augen mit sparsamen, aber starken, gelblichen Haaren besetzt. Der vordere Theil des Bruststücks reihenweise gekörnt, uugefähr, jedoch nicht ganz so regelmässig, wie bei Lichtensteinii. Der Thorax nicht eingeschnürt, ohne Mittelleiste, punktirt und mit eben solchen Körnern versehen, wie die Flügeldecken. Die Seiten des Bruststücks und der Unterleib mit Borsten besetzt; die Füsse wie die Fühlhörner nur fein behaart. Flügeldecken mit acht stärkeren, regelmässig verlaufenden Hauptpunktreihen, keinen eigentlichen Borsten, sondern hornartigen stumpfen Hervorragungen. Zwischen diesen Hauptreihen liegen Rücken, welche viermal so breit sein können als die hornigen Hauptborsteu dick sind. Schabt man die Borsten ab, so erkennt man mit Hülfe des Mikroskops eine Menge feiner eingedrückter Punkte, die unregelmässig durcheinander stehen und deren jedem eine hornige Borste entspricht. Der Deckenabsturz steil, ohne alle Zahnbildung. 1 Kiitisclie liliitter. 18o2, II, -S. 2;ti s Uubiier, Zoologie. II. S. 100 Kälir. 35 B. pityograplllis Ratz, kommt sogar in halbfussstarktm Fichtenholz vor (Riegel), manchmal zusammen mit Hvlesinus poligiaphus. In einer hiesigen Fichtenstango, lH. .funi 1850, waren seine Gänge hauptsächlich im Splinte geführt und rein von Sägespähnen. Die ziemlich grossen Eier waren in braunes Rindemehl wohl gebettet. Am 10. Juli 1879 in einer jungen Weyniuuthsf öhre , worin er sehr gemein ist, sah ich die Eiernischen mit Holzmehl ausgefüttert. Im Kantal (Auvergne), auf dem Schwarzwald und in den Pyrenäen in der Tanne. B. Licliteiisteinii Ratz, in Schwaben noch gemeiner als pityographus, hauptsächlich in der gemeinen, aber auch in der Weymouthsföhre. In der Bretagne in der Seeföhre (Pinus pinaster). Ich klopfte ihn auch schon todt und lebend aus altem Fichtenreisig und glaube mit Sicherheit annehmen zu dürfen, dass er selbst in dieser Holzart noch wird gefunden werden. Nie fand ich ihn im stärkeren Holze, meist dagegen in dürren Aesten, auch Hexenbesen, zugleich mit Hyl. minimus. _ Zur Karakterisirung von pityographus und Lichtensteinii hatte Herr Prof. Ratzeburg wohl nicht viele Exemplare zur Hand. _ Bei beiden ist die Grösse sehr verschieden, besonders bei Lichtensteinii oft ein Exemplar doppelt so lang als ein anderes. Bei pityo- graphus fand ich nie so grosse Exemplare wie häuüg bei Lichtensteinii (ob Zufall?). __ Bostrichus pityographus erscheint in der Regel etwas schlanker als der andere. _ Die goldgelbe starke Stirnbürste bei pityographus, Männchen, ist untrüglich. Bei Lichtensteinii, Männchen, ist die gräulichgelbe Bürste öfters auch ziemlich dicht, in der Regel aber locker und besteht manchmal nur aus einer Art kreisförmiger Wimper; eiuzebie Exemplare tragen sogar nui- noch ein Paar lange Borsten auf der Stirn. Ein zweites untrügliches Merkmal ist die starke Einschnürung des Halsschildes bei Lichtensteinii. Dagegen bin ich nicht im Stand einen von den Höckerchen desselben abgeleiteten durchgreifenden Unterschied zu erkennen. Auch finde ich oft die Punktirung der Flügeldecken bei pityographus so stark als bei Lichtensteinii. — Der Deckenabsturz aber ist wieder ent- scheidend. Pityographus hat wie sein Nachbar am Umkreise zu jeder Seite fünf bis sechs borstentragende Höckerchen und eben solche Höckerchen auch längs der Nath. Dasselbe bei Lichtensteinii, Männchen sowohl als Weibchen. Beim Weibchen sind die Körner, wo nicht stärker, doch keinesfalls geringer. _ Der Unter- schied liegt darin dass bei pityographus die Nath an der abschüssigen Stelle etwas mehr hervortritt, somit die Rinne daneben tiefer erscheint. Wesentlich endlich und meist schon fürs blosse Auge erkennbar ist bei pityographus die Zuspitzung der Flügeldecken an deren Abfalle. Die des Lichtensteinii sind stumpf. Deshalb erscheint auch grösstentheils der Flügelabfall bei ihm steiler und der ganze Käfer weniger schlank. Ich besitze ein sonderbares Weibchen von Lichtensteinii mit abnormem Halsschilde. Letz- terer hat eine starke Mittellinie und hinten den in unserer Figur bezeichneten Eindruck. _ In der jS^ Form der Gänge finde ich keine unterscheidende Eigenthümlichkeit. An etwas dickem Holze kommen ^^ sie mit denen von chalcographus übereiu, nur sind die Larvengänge sparsamer, die Rammelkammer ' '" nicht erhaben tmd die Gänge enger. In Zweigen aber kann mau sie von denen des Hyles. minimus nicht unterscheiden. _ Wo der Käfer bis in die ein- bis zweijährigen Zweige hinausdringt, ist er so beengt dass er selbst bis in's Mark greift. Wo er Platz hat, macht er von der grossen Rammelkammer ab, sternförmig auseinander, sechs bis sieben Aeste welche sich biegen und parallel im Aestchen verlaufen. In sehr dünnen Zweigen beschränkt sich die Rammelkammer auf ein bis in's Mark vertieftes Loch, von dem aus ein, zwei oder drei lange Gängchen im Aestchen verlaufen. Arme des Ganges oft fingerlang. Seitwärts häufig weite Aus- bauchungen, worein die einzelnen Eier in braunes Rindemehl gebettet werden. Lange Brutgänge des Mutter- käfers sind in der Regel mit Holzmehl erfüllt. Dieses schneidet bei der Menge in der es vorhanden ist, oft dem Käfer ein für allemal die Rückkehr in die Rammelkammer ab. Ich glaube beobachtet zu haben, dass der Mutterkäfer durch ein Luftloch von fremden Männchen besucht wird, mit diesen eine neue Rammelkammer anlegt, so dass dasselbe Weibchen verschiedene Familien gründen kann. Bostrichus ramalorum Pcrris aus den dünnsten Zweigen der Seeföhre halte ich der Beschreibung nach für Lichten- steinii, den ich schon in den vierziger Jahren im westlichen Frankreich in der Seeföhre fand und welchen Perris nicht aufführt.' ' Vergl. Krilische UläUer. 54. Bd , I. 11., S. 188 3G Käfer. B. abietis Ratz, in der Regel paarweise iu seinen platzweisen Miittergäugcheu. Diese mit braunen Spänen erfüllt, welchen die Eier einfach beigemengt sind. (1856.) Riegel versichert mit Bestimmtheit, ihn in Gesellschaft des in seiner Gegend überall zu treffenden B. pityographus R. in einem dürren, zu Boden lie- genden Tannenstängchen gefunden zu haben. B. J)iceae Ratz. Im Jahr 1840 fand ich ihn in einem Stöckeklafter in einer grossen Wurzel, welche ausser mir der Förster und ein Holzhauer für eine Fichte nwurzel erldärten. — Am 28. Juni 1846 war er in einem Haufen mittelstarker Tannen, worin er seine Gänge zum Theil noch auf dem Stocke, zum Theil nach der Fällung angelegt hatte. Die Käfer hatten eben die erste Brut vollendet und bohrten sich in Menge durch kleine Löcher aus der Splintwiege heraus. Im September 1845 sah ich ihn in Menge in den Tannen der Auvergne (Kantal) hausen. Am 13. April 1846 schwärmte er zahlreich zu Krailsheim um Tanueuklafter. Nach Riegel (forstliche Monatschrift 1856, S. 141) beginnt der Käfer seinen Angriff zuerst im Gipfel der Stämme. Die Gänge des piceae (Fig. 1) sind platzweise Rammelkammern mit verschiedenen Buchten, manch- mal aber auch zu einem nach dieser oder jener Richtung verlaufenden Gängchen sich erweiternd. Sie sind locker mit Rindemehl erfüllt, worin man ein Paar Mutterkäfer und die lose liegenden grossen Eier findet. Rammelkammern, Larvengänge und Splintwiegen liegen noch in der Rinde so dass der Sjjlint kaum ange- fressen wird. Fig. 2. Fig. 1. Fig. 3. ]•! ^^ r -4 B. binodnius Wel). ist hier sehr selten. Ich fand ihn und seine Gänge einmal im Jahr 1850 zu Obersten- feld in bereits liegenden Aspen. Seine in grosser Zahl die Rindeschwarte bedeckenden Gänge waren eigen- thümlich, ich möchte sagen „hieroglyphisch". Wie lang es her sein mochte, seit die jungen Käfer ausgeflogen waren, konnte ich nicht bestimmen. Nur ein Dutzend Nachzügler fand ich noch in den beiden Stämmen. Ich denke mir dass die Brutgänge dicht unter der Oberhaut der Rinde angelegt werden, weil die angeführten Gänge, ohne Zweifel nachdem die Oberhaut verloren gegangen, gegen aussen ganz offen standen. Die Lai-ven wühlen im Innern der Rinde. Die Fläche zwischen Bast und Holz war von Larvengängen des Agrilus nocivus ganz in Anspruch genommen. (Fig. 2.) Auch aus der Rinde eines trockenen Stücks Weidenholz, von Turin (mit dem zweifelhaften Namen Salix argentea bezeichnet, obgleich mit cortex citrinus wie bei daphnoides V.), von der Pariser Ausstellung 1867 herrührend, entwickelten sich zahlreiche binodulus. B. tiliae F. findet sich nach Perris, ausser in dem Baume der zu seinem Namen Anlass gab, inHibiscus syriacus. Die Gänge (Fig. 3) des Käfers verlaufen im Bast und meist so dass sie beim Abreissen der Rinde nicht zum Vorscheine kommen. In der Mehrzahl sind sie horizontal. Die normalsten scheinen mir ein- oder zweiarmige Wagegänge zu sein. Die Larvengänge verlaufen von den Muttergängen aus auf- und abwärts haupt- Kater. 37 säcUicli iu tleu erweiterten Ularkstrahleii. In einigen Fällen und zwar au Stellen wo die Käfer einander nicht beengten, fand ich Lothgäuge. Die Muttergänge waren von einer Seite herein bis in die Mitte mit Mehl erfüllt. Beim Aushöhleu des Gangs durchbricht der Käfer oft die Epidermis, jedoch ohne Absicht, denn die entstandenen Löcher (nicht das runde Bohrloch) sind meistens unregelmässig. — Die Generation scheint einjährig. B. lineatus (ilyll. kommt auch in der Wo.vmouthsfohre und gern in der Lärche vor. Am 15. Juni 1849 fand ich zu Hohenheim in einem Fi chtenfangbaum, in einem Gang von lineatus, Puppen, Larven und Eier. Zu Kirchheim verliess die junge Brut in Föhren ihre Gänge bereits in den ersten Tagen des Juli 1849. Trotz grosser Aufmerksamkeit war ich nicht im Stande zu ermitteln, wie eigentlich die Ernährung der Larve stattfindet. Doch bemerkte ich dass bei einer Reihe von Larvenzellen zwischen der Larve und dem Muttergang ein kleines rundes, die schwarze Masse des Ganges unterbrechendes Loch die Verbindung herstellt. Durch die Loupe konnte man die Bewegung der Larven in ihren Zellen sehen. Merkwürdiger Weise kehrten sie den Kopf dem Muttergange zu und kauten sichtbarlich kleine Holzstückchen. Die Vermuthung liegt daher sehr nahe, dass der Mutterkäfer bei der Ernährung der Larven nicht unbetbeiligt sei. Möglicherweise ernähren sich die letzteren grösstentheils von dem Holzmehl das der Mutterkäfer beständig durch die Gänge schiebt und das somit durch die kleinen Oeffnungen in die Larvenzellen fallen muss, wie sie andererseits ihren Unrath in den vom Mutterkäfer befahrenen Hauptgang zu leeren scheinen. Ich fand irgendwo Zweifel darüber ausgesprochen ob die Larven die Zellen (Wiegen) sogleich nach dem Auskriechen anlegen. Ich kann solches mit Bestimmtheit versichem. In den vor mir liegenden Holzstücken sind Zellen von jeder Grösse, doch diejenigen der jüngsten Lärvchen nicht so länglich wie die von den grossen. Wohl seit hundert Jahi-en ist bei den Vogesenbewohnern bekannt, dass das Entrinden der Stämme ziu- Saftzeit ein sicheres Mittel gegen die Verheerungen des B. lineatus ist. Dass das blosse Berappeln oder unvollständige Abhauen der Rinde nicht hinreicht, um den Käfer abzu- halten, davon habe ich mich auf dem Schwarzwald überzeugt. Unter fien noch berindeten Stellen waren zahl- reiche tiefgehende Gänge. Hinsichtlich seines Vorkommens im Laubholze siehe domesticus. B. domesticus L. Die Unterscheidungsmerkmale von domesticus und lineatus Gyll. scheinen mir noch nicht fest begründet. Wenigstens ist der Eindruck neben der Nath, selbst bei einem von Prof Ratzeburg herstammenden Exemplare, wenig oder gar nicht vorhanden. Dasselbe gilt von einem andern das ich bei Aarau (Schweiz; in einem Eichtrumme (zugleich mit Saxesenii) iu seinem Gange fand. Von den mit Börstchen besetzten Reihen von Höckerchen am Deckenabfall und andern Merkmalen spreche ich nicht, weil zu einer gründlicheren Untersuchung eine grosse Anzahl Exemplare uöthig wäre, die mir abgeht Wäre vielleicht domesticus, der Bewoh- ner von Laubhölzern, -nichts als eine t3'pische Spielart des Nadelholzbewohners lineatus, so könnten sich Angaben wie diejenige vom Vorkommen des letzteren im Laubholz, d. h. in Birke und Haine, ' aus der Schwierigkeit der Diagnose bei sparsamer Zahl von Exemplaren erklären. Im Februar 1846 fand ihn Herr Stud. Weishaar im gemeinen Ahorn (pseudopl.), wo er sich noch in den Gängen des vorhergegangenen Jahres aufhielt. In abgestandenen Birkendurchforstungsstangen findet man nicht selten seine Leitergänge. Vor Jahren schon'* berichtete ich über einen Fall wo sich in einer noch grünen Birke im Juni Gänge von domesticus mit lebenden Mutterkäfern seit dem Vorjahre befanden, woraus sich reichlicher braunrother Saft ergossen hatte und zur an- gegebenen Jahreszeit noch im Stamme 41 bis 42 % Saft steckte. Seine Leitergänge fand ich im Sommer 1850 zu Kreuth in Tirol in grosser Menge in alten am Boden liegenden starken Stämmen von Mehlbaum (Pyrus aria). Besonders die Oberfläche des Splints war mit meist horizontalen Gängen ohne Brut besetzt, welche die jungen Käfer angelegt haben mochten. Die wie gewöhnlich zellenreichen Brutgänge verliefen bald nach den Jahresiingen, bald nach den Markstrahlen. Zu Enzklösterle war er in einem gefällten gesunden Kirschbaum an der Strasse. Juni 1878. — Endlich wurde er von Ziegler (v. Hevden) zu Frankfurt öfters in Robinien gefunden. _ B. monographus F. nach Perris auch in der Erle. Bei v. Heyden ein Weibchen unter Buchenrinde. I Kritische Blätter. 82, Bd II, S. ai. ' Kritisctie Biälter. 16, M II, S 258 38 Käfer. B. eiirygrapllUS Er. i«t uach Penis für die Seeföhi-e, was mouügiajjlius , drjogiaphus und Piatypus für die Eiche und Bostrichus lineatus für die Nadelhölzer. Er geht fast nur alte Föhren an. Ende Mai und Anfangs Juni verräth er sein Vorhandensein durch weisses Holzmehl das er in Menge aus seinen Brutgängen stösst. Diese dringen durch die Einge senkrecht auf die Fasernrichtung oder etwas schief, aber selten bis in's Kernholz. Ausnahmsweise dringt der Mutterkäfer in Klötze auch vom Sägeschnitt aus ein. Man findet im Gange gewöhnlich nur einzelne oder zwei Weibchen und kann selbst in vollendeten Brüten mit mehr als fünfzig Weibchen vergeblich nach einem einzigen Männchen suchen. Perris schliesst daraus dass ein einziges Männ- chen verschiedene Weibchen befruchtet und die Begattung ausserhalb des Ganges vor sich geht. Auf zwei bis fünf Zent Tiefe gedrungen legt das Weibchen einen einfachen oder doppelarmigen Wagegang an, welche Arbeit wie bei Saxesenii gewöhnlich nach Weiterverlängerung des ursprünglichen wiederholt wird. Das Weibchen legt an den Eingang der Wagegänge kleinere oder grössere Eiergruppen. Die daraus entstandenen Larven vertheilen sich nach einiger Zeit in regelmässiger Linie, langsam im Gange vorrückend, aber ohne das Holz anzugreifen. Sie leben vielmehr von dem Safte den der Splint nach den Gängen ausschwitzt. Nach Verfluss von drei Mo- naten geht die Verwandlung vor sich, wobei die in der Reihe liegenden früher entwickelten durch ihre nachbar- lichen Larven nicht beunruhigt werden. Aehulich wird die Entwicklung der Larven bei monographus und Piatypus erfolgen. Einfache Generation. B. Saxeseilii Ratz. Die Unterscheidung von Saxesenii -Weibchen und dryographus Er. dürfte noch zu erweitern sein. Saxesenii ist stets kleiner und weniger gedrungen als dryographus, dagegen ist sein Hals gegen vorn im Verhältnisse breiter als bei letzterem. Die Punktirung des HalsschUds meist durch einen harzigen, einen gewissen Glanz verleihenden Ueberzug verdeckt. Nimmt man diesen durch Weingeist weg, so findet man viele Börstchen, die entweder auf dem glatten Halse frei oder auf ziemlich zahlreichen Pünktchen (kleinen Grübchen) stehen. Flügeldecken bei Saxesenii gegen hinten merklich schmäler zulaufend als bei dryographus. — Das Männchen von Saxesenii, obgleich man es hie und da in Sammlungen stecken sieht, scheint noch nicht beschrieben worden zu sein, vielleicht weil es verhältnissmässig in sehr geringer Anzahl auftritt. Es kommen im Durchschnitt gegen dreissig Weibchen auf ein Männchen. Die letzteren haben nur zwei Drittel der Länge des andern Geschlechts und erinnern durch ihre Form an die Männchen von dispar. — Thorax platt, ebenso die geki'ümmten, schwach abschüssigen Flügeldecken, somit der ganze Körper auffallend flach. Farbe bei allen meinen Exemplaren hellbraun. In der Skulptur viele Aehnlichkeit mit dem Weibchen. Auch bei ihm fehlt die zweite Reihe Höckerchen am Abstürze der Flügeldecken. _ Der Käfer lebt ausser den von Ratzeburg angegebenen Bäumen noch in der Eiche, dem Ahorn und der Linde. — Im August 1841 beobachtete ich ihn in einem Fichten stock in Gesellschaft von Bostrichus lineatus, laricis, pusillus, autographus und Pissodes notatus. Es waren schon gelb gefärbte Puppen vorhanden, die ein paar Tage nachher ausschlüpften. Der Käfer hatte demnach wohl früh im Jahre geheckt. Uebrigens dauert die Brut den ganzen Sommer über. Selbst im September traf ich frische Gänge ohne Eier, und im Dezember noch einzelne Larven. _ Das Bohrloch macht der Mutterkäfer in die Rinde wo es ihm gefällt, ohne sich an Rindenschuppen oder Ritzen zu binden. Beson- ders gern befällt er aber Stellen am Stamm, wo die Rinde durch Verletzungen und dergleichen gelitten hatte, mag auch das darunter liegende Holz noch recht gesund sein. Dass der Käfer auch Stellen angeht wo die Rinde schon abgelöst ist, macht die Beobachtung an einer von Saxesenii bewohnten Eiche wahrscheinlich. Die Rinde schien dort schon lange zu fehlen. Erste Begattung wahrscheinlich ausserhalb des Gangs, weil letzterer am Eingang so eng ist dass wohl keine zwei Käfer den nöthigen Raum finden, oder vielleicht noch in dem Familiengang, worin der Käfer erwachsen war. Die Gänge des Insekts wollen wir Leiterwagegänge heissen. Bei ihrer Anlegung bohrt das Mutterinsekt zuerst senkrecht gegen die Axe des Stammes, meistens in Einer Linie, manchmal jedoch gabelt es diese. Ist es einige Holzringe tief gedrungen, so untersucht es durch kleine wagrechte Gänge rechts, links oder zu beiden Seiten, ob die Oertlichkeit für eine Brut günstig sei. Im letzteren Falle wird der Probirgang zur Eierablegung benützt. Die angeführten wagrechten Gänge werden stets in dem weichsten Holze der Jahrringe, unmittelbar vor dem harten Theil des nächstliegenden Innern angelegt. Sagen dem Käfer die Probirgänge nicht zu, so geht er einen oder ein Paar Jahresringe tiefer, probirt wieder durch ein Paar Gänge, im Nothfall ein drittes Mal auf dieselbe Art. _ In dem von mir untersuchten Fichten- 39 .stamme lagen häufig die Brutplütze zwischen dem dritten und achten Jahrring. Bebrütet der Käfer mehrere Gänge, so wählt er z. B. den vierten , sechsten , siebenten oder vierten , sechsten , achten etc. Holzring. Ein Arm des Gangs enthält oft blos einige, ein anderer viele Eier. Ts» auch die Brut schon ziemlich gro.ss geworden, so setzt der Käfer das Buhrgeschäft doch immer noch fort. Zuerst legt er seine Eier da oder dort in einen Horizontalgang nachlässig auf ein Häufchen, und zwar nach und nach, denn man findet in demselben Häufchen später Eier und Lärvchen gemischt. Diese Lärvchen fressen gesellschaftlich in den wagerechten Gängen gegen oben und unten. Bald haben sie dieselben, die im Anfang gerade die Weite des Leibs des Mutterkäfers zeigen, zu grossen Buchten gefressen. So lange die Larven vorhanden sind, ja sogar wenn die meisten sich schun in Käfer umgewandelt haben, ist blos der einzige Mutterkäfer da, um regellos unter die schon vorhandenen Lar^-en Puppen und Käfer, welche meistens alle zugleich ^x\^^>^ sich finden, oder in Gangverlängerungen, Eier zu legen. Nebenbei oder hauptsächlich beschäftigt er sich aber mit der Reinigung der Gänge von Holz- mehl und Unrath der zahlreichen Eamilienglieder und dem bei der Gangverlängerung entstandenen Bohrmehl. Dabei rastet er keinen Augenblick. Nur wenn man ihn stört, zieht er sich unter seine Jungen zurück. Die Larven erweitern den Gang nach oben und unten blos bis zu Larvendicke. Sonst könnten sie ja darin nicht hin- und her- kriechen. Dafür wird aber der Gang bei Finger- lange oft fast so hoch als ein Finger breit ist. Zuweilen gehen die sehr beweglichen Larven selbst gegen das Bohrloch heraus und erweitern auch diesen Gang. In allen Räumen herrscht Reinlich- keit, aber keine Ordnung. Unrath sieht man fast nicht und begreift dies blos durch die grosse Geschäftigkeit des ausräumenden Mutterkäfers. Vor dem Bohrloch hängt in der Regel ein ganzer Haufen weissen Mehls. Geht der Mutterkäfer zu Grunde, so übernimmt wahrscheinlich ein junger Käfer dieses Geschäft, denn ich fand einmal an der Stelle des alten einen jungen, noch hellgefärbten Käfer, nicht etwa im Ausfliegen durch's Bohr- loch begriffen, sondern mit dem Kopfe nach innen gekehrt. Alle Gänge hatten eine schwarze Farbe, was anfänglich von einer Zersetzung des Holzes gekommen sein musste, denn auch jeder sonstige Riss an dem Stocke war an der Luft schwarz angelaufen. Dabei waren die Larvengänge mit einer schwarzen trockenen, schiesspulverähnlichen Substanz überzogen, welche einige Dicke besass, so dass man sie abschaben konnte. Es schien mir erst Unrath zu sein, der sich beim Hin- und Herrutschen der Larven an die schwarzgefärbte Wand andrückte und hier durch mechanische Mittheilung der schwarzen Farbe und durch Ansteckung vom schwarz gewordenen Holze sich färbte. Auch Schmidberger's Ambrosia des Bostrichus dispar in Apfelbäumen schien mir nichts anderes zu sein. Die neuem Beobachtungen an B. lincatus, eurygraphus u. s. w. machen mich je- doch stutzig und will ich nicht bestreiten dass ausschwitzender Saft und Pilzbildung für die Larven Nahrung 40 Käfer. sein können. Eier, junge und alte Larven, Puppen und Käfer sind sehr verträglich. Alles liegt, wie schon bemerkt, bunt durch einander. Ein Paar Larven die sich bewegen, müssen alle benachbarten auf die Seite stossen. Oefters enthält ein Gang lauter oder beinahe lauter junge Käfer und diese verlassen den Gang sehr spät. Ich fand wenigstens nach Vierteljahren und den Winter über die Käfer noch beisammen. Dieselbe Beobachtung auch bei Saxesenü im Ahorn. Zahl der Individuen in einem vollkommenen Gang 80 bis 120 (Eier, Larven, Puppen, Käfer). Die in sehr geringer Zahl vorhandenen Männchen sind lebhaft und beweglich: ich bemerkte sie mehrmals mitten unter den Weibchen mit herausgereckter Ruthe, somit ist es nicht unwahr- scheinlich, dass die Begattung der Käfer im Muttergange vor sich geht. Am 2L Mai 1842 untersuchte ich die Gänge in dem Eichtenstocke wieder. Es liefen aussen am Stamm einige junge Käfer herum. I)ie Gänge mussten schon seit einiger Zeit verlassen worden sein, denn blos in dem einen derselben waren noch 3 bis 4 weib- liche Käfer zurück. Den Ausgang hatten die andern durcb's Bohrloch genommen. — Die vorstehende Schilde- rung der Lebensweise des Kerfs macht eine nähere Erklärung der beigegebenen Zeichnungen überflüssig. Saxesenü kommt in GeseUscbaft des Bostrichus dispar auch in Koelreuteria paniculata vor. Im Erühling 1849 hatte ich ein solches Stämmchen zu Hohenheim gepflanzt, und schon im Juli desselben Jahrs befanden sich darin die Gänge des Saxesenü mit einer Menge Larven und Eier. Ausserdem fand ich ihn zu Stuttgart in Rosskastanien (Aesculus hippocastanum), in Tirol in gefällten starken Kirschbäumen, zu Hohenheim 1861 in einem faulen Vogelbeerbaum, in Aspen zusammen mit binodulus (1866). Ich beobachtete ihn laufend, wahrscheinlich -um zu brüten, auf einer abständigen Buche (1866). Früher sah ich ihn zu Oberstenfeld mit dispar in Apfelbäumen, daselbst mit dryographus in Eichen, und im Juli 1856 zu Hohenheim in einer ab- ständigen Ulme. Nach Perris ist er auch in Erle. Endlich fand ich seine Brutgänge im Juli 1851 zu Hohenheim in der Lärche. B. dispar Hellw. Von Herrn Prof Mathieu zu Nanzig in der Platane gefunden; von Herrn Prof. Fischbach in der Edelkastanie, von mir zu Hohenheim im Ahorn (Acer pseudoplatanus) an einer kranken Stelle des Stammes; in Koelreuteria, die Gänge von Larven ganz erfüllt; mit Saxesenü in Rosskastanien; zu Oberstenfeld in Hainen. Die Begattung des Käfers fand oft unter meinen Augen beim ersten Frühlingswetter in den Gängen und ausserhalb Statt. Sogar im Tod trennte sich ein Paar nicht. Ohne Zweifel hat der Käfer vollkommen einjährige Generation. Im März 1846 strotzten noch von Käfern die im Jahr zuvor angelegten Gänge. Piatypus eylindrus F. wie in der Eiche so auch in der Edelkastanie. Capricornia. Cerambyx (Spondylis) buprestoides L. Aus Korsika besonders gross. — Nach Herrn Boulard zu Paris auch in den Wurzeln der Eiche sich entwickelnd. Scheint ausserdem in Fichten zu leben; ich fand ihn wenigstens auf einem Fichtenblocke kriechend und auf einem Holzplatze fliegend, wo blos Fichtenholz aufge- poltert war. In Menge in der See führe (Pinaster) zu Bordeaux. Dort nach Perris in einfacher Generation. C. (Prionus) faber L. Sehr häufig in den Stöcken von Pinus pinaster der Landes bei Bordeaux. Im September 1855 traf ich nur noch einige Käfer, einen aber der noch zu legen schien. Dagegen äusserst häufig die durch ihre Grösse sehr ansehnliche Larve. Nach Perris ist dieser Käfer von zweijähriger Entwicklungsdauer, der einzigen Ausnahme nach ihm von der sonstigen einfachen Generation aller ihm bekannten Bockkäfer der Seeföhre. C. (P.) coriarius L., zu Hohenheim öfters im JuH und August fliegend. — Auch zu Herrenalb sehr häufig. Hier vielleicht in Tannen. Nach v. Heyden an Buchen stammen. — 0. (P.) scabricornis Scop., nach v. Heyden im Frankfurter Wald an alten Buchen. _ C. cerdo Scop. 1843 als grosse Larve in einem Apfelbaum. Mag auch die Trockenheit des Holzes in dem ich sie aufbewahrte etwas ausgemacht haben, jedenfalls ist merkwürdig dass der Käfer erst im Mai 1847 sich entwickelte. Auch aus Ulme kam eine im August 1856 eingezwingerte Larve erst im Fi-ühjahr 1858 als Käfer heraus. Ende Juni 1879 zu Grüneberghof in Knlor. A ] Anzahl auf einem Hegenden Nuasbaunie, wolil um zu brüten. _ . C. moachatus L., nach Herrn Stud., jetzt Oberförster Rau, auf der Alb in iTesellschaft voti Hornissen und Lucanus parallelepipedus am Safte vonBirken- und Ahorn wunden. Ceraillb.VX Seopolii Fiissly nach v. Iloyilfii an allon EilclUastaniin iiml in Hiielicn des Taunn.s. — C. Kijli I eri L. nach Herrn A. Keller zu Kentlingen ohne Zweifel in den Pfirsichbäumen der Weinberge, nach v. Ilomeycr am Apri- kosenbaum und nach Schmitt öfters an Weiden. — C. alpinusL. lebt auf der schwäbischen -Alb an einigen Orten, /,. B. in der Gegend von Urach und Reutlingen, in alten anbrüchigen Waidebuchen. Der Käfer erscheint im Juli. J. Könllinger, der als Forstgeonieter die ersten Jahre dieses Jahrhunderts zu ülVenhunsen und Heidenheim znbrachle, hatte den Käfer schon damals in seiner Siimmliing. Einzeln bei Biebrich, Schlaugenbad und auf der Platte bei Wiesbaden ge- funden. {V. Heyden.) f. (t'allidillill) i'Usticus L., häufig bei Bordeaux in einfacher Generation Stöcke von Pinus pinaster bewohnend. C (C.) bajulus L. Im Juni 1846 bemerkte ich bajulus an einem alten tannenen Fenster- laden. Er suchte mit der Legrdhre überall Ritzen auf, wahi'scheinlich um seine Brut unterzubringen. Deshalb vermag ich nicht zu glauben was Porris möglich findet, dass nämlich die Käfer sich im Innern des Holzes begatten können, weil bei ihm aus einem vergipsten Balken 8 bis 9 Jalire lang Käfer hervorgingen. Eher wird die Erklärung der Thatsache in der die Entwicklung verlangsamenden Trockenheit des vom Käfer bewohnten See- föhre n balkens zu suchen sein. Der Käfer gehört zu denjeuigen Kerfen, welche oft in den Häusern das Holzwerk zernagen und dann mit Hinterlassung zahlreicher Löcher in demselben durch die Fenster zu entweichen suchen. Wir können diejenigen welche das Holz der Gebäude zerstören, in zwei Klassen bringen. Die eine umfasst alle welche, nach Alt der Anobien und des in Frage stehenden bajulus, ihre Eier an Ort und Stelle, also in Magazinen oder Häusern selbst niederlegen. Die andere begreift ohne Zweifel Apate capucina, Ptilinus pectinicornis, Tharops, Lyctus zum Theil, und viele Cerambyx-Arten. Sie legen ihre Eier in den Schlägen auf das frischgefällte Holz. Man findet sie daher in mehr oder minder grosser Anzahl auf den gefällten Stämmen herumlaufend. Haben sie eine mehrjährige Generation, so haust ihre Brut oft lang unbemerkt im Gebälke. C. (C.) luridus F., auch in Lärchen fangbäumen, Hohenheim, Mai 1848. C. (C.) aliii L. Im Mai 1843 zu Grand-Jouan in der Bretagne unter Eichenrinde in der Wiege. Auch bei v. Heyden an Eichenholz. — C. (C.) barbipes Dahl. Ein Stück im Juni 1849 auf der Rückseite eines Eichblattes, ein Paar an faulem von Kerfen verbohrten Holz eines alten Ahorns sitzend, und einmal im Juli oder August aus faulem Ulmenholz in Tirol sich entwickelnd, wie bei v. Heyden. Im Jahr 1870 aus faulem Holze von Acer dasycarpum erzogen und 1871 und 1874 im Juni und Jiüi aus faulem PI a tanen holze. — C. (C.) femoratus L. an einer Eichenhecke, Mai 1868. — C. (C.) rufipes F. aus dürren Pf lau me n zweigen, (v. Heyden.) (J. (0.) stl'iatnsF., aus Föhren und Fichten. Hohenheim. Weil im Mai 18G7 in Anzahl an morschen Eichen- obststützen sitzend, wohl auch in Eichen brütend. Die Varietät agrestis F. von L. v. Heyden an ß i r k e n wurzeln gefunden. C. (C.) violaceus L. in dün-en erlenen Baumstützen. Hohenheim, 31. Mai 1849, in Lärchen- und in Föhrenholz in einem Magazin, in dürren Weymouthsföhren im Wald. 1879 Mai. C. (C.) dila- tatns Payk. Zu Hohenheim, verschiedene Mal aus altem Fichtenholze gekommen. C. (C.) sangui- neus L., nach v. Heyden zu Frankfurt wiederholt an Eichen und, soweit ich mich zu erinnern glaube, in der Bretagne häufig auch an Edelkastanien. C. (C.) variabilis L. (fennicus L). Im Jahr 1843 zu Grand- Jouan in einem Stocke von Castanea vesca gefunden, aber erst im Jahr 1846 zu Hohenheim entwickelt. In Hölzersammlungen sich ausserordentlich vermehrend und schliesslich fast in allem Laubholze wie Buche, Haine, Ulme, Kirschbaum, Hasel, Pyrus, Crataegus und Sorbusarten, Juglans nigra und Clematis vitalba, die Rinde unterwühlend und öfters tief in's Holz eingreifend. i'. (C.) atlspersns Mnls. in Menge mit Tillus unifasciatus aus dürren Eichenästen von Nanzig und in kleinerer Form zu Hohenheim 1869 aus dürren Aesten von Wey mout hs föhre erzogen. — C. (C.) abdominalis Bon. sparsam aus ge- nannten Nanziger Eichenzweigen hervorgegangen. — C. (Exocentrus) balteatus L. nach Rosenhauer in Aesten dürrer Eichen. — C (Obrium) brunneus F. von mir 1871 aus Weymou thsföhrenholz erzogen, v(m Herrn L. von Heyden auf Fichte gefunden. — C. (0.) cantharinum L. öfters ans Eichenholz erzogen, (v. Heyden.) — C. (Gracilia) pygmaeusF. hat noch v. Heyden zwei Generationen im Jahr. Ausser in Weidengellechte hauste das Käferchen in einigen kolumbischen Hölzern, auch in Laurus indica meiner Sammlungen, enillich in aufbewahrter Eichen gl.anzriilde. >iürdlinger, Lebensweise von Forstkerten. g 42 Käfer. C. (Lamia) aedilis L. Einer der frühesten Forstkäfer, der schon in den ersten warmen Frühlingstagen mit Hylesinus piniperda auf allen Föhren stocken erscheint. Man kann ihn unschwer beim Eierlegen beob- achten. Er treibt seine sehr lange und ganz weich endigende Legröhre so tief durch Ritzen in die Rinde hinein, dass man erstere abreisst, wenn man sie nicht mit Sorgfalt herauslöst. Die frischgelegten Eier ganz weich, gelblich weiss, ohne alle sichtbare Textur. Zu La Teste in den Landes von Bordeaux, im September 1855, in Menge unter der Rinde von Pinus pinaste r, und zwar ganz fertig in der Wiege, doch auch ein Theil schon ausgeflogen. Die Hölzer waren im Mai geschlagen worden. Deshalb lässt sich über die Entwicklungs- dauer des Käfers in der dortigen Gegend nur der Schluss machen, dass sie nicht mehr als 4 Monate betrage. C. (L.) griseus F., nicht in Stöcken wie aedilis, sondern in Stämmen der Seeföhre. C. (L.) sutor und sartor F., deren Diagnose mir übrigens in mehreren Exemplaren sehr schwer wird, sind in Tirol die auffallendsten Holzkäfer, die man im Juni und Juli in ungemeiner Menge aixf allen liegenden Pichten stammen, in der Begattung und Eier legend, sich umtreiben sieht. Riegel fand sie im Ellwanger Wald an liegenden Föhren. Cerambyx (Lailüa) varins F. bei Gral'eneck in Menge Ende Juni 1872 an sonnenbrandigen Buchen, woraus er .sich entwickelt hatte. Von Stern zu FranUl'urt aus Eichenholz erzogen, (v. Heyden.) — C. (L.) gallo provinci al i.s Ol. aus Föhrenhulz des Frankfurter Waldes (v. Heyden) und in Stämmen derSeeföhre. (Perris.) — C. (Leiopus) nebiilosus L. In grosser Menge in kränklichen Hainen (Alleebäumen und Hecken). Auskriechen Anfangs Juni. Auch in Erlen-Obst- baumstiitzen, die im Sommer 18i7 gehauen worden waren. Entwicklung 1849. Herr Forstrath Fischbach erinnert sich sehr deutlich, ihn schon vor Jahren in einer anbrüchigen Birke zu Stetten im Remsthal gefunden zu haben. Ferner kroch er mir aus dürren Ahornästen und zu Kreuth Ende Juli 1850 aus jungen abständigen Ahornstämmchen aus. Ein todtes Stück fand ich in der Wiege unter der Rinde einer abständigen Ulme. Nach v. Heyden auch ans Eichenholz. Ferner erzog ich ihn im Sommer 1856 aus einem Stück Feigenbaumholz (aus Turin), das auf der Pariser Ausstellung von 1855 fignrirl hatte. Seine Entwickhing wäre demnach vermuthlich mehrjährig. Bin Paar Käfer klopfte ich im Juli 1850 zu Kreuth von dürren Buclienästen lierab und muthmasste daher, dass nebulosus auch in Buchen bi-üte. Unterdessen hat ihn v. Heyden aus dieser Holzart erzogen. — C. (E.xocen trus) lusitanus L. nach v. Heyden aus Linden holz, aus Birk enreisern erzogen und an Ulmen gefunden. — C. (Mesosa) nebulosus F. Nach v. Heyden aus dürrem Holze von Buchen, Hainen, Aspen, vielleicht selbst Eichen. — C. (M.) curculionoides L. von Herrn v. Heyden ans alten Buchen erhalten. — C. (Pogonocherus) fascicularis Pz. aus Aesten der Edelkastanie (Castanea vesca) und der Wey- raouthsföhre erzogen. — C. (P.) hispidusL. haust in dürren Linden- und Ulmenästen, wie in den blutlauskranken knotigen Aesten des Apfelbaums. (Hohenheim 1840.) Auf dem Schwarzwald im Epheu, wo ihn auch v. Heyden angibt. — C. (P.) ovalis Götz, aus Föhren- und Fichtenholz, (v. Heyden.) C. (Saperda) carcharias L. In kleinen Käferexemplaren in ziemlicher Anzahl auf Weiden. Juni 1840. Im September 1874 auf einem Aspen ausschlage, von dessen Blättern er, aus der Masse vorhandener Exkremente zu schliessen, reichlich gefressen hatte. C. (S.) populneus L., manchmal auch in Silberpappelästen im Walde. C. (S.) scalaris L., nach v. Heyden auch in Buchen und Aspen. C. (S.) perforatus Fall, bei V. Heyden in Menge aus Aspenholz. Cerambyx (S.) oculatus L. findet man als Käfer meist einzeln im Nachsommer am Gipfel von starken Schossen der Säle. Untersucht man näher, so findet man dass er sich hier durch Behagen der Rinde an dem jungen Schosse genährt hat. So Ende August 1860 zu Herrenalb. — C. (S.) pupillatus Schh. fand Herr Prof. Jäger auf Lonicera talarica sitzend. Zweifellos rühren von ihr die groben Gänge und Löcher her, welche man in den Stämmen aller hiesigen Lonicera- arten bemerkt. — C. (S.) praeustus L. Auch im Gipfel junger Eschen, welche vom Ringeln durch Hornisse zum Ab- sterben gebracht worden waren. Entwicklung Ende Mais. Im Vorsommer 1867 sah ich ihn eines Tages in Anzahl um einen Salenbusch schwärmen. Ein Zeichen dass er auch in dieser Holzart haust. In der That gibt v. Heyden als Wohn- hölzer des Kerfs neben Pulverholz und Schlehen auch Sälen an. — C. (Hesperophanes) mixtus F. aus Eichenholz, (v. Heyden.) — C. (Nothorina) muricatus Dalm. an einer Buche. — C. (Clytus) arietis L. Zu Hohenheim aus Holz von Cercis canadensis erzogen. Da dieses im Herbst 1851 gefällt worden war, hat der Käfer wahrscheinlich im Juni 1853 gebrütet, und es wäre somit die Generation, weil der junge Käfer im Juni 1854 auskam, eine zweijährige. — Aus Rosen stämmchen erzog ich ihn im Mai, ebenfalls zu Hohenheim. Ende Juni 1879 zu Grüneberghof in Mehrzahl auf einem liegenden Nussbaume, vermuthlich um zu brüten. — C. (C.) ornatus F? Jedenfalls dem ornatus sehr verwandt. Der Unterschied besteht nur darin dass die grüne Gabelbinde an der Nath schmäler als sonst , auch der von schwarzem Bogen umfasste grüne Fleck an der Schulterecke zu einem blossen kleinen Strich zusammengeschmolzen ist. — Todt aus seinem Larvengang im Splint der sibirischen Tamarix laxa Willd., die ich von HeiTn General Polovzoff aus St. Peters- burg erhalten hatte. — 0. (C.) rusticus L. an alten Buchenstämmen, (v. Heyden.) — C. (C.) mystious L. aus Holz Kulir. IH von M assliiildor. (v. Ueydeii.) - C. (Sl o I oicli n s) a bbrc via 1 iis K. Bei l.iidu igsbiii-fj in aiibriichigcn Allei-li a i neu. Nach Herrn tJuiilanI zu Paris in Ulmen. Nach v. Heydeii in Hainen und Buchen. — C. (M.) Salicis Muls.. in Aspen, Weiden und Kirschbäumen lebend, dürlte der KiilVr angehören den Herr Eichler am 7. August 1><56 hier iin einem Weidenbaum fand, mit einem Theil des Hinterleibs in einer Rindeklul't steckend, also offenbar im Brutgeschüfte begriffen, — C. (51.) umbellatarum L. Im Mai zu Hnhenheim aus A p l'e Izweigen erzogen. — C. (Stenostola) nigripes F. aus dem Stamme von Amelanchier vulgaris aus dem obern Dunauthal erhalten, — Im Sommer 1871 von Herrn v, Arbesser an Linden auf der Alb gefunden. C. (Rhagium) mordax T. Nacii Böttger (v. Heyden) auch iu aiibrächigen Birken. C. (Rh.) dibpar Pz. Für nichts andres kann ich die mir von Herrn Oberforstrath v. Hahn überschickten, in Gängen unter Buchenrinde gefundenen Flügeldecken halten. C. (Rh.) inquisitor L., von einem meiner Schüler, Herrn Kirchner, im März in grosser Zahl als frischer Käfer unter der Rinde einer auf dem Stock eingegangenen Eiche und ein Exemplar unter der Rinde eines dün'en Vogelbeerbaums gefunden, Nach v. Heyden auch in Edelkastanien, C, (Rh,) indagator F. Auch unter Föhrenrinde und nach Pen-is einzige in der Seeföhre vorkommende Art, von einfacher Generation. C. (Rh.) bifasciatus F. in Edel- kastanie, Föhre und Fichte (v. Heyden). C. (Rh.) Salicis F. fehlt hier fast gänzlich. Ich fand ihn ein einziges Mal zu Berg an einer Pappel, wo ihn auch v. Heyden anführt, der aber als Wohubäume auch Linden, Buchen, Ahorn, Nussbäume, Eichen und Ulmen nennt. Im Tirol fällt die Masse Rhagien (cursor F., Inquisitor etc.) auf, die man in den Schlägen auf Nadelholzstämmen und besonders auch auf Blüthen von Seuecio und dergleichen Stauden lindet. C. (Leptura) rubro-testaceus IlL, nach Perris häufig in Seeföhreu- stöcken. Cerauibyx (Leptura) cinailrit'aüi-iatus L. Ans morschem Holze von Populus canadensis erzogen, wobei die Larve zu ihrer Entwicklung mehrere Jahre brauchte. Später, im Jahr 1869, aus faulem Birkenholze. Puppe Mai bis Juni. Käfer Juni bis Ende Juli. — C. (L.) rubro-testaceus 111. Ende August 1847 mehrere Weibchen an der untern Seite eines Wcymouthsföhrenfangbaums, olTenbar um in diesem zu brüten. In der gemeinen Föhre häutig. Auch häufig im Altdorfer Wald, wo die Fichte bei Weitem vorherrscht. Ferner sonst an Fichtenstöcken sitzend und, Juli 1863, aus stehen- den, im Innei-n rothfaulen Fichten erzogen. Endlich, nach Riegel, im Schwarzwalde gemein in T a n n e n stocken. — C. (L.) laevis F. An der Rinde starker Massholderslämme (Acer campestre) bemerkt man Löcher welche mit Gängen in den Innern Rindeschichten zusammenhängen. Die kurzfüssigen Bockkät'erlarven die darin stecken, verpuppen sich im April. Die Puppen gehen aber im Zimmer wegen der starken Austrocknung der Rinde in der Regel zu Grund. In den Stämmen im Freien waren am 10. Mai 1856 noch Puppen, die Mehrzahl jedoch bereits in junge Käfer umgewandelt. — C. (L.) femoratus F. nach v. Heyden an Föhrenholz. — C. (L.) revestitus L. im Juni 1859 an den rindelosen Stellen einer Eiche kriechend, bei v. Heyden an dürrem Buchenholz, — C, (L.) scutellatus F. von Herrn Oberforstrath v. Hahn aus Buchenholz erzogen, — C. (L.) erythropterus Hgb. an einer alten Eiche, (v. Heyden,) — C, (L.) ruficornis F, aus kranken Ulmen zweigen erzogen. Chrysomela. Chrysoniela (Crioceris) subspinosa L, Mai 1859 zu Hohenheim Aspenblätter fressend. Nach v. Heyden auch auf Weiden und Birken, — C. (€,) scutellaris Suffr. Nach demselben auf Populus, Salix und Alnus, — C, (C) cerasi L. in hellen Varietäten auf Vogelbeer, (v. Heyden.) — C. (Clythra) quadripunctata L, auch Eichblätter fressend. Winnenden. Der Käfer nach v. Heyden aus Ameisennesteni sich entwickelnd, — C, (Gry ptocephalns) pini L. im Juli 1850 in Menge auf Föhren des Innthals, In den Landes auf jungen Seeföhren gemein im Oktober und No- vember, stets nur am Traufe von Schonungen. Frisst in Form einer oder zwei genäherter langen Rinnen fast immer auf der hohlen Seite der Nadeln das weiche grüne Gewebe. — C. (C.) interrupta Suffr. in Menge auf Salix rubra L, zu Kreuth in Tirol. Juni 1850. — C. (C.) coryli L, auf jungen Birken, (v. Heyden.) — C, (C.) sexpunctata L. auf Sälen. (Ders.) — C. (C.) oclirostoma llar. auf Haseln, imperialis Laich. (Ders,) — C. (C) quadri pust ulata Gyll. auf Föhren. (Ders.) — C, (C) Moraei L, und vittata auf Besenpfrieme F. (Ders,) — C, (C.) flavilabris F, auf Erlen und Rhamnus frangula. (Ders.) — C. (C.) marginata F. auf Eichen. (Ders.) — C. (C,) fulva Göz., rufipes Göz., hi erogly phica F. und gemina Gyll. auf Weiden. (Ders.) — C. (0.) pusilla F. auf Eichen, (Ders.) — C, (C) labiata L. auf Birken. (Ders.) — C, (C.) bipunctata L. auf Birken, Eichen, Pulverholz, (Ders,) Ch. tl't'iimlae L. Das vollkommene Insekt findet sich in 2. oder 3, Generation (?) auf Aspenblättem fressend, noch Anfangs November (1847). _C. longicollis Suffr., auf Aspen fressende neue Art. (v. Heyden.) 44 Käfer. Clirysoilicla lu|il)UIÜcu L., die ächte. Zu Holienheim im Juni 1855 auf Sälen fressend. — C. viniiiialis L. schon Ende iUai auf Weiden in Larvenfamilien. — C. vit'ellinae L. auch auf Aspen. Mai 1858. — C. flavicornls Suffr. auf Sälen, (v. Heyden.) — C. olivacea Forst, auf Besenpfrieme. (Ders.) — C. quinquepunctata F. auf Vogel-' beer. (Ders.) — C. armoraciae L., tibialis Suffr. und vulgatissima L. auf Weiden und Pappeln. (Ders.) C. (Galleruca) alni L., hier zu Land immer nur auf Erlen beider Art, im Mai die Käfer, im September ihre jungen Käfer. — C. (G.) crataegi Forst, (calmariensis F.), in Masse um Klosterneuburg auf Feld ulme, offenbar die erste junge Generation, zu Ende JuK 1875. Im südlichen Frankreich 3 Wochen später, 21. August 1875, in der Camargue in ganz unglaublicher Menge als Fuppe und eben auski'iechender Käfer am Fasse von Ulmen im dürren Laub. Diese nach Lichtenstein 2. Generation. Nach v. Heyden auch in der Rheinebene in Masse 0. (G.) capreae L., haust bei uns hauptsächlich im Frühjahi-. Kurz nach dem Ausbruch des Birkenlaubs ist sie in Gesellschaft von Curculio vespertinus ungemein häufig auf jungen Laubhölzer u verschiedener Art. — Nach einer mir von Herrn Forstwart Schelling zu Elfingerhof bei Maulbronn gemachten Mittheilung krepirten im Juni 1857 unter Aufblähen vier Ziegen, welche Aspenstockausschlagblätter mit Larven von Chrysom. capreae abgeweidet hatten. — C. (G.) viburni F. hatte schon Anfangs Mai die Blätter von Wasserholder, Schling- strauch and andern fremden Viburnum arten bis auf die untere Oberhaut abgeweidet,' C. (Lnperus) piuicola And., im Juni 1859 den handlangen jungen Schossen der Weymouthsföhre stark zusetzend durch Benagen des Schosses selbst wie der Nadeln. Ersterer verliert Harz und leidet darunter. Die Nadeln dagegen röthen sich wie wenn Feuer darüber gegangen wäre. G. (L.) flavipes L. im Mai und Juni auch auf Säle. — C. (Haltica) oleracea L., kommt auf Hölzern hauptsächlich als grosse blaue Spielart, H. violacea Ent. H. vor. Zu Zang auf der_ Alb fand sich mit letzterer auf Birken Ende Juni 1868 eine schwai'ze kaum etwas metallische Varietät. Die blaue violacea Ent. H. findet sich in Menge in gewöhnhchen Früh- jahren im April, in sehr frühen schon Ende März auf jungen Birken, zumal B. pubescens, Eichen, Haseln, deren Blätter benagend. Ob sie in dieser Jahreszeit auf den genannten Holzarten brütet, ist mir nicht er- innerlich. Dagegen ist der junge Käfer fressend und brütend hier und im Schwarzwald 'im Juni und Juli darauf häufig. Ende Juli 1862 waren die Gruppen trüb isabellgelber länglicher millimeterlanger Eier vorhanden. Am 1. August 1864 fanden sich die ganz jungen Lärvchen vor. Nach Ratzeburg klopfte Heyer die Puppen vom 16. bis 18. August von Eichblättern, v. Heyden lässt sie im September 1858 Eichen kahl fressen. Es bestehen also zweifelsohne 2 Generationen, wovon die 2. im Juni und Juli begründet wird. Vorstehend ist mit Ratzeburg davon ausgegangen, dass der grosse Erdfloh der Eiche nichts andres sei als oleracea. Die neuere Literatur heisst dieselbe allerdings erucae Ol. = quercetorum Foudr. Neben ihr wird eine coryli All. aufgefühi-t, worunter vermuthlich die oben angeführte verstanden ist. Indessen findet sich im August und September auf Eichen und Schlehen ausschlagen auch eine kleine braune Art. . Eine im Walde gemeine kleine Haltica macht sich schon im März und April bei schöner Witterung bemerklich durch ein Geknister das vom Ab- springen des kleinen Käferchens auf dem am Boden liegenden dürren Laube herrührt. €. (H.) uitidllla L. (mit gereiht punktirten Decken). Anf. Mai 1876 zu Hohenheim auf den Blättern von Haberschlehe. Sonst auf Weiden (v. Heyden), wie aurata Mrs. und C. (H.) helxines L., mit gestreift punktirten Decken ausser auf Weiden auch auf den Blättern von Buchenwasserreisern, Mai 1876. 0. (H.) conciuna Mrsll. im Frühling, so viel ich mich erinnere, auf jungem Birkenlaub. — C. (H.) lythri Aube auf jungen Birken ausschlagen, (v. Heyden.) — C. (H.) smaragdina Foudr. auf Säle. (Ders.) Triplax rnflpes F. im Gang eines Hylesinus crenatus in der Esche. Stuttgart. — T. russica L. aus Birken erzogen. — Oocclnella (Exochomus) 4-pustulata L. In Masse in Tirol auf Fohren. Dieselbe, oder eine nahe Ver- wandte, die kleinen weissen Aspidiotus der Heidelbeere fressend. Zobten, Mai 1869. Eine andere an dem der Esche. — C. bipustulata L. und verwandte, etwas grössere, schon im .September Höhlungen von der Sonne ausgesetzter Felsen auf dem Kappelberg bei Fellbach in solchen Massen zum Winterquartier beziehend, dass sie daraus handvollweise heraus- geschöpft werden können. — Endomychus coccineus L. im Juni und Juli 1850 zu Kreuth sehr zahlreich, in Paarung, auf faulen Buchen- und Ahorn(pseudoplatanus)-Stöcken, worin die Larve wohnt. Desgleichen zu Oberstenfeld auf faulen Schwarzerlen stammen. ' Kleine Feinde der Landwirthschalt, 2, Aufl., S, 250. Falter. Spliiiix piliastri L., am 9. Juli 1856 mitten in einem reinen Fichtenbestand am Fusa einer Fichte eben aus der Puppe gekrochen und von einem meiner Schüler, Hen'u Walchner, auch in Oberschwabon als Raupe auf der Fichte gefunden. Am 21. August 1857 als erwachsene Raupe auf einem von ihr abgeweideten Lärchen- zweige. Sesia apiforniis L. In einem jungen Eichen schlag bei Hohenheim, am 27. Juni 1855, flog ein Weibchen im vollen Nachmittagssonnenscheiu an mir vorüber. Plötzlich sah ich es sich in einen kleinen Busch von Aspenausschlägen , und zwar auf den schwachen Wurzelstock niederlassen. Als ich bemerkte dass der Falter nach ein paar Sekunden mit den Flügeln zu zittern anfing, ofienbar um davonzufliegen, erhaschte ich ihn. Nun fand ich bei näherer Besichtigung der Stelle wo er sass, ein rundes braunes Ei, das ich übrigens als dasjenige von apiformis längst kannte, in einer Trockenkluft zwischen Erde und Wurzel des Aspenstocks leicht an der Erde klebend. Der Falter scheint somit an schwachen Wurzeln die Eier einzeln abzulegen , und das Legen eines Eis höchstens einige Sekunden zu dauern. Bonibyx COSSns L. Zahlreiche junge Raupen in der Rinde eines kranken Ahorns Mai 1858. B. aescnli E. Man trifft seine Gänge in einer Menge Laubholzarten. Die runde Form der ersteren schützt gegen Verwechslung mit cossus. Hier fand ich ihn neuerer Zeit auch in Esche, Vogelbeer, Ahorn, Acer dasycarpum, Faulbaum, Birke, Eiche, Linde, aber besonders häutig in Buche, das eine Mal in Pflanzen , das andre in Stangen oder starken Stämmen. Der Unrath der von der Raupe ausgestossen wird und zuweüen in faustgrossen Haufen am Boden liegt , liesse eine grössere Raupe erwarten. Erwachsene Raupe oder Puppe Ende Mai, Juni oder Juli. Die frühere Angabe von Rhus typhina als Wohupflauze dürfte neu zu prüfen sein. B. mouaclia L. Im September 1879 eine Nonnenpuppe am Stamm eines Kirschbaums im Schwarzwald, Nachfolgende Notizen über den grossartigen Raupenfrass im Altdorfer Walde bei Weingarten, am Ende der 30er Jahre, wurden von mir bei Gelegenheit eines kui'zen Aufenthalts an Ort und Stelle gesammelt. Der Altdorfer Wald besteht beinahe ausschliesslich aus Fichten, desshalb betrafen die Verheerungen hauptsächlich diese. Was übrigens die Wahl der ßaumarten betrifft, so griffen die Raupen am liebsten oder wenigstens ebensogeni Tannen als Fichten, und zuletzt erst Föhren an. Von diesen, sagte das Forstpersimal, fressen sie blos im Fall der Noth, und ich fand zur Bestätigung wirklich mitten im abgefressenen Wald mehrere noch grüne Föhrenstämme. Das Personal woUte auch mit einiger Sicherheit behaupten, dass die auf der Grenze des Raupenfrasses stehenden Erlen verschont geblieben seien (?). Die Verwüstungen dauerten schon mehrere Jahi-e. Im Jahre zuvor aber war der Verlauf schneller gewesen als im Jahr 184(\ Denn in den 2 Tagen die ich 46 Falter. theilweis im Walde zubrachte (3. und 4. August 1840j, waren noch Raupen und unausgeachlüpt'te Puppen vor- handen, wiewohl der grössere Theil schon von den Schmetterlingen verlassen. Im Sommer vorhei' waren um dieselbe Zeit alle Schmettei'linge ausgeschlüpft und die meisten schon wieder krepirt gewesen. Die Raupen wurden 1840 viel kleiner und weniger kräftig befunden als im Jahr 1839. Selbst die Eier fand man viel weicher. Die Menge der zur Hauptzeit vorhandenen Raupen war so gross, dass an einem fussbreit enti-indeten Ring um den Baum in l^^annshöhe 4 bis 5000 aus den Eiern kommende Räupchen hinaufki'iechen wollten und kleben blieben. Die Eier wurden nämlich vom Schmetterling meist an den Puss der Bäume unter die Rinde, oder in Rindenspalten, bei Ueberzahl jedoch ohne Wahl zerstreut gelegt. Sie erstreckten sich hauptsächlich bis auf 5 bis 7" Höhe. Ich bemerkte das Eierlegen einige Mal, selbst an entnadelten Bäumen. Dass ich es jedoch so selten sah, kam vielleicht von der Stunde der Beobachtung (Nachmittag). Das Treiben der Räupchen im Winde wurde wohl bemerkt. Die Raupen griffen exponirte lichte Bestände ungern an, so dass sogar hinter den Fanggräben meist noch ein grüner Waldstreifen stehen blieb. Unterdrückte niedrige Fichten liebten sie am meisten. Dagegen blieben die gesunden jungen Horste verschont. Ich selbst sah unbeschädigte junge Horste inmitten der angegriffenen Waldfläche. Dieses Verschontbleiben schrieb das Forstpersonal einer Krankheit der Raupe, dem Durchfalle zu, den sie nach dem Genuss der Nadeln solcher Horste bekommen soU. Die Schmetter- linge wanderten nicht aus, sondern legten ihre Eier eben so gut in kahl abgefressene als in gesunde Bestände. Sie Sassen in der Regel, von der Wetterseite abgewendet, am Puss des Baumes, jedoch öfters auch höher, bis zu 8 ™. — An einzelnen Stämmen zählte ich bis gegen 30 Schmetterlinge. Mittags bei der starken Wärme waren hauptsächlich die in grosser Mehi'zahl vorhandenen Männchen sehr- lebhaft. Sie flogen sogleich weiter, wenn man sich einem Baum näherte, oft auch ohne aufgejagt zu werden. Die Weibchen erinnere ich mich nicht , fliegen gesehen zu haben. Sie sassen trag an den Bäumen oder flattern höchstens auf den Boden. Sie leben länger als die Männchen. — Die vorzugsweise von der Raupe befallenen Stämme waren zwar 80 bis 40- jährige Stangen, doch wurden auch sowohl Tannen als Fichten von 100 Jahren kahl abgefressen. Das ange- griffene, d. h. kahl abgefressene oder auch schon geschlagene Holz war ganz gesund. Ich bemerkte blos in einigen Scheitern, wie auch sonst, Gänge von Curculionen, .und am Fuss einer kahlen noch stehenden Fichte eiuige Löcher von Hylesinus micans. An den Stöcken die ich im Vorbeigehen sah, fand sich ebenfalls Wurm- mehl, das ich der Eile halber nicht untersuchen konnte , vermuthlich herrühi-end von Lymexylon dermestoides. Viele ganz abgefressene Fichten schlugen an den Zweigspitzen wieder aus, um aber dennoch nachher zu Grunde zu gehen. — Die zahlreichen Zapfen auf den kahlen Bäumen enthielten anscheinend guten Samen, und man dachte sie hätten ganz wohl zur Wiederbesamung dienen können, wo sie in der Schnelligkeit nicht zum Hieb gebracht werden konnten, um so mehr als der Boden von dem oft handhohen Raupenkoth bestimmt sehr gut gedüngt war. Indessen versicherte ein bis zum Oktober zur Stelle gebliebener Forstmann, die Samen seien sämmtlich taub geworden und die Zapfen mit unnatürlich brauner Farbe abgefallen. Die Raupen die ich am 4. August 1840 noch fand, hatten zum grösseren Theil, besonders an den Füssen grüne Farbe, der Ver- sicherung gemäss ein Zeichen ihres Angestochenseins und baldigen Endes. Vögel traf man im Walde sehr- wenige. Ich bemerkte keinen Specht. Nur einen Finken und Zaunkönige hörte ich schlagen. Um so zahl- reicher waren Raubinsekten, z. B. Laufkäfer. Ein Carabus glabratus F. biss, ohne sich stören zu lassen, auf meiner Hand eine ihm vorgeworfene Raupe mit Wuth zusammen. Libellen erhaschten die Schmetterlinge im Fluge. Panorpa, Raubfliegen (ob wesentlich?) waren häufig und in der Mehrzahl der Puppen, Schlupfwespen. Als Feind dei- Puppen bezeichnete man mir Forficula. Von den Raupenhaaren schwoll mir die Haut an einigen Stellen auf, was bei den Holzhauern oft in hohem Grade geschehen sein soll. Die überall gezogeneu Fanggi-äben für Raupen halfen rein nichts, es fand sich, wovon ich mich überzeugte, fast nie eine Raupe darin. . — Vorkehrungsmassregeln gegen die grossartige Verbreitung der Nonne WTirden wenige getroffen, weil das Uebel viel zu spät entdeckt worden war. Man versuchte indessen das Einsammeln der Eier, Räupchen, Schmetteriinge. Allein von Erfolg war die Arbeit nicht, weil aus den benachbarten wohl- habenden Orten die Leute nicht beigebracht werden konnten. In ihren Augen wäre die Rodung eines Theils des grossen Altdorfer Waldes Wünschenswerther gewesen als seine Rettung. Die Holzhauer und andere Personen wurden zu Grabenziehungen und Unterhaltung von Leuchtfeuern verwendet. Letztere blieben ohne Nutzen. Es 47 habe überilios geschienen dass beinahe nur Miinnchen in tlieselben flogen. Man entschloss sich also zum Füllen der Bäume. Mit der Nonne fanden sich auch viele Exemplare der Quadra. Hier das Verzeichnis.s der Insekten, die ich am 4. Au<,'ust 1810 im driltuii .laliro des Frasses im Altdurtei Wald sammeln konnte. Carabus sycophauta L. „ glabratu.s F. „ Germari St. „ auronitens F. Oedemera fulvicollis F. Curculio (Ot.) squamiger Df. Rhagium bifasciatum L. Leptura quadrimaculata F. Coccinella ocellata L. Bombyx monacha L. „ quadra L. „ helvola Ant. Sirex juvencus L. var. Pimpla persuasoria L. „ varicornis F. in d. IMoiiacha. Pimpla Havicans desgl. Ichneumon spoc. (Jimex rufipes L. „ luridus F. Redu^nus annulatus Fabr. Aphis quercus L. Locusta aptera F. „ ephippigcr Fabr.? ßlatta lapponica Aut. Syrphus nobilis Mg. Syrphus verwandt mit jjyi-astri. Xylota florum Mg. Tetanocera chaerophylli F. Dioctria oelaudica L. Anthrax bifasciata Mg. Bibio pomonae Mg. Tipula oleracea Linn. Rhyphus fenestralis Scop. Dexia? Leptis annulata DG. „ strigosa Mg. „ conspicua Mg. Asilus obscurus Mg. Laphria flava Linn. „ gilva L. „ gibbosa L. Aeschna grandis L. Libellula vulgata L. Agrion forcipula Ch. Panorpa scorpio L. Hinsichtlich der Verheerungen welche die Nonne ungefähr zur gleichen Zeit im Jaxtkreis anrichtete, entnahm ich dem amtlichen Bericht des Revierförsters v. Michelberger in Ellenberg, datirt Juni 1841, folgende Notizen. — 1838 hauste die Nonne in dem baierischen Revier Dürrwangen. Juli 1839 wurde von ihrem zahl- reichen Vorhandensein in den fürstlich Oettingen- Wallersteinischen Waldungen die Anzeige gemacht. Das Uebel verbreitete sich über mehrere Stunden aus einander liegende Waldungen. Das untergeordnete Auftreten in den Staatswaldungen gegenüber den Wallersteinischen schreibt v. Michelberger zum Theil der Anwendung der Vertilgungsmassregeln zu. — Das Auskriechen der Räupchen (anno 1839 nicht beobachtet) begann 1841) mit Anfang Mai und erfolgte nach v. Michelberger in zwei Perioden. Die zuerst ausschlüpfende Partie bildeten die in Mannshöhe und darüber abgelegten Eier. Nach 5 Tagen erschienen die Räupchen aus den weiter unten an den Stämmen befindlichen. Das Ausschlüpfen dieser Eier währte, wie bei der Voi-brut, 5 Tage. Mit der Zwischenpause dauerte es also 14 Tage. 80 bis 120 Eier lagen in der Regel in einem Haufen. Die jungen Räupchen bHeben 3 bis 4 Tage in den Spiegeln beisammen sitzen und krochen dann gegen den Gipfel der Bäume. Auch v. Michelberger berichtet, dass die Raupe vorzugsweise die Nadeln der unterdi-üekten Fichten und Tannen liebe: dann erst sei sie an ältere Stämme gegangen. Nach 6 bis 8 Wochen war die Raupe von der Grösse welche ihre Gefrässigkeit am fühlbarsten machte. Im Ganzen dauerte ihr Prass vom Aus- schlüpfen an bis zur Verpuppuug ungefähr 10 Wochen, und zwar Tag und Nacht, was an dem ununter- brochenen Geräusch, durch das Zernagen der Nadeln entstehend, bemerklich wurde. Die Nadeln der Föhre griffen sie nur vom äussersten Hunger getrieben an. v. Michelberger bestreitet die Annahme in Ratzeburg's Forstinsekten, dass die Raupe bis zur halben Vollendung ihres Wachsthums auf Fichten ernährt, nachher Ge- wohnheits halber keine Föhrennadeln mehr annehme. Denn ^y^ bis 3/j des ergriffenen Bestandes seien aus Föhren bestanden, wovon die Raupe allerdings meist nur einige Astpartien von unten herauf abfrass. Nur hie und da wurden einzelne Stämme ganz entnadelt. So, wie sie die Föhre kaum angriff, entlaubte sie auch nur im Noth- f'all Eichen, Buchen, Birken etc. — Die Häutungen, wovon blos zwei beobachtet wurden, die eine 14 bis 20 Tage nach dem Auskriechen, die andere kurz vor der Verjjuppung, dauerten 3 bis 4 Tage. Die Verpuppiing währte im Durchschnitt 14 Tage. Schwärmzeit vom 24. Juli bis 15. August. Sie fing mit der Abenddämmerung an und dauerte bis Mittemacht, bei wärmeren Nächten noch länger. Gegen Morgen, wenn es kühl zu werden anfing, begaben sich die Falter von dem Gipfel des Baums herab und setzten sich, gleichsam erstarrt und er- mattet, unten an den Stamm und den Boden und blieben hier so lange sitzen, bis sie, durch die höhere Tags- 48 Falter. temperatur vom Schlaf erweckt, sich wieder iu die Gipfel der Bäume aufschwangen. Die Begattung, weil bei Nacht geschehend, wurde nicht beobachtet. Ebenso wenig das Legen der Eier [?]. Da letztere gut verborgen werden, glaubte das Porstpersonal, es seien gar keine gelegt worden, bis sie im nächsten Fi-ühjahr auskrochen. Die Lebensdauer des Schmetterlings stellt v. Michelberger auf etwa 14 Tage und nicht höher. — Die Eiernester schlüpften so vollständig aus, dass man an eine schädliche Einwirkung kalter etc. Witterung nicht glauben konnte. Michelberger gibt nicht zu, dass die gelinde Witterung des Winters (1840) auf die Zeit des Ausschlüpfens Ein- fluss ausgeübt habe. Ob der Winter — 50 oder — 11» gehabt hat, ist nun freilich gleichgültig für die Eier, aber nicht so, welche Temperatur im Frühjahr herrscht. Schi-eibt ja v. Michelberger selbst das Ausschlüpfen der Eier in zwei Partien dem allmählichen Eindringen der Wärme zu, welche bei der am Boden liegenden Eiermenge gleichsam durch die zurückgebliebene Bodenkälte aufgehoben wurde. Ueberhaupt sagt der Berichterstatter (was mit meiner Ansicht harmonirt), dass die Räupchen gegen Einflüsse kalter wie warmer Witterung fast völlig unempfindlich seien, dass ihre Entwicklung durch letztere nicht besonders gefördert, durch erstere zwar viel- leicht verzögert, aber nicht unterbroohen werde. v. Michelberger versichert dass die Nonne bei ihrer Ansied- lung einen grossen Unterschied zwischen geschützten und exponirten Lagen mache. Vorzugsweise Hebe sie die tiefgelegenen nassen und feuchten Stellen in 30 bis 60jährigen, mit unterdrücktem Fichtengesträuch und Staugen- holz gemischten, dabei wohlgeschützten Lärchenbeständen. Höher und ti'ocken gelegene durchforstete Bestände blieben selbst dann verschont, wenn sie an jene angrenzten, oder davon rings umgeben waren. Das Zutreffen dieser Erscheinung sei so allgemein und zuverlässig gewesen, dass man stets zum Voraus bei Besichtigung der Bestände habe diejenigen bezeichnen können, welche dem Aussehen nach der Nonne einen erwünschten Auf- enthaltsort versprachen und diese auch wirklich beherbergten. Die von der Regierung angeordneten und in Ausführung gebrachten Schutz- und Vertilgungsmassregeln waren : 1) Das Ziehen von Vertilguugsgräben zur Zeit des Frasses. Sie haben nach v. Michelberger ihrem Zweck vollkommen entsprochen, indem eine grosse Raupenmenge auf ihrer Wanderung von einem Stamme zum andern und von einem Bestände zum andern [?] hineinfiel und darin zu Grunde ging. Der Berichterstatter bedauert nur dass der Frass so spät entdeckt worden sei. Man hätte durch noch ausgedehnteres Grabenziehen eine bedeutende Minderung der Raupen bewirken können, während man natürlich mit Beginn der Verpuppung damit habe aufhören müssen. Nebenbei empfiehlt v. Michelberger, in gewissen Entfernungen und an den Grabenausgängen Gruben von etwa 2 bis 3'" Umfang und '^(.^ bis 1"' Tiefe anzubringen, damit die Raupen darin, bei Regengüssen zusammengeschwemmt, im Wasser oder Morast ersaufen. Seine Gräben, nicht nur am Saume sondern auch im Innern des Waldes angelegt, waren '/^ " breit, '/g " tief und mit senkrechten Seitenwänden. 2) Auch das Aushauen von Gesträuch und unterdrücktem Holz findet v. Michelberger sehr wirksam als Vorkehrungs- und Vertilgungsmittel. Alle früher schon von unterdrücktem Gesträuch und Stangenholz ge- reinigten Bestände, selbst die in feuchter Lage, seien von der Nonne verschont geblieben. Aber auch nach ein- getretenem Prasse habe sich dieses Mittel bewährt, besonders da wo die Durchforstungen schnell und vollstän- dig durchgeführt worden seien. In halb oder schlecht durchforsteten Beständen seien sie im zweiten Jahre wiedergekehrt, während sie vollständig durchforstete im zweiten Jahr verschont hätten. — Aus den frisch durch- forsteten haben sich die Schmetterlinge häufig in nicht gelichtete gezogen [?]. Mit dem Niederhauen und Ver- welkenlassen des unterdrückten Unterholzes seien auch die vielen darauf befindlichen Raupen verschwunden. Es sei übrigens nicht zu leugnen, dass man zu dieser Zeit nachdrücklich von der Natur selbst unterstützt worden sei. Eine Menge Raupenfeinde : Ichneumonen, Caraben, darunter Sycophanta , haben sich in bedeutender Anzahl eingestellt, so dass innerhalb vier Wochen die gänzliche Ausrottung der Raupen bewirkt gewesen. Dabei hatte man übrigens im vorigen Jahr 1840 auch das Spiegeltödten, im Jahr 1839 das Schmetterlingstödten energisch betrieben. 3) Anzünden von Leuchtfeuern zur Plugzeit fand man unwii'ksam, und verfolgte daher die Schmetterlinge statt mit Feuer, mit dem Besen. 4) Vertilgung der Schmetterlinge. Während der Plugzeit waren aus der ganzen Umgegend Leute aufgeboten, anfangs 300 bis 400, später 100 bis 200, mit abgestutzten Besen versehen. So früh am Tag die I'altor. 49 Schmetterlinge zu unterscheiden waren, ging man an's Werk. Die Leute wurden, wie bei einer Treibjagd, ein- getheilt und geführt, nur standen sie dichter. Ungefähr 4 Stunden des Morgens wurden dazu verwendet die Schmetterlinge, so lange sie in ihrer Morgonruhe unten an den Bäumen sassen, mit dem Besen zu vernichten. Manche mit Aexten versehene Männer schlugen an die schwachem Stämme, um durch die Erschütterung die Falter herabzustürzen. Andere hatten hölzerne Hämmer an 2 bis 3"' langen Stielen, um auch die hochsitzenden zu erreichen. Auf diese Weise kamen nur diejenigen durch, die an den Aesten der stärkern Stämme verborgen sassen. Dieses Vertilgungsgeschäft dauerte vom 27. Juli bis 15. August 1839. Die Zahl der auf diese Weise getödteten Schmetterlinge berechnet v. Michelberger auf ungefähr 1 '/^ Millionen, da durchschnittlich jeden Tag 70 bis 80,000 -getödtet worden seien. 5) Das sogenannte Spiegeltödten. Am 2. Mai 1840 fand man in den Wallersteinischen Waldungen die Raupenspiegel in nicht durchforsteten Beständen. Es wurden täglich 50 bis 80 Menschen im Tagelohn aufge- boten. Sie mussten mit einem Lumpen oder einem Büschel Nadolreis die Raupenspiegel zerdrücken oder zer- reiben, was schnell von Statten ging; andere hatten kleine Hämmer oder Handbeile, womit sie die hie und da halb versteckt sitzenden Spiegel zerquetschten. Dies Geschäft dauerte den ganzen Tag. Anfangs hatten die Leute die gehörige Uebung noch nicht und mussten einen Distrikt zwei- bis dreimal durchgehen. Das Geschäft dauerte 5 Tage vor und 5 Tage nach der oben beschriebenen Pause des Ausschlüpfens. Die auf diese Weise getödteten Raupen schlägt der Berichterstatter auf 1 Million au. Die bereits etwas gelichteten und von Gesträuch befreiten Bestände habe man auf diese Weise vollends so gereinigt dass alle Besorgniss für sie geschwunden sei. Allein in den Wallersteinischen Waldungen habe man sich gezwungen gesehen, auch nach dem Spiegel- tödten, welches natürlich auch nicht gründlich geschehen konnte, vollständig zu durchforsten. Auf dies seien die oben beschriebenen wohlthätigeu Folgen des Durchforstens eingetreten. Der Berichterstatter überbietet sich übrigens durch die Versicherung in Folge der Vornahme dieser Durchforst ungen und der thätigen Mitwirkung der Ichneumonen sei die Ausrottung der Nonne so total gewesen dass jene treuen Mitgehilfen selbst aus Mangel an Raupen haben den Hungertod sterben müssen. Wenn einmal eine so grosse Menge Ichneumonen vorhanden war, dann konnte wohl die Durchforstung das untergeordnet wirkende Vernichtungsmittel gewesen sein. Das Spiegeltödten geschah durch Tagelöhner, das Schmetterüngtödten durch Fröhner die täglich gewechselt wurden, weil die Leute, um ihre Arbeit zu. vollbringen, sich gleich nach Mitternacht auf den Weg begeben mussten. v. Michelberger sucht das erste Mittel zur Verhütung eines Raupenschadens in der genauen Kennt- niss und Aufmerksamkeit des Forstpersonals , und den Grund dass ein Raupenschaden dennoch Platz greift, folgerecht in der Nachlässigkeit der Forstdiener. Man sieht aus diesem Berichte dass menschliche Kräfte und Ausdauer allerdings etwas vermögen , und die Anwendung aller Mittel die dem Forstmann in einer bevölkerten Gegend zu Gebot stehen, wenigstens mit einem gewissen Erfolge gekrönt sein kann. Auf der andern Seite besagt aber der Bericht nicht allzuviel, denn es ist bekannt dass ein Raupenfi"ass nicht über drei Jahre zu dauern pflegt, und auch hier war es das dritte Jahr in dem man, wohl zu bemerken von den Ichneumonen unterstützt, Meister wurde. Wäre irgendwo gemeldet dass man einen stark angegriifenen Fichtenbestand in demselben Jahr gerettet habe, so würde damit mehr gesagt sein. Statt dessen gibt der Beamte an, die angegriffenen Bestände enthalten "^j^ bis ^/4 Föhren, das Ucbrige blos seien Fichten und in der Regel unterdrückte Stangen und Gesträuch. Dass nun aber dieser Föhrenbestand den die Raupen, wie auch im Weingarter Forst, nur im äussersten Nothfall anrührten, gerettet wurde, kann doch sicherlich keinen Gegenstand der Verwunderung abgeben. Bombyx qnadra h. begleitete die Nonne, jedoch in Minderzahl, in beiden vorgenannten Fällen. Man traf die Raupe vorzugsweise in 40jährigen, etwas gelichteten Tannenbeständeu , an den Stämmen sitzend. Ver- puppung und Flugzeit fielen so ziemlich mit denen der Nonne zusammen. Im zweiten Jahr, wo man sie oft in ungeheurer Menge an einer Stelle sah, verschwand sie ebenfalls wieder ohne Schaden. Neuere Beobachtungen haben ja aber gelehrt dass sie nur unschädlich Flechten und Moose frisst. B. dispar L. Revaerförster Riegel theilt über diesen Spinner aus seiner Lehrzeit den nachbeschriebenen Fall mit. Im Jahr 1838 zeigte sich die Raupe bei Weikersheim (im Fränkischen) in einem 4 bis 5jährigen , beinahe reinen Eichenniederwald in .sehr grosser Anzahl und entlaubte gänzlich die etwa 30 Hektar grosse Waldfläche. Ungefähr Ende August Nürdlingor, Lebensweise von Forstkerfcri 7 50 Falter. war der Schmetterling ausgeflogen und legte seine Eier in Form der bekannten Polster. Nachhaltig nahm der Wald keinen Schaden. Er schlug im nächsten Jahr ohne Zweifel kräftig aus, denn im dritten Jahr, als ihn Riegel wieder sah, war keine Spur des frühern Schadens mehr vorhanden. Boilibyx Casci'lina Hbn. Mai 1858 an jungen Blättern der gemeinen Robinie. — B. antiqua L. hat nach Kritische Blätter. 44, I, S. 218 im trocknen Sommer 1859 im Goldensteiner Forst in Mähren bei tausend Meter Erhebung etwa einen halben Hektar Laubholz kahl gefressen und dabei auch Fichte und Heidelbeere nicht verschmäht. Im August 1868 hier auf Eschen. — B. gonostigma L. auch auf Salix aurita Ende Mai 1875. — B. caja L. Juni 1861 junge Blätter von Berber Is aquifolium fressend. — B. fagi L. von Herrn Eichler im August 1853 auf einer Weide gefunden. — B. vinula L., welche bekanntlich ihre Eier paarweis auf die Blätter ihrer Wohnbäume zu legen pflegt, sah ich im Frühling 1875, wo die Baumvegetation auffallend spät austrieb, genöthigt, sie an's Holz zu legen. Ich fand mehrere Eiergruppen zu zwei oder drei im Aspen ausschlagen. — B. versicolora Hbn. (ohne Zweifel) als Raupe auf Buche. Ende .Juli 1856. B. processioiiea L. war im südlichen Deutschland im Spätsommer 1849 ungemein häufig, besonders auch in dem Pferdepark von Kleinhohenheim, wo man das Insekt für die jungen Fohlen fürchtet, weil diese, wenn sie an den Eaupennestern der einzeln stehenden Eich stamme, wie es gern geschieht, sich belustigt haben, mit geschwollenem Kopf und öfters tobend nach Hause zurückkehren. B. pityocampa L. nach Herrn Perris brieflicher Mittheilung zuverlässig die südwestfranzösische Art welche man dort auf Seeföhre und in Parks auf Lärchenföhre verbreitet findet. Auf erstgenannter, Pinus pinaster, ist sie in den Landes bei Bordeaux überraschend häufig. Nicht blos sah ich im September 1855 auf den Gipfeln und Aesten der Bäume sehr viele faustgrosse, von dürren Nadeln und grobem Unrath erfüllte alte Nester der Raupe, sondern auch eine Menge junger Raupenfamilien. Solche an manchen Stellen die ich besser unter- suchen konnte, auf jedem jungen Baum. Die Familien junger, etwa 16"" langer Raupen sah ich öfters in Linien an den grossen Nadeln der Seeföhre hinausziehen und diese so abweiden dass die dünnen langen Reste der stark angefressenen Nadeln verblichen und sich kräuselten. Die Harzer beklagen sich über das Anschwellen der Füsse in Folge des Trittes auf ein Raupennest. Doch dürfte das Uebel nicht aUzugross sein, sonst trügen die Arbeiter beim Geschäft auf den Bäumen gewiss Schuhe oder Stiefel. — In der Nähe oder Mitte der jungen Familien findet man die ganz eigenthümlichen Eier- klumpen. Die weissen zahlreichen Eier werden vom Falter in Form eines breiten Rings um den untern Theil einer Nadel gelegt, jedoch von dünnen häutigen, silbergrauen, gegen die Basis offenen Schuppen gänzlich bedeckt, unter denen die ausschlüpfenden Räupchen hervorkriechen müssen. Das Ganze erinnert durch seine Form an einen Flintenwischer oder den Kolben einer Typha. . Leider haben sich die jungen Raupenfamilien, die ich Ende September nach Hohenheim zurückgebracht und versucht hatte auf den Schwarzföhreu des Reviers auszusetzen und weiter zu beobachten, verlaufen. Eine Erfahrung die mit Ratzeburg's Angaben über pinivora harmonirt. B. cünoblta L. Bei der Aehnlichkeit des Falters mit der Nonne und der auf Fichte vorkommenden Raupe mit dem Föhrenspinner dürfte eine genauere Beschreibung des letzteren Zustandes hier nicht am unrechten Orte sein. — Anfangs September 1878 fand der junge G. Winterlin zu Liebenzeil im Schwarzwald auf einer kummerlichen Fichte eine erwachsene noch einige Tage lebhaft fressende Raupe von folgendem Aussehen: 4 Zent lang. Einigermassen an B. rumicis, potatoria und pini erinnernd. Etwas platt und sich nach hinten leicht verschmälernd. Kopf schwarz, gelblich geädert. Auch Brust- füsse schwarz, aber Bauchfüsse und Nachschieber schmutzig graugelb. Oberseite von schmutziggelber Grundfarbe, durch welche sich an den Seiten ein grauer Streifen und über den Rücken eine schwarze, grossentheils grau besäumte Binde zieht. Letztere geziert durch eine schmale unterbrochene blassgelbe Mittellinie und auffallende kurze Querstrichpaare, deren Striche durch die Einschnitte getrennt werden. Auf erstem und zweiten Gelenk breite bläulich schwarze Samratbinden. Jedes Gelenk mit ein paar kurzen weissen Breitpinseln, neben welchen, wie auch in den Seiten, zwei grosse längere schwarzhaarige Warzen. Das Rückenpaar dieser schwarzhaarigen Warzen besonders auf dem vierten und auf dem eilften, auch zwölften Gelenk ent- wickelt. An den Seiten über den Beinen in allen Einschnitten ein auffallender hellgelber Winkelstrich und auf den Ge- lenken dichte reich- und' schmutzigweisshaarige Warzen, über denen gegen den Rücken hin jederseits die beiden bereits namhaft gemachten dunkel- und längerhaarigen Warzen stehen. Unterseite schmutzig graugelb mit drei blassschwarzen Längsbinden. Mit der Lupe betrachtet die grauen Binden des Rückens, gebildet durch perlgraue Punkte auf schwarzem Grunde, sehr schön anzusehen. — Wenige Tage darauf verspann sich die Raupe in fast durchsichtigem schmutzig weissen Ge- spinnste, das durch viele lockere Fäden in einer Ecke des Zwingers mit einem Fichtenzweigchen verbunden aufgehängt war, woraus der Falter am 1. Mai 1879 hervorging. l'iiltfr. 5] Noctlia |)iui]tci'(i:i L. Diu Eiur laiuleii sicli Aiifungs Juli ibdü nuf einer maunöLohen Föhren pflanze. Ein einziges dabei beKndliches Räupchen erinnerte durch den beim Gehen bemerklichen Katzenbuckel an Spann- räupchen, gieng aber leider sogleich verloren. Die Eier haben, wie Ratzeburg abbildet, genau das Ansehen eines platten sogenannten gesponnenen Westenknopfes von 0, '""'6 Breite. Die von der Spitze ausgehenden strahligen Linien werden durch Reihen kleiner Grübchen gebildet. Die Eier lagen nicht in der Linie der Föhrennadeln, sondern in einem langen die Nadel auf beiden Seiten umfassenden gestreckten Haufen bei ein- ander, der gegen 100 Eier umfasste. Das Mutterthier muss ihn, da er sogar von der einen Nadel sich auf eine andere fortsetzte, die zufällig die erstere kreuzte, in ziemlicher Eile oder wenigstens sehr sorglos abgesetzt haben. Aus der Mehrzahl der Eierchen entwickelten sich Ende Juli winzig kleine Schlupfwespchen , etwa von der Gattung der Clu-ysolampus. N, valligera Tr. oder ihi-e Verwandte segetis F., oder beide, kurz die bekannten grauen Erdraupen haben in den Jahren 1855 und 1861 im August und September zu Schussenried und Hohengehren in Saat- schulen durch unterirdisches Wurzelbefressen der Lärchen- und Ficht ensaaten namhaften Schaden ange- stiftet. Eine der Raupen verpuppte sich im Oktober. N. le)iorilia L. ohne Zweifel auf Eiche. Ihre gespinnstlosc Puppe nämlich fand sich in einem l'aulen Eichenast, durch eine ziemlich feste bräunliche Gespinnstwand von der Aussenwell geschieden. Falter im Juni 1859. (TCOmetra betularia L. findet sich auch nicht selten in Gebüschen auf wilden Rosen und Coruus sanguiuea (Kirchheim, September und Oktober 1853), ausserdem auf der Platane. tr. piuiaria L. Auch auf Weymouthsföhren. Hohenheim, Oktober 1863. G. brnmata L. Herr Groner berichtete mir im Juni 1853 aus der Gegend von Ulm von einem sehr be- deutenden Fi-asse der brumata und defoharia. Die erstere ging, nachdem in einem gemengten Bestände das Oberholz (Laubbäume) kahl gefressen worden, zwischen dem 11. und 15. Juni herunter an die Fichte und griff diese an, die kaum entwickelten Triebe und hauptsächlich die der Gipfelpartie befressend. Sie begnügte sich aber mit den Nadeln allein nicht, sondern nagte noch den Trieb selbst bedeutend an. Fast alle unter den Eichen stehenden Fichten verloren in dieser Weise die Gipfeltriebe und wurden dadurch zurückgesetzt. Au den freistehenden Fichten dagegen fand sich nicht eine Spui- vom Insekt. Offenbar geräth daher die Raupe blos mittelbar vom Laubholz auf das Nadelholz. Auch zu Ulm litten, so wie von mii- zu Kirchheim beobachtet worden, die Unterhölzer und Pflanzungen besonders Noth. In Uebereinstimmung mit den Angaben Schmid- berger's waren die von der Donau überschwemmten Waldungen frei von Schaden, während kaum einige hundert Schritte davon, am Berge, die Spanner in zahlloser Menge hausten. Aus der grossen daselbst herrschenden Hungersnoth muss wohl erklärt werden, dass die zugleich in grosser Menge vorhandenen Raupen von Tortrix viridana Buchen, Hainen, Haseln, und einige Raupen sogar Fichten angriff'en. Ende Juni 1855 in Menge auf Ulmen, besonders gern auch deren Früchte befressend. Tortrix Baoliana F. ist sehr gemein in den Seeföhrenwäldern der Bretagne. Man findet dort schon im März sehr grosse Raupen. Man wird also annehmen dürfen, die Raupe fresse in dem gemässigten Küsten- klima den ganzen Winter über. Im Mai findet die Verwandlung zur Puppe Statt. Ende Juni und Anfangs Juli kommt der Schmetterling zum Vorschein. Er ist viel grösser als der von der gemeinen Föhre herrührende. Die Zahl der von Buoliana daselbst beschädigten Stämme ist nicht selten bedeutend und kann stellen- weise sogar den siebten Theil derselben erreichen. Oefters leidet nicht blos der Haupttrieb Noth, sondern alle Triebe eines Quirls werden innerlich benagt und sinken bei der spätem Entwicklung herab, um sich bogenförmig wieder zu erheben. Es entsteht auf diese Weise Armleuchterform des Gipfels. Buoliana ist auch häufig auf der Schwarzföhre. Die gi"03sen roth und weissen Schuppen der Knospen dieses Baumes haben so viel Aehnlichkeit mit der Farbe des Schmetterlings, dass dieser durch letztere oft seinem Feind entgehen muss. — Ich besass früher einen Falter von Buoliana, auf dessen Hintei'flügeln sich die charakteristische Färbung der Vordorflügel in Roth und Silberweiss eigenthümlich wiederholte. 52 Falter. Tortrix hercyniana Usl. ist in Württemberg aehr verbreitet, sowohl im Duukel des Waldes, als in sehr exponirten, und in wannen wie in kalten Lagen, in hohen Gebirgswäldern wie in den Ebenen. Dieses Vor- kommen widerspricht v. Berg's Mittheilung, nach welcher hercyniana in durchforsteten Beständen sich nicht so gern aufhielte wie in geschlossenen. Sie schwärmt auch bei uns im Mai und Juni. Nach mehreren Berichten erholen sich die ganz [?] entnadelten Stämmchen wieder vollständig von dem durch hercyniana angerichteten Schaden. . Schon im Jahr 1842 fand ich die Spuren von hercyniana, in zusammengesponnenen ausgehöhlten Nadeln bestehend, auf der Tanne. Seither gingen mir zahlreiche, amtlich eingesandte, stark mit hercyniana besetzte Tannenzweige zu. T. (Sericoris) Nördlingeriana Rtz. und T. (Coccyx) Mnlsautiaua Rtz. Zwei Wicklerarten die in den Nadeln der Seeföhre (P. pinaster) äusserst gemein sind und daher bei den Franzosen schon einen altern sichern Namen haben dürften. Sie scheinen nahezu dieselbe Lebensweise zu führen. Die Schmetterlinge schwärmen im Juni, Nördlingeriana etwas früher, Mulsantiana bis Ende Juli. Im Winter darauf findet man im Parenchym der Nadeln Räupchen in Menge, bald einzeln, bald, wenn ich mich recht erinnere, mehrere zu- sammen. Sie sind dunkel gefärbt. Wird das Holz, an dem die Wickler wohnen, im Winter geschlagen, so sieht man oft die daraus gefertigten ßeisigweUen über und über von den Eäden der herausgekrochenen Räup- chen übersponnen. Die ausgehöhlten Nadeln werden leicht vom Froste getödtet. Dann zieht sich die Raupe in gesunde, selbst in die gesündesten Nadeln, wobei sie zwei Nadeln über der Scheide zusammenspinnt und sich durch eine Oe£fnung hineinfrisst, um erstere der Spitze zu auszuhöhlen. Anfangs Mai, vor der Blüte des Baums, ki-iechen die Räupchen aus ihren Nadeln hervor und fressen sich in die noch nicht entfalteten Blüten- stände hinein. Zu dieser Zeit hängen sie auch an Fäden von den Zweigen der Bäume herab, so dass mau sie in Masse sammelt, wenn man einen Stock horizontal ausstreckend längs einem Walde hingeht. In den Blütenständen wächst die Raupe bis zur Vollkommenheit und findet hier die Verwandlung zur Puppe Statt. Auch im Sommer tödtet öfters die Hitze die angegriffenen Nadeln auf dieselbe Weise wie im Winter die Kälte. Ganze Bestände, besonders das unterdrücktere Holz, färben sich dann auffallend roth, jedoch, wie es scheint, ohne dauernden Schaden. In ganz jungen Pflanzungen entsinne ich mich nicht, die Wickler gesehen zu haben. In Bezug auf die in Ratzeburg's Ichneumonen angegebeneu Schmarotzer der genannten Wickler muss ich bemerken, dass auch Rhinomacer attelaboides und der kleine Ptinus dubius in den Blüten der Seeföhre sich entwickeln. Vielleicht gehörte eine jener Ichneumoniden dem Ptinus, möglicherweise dem Rhinomacer au. Ich sage möglicherweise, denn, wenn ich nicht irre, ergab die Wicklerzucht von der die Ichneumoniden her- rührten, nebenbei blos Ptinus und keine Rhinomacer. T. ocellaua Tr. auch aus Blätterknospen von Crataegus crus galli erzogen. Hohenheim, 5. Juh 1855. T. piuicolana Zell. Im September 1855 brachte Herr Prof. Fischbach von den Hochalpen Lärchen- zweige die von einer ziemlich grossen Raupe abgefressen waren. An den Zweigen hin zog sich ein lichtes, mit Uurath erfülltes Gespinnst, von dem aus die Raupe geweidet und besonders viele Nadeln an der Basis abge- fressen hatte. In einer dürren Blätterpartie fand ich noch eine todte Puppe, etwa von der Grösse der syl- vestrella, deren Afterspitze der Abbildung Ratzeburg's ähnlich ist. Die daneben liegende Raupenhaut hatte einen braunen Kopf. Nach Herrn Fischbach war die durch die Raupe angerichtete Verwüstung ziemlich ausgedehnt. Ueber den Schaden durch dieselbe Raupe in der Lombardie, dem Wallis und Engadin berichtete zumal Daval zu Vevey im Sommer 1857. Seine Notizen sind in Ratzeburg's letztes Werk * übergegangen. Des letz- tern Vorschlag (S. 20), die hauptsächlich in den untern Theilen des Baumes hausende Raupe vorzugsweise durch Rauch zu bekämpfen, fordert die Bemerkung heraus, dass eine die Raupe aus ihrem Verstecke treibende Räuche- rung der Benadelung nachtheihg werden dürfte. Welches Räupchen höhlt im bairischen Tirol (Kreiith 1860) die Nadeln der Let^föhre nach Art der TortrLx Mulsantiana aus? Welches andre findet sich hier zuweilen in Ahornfrüchten'? Tortrix nauana Knblw. Im Juli 1850 auf Fichten im Vorarlberg ein Falterchen. — T. (Phthoroblastls) plum- batana Zell, (nach Henii v. Heyden) aus einem auch von Cerambyx hispidus bewohnten morschen Lindenast erzogen, ' Waldverderbniss II, SS^ ü2 inid 415. K-il(cr. 53 ans ilcm sich ilif l'iipiio Uiini An>tichlü|ircn des FalUis IutvoiscIkiLi. Ilulioiilioim, Mar/, 1841. — T. Kai /.rb u igiana Sx. I)n» ItiiuiJilioii hat sehwaizi'n Kopf mit weisser Gabel. Der Fleck auf dem Ilalsschild ist getheilt, gegen hinten durch zwei dunkle Biigchen begrenzt. Dasselbe scheinbar auch gegen vorn, weil der runde schwarze Hinterkopf durch den Nacken schimmert. Der Körper weiss, fast ohne alle Behaarung, mit wenigen einzeln stehenden Börstchen. Die drei vordem Fusspaare schwarz geringelt. After auch schwiirzlich gefärbt. — Ein einziges Räupchen erhielt ich im Jahre 184(5 mit einer Sendung von hercyniaiia in einem ausgehöhlten Fich t en triebe von Freudenstadt im Schwarzwaldc. T. strobilaiiil L. Auch mir, wie Ratzeburg, begegnete ein Fall welcher die Zweijährigkeit der Ge- neration des Insekts wahrscheinlich macht. Aus Zapfen, mit sehr zahlreichen Raupen besetzt und im Januar 1841 gesammelt, entwickelten sich im Zimmer am Ende März mehrere Schmetterlinge. Die Hauptmasse der Raupen aber blieb in vollkommener Grösse bis zum Herbst, wo .sie durch Zufall verloren gingen. Am 31. März 1842 gesammelte, ziemlich viele Puppen enthaltende Zapfen lieferten iu einem fast nie geheizten Zimmer schon Ende April Schmetterlinge. T. tni'ionana L. in frühen Jahren wie 1862 als Falter schon in zweiter Hälfte April auf Föhren. T. histriouaiia Fröl. zeigte sich zu Ende der siebenziger Jahre, zumal 1878 und 1879, in mehreren Schwarz- waldrevieren, beispielsweise im Hirsauer, als Räupchen mehrere Jahre nach einander in ungemeiner Menge auf den Tannen. Diese sahen davon an ganzen Bergwänden roth aus, was von den entnadelten, auch wohl mit einzelnen rothgewordenen Nadeln besetzten Zweigen herrührte. Entwicklung der Falterchen Ende Juli. Das Eingehen von Gipfelschösschen und die namhafte Entuadelung der Tannen muss eine Schwächung des Holzrings der betreffenden Jahre, namentlich in der Krone, zur Folge haben. Ein grösserer Nachtheil düi'fte bei der Tanne als immergrüner Holzart nicht zu erwarten sein. T. viridaua L. in der Bretagne in den Jahren 1843 bis 1845 auf Eichen so häufig dass wochenlang die Hausschwalben ihre Jungen damit fütterten und man die daselbst allgemein verbreitete Eidechse, Lacerta agilis, auf Gebüschen sitzend danach Jagd machen sah. Das Falterchen flog den ganzen Tag über, wie auch hier zu Lande, wo man sie selbst im Sonnenscheine den Blütenstand von Hartriegel besuchen sieht. Tinea sylvestrella Rtz. Die Raupe auf der Seeföhre bei Bordeaux in den Zapfen und Trieben, vor allem aber gemein in Gängen imter der Rinde, auch längs der Ränder der Harzlachen. Es quellen iu dessen Folge grosse Harzbeulen aus welche, wie das Harz in den Lachen, durch die Auswürfe der Raupe verunreinigt werden. Im September 1855 fand ich ausgewachsene Raupen , aber auch Räupchen die erst ein Dritttheii ihrer endlichen Grösse erreicht hatten. Zu Hohenheim zuweilen auf Wey mouthsföhren. Im Sommer 1873 waren die vom Hagel beschädigten Schosse einer zehnjährigen Fichtenkultur des Reviers Güghngen von Raupen bewohnt, welche ich auf Gruud eines verkümmerten Exemplars als sylvestrella (abietella) erkannte. Ueber ein Vorkommen in Tannenschossen berichtet Ratzeburg. ' SoUte abermals sie es sein, welche als braunkoptige Raupe im hiesigen Gehölzgarteu die Wurzel der Schuppen von Cembrazapfun dermassen zerfrisst, dass diese fast auseinauderfallen? Es erscheint wahrscheinlich, nachdem AJtum abietella als eine Hauptverwtisteriu von Fichtenzapfen geschildert hat. T. colonella Hbn. aus einem zu Wirnsheim im September 1865 hoch im Wipfel einer Fichte gefundenen Neste von Crabro niedius erzogen am 2. Juni 18(56. T. crataegellii Tr. Die ausgewach.'sene Raupe 14'»'» lang, sehr an caesiella erinnernd. Ihr Kopf gross, breit, bucklig, dunkel, ruthlichweissscheckig. Ueber die Mitte des Rückens hinab eine breite gelbe, fein mit Purpurroth gemischte Binde. Hierauf folgt ein weisslieher Streif, mit Purpurroth gemischt und in den Seiten weiss endigend. Unterseite dunkel, in's Veilchenblaue stechend. Auf dem Kopf und auf der gelben Rückenbinde 4 starke weisse gekrümmte, in den Gelenken auf gelben Warzen stehende Borsten. Auf dem 2. und 3. Abschnitte 2 starke dunkle Haarwarzen; 3 weitere, kürzere, aber ähn- liche Borsten in der seitlichen Binde jedes Gelenks, endlich eine sehr starke ganz in der Seite. Vorderbeine schwarz, Bauchlusse dunkel mit schmutzigheller Sohle. Nachschieber roth. — Zahlreiche Raupenfamilien in leichtem Gespinnst; im Mai und Anfang Juni 1855 zu Hohenheim auf Weissdorn. Die Raujien sehr gefrässig. Sie halten sich in der Kühe im Gespinnste stets in ziemlicli gleicher Entfernung. Ebenso die schwarzen, langen, gestürzt und parallel schief hängenden Puppen. 30. Juni die ersten Falter. — Eine Familie nahezu ausgewachsener Raupen am 6. Juni 1857 im Wald auf Schwarz- dorn. Dieser fast ganz von ihr abgewaidet. Daselbst im Oktober 1864 Familien kleiner kürzlich ausgekommener Räup- ' Kritisctic Blätter. 46. Itd. II, S. 257. 54 Aderllügler. chen. Melirnials, auch in Uesellschaft von raaliiiella, auf Wildap l'el im VValrie. Häufig von Icliiicumoncn bewohnt. Ende .luiii bis Ende Juli Entwicklung- der Falterchen (.1859, 1863, 1871). T. laricinella Beclist. Im Jahr 1846 waren am 26. März die Lärcheuknosijen im Begriffe sich zu entfalten. Bereits ergingen sich darauf viele nahezu ausgewachsene Räujjchen von laricinella. Sie mussten überwintert haben, schon der Unmöglichkeit wegen sich im März passende frische Säckchen zu verschaffen. Von Mitte Mai ab entwickelten sich im Zimmer wie im Walde die Schmetterlingchen. Ende Mai klopfte ich viele Paare in copula in meinen Fangschirm; sogar schon früh Morgens fanden sie sich in diesem Zustand, und auch in einem Glase sah ich ein Paar Schmetterlinge in der Begattung. In der Mitte Aprils 1848 wieder beinah ausgewachsene Räupchen auf den kaum entfalteten Lärchenknospen. Ende April Pujjpen. Mitte Mai Schmetterlingchen. Aehnlich grosse Räupchen Ende April 1856. Desgleichen 1862 und Anfangs Mai eine Menge Falterchen. T. llialiliella Zell, in Menge im nordwestlichen Frankreich auf Apfelbäumen und als Falter im Laufe Juli (1843), also zur gleichen Zeit wie bei uns erscheinend. Zur gleichen Jahi'szeit daselbst auf Weissdorn T. variabilis Zell. Tinea ((ielecllia) genimella L. nach Dr. Hofmann zu Stuttgart Ende Mai in Menge an herabhängenden jungen Eichen- schösschen. Verpuppung wahrscheinlich zwischen Flechten. — T. (Microphory x) purpurella Zell, in ungemeiner Anzahl Birkenblätter in fleckenähnlichen, durchsichtigen, von spiraligen Kothlinien durchzogenen Minen, welche die Räup- chen früh verlassen, um am Boden zu überwintern und erst im folgenden Frühjahre zur phr3-ganeenartigen Puppe und zum Falter zu werden.! — T. (.Frais) curtisella Don. Herbstminirerin der Eschenblätter, welche in der Rinde über- wintert und im Frühjahr die jungen Triebe bewohnt, so dass sie herabhängen. (Dr. Hofmann.) In den fleischigen Kotyledonen der Buchel lebt kurz nach der Keimung zuweilen ein Minirräupchen, dessen Name mir unbekannt ist. Aderflügler. Peilipliredon iiisignis v. d. Lind. Im Gang eines Hylesinus poligraphus. Die Wespe lag vor ihrer Wohnung, worin sich zwei durch häutige Scheidewände getrennte Larven befanden, die im Mai das Ansehen hatten als wollten sie sich bald in Puppen verwandeln. Sphex. Eatzeburg vermuthet, Forstins. III, S. 34, dass verschiedene kleinere Spheges: Stigmus etc., die ich in dürren Aesten und Gängen fand, dort „als Schmarotzer", also etwa nach Art der Ichneumonen oder Clerus, leben. Ich bestreite die Möglichkeit dieser Vermuthung für einen kleinen Theil der Sphexarten nicht, denn ich fand einmal unter der ßinde junger Föhren und in Rinde wiegen an der Lärche echte Spheges in vereinzelten Gespinnsten und muss es in Ermanglung näherer Untersuchungen dahin gestellt sein lassen ob sie hier wie andere Spheges nur Quartier genommen, oder sich nach Art von Ichneumonen, d. h. als eigent- liche Schmarotzer entwickelt hatten. Allein was Stigmus und ähnliche Spheges betrifft, so scheint mir die Annahme sehr gewagt. Pemphredon insignis traf ich am Ende eines Muttergangarms von Hylesinus poligraphus. Es war deutlich zu sehen dass der Gang ganz vom Käfer angelegt und von Pemphredon blos für seine Zwecke benützt worden war. Alte Bockkäfer- und Holzwespengänge an dürren Bäumen kann man nicht öffnen, ohne auf Sphexzelleu zu stossen die in der leeren Ganghöhlung angelegt sind, oder durch Herausschaffen des Larven- I v. Staint. Tinean. Vol. Xll. pl. IV. Aderfliigler. 55 bolirmohls den nöthigcii Raum erhalten haben, Spuren darin aufgehäufter Blattläuse, Fliegen u. dergl. enthalten, und deren Scheidewände bald aus Harz, bald aus erdiger Masse, bald hautartig sind (Röhrenzellen, wie sie auf Seite 35 des zweiten Bands der Forstinsekten bei Sphex cephalotes nach Schuckard benannt wurden). In unendlich vielen Fällen aber bedienen sich die Sphexarten nicht einmal ver- lassener fremder Gänge im Holze, sondern legen die ihrigen durch eigene Arbeit in weichem Holz oder Mark an. So die Sphexart die mir Ratzeburg zuerst als Psen atratus bestimmt hatte, später aber (Forstins. III, S. 34) als Sphex chrj'sostoma Kl. beschrieb und deren Gang in morschem Weidenholz ich nebenan abgebildet habe. So auch die vielen kleinern Spheges welche die weiche Markröhre abgeschnittener Schosse von Sauerdorn, Rosskastanien, Weiden, Eschen, soweit sie abgestorben sind, selbst an mark- reichen Bohnenstecken und Stecklingen ausgraben und ihre Brut hineinsetzen. Ihre Beobachtung müsste äusserst lehrreich sein. Ich glaube dass wer im Freien wohnt und sich ein Bündel verschiedener abgeschnittener dürrer Schosse von grösserer und ge- ringerer Markdicke vor sein Fenster hinge , mit Bequemlichkeit vielerlei sich in dem Holz ansiedelnde Spheges beobachten könnte. Die meisten kleinern (schwarzen) Spheges dürften nur einfache Generation haben, im April sich zu Puppen umwandeln und ungefähr nach vier Wochen als Wespen er- scheinen. In vielen Fällen war mir unerklärlich dass die Larven im Gange nicht aus der gleichmässigen Ent- fernung unter einander kommen, wie die zum Theil gesponnenen Scheidewände entstehen und welche Pflichten das Mutterthier nach Ablegung der Eier unter die NahrungsvoiTäthe noch zu versehen hat. Was mir Ratze- burg als Sphex tigulus L. bezeichnete, war eine Art die ich mehrmals einzeln im Winter als Larve im Gespinnst am Ende von Muttergängen des Eccoptogaster pyri fand, ganz ohne den Kitt mit dem das Mutterthier nach Ratzeburg's Forstinsekten sonst seine Jungen zu umgeben pflegt. Im Juni kroch das Insekt aus. Zum Schluss einige Notizen, die ich im Juli 1848 zu Beurou, im obern Donauthale, niederschrieb. — In der Spitze von Bohnenstecken waren Sphexgänge, deren erster am Eingänge die todte Mutter, mit dem Kopf gegen aussen gerichtet, barg, wie man solches öfters bemerkt. Ihr lingerlanger Gang war ganz mit todten, oiTenbar zur Nahrung für die jungen Larven bestimmten Blattläusen erfülll. Ein zweiter fingerlanger Gang zeigte auf dem Grund eine starke Larve. Ueber ihr in absteigender Grösse und nahe über einander, ohne Scheidewand, weitere Larven, und gegen oben, wo die Röhre mit Blattläusen erfüllt war, mitten unter diesen ein gurkenförmiges Ei. — In einem dritten Gang, im untern sackförmigen Ende, mit dem Kopfe gegen oben, eine todte Splie.x ; darüber aber, von der Spliex durch gestampftes Mark geschieden, in der Mitte einer mit grossen Blattläusen erfüllten Zelle, ein gurkenförmiges Ei. In der wieder durch Mark geschiedenen nächsten, jedoch nach aussen offenen Kammer nur zerstreute Blattläuse. — Ein vierter Gang zeigte im Sackende honigartiges Wachs, hierauf folgte nach einem ebenso grossen leeren Raum eine steinige Scheidewand, an welche ein beutellormiges, langes, leeres, hohl liegendes Gespinnst, nach Art der den Boden bewohnenden Sphexarten , angekittet war. In einiger Entfernung von die.sem Kokon eine Scheidewand, an die ein durchsichtiges, kurzes, die Röhre ausfüllendes, eine Larve enthaltendes Ge- spinnst angewachsen war, auf der entgegengesetzten, äussern Seite durch eine braune Membran abgeschlossen. — Ein fünfter Gang zeigte in aufsteigender Linie in dem auf dem Mark aufsitzenden Sackende eine grosse rothe Larve, sodann eine Scheide- wand aus gestampftem Mark, darauf eine ähnliche Larve und eine ähnliche Wand. Hierauf folgte ein Raum so gross als die beiden Zellräume zusammen, mit ziemlich fein zermalmtem Mark, worunter Blattlausbeine gemengt, endlich fast ebenso viel todte Blattläuse. — In einem sechsten Gange fand ich mitten unter schwarzen Markresten drei grosse grünliche Larven. — Dass an diesen Gängen vielleicht noch Chrysiden und andere Hymenoptern Antheil nahmen, finde ich möglich. Beson- ders interessant war mir das gelbe Honigwachs das ich in noch andern Gängen mit junger Brut bemerkte und wovon jede Larve eine gehörige hufeisenförmige Ration besass. Vor meinen Augen zehrten sie daran. Ueber der auf dem Honigwaclise liegenden Larve fand sich eine grüne Exkrementenschicht. — Mögen weitere Beobachtungen das manche Räthselhaftc und anscheinend Widersprechende der vorstehenden pünktlichen Angaben entwirren. Apis (AuthO|)llora) ecntlincularis L. schneidet nicht blos an Rosenblältern sondern auch an einer ganzen Reihe anderer Holzarten ihre eigenthünilichen kreisrunden und länglichen Blätterstücke ab, um sie in einem faulen Ast oder dem Boden zu den so merkwürdigen Röhrenausfüllungcn zu verwenden. So an Buche, Kornclk i rsche, Jungfernrebe, Birn- banm, Staphylea, Ailanthus, Acer tataricura (Dreissigacker, September 1864). Vespa crabro L. 3. Juni 1873 eine Hornisse am schaumigen kleisterartigen Ausfluss eines bis ins Kambium eindringenden Bockkäfergangs an einer Kopf holzweide. Möhringen. Am 29. April 1872 eine solche, dem süssen Saft einer Kolonie P.sylla crataegi an den Blütenstielen des Weissdorns nachgohend. ^(^ Aflerfliigler. Foriliica liercilleaua L. Es scheint mir dass die Brüten dieser Art etwas früher fertig werden als die der übrigen. Wenigstens fand ich im Sommer, schon zu einer Zeit in der die Andern noch Larven oder Puppen haben, viele geflügelte Individuen. Auch sah ich im Jahr 1848 ein Paar schon in den ersten Tagen Juli schwärmen. Zu Kreuth bemerkte ich viele einzelne Weibchen die in alte Xylophagengänge im Holze, manchmal, wegen deren Enge, mit vieler Mühe eindrangen. Diese Weibchen hatten bereits ihre Flügel ver- loren. Ausser in anbrüchigen Föhren auch in solchen Eichen, Linden, Robinien hausend. — Zu Bordeaux in den Seeföhren lebt eine durch Grösse und Bau der herculeana sehr verwandte aber schwarze Ameise, Formica pubescens F., welche das erste Insekt ist, das sich im Splinte der Föhrenstöcke, vielleicht schon ein Jahr nach dem Hieb einnistet und denselben gänzlich durchwühlt. Sonst erscheinen doch die Ameisen erst wenn die Zerstörung bereits vorgeschi-itten ist. Nachdem diese Ameise schon lang im Besitze des Splints ist, erscheint die weisse französische Termite und trägt weiter zur Zerstörung des Holzes bei. — F. rufa L. Was bedeutet bei der gemeinen Hügelameise die im Sommer oft zu sehende Gewohnheit, dass Arbeiterinen ein- ander in den Kiefern tragen? — F. (Myrmica) caespitum L. Ueber diese in trockenen Jahren unser Interesse so sehr in Anspruch nehmende Art habe ich anderweitig berichtet. ' Seit jener Zeit war es mir erst neulich wieder vergönnt, den Kerf zu beobachten. Im August 1867 nämlich zu Dobel und Ende August 1878 zu Liebenzell sah ich die Ameise im Zusammenhange mit ihren Lufttänzen auf den Kleidern der Beobachter und auf dem Boden sich begattend, so dass das a. a. 0. von Linne beigezogene Zitat „depluentes per paria juncta" sich bestätigt. Lyda betulae L. Die nach Art einer Wicklerraupe in einer Falte eines zarten Blattes auf Birke lebende Afterraupe ist grün mit dunklen Augen und Zähnen, schmaler dunkelgrüner Mittellinie, je nach den Bewegungen gelben Querrunzeln, auch gelber Farbe des Afterklappenrandes und der Seitenanhängsel. — L. cly- peata Kl. (pyri Sehr.) Anfangs Juli 1873 dahier auch auf Vogelbeer. L. erythr ocephala L. Im April 1850 zu Hohengehren auf dem Schurwald unter einer sonst weit und breit von Nadelholz entfernt stehenden starken Pinus cembra, auf der sie ohne Zweifel als Afterraupe gelebt hatte. — Desgleichen im April 1859 ein Männchen am Boden unter einigen isolirt stehenden Weymouthsföhren. Hohenheimer Revier. Endhch, mehrere Jahre hinter einander, besonders 1878, Wespen und Afterraupen im hiesigen botanischen Garten auf Arve, Pinus cembra, sparsamer auf Pinus excelsa Pall. Ratzeburg kannte, scheint es, die Eier dieser Art nicht. Im April 1878 fanden sie sich auf halber Länge der Nadeln, doch auch öfters gegen deren Spitze auf einer der Innern platten Seiten einer oder mehrerer Nadeln eines Büschels, und zwar selten zu wenigen, meist zu 6 bis 12 in einer schönen Reihe frei aufgelegt. Sie sind frisch fast dottergelb, später schmutziggelb gleichmässig gestreckt gurkeuförmig, sich mit ihrem stumpfen Ende fast berührend. — Offenbar ist es die After- raupe von erythrocephala welche ich auch am 27. Juni 1859, auf dem Hohenstaufenberg an Weymouths- föhren fand und folgendermassen schilderte: röther als campestris und ähnlich der von Ratzeburg abgebildeten pratensis, aber Rückenbinde nicht in Dreiecken wie dort angegeben. Gespinnste kotharm. Manchmal 2 oder 3 Individuen fast gesellig oder in demselben Gespinnste. Diese an den vorjährigen Schossen oder in der Nähe der Quirle. __ L. hypothrophica Hrt. Im Juni 1855 zu Hohenheim nicht selten auf hohen und mittlem Fichten. Eine grössere Verwüstung durch den Kerf hatten wir im Jahr 1862 in der Nähe des Bodeusees. '■* Der damaligen Schilderung ist nachzutragen dass sich die Beschädigung im zweiten Jalu-e, d. h. 1863, und im dritten Jahre, 1864, aber in abnehmendem Grade, wiederholte. Der Bestand sah in Folge der daran hängenden Kothsäcke, roth und sohlecht aus. Da aber die Bäume nur theilweis entnadelt worden waren, erholten sie sich wieder und ging kaum ein Baum ein. Hylotoma berberidis Sehr, entblättert manchmal die Berberissträucher so dass man kaum das Futter lur eingc- zwingerte Larven bekommen kann. Sie verpuppen sich in einem maschigen Kokon an der Erde. Anfangs Juli und noch früher schwärmen eine Menge Wespen an den Gebüschen. Viele aber bleiben auch bis zum folgenden Frühling liegen, wenn sie nicht gar, was ich allen Grund habe anzunehmen, noch später erst ausschlüpfen. Das Insekt lässt sich besonders leicht beim Eierlegen beobachten; selbst auf Zweigen im Zimmer bohrt es, ohne sich stören zu lassen, seine Eier vermittelst des dolchförmigen Leg«stachels in die Blätter. Am G. .luni 1861 legte eine Wespe ihre Eier in ilie Blatlspreiten auf Berberis ' Kritische BlüUer. 43. ßd. II, S. 2W- ä Kritische Blätter. 47. l'd. I, S. 248. AdiTllüfjlor. 57 aqiiirolirim. Eicrl""'i5 Iniij;, gurkonriHMiiif;, weiss, glatt, mit liiizi'liifn kiuiiii siclilhiircn sciililcii liiingsrippen. — Cladiiis iiMciiiatns Mus, Klug. Die Larve lelil im Herbst auf Ulmen. Die We.spe sehlii|itt iui Mai aus. Sie lieli-.stif^l ihr lirauiies Gespiuiist, wenigstens in der (ielangensclial't, au Blättern. Lo|)ll}'rilS l'nfllS Fall. Im Jahr 1847 an das K. Finaiizniiiiistcriuin als scliiidlichcs Insekt uingekoinnion. Von Mitte August an die Wespe. Doch fand ich im November 1848 noch eine lebende Puppe im Kokon. Also findet auch hier die interessante Verspätung einzelner Individuen statt. Im Jahr 1848 fand ich wieder Familien von Lophyrus ruf'us , und zwar hatte ich Kokons um Mitte Juni; im Oktober waren alle Kerfe aus- gekrochen und todt im Zwinger. — Die Familien die ich im Jahr 1851 fand, entwickelten sich im September und Oktober. Somit herrscht in Bezug auf die Eutwicklungszeiten bei uns vollkommene Uebereinstimmung mit den Angaben Ratzeburg's. Im Mai 185G brachte man mir abermals Larvenfamilien von Föhren aus dem Stromberger Forst. Anfangs Juni spannen sie sich ein. Im September krochen die Wespen aus. Das spricht sehr für die Hartig'sche Annahme einfacher Generation, es müsste denn der auffallend späte Frühling 185(5 die Frühjahrsbruten verzögert haben. In den Revieren Eusingen und Kleingartach des genannten Forstes wurden auf Föhren Schonungen ziemlich namhafte Raupenmengen gesammelt. L. pilli L. Auch ich habe L. pini auf Piuus 03'lvestris neben Pinus pinaster gefunden, ohne dass letztere von den Raupen bewohnt gewesen wäre. An den entnadelten Trieben der jungen Föhren hatten die Endkuospen wieder ausgetrieben, übrigens etwas später als die andern. An den Stämmchen deren obere Krone ganz abgefressen worden war, entwickelten sich alle Knospen gleichzeitig, weil der Saft wahr.scheinlich im verschonten Theil der Aeste seine Verwendung nicht rasch genug finden konnte. Ein ander Mal übrigens sah ich auf Pinus pinaster eine Spinne die eine Larve von pini verzehrte. Ohne Zweifel kommt somit pini auch auf pinaster vor. Schliesslich einen Fall merkwürdiger Verspätung der Wespenentwickluug bei ihr. Ende September 1842 brachte mir mein Freund Riegel eine Larvenfamilie die sich Mitte Oktober einspann. Die Mehrzahl der Individuen schlüpfte im Juli 1843 aus Drei Stück blieben als Larven im Gespinnst bis Juli 1844. In den ersten Tagen dieses Monats noch Larven, erschienen hierauf die Wespen gegen Ende Juli. Ein grösserer Frass von Lophyrus pini fand 1857 im Bodenseereviere Tettnang statt. ' — • Im Oktober 18G3 und im Oktober 1864 fand ich nahezu erwachsene und ausserordentlich, blasse Familien von Afterraupen, aus denen nichts als pini hervorgingen. Mehrere unter den Raupen hatten nicht einmal den sonst charakteristischen Punktstrich unter den Bauchfüssen. Sollte die auffallende beingelbe Farbe mit der späten Jahreszeit zusammen- hängen? — Tanthredo (Nematus) abietum Hart, machte sich in Württemberg in einigen Jahren sehr bemerk'ich. So im Mai und Juni 1869 und 1870 zu Weingarten, im Juni IbGl und 1862 im Uracher Forst und ein ander Mal im Schwarzwald. Tenthredo (Selaudria) falvicornis Klug, bekanntlich sehr häußg als Larve in den Pflaumen, findet sich auch in Früchten der Schlehen welche zu sogenannten Narren ausgewachsen sind (Alb, Ende Juni 1879). — Früher, Ende Juni 187Ü, hatte ich sie in Menge zu Kapfeuburg auf der Alb in jungen Aepfelchen gefunden. Nach Glaser wäre jedoch diese Afterraupe des Kernobstes, zumal der Birnen, Tenthredo brnnnea KL — In den öchleliennarren fand sich Raum genug, um weiügslens vorläufig den Kothausführungsgang überflüssig zu machen. An den maiskorngrosSt-n Aepfelchen waren die Kuthöfl'nuiigen ausnahmlos vorhanden. T. (Seiandria ?) Die schn^ckenähnlich schmierige Afterraupe welche die Unterseite der Eichblätter so befrisst dass nur Nerven und Oberhaut daran verbleiben, ist zeitweilig äusserst häufig. Im September 1859 sah ich bei Frankfurt ein ganzes durch sie braun gemachtes Gehölz, nachdem man mir im .^ugust gleichen Jahres von Aulendorf aus über namhafte ähnliche Entblätterung geklagt hatte. — T. (AUantus) nigerrima Kl. Anfangs bis Mitte Mai 1867 in Menge um eine Eschenlaube schwärmend, die Jahrs zuvor von der Raupe gelitten hatte. Beim Legen der Eier in die sich eben öffnenden Knospen brauchte sie nur kurze Zeit, so dass sich keine Gelegenheit zu Beobachtung des Verfahrens bot. Von Mitte Mai bis Anfang Juni wurden die Eschen- blätter von den sich an der Rückseite haltenden hellgrünen Afterraupen skelettirt. Anfangs Juni Hessen sich diese erwachsen sämmtlich herabfallen, um sich zu verpuppen. Sie hatten ihre jetzige schmutziggrüne, streifenlos I Kritische lllälter W. lid. II, S 28ü Nürdlinger, Lebensweise von Forstkerfen. K 53 Aderflügler. gewordene Färbung noch auf dem Baume bekommen. Ende April und Anfangs Mai 1868 noch stärkeres Schwärmen der schwarzen Wespen als im Jahre zuvor. Ende Mai wieder die sehr sichtbare Entblätterung, aber auch lebhaftes Fliegen von Ichneumonen, wovon eines am 23. Mai vor meinen Augen mehrere kaum zu ein Drittel ihrer endlichen Grösse gelangten Afterraupen anstach. Bei der einen der letzten bemerkte ich keinen Widerstand, eine andere schlug um sich. Im Jahr 1869 zur gleichen Zeit eine Unzahl Wes- pen, die sich wieder auf den eben sich öifnenden Knospen begatteten. Den ganzen Tag über, so lange die Sonne warm schien, dauerte das Eierlegen. Trotz massenhafter Vertilgung der Weibchen mit einem theer- getränkten Pinsel, womit man dieselben betupfte, welchem der schwarzen Farbe wegen auch die Männchen zuflogen, und abendlichen Abschütteins der Wespen in Tücher, trotz Bespritzens mit Seifenwasser, Lauge u. dergl., der jungen, und späteren kräftigen Abschütteins der heranwachsenden Afterraupen wurde die Laube abermals und dies Mal vollständig abgefressen. Später hörte die Verheerung ohne augenfälligen Grund ganz auf. Teiltlu'edo triclucta F. Die Ai'terrau_pen Anfangs Oktober 1853 zu Kiiclihfim im Wald auf den einjährigen Schossen von Lonicera xylosteum. T. spee. Anfangs JulI 1870 fand sich hier im Garten auf Pyrus spectabilis eine gesellig lebende Afterraupe, welche ganze Zweige entblättert und von den Blättern nur hatte die Mittelrippe stehen lassen. Ein Spätling hatte gelben Kopf und gelben Körper mit etwas grün nur in dessen Mitte, schwarze Luftlöcher und gegen vorn zerstreute schwarze Punkte. Sie spann ein Kokon Mitte Juni. Bereits etwa zehn Tage nachher war die vollkommene Wespe entkommen. — Dieselbe Art Ende Juni 1879 im Wald auf der Alb in zahlreichen Gesellschaften auf Wildapfel. Cyuips. In den Forstinsekten III, S. 57 noch spricht sich Ratzeburg dahin aus, dass das Eierlegen der Gallwespen gewiss nicht vor April stattfinde. Doch berichtigt er solches in den Waldverd erbern. 18G0, II, 8. 294 und bezeichnet als Brutzeit den Frühling, wenn das Laub noch gar nicht ausgebrochen sei. Letzteres sicherlich die richtigere Angabe für eine namhafte Anzahl Arten. Im Frühling, lange schon ehe die Eichen- stockausschläge oder Zweige der starken Eichen ausschlagen, sitzen Gallwespenarten an den Knospen und sind mit dem Einstechen der Legröhre unter die Knospenschuppen beschäftigt. Sodann geht die Frühzeitigkeit ihres Erscheinens aus der Entwicklungszeit mehrerer der gemeinsten Arten hervor, z. B. der 0. quercus foüi, der von mir beschriebenen C. aptera an den Eichenwurzeln , endlich der merkwürdigen elephantenlausförmigen C. Sie- boldi am Wurzelstocke junger Pflanzen. Erstere frisst sich schon im November und Dezember aus dem Gall- apfel, die zweitgenannte läuft schon im Winter auf dem Schnee umher, und die dritte bringt bereits im voll- kommenen Zustande den Winter in ihrer Zelle zu, alle drei ohne Zweifel um das erste Frühjahr zur Brutthätig- keit zu benützen. Beim Oeffnen einer Zelle der genannten Sieboldi Ende Februar 1863 fand sich neben einei todten schon bröcklichen Gallwespe eine (oder einige) Made welche wohl, da die Nachbarzellen gesunde kräftige lebende Gallwespen enthielten, am frühen Ende ihrer Wirthin Schuld gewesen. — C. aptera F. Lebensweise und Abbildung der Gallen des Kerfs s. Kritische Blätter. 45. Bd. II, S. 259. C. CH>aliiO cultellator Latr. mit Slrex juvencus sich aus Föhrenholz entwickelnd. Juli 1867. Früher, vor Jahren, in grösser Menge mit juvencus fliegend, die sich in Fichten einbohrte. Hohenheim. Iclineumou. Eine Art aus der Reihe der echten Ichneumoniden am I.Juni 1863 bei Sonnenschein, unter beständigem Flügelschlagen mit einer wahren Berserkerwuth und von allen Seiten her stechend eine auf Eichen sitzende Tenthredo-Afterraupe von der gemeinen schwarzgabeldornigen, schwarzkopfigen Art mit eilf Paar Beinen, worunter helle Brustfüsse, und äusserlich bereits mit einem Tachina-ei besetzt. . — I. (Roptrocerns) xylo- phagorum? oder eine andere beobachtete mein Freund, Forstmeister Burckardt zu Ochsenhausen, im soge- nannten Fürstenwalde den ganzen Juli 1870 über in Menge an Ficht enfangbäumeu mit ab- und zufliegenden Tj'pographus -Käfern. Diesen lief die Wespe nach, um ihnen auf den Rücken zu springen und in die Kluft zwischen Brust und Hinterleib, manchmal auch an der abschüssigen Stelle die Legröhre einzusenken und iiacli einiger Zeit, oft wie betäubt, wieder abzulassen. I. (Piinpla) persaasoi'iniu L. sieht man seine Eier in alte Stöcke, sowie in junge, abständige Tanneu- stangen einbohren. Sie benützt hiezu alte, tief ins Holz dringende Fluglöcher von Sirex (im Beobachtungsfall wahrscheinlich spectrum, wovon einige Männchen am Stamme liefen). Ueberhaupt ist sie die Verfolgerin der /wi'illüglcr. 59 Sircxlarven im Nadelliolü. Einmal fand ich sie so fest mit dem fbinsten Faden der Legröhrc eingcljulirt, dass sie diese erst nach einiger Zeit und mit grosser Anstrengung zurückziehen konnte. I. (Aleiodes) eiri'iimsci'i|itllin Wsni. wie im Anfiuifj 1845 zu Hohciilii'im (Ratz. Ichnenm. II, S. 35), so im Anlang August 1846 aus Vinnla zu Helienliausen. Wieder lagen ilic Kokons unter der Haut der Raupe schief nacli hinten unter sieh parallel. Merkwürdiger Weise in beiden Fällen übereinstimmend nahezu dieselbe Zahl Wespenlöcher, 18 und 17, auf dem Kücken. Die eine Raupe war um eine Hiiutung IViiher zu Grunde fiigangen. lliie Koijl'breite war nur 3"i"i5, ihr Nacken noch dunkelbraun mit zwei seitlichen Zipfeln. Die andere hatte 5i"i'il Kopl'breite und hellen Nacken mit zwei dunkeln Eckpunkten. Sirex gigas L. überraschte ich hier im Juni 1847 eben beim Einbohren ihrer Legröhre in einen Lärcheu- fangbaum. Im obern Kantal, wo Fichte und Föhre fehlen, ist sie in der Tanne, welche sie bei uns im Schwarzwalde bewohnt. S. juvencus L. ist in Schwaben nicht blos in Föhren, sondern auch häufig in Fichten und Tannen zu Hause, verfolgt allerdings zuweilen von Cynips cultellator. S. spectrum L. Das Männchen fand ich schon im Jahr 1841 in mehreren Exemplaren an einer von Sirexlöoheru durchbohrten Tannen Stange zu Wildbad im Schwarzwald. Einer Etikette des sei. Herrn Pfarrers Hahn entnehme ich, dass dieser auf dem Schwarz wald ein Paar in copula auf einem Fichten stamme fand. Endlich beobachtete einer meiner Schüler, Herr C. Groner, zwei Sirex spectrum, ebenfalls auf dem Schwarzwald, Anfangs Juli 1851, an löcherigen Fichtenstöcken. Demnach dürfte die Bechstein'sche Angabe von „Tanne und Fichte^' als Wohn- bäumeu der spectrum keinem Zweifel mehr unterliegen. Xj'pllidrin caiiiellis L. Im -Jahr 1850 zu Winnenden in grosser Menge in starken Erlen Stangen, welche nnentrindet als Wiesenschranken dienten. Männchen ziemlich selten. Anfangs Jnnr, also lang ehe die Nadelholzsirices auskommen, Entwickhmg aus der Wiege. Am 7. Juli 1850 bemerkte ich das Insekt aueli zu Kreuth in Tirol , konnte .«einer aber nicht habhaft werden. Zweiflügler. Tipula (Cecidomjia) fagi Hai't. Die Mücke fliegt ohne Zweifel auch schon früher denn April, welchen Monat Ratzebiu'g als Flugmonat bezeichnet. Im Oktober 1850 gesammelte, allerdings einige Tage in der Tasche verbliebene Gallen lieferten im ungeheizten Zimmer aufbewahrt Mückcheu welche bereits im Februar 1851 todt neben ihren Gallen lagen. Im Jahr 1857 waren diese auf der Buche so massenhaft dass sich Aeste und Sträu- cher unter ihrer Last bogen. Im Winter darauf war der Boden im Buchen walde bestreut mit den Gallen. Diese enthielten mehrentheils die Schnakennymphe. Die andern waren wohl durch einen Vogel angehackt und geleert. Nagespuren wenigstens fanden sich daran nicht. T. (Cecidomyia) praecox AVillli. ein 2mni5 langes und Trnm Flügelspannung zeigendes Schnäkchen mit schwarzem Kopf und schwarzen Fühlern, grauem, schwarzgestriemtem Brustrucken, fleischrother Flügelwurzel, grauen Schwingern und rothgrauem Hinterleib. Dieser wie die schwarzgrauen Beine weissgelbborstig. Kaum hat man an einem milden Januar- oder Februartag ein fingergrosses Loch bis in den Splint einer Eiche ge- bohrt, so finden sich, wie später im März in den Eichenholzschlägen , die kleinen Sclmäkchen in Anzahl ein und legen ver- mittelst ihrer langen Legeröhre ihre EiercUen in die offenstehenden Holzporen(-gefäS8e) und zwar vornämlich diejenigen des Splints, selten des Kernholzes. Die im Holze steckende Legröhre hindert sie häufig zu entfliehen. Schneidet man das Holz in der Richtung der Fasern durch, so bemerkt man auf 5 bis 6 mm Tiefe unter der Oberfläche i/.jnim lange Eier einzeln und fest angeklebt, so dass sie beim Anstossen nicht abfallen. Sie sind keulenförmig, fast glasartig durchsichtig und 60 Zweidiigler. glänzend. Ihre spitze Seite ist dem Hülzinneni zugekehrt und zeigt ein, inuu mochte sagen rothus gestrecktes Einge- weide. Binnen weniger schönen Tage ist das Eierlegen, welches die Schnäkcheii mit grosser Lebhaftigkeit und bei milder Witterung bis in die Nacht hinein betreiben, vorüber. Ihr Leben geht damit zu Ende und ein grosser Theil stirbt an Eut- kräftung mit im Holze steckendem Legstachel, so dass ihre Leichen vom Winde hin und her getrieben werden. Männchen findet man zur angegebenen Zeit nicht. Die Weibchen müssen im vorhergehenden Herbste schon befruchtet worden sein. Daher ihr grosser Drang zum Eierlegen, welches sie höchstens dadurch unterbrechen dass sie sich am feuchten Eichensplint, manchmal wahrscheinlich auch an der nassen Erde mit tiefgesenktem Kopfe den Durst löschen. — T. (C) be tu lae Wiun. in Menge im ersten Frühling 1812 aus krüppelhaften Birkenzapfen. Schiner fand am einen Stücke 2 -f- 12 Fühlcrglieder, statt 2 4" 10 bis 11, erklärt aber diese Dift'erenz aus dem häufigen Verwachsensein des letzten und vorletzten Gliedes und der vorkommenden Inkonstanz der Fühlerglieder bei den Cecidomyiaarten. — T. (C.) limbitorquis Be. in Menge und von sehr rascher Entwicklung in umgeschlagenen Blatträndern kräftiger Schosse von Salix viminalis L. Kiefernsclieidegalliniicke. Tipula brachyutera Scliwägr. Ich habe über diese von Zimmer unter die sehr schiidlichen Forstkerfe gesetzte kleine Mücke zur Bestätigung der von Eatzeburg ' ausgesprochenen Ansicht zu bemerken, dass ich sie unter die ganz unmerklich, wenn nicht ganz unschädlichen glaube rechnen zu sollen. Bei aller Aufmerksamkeit auf gelbe Föhren nadelpaare, deren ich seit Jahren vergeblich manches Hundert geöfFnet habe, fiel sie mir erst heuer, Ende Oktober 1862, als gelbrothe Made in den Nadelscheiden eines bereits auch von andern Kerfen beschädigten Föhreugipfelschosses in die Hände. Die gelben Nadelpaare so vertheilt, dass der Schoss davon gelb, „stichelhaarig" aussah. An den unendlich vielen Schossen der kräftigen Föhrenschouungen , die ich Jahr aus Jahr ein durchstreifte , war sie , ich darf das dreist behaupten , nicht vorhanden und wäre sie es auch in dem Mass dass ein Drittel der ganzen Nadelmasse dabei zu Grunde ginge (Ratzeburg spricht von höchstens ein Zehntel), so könnte doch von einem wesentlichen Einfluss auf den Zuwachs die Rede nicht sein. Man hat offenbar die Beschädigung durch Kerfe welche nur einen Theil der Blätter oder Nadeln vernichten, bisher übertrieben hoch angeschlagen. Sclara (.Diplosis '?) Männchen kaum 4mm lang, bei 7mm6 Flügelspannung. Fühler mit 2 breiten kurzen Grund- und weitern 14 allmählich dünner werdenden gestreckten eigentlichen Fühlergliedern , schwarz , wie die grossen hervortretenden Augen. Mundtheile, Flügelwurzeln und alle Einschnitte schmutzig-grau-gelblich. Scheitel sammt dort sitzenden -3 Neben- augen und Brustrucken mit Ausnahme eines helleren glänzenden Mittelstreifens schwarz. Flügel mit den regelmässigen Adern der Gattung, die gestreckten Schwingerkolben, Schenkelstützen und Rückenschilder des etwas aufgetriebenen Hinter- leibs, matt schwarzgrau. Spitzen der mit Doppeldornen an den Schienen versehenen Beine und vorgestreckte grosse nach innen zackige männliche Zange schwarz. Weibchen 4mm2 lang, bei 8 mm 7 Flügelspannung. Fühler viel kürzer, nur 1 mm 2 lang, mit kürzern gedrungenen Gliedern, schwarzgrau. Augen und Vorderthorax schwarz. Beine schmutzig gelblich rauch- schwarz. Flügelwnrzeln und Seiten des Hinterleibes schmutzig graugelblich. Rücken des letzteren rauchgrau, nur die Hinterränder und ein kreisabschnittförmiges Stück am Vorderrande des zweiten deutlichen Hinterleibsringes hell. Bauchseite mit 6 paralleltrapezlormigen dunkeln Mittetlecken. Kleines Gäbelchen an der Spitze des Hinterleibes schwarz. Sonst wie das Männchen. — Als äusserst durchsichtige gestreckte, etwa lü bis 12mm lange Made mit schwarzem Punkt am Kopf und durchscheinendem, fadenförmigem Darm an Fichten, zwischen den Nadeln am Zweig oder ausgestreckt längs der Nadeln sitzend. Von was lebt sie hier? Kurz, d. h. einige Tage nach dem Einsperren vollwüchsiger Maden findet man an deren Stelle graue kurze Tonnen von griseliger rauher Oberfläche. Sie bergen eine gelbliche, vollständig gemeiselte Puppe, aus der nach wenigen Tagen die Schnake auskriecht, welche die Puppenhaut, aus der Oeffnnng der Tonne weit heraushängend, zurücklässt. Ende Juni 1863 die Schnake. Ctenophora atnita L. aus faulem Holze von Populus munilifera im Mai ausgeschlüpft. Sonst treibt sie sich auf Zimmerplätzen an altem Eichenholz herum, um ihre Eier abzulegen. — Syrphus pyrastri L. In der entomologischen Zeitung vom Jahr 1848 berichtete ich das Vorkommen zahlreicher todter pyrastri in faulen Föhren stocken und knüpfte daran die Frage wie dieselben in die Stöcke hineingekommen sein mochten. Jetzt beantworte ich diese Frage dreist dahin dass es eine Sphex oder ein nach Sphexart lebender anderer Aderüügler war, der die Fliegen geraubt und zur Nahrung seiner Brut in einem alten Insektengange des faulen Stocks aufgespeichert hatte. Syrphus (Clirysochlamis) ruficornis F. Im September 1875 bemerkte ich zu Friedrichshafen in der Allee nach dem Seewald an einem Spitzahorn gegen dessen Fuss aus der Rinde dringenden weissen Schaum der sich von innen heraus erneuerte und äusserst zuckerreich schmeckte, daher auch Falter, z. B. den Admiral, sowie Fliegen anlockte. Nähere Untersuchung zeigte zwischen Rinde und Holz eine ziemlich weite Zuckersaft- galle, in welcher eine Anzahl Fliegenmaden schwelgten, welche in der Rinde nach Hause genommen und in ' Forstinsekten IIl, S. 161. Zwoilliiglpr. (il einen Glaszwinger gesetzt wiinluii. Jlitto Mai 187 Forst- und Jagdzeitung, Jnminr I8S6, und Kritisclio lllutter. W. Bd. I, S. liö. (J2 Ilalbllügler. Halbfltigler. Ciuiex. Eatzeburg uiinint an dass bei der Wanzenernährung die vegetabUiaclieii Säfte keine grosse Rolle spielen. Ich bin in Bezug auf die erwachsenen Wanzen hiemit einverstanden. Dagegen fand ich junge Wanzeu- familien auf Zweigen starker Fichten und auf jungen Föhren, welche keine Spur von andern Kerfen zeigten und somit doch wohl die sich noch gesellig haltenden Wänzchen durch den Pflanzensaft ernährt hatten. Die Art war ohne Zweifel rufipes, wenigstens waren die verlassenen Eier die von Eatzebui'g abgebildeten niedlichen braunen brouzirten. Ferner fand ich Ende Juni 1855 auf einem einjährigen Eichenmittelwaldschlag eine Menge zu drei- viertel erwachsener Wanzen, dem Ansehen nach griseus oder eine sehr verwandte. Die meisten hatten ihren Schnabel saugend im jüngsten Theil der Eichen- und Salweidenschosse stecken. Im Sommer 1856 wohl dieselbe Art in Unzahl an jungen Eschen trieben. Das muss auch so sein, denn die Wanzenbrut wäre, in der Hauptsache auf thierische Nahrung angewiesen, doch allzu unsicher in die Welt gestellt. — Die Brut von Cimex juniperinus L. hatte ich Ende Mai 1849 auf einem Liudenblatt zu beobachten Gelegenheit. Erst waren die Eier des ganzen Nests grün. Dann färbten sie sich so eigenthümlioh dass man glaubte , aus dem Innern des Eis sehe ein Vogelkopf mit schwarzem Schnabel und rothen Augen hervor. Endlich wurde wie gewöhnlich der Deckel abgestossen. Anderweitig ' schilderte ich die Ueberwältigung einer grossen Heuschi'ecke durch eine junge rothbeinige Wanze. Aradus depressus P. unter der Rinde einer imbriichigen Fichte. Hohenheini , Wai 1842. — A. brevicollis Fall, unter der Rinde feuler Buohenstöcke. Kreuth, Juni 1850. — Cicada s anguinolenta L. als Nymphe an den jungen Schossen von Populus monilil'era, beinahe mitten in dem sie bedeckenden gelben Sal'te. Die Exkremente werden wie bei lanio auf der Eiche kraltig ausgeworfen. Cliermes laricis Hrt. Am 26. März 1846, zu Hohenheim, dicke dunkelrothe Exemplare an den jungen Schossen der Lärche, sich sehr langsam bewegend und damit beschäftigt vor meinen Augen ihre rotheu Eier abzulegen. Gh. piceae Rtz. wurde im Frühjahr 1856 liu ungemeiner Ausdehnung, d. h. an ganzen Berg- wänden, im Revier Herrenalb, au den Tannenstämmen bemerkt. Vielleicht darf, in Ermanglung näherer Notizen, angenommen werden, dass das Insekt schon im vorigen Jahr dagewesen und nur übersehen worden sei, Im Mai 1856 sah ich es auch in beschränktem Mass am Fusse von Abies balsamea im Hohenheimer exotischen Garten. Welcher weisswollige Charmes (piceaeV strobi?) findet sich zuweilen an austreibenden jungen Seeföhren und be- reits verholzten Schossen kümmerlicher gemeiner Föhren? (April 1862.) Hoilig- UUd ,,Mehlthau". Im Sommer 1857 war das Pfaffenhütchen bedeckt mit einer schneeweissen Materie welche die Form kleiner Tröpfchen zeigte, da und dort aber auch in den oberu Theilen von Blättern und Schossen nahezu eine gleichförmige Schichte bildete. Unter der Lupe schien sie nicht pilzähnlich, sondei-n feinkörnig, etwa zuckerähnlich, oder wie Kalkbewurf. Die zahh-eichen Blattlaushäute die man an verschiedenen Stellen der Belaubung noch fand, deuteten auf Ursprung dieses Ueberzuges aus Blattlausexkrementen. Ueber den gewöhnlichen Ursprung des Honigthaues als eines Erzeugnisses mehrerer Gattungen von Hemipteren (Aphis, Coccus, Cicada) bitte ich meine Aufsätze ^ nachzulesen. Neuestens, d. b. im Juni 1879, bemerkte ich dass auch die Exki'emente der kleinen Rosenzikade, Cicada rosae L., von süssem Geschmacke sind. 1 Kritische Blatter. 47. lid. 1, S. 261. ' Forst- und Jagdzüitung, Jahrgang 1854, S. 364, 18öö, S. WJ, und Kritische Blätter. 46. Bd. 11. lieft, S. 128 »Waldhonigthau«. Ilallifliigler. 63 Tauueilblattlails. Apliis pectinatae Nördl. Kaltcnbach führt unter dem Namen A. piceae Pz. eine lapp- ländische Blattlaus an, welclie ihrer lloiiuath nach auf der Fichte lebt. Andere zahlreiche Arten die mir der Tannenblattlaus nicht ähnlich scheinen, zählen Kaltenbacli und Koch auf. Um allen Zweifel über ihren Wohn- baum zu beseitigen, nenne ich daher die hier zu besprechende Art pectinatae. Sie scheint überall auf Tannen gemein zu sein. So z. B. 1859 bei Tharandt. Nach Angabo zweier erfahrener Förster werden die Tannen- wälder Oberschwabens und des Schurwaldes noch im Spätsommer des Tannenhonigs halber von den Bienen besucht. In der That summen Wespen, Fliegen u. s. w. auch hier bis in den September um blattlausbewohnte Tannen. A. lanuginosa Hrt. Dass es wirklich, wie Ruaumur sagt, faustgrosse Blattblasen von lanuginosa gibt, ist möglich. Wenigstens fand ich einige mit fingerlangem Durchmesser. Kaiserstuhl bei Freiburg 1846. Blutlaus. A. lanigcra Hsill. Man findet den Winter über in den vom Kerfe herrührenden Schrunden der Rinde von Aesten, sowie in der Umgebung der Knospen an den Zweigen des Apfelbaums karmoisinrothe kuglige Eier. Ich hielt sie für die Form, in der die Blutlaus am oberirdischen TheUe des Baumes überwintere. Nun sind aber die Eier der Blattläuse mehr oder weniger länglich, diejenigen von Milben dagegen kuglig. Sodann fand ich vor einigen Jahren zu Ende Mai an den jungen Trieben des Apfelbaums viele Blutläuse. Neben ihnen waren zahlreiche blutrothe Milben, so viel ich mich erinnere, mit schwarzen E.xtremitäten. Ver- muthlich leben sie räuberisch von den jungen Blutläusen. Coccns (Lecauiuui) racemOSUS Ratz, seinen Honigthau namentlich Anfangs und Mitte Juni entwickelnd. Ende Juni 1860 nur noch wenig. Manchmal einzelne Schildläuse am Ende des vorjährigen und des vorvor- jährigen Schosses zugleich. Im Juni 1869 war racemosus nach Herrn Bührlen's Angabe in gi'osser Menge zu Hohennagold auf einer Pßauzung der amerikanischen Abies alba L. — C. (L.) variolosus Ratz., beinah kreisrunde massig gewölbte dunkelgrüne Art, welche auf der Rinde des einjährigen bis fünfjährigen Holzes einer etwas unterdrückten jungen Eiche auf einem kleinen Hügel, aber so in einer Vertiefung sass, dass sie das Ansehen eines kleinen Vogelauges zeigte. Daraus, dass einzelne Exemplare mit dem Schüdraud unter der halbabgelösten Epidermis sassen und alle nahezu die gleiche Grösse zeigten, war zu schliessen dass sämmtliche In- dividuen derselben ohne Zweifel der gleichen Generation angehörten. 1. November 1872. C. (L.) variegatus L. Diese grösste aller mir bekannten Schildlausarten, abgebildet Reaumur IV, Tab. V, Fig 3, bis 11 mm lang und 12 mm breit, scheint wenig bekannt zu sein. Ich fand sie 29. Juni 1844 zu Grand -Jouan in grosser Anzahl an den Ausschlägen eines Eicheukopfstammes, später auch zu Hohenheim. Die Zahl der Schildläuse auf Gehölzen ist viel grösser als es auf den ersten Blick scheint. Zu ihrem Stu- dium gehört viele Zeit. Wer diese nicht hat, muss sich auf die Kenntniss der in die Augen fallenden vollwüchsi- gen Weibchen beschränken. Nachfolgend einige Notizen über gelegentlich beobachtete Schildläuse, wovon einige unter verschiedenen Rubriken aufgezählte einer Holzart nur verschiedene Entwicklungsstadien derselben Art sein mögen : 1) Lecanien von gewöhnlicher Form auf Grauerle, Celtis occidentalis, Hasel, Platane, junger Eiche, Salix alba und Säle. 2) Lecanien, etwas breit, auf gemeinem und Acer dasycarpum, Rosskastanie, Haine, Crataegus spec, Buche, Aspe, (Färbung wie die des Hinterleibs einer Feldkreuzspinne), Ribes nigrum, Rosa, Salix aurita, Spiraea prunifolia. 3) Lecanien, etwas länglich bucklig auf ganz junger Birke, Cercis canadensis, Evon3'mus pendulus, Lonicera tatarica, Menispermum canadense, Populiis i ta li ca und inonilifcra, Ulme undXanthoxy- lon fraxineum. 4) Lecanien, hochgewölbt (wie die auf Kirschbäumen) auf gemeinem Ahorn und Robinie. 5) Lecanien, hochgesvölbt, von Form und Grösse eines Phalacrus corticalis, hellbraun, vielleicht nur junges, von Ichneumon unterbrochenes Lecanium, auf Salix phylicifolia. 6) Lecanien, kahn- oder chitonförmig auf jungen Eichen und wfcissbej)udert in Rinderissen einer jungen kränklichen Ulme. Spessart, Juni 1861. 7) Lecanien, breit schildkrötenförmig, am meiirjälirigen Holze von Rhaninus catharticus. 04 Neiiroptereii. Hart typh 8) Aspidiotus oder miesmuschelförniige , häufig rothblütige , auf Spitzahorn, gemeiner Erle, Birke, riegel, Esche, Hippophae (Boulogne), Juglans nigra, Nadeln von gemeiner Föhre, Aspe, Rhus ina, Salix alba, caprea, daphnoides, Linde, Vaccinium myrtillus. Ohne Zweifel Salicis Be auf Eschen, falcicornis Brnsp. auf kranken Buchen ausschlagen und auf Pyrus torminalis, rundschildförmig, auf Beeren des gemeinen Wachholde rs. Ueber den Einfluss der Schildläuse auf die Holzvegetation gibt die Beobachtung des vor- stellend genannten Aspidiotus auf unterdrückten Eschenstängchen erwünschte Auskunft. Es sitzt nämlich jedes Individuum mit dem Kopfe nach oben in einer Rindevertiefung. Die Ein- senkung ist aber besonders stark, wo mehrere Schildläuse zusammensitzen. Beim Querdurch- schneiden des Schafts an der Stelle einer dieser starken Vertiefungen zeigt sich im Innern ent- sprechend eine Verdickung der Rinde und auf zwei oder drei Jahre zurück eine Schmälerung der Holzringe, woraus sich vielleicht der Schluss wird ziehen lassen dass die Schildlaus mehrei'e Jahre laug die Proteinsubstanz verzehrt und dadurch eine normale Holzentwicklung des Bast- körpers hindert oder aber ihre nur einmalige Einwirkung sich mehrere Jahre fühlbar macht. Neuropteren. Rapliidia opliiopsis L. erscheint manchmal als Larve in solcher Menge in den Gängen anderer Insekten, dass sie selbst für die Urheberin der Gänge gehalten wird und z. B. bei der Badener Versammlung 1841 als schädliches Eorstinsekt gezeigt wurde. In einem dürren Eichenstumpf, den ich seit mindestens einem Jahr aufbewahrt hatte, fand sich eine lebende noch sehr kleine Larve von Raphidia. Das spräche für eine sehr lange Generation oder eine unter Umständen verzögerte Entwicklung des Eis. Heincrobius. Ratzeburg i will den Gestank nicht bemerkt haben, welchen Hemerobius verbreitet. Bei perla fiel er mir auch niemals auf. Aber bei reticulatus Leach. , oder einem sehr verwandten (bei uns der ge- meinsten Art im Wald) ist der an den Fingern von der Fliege hinterlassene Geruch unerträglich. — Eine ameisenlöwenähnliche Nymphe eines Hemerobius stach mich am 7. Mai 1859 in die Hand so empfindlich unge- fähr wie eine Schnake. I Porstinsekteii 111. S, 24(j. Arnelinidcn Anneliden. C5 Arachiiiden. AciUils. Aus dieser Gruppe erwähne ich einer Art. Acariis, die den in Töpfen friscligekeiniten Nadelholn- pfiünzchen öfters sehr nachtheilig wird. Die Milbe bohrt das Stengolchen besonders am Austritt aus dem Boden vielfach an. Die Pflänzchen fällen bald darauf um und gehen zu Grund. Im Sommer gesäete Samen litten da- durch wie im Februar gesäete. In Betreff der Entstehung einer anderen Art Milben füge ich eine ältere Notiz bei, welche, weil von Forst- insekten handelnd, hier wohl auch ein Plätzchen verdient: Hobenheim, 21. Juni 1849. Die meisten seit Anfang dieses Monats gesammelten Puppen, z. B. von Calli- dium fennicum, Pissodes notatus und einer Pimpla, gehen auf besondere Art zu Grunde. Nach kurzer Zeit entwickelt sich nämlich aus ihrem Körper eine Menge ziemlich grosser, gelber oder weisser, glänzender, voll- kommen runder und allseitig geschlossener Kügelchen. Aus diesen sieht man nach einigen Tagen kleine Acarus herauskommen. Zugleich runzelt die Haut der Kügelchen zusammen. Beim Zerdrücken eines derselben Kügelchen glaubte ich längliche halborganisirte Körperchen (halb entwickelte Acarus) zu erkennen. Später eine ähnliche Erscheinung an Larven der kleinen Tipula in den Rajjsschoten. Von J. Lichtenstein zu Mont- pellier erfahre ich nun, dass auch Andre die vorstehend angeführte Milbe kennen und sie den Namen Acarus (Heteropus) ventricosus Newport fühi-t. Anneliden. In der Landwirthschaft sind längst schädliche Nematoden bekannt. Es ist nicht zu verwundern, wenn sich solche auch im Forsthaushalte bemerklich machen. In der That macht mir unterm 23. Oktober 1879 Herr Oberförster Frank aus Heidenlieim eine derartige Mittheilung welcher ich das Wesentliche entnehme. An geschulten Fichtenpflanzen, heisst es, richtet ein Würmchen Verwüstungen an welche an diejenigen des Engerlings erinnern. Man findet bis zwölf der Würmchen an einer Pflanze, bei stärkerem Frasse kommen die Pflanzen unbedingt zum Absterben. In einer der Saatschulen waren auf einer Fläche von 5 Ar die geschulten zweijährigen Fichten nahezu sämmtlich vernichtet. Die Würmer welche der vorstehenden Nachricht beigefügt waren, hatten bis 2 Zent Länge und zwischen 2^3 """ und fast 2 ""i Dicke. Die letztem dicksten waren kürzer (etwa 1 ''■ ,5) als die dünnen und daher wohl eine besondere Art. Bei beiden Formen scheint der kurzgegliedert oder gewirtelt anzusehende dunkle Darm durch die Haut durch. Nürdlinger, Leiieiisweise von Koi-slkerlon Anhang. Einige neue ausländische Forstkäferarten. Bei Untersuchung fremder Hölzer fielen mir mehrere Holzkäfer unter die Hände, welche ich, weil eine umfassende Arbeit über die ausländischen Xylophagen meines Wissens immer noch fehlt, keinen Anstand nehme als neue Arten zu betrachten und mit Namen zu belegen, bereit, diese jeden Augenblick zurückzuziehen, falls die Kerfe irgendwo sonst schon aufgeführt sein sollten. Soweit ich noch in ihrem Besitze bin, stehen sie jedem Autor auf diesem Gebiete zur Verfügung. Apate canarii Niirdl. 14mm l.ing und 5 mm breit, schön walzig. Kopf starl^ vorstellend, mit auffallend grossen kiigligen braunen Augen, durch eine goldgelbe Platt bürste grosst.entheils verdeckten starken schwarzen Zähnen, mit sparsamen langen, goldgelben Seidehaaren besetzten braunen Lippentastern, pechbraunen Fühlern mit achtgliedriger Geisel, wovon das schwarze kurze erste Grundglied erst ein langes, dann ein viel kürzeres, sodann weiter absteigend fünf kürzere Glieder und endlich die dreitheilige Keule trägt, deren Glieder nur leicht sägezähnig oder becherförmig anzusehen sind. Halsschild stark gewölbt, gegen vorn nicht berinnt wie bei capucina, sondern regelmässig senkrecht abfallend, am Rand innerhalb jedes der Augen einen nach oben gekrümmten schwarzen Zahn tragend, von dem aus an der Seite schief nach rückwärts 3 weitere stumpfe Zähne hinziehen, über denen 2 bis 3 ähnliche Zahnreihen stehen, die sieh allmählich in die erhabenen Körner verlaufen, womit der Halsschild auf seinem Rücken viel feinkörniger besetzt ist als bei der gemeinen Art. Eindrücke der Decken stark, in ziemlich regelmässigen Reihen. Schön steiler, mit ganz kurzen gelben Börstchen besetzter, rechts und links stumpf- eckig vorstehender Deckenabsturz mit etwas erhabener Naht. Wachsgelbe weisslich borstige Beine am Ende der Schienen mit mehreren schwarzen gekrümmten Zähnen. Ganze Unterseite wie die Flügeldecken wachsgelb. Halsschild röthlich braun, nach hinten heller. — Todt aus seiner Wiege im jüngsten Holz unter der Rinde und von Canarinm australianum F. M., daher möglicherweise noch nicht ganz gefärbt. Bostrichus plnmeriae Niirdl. Dem Bostrichus fagi Nördl. auffallend ähnlich, aber 1,1 mm^ also nur ungefähr '-^/ß so lang, bei entsprechender Breite. — Mundthcile und Stirn, wenigstens beim einen Geschlecht, etwas gelblichweissborstig. - Vordertheil des Bruststücks durch 5 bis 6 Reihen grober Höckerchen ebenso höckerig gekörnt wie fagi; doch scheinen die Körner im Verhältniss etwas schwächer. — Hintertheil des Bruststücks, zum Unterschied von fagi, vom höchsten Punkt an gegen die Decken kaum etwas gesenkt. — Die hellgelblichweisseu stumpfen Börstchen welche Bruststück und Flügel be- decken, im Verhältniss stärker als bei fagi und blässer, wogegen die feinen Zwi.schenbör8tchen, welche bei fagi die Räume zwischen den gröbern Borstenpunktreihen ausfüllen, so zurücktreten, dass ich sie wenigstens an den drei Exemplaren die ich besitze, mit meiner scharfen Lupe nicht bemerke, auch die Decken nicht durch kurze Börstchen, worunter gröbere Borstenreihen hervortreten, sondern durch einfache, aber um so deutlichere weissliche Borstenreihen sich auszeichnend. — Farbe ebenfalls an fagi erinnernd, aber der ganze Käfer etwas mehr rothbraun, besonders der Brustschild (zumal an seiner höchsten Stelle, wo die Körner aufhören) und die Beine. Ich fand den Kerf leider nur in wenigen Exemplaren und todt in seinen „verworrenen" Gängclien unter der zarten Kiiiiic des Holzes von Plumeria alba L., das ich mit andern von Herrn Dr. Karsten aus Venezuela erhalten hatte. Bostridins sidneyanns Nördl. Dem Bostrichu.i asperatus Gyll. in Grösse, aber nicht in Form nahe stehend, denn seine Länge beträgt 1,9 mm ^ seine beträchtlichere Breite 0,9 mm. _ Kopf pechschwarz. Mundtheile beim einen Geschlecht von stark gelben Borsten umgeben, beim andern ziemlich kahl. Bei diesem die Stirn etwas mehr gewölbt; an den Fühlern Aiihiiiig. (17 Si'liiirt iiiul Kiidi'ii sclimiilzig {ji'lb, Keule pechliriuiii iiiiil leiclil lieliiuirt. — Das Bruststück ist selir stark entwickelt: (ts liilnigt V,, der giiii7.en Liinge des Kerls. Gegen vorn lielindet sicli wie bei den Verwandten der körnige Klick, an dem man aller aulVullcnd starke Körner iK'merkt (weit stiirker als bei asperalus). Sie stellen in beiläufig 10 Querreilien, wrivun die zwei vordersten zviei Ibrmliche engkörnige Halbkreise, jedoch mit schwachem Körnern, bilden. Jede Körnerreihe ist von Borsten begleitet, die stärker und mehr briiunlichgelb sind als bei asperalus, auch von der Seite gesehen sich als Reihen darstellen. Der ganze körnige Vordertheil des Brustsücks ist pechbraun, der übrige Theil liellschmutzig graugelb. — Die pechbraunen Decken haben weitläufige Borstenpunktreihen. Man zählt blos etwa 11 starke blasse Borsten in einer Reihe. Der Raum zwischen diesen Reihen gerieselt l'einpunktirt, mit kleinen gelblichen Schüppchen, die den ganzen Decken ein l'ettgUinzendes Aussehen verleihen. — Die starken weisslichgelben Borsten des Käfers besonders am Thorax zahlreich und dunkel. Unterseite schmutzig gelbgrau mit gelblichen Horsten. Beine rothgelb oder auch gelbgrau, mit an der Aussenseili' deutlich gekerbten Schienen. Ich fand den Käfer in grosser Menge, aber todt, in einem starken, aus schwächern Stämmen verschuiolzeneii Haiini- stamm, der auf der 1855ger Weltausstellung zu Paris jedem Beschauer der australischen Iliilzer in die Augen liel und als eine Ficusart bezeichnet war. Der Mutterkäfer hatte das Bohrloch manchmal gerade auf einer erhabenen Lenticelle angelegt. Rammelkammer eng, so das8 nur eine kleine Anzahl Käfer darin Platz fmdet. Muttergang ein ausgedehnter doppelarmiger Wagegang zwischen Rinde und Holz. Die jungen Käfer zerfressen das Innere der Rinde gänzlich, so dass diese von innen gesehen an Buchen- rinde erinnert, welche gedrängt wohnende Familien von Bostrichus bicolor durchwühlt haben. Hinsichtlich des Untergattungsnamens der vorstehenden beiden Arten und eines monographus ähnlichen Borkenkäfers B. hondurensis Nördl. aus Honduramahagoni siehe Kritische Blätter. 52. Bd. I, S. 189. BostrieliHs iicrclieac Niirdl. aus dem Holze der kolumbini.schen Perebea integrifolia Krst. und llUesiiiiis iierebeiio Niirdl., unter der Rinde desselben Baumes, siehe Kritische Blätter. 52. Bd. I, S. 188. Ceraiiihyx tlli'spei'(i|iliaiii's) sericeoides Niirdl. als siebenjährige Larve im Holze von Bumelia buxil'olia Willd. siehe Kritische Blatter. 51. Bd. II, S. 262. Namenverzeichniss. Abraeus globosus 'i. Acalles liypocrita 20. „ pyienaeus '20. Acaius ventricosus 65. Aderflügler 54. Agrilus anguslulus 6. „ bif'asfiatus 5. „ biguttatus ö. „ coeruleus 6. „ coryli 6. „ fagi G. integerriraiis 6. „ riocivus 6. „ olivaceus 6. „ pratensis 6. „ sexguttatus 6. „ siuuatus 6. „ undatus 5. „ viridis 6. Aleiodes circumscriptus 59. AllMtcliara analis 2. „ pumilio 2. Allantus nigerrimus 57. Allecula morio 14. Amara obsoleta 1. „ plebeja 1. „ tricuspidata 1. Anneliden 65. Auubiiuii abietinuni J2. „ abietis 11. „ brunneum 11. „ consimile 11. „ denticolle 12. „ domesticum 12 „ l'agicola 13. „ l'ulvicorne 13. „ longicorne 12. „ raolle 11. „ morio 13. „ nigrinum 12. „ nitidum 12. „ parens 11. „ parvicolle 11. Anubiiim perünax 12. „ plumbeura 12. „ piisillum 12.' „ ruiipes 12. „ striatum 12. „ tesselatum 12. Anoplus roboris 19. Anthaxia praücola 5. AiitLicus boleti 14. „ ociilatus 14. Anthocomtis laterali.s 8. Aiithomyia Ratzeburgii 61. Aiitliuiiomus druparum 19. „ melanocephalus 19. „ pomorum 19. „ varians 19. Anthopliora centuncularis 55. Alithriblis albinus 15. „ albirostris 15. „ latirostris 15. „ niveirostris 15. „ . scabrosus 15. „ varius 14. Apatc capucina 13. „ canarii 66. „ sinuata 13. „ substriata 13. „ varia 13. A|)Ilis lanigera 63. „ lanuginosa 63. „ pectinatae 63. Apion l'uscirostre 16. „ onopordi 16. Apis centuncularis 55. A|)0(lei'es coryli 15. „ curculionoides 15. Arachniden 65. Aradlis brevicollis 62. „ depressus 62. Aspidiotus 64. „ Salicis 64. Balaniuuü eleplias 19. „ cinereus 19. Bergiiius taraariscis 3. Blutlaus 63. Bunibjx aesculi 45. „ antiqua 50. „ caja 50. „ coenobita 50. „ cossus 45. „ dispar 49. lagi 50. „ l'ascelina 50. „ gonostigma 50. „ monaclia 45. „ pityocampa 50. „ processionea 50. „ quadra 49. „ versicolora 50. ,, vinula 50. Bostrifhus abietis 36. „ acuminatus 30. alni 34. „ autügraphus 33. „ bicolor 33. bidens 31. 32. „ var. trepanata 32. „ binodulus 36. „ bispinus 31. „ cembrae 29. „ chalcographus 31. „ cinereus 34. coryli 33. „ cryptographus' 33. „ curvidens 31. „ dispar 40. „ domesticus 37. „ eurygraphus 38. t'agi 34. „ hondurensis 67. „ laricis 29. „ Lichtensteinii 35. „ lineatus 37. „ monographus 37. „ oblitus 30. „ perebeae 67. Namen vorzoichniss. 09 liiivtl'ii'llils fiiceae 36. „ pityograplnis 35. „ phimoriau 66. „ im.^illus 34. „ quadridfiKs 32. „ ramulorum 35. „ Saxesenii 38. „ sidncyanus 66. „ stenograplius 29. „ suturalis 29. „ tiliae 36. typograpliHS 28. „ villosiis 33. Hracliyoiiyx indigcna 19. BruiiUs llavipcs 3. Hlipccstis alfmis 5. „ angustula 6. „ berolineiisis 5. „ bilasciata 5. „ bigiiUata 6. „ coerulca 6. „ coryli 6. „ conspersa 5. ^ l'agi 6. „ integerriinii 6. „ mariana 5. minuta 5. „ nociva 6. ^ uovemmacuhita 5. „ octopunctata 5. „ olivacea 6. „ pratensis 6. „ praticola 5. „ quadripuiictata 5. „ Salicis 5. „ sexguttala 6. „ sinuata 6. „ iindata 5. „ nndecimmaculata 5. „ viridis 6. CalUdiuni abdominale 41. „ adspersuni 41. alni 41. „ bajuliis 41. ,. barbipes 41. ,, dilatatum 41. „ lemoratuin 41. „ fennicum 41. rusticum 41. „ striatum 41. „ variabilc 41. violaccum 41. Canlharis lusca 8. Capriconiia 40. l'arabnü 1. „ azureus 1. „ germanus 1. „ nanus 1. Caruliiis olisuk'liiH 1. (;ei-aml(y.\ pygmaeus 41. plrla-i„.s 1. „ qnadrilasciatus 43 (liuidrinoUilii.-i 1. „ revestitus 43. nilicorMi.>i 1. jj riibrotestaceus 43. ti'iciispidatii.'i 1. „ nificornis 43. Cai-poplülus scxpiisliilatiis 3 „ nisticus 42. Cai'todt're clongata 3. „ (Rh.) Salicis 43. lililoi-nüs 3. „ Salicis 43. C'('ci(l(im> ia bctulac (io. „ sartor 42. lagi 59. „ scabricornis 40. linibiluri|m.-< 6ll. „ scalari.s 42. praoco.^c 59. „ Scopolii 41. ('eraiiil)VX abdominalis 41. „ scutellatus 43. abbreviaUis 43. „ sericeoides 07. l adspersus 41. „ strialus 41. aedilus 42. „ sutor 42. alni 41. ^ umbellataruin 42. alpinus 41. „ variabilis 41. arietis 42. „ varius 42. bajiilus 41. „ violaceus 41. baltcatus 41. Cerylon liisteroides 3. barbipes 41. Cetoiiia aurata 4. bifasciatus 43. „ fastuosa 4. buprestoides 40. „ marmorata 4. cantharinu.'i 41. „ metallica 4. carcharias 42. ,, 8-punctata 5. " cerdo 40. Chermes laricis 62. curculionoidfs 42. Chrysochlamis rnücornis 60. coriarius 40. Clirysomola alni 44. dilatatus 41. „ armoraciae 44. „ dispar 43. „ aurata 44. r erythroptenis 43. „ bipunctata 43. ,_ faber 40. „ calmariensis 44. ^ fascicularis 42. „ capreae 44. ^ femoratus 41. 43. ,. cerasi 43. ^ fennicus 41. ,. concinna 44. „ galloprovincialis 42. coryli 43. ., griseus 42. crataegi 44. ^ liispidus 42. „ erucae 44. ^ indagator 43. „ flavicornis 44. „ Inquisitor 43. „ üavilabris 43. ^ Köhleri 41. „ llavipes 44. ^ laevis 43. ■■ fulva 43. ^ lusitanus 42. gemina 43. „ mixtus 42. „ helxines 44. „ mordax 43. „ interrupta 43. ,, moschatus 41. „ labiata 43. ^ muricatus 42. „ lapponica 44. „ mysticus 42. „ longicollis 43. ,j nebulosus 42. lytliri 44. „ nlgripes 43. „ niai'ginata 43. ,, oculalus 42. „ moraei 43. ornatus 42. „ nilidula 44. ovalis 42. „ ochrostoma 43. ,j perforatus 42. „ olcracea 44. „ populncus 42. „ olivacea 44. ^ praeustus 42. ,. pini 43. „ pupillalns 42. " piidcola 44. 70 Naineiiverzeicliniss. (llll-.\sipllirlu inisilhi 43. „ LiiiudripiuicIiiUi 13. ,, qiiadripiislulata 4S. „ qiK'rcc^toriini 44. „ qiiinquepiinctaUi 44. i'iifipe.-^ 43. .sciitL'llai'is 43. „ sexpiiiictata 43. „ smaragdina 44. „ siibspinosa 43. „ tibialis 44. „ tremulae 43. „ viburni 44. „ viminalis 44. „ violacea 44. „ vitellinae 44. „ vittata 43. „ •viilgaüssima 44. Cicadil sangiiiiiolenla 6Z. „ ro.sae 62. Cicindi'la 1- „ campestris 1. germanica 1. „ hybrida 1. Licones variegatus 2. Cimex 62. eis bidentulus 13. „ l'estivus 13. Cistcla atra 14. „ axillaris M. „ barbala 14. „ ceramboides 14. „ Doiiblieri 14. „ Immeralis 14. Cladins uncinatus 57. Clernis alvcarin.s 9. „ lormicarius ü. „ mutillarius 9. „ personatus 9. „ 4-inaculatiis 9. „ univittatiis 9. Clythra quadripunctata 43. ClytllS arietis 42. „ mysticus 42. „ ornatus 42. rusticus 42. Coccinella bipiistulaUi 44. „ quadripustulata 44. CO('CllS racemosus 63. „ variegatus 63. „ variolosus 63. Coccyx Mulsantiana 52. Colobicus emarginatus 2. Colydillin elongatnm 3. „ tilitbruie 3. „ lütidum 3. „ sulcatum 3. Conopalpus testaceus 14. Corticaria deiitieiihita 3. Corypliiiim angusticolle 2. Cossoiuis cylindricus 21. „ linearis 21. „ parallelepipeda.s äl. Crioi'l'I'is scutellaris 43. „ siibspinosa 43. ('ryptufcplialus bipunctaliis 43 „ coryli 43. „ tlavilabris 43. „ i'iilvus 43. geminus 43. „ interriiptus 43. „ labiatus 43. ,, marginatus 43. „ Moraei 43. „ ochrostoma 43. „ pini 43. „ pusilliis 43. ,^ qiiadripustiilatiis 4.'j. „ nifipes 43. „ sexpunctatus 4-1 vittatus 43. Oryplobypniis miimtissiimis 8. Cryptopliagiis abietis 3. Cryptorhynchus lapathi 19. Ctenophora atrata 60. ClKüijus ater 3. „ clematidis 3. „ depressus 3. „ dermestoides 3. „ Dufourii 3. „ duplieatus 3. „ monilis 3 „ sanguinolentiis 3. Clll'culio abietis 18. 19. „ aeqiiatiis 19. „ aini 20. „ aquitaniis 21. „ arborator 17. „ ater 17. avellanae 20. „ brassicae 19. „ briinnipes 17 „ cinereus 19. „ crassirostris 21. „ cylindricus 21. „ cylindrirobtris 21. „ dniparum 19. „ elephas 19. „ l'agi 20. „ hercyniae 19. „ liispidus 19. „ hypocrita 20. ilicis 20. „ indigena 19. „ iris 17. „ lapathi 19. Clll'ciiliu linearis 21. „ lonicerae 20. iymexylon 21. „ majalis 19. „ mali 17. „ melanoceplialiis 19. „ micans 17. „ mollis 17. „ montanus 17. „ mustela 17. „ notatiis 18. „ oblongus 17. „ ovatus 17. „ parallelepipediis 21 „ piceae 19. „ pineti 18. pini 18. 19. „ poraoriim 19. „ populi 20. „ porcatus 21. „ pnnctulatus 21. „ pyrenaeiis 20. pyri 17. „ quercus 20. „ roboris 19. „ rusci 20. „ Salicis 20. scanieus 19. „ scutellaris 21. semirufiis 21. „ sericeus 17. „ splendidus 17. „ Stigma 21. strangulatus 21. taeniatus 19. „ truncorum 21. Ulmi 19. „ varians 19. „ variegatus 19. „ vespertinus 17. „ vorax 19. Cynips aptera 58. „ cultellator 58. Das.ytes coeruleus 8. „ flavipes 8. „ pini 9. Denops personatus 9. Dei'incstes bicolor 3. „ holosericeus 3. „ serra 3. „ undatus 3. „ vulpinus 3. Diiiaraea aequata 2. „ immersa 2. Diplocoelus l'agi 9. Diplosis 60. Dirvaea tenuis 14. „ Vaudoueri 14. NiinirnviTzoicliIiiss. 71 Ditoni.i cronat« 2. nori'iitonia Unviconiiü 13. rubeiis 13. l)oi'.\ Iiniliis majalis 19. punctalii.s lil. soanicus 1!). „ taenialus 1!). „ variegatus 19. „ vorax 19. Droniiiis 4notalii.