"A nr —9* Lehrbuch der Botanik für Forſtm nebſt einem Anhange; änner, Die Holzgewächſe Deutſchland's und der Schweiz, unter Zufügung einiger beſonders häufig eultivirten ausländiſchen Arten, nach der analytiſchen Methode bearbeitet von Dr. E. Ph. Döbner, k Profeſſor der Naturgeſchichte und Chemie an der f, Gentral-Forftlehranftalt zu Aſchaffenburg, Mitgliede der f. botanifcyen Gefellihaft zu Negendburg, der Wetterauifchen Geſellſchaft für die gefammte Naturfunde, der Gefellichaft der Naturforfcher und Merzte zu Jaſſy, und verfciedener anderer naturwilfenichaftlicher Vereine, weite verbeilerte Auflage. Ajchaffenburg, N a TERRA I) 1858, LIBRAR' NEW YOR BOTANKAL GARDEN * IB Vorrede. wi BO7 ANK y UARDEN. Indem ich dieſes Buch dem Publikum, und namentlich den Forſtwiſſenſchaft ſtudirenden jungen Männern übergebe, glaube ich einem wirklichen Bedürfniſſe abzuhelfen, da bis jetzt kein Lehrbuch der Botanik vorhanden iſt, welches gleichzeitig hinlängliche Be— lehrung über die Organiſation und das Leben der Pflanzen nach dem jetzigen Stande der Wiſſenſchaft, ſowie eine genaue Be— ſchreibung der forſtlich wichtigen Pflanzen darbietet. Die vorhandenen Lehrbücher der Forſtbotanik ſind theils ver— altet, und namentlich die darin abgehandelten Lehren über Organo— graphie und Phyſiologie der Pflanzen nicht mehr dem jetzigen Stande der Wiſſenſchaft entſprechend, während doch gerade für den Forſt— mann, deſſen hauptſächlichſter Beruf in ſorgfältiger Erziehung und Pflege von Pflanzen bejteht, eine möglichjt genaue Kenntniß der Lebensericheinungen und des inneren Baues der Pflanzen von größter Wichtigkeit iſt; theils behandeln viejelben eben nur die unjere Wälder bildenden over bei ung in den Wäldern vorfommen= den Pflanzen. Da aber die Botanik einen jo wejentlichen Theil der Hülfswillenichaften des foritlichen Studiums bildet, ja eine Ser hauptſächlichſten Grundlagen deſſelben iſt, ſo glaube ich auch, aß man von einem jtudirenden Forjtmanne ein tieferes Eingehen ‚in dieſe Wiljenjchaft verlangen kann, und bin daher bei Bear- “Beitung vorliegenden Buches von der Anficht ausgegangen, daß .. IV fich derjelbe nicht nur hinlängliche Kenntnifje über ven Bau, das Leben und die Entwidelungsgejchichte der Pflanzen, insbejondere der forftlichen Eulturgewächje eriverben, und die Fähigkeit aneignen müſſe, legtere in allen Lebensperioden genau von einander unter- jcheivden zu fünnen, jondern daß ihm auch jene Bilanzen nicht ganz fremd fein Dürfen, welche Nahrungsmittel für Menſchen und Ihiere liefern oder anderweitige Bedürfniffe des Menjchen jtillen, und deßhalb theil® im Freien gejammelt, theils auf Beldern und in Gärten ceultivirt werden, ſowie jene, welche gleichlam als Luxus— artikel zur Verfchönerung unferer Gärten und Parkanlagen bei- tragen, oder giftige Eigenjchaften haben, oder als Arzneimittel gefammelt werden; und endlich auch jene Pflanzen ferner Welt theile, welche uns die vorzüglichiten Eolonialwaaren liefern, oder die fich Durch fonftige merkwürdige Eigenjchaften, Größe, Farben— pracht ꝛe. beionders auszeichnen, Dieß ift auch der Grund, warum das Buch, welches zum Zwecke haben joll, jungen Forſtmännern die Gelegenheit zu bieten, fich Die oben angedeuteten Kenntnijje in der Botanik, und zwar nach Den neuejten Unterfuchungen und Erfahrungen, verichaffen zu können, nicht Lehrbuch der Forjtbotanif, fondern Lehrbuch der Botanif für Forſtmänner betitelt wurde. Bei Bearbeitung deſſelben wurden vorzüglich die neuejten botanijchen Werke von Schleiden, Hugo Mohl, jowie Die treffliche Naturgefchichte der forftlichen Culturgewächle von Th. Hartig 2. benugt. Die angehängten Bejtimmungstabellen, in welche ich alle in Koch's Taſchenbuch der Flora Deutjchland’3 und der Schweiz aufgeführte Holzgewächle, ſowie einige bei uns beſonders häufig eultivirte Bäume aufgenommen haben, jollen dem jungen Forftimanne die Möglichkeit verichaffen, die aufge fundenen Holgpflanzen ſchnell und ficher bejtimmen zu können, um ihn dadurch noch mehr zum Studium der Botanif anzueifern. V Dephalb wurde auch die Einrichtung getroffen, daß diefe Tabellen für fich gebunden und daher ohne Beichwerde auf Exeurfionen mitgenommen werden fünnen, um fich jogleich an Ort und Stelle Gewißheit über eine aufgefundene Pflanze verschaffen zu fünnen, Da aber in diefen Tabellen die ſpezifiſchen Unterfcheidungsmerfmale der betreffenden Gattungen und Arten genau hervorgehoben find, jo wurden diejelben im vorangehenden Texte oft nur kurz berührt. Sp möge denn dieje Arbeit insbejondere den angehenden Forit- männern zur Belehrung und Aneiferung dienen und ihr bei den Männern vom Fache eine nachfichtige Beurtheilung zu Theil werden. Alchaffenburg, Februar 1853. i Dr. Dobner, Vorrede zur zweiten Auflage. Bei Bearbeitung dieſer zweiten Auflage habe ich nicht nur die Bemerkungen, welche von Sachkundigen in den Beurtheilungen der erſten Auflage gemacht wurden, in Betracht gezogen, ſondern bin auch bemüht geweſen, die Reſultate der neueſten Forſchungen getreulich zu benutzen, ſo daß ich glaube, dieſelbe nicht mit Un— recht eine verbeſſerte genannt zu haben. Die beigefügten Beſtimmungstabellen für die in Deutſchland wild wachſenden Bäume im winterlichen Zuſtande werden, wie ich hoffe, insbeſondere den jungen Forſtmännern eine willkommene Zugabe ſein, indem denſelben dadurch die Möglichkeit geboten wird, die Bäume auch im entlaubten Zuſtande durch beſtimmte Merkmale von einander unterſcheiden zu können. So übergebe ich denn dieſe zweite Auflage der Oeffentlichkeit mit dem Wunſche, daß ſie dieſelbe günſtige Aufnahme und rück— ſichtsvolle Beurtheilung finden möge, welche der erſten Auflage bei mit der Wiſſenſchaft vertrauten Männern zu Theil wurde. Aſchaffenburg im Juli 1858. Der Verfaſſer. Snhaltsverzeichniß. Finleitung. Begriff der Pflanze . Bedingungen des Pilangentehens Boden . . a Wafler Quft . Licht . Wärme Eleetrieität Allgemeine Botanik. Erſter Abſchnitt. Pflanzengeographie. Vertheilung der Pflanzen nach den Vertheilung der Pflanzen nach der Höhe über Dem riss! Standort der Pflanzen Zweiter Abſchnitt. Drganograpbie. Von den Glementarorganen . Bellen . . ; Freie Zellenbildung . Zellenbildung durch Eu ung Baferzellen . Borenzellen . Tüpfelzellen Nepzellen Spiralzellen Ningzellen . Sefähe .» . Spiralgefäße Ringgefäße . Netzgefäße Porengefäße . Setüpfelte Gefaͤße Treppengänge Sn Kurzgegliederte Röhren . Seite PD o Seite Rerbindungen der Glementarorgane Dberhautgemebe — Korfgewebe . Nahrungsgemwehe . Leimgemebe . Tilggemebe Bildungsgewebe Baitzellen Holzzellen Gefäßbündel ah BZwifchenzellenbildungen . Awifchenzellengänge Awijchenzellenräume Luftbehälter tie Behälter —— Sitten. — Softbehälter Saftgänge —* Delgänge, 44.48 Gummigänge — Milhjaftgänge . Harzgange i Von den sufammengefigtn Or: ganen } Oberhaut Epithelium Epiblema Epidermis Appendieuläre Bildungen der Dberhaut . 0% Papillen. Haare Borſten EURE Stachehnhnhnnnn Warzen Drüſen Brennhaare . Wurzelknospen Stammknospen Organiſation der Phanerogamen Wurzel . A NR Adventivmwurzeln 24 SEENGeKBR 7 5 MWurzelftof . . Knollenſtock. ER Awichel "sauer, Scholle. RR: Tracht der Bäume . Dauer des Stengeld > Drganifation be Stengels Stengel der Be Mar Solzföryer . En DErDiEHDIA ug urn Frühlingsholz Kernbolg Sen Splint "7 EA Rinde DR 2 MER: Ale ern SDrier, Leverforf . A Semeiner Kork Borfe. . R Froſtriſſe Wurzelkrebs — Sonnenbrand . .. Linjendrüfen Markitrahlen Sruppirung der Hölzer } ' Wachsthum des Stengels . Bon der Neberwallung Stengel der Monpfotyledonen . Blatter % rmx. —— Laubblätter — Aeee Dlattfläche . 3 Nebenblätterr . Ran Stellung der Blättr . Entwickelung, Wachsthum und Dauer der Blätter . Knospen a — Endknospen F Blattachjelfnospen . Beiaugen . J Kleintnospen . . . .» Adventivfnospen Knospenblattlage Bon den Blüthen.. . Deckblätter und Deitblättchen Sruchtbecher Hüllkelch Blüthenſtand. Begränzter. Unbegrängter Die, Bluthe .. Scala Bläthenfnodpenlage — Außenfelh . J Kelch. Blumenkrone Nebenfione , . . .» Staublätter ge Staubfden . .. Staubbeutel — Blüthenſtaub Nebenſtaubfäden Stempel Rarbee Griffel ST Fruchtfnoten ni Samenfnoöpe . . . Sruchthülle . Keim . — Sameneiweiß . . Samenfchale Sum Kir Frucht Drganijation der Kryptogamen Ernährungsorgane der Zellen- Kıyptogamen .» Grnährungsorgane der Gefäf- Kryptogamen . . Bortpflanzungsorgane der Zel⸗ len-Kryptogamen E Bortpflanzungsorgane der Se: faß-Kryptogamen . a Dritter Abſchnitt. Phyſiologie. Von der Ernährung der Pr GEndosmofe . . Exosmoſe . - 2 Von den affimilirten Stoffen . Bon den Ereretionen und Se: eretionen “ir. Bon der Vermehrung der Pflanzen Durch Sporen und Samen . Durh Thellung » .. Veredelungsmethoden . » Vierter Abſchnitt. Syitemfunde. Art: 712, 22 NR Abart —— Unterart . Abänderung Gattung . Ordnung Glelen 28 Künftliches Syſtem Natürliches Syitem . Ueberficht des Linne’fchen Syſtems Schlüſſel zum Syſteme Juſſieu's Schlüſſel z. Syſteme De Candolle's Schlüſſel z. Syſteme Endlicher's Seite 120 120 121 122 123 124 124 124 125 128 132 132 133 134 134 134 140 141 141 148 153 161 166 166 177 162 184 184 191 193 195 195 195 195 195 195 195 195 196 196 199 202 203 ZZ. 4 1 a — Spezielle Botanik. Erfte Abtheilung. Amweifamlappige Gewächje. Phanerogamen. Erſte Claſſe. Erſte Unterelaſſe. Thalamiflorae. Drdnung Ranunculaceae Ordnung Berberideae Nymphaeaceae Papaveraceae Cruciferae . Capparideae Cistineae Polygaleae Büttneriaceae Alsineae Lineae , Malvaceae Bombaceae Tiliaceae . Acerineae , Hippocastaneae . Magnoliaceae Ampelideae Balsamineae . Oxalideae . . Rutaceae Zygophylleae . Aurantiaceae . Ternstroemiacenre Zweite Unterclajje. Calieiflorae. Celastrineae Rhamneae . Terebinthaceae Papilionaceae . Caesalpinieae Amygdaleae Rosaceae Pomaceae , Gr santliene ; Granateae , Önagrarieae Tamari:eineae Philadelpheae. Myrtaceae . Cueurbitaceae Grossularieae . Saxifrageae Umbelliferae . IX Seite Ordnung Araliaceae , Corneae Loranthaceae . Caprifoliaceae Stellatae Valerianeae Compositae Vaceinieae . Ericeineae Pyrolaceae Monotropeae . Dritte Unterclaffe. Corolliflorae. Ordnung Ebenaceae . Sapotaceae Aquifoliaceae . Oleaceae Jasmineae Strychneae Äsclepiadeae . Apocyneae Gentianeae Cuscuteae . Borragineae Solaneae Bignoniaceae . Verbasceae Anthirrhineae Labiatae Verbenaceae Primulaceae Vierte Unterelaſſe. Monochlamydeae. Ordnung Chenopodeae . Polygoneae Thymeleae Laurineae . Myristiceae Elaeagneae Aristolochieae Empetreae Euphorbiaceae Urticeae Cannabineae . Artocarpeae Celtideae Ulmaceae . Piperaceae Juglandeae Cupuliferae Salicineae . Betulineae . Balsamifluae . Mpyriceae Coniferae . Aweite Claſſe. Einfamlappige Gewächſe. Ordunng Potameae . er Lemnaceae Aroideaewe er Orchideae . — Amomeae . " Musaceae * Irideae . - Mi Amaryllideae . ’ Bromeliaceae . " Asparageae — Liliaceae r Colchicaceae . N Palmae Re Juncaceae . 7 Cyperaceae 7 Gramineae Zweite Abtheilung. Kryptogamen. Dritte Claſſe. Gefäß-Kryptogamen. Ordnung Equisetaceae . Filices . Lycopodiateae " " Seite 345 345 345 346 347 347 348 348 349 349 350 351 351 352 353 354 360 360 362 Ordnung Musei „ Hepaticae . Vierte Claſſe. Zellen - Kryptogamen. Ordnung Lichenes 2 Algae N Eungiy er: Mehlthau Honigthau Rußthau Rothfäule Weißfäule Kernſchäle Namen- und Sach— Negiſter Anhang. Die Holzgewächſe und der Schweiz .. I. Beſtimmungs— Tabelle Familien II. Beitimmungs - Tabelle Gattungen und Arten III. Beitimmungs = Tabelle ee in den Wäldern Deutjch- land’3 wild vorkommenden oder eultivirten Bäume im N Spnaure Regiſter Seite 362 363 364 367 61 69 - Einleitung. Begriff der Pflanze. — Pflanzenkunde over Botanit iſt derjenige Theil der Naturgefchichte, welcher uns die Pflanzen nach allen ihren Beziehungen kennen lehrt; fie ift der Inbegriff aller Kenntniſſe von den Pflanzen. Bilanzen aber find belebte oder organifche Wefen, die weder der willfürlichen Bewegung fähig find, noch empfinden, ſo daß fich ihre Kebensäuferungen nur auf zwei Hauptverrichtungen bejchränfen, nämlich die Aufnahme von Nahrung, Ernährung, und die Fortpflanzung oder Vermehrung. Die Pflanzen find jtetS mit einem Theile ihres Körpers an der Erde oder an anderen Körpern befejtigt ohne ihren Standort verändern zu können, und find daher auf die Nahrung allein ange wiejen, welche jie hier finden, da fie nur, indem fie wachien, Diejelbe gleichjam weiter aufzufuchen im Stande find. Cie fünnen ihre Nahrung nur im luftförmigen oder flüſſigen Zuftande aufnehmen, und zwar gejchieht dieß an vielen Stellen ihres Körpers. Sie wachjen ihr ganzes Leben hindurch, wobei fie bejtändig die zu jeder Lebensthätigfeit bejtimmten Organe erneuen und die Anzahl derjelben vergrößern. Die im Pflangenreiche vorherrſchende Farbe iſt Die grüne. Thiere und Pflanzen ftehen in inniger Wechielbeziehung zu einander ; aber das Pflanzenreich ift ſelbſtſtändiger, da die Pflanzen unmittelbar aus dem Boden und der Atmofphäre ihre Nahrung entnehmen fünnen, während die Exiftenz der Thiere von dem Vor— handenſein der Pflanzen abhängig iſt. Nicht minder ift die Exiftenz der Menjchen durch Die Pflanzenwelt bedingt, indem diejelben nicht nur unmittelbar oder mittelbar ihre Nahrung aus dem Pflanzen— Döbner, Kehrbuc der Botanif ıc. 2, Aufl, 1 2 reiche Schöpfen, ſondern auch, abgejehen hiervon, die Erhaltung und Bervolliommnung des Menſchengeſchlechts nur unter der Bedingung des VBorhandenjeins der Pflanzen denkbar ift. Auch übt Die Vege- tation einen großen Einfluß auf das Anjehen einer jeven Gegend, die klimatiſchen VBerhältniffe, ven Feuchtigfeitzzuftand, und ſomit auf die Fruchtbarkeit und Bewohnbarfeit derſelben aus, Bedingungen des Planzenlebens. — Die Hauptbedingungen des Lebens und Gedeihens der Pflanzen find: Der Boden, das Waſſer, die Luft, Licht und Wärme. Boden. — An dem Boden haftet die Pflanze, während er zugleich für fie einen großen Nahrungsbehälter bildet, aus welchem ſie mitteljt der Wurzeln die für fich tauglichen Nahrungsſtoffe zieht. Diefe Nahrungsitoffe find theils wirkliche Beſtandtheile des Bo— dens, theils werden ſie in demjelben Durch Verwejung organifcher Körper erzeugt oder von demſelben aus der Atmoſphäre aufge nommen. Da aber verichievene Pflanzen oft auch verichtedene unorganiiche Nabrungsitoffe und dieſe in verjchiedenem Maße be= dürfen, jo beherbergen im Allgemeinen auch wejentlich verſchiedene Bodenarten verfchiedene Pflanzen, und gedeihen verichtenene Pflan— zen auf ein und demjelben Boden nicht gleich gut; zumal, da von der chemifchen Beichaffenbeit des Bodens auch feine phyſikaliſchen Eigenjehaften zum großen Theile bedingt werden, Bon bejonderem Einfluſſe it die Bodenbefchaffenheit auf das beſſere over jchlechtere Gedeihen der Fünftlich angebauten Gewächle, und wo es Daher darauf ankommt auf möglichit Eleinem Raume bejtimmte Pflanzen in größter Volliommenheit und Menge zu erziehen, da wird Die Bodenmifchung von der größten Wichtigkeit, und e8 muß daher dann die Bodenart für jede Pflanzenart auf bejtimmte Meife gewählt und verbeffert werden. Waſſer. — Das Waffer it der Träger der Nahrungsftoffe, es löſt diefelben auf und führt fie ven Pflanzen zu, während fich zugleich feine Beitandtheile mit denen der Nahrungsitoffe verbinden, und fo unmittelbar zur Entjtehung und zum Wachsthume ver Pflanzen wejentlich beitragen. Das Waſſer bildet die Grundlage des Pflanzenſaftes und trägt durch feine Verdunftung zum Auf fteigen deſſelben bei; daher hindert zu wenig Feuchtigkeit das Wachsthum der Pflanzen, während gänzlicher Mangel an Feuchtig- keit dag Abſterben derſelben unmittelbar zur Folge hat. So bringt 3 die heiße, regenfreie Jahreszeit in den Tropengegenden ähnliche Erjeheinungen hervor, wie bei uns die Winterfälte. Zu viele Feuchtigkeit wirft jedoch auch nachtheilig, indem dadurch die Blatt bildung auf Koften der Blüthenbildung vermehrt und endlich der Tod der Pilanze durch Fäulniß herbeigeführt wird; indejjen ver— halten fich in diefer Beziehung verſchiedene Pflanzenarten wejentlich verſchieden, und ſelbſt eine und diefelbe Pflanze verträgt und bedarf in ihren verjchtedenen Lebensperioden verichiedene Mengen von Feuchtigkeit. Luft. — Die Luft wirkt theils als Träger von Nahrungs— stoffen (Kohlenfaure, Ammoniak), theils, wie das Waſſer, mittel- bar, indem durch fie die Verwefung des Humus und alſo vie Bildung von Kohlenſäure bedingt wird. Kohlenſäure ijt aber Die Form, in welcher hauptlächlich der Koblentoff von ven Pflanzen aufgenommen wird, gleichwie der Stiejtoff hauptiächlich nur in Verbindung mit Waflerftoff, als Ammoniak, der Pflanze zur Nahrung dient. Im Innern der Pflanze werden dann dieſe Stoffe namentlich unter Einwirkung des Lichtes zerſetzt und theilweiſe duch die Spaltöffnungen wieder ausgejchteden. Bewegte Luft wirkt, wenn fie nicht zu heftig ift, Durch Beförderung der Aus— dünftung vortheilhaft auf Die Pflanzen ein. Auch feimt fein Same ohne Zutritt der Luft, weil Sauerftoff zur Entwidelung des Keime unentbehrlich ift. Licht. — Das Licht Scheint hauptjächlich Die im Pflanzenfafte ftattfindenden chemifchen Prozeſſe zu bedingen, dadurch Die Be— fejtigung des ganzen Pflanzengewebes zu befördern, fowie einen raſchen Saftwechjel und vie Ausſcheidung eigenthümlicher Stoffe zu veranlaffen. Nur unter der Einwirkung des Lichtes wird Die aufgenommene Kohlenjäure zeriegt und der Kohlenſtoff aſſimilirt, wovon wieder die grüne Farbe der Pflanzen abhängig iſt. Daber ericheinen auch nur jene Pflanzentheile grün, welche dem Lichte ausgejegt find, und verliert jede Pflanze ihre grüne Farbe und wird bleichjüchtig, wenn ihr längere Zeit das Licht entzogen wird. Uebrigens bedürfen die verſchiedenen Pflanzen zu ihrem Ge— deihen theils einer jtärferen, theils einer ſchwächeren Einwirkung des Lichtes, manche gedeihen nur im Schatten, andere müjjen der direeten Einwirkung des Lichtes ausgeſetzt fein, und manche Para— fiten, welche den Kohlenstoff nicht oder nur theilweiſe aus der erften 1* 4 Duelle empfangen, bepürfen jelbjt nur einer verhältnißmäßig ges ringen Lichteinwirkung. Hierin Scheint auch vorzüglic) der Grund zu liegen, warum reine Eichen und Birkenwälder ſich zeitig licht jtellen, während dieß bei Buchenwäldern und anderen nicht ver Fall it, indem Eichen und Birken zu ihrem Gedeihen mehr Licht zu erfordern jcheinen, als Buchen, und daher Diejenigen Bäume, welche zu ſtark bejchattet werden, abjterben; ferner, warum man bei z.B. aus Buchen und Eichen gemijchten Wäldern ſtets Sorge tragen muß, daß die Eichen nicht von den Buchen überwachen werden. Ber manchen Pflanzen ift zu ihrer vollfommenen Ent- wicelung ſogar auch Die Art Des Kichtes von Weſenheit; jo Scheint die vollfommene Entwidelung und Fruchtbidung mancher Mooſe und anderer Kıyptogamen nothwendig bedingt zu jein Durch das grüne Licht, welches die Blätter der Waldbäume refleetiven. Im Dunkeln kehren die Blätter und Blüthen jehr vieler Pflanzen in jene Lage zurück, welche fie inne batten, als fie noch von den Knospenſchuppen bedeckt, allo vor der Einwirkung des Lichtes ges jchligt waren. Diefe Ericheinung bezeichnet man mit dem Ausdrucke Pflanzenſchlaf. Auch auf gewiſſe Ausfonderungen ift Das Licht von Einfluß, weßhalb manche Blütben im Dunkeln ihren Gerud) verlieren. Es gibt aber auch Pflanzen, auf welche das direete Sonnenlicht die umgekehrte Wirkung Aufert, jo daß dieſe nur Abends ihre Blüthen öffnen und nur Nachts Wohlgeruch ſpenden; wieder andere entfalten ihre Blüthen nur bei mäßigem Sonnen- (tchte, Morgens und Abends, und bleiben jowohl bei der Nacht, als auch bei hellem Sonnenlichte geichloffen. (Auf dieſe Erſcheinungen gründete Linné feine Blumenuhr). Achnlich wie das Sonnenlicht wirkt auch Fünftliche Beleuchtung. Wärme. — Die Wärme tft ebenfalls von dem wejentlichiten Einfluffe auf das Leben der Pflanzen. Von der Wärme hängt zu— nächit die Nahrungsaufnahme durch die Wurzeln ab; fie fteigert das Aufiteigen des Saftes, indem fie die Verdunftung befürbert, unterhält die chemiſche Ihätigkeit im Inneren der Pflanzen und bewirkt unmittelbar die Streckung ver Zellen. Sie bedingt daher die Keimung und Entwidelung ver Pflanzen, insbejondere die Bildung und das Reifen ihrer Samen, ſowie das bei vielen Pflanzen jährlich ſich erneuernde Wachsthum, in welcher Beziehung jedoch jede Pflanze ihr eigenes Maß an Stärfe und Dauer der 5 Wärme bedarf. Manche Pflanzen verlangen zu ihrer jährlichen Vegetation eine länger andauernde, wenn auch niedrigere Tem— peratur, während andere dazu eine höhere, wenn auch von fürzerer Dauer bedürfen. Diek Verhältniß erklärt z. B. die Ihatjache, daß die Birkenwälder, die in Kappland höher nach Norden reichen, als die Gerjteneultur, in ven Gebirgen der Schweiz hinter Diejer zurück— bleiben, indem Die Birke zu ihrer jährlichen Vegetation eine höhere Temperatur, wenn auch nur von furzer Dauer, die Gerite Dagegen um zu reifen eine weniger hohe, aber länger andauernde Tem— peratur erfordert; ferner, daß auf den Eorvilleren Südamerika's, wo der Sommer lang, aber fühl it, die Baumgränze noch einmal jo tief unter Die Schneegränze herabfinkt, als in den nördlichen Breiten, während die Getreidearten, die nur eine länger anhaltende Mitteltemperatur von 7—8,9° O zu ihrem Gedeihen erfordern, Dort bis zu einer Höhe von 12,500° hinaufreichen. Es werden daher im Allgemeinen gegen die Pole hin und auf hohen Gebirgen Pflan- zen von kurzer Vegetationspauer, jelbjt wenn fie zu ihrem Gedeihen eine höhere Temperatur bedürfen, bejjer gedeihen, als jolche von langer Vegetationsdauer, wenn dieſe auch bei verhältnißmäßig niedrigeren Temperaturgraden noch gedeihen. Indeſſen ijt bei dieſen Verhältniffen auch die unter höheren Breitengraden wäh— rend des Sommers beveutendere Tageslänge, und aljo länger an— dauernde Lichteinwirkung gewiß von Einfluß. Die der Vegetation im Allgemeinen günjtigite Temperatur darf im Mittel jelbit in ven heigen Klimaten + 25° C nicht überfteigen, in den falten aber nicht unter einige Grade über den Gefrierpunft herabfinten. Auch der Kältegrad, welchen die verſchiedenen Pflanzen, ohne zu erfrieren, ertragen fünnen, ijt verjchieden, und hängt theils von der Indivi— dualität der Bilanzen ab, theils aber auch von befonderen Umſtän— den; namentlich ift eine Pflanze um fo empfindlicher gegen Froſt, je jaftreicher Diejelbe it und je wäljeriger Die Säfte find, während ſaft— arme Pflanzen und jolche, Die harzige Säfte ausſcheiden, ſelbſt ſtrenge Kälte in der Regel leicht aushalten können. In Folge diefer Verhält— nifje haben ſowohl die verjchienenen Negionen, als auch Die verſchiede— nen Jahreszeiten ihre eigenthümlichen Floren. Die Tropengegenden beherbergen die größte Pflanzenmenge, und im Allgemeinen nimmt die Zahl der Pflanzenarten, welche fich in einer Negion befinden, im geraden Verhältnijfe mit der Dauer der froftfreien Jahreszeit ab. — 6 Eigene Wärme befigen die Pflanzen nicht oder doch nur in jo ges ringem Grade, daß Die durch Diefelbe hervorgebrachte Temperatut- erhöhung durch die in Folge der Verdunftung jtattfindende Tem- peraturerniedrigung ausgeglichen wird; deßhalb find die Pflanzen auch mehr den Einwirkungen des Temperaturwechſels der Atmo— ſphäre ausgejeßt, al8 die Thiere. Nur manche Blüthen, 3. B. der Arviveen, und feimende Samen zeigen eine bedeutend höhere Tem— peratur, als die umgebende Luft, was aber wohl in den hierbei itattfindenden chemischen Prozeſſen feinen Grund bat. Elektrieität. — Der Einfluß der Eleftricität auf die Pflanzen ift noch wenig bekannt, obgleich derſelbe nicht bezweifelt werden darf, und Bäume mit vielen Ziweigipigen gewiß viele Elek— trieität aus der Luft anziehen. Die Lehre von den Pflanzen oder die Botanik zerfällt nun, je nachdem fie fich nur mit den allgemeinen Eigenjchaften der Pflan- zen, ihren Lebensverrichtungen ze. bejchäftigt, over fich ſpeeiell Die Naturgefchichte der einzelnen Arten und ihre Unterfcheidung von einander zum Vorwurf macht, in zwei Abtheilungen, nämlich in die allgemeine und die ſpecielle Botanif. Allgemeine Botanik. Die allgemeine Botanik zerfällt in vier Abjehnitte, nämlich: 1) in die Lehre von den Standorts-Verhältniſſen und der durch die Himatiichen und Bodenverjchiedenheiten bedingten Verbreitung der einzelnen Pflanzenarten und Familien über die Erdoberfläche, Pflanzengeographie; 2) in die Lehre von der organiichen Zus ſammenſetzung, inneren Struetur und äußeren Form der einzelnen Drgane, nebit ihrer Entwidelingsgeichichte, Organograpbie; 3) in die Lehre von den Lebensverrichtungen der Bilanzen und ven Bunctionen der einzelnen Organe, Pflanzen-Phyfiologie; und 4) in die Lehre von der Elaffifieation der Bilanzen, Syitemfunde. Erſter Abſchnitt. Pflanzengeographie. Da die zum Gedeihen der Pflanzen erforderlichen Bedingungen, namentlich Feuchtigkeit und Wärme, in verſchiedenem Verhältniſſe über die Erdoberfläche verbreitet ſind, ſo wird dadurch auch eine Verſchiedenheit der Pflanzenwelt in den verſchiedenen Regionen der Erde bedingt. Unter dem Aequator, bei faſt gleicher Temperatur das ganze Jahr hindurch, tritt bei hinlänglicher Feuchtigkeit fait nie ein Stillſtand im Wachsthume der Pflanzen ein; je größer aber der Unterſchied der Tageslänge am längſten und kürzeſten Tag wird, deſto mehr ſinkt die mittlere Jahrestemperatur und deſto länger dauert auch die winterliche Unterbrechung in der Entwicke— e 8 (ung der Gewächſe, jo daß nahe an den Polen alle Vegetation aufhört. Es bilden fich daher vom Xequator bis zu ven Polen bejtimmte Erdgürtel mit verjchiedener Temperatur und deßhalb auch verichiedener Vegetation, indem jede Pflanze ein verſchiedenes Map an Stärke und Dauer der Wärme zu ihrer Entwiedelung erfordert. Die heiße Zone erzeugt Palmen, die vorzüglichiten Ge- würze, Zuckerrohr 2, während unfere Wald- und Obitbäume, unjer Getreide ze, Dort eben jo wenig, wie im hohen Norden, fortfommen. Da aber jede Pflanze zu ihrer Entwiecelung ſowohl eine be= jtimmte Höhe der Temperatur, als auch eine bejtimmte Dauer derjelben bedarf, jo kommt hierbei nicht nur Die mittlere Jahres— temperatur eines Drtes in Betracht, jondern vorzüglich auch Die Extreme der Temperatur an demjelben während des ganzen Jahres, und die mittlere Temperatur der einzelnen Monate und Sahreszeiten. Jede Pflanze muß daher auch ihre bejtimmten Gränzen auf der Erdoberfläche haben, innerhalb welcher fie wild wächit und gedeihen fann, und dieſe bejtimmen dann den Bezirf ihrer gengrapbiichen Verbreitung. Nur fehr wenige Pflanzen fommen unter allen Klimaten fort, wie 3. B. Die Vogelmiere Alsine media. Uebrigens üben neben dem Klima auch der Boden und mitunter ganz bejondere Dertlichfeitswerhältnifie bald mehr, bald minder Einflug auf das Vorkommen der Pflanzen aus; weßhalb oft ganze Pflanzengruppen faſt ausjchlieglich auf bejtimmte Landſtriche beſchränkt find, obgleich auch anderswo die klimatiſchen Verhältniſſe viejelben find. Aus demjelben Grunde find manche Pflanzen innerhalb ihres Verbreitungsbezirtes jehr häufig und faft unter allen Umſtänden anzutreffen, 3. B. mande Gräler, während andere nur an bejtimmten Localitäten und zuweilen nur auf einem ſehr beichräntten Naume vorkommen, z. B. Wulfenia carinthiaca, Braya alpina x. Nebjtvem hängt dag mehr over minder häufige Auftreten einer Pflanze auch von ihrer Indivi— dualität ab, indem manche Pflanzen ſelbſt unter den günftigjten Umjtänden immer nur vereinzelt vorkommen, während andere zuweilen in jolcher Maſſe auftreten, daß fie alle anderen Pflanzen faft ganz verdrängen, 3. B. das jogenannte isländijche Moos, Cetraria islandica, die Nennthierflechte oder Hungermons, Ceno- myce rangiferina, die Haide, Calluna vulgaris, die Heidelbeere, — 72 9 Vaceinium myrtillus ꝛc.; oder es Doch lieben, in großer Menge gejellig beifammen zu jtehen, 3. D. die Föhren, Fichten, Buchen ꝛc. Solche gefellig lebende Pflanzen find vorzüglich nur der gemäßigten und falten Zone eigen, während die Wälder der heißen Bone aus Hunderten verſchiedener Bäume zufammengejegt find. Auch unfere Wiefen, die der heißen Zone ganz fehlen, werden größten theil® durch das gefellige Zuſammenleben weniger Grasarten gebildet. Die phyſiſche Geographie theilt Die Erde in 15 verſchiedene Zonen, nämlich: Südl. u. nördl. Breite Mitteltemperatur. 1) in eine heiße Zone von . . 0—15° + 26—28° C 2) in 2 tropifche Zonen von . 15—23° + 23—26° „ 3) in 2 fubtropijche Zonen von 23—34° + 17—23° „ 4) in 2 wärmere gemäßigte Zo— nen — Bor; 34—45° + 12—17° „ 5) in 2 Tältere er * nen on 45580 + 6—12° „ 6) in 2 ſubarktiſche —— von 98—66° + 46° , 7) in 2 arktifche Zonen von . 66-—72° + 20 8) in 2 Polargonen . » . 72—90° — I Diefen Zonen entipricht auch Die ne der Gewächie, und die botanifche Geographie unterjcheidet daher eben ſo viele durch eigenthümliche Gewächsformen ausgezeichnete Charakter foren, als die phyſiſche Geographie Zonen. Jedoch iſt hierbei zu bemerfen, daß die Wärmevertheilung wegen der verjchiedenen Configuration des Feſtlandes nicht immer mit der geographiichen Begränzung übereinjtimmt, jo daß die Zone eine nach den Iſo— thermen etwas abweichende Gejtalt erhält, und daß dieſe Ab- weichung um jo bedeutender wird, je mehr man fich den Polen nähert. Im Allgemeinen ijt die Djtjeite ſowohl des alten, als neuen Continents fälter, als die Mejtjeite, daher Sibirien und Kamtſchatka einerjeit3 und Labrador andererfeits ein viel rauheres Klima haben, al3 Scandinavien und die Wejtküfte Nordamerika's Umgefehrt verhält es ſich auf der jünlichen Halbfugel, Die im Ganzen genommen etwas älter ijt, als Die nördliche, obgleich ſtellenweiſe die mittlere Kahreswärme eine höhere iſt, als unter den entiprechenden Breiten der nördlichen Halbfugel. — Küjten 10 und Inſeln zeigen, weil der Unterſchied zwifchen den Extremen ver Wärme geringer tft, ein gleichfürmigeres Klima, und beher- bergen deßhalb haufig Pflanzen, die im Innern der Continente unter ganz gleichen Breitegraden nicht fortfommen. Die größte Maffe und Mannigfaltigfeit der Formen, Far— benpracht und des Wohlgeruches bietet Die heiße Zone; fie ift charakterifirt Durch Urwälder mit riefigen Stämmen, dicht mit parafitiichen Farren, Orchideen ꝛc. bejegt und durch Schling- pflanzen unter einander verbunden. Palmen, Winzichilfe ze. in größter Menge, Auch Die tropiſche Zone beherbergt noch Palmen, Mus jaceen, Würzichilfe ze. nebjt baumartigen Gräfern und Farren, Feigenwälvdern und dergleichen. Sn der ſubtropiſchen Zone erreichen Die Palmen ihre Gränze; baumartige Gräfer, Mimoſen, Eycadeen find häufig; ferner Sträucher mit lederartigen Blättern 20.5; auch treten zuerjt gejellige Pflanzen, vorzüglich in Neubolland auf. Die wärmere temperirte Zone zeigt auf der nörplichen Halbfugel immergrüne, ſehr verichiedenartige Laubhölzer mit Neben, Bignonien und dornigen Nojen, Kräuter und Sträucher mit Stacheln und ſchönen Blüthen und auch bie und da Wiefen. Auf der jünlichen Halbfugel ſtrauch- und baumartige Gräjer und Farren mit jehmarogenden Orchideen, Myrten und Mimoſen. Sn der fälteren temperirten Zone treten auf der nördlichen Halbfugel Laubwälder aus Buchen, Eichen u. dal. neben Nadelwäldern, ausgedehnte MWiefen, große Haiden mit Calluna vulgaris, und Moore mit Torffträuchern, wie Andro- meda polifolia, Ledum palustre x. auf. Auf der füdlichen Halbkugel werden unjere Laubhölzer Durch immergrüne Arten er jegt; zum Theil fehlt aber die Baumvegetation gang, und nur Sträucher von 455“ Höhe dehnen ſich waldartig aus; ausge dehnte Wiejen finden ſich auch bier, jowie Moore, Die aber mehr mit Mooſen und Kräutern, ala mit Sträuchern, bewachlen find. Die ſubarktiſche Zone zeichnet fich Durch Vorherrſchen der Nadelhölzer aus; unter den Laubhölzern find hauptſächlich Birken und Weiden häufig, während die Buche nur noch an ihrer Gränze erſcheint. Wiefen find vorhanden und ganze Streefen Landes werden von der isländiſchen Flechte überzogen. ek RE ——— J 9 Be * hi — A parien. ER { en ne — gr a peter Nr x re Air ARE 344 F rare IE EI Bag en oe akt BEIEDIBUN SHE Gt. ir ae RT, Re ni — rn Ban —— — "N l u x fi | N « I Eurer } nt » & r * — * ' i n F 1 153 14 J > x . ’ ; i k . / \ hi, ’ * > Pur | iM ⸗ IR ’ . 2.25 £ MIST d Fr ’ J + . Pr + I ’ di, i rm - Tut g f ib ü r EZ a9 1 AI M N r j4 ENDE IE Bir at Laer. r er. 4 —34 7 na m Mur IE? 1 nr . 4 +) 424 ” n 4 1 J rs bh ld: u #193 J Ta ri a. ar hl. wir ta; 3 — an und ıY4 U in14% i F Ba ö en ar Mantägun. Bi # ie ——— —— 4 h > Va EN EDEN als? EIER IR NE NEIEN. 15200 ae Sat 13300 13300 13300 Tec 1400 11400 11400" 11400° 1°C 9500 9500 9500* 9500 * 14° ( S — + * en * —— 7600 7600) 7800 7600 = 17°C 4 5700 5700) 5700 — 3700 20.217 I, 2 2 Gr 3800 3300 3800| = 3800 3 3800 3800' 23,5°C 1900 1900 — 1900 1900° 1900 27 30°C * 0 0° 23]° 34° 451° >° 66° 12° 82° Aequatorıal Tropische | Subtropische Härmere haltere JSubarktische | _Arktische | Polar Zone Zone —— de ırte Zune — bone Lone 5; = 5 23,520 17°C 14°C 11°C ZSC Set 11 Sn der arftiihen Zone erreichen die Baumvegetation und die Gulurpflanzen ihre Gränze; Kleinfträucher find vorherrſchend und ganze Strecden werden von der Nennthierflechte oder dem Hungermoos überzogen und für andere Pflanzen unzugänglich. Endlich fehlen in der Polarzone Bäume und Sträucher ganz; vorherrſchend find Heine raſenbildende Pflanzen mit kriechen— den Wurzeljtöcen und großen Blüthen; von Monofotyledonen finden fich nur noch Gräfer, wie denn überhaupt Die ganze Zone arm an Gattungen, Arten und Individuen ift. Aber nicht nur von der gengraphiichen Breite und Länge ijt die Vegetation abhängig, Sondern auch von der Erhebung des Landes über den Meeresipiegel, weil auch mit Diejer Die Tempe- ratur immer mehr abnimmt. Verſchiedene Höhe über dem Meere erzeugt daher Ähnliche Verjchievenheiten des Klima’ und der Vegetation, wie verjchiedene Entfernung vom Aequator, und man bat berechnet, daß in dieſer Beziehung eine vertikale Erhebung von 200—300 Fuß einer horizontalen Entfernung von Einem Breitengrade gleichfommt, für welche die Temperaturabnahme un- gefähr 0,5° ©. beträgt.*) Die Gränze des ewigen Schnees, Die an ven Polen in vie meeresgleiche Ebene fällt, erhebt fich gegen den Aequator hin immer mehr, bis fie unter dem Aequator an einzelnen Bergen erit in einer Höhe von 16,000 — 17,000 Fuß und an zuſammen— hängenden Hochebenen von 20,000 und darüber ericheint. **) Es wird daher an den Gebirgen eine um jo größere Stufenver- Ichiedenheit der Vegetation wahrzunehmen fein, je näher dieſelben dem Aequator liegen. Im Allgemeinen tritt mit der Erhebung auf verjchievene Höhen über dem Meere ein ähnlicher Wechjel in dem Vegetations- charakter ein, wie in den verſchiedenen Breitegraden, fo daß alfo an einem bejtimmten Punkte der Erdoberfläche jedesmal eben fo viele Vegetationsregionen nach aufwärts beobachtet werden, als man von demjelben aus bis zu dem Pole Vegetationszonen unter- *) In Mitteleuropa entjprechen Hinfichtlic der Temperaturverminderung 240— 260° vertifaler Erhebung Einem Breitengrade. **) In den Bayerifchen Alpen zwijchen dem 47. und 48. Grade nördlicher Breite fällt die Schneegränge in eine Höhe von etwas über 7000 Fuß. 12 ſcheidet. Man wird daher in der Polarzone nur Eine, in der Aequatorialzone dagegen 3 Höhenregionen unterjcheiden können. Zugleich iſt bemerflich, Daß mit jeder Erhöhung won 1900 bis 2000 Fuß diejelbe Veränderung eintritt, welche einer Vegetationszone entipricht. (Siehe die graphiſche Darftellung.) Uebrigens wirken auch bier, wie bei den Zonen, noch verjchiedene Umftände und Localverhältniſſe mannigfach modifizivend auf Die Temperatur ſo— wohl, als den Vegetationscharafter ein. Gewächſe, welche nur da vorkommen, wo der Baumwuchs bereit8 aufgehört hat, werden auf Bergen Alpenpflanzen, in den nördlichen Niederungen Bolarpflanzen genannt. Das Aufhören der Gewächle an den Gränzen ihrer Ver— breitungsbezirfe ijt bald allmälig, indem die Bäume nach und nach frauchartig werben, 3. B. Birke, Stechpalme ıc., bald plöglich, 3. DB. bei den Palmen, welche da, wo fie ihre Vollkommenheit nicht mehr erreichen fünnen, auch gar nicht mehr wachjen. Winde und Waſſer tragen, indem fie Die Samen der Pflanzen auf große Entfernungen fortführen, viel Dazu bei, daß fich Pflanzen oft weit über die Gränzen ihres eigentlichen Verbreitungsbezirfes aus— breiten oder an Orten finden, die weit von ihrem eigentlichen Standorte entfernt find. Standort, — Abgejehen von dieſen allgemeinen Bedingniſſen des Vorkommens hat jede Pilanze auch noch ihren bejonderen Standort, welcher von dem Maße ver Feuchtigkeit, der Boden— mijchung, von dem Grade der Lichteinwirkung abhängt, Die jede unter jonft gleichen klimatiſchen Umſtänden verlangt. Pflanzen, die nur ganz unter Wafjer getaucht gedeihen, werden entweder Meerpflanzen over Süßwaſſergewächſe genannt; Pflanzen, die zwar unter dem Waffer im Boden wurzeln, Blüthen und Blätter aber an die Luft emportreiben, nennt man Waſſerge— wächſe; fie lieben theils ſtehendes, theils fließendes Waller. Ferner unterjcheivet man noh Sumpfpflanzen und Land— pflanzen. Ganz ohne Licht leben nur fehr wenige Pflanzen, fie werden Grubenpflanzen genannt; viele verlangen aber einen gewilfen Grad von Beichattung, Schattenpflanzen. Auch die Grundmifchung des Bodens ijt für den Standort der Pflanzen von Wichtigkeit, wenigſtens erhält er durch das Vor— walten des einen oder des anderen Beſtandtheiles chemijche und 13 phyſikaliſche Eigenchaften, deren Einfluß das Vorkommen gewiljer Pilanzenarten mit Ausſchluß anderer bevingt. Nach der verjchies denen mehr oder minder biegjamen Natur der Pflanzenarten tritt daher mit bejtimmten Eigenthümlichkeiten der Bodenart mehr oder weniger beſtändig auch eine bejtimmte Flora auf, die ſich jo weit erjtreeft, al8 der Boden feine eigenthümliche Bejchaffenheit behält. Hiernach unterfeheidet man Salzpflanzen, 3. B. Salsola-Sali- corniasArten ꝛc.; Sandpfanzen, wie Carex arenaria, Statice Armeria, Helichrysum arenarium, Sarothamnus scoparius, Cal- luna vulgaris ꝛc.; Ihonpflangen, wie Parmelia saxatilis, Equisetum arvense, Tussilago farfara, Petasites vulgaris, Rho- dodendron ferrugineum x.; Kalfpflanzen, und zwar jolche, die dem Kalkboden ausichlieglich eigentbümlich find, und welche man deßhalb kalkſtäte Pflanzen nennt, 3. DB. Sesleria cae- rulea, Centaurea montana, Erica herbacea, Biscutella laevigata Polygala chamaebuxus, Rubus saxatilis, Gypsophila repens ıe. ; und jolche, die dem Kalkboden nur vorzugsweije zukommen oder falfbolde Pflanzen, 3. B. Veronica urticaefolia, Gentiana asclepiadea, Gentiana ciliata, Sedum album, Anthyllis vul- neraria 2. Indeſſen wirft Doch auf Das Vorkommen des größten Theile der Pflanzenarten die Bodenart nicht bejtimmend ein, weßhalb man diejelben bodenvage Pflanzen nennt. Solche Arten nehmen mit ven verichtedenjten Mifchungsverhältniffen des Bodens vorlieb, und richten fich deßwegen in ihrer Verbreitung weder nach einer beftimmten Gebirgsart, noch nach anderen hervorjtechenden Beitandtheilen des Bodens. Die Summe aller Gewächie, welche einem beftimmten fleineren Gebiete eigen find, nennt man die Flora deſſelben; die Gränzen deſſelben können entweder politische oder natürliche fein, 3. B. Die Flora von Bayern, die Flora der Alpen, des Donaugebietes ꝛc. Hohe Gebirge ſcheiden gewöhnlich die Floren benachbarter Gebiete plöglicher und fchärfer, als dieß außerdem der Fall ift. Zweiter Abſchnitt. Drganographie. A. Bon den Elementarorganen der Pflanzen. Der Pflanzenförper tft, wie jeder andere Organismus, aus mehr oder weniger deutlich unterjchetvbaren und häufig auch mechanijch trennbaren Keinen Theilchen zufammengefeßt, welche in ihrer Vereinigung Die Individualität deſſelben darſtellen. Bei jtarker Vergrößerung bemerkt man, daß dieſe Theilchen theils von allen Seiten geichloffene Bläschen, theils röhrenartige Gebilde find; erftere hat man Zellen, legtere Gefähe genannt, und da beide die Grundlage des Pflanzenkörpers bilden, fo werden beide auch unter dem Namen der Elementarorgane begriffen. Zellen, — Die Zellen bilden die Hauptmaffe der Gewächfe, indem fie fich in allen Organen und in fehr großer Menge fin- den; und da felbit Die Gefäße aus Zellen entitehen, und e8 ſogar Pflanzen giebt, Die nur allein aus Zellen beftehen (Zellenpflanzen, plantae cellulares), jo fpielen diejelben ohne Zweifel Die wichtigfte Rolle im Pflanzenleben. Zellenbildung ift überall möglich, wo die nöthigen Stoffe vorhanden find und in Dem erforderlichen Ver- hältniſſe zufammentreten, ſelbſt außerhalb der lebenden Pflanze, wie 3. B. in Pflanzenfäften, welche in geiftiger Gährung begriffen find (Gährungspilze*); indeflen findet die Bildung von Zellen in der Regel Doch nur im Innern bereit vorhandener Zellen ftatt, welche die Bedingungen zur Zellenbildung in fich tragen. Der Inhalt ſolcher Zellen ftellt eine urfprünglich klare Flüſſigkeit, den Bildungsfaft (Cytoblastema), dar, welche aus zwei nicht mit einander mijchbaren Flüffigkeiten, dem wäſſerigen Zellfafte und ) Nach den neueften Unterfuchungen von Bail entitehen jedoch jelbjt Die foge- nannten Gährungs- oder Hefenpilze in gährenden Flüffigfeiten nur dann, wenn Pilziporen von außen in die Flüffigfeiten gelangen, und fich Darin meiter entwideln. 15 dem Protoplasma, beiteht. Der wäljerige Zellſaft ijt dünn— flüſſig, Durchfichtig, häufig gefärbt aber ohne körnige Subjtanz, und enthält Zuder, Gummi, Sale, Farbeftoffe ꝛe. in Waller auf- gelöst; das Protoplasma Dagegen it vidflüffig, zähe, reich an Stieftoff und trübt fich bald Durch Ausſcheidung äußerſt feiner Körnchen. — Die Bildung der Zellen aus dem Zelleninhalte er folgt auf zweifache Weile; entweder frei oder Durch Theilung. Bei der freien Zellenbildung treten die in dem Protoplasma ausgejchiedenen Körnchen zu mehr oder weniger rundlichen Kör— pern zufammen, deren Größe von 0,00009—0,0022” variirt. Um ein jedes dieſer Körperchen, welche man H ellenferne (Oytoblasti) nennt, verdichtet fich Das Protoplasma zu einem anfänglich wenig zufammenhängenvden gallertartigen Häutchen, Primordial— ſchlauch, in welches Die äußere Flüffigkeit eindringt und daſſelbe zu einem ringsum gejchloffenen Bläschen ausdehnt, indem fich das Gallerthäutchen auf der einen Seite von dem Bellenferne trennt, auf der andern aber in der Regel innig mit ihm ver— bunden bleibt. Gleichzeitig jcheivet fich Durch die Einwirkung Des Primordialichlauches d. h. des ftickjtoffhaltigen Protoplasmas auf die im wäſſerigen Zellſafte gelöften fticjtofffreien Körper, Zucker und Gummi, nach außen die aus dem ftiejtofffreien Zellitoffe (Gelfulofe) beftehende primäre Zellmembran ab, wodurch Die Bildung der Belle vollendet wird, und dieſelbe die Fähigkeit zum Wachsthume und zur weiteren Entwicelung erhält. Der Zellen: fern erhält fich entweder für die ganze Dauer der Zelle in der Form eined Kleinen linſenförmigen Körpers, welcher Der Zell- wandung meift feſt anhängt, felten ganz frei wird, und in wel chem noch deutlich 1—6 hohle Körperchen, Kernkörperchen, wahrgenommen werden, oder er verjchwindet mehr oder weniger raſch nach Entitehung ver Zelle, fo daß man ihn nur in ganz jungen Zellen wahrnehmen kann. Die in den neu gebildeten Zellen enthaltene Flüfftgkeit ift aber wieder Eytoblaftema, in welchem die Beringungen zur Bildung neuer Zellenkerne und folglich neuer Zellen enthalten find. Die Zahl der Tochterzellen ift bei diefer Art der Zellenbildung unbeftimmt, und die Mutter zelle geht hierbei, da nur ein Theil ihres Inhaltes verbraucht wird, nicht unter, ſondern Dauert fort und ernährt ihre Tochter- zellen. Dieſe freie Zellenbildung iſt im Allgemeinen ſehr be- 16 ſchränkt; bei allen höheren Pflanzen kommt fie nur im Embryo— jade vor, wo jowohl das Keimbläschen, als die Zellen des Endo— ſperms auf Dieje Weiſe entjtehen. Bei der Zellenbidung durch Theilung theilt dag die Zellmembran nach Innen überkleivende Protoplasma (Der Pri- mordialichlauch) von feinem Umfange aus den ganzen Zellenin- halt in zwei, jeltener in vier Theile, welche ſich, indem ein jeder von neu ſich bildender Zellmembran umſchloſſen wird, zu eben jo vielen neuen Zellen ausbilden, von denen eine jede mit einem eigenen bald wandſtändigen, bald centralen Zellenferne verjehen it, Da der Theilung der Zelle jederzeit Die Theilung des Zellen- fernes vorausgeht. Diefe neu entjtandenen Zellen füllen die Zelle, in welcher fie entitanden find, vom Anfange an ganz aus; mit ihrer Vergrößerung und weiteren Ausbildung löſt fich dann die Membran der Mutterzelle in der Negel vollitindig auf und wird rejorbirt. Auf Diefe Weife entjtehen die Zellen aller ge— ſchloſſenen Gewebe, Die Pollenkörner ze. Direct fann man aber das Entjtehen neuer Zellen nur bei einigen Conferven beobachten. Das Protoplasma jammelt fich vorzüglich an der inneren Wand der Zellen und überzieht ebenfalls häufig den Zellenfern; es ijt bei jehr üppig vegetirenden Zellen nicht felten in ſtrömen— der Bewegung, welche Strömung entweder nur an der Wand der Delle erfolgt, oder e3 bilden fich auch Seitenftröme, welche das Protoplasma der Wand mit dem des Zellenfernes verbinden. Der Grund diefer Strömung jcheint in der chemijchen Wechjel- wirkung zwijchen dem Protoplasma und dem übrigen Zelliafte zu liegen. In größter Menge ift das Protoplasma in jungen Zellen enthalten, die dann oft ſcheinbar ganz davon erfüllt find, bis nach und nach immer mehr wäfjeriger Zellfaft einpringt. Die jogenannten Bacuolen oder Scheinzellen find mit wäfjerigem Zellſafte erfüllte Lücken im Protoplasma. Mit dem Tode der Zellen verschwindet mit dem übrigen Zellfafte auch das Protoplasma. Die Zellen find bei ihrer Entſtehung, je nachdem fie frei oder Durch Theilung entitanden find, ferner nach der Gejtalt ihrer Mutterzellen und ver Art der Iheilung entweder mehr oder minder fugelfürmig, oder mehr oder minder in die Länge gejtreckt; bei ihrer weiteren Ausdehnung müſſen fie aber, wenn fie in größerer Zahl vorhanden find, gegenfeitig einen bald mehr 17 bald weniger jtarfen Druck auf einander ausüben und in Folge deſſen, jo lange ihre Wände noch weich und biegfam find, mans nigfache Formen annehmen. Sind diefelben einem alljeitig gleich- mäßigen und leichten Drucke ausgejegt, wie in fleiſchigen Früchten und Knollen, fo nehmen fie gewöhnlich die Form eines Nhom- bendodecaeders an und erjcheinen dann im Durchichnitte als ziem- lich regelmäßige Sechsede; iſt aber der Drud nicht von allen Seiten gleich, jo wird ihre Gejtalt tafelfürmig oder prismatiich. Andere Verſchiedenheiten der Form entitehen Durch ungleiche Er— nährung und durch Davon abhängende ungleiche Entwicelung der Zellmembran. Da nämlich die Zellmembran nur da ernährt wird, wo fie entweder unmittelbar oder Durch die Wand einer benachbarten Zelle mit Bildungsfaft in Berührung tritt, jo bildet fich eine überall von dieſer Flüſſigkeit umgebene Zelle meift kugelig aus und ihre Gejtalt wird nur durch den Druck benachbarter Zellen verändert; it aber ein Theil der Helle unmittelbar mit der Luft in Berührung, jo hört in Diefem die Ernährung auf und es plattet fich Daher Derjelbe bei der Ausdehnung Des übrigen mit der Flüffigfeit in Berührung ftehenden und Daher fortwährend neuen Zuwachs erhaltenden Theiles ver Zelle ab. An Zellen, durch welche Saftitröme geben, fommen vorzüglich die beiden ent- gegengejegten Enden jtet3 mit friichem Bildungsfafte in Berührung, werden Dadurch an dieſen Stellen vorzugsweiſe ernährt, ſtrecken fih in Folge deſſen bedeutend in die Länge, und nehmen vie Form von langen Eylindern oder Prismen an, ‚die an ihren Enden entweder fich allmälig verengern und dann ihre fpinvel- fürmigen Enden zuweilen auf die feltfamfte Weiſe zwiſchen ein- ander einfchieben, oder bei geringerer Ausdehnung in Die Länge durch anſtoßende Zellen mehr oder minder jchief abgeflacht werden; der— artige Zellen finden wir in allen jenen Organen, welche ein jtarfes Längenwachsthum zeigen wie Stengel und Zweige. Neforbiren in der Entwickelung begriffene kugelige Zellen, die ſich nur in einzelnen Punkten berühren, die fie umgebende Flüffigfeit, und tritt an deren Stelle Luft, jo erfolgt Ernährung und Ausdehnung nur an den Berührungspunkten und die Bellen bilden fich jtrahlig oder jternfürmig aus, wie in den Lufthöhlen einiger Waiferpflanzen und beionders ſchön im Stengel der Binfen. Die ausgebildete primäre Zellmembran iſt unlöslich im Döbner, Lehrbuch der Botanif ıc. 2. Aufl. 2 15 Waſſer, elaſtiſch, vollkommen gleichmäßig, waſſerhell, durchſichtig, von ſehr geringer Dicke und überall zwar geſchloſſen, jedoch für Flüſſigkeiten durchdringlich; fie verdickt ſih nur in ihrer Jugend und zwar im Allgemeinen ſehr unbedeutend, ſelten an einzelnen Stellen ſtärker, wodurch dann nach außen und innen kleine Höcker entſtehen. Während des Lebensprozeſſes der Pflanzen ſcheiden ſich aber aus dem Zelleninhalte verſchiedene flüſſige und feſte Stoffe ab, von denen dieſe bald in der Flüſſigkeit loſe umher— ſchwimmen z. B. Stärkekügelchen, bald ſich auf die innere Seite der primären Zellwand ablagern. Dieſe Ablagerung erfolgt zwiſchen der Zellwand und dem Primordialſchlauche entweder in Form eines mehr oder weniger breiten Bandes oder ſchichtenweiſe und zwar in der Art, daß die Schichtenbildung ſtets von innen her erfolgt, demnach die älteſte Verdickungsſchicht der primären Zellmembran anliegt, die jüngſte dagegen die Höhlung der Zelle begränzt, oder, wenn dieſe noch lebensthätig iſt, den Primordial— ſchlauch berührt; hierdurch wird die Zellwand bald ſchwächer bald ſtärker verdickkt und zuweilen die Höhlung der Zelle faſt ganz ausgefüllt. Band und Verdickungsſchichten beſtehen ur— ſprünglich wie die primäre Zellwand aus Celluloſe, welche ſich jedoch in ſehr vielen Fällen nach und nach von außen nach innen durch einen Desoxydationsprozeß in Holzſtoff oder Korkſtoff um— wandelt, wodurch das Holz und der Kork entſtehen. Die innerſte und jüngſte Schichte, das Innenhäutchen (Ptychode nad Hartig), verholzter oder verkorkter Zellen beſteht aber ſtets aus reinem Zellſtoffe; auch der Zellſtoff der primären Zellwand bleibt in manchen Fällen unverändert oder zeigt wenigſtens andere chemiſche Eigenſchaften, als die Verdickungsmaſſe. Nur die aus reinem oder ziemlich reinem Zellſtoffe beſtehenden Zellen ſind biegſam, die verholzten oder verkorkten dagegen ſind ſtarr. All— ſeitig verholzte oder verkorkte Zellen können auch weder neue Zellen, noch aſſimilirte Stoffe bilden, ſondern führen, wenn ſie vollſtändig ausgebildet ſind, in der Regel Luft, und nur aus— nahmsweiſe Zellſaft; ſind ſie aber nur auf einer Seite verholzt oder verkorkt, jo find fie noch zur Bildung von Nahrungsſtoffen und felbjt neuen Zellen fähig. Die Ablagerung der Verdidungs- ſchichten erfolgt nicht immer auf der ganzen Innenfläche der primären Zellmembran, wenigjtens nicht überall in gleichem Maße; 19 oft ijt Die eine Seite der Zelle viel jtärfer verdickt, als Die andere (Zellen der Oberhaut vieler Pflanzen), noch häufiger finden ſich verdünnte Stellen over Löcher in den Verdickungsſchichten jelbit, wodurch die Zellen auf verſchiedene Weile geftreift oder punktirt erfcheinen und hiernach auch verichiedene Namen erhalten. In der Negel find die verſchiedenen auf einander folgenden Ablage rungsjchichten gleich gebildet und gleichmäßig über einander ab- gelagert, jo Daß verdickte Stellen wieder auf verdickte Stellen zu liegen fommen. Faſerzellen. — Faſerzellen (cellulae fibrosae) entjtehen, wenn die Verdiefungsichiehten aus dichteren und minder dichten regelmäßig neben einander liegenden Partien bejtehen; Die Zell— wand erjcheint Dann breiter oder fehmäler gejtreift und Die Ver- dickungsſchichten zeigen eine jcheinbar faferige Structur (Baftzellen). Nicht jelten ift Die Nichtung dieſer Streifen in den auf einander folgenden Schichten eine verſchiedene, oft kreuzen fich Die Linien, indem die Streifung in der einen Schicht nach vechts, in der andern nach links gewunden aufwärts jteigt, jo daß die Wand ein ſchief gegittertes Anjehen erhält (Bajtzellen von Vinca). Porenzellen. — Zum großen Theile feheint die Bejchaffenheit der Verdidungsichichten Durch den gegenfeitigen Einfluß benach— barter Bellen bedingt zu werben, indem an denjenigen Stellen, an welchen der Saftaustaufch erfolgt, Die Verdickung gänzlich zu unterbleiben jeheint und die Verdidungsichichten daher an Diejen Stellen Durchlöchert oder porös erjcheinen. Statt der einfachen Poren entjteben bei jtarker Berdielung Heine Kanäle, die Poren— fanäle Poren und Borenkanäle einer Zelle treffen jtets genau mit Poren oder Porenkanälen benachbarter Zellen zujammen, jo daß diefelben nur durch Die primäre Zellwand von einander ge ichieden find. Sp gebildete Zellen, welche außerorventlich häufig vorkommen, nennt man Borenzellen (cellulae porosae). Tüpfelzellen, — Nicht jelten find Die Poren nach außen wieder von einem größeren Kreife umgeben und werden dann Tüpfel genannt. Dieſe Erſcheinung rührt daher, daß an den Berührungsitellen zweier benachbarter Zellen zwiſchen der pri mären Zellwand verjelben ein linſenförmiger Naum, der Tüpfel— raum, entiteht, auf welchen Die beiverjeitigen Porenfanäle ver- 2* 20 laufen; der Tipfelraum bildet den äußeren, der Porenfanal den inneren Kreis. Dieſer Tüpfelraum entjteht vor den Verdickungs— Ihichten, it von einer eigenen aus Zellitoff gebildeten Membran umkleidet und enthält anfangs Saft, jpäter Luft. Dieſe Art von Zellen, welche beſonders ausgezeichnet im Hole des Stammes und der Wurzel umnferer Nadelbäume vorfommen, nennt man punftirte Zellen over Tüpfelzellen (cellulae punctatae). In der Rinde der Kärche bat Hartig eine Art von Zellen beob- achtet, welche vielleicht von den eigentlichen Baftzellen verſchieden ind; dieſelben jcheinen auch einen Tüpferaum zu bejigen, auf welchen jedoch jtatt eines einzigen Porenfanales mehrere Fleine runde Porenkanäle verlaufen, jo daß die Tüpfel fiebartig er ſcheinen, weßhalb Hartig diefe Form Siebröhren genannt hat. Netzzellen. — Spiralzellen, — Ningzellen. — Lagert fich die Verdickungsmaſſe in Form eines Bandes ab, fo bildet dieſes entweder netzförmige Verichlingungen, welches Net der primären Membran um jo fejter anbängt, je weniger fich dieſe nach Der Ablagerung ausdehnt; oder es bildet eine zuſammenhängende Spirale, oder endlich einzelne getrennte Ninge, welche beide mit der Zellwand gewöhnlich nur ſchwach oder gar nicht verbunden ind. Hiernach unterjcheivet man Netzzellen (cellulae retiferae), Spiralzellen (cellulae spiriferae) und Ringzellen (cellulae annuliferae). Nebzellen entjtehen immer erſt, wenn fich ver Pflanzentheil, in welchem fie fich finden, nur noch wenig oder gar nicht mehr in die Länge ſtreckt, während fi) Spiral- und Ningzellen nur während des lebhaften Längenwachsthums des betreffenden Pilanzentheiles bilden, Die Windungen der Spirale jowohl, als die einzelnen Ninge find dann ſtets um ſo weiter von einander entfernt, je ſtärker fich Die Zelle in Die Länge ges jtreet bat. Bei der Eibe (Taxus) finden fich Zellen in welchen auf Die primäre Bellmembran getüpfelte Verdietungsichichten ab— gelagert find und auf dieſe als innerjte Ablagerung ein Spiral- band folgt. Die ſchichtenförmige Ablagerung der Verdickungsmaſſe muß ihren Grund in einer periodifchen Thätigkeit der Zelle haben, welche vielleicht von Tag und Nacht abhängig iſt, indem bei Tag d. h. unter Einwirkung von Licht und Wärme die chemifche Ihätigfeit der Zelle eine andere iſt, als in der Nacht. Ob jenoch 21 die Verdickung der Zellwand immer mit periodifchen Unter: brechungen erfolgt, und demnach immer trennbare Verdickungs— ichichten entjtehen, over ob dieſelbe bisweilen ohne Unter brechung, alſo ohne Bildung eigentliche Schichten ſtattfindet, ift zweifelhaft. An dem Verdickungsbande läßt fich feine Schichtung wahrnehmen; die netz- Ipiral= und ringfürmige Ablagerung deſ— jelben dürfte vielleicht in den Strömungen des Protoplasmas ihren Grund haben. Die von der Verdickungsmaſſe frei gebliebenen Stellen ver Zellmembran werden zuweilen ganz rejorbirt, jo daß wirkliche Köcher entſtehen; namentlich findet eine folche Reſorption häufig und zwar meift jchon jehr früh bei den Zwijchenwänden von in Reihen über einander ftehenven, in der Negel in Folge von leb— baftem Saftandrange in der Nichtung der Saftbewegung lang geftreeften Bellen ftatt, wodurch dann continuirliche Nöhren, ſoge— nannte Gefäße, entjtehen, welche, ſobald fie ausgebildet find, zwar feinen Saft mehr führen, ſondern nur Luft, aber dennoch) die Bahnen der Saftbewegung anzeigen. Bellen, welche zur Bildung von Gefäßen Veranlafjung geben, werden Gefäßzellen genannt, Gefäße. — Die Gefäße (vasa) find langgeftreckte, eylin— drifcehe, meift an beiden Enden offene Nöhren ohne Duerjcheide- wände im Innern. Sie finden fich nur bei einem Theile Der Gewächſe, Die man deßhalb Gefäßpflanzen (plantae vascu- lares) nennt, und entitehen Dadurch, daß veibenfürmig verbundene Zellen Durch Nejorption ihrer Zwilchenwände in freie Communi— eation mit einander treten und bei meiſt vollfommen gleichem Durchmeſſer zu gleichmäßigen, langgeſtreckten Nöhren werden. Se früher die Vereinigung ver Zellen ftattfindet, vdeito mehr nähern fich die Zwiſchenwände der wagrechten Nichtuna, deſto vollkom— mener verjchwinden fie, und deſto aleichmäßiger wird das Gefäß, bejonders weil es fich noch nach der Vereinigung in feiner ganzen Länge gleichfürmig ausdehnt. Ge ſpäter Dagegen das Gefäß ent- jteht, deito fchräger find Die Ziſchenwände, und deſto weniger voll fommen iſt die Nejorption; es bleibt dann entweder ein Rand von der Zwijchenwand zurüd, oder fie wird nur von 2 oder mehreren Kleinen Löchern durchbohrt, over fie zeigt endlich, wenn fie jehr ſchräg ift, nur ſpaltenförmige Köcher, wobei zugleich deut 22 liche Einſchnürungen auf Die Entjtehungsweile des Gefäßes hin- deuten. Dieje leßtere Form von Gefäßen nennt man roſen— franzformige Gefäße over kurzgegliederte Nöhren (vasa moniliformia). Da nun die zu Gefäßen vereinigten Zellen hinſichtlich Der Ablagerungen in ihrem Innern Diefelben Verſchiedenheiten dar— bieten fünnen, wie alle anderen Zellen, io entjtehen Dadurch eben fo viele Arten von Gefäßen, und man unterjcheidet Daher: Spiral- gefäße, Ninggefähe, Netzgefäße, Porengefäße und punk tirte oder getüpfelte Gefäße. Spiralgefäße, — Die Spiralgefäße (vasa spiralia) be- jtehen aus einer völlig homogenen, ſoliden, abgeplatteten an ven Kanten etwas abgerundeten, Durchfichtigen und farbiofen Faſer, welche fich ſpiralförmig um einen hohlen Raum innerhalb ver gejchloffenen Membran windet, und jo in ihrem Verlaufe eine hohle Röhre bildet; zuweilen laufen jedoch mehrere jolcher Faſern neben einander und bilden gemeinjchaftlich Die Windungen. Die MWindungen find einander bald mehr, bald weniger genähert, und je weiter fie von einander entfernt find, deſto deutlicher fichtbar it Die umfchliefende Membran. Die Spiralgefäße bilden ſich an ihrer Spige fort, jo daß Die höher gelegenen Theile derſelben noch in der Bildung begriffen find, während die tiefer gelegenen ſchon vollfommen ausgebildet find; fie find gewöhnlich jehr lang, vers zweigen fich nicht, liegen aber häufig in Bündeln beifammen, aus welchen Dann zuweilen einzelne Gefäße in verjchiedenen Nich- tungen abgeben. Ihr Durchmefjer variirt zwiichen 0,0033 und 0,00033°, Spiralgefäße kommen in allen Organen der Gefäh- pflanzen mehr oder weniger bäufig vor, namentlich in den noch weichen Spigen der Schöflinge, in der Marficheive, den Blatt nerven und Blüthenorganen, fie find jtets won verlängerten Bellen umgeben, und finden fich daher immer in einer weichen Faſer— mafje eingefchloffen, Die nie Die Härte des Holzes erreicht. Ninggefüße, — Die Ninggefähe oder gejtreiften Ge- fäße (vasa annularia) find eylindriſche, nicht verzweigte Röhren, die mit regelmäßigen, parallelen, in jedem Gefäße meijt gleich- weit won einander abjtehenvden, in verichiedenen Gefäßen jedoch ungleich von einander entfernten Querjtreifen bezeichnet find. Bei den eigentlichen Ringgefäßen find die Zwiſchenräume zwijchen 23 den Streifen oft dem Durchmeſſer Gefäße der gleich oder noch größer, und die Ringe der Faſer meiſt frei in der Nöhre, Die Ninge erhalten in dieſem Falle zuweilen durch eine außerordent— liche Verdickung die Form einer Scheibe, welche in der Mitte nur durch eine Kleine Deffnung unterbrochen it (Mammillarien, Mes Iocacten). Sind aber die Ninge einander mehr genäbert, fo nennt man die Gefähe gejtreift. Netzgefäße. — Netzgefäße (vasa reticulata) find eylindriſche Nöhren, deren Oberfläche mit länglichen Querflecken beſetzt iſt, wodurch fie Das Anſehen eines Netzes erhalten. Zellen, aus welchen dieſe Gefäße gebildet werden, finden fich namentlich im inneren Gewebe der Antherenfächer; beionders ſchön aber fieht man Netzgefäße im Stengel frautartiger Gewächſe. Porengefüße. — Porengefäße (vasa porosa) find eylin— driſche Röhren, welche mit bald in horinzontalen, bald in jehrägen deutlich ſpiralen Linien jtehenden Poren beſetzt find, vie als dunkle Punkte erjcheinen. Finden fich jtatt der einfachen Poren Tüpfel, jo werden die Gefäße punktirte oder getüpfelte Ge- fäße genannt. Punktirte und geftreifte Gefäße finden fich vor- zuglich in der inneren Schicht der Sahresringe der Bäume; ge tüpfelte Gefäße mit deutlich entwiceltem Spiralbande als innerjte Ablagerung finden ſich im Hole der Linde. Nicht wejentlich won den Tüpfelgefäßen verſchieden find die jogenannten Treppenge- fäße oder Treppengänge, bei welchen ver Porenfanal und Tüpferaum in wagrechter Nichtung langgeſtreckt find; fie haben das Anjehen von enggejtreiften Gefäßen, deren wagrechte oder chief aufjteigende Ninge Durch längs der ganzen Nöhre in einer vertikalen oder jchräg aufiteigenden Linie verlaufende Partien der Verdickungsmaſſe verbunden find. Treppengänge finden fich im Holze verſchiedener Pflanzen, (Weinſtock) find aber vorzüglich be- jtimmten Pflangengruppen eigen, wo fie Die eigentlichen getüpfelten Gefäße zu erfegen ſcheinen 3. B. Filices, Lycopodiaceae. Kurz gegliederte Röhren, — Kurz gegliederte Nöhren (vasa moniliformia) jind Gefäße, deren Verlauf nicht gerade, ſon— dern nach verſchiedenen Nichtungen gebogen ift, und die in ge— ringen, meiſt unregelmäßigen Abſtänden eingejcehnürt erſcheinen. Sie enthalten bald abrollbare Spiralfajern, bald Ninge oder Netzfaſern, bald find ihre Wandungen porös, und find daher Modi— 24 ficationen der verichiedenen Gefäßformen. Man findet fie überall, wo Das Wachsthum in die Länge einen Stillftand mucht, z. B. in Knoten. Spiral- und Ringgefäße können fich ftreefen, indem fich Die Stellen der Wand zwiſchen den MWindungen des Spiralbandes oder den Ningen dehnen; jie entjtehen nur jo lange der Pflanzen— theil, in welchem ſie auftreten, in üppigem Längenwachsthume begriffen iſt; Die Zellen, aus welchen ſie hervorgehen, find meiſt jebr lang. Netzgefäße und Tüpfelgefäße können fich nicht jtreden, fie fommen exit zur Entwidelung, wenn die Verlängerung Des Pflanzentheiles fich mindert oder bereits aufgehört hatz Die Zellen diejer Gefäße jind immer bedeutend kürzer, al3 Die der Spiral- und Ringgefäße. Diele verichtenenen Gefäßformen find aber nicht immer ganz rein, jondern häufig iſt ein Iheil des Gefäßes gejtreift over neß- förmig, während der andere porös oder mit gleichmäßiger Ab— lagerung überkleivet ift, was jchon Daraus erklärlich iſt, daß alle Formen denjelben Uriprung haben; aber nie wandelt jich eine Form in eine andere um, da mit jehr jeltenen Ausnahmen fich jede neue Ablagerungsichicht auf Die vorhergehende ablagert. Uebrigens iſt auch auf Die Art und Weiſe der Verdickung Der Gefäße ihre Umgebung von wejentlihem Einfluß, jo daß jelbjt nicht jelten die eine Seite des Gefühes nach Art der Diejelbe umgebenden Zellen anders gebildet ijt, als Die entgegengejeßte. Aus der Entwicelungsgeichichte der Gefäße gebt Deutlich hervor, daß dieſelben nicht wejentlich von den Zellen verjchtenen find; in ihnen hört aber vie Ihätigfeit früher auf, weßhalb fie in phyſiologiſcher Beziehung den Zellen nachitehen. Jedes voll ftändig ausgebildete Gefäß führt Daher auch nur Luft, nie mehr Bildunasjaft, jo daß fich in venjelben weder aſſimilirte Stoffe, noch neue Zellen bilden fünnen; nur zuweilen tritt, namentlich bei dem Aufſteigen Des rohen Nabrungsjaftes im Frühjahre, Diejer auch in Die Gefühe über, aus denen er jedoch bald Durch Endos— moje der benachbarten Zellen, ohne eine Veränderung zu veran- laſſen, ſchwindet. Verbindungen der Elementarorgane unter einander, — Vers hältnißmäßig nur jelten fommen einzelne freie Zellen vor, wie 3. B. die Sporen der Kryptogamen und die Pollenkörner; Dagegen 25 find die Elementarorgane meilt durch ein Secret der Zellenwände zu den verſchiedenen Pflanzengeweben unter einander vereinigt. Diefes Secret, welches Sntercellularjubftanz genannt wird, iſt urſprünglich Zellitoff, erleidet aber, wie die Zellwand jelbit, mannigfache Veränderungen. Mit der Entwicelung des Keimes entjtehen zunächſt drei verſchiedene Gewebe, nämlich: Das Ober bautgemwebe, das Nahrungsgemwebe oder Parenchym und das fortbildungsfähige Gewebe oder Cambium (Bil dungsgewebe). Oberhautgewebe. — Das Oberhautgewebe liegt nach außen und beſteht nur aus 1—2 Schichten von Zellen, welche jeitlich feit an einander ſchließen und ftärfer unter einander zus jammenbängen, als mit den darunter liegenden Zellen. Die Zellen dieſes Gewebes find bei den verfchtedenen Pflanzen und deren Draanen verſchieden gejtaltet, bald rundlich kegel- oder eylinderförmig, bald tafelfürmig unregelmäßig vier oder vieledig; ihre nach außen gelegene, d. b. Der Luft zugewendete Seite, ver dickt fich in der Negel viel jtärfer, als die innere und die Vers diefungsichichten werden jehr häufig in Kork umgewandelt, vers bogen dagegen nur felten. Es nimmt die Nabrungsitoffe aus der Luft, dem Waffer und dem Boden auf, jeheidet andere Stoffe wieder ab, bildet jedoch ſelbſt nur in ſehr beſchränktem Maße alfimilirte Stoffe; zuweilen lagern fich aber unorganiiche Stoffe in großer Menge darin ab 3. B. Kieſelerde bei Gräſern und Schachtelhalmen. Häufig bildet ſich in dem Oberhautgewebe oder in dem Di liegenden Parenchym an einzelnen Pflanzentheilen und zu beſtimm— ten Zeiten ein eigenthümliches aus ziemlich dünnwandigen und tafelförmigen Zellen gebildetes Gewebe, welches Korkgewebe genannt wird. Die Zellen dieſes Gewebes verboßen nie, ver forfen Dagegen jehr bald und zwar allfeitig, während ſie zugleich durch Bildung bumusartiger Stoffe mehr oder minder braun ges färbt werden, ihren Saftinhalt verlieren und dann nur mehr Luft führen. Es bildet weder neue Zellen, noch in der Regel aſſimilirte Stoffe, it überhaupt von jehr kurzer Lebensdauer und verhindert dann an der Oberfläche Die Verdunftung und im Innern den Saftaustaufch, fo daß Alles, was über ihm liegt, abjtirbt, weß— halb, wo fich Korkgewebe bildet, ſtets zunächit Die Oberhaut 26 abjtirbt; Dagegen ſchützt es aber auch die Pflanzen vor den zer— jtörenden Einflüffen der Atmoiphare, Aus Korkgewebe beſteht zum » großen Theil die Borfe der Bäume, ferner die fogenannte Ober— haut der Kartoffeln, der rauhe braune Meberzug der Kederäpfel 2c.; außerdem bildet es ſich an allen Wundflächen der Pflanzen, wenn diefelben überwalfen. Nahrungsgewebe. — Das Nahrungsgewebe vver Parenchym (Zellgewebe, parenehyma) befteht aus nur wenig in die Länge gezogenen, nahezu gleich großen Zellen, und bildet mit Ausnahme des Holzes Die Hauptmaſſe des Pflanzenkörpers, nament- lic) das Mark, die Rinde und vie Markftrahlen. Urſprünglich bildet in der Negel alles Zellgewebe, da es Durch Theilung ent— jteht, ein geſchloſſenes Ganzes, deſſen Zellen fich nach allen Rich— tungen bin vollkommen berühren; in Folge des MWachsthumes verjelben aber wird die Berührung häufig lockerer. Hiernach unterjcheinet man zunächit vollfommenes und unvollfome menes Zellgewebe (p. comipletum & incompletum). Bei erjterem ijt die Berührung der einzelnen Helen unter einander möglichit vollfommen; es wird regelmäßig (p. regulare) genannt, wenn es aus Dodefaedrifchen Zellen beſteht, Die fich im Querjchnitte als mehr oder weniger regelmäßige Sechsede darſtellen; Diefe Form des Zellgewebes ift am meiften im Pflanzenreiche verbreitet, nament- lich im Marke und in der Rinde; langgeſtreckt (p. longitudinale), wenn e8 aus cylindrifchen over prismatiichen Bellen bejtebt, z. B. das Mark vieler Monokotyledonen, die Parenchymichichte der oberen Blattfläche vieler Pflanzen 28; und tafelartig (p. tabulatum), wenn e8 aus vier= oder vieledigen tafelartigen Bellen befteht, wie in der auferen Rinde, in den Markſtrahlen des Holzes ꝛe. Bei dem unvollfommenen Bellgewebe it die Berüthrung der Zellen unter einander unvollſtändig, weil jie entweder mehr oder weniger rundlich bleiben, rundliches BZellgemebe (p. sphaericum, s. merenchyma), vorherrſchend bei ſaftigen Pflan— zen; oder weil fie ftrahlig auswachſen und fich nur mit den Enden der Strahlen berühren, ſchwammförmiges over fternfürmiges Zellgewebe (p. spongiaeforme). Die legtgenannte Form von Zelfgewebe bildet die Füllmaſſe der Lufthöhlen und fait jedes ſchnell austrocknende Gewebe, ſowie die untere Parenchymſchichte der meiſten Blätter. 27 In dem Nahrungsgewebe werden vorzüglich affimilirte Stoffe gebilvet, wie Stärkmehl, Zuder, Gummi, dann Harze, ätherijche und fette Dele, Blattgrün, Pflanzenfarbitoffe, Pflanzenſäuren ꝛc.; jehr häufig fommen in demjelben, beſonders in Bellen, die fich in unmittelbarer Nähe von Bajtzellen befinden, auch Kryſtalle von oxalſaurem, kohlenſaurem, jchwefelfauren, phosphorjaurem und weinjaurem Kalfe vor, die entweder ſpießig find (Raphiven) over rhomboedriſch, teſſeral ꝛc. Aber nur jo lange diejes Gewebe dünnwandig it, bilden fich darin ajjimilirte Stoffe und dergl., \obald ſich Die Wand ftark verdickt, unterbleibt die Bildung Diejer Stoffe. Seine Verdietungsichichten verforfen nie, verholfen aber zuweilen und bilden das jogenannte verholzte Parenchym, wie es jich im Marke der Buche und Eiche, in der Rinde vieler Bäume (Buche, Hainbuche, Ahorn, Erle 20), in den jteinigen Eoneretionen der Birnen, in der Steinjchale des Steinobites, in . den Zapfenjchuppen der Kiefern und Lärchen ꝛc. findet. Zellen— bildung findet im Parenchym nur in beſchränktem Maße jtatt, und zwar können in demjelben zunächit nur wieder Parenchym— zellen, jeltener Bajtzellen gebildet werden; jo lange es aber ajlimilirte Stoffe, Kryſtalle ze. führt, it auch dieß nicht Der Fall, und erit, wenn dieſe Stoffe jehwinden, fann darin 'von Neuem Zellenbildung beginnen. Der Inhalt zellenbildender Parenchymzellen iſt ſtets veich an jtiejtoffhaltigen Stoffen und ihre DVerdietungsichichten wandeln fich weder in Hol noch in Kork um. Eine bejondere Parenchymbildung it Das Holzparenchym, welches jich im Holze einiger Bäume, Eichen, Buchen, Ulmen, verjehiedener Leguminoſen 20. findet, und fich Durch Bildung von Iochterzellen im Inneren einer faum entjtandenen Holzzelle ent> wickelt, daher auch nur auf die Gefäßbündel bejehräntt ift. Es bejteht aus ſchwach verdickten, aber meijt verhofzten Zellen, welche weniger langgejtreckt, als die Holzzellen, und an den Enden nicht zugeipigt find, oft lange Zeit Saft führen, fich häufig mit Stärt- mehl (Eiche), Harz ꝛc. füllen und auch zur Bildung neuer Bellen fähig find. Bei der Eiche und Ulme ericheint e8 in Bändern, bei der Weiferle in Bündeln, bei der Buche, Birne und Pflaume in einzelnen Zellen und bei der Schwarzerle, Ejche, Birke, Weide, Pappel und dem Ahorn fehlt es ganz. 28 Nicht wejentlich vom Parenchym verjchieven iſt das Eollen- chym oder Keimgewebe, ein verdiektes haufig unter der Ober baut der Rinde (Sambueus) oder auch in den Markſtrahlen (Astra- galus) vorkommendes Zellgewebe, welches aus Dicht an einander ſchließenden Zellen mit alljeitig oder auch nur theilweile verdickten Wänden und in der Negel rundem Lumen beſteht; Die Ver— dickungsſchichten find in den Ecken der Zellen ungleich ftärker, als an den Flächen und quellen in Berührung mit Waffer leicht auf. Leimgewebe bevedt z. B. obgleich nur in Einer Schichte Die Samenhaut der Duittenferne, des Leinſamens ꝛc.; eine größere Ausdehnung erreicht e8 in den äußeren Nindenjchichten von Nynı- phaea 20. und am reichjten entwidelt it es in ven Markſtrahlen mehrerer Astragalus-Arten, wo es den Iragant liefert. Als ein eigenthümliches Zellgewebe schließt ſich hier Das Filzgewebe (tela contexta) an, welches aus jehr dünnen, faden— fürmigen, häufig verzweigten und in einander gejchlungenen Zellen beftebt, deren Inhalt reich an Stieitoffverbindungen it. Es findet fich nur bei Flechten und Pilzen; die jogenannten Milchjaftgefähe der leßteren find mit Milchjaft erfüllte Zellen dieſes Gewebes. Sortbildungsfäbiges Gewebe, Bildungsgewebe oder Cam: bium. — Das fortbildungsfäbige Gewebe bejteht aus Heinen, zarten, Dinmwandigen, zum Theil langgeſtreckten Zellen, deren trüber Saft reich an jtiefitoffhaltigen Subſtanzen iſt. Es bildet Keine aſſimilirten Stoffe, jondern dient ausſchließlich zur Bildung neuer Zellen und zur Leitung des Saftes, und jtellt daher eigentlich nur einen Entwicelungszuftand der verjchiedenen Bellenarten dar. Aus ibm bejtehen alle in der Entwicelung be— griffenen Pflanzentheile, namentlich ein ganz junger Keim oder eine ganz junge Knospe; in Dem ausgebildeten Keime aber, jowie in der Knospe des Herbites find jchon alle Drei Arten des Pflanzen— gewebes, wenigitens Der Anlage nach vorhanden, und das Cams bium bejehränft ſich Dann nur auf vie fortbildungsfähigen End— punkte der Are (äußerſte Spiten des Stengels und der Wurzel, welche man auch die Begetationspunfte des Stengels und der Wurzel nennt) und auf einen hohlen Eylinder, welcher dieſe bei- den Endpunkte verbindet und das Mark der Are von der Ninde trennt (den Verdidungsring) In den Bellen des Cambium bilden fich bejtäindig neue Zellen, von denen ein Theil austritt 29 um fich dem ſchon gebildeten Zellgewebe in feinen verſchiedenen Formen anzujchliegen, während ein anderer Theil als Cambium den Bildungsprozeh fortießt; insbejondere aber entitehen in ihm die Baſt-, Holz: und Gefüßzellen, welche die Hauptmaſſe des Holzes bilden. Es wird daher Durch vieles Gewebe Das Wachsthum der Pflanzen jowohl in die Länge, als in die Dicke bedingt. Baftzellen. — Die Bajtzellen, Faſerzellen oder Bat röhren find in der Regel jehr in Die Länge geſtreckte häufig ver zweigte Zellen von geringem Durchmeſſer und jo ftarf verdickten Wänden, daß die Höhlung oft gänzlich verichwindet. Sie find mit feinen Porenkanälen aber nie mit Tüpfeln verjehen, verholzen bei den Dikotyledonen in Der Negel nicht, oder Doch erſt, wenn ver Theil, in welchem fie fich befinden, abjtirbt, bleiben daher biegjam und mit Zellfaft erfüllt. Bei den Laubhößern verbalen fie meiſt ſchon im erſten Sahre, bei den Nadelhölzern Dagegen bleiben fie mehrere Jahre unverhoßzt. Zellenbildung findet in ihnen nur ausnahmsweile jtatt, wie bei der Weiftanne, Fichte und Lärche, bei welchen fich ſpäter in einem Theile der Baftzellen verholzende Zellen entwiceln. Baftzellen finden fich bie und va im Marke, bauptiächlich aber in der Rinde; fie kommen jelten einzeln vor, jondern find gewöhnlich in großer Zahl auf das Innigſte zu Bündeln vereinigt und ftellen jo den Baſt (liber) dar, welcher länger der Fäulniß widerſteht, als andere Pflanzen— aewebe und Daher leicht Durch Das jogenannte Röſten ijolirt wer— den kann (Flache, Hanf ꝛc.)*). — Die jogenannten Milch- jaftgefäße (vasa lactea) find Bajtzellen, welche eigenthümliche meijt gefärbte und milchartige Säfte führen, Die Kautſchuk, Gummi, Zucker, Harz, Wachs, Pflanzeneiweiß, verichtevene Salze und Pflanzen-Alkaloide und manchmal auch Stärfmehl enthalten. Sie. find meiſt dünnwandig und zart, zuweilen aber auch ziemlich vie — — — — — *) Sehr verſchieden von dieſen Baſtfaſern iſt die Baumwolle, welche als Haarſchopf die Samen der Baumwollenſtaude umgibt. Dieß ſind zwar auch ſehr lange, aber ganz dünnwandige Zellen, ſo daß ſie im trockenen Zuſtande zuſammenfallen und ein plattes Band mit etwas rundlichen Rändern und nicht wie die Baſtfaſern einen überall gleich dicken eylindriſchen Faden bilden. Durch dieſen Unterſchied iſt man im Stande, jede Vermiſchung des Leinens mit Baumwolle augenblicklich unter dem Mikroskope zu erkennen. — 30 und zäübe, baben bald einen geringeren, bald einen größeren Durchmefjer und find nur manchen Pflangengruppen eigen, 3. B. MWolfsmilch-Arten, Schöllfraut ꝛc., während fie anderen ganz zu fehlen jcheinen. Holzzellen. — Die Holzzellen find langgeſtreckt an beiden Enden zugeſpitzt, gewöhnlich von größerem Durchmeijer, als Die Baitzellen, und haben jtark verdictte und verholzte Wände. Bei den Monokotyledonen find fie jchwer von den Bajtzellen zu unters jcheiven, bei ven Dikotyledonen aber find fie meiſt getüpfelt, und ſchieben fich, da ſie exit gebildet werden, wenn die Verlängerung des Stengelglieves, dem fie angehören, ſchon beenvigt iſt, mit ihren Enden zwifchen die mit ihnen gleichzeitig oder furz vorher entjtandenen Holzzellen hinein, was für das Holzgewebe charak— texiftifeh ift. Sie bilden weder neue Zellen, noch aflimilixte Stoffe, find überhaupt nur in der Jugend mit Zellfaft erfüllt, jpäter führen fie Luft. Auf das Innigſte unter fi verbunden jtellen fie das Holzgewebe Dar, welches, je nachvem diejelben mit jchräg abgeflachten Enden auf einander jtehen over mit ihren gleichmäßig zugejpigten Enden neben einander liegen, d. h. zwilchen gleiche und benachbarte Zellen eingejchoben find, Prosenchym (prosen- chyma) oder Pleurenchym (pleurenchyma) genannt wird; in- deſſen find dieſe beide Formen des Holggewebes nicht wejentlich von einander verſchieden. Für fich allein zu Bündeln vereinigt bilden die Holzzellen das Holz der Eoniferen und Eyeadeen und zeigen bier an den gegen die Marfitrahlen, nicht aber an den gegen die Rinde und das Mark gewendeten Seiten meift regelmäßig in einfacher oder doppelter Neihe geitellte Tüpfel. Gewöhnlich aber find die Holzzellen mit Gefähen zu. Bündeln vereinigt. Gefäßzellen. — DieGefähzellen bilven fich ſehr frühzeitig durch den in ihnen ftattfindenvden lebhaften Saftſtrom zu wire lichen Gefäßen aus, welche jich mit Holzzellen, Bajtzellen, Cam— biumzellen, oder mit legteren allein zu Gefäßbündeln ver- einigen. Die Gefäßbündel (fascieuli vasorum) fommen aus- schließlich nur den jtammbildenden Pflanzen zu und fehlen allen übrigen (Flechten, Algen, Pie); bei den Laub- und Lebermooſen find fie oft nur aus einigen in die Länge geſtreckten Zellen gebilvet, beichränfen fi nur auf den Stamm und fehlen den Blättern; bei den höher organifixten Pflanzen finden fie fich aber auch in 31 dieſen. Die Gefäßbündel der Blätter ſind aber ſtets nur Zweige der Gefäßbündel des Stammes und nach ihrer Entwickelung keiner weiteren Vergrößerung fähig, d. h. ſie find geſchloſſen. Bei den Kryptogamen (Schachtelhalme, Farren 2c.) liegen die Gefäße in der Mitte. des Bündels, find meiſt won gleicher Art und von Gambiumzellen umgeben, aber Holz- und Bajtzellen fehlen ganz; die Fortbildung der Gefähbündel findet nur an den Enden jtatt, während das Cambium ihres Umfanges von ver- holten Parenchymzellen umgeben ift und fich nicht weiter fortbilpet, wohl aber lebensthätig bleibt und Saft führt. Der Stamm wächit daher bei dieſen Pflanzen auch nur in die Länge und nicht in die Die, weßhalb man fie auch Endſproſſer (plantae acrobryae) nennt. Bei den Phanerogamen bejtehen Die Gefäßbündel aus dem gewöhnlich nach außen liegenden Bajttheile, der aus biegjamen Baitzellen gebildet ift, aus dem nach innen gelegenen Holztheile, welcher Holzzellen und meiſt durch ihr weites Lumen kenntliche Gefäße verjchiedener oft Sogar aller Formen, jedoch ſtets in einer bejtimmten Neihenfolge enthält, und aus dem Cambiumtheile, der zwiſchen beiden eingefchloffen iſt*); aber hinfichtlich der weiteren Ausbildung derjelben findet zwifchen den Monofotyledonen und Dikotyledonen ein wejentlicher Unterſchied jtatt. Bei den Monokotyledonen ijt jedes Gefäßbündel ringsum von gewöhnlichem Zellgewebe umgeben, der Baſt bildet einen untrenn- baren Theil dejjelben und das in der Mitte des Bündels liegende Cambium verliert jehr bald feine Fortbildungsfähigteit, bleibt dabei aber lebensthätig und ſafterfüllt, weßhalb Die einmal aus— gebildeten Gefäßbündel bier unveränderlich dieſelbe Gejtalt und Ausdehnung behalten, d.h. geichloflen find, und ſtets iſolirt bleiben ohne einen geſchloſſenen Holgring zu bilden; indeſſen verzweigen fich dieſelben Doch mehrfach und treten ſelbſt Später Durch unregel- mäßige Anaftomojen mit einander in Verbindung. Die Zunahme des Stammes jowohl in die Länge, als Dicke kann daher bei diejen Pflanzen nur Durch jtet3 neu gebildete von der Spike zur *) Befteht der Holztheil nur aus Holzzellen, wie bei den Nadelhölgern, jo werden demohngeachtet Die Bündel gewöhnlich Gefäßbündel genannt, 32 Peripherie verlaufende Gefäßbündel, welche Zweige in die Blätter abgeben, erfolgen, weßhalb man dieſelben Umſproſſer (plantae amphibryae) nennt. Bei den Difotyledonen dagegen jtebt jedes Gefäßbündel mit dem benachbarten Durch das fich rechts und links Über das Gefäß— bündel hinaus fortiegende Kambium in Verbindung, fo daß Der Bajttheil des Bündels der Rinde anzugehören fcheint, weil Bafte und Holztheil Durch Das zarte und befonders im Frühjahre äußerſt lafterfüllte Bildungsgewebe von einander getrennt find und fich daher eriterer mit der Ninde leicht won dent legteren ablöft. Das Cambium fährt unausgejegt fort jowohl neues Cambium zu ex zeugen, als auch neue Zellen zu bilden, welche ſich nach außen dem Bajte und der Rinde, nach innen dem Gefäßbündel und den Markſtrahlen anreiben. Die Gefäßbündel wachlen Daher bier ſo— wohl in die Länge, als auch in die Diefe und bilden jtet3 einen geichloffenen Holzring. Das Wachsthbum des Stammes in die Länge und Dice erfolgt demnach, ohne daß neue Gefäßbündel entjtehen, nur durch Die Zunahme der bei der eriten Anlage ges bildeten Gefäßbündel in ihrer ganzen Exjtredung, weßhalb die Dikotyledonen auch Endumſproſſer (plantae acramphibryae) genannt werden. Nebſtdem verzweigen ich aber auch die einzelnen Gefäßbündel vielfach, jchiefen Zweige in Die Knospen, Blätter und Blüthen und treten Durch zahlreiche Anaſtomoſen unter einander in Verbindung, jo daß ſie bier, wie überhaupt bei allen höher organifirten Pflanzen, ein zuſammenhängendes Syjtem bilden, welches die Pflanzen von den Wurzelfpigen bis zu den Blättern und Blüthen durchzieht. Die lang geftrectten, nicht fortbildungg- fühigen aber Saft führenden und von verhoßten Zellen umgebenen Cambiungellen der Gefäßbündel der Kryptogamen und beſonders der Monvfotyledonen werden von den Pflanzenanatomen eigene Gefäße (vasa propria) genannt. Zwifchenzellenbildungen, — Urjprünglich find alle ein Ge— webe bildenden Zellen Durch Intercellularſubſtanz innig mit einander verbunden, treten aber im Verlauf des Machsthumes nicht jelten mehr oder weniger auseinander; zuweilen bleiben auch einzelne Partien des Zellgewebes gegen benachbarte im Wachsthume zu— rück, oder vertrocknen, fallen zufammen und zerreißen mechaniſch, oder werden ſelbſt ganz reſorbirt. Auf dieſe Weiſe entſtehen 33 Bwifchenräume, die aber nach ihrer verjchtedenen Entſtehung auch verjehiedene Bildung zeigen. Zwifchenzellengange. — Unter Zwijchenzellengängen oder Sutercellulargängen (meatus intercellulares) verteht man fleine meijt dreieckige Handle, die um alle Zellen herum— laufen und dadurch entjtehen, daß da, wo fich je 3 Bellen bes rühren, die Berührung nie ganz vollſtändig iftz fie fehlen faſt nie ganz, wenigitens find fie in jedem Parenchym vorhanden, find aber um fo weniger deutlich, je volllommener das Parenchym iſt. Sm Parenchym führen fie gewöhnlich Luft, jelten eine Flüfjigfeit, ftehen Durch die ganze Pflanze in offener Verbindung mit einander und communiziven zuleßt Durch die Spaltöffnungen mit der At— moſphäre; im Cambium, wie überhaupt in jedem zelfenbilwenden Bellgewebe enthalten fie nie Luft, ſondern Flüffigfeit, und in dem Hole und Bajtgewebe find fie vollſtändig von Intereellularſubſtanz ausgefüllt. Zwifchenzellenraume. — Zwifchenzellenräume (interstitia intercellularia) nennt man größere unvegelmäßige Räumez bejon- ders im ſchwammförmigen Bellgewebe. Zuftbehälter. — Luftbehälter find größere oder Kleinere mit Luft erfüllte Lücken im Zellgewebe. Man nennt fie Luft gänge (canales aöreae), wenn bejtimmte Zellenreihen gegen ihre Umgebung im Wachsthume zuritebleiben; Die Wände dieſer Gänge find vollig glatt und vie Höhlung ift in beſtimmten Zwiſchen— räumen durch eine Schichte Sternzellen, wie durch Scheidewände unterbrochen. Solche Luftgänge findet man im Stengel und Blattjtiel von Nymphaea, Myriophyllum ete. Luftlücken (lacunae aöreae) find mehr oder weniger unregelmäßige oft be- deutende Höhlen, welche durch mechanifches Zerreißen und Aus- trocknen von Zellgewebsmallen entjtehen; ihre Wände find jtet8 rauh von den Reſten des vertrockneten Zellgewebes. Hierher ge— hören die hohlen Stengel der Gräfer, Umbelliferen ꝛc. Behälter eigenthümlicher Säfte. — Nicht jelten finden lich in den Bilanzen eigenthümliche oft gefärbte und riechende Säfte, welche ätherifche Dele, Harze, Gummiharze und vergl. enthalten und von bejonderen Zellen abgejchieden werden. Dieje Säfte bleiben ent- weder in den Zellen, in welchen jie bereitet wurden, angebäuft, Döbner, Lehrbuch der Botanif. 2. Aufl. zc. 3 34 wodurch die Saftbebhälter gebildet werden; oder fie werden in tanalartige Gänge, die Saftgänge, ausgejchteven, welche ent- weder durch Erweiterung der Zwilchenzellengänge oder durch eine beſondere Ausbildung bejtimmter Zellenreihen entjtehen. Zu den Saftbehältern gehören die Harzbehälter im Holze von Taxus, Juniperus, Uupressus ete., welche fleinere oder größere der Are parallel laufende Neihen dünnwandiger polyedrijcher over prismatifcher ganz von flüſſigem Harze ſtrotzen— der Zellen darjtellen, die dem Holzparenchym entjprechen, Saftgänge find meilt lang gejtredte von zartwandigen Bellen umjchloffene Kanäle, in welche häufig vie fleinen Bellen papillenartig hineinragen. Es gehören hierher: die Gummi— barz- und Delgänge ver Umbelliferen, von Denen jene fich in der Wurzel finden und die befannten Gummibarze liefern, dieſe in den Früchten und ätheriſche Dele enthalten; Die Gummigänge in der Ninde der Amygdaleen, welche das Kirſchgummi führen; die Milchſaftgänge in der Ninde und im Marfe der Sumad)- arten und einiger Cacteen, die daher mit den fogenannten Milch- ſaftgefäßen nicht werwechjelt werden dürfen; und endlich Die Harz— gänge der Nadelhölzer. Die Harzgänge in der Rinde, im Hole und den Blättern vieler Nadelhölzer find Durch befondere Ausbildung und Anord— nung der Zellen entſtandene Sntercellularräume, welche außer Luft noch Harz enthalten. Von den zartwandigen den Harzgang ums gebenden Parenchymzellen wird ätheriiches Del in dieſen aus— gejchieden, welches exit bier Durch Einwirkung des Sauerſtoffs Der Luft theilweile in Harz umgewandelt wird. Im Hole der Kiefer, Fichte und Lärche finden fich ſenkrechte und mwagrechte in Der Mitte breiter mehrreibiger Markitrahlen verlaufende Harzgänge ; das Holz der Weißtanne Dagegen hat feine Harzgänge. Bei allen Nadelhölzern, deren Stammholz Harzgänge befitt, iſt dieß auch im Hole der Wurzel der Fall, und zwar ift Die Wurzel ſtets barzreicher, al3 der Stamm. Nindenharzgänge finden fich bei der Fichte, Tanne und Kiefer nur in der primären Rinde, und fehlen daher in der Wurzel, weil an diejer der größte Theil der primären Ninde frühzeitig abſtirbt; bei der Lärche treten fie aber auch in der jeeundären Rinde auf, bilden jedoch hier nur fugelige Höhlen. Sobald Borkenbildung eintritt, fehlen fie auch am Stamme, weil 3 dann der Theil der Rinde, welcher fie enthält abjtirbt; da aber bei der Weißtanne die primäre Ninde längere Zeit fortwächjt und lebensthätig bleibt, dauern hier auch die Harzgänge lange, werden aber an älteren Stämmen nach und nach undeutlich, in— dem größere Zellenlücken entitehen, welche die jogenannten Harz- beulen darjtellen. Die Nadeln der Tannen, Fichten und Kärchen haben zwei, die des Wachholders nur Einen, und die der Kiefern bis zwölf Harzgänge. B. Von den zujammengejegten Organen der Pflanzen. Bei den auf der niedrigiten Stufe der Entwidelung jtehenden Kryptogamen (Algen, Flechten, Pilze) find die Drei Hauptarten des Pflanzengewebes noch nicht getrennt; die Pflanzen beftehen ganz aus Parenchym oder aus Filzgewebe und bilden noch ein gleichartiges Ganzes, ohne daß man Stengel und Blätter unter ſcheiden kann. Bei ven höheren kryptogamiſchen Gewächlen aber und allen Phanerogamen treten die drei Gewebe-Arten getrennt auf, wenn auch zuweilen nur an der Are, während die Blätter 3. B. bei den Laubmooſen noch ganz aus Parenchym bejtehen. Das Dberhautgewebe bildet Die Dberhaut und im Cambium ent- jtehen Gefäßbündel, welche aber bei den Laub- und Lebermooien noch jehr unvollfommen find, indem ftatt Der eigentlichen Gefäße nur langgeſtreckte Zellen auftreten, und dieſe ſich nur auf den Stamm bejchränfen ohne in die Blätter überzutreten. Oberhaut. — Die Dberbaut ftellt eine aus einer oder mehreren Schichten des Dberhautgewebes gebildete Membran dar, die fich bald mehr, bald minder Leicht abziehen läßt und in Der Regel nicht nur alle Auferen Theile der Pflanzen überzieht, ſon— dern fich ſelbſt nach innen fortiegt, um die Durch das Zufammen- treten gewilfer Theile gebildeten Höhlen auszufleiven. Sie wird einmal zerjtört nicht wieder erfegt, und tritt je nach Den ver Ichiedenen Medien, in welchen ſie fich entwicfelt, in Drei verſchie— denen Formen auf, nämlich als Epithelium, Epiblema und als eigentliche Epidermis. Das Epithelium ift aus ſehr zartwandigen Zellen gebildet, die fejt am einander Schließen ohne Intereellulargänge zu bilden, 36 und Durchfichtigen ungefärbten Saft enthalten; es ijt bei fich bildenden Pflanzentheilen ſtets vorhanden, ändert ſich aber meijt bald in eine der beiden anderen Formen um, ſo daß es fpäter nur ſparſam und zwar haufig als Secretionsorgan auftritt, Es bildet die innere Auskleivung gejchloffener Höhlen z. B. des Fruchtknotens, überzieht häufig Die Blumenblätter, umkleidet die Harzgänge der Coniferen und die Harzprüfen junger Birken- zweige ac. | Das Epiblema beitehbt aus etwas derbwandigen, nach augen abgeplatteten Bellen, zeigt feine Spaltöffnungen, und tft vorzüglich jenen Pflanzentheilen eigen, welche ſich im Waſſer oder in der Erde entwiceln, insbejondere Der Wurzel, an welcher e8 durch Ausdehnung der Zellen die ſogenannten Wurzelhaare bildet. Es dient zunächjt der Nahrungsaufnahme aus dem Boden, wird aber bei älteren Wurzeln meiſt Durch Korkbildung verdrängt, weßhalb immer nur der jüngjte Theil der Wurzel zur Nabrungsaufnabme aus dem Boden fähig iſt. — Epithelium und Epiblema verkorfen nicht, jondern bewahren den Zellitoff ziem— lich rein. Die eigentliche Epidermis, welche in der Negel alle der Luft ausgeſetzte Oberflächen der Pflanzen überzieht, bejteht meift aus ſehr flachen, tafelfürmigen, häufig mit ihren gejchlängelten Seitenwandungen in einander greifenden Bellen, die klare, waſſer— helle over gefärbte Säfte, felten affimilirte Stoffe, Harz und dergl., aber, jo lange fie lebensthätig find, nie Luft führen. Ihre ftärfer verdieften Außenwände verforfen häufig und bilden dann Die ſo— genannten Cuticularſchichten, welche allen Pflanzen mit (ederartigen Blättern, zumal aber jenen Gewächſen eigen find, die ihre Blätter mehr al3 Eine Wachsthumsperiode behalten und deren Zweige lang grün bleiben,-in welchem Falle ſie fich von Jahr zu Jahr vermehren. Auch nach außen fcheiden die Zellen der Epidermis, und jelbjt Die des Epiblema der Wurzel, Inter— cellularjtoff aus, welcher Durch die Einwirkung der Atmofphäre modifizirt eine eigene Abjonderungsichicht, das Oberhäutchen (cuticeula), bildet. Die Cutienla erjcheint oft nur als ein ſehr zartes Häutchen, verdickt fich aber auch zuweilen jtärfer, wodurch Höcker und Warzen entitehen; fie überzieht alle nicht Durch Kork ges ſchützten Theile der Pflanze, ſelbſt Die Haare und Spaltöffnungs- 37T zellen und dringt jogar in die unter dieſen (tegende Athemhöhl ein, Dagegen find alle ſtark abiondernden Zellen z.B. Die Pa— pillen der Narbe während der Blüthezeit frei davon. Gutieula und utieunlarjchichten hemmen die VBerdunitung der Oberhaut. Häufig iſt die Cuticula noch von einem wachsartigen Stoffe - überzogen, welcher bald als eine zarte, Die Fläche glatt und glänzend machende Schicht, bald, jedoch jeltener, in Kleinen Körnchen als jogenannter Neif (pruima) (der blaue Anflug der Pflaumen) auftritt; Hierdurch wird Die Oberhaut völlig undurchdringlich für Flüffigfeiten und jelbjt unnegbar, indem Waſſer davon, wie von einer fettigen Subitanz, abläuft, Sehr ausgezeichnet und von jedem anderen oberflächlichen Zellgewebe unterjchieven iſt die Epidermis Durch Die ich nach außen öffnenden, meijt eigenthiümlich gejtalteten Mündungen ver Sntercellulargänge, welche man Spaltöffnungen (stomata) nennt. Diefelben find nur bei den niedrigiten Formen der ſchon mit einer Epidermis verjehenen Kryptogamen (Marchantia, Sal- vinia) einfach, bei allen übrigen Pflanzen werden fie in Der Regel von zwei halbmondfürmigen, jelten won vier neben und über einander jtehenvden, Vorenzellen, ven Schließzellen, ums iehloffen, welche mehr oder weniger tief in die Oberhaut eingejenkt find und weder dem Bau, noch dem Inhalte nach Den Epider— miszellen gleichen; gewöhnlich find fie zartwandiger, enthalten häufig Chlorophyll, wodurch fie fich mehr den gewöhnlichen Paren— hymzellen nähern, und verholzen oder verforfen nie. Die meift länglichrunde mit erhabenen Rändern verjehbene Spalte, welche dieje Zellen einjchließen, erjcheint zwar je nach der Turgeszens der Schließzellen bald enger, bald weiter, aber ein Oeffnen und Schließen derjeiben findet nicht ftatt. Die Spaltöffnungen jtehen entweder unmittelbar mit einem Sntercellulargang in Verbindung, oder es liegt zunächit unter ihnen eine Luftlücke over ſogenannte Athemhähle, in welche die mit Luft erfüllten Intercellular— gänge des Parenchyms münden; deßhalb trennt ſich auch vie Dberhaut um jo leichter won dem darunter liegenden Zellgewebe, je mehr fie Spaltöffnungen hat. Sie find jelten dem bloßen Auge jichtbar, am größten bei faftigen Pflanzen, am kleinſten bei leder— artigen oder ſehr zarten Blättern; fie liegen zwiſchen den Dberhaut- zellen, und finden fich beſonders häufig auf dem Parenchym der Blätter 38 d.h. zwilchen ven Blattrippen, in geringerer Zahl auch auf jungen Zmeigen und einigen Organen ver Blüthe und Frucht, aber nie auf ächten Wurzeln (bei ven Laubmooſen nur an ven Anſätzen der Borite). Ihre Zahl ift im Allgemeinen jehr groß, und zwar auf einem be— jtimmten Raume um jo größer, je Heiner fie jelbit find; das Blatt von Brassica rapa hat z.B. auf einer Quadratlinie oben 1500, unten 3500 und mithin ein mäßig großes Blatt im Ganzen 11,540,000 Spaltöffnungen; zuweilen ift ihre Zahl aber auch jo Klein, daß ſich auf einem Quadratzolle kaum Eine findet. Die meiften in der Luft wachlenden Blätter haben die Spaltöffnungen in größter Zahl auf der Unterfeite, die auf dem Waſſer ſchwimmen— ven haben fie nur auf der Oberjeite, und den untergetauchten (Potamogeton, Myriophyllum) fehlen fie ganz; Doch zeigen auch in dieſem Falle Diejenigen Theile der Pflanze, welche zufällig der Luft ausgejeßt find, zumeilen Spaltöffnungen. Uebrigens fehlen fie auch einigen an der Luft wachjenden Pflanzen wie Cuscuta, .Monotropa und mehreren Drchiveen (Uorallorhiza, Epipogon), die fein Blattgrün erzeugen, Die Epidermis be— ſchränkt die Verdunſtung der Oberfläche und würde dieſelbe, be— ſonders wenn fie mit jtarfen Eutienlarjchichten verſehen ift, ohne Borhandenjein der Spaltöffnungen ganz verhindern. Appendiculare Bildungen der Oberhaut. — Unter den appendieulären Bildungen der Oberhaut verfteht man verichiedene aus Zellen beſtehende Gebilde, welche fich theils über die Dberfläche erheben, theils auch in dieſelbe eingejenkt find. Es gehören hierher Die Bapillen (papillae), bloße Ausdehnungen der äußeren Zellenwände, vie bald als Keine Hügel (beſonders auf Blumenblättern), bald als Blafen, bald als jcheinbare Haare (4. B. die jogenannten Wurzelhaare) auftreten; ferner die Haare (pili), die aus länglichen, dünnwandigen, über Die Oberfläche hervortreten- den Zellen gebildet find. Durch dieſe wird Das Anjehen Der Pflanzenoberflächen oft jehr verändert, jo daß man fich zur Bes zeichnung ver leßteren verſchiedener Ausprücde bevient. Glatt (glaber) wird die Oberfläche genannt, wenn fie haarlos iſt, haarig (pilosus), wenn die Haare ziemlich einzeln jtehen, lang und weich find (Luzula vernalis), zottig (villosus), wenn bie Haare weich und zahlreich find, und dabei bald anliegen, bald abjtehen (Fragaria vesca), flaumhbaarig (pubescens), wenn 39 die Haare zart find und nicht gedrängt jtehen (ranuneulus acrıs), rauhhaarig (hirsutus), wenn fie fang, jteif und zahlreich find (Seabiosa arvensis), borjtenhaarig (hispidus, hirtus), wenn fie ftraff und nicht anliegend find (Borrago offieinalis, Myosotis arvensis), wollig (lanatus), wenn die Haare lang, weich, an— liegend, gebogen find und einander durchkreuzen (Stachys lanata), filgig (tomentosus), wenn fie lang, fraus und Durcheinander gewirrt find (Verbascum 'Thapsus), jammthaarig (holoseri- ceus), wenn die Behaarung furz iſt und die Haare gedrängt ftehen und gerade find (Salix holosericea). Die Haare befinden fich gewöhnlich auf den äußeren Oberflächen der Drgane, vor— züglich auf den Rippen ver Blätter und den jungen Stengeln; jeltener im Inneren gejchloffener Höhlen. Sie find häufiger auf der unteren, al3 oberen Blattfläche, in größerer Menge an Pflan— zenindivinuen verjelben Art, Die einen trodenen Standort haben, während fie fich mehr verlieren, wenn man viejelben Pflanzen auf einen feuchten Standort bringt; den Fettpflanzen fehlen fie meift, und nur ſelten fommen fie an Pflanzen und Organen vor, die unter Waſſer ftehen. Der Bildung Der Haare nach unter: jcheivet man einfache Haare (pili simplices), die nur aus einer einzigen Belle bejtehen, und zufammengefegte over mit Scheidewänden verſehene Haare (pili compositi), Die aus mehreren über einander liegenden Zellen beftehen (Kürbis); äftige Haare (pili ramosi), aus mehreren in verjchtedenen Richtungen abjtehenden Zellen gebildet (Ribes nigrum); jternfürmige Haare (pili stellati) kurzgeſtielte Haare mit ſtrahlig ausgebreiteten Aeſten. (Auf der unteren Blattfläche von Hieracium pilosella) ; Schüppchen (lepides) jind Furzgeftielte mehrzellige Haare mit einem jcheibenfürmigen Knöpfchen (Hippophaö rhamnoides); tachelfürmige Haare (pili aculeiformes), (Asperugo pro- cumbens), die aus mehreren der Länge nach mit einander ver- bundenen Bellen bejtehen; fpreuartige Haare (pili paleacei), die hart, troden und befonders am Grunde zu einer Schuppe erweitert find; geknöpfte Haare (pili capitati), wenn fie am Ende Inopfförmig anjchwellen (Verbascum). Außerdem find die Haare entweder jtehenbleibend (p. persistentes) oder ab- fallend (p. caduci). Haare, die feine Flüſſigkeit ausjcheiden und feine Drüje tragen, werden Iymphatifche Haare (p. Iyın- 40 phatieı) genannt; Sammelbaare (p. colleetores) jind einfache, auf dem Griffel ſtehende Haare, Die Dazu bejtimmt zu fein jcheinen, den Blüthenſtaub aufujammeln; bei ven Campanulaceen, bei welchen man dieſe Sammelhaare vorzüglich beobachtet, verſchwindet der Inhalt Diefer Haare zu einer bejtimmten Zeit, ohne, wie e8 ſcheint, Durch Luft erjeßt zu werden, jo daß dieſelben Dadurch zum Theil in ihre eigene Höhle bineingezogen werden. Borften (setae) jind einfache, jteife, dickwandige und jtechenve Zellen ; Stacheln (aculei) find aus vielen hartwandigen Zellen zus jammengejegte, ſcharf zugelpiste Fortjegungen der Dberhaut (Roſen), während Warzen (verrucae) jtumpfe Vorſprünge aus erhärtetem BZellgewebe find. Drüſen (glandulae) nennt man ſowohl einzelne Zellen, als auch größere over Kleinere Maſſen von Bellgewebe, welche bejondere Stoffe bereiten und Diejelben - entweder zuritdhalten over in bejondere Höhlungen zwilchen Tich oder auch nach außen ausjcheiven. Eine große Menge wohl- viechender, Klebriger, zueferbaltiger ze. Subjtangen werden von Drüfen abgejchievden; »ie Hebrige Abfonderung mehrerer Sileneen erfolgt Durch kugelige oder längliche in der Epidermis eingefenfte Zellen, Die in großer Menge zwijchen den gejtrecften Epidermis— zellen vorhanden find, und gleichham die Stelle der Spaltöff- nungen einnehmen, da Dieje bier fehlen. Die harzabjondernden Drüſen der Birken finden fih nur an ven jüngjten Zweigen, weil ſie jpäter mit der Dberhaut verloren geben. Drüjen- haare (pili glanduliferi) find Haare, welche an der Spike Drüſen tragen 3. B. Dietamnas*); Brennhaare (p. urentes) ind an der Baſis dünnwandige und folbige, nach oben dickwan— digere, ſteife Zellen, Die entweder in eine jcharfe Spige, oder in ein oft zur Seite gebogenes Knöpfchen auslaufen und an Der verdickten Baſis von mehreren Zellen umſchloſſen find; fie ent halten haufig einen ätzenden Stoff, welcher auf der Haut ein Brennen oder Blaſen verurfacht (Brennnefjeln). Die meijten er- vegen aber nur ein Juden in der Haut, indem jich Die jehr ſpitzen Haare leicht von der Oberhaut ablöfen und in der Haut ſtecken bleiben. *) Die fogenannten Drüfenhaare der Drosera-Arten find KH mit einem Gefäßbündel verjebene Fortſätze des Blattrandes. 41 Bei allen mit einer Oberhaut verjehenen Pflanzen nimmt man eine Trennung des Pilanzenförpers in eine Axe und in jeitliche Anhänge verielben, nämlich Blätter, wahr; die Are ſelbſt theilt fich aber wieder in Stengel und Wurzel ab, je nachdem fie Blätter oder doch blattartige Organe trägt, oder nicht. Blatt bildung unterhalb des DVegetationspunftes d. h. der äußerſten fortbildungsfähigen Spite eines Organes iſt Der Haupteharakter des Stengel3; ein Vegetationspunft ohne Blattbildung unter dem— jelben ijt der Haupteharafter Dev Wurzel; und das gänzliche Fehlen eines DVegetationspunftes an der Spiße eines Planzenorganes deutet jtetsS auf Blattnatur. Stengel und Wurzel verzweigen fich oft mannigfach, und fie jelbit ſowohl, als auch ihre Verzweigungen entjtehen und verlängern fich nur Durch Knospen. Jede Knospe bildet einen Vegetationspunft, nämlich den Anfang einer neuen vder Das entwicelungsfäbige Ende einer ſchon vorhandenen Are, und erjcheint bei ihrer Entſtehung jtets als eine fegelfürmige Erhabenheit, welche unter ihrer Spige ent weder blattartige Organe ausbildet, oder nicht; hiernach unter— jceheivet man Stammfnospen oder Knospen im engeren Sinne, welche fich zu Stengeln, und Wurzelfnospen, welche fich zu Wurzeln entwideln. Regelmäßig findet fi am Ende eines jeden Wurzelzweiges eine Wurzelfnospe, welche das Kängenwachsthum der Wurzel und ihrer Zweige vermittelt; ebenjo find regelmäßig an der Spiße der Stengel und ihrer Zweige, jowie in den Achjeln der Blätter, Stammfnospen (Terminals und Arillarinospen) vorhanden, von Denen jene das Lingenwachsthum, Diefe Die Vers zweigung vermitteln. Dieje regelmäßig und an bejtimmten Stellen der Pflanze vorhandenen Knospen liegen ſtets frei, da fie gleich- zeitig mit dem Pilanzentheile entitehen, an welchem fie fich be— finden; außer vdenjelben können aber auch an jeder anderen beliebigen Stelle, wo Gefäßbündel mit Bildungsgewebe zuſammen— treffen, Knospen entjtehen, Die zum Unterfchiede von den vorigen Adventivfnospen genannt werden. An der Wurzel und dem Stamme entjtehen die Adventivfnospen ſtets unter der Rinde und durchbrechen dieſe erſt bei ihrer weiteren Entwicelung, indem das Rindenparenchym in ihrer nächjten Umgebung feinen flüffigen Inhalt verliert, die Zellen zufammenfallen und abjterben; fie find, und zwar an der Wurzel und dem Stamme, entweder 42 Wurzelinospen oder Stammknospen, da fie einerjeit3 ſowohl Die VBerzweigungen ver Wurzel, als auch Wurzelausichlag und Wur— zelbrut, andererjeit3 die Bildung der Adventiv- und Luftwurzeln am Stengel, ſowie wenigftens zum Theil den Stockausſchlag hervorrufen. Die Blätter oder feitlichen Anhänge des Stengels erſcheinen in verjchiedenen Modificationen, dienen verſchiedenen Functionen und fommen in verichiedenen Perioden des Pflanzenlebens zum Borichein. In der erjten Periode oder der deg Grünens ent wieeln fi neben Wurzel und Stengel die Laubblätter, welche drei Bildungen die Fundamental oder Ernährungsorgane der Gewächſe darſtellen; in der zweiten, der des Blühens, entwickeln fich Die Blüthen mit ven Befruhtungsporganen, welche die Bildung des Samens und dadurch die Erhaltung der Art vorbereiten; und in der dritten Periode endlich, nämlich der des Neifens, werden die während des Blühens entjtandenen Drgane theilweiſe weiter verändert und zur Frucht und zum Samen umgebildet. Die einzelnen Blüthenorgane find hin- fichtlich ihrer Organifation nicht wejentlich von dem Stengel und ven Laubblättern unterjchieden, jondern nur als Movifieationen derjelben zu betrachten; fie dienen aber zur Nepropuftion, d. h. Erhaltung der Art, während Die Ernährungsorgane nur zur Erhaltung und Fortbildung Des Individuums dienen. Diefe verichtedenen Organe find jedoch nur bei den phanero- gamijchen Gewächjen deutlich vorhanden, bei den kryptogamiſchen fehlen eigentliche Blüthen und Früchte, wenigjtens jind die Organe, welche deren Stelle vertreten, wejentlich anders gebildet, ja jelbft Wurzel, Stengel und Blätter können bei denen, welche bios aus Zellen befteben, nicht unterfchieden werden, weßhalb bezüglich Der zujammengejeßten Organe beide Pflanzengruppen auch gejondert betrachtet werden müſſen. Drganijation der Phanerogamen (plantae phanerogamae), Die Wurzel. — Wurzel (radix) ift jeder Pflanzentheil, der an feiner Spige wächjt, an dieſer von Schichten abgeftorbenen Zellgewebes (dev Wurzelhaube) bedeckt iſt und nirgends Blatt- anlagen zeigt. Es kann daher ein Pflanzentheil, ver Blattnarben oder gar nod Blätter trägt, wenn dieſe nicht einer bejonderen 43 an ihm entitandenen Adventivfnospe angehören, er mag fich über oder unter der Erde befinden, nie eine Wurzel ſein. — Die Wurzel hat im Allgemeinen das Bejtreben nach unten zu wachlen, fie befejtigt die Pflanze an dem Boden und nimmt aus Diejem die Flüffigfeiten auf, welche der Pflanze zur Nahrung dienen; jie ift immer dem Stengel entgegengejekt, verlängert fie) auch in entgegengejeßter Richtung und zwar nur an ihren Enden, wird nie von einer wahren Epidermis bevedt, hat im Innern nur wenig Mark, wird nie grün, und ihre Verzweigung erfolgt nur durch Adventivfnospen, welchen weder Blätter noch blattartige Drgane vorausgehen. Bei ven Dikotyledonen fann man in der erten Zeit der Entitehung der Pflanze ftetS eine Hauptwurzel wahrnehmen, welche Pfahlwurzel (radix palaris) genannt wird, und deren Anfang gewöhnlich fehon im Samen als Würzelchen (radieula) jichtbar it, welches fich dann bei der Keimung unmittelbar zur ächten Pfahlwurzel verlängert. Diefe Hauptwurzel ſtirbt jedoch häufig, nachdem fie fich verzweigt bat, won der Spitze her ab, während ihre Zweige fich weit ausdehnen, und fich zuweilen auch jtatt derjelben an der Bafis des Stengeld® oder an unterirdijchen Stengeln und ſelbſt an oberirdiſchen Theilen Wurzeln bilden, welche man Adventivwurzeln (rad. adventitiae) nennt, Die jtärferen feitlichen, nahe an der Oberfläche des Bodens hinlaufen- den Verzweigungen der Hauptwurzel werden Thaumwurzeln genannt; ebenjo nennt man aber auch bei fehlender Pfahlwurzel die am Ende des Stammes entipringenden jtarfen Adventivwurzeln. Bei den Bäumen ijt die Stärke und Dauer der Pfahlwurzel, ſo— wie die Zahl, Stärke, Ausbreituug und Nichtung ihrer Verzwei- gungen jehr verjchieden und im Allgemeinen für jede Gattung oder Art eigenthümlich; Die Gefammtheit diefer Verhältnifje nennt man ihre Bewurzelung, welche auf Die Dauer, Das Wachs— thum und ſonſtige Verhältniffe der oberivdiichen Theile von ent— ſchiedenem Einfluffe ift. Sp dürfte Die beveutende Ausbreitung der Wurzelverzweigungen vielleicht mit Dazu beitragen, daß ſich manche Bäume, 3. B. Eichen, Birken, Kiefern ze. bei höherem Alter ſtets Licht ftellen. In der Jugend kann die Pfahl wurzel in der Negel ohne Gefahr verlegt werden, weil fi dann die Thauwurzeln ftatt ihrer noch ausbreiten fünnen, ſpäter aber 44 zieht eine bedeutende Verlegung verjelben over Mangel an Nahrung häufig den Tod der Pflanze nach fich. Daber jterben Bäume, deren Pfahlwurzel in Erdjchichten kömmt, Die zu ihrer Nahrung nicht geeignet find, jo häufig ab, oder werden wenigjtens gipfel- dürr, und deßhalb jucht man, wo Die Schichte der Dammerde nur jeicht ift, Die Ausbildung der Pfahlwurzel Durch Abſchneiden derjelben in der Jugend oder Durch öfteres Verfegen der Pflanzen zu verhindern, Dagegen vie ftärfere Entwicelung der Thaumwurzeln durch Erhöhung des Bodens um ven Stamm herum zu befdr- dern; allein es ſcheint Dies Verfahren immerhin auch nachtheilig auf ven Höhenwuchs einzumwirken, indem jo behanvelte Pflanzen, j DB. junge Eichen, nicht nur im Höhenwuchs zurückbleiben, ſon— dern fich auch mehr veräfteln auf Koften des Hauptitammes. Iſt die Pfahlwurzel angefchwollen, wie bei ven Möhren, ſo nennt man fie ſpindelförmig (r, fusiformis); tft fie gegen den Uriprung noch mehr angejchwollen, rübenförmig (r. napiformis) ; bei rundlicher Anſchwellung Enollig (r. tuberos«), iſt ſie nicht angejchwollen, jo ijt fie fadenfürmig (r. filiformis), knotig (v. nodosa) 20,5 1jt Die Hauptwurzel zerjtört oder nicht zu unterſchei— den, und find Die Seitenwerzweigungen, Wurzelfafern (fbrillae) zahlreich, jo nennt man fie faſerig (r. fibrosa); und wenn Die Faſern von Strede zu Strede knollig angejchwollen find, roſen— franzfürmig (vr. moniliformis) 26. Ferner ift Die Wurzel bald einfach (r. simplex), bald äſtig (r. ramosa) und nach Der Conſiſtenz bald fleiſchig (v. carnea), bald holzig (r. lignosa). Die verjchiedenen Anfchwellungen der Wurzel find immer An— häufungen von Stärkmehl und verwandten Stoffen, welche Den Pflanzen zu gewiſſen Zeiten, namentlich, wenn fie fich zum Blühen anjchiefen, zur Nahrung dienen, und daher wieder aus dem Bell gewebe verſchwinden, weßhalb fleifchige und angeſchwollene Wurzeln ſpäter oft pelzig werden. Aehnliche Anjichwellungen findet man auch an unterirdiſchen (Kartoffel) und ſelbſt oberirdiſchen Stengeln (Koblrabe). Bei den Monokotyledonen verlängert fich das Würzelchen des Keimes nicht unmittelbar zur Wurzel, ſondern e8 brechen aus demſelben eine (Palmen und einige Gräfer z.B. Lolium) oder mehrere Wurzeln (Secale, Tritieum) hervor, jo daß daher dieſen Pflanzen eine eigentliche Pfablwurzel ſtets fehlt. Meift jtehen bier 45 mehrere ziemlich gleich ſtarke Wurzeln unmittelbar an der Baſis des Stengel, welche entweder Seitenverzweigungen des Würzel— chens oder Aoventivwurzeln des unteren Theiles des Stengels find, wie man e8 bei ven Zwiebeln der Liliaceen, bei den Pal— men 20, ſieht. Solche Wurzeln nennt man Büſchelwurzeln (r. fascieularis) Häufig treten bier aber auch Adventivwurzeln an unterirdischen Verzweigungen des Stengels und ſelbſt an ober— irdiſchen Pflanzentbeilen auf. Bei den Gräjern entipringen aus den Knoten des unter der Erde bleibenden Theiles des Stengels Adventivwurzeln, von denen die aus dem oberjten Knoten ent- Ipringenden die jtärkfiten find, vorzüglich Die Ernährung Der Pflanzen bejorgen und Kronwurzeln genannt werden. Da die Verzweigung der Wurzel nur Durch Adventivfnospen erfolgt, welche überall, wo Gefäßbündel mit Bildungsgewebe zu— jammentveffen, entjtehen können, jo kann jede Wurzel jo lange Zweige entwideln, al3 fie lebensthätig it; und man fann daher an ein und verjelben Wurzel Zweige finden, welche in der Nähe des Marktes entipringen und den Holzring Durchjegen, andere, welche im Holzeinge jelbjt ihren Anfang nehmen, und wieder andere, welche vom Cambium ausgeben. Manchmal verlängern fih auch die Verzweigungen der Wurzel nur wenig, jchwellen dagegen an, und bilden jo mehr oder weniger bedeutende Hervor— ragungen längs der Wurzel, oder geben, wenn fte fich ſelbſt wieder verzweigen, zu Inollenartigen Bildungen Veranlaffung. Sp er— jcheinen bei verſchiedenen Leguminofen 3. B. Klee 10. verkürzte MWurzelgweige als eigenthümliche Knöpfchen, welche bejonders zahlreich an jeicht liegenden Wurzeln figen; dieſelben bejtehen nur aus großen zarten Zellen, find von einer halb. abgeitorbenen, abblätternden Hülle (Wurzelhaube) umfleivet und befigen eine überrajchende Aufiaugungstraft, jo daß fie in ganz verwelktem, eingefchrumpftem Zuftande in’! Waſſer gelegt in Kinzefter Zeit wieder ftrogend anjchwellen, und Daher befonders in vegenarmen aber thaureichen Gegenden und auf ſehr lockerem Boden gewiß wejentlich zum Gedeihen der Pflanzen beitragen. An der Wurzel der Keimpflanze der Schwarzerle gewahrt man zuweilen Kleine runde Auswüchje, welche nach 1—2 Jahren nicht jelten Kleine mit vielen fegelfürmigen Spitzen bejegte hellgefärbte Knollen daritellen; es find dies gleichfalls jehr verkürzte Wurzelver- 46 zweigungen, die ſich in leterem Falle an ihrer Spitze mehrfach getheilt haben, ohne jich bedeutend zu verlängern. Die Theilung erfolgt Durch ven Vegetationspunft unter der Wurzelhaube, worauf jede Durch die Theilung entjtandene Wurzeljpiße ihre eigene Wurzel- haube bilvet. Hinfichtlich Des anatomiſchen Baues ift die Wurzel nicht wejentlich vom Stengel verjchieden, aber einfacher. Das Mark it gering und fehwindet oft gegen die Spitze. Die Gefäßbündel, welche nur aus pordjen und gejtreiften Gefäßen, die von lang- gejtreckten Zellen umgeben find, oder nur aus Tüpfelzellen, wie bei den Nadelhölzern, bejtehen, bilden einen vollfommenen Kreis, indem fie bald Dicht an einander fchliefen und nır von Mark ſtrahlen Durchjeßt werden, bald aber auch vereinzelt ftehen und größere Zwiſchenräume zwifchen fich laſſen; ihre Zellen find weiter und weniger ſtark verdickt als im Stamme, verholzen auch nicht jv früh, ſondern bleiben lange zäbe und biegfam, weßhalb im Allgemeinen das Hol der Wurzel auch Inckerer und leichter ift, als das des Stammes. Die Ninde ijt oft ſehr ſtark entwicelt und enthält zuweilen Baftbündel, Milchjaftgefühe, Gummiharz— und Milchjaftgänge ꝛc.; ſie ijt Außerlich von Epiblema umgeben, welches aber meijt bald Durch Korkbildung verdrängt wird, und daher in Der Negel nur auf die Wurzelipigen beſchränkt bleibt. Die Wurzel wächſt nur an ihren Enden, aber die äußerſten Wurzelſpitzen find ſtets von älteren Zellenfchichten, welche Die ſo— genannte Wurzelhaube bilden, bedeckt. Diefe Schichten fterben son außen ber ab und werden, jo lange die Wurzel fortwächit, von innen ber durch neue erſetzt. Die jüngiten Zellen ver Wurzel liegen Daher nie unmittelbar an der Spite, fondern unter der Wurzelhaube. Das Epiblema bildet häufig Durch papillen- artige Ausdehnung ver Zellen ſogenannte Wurzelbaare (bei der Weißtanne fehlen dieſelben), Die mit dem Epiblema abjterben, jedoch jtet8 Durch andere an den bei der Verlängerung der Wurzel neu fich bildenden Zellen erfeßt werden. Da aber nur das un- verjehrte Epiblema fähig ift Nahrung aus dem Boden aufzu— nehmen, jo bejchränft fich auch Die Nahrungsaufnahme durch Die Wurzeln nur auf ihre Enden, foweit fie von lebensthätigen Epi— blema bedeckt find, weßhalb Die Wurzel meift ſchon einen Zoll weit von ihrer Spite die Fähigkeit Flüffigfeiten aus dem Boden 47 aufzufaugen verloren hat. Im Herbite überziehen fich jelbit vie Spitzen der Wurzel mit Kork, aus welchem dann im Frübjahre das Wurzelknöspchen wieder hervorjchiebt. Die Wurzelhaube dient Dazu die von ihr bededten jüngjten und daher noch ganz zarten Zellen bei dem Fortwachjen der Wurzel in der Erde gegen Druck zu ſchützen, weßhalb ihre Anfänge auch ſchon vorhanden find, ehe die Wurzelknospen aus der Rinde hervorbrechen. Biele holzige Wurzeln haben, wenn fie der Einwirkung der Luft und des Lichtes ausgejegt werden, die Fähigkeit Stamm- fnospen zu bilden, die fich zu Trieben entwiceln fünnen. Bei vielen Bäumen ift dieß nur nach Verlegungen an den Ueber— wallungsitellen der Fall (Buche), oder, wenn die Stämme jehr tief abgehauen werden oder die Rinde des Stoces jo verlekt wird, daß derſelbe abjtirbt (Eiche); Die fich als Folge dieſer Knospen— bildung entwicelnvden Triebe nennt man Wurzelausjchlag. Bei vielen Holgarten, namentlich Sträuchern und Bäumen mit weichem Holze, wie Weiden, Pappeln, der Eberejche, Doch auch jolchen mit hartem Hole, wie den Prunus-Xrten, der Akazie ꝛc., haben Die bloßliegenden und felbit Die in der Erde befindlichen Wurzeln das Vermögen Stammknospen zu bilden, ohne daß fie oder die Pflanze jelbjt vorher eine Verlegung erleiden; ja bei den Aspen jcheint diefes Vermögen noch fortzubefteben, nachdem der Stamm bereits längjt entfernt iſt; die hieraus hervorgehenden Triebe nennt man Wurzelbrut. Man hat e8 fogar werfucht, Bäume umzufehren und mit der Krone einzugraben, worauf die alten Zweige, mit Erde und Feuchtigkeit in Berührung gebracht, Adventivwurzeln entwieelten, während die holzigen, an die Luft und das Licht gebrachten Wurzeln Stammfnospen bildeten. Adventivwurzeln. — Adventivwurzeln bilden ſich ent- weder nur unter begünftigenden äußeren Umſtänden, 3. B. Ent ziehung des Lichtes, mäßiger Feuchtigkeit 2c., welche bald künſtlich herbeigeführt werden, wie bei den Stedlingen, bald fich won ſelbſt darbieten, wie bei unterirdiſchen Stengeln oder Durch das Aufliegen des Stengel auf dem Boden, wie bei den friechenden Stengeln, den jogenannten Ausläufern 20.5; oder fie bilden fich auch an den der Luft und dem Lichte ausgejegten Stengeln. Solche an ober irdiſchen Theilen hervortretende Adventivwurzeln, die gleich Den ächten Wurzeln mit einer Wurzelhaube verſehen ſind, hat man 48 Luftwurzeln (radices aöreae) genannt.*) Häufig vertrocknen ſolche Kuftwurzeln, wenn fie nicht in den Boden gelangen, und dienen dann den betreffenden Pflanzen gewöhnlich nur als Haft organ (Haftwurzeln) Dieß iſt namentlich bei Pflanzen mit wurzelnden Stengeln der Fall, z.B. bei dem Epbeu, deſſen Stengel ſich vermittelt jolcher Wurzeln, an Mauern, Baumes jtämme 20. befejtigt und fih an dieſen Stellen in Folge des Druckes meiſt jcheibenartig ausbreitet. Die Adventivwurzeln treten beionders häufig an Knoten, in der Näbe von Linſendrüſen oder Blattnarben hervor. Bei Schmarogerpflanzen, deren Samen im Boden feimen, z. B. Flachsſeide (Ouscuta) jtirbt Die wahre Wurzel, nachdem fich der Stengel an die Nährpflanze angelegt bat, ganz ab, jo daß Die Pflanze gar nicht mehr unmittelbar mit dem Boden in Berührung jteht, und der Schmaroger von nun an nur von den Süften der Näbrpflanze lebt. Da wo die Berührung des Schma— rogers mit der Nährpflanze am innigjten iſt, ſchwindet Die Ober- baut der Nährpflanze, während die Zellen der Oberhaut des Schmarogers abnorm anjchwellen. Diejer Vorgang eritrect fich auch auf die Rinde, welche bei dem Schmaroger um jo üppiger wuchert, je mehr die der Nährpflanze jchwindet. Hierdurch ent jtehen am Schmaroger weiche Beulen, die um die Berührungs- jtelle einen warzenähnlichen Ringwulit, eine jogenannte Saug- warze (haustorium) bilden, während ein Gefäßbündelzweig Des Stengels bis in Das Bildungsgewebe der Nährpflanze eindringt. Ber der Miftel (Viscum), deren Same auf der Nährpflanze jelbit feimt, ſenkt fi die Wurzel in jene ein und fann jogar durch Wurzelausichlag die Pflanze erneuern, wenn die Stengel entfernt werden. Der Stengel, — Stengel (caulis) ift jeder Pflanzentheil, der an feiner Spike fortwächit und unter derjelben Blätter oder doch blattartige Organe entwidelt. Er ift als Anlage ſchon in dem Samen fichtbar und wird hier jammt den bereits Daran vorhan— *) Bei Fieus religiosa in Oftindien jenfen fich Wurzeln von den Zweigen in den Boden, wo fie wieder ausfchlagen, jo daß auf dieſe Weije ein einziger Stamm zuweilen ein kleines Mäldchen bildet. 49 denen Blättchen Federhen (plumula) genannt. Beim Keimen entwicelt ex jich jtets gerade aufwärts, Der Wurzel entgegengejeßt, von welcher Richtung er jedoch ſpäter häufig abweicht; aber Die äußerſte jich ſtets neu entwicelnde Spige dejjelben behält immer das Beitreben aufwärts zu wachlen bei; in ihm wirft die bildende TIhätigkeit in Einer Richtung unbegränzt fort, jo daß jein Wachs— thum morphologiſch unbejchränft ift, und jeine Spige immer der jüngere, die Bafis ver ältere Theil ift. Der Stengel trägt jtets Blätter oder blattartige Organe und an feiner Spiße, ſowie in den Blattachfeln Stammknospen, während an holzigen Stengeln unter begünjtigenden Umjtänven nicht ſelten auch an jeder be= liebigen Stelle Adventivknospen entjtehen, die fich zu beblätterten Trieben entwicdeln. Aus viefen Stamminospen geben, wie aus dem Embryo, vollkommene Pflanzen mit Age und Blättern her— vor, die aber der Art ihrer Entjtehung zufolge fein Wurzelende haben, weßhalb ihnen, wenn fie jelbjtitindig werden (Stedlinge), nur Adventivwurzeln zufommen. Mit der Hauptage verbunden nennt man Dieje Nebenagen Zweige (rami), oder, wenn jie ver holzen, Aejte, und in Bezug auf diejelben das Blatt, aus deſſen Winkel jie entipringen, Trag- oder Stüßblatt; fie tragen die Blüthen und Früchte. Der Stengel ijt entweder oberirdiſch (e. epigaeus), wenn ex fi jammt feinen Verzweigungen über den Boden erhebt, oder unterirdijch (c. hypogaeus), wenn er ganz oder wenigjtens zum größten Theile unter der Erde ver- borgen bleibt und nur jeine Zweige oder Doch einen Theil der— jelben über den Boden emportreibt. Alle Stengel und deren Verzweigungen find, wenn jie jich über den Boden erheben, wenigitens in der Jugend jtet3 grün. Der Punkt, an welchem Stengel und Wurzel mit einander verbunden find, wird Hals (collum) genannt; übrigens gehen die Gefäßbündel vom Stengel in vie Wurzel über ohne fichtbare Veränderung oder Trennung. Der oberirdiſche Stengel ijt bald Erautartig (ec. herbaceus), bald holzig (ce. lignosus); einfach (c. simplex) oder äftig (e. ramosus); rund (ec. teres) over fantig (c. angularis); zus weilen jelbjt blattartig ausgebreitet (c. foliaceus), z. B. Rus- eus; gerade (c. erectus s. rectus), wenn er in vertikaler Nich- tung fortwächltz aufjteigend (ce. ascendens), wenn er an feinem Döbner, Lehrbuch der Botanif x. 2. Aufl. 4 56 unteren Theile wagrecht tjt und Daher meiſt auf dem Boden Tiegt, der obere Theil aber fich jenkrecht aufrichtet,; niederliegend (e. prostratus), wenn nur die Zweige oder ſecundären Axen ſich vom Boden erheben ꝛc. In legterem Falle wird er kriechend (e. repens) genannt, wenn ſich in den Blattachjeln Adventiv- wurzeln bilden, welche in den Boden eindringen. Ein jcehwacher Stengel wird wurzelnd (e. radicans) genannt, wenn er fich mitteljt Luftwurzeln an verſchiedene Gegenftände befejtigt, kletternd (e. scandens), wenn er frei oder mitteljt befonderer Stüßen, 3. B. Ranken, an andern Gegenjtänden in die Höhe jtrebt, und win— dend (ce. volubilis), wenn er fich jpiralfürmig um feine Stüße windet. Werden winvende Stengel jtark, jo ſchaden fie Den Pflanzen, um welche jie ſich winden, häufig Durch Drud und durch ihr Gewicht; Die Windungen derjelben erfolgen bald nach rechts, bald nach linfs,*, und zwar bei jeder Art, ja man kann faſt jagen, bei jeder Gattung oder Familie conjtant nad) einer und derjelben Richtung. Mitunter winden fich aber auch bei Bäumen die Holzfafern des Stammes zufällig und nur unter gewilien, bis jeßt aber noch nicht ermittelten Umſtänden fpiralfürmig, und zwar bald rechts (ſonnig), bald links (widerjonnig), wodurch der ganze Stamm ein gewundenes Anjehen erhält (Eichen, Kiefern 2c.). Solche gedrehte Stämme verlieren dadurch an Brauchbarfeit, daß fie fich ſpäter, jelbjt nach der Verarbeitung, aufdrehen oder auch ihre Drehung fortfegen; und zwar iſt dieß vorzüglich der Fall bei den rechts gewundenen, jo Daß Dieje zu vielen Zwecken, wie zum Schiffbau, zu Faßdauben und jelbit als Bauholz, injoferne dazu ganze Stämme erforderlich find, nicht verwendet werden fünnen, während die links gewundenen ganz brauchbar find. Gegliedert (e. articulatus) wird ver Stengel genannt, wenn er von Strede zu Strede Stellen zeigt, an welchen er leichter aböricht, und daher gleichſam aus mehreren über einan- der ſtehenden Stücden, Die man Glieder (artieuli) nennt, be— ſteht; ſolche zerbrechlichere Stellen oder Gelenfe (genicula) *) Rechts ift der Stengel gemunden, wenn er von der Balls zur Spiße fortfchreitend vor ung, indem wir ung jelbft als Are der Spirale betrachten, von links nach rechts Läuft; Links, wenn er von rechts nad) linfs läuft. 51 finden fich nur da, wo ein Blatt entipringt, und ſchwinden bei mehrjährigen Trieben mit den Jahren, jelbjt wenn fie im erſten Sahre ſehr deutlich waren (Vitis, Clematis). Zuweilen ijt der Stengel an dieſen Gelenten eingejehnürt, häufiger aber und zwar bald über (Vitis, Polygonum Persicaria) bald unter (Gräjer, Chaerophyllum bulbosum) den Gelenten verdickt, indem Knoten (nodi) entjtehen, an denen meift auch das Planzengewebe Dichter und feiter (Gräfer, Umbelliferen) und das Mark jtets noch lebens- thätig ift, während es bereit® über und unter denjelben vertrocnet erſcheint. Ein ſolcher Stengel wird knotig (ce. nodosus) genannt, Da aber an den Knoten ſtets Blätter entjpringen, jo nennt man auch im Allgemeinen jeven zwilchen zwei Blättern befindlichen Theil des Stengels Zwiichenfnotentheil, Zwijchenblatt- theil oder Stengelglied (internodium s. interfolium). Die krautartigen einjährigen, jelten mehrjährigen Stengel, die nie völlig verhoßen, werden Stengel (caulis) im engeren Sinne genannt; die mit Knoten verjehenen jpäter meiſt hohl werdenden Stengel der Gräfer Halme (culmus); die knotenloſen mit Mark erfüllten Stengel der Scheingräfer und Simjen Bin— jenhbalme (calamus); vie jtetS mit einer Pfahlwurzel ver jehenen Stengel resp. Hauptaxen der dikotyledoniſchen Holz pflanzen Stämme (truneus); und die Hauptagen der Palmen und Farren, welche nur Büſchelwurzeln tragen, Stöde (caudex s. caudex epigaeus). Manchmal it der Stengel jo verkürzt, daß die Blätter und jelbjt die Blüthen unmittelbar aus der Wurzel zu fommen fcheinen, in welchem Falle man die Pflanze ſtengellos (acaulıs) oder faft ſtengellos (subacaulis) nennt, zum Unterſchiede von einer gejtengelten (caulescens) Pflanze. Der unterirdifche Stengel (c. hypogaeus) ijt ſtets nur mit verkümmerten fchuppenfürmigen Blättern bejegt und treibt immer Adventivwurzeln, während die Hauptwurzel, wenn über- haupt eine jolhe vorhanden ift, bald abſtirbt. Seine Knospen entwiceln fich theils zu oberixdifchen nicht auspauernden Zwei— gen, theils jegen fie jein Wachsthum unter dem Boden fort, ers zeugen aber in beiden Fällen an ihrem Grunde ſtets Adven— tivwurzeln. Er erſcheint in mehreren Mopdificationen, welche als 4* 52 MWurzelftod, Knollenftod, Zwiebel und Knollen unter ſchieden werden. Der Wurzelſtock (rhizoma s. caudex hypogaeus) iſt ftet8 ausdanernd und mehr oder minder verholzt; bietet aber hinficht- lich feiner Form, Conſiſtenz 2c. gleich Dem oberirdiſchen Stengel viele Verſchiedenheiten dar. Da fich vorzüglich die Seitenfnospen zu oberivdiichen Zweigen entwiceln, während die Terminalfnospen gewöhnlich Das unterirdiſche Wachsthum fortjegen, jo erſcheint er jeiner ganzen Länge nach in kürzere oder längere Glieder getheilt, deren jedes an feinem Ende mit jchuppen= oder jcheiden- förmigen Blattreften und Wurzelbüſcheln bejegt ilt. Sit er furz und vie, fo erhält er häufig, da feine Baſis mit der pri— mären Wurzel frühzeitig abjtirbt, Das Anfehen, als wenn er ab- gebiffen wire und wird dann abgebijjen (ec. praemorsus) ge— nannt; zuweilen iſt ex im Inneren auch mit mehreren durch Querſcheidewände getrennten Höhlungen verleben, was man jächerig (ec. loculosus) nennt. Sit er Dagegen lang und dünn, jo wird er friechend (c. repens) genannt; und wenn in dieſem Falle die einzelnen Stengelgliever verhältnißmäßig kurz find, ſo bildet Die Pflanze einen Raſen (planta caespitosa), — wie viele Gräſer ꝛc. Der Knollenſtock (cormus) iſt ein ſehr verkürzter, knollen— förmig verdickter, ausdauernder Stengel, welcher bald ganz unter der Erde verborgen iſt, bald ſich theilweiſe über dieſelbe erhebt (Oyclamen europaeum); und dabei entweder Dicht (c. solidus) 3. B. Corydalis solida, over hohl (c. cavus) iſt z. B. Cory- dalıs cava. Diefe verjchiedenen Formen des unterivdiichen Stengels wer— den in den botanischen Handbüchern nicht felten noch als Wurzeln aufgeführt. Die Zwiebel (bulbus) iſt mehr oder weniger fugel= oder fegelfürmig und beſteht aus einem jehr verkürzten, ausdauernden, oft ſcheibenförmigen Monokotyledonenſtengel — dem Zwiebel— kuchen — der nach unten und an den Seiten Wurzelfafern treibt und eine endſtändige von fleiichigen jchuppenfürmigen Blättern — der Zwiebeldede — umgebene Knospe trägt. Die Blätter ver Zwiebeldede find bald zu einer Dichten Maſſe unter einander verwachſen — Dichte Zwiebel oder Zwiebel- 53 £nollen (b. solidus) — 3. B. Colehieum autuninale, bald find fie frei — blätterige Zwiebel (b. foliosus) und jtellen Dann entweder breite eoncentrifch ſich umfaſſende Schalen — die Zwie— belhäute oder Zwiebelſchalen (tunieae bulbi) — z. B. Allium Cepa, oder ſchmale Dachziegelartig fich deckende Echuppen dar z. B. Lilium eandidum; uriprünglich find fie immer mehr oder weniger fleifchig und werden von innen her durch die Baſen der nen entjtehenden Blätter jtet3 vermehrt, während die äußerſten nach und nach abjterben und vertrodnen. In den Achjeln ver Amiebelblätter entitehen Knospen, Die jich entweder, wie die ur— iprüngliche gipfeljtändige Knospe zu blatt= und blüthentragenden Axen entwickeln oder neue Zwiebeln, Brutzwiebeln (bulbulus), bilden; hiervon nicht wejentlich verichieden find Die Ayillarzwies bein, die fich in den Blattwinfeln einiger Zwiebelgewächie, 3. B. Lilium bulbiferum, bilden, und in den Boden gelangt fich zu ächten Zwiebeln ausbilden. Aehnliche Bildungen find die Zwiebel— knospen (bulbilli), die fich bei einigen dikotyledoniſchen Gewächſen, die nicht durch eine Zwiebel perenniren, in den Blattachſeln bilden und in den Boden gelangt ebenfalls zu felbftitändigen Pflanzen, die aber nicht -al8 Zwiebelgewächle erjceheinen, auswachſen, 3. B. Dentaria bulbifera. Der Knollen (tuber) ijt ein nicht ausdauernder, verjchteden gejtalteter, angeichwollener, mehr over minder fleifchiger Zweig, der eine oder mehrere enwicelungsfäbige Knospen trägt und deſſen Blätter nur als Nudimente oder gar nicht mehr zu ev fennen find (Kartoffel, Orchisknollen, Iopinambur. *) Sobald ſich ſeine Knospen zu Trieben entwicelt haben, ſtirbt er ab. Dieje Knollenbildung findet hauptſächlich unter der Erde, d. h. wenn die fich entwicelnden Zweige vor dem Einfluffe des Lichtes geichügt find, ftattz wenn man Daher die Kartoffeln häufelt, ſo vermehrt man deren Ertrag. Eine ähnliche Anſchwellung findet zuweilen am Stengel über der Erde jtatt, wie bei der Kohlrabe. Die aus Blattachjelfnospen entiprungenen Zweige jtehen in der Negel genau im Winkel des Blattes (rami axillares), nur jelten jtehen fie in Folge gewilfer Abweichungen oberhalb oder *) Bei den Georginen find die jogenannten Knollen als verdickte Theile der Wurzel zu betrachten, da fie auf ihrer Oberfläche Feine Knospen hragen. 54 jeitlih vom Blattwinfel oder jcheinbar dem Blatte gegenüber (rami supraaxillares, extraaxillares et oppositifolii). Sie bilden in ihrer Geſammtheit den Gipfel oder Die Krone (cyma) der Pflanze, deren Form namentlich bei den Bäumen das ganze äußere Anfehen oder die Tracht bedingt. Die Tracht iſt aber bei den verſchiedenen Baumarten ſehr verſchieden, und hängt zu— nächit Davon ab, ob fich Die Hauptaxe oder der Stamm bis zur Spite des Baumes verfolgen läßt (Fichte, Pappel 2c.), oder fich zeitig in Aeſte auflöſt Apfelbaum ꝛc.), ferner von der relativen Länge und Dice des Stammes und der Xejte, von der Stellung diefer um den Stamm und von dem Winkel, unter welchem fie von dieſem abjtehen. Nicht jelten wandeln jich Zweige ganz in Dornen (spina) um (Gleditschia, Orataegus), oder fie gehen wenigſtens an ihrer Spite in Dornen über (Prunus spinosa); zuweilen werben fie fadenförmig verlängert, winden ſich Ipiralig um andere Gegen- jtände und werden dann Nanfen (cirrhi) genannt. Faden— förmige Zweige mit langen Internodien, welche an den Knoten erſt Wurzeln treiben, dann Blätter und fo neue Pflanzen bilden, die fortleben, wenn man fie von der Mutterpflanze trennt, wer— den Ausläufer (sarmenta s. flagella) genannt (Erdbeere, Saxi- fraga sarmentosa ete.); die Ausläufer mit furzen Internodien nennt man Sproffer (stolones). Dauer des Stengeld. — Die Dauer des Stengels, ſowie die von demſelben bedingte Lebensdauer der Pflanze überhaupt erjtreckt jich entweder nur auf Eine oder auf mehrere Vegetationg- perioden. Im erſten Falle ijt vie Pflanze entweder einjährig (Sommergewächs, planta annua ©), wenn fte in demſelben Jahre, in welchem fie feimt, auch Blüthen und Früchte trägt und dann abjtirbt, oder zweijährig -(planta biennis 4. @)), wenn fie erſt im zweiten Jahre Blüthen und Früchte trägt und dann ab- jtirbt; beide hat man auch einmal fruchttragende Pflanzen (plantae monocarpieae C)) genant, weil fie abiterben, wenn fie einmal Samen getragen haben. Es gibt jogar Pflanzen, Die mehrere Fahre dauern, ehe fie Blüthen und Früchte bilden, dann aber nach einmaliger Fruchtbildung abjterben (@)). Die mehr- jährigen Gewächfe, Die zugleich öfter Samen tragen, nennt man perennirende Gewächje (plantae polycarpicae s. perennes); 55 fie find entweder Stauden, yerennirende Gewächſe im engeren Sinne (suffrutex s. plantae perennes y), wenn nur der unterirdische Stengel fortvegetivt und jährlich Zweige über den Boden treibt, welche blühen und Früchte tragen, aber nicht verholzen, jondern im Herbite bis auf den Wurzelftoc wieder abjterben,; oder Holzgewächje (pl. lignosae b), bei welchen auch Die überirdiſchen Zweige verholzen und mehrere Jahre fort vegetiren. Dieje Holzgewächje theilt man wieder ab in Bäume (arbor), wenn fich über der Wurzel nur Ein Hauptitamm erhebt, und in Sträuche (frutex), wenn ſich der Stamm jogleich über der Wurzel in mehrere ziemlich gleich Dide und auf nahezu gleicher Höhe entipringende Aeſte zertheilt, Die feine eigentliche Krone bilden. Gewöhnlich verzweigen fich Diefe Aejte an ihrer Bafis auf gleiche Weile durch Adventivknospen, und treiben in der Negel Adventivwurzeln, jo daß fie auch von dem Mutter- jtamme getrennt fortwachjen fünnen, während fich zugleich in vielen Fällen auch an den Wurzeln zu Trieben fich entwicfelnde Stammfnospen bilden. Die Holzgewächle, namentlich Die Bäume erreichen zuweilen ein außerordentlich hohes Alter, wie 3. B. ver noch lebendende Drachenbaum von Orotava in Oſtindien, eines der ältejten vwegetabiliichen Denkmäler unjeres Planeten, das Alter der ägyptiſchen Pyramiden überragt. Organifation des Stengels. — Jede Are, ob Haupt- oder Nebenaxe, bejteht bei ihrer Entwicelung nur aus Zellgewebe, in welchem ſich dann allmälig Gefäßbündel ze. bilden. Hinfichtlich der Anoronung der legteren untericheiden fich aber die Stengel der Difotyledonen von denen der Monokotyledonen, und zwar liegt der Hauptunterichied Darin, daß bei eriteren die Gefäßbündel fich gewöhnlich jchon im erſten Jahre zu einem Ringe zufammen- jchliefen, wodurch Die Parenchymmafien, welche Die einzelnen Bündel trennen, zu Markjtrahlen zufammengepreft werden, und daß bei ‚fortdauerndem Wachsthume des Stengel3 feine neuen Gefäßbündel entjtehen, jondern vie bei der erſten Anlage bereits gebildeten nur jowohl in Die Länge als auch in die Dide fort wachen; während bei den Monokotyledonen in der Negel vie einzelnen Gefäßbündel fich weder zu einem Ringe verbinden, nod) nach ihrer erſtmaligen Ausbildung fortwachien, Dagegen aber fich jtet3 neue von der Spige zur Peripherie der Are verlaufende 56 Gefäßbündel bilden, die fich nicht an Die alten anſchließen, weß— halb zwifchen Den einzelnen Bündeln ſtets größere Parenchym— maſſen ſichtbar find. Stengel der Dikotyledonen. — In Folge der Anordnung der Gefäßbündel kann man am Dikotyledonenſtengel ſtets mehr oder minder deutlich Mark, Holz, Rinde und Markſtrahlen unterjcheiden. Mark, — Das Mark (medulla) bejteht wenigſtens in ver Jugend aus rundlichem oder polyedriſchem Zellgewebe und füllt den von den Gefäßbündeln umifchloffenen Raum, ven Mark— kanal, aus, zerreißt aber ſpäter öfter und wird theilweile zer— ftört, indem Luftlücen an jeine Stelle treten (Umbelliferen). Die Zellen, aus denen das Mark beiteht, find größer und weißer, als die meiften anderen Zellen und jehr aleichmäßig in der ganzen Ausdehnung Des Markes; Doch zeigen auch einige Bäume (Eiche, Roßkaſtanie) Da, wo Die Blätter entſpringen, ein fejteres Mark. Sn der eriten Sugend ift das Mark ſtets faftig und grünlich ges färbt und enthält nicht jelten affimilirte Stoffe, namentlich Stärk mehl, in jeinen Bellen abgelagert; ſpäter aber find die Bellen Yeer, vertroefnet und meiſt weiß oder braun und ihre Wände zu— weilen jtarf verdiett und verbot (Buche), jo daß es danıı oft, zumal wenn der Umfang des Marfes gering ift, ſchwer hält, daſſelbe aufzufinden. Der Markkanal iſt meift eylinprifch, zuweilen aber auch prismatiich und zwar je nach Der Zahl der ihn ums jchließenden Gefäßbündel vreifeitig (Birke), fünffeitig (Eiche), over vielfeitig (Fichte) ꝛce; auch fein Umfang ift bei den verjchtedenen Pflanzen ſehr verichieden, in der Negel am geringiten bei den harten Holgarten, und nimmt jelbjt bei einer und derjelben Pflanze meijt mit dem Alter etwas ab, 3. B. Hollunder. Holzkörper, — Das Mark ijt von Gefäßbündeln, wie von einer Scheide umgeben (Markicheide, vagma medullaris), welche gewöhnlich einen gejehloffenen Holzring bilden, bei einigen jedoch auch im ganzen Marke zerſtreut find. Die Markſcheide behält lange ihre grüne Farbe, enthält nur Ring- und Spiral- gefühe, oder bei den Nadelhölzern und Cyeadeen ſtatt derſelben ſpiralförmig verdickte Zellen, und ijt äußerlich von Holz- oder Bajtzellen umgeben, mit welchen zujammen fie den erjten oder inneriten Holzring bildet; fie giebt Gefäßbündelzweige an die 57 Blätter und die in deren Achjeln entipringenden Knospen ab, weßhalb auch die Gefäßbündel Der jungen Triebe anfangs nur Ring- und Spiralgefäße over Spiralzellen enthalten, zu welchen erjt ſpäter, wenn fich Die Stengelgliever des Triebes nicht mehr verlängern, Holzzellen und nad Umſtänden punftixte, getüpfelte oder gejtreifte Gefäße bhinzutreten, Bei den ausdauernden Pflanzen bilvet fich darauf in jedem Jahre Durch das Wachsthum der Gefäßbündel in die Diele ein neuer Hoßring (Hahresring), in welchem fich aber feine Spiralgefäße mehr finden, jondern nur gejtreifte, punktirte oder getüpfelte Gefähe und Holzzellen. An einem jeden jolchen Holzringe fann man meift zwei Schichten unterjcheiden, eine innere weichere, welche bei den Laubhölzern aus zahlreichen und weiten Gefäßen und dünnwandigen Holz zellen bejteht, und eine Äußere härtere oft dunkler gefärbte Schicht, welche weniger oder gar feine Gefäße und ſtark verdickte, feſt unter einander verbundene Holzzellen enthält; bei ven Nadel— hölzern, deren Jahresringe nur aus Holzzellen gebildet werden, find die der inneren Schicht Fürzer, breiter und dünnwandig, die der äußeren dagegen ſehr lang, feiner und dickwandig. Da demnach der vdichtefte Iheil eines jeden Jahresringes jtets unmittelbar an den am, wenigjten Dichten Theil des darauf fol- genden gränzt, To laſſen fich meiſt die einzelnen Jahresringe mehr oder minder deutlich von einander unterjcheiden. Auf die ver- ſchiedene Bildung des Holzes innerhalb der einzelnen Jahresringe find in unjerem Klima die verichiedenen Jahreszeiten und die von dieſen bedingten Entwicelungsperioden der Holzgewächje von wejentlichem Einflujfe. Im Frühlinge, wo der Saftſtrom am leb— baftejten ijt, werden die meilten Gefäße gebildet, und die Bellen bleiben dünnwandig und führen ſchon frühzeitig Luft, weil die Pflanze einen großen Theil der Nahrung auf die Verlängerung der Triebe und die Ausbildung der Blätter verwenden muß, weß— halb Das während Diejer Zeit entjtandene Holz — das Früh— lingsholz — d. h. der innerfte Theil eines jeden Jahresringes immer weicher und weniger Dicht iſt; wenn aber das Yängen- wachsthum der Triebe und die Ausbildung ver Blätter vollendet und der Saftitrom weniger lebhaft it, entjtehen ſtark verdickte Holzzellen und nur wenige Gefähe, Daher ein Dichteres Holz — das Herbitholz. Die Vollendung des Kängenwachsthumes Der 58 Triebe wird durch den Schluk der für das nächte Sahr be jtimmten Terminalfnospe bezeichnet. In den erjten Jahren iſt Das abgelagerte Holz noch weich und blaß, indem die Zellen namentlich der Markſtrahlen noch mit Säften erfüllt find, und wird in diefem Zuſtande Splint (albur- num) genannt; das ältere, jaftlofe in der Negel dunkler ge färbte und jtet8 feitere Holz, in welchem die Markitrahlen vers holzt find, führt Dagegen ven Namen Kernholz (lignum), Exit in dieſem Zuftande ift es zum Verarbeiten tauglich, da der Splint viel mehr dem Verderben, namentlich dem Wurm fraße ausgejegt ift. Splint und Kernholz find vorzüglich Deutlich bei den härteren, langſam wachienden Holzarten unterſchieden, weniger deutlich bei ven jchnellwachienden Pappeln, Weiden ıc. Die dunklere Farbe des Kernholzes verjchiedener Bäume z.B. der Eiche, Lärche ze. hat wahrfcheinlich ihren Grund in einer Ver- inderung der Holzſubſtanz duch Bildung von Ulminjäure und dergl. aus dem Inhalte der Zellen insbeiondere des Holzparen- chyms; wie nach Mulver die Schwarze Farbe des Ebenholzes von einer Umwandlung der Holzſubſtanz in Humuskohle herrührt. Die Diele der Jahresringe ift nach ver Pflanzenart, dem Alter und Standorte verjchieden; an der Sonnenfeite, oder an der Seite, wo fich die Wurzeln und die Krone mehr ausbreiten fünnen und Daher auch mehr Nahrung aufgenommen wird, find fie oft breiter, al8 an Den anderen, wodurch Der Stamm feine runde Form verliert und ſpanrückig wird, in welchem Falle das Mark auch nicht mehr in der Mitte liegt, es ſcheint jedoch ein ſolches Wachsſthum zuweilen auch ohne bejonvere äußere Veran- laffung jtatt zu finden (Hainbuche). Uebrigens iſt Die ziemlich allgemein verbreitete Meinung, daß ungewöhnlich üppig gewachjene Bäume mit jehr ftarken Sahresringen ein leichteres, poröſeres und jcehwammigeres Holz lieferten, als Bäume derjelben Art von gewöhnlichem Wuchſe und fchwachen Suhresringen, im Allge— meinen nur in Bezug auf die Nadelhölzer richtig, nicht aber in Bezug auf die Laubhölzer; denn wenn dieß auch unter gewiljen Umständen, 5. B. bei verhältmäßig ſehr feuchtem Standorte, oder in einer ſehr feuchten und warmen Atmosphäre, z. B. in einem Glashauſe der Fall fein kann, fo ift Doch im Allgemeinen nicht einzufehen, warum bei größerer Zufuhr von Nahrung und bei 59 größerer Oberfläche, welche die Blätter in ihrer Gejammtheit der Atmosphäre darbieten, nicht auch breitere Jahresringe erzeugt werden jollten, unbeſchadet der Dichtigfeit und des Ipezifiichen Gewichtes des Holzes. Aus direkten, von Theodor Hartig an der Nothbuche und Stieleiche angejtellten Beobachtungen und Verſuchen (f. deſſen Naturgeichichte der forftlichen Culturpflanzen Seite 207 und 141) geht ſogar hervor, daß unter gewöhnlichen Umſtänden und Standortsverhältnifien Das jpezifiiche Gewicht, und ſomit die Brennfraft des Holzes einer und derjelben Laub— holzart mit der Dicke der Jahresringe wächit, dagegen bei den Nadelhölzern das umgefehrte Verhältnik eintritt. Bei den Nadelhölzern beiteht, wie beveit3 erwähnt, das Holz nur aus ziemlich gleichfürmig ausgebildeten getüpfelten Holz- zellen, eine Eigenheit, die es möglich macht, das Nadelholz auch noch in der Braunkohle und im verfteinerten Zuftande zu erkennen. Die Zellen des Frühlingsholzes find ſtets größer und dünnwan— diger (Rundfafern nach Hartig), während die des Herbitbolzes viel dickere Wände und viel Kleinere, in der Richtung des Radius zufammengedrücdte Räume haben (Breitfafern nach) Hartig); deß— halb ericheint jeder Jahresring nach außen beionders dicht, hart und dunkler gefärbt (Breitfaſerſchicht), während er nach innen pordjer, weicher und heil gefärbt iſt Nunvdfaferichieht). Es hängt daher hier das fpezifiiche Gewicht und in Folge deſſen die Brenn fraft des Holzes ein und vderfelben Baumart, abgeſehen vom Harzgehalte, von dem Verhältniſſe ver Diefe der Herbſtholzſchicht zu der der Frühlingsholzichicht ab; da nun aber eritere fich unter allen Umſtänden ziemlich gleich bleibt, während legtere mit der Die der Jahresringe zus und abnimmt, fo zwar, daß in Kräftig gewachjenem Holze die Herbſtholzſchicht jelten mehr, als den fünften bis jechiten Theil eines jeden Sahresringes bildet, in Dem mit jehr dünnen Jahresringen verjebenen Hole dagegen (4. B. Brocken— fichte, Kiefer vom Hauptsmoor bei Bamberg) nicht jelten mehr als die Hälfte des ganzen Jahresringes einnimmt, fo ijt bei den Navdelhölzern das Holz mit dünnen Jahresringen Dichter und jchwerer, als ſolches mit dicken Jahresringen. Die verbältnif- mäßig beveutendere Zunahme des Frühlingsholzes rührt jedenfalls daher, daß das Längenwachsthum der Triebe namentlich bei günjtigen Standortsverhältniffen lange andauert, und die Ter- 6) minalfnospen ſich meift erjt gegen Ende Juli jchliefen, demnach nur eine Kunze Zeit zur Herbſtholzbildung übrig bleibt. Aber auch auf einem fehr nalen Standorte, wie auf naffem Moor— boden bilden die Kiefern noch einmal ſo breite Jahresringe, als gewöhnlich, Die Zellen derſelben find aber dann weit und Schwach verdickt, das Holz daher Inder, wie das Frühlingsholz bei nor— malem Wuchje, ” Anders verhält es fich bei ven Laubhölzern. Bei Diefen bejteht das Holz nicht nur aus Holzzellen, fondern auch aus Ge— fäßen, die ziemlich weiträumig find und jtets Luft führen, jo daß jie auf feinen Querjchnitten als Keine Köcher erichernen ; und zwar bejteht gewöhnlich, jelbjt bei jenen Bäumen, deren Längenwachs— thum ſich bis zum Herbſt erftreckt, der zuerſt gebilvete Theil eines jeden Jahresringes aus weiteren und Dünnwandigen Zellen, und enthält mehr Gefäße, der Ipäter gebildete aber aus immer engeren und dickwandigeren Zellen, während zugleich Die Zahl der Gefäße immer mehr abnimmt, bis zuleßt ein jeder Jahresring von einer Breitfaſerſchichte begränzt wird, Die gar feine Gefäße mehr enthält, aber jo unbedeutend ift, daß fie in den meijten Fällen jelbjt mit einer einfachen Lupe kaum zu erkennen ift, und Daher feinen Ein- fluß auf die verichiedene Größe des jpezifiichen Gewichtes aus— üben kann. Die luftführenvden Gefäße tragen aber offenbar vor züglich dazu bei das Hol Locker und porös zu machen, jo daß Daher der Unterſchied in ver Dichtigfeit und Schwere des Holzes einer und derſelben Art bier hauptjächlich feinen Grund in dem Verhältniſſe der Maffe der Gefüge zu der der Bellen hat. Man muß jedoch in viefer Beziehung zunächſt jene bei uns heimijchen Holzarten, deren Längenwuchs bis zum Spätiommer andauert und deren Terminalfnospen ſich daher erſt im Herbite jchliegen, wie Die Weiden, Pappeln, Erlen, Birken, Haſeln 2c. (weiche Holzarten), von denen unterfcheiden, deren Längenwachsthum ſich auf eine kurze Zeit bejehränft, und deren Terminalknospen da— her fchon früh zum Schluß kommen, wie Eichen, Buchen, Heinz buchen, Almen, Ejehen, Ahorn ze. (harte Holzarten). Bei jenen, welche exit ſehr ſpät eigentliches Herbſtholz bilden, wird im Ganzen die Dichtigkeit des Holzes wenig Unterfchied darbieten, die Jahres— vinge mögen breit oder ſchmal fein; bei dieſen aber, welche ſchon früh Herbſtholz bilden, ſteht die Breite der Herbſtholzſchicht immer 61 im Verhältniß der Breite der Jahresringe, während die Frühlings- bolzichicht jtet3 ziemlich ‚gleiche Breite zeigt, weßhalb bei Dielen Holzarten das Hol im Ganzen genommen um jo dichter ift, je breiter die Sahresringe find. Daß bierbei der frühzeitige Schluß der Endknospen von weſentlichem Einfluffe ift, zeigen die foges nannten Wafjerreifer oder wilden Schöflinge der Objtbäume ıc., deren Endfnospen fich viel ſpäter Schließen, als die eines normalen Triebes, deren Holz aber auch viel lockerer ift, weil es wenig Herbjt- holz enthält. Bei den Eichen, Ulmen, Ejchen ze. ftehen Die zu Bündeln vereinigten Gefäße im Frühlingsholze Dicht gedrängt, jo daß dieſes leicht von dem mit weit engeren Gefäßen in bei weitem geringerer Zahl durchſetzten Herbitholze unterjchieden werden kann; es ift daher natürlich, Daß, da bei breiten Jahresringen auch die Herbtholz- Ichicht breiter it, bei Diefen Holzarten Ho mit breiten Jahres— ringen im Ganzen dichter ift, als jolches mit ſchmalen Jahres— ringen, wie denn auch bei einem direeten Verfuche Hartig’s ein Kubikfuß Stieleichenholz mit jehr breiten Jahresringen bei 7 Pfunde mehr wog, als ein Kubikfuß deifelben Holzes mit ſchmalen Jahres— ringen. Bei der Buche, Hainbuche, Ahorn ꝛe. ftehen zwar die Gefäße im ganzen Holgringe ziemlich gleichmäßig vertheilt, obgleich jtet8 zahlreicher im Frühlingsholze, aber e8 überfteigt ihre Zahl, wie Hartig nachgewielen hat, nie ein gewiſſes Marimum (bei der Rothbuche ſchwankt bei gewöhnlicher Breite der Jahresringe Die Zahl der Gefäße, welche in einen Radius des Jahresringes fallen, zwiſchen 14 und 245 fie verringert fich bei außergewöhnlich Schwachen Sahresringen, erhöht fich aber nicht wejentlich jelbit bei dem üppigiten Wuchje), jo daß die weiträumigen Gefäße zwijchen den engräumigen und dickwandigen Zellen in den breiteren Jahres— ringen viel weiter von einander entfernt jtehen, als in den ſchmä— leren, daher auch bei diefen Holgarten im eriteren Falle gleiche Naumtheile viel weniger Gefäße enthalten und aljo Dichter find. Aus dieſen Beobachtungen geht daher hervor, daß Die Schwankungen binfichtlich der Schwere und Brennkraft ein und derjelben Holzart weientlih abhängig find von der Breite Der Sahresringe, Je jchmaler bei Nadelhölzern und je breiter im Allgemeinen bei Laubhölzern die Jahresringe ein und derjelben Holzart find, deſto Dichter ift das Holz und deſto größer iſt aljo die Mafje gleicher Raumtheile. Außerdem hat das Holz jüngerer 62 Pflanzen und jüngerer Baumtheile, Daher auch Das innere Holz älterer Baumtheile, um 1 — 4 engere Gefäße, als Das jüngere Holz Älterer Baumtheile (Splintholz, Mittelholz), weßhalb gleiche Raumtheile des legteren weniger Holzfaſermaſſe enthalten, Leichter und weniger brennkräftig find, wenn nicht ein veichlicher Zellen- inhalt an Stärkmehl ꝛc. Gewicht und Brennfraft erhöhen, wie dieß bei der Eiche in ausgezeichneter Weiſe der Fall ift. Da die Holgichichten ſich alljährlich über einander legen, und der Stamm oder Zweig Durch die Entwidelung der jährlichen Terminalknospen bejtändig in die Länge wächt, jo kann man jagen, daß die Holzichichten gleichſam verlängerte Kegel bilden, deren Spiße ih am Ende der in Nede jtehenden Are befindet und die Baſis bei den Hauptaxen bis zum Anfange derjelben fich verlängert; bei den Zweigen aber endigen die jährlichen Schichten an der Stelle, an welcher der Zweig fich von der Hauptage trennt. Da nun der Stamm in jedem Jahre Dicfer wird, jo müljen auch Die jährlichen Schichten der Zweige in jedem Jahre etwas weiter von dem Urſprunge des Zweiges endigen. Hört ein Zweig Durch irgend eine Urfache auf zu wachjen, jo wird er allmälig von den Jahres— lagen des Stammes überdedt, wodurch Die jogenannten Holzäjte in den Brettern entitehen. Eben jo wird jedes Durch Zufall oder mit Willen in dem Splinte hervorgebrachte Zeichen oder jeder in demjelben befejtigte Gegenjtand nad und nach Durch Die in den folgenden Fahren fich bildenden Holzſchichten bedeckt und für Die Zukunft erhalten; werden Dagegen jolche Beichen bios in Der Rinde angebracht, jo werden fie meift nach einiger Zeit mit den äußeren Rindenſchichten zerſtört. Die Rinde. — Die Rinde (cortex) iſt die äußerſte un— mittelbar unter der Oberhaut gelegene und das Holz umgebende Decke des Stengels, welche zunächſt nur aus Zellgewebe beſteht. An der jungen Rinde unterſcheidet man die äußere Rindenlage (urfprüngliche oder primäre Rinde), welche ſchon im Keim vorhanden tft, und Die innere Nindenlage (nachgebildete oder feeundäre Rinde), welche exit nach Der Keimung von dem Verdickungsringe aus entſteht; beide treten an Stengeln, an welchen fich erſt ſehr ſpät Kork entwickelt, meift ſcharf getrennt hervor, an anderen geben ſie oft jehr allmälig in einander über, Die äußere Rindenlage bejteht aus in die Länge gejtredten, jehr dickwan— 63 digen Zellen, die aber weich und in jo ferne den Baſtfaſern ähnlich find, jedoch jtets mit horizontalen Wänden auf einander jtehen und meiſt homogene farbiofe, jelten roth gefärbte Säfte führen; fie find durch Interecellularſubſtanz unter einander ver- bunden und erjcheinen daher auf Querſchnitten oft wie Löcher in einer gleichfürmigen julzigen Maffe. Die innere Nindenlage bejteht aus meijt rundlichem, jehr lockerem, gewöhnlich viel Chloro— phyll führendem Zellgewebe, wächit bei den ausdauernden Pflan— zen, wie der Holzring, von dem Cambium aus nach, wird von Markitrahlen durchjegt und häufig von dem Baſte durchzogen. Der Baſt (liber) bejteht aus den Bajttheilen ſämmtlicher Gefäß— bündel und gehört daher jeiner Entitehung nach nicht der eigent- lichen Rinde an, wird aber Doch gewöhnlich als integrivender Theil der Rinde betrachtet, weil er fich immer mit ihr vom Hole ablöft. In der Ninde der Nadelhölzer treten die Baftzellen in regelmäßigen von den Markſtrahlen Durchbrochenen und durch Nindenparenchym von einander getrennten Schichten auf, Die bei den Cupreſſineen und Taxineen nur aus Einer, bei den Abietineen aber aus mehreren Zellenreiben beftehen; bei den übrigen Dikoty- (edonen bilden die Baitzellen kleinere oder größere Gruppen und jtehen entweder ohne bejtimmte Ordnung im NRindenparenchym zerjtreut (3. B. Cornus alba) oder fie find, was ver häufigite Fall ift, zu Bündeln vereinigt, indem in Der Negel jedes primäre Gefäßbündel eines jungen Zweiges auch jein entiprechendes Baſt— bündel hat (Tilia, Quercus, Fagus und die meiften Laubbäume), welche Bajtbündel meijt in ver Rinde zerjtreut ftehen, zuweilen aber auch gejchloffene Kreife bilden (Syringa, Fraxinus, Tilia); bei Ribes, Viburnum Lantana ete. fehlt der Baft gänzlich. Mit dem Baſte zugleich finden fich zuweilen milchſaftführende Baftzellen (ſogenannte Milchſaftgefäße) oder Milchjaftgänge (Rhus); häufiger aber treten jene (Vinca) over dieſe ftatt der Bajtzellen auf, Bei den Holzpflanzen iſt die Fortbildung der Gefäßbündel von dem Cambium aus ſtets von einer eben jolchen Fortbildung der Ninde begleitet. Sp bilden fich, ähnlich den Jahresringen des Holzes, auch beſtimmte Nindenlagen in jeder Vegetationg- periode, Die je nach der Eigenthümlichkeit der im erſten Fahre gebildeten Ninde nur aus Parenchym, aus Baſt und Parenchym, oder aus abwechjelnden Lagen von Parenchym und Bajt, oder 64 aus abwechjelnden Lagen von reinem Barenchym und folchem, welches von Bajtbündeln unterbrochen ift, bejtehen. Aber nicht bei . allen Pflanzen Dauert die Bildung der Baſtbündel regelmäßig fort, fondern viele erzeugen nur einmal Baſt (Fagus, Betula), bei andern ift feine fernere Bildung auf ganz bejtimmte Orte beſchränkt (Alnus, Corylus); Dagegen erzeugen wieder Die meiften Bäume in einer Wachsthumsperiode mehrere Baftlagen, jo daß die einzelnen Baftichichten, wie fie namentlich bei der Kinde*) und den Nadelbäumen jo deutlich ausgeprägt find, nicht verſchiedenen Wachsthumsperioden entiprechen. Der jährliche Zuwachs an Rinde it aber bei verſchiedenen Pflanzen jpezifiich ſehr verſchieden, bei einigen bevdeutend (Linde), bei anderen wieder gering (Buche). Hiervon hängt zum Theil Die Dicke der Rinde älterer Bäume ab, zum Theil aber auch davon, daß fich im Oberbhautgewebe oder im Nindenparenchym früher oder ſpäter Kork bildet. Bei den meijten unjerer Waldbäume bildet fi Schon im eriten Sabre Kork, worauf die Oberhaut abjtirbt, und der Zweig feine grüne Farbe und die Fähigkeit Nabrungsitoffe aufzunebmen verliert, da jede Korkbildung die Diffufion der Säfte verhindert; tritt Dagegen Korkbildung exit Spät oder gar nicht ein, jo jtirbt die Oberhaut nicht ab und die Zweige behalten lange eine glatte, glänzende, meijt gelb oder grün gefärbte Oberfläche (lex, Viscum). Der Kork wächſt ſchichtenweiſe nach, zeigt verſchiedene Härte und Dauer und bildet einen wejentlichen Bejtandtbeil der Rinde unferer Bäume, deren äußeres Anſehen und innere Beichaffenheit vorzüglich von ihm abhängig iſt; bei unſeren Laubbäumen erfolgt feine Bildung unmittelbar unter der Oberhaut, bei ven Nadelbäumen Dagegen, wie bei ven Wurzeln der meilten Laub> und Nadelbäume, im Inneren der primären Ninde. Nach feiner verjchtedenen Bildung unterfcheidet man Lederkork (periderma) und gemeinen Kork (suber). Die Zellen des Lederkorks verdiden fich jtärfer und bleiben länger lebensthätig, als die des gemeinen Korfes, und er ſelbſt dehnt fi mit dem MWachsthume des Baumes aus, wird daher nicht fo leicht riſſig, weßhalb Die von ihm bedeckte Rinde glatt ericheint (Tanne, Birke, Buche, Hainbuche 20.); zumeilen *) Die majchenartigen Tücken des Lindenbaftes bezeichnen die Stellen, wo die Marfitrahlen die Ninde Durchjegen. 65 lagern ſich darin harzartige Stoffe ab (Birke), Der gemeine Kork beſteht aus ſchwächer verdicten Zellen, die früher abfterben, iſt nicht fo dehnbar, wie der vorige, befommt daher leicht Riſſe und unterliegt leichter den Einwirkungen der Atmoſphäre (Maß— holder, Korkulme, Korkeiche). Findet auch in der ſecundären Ninde Korkbildung ftatt, wie dieß bei den meijten Bäumen wenigiteng in jpäteren Jahren der Full ift, jo ſtirbt der außerhalb der Korfjchicht gelegene Theil Der Rinde ab und geht am Baume bhaftend nach und nach in Verweſung über, oder blättert ſich wohl auch zum Theil ab; auf Diefe Weiſe entjteht die riſſige Borke (rhytidoma), welche nicht jelten eine bedeutende Stärfe erreicht (Eiche, Kiefer, Birke ꝛc.). Zuweilen entwicelt jich das Periderma auch in der Art, daß feine Schichten abwechjelnd aus ſtärker verdickten und zartwandigeren Zellen bejteben, fich dann beim Austrocdnen nicht gleichmäßig zulammenzieben und daher von ein- ander trennen, jo daß die Auferen Schichten in horizontalen Bändern (Kirſche, Birke) oder in bejtimmt geformten Fegen (PBlatane, Kiefer) abblättern, während von innen her neue Schichten nach— wachjen. Bei der Birke find «die ftärfer verdichten Zellen gelblich und mit braunem Inhaͤlte erfüllt, die dünnwandigeren führen Luft, daher zeigt der Stamm ftellenweife bald eine braune, bald eine weiße Farbe. Manchmal wird das Periderma auch fammt der eriten Nindenjchicht und ſelbſt dem Bafte abgeworfen, ohne ſich wieder zu erzeugen, in welchem Falle fich jährlich neue mit Nindenparenchym (Ribes) oder mit Rindenparenchym und Baſt (Vitis, Clematis) wechjelnde Schichten eines dem Periderma fehr ähnlichen Parenchyms bilden, worauf die außerhalb verfelben liegende Rinde abgeworfen wird. Bei der Korfeiche löſt fich Das ganze Korkgewebe alle 10— 12 Jahre won jelbft ab, und bilvet fich von Neuem; allein man entfernt e8 für den Handel vor diefer Zeit, und wählt dazu Die Jahreszeit, wo Die Rinde am jtärfjten mit dem Hole zufammenhängt. Wenn die Rinde fich durch Zwiſchenbildungen gleichmäßig mit der Zunahme des Holzkörpers ausdehnt, und fich dag dieſelbe begrängende Periderma von innen her ununterbrochen weiter bildet, während e8 von außen her nur allmälig abjtirbt (Buche, Hain- buche ze.) was jedoch in den wenigjten Fällen oder doch nur bis zu einem gewillen Grade ftattfindet, fo verändert ſich Die Rinde Dübner, Lehrbuch der Botanif ꝛc. 2, Aufl. 5 66 in ihrer Struetur nicht wejentlich und bleibt glatt; in den meijten Fällen aber bleibt die Erweiterung der Aukenrinde durch das Korkgewebe hinter dem raſchen Anwachſen des Stammes zurüd, jo daß nothwendig eine mechaniiche Zerreifung derſelben herbei- geführt wird und dieſelbe dann rijjig ericheint. Nicht jelten wer— den aber auch Riſſe in der Ninde verurjacht Durch äußere klimatiſche Einflüffe, namentlich Durch Froſt (Froſtriſſe), und ſolche Riſſe durchdringen dann nicht nur die alte Ninde, ſondern auch die jungen Nindenjchichten und dringen jelbjt in den Splint ein, jo daß dadurch ein Saftausfluß verurjacht wird. Bei Eichen, an welchen man jolche Riſſe nicht jelten findet, löſt der ausfließende Saft Gerbiäure aus der Rinde auf, welche Löſung, indem fie an der Luft verdampft, braun wird und eine braune, in Waſſer unlösliche ſchmierige Maſſe abjegt, wodurch die Wunde ein bran— diges Anſehen erhält, da aber der Saft zugleich jehleimige und zueferartige Stoffe enthält, jo werden Dadurch eine Menge Inſecten, namentlich Käfer, berbeigeloct (jolche Stellen find wahre Funds gruben für den Käferſammler), welche bejtändig an der wunden Stelle herumkriechen und dadurch die Ueberwallung derſelben verhindern, Aus dieſer Urfache Dauert nicht nur der Saftausfluß fort, fondern e8 fünnen auch die Atmoſphärilien ungehindert auf das bloßgelegte Holz einwirken, jo daß hier häufig Fäulniß ein- tritt. Dieſe ſehr Ichädlich auf die Brauchbarfeit der Stämme einwirfende Erjeheinung wurde mit dem unpaljenden Namen Wurzelkrebs bezeichnet und für eine eigenthümliche Krankheit gehalten. Daß aber dieſe Ericheinung hauptſächlich in dem eben Erwähnten ihren Grund hat, geht bejonderd noch daraus hervor, daß man fie vorzüglich an bejtimmten Localitäten beobachtet und fich daſelbſt die Niffe an den verſchiedenen Bäumen jtets auf derielben Seite befinden, und zwar theil® auf der Sommerfeite, wo der Schnee am Stamme eher jchmilzt und dann der Froſt leichter einwirken kann, theil3 da, wo den Winden ungehinderter Zutritt gejtattet if. Dak man diefe Riſſe meijt tief unten am Stamme findet, mag wohl in der dafelbft vorhandenen größeren Feuchtigkeit feinen Grund haben. Dft reißt aber auch Die Rinde in Folge heftiger Einwirkung der Sonnenhite, 3. B. bei plöglicher Freiftellung der Bäume, aber auch häufig bei von Anfang an freiftehenden Bäumen, jtirbt dann nicht felten auf ganze Streden 67 ab und löſt fi vom Stamme; dieſe Ericheinung nennen Die Forjtwirthe Sonnenbrand. Man beobachtet dieſelbe bejonders häufig an jungen Bäumen derjenigen Holarten, deren ältere Rindenlagen dem Wachsthume des Holzkörpers lange Zeit nach- geben und deßhalb lange glatt bleiben, 3. B. Buche, Linde, Roß— faftanie. Du Breuil in Paris bat die Beobachtung gemacht, daR dieſe Erſcheinung hauptſächlich auf der Weitjeite der Bäume ftatt- findet, an welcher Diejelben während des Sommers etwa von Nachmittags 3 Uhr bis zum Abende den Einwirfungen der Sonnen- jtrahlen ausgejegt find, und findet die Erklärung darin, daß um diefe Zeit Die Bäume, nachdem fie den ganzen Tag über eine reichliche Ausdünftung erlitten, am meilten an Flüſſigkeit erichöpft find, und deren Stimme gerade dann am jtärkiten von der Sonne erwärmt werden, indem die Strahlen in einer mehr jenfrechten Richtung auffallen. Linfendrüfen. — Linſendrüſen (lenticellae) sder Kork warzen, welche fich bei vielen Holzgewächlen finden, find Stellen, an denen bei noch unverlegter Oberhaut eine partielle Korkbildung in der tiefer liegenden Rinde ftattgefunden hat; fie erjcheinen dann bios als Durch meiſt blaffere Farbe ausgezeichnete Flecken oder Punkte, durchbrechen aber jpäter gewöhnlich Die Oberhaut, und treten dann meiſt in Form Eleiner Höcerchen über die Ober- Häche hervor. An ihnen reift bei Ausdehnung des Stammes oder Altes Die Ninde gewöhnlich zuerit auf, wodurch ſtets Die friich vegetirenden Theile ver Ninde mit der Luft in Berührung ges bracht werden. Vorzüglich an den Nändern der jo entitandenen Riſſe bilden jich Adventivfnospen. Sehr deutlich find dieſelben bei den Pappeln, wo fie jpäter die Veranlafjung zu den regel mäßigen rautenformigen Rindenriſſen geben; bei der Birke ent- jtehen fie unter den harzabſondernden Drüfen, dehnen fich mit dem Wachsthume des Stammes aus, werden Daher immer breiter und bilden jo die braunen Duerftreifen auf dem älteren Periderma. Markſtrahlen. — Die Markſtrahlen (radii medullares) oder Spiegelfajern find von den Seiten zuſammengedrückte Platten von Zellgewebe, welche fich ſtrahlenförmig Durch das Holz bis zur Rinde erſtrecken und entweder zwiſchen den uriprünglichen Gefäpbündeln vom Marke bis zur äußeren Ninvdenjchicht ver- laufen — große oder primäre Markitrahlen —, oder in Folge 5* 68 der Berzweigung der Gefäßbündel entjtehen, indem vie innerhalb der Gefäßbündel entjtandenen Spalten durch Zellgewebe erfüllt werden, daher im Hole anfangen und in der fecundären Rinde endigen — kleine oder jecundäre Markitrahlen. Die Zahl der ſecundären Marfitrahlen nimmt nach dem Umfange des Stam- me3 hin ſtets zu und zwar oft in ganz regelmäßiger Stufenfolge, jo daß man dadurch in Fällen, wo die Abgränzung der Sahres- ringe undeutlich ift, das Alter des Baumes beftimmen kann. Aber weder die primären Gefäßbündel, noch ihre Verzweigungen find der ganzen Länge des Stammes nach von einander getrennt, jondern nur in verhältnißmäßig Kleinen Zwijchenräumen, jo daR Theile derſelben abwechſelnd fich berühren und von einander weichen; deßhalb haben Die Markitrahlen in der Nichtung ver Längenaxe des Stammes höchjtens eine Ausdehnung von einigen Linien, und bejtehen je nach der Länge der Spalte bald aus wenigen, bald aus mehreren über einander liegenden Zellenreihen — furze und lange Markftrablen. Ihre Breite iſt im Allge- meinen fehr gering, aber verſchieden, je nachdem fie nur aus Einer oder Doch jehr wenigen, oder mehreren neben einander liegenden BZellenfchichten bejtehen — ſchmale und breite Mark ſtrahlen —; häufig zeigen fie auf dem Tangentialichnitt eine bauchige Gejtalt, indem fie oben und unten nur aus Einer, in der Mitte aber aus mehreren Zellenreiben bejtehen. Von Der Länge und Breite der Markitrahlen hängt aber wejentlich der Verlauf der Holzzellen und Gefäße ab, jo daß bei langen und ſchmalen Markſtrahlen (Nadelhölzer) der Verlauf jener fajt gerade und parallel ift, und ſich das Holz Daher leicht und glatt jpaltet, bei kurzen und breiten oder bauchigen Markſtrahlen aber vie Holzzellen einen gekrümmten um die Markſtrahlen geichlungenen Berlauf haben, weßhalb fich dann das Hol in der Negel nicht glatt ſpaltet. Die Eoniferen und Cycadeen, die Birken, Weiden, Pappeln, Linden, Ahorn, Ulmen, Eichen, Pflaumen 2. bejigen nur gleichbreite Markſtrahlen, die meiſt nur aus Einer Zellen- reihe, deren aber 3—12 über einander liegen bejtehen (Eoniferen, Eyeadeen, Birken, Pappeln, Weiden, Linden), bejonders aber bei den Coniferen fehr Dicht gedrängt jtehen, wodurch dieſe Hölzer ven eigenthümlichen Seidenglanz erhalten; oder fie bejtehen aus zwei oder mehreren neben einander liegenden Zellenreihen wie 69 bei den Ahornen, Ulmen, Eichen, Pflaumen ꝛc. Bei der Kiefer und Fichte finden fich außerdem noch breitere, mebrreibige Mark ftrahlen, in deren Mitte aber ein wagrechter Harzgang verläuft. Die Hainbuche, Exle, Haſelnuß ꝛc. zeigen außer den gewöhnlichen ſchmalen einreihigen Markitrablen wenigitens jcheinbar auch noch breite, d. h. beitimmte ſtrahlenartig angeordnete Partien im Holgring, wo die Gefäße fehlen; und die Eichen und Buchen 1, befigen wirklich Schmale und breite Markitrablen. — Die Mark jtrahlen unterhalten einen Saftaustauſch zwiichen Dem Marke, dem jungen Hole und der Ninde, oder, wenn das Mark beveits abgejtorben ift, zwilchen ven älteren und jüngeren Jahresringen und der Rinde. Sie bleiben oft viele Sabre lang mit Saft er— füllt und enthalten dann im Herbſt und Winter bei vielen Pflanzen Stärfmehl; wenn fie verholzen, gebt der Splint in Kernbolz über. Gruppirung der Hölzer. — Nach der verichiedenen Stellung der großen auf feinen Querſchnitten fich als rundliche Köcher zu erkennen gebenden Gefäße (Holzröhren, wie fie Hartig bezeichnet), ſowie der Breite der Markitrahlen zeigen Die verjchtedenen Laub— hölzer auffallende Verſchiedenheiten, jo daß lich Dadurch nicht allein die verjchiedenen Gattungen, ſondern bäufis jelbjt Die Arten unter jcheiden laſſen. Theodor Hartig bat, hierauf geitüßt, eine Charak- teriftift und Gruppirung der Hölzer verfucht und dabei zunächit Folgendes in Betracht gezogen”). Bei manchen Hölzern, 3. B. Pappeln, Weiden, Linden, Ahornen, Rothbuchen zc., find vie Holzröhren ziemlich gleichmäßig in dem ganzen Holzringe verteilt, und nur in der äußerſten ſehr jchmalen Schicht deſſelben find jie jehr Klein oder fehlen ganz; bei vielen anderen Hölzern dagegen iſt die Vertheilung der Holzröhren ungleichförmig, d. h. es jteben dieſelben bündelweiſe beiſammen und laſſen einen bedeutenden Theil des Jahresringes frei. In den meiſten Fällen ſtehen die Röhrenbündel an der innerſten Gränze der Jahresringe dicht ge— drängt, fließen daſelbſt häufig zuſammen und bilden eine mehr oder weniger zuſammenhängende Röhrenſchicht, ſo daß dadurch die Gränze zweier Jahresringe ſcharf bezeichnet wird, z. B. Eiche, Eſche, Ulme, Maulbeerbaum, Kaſtanie, Rhamnus, Sambucus, Robinia, Cytisus, Gleditschia und überhaupt die Leguminoſen. N Naturgefchichte der forftlichen Eulturpflanzen Deutſchland's ©. 144. 70 Uebrigens iſt das Vorkommen der Holzröhren auch bei dieſen Hölzern nicht auf die innerſten, älteſten Theile jedes Jahresringes beſchränkt, ſondern es ſind auch die äußeren, jüngeren Theile deſſelben mit Gefäßbündeln mehr oder weniger reichlich durchſetzt— nur ſind deren Gefäße von viel geringerem Durchmeſſer, als die der innerſten Schicht. Hartig nennt die innerſten, gedrängt ſtehenden, weiteren Röhren Innenröhren, ihre Vereinigung durch Zellgewebe zu Bündeln Innenbündel, und im Gegen— ſatz zu ihnen die äußeren Röhren und Röhrenbündel Außen— röhren und Außenbündel. Bei einem Theile der bündel— röhrigen Hölzer ſind die Außenröhren nicht zu Bündeln vereinigt, ſondern ſtehen iſolirt in radialer Richtung zwiſchen den Mark ſtrahlen, z. B. Morus, Rosa ꝛc., bei anderen find dieſelben zu größeren Bündeln vereinigt. Unter ven in dieſe Abtheilung ges hörenden Hölzern treten wieder nach dem verjchiedenen Verlaufe der Außenbündel zwei jehr charakteriitiiche Unterjchtede hervor, je nachdem die Hauptrichtung, in welcher Die Außenröhren unter einander verbunden find, im Radius, over in der Peripherie des Stammes liegt. Bei Quereus, Oastanea, Rhamnus cathartica ift erfteres der Fall; und zwar ziehen bei der Eiche die Außen— bündel vom Marfe nach der Ninde ziemlich gerade und parallel den Markitrablen, bei der Kaftanie und dem Kreuzdorn Dagegen vorherrichend ſchräg, und zeigen dabei häufig Veräftelungen, vie fich beim Kreuzdorne zu zierlichen dendritiichen Formen gejtalten. Zahlveicher find die Hölzer mit Verichmelzung der Außenbündel in der Nichtung der Peripherie de8 Stammes, wie fich dieß vor— züglich jchön bei Ulmus, Robinia, Gleditschia, Cytisus, Sam- bucus, Rhus, Hedera ꝛc., weniger bejtimmt bei Fraxinus zeigt. In Bezug auf die Markſtrahlen unterjcheivet man zunächit Hölger mit breiten und ſchmalen Markſtrahlen und jolche, deren Markitrahlen für das unbewaffnete Auge gleich oder fait gleich breit erfcheinen. Die Zahl der erjteren Hölzer ift jehr beſchränkt, 3. B. Quereus, Fagus, Corylus, Carpinus, Alnus, Ailanthus, Vitis, Hedera, Rosa, Platanus, Cornus ze. Bei den erſt ges nannten iſt die Zahl ver ſchmalen Markſtrahlen vorherrſchend, Die der breiten am geringiten bei Alnus; bei Platanus und Cornus ift Dagegen die Zahl der breiten Markſtrahlen worherrichenn. Es ift hier aber nur von denjenigen Unterſchieden in der Structur 1 die Rede, welche dem unbewaffneten Auge erfennbar find. Hier— nach bringt nun Hartig die Hölzer in folgende Abtheilungen: A, Röhrenloje Hölzer (Nadelhölzer). a) Mit Harzgängen. Pinus, Larix, Abies excelsa. b) Ohne Harzgänge. Abies pectinata. B. Röhrenhölzer (Laubhölzer). a) Zerſtreutröhrige Hölzer. e) Mit gleichbreiten Markſtrahlen. Betula, Populus, Salix, Tilia, Acer, Aesculus, Pavia, Pyrus, Sorbus, Crataegus, Mespilus, Cydonia, Vi- burnum, Vaccinium, Spiraea (zum Theil), Liquidam- bar, Halesia, Magnolia, Viscum, Solanum, Myrica, Diospyros. A) Mit breiten und jchmalen Marfitrablen. Fagus, Carpinus, Corylus, Alnus, Liriodendron, Platanus, Cornus, Ribes, Rhododendron, Staphylea, Philadelphus, Hydrangea, Vaccinium zum Theil. b) Bündelröhrige Hölzer. e) Mit gleichbreiten Markitrablen. 1) Mit iſolirten Außenröhren. Morus, Broussonetia, Frangula, Juglans, Lonicera, Gymnocladus, Catalpa, Amorpha, Hibisceus, Aralıa, Potentilla. 2) Mit dendritiich verbundenen Außenröhren. Castanea, Ostrya, Rhamnus, Daphne, Bignonia, Calycanthus, Ulex, Spartium, Genista, Cytisus. 3) Mit peripheriich verbundenen Außenröhren. Ulmus, Celtis, Robinia, Gleditschia, Cytisus, So- phora, Colutea, Sambucus, Rhus, Fraxinus, Ornus, Ptelea, Cercis, Hippopha&, Lyeium, Ficus, Prunus, Cerasus, Amygdalus. P) Mit breiten und jchmalen Markitrablen. 1) Mit ijolirten Außenröhren. Rosa, Rubus, Cistus, Tamarix, Coriaria. 2) Mit jtrahlig verbundenen Aufenröhren. Quereus, Vitis, Clematis, Xanthorhiza. 3) Mit dendritiich verbundenen Außenröhren. Berberis, Evonymus, Coronilla. 12 4) Mit peripberijch verſchmolzenen Außenröhren. Aılanthus, Lledera, Spiraea zum Theil, Elaeagnus, Ononis. Innerhalb diefer Hauptgruppen treten dann noch feinere Unter— ſcheidungsmerkmale hervor. Wachsthum des Stengels. — Das Wachsthum der Pflanzen im Allgemeinen beruht jowohl auf Bildung neuer Bellen, «als auch auf Ausdehnung und Vergrößerung Schon vorhandener, während zugleich feite und flüſſige Stoffe in denjelben abgelagert werden. Die Bildung neuer Zellen ift aber in der Negel nur auf ganz bejtimmte Drte beichräntt, nämlich bei dem Stamme auf ven Vegetationspunft und den Cambiumeylinder der Gefäß— bündel, jo daß hier Das Wachsthum vorzüglich Durch Das Größer— werden und die weitere Ausbildung bereits "vorhandener Zellen bedingt wird; dieſe Ausdehnung erfolgt aber in Der Kegel erſt dann mit Macht, wenn Die Zellenbildung in dem betreffenden Pflanzentheile bereits aufgehört hat, erreicht aber jelbjt wieder ihr Ende, jobald ein gewiljer Grad Der Verdickung ver Bellen- wände oder gar Verholzung eingetreten it. — Das Längen— wachsthum beginnt mit einer Hellenbildung an der Spike der Are, in der Negel tritt aber, jobald Die Anlage neuer Stengel glieder und Blätter vorhanden ijt, ein Stillftand ein, jo daß jene erit im folgenden Jahre zur vollkommenen Ausbildung gelangen, in welchem Falle Die zuerjt entjtandenen DBlattanlagen fich ge— wöhnlich zu Deckſchuppen entwideln, welche den jungen Trieb ganz umbüllen und ſo eine Knospe darſtellen. Sobald dann aber im Frübjahre die Knospe aufbricht und Die Entwidelung des Triebes begonnen bat, verlängert jich Der junge Zweig jehr ſchnell durch Auspehnung feiner Zellen (Buche, Eiche ꝛc.), worauf die Verdickung und Verholzung der Zellenwände beginnt, und das Längenwachsthum des betreffenden Stengeltheiles vollendet ift. Wenn aber, während die Zellenbildung in der Stammjpiße fortdauert, zugleich eine Verlängerung der eben entſtandenen Zellen erfolgt, ſo wächſt der Zweig Den ganzen Sommer über an der Spiße fort und der Schluß der Endknospe erfolgt erft im Spät- herbſt (Exle, Birke, Weide 20.) Der durch Streckung feiner Zellen im Längenwachstyume begriffene Theil des Stengels wächſt gleichmäßig in feiner ganzen Länge, hört aber auf zu wachlen, jobald das Pflanzengewebe eine gewiſſe Feſtigkeit erlangt hat, co worauf das fernere Längenwachsthum der Age nur Durch wieder— holte Neubilvung von Zellen und Streckung derſelben vermittelt wird. Bei mehreren Bäumen trennen fich aber im Herbite vie Endjtüde der Haupt> und Nebenagen von den unteren Theilen (Salix, Gymnoeladus, Gereis, Robinia, Gleditschia Sophora x.), wodurch natürlich der unmittelbaren Verlängerung diefer Axen ein Biel gefeßt wird. — Das Wachsthum in die Dicke erfolgt durch Hels (enbildung von dem zwijchen Holz und Rinde gelegenen Cambium aus und zwar feheint fich bei den Nadelhölzern dieſes Bildungs- gefchäft nur auf zwei Bellenreihen zu bejehränfen, deren eine für das Hol, Die andere fir Die Ninde bejtimmt ift. In jeder dieſer Sambiumzellen entitehen durch Theilung zwei Iochterzellen, von denen die dem Holze zugewendete Der inneren Bellenreihbe zur Holzzelle fich ausbilvet, Die andere aber Cambiumzelle bleibt, fich ausdehnt und den Theilungsprozeß von Neuem beginnt; Die der Ninde zugewendete Tochterzelle der äußeren BZellenreibe wird ebenſo entweder zur Baltzelle oder zur Mutterzelle für Ninden- parenchym, während Die andere Cambiumzelle bleibt. Bei den Laubhölzern, welche auch Gefäße und nicht jelten Holzparenchym bilden, und die Baftzellen nicht jo regelmäßig entwickeln, ſind diefe Vorgänge weniger einfach, — Sobald die Endknospe ge— Ichloffen ift, wächit fein Stamm nnd fein Zweig mehr in Die Länge, wohl aber noch in Die Diele; mit dem Cintritt Des Winters hört aber auch dieſes Wachsthum auf, Bon der Ueberwallung, — Einer beionderen Erwähnung verdient hier noch die Leberwallung von Wunde und Schnitt- flächen. Unter Ueberwallung verſteht man vorzüglich Die Vers narbung von Wundflächen, Die immer am Nande der Wumndfläche beginnt und fich nach und nach vollfommen über dielelbe aus— breitet, indem zuerjt am Rande ver MWundfläche einige a jchichten vertiwefnen und unter deren Schuß in einer oder in mehreren Parenchymzellenreihen Korkzellen entiteben, — ſich allmälig zu einer mehr oder minder ſtarken Korkſchicht, einem ſogenannten Rindencallus ausbilden, unter welchem dann der verlegte Pflanzentheil in der für ibn normalen Weiſe fortwächit, und die neuen Holzlagen immer weiter übergreifend fich ablagern, bis Die ganze Wunde vernarbt ift. Jeder Ueberwallung gebt daher eine Korkbildung voraus, jelbjt jede Blattnaxbe hat einen TA Heberzug von Kork. Bei rings um den Stamm geführten Schnitt wunden beginnt die Ueberwallung ſtets am oberen Nande ver Wundfläche. Auch wenn vings um den Stamm die Rinde auf eine größere Strecke entfernt wird, dauern manche Bäume noch fort, indem bei den Laubbäumen fich iiber Die ganze oder doc) einen Theil der entrindeten Wundfläche ein Rindencallus bilpet, dejjen Bildung an der Mündung ver Markitrahlen beginnt. Unter diefem entwickelt fich die erjte Holziehicht, die aber gewöhn— ih nur einen Theil des Umfanges des Stammes einnimmt; die darauf folgenden greifen dann immer weiter über, bis nach und nach die ganze Wunde überwallt ift; dieß findet jedoch vorzüglich nur bei ſolchen Holzpflanzen jtatt, Die ein ſehr ausgebreitetes Markſtrahlenſyſtem haben und bei denen eine reiche Ablagerung von Stärkmehl im Herbite jtattfindet, 3. B. Buchen, Erlen, Eichen und ſelbſt Eichen. Bei Nadelhölzern findet ein PVernarben der Wunde nur ausnahmsweile jtatt, Dagegen vermögen Stämme (Kiefern, Weih— muthsfiefern), welche jtellenweile in ihrem ganzen Umfange von Rinde entblöſt werden, fich zu erhalten, indem eine Yuftvichte Verharzung der äußeren Holzlagen der Wunde Die Stelle der fehlenden Rinde vertritt; allein jo weit bis jegt die Erfahrung veicht, bildeten fi nur über und nicht unter der Ringwunde neue Holzlagen. Bei der Kiefer findet, jo lange fie jung iſt, eine Verwachlung und Ueberwallung von Wunden gewöhnlich jtatt, nicht aber in höherem Alter. Wird von einem Laubholzſtamme ein Nindenftreif in Der Art abgeldit, daß er oben und unten mit dem Stamme ver- bunden bleibt, und durch Biegung des Stammes ein Zwiſchen— raum zwiſchen dem abgelöſten Rindenſtreif und dem Holze be— werkſtelligt, ſo bildet ſich auf der Innenſeite der Rinde zuerſt ein Rindencallus, dann zwiſchen dieſem und der alten Rinde eine Zellgewebsmaſſe, in welcher fich nach und nach Holzbündel aus- bilden, die einen Theil des Zellgewebes zwijchen fich laſſen, wel— ches nun die Stelle des Markes vertritt; um die Holgbündel bilden fi dann jährlich neue Holzſchichten. Werden Laubholz- bäume abgehauen, jo bildet ſich auf der Schnittfläche zwijchen Ninde und Ho ein Callus, der über den Schnittrand jelbit hervorwächſt und feilfürmig bis auf eine geringe Tiefe nach unten 75 verläuft; er bejteht aus Bellgewebe, in welchem ſich nach und nach Holzbündel ausbilden, die fich zu einem wirklichen, von Markitrahlen durchzogenen Holzkörper vereinigen. In dieſer Meberwallung bilden fich Adventivfnospen, Die zu Loden (Kranz loden) ausjehlagen und fo zur Bildung von Stod- und Stamm- ausſchlag mitwirken. jedenfalls wird dieſe Ueberwallung bevingt von den aufſteigenden rohen Nabrungsfäften, die durch Auflöſung von abgelagertem Stärkmehle in Bildungsſaft umgewandelt worden find. Eine höchſt merkwürdige Ericheinung ift Die Ueberwallung mit vollig regelmäßiger Bildung neuer vollfommener Sahresringe an Stöcken, wie viejelbe häufig bei der Weißtanne vorkommt, ja fait Negel zu fein jcheint, zumal in feuchten, fchattigen Lagen, jeltener fich bei der Fichte und Lärche findet, an der Kiefer aber bis jeßt noch nicht beobachtet worden ift. Der erſte Webers wallungsring reicht ſtets jo weit, als die Rinde des Stodes noch feft mit dem Holze verbunden ift, die folgenden überragen dann jtet8 die vorhergehenden, und jo erreicht Die Neberwallung nad) und nach Die Schnittfläche, über welche fie ich immer mehr aus— breitet und endlich den Stock, wenn er nicht vorher ausfault, fuppelförmig bevedt. In der Negel aber faulen die inneren Schichten des Stoces, che eine vollkommene Ueberwallung ſtatt— finden fann, und dann jenfen fich die Ueberwallungsichichten in den leeren Raum hinab und geben jo Veranlallung zur Bildung wunderlicher fnolliger Holzmafien. Man hat jehon an Stöden mehr als 100 Ueberwallungsiehichten gezählt, jo daß demnach die Heberwallung noch mehr als 100 Sabre nach dem Abhieb de8 Baumes fortgedauert hat. Die Erklärung dieſer Erſcheinung glaubte man in der Verwachſung der Wurzeln des Stockes mit denen eines benachbarten lebenden Baumes derſelben Art zu finden, da letzteres vielfach bei überwallten Stöcden beobachtet worden iſt, jo daß demnach eine jolche Verwachlung Die Bes dingung der Meberwallung wäre. Allein da man auch überwallte Stöde weit entfernt von gleichartigen lebenden Bäumen gefunden bat, jo kann hiervon die Neberwallung nicht abhängig fein. Wohl aber dürfte Die Erſcheinung dadurch erklärt werden *), daß in dem Stode und den Wurzeln ein afjimilirter Stoff namentlich Stärk— mehl abgelagert it, welches als Reſervenahrung von dem felbft ) ©. Hartig, Naturgefchichte der forftlichen Eulturpflanzen. 76 nach dem Abhiebe auffteigenden rohen Nahrungsfafte aufgelöft wird, und vdiefen in Bildungsfaft umwandelt. Letzteren eignet fich das noch lebende Hellgewebe des Stoces an und veranlakt jo die Bildung der jährlichen Ueberwallungsſchichten. Natürlich muß aber die Meberwallung dann ihr Ende erreichen, wenn die in den Wurzeln und dem Stoce abgelagerte Reſervenahrung vollſtändig eonjumixt iſt; und es it daher jowohl das Volumen, als die Dauer ver Leberwallung von der Menge jener abhängig und dadurch be- ſchränkt. Uebrigens ift es auch möglich, daß die Holzmaſſe des Stockes ſelbſt durch Reſorption Antheil an der Bildung der Ueberwallungs— ſchichten nimmt. Nur in ſeltenen Fällen bilden ſich in der Ueber— wallung der Tannenſtöcke Adventivknospen, welche dann zu einem wirklichen Stockausſchlage Veranlaſſung geben. — Daß Stock und Wurzeln einer Holzpflanze nach dem Abhiebe des Stammes noch lange Zeit fortleben können, iſt bekannt. Ein Rothbuchenſtock liefert ſehr häufig erſt im zweiten, in ſeltenen Fällen ſogar erſt im dritten Jahre nach dem Abhiebe Wiederausſchlag. Wurzelbrut abge— hauener Aspen erſcheint häufig erſt viele Jahre nach dem Abhiebe des Mutterſtammes. Auch die Wurzeln und Stöcke der Kiefer (eben noch mehrere Jghre nach Dem Abhiebe, dieß beweiſt Die Eoneentrirung bayziger Stoffe im Kernholze des Stodes, jo daß alle Holzfafern Dicht Damit erfüllt find (Kienhoß). Die ganze Maſſe des in den Wurzeln niedergelegten Bildungsitoffes folgt der auffteigenden Bewegung des rohen Nahrungsiaftes, verdunftet mit leßterem durch Die Hiebsfläche und läßt das aus jenem ent- jtandene Harz im Bellgewebe des Stockes zurück. Stengel der Monokotyledonen, — Die in dem Bellgewebe zerſtreuten einzelnen Gefäßbündel bilden entweder in ihrer Ge- ſammtheit einen Kreis, der ein centrales Mark einjchließt, welches ſpäter häufig zerftört wird, jo daß Die Stengel hohl ericheinen (Sräfer), in welchem Falle Die Drganilation des Stengels nicht wefentlich von der des Dikotyledonen-Stengels abweicht, oder es zeigen die Gefähbündel feine jolche Anordnung. Letzteres findet am bäufigjten und namentlich bei den mehrjährigen Stengeln ftatt, Bei den Gräfern und Eyperaceen finden ſich unmittelbar unter der Epidermis einzelne Bündel Baltzellen, über welchen die Zellen der Dberhaut dünnmwandig bleiben, während jie Da, wo die Baſtzellen fehlen, Sehr dickwandig werden; die Gefäh- 17 bündel durchziehen die Stengel der ganzen Länge nach, kreuzen ſich aber bei den Gräjern in jenem Knoten, indem vie Gefäß— bündel der rechten Seite fich auf die linke Seite hinüberziehen und in das hier entipringende Blatt übergeben und umgekehrt. Bei den Stämmen der baumartigen Monokotyledonen fteben die zahlreichen abgejchloifenen Gefäßbündel nach dem Umfange zu gedrängter, als in der Mitte, aber man kann weder ein centrales Mark, nocd regelmäßige Rinden- und Holzichichten unterſcheiden. Die Blätter umfaſſen meift eng den Stengel und bilden dadurch, daß ihre Bafis ftehen bleibt, eine Art Hülle, unter welcher eine bald Dünnere, bald dickere Schicht ſehr dickwandiger Parenchym— zellen unmittelbar unter der Epidermis die Rinde darſtellt. Nach Verlauf mehrerer Jahre ijt meift die Bajis der alten Blätter vollfommen zerjtört, und es bleiben von dieſen Drganen nur Narben und Duerjtreifen übrig, die je nach der Art bald mehr, bald minder Deutlich find. Zu diefer Zeit iſt Die zur äußeren gewordene Zellenjchicht noch immer dünn, ziemlich gleichmäßig und, obgleich ſchon alt, der jungen Rinde eines Dikotyledonen ähnlich; ſie iſt grün an der Innenſeite, löſt fich leicht vom Stamme und wird von Keinen Löchern durchbohrt, Die regelmäßig jtehen und die Punkte andeuten, wo Die Gefäßbündel Durchaingen, welche in die Blätter eindrangen. Zuweilen bleiben aber auch vie Blattbafen jtehen und bilden dann eine Dicke borkenähnliche Um— fallung des Stammes. Das Wachsthum jowohl in Die Länge, als in die Diele erfolgt durch ſtets neugebildete von der Spitze ſchräg zur Peripherie verlaufende Gefäßbündel. Die jüngjten Gefäßbündel, welche in die Blätter eintreten, fommen immer aus dem Gentraltheile des Stengels, ob fie gleih am Umfange des Stammes ihren Urjprung nehmen; und dieß iſt zugleich ver Grund, warum die Fajeın an der Peripherie des Stammes ge- drängter jtehen, als im Innern, Da nämlich die Terminal knospen fegelfürmig find, jo verläuft jede Fafer von unten und augen nach oben und innen, dann aber, indem fie in ein Blatt eindringt, wieder nach oben und außen; oder (den ausgewachienen Stengel betrachtet) Die Faſern, welche aus jedem Blatte herab- fteigen, verlaufen zuerjt gegen das Centrum des Stammes, treten aber dann, nachdem fie eine Strecke weit parallel fortgelaufen find, allmälig aus einander, wenden fich nach aufen und verlieren 78 ſich endlich, nachdem fie alle Älteren Faſern durchkreuzt haben, gegen Die Baſis des Stammes hin an deſſen Peripherie. Wenn wir alfo zwei ber einander befindliche Blätter betrachten, fo kreuzen fich deren Fafern ftets im Innern des Stammes, und die Fafern des oberen und jüngeren Blattes liegen gegen die Baſis ver Pflanze hin ſtets außerhalb der Fafern des unteren umd ülteren Blattes. Dabei nehmen die Gefäßbündel nach unten immer an Diee ab, weßhalb Die Stämme oft eylindriſch er— icheinen, indem zwar gegen Die Bafis hin die Zahl ver Gefäß— bündel immer zunimmt, diefelben aber Dinner find und gedrängter jtehen. Die Gefäßbündel beſtehen aus verjchtedenartigen Zellen, dicken punktirten Gefäßen und Spiralgefäßen, doch find dieſe verſchiedenen Organe nicht gleichmäßig in der ganzen Länge der— jelben vertbeilt; fie find won rundlichem Zellgewebe umgeben, Das zuweilen Lufthöhlen und Behälter eigenthümlichen Saftes enthält. Sn den Bellen ſelbſt lagern fich oft große Mengen Stärkmehls ab. Obgleich nun dieſes Zellgewebe nicht jo regelmäßig vertheilt ift, wie bei den Difotyledonen, jo bemerkt man doch im inneren des Stammes eine Anhäufung markühnlicher Bellen, an der Dberfläche eine ziemlich beſtändige Epidermis, unter dieſer ein der Ninde analoges Zellgewebe, und endlich zwijchen den Holzbündeln Zellgewebsmaffen, die man mit den Markjtrahlen vergleichen kann. Das Wachsthum erfolgt faſt nur durch Ter— minalfnospen, weßhalb die Stämme meift ganz einfach, glatt und ichlanf find, und nur am Gipfel eine Blätterkrone tragen. Die Blätter. — Blatt (folium) iſt jedes Pflanzenorgan, welches unter einer Stammſpitze entitanven ift, aber ſelbſt feinen Vegetationspunkt an feiner Spite trägt, jondern bier zuerjt Die Lebensthätigkeit verliert. Die Blätter find daher im Allgemeinen feitliche Entwicelungen des Stengels, welche ſich aus demſelben gleichfam hervorſchieben, fo daß die Spike der ältefte, die. Bafis der jüngfte Theil derſelben iſt, obgleich te nicht immer nur an der Baſis nachwachjen; in denſelben ijt vie bildende Ihätigfeit eine beſchränkte und Dauert niemald lange fort. Während Daher die Are im Allgemeinen im Wachsthume unbejchränft tft, iſt das Wachsthum des Blattes in bejtimmte Gränzen eingejchlojjen. Die Laubblätter, — Die Laubblätter, welche fich in der Periode des Grüneng entwiceln, haben im Allgemeinen eine grüne 19 Farbe*), beitehen aus mehr oder minder ausgebildeten Gefäß— bündeln und aus Zellgewebe; exrjtere enthalten im Allgemeinen mehr Spiralgefäße, als die des Stengel, da fie vorzüglich aus der Marfröhre ihren Urſprung nehmen. Letzteres ijt auch der Grund, warum fich Blätter ftets nur an den jüngjten Agen ent— wiceln, Das Bellgewebe enthält im Innern der Bellen viel färbenvden Stoff (Chlorophyll), und zeigt viele Behälter eigenthüm— licher Säfte und Lufthöhlen. — Das Blatt erjcheint zuerſt ſtets als ein hervorragendes fegelfürmiges Zäpfchen, und feine weitere Form hängt nur von der Ausbreitung und Anordnung der jich nad) und nach bildenden Zellen und Gefäße ab. Gewöhnlich unterjceheidet man an einem normalen Blatte drei Theile, nämlich den unteren, etwas verdickten oder breiteren, welcher den Stengel ganz oder zum Theil umfaßt, und Scheidentheil (pars vagi- nalis) oder, wenn er dick angejchwollen und fleiichig iſt, Blatt tiffen (pulvinus) genannt wird und eigentlich nur die Baſis des Blattjtieles iftz den mittleren, mehr over minder fadenfürmigen Theil, welchen man Blattjtiel (petiolus), und den oberſten ausgebreiteten Theil, welchen man Blattfläche (pagina foln) nennt. Lebtere fehrt in den meijten Fällen ihre Flächen mehr oder minder der Erde und dem Himmel zu. Wenn der Blatt- jtiel fehlt, wird das Blatt ſitzend (f. sessile), im entgegenges jegten Falle gejtielt (f. petiolatum) genannt. In der Blatt fläche unterjcheidet man Die aus den Gefäßbündeln beſtehenden Nerven (nervi) oder Rippen, und das zwiſchen denjelben be= findliche Barenchym (parenchyma). Die Nerven find entweder primäre (Hauptnerven, Mittelrippen), oder jecundäre, ter— tiäre 20.5 dieſelben breiten fich im Allgemeinen in einer Ebene aus, zuweilen iſt jedoch auch das Blatt cylindrifch oder auf irgend eine Weije körperförmig. Wenn das Blatt flach iſt, fo unter- jcheidet man eine obere und eine untere Fläche (pagina superior et inferior) und dazwilchen das Blattfleijch (mesophyllum). *) Die gejhedten oder panachirten, fowie die abnorm rothen Blätter (Fagus sylvatica atropurpurea etc.) find als Franfhafte, in der Negel von dem Standorte herrührende Grjcheinungen zu betrachten; namentlich an feuchten, dumpfen Standorten werden die Blätter häufig geſcheckt. Pflanzen mit jolchen gejcheeften oder rothen Blättern find in der Regel zärtlich und meiſt unfruchtbar. 80 Ber Blättern, welche Die Mehrzahl der Spaltöffnungen an der unteren Fläche beiigen, was am bäufigiten der Fall ift, find die Zellen der oberen DBlattfläche gewöhnlich mehr in Die Länge gejtreckt, jtehen jenfrecht und Dicht gedrängt an einander, und enthalten viel Chlorophyll; die untere Fläche Dagegen bejteht aus lockerem, kugeligem, oder noch öfter ſchwammförmigem Zellgewebe mit weniger Chlorophyll, weßhalb die obere Dlattfläche gewöhnlich auch glänzender, als Die untere erjcheint. Bei ſchwimmenden Blättern Dagegen, Die nur an der oberen Fläche Spaltöffnungen haben, beſteht dieſe aus rundlichem Zellgewebe mit vielen Luftlücen; und bei jenen Blättern, Die auf beiden Blattflächen faſt gleichmäßig mit Spalt- Öffnungen verjeben find (Gräſer 2c.), find auch beide Blattflächen gleich gebildet. Das Blattfleijch bejiebt aus großzelligem, lockerem, mit wällerigen Säften erfüllten Zellgewebe. Bet Dicken, maffigen Blättern ſind dieſe 3 Lagen gewöhnlich nicht zu unterjcheiden, und das Zellgewebe ijt nach außen gewöhnlich nur Fleinzelliger und führt hier mehr Chlorophyll. Bei den meiſten Dikotyledonen bildet ſich zwijchen Blattjtiel und Are ein Gelenf, jo daß fich Die abgeftorbenen Blätter ohne Herreifung vom Stengel trennen; bei den Monofotyledonen „aber iſt dieß nicht der Fall, jo daß Die Blätter auch nach dem Ab- jterben durch ihre Bafis am Stengel befejtigt bleiben. Dieje Gliederung, welche wir bei den Dikotyledonen zwilchen Are und Blatt finden, wiederholt fich nicht jelten innerhalb der Blätter jelbit, und zwar entweder nur fo, daß ſich zwiſchen Blattjtiel und Blattfläche ein Gelenk bildet G. B. Citrus), oder jo, Daß Die einzelnen Blattlappen duch Gelenke mit dem Ganzen verbunden find. Blätter der letzten Art nennt man zujammengefeßt (f. eomposita) im Gegenjage von den einfachen Blättern (f. simplicia), bei welchen die einzelnen Theile der Fläche ohne Glie— derung unter einander verbunden find. Bei den zujammenge- jegten Blättern nennt man die einzelnen Theile Blättchen (foliola) und den Diejelben verbindenden Theil den gemeinſchaftlichen Blattjtiel (petiolus communis). Der Blattjtiel. — Der Blattjtiel (petiolus) enthält Mark, Gefäßbündel und Rinde, welche legtere an feinem Grunde häufig in Wircherung übergeht und dadurch Die Bildung eines DBlattge- lenkes, an welchem ſich der Blattjtiel Leicht vom Stengel trennt, 81 veranlaßt. Er ift bei ven meiften Pflanzen eylindrijch (eylın- drieus), oberhalb rinnenförmig ausgehöhlt (canalıiculatus) ; jeltener jeitlich zujammengedrict (compressus), wodurch die Blätter ſehr beweglich werden (3. B. Populus tremula); zus weilen nimmt er aber auch eigenthümliche Geftalten an. Sp fann er gerandet (marginatus), geflügelt (alatus), oder blattartig (foliaceus) jein, je nachdem er an den Seiten mehr oder minder ſtark in einen flachen, blattartigen, der DBlattfläche ähnlichen Iheil ausgebreitet ijt (Lathyrus, Dionaca). Etwas Achnliches ift die Scheide (vagina) an den Blättern der Gräſer und Scheingräfer, welche bei erjteren geſpalten (v. fissa), bei den legteren aber verwachjen (v. integra) iſt. Wenn fich der Blattjtiel nur an der Bafis ſcheidenartig erweitert und den Stengel umfaßt, jo wird er ſcheidig (p. vaginans); dieß ijt der Fall bei mehreren Nanunculaceen, Umbelliferen, 20.5 umfaßt er aber an jeinem Grunde den Stengel ohne eine Scheide zu bilden, jo heißt er umfajjend (p. amplexicanlis). Zuweilen fehlt bei blattartig erweiterten und ſtengelumfaſſenden Blattitielen die Blattfläche, To daß eigentlich nur der Scheiventheil Des Blattes vorhanden ift, welchen man für die DBlattfläche ſelbſt anjehen fünnte, wenn nicht die Richtung der Gefäßbündel Dagegen ſpräche; hierher gehört in den meijten Fällen vie Schuppe (squama), ein bald größeres, bald Eleineres häutiges, oder fleischiges Organ von verjchtedener Farbe, welches meijt an unterirdiſchen, zuweilen aber auch ober— irdiſchen Stengeln ericheint G. B. Zwiebeln, Lathraea squamaria, die Napdeljcheiden der Kiefern 20.); auch Die Knospenſchuppen der Bäume (perulae) müfjen zum Iheil hierher gerechnet werden. Die gerandeten oder flächenfürmig erweiterten Blattjtiele tragen zuweilen auch keine Blattflächen, indem fich der Blattitiel auf Koften der Blattfläche entwicelt hatz man nennt fie dann Phyl- Iodien (phyllodia), weil fie den Blättern gleichen und auch ihre Function Übernehmen (bei Acacia longifolia find die erſten Blatt jtiele einfach und tragen kleine gefiederte Blätter, ſpäter breiten ih Die Blattjtiele immer mehr aus, während die Blattflächen nicht mehr zur Entwicelung fommen, jo daß die jpätere Belaubung dieſer Pflanze nur aus Phyllodien bejteht). Entwickeln fich bei eylindrijch bleibenden Blattſtielen die Blattflächen nicht, jo befommt die Pflanze ein befenartiges Anfehen (Sarothamnus, Spartium). Bei Dübner, Lehrbuch ver Botanik ꝛc. 2. Aufl. 6 82 zulammengejegten Blättern entwidelt jich häufig das Enpblättchen nicht und der Blattjtiel geht dann in einen Dorn (Astragalus- Arten), oder in eine Ranke (z. B. Lathyrus) aus; bei Lathyrus aphaca fehlen die Blättchen alle, der Blatttiel ijt blattartig er— weitert und endigt in einer Nanfe. Die Blattfläche. — Die Blattfläche (pagina folü) iſt ge wöhnlich häutig (f. membranaceum) oder frautartig (f. her- baceum), wird zumeilen aber auch Durch Verdickung der Zellen- wände feſt und lederartig (f. coriaceum), und wenn dazu eine ſchmal linienfürmige Geftalt fommt, nadelfürmig (f. ace- rosum); bet förperfürmigen Blättern ift jie oft jaftig und fleiichig (f. succulentum und f. carnosum), oder wenn fich im Inneren Lücken und Luftgänge entwiefeln, röhrig und fächerig (f, fistulosum und f. loculosum). Ihre Geſtalt hängt im Allges meinen von der Richtung und Vertheilung der Nerven oder Blatt tippen ab, und man unterjcheivet hiernach zunächſt winkel⸗ nervige, und frumme oder parallelnervige Blätter (f. an- gulinervia und f. eurvinervia). Bei erjteren findet fich ein cen— traler, oder mehrere in gerader Richtung von der Baſis des Blattes aus Divergivende Primärnerven, die fich dann auf mannig— fache Weiſe weiter neßartig verzweigen, wie bei den meiſten Di- fotyledonen; bei le&teren find die Nerven von der Bafis an ge bogen und laufen mehr oder weniger parallel neben einander, ohne daß fich immer einer als Hauptnerv auszeichnet, und ohne neßartige Verzweigungen zu bilden, jo bei den meilten Mono- fotyledonen. Die winfelnervigen Blätter zeigen vier verjchienene Arten der Nervenvertheilung, nach welchen man unterjcheidet: 1) Fiedernervige Blätter (fol. penninervia), wenn der Mittelnerv zu beiden Seiten in einer einzigen Ebene und in mehr oder minder gleichmäßigen Abſtänden Seitennerven abgibt, die fich Dann weiter verzweigen. Je nachdem der durch Die Secundär— nerven gebildete Winkel ſpitzer oder jtumpfer iſt, und je nach der relativen Länge diefer Nerven unter fih und in Bezug auf den Primärnerv, tft die Geftalt des Blattes bald mehr, bald weniger verlängert, oval, elliptifch, rund, eirund, verfehrtseirund ꝛc. 2) Handnervige Blätter (fol. palminervia), wenn am Grunde des Mittelnervg zu beiden Seiten eine gleiche Zahl divergirender Nerven entipringt, die gewöhnlich mit dem Mittel- 83 nerv gleiche Stärke haben und fich weiter fiedernerbig verzweigen Ahorn). . 3) Schildnervige Blätter (fol. peltinervia), wenn von der Spite des Blattitiele8 mehrere Hauptnerven ſtrahlenförmig in einer Ebene, die mit dem Blattjtiele einen Winfel macht, aus ein- ander laufen (Tropaeolum). 4) Sußnervige Blätter (fol. pedatinervia) haben einen jehr kurzen Mittelnerv, zuweilen gar feinen, dagegen entwickelt jich am Grunde zu beiden Seiten ein jtarfer Secundärnerv, welcher fich fiederförmig in der Art weiter verzweigt, daß Die nach außen gewendeten- Nebennerven jehr kurz, die nach innen gewendeten da— gegen auffallend ſtark entwidelt find (Helleborus foetidus). An den krummnervigen Blättern unterſcheidet man vorzüglich nur zwei Arten der Nervenanordnung, nämlich: zujammene neigende, und aus einander gehende Nerven (nervi con- vergentes et divergentes); exjtere find entweder ihrer ganzen Länge nach gebogen, oder nur am Grunde leicht gekrümmt, und verlaufen gegen Die Spike zu gerade oder zujammenneigend ; leßtere gehen aus einem Hauptgefäßpbündel hervor, welches jich fiederartig vertheilt, ohne einen bis zur Spiße fortgejegten Mittel- nerv Darzuftellen. Der äußere Umriß der Blätter hängt wejentlih von Der relativen Länge, der gegenjeitigen Kage und Richtung der Nerven ab, und ift demnach: rund (f. orbieulatum); rundlich (f. sub- rotundum); oval (f. ovale); eifürmig (f. ovatum), d. h. die Bafis breiter als die Spike; verfehrtseifürmig (f. obo- vatum), d. h. Die Spiße breiter als die Bafis; elliptijch (f. ellip- tieum), etwa noch einmal jo lang, al3 breit; länglich (f. ob- longum), etwa dreimal länger als breit; lan zenförmig (lan- ceatum), verlängert, ſpitz zulaufend mit rundlicher Baſis; Feil- fürmig (f. cuneatum), an der Bafis ſpitz zulaufend und an der Spitze abgerundet; lanzettfürmig (f. lJanceolatum), an Baſis und Spiße ſpitz zulaufend; linienfürmig (f. lineare), lang, Ihmal und gleich breit; pfriemen=-, borſten- und faden- fürmig (f. subulatum, setaceum, filiforme), je nachdem ein jehr Ihmales Blatt jcharf zugejpigt, allmählig zugeipist und Dabei ziemlich teif, oder gleich breit ift 2c. Auch nach der verjchiedenen Bildung der Bafis und Spige erhalten die Blätter verjchiedene 6* 54 Beinamen, und man unterjcheidet im erjteren Falle: herzförmig (f. cordatum), eiformig mit zwei rundlichen Kappen am Grunde; nierenförmig (f. reniforme), rund am Grunde mit 2 Lappen; pfeilföürmig dd. sagittatum), oben jpig, mit 2 gerade aus— (aufenden jpigen Kappen am Grunde; ſpießförmig (f. hastatum), mit nach außen gebogenen Lappen ꝛc. Im zweiten Falle unter ſcheidet man: ſpitz (f. acutum), fich vafch in einen jpigen Winfel endigend; zugeipißt (f. acuminatum), nach und nach jpig zus (aufend; feinſpitzig (f. euspidatum), in eine fleine Borfte endigend; jtacheljpigig (f. mucronatum), in einen Stachel endigend; abgejtußt (k truncatum); eingedrüct (f. retusum); ausgerandet (f. emarginatum), an ver jtumpfen Spite mit einem ziemlich tiefen Eindrucke, vanfig (f. cirrhosum), wenn der Mittelnerv in Form einer Nanfe über daſſelbe binauswächit (bet Nepenthes erweitert ſich die Ranke an ihrem Ende wieder zu einem röhrenförmigen Schlauche und bildet auf dieſe Weife Die jogenannte Kanne) ze, Sind die Zwiſchenxäume der Blattrippen Durch Das Parenchym in der Art ausgefüllt, daß das Blatt eine ununterbrochene Fläche darftellt, jo beikt e8 ganz (f. integrum), im entgegengejeßten Falle getheilt (f. partitum). Zeigt der Rand eines ganzen Blattes weder Hervorragungen, noch Einferbungen, jo iſt e8 zu— gleich ganzrandig (f. integerrimum); Dagegen nennt man e8 geferbt (f. crenatum), wenn der Rand fleine abgerundete Her— vorragungen und ſpitze Einferbungen zeigt; gezähnt (f. dentatum) mit jpigen Hewvorragungen und jtumpfen Einkerbungen; gejägt (f. serratum), mit jpigen Hervorragungen und Vertiefungen; ausgejchweift (f. repandum), mit feichten, jtumpfen Hervor— ragungen und Vertiefungen. Sit mehr Parenchymmaſſe vorhanden, als zur Ausfüllung der Nervenzwiſchenräume erforderlich, jo wird entweder das ganze Blatt blaſig (f. bullatum) oder nur der Hand wellig oder fraus (f. undulatum et crispum). Bei den getheilten Blättern folgen die Einfchnitte entweder mehr oder weniger der Kingenrichtung des Blattes, oder fie jtehen ziemlich vertikal auf der Mittelrippe des Blattes. Im erſten Falle heißt das Blatt gelappt (f. lobatum), wenn die Einjechnitte etwa ein Drittel, gejpalten (f. fissum), wenn fie die Hälfte, und getheilt (f. partitum), wenn fie über vie Hälfte der Blatt- 85 länge erreichen. Nach der Zahl ver Einfchnitte unterjcheidet man wieder 2=, 3=, 5=, vielslappigesfpaltige- und theilige Blätter (f. bi-, tri-, quinque-, multi-loba-fida-partita) und nennt die einzelnen Theile eines jolchen Blattes Zipfel (laciniae), wenn fie fceh mal, und Lappen (lobi), wenn fie breit find. Im zweiten Falle heißt das Blatt im Allgemeinen fiederjpaltig (f. pinnati- fidum); find dabei die Abjchnitte unvegelmäßig, geichligt (f. laciniatum); find fie ſchmal und dicht ſtehend, gekämmt (f. peetinatum); find fie breit und die dazwiſchen liegenden Buchten abgerundet, buchtig=fiederipaltig (sinuato-pinnati- fidum); find die Abjchnitte ſpitz, nach unten gerichtet und gejägt, ſchrotſägeförmig (f. runcinatum); und find die einzelnen Ab- ichnitte wieder eingejchnitten, jo wird das Blatt Doppelt- oder dreifachsfiederfpaltig (bi-, tri-pinnatifidum) genannt. Zus weilen nehmen auch ganze Blätter oder Blatttheile die Form von Ranfen an, oder fie werden zu Dornen, indem. das Pa— renchym mehr und mehr jchwindet, und die Blattrippen erhärten (Stachelbeere, Berberis, bei leßterer namentlich an recht üppigen Schöflingen). Die zufammengejegten Blätter find gefingert (f. digitatum), wenn Die einzelnen Blättchen an der Spite, gefiedert (f. pin- natum), wenn fie längs der Seiten des gemeinjchaftlichen Blatt- jtiele8 befejtigt find ; im leßteren Falle jtehen meift zwei Blättchen einander gegenüber und bilden ein Joch (jugum). Trägt Die Spitze des gemeinjchaftlichen Blattitieles auch ein Blättchen, welches entweder auch Durch ein Gelenk mit dem gemeinjchaftlichen Blattjtiele verbunden iſt (Robinia), oder nicht (Juglans), ſo heißt das Blatt unpaarigsgefiedert (f. impari-pinnatum), im anderen Falle paarigsgefiedert (f. pari-pinnatum); find die Blättchen wieder zujammengejegt, jo it das Blatt Doppelt- oder Dreifachsgefiedert over vielfach-zuſammengeſetzt (bi-, tri-pinnatum, supra-decompositum). Uebrigens fann jedes einzelne Blättchen hinfichtlich der Form dieſelben Verſchiedenheiten zeigen, wie ein einfaches Blatt. Wenn figende Blätter mit ihrem unteren Theile auf längere oder fürzere Strecke mit dem Stengel verwachlen, fo nennt man fie herablaufend (f. decurrentia); umfaſſen fie mit den Lappen der Baſis den Stengel und verwachien um venjelben, jo daß der 86 Stengel Durch die Blattfläche hindurch zu gehen jeheint, jo heißen fie durchwachſene Blätter (f. perfoliata), und wenn zwei gegenüberjtehende Blätter mit ihren Grundflächen verwachlen, verwachfjene Blätter (f. connata), 3. B. Lonicera Capri- folium etc. } Die Nebenblätter. — Häufig bemerkt man zu beiden Seiten der Baſis eines jeden Blattes Eleine, den Blättern ähnliche Or— gane, die man Nebenblätter (stipulae) nennt; diejelben find namentlich den NRojaceen, Leguminojen 20. eigen, während jte anderen Familien gänzlich fehlen. Sie zeigen binfichtlich Der Form diejelben Verjchiedenheiten, wie die Blätter, und haben auch) Spaltöffnungen, wenn fie grün und blattartig find, erjcheinen je- doch auch als Nanfen oder Dornen, und find mitunter ver“ ſchwindend Hein; in den Knospen umgeben jie die Blätter und falfen gewöhnlich früher ab, als letztere, zuweilen unmittelbar nach deren Entwidelung. Bei den Polygoneen verwachjen fie an ihren Rändern und bilden fo bald eine Scheide 3. B. Rumex, bald eine mehr offene Tute (ochrea), 3. B. Polygonum, Aud) das Züngelchen (ligula) der Gräfer, eine häutige Entwidelung an der Gränze zwiſchen Blatt und Scheide, gehört hierher. Stellung der Blätter. — Die erjten Blätter, welche bei der Keimung zum Vorſchein fommen, find die Kotyledonen, Sa menblätter oder Samenlappen (cotyledones); viejelben werden meiſt über den Boden emporgehoben und nehmen dann gewöhnlich Die Functionen wahrer Blätter an, bleiben aber auch zuweilen in demfelben zurüc (Quereus, Corylus ete.) Sie fallen immer zuerft wieder ab. Bei einem Theile der Gewächſe jtehen immer zwei oder mehrere folcher Samenlappen auf gleicher Höhe am Stengel, und Diefe nennt man zweifamlappige Gewächſe oder Dikotyledonen; bei anderen findet fich nur Einer, oder, wenn zwei vorhanden, jo jtehen dieſelben ungleich hoch am Stengel, und diefe werden einfamlappige Gewächſe oder Mono fotyledonen genannt. Bei der weiteren Entwidelung des Stengel3 folgen auf Die Samenlappen häufig einige Blätter von eigenthümlicher, meijt einfacher Form, die jogenannten Primordialblätter, und erjt nach dieſen entwiceln fich Die eigentlichen Stengelblätter (folia caulina); zuweilen werden wohl auch noch die aus den 57 unterirdiichen Stengeln hervortreibenden Blätter als Wurzel blätter (folia radicalia) unterjchieven, indem fie oft in der Form von den an dem oberirdiichen Stengel befindlichen ab— weichen. Die gegenjeitige Stellung der einzelnen Blätter am Stengel, von welcher oft wejentlich Das Anſehen einer Pflanze abhängt, ift jehr mannigfaltig, aber durchaus regelmäßig, d. h. ganz bejtimmten Gejegen unterworfen, welche zuerit von C. Schimper nachge- wiejen worden find. Gewöhnlich untericheivet man in dieſer Be— ziehung: gegenjtändige Blätter (fol. opposita), wenn alle Blätter nur nach zwei Nichtungen hin am Stengel ftehen und immer je zwei auf gleicher Höhe entipringen; über’8 Kreuz gejtellte Blätter (fol. decussata), wenn die Blätter vier Richtungen einhalten, je zwei immer auf gleicher Höhe entipringen und zwei jolcher Paare fich einander kreuzen; quirlförmige Blätter (fol. verticillata), wenn jtetS mehr als zwei Blätter auf gleicher Höhe am Stengel entipringen, und wechjeljtändige oder zerjtreute Blätter (tol. alterna s. sparsa), wenn fie alle auf verjchiedenen Höhen entipringen und nach zwei oder mehreren Richtungen hin vom Stengel abjtehen. Alle dieſe Stellungen lafjen fich aber auf Spirallinien zurüc- führen, in welchen die Entwicelung der Blätter am Stengel ftatt- findet, und innerhalb Deren der jeitliche Abjtand der einzelnen Blätter von einander gleich groß ift, d. h. alle gleichartigen Blätert jtehen jeitlich um einen gewillen, und zwar gleich großen Theil des Stengelumfanges von einander ab, oder, was daljelbe tft, die verſchiedenen Nichtungen, in welchen die Blätter vom Stengel abjtehen, theilen den Stengelumfang in eben fo viele gleiche Theile, als Richtungen vorhanden find. Die Verſchiedenheit ver Blattjtellung iſt Daher wejentlich bedingt durch die Zahl ver Blattrichtungen oder die Größe der feitlichen Abſtände, wird aber vielfach modifiziert Durch die vertikale Entfernung der einzelnen Blätter von einander, d. h. die relative Länge der einzelnen Zwijchenblatttheile. Da aber Die jeitlichen Abjtände der Blätter beftimmte Theile des Stengelum— fanges find, jo muß auch die Zahl der Blattrichtungen eine be— jtimmte, wenn auch bei den verjchiedenen Pflanzen verjchiedene jein, und wenn daher längs einer Are mehr Blätter als Blatt richtungen vorhanden find, fo müſſen immer bejtimmte Blätter 88 genau vertifal über bejtimmten vorhergehenden Blättern ftehen, d. h. es müſſen fich am Stengel auch Neihen vertifal über ein— ander ſtehender Blätter (Orthoſtichen) beobachten laſſen. Alle nach verichtedenen Nichtungen abſtehende, auf einander folgende Blätter bilden einen Cyelus oder Wirtel, jo daß das erfte Blatt, welches vertifal Über irgend einem vorhergehenden fteht, ftet8 einen neuen Eyelus beginnt; das Anfangsblatt eines jeden Wirtel3 hat man Eyelarch, jowie das Endblatt Cyelur ge nannt, Demnach wird, wenn z.B. 5 Blätter einen Cyclus bilden, das 6. Blatt genau fiber dem 1., das 7. genau über dem 2. ftehen, da das 6, und 7, Blatt gleich find dem 1. und 2, Blatte des zweiten Eyclus. Eine Linie, welche alle Blätter einer Age oder eines Arentheiles umfaht, nennt man die Grundspirale; aufer Diefer treten aber noch andere, mit einander parallel laufende Spiralen hervor, Die in der Negel deutlicher zu erfennen find, als Die Grund- fpirale, und Nebenfpiralen oder ſeeundäre Spiralen ge nannt werden; mitteljt dieſer fann die exitere ſtets aufgefunden werden. Die Cyelen gleichartiger Blätter an derſelben Are beſtehen in der Negel auch aus einer gleichen Zahl von Blättern; Die Cyelen an und fir fich können aber eine jehr verichiedene Anzahl von Blättern umfaſſen, und zwar haben genaue Unterfuchungen gezeigt, daß dieſe Zahlen, mit jeltneren Ausnahmen, in einer Zahlenreihe enthalten find, in welcher die dritte Zahl immer aleich it der Summe der beiden vorhergehenden. Dieje Zahlenreihe ift folgende; rl. 2,0, DeBedo, 2 OLRHSST EA Da nun der feitliche Abjtand oder die Divergenz zweier auf ein- ander folgender Blätter nicht immer einfach der jo vielte Theil des Stengelumfanges ift, als Blätter den Cyelus bilden, jondern oft ein Mehrfaches dieſes Theiles beträgt, jo muß die Spirale, Die alle Blätter eines Cyelus umfaßt, auch oft mehr als einmal den Stengel umkreiſen; die Zahl der Umläufe ijt aber natürlich be dingt durch die Zahl der Blätter eines Cyelus und ihrer Diver genz. Es läßt fich daher irgend ein Blattjtellungsverhältnig am Yeichteften durch einen Bruch ausdrücken, deſſen Nenner die Zahl der Blätter, und deſſen Zähler die Zahl der Umläufe angibt; der Bruch ſelbſt aber drückt zugleich Die Divergenz der Blätter 89 aus, d.h. den Theil des Stengelumfanges, um welchen die Blätter feitlfeh von einander abftehen. Die Brüche, welche Die werjchie- denen Stellungsverhältniffe ausprücen, bilden nun abermals eine wie die obige Durch Addition der Zähler und Nenner gebildete Reihe, nämlich: uhr. Bfasıs Bfarv. Pfarr: so .ı##/ao 2» Da aber, wenn die Divergenz zweier Blätter — einer Seite hin, z. B. nach links, einen gewiſſen Bruchtheil des Stengelum— A beträgt, dieſelbe nach- der anderen Seite hin, alfo nach rechts, einen Bruchtheil des Stengelumfanges betragen muß, welcher jenen zu 1 ergänzt (3. B. es betrüge die Divergenz zweier Blätter nach links 5, ſo muß fie nach vechts 3/5 betragen, da fich beide Brüche zu 1 ergänzen); jo fünnen Diefelben Stellungsverhältnifie auch Durch folgende nn ausgedrückt werden; ee a. ara Sin EiSjan. Plası Plain ElBU EIG TER EAST CE Die erſte Reihe jtellt Die Divergenzen nach dem furzen Wege, Die zweite diejelben nach dem langen Wege dar, und leßterem jcheint, wie aus anderen Unterfuchungen hervorgeht, die Natur in den meiſten Fällen gefolgt zu fein. Es finden fich in der Natur aber auch Stellungsverhältnifie, welche von dieſer Hauptreihe abweichen und von denen einige dadurch entitehen, daß ein neues Glied nicht durch die Kombination zweier in der Hauptreihe zunächſt jtehender Glieder gebildet wird, fondern fo, daß immer ein Glied der Hauptreihe überſprungen wird und Daher das erjte Glied nicht mit dem zweiten, jondern exit mit dem dritten Gliede in Combi— nation tritt, um ein neues Glied zu bilden; hieraus entjtehen folgende Bl Kurzer — 1.31 . MH. Vis. Wan. War. Dre I. Langer Meg: all enge. 1070 BR SATTE, Noch jeltener Hk h. Stellungsverhältniffe, welche Durch ein Glied folgender Neihen ausgedrückt werden: Kurzer Weg —— ER Weg 9 * sa le... 07 Jıs „ 17/20. *®/as Erhebt ſich bei dieſen Stellungovert hältniſſen die Grundſpirale in gleichem Maße, d. h. ſind die Stengelglieder zwiſchen allen 90 einzelnen Blättern ziemlich gleich lang, jo haben wir wechſel— jftändige oder zerjtreute Blätter (fol. alterna s. sparsa) ; erhebt fich Dagegen Die Grundipirale innerhalb eines Cyelus nur jehr wenig, dagegen bedeutender bei dem Uebergange von einem Eyelus in den anderen, d. b. find die Stengelglieder zwijchen den zu einem Cyelus gehörigen Blättern jehr verkürzt, dagegen das Stengelglied zwilchen je zwei Cyelen geftredt, jo haben wir bei 1» Stellung gegenftändige Blätter (fol. opposita), und bei anderen Stellungsverhältnilfen quirlfürmige Blätter (fol. ver- ticillata). Im legteren Falle ift in der Negel die Divergenz zwiſchen dem Eyeluren des einen und dem Eyelarchen des anderen Wirtels etwas größer, als der gangbare Schritt, d. h. als die Divergenz zwifchen den Blättern eines und deſſelben Wirteld, und zwar it der Zufag immer gleich einem in obigen Reihen ent- haltenen Bruchtheile dev Maßeinheit des gangbaren Schrittes; man hat diefen Zuſatz Prosentheſe genannt, und zwar pro— agogiihe Prosentheſe, in jo ferne fie zwilchen Wirteln von derjelben Blattjtellung jtattfindet. Man beobachtet eine folche Prosentheſe namentlich, wenn Wirtel verichiedenartiger Blätter, die aber gleiche Divergenz haben, auf einander folgen, 3. B. Kelchblätter, Blumenblätter, Staubblätter ꝛe.; findet fie jedoch auch bei Wirteln gleichartiger Blätter. Die Alternation der Blattwirtel, welche fo häufig in der Natur vorkommt, entjteht dureh Die Prosenthefe = 42; . B. es folgen 2 Wirtel mit >; Stellung auf einander, jo iſt die Maßeinheit der Divergenz — Y5 findet nun aber bei dem Uebergange von einem Wirtel in den andern eine Prosentheje von ſtatt, nämlich von der Maßeinheit, d. 1. — ſo beträgt die zeitliche Entfernung des Cyeluren des einen Wirtels vom Cyclarchen des andern nicht %, jondern 3 + — = ho, woraus folgt, daß die einzelnen Blätter des folgenden Wirtel3 immer zwifchen je zwei Blättern des vor— hergehenden Wirtel3 zu ftehen fommen. Durch eine Prosentheje — 1% bei Y% Divergenz erhalten wir die gefreuzten Blätter (fol. decussata), e8 beträgt hier nämlich der Zuſatz = 1, und dem⸗ nach it der Schritt von einem Wirtel zum anderen gleich %, 9 während die Divergenz der Blätter eines und deſſelben Wirtels nur Ye beträgt. Sit die Prosenthefe nicht gleich ", jo bilden Die Wirtel unter fich wieder eine Spirale, und es fommen z. B. bei Prosenthefe — 2, exit die Blätter des vierten Wirtels, bei Prosen- thefe = 5 exit die des jechsten Wirtel8 genau über die Blätter des erſten Wirtel8 zu ſtehen. Wäre die Divergenz = %, ſo iſt im erſten Falle der Uebergangsichritt von einem Cyelus in den anderen = !Yıs, im zweiten Falle — "ss. Aehnliche Prosenthefen, wie fie bei Aneinanderreihung von Cyelen gleichen Maßes vorfommen, bezeichnen häufig auch den Anfang der Blattjtellung an den Zweigen. Nur jehr jelten ſchließt fich die Blattjtelung des Zweige an die des Stammes jo an, als ob fie an der Hauptage ſelbſt fortliefe, jo dak das Tragblatt, aus welchem der Zweig entipringt, mit den Blättern des Zweiges zu einem Cyclus gerechnet werden muß; fo ftehen z. B. bei Lirio- dendron tulipifera die Blätter an den Zweiganfängen nach %s Stellung, allein das fünfte Blatt des Zweiges fteht vertikal über dem Tragblatte; e8 muß daher letzteres mit zu dem Cyelus ges rechnet werden und bildet Das erfte Blatt deſſelben; über das— jelbe kommt dann, wie gewöhnlich, Das fechste Glied oder das fünfte Zweigblatt zu ftehen. Gewöhnlich beträgt die Prosentheſe 1/; des gangbaren Maßes, Daher fallen 3. B., wenn bei Stel-— lung die Blattitelung am Zweiganfange mit Prosentheſe anhebt, die zwei Zeilen der Blätter am Zweige nach rechts und links und freuzen fich mit denen an der Hauptare. Nur jelten aber haben die Blätter aller auf einander folgen- den Wirtel einer Are gleiche Divergenz; jo haben bei den Diko— tyledonen die Samenlappen eine Divergenz = Y., die darauf folgenden Stengelblätter haben dann fehr häufig eine Divergenz = % 20.5 ebenſo fünnen die Hochhlätter oder die Blüthenblätter wieder eine andere Divergenz, als die Laubblätter haben. Der Mebergang zweier folcher Eyelen von verſchiedenen Divergenzen in,einander erfolgt nur in den wenigften Fällen auf die ganz einfache Art, daß der Cyelus der neuen Blattjtellung fich an den vorausgehenden mit einem unveränderten Schritte feines eigenen Maßes anreiht, ſondern ex wird in den meiften Fällen auch durch eine Prosentheſe vermittelt, und zwar geichteht dieß auf zweierlei Weije. Entweder nämlich fügt die folgende Stellung bei ihrem 92 Eintritte zu ihrer Divergenz noch einen nach dem Maße der vor— hergehenden Stellung bemeſſenen Theil ihres eigenen Maßes als Pıosentheje hinzu, metagogiſche Prosentheſe (folgt alſo auf »; St. eine 5) ©t., jo beträgt die Prosenthefe, welche dem erften 5/s hinzugefügt wird, irgend einen nach dem Fünfmaße bemefjenen Theil eines Achtels, und es ift Daher, wenn die Prosentheje betrüige, der feitliche Abitand des Cyelures des 5 Cyelus von dem 2/. 5 Eyelarchen Des 5/ Cyelus = 5% + —— = 7/0), oder Die voraus⸗ gehende Stellung gebt nicht plöglich in Die nachfolgende über, jondern Durch einen, oder auch mehrere Vermittelungsichritte, indem fie in ihr Maß irgend ein nach dem Mafe ver folgenden Stel- lung bemeſſenen Maßtheil eintreten läßt, epagogiiche Prosen— theje. Im leßteren Falle bedingt Die Prosentheje aber nur dann eine Vergrößerung des Maßes, wenn das folgende Stellungsmaß größer ift, als das vorhergehende; Dagegen wirft fie verkleinern, d. h. fie wird fubtrahirt, wenn das folgende Stellungsmaß Kleiner it (4. B. folgt auf ı» Stellung eine *ıs Stellung, jo wird bei diejer Art von Prosentheſe der Uebergangsſchritt gemacht mit u = 4%, und erſt dann geht die Stellung nach %ıs Diver- genz ungeftört weiter; folgt aber umgekehrt auf %ı5 Stellung eine '; Stellung, jo wird der Mebergangsichritt gemacht mit Te — Big Die zwei zulegt angeführten Arten der Prosentheje fommen jehr häufig bei Zweiganfängen vor, indem bei den meijten Zweigen die am Zweige herrichende Blattitellung nicht unmittelbar eintritt, ſondern Durch eine oder mehrere Eyelen einer anderen, meiſt ein- jacheren Blattitellung eingeleitet wird. Auch ift noch Die Richtung, welche die Grundipirale in den auf einander folgenden Eyelen nimmt, d. b. ob fte fih auf dem langen Wege nach rechts, oder links wendet, in Betracht zu ziehen. In den meiſten Fällen mwechjelt dieſelbe nicht nur an verjchtedenen Hauptagen ein und derjelben Pflanzenart, ſondern auch an den Zweigen vdeilelben Individuums, ja ſelbſt an derſelben Are von Cyelus zu Cyelus. Die Zweige fünnen entweder alle mit der Are, von welcher fie jtammen, gleichwendige Blattjtellung haben 93 (Homodromie), oder ſämmtlich vie umgekehrte Wendung ein- ſchlagen Antidromie), oder fie find zum Theil gleichläufig, zum Theil aber gegenläufig in regellojer Abwechjelung (Boecilp- dromie). Bei zweizeiliger Anordnung der Zweige jind zuweilen alle Zweige jeder einzelnen Seite unter fich gleichläufig, aber die Zweige beider Seiten gegenläufig (Dihodromie). Dieje Blattjtellungsverhältnifie finden auf alle blattartigen Drgane Anwendung, alfo nicht bloß auf Die Laubblätter, jondern auc auf Die Hoch, Kelch, Blumen-, Staub und Fruchtblätter, Schließlich mögen hier noch einige Beijpiele für verſchiedene Blattjtellungsverhältnifie folgen: u , St.: Blätter von Ulmus, Tilia, Lathyrus ꝛc. 2/5 ijt fajt allen Carex-, Scirpus-, Eriophorum- u. Cype- rus-Arten eigenthümlich. % „it wohl die am häufigiten vorkommende Blattjtellung. Blätter von Daphne Mezereum, Robinia viscosa, Ribes rubrum, Prunus spinosa, Pyrus commu- nis, Betula alba, Zapfen von Cupressus sem- pervirens, Larix microcarpa it. /s „ Blätter von Laurus nobilis, Hochblätter von Prunus padus, Nojettenblätter von Plantago media ıe. Ss „ Bapfen von Pinus Strobus, Abies alba u. canadensis ; Blätter von Sedum acre, Sophora japonica; Stod- blätter von Taraxacum offieinale, die Augen an Kartoffeln. Zapfen von Abies excelsa u. pectinata, Larix euro- paea, Pinus Cembra; männliche Kägchen von Ju- | glans regia, Corylus avellana ꝛc. 21/4 „ Z3Zapfen von Pinus pinea u. sylvetris; Blätter von Sempervivum arboreum ꝛc. 5 „ Bapfen von Pinus nigricans. Entwiekelung, Wahsthum und Dauer der Blätter. — Bei der Entwicdelung der Blätter erjcheint ſtets zuerjt Die Spitze der— jelben, und das Wachsthum erfolgt dann bei allen krummnervigen und jehuppenfürmigen Blättern, den jchuppenförmigen Nebenblättern und den Nadeln nur an der Bafis; bei den winfelnervigen Blät— tern aber, alſo bei den meilten der Dikotyledonen und jenen „ 13 /, j21 94 Monofotyledonen, deren Blattrippen fich auch neßartig verzweigen (Paris, Goodyera repens ete.), erfolgt das Wachsthum nicht an der Baſis allein, jondern an mehreren über die ganze Fläche ver- theilten Punkten. Bei diefen entjteht nach Bildung der Blattjpige zuerſt der Mittelnerv von der Bafis aus und verliert ſich allmählig unter der Spike, während das Gewebe der Blattipige abitirbt und nicht weiter wächſt; Dagegen entwicelt jich jest die Blatt fläche zu beiden Seiten des Mittelnervs, worauf fich auch alsbald die Seitennerven bilden. Mit der Entjtehung der erſten Seiten- nerven beginnt vorzüglich das Breitenwachsthum des Blattes, indem zuerft an dieſen tertiire Nerven entipringen, und zwijchen den auf diefe Weife entjtandenen fecundären und tertiären Nerven das Parenchym ich ausbildet, während fich zugleich wiederholt immer jchwächer werdende Nerven als Zweige der früher entſtan— denen entwickeln, Die dann häufig im Blattgewebe auf einander treffen und mit einander verwachen, fogenannte Anaſtomoſen bil- dend. Wie die Blattipige verhalten fich auch Die Zähne des Blattrandes; auch dieſe entjtehen früher, als Die zu ihnen vers laufenden Gefäßbünvel, hören aber auch früher auf neue Zellen zu bilden, als die zwijchen ihnen und dem Mittelnerv gelegenen Theile des Blattes, weshalb auch Die meiften Blattzähne bei ges nauer Betrachtung in Folge ihrer abgeftorbenen Spigen braun gefärbt find. Alle fitennen Blätter, ſowie auch die Blattitiele, wachſen jedoch hauptfächlieh am ihrem Grunde. Das Wachs— thum der Blätter iſt im Allgemeinen raſch, ihre Dauer aber auch in der Negel nur Hinz, indem ihre Lebensthätigkeit bald nachläßt, fo daß fie aus dem organifchen Zufammenhange mit ihrer Are treten und abfallen, ohne durch Die Reproductions— fraft je wieder erfeßt zu werden. Der Axentheil, welcher jein Laub verliert, bleibt für feine ganze weitere Lebensdauer blatt (08, und nur feine Nebenagen erjeheinen wieder beblättert., In Bezug auf die Lebensdauer nennt man die Blätter hinfällig (fol. caduca), wenn fie bald nach ihrer Entwickelung wieder ab- fallen, wie dieß häufig bei Nebenblättern der Fall iſt; jährige oder abfallende Blätter (fol. annua), welche nur eine DBegeta- tionsperiode hindurch dauern, und ſtehenbleibende Blätter (fol- persistentia), welche über den Winter oder jelbjt mehrere Sabre dauern. Pflanzen mit ftehenbleibenden Blättern werden immer «85 grün (plantae sempervirentes) genannt, wenn pie Blätter mehrere Jahre dauern, wintergrün, wenn diefe nur den Winter über ftehen bleiben (Ligustrum). Das allmälige Abjterben und Das Abfallen der Blätter wird jedenfall wejentlich Dadurch bedingt, daß Die cuticula immer ftärfer wird, und fie dadurch die Fähig- feit verlieren auszudünften und zur Ernährung beizutragen; zugleich bildet fich aber auch nach und nach im Blattgelenf eine Korkjchicht, wodurch der Austaufch der Säfte zwijchen Are und Blatt allmälig aufgehoben, und daher auch Dadurch nicht nur die herbitliche Färbung, jondern auch der Tod des Blattes ver- anlakt wird. Bei Pilanzen, welche ihre Blätter bis zum Abfall grün erhalten (Syringa vulgaris, Platanus ete.), wird derfelbe durch plögliches Abjterben der Bellen der Blattgelenfe in Folge eines Nachtfroftes oder anderer Urjachen hervorgerufen. Außer— dem wird der Abfall befördert durch die im Blattwinfel fich entwiefelnde Knospe, weshalb auch bei Bäumen, deren Blatt achjelfnospen erſt im Frühjahre jtärker anjchwellen (Eichen, Buchen), die dürren Blätter oft bis zum Frühjahre am Baume hängen bleiben. Die Knospen, — Die Stengel und ihre Zweige ſammt Blättern und Blüthen treten zuerſt ſtets als Knospen im engeren Sinne oder Stammfnospen (gemma) entweder an der Spite der Triebe, oder in den Blattwinfeln, oder zufällig an anderen Punkten der Oberfläche auf (Apventivfnospen). Die Are iſt in der Knospe noch ſehr verkürzt und von mehr oder minder ausgebildeten appendiceulären Organen bededt; fie ver weilt in diefem Zuftande kürzere oder längere Zeit und verlängert fich dann, indem die appendiculären Organe auseinander gejchoben werden. In Bezug auf die le&teren müſſen wir zwei Arten von Knospen unterjcheiden; bei vielen Pflanzen nämlich find alle Blätter der Knospe von derſelben Beichaffenheit oder Doc wenigjtens nicht merklich verjchieden, und wachſen bei der Ent- wicelung des Triebes zu wahren Laubblättern heran, wehhalb man die Knospen nadt oder unbededt (gemmae nudae) nennt; dieß ift vorzüglich bei Baumen warmer Himmelsſtriche, jelten bei Sträuchern (Rhamnus frangula, Viburnum Lantana ete.), ganz gewöhnlich aber an den obexirdiſchen Theilen Krautartiger Gewächſe der Fall, bei welchen legteren Die Knospen nicht jelten 96» von den Nebenblättern ihres Tragblattes oder von der Bafıs des Tragblattes jelbit eingejchloffen werden, Bei anderen Pflanzen aber, insbejondere den meijten unjerer Bäume und Sträucher, bei welchen Die Knospen längere Zeit auf einer gewiljen Stufe der Entwicelung jtehen bleiben, welcher Zeitraum mit der Periodi— zität des Wachsthumes der Pflanzen überhaupt in Verbindung jteht, find Die Außeren appendieulären Organe in Form und Textur meist jehr von den inneren verjchieden, meiſt von verber Eonfiitenz, bald kahl, flaumbaarig, zottig ꝛe,, bald von ausge- jcehiedenem Harze klebrig, überhaupt aber jo bejchaffen, daß ſie den in der Knospe eingejchloilenen und von ihnen bedeckten jungen Trieb vor Äußeren Einflüffen jcehügen, und fallen bei der Entwiecelung des Triebes ab; man nennt jie deßhalb Knos— pendecden over Knospenſchuppen (perulae) und die mit ihnen verjehene Knospen bededte Knospen (gemmae tectae). Bäume, welche in der Negel nur den im vergangenen Jahre in der Knospe angelegten Trieb ausbilden, bei denen ſich Daher Die Endfnospen zeitig Schließen (Buche, Eiche, Hainbuche, Tanne, Fichte 20.) haben gewöhnlich mehrere oft zahlreiche Knospen— jchuppen, während Diejenigen, deren Längenwachsthum jich bis zum. Herbit erſtreckt (Birke, Erle, Weide 2.) nur wenige oder gar feine eigentlichen Knospenſchuppen befigen. An jolchen Knospen ſchließen die Blätter gewöhnlich auch Dicht aneinander, jo Daß die Spiße des Triebes vollfommen gedeckt ijt, daher man fie auch geſchloſſene Knospen (gemmae clausae) nennt, zum Unter- jchtede von den Knospen der Kräuter, Die meiſt ohne bemerkliche Pauſe in ihrer Entwickelung fortichreiten und an welchen Die Blattipigen gewöhnlich etwas abjtehen und Daher offene Knospen (gemmae apertae) genannt werden. Die Knospendecken find jtetS entweder antieipirte Blätter des nächitiährigen Iriebes, welche aber nur ven Blattjcheiden analog gebildet, d. h. zu Schuppen verkümmert find, oder Nebenblätter der dem nächjtjährigen Triebe angehörigen Blätter. Erſtere fragen in ihren Achjeln, gleich den Laubblättern, Knospen, die aber ſehr flein find und fich meift nur in Folge von Verftümmelung der Pflanze zu Trieben entwickeln, in viefem Falle aber die Wieder— ausſchlagsfähigkeit wefentlich erhöhen. Hartig hat dieſe Knospen Kleinfnospen genannt, fie find aber nicht wejentlich von ven 9 Blattachielfnospen unterjchieden. Ber allen Pflanzen, welchen die Nebenblätter fehlen, bilden folche ſchuppenförmige Blätter allein die Knospendecken und jtehen dann entweder nur an der Baſis des jungen Triebes, während alle übrigen Blattausjcheidungen fich zu wahren Laubblättern entwiceln (Acer, Aesculus, Abies etc.*), oder ſämmtliche Blätter des Triebes entwftkeln fich ſchon im Herbite zu häutigen Schuppen und bilden die Knospendeden, wogegen aber auch alle in ihren Achjeln befindlichen Knospen ſich im Frübjahre zu wenn auch nur fleinen Trieben entwideln; dieß iſt der Fall bei den Kiefern, deren Nadelbüſchel jolche Triebe find. Nehmen Nebenblätter an- der Anospenbildung Antheil, jo bilden diefelben entweder allein die Knospendecken, in welchem Falle Die Nebenblätter des unteriten oder auch wohl noch des nächitfolgenden Blattes fich Schon im Herbite entwickeln, und fich von den übrigen durch Größe und Dicke auszeichnen (Almus, Betula), oder fie bilden nur die inneren Knospendecken, während die äußeren von ſchuppen— fürmigen Blättern gebildet werden; zwiſchen je zwei jolchen inneren Knospendecken befindet fi) dann jtet3 ein entwicelungsfäbiges Laubblatt. Sie find bald häutig und teoden (Quercus, Car— pinus, Fagus**), in welchem Falle fie von Einigen Ausjchlag- ſchuppen (ramenta) genannt werden, bald grün und vollfommen blattartig (Liriodendron), fallen aber jelbit in legterem Falle bald nach der Entwicdelung des zugehörigen Blattes ab. BZwilchen den den Laubblättern entiprechenden Knospenſchup— pen jtreeft jich Die Are in der Negel wenig oder gar nicht; man bemerkt aber daſelbſt nach dem Abfallen der Knospenjchuppen an den Stellen, wo viejelben befejtigt waren, mehr oder minder deutlich dicht über einander ſtehende ringförmige Wälle, die erſt nach mehreren Jahren verjchwinven, jo daß man mitteljt der jelben, da fie immer vie Baſis eines neuen Triebes bezeichnen, *) Bei den Tannen und Fichten find die Anospenfchuppen an den Rän— dern Durch Harz zujammengeflebt; wenn ſich dann im Frübjahre der neue Trieb entwickelt, jo löſen fich Die oberen von der Are ab und werden im Zu— ſammenhange emporgehoben und zulegt abgeftoßen, während die unteren an der Bafis des Triebes ftehen bleiben und vertrodnen, jo daß zwiſchen dieſen und den wahren Blättern ein Eleiner, blattlofer Naum bleibt. **) Dei letzteren wird zuweilen eines oder das andere, wenigſtens an ber Baſis grün, und bleibt dann längere Zeit ftehen. Döbner, Lehrbuch der Botanif x. 2. Aufl. 7J 98 das Alter der Zweige bejtimmen fann. Innerhalb dieſer Wälle jtehen die Fleinen Seitenknospen (Kleinfnospen). Manchmal ftehen die Knospen auch nicht frei im Blattwinfel, jondern find in einer Höhle des Blattitieles verſteckt, in welchem Falle fie eingejenktte Knospen (g. immersae) genannt werden, 3: B. Robinia pseudo-Macia, Rhus typhinum ete. Entwideln fich die Knospen bloß zu belaubten Zweigen, fo heißen fie Laubknospen (gemmae foliiferae), entwiceln fie fich zu Blüthenftänven, jo beißen fie Blüthbenfnospen (gemmae floriferae), schließen fie aber Kaubzweige und Blüthenjtände zu— gleich ein, jo werben fie gemijchte Knospen (gemmae mixtae) genannt. In den Blüthenfnospen nimmt Die Blüthe oder der Blüthenftand ſtets die Stelle einer Terminals oder Blattachjel- fnospe ein; Da nun in der Negel Die le&teren erjt im nächjten Jahre zur Entwidelung kommen, jo find Die Blüthenſtände als um. ein Jahr antigipirte Bildungen zu betrachten, und da jede einzelne Blüthe felbft wieder einen Trieb mit Axengebilden (Blüthen— jtiel, Scheibe), Blättern (Kelch, Blumenkrone 2), und Knospen— gebilden (Samenknospen) darſtellt, jo find letztere um 2—3 Sahre antizipirte, Bildungen im Vergleich mit den Blattachjelfuospen ; übrigens entwickeln fich auch die Triebknospen nicht jelten um Ein Fahr antizipirt (der Johannitrieb). Da jede Knospe ftet3 der Anfang einer neuen Are (Haupt— oder Nebenaxe) ift, jo ift fie auch entweder endjtändig (gemma terminalis), oder relativ. feitenftändig (gemma lateralis); jtehen die Seitenfnospen in dem Winkel eines deutlich entwicelten Blattes, jo nennt man fie. auch Blattachjelfnospen (gemmae axil- lares) ; diejelben ſtehen aber nicht immer genau in dem Winfel des Blattes, ſondern manchmal zur Seite deſſelben, wie bei der Buche, Zuweilen fehlen aber auc entwicelungsfähige Terminalfnospen gänzlich (Lemna), oder werden conjtant zu Blüthenfnospen (Vis- cum album, bei der Roßkaſtanie wenigitens häufig); zuweilen find fie zwar vorhanden, abortiven aber überwiegend häufig (Syringa vulgaris), und. die beiden ihnen ganz nahe ftehennen Seitenfnospen vertreten ‚dann, gleichjam ihre. Stelle, wehhalb. Diefe Dann ge— parte Endfnospen (gemmae terminales geminae) genannt wer— den. In der Negel figen die Knospen unmittelbar auf der Axe, aus welcher fie entpringen, und werden daher jißenn (g. sessiles) 99 genannt; zumeilen verlängert fich aber auch ihr eigener Arentheil unterhalb der eigentlichen Knospe, jo daß Diefe gejtielt (g. pe- dieellata) ericheint 3. B. Alnus. Außer den gewöhnlichen Blattachjelfnospen finden fich bei mehreren Pflanzen über over unter denſelben Knospen, welche man Beiaugen (gemmae accessoriae) nennt, und zwar exjtere oberftändige (g. a. superae), 3. B. Carpinus betulus, leßtere unterftändige (g. a. inferae), 3. B. Gleditschia macroacan- tha, bei welcher fich die Blattachjelfnospen in dem Fahre ihrer Bildung zu Dornen entwiceln, während die Beiaugen im nächten Jahre Triebe bilden. Auch feitlich am Grunde der Blattachjel- nospen und Endfnospen, und zwar entweder auf beiden Seiten, oder nur auf einer, entipringen oft Keine Knospen, nebenjtän- dDige Beiaugen (gemmae accessoriae laterales), welche ſich jedoch bisweilen nur auf Koften ihrer verfiümmernden Haupt fnospe entwickeln (bei Amygdalus nana entwieeln fich die Blüthen meift aus feitlichen Beraugen, während die Hauptknospe einen neuen Trieb bildet; bei Crataegus oxyacantha entwickelt fich die Hauptinospe häufig noch im Fahre ihrer Bildung als Dorn, während die feitlichen Beiaugen im nächiten Jahre Triebe bilden). Die eigentlichen Blattachjelfnospen zeigen in ihrer Fortbildung drei verichiendene Abänderungen *). 1) Sie entwiceln fich zu emem normalen, die Veräftelung der Pflanze vermittelnden Seitentrieb, und zwar entweder jchon in demſelben Sabre, in welchem fich ‘ver Haupttrieb bildete (Kräuter), oder erjt ein Fahr ſpäter (Holzgewächle). Im erjten Falle ift die Baſis des Seitentriebes glatt und knospenlos, ſo daß bier auch Fein MWiederausfchlag erfolgen kann; im zweiten Falle bleiben die Querwälle der Knospe mit ihren Kleinaugen an der Bafis des Seitentriebes zurück, und gehen ſpäter mit vor— Ichreitendem Wachsthume des Haupttriebes auf Diefen über. 2) Sie entwideln fich nicht zu normalen Zweigen, jondern bilden jährlich nur ſehr kurze, oft kaum linienlange Längstriebe mit mehr oder weniger Blättern. Dieſe Triebe erreichen trotz der regelmäßigen Bildung neuer Jahresringe Doch in 15—20 Jahren oft nur eine Länge von höchſtens 4—5 Zoll und eine Dide von ) ©. Hartig, Naturgefchichte Der forſtlichen Culturpflanzen Deutſchlands. 7* 100 einigen Linien, deshalb nennt fie Hartig Kurztriebe, Brachy— blaften. Dieſelben tragen viel zur inneren Belaubung Der Bäume ber und find die Urfache, warum zuweilen Ältere Aeſte noch belaubt evicheinen (Buche, Lärche). Eben jolche Kurztriebe find Die Nadelbüſchel der Kiefern, welche ohne jich weiter zu ent- wieeln nach 3—4 Jahren abfallen; nur in beionderen Fällen entwidelt fich die Gipfelfnospe Derjelben zu einem normalen Triebe. 3) Kommen ſie oft gar nicht zur Entwidelung ohne jedoch abzufterben. In dieſem Falle werden gewöhnlich ihre Blattges bilde -abgeftoßen, aber Das Knospenſtämmchen bleibt lebendig und verlängert jich Durch Zwifchenbildungen auf der Gränze zwilchen Ho und Baſt, ſo daß ſein Ende immer auf der Oberfläche der Rinde, liegt; man. nennt fie dann Schlafende Augen ober Proventivinospen‘ (gemmae proventitiae). Sie beſtehen aus einer Markröhre, welche ſämmtliche Holzlagen in gerader Richtung durchbricht, und aus eoneentriich um viejelbe gelagerten Fajerbündeln. Wo die Holzfaſern des Schaftes auf den Stamm der Proventivknospe treffen, biegen ſich Diejelben nach außen um, ſchließen ſich dem Knospenſtamme an, und verlaufen mit dieſem in gerader Richtung nach außen; hierdurch entſtehen den Knos— penſtamm umfaſſende, über die Gränzen jeder Jahreslage der Axe mehr „oder weniger weit nach außen hervortretende Holzkegel (Knospenkegeh, welche der äußeren krautartigen Knospe zur Baſis dienen. Dieſe Proventivknospen bedingen die Wiederausſchlagsfähig— keit der Bäume, ſobald eine Störung des Längentriebes durch Abhieb, Gipfeldürre 2. eintritt, und veranlaſſen auf dieſe Weiſe die ſogenannten Waſſerreiſer, Kleberäſte, Stammſproſſen, den Stockausſchlag ꝛe. Ihre Lebensdauer iſt bei Den verſchie— denen Bäumen verſchieden groß: Nicht ſelten vervielfältigen ſich die Proventivknospen dadurch, daß eins der Faſerbündel im Umkreiſe der Markröhre in letztere hineintritt und die Markmaſſe in zwei Hälften theilt, deren jede dann als beſondere Proventivknospe ſich fortbildet, und wobei ſich oft in den durch die Verzweigung entſtandenen Winkeln neue Knospen bilden; hierdurch wird Die Ausſchlagsfähigkeit erhalten, wenn. auch die in ver äußeren todten Ninde liegenden Knospen abſterben. Indeſſen findet eine jolhe Bildung immer nur an 101 dem in den jüngjten Nindenichichten liegenden «Theile des Knos— penjtammes ſtatt. Tritt örtlich eine, jolche Vervielfältigung im hohen Grade ein, jo giebt fie Beranlaflung zur Maſerbildung, indem durch Die große Menge der Knospenbildungen die Holzfafern mannigfach aus ihrer geraden Richtung verdrängt werden; da hierdurch in den vielfach gewundenen Holzfajern Die freie Saft eirenlation gehindert wird, jo mag dieß wiederum Die Urjache jein, daß an ſolchen Stellen die Neubildungen oft im größerer Maſſe erfolgen, und der Majerwuchs in Knollen und Auswüchſen über den Mantel des Schaftes oder Zweiges hervortritt (Bappeln, Birken). Nach dem Abjterben der Proventivfnospen bemerkt man ſtets eine Trennung zwijchen der Marfröhre im Hole der Are und der Frautartigen Knospenſpindel; Der Knospenkegel wächſt dann nicht weiter, jondern wird von der nächſten Holzichieht über wachjen, während die tonten Knospen, z. B. bei der Birke, noch fange äußerlich fichtbar bleiben. Unter günftigen Umſtänden können aber Die Proventivknospen auch noch nach Der Trennung von ihrem im Holze liegenden Stamme fortleben, indem fie gleichjam ein parafitiiches Leben in der fie überwachſenden Rinde führen und Durch fortpauernde concentriiche Holzbildung zu fuaeligen Knollen heranwachien, wie man jie häufig an den unteren Schaft- theilen der Buche findet. Dhne Zweifel find die Knospen der gewöhnlichen Zweige der (Makroblaſten nach Hartig), Die der Brachyblaiten und vie Proventivfnospen Drgane gleichen Urſprungs, zeigen aber außer dem verjchtedenen Grade‘ des Längenwuchſes noch andere Unter: ſchiede bezüglich ihrer Entwidelung. In den Makroblaſtenknospen findet Längenwuchs vorzüglich in ven terminalei Theilen ſtatt, bei den Proventivfnospen dagegen bleibt der krautartige Theil der Knospe, wenn er nicht Ducch Verlegung, oder Krankheit ver Pflanze zum Ausjchlagen veranlaft wird, big zum Tode derſelbe, und der Längenwuchs findet Daher unter dem frautartigen Knos— penjtamme, zwilchen ihm und dem vorjährigen Längentriebe ftatt. Daß eine solche Zwiſchenbildung ‚auch oft bei den Brachvblaften ſtattfindet, beweilt der Umjtand, daß die Ninde der Baſis derjelben nicht mach und nach auf den: Muttertrieb übertragen wird, wie dieß bei den Maftoblajten ver Fall ift. Mit diefem 102 intermediären Zuwachſe ſteht wohl auch die Ericheinung des natürlichen Abwerfens alter, mitunter bis zu 4 Zoll dicker Zweige in Berbindung (Abiprünge ver Eichen und Bappeln). Nicht wejentlich von den Proventivfnospen verſchieden find die oben erwähnten Kleinfnospen, welche theild dem Haupt triebe urjprünglich angehören, und dann bei vorgejchrittenem Alter ringförmig um die Baſis eines jeden Triebes herumſtehen, theils von den Seitentrieben auf den Haupttrieb übergehen, und dann balbmondförmig unter jedem Ajte ſtehen. Diejelben bilden ein Heer von ſchlafenden Augen, Die ſich unter Umjtänden wie vie eigentlichen Proventivfnospen entwiceln. Bei den Napelhölzern entwickeln fich regelmäßig alle vor handenen Blattachjelfnospen, es fehlen daher Die jchlafenven Augen und hiermit auch die Wiederausjchlagsfähigfeit Durch die— jelben. Eine Ausnahme hiervon machen die nordamerikaniichen Kiefern, wie Pinus rigida, mitis, serotina, inops ete., bei welchen häufig, meilt in der Mitte zwischen zwei Quirlen, eine größere oder geringere Zahl von Büjchelfnospen in der Entwieelung zurüd- bleiben, Die dann jpäter oft Veranlafjung zu Stodausjchlag geben. Endlich entwiceln fich bei vielen Laubhölzern in den in Folge von Verletzungen entſtandenen Ueberwallungen ſowohl am Stamme, als an der Wurzel, und an letzterer ſelbſt ohne beſondere Veran— laſſung, zufällig Knospen, Adventivfnospen (gemmae ad- ventitiae), die ſich auch zu Trieben entwickeln und Veranlaſſung zu Stodausihlag, Wurzelausichlag und Wurzelbrut geben. Bei Nadelhölzern bilden ſich nur jehr jelten in der Ueberwallung Adventivfnospen, die fich zu Trieben entwideln Meiktanne). Bei der Birke bilden fich Schon bei einjährigen Pflanzen, veichlicher bei geringerem, als bei üppigem Wuchje am Fuß des Stammes, oder unmittelbar unter demſelben an der Wurzel Adventivfnospen, welhe Hartig Wurzelitodfnospen genannt hat; viejelben geben häufig Durch Theilung, wie die Proventivfnospen, zur Bildung von Maferfnollen Veranlaflung. Bei vielen Frautartigen Gewächlen haben manche Knospen auch die Eigenschaft fich won jelbjt von der Mutterpflanze zu trennen, und in den Boden gebracht zu ſelbſtſtändigen Pflanzen beranzuwachjen; dieß find Die ſchon oben erwähnten Axillar— zwiebeln der Monofotyledonen, und die Hwiebelfnospen 103 oder Bulbillen der Dikotyledonen, Erjtere finden fich nicht nur in den Achjeln der Stengelblätter (Lilium bulbiferum), fondern auch) an andern Stellen, 3. B. jtatt der Blüthen (Allıum), oder jtatt der Samen (Poa vivipara). Letztere ericheinen gewöhnlich in den Blattachjein (Dentaria bulbifera), Doch bilden fich zuweilen auch die Blüthen in ähnliche Bildungen um (Polygonum viviparum). Bei Stratiotes aloides entjtehen in den Blattachjeln Knospen auf langen Stielen, welche jich ſpäter von der Mutterpflanze trennen, und jo die Vermehrung derjelben veranlafjen. Hier und da ericheinen auch Knospen an Pflanzentheilen, an welchen jonjt nie Laub- oder Blüthenfnospen entitehen, z.B. an den Rändern der Blätter (Malaxis paludosa), in den Buchten der Kerbzähne der Blätter (Bryophyllum calyeinum) ꝛe.; bei ven Gesnerien darf man nur eine der dicken Adern des Blattes ein- fniefen und nach acht Tagen bat ſich an der Bruchitelle ein neues junges Pflänzchen erzeugt. Pflanzen, bei welchen die aus der Umwandlung einer ganzen Blüthe, oder eines Samens entjtandenen Knospen fich zu ent wiceln beginnen, während jie noc mit der Mutterpflanze ver bunden jind, werden lebenvdiggebärend (plantae viviparae) genannt, Die Geſtalt Der Knospe it bedingt Durd) die Zahl, Form, Faltung und Lagerung der Blätter. Die Stellung der Blätter um die Are tit natürlich Diejelbe, wie am entwidelten Zweige, aber die Blattflächen erleiden verſchiedene Faltungen und bieten unter ſich verſchiedene Kagerungsverhältnijfe Darz den Inbegriff diejer Erjcheinungen nennt man die Knospenblattlage (ver- natio foliorum). Die Blätter find entweder der Länge, oder ver Duere nach zujammengebogen, oder ungrdentlich faltig-zuſammen— gedrückt (vernatio corrugativa). Bei der Länge nad) zuſammen— gebogenen Blättern unterjcheivet man jeharfe Falten von runden Biegungen, und zwar im eriten Falle: die zufammenge ſchlagene Knospenblattlage (v. duplicativa), wenn fich vie beiden Blatthälften gerade nach vorne zufammenjchlagen (Eiche, Linde, Kiriche ꝛc.); umfaßt dabei jedes äußere Blatt alle inneren, jo entjtehen die reitenden Blätter (fol. equitantia), z. B. Jris; die zurüdgeichlagene (v. replieativa), wenn. fie fich mit ihrer Rückſeite zufammenlegen; die gefaltete (v. plicativa), wenn fie 104 vielfache Längsfalten bilden, (Fagus, Carpinus, Alchemilla); im fegteren Falle; Die anfgerollte (v. convolutiva), wenn Die ganzen Blätter einfach aufgerofft find, wobei meijt jedes äußere Blatt alle inneren umfaßt (Calla, Prunus domestica, imsititia und spinosa, Convallaria majalis); die eingero!Ite (v. involutiva), wenn beide Ränder des Blattes zugleich vorwärts aufgeroflt find (Alisma, Populus, Pyrus); die zurückgerohlte (v. revolutiva), wenn Die beiden Ränder rückwärts aufgerollt find (Salıx, Nerium), Bei der Duere nach 'zufammengebogenen Blättern unterjcheidet man: die vorwärts eingebonene Knospenblattlage (v. inclı- nativa), 3. B. der Blattftiel won Liriodendron, die rückwärts eingebogene (v. reelinativa), und die zujammengerofite (v. eireinata), wenn das Blatt von der Spite bis zum Grunde vorwärts aufgerollt ijt (Cycas, Farren). — Bon den Blüthen im Allgemeinen, — Obgleich urjprünglich die Axen einer jeden Pflanze, Wurzel und Stengel, unbegränzt fortwachien fünnen, und die Blätter an legterem in einer Spirale jtehen, die fich ihrer Natur nach auch unbegrängt verlängern fann, jo hören Doch meift die oberirdijchen Agen in irgend einem Punkte auf ſich weiter zu verlängern, die Blattipiralen ziehen fich zu Duirlen zufammen, und die Blätter jelbit nehmen eigenthümliche Formen und: veränderte Funetionen an, indem fie zu Kelch, Blumen-, Staub und Fruchtblättern werden, welche feine Knospen in ihren Winkeln tragen, und von denen die letzteren ſich gewöhn— lich zufammenneigen und das Ende ver Are einjchliegen. Die Geſammtheit dieſer modifizivten Axen- und Blattorgane nennt man Blüthe (os), und der Punkt, an welchem Are und Blatt ſpirale begrängt erſcheinen, liegt gewöhnlich in der Mitte einer Blüthe. Daß aber Die Age in ihrem Längenwachsthume durch die Blüthe nicht pofitiw begränzt ift, gebt Daraus hervor, daß fich zuweilen bei Roſen und anderen Bilanzen Die Are aus der Mitte der Blume wieder zu einem beblätterten Stengel verlängert. Deeblätter und Deckblättchen. — Die Blätter, aus deren Winkeln folche von Blüthen begrängte Axen entipringen, haben häufig ein anderes Anfehen, als die gewöhnlichen Stengelblätter, find kleiner, einfacher geftaltet, und auch oft anders, als grün gefärbt, weßhalb man fie zum Unterichievde Hoch- ober Ded blätter (bracteae) nennt. An den unmittelbar blüthentragenden 105 Axen bemerkt man häufig noch zwei ganz kleine Blättchen, aus deren Achjel fich jedoch feine Axen entwiceln, fie werden Vor— blätter over Dedblättchen (braeteolae) genannt. Zuweilen bilden die Stengelglieder eines Kreifes oder mehrerer Kreiſe von Dedblättern (Fagus) oder Deckblättchen (Quereus) eine becherförmige holzige Scheibe und wachjen mit Der Frucht fort, indem fie diejelbe ganz, oder nur am Grunde umgeben; dadurch entiteht der Fruchtbecher (cupula) der Eupuliferen. Oft verfümmern, namentlich bei jebr gedrängten Blüthenſtänden, vie Deckblätter, jo daß oft gar feine vorhanden find (Erueiferen), Dagegen ſchlagen auch oft bei fräftiger Ausbildung Der Bracteen die Blüthen in ihren Achieln fehl, zumal in den äußeren Theilen eines jehr gedrängten Blüthenitandes; dadurch entjteht Der Hüllkelch (anthodium) der Eompofiten, Die äußeren leeren: Spelgen ver Gräſer 2. Der Blüthenfiand, — Alle Blüthen eines Zweiges, nebſt ven Axen, auf welchen jie jtehen, und den Deckblättern, aus deren Winkeln Dielelben entipringen, bilden zulamınen den Blüthenitand (inflorescentia). Die Hauptare des Blüthen- itandes wird Spindel (rachis) genannt, wenn fie an ober irdischen Stengeln entipringtz wenn fie aber unmittelbar aus der Bajis dev Pflanze oder einem unterivdiichen Stengel hervor: tritt, und nur Deckblätter und Blüthen trägt, jo wird fie Schaft (seapus) genannt, 3. B. Bellis perennis, Hyacinthus x. Die Berzweigungen der Hauptagen find die ſeeundären, tertiäs ven ꝛc. Axen; eine Art viefer Axen ijt jtets von einer Blüthe geichloffen und heißt Das Blüthenftielchen (pedicellus), wäh— rend jene Are, welche die Blüthenftielchen trägt, Blüthenſtiel (peduneulus) genannt wird. In den meiſten Fällen ſind Die Blüthenitiele jeeundäre und Die Blütenftielchen tertiäre Axen; fehlen diefelben, oder find fie wielmebr jehr verkürzt, jo ift die Blüthe fißend (flos sessilis), und zwar entweder auf der Spindel, wenn beiderlei Axen fehlen, oder auf dem Blüthenftiele, wenn nur die Blüthenitielchen fehlen. Die Blüthenftiele können ebenſo, wie Stengel und Zweige, Die mannigfachiten Veränderungen erleiden; fie breiten ſich blatt- fürmig aus, jo daß die Blüthen unmittelbar aus den Blättern zu entipringen ſcheinen, 3. B. Ruscus, Phyllanthus; wachen zu einem 106 fleifehigen Körper aus, 3. B. Anacardium ꝛc. Zuweilen ver— wachen auch abnormer Weife Die Aren eines Blüthenftandes, oder auch überhaupt Zweige, bald nur an der Baſis, bald ganz unter einander, welche Mikbildungen man bandförmige Sten- gel (caules fasciati) nennt. Jeder Blüthenftand ift entweder endſtändig (inflorescentia terminalis), oder jeitenjtändig (infl. lateralis), je nachdem er aus einer Endknospe, over aus einer Blattachielfnospe hervorgeht; jeitenftändige Blüthenſtände werden zuweilen durch VBerfümmerung der Terminalfnospe ſcheinbar endſtändig, Dagegen werden aber auch endſtändige Blüthenjtinde zumweilen Durch raſche Entwicelung einer unmittelbar unter ihnen befindlichen axillären Laubknospe auf die Seite gedrängt, jo daß legtere Die Hauptage fortzujegen icheint, und der Blüthenftand feitlich und zwar einem Tragblatte gegenüber erjcheint (infl. oppositifolia), Wenn die Hauptage eines feitlichen Blüthenftandes theilweife mit dem Stengel ver- wächſt, fo feheint dieſelbe über dem Winfel ihres Iragblattes zu ftehen, und es entiteht Die inflorescentia extraaxillaris; ver wächit fie theilweife mit der Mittelrippe ihres Trag- oder Ded- blattes, jo entiteht Die inflorescentia petiolaris, 3.8. The- sium, Tilia. Bon der Stellung der Deekblätter und Daher ver Blüthenagen um die Spindel, von der pofitiven und relativen Ränge Der ver ichiendenen Aren, und von dem Umftande, ob auch Die primäre Age, oder nur die ſecundären oder tertiären Axen von Blüthen ges ichloffen werden, jo daß erſtere in ihrer Entwidelung nicht auf gehalten ijt, werden Die verjchiedenen Arten der Blüthenjtände bedingt, welche man zunächit auf begrängte und unbegränzte zurüdführen kann. Begränzte Blüthenjtände. — Bei einem begränzten over centrifugalen Blüthenftande (inflorescentia centrifuga) find alle Aren, d. h. ſowohl die Haupt- als Nebenagen des Blüthen- jtandes von Blüthen gejehloffen, bei deren Entwidelung Die Der primären Are ſtets zuerſt aufblüht, worauf die der jeeundären und tertiären Aren vom Mittelpuntte oder der Spite des Blüthenſtan— des zur Peripherie oder Bafis defjelben fortjchreitenn folgen. In einer einfachiten Form zeigt fich Diefer Blüthenjtand bei den 107 einblüthigen Stengeln (caules uniflori) 3. B. Paris quaurı- folia) ꝛe. Verzweigt jich aber die Spinvel unterhalb der Gipfel- blüthe, jo entjteht eine Trugdolde (cyma); fommen dabei Die jeeundären, tertiären 20. Axen aus abwechielnd ſtehenden Ded- blättern, jo nennt man den Blüthenjtand Trugdolde im engeren Sinne oder gehäufte Blüthen (fores aggregati), z. B. Ra— nunfeln; fommen aber die Nebenagen aus zwei gegenitindigen oder mehreren quirlſtändigen Deefblättern, jo ijt Die Trugdolde dihotomijch (cyma dichotoma), 3. B. Nelfen, Flachs, oder vielftrahblig (eyma multiradiata), 3. B. Wolfsmilcharten; und werden bei einer Trugdolde, namentlich einer Dichotomijchen, Die Blüthenagen jehr verfürzt, jo daß die Blüthen ſehr gedrängt bei— jammenjtehen, jo wird Der Blüthenſtand Blüthenbüſchel (fas- eiculus) genannt, wenn er endjtändig, 3. B. Lychnis chalcedo- nica, und Blüthenfnäuel (glomerulus), wenn er jeitenjtändig it, 3. B. Lythrum salicaria. Wenn unter der Gipfelblüthe regelmäßig nur Ein Dedblatt, und Daher auch nur Eine Nebenaxe zur Entwiedelung gelangt, welche wieder nur Ein Deckblatt und Eine Nebenage trägt, und ſich dieß Verhältniß öfter wiederbolt, jo jtehen die Blüthenaxen jcheinbar den Deekblättern gegenüber, eine wirkliche Spindel fehlt, und das, was hier als Spindel er— jcheint, bejteht aus vielen aus einander hervorgehenden Aren, in= dem Der untere von dem Urjprunge bis zum Deckblatte reichende Theil einer jeden Are ein Glied der Scheinfpinvel, der obere aber das Blüthenjtielchen einer ſcheinbar feitenftändigen, in der Ihat aber endſtändigen Blüthe ift. Je nachdem die hierbei geförderten Aren alle gleichwendig (homodrom) find, oder gegenwendig (antidrom), entjtehen zwei verſchiedene Blüthenftände; im erjten Falle nämlich entjteht eine immer nach derjelben Seite hin fortgefegte Abzwei— gung, die Schraubel (bostryx), im zweiten Dagegen find Die Zweige abwechjelnd hin- und hergewendet, Wickel (eineinnus), wozu der unter dem Namen cyma scorpioides befannte Blüthen- ſtand gehört, 3. B. Echium ꝛec. Unbegränzte Blüthenftände. — Bei ven unbegränzten oder centripetalen Blüthenjtänvden (inflorescentia centripeta) werden nur Nebenagen von Blüthen begrängt, während die Haupt axe ſich unbegrängt fortentwicelt und nicht jelten wieder in ‚einen Laubzweig übergeht; die Entwidelung ver Blüthen beginnt 108 in diefem Falle jtets an ver Baſis oder Peripherie, und fchreitet gegen Die Spiße oder Das Gentrum bin fort. Die einfachite Form eines solchen Blüthenjtandes it, wenn einblüthige Axen in den Winkeln unveränderter Kaubblätter ftehen, achſelſtändige Blüthen (Hores solitarii), z. B. Vinca minor; jtehen hierbei. die Blätter im Quirl, ſo entitebt dev Blüthen— wirtel (vertieillus), 3. B. Hippuris vulgaris 20. Außerdem ges hören hierher; Die Aehre (spiea), bei welcher Die blüthentragenden ſecundären Axen jo verkürzt find, daß die Blüthen figend ericheinen (OÖrchis, Plantago) ; nicht jelten geht hierbei Die Hauptaxe an Der Spige wieder in einen beblätterten Zweig über Ananas, Zapfen der Lärche 26,)5 gliedert jich eine Aehre nach Dem Verblühen, oder zur Zeit Der Fruchtreife gelenfartig vom Stengel ab, jo heißt fie Kätzchen (amentum). Der Zapfen (conus) iſt ein Käschen, an welchem. Die, fich nicht ſchließenden Fruchtblätter mehr oder weniger, verholzen und fich wie über einander liegende Schuppen decken (Eoniferen). Der Kolben (spadix) iſt eine Aehre mit Heiichiger, oft über den Blüthenitand verlängerter und keulenförmig vexdiekter Are, welche von einem großen gemeinfchaftlichen Deck— biatte (spatha) eingehüllt wird, 3. B, Calla, Arum, Tragen ext die, tertiären Axen die Blüthen, ſo entjteht unter. ſonſt gleichen Berbhältniffen Die zujammengelegte Achre (spica composita), z. Bi bei den Gräſern. Der, Strauß (thyrsus) ijt eine zu— jammengejegte Aehre, bei welcher aber die jecundären Axen ſich zu kleinen begrängten Blüthenjtänden, meiſt Trugdolden oder dnäueln, entwideln; und da Diejelben meilt in den Winkeln gegenüberftehender Blätter, oder Deckblätter ſtehen, jo bilden ge— wöhnlich je zwei jolcher Blüthenſtände Scheinbar einen Quirl, jo Daß längs der unbegrängten Hauptage eine Anzahl Blüthenquirle über einander zu jtehen ſcheinen (Kabiaten, Kythrarieen 20.). Nicht jelten aber entwickeln ſich in dieſem Falle auch erſt Die tertiären Axen zu begränzten Blüthenſtänden (Mentha-Arten) ꝛc. Bei der Traube (racemus) find die ſecundären blüthen— tragenden Axen verlängert und ziemlich gleich lang, 3. B. Trauben- firfche, Bohnenbaum 20. Sind erſt die terfiären ꝛe. Agen won Blüthen begrängt, ſo daß Die, fecundären oder tertiären Axen wieder Trauben bilden, ſo iſt die Traube zuſammengeſetzt Gyringa). Eine unregelmäßig zuſammengeſetzte Traube, deren untere Ver— 109 zweigungen länger find, aber die Spite der Hauptaxe Doch nicht erreichen, wird Riſpe (panicula) genannt. Nicht jelten bilden bei zujammengejegten Trauben over Niipen die Blüthen an der Spiße der ſeeundären, over tertiären Aren Aehren (Avena), oder fleine Trugdolden, 3. B. Ligustrum, in welchem Teßteren Falle der Blüthenjtand wohl auch Strauß genannt wird. BZumeilen jtehen bei einer zujammengejegten Traube alle tertiären Aren in Einer Richtung von den jecundären ab; 3. B. bei Aeseulus nach innen, jo daß, da auch bier Die unterſte Blüthe zuerſt zur Ent wicelung gelangt, anfangs Die ſeeundären Axen rückwärts ge— bogen ericheinen. Sind die unteren Verzweigungen der Traube länger, als die oberen, jo daß alle Blüthen ziemlich in eine Ebene zu liegen fommen, jo wird der Blüthenftand Dolventraube (eorymbus) genannt, 3. B. Sambucus nigra, Viburnum Lan- tana x. Die Dolde (umbella) ijt als eine Traube zu betrachten, bei welcher die Hauptare jo verkürzt it, daß alle feeundären Aren von der Spige derjelben zu entipringen jcheinen; wenn ſich die— jelbe Bildung an den ſecundären Axen wiederholt, und exit Die tertiären Axen die Blüthen tragen, jo iſt die Dolde zuſammen— aefeßt und die tertiären Aren bilden dann zujammen die Döld— chen (umbellulae), Die Deeiblätter, welche Die Bafis ver Dolde umgeben, werden Hülle (involuerum), und die, welche die Bafis der Düldchen umgeben, Hüllchen (involucellum) genannt. Das Köpfchen (eapitulum) it ein unbegränzgter Blütben- itand, bei welchem die Blüthen figen und kopfförmig zuſammen— gedrängt find; man kann es als eine Traube, Dolde oder Aehre mit jehr verfürzten Agen anſehen. Ber zufammengejegten Dolven nimmt es auch zuweilen die Stelle der Döldchen ein. Uebrigens it feine Form verſchieden. Nicht wejentlich davon verſchieden tft der jogenannte Blüthenkorb (calathis), bei welchem fich ver Theil der Age, auf welchem die Blüthen jtehen, gewöhnlich ſcheiben— förmig ausgebreitet hat, und oft fleiichig geworden iſt; ex wird der gemeinihaftlihe Blüthenboden (receptaculum) ge nannt, jowie die einzelnen Blüthen Blümchen (fosculi), z. B. Dipsaceae, Compositae x. Die Deekblätter, welche die Bafis des Köpfcheng, over Blüthentorbes umgeben, und oft Dadhziegelartig über einander Tiegen, bilden den Hüllkelch (anthodium); über: 110 dieß befindet fih an der Bafis eines jeden Blümchens häufig noch ein Deckblatt, welches aber auch oft fehlt; ericheint daſſelbe, wie dieß nicht felten der Fall ift, häutig und teoden, fo wird eg Spreublättchen (palea) genannt. ° Zuweilen iſt auch jedes Blümchen an der Baſis von einem bejonderen Hüllhen (in- volucellum), einer Verlängerung des Blüthenbodens umgeben, weiches bald nadt, bald mit Spigen, oder Haaren (fibrillae) bejegt ift. Dieſe Blüthenförbe treten ſehr häufig wieder zu un— begränzten, oder begränzten Blüthenftänden, namentlich Trugpolven, zufammen. Die Blüthe. — Jede einzelne Blüthe Gos) beiteht ent- weder nur aus einem einzelnen Fortpflanzungsorgane, oder aus mehreren Fortpflanzungsorganen, welche Durch einen Kreis, d. h. eine jehr verfürzte Spirale modifizixter Blattorgane (Blüthendecke) zujammengehalten und von anderen getrennt werden. Cie jteht immer am Ende einer Are. Alle Blüthenorgane find mopdifizirte Blattorgane und Stengelgebilde, welche wor ihrer Entwidelung auch eine Knospe (alabastrum) bilden. Die Blattorgane bilden in der Negel zu Duirlen zufammengezogene Spiralen, deren Zahl ſowohl, als die Zahl der Blätter, aus welchen die einzelnen Duirle beſtehen, ſehr verſchieden iſt; die Blätter der einzelnen Quirle verwachſen häufig unter einander, und ihre Gejtalt entfernt fich in ver Regel um jo mehr von der der Laub- und Dedblätter, je weiter fie in ver Blüthe nach innen jtehen. Die verichtenenen Blattquirle, welche in ihrer äußeren Erſcheinung meift jchon ehr von einander verſchieden find, haben auch verſchiedene Functionen, weßhalb man ſie mit beionderen Namen bezeichnet und folgende Formen unterjcheivet: Den Außenkelch (epicalyx), den Kelch (calyx), die Blumenfrone (eorolla), Die Staubblätter (stamina) und die Fruchtblätter (carpella), welche Durch Verwachſung mit Axenorganen den oder die Stempel (pistilla) bilden; letztere umfchliefen rt ihrem unteren Theile, dem Fruchtknoten (germen, ovarium), die Samenfnospen oder Eichen (gem- mulae, ovula), Außenfelch, Kelch und Blumenfrone bilden nur Blüthendeden zum Schuße der Befruchtungsorgane, Durch welche die Fortpflanzung der Art vermittelt wird, vor äußeren Einflüſſen, und fünnen daher auch fehlen, ohne daß der Begriff der Blüthe 111 aufgehoben wird. Sehr oft findet fich jtatt Derjelben auch nur eine einzige Blüthenhülle (perianthium, s, perigonium), welche entweder nur aus Einem, bald mehr dem Kelche, bald mehr ver Blumenfrone ähnlichen Blattquirle, oder auch aus zwei Quirlen beiteht, die jedoch einander jo ähnlich find, daß man jie nicht als Kelch und Blumenkrone unterjcheiden kann; in legterem Falle unterfcheidet man gewöhnlich die äußere und innere Blüthen- hülle (perianthium exterum et internum). Blüthen, bei welchen man Kelch und Blumenfrone deutlich untericheiden kann, werden vollfommen (flores completi), jolche, bei denen die Blüthen- hülle einfach ift, oder ganz fehlt, unvollfommen (fl. incom- pleti) genannt, Nur die Staubblätter, als die Erzeuger und Träger des Polens, und die Piſtille, oder vielmehr Die von (egteren umjchloffenen Samenfnospen, als Drte fir die Ausbil dung des Embryo, tragen zur Fortpflanzung bei, und werden daher FSortpfanzungsorgane oder Befruchtungsorgane (organa fructificationis) genannt; und zwar bezeichnet man erjtere als männliche, legtere als weibliche Fortpflanzungsorgane. Da— her werden auch Die Blüthendeden als unwejentliche, legtere aber al wejentliche Blüthenorgane aufgeführt. : Alle Organe der Blüthe fünnen zuweilen febl schlagen, und zwar tjt Diejes Beblichlagen bald normal, bald innormal; je nachdem Die Urſache davon in der urjprünglichen Anlage, oder in einem krankhaften, durch Äußere Umſtände hervorgerufenen Zujtande liegt, Im All— gemeinen Schlagen die Drgane der Blüthe um jo häufiger fehl, je weiter fie vom Umfange entfernt find; Daher jchlägt der Kelch faſt nie fehl. Eine Blüthe, in welcher männliche und weibliche Befruchtungs= organe gleichmäßig ausgebildet find, wird Zwitterblüthe (Hos hermapkroditus) ‚genannt; schlagen aber normal entweder Die Staubblätter, oder die Piſtille fehl, io entitehen eingeſchlechtige Blüthen (Hores unisexuales s. diclini), und. zwar in erjterem Falle, weibliche (flos foemineus),. im, zweiten männliche (flos masculus). Kommen männliche und weibliche Blüthen auf einem Individuum vor, ſo wird Die Pflanze einhäuſig (planta mo- noica), kommen ſie aber auf verichiedenen Individuen vor, zwei— häufig. (planta dioiea) genannt; man muß bier aber unter- ſcheiden, ob ‚männliche und weibliche Blüthen nach einem ver- 112 ſchiedenen Plane gebaut find, 2. B. Eiche, Buche, Weide (ächte Diklinie), oder ob nur durch Verfümmerung eines oder des anderen Theiles im einer hermaphroditifch angelegten Blüthe eine unächte Diklinie entjteht, 3.B. Ahorn, Eiche. Da letzteres Verhältniß nie durchgreifend ijt, jo finden fich dann neben männlichen und weib- lichen Blüthen immer auch Zwitterblüthen, wodurch Linne zur Aufitellung feiner 23. Claſſe veranlaft wurde; Pflanzen, bei welchen dieß Verhältniß ſtattfindet, werden polygamiiche (plantae po- Iygamae) genannt. MWie aber Theile der Blüthen in einigen Fällen nicht zur Entwicelung gelangen, jo können fie fich auch unter günftigen Umſtänden vervielfältigen, was namentlich bei Blumenblättern ftattfindet, oder fie können fich auch alle oder Doch theilweije in einander umwandeln: Auf beiverlei Weile entjtehem gefüllte Blumen. Durch Umwandlung des Kelches in eine Blumenkrone entitehen bet Primula elatior die doppelten Blüthen, ſowie durch Umwandlung der Staubblätter und jelbit der Fruchtblätter in Blumenblätter bei Roſen ze. die gefüllten Blüthen. Es giebt nur jeher wenige Blüthen, die jo einfach gebaut find, daß fie nur aus einen einzigen einfachen wejentlichen Theile bes jtehen, und daher das Ende des Dlüthenjtieles unmittelbar den vorhandenen Blüthentheil trägt, ohne daß ein Axenorgan an der Bildung der Blüthe Antheil nimmt, z. B. die männliche Blüthe der Euphorbien, wo das Ende eines Blüthenſtieles ein einziges Staubblatt teägtz Die, männliche Blüthe der Abietineen, wo ein einziges Staubblatt die. ganze Blüthe bildet; Die weibliche Blüthe von Taxus, wo der feine mit Decblättchen bejegte Blüthenſtiel unmittelbar als nacte Samenknospe endet. Gewöhnlich dagegen find in einer Blüthe mehrere Theile vereinigt, Die nicht auf ganz gleicher Höhe an der Are ftehen, jo daß an der Blüthenbildung auch Stengelglieper Theil nehmen müſſen; letztere find aber in der Regel jehr verfürzt, ſo daß der Blüthenjtiel meijt nach Ab— trennung aller Blüthentheile in einem Heinen, ‚unbedeutend ver- dieften Knoten endet, welcher jenen Theil der Axe bezeichnet, am welchem die blattartigen Blüthentheile befejtigt waren, und eins facher Blüthenboden.(torus) genannt wird. Nur jelten reden ſich einzelne Stengelglieder der Blüthe in die Länge, 3. B. Das zwifchen ven Staubblättern und dem nächjt vorher gehenden Blatt» 113 freife (Passiflora), oder das zwiſchen dieſem und dem Fruchtfnoten (weibliche Blüthe von Euphorbia); erſteres wird Staubblatt- träger (androphorum), legtere8 Stempelträger (gynophorum) genannt. Dft findet fich ein verlängerter Stempelträger, ohne daß eine Stredung der Age zwijchen Staubblättern und Fruchtfnoten jtattfindet, bei Blüthen mit jehr vielen Fruchtfnoten, 3. B. bei Rofaceen, Magnolien 20.5 öfter stellt der Stempelträger einen halbfugeligen oder kiſſenförmigen Körper Dar, wie bei anderen Roſaceen, Nanunfulaceen ꝛc. Noch häufiger aber bilden die Sten— gelglievder in der Blüthe eine Scheibe oder nehmen die Form eines hohlen Bechers an. Bilden: ſämmtliche Stengelglieder der Blüthe einen hohlen, jelbjt bis zu einer eylindriſchen Röhre aus— gezogenen Körper, der nur Samenknospen umjchliekt, und auf jeinen oberen Rande alle Blüthentheile trägt, ſo iſt dieß Der ächte unterjtändige Fruchtknoten; jede andere derartige Ausbreitung der Stengelglieder der Blüthe, Die nicht unmittelbar Samenfnospen trägt, wird Scheibe (discus) genannt. Dieſe kann unterhalb der Fruchtanlage ſtehen, unterjftändige Scheibe (discus hypogynus) und bald flady (Fragaria), bald becherfürmig (Rosa, Populus [mas]) fein; im legteren Falle kann fie wieder fret (Rosa), oder mit dem auf ihrer inneren Fläche jtebenden Fruchtknoten veriwachlen fein (Pyrus). Oder fie kann von der Mitte des Fruchtinotens abgehen, umſtändige Scheibe (diseus perigynus), wie bei vielen Myrtaceen, over fich endlich oberhalb des unterftändigen Fruchtinotens erheben, oberjtändige Scheibe (diseus epigynus). Die Blattorgane ftehen in ver Regel auf dem Rande der Scheibe, und nur die Fruchtknoten ſtehen öfter auf der inneren, oder oberen Fläche Derfelben. Wie die Theile der einzelnen Blattquirle einer Blüthe nicht jelten unter einander verwachien, jo verwachien zuweilen auch mehrere Blüthengquirle unter fich, 3. B. die zwei Cyelen der Blüthen- hülle bet vielen Lilineeen, oder die zwei Kreiſe der Staubblätter, oder auch die Staubblätter mit den Blumenblättern, jo daß die Staubblätter der Blumenkrone eingefügt zu fein ſcheinen, 3. B. Kabiaten. Die Zahl der Glieder eines Blattquirles jowohl, als die Zahl der Blattquirle, welche eine Blüthe bilden, ift jehr verjchteden ; bei den Monokotyledonen befteht jeder Duirl in der Negel aus Drei Gliedern, bei den Dikotyledonen gewöhnlich aus 8 Döbner, Lehrbuch der Botanik ıc. 2. Aufl. 114 zwei, fünf oder acht Gliedern, und zwar vorherrichend aus fünf, Kelch- und Fruchtblätter bilden meiſt nur je einen Eyclus, da— gegen bilden die Blumen- und Staubblätter oft mehrere gleiche in einander liegende Cyclen; auch ijt Die Glieverzahl der vers ſchiedenartigen Cyelen nicht immer gleich. Hinfichtlich der gegen— jeitigen Stellung der einzelnen Glieder eines Cyelus, ſowie Der verſchiedenen Cyelen, gelten dieſelben Gejeße, wie bei den Laub— blättern, und zwar erfolgt auch, wenn mehrere gleichglienerige Eyelen auf einander folgen, der Uebergang von dem einen zum anderen ſtets mit einer Prosentheſe, weshalb Die Cyelentheile benachbarter Eyelen in der Negel mit einander abwechjeln. Wo leßtereg nicht der Fall iſt, z DB. Primeln, muß man annehmen, daß ein BZwifchencyelus feblgeichlagen jei, wofür das öftere Auf- treten deljelben bei Abnormitäten, jowie auch häufig vorbandene Spuren deſſelben in Form von Schuppen oder Fäden ſprechen; zuweilen ift auch Das Gegenüberitehen nur jcheinbar, indem von ie einem Blattorgane, 3. DB. den Blumenblättern und Staub» blättern, zwei Cyelen vorbanden find, Die mit einander wechleln (Berberis). Blüthenfnospenlage. — Die relative Lage der Theile eines und deſſelben Blüthenquirles innerhalb der Knospe wird Blüthen- inospenlage (aestivatio s. praefloratio) genannt; fteiit flappig (ae. valvata), wenn jich die Theile nur mit den Rändern be- rühren (Die Blumenkrone won Asclepias); eingejchlagen (in- duplicativa), wenn die Ränder zugleich etwas einwärts gebogen find (Clematis Viticella); zurüdgeichlagen (reduplicativa), wenn Die Ränder nach außen zuridgeichlagen find (G. B. Um— belfiferen); gedreht (contorta), wenn jeder Theil einerſeits den benachbarten deckt, andererjeits von dem benachbarten gebect wird (Nerium, Vineca); gefünftet (quincunetalis s. imbricata), wenn fünf Blätter jo liegen, daß Dadurch zugleich die Entwicke— fung in der Spirale angedeutet wird, indem zwei an beiden Rän— dern unbedect find, nämlich das erite und zweite, zwiſchen welchen fich auf der einen Seite eins, das vierte, welches an beiden Rän— dern bevecdt ift, befindet, und auf der andern Seite zwei, von denen das eine, das dritte, mit einem Rande deckt, an dem anderen _ bedeckt wird, das andere, Das fünfte, wieder an beiden Rändern bepeckt wird (Kelch und Blumenfrone von Rosa); gefaltet 115 (plicata), wenn Die einzelnen Theile der verwachlensblätterigen Blumenkrone gefaltet find, und aneinander liegen (Campanula); eingerollt (involuta), wenn die Theile von der Spitze gegen die Bafis eingeroflt find (Blumenblätter von Anethum); zer— fnittert (corrugativa), wenn die Theile ohne jcheinbare Ord— nung übereinander gefaltet find, und wie zerfnittert ausjehen (Papaver Rlioeas). Der Außenkelch. — Der Außenkelch (epicalyx) bildet, wenn ſich an den Blüthendecken Drei verſchiedenartige Wirtel von Blattorganen unterjcheiven laffen, den äußerſten Wirtel; jene ein— zelnen Blätter heißen Außenkelchblätter (phylla). Er fommt im Ganzen nur jelten vor, und feine Blätter find bald frei (Pas- siflora), bald verwachien, jelten zart und bfumenblattartig, zu— weilen trocken und häutig (Scabiosa), meijt grün und blattartig (Potentilla, Malven). Der Kelch. — Der Kelch (calyx) befteht aus den Kelch blättern (sepala) und bildet gewöhnlich Die äußerſte oder, wenn ein Außenkelch vorhanden iſt, Die zweite Hülle der Blüthe, und wird bei den Dikotyledonen gewöhnlich aus 5, feltener aus 2, 3, 4 oder 6 Blättern gebildet, die in der Regel nur Einen Cy— elus, jelten zwei Darjtellen, bei den Monokotyledonen meiſt aus 3. Die Kelchblätter find bei jehr vielen Pflanzen flach, blattartig, grün, haben Spaltöffnungen und diejelbe phyſiologiſche Verrich— tung, wie die Laubblätter, und nehmen zuweilen auch ganz Die Form ächter Laubblätter an, 3. B. Roſe; feltener find fie zart ges baut und gefärbt, ähnlich der Blumenkrone. Ihre Formen find im Allgemeinen einfach, häufig laufen jie aus breiter Bafis ſpitz zu, zuweilen find fie jehr Hein, zuweilen nur als teodene Schüppchen, oder als Haarbüſchel vorhanden; im legteren Falle bilden fie Die jogenannte Haarfrone (pappus) auf den Früchten der Compo— fiten. Sie find bald hinfällig (s. caduca), wenn fie abfallen, jowie fie ihre volle Ausbildung erreicht haben, 3. B. Mohn; bald abfallend (s. deeidua), wenn fie (länger dauern und fich ab— gliedern; bald vertrodnend (s. marcescentia), wenn jie an ihrer Stelle abjterben und allmälig zexjtört werden; bald dauernd (s. persistentia), wenn fie noch lange fortvegetivenz und endlich auswachjend (exerescentia), wenn fie noch Durch Wachien ihre Form verändern (Sudenkiriche). Häufig verwachien die Kelch— 8* 116 blätter unter einander, in welchem Falle der Kelch einblät terig oder verwachjenblätterig (calyx gamosepalus) genannt wird. Neicht die Verwachlung bis zu den Spigen der Blätter, jo ijt der Kelch ganz (ec. integer) z. B. Vaceinium myrtillus; ge— wöhnlich aber findet die VBerwachfung von der Baſis an nur bi zu einer geringeren, oder bedeutenderen Höhe ftatt, in welchem Falle der verwachjene Theil der Kelchblätter Die Röhre (tubus), und die freien Theile Rappen (lobi), oder Zähne (dentes) genannt werden. Zuweilen verwachlen Die Kelchblätter aber auch an ihren oberen Theilen und find unten frei, jo daß fich der Kelch bei der Entwicdelung der inneren Blüthentbeile in Form eines Deckels (calyptra) ablöſt, oder die Kelchblätter find nur an den Seiten getrennt, oben und unten aber verwachlen, und gejtatten Daher nur an der Seite der Blüthe den Durchgang, 3. B. Scutellaria galericulata. Nicht felten ijt Die Verwachſung ungleich, d. h. fte reicht zwiſchen bejtimmten Lappen höher hinauf, als zwiſchen anderen; dann jagt man, der Kelch habe Lippen (calyx labiatus) j. DB. Salvia. Bei einigen Pflanzen find auch die Lappen zu Dornen erhärtet (Acanthaceae). Die Kelchblätter verwachfen aber weder mit der Blumenkrone, noch mit den Staubblättern, und nie mit dem Fruchtinoten,; was man jo nennt, ift der oben erwähnte unterjtändige Fruchtknoten. Umgibt der Kelch die Bafis der Blüthe in der Art, daß der oder die Fruchtinoten frei in Der Mitte der Blüthe ftehen, jo iſt er unterjtändig (c. inferus s. hypogynus); iſt er am Rande der Scheibe befejtigt, jo ijt er umftändig (c. perigynus); und jteht er auf dem oberen Rande des unterjtändigen Fruchtinotens, jo iſt er oberjtändig (ec. superus s. epigynus). Die Blumenfrone, — Die Blumenfrone (eorolla), deren einzelne Theile Kronenblätter (petala) genannt werden, bes findet fich jtets innerhalb des Kelches, iſt von zartem Baue, hat wenige Spaltöffnungen, und enthält an Gefäßen nur Spiralges fäße; fie prangt in den verſchiedenſten und glänzendjten Farben, mit Ausnahme von Grim, und haucht oft mehr oder minder ſtarke Gerüche aus. Die Formen der einzelnen Blumenblätter find jehr verfehteden, namentlich kommen häufig hohle Formen, kapuzen— fürmige, kahnförmige, geſpornte Blumenblätter vor; fie bilden in der Negel einen, feltener zwei (Berberis) oder mehrere Chelen 117 (Nymphäea), deren jeder am häufigiten aus 5, Teltener aus 2, 3, 4 oder 8 Gliedern beſteht. Nicht immer aber find Die Unter- ſchiede zwiſchen Kelch und Blumenblättern volltommen. deutlich ausgejprochen, indem fich beide zuweilen einander fo ähnlich ſehen, dak es ſchwer wird zu bejtimmen, wo Der Kelch endet und Die Blumenfrone beginnt (4.B. Nymphaea, mehrere Ranuneulaceen 2c.); oft wird die Erkennung noch Dadurch erjchwert, daß Kelch- oder Blumenblätter zufällig verfümmern, in welchem Falle man nur durch Analogie ſchließen kann, ob man es mit dem Kelche oder der Blumenfrone zu tbun hat. Sind die einzelnen Blumenblätter frei, jo ijt Die Blumen krone vielblätterig (ec. polypetala); find fie Dagegen ganz, oder theilweije verwachjen, jo ift fie einblätterig oder verwachſen— blätterig (ec. monopetala, s. gamopetala). Iſt Die Berwachlung vollitändig, ſo bildet jie eine ungetheilte Röhre, reicht aber Die Verwachſung nicht bis zur Spige der Blätter, ſo ſtellt ſie eine mehr oder minder tief geipaltene, oder auch nur an der. Spite gezähnte Röhre dar. Zuweilen find Die Kıonenblätter auch nur an der Spige verwachſen und bilden ein Mützchen (. B. Vitis), oder an der Bafis und Spike, aber in der Mitte getrennt (Phy- teuma). Wenn. die Kıonenblätter an, der Bafis verjchmälert, nach oben zu aber ausgebreitet find, jo wird der untere jchmale Theil Nagel (unguis), der obere erweiterte Die Fläche (lamina) genannt. An den veriwachienblätterigen, nach unten röhrenfürmig verengten Blumenfronen, jowie an denjenigen, Deren Nägel gerade und einander genähert find, ohne verwachlen zu fein, unterſcheidet man die Nöhre (tubus) und die Lappen oder den Saum (imbus), und nennt die Gränze, wo fich beide berühren, Den Schlund (faux). Wenn die Blumenblätter unter jich ein gewiſſes ebenmäßiges Verhältniß zeigen, jo wird die Blumenfrone regel— mäßig (e. regularis) genannt; weichen jie aber in ihrer Stel lung, Berwachlung und Größe mehr oder weniger von einander ab, jo heißt fie unregelmäßig (ec. irregularis), iſt aber ſtets ſymmetriſch. Nach den verichiedenen Formen, unter welchen fie auftritt, hat man ihr verſchiedene Namen beigelegt; wird fie von vier gleichen, getrennten, über's Kreuz geitellten Blumenblättern mit verhältnißmäßig langen Nägeln gebildet, jo beißt fie Kreuzes blume (ec. cruciata) z. B. Brassica; wird ſie aus 5 und mehr 118 gleichen getrennten Blumenblättern mit kurzem Nagel- gebilvet, fo heißt fie roſenförmig (e. rosacea) 3. B. Rosa. Die regel- mäßige, verwachienblätterige Blumenkrone heift radfümig (e. rotata), wenn die Nöhre furz und der Saum flach ausgebreitet iſt (Omphalodes verna); präjentirtellerfürmig (e. hypoera- teriformis), wenn die Röhre ziemlich lang und der Saum flach ausgebreitet ift (Primula aurieula); trichterförmig (e. infun- dibuliformis), wenn der Saum aufwärts gerichtet ijt, oder Die ganze Blumenfrone fich von der Baſis an allmälig erweitert (Primula officinalis, Datura Stramonium); glodenfürmig ce. campanulata), wenn fie von der Baſis an bauchjürmig erweitert ift (Campanula). Zu den mehrblätterigen unregelmäßigen Blumen- tionen gehört hauptſächlich die Schmetterlingsblume (ec. papilionacea), bei welcher das oberjte Blatt groß und breit iſt, die anderen überragt, und Fähnchen (vexillum) genannt wird, während Die beiden feitlichen, meijt ungleich entwidelten Blätter Flügel (alae), jowie die beiden unteren, gleichfalls ungleichjeitig entwiefelten, jehr häufig nach oben verwachjenen und kahnförmig zufammengeneigten Blätter das Schiffchen (carina) genannt werden (Robinia); zuweilen verwachien auch alle Blätter einer Schmetterlingsblume an ihrem unteren Theile zu einer Röhre (3. B. Trifolum), oder e8 jchlagen einzeine Blätter fehl ꝛc. Unter den unregelmäßigen verwachienblätterigen Blumenkronen unter Scheivdet man: die zungenfümige (e. lingulata); fie bejteht aus einer furzen Röhre und aus einem meijt verlängerten, an einer Seite bis zur Nöhre gefpaltenen und bandförmig ausgebreiteten Saume (häufig bei Compofiten), deſſen Spige meiſt fünfzähnig, zuweilen aber auch, indem die beiden äußeren Glieder verkümmern, dreizähnig iſt; Die lippen= oder rachenfürmige (c. labiata s. ringens) iſt eine fünfgliederige Blumenfrone, bei welcher 2, und 3 Glieder ftärker unter einander verwachien, und jo gleichlam zwei Lippen dartellen, welche man als Dberlippe (labium superius) und Unterlippe (l. inferius) unterfcheidet; je nachdem das un— paare Blatt der Blüthe nach oben, oder unten gerichtet iſt, beitebt die Dberlippe, oder Die Unterlippe aus drei Blättern Cabiaten); oft find beide Lippen nur wenig, oder gar nicht unter einander verwachjen (Teuerium); nimmt die Oberlippe eine hohle, Die Unterlippe überragende Geftalt an, jo wird fie Helm {galea) ge= 119 nannt; bei der masfirten Blume (ec. personata) it der Schlund durch eine Wölbung der Unterlippe, den Gaumen (palatum), ge icehloffen (Löwenmaul). Webrigens kommen außer den genannten Formen noch eine Menge anderer vor, und nicht jelten iſt ein Blatt einer fonjt regelmäßigen Blumenkrone gejpornt ıc. Eine eigenthümliche Bildung haben die Blüthen der Gräjer, welche meijt zujammengejegte Aehren darſtellen. An der Baſis eines jeden Aehrchens befinden fich zwei Kleine, jchuppenfürmige, coneave, gegenüberjtehende Deckblätter, die Spelzen (glumae), und jede einzelne Blüthe ijt wieder von zwei Abnlichen jchuppen- fürmigen Blättchen umbüllt, von denen das äußere häufig in eine Granne (arista) ausläuftz man nennt fie Spelzchen (glumellae). Innerhalb Diefer befinden fich Drei jehr Keine, fleifchige, farbloſe Schuppen, die man glumellulae oder lodieulae genannt hat, und welche haufig auch ganz oder theilweije fehlen, Zuweilen jchlagen einzelne G. B. Ranunculus), oder alle Blattorgane der Blumenfrone (Acer, Viola im Sommer) fehl; auch verwachien zuweilen die Blätter zweier Blumenblatteyelen unter einander (Anonaceen); öfter aber verwachjen die Blumen- blätter mit den Staubblättern, Dagegen nie mit dem Kelche oder den Fruchtinsten. Je nachdem die Blumenfrone auf dem ein- fachen Blüthenboden, oder auf dem Rande der Scheibe, oder dem des unterjtändigen Fruchtknotens befejtigt ift, it fte unter=, ums oder oberſtändig (c. hypogyna, perigyna, epigyna). Häufig jondert Die Blumenkrone eine bonigartige Flüſſigkeit, Nectar, zumal auf dem Grunde bobler Formen oder an bejon- deren Nebenbildungen und Anhängſeln ab. Dieſe Anhängjel find dem Züngelchen der Gräfer analoge Organe; fie bilden zufammen die Nebenfrone (paracorolla), deren einzelne Theile Neben- biumenblätter (parapetala) genannt werden, Die Nebenkrone kommt binfichtlich ihres organiſchen Baues wejentlich) mit der Blumenkrone überein und erjcheint auch unter mannigfachen Formen: bald beiteht fie aus Schüppchen, Die entweder dünn und blattartig, oder dick und fleischig, ganzrandig oder zertheilt find; hierher gehören Die jogenannten Honigichuppen (nectaria) bei Ranuneulus und Parnassia, die Wölbſchuppen (fornices) der Borragineen, die glumellulae oder lodieulae der Gräfer 20.5; bald zeigt fie ganz befondere abweichende Formen, 3. B. die beiden langen, 120 rinnen, capuzfürmigen Blattorgane in der Blüthe won Aco- nitum, die fleinen tutenfürmigen Blattorgane bei Helleborus, Trollius ete., der Kranz (corona) bei Narcissus, Lychnis etc. Manchmal finden fich aber auch noch beſondere honigabſondernde Drgane innerhalb der Blüthe, wo fie jehr häufig Die Stelle ein- nehmen, an welcher irgend ein Organ fehlgeichlagen ift, 3. B. bei eingejchlechtigen Blüthen; hierher gehören Die jogenannten Honig- drüfen der Weiden. Die Staubblätter. — Die Staubblätter (stamina) bilden einen oder mehreren Eyelen innerhalb ver Blumenfrone, und haben mit den Blumenblättern viel Analoges in Stellung und Um— wandlung. Stehen fie auf dem einfachen Blüthenboven, fo find fie unterftändig (stamina hypogyna); jtehen fie auf der Scheibe, oder find ſie mit der Blumenfrone verwachlen, jo find fie u me jftändig (stamina perigyna); und jtehen fie endlich mit dem Kelche und der Blumenkrone auf dem unterftändigen Fruchtfnoten, io find fie oberftändig (st. epigyna). Sit nur Ein Cyelus vorhanden, jo zeigen jie gewöhnlich gleiche Zahl mit den Blumen blättern, und wechjeln mit denjelben ab; find mehrere Cyelen vor= handen, jo bejteht ein jeder aus einer gleichen Zahl von Staub— blättern, jo. daß Die Summe ver Staubblätter gewöhnlich ein Vielfaches der Zahl der Kronenblätter iſt. Jedes Staubblatt bejteht aus dem Staubfapden (ilamen— tum) und dem Staubbeutel (anthera); erjterer entjpricht dem Blattjtiele, und fehlt auch wie dieſer zuweilen, jo daß der Staub- beutel ſitzen (anthera sessilis) erjcheint; letzterer entjpricht der Blattfläche. Staubfaden. — Der Staubfaden hat fajt immer den Bau der Blumenblätter und zeigt auch) noch, wiewohl felten, Spalt Öffnungen; er ift bald bandartig, bald die und fleiichig, und hat oft verſchiedene Anhängſel, welche dem Züngelchen, und jelbjt den eigentlichen Nebenblättern analog find (Allium-Campanula-Arten). Häufig verwachfen die Staubfäden theilweije, oder ihrer ganzen Länge nach unter fih in Ein, oder mehrere Bündel, und werden dann ein=, zwei= oder vielbrüderig genannt (stamina mona- delphia, diadelphia, polyadelphia), zuweilen auch nur mitteljt ihrer Anhängfel; oft verwachfen fie auch mit der Blüthenhüle 121 oder Blumenkrone. Auch fondert manchmal ihre Oberfläche und namentlich die ihrer Anhängſel Neetar aus. Der Staubbeutel. — An dem Staubbeutel unterjcheidet man das Mittelband (connecetivum), welches der Mittelrippe des Blattes entſpricht, und die Fächer (loculi oder. thecae), welche den beiden Blatthälften entiprechen, ‚Deren Rand hier als Längsfurche (rima longitudinalis) ‚auftritt. In letzteren ift der Blüthenftaub (pollen) enthalten, welcher fich in dem inneren BZellgewebe, das dem Blattfleifche (mesophyllum) ent— Ipricht, bildet; zuweilen finden fi) in jedem Fache auch noch jecundäre Scheidewände, welche aber feine Gefäße enthalten. Ur— iprünglich ift bei den meilten Pflanzen der Staubbeutel vier facherig, allein furz vor der Entwicelung der Blüthe wird in der Regel die Scheidewand innerhalb einer jeden Blatthälfte aufge (öft, ſo daß derſelbe dann zweifächerig ericheint; vom Anfange an zweifächerig iſt er bei der Kärche, Tanne, Kiefer, den Asklepia— deen 2c., bei Taxus dagegen iſt ev 6—7fächerig, und bei Cupressus und Thuja find nur einzelne Partien des Staubblattes Pollen erzeugend, jo daß Die Zahl der Fächer mehr oder minder unbe- jtimmt iftz bei mehreren Pflanzen, 5. B. Salvia bildet fich conftant nur in der einen Seite des Staubblattes Pollen, während Die andere unentwicelt- bleibt, aber Die normal ausgebildete Seite des Staubbeutel zeigt Dann zwei Fächer. Der Staubfaden gebt entweder unmittelbar in das Mittelband über, oder er iſt Durch ein Gelent mit demjelben verbunden (Tulipa); das Mittelband jelbjt zeigt aber verſchiedene Entwicelungsformen, wodurch Die Staubbeutel mannigfache Modificationen erleiden. Bald it daſſelbe als Ganzes übermäßig entwickelt, fo daß die beiden Fächer mehr oder weniger weit von einander entfernt werden, oder bildet ſo— gar einen quer verlaufenden Faden, der an jedem Ende die Hälfte des Staubbeutel trägt, von denen fich aber nur Die eine nor— mal entwidelt (Salvia); bald entwickelt jich daſſelbe beſonders jtarf an der Bafis (Stachys sylvatica), oder. nach. oben (Berberis); bald, und zwar jehr gewöhnlich, entwicelt jich vorherrſchend feine untere, d. h. äußere Fläche, jo daß die Fächer jcheinbar auf. der oberen, d. h. inneren Fläche deſſelben zu liegen fommen, und Das her dem Stempel zugewendet find (antherae introrsae s. anticae); oder es entwickelt fich umgefehrt Die obere oder innere Fläche vor— 122 berrichend, wodurch Die Fächer fcheinbar auf der unteren oder äußeren Fläche liegen, ». b. vom Stempel abgewendet find (an- therae extrorsae s, posticae), 3. B. Paeonia. Uebrigens zeigen Mittelband ſowohl, als Fächer mitunter noch mannigfache Fort ſätze und Anhängjel, und die ganzen Staubbeutel jehr verichie- dene Formen. Geht Der Staubfaden allmälig in das Mittelband über, fo it der Staubbeutel aufrecht (a. erecta), wobei die Fächer bald analog einen berzfürmigen, oder pfeilfürmigen Blatte die Spitze des Staubfadens überragen, bald nicht; iſt aber der Staubbeutel analog einem ſchildförmigen Blatte in der Mitte feiner Länge auf der Spike des Staubfadens befeftigt, fo wird er ſchwankend (a. versatilis) genannt. Zuweilen ſondern die Staubbeutel eine leimartige Subftanz ab, wodurch fie ſcheinbar unter einander verwachfen, z. B. Com- positae; nicht jelten erfcheinen fie auch einfächerig, indem Die Fächer entweder an der Spite mit einander verſchmelzen (Ver- baseum), oder indem wirklich nur eine einfeitige Entwidelung ftattgefunven hat (Canna), oder auch durch Theilung des ganzen Staubblattes, z. B. die feitlichen Antheren der Fumariaceen. Sit der Blüthenftaub im Inneren der Fächer volltommen entwiefelt, jo öffnen fie fich um denfelben auszuftreuen, und zwar geſchieht dieß gewöhnlich Dadurch, daß fich Die beiden Hälften eines jeven Faches an der Kängsfurche theilweife, oder ganz von einander trennen und zurücdichlagen; felten öffnen fich die An— theren Durch eine Duerjpalte (Lavandula), oder durd ein Koch an der Spite (Solanum), oder Durch Klappen, Die fi von unten nach oben aufrollen (Berbenis). Der Blüthenftaub, — Der Blüthenftaub (pollen) tritt gewöhnlich in Form Eleiner ſtaubartiger Körner von gelber, roth- gelber, röthlicher, brauner, ſchwarzer, jehr felten blauer Farbe aus dem Inneren der Fächer hervor, und bedingt, indem er mittelbar, oder unmittelbar zu ven Samenknospen gelangt Deren Entwicke— lung. Diefe Körner, welche je nach den verjchiedenen Pflanzen eine fugelige, elliptifche, prismatifche, oder polyedriſche Form zeigen, find Bellen, welche im inneren Zellgewebe des Antherenfaches entjtehen, indem fich in jeder Mutterzelie vier neue Zellen, Die 123 Spezialmutterzellen, bilden, in deren jeder ich wieder eine einfache Zelle, das Pollenkorn, bildet. Mutterzellen und Spezialmutter zellen werden Dann meiſt aufgelöit, reiorbirt und jo die Pollen- zellen bios gelegt; zuweilen wird aber auch ein Theil des Auf löſungsproduktes Elebrig, jo Daß dadurch 2, 4 oder 16 Körner zufammengeklebt werden (Acacia-Arten).. Bei den Orxchideen verwandeln ſich Mutterzgellen und Speciaimutterzellen ganz in eine leimartige Mafje, wodurch jammtliche Pollenkörner zu Einer Malle zufammenkleben, die al3 ſolche aus dem Fache hervortritt; ähnlich iſt es bei den Aselepiadeen. Während ihrer Entwidelung jeheiden Die Vollenzellen aller über dem Waſſer blühenden Bilanzen auf ihrer Oberfläche Die äußere Pollenhaut als eigentbümliche Abionderungsichicht aus, jo daß Das ausgebildete Pollenkorn aus einer äußeren, und inneren Membran beiteht. Erjtere ift bald glatt, bald mit Wärzchen oder Spißen bejekt, bald geftreift, gefurcht, over zeigt nekförmige Er— böhungen, und erjcheint, wenigjtens in den meijten Fällen, an gewilien Stellen entweder jpaltenartig, oder in ſcharf gezeichneten Streifen durchbrochen, welche Deffinungen jedoch zuweilen wieder von einem vDedelartigen Stücde der Abjonderungsichicht bedeckt find (Gurke, Kürbis). Zahl und Form dieſer Deffnungen ſind ſehr verſchieden: Eine findet fich bei Gräfern, bis dreißig bei Malven ꝛc.; rund find fie bet Erueiferen, und längliche Spalten jtelfen fie bei Lilien dar. Die innere Membran tjt ſehr zart und durchſcheinend, und hat die Eigenjchaft, fih in Berührung mit einer Flüſſigkeit ſehr ſtark auszudehnen. Der Inhalt Der VPollen- fürner (fovilla) bejteht aus einer wäſſerigen Flüſſigkeit, in welcher Schleimfügelhen und Deltröpfchen, ſowie Stärkmehlkörner in größerer, oder geringerer Menge ſchwimmen; welche verjchtedene Körnchen nach dem Austreten ſtets eine lebhafte Molecularbe— wegung zeigen, Dieje Flüfjigfeit bejigt eine außerordentliche endosmotische Kraft; wenn daher das Pollenkorn auf die Narbe gelangt, ſchwillt es an und die innere Membran drängt fich ſo— dann in Form dDarmähnlicher Schläuche an den erwähnten Lücken der äußeren Membran hervor, welche fich bis zur Samenknospe verlängern. Nebenftaubfäden. — Zwiſchen den Staubblättern findet man zuweilen noch befondere Nebenbildungen, die Nebenſtaubfäden 424 (parastemones). Diejelben jtellen entweder getrennte Blattorgane dar, oder fie find unter einander verwachien und erjcheinen im eriten Falle bald als Schüppchen, bald als Staubblätter ohne Staubbeutel; im legten Falle dagegen find fie gewöhnlich dick— fleiichig und faftig, und bilden den jogenannten unterjtän- digen Ning (annulus hypogynus), 3. B. Daphne, Convol- vulus etc. Der Stempel, — Der Stempel (pistillum) jchlieft, wenn er vorhanden ift, Die Samenfnospen (gemmulae s. ovula) ein, und wird entweder nur aus Arengebilden, oder aus jolchen und Blattorganen gebildet, welche legtere Fruchtblätter (carpella) genannt werden, und eine ebenio geiegmähige Stellung haben, wie die Blätter der übrigen Blüthenquirlez gewöhnlich alterniven fie mit den Kelchblättern. Jede Blüthe enthält bald nur einen, bald mehrere Stempel, die ſtets die Mitte derjelben einnehmen, und wmejentlich aus zwei Theilen bejtehen, nämlich: aus Dem Fruchtknoten (germen s. ovarium), d. h. der die Samenknospen umjchließenden Höhlung, und der Narbe (stigma), welche erjteren nach außen öffnet; zuweilen verlängert fich aber auch der Frucht fnoten unterhalb Der Narbe noch zu einer längeren oder Fürzeren Röhre, dem Griffel (stylus). Der Griffel jteht bald auf Der Spite des Fruchtinptens, und wird dann endjtändig (st. ter- minalis) genannt, was am häufigſten ver Fall ijt, bald ift er feitenftändig (st. lateralis) d. h. er jteht neben der Spiße des Fruchtknotens (Fragaria, Rubus), bald grundſtändig (st. ba- salis), wenn ex am Grunde des Fruchtknotens ſteht (Labiaten, Borragineen); in den beiden legten Fällen haben ſich Die Spigen der Fruchtblätter. gegen die Blüthenaxe hin eingebogen, und der Griffel ſich dann wieder erhoben. Fehlt der, Griffel, jo wird Die Narbe fitend (stigma sessile). genannt. Die Samenfnospen find innerhalb Des. Fruchtfnotens. ſtets an einer bejtimmte Stelle befejtigt, welche. fich bald als ein eigenes Organ charakterifixt, bald ſich nur als ein deutlich unterſcheidbarer Iheil des Drganes daritellt, aus welchem der Fruchtfnoten gebildet iſt; im beiden Fällen nennt man diefe Stelle Samenträger. (spermophorum s. placenta). Dft ijt aber auch gar fein bejonderer Samenträger vorhanden, jondern die Samenfnospen figen unmittelbar auf Der Spitze der Are, oder in dem Winfel des Fruchtblattes.. Steht 125 der Fruchtfnoten frei in der Mitte ver Blüthe, jo daß die übrigen blattartigen Organe, Kelch, Blumenfrone und Staubblätter ent weder unter demjelben auf dem einfachen Blüthenboden, oder um denfelben herum auf der Scheibe befejtigt find, jo iſt er ober— jftändig (germen superum); ſteht er aber unter der Blüthe, dv. bh. find die genannten blafttartigen Organe auf feiner Spitze over feinem oberen Nande befejtigt, jo heißt er unterjtändig (germen inferum). Der oberitändige Fruchtinoten wird entweder der Hauptjache nach aus Einem oder mehreren Fruchtblättern, oder nur aus Axenorganen gebildet, wonady man den Achten oberjtändigen Fructinoten, und den Stengelfrudt- fnoten unterjeheivet; der unterjtändige Fruchtknoten bejtebt ent weder ebenfall3 nur aus Arenorganen, welche unmittelbar Die Samenknospen umfchliegen, oder Die Are bildet eine becherfürmige Echeibe, welche aber feit mit dem aus Fruchtblättern gebilpeten Fruchtknoten verwächit, und hiernach unterjcheidet man ven un— teritändigen Fruchtknoten im eigentlichen Sinne, und den unäcten unterjtandigen Fruchtknoten. Die Oberfläche des Fruchtfnotens zeigt verjchtedenartige appen- dienläre Bildungen der Dberhaut, als Haare, Stacheln, Drüfen ıc. ; auch der Griffel ift zuweilen mit Haaren bejeßt, welche man Sammelbaare (pili collectores) genannt hat. Beide, Frucht Inoten und Griffel, bejtehen aus Zellgewebe, in welchem einzelne Gefäßbündel verlaufen; die Narbe aber beſteht bloß aus Zellge— webe. Letztere iſt von Epitheltum überzogen, welches fich ganz, orer zum Theil zu Wärzchen ummwandelt, Die, wenn der Stempel vollfommen ausgebildet it, eine klebrige Subitanz, Die Narben flüjfigfeit, abſondern, durch welche die darauf fallenden Pollen— körner feitgehalten und zur Schlauchbildung veranlaßt werden. Diejelben Veränderungen erleidet das Epithelium in der Höhlung des Griffels und ſelbſt des Fruchtfuotens längs der Samenträger, wo die Wärzchen häufig zu langen Haaren ausmachen. Eine Subſtanz, ähnlich derjenigen, welche von dem umgewandelten Epithelium abgeſondert wird, dringt häufig in die Intercellular— gänge des unmittelbar unter dem Epithelium gelegenen Zellge- webes, wodurch daſſelbe ſehr aufgeloeert wird. Diejes Ioctere Zellgewebe fammt dem warzigen Epithelitum wird gewöhnlich Das leitende Zellgemwebe (tela conductrix) genannt. 126 St ein ächter vberftändiger Fruchtfnoten vorhanden, fo ijt der ganze Stempel aus Einem, oder mehreren Fruchtblättern gebildet; der untere oder Scheidentheil Derjelben bildet Durch Vers wachfung der Ränder den Fruchtknoten, der obere, freie Theil (die Fläche) bildet Die Narbe, und der Blattjtiel, wenn er vor— handen ift, ven Griffel, welcher eine unten mit dem Fruchtinoten in Verbindung Ttehende und am Anfange der Narbe fich nach augen öffnende Röhre Daritellt. Enthält in dieſem Falle Die Blüthe nır Ein Fruchtblatt, fo entiteht ein eingliederiger Stempel mit einfücherigem Fruchtinoten (germen uniloculare), an deſſen innerer Wand jedoch zuweilen zellige Auswichle unächte Scheider wände bilden, z. B. Oalla palustris ete.; finden fich dagegen mehrere Fruchtblätter, fo verwachſen Diefelben entweder zu eben ſo vielen getrennten Stempeln, (3. B. Ranunculus, Ane- mone ete.), oder ihre Seitentheile Schlagen fich ein und verwachjen unter einander mit ihren Aufßeren, einander zugefehrten Flächen zu einem mehraliederigen Stempel mit mehrfächerigem Frucht knoten (germen pluriloculare). Die Berwachlung erfolgt in feßterem Falle entweder nur an dem Fruchtfnoten, jo Daß ein einfacher Fruchtinoten mit mehreren Griffen und Narben, 3. B. Buxus, oder, weni die Griffel fehlen, Doch mit mehreren Narben entitebt; oder fie eritreckt fich auf Fruchtfnoten und Griffel, woraus ein einfacher Fruchtfnoten mit einfachen Griffel und mehreren Narben hervorgeht (Geraniaceae), oder es erſtreckt fich Die Ver— wachlung auf den ganzen Stempel (Vinea). Nur jelten ver wachſen allein Die Narben unter einander, 3. B. Asclepias. Die Scheivewände der Fruchtinotenfächer find Doppelt und wechieln mit den Narben, welche gegen Die Mittelrippen der Fruchtblätter gewendet find, ab; zuweilen treten aber auch) hier nächte Scheivdewände hinzu, wodurch jedes Tach in zwei unächte Fächer getheilt wird, z. B. Labiaten, Borragineen. Schlagen fich aber die Seitentheile der Fruchtblätter nicht ein, jo verwachſen Diefelben nur an den Nändern mit einander, und bilden einen vielgfiederigen Stempel mit einfächerigem Frucht knoten, einröhrigem Griffel, und bald unter einander verwachienen, bald getrennten Narben; treten hier unächte Scheivewände auf, fo werben diefelben durch eine Entwickelung des Samenträgers gebildet, z. B. Cruciferen. In allen dieſen Fällen erſieht man 127 aus der Zahl der Narben over ihrer Abjchnitte, wie viele Frucht blätter unter einander verwachlen find; jind aber die Narben auch vollkommen verwachlen, jo wird dieß entweder aus der Zahl der ächten Fächer, oder der Samenträger erfichtlich. Die Samen träger werden entiweder durch eine Verlängerung der Blüthenaxe, oder aus Theilen der Fruchtblätter gebildet; im erſten Falle iſt der Samenträger mitteljtändig (spermophorum centrale) und jteht frei in der Mitte Des Fruchtknotens (spermophorum cen- trale liberum) 3. B. Lychnis, Vitis ete.; im zweiten Sale fünnen die Samenträger zwar auch mitteljtändig fein, wenn Der Frucht knoten mebrfächerig iſt und die eingefchlagenen Fruchtblattränvder unter einander verwachſen, Die Samen jind aber dann immer in dem inneren Winkel der Fruchtinotenfächer befetigt; over fie find wandfjtändig (spermophorum parietale), wenn der Fruchtinoten nur aus Einem Fruchtbiatte bejteht, oder Doch einfächerig iſt (Cruciferae). Nur jelten ift die ganze Fläche der Scheidewände mit Samenfnospen bejeßt, 3. ®B. Butomus, Nymphaea, Pa- paver etc. Bei Pinus, Abies, Larix ete. ijt der Stempel auf den Scheidentheil des Blattes reduzirt, jo daß Griffel und Narbe fehlen; dabei verwachlen auch die Ränder des Fruchtblattes nicht zu einer Höhlung, ſondern die Samenfnospen liegen frei am Grunde des offenen Fruchtblattes. Der Stengelfruchtfnoten unterjcheidet fich von Dem oberjtändigen Fruchtfnoten nur dadurch, daß er nicht aus Blatt- organen, jondern aus Einem, oder mehreren blattartig ausge— breiteten Stengeln bejteht, die an ihren Rändern verwachien, x. B. Leguminoſen, Liliaceen. Der Grund, warum man Dieje Gebilde als Agenorgane betrachten muß, liegt darin, daß ſich diejelben, wie Die Aren, von der Bafis aus zur Spike fortent- wieeln, indem zuerſt der Fruchtinoten entjteht, und dieſer allmälig zu Griffel und Narbe auswächit; während bei dem ächten ober- ſtändigen Fruchtinsten, wie bei ven Blättern, die Entwicelung an der Spige beginnt, und zur Bafis fortichreitet, indem zuerſt die Narbe, dann der Griffel, und zulegt der Fruchtinoten gebildet wird, Hier tragen die Ränder der blattartig ausgebreiteten Axen die Samenfnospen, indem fich viefelben entweder nur ein wenig nad) innen einbiegen und daher nur einen Schwachen Vorfprung bilden (3. B. Leguminvien), oder ſich ganz einschlagen, indem fie 128 mit ihren äußeren, einander zugewenvdeten Flächen verwachien, jo daß fich im inneren Winfel eines jeden auf dieſe Weije entſtan— denen Faches zwei Samenfnospen=tragende Ränder befinden (3. B. Liliaceen). Der unächte unterjtändige Fruchtknoten iſt den Po— maceen und Granateen eigen. Die Fruchtblätter bilden Frucht knoten, Griffel, und Narben, aber die becherfürmige Scheibe ver- wächſt mit erjterem vollfommen, jo daß nur Griffel und Narben bervorragen, und trägt auf ihrem oberen Rande Kelch-, Blumen- und Staubblätter. Die Samenträger werden von den Nändern der Fruchtblätter gebildet. Bei der Neife wird Die fejt mit den Fruchtknoten verwachjene Scheibe fleiichig, und trägt an der Spike die verwelften Blattorgane der Blüthe, namentlich Die Kelchblätter. Bei dem ächten unterjtindigen Fruchtknoten wird der Fruchtknoten wejentlich von der Are gebildet, und der Antheil, welchen Die Fruchtblätter an der Stempelbildung nehmen, ijt be= ſchränkt; bald bilden jie noch Die obere Dede der Fruchtinoten- höhle (4. B. Saxifragen, Myrten), bald nur Griffel und Narben. Manchmal verlängert ſich jogar Die von den Stengelgliedern ge— bildete Röhre noch oberhalb der Blüthendecken, und bildet jo jelbjt den Griffel, der Dann gewöhnlich Die Staubblätter trägt, während die, Fruchtblätter nur noch als Kleine Schüppchen Die Narben bilden, oder ganz fehlen (4. B. Orchideen, Ariftolochieen). echte Scheivewände fünnen bei einem ſolchen Fruchtinoten natürlich nicht vorfommen, wohl aber bilden die Samenträger jehr häufig unächte Scheivewände, welche den Fruchtblätttern, alſo auch den Karben gegenüberiteben. Die Sumenfnospe. — Die Samenknospe (gemmula) ift entweder Endknospe (Taxus, Juglans), oder Seitenfnospe und zwar Adventivfnospe, was bei weiten der häufigite Fall iſt; kann daher überall entitehen, wo Gefäßbündel und Bildungsgewebe zujammentreffen, aljo jowohl an der Are, als an Blattgebilden. Wenn der Fruchtinoten aus Einem oder mehreren Fruchtblättern gebildet wird, jo verwachſen meijt die beiden jeitlichen Hauptrippen eines Fruchtblattes, oder zweier benachbarten Fruchtblätter zum Sumenträger, während der Theil eines jeden Blattes von Diejer Nippe an bis zum Nande jederjeits jich nach innen einjchlägt, und in Zipfel theilt, unter deren Spiße ſich die Samenfnospen. bilden, 129° die Zipfel felbit aber Knospenträger werden. *) Schon lange vor Entwieelung der Blüthe ericheint im Inneren des Fruchtinoteng die Samenfnospe als eine Kleine warzenförmige Erhöhung aus dichtem Zellgewebe, welche mit breiter Baſis auffigt. Dieß ijt der Kern (nucleus), an welchem man die Spige als Kernwarze (mamilla nuclei), und Die Bafis, als Anheftungspunft der Samen- fnospe oder Samennarbe (hilum, umbilieus) unterſcheidet. Der Knospenkern erleidet in der Regel während der weiteren Ausbildung mannigfache Veränderungen, theils Durch eigenthüm- liche Entwickelungsweiſen, theils Durch Bildung von Knospen— hüllen, welche jowie der Samenmantel, entweder als jtengelums fallende Grundtheile eines Blattes, oder als becherfürmige Sten- gelausbreitungen um jenen betrachtet werden können; der Knos— penkern ſelbſt aber ijt immer ein Stammorgan, Meift bildet fich bald nach dem Erjcheinen des Knospenkernes in größerer oder geringerer Entfernung unterhalb der Kernwarze eine Kreisfalte, die allmälig auswächſt und anfangs den Kern nur becyerfürmig am Grunde, jpäter aber bis auf eine Feine Deffnung an ver Spite, den Knospenmund (mieropyle), ganz umichließt, To dak eine einfache Knospenhülle (integumentum simplex) vorhanden ift, z. B. Buche, Eiche, Wallnuf, Compoſiten ıe., oft aber erſcheint gleichzeitig eine ähnliche zweite Hülle unmittelbar unterhalb der erfteren, welche beive dann als äußere (integu- mentum secundum s. externum) und innere Knospenhülle (integumentum primum s. internum) unterichieden werden, ſowie die Deffnung der erfteren Außenmund (exostomium), und die der leßteren Innenmund (endostomium) genannt wird. Die Gegend, wo Knospenhülen und Kern zufammenfliegen, wird Knospengrund (chalaza) genannt. Kann man unterhalb der ganzen Samenfnospe noch ein freies, unterſcheidbares Stüd des Samenträgers wahrnehmen, jo nennt man dieß Knospenträger (funieulus). Wenn bei der weiteren Ausbildung der Samenknospe die einzelnen Theile derjelben ihre urfprüngliche Lage gegen einander beibehalten, jo ijt fie ungewenvdet, aufrecht, gerade (gem- *) Roßmann über die Entwidelung von Eiknospen. ©. Flora 1855, Nr. 43 und 45. Döbner, Lehrbuch der Botanif x. 2. Aufl. 9 130 mula atropa 's. erecta); gewöhnlich aber erleidet fie mannigfache Veränderungen in ihrer Rage, welche beſonders bezeichnet werden. Die Samenfnospe ift umgefehrt (g. anatropa), wenn fich Der Knospenträger bedeutend verlängert, Die Kernwarze fich nach unten biegt, und die dadurch dem Samenträger zugewendete Seite der Samenknospe, fie mag nact oder umhüllt fein, mit demſelben verwächſt; bei der ausgebildeten Samenknospe liegt dann Die Kernwarze Dicht an der Samennarbe, während Der Knospengrund derjelben diametral gegenüber liegt. Dieß iſt ver häufigite Fall. Verwächſt die Samenfnospe nur an ihrem unteren Theile mit dem Knospenträger, jo daß ein größerer Theil der abwärts ges fehrten Spige derſelben frei bleibt, und daher Die Kernwarze über die Samennarbe hinausreicht, fo beißt fie hHalbumgefehrt (e. hemianatropa); und ift die Samenknospe in dieſem Falle zugleich ſitzend, d. h. fein freier Theil des Knospenträgers vorhanden, To erjeheint fie in der Mitte befejtigt. Der angewachjene Theil des Knospenträgers wird Samenmaht (raphe) genannt. Entiwidelt fich die eine Seite der Samenknospe übermäßig, während Die andere zurückbleibt, jo Daß an Der ausgebildeten Samenfnospe eritere fait den ganzen Umfang einnimmt, und Daher Samennarbe und: Knospengrund zwar zulammenfallen, Die Kernwarze aber zu— gleich neben der Samennarbe liegt, ſo heißt die Samenknospe gefrummt (g. campylotropa); verlängert fich in dieſem Falle zugleich Der Knospenträger, und verwächſt er mit einem Theile der Samenfnospe, wodurch fich der; Knospengrund von der Sa— mennarbe entfernt, fo it fie halbgekrümmt (g. hemitropa), 3. B. Leguminoſen. Endlich kann auch Die Samenfnospe lang geftreeft fein und bei gleichmäßiger Entwichelung beider Seiten ſich hufeneiſenförmig krümmen, wobei die in der Biegung liegenden Wandungen entweder frei bleiben (g. Iyeotropa), oder ver— wachſen (g. camptotropa). Manchmal bildet ſich nach der Aus— bildung der Samenknospe noch eine weitere Umhüllung, welche man Samenmantel (arıllus) nennt. Bei weiten häufiger aber findet die. Bildung eine8 Samenmantels nach der Befruchtung itatt, und zwar bildet Derjelbe bald eine zufammenhängende Hülle des Samens (Taxus, Evonymus), bald einen. lappigen, zerſchlitzten Ueberzug (Muskatblüthe), bald lange Haare, Die, den Samen umbüllen (Salıx), ‚und iſt dabei. bald. fleifchig und ſaftig, ‚bald 131 bloß hautartig, bald trodenfaferig. Den zu Haaren ausgebil- deten Samenmantel der Weiden nennt man auch Haarſchopf (eoma). | Die Samenfnospe beſteht uriprünglich nur aus dichtem Zell: gewebe, und weder im Kerne, noch in deſſen Hüllen finden ſich Gefäßbündel; gewöhnlich aber verläuft ein Gefäßbündel durch den Knospenträger und die Samennaht, wenn Diejelbe vorhanden iſt, endet aber ftetsS im Knospengrunde. Bald, zuweilen ſchon mit der Entjtehung der Knospenhülle, entwicelt ſich Eine Zelle im Inneren des Knospenkernes mehr als Die anderen, verbringt legtere nach und nach zum größeren oder geringeren -Iheile, indem vdiefelben verflüjfigt und aufgejogen werden, und bildet io eine mit Eytoblaftema erfüllte Höhle, den Embryoſack, in welcher ftch nach der Befruchtung der Embryo ſelbſt ausbilnet, Bald nad) Entfaltung der Blume und nach dem Gelangen des Blüthenjtanbes auf die Narbe, de h. nach ftattgehabter Befruchtung, beginnt die Periode des Reifens, in wel- cher Fruchtknoten und Samenfnospe weiter zur Frucht aus— gebildet werden. Mit: Beginn dieſer Periode fangen die Or— gane Der Blüthe an ihr Anjeben zu verändern; Blumenkrone und Staubblätter welken, und fallen meiſt ab, much Narben und Griffel verſchwinden im den meisten Fällen, und nur der Fruchtfnoten nimmt an Größe zu, und erleidet mannig— fache Veränderungen, indem er zur Fruchthülle (pericarpium) wird, während die Samenfnospen zum Sam en‘(semen) umge bildet werden: Fruchthülle und Samen bilden: zufammen die Frucht (fructus). Gefüllte Blüthen, bei welchen Die Befruch- tungsorgane in Blumenblätter umgewandelt «find, "und daher feine Fruchtbildung statt findet, dauern daher immer länger, als einfache. Der Kelch bleibt Häufig bis zur vollkommenen Reife der Frucht jtehen, wobei er fich entweder nur wenig verändert, aber meijt welk wird (Apfel, Birne), oder fich vergrößert und die Frucht umgiebt (Judenkirſche), oder zur Haarkione wird, wie bei ven Eompofiten, oder auch halb abgeworfen wird (Stechapfe). Auch die Blüthenhülle bleibt zuweilen ftehen und bildet um die Frucht eine fleiſchige Hille, ſo daß Diefelbe eine Scheinbeere darſtellt 9* 132 (Hippophae, Morus); am bäufigiten aber nebmen Stempelträger und Scheibe an Den Veränderungen Antbeil, indem ſie aus— wachlen, nicht ſelten fletichig werden, und zuweilen ſelbſt innig mit dem Fruchtinoten verwachlen. Ber Blütben ohne Blüthen- decken wachſen auch oft Dedblätter und Deekblättchen mit ver Frucht heran, werden meiſt holzig und bilden jo bet den Cupuli— feren im Verbindung mit ihren gu einer Scheibe umgejtalteten Stengelgliedern den Becher (cupula), bei den Betulineen Die Schuppen des Zapfens ꝛc. Die Fruchtbülle. — An der Truchtbitlle (pericarpium) kann man in der Regel drei Schiehten untericheiden, nämlich Die äußere Fruchthaut (epicarpium), welche wie Die Oberhaut oft Haare, Drüſen und Spaltöffnungen trägt; Die mittlere Fruchthaut oder das Fruchtfleiſch (mesocarpium), welches meiſt von einzelnen Gefäßbündeln durchzogen it, und fich oft zu zwei verschiedenen Lagen entwidelt; und die innere Frucht— baut endocarpium). Diefe Schichten entwideln ſich während des Neifens auf mannigfache Weiſe, worin namentlic) Die Ver- ichtedenheit Der Früchte ihren Grund bat. Manchmal Isjt fich die innere Fruchtbaut nebſt dem leitenden Zellgewebe in eine brei— artige, Taftige, oder markige Zellgewebsmafje auf, welche Die Frucht- fücher ausfültt, und Fruchtbrei (pulpa) genannt wird (Citrone, Gurke); manchmal dagegen wird ‚die ganze Fruchthülle jo hart, daß fie am Stable Funken giebt, 3.8. Lithospermum. Der Keim. — Im Embiyojade beginnt zunächit nad) Der Befruchtung Die Bildung des Keimes (embryo), d. b. Die Ans lage zu einer neuen Pflanze; nur jelten ventwieeln ſich mehrere Keime in emem Samen, 3. B. bei den Aurantiaceen und anderen. An dem Embryo untericheidet man das Würzelchen (radieula), das Federchen (plumula), welche beide zujammen auch Sten— gelknospe (corculum) genannt werden, und Die Samens- bappen (eotyledones). Das MWürzelchen iſt immer gegen Den Innenmund gerichtet, ſo daß bei einer nicht gewendeten Samen knospe der Embryo umgekehrt (e. inversus s. superus) iſt, d.h. herabhängt, Dagegen ift er bei der umgekehrten Samenknospe, welche bet weitem am häufigiten vorkommt, aufrecht (e. ereetus s. inferus), d.h. das Würzelchen liegt in der Nähe der Samen narbe; bet einer halbumgetehrten Samenknospe Itegt er quer zur 133 Samennarbe. Außerdem iſt der Embryo bald gerade, bald gefriimmt, bald fogar ſpiralförmig aufgerollt (Ouscuta). Das Würzelchen (radicula) bildet fich beim Keimen’ des Samens zur Wurzel aus, das Federchen (plumula) zum Stengel; letzteres wird eingeichlofien von den Samenlappen (cotyle- dones). Dieſe Samenlappen oder Keimblätter find anfangs Kleine jeitliche Anichwellungen des Embryo, Die mehr oder weniger blatt- ähnlich auswachten. Bei der Keimung erheben: ſie fich entweber über den Boden, dehnen fich aus, werden grün, befommen auf ihrer Oberfläche Spaltöffnungen, Haare, Drüſen ꝛce., im ihrem Sinner bilden fich jelbit Gefäßbündel aus, ſo daß fie zumeilen zu wahren Blättern umgewandelt: werden, der fie, bleiben im Boden zurück. Dieſelben find bald häutig, bald die und fleiſchig, fallen meift frühzeitig ab, und fehlen Dem blattlofen Pflanzen (3. B. Cuscuta) ganz. Bei einem Theile der Pflanzen finden ſich jtetS zwei gegenitändige, oder mehrere quirlförmig gejtellte Keim— blätter, weßhalb man dieſe zweiſamlappige Gewächſe (dieotyledones) nennt; bei einem anderen Theile Dagegen findet fich immer nur Ein Keimblatt, oder weni mehrere vorhanden, jo entipringen dieſelben auf ungleichen Höhen, dieß find Die eins jamlappigen Gemwächfe (monocotyledones), Wenn das Würzelchen an ver Fuge liegt, Die durch das Auseinanderlegen der Samenlappen gebildet wird, jo nennt man die. Samenlappen anliegend (ec. accumbentes), und das Würzelchen jeitlid) Gr lateralis s. rimalis), jowie den ganzen Embryo jeitenwurgelig (e. pleurorhizeus); jchlägt fich aber daſſelbe auf den Rücken eines Samenlappens um, jo werden die Samenlappen aufliegend (e. ineumbentes), das Wiürzelchen auf dem Nüden liegend (r. dorsalis), und der Embryo rückenwurzelig (e. notorhizeus) genannt. Sameneiweiß. — Während der, Ausbildung des Embryo ſcheidet ſich ſowohl an ven Wandungen des Embryojades , als am Embryo ſelbſt Zellgewebe aus, wodurch meiſt alles in dem Embryoſacke enthaltene Cytoblaſtema aufgezehrt wird; man bat es Endoſperm (endospermium) genannt. Daſſelbe wird jedoch öfter von dem » auswachjenden Embryo wieder ganz, oder theils weile werbrängt, Io daß es im erjteren Falle ſpäter ganz fehlt, und der Embryo unmittelbar won der Samenſchale umſchloſſen wird, 134 3: B. Leguminoſen. Außerdem lagern fich oft in dem vom Em- bryoſacke nicht vwerdrängten Theile des Kernes Stärkmehl und andere affimilixte Stoffe ab, wodurch das Perijperm (peris- permium) entiteht. Beide Bildungen, Endojperm und Periſperm, bat man auch Sameneiweiß (albumen) genannt. Daſſelbe iſt je nach feinem Inhalte bald fleiſchig, bald mehlig, ölig oder bornartig. Ge größer der Embryo ijt, deſto geringer ift Das Sameneiweiß, und in den eimweihlofen Pflanzen füllt ver Embryo die ganze Samenjchale aus. Die Samenfchale, — Die Hüllen der Samenfnospe, jowie die Kernhaut entwiceln ſich ebenfalls zu einer bald dünneren, bald dickeren Schale, ‚welche als geſchloſſene Hülle Sameneiweiß und Embryo umgiebt, und Samenjchale (epispermium s. testa) genannt wird. Diefelbe iſt bald glatt, bald rauh, warzig, bes haart 20.5; öfter bilden fich auch einzelne Theile derjelben beſonders aus, wodurch die Samen geflügelt, oder mit erhabenen Leijten verjehen 2c., ericheinen. Samenichale und Sameneiweiß ſchützen den Keim vor äußeren Einflüſſen, und legteres namentlich bildet zugleich einen Vorrath von Nahrung für Die junge Pflanze. Der Samen. — Nach volltommener Entwieelung jtellt Die Sumenfnospe den Samen (semen) dar, durch welchen Die Art fortgepflangt wird; derſelbe bejteht aus ver Samenjchale (epi- spermium) und dem Kerne (nucleus), welcher letere entweder allein von dem Keime, oder von diefem und dem Sameneiweiß gebildet wird. Die Fläche, Durch welche der Same mit dem Samen- over Knospenträger verbunden war, wird der Nabel (hilum, umbilicus) genannt; es ijt dieß Diejelbe Stelle, welche oben bei der Samentnospe als Samennarbe bezeichnet wurde. Der Same it entweder von gar feiner Fruchthülle umgeben, d.h: er ift nackt (semen nudum), wenn fein eigentlicher Frucht knoten vorhanden war, z. B. Eoniferen ꝛc., oder er ijt von dem zur, Fruchthülle entwidelten Fruchtinoten umgeben, wodurch Die Frucht (kruetus) entjteht. Die reifen Früchte zeigen, je nachdem fie aus einem ober— jtändigen, oder unterjtändigen Fruchtinoten hervorgegangen find, je nachdem fie ein-, oder mehrfächerig find, fich bei der Reife 135 öffnen, oder geſchloſſen bleiben, ferner nach der verſchiedenen Be— ſchaffenheit, welche, die Fruchthüllen annehmen, und nad) Dem verjchienenen Antheile, welchen Die übrigen Blüthentheile an ihrer Bildung nehmen, ſehr mannigfaltige Formen, die. man mit ver ſchiedenen Namen bezeichnet. Zuweilen verwachjen auch mehrere getrennte, in einer. Blüthe vorhandene Fruchtknoten zu einer ſcheinbar einfachen Frucht, oder die Früchte verjchievdener Blüthen bilden einen eigenthümlichen Fruchtſtand. Die hauptjächlichiten Fruchtformen laſſen ich folgendermaßen zufammenitellen ; I. Nackte Samen. A. Einzelne Samen. Der Same von einem fleiiehigen Samenmantel um— geben, 3. B. Taxus. B. Fruchtjtände, 1) Der Zapfen (conus), die offenen Fruchtblätter bilden eine Aehre und verhoßen, 3. B. Pinus, Abies. 2) Der Beerenzapfen (galbulus), die Fruchtblätter werden zulegt fleiichig und verwachjen unter einander, z. B. Juniperus. I, Eigentliche Früchte, aus Samen und Fruchthülle beſtehend. A. Nackte Früchte, an deren Bildung nur der Fruchtknoten Antheil nimmt. a) Oberjtändige, aus. einem. oberſtändigen Fruchtinoten gebilvet. &) Früchte, welche bei der Neife auf verſchiedene Weije fich öffnen und den Samen ausjtreuen. 1) Hülſe (legumen), einfächerig, 1>, vielsjamig, zweiflappig aufipringend, 3. B. Robinia. Gliederhülſe (lomentum), lange, gejtredte Früchte, in deren Innerem ſich zwifchen ven Samen durch Entwidelung des Bellgewebes der inneren Wand transverfale Scheivewände ge— bildet haben; die dadurch entitandenen, über einander liegenden Fächer trennen ſich bei der Reife von einander; 3,8. Raphanus, Orni- thopus, Hippocrepis. 2 — 3) 4) 136 Die hülſenförmige Fruct (follieulus), ein= fächerig, vielſamig, einflappigsaufipringend, z. B. Paeonia, Aquilegia etc. Die Schote (siliqua), zweifächerig, zweiklappig- aufipringend, wobei Die aus den Samenträgern gebildete Scheidewand ſtehen bleibt. Sit Diejelbe mehrmal jo lang, al8 breit, jo wird fie Schote (siliqua), 3. B. Brassiea, ift fie Dagegen furz und breit, jo wird fie Schötchen (silicula), 4: B. Lunaria, Thlaspi, genannt. Die Kıapfel (capsula) iſt ein- over vielfächerig, vielfamig. Das Aufipringen derjelben geſchieht auf verſchiedene Weiſe; entweder erfolgt daſſelbe an den Scheidewänden, jo Daß fich leßtere in zwei Lamellen ipalten (dehiscentia septicida), und die einzelnen, auf dieſe Weiſe von einander getrennten Fächer fich nach innen öffnen; oder die Außenwand ſpaltet fich in der Mitte zwiſchen je zwei Scheivewänden, während leßtere unge— theilt bleiben (dehiscentia loculieida); over Die Außenwand löſt fih in Form einzelner Klappen (valvulae) von den Scheidenwänden ab, jo daß legtere als Stern jtehen bleiben, 3.8. Erica. Und zwar erjtreckt ſich dieſes Aufipringen bald anf die ganze Länge der Frucht, bald nur auf einen Theil Derjelben, und bejchränft fich oft auf einen jo Keimen Theil, daß fih an der Spiße oder Seite Der Kapſel nur einzelne Löcher bilden, 3. B. Mohn. Manchmal Loft fich auch der obere Theil der Kapiel der Duere nach ala Dedel ab. P) Früchte, welche bei ver Reife nicht in der Art auf ipringen, daß der Same ausgejtreut wird; jedoch zerfallen fie zuweilen in einzelne Stücke, welche Theilfrüchtchen (mericarpia) genannt werden. 1) Der Schlau oder die Hautfrucht (utri- eulus), eine einfücherige, wenigsjamige Frucht, > 3) ot — 137 bei welcher die Fruchthülle ſich nicht eng an Die Samen anichließt, 3. B. Chenopodium. Die Kornfrucht (caryopsis) ijt einfächerig und einfamig; die Fruchthülle iſt dünnhäutig und schließt fih eng an den Samen an, 3. B. Sräjer. Die Nuß (mux) unterjcheidet ſich von Der vorigen Dadurch, daß Die Fruchthülle holzig oder beinhart iſt; fie it aus mehreren Fruchtblättern gebildet, kann eine oder mehrfächerig fein und mehrere Samen enthalten. Bei den Borragineen und Labiaten beiteht die Nuß aus zwei Frucht blättern, Die ſowohl mit ihren Rändern, als mit ihren Mittelrippen unter einander verwachien, jo daß Dadurch gleichlam vier. einfamige Nüß— chen (nuculae) gebildet werden, die bei der Reife fich von einander trennen. Zuweilen fin— den ſich auch in Einer Blüthe wirklich mehrere getrennte einjamige Nüfchen, deren jedes aus Einem Fruchtblatte gebilvet it (Ranunculus), und welche mitunter noch den ausgewachienen Griffel als Haarichopf tragen (Pulsatilla). Die Beere (bacca) zeichnet ſich dadurch aus, daß die inneren Schichten der Fruchthülle fleiſchig und ſaftig ſind; fie beiteht bald nur aus Einem Fruchtblatte (bacca monocarpica), z. B. Berberis, bald aus mehreren (bacca composita), 3. B. Weintrauben, Eitronen. Manchmal finden fich auch mehrere Kleine unter jich zulammenhängende Beeren in Einer Blüthe (Rubus). Die Steinfrucht (drupa) ijt eine einfächerige Frucht, bei welcher fich Die beiden Schichten des Fruchtfleiiches werichteden entwidelt haben, indem die äußere Schicht ein ſaftiges Fleifch, Die innere einen holzigen, harten Steinfern darftellt; fie bejteht entweder nur aus Einem Fruchtblatte, x: B. Prunus, oder aus zwei Fruchtblättern (dupra composita), z. B. die Olive. 138 6) Die Flügelfrucht (samara), ift eine ein= oder zweifächerige Nuß mit ſeitlichen Hautflügeln, 3. B. Acer, Ulmus etc. b) Unterſtändige Früchte, aus einem unterſtändigen Frucht knoten gebildet, weßhalb Diefelben an ihrer Spite meiit noch Die verwelften oder ſonſt veränderten Kelchblätter tragen. &) Bei der Neife aufipringende, Die unterftändige Kapſel (capsula infera), j: B. Campanula. P) Bei der Reife geichlojlen bleibende, 1). Die unterftändige Beere (bacca infera), 3,8. Ribes. 2) Die, unterftändige Steinfrucht (drupa infera), 3. B. Cornus, Juglans. Die einfabe Schließfrucht (achaenıum), eine einfächerige, einjamige Frucht, deren Frucht- hilfe aber nicht mit dem Samen verwachien iſt; 3. B. Compositae. Die doppelte Schließfrucht (diplachae— nium), eine zweifächerige Schließfrucht, welche ſich bei der Reife in zwei Theilfrüchtchen ſpaltet; z. B. Umbelliferen. 5) Die Kürbisfrucht (pepo) iſt eine Beere, bei welcher die Samenträger falſche Scheidewände bilden, die bis zur Mitte der Fruchthöhle reichen, hier ſich ſpalten und, indem ſich die Hälften von je 2 Samenträgern an einander legen, wieder bis zur Wand der Fruchthöhle zurückkehren, jo daß Die durch Die falſchen Scheidewände ge— bildeten Fächer nochmals Durch faliche Scheide- wände getheilt werden, welche an den in Die jeeundären Fächer eingebogenen freien Rändern die Samen tragen z 3. B. Cueurbitaceen. B. Bedeckte Früchte, san deren Bildung außer dem Frucht knoten auch andere Blüthentheile Antheil nehmen. A. Einzelfrüchte, welche, aus einzelnen Blüthen hervor— gehen. 2 (3) — 4 —— 139 1) Die einzelnen Früchtehen find in den fleiichig ge— wordenen Fruchtträger eingejenkt, 3. B. Erdbeere, 2) Die Hagebutte (Cynosbatum), die Scheibe wird fleifcehig und umſchließt die freien einfamigen Nüß— chen, 3. B. Rosa. Die Apfelfrucht (pomum), die fleifchige Scheibe it feft mit den in Einer Reihe liegenden Frucht fnoten verwachlen. Die einzelnen Früchtchen bilden entweder Inorpelige Fächer, 3. B. Pyrus, oder jtellen harte Steinferne dar, fo daß Die Frucht fteinfrucht- artig erſcheint, z. B. Mespilus, Urataegus, over jie werden von einer jehr dünnen und weichen, kaum fichtbaren Haut gebilvet, fo daß Die Frucht beeren- artig wird, 3. B. Sorbus, Aronia, Sranatapfel (balausta), die fleiichig gewordene Scheibe ift innig mit den im zwei Reihen über einander gelegenen Fruchtknoten verwachien, 3. B. Punica. 5) Die fleifehig gewordene Blüthenhülle umgiebt Die nußartige Frucht, 3. B. Hippophae. Eichelfrucht (glans), die Nuß ijt an der Baſis von einem Fruchtbecher umgeben, 3. B. Quercus, Corylus etc. 3 — 4 — 6 — Früchtſtände, d.h. viele Früchte, welche verſchiedenen Blüthen angehören, find zu einer Fruchtform vereinigt. 1) Feigenfrucht (syconus), Die, zu einer becherfür- migen fleiichigen Scheibe ausgewachlene Age jchliekt die Früchte ganz in. ihrer Höhlung ein, 3. B. Ficus. 2) Die Früchtehen find. in. den fleiſchig gewordenen gemeinjchaftlichen Blüthenboden eingejenft, 3. B. Platanus, 5) Die von fleiichigen Deckblättern und Blüthenhüllen umgebenen Früchtchen bilden eine Aehre, z. B. Morus. Der Laubholzzapfen (strobilus), die zu einer Aehre vereinigten Früchtehen werden von häufigen oder verholzten Deckblättern geſtützt, z. B. Hopfen, Birken, Erlen. 4 — 140 5) Mehrere Früchte werden ganz von einem Fruchte becher umſchloſſen, welcher bei der Neife regelmäßig aufipringt, 3. B. Fagus, Castanea. Die Zahl der Samen innerhalb einer Frucht iſt ſehr vers ichteden und oft jehr groß; jo enthält eine Mohnkapſel zuweilen gegen 8000 Samen, und eine Tabakspflanze trägt 3 — 400,000 Samen. Drganifation der Kryptogamen. Die Kryptogamen (plantae eryptogamae) unterſcheiden fich von den Phanerogamen wejentlich Dadurch, daß fich bei denſelben feine Blüthen in dem Sinne, wie wir ſolche bei den Phanero— gamen kennen gelernt haben, entwiceln, und Daß bei denſelben daher auch fein Same, d. bh. eine von Hüllen umſchloſſene, voll jtändig angelegte Pflanze im Kleinen (der Embryo), an der Mutter- pflanze zur Ausbildung gelangt, welcher ſich dann beim Keimen nur weiter zum vollfommenen Individuum zu entiwiceln braucht; jondern daß fich bei denjelben nur einzelne Zellen an der Mutter- pflanze entwiceln, die Sporenzellen, welche von der letzteren getrennt auf einer paſſenden Unterlage fich zu einem vollitändigen neun Organismus ausbilden. Es kann Daher bei den Krypto— gamen weder von einem eigentlichen Keime, noch von Keimblättern die Rede fein, werhalb man fie auch feimlofe Pflanzen (acoty- ledones) nennt. Beim Keimen der Spore bildet jich häufig zus nächit ein fädiges, oder lappiges Gewebe, der Vorkeim (proem- bryo et prothallus), welches nur allein aus Bellen bejteht, und aus welchem dann erſt Die eigentliche Iporentragende Pflanze her= vorgeht; Diele letere bejtebt entweder auch nur allein aus Bellen, oder es fommen in derſelben auch Gefäßbündel zur Ausbildung, wenn dieſelben zuweilen auch nicht Gefäße im eigentlichen Sinne enthalten, ſondern nur aus ſehr langgeſtreckten, verdickten Zellen beitehen. Hiernach zerfallen Die Kıyptogamen in zwei Abthei— lungen ‚nämlich: BelleneKryptogamen oder eigentliche Zellenpflanyen (eryptogamae cellulares s. plantae cellulares s. amphigamae) und Gefäß—Kryptogamen, auch Halb gefäßpflanzen (eryptogamae vasculares seu 'plantae semi- vasculares s. aetheogamae); 141 Ernährungsorgane der Zellen- Kryptogamen, — Bei den Zellen- Kryptogamen fann man Wurzel, Stengel und Blätter nicht als getrennte Drgane unterjcheiden, ſondern die Pflanze bildet ein gleichartiges Ganzes, auf welchem Die Fortpflanzungs- organe, nämlich die Sporenzellen, zur Entwidelung gelangen. Nur bier und Da bemerkt man haar- oder jchuppenfürmige, den Wurzeln analoge Organe, jogenannte Haftfalern. Man hat daher dieſe Pflanzen auch Ragerpflanzen (Thallophyta) zum Unterjchied von den Axenpflanzen (Cormophyta), bei welchen jtet8 eine Deutliche Age vorhanden tjt, genannt. In denſelben ijt feine Andentung eines im bejtimmter Nichtung wor fich gehenden Saftiteomes durch bejtimmt angeordnete langgeſtreckte Zellen, oder Gefäßbündel gegeben. Es gehören hierher Die Algen, Pilze und Flechten, von denen die beiden legteren vorzüglich aus ſogenanntem Filzgewebe gebilvet find. Bei den Algen it in jeltenen Fällen die Fortpflanzungszelle zugleich Die ganze Pflanze (3. B. Protococeus), gewöhnlich, aber bildet jich aus Derjelben eine Maſſe von Zellen, Die ſich auf manz nigfache Weije anordnen, und jo die Pflanze (frons) bilden. Die Geſtalten, welche diejelben darſtellen, find jehr verſchieden; ebenfo die Farbe, Die bald grün, bald roth, braun ꝛeiſt. Die Bellen find ſehr wenig entwidelt, haben meiſt noch, gallertartige Wände, und nur bei den zufammengejegten Arten kann man kleineres, dicht gedrängtes Zellgewebe als Rinde von größerzelligem und (oeferem Zellgewebe als Mark unterſcheiden. Zuweilen lagern fich auch in der Zellwand Kiefelerde, oder kohlenjaurer Kalk in folcher Menge ab, daß die Zellwand hart und-ſpröde wird, und jelbit nach dem Verſchwinden aller, organischen Subjtanz die Form der Zelle ganz erhalten: bleibt, z. B. Ohara, Caulerpa, eine fußlange Alge, bejteht nur aus einer einzigen Zelle, obgleich fie ſcheinbar einen walzenförmigen Stengel, viel- fach verzweigte Wurzeln, und mannigfach gejtultete Durch Chloro— phyll grün gefärbte Blätter beſitzt; aber ‚alle dieſe Theile find nur regelmäßig geformte, Ausbuchtungen einer einzigen Zelle. Bei den Pilzen entwidelt fich aus der Fortpflanzungszelle ein meilt flockiges, aus fadenförmigen meiſt ſehr vergänglichen Zellen beitehendes: Geflechte (mycelium s. stroma), welches: die eigentliche Pflanze darſtellt. An derſelben laſſen ſich durchaus 142 feine anderen Organe, als die Fortpflanzungsorgane, unterſchei— ven; da aber die eigentliche Pflanze gewöhnlich ſehr vergänglich it, To pflegt man die auffallenderen und oft Dauerbafteren Fort pflanzungsorgane, Die fogenannten Shwämme, für Die ganze Pflanze anzujprechen. Sie beiteben nur aus fadenförmigen Zellen und Filggewebe, deren Natur aber von einer leicht zerfließlichen und beim Anfühlen fettartigen Weiche, bis zur derbiten holzartigen Härte variitt. Bei den Flechten entwideln fich aus den Sporen meilt rundliche Zellen, die fich auf dem unterliegenden Boden flach aus— breiten, den jogenannten Vorkeim (prothallus) bildend; allmälig bilden ſich auf dieſem größere fugelfürmige Zellen, die an der oberen und unteren Fläche Dichter ftehen, und ſo ein Lager (thallus aut.) won fruftenartigem Anſehen (thallus erustaceus) bilden, deſſen Umriſſe gewöhnlich ſehr unregelmäßig und von äußeren Zufälligkeiten abhängig exicheinen. Andere Flechten be— ſtehen im Inneren aus lockerem Zilggewebe, welches Die Haupt maſſe bilvet, fich nach außen aber jehr dicht verfilzt, und ſo eine feftere Schicht, Die Rindenſchicht, bildet. Unter dieſer Rinden— jchieht, welche, wie das innere lockere Filzgewebe, wenig oder gar nicht gefärbt ift, liegen zahlreiche nicht zu einem Gewebe vereinigte rundliche, Durch Chlorophyll grün gefärbte Zellen, welche fichtbar werden, wenn die Rindenſchicht durch Waſſereinſaugung durch— ſichtig wird; hierauf beruht das Grünwerden ſelbſt weißgefärbter Flechten nach einem Regen. Bei ſo gebildeten Flechten nimmt dann das Lager ſtets auch beſtimmtere und ſelbſtſtändigere lappige Formen an (thallus foliaceus), deren Umriſſe im Allge— meinen kreisförmig find. Oft trennen fich bier von Der unteren Fläche unregelmäßige Bündel von Filggewebe und dienen als Haftfafern (ebizinae). Meijtens find dieſe Formen (thallus foliaceus) an’die Unterlage mehr oder weniger angedrück, zuweilen nur im Mittelpunfte mit einer Heinen Hafticheibe befejtigt, zus weilen erheben fie fich aber auch frei, und ericheinen dann flach und veräjtelt, zeichnen fich Dabei aber auch immer durch Ungleich- heit beider Flächen aus, da bei ihnen meift an der Unterfeite Die Rindenſchicht fehlt. "Endlich bei den höchſten Formen erhebt ſich die Belfenmaffe und bildet vielfach veräftelte Bänder und Didere oder dünnere Fäden (thallus fruticulosus). Die oben erwähnten 143 Chlorophyll⸗ haltigen Zellen treten zuweilen auch über die Rinden— Schicht. hevvor, und bilden die ſogenannken Keimförner oder Lagerkeime (gonidia), welche zu neuen Pflanzen auswachſen fünnen; dieſe überziehen dann entweder Die ganze Oberfläche des Lagers (thallus ‚pulveraceus), oder fie treten nur. zu. einzelnen meiſt xundlichen Häufchen, den Bruthäufchen (soredia) zu— Jammen. Ernährungsorgane der Gefäß-Kryptogamen. — Bei den Gefäß-Kryptogamen tritt zuerit Die Bildung einer deutlichen Axe mit appendieulären Organen, Blättern, auf, und wenn auch bei den niederiten Formen diefer Gruppe zuweilen die ganze Pflanze noch gleichartig, und flächenförmig ausgebreitet ift (4.8. Riceia), jo daß man weder Blatt, noch Stengel unterjcheiden kann, jo treten doch wenigitens blattartige Gebilde an den sogenannten Blüthen— theilen auf. Bei den höheren Formen trennt ſich Die Age auch wieder in Wurzel und Stengel. Der Stengel, zuweilen auch die Blätter, enthalten Gefäßbündel, oder bei den Laubs und Leber— mooſen wenigjtens einen untericheidbaren Kreis langgeſtreckter Bellen, welche die Stellen der Gefäßbündel vertreten. Bei dem Keimen entwicelt ſich die Fortpflanzungszelle oder Spore entweder noch ganz zur neuen Pflanze (Kebermoofe), oder fie entwickelt fich zu einem Schlauche, deſſen eines Ende in. der äußeren Haut der Spore zuriiebleibt und mit dem Schlauche ſpäter abjtiebt, deſſen anderes Ende aber Zellen: bildet, Die ſich zu einer eigenthiimlichen Bildung, dem Vorkeim (proembryo), zuſammenordnen, welcher bei den Laube oder Lebermoojen als ein, fädiges Gewebe, bei den übrigen lappig ericheint, und zuweilen jo unjcheinbar iſt, daß er faum aus der großen Spore hervorragt. Ber den Laub- und Lebermooſen entwicelt, ſich ſpäter an irgend. ‚einer Stelle dieſes Vorkeimes aus dichterem Zellgewebe eine Stengelanlage, und an dieſer Blattanlagen, d. h. eine Knospe, aus welcher die beblätterte Pflanze hevorgeht, die aber nur nach oben entwickelungsfähig iſt, und daher keine eigentlichen Wurzeln bildet; bei den übrigen Gefäß-⸗Kryptogamen bildet ſich am Vorkeime ſogleich eine Frucht— anlage, aus welcher ſich nach oben die beblätterte und ſporen— tragende Pflanze, nach unten wahre Wurzeln entwickeln. Der Vorkeim ſelbſt iſt meiſt ſehr vergänglich. Uebrigens iſt die Bil— dung der Stengel und Blätter bei den verſchiedenen Familien 144 diejer Gruppe jo verſchieden, daß ſich kaum etwas Allgemeines darüber jagen läßt. Beiden Lebermooſen, den niederſten Formen Diefer Gruppe, zeigt der Stengel zwei Hauptformen, nämlich er iſt entweder rund- lich, und „zeigt einen geihloffenen Kreis Länger geſtreckter, theils engerer und dickwandiger, theils weiterer und ſehr dünnwandiger Bellen (Gefäßbündelkreis), welcher die eingeſchloſſene Parenchym— maſſe, Das Mark, von der äußeren, der Rinde, trennt, trägt in dieſem Falle immer Blätter, und iſt meiſt niederliegend; oder er iſt flach und bandartig ausgebreitet, beſteht dann entweder bloß aus Zellen, oder zeigt, wie der vorige, einen Gefäßbündelkreis, und trägt nur, rudimentäre, oder gar feine Blätter. Letztere Stengel— form iſt entweder zum. Theil’ fadenförmig und exit am Ende flach ausgebreitet, oder ganz und gar flach; in beiden Fällen iſt fie oft gabelig getheilt oder fingerfürmig, ſeltener gefiedert. Das äußere Parenchym des Stengels iſt oft von einer vollkommenen Oberhaut mit Spaltöffnungen bedeckt. Die Blätter beſtehen ſtets nur aus einer einfachen Zellenſchicht, und find ſehr mannigfaltig geſtaltet; in ihren Winkeln bilden ſich Knospen und dadurch Ver— äſtelungen, die häufig dem Stengel ein gefiedertes Anſehen geben. Zuweilen bilden jich einzelne Zellen der Pflanze zu Kleinen zelligen Köperchen um, die oft von einer eigenthümlichen halbmond-, becher- oder flafchenförmigen Exrbebung der oberen Bellenjchicht umgeben find, 3.8, Marehantia, und ich, von der Niutterpflanze getrennt, jelbftftändig zu neuen Bilanzen fortbildenz; man hat dieſelben Brutinospen (gemmae prolificae s. propagula) genannt, Mit diefen Dürfen Die Staubzellen (cellulae prolificae), welche ſich an. den Rändern und Spigen mancher Lebermooſe z. B. Junger- mannia graveolens finden, und vielleicht auch VBermehrungsorgane daritellen, ‚nicht werwechjelt werven;ite beitehen nur aus Einer, oder. jehr wenigen Zellen, und stellen gleichſam aus ihrem natür— lichen Verbande gelöſte Randzellen des Blattes Dar, Bei den Laubmooſen iſt der Stengel wie Der vrundliche Stengel ver Lebermoofe gebildet; ‚die Blätter jind ſtets einfach, und: bejtehen aus einer. einfachen Lage von Parenchymzellen, welche zuweilen. von wirklichen Köchern durchbrochen (Sphagnum) und von einem Nerv durchzogen: iſt, der entweder ‚nur aus einigen Lagen etwas länger gejtreefter Zellen, oder aus zwei Bündeln 145 langgeſtreckter ſehr dickwandiger Zeilen, oder aus einem förm— lichen Gefäßbündel befteht. Der Kapfelitiel (seta) bejteht aus ähnlichen Elementen, wie der Stengel, nur find die Bellen ge- wöhnlich Dinner und länger, und die Oberhaut deſſelben zeigt an einzelnen Stellen vollfommene Spaltöffnungen. In den Blatt achjeln zeigen fich meift fleine Knöspchen, wodurch fich der Stengel veräftelt. Vom erſten Erſcheinen des Stengels an bilden ſich bei ihm, beſonders häufig neben den Blättern, mehr oder weniger zahlreich längere oder kürzere Fäden aus eylindriichen Bellen, Haftfafern (rhizinae), die man unten Haarwurzeln (radices capillatae) oder Wurzelfäden, oben befonders zwiſchen den Forts pflanzungsorganen Saftfäden (paraphyses) genannt bat; übrigens löſt ſich Die junge Pflanze ſelbſt nach unten unmittelbar in den Vorfeim auf, fo daß alſo eine wahre Wurzel, als mor— phologiſcher Gegenfaß des Stengels, hier nicht vorhanden ift. Zus weiten entwiceln fich ſogar ſolche Haftfafern aus den Blattzelfen. Häufig beginnen wie bei den Lebermooſen einzeine Zellen ſowohl des Stengels, al3 der Blätter einen felbititändigen Zelfenbildungs- prozeß, aus welchem zeige Körperchen hervorgehen, Die ſich von der Pflanze ablöfen und ſich zu einer neuen Pflanze ausbilden fünnen; man hat ſie Brutknospen (gemmae prolificae) genannt, obgleich dieſelben weder Knospen, noch Zwiebeln im eigentlichen Sinne find; bei der Entwicelung derſelben geht aber der Anlage ver erſten beblätterten Are meiſt die Bildung des confervenähn— (ichen Vorfeimes voraus. Die Lyeopopdiaceen zeigen beim Keimen eine achte Wurzel, und an der ausgebildeten Pflanze entwidelt der faft immer nieder- liegende und von unten nach oben abjterbende Stengel in ferner ganzen Länge Adventivwurzeln, welche ähnlich, wie bei den Pha— nerogamen, gebildet find. Der Stengel befteht aus einer ziemlich) lockeren Parenchymmaſſe, Durch welche jich ein centrales Gefäß- bündel zieht, welches die Gefäße gewöhnlich in unregelmäßigen zerſtreuten Strängen und Bändern enthält, und meiſt von einer Lage bräunlichen, Diefiwandigen Parenchyms umgeben iſt. Die für) Blätter und Seitenäfte abgehenden Gefäßbündel ziehen jich oft lang in schräger Richtung Durch Das Parenchym, indem fie ſich weit unter ver Stelle, an welcher Das Blatt austritt, von den Hauptbünde "trennen. "Die Blätter beſtehen aus mehreren Lagen Dübner, Lehrbuch der Botanik zc. 2 Aufl. 10 146 rundlichen Bellgewebes, mit einem Gefäßbündel als einfachen Mittelnerv; fie find mit einer Oberhaut überzogen, die auf beiden Seiten Spaltöffnungen hat. Die Blätter find meiſt jchmal, lanzett⸗ formig, umgeben den Stengel rundum in Dichten Spiralen, und aus ihren Achjelfnospen entwickeln jich die Zweige. Ber einigen yeopodiaceen z. B. L. Selago bilden jich Die Blattachjelfnospen zu fleiſchigen Zwiebelknospen um, die fich, vom Stengel ge trennt, zu neuen Pflanzen entwideln. Die Farnfräuter zeigen einen flachen, meiſt zweilappigen Borkeim mit Haftfafern, am demjelben bildet fich Die Fruchtanlage, welche fich nach unten zur Wurzel, nach oben zu Stengel und Platt entwicelt. Die Wurzel ift Der der Phanerogamen ähnlich gebildet, veräſtelt ſich mannigfach, ſtirbt aber meijt frühzeitig ab. Der Stengel ſtreckt fich entweder zwiſchen zwei auf einander folgenden Blättern ſehr in die Länge, und friecht Dann meift unter der Bodenfläche fort, To daß nur die Blätter über dem Boden er— icheinen (. B. Pteris aquilina), oder er dehnt ſich zwiſchen je zwei auf einander folgenden Blättern nicht bedeutend, in welchem Falle entweder Die Wurzel und nachher ver Stengel beitändig von unten her abjtirbt, der Stengel fich nicht bedeutend über Die Erde erhebt, und meiſt jchtef in derſelben liegt (4. B. Aspidium Alix mas); oder die Wurzel jtirbt nicht ab und der Stengel wächit meilt zu einem anjebnlichen, 20—30° hohen Stamme aus. Fat an allen Stengeln entitehen Adventivwurzeln, die zuweilen den Stamm mit einem Dichten Flechtwerfe befleiven. “Der Stengel bejtebt aus einer Parenchymmaſſe, welche von Gefäkbündeln durch— zogen it, und, wenn legtere in einem mehr oder weniger abge- ichloffenen Kreiſe jtehen, in Mark und Rinde unterjchteden werden fan. In ihren jenfrechten Verlaufe legen fich vie Gefäßbündel abwechſelnd feitlich an einander und bilden jo ein Netz, von deſſen Maſchen oben Zweige Der Bündel zu den Blättern und Aeſten abgehen. Bei den baumartigen Farn verlaufen noch im Marke einzelne zerjtreute Gefäßbündel, die durch jene Maſchen in Die Blätter treten. Die Gefäßbündel find häufig von innen nad außen flach gedrückt, bandfürmig oder rinnenförmig, meiſt won einer Scheide jehr dickwandiger, langgeſtreckter und braun gefärbter Bellen umgeben; auch fommen Bündel, die nur aus ſolchen Zellen beitehen, vor. Poröſe Gefäße find am häufigiten, doch kommen 147 auch Spiralgefähe, namentlich in den Blattitielen, vor, Die Blätter, welche man gewöhnlich Wedel (frons) nennt, find meiſt geitielt, mannigfach und meiſt jehr zierlich vom Rande ber tief eingejchnitten, aber nie zujammengejegt, jelten ungetheilt, und zeigen. deutliche Nerven. Sie find meist ohne Gliederung mit dem Stengel ver- bunden, weßhalb fie, ohne abzufallen, von oben ber big auf die bärteren Theile des Blattjtiele8 abjterben, und. bejtehen aus vielen Bellenjchichten, welche zwei Lagen bilden, eine obere aus kurzen, eylindrifchen und jenfrecht gejtellten Zellen, und seine untere aus Ioderem, fugeligem oder ſchwammförmigem Zellgewebe. Außer— dem finden fich Uber und unter den aus Gefäßbündeln gebil— deten Nippen nicht felten ijolixte Bündel aus Baitzellen. Oben und unten find die Blätter von einer wahren mit Spaltöffnungen verjehenen Epidermis bedeckt. Blattachſelknospen fommen, im Ganzen jelten vor, weshalb Der Stengel meiſt einfach. iſtz da— gegen kommt e3 ſehr haufig vor, daß einzelne Zellen oder Zellen- gruppen eines Blattes ſich zu Knöllchen umbilden, die jpäter jelbititändig zu neuen Pflanzen heranwachſen. Die Blätter zeigen das Cigenthümliche, Daß fie ſowohl, als ihre einzelnen Abjchnitte, vor ihrer vollkommenen Gntwidelung ſchneckenförmig won der Spige zur Baſis eingerollt ſind GGernatio cireinata). Die Sporenzelle der Equiſetaceen dehnt ſich in einen Schlauch aus, an deſſen Ende ſich neue Zellen bilden, die all— mälig eine mehrfach gelappte flache Ausbreitung einer einfachen Zellenlage darſtellen, an welcher ſich mehrere Zellen zu faden— förmigen Haftfaſern ausdehnen; dieß iſt der Vorkeim. An dieſem Vorkeime bildet ſich Die Fruchtanlage, welche ſich nach unten zu Wurzeln, nach oben zu Stengel und Blättern entwickelt. Wurzel ſowohl, als Hauptſtengel ſterben aber bei den meiſten Arten wahr— ſcheinlich bald wieder ab, während ſich aus Den Axillaxknospen der erſten Blätter Seitenäſte entwickeln, die horizontal unter dem Boden fortlaufen, nie eine grüne Farbe annehmen, und deren weitere Seitenäſte ſich erſt zum Theil vertikal erheben, und über dem Boden erſcheinen. Alle Stengel ſind rund, meiſt gefurcht, und regelmäßig zwiſchen den auf einander folgenden Blattquirlen im die, Länge geſtreckt. Am Urſprunge der. Blätter find. ‚die Stengel etwas zufammengezugen. und brechen hier leicht, ab, d. h. ſie bilden Knoten; die Blätter ſelbſt find klein, ſchuppen— 10* 148 artig, ftetS in einen Quirl geftellt, und an der Bafis in eine den Stengel eng umſchließende Scheide verwachien. Die Arillars fnospen der oberirdiſchen Stengel brechen Durch Die Bafis der Blätter hindurch, und bilden auch Quirle, feltener haben fie auch) wieder Seitenäfte. An den unterirdiſchen Stengeln ſtrecken ſich zuweilen einzelne Seitenäfte ‚nicht in Die Länge, fondern jchwellen zwilchen je zwei Blattfreifen fugelig und fleiſchig an, und trennen ſich dann leicht in ihre einzelnen Glieder und vom Stengel, Hinfichtlich Des anatomischen Baues beſteht Der Stengel aus ziemlich lockerem Parenchym, welches durch einen Kreis von ges ichloffenen Gefäßbündeln in Mark und Rinde geſchieden ift. Die äußeren Nindenzellen werden beionders an unterirdiſchen Stengeln allmälig dickwandiger und porös; im Inneren Der Rinde, ſowie in der Axe des Markes entſtehen durch Zerreißung und Reſorption des Zellgewebes Luftlücken. Die Gefäßbündel beſtehen von innen nach außen aus Ring-, Spirale und poröſen Gefäßen, und bei den gefucchten Stengeln liegen in Den hervor— Ipringenden Keiften Bündel: dickwandiger, langgeſtreckter Bellen, die zuweilen eine ganze Schicht unter der Oberhaut Des Stengels bilden. In den Knoten bilden ‚die Gefäßbündel einen ganz ges ichloffenen Kreis, von welchen Zweige zu den Blättern und Seitenäften abgeben ; auch das Parenchym iſt bier Fleinzelliger und dichter, , Die Blätter haben nach innen ein Gefäßbündel, nad außen ein Baftbündel, und zwiſchen beiden eine Luftlücke; ihre freien, unverwachlenen Enden find meiſt nur aus zwei dünnen Sellenlagen ‚gebildet, trocken und hautig. In der Mitte find fie, wie. die Stengel, mit einer ſehr feſten Oberbaut bekleidet, welche deutliche Spaltöffnungen zeigt, und in deren Zellwandungen viele Kieſelerde abgelagert it: Tortpflanzungsorgane der Zellen- Krypfogamen, — Die Sporen (sporae) odev Sporenzellen, Fortpflanzungszellen werden nur bei einem Theile der Zellensstiyptogamen Durch Das Zuſammenwirken gefchlechtlich werfchiedener Organe bedingt, bei underen find folche Drgane wenigitens noch nicht mit Gewißheit nachgewiefen werben. Bei dieſen ift Dann zur Bildung Der Sporen entweder das Zuſammenwirken zweier Zellen oder zweier Theile Einer Zelle. erforderlich, welchen Vorgang man Eopula= tion ‚genannt hat, oder diefelben entjtehen unmittelbar im beſon— 149 deren Zellen, den Mutterzellen. Die Sporen find häufig noch von einer befonderen Sporenhülle (sporangium) umſchloſſen, bilden dann mit dieſer zufammen eine Sporenfrucht (spo- voearpium), und bleiben jo bis zu ihrer |päteren Entwickelung nur Theile des mütterlichen Organismus, ohne ſich ſchon früh- zeitig zu iſoliren und als jelbititändige Bellen aufzutreten. Bei den einfachiten Algen ift die Pflanze jelbjt die Mutter zelfe fir Die Sporen, welche fich entweder frei im Inneren Ders jelben, oder wandſtändig bilden. Im erjten Falle jtirbt in der Regel mit der Entjtehung ‚ver Sporen die Mutterpflanze ab, jo daß jene frei werden, und jelbjtitindige Individuen bilden; bei den eingelligen Algen Diejer Art z. B. Protocoeeus entjtehen in einer jeden mehrere freie Sporen, bei den mehrzelligen 3. B. dem Waſſernetz (Hydrodietyon) 'entjtehen in jeder einzelnen Zelle mehrere Sporen, welche fich noch innerhalb Der Mutterzelfe zu einem der Mutterpflanze gleichem Bellenneße vereinigen. Im zweiten Falle entjtehen ‚entweder in der fich fortpflanzenden Zelle 2 over 4 Zellen, die fich nach Auflöſung der Mutterzelle ſogleich von einander trennen, oder auch noch einige Zeit zufammenhängen, und vor ihrer Trennung Die Theilung noch mehrmals wieder holen 3. B. Diatomaceae, Desmidiaceae, überhaupt Die meijten einzelligen Algen; oder es. jchwillt ein Theil der Zelle zu einer Mutterzelle an, indem dieſelbe einen kürzeren oder längeren Aſt bildet, in welchem eine wandjtäandige Iochterzelle als Spore ausgebildet, und frei oder von der Mutterzelle umkleidet abgeſtoßen wird 3. B, die fadenfürmigen VBaucherien; oder e8 wird bet aus mehreren Bellen gebildeten Arten eine oder Die andere Zelle zur Sporenhülle, Die zuweilen kugelig anjchwillt. Die Eopulation kommt bei einzelligen und mehrzelligen Algen vor; am einfachjten zeigt jich Diefelbe bet einzelligen Vaucherien, bei welchen ſich einzelne ſchlauchförmige Aeſte einander nähern, ji) berühren, und an einer Stelle jo verwachſen, daß zugleich eine Nejorption der beiden Berührungsflächen erfolgt. Der feite Inhalt des einen Altes geht Durch Die entjtandene Deffnung in den anderen Ajt über und vereinigt jich zu einem kugelförmigen Dallen, der von Zellſubſtanz umkleidet wird. Die fo entjtaitdene Spore wird dann durch Auflöfung oder Zerreifung der eopulirten Helen frei. Bei anderen 3. B. Desmidiaceen ze. vereinigen fich 150 die einzelligen Pflanzen Durch kurze nur zu dieſem Zwecke ge— triebene Fortjäße, worauf aus dem gemeinfamen Inhalte beider Bellen die Spore entiteht. Endlich verbinden ich auch mehr- zellige Algen durch Eopulatigı 3. B. Zygnema, wobei fich ge— wöhnlich mehrere Zellen des einen Individuums mit ebenso vielen des anderen vereinigen. *) Die fo entitandenen Sporen find bevor fie fich zu ſelbſtſtändigen Pflanzen entwiceln noch von feiner eigent- lichen Zellhaut umgeben, zeigen aber an ihrer Oberfläche eigenthüm— liche Haare oder wimperartige Fortfähe, Durch Deren ſchwingende Bewegungen fie fich felbft, und oft fehr lebhaft. bewegen, weßhalb fie Shwärmzellen oder Shwärmiporen (sporae mobiles Ss. z006arpa) genannt werden. Sie find entweder an ihrer ganzen Oberfläche mit den feiniten Haaren bedeckt, oder längere Wimpern bilden einen Kranz an dem Vorverende der elliptiichen Zelle, oder es find nur 3—4, und in den meiften Fällen nur zwei Wimpern vorhanden. Bei den zuſammengeſetzteren Fucaceen und Flori— deen hat man auf verſchiedenen Individuen zweierlei Sporen, Heinere und größere, beobachtet, die nicht frei, jondern in eigenen Behältern der Pflanze eingeſenkt find, und geichlechtlich verſchiedene Functionen haben, weßhalb man fie fammt ihren Behältern, wie bei den Gefäß-Kryptogamen Antherivien (antheridia) und Sruchtanfänge (archegonia) "genannt bat. Die kleineren Sporen, welche fich ganz wie die Pollenförner in einer Mutterzelle bilden, die zuweilen ſpäter reſorbirt wird, find Schwärmgzellen mit zwei Wimpern, und bewirken die Befruchtung, aus den größeren, welche immer in größerer Zahl von. einer Art Sporenhülle um— ſchloſſen das Archegonium bilden, entwickeln ſich nach der Trennung von der Mutterpflanze (Fucaceen), oder noch während ihrer Ver— bindung. mit derfelben (Floriveen) die Eizellen, aus welchen Die neuen Individuen hervorgehen. Ber ven Eharaceen oder Arme leuchtern endlich "ftellen Die Antheridien fugelige lebhaft ges färbte Organe dar, welche Die Befruchtungszellen in Form von Schwärmfäden enthalten, während die Fruchtanfäinge größere *) Nach den neueften Unterfuchungen von Pringsheim findet bei Vau- cheria sessilis feine Gopulation, jondern eine gejchlechtliche Einwirkung Der beiden Nefte ftatt, indem der eine Samenfäden, der andere eine Eizelle enthält. 151 (ängliche Organe darſtellen, die auf ihrem zugänglichen Grunde die Eizelle enthalten, welche nur durch Einwirkung der Befruch- tungszellen zur Entwidelung gelangt, und dann unmittelbar Die junge, Pflanze hervorbringt. Ber den Pilzen und Flechten hat man noch. feine ges ſchlechtlich verſchiedenen Drgane nachweiſen fünnen. Bei den Pilzen, wenigſtens den höher entwickelten, kommen bejondere Bildungen zur Entwidelung, in over an welchen ſich die Sporen bilden. Dieſe Bildungen jtellen Daher die Fortpflanzungsorgane, oder ‚eigentlich Sporenfrüchte Dar, werden aber, da fie. Die auffallenvderen und meiſt auch. dauerhafteren Ericheinungen an der Pflanze find, gewöhnlich fir Die Pflanze jelbjt gehalten; es find dieß die im Allgemeinen a8 Schwämme bezeichneten Or— ganismen. Bei den einfachiten Pilzen, den Schimmelpilzen (Hyphomycetes), bilden fich am Ende der fadenförmigen Zellen ichmälere Fortläße, in deren jenem fich eine Spore entwidelt, ‚Die fich zuletzt ſammt ihrem aus der Mutterzelle entjtandenen Leber zuge abichnürt. Bei anderen entjteht eine fugelige Anichwellung am Ende der fadenfürmigen Bellen, aus welcher eine große Ans zahl Fortläge herwortreten, in deren jedem jich eine, Spore bildet, Ber den Bauchpilzen (Gasteromycetes) treten die faden- fürmigen Zellen zu gejtielten oder ungeſtielten, ſehr verſchieden— artig geitalteten Sporenfrüchten zufammen, in sder an Denen fich Sporen bilden; die äußere Hülle (penidium) dieſer Sporenfritchte beiteht gewöhnlich aus Filzgewebe, und wird behufs der Aus: jtreuung der Sporen entweder aufgeldjt, oder springt auf ver— ſchiedene Weile auf, Bei den Hautpilyen (Hymenomycetes) endlich treten längliche, Ichlauchartige Zellen: (wahricheinlich mur die Enden der zur Sporenfrucht verfilzten fadenförmigen Pilzzellen, oder Doc von den. Enden dieſer Zellen gebildete Bellen) Durch jeitliches Aneinanderlegen zu einer Membran zuſammen, welche man Schleier (hymenium) genannt hat. Von den Zellen Diefer Membran vergrößern fich einige bedeutend, und bilden die Schläuche (ascı), in deren Innerem jich entweder die Sporen entwideln, Schließfchläuche (asci inelusivi), oder ſie treiben an ihrem freien Ende 1—6 Spiten hervor, in deren jeder eine Spore ‚gebildet wird, jo Daß fie gleichfam außen die Sporen tragen, welche Durch Abſchnürung frei werden, und werden dann 152 Stützſchläuche (asci suffultorii s. basidia) genannt. In diefem Falle ift Daher die Aufere Haut der Pilzſporen nicht mit der der Moosſporen zu vergleichen, ſondern es ftellt Diejelbe eine von dem hymenium gebildete Spotenhülle dar. Außer den ſporentragen— den Schläuchen finden fich auf Dem hymenium zwijchen Den fterilen Bellen noch andere hervorragende mit eimer trüben, ſchleimigen Flüffigkeit erfüllte Schläuche, weiche man Saftfäden (paraphyses) genannt hat. Die fadenfürmigen Zellen des Pilzes bilden dann entweder ringsum geichloffene rundliche Malen mit Höhlungen im Inneren, deren Wände mit dem hymenium übers zogen find, oder fie bilden bejtimmt geordnete Säulchen, Röhren (3. B. Polyporus), oder Lamellen (z. B. Agaricus), welche vom hymenium befleidet werden. Bei den Hutpilzen, namentlich den Agarieineen, deren Entwickelungsgeſchichte genauer beobachtet it, bilden ſich am beſtimmten Stellen des flocdigen Myceliums Kleine hohle Knöpfchen, Wulſt oder Scheide (volva) genannt, in deren Höhlung ein kurz geſtielter, nach oben kugelig angejchwollener kleiner Körper hervorwächſt. An dem unteren Theile der An— ſchwellung deſſelben bildet fich wieder eine horizontalsfreisfürmige Höhle, an deren Decke Die Das hymenium tragenden Röhren, Lamellen ıc. befeitigt find, während der Boden nur von einer Haut (mdusium) gebildet wird, welche bei weiterer Entwicelung des Pilzes vom Stiele (stipes) abreißt, oder, indem ſie fich gleichzeitig vom Stiele und oberen Theile ablöft, als ein häutiger Ring (annulus) am verlängerten Stiele zuriicbleibt. Der obere Theil, welcher auf feiner unteren Fläche Das hymenium trägt, breitet ſich Ipäter aus, und bildet den Hut (pileus); Dabei durchbricht das Ganze Die Scheide (volva), welche meift ſchnell aufgelöſt wird. Mährend Die Pilze ihre Sporen meiſt einzeln in einem faden— fürmigen, fich Später durch Abſchnürung trennenden Fortſatze Der Mutterzellen bilden, entwiceln die Flechten ftets mehrere Sporen zugleich im Inneren einer größeren Mutterzelle, Die Entwide- lung diefer Sporen ift im Allgemeinen jehr einförmig. An ganz unbeſtimmten Stelfen in der Subjtanz der Pflanze bildet fich eine halbkugelige, oder rinnenförmige, oder mehr oder weniger Fugelig oder eylindriſch geichloffene Schicht zurtwandiger, Dicht gedrängter, rundlicher Zellen, die zuweilen beſonders gefärbt erſcheinen; auf 153 der inneren Fläche derjelben entſteht eine zweite Schicht, Schlauch— ſchicht (lamina proligera aut.), welche aus dünnen, fadenfürmigen, auf Die vorige Schicht ſenkrecht gejtellten Zellen (Saftfüden, pa— raphyses) zujammengejegt ilt. Bilden, Die ‚Zellen ‚der. eriteren Schicht um die ausgebildete Sporenfrucht einen Rand, jo wird dieſer Schlauchbeh älter(exeipulum proprium) genannt. Zwilchen die Saftfüden wachſen allmälig einzelne andere elliptiiche zart— wandige Zellen hinein, Die fich früh mit einem jchleimigen In— halte füllen, dieß find Die Mutterzellen, Schlauchzellen oder Sporenichläuche (sporangia, thecae, asei aut.), in welchen ſich Zellen bilden, welche die einfachen Sporen (sporae) darſtellen. Zuweilen entwideln ſich aber in letzteren abermals zwei, oder mehrere Zellen, wodurch Die Doppeliporen (sporidia s. sporulae) entjtehen. Während der Sporenbildung tritt) die ganze Sporen— feucht allmälig der Dberfläche ver Pflanze näher, immer. von einer Subſtanz bevedt, Deren Gewebe jchwer zu erkennen iſt, aber theils ein Product der Saftfüden zu ſein ſcheint, und oft als jchwarze feinkörnige Mafje auftritt, theils bei. den ſich ſpäter aus— breitenden Früchten aus einer dünnen, früher. ‚oder ſpäter zer— reißenden Lamelle der Rindenſchicht des thallus beſteht. Bei einigen Flechten bleibt dieſe Sporenfrucht geichloilen, bei anderen bricht fie Durch die Oberfläche hervor, und. breitet ſich mebr oder weniger liniens, becher- oder. jcheibenfürmig ‚aus, und ſtellt jo Die jogenannte Keimfrucht (apotheeium) darz Dabei hebt. fc) zuweilen ein Iheil der oberen Fläche der Pflanze mit in Die Höhe, und erſcheint als Lagerrand (exeipulum thallodes), und wenn diejer Theil noch ſtärker auswächſt, jo erhebt fich Die Sporenfrucht auf einem längeren oder kürzeren Stielchen (podetium). Beiden meilten Flechten bleiben vie Sporenhüllen lange geſchloſſen, bei einigen zeigen fie aber auch ſehr früh auf, und Dann liegen Die Sporen frei auf der Sporenfrucht, Vortpflanzungsorgane der Gefäß-Kryptogamen. — Bei bar Gefäß-Kryptogamen treten am Borfeime oder an der unmittelden aus, dieſem hervorwachſenden „beblätterten Pflanze (Kaub- und Lebermooſe) geichlechtlich. verſchiedene Organe ‚auf, von denen man diejenigen, welche Die befruchtenden Drgane enthalten, Befrud- tungsfolben (antheridia), und diejenigen, welche Die Eizellen enthalten, Sruchtanfänge (archegonia) genannt hat; zuweilen 154 fommen auch nur Die leßteren wor, wie bei den Bärlappen. Die Antheridien find mit einem Gewebe erfüllt, deſſen einzelne Zellen Mutterzellen für die Befruchtungszellen bilden; dieß find blafige, wie die Schwärmzellen, noch nicht von einer Zellſtoffmembran umjchlofjene Zellen, Deren Vorderende in einen langen, dünnen oder verbreiterten, ſpiralförmig gewundenen Fortſatz verlängert ift, welcher an jeinem Ende bei den Laub- und Kebermonfen, sowie auch bei den, bei ven Algen erwähnten Armleuchtern mit zwei ſehr langen und feinen Flimmerfüden, bei den Schachtelhalmen und Farren mit, einem ganzen Büfchel von Flimmerhaaren verjehen ift. Anfangs bilden dieſe Zellen ſammt dem Fortiage eine Spirale von 125 Windungen, treten aber nach Auflölung der Membran der Mutterzelle heraus, wickeln ſich jchraubenfürmig auf, und bes wegen ſich mit Hülfe der Flimmerfäden oder Flimmerhaare jehr rajch um ihre Are; weßhalb man Diele Organe Shwärmfäden oder Samenfäden (spermatozoidia) genannt bat. Ihre Bes wegungen find von viel längerer Dauer, als die der Schwärm- ſporen. Die Archegonien jind zellige Röhren, auf Deren Grunde fich Die Mutteyzelle der Eizelle befindet, auf welche Die Schwärme fäden im der Art einwirken, daß dieſelbe zur weiteren Entwickelung fähig wird, und num gleichjam eine zweite Generation, nämlich die jogenannte Moosfrucht der Laub- und Lebermooſe, und Die MWedel- und endlich Sporangienstragende Pflanze der übrigen Gefäß-Kryptogamen bevvorbringt. Die Bejtimmung dieſer zweiten Generation iſt die Bildung zahlreicher freier Fortpflanzungszellen, der’ Sporen, aus Deren Keimung wieder die erite Generation hervorgeht, welche Die Beitimmung bat, die gejchlechtlich verſchie— denen Organe zu erzeugen. Die Mutterzellen der Sporen wer— den ſtets frühzeitig reſorbirt, ſo daß Die Sporen fich dann frei in einer Höhlung gewiljer Bellgewebsportionen befinden, welche Die Sporenfrüchte, Mooskapſeln ꝛc. Darftellen. Bei den Lebermooſen find Die weiblichen Fortpflanzungs- organe, d.h. Diejenigen, aus welchen die Iporenbildende Genera— tion hervorgeht, von’ Hilfen umgeben, welche aus von den übrigen Blättern verſchiedenen Blättern gebildet find; letztere find theils frei, theils an ihrer Bafts verwachſen, und bilden fo eine Blüthe, Diefe Blüthen ſtehen bei den meiften Lebermooſen einzeln, bei vielen mit flachen Stengeln dagegen find fie auch auf eine bejtimmte 155 Weiſe zufammengruppirt, ſo daß fie einen Blüthenftand bilden, an welchem man dann die Spindel (rachis) unterjcheidet, die bald einfach, bald knopfförmig ausgedehnt iſt, oder auch ſchirm— oder jcheibenfürmig und Dann meiſt gelappt ericheint, und um welche die einzelnen Blüthen meist in der Art gereibt find, daß fie ein Köpfchen bilden. Die Blüthen umſchließen die Frucht anfänge (archegonia), welche mit fogenannten Saftfäden (para- physes) untermifcht find, und aus einer Hülle und einem Kerne, der Eizelle, beitehen. Bei der. weiteren Entwickelung zerreißt Die Hülle in der Negel oben, und ver fich nach und nach zur Sporen- frucht ausbildende Kern tritt aus derſelben hervor; nur ſelten reißt ſie unterhalb der Spitze ab, und wird als kleines Mützchen in die Höhe gehoben, oder bleibt ganz geichloffen. Der untere Theil des Kernes entwickelt fich fait immer zum Träger (seta), während Der obere zur eigentlichen Sporenfrucht: wird, indem das innere Bellgewebe ſich meiſt ganz und gar zu zwei verjchiedenen Bellenformen umbildet, nämlich zu Mutterzellen, die ſpäter reſor— birt werben, und im denen fich je wier mit einer eigenthümlichen Haut überzogene Sporen bilden, und zu den fogenannten Sch leur dern (elateres), d.h. langgeſtreckten, Ipindelfürmigen Bellen, Die 1—3 Ipiralig gewundene Verdiefungsbänder enthalten, und bald (oje zwiichen den Sporen vworfommen, bald sam Mitteljäulchen, bald am Rande, an der Spiße, oder auf der inneren Fläch Der Kernwand feithaften, jeltener ganz fehlen. Nur jelten bleibt von dem inneren Zellgewebe des Kernes ein längeres oder Fürzeres Mittelſäulchen ſtehen. Die Antheridien: bejtehen aus einem Stiele, der länger oder kürzer iſt, oder auch ganz fehlt, und einem oberen ſtets kugeligen over eiförmigen Theile; nur ſelten ſind dieſelben von einer eigenen Blätterhülle umgeben, doch drängen ſich am Ende des Stengels oft mehrere Blätter dichter zuſammen, tragen in ihren Achſeln Antheridien, und bilden ſo ein Kätzchen, Bei den Lebermooſen mit flachen Stengeln ſind die Antheridien ſtets in eine nach außen geöffnete Höhle der Stengelſubſtanz ein— geſenkt, und bald auf der ganzen Fläche zerſtreut, bald nehmen ſie nur einen beſtimmten Theil des Stengels ein, der ſich dann in Form einer Scheibe erhebt, oder ſogar ſchildförmig, geſtielt, und dann oft am Rande gekerbt, gelappt ꝛe. erſcheint. 156 Bet den Laubmooſen jtehen die Fruchtanfünge (archegonia) oder Fruchtfeime, (germina) bald an der Spitze des Stengels, bald feitlich, und find von mehreren gewöhnlich. Schmäleren und etwas. abweichend geformten Blättern und vielen Saftfäden ums geben. Die Fruchtanlage jelbjt jtellt ein kürzeres oder längeres ellipipidijches, am, Grunde jtielförmig verdünntes Körperchen dar, und beſteht aus der, Hülle, welche nach oben in ein am Ende trichterförmig erweitertes Fädchen ausläuft, und Dem von eriterer umjchlofjenen, ringsum freien, und an der Bafis befeitigten Kerne (nueleus), welcher aus einem zartwandigen, gleichfürmigen und bildungsfäbigen, von einfachen. Epithelium umjchloffenen Zell- gewebe gebildet. iſt. Bei der Entwicelung der Frucht reift Die Hülle am Grunde. ab, und wird won dem ſich erhebenden Kerne als Mützchen (calyptra) in die Höhe gehoben, verwelkt, und bleibt jo Kürzere ‚over längere Zeit auf ver Sporenfrucht hängen, durch Deren Ausdehnung ſie zuweilen auch ſeitlich aufipaltet. Faſt immer ‚bleibt. ein, Stücfchen der Hülle an der Bafis des Kernes zurüc, und Diejes in Verbindung mit Der fich entwicelnden Stengelipige bildet seine Keine Scheide (vaginula) um die Bafis der Sporenfrucht. Das Hellgewebe Des Kernes entwickelt ſich auf dreifache, Weile; der untere Theil ſtreckt ſich fehr in Die Länge, und bildet Die fogenannte Borite (seta), welche fich nach oben, zuweilen zu, einem jcharf abgejegten Anſatze (apophysis), verdickt, Der mittlere, Theil bildet Die mehr oder minder becher— fürmige Mooskapſel oder Büchje (theca), in deren Mitte fich das Säulen (columella) befindet. Die äußere Wand dieſer Kapſel bejteht aus der Oberhaut, auf welche einige Lagen eines zartwandigen, Dicht gedrängten Zellgewebes folgen, welche die Außenbaut(membrana externa) bilden, und ausderäinnenhaut (membrana. interna)... Zwilchen Kapſelwand und Mittelfäulchen liegt ein zartzelliges Gewebe, in deſſen Zellen fich je vier Sporen entwiefeln, worauf die Mutterzellen vejorbirt werden, jo daß Die Sporen frei in. der Kapjel liegen. Der obere Iheil des Kernes endlich bildet fich zu ſo verichiedenartigen Zellenmaffen aus, daß fich Diefelben bein Austrocknen von einander trennen. Der oberite Theil beiteht aus feſterem Zellgewebe, und trennt fich als ein oft zugeſpitztes over gejchnäbeltes Dedelchen (opereulum); zwilchen ihm und. der Büchſe löſt ſich bei den meiſten Moojen eine ringe 157 förmige Lage als Ring (annulus) ab. Das Ende des Säul— chens, welches fich bis in die Spike des Dedelchens fortiegt, er— icheint nach Dem Abfallen des Dedelchens zuweilen als eine Scheibe, welche die ganze Deffnung der Kapfel (stoma) verſchließt. Endlich bildet fich Das zwilchen dem Ende des Mittelſäulchens und dem Deckelchen noch übrige Zellgewebe zu einem eigenen, ſehr bygrofeopifchen Gewebe aus, das fich auf mannigfaltige Weije trennt, und fo den fogenannten Mundbeſatz (peristo- mium) bildet. Derſelbe beitebt nach außen aus 4— 64 ſpitz zus laufenden Zähnen (dentes), zwiichen welchen nach innen fich haufig noch breitere Fortſätze (processus) und ſchmälere Wim- pern (eilia) befinden; zuweilen bleibt aber auch Die innere ſo— wohl, als die äußere Schicht zu einer zufammenhängenden Mem— bran verbunden. Die Antheridien find von einer Ähnlichen Blätterhiülle, wie die Fruchtanlagen, dem Mooskelche (peri- chactium) umgeben, oder fommen zuweilen auch gleichzeitig mit Fruchtanlagen in derſelben Blüthe vor. Diefelben erjeheinen im früheſten Zuftande als Kleine, ellipſoidiſche, länger over kürzer gejtielte, zellige Körperchen mit einer triiben, undurchlichtigen Stelle im Inneren. Später unterjcheidet man eine einfache Bellenlage, weiche eine große Gentralzelle umschließt, Die mit einem trüben Bildungsitoffe erfüllt tft, aus welchem ein dichtes, zartwandiges Hellgewebe hervorgeht, welches Die ganze Centralzelle erfüllt. In jeder Zelle Diefes Gewebes entwieelt fich dann ein Schwärmfabden von 2— 3 Windungen, welcher bei völliger Ausbildung Iofe in der Zelle Tiegt, und unter Wafler eine rafche Bewegung um feine Age zeigt, Die er auch nach der Zerftürung der Belle noch eine Zeit lang beibehält, und fich Dadurch im Waſſer fortbewegt. Die Lyeopodiaceen, Farnfräuter und Equifetaceen zeigen Die gejchlechtlich entgegengefegten Organe nur auf dem Vorkeime. An den Farnfräutern hat Nägelt zuerft die Antherivien nachgewieſen; diefelben weichen vou denen der Mooſe und Leber moofe nicht wejentlich ab. Die Knospen, aus welchen Die be blätterten und fporentragenden Pflanzen hervorgehen, enthalten die Sruchtanlage (archegonium). Aehnliche Verbältniffe bat Hof nreifter bei der Keimung der Equifetaceen und Lyeapodigeeen nachgewiejen. Nur die Durch Die gegenfeitige Einwirkung der Antheridien und Fruchtanlagen aus letzteren hervorgehenden Pflan— 158 zen, gleichſam Die zweite Generation, find beblättert, und bringen Sporen hervor, aus welchen fich bei der Keimung jtets zunächſt wieder ein Vorkeim entwidelt. Beiden Lycopodiaceen, Rhizocarpeen und Iſoeteen "tragen die Pflanzen zweierlei Sporen, Heine und große; inner- halb der großem entwickelt ich ‚ein Kleines thallusartiges Keim— pflänzehen mit vielen Arcchegonien, aber feinen Antherivien, aus den kleinen gehen Die befruchtenden Schwärmfäpden hervor. Nach der Befruchtung wächit Dann Die Eizelle oder der Kern des Frucht anfanges zum beblätterten Stamme heran, welcher in verjchtedenen Sporenfrüchten wieder die beivderlei Sporen hervorbringt. Bei den Lyeopodiaceen entitehen Die Sporenfrüchte an der Baſis der Blätter theils zerftreut längs des ganzen Aftes, theils bilden fie an dem Ende eines Ajtes einen eigenthümlichen kolben- oder ährenfürmigen Fruchtitand, indem die Blätter, welche Die Sporen- früchte tragen, eine etwas andere Form annehmen und fich zu— fanmmendrängen. "Unter dem Fruchtitande iſt Der At entweder auch mit ähnlichen Blättern weitläufig bejegt (L. elavatum), oder der Fruchtſtand ſitzt unmittelbar auf der Spite eines mit unver— änderten Blättern beſetzten Aſtes (L. annotinum). Die großen Sporen find stets nur zu 2—3 (Bernhardia), over zu 4 (Lyco- podium) in Sporenfrüchten enthalten, welche entweder zerjtreut jtehen, oder den unteren Theil des Fruchtitandes bilden (L. hel- veticum); die Heinen Sporen (Das fogenannte Heyenmehl) aber find immer in größerer Zahl in Sporenfrüchten enthalten, welche entweder auch zerjtreut jtehen, oder nur den oberen Theil des Fruchtitandes, over den ganzen Fruchtſtand (L. clavatum) bilden. Bei Isoötes stehen die Sporenfrüchte. einzeln auf Der ver- dreiterten Baſis der Blätter, und enthalten viele entweder Kleine, oder große Sporen. Bei den Nhizvearpeen werden immer mehrere Sporenfrüchte wieder von eitter gemeimjchaftlichen Hülle umſchloſſen, und bilden jo einen Fruchtitand, welcher entweder in den Blattwinfeln (Pilularia), oder am Blattitiel (Marsilea qua- drifolia), oder zwiſchen den Wurzelfafern (Salvinia) ſteht. Jeder Fruchtitand ſchließt entweder großſporige, over kleinſporige Sporen- friichte ein, von denen jene’ jtets nur Eine’ große Spore, dieſe aber bald nur Eine (Salvinia), bald viele‘ (Pilularia, nz Heine Sporen enthalten. 159 Ber den Farnfräutern bilden fih Die Sporen ſtets in dem Gewebe eines Achten Blattes, welches ich entweder ganz un— verändert zeigt, oder fich Durch Nichtausbilvdung ‚allen, oder des meilten Parenchyms neben dem Hauptnerven verſchmälert. Wenn das Blatt wenig oder gar nicht verändert iſt, bilden Die Sporen- früchtehen auf jenem Nüden oder Rande verſchieden geforinte und vertheilte Häufchen (sori), die meiſt ganz oder theilweiſe von einer bejtimmt geformten Falte ver Oberhaut, dem Schleierchen (indusium) verdedt find. Die einzelnen Sporenfrüchtchen find gewöhnlich auf einem kurzen Stiele oder einem Leijtchen befejtigt, und entjtehen auf folgende Weile, Aus dem Blattparenchym ers hebt jich eine Zelle, und jondert ſich demnächſt in eine eylindriſche und eine fugelförmige, welche fich beide Durch neue Zellenbil- dungen vergrößern, indem eritere zum Stiele, letztere zur Sporen- frucht wird. In den inneren Zellen der letzteren bilden: ſich Die Sporen, welche, nachdem ſie ſich mit einer eigenthiimlichen war: zigen over faltigen Haut befleivet haben, worauf die Mutterzellen bald rejorbirt werden, frei in der Kapſel liegen. An der Kapſel— wand bildet jich eine horizontale Zone von Zellen, der Ring (annulus), jo aus, daR fie beim Austrodnen Das Aufreißen der Kapſel bewirkt. Bei den Übrigen Farnkräutern bildet ‚Das wenige, neben den Blattrippen ſich ausbildende Parenchym in feinem Inneren Gruppen von Mutterzellen und, Sporen, wo— durch kugelige Kapſeln entitehen, die auch zuweilen mitteljt eines unvollfommenen Ringes aufipringen, und die Sporen ausjchütten (3: B. Ophioglossum, Osmunda ete,). Die Equiſetaceen zeigen ander Spitze der oberirpiichen Stengel oder deren Aejte einen eigenthümlichen zapfenfürmigen Fruchtitand, aus mehreren Dicht ‚auf einander folgenden Blatt- quirlen gebildet: Die, einzelnen Blätter deſſelben wandeln fich dabei in meiſt 6ſeitige, in der Mitte auf einem Stiele befeitigte Scheiben um, auf deren unterer und innerer Fläche fich 5 bis 7 Sporenfrüchte entwieeln. In jeder. Der ünneren- Zellen Diejer Sporenfrüchte bildet ſich eine fugelige Spore und zwei Spiral- bänder oder Schleudern, welche leßtere zur Zeit der Sporenreife die zarte Wand der Mutterzelle zevreißem, aber an der Spore kleben bleiben. Hierauf reifen die Sporenfrüchte in einer Längs— ſpalte auf, und laſſen die Sporen heraus, 160 Dritter Abſchnitt. Phyſiologie. Die Phyfiologie der Pflanzen it derjenige Theil der Botanik, welcher zum Zweck hat, Die Ihätigfeit der Pflanzenorgane zu unter juchen, ſowie ihre gegenfeitigen Wirkungen, ihr verſchiedenes Ver— halter zu fremden Körpern, und überhaupt ‚alle Die Phänemone zu exforichen, welche uns als Merkmale, UHR und Wirkungen des Lebens ver Pflanze ericheinen. Die Organe, in welchen vor- züglich Die Lebensthätigkeit der Pflanze ſich äußert, ſind Die Zellen; in ihnen, jteigt ver Nahrungsjaft auf, in ihrem Inneren ‚bilden fich Die verſchiedenartigſten feſten und flüfjigen Stoffe; in ihnen werden die feiten Stoffe abgelegt, welche durch Die Vegetation erzeugt werden, und. in ihnen geht Die. Bildung neuer Zellen vor ſich, wovon Vermehrung uud Wachsthum der Pflanzen ab- hängig iſt. Die Zeit der höchſten Lebensthätigkeit der Zellen iſt ihre Jugend; Durch Das Alter, Sowie durch Trockenheit wird. Die- jelbe vermindert; wogegen Licht, Wärme, Electrieität, gewiſſe Gafe und mechaniiche Einwirkungen dieſelben mehr, oder meniger er— höhen. Daß Licht und Wärme vie Ihätigkeit der Rflanzenzelle erhöhen, und überhaupt zu den Beringungen, des Lebens der Pflanze gehören, iſt früher ſchon erwähnt ;- aber „auch die Electri— zitat jcheint, wie einige Exrjcheinungen vermuthen laſſen, Das Wachs— thum zu ‚beichleunigen, eben jo einige Safe und Salze, ‚namentlich Ammpnia£*), Chlor und Chloxverbindungen, wenigitens wird Durch (egtere das Keimen der Samen beſchleunigt. Nicht minder, wirken ) Wenn man der Yuft Ammoniak zufügt, jo entwicelt die Vegetation eine bedeutende Thätigfeit; Der Einfluß dieſes Gaſes wird bei einer Doſis non 0,0004 ,,jchon nah 7 —40 ITagennfichtbarz die Blätter! werben Dunkler grün, ihre Oberfläche wird. größer und glänzender, aber, au), Die) Samenbildung iſt viel reichlicher. Es geſchieht jogar, oft, Daß Die in reiner. Luft, cultivixten Pflanzen nicht hlühen, während die in ammoniafhaltiger gezogenen vollfommene Früchte tragen! Setzt man aber die Pflanzen erſt der Eimwirfung des Ammo- niaks aus, wenn fie‘ Bis zur Blüthe gediehen Find ‚fo wird die Blüthe ver zögert, indem, Die Vegetation einen neuen Aufſchwung nimmt; Die, Pflanze treibt ee Blätter und dann, wenn Die Jahreszeit nicht re su weit vorge⸗ ſchritten iſt, Blüthen, welche aber alle BE ſn Emann s Journal für praktiſche Chemie.) * 161 wiederholte Erjehütterungen, Inſektenſtiche und andere rein mecha= nijche Verlegungen auf die Lebensthätigfeit in dem betroffenen Drgane ein; jo werden 3. B. durch Inſektenſtiche allerlei Aus— wüchſe, Gallen, an den verichtedenen Organen der Pflanzen er- zeugt; von Inſekten angejtochene Früchte reifen jchneller (Capris fieation der Feigen) ꝛe. Hierher find auch die Bewegungen zu rechnen, die man in Folge von Erjehütterungen und anderen rein mechanifchen Einwirfungen an Blättern, Blattjtielen, Staub- blättern, 2c. beobachtet, 3. B. Mimosa pudica, Dionaea musci- pula, Berberis vulgaris etc. Merkwürdig ift, daß einige Gifte, wie Arjenif, Queckſilberſalze, ꝛe., wernichtend auf Die Lebensthätig- feit der Pflanzen einwirken; Arſenik wirkt tödtlich auf die Pflanzen ein, ohne daß fich eine Spur davon in denjelben vorfindet; er ſcheint aljo unmittelbar zeritörend auf die Wurzelenden einzuwirken. Die Pflanzen zeigen nur zwei Hauptverrichtungen, Durch welche fich ihre Lebensthätigfeit Außert, nämlich die Ernährung, und Bermehrung oder Fortpflanzung. Bon der Ernährung der Pflanze. — Da die Pflanzen der willfürlichen Bewegung unfähig find, jo fünnen fie nur bejtehen, indem fie im Stande find, leicht und an jedem Orte fich der zu ihrer Ernährung tauglihen Stoffe zu bemächtigen. Diek wird aber dadurch ermöglicht, daß fie mitteljt eines großen Theiles ihrer Oberfläche Nahrung aufnehmen fünnen, und diefe überall, jowohl im Boden, als in der Atmoiphäre vorhanden ift. Die Hauptnahrungsitoffe der Pflanzen, d. h. diejenigen Stoffe, woraus die organische Subitanz der Bilanzen bejteht, find Sauerftoff, Waſſerſtoff, Koblenjtoff und Stickſtoff; Die beiden erften Liefert das Waller, den Kohlenjtoff vorzüglich die Kohlenfäure, welche durch Verbrennungs- und Athmungsprozefle, durch Verweſung und vulfaniiche Ausſtrömungen fortwährend dem Boden und der Atmojphäre zugeführt wird, und den Sticftoff Kiefern Ammoniak oder Ammoniakjalze, welche durch Verweſung und Fäulniß ſtick— jtoffhaltiger Körper, durch thierische Ausdünftung 2. entitehen. Auch faulende, fticjtofffreie Körper geben Veranlaffung zur Bildung von Ammoniak, indem fich der frei werdende Wafferjtoff mit dem Sticjtoff der im Boden eingefchloffenen Luft verbindet. Die in Waſſer oder alfaliihem Waſſer löslichen Zerfegungsprodufte orga— niſcher Subſtanzen (Huminjäure, Quellſäure 2c.) liefern, indem fie Döbner, Lehrbuch der Botanik zc. 2. Aufl. 11 162 von den Pflanzen aufgefaugt werden, denjelben ebenfalls Kohlen— ftoff, wenn auch, wenigſtens bei allen grünen Pflanzen, nur in untergeoroneter Menge; den Pilzen und Schwänmen Dagegen icheint der Kohlenſtoff vorzüglich Durch dieſe Subitanzen zugeführt zu werden. Die meijten Pflanzen, wenn nicht alle, enthalten aber in bejtimmten ſtickſtoffhaltigen Verbindungen auch kleine Mengen von Schwefel und Phosphor, welche aus ſchwefelſauren und phosphorfauren Salzen oder anderen Schwefel- und Phos— phorverbindungen in die Pflanzen gelangen; und außerdem bes dürfen die verfchiedenen Pflanzen zu ihrer vollfommenen Ent- wiefelung auch noch verschiedene Mengen anderer unorganijcher Verbindungen, als Kalt und Talkſalze, Kaliſalze, Kieſelerde ıc, Phosphorſaure Alkalien, phosphorfaure Kalk und Bitterde finden fich in den meiften Pflanzen, namentlich in den Samen unjerer Gerealien und Hüljenfrüchte, Deren Ausbildung fie zu bedingen icheinen (Knohendüngung). Kali oder Natron find Bejtandtheile alfer Pflanzen, in welchen fie theils mit organiſchen oder unor— ganiichen Säuren, theils mit den ſchwefelhaltigen Bejtandtheilen der, Pflanzen verbunden auftreten; der vegetabiliiche Käſeſtoff in den. Samenlappen der Leguminoſen dankt ihnen jeine Löslichkeit, das Albumin ift jtet3 Damit vereinigt ze. Sie löſen ferner Die Kiefelerde, ‚und kieſelſaures Kalt iſt namentlich allen grasartigen Pflanzen unentbehrlich, (Aichendüngung). Sie vermitteln die Bil- Dung der organischen Säuren aus dem Koblenitoffe und den Ele— menten des Wafjers, aus welchen fich dann Durch Desorydation nad) und nad) Zuder, Stärkmehl ze. bilden; derhalb finden fich auch Salze mit organifchen Säuren und unorganiſchen Baſen in größter Menge in jenen Organen, welche die Aſſimilation vers mitteln, alſo in den Blättern, jungen Zweigen 2e;, während ſie ih im Holze in der geringiten Menge: finden. Die Stelle ver Alfalien vertreten oft alkaliſche Erden, wie Kalk und Bittererde. Ihonerde wird. von den meilten Pflanzen nur in höchſt geringer Menge: oder garı nicht aufgenommen, Doch enthalten Die Lycopo— Diaceen viele Thonerde an Apfelfüure gebunden, jo daß ihre Ajche oft mehr als 302 Thonerde enthält. Alle dieſe unorganiſchen Stoffe fann die Pflanze nur aus dem Boden ſchöpfen; da aber die, verſchiedenen Pflanzen: nicht nur verſchiedene unorganiſche Stoffe, ſondern auch dieſelben in verſchiedenen Mengen zu ihrem 163 Gedeihen bepürfen, ſo beherbergen verjchiedene Bopenarten im Allgemeinen auch verjchtedene Pflanzen; umſomehr, als auch Die phyſikaliſchen Eigenichaften eines Bodens, die ebenfalls weſentlich auf Das Gedeihen der Planzen einwirken, von feinen chemifchen Beitandtheilen ‚abhängen. Indeſſen find vie Pflanzen auch im Stande die fleinften im Boden befindlichen Mengen der zu ihrem Gedeihen nöthigen unorganiichen Stoffe aufzunehmen und zuricd- zubalten, jo daß 3. B. die Aſche mancher Pilanzen, Die auf Thon— boden wachſen, der faum Spuren von Kalk enthält, Doch verhält nißmäßig reich an Kalk ift, ja merkwürdiger Weije die Ajche von auf kalkarmen Thonboden gewachienen Pflanzen jelbjt zuweilen reicher an Kalk ijt, als die von auf Kalkboden gewachſenen In— dividuen Derjelben Art; welche Ericheinung vielleicht Darin ihren Grund haben Dürfte, daß in jenem Falle den Pflanzen die Kalk (öfung in verdünnterem Zuftande Dargeboten wurde und Daher die Zellmembran auch leichter durchdringen konnte, als in diejem. Stirbt die Pflanze auf dem Orte ihrer Entjtehung ab, fo gelangen bei ihrer VBerwejung die von ihr aufgenommenen uns organischen Stoffe wieder in den Boden und können einer neuen Generation zur Nahrung dienen; wenn wir aber mit unferen Culturpflanzen dem Boden bejtändig eine gewilfe Menge jener Beitandtheile entziehen, ſo muß er, wenn dieſelben in ihm micht in demjelben Verhältniffe Durch Verwitterung des Untergrundes wieder frei werden, nad) und nach Daran erſchöpft und unfruchtbar werden. Deßhalb müflen wir dann dieſe Stoffe dem Boden wieder auf irgend eine andere Weile zuführen, und dieß geſchieht durch Die natürliche oder künſtliche Düngung. Im Stallpünger werden dem Boden der größte. Theil der ihm durch die Culture pflanzen entzogenen unorganiſchen Stoffe wieder zugeführt, Da diejelben im thieriichen Drganismus nur zum allerkleiniten Theile verwendet, dagegen meiſt im Urin und Koth wieder abgeſchieden werden. Daijelbe wird durch Die abfallenden Blätter und Zweige, den natürlichen Dünger des Waldes’, Die. Streu," bezweckt und Daher der große Nachtheil, welchen‘ wenigjtens die allzubäufige Abfuhr ver Stven auf das Wachsthum der Waldbäume und Die Produftionsfähigfeit Des Bodens ausübt.‘ Durch Guano, Knochens mehl, phosphorſaure Kalkerde, Ammoniakſalze und andere jogenannte fünftfiche Düngerarten kann nicht mie der Stalldünger theilweife er— 164 jeßt werden, jondern es wird dadurch auch Der Ertrag der Felder, uamentlich an Körnerfrüchten und Hülfenfrüchten, wejentlich erhöht in Folge der Durch Diejelben bewirkten größeren Zufuhr an phos— phorjauren Salzen und Alkaliſalzen, von welchen jene eine veich- lichere Bildung der ftiefjtoffhaltigen Pflanzenitoffe, Albumin, Le- gumin ze. dieſe der. jticfjtofffreien, Stärfmehl, Dextrin, Zuder ꝛc., hervorrufen. Der Fruchtwechjel und Die günjtigen Rejultate, welche aus verichtenenen Holzarten gemilchte Waldungen liefern, haben wenigjtens zum Theil darin ihren Grund, daß verjchiedene Pflanzen auch wenigitens theilweije verjchtedene unorganijche Stoffe dem Boden entziehen. Im Dünger und der Streu werden aber auch dem Boden organiiche Stoffe zugeführt, durch deren Ver— wejung eine beſtändige Quelle von Koblenjäure und Ammoniak gebildet wird, ſo daß alſo auch dadurch Die Fruchtbarkeit Des Bodens erhöht wird, abgejehen davon, daß Die in Verweſung begriffene Pflanzenfajer, der jogenannte Humus, jowohl in Folge jeiner dunklen Farbe von der Sonne ſtärker erwärmt wird, und durch den Verweſungsprozeß ſelbſt Wärme erzeugt, als auch Durch jein Abjorptionsvermögen nicht nur die Feuchtigkeit. zurückhält, und. jo den Boden vor. dem Austrocknen ſchützt, ſondern auch Kohlenfäure und Ammoniak aus der Atmofphäre anzieht, Letztere Eigenjchaft ijt nebit dem Humus auch dem Thone eigen, weßhalb dem Boden eingemengter Thon, wenn diek nicht im Uebermaße der Fall iſt, jo günftig auf, die Vegetation wirkt. Die Aufnahme aller dieſer Nahrungsitoffe wird Durch Das Waſſer vermittelt, welches diejelben auflöſt, und in dieſem gelöſten Zuſtande, in welchem jie nur von den Pflanzen aufgenommen werden fünnen, denſelben zuführt. Diefe Auflöfungen, welche man gewöhnlich als rohen Nahrungsſaft bezeichnet, werden. ganz bejonders durch Die Enden der Wurzeln, welche aus ſtets neu gebildeten, an jtiejtoffhaltiger Subſtanz reichen, und Daher zur Auflaugung vorzüglich fähigen Zellen beitehen, aufgeiogen ; aber auch Die Ober— fläche Dex meisten anderen Organe ijt, namentlich in der Jugend, im Stande Waffer ſowohl, als Kohlenſäure und Ammoniaf aus Der Atmosphäre aufzunehmen. Die Wurzelenden ſcheinen zugleich die Fähigkeit zu befigen von den vorhandenen aufnehmbaren Stoffen gerade Die in größerer Menge fich aneignen zu fünnen, welche auf die Entwicelung ver Pflanze in allen ihren Theilen beſonders 165 günftig einwirken, oder zu derſelben nothwendig find, wobei wohl auch Die größere oder geringere Verdünnung ver Löſung von Einfluß ift, indem dieſelbe im Allgemeinen die Zellmembran gewiß um fo (eichter durchdringen fann, je dünnflüſſiger fie iſt); allein gewitjen Bilanzen, 3. B. Weizen, ſcheint insbeſondere Die ſtickſtoffhaltige Nah— rung auch wieder in eoncentrirterer Löſung, als anderen Pflanzen, geboten werden zu müfjen, wenn fie zu einer den Zweden ver Eultur entiprechenden Entwidelung gelangen jollen. Die den Pflanzen auf diefe Weije zugeführten Stoffe werden dann entweder in größerer oder geringerer Menge zurückgehalten, oder wieder ausgeſchieden, je nachdem ſie zur Aſſimilation ver⸗ wendet werden, oder ſich nicht dazu eignen. Sind im Waſſer ungelbſte Stoffe fein zertheilt, ſo wird daſſelbe nicht nur weit ſchwerer aufgeſogen, ſondern wirkt auch nachtheilig auf die Pflanzen, ſelbſt ein, indem die fein zertheilten Stoffe jih an die Pflanzen membran anlegen und Dadurch ihr Aufjaugungsvermögen ver vingern oder vernichten; deßhalb fterben oft Bäume ab, in deren Nähe fich ſolches Waſſer in großer Menge anhäuft. Selbjt nur ſtark gefärbte Flüffigfeiten, 3. B. Humusextractlöfungen, wirkten jtet3 auf Das Leben der Pflanze nachtheilig ein, jo daß Verküm— merung und ſelbſt der Tod der Pflanzen eintritt, wenn Die jür benvden Stoffe nicht entfernt werden; nun hat aber die Ihonerde die Eigenichaft, färbende organiiche Stoffe aus ihren Löſungen zu fällen und wirkt dadurch weſentlich nützlich auf die Vegetation der Pflanzen ein, ohne ſelbſt von denſelben aufgenommen zu werden, In. ähnlicher Weije kann auch eine Löſung von kohlenſaurem Kalte in fohlenfäurehaltigem Waſſer ſehr nuchtheilig auf die Pflanzen, einz wirfen, indem die Kohlenfäure mit. dem Waſſer in groͤßerem Maße von den Wurzeln aufgenommen wird, als der £ohlenfaure, Kalt, und letzterer dadurch in feſtem Zuſtande abgeſchieden Die Wurzeln ganz überzieht und einen feſten Kalkſinter um dieſelben bildet, wodurch die Pflanzen kränkeln und abſterben. Diele Beobach⸗ tung macht man hier und da an Baumpflanzungen i im Flugſande. Der von den Winzeln aufgenommene rohe Nabrungsfait jteigt nun von denjelben aufwärts zu den Knospen, Blättern, Blüthen und Früchten, und zwar in dem jugendlichen Zellgewebe, Y H, Strontianjalze ſcheinen von den ‚Pflanzen gar nicht aufgenommen zu werden. 166 namentlich im Cambium, indem er fich von Zelle zu Zelle erhebt; und nur, wenn eine ungewöhnlich große Menge von Flüffigkeit aufiteigt, Die nicht jogleich verwerthet werden kann, wie dieß häufig im Frühjahre der Fall it, dringt Diefe auch in Die Gefäße und Intereellulargänge ein. Auf dieſes Aufjteigen des Saftes find Wärme und Licht von entſchiedenem Einfluffe; Übrigens liegen ihm ſowohl, als dem Aufſaugen ſelbſt rein phyſikaliſche Urjachen zu Grunde, nämlich der verſchiedene Grad der Adhäſion verſchie— dener Flüſſigkeiten zur Zellmembran, die Permeabilität der Zell— membran, und die Verwandtſchaft der in den Zellen befindlichen Flüſſigkeit, welch® Durch beſtändig in derſelben vorgehende chemiſche Prozeſſe ſtets dichter als Waſſer iſt, zum Waſſer oder ſehr ver— verdünnten Löſungen. Die hiervon abhängenden Erſcheinungen, von welchen Aufſaugen und Aufſteigen des Saftes bedingt iſt, hat man durch Die Ausdrücke Endosmoſe und Exosmoſe be— zeichnet und verſteht darunter Folgendes: Wenn eine organiſche Membran zwei verſchiedene Flüſſigkeiten trennt, ſo findet ein Aus— tauſch von Molekülen durch den Zwiſchenkörper hindurch ſtatt, wobei aber ſtets mehr von der dünneren Flüſſigkeit in die dichtere übergeht, als von der dichteren in die Dünnere. Das Einſtrömen der dünneren Flüffigkeit Durch eine Membran in die Dichtere wird Endosmoſe und Das ftet3 bei weiten ſchwächere Austreten der dichteren Flüffigfeit in Die Dünnere Erosmoje, jowie die Kraft der Anziehung zwiſchen beiden Flüffigfeiten Die endosmotiſche Kraft der vichteren Flüffigfeit genannt. Diefer Vorgang wird Dadurch erklärt, daß Die beide Flüſſig— feiten trennende Membran beide, und zwar Die minder Dichte in größerer, Die Dichtere in geringerer Menge in fich aufnimmt, fie gleichjam ſich aneignet; Die Dichtere Flüffigfeit zeigt aber eine ſtärkere Verwandtſchaft zu der minder Dichten, als umgefehrt Die dünnere Flüſſigkeit zur Dichteren, und entzieht Daher dieſe Der Membran in bei weitem größerer Menge, als Die minder Dichte Flüſſigkeit ihr von ver Dichteren abnimmt. Da nun die Membran ftets Die ihr auf der einen Seite entzogene Flüſſigkeit auf Der anderen wieder durch Aufnahme erſetzt, jo wird ein bedeutender Theil der minder Dichten Flüſſigkeit auf die Seite der Diehteren übergeführt. In den oberen Theilen der Pflanze ijt aber Der Saft immer dichter, als in Den unteren, was ſich einerjeits durch 167 die Verdunftung und Aljimilation in. den Blättern. 2c., anderer- ſeits durch die fortdauernde Aufnahme wäſſeriger Flüffigfeiten durch die Wurzeln erklärt; Daher müſſen Durch Die Endosmoſe Die auf- genommenen Flüfligfeiten nach oben geleitet werden, , Demnach ift Die Verdunftung Durch Die Blätter won wejentlicher Einwirkung auf den aufiteigenden Strom des Saftes, indem fie. jowohl die größere Dichtigkeit des Saftes in den, oberen Pflanzentheilen ver urjacht, wovon Die Endosmoje bedingt iſt, als auch ſelbſt Raum jcehafft und dadurch den Zuſtrom des Saftes möglic macht. Der Prozeß der Verdunſtung it rein phyſikaliſch und - geht bejtänpig nach Verhältniß der Iroeenbeit, Bewegung und: Temperatur der Atmofphäre, jowie nach der Größe und. jonjtigen Eigenjchaften der ausdünſtenden Fläche vor ſich. In geringerem Maße iſt bei dem Aufiteigen des Saftes auch. der chemiſche Prozeß thätig, durch welchen voluminöſe Flüffigkeiten im minder voluminöſe ‚Stoffe umgewandelt werden. Dieje ‚beiden, legten, Verhältniſſe, Ver— dunftung und chemijcher Prozeß, wirken Daher. beſtimmend auf Die Nichtung des Saftſtromes ein, Nur dahin, wo Flüſſigkeit ver dunftet oder chemijch verbraucht wird, ſtrömt Flüffigkeit nach; beides aber. trifft in. den jüngiten und äußerſten Theilen Der Pflanzen zuſammen. Da aber. ein xraſcher Saftſtrom vorzüglich die Urfache der Stredung der Zellen und der Bildung. Der Ge— fäße iſt, jo zeigen die in. die Länge geſtreckten Zellen und Gefäße, obgleich legtere im ausgebildeten Zuſtande jelbit feinen Saft: mebr führen, auch die Hauptrichtung des Saftſtromes an. Aber auch Schon im Frühjahre vor dem Laubausbruche findet ih in den oberen Theilen der Pflanzen Saft, welcher. Dichter iſt, als der unmittelbar Durch Die Wurzeln aufgenommene, indem: die während der vorhergehenden Vegetationsperiode in dem Planzen- gewebe abgelagerten fejten Stoffe, welche. gleichjam als Neierve- Nahrung betrachtet werden. müfjen, aufgelöſt werden, wodurch ſchon zu dieſer Zeit, obgleich. die Verdunſtung wegen Mangel der Blätter noch ſpärlich ijt, Die endosmotiſche Ihätigkeit angeregt wird. Zu den Stoffen, welche auf dieſe Weiſe Die Verdichtung des Saftes veranlafjen, gehört vorzüglich Stärkmehl, welches durch Einwirkung fticitoffbaltiger Materien in Gummi und Zueer um: gewandelt, und dann aufgelöſt wird... Da indeß Verdunſtung jowohl, wie chemiſche Ihätigkeit in einem bejtimmten. Verhält- 168 niffe- zur Temperatur der Atmofphäre ftehen, jo muß in allen Kli— maten mit ftrengem Wechſel der Jahreszeiten Die Saftaufnahme einem periodischen Wechjel unterworfen, und diejelbe im Winter faft gänzlich unterdrückt fein, weil’ hier Verdunſtung und chemifche TIhätigfeit wegen der niedrigen Temperatur nur jehr gering fein fönnen, Dagegen mit Eintritt der wärmeren Jahreszeit auch mit erneuter Kraft auftreten. Weil aber mit der Endosmoſe ſtets eine Exosmoſe ftattfindet, fo muß auch mit der Aufjaugung Durch Die Wurzel gleichzeitig eine, wenn auch nur jehr geringe, Ausfcheidung durch diefelbe verbunden fein. Dieſe Ausjcheidung trifft ftets den endosmotiſch wirkenden Zelfeninhalt, alſo affimilirte Pflanzenitoffe, und übt gewiß auf nebenſtehende Gewächje feinen ſchädlichen Ein— fluß aus. Uebrigens feheinen auf Die Bewegung des Saftes auch Die in dem Säfte aufgelöften oder gleichzeitig mit demſelben aufge— nommenen Gasarten von Wirkung zu fein. Wenn man nämlich im Frühjahre, wenn der Saftandrang ſtark iſt, etwa won einem Ahornbaume einen Zweig abjchneidet, jo dringt der Saft an der Schnittfläche hervor, man mag dieſelbe nach oben oder unten wenden; ſchneidet man nun aber auch Die Spige ab, jo folgt der Saft unmittelbar der Schwere und dringt ſtets an Der nach unten gerichteten Schnittfläche hervor, jo oft man aud) den Zweig ums fehrt: Dieſe Erſcheinung bat aber gewiß nur ihren Grund in dent Drucke der in dem Safte enthaltenen Gafe, welchem an der Schnittfläche ein geringerer Widerſtand entgegen gejegt wird, als am geſchloſſenen Ende des Ziveiges, jo daß der Saft dadurch nach erſterer hingetrieben wird; ſchneidet man aber auch Die Spige des Zweiges ab, ſo erleidet ver Drud an beiden Enden durch Die Atmofphäre einen gleichmäßigen Widerftand, und Die Flüſſigkeit folgt daher der Schwere, Indeſſen bezieht ſich dieß wahrſcheinlich nur auf den bei dem ſtarken Andrange in Die Gefäße ausgetre— treten Saft. Mit dem Tode der Pflanze hört die endosmotiſche Thätigkeit in derſelben auf, und wenn dann noch Flüſſigkeiten in derſelben auffteigen, jo iſt dieß wohl nur Folge der Capillarität. & Die Verdunſtung des Waſſers und der in demſelben enthal⸗ tenen flüchtigen Stoffe erfolgt bei der lebenden Plage nuran der Oberfläche derjenigen Zellen, welche mit der Luft in Berüh— 169 rung jtehen, und deren Wände nicht auf irgend: eine Weiſe, z.B; durch einem Meberzug von Wachs gegen das Durchdringen Der Feuchtigkeit geihügt find. Sie findet Daher bei allem jungen in der Bildung begriffenen Pflanzentheilen, ſo lange die Zellen, der Dberhaut noch jo Dünnwandig find, daß die Feuchtigkeit Leicht hindurch dringt, an Der ganzen: Oberfläche ftatt, wird. aber mehr und mehr beichräntt im dem Verhältniſſe als fich Die Cuticular— jchiehten und das Oberhäutchen ausbilden, und hört da ganz auf, wo ſich über dieſen noch ein Wachs- oder Harzliberzug. bildet, welcher den Durchgang der Feuchtigkeit vollig verhindert. Die Verdunſtung ift aber felbit Die Urjache der Bildung. der eutieula, welche aus der bei dem Verdunſten des Waſſers an der Oberfläche zurückbleibenden und Durch Die Einwirkung des Sauerjtoffs chemiſch veränderten Interecellularſubſtanz entjteht, Daher immer, Dicker wird und der Flüffigfeit den Durchgang immer mehr erſchwert; ſo daß jpäter Die Verdunſtung der Hauptiache nach nur noch Durch. Die Spaltöffnungen vermittelt wird. Durch dieſe münden nämlich die: Zwiſchenzellengänge und Zwiſchenzellenräume nach außen, welche durch Die ganze Pflanze, wenigſtens in. Parenchym, unter einander in offener Berbindung ſtehen, Luft enthalten und von Zellen begrängt werden, deren Wände nicht won, einer. cuticula überzogen find. Es 1jt deßhalb auch die Aushauchung der Bilanzen im Allgemeinen um jo bedeutender, je größer. die Zahl der Spalt- Öffnungen ift. Die Unterjeite der Blätter verdunſtet meift mehr, als die obere; Pflanzen mit weichen Blättern verdunfter mehr, als ſolche mit lederartigen Blättern over Nadeln, und die joges nannten Fettpflanzgen, Die nur wenige Spaltöffnungen haben, am wenigſten. Indeſſen zieht. ſich nach und. nach Die euticula ge- wöhnlich auch in die Spaltöffnungen hinein und Keivdet- jelbit Die Lücke unter denjelben aus, wird jedoch bier immer, dünner und verliert jich endlich in den Zwilchenzellengängen; es muß daher auch die Aushauchung durch die Spaltöffnungen mit dem Alter der aushauchenden Organe abnehmen. Von manchen Pflanzen wird tropfbar flüſſiges Waſſer durch eigene blattartige Organe, Schläuche (aseidia), abgeſchieden, und bleibt dann meift in denjelben angejammelt (Nepenthes destillatoria, ‚Sarracenia purpurea, Cephalotus follieularis ete.); indeſſen findet eine jolche Ausſcheidung von Waller auch bei vers 170 jchiedenen anderen Pflanzen an den Spigen und Sägezähnen der Blätter jtatt (Musa-Arten, Gräjer, Tropaeolum, Impatiens noli tangere, Brassica oleracea etc.) Während jo Durch Verdunftung bejtändig Waller ausgejchteden wird, bleibt der größte Theil der Durch die Nahrung in Die Pflanzen gelangten, und durch Aſſimilation in denjelben entſtan— denen fejten Stoffe zuriick, und wird zu neuen Bildungen verwendet. Die Bejtandtheile Der vonder Pflanze ſowohl aus dem Boden, als aus der Atmoſphäre aufgenommenen Kohlenſäure treten mit denen des Waſſers zu neuen Stoffen zulammen, während Sauer— ftoff ausgeſchieden wird, und in die Atmoſphäre zurückkehrt. Diele Stoffe werden Dann wieder weiter auf mannigfache Weile chemiſch verändert, und einer in den anderen umgewandelt, bei welchen Prozeſſen theils ſtickſtoffhaltige organiiche Körper, theils gleichzeitig aus dem Boden aufgenommene unorganiſche Stoffe, namentlich Alkalien und alkaliſche Erden, thätig find. Auf dieſe Weiſe ent— ſtehen organiſche Säuren, Stärkmehl, Gummi, Zucker, Celluloſe ze. Von weſentlichem Einfluſſe auf dieſe chemiſchen Vorgänge iſt aber die Einwirkung des Lichtes, da nur unter dieſer Sauerſtoff aus— gehaucht wird, und zwar im größerer Menge in directem, als in vefleetirtem Sonnenlichte. In naher Beziehung zu dieſer Aus- ſcheidung von Sauerjtoff scheint aber wieder die, Bildung des grünen Farbitoffes der Pflanzen (Chlorophyll) zu jteben, da nur grün gefärbte Vflanzentheile, namentlich Blätter, blattartige Stiele und junge‘ Stengel im Lichte Saueritoff ausbauchen, während dieß bei Wurzeln, alten Stämmen, gefärbten Blüthentheilen und Brüchten, "welche nicht grün find, ſowie bei anders gefärbten Kryptogamen ꝛc. nicht der Fall iſt. Sehr wahricheinlich werden Gummi und Zuder unter dem Einfluſſe Des Lichtes Desorydirt, und Dadurch in Fett oder Wachs umgewandelt, während der hier- durch freimerdende Saueritoff die Bildung des Chlorophylls be— dingt; wenigſtens findet man überall in den Bilanzen mit dem Chlorophyll Wachs oder einen: wachsähnlichen Stoff vereinigt, und bemerkt eine Abnahme oder ein gänzliches Verichwinden der fchleimigen und ſüßen Stoffe eines Pflanzentheiles in Dem Ver— hältnifje als feine grüne Färbung zunimmt. Den Sig dieſer Ummwandlungsprogejle bilden im Allgemeinen die unter der Ober— baut liegenden Zellen, und die Spaltöffnungen erleichtern Die Aus— 171 hauchung des Sauerjtoffs, obgleich auch nicht mit Spaltöffnungen verjebene grüne Theile Sauerjtoff aushauchen; dieſe Erſcheinung dauert aber nur jo lange, als die Pflanze oder die betveffen- den Drgane leben, und hört mit dem Tode alsbald auf, indem dann die Stoffe in anderen Verhältnijien zuſammentreten, Die chemischen Prozeſſe eine andere Richtung nehmen. Da aber das Licht von wejentlichem Einfluffe auf Die chemiſche Thätigkeit inner halb der Pflanzen iſt, und von Den in Folge derjelben gebildeten Stoffen ſowohl die Feitigfeit Des Pflanzengewebes, als auch Die grüne Farbe der Pflanzen abhängig tt, jo, bleiben im Dunteln fich entwidelnde Pflanzen und Pflanzentheile bleich und zart, nehmen aber an’s Licht gebracht die grüne Farbe any z. B. im Keller feimende Kartoffeln, die inneren Blätter eines Kraut oder Salathauptes ze. Die Gärtner machen hiervon Gebrauch, indem fie z. B. beim Enpdivien durch Zuſammenbinden der äußeren Blätter ein künſtliches Haupt bilden, damit die inneren Blätter zart bleiben. Die ſo unter Abſchluß des Lichtes entwickelten nicht grünen Blätter und Triebe enthalten auch, namentlich bei: Endi— dien und Salat, Die ven Milchjaft Diefer Pflanzen charakterifivenden Icharfen und bitteren Stoffe nicht. Im Winter entwieeln die immergrünem Blätter wegen Der Kürze des Tages nur wenig Sauerjtoff. Bei den Pilzen joll bezüglich der Aufnahme und Ausſcheidung von Gaſen das Entgegengejegte won. dem bei höheren Pflanzen Beobachteten ſtattfinden, indem Diejelben namlich Saueritoff ver— zehren und Kohlenſäure ausjcheiden, Deren Menge bei Der höheren Neife, beionders aber unter dem Einfluſſe Des Sonnenlichtes wicht. Indeſſen beziehen fich Dieje Beobachtungen wohl nur auf die Fructifieations= Periode Der Pilze d. br aufıden jporenbilden- den Theil der Pflanze; in dem Stadium‘ der Fruchtbildung jchei- den aber auch Die höheren Pflanzen Durch Die Blüthen und Früchte Kohlenſäure aus unter Aufnahme von Smueritoff. Die Menge der in Folge des eben betrachteten Berjegungs- aftes in der Pflanze zurücbleibenven fejten Stoffe, d.h. Die Ge— wichtszunahme der Pflanze innerhalb einer bejtimmten Zeit, hängt natürlich wejentlich von der Menge der aufgenommenen Koblen- ſäure cab, und da in einem vielen Dünger over Humus: enthal- tenden Boden viele Kohlenfäure erzeugt wird, ſo wird: Diejelbe 172 auch in weichlicher Menge den Blättern zugeführt, und dadurch das Wachsthum der Pflanzen bedeutend befördert. Im Dunkeln dunftet die aufgehäufte Kohlenſäure unzerfegt ab, während zugleich Saueritoff aus der Atmofphäre aufgenommen wird, "welcher chemilch auf Die Beitandtheile der Pflanzen wirft, Vorzüglich abjorbirem jene Pflanzen viel Sauerftoff, welche flüch- tige Dele, die Durch Aufnahme von Sauerftoff in Harze umge- wandelt werden, oder Gerbiäure oder ſtickſtoffreiche Materien ent- halten; unter Einwirkung des Lichtes fcheivet fich Dann derſelbe theilweiſe wieder aus. Alle nicht grün gefärbten Theile ver Pflanze verlieren durch Die Einmwirfung des Cauerftoffs der At mojphäre etwas von ihrem Koblenjtoffe, auf welche Erſcheinung jedoch Das Licht Feinen Einfluß bat, da fie langſam, ſowohl bei Tag, wie in der Nacht ‚vor fich geht, und daher rein chemifcher Natur iſtz natürlich wird dabei ftets eine entiprechenne Menge Stiefjtoff frei und mit der gebildeten Kohlenſäure ausgehaucht. Da ändeß dieſer Verluft an Kohlenſtoff im Vergleich zu Der Menge) dejlelben, welche beftändig in Form von affimilixten Stoffen in den Pflanzen abgelagert wird, nur ganz unbedeutend it, ſo muß Durch Tegtere auch Das Gewicht der Pflanzen beftändig zunehmen und ihr Gewebe an Feſtigkeit gewinnen. Gleichzeitig mit Der Kohlenfäure entiteht bei der Zerſetzung des Düngers aus feinen ſtickſtoffhaltigen Beſtandtheilen ſowohl, als, indem ſich der freiwerdende Waſſerſtoff in den Poren der Ackerkrume mit dem Stickſtoffe der atmoſphäriſchen Luft verbindet, auch Ammoniak, und wenn bei Verweſung des Humus auch weniger Ammoniaf gebildet wird, jo hat Derjelbe Dagegen in hohem Grade die Fähigkeit Ammoniaf aus der Atmoiphäre aufzufaugen, und fo indireet’ den Pflanzen zuzuführen. Beide wirken daher nicht nur al3 andauernde Quelle don Kohlenſäure, ſondern liefern auch Ammoniak in großer Menge Da aber nur die Kleinfte Menge diefes Ammontaks mit folchen Säuren zujammentritt, durch die es ſeine Flüchtigfeit verliert, Die größte aber fich mit Kohlenſäure zu dem ſehr "flüchtigen kohlenſauren Ammoniak vers bindet, welches ſich theils für ſich, theils mit dem verdampfenden Waſſer verflüchtigt, und daher zunächſt für die Pflanzen, in deren Umgebung, es gebildet. wird, verloren geht, ſo hat darin die auf— fallende Wirkung der Gypsdüngung ihren Grund, in dem ſich 173 der Gyps in Berührung mit dem fohlenfauren Ammoniak zerſetzt, und fohlenjauren Kalk und ſchwefelſaures Ammoniak bildet, welches le&tere bei jeiner geringen Flüchtigkeit nicht für die Pflanzen verloren geht, jondern unmittelbar von den Wurzeln aufgenommen wird. In Form von Ammoniak erhält die Pflanze aber den ihr unentbehrlichen Stickſtoff und gewinnt alſo auch Durch dieſen direet oder. indirect an Maſſe, denn überall in der Pflanze ſind die ſtickſtofffreien Stoffe begleitet von Säften, welche ſtickſtoffhaltige Materien enthalten; und dieſe ſcheinen vorzüglich die Bildung feſter Stoffe aus dem Zelleninhalte zu veranlallen: ı Bon einem Mißverhältniſſe in der Menge der zugeführten jtiekitofffreien und jtiefitoffhaltigen Nahrungsitoffe rühren wahrfcheinlich gewiſſe Krank heiten der Pflanzen, 3. B. der Honigthau, *) ber. Sp förderlich für Das Wachsthum der Pflanzen Ammoniak und Koblenjäure find, jo können fie Doch. weder in reinem Am— moniafgafe, noch in reiner Kohlenſäure leben, eben ſo wenig, als in reinem Sauerftoff, Stiejtoff, Waſſerſtoff oder Kohlenoxydgas ꝛc. Durch die in dem Vorhergehenden betrachteten Prozeſſe wird der aufſteigende rohe Nahrungsjaft in organiſationsfähigen Saft (Bildungsjaft) umgewandelt, welcher allen neuen Pflanzenge— bilden zur Baſis dient, und deſſen Menge im Verhältniſſe zur Menge der Blätter jteht, mit denen die, Pflanze bedeckt iſt, theils weil Durch Dieje ‚die Zerſetzung der Nahrungsitoffe, und die Ver— dunjtung vermittelt wird, theils weil ſie ſelbſt Kohlenſäure aus. der Atmoſphäre aufnehmen. Natürlich wird dieſer Bil— dungsſaft in, größter, Menge da, erzeugt, wo die lebhafteſte chemiſche Thätigkeit und die größte Verdunſtung herrſcht, beides findet aber hauptſächlich in den jüngſten und äußer— ſten Theilen, wenigſtens der meiſten Phanerogamen, ſtatt. Bei den keimenden Pflanzen wird die, Umbildung des rohen Nahrungsſaftes in Bildungsſaft zunächſt durch die in dem Samen, und bei den ausdauernden Pflanzen im Frühjahre, ſo lange ſie noch. blattlos find, durch ‚die im, Jahre zuvor in, dem Nahrungs- gewebe abgelagerten aſſimilirten Stoffe bedingt. Jede Zelle aſſi— milirt nur den Saft, deſſen ſie ſich langſamer oder ſchneller be— *) Hiermit darf jedoch Der durch Blattläuſe erzeugte ae nicht verwerhjelt werben. 174 mächtigt, ihrer Natur, d. h. dem chemifchen Prozeſſe gemäß, der durch Die Bedingungen ihrer erſten Entitehung in ihr angeregt worden 1jt, und muß von ihrem Inhalte wieder fo wiel abgeben, als ihr von anderen Bellen endosmotiſch entzogen wird, So vertheilt fich Die aufgenommene und umgebildete Flüſſigkeit Durch Die ganze Pflanze, und da die der Luft ausgejegten Pflanzentheile beſtändig der Trockenheit, Bewegung und Temperatur dev Atmoiphäre propor— tional Wafjer verdunften, jo werden in ihnen auch die Säfte be— jtändig jo concentrirt, Daß Dadurch der endosmotische Prozeß gegen Die anderen gejchüßteren Bellen ununterbrochen unterhalten wird, welche Wirkung ſich natürlich abwärts bis zu den Wurzel Ipigen, von welchen fortwährend neue, wäflerige, noch unajjimilirte Flüffigkeiten aufgenommen werden, foiwie auch nach innen fort pflanzt. Auf dieſe Weile gelangt in alle Theile der Pflanze, welche noch Lebensthätigfeit befigen, organiſationsfähiger Saft, als die Bedingung des Wachsthumes und der Mafjfenzunahme. Die Stärke des Wachsthumes innerhalb eines bejtimmten Zeit ift aber auch von der Wärme abhängig, indem dieſe unmittelbar auf die Ausdehnung ver Zellen wirft. In feuchten und falten Jahren bilden fi an den Bäumen wegen verhältnißmäßig geringerer Verdunftung und Daher auch geringerer Verdichtung der Säfte in der Negel weniger Blüthen- knospen, weßhalb dieſelben im nächiten Jahre auch mur wenige Blüthen und Früchte entwickeln, Dagegen meilt dichter belaubt find, Mird der Strom des rohen Nahrungsiaftes von unten nad oben Kinftlich unterbrochen, jo werden die Säfte in dem oberen Theile bald auffallend mehr concentrirt und deßhalb bildungs— fähiger. Dieß ſcheint die Urſache zu fein, welche den Erſcheinungen zu Grunde liegt, die man als Belege eines in der Rinde ab— fteigenden Saftſtromes anzuführen pflegt, Da, wenn die Bewegung des Saftes überhaupt Folge der Endosmoſe und Exosmoſe tt, ein getrennter Nücjtrom nicht wohl angenommen werden fan, Loft man z.B. von dem Umfange eines Baumes oder Aftes einen ringförmigen Rindenftreifen "ab, fo trägt der über Dem Schnitte befindliche Theil’ reichlicher Blüthen und Früchte, reift (egtere ſchneller, wirft Früher: feine Blätter ab, und verdickt ſich jtärfer im Holze, als wer unterhalb jenes Schnittes befindliche Theil; eirtige- Wochen nach Ablöfung Des Rindenſtreifs bildet ſich 175 am oberen Nande des Schnittes ein Wulft, der fich vergrößert, nach und nach abwärts steigt, und jo nach Umftänden die Vernar— bung der Wunde zu wege bringt, während der untere Rand fich nicht verändert. Aus demjelben Grunde treten, wenn der aufiteigende rohe Nahrungsſaft Durch irgend ein Mittel auf feinem Wege auf- gehalten wird, oberhalb leicht Wurzeln hervor (Bildung der Ab- leger). Iſt aber eine folche, rings um den Stamm oder Alt ges führte Wunde breit, oder wird Durch andere Umftände ihre Ver— narbung verhindert, jo daß Dadurch Der Saftiteom auf längere Zeit unterbrochen wird, jo muß natürlich der Tod, des oberhalb der Wunde befindlichen Pflanzentheiles eintveten, wenn. nicht durch beſondere Umftände eine Bedeckung der Wunde erzeugt wird, welche Die Stelle der Ninde vertritt. Der Bildungsijaft hat alle Eigenſchaften des Cytoblaſte— mas; aus ihm gebt zunächit die Bildung des Cambiums, durch welches fich unmittelbar die jährlichen Ninden- und. Holzichichten bilden, hervor, jowie er auch die Veranlafjung zur Bildungsaller affimilivten Stoffe, namentlich auch des Stärfmehles iſt, welches ſich in gewiſſen VBegetationsperioden in den Zellen ablagert, und im Frühlinge von dem aufiteigenden Safte wieder. aufgelöft wird. Die lebhafteſte chemiſche Thätigkeit in den Zellen, jcheint gerade an der Gränze zwiſchen Inhalt und Membran stattzufinden, werhalb auch bier, ſo lange Die Bedingungen dazu vorhanden ind, zunächſt Die Bildung, sticitoffhaltiger, Beſtandtheile vor fich geht. Dieje mögen e8 dann auch fein, Die ſpäter unter veränderten Umftänden die new eindringenden Stoffe in Celluloſe verwandeln, und jo ſowohl zur Bildung neuer, Zellen, als zur Verdickung der Zellenwände Durch Ablagerungen auf denfelben beitragen. » Endlich aber werden auch fie, zerjegt und aus den Bellen weggeführt, jo daß man in älteren Zellen, beſonders im ausgebildeten Holze nur noch sehr geringe Mengen jtiejtoffhaltiger Subita ‚en findet. Von der Bildung neuer Zellenmaſſen und. Gefäßbündel aus dem Bildungsiafte hängt weſentlich das Wachsthum der Pflanze in Länge und Diee abz allem dieſer Bildungsprozeß dauert nicht ununterbrochen fort, Tondern es giebt, wie jehon oben er— wähnt, für jede: Pflanzenart Perioden der Thätigfeit und des Nachlaſſens, welche Ericheinungen offenbar in der Temperatur 170 oder in den tropiichen Gegenden in dem Feuchtigfeitsgrade ihren Grund haben, und daher bei ung mit den Jahreszeiten zuſam— menfallen. Sm Winter hemmt Kälte, und in ver teodenen Jahreszeit der Tropengegenden Mangel an Feuchtigkeit Die Auffaugung durch die Wurzeln, wenn dieſelbe auch nicht ganz unterbrüct wird. Sm Frühlinge beginnt dann bei hinreichender Wärme und Feuch- tigfeit, al8 den hauptſächlichſten Lebensbedingungen der Pflanzen, das Auffteigen des Saftes mit erneuter Kraft und in jolchem Make, daß fich Die Rinde leicht vom Holze löſt und der Saft oft tropfenweife aus Wunden abflieht, 3. B. Weinjtod, Birke ꝛc.; gleichzeitig beginnt Die Entwicelung der Knospen zu neuen Trieben. Das Lüngenwachsthum Der Triebe iſt bei vielen Holzpflanzen Ende Sum vollendet. Zu dieſer Zeit beobachtet man dann in der Regel abermals ein ſtärkeres Aufjteigen Des Saftes, wenn auch nicht in dem Mafe, als im Frühlinge, jo daß fich jelbit Die Rinde wieder leichter vom Holze trennt (zweiter Saft); hiermit beginnt die Aus— bildung der neuen Knospen, indem in ihrem Innern der fünftige Jahrestrieb fich zu entwiceln anfängt, und in der Entwidelung mehr oder weniger weit fortichreitet, worauf dann gewöhnlich ein Stillftand bis zum nächjten Frühjahre eintritt. Bei manchen Bäumen aber, namentlich jolchen, die jehr früh im Jahre aus— ichlagen, und. deren Längenwachsthum daher auch in der Regel zeitig vollendet ift, entwickelt fich wohl auch die Terminalknospe weiter zu einem neuen Triebe, dem Sohannitriebe, welchen man indefjen weder an allen Bäumen derſelben Art, noch an allen Zweigen verjelben Pflanze beobachtet; Diefelbe Erſcheinung findet auch häufig in Bezug auf die Agillarfnospen ftatt, z. B. bei der Rothbuche, Eiche, Hainbuche, Erle, Birke. Ber Bäumen, deren Triebe bi8 zum Herbſte fortwachjen, wie Pappeln, Weiden, Erlen, Birken, 2. kann fich natürlich Die Endfnospe nie in dem— jelben Jahre zu einem zweiten Triebe entwiceln. Immer aber tritt eine Entwidelung jowohl der Terminals, als Arillarfnospen noch in demfelben Sahre ein, wenn vie Laubbäume im Frühjahre etwa durch Inſektenfraß entlaubt wurden. Sm Sommer nimmt die Lebensthätigfeit ver Pflanze nach und nach ab, Die Blätter erhärten, färben fich gegen den Herbit bin häufig gelb oder xoth, und fallen endlich ab. 177 Wird durch naſſe, kalte Witterung während de8 Sommers und. durch frühzeitigen Eintritt des Winters die Ablageruma affimilirter Stoffe vermindert, jo erlangt Das Holz nicht die ge— börige Härte, wird nicht veif, und erfriert Daher leichter im Winter, jowie denn überhaupt hierdurch ein nachtbeiliger Einfluß auf Die Vegetation Des nächiten Jahres ausgeitbt wird; erfriert es nicht, und lagern: fich in ven folgenden Fahren gejunde und vollfommen reife Holgeinge Darüber, ſo gebt daſſelbe doch Leicht in Zerlegung über, und es tritt dann die Erjcheinumng ein, Daß zwei geſunde Jahresringe durch einen im Zerſetzung Degriffenen von einander getrennt werden, welche Erſcheinung Wernichäle genannt wird. Erhärtet Das Holz überhaupt meiſt in Folge eines verhältnißmäßig zu feuchten Standortes nicht vollſtändig, ſo erleidet es vor der Zeit eine Zerſetzung unter Bildung ver braunen Nachtfaſer, d. b. e8 wird rotbfautz” aber auch im volltommen ausgebildeten Holze beginnt seine, swern auch langjame und ganz allmälige Zerlegung, Die nach und nach immer weiter Schreitet, "aber bei den’ verichte- denen Bäumen in jehr verichienenem, zuweilen erſt in’ ſehr hohem Alter bemerxklich wird. Bon den affimilirten Stoffen, — In Folge des Ernährungs- prozeſſes der Pflanzen beſteht der Bildungsſaft weientlich aus Koblenitoff und den Bejtandthetlen des Waſſers, wozu fih dann noch, obwohl in weit geringerer Menge, Stickſtoff geſellt. Gleich: falls aus Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und Sauerſtoff zuſammengeſetzt iſt aber nicht num die Subſtanz, welche das eigentliche Pflanzen— gewebe bildet, ſondern auch‘ verſchiedene Stoffe, "welche in allen Pflanzen in Menge verbreitet find, und fich theils im den Zellen aufgelöft, teils in Knollen, dem Eiweißkörper, ven fleiſchigen Ko— tpledonen und anderen Organen, die mam aus Erfahrung als Vorrathskammern von Nahrung anjehen muß, abgelagert finden, und welche durch Umſetzungen ſowohl in einander, als in den Stoff übergehen können; aus welchent die Zellenwände bejtehen. Man kann daher mit’ Recht annehmen, daß dieſe die alfimilirten Stoffe find, welche Durch den Ernährungsprozeh aus dem rohen Nahrungs— \afte gebildet werden. Es gehören: hierher: Die Zellſubſtanz, Celluloſe, (C 12H 10010) woraus die Zellenwände beſtehen. Baumwolle, Hollundermart, die fleiichige Maſſe faftiger Früchte und Wurzeln sollen: blos daraus beftehen. Döbner, Lehrbuch der Botanif. 2. Aufl. ꝛc. 12 178 Sie entſteht aus Gummi und Zuder unter dem Einfluſſe ſtickſtoff⸗ haltiger Subitanzen, ift in concentrirter Schwefelläure löslich, in Aetzkali unlöslich, und wird durch Jod unter gleichzeitiger Einwirkung von Schwefelläure blau gefärbt. Der Holzitoff, Kignin, macht die Hauptmaſſe des Holzes, Flachſes, Hanfes, Strohes, ꝛc. aus, und entiteht Durch Desorydation aus dem Zellitoffe, Er ift in Schwefelſäure jchwer löslich, aber löslich in Aegkali, und wird Durch Jod und Schwefelläure nicht gefärbt. Der Korkitoff il wahrſcheinlich nur eine Mopification des Holzſtoffes, entſtanden durch Bildung humusartiger Stoffe unter dem Einfluſſe der At— moſphäre; er findet ſich daher nur an der Oberfläche der Pflanzen, in den Zellen der Oberhaut und in dem Korkgewebe, und verhält ſich dem Holzſtoffe ähnlich. Die Pflanzengallerte, Pektin (064 H 45 O 64), findet ich in ſehr vielen Pflanzen, namentlich fleiſchigen Früchten und Wurzeln, und iſt die Urſache, daß die durch Einkochen eingedickten Fruchtſäfte beim Erkalten gelatiniren. Das Stärkmehl, Amylum (C 12 H 10 O 10), wird haupt— jächlieh in den Parenchymzellen gebilvet, findet jich aber auch in den Markitvabgellen, dem Hoparenchym, und zuweilen in Baſt— zellen; es kommt in bedeutender Menge in den Samen der Ge— treinearten (bis 60%) und Hüljenfrüchte (bis 40%), im Stamme vieler Palmen, in den Kartoffeln (bis 23%), in vielen Wurzeln und Früchten vor, und findet fich außerdem im Herbſte in dem BZellgewebe, namentlich Der Laubhölzer, abgelagert. Das in den verjehiedenen Organen abgelagerte Stärtmehl iſt ein Vorrath von Nabrungsjtofi, und wird entweder bei dem Keimen der Samen, oder im Frübjabre, wenn die Vegetation erwacht, unter Einwirkung jticjtoffbaltiger Materien im Gummi und Zuder umgewandelt, und von dem eindringenden Waſſer oder dem reichlich zuſtrömenden oben Nabrungsjafte aufgelöft. Hierdurch entſteht eine organi— ſationsfähige Flüffigfeit, in welcher. die Bedingungen zur Zellen- bildung gegeben find. Dieß ijt Die Urjache, Durch welche es mög— lich wird, daß Die unbeblätterte Pflanze im Frühjahre plößlich eine Menge neuer Drgane entwiceln kann. Unter beſtimmten Verhältniſſen wird jelbjt aus dem Zellſtoffe wieder Stärfmehl ges bilder (im Fruchtlager. der Flechten). Das Inulin, Aantjtärke, iſt dem vorigen ähnlich, gleich zu— 179 ſammengeſetzt, und findet fich vorzüglich in vielen Wurzeln. Es iſt nach Mulver für gewiſſe Pflanzen ein Nebergangsitoff von Stärfmehl zum Zucker, und findet fich daher nicht zu jeder Zeit in dieſen Pflanzen. Gummi und Pflanzenſchleim (C 12H 10 O 10). Von jenem müſſen zweit Arten unterjchieden werden, nämlich: Das Dertrin oder Stärfegummt, und das eigentlihe Gummt. Das Dertrin entiteht aus dem Stärkmehl, und bildet den Ueber— gang von dieſem in Zucker; e8 iſt in den Pflanzen jehr verbreitet, und findet ſich aufgelöft in dem inneren ver Zellen. Das eigentlihe Gummi, welches nicht wie das Dertrin Durch Diaftas oder Schwefeljäure in Zucker umgewandelt wird, jcheint aus dem Dextrin gebildet zu werben, und tritt mehr als ein Gecret der Zellen in den Gummigängen ze. auf; es ijt haufig mit anderen Körpern gemiicht und Dadurch gefärbt. Zuweilen ijt jeine Menge jo groß, daß es in concentrirter Löſung aus Nindenriffen hervor dringt, und bei Verdunftung des Waſſers zu tropfenfürmigen Maflen erhärtet G. B. Gummi arabieum). Im Verhindung mit Kalt und Kalkſalzen, namentlich phosphorſaurem Kalfe, verliert e8 feine Löslichkeit im Waffer, quillt darin blos auf, und erfheilt ihm eine ſchleimige Beichaffenheit. Solche Flüffigfeiten, die ges wöhnlich Pflanzenjchleime genannt werden, find ebenfalls im Pflanzenreiche jehr verbreitet; Duittenfamen, Flohfamen, Lein— jamen, Eibiſchwurzeln find reich daran, ver Traganth it fait veiner Schleim, das Pflaumengummt beiteht aus Schleim und Gummi, der Salep aus Schleim, wenig Gummi und etwas Stärkmehl ꝛc. Der Zucker iſt allgemein im Pflanzenreiche verbreitet, und findet fich nur aufgelöft in ven Zellen, befonders in ſolchen Or— ganen, im welchen Stärfmehl, Gummi und ähnliche Stoffe ge— bildet werden. Man unterjcheivet zwei Arten, nämlich: den Rohrzucker (C IP H 10 0 10 + H im kryſtalliſirten Zuftande), findet ſich vorzüglich im Zuckerrohr, den Runkelrüben, den Möhren, Kürbiffen, Ananas, Kaftanien, in den Maisjtengeln, Ahorn ꝛc., und den Traubenzuder oder Krümelzuder (© 12H 12 012: 2H im kipitalfifirten Zuſtande), findet ſich in größter Menge in den Weinbeeren, außerdem in den meiften ſüßen Früchten und Wurzeln, jowie in dem Frühlingsjafte der Bäume, namentlic) der Birken, in den unreifen Hülſenfrüchten und Gerealien. 12* 150 Fette Dele und Wachs. Die fetten Dele find Gemenge verfchiedener fetter Körper, welche meiſt Verbindungen eines noch nicht iſolirt Dargeftellten organischen Dirydes, des Lipyloxydes (C 6 H 4 O 2) und verfchiedener fetter Säuren, wie Margarine fäure (034 H 33 03 + H), Oelſäure (036 H33 O3 -- A) und der durch Sauerftoffabjorption ſehr veränderlichen DLein- jaure find. PVorherrichend aus Lipyloxyd und Margariniaure bejteht 3. B. der leichter erjtarrende Theil des Olivenöls, aus jenem Margarinfaure und Delfäure die nicht trocknenden Dele, 3. B. Mandelöl, und aus Lipyloxyd und Oleinſäure mit wenig Margarinfäure die troefnenden Dele, 3. B. Leindl. Sie find fehr verbreitet, vertreten häufig vie Stelle des Stärkmehls, und bilden beim Keimen eine Emulfion, indem ſie in die früher genannten Stoffe übergehen. Neich daran find insbeſondere die Samen der Eruciferen (Brassica, Sinapis), Lineen (Linum usitatissimum), der Synanthereen (Helianthus annuus, Madıa sativa), der Amygdaleen (Prunus, Amygdalus), der Bapaveraceen (Papaver somniferum), der Urticeen (Cannabis sativa), der Jug⸗ fandeen (Juglans), der Eupuliferen (Pagus sylvatica) 2. ; außerdem finden fie fich im Fruchtfleifche der Dliven, vielen Wurzeln 20. ; wie dennn überhaupt vielleicht Fein Pflanzentheil und feine Pflanze exiftirt, welche nicht geringe Mengen davon enthalten. Außer ven nach den oben angeführten Zufammenjegungsweilen gebildeten Fetten kommen hin und wieder noch eigenthümliche Fettarten vor, j. B. in ven Cocos- und Muskatnüſſen, in den Früchten Des Lorbeers ꝛc. Das Wachs, welches von den Fetten äußerlich vor= züglich durch feine Sprödigkeit verſchieden iſt, iſt gleichfalls im Pflanzenreiche jehr verbreitet und jpielt Darin eine wichtige Rolle. Es gibt wenige Pflanzen, die nicht Spuren davon auf ihrer Ober— fläche ausfchwigen; der jogenannte Reif (pruina) vieler Früchte, Blätter und Zweige befteht aus einer dünnen Schicht kleiner Wachs— förnchen, an den Beeren von Myrica cerifera beträgt das Wachs 5% x., und außerdem fcheint e8 überall al8 Grundlage des Blattgrüns, und in vielen Pflanzenfamilien auch ſonſt als Bellen- inhalt vorzufommen. Das Wachs, welches Träger des Chloro- phylls ift, fcheint unter dem Einfluffe des Lichtes aus Stärkmehl oder vielmehr Gummi und Zucer gebildet zu werden. 151 Endlich find hierher noch einige Stoffe zu rechnen, Die zwar ſelbſt weder als Zellwände auftreten, noch fi) in Zellſubſtanz umwandeln können, aber ſich in allen lebensthätigen Zellen finden, und für den einfachſten Vegetationsprozeß nothwendig ſind, indem ihre Gegenwart erforderlich iſt, um Die bereits genannten aſfimi— lirten Stoffe in einander umzuwandeln; fie enthalten außer Kohlenſtoff, Wafleritoff und Sauerjtoff auch Stidjtoff in größerer Menge und ſtets auch Kleine Mengen Schwefel und Phos— phor. Sie werden Pflanzenfibrin, Pflangenalbumin und Pflanzencajein oder Kegumin genannt. Diejelben finden fich in vorzgüglicher Menge in den Samen der Getreidearten, Der Hüllenfrüchte, in Wurzeln, und in den Säften der jogenannten Gemüspflanzen, fehlen übrigens feiner einzigen Pflanze und feinem ihrer Organe ganz, und bilden die eigentlichen Nahrungsjtoffe ver Thiere. Aus friſch ausgepreßten Pflanzenſäften ſcheidet ſich nach we— nigen Minuten ein dem thieriſchen Faſerſtoffe ähnlicher Körper als gelantinöſer Niederſchlag ab, dieß iſt das Pflanzenfibrin, welches ſich ganz wie geronnenes Eiweiß verhält, aber oft von Chlorophyll grün gefärbt erſcheint, und daher auch zuweilen grünes Satzmehl genannt wird. Vorzüglich reich Daran iſt der Saft der Gräſer. Außerdem bildet es einen Hauptbeſtandtheil des Kle— bers (gluten), welcher als eine gelblich-graue, zähe, klebende Maſſe zurückbleibt, wenn man Mehl der Getreidearten, namentlich des Weizens, in einem Sacke mit Waſſer vollſtändig auswäſcht. Die klebende Eigenſchaft des Weizenklebers rührt von einer ge— ringen Menge beigemengten Pflanzenleims her, welcher durch kochenden Weingeiſt ausgezogen werden kann. Bringt man den klaren Saft, vorzüglich von Gemüspflanzen, Spargel, Blumen— kohl, weißen Rüben ꝛc., zum Sieden, jo eoagulirt Darin das Pflanzeneiweiß (Albumin), und ſcheidet ſich als Gerinnſel ab, Es findet ſich in großer Menge in den Nüſſen, Mandeln ꝛc., in welchen das Stärkmehl durch Del oder Fett vertreten iſt. Das Bflanzencafein over Legumin findet ſich hauptſächlich in den Samenlappen der Hüljenfrüchte; es eoagulirt beim Erhitzen nicht, bildet aber beim Abdampfen der Löſung auf der Oberfläche eine Haut. Alle dieſe Stoffe find chemiſch fait gleich zuſammengeſetzt, und baben in jeder Beziehung viele Aehnlichkeit mit den Blut— 182 bildern oder jogenannten Proteinitoffen des Ihierförpers, ja jtimmen zum Theil, wenigitens in der. chemijchen Zufammenfegung, ganz mit denſelben überein. Alle binterlafien beim Verbrennen eine Heine Menge phosphoriauren Kalkes. Hierher it auch Das Diaſtas zu rechnen, welches jich nabe an den Anſatzpunkten der Keime von gekeimter Gerfte, Hafer und Weizen, nicht aber in legteren jelbjt findet; ebenſo in den Knollen auswachienvder Kar— toffeln, aber nicht in ven Trieben jelbit. Es jcheint daſſelbe exit während des Keimungsprozeiles zu entiteben und beſitzt in aus— gezeichnetem Grade die Eigenjchaft Stärkmehl in Dextrin und Zucker überzuführen. In Folge von Anbäufungen dieſer aſſimilirten Stoffe fünnen die Pflanzen eine Zeit lang leben, ohne Nabrung von außen aufs zunehmen; fie leben alsdann auf Koiten jener Ablagerungen, werden aber sallmälig daran erſchöpft. Wenn Zwiebel- und Fett- pflanzen auf dieje Weile lange leben, jo geſchieht dieß, weil fie einen größeren Vorrath ajjimilixter Stoffe beiigen, und weniger verdunften, als andere Pflanzen. Blumen fünnen nicht ohne eine Anhäufung jolcher Stoffe hervorgebracht werden, weßhalb denn auch ihrer Entwidelung ſtets Blätter voraus geben müſſen, ent weder in demjelben Sabre, oder im vorbergehenden, aus welchem Grunde auch einjährige Pilanzen , ingenannte Sommergewächie, nie vor der Bildung von Blättern blühen. Bon den Exeretionen und Secretionen. Während des Vegetationsprozeiles der Pflanzen bilden fich im Inneren derielben noch ‚eine Menge Stoffe, die gewöhnlich reicher an Waſſerſtoff ind, als die aſſimilirten Stoffe, und häufig auch Stickſtoff ent halten, und Die weder jelbit als Zellenwände auftreten, noch fich in Zellſubſtanz umwandeln können, noch auch zur Umwandlung der affimilixten Stoffe erforderlich find. Man nennt fie Exere- tionen, wenn fie. nach außen ausgeſtoßen werden, wie Die gas— fürmigen flüchtigen Stoffe, weldhe den Geruch der Blumen und einiger Blätter hervorbringen, und meiſt Kohlenwaſſerſtoff-Verbin— dungen find, die klebrigen Exeretionen Der Rinden= und. Blatt flächen (3. B. Lychnis visearia, Robinia viscosa), die zuder- artigen Stoffe, welche man gewöhnlich Nektar nennt 20.5 auch Die wachsartigen Ausjcheivungen, die man gewöhnlich vals Neif (pruina) bezeichnet, find hierher zu rechnen. Werden diejelben 183 aber nicht ausgejtoßen, fondern im Inneren zu verschiedenen Zwecken benugt, indem fie noch in einer näheren Beziehung zum Vegeta- tionsprozeß jtehben, jo werden fie Serretionen genannt. Die- jelben kommen meiſt in den verichtedenen Saftgängen wor, in welche fie von den umgebenden Bellen ausgeichteden werden, oder fie finden fich in den Bellen jelbit, von welchen fie bereitet werden. Kegteres ift ver Fall bei den milchlaftführennden Bajtzellen oder jogenannten Milchjaftgefähen, und den Saftbehältern, von denen diefe meijt ganz von den Seeretionsſtoffen (ätheriſche Dele, Harze) ausgefüllt find, jo daß jede weitere chemische Umbildung unmöglich) wird, die Zelle alſo als todt ericheint. Im Allgemeinen werden dieſe Stoffe nur in geringer Menge erzeugt und bilden gewöhnlich Beſtandtheile der eigenthümlichen Säfte, wie der Milchläfte, har- zigen und aummibharzigen Säfte, welche jich vorzüglich in der Ninde, zuweilen jedoch auch in anderen Organen finden. Es gehören hierher namentlich Die Harze und Gummibarze, die ätheriſchen Dele, die Pflanzenalkaloide, vas Visein in ven Beeren der Miltel, Das Kautichuf, die verſchiedenen Gxtractiv- und Farbitoffe, pas Chlorophyll over Blatt- arin Das Harz der Eoniferen jcheint allmälig aus Stärfmehl gebildet zu werden, da die Zellen, welche den Harzgang begränzen, fein Harz, wohl aber Stärfmehl und verwandte Stoffe enthalten; übrigens entjteht auch Harz Durch Einwirkung von Saueritoff auf ätheriſche Dele. Viscin it das Zerjegungsproduft der Wand derjenigen Zellen, welche den Miſtelſamen umgeben. Kautichuf findet fich nur in den milchjaftführen Bajtzellen. Ehlorophyti (nach Mulder rein = C 18 H 4 N 08) lt Die Urſache der grünen Farbe ver Pflanzen und ſtellt eine eigenthümliche förnige Subjtanz dar, die in den Pflanzen jtets von Wachs begleitet, und nur in ſehr geringer Menge vorhanden it. Es findet ſich ge wöhnlich in ven gerundeten Zellen des Parenchyms, welche unter der Oberhaut liegen, und deren Wände es bald gleihmähig, bald in Spiralen überzieht, häufiger aber überzieht oder Durchdringt e8 nur den körnigen Inhalt derielben. Wenn bei abnehmender Lebensthätigkeit der Blätter der abjorbirte Sauerjtoff ſelbſt bei Einwirkung des Lichtes nicht mehr abgejchieden wird, jo ändert ih Durch Oxydation das Grün Des Chlorophyll in Gelb oder Roth um, wodurch die Farbenänderung der Blätter im Herbite 184 vor ihrem Abfalle bedingt iſt. Eine eigenthümliche Mopdification diejes grünen Farbitoffes it ver Indigo, welcher fich beionders in Indigofera tinetoria und anil, Isatis tinetoria und Polygonum tinetorium findet. Ferner gehören hierher noch die verſchiedenen Pflanzenſäuren, namentlich die Aepfel-, Eitronen und Weinſteinſäure, die aber häufig, gleichlam nur vorübergehend, einen Bejtandtheil der Säfte ausmachen, indem fie die Veranlaſſung zur Bildung von Stärkmehl, Zuder ꝛc. geben, die Gerbiäuren, welche, da fie mit den jogenannten Proteinitoffen Verbindungen eingehen, welche einer Umbildung nicht mehr fähig jind, nicht im Safte Lebensthätiger Pflanzenzellen vorkommen fünnen, ferner die verjchtedenen humusartigen Stoffe, die meilt in abge— itorbenen Bilangentheilen, wie der Borke, dem abgejtorbenen Laube u. vergl. ſich vorfinden, ꝛc. Bon der Vermehrung oder Fortpflanzung der Gewächſe. — Die Fortpflanzung der Gewächſe erfolgt entwerer durch Bildung von Sporen oder Samen, oder Dur Theilung der Ernährungs— prgane. Bortpflanzung durch Sporen und Samen. — Bei den Kryptogamen wachjen die Fortpflanzungszellen (Sporen), in ven Boden oder überhaupt im eine günftige Unterlage gebracht, uns mittelbar zu einer neuen Pflanze, wenn dieſelbe auch nur als Borfeim erſcheint, heran; und zwar bilden fich diejelben bei vielen Zellenfryptogamen ohne Das Zujammenwirten gejchlechtlich ver— ſchiedener Drgane unmittelbar in ihren Mutterzellen, welche fich zuweilen zu eigenthiimlichen Sporenfrüchten vereinigen; oder Durch Eopulation, oder auch Durch gegenfeitige Einwirkung geichlechtlich verſchiedener Organe. Letzteres iſt bei den Gefäßkryptogamen jtets der Fall, indem die Antherivien und Arcchegonien entweder am Borfeime (Farnkräuter, Schachtelhalme), oder an der beblätterten Pflanze (Kaube und Lebermooſe) entſtehen; bei den Bärlappen, Rhizvcarpeen 2c, treten aber an der Keimpflanze nur Archegonien auf. In den Antheridien, jowie in den Keinen Sporen der Bär— lappe 20. kommen Schwärmgellen oder Schwärmfänden zur Ent wicelung , welche Durch Die Deffnungen der Archegonien bis zu ven Eizellen derjelben vordringen, und durch ihre Einwirkung dieſe befäbigen entweder unmittelbar zu einer neuen Pflanze heranzu— wachen, 3. B. Chara, over gleichſam als zweite Generation Die 185 Wedel- und endlich Sporangienstragenve Pflanze, oder bei den Laub- und Lebermoojen die Moosfrucht zu entwiceln. Da Die Mutterzellen der Sporen meiſt frühzeitig rejorbirt werden, jo liegen dann leßtere frei in der Höhlung gewiſſer Zellgewebs— portionen, welche die Sporenfrüchte, Mooskapſeln 20. darſtellen. Bei den Phanerogamen bilden fih wahre Samen aus, welche in ihrem Inneren ſchon die Anlage zu einer neuen Pflanze enthalten, und zumächit durch Einwirfung des Polens auf Die Samenfnospen entjteben, welcher Vorgang Befruchtung genannt wird. Indeſſen fommen bei zweihäufigen Pflanzen, 3. B. Uanna- bis, Mercurialis zuweilen auch vollkommen keimfähige Samen ohne Befruchtung zur Entwidelung; in diefem Falle’ welten die Narben nicht ab, fondern bleiben bis zur Neife jteben, ja fie vers größern fich jelbjt noch zuweilen während Des Neifens der Früchte. Die Behälter, welche die Pollenförner oder Die Samenfnospen ums ichliegen, nämlich Staubbeutel und Fruchtinoten, werden bier als Serualorgane betrachtet, und bilden won bejonderen Hüllen um— ſchloſſen die Blüthen. Die Blüthen bilden ſich bei manchen Pflanzen ſchon lange, ehe fie äußerlich fichtbar werden; Die Zeit: ihrer Entwidelung tt übrigens bei den verichievenen Pflanzen ſehr verjchieden und hängt außerdem auch oft von Elimatischen Verhältniſſen ab. Der Blüthen- reichthum it abhängig von dem zu ihrer Bildung und Entwidelung erforderlichen Vorrathe abgelagerter aſſimilirter Stoffe, deßhalb tragen die Objtbäume nach einem falten und naſſen Sommer meijt wenige Blüthen, weil fich in Folge dieſer Verhältniſſe weniger alfimilirte Stoffe bilden konnten. Aus demjelben Grunde vermin- dert bei den Fruchtbäumen eine reichliche Ernte in Der Regel die folgende, und verhindert jogar die Bildung von Blüthen, was ohne Zweifel daher rührt, daß die Früchte die während des Som: mers abgelagerten Nahrungsitoffe, welche zur Bildung der nach— folgenden Blüthen erforderlich ind, aufzehren. Dieje Erſcheinungen find um jo merflicher, je Ipäter die Früchte reifen. Sonderbar tft es, daß zuweilen einzelne Individuen einer Pflanze ſich conjtant früber entwideln und früher blüben, als andere, obne daß fich hierfür ein befonderer Grund nachweiſen läßt. Die Dauer der Blüthezeit ift verichteden, und ihr Ende wird vorzüglih Dadurch bejtimmt, daß die Nabrungsjäfte jogleich nad) 186 der Befruchtung zu den Fruchtinsten binftrömen, fo daß deßhalb die übrigen Theile der Blüthe abwelken. Daber dauert auch Die Blüthezeit gefüllter Blumen, weiche feine Früchte anfeßen, länger, als Die einfacher, Damit die Befruchtung vollzogen, d. b. die Samenfnospe zu weiterer Entwicelung angeregt werde, iſt es nöthig, daß der Pollen auf die Narbe gelange, zu welchem Ende vie Serualorgane meift eine bejtimmte Stellung zu einander haben, und bei einigen Pflanzen zu dieſer Zeit wirkliche Bewegungen Der Serualorgane gegen einander jtattfinden (z. B. Berberis). Bei den eingeichlechtigen und namentlich zweihäuſigen Pflan— zen wird Die Uebertragung Des Vollens ohne Zweifel haufig Durch Inſecten vermittelt, welche angezogen von dem in den Blütben von. bejonderen Organen abgelonderten Honige (4. B. Honigdrüjen ver Weiden) dieſelben bejuchen. Dieß iſt auch Die Urjache, warum bei: dieſen Pilauzen, z.B. den Weiden, häufig Baltardbildungen vortpmmen. Solche Baltarde, welche auch in der Gärtnerei oft Durch künſtliche Hebertragung des Pollens erzeugt werden, ſind im der Regel volltommen unfruchtbar, da ihre Stempel zwar voll- tommen entwicelt, ibre Staubblätter aber nur ſehr unvolltommen ausgebildet find; fie bringen daber nur dann keimfähige Samen hervor, wenn ſie Durch Den Blüthenitaub einer der Arten, von denen ſie abſtammen, befruchtet werden, in welchem Falle Die jungen Pflanzen fich ‘wieder mehr der zur Befruchtung gewählten Art nähern. Sobald die Pollenkörner auf Die Narbe gelangen, ſaugen diejelben Die won dieſer abgeſonderte Feuchtigkeit ein, wodurch ihre innere Membran in Form eylindriſcher Schläuche hervortritt. Dieſe Vollenjchläuche treten an der der Narbe und folglich ver Feuchtig- keit zunächit liegenden Seite der Pollenkörner hervor, dringen zwiſchen den Zellen in das innere Gewebe, aus welchem die Narbe bejteht, 'eim, und verlängern fich zwilchen ven Zellen des den Griffelkanal auskleidenden Zellgewebes und des leitenden Zellge— webes im Inneren der Hülle des Fruchtknotens big zu den Samen— tnospen, in welchen fich bereits der mit Flüffigfeit angefüllte Embryo— ſack gebilvet "hat. Selten mehrere, gewöhnlich nur Ein Pollen— schlauch dringt big zur Kernwarze und zwiſchen deren Bellen bis zum Embryoſacke ein, an deſſen Spitze er fich mit feinem meift 187 angeichwollenen und verbreiterten Ende jeitlich anlegt, ohne in denjelben einzubringen; indeſſen vagt jein angejchwollenes Ende, namentlich in einer jpäteren Periode, wabricheinlich in Folge Des Druckes von Seite der inneren Hülle der Samenknospe, doch meiit ziemlich jtark in Das innere des Embryojades hinein. Der von dem Endſtücke des- Pollenjchlauches ausgeichwigte Theil des In— hultes des Pollenkornes breitet ſich zugleich über die Spitze des Embryojades aus. Schon vor der Befruchtung, aljo vor ver Bildung des PRollenjchlauches, haben fih in dem der Mikropyle zugewendeten Ende des Embryoſackes zwei Zellen, Die Keim— biäschen, ausgebildet, von denen das eine größere an ver Spitze des Embryoſackes unmittelbar an der Stelle liegt, wo fich ſpäter das Ende des Bollenjchlauches anlegt, Das andere Kleinere jeitlic) daneben, jo daß es von dem Bollenjchlauch kaum oder nicht erreicht wird; nur ſehr jelten dringt Das Ende des Vollenichlauches wirklich in den Embryoſack bis zum Neimbläschen ein, z. B. Viscum. Sobald der Vollenjchlauch bis zum Embryoſacke vorgedrungen it, beginnt Das Kleinere Keimbläschen, welches, wie erwähnt, entweder unmittelbar mit dem Ende des Pollenichlauches in Berührung tritt, oder nur Durch die Membran des Embryoſackes, am häufigſten aber auch noch Durch Das größere obere Keimbläschen von dem— jelben getvenut iſt, jich weiter zu entwiceln; während der. untere Theil des Embryoſackes den Knospenkern vollſtändig verdrängt, und in demjelben die Bildung des Endoſperms beginnt. Das Keimbläschen, in welchem allmälig der Zellentern jchwindet, wird größer, nimmt zuerjt eine bienfürmige Gejtalt an, und verlängert ih Dann an jeinem Ende zu einem fadenformigen Schlauche, welcher endlich den Anfang des Endoſperms erreicht und hier mit einfach abgerundeten Ende ohne Anjchwellung anjteht. Das größere Keimbläschen jehrumpft während viejer Zeit ein, fo daR jein inhalt als eine gelbliche geronnene Plasmamaſſe erſcheint. Das Schlauchende des fich weiter entwickelnden Keimbläschens dringt nun zwiſchen die in Vermehrung begriffenen Zellen des Endoſperms ein; in ihm bilden ſich Durch Querſcheidewände 3—4 über einander liegende Zellen, won denen die jüngite folbig an- ſchwillt, und jich Durch Auftreten einer Längsſcheidewand als die erite Zelle des Embryos fund gibt. Nach mehrmals wiederholter Längs- und Quertheilung erjeheint dann an ihrer Stelle das 188 mehrzellige Embryokügelchen, welches nicht weiter hinabrückt, ſondern in dem oberjten Theile des Endoſperms eingebettet bleibt und fie) allmälig zum vollfommenen Embryo ausbildet. Der Schlauch des Keimbläschens jtellt dann den Keimz= oder Embryo— träger (filamentum suspensorium) dar. Der Embryo entiteht daher aus dem Keimbläschen in Folge von Veränderungen, welche diejes durch den Einfluß des in daſſelbe übergehenden Inhaltes eines in feine Nähe gelangten Bollenschlauchs einzugeben befähigt wird; der Uebertritt des Inhaltes des Pollenſchlauchs geichteht aber nicht Durch fichtbare Deffnungen. Mit diefen neuejten Beobachtungen Radlkofers jtimmen im MWejentlichen die Hugo Mohl's, Amici’8 ꝛc. überein und ſelbſt Schleiden ſcheint ſich denſelben anzuſchließen. Nach des Letzteren Beobachtungen ſollte der Pollenſchlauch in den Embryo— ſack ſelbſt eindringen und ſein Ende hier zum Keimbläschen werden. Bei ven Nadelhölzern, welche nackte Samenknospen beſitzen, und deßhalb auch nacktſamige Pflanzen (Gymnospermae) genannt werden, erfolgt die Befruchtung in etwas anderer Weiſe, als bei jenen Pflanzen, deren Samenknospen in einen Frucht— knoten eingeſchloſſen ſind. Schon vor der Befruchtung iſt der Embryoſack ganz von Endoſperm erfüllt, in welchem ſich am oberen Ende einige Zellen beſonders entwickelt, und mit einem körnigen Inhalte erfüllt haben. Dieſe Zellen, deren Zahl nach der Pflanzen— art verſchieden und überdieß nicht ganz conſtant iſt, werden cor- puseula genannt; fie find bei den Pinus-Arten von einer Schicht fleiner Zellen umgeben, welche bei Taxus fehlt. Nachdem ver Pollenjehlauch bis zum Embryoſack vorgedrungen tft, entjteht in einem Der corpuseula ein Keimbläschen, in welchem bei Der Tanne, Fichte und Kiefer zunächit durch Theilung vier neue Zellen entitehen, die, während die Hellenbildung fortdauert, vier lange Schläuche (die Embryonalſchläuche), von denen jeder am Ende eine Heine Zelle trägt, entwiceln. Dieſe Schläuche dringen tief in ven Embryoſack hinab, wo fich ihre Endzelle zum Embryo entwiefelt; bei Der gemeinen Kiefer bleiben fie vereinigt und bil- den nur Einen Keim; bei Pinus pumilio aber trennen fie fich, und jede Endzelle kann für fich einen Embryo bilden, in der Negel gelangt aber nur einer derjelben zur Ausbildung, während 189 die anderen verfümmern. Bei Taxus iſt die Zellfenbildung im eorpuseulum weniger regelmäßig, und es fteigen 4, 5 oder 6 Embryonalichläuche mit einander vereinigt abwärts. Bisweilen werden auch mehrere corpuscula befruchtet, aber dennoch fommen nur jelten mehrere Keime zur Ausbildung; bei Thuja fommen in Einem Samen bisweilen zwei ausgebildete Keime vor. Der Keim der Nadelhölzer liegt im reifen Samen in der Mitte Des Sameneiweißes, die corpuseula find zufanmengefunfen, mit ven Embryonalichläuchen abgeitorben und unfenntlich geworden; nur bei der Lärche laſſen ſich Diejelben noch im. reifen Samen nach— weilen *). Auch bei ven Raubpflanzen bilden fich zuweilen mehrere Keime in Einem Samen aus, 3. B. Auranttaceen. Zur volllommenen Entwidelung der Volenjchläuche find bei einigen Pflanzen nur wenige Stunden, bei anderen Wochen und Monate (Pinus) erforderlich, wobei diejelben zuweilen eine Känge von mehreren Zollen erreichen, obgleich Das Pollenkorn ſelbſt kaum mit freiem Auge fichtbar iſt G. B. Colchieum autumnale etc.) Sobald die Bildung des Embryos dieſes Stadium erreicht dat, geht dann der Same raſch der Neife entgegen, indem der aufjteigende Saft von den übrigen Theilen der Blüthe abgelenit und zu ibm geleitet wird. Gewöhnlich aber entwiceln fich nicht alle, in einem Fruchtinoten vorhandenen Samenfnospen, was entweder von einer unvollitindigen Befruchtung, oder Davon her— rührt, Daß einige Samenknospen vor den anderen befruchtet wer- den, oder aus irgend. einer anderen Urſache ſchneller fich ent— wieeln, und deßhalb allen Nahrungsitoff an fich, ziehen, woduxch dann die Entwicdelung der übrigen unterdrüct wird. Gleichzeitig mit dem Heranwachjen der Samenfnospe zum Samen wächſt auch der Fruchtinoten zur Fruchthülle heran, indeß jtebt weder das Wachsthum der Fruchthülle mit dem des Samens, noch Das der Samendeden mit der Entwicelung des Embryo immer im Verhältniſſe, da man nicht felten normale Früchte ohne Samen, und taube Samen mit normalen Samendecken findet. Während des Neifens der Früchte geben eigenthimliche Ver- anderungen jowohl in den Fruchthüllen, als in den Samen vor. Die Fruchthüllen verändern, meiſt nach und nach ihre Farbe, und *) Siehe Schacht ver Baum. 190 in ihrem Inneren lagern fich eigenthümliche Stoffe, wie Säuren, Zucker 2e. ab, auf deren Bildung Licht und Wärme bedeutenden Einfluß haben. Nach der Reife faulen fleifchige Früchte entweder, oder werden überreif (teig), indem der Sauerftoff aus ver Luft chemijch auf Diejelben einwirft. Mean kann daher folche Früchte vor Fäulniß ſchützen, wenn man fie in luftleeren oder wenigſtens jauerjtoffleeren Gefäßen oder Räumen aufbewahrt. In dem Samen bildet fich der Embryo nach und nach vollfommen aus, und scheidet ſich in Würzelchen, Federchen und Kotyledonen, während zugleich Die Samendeeen ihre Feltigfeit erlangen. Gummi und Zucker bilden jich in Stärkmehl und Del um, welche fich in dem Zellgewebe des Samens, namentlich in dem &iweißfürper und den Kotyledonen ablagern, und unorganiiche Stoffe ſam— meln ſich in. ven Samendeden. Die Samenträger, fleifchigen Blüthenböden, over Die Fruchthüllen fübren dem Samen die zum Neifen nöthigen Nabrungsiäfte zu. Die Bilanzen jelbit werden durch Das Neifen ihrer Früchte im Allgemeinen ſehr erſchöpft und zuweilen ſogar in dem Maße, daß fie abiterben. Die Blütben, und ganz beſonders Die veifenden Früchte entziehen nämlich der Mutterpflanzge fortwährend eine große Menge vrganiicher Sube " ſtanz, welche zerſtört wird, indem in vdenfelben ein langſamer Berbrennungsprozeh Durch Aufnahme von Sauerjtoff und Aus— bauchung von Kohlenſäure jtattfindetz nicht minder entziehen fie derjelben viele unorganiſche Stoffe, da man dieſelben in größter Menge in den Blüthen und Früchten. findet. Nach der Reife fallen Die Früchte ab, die Samen gelangen, indem die Fruchthüllen entweder aufipringen oder faulen, in den Boden oder auf eine jonjtige paſſende Unterlage, und entwiceln fich unter günftigen Umjtänden in kürzerer oder längerer Zeit zu neuen Pflanzen. Die Zeit, welche hindurch die Samen ihre Keimungsfähigkeit behalten, iſt bei Den verichiedenen Arten ſehr verſchieden; im Allgemeinen verlieren ölige Samen ihre Keimungs- fähigkeit ſehr bald, während mehlige dieſe oft außerordentlich lange behalten, namentlich, wenn fie vor Temperaturwechjel und Feuch- tigfeit geſchützt find, Der Same feimt, wenn der Embryo aus dem Zuftande der Ruhe erwacht, die Hüllen, welche ihn ſchützen, verläßt, und zur Pflanze heranwächſt. Die zur Keimung erforderlichen Bedingungen 191 find ein gewiller Grad von Feuchtigkeit und Wärme, ſowie Zu— tritt von Sauerjtoffz Nebenumſtände, welche die Neimung modi— fiziren können, find das Licht, gewiſſe Stoffe, wie Chlor ıc., Die Beichaffenheit des Bodens, in welchem fich der Same befindet, und vielleicht auch vie Electrizität. Sobald der Same in den Boden gelangt, dringt Waller, welches bald Durch Die ganze Dberfläche, bald nur Durch Die Samennarbe eingelaugt wird, in vdenjelben ein, während fich aleichzeitig unter Einwirkung ver ftiefftoffhaltigen Beſtandtheile des Samens das Stärkmehl in Gummi und Zuder ummanvelt, welche fich in dem Waſſer löſen und jo Bildungsjaft erzeugen. Diejer Vorgang iſt ſtets won einer Aufnahme von Saueritoff aus der Atmoſphäre und einer Ausbauchung von Kohlenſäure begleitet. Delige Beitandtbeile des Samens bilden eine Emulfion, in welcher ebenfall8 die Bedingungen zur Zellenbildung liegen. In Folge diefer Prozelfe beginnt im Embryo eine’ neue Zellenbildung, wo— dureh Derjelbe anjehwillt, und endlich Durch Zunahme feines Vo— lumens die Samendede iprengt, jo daß das Würzelchen Durch ven Riß frei in den Boden gelangen kann. Wie alfo Kohlenſäure, Ammoniak und Wafler die Hauptnabrungsftoffe der Pflanzen find, jo dienen Stärfmehl, Gummi und Zueer, wenn jle von einer ſtickſtoffhaltigen Subftanz begleitet find, dem Embryo zur exriten Entfaltung jeiner Ernährungsorgane. In dem Verhältniſſe, als die junge Pflanze heranwächſt, ver— mindern fich die in dem Eiweißkörper oder den Samenlappen ab- gelagerten aſſimilirten Stoffe, nach Deren allmäligen Verſchwinden die junge Pflanze mitteljt ihrer Wurzel und Blätter die Nahrung dem Boden und der Atmoſphäre entnehmen muß. Bortpflanzung durch Theilung. — Viele Pflanzen vermehren fich auch auf natürlichem Wege Durch Iheilung der Ernährungs— organe, indem. ſie entweder an weriebienenen Stellen Knospen treiben, welche jich von Der Mutterpflanze ablöjen, und auf einer palienden Unterlage zu neuen Pflanzen heranwachſen; oder indem die Knospen noch mit der Mutterpflanze verbunden fich zu Trieben entwiceln, welche an ihrer, Bafis Adventivwurzein treiben, und ſich dann exit von der. Mutterpflanze trennen, und als ſelbſtſtän— dige Individuen fortwachlen. Zur erſten Art gehört die Vers 192 mehrung durch Keimförner oder Lagerfeime, Brutknos— pen, Brutzwiebeln, Arillarzwiebeln, Zwiebelknos— ven, Knollen, fowie Durch die Knospen, welche fich bei manchen Pflanzen an Blättern bilden, wenn dieſelben auf feuchte Erde gelegt werden. Bei Stratiotes aloides bilden fich in ven Blattachjeln ächte Kaubfnospen auf langen Stielen, Die jich ſpäter von der Mutterpflanze trennen, und jo die jtarfe Vermehrung diefer Pflanze veranlaſſen, ſelbſt an Orten, wo fie nur jelten oder gar nicht zur Blüthe gelangt. Zur zweiten Art gehört die Vermehrung dur Ausläufer, natürliche Abjenier, natürliche Theilung des Wurzelftodes, Wurzelbrut, und Wurzelausichlag. In allen dieſen Fällen entwideln ſich immer zuerit Stengel, und dann Winzeln. Aber auch auf fünitlichen Wege fünnen die Pflanzen durch Iheilung der Er— nährungsorgane vermehrt werden, entweder Durch gewaltſame Theilung der Wurzelitöcde, Knollen und ver mit Adventiv— fnospen oder ſchon entwicelten Trieben verjehenen ftärferen Wurzeln (Sträuche), oder indem man oberirdiſche Stengeltheile bald noch mit der Mutterpflanze verbunden, bald von derjelben getrennt in die Erde bringt und fie Dadurch veranlagt Wurzeln zu treiben. Hierher gehört die Vermehrung durch Abjenfer und Stedreijer, Stedlinge oder Seßjtangen; auch dieſe Art der Vermehrung läßt fich nicht bei allen Pflanzen auf gleiche Weile anwenden, namentlich laffen fich Durch Stedlinge nur ſolche Bäume und Sträucher leicht vermehren, die ein weiches Holz haben, und jchnell wachlen, 3. B. Weiden und Pappeln; indeflen gelingt es Doch auch bei vielen anderen Pflanzen, wenn man vie Vermehrung in Käften vornimmt, welche Durch Glas- fenſter geichloffen werden fünnen, und in welchen die Stedlinge jtet8 von einer warmen und feuchten Atmojphäre umgeben find (Stoyferfäften). Die Vermehrung durch Abjenfer geichteht, in- dem man einen Zweig, der noch mit der Mutterpflanze werbun- den ift, an einer Stelle zur Hälfte Durchichneidet oder mit einem Draht zufammenfchnürt, und dann an diefer Stelle in feuchte Erve oder Moos bringt; zuweilen bringt man den Zweig auch nur in die Erde ohne irgend eine weitere Vorbereitung. Sobald ich Wurzeln gebildet haben, wird derjelbe von der Mutterpflanze getrennt, und wächſt nun als felbjtitändige Pflanze fort. Sehr 193 tiefliegende Aeſte bilden zumweilen auch ohne menjchliches Zuthun natürliche Abienfer, und Stodausichläge treiben jogar gewöhnlich Adventivwurzeln und bilden dann, wenn dev Mutterjtoc verfault, jelbititändige Individuen. Bei der Vermehrung durch Stedlinge oder Stedreijer wird der Zweig jogleich von der Mutterpflanze getrennt, und in die Erde gejegt, wo fich Dann bald an der in dem Boden befindlichen Schnittfläche ein Callus bildet, aus wel- chem Wurzeln bervorbrechen. Man nimmt hierzu gewöhnlich zwei— jährige Zweige, Aeltere Zweige, mit denen Dies Verfahren bei manchen Bilanzen wohl auch gelingt, werden Setzſtangen genannt. Hierher iſt endlich auch Die Vermehrung oder vielmehr Ver— edelung wilder Stämme durch Edelreifer oder Edelaugen zu rechnen, wozu man fich verjchiedener Manipulationen bedient; immer ift aber eine innige und anhaltende Berührung zwilchen lebenden Organen beider Bilanzen, ſowie eine gewille Ueberein— ſtimmung in der Vegetation beider Pflanzen erforderlich. Je größer Die Aehnlichfeit zwijchen beiden Bilanzen, deſto leichter gelingt die Veredelung; daher gelingt dieſelbe am beiten zwijchen Varietäten verjelben Art, over nahe verwandten Arten einer Gattung. Die vorzüglichiten Verevelungsarten find: das Ablac- tiren, Pfropfen over Pelzen, das Eopuliren, und das Deuliren. Bei dem Ablactiren wird das Eovelreis, obne e8 vom tutterftamme zu trennen, jowie ein Zweig des Wildlings ange- jchnitten und beide an der Schnittfläche genau mit einander ver- bunden, jo daß Holz auf Hol, Ninde auf Rinde paßt, und da— durch Die Verwachlung beider eingeleitet. Nachdem beide mit ein= ander verwachjen find, trennt man entweder das Evelreiß vom Mutteritamme, oder läßt e8 auch mit demjelben in Verbindung. Das Pfropfen oder Belzen beiteht darin, daß man Das vom Mutteritamme getrennte Edelreis an jeinem Grunde feilfürmig zujchneidet und dann in eine Spalte der Schnittfläche des Wild- lings einjenft. Die Spalte wird entweder durch den ganzen Querdurchmeſſer oder nur bis zur Mitte deſſelben geführt, wonach man das Propfen in den ganzen over halben Spalt unters icheidet; oder man jchiebt wohl auch das keilförmig zugejchnittene Evelveis bloß zwifchen Die vorher gelöſte Rinde und das Holz Döbner, Lehrbuch der Botanik ır. 2. Aufl. 13 194 des Wildlings hinein. Das Eopuliren wird bewirkt, indem man das getrennte Edelreis und ven Wildling ſchräg zujchneidet, und beide an ven Schnittflächen genau mit einander verbindet. Als Edelreifer wählt man in der Negel jährige Zweige mit 3— 4 Knospen oder Augen. Bei dem Deuliren wird eine Knospe (Auge) jammt einem Theile der Rinde von dem eplen Stamme gelöft, und in einen T fürmigen Spalt der Rinde des Wildlings jo eingefcehoben, daß nur die Knospe aus dem Spalte hervorragt; man unterjcheidet hierbei nach der Zeit, zu welcher man die Veredelung vornimmt, das Deuliven auf das wachende oder treibende, und das Deuliren auf Das ſchlafende Auge. Erſteres wird im Frühjahre, oder um Johanni vorgenommen, jo dar fich die Knospe noch in demjelben Sommer entwideln kann; leßteres dagegen im Spätiommer oder Herbite, jo daß Die Knospe exit im folgenden Frühlinge zur Entwidelung gelangt, In allen angeführten Fällen muß die Verbindungsitelle jogleih mit Baum— wachs oder einem anderen paljenden Kitt verichlojen, und mit Papier und Baſt umwickelt werden, um die Einwirkung von Luft und Feuchtigkeit abzuhalten. Sn neuerer Zeit hat man auch gelernt, Kräuter und aanz junge Baumzweige defjelben Jahres zu pfropfen und zu veuliren, welches Verfahren namentlich bei Nadelhölzern angewendet wird, da bei diefen Die anderen Veredelungsweiſen ſich nicht anwenden Yaffen, weil fich Die Schnittflächen alsbald mit Harz überziehen, wodurch die Verwachfung verhindert wird. Man pfropft auf dieſe MWeife im Juli; für Kräuter wählt man die Zeit ihres üppigſten Wachsthumes. Indeſſen erfordert dieſe Veredelungsweile, wenn fie gelingen ſoll, immer viele Gejchielichkeit. Dierter Abſchnitt. Syſtemkunde. Alle Individuen, welche von einer und derſelben Pflanze, oder von einander abſtammen, und daher in allen weſentlichen Merkmalen vollfommen mit einander übereinſtimmen, bilden eine Art (species); Abweichungen in weniger wejentlichen Merkmalen, welche in der Reihe ver Zeugungen wieder zur Grundform zurüd- fehren, bedingen die Abarten (varietates), Wenn fich aber dieſe Abweichungen conjtant fortpflanzen, und oft erſt nach einer langen Reihe von Zeugungen zur Grundform zurückkehren, jo bilden die— jelden Unterarten (subspecies); und wenn eine Abweichung von der urjprünglichen Form fich nur zufällig einmal während der Lebensdauer eines Individuums zeigt, jo iſt dieß eine bloße Abänderung (variatio). Gegenwärtig fennt man mehr ala 160,000 Pflanzenarten. Um nun bei einer jo großen Anzahl von Pflanzen jede einzelne Art unterjcheiden und zweckmäßig benennen zu fünnen, war man jeit lange bemüht, viejelben nach beftimmten charakteriſtiſchen Merkmalen in Kleinere und größere Abtheilungen zu bringen, oder jie zu elaffifiziren, und zwar fahte man alle, in vielen Eigen— ichaften und namentlich in den Blüthentheilen mit einander über— einjtimmende Arten zu einer Gattung (genus), verwandte Gat- tungen zu einer Ordnung (ordo), und verwandte Ordnungen zu einer Claſſe (classis) zufammen. Zum Behuf einer jolchen Eintheilung oder eines ſolchen Syſtemes hat man fich zu ver- ſchiedenen Zeiten ſehr verſchiedener Merkmale bedient, und iſt zugleich von verſchiedenen Anſichten ausgegangen, wonach man künſt— liche und natürliche Syſteme unterſcheidet. Bei den künſt— lichen Syſtemen hat man alle Pflanzengattungen nur nach der Beſchaffenheit Eines oder doch nur einiger weniger Organe in Ordnungen und Claſſen eingetheilt, ohne auf die übrigen Ver— wandtſchaften Rückſicht zu nehmen, wodurch allerdings die Be— ſtimmung einzelner Arten ſehr erleichtert wird, jedoch der große Nachtheil entſteht, daß dadurch oft nahe verwandte Gattungen 13° 196 weit von einander entfernt werden. Das wichtigite und einfachite fünjtliche Syſtem, welches noch jet vielfach im Gebrauche ift, ift das von Rinne, welcher das geſammte Pflanzenreich vorzüglich nach dem Vorhandenfein und der Bejchaffenheit der Staubblätter in 24 &laffen theilte; jede dieſer Claſſen aber unter Berückſich— tigung verjchievdener Merkmale, insbejondere aber der Zahl ver Sriffel oder figenden Narben weiter in Ordnungen abtheilte. Unter einem natürlichen Syiteme veriteht man eine Zus jammenftellung und Aneinanderreibung der Pflanzen nach ihren gegenfeitigen Verwandtichaften unter Berückfichtigung ſämmtlicher Drgane. Zuerſt hat man aus ähnlichen und in vielen Bes ziehungen verwandten Gattungen jogenannte natürliche Ord— nungen gebildet, deren Zahl bereit bis auf etwa 300 anges wachen ijt, Diefe dann nach verjehievenen allgemeinen Merkmalen zu größeren Elaffen, und dieſe endlich zu Drei großen, in vielen und wichtigen Beziehungen von einander abweichenden Gruppen, die man nach der Bildung des Samens Afotyledonen, Monpfotyledonen und Dikotyledonen genannt hat, vereinigt. Um die Aufftellung ſolcher natürlichen Syſteme haben fich vorzuglich Fuffieu, De Candolle, Sprengel, von Martius, Endlicher und andere bemüht. ; Ueberficht des Fünftlihen Syitems von Linne. 1. Pflanzen mit wahren und deutlich fichtbaren Blüthen (plantae phanerogamae). A. Mit Zwitterblüthen. 1) Mit freien Staubblättern. a) Die Staubblätter von gleicher Länge, oder doch nicht bloß zwei fürzer, als Die übrigen. «) Weniger als 20 Staubblätter. 1 Staubblatt . I. Classe. Monandria. 2 Staubblätter .. » 11... u ;,Diandrla. 3 * a Dt 4 % IV. ..,.. Tetrandria. 5 r V....., ;. Pentandria. 6 v1. Hexandria. 19% 7 Staubblätter . 8 VII. 9 IX. 10 3 xt 11-19, X1. P) Zwanzig und Höhe Staubblätter. Auf der Scheibe oder der Blüthendecke be- feitigt . zus si Auf dem Blüthenbo— ven befejtigt . XIII. b) Zwei Staubblätter find kürzer, als Die anderen. Zwei kurz und — lang XIV. Zwei kurz und vier lang XV. 2) Mit verwachjenen Staub- blättern. a) Diejelben find unter fich verwachien. a) An den Staubfäden. Sn Ein Bündel. . XVI Sn zwei Bündel . XV. In mehrere Bündel XVIIL 8) An den Staubbeu- teln b) Die Staubblätter Kind mit dem Stempel ver- wachlen . B. Mit eingejchlechtigen Blüthen Männliche und weibliche Blü— then auf Einem Individuum vereinigt Männliche und webbliche gti then auf zwei Individuen vertheilt VIl.Classe. Heptandria. XIX. XX. . XXU. ” Octandria. Enneandria. Decandria. Dodecandria. lcosandria. Polyandria. Didynamia. Tetradynamia. Monadelphia. Diadelphia. Polyadelphia. Syngenesia. Grynandria. Monoecia. Dioecia. 198 Männliche, weibliche und Zwitterblüthen, auf Einem Individuum oder auf 2—3 Individuen vertheilt. . . XXIII. Classe. Polygamia. 11. Pflanzen ohne eigentliche Blü— then (plantae eryptogamae) . XXIV. Cryptogamia. Die erſten 13 diefer Claſſen zerfallen nach der Zahl der (Sriffel oder figenden Narben in Ordnungen, die folgende Namen erhielten : 1 Griffel . =» . . .Monogynia. 2 n Digynia. 3 Hobel Trossyniz, 4 2 Tetragynia. h) ER Bentasynras 6 Lo Nlere nn. 7 a ae 2 Hieperierynge: 8 a Aure 5 ÄÜCEORVATRE 9 er 9 10 I RR DIT PIERLADSITHTAR 11 —19 N ADOSTTIO TE KANTE 20:18 mehr? „N, . Polygynia. Die 14, Claſſe zerfällt in zwei ——— je nachdem die Frucht eine zweiblätterige Nuß, welche ſich bei der Reife in vier Nüßchen trennt (1. Did. Nacktſamige Gymnospermia), oder eine Kapſel darftellt 2. Ord. Bevedtfamige Angiospermia). Die 15. Claſſe zerfällt ebenfalls in zwei Ordnungen, je nach— dem die Frucht eine Schote (1. Ord. Siliquosa), oder ein Schötchen iſt (2. Ord. Silieulosa). Sn der 16,, 17. und 20. Claſſe find die Ordnungen auf die Zahl der Staubblätter gegründet, und tragen daher die Namen der eriten Glaffen, 3. B. Monandria, Diandria, Hexandria Octandria, Decandria etc. Sn der 18. Claſſe werden nach der Anheftung der Staub- blätter, wie die 12, und 13. Claffe, zwei Ordnungen unterfchieven, Icosandria und. Polyandria, Die 19. Claſſe theilte Linne in 5 Ordnungen, nämlich: 1) Polygamia aequalis; alle Blumen zwitterig. 199 2) Polygamia superflua; die Blumen der Scheibe zwitterig, die Randblumen weiblich, beide fruchtbar. 3) Polygamia frustranea; die Blumen der Scheibe yzwitterig und fruchtbar, die Randblumen unfruchtbar. 4) Polygamia necessaria; die Scheibenblumen zwitterig und unfruchtbar, die Randblumen weiblich und fruchtbar. 5) Polygamia segregata; jede Blüthe des Blüthenforbes noch von einem eigenen Kelche umgeben. In neuerer Zeit hat man diefe Claſſe häufig nach der Form der Blüthen, je nachdem viejelben nämlich alle vöhrenformig, oder alle zungenformig, oder die der Scheibe röhrenfürmig, und die des Nandes zungenförmig find, nur in drei Ordnungen getheilt. Die 21. und 22, Claſſe werden nach der Zahl und Ver— wachlung der Staubblätter in Ordnungen getheilt, welche Die Namen der entiprechenden Claſſen erhalten. Die 23. Claſſe zerfällt in drei Ordnungen, je nachdem vie drei Arten von Blüthen fich auf Einem Individuum beiſammen finden, Polygamıa monoecia, oder auf zwei verichiedene Indi— viduen, Polygamia diovecia, oder auf drei Individuen vertheilt find, Polygamia polyoeeia. Indeſſen wurden von den meijten Schriftitellern die Pflanzen dieſer Claſſe nach ihren Zwitterblüthen unter die anderen Claſſen vertbeilt. Die 24, Claſſe endlich theilte Linne in vier Drdnungen, nämlich: Farnfräuter Filices, Moofe Musci, Algen Algae, und Pilze Fungi; indem er mit den Farnkräutern die Schachtelhalme und Rhizocarpeen, mit den Mooſen die Lebermooje und Bärlappe, und mit den Algen die Flechten und Characeen, oder Armleuchter verband, Schlüffel zum natürlichen Syiteme Juſſieu's. I. Samenlappenloje Gewächſe oder Kıyptogamen, plantae acotyle- EORRRO NUN WET END VD I. Classe. Acotyledonia. II. Einfamlappige Gewächle, d. b. Phanerogamen, welche mit Ei- nem oder mehreren, aber ab- IT. 200 wechjelnd ftehenden Samenlap— pen feimen, plantae monocoty- ledoneae. 1) Die Staubblätter unterjtän- dig, d. b. nächſt der Baſis des oberftändigen Fruchtfno- tens befeſtigt . = 2) Die Staubblätter umjtändig, d. h. auf der unterftändigen Scheibe oder der er befeſtigt 3) Die Staubblätter oberſtändig, d.h. auf der Spitze des un— terftändigen MOL NLENE be- feftigt . i Bweifamlappige Gewächfe, d. h. Phanerogamen, welche mit zwei gegenftändigen oder mehreren im Quirl ftehenden Samenlap- pen feimen, plantae dicotyle- doneae, A. Ohne oder mit einer eins fachen Blüthenhülle, plantae apetalae. 1) Oberftändige Staub blätter . Ä 2) Umftändige Staub- blätter II. Glasse. Monohypogy- nia, 3. B. Gramineae, Cyperaceae etc. . III. Classe. Monoperigy- nia, 3. B. Palmae, Li- liaceae etc. IV. Classe. Monoepigy- nia, 3.8. Narcisseae, Irideae ete. V. Classe. Epistaminia, j. 8. Santalaceae (Thesium). . VI Classe. Peristaminia, 3.8. Thymeleae (Daphne). 201 3) Unterjtändige Staub- blätter . 2... VD. Classe.. Hypostami- nia, z. B. Amaran- thaceae. B. Mit doppelter Blüthendede und verwachjenblätteriger Blumenfrone, plantae mo- nopetalae. 1) Die Blumenfrone uns teritändig, d. b. nächſt der Baſis des ober— ſtändigen Fruchtknotens befeftigt . . ..ViIiIII. Olasse. Hypocorol- lia,3.8. Primulaceae. 2) Die Blumenfrone um— jtändig, d. b. auf der unterjtändigen Scheibe befeftigt . 2 20202..IX. Classe, Pericorollia, j. B. Erieineae. 3) Die Blumenfrone ober= jtändig, d. h. auf der Spiße des unterjtändi- gen Fruchtknotens be— feſtigt. Epicorollia. a) Mit verwachſenen Staubbeuteln . . X. Classe. Synantheria, z. B. Compositae. b) Mit freien Staub- beuteln „ . XI. Classe. Corisanthe- ria, z. B. Oaprifo- liaceae. ©. Mit doppelter Blüthendecke und mehrblätteriger Blu— menfrone, plantae poly- petalae. 1) Die Staubblätter ober- ftändig - » » » . . XII. Classe. Epipetalia, j. B. Umbbelliferae. 202 2) Die Staubblätter unter= ftändig“ . 2.2. „XII. Classe. Hypopetalia, 3. B. Ranunculaceae, Tiliaceae, Aceri- neae. 3) Die Staubblätter um— ſtändig. XIV. Classe. 'Peripetalia, j. B. Rosaceae, Rhamneae. D. Rflangen mit eingeichlechtigen Blüthen, plantae diclinae ir- vegweres.d .d. „magnällenı is AV. Olasse Dielinia; 3. B. Salicineae, Betu- lineae, Öupuliferae. Schlüffel zum natürlihen Syiteme De Candolle's. I. Gefäßpflanzen oder Phanerogamen, plantae vasculares. Classis I. Zweifamlappige Gewächſe, plantae exogenae s. dicotyledoneae. Subelassis I. Der Fruchtinoten oberftändig und die getrennten Kelch- und Blumen blätter find auf dem einfachen Blüthenbovden befejtigt, plantae thalamiflorae, z. B. Tiliaceae ete. Subclassis II. Der Kelch verwachienblätterig, oder nebſt Blumen- und Staub blättern oder der einblätterigen Blumenfrone am Nande einer unterjtändigen, umftändigen, oder oberjtändigen Scheibe befeitigt, plantae caliciflorae, 3. B. Papi- lionaceae, Pomaceae. Subelassis III. Kelch und Blumenfrone verwach— jenblätterig und unterftändig, Die Staubfäden mit der Blumenfrone verwachien, und der Fruchtfnoten oberjtändig, plantae corolliflorae, 3. B. Oleaceae. 203 Subclassis IV. Die Blüthenhülfe einfach, plantae monochlamydeae, j.B. Urticeae, Cupuliferae. etc. Olassis U. Einfamlappige Gewächfe, plantae endogenae s. monocotyledoncae. 11. Bellenpflanzen oder ſamenlappenloſe Gewächſe, Kryptogamen, plantae cellulares s. acotyledoneae, s. eryptogamae. ClassisIlI. Halbgefäßpflanzen, d. h. Kryptogamen, bei wel- chen auch Gefähbündel zur Entwidelung kom— men, plantae aetheogamae s. semivasculares, j B. Filices etc. Olassis IV. Eigentliche Bellenpflanzen, d. h. Kryptogamen, welche nur aus Bellen bejtehen, plantae amphi- gamae s. cellulares, 3. 8. Fungi. Schläffel zum natürlihen Syſteme Endlicher's. Regio 1. Lagerpflanzen, Thallophyta. Sectio 1. Urfprüngliche Pflanzen, Protophyta. Pflanzen, die unabhängig von anderen Organismen entitehen, und alle ihre Nah— rungsitoffe aus den umgebenden Medien aufnehmen. Algae und Lichenes. Sectio 2. Secundäre Pflanzen, Hysterophyta. Pflanzen, Die ihre Nahrung ganz oder theilweife von anderen, todten oder leben— den, Organismen entnehmen. Fungi. Regio II. Agenpflanzen, Cormophyta. Dectio 3. Endſproſſer, Acrobrya. Cohors 1. Gefäßlofe Endiproffer, Acrobrya anophyta. Hepaticae, Musci. Oohors 2. Mit Gefähen verjehene urfprüng- liche Endſproſſer, Acrobrya proto- phyta, 3. B. Filices, Lycopo- diaceae etc. Cohors 3. Mit Gefäßen verfehene fecundäre Endiproffer, Acrobrya hystero- phyta, 3. ®. Rhizantheae, Sectio 4, Sectio 5. 204 Umſproſſer, Amphibrya. Alle Monofoty- ledonen. Endumſproſſer, Acramphibrya. Alle Dikoty— ledonen. Cohors 1. Nacktſamige Pflanzen, Gymnos- permae, 3. B. Coniferae. Cohors 2, Pflanzen mit einer einfachen oder gar feiner Blüthenhülfe, Apetalae, j. B. Thymeleae, Oupuliferae. Cohors 3. Pflanzen mit verwachjenblätteriger Plumenfrone. Gamopetalae, z. B. Caprifoliaceae, Borragineae etc. Cohors 4, Pflanzen mit vielblätteriger Blu— menftone, Dialypetalae, 3. B. Rosaceae etc, Spezielle Botanif. Aus der großen Anzahl bekannter Gewächſe ſollen hier vor Allem die eigentlichen Foritpflangen herausgehoben und weitläufiger behandelt, dann aber auch die wichtigiten landwirthichaftlichen Gewächſe, deren Kenntniß für den Foritmann wenigitens jehr wünjchenswerth ift, gehörig gewürdigt, und endlich die jonftigen, im Walde häufig vorfommenden, oder Durch ihre Eigenjchaften oder ihren Gebrauch intereillanten Pflanzen wenigjtens dem Namen nach aufgeführt werden. In der Aufzählung der Pflanzen folge ich dem Syſteme De Candolle's vorzüglich deßwegen, weil e8 der Synopiis der deutſchen Flora von Koch zu Grunde gelegt ift. Erfte Abtheilung. Phanerogamen, plantae phanerogamae. Erfte Claſſe. Bweifamlappige Gewächje, plantae dieotyledoneae. Erteiier ter el fTe Thalamiflorae, Ordnung Ranunculaceae (1)*). Der Kelch 3— 6 blätterig, oft blumenkronenartig; Blumen- krone 3 bis mehrblätterig, fehlt zuweilen ganz, oder wird durch eine Nebenfrone erſetzt; Staubblätter in größerer Zahl vorhanden, *) Die eingeflammerten Zahlen neben dem Namen der Ordnungen cor- reſpondiren mit den fortlaufend numerirten Ordnungen, welche in den Beſtim— mungstabellen aufgenommen find. 206 frei und unterftändig; meijt mehrere griffeltragende Fruchtknoten. Es gehören hierher meiſt perennirende Kräuter oder Sträucher, die häufig Klettern. Clematis Vitalba L. Die Waldrebe (XIII Cl. des Linne*)) it eine in Gebüjchen und Zäunen häufig vorkommende Kletterpflanze, deren weiße Blüthen große Trugdolden bilden. Atragene alpina L. ijt der vorigen verwandt, findet fich in ven Alpen und trägt einzelne große hellviolette Blüthen. Anemone L. Anemone (XIII 0OI.). Hierher gehören kleine perennirende Gewächje, welche im erjten Frühjahre blühen, und fich theils an ſonnigen Anhöhen, wie A. Pulsatilla L., die Küchenſchelle, theils an Ichattigen Orten, auf Schlägen, unter Gebüſchen 2c. finden, wie A. hepatica L., das Leber— blümchen, A. nemorosa L., das weiße Waldhähnchen x. Ranunculus L. Hahnenfuß (XIO. Cl). Die Arten dieſer Gattung find ſehr zahlreich, und finden fich an den verſchiedenſten Standorten, in und am Waller, in Sümpfen, auf Wiejen, welche von ihren zahlreichen Blüthen oft ganz gelb ericheinen, auf Fel— dern und in Wäldern; die meiften Arten find mehr oder minder giftig, oder Doch jcharf, vorzüglich gilt dieß von dem in Sümpfen wachjenden R. sceleratus L. Aconitum, Sturmbut (XII.), ijt ausgezeichnet Durch den helmförmigen, blumenblattartigen, blauen G. B. A. Na- pellus L.) over gelben (A. lycoctonum L.), oder auch blau und weiß gejcheckten Kelch der meilt lange Trauben bildenden Blüthen; die Arten finden fich in gebirgigen Waldungen meijt an feuchten Stellen, beſonders häufig auf den Alpen, und find in allen ihren Theilen jehr giftig. Actaea spicata L., das Chriſtophs— fraut, bat eine eifürmige, weiße Blüthentraube, und findet fich im Walde an friichen, feuchten Stellen. Die Arten der Gattuug Paeonia L., Gichtroſe over Pfingjtrofe, werden häufig wegen ihrer großen rothen Blüthen in den Gärten gezogen. Drdnung Berberideae (2). Kelch-, Blumen- und Staubblätter jtehen einander gegenüber, und find meift an Zahl einander gleich. Die Frucht ift beeren- oder kapſelartig, einfächerig mit 1—3 Samen. *) Die römischen Zahlen bezeichnen Die Claſſe und die arabijchen die Ordnung des Linné'ſchen Syitemes. 207 Berberis vulgaris L. Die Berberige oder der Sauer dorn (VI 1). Dieſer 6— 8° hohe Strauch findet ſich häufig an Waldſäumen und in Heden; blüht im Mat; die übelriechenden, gelben Blüthen haben 6 Kelch und 6 Blumenblätter, und bilden einfache Ixauben; die länglichen, hochrothen Beeren reifen im Herbit, ſchmecken von freier Aepfelſäure ſehr jauer, und werden theils eingemacht gegeilen, theils ihr Saft wie Eitronenjaft vers wendet. Die Blätter ſtehen in Büjcheln, und jind verkehrt eiförmig, an der Bafis feilförmig, gewimpertsgelägt; an üppigen Schößlingen finden fich jtatt der Blätter Dornen, aus deren Win— fein dann kurze, beblätterte Zweige hervortreten. Die Wurzel und das jehr harte Holz find ſchön eitronengelb; eritere wird als gelber Farbitoff benugt und letzteres zu feinen Drechslerarbeiten. Drdnung Nymphaeaceae. Hierher gehört außer den in unjeren Seen häufig vorkom— menden gelben und weißen Seeroſen (Nuphar luteum Sm. und Nymphaea albaL.) auch die in neueiter Zeit Durch ihre außerordentliche Größe berühmt gewordene Victoria regia Lindl., welche in einigen Flüſſen Südamerika’s, namentlich Neben- flüffen des Amazoneniteomes, wächit. Die ſchwimmenden, runden, oben glänzend grünen, unten karminrothen und negartig gegitterten Blätter haben zuweilen über 6° im Durchmeſſer, einen bis 5%” hoben, aufgebogenen Rand, und eine folche Tragfähigkeit, daß auf einem nicht bejonders großem Blatte ein Kind von 3—4 Jahren jicher jteben fann, ohne daß das Blatt im Waſſer unterfinft. Die wohlriechenden Blüthen find rein weiß, in's Roſen- und Dunfel- rothe verlaufend, und haben bis 11.‘ Durchmejjer. Drdnung Papaveraceae, Papaver somniferumL. Der Gartenmohn (ALL. 1) wird häufig Der Samen, halber angebaut, welche ein wortreffliches Speijenl liefern, das auch in der Delmaleret- angewendet werden fan. P. Rhoeas L., der Feldmohn, wächit häufig unter der Saat. Chelidonium majus L., das Schöllfraut, wächit häufig auf Schutthaufen und bebauten Orten, und ent bält in allen feinen Theilen einen gelben Milchjaft, welcher jehr ätzend wirkt. 208 Drdnung Cruciferae. Kelch und Blumenfrone vierblätterigz ſechs Staubblätter, von denen 4 länger und 2 firzer find; die Frucht eine ein= oder mehr- famige Schote. In Diefe Ordnung gehören viele Gemüs- und jonjtige Nußpflangen, die meift ein- over zweijährig find, z. B. Isatis tincetoria L., der Waid, findet fich hier und da in Deutichland, und enthält einen mit dem Indigo übereinſtimmen— den blauen Farbitoff, werhalb er zum Blaufärben angewendet wird. Armoracia rusticana Lam., ver Meerrettig, wächſt in ganz Deutſchland auf etwas feuchten Wiefen, wird aber auch feiner Wurzeln wegen, die als Zugemüfe gegeſſen werben, häufig angepflanzgt. Lepidium sativum L., die Garten- frefie, ftammt aus dem Orient, wird aber als Küchengewilrz haufig in Gärten cultivirt. Camelina sativa Or., ver Lein— dotter wird bier und Da der Samen halber cultivirt, welche in reichlicher Menge ein fettes, zum Brennen und Kochen brauch- bares Del enthalten. Brassica L. Kohl. Dieſe Gattung Yiefert ung in ihren Arten, welche fich Durch die Eultur zu einer Menge von Spielarten entwicdelt haben, viele al8 Gemüs- und Delpflanzen häufig cultivirte Gewächfe. Br. oleracea L., der Gartenkohl, wächſt wild an den Seefüften England’3 und Frankreich’ und wird in vielen Spielarten bei uns cultivirt, Der Stammform am meilten entjpricht ver Stauden= oder Baumfohl, welcher oft 5—6° buch und Aftig wird; außer— dem ftammen von dieſer Art: der Winterfohl, die Kohl rabe, der Blumenkohl, Spargelfohl oder Broccoli, der Roſenkohl, Wirfing, das Weiß- und Rothfraut. Br. Rapa L., der Rübenkohl, zerfällt in zwei Haupt varietäten, von denen die eine wegen ihrer vicen, fleiichigen und efbaren Wurzel, Die andere mit fajeriger Wurzel, wegen der ölhaltigen Samen häufig ceultivirt wird; zu erſterer ges hören die weiße Rübe, Stoppelrübe, bayerijhe Rübe; zu leßterer der Nübenreps, Rübſen oder Sprung, melcher als Winterfaat und Sommerjaat gebaut wird. Br. Napus L. = Br. campestris, der Reps oder Repskohl, von welchem e8 auch zwei Kauptabarten, eine mit fleijchiger, ver— Dieter, und eine mit faferiger Wurzel giebt; zu erjterer gehört 209 die Bodenkohlrabe, Bodenrübe, KRoblrübe oder Doriche, zu legterer der Schnittfohl, dann der Kohlreps over Kohl, welcher als Delpflanze cultivirt wird, und von welchem man wie- der Winter» und Sommerreps unterjcheivet. Br. nigra Koch., der Schwarze Senf, und Sinapis alba L,, der weiße Senf, liefern in ihren gemahlenen Samen das grüne und gelbe Senfmehl, welches theils als Gewürz, theils als Außerliches Reiz— mittel angewendet wird. Nasturtium offieinale L., die Brunnenfrefie, wächit allenthalben in und an langjam fließenden Gewäſſern und Quellen, und wird häufig als Salat oder Gemüſe gegejien. Raphanus sativus L., der Rettig, ift urfprüng- lich in Aſien zu Haufe, wird aber feiner jcharf ſchmeckenden, Heiichigen Wurzel wegen häufig in verichienenen Spielarten eulti— virt. Endlich werden auch verichievene Arten wegen des ange— nehmen Geruches ihrer Blüthen häufig in Gärten gezogen, j. B. Cheiranthus CheiriL, der Goldlack, Mathiola annua L., Die Sommerlevfoje, und M. incana L, die Winter- levkoje, welche urjprünglich im ſüdlichen Europa zu Haufe find x. Drdnung Capparideae (3). Capparis spinosa L. (XIII.), der Kappernitraud, wächſt an jonnigen, dürren Orten des ſüdlichen Europa’s. Die in Eifig eingemachten Blüthentnospen fommen unter dem Namen Kappern in den Handel. Ordnung Cistineae (4). ‚Cistus L. (XII), Eiftro fe; die Arten find Heine Sträuche des jünlichen Europa's. Aehnliche Kleine Sträuche, von denen mebrere Arten bei ung vorkommen, enthält vie Gattung Helian- themum Tournef., Sonnenröschen. Drdnung Folygaleae (5). Polygala ChamaebuxusL. (XVII, 2) ijt ein fleiner, gelbblühender Strauch mit immergrünen, lederartigen Blättern des mittleren und ſüdlichen Deutſchland's. Drdnung Büttneriaceae. Theobroma Cacao L., der Kacanbaum aus Süd— amerifa, aus deſſen bohnenfürmigen Samen vie Chocolade be- veitet wird. Döbner, Lehrbuch der Botanif zc. 2. Aufl. 14 210 Drdnung Alsineae. \ Alsine medial. Die VBogelmiere (X, 5), eine Kleine, einjährige Pflanze mit niederliegendem Stengel und Kleinen, weißen Blumen, iſt Dadurch merkwürdig, daß fie nicht nur in Deutich- land auf Brachäckern, Schutthaufen ꝛc. faſt das ganze Jahr bins durch blüht, ſondern auch über die ganze Erde verbreitet ijt, wo fich immer der Menſch angefievelt hat. Drdnung Lineae. Linum usitatissimum L. Der Flachs oder ein (V, 5) ſtammt aus dem füplichen Europa, wird aber bei uns häufig eultivirt; er verlangt einen guten, friichen, Ioderen und fruchtbaren Boden und etwas feuchte Kage, weßhalb er vorzüglich in engen Gebirgsthälern geveibt. Seine Stengel liefern den Flache, und aus feinen Samen wird das Leinöl geprekt, welches zu Firniſſen 20. verwendet wird. Drdnung Malvaceae. Gossypium L., Baummwollenjtaude (XVL), deren verichtedeneAtten, G.herbaceum, arboreum ete., in allen warmen Rändern der Baumwolle halber angebaut werden, welche in der wallnußgroßen Kapſel Die Samen umgiebt. Drdnung Bombaceae. Hierher gehört der dickſte Baum der Welt, Adansonia digitata L. der Affenbrodpbaum, im beißen Afrika. Der Stamm iſt meift nur 12—15° lang, aber bis 40° im Durchmeſſer dick, theilt fich Dann in viele 50—60° lange Aeſte, von Denen Die mittleren aufrecht jtehen, die äußeren fich wagrecht ausbreiten. Die Blätter find gefingert und die Früchte, von der Größe und Geitalt einer Melone, werden gegejien. Drdnung Tiliaceae (6). Pier bis fünf Blumenblätter wechjeln mit eben jo vielen in der Knospenlage Happigen Kelchblättern; Staubblätter zahlreich frei oder vielbrüderig; Fruchtknoten 4—10Ofächerig, in jedem Face mit 2 oder mehr mittelftändigen Sameninospen; die Blätter mit Nebenblättern. 211 Tilia L., Linde (XL, 1). In dieſe Gattung gehören Bäume erſter Größe, deren Blüthen langgeitielte, mehritrahlige Trugdolden bilden. Kelch und Blumenfrone find 5 blätterig, der Fruchtinoten 5fächeriqg, mit 2 Samenfnospen in jedem Face, und Einem Griffel, Die Hauptare des Blüthenjtandes ijt mit der Mittel— tippe Des großen Deckblattes fait bis zur Mitte des leßteren ver- wachen. Die Frucht bildet eine Nuß, welche durch Fehlichlagen einfächerig und I—2jamig erſcheint; der Same enthält einen öl baltigen Eiweißkörper, welcher beim Keimen nebjt der Samen— decke von den Samenlappen über den Boden in die Höhe gehoben und ausgejaugt wird, worauf die Samendede abfällt. Die Blätter find rundlich, ſchief herzförmig, ſpitz, einfache oder Doppelt geſägt, und ſtehen abwechſelnd, zweizeilig, die Knospen ſind ſtumpf— eiförmig, ſitzend, von ſechs abwechſelnd ſtehenden Schuppen ein— gehüllt. Bei uns kommen 2 Arten vor: T. grandifolia Ehrh., die Sommerlinde; die Blätter auf der Unterjeite furzhaarig und in den Nippenwinfeln mit einem Haarbüjchel; Die augen rothen Knospenſchuppen und jungen Triebe weich-haarig; die Trugdolden 2=, 3blüthig; die Frucht deutlich Srippig. T. parvifolia Ehrh., Die Winterlinve, Steinlinde oder Berglinde Die Blätter unten unbehaart, bläulich-grün und nur in den Rippenwinfeln mit einem Haarbüfchel; die außen arünlich-braunen Knospenjchuppen und Die jungen Triebe unbe- baart; die Trugdolden 5>, 7blüthig; die Frucht undeutlich 4, 5 fantig. Eritere blüht gegen Ende Juni, und die Frucht reift im Oe— tober und fliegt bald darauf ab; bleibt jedoch auch häufig ven Winter über an den Bäumen hängen. Freiftehende Bäume tragen meilt jehon mit vem 25. Jahre feimfähigen Samen, welcher oft exit ein Jahr nach der Ausfaat im Frühjahre feimt. Die Koty— ledonen find breiter al3 lang, fünf- oder mehr-ſpaltig, die Pri- mordialblätter eiförmig, zugeipigt, ungleich-gefägt, und am Grunde ſchief herzförmig. Die junge Pflanze bleibt im erſten Jahre ſehr Hein. Die Rinde bleibt lange alatt, da erft ſpät Borfenbildung ftatt findet. Die Linde bat eine ftarfe Pfahlwurzel mit ſehr tief in den Boden gehenden Aeſten, welche mit vielen ſchwachen, weit ausjtreichenden Seitenwurzeln bejeßt find. Sie erreicht ein hohes 14* 212 - Alter, ſo daß Linden von 800 — 1000 Jahren nicht beſonders felten find, und ihr Stamm zeigt dann meiſt auch eine jehr be- deutende Dide. In Lithauen fennt man Linden mit 815 Jahres- ringen und 82° Umfang; die Linde zu Neuftadt am Kocher in MWürtemberg hat einen Stamm von 32° Umfang. Die Linde Viefert bei langer Dauer der Mutterftöce jehr veichlichen und kräf— tigen Stodausfchlag, und vermehrt fich auch durch Winzelbrut und Abfenker. Ihr Vaterland ift Ungarn und das ſüdöſtliche Deutſchland; im nördlichen Deutſchland ijt fie wohl nur eultivirt. Sn unferen füdlichen Gebirgsgegenden iſt fie jehr haufig, und fteigt in den Alpen bis zu 3000° aufs zieht aber im Allgemeinen, Nieverungen, Ihäler und gejchügte Lagen vor. Gegen Kälte tit fie auch in der Jugend ziemlich unempfindlich, weniger gegen Hite und lange dauernde Trockenheit; fie liebt einen lockeren, feuchten Boden. Das Holz eignet fich nicht gut zum Brennen, da feine Brenn- Eraft fich zu der des Buchenholzes nur wie 68: 100 verhält; ein bayerifcher Kubitfuß wiegt grün 36 Pfd. bayeriiches Gewicht, luft— trocken 27 Pfo. und gedörrt 19 Pfd. 6.*)5 Dagegen eignet e8 fich wegen Feinheit der Textur, Weiche und weißer Farbe vortrefflich zu Möbeln, Bildfehnigers und Drechslerarbeiten, ſowie deſſen Kohle zur Schiekpulverfabrifation. Die Rinde liefert Baſt zu Flecht— werfen und zum Binden, die Samen ein jehr milves, ſüßes Del, und die Blüthen den Bienen reichlichen Honig, welcher von Drü— jenhaaren an der Baſis der Kelchblätter abgejondert wird. Die Winterlinde kommt im Allgemeinen mit der vorigen überein, findet fidh aber weiter nördlich, und verträgt ein rauheres Klimaz fie ift befonders im dftlichen Europa weit verbreitet, von wo aus fie fich über das mittlere und nördliche Europa, mit Aus— nahme der bochnordifchen Gegenden, auspehnt, aber jchon im ſüdlichen Deutfchland feltener wird; in den Alpen fteigt fie nicht ganz jo hoch auf, als die vorige. Sie blüht 1—2 Wochen Ipäter, als die Sommerlinde, und nur eben jo viel jpäter tritt auch Die Samenreife ein; fie wächit langſamer, und ihr Holz ijt etwas fejter und eignet fich Daher auch beijer zum Brennen. *) Bei der Gewichtsbeftimmung des Holzes der verſchiedenen Bäume. ift durchaus bayerifches Maß und Gewicht zu Grunde gelegt. 1‘ — 291,8592 franzoͤſiſche Millimeter; 4 Pfd. — 560 franz. Gramme. 219 T. argentea DO., die Silberlinde, mit jilberweißer Unterjeite der Blätter, findet fi) in Ungarn und Griechenland, fommt aber bei uns gut fort, deßgleichen einige Arten aus Nord» amerika, 3. B. T. americana L. und pubescens Ait. Ordnung Acerineae (7). Kelch und vie nur jelten fehlende Blumenkrone 4=, D=, 8— blätterig, auf der drüſigen Echeibe befejtigt und mit einander ab— wechſelnd; 8, jeltener 5— 12 Staubblätter; Fruchtknoten 2 lappig, 2fächerig mit 2 Samenfnospen in jedem Sache, Einem Griffel und zwei Narben. Die zweifliigelige Frucht trennt ſich bei der Reife in zwei geſchloſſen bleibende, nußartige Früchtchen; die Blätter find über’3 Kreuz geitellt, obne Nebenblätter, und Die Samenlappen zuſammengerollt. Acer L., Ahorn (VIII, 1). Kelch und Blumenkrone 5— blätterig; meiſt 8 Staubblätter. In einzelnen Blüthen verkümmert der Fruchtknoten, in welchem Falle die Staubblätter dann be— deutend länger werden, als in der normalen Zwitterblüthe; die Blüthen ſtehen in Trauben oder in Doldentrauben; die Blätter find einfach, meiſt gelappt; die Knospen ſind mehr oder weniger kegelförmig, ſtumpf-vierkantig, beſtehen aus +—-8 Paaren über's Kreuz geſtellter Schuppen. Die Arten ſind Bäume erſter und zweiter Größe, oder Sträuche, welche vorzüglich der nördlichen ge— mäßigten Zone eigen, und beſonders häufig in Aſien und Amerika ind. In Deutſchland kommen nur 5 Arten vor: A. Pseudo-platanus 1. Der gemeine oder weiße Ahorn, Bergahorn. Die Blätter find handförmigsfünflappia, ungleich=geferbt=gelüägt, oben etwas rungelig, auf der Unterjeite matt und bläulich; Die Knospenſchuppen gelbsgrün mit braunem Rande und faſt jchwarzer Spitze; die Blüthen bilden hängende Trauben und ericheinen im April oder Mai nach dem Ausbruche des Laubes; Die Frucht reift im September, umd fliegt noch in demjelben Monate ab; vie Nüfchen find bauchig aufgetrieben, etwas eckig und die Flügel jtehen unter einem jpigen Winkel von einander ab, oder laufen fait parallel; Samenpflanzen tragen jelten vor dem 40ſten Jahre feimfühinen Samen. Stocdloden viel früher. Der im Herbit geſäete Samen feimt im Mai, doch läht fich derjelbe ohne Verluſt der Keimkraft bis zum nächſten Früb- 214 jahre aufheben, und feimt Dann 5—6 Wochen nach der Ausfaat. Die Samenlappen find länglich-lanzettförmig, an der Spige rundlich, die Primordialblätter ungelappt, eiförmig, zugeſpitzt, und Doppelt=ges ſägt, mit Ihwachsberzfürmiger Baſis; ihre Oberfläche iſt runzelig. Die junge Pflanze wird im erſten Sabre jelten über 3 bis 4 hoch ; tiefer dringt Die Pfahlwurzel, welche nur wenige kurze Tas jerwurzeln treibt, in. den Boden. Später, etwa vom lOten Jahre an, bleibt die Pfahlwurzel zurüd, und die Seitenwurzeln erhalten das Uebergewicht; daſſelbe findet ſchon früher jtatt, wenn die Pfahl— wurzel auf Hinderniſſe jtößt. Die Rinde it grau und bat Durch unvegelmäßige Längs- und ‚Duerrilje ein ſchuppiges Anjehen, Der Bergahoen iſt ein Baum eriter Größe, (im Hinterjteiner Thal im Allgäu jteht ein Baum, der 2° über dem Boden 17V’ Umfang hat), ichlägt leicht vom Stode aus; der Mutterſtock ift aber nicht von langer Dauer, Cr kommt in Europa bauptjächlich ſüdlich vor, und erjiredt ji) nicht weit über die nördlichen Gränzen Deutichlands hinaus; in Deutichland findet man ihn vorzüglich in ven Gebirgen, aber nur jelten in reinen Bejtäinden. Sn den bayeriſchen Alpen: fteigt ver bis zu 4700° und als Strauch jogar bis zu 5400° auf. Er ſcheint am beiten auf Bajaltboden zu ge— deihen, wächſt aber auch auf Kalt, Ihonjchiefer ze. gut. Das Holz iſt weiß, hart, jehr zähe und Dicht, und wird deß— yalb zu Wagners und Schnigarbeiten ſehr geichäßtz eben jo wegen jeiner jchönen Textur und Farbe zu Schreinerarbeiten : zu Baubolz eignet es ji wegen geringer Dauer nicht gut, aber feine Brenn fraft verhält sich zu der des Buchenholzes wie 104 : 100. Ein bayeriſcher Kubikfuß wiegt grün 40 Pfund, Luftteoefen 34 Pfund und gedörrt 29 Pfund bayr. Die Blätter liefern ein gutes Schaf futter und der Saft tft zuderreich. A. platanoides L. Der Spigahorn. Die Blätter find 5lappig und die Lappen mit entfernten, buchtigen und jcharf zus geipigten Zähnen verjehen, oben glatt; die Anospenichuppen roth— braun, gegen den Rand heller mit Deutlich abgejegter Spite. Die Blüthen bilden aufrecht ‚stehende Dolventrauben, und fommen früher, als. bei dem vorigen, im April zugleich mit dem Laube zum Vorſchein. Die Nüfchen find größer, als bei dem vorigen, tundlich und platt-gedrückt, und die Flügel jteben unter einem ſtumpfen Winfel von einander ab. Verwundet laſſen die jungen 215 Triebe und Blattitiele im Frühjahre einen weißen Milchiaft aus— fließen. Die Rinde it bräunlich=grau, und durchaus mit regel mäßigen ſchmalen Längsitreifen verjehen. Der Same feimt meift exit ein Jahr nach der Saat im Frühjahre; die Samenlappen find länglichelangettförmig, und die Primordialblätter länglich-eiförmig, zugeſpitzt, ganzrandig, an der Baſis tief herzförmig eingefchnitten mit glatter Oberfläche. Uebrigens kommt der Spikahorn im We— jentlichen mit dem vorigen überein, erreicht aber nicht die Höhe und Stärfe, auch nicht das hohe Alter deſſelben. Er iſt haupt— fachlich auf das mittlere Europa zwilchen dem 4diten und 46jten Breitengrade beichräntt, findet ſich daſelbſt vorzüglich in den nie— deren Bergmwäldern, und fteigt in Südbayern bis zu 3300 auf. Das Holz ift weniger feinfaferig und weiß, als das des vori— gen, und deßhalb weniger geeignet zu Schnigwaaren, aber noch härter und zäher, und daher zu Wagnerarbeiten ganz beionvers geſchätzt. Ein Kubikfuß wiegt Ducchichnittlich 2 Pfd. mehr, «als bei dem vorigen. A. eampestre L. Der Feldahorn oder Maßholder. Die Blätter find Dlappig mit ganzrandigen Kappen; die Knospen— ſchuppen fajtanienbraun, gegen Die Spite hin dunkler mit ſehr furzgen weißlichen Härchen ; die Blüthen ericheinen nach den Blät- tern im Mai, und bilden aufrechte Doldentrauben; die Nüfchen wie bei dem vorigen, aber die Flügel jteben horizontal ab. Die Rinde der 2—5jährigen Zweige zeigt häufig ähnliche Korkvor— Iprünge, wie Die der Korkulme. Er findet fich bei uns, namentlich in den Gebirgen, gewöhnlich nur als Strauch, in den Flußniede— rungen wächſt er jedoch zuweilen zu einem Baume von 50-60‘ Höhe heran; fein Wuchs it jehr langſam; ev Liefert reichlichen Stockausſchlag, vermehrt jich auch jtark Durch Wurzelbrut, und verträgt den Schnitt gut, werhalb er fich jebr gut zu lebendigen Zäunen eignet. Er ijt über ganz Europa und das nördliche Alien, dann im Caucaſus und in Kleinajien verbreitet. Das Holz iſt außerordentlich feit und zähe, und im inneren ſchön geflammt, weßhalb es von Schreinern, Drechslern und Ma- ichinenbauern jehr geiucht wird. Alte Stämme und Wurzelſtöcke (tefern den jchönften Mafer zu Möbeln, Schnigwaaren (Ulmer Pfeifenköpfe) und eingelegter Arbeit. 216 A. monspessulanum L. Der franzöſiſche Ahorn. Die Blätter find 3lappig mit abgeftumpften ganzrandigen Lappen, die Knospen Klein, Die Knospenſchuppen ziemlich einfarbig Duntel- braun mit einzelnen, längeren, weißlichen Haaren; Die Blüthen ericheinen im April und Mai, und bilden hängende Dolventrauben; die Früchte wie bei Dem vorigen aber die Flügel find etwas nach vorn gerichtet. Er bildet einen Strauch, wächſt vorzüglich an rauhen, jteinigen Bergabhängen, und ift am Mittelrheine zwijchen der Mojel und Nabe, in den Gebirgen vieler Flüffe, und auf dem Donnersberg in der Pfalz ſehr gemein. A. opulifolium Vill. Findet fi in Wäldern und am Fuße der Alpen, namentlich in ver Schweiz, und blüht im März und April. Diele fremde Arten werden haufig in unjeren Anlagen ceul- tivirt, 3. B. A. dasycarpum, Negundo, rubrum, pensylvani- cum ꝛc. aus Nordamerifa, A. tartaricum aus der Tartarei ıe. ꝛc. A, saecharinum L. der Zuckerahorn in Nordamerika, enthält in feinem Safte kryſtalliſirbaren Zucker in bedeutender Menge, To dag derſelbe im feinem Vaterlande zur Zucergewinnung be nußt wird. Drdnung Hippocastaneae 8). Die Blüthen bilden aufgerichtete, vielblumige, endſtändige Rispen. Der Kelch verwachiensblätterig, Zähnig; Blumenkrone unregelmäßig 4—> blätterig ; das Stengelglied zwilchen Blumen krone und Staubblättern breitet fi) zu einer Scheibe aus, auf welcher die 7—S ungleichen -Staubblätter ſtehen; Dex Fruchtknoten 3fächerig, in jedem Buche mit 2 aufrechten Samenknospen; Der Samen mit einem breiten Nabel; die Samenlappen find ver wachen, mit einer Spalte an der Bafis, aus welcher das Federchen hervortritt; Die Blätter find gefingert, decuſſirt, ohne Neben blätter; die Knospen groß, eiformig mit vierzeiligen, braunen klebrigen Schuppen. Aeseulus L. Roffaftante (VII 1) Der Kelch ift glockenförmig; die Blumenkrone beiteht aus 5 ausgebreiteten Blumenblättern, und die Früchte find ſtachelig. Ae. Hippocastanum! EL. Die Roßkaſtanie. Die voth>, weiß und gelb-bunten Blüthen entwideln fih im Mat nach 217 dem Laubausbruche und find zuweilen polygamtich. Die Blätter find fehr groß, 5—T fingerig und runzelig; Die Früchte reifen im September oder Detober, Ipringen auf und fallen mit ven Samen ab. Der Same läßt fich nicht gut überwintern, und feimt im Frühjahre 324 Wochen nach der Ausjaat. Die Samenlappen find ſehr Die, beftehen faft ganz aus Stärkfmehl, und bleiben bei der Keimung in der Erde zurüd. Die junge Pflanze erreicht ſchon im exiten Jahre eine Höhe von 6—8“, und entwicelt in dei Erde eine kurze, Dice Pfahlwurzel, mit jehr vielen weitaus: jtreichenden GSeitenwurzeln. Die Rinde ift bräunlich-aſchgrau, exit in höherem Alter in Längsriſſen aufreißend. Die Roß— fajianie jtammt aus Aſien, wo fie in den indiſchen Gebirgen noch bei 12,000 über dem Meere wild wächjt, wird aber bei uns wegen ihrer Dichten Belaubung und jchönen Blüthen. häufig angepflanzt. Das weiße weiche Holz iſt jchlecht, und eignet fich vorzüglich nur zu Schnißarbeiten; die Kohle deſſelben wird zur. Schieh- pulverfabrifation verwendet. Ein Kubikfuß wiegt frtich 33. Pin. ; lufttrocken 26 Pfr. und dürr 23 Pfd. Die. Rinde enthält viel Gerbeſtoff, und die Früchte liefern ein vortreffliches Viehfutter und werden auch vom Wilde begierig aufgefucht. Ae. rubieunda Lois. — carnea aus Nordamerika wird wegen ihrer Schönen rothen Blüthen jest häufig bei uns gepflanzt. Aus demjelben Grunde werden die Arten der Gattung Pavia Pers., welche fich von Aesculus Durch glatte Früchte, 4blätterige nicht ausgebreitete Blumenkrone, und glänzenvere Blätter unterſcheidet, gezogen; fie jtamnten aus Norvamerifa, z. B. P. rubra, flava, macrostachia ı. Ordnung Magnoliaceae, Hierher gehören mehrere. Bäume, mit großen Blüthen, Die wegen ihrer Schönheit, öfter, in; den Parkanlagen angetroffen werden, 3. B. Liriodendron tulipifera Lder Tulpen— baum, Magnolia tripetala, die Magnolie, beide aus Nordamerika. Ordnung Ampelideae (9). Der Kelch bejtebt aus 4—D Kleinen zahnförmigen, auf der Scheibe befejtigten Blättchen, mit welchen Die Blumenblätter 218 wechlein, und vor diejen ftehen die Staubblätter, Der Frucht knoten ift Zfächerig, in jedem Fache mit 2 aufrechten Samen fnospen; ein Griffel mit einfacher Narbe; die Frucht eine Beere. Es find Kletterpflanzen. Vitis vinifera L.. Der Weinjtod (V. 1). Wird jeiner Früchte wegen in einer Menge von Spielarten eultivirt, ſtammt aber urſprünglich aus Aſien. Die Grenze der Weineultur gegen Norden iſt im weltlichen Europa zwiſchen dem 49ſten und Sujten Breitengrade, in Deutichland ungefähr bei 51 Grad, im Diten zwifchen dem 47ften und 4öften Grade. In der heißen Zone ge deiht er nicht, ja reicht Kaum an die Wenpekreife, jo daß er dem, wärmeren Theile der gemäßigten Zone eigenthümlich bleibt. Auf Gebirgen reicht er in der Schweiz höchſtens bis 1700°, ja ſelbſt in Sieilien nur bis zu 3000% Er blüht im Juni und Juli, und reift im Detober oder November. Die Hauptanwendung findet der Saft der Beeren zur Darjtellung des Weines; außer— dem fommen Die Beeren auch getrocknet als Roſinen oder Zibeben in den Handel. Ampelopsished«e cea Mich. = Hedera guinquefohla, der sogenannte wilde Wein, findet fih im ſüdlichen Tyrol ver— wildert und wird bei uns zur Bekleidung von Mauern und Wän— den häufig angepflanzt. Er blüht im Juli und Auguft, und Die Blätter werden im Herbſte Schon roth. Ordnung Balsamineae. Impatiens noli tangere L. ilt häufig in jchattigen Wäldern an feuchten Stellen, hat unregelmäßige, geipornte, gelbe Blüthen, und die reifen Fruchtfapfeln ſpringen bei der Berührung plöglich auf, und jchleudern den Samen weit umher. Drdnung Oxalideae, Hierher gehört Oxalis acetosella L.,, der Sauerflee (X. 4), welcher häufig in jchattigen Wäldern wächſt, und fich Durch ven fauren Geſchmack feiner Zzahligen Blätter, Die reich an zwei— fachsogalfaurem Kali (Sauerfleejalz) find, auszeichnet. Drdnung Rutaceae. Hierher Ruta graveolens, die Weinraute (X. 1), welche im fünlichen Europa an fonnigen Orten wild wächit, und 219 bei uns häufig in Gärten gezogen wird. Ailanthus glan- dulosa L.(XX.7), der Götterbaum, ein jchöner Baum aus China, welchen man hin und wieder in unjeren Anlagen ‚trifft, Ordnung Zygophylleae. Quajacum officinale L. Ein ziemlich hoher immer— grüner Baum Weſtindiens; liefert Das in der Medizin aebräuch- liche Pocken- oder Franzofenhoß, und das Quajakharz. Das grün— fichebraune Kernholz (ignum sanctum genannt) ift ſehr dicht und ſchwer, und wird zu Kegelfugeln, Reibſchalen ze. verarbeitet. Drdnung Aurantiaceae. Eine der ſchönſten Vflangenfamilien, welche du. daus zier— (iche, immergrüne, im wilden Zuitand häufig Dornige Baume und Sträuche enthält, und in den beißen Gegenden ner alten und neuen Welt einheimiich ift. Die meijt ſehr wohlriechenden Blüthen ent= halten, wie die Fruchtichalen, wiel ätheriiches Del. Citrus L. (XVII. 1). Cs mediea LE. Die Gitrone mit ungeflügelten Blattjtielen, liefert uns d.. Eitronen, und GC, Aurantium L. mit geflügelten Blattjtielen - Die) ſüßen und bitteren Pomeranzen; erſtere ſtammt aus Djtindien, letztere wahrſcheinlich aus China. Das Holz iſt ſehr feinfaſerig und blaßgelb. Ordnung Ternstroemiaceae. Thea chinensıs DO. derchineſiſche Thee, ein kleiner Baum, der uriprünglich in China zu Haufe iſt, und deſſen ge— trocknete und gerollte Blätter als grüner und ſchwarzer Thee in den Handel fommen. Camellia japonica L. Ein herrlicher, immergrüner Strauch, oder Kleiner Baum Japans, mit großen, rothen Blüthen, weicher als Ziergewächs in verichievenen Spielarten haufig in Zimmern gehalten wird. Zweite Unterclafie Calieiflorae. Ordnung Celastrineae (10). Kelch und Blumenkrone 4—5blätterig, und nebft den an Zahl gleichen und mit den Blumenblättern abwechielnden Staubblättern 220 auf der unterjtändigen Scheibe befeitigt; Fruchtknoten frei, 2= bis +fücherig, in jedem Face mit einem bis mehreren Samenfnospen; die Samenträger mittelſtändigz die Knospenlage gefünftet. Staphylea pinnatal., Die Pimpernuf (V. 3). Ein Straud) mit weiß und grün geftreiften Zweigen ; blüht im Mai oder Juni, und Die, weißen Blüthen bilden ſchlaffe, hängende Trauben; Die Blätter find über's Kreuz gejtellt und gefiedert, Die Blättchen Länglich = langettfürmig, ganz glatt, und geſägt; Die Früchte bilden häutige, aufgeblaſene Kapjeln, welche meiſt nur Einen geoßen, harten und gelbbraunen Samen enthalten. Man findet fie vorzüglich an jehattigen Orten der Alpen und Voraipen. EvonymusL. Spindelbaum (V. 1). Die Frucht bilvet eine A-Dfächerige, L—Dlantige oder flügelige Kapſel mit Einem von. einem Samenmantel umgebenen Samen in jedem Fache. EB. sem opaeusıL.,.sdersgemeine Spindelbaum, iſt ein Strauch, oder kleiner Baum, mit glatten, vierkantigen Zweigen, deſſen gelbliche Blüthen im Mat oder Juni fich entwieeln, und gabelige Trugdolden bilden; die Früchte reifen im September, und. die, Akantigen Kapſeln find schön roth; die Blätter find ellip- tiſch⸗ lanzettförmig, fein=gelägt und glatt. Er findet ſich überall in Deutjcehland in Wäldern und Gebüfchen. Das blaäaßgelbliche Holz ift Sehr feit und zähe, und wird zu feinen Drechslerarbeiten benußt, Enlatifolius Scop., ‚der breitblätierige Spin deibaum, blüht im Mai und Juni und findet fich Durch Die ganze Alpenkette. E. verrucosus Scop., der warzige Spin- dvelbaum, bat grünliche Blüthen, welche dicht mit blutrothen Punkten beſetzt ſind. Er findet fich vorzüglich im ſüdlichen Deutſch— land, jedoch auch in Schleſien und Preußen. Ordnung Rhamneae (11). Die Gattungen dieſer Ordnung untericheiden ſich von ven vorigen vorzüglich Dadurch, daß die Staubblätter den Blumen blättern gegenüberftehen, und die Anospenlage klappig iſt. Es find ſtrauchartige Holzpflanzen, welche zuweilen auch Kleine Bäume bilden. Die Blätter find bei einigen Arten wintergrün, und meift mit zwei Heinen dornigen Nebenblättern verjehen. Aus Diefer Ordnung haben wir in Deutichland drei Gat— tungen, nämlich: Zizyphus vulgaris L,, der Judendorn, 221 oder Bruftbeerenitrauch (V. 1), ſtammt aus Syrien, und findet fich in Tyrol werwildert. Er blüht im Juli und Auauft, und die Beeren werden gegeffen. Paliurus aculeatus' Lam,, der Stechdorn (V. 1), mit Dornen in den Blattachjeln, findet ih an fteinigen Drten im füdlichen Tyrol, Krain 2c., und blüht im uni bi8 Auguſt Rhamnus L, Wegdorn (V. 1), ijt Die einzige in Deutichland heimifche Gattung, welche forjtlich wichtig iſt. Die Blüthen find bald gwitterig, bald eingefchlechtig, und legtere wieder theils einz, theils zweihäuſig; ſie entwickeln fich aus gemischten Knospen, und fteben einzeln oder in Mehrzahl an der Bafis der jungen Triebe in den Winkeln entwicelter Laubblätter, oder hinfälliger Knospenſchuppen auf kurzen Blüthenftielen, oder fie bilden Trauben in den Blattachieln, Die blüthentragenven Triebe bleiben häufig ſehr kurz, jo daß der Blüthenſtand büſchel— fürmig ericheint. Der Kelch wird nach der. Blüthe abgeftoßen, und die Blumenblätter find oft verfümmertz; der Fruchtknoten ift 2—4fächerig, mit Einer Samenfnospe in jedem Fache. Bei der Reife wird die äußere Fruchthülle mehr oder weniger fleiſchig und haftig, die einzelnen Fächer aber trennen fich, und bilden knorpelige oder holzige Nüfchen; die reife Frucht bat das Anſehen einer fleinen Beere. Rh. eathartica L. der Kreugdorn oder Wegdorn, bildet einen 65° hohen Strauch, der ſelbſt zuweilen baumartig wird; die Blätter ftehen kreuzweiſe einander gegenüber, find oval, fein gelägt, und ſpitz, und Die Aeſte find dornſpitzig. Die Blüthen erſcheinen im Mat an ſehr verkürzten Trieben, und die erbjen- großen ſchwarzen Früchte reifen im September, und enthalten 3—4 Inorpelige Nüfchen. Er ift über ganz Europa verbreitet in Wäldern und Gebüjchen. Beim Keimen werden die Samen- lappen von der Samenjchale ‚befreit über Den Boden emporge- hoben. Das weiße, gegen den Kern hin rothgeflammte Holz ift ziemlich feſt und ſchwer, und wird zu Schreiner und Drechsler— arbeiten benußt. Ein Kubikfuß trocnen Holzes wiegt gegen 32 Pd. Die Rinde benugt man zum Gelb- und Braunfärben; die unreifen Beeren liefern einen gelben, die: überreifen einen braunrothen, und die reifen einen grünen Farbſtoff, Das jogenannte Saftarün. 222 Bon Rh. infeetoria, tinetoria und saxatiliıs fommen Die un reifen Früchte unter dem Namen Avignonkörner oder Gelb- beeren in den Handel, und werden zum Gelbfärben benußt. R. frangula L. (Frangula vulgaris DO.), der Faul— baum, iſt ein Strauch mit wechſelſtändigen, ganzrandigen, ellip- tiichen Blättern und nadten Knospen; Die Zweige haben feine Dornipisen; die Frucht enthält zwei holzige Nüfchen. Er ver- mehrt fich ſtark Durch Wurzelbrut, blüht im Meat und Juni, und findet jich haufig im mittleren und nördlichen Europa, und in Sibirien. Beim Keimen bleiben die Sumenlappen in der Samen— ichale eingeichloffen im Boden zurüd. Das Holy iſt verhältniß— mäßig weich und leicht, indem ein Kubikfuß luftteoden nur etwa 23 Pfd. wiegt; e8 wird zur Pulverkohle geſchätzt, weshalb es auch Pulverholz genannt wird. Ordnung Terebinthaceae (12). Die an Zahl gleichen Kelch- und Blumenblätter, ſowie Die Staubblätter an der unterjtändigen Scheibe befeitigt; Die Knospen— (age gefünftet; der Fruchtfnoten einfächerig, mit Einer Samen- knospe; Blätter ohne Nebenbilätter. Pistacia L. (XXI.), Piſtazie, Eleine Bäume des ſüd— lichen Europa's. P. vera L. liefert in den Früchten die grünen Piſtazienmandeln, welche theils roh, theils in Zucker eingemacht gegefjen werden. P. Lentiseus L., die Maſtix-Piſtazie, ltefert den Maſtix, ein als Näucherpulver geſchätztes gelbliches Hat}. Rhus L, Sumad (V. 3), Heine Baume oder Sträuche. Rh. CotinusL,, der Perückenſumach, wächſt in Süpdtyrol ze. wild, und ferne Blüthen bilden große Nispen. Nach Dem Ver— blühen verlängern ſich die Blüthenjtiele noch und bedecken ſich mit zahlreichen, abſtehenden, xöthlichen Haaren, jo daß Die Nispe einem großen Federbuſche over einer Perücke gleicht. Die Blätter und Zweige enthalten viel Gerbitoff, und fommen deßhalb gepulvert als Farb- und Gerbmaterial unter dem Namen Vene tianer Schmad in den Handel. Neicher an Gerbſtoff tit Rh. coriaria L., der Gerberſumach, welcher in Italien und überhaupt in dem füdlichen Europa heimiſch ift, und deſſen gepulverte Blätter und Zweige den ächten Schmad liefern, Der 223 zum Serben verwendet wird. Rh. Typhinum L., der Hirſch— kolbenſumach aus Nordamerifa, wird wegen jeiner großen ge= fiederten Blätter und dichten. Blüthenrispen, die nach. dem Ver— blühen roth ericheinen, häufig. ‚in Anlagen gezogen. — Die meiiten Sumach-Arten enthalten einen harzigen, äußerſt jcharfen Milchjaft, welcher bejonders vom Giftſumach, Rh. Toxieo- dendron L. und Rh. radieans L,, beide aus Nordamerika, jo. heftig wirkt, Daß vom Herreiben der Blätter ſchon Blaſen auf der Haut entitehen; der leßtere vermehrt ſich bei uns ſtark Durch Wurzelbrut. Drdnung Papilionaceae (13). Der Kelch gezähnt over 2lippig; die Blumenkrone 5 blätterta, unregelmäßig, jchmetterlingsföürmig, auf dem Grunde des Kelches befejtigt; 10 jelten freie (Virgilia, Sophora) Staubblätter, metit nur Eines frei, und Die Übrigen, oder auch alle, an den Staub- fäden verwachlen; der Fruchtinoten frei mit einjeitigem Samen- träger; Die Frucht eine Hülſe; die Samen ohne Eiweißkörper; die Blätter mit Nebenblättern. Die Ordnung it reich an Gat— tungen und Arten, die fait alle in die 17te Claſſe Ste Ordnung des Linné'ſchen Syitems gehören; foritlich wichtig find aber nur wenige. Sarothamnus scoparius L. s. vulgaris Wim. = Spartium scoparium L., der Bejenftrauch, ein Straud), wel- cher eine Höhe von 4—6’ erreicht, und fich vom Boden an in ſehr viele ruthenförmige, eckige, haufig ganz blattlofe Zweige veräjtelt; die Blätter find gedreit; Die einzeln jtehenden, großen gelben Blüthen entwiceln fih im Mai und Juni, und die Frucht reift im Augujt und September. Er liebt vorzüglich teodenen, ſan— digen Lehmboden oder lehmigeu Sandboden in freier jonniger Lage im milden Klima; vermehrt fich raſch und überzieht ſchnell große Flächen; Schatten verträgt ex nicht, und. erfriert häufig in falten Wintern. Steht ex mehr, vereinzelt, jo wirkt er mehr wor- theilbaft als nachtheilig;, außerdem aber ijt er oft den Culturen ſehr hinderlich. Genistaſtinetoria L., der Färberginſter; häufig auf Wieſen und in Schlägen; das ganze Kraut wird zum Gelbfärben benußt. 224 Cytisus Laburnum L., der Bohnenbaum oder Goldregen, wird bei uns häufig wegen feiner goldgelben Blüthentrauben, welche er im Mai entwickelt, in Anlagen als Ziergewächs gezogen. Er bildet einen baumartigen bis 20° hohen Strauch. Robinia L., Schotendorn oder Acacie. Der Kelch +zähnig, das obere Zähnchen etwas ausgerandet; das Fähnchen rundlich, ausgebreitet und zurücgeichlagen; die Hülfe verlängert und gerade; die Blätter gefiedert, und die Blüthen bilden reich- blüthige überhängende Trauben. Die Arten gehören alle Nord- amerika an. R. Pseudo-acacia L., die weiße Acacie, ein anjehn- licher Baum, deſſen weiße wohlrtechende Blüthen-im Juni erſchei— nen; die Früchte reifen im Detober, bleiben aber den Winter über an nem Baume hängen. Er trägt oft ſchon vor dem fünfzehnten Sabre feimfähigen Samen; der Same erhält feine Keimfähigfeit viele Sahre hindurch. Die junge Pflanze wächſt in der Jugend raſcher, als irgend eine unjerer Holarten, indem fie im erſten Fahre oft Schon 5° Höhe erreicht; die Pfahlwurzel dringt in den eriten Jahren tief in den Boden, ſpäter entwideln jich viele flach- (aufende und weit ausjtreichende GSeitenwurzeln. Die Neben- blätter wandeln fich in jtarfe braune Dornen um, jo Daß nament- (ich üppige Schöflinge, wie Stocdausichläge, reichlich mit paarweife jtehenden Dornen bejegt find. Die Acacie jchlägt jehr ſpät aus, bleibt aber.auch lange grün; ihre Krone wird leicht vom Winde geipalten, vorzüglich wenn fich diejelbe in mehrere Hauptäjte theilt, da das grüne Hol ſehr brüchig iſt. Sie jchlägt reichlich vom Stoce aus, und die Stocdloden wachen ſehr raſch; auch ver- mehrt fie ſich ftarf Durch Wurzelbrut. Sie liebt einen tiefgrün= digen, mäßig feuchten, Ioderen Boden, der jelbft bis zu beveuten- der Tiefe trocken fein kann, und gedeiht daher jelbit auf Flugſand. Das Holz übertrifft an Dauer ſelbſt das Eichenholz, ijt jehr hart und zähe, nimmt eine jchöne Politur an, und wird daher von Schreinern, Wagnern und Majchinenbauern gejchägt. Wegen feiner Dauer eignet es fich bejonders zu Wein- und Baum- pfählen. Ein Kubiffuß wiegt grün 40 Pfo., lufttrocken 33 Pfd., und gedörrt 28 Pfd.; die Brennfraft verhält fich zu der Des Buchenholzes wie 80: 100. Zwei andere Arten werden ihrer - 225 Ü ihönen Blüthen halber häufig in Anlagen gezogen: R. hispida L. mit ſtark behaarten Trieben und großen rothen Blüthentrauben, und R. viscosa L. mit Elebrigen Zweigen und vöthlichen Blüthen: Außer dieſen werden noch viele Bäume und Sträucher dieſer Dronung als Zierpflanzen geichäßt, 3. Bd. Gleditschia tria- cantha L. aus Nordamerifa und Gl. maeroacantlıa Desf, aus China, Bäume, die fich bejonders dadurch auszeichnen, daR ſich Die Blattachjelfnospen in dem Jahre ihrer Bildung zu braunen, glänzenden, namentlich bei legterer, jehr großen Dornen entwideln, während die unterftindigen Beiaugen im nächſten Sabre Triebe bilden. Amorpha fruticosa L,, ein Straudh aus Nord- amerika, ausgezeichnet Durch mehrere neben einander ſtehende lange Blüthentrauben an der Spige der Zweige, welche aus Dicht ſtehen— den, dunkel violetten, in's Braune jpielenden Blüthen bejteben. Colutea arborescens L., der Blafenjtrauch genannt wegen feiner blajig aufgetriebenen Hülfen, im ſüdlichen Deutich- (and heimisch, ꝛc. Depgleichen find viele Erautartige Pflanzen dieſer Ordnung für den Menjchen, theils als Nahrungsmittel für ihn jelbit, theils als Futter für das Vieh, von großer Wichtigkeit. In erſterer Beziehung find vorzüglich anzuführen: die Gattung Phaseolus L., die Bohne, deren Arten meiſt aus Djtindien ftammen jollen, j. B. Ph. vulgaris L., die gemeine Bohne, Ph. multi- florus L., die Feuerbohne, Ph. nanus L., die Zwergbohne. Pisum L, vie Erbſe, ausgezeichnet Durch die fugelrunden Sa— men; P. sativum L., die Gartenerbſe, wird der Früchte und Samen wegen häufig gezogen; man unterjcheidet zwei Spielarten, nämlich die Pflückerbſe, von welcher nur Die unreifen Samen, und die Zuckererbſe, von welcher die unveifen Hülfen ſammt Samen als Gemüje gegefjen werden; auch die reifen Samen, die eigentlichen Exbjen, liefern eine jehr nahrhafte Speife. Ervum lens L., die Linſe, wird ver Samen halber, deren immer nur zwei in einer Hülſe befindlich find, häufig gebaut. Von Vicia faba L., die Saubohne oder Pferdebohne, werden Die großen reifen Samen auch bier und da gegeffen, und auch als vortreffliches Viehfutter benugt. Als Viehfutter werden vorzüglich angebaut: Vicia sativaL., die Wicke, von welcher auch einige verwandte Arten, V. syivatiea L. und V. sepium L. häufig Döbner, Lehrbuch der Botanif x. 2, Aufl. 15 226 im Walde auf lichten Stellen wachſen; ferner Onobrychis sativa Lam, (Hedysarum onobrychis L.), die Esparſette, oder der türfiiche Klee; Medicago sativa L., der Luzerner Klee oder ewige Klee, auch Monatsflee genannt; Trifolium pratense L,, der Wiejenflee, einer unferer wichtigften Futter fräuter; auch wird Trifolium inearnatum L., der Inkar— natklee, zum Anbau jehr empfohlen, er ijt einjährig. Die frautartige, bie und da wachlende Kronenwide, Coronilla varıa L., bat giftige Eigenjchaften, ihre Blüthen find ſchön weiß und roth. Drdnung Caesalpinieae (14). Vorzüglich von der vorigen unterjchteden durch freie Staub- blätter und eine unregelmäßige, 5 blütterige, jchmetterlingsförmige, oder fait vofenartige Blumenfione. Von Ceratonia Sili- qua L. in Süd-Europa kommen Die reifen Hülſen unter dem Namen Johannisbrod in den Handel; von Cassia lan- ceolata und obovata die getrockneten Blätter unter dem Na— men Sennesblätter als Arzneimittel; beide jtammen aus Arabien. Caesalpinia cerista und brasiliensis liefern das Fernambuf- oder Rotbbog, und Haematoxylon campechianum das Blaubolz, welche Höher häufig in der Färberei angewendet werden: die Pflanzen leben in Süd— Amerifa. Gymnocladus ecanadensis, ein ſchöner Baum Nord-Amerika's, wird bie und da in unjeren Anlagen gezogen, und iſt ausgezeichnet Durch den Wohlgeruch feiner Blüthen. Cereis siliquastrum L., Judasſtrauch, ein jehöner Strauch des ſüdlichen Europa's, der aber auch bei ung aushält, und deſſen ſchöne rothe Blüthen fich im Mai vor dem Laubaus- bruche entwickeln. Endlich gehört hierher auch Die berühmte Sinn- pflanze Mimosa pudica L,, aus Brafilien, deren Blättchen fich bei der geringjten Erjehütterung zujammenlegen. Drdnung Amygdaleae (15). Kelch und Blumenkrone 5hlätterig, und nebjt den 20 Staub- blättern auf der unterſtändigen Scheibe befeftigt, in der Knospen— lage einwärts gekrümmt; Fruchtknoten einfächerig mit 2 Samen- fnospen; Ein Griffel mit einfacher Narbe; Steinfrucht; Blätter 227 abwechjelnd, mit Nebenblättern verjehen. Alle hierher gehörigen Pflanzen find Bäume oder Sträuche. Amygdalus L;, &XII. 1), Mandel; ausgezeichnet Durch eine teodene Steinfrudht. A. communis L., der Mandel— baum, wächit wild im ſüdlichen Europa, und gedeiht in Deutjch- land nur in wärmeren Lagen; ex blüht im Februar bis April, und die Frucht reift im Auguft oder September. Bon ihm ſtam— men die Mandeln, nach deren Eigenjchaften man mehrere Spiel- arten, namentlich die ſüßen und bitteren Mandeln, unterjcheidet; weniger wichtig find Die Krachmandeln, bei welchen der Steintern nur eine dünne Schale bildet. A. nanaL., die Zwergmandel, ein niedlicher Strauch, welcher Durch jeine ſchönen rothen Blüthen, die ſich im erſten Frühjahre entwiceln, unjeren Gärten zur Zierde dient; er wächjt wild bei Wien, und gebt an der Donau binauf bi8 gegen Bayern. Persica vulgaris Mill., ver Pfirſichbaum, ſtammt urjprünglich aus Berfien, wird aber jeiner wohlſchmeckenden, jaftigen Früchte halber in mehreren Spielarten bei uns cultiviet. Arme- niaca vulgaris Tournef. — Prunus armeniaca L., der Apri— fojenbaum, jtammt aus dem gebirgigen Mittelafien, Armenien ꝛe., und hält daher bei uns, wo er jeiner Früchte wegen häufig cultiwirt wird, gut aus. Prunus (X11. 1), Pflaume; Steinfrucht jaftig mit glattem oder gefurchtem Steinferne ohne Poren; Blüthen weiß. A. Kirſchen mit fablen, unbereiften Früchten, und rundlichem Steinferne. P. aviumL., die Vogelkirſche, Süßkirſche, mit etwas runzeligen, auf der Unterjeite flaumbaarigen, elliptiichen, zuge ipigten, fünfzeilig = geftellten Blättern, und zwei Drüjen am Blattjtiele; ſtumpf eifürmigen Knospen, mit vöthlich= braunen, heller geränderten, etwas runzeligen Knospenſchuppen. Die Blüthen bilden Dolden, und erjcheinen im Mai; die runden, fahlen Früchte reifen im Juli; trägt gewöhnlich erſt gegen Das zwanzigite Jahr bin Früchte, wächit in den erſten Jahren jehr langjam, und hat mit dem fünfzigjten Jahre den Hauptwuchs vollendet, wobei der Stamm oft 60° hoch und 3— 4 did wird. Die Rinde ift bis in's hohe Alter von einer dünnen, papierähn- lichen, ajchgrauen, und jeidenartig glänzenden Korkrinde befleivet, 15* 228 die fich in Bändern ablöft. Die Wurzel dringt mit jtarten Xejten in ven Boden, und treibt jtarfe weit ausjtreichende Seitenwunzeln ; jie treibt feine Wurzelbrut. Die junge Pflanze erſcheint nach Der Sommerjaat zeitig im Frühjahre. Von diefem Baume ftammen unfere verfchiedenen Süß- und Herzlirichen; er findet jich durch ganz Deutjchland, jteigt in unferen Alpen bis 3400‘, als Strauch) aber noch einige hundert Fuß höher an, und liebt einen mehr trockenen, als naſſen Boden, bejonvders Kalkboden. Das Hol tft zähe, feinfaferig und hart, und wird von Wagnern, Schreinern und Mafchinenbauern jehr geſchätzt; feine Dauer ift aber gering; die Brennfraft 0,8.0e8 Buchenholzes; ein Kubikfuß wiegt grün etwa 40%: Pfd. Außerdem werden befanntlich Die Früchte und das aus dem Stamme ausfliegende Gummi benußt. Pr. Cerasus L.; die Sauerkirſche, Weichjel; jtammt aus Aſien und findet fich in Deutjchland nur verwilvdert. Unter- ſcheidet fich von der vorigen vorzüglich Durch die fahlen, glänzenden, etwas lederartigen und dunkler grünen Blätter; von ihr ſtammen unjere Weichjeln, Amorellen ze. Sie bildet nur einen niederen Baum und, verwildert, gar nur einen Strauch, und treibt weit umberfriechende Wurzelausläufer. Im Uebrigen fommt fie wejent- lich mit der vorigen überein. Pr. Padus L., die Traubenkirſche, Ahlkirſche oder Elſenkirſche; die jtarkriechenden Blüthen bilden lange Trauben und erjcheinen im Mai; die erbjengroßen, Schwarzen Steinfrüchte mit ſtarkgrubigem Kerne veifen im Juli; die Blätter find elliptijch, geſägt, etwas runzelig, und ftehen fünfzeilig, die Knospen |pin= delförmig, die Knospenſchuppen braun, runzelig, Die unterften gegen die Spitze hin weißlich, an der Spike meift ausgerandet mit her- vorragender Mittelrippe. Treibt reichliche Wurzelbrut, findet ich al8 Baum und Strauch wild in ganz Deutjchland, und jteigt bis zur jubalpinen Region, in den bayerijchen Alpen bis 4500’, auf. Das Holz wird von Schreinern jehr geichäßt. Pr. Mahaleb L., die Mahalebkirſche oder türkiſche Weichſel; die kurzen aufrechten Blüthentrauben erjcheinen im Mai, und Die Schwarzen ungeniegbaren Früchte reifen im Juli oder Auguſt; die Blätter find rundlich-eiförmig, ſtumpf gejägt, an der Baſis ſchwach herzförmig. Zur Blüthezeit riecht Die Rinde 2239 jehr stark und angenehm, weßhalb um Diele Zeit die Ichlanfen Schöflinge gejchnitten werden, um fie zu Pfeifenrohren und Stöden zu verarbeiten. Ste bildet gewöhnlich einen Strauch, jelten einen fleinen Baum, und wächſt vorzüglich im ſüdlichen und djtlichen Deutſchland, aber auch in Baden und im Elſaß; dann beſonders in Ungarn, und jteigt bis in die jubalpine Region auf. B. Pflaumen, mit bereiften Früchten, und länglichem Steinferne. Pr. domestica L., die Zwetjche, mit fahlen Zweigen ; elfiptiichen Blättern; fegelfürmigen, an. ver Spike mit einigen abjtehenden Haaren bejegten Knospen, braunen, runzeligen am Rande etwas zerichligten Knospenjchuppen mit wortretender Spitze; und länglichen bereiften Früchten; blüht im Mat, und die Früchte reifen im September, Sie jcheint urjprünglich im nördlichen Alien und jünlichen Europa beimijch zu fein, wird aber ihrer Früchte wegen überall in Deutichland eultivirt. Sie ijt die Stamm- mutter aller länglichen Pflaumen; indeſſen jcheinen viele Pflau— menjorten hybride Formen von dieſer und der folgenden Art zu jein. Das feite, am Kerne braungeflammte Holz wird zu feineren Arbeiten ſehr geichäßt. Pr. insititia L., die Kriechen- oder Haferpflaume, mit fein behaarten Zweigen, elliptiichen Blättern, flaumbaarigen Blüthenftielen, und runden bereiften Flüchten, findet fich nicht ſelten in Deutjchland wild, und von ihr ftammen alle fugelfürmigen und rundlichen Pflaumen ab. Pr. spinosa L., die Schlehe wer Schwarzdorn, bildet einen 8— 10° hohen Strauch, deſſen untere Seitenzweige häufig zu Dornen verfümmern, und treibt reichliche Wurzelbrut. Die Blüthenftiele find glatt, die Blätter elliptiich oder breit lanzettförmig, und die fugeligen Schwarzen Früchte blau bereift. Sie iſt in Deutjichland überall häufig, und wird vorzüglich in Gradirwerken benußt. Die Früchte ſchmecken herb. In unferen Gärten wird bier und da auch Pr. lauro- cerasus, der Kirichlorbeer, eultivirt; ſtammt aus Perſien, und hält bei uns den Winter nur unter einer Dede aus. Die glänzenden, immergrünen Blätter enthalten viel Blaufäure. 230 Drdnung Rosaceae (16). Unterjcheiden ſich von den vorigen vorzüglich Durch viele freie, einfächerige Fruchtfnoten mit feitlichem Griffel. Spiraea L., Spierjtaude (XII., 4; die hierher ge= hörigen Arten find meijt Kleine, zierliche, reichblühende Sträuche, welche häufig in Anlagen gezogen werden, und zum Theil jehon im ſüdlichen Deutjchland vorkommen, wie Sp. salicifolia L., Sp. ulmifolia Scop. und chamaedrifolia L., viele aber aus Nordamerifa und anderen Ländern jtammen. Cinige Arten, deren oberirdiſche Theile aber im Herbſte abfterben, wachſen auch bei uns häufig, 3. B. Sp. Aruncus L., eine fehöne, einen ziemlich hohen Busch bildende Pflanze mit großen weißen Blüthen- vispen, welche in feuchten Hainen an Bächen und Quellen wächit; Sp. ulmaria L. an Bachufern und auf feuchten Miefen. Rubus L., Brombeerftraud (XIL, 5). Viele einfamige Fruchtinoten figen auf einem fegelfürmigen Stempelträger, und werden zuleßt zu fleiichigen Beeren, welche unter einander ver— wachen und eine Art zujammengejegter Beere daritellen. R. idaeus L., die Himbeere, mit rothen, wohlichmedenden Früchten, bildet einen 3— 4 hohen Strauch, blüht im Mai, und die Frucht reift im Auguft. Findet ſich in ganz Deutjchland, bejonders in lichten Buchen» und Eichenwaldungen der Ebene und Vorberge auf bindendem, feuchtem Boden, und wächſt mitunter jo dicht, daß jeder andere Pflanzenwuchs verhindert wird; fie vermehrt fich ſtark durch Wurzelbrut, und überzieht Daher raſch ganze Schläge. R fruticosus L. mit ſchwarzen Beeren, und R. caesiusL. mit blaubereiften Beeren, beide unter dem Namen Brombeeren befannt, blühen im Juli und Auguft, und finden fich haufig in Mälvdern, Hecden und auf Aedern, wo fie oft zu einem jehr Yäftigen Unkraute werden; die Beeren werden gegeſſen. Rosa L., Roſenſtrauch. Viele einjamige Fruchtknoten mit eben ſo vielen Griffeln figen in der becherfürmigen Scheibe, welche zur Zeit der Neife meiſt fleiichtg wird, und dann unter dem Namen Hagebutte befannt it. Die Arten find zahlreich und, mit Ausnahme der beißeften Gegenden, faft über Die ganze Erde verbreitet; alle bilden Sträuche, die meilt an Zweigen und Blättern mit Stacheln verjehen find. Die bei ung wild wachjen= den Arten betrachtet der Forftmann, wie der Landwirth, als ein 231 Unfraut, welches bei Culturen oft ſehr hinverlich wird. Die Hagebutten werden gegeſſen. Verſchiedene Arten aber werden wegen ihrer jchönen, wohlriechenden Blüthen als fehr beliebte Bierfträucher in unzähligen‘ Spielarten in den Gärten gezogen; die beliebtejte und häufigſte iſt R. centifolia L., welche aus dem Drient zu uns gekommen jein jol. Das berühmte Nofen- öl, welches theils aus Oſtindien, theils aus der Levante zu ung fommt, wird durch Deitillation aus den Blumenblättern von R. moschata und R.sempervirens gewonnen; e8 ijt ſehr theuer, da man nur jehr Keine Mengen aus einer großen Quan— tität der Blätter erhält. Fragaria vesca L., die gewöhnliche Walderdbeere, überall in Wäldern, und Fr. collina Ehrh., auf fahlen Rainen und jonnigen Hügeln der Kaltiteingebirge, find befannt wegen ihrer wohljchmedenden Früchte, wegen welcher auch mehrere Arten mit bei weiten größeren Früchten, Fr. grandiflora und vir- giniana, häufig in Gärten gezogen werden. Drdnung Pomaceae (17). Die becherfürmige, zur Zeit der Neife — Scheibe iſt vollkommen mit ven Fruchtknoten verwachſen, jo daß nur Griffel und Narben bevvorragen, und trägt auf ihrem oberen Rande die 5 Kelchblätter, 5 Blumenblätter, und 20 Staubblätter; erſtere beide find in der Knospenlage gefünftet, letztere einwärts ge- frümmt. Die 2—5 Fruchtinoten liegen neben einander, und ent- halten 2 bis viele aufrechte Samenfnospen; die Blätter ftehen abwechjeind, und find mit Nebenblättern verjeben. Crataegus L., Hagedorn (XU, 2), Die Frucht er . ſcheint jteinfruchtartig, indem die L—5 in die fleifcehige Scheibe eingejenkten Früchtchen knochenharte Nüfchen daritellen, von denen jedes 2 oder Durch Fehlichlagen 1 Samen enthält; fie wird von einer Fläche begränzt, welche einen kleineren Durchmefjer hat, als fie jelbit. Die Blüthen bilden Heine Dolventrauben. Die Arten diejer Gattung bilden Sträuche eriter Größe mit gewöhnlich rothen Früchten ; die Blätter der einheimijchen Arten find lappig. Or. oxyacantha L. und Cr. monogyna Jacqu. find beide unter dem Namen Weißdorn befannt. Sie bilden 8 big ‚10° hohe Sträuche, Die ſelbſt zuweilen baumartig werden; die 282 Blätter find verfehrteeifürmig, 3— Blappig, gefägt, an ver Bafis feilfürmig, bei Cr. monogyna meiſt tiefer eingeſchnitten und dunkler arün, als bei Cr. oxyacantha; die Blüthen erſcheinen Anfangs Juni und bilden Dolventrauben am Ende Kurzer, beblätterter Zweige; die Blüthenftiele find bei Cr. oxyacantha glatt, bei Cr. monogyna behaart; die Früchte, von der Größe einer kleinen Haſelnuß, find hochroth und reifen im Detober; ver im Herbit geſäete Samen feimt nach 192 Jahren; die unteren Zweige find ftarf mit Ipigigen, langen Dornen bejeßt. Der Weißdorn verträgt den Schnitt auf, und eignet fich Daher bejonvers zu lebendigen Zäunen; bildet einen reichlichen Stodausichlag, aber nur geringen Wurzelaus- Ichlag. Er iſt über ganz Europa und das nördliche Aſien ver breitet, findet fi in Deutichland überall häufig und wird im ſüdlichen Deutjchland noch bei 4000 Höhe gefunden. Das Holz älterer Stämme ijt röthlich-weiß, ſehr feſt und feinfajerig, und wirn Daher von Majchinenbauern und Drechslern ſehr gejucht; die ganzen Sträuche benugt man in Gradirwerfen. Or. Aza- rolus L., im jüpdlichen Deutichlad, bat viel größere Früchte, welche gegeſſen werden. Or. pyracantha Pers., der Feuerdorn, ift ein Kleiner Strauch des jünlichen Europa's, der wegen jeiner immergrünen Blätter und ſcharlachrothen Früchte häufig in unjeren Gärten als Zierſtrauch eultivirt wird. Gleichfalls als Zierſträuche werden häufig auch einige Arten aus Nordamerika, z. B. Or. cordata und coccinea angepflanzt. Mespilus L, Mispel (XIL, 4. M. germanica L, die gemeine Mispel, mit fait jtiellojen, länglich-langettförmigen, weichhaarigen Blättern, entwicelt Die einzeln jtehenden Blüthen im Mat, und die Früchte zeitigen Ende Detobers; die Früchte haben die Größe einer Wallnuß, enthalten knochenharte Nüfchen, und werden von einer erweiterten Zläche begrängt, deren Durchs meſſer dem der Frucht fait gleich iſt; ſie find vunfelbraun und fünnen exjt gegeljen werden, wenn fie teig geworden find. Sie findet jich im ſüdlichen Deutichland und der ſüdlichen Schweiz wild, im übrigen Deutjchland wohl nur veriwildert. Cydonia Pers. Quitte (XII., 4). C. vulgaris Pers. Die gemeine Duitte, hat eifürmige, gangrandige, unten filgige Blätter, und entwidelt ihre großen einzelnftehenden weißen oder 233 vöthlichen Blüthen im Mai; fie ftammt aus dem ſüdlichen Eu— ropa, fommt aber jegt auch bei ung hier und da verwildert vor, und wächſt ftrauchartig. Die Frucht ift eine ächte Apfelfrucht mit fnorpeligen Fächern und vielen Samen in jedem derjelben, Man pflanzt fie theils ihrer bald birn-, bald apfelförmigen, gelben be— haarten Früchte halber, welche eingemacht oder gekocht gegeflen werben, theil3 um Aepfel und Birnen darauf zu veredeln, wenn man leßtere als Zwerg- oder Spalterbäume ziehen will. Pyrus L. (XII, 4). Die fnorpeligen Fruchtfächer enthalten nur zwei Samen. P. communis L., die Holzbirne, wozu P. pyraster als Varietät gehört, blüht im Mai, und die Früchte reifen im September. Die weißen Blüthen ftehen zu 6—12 in einfachen Dolden, und haben rothe Staubbeutel; Die Blätter find rundlich-eiförmig, ſchwach geſägt, fünfzeilig gejtellt, bald in ver Jugend behaart, bald alatt; der Blattjtiel fait jo lang, als das Blatt; die Knospen eifürmig, ſpitz, die Knospenſchuppen dunfel- braun, die äußerſten gegen vie Spite hin weißlich, breit mit meiſt ausgevandeter Spike, und als Heines Spitchen hervortreten— der Mittelrippe; Die unteren Zweige gewöhnlich Dornig; Die Krone pyramidal; die Ninde reißt in engen parallelen Längs— riſſen auf; die Pfahlwurzel dringt tief in den Boden und treibt viele, weit ausjtreichende Seitenwurzeln. Der Wuchs iſt im All- gemeinen langlam, und vie Ausichlagsfähigfeit gering. Sie wächlt vrjprünglich in Deutſchland wild, findet fich aber nur in der Ebene und auf niederen Bergen, im füdlichen Bayern bis zu 2600° Höhe; von ihr ftammen alle Birniorten ab. Das Holz it jehr hart, fejt und zäbe, und daher von Drechslern, Schreinern und Maichinenbauern jehr geichäßt. Die Brennkraft ift 0,84 des Buchenholzes; ein Kubitfuß wiegt lufttrocken 337% Pfd. P. Malus L., ver Holzapfel, blüht im Mai, und die Früchte reifen im September. Die jehön roſenrothen Blüthen jtehen zu 3—6 in einer Dolde, und haben gelbe Staubbeutel ; die Blätter find eifdrmig, kurz zugefpigt, ſtumpf gefägt, noch ein- mal jo lang, als der Blattjtiel, unten zuweilen filgig, und fünf— zeilig; die Knospen, wie bei der Birne, aber meiſt etwas heller von Farbe; die Zweige find dornig; die Rinde fchuppig und die Krone jperrig. Er bleibt im Wuchs ſtets hinter dem Birnbaume zurück, deſſen Höhe er nie erreicht; er findet fich Durch ganz 234 Europa mild, in Deutichland nur in der Ebene und auf niederen Bergen, jteigt aber in den Vorbergen der Alpen bis zu 3000‘, und als Strauch noch höher auf. Bon ihm ftammen alle Apfeliorten ab. Das Holz wird wie vom vorigen benußt; feine Brennkraft beträgt aber nur 0,77 des Buchenhoßes; ein Kubikfuß wiegt lufttrocken 32 Pfd., dürr 29 Pfd. Der jogenannte Johannis— apfel oder Paradiesapfel, P. praecox Pall, iſt wohl nur eine Varietät des vorigen; er wird vorzüglich als Unterlage für Zwergobſt angewendet. Aronia rotundifolia Pers = Pyrus amelanchier L., die Feljenbirne (XII. 4), wächit als Strauch an Berghängen und in Feljenipalten, und iſt Durch das ganze Alpengebiet und weiter in Deutichland verbreitet; fie blüht im April und Mat; die noch nicht vollkommen entwicelten Blätter find weiß filzig, ſpäter ericheinen fie unbehaart; die weißen Blüthen bilden lockere Trauben. Die Frucht ericheint beevenartig, indem die einzelnen Früchtehen nur von eimer jehr dünnen, weichen, faum fichtbaren Haut umſchloſſen find. Sorbus L. (XL, 3), die Blüthen bilden Dicht geprängte, endjtändige Trugdolden, und die Früchte find lebhaft roth oder rothbraun, jelten gelb, und beerenartig, die Blätter jtehen fünfzeilig. S. aucupariaL., die Bogelbeere oder Eberejche, mit gefiederten, im Alter unbehaarten Blättern, länglichen, figenden, gegen die Spite hin ſcharf-geſägten Blättchen, großen, kegel— fürmigen, dunfelbraunen und dicht-weiß-filzigen Knospen, und fugeligen Früchten; blüht im Mai, und die Früchte reifen im September. Freiftehende Baume tragen ſchon im 12.—15. Jahre Früchte. Die junge Pflanze erſcheint zeitig im Frühjahre mit eifürmigen Samenlappen, bleibt im erjten Jahre klein, bewunzelt fih aber ſtark in der Oberfläche Des Bodens; jchon im dritten Sabre kommt fie in lebhaften Wuchs, und erhält fich darin bis zum 40.—50. Jahre, wird aber im Ganzen jelten über 50° hoch. Sie hat eine tief gehende Pfahlwurzel mit weit ausftreichenden, faferreichen Seitenwinzeln, und treibt häufige Wurzelbrut, Cie iſt im ganzen mittleren Europa bis zum 65. Breitengrade, und im nördlichen Afien verbreitet, und erhebt fich unter ven Laub- hölzern auch mit am höchiten in den Gebirgen; in den bayeriichen Alpen bis iiber 5500. Das Holz iſt von geringer Dauer, aber 235 wegen feiner Zähigfeit zu Wagnerarbeiten ſehr geeignet; die Brennfraft 0,76 des Buchenholzes; ein Kubikfuß wiegt grün 40 Pfo., gedörrt 28 Pfr. Die Früchte werden vom Geflügel begierig gefreflen und auch zu Branntwein bemügt. S. domestica L., der Speierling hat fahle Knospen, und birnförmige, über 1” lange, grünlich= gelbe, roth-bunte Früchte, welche, wenn fie teig find, gegeffen werden. Ex blüht im Mai und Suni, und die Früchte veifen im September; ev wächjt lang- famer, als der vorige, ift aber auch von längerer Lebensdauer, und wird höher und dicker, und joll erit nach 200 Fahren feine volle Größe erreichen. In Frankreich joll es Exemplare geben, welche 1000 Sahre alt find. Er iſt urjprünglich in den Ge— birgen don Defterreich, Krain und dem Littorale zu Haufe, Das Holz ift auferorventlich feſt und zähe, vöthlich=gelb, im Kerne braun und meiſt ſchön aeflammt, und wird von Schreinern und Wagnern jeher geihägt. Ein Kubitfuß ſoll teoden bis 48 Pfr. wiegen. f S. hybrida L., die Baftard-PVogelbeere, mit nur fieveripaltigen Blättern, ſonſt dem Vogelbeerbaume ähnlich, findet fi auf dem ſüdlichen Abhange des Thüringer Waldes. S. torminalisL. Die Elsbeere, mit eifürmigen, ſpitzig— gelappten, beiderſeits kahlen Blättern, und ftumpfseifürmigen, am Grunde etwas erweiterten, vothsbraunen, glatten und glänzenden Knospen; blüht im Mai, und die braunen Früchte reifen im September. Der Same feimt im Frühlinge 3—4 Wochen nach der Saat; die junge Pflanze bleibt in den eriten Jahren klein, dringt mit der Pfahlwurzel tief in den Boden, bildet jedoch auch zahlreiche Seitens und Faſerwurzeln; fie wächit langſam, erreicht eine ziemliche Höhe und Dicke, und trägt mit dem 25. —30. Fahre Früchte. Vom Stocke fchlägt fie nur wenig aus. Ihr Vaterland it Mitteleuropa und Das wejtliche Aſien; im ſüdlichen Bayern findet fie fich baumförmig nur bis zu 2000. Das ehr feite, harte, zähe und ſchön geflammte Holz iſt als Werkholz ehr ge— ſchätzt; die Brennkraft, 0,93 des Buchenholzes; ein Kubikfuß wiegt grün 38 Pfd., lufttrocken 32 Pfd., und gedörrt 26 Pfd. Die Früchte werden, wenn ſie teig ſind, gegeſſen, und von dem Ge— flügel, namentlich Faſanen, ſehr geſucht, weßhalb man die Els— beere auch in Faſanerien anpflanzt. 236 S. Arial. Die Mehlbeere, mit ungetheilten, eiförmigen, jtumpfen, am Rande gezähnten, unten weißsfilgigen Blättern, und eiförmigen, zugefpisten Knospen, deren Schuppen grünlich-braun, braunsgerandet, und mit einzelnen langen weißen Haaren bejeßt find. Sie wächjt meift nur ftrauchartig, erreicht aber doch mit- unter eine bedeutende Stärke; jo findet ſich am Geifacherberg bei Tölz in 2600° Höhe ein Baum, deſſen Stamm 7° Umfang bat. Ihr Wuchs ift ſehr langſam, fie ſchlägt aber leichter vom Stode aus. Findet fich in Deutjchland hier und da bis zur fubalpinen Region, in unjeren Alpen bis zu 4800. Das Holz ift ala Werk und Brennholz vortrefflich, und die unſchmackhaften Früchte können auf Eſſig und Branntwein verwendet werden. Sehr verwandt it S. latifolia Pers. (decipiens Bechst.), die Baſtard— Mehlbeere, mit am Rande gelappten, unten filzigen Blättern; die Früchte find gelb bis röthlich, welt, viel weniger jaftig, mehliger und unjchmadhafter, auch ift Die Spite des Kernhaufes viel wenige“ feit, als bei S. aria; ihr Wuchs aber ift raſcher, To daß fie in SO—100 Fahren eine Höhe won 60—70° erreicht. Sie findet fich bier und da in Laubwäldern, namentlich in Thüringen, auf der rauhen Alp, auf ver Nendinger Höhe bei Ludwigsthal im Würtembergijchen ıc. Drdnung Calycantheae, Calycanthus floridus L, der Gewürzitraud, aus Nordamerika, dient jeiner glänzenden Blätter und wohlriechenden braunen Blüthen halber als Zierde unferer Gärten. Ordnung Granateae (18). Unterjcheidet fi von den Pomaceen weſentlich dadurch, daß die Fruchtfächer in zwei Neihen über einander liegen. Punica GranatumL., ver Granatapfel (XII, 1), iſt ursprünglich wahrſcheinlich in Nordafrika zu Haufe, jegt aber in alfen warmen Ländern Europa’3 verbreitet. Die Blüthen find prachtvoll roth; Fruchtknoten und Kelch ebenfall! voth, glatt und glänzend; die fauſtgroßen Früchte enthalten unter der jehr herben und adftringirenden Schale ein faftiges, wohlſchmeckendes Fleiſch. Die Schale enthält viel Gerbſtoff und wird daher zum Gerben und Färben benußt, ſowie das fehr fefte und jchwere gelbe Holz zu feinen Drech3lerarbeiten. 237 Ordnung Onagrarieae. Epilobium L., Weidenröschen (VIIL 2). E.angu- stifolium L., dag Shmalblätterige Weidenröschen, findet fich häufig auf Schlägen an friichen, feuchten Stellen; jeine bochrothen Blüthen erjcheinen im Juli und Auguft, und bilpen eine große, langgeftreete Traube. Circaea lutetiana L, (II), das Hexenkraut, ijt häufig in feuchten Wäldern, und feine Heinen weißen Blüthen bilden eine lockere Trau be. Ordnung Tamariseineae (19). Myricaria germanica Desv,, die deutſche Tam a— riske (V. 3), bilvet einen Strauch mit jchlanfen, aufrechten, glänzendsgrau=braunen Zweigen, jehr feinen, dicht anliegenden, grausgrünen Blättern, und blaßröthlichen Blüthenähren oder Ris— pen; fie findet jich in den Alpen und an fiefigen Flußufern Süd— deutſchland's. Eine VBarietät der franzöſiſchen Tamarisfe, Tamarix galliea var. sinaica, die namentlich haufig auf dem Berge Sinai wächit, liefert Durch den Stich einer Schildlaus (Coeeus manniparus) einen zuderartigen Stoff, die Manna der Ssraeliten, welcher vom Negen gelöjt in großen Tropfen ab— träufelt. Drdnung Philadelpheae (20). Philadelphus coronarius L., (Xl. 1), der Pfei- fenjtraud, häufig auch Jasmin genannt, iſt weiprünglich im ſüdlichen Europa zu Haufe, wird aber feiner großen, weißen, wohlriechenden Blüthen halber, vie fih im Mat und Juni ent wickeln, häufig cultivirt. Ordnung Myrtaceae (21). Myrtus communis L,, die gemeine Myrte (XI. 1), wächit im ſüdlichen Europa wild, und wird bei ung häufig in Scherben gezogen. M. pimenta L., ein fleiner Baum Weſt— indien's, liefert in den getroefneten Früchten den fogenannten Piment- pfeffer oder das Modegewürz. Caryophyllus aromaticus L., ein Heiner Baum der Gewitrzinjeln, welcher die Gewürznelfen liefert, als welche die getroefneten Fruchtfnoten mit den noch un- entwicelten Blüthen in ven Handel kommen. 238 Drdnung Cuceurbitaceae (22). Cueurbita Pepo L., ver Kürbis (XX1.), ftammt ur— Iprünglich aus Indien, wird aber in wärmeren Gegenden in vielen Spielarten eultivirt, und die Früchte als Viehfutter benußt, wäh— rend aus den Samen Del zum Brennen gewonnen wird. Ou— cumis sativus L,, die Gurfe, jtammt wahrjcheinlich aus dem Drient, wird aber bei uns häufig ver Früchte wegen cultivirt, welche ungeitig als Salat gegeljen werden. O. Citrullus L,, die Waſſermelone, ift in Südeuropa zu Haufe; die großen, run— den Früchte mit röthlichem oder weiß-gelblichem Fleiiche werden im jüdlichen Europa häufig theils roh, theils gebraten gegejjen. C. Melo L., die Melone, jtammt aus Ajien, wird aber bei ung wegen ihrer großen, wohlichmedenden Früchte häufig in ver- ſchiedenen Spielarten eultivirt. Drdnung Grossularieae (22 Ribes Grossularia L., die Stacdelbeere (V. 1), R. rubrum L., die Sobannisbeere, und R. nigrum L,, die Wanzenbeere oder ſchwarze Sohannisbeere, wachen in Deutichland wild, werden aber auch ihrer Früchte wegen in vielen Spielarten eultivirt; einige andere Arten aus Nordamerika, z. B. R. aureum Pursh. mit golvgelben Blüthen, und R. sanguineum Pursh. mit rothen Blüthen, werden ihrer jchönen Blüthen halber häufig in Anlagen gezogen. Drdnung Saxifrageae. Die Gattung Saxifraga L., Steinbred (X. 2), ziert mit ihren verſchiedenen Arten, welche meift reich und zierlich blühende, Dichte Raſen bilden, die Feljen unferer Hochgebirge, j. B. S. Burseriana, caesia, aizoon etc. Ordnung Umbelliferae. Die Blüthen bilden einfache, oder zufammengejegte Dolven, haben eine 5blätterige Blumenfrone, 5 Staubblätter, 2 Griffel, und einen unterftändigen Fruchtinoten, welcher fich bei der Reife von der Bafis gegen die Spike hin in zwei Halbfrüchtchen trennt. Viele enthalten namentlich in ihren Früchten reichliche Mengen ätheriſcher Oele, weßhalb diefelben als Gewürze benugt, und deßhalb 239 häufig eultivirt werden, j.B. Carum Carvi L., der Kümmel, wächft bei ung überall wild auf trodenen Wiejen. Pimpinella Anisum L., der Anis, jtammt aus Aegypten. Foeniculum vulgare L., der Fenchel, uriprüngli in England und dem Littorale zu Haufe. Anethum graveolens L., ver Dill, aus Portugal und Spanien. Coriandrum sativum L,, der Coriander, aus Italien, Andere enthalten namentlich in ihren Wurzeln harzige Milchjäfte, welche eingetrocknet als Arznei— mittel gebraucht werben, 3. B. Ferula Asa foetida L,, aus Perjien, deren eingedichter Milchjaft unter dem Namen Teufeld- dreck befannt iſt. Wieder andere liefern uns Kraut und Wurzeln als Gemüſe und Küchenkräuter, wie Petroselinum sativum L., die Peterjilie, die in Sardinien wild wächſt; Anthriseus Öe- refolium L., der Körbel, im jünlichen Deutichland unter Heden ꝛc. Pastinaca sativa, die Paſtinakwurzel, häufig auf Wiejen. Daucus Carota L., die Möhre, over gelbe Rübe, ebenfalls häufig auf Wiejen und an Rainen. Apium graveolens L, der Sellerie, an den Meeresfüjten. Bon den 3 zuleßt genannten Bilanzen werden die Wurzeln durch Die Cultur Die und fleiichig, und dienen dann als beliebte Speijen. Endlich enthalten aber auch einige heftige narkotiſche Gifte, welche jedoch in der Hand Des Arztes auch treffliche Arzneimittel abgeben fünnen; zu dieſen gehört vorzüglich Aethusa Cyna- pium L,, die Gleiſſe, Hundspeterfilie, oder der kleine Schierling, findet fich ſehr häufig an eultivirten Orten, und fann, da fie der Peterſilie ſehr ähnlich ijt, leicht zu Vergiftungen Veranlaſſung geben. Sie unterſcheidet ſich von ver Peterfilie leicht Durch die einjährige Wurzel, welche jogleich im erſten Sabre einen Stengel mit entfernt jtehenden Blättern treibt, während bei der Peterjilie die Blätter im erſten Jahre eine Nojette bilden; ferner durch den widrigen Geruch der zerriebenen Pflanzen, vie herabhängenden Hüllblätter, Die weißen, nicht grüngelblichen Blüthen, und die fat fugeligen Früchte. Conium maculatum L., der gefledte Schierling, meift auf Schutthaufen und an Wegen, und zwar in Deutichland wahricheinlich nur verwildert; die Pflanze hat einen höchſt widerlichen Geruch, und ihr Saft lieferte den Schierlingstranf zur Hinrichtung von Verbrechern, 240 Cicuta virosa L., der Wafferfehierling, an Gräben und Zeichen, iſt beſonders ausgezeichnet Durch einen Dicken, hohlen, und durch Querwände in Fächer abgetbeilten MWurzelitoc. Als eine bejonders häufige, und namentlich Die Wiejen oft ganz weiß fürbende Pflanze ift noch ver wilde Körbel, An- thriscus sylvestris Hoffm. — Chaerophyllum sylvestre L., anzuführen, während ver niedlihe Sanifel, Sanieula europaea L., bäufig fi auf feuchten und jchattigen Wald- plätzen findet. Drdnung Araliaceae (2). Hedera Helix L., ver Epbeu (V. 1), ein immergrüner Kletteritvauch, der in schattigen Wäldern an Bäumen und Feljen binaufflimmt, und alte Mauern oft ganz überdeckt; er blüht ſpät im Jahre, und die Früchte reifen erſt im nächiten Jahre, Drdnung Corneae (24). Fruchtknoten unterjtändig, zweifücherig, in jedem Fache mit einer hängenden Samenknospe; die vier Kelch- und Blumen- blätter, jowie vie vier mit den Blumenblättern abwechjelnden Staubblätter auf der oberjtändigen Scheibe befeitigt, die Frucht eine Steinfrucht. Cornus L., Hornjtraud (IV. 1). Die Blüthen ſtehen in Dolden oder Trugdolden, deren Baſis theils von Hüllblättern umgeben ift, theils nicht; die Frucht iſt eine fleiichige, Taftige Steinfrucht, deren Stein zwei Fächer, und jedes Fach Einen Samen enthält, die Blätter find meift decuffirt ohne Nebenblätter; Die Knospen find verlängert eifürmig, zugeipigt, mit vierzeilig ſtehenden Knospenſchuppen. Die junge Pflanze ericheint in der Regel exit im zweiten Jahre nach der Ausfaat mit zwei ovalen, dicken Samen- lappen, wächjt im erſten Sahre raſch, läßt aber bald im Wuchje nad. Es find Sträuche mit reichlichen Wurzelſchoſſen oder Kleine Bäume. 'C. mas L, die Kornelkirſche, entwicelt Die gelben, furzgeftielten Blüthendolden im Frühjahre vor dem Laubausbruche, und die ſcharlachrothen, länglichen, eßbaren Früchte reifen im Auguft oder September; die Blätter find eiförmig, zugeipigt. Sie bildet einen baumartigen Strauch, und ift vorzüglich in Frank— veich, der Schweiz, und dem ſüdlichen Deutichland heimifch, kommt 241 aber auch in Böhmen, Sachen und Thüringen vor. Sie läht fich leicht durch Stelinge vermehren. Das Holz iſt außerordent- (ich ſchwer und hart, und wird vorzüglich zu Spazierſtöcken ver- arbeitet (Ziegenhainer). Ein Kubikfuß wiegt trocken gegen 42 Po. Die Ninde ift reich an Gerbſtoff. C. sanguinea L., ver gemeine Hornftraud. Die weißen Blüthen erfcheinen im Juni in flachen Trugdolden an der Spige beblätterter End- und Seitentriebe; die erbſengroßen, run— den, ſchwarzen Früchte reifen im October; die Blätter find eifür- mig. Diejer Strauch ijt über ganz Europa und Das nördliche Afien verbreitet, vermehrt jich durch Wurzelſchößlinge und natür- liche Abjenter, wächit aber nur langjam. Das Holz ift hart und zäbe, und wird daher zu Lad- und Peitſchenſtöcken, ſowie zu Ma— ſchinenſtücken ſehr geſchätzt. Ordnung Loranthaceae (25). Viscum album L., die Miftel (XXII. I), ſchmarotzt auf verjchiedenen Bäumen, namentlich Apfelbiumen, Bappeln, Weiden, Tannen 2c., ohne jedoch venjelben befonders zu ſchaden. Die weiße Beere enthält innerhalb eines zähen Schleimes (Bisein), aus welchem Vogelleim gekocht wird, ein ziemlich arofes Samenkorn mit 1—2, in jeltenen Fällen fogar 3 Keimen. Auf mit ftarfer Borke bedeckten Aeſten verfümmern Die Miftelfeime, weßhalb Bäume, die erſt ſpät Borke bilden, der Miſtel einen beſonders günſtigen Boden bieten. An der Stelle, an welcher ſich ein Miſtel— buſch entwickelt hat, ſchwillt der Aſt immer ſtärker an; übrigens hilft das bloße Entfernen der Miſtelbüſche nichts, da durch Wurzel— ausſchlag immer wieder neue Pflanzen erzeugt werden. Ordnung Caprifoliaceae (26). Fruchtknoten unterſtändig, 25 fücheria, in jedem Fache Eine oder mehrere Samenfnospen ; die Blumenkrone verwachienblütteria, in der Knospenlage gefünftet; Staubblätter an ver Röhre der Blumenkrone befeſtigt; Die Frucht beerenartig. Sambucus L., Hollunder (V. 3). Die Blumenkrone ift radförmig, Dfpaltig; der Fruchtinoten trägt 3 ſitzende Narben ; die Frucht ift 3ſamig, und die Blätter gefievert und ftehen über's Kreuz. 8. nigra L., der gemeine Hollunder, bilvet einen Döbner, Lehrbuch der Botanif x. 2. Aufl. 16 242 Strauch) oder feinen Baum, deſſen weiße, ftarfriechende Blüthen große, flache Doldentrauben bilden, und fich gegen Ende Juniſent— wieeln; Die Schwarzen Beeren reifen im September. Die jungen Iriebe haben ein weißes Mark von verhältnißmäßig fehr bedeutender Dide, deſſen Röhre ſich auch im Alter nie völlig ſchließt. Man findet ihn überall in Deutjchland, namentlich in der Nähe ver Dörfer, an Häuſern ꝛc. ‚Das jehr harte gelbliche Holz eignet fich aut zu feinen Drechslerarbeiten,, Die weißen Blüthen werben ge- trocknet als ſchweißtreibender Ihee benugßt, und Die Beeren dienen gekocht als Speiie. S. racemosaLl. Der Traubenbollunder. Die Blüthen jind gelb, erjcheinen im April oder Mai, und bilden. eiförmige, ge- drängte Rispen, Die ungenießbaren Beeren find voth, und das Mark der Zweige iſt rothbraun. Diejer Strauch findet fich häufig auf Schlä— gen, wird aber auch jeiner rothen Beeren halber häufig als Zier— rauch verwendet. S. Ebulus L. Der Attig oder Zwerghollunder; hat krautige Stengel, weiße, außen röthliche Blüthen mit rothen Staubbeuteln, und ſchwarze giftige Beeren; er findet fich häufig auf Schlägen, an Waldrändern, Aeckern ıc. Viburnum L., Schneeballenjtraud (V. 3), unterjcheidet jich von der vorigen Gattung vorzüglich Durch glockenförmige Blüthen, einfache Blätter, und einjamige Beeren. V. OpulusL. Der gemeine Schneeball, Ein Strauch oder Heiner Baum, mit einfachen, Dlappigen, jpigig > gezäbnten Blättern, und weißen Blüthen in flachen Dolventrauben; die inneren zwitterigen und fruchtbaren Blüthen find glocken- oder vöhrenformig, die äußerſten viel größer mit ausgebreitetem Saume, und unfruchtbar; die jaftigen, votben Beeren bleiben den Winter über am Strauche, und werben nicht von den Vögeln gefreijen. Er findet fich im feuchten Heden und an Bachufern bier und da in Deutjchland, und blüht im Mai. Eine Varietät mit durchaus arogen, unfruchtbaren Blüthen, durch welche die Dolventraube eine Fugelige Geftalt annimmt, wird häufig als Zierſtrauch eultivirt, V:. Lantana L,,der Schlingſtrauch, mit eifürmigen, füge zähnigen, unten wolligen Blättern; die weißen, durchaus gleich großen und fruchtbaren Blükhen bilden Dolventrauben an ven 243 Enden der Zweige, und entwideln ih im Mai aus Schon im Herbite ausgebildeten Blüthenfnospen; die Beeren find oval, anfangs roth, Dann jchwarz, ziemlich troden und epbar. Die jungen, ganz geraden Schöflinge dienen zu Pfeifenrohren, Stöden ꝛc. Man findet ihn in Heden und Vorhölzern, vorzüglich auf Letten- und Kalkboden. Lonicera L., Geisblatt (V. 1). Die Blumenkrone ift unregelmäßig, röhren= oder faſt glockenförmig, mit 5 jpaltigem, un— regelmäßigem Saume, und vie beerenartige Frucht ift meiſt aus zwei von getrennten Blüthen abjtammenden, mit einander ver- wachjenen Fruchtfnoten gebildet, und oft von den Kelchen gekrönt. Es find Sträuche oder Schlingfträuche. L. Perielymenum L., das deutſche Geisblatt, mit durchaus getrennten Blättern, und L. Caprifolium L., das italieniihe Geisblatt, deſſen oberjte Blätter zu rundlichen Scheiben verwachſen, find Schlinagpflanzen, welche ihrer wohl- riechenden Blüthen halber häufig zu Lauben und an Mauern ges zogen werden; die Blüthen jtehen in Endköpfchen oder in Wir- teln, und die Früchte find roth. Das erſte findet ſich in Deutjch- land an Zäunen, Waldrändern, und blüht im Suni bis Augult; das zweite findet ſich nur im ſüdlichſten Deutichland, Italien, ıc, an ähnlichen Orten, blüht aber Dort Schon im Mai und uni, L. Xylosteum L., die Hedenfirjche oder das Bein- holz, mit gelblich-weißen Blüthen und rothen Beeren, bildet einen aufrechten Strauch, der ſich allenthalben in Heden und an Waldſäumen findet. Das Holz iſt außerordentlich hart, und wird zu Lad- und Beitichenitöcden, Pfeifenrohren 2c. verwendet. L. alpigena L., das Alpengeisblatt,, mit braun-rothen Blüthen auf langen Stielen, und glänzenden Blättern, iſt in unſeren Gebirgen heimiſch, wird aber auch häufig als Zierſtrauch eultivirt. Linnaea borealis Gron., ein zierlicheg, ſtrauchähnliches, niederliegendes Pflänzchen mit zu zwei, auf einem langen Stiele beifammenjtehenden, weiß und roth punftirten, glocdenfürmigen Blüthen., : Findet fich in, der mittleren Region der Urgebirgsalpen Salzburg's und Tyrol's, ſowie in den jandigen Nieverungen Nord- deutſchland's, dann in Schweden und Lappland. —* 244 Drdnung Stellatae. Asperula odorata L. der Waldmeiiter (IV. 1), ein zierliches Pflänzchen, welches vorzüglich in jchattigen Buchenwal- dungen wächit, und deſſen angenehm viechende weiße Blüthen zur Darftellung des fogenannten Maimweines verwendet werden. Ga lium verumL., dag gemeine Labfraut, hat gelbe Blüthen, welche große, Dichte Rispen bilden, wächit auf dürren Wiefen, an Feldrainen 2e., und. hat die Eigenjchaft, daß feine Blüthen Milch zum Gerinnen bringen ze. Rubia tinetorum L,, ver Krapp, ſtammt aus dem Orient, wird aber im ſüdlichen Deutſchland häufig eultivirt, Da feine Wurzel ein jehr geichäßtes Material zum Roth— jürben abgiebt. Hausthiere damit gefüttert befommen rothe Kno— chen, rothe Milch ꝛc. Außerdem gehören in dieſe Ordnung viele ausländiſche Bäume und Sträuche, welche theils Arzneijtoffe, theils wichtige Kolonialwaaren liefern. Zu erjteren gehören die Ehinabäume, Cinchona Condaminea, lancifolia ete., in ven Gebirgs- thälern von Peru, Deren Rinden, die Chinarinden, das Haupt: mittel gegen Fieber liefern; zu legteren gehört der Kaffee, Cof- fea arabica L. (V. 1), ein Eleiner Baum, ver wahrjcheinlich aus Xethiopien ſtammt, jegt aber feiner Früchte wegen in allen heißen Ländern ceultivint wird. Die Frucht ift länglich, hat etwa die Größe einer Kirſche, und umschließt mit ihrem jaftigen, wohl ſchmeckenden Fleiſche einen Steintern, welcher unter jeiner zerbrech- lichen Schale zwei harte Samen, die jogenannten Kaffeebohnen, enthält. Drdnung Valerianeae. Valeriana offieinalis L., ver Baldrian (IL. 1), wächſt theil3 in jumpfigen Niederungen, theils auf tiodenen Höhen, und jeine Wurzel zeichnet fi, namentlich in legterem Falle, durch einen jehr jtarfen unangenehmen Geruch aus, Liefert aber ein kräftiges Arzneimittel. Valerianella Olitoria Moench. wächſt bei uns häufig auf Saatfeldern und Brachäckern; im Frühjahre werden die unterften Blätter, bevor der Stengel auf schießt, gefammelt, und al8 Salat gegejien (Felvfalat, Nifjel- ſalat 2e.). 245 Drdnung Compositae. Ausgezeichnet Durch Die in einen Blüthenkorb vereinigten Blüthen, und die zu einer Nöhre verbundenen Staubbeutel. Diefe Ordnung ift außerordentlich reich an Gattungen und Arten, welche fammtlich in die 19, Claſſe Linné's gehören. Helianthus annuusL., vie Sonnenblume, wird theilg als Ziergewächs, theils der öligen Samen halber häufig eultivit. H.tuberosus L., die fnollige Sonnenblume over Topi- nambur, wird ihrer Knollen halber, Die ein wortreffliches Vieh— futter liefern, und auch von Menjchen gegellen werden fünnen’ eultivirt. Carthamus tinetorius L., die Farbendiftel vder Saflor, ftammt aus Aegypten, wird aber häufig eultiwirt, Da die Blüthen einen jehönen rothen Farbitoff enthalten. Serra- tula tinetoria L., die Färberjcharte, wächit bei ung auf naſſen Wiefen, und liefert in ihren Blüthen einen dauerhaften gelben Farditoff. Centaurea CyanusL, die blaue Korn- blume, wächit häufig unter ver Saat. Lactuca sativa L,, der Gartenjalat, wird in vielen Spielarten gezogen und als Salat verjpeift. Scorzonera hispanica L., ſoll aus Spanien ſtammen, und liefert in ihren Wurzeln Die ſogenannten Schwarz. wurzeln, welche als Gemüfe verfpeift werden. Cichorium Endivia L., vie Endivie oder Bindjalat, ftammt aus dem Drient, und ihre Blätter werden als Salat und Gemüſe gegefien. C. Intybus L., die Wegwarte, welche mit ihren blauen Blüthen bei uns überall an Wegen wächſt, wird jeßt auch bier und da eultivirt, und ihre Wurzel als Surrogat für den Kaffee gebraucht (deuticher Kaffee). Artemisia Absinthium L. der Wer— mutb, wächit an fteinigen Orten; die ganze Pflanze riecht außer— ordentlich jtark gewürzhaft, und ijt jehr bitter, werhalb man die— jelbe jowohl zum Bertreiben von Motten ꝛc., als auch als Arznei- mittel anwendet. A. vulgaris L., der Beifuß, wächſt an jonnigen Drten, und A. Dracunculus L., der Dragun, wird öfters in Gärten gezogen; von exiterem benugt man Die noch nicht vollkommen entiwidelten Blüthenrispen, und von leß- terem die Blätter als Kiüchenfräuter. Helichrysum arena- rium L., die gelbe Strohbblume, bildet Dicht gedrängte Dol— 246 dentrauben von gelben Blüthenköpfchen, welche auch nach dem Abfterben der Pflanze ihre Farbe behalten; fie wächſt nur auf Sandboden. Matricaria OChamomilla L., die gemeine Kamille, wächit häufig unter der Saat, und ihre Blüthen werden als Arzermittel angewendet, vorzüglich zu Thee. Arnica mon- tana L., Wolverlei, mit großen gelben Strahlblüthchen, und gegenüberjtehennen Blättern, findet fich in gebirgigen Gegenden auf feuchten Wiefen, namentlich Waldwiejen, Durch ganz Deutſch— land, blüht im Juni bis Auguft, und ihre Blüthen ſowohl, als Wurzeln werden als Fräftige Arzneimittel angewendet. Sehr viele Arten endlich werden in den Gärten als Zier- pflanzen gezogen, von denen ich nur Aster chinensis L., die After aus China, und Dahlia variabilis L., die Georgine oder Dahlie aus Mexico, von welchen beiden es jehr viele Spiel- arten giebt, anführe, Ordnung Vaceinieae (27). Der Fruchtfnoten unterftändig, Die Blüthen verwachienblätterig, regelmäßig und abfällig, Die Frucht eine Beere.. Vaceinium L., Seidelbeere (VIII. 1); alle Arten bilden feine Sträuche. V. Myrtillus L., die Heid elbeere, blüht im Mai und Suni, und die Schwarzen, blau bereiften, wohl- ſchmeckenden Früchte reifen im Juli. Sie liebt fandigen Boden in etwas bejchatteter Rage, findet ſich vorzüglich in Gebirgswäldern, gedeiht aber eben jo wenig in dunkeln Wäldern, als an ganz freien Orten. Hie und da findet fich auch eine Abart mit weißen Früchten. V. uliginosum L., die Rauſch-Heidelbeere, iſt der vorigen ähnlich, aber in allen ihren Theilen größer; fie wächſt auf Moorboden, und die Beeren, welche im Auguft reifen, find weniger ſchmackhaft, und jollen betäubende Wirkungen hervorbringen. V. Vitis idaea L., die Breifelbeere, hat wintergrüne, leder— artige Blätter, blüht im Mat bis Juli, und die jcharlachrothen Beeren, welche vorzüglich eingefotten eine angenehme Speife liefern, reifen im Auguft und September. Sie ift vorzügli den Ge birgswäldern mit feuchten, lockeren Boden eigenthümlich, kommt aber auch in den Ebenen Norddeutſchland's mitunter weit verbreitet 247 vor, und. liebt einen jonnigen Standort, weßhalb ſie auch. vecht gut im. Freien gedeiht. Ordnung Ericineae (25). Die Fruchtknoten oberitändig, L—5 fächerig; Blumenkrone regelmäßig oder etwas unregelmäßig d—5 jpaltig, in Dev Anospen- lage gefünftet; Staubblätter jo viele. oder ‚doppelt jo viele als Blumenfronenzipfel. Erica L, Haide (VIIL 1). Die Blume fugelig, röhren— oder glockenförmig, mit Lipaltigem Saume; die Staubgefähe am Grunde häufig mit Borften beſetzt; die Frucht eine 4fächerige Kapfel mit auf der Mitte der Klappen befeftigten Scheidewänden. E. carnea L., die fleifehfarbige Haide, it im füplichen Deutichland auf Kalkboden in Wäldern und an trocdenen Hängen häufig, und blüht im exiten Frühjahre. P. Tetralix L., die Sumpfbaide, im nördlichen Deutichland in jumpfigen Niede- rungen. Sehr zahlreich find die Arten in Südafrika, die als jehr zierliche und reich blühende Sträuche in unjeren Gewächshäufern gezogen werden. Calluna Salisb., Saidefraut (VILL 1), unterjcheidet ſich von voriger Gattung vorzüglich dadurch, daß Die Scheidewände der Kapſel am Mittelfäulchen befeitigt find, und den Nähten der Fruchtblätter gegenüber ſtehen. O. vulgaris Sal, das ge meine Haidefraut, mit jehr Kleinen, dicht und Dachziegelig in vier Reihen ſtehenden Blättchen; Die Blüthen find blaß-röthlich mit Schwarzen Staubbeuteln, bilden einfeitige Trauben, und ent- wickeln fich im Juli und Auguft, und die Früchte reifen im Detober. Der höchſtens 2° hohe Strauch iſt ſchwachäſtig, die unteren Stammtheile kriechen am Boden, und bilden einen dichten Beſtand, während ſich nur die Endzweige aufrichten. Sie gedeiht vorzüglich auf Sandboden an ſonnigen, trockenen Stellen, und auf Hochmooren, breitet ſich dann aber oft jo aus, daß jeder andere Pflanzenwuchs ganz unterdrückt wird, und überzieht auf dieſe Weije zuweilen große Streden. Sie wird als ein ſehr nachtheiliges Foritunfraut betrachtet, da ihr Vorkommen ſtets einen ſehr mageren Boden anzeigt, und ſie dazu noch die Culturen oft ſehr beſchwerlich macht; dagegen Liefert fie aber den Bienen reichlichen: Honig, ſo daß im Herbite Die Bienenjtöce aus weiter Entfernung in Haidegegenden 248 getragen werden, und giebt auch ein gutes Streumaterial für Das Vieh ab. Arctostaphylos offieinalis Wimm. = A. uva ursi L., die Bärentraube (X. 1), ift ein Kleiner, immergrüner Strauch, wacher ſich auf trockenen Haiden und ſonnigen Plätzen durch ganz Deutſchland findet; die weißen Blüthentrauben ent— wickeln ſich im Mai. Die ganze Pflanze enthält ſehr vielen Gerbſtoff. Rhododendron hirsutum L. und Rh. ferrugineum L., die Alpenroſen, Heine Sträuche mit großen ſcharlachrothen Blüthen, bilden auf den Hochalpen, vorzüglich zwijchen 4500—6000° über dem Meere, ausgedehnte Zwergwälder, welche zur Blüthezeit einen herrlichen Anbliet gewähren. Rhod. ponticum L., aus Kleinafien, und Rh. maximum L, aus Nordamerika, find fchöne und reichblübenvde Sträuche, die an geſchützten Orten bei ung im Freien aushalten, und eine Zierde unferer Gärten bilden; ebenio Azalea pontica L., aus der Levante, und A. calendulacea Michx., aus Nordamerika, von denen namentlich eritere in vielen Spielarten vorkommt. Ledum palustre L., ver Sumpfporſt (X. 1), ein nieder- liegender Kleiner Strauch, welcher in den jumpfigen Niederungen des ganzen nördlichen Europa, Alten und Amerika häufig, und oft jo Dicht wächit, daß jeder andere Pflanzenwuchs zurücgehalten wird, Drdnung Pyrolaceae. Pyrola L., Wintergrün (X. 1). Die hierher gehörigen Arten find niedfiche, immerarüne Pflanzen mit weißen oder röth— lichen Blüthen in Trauben oder Dolden, welche fich vorzüglich in Ihattigen Wäldern finden, 3. B. P. rotundifolia, secunda, umbellata ıc, Ordnung Monotropeae. eh HypopitysL., der Fistenfpargelik. 1), it eine in den Wäldern, namentlich lichten Kiefernwäldern, haufig vorkommende Pflanze von gelblicher Farbe, die gar feine eigent> lichen Blätter, ſondern ftatt Deren am Stengel bloß Schuppen trägt. Man hat Diefelbe für eine auf ven Wurzeln der Bäume Ihmarogende Pflanze gehalten, allein es jtehen ihre Wurzeln nicht in organischer Verbindung mit den Wurzeln der Bäume, 24) Dritte Unterclaffe Corolliflorae, Drdnung Ebenaceae (29). Diospyros Lotus L., die Dattelpflaume, ein kleiner Baum, welcher aus dem nördlichen Afrika ftammt, jegt aber häufig im füdlichen Europa angepflanzt wird, und im Canton Teſſin ver— wildert vorkommt, Drdnung Sapotaceae. Isonandra Gutta, ein an den Ufern der Landenge von Malaeca, auf Borneo, Singapore und ven benachbarten Gegenden wachjender, mächtiger Baum, liefert in feinem Milchjafte das Gutta percha. Drdnung Aquifoliaceae (30). Ilex Aquifolium L., die Stechpalme oder Hülfen (IV, 4), ein Strauch oder fleiner Baum mit glänzenden, immer- grünen, am Nande ftacheligen Blättern, weißen Blüthen, und vothen Beeren; blüht im Mat und Juni. Findet fich faft in ganz Deutich- land und dem ſüdlichen Europa; bejonders häufig in Norddeutſch— land und in den Wäldern am Fuße der Alpen, dergleichen im Iogenannten PBienenwald in der Pfaß. Ste gedeiht nur auf lehmigem, fruchtbaren Boden unter dem Schatten anderer Höher. Das Holz iſt ſehr hart, und daher zu feineren Arbeiten jehr brauchbar. Drdnung Oleaceae (31). Der Fruchtfnoten oberjtändia, 2 fächerig, mit 2 Samenfnospen in jedem Fache; Blumenkrone einblätteria mit 4ſpaltigem Saume, und 2 an der Röhre befeftigten Staubblättern, oder 4 blätteria, und dann je 2 Blumenblätter durch einen Staubfaden vereinigt; Blüthenfnospenlage klappig; die Frucht eine Kapfel, Beere oder Steinfrucht. A. Oleineae, mit fleiſchiger Frucht. Olea europaea L., der Delbaum (IT. I), ein mittel- mähiger Baum mit ganzrandigen, oben grünen, unten filber- alänzenden, immergrünen Blättern; die fleinen weißen Blüthen jtehen in Trauben in ven Blattwinteln; die Früchte find länglich 250 dunkelgrün oder Shwärzlich, und enthalten in einem jehr herben, öfreichen Fleifche einen jehr harten. Steinfern. Der Delbaum it urſprünglich in Aſien zu Haufe, wird aber jeßt im wärmeren Europa überall gepflanzt. Aus dem Fleifche der Früchte (Dliven) wird das Oliven- oder Baumöl gepreft, und das harte, gelbe, grünlich-geflammte Holz dient zu feinen Drechlerarbeiten. Ligustrum vulgare L., der Hartriegel oder Bein- weide (II. I), ein mittelmäßiger Strauch, mit ganzrandigen Blättern, welche oft den Winter über ftehen bleiben; Die weißen Blüthen bilden dichte Nispen an den Enden der Zweige, und ent- wickeln fich im Juni; die erbjengroßen, ſchwarzen, ungenießbaren Beeren reifen im Detober, Man findet ihn überall in Deutjch- land in Wäldern und Hecken, und benußt ihn zu lebendigen Zäu— nen. Das gelbliche, harte und zähe Holz wird von Drechslern verarbeitet. B. Lilaceae, mit trodener Frucht. Syringa vulgaris L., der Flieder (II. 1). Diejer jchöne, große, oft baumartige Strauch iſt urjprünglich in Perſien zu Haufe, wird. aber jest feiner wohlriechenden, großen, violetten oder weißen Blüthenrispen wegen häufig in Anlagen cultiwirtz er blüht im Mai. Fraxinus L., Eſche (II. 1). Kelch und Blumenfrone fehlen, der Fruchtfnoten iſt Zfächerig mit Einer Samenfnospe in jedem Fache, won denen die eine häufig verfümmert; der Em— bryo ift don dem Eiweififörper umgeben, welcher bei der Keimung nebjt der Fruchthülle von den Samenlappen über die Erde em— porgehoben wird; Die Blüthen find polygamilch = zweihäufig, jtehen in ſehr veräftelten Trauben, und entwiceln fich aus blatt- loſen Axillarknospen. Die Blätter find geftedert, und jtehen freuzweife einander gegenüber; die Knospen find groß, halbfugelig, ſchwarz over braun, und die Knospenjchuppen jehr Die und lederartig. Fr. excelsior L., die gemeine Eſche. Die Blüthen bejtehen nur aus 2: Staubblättern und Einem Fruchtknoten, welcher ſich ſpäter zu einer länglichen, dünnen, einſamigen Flügel— frucht ausbildet; ſie erſcheinen im Mai vor dem Laubausbruche, und die Früchte reifen im October, und fliegen meiſt im November ab, doch bleiben fie mitunter auch den ganzen Winter über am 251 Baume. Die im Samen eben liegenden Samenlappen find läng— Yichzeiförmig, an der Spite abgerundet, (mehr blattartig und nicht fo dick und fleifchig, wie bei dem Ahorn); die Primordialblätter find einfach, eirund, jpißig, am Rande gejägt; die nächſt folgenden Blätter beftehen nur aus drei Blättchen, worauf dann erſt wirklich gefievderte Blätter mit länglich = lanzettfürmigen, zugeſpitzten, ges fägten, ſitzenden Blättchen folgen. Die Knospen find groß, fait halbfugelig, vierfantig und ſchwarz. Die Ejche trägt gegen das 40ſte Jahr hin keimfähigen Samen, freiftehende Bäume oft noch früher; der Same feimt, wenn er im Frübjahre geſäet wird, erſt im nächiten Sahre, wird er aber ſchon im Hetbite gefüet, jo feimt er mitunter auch ſchon im folgenden Frühjahre; Die junge Pflanze wird im erften Jahre faum einige Zoll hoch, treibt aber eine jenfrecht tief in den Boden eindringende Pfahlwurzel mit vielen veräftelten zarten Seitenwurzeln; bei alten Bäumen ijt die Be— wurzelung jowohl in der Tiefe, als in der Oberfläche jehr aus— gebreitet. Die Ausſchlagsfähigkeit ift gering, und ſchwindet jchon mit dem 20ften Jahre; zuweilen entwickelt fich auch Wurzelbrut. Die Eiche bildet einen Baum erjter Größe, kann 150 Fahre alt und bis 100° buch werden, und wächſt unter den hatten Holarten wohl am ſchnellſten; fie findet fich in ganz Europa hoch nad Norden aufiteigend, und liebt einen feuchten, guten Boden; in unjeren Alpen jteigt ſie bis zu 4300° an. Das weiße, am Kerne gelblich geflammte Holz wird jeiner Feitigkeit, Zähigfeit und Dauer- baftigfeit wegen von Wagnern, Drechslern, und überhaupt zur Berfertigung vieler Geräthichaften jehr geſchätzt; ein Kubikfuß wiegt grün 40 Pfd., lufttrocken 33 Pfd. und gedörrt 28 Pfo,; feine Brennkraft iſt gleich der des Buchenholzes. Die Blätter liefern ein treffliches Viehfutter. Die öfter eultivirte Trauereſche iſt nur eine Abart. Ornus Pers., die Blumeneſche, unterſcheidet ſich von der vorigen durch vollſtändige Blüthen, welche ſich aus blättertragenden Endknospen entwickeln. OÖ. europaea Pers., iſt ein Kleiner Baum des ſüdlichen Europa ; fie und ihre verwandten Arten, in geringer Menge auch die anderen Eichen, enthalten in ihrem ausfließenden Sufte die jogenannte Manna, beitehend aus Mannazuder und einem eigen- thümlichen, abführend wirkenden, extractartigen Stoffe. 252 Ordnung Jasmineae (32). Enthält kleine Sträuche des fünlichen Europa mit ſehr wohl- viechenden Blüthen, 3. B. Jasminum offieinale L. Drdnung Strychneae. Strychnos nux vomicaL,., ein anjehnlicher Baum Oſt— Indiens, deſſen Freisfürmige, plattgedrücke Samen Krähenaugen genannt werden, und eines der heftigiten Gifte enthalten; andere Arten, 3. B. St. Tieut& auf Sava, liefern den Wilden den Saft zur Vergiftung ihrer Waffen. Ordnung Asclepiadeae. Oynanchum vincetoxicum L., Schwalbenwurz (V, 1), häufig an gebirgigen, felfigen Orten; die Blüthen find weiß, und Die Blätter ganzrandig und gegenftändig. Die ganze Pflanze iſt wiederholt als Mittel gegen ven Biß toller Hunde empfohlen worden. Ordnung Apocyneae (33). Vinca minor L., das Sinngrün, mit immergrünen Blättern und blauen Blüthen, in fchattigen Hainen, unter Bäunen ıc, Nerium Öleander L., der Oleander over Roſenlorbeer, ein prachtvoller Strauch des ſüdlichen Europa; die Blätter find immergrün, lederartig, und Die großen brennend rothen Blüthen bilden große Nispen am Ende der Zweige; man bat davon auch eine Varietät mit gefüllten Blüthen, Drdnung Gentianeae. Gentianal., Enzian (V. 2), zierliche Pflanzen, an denen vorzüglich Das Hochgebirge reich it. Von einigen größeren Arten, G. lutea L., pannonica Scop. und punctata L., werden die Wurzeln häufig gegraben und wegen des in ihnen enthaltenen Bitterſtoffs als Arzneimittel angewendet; auch wird Daraus Der fogenannte EnziansBranntwein gebrannt. Einige kleinere Arten, z. B. G.verna, acaulis, mit großen, herrlich blauen Blüthen, die im eriten Frühjahre erfeheinen, finden fich im ſüdlichen Deutjch- land, namentlich am Fuße der Alpen auf Wiefen. Erythraea Centaurium Pers., das Taufenpguldenfraut, auf Triften 253 und lichten, etwas feuchten Waldorten, jowie Menyanthes trifoliata L., der Fieberklee oder Bitterflee auf jumpfigen Wieſen, werden des Bitterjtoffs halber, ven fie enthalten, auch als Arzneimittel, namentlich gegen Fieber, angewendet. Drdnung Cuscuteae. CuseutaL., die Flachsſeide. Die jümmtlichen Arten find blattloie Schmaroger mit langen fadenfürmigen vöthlichen Sten— geln, und figenden röthlich-weißen over gelblichen Blüthenfnäueln, welche im Boden feimen, jich dann mit eigenthümlichen Saug— warzen an andere Pflanzen befejtigen, worauf ihre Wurzel ab— jtirbt, und fie von nun an ihre Nahrung nur aus der Nähr- pflanze ziehen. Sie verzweigen fich jo vielfach, und wachen jo üppig, daß fie ihre Nährpflanzen wie mit einem Netze überziehen, unter deſſen Laſt jene fürmlich erdrückt wird, und werden daher oft jehr ſchädlich. O. epilinum Weihe mit fablegelber Blumen frone ſchadet vorzüglich dem Flach; C. europaea L. mit weißer oder ſchwach röthlicher Blumenkrone dem Klee, Kuzerner Klee und anderen Keguminojen. Drdnung Borragineae. Rauhblätterige Gewächle mit einer vierſamigen Nuß, welche ſich bei der Reife in vier einfamige Nüßchen jpaltet. Borrago offieinalis L., der Borretich, jtammt aus Paldjtina, findet ih aber in Gärten häufig verwildert, und wird als Salat ge geſſen. Hierher gehört auch Myosotis palustris L., das Bergißmeinnicht an Bachufern und auf feuchten Wiefen. Ordnung Solaneae (34). Aus Diefer Ordnung kommen bei uns, mit Ausnahme von Solanum Dulcamara, nur Kräuter vor, welche fait alle, wenigjtens in einzelnen Theilen, ein narfotiiches Gift enthalten. S. Dulcamara L., das Bitterſüß (V. 1), ift ſtrauchig und wächſt unter Gebüſch an feuchten Orten, Flußufern ꝛe. Die Blüthen find blau, die Beeren roth; die Stengel, welche anfangs bitter, dann ſüßlich ſchmecken, werden in der Medizin angewendet. S. tuberosum L., die Kartoffel, ftammt aus Mexiko, wird aber jegt fait allenthalben ihrer mehlreichen Knollen halber im 254 Großen eultivirt. Die Früchte find giftig, und felbft das Kraut, wenn auch in geringerem Grade. Atropa Belladonna L,, die Tollkirſche (V. 1), findet fich haufig auf Schlägen, nament> lich Buchenjchlägen, welche oft ganz von ihr überzogen werden, und gehört zu den jchäplichiten Forftunfräutern. Sie treibt 3 big 5° hohe Stengel, hat ganzrandige Blätter, und gloefenfürmige, gelblich-braune Blüthen, welche fih im Juni entwideln; die Frucht iſt eine vielfamige Beere, welche an Größe, Geſtalt und Farbe einer Kirſche gleicht, und auf dem bleibenden, fternfürmig aus— gebreiteten Kelche aufſitzt. Die Pflanze enthält in allen ihren Iheilen, namentlich auch in den Beeren, ein jehr heftig wirken— des, narkotiiches Gift. Physalis Alkekengi L. vie Juden— kirſche (V. 1), eine unter Heden und Gebüfchen, namentlich in Weinbergen, wachjende Pflanze mit weißen Blüthen, und einer vothen genießbaren Beere, welche zur Zeit der Fruchtreife ganz von dem blafigsaufgetriebenen, mennig-rothen Kelche umſchloſſen it. Capsicum annuum L., der ſpaniſche Pfeffer, ſtammt aus Südamerika und liefert eine ziemlich trockene, geſtreckte, 1 bis 4“ Lange hochrothe Beere von außerordentlich brennendem Ge— ſchmacke, welche namentlich in heißen Kindern als Gewürz benußt wird. Hyoseiamus niger L., das ſchwarze Bilfenfraut, wächſt häufig auf Schutthaufen, an Wegen 1. ; die Blüthen find blaßgelb, von Dunkeln Adern negfürmig durchzogen. Die ganze Pflanze ift mit weichen, klebrigen Drüſenhaaren bejeßt, viecht jehr widerlich, und enthält in allen ihren Iheilen ein ſtarkes nars fotiiches Gift. Datura StramoniumL., der Stechapfel, treibt 2— 3° hohe, vieläjtige und fparrige Stengel; die Blüthen ind trichterförmig mit langer Röhre, blau oder weiß, und die Kapiel it Dicht mit Stacheln bejeßt. Ex fol aus Oſtindien ftammen, findet fich aber jetzt bäufig in Europa an ceultivirten Drten. Die ganze Pflanze iſt ſehr giftig, befonder3 Die Samen. Nicotiana Tabacum L., ver gemeine Tabaf (V. I) mit roſenrothen Blüthen, und stiellofen Blättern, und N. rustica L., der Bauerntabaf, mit gelben Blüthen, und gejtielten Blättern, find beide von Amerika nad Europa gebracht worden, und. wer— den daſelbſt jeßt häufig in ſandigen Gegenden zu. dem befannten Gebrauche angebaut. ; Beide. theilen übrigens Die narkotijchen Eigenjchaften mit, den. vorbenannten Pflanzen. 255 Drdnung Bignoniaceae. Oatalpa syringaefolia Sims. — Bignonia Catalpa L., ver Trompetenbaum, ein ziemlich großer Baum Nordamerifa’z, welcher bei uns gut aushält, und durch feine großen, herzfürmigen, immer zu drei beifammenjtehenden Blätter, Durch die ſchönen weiß-gelb- und roth-bunten Blüthen, welche große Nispen bilden, und Durch die oft Schuhlangen Schotenähnlichen Kapſeln eine wahre Zierde unferer Anlagen bildet. Nicht minder durch Schönheit ausgezeichnet ift Tecoma radicans Juss. aus Nordamerika, ein Kletteritrauch mit gefiederten Blättern, und großen roth-gelben Blüthen, der raſch ganze Wände überzieht. Drdnung Verbasceae. Paulownia imperialis Zuce., ein äußerſt jchnell wachjen- der Baum mittlerer Größe aus Japan, der unjere Winter erträgt, und wenigitens in der Jugend durch die außergewöhnliche Größe jeiner Blätter, welche oft 17’ lang und 1° breit find, Staunen erregt. Drdnung Antirrhineae. Digitalis purpurea L., der rothe Fingerhut, mit großen rothen oder weißen Blüthen, und D. grandiflora, ver gelbe Fingerhut, mit gelben Blüthen, welche bei beiden lange Trauben bilden, und den Pflanzen Dadurch ein pruchtvolles An— jehen gewähren, jo daß man fie deßhalb auch als Zierpflanzen in die Gärten verpflanzt hat. Sie finden fich häufig in Wäldern und auf Schlägen, namentlich Buchenjehlägen, und zwar der erſtere vorzüglich auf den älteren Sandfteinformationen, der legtere auf Kalkboden, und werden daſelbſt zu ehr läftigen Forftunfräutern. Sie enthalten ein heftiges narkotifches Gift, werden aber auch, beſonders der rothe Fingerhut, in Der Medizin angewendet. Ordnung Labiatae. Ausgezeichnet Durch Tippenfürmige Blüthen, und eine Nuf, welche bei der Reife in vier einfamige Nüfchen zerfällt. Die meiften enthalten in Blättern und Blüthen veichliche Mengen ätheriſchen Deles, und werden daher theils in ver Medizin zu Thee, z. B. Mentha piperita L., vie Pfeffermünze, 256 Melissa officinalis L., vie Meliffe, Salvıa offici- nalis L., ver Salbey, theils als gewürzhafte Kiüchenfräuter, 3. B. Origanum Majorana L., der Majoran, Satureja hortensis L., das Bohnenfraut, Hyssopus officinalis L., der Pſop, theils als Parfümeriemittel, z. B. Thymus vulgaris L., der Thymian, Lavandula vera L., ver Lavendel, angewendet, und deßhalb in Gärten eultivirt. Alle hier angeführten Arten gehören vorzüglich dem ſüdlichen Europa an. Thymus Serpyllum L., der Quendel, wächit jehr häufig auf fonnigen Hügeln und an Rainen. Drdnung Verbenaceae (36). Vitex Agnus castus L., Müllen (XIV. 2), ein ſchöner Strauch des ſüdlichen Europa, mit gefingerten Blättern, der aber unfere Winter nicht gut aushält, jedoch leicht wieder vom Stocke ausichlägt. Drdnung Primulaceae. Hierher gehören Kleine, Frautartige, meiſt zierliche, und ſchön blühende Gewächje, von denen viele unjere Alpengebirge zieren, Uyclamen europaeum L,, die Erdfcheibe oder dag Schweinsbrod, findet fih am Fuße der Alpen, und entwicelt im Auguft feine Eike vothen und Durch das Zurüd- Schlagen ver Blumenblätter eigenthümlich geftalteten Blüthen, Die Schlüffeiblumen, Primula offieinalis Jacq, mit gelben, wohlriechenden Blüthen, und Pr. elatior Jacq., mit geruchlofen, hellergefürbten Blüthen, wachjen häufig auf Wieſen, und von beiden ſtammen die verſchiedenen Varietäten der Gartenprimeln her. Pr. Auricula L., die Aurifel, mit gelben Blüthen, wächit wild an den Felfen der Alpen, und wird bekanntlich in einer großen Zahl von Farbenjpielarten in den Gärten gezogen, Bierte Untercelaffe Monochlamydeae. Drdnung Chenopodeae (37). Beta vulgaris L., die Runkelrübe (V. 2), mit ver Dieter, fleiſchiger Wurzel, wird in vielen Spielarten angebaut, welche theils zur Speiſe, theils zu Viehfutter, theils zur Zucker— 257 fabrifation verwendet werden. Eine Varietät mit dünner Wurzel, der Mangold, wird als Gemüſe gegejien. Spinacia inermis Moench. und Sp. spinosa Moench. Spinat = Sp. oleracea L. werden ebenfalls als Gemüſe gegellen, und deßhalb baufig in Härten gezogen. Drdnung Polygoneae. Rumex acetosa L., der Sauerampfer, wächjt häufig auf Wiejen und wird als Küchenkraut benußt. Polygonum fagopyrum L,, der Buchweizen (VIII, 3), ſtammt aus Ajten, wird aber jegt bäufig auf Feldern gebaut, und aus den Samen Mehl und Grüge zu Suppen 2. bereitet, Er verdient beſonders deßhalb Berücjichtigung, weil er, jelbjt erſt im Juni angebaut, meijt noch zur Neife gelangt. Rheum palmatum L, und Rh. Emodi Wall, aus den Gebirgen China’s und Hinter- indien’3 liefern uns die als Arzneiitoff Jo wichtige Rhabarber— wurzel. Ordnung Thymeleae (38). Die Blüthenhülle röhrig, unterſtändig ut 4—5 jpaltigem Saume, die Staubblätter dem Schlunde oder der Röhre einge- fügt; Ein Griffel und Eine Narbe; der Fruchtfnoten frei und einfücherig mit Einer Samenfnospe. Daphne Mezer um L,, der Seidelbaft oder Keller- hals (VII. 1), ein 1—3° hoher Strauch, welcher an jehattigen Drten in Deutjchland wild wächlt. Die zahlreichen Blüthen jtehen immer zu drei beifammen an vorjährigen Zweigen, und ericheinen jchon im Februar und März vor den Blättern; fie find anfangs ſchön voth, werden aber an der Sonne blafjer; fie riechen angenehm aber betäubend. Die rothen Beeren reifen im Mai oder Juni. Die ganze Pflanze befigt eine außerordentliche Schärfe, jo daß die Rinde auf der Haut jogar Blajen zieht. D. Cneo- rum L., der Heine Seidelbaſt, erjtreeft fich von den Alpen weit in die Ebenen herab; die wohlriechenden rothen Blüthen ericheinen im Mai am Ende der Triebe in Büſcheln. Ordnung Laurineae (39). Bluͤthenhülle 4-6 paltig, die Staubblätter den Zipfelr ver Blüthenvede eingefügt; der Fruchtfnoten oberſtändig, einfächerig ; Dübner, Lehrbuch der Botanif ıc. 2. Auf. 17 258 die Frucht beeren- oder jteinfruchtartig. Laurus nobilis L,, der Lorbeer (IX. 1), findet fi in ganz Südeuropa, der Levante und Nordafrika, und wird bei uns häufig in Gewächshäufern gezogen, Die Blätter dienen als Gewürz, und aus den frifchen Früchten wird Durch Kochen und Auspreffen Das Lorbeeröl, ein dickes, körniges, gelblich grünes Gemenge von ätherifchem und jettem Dele, gewonnen, welches in Der Medizin angewendet wird. Cinnamomum Zeylanicum, der Zimmtbaum, ein flei- ner Baum, der urjprünglich auf Zeylon heimiſch, jeßt aber über ganz Oſtindien verbreitet it. Die innere Ninde oder der Baſt 3—4tjähriger Zweige kommt getrocknet unter dem Namen ächter Zimmt in den Handel. Camphora officinarum, der Kampferbaum, der vorzüglich in China und Japan zu Haufe it, enthält in allen Theilen Kampfer, welcher durch Sublimation daraus erhalten wird. Drdnung Myristiceae. Myristica moschata L., ver Muskatnußbaum (XXI), wächit urfprünglich auf ven Molukken wild. Die Frucht bat die Größe eines Pfirſich's, und enthält unter einer fleijchigen Fruchthülle einen bartichaligen Samen, deſſen Kern unter Dem Namen Muskatnuß in den Handel kommt. Der Same ijt unter der Fruchthüle noch von einem» unregelmäßig zerichligten Samenmantel umgeben, welcher ebenfalls unter dem Namen Mustatblüthe oder Maeis in den Handel fommt, und als Gewürz benugt wird. Drdnung Elaeagneae (40). Die Blüthenhülle unterjtändig, 2—ſpaltig; der Fruchtknoten frei, einfücherig mit Einer Samenknospe; die Frucht eine falſche Beere oder Steinfrucht, aus der jtebenbleibenden und fleilchig ge— wordenen Blüthenhülle gebilvet. Hippopha& rhamncides L, Sanddorn (XAIL) Die auf 2 Individuen vertheilten männlichen und weiblichen Blüthen ftehen vereinzelt auf jehr kurzen Stielen in den Blatt winfeln der unterjten Blätter jeitenjtändiger Iriebfnospen, weß— halb die Früchte an der Baſis der aus diefen Knospen ſich ent— wiefelnden Triebe ftehen. Die männliche Blüthe beteht aus einer 259 heiligen Blüthenhülle, welche 4 kurzgejtielte, Zfächerige Staub- beutel umſchließt. Die weibliche Blüthe befteht aus einer röhren- fürmigen, filberweiß beſchuppten Blüthenhülle, welche den freien, eiförmigen Fruchtinoten, der eine zungenfüormige Narbe trägt, umjchließt. Zur Zeit der Fruchtreife bildet Die fleiichig gewordene Blüthenhülle eine rothe, beerenartige Hülle um die häutige Frucht, | welche ein glänzend jehwarzes Samenkorn einſchließt; die Früchte werden nicht von den Vögeln gefreſſen; die Blätter find wechjel- jtändig, fait jigend, Lineavslangettlich, ganzrandig, und, wie Die jungen Triebe, mit jilberweißen, zuweilen in’s Roſtrothe über- gehenden Schüppehen bejegt. Blüht Ende April oder Anfang Mai, und die Frucht reift Ende September; die junge Pflanze ericheint gewöhnlich exit ein Jahr nach der Ausjaat mit halbeiför— migen, dicken Samenlappen. Der Strauch wird jelten höher, ala 6—8, und treibt reichliche Wurzelbrut. Er findet fih an den Küſten des nördlichen und mittleren Europa, und verbreitet jich von da an den Ufern der Flüffe, big in die Gebirge. Er wächit jowohl im feuchten Sande der Dünen, als auch auf mehr bin- dendem Lehmboden üppig; erſteres, verbunden mit jeiner reichlichen Vermehrung durch Wurzelbrut, empfiehlt feinen Anbau auf Sand— ſchollen. Das Hol iſt mittelmäßig hart und fejt. Ein Kubikfuß wiegt lufttrocen 27,5 Pfd. bayer. Wegen feines jperrigen Wuchſes eignet er jich auch zu Gradirheden. Drdnung Aristolochieae. Aristolochia Sipho L., ein häufig cultivirter Schling- jtrauch aus Nordamerika, mit großen, berzfürmigen Blättern und braunen Blüthen in Form eines Pfeifenkopfs. Drdnung Empetreae (41). Empetrum nigrum L., die Rauſchbeere (XXI), ein kleiner haideartiger Strauch, der ich auf Alpen und im nörd— lichen Deutichland auf Haiden und Sümpfen findet, auch auf der Rhön. Die Schwarzen Beeren ſchmecken jäuerlich, und jollen, in Menge genoſſen, berauſchen, Schwindel und Kopfichmerzen erregen. Drdnung Euphorbiaceae (42). Die Blüthen find eingefchlechtig, 1—2häufig; die Blüthen- hülle unterftändig oder fehlt, Die Frucht aus 3, seltener aus 2, 17” 260 vder mehreren von dem Mittelſäulchen abipringenden Früchtchen beſtehend. Buxus sempervirens L., Buxbaum (XXL), em 12 bis 16° hoher, baumartiger Stenuch, mit immergrünen, lederar— tigen Blättern, in deren Achjeln Die weißen Blumen jteben, welche im März oder April ericheinen. Er ijt im ſüdlichen Europa, ſelbſt ſchon in Süddeutſchland zu Haufe, wird aber bei uns nicht ſelten in Gärten gezogen, namentlich wurde jonft eine Hein bleibende Spielart häufig in Gärten zu Einfafjungen benutzt. Das Holz alter Stämme iſt gelb, äußerſt Dicht, hart und feinfalerig, und wird deßhalb ſehr geichäßt zu verſchiedenen Blasinftrumenten, feinen Drechslerarbeiten, Rattundrueformen 2. Die Wurzel liefert den toitbarjten Mafer. Die Arten ver Gattung Euphorbia L., Wolfsmilch (XXI.), enthalten einen jeharfen Milchlaft. Eu. Cyparissias L.., mit jcehmalen Blättern, it haufig auf Teiften; Eu. Peplus L., mit eiförmigen, jtumpfen Blättern, ijt ein bäufiges Unkraut auf bebautem Lande. Biele ausländiſche Gattungen enthalten in ihrem Milchjafte oder in ven Sumen 20. jcharfe, und in hohem Grade draſtiſch wirkende Stoffe, jo daß ſie Deshalb als Arznei— mittel angewendet werden. So wirkt der eingedickte Milchſaft der jtrauchartigen Euphorbia offieinarum L. aus Afrika und Dftindien in hohem Grade purgirend; Die Samen von Croton Tiglium L. aus Dftindien, die fogenannten Purgir— förner, enthalten ein Del, welches nur in der Magengegend eingerieben zu werden braucht, um ein beftiges Purgiven zu be— wirfen. Rieinus communis L., der gemeine Wunder- baum, aus Oftindien, ein 6—8 hohes Sommergewächs, welches jeiner jehönen, großen, gelappten Blätter halber bei uns auch als Ziergewächs gezogen wird, enthält in jeinen Samen ein ebenfalls purgirend wirfendes fettes Del. Hippomane Manecinella L,, ver Manjchinellenbaum, welcher häufig am Seegejtade der Tropenländer wächſt, enthält namentlich in feinen apfelfür- wigen, jehön gefärbten und anfangs mild fchmecenden Früchten ein ſehr gefürchtetes Gift. Andere Gattungen enthalten in ihrem Milchſafte Kautſchuk, jo daß derſelbe eingetrocknet Gummi elasticum darfteltt, '}. B. Hevea guianensis L,, ein großer Baum in Guiana und Brafilien; und wieder andere, 3. B. Croton 261 - aromatieus und ©, Jaceitferus L. aus Oſtindien liefern den Schellad oder Gummilack, indem ihre Zweige von einer Schildlaus (Coccus Laeca) behufs der Eierablage angejtochen werden, wodurch Der Ausfluß des harzigen Saftes veranlakt wird, Endlich muß auch noch vie Manivfpflange, Jatropha Manihot L., al$ eine fir die Tropenländer höchſt wichtige Pflanze erwähnt werden; fie wächit wild im teopifchen Amerika, wird aber haufig auch in großen Pflanzungen eultivirt. Ihre fleiſchige, oft bis 30 Pfund fchwere Wurzel enthält außer einem jehr giftigen Milchiafte fait nur Stärkmehl, welches Durch Zerreiben und Aus— preifen der friichen Wurzeln, ſowie Durch mehrmaliges Auswajchen des Rückſtandes von dem giftigen Stoffe befreit wird, und dann das unter dem Namen Maniok oder Eajjavemehl befannte Hauptnahrungsmittel Der Neger und Indianer darſtellt. Aus dem ausgeprekten Safte jegt fich auch noch ein feines, weiße Stärk- mehl, Tapiofa, zu Boden, welches nach fleißigem Auswaſchen ebenfalls gegeilen wird. Drdnung Urticeae. Urtiea L., Neſſel, Kräuter, welche mit Brennhaaren be— jegt find. U.urensL,., vie fleine Brennnejfel, häufig auf Schuttbaufen, an Wegen ıc., brennt beftig.. U. dioica L,, Die große Waldneſſel, in Wäldern, Zäunen 20.5; ihr Stengel fann wie Hanf benußt werden. Drdnung Cannabineae. Cannabis sativa L, ver Hanf, iſt zweihänfig und jtammt aus Perſien, wird aber bei uns häufig theils wegen des dauerhaften Faſerſtoffes, welchen Die Stengel liefern, theils wegen der Ölreichen Samen angebaut. Humulus LupulusL,, ver Hopfen, eine zweihäufige Schlingpflange, findet fich bei ung in Hecken und Gebüſchen wid, wird aber auch häufig in eigenen Hopfengärten ceultivirt, indem die Früchte, welche zur Zeit Der Neife durch Auswachien der Dedichuppen eine Art Zapfen dar— jtellen, zur Darjtellung eines dauerhaften und wohlſchmeckenden Bieres unumgänglich nötbia find. Die jungen Triebe, Hopfenfeime, werden wie Spargel gegeljen. 262 Ordnung Artocarpeae (45). Die Blüthen find einhäufig, zweihäufig, oder polygamiich, mit unterjtändiger Blüthenhüle; Staubblätter frei, auf dem Grunde der Blüthenhülle befejtigt; Fruchtknoten frei, I—2fächerig; in jedem Fache mit Einer Samenfnospe; der Embryo gekrümmt ; die Frucht, an deren Bildung die Scheibe, der gemeinfchaftliche Blüthenboden, und felbft die Blüthenhüllen Antheil nehmen, ift fleifchig und faftig, oder auch ziemlich trocken. Fieus L., Feigenbaum. Die einhäufigen Blüthen find vollfommen in die Höhlung der birnförmigen oder fugeligen ges meinichaftlichen Scheibe eingejchloffen, welche zur Zeit der Reife fleijchig wird, und eine fcheinbar einfache Frucht bildet. F. Ca- rica L, die gemeine Feige, ilt 'uriprünglic im Drient zu Haufe, wird aber ihrer wohlſchmeckenden Früchte halber, die häufig getroefnet in den Handel fommen, im ganzen jülichen Europa eultivirt, und hat ſich dadurch in vielen Spielarten entwicelt. Der eingettoefnete Milchfaft von F. elastica L., einem großen Baume DOftindiens, jowie der ebenfalls hierher gehörigen Ce- eropia peltata Lam. aus Wejtindien, liefert Gunmi elasti- cum, und der von F.toxicaria Lech. auf Sumatra, und noch mehr der von Antiaris toxicaria Lech, auf Sava enthält ein furchtbares Gift, das, in den Kleinften Gaben in's Blut ges bracht, tödtet; Daher vergiften die Eingebornen mit dieſem Safte ihre Pfeile. Platanus L., Rlatane (XXI. 1), Die Platanen jind Bäume eriter Größe. Die Blüthen find einhäuſig, männliche und weibliche Blüthen bilden fugelfürmige Kätzchen zu I—4 an einer gemeinschaftlichen Are. Jede Blüthe bejteht aus einer keilfürmigen, kurzen Schuppe und einem einzigen zweifücherigen Staubblatte oder zwei Stempeln. Der Fruchtinoten iſt Frugfürmig, und läuft in eine Die und lange, an der Spitze gefrimmte Narbe aus; ex ift einfücherig mit L—2 wandftändigen, geraden, hängenden Samen— fnospen, von denen aber jtet3 nur Eine zur Entwicelung gelangt. Die Frucht ift trocken, fugelig, und wird aus Der verdieften ge= meinjchaftlichen Are, in welche die länglichen, am Grunde von langen Haaren umgebenen Früchtchen eingejentt find, gebilvet. Die Blätter find in der Jugend filgigsbebamt, ſpäter kahl, hand— fürmigsgelappt, und ſtehen abwechjelnd ; die Nebenblätter zu einer 263 Scheide verwachlen und trocen, breiten fich aber an ihrem oberen Rande zuweilen blattartig aus; die jungen Triebe find aſchgrau, alatt und glänzend. Die junge Pflanze erfcheint 3—4 Wochen nach der Ausfaat mit zwei fleinen halbseiförmigen Sammenlappen, wächjt Schon in den eriten Jahren jehr raſch, und der jährliche Zuwachs ijt in der Folge jo bedeutend, daß 40-50 Jahre alte Bäume zuweilen jchon über 2° Durchmefjer haben. Man fennt Bäume von 16° Durchmeſſer. Die äußeren Rindenjchichten wer— den jährlich in Fegen abgejtoßen, jo daß der Stamm ſtets glatt bleibt, und, weil die eben bloßgelegten Theile der Rinde gelb, Die älteren aber mehr grau ausſehen, ein geicheeftes Anſehen hat. Die Platanen laſſen jich leicht durch Stecklinge und Segitangen vermehren. Man fennt nur zwei jehr ähnliche Arten, nämlich: P. orientalis L., die morgenländifche Platane, in Griechenland, der Türkei und Ajien, mit tiefersgeichligten, jpigiger- gelappten Blättern, grünen Blattjtielen, und größeren Kätzchen; und P. oeceidentalis L., die abendländijche Platane in Nordamerika, mit weniger tief eingefehnittenen, mehr dem Fünf- eefigen fich nähernden Blättern, braunrothen Blattitielen, und klei— neren Kästchen. Beide halten bei uns gut aus, namentlich die (eßtere, und werden daher häufig als Alleebäume gepflanzt. Ein Kubikfuß des Holzes wiegt lufttrocken 29 Pfd.; in der Brennkraft fommt e8 dem Buchenholze gleich, als Nutzholz hat e8 aber wenig Werth, da es nur von geringer Dauer ift. Artocarpus L., ver Brodfruhtbaum, hat ebenfallg einen kopfförmig verdickten Blüthenftiel, um welchen viele nackte Fruchtfnoten dicht gedrängt ſitzen, welche zur Zeit der Fruchtreife zu einer ſehr großen, vieleckigen, fleifchigen Frucht verwachlen, Die jo viele Samen, als Fruchtinoten enthält. Es find große Bäume, welche theils in Djftindien, wie A. integrifolia L. ete., theil® auf den Südfeeinjeln, wie A. incisa L., wachien. Bei leßterem find die Früchte kopfgroß, mit 4eckigen Vorſprüngen bedeckt, und das lockere Fleiſch, der eultivirten Spielarten hat wenig, oder gar feine Kerne; ſie bilden die Hauptnahrung der dortigen Bewohner. Morus L., Maulbeerbaum (XXT. 3.) Männliche und weibliche Blüthen bilden eifürmige Käßchen, und find gewöhnlich einhäufia, Doch giebt e8 auch zweibäufige und polygamijche Pflanzen. 264 Die Blüthenhülle ift 4theilig mit 4 Staubblättern oder einem einfachen Fruchtfnoten mit 2 Samenfnospen und 2 Narben. Die Käschen fommen im Mai aus blattiofen Blattachjelfnospen der jüngjten Triebe. Zur Zeit der Fruchtreife ift ver gemeinſchaft— liche Blüthenboden oder die Käschenipinvel fleiſchig, ebenſo die Blüthenhüllen, welche alle am Grunde unter einander und mit den ſaftigen Fruchtknoten verwachſen, ſo daß der ganze Frucht— ſtand als eine ſaftige, vielſamige Scheinbeere erſcheint, welche Aehnlichkeit mit einer Brombeere bat. Die Früchte faſt aller Arten ſind eßbar, und reifen meiſt im Auguſt. Die Form der Blätter iſt ſehr veränderlich bei einer und derſelben Art, und ſelbſt an einem und demſelben Individuum; theils ſind dieſelben ganz, theils mehr oder weniger tief gelappt. Die Knospen ſind klein, eiförmig und ſpitz, von etwas abſtehenden Knospenſchuppen umgeben. Die junge Pflanze erſcheint 14 Tage nach der Ausſaat im Frühjahre mit zwei kleinen dünnen Samenlappen, und bleibt noch einige Zeit mit der Fruchthülle bedeckt, bis der Eiweißkörper von den Blättern des Embryo aufgeſogen iſt. Im erſten Jahre wird die Pflanze ſelten über 2—3° hoch, wie überhaupt das Wachsthum langſam iſt. M. alba L., der weiße Maulbeerbaum. Die Blätter jind auf beiden Seiten fahl und glatt; die Früchte meift weiß, jelten röthlich oder Schwarz. Stammt aus Kleinafien, Perften und China, wird aber jegt fait überall in Europa, namentlich im ſüdlichen, der Seidenzucht wegen ceultivirt, da das Laub des— jelben die vorzüglichite Nahrung der Seidenraupen abgiebt. Das Holz iſt von vorzüglicher Güte und bejonders zu Wagners und Büttnerhölzern geſchätzt; es gehört zu den zähejten und härtejten Hölzern, iſt dunkel rothgelb, nimmt eine ſchöne Politur an, und eignet fich Daher auch gut zu Schreinerarbeiten. Ein Kubikfuß vollfommen lufttrockenen Holzes wiegt gegen 31 Pfv., und tft alſo jchwerer, als Buchenholz. M. nigra L., der ſchwarze Maulbeerbaum. Die Blätter find beiderſeits rauh und behaart, die Früchte ſchwarz mit dunkelrothem, ſehr ſüßem Safte. Er ſtammt aus ver Tartarei und Perfien, wird bei uns hier und da der Früchte halber cultivirt, hält aber nicht fo gut aus, wie Der vorige. 265 Broussonetia papyrifera L., der Papiermaul— beerbaum, ift ein anfehnlicher, jchnellwüchliger Baum China's und der Südſeeinſeln mit zweihäuſigen Blüthen und trockenen Früchten, welcher auch im ſüdlichen Europa häufig gepflanzt wird. In Japan werden aus dem Bafte der einjährigen Triebe Die feinen Papierjorten verfertigt, und auf den Südſeeinſeln werden aus dem Bajte ver jüngeren Stämme Stoffe zu Kleidungsſtücken aemacht. Drdnung Celtideae (44). Untericheiden ſich von ven vorigen vorzüglich Dadurch, daß die Frucht bloß aus den Fruchtblättern gebildet wird. Der Fruchtfnoten iſt einfächerig, Der Same hängend, Der Keim ge— kyümmt. CeltisL., Zürgelbaum (V. 2). Die Blüthen find in ihrer Bildung denen der Ulmen ähnlich, ſtehen aber vereinzelt auf langen Stielen, und entwiceln ſich aus blattloſen Blattachjels fnospen der jüngften Triebe; fie find polygamiſch; Die Zwitter- blüthen mit einer 5—6 theiligen Blüthenhülle, 5—6 dem Grunde der Blüthenhülle eingefügten Staubblättern, und Einem Frucht fnoten mit Einer Samenknospe und 2 Griffen. Die Frucht bildet eine dünnfleiſchige Steinfrucht. Die Blätter aller Arten find aus herzförmiger, eifürmiger oder rundlicher Baſis verlängert zugejpigt, einfach ſcharf-geſägt, und an der Bafis meiſt jchief und ganzrandig. C. australis L., der Zürgelbaum, wächjt im jünlichen Europa, Tyrol, Steiermark ıe., und blüht im Mai. Die junge Pflanze feimt aus fogleich nach der Neife gelüeten Samen ſchon im nächjten Frühjahre, überwinterter Same bleibt aber meijt ein Jahr im Boden; fie erjcheint mit zwei großen, an der Spite ge= buchteten Samenlappen, und erreicht im eriten Sabre eine Höhe von 46°. Der Längenwuchs iſt nieht bedeutend und gewöhnlich ſchon in einer Höhe von 12— 15° veräftelt fich der Stamm; Die Bewurzelung iſt ſtark und tiefgehend; die Rinde reift im Alter auf, und bildet eine dicke Borke. Das Holz it feit und zäbe, und Liefert die beiten Reitjchenftiele. Ein Kubikfuß wiegt luftrocken 45 Kr. 266 Drdnung Ulmaceae (4ö). Unterjcheiven fich von der vorigen Durch einen zweifächerigen Fruchtfnoten, und eine geflügelte Frucht. Der Same ift hängend, der Keim gerade, ohne Eiweißkörper. Ulmus L., Ulme oder Rüfter (V. 2). Die Blüthen find zwitterig, mit einer glodenfürmigen, 4— 5 zähnigen, welfenden Blüthenhülle, 4— 5 — 12 auf derſelben befeftigten Staubblättern und 2 Griffeln; fie erſcheinen im März oder Anfangs April vor dem Ausbruche des Laubes aus eigenen Knospen vorjähriger Triebe, und bilden Büfchel, indem fie auf einfachen Blüthenitielen in den Winkeln der Knospenſchuppen ftehen. Die Frucht jtellt eine Durch Fehlichlagen einfächerige Flügelfrucht dar, und fliegt im Suni ab. Die Samenlappen find furzgejtielt, Klein, rundlich oder verfehrtseifürmig, an der Bafis ausgerandet mit furz vorgezogenen Läppchen; die Primordialblätter find länglich-eiförmig, zugeſpitzt, einfach= oder kaum doppelt=gejägt, Die folgenden Blätter grob— doppelt-ſägezähnig, an der Bafis unſymmetriſch, und wie jene mit hinfälligen Nebenblättern verſehen. Im erjten Sabre bilden die Blätter zweigliederige alternirende Wirtel, und erjt vom zweiten Jahre an jtehen fie abwechſelnd zweizeilig. Es find Bäume erfter Größe, welche vorzüglich dem wejtlichen und mittleren Europa und Nordamerika angehören; in Europa ijt Spanien, Italien, Frankreich und England ihr Hauptfig. In Deutichland finden fich zwei Arten, nämlich: U. eampestris L., die Feldulme, mit furzgejtielten Blüthen und rundlichen, kahlen Früchten; die Knospen find ei- fürmig, Stumpf, Die Knospenſchuppen ſchwarz-violett oder dunkel— faftanienbraun, heller gerandet, mit weißlichen oder goldgelben Haaren bejegt. U. effusa Willd,, die. $latterulme, mit lang gejtielten, hängenden Blüthen und länglichen, am Rande bewim— perten Früchten; die Anospen find fegelfürmig, zugeipigt, vie Knospenſchuppen hellzimmtbraun, dunkel gerandet, kahl, höchſtens am Rande gewimpert. Die Blätter ſind im Allgemeinen mehr oder minder eiförmig, zugeſpitzt, an der Baſis ſchief und zuweilen verſchmälert, am Rande doppelt-geſägt, bald raub, bald glatt, variiren aber bei beiden auf mannichfache Weiſe in Größe und Geſtalt. Die Flatterulme blüht ſtets einige Tage früher, als die Feldulme. Eine merkwürdige Spielart der Feldulme iſt die 267 Korkulme, U. suberosa Ehrh., deren 2—5jährige Zweige mit ſtarken, Eorfartigen Flügelvoriprüngen befegt find, die ſpäter wieder verichiwinden. Sonſt fommen beide Arten im Weſentlichen ziemlich mit ein- ander überein. Sie tragen jelten, ſelbſt freiftehende Bäume, vor dem 40. Jahre feimfähigen Samen, obgleich fie oft jchon viel früher blühen; Der Same ijt im leßteren Falle taub, wie über— haupt taube Samen bei den Ulmen häufiger, al8 bei irgend einer anderen Holzart vorfommen. Der jogleich nach der Reife geſäete Samen feimt jchon nach 3 Wochen, und die junge Pflanze erreicht noch im erſten Sabre eine Höhe von 4—5°, unter günftigen Um— jtänden wird fie oft noch weit höher. Sie treibt eine kurze Pfahlwurzel mitfräftigen Seitenwurzeln und zahlreichen Fajerwurzeln ; Doch findet man auf lockerem Boden Bilanzen, bei welchen im erſten Sabre die Pfahlwurzel eben jo lang, als ver Stamm ijt; ſpäter bleibt die Pfahlwurzel zurück, und mehrere jtarfe Seitenwurzeln dringen tief in ven Boden ein. Freiſtehend und in fruchtbarem Boden wachſen die Ulmen jehr jchnell, jo daß fie in 3 Jahren zuweilen chen eine Höhe von LO—11’ erreichen ; fie jchlagen reichlich vom Stode aus, vertragen Köpfen und Schneiden gut, und einzelne Sndividuen bilden auch veichliche Wurzelbrut; fie erreichen ein hohes Alter, und unter günſtigen Umſtänden eine ungewöhnliche Größe. Man findet beide Arten überall in Deutichland- in den Ebenen und Vorbergen, vorzüglich in den Flußniederungen; Doch jagt ihnen ein milderes Klima mehr zu, weßhalb fie auch beifer im ſüdlichen, als im nördlichen Deutichland gedeihen; in den Alpen jteigt Die Feldulme bis 3900’ an, Die Flatteruulme aber fommt im ſüdlichen Bayern nur bis 1500 Höhe vor. Sie lieben einen weniger feuchten Boden als die Eiche. Das in der Jugend weiße gelbe, im Alter rothbraune Holz ijt feinfalerig, verträgt vorzüglich aut Abwechslung von Näſſe und Trockniß, und dient Daher ganz vorzüglih zu Mühlbauten, Wallerrädern, zum Schiffsbau ıc., und wegen jeiner Zähigkeit und Feſtigkeit als treffliches Werkholz zu Laffetten, Wagengeftellen ꝛe. Jedoch joll in dieſer Beziehung ein wejentlicher Unterichied im Holze der Korkulme, und dem ver Veldulme fein, indem erſteres mehr röthlich, auferorventlich feit, zähe, elajtiich und Dauerhaft, leßteres hingegen mehr weiß, weicher, leichter und wiel weniger dauerhaft fein foll. Die Brennfraft iſt 268 gleich 0,9 von der. des Buchenholzes. Ein Kubitfuß wiegt grün 42 Pfd., lufttrocken 34 Pfd., und gedörrt 24 Pfd. Maferige Stämme werden von Schreinern ſehr gejucht und auch zu Pfeifen- füpfen verarbeitet; Die Rinde liefert Baft, und das Laub ein gutes Viehfutter. Ordnung Piperaceae. Piper nigrum L., ver ſchwarze Pfeffer (I. 2), ein windender Strauch, der vorzüglich auf den oſtindiſchen Inſeln zu Haufe iſt; Liefert uns in feinen unveifen, getrockneten Früchten den Schwarzen Pfeffer; Die reifen, won der äußeren fletichigen Schale befreiten Früchte kommen unter dem Namen weißer Pfeffer in den Handel. Ordnung Juglandeae (46). Die Blüthen find einhäuſig; Die männlichen bilden Häkchen, welche aus Blattachlelfnospen der vorjährigen Triebe entſpringen; ihre Blüthenhülle ift 2— 6theilig, und trägt in ihrer Mitte meh— vere Staubblätter mit jehr kurzen Staubfäden; die weiblichen ftehen einzeln, zu 2 oder 3 an der Spike der jüngiten Triebe, und be jtehen aus einem unterſtändigen, einfächerigen Fruchtfnoten, deſſen beide wandftändige Samenträger, welche den Rändern der beiden Fruchtblätter entiprechen, unfruchtbar find, währen Die Spiße des Mittelfäulchens zu der einzigen aufrechten Samenknospe wird, die nur mit Einer Knospenhülle verjeben it. Der Fruchtinoten trägt auf feiner Spige % binfüllige Kelchblättchen, 4 mit le&teren abwechjelnde krautartige Blumenblätter, und 2 lanzettfürmige, ver längerte, over Eine ſchildförmige, Llappige Narbe, Die Frucht ift eine Steinfrucht mit in der Negel 2klappigem Steinferne, uns regelmäßig aufipringender, fleifchiger Hülle, und eiweißlofem Samen; der Embryo mit fleifchigen, zweilpaltigen, gewundensfaltigen Sa— menlappen; Die Nabt ver beiden holzigen Schalenhälften wird von den beiden wandftindigen, unfruchtbaren Samenträgern ges bildet. Die Blätter find gefievert, und ſtehend abwechſelnd; Ne— benblätter fehlen. Juglans regia L., der Wallnußbaum (XXL 5). Die unpaarig gefiederten Blätter beftehen aus 7 —9I eifürmigen, etwas ſpitzigen, gangrandigen, glatten und glänzenden Blüttchen; Die minnlichen Kätchen find einfach, erſcheinen ſchon im Herbjte, und 269 find zum Zeit der Blüthe, im Mat, ſchlaff-überhängend, 3 — 4“ lang und dunkelgrün; die Frucht reift im September. Die Knos— pen find halbkugelig, die Knospenſchuppen lederartig, Die äußeren olivengrün, mit barzartigen, aromatijcheriechenden Ausjcheidungen in Form Kleiner Körnchen, die inneren furzsgrausfiljig; die Blatt- narben groß und dreilappig. Die alte Rinde iſt afchgrau, Die jungen Zweige grün, und das Mark der jährigen Triebe tft vegels mäßig in Querwände abgejeßt. Alle grünen Theile des Baumes haben einen eigenthümlichen-angenehmen Geruch. Der Nußbaum ift ein Baum eriter Größe, ver über 200 Jahre alt wird, und urſprünglich aus Alten ſtammt, in Deutjchland aber in milderen Gegenden, oder etwas geichügten Kagen jehr gut gedeiht, und haufig gezogen wird. Das feinfaferige, fejte, ſchön braun ges flammte Holz wird zu Schreinerarbeiten jehr geſchätzt, die unteren Theile des Stammes nächit der Wurzel geben ſehr ſchönen Mafer; Rinde, Blätter und Fruchtichalen werden zum Schwarzs und Braunfärben benutzt; die Samen find wohljchmedend, und ent halten bis 500 Del, welches als Speiſeöl geſchätzt ift, und zur Delmalerei angewendet wird. In Beziehung auf Größe und Härte der Frucht giebt es verſchiedene Spielarten. Außerdem ziebt man in unferen Gärten noch verichtedene Arten aus Nordamerifa, z. B. I cinerea L., die graue Wallnuf, mit wolligen Blättern und länglichen Früchten, mit bebaarter und flebriger Hülle, und jebr tief gefurchtem, hartem Steinterne. 4 Ordnung Cupuliferae (47). Die Blüthen find einbäufig; Die männlichen bilden mehr oder weniger verlängerte, oder auch fugelige Kätzchen, Die weib- lichen ſtehen einzeln oder zufammengehäuft, over bilden ebenfalls verlängerte Kätzchen; leßtere bejtehen aus einen 2 — 6 fücherigen, unterjtäindigen Fruchtfnoten, welcher in jevem Fache 1-2 auf rechte Samenknospen enthält, und auf feiner Spike eine Blüthen- hülle, mit gezähneltem, oft verfchwindendem Rande, und 2 bis 6 an der Balis häufig verwachlene Narben trägt. Die Frucht it eine Durch Verkümmerung einfächerige und in ver Negel auch einfamige Nuß, welche entweder nur an der Bafis, oder ganz von einem Fruchtbecher umſchloſſen ijtz oder die Nuß it am Grunde von einer blattartigen griingefürbten Hülle, einem 270 jalichen Fruchtbecher, umgeben, veren Lappen bäufig über jene hinausragen. Die Samen find eiweißlos. Dieje Dronung zerfällt in zwei Unterordnungen. l. Wahre Gupuliferen, Fagineae Doell, Bei dieſen ilt ein ächter Fruchtbecher vorhanden; mehrere wandjtindige Sumenträger, die ſämmtlich fruchtbar find; auf rechte» Samenfnospen mit zwei Anospenhüllen; die männlichen Blüthen haben Blüthenhüllen, und die Staubfäden find ungetheilt, Quereus L,, Eiche (XXI. 8), Männliche und weibliche Blüthenjtände kommen häufig aus ein und verjelben Knospe her- vor, welche jowohl Endfnospe, als Seitenfnospe eines vorjährigen Zweiges jein kann. Die männlichen Kätzchen entwiefeln fich immer an dem unteren Theile des jungen ITriebes der Knospe, meiſt in den Achjeln Der Knospenjchuppen, und jtehen daher büfchelmweije beiſammen, jelten jteht ein Kätzchen in der Achjel eines der unterften Laubblätter; Die weiblichen Blüthenjtinde Dagegen jteben immer in den Achjeln der legten Kaubblätter des Triebes. Die unterften Blüthenfnospen enthalten oft nur männliche Blüthen, und bilden ich in der Negel nicht zu Zweigen aus, indem fich ihre Stengel- glieder nicht verlängern, und feine Laubblätter zum Borjchein fommen; die höher gelegenen Knospen deſſelben Zweiges, welche ſich zu beblätterten Trieben ausbilden, enthalten ſtets männliche und weibliche Blüthen. Jede einzelne männliche Blüthe befteht aus einer verlängerten, an den Rändern lang bebaarten Schuppe, an deren Bafis meift I, jeltener 2 Staubblätter befejtigt find; jolcher Blüthen find aber jtet3 5—9 an ihrer Bafis mit einander verwachien, jo daß die Schuppen eine 5—Itheilige Blüthenhülle bilden, welche 5— 9 oder mehr Staubblätter umfchließt. Dieſe Blüthenvereine können als Kätzchen mit äußerft verkürzter Spindel betrachtet werden, von denen bald mehr, bald weniger, meijt in bedeutenden Abjtänden an einer verlängerten, gemeinjchaftlichen Spindel fiten. Die weiblichen Blüthen entipringen aus den Winkeln eifürmiger, ſcharf- und langzugeipigter Deckblätter, und figen entweder haufenweiſe beifammen, over fie jtehen einzeln um eine verlängerte Are. Sie bejtehen aus einem 3fächerigen Frucht fnoten, der eine gezähnte Blüthenhülle und einen Griffel mit 3 Narben trägt; der Sriffel iſt theils ziemlich lang, und die 3 an 2714 der Baſis verwachfenen Narben fadenfürmig, oder er it jo kurz, daß die Zlappige Narbe unmittelbar auf dem Fruchtfnoten aufs zufigen ſcheint. Zwiſchen Deckblatt und Fruchtinoten befinden fich noch mehrere unter einander verwachjene Deckblättchen, welche Die Balis des Fruchtinstens umgeben, und ſpäter zu einen Frucht: becher (eupula) heranwachſen. Jedes Fach des Fruchtknotens enthält 2 Samenfnospen, die aber in der Negel bis auf Eine verfiimmern. Die Frucht ift eine wahre Eichelfrucht, an der Bafis von dem äußerlich jehuppigen Fruchtbecher umgeben, mit jehr dicken und fleiichigen Samenlappen; fie reift bei mehreren Arten erſt im Herbite Des zweiten Jahres. Wenn viejelbe keimt, bleiben Die Samenlappen im Boden zurück und bis zum dritten Jahre inner halb der Eichel mit dem jungen Pflänzchen verbunden, worauf jie nach und nach vermodern. Die junge Pflanze entwidelt an— fangs feine eigentlichen Blätter, jondern es erjcheinen zuerſt Kleine einzeln ſtehende, häutige Schuppen in größeren Abjtänden, Dann bilden fich zwei ſolcher Schuppen neben einander, und endlich tritt zwijchen diejen, welche nunmehr die pfriemenfürmige Gejtalt der eigentlichen Nebenblätter angenommen haben, ein wirkliches, freilich noch ſehr Kleines Laubblatt hervor. Die Blätter ſtehen fünfeilig, find bei den meiften Arten jommergrün, bei einigen aber auch immergrün, und die des Johannitriebes find oft von denen des Meaitriebes jehr verſchieden gebildet. Dieje Gattung enthält ſehr viele Arten, von denen die meijten Nordamerika angehören; Südeuropa iſt ziemlich reich Daran, wäh— rend fich in Mitteleuropa nur wenige Arten finden, Darunter aber die größten und jtärfiten Formen; auch in Aſien fommen viele, jedoch noch wenig gefannte Eichenarten vor. Sp ausgedehnt das Vorkommen der Eichen in der Richtung der geograpbiichen Ränge ist, jo beichränft iſt es in der geographiſchen Breite, indem Die Gattung bauptiächlich nur zwifchen dem 39. und 60. Grade nördlicher Breite heimisch it, alſo ganz dem gemäßigten Klima angehört, weßhalb auch verhältnißmäßig viele Arten bei uns aushalten. Qu. pedunculata Ehrh. (Qu. robur L. = Qu. femina 1..), die Stieleiche oder Sommereiche, won welcher Die jogenannten Pyramideneihen, Qu. pyramidalis und Qu. fastigiata nur Spielarten mit angedrückten Xeften find. Die Blüthen ericheinen 272 N gleichzeitig mit dem Laube in ven erjten Tagen des Mai, um 8 bis 14 Tage früher, als bei der Traubeneiche. Die roth und grün ges fürbten weiblichen Blüthen jtehen zu 1—5 an einer verlängerten Are, und tragen Die Stheilige Narbe auf einem Griffel; Die männ— lichen herabhängenden Blüthenkätzchen, brechen theils büfchelweije aus Seitenfnospen vorjähriger Triebe, theils einzeln aus den Blattachjeln des jungen Triebes hervor. Die Blätter find verlängertseirund, tief gebuchtet, rund-lappig, auf der Unterfeite ganz haarlos und meiſt jehr kurz gejtielt, und unterjcheiden fi an älteren Bäumen von denen der Traubeneiche vorzüglich Durch Die beiderjeits des Blattjtieleg ohrförmig zurüdgeichlagene Baſis, welches Merkmal an den Blättern einjähriger Pflanzen aber noch nicht wahrgenommen wird. Die Belaubung ericheint mehr büfchelfürmig, unterbrochen, während bei der Traubeneiche Das Laub gleichfürmiger über vie ganze Krone vertheilt iſt, wodurch man beide Arten meijt ſchon in Der Ferne unterſcheiden kann. Die Knospen find eiförmig, Die Knos— penjchuppen hellsfajtanienbraun mit feinen weißen Härchen, nament— lich am Rande, bejegt. Im Schlufje erwachſen trägt die Stieleiche jelten vor dem 100. Sabre keimfäbigen Samen, im lichten Stande erwachlen aber meiſt jchon vom 60. Jahre an, und Stockausſchläge noch weit früher. Die Früchte jigen vereinzelt zu 1—3 an einem verlängerten Fruchtitiele, find anfangs ganz von dem Fruchtbecher umſchloſſen, und treten exit gegen Ende Juli aus demjelben her— vor; bis Ende Auguft erreichen fie ungefähr ihre halbe Größe, Ende September jind fie ausgewachjen, und im, Detober fallen fie ab. Sie find durchſchnittlich etwas länger und Diefer, als Die der Traubeneiche, und beſonders ſpitziger; erreichen bei einzelnen Pflanzen eine ungewöhnliche Größe (Doppelt jo groß und mehr, als gewöhnlich), und enthalten Dann häufig zwei Keime, Cie verlieren raſch und Leicht ihre Neimkraft. Die junge Pflanze entwicelt fich Sehr früh im Frübjahre, treibt zuerjt eine lange Pfahlwurzel in den Boden, dann das Stengelchen, welches gleich den erjten wahren Yaubblättern raubbaarig it, und erreicht im eriten Sabre meiſt eine Höhe von 3— 4”, kann jedoch unter bejonders günftigen Umſtänden auch 14— 16 hoch werben, Wird die Pfahlwurzel in der Jugend abgebrochen, was, ohne das Leben der Pflanze zu geführven, gejchehen kann, jo breiten ih eine Menge feiner Faferwurzeln jeitlih im Boden aus; 273 man bat daher dieſes Verfahren bei flachgründigem Boden anempfohlen, um dadurch Die Ausbreitung dev Seitenwurzeln zu befördern, und frühzeitig eintretende Gipfeldürre zu verhin- dern, allein der Erfolg jcheint fein günftiger zu fein, da in dieſem Falle, wenigjtens in einem guten Boden, ſtets einige Seitenwurzeln alsbald tief in den Boden eindringen, und aud) der Höhenwuchs der Pflanze beeinträchtigt zu werden jcheint, indem fich die Seitentriebe auf Kojten Des KHaupttriebes mehr ausbilden. Die Stieleihe erreicht ein ſehr hohes Alter, jelbjt bis zu 1000 Jahren, und bleibt meijt bis ins hohe Alter gefund und wüchlig. Sole alte Bänme liefern mitunter die koloſſalſten Holzmaſſen, jo daß mancher Baum mehr als 2000 Kubikfuß Holzmaſſe befigt. Dieje Mafjen entwiceln ſich vorzüglich im feit- lichen Zuwachie des Stammes und in jtarfen Seitenäjten, wäh- vend der Höhenwuchs verhältnißmäßig geringer ijt, und nur bei in dichtem Schlufje gewachjenen Bäumen 100° überfteigt, wogegen Stämme von 6— 8’ Durchmeſſer nicht zu den Seltenbeiten ges hören*). Der Stamm it in der Jugend unregelmäßig und knickig; im Schluſſe des Hochwaldes gleichen jich aber dieſe Un- regelmäßigfeiten mit dem 40.— 50. Sabre aus, und der Schaft wird dann gerade und walzenfürmig; die Beaftung iſt ausgebreitet und jperrig. Die Kronenverbreitung bejteht vorzugsweile in Ent- wieelung von Terminalknospen und einiger weniger, vie Ver- äſtelung vermittelnder Blattachjelfnospen ; viele der leßteren bleiben jedoch in ihrer Entwicelung weit hinter dem Triebe, welchen fie angehören, zurück, löſen fich friiher oder ſpäter in voller grüner Belaubung, gewöhnlich gegen den Herbit hin, von -jelbjt vom Alte ab und werden dann Abjprünge genannt. Dieje Er- Iheinung hat gewiß ihren Grund im Leben des Baumes jelbit, da der Zweig mit einem jcharf begränzten Wulfte aus dem Hole des Ajtes herausbricht. Die Blattachjelfnospen, welche gar nicht *) Im Departement der Nieder-Charente in Frankreich fteht eine Eiche, deren Stamm auf Manneshöhe einen Durchmeifer von A“ bat, deren Höhe 60° und die Kronenausbreitung 10’ im Durchmefjer beträgt. In den polnifchen Wäldern hat man Eichen mit 710 deutlichen Jahresringen und 49° Umfang gefällt. Doöbner, Lehrbuch der Botanik ꝛc. 2. Aufl. 18 aTa zur Entwidelung kommen, erhalten fich als ſchlafende Augen bis zum höchſten Alter des Baumes lebendig, und bilden dann bei eintretender Gipfeldürre, welche beſonders hiufig bei plößlicher Freiſtellung eintritt, die vielen fogenannten Kleberäfte. Die Be wurzelung it in der erſten Jugend vorzüglich tief gehend; Die gerade und jenkrecht hinabſteigende Pfahlwurzel erreicht oft ſchon im erſten Jahre eine Länge von 10 — 12, und exit im 6. big 3. Jahre bilden fich einige ftärfere Seitenwurzeln aus, wenn Die Pfahlwurzel nicht vorher auf Hinderniſſe ſtößt oder beſchädigt wird, Die Rinde junger Triebe und Aeſte ift grün, wird nad) und nach jilbergrau, und bleibt bis zum 20, oder 30. Fahre glatt und glänzend; jpäter bildet fie eine Dunfelvoth = braune, vijjige Borfe, welche auf ihrer Außenfläche Durch einen dichten Anflug von Flechten eine afchgraue, mitunter etwas gelbliche Färbung erhält, Die Stieleihe hat eine jehr beveutende Neproductions- kraft, und die Mutterjtöce bleiben Jahrhunderte lang repro— ductionsfähig, indem die im Umfange derſelben hervorbrechenden tiefen Stock- und Wurzelausſchläge durch ſelbſtſtändige Bewurzelung den Stock gleichſam beſtändig regeneriren. Samenpflanzen können noch im 60. Jahre mit Erfolg auf die Wurzel geſetzt werden, bei Stockausſchlägen iſt jedoch der 30jährige Umtrieb nicht mit Vor— theil zu überſchreiten. Der Wiederausſchlag erfolgt faſt nur durch Proventivknospen, die in ſehr reicher Veräſtelung ſelbſt noch an ganz alten Stämmen die Rinde beleben; nur auf ſehr kräftigem Boden bilden ſich auch Adventivknospen am Schnittrande des Stockes, die aber nur bei ſehr geſchütztem Stande zur Entwickelung gelangen. Wird beim Abhiebe die Rinde ſo verletzt, daß die oberirdiſchen Stocktheile abſterben, ſo erfolgen reichliche Wurzel— ausſchläge; doch iſt nicht jeder Boden gleich gut zur Erzeugung von Wurzelausſchlägen geeignet; eigentliche Wurzelbrut liefert Die Eiche nicht, ebenjo läßt fie ſich nicht Durch Stedlinge vermehren, wohl aber Durch Abjenfer. Die Stieleiche unterfcheidet fi von der nahe verwandten Iraubeneiche auffallend, jowohl in Bezug auf ihre geographiſche Verbreitung, als auch in Bezug auf ihre Erhebung über das Meer. Während die Iraubeneiche- nämlich nur wenig über Die Gränzen Deutichland’S hinausgeht, eritrecit fich die Stieleiche weit nach Oſten und Norden. Sie ijt die einzige in Schweden heimijche, 275 bis 60° nördlicher Breite und einzeln noch böber binaufreichende Eichenart; in öſtlicher Nichtung verbreitet fie fich nicht nu: über das europäiſche Rußland ſüdlich vom 56. Grade nördlicher Breite, jondern auch über ganz Sibirien big zur Oſtküſte hin; wejtlich verbreitet fie fich Über ganz Frankreich bis zu den Pyrenäen, wo— gegen fie ſüdlich nicht weit über die Gränzen der Schweiz hinaus— reicht. Umgekehrt verhält es ſich mit der vertikalen Erhebung, wo die Stieleiche immer 500—600° und mehr hinter der Trauben- eiche zurücbleibt. In den Gebirgen des nördlichen Deutſchland's jteigt die Stieleiche nicht viel über 1501’ und in denen des ſüd— lichen Deutſchland's nicht viel über 2500 an, doch kommen in unjeren bayeriichen Alpen, wo die Traubeneiche ganz fehlt, Eichen in Baumform noch bis zu einer Höhe von 3000° vor, Der geeignetite Standort der Stieleiche find die welligen Vor— berge, die Flußniederungen und Lehmlager alter Meeresbeden, Sie liebt höhere Conſiſtenzgrade des Bodens, und gedeiht nod) herrlich auf Boden, der jo bindend ift, daß alle anderen Holz arten auf ibm kümmern; demohngeachtet begnügt fie fich auch mit weniger confiitentem Boden, als Die Buche, und entwidelt ich noch Kräftig auf lehmigem Sandboden. Sie verlangt zu ihrem beiten Gedeihen nur mäßige Bovenfeuchtigfeit und im Allgemeinen tiefgrüindigen Boden. Im Gebirge finden wir die Eiche vorzüg— lich den verichiedenen Eonglomeraten von der Graumade big zum jüngiten Sanpfteine zugetban; auf vdieje folgen Die Schiefer- gebirge, wie Ihonfchiefer, Gneis und Glimmerjchiefer, dann Die älteren plutoniichen Gebirgsarten, Granit, Syenit, Grünſtein, jowie Porphyr und Bafalt. Die Brennkraft des Eichenholzes verhält ſich zu ver des Buchenholzes wie 91 : 100. Ein Kubikfuß wiegt friih 46 Pfd., lufttrocken 38 Pfd. und dürr 30 Pfr. Es wird vorzüglich zu Baus nnd Nugholz verwendet, wozu es fich wegen jeiner langen Dauer in allen Expofitionen bejonders eignet; am ausgedebntejten it feine Verwendung beim Schiffsbau und zu Faßdauben; Das jüngere zähere Holz giebt auch gute Faßreife und Wagnerhölzer. Die Eichenrinde zeichnet ji Durch einen großen Gehalt an Gerb- ftoff aus, worauf fich Die vorzüglichſte Nebennußung der Eiche, nämlich Die Benugung der Rinde zu Lohe, gründet, zu welchem Zwecke diejelbe ſich ganz bejonders eignet, wenn jie nicht Älter, 18* 276 als 15—16 Fahre und daher noch glatt ift, fie wird dann Spiegel- vinde genannt. An den Fruchtbecher und Fruchtitiele erzeugt im ſüdlichen Deutjchland, in einem Theile Böhmen’s, in Ungarn und Galizien die Cynips calicis Burgsd. edige Gallen, Die Knoppern, welche zum Schwarzfürben und Gerben benugt werden. Qu. sessiliflora Salb. (Qu. robur Mill.), die Txrauben- eiche, Steineihe, Wintereiche. Die weiblichen Blüthen jteben gehäuft und ſtiellos in den Blattachjeln beiſammen; Die Slappige Narbe ſteht dicht über dem Fruchtinoten. Die Frucht ift ſtiellos oder vielmehr jo kurz geſtielt, daß die Früchte trauben- fürmig Dicht aneinander gedrängt heranwachſen. Die junge Pflanze it von der der Stieleiche im jugendlichiten Zujtande nur durch die Form der Frucht, welche zu viefer Zeit ſtets noch im Boden vorhanden ijt, ſpäter aber Durch Die behaarte Unter jeite der Blätter bejtimmt zu unterjcheiven; während nämlich bei der Stieleiche Die Unterjeite der Blätter vollkommen baar- los it, it fie bei der Traubeneiche bejonders neben, und auf den Blattrippen reichlich behaart. Die Blattjtiele find meijt über "2 lang; die Blätter jelbjt vegelmäßiger und weniger tief gebuchtet, und ibre Bafis keilförmig oder ſchwach herzförmig, eben oder Doch nur ſchwach wellenfürmig gebogen. Die Knospen find denen der vorigen ähnlich, aber heller von Farbe, mehr zu— geipigt, und namentlich gegen die Spitze bin ſtärker- und länger behaart. Uebrigens finden da, wo beide Eichenarten untermengt vorkommen, jo vielfältige Annäberungen und Hebergänge zu ein- ander jtatt, daß man nicht jelten in Ungewißheit bleibt, welcher Art ein Baum zuzuzählen jei. Die Traubeneiche erſtreckt fich nicht weit über die Gränzen Deutjchland’s und tritt hier, nament- lich im mittleren und nördlichen Deutichland vorzüglich in höheren Lagen auf; im ſüdlichen Bayern kommt fie nur bis zu einer Höhe von 1800’ vor, im füdlichen Tyrol erhebt jte fich dagegen bis zu 4300°, während die Stieleiche in den Ihälern bleibt, Ein Kubit- fuß des Holzes ift in allen Graden der Trockenheit durchſchnitt— lich 1Ys Pfd. ſchwerer, als von der Stieleiche, und übertrifft auch in der Brennfraft das der Stieleiche; im Mebrigen findet es gleiche Anwendung. Qu. pubescens Willd. Die behaarte Eiche iſt der Traubeneiche jehr ähnlich, aber durch ſtärkere und bleibende Be- PAR haarıng der unteren Blattfläche, ſowie namentlicdy der jungen Triebe ausgezeichnet. Ahr eigentliches Vaterland find die nörd— fichen Küften des adriatiichen und mittelländiichen Meeres; fie fommt aber jchon im ganzen jünlichen Deutichland und namentlich in DOberbaden vor. Sie ift viel zärtlicher als unfere Eichenarten. Qu. Cerris L. (Qu. austriaca Willd.), die Zerreiche. Sie hat den Blüthenjtand mit der Traubeneiche gemein, die Form der Narbe ähnelt aber mehr der der Stieleiche. Beſonders aus— gezeichnet iſt jie Durch Die fadenfürmigsverlängerten Schuppen des Fruchtbechers, welche bei der Fruchtreife lange Zotten darſtellen. Die Form der Blätter ift ſehr veränderlich; die Lappen find zus geipißt, und tragen an ihrem Ende einen Kleinen Dorn, der jedoch am Laube alter Bäume und jelbjt an den Maitrieben junger Pflanzen mehr oder weniger verſchwindet. In der Jugend find die Blätter aud beiden Seiten, jedoch unten mehr als oben, be haart; an ganz ausgewachienen Blättern findet fich jedoch Die Behaarung nur noch an den Blattrippen. Die Früchte reifen im Detober des zweiten Jahres. Die Zerreiche findet jich in Spanien, dem ſüdlichen Frankreich, Stalien, Ungarn, Kärnthen, Krain und dem ſüdlichen Dejterreich; ſie iſt vorzüglich in den Ebenen verbreitet, erhebt jich höchſtens in Die Vorberge und hält bei ung gut aus. Auf diejer, jowie auf Qu. Aegilops Willd. in Spanien und im Drient, und Qu. infeetoria Willd. im Drient erzeugt die Oynips gallae tinetoriae L. an den Blattjtielen Die ſoge— nannten Levantiſchen Galäpfel. Qu. Suber L., die Korkeiche, liefert den Kork over Das Pantoffelholz. Sie ftellt einen Kleinen Baum mit immergrünen, gezähnten Blättern dar, und findet fich im ſüdlichen Frankreich, Stalien, Spanien ze. Die 1-2” vide, ſchwammige Korkrinde wird vom 15. Sabre an bis zu einem Alter von 200 Jahren alle s—12 Fahre jorafältig, und ohne den Baſt zu verlegen, abgelöft, und erjeßt jich immer wieder. Im Monat Yult beritet die Ninde von dev Wurzel an bis zu einer Höhe von 20—25’, welchen von der Natur gebildeten Nilfen man bei dem Abnehmen des Korkes folgt. Der bejte Kork joll von alten Stämmen fommen, welche zum dritten Male aeichält werden. Qu. Ilex L., die Stech- eiche, und Qu. coecifera L., die Kermeseiche, beide in 278 Südeuropa, haben immergrüne, Dornigsgezähnte Blätter, und ihre Früchte reifen erjt im zweiten Fahre. Außer dieſen werden in unferen Anlagen verſchiedene nordamerifanijche Arten eultivirt, namentlich Qu. ecoceinea Willd., rubra L., und palustris Willd., deren Blätter, bejonders von den beiden erſten, im Herbite ichön xoth werden. Bon Qu. tinetoria Willd., ver Färbers eiche aus Nordamerika, wird Die Ninde unter dem Namen Quer— eitronrinde häufig zum Gelbfärben gebraucht. Castanea Tournef., Kajtanie (XXI. 5). Auf einer 4 big 6” langen, aus den Blattachjelfnospen der jungen Triebe hervorwachſenden Spindel jtehen vereinzelt die ſehr verfürzten männlichen Blüthenfägchen oder Blüthenknäuel; fie find an der Bafis von jchuppenförmigen Deckblättern umgeben, und jede eins zelne Blüthe bejteht aus einer Gtheiligen Blüthenhülle, welche 10 bis 15 Staubblätter einjchlieft. Die weiblichen Blüthen ſtehen gewöhnlich zu 2—3 an der Spike Der Zweige, jeltener an ver Bafis der Spindel, welche die männlichen Blüthen trägt; Die Deckblätter verwachlen zu einem Atheiligen Fruchtbecher, welcher 2—3 Blüthen eng einichlieft. Jede Blüthe beſteht aus einem 5—Sfächerigen Fruchtfnsten, welcher auf jeinem oberen Rande eine 5—Stheilige Blüthenhülle, und eben jo viele Narben trägt; jedes Fach enthält 2 Samenfnospen. Während der weiteren Ent wieelung verfümmern die Samenknospen meijt bis auf Eine, und ſelbſt von den Fruchtinoten, welche zu einer braunjchaligen Frucht (egbare Kaftanien, Maronen) heranreifen, werfümmert oft einer oder der andere, jo daß Der zu einer jtacheligen Fruchthülle heran— gewachjene Fruchtbecher oft nur zwei oder Eine Frucht um— ſchließt. Der Keim hat die Größe der Frucht, Die Samenlappen find die und fleiſchig, und bleiben bei der Keimung in der Erde zurück. Diefe Gattung ift ſehr artenarm, indem man außer Der Castanea vulgaris Lam. nur noch die Castanea pumilaL. aus Nordamerika fennt, welche Durch auf Der Unterjeite graufilzige Blätter, und den ftetS einfrüchtigen, zweiklappig aufſpringenden Fruchtbecher unterjchieden iſt. C. vulgaris Lam, (O. vesca Gaertn, Fagus castanea L.). Die efbare Kaftanie. Sie blüht im Juni oder Juli, und die Früchte reifen im October. Im freien Stande trägt jie ſchon mit dem 25.—30. Jahre feimfähige Früchte, in mäßigem Schlufle 279 erzogen aber 15—20 Jahre ſpäter. Die Früchte verlieren ſehr bald ihre Keimfähigfeit. Die Blätter find länglich-lanzettförmig, jägenartigsgezähnt mit großen, vorwärts gekrümmten, ftachelipigigen Zähnen, oben glatt und fahl, unten in der Jugend mit verein— zelten, niederliegenvden, jteifen Härchen befeßt, und ftehen zweizeilig. Die Knospen ftehen nicht gerade wor der Blattnarbe, jondern etwas feitlich von derſelben, find ſpitz-eiförmig mit einwärts ge bogener Spike, und flaumbaarig; die KAnospenfchuppen find hell— braun, dunkler gerandet, oder grünlich mit braunem Rande. Die jungen Triebe find rothbraun; an der Spitze mehlig beſtäubt und mit einzelnen Haaren beſetzt; Mehlſtaub und Haare verlieren fich aber fehr bald. An den 3—bjährigen Trieben Ändert fich Die brauntothe Farbe der Rinde in Olivengrün um, worauf Die weißen Linfendrüfen deutlich hervortreten. Diele oliwengrüne Farbe ift die eigentliche Rindenfarbe, und wenn die Ninde älterer, 8&—12- jähriger Stämme ein buntjchecfiges, befonders aſchgrau und weiß geflecktes Anſehen erhält, und dadurch der Buchenrinde ſehr ähn— lich wird, jo iſt dieß hier wie dort Folge von Flechtenbildung. Die abgejtorbene Rinde ift rothbraun, reißt nach und nach auf, und wird endlich dunkelbraun. Die Bewurzelung ift der der Eiche ziemlich gleich, aber die Pfahlwurzel zertheilt fich ſchon bald unter dem Stode. Die Kaftanie erreicht unter günjtigen Umſtän— den ein eben jo hohes Alter, als die Eiche, wächſt in der Jugend jehr raſch, aber dennoch wird fie jelten höher, als 60-70‘, das gegen erreicht der Stamm eine oft jehr beveutende Dice. Die Kaftanie findet fich in Europa, Aſien und Nordamerika, und zwar vorzüglich verbreitet in Südeuropa. Im nördlichen Griechenland ift fie ein Baum der Ebene, im mittleren ift fie Gebirgspflange, und im ſüdlichen nur noch auf den höchiten Gebirgen anzutreffen ; ebenso ift e8 in Stalten, wo beionders ein Baum auf dem Aetna wegen jeiner außergewöhnlichen Stärke berühmt ift. In der ſüd— lichen Schweiz und in Tyrol ift fie ein gewöhnlicher Waldbaum. Nach Deutjehland jcheint ſie übevall nur durch die Cultur verjeßt zu jein, obſchon fie im ſüdlichen Deutjchland ein ziemlich vers breiteter Waldbaum geworden ift, und namentlich im Nheinthale ziemlich tief hinabgeht. Sie fordert einen lockeren und tiefgrün= digen Boden. Ihre Fähigkeit, vom Stocke auszuichlagen, ſoll ge- vinger, als bei der Eiche fein. Das Holz iſt als Brennmaterial 250 nicht beſonders geichäßt, Doch Toll e8 gute Kohlen liefern. Ein Kubitfuß wiegt friich 42 Pfr. und bei 60° R. getroefnet 29 Pfd. Es ift vorzüglich gejucht zu Weinpfählen und Faßreifen. Die Früchte werden roh und gebraten gegelien, und liefern dadurch eine beachtenswerthe Nebennugung. Fagus L., Bude (XXL 8.). Die langgejtielten männ— lichen und weiblichen Blüthenjtände find in ein und derjelben Knospe eingeichloffen, welche fich ſchon im Herbſte durch ihre Dicke von den jchlanferen Laubknospen unterjceheidet. Die männlichen Kästchen entipringen in den Achjeln ver Knospenjchuppen, jelten in dem Winfel eines Kaubblattes, die weiblichen Dagegen jtehen immer in der Achjel eines Kaubblattes des jungen Triebes. End— jtändige Blüthenfnospen find in der Regel ſtärker angejichwollen, als blattachjeljtändige, und enthalten jtets weibliche Blüthen, wäh- vend dieſe in den unteren jeitlichen Blüthentnospen, obgleich die— jelben Laubblätter entwiceln, in der Negel fehlen. Die männ— Gehen Blüthen bilden herabhängende fugelige Kätchen, und be— jtehen aus einer mehr oder weniger lang gejtielten, 5—6theiligen Blüthenhülle, welche 8—12 Staubblätter mit langen Staubfäden enthält. Die fadenfürmigen Deckblätter ftehen etwas über ver Mitte des Blüthenjtieles, find ſehr hinfällig, und fehlen zuweilen ganz. Die weiblichen Käschen find fait kugelig, und jtehen in der Negel in der Achjel des erjten over zweiten Blattes am jungen Triebe; ihr Stiel ijt kürzer und dicker, erweitert ſich gegen Die Spige hin, und trägt an derielben einen Kranz zahlreicher, uns gleicher Deckblätter, welche ſpäter zu einem frugfürmigen, wier- klappigen Fruchtbecher verwachien, der zwei Fruchtinoten umſchließt. Der Fruchtinoten ijt dreieckig, Sfächerig, trägt an der Spite 3 gejtielte Narben, und eine aus d4—6, mit langen Haaren bejegten, zungenförmigen Blättchen bejtehende Blüthenhülle, und enthält in jedem Fache zwei Samenfnospen, welche jedoch bei der weiteren Entwidelung in ver Negel jammt den Scheidvewänden bis auf Eine verfümmern. Die Knospen find ſchlank, ſpindelförmig, und jtehen jtetS zur Seite der Blattnarbe. Die Blüthen evjcheinen gleichzeitig mit dem Laube zu Anfang des Mai, und die Früchte reifen im Detober. Zu dieſer Zeit erſcheint der Fruchtinoten als eine braune, lederartige, inwendig filzige, dreieckige Samendecke, während der Deckblätterkranz zu einer holzigen, jtacheligen, zuleßt 281 vierflappig aufipringenden, braunen Fruchthülle (Fruchtbecher) herangewachfen ift. Die Samenlappen find nierenförmig, Did, flerfehia, vielfach zufammengefaltet, ſehr mehl- und ölreich, werden bei der Keimung über den Boden emporgehoben, entfalten fich, wer den grün, und tragen die Spaltöffnungen auf der unteren Fläche. Die Laubblätter find einfach, rundlich und verlängertseiförmig, in der Jugend am Nande mit Wimperhaaren bejegt und jtehen abwechſelnd, zweizeilig. Man kennt bis jest außer ver Roth— buche nur noch F. ferruginea Ait. aus Nordamerika näher, welche letztere fich fogleich Durch ihre denen ver Castanea vulgaris ähnlichen Blätter, und die rehbraunen, kahlen, höchſtens an ver Spitze weißlich behaarten Knospen, unterjcheidet. F.sylvaticaL., die Rothbuche, zu welcher F. atropur- purea, die Blutbuche, mit rothbraunen Blättern, asplenifolia mit ganz ſchmalen, etwas eingejchnittenen Blättern, und pendula mit hängenden Zweigen als Abarten gehören. Die Blätter find eiförmig, glatt, undeutlich gezähnt; Die Knospen fajtanienbraun, weißlich jammthaarig, an der Spige mit längeren abjtehenven Haaren. Im Schluffe gewachien trägt fie jelten vor dem 60, bis 80. Fahre feimfähigen Samen; im Freien erwachjen oder 5 bis 10 Sabre nach erfolgter Freiftellung aber ſchon in einem Alter von 40-50 Fahren, Die Buchenferne halten fi unter allen Sümereien am jchlechtejten, und verlieren, wenn fie bis zum nächiten Frübjahre aufbewahrt werden, in der Negel ihre Keim— fraft. Die junge Pflanze erjcheint jehr früh im Sabre, meiſt jchon im April, iſt ſehr empfindlich gegen Kälte, und bleibt in den erſten Fahren jehr Hein; ſpäter gebt zwar ihr Höhenwuchs raſch von jtatten, aber dennoch wird die Buche, jelbjt im Schluffe erwachien, jelten höher, als 100% Sie erreicht auch ſelten eine jo bedeutende Diele, wie die Eiche und Kajtanie, weil ihre Lebensdauer viel beſchränkter iſt. Häufig Schon gegen das 140., meiſt aber gegen das 160. Fahr hin werden die Stämme fernfaul und abitändia, und nur im Mittelwalde auf ganz günſtigem Standorte werden fie zuweilen bis 300 Jahre alt, und erreichen dann mitunter eine Dicke von 5—6‘ im Durchmefjer. In der Nähe vom Klofter Ebrach ſteht eine prachtoolle Buche von 136° Höhe, deren voll- fommen drehrunder Schaft bis auf 86° aftrein iſt, und bier einen Durchmeffer von 33° bat, während ev am Fuße einen Durch— 282 mefjer von 55%, und in der Mitte einen von 46” hat. Im ven erſten Jahren treibt Die Buche eine einfache, gerade in den Boden hinabſteigende Pfahlwurzel, deren Länge hinter der der oberirdiſchen Triebe wenig zurückbleibt; die Menge der Faferwurzeln ift fehr unbedeutend. Aber ſchon etwa im dritten Sahre bilden fich letztere zu Fräftigen Seitenwurzeln aus, und gegen das 5. oder 6. Jahr hin hört Der Längenwächs ver zu 12—15* bherangewachjenen Pfahlwurzel von ſelbſt und fir immer auf. Die Knospen bilden fich häufig nur zu ganz kurzen Trieben aus. Die jungen Triebe find hellgrün mit weißen Seidenhaaren, werden aber ſchon im eriten Herbſte dunkel-olivengrün, welche Farbe die Grundfarbe der Rinde bis zum höchjten Alter bildet; aber ſchon gegen das 10. Fahr hin bilden fich in den äußeren abgeitorbenen Rinden— ichichten Die erjten Flechtenkeime, wodurch Feine, allmälig fich erweiternde Flächen der Ninde- graumweiß und perkmutterartig glänzend werden; erſt im fpäteren Alter brechen dann vie Flechten jelbjt hervor. Die Rinde ift dünn, bleibt immer glatt, indem fie fich mit der Verdickung Des Stammes in Folge der Bildung von Lederkork ausdehnt, und bildet nie eigentliche Borke. Hinfichtlich der MWieder- ausichlagsfäbigkeit jteht Die Rothbuche der Eiche ſehr nach; Stod- ausſchlag bildet fich vorzüglich aus Adventivknospen, welche fich in der zwilchen Rinde und Hol bervorquellenden Meberwallung bilden. Während die Adventivfnospen ſich nach oben zu Loden fortbilden, wächſt die Bafis verfelben durch fortdauernde Entwicke— Yung von Jahresſchichten nach unten, und bildet einen nach der Erde bin Feilförmig fich verflachenden Holzkörper, welcher voll- jtändig mit der Ninde des Mutterſtockes verwächſt, während Der Holzkörper des leßteren bald verfault; nach einigen Sahren ent- wickelt die Lode jelbjt neue Wurzeln. Haben fich aus der ring- fürmigen Ueberwallung mehrere Aoventivfnospen zu Loden ent- wiefelt, fo erhält fich durch fie der ganze Ueberwallungsring leben- dig; der Mutterjtock behält alsdann zwar feine äußere Form, ver- Yiert aber dennoch feinen Holzkörper Durch Verweſung vollſtändig. An Stöden Älterer Bäume entwickelt fich Adventivfnospen häufig auch aus den Ueberwallungen verwundeter Wurzeln; fie ericheinen aber meift ſpät im Sabre, Der Hauptfiß der Nothbuche iſt Deutichland, von wo aus fie fich weſtlich über Franfreich, England und Irland, nördlich 283 bis ins ſüdliche Schweden, und norpöftlich bis an die Weichſel verbreitet; ſüdlich eritreckt fie ſich bis Sieilten, wo fie Gebirgs— pflanze ijt, und exit zwifchen 4000’ und 6000° über der Meered- fläche auftritt. In den Pyrenäen ſoll die Buchenregion 1000‘, in den Apenninen und Alpen um 2000° der Meeresfläche näher liegen. In den jündeutichen Gebirgen und in den Karpathen erhebt jie jich zwar auch noch bis zu 4500, behauptet aber ſchon nicht mehr jo entſchieden die höheren Standorte, jondern jteigt häufig in die Ebenen herab, und veripricht daſelbſt überhaupt nur, wenigjteng in unferen bayerischen Alpen, bis zu 3500 Höhe gutes Gedeihen, und bis zu dieſer Höhe fommen auch reine Buchen- bejtände vor. In den ſüdlichen Kalfalpen findet fie fich bis zu 4800, auf den aus kryſtalliniſchen Gefteinen beſtehenden üftlichen Gentralalpen aber nur bi8 zu 3700‘ Höhe. Im mittleren Deutfch- fand erhebt jich Die Buche nicht bedeutend über 2500‘, im nörd— fihen Deutjchland (Harz) nicht über 1600, und im nördlichiten Deutjchland, ſowie in Dänemark und Schweden gehört fie ganz der Ebene an; Doch zieht fie jtetS das Hügelland der Ebene dem eigentlichen Flachlande vor. Sie begnügt fich mit geringer Boden tiefe, und gedeiht ſelbſt auf jehr flachem Boden noch gut, wenn die Zerklüftungen Des Untergrundes mit Ackererde erfüllt find. Unter ven Gebirgsarten jagen ihr vorzüglich die Kalkgeſteine zu; der Muſchel- und Jurakalk zeigen jich bejonders günftig, des— gleichen Kreivemergel, Kreide und Sandjteingebilde, mit kalkig— thonigem Bindemittel, und ganz befonders Baſalt. Einen guten Buchenboden liefern auch Granit, Syenit und Diorit, ſowie Die jüngeren Ihonjchiefer; nicht weniger finden wir auf den Lehm— nejtern der DiluvialFormation jehr jchöne Buchenwälder; auf eigentlichem Sandboden gedeiht Die Buche nur bei großem Humus— reichthume und größerer Bopenfeuchtigfeit. In nalen Gegenden gedeiht fie nicht; Daher ſchadet ihr eine an und für fich feuchte Bodenart wohl nicht in Nievderungen und in einem warmen Klima, wohl aber in einem falten und feuchten Klima; dieß ift auch vie Urſache, warum fich Die Gentralalpen jo ungünftig für das Ges deihen der Buche gegenüber den Kalfalpen zeigen. Wegen ihres in der Jugend ſehr zarten Laubes leidet fie oft durch Spätfröſte; aber auch Frühfröfte ſchaden ihr, indem eine zu kurze Dauer der 254 Entwieelungszeit ihr nicht geftattet, Die löslichen Nahrungsitoffe in Stärfmehl umzuwandeln und in den Knospen abzulagern. Ein Kubikfuß des Holzes wiegt Durchichnittlich friſch 46 Pfd., lufttrocken 28 Pfd., und dürr 25 Pd. Das Buchenholz findet feine vorzüglichite Anwendung als Brennholz, in welcher Beziehung e8 fait alle übrigen Hölzer an Güte übertrifft; aber auch als Werkholz wird es vielfach angewendet, weniger ale Bauholz. Nebennugung liefen vorzüglich Die Früchte, welche geichält 15— 17 2 ihres Gewichtes Del Kiefern, Das als Speijeöl ge— ſchätzt ift. Auf gewiſſen Standorten entwickelt fich nicht jelten im inneren der Nothbuche, befonders im Hole abgeftorbener und vollfommen überwallter Aefte ein Pilz (Nyetomyces utilis Hart.), wodurch die Holzjubftang nach und nach ganz conſumirt wird, folche Stücke liefern Dann ein treffliches Zündmaterial. Das Holz, beionders aber die Ninde, enthalten viel weniger unorganifche Beitandtheile, als das Eichenholz, Dagegen find vie Blätter ſehr reich Davanz dieß und die Eigenjchaft des Buchen- laubes jchwieriger und Daher langjamer zu verweſen, iſt wohl vor— züglich Die Urfache der großen Fruchtbarkeit Der aus verwejendem Buchenlaube hervorgehenden Dammerde im Vergleich zur Damme erde aus Eichen-, Birken- und Pappellaub. 2, Falſche Eupuliferen, Carpineae Doell. Die Nuß ift von einer blattartigen, grünen Hülle, einem falfehen Fruchtbecher, umgeben; der unterjtändige Fruchtinoten hat zwei wandftändige Samenträger, von denen aber nur Einer fruchtbar iſt; Die aufrechten Samenknospen haben nur Eine Hilfe, die männlichen Blüthen feine Blüthenhülle, die Staub- fäden find getheilt, jo daß vie Antheren einfächerig erjcheinen, und auf dem Scheitel jeder Staubbeutelhälfte findet fich ein Haarichopf. Corylus L.. Hafel (XXI. 5). Die einhäufigen Blüthen entwiefeln fich aus End- und Seitenfnospen, und zwar erjcheinen die männlichen ſchon im Herbfte als ceylindriſche Kätzchen, welche aber erſt im folgenden Februar oder März gleichzeitig mit Den weiblichen Blüthen zur Entwieelung gelangen, Jede männliche Blüthe befteht aus einer ziemlich fleiſchigen Schuppe, welche acht 285 kurz⸗geſtielte, einfücherige, mit einem funzen Haarſchopfe gekrönte Staubbeutel trägt, die zu beiden Seiten der Mittelrippe geordnet find. Die weiblichen Blüthen unterjcheiden fich äußerlich von einer gewöhnlichen Knospe nur Durch Die aus deren Spitze her— vorbrechenden purpurrothen, fadenfürmigen Narben. Dieje Knospe entwiefelt jich zu einem gewöhnlichen, mit Blättern bejegten Triebe, und trägt nur an ihrem Ende die weiblichen Blüthen. Mehrere über einander jtehende Deckblätter tragen in ihren Achjeln je zwei Blüthenanlagen, von denen aber in der Negel nur wenige zur volljtändigen Ausbildung gelangen. Jede Blüthe bejteht aus einem jehr Heinen, an der Bafis von einer blattartigen grün gefärbten Hülle umgebenen Fruchtnoten, der zwei lange vothe Narben trägt und zwei Samentnospen enthält, von denen jich aber regelmäßig eine nicht entwicelt. Die Hülle bejtebt der Anlage nad) aus Drei Blättern, deren mittleres in der Negel verfümmert Ctwa 6 Wochen nach der Befruchtung, nachdem der Kängentrieb ſich be- reits ausgebildet bat, und die Kaubblätter berangewachjen find, entwieelt ji Die zur Zeit dev Blüthe ganz unanfebnliche, Die Baſis eines jeden Fruchtinotens umgebende Hülle zu einem faljchen Fruchtbecher, welcher zur Zeit der Fruchtreife groß, blattartig und an der Spike zerjehlilfen ift. Die Frucht iſt eine holzige, mit einem großen Nabel bezeichnete, einjamige Nuf, deren fich meijt nur 2—3, jelten bis jieben an einem Triebe neben einander finden, da die tiefer gelegenen Blüthen friiher oder ſpäter verkümmern; der Samen ijt eiweißlos mit dicken, fleiſchigen Samenlappen. Dieje Gattung it nicht veich an Arten; man kennt in Europa nur 3 Arten, und außerdem zwei bei uns ausdauernde Arten aus Nordamerifa: C. americana L. und Ü. rostrata L., welche Dadurch ausgezeichnet find, Daß Die Schuppen der männ— lichen Käßchen in lange, faſt fadenförmige Spigen auslaufen; bei ver exjteren finden ſich meijt 3 Heine Nüffe in Einem Frucht- becher; bei der legteren mehrere Inäuelfürmig in einem tief ein- gejchnittenen Fruchtbecher. C.AvellanaL., die Haſelnuß, wovon C. atropurpurea Hort. mit braunrothen Blättern eine Abart ift. Der Fruchtbecher iſt glockenförmig, gegen die Spige erweitert, zerriſſen gezähnt. Die Blätter ſtehen zweizeilig, oder an üppigen Schöflingen Dreizeilig, und find vundlich, herzförmig mit kurzer Spitze, am Rande doppelt 286 gejägt, und in ver Jugend auf beiven Seiten mit langen, grau— weißen Haaren bededt, welche fi am ausgewachjenen Blatte nur noch einzeln auf den Blattrippen und büjchelweife in den Winkeln derjelben finden; die Blattjtiele find an der Bafis von zwei lan— zettförmigen Nebenblättern bejeßt, welche, wie Die jungen Triebe, rothe Drüienhaare tragen. Die Knospen find ſtumpf-eiförmig, die Knospenſchuppen vöthlich mit wenigen weißen Härchen, und am Nande mit weißen Wimpern bejegt. Sie blüht unter allen Holzpflangen am frübejten, oft ſchon im Februar, und die Früchte reifen im September. Aus Sumen erzogene Pflanzen tragen jeiten vor dem 10ten Jahre keimfähigen Samen, Abjenter und Wurzelſchößlinge aber oft ſchon nach einigen Jahren, Der Same erhält ich, ſelbſt bei jorgfältiger Aufbewahrung, kaum bis zum nächiten Frühjahre keimfähig. Die junge Pflanze erjcheint zeitig im Frühjahre, und läßt die Samenlappen, an deren äußerer Seite unmittelbar über dem Stiele ſich zwei fletichige, ſchuppenförmige Anſätze (rudimentäre Nebenblätter) befinden, in der Erde zurüd, Die jentrecht eindringende Pfahlwurzel entwidelt Schon im erjten Sahre, Dicht unter dem Boden, Winzelfafern in großer Zahl, welche jich vom Iten Jahre an ſtark entwideln, während Die Pfahlwurzel zurückbleibt; und namentlich entwidelt fich eine der flach verlaufenden Seitenwurzein ſchon ſehr früh zu überwiegender Stärke und Länge. Diefe Wurzel iſt es, weiche zuweilen wahre Wurzelbrut treibt. Dicht Über dev Wurzel theilt ji der Stamm ſehr früh in mehrere Schäfte, Die nich der Hinwegnahme durch neue Schöflinge erjegt werben; Tegtere entwideln ſich an der Wurzel oder unter der Erde tief am Stode, laufen einige Zoll weit unter der Bodenoberfläche bin, und wachen dann zu gera— den, ſchlanken Schöflingen heran, die bei höherem Alter Der Pflanze eigene Wurzeln treiben, und fich dadurch vom Mutter— jtamme unabhängig machen. Auf manchen Standorten entwideln ſich faſt jährlich Wurzelſchößlinge auch ohne vorhergegangene Ver— legung der Pflanze. Am Stumme treibt die Hafel nur in außer gewöhnlichen Fällen Adventivfnospen, und da auch Die Zahl der Rroventivfnospen gering ift, To findet fiber dem Boden nur ein geringer Ausichlag ſtatt. Die Rinde ver jüngeren Triebe iſt matt- grau, wird mit dem Alter roth-braun, dann mehr und mehr röth— fich-filbergrau mit ſtrohhalmbreiten blaß-roſtrothen Querſtreifen; fie 281 erhält fich lange glatt, und nur an ganz alten Stämmen ijt fie über dem Boden etwas riljig. Wenige Holzarten find ſo weit verbreitet, wie die Halel, indem fich viefelbe in ganz Europa bis zum 65.° und im nörd— lichen Aſien findet; im mittleren und nördlichen Deutjchland fommt fie jedoch am bäufigiten vor. Sie jteigt aus den meeres- gleichen Ebenen bedeutend über Die obere Buchengränze im Ges birge hinauf; auf dem Harze bis 2500, in den Alpen bis 5000°, Nur jelten findet fie fich im Inneren großer geſchloſſener Wald- mafjen, ſondern meilt in Vorhölzern; ſie verträgt wenig Schatten, und liebt mäßige Feuchtigkeit. Ein Kubikfuß des Holzes wiegt friſch 45 Pfd., dürr 28 Pfd.; feine Brennkraft verhält fich zu der des Buchenbolzes wie 90 ; 100, Man benußt es zu Faß— reifen, Stöcen, zum Korxbflechten ꝛc.; auc eignet es fich gut zu Schiekpulver- und Reißkohlen. Die angenehm jehmedenden Sumen werden gegejlen und liefern 60 2 eines nicht trocknenden Deles, C. tubulosa Willd,, die Lamberts-Haſel over Zel— lernuß, unterjcheivet ſich von Der vorigen Durch ven weit über die läängliche Nuß berworwachienden, röhrenfürmigen, über der Nur verengten und eingejcehnitten = gezähnten FSruchtbecher, Sie findet ich in Iſtrien in Hecken. i C. colurna L., die türfiihe Haſel, zeichnet ſich durch den aus einem doppelten Blätterfvanze bejtehenven, weit über die furze dicke Nuß binausragenden Fruchtbecher aus. Der innerſte Blätterfvanz ijt vielfältig und tief zerſchlitzt; die Ninde grau, fort artig, und ſtark aufgeriſſen; der Wuchs baumartig. Sie findet jich in der Türkei und Kleinafien, wird aber bei uns vfter in Härten gezogen. Carpinus L., Hornbaum (XXI. 5). Männliche und weibliche Blüthen bilden einfache langgejtreeite Kätzchen, und er— ſcheinen gleichzeitig mit den Blättern, Die männlichen Käschen find figend, waßenfürmig und hängend, und treten einzeln aus den unteren Blattachjelfnospen des vorjährigen Zweiges heivor, welche nur jelten unterhalb des Blüthenſtandes Kaubblätter ent wideln; die weiblichen Kätzchen entipringen ebenfalls einzeln aus höher gelegenen Blattachielfnospen, oder auch Endfnospen des— jelben Zweiges, bilden aber immer Das Ende eines an der Bajis 288 reichlich und normal belaubten jungen Triebes. (Sowohl ver männliche, als der weibliche Blüthenftand jtehen bei der Hain- buche auf der Spike des in der Knospe eingeſchloſſenen jungen Triebe, während jich Diejer bet der Eiche und Buche zu einem jungen Zweig entwidelt, an welchem exit aus beſonderen Achjel- knospen die beiden Arten der Blüthenftände hervorbrechen. Bei der Eiche und Buche fünnen daher beiverlei Blüthenjtände in Einer Knospe vereinigt fein, während bei der Hainbuche jede Knospe nur einen einzigen, entweder männlichen oder weiblichen Blüthenjtand enthält) Jede männliche Blüthe beiteht aus einer mehr oder weniger eifdrmigen, zugeſpitzten Deckſchuppe, welche 10—16 kurz gejtielte, zweifächerige, an der Spige mit Haarbüſcheln bejegte Staubbeutel trägt. Die weiblichen Blüthen jtehen nicht gedrängt, und entipringen zu zwei aus der Achjel eines Lanzett- fürmigen, langszugeipigten Deckblattes, welches Später meiſt abfällt; jede einzelne Blüthe bejtebt aus einem zweifächerigen Fruchtinoten, welcher an jeiner Spitze eine 4— 5zähnige Blüthenhülle und 2 lange, purpurrothe Narben trägt, und am Grunde von einem dreilappigen, jeltener ungelappten, inneren Deeblatte umgeben ift. Jedes Fach des Fruchtinotens enthält Eine Samentnospe, von denen jedoch in der Negel die eine verfümmert, jo daß die Frucht einſamig ericheint. Die Früchte bilden eine (odere Traube, jede einzelne wird an ver Seite von dem lang ausgewachlenen inne- ven Deckblatte, wie von einem Fruchtbecher, umgeben, und bejteh- aus einer bolgigen, zuſammengedrückten, mit Kingsrippen verjehet nen und an der Spiße gezäbnten einfamigen Nuß. Die Blätter jtehen zweizeilig, und find verlängert=eifürmig, zugeſpitzt, an ver Baſis mehr oder weniger herzförmig, am Nande doppelt gejägt, und in der Jugend an der Bajis des Blattjtieles mit zwei lanzett- lichen Nebenblättern verjeben. Man kennt nur 4 Arten, von denen O. Betulus L., und C. duinensis in Europa, C. viminea Lindl. in Wien, und C. americana — C. virginiana Mich. in Nordamerifa vor kommen. C. Betulus L., die Hainbuche, Weißbuche oder Hornbaum. Die zur Zeit der Fruchtreife ansgewachjenen inneren Decblätter find ſymmetriſch-dreilappig, der mittlere Kappen viel länger, als vie feitlichen, Schwach und wenig gezähnt; Die 289 Blätter, mit Einſchluß der Primovdialblätter, find eiförmig-zuge— ſpitzt, doppelt-geſägt, mit gleichlaufenden feeundären Rippen, und in der Jugend gefaltet; die Blattjtiele und jungen Triebe behaart. Die Knospen ftehen genau über der Blattnarbe, und find jpindel- fürmig, aber nicht fo jchlanf, wie bei der Buche; die Knospen— ichuppen find braun, an der Spitze und am Rande weißlich be- haart. Die Hainbuche trägt ſehr früh keimfähigen Samen, jelbit im Schluffe gewachjen mitunter jchon im 20ſten Jahre. Die Blüthen ericheinen im Mai gleichzeitig mit dem Laube, und die Früchte veifen im Detober, Der Same feimt erſt im zweiten Fahre, und behält, trocken aufbewahrt, feine Keimkraft höchiteng big zum nächjten Frübjahre. Bei der Keimung theilt fich Die Frucht in 2 gleiche Schalen, welche in der Erde zurüchleiben, während vie fleinen, rundlichen, an der Baſis mit zwei ſtark hervortretenden abgerundeten Käppchen verjebenen Samenlappen über ven Boden emporgehoben werden. Der Wuchs it in den erjten Jahren langſam, jo daß Die Höhe im 3. Jahre jelten 4—5 überjchreitet. Der Stamm der Hainbuche ericheint meijt ſpahnrückig. Die jungen Triebe find grün, mit langen anliegenden Haaren bejegt, werden Schon im folgenden Jahre olivengrün, und ſpäter braun— roth; Schon mit dem 6. Jahre aber wird die Rinde in Folge von Flechtenbildung ajchgrau, bleibt aber jtetS glatt und glänzend, und bildet nie Borfe. Die Hainbuche erreicht fein hohes Alter und wird meiſt ſchon mit dem 120, bis 150. Sabre abjtändig. Die große Wiederausjchlagsfäbigfeit nach jtattgebabten Verſtümmelun— gen beruht vorzugsweiſe auf unterjtindigen Beiaugen, welche ich aber auch häufig, ohne daß die Pflanze verlegt wird, zumal an den tieferen Zweigen älterer Bilanzen, zu Trieben entwideln; dieß ijt insbefondere auch der Grund, warum fich Die Hainbuche jo vorzüglich zu lebendigen Zäunen eignet. Die jchlafenden Augen erhalten ſich (ange lebendig, jo daß fie ſich jelbit noch an SOjährigen Bäumen entwideln können; doch iſt dieß meift nur tief unten am Stocde, größtentheils unter der Erde, der Tal, werhalb auch der meijte Wiederausichlag tief am Stode erfolgt. Adventivknospen bil den fich nur jelten, und eigentliche Wurzelbrut gar nicht, was man dafür gehalten hat, find Ausjchläge unterirdiſcher Zweige. Die Hainbuche gebt in ſüdlicher und weftliher Richtung nicht weit über die Gränzen Deutichlands hinaus, wenigftens ift ihr Döübner, Lehrbuch der Botanif x. 2. Aufl 19 230 Borkommen in Frankreich und Stalten ſehr beſchränkt; im nörd— Yichen und noroöftlichen Rußland jcheint fie ganz zu fehlen, und auch im ſüdlichen Rußland dringt fie nicht jo weit weſtlich, wie die Nothbuche, vor; ebenſo geht fie in Norwegen und Schwe— den nicht jo weit nach Norden, als leßtere. In Deutichland findet fie fich bänfiger im Norden, al8 im Süden. In den Ge- bivgen jteigt fie nicht fo hoch an, wie die Rothbuche; in ven Alpen findet fie fich nicht über 3500% im üblichen Bayern nur big zu 2700, in den Gebirgen des mittleren Deutjchlands nicht über 2000, und auf dem Harze nicht über 1200° Meereshöhe. Auf der Rhön wächit fie auf einer Höhe von 1600° (großer Nikus) noch ſehr kräftig. Sie zieht die fühleren und feuchteren Lagen vor, meidet jedoch höhere Feuchtigkeitsgrade; ein ſandiger, friicher Lehmboden, der nicht ſehr tiefgründig zu fein braucht, jagt ihr am meiften zu. Die Brennkraft des Holzes verhält fich zu Der des Buchenholzes wie 103 : 1005 ein Kubikfuß wiegt frifch 44 Pfd., lufttrocken 34 Pfd. As Bauholz iſt e8 wegen geringer Dauer nicht brauchbar, Doch macht feine große Härte, Dichtigkeit und Zähigfeit, ſowie die Eigenschaft, fich bei gegenfeitiger Reibung in hohem Grade zu glätten, daſſelbe zu einem jehr gejchägten Material fir den Maſchinenbau. Das Laub wird als Viehfutter benußt. C. duinensis Scop. — 0. orientalis Lam., welche in Kleinafien, der Levante und auch an den Küften des adriatiſchen Meeres vorkommt, unterjcheivet fich vorzüglich dadurch, daß das ausgewachjene innere Dedblatt feine Seitenlappen hat, und uns ſymmetriſch ijt, indem die eine Hälfte viel ſchmäler, als die andere iſt. ©. viminea Lind). in Aſien hat ungezähnte innere Ded- blätter, und unbehaarte Blattitiele und Triebe; und bei C. ameri- cana Mich. aus Nordamerika ift das innere Dedblatt unſymmetriſch, und tief Doppeltsgejägt mit deutlichen Seitenlappen. Ostrya Michell., ver Hopfenbaum (XXI. 5) ftimmt im Blüthenjtande mit der Hainbuche überein, die weiblichen Kätzchen find aber mehr gefehloffen. Die männlichen Blüthen ähneln jehr denen der Hainbuche; jede Schuppe trägt 12 und mehr Staub- blätter, deren Staubbeutel mit einem Haarſchopfe gekrönt find. Die weiblichen Blüthen bilden ein dünnes Kästchen; jede der einzelnen Blüthen, von denen immer zwei in dem Winfel eines 291 hinfälligen Deckblattes jtehen, bejteht aus einem Fruchtinoten, wels cher an der Spitze eine zerſchliſſene Blüthenhülle und zwei lange fadenfürmige Narben trägt, und von zwei an der Bafis behaarten und an den Rändern verwachjenen inneren Decblättern um— ſchloſſen iſt. Der Fruchtinoten ijt zweifächerig, mit Einer Samen— fnospe in jedem Face. Zur Zeit der Fruchtreife find Die beiden inneren Deefblätter zu einen häutigen, geaderten und aufgeblafenen Schlauche herangewachlen, auf deſſen Grunde die durch Ver— fümmerung einſamige glatte Nuß ſitzt; Die Schläuche jelbit bilden zulammen eine Art Zapfen, der Aehnlichkeit mit einem Hopfen- zapfen hat. Die Blüthen erjcheinen gleichzeitig mit dem Laube im Mat, und die Früchte reifen im October. Die eifürmigen, zugejpißten, an der Bafis faft herzförmigen Blätter find Doppelt gejägt, in Der Jugend wollig, im Alter nur in * Winkeln der Blattrippen behaart. Man kennt nur zwei Arten, nämlich O. virginica Lam. aus Nordamerika, mit zugeipigten Knospen und aufgerichteten weiblichen Kätzchen und Fruchtitinden, und O. carpinifolia Scop., die gemeine Hopfenbuche, mit ftumpfen Knospen und hängenden weiblichen Blüthen und Fruchtitänden. Die Hopfenbuche jteht in jeder Hinficht der Hainbuche ſehr nabe. Sie hat eine tief gehende, mäßig ſtarke, doch auch in der Ober— fläche des Bodens weit ausjtreichende Bewurzelung, trägt etwa im 20. Jahre feimfühigen Samen und foll jelten über 100 Sabre alt werden. Ihr Schaft wird höchitens 50’ hoch, und 10—12 Zoll die im Durchmeſſer; die Ninde ift graubraun, wird bald vilfig, und blättert fich jpäter in Feßen ab. Sie bewohnt das ſüdliche Europa und findet ſich namentlich in Krain, Südtyrol ae. Drdnung Salieineae (48). Die Blüthen find zweihäufig, und die männlichen jowohl, als die weiblichen, bilden Kästchen; ſie beftehen entweder aus ſchuppenförmigen Deekblättern, am deren Baſis die Staubblätter oder Fruchtknoten befejtigt find, neben welchen fich noch Honigdrüſen befinden; oder Staubblätter jowohl, als Frucht noten find von einer becherfürmigen, ſchief abgeſtutzten, fleiichigen Scheibe umgeben. E3 finden fich in jeder männlichen Blüthe 2 bi8 24 freie oder einbrüderige Staubblätter, zuweilen ſelbſt 19% 292 nur ein einziges; jede weibliche Blüthe beiteht aus einem freien, einfächerigen Fruchtinoten, welcher viele hängende Samenfnospen an zwei wandjtindigen Samenträgern enthält, Einem Griffel und zwei oft zweilpaltigen Narben. Die Frucht ift eine zweiklappige Kapjel; Die Samen find eiweißlos, von einem Haarichopfe ums geben, welcher aus der Äußeren, in lange Haare aufgelöjten Samenknospenhülle bejteht. Der Keim ijt gerade, und die Samen- lappen eben. Es gehören in dieje Ordnung Bäume und Struäde mit abwechjelnden zerjtreuten Blättern, deren Längenwachsthum bis zum Spätherbit fortdauert, weßhalb fie nie einen zweiten Trieb bilden; fie lieben vorzüglich feuchte Standorte, und find jajt alle der gemäßigten und kalten Zone eigen; nur einige reichen bis an die Gränzen des ewigen Schnee's. Sie lafjen fich leicht durch Stecklinge vermehren, indem ſelbſt 6—Sjährige Zweige, bejonders an feuchten Drten, leicht Wurzeln jchlagen. Das Holz von allen iſt weiß, weich, locker und wenig brauchbar. Salıx L., Weide (XXI. 2), Männliche und weibliche Kätzchen haben einen gleichen Stand; fie entjpringen bei den meijten Arten nur aus Blattachjelfnospen, und jtehen vereinzelt, meijt an vorjährigen Zweigen, theils auf verſchwindend Furzen, nur von Schuppen umgebenen, theils auf verlängerten und reich beblätterten Seitenäjtchen, Deren unmittelbare Fortjegung Die Spindel des Kägchens iſt. Nur bei einigen Arten der höchiten Alpen entipringen die Käschen aus Terminalknospen. Die Käß- chen jind aufgerichtet oder abwärts gekrümmt, aber nicht hängen. Die Kätzchenſchuppen find ganzrandig, und tragen entweder I—5, meiſt aber 2 Staubblätter, oder Einen Fruchtinnten, und Eine oder 2 Honigdrüjen; die Staubblätter haben meijt lange Staub- fäden, und der Fruchtinoten iſt länger oder fürzer gejtielt, mit zwei oft tief gejpaltenen Narben. Die Samenlappen find ei— fürmigsrundlich, und laufen nach dem funzen Stiele bin jpig zu. Die Knospen find ſtets von zwei an den Rändern zu einer voll- jtändig gejcehloffenen Hülle verwachienen Knospenjchuppen bevedt, welche, nachdem eine der beiden Nähte aufgeplagt iſt, abgeſtoßen werden. Im Herbite oder Winter fterben in der Regel die End- ſtücke der Haupt- und Nebenaren ab, und trennen fich von Den unteren Theilenz Die Blätter ſtehen zeritreut. Der Same, jogleich nach dem Aufipringen der Kapjel auf feuchten Boden ausgejät, 293 feimt jchon nach 12 Stunden; läßt man ihn aber nur ein Paar Tage alt werden, jo braucht er jchon etwas länger um zu feimen, und wenn er 10—12 Tage an einem trocenen Orte gelegen ilt, jo hat er die Keimfühigfeit verloren. Dieje Gattung ift jehr reich an Arten, von denen jedoch nur wenige forftlich wichtig find. S. alba L., die weiße Weide, von welcher die jogenannte Dotterweide, 8. vitellina L., nur eine Abart mit gelben Zweigen ift, wächſt baumartig, und ihre Käschen ſtehen auf einem be- blätterten Stiele; die Kätzchenſchuppen find gleichfarbig und hin- fällig, jede männliche Blüthe enthält zwei Staubblätter und zwei Honigorüfen, von denen Die vordere jehr Klein, eirund und jtumpf, die hintere Doppelt fo lang und linienförmig iſt; Die Fruchtkapſeln find eiförmig, ſpitzig zulaufend, oben abgejtumpft und glatt, und zeigen zuleßt ein jehr kurzes, der Honigdrüſe faum an Länge gleiches Stielchen; der Griffel ift kurz, mit dicken ausgerandeten Narben; die Blätter find lanzettföürmig, zugeſpitzt, etwas gelägt, beiderſeits jeidenhaarig, und stehen achtzeilig; Die Neben- blätter lanzettfürmig. Die Knospen find Klein, länglich, fait gleichbreit, an der inneren Seite platt und an die Age angedrückt, bräunlich mit weißen anliegenden Haaren. Die Blüthen ericheinen im Mai nach dem Ausbruche des Laubes, nnd die Früchte reifen im Juni. Der Same wird durch den leichten, wolligen Anhang weit weggeführt, fordert aber zum Keimen einen durchaus veinen Boden, weil er außerdem wegen feiner Leichtigkeit nicht in vie Erde gelangt. Die junge Pflanze bleibt anfangs jehr Klein und fommt erft mit dem 3. oder 4 Jahre in Wuchs. Der Stamm erreicht unter günjtigen Umftänden eine Die von 2-—- 3° und darüber im Durchmeffer bei einer Höhe von mitunter 70 — 80°; reinigt fich aber jelten höher als 12— 15° von den Xeften. Die Belaubung ift ziemlich gering, Die Bewurzelung oberflächlich, weit verbreitet und ſchwach-äſtig. Diefe Weide, welche ſich in ganz Deutichland an feuchten Orten findet, wird am häufigſten als Kopfholz bewirtbichaftet, und zu Diefem Ende auf feuchten Hut— plägen, an den Rändern der Flüffe und Bäche, an Wegen und Triften angebaut. Man pflanzt fie leicht und ficher durch Sted- linge und Sesitangen fort. Die Zweige werden zum Norbflechten benugt. Ein Kubikfuß des Holzes wiegt grün 42,5 Pfd., luft troden 31 Pfd. und gedörrt 22 Pr. Die Brennfraft verhält 294 fich zus der des Buchenholges wie 52 : 100. Die Rinde wird in der Weißgerberei benußt, und enthält einen eigenthümlichen, medieinifch-wirffamen Bitterftoff, das Saliein. S. fragilis L., die Bruchweide, die auch baumartig wächit, und ganz glatte Blätter hat, it wegen der Brüchigfeit ihrer Zweige weniger nußbar. S. pentandra L., die Lorbeerweide, mit 5 Staub— blättern in jeder Blüthe und jchönen glänzenden Blättern, wird öfter in Anlagen gepflanzt. S. Caprea L., die Salweide hat fiende, an der Baſis wenig beichuppte Käschen; jede männliche Blüthe enthält zwei Staubblätter mit langen Staubfiden und Eine walzenfürmige grünliche Honigdrüſe; Die Fruchtkapfeln find eiförmig, gegen die Baſis lanzettförmig verlängert, fißig und geitielt; Die Stielchen iind 4—6mal länger als die Honigdrüſe; per Griffel jehr kurz, mit eiförmigen, zweitheiligen Narben. Die Blätter find eifürmig oder effiptiich, mit zurückgektümmter Spige, am Rande ſchwach wellenförmigsgeferbt, oben kahl und runzelig, unten weiklichsfilzig, mit nierenförmigen Nebenblättern ; fie ftehen fünfzeilig. Die Laubknospen find eben jo breit, “oder fait jo breit, als lang, ſtumpf-herzförmig, angedrückt mit abftehender Spike; die Blüthen- knospen find die, anfangs fugelig und ſchwarz-braun, haarlos, oder nur mit wenigen kurzen, weihlichen Härchen, ſpäter mehr geſtreckt, gegen Die Spite hin hellbraun. Die Rinde junger Stimme iſt grau-grün, glatt, und reißt nur in regelmäßigen Rauten auf; an älteren Stimmen befommt fie Längsriſſe, wird borfig und befommt viele Aehnlichfeit mit der Rinde der Ulmen. Dieje Weide ift von den Alpen und Pyrenäen über ganz Europa bis in Das nördliche Lappland verbreitet, und gedeiht auch auf trocfenem, bindendem Boden, weßhalb fte fich auch leicht in Wald— Ichlägen anfievelt, ja jogar den ſchweren Waldboden der Nie— derungen und Vorberge vorzüglich liebt. Sie wird nicht jo groß, als die weiße Weide. In Buchenjchlägen wird fie oft ein läftiges Unkraut. Ihr Hol wird vorzüglich von Siebmachern gefucht. Em Kubikfuß wiegt grün 32 Pfd., lufttrocken 26,5 Pfd., und gedörrt 23 Pfd., und feine Brennfraft ift gleich 0,76 von Der des Buchenholzes. 295 Die ftrauchartigen Weiden, wie 8. purpurea L., 8. vi- minalis L, die Korbweide, S.incana Schrnk., S. nigri- eans Fries. ꝛc. bilden mit den vorigen die Aumwaldungen an Flüffen und Bächen. Sie eignen fich vorzüglich zum Befejtigen der Ufer, zum Fafchinenbau, und Die jungen Zweige, namentlich von S. purpurea und S. viminalis, zum Korbflechten und als Bindmaterial. S. repens L., ein fleiner, auf dem Boden bingeftredter Strauch, verträgt Ueberſandung, und kann bei dem Dünenbau benugt werden; fie findet fich in Deutichland auf jandigen, feuch- ten oder trockenen Wieſen und Triften, und mit der ähnlichen S. rosmarinifolia L. auf Mooren. Andere Eleine Weiden fträuche überziehen oft große Streden der Hochgebirge, 3. B. 8. arbuseula L., S. Lapponum L., S. Myrsinites L. ıc. ıe, Populus L., Bappel (XXL. 7). Die Kästchen ent Ipringen jowohl aus endjtändigen, als aus jeitenjtändigen Knos— pen der vorjährigen Triebe, welche bejonders im erſten Falle meijt noch einen bejonderen Blatttrieb enthalten; Die Kätchenftiele find blattlos, und die Kätzchen jelbjt nur in der erjten Jugend aufs gerichtet, jpäter nach unten fich krümmend und hängend. Die Blüthen entwiceln fich vor dem Laubausbruche; Die männlichen bejtehen aus einer am oberen Nande mehr oder weniger tief zer ſchlitzten Käschenjchuppe, hinter welcher ſich 8— 30 von einer becherfürmigen, fletichigen, schief abgeitugten Scheibe umgebene Staubblätter befinden; vie weiblichen find ebenſo gebildet, nur findet jich hier jtatt der Staubblätter ein eis bis jpindelfürmiger, meijt nacter Fruchtinnten mit Einem furzen Griffel und 2—4 gelappten fleilchigen Narben, von denen eine jede meijt tief 2ipaltig, zuweilen jogar +ipaltig ift. Die Knospen werden von mehreren getrennten Schuppen bedeckt, Die Blätter jtehen fünf- zeilig, und die Nebenblätter find Elein, und fallen raſch ab. Die Frucht iſt Abnlich, wie bei ven Weiden gebildet. Ganz friſcher Samen feimt jehon nach 2—3 Tagen, etwas älterer S—LO Tage nach der Ausſaat. Die junge Pflanze erjcheint mit fleinen, fleiſchigen, gejtielten Samenlappen, welche an der Bali gerad- linig faſt ſenkrecht auf die Nichtung des Stieles abgejchnitten find, und beiderjeits etwas pfeilfürmig nach außen gezogene Zipfel haben; fie erreicht im erſten Sabre unter gewöhnlichen Standorts- 296 verhältniffen eine Höhe von 5—6“, und wird unter günftigen Umftänden jelbft 2>—Imal fo hoch. Natürlicher Anflug ift felten, da hierzu wegen der Leichtigkeit des Samens ein ganz reiner Boden erforderlich it, und da die Pappeln auch nur wenigen feimfähigen Samen tragen (vielleicht wegen Mangel der Honig- drüjen). Es find Bäume evfter und mittlerer Größe. Das Hol der Pappeln ijt weich, leicht, elaſtiſch, reißt und wirft fich ſehr wenig, und ijt daher zu Schnigarbeiten, zu Mulden, Schaufeln, Holzſchuhen ꝛc. geichäßt. | P. tremula L.,die Aspe, Espeoder Zitterpappel. Die Knospen find fegelfürmig, zugeſpitzt, glänzend braun, nicht harzig ; die jungen Triebe filzig-behaart; Die Blätter lang-geſtielt, faſt und, tief- buchtigegezähnt, ftumpf oder kurz-zugeſpitzt und Kahl, mit Drüfen an den Kerbzähnen, die Kägchenichuppen Dichtszottigebewimpert. Die Blüthen entwiceln fich Ende März, oder im April vor dem Laubaus— bruche, und die Früchte reifen gegen Ende Mai, und fliegen alsbald ab. Freijtehende Bäume tragen mit dem 20 ften bis 25 jten Jahre faft jährlich Früchte. Der Same hält fich nur kurze Zeit feimfähig, und muß daher jogleich nach) der Neife geſäet werden; er wird vom Winde jehr ‚weit weggeführt. Die junge Pflanze ericheint bald nach der Ausſaat, bleibt im erſten Jahre meijt noch Hein, wächſt jedoch in der Folge raſch, To daß fie in 50—60 Fahren eine Höhe von 60— 100°, und einen Durchmefjer des Stammes von 2— 3° erreicht. Die Belaubung tft Schwach und die Blätter find wegen der langen, won den Seiten zuſammengedrückten Blatt jtiele, jehr beweglich. Die Rinde ijt graulich=gelbgrün, bleibt lange glatt und glänzend, und reißt nur in regelmäßigen, läng- lichen Nauten auf; im höheren Alter wird fie aber auch Kings- riſſig und borfig. Die Bewurzelung ftreicht in vielen, Schwachen Aeſten nicht tief unter ver Bodenoberfläche weit aus, treibt häufige Wurzelbrut, bejonders nachdem die Mutterpflanze abgehauen worden iſt, und die Wurzeln vegetiven noch lange Zeit fort, nach- dem die Stämme längſt abaejtorben und verichwunden find; letzteres iſt wenigſtens mit Die Urſache, warum auf abgetriebenen Beſtänden anderer Holgarten, in welchen feit lange feine ſamen— tragenden Aspen gejtanden haben, junge Aspen in Menge auf ſchießen. Stockausſchlag und Wurzelbrut haben gewöhnlich ein ganz anderes Anfehen, als Samenpflanzen von gleicher Höhe, 297 oder überhaupt ältere Pflanzen. Die Blätter verjelben find eis fürmig, zugelpigt, unregelmäßig geferbt, mit Drüfen an der Spige der Kerbzähne, auf beiden Seiten, bejonders an der Baſis, jowie Stengel und Blattitiele mehr oder weniger dicht weihsfigig, und die Blattjtiele kaum halb jo lang, als die Blätter; wobei zugleich die Blätter nicht felten eine ungewöhnliche Größe, bi8 zu 7’ Länge und 5” Breite erreichen; die Nebenblätter find ſchmal-lanzettförmig. Die Aspe gehört mehr dem nördlichen Europa, an und findet fich jelbft in den kälteſten Gegenden. Sie erſtreckt ſich faſt bis zum 7Often Grade nördlicher Breite, füdlich bis zum Mittelmeer, und verbreitet fich von ver weftlichen bis zur öſtlichen Gränze Europa's; weniger hoch fteigt fie in die Gebirge hinauf, kommt jedoch in den Bayeriichen Alpen noch bis zu einer Höhe von 4200° baumförmig vor; fie nimmt mit jedem Boden, jogar mit dem trockenſten Sande vorlieb. Sie ſoll nach Steenjtrup’3 Unter juchungen über die Torfmoore der älteſte Baum fein, auf welchen dann die Kiefer, Die Eiche und Buche folgen. Das weiße, lockere und weiche Holz iſt won geringer Dauer, und eignet fich wenig zu Bau- und Brennholz, liefert aber gute Kohlen zur Pulverfabrifation, und eignet fich zu Nutz- und Werkholz. Ein Kubikfuß wiegt grün 34 Pfund, lufttrocken 26 Pfd., und gedörrt nur 19 Pd. Die Brennfraft 0,63 von der des Buchenholzes. Die Rinde dient zum Gerben, und jammt den Blättern zum Gelbfärben. P. alba L., die Silberpappel. Die Knospen ſind kurz— kegelförmig, wenigſtens an der Baſis mehlig-filzig-behaart, und die jungen Triebe grau-filzig-behaart, die Kätzchenſchuppen nur an der Spitze geſpalten, mit kurzen und wenigen Wimpern; die Blätter 3—5lappig, auf der Unterſeite weiß-filzig. Von dieſer unterſcheidet ſich P. canescens Willd. nur dadurch, daß die Blätter nur buchtig-gezähnt, und unten mehr grauzfilzig ſind. Beide bilden ftarfe Bäume, die ſehr ſchnell wachien, und ihre Blüthen im März oder April vor dem Laube entwiceln. Die Rinde ift der der Aspe fehr ähnlich, aber meijt etwas heller von Farbe. Sie gehören vorzüglich dem mittleren und ſüdlichen Deutjchland, Frankreich und England an; im jüplichen Bayern findet fie fich wirklich wild in den Auen längs der Donau von Paſſau bis Ulm, bis zu einer Höhe von 1450, 298 P. nigra L., die Schwarzpappel. Die Knospen find rothbraun, glänzend, und nicht gleichmäßig kegelförmig zulaufend, jondern an den Seiten höderig, harzig, die jungen Triebe glatt; die Blätter gejtielt, faſt dreieckig, fpigig, am Rande un— gleich = geferbt; Blattitieldriifen fehlen gänzlich, und Die Zweige jtehen vom Stamme ab. Die Kästchen erfcheinen im März und April vor dem Laubausbruch und der Same fliegt im Juni ab. Die Schwarzpappel erlangt eine anfehnliche Größe, und wird auf feuchtem Standorte oft 6— 7’ im Durchmeffer dick; fie läßt fich leicht Durch Stedlinge vermehren, wächſt fehr ſchnell und ift deß— halb als Alleebaum gejchäßt, wird aber nicht jehr alt, indem ver Stamm bald hohl wird. Sie iſt über ganz Europa verbreitet, und kommt nächſt der Aspe noch am häufigiten in Wäldern vor, bejonders in den fandigen, friichen Flußniederungen; in Süd— bayern findet fie fich bis zu einer Höhe von 2400. Das Hol ift weiß und weich, leichter als das der Zitterpappel, Dagegen viel Schwerer und feiter, als das ver italienischen Pappel; jeine Brennkraft iſt auch geringer, als Die Des Holzes der Zitterpäappel. Ausgezeichnet aber iſt das Holz durch die oft den ganzen Stamm durchziehende Majerbildung, welche ihm einen beſonderen Werth als Möbelholz giebt. P. pyramidalis Roz., (P. italica L. = dilatata Ait.), die italienifhe Pappel, unterjcheivet fich von der vorigen vorzüglich Durch die Schlanke, pyramidale Krone, welche Hauptjäch- lich davon herrührt, däß die Aeſte unter einem jehr ſpitzen Winkel vom Stamme abjtehen; Der Längenwuchs der Seitenäfte wird Durch die Entwicelung eines Seitentriebes, und zwar ſtets eines vom Stamme abgewendeten, fortgejegt, da das Endſtück der Aeſte im Herbite abjtirbt. Sie iſt wahrjcheinlich in Perfien heimisch, von da nac Italien eingewandert, und wird jet auch häufig in Deutjchland in Anlagen und Alleen gezogen. Das Holz tft außer— gewöhnlich weich und leicht. P. monilifera Ait., mit am Nande behaarten Blättern, jtammt aus Nordamerika und wird in Alleeen gezogen. P. balsamifera L., vie Baljampappel aus Nordamerika, deren Blätter auf der Unterfeite weißlich und netz-förmig-geadert find, enthält in ven Knospen eine große Menge eines wohlriechenden Harzes. 299 Drduung Betulineae (49). Die Blüthen find einhäufig und bilden Kätzchen, welche theils vereinzelt oder paarig, theils rispenfdrmig zu 2— 6 auf verzweigten Blüthenftielen jtehen. Die männlichen Kägchen find meiſt hängend und einfach; Die Blüthen ftehen dicht gedrängt um die Spindel, und beftehen aus einem geftielten, ſchildförmigen, äußeren Ded- blatte und 2 oder 4 inneren, kleineren Deckblättchen; nächit Diejen find auf dem Stiele des Deckblattes entweder 3 ungetheilte Blü— thenhüllblätter befeftigt, von denen jedes 2 Staubblätter trägt (6 Staubblätter zmweizeilig geordnet innerhalb einer Deckſchuppe, Betula); oder 3 viertheilige, oder 3 blätterige Blüthenhüllen, von denen eine jeve 4 Staubblätter umfchlieft (12 Staubblätter in 3 vierzählige Haufen getheilt innerhalb einer Dedichuppe, (Alnus). Die weiblichen Kätzchen ftehen zur Zeit der Blüthe meiſt aufrecht; jede einzelne Blüthe beiteht aus einem Slappigen Deckblatte mit 3 freien Fruchtinsten, oder aus einem Dtheiligen Deeblatte mit 2 Fruchtinsten. Die Deckblätter fallen zur Zeit Der Fruchtreife entweder mit ven Früchten ab, oder verboßen und bleiben auch, nachdem Die Früchte bereits abgeflogen find, noch mit der Spindel verbunden. Jeder Fruchtfnoten ift zweifächerig, trägt 2 faden— förmige Narben, und enthält in jedem Fache Eine aufrechte Samenknospe mit nur Einer Knospenhülle. Die Frucht bleibt geichloffen, iſt zuſammengedrückt, häutig oder faſt lederartig, zuweilen an der Seite in einen Flügel ausgebreitet, und ent— halt Einen eiweißloſen, hängenden Samen. Die Samenlappen find eben. Es find Bäume oder Sträuche mit abmwechjelnden Blättern. Betula L., Birfe (XXI 5). Die männlichen Kätzchen entwickeln fich jchon im Sommer vor der Blüthe vereinzelt, zu 2, jeltener zu 3 aus blattlofen Knospen an der Spike der Triebe; jede einzelne Blüthe bejteht aus Dem geitielten, äußeren Deck blatte, 2 inneren Deckblättchen und 3 Blüthenhüllblättern, won denen ein jedes 2 Staubblätter trägt, deren Staubfäden in ver Art gabelig getheilt find, daß jeder Aft eine völlig geſonderte AntherensHälfte trägt. Die zwei feitlichen Blüthenhüllblätter find zuweilen, jedoch jelten, bis zur Bafis tief eingeſchnitten, over ver— fümmern auch mitunter gänzlich, Die Deckblattſchuppen greifen über einander, und find durch ein wachsartiges Secret jo ver- 300 bunden, daß fie bi8 zur Zeit ver Blüthe eine für die Näffe un- durchdringbare Decke bilden. Die weiblichen Häkchen entwickeln fich einzeln, nur bei einigen ausländifchen Arten zu 2—5 in einer Nispe, aus jeitenftändigen, gemifchten Knospen; jede Blüthe bes ſteht aus einem 3 lappigen Deckblatte und 3 freien, zweifächerigen Fruchtknoten, von denen jeder 2 fadenfürmige Narben trägt. Die Früchte find meift geflügelt, und mit ihnen fallen bei der Reife auch die Deekblätter von der Spindel ab. Die Blätter find ſtets einfach, und ftehen fünfzeilig; Die Knospen Klein und fißend, ei- fürmig und zugelpigt. In Europa fommen nur wenige Arten vor, mehrere in Nordamerika und Afien. B. alba L. (B. verrucosa Ehrh.), die Weißbirke, Maie, Steinbirfe, wovon B. laciniata Wahlbg. mit tief geſchlitzten Blättern nur eine Abart it. Die männlichen Kägchen, welche den Winter über halbwüchjig und aufgerichtet find, fommen Ende April oder im Mat zur vollfommenen Entwicelung, und hängen dann über. Die geflügelten Früchte reifen Schon im Juni, bleiben aber, je nach Individualität, Standort und Witterungsverhält- niffen, zuweilen bis in den November hängen (Zapfen, welche über den Winter hängen bleiben, find meift von Cecidomyia Be- tulae Hart. angeftochen). Die reifen Zäpfchen find lang-geſtielt und hängend. Die Fruchtflügel find größer, als bei irgend einer anderen Art, jo daß fie ſelbſt Die dreifache Breite der Nuß er— reichen, wenigſtens aber Doppelt jo breit find; dieſelben find nad) oben jo erweitert, daß ihr oberer Nand die Spike der Narben erreicht over fie gar überragt. Im freien Stande trägt Die Birke ſchon mit dem 10.—12, Sabre keimfähigen Samen, und Stod- ausjchläge noch früher; im Schluffe erwachſen aber meijt exit nach 20—30 Jahren. Der frühzeitig im Juni oder Juli abfliegende Samen feimt noch in demjelben Jahre, der ſpäter abfliegenve aber überwintert; die junge Pflanze erjcheint im erjteren Falle nach 2—3 Wochen, wird aber der Samen erſt im Frühjahre ges fäet, nach 45 Wochen, mit zwei Eleinen, balbeifürmigen Samen lappen. Die nun folgenden erſten Blätter find einfach = gelägt, und erſt die folgenden Blattgenerationen ericheinen doppelt = ge- fügt; die Blätter find rautenformigsdecig, lang zugefpikt, und fie ſowohl, wie die Blattitiele und jungen Triebe, find an der jugend— lichen Pflanze behaart; Doch zeigt fich ſchon jest zwiſchen den 301 Haaren eine Ausjcheidung von milchweißem Wachsharz, welches auf Blättern und Zweigen Feine warzige Erhabenheiten bildet ; hierdurch unterjcheidet jich Die Weißbirke ſtandhaft von B. pubes- cens. Schon im zweiten Jahre verliert jich die Behaarung big auf geringe Spuren und im dritten meijt gänzlich, während vie Wahsharzabjonderung um jo reichlicher wird. Die Blätter von Stodausjchlägen zeigen meiſt eine jehr abweichende Gejtalt; ſie find eiförmig, zugeipigt, ſcharf-geſägt, mit drüſenloſen Zähnen, und häufig etwas gelappt; Zweige, Blattitiele und Blätter, leßtere bejonders auf den Rippen find meijt dicht-borſtig-behaart, zwiichen den Haaren bemerkt man aber jtets, insbejondere auf der Unter- jeite der Blätter, Harzabjonderungen. Die junge Pflanze wird im erſten Jahre gewöhnlich 2—3”, in jeltenen Fällen jelbjt bis 10” hoch. Die Aeſte find meijt dünn und jenfen ſich in der Kegel bei vorjchreitendem Alter abwärts, indem ihre Länge auf Kojten der Dice bedeutend zunimmt; auf dieſe Weije entjtehen die jogenannten Hängebirken. Cine weitere Folge der meiſt ſehr dünnen Aejte in Verbindung mit den langen und dünnen Blatt jtielen ift, daß die Blätter fajt durchaus abwärts hängen, woher es wenigitens theilweije rührt, daß Die Birken jo geringen Schatten geben. Die Knospen jind nur von wenigen Knospenjchuppen umbüllt, aber reich an einem balfamijch riechenden Wachsharze; die Blattachjelfnospen entwideln ſich bei jüngeren Pflanzen meijt noch im Jahre ihrer Entſtehung zu normalen Trieben, bei älteren Pflanzen Dagegen ijt dieß nur bei den oberen der Fall, während die der unteren Iriebhälfte nur ganz kurze, meijt 3 blätterige Triebe bilden, welche jelten länger, als 4—5 Jahre lebendig bleiben. Das frühzeitige Abjterben dieſer Brachyblaften ijt mit eine Urjache der verhältnißmäßig geringen Belaubung ver Birke, und hat jeinen Grund darin, daß Die Birke eine ſtärkere Beichattung nicht verträgt. Eine der Birke eigenthümliche Knospenform bildeu die jogenannten Wurzelſtockknospen, welche fait allein den Stod- ausjchlag liefern. Wurzelausichlag erzeugt Die Birke in der Regel nicht, und nur bei biosliegenden Wurzeln auf fiefigem, frifchem Boden joll dieß zuweilen der Fall jein. Die Dberhaut der Triebe zerreißt, wie gewöhnlich, ſchon im 3. oder 4, Sabre und löſt fich ab, womit dann zugleich auch Die Drüſen, welche die Wachsharzabionderung nach außen vermitteln, 302 wegfallen; deßhalb jehlägt ji) von nun an das Wachsharz im Zellgewebe des Periderma nieder, welches fich zeitweife in dünnen weißen Streifen ablöft. Dieje weiße Birkenrinde ift daher ſehr harzreich*), weßhalb fie der Verweſung hartnäckig wiverfteht, und von Feuchtigkeit nicht Ducchdrungen wird, und gibt daher ein Mittel ab, als Unterlage verwendet, Feuchtigkeit von Schwellen und Balken abzuhalten. Die braunen Duerftreifen auf derfelben, find die verbreiterten Linjendrüfen. Am Fuße des Stammes, felten über 10—12° an demfelben aufjteigend, bildet ſich eine grobe, tief- riffige Borke, was bei B. pubescens nicht ftattfindet. Sehr kräftige, auf lockerem Boden gewachjene, einjährige Pflanzen haben eine ziemlich gerade-hinabſteigende Pfahlwurzel neben einer reichlichen Entwidelung von Seiten- und Fafer- wurzeln; aber jchon am ſolchen Pflanzen läßt fich eine Biegung der Pfahlwurzel nach der Seite nicht verfennen. Bei allen minder üppigen Pflanzen erfolgt in der Negel dieſe Umbiegung ſchon »—1” unter dem Wurzelknoten, und zwar ohne äußere Veranlaſſung; und die Pfahlwurzel ftreicht dann wie die Seiten- wurzeln in der Bodenoberfläche fort, und löſt fich bald in Faſer— wurzeln auf. Die Weißbirke fommt in reinen Bejtänden fat nur im nörd— lichen Deutjchland wor, tritt aber auch im ſüdlichen Deutjchland, jedoch mehr vereinzelt, auf. Dem Norden Schweden's und Nor— wegen's fehlt fie und jelbjt im Süden findet fie fich nur einzeln. Auch öſtlich jcheint fie nicht über ven 38. Längengrad hinauszu— gehen, wenigſtens ijt die in Rußland vorfommende Birke Die Haarbirke. Wie weit jie fich nad Süden und Weſten verbreitet, it jehr unbejtimmt, indem man bei den in dieſer Beziehung ge gemachten Beobachtungen Die beiden verwandten Birfenarten nicht unterjchieden bat; wir willen daher nur, daß eine baume artige Birke noch am Aetna und in den Pyrenäen, am Kaufafus und Altat vorkommt. Aus demjelben Grunde find die Angaben über die Meereshöhe, bis zu welcher Die Birke anjteigt, unficher. In den Schweizer Alpen jteigt eine der beiven Birken bis über 5009, in den Pyrenäen bis 5500, im Kaukaſus bis 6200, am Aetna bis 6000 anz in den bayeriichen Alpen findet jich die *) Sie enthäit 10—12 p. Ct. Birfenfampfer oder Betulin, ein Stoff, der lich unmittelbar den Harzen anreiht. 303 Weißbirke baumartig bis zu 4300, und ftrauchartig noch höher. Sm nördlichen Deutichland iſt die Weißbirke ein Baum ver Ebene und wird im Gebirge ſchon bei geringer Erhebung von der Haarbirke vertreten. Ihr natürlicher Standort iſt ver ſan— dige Lehmboden, und ver lehmige oder jelbit leichte Sandboden, wenn leßterem nur dauernde Feuchtigkeit durch jeine Lage, oder die Beichaffenheit des Untergrundes gefichert iſt; jumpfigen Boden meidet fie jedoch und wird hier wieder von der Haarbirke erſetzt. Das Birkenholz iſt von ſehr geringer Dauer, ſo daß ihm in dieſer Beziehung nur Das Weidenholz nachſteht, und es in feuchter Luft gewöhnlich Schon nach einem Jahre vollfommen morſch iſt (daher zerjeßt es fih auch im Boden außerordentlich raſch); es eignet fich Daher nicht zu Bauholz, Dagegen iſt es ein gejchäßtes Möbelholz, bejonders die majerigen Stämme, und wird auch zu MWagnerarbeiten verwendet. Aus dem Neifig werden Bejen ge- macht; die borfige Rinde wird in der Gerberei als Zujaß zur Treibfarbe, und auch zum Gerben des Juftenleders angewendet, und aus der weißen Ninde wird der Birkentheer, Deggut oder Doggert, Dargejtellt, mit welchem das fertige Juftenleder einge- rieben wird, und dem daljelbe feinen Geruch verdankt. Aus dem Kaube wird das jogenannte Schüttgelb gemacht. Dem Birken- laube wird gewöhnlich eine viel ‚geringere Dungkraft als dem Buchenlaube zugejchrieben, und wirklich ijt der Gehalt des Buchen- laubes an unsrganiichen Stoffen um 14 2 größer, als Der des Birkenlaubes; allein die Aſche des Birkenlaubes enthält. Dagegen faſt noch einmal jo viel in Waller lösliche Stoffe, als Die des Buchenlaubes, jo daß daher in Beziehung auf die unsrganischen Beitandtheile das Birkenlaub im Allgemeinen gewiß nicht weniger günftig auf die Vegetation einwirkt, al3 das Buchenlaub. Wenn aber demohngeachtet fejtiteht, Dak in einem Birkenwalde die Pro— ductionskraft Des Bodens viel geringer ijt, als in einem Buchen- walde, ja in Beziehung auf Bodenverbeiferung Birken und Buchen fait die Extreme bilden, fo hat dieß zunächit Darin feinen Grund, daß das Birkenlaub viel raſcher zerjegt wird, als das Buchen- laub; xechnet man hierzu nun noch die allerdings geringere Be- laubung der Birke, ferner den in der Negel verhältnikmäßig weniger dichten Stand ver Birken, und die meiit vertifale Nich- 304 tung der Blätter an denſelben, in Folge welcher Erſcheinungen Licht und Luft in bei weitem höherem Grade in einem Birfen- walde einwirken fünnen, wodurch wiederum theils die Zerfegung des Laubes, theils ein Verwehen defjelben, ſowie die Austrocknung des Bodens befördert wird, fo ift es leicht erflärlich, warum fich in einem Birkenwalde ſtets nur eine unbedeutende Schichte von Humus (2d. h. in Zerfegung begriffener Planzenfafer) bildet, wäh— rend diejelbe in einem Buchenwalde mit jedem Sahre bedeutend zunimmt. Cine ſolche Humusſchichte wirkt aber, abgejehen von ihren chemijchen Bejtandtheilen, vorzüglich durch ihre phyſi— kaliſchen Eigenjchaften günftig auf die Vegetation ein, namentlich durch ihr Vermögen Gaſe aus der Atmoſphäre zu abjorbiren und Waſſer zu binden. B. pubescens Ehrh. Die Haarbirfe (B. carpathica W.K.; gewöhnlich wird hierher auch als Synonym B. odorata Beechst. gezogen) unterjcheivet ſich von der vorigen vorzüglich Durch folgende Merkmale: Die Flügel der Frucht find weniger breit und nach oben gar nicht, oder Doch nicht über die Bafis der Narben hinaus erweitert; Die Blätter jind eiförmig oder vautenfürmig, ſpitz oder zu— gejpißt, einfach- oder Doppeltsgejägt, mit jtumpferen Zähnen, in der Jugend nebjt ven Blattitielen und Trieben filzigebehaart, aber ohne jede Wahsharzabionderung. Mit dem Alter der Blätter ſchwindet die Behaarung immer mehr bis auf geringe Spuren, doch bleiben meift auch an alten Pflanzen Haarbüſchel in ven Achjeln ver unteren Blattrippen. Die Rinde bleibt auch am Fuße des Stam- me3 weiß und glatt. Die Haarbirke findet fich vorzüglich in Schweden, Norwegen und Rußland, bis an deren nörblichiten und öſtlichſten Gränzen, aber auch überall im ſüdlichen und weitlihen Europa, mit Ausnahme der pyrenäijchen Halbinfel und Sriechenland’s, zieht fich jedoch hier mehr in die Gebirge zurück, Auch in vertifaler Erhebung jteigt fie weit höher, als die Weiß— birke. In den bayerifchen Alpen findet fie ſich baumartig big zu 4900°, und ſoll jtauchartig jogar bis zu 6500’ vorkommen, Sie liebt einen höheren Feuchtigkeitsgrad des Bodens, jo daß fie jelbjt auf Moorboden gedeiht; auf Torfboden zeigt fie jedoch ftets einen verfrüppelten, ftrauchartigen Wuchs. Bon der Haarbirke fol nach Fries B. glutinosa Wallr., zu welcher ev B. odorata Bechst. zieht, ſpezifiſch verichieven fein, 305 Die Dedblattichuppen der Fruchtzäpfchen find fingerförmig = drei- jpaltig mit gleich langen, jchmalen, und getrennten Lappen, wäh- rend diejelben bei der Haarbirke ungleichsvreifpaltig find mit fehr furzen und abgerundeten, feitlichen Kappen. B.intermedia Thomas. Die Alpenbirfe hat ſehr Eleine, rundliche Blätter, welche oft breiter, als lang, unten nebaderig, und am Rande faft Doppeltsferbzähnig find mit fpigigen Kerben. Die Blattjtiele find Ys— '/ jo lang, als die Blätter, und nebjt den Blättern kahl; die jungen Triebe etwas behaart, aber ohne MWachsabjonvderung. Der Stiel der bis 1” Langen, walhigen, weiblichen Kästchen oft ”% jo lang, als das Kästchen. Die Ded- blattjchuppen der Fruchtzäpfchen fingerförmig mit jchräg abge— jtußten, fürzeren Seitenlappen; die Flügel der Frucht erheben fich nicht über die Baſis der Narben, find jo breit, als die Nuf, und letztere iſt ſammt den Flügeln viel breiter, al8 lang. Die Alpen- birfe wächſt baumartig, wird aber jelten höher, als 6—8°, und findet ſich auf torfigen Stellen der Schweizer Alpen uud der jeandinaviichen Gebirge. B. frutieosa Pall. (humilis Schrnk.). Die Straud- birfe. Die jungen Triebe, Blattjtiele, und Blattrippen find vor der völligen Ausbildung hinfällig- und zerſtreut-behaart; erſtere zeigen veichliche Abjonderung von Wachsharz. Die Blätter find rundlich oder oval, unten negaderig, theils geſägt, theils geferbt mit jpigigen Kerben. Die Fruchtzäpfehen find eifürmig, kurz— gejtielt, und aufrecht mit lanzettförmigen, 3lappigen Dedblatt- jchuppen und jchmalsgeflügelten Früchten. Sie bildet einen 3 bis 5° hohen Strauch, und findet fih auf Torfgebrüchen am nörd— lichen Abhange der Alpen (4. B. Schönramm bei Kaufen) und im nördlichen Deutichland, am häufigſten in Finnland und Ingermanland. B. nana L. Die Zwergbirfe. Die Blätter find klein, rund, meijt breiter als lang, geferbt mit abgerundet-ſtumpfen sterben, kurz geftielt, und netaderig. Die jungen Triebe find Dicht behaart ohne Abjonderung von Wachsharz. Die Fruchtzäpfchen eiförmig, aufrecht, kurz-geſtielt, over fißend, mit fingerförmig- dreilpaltigen Deckblattſchuppen, und fchmalsgeflügelten Früchten. Sie bildet einen Kleinen, niederliegenden Strauch, und findet fich vor— zuglih in Norwegen und Schweden, Finnland und Lappland, Döbner, Lehrbuch der Botanik ıc. 2. Aufl. 20 306 jowie in den Gebirgen Schottland’; in Deutjehland auf Torf gebrüchen der Alpen und Voralpen (Schönramm), am Hay, in der Nähe des Brodens, 2000 über dem Meere, in den Sudeten ır, Eine Diefer verwandte Art, welche in Schweden ausjchlieglich dem Gebirge angehört, ift B. alpestris Fries. Alnus Tournef. Erle, Eller (XXI. 5). Männliche und weibliche Kätzchen erjeheinen meiſt Schon im Sommer vor der Blüthe, und entwiceln ſich dann frühzeitig im März oder April vor dem Laube; zuweilen evjcheinen aber auch Die weiblichen Blüthen erſt im Frühjahre zugleich mit dem Laube aus gemifchten Knospen (Alnus viridis), und bei mehreren ausländijchen Arten ericheinen männliche und weibliche Käschen erſt im Frühjahre. Die Deckblätter der männlichen Kätzchen find ſchildförmig und ges ſtielt; ein jedes trägt an feinem oberen Rande 4 innere Deckblättchen und auf dem Stiele 3 Blüthen, von Denen eine jede innerhalb einer Atbheiligen oder 3blätterigen Blüthenhülle 4 ungetheilte Staubblätter mit 2fächerigen Staubbenteln trägt. Die weiblichen Kätzchen ftehen in Rispen; ein jedes Deckblatt derjelben trägt nach innen 4 Deefblättchen, von Denen 2 in der Mitte und 2 am unteren Rande befeftigt find; an ver Bafis eines jeden der bei- den erjteren jteht ein Zfächeriger Fruchtinoten mit 2 Narben. In jedem Fruchtnotenfache befindet fich eine Samenknospe, von denen aber regelmäßig nur Eine zur Entwicelung gelangt, jo daß Die meilt ungeflügelte Nuß einfamig evjcheint, Die Ränder der Ded- blätter tragen Drüfen, welche Harz abjondern, Durch welches Das Kätzchen äußerlich und innerlich verklebt, und fo während Des Winters vor den Witterungseinflüffen gejehügt wird. Während der Entwidelung der Frucht verwachjen Die Deckblättchen mit dem Dedblatte, verhoßen, und bilden fo, indem fie auch noch nad) dem Abfalle der Früchte mit der Spindel verbunden bleiben, ein holziges Zäpfchen. Der die männlichen Kästchen tragende Zweig jtirbt bald nach dem Berblüben und fällt ab; der Die weiblichen Kätzchen tragende Zweig ftirbt zwar nach dem Abfliegen der Früchte auch ab, wird aber erſt im Kaufe des folgenden Sommers ſammt den Zäpfchen abgeftoßen. Die Knospen find groß, und werben blos von den Nebenblättern des erjten Blattes bedeckt. A. glutinosa Gaertn, Die Schwarzerle, Rotherle, Erle oder Urle. Die Blüthenhüllen der männlichen Blüthen 307 find Atheilig; die Blätter jtehen fünfzeilig, und find rundlich, jehr jtumpf oder felbjt an der Spige ausgerandet, an der Bafis Feil- fürmig, kahl, oben, wenigſtens in der Jugend, klebrig, unten in den NRippenwinfeln mit Haarbüſcheln; die Früchte ungeflügelt. Die männlichen und weiblichen Kätzchen erjcheinen ſchon im Sommer vor der Blüthe aus gemeinschaftlichen blattlofen Knos— pen in Rispen, entwiceln fich ſehr früh im Jahre vor dem Laub— ausbruche, und ftäuben meilt Schon im März oder ſelbſt ſchon im Februar. Die Früchte reifen im September oder Detober, bleiben jedoch den Winter über in den geſchloſſenen Zäpfchen; Dieje öffnen fi meift erſt im Februar oder März, um die Früchte auszu- jtreuen. Die Erle trägt in gejchloffenen Beſtänden felten vor dem 40. Fahre feimfühigen Samen, bei freiem Stande jedoch ſchon im 15.—20, Jahre und mitunter noch früher. Der Erlen- jamen bleibt mehrere Jahre keimfähig, Doch find die aus älterem Samen erzielten Pflänzchen ſtets jchwächlich. Die junge Pflanze ericheint 5— 6 Wochen nach der Ausſaat im Frübjahre mit 2 tleinen, eifürmigen, gangrandigen Samenlappen, und erreicht unter günftigen DVerhältniifen im erjten Jahre eine Höhe von 5—6“. Die Knospen find ſtumpf-eiförmig, trocken, dunkelroth— braun mit bläulichem Dufte überzogen, und ſitzen auf einem kurzen Stiele; in denſelben iſt die Entwickelung der erſten Blätter ſchon ziemlich weit vorgeſchritten, und jedes dieſer Blättchen hat 2 Nebenblätter, von denen die des unterſten außergewöhnlich dick ſind, und allein die Knospendecken bilden. In Folge des Mangels eigentlicher Knospenſchuppen fehlen auch die Klein— knospen, Dagegen finden ſich häufig unterſtändige Beiaugen. Die Blätter ſind vorherrſchend verkehrt-eiförmig mit keilförmiger Baſis und ſtumpfer bis abgeſtutzter, meiſt ausgerandeter Spitze; die von kräftigen Trieben junger Pflanzen ſind mitunter faſt kreisrund mit eirunder Baſis. Gegen die Baſis hin ſind dieſelben meiſt ganzrandig, nach oben ſehr unregelmäßig doppelt-geſägt. Die obere Blattfläche iſt glänzend grün, drüſenreich, mehr oder weniger klebrig, und trägt einzelne Dicht anliegende Haare, welche dem üppig gewachjenen Laube meiſt fehlen. Die untere Blattflüche it haarlos bis auf die ſtark bärtigen Nippenwinfel, deren anfangs gelbliche, ſpäter voftröthliche Wolle fich ſelbſt auf Die Blattrippen, den Dlattjtiel, und die jungen Triebe älterer Pflanzen ausbreitet. 20* 308 An kräftigem Laube junger Schöflinge erliicht Die Behaarung nicht ſelten bis auf geringe Spuren in den Rippenwinfeln. Die Länge des Blattjtieles beträgt etwa "4 der Blattlänge. Die jüng- jten Triebe zeigen Linjendrüfen, und find meift jtark Elebrig. Die Rinde der kräftig entwickelten einjährigen Triebe jüngerer Pflanzen ift bräunlich grün, unbehaart, mit großen Linjendrüfen, und jenen Drüſen bejeßt, welche die flüfjige, klebrige Subjtanz abjondern, die beim Vertrocknen ein bläulich- weißes Wachsharz zurücläßt. Durch legteres erſcheint Die Rinde oft bläulich beduftet. An den jährigen Trieben älterer Pflanzen und überhaupt bei minder kräf— tiger Entwicelung der Triebe find dieſelben blaß roſtroth behaart, während die Zahl der Drüfen abnimmt. Die Oberhaut zerreißt an kräftigen Trieben ſchon im zweiten Sabre, und löſt ſich in Form filbergrauer Schuppen ab, worauf eine dünne Korkichicht die Oberfläche der Rinde bildet, deren grüner Zelleninhalt der jelben eine ſchmutzig-olivengrüne Farbe extheilt. Die alte Rinde ift borkig. Die Bewinzelung ijt nach dem Standorte jehr ver ichteden. Auf Ioderem, tiefgründigem, nicht zu naſſem Boden theilt jich die Hauptwurzel ſchon bald in 3—4 Stämme, welche in jehräger Richtung tief in den Boden eindringen; auf jlach- gründigem, ſowie auf naſſem Boden jpißen ich dieſe raſch zu, während zahlreiche Seitenwurzeln flach in der Oberfläche des Bodens verlaufen. Nicht felten finden fi an der Wurzel junger Pflanzen Inollenähnliche Wucherungen von gelber Farbe, die zu— weilen die Größe einer Wallnuß erreichen; es find dieß jehr ver— fürzte Wurrzelverzweigungen, die fih an ihrer Spige wieder mehr- fach getheilt haben. Die Ausichlagsfäbigfeit der Erle ijt größer, als die der Birke; fie jchlägt zwar auch vorzüglich am Stode dicht über oder unter dem Boden aus, allein jtets in Folge des Abhiebes; vorgebildete Wurzelſtockknospen, wie bei Der Birke, finden ſich bier nicht, eben jo wenig liefert fie Wurzelbrut, wie die Weiperle. Die Schwarzerle findet fich in Europa nördlich bis Schweden, Norwegen und Finnland; ſüdlich verbreitet fie fich über ganz Europa bis Gibraltar, und kommt jelbjt an der Nordfüjte Afrika's und bis zum Kaufafus vor. Ihre vertikale Erhebung iſt nicht bedeutend; am Harze findet jie jich über 2000’ nur noch vereinzelt und filmmernd, in den Alpen und Karpatben bleibt fie bei 3500 309 bis A000° auch ſchon zurüd; in Südbayern findet fie fich baum— artig nur bis zu 2600°. In größter Ausdehnung findet fie fich auf Moorboden der Ebenen, ven üppigiten Wuchs zeigt fie aber auf lockerem, humoſem, lehmigem Sandboden, welcher im Bereiche der Wurzeln nie eigentlich naß it, Dem aber Doch ein höherer Feuchtigkeitsgrad nicht abgeht. Selbſt auf reinem Sandboden gedeiht die Exle bei genügender und dauernder Bodenfeuchtigkeit recht gutz Dagegen meidet fie jeden Boden, der, wenn auch nur furze Zeit im Sabre, bis zu größerer Tiefe austroefnet, deßgleichen ſtark bindenden Boden. Sie jcheint vorzüglich kieſelreichen Boden zu lieben. Das Erlenholz ijt bei abwechjeinder Näſſe und Trockenheit nur von furzer Dauer, und eignet fich daher zu Bauholz nicht gut, Dagegen hat es in beitändiger Näffe eine fait eben jo große Dauer, als das Eichenholz, und wird Daher bejonders zu Nöhren- leitungen gejchäßtz außerdem wird e8 zu verſchiedenen Schnib- waaren benußt, AS Brennholz iſt e8 von geringem Werthe. Ein Kubikfuß Exrlenichafthoß wiegt im Mittel grün 38 Pfo., luft— trocken 24 Pfd. Die Ninde gebraucht man zum Gerben und Schwarzfärben, und die Blätter liefern ein gutes Viehfutter, A. incana Willd. Die Weißerle ijt der vorigen ähnlich, aber die Blätter find eiförmig, ſpitzig oder furz zugeſpitzt, fcharf- doppeltsgelägt, unten bläulichgrün, flaumbaarig oder, wie Die männlichen Kästchen, graumeißsfilgigsbehaart. Die Ausſcheidung des Flebrichen Wachsharzes auf der Oberfläche der Blätter und Triebe ift unmerklich. Die Rinde ijt jilbergrau. Sie liefert reich- liche Wurzelbrut und läßt fich Leicht Durch Stecklinge vermehren. Die Weißerle findet jich vorzüglich im nördlichen Europa nördlich vom 60, Grad verbreitet; im Süden gehört fie fait nur dem Gebirge an. Im nördlichen Deutichland findet fie fich in der Ebene, wahricheinlich nur in Folge künftlichen Anbaues; in den Alpen ijt fie vorzüglich auf den Diluvialgebilden der Thäler zwiſchen 3000 bis 4000° Meereshöhe heimisch, und findet fich in den bayeriichen Alpen noch bis zu einer Höhe von 4300° baum: artig, fteigt aber auch bis in die Ebene herab; auch auf ver Rhön fommt fie nicht felten vor. Sie liebt einen geringeren Feuchtig- feitsgrad, als die Schwarzerle, Doch jagt ihr ein friſcher Boden vorzüglich zu. Sie ift im Allgemeinen dem Kalte zugethan, daher 310 findet fie fich im fünlichen Bayern überall an Flüffen und Bächen, welche Kalffies führen, während an folchen, welche Kiefelftes führen, die Schwarzerle zu Haufe ift. Das Holz ift weißer und zäher, als das der vorigen, und ſoll auch etwas mehr Brennfraft haben. Jüngere Stämme werden zu Fafreifen und Geſchirrhölzern benußt. A. pubescens Tausch. Die Baftarderle. Sie nähert fich in der Form der Blätter der Schwarzerle; Diejelben find aber unten flaumig oder faft filzig, jedoch ijt Die Behaarung jo wenig dicht, daß Die Blätter auch unten grün ericheinen. Die Haare find blafroftroth gefärbt. Außerdem fommt fie faft ganz mit der Weißerle überein. Sie findet ſich an feuchten Orten in Baden, Böhmen, in der Schweiz; auch in den Karpathen und in Lapp— land ift fie beobachtet worden. A. viridis DE. (A. ovata Schrank.), Die Bergerle oder Bergdroffel. Die Blüthenhüllen der männlichen Blüthen be— jtehen aus 3 getrennten Blättern, welche die Staubblätter nicht umjchließen, jondern ſich jo an einander reihen, daß alle 12 Staub- blätter gleichlam zuſammen von einer 12hlätterigen Hülle ums ichloffen werden. Männliche und weibliche Kästchen entipringen nicht aus einer gemeinichaftlichen Knospe, jondern die männlichen Käschen kommen einzeln oder zu zwei ſchon im Herbſte vor Der Blüthe zum Vorſchein, und zwar aus blattlofen End- oder Blatt- achſelknospen an der Spike der Triebe, während die weiblichen zu 2—5 in einer Nispe an der Spite beblätterter Triebe gleich- zeitig mit den Blättern erſt im Frühjahre herporbrechen. Die Blüthen entwickeln fih im Mat und auf den höheren Alpen exit im Suli. Die geflügelten Früchte reifen im September. Die Knospen find ungeftielt, und die Blätter eifürmig, ſpitzig oder kurz— zugeſpitzt, ſcharf-doppelt-geſägt, kahl, beiderſeits gleichfarbig mit kurz-behaarten Rippen auf der Unterſeite. Die jungen Triebe find dreifantig, kahl, rothbraun mit vielen Drüſen beſetzt; Die älteren Zweige walzenförmig, dunkel-aſchgrau mit Yänglichen, braunen Warzen, Sie bildet einen felten 10—12' Fuß hohen Strauch, findet fich in den Hochalpen vorzüglich zwiſchen 4300’ und 6000’ über dem Meere und noch höher, und überzieht daſelbſt oft große Streden; in den Vorbergen der bayerifchen Alpen tritt fie aber weit unter diefer Höhe bei 3000 wieder zahlreich auf, und fommt 311 ſelbſt ftellenweife in der Ebene bei 980° einzeln vor. Einzeln findet fie fich auch auf dem Schwarzwalde. Ihre nördliche Gränze er- reicht fie am Broden, ihre nordöftliche in den Sudeten. Ordnung Balsamifluae. Liquidambar styraciflua L. aus Nordamerika, ein Ihöner Baum mit handfürmigsgelappten, im Herbjte Schön roth werdenden Blättern, welcher in feinem Vaterlande die Größe der Eichen erreicht, und bei ung öfter in Anlagen eultivirt wird. Er liefert im Frühling einen Balfam, der unter dem Namen flüſſi— ger Storax in den Handel kommt, Ordnung Myriceae (50). Myrica Gale L., Gagel, ein fleiner Strauch, ver ſich in Norddeutſchland auf feuchten, torfigen Haiden findet, und im April oder Mai blüht. M. cerifera L. Der Wachsſtrauch, ein Kleiner Strauch Nordamerika's, deſſen Keine jchwarzblaue Beeren gegen 25 5 Pilanzenwachs enthalten, welches zu Lichtern und Seife benutzt wird. Drdnung Coniferae (1). Die Zapfenbäume over Nadelhölzer (Acerosae) haben eingejchlechtige Blüthen, von Denen die männlichen ſtets Kästchen bilden. Dieje bejtehen aus jchuppen= oder jchilpfürmigen Deck— blättern, welche entweder unmittelbar Die zweifächerigen Staub- beutel tragen, oder leßtere find in der Achjel des Deckblattes auf untereinander verwachienen Staubfäden befeitigt. Die weiblichen Blüthen bilden entweder, wie Die männlichen, Kästchen auf ſchup— penfürmigen Dedblättern, an deren Bafis je ein jchuppen= oder ſchildförmig-ausgebreitetes Fruchtblatt ohne Griffel und Narbe befejtigt it, welches am Grunde 2 oder mehrere nacte Samen- fnospen trägt; oder es ftehen 1, 2 oder 3 freie Samenfnospen auf der Spite einer furzen, von jchuppenfürmigen Ded- oder Fruchtblättern nach Art eines Zapfens umgebenen Are. Im erjten Falle vertritt in der Negel die Stelle der Narbe und des Griffels eine erhabene, in der Mitte des Fruchtblattes befindliche, mit Här— chen bewachſene Leiſte, welche den Zutritt des Pollens zur Samen- 312 fnospe vermittelt; Die Samenfnospen find zur Blüthezeit meift mit dem Fruchtblatte Durch die Samenflügel verbunden, welche fich fpäter, wenn das Fruchtblatt zur holzigen Bapfenjchuppe heranwächſt, won Demfelben ablöfen. Im zweiten Falle werden die Fruchtblätter nicht holzig, ſondern verwachſen jpäter mit den Samenknospen zu einem Beerenzapfen (galbulus), oder die Samen- fnospe wird nicht von den Fruchtblättern, wohl aber von einem fleifchigen Samenmantel überwachlen. Da demnach bei diefen Pflanzen die Samen nicht von einer Fruchthüle eingejchloffen find, jo werden diejelben auch nacktſamige Pflanzen (plantae gymnospermae) genannt. Die Samenfnospe tit bald verkehrt, und daher der Embryo aufrecht (Abietineae), bald aufrecht, und der Embryo umgefehrt (Cupressineae). Der Embryo liegt in der Mitte eines fleiichigen Eiweißkörpers; die Samenfchale ift Doppelt, die innere zart, und liegt meijt dem Kerne dicht an, die äußere holzig, ftet3 hart und fpröve. Bei dem Keimen wird der Eiweiß— förper fammt der Samenfchale von den Samenlappen über die Ober— fläche des Bodens emporgehoben, und erſt dann von denjelben vollſtändig reforbirt. Bei den meiften Coniferen herrſcht das MWachsthum des Stammes, namentlich in die Länge, bedeutend vor, während die Ajtbildung untergeordnet iſt; Die Krone ift ge wöhnlich pyramidal, und wird erſt mit Abnahme des Höhen— wuchſes ſchirmförmig, was Daher ftet3 ein Zeichen des vollendeten oder der Vollendung nahen Höhenwuchſes ift. Der Holzkörper befteht nur aus Bündeln dickwandiger Prosenchymzellen. Außer dem find die meiften Nadelhölzer durch einen großen Gehalt an ätherifchen Delen und Harzen ausgezeichnet. Das Harz findet fich, durch ätheriſches Del gelöft, in verſchiedenen Organen, jcheidet fich aber da, wo die Saftbewegung minder lebhaft iſt oder ganz aufgehört hat, zuweilen in fejter Form aus; auf dieſe Weije Yagert e8 fich auch mitunter im inneren der Holzfafern ab, indem es die Höhlung derſelben häufig ganz erfüllt; ſolches Ho wird gewöhnlich Kien genannt. Die Blätter find ſchuppen— fürmig, meift aber nadelfürmig mit nur Einem centralen Gefäß- bündel. Bei den Gattungen Abies, Taxus, Juniperus ftehen die nadelfürmigen Blätter einzeln, wie die Blätter der Laub— hölzer; aber nur die wenigjten entwieeln in ihren Achjeln Knos— 313 pen. Die wenigen an der Bafis der Endknospe und bier und da auch an den Seiten der Triebe zum Vorjchein kommenden Axillarknospen gelangen dagegen auch ſämmtlich zur Entwidelung, jo daß daher dieſen Nadelhölzern Die jchlafenden Augen und ſo— mit auch die Wiederausfchlagsfühigfeit Durch dieſelben gänzlic) mangelt. Bei der Gattung Pinus jtehen nur im exjten, jeltener auch noch im zweiten Jahre, entwicelte Blätter (Nadeln) verein- zelt längs der Hauptaxe, Ipäter finden fich an Gipfel- wie Seiten- trieben ſtatt derfelben nur kurze, braune häutige Schuppen, welche fich ſchon im Herbite entwiceln, und den jungen Trieb beveden; dagegen entwickelt fich aber regelmäßig in dem Winfel eines jeden jolchen verfümmerten Blattes eine Knospe, welche gleichzeitig mit der Entwiefelung des jungen Triebes zu einem jehr kurzen Seiten- triebe mit 2—5 Blättern heranwächit (Der von der Nadeljcheide umgebene 2—Hblätterige Navdelbüfchel), und nur unterhalb einer jeden Endfnospe jtehen mehrere Seitenfnospen im Quirl, welche fich erſt im nächjten Jahre gleich den Endfnsspen zu normalen Trieben entwideln. Hier find daher Blattachſelknospen zwar vor- handen, allein fie fommen wenigitens bei den einheimijchen Arten regelmäßig alle, und zwar die meiten jchon im Fahre ihrer Ent- ftehung, zur Entwidelung, fo daß alſo auch hier vie fchlafenven Augen und jomit auch die Fähigkeit wieder auszuſchlagen mangelt. Zumeilen jedoch entwickelt fich, namentlich an jungen fräftigen Pflanzen, nach gewaltiamer Zerjtörung der Triebe, Die Gipfel- fnospe Der jogenannten Nadelbüſchel, jo dak dann neue Triebe aus den Nadelſcheiden bervorbrechen. Bei vielen nordamerifani- chen Kiefern, z. B. P. rigida, mitis, serotina, inops ete., bleibt aber häufig ziemlich genau in der Mitte zwifchen zwei Altquirlen eine größere oder geringere Zahl der Blattachjelfnospen unent- wickelt, wodurch eine fehr in die Augen fallende, unbenadelte, aber knospenreiche Zone gebildet wird; im Jahre des Napel- abfalles, mitunter auch einige Fahre fpäter, trennt fich Der in ver Rinde liegende frautige Knospenſtamm von dem tiefer liegenden holzigen Stamme der Knospe, allein der erjtere jtirbt nicht ab, jondern wächft jelbititändig in der Rinde fort, indem er fi an feiner Bafis zu einem ſcharf begränzten, kugeligen Holzkörper ab- Ichließt. In dieſem Zuftande können diefe Knospen viele Fahre lang verharren, bis fie nach erfolgtem Abhiebe, häufig aber auch 314 ohne erkennbare äußere Veranlaffung, fich zu Trieben entwiceln. Diek iſt die Urſache, warum faſt alle nordamerifanischen Kiefern die Fähigfeit befigen, vom Stocke auszufchlagen, eine Eigenfchaft, welche unjeren heimijchen Kiefern gänzlich mangelt. Bei ver Gattung Larix finden fich ſowohl an der einjährigen Pflanze, als auch an allen einjährigen Trieben einzeln ſtehende, entwicfelte Nadeln; viele dieſer Nadeln tragen Blattachjelfnospen, Die fich ſämmtlich ſchon im erjten Jahre zu dicken, rundlichen Knospen entwieeln, aus welchen im nächjten Frühjahre ebenſo, wie aus den Terminalfnospen, nur jehr verkürzte, mit Blättern befeßte Triebe in Form blattreicher Nadelbüſchel hervorwachſen. Diefe Kurztriebe bleiben viele Fahre hindurch lebendig, bilden aber jähr- lich nur einen eben jo kurzen beblätterten Längentrieb, jo daß dann oft an mehrere Jahre alten Aeſten Scheinbar neue Nadelbüſchel er— Icheinen. Diele dieſer Kurztriebe, namentlich die endſtändigen, entwideln aber Ipäter im Jahre aus ihrer Mitte einen einfachen Längentrieb mit einzeln ftehenden Nadeln, welcher dem Johanni— triebe entjpricht. Dieje Triebe find es allein, welche das Längen— wachsthum und die Bealtung der Lärchen vermitteln. Bei den meijten Nadelhölzern dauern die Blätter big zum 3. oder 4, Jahre, zuweilen jelbjt bis zum 6. oder 8, Fahre, und nur Die Gattungen Salısburia, Taxodıum und Larix im engeren Sinne werfen die— jelben jährlich ab. Diefe Ordnung zerfällt in mehrere Unterordnungen. 1) Ephedrineae. Auf der Spike eines ſchuppigen Zäpfchens ſtehen zwei an ver Spiße griffelfürmig verlängerte Samenfnospen einander gegenüber, welche von einer zweitheiligen, aus den beiden oberiten viel größeren Schuppen gebildeten Hülle umgeben find. Die Staubblätter find verwachjen, nur an der Spiße frei, und die Staubbeutel zwei- fächerig. Ephedra L., Meerträubden (XXII. 11), E di. stachya L., ein blattlofer Strauch von einigen Fuß Höhe; findet jich in Südeuropa bis in die Schweiz und das ſüdliche Tyrol. E. monostachya L. ijt dem vorigen ähnlich, aber viel kleiner, und findet fich in Sibirten, Ungarn 2e. 315 Hierher gehört au Ginkgo biloba L., = Salisburia adianthifolia Sm., die Lappeneibe aus China und Japan, mit hellgrünen, langgeitielten, breiten, zweilappigen und gerade— rippigen Blättern. Sie wird in ihrem Vaterlande ein großer Baum, deſſen Früchte fleijchig und gelblich find, und einen epbaren Kern enthalten. 2) Taxineae. Die weiblichen Blüthen bejtehen aus einer einzigen aufrechten Samenfnospe, welche auf der Spike eines Schuppenzäpfcheng jteht, deſſen oberjte jechd Schuppen eine Hülle um vdiejelbe bilden. Der Embryo ift verkehrt, d. b. das Endoſtom und Würzelchen von der Pflanze abgewendet. Taxus L., Eibe (XXI. 11). Die Blüthen find zweihäufig; männliche jowohl, als weibliche fißen einzeln in den Blattachjeln der jährigen Triebe. - Die männliche Blüthe bejteht aus einem Ichuppigen Kätchen, auf deſſen Spite die kurzgeſtielten Staub- beutel an einer über die Schuppendede binausreichenden Spindel fißen, welche am Grunde von den A oberiten, zu einer felchartigen, vierblätterigen Hülle ausgebreiteten Deckblättern umgeben iſt. Nach der Befruchtung wächit Die Samenfnospe aus ihrer Schup- penhülle hervor, worauf nach einigen Wochen ein ungetheilter Samenmantel hervorwächſt, welcher, fich eng anjchliefend, an dem Samen heraufwächit, zur Zeit der Reife fleiſchig und roth ift, und nur die Spitze des Samens frei läßt, welche fich jedoch auch roth färbt. Die Blätter bilden ziemlich breite, dunkelgrüne Nadeln. T. baccata L. Die europäifche Eibe. Die Knospen der männlichen Blüthen ericheinen ſchon im Herbfte in den Blatt⸗ winfeln; die entwicelten männlichen und weiblichen Blüthen er- ſcheinen Anfangs April, und der Same reift Ende Auguft, wobei die Samenhaut verholzt, während das Fleiſch des Samenmantels gänzlich reſorbirt wird, jo daß nur ein dünner, fait durchfichtiger Ueberzug zurückhleibt. Der Eiweißkörper ift ſehr ölreich und Ihmect angenehm. Die braungraue Borke löſt fich periodiich in großen Platten ab. Die junge Pflanze erſcheint 1—2 Sahre nach der Ausſaat mit zwei nadelförmigen, flachen, an der Spitze jtumpfen oder etwas ausgerandeten Samenlappen. Die Nadeln 316 find flach, ziemlich breit, an der Spike pfriemenförmig, einfarbig grün, jedoch unten heller, als oben, und biegen fich an ven Zweigen nach beiden Seiten, jo daß fie, wie bei der Weiftanne, zweizeilig zu ftehen jcheinen. Der Wuchs der Eibe ift äußerſt langſam, dennoch evreicht fie wegen ihrer ungewöhnlichen Lebens—⸗ dauer eine anjehnliche Größe, wächſt jedoch verhältnißmäßig mehr in die Dice, als in die Höhe. Sie verträgt den Schnitt gut, und jchlägt, wenn fie auch wiederholt umgehauen wird, fehr ans haltend durch Bildung von Adventivfnospen wieder aus. Eng- land befißt die berühmteften Eiben: eine auf dem Kirchhofe von Grasford in Nord Wales bat unter den Aeſten einen Umfang von 49 und ihr Alter wird auf 1500 Jahre geſchätzt; aber auch) im bayerifchen Hochgebirge kommen noch ftarfe Bäume vor, fo findet jich auf der Pointenalpe im Berggründelthbal im Allgäu ein etwa 24° hoher Baum won 10° Umfang. Die Eibe ijt über ganz Europa und das nördliche Afien ab- wärts vom 60. Grade verbreitet, und wird in Nordamerika Durch die fehr ähnliche, aber nur einen Kleinen Strauch bildende T. canadensis W. vertreten. Sie findet fich jedoch überall nur einzeln oder in Kleinen Gruppen, und zwar vorzüglich in Der Ebene und auf niederen Bergen; jteigt jedoch in den Alpen (in Bayern) bis zu 4300 in den Pyrenäen jelbjt bis zu 5000’ an; fie jeheint hinreichende, jedoch mäßige Feuchtigkeit bei geſchütztem, Ichattigem Stande zu verlangen. Das Holz gehört zu Den jchwerften, härteften und zäheften Hölzern Europa’s. Ein Kubikfuß vollfommen lufttroefenen Holzes wiegt gegen 35 Pfr. Es wurde früher vorzüglich zu Bogen und Armbruftbügeln gefchäßt, feine Benußung bejehränkt fich jedoch jetzt auf Drechsler und Bild- ſchnitzerarbeiten. 8) Cupressineae. Die männlichen Kätzchen werden aus ſchildförmigen Ded- blättern gebildet, welche auf der Unterjeite am Rande d—7 ein— fächerige Staubbeutel tragen; Die aufrechten Samenknospen ſtehen entweder in dem Winkel offener, zu einem Kätzchen ver einigter Fruchtblätter, oder frei auf der Spike eines Schuppen— zäpfchens; Die Frucht bildet entweder einen mehrjamigen Zapfen, oder einen Beerenzapfen; vie Blätter find feltener nadelfürs 317 mig, bäufiger ſchuppenförmig und Dachziegelartig Über einander liegend. Juniperus L., Wacholder (XXI. 11). Zweihäufig. Die weibliche Blüthe bejteht aus einem von grünen, jchuppen- fürmigen Ded- oder Fruchtblättern gebildeten, blattachleljtindigen Zäpfchen, auf deſſen Gipfel drei nadte Samenfnospen jteben ; die oberiten Fruchtblätter werden nach der Befruchtung fleiichig, und verwachſen mit den Samen zu einem Beerenzapfen (galbulus). Die Frucht reift exit im Herbſte des zweiten Jahres, Die Blätter find theils nadelfürmig und abſtehend, theils ſchuppenförmig und anliegend. J. communis L. Der gemeine Wacholder Die männlichen Blüthenkätzchen erſcheinen Mitte Mai theils gipfel- ſtändig, theils aus den Blattwinfeln der vorjährigen Triebe, ge wöhnlich zu 2—3 beijammen ftehend. Die Früchte find zur Zeit der Neife blau; die Blätter nadelfürmig und abjtehend, und fallen erit gegen das 5. Jahr bin ab, Die jungen Triebe find mehr oder weniger Deutlich dreifantig. Die junge Pflanze ericheint mit 2 gegenjtändigen Saumenlappen, welche breiter und weniger jpiß, al3 Die anderen Nadeln And; faſt auf gleicher Höhe mit den— jelben folgen zwei gegenjtändige Nadeln, die jich mit jenen kreuzen, und daher mit jenen einen viertbeiligen Wirtel zu bilden jcheinen ; die darauf folgenden Nadeln bilden viertheilige Wirtel, welche unter fich alterniven. Sie wächſt in den erjten Jahren jehr langjam, und der Wuchs ijt überhaupt vorherrſchend nur jtrauch- artig, Doch erreicht der Stamm zuweilen auch eine Höhe von 20 bi8 25°. Der gemeine Wachholder ijt jehr weit verbreitet über Europa, Alien und Nordamerika; im Norden findet er ſich in der Ebene, im Süden zieht er fich mehr in die Gebirge zurüd. Das harte und zähe, rothbraune, wohlriechende Ho wird von Drechslern geſucht; Die Zweige eignen fich vorzüglich zum Räu— chern des Fleiſches, und die Früchte dienen theils als Näucher- mittel, theils als Gewürz, theils als Arzneimittel; auch wird daraus der bejonders im Norden geſchätzte Wachholderbranntwein bereitet. J. nana Willd. Der Alvenwachbolder findet fi an jelfigen Orten der Alpen und Boralpen. 318 J. Oxycedrus L. in Sftrien, fowie überhaupt in Süd— europa, bat rothe Früchte, J. Sabina L. (Sabina foetida Sp.). Der jtinfende Wachholder oder Sevenbaum. Die Blätter find rauten- förmig, ſpitzig, auf dem Rücken mit einer eingedrüdten Drüſe, liegen am Stengel an, und bilden längs deſſelben 4 Reihen, indem fie fich dicht-dachziegelartig decken; oder fie find lanzett- fürmigszugefpigt, etwas abftehend, herablaufend, und mehr oder weniger entfernt; Die Früchte abwärts gebeugt; Der Wuchs ſtrauchartig. Findet fih in Südtyrol, Krain ꝛc. wild. Blätter und Zweige haben einen unangenehmen Geruch, und wirken giftig. J. (Sabina) virginiana L., die rothe Ceder aus Nordamerika, unterjcheidet ſich von Der vorigen Art vorzüglich durch Die aufrecht an den Zweigen fißenden Früchte, und den baumartigen Wuchs. Das eigenthümlich viechende, rothe Holz ſoll ſehr Dauerhaft fein, und wird haufig zur Faſſung von Blei- jtiften benutzt. Thuja L., 2ebensbaum (XXI. 6). Ginhäufig. Die weiblichen Blüthen bilden Käschen mit 2 Samenfnospen inner- halb eines jeden Fruchtblattes; Die Frucht bildet ein auffpringen- des, mehr oder minder holziges Zäpfchen; der Same ift meift geflügelt, und feimt mit zwei Samenlappen; die Blätter find ſchuppenförmig, und liegen, Dachziegelartig fich deefend, den Zwei— gen Dicht an; letztere find plattgedrückt, und gleichen mehrfach zertheilten Blättern. Die hierher gehörigen Arten bilden immer- grüne Sträucher, welche häufig in Anlagen gepflanzt werden ; namentlich "Th. oceidentalis L., der abendländiſche Lebensbaum aus Nordamerika, und Th. orientalis L., ver morgenländijche Kebensbaum aus China. Cupressus L. Eypreffe (XXI. 6) Einhäuſig. Die weiblichen Blüthen find zapfenartig mit ſchildförmigen Frucht blättern, Deren jede 2—12 Samenfnospen trägt; die Frucht bildet einen Zapfen aus 10-12 holzigen, braunen, ſchildförmigen Schuppen; die Samen ftellen ungeflügelte, eckige Nüffe darz Die Blätter find kurz, und liegen Dachziegelfürmig über einander; die tleinen Zweige find fteif, nach oben vwierfantig. C. semper- virens L. mit aufrechten, an den Stamm angedrücdten Aeſten, 319 wodurch der oft 120° hohe Baum eine jehr Dichte Krone erhält, welche kaum einen Durchmefjer von 8—10’ zeigt. Der ganze Baum bat auf diefe Weile ein äußerſt jchlanfes, obelisfenartiges Anſehen. Die Cypreſſe wächſt langjam, und wird jehr altz fie findet jich im ſüdlichen Europa bis in das ſüdliche Krain, Iſtrien und Südtyrol, und blüht im Februar und Mär. Das feine, fejte und jtarfriechende Ho wird zu feinen Arbeiten jehr ges hätzt. Taxodium Rich. Die Eibeneypreſſe (XXI. 6). Ein— häufig. Die weiblichen Blüthen find zapfenartig mit jchilpformi- gen Fruchtblättern, deren jedes mehrere Samenknospen trägt. Die Blätter find linienformig, Dicht zweizeilig gejtellt, und ſom— mergrün. T. distichum Rich. findet ſich in Nordamerika bis nach Mexico herab, liebt einen feuchten Standort, und wird dann meift 70— 80° hoch mit einem Durchmefjer des Stammes von 5—4, Mitunter erreicht jie aber auch bei jehr hohem Alter eine außer— ordentliche Größe; jo fteht in der mexicaniſchen Provinz Daxaca ein Baum, welcher am Grunde 36° Durchmeſſer bat, Bei uns wird fie öfter in Anlagen gepflanzt. 4) Abietineae. Einhäufig; die Blüthen in Kästchen; jede männliche Blüthe beiteht aus zwei einfücherigen Staubbeuteln, welche unten an dem Deckblatte befejtigt find; jede weibliche aus einem Decblatte, in deſſen Winkel ein offenes Fruchtblatt mit zwei Samenfnospen ſteht. Die Fruchtblätter wachen zu den holzigen Schuppen des Zapfens heran; Die Samen meijt geflügelt; Die Samenfnospen find verkehrt, alfo der Embryo aufrecht mit der Pflanze zugewen- detem Würzelchen. Die Blätter find nadelfürmig. Pinus L. Kiefer over Föhre (XXL 6). Die männlichen Blüthenkätzchen find walzenförmig verlängert, und jtehen in Büjcheln oder Aehren beifammen an der Bafis der jungen Triebe; vie weiblichen jind zapfenformig, und ftehen einzeln oder zu zwei an der Spiße der jungen Triebe, wo fie fid) aus Seitenfnospen ent- wickeln. Die Frucht bildet einen holzigen Zapfen mit an der Spitze verdichten Schuppen, und reift erjt im zweiten Jahre, Die Flügel der Samen, wenn deren vorhanden find, fallen ab, Die 320 Nadeln find immergrün, verhältnißmäßig lang, oben meift vinnen- fürmig ausgehöhlt, an den Rändern gezähnelt, und fiehen nur an ven einjährigen, jeltener auch noch an zweijährigen Pflanzen einzeln, Später in 2—Hnabdeligen, am Grunde von eigenen, aus häutigen Schuppen (u Schuppen reduzirten Blättern) gebildeten Scheiden umjchloffenen Büſcheln, welche Kleine Seitenzweige dar— jtellen, deren Tragblätter gleichfalls zu häufigen Schuppen redu— zirt find. Am Stamme jowohl, als an den Aeften jtehen am Grunde der Gipfelfnospe eine ziemlich gleiche Anzahl von Seiten- fnospen, Die fih, wie Die Endknospe, zu normalen Längstrieben entwiceln, jo daß nicht nur am Hauptriebe, jondern aud an den Seitentrieben die Zweige ſtets im Quirl ftehen; die Zahl der Quirle entjpricht immer dem Alter des Stammes und der Aeſte, doch muß man für jenen noch etwa 3 Jahre hinzufügen, da ext im dritten Sabre die Quirlbildung beginnt. Dieje Gattung ift die artenreichjte unter allen Nadelhölzern, und namentlich ift Nordamerika veich an verjehiedenen Kiefern. Europa beherbergt nur 10 Xrten. A. Die Nadelbüfchel beftehben aus 2 Nadeln. P. sylvestris L. Die Kiefer, Föhre oder Terde. Die Nadeln find lauchgrün, die Knospen eifürmigslänglich, von der Mitte an allmälig ſpitz zulaufend; die Schuppen derjelben liegen an, oder nur eine und die andere jteht an der Spike etwas ab, und krümmen fich exit im Frühlinge, wenn die Entwicelung des Triebes beginnt, zurück. Die Blüthen erjcheinen im Mat; die männlichen Käschen bilden eine gedrängte Aehre an der Balis des jungen Triebes, die weiblichen bilden Kleine Zäpfchen, welche meift paarweiſe einander gegenüber an der Spige des eben her- vorbrechenden Triebes auf ziemlich langen Stielen jtehen. Die Stiele find zuerſt aufgerichtet, krümmen fich aber bald nad) der Blüthe hakenförmig nach unten, jo daß die Spike des Zapfens ftet8 gegen die Erde gerichtet ift. Die Grundfarbe des Blüthen- zäpfchens ift grün mit mehr oder weniger vöthlichem Anflug. Die Fruchtblätter find zur Zeit der Blüthe kurz=gejchnabelt und viel länger, als die Deckblattſchuppen. Es dauert fait ein ganzes Jahr bis der Pollenſchlauch an den Embryofad gelangt. Der Zapfen erreicht big zum erjten Winter nur die Größe einer Heinen 321 Haſelnuß, reift im Detober des zweiten Jahres, öffnet Die Schup- pen jedoch exit im März oder April des dritten Jahres, um den Samen abfliegen zu laſſen; die entleerten Zapfen hängen dann noch bis zum Herbite und zuweilen noch länger am Baume, Die ausgebildeten Zapfen find fegelfürmig, 2—3” lang, braungrau, matt und hängen an einem zurückgebogenen Stiele. Sm freien Stande tragen 15—20jährige Stämme jchon reichlich keimfähigen Samen, in gejchlojfenen Beſtänden aber erſt nach 50, und auf fruchtbaren, feuchtem Boden oft erit nach 7080 Jahren, Der Same ijt eifdrmig grauſchwarz oder bräunlich mit gelblich-grauem, durchfichtigem Flügel; erhält fih zwar 3—4 Jahre lang feim- fähig, jedoch liefert der frifche ſtets Kräftigere Pflanzen. Die junge Pflanze erſcheint 3—4 Wochen nach der Ausfaat im Frühjahre; das Pflänzchen bat ein vöthliches Stengelchen und 5—6, felten mehr oder weniger, meijt etwas aufwärts gebogene, dreikantige, an den Rändern glatte, quirlſtändige Samenlappen, welche länger find als die der Fichte und Lärche, und ſchon im erſten Fahre vertroefnen; Die darauf folgenden, einzeln um die Achje ftehenden Nadeln find an den Rindern ſtark ſägezähnig und wie die Samen- lappen grün; es wird im erjten Jahre jelten über 2° hoch. Nur bei außergewöhnlich kräftigem Wuchje entwickeln fich ſchon im eriten Jahre Dicht über dem unterjten Blattquirl einige Seiten- fnospen zu kurzen Seitentrieben und höher am Triebe einige Blattachjelfnospen, Die fich im nächſten Jahre zu Blattbüfcheln entfalten. Kräftiger ift ver Wuchs in die Tiefe, indem in lockerem Boden ſchon im erſten Jahre die Pfahlwurzel 6 — 8” Lang wird. Auch in den nächitfolgenden Jahren iſt die Verlängerung der Pfahlwurzel vorherrſchend. Aus dieſem Grunde wird die junge Pflanze ſchon ſehr bald von dem Feuchtigfeitsgrade der oberen Bodenſchichten unabhängig, läßt fich aber auch nur in den erſten Jahren mit VBortheil verpflanzen. Im zweiten Sabre erreicht Die junge Kiefer eine Höhe von 5— 6”, und entwickelt an der Bafis des neuen Triebes zwar noch einfache Nadeln, deren Uebergang zur funzen, dreiecfigen, braunen und häutigen Schuppe leicht zu verfolgen iſt; höher hinauf aber bilden nur Navdelbüfchel die Belaubung, welche aus den Winkeln der verfümmerten, ſchup— penfürmigen Blätter hevvortreten. Von jetzt an befteht die Be— laubung nur aus jolchen Nadelbüſcheln, Die fich 3, felten 4 Sabre Dübner, Lehrbuch der Botanif. 2. Aufl. ꝛc. 21 322 lang am Stamme erhalten, und dann nach und nad abfallen, Häufig werden an jungen Kiefernpflangen plößlic alle Nadeln gelb und fallen ab, welche Ericheinung man das Schütten nennt; ver Nadelabfall erfolgt gewöhnlich im Frühjahr, und hat jenen Grund vorzüglich im Froſte in Folge ſtarker Temperatur=Diffes venzen, welche theils durch zu feuchten Standort, theils durch Wärmeausſtrahlung gegen den hellen Himmel in Lagen, welche vor starker Luftſtrömung geſchützt find, veranlaft werden. Das Schütten zeigt fich vorzüglich auf jchlechtem, magerem Boden und ganz bejonders in naſſen und bruchigen Nieverungen und an deren Rändern. Aber auch im Sommer zeigt fich zuweilen das Schütten, welches dann in algugroßer Trockniß feinen Grund haben dürfte. Die Rinde bildet an alten Stämmen zuweilen bis zu einer Höhe von 30° eine Dice, rilfige, braune Borke; höher hinauf aber löſt fich die alte Ninde in papierartigen Feen ab, weßhalb hier die Rinde ſtets dünn, glatt und hellbraun bleibt. Auch an den Wurzeln bilden fich jehr frühzeitig ſtarke Korfichichten, wodurch Die Neubilvdung feiner Saugwurzeln jehr erſchwert wird, was gewiß zum Theil mit Urfache ijt, daß fich Die Kiefer im höheren Alter nur ſchwer mit Erfolg verpflanzen läßt. Die Kiefer wird jelten über 110—120° hoch, und zeigt im freien Stande eine große Neigung zur jtarken Ausbreitung der Aeſte; auf den Alpen Krain's findet fi von ihr eine jtrauchartige Form mit auf dem Boden hingejtreetem Stamme, eine jogenannte Legföhre. Die horizontale Verbreitung der Kiefer iſt jehr groß; zuerſt tritt fie in den Alpen Lappland’ bei 70 Grad n. Br, auf, und geht von da in ſüdlicher Richtung über Norwegen und Schweden, Dänemark, Deutjichland bis in die Schweiz, öſtlich Durch Rußland bis zum Kaukaſus und Ural, in Sibirien jedoch nur bis zum 62, hinauf; wejtlich findet fie fich nur in den ſchottiſchen Hochgebirgen. Weit geringer ift ihre Verbreitung in vertikaler Richtung; in Scans dinavien erhebt fie ſich nicht weit iiber 1000, im nördlichen und mitt- (even Deutichland kaum 2000‘, im ſüdlichen Deutjchland fteigt fie etwas höher, und kommt in den Alpen bis zu 5000’ und höher vor; in den bayerifchen Alpen kommt fie in Beſtänden als jchöner kräftiger Baum bis zu 4900° und auf ſüdlichen und ſüdweſtlichen Erpofitionen felbft bis zu 5300 vor; in den Pyrenäen, dem Kau— kaſus und Ural fol fie zumeilen ſelbſt 6000-—-7000° hoch anjteigen. 323 Ihr eigentlicher Standort find aber ftet3 die Niederungen, vie größeren Gebirgsthäler, und die welligen Vorberge. Sandiger, tiefgründiger, frifcher, ſelbſt mäßig feuchter Lehmboden jagt der Kiefer am meijten zu. Das Holz ift zu Baus und Nutzholz jehr brauchbar, indem es fich Durch lange Dauer und Spaltigfeit aus— zeichnet, insbeſondere werden alte Kiefernjtimme mit jchmalen Jahresringen zu Maſtbäumen geſchätzt*). Seine Brennkraft iſt nach Alter, Standort und Stammtheil ſehr verſchieden und ver— hält ſich im Allgemeinen zu der des Buchenholzes wie 85: 100; jedoch ſteht altes harzreiches Kiefernholz in dieſer Beziehung dem Buchenholze gar nicht nach. Ein Kubikfuß wiegt grün 40 Pfd., lufttrocken 32 Pf. und dire 24 Pfd. Das an Harz reiche Holz wird unter dem Namen Kien als Zündmaterial benugt, und namentlich das Stockholz zum Theerichwelen verwendet. Die Rinde kann zum Gerben benußt werden, it aber weniger brauch- bar, als die der Fichte, und die Zweige ſammt den Nadeln lie fern ein vortreffliches Streumaterial. Pinus Mughus Scop., die Zwergfiefer. Unterjcheivet fich von der vorigen durch grüne Nadeln ohne graue Beimifchung. Die Knospen Änd länglich, walzenförmig und fajt gleich breit, laufen aber an ihrem Ende plöglich jpiß zu oder find jtumpf; ihre gewöhnlich ftarf mit Pech überzogenen Schuppenblätter find lanzettpfriemenformig, oben weiß berandet mit weißer Spike, ge— franft, die Franjen jpinnwebartigszufummenhängend, und ven jungen Trieb (oder umgebend. An den weiblichen Blüthen ragen die Dedblattichuppen über den oberen Nand der Fruchtblätter hervor; die jungen Zäpfchen ftehen auf kurzen Stielen aufrecht oder jchief abwärts, die Stiele biegen ſich aber nie in einen Hafen zurück. Die reifen Zapfen find denen der Kiefer ähnlich, aber mehr oder weniger glänzend braun. Die Blüthen erjcheinen in den höchjten Regionen zuweilen erſt im Auguft; die männlichen Käschen haben zur Zeit der Blüthe dieſelbe Stellung, wie bei der vorigen, allein bei worjchreitender Ausbildung des jungen Triebes ſtreckt fich Die Achje zwiſchen denſelben ftärfer, jo daß *) In Bayern find in dieſer Beziehung vorzüglich Die Kiefern des Haupt: moor-Maldes bei Bamberg geſucht, wo 3. B. eine Kiefer von 220 Jahren und 120° Höbe 11/ Fuß Über dem Boden nur einen Durchmefjer von 2° zeigte. 21 * 324 nicht jelten der fertige Trieb bis auf %5 feiner Kinge ohne Nadel— büſchel erſcheint, und an deren Stelle nur abgejtorbene Blüthen- fässchen trägt, oder nach deren Abfall nadt ift. Aus dieſem Grunde bilden die Nadelbüſchel an älteren Zweigen deutlich von einander getrennte Gürtel, welche Erſcheinung um jo mehr in die Augen füllt, je kürzer Die jährlichen Triebe find. Zuweilen findet man auch Exemplare, die nur männliche Blüthen tragen, und da in diefjem Falle ein und dieſelbe Zweigaxe jahrweiſe abwechjelnd männliche Käßchen und Navdelbüjchel trägt, jo tritt dann die ab— jaßweife Gruppirung der Nadeln noch mehr in Die Augen. Die abgejtorbenen männlichen Blüthenfägchen bleiben häufig bis zum nächiten Jahre am Triebe ſtehen. Die meijten Triebe haben nur eine einzelne Terminalfnospe oder Doch nur 1—2 Quirlfnospen, wodurch ſelbſt junge Pflanzen leicht von der gemeinen Kiefer unterjchieden werden fünnen. Die junge Pflanze feimt mit 4, jelten mehr oder weniger Samenlappen, welche beveutend fürzer, al8 bei der vorigen find; das Stengelchen zeigt nur jelten den ichönen rothen Anflug, und das Würzelchen dringt ſtets mit einer bedeutenden Krümmung in die Erde. Dieje Kiefer tritt in 2 wejentlich verjchiedenen Formen auf, nämlich: 1) P. M. pumilio Haenke, die Alpenföhre, Krumme holzkiefer, Legföhre, Latſche; mit langen, niedergejtredten Aeſten ohne eigentliche Stammbildung. Sie bat einen äußerſt gedrungenen Wuchs, indem die Sahrestriebe oft nur 1—2” lang find; ihre Aeſte ftreichen weit auf dem Boden fort, und richten nur ihre Enden 46’ hoch in die Höhe, wodurch namentlich auf den Alpen, wo dieſe Führe oft große Streden überzieht, nicht jelten ein nur mit großen Schwierigfeiten zu durchdringendes Dieficht entjteht. Die Wurzel nimmt jogleich unter der Dber- fläche des Bodens eine horizontale Richtung an, und zertheilt ſich meift in mehrere gleich ſtarke Uejte, vie aber nur mit wenigen Murzelfafern bejeßt find. Dieſe Form gehört zunächit den höheren Gebirgsregionen anz das Niejengebirge ſcheint Die nörpliche, Die Karpathen Die öftliche, Die Alpen Die jüliche, und der Jura und Schwarzwald die weitliche Gränze ihrer horizontalen Verbreitung zu fein. In den Alpen findet fie fich am häufigjten zwiſchen 4500 und 6099, steigt aber auch bis in Die Thäler und Torf 325 moore herab, und einzeln fajt bis zu 7000 hinan. Site hält auf ihrem natürlichen Standorte über 150 Sahre aus, aber felbft in dieſem höheren Alter jcheint eine Stammitärfe von 6-8” das Maximum zu fein. Sie nimmt mit geringer Bodentiefe vorlieb, und jcheint auch nicht jehr von der Bovenbefchaffenheit in Bezug auf die unorganiſchen Beltandtheile abhängig zu fein, fordert aber tet einen höheren Feuchtigfeitsgrad, jo daß fie ſelbſt auf naſſem Boden noch freudig vegetirt. Das Holz ijt wegen des langjamen Wuchjes jehr Dicht, und wird vorzüglich zu Dreche- lerarbeiten benüßt, in neuerer Zeit auch mit Vortheil zur Leucht- gasbereitung. Ein Kubiffuß vollig Lufttrocdenen Holges wiegt 30 Bir. 2) P. M. uliginosa Koch., die Moosföhre, Spirke, mit höherem, aufrechtem Stumme. Sie wird gewöhnlich nur 30 — 40° hoch, erreicht aber auf fruchtbarem Boden zuweilen auch eine Höhe von 70° (am Rande ver Seefelder bei Neinerz in Schlefien, wo man 240 Jahre alte Stämme beobachtet hat.) Diefe Form wächſt tief innerhalb der gewöhnlichen Baumregion, und jeheint fich nicht über 2500° zu erheben; fie liebt vorzüglich nalen, moorigen Boden. Man bat fie bis jegt in Schlefien, auf dem Riejengebirge, bei Karlsbad und Eger in Böhmen, und bei Srafenwöhr in der Oberpfalz beobachtet. Sendtner (Vegetationsverhältniffe von Südbayern) glaubt aus dieſer Art nach dem Standorte, resp. Bodenbejtandtheilen, zwei Spezien bilden zu müſſen, ohne dieſelben jedoch Durch äußere Merkmale unterjcheiden zu fünnen, indem Die eine Kalt zur Lebensbedingung bedarf, Die andere nur auf falkfreien Kiefel- gejteinen und jolchen Mooren wächit, welche der Einwirkung von Kalk entzogen find (Hochmoore). Indeſſen hat Die chemijche Analyje der Ajche beider gezeigt, Daß Die von der letzteren ſogar etwas mehr Kalk enthielt, als die ven ver Kalkpflanze. Nach ihm ift P. Mughus Scop., die Kaltpflanze, P. pumilio Haenke, die Hochmoorpflange, und P. uliginosa Koch., gehört beiden Formen an, indem P. obliqua Sauter zu jener, P. uliginosa Neum. zu dieſer gezogen werden muf. Demnach unterjcheidet er: 1) P. Mughus Scop., Latſche, Lederen, Zundern, TIaufern, Tüfern, Arlen, Reiſchten, Zotten, mit nieder- liegendem Stamme, ift nur den Alphöhen eigen, und erreicht ihre 326 untere Gränze bei nordöſtlicher Expofition in einer Hohe von 3900, bei ſüdweſtlicher Expofition aber exit in einer Höhe von 4900, welcher Unterfchied in der erforderlichen Feuchtigkeit ihren Grund hat, vie bei ſüdweſtlicher Expofition erjt viel höher den nöthigen Grad erreicht; nur in engen Thalfchluchten jteigt fie zumeilen bi8 auf 2000° herab; ihre obere Gränze erreicht fie bei ſüdweſt— licher Expofition in einer Höhe von 6800. Ihre Verbreitung beſchränkt ich auf Die Alpen, Karpathen und den Jura. Die Varietät P. obliqua Sauter, die Spirfe, mit aufrechtem Stamme, findet ſich in den bayerifchen Alpen zwiichen 2600’ und 83600° Höhe, und erreicht bier zuweilen eine Höhe von 30 Fuß. 2) P. pumılio Haenke (die Kiejel- over Hochmoorpflanze) Filzkoppe, Kramfen, mit niederliegendem Stamme, ift den Hochmooren eigen, und fehlt allen Mooren, die unter dem Ein- fluſſe des Kalfes stehen (Wieſenmoore) ohne Ausnahme; fie hat in der ſüdbayeriſchen Ebene ihre untere Gränze bei 1400, fteigt aber mit den Hochmooren auf Die Berge, und erreicht hier in ven bayerischen Alpen ihre obere Gränze bei 5300. Die Varietät P. uliginosa Neum., mit aufrechtem Stamme, ift hier viel jeltener, und finden fich nur bie und da Stämme von 12 bis 15° Höhe. Diefe Art jeheint fich weiter nach Norden zu ver- breiten, als die vorige; ſie findet fich im bayerischen Walde auf trocenen Granit und Gneisfeljen zwijchen 4000’ und 4500’ Höhe, in der Oberpfalz bei Grafenwöhr, befleidet den ganzen moorigen Kamm des Niefen- und Iſergebirges zwiſchen 4000° und 4500, findet fich auf den Hochmooren der Grafichaft Glaß, 3. B. in ven Seefeldern bei Reinerz; ohne Zweifel ift hierher auch das Knieholz des Schwarzwaldes, und Das der Hochmoore im Jura zu ziehen, indeſſen kommt auch P. sylvestris auf Hoch— mooren vor, P. uncinnata Ramond. Die Schuppenblätter der Triebe find eifürmig, lanzettförmig-zugeſpitzt, jehr ſchmal-weiß-gerandet, und Ipärlich gefranft. Die Zapfen find etwas größer, als bei der vorigen, und ihre Schuppenjchilder endigen oft in einen län— geren, hakenförmig-gekrümmten Schnabel, Sie findet fich in der ſüdweſtlichen Schweiz. 327 P. Larieio Poir., die korſiſche Kiefer, von welcher fich P. nigricans Host. = P. austriaca Tratt., vie Schwarzfiefer, nur durch dickere Nadeln unterjcheivet, was fein Necht zu einer jelbititändigen Art einräumen kann. Die Knospen find eifürmig, in einen langen, jcehmalen, jpiten Schnabel zugejchweift; vie Schuppen verjelben liegen an, und nur wenige jtehen an ihrer Spite etwas ab; die Blätter find grün und meiſt ſehr lang. Die Blüthen ericheinen Ende Mai, etwa 14 Tage ſpäter, als die der gemeinen Kiefer, und die männlichen Kätzchen find fait 1” lang. Die jungen Zapfen ftehen auf einem furzen, geraden Stiele, er- ſcheinen aber bei der Reife ganz jtiellos. Die reifen Zapfen find größer, als bei der gemeinen Kiefer, und gelbbraun. Die Sameu find bedeutend größer, als von der gemeinen Kiefer, auf beiden Seiten neblig= grau mit einem hellbräunlich überlaufenen, glas- artigen Flügel, welcher dreimal jo lang ift, als der Samen. Sie trägt Schon im 30ſten Jahre feimfähigen Samen. Die feimende Pflanze hat viele Aehnlichkeit mit der der gemeinen Kiefer, aber ihre Samenlappen find viel länger, Im Höhenwuchje bleibt vie Schwarzkiefer hinter der gemeinen Kiefer zurüc, deßgleichen in der Dide, indem die Stämme felbit alter Bäume nicht viel über 2° Durchmeſſer haben ſollen; auch die Pfahlwurzel iſt merklich Kleiner. Die Rinde iſt an jungen Stämmen glatt und grünbraun, bildet aber mit vorjchreitendem Alter eine ſehr Dice, tief aufgerifjene, Außerlich ſchwarzgraue, braunflecige Borfe, welche fich bis zur Spite des Stammes erjtredt, wodurd ein Schwarzftefernbejtand im Vergleich zu einem Beſtande der gemeinen Kiefer ein Dunfles, düjteres Anjehen erhält. Die Belaubung iſt äußerſt Dicht. Schon in den eriten Jahren iſt Die Pfahlwurzel weniger entwicelt, ala bei der Kiefer, deſto mehr aber die jtärferen und weit ausſtrei— chenden Seitenwurzeln; dieß ijt auch im höheren Alter der Fall, werhalb die Schwarzfiefer auch mit jehr flachgründigem, fteinigem und fiefigem Boden vorlieb nimmt. Auch von diejer Kiefer giebt es eine Abart mit auf dem Boden hinjtreichenden Stämmen und Aeſten (Leaföhre), Die Varietät mit dünnen Nadeln, die Eorfiiche Kiefer, findet fich in Spanien, Korjifa, Südrußland ꝛe.; Die Ver- breitung der Varietät mit dickeren Nadeln, ver eigentlichen Schwarzkiefer oder öſtreichiſchen Kiefer, iſt jehr bejchränft. Die Steyer'ſchen Alpen, und überhaupt die öftlichen Zweige des ſüd .s 328 deutſchen Alpenſtocks, die beiden Donaunfer im Banate, ein Theil Ungarns, die ſüdlichen Gebirge Mährens, und die Gebirge von Kroatien und Dalmatien find es, in denen fie bis zu einer Höhe von 4000, einzeln fogar noch höher, vorkommt; in der Umgegend von Wien jeheint fie befonders häufig zu fein. Indeſſen wird fie jest auch hie und da in Deutjchland ceultivirt. Sie liebt vorzüglich Kalkboden, und gedeiht auf diefem unter den ungünftig- jten Verhältniſſen, ſelbſt in bloßem Kalkgerölle. Fruchtbarer Bo- den ſoll wejentlich nachtheilig auf Die Güte des Holzes einwirken. Das Ho ift ausgezeichnet Durch einen großen Harzreichthum, und ſoll an Brennkraft das der gemeinen Kiefer übertreffen. Ein Kubikfuß wiegt grün 41 Pfd., lufttrocken 33 Pfd. und dürr 25 Pfd. P. Pinaster Lam. -= P. maritima DC., die Seefiefer. Die Knospenſchuppen ftehen von ihrer Mitte an von der Spindel ab, Die unteren find zurück gekrümmt, oder ſelbſt zurück gerolft, und zwar jogleich von Anfang ihrer Bildung an; bat fich die Knospe entwicelt, jo ift der junge Trieb von den langen und dicht geſtellten Franſen der Schuppenblätter fait vollig eingehüllt. Die jungen Zapfen ftehen auf ziemlich langen Stielen anfänglich aufrecht, dann aber etwas abwärts geneigt, jedoch nicht jo, daß ihre Spitze nach der Erde gerichtet iſt. Zur Zeit Der Neife find die großen, prächtigen, braunen Zapfen ebenfalls noch Deutlich gejtielt und fehief abwärts gerichtet; Die Samen find noch einmal jo groß, als bei der vorigen, auf der einen Seite kohlſchwarz, auf der anderen nebligsgrau Durch jchwärzliche Fleckchen auf Yichterem Grunde, und haben einen großen, rußfarbigen Flügel. Die Nadeln find meiſt noch Länger, als bei der vorigen. Diefer ſchöne und ftattliche Baum bewohnt die ſandigen Gegenden am Meeresitrande des Mittelmeeres, des adriatiichen Meeres, und bildet namentlich auf der großen Haide an der Küſte des fild- wetlichen Frankreichs bedeutende Wälder. Bei uns entwiceln fich meiſt ſchon im Herbite die jungen Triebe, Die dann im Winter oft erfrieren. P. Pinea L., die Binie, zeichnet ſich Durch Die ſchirmförmig abgerundete, flache Krone aus, bat übrigens viele Aehnlichkeit mit der vorigen, von welcher fie fich jedoch Durch Die ſehr großen, glänzend-braunen Zapfen und die 5—6' langen Samen unter- 329 jcheidet, welche eine harte, holgige, bräunlichsgelbe mit einzelnen ſchwarzen Flecken verſehene, von einer violett-ſchwarzen, ftaubähnlichen Subſtanz bedeckte Schale, und einen jehr jehmalen, oben jchief abgejtußten, leicht abfallenden Flügel bejigen. Sie findet fich in Südeuropa, und die Samenkerne, welche Piniolen genannt were den, werden wie Mandeln gegeſſen. P. halepensis Mill., ijt ausgezeichnet durch ihre jehr feinen, freudigsgrünen Nadeln, und Durch Kleine, eifürmige, jpiße, jedoch nicht zugeipigte Knospen, deren Schuppen Dicht anliegen. Die jungen Zapfen ftehen auf einem Stiele, welcher wenigſtens noch einmal jo lang, als ver Zapfen ſelbſt, abwärts gerichtet und etwas gebogen iſt. Der ausgebilvete Zapfen ijt fegelfürmig, und hat ganz flache, glänzende Schilde am Ende ver Schuppen ; er steht auf einem langen, dicken Stiele mehr oder weniger wag- recht, oder etwas abwärts geneigt, und jcheint erft im Dritten Jahre zur Neife zu kommen. Von ihr unterjcheivet ſich P. maritima Lamb. nur durch etwas eonverere Schilder der Zapfenjchuppen. Sie wächſt in den Kindern, Die an das Mittelmeer gränzen, in der Negion des Delbaumes. P. brutia Tenore, bat feine und dünne Blätter, Die viel länger find als bei der vorigen, uud die Zapfen haben feinen erkennbaren Stiel. Sie findet ſich in Kalabrien. P. pyrenaica Lapeyrouse hat gegen 7” lange Blätter, und findet ſich in ven Pyrenäen. B. Die Nadelbüfchel beſtehen aus 5 Nadeln. P. Gembra L., vie Jürbelfiefer, Zirbe vver Arve, Die Knospen find eiförmig, fein zugeipigt und jpärlich mit Franſen bejegt. Die Scheide an der Bafis der Nadelbüſchel ijt fait einen Boll lang, ihre Schuppen haben feine Franfen, liegen nur Ioder an und fallen bald ab, jo daß im folgenden Jahre Die Nadel— büjchel feine Scheide mehr haben. Die Blüthen erſcheinen im Juni; Die männlichen bilden eifürmige Kästchen, welche gedrängt und wirtelfürmig an der Bafis des eben hervorbrechenden Triebes jtehen; die weiblichen bilden eifürmige, violette Zäpfchen, welche zu 1—6 an der Spiße des jungen Triebes ftehen. Dieje erreichen im erſten Jahre Die Größe einer Wallnuß, find im Herbite des zweiten Jahres ausgewachlen, und laffen im darauf folgenden Frühjahre den flügellofen Samen fallen. Die reifen Zapfen find 330 ztemlich gleich Diet, oben und unten etwas abgeplattet, mit leder— artigen, harzreichen, braunen oder grünen und meift violett über— (aufenen Schuppen, deren große Schilde die Warze nicht in vet Mitte, jondern am Ende tragen. Die Samen (Zürbelnüfchen) find ungeflügelt, ſtumpf dreieckig, bräunlichegelb oder mit einem dünnen braun=grauen Meberzuge, hartichalig, und etwa halb jo groß, wie die der Pinie. Die junge Pflanze erjcheint meift erſt ein Fahr nach der Saat mit 9—10 quirljtändigen Samenlappen, und erreicht im erſten Sahre eine Länge von 112—2Y.", Die Triebe der folgenden Jahre find meift nur fehr kurz, ſo daß Die Pflanze bis zum 6. und ſelbſt 12, Jahre oft nicht über hoch wird; ſpäter fteigert fich zwar ihr Höhenwuchs, allein dennoch wächit fie immer nur fehr langſam, und erlangt in 250 Jahren faum einen Durchmefjer des Stammes von 1, kann aber über 600 Sahre alt werden; ein Stamm von 2’ 4 Durchmeſſer zeigte 349 Sahresringe. Die Ninde ift grau, warzig, im Alter aufge riſſen, und beſonders Durch breite Querriſſe ausgezeichnet; an den jüngſten Zweigen ift fie von einem dichten, roſtgelben Haar- filge bedeckt. Die Pfahlwurzel ſchwindet mit dem 15.—20. Jahre. Das Vorkommen der Zürbelfiefer bejchränft ſich auf zwei große Complexe, deren erfter faft das ganze aſiatiſche und den über den 60, Grad nördl. Breite gelegenen Theil des europätjchen Rußlands, vom Kaufafus, Ural und Altat zwijchen dem 40. und 68, Grade nördl. Breite bis zur Halbinjel Kamtichatka, ferner den Norden der Mongolei und felbft die Inſeln des Japaniſchen Meeres, Nipon und die Kurilen, umfaßt. Zum zweiten Come plexe gehören in einem ſchmalen Striche die Alpen und die Kar pathen. Sm Norden des erſten Complexes ift die Zürbel eine Pflanze ver Ebene, fteigt aber im Süden Sibiriens bis zu der höchiten Baumregion auf; im zweiten Gompleye findet fie fich nur im Gebirge, und zwar in den Karpathen zwijchen 3000° und 5000%, in den Alpen vorzüglich zwiſchen 4700° und 6000‘, erhebt fich aber in den Eentralalpen der Schweiz jelbjt bis zu 7500, Ueber 5500 bilvet fie reine Beftände, tiefer theils veine Beſtände, theils ift fie mit anderen Holzarten, namentlich mit der Fichte, gemilcht, bis fie fich endlich etwa bei 4600° ganz in den Fichten beftänden verliert. Im bayerifchen Hochgebirge findet man die ihönjten Stämme bis zu 3° Durchmeſſer auf der Schachenalpe 331 am MWetterjtein, auf der Reuteralpe am fteinernen Meer, und am Fundenjeeplateau bei Reichenhall. Sie verlangt feinen tief- gründigen, aber friichen, bejtändig feuchten, jedoch nicht nalen sund nicht zu bindenden Boden, und liebt Daher vorzüglich einen fandigsthonigen Boden mit alkalischen Beitandtheilen ; ferner einen furzen, fühlen Sommer, deſſen Temperatur im Mittel nicht unter 7,2° fallt. Wo Rhododendron ferrugineum, Calluna vulgaris, Vaceinium vitis idaea, myrtillus und uliginosum, Alnus viridis auf der erforderlichen Höhe ſchön gedeihen, läßt ſich auch das Gedeihen der Zürbelfiefer mit Sicherheit erwarten; wo fich in der jchwarzen Krume Glimmerblättchen zeigen, wo Modermaſſen von Knieholz angehäuft find, und wo endlich Die Gefteine von wenigjtens jchuhtiefen feuchten Moospolitern, namentlich von Sphagnum und Racomitrium überzogen find, wobei fich häufig Cladonia rangiferina zwijchen den Mooſen einfindet, da iſt der Boden zum Anbau der Zürbel geeignet”). Das im Hochgebirge gewachſene Holz ift ſehr Dicht, weich und feinfajerig und daher zu feinen Echnigarbeiten jehr geſucht; Kleider- und Inſectenſchränke daraus verfertigt, jolen wegen des lange anhaltenden aromatischen Harzgeruches Motten, Käfer- und Milbenfrak verhindern. Es ijt weiß, am Kerne rothbraun. Ein Kubitfuß wiegt grün 38 Pfo., lufttrocken 31 Pfd. und dürr 24 Pd. Die jüngern Zweige find bejonders reich an Harz, und liefern durch Dejtillation den Far pathiſchen Balfam; die Samenferne werden gegelien. P. Strobus L., die Weymouth-Kiefer, ftammt aus Nordamerika, wird aber bei uns häufig in Anlagen und ſelbſt in Wäldern cultivirt, Die Knospen find eifürmig mit feinausge- zogener, faſt jtechender Spike und braunen Schuppen; Die Nadeln find dünn, lang und bläulichegrün. Die Blüthen erfcheinen gegen Ende Mai; die männlichen Kästchen jtehen um die Bajis des jungen Triebes, die weiblichen einzeln oder zu zwei auf der Spike deſſelben; legtere find verlängert, walzenfürmig, gelblichegrün, die Fruchtblätter mit rothen. Rändern und Spiten. Die Zapfen find walzenförmig, zugeipigt, 45” lang, bis 1” Diet und etwas ge krümmt; ihre Schuppenfchilder tragen die Warze am Ende. Der mit einem langen und jchmalen Flügel verſehene Same ijt etwas größer, als der der gemeinen Kiefer, länglichsrund, braun und *) ©. Sendtner Vegetationsverhältnifie. 392 ſchwärzlich marmorirt, und fliegt im November ab. Freiſtehende Bäume tragen ſchon mit dem 25. Jahre keimfähigen Samen, in Beſtänden ftehenvde aber felten vor dem 50. Die junge Pflanze erjeheint bald im Frühjahre mit 7—S quirlſtändigen Samen (appen und wächjt raſch heran, jo daß Sjährige Pflanzen gewöhn— lich Schon über einen Fuß hoch find. Die Endknospe ift von 4 bi8 8 Duirlinospen umgeben, deren Vertheilung und Stellung regelmäßiger, als bei ven meiſten anderen Arten dieſer Gattung ift, fo daß Dadurch der Baum ein jehr ſchönes Anfehen gewinnt. Die Rinde bleibt lange glatt und glänzend, und ift reich an Terpentinbehältern, Die fich äußerlich als Kleine Beulen zu er— fennen geben. Die Bewurzelung iſt jehr ſtark mit mächtiger Pfahlwurzel und ſtarken Seitenwurzeln. Ihr Vaterland iſt Das nördliche Amerika zwiſchen dem 36. und 49. Grade nördlicher Breite, ferner das öſtlichſte Aſien, Japan und die Inſel Nipon zwiſchen dem 33. und 40. Breitengrade, wo ſie vorzüglich die Ebenen und niedrigen Vorberge bewohnt. Das Holz ſoll in ihrem Vaterlande von vorzüglicher Güte ſein; das von bei ung gezogenen Bäumen fteht dem unferer Nadelhölzer bei weitem nach, hat aber wegen feiner durchaus hellen Farbe und gleichfürmigen Tertur fir Schreiner und Schnigarbeiter Doch manche Vorzüge. Es iſt ſehr harzarm. Ein Kubikfuß wiegt friich durchſchnittlich 32—34 Pf. Abies Link., Tanne (XXI, 6). Die männlichen Blüthen- fätschen ftehen zerſtreut; die Blätter find nadelfürmig, immergrün, und ſtehen jtets und überall vereinzelt; die Knospenjchuppen find antizipivte Blätter, von Denen Die unterften an der Baſis des jungen Triebes ftehen bleiben und verwelfen, während die oberen, an ihren Nändern durch Harz verflebten, fich von der Age ab— {öfen, von dem fich entwicelnden Triebe in Form eines Mützchens in die Höhe gehoben, und endlich abgeworfen werben. Dieſe Schuppenanfüge an der Bafis eines jenen Triebes fünnen Daher zur Beitimmung des Alters benutzt werden. Die Frucht bildet einen holzigen Zapfen, deſſen Schuppen an der Spite nicht verdickt find; Die Samen find geflügelt, Die Flügel löſen fich aber nicht ab. Diefe Gattung hat man wieder in zwei Untergattungen ges trennt, nämlich: EpieeaDC., Tannen, mit breiten, flachen, mehr oder minder kammförmig geftellten Nadeln, und aufrecht jtehenven 399 Zapfen, die bei der Reife mit den Samen auch die Schuppen abwerfen, und Abies Link., Fichten, mit mehr oder weniger vierfantigen, nicht kammförmig gejtellten Nadeln und hängenden Zapfen, deren Schuppen ſich nicht von der Spindel trennen. Zwiſchen dieſen beiden Untergattungen jteht jedoch Abies cana- densis L. in der Mitte, welche breite und kammförmig geſtellte Nadeln und hängende Zäpfchen hat, Deren Schuppen fich nicht von der Spindel trennen. A. (Epicea) pectinata DC, (Pinus picea L. P. abies Duroi), die Edeltanne oder Weißtanne. Die männlichen Blüthen erjcheinen im Mai am der Unterfeite der vorjährigen Zweige aus DBlattachjelfnospen in feinen ovalen Käschen von arümlich-gelber Farbe, welche an der Baſis von braunen, ſchuppen— fürmigen Blättern, den Kuospenjchuppen, umgeben find. Die weib- lichen Blüthen bemerkt man ſchon im Auguft bauptlächlich gegen den Gipfel des Baumes hin längs der Oberjeite des legten Jahrestriebes in Form länglicher, brauner, aus Blattachjelfnospen ſich entwickeln— der Knöpfchen; zur Zeit der Blüthe im folgenden Mai jtellen ſie ein braunrothes längliches Zäpfchen dar. Die Zapfen ſtehen auf kurzen Stielen aufrecht, da fie von den ftärferen Zweigen ge— tragen werden, reifen im September oder Detober, zu welcher Zeit mit den Samen ſich zugleich Die Schuppen von Der Spindel löſen und abfallen. Die Nadeln find dunkelgrün, glänzend, breit, an der Spike ausgerandet, unten mit 2 weißen Linien bezeichnet, in welchen die Spaltöffnungen liegen, ordnen ſich an älteren Zweigen fammförmig, und werden meiſt im fiebenten Sabre, zuweilen aber auch erſt nach 10 — 12 Jahren abgeworfen. Die jungen Triebe entwiceln fich Anfangs Mai. Freiſtehende Bäume tragen mitunter ſchon im 30. Sabre keimfähigen Samen, auf gutem Boden aber erjt im 40.—50. Jahre, und im Schlufje erwachjene Bäume meift erſt im 60. oder 70. Jahre, Die reifen Zapfen find 5—6” lang, waßenfürmig, braun, mit ganzrandigen Sruchtblättern und langen, ſchmalen, über die Fruchtblätter hinaus verlängerten und an der Spiße zurücigebogenen Dedblattichuppen. Die Samen find ziemlich groß, glänzend dunkelbraun, feilfürmig- zugeſpitzt und platt, haben große, breit-dreieckige Flügel, die fich nicht ablöfen, enthalten jehr viel Terpentindl, und verberben ehr leicht, nur bei ſehr jorgfültiger Aufbewahrung: behalten ſie einige 3934 Fahre die Keimfraft. Die junge Pflanze ericheint zeitig im Früh— jahre mit 4— 35, vorherrſchend 6 Samenlappen, welche fich won denen der Fichte Durch ihre breitere und flachere Form, und be= deutendere Länge unterjcheiden, haben auf der Oberfeite zwei weiße Linien, in welchen die Spaltöffnungen liegen, und bleiben Jahre lang grün; jelten wird dieſelbe im erſten Sabre über 1*, im zweiten über 2” lang. Ueberhaupt ift der Höhenwuchs der Weißtanne bis zum 5. Jahre jehr unbedeutend, während fich zus gleich auch nur I—2 Seitenäftchen bilden. Im Schatten ift der Wuchs bis zum 6.— 3. Jahre faſt ausſchließlich auf die Seiten— äſte beichräntt; von da an ſchiebt das Stämmchen merklicher in die Höhe, während fich die Seitenäfte gleichzeitig mehren und quirlförmig ftellen. Im 14.—15, Jahre hat die junge Weißtanne meijt eine Höhe von 5— 6’, und treibt nun jährlich gewöhnlich einen mehr als fuhlangen Längentrieb, welcher erſt nach dem 100, Jahre an Länge wieder abnimmt. Die Xejte jtehen unter einem ziemlich jpigigen Winkel von ihrer Age ab, und zwar bilden am Stamme jährli 2—5, jelten mehr Seitentriebe unterhalb des Sipfeltriebes einen Quirl, welcher ſtets den Beginn eines Sahres- triebes andeutetz an den Aeſten aber entwiceln fich an der Baſis des jüngſten Triebes immer nur zwei gegenjtändige Seitenzweige, jo daß man an der Zahl dieſer Zweigpaare das Alter eines Tannen aftes leicht und ficher ermitteln kann, wenn auch die Schuppen = anſätze längſt verichwunvden find. Außerdem entwideln fich aber noch hie und da längs der Haupt und Seitentriebe kleine einzeln jtehende Zweige. Sie wird bis 200 Jahre alt, und erreicht dabei eine Höhe won 150° und eine Stammdide von 4 Durchmeffer; als Seltenheiten bat man auch ſchon 250 jährige, 180° hohe und 6— 8 die Stämme gefunden. Da aber das Höhenwachsthum der Weißtanne gegen das hundertite Jahr hin abnimmt, jo wird die bis dahin fegelfürmige Spige der Krone mehr und mehr fuppelfürmig. Die Rinde der jungen Triebe it grünlich= grau, rojtfarbig behaart, ſpäter ift fie äußerlich weißgrau, etwas warzig, bleibt lange glatt, und reißt erſt jpäter jchuppig auf. Die Bes wurzelung ift ftarkäftig, und dringt ziemlich tief in ven Boden*). ) Nach Göppert verwahjen Weiß- und NRothtannen häufig an ihren Wurzeln unter einander, dagegen findet eine Verwachjung mit der Kiefer nicht ftatt; wohl aber verwachfen wieder die Kiefern unter einander. 335 Die Weiktanne kommt in größerer Ausdehnung wohl nur im Schwarzwalde vor, wo fie noch bei 3000° über dem Meere gut fortfommt, am bäufigiten jedoch zwijchen 1000° und 2000’ ver— breitet ift. Sn den Alpen und Pyrenäen ſoll fie bis 5000 an— fteigen; in unferen bayeriichen Alpen fteigt fie a8 Baum bis 4600 und als Strauch jelbjt bis zu 5600° Höhe an. Für Deutichland fann ihre Verbreitung vom 47.— 52. Breitengrade angenommen werden; am uördlichjten tritt fie im Dberharz, jedoch ſehr be— ſchränkt, auf; etwas häufiger, Doc immer noch untergeoronet, im Thüringer Walde, von welchem ver jogenannte fränfiiche Wald nur ein Ausläufer ift, und im Erzgebirge. Den niederrbeiniichen Gebirgen jcheint fie fajt ganz zu fehlen; Dagegen ijt fie ziemlich haufig im Niefengebirge, von welchem fie in nordöſtlicher Richtung in die Ebenen Schleſiens binabjteigt, und dort, größtentheils in Untermengung mit der Fichte, jelbjt noch weit über das rechte Dperufer hinaus, gefunden wird. Die Weißtanne fordert einen ziemlich hohen Feuchtigfeits- grad Der Atmojphäre und eine gemäßigte Temperatur, und ſtimmt in diefer Beziehung am meilten mit der Rotbbuche überein. Die junge Pflanze iſt ſehr empfindlich gegen unmittelbare Lichtein- wirkung, Hiße und Dürre. Auch verlangt jie einen tiefgrümpigeren und humusreicheren Boden, als die Fichte. Die an Feldipath reichen Urgebirgsarten Granit und Gneis, ferner Thonjchiefer, Die Eonglomerate mit thonigkaltigem Bindemittel, der zerklüftete thon— reiche Muſchelkalk, ſowie Baſalt, liefern den beiten Weißtannen- boden, Maſſige ältere und die jüngjten Kalkiteinbildungen, Por— phyre, Glimmerjchiefer und Grauwacke jagen ihr nicht zu. Höhere Beuchtigkeitsgrade des Bodens jind ihrem Wuchje ebenjo bin- derlich, als Trockenheit; fie läßt dann bald im Wuchſe nach, und wird früh faul. Das harzloſe Ho iſt zu Bauholz jehr geeignet, bat aber etwas geringere Dauer,. als das der Fichte; vorzüglich geſchätzt iſt es aber wegen feiner Spaltbarfeit zu Werf- und Schnitznutzholz, insbeſondere zu mufifaliichen Inſtrumenten; es ift weich, weiß, gerade und langipaltig, ſehr biegjam, jchwindet jtart, reißt, wirft fich aber nur wenig. Seine Brennkraft iſt geringer, als die des Fichtenholzes, und verhält jich zu der des Buchen- holzes wie 70 ; 100. Ein Kubikfuß wiegt friſch 39 Pfd., Luft troden 32 Pd. und dürr 24 Pfd. Die Hauptnebennugung, welche 336 die Weiftanne liefert, ift Die des Terpentins, welcher fich in der Ninve in Höhlungen jammelt, die oft die Größe eines Hühner— eieg erreichen, und äußerlich als Beulen ericheinen; er fommt in den Handel unter dem Namen Straßburger Terpentin. Verwandt ift A. balsamea L., die Balſamtanne aus Nordamerika, die öfter in unjeren Anlagen gezogen wird, und fich dureh einen feinen und wohlriechenden Terpentin auszeichnet, der unter dem Namen kanadiſcher Balfam in den Handel fommt. A. canadensis L., die Schierlingstanne oder Hemloktanne aus Nordamerika, wird ihrer Schönheit halber ebenfalls häufig in unjeren Anlagen gezogen. Ihre Zäpfchen entwickeln fi) aus Terminalfnospen der vorjährigen Triebe, find faum zolllang, hängend, und die Schuppen trennen jich bei ver Reife nieht von der Spindel. Die Zweige hängen abwärts. A, excelsa DC. (Pinus abies L., P. picea Duroi), die Fichte oder Nothtanne Die männlichen Blüthenkätzchen er- jcheinen Ende Mai oder Anfangs Juni aus Blattachjelfnospen der vorjührigen Triebe, und find am Grunde von braunen, ſchup— penfürmigen Blättern, von welchen fie in der Knospe bedeckt waren, umgeben. Die weiblichen Blüthenzäpfchen entwiceln ſich aus Endknospen, over dieſen zunächit ftehenden Seitenfnospen Der vorjährigen Triebe, und find ſchon im Herbſte al3 Keine roth— ichuppige Zäpfchen zu erfennen; die Fruchtblätter find roth, und die Deefblätter verſchwinden bald. Die Zapfen hängen, da fie immer nur an der Spiße ver Zweige jtehen, vermöge ihres Gewichtes abwärts, reifen im Detober vefjelben Jahres, und der Sume fliegt im Frühjahre ab, während die Bapfenjchup- pen fich nicht won der Spindel trennen. Die Nadeln find lichtgrün, prismatiſch, faſt 4 fantig, mit glatten Rändern, jtachelfpigig, und bleiben bis zum 7. Jahre ftehen; Die jungen Triebe entwiceln fi) Anfangs Mai. Unverfümmerte Pflanzen tragen gewöhnlich exit im 50. Jahre feimfähigen Samen, im Schluffe, auf kräftigem Boden und in rauhem Klima erwachjen gewöhnlich erſt im 70,— 80. Jahre, Uebrigens trägt Die Fichte meift mur alle 5—6 Jahre reihlih Samen, was wohl darin feinen Grund hat, daß die Fichte nicht, wie die Tanne, nur im Gipfel, jondern in einem guten Blüthenjahre von der Spige bis faſt zu den tiefften Aeſten herab Zapfen trägt, und daher in 337 einem jolchen Jahre die Menge ver Zapfen dem Baume zu viele Nahrung entzieht; als erſte Wahrzeichen eines fünftigen Samen jahres find Die jogenannten Abjprünge bekannt, worunter man die im Herbite abfallenden jungen Seitenzweige verſteht. Wenn nämlich im Spätjommer in einer Anzahl von Endknospen fich die Anlage eines BZapfens bildet, jo werden Die GSeitenzweige, deren Knospe feine Zapfenanlage gebildet bat, jchwächer ernährt, weil, wie e8 jcheint, die Zapfenanlage viele Nahrung in Anſpruch nimmt, und fallen daher ab*), Die walzgenfürmigen, 5—6” langen, braunen Zapfen find aus am Rande ausgebijjen = gezähnelten Fruchtblättern gebildet, bleiben oft noch bis zum zweiten Herbſte am Baume, und fallen dann im Ganzen ab. Die Heinen Samen find länglicherund, Dunkel rothbraun mit vothgelben Flügeln. Die junge Pflanze ericheint 4—5 Wochen nad) der Ausſaat im Früh— jahre mit 6—10, vorherrjchend 7—9 quirlſtändigen, furzen, prig= matiſchen, hellgrünen, an den Rändern ſägezähnigen Samen- lappen, die jchon im eriten Jahre vertioedinen, und einem grünen Stengelchen; die Blätter an dem zwijchen den Samenlappen her= vorbrechenden erſten Jahrestriebe find gleichfalls ſägezähnig und jtehen vierzeilig. Selten wird das Stämmchen im erjten Jahre höher als 2—5%, und entwidelt dicht über dem erſten Blattquirl 2— 3 faſt verſchwindend Kurze Seitenäftchen; tiefer dringt Die Pfahlwurzel in den Boden ein, nimmt aber, namentlich bei ge— ſchloſſen ſtehenden Pflanzen, jehr bald fo an Diele ab, daß man fie nicht mehr deutlich von den reichlich fich ausbreitenden Seiten— wurzeln unterjcheiden kann, welche leßtere ziemlich flach im Boden verlaufen, und fpäter allein die Bewurzelung bilden. Unter günftigen Umſtänden erreicht die Fichte bi8 zum 5. Jahre eine Höhe von 1O— 12”; erſt gegen das 10. Jahr hin nimmt der Höhenwuchs merklich zu, und jteigert jich gegen das 40.—50, Jahr hin in jolchem Maße, daß von jegt an alle Nadelhölzer hinter der Fichte zurückbleiben. Auf gutem Boden hält der Wuchs der Fichte bis zum 120 Jahre ziemlich gleichmäßig aus, von da ab ſtellen jich Die Beſtände lichter, indem die meiften Stämme zwijchen *) Oft wird das Abfallen der Seitenzweige aber auch Durch Vögel ver- anlaßt, welche dieſelben namentlich im Winter und im Frühjahre abbeißen und die Knospen ausfreſſen. Döbner, Lehrbuch der Botunif zc. 2, Aufl. 22 338 150 und 200 Fahren abjterben, und nur einzelne von Jugend auf begünftigte Stämme fich über 200 Jahre wüchlig, und mit— unter 300 Fahre und länger vollkommen gefund erhalten; Dabei erreicht die Fichte eine Höhe von 120— 140° und eine Stammes die von 3—4' im Durchmefjer. Die Aeſte bilden am Stamme Quirle, jtehen aber fait unter einem rechten Winkel von demjelben ab; an den Xejten aber entwiceln ſich unterhalb der Endknospe in der Regel, wie bei der Weiftanne, nur zwei gegenjtändige Triebe. Die Fichte ijt aber nicht, wie die Kiefer und meiſt auch die Weißtanne, auf dieſe Zweigbildung unterhalb der Endknospen beichränft, jondern jie bildet noch viele andere Seitenzweige, weß— halb fie auch ungleich mehr beäjtet und bezweigt ift, wogegen ihr aber die große Regelmäßigkeit der Ajtbildung mangelt. Ihr Höhen- wachsthum Dauert kräftig fort, jo lange fie überhaupt kräftig vegetixt, daher bleibt auch ihre Krone immer fegelfürmig. Die Rinde ift in der Jugend rothgelb und runzelig, ſpäter röthlich-braun, klein— ſchuppig, löſt ſich in ſchuppigen Blättern ab, bildet aber keine dicke Borke. Die Fichte zeigt große Neigung, in geſchloſſenen, reinen Beſtänden zu wachſen, und iſt ſehr weit verbreitet. In Norwegen gedeiht ſie noch über dem 62. Grade nördlicher Breite bis zu einer Höhe von 2500° über dem Meere; in den nord— und mitteldeutihen Gebirgen, im Harz, Ihüringerwalde, dem Fichtelgebirge kommt fie noch bis zu 3000 fort, im Niefengebirge bi8 3700°, im Schwarzwalde und ven Karpathen bis 4500‘, und in den Alpen bildet fie noch bis zu 4600 — 5000° gejchloffene Beſtände; gruppenmweile und einzeln ftehend findet man fie noch bis 5500’, und in fehr gejehügten Lagen ſogar big zu 6000%. In diefen Höhen erreicht der Stamm aber nur noch eine Höhe von 50 — 60°, iſt Eonijch gewachlen, und Die gedrängt ftehenden Aeſte hängen ſtark abwärts; jolche Stämme zeigen zuweilen ein Alter von 300-500 Jahren. Auch auf dem höchiten Berge des Fichtel- gebirges, dem 3250° hohen Schneeberge erjcheint fie nur noch als Krüppel, indem fie bei einem Alter von 100 und mehr Sahren faum einen Durchmeſſer von einigen Zollen, und eine Höhe von 6— 8° erreicht; ihre dem Boden nahen Aefte, durch Schnee bis zu demſelben herabgedrüct, werden dann von einer Moosdecke überzogen, aus welcher die Spite des Aftes hervorragt, ſchlagen Wurzeln, und bilden auf diefe Weile natürliche Abſenker, welche 399 Erſcheinung indefjen auch in der Ebene, und bei fräftigem Wuchje im freien Stande nicht jelten ftattfindet. In Nordveutichland, vom rechten Dperufer abwärts, wird die Fichte ein Baum der Ebene, im Inneren Deutſchlands zieht fie fich aber mehr in die Gebirge zurück. Gegen Hitze und Trockenheit ift fie in hohem Grade, dagegen faſt gar nicht gegen Kälte und hohe Feuchtigfeitsgrade der Luſt empfind- lich. In günftigem Klima ift die Fichte weniger vom Boden abhängig, als die meijten übrigen Holarten; fie bedarf eine nur geringe Bodentiefe, wenn fie nur mit den Wurzeln in die Ktlüfte und Spalten des unterliegenvden Gefteines eindringen fan. Den fräftigften Wuchs entwicelt die Fichte auf Granit, Gneis-, Slimmerjchiefer- und Syenitbovden, ferner auf Grünjtein und Grauwacke; Ihonjchiefer und Bafalt fagen ihr zwar auch jehr zu, jedoch nicht in dem Grade, wie den harten Laubhölzern; weniger zuträglich find ihr Kalte und Sandfteinboden. Auf allen jehr eonſiſtenten Bodenarten, ſowie auf feuchten, fruchtbaren Sand— boden wird fie frühzeitig rothfaul, jo daß folche Beſtände fein hohes Alter erreichen. Wegen der feichten Bewurzelung wird Die Fichte, namentlich, wenn fie im Schluffe erwachſen, und dann frei gejtellt wird, leicht vom Winde umgeworfen. Das Holz tft jehr ges eignet zu Bauholz, übertrifft aber an Dauer unter den Nadelhölzern nur das der Tanne; dagegen bejigt e8 große Elaftizität und ges ringe Neigung zum Neifen und Werfen; e8 ijt weiß oder gelb— ih. Seine Brennfraft verhält fich zu der des Buchenholzes wie 79 : 100. Ein Kubiffuß wiegt grün 35 Pfo., Iufttroden 29 Pfd. und dürr 21 Pd. Die Ninde wird zum Gerben benugt und die Zweige liefern Streumaterial. Die wichtigite Nebennugung aber, welche vie Fichte Liefert, ih das Harz, aus welchem das Pech geſotten wird. Im Dberbayeriihen und Schwäbijchen Hochgebirge, deß— gleichen in Steiermark unterjcheiden die Holzarbeiter von Der ges meinen Fichte eine fogenannte Weißfichte oder Haſelfichte, deren Holz viel weißer ift, als daS der gemeinen Fichte, indem die braunen Herbitholzichicehten ver einzelnen Yahresringe jehr ſchmal, die weißen Frühlingsbolzichichten Dagegen durchgehends breiter find; außerdem zeigt dafjelbe auch auf dem Radialſchnitte ein eigenthümliches geflammtes Anſehen, was davon herrührt, daß der Holzkörper an jenem Umfange bie und da, und in vers 223 340 — ſchiedenem Alter kürzere oder längere Längsfurchen bekommt, in welche ſich ſowohl die Rinde, als die folgenden Jahresringe hinein— legen, ſo daß dieſe dadurch einen etwas wellenförmigen Verlauf bekommen. Aeußerlich ſind ſolche Stämme von denen der ge— wöhnlichen Fichte nicht zu unterſcheiden, und die Leute erkennen ſie nur, indem ſie dieſelben anreißen. Man findet ſolche Stämme nur zwiſchen 3000° und 4000° Meereshöhe, meiſt auf Felſen, in der Negel einzeln jtehend, zuweilen aber auch in Kleinen Horiten ; und es haben die genannten Eigenthümlichteiten des Holzes wohl nur in gewiffen klimatiſchen und Standorts -Verhältniffen ihren Grund. Indeſſen findet man merkwürdiger Weije zuweilen mitten unter jolchen Stämmen einen Stamm, dejien Holz von dem Der gewöhnlichen Fichten nicht abweicht. Das Holz dieſer jogenannten Hafelfichte wird befonders zu muſikaliſchen Inſtrumenten geſchätzt. A, nigra Ait. (A. mariana Ehrh.), die Schwarzfichte, und A. albaL., die Weiffichte, beide aus Nordamerika, haben viel Hleinere, votbbraune Zapfen, und werden nicht jelten in Ans lagen gezogen. Larix DC., Lärche (XXI. 6). Die männlichen und weib- lichen Blüthen jtehen zerjtreut, und entwiceln ſich aus Blattachjel- knospen des vorjährigen Triebes; die Zapfenfchuppen find an der Spitze nicht verdickt, und trennen fich nicht von der Spindel; aud) die Saumenflügel löſen fich nicht ab. Die jchmalen, nadelfürmigen, aber weichen Blätter jtehen nur an den jüngjten Kängentrieben im Jahre ihrer Entjtehung vereinzelt, Dagegen an älteren Trieben ſtets in blattreihen Büſcheln an ver Spitze jehr verfürzter Seitentriebe; aus der Mitte einzelner jolcher Triebe, namentlich der endſtändigen entwiceln fich dann jpäter im Jahre, entiprechend den Sohannitrieben, Längentriebe mit einzeln ftehenden Nadeln. Dieje Gattung enthält nur Bäume erjter Größe, welche man wieder in zwei Untergattungen getrennt bat, nämlich Cedrus Barr., Cedern, deren junge Triebe behaart, Die Blätter bleibend und immergrün, und die Zapfen groß, glatt, an der Spitze nieder- gedrückt find, und jehr breite Schuppen haben; und Larix DO., Lärchen, deren junge Triebe kahl, die Blätter fommergrün und abfallend, und die Zapfen klein, eifürmig, und zugeipigt find; die Deefblätter an ven Zapfen fallen nicht ab, ſondern bleiben fejt mit den Fruchtblättern verbunden. % 341 Cedrus Libani Barr. (Pinus Cedrus L., Larix Cedrus DC.), die Ceder vom Libanon; wächſt auf ven höheren Gebirgen des wärmeren Ajien, in Syrien, Kleinaften und namentlich auf dem Libanon. Sie bat in den eriten Fahren einen raſchen Wuchs, erreicht ein hohes Alter, und wird fehr arof. Auf dem Libanon folfen nur noch etwa 100 Stämme jtehen, woron die jtärfiten einen Durchmefler von 8—9 haben. Das Holz iſt roth und wohlriechend, und war bei den Völkern des Altertbums ſehr hoch aeichäßt. C. Deodora Roxb. findet fih vorzüglich in DOftindien (Nepal) und mwächit daſelbſt als einer der ſchönſten Bäume Hoch— afien’3 bis zu 12000’ über dem Meere, wird bi8 150° hoch, und der Stamm erhält oft einen Umfang von 40°. Am häufigiten findet ſich dieſe Ceder zwiſchen 8000° und 11000‘ am nberen Hydaspes, welcher den Walleriee in dem Alpenthale von Kajchmir durchſtrömt. Larix europaea DC. (Pinus Larix L., Abies Larix Lam.), die Lärche. Männliche und weibliche Blüthenfäschen ericheinen gleichzeitig mit den Blättern im April aus Blattachielfnospen vorjähriger Triebe, welche vor der Blüthe von den Laubfnospen faum zu unterjcheiven find; die ſchön roth gefärbten weiblichen Zäpfchen wachien aus der Mitte eine$ Blattbüſchels hervor. Die Zapfen reifen im Detober vejlelben Sahres, bleiben aber den Winter über geſchloſſen, ſo daß der Same erjt im Frühjahre ab- fliegt, während vie leeren Zapfen oft noch 3—4 Jahre am Baume hängen bleiben. Der Samen ift fein, fait dreieckig, gelblich- braun, und erhält fih gut aufbewahrt 3—4 Jahre feimfähig. Im freien Stande trägt die Lärche jehr früh Früchte, jedoch ift Der Same aus Zapfen von Pflanzen, die jünger, ald 15 Jahre find, taub. Die junge Pflanze ericheint 3—t Wochen nad der Saat mit einem rothsangelaufenen Siengelchen, und 5—7, am häufig- jten 6 quirlitändigen, nadelförmigen Samenlappen, welche mit den Blättern abfallen; die Samenlappen, ſowie die Darauf fol genden Blätter find jchmal, platt, kurz zugeipfgt, an den Rändern ungezähnt und bläulih grün. Im Herbite bilden ſich in einigen Blattachjeln ſowohl, als am Gipfel des Zweiges dicke Knospen, aus welchen im kommenden Sabre ſchon Mitte April ſehr ver- fürzte, beblätterte Triebe in Form blattreicher Nadelbüjchel bier vortreten. An der Spige dieſer Triebe wiederholt ſich die Bil- 342 ’ dung eben jolcher verfürzter und reichbelaubter Triebe regelmäßig 9—6 Sabre, ausnahmsweiſe wohl aber auch 20—30 Fahre lang, ohne daß die Länge ſämmtlicher auf einander folgender, und Durch über einander liegende, ringfürmige Wülfte deutlich erfennbarer Triebe einige Linien überfchreitet, und daher fcheinbar alte Zweige reich belaubt ericheinen. Hieraus erklärt fich die bedeutende Laub— menge der Lärche, und aus lebterer wieder der außergewöhnliche Zuwachs derjelben. Später hört die weitere Triebbildung Diejer Kurztriebe auf, Diefelben werden nach und nach von der Ninde überwachfen aber ihre Gipfelfnospen fterben nicht ab, ſondern erhalten ſich als ſchlafende Augen lebendig, Durch welche nach Berftiimmelungen des Baumes unter günjtigen Umſtänden ſelbſt noh an ganz alten Stammtheilen Wiederausichlag erfolgt. An alten Stämmen wächjt derjelbe jedoch ſtets kümmerlich, und ver- mag nie den verftümmelten Längentrieb zu erjegen, wie dieß an jüngeren Stämmen der Fall it. Einige ſolcher verfürzten Seiten- triebe, regelmäßig aber Die Gipfeltriebe, entwickeln in der legten Hälfte des Mai aus ihrer Mitte gewöhnliche, mit einzeln jtehenden Nadeln verjehene Kängentriebe, Durch welche das Längenwachsthum der Pflanze in Stamm, und Aeſten vermittelt wird. Da die Ent wiefelung diefer zarten Triebe erit im Mai erfolgt, die Kurztriebe aber fait ganz von Knospenjchuppen umjchloffen find, jo erklärt fich hieraus die Unempfindlichfeit Der Lärche gegen Spätfrdite, Schon in früheiter Zeit wächjt die Lärche außerordentlich raſch, indem das Stämmchen unter günftigen Umftänden ſchon im erften Jahre eine Länge von 4—5’ erreicht, während Die Pfahlwurzel 9— 10” tief jenfrecht in den Boden dringt, und unter der Ober- fläche deljelben eine Menge feiner Thau- und Falerwurzeln ent widelt. In ſpäteren Jahren zeigt Die Lärche feine eigentliche Piahlwurzel mehr, Dagegen dringen mehrere jtarfe Geitenwurzeln ſchräg in den Boden, von welchen zahlreiche, aber Schwache, in dem Boden fich verbreitende Aejte auslaufen. Im dritten Jahre ift Die Lärche zuweilen jchon 6° hoch, und erreicht überhaupt eine Höhe von 100° bis 120° und eine Stammesdide von 3° und darüber im Durchmefjer; wird aber in Beſtänden nur jelten älter, ala 80 Jahre. Sie bildet eine pyramidenfürmige Krone. Die alte Rinde iſt graubraun, namentlich nach unten jtarf auf geriffen, und löſt fih in jchuppigen Blättern ab; die Rinde & 343 jüngerer Zweige ift levergelb mit unregelmäßigen, vertieften, grünen oder grauen Längsitreifen, welche dadurch entitehen, daß, unter jeder Blattnarbe eine warzenfürmige Erhöhung fich bildet, von welcher aus eine erhabene gelbe Leiſte abwärts läuft, und ſich zwifchen den folgenden gleichartigen Leiſten ver- fiert. Der vertiefte Grund zwiſchen dieſen Leijten ift grün oder graugrün. In größter Verbreitung und in zuſammenhängenden großen Beſtänden findet ſich die Lärche nur im nördlichen Rußland und in Sibirien, wo ſie ſich bis zum Eismeere erſtreckt. Die im hohen Norden Rußlands vorkommende Lärche weicht jedoch etwas von der gemeinen Lärche ab, und wird Daher von einigen Bota— nifern als eine eigene Art betrachtet (L. sibirica Fisch. = L. archangelica Laws.). Südlicher und weftlicher findet ſich die Lärche auf natürlichem Standorte nur noch in den Karpathen, in den Alpen Deutichland’8 und der Schweiz, und in der Dau— phine größtentheils in Untermengung mit anderen Nadelhölzern, am häufigiten mit Fichten, jeltener mit Tannen und 'Zürbeln gemengt, hier und da wohl auch in reinen Beſtänden von geringer Ausdehnung. In den Karpathen fteigt fie mit der Weiftanne bi8 zu 4500’ an; in den Alpen tritt fie am häufigiten zwifchen 3000 und 5500’ auf, geht aber auch bis in die tiefften Thäler herab, und jteigt in einzelnen Exemplaren bi8 zu 6200, in der Schweiz bei fünlicher Expofition felbjt bi8 zu 7000° auf. Außer— dem iſt in neuerer Zeit Die Lärche faſt überall in Deutjchland fünjtlich angebaut worden, und zwar im ſüdlichen und mittleren Deutjchland faſt nur in Gebirgen und Vorbergen, im noroweft- lichen auch in der Ebene mit der Kiefer. Hohe Feuchtigfeitsgrade ind der Lärche nicht günftig, wehbalb fie mehr für Hochebenen und Einhänge, als für Tiefen und Thäler geeignet ift. Sie liebt vorzüglich Kalkboden, und erlangt daher auch auf Buchenboden und in Untermengung mit der Nothbuche einen ausgezeichneten Wuchs; nach dem Kalfe jagt ihr der Thonſchiefer und thonige Sand— jtein, der Graumacen- und Thonſchiefer und der Griinftein befonders zu. Naſſer Boden und ebenio jehr trockener oder ſtark bindender Boden ift der Lärche unter feinem Verhältniffe zuträglich. Das Lärchenholz übertrifft als Bauholz alle übrigen Nadelhölzer an Güte, und feine Dauer im Waffer joll der des Eichenholzeg gleich- 344 fommen*) Wegen feines jtarfen Geruches wird e8 nicht leicht von Holzkäfern angegriffen; auch entzündet es fich nicht jo leicht, wie die übrigen Nadelhölzer, pflanzt Die Flamme nicht jo raſch fort, und erlifcht leichter. Seine Brennfraft verhält fich zu Der des Buchenholzes mie 80: 100; beim Verbrennen prafielt und fniftert e8 aber heftig, welche unangenehme Eigenjchaft jelbit auf die Kohlen übergeht. Ein Kubiffuß wiegt grün 40,5 Pfd., ganz dürr 20,75 Pf. Außerdem liefert die Lärche einen gelblichen, flaren, aromatisch riechenden Terpentin, welcher unter dem Namen venetianifcher Terpentin in den Handel fommt, und aus welchem durch Dejtillation das franzöſiſche Terpentindl gewonnen wird. Die Rinde kann zum Gerben benugt werden, und aus derfelben jchwigt auch eine gummiartige Subjtanz, welche in Ruf- land unter dem Namen Drenburger Gummi häufig wie arabiſches Gummi gebraucht wird; insbeſondere fjollen faule Stämme oder folche, welche von außen jtarf angebrannt wurden, diefe Subſtanz ftatt des Harzes auch im Holze enthalten. L. mierocorpa Poir. (L. americana Michx.) aus Nord- amerifa ift ver vorigen jehr ähnlich, hat aber Kleinere, Länglich- runde Zapfen mit nur wenigen Fruchtblättern. Andere riefenhafte Nadelhölzer finden fich in den Tropen- Yändern, wie Araucaria excelsa Ait. in Neuholland, Ar. brasıliana Lamb., die brafilianijche Fichte in Brafilien, und Ar. chilensis Mirb., vie chileſiſche Fichte auf den Anden Ehili’s, welche eine Höhe von 220° erreichen, und deren Zapfen die Größe eines Menjchenkopfes haben. In Afien find Cunninghamia sinensis Rich. in China und Sapan, und Agathis loranthifolia Salis, welche das Dammarbarz liefert, auf den Moluffen auf ähnliche Weije durch außerordent— Yiche Größe ausgezeichnet. In der jüngiten Zeit bat man in den Gebirgen Ealifornieng Nadelbäume von ungeheuren Dimenfionen aufgefunden; Wellingtonia gigantea, die californifce Niefenceder, findet fich vorzüglich an den Ufern des Calaveras, und bildet dafelbjt einen ganzen Wald. Einer der dortigen Bäume, der „Fichtenvater” genannt, umgeworfen auf dem Boden *) Lärchen mit rothem Holze im Innern, welches bejonders Dauerhaft tft, und um fo mehr hervortritt, je langjamer das Wachsthnm ift, werden in einigen Gegenden Steinlärchen genannt. 345 liegend, hat 400° Länge und 110’ im Umfang, ift hohl; 250° vom Stocde hat der Stamm noch 12° Durchmefjer. Eine von Drei Bäumen gebildete Gruppe, „Die Drei Schweitern”, enthält einen Baum von 92° Umfang und 300° Höhe; ein anderer „der Mutter baum” hat 91,5° Umfang und 325° Höhe. „Mutter und Sohn“ find zwei zufammengewachjene Bäume mit Einem Unterjtamm von 92° Umfang und 300° Höhe; eben jo hoch bei 110° Umfang find die „zwei Schweitern”. Ein jolcher Baum von 92° Umfang und 285° Höhe zeinte 2520 Jahresringe. An der Mündung des Umpquafluſſes in Nordealifornien zeigte eine Pinus Lambertiana 64° Umfang und 300° Höhe. Zweite Claſſe. Einſamlappige Gewächſe, plantaemonocotyledoneae. Ordnung Potameae. Potamogeton L., Laichkraut (IV. 4) wächſt mit feinen verſchiedenen Arten in ſtehenden und fließenden Waſſern; die Pflan— zen ſind untergetaucht, und nur die oberſten Blätter ſchwimmen auf dem Waſſer, und die Blüthenähren ragen aus demſelben hervor. Die häufigſten Arten find P. natans L. mit eiförmigen, ſchwim— menden Blättern, welches unfere ftehenden Gewäſſer und Teiche oft ganz bedeckt. P. perfoliatus L., P. erispus L., und andere finden fi in Gräben, Flüſſen ꝛc. Ordnung Lemnaceae, LemnaL., ®afjerlinfe (II. 2. L. polyrrhiza L., L. minor L., jhwimmen häufig in Gejtalt feiner grüner Linſen auf jtehenden Gemwällern. Drdnung Aroideae. Arum maculatum L., ver gefledte Aron (XXI. 5), wächit in jchattigen Hainen, und blüht im Mai. Die Blüthen bilden einen von einem großen, dutenfürmigen Deckblatte (spatha) umgebenen Kolben (spadix). Acorus Calamus L., der Kalk mus (VI. 1), wächſt häufig in Sumpfgegenden und an jtehenven Gewäſſern, und hat einen friechenden, äjtigen, ſehr gewürzhaft 346 riechenden und ſchmeckenden Wurzeljtod, ver unter dem Namen Kalmusmwurzel haufig als Arzneimittel und auch als Gewürz an- gewendet wird. Ordnung Orchideae. Der Fruchtknoten ift unterftändig; die Blüthenhülle blumen— fronenartig, unregelmäßig, lippenförmig, und häufig geſpornt. Die Staubfäden find unter fich und mit dem Griffel in der Art vers wachfen, daß, wenn nur ein Staubbeutel vorhanden ijt, derjelbe unmittelbar über der Narbe fißt, oder, wenn zwei vorhanden find, diejelben zu beiden Seiten der Narbe ſtehen. Dieſe Familie tft jehr artenreich, und vorzüglich in der heißen Bone Durch eine Menge Arten vertreten, die größtentheil® durch höchſt auffallenn geformte und jchön gefärbte Blüthen ausgezeichnet find, und von denen viele in der abjterbenden Rinde der großen Bäume ſchma— roßend wachſen. Zu dieſen gehört unter anderen Vanilla aro- matica Sw. im teopifchen Amerifa; V. planifolia Andr. in Weftindien, und V. Pompona Schiede. in Mexico, deren 5— 8" lange, braune Fruchtfapfeln einen äußerſt angenehmen Geruch und Geſchmack haben, und daher als feines Gewürz unter dem Namen Vanille fehr geichägt werden. Andere fünnen von den Bäumen, auf welchen fie ſchmarotzen, abgerilfen noch Jahre lang fortgrünen, z.B. die Luftblume, Aärides flos aßris in Japan. Die bei uns vorkommenden Arten wachjen nur auf der Erde, haben meift eine Büſchelwurzel, und tragen an der Bafis des Stengel® einen, oder gewöhnlich zwei runde, ovale, over plattge- drückte und handfürmige Knollen, welche viel Stärfmehl und Pflanzenichleim enthalten, und daher unter dem Namen Salep theils als Arzneimittel, theil® als Nahrungsmittel verwendet werden; der eine dieſer Knollen, deſſen Knospe fich bereits zu einer neuen Pflanze entwickelt bat, it ftetS welf, während ver andere ftrogend ift, und erſt im nächjten Jahre eine neue Pflanze hervorbringt. Hierher gehört die Gattung Orchis L., Knabenkraut, (XXI. 1), mit gefpornter Blüthenhülle. O. Morio L., OÖ. ma- culata L., O. militaris L., wachen häufig auf feuchten Wieſen und in Wäldern, und blühen im Frühjahr. Gymna- 347 deria conopsea R. Br. mit ſehr langen, dünnen und ge— frümmten Sporen, wächſt vorzüglich auf Waldwieſen. G. odo- ratissima Rich. auf Wieſen der Alpen und Voralpen, Platan- thera bifolia Rich. mit weißen Blüthen, auf Bergwieſen und in Wäldern, und Nigritella angustifolia Rich., das Schweißblümchen auf Alpen, zeichnen fi durch den Wohl- geruch ihrer Blüthen aus. Ophrys L, Ragmwurz (XXI. I), hat ungefvornte Blüthen, deren Lippe in Geftalt, Zeichnung und Färbung meift Aehnlichfeit mit dem Leibe verſchiedener Inſeeten hat, z. B. Ophr. muscifera Huds., vie Fliegenblume in Gebirgswäldern; O. aranifera Huds., die Spinnenblume auf Kalfhügeln und Bergen. Durch große Blüthen, und in Form eines Holzichuhes ausgehöhlte Blüthenlippe ausgezeichnet ift Cypripedium Calceolus L., der Frauenſchuh (XXL. 2) in lichten Wäldern. Ordnung Seitamineae s. Amomeae. Die Würzichilfe gehören faſt ausichlieglich Dem tropiichen Aſien an, und find Durch große und jchöne Blüthen ausgezeichnet. Sie gehören alle in die erite Clafje des Syſtems von Linné, und enthalten in ihren Wurzelftöcden und Samen ätheriiches Del und andere Stoffe, wodurch fie theils zu kräftigen Arzneimitteln, theils zu Gewürzen geeignet find, z. B. Zingiber officinale L, der Ingwer, und Curcuma Zedoaria Rosc., die Zitt- wermwurzel, deren Mnotige Wurzeljtöce al8 Gewürz und Arznei benußt werden. Alpinia Cardamomum Roxb., deren edige Samen, die Kardamomen, ein vortreffliched Gewürz liefern. Einige enthalten überdieß einen gelben Farbitoff, . B. Curcuma longa L., die Gilbwurz, deren gepulverter Wurzelſtock häufig als gelber, unichädlicher Farbitoff unter dem Namen Curceuma angewendet wird. Drdnung Musaceae. Sind ebenfalls der heiken Zone eigen. Aus dem ausdauern- ven Wurzelſtocke entwiceln fich riefenhafte Blätter, Deren lange und die, feit einander umſchließende Blatticheiden eine Art Stamm von 8—12' Höhe und 46” Dide bilden. 348 MusaLl., Bifang, Banane oder Baradiesfeige (VI. 1). M. paradisiacaL., ver gemeine Piſang, wächſt urſprünglich in Oftindien wild, und wird jegt jehr häufig auch in Afrika und Amerifa angepflanzt. Die ungetheilten Blätter find 8—12’ lang, und oft über 2° breit; fie werden zum Dachdecken benußt; die etwas Dreifantigen, gelben, fleiſchigen, ſüßen und wohlſchmeckenden Früchte haben die Größe und Geftalt einer Gurke, und bilden ein Hauptnahrungsmittel der Indianer. Nach der Fruchtreife ftirbt der Stamm bis auf den Wunrzelftoc ab, welcher Dann von Neuem austreibt. Drdnung Irideae. Iris L., Schwertlilie (III. 1), wird in verfchiedenen Arten als Bierpflanze in unjeren Gärten gezogen. I. Pseuda- corus L., mit gelben Blüthen, wächſt häufig an Teichen und jtehenden Gewäſſern. Crocus vernus L., der Frühlings fafran (III. 1), mit weißen und blauen Blüthen, ijt häufig in den Alpen, und blüht im Frühlinge. Cr. maesiacus Sims,, mit gelben Blüthen, ift eine der am frühejten blühenden Pflanzen unferer Gärten. Or. sativus L, der ächte Safran, ſtammt aus dem Drient, wird aber in Deftreich, Frankreich, Italien und England häufig angebaut. Er blüht im September oder Detober. Der dreiſpaltige Griffel mit feinen bochgelben Narben liefert den im Handel vorfommenden Safran, der zum Gelbfärben, zu Ge- würz und Arznei dient. Bon 2000 Blüthen erhält man noch nicht Ein Loth Safran. Drdnung Amaryllideae. Hierher gehören als erſte Frühlingsboten Galanthus n 4 valis L., dag Schneeglödchen (VI. 1), und Leucojum vernum L., dag Märzglöckchen (VI. 1) in Auen, Tichten Wäldern, unter Gebüſch ꝛc. Nareissus L. Narciſſe (VL 1), deren Arten im Frühlinge blühen, und häufig in unferen Gärten der Schönheit ihrer Blüthen und deren Wohlgeruch halber ges zogen werden. N. Pseudonareissus L., der Märzbecher mit gelben Blüthen, findet fich hier und da in Deutſchland auf Bergwiefen. N. poötieus L., die weiße Narciffe auf Wieſen bei Trieft 0. Agave americana L., die jogenannte 349 hundertjährige Aloe (VI. 1), ſtammt uriprünglich aus Amerika, bält aber im jünlichen Europa im Freien aus, und wird dajelbjt zu fait undurcchdringlichen Hecken benugt. Die 5— 7’ langen und 8—10” breiten, jehr dicken Blätter find graus grün, am Rande dornig gezähnt, und bilden eine große Nojette, aus deren Mitte oft exit nach 50—60 Jahren in Einem Sommer ein 15—25° hoher Stengel emporwächit, ver viele Tauſende gelb— licher, bonigreicher Blüthen trägt. Nach ver Reife der Samen jtirbt die ganze Pflanze ab. In Amerika benutzt man ihre Blatt- und Stengelfafern zu Flechtwerfen und Geweben; aus dem Safte der blühbaren Pflanze wird ein beraufchendes Getränte, Bulque, bereitet. Drdnung Bromeliaceae. Bromelia Ananas L., die Ananas aus Südamerika bildet Durch Fleifchigwerden und Verwachien der Decblätter und Früchte einen zapfenäbnlichen, gelben, jaftigen Fruchtſtand, Die Ananas, welche ihres ſehr angenehmen Geruches und Wohlge- ſchmackes wegen als Obſt hoch gejchäßt, und deßhalb auch häufig bei uns in Treibhäufern gezogen wird. Ordnung Asparageae (52). Asparagus offieinalis L., ver Spargel (VI. 1), wächit bier und da auf fruchtbaren Wiefen wild, wird aber häufig eultivirt, indem der Wurzeljtoc im Frühjahre viele Triebe ent- wicelt, welche, wenn jie faum über die Dberfläche des Bodens emporragen, abgejtochen werden, und dann ein vortreffliches Ge— müje liefern. Paris quadritolia L., die &inbeere (VIIL. 4), Findet fich häufig in Wäldern und ift giftig. Der kriechende Wurzelſtock treibt einfache Stengel mit gewöhnlich 4 quirlſtändigen Blättern und einer endjtändigen Blüthe. Convallarıa majalis, das Maiblümchen (VI. 1), findet fi häufig in Hainen und lichten Wäldern, und ijt durch den Wohlgeruch jeiner Blüthen ausgezeichnet. Sınilax aspera L., die Stehwinde (XXII. 6), findet fi unter Geſträuch am Ufer des adriatiichen Meeres, und blüht im Auguft und September. Ruscus L., Mäuſe— dorn (XXI. 11), R. aculeatus L., findet ſich an uneultis pirten Orten unter Geſträuch und in Wäldern in Iſtrien, Süd— 350 tyrol ꝛc. R. Hypoglossum L. in gebirgigen und waldigen Drten im wärmeren Krain und Littorale. Beide blühen im März und April. Ordnung Liliaceae. Die lilienartigen Gewächfe find meiſt Zwiebelgewächie, welche fich zum Theil durch Schöne Blüthen auszeichnen, und daher theils als Ziergewächfe in ven Gärten gezogen, theild ala Küchenkräuter zum Würzen der Speilen benußt werden, Zu eriteren gehören: Tulipa Gesneriana L., (VI.1) die Tulpe, jftammt aus der Levante. T. sylvestris L. wächſt hier und da bei uns auf Waldwiefen und unter Gebüjchen. Fritillaria imperialis L., die Kaijerfrone (VI. 1), ftammt aus dem Drient. Lilium bulbiferum L., vie Feuerlilie, und L. Martagon L., ver Türfenbund, wachien in Deutjchland hier und da in Bergwäldern, werden aber auch häufig im Gärten gezogen; deßgleichen L. candidum L., die weiße Kilie, und Hyacinthus orientalis L., die Syacinthe, welche aus dem Driente ſtammen. Zu den Küchenkräutern gebört insbe— jondere die Gattung Allium L., &auc (VI. 1). A. Porrum L., der gemeine Laub, Suppenlauch oder Porrey, jftammt aus dem ſüdlichen Europa. A. sativum L., der Knoblaud, iſt urſprünglich in Sieilten zu Haufe A. Asca- loniecum L., die Schalotte, jtammt aus der Levante. A. Schoenoprasum L, der Schnittlauch, findet ſich an den Ufern der Mofel, am Unterrhein, der Elbe ꝛc.; das haufig auf Den Alpen vorkommende A. sibiricum L. ijt nur eine Varietät Davon. A. Cepa L., die Zwiebel, wird in vielen Spielarten gebaut; ihr eigentliches Vaterland ift unbefannt. A. Victoriale L., Allermannsharniich, it häufig auf Alpen, namentlich in der Nähe ver Sennhütten, und galt jonjt bei dem Landvolfe als ein beſonderes Heilmittel. Phormium tenax L., der neufeeländiiche Flach, wächſt in Menge in den jumpfigen Niederungen Neuſeeland's, und ift in neuerer Zeit wegen der auferordentlichen Zähigkeit jeiner Blattfafern wichtig geworden; dieſelben werden zu Geflechten und Geweben, und bejonders zur Verfertigung von Schiffstauen verwendet. 351 Ordnung Colchicaceae. Hierher gehört Colchieum autumnaleL,, die Herbſt— zeitlofe (VI. 3), welche durch ganz Deutichland auf Wiejen und Triften jehr häufig ift. Die blaßrothen Blüthen erjcheinen im September und Detober unmittelbar aus der faſt fauftgroßen, dichten Zwiebel, Die zugehörigen Blätter aber erſt im nächjten Frühjahre, und heben dann die großen, aufgeblafenen Fruchtkapfeln mit in die Höhe. Sie enthält in allen ihren Theilen einen ſchar— fen giftigen Stoff, weßhalb fie weder frijch, noch trocken vom Vieh gefreilen wird, und daher bei ihrer jtarfen Vermehrung auf Wiejen ein ſehr läſtiges Unkraut it. Veratrum album L., der weiße Germer oder Die weiße Nießwurz, iſt eine der jchönften Pflanzen der Alpen— wiejen, blüht im Juni und Juli, und ift giftig; der gepulverte Wurzelſtock wird als Niekpulver angewendet. Orduung Palmae. Die Palmen find fast ausschließlich der heißen Zone eigen ; nur die Zwergpalme oder Fächerpalme, Chamaerops hu- milis L., wächit auch im ſüdlichſten Theile Europa’3 wild. Sie haben meijt einen einfachen, vollig blatt= und aftlofen Stamm, der zuweilen 120—130‘, ja einzeln bis 180° hoch wird, und auf jeinem Gipfel eine Krone von oft 20—25 langen, gefiederten over bandfdrmigsgetheilten Blättern. trägt. Phoenix dactylifera L., die Dattelpalme, ift im Drient, in Aegypten, Norvafrita, Arabien, Paläftina, ꝛc. ein— heimiſch, und wird häufig daſelbſt angebaut, indem ihre ſüßen Früchte, die Datteln, Die Hauptnahrung der Araber und mehrerer afrikanischen Völkerſchaften ausmachen; der Stamm und Die ſtarken Blattjtiele liefern Bau und Werkholz, und Die braumen Faſern der legteren, ſowie die Blätter, Material zu Geweben und Flechtwerken. Cocos nucifera L. Die Cocospalme gedeiht vorzüg— lich an den Seefüften der Tropenländer. Die großen Früchte, Cocosnüſſe, enthalten nnter einer dicken, fajerigen Rinde eine faſt fugelige Nuß, welche unter einer dünnen, aber Inochenharten Schale einen weißen Kern vom Gejchmade der Haſelnüſſe ent hält, der groß genug ift, um zwei Menfchen zu fättigen. Vor der 352 völligen Reife findet fich im Inneren des Kernes etwa ein Quart einer ſehr wohljchmedenden und fühlenden Mil. Aug dem Kerne wird ein fettes Del gewonnen, das häufig zur Seifen- bereitung verwendet wird, Der Stamm Tiefert Bauholz, die Blätter dienen zum Deden der Hütten, und ihre Fafern, ſowie die der Rinde an den Früchten, werden zu jehr feiten Striefen und gröberen Geweben verarbeitet. Attalea compta Mart. liefert in ihrer Dielen und jehr fejten Fruchtichale Das Material, welches Die Drechsler unter dem Namen Eoevsnuß zu Stocinöpfen und dergleichen verarbeiten, Elaöis guineensis L., Delpalme, wrjprünglih in Afrika zu Haufe, aber durch die Neger in alle Tropenländer verbreitet, enthält in ihrem Fruchtfleiiche ein fettes Del, womit fich Die Neger die Haut einreiben. Von Areca oleracea L, Kohlpalme in Brafilien und anderen werden die jungen Sproſſen als Ge— müfe gegejlen. Der Saft mehrerer Arten von Mauritia, z. B. M. vinifera L, in Dftindien liefert ein ſüßes, jehr angenehmes Getränke, den fogenannten Palmmwein; und von Calamus Rotang L. und verwandten Arten in Djtindien, deren äußerſt ſchlanke, oft kaum zolldicke Stämme bis gegen 500° lang werben, erhalten wir die verfchiedenen Sorten des jogenannten ſpaniſchen Nohrs und ver Bambusſtöcke, welche innen nicht hohl find. Letztere jcheinen Wunzeliproffen zn fein. Endlich wird aus dem Marke mehrerer oſtindiſchen Palmen, z. B. Sagus RumphiiL,, Phönix farinifera Roxb. etc., ebenjo, wie aus dem Marke der verjchiedenen, zur Ordnung der Eycadeen gehörigen Cy cas— Arten der ächte Sago bereitet. Drdnung Juncaceae. Juneus L., Simje (VI. 1), deren Arten fi) immer an naffen, jumpfigen Stellen finden, Die Blätter find meiſt borjten- artig, und die Blüthen ſtehen in Knäueln oder Dolden an der Spitze over Seite der oft ganz blattlojen Stengel. J. effusus L. und J. glaueus Ehrh. find jehr häufig, und werden zu Flechtwerken benugt. J.sylvaticus L. häufig an Gräben und ſumpfigen Stellen. J. bufonius L., die Krötenfimje, ift Elein und überzieht oft ganze Streden etwas jumpfiger Wiejen, Luzula DO. vie Hainfimfe mit grasartigen Blättern, L. 353 pilosa Willd. erjcheint im erſten Frühjahre häufig auf Schlägen und lichten Waldſtellen. L. albida DC. das Hirſchgras, iſt häufig in Wäldern. Ordnung Cyperaceae. Die Blüthendede beſteht aus Spelzen; vie Blüthen find zwitterig oder eingejchlechtig, und bilden meiſt zuſammengeſetzte oder einfache Aehren. eve Blüthe enthält drei Staubblätter mit ungejpaltenen Staubbeuteln und einem freien, oberjtändigen Frucht: fnoten, der einen Griffel mit 2—3 Narben trägt. Die Blätter find grasartig, und fißen auf einer gejchlofienen Scheide, fehlen nicht jelten ganz oder bilden nur eine Stachelipige am Ende der Scheide. Die hierher gehörigen Pflanzen werden gewöhnlich Scheingräfer genannt, fommen vorzüglich auf naffen, ſumpfi— gen Stellen vor, bilden den größten Theil der Nafendede der Torfmoore (Wieſenmoore) und durch ihre Wurzeln und Wurzelſtöcke einen großen Theil des Torfes jelbit. Cyperus esculentusL. Die Erdmandel im ſüdlichen Europa, deren fleifchigeverdiefte und ſüßlich ſchmeckende Wurzeln gegen 16 pCt. fettes Del enthalten und häufig gegeflen werden. O. papyrusL. Die Papierſtaude in Aegypten und Sicilien, aus deren Dlattjcheiden und gejpaltenen Halmen durch Preſſen und Zuſammenkleben vor Erfindung des jegigen Papiers Papier gemacht wurde. Scirpus L., Binje (Ill. 1), Se. lacustris L., die Weiherbinse, in ftehenden Gewäſſern, wird 6 — 8 hoch und zu Flechtwerken benugt. Se. caespitosus L. iſt häufig auf Torfgründen; Sc. sylvaticusL. auf feuchten Wald— wiejen, an Bächen und Gräben. Eriophorum L, Woll—⸗ gras (Ill. I), iſt Dadurch ausgezeichnet, daß zur Zeit der Neife die Frucht von einem Schopfe filberweißer, glänzender, langer Haare umgeben ift. E. latifolium Hoppe. häufig auf feuchten Wiejen. E.angustifolium Roth., die Torfblume auf Torf boden, welchen fie Durch ihre Gegenwart jtetS anzeigt. Carex L., Riedgras (XXI. 2), die zahlreichen Arten wachien theils im Walde, wie C. digitata L, O. ornithopoda Willd. C. alba Scop. ete., vorzüglich aber auf naffen ſumpfigen Wiefen, wie C, dioica L, C. vulpina L., C. fulva Good, C. —⸗ ann ’ ampullacea Good., O. vesicaria L. ete., theil3 an und in Döbner, Lehrbuch, der Votanif zc. 2. Aufl. 93 354 (Sräben, wie ©. strieta Good., ©. aeuta L. cte. Mehrere wachjen auf den höchiten Alpen, wie C. atrata L., O. lago- pina Wahlbg., C. ustulata Wahlbg. ete., und C. arenaria L., die Sandjegge auf Iofem Sande, beſonders der Seefüften, zu deſſen Befejtigung fie mitteljt ihrer langen unterivdiichen Stengel wejentlich beiträgt. Drdnung Gramineae. Die Blüthendecke beſteht aus Spelzen; die Blüthen find zwitterig oder eingejchlechtig, und bilden ein= oder mehrblüthige Aehrehen, welche fich zu Aehren, Nispen 20. vereinigen. Jede Blüthe enthält gewöhnlich 3, ſeltener 6, oder durch Fehlichlagen nur 1—2 Staubblätter mit an beiden Enden ausgerandeten Staubbeuteln, einen freien, oberjtändigen Fruchtknoten mit 1 oder 2 Griffen und 2 Narben, Der Stengel ift meijt hohl und mit Knoten verjehen (Halm), von welchen vie Blätter entjpringen, die mit ihrer vorne gejchlißten Scheide den Stengel umfafjen. Es gehören zu den Gräfern die wichtigjten Nutzpflanzen, na— mentlich die Getreidenrten, und die worzüglichiten Futterpflanzen der Hausthiere, indem ſie den Hauptbejtandtheil Der Wiejen aus- machen. Zu den wichtigjten bei uns einheimischen oder angebauten Gräſern gehören ; A. diejenigen, deren Aehrchen Rispen bilden. Avena L., Safer (ILI. 2), eine al8 Getreide und Futter— gras wichtige Gattung. Die äußere Blüthenſpelze trägt eine fnieformig gebogene Granne, und die Frucht iſt theil® mit den Spelzen verwachien, theil$ frei. A. sativa L. der gemeine Hafer mit nach allen Seiten gleich abjtehenden Rispenäjten, wird häufig als Futterpflanze gebaut; ebenjo A. orientalis Schreb,, der türfiiche Hafer oder Fahnenhafer, und A. strigosa Schreb., ver Rauhhafer, beide mit einjeitiger Rispe. A. nuda L,, der Nadthafer mit nadten Früchten. A. bre- vis Roth., der furze Hafer mit jehr kurzen, aber breiten Aehr- chen. Alle dieſe Arten werden bei uns der Samen halber an— gebaut, und fünnen ſchon als junge Pflanzen leicht von den übrigen Getreive- Arten Dadurch unterjchieden werden, daß Die 355 Blätter zu beiden Seiten des Züngelchens feine hervortretende Spiten zeigen. A. fatua L., der wilde Hafer, und A. ste- rilis L., ver Taubhafer, wachlen unter der Saat als Unkraut, haben behaarte Spelzen, und am Grunde der Blüthen einen Büchel gelblicher oder fuchsrother Haare. Die wildwachjenden Arten find meijt ausdauernd und gute Futtergräjer, 3. B. A. pubescensL., der kurzhaarige Safer, A. pratensisL,, der Wiejenhafer, auf tiodenen Wiefen; A. flavescens L., der Gelbhafer, und vorzüglich A. eliator L. — Arrhena- therum elatius M. et K., ver hohe Glatthafer oder das fran— zöſiſche Raygras, welches fich ſehr ſtark beſtockt, 5—6 Jahre ausdauert, und hohe Halme treibt. Paunicum L., Hirſe (Ill. 2), iſt reich an Arten; bei uns werben der Samen halber angebaut P. miliaceum L., die ges meine Hirje mit lockerer überhängender Rispe, und P. itali- cum L., die Kolbenhirje mit gedrängter folbiger Rispe. Beide ftammen aus Oſtindien. ZeaMaysL., das Welſchkorn oder Türkenkorn (XXL 2,) ftammt aus Amerifa, wo es eine Hauptnahrung der Eingeborenen ausmacht, wird aber jegt beſonders im ſüdlichen Deutichland auch häufig eultivirt. Trefflihe Wiejengräjer find: Holcus lanatus L., dag Honiggras mit weichhanrigen Blättern; Poa pratensis L., P. trivialis L., P. fertilis Host., die jogenannten Rispen— gräjer; Festuca gigantea Vill,, die Niejentrespe mit jehr langer Nispe. F. elatior L, das hohe Schwingel gras ꝛe. Poa nemoralisL. und P. bulbosaL,., finden fich häufig auf Walpblößen, und Festuca sylvatica L., in ſchat— tigen Wäldern. Glyceria fluitans R Br, das Manna- gras, iſt häufig in ſumpfigen Gegenden, an Waflergräben und Teihen. Die Samen werden vorzüglich in Polen, Preußen, Schweden 2c. gefammelt und zu Suppen benußt. Gl. specta- bilis M. et K., das große Süßgras, und Gl. aquatica Prest., das Waſſerſüßgras, auf nafjen Wiefen und Torf- mooren, jind gute Anttergräfer. Aira caespitosa L., die Schmiele, wächjt auf frichen, feuchten Stellen im Walde, An trockenen Drten und auf Sandboden wachen als gute Futter- gräſer: Aira flexuosaL., Agrostis vulgaris Wither., der 23° 356 gemeine Windhalm, Briza media L., das Zittergrag, Hierochloa borealis L, da8 Darrgras ꝛc. Apera spica venti L, ächter Windhalm, und namentlich Bro- mus secalinus L., die Trespe, find läjtige Unfräuter unter der Saat. Arundo Phragmites L. Das Teichrohr wächſt häufig in Zeichen, an Flußufern, ꝛc., und wird gegen 6° hoch, Die langen Halme werden zu Matten, zum Berohren der Wände, zum Dachdeden ze. benußt, und mit den großen Blüthenrispen kann man Wolle grün fürben. A. Donax L., das italieniſche Rohr, wächit an jumpfigen Orten jchon in Iſtrien und Südtyrol. Der Halm wird 6—15° hoch und oft 1” Die, Der zur Zeit der Reife jtrohgelbe, ſehr leichte und doch feſte Halm dient zu Maler- jtäben, Pfeifenrohren, Webſpuhlen ıc., weßhalb die Pflanze auch hier und da cultivirt wird. B. Gräjer, deren Aehrchen zulammengejegte Aehren bilden. Tritieum L., Weizen (Ill. 2). Die cultivirten Arten lajlen fi auf 2 Hauptformen zurüdführen, nämlich) auf eigent- liche Weizenarten mit nadten Früchten, und auf Spelz= oder Dinkelarten, deren Früchte mit den Spelzen verwachjen find. Zu den erjteren gehören: T. vulgare L., der gemeine Weizen, welcher als Sommer- und Winterfrucht gebaut wird. Seine Kultur erjtredt jih von den Gränzen ver heißen Zone bis zu denen der falten Zone, wo er aber viel früher, als Gerite und Hafer aufhört. In Italien baut man ihn auf recht mageren Aedern, um feines Stroh zu Strohhüten zu erzielen. T. tur- gidum L., der Wunpderweizen, bat nicht jelten am Grunde äſtige Aehren. Tr. durum Desf. zeichnet‘ fich durch ſehr harte, hornartige und Durchicheinende Früchte aus. T. poloniecum. L. Der polnifche Weizen over Aſtrachan-Korn hat eine lange, überhängende, blau bereifte Aehre, und wird oft 6—7 hoch. Zu den Spelarten gehören: T. Spelta L., der gemeine Spelz oder Dinfel, T. monococcum L., das Einforn oder Peterskorn, mit nur Einem entwicelten Korne in jevem Aehrchen, und T. dieoceum Schrak., der Ehmer-Weizen; beide legtere werden jedoch jeltener ceultivixt. T. repens L., 357 die Duede, oder das Hundsgras, wird durch ihre weit friechenden, unterirdiichen Stengel ein ſehr läſtiges Unkraut auf fandigen Aeckern; Doc werden dieſelben in der Medizin benüßt, und fünnen auch als Viehfutter angewendet werden. Secale eereale L., der Roggen oder das Korn, ift wahrſcheinlich urfprünglich in Alten zu Haufe, und wird bei ung vorzüglich als MWinterfrucht gebaut. Hordeum L. Gerſte. Die Früchte find mit den Spelzen verwachſen. Die Gerfte wird meiſt zum Bierbrauen, zu Graupen, weniger zum Brodbaden benußt. Bei ung werden 4 Arten ans gebaut, nämlich: H. vulgare L., die gemeine Gerfte, mit 6 Reihen Früchte, wovon jedoch 4 Neihen weiter vorſpringen, als die beiden übrigen; fie wird meilt als Minterfrucht gebaut. Eine Spielart mit nadten Früchten wird Himmelsgerfte genannt. H. hexastichum L. Die ſechszeilige Gerfte, deren Früchte 6 gleichweit vorſpringende Zeilen bilden; fie wird als Sommer- und Winterfrucht gebaut. H. distichum L., die zweizeilige Gerjte, deren Samen nur 2 Zeilen bilden; fie wird nur als Sommerfrucht gebaut, und bejonders zum Bier- brauen geſchätzt. Eine Spielart mit nadten Früchten ift die ſo— genannte Kaffeegerſte. H. Zeocritum L., die Bart oder Pfauengerite, wird vorzüglich in Gebtrasgegenden «als Sommerfrucht gebaut, und zwar zuweilen noch in einer Höhe von 5000‘ über dem Meeresipiege. H. murinum L., die Mauergerjte wächit häufig bei uns an Wegen, Mauern, Schutthaufen ıc. Dieje drei wichtigiten Getreidegattungen unterſcheiden fich im MWejentlichen darin, daß bei den Gerftenarten die Aehrehen immer zu dreien beifammen an der Spindel ftehen, aber einblüthig find, und jedes beide Spelgen auf verjelben Seite, und zwar nad) außen trägt, jo daß dieſe gleichſam eine jechsblätterige Hülle dar- jtellen, zwiſchen welcher und der Spindel fich Die Aehrchen be— finden. Bei den Weizenarten und dem Noggen ftehen die Aehr— chen jtets einzeln und zwifchen ihren beiden Spelzen, welche legtere daher einander gegenüberftehen; dabei find bei den Wei- zenarten die Spelzen breit, und jedes Aehrchen bejteht aus Drei, oder mehr Blüthen, ift mit feiner breiten Seite der Spindel zu— gekehrt, und fißt ungeftielt in einem Ausjchnitte derſelben; bei 358 dem Roggen dagegen find Die Spelzen ſchmal und pfriemenfürmig, und jedes Aehrchen befteht nur aus zwei Blüthen und dem Ans jaße eines dritten, welches Ianggeftielt ift. Die jungen Pflanzen laflen fich Dadurch von einander unterfcheiden, daß der Noagen anfangs eine röthliche Farbe zeigt, Später aber die Blätter oben hellgrün, unten blänlich find, und ein jedes zu beiden Seiten des Dlattzüngelchen eine kurze häutige Spite bat, welche faum über einander hinwegragen; der Weizen erjcheint fogleich grün, Ipäter find die Blätter auf beiden Seiten ſatt-grün und breiter, als bei dem Noggen, jtimmen aber hinfichtlich der Bildung der häutigen Spiten zu beiden Seiten des Züngelcheng mit denen des Roggens überein; die Blätter der Gerſte find vom Anfange an auf beiden Seiten hellgrün, und die häutigen Spiken beiber- jeit8 jo lang, daß fie weit über einander hinmwegragen, und be- wimpert; bei dem Hafer endlich haben vie Blätter am Züngelchen gar feine Spiten, jondern ihre Ränder verlaufen unmittelbar in die Blattſcheide. Elymus europaeus L. Das Haargras mwädlt in bergigen Waldungen; E. arenarius L., das Sandhaar gras, auf Sandfeldern, dient mitteljt feiner weitlaufenden, viel- fach verzweigten, unterirdiichen Stengel zum Binden des Flug- ſandes. Phalarıs canariensis L., das Kanariengras, ftammt von den fanarifchen Inſeln, wird aber jet hier und da angebaut, um die Samen als Bogelfutter zu benußen. Ph. arundinacea L., das Bandgras, wählt an Waffergräben und Teichen; eine Varietät davon mit ſchön weiß und grün oder tojentoth geftreiften Blättern wird häufig in Gärten gezogen. Alopeeurus pratensis L., der Wiefenfuhsihwanz, mit dicht gedrängten Aehren, blüht früb im Mai, beftoct fich ſtark und wächſt fchnell wieder nach, ift Daher eines unferer beiten Futtergräfer. Phleum pratense L., das Wiefen- liejchgras oder Timotheusgras, und Ph. Boehmeri L., das Slanzliefhgras, find auch gute Futtergräfer, jedoch) weniger ergiebig, "al das vorige. Antboxanthum odora- tum L. (II. 2), das Ruchgras, iſt ein niedriges, auf Wiefen und Weivdeplägen vorfommendes Gras, welches ein eigenthüm- liches feſtes flüchtiges Del, Cumarin, enthält, daher beim Trocknen jehr angenehm riecht, und vorzüglich den Wohlgeruch des Heues 359 veranlaßt. Lolium perenne L. Das engliſche Nay- gras (IH. 2), findet jich überall an Wegen, Rainen, auf Wie fen 2e., und eignet fi) vorzüglich zu Dichten, grünen Rajenplägen in Gartenanlagen. L. temulentum L., ver Taumellolc, wächjt als Unkraut häufig unter der Saat; feine Samen erregen Schwindel, Trunkenheit, Uebelfeit, Erbrechen ze. Cynosurus eristatus L., dag Kammgras, und Dactylis glomerata L., das Knäuelgras, gehören auch noch zu den beijeren Futtergräfern. Stipa pennata L., das Reihergras, mwächit auf dürren Hügeln, und zeichnet jich Durch jehr lange, geftederte Grannen aus. Nardus stricta L., das Borftengras, über- zieht auf trodenen und feuchten, aber mageren Walppläßen, oft ganze Streden. Unter den Gräfern heifer Gegenden jind vorzüglich wichtig: Oryza sativa L., der Reis (VI. 2), ſtammt aus Oft indien, wird aber jeßt überall in warmen Ländern, jelbit im jüdlihen Europa, angebaut. Er ijt für Alten die wichtigite Getreideart, und bildet dort ein Hauptnahrungsmittel, kann jedoch nicht zu Brod verbaden werden. Aus ihm wird der Arak bereitet. Sorghum vulgare Pers. Die Mohrenhirſe und ver- wandte Arten werden in Alien, dem warmen Europa, und vor- züglich im inneren Afrifa angebaut. Die Samen find denen der Hirſe ähnlich, aber größer. Saccharum officinarum L. Das Zuderrohr ift urſprünglich in Dftindien zu Haufe, wird aber jet in allen heißen Ländern, in Europa nur in Sieilien, angebaut, um aus dem Safte den Zuder, und durch Gährung und Deitillation den Rum zu gewinnen. Bambusa arundinacea L. Das Bambusrohr und einige andere Arten diefer Gattung find baumartige Gräfer, vie in den heikejten Gegenden Aſien's und Amerika's wachlen. Sie werden bis 40° hoch, ja B. maxima Rumph. ſoll felbit 80 bis 100° Hoch und fchenfeldie werden. Die Stämme werden ihrer Leichtigkeit und Zähigfeit wegen als Baumaterial ıc. ver- wendet; ebenjo jtammen von ihnen die innen hohlen Spazier- jtöce, welche unter dem Namen Pfefferrohre ꝛc. bekannt find. 360 Zweite Abtheilung. Kryptrogamen, plantae cryptogamae. Dritte Claſſe. Gefäßkryptogamen, plantae cryptogamae vasculares. (pl. semivasculares s. aetheogamae). Drdnung Equisetaceae. Die Stengel find rund, meiſt gefurcht, und von Strede zu Strefe von einem Quirl fehuppenförmiger, an der Baſis zu einer Scheide verwachlener Blätter umgeben. Der ährenfürmige Fruchtitand fteht auf der Spike der gewöhnlichen oberirdiſchen, und meiſt verzweigten Stengel, zuweilen aber auch auf bejonde- ven, nicht verzweigten, und dann meiſt auch nicht grün gefärbten Stengeln. Equisetum L., Shadtelhbalm. Alle Arten enthalten viele Kieſelerde, weßhalb auch mehrere zum Putzen des Binnes und zum Poliven benugt werden. Erſteres gilt namentlich von den unfruchtbaren Wedeln des E. arvense L., dem Zinn: fraute, welches fich auf Aeckern ꝛc., namentlich auf thonigem Boden findet; Ießtered von E. hyemale L., dem eigent- lichen Schachtelhalme, welcher fih an Wafjergräben 2. findet. Drdnung Filices. Der Stengel der Farnkräuter liegt meijt ganz im Boden oder erhebt jich Doch nur wenig über denſelben; die Blätter find meilt gejttelt, mannigfach und meijt fehr zierlich vom Rande her tief eingefchnitten, jeltener ungetheilt, und zeigen deutliche Nerven. Die Sporen bilden meiſt Hüufchen, die auf verſchiedene Weiſe auf der Unterfeite des Blatte8 an einander gereiht, und meijt ganz oder theilweife von dem Schleierchen bededt find. Das Blatt erjcheint dabei entweder ganz unverändert, oder auch durch Nichtausbildung eines Theiles des Parenchyms verjchmälert. Bei einigen bildet das wenige, an den fporentragenden Blät- 361 tern fich neben den Blattrippen ausbildende Parenchym fugelige, die Sporen enthaltende Kapſeln (Osmunda regalis etc.). Die Farnfräuter enthalten in ihren Stengeln viel Gerbitoff, das Parenchym häufig Stärfmehl, und die Blätter eine große Menge Kaliſalze. Pteris aquilina L., der Adlerfarn, findet ſich häufig auf Schlägen und in lichten Waldungen, die er oft in großen Streden dicht überzieht, und dadurch bei Eulturen jehr läſtig wird. Die Blätter find 3—5’ hoch, dreifach gefiedert mit einem langen, nacten, oben rinnenförmigen Stiele; die primären Abtheilungen des Blattes find ſehr groß, ftehen aber nicht in gleicher Ebene mit dem allgemeinen Blattitiele. Aspidium Sw., Schil dfarn. A. Filix mas L., der Wurmfarn, findet fich häufig an feuchten, jteinigen Waldorten ; die Blätter find doppelt=gefiedert, mit an den Seiten gejägten und oben geferbten Fiederchen. Die Fruchthäufchen bilden längs den Mittelrippen der Fiederchen zwei Reihen, und find von einem Schleierchen bedeckt. Der unterirdiiche Stengel wird als Mittel . gegen den Bandwurm angewendet. A. Thelypteris L. findet fich in feuchten Waldungen und auf Torfmooren. Athyrium Sw., Blajenfarn. A. Filix femina L. häufig an feuchten MWaldorten, an Gräben und Flüffen; unterjcheidet ſich leicht vom MWurmfarn durch Die tief-ſägeförmig eingejchnittenen, ſchmalen Fiederchen. Polypodium L., Tüpfelfarn. Die Fruchthäufchen ſtehen zerſtreut auf der unteren Blattfläche, und ſind von feinem Schleierchen bedeckt. P. vulgare L., das Engelſüß, findet ſich an ſteinigen Waldorten, an Mauern ꝛc. P. Phegop- teris L. findet ſich an friſchen Waldorten, beſonders in Buchen— beſtänden. Die verſchiedenen Farren werden durch die bedeutende Aus— breitung ihrer unterirdiſchen Stengel in den Wäldern, insbe— ſondere bei Culturen, oft ſehr läſtig; ſind aber als Streu ſehr brauchbar, und liefern in ihrer Aſche viele Potaſche. An Mauern und in Felsrigen findet ſich ſehr häufig As- plenium Ruta muraria L., die Mauerraute. Ein jehr ſchönes Farnkraut it Osmunda regalis L., der Königs— 362 farn, welcher fich in moorigen Wäldern und feuchten Gebüſchen findet; das Blatt iſt Doppeltsgefiedert, und das obere ſporentragende, am oberen Theile in eine aus dichten Aehren gebildete Rispe zu- jammengejogen. Ordnung Lycopodiaceae. Der kriechende Stengel ift ringsum von meijt fcehmalen, lanzettförmigen Blättern umgeben. Die Sporenfrüchte enttehen an ver Bafis der Blätter, welche fich zuweilen am Ende eines weitläufig mit Blättern befekten Aftes kolbenförmig zujammen- drängen, und jo einen eigenthümlichen ährenförmigen Fruchtitand bilden. Lyeopodium L., Bärlapp. L. clavatum L., in lichten Wäldern, zwifchen Moos ꝛc.; die Zweige find rund, ge gabelt mit abtehenden Blättern. L. complanatum L. in Nadelmälvern ; die Zweige find platt-gedrückt, gegabelt mit, wenigitens an den jüngften Zweigen, vachziegelartig anliegenden Blättern. Beide zeigen in den Forjten trockene oder moorige Stellen an; und von beiden werden die Sporen gejammelt, welche unter dem Namen Herenmehl, Blitzpulver ꝛc. be fannt find, Drdnung Museci. Der Stengel der Laubmooſe it rundlic und ringsum mit einfachen, von einem Nerv durchzogenen Blättchen bejeßt, welche in ihren Achieln meijt Kleine Knöspchen tragen, wodurch fich der Stengel veräftelt. Die Sporen liegen frei in der mehr oder minder becherfürmigen Mooskapſel, welche auf einer dünnen Borjte befejtigt ift, fich mitteljt eines Deckelchens öffnet, und auf ihrer Spite das Mützchen trägt. Polytrichum commune, der Widerthon, hat eine ſehr lange Borjte, und bildet in unjeren Wäldern an jchattigen und feuchten Stellen Dichte Rafen, wodurch er bei der Saat der Holzgewächſe zumweilen läftig wird. P. longisetum liebt jumpfige Drte und hilft fogar den Torf bilden. P. juniperinum wächſt mehr auf trockenen und unfruchtbaren Drten. Bon diefen 3 Arten werden die von den Blättern befreiten Stengel zu Bürften, Kleinen Beſen ꝛc. benüßt, 363 Polytrichum ericoides, Trichostomum canes- cens ete. wachien an dürren umd unfruchtbaren Orten häufig in weiten Rajen, jo daß fie zur Benarbung des Bodens jehr nüglich find. Dieranum scoparium, bejenförmiger Gabelzahn, iſt jehr häufig auf mageren Waldplätzen, beſonders in lichten Nadelhölzern, unb bildet daſelbſt Dichte, politerartige Raſen. Die Arten der Gattung Hypnum, Aſtmos, bilden vor— züglich die Moosdecke unjerer Waldungen; H. tamariscinum überzieht dafelbit oft weite Streden. H. Crista castrensis it haufig in fteinigen Waldungen. H. sylvaticum, undu- latum, lucens, bilden an feuchten, jchattigen Waldorten und am Fuße der Bäume poljterartige Raſen. H. cupressiforme iſt häufig, und bildet auf Steinen und an Bäumen Iodere Rafen. Die Arten der Gattung Sphagnum, Torfmoos, finden fich vorzüglich auf Torfmooren (Hochmooren), und tragen wejentlich zur Bildung des Torfes bei; vorzüglich häufig find: Sph. obtusi- folium, acutifolium ete. Mnium palustre, da8 Sternmoos, breitet ſich auch auf Jumpfigen und nalen Stellen in weiten Polſtern aus, und trägt daher auch zur ITorfbildung bei. Drdnung Hepaticae. Zu den Lebermoofen gehört vorzüglih die Gattung Marchantia, Sternlebermoos, mit flachem, dem Boden angedrücktem Laube, aus welchem fich ein ſchild- oder fchirmartiger Fruchtitand auf einem ziemlich langen Stiele erhebt. M. poly- morpha ijt gemein an feuchten, fchattigen Stellen in der Nähe von Gräben, Quellbächen ꝛe. Die zahlreichen Arten der Gattung Jungermannia bilden an Steinen und Baumftimmen flach auf- liegende Raſen. 364 Vierte Claſſe. Zellenfryptogamen, plantaecryptogamae cellulares. (pl. cellulares s. amphigamae.) Drdnung Lichenes. Die Flechten zeigen jehr verſchiedene Formen und Farben, find trocken, häutig, lederartig over fürnig. Die Sporen ent- wickeln fich im Inneren größerer Mutterzellen an ganz unbe— ftimmten Stellen der Pflanze; die Sporenfrüchte, welche haufig anders, als das Flechtenlager gefärbt find, bleiben theils ge= jcehloffen, theils brechen ſie Durch die Oberfläche hervor, und breiten fich mehr oder weniger linien-, becher= oder jcheibenfürmig aus, wobei fich zuweilen ein Theil der oberen Fläche ver Pflanze mit in die Höhe hebt, jo daß die Frucht oft auf einem kürzeren oder längeren Stielchen zu ſtehen jcheint. Die Flechten wachjen überall auf der Erde, auf Steinen, an Baumrinden ꝛc., und jcheinen dazu bejtimmt zu jein, auf Felſen und jolchen Erpflächen, welche anderen Gewächjen noch ungugänglich find, den erſten Pflanzen— überzug zu bilden, und fie dadurch für eine höhere Vegetation vorzubereiten; werhalb fie im Haushalte ver Natur von großem Nutzen find. Sollten die an Bäumen wachjenden Flechten wirt Yich Direct Schaden herbeiführen, was jedoch faum anzunehmen ift, jo vermehren fie gewiß nur ein bereit8 vorhandenes Mebel, da fie fich ftet3 nur an kränkelnden Bäumen, oder bereits abge- ftorbenen Theilen derſelben, 3. B. der borfigen Rinde, in großer Zahl zeigen; bier wirken fie aber allerdings in jo ferne ſchädlich, als fie die Feuchtigkeit lange zurüchalten, und ſchädlichen In— ecten häufig zum Verſteck und Schuß dienen. Immer iſt es ein untrügliches Zeichen von zu nafjer Beichaffenheit des Bo— dens oder Untergrundes, wenn in einem trodenen Klima an den Bäumen eine jehr üppige Flechtenvegetation erjcheint. 1) Crustacei, Schorfflechten, deren Körper eine flach- ausgebreitete, ganz angewachjene Kruſte darſtellt. Arthonia, Tüpfelflechte oder Rindenſchwärzerz; die Arten finden fich häufig an der Ninde der Buche, des Ahorn, der Eiche, Birke ıc. Graphis seripta, die Schriftflechte, ift häufig auf glatten 365 Baumrinden. Opegrapha macularis, die Zeichenflechte, gemein auf Aeſten der Eichen, Buchen x. Verrucaria gem- ınata, die Warzenflechte auf Kiefernrinde. Lecanora tar- tarea, die Weinfteinflechte, bildet grauliche oder grünlich- weiße Kruften auf der Erde oder auf Gejteinen; L. parella, die falſche Erdorjeille, bildet ganz weiße, gefaltet= warzige Kruften auf Felfen und Gejteinen, namentlich Bafaltiteinen. Aus den beiden zulegt genannten Flechten wird ein rother Farbſtoff, Drjeille over Perſio, bereitet, und zwar eignet fich die leßtere vorzüglich in einem minder entwicelten Zuftande dazu, in welchem man fie für eine eigene Flechtenart gehalten und Variolarıa de- albata genannt bat. 2) Lobiolati, 2aubflechten, deren Körper blattartig ausgebreitet und nur in der Mitte angewachien ift. Parmelia, Schildflechte; der Körper kreisförmig aus— gebreitet und am Rande lappigszerfeßt. P. parietina, bie Wandflechte, gelb, häufig auf Steinen, an Mauern und Bretteriwänden. P. caperata und P. olivacea find häufig an Baumjtimmen. P. saxatilis an Steinen und Baumjtän- men; wurde früher unter dem Namen Hirnſchädelmoos me— diziniſch angewendet. : Stieta, Punktflechte, mit leverartigem, oder häutigem, breitlappigem Körper, der unten viele Haftfaſern trägt. St. pulmonacea, das Kungenmoos, findet fich vorzüglich an Stämmen großer Bäume Peltidea, Mondſchildflechte, mit häutigem, lappigem, unten geadertem Körper. P. canina, die Lederflechte oder Hundsflechte, wächſt häufig in jehat- tigen Laubholzwaldungen auf der Exde, P. aphthosa, die Wars zenjchildflechte, häufig in jchattigen Nadelholzwäldern auf der Erde. 3) Cephalodei, Kopfflechten, mit kruſten- over blattartig ausgebreitetem Körper, aus welchem ſich Die kopfförmigen Sporen— früchte auf einfachen oder äſtigen, öfter hohlen Stielbildungen erheben. Cladonia (Cenomyce), Strunfflebte C. pyxi- data, die Becherflechte, mit kurzem, becherfürmig evweitertem Stiele und braunen Sporenfrüchten, häufig auf Steinen, faulen Baumfjtämmen u. O. eoecifera, vie Scharlachflechte, 366 mit ſcharlachrothen Sporenfrüchten, auf Steinen ꝛc. O. rangı- ferina, die Renntbhierflechte oder das Rennthiermoos, Hungermoos, mit graulichen, veräjtelten Stielen und wenig entwideltem Körper, jo daß Pie Flechte ftrauchfürmig ericheint; bildet große Raſen auf dem Boden jehr trockener Waldungen, auf jandigen Stellen, Haiden ꝛc., überhaupt da, wo faum mehr eine andere Pflanze vegetiven kann, und zeigt daher jtet3 einen jehr jchlechten, der Cultur schwer zugänglichen Bo— den an. 4) Ramalinei, Strauchflechten, mit jirauchfürmig ver— äfteltem, knorpeligem oder lederartigem Körper. Getraria islandica, das isländiſche Moos; mit unregelmäßig=zerichlißtem, grauliche oder bräunlich = grünem, am Grunde buntfleeigem, unterſeits weißlichem Körper; findet fich häufig auf öden, freien Plägen, dürren Haiden, in jandigen Nas delwäldern, jowie auf Torfmooren, namentlich auf Bergen und in der jubalpinen Negion. Es wird als Heilmittel, insbejondere für Bruftleivende, angewendet, dient in Island als Nahrungs- mittel für Menſchen, und als PViehfutter. | Borrera eiliaris, mit grauem, fein verzweigtem Körper, häufig an Baumftimmen. Ramalina fraxinea, auf Buchen, Eichen, Eichen, Birken zc. Evernia prunastri, die Pflaumenflechte, bildet weißlich= graue, unten ganz weiße Nafen oder Büſche, und findet ich häufig an den Aeſten der Bäume, namentlich des Schwarz- dorns, auch an Bretterwänden ıc. Roccella tinetoria, Die achte Drieilleflechte, findet fih an Klippen des Mittel- meeres, der azoriichen und Fanarijchen Inſeln, und wird vorzüg— ich zur Daritellung von Drjeille und Lakmus verwendet, Usnea, Bartflechte, mit bujchigem, meiſt hängendem umd ſehr äſtigem Körper. U. barbata, die Haarflechte, und U. longissima. Dieje Flechten find unter dem Namen Baumbart befannt, und finden fi häufig an den Xejten fränfelnder Laub⸗ und Nadelbäume, vorzüglich in Gebirgs— wäldern; man kann diejelben zum Gelbfärben und zur Dar— jtelfung von Gummi verwenden; auch werden fie hie und da ala Viehfutter benußt. 367 Ordnung Algae s. Hydrophyta. Die Algen find faft durchaus Wafjergewächje von lebhaft grüner, roſen- oder purpurrother, brauner 20, Farbe, und jehr mannigfaltiger Gejtalt. Protococcus nivalis, der jogenannte rothe Schnee, bilvet rothe, kugelige Zellen auf den Schneefeldern und Gletſchern der Alpen, die er oft auf große Streden ſchön roth färbt. Nostoe commune (Tremella Nostoc L.), bildet unregelmäßige, faltig— wellige, gallexrtartige, olivenfarbige oder grüne Maſſen, die fich nach Gewitterregen häufig auf feuchter Erde, Triften, in Gär— ten 20, finden, und früher für Sternjchnuppen gehalten wurden, Conferva, Wajfferfaden; einfache oder äſtige, gegliederte Fäden, welche die Sporen in ihren Zellen erzeugen. C. rivula- ris bildet in Bächen und Flüſſen große, ſchön grüne, fluthende Rajen. °C, floceosa bildet in Gräben und Bächen einige Zoll lange, fluthende, grüne, flodige Büjchel. C. tenerrima bildet in Baſſins, Brunnenkäften und ähnlichen Orten ſchmutzig-grüne, ſchleimige Ueberzüge. Aegagropila Sauteri bildet ſchmutzig— grüne, mehr als handgroße, längliche oder fajt freisrunde, big 2“ Dicke, flach-kiſſenförmige Raſen, und findet ſich im Bellerjee im Salzburgiſchen. Die Arten der Gattung Chara, Armleucter, welche ſich in ruhigen falfreichen Gewäljern finden, ahmen bei aller Einfachheit ihrer inneren Organilation äußerlich die Geitalt höherer Pflanzen nach; in den Zellenwänden verjelben ijt meilt jo viel Kalk abgelagert, daß fie ganz hart und ſpröde erjcheinen. Ulva Laetucea, der Seefohl, im adriatiichen Meere und der Oſtſee, bildet blattartige, flache, ehr vimne grüne Maſſen, die als Salat und Gemüje gegejfen werden. Fucus vesi- eulosus, der Blajentang, mit fapjelartigen Fruchtbehältern am Ende des lederartigen, gabelipaltigen, braunen Laubes, mel- ches längs der Mittelrippe paarweile eingewachlene Luftblajen trägt, findet fih an den Hüften der Nord- und Djtiee, und liefert vorzüglich Kelp und Jod. Laminaria saccharina, der Zudertang und L. esculenta, der Gemüjetang, in der Nord- und Djtjee, werden al3 Gemüſe und Salat gegejjen, und aus erjterem in Norwegen auch Zuder bereitet. Sargassum vulgare, der Beerentang, findet ſich an den Küften des 368 atlandiichen Meeres in ſolcher Menge, daß oft metlenlange ſchwim— mende Inſeln von demjelben gebildet werden. Ordnung Fungi. Die Shwämme over Pilze find Gewächſe von höchſt mannigfaltiger Geftalt und oft jebr ſchönen Farben, die auf oder in der Erde, auf Pflanzen und Ihierüberrejten, auf abgejtorbenem Holze, oder endlich als Schmaroger auf lebenden Bilanzen wachjen, zuweilen auch auf der Oberfläche von Flüſſigkeiten entjtehen, und zu ihrer Entwidelung mehr der Feuchtigkeit, der Wärme und eines bejtimmten Bodens bepürfen, als des Lichtes. Die eigent- liche Pflanze ſtellt ein meijt flocfiges, jehr vergängliches Gewebe (mycelium s. stroma) dar, und Diejenigen Organismen, welche wir gewöhnlich Schwämme nennen und für die ganze Pflanze halten, find nur die Fortflanzungsorgane; dieſe beſtehen meijt aus einem viel fejteren und dauerhafteren Gewebe. Viele dieſer Schwämme liefern eine nahrhafte Speife, andere find giftig, wieder andere werden zu Zunder verarbeitet oder in der Medizin angewendet ze. Für ven Forſtmaun find fie befonders deßhalb wichtig, weil ihr häufiges Auftreten oft gewiſſe Zuſtände an leben- den und abgeftorbenen Holzpflanzgen anzeigt. Befinden ſich 3. B. Pilze an den Wurzeln, jo find Diejelben bereits im Abjterben be— griffen oder jchon abgeitorben; zeigen fich Pilze an noch lebenden Stümmen und Xeften, jo it an dieſen Stellen die Borfe abge— jtorben, und das Darunter befindliche Holz geht in Fäulniß über; entitehen haufig Pilze an Blättern, jo haben die befallenen Pflan— zen einen unginftigen Standort 2. Meiſtens jceheint nämlich das Auftreten partfitiicher Pilze eine krankhafte Dispofition Der Nährpflanze vorauszufegen, häufig aber ijt auch jehr ſchwer zu entjcheiven, ob Die Pilze, welche an im Verderben begriffenen Pflanzen ericheinen, Urjache, Folge oder Begleiter jener abnormen Erjcheinungen find. Im manchen Fällen (Brand, Traubenkrank— heit 2c.) ſcheint der Pilz entichieden die Urſache zu jein, in anderen bleibt es aber ebenio unentjehieven. In jo ferne dieſe Kleinen parafitiichen Pilze aus Sporen entjtehen, können fie fich natürlich nur auf der Oberfläche der Nährpflanzen oder in den Zwifchen— zellengängen, in welche die Sporen durch die Spaltöffnungen gelangen, entwickeln. Nach ihrer Entwidelung ragen fie dann 369 mit ihrem oberen Ende meijt wieder aus der Spaltöffnung heraus. Daß diefelben aber, wenn fie überhand nehmen, durch Verftopfung der Ziwijchenzellengänge und Spaltöffnungen, alſo Durch völlige Unterdrüdung der Verdunftung und Gasausſcheidung jchnell eine Pflanze tödten können, ijt leicht begreiflich. 1) Hymenomycetes, Hautpilze, haben eine ſehr ver— ſchiedene Gejtalt, find meiſt von fleifchiger, lederartiger oder hol- ziger Subjtanz, und bejtehen meift aus einem oberen erweiterten Theile, dem Hute, und einem unteren, mehr verlängerten Theile, dem Stiele. Zu den eßbaren Arten gehören vorzüglich: Helvella escu- lenta, die Frühlorgel oder Stodmorgel, mit buchtig ges faltetem, aelapptem, glattem, gelblich- oder jchwarzbraunem Hute, und weißem, hohlem Stiele; häufig in jandigen Nadelhölzern auf etwas nadten, feuchten Stellen. Morchella esculenta, die gemeine Morgel, auch Spikmorgel, mit jpigigem, äußer— lich zelligem, und gelblich bis dunkelbraun und ſchwarz gefärbtem Hute, und weißem Stiele; in Bergmwäldern und auf Bergmwiejen häufig. Clavarıa, Korallens oder Keulenſchwamm, äjtige, vielgeftaltige, glatte Schwämme. Ol. crispa, der Ziegenbart; aus einem kurzen, dien, fleiichigen Strunfe, erheben ſich unzählige alatte Aejte, jwelche einen Bujch von etwas krauſen, blaßgelben, fleiichigen, zerbrechlichen Blättern darjtellen; findet ji im Sep— tember und Detober in lichten, trodenen Tannenwäldern, nicht häufig. Häufiger find: Ol. flava, das Hirſchhörnchen, mit runden, aufrechten, faſt gleich hohen, gelben Aeſten, und Cl. Botrytis, Bärentaßen, mit einem dicken, fleiichigen Strunfe, und runden, furzen, an der Spiße rothen Xejten. Boletus, Schmweinpilz, mit gejtieltem, jchirmartigem Hute, der unten von einer löcherigen Mafje befleivet ijt, welche ans zahlloſen, Dicht an einander gejtellten, in eine Maſſe verwachjenen Röhrchen bejteht, und ſich leicht von dem Hute trennt. B. edulis, der Steinpilz. Der Hut iſt die, kiſſenartig und glatt, von jehr verſchiedener Farbe, die Röhrchen weiß, jpäter blafgelb, und der Strunk did, am Grunde aufgetrieben; das Fleiſch it derb und weißlich. Er findet fich häufig in Laub- und Nadelhölzern vom Sommer big in den Spätherbft. Polyporus, Löcherpilz, mit gejtieltem oder ungejftieltem Hute, der mit der darunter liegenden Döbner, Lehrbuch der Botanif zc. 2. Aufl. 24 370 löcherigen Maſſe feſt verwachſen ift. P.umbellatus, der Eich— haſe oder Birnpitzel, ſehr äſtig mit mehr oder minder dunkel— braunen Hüten, weißem Fleiſche, Löchern, Stiel und Aeſten; findet ſich im Herbſte an alten Laubholz-, beſonders Eichenſtämmen, und bildet große, dichte Maſſen, die oft mehrere Fuß im Umfang haben, und nicht ſelten 20—50 Pfd. ſchwer werden. Cantha- rellus eibarius, der Eierſchwamm, Rehling oder Pfif— ferling, ift ganz dottergelb, Kahl, und fettig anzufühlen; Der Hut ift trichterförmig aufgerichtet mit dicklichen Falten, Die eine Strede an dem nach unten dünner werdenden Stiele herablaufen. Er findet fi) häufig vom Sommer bis in den Herbit in Laub— und Nadelholzwäldern. Agaricus, Blätterſchwamm. Der Hut it fleiichig oder häutig, ruht meiſt ſchirmartig auf der Spite eines Stieles, und ift unten mit vertifal gejtellten, jtrahlig vom Rande gegen die Mitte und unter fich parallel laufenden Lamellen bejegt. A. caesareus, der Kaijerling oder Herrnpilz, mit einem pomeranzen= oder dunkel-goldgelben Hute, und blaßgelben Stiel und Lamellen; findet fi) im Sommer und Herbit in Fichten- wäldern, auf Triften, Haiden 2c., vorzüglich im ſüdlichen Deutjch- fand. A. delieiosus, der Neißger oder eßbare Hirſch— fing, mit einem pomeranzengelben, am Rande kahlen Hute, der mit abwechjelnden helleren und dunkleren Kreiſen bezeichnet iſt; die Lamellen find pomeranzengelb, und der Stiel heller und meift hohl; ex enhält einen pomeranzengelben Milchjaft, und findet fich einzeln und gejellig in trodenen Waldungen, bejonders lichten Nadelwäldern, vom Sommer bi8 in den Herbit. A. pru- nulus, der Maifhwamm; der Hut ijt derb, etwas flach und weiß, die Lamellen weiß, fpäter roſenroth; findet ſich vorzüglich im Frühjahre aufWaldwiefen und auf jandigem, mit Moos oder furzem Grafe überwachjenem Boden, bejonders in lichten Nadel— wäldern. A. mutabilis (A. caudieinus), der Stockſchwamm. Der Hut ift etwas fleifchig, kahl, zimmt= over vojtbraun, die La= mellen blaßstoftgelb, und der Stiel braun, nach oben bläfler; findet fih vom Frühling bis in den Herbit gewöhnlich haufen- weije auf moderndem Hole, beſonders an alten Erlen- und Buchenftiämmen. A. campestris, der Champignonz der Hut ift fleifchig, trocken, gewölbt, jeidenhaarig oder feinjchuppig, 371 weiß oder gelblich, ſeltener röthlich oder bräunlich; die Lamellen dicht geſtellt, blaß roſenroth, ſpäter röthlichbraun, und endlich ſchwärzlich; der Stiel dicht und weiß; das Fleiſch derb und weiß. Er findet ſich vom Sommer bis in den Herbſt überall da, wo ſich vorzüglich Pferdedünger mit Erde miſcht, auf trockenen Grasplätzen, Weiden, graſigen Waldrändern ꝛc. und wird auch in beſonderen Anlagen eultivirt. In der Medizin werden verwendet: Boletus Larieis, der Lärchenſchwamm; jtiellos, forfartig, oben weiß mit gelben und bräunlichen Gürteln, bilvet vice, fauſt- bis kopfgroße Klum— pen an alten Lärchenſtämmen und bat einen bitteren Gejchmad, B. suaveolens, der Weidenihwamm; iſt forfartig, fein- fizig und ganz weiß, riecht friich nach Anis und findet ſich an alten Weidenjtämmen. Exidia Auricula Judae, das Judas: ohr oder der Hollunderſchwamm, ift häutig, ſchwärzlich— braun, ohrförmig bin und ber gebogen, und findet fich meift in Mehrzahl beifammen an alten Hollunderftimmen. Zu Feuerſchwamm werden verarbeitet: B. igniarius, der Feuerpilz, ungejftielt, hart und dick, bräunlich roth oder graus lichſchwarz, innen zimmtbraun; findet fich an verichtedenen Laub— holzſtämmen, vorzüglich im Norden. B. fomentarius, ver BSunderpilz, it forfig, zäh, oben ajch over rußig-grau, innen weich, gelb=bräunlich; an alten Buchen und anderen Laubholz— jtämmen vorzüglich häufig in Böhmen und Ungarn. Daedalea, Wirrſchwamm, mit zähem, korkigem und fttendem Hute, der unten mit derben, zähen Lamellen bejegt ift, Die fich vielfach bie- gen, unter einander verwachjen, und jo längliche, unregelmäßige Grübchen oder Zellen bilden. D. quereina, der Eichenwirr— ſchwamm, iſt blaß holzfarbig, kahl, runzelig, meiſt mit helleren, undeutlichen Gürteln; er findet ſich an alten Laubholzſtämmen, zumal an Eichen. Die Zahl der giftigen Schwämme iſt ziemlich groß, und oft ſehen dieſelben den eßbaren ſehr ähnlich. Im Allgemeinen ſind alle Schwämme verdächtig, welche ſchwarz, ſchwarz-blau, violet, roth oder grün ausſehen, beim Zerbrechen ihre innere Farbe ſchnell ändern, einen widrigen Geruch haben und ſcharf ſchmecken. Ihre giftigen Wirkungen ſind meiſt ſehr bedeutend, ja oft tödtlich. Zu den vorzüglichſten Giftſchvämmen gehört: Boletus luridus, 24* 372 der Hexenvilz, mit rothem, neßaderigem Stiele, gelben Röhrchen mit rother oder pomeranzgelber Mündung, und gelbem Fleiſche, welches jowie die Röhrchen bei Verlegungen, jchnell blau anläuft. Die Größe des Hutes wechjelt von 2— 10 im Durchmefer; derfelbe iſt jchmugßigebraun, etwas in's Grünliche, jpäter etwas jchmierig und rußig-braun. Eine Varietät, bei welcher der Stiel nicht neßaderig ift, ift ver B. erythropus Pers., und eine andere mit blaßgelblichem, etwas in's Grünliche oder Bräunliche jpielendem Hute, und ſehr dickem, unten bauchig angeihwollenem, dunkelrothem, roth, dann weiß gegittertem Stiele it B. Satanas Lenz. ; leßtere Abart ift ganz beſonders giftig. Er ift häufig vom Sommer bis in den Herbit in Wäldern, bejonders Eichenwäl- dern auf Grasbovden. Agaricus muscarius, der Fliegen ſchwamm, ift einer ver giftigften Schwämme. Die Lamellen find rein weiß, der Stiel weiß mit einem deutlichen Ninge, ver Hut hochroth in's Gelbrothe, in der Jugend gewolbt, und von den Ueberreſten der allgemeinen Hülle mit weißen Warzen bejeßt, ſpäter ziemlich flach, nach häufigem Negen oft kahl und glatt; jelten fommt ex auch mennig- oder pomeranzen-roth, gelb, leber- braun oder weißlich vor. Den jungen, von der allgemeinen Hülle noch ganz umjchloffenen Schwamm, kann man leicht von ähn— lichen eßbaren Blätterſchwämmen Dadurch unterjcheiden, dak man unter der Durchgejchnittenen weißen Oberhaut ſchon die in's Rothe ziehende Farbe des Hutes erkennt. Er iſt haufig in Wäldern vom Spätiommer bis in den Herbſt. A. pantherinus, ver Pan— therſchwamm, ift dem vorigen ähnlich, aber der Stiel ift weniger Inollig, fait gleich die, der Hut bräunlich, mehr oder weniger in's Grünliche und Bläuliche ſpielend; häufig in feuchten Gebirgswäldern nach anhaltennem Negen. A. emeticus (A. in- teger), der Brechtäubling oder Speitenfel. Der Stiel nackt, der Hut derb, fleiſchig, am Rande ſpäter gefurcht, oben xoth in verfehiedenen Abjtufungen, zuweilen auch bräunlich oder grün, die Lamellen breit, einfach und rein weiß; Schmeckt brennend iharf. Er ift in Wäldern, befonders Nadelwäldern, einer der bäufigften Blätterſchwämme, und erjcheint vorzüglich im Herbite. A. necator (A. torminosus), der Giftreißger. Diejer jehr giftige Schwamm kommt fowohl rücjichtlich der Farbe des Hutes, als auch nach Beichaffenheit des Stieled in verſchiedenen Varie— 373 täten vor; der Hutrand iſt eingebogen, gefranit, zottig oder filzig. Er enthält in allen Formen eine brennend jcharfe, weißliche, jelten in's Röthliche oder Gelbliche jpielende Milch, und hat einen eigen= thümlichen, efelbaften Geruch. Er findet fich häufig im Spät- jommer und Herbit einzeln over gejellig auf etwas feuchtem Boden in Laub⸗ und Nadelwäldern. Merulius lacrymans = M.de- struens, der Thbränenihwamm, Hauspilz, verwüjtende und tropfende Aderpilz; er iſt jtiellos, ausgebreitet, groß, (ederig-gallertartig, gelbröthlich, negartig, runzeligsfaltig, mit weißem, Ichimmelartig=filgigem, immer tröpfelndem Nande und zimmts braunen Sporenbehältern. Sein Schwammlager (mycelium) wurde fonft als ein eigener Fadenpilz (Himantia domestica, Lappenpilz) aufgeführt; es bildet friechende Kappen aus jehr äftigen, jtrahligen und ungeglieverten Fäden, und findet fich in Käufern zwiſchen moderigem Holzwerke. Diejer zerjtörende Holzſchwamm findet fich auf abgejtorbenen Baumſtämmen, Balken, Brettern und in Mauern der Häufer, wo er außerordentlich weit um jich greift und daher oft furchtbaren Schaden anrichtet. Aehnlich iſt M. Vastator, welcher beſonders das Nadelholz in Gebäuden zerjtört, und fich durch eine goldgelbe Farbe, trodenen, zottigen Rand, geringere Größe, Fraufere Falten, und weiße Sporenbehälter unterjcheidet. 2) Gasteromycetes, Bauchpilze; fie bilden mehr oder weniger fugelige, anfangs fleifchige, ſpäter häutige, leder- oder korkartige Behälter, welche in ihrem inneren die Sporen, theils als feines Pulver, theils in zarte Schläuche eingefchloffen enthalten. Tuber, Trüffel, fnollenartige, rundliche, jtiellofe unterirdiiche Schwämme, welche in ihrem inneren mit derbem, durch hellere und dunklere Adern marmorirtem Fleiſche erfüllt ind. T. eibarium, die ſchwarze Trüffel, ift außen graue lich-ſchwarz oder ſchwärzlich und rauh von Dichtitehenden, harten Höderchen. Geruch und Gejchmad find Durchdringend und fehr angenehm. Sie findet fich in Laub-, vorzüglich Eichen und Ktaftanienwäldern mit etwas Iocferem, fjandigsthonigem Boden, mehrere Zolle bis 1° tief unter deſſen Oberfläche; häufiger im mittleren und ſüdlichen Deutjchland, al8 im Norden; am häufig- jten in Böhmen, Frankreich, Italien. Sie wird reif gegen Ende November bis in den Februar. T. album, die weiße Trüffel, ift außen weißgelb, erdfahl oder bräunlich, glatt, aber mit ver 374 ichtedenen unregelmäßigen Vertiefungen. Geruch und Gejchmad find jehr ſchwach. Sie findet fi in Laub- und Nadelwäldern, befonders in Lehmboden, ijt häufig in Deftreich, Böhmen 1. und reift jehon im Auguft. Beide Trüffelarten, bejonders aber die erjte, werden als wohlſchmeckende Speiſe jehr geſchätzt. Lyco- perdon (Seleroderma) cervinum, der Hirſchpilz ober Hirſchbuff, ift ftiellos, won der Größe einer Haſel- oder Wall- nuß, außen bräunlich und rauh, im Alter fait holzig, innen zart, weißlich, bald aber ſchwarz und ſtäubend. Er it in Nadelwäl— dern, beſonders auf Bergen unter der Erde nicht jelten, und wird von Hirichen und Wildfehweinen ausgejchart und gefrejjen: L. Bovista, der große Boviſtſtäubling; fugelig, nad unten kaum verdünnt mit einem undeutlichen Stiele, jehr groß, 1—3° im Durchmeſſer; außen weißsgelblich, glatt oder flocfig und etwas furchig, innen gelb-grün, anfangs breiig, endlich jtaubig. Findet fich auf Triften, Haiden, trockenen Grasplägen vom Früh— linge bis in den Herbit befonders in Süddeutſchland, und wird in Italien häufig gegeffen. L. nigrescens, der Eierboviſt oder Hafeneiz kugel- oder eirund, jttellos, anfangs weiß, endlich bräunlich-ſchwarz, glatt und glänzend, 1— 2" im Durchmeljer. Häufig auf Wiefen, bejonders trocknen Bergiwiefen und in lichten Laubhölzern. L. plumbeum, ver graue Kugelboviſt, it fugelrund, im Alter bleigrau und matt, von der Größe einer Flintenfugel. Häufig mit dem vorigen. 3) Hyphomyeetes, Fadenpilze, find gegliederte Fäden, welche die Keimförner entweder auf verjchiedene Weije äußerlich aufligen haben, oder in eigenen Knöpfchen am Gipfel eingejchlofjen enthalten. Es gehören hierher Die verjchiedenen Schimmelarten, z. B. Mucor Mucedo, ver Schimmel auf gährenden Früchten, Fleiſch, Brod ꝛc. Eine jehr weit verbreitete, hierher gehörige Gat- tung, bilden die Schimmelfeimer, Erysiphe, welche jowohl die Blätter und andere grüne, blattartige Organe, als auch Die frautigen Stengel und die jährigen Triebe holziger Pflanzen oft ganz, gleich einem weißen, flodig=mehligen Ueberzuge, bededen, und fo den allgemein bekannten Mehlthau bilden. Wo der Mehlthau entjteht, bemerkt man zuvor ſtets eine durch krankhafte Thätigkeit ausgeſchiedene, wäſſerig-ſchleimige Subjtanz, welche fich über alfe jene Theile ausbreitet, die jpäter vom Mehlthau einge- 375 nommen werden (Honigthau). Darauf bilden fich zarte, weiße, durchfichtige Flocken, die fich veräfteln, fejter werden, unter ein— ander verwachen, und fo ein negfürmiges Gewebe bilden, dejjen Fäden von einem Mittelpunkte ſtrahlenförmig nach allen Seiten ausgehen, und dadurch rundliche Flecken darjtellen, welche zulegt unter einander verfließen, und den erwähnten Ueberzug bilden, der oft die Blätter auf beiden Flächen, und ſelbſt die ganze Pflanze bevedt. Wenn alle Umftände zur weiteren Ausbildung des Pilzes günstig find, jo treten mehrere Fäden viejes nekfür- migen Gewebes in einem Punkte zujammen, und bilden ein Fruchtbläschen, welches anfangs von bleicher Farbe ift, dann gelb, zulegt braun und fcehwärzlich wird, und einen mit jporen= tragenden Bellen erfüllten Behälter darſtellt. Wenn aber durch zu große Feuchtigkeit mehr eine wuchernde Ausbildung der flodigen Unterlage eintritt, jo gelangt dieſelbe nicht zur wahren Frucht bildung, ſondern es bilden ſich an den einzelnen Fäden warzen- ähnliche Fortſätze, Die ſich verlängern und in aufrecht jtehende, gliederartig eingejchnürte Fäden auswachien, deren Glieder fic) trennen, und als nacte Sporen abgeworfen werden; dieſe ſam— meln ſich zwijchen dem Flodengewebe an, und geben dem Mehl- thau das mehlige Anjeben.*) Der Meblthaupilz zeigt übrigens meh— vere, in der äußeren Form jehr verjchtedene Entwicdelungsitadien, jcheint aber auf jeder dieſer Stufen ein in feiner Art vollendetes Gebilde zu fein, und ändert außerdem im Fructifications-Stadium noch feine Form und Bildung je nach der Pflanze, Die er be wohnt; jo zwar, Daß man nicht nur Die im Fructifications-Sta- dium auf verjchiedenen Pflanzen vorkommenden Formen für vers jchievdene Arten der Gattung Erysiphe, jondern auch Die ver- ſchiedenen Entwidelungsitadien für verſchiedene Gattungen ges halten hat. Die erjteren find wohl meift nur Varietäten der Erysiphe communis Link., welche Form ſelbſt auf kraut— artigen Gewächjen ver meiften Pflanzenfamilien vorfommt. Zu leßteren gehört: Cladosporium Fumago, die Ruffetten- flode, verurfacht den auf der oberen Fläche der Blätter, jowie *) Dieſe Erjcheinung darf nicht mit der ähnlichen von Blattläufen er- zeugten verwechjelt werden, welche auch mit den Namen Honig- und Mehl: thau belegt wird. 376 auf jüngeren Zweigen, insbeſondere von Holzpflanzen, häufig vor— kommenden Rußthau, durch welchen die genannten Pflanzen— theile von einem ſchwarzen, ſammetartigen, dem Ruße ähnlichen, aber nicht abfärbenden Ueberzuge bedeckt werden. Anfangs er— ſcheint dieſer Ueberzug nur als leichter, ſchwärzlicher Anflug, wird aber allmälig ſtärker, und ſtellt endlich eine derbe, ſchwarze, ab— lösbare Kruſte dar. Der Rußthau iſt gleich dem Mehlthau eine durch einen krankhaften Zuſtand der Pflanzen hervorgerufene Pilzbildung, die ſich gewöhnlich nach lange anhaltendem Regen, oder auch nach lange währender Trockenheit zeigt; er wird vor— züglich an Weiden, Pappeln, Birken, Ulmen, Linden, Haſeln, Hopfen ꝛc. beobachtet. Antennania piniphila bildet ſich an der Weißtanne, wie der Mehlthau an Laubpflanzen. Die vorzüglichſten Urſachen der Entſtehung dieſer Pilze ſind eine an— haltend feuchte Atmoſphäre, tiefliegende feuchte Standorte, und ein zu dicht gedrängter Stand der Pflanzen. Auch der Trauben— ſchimmel oder Traubenmehlthaupilz, die Urſache der ſo— genannten Traubenkrankheit, welcher in den letzten Jahren in vielen Gegenden ſo großen Schaden verurſacht hat, und Oidium Tuckeri genannt wurde, ſcheint nur eine eigenthümliche Ent— wickelungsform der Gattung Erysiphe zu fein. Er lebt ſowohl auf dem Nebenblatte, als auf der Beere, an welcher er braune, faulige Fleden hervorruft. 4) Coniomycetes, Staubpilze, erjcheinen häufig ala bloße Keimförner, welche aus der Oberhaut der Pflanzen haufen— weile in Gejtalt eines jchwarzen, braunen, gelben oder weißen Pulvers hervorbrechen, das zuweilen noch von einem Theile der Dberhaut bevecdt bleibt. Viele dieſer Staubpilze, namentlich vie fogenannten Brandpilzge, hat man früher nicht als felbftitändige Pflanzen, jondern nur als Folgen eines abnormen Zellenbildungs- procefjes im Inneren der Zellen der Mutterpflanze betrachtet; allein in der jüngiten Zeit haben Tulasne, de Bary und Andere nachgewiejen, daß Diejelben wirklich auf der Entwicelung von Pilzen beruhen. Aecidium (Roestelia) cancellatum, der Gitterbrand bildet auf den Blättern der Birn- und Apfel- bäume gelbe Fleden, in welchen man zahlreiche xothe Pünktchen bemerkt, die unter der Lupe als feine Wärzchen erfcheinen. Diefer Pilz richtet nicht felten bedeutenden Schaden an Birn= und 377 Apfelbäumen an. Die Roſtpilze, welche den fogenannten Rojt der Pflanzen erzeugen, find wahre, verſchiedenen Gattungen ans gehörende Schmarogerpilze, die im Inneren der Pflanzen von deren Säften leben. Ihre Sporen feimen unter der Einwirkung von Feuchtigkeit leicht, und die Keimfchläuche dringen durch Die Spaltöffnungen in das Innere der Pflanzen ein, wo fie fich weiter in den Swilchenzellengängen des Nahrungsgewebes ver- zweigen, und zuleßt dicht unter der Dberhaut ein Sporenlager bilden, in welchem fich die Sporen entwideln, über die Oberhaut hervortreten, und daſelbſt die Sporenhäufchen bilden, welche ge= wöhnlich Roſt genannt werden. Bei Trichobasis linearis find dieſelben röthlich und jtreifenförmig, und bilden am häufigiten den Rojt des Getreides; aber ftet3 fommen gleichzeitig mit dieſem Pilze die rothen rundlichen Sporenhäufchen von Epitea gra- min um, die braunen rundlichen Sporenhäufchen von Uredo rubigo vera, jowie vie jtreifenförmigen rothen Sporenhäufchen von Puceinia graminis, und die braunen, jpäter Schwarz wer— denden von Puccinia coronata vor, Die Entwicelung diejer Roſtpilze wird Durch andauernde Feuchtigkeit ſehr begünitiat ; pflanzt fich der Roſt bis zu den Fructificationsorganen der von ihm bewohnten Pflanzen fort, jo bildet fich nur eine früppel- hafte oder gar feine Frucht aus, wodurch, ſowie Durch Die Berjchlechterung des Strohes und Krautes (Klee, Luzerne, Erbſen ꝛc.), welche Folge einer üppigen Vegetation der Noit- pilze ift, oft bedeutender Schaden verurfacht wird. Perono spora devastatrix ober trifurcata Ung., der Kar toffelfraut=Pilz erzeugt am Kraute der Kartoffeln, bejonders auf der Unterjeite der Blätter zuerjt gelbe, dann bräunliche und zulegt dunfelbraune Flecken, unter welchen das Bellgewebe raſch durch Fäulniß zerftört wird, fo daß bald der ganze oberirdiſche Theil der Pflanze ſchwarz wird, und vertrodnet; die Sporen dieſes Pilzes follen nach Verfuchen von Dr. Speerjchneider in Blankenburg auf junge, namentlich zartichalige Knollen gebracht, die für die jogenannte Kartoffelkrankheit charakteriftiichen miß— farbigen Flecken hervorbringen, von welchen aus die Fäulnif der Kartoffel weiter fchreitet; und aus dem daſelbſt erzeugten Pilz— lager joll fich dann nach einiger Zeit da8 Fusosporium So- lanı Mart., ein Schimmelpilg, entwideln, jo daß diefe beiden 378 Pilze nur morphologiſch verſchiedene Formen eines und deſſelben Pilzes wären. Sclerotium clavus, ein Heiner Pilz, deſſen Fäden oft den Fruchtinoten mancher Getreidearten nicht nur außen, jondern auch im Inneren überziehen, iſt die Veranlaſſung zur Bildung des Mutterfornes, worunter man einen feulen- fürmigen, außen blau bereiften, innen weißlich-grauen, oft zoll— langen Auswuchs einzelner Körner mancher Getreideähren, na= mentlich des Noggens, verſteht. Die Entjtehung dieſes Pilzes wird vorzüglich Dadurch bedingt, daß die Pollenkörner in Folge heftiger Durchnäffung zur Befruchtung untauglich werden und plagen, oder auch Durch heftige Winde 2. vorzeitig abgejchütttelt werden; die eriten Fäden des Pilges entipringen nämlich ftets aus einem Häufchen verdorbener Pollenkörner. Podisoma juniperi bildet kleine, roth-gelbe faſt feulenfürmige Sporen- behälter an Lebenden Zweigen Des gemeinen Wachholders und des Sevenbaumes, welche oft Dicht beifammen fteben, und flei— Ichige, jehr ſaftige Maſſen darftellen, die jpäter braun werden, und endlich vertrockknen. Die von ihnen bejegten Ajttheile find ftets dick angejchwollen, und jterben in der Negel jpäter ab. Ein ganz ähnlicher Pilz, wenn nicht derjelbe, findet fi) an den Zweigen der Kiefer. Dft werden, bejonders in nafjen Jahren, die Fruchtinoten ver- jehiedener Gräſer, namentlich auch unſerer Getreidearten, in der Art zerjtört, daß die Körner, gewöhnlich der ganzen Aehren oder Kispen in eine ſchwarze oder braune, ſchmierige Mafle, over ein jolches Pulver verwandelt werden. Dieje Erſcheinung ift unter dem Namen Brand oder Saatbrand befannt, und rührt gleich- fall3 von verſchiedenen Pilzen ber, deren Keimfchläuche Durch Die Spaltöffnungen in die Zwiſchenzellenräume der Pflanzen ein- dringen. Man unterjcheivet mehrere Arten. Der Schmier brand, Ustilago caries = Uredo sitophila Pers. entwieelt jich vorzüglich am Weizen, worauf Das Korn blaugrün erjcheint, und eine dunfelbraune jtinfende Schmiere (Stinfbrand) enthält; ſpäter zur Zeit der Fruchtreife findet man jtatt der Frucht ein ſpitzes, ſchwarzbraunes, ſteinhartes Körnchen (Steinbrand). Der Staub-Ruf- oder Flugbrand, Ustilago carbo = Uredo segetum Pers. ift weniger-gefürchtet, als der vorige, entwidelt lich außerordentlich rajch, und verwandeit die Früchte, mit Auge er 379 nahme des Noggens, in ein jchwarzbraunes Pulver. Der Beus len= oder Maisbrand, Ustilago maidis, erzeugt meift an den Blüthentheilen, jelten an anderen Organen des Mais Auswüchie jelbft bis zur Größe eines Kinderfopfes. Dieje Beulen find äußerlich von einer weißlichen Haut überzogen, und enthalten eine ihwammige, braune, weißlich geflectte Maſſe, welche ſich ipäter zu einem braunen Staub auflöft. Auch die Hirfe wird von einer Brandart Ustilago destruens befallen. Hierher gehören auch die Nachtfafern, Nyetomyces Hart., welche Hartig al8 die Urſachen der verfchtedenen Fäulniß— arten des Holzes lebender Baumjtimme, namentlich Nyeto- myces candidus Hart. als Urſache der Weißfäule und N. fuseus Hart. als die der Rothfäule betrachtet, die aber gewiß, wenn fie wirklich jelbbjtändige Pflanzen find, nur als Folgen der bereit3 eingetretenen Zerjegung des Holzes betrachtet werden müſſen. Sie entjtehen nur im Inneren des von der Äußeren Luft und dem Lichte abgeſchloſſenen Holzes, und beftehen aus mehr oder weniger verzweigten, theil® weißen oder gelblichen, theils vöthlichen, in das Dunfelbraune und jelbjt Schwarze über— gehenden Flocken (Weißfäule und Rothfäule, welche nie in ein— ander übergehen jollen), welche aus an einander gereihten, ver- ſchieden gejtalteten Bläschen gebildet find, und in ihrer Vereinigung ein Fajergewebe von zart=wolligem oder filzigem Anjehen dar— jtelen. Sie kommen nur bei den dikotyledoniſchen Bäumen und Sträuchern vor, Deren innerjte Holzſchichten bei einem gewiljen, je nach ver Art verſchiedenen Alter fich zu zerſetzen beginnen, welchen Zujtand man Stammfäule oder Kernfäule nennt, und zwar Weißfäule oder Nothfäule, je nach der Art der Nachtfaſer, welche ſich dabei entwickelt. Indeſſen kann dieſer Zer- jegungsprogeß in Folge äußerer Einflüffe, ungünftiger Witterungs- und Standortsverhältniffe auch vor der Zeit eintreten, wie denn auf an Humusjäure und Humustohle reichem, und zugleich naſſem Boden, namentlich Torfboden, in der Negel frühzeitig Rothfäule eintritt, höchſt wahrjcheinlich wegen Mangel an ven nöthigen unorganiſchen Stoffen. Kommt in Folge ungünftiger Verhältniffe die während der DVegetationsperiode eines Sommers gebilvete Holzichichte nicht zu dem Grade der Ausbildung, welcher zu | 2 ihrem normalen Fortbeſtehen erforderlich iſt, jo gebt dieſelbe früher 380 in den Zuſtand der Zerſetzung, d. h. Nachtfaſerbildung über, als es nach ihrem Alter geſchehen ſollte; und haben ſich dann in den folgenden Jahren wieder geſunde Jahresringe um dieſelbe ange— legt, ſo tritt die Erſcheinung auf, welche man Kernſchäle oder Mondringe genannt hat, d. h. es findet ſich zwiſchen ge— ſunden Jahresringen ein in Zerſetzung begriffener. Auch un— mittelbare Verletzungen eines Stammes oder Aſtes können Ver— anlaſſung zur Nachtfaſerbildung geben; jo entwickelt ſich Nyeto- myces utilis Hart. auf gewiſſen Standorten im Inneren der Rothbuche, befonders im Hole abgeftorbener, vollkommen über- walfter Aefte, wodurch die eigentliche Holzſubſtanz vollkommen confumirt wird, und eine eigenthümliche faferige Maſſe entiteht, welche ohne alle weitere Zubereitung als treffliches Zündmaterial benußgt werden fann, und verborgener oder innerer Aſt— ihwamm, auch wohl Grabzunder genannt wird. Alphabetifches Namen: und Sad: Kegifter. A. Aa . nina. Abies >1.12.97.1127:-18D% — alba A add — balsamea ne — canadensis 03. 333. Bercelsa 071593, — Larix RE J rat > — nigra . — pectinata . Abietineae . . » Ablactiren. . » Abſenker. ——— Abjprünge 102. 273. Acacia { teen — longifolia Ncacie — Acanthaceae SLAO IRWplA en ee 2 Bee. so 21. 97,..119, eampesire I. .,, , dasycarpuım ..... monspessulanum . Negundo opulifolium . 5* pensylvanicum platanoides . Pseudo-platanus rubrum . saccharinum . . tartaricum . . MEERE a0 000. Mearosaet in leur. 0 05% 138, Seite achaenium . . .., ACODUUN le — Lycoctonum . — Napellus Acorus Calamus acotyledones pl. Acotyledonia . . Acramphibrya . Acrobrya A — anophyta hyperophyta protophyta . Actaea spicata — aculei ehr Adansonia digitata Aderpilz, tropfender — verwüſtender Adlerfarn — Adventivknospen . Adventivwurzeln Aecidium cancellatum . Aegagropila Sauteri Aehre — zuſammengeſetzte Aenfelfauxre, PM u. « Aöerides flos aöris Aesculu . CADER. + sue — rubicunda Aeſte. aestivatio CT 77,7 contorta corrugativa . imbricata . induplicativa involuta . plicata . 71. 97. "4109, * 120. Hippocastanum . aestivatio quinceuneialis — reduplicativa . — valvata Aethusa cynapium Affenbrodkaum . Agaricus — caesareus . — campestris = caudieinus + — deliciosus . — emeticus = integer — muscarius + — mutabilis . — necator — pantherinu — prunulus — torminosus Agathis loranthifolia Agave americana . Agrostis vulgaris Ahlkirſche Ahorn 8 — franzöſiſcher f — gemeiner . — weißer . Ailanthus A — glandulos Aira caespitosa — flexuosa . Akotyledonen alabastrum . alaeyı.n =: Alantitärfe albumen alburnum Alchemilla . Algae Agen . . fie. 199. Alisma : Allermannsharniſch Allium Ar — Ascalonicum —- "WGepa — Porrum — sativum . . a . + . * * + + * 199. 103. 1%. u — Schoenoprasum . . — sibirieum . Victoriale + Anus wre; 71, 97: 99. "299, — glutinosa . — incana — + ‚ovata.n. — pubescens — viridis + Aloe, hundertjährige . Alopecurus pratensis Alpenbirfe . . + . * 382 Seite 114 114 114 239 210 370 Seite — Alpengeishlatt . . » . .. 43 Alpenpfläanzen a Mpensie *. „7. ,7.. Ver Alyenwachholderr . . . . . 317 Alpinia Cardamomum . . . 346 Alsıneae FIR Alsine media. 7.30. ern Amaryllideae. :. » „x, es amentum ‘ "2 «2%, —— Amomeae\ Wan. 202 ſ Amorelſie 0, re Amorpha, ’;#.,1% — frutieosa 20 Ser Ampelideaee .. rer REN Ampelopsis hederacea . 218 Amphibrya: . .. 3.7... SE Amygdalese - , .. , Amyßdalus.w. — communis . . . 227 — nana RIO Anıylumı 3%.» 0 207 7 Per Anacardium '. '. . Anand 7..." androphorum . ....., 48 Anemane‘ "..n.’ , ”s 2 MR Sr Anemene .”,* 7..# 5 Re — Fulsatilian.... — nemorosa . . .» . 206 — hepatiee Anethum graveolens . . 115. 239 Angiospermia .'. .. 1. SUB EV a Be ne annulus’ „2,72, 452 az — .hypogyausy... . . ma Ansnacen . . ——— TR Antennaria piniphila De | anthera”. 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Diane a0 1 Aibemböhle . ai wre er 37 Araucaria brasiliana . . . 343 Athyrium Filix femina . . 361 — chilensis . » 2 ...343 | Atragene alpina . 2... . .. 206 — Seele 8888 tropa Belladonna . . 264 arbor Te ed "Attalea con Et: . archegonia . . 1504937 | Aid. . . ee RR Arctostaphylos offieinalig . 245 | Augen, ſchlafende 60 — uva rsi . . 248 | Aurantiaceae . . 132. 189. 219 Beranoleracea Was ei. „351 | Nittel 7. 9.22 2 er 9 ru eaner. 2% 4% ur et eu | enbimdel: 7% Fu. re Aristolochieae . . . . 128 259 | Außenhaut Eee - Bimstolochia Bipho'. „4.31.7259 | Aubenfelb’ . . > x 2.410.445 Arlen * ee enteldiBlaster’. 2 aaa Armeniaca vulgaris 2 a renmund a: Himleuchter . ....., 450.199 367 | Außenröhre . une > En... 70 Armoraeia rusticana . . . 208 | Ausläufer . 54 Arnica montana . . » 2.246 | Ausjcheidung durch die Wurzeln 168 gr ei ira ae ed — Br ET un aelledier 5 ."...02.,.1,84D5 |Aävena — a0 Aronia rotundifoia . . 139. 234 Pr Arrhenatherum elatius . . . 355 == ‚elatior- nr. De Var — 1— —6 —.- Bd Artemisia Absynthium — — ı flavescensy . u 588 — Dracuneulus . . . 245 — nuda — A — vulgarıa.' u 34% 249 — orientalis . 2 . . 354 nina larine a so — pratensis« . » . ..855 rate re rt — pubeseens ... .%.. 808 BEBBLAFREBBr 20682 — Bavaria En 263 ——ſſ ed Eu INOER nee 8.208 — girigosas,. Rudi" . „0A — integrifoia . . . 263 Avignon⸗Körner . 2 222 Ama et ieiranzen 0 Mgenigebilde Der Blüthe . FE. — maculatum . . ....345 | Arenpflannen .. . .. 441.203 Arundo Donax . s .%. ..356 | Axillarfnospen. ... u. 4. 98 — Phragmites : . . . 356 | Arillargwieben ... 52. 102. 192 UWE: 2 22 22 8829 \nAzalea calendulacea ..%.. 248 * BEI. tere ponliea) 3. „ + Mer 2 inclusivi 2 ws, wre me 151 er suffultorüi ..; aim 62 B. I 9 2 A iD . 1: HD | bacca . 2, 5 Pre el Asclepias’ ...„ .». .. 4114. 126 — composita . „ « ...4137 Asparageae . — 8 == .infera + 2.4 er Asparagus ofßcinalis . » u. BB — "monocarpica “ie... verlaun AT Be aba 0 RB Bärenfabe » + » 2,2, 00h #7 Seite Bärentraube u 2 86 Bärlapp . 199. 362 Bäume u PEN, palausta ri 2139 Baldrian . RL . 244 Balsamifluae . . . ——— Balsamineae . BR 218 Ballam, Eanabifcher — 336 — kaͤrpathiſcher — 331 Balfampappel .. — 298 Balſamtanne . . N, % 336 Bambusa — 359 359 Bambusrofr . » . - 359 Bambusſtöcke Fa 351 Banane . * 347 Vandgras 358 Bartflechte 366 Bartgerite 3% basidia . 152 ——— 29. 63 Baltard: Erle 310 Baltard-Mehlbeere 236 Baftaro-Pflanzen . . . » 186 Baftard-Vogelbere . » » 235 Baftröhren . » TE Abe 29 Baſtzellen . » a a Bauhpilge » » +. . 151. 373 Bauerntabaf 224 Baumbart 366 Baumkohl 208 Baumwollenſtaude 210 Becher 138 Becherflechte 365 Beere — 137 — unterſtändige .—. 138 Beeentan 367 Beerenzapfen .— 135 Befruchtungskolben — 63 Befruchtungsorgane 42. 111 Behälter eigenthümlicher Säfte 33 Beiaugen . k 99 — nebenſtändige sy — oberitändige 99 — unterſtändige . 99 Deimiatauı. Ku. 245 Beinholz - : 243 Beinweide ; 250 Bellis perennis . - » 105 Berberideae . 206 Berberis 71. 114. 116. 14. N. 19% [161. 186. 207 — vulgaris . 207 Berberiße 207 Bergahorn 213 Bergdrofiel . 310 Bergerle. . 310 Berglinde 211 Seite Bernhardia . 158 Beſenſtrauch 223 Beta vulgaris . — Betula 71. 97.299 — alba ... +: 93.200 — alpestris 2 — carpathica . R 304 — fruticosa . . ; 305 — glutinosa . - 304 humilis ’ 305 — intermedia $ 305 — laeiniata . 300 — nana 305 — odorata 304 — pubescens 304 — verrucosa 300 Betulineae : 132.238 Beulenbrand . . — — Bewurzelung 43 Bignonia — 71 — Catalpa 255 Bignoniaceae 7 ——— Bildungsjaft . 14. 173. 175 Bildungsgewebe — — Bilſenkraut, ſchwarzes . 254 Bindfalat — 245 Binje . ; 352 Binjenhalm . 51 Birnbaum 233 Birne . 131 Birnpigel 370 Birke . 65. 101. 189. 299 Biscutella laevigata . 13 Bitterflee — Bitterſüß 2.298 Blättchen ——— Blätter 42. 78 — abbfallende. —— — Dauer derſelben 93 — durchwachſene - 86 — Entwickelung berfelben 93 — fiebernervige . 82 — fußnervige : .- 83 — gegenjtändige . - 87. 98 — gejihedte 2 — — handnervige 82 — herablaufende . — — hinfällige ..— — jährige ; ZEIGE — immergrüne . . 94 — frummmervige 82 — panachirte 0 — parallelnervige 2. 82 — quurlſtändige. 87. 90 — reitende 5 103 — ſchildnervige - . 2388 — ſtehenbleibende . 94 — Stellung derfelben. . 86 385 Seite Blähen, über's Kreuz geitellte 87. 90 verwachiene . . 2,86 Wahsthum derfelgen re mwechjelitändige . . 87. 90 — swinfelnewige . „. - 8 — Mintrgüne . . .. 9 — zeritreute . 87. 90 Blätterihwamm 369 Blajenfarn 360 Blajenitraud 225 Blajentang sch 366 2 a 3 ee a 1 nhgeitubt 7.7, ae 304 — ausgerandet r u BA — ausgejchweift 84 — blaſig 54 — borftenförmig . 83 — budtig- feterfpaltig, 85 — eiförmig . ; 83 — einfach 80 — eingedrückt 84 — elliptiſch 83 — fabenförmig . 83 — fächerig 82 — feinjpigia . -» 84 — fiederjpaltig . 85 — fleiſchig 82 — ganz 84 — ganzrandig 84 — gefiedert 85 — gefingert . 85 — gefämmt 85 — geferbt 8 — gelappt 34 — geſägt . 84 — geſchlitzt 85 — geſpalten. 84 — geſtielt 79 — getheilt 84 — gezähnt 84 — häutig 82 — herzförmig 84 — keilförmig 83 — kraus 84 — krautartig 82 länglich 83 lanzenförmig 83 lanzettförmig 83 — lederartig 82 — linienförmig. 83 — nabelfürmig . 82 — nierenförmig 84 pal— 83 — pfeilförmig 84 — pfriemenförmig . 83 — rankig 84 — röhrig 82 — rund ——— Döbner, Lehrbuch der Botanit ic. 2.- Aufl. Seite Aal, rundlid . 83 saftig ** 82 — —— 85 — ſitzend 79 — ſpießförmig 84 ſpiß 84 adelſpitig 84 — verkehrt-eiförmig 83 — vielfach— sufammengefet 85 — mellig . 84 — ugeſbißt 84 zuſammengeſetzt 80 — spp 99 Blattfläche OR — obere 79 = untere 79 Blattfleiih . x. 9. 80 Blattgrün . . 183 Blattkiſſen 79 Blattitellung 86 Blattitiel . b . 80 — blattartig 81 — cylindriſche. 81 — geflügelt 81 — gemeinſchaftlich 80 — gerandet 81 — le ausgehöhlt 81 — Icheidig - - 81 — ſeitl. aufammengebrüct 81 — umfaſſend ee Blauholz 226 Blitzpulver 361 Blümchen a 109 Blüthe Ei 42 110 — achjeljtändig nn 108 — eingeſchlechtig . , 111 — gehäufte 107 — männlich 111 — ſitzend 105 — unvollfommeu . 111 - vollkommen 1411 — weiblich a 1411 Blüthenboden, einfaher . . . 112 _ gemeinjchafticher 109 Blüthenbüjchel RT NEON Blüthendede 110 Blüthenhülle 111 — äußere 111 — innere 111 Blüthenfnäuel 107 Blüthenfnospe . 98 Blüthenfnospenlage . 114 — eingerollt 115 — eingeſchlagen 114 = gedreht 114 — gefaltet 114 — 114 — lappig 114 25 ab enfüoäperringe zerfnittert zurüdgejchlagen Blüthenkord . Blüthenorgane, unweſentliche — weſentliche Blüthenſtand WER: — begränzt — centrifugal . — centripetal — enditändig — ſeitenſtändig — unbegrängt . Blüthenſtaub Blüthenſtiel. Blüthenſtielchen Blüthenwirtel Blumen, gefüllte Blumeneſche Blumenfohl . Blumenfrone — einblätterig — glockenförmig — lippenförmig — maskirt — oberſtändig 106. 12 410. — präfentivtellerförmig — rachenförmig — radförmig — regelmäßig — roſenförmig — ſchmetterlingsförmig — trichterförmig — umſtändig — unregelmäßig = unterjtändig . = verwachjenblätterig — vielblätterig . _ zungenförmig = RaunenEinneubbtier RE Blutbuche Boden Bodenvage Pflanzen Bodenkohlrabe Bodenrübe Bohne. — gemeine . Bohnenbaum Bohnenfraut Boletus — edulis — erythropus — fomentarius — igniarius — dLarieis . — Juridus , — Satanas — suaveolens Bombaceae . "108. 356 Seite 115 114 109 114 111 105 106 106 107 106 106 407 122 105 405 108 112 251 208 116 117 118 115 119 119 115 118 415 117 115 118 115 119 ed. 119 117 14 118 116 281 Borfe . Borragineae Borragineen Borrago offieinalis Borrera eiliaris Borretich Borfte Borften Boritengras boritenhaarig bostryx Boviſt, großer Brachyblaſten bracteae . bracteolae Brand Brandpilze J 1 — ceampestris . — Napus — nigra — oleracea — Rapa. Brechtäubling Breitfaſern Brennbaare . Brennnefjeln Brennnefiel, große — kleine Briza media Broccoli . Brodfruchtbaum Brombeere Brombeerſtrauch Bromelia Ananas . Bromeliaceae Bromus secalinus Broussonetia — — papyrifera Bruchweide Fr: Brunnenkreife Brufibeerenftraudh . Bruthäufhen . - Brutfnospen Brutzwiebeln Bryophyllum Bude . 65. Buchweizen Hüchje 7.» Büſchelwurzel Büttneriaceae . Bulbillen bulbilli bulbulus — bulbus — foliosus — solidus Butomus calyeinum 67. 98. 100. . 119. . 144. 4%. 17. 136. 145. 53. 112. Seite Burbaum Buxus sempervirens €. Gacaobaum Caesalpinieae Caesalpinia brasiliensis“ crista calamus Calamus Rotang . calathis Calyeiflorae Calla . palustris . Calluna — vulgaris Calycantheae Calycanthus floridus calypira . 2 2 2 0. En EE F epigynus gamosepalus hypogynus . inferus integer labiatus . perigynus superus . Cambium Camelina sativa . Camellia japonica . Campanula . . 115. Gampanulaceen Camphora ofhieinarum canales aöreae Canna Cannabineae Cannabis sativa 5 Cantharellus eibarius capitulum Capparideae Capparis spinosa . Gaprification Der deigen Caprifoliaceae Capsicum annuum capsula , infera . Carex k acuta . alba arenaria . atrata . digitata dioica . 118. "104. 25 120. Geite Garex tulvasın SENSE, 353 — Jlagopina . 353 — ornithopoda . 353 — strieta. . 353 — ustulata 353 — ı vesicaria , . „rad —. »: vulpına 0 .. 353 carina ee äle) carpella . .... 1410. 124 Carpineae N I IB Carpinus 74.972103. 287 — americana . 288. 290 — Betulus . 99, 288 — duinensis . 288. 290 — orientalis . — — — viminea 288. 290 Carthamus tinctorius . . 245 Carum Carvi 5 239 Caryophyllus aromaticus 237 caryopsis . 137 Gallavemehl . 261 Cassia lanceolata 226 — obovata — RD Castanea : 71. 140. 278 — pumila , - 28 — vesca. 278 — vulgaris. 278 — 1. Re 7 syringaefolia . 255 eier Rah E: 2 51 — epigaeus 51 — hypogaeus . 52 — loculosus 52 — praemorsus 52 — repus . . 52 Caulerpa 141 caulescens pl. . — caulis RS HEN 48. 51 — — angularis Aa: — articulatus . R Er — epigaeus s ( — Rep ei) — fasciatus . 106 Be ollacena ns 2% — — herbaceus BE — hypogaeus 49. 51 — lignosus . 49 — 51 — prostratus 50 — radicans 50 — ramosus 49 ——sets. 49 — repens 50 — scandens 50 — simplex 49 — teres 49 — ıuniflorus 107 — Caulis volubilis . Cecropia peltata . « Geder des Libanon A Cedrus Deodora . BEE DAL Celastrineae . A cellulae nnuliferae : u fhihrosae. — porosae . — prolificae — punctatae . Ber retiterae rspiriterae *. BSH Ile Celtideae Be Celtis RR — australis.. » Cenomyce coceifera . — pyxidata — rangiferina Centaurea cyanus — montana . Cephalodei —— Cephalntus , . » -» Cerasus . - Ceratonia Siliqua Cereis — Siliquastrum Cetraria islandica -. Chaerophyllum sylvestre chalaza . - N Chamaerops humilis Shampignon - Chara R Characeen Cheiranthus Cheiri Chelidonium majus Chenopodeae Chenopodium Ghinabäume . Chlorophyll Chriſlophskraut Cichorium Endivia — Intybus Cicuta virosa . eilia Cinchona Eondamines — laneifolia . eineinnus Cinnamomum Zeylanicum . x Circaea lutetiana eirrhus . » » Cistineae Ciſtroſe Cistus Citrone Citronenſäure —J—— 170. Seite — 219 — 7 Aurantıum 219 — medica 2 Cladonia « ; 2509 Cladosporium Fumago ; 375 Claſſe — 195 classis - 195 Clavaria Botrytis 3868 — crispa 368 — — .. 368 Clematis — 65. 74 = N\atalba ...206 eNaticella 414 Coeos nucifera - 351 Cocospalme » 351 Coffea arabica . » 244 Colchieaceae . . . 350 Colehiecum ulmmnale 350 Collenchym ⸗. —— collum — columella . 456 Colutea ut 71 — arborescens 005) coma KO | Compositae . . 109. 122 138. 245 Compoſiten . — A Conferya ” „u a 366 — floccosa . 366 — rivularis „366 — tenerrima . 366 Coniferae 5 311 Genifren -» >» -* 134 Coniomycetes . 5 ti) Conium maculatum . — connectivum ——— 108. 135 Convallaria majalis ö 104. 349 Convolvulus ——— Copulation 148, 149 Copuliren „ee eorenlum N - na: 1432 Corallorhiza . - » 38 Soriander ; 239 Goriandrum sativum 239 Coriaria . 74 Corisantheria Be) Cormophyta 141. 203 cormus : Be 302) CASE 52 ei solidussernz 52 Corneae - AO) Cornus 71. 138. 240 raid ee (5! >, mas» 240 — sanguinea | corolla — 110. 146 — campanulata „dA8 — cruciata 447 Seite corolla epigyna 119 — gamopetala 417 — hypocrateriformis . 118 — hypogyna 18,9 — infundibuliformis 118 -— irregularis 117 Eon vlabistaue u. ı% 118 — Jlingulata . 118 — monopetala . 117 — papilionacea 118 — perigyna . 119 — personata 119 — polypetala 44T — regularis . 117 — ringenss . ., 118 — Tosacea 118 — rotata 118 Corolliflorae 249 corona A 120 Woromllan we 4 220% Zal E varıa % 0% 226 corpuscula . 188 cortex RUF Corylus . 741. 1399 284 — americana . 88888 — Avellana 93 285 — atropurpurea 286 — Oolurna 287 — rostrata . 285 — tubulosa 287 corymbus . , 109 cotyledones &6. 132 — aceumbentes- 133 — incumbentes ale, BeRtaepun 27.0 2. 27471391234 — Azarolus . 232 — coccinea 232 — cordata 232 — monogyna re 23 — oxyacantha 9902331 — pyracantha 232 Crocus maesiacus 347 — sativus . 947 — vermus . 247 Croton arcmaticus Aa — laceiferus . 22201 5. — Tiglium 200 Crueiferae . 127. 208 Crueiferen a Crustacei San 2,700 Cryptogamae cellulares 140. 299 — vasculares 140. 296 Cryptogamia lee Cucumis sativus . 278 — Citrullus 238 — Meb. — RE Cueurbitaceae . 138 238 Cueurbita Pepo — 08 Seite eulmus ; 51 Cunninghamia sinensis , 344 Cupressineae R 316 Cupressus sempervirens 86 cupula 105. 132 Cupuliferae 132. 264 Gurcumä BAT Curcuma longa . 347 — Zedoaria — Cuseuta . 38. 48. 133 — europaea ..253 — epilinum 253 Cuscuteae 253 eutieula . . : 36 Gutieularfehichten 36 Eycadeen — Cycas 104. 351 Cyclamen europaeum 52. 256 Cyelarch RES) Cyelur 88 eyclus 88 Cydonia : . 71..232 — vulgaris I? 2 ee ee ‚54 107 — dichotoma 66 — multiradiata 107 — scorpioides . .. 107 Cynanchum vincetoxicum. 252 eynosbatum . . 139 Cynosurus cristatus . 308 Cyperaceae 392 Cyperus : 93 — esculentus 352 — Papyrus . 352 Gypreile . i } 318 Cypripedium ealceolus . 346 Cytisus 71 —' Laburnum 224 Cytoblastema 14 Cytoblasti 15 D. Dactylis glomerata 308 Daedalea 370 — quereina . 370 Dahlia variabilis . 246 Dahlie . 246 Dammarharz . 344 Daphne . : 71. 124 -- Cneorum 207 — Mezereum 93. 257 Darraras . ..30D Dattelvalme 350 Dattelpflaume . N Datura stramonium 118. 254 Daucus Carota —9 Decagynia 20... 2.21% Decandrıarv. nun Deckblättchen Derkblätter . Dekel -. + Dedelchen ; dehiscentia —— = septicida Dentaria bulbifera ENTER EN; 116. Desmidiaceae Dextrin . Diadelphia . Diandriaw 6 Diaftas Dralypetalaeı mu nen: Diatomaceae . .»..:..@. Dichodromie Dieclinia . dieotyledones . Dieranum scoparium Didynamia . . 2 Digitalis grandiflora - — purpurea Dioyması ee ie, Diflinie, ächte . — — unöchte Du". Dinkel Dioecia . Dionaea . 5 — muscipula Diospyros — Lotus diplachaenium . Dipsaceae — epigynus — hnYpogynus — perigynus Dodecagynia Dodecandria Döldchen Doldengewächſe a len Doldentraube : Doppeliporen Dom Dorſche Dotterweide Dragın . A SD ET Re, Dri,jenhaare drupa : — composita . — infera Düngung Difotyledonen . . PTR Seite Eihenaceae . .. . na Freſcheee "u ss Seelaugege Fdelxreiieeeeeee Edeltaneeeeee Chmer-Weizen . +. She under Te — europällhe 2. 2... 808 Eibencypreile 2: usa De Biber... 10282103127 8 — behaarte .: =... We Cihelfruht.. =... 21.20 ver Gihenwurshwamm . . . . 370 Einbafe . = .=r. 0. DE Gterbonift - .. 2 Ver Gierfhwamnm . . » Szene Einbeere‘: . . = ve Einkorn .: 8 2.2.00 ee Elaeis guineensis . . . . 31 Blaeagneae . ... 2 Zweige Hlaeaenus u .. a u elateren . .. ....: „er Keee Klettvieltat ">, aan 6 Glementarorgane.. -.. 2°... 44 Sex. ne... 2.230. .07 1 0 BlSbeere... u ar 2) ee Ehenkirſhe a Elymus arenarius . : . . 357 — EUrTOPaeEUSs 0. “DM embryo. Sex: 40.500 A — nr ereetus 0. — inferus ... u.a lee — ‚inversus ..... 0. So — . .notorhizeus . 2. „2.2183 — pleurorhizeuss . . . 133 =," NBUDETTIS 01 au Embryobläͤßche 2.187 Embrynfügelben . » -» . . 188 ER 2,2 ae Embryoſack . , — — Enbogeeeee Fetre under ei Empetrum nigrum . . . . 259 Endinnspe ...... 0) — gepaart Endiviiiee endocarpium _.,; x... zum Endosmoſſee Endoſpe endospermium . endostomiumr Endſpreſe Sale Endumfproffer . . ».. . 32. 204 Engeliüß u ent. 3 Seite Enneagynia 198 Enneandria 197 Enzian 252 — gelber . 252 Fphedra i 314 — distachya 314 — monostachya . 314 Ephedrineae . 314 Epheu 48. 240 epiblema 35. 36 epicalyx . » 110. 495 epiearpium . . ..» 132 Epicea ER, 333 — pectinata . 333 Epicorollia . . 201 epidermis 35. 36 Epilobium angustifolium RT Epipetalia i x 201 Epipogon And te Spispermium . .v4,% . 134 Epistaminia — . 200 Epitea graminum . . ..376 epithelium . 30 Equisetaceae —— Equiſetaceen u a a ak, Epuisetum . BR — arvense ‚13. 359 — hyemale . „359 Erbfe . ee 225 Grobeere . 139 Erdmandel 352 Erdorſeille, falſ de 364 Erdſcheibe 256 Ericineae ER DAT. Erica 136. 247 — carnea BAT. — herbacea 13 — tetralix EEE N: Eriophorum —83 — angustifolium . 353 — latifolium Sag or, sr Re Me 0) Ernährung der Pflanzen 161 Grnährung®Drgane der Shih Kıyptogamen . . 143 — der Zellen- Kryptogamen 141 Ervum Lens Miet 225 Erysiphe 373 — communis BR) Erythraea Centaurium je. 1202 Eiche . 112. 250 — gemeine 2) Esparſette 226 —— . 296 Euphorbiaceae ae) Euphorbia re 53) — Cyparissias . . . 260 — offieinarum . 260 Seite Euphorbia Peplus } 260 Evernia prunastri N Evonymus . 74.130, 220 — europaeus . 220 — latifolius . 220 — verrucosus 220 excipulum proprium 153 — thallodes . 153 Exidia Auricula Judae . 370 Greretionen . ER, 182 BEE In 166 exostomium — 129 Extractivſtoffe 183 F. Fadenpilze .. 373 Sn 121 Baderpalmeı » wi. % 300 Bennett 118 DRTDBUEIBE NS AN 278 Färberginſter 228 Färberſcharte 245 Fagineae . 270 Fagus 71. 97. 103. 105. 440. 250 — asplenifolia 2381 — atropurpurea 281 — (Castanea . 278 — ferruginea 281 — pendula 281 — sylvatica . 281 Bahnenhafer 354 Barbenpiftel 245 Rarbitoffe . 183 Farnfräuter 104. 146.157. 159, 199. 360 fasciculi vasorum . 80 fasciculus 107 Baferzellen : 19.820 faſt-ſtengellos. Pfl. . 51 Faulbaum * 222 faux Send, Federchen . 49. 132 Feige, gemeine . 4210 Veigenbaum . 262 Feigenfrucht . 139 Beldahorn 215 Feldmohn 207 Feldſalat 244 Feldulme 266 Felſenbirne 234 Fenchel 239 Ferche 320 Fernambufgolz . 1 226 Ferula Asa toetida . 239 Festuca elatior 354 — gigantea . 354 — sylvatica . 354 Feuerbohne . . RSEUEUDDON Feuerlilie Feuerpilz area de iibrıllae ar, Tone er: Tee er — braſilianiſche — chileſiſche — Sichtenfpargel . . . Ficus EN es — Cariea . — elastiea — religiosa — toxicaria Fieberklee filamentum = suspensorium Filices — Filzgewebe .. Filzkoppe Tat Singerhut, gelber . — vother . lach oa a — weuſeeländiſcher Flachsjeide . Fläche flagella Slatterulme . flaumbaarig Flechten — isländiſche c Fliegenblume Fliegenſchwamm Flora eines Ortes flores aggregati — — incompleti . — solitarü . Florideen Hose — dielinus rfemineusu.,, — hermaphroditus . — masculus — sessilis — »onisexualis . , Hoseulirr., Flugbrand Flügel. Flügelfrucht. JJ Foenieulum vulgare folia alterna . — angulinervia — annua ee 42. 151. 152. 392 Seite . 225 | folia caulina E22 — connata . 3419 — curvinervia 370 — decurrentia . . 44, A40 — decussata . » 333. 336 — equitantia 2 343 — opposita . . 343 palminervia 248 — pedatinervia 139. 262 — peltinervia . 262 — penninervia 262 _| — persistentia 48 — perfoliata 262 — radicalia . 253 — sempervirentia 120 — sparsa . 188 — vertieillata 199. 360 | foliola ee) etolıum ; 326 — acerosum 39 — acuminatum 255 — acutum 5 — bullatum 107. 210 — carnosum 351 — eirrhosum 298 — compositum AN — cordatum 54 — coriaceum . 218 — crenatum 38 — erispuım . 199. 363 — cuneatum . 365 — cuspidatum 250 — dentatum 346 — digitatum 374 — elliptieum . 13 — emarginatum 107 — filiforme 114 — fissum ll — fistulosum . 108 — hastatum ar en) — herbaceum 104. 110 — integerrimum a ah — integrum alalal — laciniatum . 111 — lanceatum . 111 — lanceolatıım 105 — lineare . x a! — lobatum 5 109 loculosum . 3a] — membranaceum 118 | — mucronatum 13% 7. 2 obovatum - 319 — oblongum . 39 — orbiculatum 87. 90 — ovale 82 — ovatum . 94 — partitum 94 — pectinatum * 87. folium petiolatum — pinnatifidum . — pinnatum . — reniforme — repandum . — retusum — runcinatum — sagittatum . — serratum — sessile . — sSetaceum — simplex ae sinuato-pinnatifidum — subrotundum . — subulatum . . — succulentum — supra-decompositum — truncatum . — undulatum folliculus fornices . . Fertoflanzungsorgane — der Gefäß— Kryptogamen — der Zellen— Kryptogamen — männliche — weibliche Fortpflanzung der Pflanzen — durch Sporen u. Samen — durch Theilung Be engungegelen 5 Fortſätze . 5 ; Fovilla Fragaria . — collina — grandiflora . — vresca — virginiana Frangula vulgaris Frauenſchuh Fraxinus Melk: —- excelsior > — Ornus Fritillaria imperialis . — ons m, 141 Froſtriſſe Sr te Frucht . 42, 131. — hilf ſenförmige — Fruchtanfänge REN DD, Bruchtbeher . , 5105, Fruchtblätter . 110. Fruchtbrei — Fruchtfleiſch Fruchthaut, äußere — innere =: mittlere . —— Sruchthülle . 131. 393 Seite 79 85 Seite Fruchtkeime . —68 Fruchtknoten 110. 124 — einfächeriger . 126 — mehrfächeriger 126 — oberjtändiger . 425 — — aͤchter 123.126 = unterftändiger 125 — — Achter 113.125. 128 _ — unäcter 125. 128 fructus BT Be 5 Frühlingsholz e EN. Frühlingsjafran 347 Srühlorchel . 368 frutex 55 Fucaceen a all) Fucus vesiculosus 2.3? 3306 Fumariaceen — 1 Fungi 199. 367 funiculus s 24129 Fusosporium Solani 377 G. Gabelzahn, NL JE 362 Gährungspilze . 14 Gagel . 311 Galanthus a 348 galbulus 135 galea . : 118 Galium verum . A 244 Galläpfel (evantifche . f NT. Gamopetalae . 2204 Gartenerbſe 225 Gartenfohl . —68 Gartenkreſſe 08 Gartenmohn — 174 Gaͤrtenprimel —6 Gartenſalat — Gasteromycetes 151. 372 Gattung -» 2 9 Gaumen . M 119 Gefäßbündel 30 Gefäße 21 — eigene 32 — geſtreifte 22 — getüpfelte 23 — punktirte 23 — rofenfranzförmige — Gefäß-Kryptogamen 140. 359 Gefäß-Pflanzen 21 Gefäßzellen . A. 29, 31 Geisblatt . 243 — deutſches 243 — italieniſches 243 Selbbeeren . 222 Gelbhafer 354 Gelenke == aperta — axillaris . — clausa TR — florifera — foliifera — lateralis — mixta . — nuda . — pedicellata — sessilis — tecta — terminalis gemmae accessoriae . . . inferae laterales — — superae — adventitiae — immersae , == prolificae — proventitiae . . . — terminales geminae — anatropa Se atropa , . — camptotropa — campylotropa — erccta — hemianatropa — hemitropa == Iyeotropa . Gemüſetang genicula Genista . 2 — , stinetoria % Gentianeae . Gentiana — acaulis — asclepiades — — — pannonica = punctata — verna genus Georgine Geranien Gerbſäure — Gerberſumach ... BENMENUER — inferum — pluriloculare — superum . — uniloculare Germer, weißer SELMIN A ORTILE 150 cs. In. Mare — gemeine 2 1a. 44 110. 124. "110. 19 Seite Gerſte jechäzeilige. . . . . 356 — Wweizeilige. 356 geitengelt, Pf. . öl Gewächſe, einfamlappige 86 133. 199 — famenlappeniofe „ . . 19% — zweifamlappige 86. 133. 200 Gewebe, ———— 25. 28 Gewürznelken 237 Gewirzfraul . . . .& 236 Gichtroſe — — 206 Giftreitzger 372 Giftſumach 223 Gilbwurz — 347 Ginkgo bilö8ß Ba Binfel >=. u 1 21. Re Sitterbrand.. "u. re glaber un“. 00 m Pr glandulae . . x... SUR glans . . NEN Re Be Lieſchgras SS Aloe: 3 Slatthafer, hoher s 2.9) Gleditschiars . . .. 2er — macroacantha . 99. 225 — tria cantha 225 Öleiffe - : 239 Ole ne... a Gliederhülſe — glomerulus . 107 glumae kl) glumellae 119 glumellulae 119 gluten : 181 Glyceria aquatica 355 — fluians 355 — spectabilis 300 Götterbaum 219 Goldlack 209 JGoldregen 224 gonidia 143 Gossypium ' . : 210 — arboreum 210 — herbaceum . . .„ 210 Grabzunde RT Gräser > 3216. dO7aaRe Gramineae . . — A Granatapfel 139. 236 Granateae 128. 236 Granne — Sl. Graphis seripta . Griffe — endſtändiger re — grundſtändiger 124 — ſeitenſtändiger 124 Grossularieae 238 Grubenpflanzen u. 2 „NER Grundipisale a ran ee Gruppivung der Hölger . . . 69 Summit . Gummi MB bioum, Gummi elasticum Gummi, DOrenburger . Gummigänge Gummiharze . . Gummiharzgänge . Gummilack . » Burke . Gutta Pereha . Gymnadenia conopsea . Gymnocladus . Gymnospermia Gymnospermac Gynandria . gynophorum Gypsophila repens 8. Haarbirfe . ee ausge abfallende Dirlgel ne einfache gefnöpfte . Iomphatiiche . jehene ipreuartige ftachelförmige itehenbleibende ſternförmige * zuſammengeſetzte Haarflechte Haag u. haarig, Pfl. Haarkrone NE: BRIAN. 2.170040 Haarmurzeln Haematoxylon Safden” 2... » Hafer NS lie — gemeiner kurzer furzhaariger türkischer wilder J—— Haftfaſern Haftſcheibe Haftwurzeln Hagebutte Hagedorn . Hahnenfuß . "+4. 260. ; 12. 182. 2 + odoratissima . — 188. mit Scheidewänden vor- + campechianum 1, 395 Seite 179 179 SE a — fleichfarbige . Haidefraut . Haidefraut, gemeines Hainbuche Hainfimfe N BE REETaRpRanden } Halesia . . ; Halm Hals . Hanf. Hartriegel Harzbehälter Harzgänge Heſe fürkifche $ Hajelfichte Hajelnuß Hafenei . Hauptnerven Hauspilz - . haustorium . » Hautfrucht Hautpilze Hedenfirdhe . Hedera — Helix quinquefolia Hedysarum Be Heidelbeere . . — Helianthemum Helianthus annuus tuberosus Helichrysum arenarium Helleborus . — foetidus Helm . : Helvella eseulenta Hemlof-Tanne . Hepaticae Heptagynia Heptandria Herbitholz Herbſtzeitloſe Herrnpilz Herzkirſche Hevea guianensis Hexagynia . Hexandria . Hexenmehl Hexenkraut Hexenpilz Hibiscus Hierochloa SR ; hilum Himantia J Himbeere 151. . 13. 2 Geite 247 247 247 247 . 288 352 : 203 Seite Himmelsgerite 356 Hippocastaneae 216 Hippoerepis . .» 135 Hippomane Mancinella . 260 Hippopha@ . . . . 1. 132. 139 — rhamnoides . . 258 Hippuris vulgaris . . . . 108 Hirnſchädelmoos 364 Sueldbuf oe. “= 373 Hirſchgras 352 Hirſchhörnchen . 368 Hirſchkolben-Sumach . 223 Hirſchling, eßbarer 369 Hirſchpilz ET N ae KR CE ar eatsr: — gemeine bey aa 5038 hirsutus . 39 hirtus 39 hispidus . . 39 Hochblätter . 104 Holcus lanatus 354 Hollunder 241 — gemeiner 241 Hollunderſchwamm 370 holosericeus 39 Sr A 18. 56 — der Laubhölzer . 60 — der Nadelhölzer 59 Holzapfel 233 Holzbirne 233 Holzgewächſe 55 Holzkörper 56 Holzparenchym. 2a Solzitoff . 178 Holzzellen 29. 30 Homodromie 93 Honigdrüſen 120 Honiggras 354 Honigjchuppen . — il) Honigthau 173. 374 Hopfen 139. 261 Hopfenbaun —99 Hopfenbuche, gemeine 291 Hordeum N 356 — distichnm 356 — hexastichum . 356 — murinum . 356 — vulgare 356 — Zeocritum 356 Hornbaum 287 Hornſtrauch 24 = gemeiner . 24 Hüllchen 109. 110 Hülle . 109. 156 Hüllkelch 105. 109 Hülle . — Hülſen — 249 Humulus Lmpulus — 261 humusartige Stoffe Hundsflechte Hundsgras . Hundspeterfilie r BangeLmn08 2 2 2 Ge Sal er Hutpilze . Hyacinthe Hyacinthus Hydrangea Hydrodictyon . Hyärophyta hymenium . 2 Hymenomycetes . Hyosciamus niger Hyphomycetes Hypnum orientalis 451. Crista castrensis . eupressiforme lucens . sylvaticum . tamariscinum . undulatum . Hypocorollia Hypopetalia Hypostaminia . . Hyssopus offieinalis . Hysterophyta ar Jasmin . Jasmineae Jasminum ofheinale —— Jatropha Manihot Tcosandria. s/s.. Ilex Aquifolium Impatiens noli tangere Indigo j Indigofera tinetoria, anil indusium A. inflorescentia a: centrifuga , centripeta extraaxillaris lateralis oppositifolia . petiolaris . — terminalis . Inkarnatklee Inzwer Innenbündel Innenhaut Innenhaͤutchen Innenmund. Innenröhren integumentum an internum "368. 151. 152. integumentum primum . secundum simplex Sntercellulargänge interfolium . internodium 'interstitia intercellularia Be elarjunitong Snulin ; involucellum involuerum och On SIohannigapfel . Sobannisbeere . S ſchwarze Johannisbrod Johannitrieb Irideae Iris — pfeudacorus 2 Isatis tinetoria Isoötes Sfpeteen ; Isonandra Gutta . Judasohr Judasſtrauch Judendorn Judenkirſche Juglandeae . . . Juglans . — resgia — cinerea . Jugum Juncaceae : Juncus bufonius . — effusus glaucus — sylvaticus Jungermannia . — graveolens Juniperus eommunis — nana . Oxycedrus = Sabina * virginiana K. Käschen . Kaffee Kaffeegerite Kaiferling Kaiferfrone . 34. 109. 135. 397 Seite 108 244 306 369 349 falfholde Pflanzen Kalkpflanzen kalkſtäte ——— Kalmus . ; Kamille, gemeine Kammgras R Kampferbaum Kanariengras Kappernſtrauch . Kapſel —J unterſtändige Kapſelſtiel Kardamomen .. Kartoffel . Startoffelfraut- Bil Saltanie . Kautjchuf Keim . aufrecht gekrümmt — gerade rückenwurzelig ſeitenwurzelig ſpiralförmig— een ollt umgekehrt Keimbläschen Keimblätter . Keimfrucht Keimförner . Keimträger Kleimung.. Keld . einblätterig -— gan. . oberitändig umſtändig unterſtändig. verwachjenblätteig. Kelchblätter . B 4 — abfallende auswachjende dauernde . hinfällige vertrocknende eßbare Kellerhals Rolsn WERE. Slermegeiche . Kern . Kernfäule Kernbolz Kernförperchen . Kernſchäle Kernwarze Keulenſchwamm — toritihe . 129, 134, 398 Seite Kienhoß . » 10,79122 328 Kirihe - - F 103. 227 Kirſchlorbeer — Klappen . 136 Kleber 181 Kleberäjte 100 Klee 226 — ewiger . 226 nr eapner 0 226 — türkischer ERST 226 Kleinknospen 96. 98. 102 Knabenkraut 346 Knäuelgras . — 358 Knoblauch 349 Knollen . 52.032.192 Knollenſtock . . - 2 52 — dichter 52 — hohler 52 Knoppern — Knospen. . . 41. 95 — bederfte 196 — eingeſenkte 98 za enaftandige 888 — Fortbildung derjelben 99 — gemiſchte Be, — gepaarte . 98 — geſchloſſene . 96 — Zeſtielte 99 — nackte 95 — offene 96 — ſeitenſtändige 98 — fißende 98 unbedeckte 95 Knospenblattlage 5 103 — aufgerollte 104 — eingerollte 104 — gefaltete . . 103 — rückwärts eingebogene 104 — zurückgerollte . 4104 — zurückgeſchlagene 103 — zuſammengerollte 104 — zufammengejchlagene . 103 — vorwärts eingebogene 104 Knnspendeden 6 Knospengrund . Be re 2 Knospenhülle, äußere 2 129 — einfache 129 — innere 129 Knospenkegel 100 Knospenmund 129 Knospenſchuppen 81. 96 Knospenträger . 429 Knoten 51 Königsfarn . 361 Köpfchen 109 Körbel 239 — wilder 240 Kohl . : 208 Kohlpalme Kohlrabe Kohlreps Kolben Kolbenhirje . Kopfflechten . Korallenfhwanm Korbweide Kork . — gemeiner Korfeiche Korfgemwebe . Korfitoff . Korkulme Korfwarzen . urn, 3 Kornblume, blaue Kornelkirche Kornfrucht Kotyledonen Krachmandeln Krähenaugen Kraft, endosmotiſche Kramfen . : Kranz Krapp Kreuzblume . Kreuzdorn Kriechenyflaunte Krötenfimje . Krone R Kronenblätter Kronenwide . Kronwurzeln Krümelzucker Krummholzkiefer Kruſtenflechten Kryptogamen Küchenſchelle Kümmel Kürbis Kürbisfrucht Kugelboviſt, grauer Kurztriebe ®, Labiatae —— Labiaten 108. 113. labium inferius — superius Zabfraut, Benz laciniae . : Lactuca — lacunae aëreae Längsfurche .— Lärche Se Lärchenſchwamm 118. 126. 100. 399 Seite Lager . 142 Lagerfeime . ...419 Lagerpflanzen 141. 203 Lagerrand ——6 Laichkraut . 344 Lakmus . . ARE RA- 3) Zambert2- vefelnß rt lamina . : . ei — proligera . 3 . . 4198 Laminaria esculenta . 5 367 — saccharina —6 lanatus id Landpflanzen RE 77—— — Lappen 85. 116. 117 Lappeneibe , Een >}. Lappenpilz Te —— Larix . > A: 2 — americana . a — archangelica . . 342 — Cedrus . . 340 — europaea 93. 340 — mierocarpa 93. 343 — sibiriea . : + Ba Lathraea squamaria. „ . . 8 Be -» . ...'. 81, 82.98 — aphaca . AR wert). Ratihe . . 321..325 Raubblätter . 4.42.18 Zaubflechten . . 364 Laubhölzer 60. 71 Laubholzzapfen . REN Laubknospen Laubmooſe 43. 144. 156. 361 Lauch. REN EN. — gemeiner . 349 Laurineae ——— nl Laurus nobilis . . . . 9. %8 Lavandula . . . . ut 1 — HERRN a 6 SEE Be RE. Lehbendbaum . . . 2... ..948 — abenpländijcher . 318 — ———— . 318 Leberblümchen 208 Lebermoofe 143, 144. 154, 199, 362 Lecanora parela . . . .„ 364 -- tartarea — 364 a ERBE 7 2,5828 Berichte sn 38686 7 rc Ledum palustre 2A Legföhre . . 1.3229 928.1 327 0, 0, 66 Se Leguminfen . . 2... 127 Leimgewebe . , . HL 28 Lena... N 210 Leindsttr . , RER 208 Seite Lemnaceae , . . . — — Lemna minor , . ..38 — polyrhiza. . . . . 345 ispßcellae ', 4 at, Sen lomiden +44 2% N — Lepidium sativum — Leueojum vernum . . . 3348 JJ Fa Re > Licht . a — 3 ET eh. lieruem: = % ... % —8 — sanctum 24.1209 ligula . 86 Ligustrum . 5 95. 109 — vulgare Ka, Lilaceae . ER 250 Liligeeen — Lilium 2541037349 — candidum . 349 — Martagon 349 Lilie, weiße . 349 limbus 117 Lineae Ba A - En N innerer = 2 67.103..210 Linnaea re i 2 Linie. 225 Linſendrüſen 67 Linum —— 210 Lippen BAR 116 Liquidambar . . . » 71 — styraciflua.. . . 311 Liriodendron 71. 97. 104 — tulipifera RE Lithospermum 1 lobi .85. 116 Lobiolati IE. loculi 121 lodieulae 119 Löcherpilz 369 Löwenmaul . 419 Lolium perenne 358 — temulentum 358 lomentum la! Loniceera . . . 14.0008 — alpigena ER...» — Caprifolium . 86. 243 — Perielymenum . 243 — Xylosteum . 243 Loranthaceae . 241 Lorbeer 258 Lorbeerweide 294 Lorchel 368 Luft 3 Luftbehälter 33 Luftblume — 345 Lengee 33 Luftlücken 33 400 Seite Luftwurzeln — Lunaria . 2.156 Lungenmoos . 364 Luzula : 352 — albida 352 — pilosa . 352 Lychnis . . — 120.127 — chalcedonica SCHOTT — viscaria 182 Lycium . dal Lycoperdon Bovista 373 — cervinum . 373 — nigrescens 373 — plumbeum 373 Lyecopodiaceae RR RN Tpeopodiaceen . . 145. 157. 158 Eyeopodium 6 — annotinum 458 — clavatum . 158. 361 — complanatum 158. 361 — helveticum 158 Lythrarieen.. 108 Lythrum salicaria 107 M. Macis 258 Madia sativa 180 Märzbecher 348 Märzglöckchen 348 Mäuſedorn 349 Magnolia 71 — tripeétala 217 Magnoliaceae . 217 Magnolie 217 Mahalebkiriche 225 Maiblünchen 349 Maie . 300 Maisbrand 3178 Maiſchwamm 369 Majoran . 256 Makroblaſten 101 Malaxis paludosa 135. 103 Malvaceae . 210 Malven 115 mamilla nuclei 129 Mandel 227 — bittere cn el une, 2% 227 Mandeltauınmn . ... 227 Mangold 257 Maniof 261 Maniofpflanze 261 Manna 251 Mannagras . 355 Mantchinellenbaum 260 Seite Marchantia . . . . 37. 144. 362 — polymorpha . . 362 Moargarinimure . .. . :... ee STE ee 0 2.2 ee Nenrbfaugl, ars =. -. 20 ee SRATEIheine o. - 2... CA Markittahlen.. . 2 „SS cHbemee — breit — große — keine — kurz — lange —— — — primäre” — PP — Idmale: rer — jecundare . 22 2268 Marsilea quadrifoia . . . 158 Meajerbildung .. , ”. "re Mabhnlner » 2» . . . 6 Maltir-Plitazie © ".. % ee Mathiola annua ”., .. ed — incana.‘,. „7 2 aa Matricaria Chamomilla . . . 246 Mauergerite. . . . „Wen Mamerraute - > ve, 20m Se Maulbeerhkaum U Pe 2 — Ichwarzer . . 264 — weißer +). an Mauritia vinifera . 2 meatus intercellularess . . . 33 Medicago 'sativa . . . medulla 7, % 2 5 Or ne Meeryflanzen .. . ." » Sg Meeervettig , »..... 2 Se Meertränbchen =. -... 00 0 Dr Mehlbeere „2, 2) Ver Mehlthau . . u Melissa ker — Dar Melle %.. . .. 2 C Melnner 0. ie —— membrana ae — PR — interaannn Menyanthes trifoliata . . . 253 Mentha. 2 —-* piperita .: 2. 1 gE merenchyma ..,. 2.00 er mericarpia , ._ 20 2 er Merulius laerymans , . . . 372 — destruens . . . . 37 — . Vastator .. esse mesocarpium . . » mesophyllum . % ser Mespilus : . . „Ass — germaniea = . . . 232 micropyle -\3...”.. Mer oe 2 Milhjaftgäange » » » +: . 84 Milchjaftgefäfe -» - - » ...29 Mimosa pulica . . . 161. 226 Mispel em”. ee Seite Mispel, gemeine 232 Ihiele. ..-.. 241 Mittelband 121 Mittelrippen 79 Mnium palustre 362 Modegewürz 237 Möhre a re Be 5 ee 1195 156 Mohrenhirje u — Monadelphia IT Monandria . 196. 198 Monatsflee . "226 Mondringe - . 379 Mondſchildflechte 365 Monochlamydeae . 256 monocodyledones . 133 Monoecia 197 Monoepigynia . 200 Monogynia . Ber 198 Monohypogynia . . 02200 Monofotslevonen . . » . 86. 196 Monoperigynia 200 Monotropa . 38 — hypopitys . 2 248 Monotropeae . ß 248 Mon, istäneifches 305 Moofe A 199 Moosföhre 325 Mooskapſel . 156 Mooskelch 157 Morchel, gemeine . 368 Morchella esculenta ee) En 47571: .132, 1239:,208 — alba . ee SE — nigra 264 Mucor Mucedo 373 Müllen SUN De RD yo © Mundbeſatz — T Musa . — . 347 — paradisiaca — Musaceae RL Musci . 199. 361 Musfatblüthe 13). 258 Muskatnuß . 2 Muskatnußbaum WE Mutterforn u UL mycelium 441. 367 Myosotis palustris 2 20 Myrica ÜIERREER | — cerifera 180. 311 — Gale BASE Myricaria germanica 27 Myricesee . . 311 Myriophyllum , 33. 38 Myristica moschata . 258 Myristiceae 258 Myrtaeeae 237 Dobner, Lehrbuch der Botanif ꝛc. 2. Aufl. ⸗ Seite Myrte, gemeine 237 Myrten 128 Myrtus communis 237 — Pimenta 237 N. Nabel . 134 Nachtfajer 378 Nadthafer ; 137: Nadelhölger . . 59. 71. 188. 311 Sale! E 4 Nabrungsgewebe 25. 26 Nabrungsjaft, — 164 Narbe . 124 — fißende 124 Rorbenfäffgteit 125 Nareiſſe 348 — weiße ee SAH Nareissus 120. 348 — poeticus 348 — Pseudo-nareissus . 348 Nardus stricta . » 358 Nasturtium offieinale 208 SEEBEWDLAEEL " 1°2.1 Nebenblumenblätter 119 Nebenfrone . - $ 119 Nebenipirae . . » 85 —— 123 Nectar 119 Hactatlan Diner 119 Nelfe SE a ee ENG Nepenthes . .ı. =. . . 84.168 Nerium 104. 114 — Oleander 20 Newen . . EN — auseinandergehende 83 — zujammenneigende 83 NEBy1 HE. 12 Ba 2 ARE — eonvergentes 83 — divergentes. 83 JJ 261 20 Neggefäße 23 RE 254 — rustica 254 — Tabacum 254 Nießwurz, weiße 350 Nigritella angustifolia er 3a ET A nodi HE 51 Nostoce commune . . 366 nucleus . 129. 134. 156 nuculae — —— Nüßchen IR Nuphar Iuteum 207 26 402 Seite Nuß 157 JJ TEST De ak 137 Nycetomyces .+. . 378 — candidus 378 — fuscus BO — utilis 284. 379 Nymphaeaceae Br ENT Nymphaea . 33.417.127 — alba TS SD. Dberhäutchen ——6 DE 111 Dberhautgewebe . . . Seh) Dberlippge . a: 118 ochrea ; — 8 Octandria 194.498 Octogynia le) SOCHILLENE 38383 — auf das fchlafende Auge 194 — — — treibende — 194 — — — wachende — 194 Delbaum BELLE 249 Dele, ätherıfche 183 — trocknende 1-0 — nicht trocknende 150 — fette 150 Delgänge 34 Delfäure . 180 Delpalme 351 Oidium Tuckeri 375 Olea europaea . 249 249 Oleander 252 Oleineae 249 Dleinfäure el), Dlive BAER: 137. 250 Omphalodes verna . e 118 Onagrarieae 237 Onobrychis sativa 226 Opegrapha maculäris 364 operculum 4 156 Ophioglossum . 159 Ophrys . : 347 — aranifera . 347 == museifera. 2.1. 0... .0847 Orchideae 123. 128. 346 Orchiste.u Mur, 108. 346 — mascula —66 — militaris 346 — Morio. 346 Ordnung 195 ordo RE NT 195 Organa fructifieationis . 111 Drgane, zufammengejegte 35 "Seite Organographie ver Pflanzen 14 Drganijation der Bhanerogamen 42 — — Kryptogamen 140 Origanum Majorana . 256 Ornithopus . 135 Ornus L 74.-294 — europaea 251 Orſeille 364. 365 Orthoſtichen — Oryza sativa 38 Osmunda st Osmunda regalis . .. 361 Ostrya 2.8 71. 2% — cearpinifolia . 2 — - yinginiaa ‘00 We ovarium 110. 124 Syulanrz zr, 110. 124 Oxalideae. .. 20.5 218 Oxalis acetosella . 218 P. Paeonia . . 122: 136. 206 pagina folii 79. 82 — — inferior 2....-7% — — superior 79 palatum . 119 JJ 109 Paliurus aculeatus 221 almae:'.. ; 350 Palmwein . 351 panicula 109 Panieum — 354 — italicum . 354 — miliaceum . . 354 Pantherſchwamm oa Papaveraceae — U, Papaver Rhoeas 115. 207 — somniferum 20% Papiermaulbeerbaum . 265 Papierſtaude 352 Papilionaceae . — papillae . — 38 Bapillen . ———— Pappel 60 20285 - italtenifche . —— Beraptesanrel zu: 20 Sau 234 Paradiesfeige 2 a paracorolla . a) paraphyses . 145. 152. 153 parapetala . . % r — parastemones . 124 Parndymi.- . Talıze 25.09 — verholztes 27 parenchyma . . . . 6.29 com pletum 26 Seite parenchyma incompletum . 26 — longitudinale . 26 _ regulare 26 — sphaericum 26 — spongiaeforme 26 — tabalatum . :< 2,926 Paris quadrifolia . 107. 349 Parmelia caperata ä 364 — olivacea 364 — parietina 364 — saxatilis 13. 364 — .,.. 119 pars vaginalis — Passiflora 113, 145 Pastinaca sativa . 239 Pajtinafwurzel . 239 Paulownia imperialis 255 ae nase 12T, — flava . ehr 217 — macrostachya . 247 — zubrais. 217 pedicellus 105 peduneulus , . 105 Vektin . 178 Peltidea aphthosa” 364 — canina 364 Belzen 193 Pentagynia . 198 Pentandria 196 penidium 151 pepo . i q 135 Perenospora devastatrix 376 — trifureata . 376 perianthium - 111 — externum 111 — internum ale! pericarpium 131. 132 Pericorollia 20T perichaetium 157 periderına 64 penigonium , ß 111 Periode des Blühens 41 — des Grünens — — des Reifens. — Peripetalia . „204 Periſperm 134 perispermium , 134 Peristaminia 200 peristomium - . 5 157 Persica vulgaris . ; 227 Berfio . 2 , 364 Berücten-Sumad - 7} perula . "847796 petala - — 66 Petasites vulgaris“ 13 Beterfilie 2 239 Peterskorn . h 356 Batolısı ri, 7480 petiolus alatus . canaliculatus communis eylindrieus foliaceus . marginatus vaginans . DR De De Ba a 5 © amplexicaulis compressus . Petroselinum sativum Pfahlwurzel Pfauengerſte Pfeffer, ſpaniſcher — ſchwarzer. — weißer Pfeffermünze Pfefferrohre Pfeifenſtrauch Pferdebohne Pfifferling Pfingſtroſe Pfirfichbaum Pflanze, einjährige einmal fruchttragene perennirende — raſenbildende — ſitzende zweijährige . Bilanzen, feimlofe — einhäuſige — einjamlappige . — lebendig gebärende — nacktſamige — polygamiſche — ſeeundäre — urrſprüngliche — zweihäuſige — zweiſamlappige Pflanzenalbumin Pflanzenalkaloide Pflanzeneafein . Pflanzeneimeiß . Pflanzenfibrin Pflanzengallerte . Pflanzengeographie Pflanzenfäuren . Pflanzenſchlaf Pflanzenſchleim Pflaume . Pflaumflechte Pflückerbſe Pfropfen J * 188. — in den ganzen Spalt | — in den halben Spalt Phalaris arundinacea — canariensis . Phanerogamen . Phaseolus ’ 26* Phaseolus multiflorus Danuspra ee vulgaris Philadelpheae . Philadelphus . - coronarius . Phleum Boehmeri pratense . Phoenix dactylifera . farinifera Phormium tenax . phylla . Phyllanthus phyllodia Phyllodien s Physalis Alkekengi . Phyſiologie der Bilanzen Phyteuma . Pilzus pili AculeXOLmMes 7 ga ma Er caduci capitati collectores . compositi glanduliferi . Iymphatiei . paleacei . persistentes . ramosi 3 i SInpleese ee stellati urentes pilosus Pilularia —— 664 Pimentpfeffer PBimyernuß » . .. Pimpinella anisum Binie . Pinus Abies austriaca brutia Cedrus Cembra . halepensis 3 inops . anberaend — Larieio Larix . % mMarnstıma We u mitis . Mughus . pumilio uliginosa . nigricans obliqua 40. 151. 19. 71. 127. 135. 333, 323. 93. Pinus picea 338 Pinaster Pinea pumilio pyrenaica . rigida serotina — Strobus 034 sylvestris 93. uUllENOS2 uncinata Fiperaceaer Piper nigrum . Pilang. ."-. + gemeiner Bistacıay. 22.5 Lentiscus vera Piſtazie pistillum Pisum sativum placenta . > planta annua . „ — biennis — caespitosa — lignosa monocarpica — perennis — polyearpica plantae aetheogamae — acotyledoneae acramphibryae acrobıyae . — amphigamae amphibryae apetalae calyciflorae cellulares . eorolliflorae 140. 203. 140. "440. %8. — — vasculares 140. — dialypetalae — diclinae irregulares . — dicotyledoneae . 200. 202. — dioieae.. . - & —zendogenae. ur. — exogenae — gymnospermae BEE — monochlamydeae 203. — a: 200. 203. — monoicae . . — monopetalae ae — phanerogamae ‚42, — polygamae Bet: —- polypetalae ; — semiyaseulares . 140. 203, — thalamiflorae. . J 140. 199. "203. eryptogamae 140. 198. "203. cellulares 140. 205 112 201 359 202 plantae vasculares a wAvaparaen 2,0% Plantago . — ——* medial. Piatanus. .. 2, 74.98 — oceeidentalis . — orientalis en — abendländiſche — morgenländiiche . Platanthera bifolia . pleurenchyma . . . . plumula . Poa bulbosa fertilis a. 18.04: ==. nemorosa . : .. EFPratensia. ns ——— nen. — 'vivipara . podetium Podisoma Juniperi — Poecilodromie . . . . Polarpflangen LE Or Vollenichläude . Polyadelphia Polyandria . , Polygala chamaebuxus . Polygaleae Polygamia h — aequalis. dioecia frustranea , monoecia . necessaria polyoeeia segregata = superflua Polygoneae . Polygonum . IRB fagopyrum . tinetorium . viviparum . Polygynia Polypodium — — Phegopteris — vulgare . Polyporus ——— — umbellatus Polytrichum commune . — ericoides — juniperinum — longisetum Pomaceae ehe Pomeranze, bittere — ſüße pomum Populus . ER 128. 405 Seite 202 219 139 1. 104. 113. 295 Seite Populus alba S aM — balsamifera . 298 — canescens 297 — dilatata 298 — italica . 298 — monilifera 298 — nigra 298 — pyramidalis.. 28 — fremula 8120206 Porengefäße . — Porenkanäle. 19 Porenzellen . ar IDRTLEN en. : «349 Potameaenn. alu . 344 Potamogeton e 38. 344 — crispus . . 344 — natans 344 = perfoliatus 344 Potentilla - 101 praefloratio. . - . — Preißelbeere . . 246 Primordialblätter 86 Primordialichlaud . 15 Prtmelt en: a! Primula Aiachlar; 5 118. 256 — elatior 112. 256 — _ offieinalis 118. 256 Primulaceae am 2296 processus ; . 157 proembryo2... 1% % 440. 143 propagula — 444 prosenchyma . . . . .: 380 Mengenthele: 21, 72,02% ....90 — epagogiſche rg — metagogiſche. — 92 — — proagegiiche . 290 prothallus %, aan 1A0HRS Protococeus . 141. 149 — nivalis - 366 Protoplasma Yu. 7 20 Protophyta . EEE Proventivfnospgen . 2. 2.100 pruina nt er Prunus 71. AV AD 2 — armeniaca . . » RT — avium N: — (Cerasus — 3228 — domestia . .. 229 — insititia . 229 — Lauro-cerasus . 229 — Mahaleb . . NS — Padus 09.228 — spinosa . . . . 93. 229 Ptelea RN BEN... Pteris aquilina. . . . 146. 360 SED Ines w. 248 pubescens FF 38 Puceinia coronata. . 376 Puceinia graminis er, Pulsatila . Pulverholz pulvinus . Punica — — Granatum . Punktflechte . Purgirförner Pyramideneiche . Pyrola rotundifolia — secunda — umbellata. Pyrolaceae . Pyrus . — Amelanchier — ceommunis . — Malus — praecox — Pyraster Q. Quajacum offieinale . Duede Duendel Duereitronrinde Querecus — Aegilops — austriaca — Cerris — coccifera — coccinea . — fastigiata — femina — Ilex — infectoria — palustris — pedunculata — pubescens — pyramidalis — Robur — rubra. — sessiliflora — Suber — tinetoria . Duitte, gemeine N. racemus . rachis r radices ndyentitiae — aeöreae . — capillatae radicula . ‚1.97% 71. 104. 113. 139. 98, 165. 139. 105. 43. 132. DVD -1-7-1IT7 II ON Te DO TI [Ns N] 1-1 [ori 272 276 278 276 277 278 232 108 155 43 48 145 133 Seite radicula dorsalis . 133 — lateralis . 133 — rimalis ‚. 133 radii medullares . 67 radix . 42 — carnea 44 — fascicularis 45 — fibrosa 44 — Ailiformis . AA — fusiformis 44 — lignosa 44 — moniliformis 44 — napiformis 44 — nodosa 44 — palaris 43 — ramosa 4A — simplex 44 — tuberosa . 44 Ragmwurz . 346 Ramalina ee 365 Ramalinei 365 ramenta . 97 rami . 49 — ——— 53 — extraaxillares 54 — oppositifolii 54 — supraaxillares 54 Ranken 54 Ranuneulaceae . 205 Ranuneulus . 119. 126, 437. 206 — Seelen . 206 Raphanus . 135 — sativus . 209 raphe . . 130 Raphiden . 27 rauhhaarig 39 Rauhhafer 354 Raufchbeere . 259 Rauſch-Heidelbeere. 246 Raygras, engliſches 358 — frangzoſſches 354 receptaculum : 109 Rehling 369 Reihergras 2 Sa Reif 37. 180 EIS u. ERS Reifchten . 325 Reitzger — . 369 Renntbierflechte . 365 Rennthiermoos . 365 Ne... 208 Repsfohl . 208 Rettig . . 209 Rhabarberwurzel 257 Rhamneae 220 Rhamnus. TABU _ ——— 221 — frangula . . 95. 292 Seite Rhamnus infectoria . . le — saxatilis . ED — tinetoria . DR Rheum Emodi ae 297 — palmatum . ON Ehrzinaen 6 ren 99 rhizoma ee — da 672 Rhododendron . et 2AS — ferrugineum 13. 248 — hirsutum . 248 — maximum 248 — ponticum . 248 Rhus : 5 11.202 — Cotinus a — — coriaria a) — radicans . en 1209 — Toxicodendton.. ß 1228 — Typhinum . ..98. 223 rhytidoma En) Ribes . 65. 71. 138 — aureum eh ER — Grossularia . 238 — nigrum Ka daR — rubrum de DR — —— 888 Riccia 143 Rieinus communis, 260 Riedgras . ee er Br Riejentvespe ua WERE" | Riejenceder, californifche . 344 rima longitudinalis RB ee 66 — nachgebildete. — — primäre 62 — jeeundäre . 62 — urſprüngliche. 62 Rindenlage, äußere 62 — innere. 62 Rindenfchwärzer 364 Rindenschicht a 7 N 9157,08 — unterjtändiger . 124 Ningzellen 20 Ringgefäße 22 Rippen 79 — primäre . 79 — ſeeundäre 79 — tertiäre 79 Nispe . . 109 Nispengras . 354 Robinia . 71. 18. 135. 224 — hispida. - 225 — Pseudo-acacia 98, 224 — . viscosa 180. 225 Roccella tinctoria PER) INDRREr N. % "lo A Röhren, kurz: gegliederte x 22.23 Geite Roestelia 375 Roggen . . 356 Rohr, italieniſches. 355 — fpanifches 351 Nohrzuder . 179 Rosa 714. 113. 444. "118. 139. 230 — centifolia 231 — moschata. 231 — sempervirens 231 Rosaceae . | pie: 112,19 Roſenkohl Sale Nofenlorber. . . . 252 Roſenöl De N Rofjenfrauhr us ur... a Roßkaſtanie 67. 98. 216 FJ RE Roftpilze . u NEE, IIREDLUB u an a A Rotherle —— N: Rothfäule A —— — 221220 Nothkraut. Ne Rothtanne 336 Rubia tinetorum N! Rubus . >. 74.1374,230 — caesius . REEL, — fruticosus 230 — Idaeus 230 — saxatilis . PR 13 Ruchgras . Fe RR 358 Rübe, bayrifche . —— 208 — gelbe. 239 — weiße. TE 666 Rübenkhy 4. nee ee Rübenreps ii Rübſen 208 Rüſter 266 Rum 359 Rumex ‚ 86 — accetosa 257 Rundfajern 59 Runkelrübe . , — 6 Ruscus — 105. 349 Dar — Hypoglossum . 349 Nubbrand . ss.» 377 Rußkettenflotte . 375 Rußthau 375 Ruta graveolens 218 Rutaceae 218 S. Saatbrand 377 Sabina foetida . 318 — virginiana ® 318 Saccharum —— 358 403 Seite Säulen . — 156 Se Es ra? e RD Safran, ädter . : BEN Saft, zweiter — 66 Saftbehälter . ESEL Saftfäden 1454:192,.153 Saftgange . . — 34 Saftſtrom, oöfteigenden 174 Sago ... 301 Sagus Rump' ii 301 Salbey 256 Salep 346 Salicineae 291 Salicorniä - A 13 Salisburia adianthifolia — 315 Salix 71. 104. 130. 292 — alba 293 — arbuscula 295 — caprea 294 — fragilis 294 — incana .. 29 — lapponum 2935 — myrsinites 295 — nigricans . 295 — pentandra 294 — purpurea 295 — repens 295 — rosmarinifolia 295 — viminalis . 295 — vitellina . 293 Salsola —66 Salvia . 116. 121 — offieinalis — 9 Salvinia . alte Salmeite . a Salzpflanzen . 13 samara 1,2188 Sambucus ud — Ebulus RN — nigra. 109. 241 EUTAGEMOSAER EN EN DU Samen . 142, 134..134 — nackter DE Samenblätter Se DE Sameneimweiß 133. 194 Samenfäden . Samenfnoöpe . 110, 12424128 — aufrechte 129 — gefrümmte . 130 — gerade 129 — halbgekrümmte 130 — halbumgekehrte 130 — umgefehrte . 130 — ungewendete 129 Samenlappen a — anliegende . 133 - aufliegende 133 Samenmantel : 130 Seite Samennaht . 130 Samennarbe 129 Samenſchale 134 S 124 — mittelſtändiger . 127 — wandſtändiger 127 Sammelbaare — 125 ſammthaarig 39 Sanddorn 258 Sandhaargras . 307 Sandpflangen 13 Sandjegge — 353 Saonte 240 Sanicula europaea 240 Sapotaceae . 249 Sargassum vulgare 367 sarmenta — — Sarothamnus seoparius 48. 81. 223 — vulgaris ... 208 Sarracenia purpurea 169 Satureja hortensis 256 | Eaubohne 225 Sauerampfer 257 Sauerdorn 207 Sauerkirſche 228 Sauerklee 218 Saugwarze 48 Saum A Saxifraga E 128. 238 = alzoon ; te = — Burseriana 238 — caesia 238 — sarmentosa 54 Saxifrageae 238 Scabiosa 115 scapus 105 Schaft ; a 3 Schachtelhalm ee — eigentlicher. . 359 Schalotte — 349 Scharlachflechte . 365 Schattenpflangen 12 Scheibe —— 113 — oberſtändige 113 — umſtändige 113 — unterftändige . — Scheide 81. 86. 152 — geſpaltene — — verwachſene. 81 Scheidentheil Scheingräſer 352 Scheinzellen . 16 Schellack 261 Sdierung, gefleckter 239 — kleiner 239 Schierlingstanne . 336 Schiffchen 118 Schildfarn 360 Schildflechte . Schimmel Schimmelfeimer . Schimmelpilze . Schlauhb. . » Schläuche Schlauchbehälter Schlauchſchicht . Schlauchzelen . . Schlehe Schleier . . Schleierchen Schleudern Schließfrucht, bospelte — — einfache Schließſchläuche Schließzellen .. Schlingſtrauch . Schlüſſelblumen Schlund . Schmack, ächter — Venetianer. e Schmiele Schmierbrand Schnee, rother . Schneeball, gemeiner . Schneeballenſtrauch Schneeglöckchen Schnittfohl . . . Schnittlauch . . Schöllfraut . Ehöthen . . Schorfflechten . Echte . Schotendorn e Schriftflechte . . Schüppchen . Schütten Schuppe Schmwänme , Schwärmfäden Schwärmjporen.. Schmwärmzellen . Schwalbenwurz Schwarzdorn Schwarzerle Schwarzfichte Schwarzkiefer Schwarzpappel . Schw arzmwurzel Schwein . . Schweinsbrod Schwertlilie. . . Schweißblümchen Sqhwingelgras, ne Seirpus Re "449. 151, * 151. 72 2.206 — aucuparia . 234 — deecipiens 236 — domestica . 239 — hybrida 235 — latifolia 236 — torminalis . 235 soredia ; 143 Sorghum vulgare 308 sori — 159 spadix . . 108 Spaltöffnungen 37 fpanrückig 58 Spargel . 348 Spargelfohl 208 Spartium 71. 81 — scoparium 223 spatha 108 species 195 Speierling 235 Speiteufel 374 Spelz, gemeiner 356 Speljchen 119 Spelzen . . 119. 75 spermophorum — 124 — centrale 127 — — liberum 127 — parietale 127 spermatozoidia ? 154 Sphagnum . — 144 — acutifolium 362 — obtusifolium . 362 spica . . 108 — composita 108 Spiegelfajern 67 Spierjtaude 230 EBENDA. a4. . 54 Spinacia inermis . 257 — dleracea 287 — spinosa , 257 Spinat ———2 Spindel 105. 155 Spindelbaum ARE RE — breitblätteriger 220 — gemeiner 220 warziger 220 Spinnenblume . ELSE DAR Spiraea . et. 280 — Aruneus REN) — chamaedrifolia 230 — salieifolia 230 Spiraea ulmaria — ulmifolia . Spirale, jeeundäre Spiralzellen Spiralgefäße Syliren. Spikaheın . Spikmorchel Splint sporae — — mobiles —— sporangium . Sporen ; Sporenfrucht Sporenhülle Sporenjchläuche Sporenzellen sporidia . sporocarpium sporulae Spreublättchen Sproſſer Sprung . squama . Stachelbeere Sabo Tre # Stachys sylvatica . Stärfegummi Stärfmehl stamina aut Da — diadelphia . — . epigyna . — hypogyna — monadelphia — perigyna . — polyadelphia Stamm . N ea Stammfäule Stammfnospen Stammſproſſen Standort Staphylea pinnata, Statice Armeria Staubbeutel — aufrechter — ſchwankender — figender . Staubblätter — oberftändige . . umftändige — unterſtändige Staubblattträger Staubbrand Staubfäden . — einbrüderige oielbrüderige - — zweibrüderige Staubpilze 110. 1%, BE, Seite Staubzellen . 144 Staude 55 Staudenfohl 1.45% 208 Stechapfel 131. 254 Stechdorn Ara Stecheiche 277 Stechpalme . 249 Stechwinde . 349 Stedlinge 192 Steckreiſer 192 Steinbrand . 377 Steinbirfe 300 Steinbrech 238 Steineiche 276 Steinfrucht . —— 137 _ unteritändige 138 Steinlärde . Dre 343 Steinlinde — ar Steinpil; ein Os Stellatae . SEAN! Ss 110. 124 Stempelträger . 2 A Stengel 48. 51 — äſtiger EN A — aufſteigender . . 49 — bandförmiger 106 — blattartiger - 49 — Dauer defjelben 54 — der Difotyledonen . 36 — der Monofotyledonen 55. 76 — einblüthiger 107 — einfacher En 49 — gegliederte . . . 50 — ‚gerader : 49 — holziger 49 fantiger 49 — fletternder 50 — fnotiger 51 — frautartiger 49 — . friechender . 50 — miederliegender 50 — oberirdiſcher . 49 — Drganijation deſelben 55 — runder 49 — unterirdiſcher . 51 — Waͤchsthum deſeiben 72 — windender 50 wurzelnder 50 Stengelblätter : Ne TER: :) Stengelfruchtfnoten . . 125. 127 Stengelglied a 51 Stengelfnospe . 132 ftengellofe Bil. . 51 Sternlebermoos 362 Sternmoog , 362 Sticta — 364 — pulmonacea 364 Stiel . 152 Stieleiche stigma . — sessile . Stinfbrand . Stipa pennata . stipes stipulae . S s. Stockmorchel Stockſchwamm. stolones . stoma stomata . Stoppelrübe ; Storar, flüffiger . Sträuche ne; Stratiotes aloides Strauchbirfe . — — Strauß ir strobilus . Strohblume, gelbe stroma . Strunfflechte Strychneae . Strychnos nux vomica '. Tieute Stügblatt Stügfchläuche Sturmhut, blauer . — gelber . stylus a — basalis . — lateralis — terminalis . subacaulis pl. . suber subspeeies . . Süßgras, großes . Süßkirſche Süßteafjergemächfe, suffrutex . - Sumach Sumpfhaide Sumpfpflanzen . Sumpfporft . Suppenlauch Synanthereen Synantheria Syngenesia . Sylinga . — vulgaris . Syſtem De Gandolle’3 — Endlichers — künſtliches — Juuſſieu's. — Linné's 95. 98. 2 Syſtem natürliches Spyitemfunde : T. Tabak, gemeiner Tamariscineae , . . Tamariske, deutſche — franzöſiſche Tamarıx , * + — gallica var. sinaica . Tanne . ARE, BBIHIOTAn Nee Taraxacum ofheinale, zaubbafer ‘ ..., 2. Taufern —— zaumellsih. . . Taujendguldenfraut Taxineae R Taxodium ; — disfehum. Taxus . — baccata — canadensis . Tecoma radicans , Teichrohr tela conductrix — contexta Terebinthaceae Ternstroemiaceae . Terpentin, Straßburger . _ Benetianijcher. testa , x Tetradynamia Tetragynia Tetrandria Teucrium Teufelsdreck Thalamiflorae Thallophyta thalluse — erustaceus — foliaceus — frutieulosus — pulveraceus Thaumurzeln Thea chinensis theca . thecae Thee, chineſiſcher — grüner — Schwarzer Theilfrüchtchen . Theobroma Cacao Thesium Thlaspi Thonpflanzen Thränenſchwamm FREE HT yo Tal) . —— 34, 128. 130. 135. 412 Seite 196 195 Thuja : — oceidentalis =rorienalis, =. Thymeleae . . AUHNTIONS ne ee Thymus vulgaris — Serpyllum thyrsus ER Tiliaceae. = ,, Tılıa . — americana — . argentea . — grandifolia . — parvifolia . — pubescens Timotheusgras & Eohticiche, ı .. tomentosus . Topinambur Torfblume BSLhmongen torus c Tracht Rrager ; Tragblatt } oößß Traubeneiche Traubenhollunder . Traubenfirjche , Traubenmehlthau-Pilz Traubenſchimmel Traubenzuder . . » Tremella Nostoce . . . Treppengänge Treppengefäße Trespe Priandriay we cn, Trichobasis linearis . Trichostomum canescens Trifolium — incarnatum,. = pratense Trigynia Triticum $ — dicoccum — durum — monococcum — polonicum — repens — . Spelta — turgidum — yuleare , Trollius . ZTrompetenbaum Trüffel, ſchwarze — weiße Reugbolne Zalel — dichotomiſche . 71. 93. 106. 108. Trugdolde ler truncus . tuber . — album — ceibarium Tüfern . Tüpfel Tüpfelraum. Tüpfelzellen . tubus a Zürfenbund . . . Türfenforn . Züpfelfan . . ZTüpfelflechte Tulipa Gesneriana — sylvestris . Ber,» Zulpyenbaum tunicae bulbi Tussilago farfara Tute U. Ueberwallung Ulex . Ulmaceae Ulme . Ulmus : — campestris — effusa — suberosa Ulva Lactuca . umbella , Umbelliferae Umpbelliferen umbellula umbilieus Umſproſſer unguis Unterart . Unterlippe Uredo segetum — _rubigo vera — sitophila Itle : \ Urtiea — dioica — urens Urticeae . Usnea — — barbata — longissima Ustilago carbo — caries — destruens — Maidis utriculus V. Vaccinieae Vaccinium — Myrtillus — uliginosum — Vitis idaea Vaeuolen vagina — fissa . — integra . — medullaris vaginula Valeriana Siena Valerianeae Valerianella olitoria valyulaes. ar % Vanilla aromatica — planifolia -- Pompona . Vanille variatio — Variolaria ———— vasa —— — lactea — moniliformia . — porosa . — propria — reticulata . — spiralia Vaucherien Vegetationspunkt Veratrum album . Verbasceae . Verbascum . Verbenaceae Seite 71. 116, 29, Verbreitung der Pflanzen — nad) der geographifchen [Breite — nad) der ar) Verdickungsring Verdickungsſchichten Veredelung der Pflanzen Vergißmeinnicht Vermehrung der Bilanzen vernatio . , — circinata . — convolutiva . — ceorrugativa . — duplicativa — inclinativa — involutiva — plicativa — reclinativa — replicativa — revolutiva Veronica urticaefolia verrucae Verrucaria gemmata- verticillu . vexillum Viburnum .. — Lantana . Viburnum Opulus Vicia faba — sativa — sepium — sylvatica Victoria regia . villosus Vinea . — minor Viola . Visein Virgilia . Viscum i — album. Vitex agnus castus Vitis — vinifera Bogelbeere Vogelkirſche Vogelmiere volva. - Rorblätter Vorkeim . » 8. Wahholder . — gemeiner . — ſtinkender —— Wachsſtrauch Wärme Maid. Malderdheere E Waldhähnchen, weißes Maldmeiter Malvneffel, große . . Maldrebe MWalnuß . . , — graue Wallnußbaum Wandflechte . Wanzenbeere Warzen . . Warzenflechte a aulaliofeste MWafer . Maflerfaden . Waſſergewächſe Waſſerlinſe Waſſermelone . 98, a 414 Seite 13 40 364 108 118 71. 242 9. 242 242 225 225 225 225 207 38 . 126 . 252 119 183 > 256 127 218 234 227 210 152 105 0. 143 Seite Wallernes . . » 149 le 190 Waſſerſchierling 240 ae ; . 355 Were . x ART Megdorn 2 Wegwarte — Meichjel . 2 Re 20} — türfifche 228 Weide na 112. 292 — weiße. 229 MWeidenröshen. . . £ ‚237 alota teriges 337 Weidenſchwamm 370 Weiherbinſe 352 Wein, wilder 218 Weinraute 218 Weinſteinflechte 364 Weinſteinſäure . . R 184 Weinſtock 218 Weintraube . . . E 137 Weißbürfe . . 2 300 Meißbuhe . . . 4 288 Weißdorn 231 Weißerle 309 Weißfäule 378 Weißfichte 339 Weißkraut 208 Weißtanne 333 — Ueserwallung berfeben T Weizen . , 355 — gemeiner .. 2850 — polnischer . 2396 Wellingtonia ne F . 344 Welſchkorn — — Wermuth — . 245 Weymuthsfiefer . 331 Wicke 225 Wickel 107 Widerthon 362 Wieſeufuchsſchwanz 358 Wieſenhafer — Wieſengräſer — Wieſenklee — Wieſenlieſchgras —88 Wimpern ——— Windhalm, ächter ; +. 30 — gemeiner . Sur one Wintereiche . E Re 7214) Wintergrün . & 248 Winterkohl 208 Winterlevkoje 227% 3209 MWinterlinde . 214212 Minterreps 72208 Wirrſchwamm 370 Wirſing — 208 MWirtels EHRE 88 Wölbſchuppen 119 415 Seite Wolfsmilch 107. 260 Wollgras pe 352 N 8 Molverlei ern 246 Würzelchen . . . 43. 133 — aufem Rüden ligendes 133 — . Seitlihe® . -. - 133 — 346 BR, ©.“ : 152 Wunderbaum, gemeiner 7 260 Wunderweizen . 356 Murmfarn 360 RE ae 42 Aflige > 7.2. Se var a a eintae AR — fabenföürmigee . »°. . 44 Te Tre. (| ala ra SA re Mollige 9.2 gl Ei motlge. V., , — 4 — rofenkranzförmige Pr a > Berommige: |. iA pindelföormige . . . 44 Wurzelausfchlag N in: selblatter : u 2 02. BZ MWurzelbrut . Wurzelfäden . 145 0... are eurzellaate 6646 aube 46 Wurzelknospen ee re A alten, 66 ad rei — abgebiffener . - -. 52 — ſcherige Hr — Frierheuder- 7.1.2 :.282 Wurzelftockfnospen 102 x Mapithorbiza 77 Y. Vſop 256 3. nes 116. 157 Bahfen « .. 108. 135 Bapfenbäume — a Zea Mais . 354 Beichenflechte — —— Zellen . ne TR — punktirte 20 Zellenbildung durch Theilung 15. 16 — JJ In en Seite Zellenkerne . . Er —— Zellen⸗ Kihptogamen 140. 363 Zellenpflanzen . 14. 140. 203 — eigentliche 203 Zellernuß er a TE Beljeiwehe. 1 u 0. rer — langgeſtrecktes..26 — leitendes —— — regelmäßiges.26 — xrundlichs ge 26 — ſchwammförmiges . 26 — ſternförmiges 26 — tafelarfiges ara — unvollkommenes . . 26 _ werhalstes. 2. 2 u. — vollfommened . . .» 2% Helnambran. : ..0 2. — imeeee Zellfaft, . » . . 14 Beltuhllangs ee Zerreiche . SE? 27 Ziegenbart 368 Zimmtbaum . 258 Zingiber officinale 346 Zinnfraut AEG HESBR, Rath 2.22 Birbe . ee Bittergras 355 Zitterpappel 296 Bittwerwurzel 346 Zizyphus velgane 220 Ben. EN e 9 Zoocarpa 3 150 Zotten AZ 325 3 er 0606 Zuckerahorn. 216 Zuckererbſe 22 Zuckerrohr 358 Zuckertang Re ar er PR Blingeliben 2..." SWR Zürbelfiefer . - 329, Zürgelbaum . 265 Zunderen 325 Zunderpilz . BEREIT 5 (.. el a SEN Zwergbirke 305 Zwergbohne 225 Zwerghollunder 242 Awergfiefer . 323 Zwergmandel 227 Awetjche . 228 Zwiebel 2 52. 350 en ABIGHertgE. 2 vo oe SEN FDEDER 222, ———— Awiebeltefe . . - — Böiebelhäute- ee Ann ei Zwiebelknollien 416 Seite Zwiebelfnospen 53. 102. 146. 192 Swiebelfuchen ae Bmiebehichnlen. „-". 2.2.2720 08 BZwijchenblatttheill. . » . . Sl Bwilchenfnstentheil . . .. 51 Bwijchenzellenbildungen . . .„ 32 | Awilchenzellengänge Zwiſchenzellenräume Zwitterblüthe Zygnema : Zygophylleae . Seite Die Holzgewächie Deutfchlands und der Schweiz nebft einigen befonders haufig cultivirten ausländischen Arten, nad der analytifhen Methode bearbeitet Dr. €, Döbner. Döbner, Lehrbud der Botanif. 2. Aufl. ꝛc. 1) =] N I. Beltimmungs- Tabelle der Familien, . Schmarogerpflanzen auf Bäumen . Die Bilanzen ſchmarotzen nicht. 2. Blüthen, volljtindig, d. h. die Blüthen- decke Doppelt, aus Kelch und Blumen- frone bejtehend. 3, — — unvollſtändig, d. h. die Blüthen- decke fehlt entweder ganz, oder ſie iſt nur einfach. 38. Blumenkrone vielblätterig. 4. — — veriwachjenblätterig. 27. Fruchtknoten oberſtändig, frei. 5. — — unterſtändig. 21. Mehrere getrennte, griffeltragende Frucht- fnoten, oder mehrere zu einer gelappten Frucht mehr oder minder verwachiene Fruchtknoten, von Denen ein jeder einen Griffel trägt. 6. Nur ein einziger Fruchtfnoten. 7. . Kelchblätter frei, an dem Blüthenboden befejtigt Mh — — an einer unterftindigen Scheibe befeitiat . 25, Loranthaceae. 1. Ranuneulaceae. ‚16. Rosaceae. 21° 10, I: 12, 13. 14, 16. 4 Fruchtknoten einfächerig. 8. — — mehrfächerig, fpäter zus weilen durch Verkümmerung ein- fächerig, ftet3 aber mit 2 oder meh- reren Samenträgern, 12. . Hwanzig oder mehr Staublätter . Höchitens 10 Staubblätter. 9. . Blumenfrone regelmäßig; 4—6 Staub- blätter, 10, — — unregelmäßig; meift 10 Staub- blätter. 11. Kelch 5ipaltig, Blumenfrone 5blätterig Kelch und Blumenfrone 6 blätterig Staubblätter 1—2 brüderig, Blumen krone jchmetterlingsförmig — — frei; Blumenfrone häufig ſchmet— terlingsförmig oder faſt rojenfürmig Blätter ſchuppenförmig-anliegend; die Samen mit Saarichopf . h — — nicht ſchuppenförmig; Samen ohne Haarichopf. 13. Blüthen groß, Ablätterig, einzeln auf langen Stielen in den Blattachjeln, mit langen jchlaffen Staubblättern — — nicht auffallend groß und nicht einzeln auf langen Stielen in den Blattachſeln. 14. Blumenkrone unregelmäßig . — — regelmäßig. 15. . Blüthen eingefchlechtig; 3 Staubblätter; Griffel kurz oder fehlend ; Narbe ſtrah— lig⸗gelappt — — zwitterig oder polygamiſch. 16. 2 Staubblätter; Blumenkrone 4blät— terig; Flügelfrucht . 15. 41, Ampygdaleae. ‚ Terebinthaceae. (Rhus). . Berberideae. . Papilionaceae. . Caesalpinieae. , Tamariseineae. . Capparideae. . Hippocastaneae. Empetreae. 31. Oleaceae (Ornus). Er; 18. 19, 20. 21. 22, 23. 4—5 Staubblätter. 17. Mehr als 5 Staubblätter. 19. Die Staubblätter wechjeln mit ven Blumenblättern ab EN — — ftehen den Blumenblättern gegen über. 18. Kletterpflanzen . { Klettern nicht, Kelch d— pfpaltig: die ichuppenfürmigen Blumenblätter wech- fein mit den Kelchblättern ab . Smgeltadt... 2. 1% Keine Flügelfrucht. 20. Die Hauptare des Blüthenjtandes wird von einem großen Deckblatte ge— jtüßt, und iſt auf eine bedeutende Strecke mit der Mittelrippe deſſelben verwachjen ; — — ijt nicht mit * Mittelrippe des Deckblattes verwachſen Fruchtknoten einfächerig; 5 mit den Blumenblättern aene Staub⸗ blätter — — ——— 29, Die Fächer oder vielmehr die einzelnen Früchtchen liegen in zwei Neihen über einander, von Denen die untere Neihe fünf, die obere Drei Fächer enthält; Samenträger wandjtändig. Die Blü— then find groß und nebſt dem Frucht Inoten, und dem 5—7 blätterigen Kelche dunkelroth nr — — liegen alle neben has Sumenträger mittelftändig. Die Blüthen find mittelmäßig groß, oder klein und nicht hochroth. 23. 4—10 Staubblätter. 24. 20 und mehr Staubblätter. 25. 10. Celastrineae. 9, Ampelideae. 11. Rhammneae. 7. Acerineae. 6. Tiliaceae. 4, Olistineae. 22, Grossularieae. 18. Granateae. 25, 26. 27, 28. 29, 30, 31. 32. 33. 34. Frucht beerenartig; Blätter immer— grün; Pflanzen kletternd SR — — fteinfruchtartig ; Blätter ſommer— grün; Pflanzen nicht Klettern Blätter immergrün mit einem längs des ganzen Randes verlaufenden Nerv; ein einfacher Griffel mit ungetheilter Narbe — — jommergrün, ohne Randnerv. 26. Blätter mit Nebenblättern; 1—5 ein- fache Griffel, die nur jelten an der Ba— ſis verwachfen find (Aronia); Apfelfrucht. ohne Nebenblätter; Griffel 4ipaltig; Kapfelfrucht . Fruchtknoten unterſtändig. 28. oberſtändig, frei. 29. Staubblätter an der Blumenkrone be— feſtigt . — — nicht an der Burndittion * dern an der oberſtändigen Scheibe befeſtigt Staubblätter frei. 30. in 2 gleiche, an der Baſis verwachſene Bündel vereinigt Blumenkrone regelmäßig. 31. unregelmäßig. 37, Zwei Staubblätter, 32. 4—16 Staubblätter. 33. Blätter einfach . — — gefiedert Staubblätter auf der VBlunte nleonb Be feftigt. 34. - 8—10, jeltener I Staubblätter nicht mit der Blumenfrone veriwachien, ſon— dern vor derſelben auf der unterjtän- digen Scheibe befeftigt 4—5 Staubblätter. 35. 8— 16 zuweilen fterile Staubblätter ; 4 Narben RER 27. 31. 32. 28. . Araliaceae. . Corneae. . Myrtaceae. , Pomaceae. . Philadelpheae. . Caprifoliaceae. Vaceinteae. . Polygaleae. Oleaceae. Jasmineae, Erieineae. . Ebenaceae, 30. 36. a7. 38. 40, 41. 42, Blätter immergrün. 36. — — ſommergrün — Blüthen 45theilig; Blätter — gezähnt oder wenigſtens mit einem End— Byrne ln — — 5fpaltig — ee Blätter ganzrandig ohne Dorn i Blumenkrone faſt 2lippig; 1 — 4fächeriger Fruchtknoten; Blätter 5 bis T fingerig . — — meijt eine et Wh Meyer blume; der Fruchtfnoten ftellt ſchein— bar 4 getrennte Früchtchen dar, in deren Mitte der Griffel ſteht; Blätter nicht gefingert 5 Die Blüthen find an der inneren Wand der fruchtähnlichen, birnförmig-erwei— terten, fleiſchigen, innen hohlen Blü- thenaxe (Scheibe) eingefügt, und Das ber äußerlich nicht fichtbar . — — außen ſtets fichtbar. 39. 39. Der Stengel blattlog, gegliedert. 40. — — beblättert und ungegliedert. 41. Blüthen zwitterig ; — — eingejchlechtig, smeihäufig. Blüthen ſtets eingefchlechtig, Die männ- lichen ſtets, oft aber auch Die weib— lichen, geſtreckte oder rundliche Kätzchen bildend. 42, — — zwitterig oder eingejchlechtig, aber nie Kätzchen bildend. 50. Blätter nadelförmig, oder ſchuppenför— mig und Dachziegelartigsliegend (Nadel: hölzer). — — ausgebreitet, (aubastig (Raub hölzer). 43. 34. Solaneae. 30. Agwifoliaceae. 33. Apocyneae. 36. Verbenaceae. 35. Labiatae. 43. Artocarpeae (Ficus). 37, Chenopodeae. 51. Coniferae (Ephedrineae). 51. Coniferae. 43, 44, 45, 46, 47. 48. 8 Blätter handförmig-gelappt mit ſcharf— zugeſpitzten Lappen; männliche und weibliche Blüthen bilden kugelrunde, entfernt ſtehende Kätzchen an langen Stielen a a 2 — — nicht handförmig-gelappt, und wenn hier und da ein Kappen hervor— tritt, jo ift Derfelbe abgerundet. 44. Die weiblichen Blüthen werden fleifchig, verwachjen unter einander, und ftellen dann eine faftige, eßbare Scheinbeere dar. — — verwachlen nicht unter ein= ander. 45. Die Blüthen zweihäufig. 46. — — einhäufig. 47. Sn der Achſel einer jeden Deckblatt jchuppe der weiblichen Blüthen ein ein- zelner nackter Fruchtfnoten : — — — ;wei am Grunde mit 2 bis 4 ſehr Kleinen en be- jegte Fruchtknoten Die weiblichen Blüthen bilden ver- längerte Kätzchen und ftehen dicht bei— jammen 48. — — — ftehen einzeln, oder zuſammen— gehäuft, oder vereinzelt in weiten Abſtänden längs einer gemeinſchaft— fihen Are. 49. Jede einzelne weibliche Blüthe befteht aus einem wenigſtens bis zur Reife jtehen bleibenden Deckblatte und 2 oder 3 freien Fruchtinoten . Die weiblichen Blüthen ftehen n * in dem Winkel eines hinfälligen Deck— blattes, und werden von Einem oder zwei inneren Deckblättern (Deckblätt— 43. Artocarpeae (Platanus). 45. Artocarpeae (Morus). 48, Salieineae, 50. Myriceae. 49, Betulineae. 9 chen) umgeben, welche zur Zeit der Fruchtreife große Ag ei darſtellen . ü 49. Fruchtinoten einfächerig mit Einer Sa— 50. 51. 52. menknospe, auf der Spitze deſſelben ein 4blätteriger Kelch, an deſſen Rand noch 4 kleine Blumenblätter eingefügt ſind — — 26fächerig mit 1—2 Samen- knospen in jedem Fache; die reife Frucht zeigt in der Regel nur Ein Fach und Einen Samen, und iſt ſtets von einem Fruchtbecher umgeben Die Blüthen erſcheinen vor den Blät— — — — gleichzeitig mit den Blättern oder nach denjelben. 53. Die Blüthendede iſt gefärbt, blumen fronenartig, röhrenförmig mit 4 big Sſpaltigem Saume — — — — iſt nicht jo gebildet. 52. Zwei Staubblätter; die Blüthendecke fehlt meiſt ganz Ca Meiſt fünf Staubblätter; die Blüthen- dee ift glockenförmig, 4—Dzähnig . . Die Blüthen ftehen einzeln auf langen Stielen. 54. — — find furzegeftielt, oder figend, oder fte bilden zufammengefegte Blü— thenjtände, 55. . Viele Staubblätter und mehrere griffel- tragende Fruchtfnoten in jeder Blüthe; die Blüthendecke a ges färbt } 9—6 Staubblätter mit nur 1 a fnoten mit 2 Narben in jeder Blüthe ; Blüthendede Hein . 47. Cupuliferae (Carpinus, Ostrya). 46. Juglandeae. 47. (Cupuliferae. 38. T’hymeleae. 31. Oleaceae. (Fraxinus). 45, Ulmaceae. 1, Ranunculaceae. 44, Celtideae. Qt de) 60. 61. 10 . Blüthen eingefchlechtig. 56. — — ymitterig. 60, . Blüthen einhäufig . — — zweihäufig. 57. . Blätter mit filberweißen, zuweilen ing Roſtrothe u a be⸗ jest . — — grün ohne — 58, 58, Blätter gefiedert — — einfad. 59. . Blätter Klein und ſchuppenförmig, Da- gegen die Blüthenftiele blattartig er— weitert und in der Mitte die Blüthen tragend; oder Die Blätter lang-geſtielt mit Ranken in den Achjeln, und der Stengel mit Stacheln befeßt — — — groß, lederartig, immergrün, ohne Ranken oder blattfürmig aus— gebreiteten Blüthenftielen . Blätter mit filberweißen, zuweilen ins Roſtrothe ne, a be⸗ ſetzt — — unbeſchuppt. 61. Blüthendecke mehrblätterig, blumen— kronenartig; viele Staubblätter und mehrere Stempel in jeder Blüthe — — — perwachjenblätterig, röhren— förmig mit 4—5Sipaltigem Saume, meiſt 8 Staubblättern und 1Stempel in jeder Blüthe . 2 Wire 42. Euphorbiaceae. 40, Elaeagneae (Hippophaö). 12, T’herebinthaceae. (Pistacia). 52. Asparageae. 39, Laurineae. 40. Elaeagneae (Elaeagnus). 1. Kanunculaceae, 38. T’hymeleae. II. Beltimmungs- Tabelle der Gattungen und Arten 1. Ranuneulaceae Juss, 59) Clematis L. Waldrebe. 1, Kelch blumenfronenartig, 45 ſpaltig; Blumenkrone fehlt. 2. blumenfronenartig, 45 fpaltig, blau; Blumenblätter zahlreich, viel Kleiner, als die Kelchzipfel. Durch die ganze Alpenkette; Suli, Auguft Cl. (Atragene) alpina Lam. Schweife der Früchtchen, Yang, bartig. 3. Schweife — 2, Kelchblätter weiß; — blau, verfehrtseifürmig, abgejtumpft; der Früchtchen bartlos. Littorale, Iſtrien; Mat — Auguſt. Cl. Viticella L. 3. Blätter — Kelchblätter beiderſeits ſilzig. Juni, ———— Suli . — — — gelchblatter nur unten am Rande filzig. Littorale, Iſtrien; Juni, Juli. Cl. FlammulaL.: 2. Berberideae Vent. Berberis L, Sauerdorn. Durch ganz Deutichland. Mai, Suni . B. vulgaris I. 3. Capparideae Juss. Capparis L. ER Sitten; Suni, Suli . ve nkhieninosa L. 4. Cistineae Dunal. 1. Kapjel vom bleibenden Kelche umfchloffen, D— 10 fächerig; Blüthen weiß oder purpurroth LSPILTOEEE Ir — — einfächerig, 3klappig; Blüthen gelb, nur felten wei Heliant emum Tourr. 12 Cistus L. Eiftrofe. 1. Narben faft fitend, Blumenfrone weiß. 2. Griffel fo lang, als die Staubblätter; Blumenkrone purpurs 20th, Sfttiens Sun Sul ra. 36, BCheretiens u 2. Blätter Iinien=langettförmig, auf beiden Seiten klebrig— flaumig; Blüthen in einfeitigen Trauben. Sftrien; Mai, Sun. C. monspelliensis L. — — eifdrmig, ftumpf, kurzhaarig-rauh, unten etwas filzig; Blüthen an der Spite der Aeſtchen Doldenartig beifammen ftehend. Kittorale; Mat, Suni . C. salvifolius L. Helianthemum Tourn. Sonnenröschen. 1. Blätter mit Nebenblättern. 2. — — ohne Nebenblätter. 3. 2, Blätter beiwimpert, furzhaarig oder unten filzig; Die inneren Kelchblätter ſtumpf mit einem aufgefegten Spitzchen; Blumen frone gewöhnlich gelb. Juni — Auguft. H. vulgare Gaertn. — — nicht bewimpert, oben etwas grau, unten filgig; bie inneren Kelchblätter ſehr ſtumpf; Blumenblätter weiß mit gelblichen Nägeln. Bei Mainz, Würzburg ꝛc.; uni, AlUSlE 1720; - x. .B. polıfolwaue 3. Griffel 3mal jo — als Fruchtknoten; Blätter linien— förmig, fein-ſtachelſpitzig, zerſtreut. Juni, Juli. H. Fumana Mill. — — ſo lang, als der Fruchtinsten; Blätter linienförmig— länglic) oder oval, gegenftändig. Mat — Auguſt. H. oelandicum Wahlbg. 5. Polygaleae Juss. PolygalaL. Kreuzblume. Aus den Alpen und Boralpen bis in die Ebenen des ſüdlichen und mittleren Deutſchland's. April — Suni. P.ChamaebuxusL. 6. Tiliaceae Juss, Tilvarpe runde 1. Blätter unten glatt, bläulich-grün, in den Winfeln ver Blatt- rippen mit Haarbüſcheln; Trugdolden 5—Tbfüthig, Frucht undeutlich 4—Dfantig . - » . . T. parvifolia Ehr. 13 — — unten behaart, grün, in den Winfeln der Rippen mit Haarbüfcheln, Trugdolden 2—3blüthig; Frucht Deutlich DIEB WEN. . » T. grandifolia Ehrh. T. alba W. K. Abs Hrn hat Blätter mit filberweißer Unterfeite und feine Bärte in den Nippenwinfeln, 7. Acerineae DC. Acer L. Ahorn. 1, Blüthen in hängenden Trauben A.pseudo-platanusL. — — in Dolvdentrauben. 2. 2, Blätter unten matt und meergrün; Doldentrauben bald BUBTHRRTERDTR ee SIR opulitolıum Vi. — — unten und oben gleichfarbig. 3. 3. Blätter Dlappig mit lang-zugeſpitzten, gezähnten Lappen ; Doldentrauben aufrecht . . . . A. platanoides L. — — 3—Hlappig mit abgeftumpften, ganzrandigen Lappen, 4. 4, Doldentrauben aufrecht; Flügel der Frucht horizontal Divers BRENDFPEN , A,eampestre L. — — hängend ; Flügel Feucht nach vorn gerichtet. A. monspessulanum L. 8. Hippocastaneae DC. Aesculus L. Roffaftanie, Etammt aus Alien. -» » . „ Ae. Hippocastanum L. 9. Ampelideae Kunth. Ampelopsis Mich. Zaunrebe. Die Blumenblätter trennen ſich von der Spitze nach der Baſis. Im ſüdlichen Tyrol verwildert. Juli, Auguft. A. hederacea Mich. Vitis L, Weinrebe, Die Blumenblätter find an der Spitze verwachlen und löſen ih an der Bafis wie eine Haube ab. Hier und da verwildert; Suni, Suli . . V. vinifera L. 14 ‘ 10. Celastrineae R. Br. 1. Blätter gefiedert; Kelch 5theilig, weiß; Frucht häutig, wie aufgeblafen, mit runden, harten Samen. Staphylea L. — — einfach, gegenſtändig; Kelch A—6jpaltigz Frucht eine 3—Hfächerige Kapjel; Samen mit faftigem Samenmantel. Evonymus L. Staphylea L. Bimpernuß. In den Alpen und Voralpen; Mai, Juni . St. pinnata L. Evonymus L. Spindelbaum. 1. Die Zweige Akantig, glatt; Kapſel ungeflügelt, roth; Samen— mantel orangesgelb. Durch ganz Deutſchland; Mai, Juni, E. europaeus L. — — rum. 2 2, Die Zweige warzig; Kapſel ungeflügelt, gelblih; Samen mantel bluteoth. Vorzüglich im ſüdlichen Deutichland; Mai, SUUNT „RENIAS ea . E. verrucosus Scop. — — nidt drehe ettong oe: Kapſel an den Kanten geflügelt, purpurroth; Samenmantel vrange=gelb. Durch Die ganze Alpenfette, Mai, Inni. E. latifolius Scop. 11. Rhamneae R. Br, 1. An den Xejten und Zweigen ilt Die Bafis der Blattitiele mit paarigen Dornen beſetzt. 2 Aeſte und Zweige ohne Dornen oder nur an ihrem Ende in einen Dorn ausgehend . . . » . RhamnusL,. 2, Steinfrucht rundlich oder eiförmig, faftig Zizyphus Tournef. — — trocken mit einem breiten, fFreisfürmigen Flügel- ande Ara & oe © Paliurws Tournef. Zizyphus Tournef. Zubent orn. Stammt aus Syrien und wird im ſüdlichen Tyrol ze. eultivirt; Juni — Auguft Bl in Tam, Paliurus Tournef. Stechdorn. In Südtyrol, Krain, Littorale; Juni — Auguft. P. aculeatus Lam. 15 Rhamnus L. Wegdorn. » Blüthen zwitterig, 5blätterig und 5männig; Griffel unge— theilt mit fopffürmiger Narbe. 2. — — polygamiich=zweihäufig, Ablätterig und Amännig; Griffel 2—3ipaltig. 3. ‚ Blätter ganandig . «© » = . Rh.frangula L. — — geferbt=gejägt, die Zähne knorpelig-gerandet. Krain, Kittorale; Juni und Juli „ . . Rh. rupestris Scop. . Blätter und Zweige gegenftändig, le&tere häufig in Dorn- jpigen endigend. 4. — — — abwechſelnd ohne Dornen. 7. . Blattjtiele zottig=behaartz Die Steinfrüchte fien auf ver freisrunden Scheibe. Unteröſterreich; Meat. Rh. tinetoria W.K. — — fahl oder fait kahl. 5. . Blätter eiförmig mit rundlicher Baſis; Blattjtiele 2—3 mal länger, al8 die Nebenblätter . . Rh. cathartica L. — — seirundslanzettlich mit verfchmälerter Baſis; Blattjtiele meiſt von der Länge der Nebenblätter. 6. ‚ Die Steinfrlichte figen auf der vollfommen ebenen Scheibe; Blätter elliptiich oder faft rundlich. Iſtrien; Mat. Rh. infeetoria L. — — fißen auf der planseonvegen Scheibe; Blätter elliptiich oder lanzettförmig. Süddeutſchland (Augsburg); Mat, 22 NEE. Rh. saxatilis L. . Blätter immergrün, lederartig. Iſtrien; März, April. Rh. Alaternus L. — — ſommergrün. 8. . Sederfeit3 der Mittelrippe befinden fich 6 jchiefe, etwas ge- bogene Seeundärnerven. In den Alpen; April — Juni. Rh. pumila L. — — — meijt 12 fehräge, nicht gebogene Secundär- nerven. Boralpen, Mai, Suni . . Rh. alpina L. 12, Therebinthaceae DC. , Blüthen zwitterig oder polygamifch, 5 Blumenbfätter Rhus L. — — zweihäuſig; Blumenblätter fehlen, Blätter gefiebert. Pistacia L. 16 Pistacia L. Piftacie. I Blätter ohne Endblättchen, lederartig, immergräin, Sitrien ; AOL, DSL ans ep: Lentisemsenn — — mit einem Snöblättchen, frautartig, jfommergrün. Sftetenz Aprll, Mai ; »*. „PB. Terebinthus I. RhusL. Sumad. L, Blätter einfach, verkehrt-eiförmig, ganzrandig. Südtyrol, ram. Main 2% > .Bh. Cotznusck _ — Banane] Blättchen nina, gezähnt. Böhmen; Mat. Bun Toxiecodendron L, 13. Papilionaceae L. . Blätter einfach oder nur aus 3 Blättchen beftehend. 4. — — gefiedert mit mehr als einem Joche. 2. . Hülfe aufgeblafen, häutig; Blüthen in 2—Sblüthigen, lang- aejtteten;Stamben- 2.2.0.8 +. „nGohıkengn — — nicht aufgeblafen. 3. . Hülfe verlängert, plattgedrückt; Blüthen in yielblüthigen, hängenden Trauben . . » St —— — — verlängert, rundlich Me Mantia; Blüthen in 2—3= blüthigen, lang =geftielten Trauben oder 5—8blüthigen Dolden’ neh . — Goromilla de — — fürzer als ar Relh, Blüthen in kurz-geſtielten, blatt achlelftändigen Trauben; Blattitiele bleibend, an der Spitze DOmUgA URS es Astrapalunzr . Kelch Llippig, berät. — Lippe an der Spitze fein— gezähnelt; Blätter einfach, Iinear . . . Spartium L. — — 2lippig. 9. . Kelch bis zur Bafis 2 theilig; Schiffchen aus 2 getrennten Blättchen; Blätter einfach Yinienfürmig, in eine jtechende Stachelfpige endigend; Hülſe —— kaum länger, als der Kelch — ir — — nicht über Br Mitte falten. 6. . Griffel kreisförmig zuſammengerollt; Narbe enpjtändig; Blätter aus 3 Blättchen bejtehend Sarothamnus Wimm. — — aufgerichtet, nicht zufammengeroflt. 7. . Blätter, wenigftend größtentheil® einfad . Genista L. — — alle aus 3 Blättchen beftehend . . Cytisus L. 1m Ulex L. Hedjame. Hier und da in —— vorzüglich im Norden; Mai, auge —— Spartium L. a men ualesenal tm Me... chk up. jumeeumnL. Sarothamnus Wimm. Befenftraud. Sandige Haiden; Mai, Juni, S. scoparius L. = 8. vulgaris Wimm. Genista L. Giniter. I. Oberlippe des Kelches kurz-2zzähnig 2. — — — — bis auf die Bafis 2theilig. 4. 2. Kelch kahl. Littorale, Krain; Mai, Juni. G. diffusa Willd. — — behaart. 3. 3. Unterfeite und Rand der Blätter, Aeſte, Blüthenftiele und Kelch raubhaarig, Haare abjtehend. Schweiz; Mai, Juni. G. Halleri Regnier. — — — angedrüdt=haarig. Unteröftreih, Mähren ; Be St 6 procumbens W.K. 4, Blüthen einzeln oder zu mehreren feitenftindig am Stengel und den Zweigen, mit einem Blätterbüfchel aus derſelben Knospe hevvortretend; Fahne und Schiffchen jeivenhaarig. Auf Sandbovden und Haiden; Mai, Juni G. pilosa L. — — in Trauben. 5. 5. Stengel unbedornt. 6. — — mit Dormen bejegt. 10. 6, Fahne und Schiffchen ne Kelch zottig. Littorale; . G. sericea Wulf. Blüthen kahl. 7. 7, Blätter kahl; Aefte geflügeltdfantig. Krain; Juni. G. scariosa Viviani, — — raubhaarig oder doch am Nande flaumig. 8. . Stengel nebjt den Blättern vaubhaarig, mit abjtehenden Haaren; Hülfen dicht-rauhhaarig. Steiermark; Juni; Juli. G. ovata W.K. Aeſte nur nach oben und die Blätter nur am Rande flau— mig. 9. I. Stamm kurz, niederliegend; Aeſte aufrecht, tief>, faſt fantig- Bbutpt.. Sun, Sultan. % ».r Göstinctorial. Dübner, Lehrbuch der Botanif ıc, 2. Aufl. 28 R 10. 12, 13. 18 — — aufrecht, nach oben äſtig; Aeſte jtielrund, gleichfürmig- gerieft und nur an dem oberen Ende etwas fantig. Litto- rale; Südtyrol,; Suni, Suli. : . G. elatior Koch. Der blattlofe, dornige Stengel trägt an feiner Spitze mehrere Blüthentrauben,. 11, Der von der Baſis an beblätterte Stengel endigt mit einer einzelnen Blüthentraube, 12. Aeſtchen rauhhaarig. Mai, Suni . G. germanica L. — — kahl. Norddeutſchland; Mai, uni. G. anglica L. Stengel raubhaarig mit abjtehenden Haaren; Dornen zu— ſammengeſetzt, abjtehend, gerade, jteif und Afantig. Sitrien; Sun ST: re, ——— — — nicht raubhaarig. 13. Stengel angedrückt-haarig; Dornen zufammengefegt, aufrecht abjtebend, biegſam, feinsgerieft. Krain, Littorale; Mai, Juni G. sylvestris Scop. — — nach oben, jowie die Spindel jeidenhaarigsgrau; Dor— nen zujammengejegt, abſtehend, bogig, etwas biegjam, 4fantig. Trieſt; Mai, Suni . . G. areuata Koch. CytisusL Bohnenbaum, 1. Kelch vor dem Aufblühen ſchlauchförmig, furzlippig, nad) Der Entwidelung der Blüthe rundum abipringend; Aeſte zu Dornen erhärtend. Inſel Oſero; Mai, Juni C. spinosus Lam. — — nicht abjpringend. 2. . Untere Kelehlippe bis zur Mitte Zipaltigz Stengel geflügelt, 2jchneidig, gegliedert, Nebenblätter fehlen. Mai Suni. C. sagittalis Koch. — — dreizähnig. 3. . Die Blüthenftiele bleiben nach dem Verblühen ſtehen, jo daß die Pflanze ein bejenartiges Anjehen erhält. 4. — fallen ab. 5. , Das Fähnchen abgerundet-ſtumpf; Deckblättchen linienförmig und pfriemenförmig zugefpigt. Innerkrain; Mai, Juni. C. holopetalus Fleischm, — — tiefausgerandet; Deckblättchen eifürmig. Krain, Südtyrol; Mai, Su . . . . C. radiatus Koch. 10, 7, 13, 19 . Kelchröhre kurz. 6. — — lang. die Lippen fürzer, als die Röhre. 11. . Blüthen in feitenftändigen, beblätterten Büſcheln. Schweiz, Cant. Teſſin; Mai, Juni . CO. glabrescens S$artor. — — in Trauben. 7. . An der Bafis des Kelches 3 Deckblätter; die Blüthen in aufrechten, endjtindigen, wenige (4—8) blüthigen Trauben, Südtyrol, Oberbaden; Mai, Suui CO. sessilifolius L. — — feine Dedblätter. 8, . Die Blüthen in wielblüthigen, jeitlichen hängenden Trauben. 9. — — invielblütbigen, aufrechten, enditindigen Trauben. 10. . Blüthenjtiele mit angedrücken, ſeidenartigen Haaren, Krain, Südtyrol 2e.; April, Mai . » ». . C. Laburnum L. — — mit abjtehenden Haaren, zottig. Krain, Tyrol; N a. aeg Mil. Trauben eiförmig; Kelch röhrig-glockig, Oberlippe deſſelben bis an die Bafis 2ſpaltig; Blättchen und Hülſen Tabl. STELLEN 5 NA. ee eldeni.Visiani. — — verlängert; Kelch kurz-glockig, Oberlippe deſſelben klein— Zzäähnig; Unterjeite der Blättchen und Hülfen angedrückt- behaart. Im ſüdl. u. öſtl. Deutichland; Suni, Juli. C. nigricans L. Die Aeſte pfriemenfürmig, zu Dornen erhärtend; Blüthen jeitenjtändig, einzeln. Iſtrien; Mai, Sun, - O. spinescens Sieber. — — wehrlos; Blüthen, wenn feitenftindig, in der Negel nicht einzeln. 12, . Blüthen alle endſtändig in Dolden over Köpfchen. 13. — — alle jeitenjtändig. 15. — — an den vorjährigen Zweigen jeitenjtändig zu 2—3 auf langen Blüthenjtielen ohne Decblätter, an den heurigen Trieben endjtändig in Dolden; Stamm und Aeſte nieder liegend. Krain und Südtyrol; Mai, Suni. C. prostratus Scop. Stamm und XAefte niederliegend, vie Aejtchen aufiteigend ; Blüthen zu 2—4 in endftändigen Dolden. Gegend von Wien; al an BU PINUR. AL — — — aufrecht. 14, 28* 20 14. Blätter grau von dicht anliegenden Seidenhaaren. Oeſt— reich, Böhmen; Juli, Auguft . . . C. austriacus L. — — mit einzelnen, abjtehenden Haaren. Süddeutſchland; int een ..,» ©. eapitatus Jacqu. 15. Blüthen le Rain, Littorale; April — Juni. C. purpureus Scop. — — gelb. 16. 16. Blätter, Zweige und Kelche zottig, mit abjtehenden Haaren. Krain, Kittorale; Mai, Suni. . . . C.hirsutus L. — — jeidenartig, mit anliegenden Haaren. Von Augsburg, Regensburg Durch Bayern nach Oeſtreich; April, Mai. C. Ratisbonensis Schaefl. = biflorus L’Herit. Colutea L. Blajenftraud. 1. Hülfen an der Spige geſchloſſen; Blumenfrone gelb. Ober: baden, Südtyrol; Mai, Suni . . CO. arborescens L. — — an der Spiße offen; Blumenfrone gelb, rothegeftreift. Um Halle verwildert; Mai, Juni . CO. eruenta Ait. RobiniaL. Schotendorn. Blüthen weiß. Stammt aus Nordamerika. R. pseudo-acacia L. Astragalus L. Tragant. Schweizer Alpen; Mai, Suni . . A. arıstatus L’Herit. Coronilla L. Kronwide, 1. Blüthen in 2—Sblüthigen, langsgeftielten Trauben, Hülſen rundlid. DOberbaden, Tyrol, Voralberg; Mat, Juni. C. EmerusL. — — in 5—Shlüthigen Dolven ; wu 4fantig. Schweiz; Sr uam u } .. C. nimm 14. Caesalpinieae R, Br. 1. Blätter lederartig, immergrün, gefiedert. Ceratonia L — — einfach, fommergrün -. ». » . . . CereisL Ceratonia L. Johannisbrod. Iſtrien; September, October . . . .» . CO. SiliqualL 21 Cereis L. Judasbaum. Südtyrol; April, Mi . . . . ©. Siliquastrum L. 15. Amygdaleae Juss, 1. Früchte mit haariger Oberhaut; Blüthen vereinzelt oder paarig, fißend oder fehr furz geftielt. 2. — — mit glatter Oberhaut . . . » . . PrunusL. 2. Steinfrucht troden, bei der Reife unregelmäßig aufipringend; Blätter Schmal-lanzettförmig, ftumpfsdoppeltsfägezähnig, in Der Sugend von der Mittelrippe aus zufammengelegt. AmygdalusL. — — fleiichig und faftig, bei der Neife nicht aufipringend. 3. 3. Der Stein mit unregelmäßigen Furchen und von Ffleinen Löchern durchbohrt; Blätter ſchmal-lanzettförmig, ſcharf- und ſpitz-ſägezähnig, in der Jugend von der Mittelrippe aus wijanmmengelegt. . . “ri. » 2... Persica Tournef. — — glatt; Blätter eiföormigselliptiih, in Der Jugend am Nande eingewlt . . . „ Armeniaca Tourn. AmygdalusL. Mandelbaum. 1. Blüthen blaßroth oder weiß; Blattjtiel an Ringe der Blatt- breite gleich oder länger; der Stein mit fleinen Poren verjehen. Eultivirt, und verwildert bei Fiume; Februar — April. A. communis L. — — croſenroth; Blattjtiel kurz; Stein glatt, ohne Poren; Zwergſtrauch. Wien an der Donan bis gegen Bayern; April a A. nana L. Persica Tournef, Pfirfihbaum. Bei Fiume verwildert; Mär, April. . P. vulgaris Mill. Armeniaca Tournef. Aprifofe, Eultivirt; März, April . . . . . A. vulgaris Tourn. Prunus L. Pflaume, 1. Früchte kahl, unbereift, mit vundlichem Steinferne; die Blüthen bilden Dolden oder Trauben und erjcheinen zugleich mit den Blättern (Kirfchen). 2. Früchte bereift; Steinfern länglich; die Blüthen ftehen ein- zeln oder zu zwei, und brechen meift wor dem Laube her— vor (Pflaumen). 6. 2. Blüthen in Dolden. 3. [db] | (ep) 22 — rm Sraubel. 5. . Unterjeite der Blätter behaart; a 2drüſig; Frucht fun. srl, Daten. se ; >P. av — — unbebaatt, Staa Ka und —— 4. . Alle Blätter zugeſpitzt, die Sägezähne ohne Drüſen; Frucht fauer. Eultivirt; April, Mai. ... . P. Cerasus L. Die Blätter der Seitenfnospen verkehrt-eiförmig, rundlich— abgeſtumpft, Die oberen länglich, oder lanzettförmig zus geipist, Sägezähne drüſig. Ein Kleiner Strauch. Unter: dftreich, Rheinpfalz; April, Mai. Pr. Chamaecerasus Jacqu. Blattjtiel Zdrüſig; die Blüthen bilden lange hängende Trau— ben, Mai — — ohne Drüſen; hie Bluͤthen bilden aufrechte Dolden— trauben. Südtyrol, Regensburg, u Gebirge; Mai, Sun era .. 74% PouMehakeb 1a . Blüthenfnospen einbfithig, Bfüthenftiele Re 7: — — häufig 2blüthig; Blüthenſtiele behaart. 8. Früchte aufrecht, NE Aeſtchen weichhaarig. April, Me Er Hu .\.P.spinees — — bängend, — Aeſtchen glatt. Cukivint; April, Mai. P. cerasifera Ehrh. . Die Zweige fein-behaart; Früchte rund. April, Mai. Pr’ınsitrHtıa, — — unbehamt; Früchte länglich. April, Mai. P. domestica L. 16. Rosaceae Juss. . Mehrere Fruchtknoten innerhalb der fleifchigen, krugförmigen oder rundlich> becherfürmigen Scheibe befeftigt und von der— jelhereveitigejchloffen „m ER TR Fruchtinoten frei. 2, ‚ Fünf Kelchzipfel und Blumenblätter. 3. Acht Kelchzipfel und Blumenblätter . . . . DryasL. Mehrere Fruchtfnsten figen auf einem fegelfürmigen Stempel- träger, und bilden bei der Neife eine aus mehreren ein- ſamigen Körnern zufammengejegte beerenartige Frucht. Rubus L. 23 Fruchtboden flach, Die Früchte bilden vielſamige Kapjeln. Spiraea L. SpiraeaL. Spierſtaude. 1. Blüthen in dichten, rispenförmigen Trauben; Blätter länglich- lanzettförmig. Kärnthen, Steiermark, Krain; Juli, Auguſt. S. salieifolia L. — — in Doldentrauben; Blätter eifürmig oder verfehrt- eifürmig. 2. 2, Zweige fantigsgeftreift; die endſtändigen Dolvdentrauben ein= fach. Kain; Mai, Sun . . . 8. ulmifolia Scop. — — rund und glatt. 3. 3. Die endjtändigen Dolvdentrauben zuſammengeſetzt. Friaul; Sound. 3 ana, a rn decumbens Koch. — — — einfach. Krain; Mai, Juni. S. chamaedrifolia L. Dryas L. Dryade. Durch die ganze Alpenfette und mit den Flüffen in die Thäler hinab; bei München in den Iſarauen; Juli, Auguſt. D. oetopetala L. Rubus L. Brombeerjtraud. 1. Blätter gefiedert; Blumenblätter aufgerichtet; Früchte voth. an, is ar Her daepus L. — — aus 5 oder 3 Blättehen gebildet; Blumenblätter aus- gebreitet; Früchte ſchwarz. 2. 2. Früchte glänzend; Kelch bei der Fruchtreife meijt zurückge— bogen. Suli, Auguft 2 2.0. R fruticosus L. — — matt mit einem bläulichen Neif überzogen; Kelch an die Frucht anjchliefend. Juli, Auguft. R. caesius L. Rosa L. Roſe. 1. Die Fruchtinsten ohne Stielchen, auf der inneren Wand der Scheibe vollfommen fißend. 2, — — gejtielt, wenn auch das Stielchen zuweilen jehr kurz it, jo daß dieſelben fait jigend ericheinen. 4. 2, Mit zerſtreuten, fichelföürmigen, ftarfen, an der Baſis zuſam— mengedrücten Stacheln. 3. Die Stacheln der heurigen Zweige ftehen Dicht gedrängt und find ungleich, Die größeren pfriemenförmig, etwas gekrümmt 24 mit erweiterter, zuſammengedrückter Bafis, vie Eleineren borjtenförmig mit zahlreichen, drüſentragenden Borſten untermilcht, " Sun a ren Ber — . Die Blätter unten matt, jommergrün. Juni. R. arvensis Huds. — — oben und unten glänzend, immergrün. Littorale; Sun NED R semperunegse . Die Blüthen —— ohne Deckblätter, oder von einem Deckblatte, welches aus einem zu einem Nebenblatte redu— eirten Laubblatte entitanden it, geſtützt; Nebenblätter faſt gleichfürmig. 5. — — an der Spite der Zweige in 3—5- oder mehr- blüthigen Afterdolden; alle Blüthen, mit Ausnahme der mittleren, von einem Deckblatte geſtützt; wird ein Zweig von einer einzelnen Blüthe begränzt, jo ericheint ein oder das andere Deckblatt mit einem Rudimente einer zweiten oder dritten Blüthe; Nebenblätter au ven Blüthenzweigen deutlich breiter, als an den jterilen 10, . Blüthen ſchön Dottergelb oder feuerroth . R. Jutea Mill Var. mit feuerrothen Blüthen. Hie und da verwildert. uni, Sulvt ehe ne. RapuniceaPMal. Blüthen roſenroth oder er, 6. . Die älteren Zweige immer oder Doch oft ohne Stacheln, die heurigen Dicht mit borjtenartigen geraden Stacheln be— jebt:ur 7. Auch Die älteren Zweige mit Stacheln beſetzt, die Stacheln gerade, theils pfriemenförmig, theils borjtenartig. 8. . Die Stacheln gleichartig, borſtenförmig; Die freien Enden der Nebenblätter aus einander führend; Die fruchttragenden Blüthenftiele zurückgekrümmt; die hängenden Früchte won dem bleibenden, zujammenjchliefenden Kelche gekrönt. In den Alpen und Voralpen; Juni, Suli . R.alpinaL. — — ungleich, die größeren pfriemenförmig, Die Hleineren borſtenförmig; die freien Enden der Nebenblätter zuſam— menneigend; die fruchtragenden Blüthenftiele gerade; Die Früchte nicht vom Kelche gekrönt. Bei Noftod und Ham— burg si Iunt, SU ERE! 1. HR PRAlueidasEhri . Früchte ſcharlachroth; Blüthenftiel und Kelchröhre mit drüſen— 10. Mi; 12: 13. 14, 15; 16. 25 tragenden Borftenhaaren; Nebenblätter ausgebreitet. Bei Ben Fin NER I Kentilis"Sternb. — — ſchwarz oder jchwärzlich-bluteoth. 9. . Fruchtitiele und Früchte aufrecht. Juni, Juli. R. pimpinellifolia DC. — — niedergebogen, Früchte hängend; Nebenblätter rinnen- fürmig gefaltet. Littorale; Mai . R. reversa W.K. Fruchtinotenjtielchen halb fo lang, als der Fruchtfnoten. 11. — — eben jp lang, als der Fruchtinoten. 15. Die Nebenblätter der fterilen Zweige find an den Rändern zu einer Nöhre eingebogen, und umfaſſen mit ihrer Bafis mehr als die Hälfte des Zweiges. Süddeutſchland; Mai, Juni. R. einnamomceaL. — — zeigen diefe Bildung nicht. 12. Nur die heurigen Zweige mit Stacheln, die älteren ohne ſolche; Fruchtitiele aufrecht; Früchte elliptiich oder länglich von dem ausgebreiteten Kelche gekrönt. Hie und da um Desarhichaftens? Junr euer VRR turdimata Ait. Auch Die älteren Zweige mit Stacheln. 13. Die Blättchen unten drüſig, die Drüſen dicklich-, beinahe dornigsgeftielt. Schweiz; Juni, Juli. R. spinulifolia Denuatra. — — unten kahl. 14. Die Blätter beftehen aus 5—7 elliptijchen, einfache aber jcharf- geſägten Blättchen; Kelchblätter ohne oder mit nur ſchmalen Anhängſeln; Zweige und Blätter in der Jugend purpurroth, bläulich-bereift; Blüthenftiele und Scheibe kahl. Voralpen; SIE. +6}, Drraprtolia Will — — beitehen — rk: doppelt= jcharf= gefügten Blättchen; Kelchblätter fieveripaltig, Zweige und Blätter weder roth angelaufen, noch bläulich-bereift; Blüthenftiele und Scheibe drüſenborſtig. Voralpen; Juni. R. glandulosa Bell. Die ftarfen Stachein fichelförmig gekrümmt. 16. N — gerade. 18. Die Griffel in eine Säule verwachſen, glatt. Voralpen; Juni. R. systyla Bast. — — fe. 1 26 17. Die Stacheln an den älteren Aeſten zerftreut und faft gleich- artig; die oberen Sägezähne der Blätter zufammenneigend, UNE SR us.mseR: can — — zeritreut, nah pie — ſchmächtiger und mehr gerade; die Sägezähne der Blätter abſtehend. Juni. R. rubiginosa L. 18, Untere Blattjeite graulich, dicht weiß-behaart, faſt filgig, mit einzelnen Drüfenhaaren; Blattrand weiß=behaart und nur die Spigen der Kerbzähne vrüfentragend; Früchte knorpelig; Kelchhlätter nur zuweilen ftehenbleibend; Blumenblätter am Rande glatt. Suni. » » 2 2. R. tomentosa Sm. — — graulich, ſpärlich weiß-behaart, mit zahlreichen Drüfen- haaren dazwiſchen; Blattrand von Drüfenhaaren bewim- pert, dazwiſchen einzelne Haare; Früchte bei der Reife breiig, von den jtehenbleibenden zujammenneigenden Kelch- blättern gekrönt; Blumenblätter am Rande meift drüſen— artigebewimpert. 19. 19, Früchte faft kugelig, aufrecht. Tyrol, Krain; Juni, Juli. R. ciliato-petala Besser. — — fehr groß, Fugelig, nickend. Kärnthen, Steiermark ꝛc.; Sun Wr 27. xp 17. Pomaceae Lind]. 1. Kleine unanfehnliche, grünliche oder vöthliche Blüthen mit aufgerichteten Blumenblättern bilden wenigsblüthige Dolden— trauben; Eleine meijt niederliegende Sträuche. ÖCotoneaster Lindl. Die Blüthen find verhältnifmäßig groß, weiß oder roſenroth; aufrechte Sträuche oder Bäume. 2, 2, Die Blüthen bilden endjtändige Trugoolden . Sorbus L — — bilden einfache Dolvden, Trauben oder Dolden— trauben. 3. — — ftehen einzeln an furzen Stielen. 5. 3. Die Blätter find verkehrt-eiförmig, 3—5lappig, geſägt, an der Baſis feilfürmig; Die Be bilden fleine Dolvden- krauben «+ Crataegus L. — — find ganz, höchfteng am Rande geſägt oder geferbt. 4, a7 4, Die Blüthen bilden Dolven ; die Blumenblätter find rundlich. Pyrus L. — — bilden Iodere Trauben oder Dolventrauben ; die Blumenblätter find lanzettformig, 4—5 mal länger als breit. Aronia Pers. 5. Die Griffel kahl; die Blätter länglich-lanzettförmig, ganze randig und faft ftiello8 . . » » . . MespilusL. — — gan der unteren Hälfte Durch eine Dichte Wolle ver- bunden; die Blätter elliptiich, geftielt, unten filzig. Cydonia Pers, Crataegus L. Weißdorn. 1. Früchte ſchwarz; die jungen Triebe, Blatt- und Blüthen— ſtiele und Kelche weiß-wollig; Blätter fiederlappig, unten etwas filzig. Ungarn; Mai, Suni . . O. nigra Kit. — — jcharlachroth, jelten pomeranzen= oder lichtgelb; Blätter 3—Dlappig oder 3—5fpaltig, kahl. 2. 2, Blatizipfel ganzrandig, oder nur an der Spitze 1—3zähnig ; die jungen Triebe meift filzig; Blüthenftiele und Kelche kraus— zottig; Früchte jo groß, wie eine große Kirſche. Krain, RIEF UL U One een. G. Azamolns L. — — eingejchnitten oder gefägt; junge Triebe kahl; Früchte kleiner. 3. 3. Zweige und Blüthentiele kahl; 2—3, felten nur Ein Griffel und eben jo viele Nüßchen; Früchte eifürmig. Mai, Juni. C. oxyacantha L. Zweige kahl, Blüthenjtiele zottig; ſtets nur 1 Griffel und 1 Nüßchen; Früchte faft kugelig. Juni. C. monogyna Jacqu. Cotoneaster Lindl. Steinmispel. Die an der Spike nackten und freien, unter fi zufammenhängenden Nüfchen find an der fleiſchigen Scheibe angewachjen, aber nicht in Das Fleijch eingelenft. 1. Scheibe fahl, am Rande nebjt dem Blüthenftiele etwas flaum— haarig; Blätter vundlicheoval, am Grunde abgerundet, am Ende ſpitz oder etwas ausgerandet mit einem Stachelipigchen ; Früchtchen überhängend. Steinige Orte, Felſen; April, Mai, C. vulgaris Lindl. 28 Scheibe nebjt dem Blüthenftiele filzig; Blätter größer, oval, an beiden Enden abgerundet, nach vorne nicht merk lich eiförmig-zulaufend, unten dichter filzig; Früchtchen meiſt aufrecht. In den Alpen und Voralpen; Mai. C. tomentosa Lindl. Mespilus L. Mispel. Im ſüdlichen Deutjchland; Mai. . . M. germanica L. Cydonia Pers. QYuitte. Littorale, am Ufer der Donau in Deftreich; Mai. C. vulgaris Pers. Pyrus L. Birn- und Apfelbaum. 1: Die Griffel an der Bafis verwachjen; Blumenblätter außen roſenroth; Frucht an Der Ei des Blattjtiele8 nabelartig vertieft! Mai. + - Ai : >. — — frei; Blumenblätter nei weiß; Frucht nicht gena= beit. 2, . Blätter eifürmig, ungefähr von der Länge des Blattjtieles, kürzer- oder länger-zugeſpitzt, zuweilen ſelbſt rundlich oder etwas herzfürmig, geſägt oder geferbt. 4. — — drei- bi8 viermal länger als der Blattjtiel, ganze vandig, nur an der Spitze undeutlich gefägt. 3. 3. Blätter verkehrt eirund oder elliptiich, kurz-zugeſpitzt, unten weißlich-filzig; Frucht platt=fugelig, meiſt pomeranzengelb- getüpfelt. Cultivirt; Mat. Wohl nur Abart der folgenden. P. nivalıis Jacqu. — — länglichslangettförmig, ſpitz, fpäter kahl werdend; Frucht am Grunde mehr fegelfürmig in den Stiel verlaufend. Sftrien; April, Mai. . - P. amygdaliformis Vill. 4, Blätter Schwach = gelägt oder geferbt; Dolvdentraube einfach. April, Mas su. . P. eommunis L. — — tiefungleid)- yefänt, Sigerähre zugelpigt, drüſenlos; Doldentrauben zufammengejegt; Frucht Hein. Elſaß; April, Mar A. >. BP og —8 Aronia Pers. Felſenmispel. Sn den Alpen, den rheinischen Gebirgen, Thüringen; April, Mai. A. rotundifolia Pers. = Pyr. Amelanchier L. 29 Sorbus L. Ebereſche. 1, Blumenblätter aufgerichtet, röthlich; ein 5—6' hoher Strauch). Alpen, Bogefen, Sudeten; Juni, Juli. S. Chamaemespilus L. — — ausgebreitet, weiß. 2. 2, Blätter gefiedert. 3. — — ganz oder fiederfpaltig und höchſtens an der Baſis gefiedert. 4. 3. Knospen, junge Triebe, Blatt- und Blüthenftiele zottig- figig ; Nebenblätter linearslangettlich, raſch abfallend; 3 (jelten 4—5) Griffel; Frucht fugelig, beerenartig, ſcharlach-, ſpäter blutroth, jelten wachsgelb. Mai, Juni. S. aucuparıa L. Knospen kahl, klebrig mit nur am Rande filgigen Schuppen ; Nebenblätter halb herzfürmig, blattartig, grün, lange bleibend ; meilt 5 Griffel; Blumen noch einmal jo groß, als bei der vorigen; Früchte viel größer, birn- oder apfelartig, grünlich- gelb, rothbackig, meijt punktirt. Oeſtreich, Krain, Littorale, Ihüringen; Mai, Suni. - » . . 8. domestica L. 4. Blätter an der Baſis tief fiederipaltig oder gefievert, an der Spite Doppelt geſägt. Thüringen, Mat. S. hybrida L. — — ganz, geſägt oder lappig; Blüthen mit 2 Sriffeln. 5. 5. Blätter auf beiden Seiten fahl, gelappt, die Kappen zuge- BEE LO kn un. hormanalıs Orantz — — unten fißig. 6. 6. Blätter nur mit 6— 8 Paar Seitenrippen, eingefchnitten- lappig, ungleichsgefägt, unten weißgrausfißig; die Lappen parallel, vorne abgerundet und Durch den mittleren Zahn jtachelipigig. Bei Danzig; Mai. S.scandica Fries. =intermedia Ehrh. — — mit 10—15 Paar Seitentippen, nur am Nande oder gar nicht gelappt, Doppeltgesfägt, unten rein weißsfilgig. 7. 7, Blätter länglich-eiförmig, Doppeltsgefägt oder am Nande flein- gelappt, Sägezähne und Läppchen von der Mitte des Blattes gegen die Bafis abnehmend; Früchte Scharlachroth oder gelb- fig. In Bergwähdern; Mai. . . . 8. Aria Crantz — — breitseiförmig, am Rande lappig, Lappen dreieckig— eiförmig, zugefpißt, gefägt, Die unterften 3 Lappen größer, 30 etwas abſtehend; Früchte gelb bis röthlich. Im Würtems bergiichen, Thüringen; Mat. S. latifolia Pers. = decipiens Bechst. 18. Granateäae Don. PunicaL. Granate, Cultivirt im Littorale und Südtyrol; Juni, Juli. P. Granatum L. 19. Tamariscineae Desv. 1, 10 Staubblätter unten in eine Nöhre verwachſen, 5 derfelben abwechſelnd kürzer; Samen mit gejtieltem Haarſchopfe. Myricaria Desv. 4 — 5 (jelten 10) Staubblätter, nur am Grunde in einen drüfigen Ning verwachen, gleich lang; Samen mit unges feliem Danfhopfe >77 a er Paare Tamarix L. TIamarisfe, 1, Deckblätter zugefpißt, feinipigig. Am adriatiichen Meere; Suli. T. gallie 2 — — aus eiförmiger Bafis länglich oder Lanzettförmig, abgeftumpft. Sitrien; Suli africana Poir. Myricarıa Desv. Myrifarie, Durch die ganze Alpenfette und von da in die Ebenen, 3. B. bei Augsburg. Mai, Juni „ . M. germanica Desv. 20. Philadelpheae Don. Philadelphus L. Pfeifenſtrauch. Südtyrol; Mai, Sun » x». . » Ph. coronarius L. 21. Myrtaceae R. Br. Myrtus L. Myrte. Littorale; Suli, Auguft =, 207%: +. :M. communssalı 22. Grossularieae DC. Ribes L. Johannis- und Stadelbeere, 1. Blüthenftiele wo me und Zweige bedornt. April, Mai —— — L. 31 Blüthen in reichblüthigen Trauben; Aeſte und Zweige ohne Dornen. 2, . Blätter unten drüfigspunftirt, Blüthen grün, Blumenblätter innen roth; Trauben weichhaarig, hängend. April, Meat, R. nigrum L. 18) — — unten drüfenlos. 3. 3. Blüthen vöthlich, bewimpert; Blattlappen ſpitz. In den Vor— alpen, Sudeten und Vogeſen; April — Juni. R. petraeum Wulf. — — grünlich oder grünlichgelb, 4. 4, Trauben aufrecht; Deekblätter länger als die Blüthenitiel- chen; Blüthen eingejchlechtig, männliche Trauben vielblüthig, weiblihe 2—5 blüthig. Gebirgige, felfige Orte; Mat. R. alpinum L. — — bhängend, wenigiten® nach dem Verblühen; Deck— blätter kürzer als die Blüthenjtielhenz April, Mai. R. rubrum L. 23. Araliaceae Juss. HederaL. Epheu. Be Le AN ELSH Ti xD. 24. Corneae DC. CornusL. Hornſtrauch. 1, Blüthen gelb, erjcheinen vor dem Kaubausbruche, und bilden fleine, die Hülle faum überragende Dolden; April, Mat. C. mas L. — — weiß, erſcheinen nach dem Laubausbruche, und bilden ebene Trugdolden ohne Hülle, Mai, Juni, C. sanguinea L. 25. Loranthaceae Don. 1. Zweihäuſig; 4 Blumenblätter (jelten 3—5) an den männ— lichen Pflanzen zu einer vierzipfeligen Blumenkrone ver- wachjen; Staubbeutel den Blumenkronenzipfeln der Länge nach aufgewachlen, Narbe fitend. » . . Viscum L. Zwitterig oder polygamiſch; meift 6 Blumenblätter,; Staub fäden kurz aber nebjt den Staubbeuteln frei; Griffel mit 32 dieflicher Narbe; Beere am Grunde fast bienfürmig FGeſpittt u Loranthee Viscum L. Miitel. 1, Mit lanzettförmigen, abgejtumpften Blättern; Beeren weiß, fugelig mit jehr Elebrigem Safte erfüllt. Schmarogt auf Aeſten verjchtedener Bäume, namentlich der Apfel= und Birn- bäume; März, Apıil . . $ N + album Er Blattlos; Beeren länglich, bläulich. Schmarogt auf den Aeſten von Juniperus Oxycedrus. Inſel Cherſo. V, Oxycedri DC, Loranthus L. NRiemenblume. Schmarotzt auf den Aeſten der Eichen und Linden. Littorale, Krain, Steiermark; April, Mai . L. europaeus Jaequ. 26. Caprifoliaceae Juss. 1. Blumenfrone regelmäßig. 2. — — unregelmäßig, röhren- oder faſt glockenförmig, mit 5ſpaltigem, unregelmäßigem Saume. Lonicera L. 2, Blumenkrone der fruchtbaren, zwitterigen Blüthen glocden- oder röhrenförmig; Beere einſamig; Blätter ganz oder hand- werpiadelanpt er 9. 2. lea. „MD Wr — — radförmig oder — glockenförmig; Beere 3ſamig; Blatter gefiſieeeeee = Dam Buena Sambueus L. Sollunder. 1. Blüthen weiß, in flachen Doldentrauben mit 5 auf gleicher Höhe entipringenden Hauptäſten; Beeren jchwarz (felten weiß oder grumlich)es uni, — — gelb, in eifürmigen, gedrängten Rispen; Beeren 2oIh.. Meat.) . er DD. FACE Viburnum L. Shneeball. 1, Blätter wintergrün, länglicheeifürmig, ganzrandig. Sftrien; Mir, Mil Tee 2 Nee — — fpmmergrün. 2. 2. Blätter eifürmig, am Nande geſägt, filzig; Mai. V. Lantana L. — — 3—dlappia, Die Lappen zugelpigt und gezähnt; Rand— blumen geößer und unfruchtbar; Mai. V.Opulus L. 33 Lonicera L. Geisblatt. 1. Die Blüthen wirteljtäindig over in Köpfchen; Stengel win— dend; Früchte von dem jtehenbleibenden Kelche gekrönt. 2. — — paarweile ſtehend; Stengel nicht windend; der Saum des Kelches hinfällig und krönt Daher die Frucht nicht. 5. . Blätter immergrün. Iſtrien; Mai, Juni. L. implexa Ait. — — [pmmergrün. 3. 3. Die Blätter alle getrennt; die Blüthen in geftielten Köpfchen. Sun Auauft 777... 2 Sb#Periclymenum L. Die oberſten Blätter unter ſich verwachien, Durchblättert. 5. 4, Die Blüthen in geftielten Köpfchen; die Blätter unten meijt rauhhaarig. Littoralez Juli, Auguft . L. etrusca Haut. — — wirtelſtändig und in Köpfchen, die Endföpfchen figend. Dejtreih, Krain, Südtyrol; Mai, Juni. L. Caprifolium L. 5, Die beiden Fruchtknoten nur an der Baſis verwachien. 6. — — ganz oder faſt bis zur Spitze unter einander verwachſen. 7. Die Blüthenſtiele den Blüthen faſt an Länge gleich; die Blätter weichhaarig; die Blüthen gelblich-weiß; die Beeren Mau —— Die Blüthenſtiele viel —— als die Blüthen; die Blätter kahl; die Blüthen röthlich-weiß; die Beeren ſchwarz. Auf höheren Gebirgen; April, Mai. . . . L.nigral. Die Blüthenftiele Kürzer, als die Blüthen; Die beiden Frucht- fnoten gänzlich zu einem einzigen fugeligen vereinigt. Alpen und Boralpyen; Mai, Sun . ». . . L. eaeruleaL. — — viel länger, als die Blüthen; Fruchtknoten faſt bis zur Spitze verwachſen; Blätter glänzend, lang-zuge— ſpitzt. Alpen und Voralpen; Mai, Juni L. alpigena L. DD = 3 .27. Vaccinieae DC. Vaceinium L. SHeidelbeere. 1. Blumenkrone bi8 auf den Grund getheilt, die Zipfel zurüd- geſchlagen; Blüthen lang-geſtielt; Stengel friechend. Torf moore; Sun — Auuft . . » 2 V. OxycoccosLl. Blumenkrone nicht über die Mitte getheilt. 2. Döbner, Lehrbuch der Botanik zc. 2. Aufl. 29 34 2, Blätter fommergrün; Blumenkrone eifürmig over fugelig. 3. — — immergrün. 4. 3. Blätter geſägt; Blüthenitiele vereinzelt und einblüthig; vie Zweige mit feharfen Kanten; Mai, Juni V.MyrtillusL. — — ganzrandig, unten bläulichegrün, negaderig; Blüthen- ftiele gehäuft; Zweige rund. Torfboden; Mat, Juni. V. uliginosum L, 4, Blüthen in nidenden, endjtändigen Trauben; Mai — Juli. V. Vitis ıdaesa L — — eimeln in den Blattachleln und mitunter wenig- blüthige Endtrauben bildend. Bei Berlin; Mai, Juni. V. intermedium Rutlie. 28. Ericineae Desv. 5 oder 10 Staubblätter; Kelch und Blumenfrone 5zähnig, 5 fpaltig oder Dtheilig. 3. 3 Staubblätter; Kelch und Blumenfrone 4 blätterig, 4 theilig oder Afpaltig, oder legtere wenigjtens mit 4ſpaltigem Rande. 2. 2. Kelch einfach, kürzer ald die Blumenfione . . Erica L. — — am Grunde von 5—6 Deckblättchen umhüllt, daher jcheinbar doppelt, blumenfronenartig, (änger ala die Blu— menkone ti EN 3. Blumenkrone 5dblätterig . - ns I Dedume k — — ——— 4, ; 43 Haubbläkter 20.0 EWR Ren 10 Staubblätter. >. 5. Blumenkrone krugförmig, d. h. röhrig, meift etwas bauchig und am Schlunde, wo die Zipfel oder Zähne ſich trennen, etwas eingeſchnürt; Früchte 5 fächerig. 7. — — glocken-, trichter- oder radförmig, 5ſpaltig, weder bauchig, noch eingeſchnürt; Früchte 4 fächerig. 6. 6. Blumenkrone radförmig, ganz flach ausgebreitet; Staub— blätter gleichförmig in einem Kreiſe abſtehend: Rhodothamnus Rebb. — — trichterförmig; Staubblätter mit dem Griffel nach einer Seite hin aufſteigend . . Rhododendron L. 35 7. Staubbeutel auf dem Rücken unter den Löchern, womit Die Fächer aufipringen, begrannt; Blätter weder am Nande ums gerollt, noch auf beiden Seiten beſchuppt. 8. — — an der Spitze begrannt oder grannenlos; Blätter entweder ſchmal mit umgerollten Rändern, oder auf beiden Seiten beſchuppt: Kapielfruht . . Andromeda L. 8. Die Frucht eine 5 fächerige Beere mit —5 Samen in jedem Kae 7.3 — — eine Steinfrucht mit 5 1ſamigen Steinfernen. Arctostaphylos Adans. Arbutus L. Erdbeerbaum. ri rien soll, Mari, u a A 5Unedo L. Aretostaphylos Adans. Bärentraube. 1, Blätter ungleich gelägt, negaderig, unten mit vorjpringenden Adern. Alpen; Mai, Suni . . . . A. alpina pr. — — ganzrandig, immergrün, lederartig; Die Adern Der unteren DBlattjeite fpringen nicht vor. Mai, Juni. A. offieinalis Wim. = Arbutus uva ursi L. Andromeda L. Andromede. 1. Blätter jchmal mit umgerollten Rändern, oben glänzend, unten bläulichegrün. Auf Torfmooren; Juni, Juli. A. polifolia L. — — (änglich-eiförmig, auf beiden Seiten beſchuppt. Oſt— preußen; April, Mai. . . . . A. ealyculatalL. Calluna Salisb. Haidefraut. August bis October . . 2 Salisb. Erica L. Haide. 1. Die Blätter am Rande rauhhaarig bewimpert. Torfige Hai— den in Norddeutſchland; Juli — Sept. . E. Tetralix L. — — glatt. 2. 2. Die dunfeln, faft ſchwarzen Staubbeutel ragen aus ver tojenfarbigen Blumenfrone hervor. 3. Die Staubbeutel ragen nicht aus der Blumenkrone hervor. 4. 3. Die Staubbeutel fließen an der Bafis mit der Spite des Staubfadens zuſammen; die Kelchblättchen find länger, als 29* 36 die halbe Blumenfrone. DBoralpen und Gebirge; bei Re— gensburg, Augsburg, München; April, Mai. E. carnea L.=E. herbacea L. — — ſind ſeitlich an der Spitze des Staubfadens an— geheftet; die Kelchblätter ſind nur den dritten Theil ſo lang, als die Blumenkrone. Iſtrien; April . E. vagans L. 4. Die Staubbeutel haben an ihrer Baſis zwei verhältnißmäßig lange Grannen; die Blüthen ſind kurz-geſtielt, und ſtehen an dem oberen Theile der Zweige quirlförmig in den Blatt— winkeln; Blumenkrone hell-violet; die älteren Zweige ſind dunkelbraun und kahl, die jüngeren kurz- und dicht-behaart. Bei Bonn; Juni, Juli. 2.2.2. E. cinerea L. — — haben an ihrer Bafis nur furze, häutige Anhänge; die Blüthen bilden eine große Rispe und find weiß; Aeſte und Zweige raubhaarig mit weißer Rinde. Iſtrien; Mai, SUntrh a riechen Bi Bann: AzaleaL. Azalie. Alpen; Julz Augufil iu. 222% sarAinprocumkens L. Rhododendron L. Alpenroſe. 1. Blätter ganzrandig mit umgerolltem Nande, unten dicht rojt- farbigsbejchuppt. Auf Urgebirgsalpen; Juli, Auguft. R. ferruginueum L. — — etwas geferbt; am Rande bewimpert; unten mil Harzpunkten. Auf den Alpen; Juli, Auguft. R. hirsutum L Eine jehöne Varietät von R. hirsutum mit viel breiteren Blättern und größeren, heller gefärbten Blüthen tjt R. latifolium Hoppe. Eine Mittelform zwijchen beiden, vielleicht Bajtard, mit jchwach geferbten oder ganzrandigen und nur bier und Da mit einzelnen Wimperhaaren verjehenen Blättern, Deren Unterjeite dicht jtehende, jedoch von einander getrennte Harztüpfel zeigt, ft . . R. intermedium Tausch. Rhodothamnus Rehb. Alpenröschen. An Feljen der Kalkalven; Suni, Suli R. Chamaeeistus L. Ledum L. Porſt. Norddeutſchland; Juli, Auguft -. . . . L. palustrelL. 37 29. Ebenaceae Vent. Diospyros L. Dattelpflaume. Canton Teffin, Doch wahricheinlich nur verwildert, Juli, Auguft. D. Lotus L. 30. Aquifoliaceae DC. Ilex L. Stechpalme. SEE ee 31. Oleaceae Lindl. . Blüthen vollftändig, mit Kelch und Blumenfrone, mit oder erſt nach den Blättern ſich entfaltend 2, — — unvolljtändig, nadt, nur aus den Befruchtungsorganen bejtehend, ohne Kelch und Blumenkrone, lange vor den Blättern fich entfaltend . » « .» » . Fraxinusl. . Blumenfeone flach-glockenförmig oder trichterfürmig, vier— zähnig, vierlappig oder viertheilig; Frucht ungeflügelt; Blätter einfach und ganz. 3. — — aus 4 abfälligen Blumenblättern gebildet; Flügel— frucht länglich, einfamig; Blätter gefiedert Ornus Pers. , Blumenfrone radförmig oder flach-glockenförmig, tief = vier- theilig. 4. — — laͤngröhrig, trichterförmig, Hipaltig. 5. . Narbe 2ipaltigeausgerandet; Blätter unten graulich-mehlig oder beihuppt . . . . re BEL. — — Did, einfach, ganz, ieift ——— ohne Ausran⸗ dung; Blätter glatt und kahl, höchſtens unten punktirt, aber weder graulich-mehlig, noch bejchuppt. Phillyrea Tourn. . Eine fleiichige Steinfrucht mit zwei 1—2jamigen Steinfernen ; Blätter am Grunde ganz, ohne Ausfchnitt Ligustrum L. Eine trodene Zfächerige Kapſel, welche bei der Reife in der Art aufipringt, daß die Trennung an der Mittelrippe der beiden Fruchtblätter jtattfindet, während fich zugleich Die ers der Länge nach jpaltet, jo daß jede Klappe 2 offene einjamige a darſtellt; Blätter am Grunde Beam 70. ee EEE DVEIRER Olea L. Delbaum. Südtyrol, Littorale; Mai, Juni . . . O. europaeal. Phillyrea L. Steinlinde. Sitrien, Südtyrol; März, April. . . . . P. medial. Ligustrum L. Sartriegel. SP ste PO ie Tesla Syringa L. hehe, DV Fraxinus L. &jde. SU DE nn. ee. ne. IR excelsmmerr Ornus Pers. Blumeneſche. Krain, Südtyrol; April, Mai . . . O. europaea Pers. 32. Jasmineae R. Br. Jasminum L. Sasmin. Kittorale, Südtyrol; Juli, Auguft. . . J. offieinale L. 33. Apocyneae R. Bı. 1. Blumenfrone präjentirtellerförmig; Schlund nadt. VincaL. — trichterförmig, Schlund mit einer zerjchligten YONe ee Ti ke er Nerse Vinca L. — April; Mol naar N En NV re Nerium L. Deren. Südtyrol; Sul, Augufi - » =.» .. N. Oleander L. 34. Solaneae Juss. Solanum L. Nachtſchatten. uni 3 ea. Be Dulcamarark 35. Labiatae Juss. 1. Zwei Staubblätter. IR 4 Staubblätter, wovon 2 fürzer und 2 länger. 2. 2. Röhre der Blumenkrone inwendig unterhalb der Einfügung der Staubblätter mit einem ununterbrochenen Ringe von Daazenieiehl San ee Prasium — — inwendig nadt. 3. 39 3. Staubblätter einander genähert, gleichlaufend, die Ober— lippe der Blumenkrone fehlt, oder fie ift eigentlich 2theilig, aber ihre Zipfel find auf ven Rand der Unerlippe vorgerüdt, Teuerium L. — — von einander entfernt; die Blumenkrone voll fommen 2lippig. 4. 4. Die Staubblätter gerade, nach oben auseinander tretend. Thymus L. — nach oben bogig zufammenneigend, Satureja L. 5. Staubfäden mit einem rückwärts gerichteten Zahne, RosmarinusL. — = aloe meer, 884 Rosmarinus L. Rosmarin. ittorale; April, Mai . . 2... BR. officinalis L. Salvia L. Salben. Littorale; Juni, Juli Thymus L. Thymian. 1. Blätter ſpitz, am Rande umgerollt, in den Blattwinkeln büjchelig. Sitrien; Mai, Juni. . . Th. vulgaris L. — — ftumpf, flah. Suli— Sept. Th. Serpyllum L. Satureja L. Pfefferfraut. 1. Stengel ziemlich jtielrund, flaumig. 2, — — vieredig, kahl. Krainz Juli, Auguft. S. pygmaea Sieb. 2. Zipfel der Unterlippe der Blumenfrone länglich, jtumpf, fait gleich, die Dberlippe tief ausgerandet. Südtyrol, Krain; Suli, Auguit . S. montana L. — — ungleich, die feittichen geftukt, der mittlere noch ein— mal jo breit, wundlich, ungetheilt, am Rande wellig, Die Dberlippe jeicht ausgerandet. Krain, Littorale, Juli, S. offieinalis L. MER Prasium L. Niceoline, Eaiiens Sat ur, „8. Marus Di Teucerium L. Gamander. Bene; ruli, AUamE 20... .. „une, Dawmm 40 36. Verbenaceae Juss. Vitex L. Müllen. Ritiorale ;. Suliz: Auguft.. 0 nen oe Moagnus castus L. 37. Chenopodeae Vent. SalicorniaL. Glasſchmalz. Sitciens Sul. Maut... -u40%: u 2 ee 38. Thymeleae Juss. Daphne L. Kellerhals oder Seidelbaft. 1. Die Blüthen jtehen zu mehreren an der Spiße der Zweige ; Blüthenftiele fehlen oder find kurz. 3. — — ſtehen ſeitlich am Zweige. 2. 2. Die gelbgrünen Blüthen bilden kurze Trauben in den Blatt— achſeln, die Blätter ſind ganzrandig, immergrün. Südtyrol, Deffreich ; Marz, riiiiö—— Die rothen Blüthen jtehen meift zu drei ſtiellos längs Der Zweige; ſie entwiceln jich vor den jommergrünen Blättern im erjten Frühjahre. Februar, März. D. MezereumL. 3. Blüthen roſenroth. 5. — — weiß oder gelblich-weiß. 6. 4, Blätter kahl, furz-jtachelipigig. 9. — — unten raubhaarig, jtumpf oder abgeftußt, immergrün ; Blüthen außen filzig-zottig. Südtyrol; März, April. D. collina Sm. 5. Blüthen figend, kahl. Alpen; Juli, Auguft. D. striataTratt. — — kurz-geſtielt, nebjt den Deckblättern und dem Stengel nach oben flaumig. Mittleres und ſüdliches Deutichland ; Une Sun 219, &£DCn eorum k 6. Blüthen figend, zottig, — "Blätter flaumig, jpäter kahl. Alpenz Dans sSunt ..).... —— D., alpapas: — furzsgeftielt, die Röhre m neben Härchen bejtreut, gelblich-weiß; die Blätter kahl, furzsftachelipigig. Krain; Ai . . D. Blagayana Freyer. 39. Laurineae DC. Laurus L. Lorbeer. Süpeuropyaz; April, Mai... . 2. 2...b. nobilis L. 41 40. Elaeagneae R. Br. 1. Blüthen zwitterig . . - .. „0. ElaeagnusL. — — eingeichlechtig, 2 häufig hc Bippephaök. Elaeagnus L. Dleajter. Iſtrien; Mai, Suni ». .. . . . E.angustifoliaL. Hippopha&@L. Sanddorn. Fluß- und Meeresufer; April, Mai . H.rhamnoidesL. 41. Empetreae Nutt. Empetrum L. Raujchbeere. Auf moorigen Stellen der Gebirge (Rhön). April, Mai. E. nigrum L. 42. Euphorbiaceae Juss. Buxus L. Burbaum. Süddeutſchland; März, April . . B. sempervirens L. 43. Artocarpeae DC. 1. Die Blüthen find an der inneren Wand der fruchtähnlichen, birnförmigen, fleifchigen, innen hohlen Blüthenage (Scheibe) eingefügt, und daher äußerlich nicht fihtbar . FieusL. — — außen ftet3 fihtbar. 2. 2, Blätter handfürmigsgelappt mit ſcharf-zugeſpitzten Lappen; männliche und weibliche Blüthen bilden fugelrunde, entfernt- ſtehende Käschen an langen Stielen . . Platanus L. — — nicht handfürmigsgelappt, und wenn hie und da ein Kappen hervortritt, jo iſt Derjelbe abgerundet; Die weib- lichen Blüthen werden fleiichig, verwachjen unter einander, und ftellen dann eine jaftige, eßbare Scheinbeere dar. Morus L. FieusL. Feigenbaum. Südtyrol ꝛe. verwildert; Juli, Auguft . . F. Carica L. Platanus L. Platane. 1. Blattjtiele grün, Blätter tiefer geichligt und ſpitziger gelappt; Käschen größer. Griechenland, Türkei; Mat. P. orientalis L. — — braun; Blätter weniger tief eingeſchnitten, mehr 42 dem Fünfecdigen fich nähernd; Käßchen fleiner. Nord— mer: Mat 5.77% . » P. veecidentalis L. MorusL. ee 1. Blüthenhülle am Rande kahl; die weiblichen Kätzchen un— gefähr jo lang, als die Blüthenjtiele ; Früchte meijt weißlich ; Die Blätter beiderſeits kahl und glatt. Stammt aus China; Mi NET — — am Rande und die Narben rauhhaarig; die weib— lichen Kätzchen faſt ſitzend; Früchte ſchwarz; die Blätter beiderſeits rauh und behaart. Stammt aus China; Mai. JJ 44. Celtideae Dub. Celtis L. Zürgelbaum. Südtyrol, Littorale;, Mai. . - . ».. C. australis L. 45. Ulmaceae Mirb. Ulmus L. Nüiter. 1, Blüthen hängend auf ziemlich langen Stielen; Flügelfrüchte länglich, am Rande gewimpert. März . U. effusa Willd. — — fait figend; die runden Flügelfrüchte kahl. März. U. campestris L. Var. Die 2—5jährigen Zweige mit ſtarken forfartigen Flügelvorfpringen . . . . U. ec. suberosa Ehrh. 46. Juglandeae DU. Juglans L. ®Wallnußbaum. Cultiviat; Mäi. . . . > kam u Je.neglo ae 47. Cupuliferae Rich. 1. Die weiblichen Blüthen bilden nz langgejtredte — 2. — — bilden feine vielblüthige, langgeſtreckte aäthen. 3. 2. Die weiblichen Blüthen werden von einem äußeren, ſchup— penförmigen, hinfälligen, und 2 inneren, eine Hülle dar— jtellenden und 2 Fruchtfnoten einichliegenden Dedblättern 43 geſtützt; zur Zeit der Fruchtreife find die inneren Deckblätter open Senn. 2, er Warpinns L. — — — werden von einem äußeren, kleinen, ſchup— penförmigen, hinfälligen, und zwei an der Baſis behaar— ten, am Rande mit einander verwachſenen und nur Einen Fruchtinoten einichliegenden inneren Deckblättern gejtügt; zur Zeit der Fruchtreife bilden die beiden inneren mit einander verwachjenen Deckblätter eine Art Schlauchfrucht. OÖstrya Mich. 3. Männliche Käschen faſt kugelig; Die weiblichen Blüthen von einem 4klappigen, fapfelartigen, mit dien Borjten bejegten Sruchtbecher umgeben . ». ... x... 2... FageL. — — — lang geſtreckt. 4. 4. Männliche Kätzchen walzenförmig; Blüthen dicht gedrängt, aus einfachen Schuppen beſtehend, auf deren Innenſeite die Staubblätter befeſtigt ki, fie ericheinen vor dem Laubaus— Re: te : hier Bonn SL. — — nen aus urbane Blüthenknäueln ge bildet; fie erjcheinen mit oder nach dem Kaubausbruce. 5. 5. Drei Narben in jeder einzelnen Blüthe; Fruchtbecher ſchup— pig, oben ſtets geöffnet "y jtet8 nur Eine Frucht um- Ihliefenn . . ..Quereus'L 5— 6 Narben, haben tanf ae jtachelig, 2—3 Früchte einjchliefend und unregelmäßig aufreißend. Castanea Tourn. Quereus L. Eiche, 1. Blätter ſommergrün, abfallend. 2. -- — immergrün, ausdauernd. 5. 2. Blätter auf der Unterjeite, wenigjteng im Frühlinge, filzig. 3. — — umbehaart, furzs und ftumpfslappig. 4. 3. Blattlappen abgerundet oder jtumpfecdig ohne Dornſpitze; Blattbafis herzförmig zurücktretend. Mai. Qu. pubescens Willd. — — ſpitz-winkelig, mit ſtumpfer, kurz hervortretender Dornſpitze; Fäden des Fruchtbechers vorwärts gerichtet. Littorale, Krain, Südtyrol; Mai . Qu. Cerris L. 44 4. Blattbafis jchmal, eben, am Blattitiele herablaufend; weib— liche Blüthen und Früchte furzsgeftielt, faft ſitzend. Mai. Qu. sessiliflora Ehrh. — — breiter, herzförmig, beiderſeits ohrförmig-zurückge— ſchlagen; weibliche Blüthen und Früchte lang-geſtielt. Mai. Qu. pedunculata Ehrh. 5, Die Blätter unten fabl, eifürmig, dornig-gezähnt. Sitrien ; ALaE ern ." Qu. co &eMeracdı — — — — —— ſtachelſpitzig, ganzrandig oder ſtachelſpitzig-geſägt. 6. 6. Rinde rigigefhwammig. Iſtrien; Mai . Qu. suber L. — — eben, Littorale, Südtyrol; Mai . Qu. Ilex L. Castanea Journ. Kajtanienbaum. Eultivirt in wärmeren Gegenden. Juni OÖ. vulgaris Lam. FagusL. Bude. HERE . SPS ylveeaL, Corylus L. See 1. Der Fruchtbecher glocenfürmig, an der Spike erweitert. Sehrmar, Mary 04.0, Avellansz — — röhrenförmig, an der Spike verengt, und weit über die längliche Nuß hervorragend. Iſtrien; Februar, AN 02" GıAabmlesa N ld. Carpinus L, ker r 1. Innere Deckblätter der weiblichen Blüthen 3theilig; nad) dem Auswachjen Slappig. April, Mai. C. Betulus L. sr _ — eifdrmig, ungetheilt, nach dem Aus— wachjen ungelappt. Xittorale; April, Mai. C. duinensis Scop. Östrya Mich. Hopfenbuche. Südlich der Alpen; April, Mai . O. carpinifolia Scop. 48. Salicineae Rich. 1. Knospendecken nur aus 2 vollfommen verwachjenen Schup— pen bejtehend; Kätzchenſchuppen ganzrandig mit 2—5, felten 5—10 Staubblättern und einer Honigdrüſe am Grunde, Salix L. — — aus mehreren nicht verwachſenen Schuppen be— ſtehend; Kätzchenſchuppen ſägezähnig oder zerſchlitzt mit 45 8— 30, am Grunde von der becher= oder freifelförmigen, ichief abgejtugten, fleiichigen Scheibe umgebenen Staub- Biolleme. . . —— Salıx L. Weide. Diefe Gattung gerfälkt zunächit nach Koch's Eintheilung in 8 Notten. L Käschen am Gipfel der Zweige auf einem langen, beblät- terten, ausdauernden, neue Knospen treibenden und fpäter den Zweig ſelbſt fortjegenden Stiele . . 8. Glaciales. — — ſeitlich an den Zweigen, deren Gipfel eine oder mehrere Blattinospen treibt; Käschenjtiel mit ven Kätzchen abfallend. 2. . Käschenfchuppen gleichfarbig, gelblich-grün; Blattjtiel meift mit Drüſen bejeßt. 3. — — an der Spitze anders gefärbt; Blattſtiel ohne Drüſen. 4. Kätzchenſchuppen bald nach Enwwidelum der Blüthen ab— fallend; die jungen Triebe an der Spitze walzig; Aeſte und Zweige brüchig; die Rinde bleibend, riſſig. Baumförmig. | 1. Fragiles. Käschenjchuppen erſt mit den Kätzchen abfallend ; die jungen _ Triebe an der Spite gefurcht; Aejte und Zweige gerten- artig, jehr zäbe; Die Rinde in Schuppen fich ablöſend. Strauharttig . . . 2.2.2.2. Amygdalinae. .Antheren purpurroth, — dem Verblühen ſchwärzlich oder gelbbraun; Staubfäden ganz oder zur Hälfte verwachſen; Kätzchen häufig ſcheinbar gegenjtändig, innere Ninde citro= MENBElb. ie. Een in TDUTORE. — — gelb, nad beim Berblühen gelblich oder bräunlich; Staubfäden frei; Käschen wechjelitändig. 5. . Bruchtinoten langsgeitielt, d. h. der Stiel wenigjtens zwei- mal jo lang, als die Honigdrüfe . . . 6. Capreae. — — ſitzend oder nur ſehr kurz geſtielt, ſo daß der Stiel nie über die Honigdrüſe hinausreicht. 6. .Kätzchen, wenigſtens Die fruchttragenden, geſtielt; Kätzchen— Bel DH u 9 66idae — — find. T. . Blätter geſägt, zugeſpitzt; Aeſte bereift, d. h. mit einem hechtgrauen Hauche überfogen . . . 3. Pruinosae. 46 — — gangrandig oder fehr Heinz, faum merklich gezähnelt; Helle ambereift EA ee NV Imaralen Erite Notte. Fragiles. Knadweiden. Die feitenftändigen Käschen entwickeln fich mit oder nach den Blättern, und die fruchttragenven jtehen auf einem neugetriebenen mit 3—5 entwicelten Blättern verjehenen Stiele. Bäume von anjehnlicher Größe. 1. 4— 10 Staubblätter; Blätter breit aus dem Länglichen in das Eirund-Elliptiſche; Blattitiel vieldrüſig. 2. 2 Staubblätter; Blätter lang-lanzettförmig; Blattjtiel mit wenigen oder gar feinen Drüfen. 3. 2. Blätter eirund-elliptiſch, ſpitz; Nebenblätter eiförmigslänglich, gerade; 510 Staubblätter; Kapfeljtielchen noch einmal fo lang, als die Honigprüfe. Mai, Juni. S. pentandraLl. — — länglich=langettförmig, lang zugeſpitzt; Nebenblätter ichief, halbherzfürmig; 4—5 Staubblätter; Kapielftielchen 3—4mal jo lang, als die Honigdrüſe. Pommern und Mecklenburg; Mai, Juni . . S. euspidata Schultz. 3. Aeſte und Zweige jtraff, aufrecht, Nebenblätter gerade. 4. — — — bogig überhängend; Nebenblätter zurück— gekrümmt. Stammt aus dem Orient; Mai, Juni. S. Babylonica L. 4. Blätter ganz kahl oder nur die jüngeren etwas jeivenhaarig ; Nebenblätter halbherzförmig; Kapſelſtielchen 3—4 mal ſo lang, als die Honigdrüſe; Narbe 2 jpaltig. April, Mat. S. fragilis L. — — beiderjeits ſeidenhaarig; Nebenblätter lanzettförmig; Kapjelitielchen faum jo lang, als die jehr furze Honig— drüſe; Narbe ausgerandet. April, Mai . 8. albal. weite Rotte. Amygdalinae Mandelweiden. Die Kätzchen entwiceln ſich mit oder meijt nach den Blättern und jtehen auf einem beblätterten Stiele. Höhere Sträuche mit ruthenfürmigen Xejten. 47 1. Kätzchenſchuppen behaart; Griffel lang mit 2ſpaltiger Narbe. Blätter in der Jugend weichhaarig. 2. — — wenigſtens an der Spitze kahl; Griffel ſehr kurz mit wagrecht aus einander fahrenden, ausgerandeten Nar— ben; Blätter ſtets kahl; 3 Staubblätter; Kapſelſtielchen 2—3 mal ſo lang, als die Honigdrüſe. April, Mat. S. amygdalina L. 2, Blätter klein-geſägt, am Rande meijt wellig; Kapfelitielchen noch einmal jo lang, als die Honigdrüſe; 3 Staubblätter. AyheMai +... 2 5 .... 8: undulata Ehrh. — — fehr flein=- und bräfig- ne meijt eben; Kapiel- jtielehen jo lang, als die Honigdrüſe; 2 Staubblätter. April, Mai . . ... 8. hippophaßfolia Thuill. Dritte Rotte. Pruinosae Schimmelweiden. Die Käschen entwiceln fi wor den Blättern, und auch Die fruchttragenden find ſitzend; Aeſte meiſt hechtgrau bereift. Bäume over hohe Sträuche. 1. Nebenblätter lanzettförmig-zugeſpitzt; Blätter linien = lanzett- fürmig, langzzugeipigt, geſägt und nebjt den jüngeren Aeſt— chen kahl; Die jungen Triebe violetteroth, veichlich bereift. Schlefien, Pommern, Preußen; März. 8. aeutifolia Willd. — — halbherzförmig; Blätter länglich-lanzettförmig, zugeſpitzt, drüſig-geſägt, kahl, die jüngeren nebſt den jun— gen Aeſtchen zottig; die jungen Triebe gelblich-grün, höch— ſtens etwas purpurroth gefärbt. März, April. S. daphnoides Vill. Vierte Notte. Purpureae. Purpurweiden. Die figenden, von feinen Blättern gejtügten Kästchen ent- wideln fich vor den Blättern. Hohe Sträuche mit jchlanfen, ihmächtigen Trieben und gelblicher bis purpurrother, glatter Rinde. 1. Blätter am Rande etwas umgerollt; Nebenblätter linien— formig, Griffel lang mit länglichelinteuförmigen oder faden— 48 fürmigen Narben; Honigdrüje über vie Bafis des Frucht- knotens hinaufreichend; Staubblätter einbrüderig. März, Wise EEE rubrasiiege — — flachrandig, Griffel — oder kurz mit eiför— migen, zuweilen ausgerandeten Narben. 2. . Kapfelitielchen fo lang oder länger, als die Honigdrüſe; Staubfäden bis zur Mitte verwachjen. 3. Kapſel ſitzend; Honigdrüſe über die Bajis des Fruchtknotens hinaufreichend ; Griffel kurz, oft ganz fehlend ; Staubfäden meilt bis zur Spiße verwachjen; Nebenblätter fehlen. Marz April: . > . 2.8, purpureaL. . Griffel mittelmäßia, Rapfelftielghen jo lang, als die Honig- drüſe; Nebenblätter halbherzförmig. Böhmen, Unteröſtreich, Krain; März, April. . . 8. Pontederana Schleich. — — jehr kurz; Kapfelftielchen zweimal jo lang, als die Honigdrüſe; Nebenblätter Klein, raſch hinfällig. Unterharz, Weitphalen; April, Mai . . ... 8. Doniana Sm. Fünfte Notte. Viminales. Bandweivden. Die Kätzchen find von Kleinen, jchuppenfürmigen Blättern gejtügt und entwiceln ſich wor oder faſt gleichzeitig mit den Blät- tern; Blätter lang =geftredt, ganzrandig oder kaum merklich ge zähnelt mit häufig etwas umgerolltem Nande, unten etwas feiden- glänzend over matt-filzig. Hohe Sträuche mit ruthenförmigen Aeſten. L; 3. Honigdrüſen über die Baſis des Fruchtknotens hinauf— reichend. 3. Kapſelſtielchen ſo lang, als die Honigdrüſe. 2. . Griffel jo lang, als Die fadenförmige ungetheilte Narbe; Blätter klein-drüſig-gezähnelt, unten bläulichsgrün, filzig, der Vils. glanzlvs, Aptil 7... 2... 9. acummataem, — — fürzer als Die fadenfürmige, oft 2theilige Narbe, Blätter ſehr Eleinsgezähmelt, unten filjig, der Filz ſeiden— artig. April, Märy . .» . . 8. Smithiana Willd. Narben linienförmig, Zipaltig, nicht über die Wollhaare der Käschenjchuppen hinausreichend; Nebenblätter eiförmig, ſpitz; 1; 2, 49 Blätter entferntsausgefchweiftsgezähnelt, Die jüngeren unten feinzfigig. Norddeutſchland, April S. mollissima Ehrh. — — fadenförmig, ungetheilt, über die Wollhaare der Käß- chenjchuppen hinausreichend. 4. . Nebenblätter aus halbherzfürmiger Bafis lanzettfürmig vers jchmälert, jo lang als der Blattjtiel; Blätter unten filzig, ein wenig glänzend. Unteröjtreich, Inſel Norderney; März, a. Pe Prag Kia ——— — — lanzett⸗ Intenföraiii, fürzer als der Blattjtiel; Blätter unten feivenartig und glänzend. März, April. S. viminalis L. Sechſte Notte. Capreae Salweiden. Die Kätzchen entwickeln fich vor oder mit den Blättern. Käschen ſchlank, bogig gefrümmt. 2. — — Did, eiförmig oder walgenformig, gerade. 4. Griffel kurz; Narben faſt ungetheilt; Nebenblätter halbherz- fürmig; Blätter unten grausfilzig, vungeligeaderig. Südtyrol; D INGE |. van 04 « « 8. salviaefolia.Link. — — lang; Narben A fnaltig; Nebenblätter unjcheinbar, jehr Klein oder eirundlich. 3. . Kapfeln filzig; Blätter lanzettförmigslänglich, zugeipist, klein— geferbt, unten weihsfilzig, runzeligsaderig; Nebenblätter ei formig, ſpitz. Voralpen, Tyrol, Krain; April. S. Seringeana Gaud. Kapleln kahl; Blätter Iinienslangettförmig, zugeſpitzt, gezäh— nelt, unten filzigegrau; Nebenblätter unjcheinbar, jehr Klein, oft feblend . . . 8. incana Schrank = riparia Willd. . Griffel lang. 5. — — fur, und oft jo kurz, Daß die Narben jigend er— icheinen. 9. , Kätschen mwenigitens zuletzt mit beblättertem Stiele. 6. — — fißend oder nur die fruchttragenden Furzsgeftielt. 8 Kätzchenſchuppen bleibend-zottig; Nebenblätter halbherzfürmig mit gerader Spike, 7. — — behaart, zulegt, nach abgefallenem Flaume, kahl; Döbner, Lehrbuch der Botanik ꝛc. 2. Aufl. 30 50 Nebenblätter fehlend over Drüfenfürmig. In den Vor— alpens. Syuni,:Quli 1.5 Era Bi glabreaep 7. Kätzchenſchuppen jehr zottig, Zotten lang, aber bald zuſam— mengezogen und gefräufelt; Kapfeln kahl, Stielchen derſelben ungefähr 1’emal fo lang, als vie Honigdrüſe. Alpen, Suneten, ,Hatg Sunt 22 1 Sheet — — zottig, Zotten an der Frucht nicht gekräuſelt; Kap— fein kahl mit filzigem Stielchen, over Überall dünn-filzig; Stielchen ungefähr noch einmal fo lang, als die Honig- drüſe; Blätter unten bläulich-grün; Nebenblätter ſo lang, als der Blattitiel. Schweiz; Juni, Suli. S. Hegetschweileri Heer. 8. Blätter welligsgelägt, unten grau, meift mit grüner Spiße, die jüngeren nebit den Zweigen kurzhaarig-flaumig, zuleßt kahl; Nebenblätter ae mit gerader Spitze. April, Marin . 8. nigricans Fries. — — entfernt⸗ kiyetaei Hleingefägt oder ganzrandig, unten bläulichegrün, die älteren völlig Kahl; Nebenblätter halbherzformig mit I Spitze. Harz, Sudeten; Mai, SSUTR UNE, 20:28. 9. Hohe Sträuche oder ——— 14, Kleine Zwergfträuche mit kriechendem, meiſt unterirdiſchem Hauptitamme. 10, 10. Blätter unten negaderig oder rungeligsaderig; Nebenblätter halbeifürmig; Narben ausgerandet; Kapſelſtielchen dreis bis vier- und ſelbſt fünfmal jo lang, als die Honigprüfe. 11 — — nicht neßaderig, ſeidenhaarig; Nebenblätter lanzett fürmig; Narben 2fpaltig; Kapſelſtielchen zwei- bis dreimal fo lang, als die Honigdrüſe. 12, 11. Die fruchttragenden Kätzchen lang=geftielt; Kapſeln kahl; Blätter ganzrandig, glanzlos, völlig kahl, unten negaberig. Bayeriiche Alpen, bei München, Mai, Juni. S. myrtilloides L. — — furzgeftieltz Kapfeln fiig; Blätter mit zurüdges krümmter Spite, ganzrandig oder entfernt gezähnelt, unten rungeligeaderig, angedrückt-zottig, faſt jeivenhaarig, zuletzt fahl. April, Mai. . . 2... 8 ambigua Ehrh, 13. 14. 15. 16, 27, 18. 19, 51 . Blätter mit rückwärts gekrümmter Spige, am Rande etwas herabgebogen, ganzrandig oder entfernt = drüfig = gezähnelt, gene April. 200% ren — — mit gerader Spike. 13. Blätter am Nande etwas zurücgerollt, verlängert = lanzett- fürmig, fteif. April . . .» . 8. angustifolia Wulf. — — am Rande flach, linienförmig oder Linien = (angett fürmig, verſchmälert-zugeſpitzt. Norddeutſchland; Mat. S. rosmarinifolia L. Karben eifürmig, nur ausgerandet. 15, — — 2fpaltig. 16. Knospen graubaarig; Blätter lanzettfürmig, zugeſpitzt, nad) der Spike hin verjchmälert und geſchärft-gezähnelt, unten filzig; Nebenblätter halbeiförmig, ftumpf. März, April. S. holosericea Willd. — — fabl; Blätter verfehrtseifürmig mit zurückgekrümmter Spite, welligegefägt, runzelig, oben flaumig, unten bläus ih= grün, filzig-kurzhaarig; Nebenblätter nierenfürmig. UNE KOT u." 5 EN SEN N Knospen grauhaarig; Blätter — mel, gejägt, graugrim oben flaumig, unten filzig-kurzhaarig. März, April. : S einereaL. — — kahl. 17 Blätter mit zurückgekrümmter Spitze, ſchwach wellig-gekerbt, oben kahl, unten bläulich-grün; Kapſelſtielchen vier- bis ſechsmal ſo lang, als die Honigdrüſe. März, April. 8. CapreaLl. Blattſpitze flach, nicht zurückgektrümmt. 18. Griffel mittelmäßig lang; Kapſelſtielchen drei- bis viermal ſo lang, als die Honigdrüſe; Blätter wellig-geſägt, unten faſt gleichfarbig, die älteren ganz kahl. Sudeten, Karpathen; Moo 8 Willd. — — ſehr kurz; Kapſelſtielchen mehr als viermal ſo lang, als die Honigdrüſe. 19. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, zugeſpitzt, ſchwach wellig— geſägt, kahl, unten graugrün-flaumig, Kapſelſtielchen ſechsmal ſo lang, als die Honigdrüſe; Kätzchen anfangs rundlich. Boralpen; April, Mat . . . . 8. grandifolia Ser. 30* 52 — — verfehrt=eiförmig oder elliptiich, vorherrſchend ganze randig, jeltener entferntsftumpfsgelägt, unten bläulichsgrün, fammtartig oder flaumig, oder Die älteren ganz kahl; Kap— jelftielchen fünfmal jo lang, als die Honigdrüſe; Kätzchen ichlant; Schleſen Siebente Rotte. Frigidae. Alpenweiden. Die Kätzchen entwickeln ſich gleichzeitig mit den Blättern. Kleine Sträuche mit vielen, ſtark verzweigten, im Alter höcerigen, jelbit in der Jugend nicht ruthenförmigen Aeſten. Alle gehören ausjchlieglich Der Alpenregion an. 1. Blätter beiderſeits negaderig, ſpiegelnd, gleichfarbig, zulegt ganz kahl, am Rande dicht-drüſig-kleingeſägt oder auch ganz- randig Sun, Sul, 2. 89:8. Im yrSımakenghe — — ohne deutliches Aderneg. 2. 2, Blätter ganz fabl. 3. — — entweder auf beiden Seiten oder nur unten behaart. 4. 3. Blätter ganzrandig, am Nande zurücgerollt, beiverjeits bläu— fich-grün, glanzlos. Schweiz; Juni, Juli S. caesia Vill. — — entfernter= oder Dichters gejäügt, flach, oben glänzend, unten bläulichsgrün, glanzlos. Juni, Juli. S. arbusceula L. 4. Kästchen fißend; die jüngeren Blätter ſeidenhaarig-zottig, Die erwachjenen oben rungelig, unten fißig, glanzlos; Neben- blätter halbherzförmig mit zurückgekrümmter Spitze. Mai, SUR. Ko nie. D bappsaune — — lang- ——— Blätter unten grau, beiderſeits ſeiden— haarig-zottig; zulegt ziemlich kahl; Nebenblätter eiförmig, jpigig, gerade. Höchite Alpen der Schweiz; Juni, Juli. S. glaucaL. Achte Notte. Glaciales. Gletſcherweiden. Kägchen und Blätter find gleichzeitig vorhanden. Zwerg— fträuche mit unterirdiſchem Stamme und aufjteigenden kurzen Arten. Sie bewohnen nur die höchiten Alpen. 53 1, Käschen ſchlank und langsgejtielt; Blätter lang-geſtielt, ellip- tijchsfreisrund, unten weißlich-meergrün, negaderig, hinfällig— Bear Sul, 2 + DB retieulata L. — — rundlich, wenigeblüthig; Blätter furzegeitielt, beider- ſeits kahl, höchſtens am Nande etwas gewimpert. 2. 2. Blätter verfehrtseifürmig oder länglich-feilfürmia, ganzrandig oder an der Bafis drüſig-gezähnelt, gleichlaufend-aderig, meijt an der Spige ausgerandet. Juli, Auguft.. S. retusa L. Eine fleinere Form mit wenigeblüthigen Käschen ift. S. serpyllifolia Scop. — — freisrund oder oval, gejägt, netzaderig, beiderſeits glänzend. Suli, Auguft . . » . S. herbaceaL. Populus L. Pappel. 1. Kätzchenſchuppen gewimpert; Knospenſchuppen mehlig—-filzig— behaart, oder unbehaart und nicht klebrig; junge Triebe filgig oder wollhaarig, nicht klebrig. 2. — — ungewimpert, Knospen und junge Triebe flebrig. 4. 2. Blätter lappig oder winfeligegezähnt, unten filzig; Kätchen- ichuppen höchjtens an der Spite geipalten, furz> oder wenig— wimperig. 3. — — gezähnt, aber weder lappig, noch winfelig, beiderſeits kahl oder angedrückt-wollig; Kätzchenſchuppen fingerig ein- geſchnitten, Dichtszottigegewimpert. März, April. P. tremula L. 3. Blätter der endjtändigen Zweige herzformig, handförmig— Dlappig, unten weißsfiig; Knospenſchuppen gelblich; Nar— Bestaaepeede AHtHls sis ein. = sup ni. lb aalı; — — der endjtändigen Zweige RE ungelappt, unten graufilzig; Knospenſchuppen braun; Narben fächer- fürmig geordnet. April . . . P. canescens Sm. 4. Blätter bis zum Aufßerjten Rande grün, unten weihlich, neß- förmig-geadert; Knospenſchuppen ſtark-harzig, balfamiich. , „ P. balsamifera I, — — beiderjeit3 gleichfarbig oder fast gleichfarbig mit durch— icheinendem Rande. 5. 54 5. Blätter am Rande flaumig; die jungen Triebe durch Kork rippen fantig. Nordamerifa, jebt häufig an Straßen ge Ban — — am Rande fahl; die jungen Triebe walzigerund ohne Korfrippen. 6. 5. Aeſte abjtehend, eine breite pyramidale Krone bildend ; Blät- ter Hreiedigeeifpenig. "April ° . 2° 2°. % Pongerach — — aufrecht, faſt angedrückt, gedrungen, eine jchlanfe, fegelfürmige Krone bildend; Blätter rautenformig. April. P. pyramidalıs Rozier — dilatata Ait. en 49. Betulineae Rich. . Sene Schuppe des weiblichen Kätzchens 3lappig mit 3 Frucht fnoten und bei der Reife abfallend; Frucht geflügelt; in jeder männlichen Blüthe finden ſich 3 ungetheilte Hüllblätter, von denen ein jedes 2 Staubblätter trägt, Knospen fißend. BetulaL. — — Slappig mit 2 Fruchtinoten und bei ver Reife jtehenbleibend; Frucht meiſt ungeflügelt; in jeder männ- lichen Blüthe finden fih 12 Staubblätter in 3 vierzählige Haufen gejondert, deren jeder von einer viertheiligen Blüthenhülle umgeben iſt; Knospen meijt geitielt. Alnus Tourn. pr Betula L. Birfe. 1. Blätter unten mit einem engen Adernetze; Kütchen auf- recht. 3. — — ohne Aderneg; Kästchen hängend. 2. 2. Flügel noch einmal jo breit, als Die Frucht ſelbſt; Blätter und junge Triebe Durch SR rauh. April, Ma . — höchſtens * Er Ei als die Frucht; Blätter, Blattſtiele und junge Triebe mehr oder weniger behaart, EN MWachsabjonderung. April, Mai. B. pubescens Ehrh. 3. Die kiee Kästchen ſehr kurz geftielt ; Flügel halb fo breit, als die Frucht. 4. 55 Stiel der fruchttragenden Käschen halb jo lang, als das Kätzchen oder länger; Flügel ungefähr jo breit, als Die Frucht; Blätter faſt Doppelt=gefägt=geferbt. Auf Torf brüchen in dem Jura; Mai, Juni. B. intermedia Thomas. 4. Blätter rundlich-eiförmig oder oval, ungleich-gejägtsgeferbt mit jpigigen Kerben. April, Mai. B. fruticosa Pallas. — — fajt kreisrund und jtumpf, oder breiter als lang und fat abgejchnittensftumpf, geferbt mit abgerundetzjtumpfen Kerben. Ein ganz niedriger Strauch mit ruthenfürmigen EIyEN NT ae A DI DANR L. Alnus Tourn. Erle. 1. Die Kätzchen entwiceln fich gleichzeitig mit den Blättern; Frucht mit breitem, häutigem Flügel; Blätter kahl und bei derſeits gleichfarbig. Mai, Juni. . . A. viridis DC. — — por den Blättern; Frucht ohne häutigen Flügel. 2. 2. Blätter vundlich, ſehr jtumpf over ſelbſt an der Spitze aus- gerandet, kahl, oben Hlebrig, unten in ven Rippenwinkeln bärtig. Februar, März . . . A. glutinosa Gaertn. — — unten flaumig oder fait fiig. 3. 3. Blätter eifdrmig, ſpitz, geſchärft-doppelt-geſägt, unten bläu— fichsgrün. Februar — Apıil . . . . A.incana DC. — — rundlich oder verfehrt-eiförmig, ftumpf oder die oberen etwas ſpitzig, Doppeltsgeferbtsgejägt, beiderſeits grasgrün. Baden, Böhmen; Februa, März A.pubescens Tausch. 50. Myriceae Rich. MyrieaL. Gagel. Norddeutſchland, auf feuchten, torfigen Haiden; April, Mat. M. Gale L. 51. Conifereae Juss. 1. Blüthen einhäufig. 2. — — zweihäufig. 3. 2, Sn jeder männlichen Blüthe 2 Staubbeutel; Blätter nadel- fürmig; Frucht ein Zapfen mit holzig erhärtenden Schuppen. 4, Abietineae. 56 — — — 4 Staubbeutel; Blätter fchuppenfürmig, dach— ziegelartig über einanver liegend . 3. Cupressineae. 3. Blattlos mit gegliederten, längs-gejtreiften, an jedem Gliede mit einer röhrigen, häutigen, von Aeſten und Zweigen ums gebenen Scheine... 4 .W .. .... Mit navdelfürmigen oder fchuppenfürmigen, dachziegelartig liegenden Blättern. 4. 4, Schuppenförmige Blätter oder pfriemenförmige, nach allen Seiten abjtehende Navdeln. . . » 3. Cupressineae. Breite, Scheinbar zweizeilig gejtellte Nadeln 2. Taxineae. Erſte Gruppe. Ephedrineae Nees v. E. Ephedra L. Meerträubcen. Südtyrol; April, Mai. » . 2 2. E. distachya L. Zweite Gruppe. Taxınesae Rich. Taxus L. TSaxrbaum, Eibe, Eat, UWILER TR EIER 977527, Dacesarn Dritte Gruppe. Cupressineae Rich. 1, Die Blätter ſchuppenförmig, der Are Dicht anliegend, Dach- ziegelartig= oder zeiligsgeftellt. 2. — — pfriemenförmige, ftechende und abftehende Nadeln dar— Hellenn. ‚+ Juniperus L. 2, Die Zweige —— J 3. — — plaͤtt-gedrückt, anſcheinend mehrfach -zertheilten Blättern gleichend . . en u bj 3. Einhäufig; Zapfen hoßig; Die feinen Zweige fteif, nach oben vierfantig . . » . » CupressusL. Zweihäuſig; Zapfen bei Get Reife —— beerenartig; die Heinen Zweige ftielrund, fadenförmig . JuniperusL. Juniperus L. Wacholder, 1. Mit ſchuppenförmigen, dachziegelartig⸗ anliegenden Blät- tern. 2, 57 Mit nadelförmigen, deutlich artifulirten Blättern. 3. 2, Blätter furzeeiförmig, ziemlich ftumpf, Greihig, dicht-dachzie— gelartig, auf dem Rücken mit einer Furche durchzogen; Bee— ren roth. Inſeln Cherſo und Oſero; Mai. J. phoenicea L. Blätter rautenfürmig, ſpitzig, Lreihig, Dicht -Dachziegelartig liegend und auf dem Nücen mit einer eingedrückten Drüfe, oder lanzettförmigszugeipigt, etwas abjtehend, herablaufend und mehr oder weniger entfernt. Südtyrol, Krain; April, M —— 3. Blätter einwärts EBENE — ſtumpf-gekielt mit einer eingedrückten, den Kiel durchziehenden Linie; Beeren eiförmig, ſchwarz, bereift, beinahe jo lang, als die Blätter. Voralpen, Karpathen, Sudeten; Juli, Auguft . . J. nana Willd. — — weit abjtehend. 4. 4, Blätter oben feichterinnig, unten ſtumpf-gekielt; Beeren eis fürmig, jchwarz, bereift, 2—3mal kürzer, als die Blätter. 2, Moin, sein), IKT dscommunis — — oben 2furdig, — ſpitz«gekielt. 5. 5. Beeren eiförmig oder kugelig, rothbraun, bereift, ſo lang oder länger, als die Blätter. Trieſt; Mai. J. macrocarpa Sibth. — — fugelig, roth, bei der Reife glänzend, nicht jo lang, al3 die Blätter, Iſtrien; Mat . . J. Oxycedrus L. Thuja Tourn. Lebensbaum. Jiorvamerifa; Mai » » » » . .» Th. oceidentalis L. Cupressus L. Cypreſſe. Süpdliches Krain, Iſtrien, Südtyrol; Februar, März. C. sempervirens L. Vierte Gruppe. Abıetineae Rich. 1. Männliche Blüthenfägchen einzeljtändig; BZapfenichuppen an der Spige nicht verdidt. 2, — — in Bülcheln; Zapfenjchuppen an der Spike ver— dickt; Nadeln nur an den einjährigen Zweigen einzeln; Ipäter zu 2—5 am Grunde von bejonderen Scheiden um— RE Ientergzin.. Ss, din. riet zur Panue 58 2. Nadeln überall einfach und immergrün . . Abies DC. — — an den 2jährigen und älteren Zweigen in viel zähligen Büfcheln, fommergrün (mit Ausnahme Der Cedern). LarixDC. Pinus L. Siefer, 1. Zwei Nadeln aus Einer Scheide. 2. 3—5 Nadeln aus Einer Scheide. 9. 2. Die Nadeln mehr oder weniger fteif. 3. — — dünn und zart. 8. 3. Die Nadeln 1— 3” lang; Zapfen 1— 2“ lang. 4. — — länger, als 3“; Zapfen länger, als 2“. 6. 4. Die Knospen eifürmigslänglich, von der Mitte allmälig jpig- zulaufend; Blätter lauchgrün; Zapfen glanzlos, die heurigen auf einem bafenfürmigen Stiele von der Länge des Zapfen jelbjt, nach der Erde hinabgebogen. Meat. P. sylvestris L. — — lädnglich, walzenförmig, faſt gleich breit, am Ende plötzlich ſpitz-zulaufend oder ſtumpf; Blätter grün ohne graue Beimiſchung; Zapfen glänzend; die heurigen auf einem Stiele von der halben Länge des Zapfens, aufrecht. 5. 5. Die Schuppen der Triebe lanzettspfriemenfürmig, oben weiß— berandet und an der Spige weiß, gefranit, die Franjen Ipinnwebartig zujammenbängenn und den jungen Zweig locker umgebend; Schilde der Zapfenſchuppen convey oder nur furzegefehnäbelt. Mai, Suni. . P. Mughus Scop. — — eiförmig, lanzettförmig-zugeſpitzt, ſehr ſchmal-weiß— berandet, ſpärlich gefranſt; Schild aller Zapfenſchuppen oder der der vorderen Seite des Zapfens mit verlängertem Schnabel. Schweiz; Juni, Juli. P.uncinata Ramond. 6. Nadeln 3— 5" lang; die Knospen eifürmig und in einen Yangen, ſchmalen, jpigen Schnabel zugejchweift; Die breit- weißsberandeten und an der Spige weißen, gefranjten Schup- pen derjelben Liegen an, oder nur einige jtehen an der Spige etwas ab; Zapfen 2— 3" Yang. Unteröftreich, Littorale; Mai an. anBsBarieio Poir. = nie rear Bor Nadeln 5— 6” lang; die Knospenjchuppen ftehen von ihrer Mitte an ab und Die unteren find zurüdgefrümmt oder auch zurückgerollt, und zwar jogleich vom Anfange ihrer 59 Bildung an, nnd wenn die Knospe fich entwicelt hat, jo ijt der junge Trieb von den langen und dicht jtehenden Franſen der Schuppen fajt vollig eingehüllt. 7. 7. Zapfen länglih; Same breitsgeflügelt. An den Küjten des Mittelmeereg. Mai P. Pinaster Ait. = maritima DC. — — fugelig; Same mit jehr jchmalem Flügel. In Süd— wrofsangebant. Mar dr are PS BrineaLl. 8. Die Nadeln 2— 4” lang; Zapfen auf langen, dicken Stielen. Balabrien? B halepensis Mill. — — 3" fang; Die Zapfen ohne erfennbaren Stiel, An den Küften des Mittelmeered . . P. brutia Tenore. 9. Die jungen Triebe wollig; die Zapfen ziemlich gleich Dick, oben und unten etwas abgeplattetz Die Samen ungeflügelt. Hohe Alpen; Suni 2. : Fr Den ranl. — — glatt; die Bapfen wann, zugeipigt; Die Samen geflügelt; Nordamerifa; Mai . P. StrobusL. Abies DC. Tanne 1, Blätter fait vierfantig, ſtachelſpitzig; fie behalten die ihrer Stellung entiprechende Nichtung bei; Die Zapfen hängen abwärts und ihre — trennen ſich nicht von der Spin— BEL, Salat een 26 Mer. delss;DC. — — breit und a an bt Spike ausgerandet, unten mit 2 weißen Linien; fie ordnen fich an den Seitentrieben älterer Pflanzen ae die Zapfen ſtehen aufrecht und ihre Schuppen fallen zur Zeit der Neife von der Spindel ab. "Mai. rt. 2 Arpectinata DC. Larix DC. Lärde. Voralpen und Alpen; April, Mat . . L, europaea DC. 52. Asparageae Juss. 1, Die Blätter Hein und ſchuppenförmig, dagegen die Blüthen- tiefe blattartig ausgebreitet, und tragen in der Mitte die Blͤthen —— — — die Blätter —— * Ranten in den Blatt- winfeln, und der Stengel mit Stacheln bejegt. SmilaxL. Smilax L. Stehwinde, Sn Gebüſchen am Ufer des adriatiichen Meeres. Auguft, Sep— BI 8— 60 Ruseus L. Mäujedorn. 1. Die blattförmig erweiterten Blüthenitiele eifürmig, am Ende mit einer Stachelipige, und jeder gewöhnlich zwei Blüthen tragend. Littorale, Südtyrol; März, April. R. aculeatus L. — — länglichslangettförmig, ohne Stachelipige, und jeder viele Blüthen tragend. Littorale, Krainz März, April. R. Hypoglossum L. III. Beitimmungs- Tabelle der in den Wäldern Deutfchland’s wild vorkommenden, oder cultivirten Bäume, im minterlichen Zuſtande. 1. Die Bäume ſind auch im Winter belaubt. 2. — — — — nicht belaubt. 9: 2. Die nadelförmigen Blätter ſtehen einzeln. 3. — — zu zwei oder mehr von einer aus ſchuppenförmigenBlätt— chen gebildeten Scheide umgeben. 5. 3. Nadeln vierfantig, ſtachelſpitzig, und behalten die ihrer Stellung ——— Richtung bei. . . - . Abies excelsa DC. — — breit und flach, — ordnen fich an den Geitentrieben älterer Pflan— zen fammförmig. 4. 4. Nadeln auf der Unterjeite mit zwei weißen Linien . . . “2.0. Abies pectinata DC. — — ohne weiße —— .... Tazus baccata L. 5. Zwei Nadeln in Einer Scheide. 6. Fünf Nadeln in Einer Scheide. 8. 6. Die Knospenſchuppen ftehen von ihrer Mitte an ab, und die unteren find zu— rückgekrümmt oder auch zurücgerolft, und zwar ſogleich vom Anfange ihrer Bildung an. Nadeln 5—6" lang . Pinus Pinaster Ait., — — — find angedrüdt, wenigſtens nicht zurüdgerolit. 7. 7. Knospen eifdrmigslänglich, von der Mitte allmälig ſpitz zulaufend; Blätter höch- jtens 3° lang und fauchgrün . . . Pinus sylvestris L. — — länalic) = walzenförmig, faft gleichbreit, am Ende plötzlich ſpitz-zu— 10, 13. 14. 62 laufend oder Stumpf; Blätter höchitens 3" lang und grün ohne graue Beimiſchung . - Knospen eiförmig und in einen langen, jpißen Schnabel zuge— jchweiftz Nadeln 3—5” lang. . Die jungen Triebe wollig; Die Nadeln fteif . WE — 0 — — glattz Die Nadeln dünn und zart . Auch die älteren Zweige mit vie— len kurzen aus mehreren über ein= ander liegenden Schuppenkreifen beitehenden Trieben bejegt — — — ohne ſo gebildete Kurz— triebe, 10, Unter jeder Knospe zwei in braune Dornen umgewandelte Deckblätter Ohne paarweiſe gejtellte Dor— .Knospen geſtielt. 12. — — ungeſtielt. 13. . Die Ninde weißlich. — — ſchwärzlich-braun Die äußere Rinde löſt ſich in dünnen Querſtreifen ab. 14. — — — — löſt ſich nicht in Querſtreifen ab. 16. Die Rinde außen weiß. 15. — — — grau, ſeidenglänzend. . Die jungen Zweige mit Harzab— fonderung, welche kleine weiße Höckerchen darſtellt — — — ohne Harzabſonde— TI A A Re. . Die Knospen jtehen zweizeilig. 17. Pinus Mughus Scop. Pinus Larieio Poir. Pinus Üembra L. Pinus Strobus L. Larix europaea DC. Robinia pseudo-acacia L. Alnus incana DC. Alnus glutinosa Gaertn. Prunus avium L. Betula alba L. Betula pubescens Ehrh. Ye 18. 19, 20, 21. 22, 63 — — find über’s Kreuz ge- ſtellt (decuſſirt). 22. — — ſtehen mehrzeilig. 24. Die Rinde glatt. 18. — — vorkig. 19. Die Knospen ſind an die Are angedrücdt und stehen gerade über den Blattnarben — — ſtehen von der Are ab und jeitlih von der Blatt- narbe . Die Knospen ftehen feitfic — der Blattnarbe, ſind ſpitz-eiför— mig mit einwärts gebogener Spitze, und flaumhaarig — — ſtehen gerade über der Blattnarbe. 20. Die Knospen ſind ſtumpf-ei— fürmig. 21, — — fegelfürmigszugejpißt, hell-zimmtbraun, Die Knos— penjchuppen dunfelsgerandet, kahl, höchſtens am Rande ge— wimpert . Die Knospen roth Me nebft den jungen Trieben weichhaarig — — grünlich- braun und nebjt den jungen Trieben uns behaart — — — — ſchwarz -violett oder dunkel-kaſtanienbraun, die einzelnen Schuppen heller— gerandet, mit weißlichen oder goldgelben kurzen Haaren be— ſetzt Die Knospen groß, ——— * geſpitzt; Knospenſchuppen braun und harzig; häufig ſind die Carpinus betulus L. Fagus sylvatica L. Castanea vulgaris Lam. Ulmus effusa Willd. Tilia grandifolia Ehrh. Tilia parvifolia Ehrh Ulmus campestris L. 23. 24 + 23. 64 Zweige gabelig geitellt, weil die Endfnospe den Blüthenſtand Bilnete, Lo Knospen fat halbfugelig jtumpf= vierfantig, ſchwarz, Knospen— ſchuppen lederartig — — mehr oder weniger ke— Aesculus Hippocastanum L. Fraxinus excelsior"L. gelförmig, ftumpfsvierfantig. 23. Knospenſchuppen gelbgrün mit braunem Rande und faſt ſchwar— zer Spike . —— — — rothbraun, gegen den Rand hin heller mit deutlich abgeſetzter Spitze — — kaͤſtanienbraun gegen die Spitze hin dunkler, mit ſehr kurzen weißlichen Här— chen beſetzt; die 2—5 jährigen Zweige mit Korkvoriprüngen Die Knospen nur von zwei an den Nändern verwachlenen Knospenſchuppen bedeckt, von denen nur die eine an der der Axe zugekehrten Seite auf— ſpringt, ſo daß beide als ein Ganzes abfallen. 25. — — von mehr als zwei Schuppen bevedt. 26. Knospen achtzeilig, länger als breit, faſt gleich-breit und an— gedrückt — — — fünfeilig; Die Laub knospen jo breit oder fait jo breit, al3 Lang, jtumpf= herz- fürmig, angedrückt mit ab» jtehender Spike; die Blüthen- knospen groß und Did, ans fangs kugelig und ſchwarz— Acer pseudo - platanus L. Acer platanoides L. Acer campestre L. Saliz alba L. 26. 27; 65 braun, jpäter mehr gejtreckt, ge— gen die Spike hellbraun . Die Knospen halbfugelig, Die äu— ßeren Knospenjchuppen olivengrün mit harzartigen aromatiſch riechen— dere Abfonderungen in Form Fleiner Körnchen, Die inneren kurz-grau— filgig; die Blattnarbe groß und dreilappig — — eiförmig, —— — zugeſpitzt. 27. — — ſpitzig, ſpindelförmig oder kegelförmig. (Wenn dieſelben in der Entwickelung ſo weit vorge— ſchritten ſind, daß die Knospen— ſchuppen oben aus einander tre— ten, um den jungen Trieb hin— durchzulaſſen, erſcheinen ſie oben zuweilen etwas abgeſtumpft, aber in dieſem Falle doch ſtets deut— lich fegelfürmig.) 29. Salix caprea L. Juglans regia L. Knospen jtumpf=eifürmig, am Grunde etwas erweitert, rothbraun, glatt und glänzend; Die Äußere Rinde blättert ab. — — eiförmig, zuweilen jtumpf- zugejpigt, matt mit feiner Bes haarung; Die Rinde bilde eine dicke längs-riſſige Borke. 28. . Knospen eiförmig, hellbraun, Knos— penjchuppen mit feinen weißen Här- chen, namentlich am Nanvde bejegt — — ftumpf-zugeipigt, gegen die Spitze hin ftärfer- und länger— weißsbehantt . . Knospen jpindelfürmig, Knospen ſchuppen braun, runzelig, die un— terſten gegen die Spitze hin ſilber— Dübner, Lehrbuch der Botanik. 2. Aufl. ꝛc. Sorbus torminalis Urtz. Quercus pedunculata L. Quereus sessiliflora Ehrh. Sl 30. 31. 32. 33. 34. 30. 66 weiß, am Ende meijt ausgerandet mit heroortretender Spiße . — — fegelfürmig und |pik. 30. Die äußere Rinde fällt in jchup- penfürmigen Feen ab; Knospen— ſchuppen mit hervorragender Spike, zum Theil grausfilgig; Die unteren Aeſte bei der wilden Form häufig Bag Na Die Rinde bleibt glatt, oder bil- det eine riſſige Borfe, oder blät- tert fi auch zumeilen ohne je doch in Feen abzufallen. 31. Die äußeren Knospenjchuppen find mehr oder minder rungelig mit in der Mitte vortretender Spike. 32. — — glatt ohne vortretende Spitze. 36. Knospen braun, jchmal und vers hältnißmäßig lang, an der Spike mit einigen abjtehenden furzen Haaren; die Knospenjchuppen braun mit hellerem etwas zerichligtem Rande —— — — Did und verhältnißmäßig kurz. 33. Knospenſchuppen wenigſtens am Ende lang-filzig-behaart. 34. — — fahl oder nur am Rande bewimpert, oder nur ftellenweije mit kurzen glänzenden Härchen beſetzt. 35. Knospenichuppen dunkelbraun . — — grünlich,- braunsgerandet Knospenſchuppen roth oder grün— lich, braunsgerandet; Die Knospen, wenn fie fich öffnen, an der Spitze flebrig F Prunus padus L. Pyrus Malus L. Prunus domestica L. Sorbus aucuparı@ L. Sorbus Aria Orntz. Sorbus domestica L. 36. 37, 67 — — dunkelbraun, heller=gerandet, zuweilen an ver Spike oder Baſis mit filberweißen oder goldgelben glän- zenden furzen Härchen befeßt; die unteren Aeſte bei der wilden Form häufig dornig . Knospen flein, an der Baſis mike behaart; Rinde weißlich-grau — — ziemlich geſtreckt, ganz fahl. 37. Knospen glänzend braun, nicht harzig; die Rinde an den jüngeren Stämmen und Stammtheilen graulich = gelbgrün, rautenförmig aufgerifien . — — glänzend-hellbraun, harzig und nicht gleichmäßig fegelförmig, ſondern an den Geiten höckerig; die Rinde ſchon frühzeitig borfig Pyrus communis 1. Populus alba L. Populus tremula L. Populus nigra L. — hr: — — als wi SE B eb ni s Inh E HM x A ’ , AN .% be — ae * eh, — hs u: Ye: 4 Kg ER Seite U. BER N ——— “58 — excelsa 59. 61 — peectinata 59. 61 Abietineae .. 55. 57 Acer . 13 campestre 13 — monspessulanum 13 — opulifolium 268 — platanoides 13. 64 — Pseudoplatanus . 13. 64 Acerineae 91a, Aesculus Hippocastanum 13. 64 Ahorn ; — AR = Alnus . . 54. 55 — glutinosa 55. 62 — incana BA — pubescens DD — viridis 55 Alpenröschen 36 Alpenrofe 36 Alpenmeiden m 52 Ampelideae u 5. 13 Ampelopsis hederacea . on ar Amygdaleae 4.21 Amygdalinae 45. 46 Amygdalus 21 -— communis . 21 nana . 21 Andromeda . .. #30 — calyculata — — polifolia . = 35 Andromede — 00 Apfelbaum n > AB Apocyneae . i 7. 38 Aprifofe . . . ; — Aquifoliaceae . R 1.8 Araliaceae } 6:34 Arbutus . , ) a. 38 — Unedo EL Sa — wuvaursi. . 3 Döbner, Lehrbuch der Bofanit x. 2. Aufl. Arctostaphylos . — alpina Armeniaca Aronia vulgaris . Artocarpeae Asparageae Astragalus . = aristatus Atragene alpina . Azalea ’ procumbens Aalle o . + B. Bärentraube Bandweiden Berberideae Berberis vulgaris Befenftraud) — — — alba — fruticosa — intermedia — nana pubescens . Betulineae . . . .» Birke Birnbaum Blaſenſtrauch : Blumenefhe . Bohnenbaum . . Brombeerftraud; ? Buche. zu » R Burbaum Buxus sempervirens rotundifolia . offieinalis 32 eo. Bel ra Caesalpinieae . Gallunaer a7 7. — vulgaris . . Capparideae . Capparis spinosa . Capreae . . Caprifoliaceae . Carpinus Ber Ne napetmmluse.n — duinensis . Castanea a — vulgaris . Celastrineae Celtideae Celtis australis Ceratonia! . « ° — Siliqua Cereis ., GN — Siliquastrum Chenopodeae . . Cistinegel u. rıgı2,% Gifteofe Gistus We yamk — ereticus — monspelliensis — salvifolius . Clematis ER — alpna = % _ Flammula — WVitalba . . — WVitieella Colnteawat. ne — arborescens — cruenta Coniferae Corneae . Bornuse 0 mar. — sanguinea . Coronilla $ — Emerus . — minima . Corylus . — . avellana . -—- tubulosa Cotoneaster ; — vnlgaris — tomentosa Crataegus ; — Azarolus — monogyna — nigra = oxyacantha Cupressineae Cupressus DICH SEE ET ae er * re ir. . — Seite 26. EI Cupressus sempervirens Cupuliferae Cydonia ; — vulgaris Gyprejle . Cytsus ... — alpinus — austriacus — biflorus . — capitatus — glabrescens — hirsutus — holopetalus — Laburnum — nigricans — prostratus . — purpureus . — radiatus — Ratisbonensis . — sagittalis — sessilifolius — spinescens — spinosus — supinus — Weldeni — alpina . — Blagayana — Cneorum . — collina — Laureola . — Mezereum — striata Dattelpflaume Diospyros Lotus . Dryade Dryas — — oetopetala . €. Ebenaceae Ebereſche Eibe . Giche . Elaeagneae Elaeagnus Ba — angustifolia Empetreae . Empetrum nigrum Ephedra distachya 16. 99, 11 Ephedrineae . » » » » 7.56 | Ginfter Eyhu - =. 0.0.0000. 81 | Glaciales Gröbeerbaum -» -» : » . «35 | Glasjchmalz oa. ee et 3 | Bletjcherweinen E- arborea . : . . -0u 36 | Oramate . ee eamea. 1. eb -Granatese einer a . » „eu. 86: | Grossulariese er herbacea 6 Be Metralim..n.. N Be. 298 $ 36 Ericineae 6. 34 EA NER SA ae ae le Eid ee 2 Haidefraut ae — Euphorbiaceae . » . . 10. 41 Snrkriegel ChTEmOB. — = europaeus . . . 14 SI a . D 4 — Ba N Fr Hedära Helix . — verrucosus . . .» / Heibelbeere . Helianthemum — — Fumana F. — oelandicum — polifolium . , — vulgare . Fagus Se ,. 49. a Hippocastaneae 5 ; — eylwatica ni. s »; ., 44. 63 Bianka Feigenbaum — a hamnoides ; Felſenmispel ee Hollunder \ 446 — ara. ten Hopfenbuche ... Glleber a a Hyrnftraud . 2 Fragiles Bi u: 6666 Fraxinus ei EEaaHt EB excelsiovr . . . 39. 64 —. Omus ..........'88-.| Jasmineae BE Frigidae en Jasminumkotiicmäler. Jasmin Ilex aquifolium G. Johannisbeere Johannisbrod Judasbaum. el 200 80%,» 86 | Subenborn Bamander » .» 2 2% ...839 | Juglandeae . BEE un ae, 33. Juplans regia/. a ne 66——— hehe 18 — communis 666 — macrocarpa ze dalmatica) Ense 18 | — nana.. 2 41411117 — Oxyxcedrus. 6161616188 — _ phoenicea —) germanica. 41461668 — Sabina u Hallarıı 2 una ea Ri, nyata 2 K. ——7—7—7 — proeumbens . . » . 47 | Rappernftraud . BE BCATIOBa Sg ne 17 | Kaftanienbaum . ZZ esericea . 0.2.0.» .287:| Kellerhals — sylvestris 17 | Kiefer — tinctoria . 17! Knackweiden Kreuzblume . Kronenwide . Labiatae Lärche Larix . : — europaea Laurineae Laurus nobilis Resensbaum . Ledum ; — palustre Ligustrum £ — vulgare Linde Lonicera “ — alpigena — caerulea — Caprifolium — etrusca — implexa — nigra — Periclymenum — Xylosteum . Loranthaceae Loranthus — europaeus Lorbeer M. Mäufedorn Mandelbaum Mandelweiden . Maulbeerbaum . Meerträubchen Mespilus - — germanıca . Mispel Miftel Morus — alba. — nigra Müllen Myrica gale Myricaria — germanica L Myriceae Myrikarie Myrtaceae Myrte Myrtus communis 32. Nachtſchatten Nerium — Olesuder Niceoline Delbaum Olea . 5 — europaea Dleander Dieafter . Oleaceae Ornus ® — europaea Ostrya ; — carpinifolia > P. Paliurus . F — aculeatus Papilionaceae . Pappel Persica — vulgaris Pfefferkraut Pfeifenſtrauch Pfirſichbaum Pflaume . Pfriemen ... Philadelpheae . Philadelphus coronarius Phillyrea — media Pimpernuß Pinus . — brutia — Cembra — halepensis — Laricio — maritima — Mughus — nigricans — Pinea — Pinaster . — Strobus — sylvestris — uneinata Pistacia . NT — Lentiscus . — Terebinthus . Piſtaeie Seite Platane Platanus . Ar — oceidentalis — orientalis Polygala Chamaebuxus Polygaleae . Pomaceae Populus . — alba — balsamifera — eanescens — dilatata . — monilifera — nigra — pyramidalis _ tremula . Porft . Prasium . — majus Pruinosae Prunus — avium — cerasifera — (Cerasus — Chamaecerasus — domestica . — iunsititia — Mahaleb — Padus — spinosa . Punica Granatum Purpureae Purpurweiden Pyrus — — Ameélanchier — amygdaliformis — communis — Malus — nivalis — Pollveria Quercus . — Cerris — coccifera — Ilex — pedunculata. — pubescens — sessiliflora . — $uber Quitte Ranunculaceae . NRaufchbeere . Rhamneae 9. 54. 53, 10. j Seite Rhamnus 3 14. 15 — Alaternus —6 — alpina 16 — cathartica 15 — frangula 15 — infectoria 15 pumila 15 — rupestris 15 — saxatilis n 15 tinctoria 2510 — —6 — ferrugineum Re m: e hirsutum . 36 — intermedium 36 — latifolium —6 Rhodothamnus ms 32,%36 — Chamaeeistus . 56 Ichusersz. 000, 4. 16 — Cotinus MD — en 16 Ribes . 30 — alpinum . 3 — Grossularia . 2850 — nigrum 3 31 — petraeum hr — rubrum — Riemenblume a} Robinia BES 16. 20 — Pseudo-acacia 20. 62 Rosa . 2888 — alpina u — arvensis . 24 — canina Ä 26 — eiliato-petala 26 — einnamomea 25 — gallica 24 — gentilis 25 — glandulosa 25 — lucida 24 — Jutea , . 24 _ pimpinellifolia 25 — pomifera 26 — punicea . 24 — reversa 25 — rubiginosa 26 — rubrifolia 25 — sempervirens 24 — spinulifolia . 25 — systyla 25 — tomentosa —86 — turbinata RC.) Rosaceae 3. 22 Roſe — — Noffaftanie . 13 Nosmarin 9 Rosmarinus IN: 38. 39 — offieinalis . —889 Rubus 22 Rubus caesius . fruticosus Idaeus RUNET a RER Ruscus aculeatus Hypoglossum ©. Salbey Salicineae Salicornia fruticosa Salix acuminata acutifolia alba ambigu . amygdalina angustifolia arbusceula aurita . babylonica . Caesar IE € Caprea . » cinerea cuspidata daphnoides . depressa Doniana fragilis slabra on. glauca 2 grandifolia hastata . » Hegetschweileri herbacea ... hippopha£folia holosericea . incana . Lapponum mollissima myrsinites . myrtilloides nıgr1cans pentandra phylieifolia . Pontederana purpurea repens reticulata “ retusa riparia . E rosmarinifolia . rubra salviaefolia . Seringeana . 74 Pan serpyllifolia silesicca . — Smithiana — — stipularis , — undulata . — viminalis Salwei Salvia Sambu den . offieinalis cus nigra racemosa . Sanddorn Sarothamnus scoparius vulgaris Satureja . montana pygmaea variegata Sauerdom . „2. Schimmelweiden Schneeball Schoter ndorn Seidel . » Sinngr Smilax un aspera Solaneae Solanu m Buleamm a Sonnenröschen Sorbus Spartium Aria . aucuparia . Chamaemespilus deeipiens domestica hybrida intermedia latifolia scandica torminalis . junceum scoparium Spiraea chamaedryfolia decumbens salieifolia . ulmifolia Spieritaude Spindelbaum Stachelbeere Staphy lea — Stechdorn Stechpalme Stechw Steinli inde . Nie on un Steinmisyel ". Sumach Syringa — — vulgaris T. Tamariscineae Tamariske Tamarix — africana — gallica Tanne Taxbaum Taxineae Taxus baccata Terebinthaceae Teucrium — flavum Thuja —— — occidentalis Thymeleae . Thymian . Thymus . rt — Serpyllum -- vulgaris Tilia — grandifolia . — parvifolia Tiliaceae Tragant Ulex . h — europaeus Ulmaceae Ulmus — campestris — effusa — saberosa Sa SR A hi 10. 13. — ** SS» ——— — By Sn Seite V. Maegmiesen Vaccinium 33 — intermedium . . 34 — 0.07. 34 — Oxyceoccos . 3 = uliginosum . . 34 — Yıtısadaea 7 238 Merbenasese —. ...; Ju rn Viburnum DT RL RL — Tantanauıı „. PaL2.24795 — Opalun a. 28 — Tinus ——— Naminalee: — J ale aa an FIT SIEH EN IDON — JJ al a Fr — album a ME NER 2 a WEycedri Vitex agnus castus . . . . 40 Vals vunikorapu ie, 6 ana. 14 W. TREE ES A 6 Mealorebe, 4.5 ed Malnubbaum sn. ana. AR EHDDEN ne na een 1 REDE an, a Weiinnn Bela Wäßß Sr Zundeß 3 — OR NER FIVA 666 Zürgeſöamnnnn 5549 > { Me Er re + Drudfehler. 202 ftatt ealieifloreae lic calyeiflorae. 219 369 " Frühlorgel Stodmorgel Morgel Spitmorgel " " " " Frühlorchel. Stockmorchel. Morchel. Spitzmorchel. 185: 5 Botanical Garden Library QKa7. oe 8 [| TEN ie t j L er .———-