nn ne De u u nee m. u LE enge nn Pr ge ee Sa TE ER ET en ae ee en Fe Da EEE ” a . Ze 3 2 u ete, ENT . N ad fi 2 258 3% de en newer ne er San nyegag‘ ES, z er a iv Be 2 © Wr ug an 2 , ö FERNE: un a ee EEE ERNEUERT DE ee See er ie nn ee N = Sul ten n a‘ u Ic re ET N an rn kalae> wne 5 FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SEIENGE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY 4 Ay 5 Leitfossilien Ein Hilfsbuch zum bestimmen von Versteinerungen bei geologischen Arbeiten in der Sammlung und im Felde herausgegeben von Georg Gürich Dritte Lieferung: Karbon und Perm -—- Pflanzen von W. Gothan 3 pn Pe eh X Mi | i N Mit 48 Tafeln Berlin Verlag von Gebrüder Borntraeger W 35 Schöneberger Ufer 12a 1923 Ei F Leitfossilien herausgegeben von Georg Gürich | Leitfossilien er Ein Hilfsbuch zum Bestimmen von Versteinerungen bei geologischen Arbeiten in der Sammlung und im Felde herausgegeben von Georg Gürich Dritte Lieferung: Karbon und Perm — Pflanzen von W. Gothan Mit 45 Tafeln Berlin Verlag von Gebrüder Borntraeger W35 Schöneberger Ufer 12a 1923 H„3-\55350-04.22_ Alle Rechte, insbesondere das Recht der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Copyright 1923, by Gebrüder Borntraeger in Berlin Druck von E. Buchbinder (H. Duske) in Neuruppin „Made in Germany“ Vorwort Der Aufforderung des Herausgebers bin ich nachgekommen, da es schon lange ein Bedürfnis ist, ein Buch als Anleitung zum Bestimmen von Karbon- und Permpflanzen zu haben. Da in den vorigen Heften die präkarbonischen Pflanzen nicht behandelt sind, so sind hier einige kurze Mitteilungen darüber vorausgeschickt worden. Die Preuß. Geologische Landesanstalt hat zum Abdruck eine größere Anzahl Druckstöcke geliehen, andere stammen aus POTONIE-GOTHAN, Lehrbuch der Paläobotanik, 2. Aufl., und andere sind neu gemacht worden. Wenn auch viele Arten ungenannt bleiben mußten und nicht abgebildet werden konnten, so hoffe ich doch, daß das Buch seinen Zweck, dem Sammler Hinweise über die nähere Hingehörigkeit einer Karbon- und Permpflanze zu geben, erfüllen wird. Anatomisches wurde für solche Leser, die botanisch an den Fossilien interessiert sind und die nötigen botanischen Kenntnisse besitzen, nicht all- zusehr vernachlässigt, mußte aber bei dem Charakter des Buches als Be- stimmungsbuch zurücktreten. Die Kupferschieferflora ist noch mitbehandelt, obwohl schon dem „pflanzlichen Mesozoikum“ angehörig (Mesophytikum); die untere Gondwanaflora ebenfalls. Berlin, im April 1923 W. GOTHAN Tao Inhaltsverzeichnis Übersicht über das Pflanzenreich mit Angaben des (ältesten) geologischen Vorkommens Vorbemerkungen (Allgemeines, Erhaltung, Präparation, echte Versteinerung usw.) Pflanzenwelt des Kambriums Pflanzenwelt des Silurs Devonflora a) Ältere Devon- oder ee b) Oberdevonflora (Archaeopteris oder Ebenen) Flora des Karbon und Perm (Stratigraphisches) Pteridophyta (Gefäßkryptogamen) . a) Filicales, Farne (Allgemeines, künstliches. stem Neun Wedelaufban uam) > Pteridophyllen (Gewächse mit Blättern von Farncharakter, entweder zu den Farnen are Pteridospermen gehörig) 1. Archaeopterides, Altfarne Aschaeaptenis Adiantite, Spnenoperiäium Gardioptenis Rhacopteris) R ; i 2. Sphenopterides, Keilfarne, SnNonoptaris im engeren une Be Sphenopteris obtusiloba usw. Sphenopterisarten der Gruppe Sph. Eon ehaun il Lyginodendrongruppe Gruppe Diplotmema (Mariopteris, Palmatopteris usw.) RE Gruppe Alloiopteris. ! Sphenopteriden verschiedener Aut (Kiedens Discopteris A “erschiedene Arten) Sphenopterisarten mit Sporangien . Pecopterides, Kammfarne (Pecopteris, Deronlens . Alethopterides (Alethopteriden, Alethopteris, Lonchopteris) . Callipterides (Callipteriden, Callipteris und Callipteridium) Odontopterides, Odontopteriden . 5 Neuropterides (Neuropteriden, Neuropteris, es nd a) Taeniopterides (Taeniopteris, Lesleya) e 9. Glossopterides, „Zungenfarne“ (Glossopteris, an) Anhang (Noeggerathia, Gigantopteris, Megalopteris) Stämme und Rhizome von Farnen und Pteridospermen . Psaronieae, Starsteine (Psaronius, Caulopteris, Megaphyton) b) Articulatae (Pteridophyten mit gegliedertem an Sphenophyllales, Keilblattgewächse . A Equisetales, Schachtelhalmgewächse . a) Equisetaceae, Schachtelhalme b) Phyllothecaceae i c) Protocalamariaceae, Vehalantlen (Aalen tanites) d) Calamariaceae, Kalamiten . Beblätterung der Kalamiten Kalamitenblüten . RE vmI Inhaltsverzeichnis Seite c) Lycopodiales, Bärlappe . =119 Lycopodiaceae, eigentliche Bärlappe . 122 Selaginellaceae . SEE . 123 Lepidophyta (Sehappenbinme) . 123 1. Lepidodendraceae, Lepidodendren, Schhppenbänne im ı ikentlichen Sn (Bepide- dendron, Lepidophloios) Dr ER a ec NER Tg . 124 2. Ulodendraceae, Ulodendren . 138 3. Bothrodendraceae i 139 4. Sigillariaceae, ee lhaune » 140 Rhytidolepe Gruppe (Sigillarien Re Dängsforchen) 146 Favularische Gruppe (Sigillarien mit Bienenwabenskulptur) 149 Subsigillarien (leioderme und klathrarische Sigillarien) 150 Sigillarienzapfen und -blätter . 151 Unterirdische Organe von Lepidophyten re Stigmariopie) 152 Verschiedene Lepidophyten EEE GE: et 157 Gymnospermae, nacktsamige Geräche - 160 Cordaitales, Cordaitenbäume (Cordaites, nennen) 160 Ginkgophyta, Ginkgogewächse (Baiera, ee Rhipidope, Wiley, Dieranophyllum) . i S 5 SR: -x165 Cycadophyta, Cycadeengewächse (Ptesfhrilam) - 168 Coniferae, Zapfenträger, Nadelbäume (Walchia, Ullmann Voltazz, N, 169 Die pflanzlichen Leitfossilien des Karbons und Perms (Dyas) Bereits im ersten Teil dieses Werkes S. 6 war das Pflanzenreich eben- falls erwähnt worden. Da jedoch die Fortschritte in der Paläobotanik seitdem ganz außerordentliche gewesen sind, so kann die damalige Aufstellung nicht mehr als Unterlage dienen und wir geben im folgenden eine auf modernerer Grundlage beruhende Übersicht über das Pflanzenreich im Anschluß an das System von ENGLER (z. B. Syllabus der Pflanzenfamilien 8. Auflage 1919, mit einigen Ergänzungen und Modifikationen). Übersicht über das Pflanzenreich mit Angaben des (ältesten) 1. Abt. (2. Abt. (3. Abt. (4. Abt. 5. Abt. 6. Abt. 7. Abt. 8. Abt. -9. Abt. 10. Abt. 11. Abt. 12. Abt. Gürich, geologischen Vorkommens Schtzophyta, Spaltpflanzen a) Schtzomycetes, Bakterien, Spaltpilze. Angebl. schon Devon, sicher sehr alt. b) Oyanophyceae, 'Spaltalgen. Angebl. schon Praecambrium. Mysothallophyta usw., Schleimpilze.) Flagellatae.) Dinoflagellatae u. ilkcofagellaine) Bacillariophyta, Kieselalgen, Diatomeen. Seit dem Jura, häufig seit Tertiär. Oonjugatae. Fossil seit? Chlorophyceae, Grünalgen. Fossil fast nur die Familien: a) Dasycladaceae (Siphoneae verticillatae). Seit Silur. b) Codiaceae. Wohl seit Kambrium. Charophyta, Armleuchtergewächse. Seit Jura, vielleicht schon paläoz. Verwandte. Phaeophyceae, Brauntange. Fossil? KRhodophyceae, Rottange, Rotalgen. Fossil die korallenartigen Oorallinaceae seit der Kreide, wahrscheinl. aber ältere Verwandte. Eumycetes, Fungi, echte Pilze. Sicher sehr alt; Phycomyceten schon im älteren Devon, 1. Auftreten der Einzelgruppen wenig klar. Embryophyta asiphonogama, Archegoniatae. 1. Unterabt. Bryophyta, Muscineae, Moose. a) Hepaticae, Lebermoose. Vielleicht schon palaeozoisch, sicher seit Keuper. b) Musei, Laubmoose. Sicher erst im Tertiär. Leitfossilien. Lief. 3 | 9 Karbon und Perm 2. en 1. Filicales, Farne. Seit Oberdevon (ältere?). (Hydropterides, Wasserfarne, etwa seit dem Keuper.) 2. Articulatae einlas Zzuasonug Sphenophyllales usw.). Seit Oberdevon. 3. Lycopodiales, Bärlappe. Sicher seit Oberdevon. 4. Psilophytales. Devon, namentlich älteres und mittleres Devon. 13. Abt. Embryophyta Siphonogama, Samenpflanzen (Phanerogamen). 1. Gymnospermae, Nacktsamer. a) Cycadofilicales, Pteridospermae, „Samenfarne“. Karbon und Perm (auch schon Oberdevon?). b) Cordaztales, Cordaitenbäume. Karbon bis Rotliegend. c) Ginkgophyta, Ginkgogewächse. Seit (? Oberdevon) Permo- karbon. d) Cycadophyta („Oycadales“). Seit Permokarbon. e) Bennettitales. Keuper bis untere (obere) Kreide. f) Coniferae. Sicher seit Rotliegend. 2. Angiospermae, Bedecktsamer. a) Monocotyledoneae, Einkeimblättler. | Seit derälteren Kreide b) Dicotyledoneae, Zweikeimblättler. (Gault-Albien). Vorbemerkungen Bei der Bestimmung sowie auch beim Sammeln von Pflanzenfossilien ist eine Reihe von Umständen zu berücksichtigen, die beim Sammeln und Be- stimmen der fossilen Tierwelt wenig oder weniger in Betracht kommen, die aber gerade für denjenigen, der sich mit der fossilen Flora befaßt, von Wert sind. Bei den kleineren Tieren, Muscheln, Brachiopoden, Trilobiten usw. findet man häufig die ganzen Individuen bezw. deren Schalen und hat also ge- wissermaßen das ganze ehemalige Tier vor sich. Bei größeren Tieren, speziell bei Wirbeltieren findet man dagegen nur einzelne Teile, meistens Knochen, und hat durch Vornahme von Spezialstudien an den betreffenden Organen der lebenden Tiere die Eigentümlichkeiten dieser Teile des Tierkörpers in das richtige Licht zu rücken, und kann sie durch Vergleich mit den lebenden und fossilen Formen bestimmen. Bei der Pflanze tritt der Umstand, daß man nicht das ganze Individuum, sondern nur Teile davon in der Hand hat, man kann sagen, beinahe gewöhnlich ein. Von einer Pflanze, die nur einigermaßen große Dimensionen hat, ein größeres Kraut, ein Strauch oder Baum gewesen ist, findet man Stamm, Äste, Blätter, Zweige, Früchte, Blüten und entsprechende Organe meistens getrennt, und es hat oft erst größerer Mühe und genaueren Studiums bedurft, die Zusammengehörigkeit gewisser solcher Einzelfunde zu ein und derselben Pflanzenart herauszufinden. Ja in vielen Fällen, man kann sagen, in den meisten Fällen, hat eine solche Zusammengehörigkeit nicht bewiesen werden können. Einmal weil z. B. von einer Pflanze zufällig über- haupt nur die Blüten oder das Blatt erhalten blieb. Das andere Mal wurde Vorbemerkungen 3 zwar die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe und Verwandtschaft er- kannt, nicht aber konnte die Frage nach der Zugehörigkeit zu einer be- stimmten Art beantwortet werden. Dies kann nicht weiter Wunder nehmen, da ja die einzelnen Teile, von einander losgerissen, zerstückelt und räumlich getrennt, auch bei lebenden Pflanzen nicht ohne weiteres eine ehemalige Zu- sammengehörigkeit verraten würden. Glückliche Funde haben zwar im Laufe der Zeit die Paläobotanik in die Lage versetzt, einen großen Teil z. B. der Steinkohlenpflanzen in ihrem Gesamtaussehen und in ihren Einzelver- - hältnissen zu rekonstruieren. Da die einzelnen Teile vieler dieser Pflanzen getrennt gefunden wurden, so wurden viele zunächst von den Autoren für verschiedene Pflanzen gehalten und mit besonderen Namen belegt, und erst später erkannte man, daß eine ganze Anzahl dieser „verschiedenen“ Fossilien zu einer Gattung oder eventuell sogar zu einer und derselben Art gehört haben. Man hat daher z.B. bei den Kalamiten für die Stämme besondere Namen (Calamites), für die Blätter (Annularia, Asterophyllites), für die Blüten (früher z. B. Volkmannia, Bruckmannia usw.), für die Wurzeln (Pinnularia und Asiromyelon) usw. Da sich immer wieder auf dem Gestein sehr gewöhn- lich die genannten Einzelorgane getrennt erhalten finden, so hat man auch nach der Erkennung der Zusammenhänge für die Teilorgane diese Namen beibehalten, so daß sich z. B. ein Kalamit oder ein Cordaites aus einem halben Dutzend verschiedener „Namen zusammensetzt“. Obwohl der hierdurch ge- schaffene Namenballast ziemlich groß ist, hat man ihn aus praktischen Gründen vielfach beibehalten, weil die Namen zugleich anzeigen, welches Organ man beim Bestimmen der Pflanze zur Hand hatte. Nur in einigen Fällen ist man, meistens aus geschichtlichen Gründen, von dieser Art abgewichen. Erschwerend ist weiter für die Paläobotanik, daß selbst ein und dasselbe Organ, insbesondere Stämme und Stengel der Pflanzen in verschiedener Er- haltungsweise auftreten können. Dies rührt daher, daß vor der Einbettung im Schlamm oder Sand usw. z. B. der eine Stamm mehr entrindet war, der andere ein großes, leicht wegfaulendes Mark besaß, dessen Hohlraum nun leicht von Schlamm erfüllt wurde; auf diese Weise bekam man in dem ersten Fall nicht die Außenfläche des Stammes, sondern einen mehr oder weniger entrindeten Stamm zu sehen, der anders aussieht, als die Rindenoberfläche; im zweiten Fall nur den Abguß des Markhohlraums, der, wiewohl oft sehr charakteristisch, wiederum ein von dem Äußeren des Stammes ganz ab- weichendes Bild liefert. Bei entrindeten Stücken geben oft die den Stamm durchziehenden Leitbündel noch besondere Skulpturen auf der Stammober- fläche her; diese Erhaltungsformen speziell der Stämme spielen in der Paläo- botanik bei ihrer Häufigkeit oft eine große Rolle, und man muß jedenfalls wissen, was man sich unter ihnen vorzustellen hat. Die älteren Autoren hatten auch für sie zum Teil besondere Namen. Aus dem Gesagten leuchtet auch ein, daß das Bestimmen fossiler Pflanzen oft mit größeren Schwierig- keiten verknüpft ist als bei der Tierwelt; zum Erkennen beispielsweise eines bestimmten Farnblatttypus genügt es oft nicht, ein einzelnes Stück zur Hand zu nehmen, sondern man muß an dem betreffenden Fundort möglichst eine ganze Reihe von Blättern desselben Typus sammeln, um einen Überblick zu gewinnen über die Gesamtformenwelt, die dort vertreten ist. — 1* 4 Karbon und Perm Außerdem müssen wir hier, wenn auch nur kurz, auf die bei den Pflanzen eine größere Rolle spielende verschiedene Art der Fossilisation aufmerksam machen, über die näheres z. B. in GOTHAN-POTONIE (Lehrbuch der Paläo- botanik 1921 oder im Paläobotanischen Praktikum 1912) nachzusehen ist. Man kann bei den Pflanzenfossilien insbesondere zwei Arten fossiler Erhaltung unterscheiden. In Wirklichkeit vielleicht noch mehr, jedoch wollen wir uns hier auf diese beiden wichtigsten beschränken, die zu kennen sowohl beim Sammeln als auch bei der Präparation und beim Bestimmen notwendig ist. Nach der Einbettung in Schiefer, Sandstein usw. werden die Pflanzenfossilien entweder zu Kohle (kohlige Erhaltung) oder echt versteinert (echte Ver- steinerung, strukturzeigende Erhaltung, Petrifaktions der Engländer. Intus- Fig. 1. Epidermen, durch Mazeration von kohligen „Abdrücken“ erhalten. a Blattepidermis von Dietyozamites aus dem Lias; b von Mariopteris muricata aus dem Prod. Karbon. krustate). Die erste Erhaltung ist allbekannt, sowohl für größere Pflanzen- massen, die zu homogener Kohle geworden sind, als auch für Einzelstücke, die in kohliger Erhaltung im Schiefer usw. sich finden. Hierbei ist zu be- denken, daß die Kohlenschicht, die man in vielen Fällen auf dem Schiefer erblickt, nicht, wie man gewöhnlich sagt, ein Pflanzenabdruck ist, sondern die Pflanze selbst darstellt, deren Substanz in Kohle umgewandelt ist. Dies letztere ist von Wichtigkeit für eine eventuell mögliche feinere Präpa- ration derartiger Pflanzen; man kann an ihnen nicht nur, wie man früher glaubte, die äußere Form, Aderung und einige sonstige Einzelheiten beobachten, sondern bei guter Erhaltung noch vieles unter dem Mikroskop sichtbar machen. Zu dem Zweck wird die kohlige Pflanze mit bleichenden und oxydierenden Mitteln, insbesondere mit dem sogenannten Schulzeschen Reagens (Salpeter- säure und chlorsaures Kali) behandelt. Bringt man die Pflanzenreste nach ge- nügender Einwirkung in Alkali z. B. in Ammoniak, so wird der größte Teil in Form von Humusstoffen gelöst, widerstandsfähigere Gewebsteile insbesondere Vorbemerkungen D Blatthäute, Sporen, Blütenpollen usw. werden jedoch nicht aufgelöst, sondern bleiben übrig und lassen sich unter dem Mikroskop noch beobachten (Vergl. z. B. Fig. 1). Die andere Erhaltungsform, die wir als echte Versteinerung bezeichneten, kann zustande kommen, wenn in dem einbettenden, umhüllenden Gesteins- medium sich eine Minerallösung befindet, z. B. kohlensaurer Kalk oder Kiesel- säure; auch andere Materialien kommen in Betracht. In diesem Fall kann die Pflanze, wie überhaupt Fossilien, als Niederschlagszentrum wirken. Es entstehen dann um die Fossilien herum durch den Niederschlag der gelösten Mineralsubstanz Verfestigungszonen, die später als Konkretionen aus dem Gestein herausgeschlagen werden können und beim Aufschlagen im Zentrum noch das Fossil erkennen lassen. Oder — und in diesem Falle würde das zustandekommen, was wir als echte Versteinerung oder strukturbietende Pflanzenfossilien (Intuskrustate), bezeichnen — die Versteinerungssubstanz schlägt sich im Innern der Zellen in den Zellenhohlräumen nieder und ersetzt außerdem die allmählich sich zersetzenden Zellenwände selber, von denen ein Teil oft noch als organische kohlige färbende Humussubstanz erhalten bleibt. Als Endresultat dieses Prozesses haben wir dann ein in Kalk, Kieselsäure usw. verwandeltes Pflanzenfossil vor uns, das, wie man beim Anschleifen oder der Herstellung von Dünnschliffen erkennt, die innere Struktur noch sehr gut erhalten zeigt und uns gestattet, die Anatomie mancher fossilen ebenso gut zu studieren wie die von lebenden Pflanzen (Taf. I). Bei der letzten Er- haltungsweise ist besonders zu bedenken, daß die Vorkommen von struktur- zeigenden Pflanzen oft äußerlich nichts von ihrem Inhalt verraten. Während man bei fossilen Hölzern z. B. die äußere Form der Pflanze noch sehr gut erhalten sieht, gibt es Kieselschichten, Kieselknollen, phosphoritische, kalkige, dolomitische Knollen usw., die, äußerlich mehr oder weniger glatt oder un- scheinbar aussehend, trotzdem im Innern vollständig von lauter echt ver- steinerten strukturzeigenden Pflanzen erfüllt sein können. Dies ist z. B. der _ Fall, bei den sogenannten Dolomitknollen oder Torfdolomiten aus gewissen Steinkohlenflözen, die äußerlich nichts von ihrem wissenschaftlich außer- ordentlich wertvollen und interessanten Inhalt verraten. Dem Charakter dieses Buches entsprechend, können wir auf diese Art der Pflanzenversteinerungen nur nebenher eingehen, da ihre Beschreibung einmal im vorgesehenen Raume nicht möglich, zweitens rein botanisch-anatomisch sein würde; als Leitfossilien kommen sie, obwohl bei genügender Übung leicht kenntlich, auch darum weniger in Frage, weil ihre Präparation in Dünnschliffen umständlich und schwierig ist; es sind jedenfalls nicht Leitfossilien im Sinne dieses Buches. Während wir bezüglich des geologischen Vorkommens keine näheren Erläuterungen nötig haben, da für das Karbon u. a. die Tab. S. 18/19 und die anderen ausreichen, seien hier noch in den Vorbemerkungen einige Finger- zeige bezüglich der im Text gebrauchten geographischen Bezeichnungsweisen gemacht. Man unterscheidet bei den Steinkohlenbecken nach dem Vorgange des Geologen NAUMANN, die paralischen (vom Griechischen zao« an, bei und «As Meer) und limnischen oder Binnenbecken. Als paralische Becken werden diejenigen bezeichnet, bei denen sich (meistens in bestimmten Horizonten) zwischen den im übrigen terrestrischen Kohlen-, Schiefer- und Sandsteinab- 6 Karbon und Perm lagerungen einzelne Horizonte mit Meeresfauna (marine Horizonte) einstellen, die zeigen, daß zu gewissen Zeiten das Meer die Landablagerungen hat über- fluten und seine Spuren in Form einer tierischen Lebewelt zurücklassen können. Zu diesen paralischen Becken gehören in Europa ein Teil der englischen Kohlenvorkommen, der nordfranzösisch, belgisch, rheinländisch- westfälische Komplex, das oberschlesische und auch das Donetzbecken in Rußland. Die Lage dieser Becken wird bestimmt (bis auf das letzte) durch die alten Gebirgslinien der Steinkohlenzeit, deren westlicher Zug (von Irland über die Bretagne durch Nordfrankreich nach dem französischen Zentralplateau zu verlaufend) nach SUESS der armorikanische Gebirgszug genannt wird, Fig.2. Kärtchen zur Darstellung der Lage der wichtigeren mitteleuropäischen Kohlenbecken. E = englische Becken; F-B-A-R = Französisch-belgisch-lim- burgisch-Aachener-Ruhr-Komplex; O = Oberschlesisches Becken; S — Saarrevier; Z = Zwickauer Rev.; N —= Niederschles. Rev.; Bö = Böhm. Becken; H = Eregli; D = Donetzbecken. Paralische Becken schwarz, Binnen-(limnische)Becken schraf- fiert. a = armorikanischer, v —= varistischer Gebirgsbogen. während der östliche von Oberschlesien über das Ruhrrevier, Aachen, Belgien ebenfalls auf das französische Zentralplateau zulief und den Namen varistischer Gebirgszug erhielt. Die innerhalb oder jenseits dieser Gebirgszüge gelegenen meist kleineren Steinkohlenbecken entbehren vollständig der marinen Zwischen- lagerungen und sind deswegen rein terrestrische Süßwasserbildungen. Zu ihnen gehören in Europa z. B. die zahlreichen kleineren und größeren Becken in Zentralfrankreich, das Saarbecken, das Zwickauer, die mittelböhmischen und das niederschlesische Becken. Wir werden uns später bei den Vorkommens- bezeichnungen gewisser Karbonpflanzen dieser Ausdrücke bedienen, die kurz und prägnant das Vorkommen bezeichnen und verweisen noch auf die Dar- stellung in dem kleinen Kärtchen Fig. 2, das das eben Gesagte deutlich und übersichtlich darstellt. Als Leitfossilien spielen die niedriger organisierten Pflanzen, insbe- sondere die Algen (und Pilze) keine nennenswerte Rolle, wenigstens nur eine Vorbemerkungen | geringe im Vergleich zu den fossilen Landpflanzen, die besonders im Carbon und Perm eine führende Rolle unter den Fossilien übernehmen, da die be- treffenden Ablagerungen an vielen Stellen so zu sagen ausschließlich als terrestrische Bildungen entwickelt sind. Im wesentlichen wird daher in dem vorliegenden Teil nur, von den Landpflanzen die Rede sein. Die übrigen können nur nebenher gestreift werden. — "IIOZOUSOY * JAldouaw kr fi IANBEININ INImERHNE || i Il NEHM UN nterkreide IT | || wun>a1töxrosaW _ umayAlidosatu DEEBED TE EA 2 ee N HAIBGEIELHIIITEIGTS IB Keen f . ET HNUBNUNENEENNBRBEE lH BER ERBRERBBRAN LE 12112 3 Fig. 3. Geologisches Vorkommen der wichtigsten Pflanzengruppen. (Pilze sind bis zum Devon bekannt, die Linie ist daher zu verlängern.) wuınNn»I0zoan Pd wndıAhdoao]nd andpflanzen un bekam Obwohl in diesem Teil eigentlich nur die Pflanzen des Karbons und Perms behandelt werden sollen, müssen wir doch auch einen kurzen Blick auf einige Formen früherer Formationen werfen, die auch als Leitfossilien Bedeutung haben, von denen an Landpflanzen insbesondere die Pselophyten des älteren Devons in neuerer Zeit eine solche Wichtigkeit gewonnen haben, daß auch in diesem Werk eine Übergehung nicht möglich ist. Das geologische Vor- kommen der einzelnen Pflanzengruppen ist schon aus der Tabelle Fig. 3 er- sichtlich, die einerseits einige irrtümliche Angaben aus Lieferung II korrigiert, 8 Karbon und Perm andererseits auch gleichzeitig die vergleichsweise Unterteilung der geologischen Formationen auf Grund der Pflanzenwelt enthält, die mit den gewöhnlichen Unterscheidungen der großen Perioden der Entwicklung nicht übereinkommt. Die Gründe hierfür können hier nicht näher betrachtet werden, wir verweisen deswegen auf GOTHAN „Lehrbuch der Paläobotanik* 2. Auflage S. 443, aus dem die Darstellung entnommen ist. 1. Die Pflanzenwelt des Kambriums Landpflanzen sind aus dem Kambrium nicht bekannt, nur marine Algen oder algenähnliche Körper werden angegeben. In neuerer Zeit sehen die Amerikaner im Präkambrium in Nordamerika an gewissen Stellen massenhaft vorkommende eigentümlich gestaltete Kalkkörper von verschiedener Form als Algen an, die sie mit der Familie der heutigen Blaugrünalgen (Oyanophyceen) in Verbindung bringen, doch dürfte einerseits die Algennatur dieser Objekte nicht ganz sicher feststehen!), andererseits treten sie in größerer Menge leider nur in Nordamerika, hier allerdings gesteinsbildend auf, so daß man sie nicht generell als Leitfossilien bewerten kann, und wir lassen es daher bei der Erwähnung genügen. Im Kambrium werden sonst z. B. bereits eigentümliche Siphoneen angegeben, wenigstens rechnet man gewisse kleine meist erst im Mikroskop genauer sichtbare Organismen wie die Girvanellen (wie Fig. 4) hierher, die schon im Kambrium vorkommen, die aber als Leitfossilien ebenso wenig bezeichnet werden können, als etwa andere Algen des Kambriums. Als kambrischer Seetang galt lange das unter dem Namen Phycodes bekannte Problematikum z. B. aus dem Thüringer Kambrium. Obwohl es selber sicher kein Organismus ist, sondern höchstens unter Mitwirkung von solchen zustande gekommen ist, kann man ihm doch eine gewisse Rolle als Leitfossil nicht absprechen, da derartige Körper außerhalb des Kambriums noch kaum gefunden sind. Wir übergehen noch andere, etwa als Pflanzen anzusehende Formen dieser Formation und bemerken bei Gelegenheit der Phycoden gleich allgemein, daß wir auch unter den Leitfossilien der späteren Formationen alle solchen fortlassen’ werden, die man unter dem Namen Pseudofossilien zusammenfaßt. Diese Problematika sind ja zum Teil ganz sicher unter Mitwirkung von Organismen zustande gekommen (als Kriechspuren von irgendwelchen Tieren, als Wurmröhren usw.) und manche Formen von ihnen haben ja für die Erkennung mancher Schichten, wie die oben genannten Phycoden ihre Bedeutung, sind jedoch keine Fossilien im strengen Sinne und bleiben deswegen hier unerwähnt. Wir erwähnen das ausdrücklich, weil viele von ihnen als Pflanzen, speziell als Algen, beschrieben worden sind und demgemäß die Paläobotaniker am meisten Ursache hatten, sich mit diesen merkwürdigen Objekten zu befassen. 2. Die Pflanzenwelt des Silurs Allzuviel ist auch über diese nicht zu sagen. Auch hier sind es noch meist marine Algen irgend welcher Art, von denen besonders die aus dem 1) HOLTEDAHL hat im Perm Englands u. a. O. ähnliche Gebilde gefunden, die er für anorganischer Natur hält (Amer. Journ. Soc. 1921, S. 195). Die Devonflora ) Silur bekannten „gequirlten Siphoneen“ (Sephoneae verticillatae) hier den Anfang nehmen und z. B. in gewissen Schichten des baltischen Silur so zahlreich auftreten, daß sie direkt als Gesteinsbildner wirken und auch für diese als leitend angesehen werden können. Solche „Siphoneenkalke“ finden sich im norddeutschen Diluvium oft als Geschiebe (Fig. 4). Auch die bereits eben genannten Girvanellen finden sich im Silur wieder; sie finden sich mit Vorliebe in oolithischen Gesteinen und umhüllen (umkrusten) oft die einzelnen Oolit- körner etwa wie Fig. 4. Landpflanzen sind aus dem Silur, wenn man von einem einzigen Funde absieht, der sehr wahrscheinlich eine solche dar stellt, nicht bekannt. Dies muß ausdrücklich hervorgehoben werden, einerseits weil in Lieferung I dieses Werkes (auch in gewissen Lehrbüchern) noch irrtümlich das Auftreten von Farnen und überhaupt Pteridophyten im Silur behauptet wird, andererseits weil durch Irrtümer verschiedener deutscher Geologen eine Anzahl Schichten mit Landpflanzen in das Silur versetzt worden sind, die in Wirklichkeit viel jünger und zwar wohl meist als oberdevonisch bis kulmisch anzusehen sind. So findet man z. B. in der Silur- und Kulm- flora von POTONIE (Abhandl. Pr. Geologische Landesanstalt N. F. 36, 1901) aus dem Silur eine Anzahl farnartiger Typen (Sphenopteridium usw.) aus dem Dillgebiet, aus dem Harz eine Menge von Lepidophyten u. a. (auch aus der Magdeburger Gegend) aus angeblichem Silur angegeben; alle Fig. 4. a Güörvanella, Fäden des diese Angaben sind unrichtig, und auch von den 1hallus vergrößert, um einen Geologen wird neuerdings die Berechtigung d De Br S 5 8 i 5 & ee schematischer Längsschnitt, Standpunktes, den die Paläobotanik in dieser b Oberflächenskulptur, vergr. Frage seit langem eingenommen hat, zugegeben; Beide aus dem Silur. es wird anerkannt werden müssen, daß die silu- rische Landflora sehr bedauerlichen Irrtümern stratigraphisch arbeitender Geologen ihren Ursprung verdankt. Da diese angeblichen Silurpflanzen mit der älteren Devonflora keine Ähnlichkeiten und keine Beziehungen aufweisen, wohl aber in erster Linie mit der oberdevonisch-kulmischen Flora, ergibt sich die Unhaltbarkeit des Standpunktes der „Silurgeologen“ von selbst. Erst ganz neuerdings ist im Obersilur von Gotland ein ganz isolierter Fund einer Landpflanze gemacht worden, die sich im Äußeren an die Psilo- phyten des älteren Devons anschließt, allerdings in ihrer Erhaltung zu wünschen übrig läßt. Dies ist der einzige bisherige Fund einer Landpflanze im Silur. 3. Die Devonflora Unter den älteren Formationen ist das Devon die erste, aus der Land- pflanzen in größerer Menge bekannt geworden sind. Floristisch läßt sich das Devon sehr gut in zwei Teile teilen, einen älteren, etwa bis an das obere Devon oder den oberen Teil des mittleren Devons reichenden, in dem als Leitpflanzen die Psilophyten vorwiegen und in dem fast alle Pflanzen blattlos oder nur mit kleinen schuppigen oder dornartigen Scheinblättern be- 10 Karbon und Perm setzt erscheinen; bei ihnen war die Bildung einer geaderten Blattspreite noch nicht oder nur in Andeutungen vorhanden; sie waren weiterhin meist von ge- ringer Höhe, zum großen Teil krautig, und eine Differenzierung in (Haupt-) Stamm, Äste, Blätter usw. war noch nicht vorhanden oder erst zum Teil durchgeführt. Der zweite jüngere Abschnitt umfaßt das Oberdevon. Im übrigen ist nach den bisher bekannten Funden diese Psilophytenflora keineswegs so eintönig, wie man zunächst annehmen möchte. Die dafin gefundenen Pflanzen jedoch tragen ausnahmslos im Verhältnis z. B. zu der karbonischen Flora den Charakter einer viel größeren Primitivität, haben zum Teil fast noch „algen- artiges* Aussehen. Im Oberdevon hat sich in der Entwicklung der Landflora bereits ein gewaltiger Fortschritt vollzogen, insofern hier gerade das, was die Einfachheit der älteren Devonflora ausmacht, fast schon verschwunden ist und in be- herrschender Menge Pflanzen bedeutend höherer Organisation vorhanden sind, mit Stamm, Ästen (zum Teil quirliger Verzweigung) und echten Blättern mit voller Spreite und Adern, in Formen, wie wir sie heute noch in ver- schiedenen Pflanzenfamilien kennen. Der anatomische Bau der Stämme zeigt zum Teil schon die Charaktere späterer Gymnospermen. Demgemäß kann man zunächst sagen, daß hinsichtlich der Entwicklung der Pflanzenwelt die Grenze der Formationen nicht zwischen Oberdevon und Kulm liegt, sondern zwischen Oberdevon und Mittel- devon; auch hier fällt also ein Schnitt für die. Entwicklung der Pflanzen- welt anders als für die Tierwelt, was in der Tabelle (Fig. 3) für die großen Entwicklungsperioden noch deutlicher zum Ausdruck kommt. Man kann auch sagen, die obere Devonflora ist physiognomisch mehr eine Karbonflora als Devonflora. Wir begnügen uns, aus der Devonflora im folgenden nur einige wichtige Typen zu betrachten. a) Ältere Devon- oder Psilophytenflora Psilophytales (Psilophyten im weiteren Sinne) Psilophyton DAWSON (griech. Nacktgewächs). Pflanze unregelmäßig ver- zweigt, Stämme bezw. Zweige bis etwa 1 cm dick (auch etwas dicker und dünner), bis etwa 1 m hoch. Die Stengel sind nackt oder mit kleinen Pusteln oder kleinen dornartig starren blattartigen Ansätzen versehen (nur sehr selten mit einer „moosartigen“ Beblätterung). Eigentliche Wurzeln sind nicht vor- handen, statt dessen im Boden kriechende Stammteile und Rhizome, die zum Teil nackt, zum Teil mit wurzelhaarartigen Organen versehen sind, wie sie bei unseren Moosen z. B. vorkommen. Pflanze am Gipfel oft farnartig ein- gerollt. Sporangien an dem Gipfel von Teilsprossen zu mehreren zusammen- stehend, meist länglich. Psilophyten kommen in mehreren Arten, von denen die häufigste Ps. princeps DAwWSON (Fig. 5) ist, in unter- bis mitteldevonischen Schichten an verschiedenen Teilen der Erde vor, wie z. B. Nordamerika, Mitteleuropa, (England), Frankreich, Deutschland, Norwegen, Böhmen. Während man sie früher nur ihrer äußeren Beschaffenheit nach kannte, sind neuerdings durch überaus glückliche Funde in dem älteren schottischen Oldred-Sandstone 11 Die Devonflora auch solehe mit Struktur bekannt geworden, die zu den interessantesten Pflanzenfossilien gehören, die jemals gefunden worden sind. Obwohl es sich norzuwıodg yım fraggordg -uago !snyıgeg :ueJun "UoAalT SAdayıy 'NOSAVA sdaounıd uorkydonsg "arg "DNV’T pun NOLSAIY YPBN Ioyepusgqy 'DONVTT pun NOLSAIY 20200 uojinosrsy u0A [989g q "uaıduerodg :uago ‘spuwpyyoydg UOAALT uUHIaYR mop sun DNYV’T pun NOLSAIY ?uvybnog auuhmdn vıulysy UoA uoryguusuoppy Do 9 "DIA » bei der großen Seltenheit dieser Funde nicht um Leitfossilien im gewöhnlichen Sinne handelt, sei doch einiges darüber bemerkt. Die von den Autoren (KIDsTONn und LANG) in der Familie der Rhyniaceen zusammengefaßten 12 Karbon und Perm Gattungen und Arten Khynia und Hornea stehen offenbar den genannten Psilophyten so nahe, daß man sie als mit Struktur erhaltene Psilophyten Fig. 7. a Sporogonites exuberans HALLE, mooskapselartiges Fossil aus dem Devon Nor- wegens. b Längsschnitt des Sporangiums von Hornea aus dem schottischen Devon mit Sporen und „Mittelsäulchen“. Vergr. INT; R-, N ]7 \ „"n» Fig. 8. a Pilze im Gewebe einer alt-devonischen Pflanze. von Rhynia mit zentralem Leitbündel. ansprechen darf. Sie waren blattlos und hatten auch keine dornartigen An- hängsel, statt deren sie eigentümliche knollige Vorstülpungen (Rhynia Fig. 6a) trugen, die mit den Spaltöffnungen in Zusammenhang zu stehen scheinen. Die Stengelstruktur war überaus ein- fach: um ein kleines zentrales Leit- bündel legt sich ein Parenchym, das den Hauptteil des Stengels einnimmt und von einer dünnen Epidermis um- geben wird (Fig. 8b). Die Sporangien sitzen endständig an Seitenzweigen und tragen zahlreiche Sporen einerlei Art; statt Wurzeln haben sie die bereits oben erwähnten Rhizoiden. Bei Hornea war das Sporangium mit einem Mittelsäul- chen versehen, hat also einen etwas mooshaften Charakter (Fig. 7b). In b Teil des Querschnitts Nach KıpsTox und Lang. Vergr. dieser Beziehung erinnert es an einen Fund aus Norwegen, wo HALLE bei Röragen ein mooskapselartiges Fossil auf einem Stiele sitzend gefunden hatte (Sporogonites), das ebenfalls ein Mittelsäulchen im Sporangium zeigte (s. Fig. 7). Obwohl diese Pflanzen mit Moosen nichts zu tun haben, ist doch die Organi- sation des Sporangiums bei so alten Pflanzen recht interessant. Ebenfalls noch zu den Psilophytales gerechnet wird von den genannten beiden Autoren ein dritter bereits komplizierterer Typus (Asteroxylon Mackie: (T. 1,3: Fig. 6b), Die Devonflora 13 = = E = — der’ mit den genannten zusammen vorkommt. Der Stengel ist hier dicht beblättert mit moosartigen aderlosen Blättern, Verzweigung ähnlich wie oben; die endständigen Sporangien sind bohnenförmige und zeigen die Sporen zu Tetraden zusammensitzend. Im Boden sind weder Wurzeln noch Wurzelhaare noch Rhi- zoiden vorhanden, doch müssen seitliche Aus- wüchse der Rhizome wohl Wurzelfunktion ge- habt haben. Im Stengel ist in der Mitte ein _ sternförmiges Leitbündel (ähnlich wie bei Lyco- podium). Am eigentümlichsten ist ein Teil der Fig. 9. „Hostimella“ oder „Aphyllopteris“ Fig. 10. Pseudosporoch- aus dem Devon, blattlose Stengel. nus POTONIE u.BERNARD. böhm. Mitteldevon, Ä : Stengel mit Verzweigung Mittelrinde, der aus senkrecht stehenden Ge- am Gipfel, etwa '/, bis ”/, webeplatten besteht, zwischen denen große nat. Gr. radial gestellte Gewebelücken offen bleiben. Von dem Zentralleitbündel gehen zahlreiche Blattspuren nach den Blättern hin, die jedoch nur bis zur Blattbasis gehen und und nicht in das Blatt ein- treten, das aderlos bleibt (vergl. Fig. 6b). Neben den Psilophyten treten noch eine Anzahl andere in ihrer Ver- wandtschaft meist problematische Pflanzenformen im älteren Devon auf, auf 14 Karbon und Perm c die wir hier verzichten; zahlreich sind eigentümliche oft knickige blattlose Stengel (Aphyllopteris, Hostimella), die vielleicht wirklich blattlos waren (Fig. 9); die ältesten baumförmigen Gewächse scheinen auch um diese Zeit den Anfang genommen zu haben. Allerdings sind die Funde von solchen Gewächsen mit höheren Stämmen aus dem älteren d.h. hier mittleren Devon bisher außer- ordentlich spärlich und der als Archäosigillaria primaeva bezeichnete Stamm aus Nordamerika steht fast allein da. Wir erwähnen als höher werdendes Gewächs aus dieser Zeit noch den eigentümlichen Pseudosporochnus aus dem Fig. 11. a Gipfel von Pseudosporochnus mit „Sporangien“. (b vergr.). S. Fig. 10. Mitteldevon: Böhmen. böhmischen Devon (Fig. 10, 11), der bis über 1 m hoch wurde. Er zeigt eine Art Stämmchen mit verdickter Basis, am Gipfel eine fächerartige Ver- zweigung, die nach oben immer feiner wird und schließlich in haarfeine Zweig- teile ausläuft, die am Gipfel längliche kleine Sporangien getragen -zu haben scheinen. Beblätterung fehlt auch hier und, wie bei den meisten Pflanzen dieser Periode, haben wohl Stengel und Zweige als tragende und ernährende (assi- milierende) Organe zugleich dienen müssen. b) Oberdevonflora Wir hatten die Unterschiede dieser Flora von der älteren Devonflora bereits vorher kurz betrachtet; wir können die ältere Devonflora auch als eine Aphyllineen- oder Mikrophyllineenflora bezeichnen, im Gegensatz zu den Die Devonflora 45 späteren und auch der oberdevonischen Flora, die eine ausgesprochene Makro- phyllineenflora ist. D.h. die Pflanzen des älteren Devons tragen keine oder nur kümmerhafte Blätter, während die oberdevonischen und späteren mit spreitigen, unterschiedlich geaderten Blättern versehen sind. Nebenbei können wir hervorheben, daß sich die Entwicklung der Devonflora zwanglos als eine solche der fortdauernd besseren Anpassung der Pflanzen an das Luftleben verstehen läßt, während die ältere Devonflora noch habituell sehr an Wasser- pflanzen, u. a. auch an Algen erinnert. Mikrophylle Pflanzen sind heute z. B. Fig. 12. Cyelostigma Hercynium WEıss. Aus der Tanner Grauwacke des Harzes. Die Narben stehen oft mehr quirlig. Meist im Oberdevon. noch die Schachtelhalme (Equiseten), Lycopodien und die meisten Koniferen; makrophylle Pflanzen sind Farne, Ginkgo, die Laubblätter verschiedener Art usw. Die wichtigsten Leitfossilien des Oberdevons setzen sich aus Lepido- phyten, Artieulaten (schachtelhalmartigen) und Pflanzen von Farnhabitus zu- sammen. Oyclostigmataceae. Von dieser bisher meist zu den Lepidophyten gestellten Familie ist im Oberdevon (auch noch im Kulm) die Gattung Oyelostigma HAUGHT. (von xvxAos Kreis, orıyua Narbe) stellenweise nicht selten (Bäreninsel, Irland, Deutschland). Die Gattung Cyelostigma wurde bisher meist mit Bothrodendron in Verbindung gebracht oder zusammengetan. Indes ist man auf Grund neuerer Untersuchungen hiervon abgekommen, daeine „Ligulargrube“ nicht zu beobachten ist und demgemäß die Gruppe aus den ligulaten Lycopodiales überhaupt aus- scheidet (s. S. 21). Von Cyelostigma sind Stämme bis vielleicht 10 cm oder 16 Karbon und Perm !/a m Durchmesser bekannt, die auf der Oberfläche, meist in spiraliger Ver- teilung, auf den jüngeren Zweigen aber sehr oft in mehr quirlförmiger Stellung stehende kleine Blattnarben erkennen lassen, von denen an ganz jungen Zweigen Blätter ausgingen, die äußerlich den gewöhnlichen Habitus der Lepidophytenblätter zeigen. Die Närbchenskulptur ist nicht näher bekannt; mit Bothrodrendon teilt die Gattung aber die Neigung, besonders wenn es sich um an zweiter Lagerstätte befindliches Material handelt, Knorrien zu bilden, was mit einem ähnlichen Leitbündelverlauf im Stamme wie bei Lepidodendron usw. zusammenhängen muß (Fig. 12). Es scheinen kleine Sträucher oder Bäumchen gewesen zu sein mit gabeliger Verzweigung. Fruk- tifikationen sind nicht bekannt. Die Gattung wird neuerdings mit Prnaco- Fig. 13. Stücke von Archaeopteris hibernica FORBES sp., rechts mit Sporangien. Oberdevon, Irland. dendron Weiß vereinigt. Nach dem Fehlen der Ligula dürfte die Familie den Zycopodiaceen näher stehen als die Lepzdophyten, von denen im Ober- devon erst sehr spärliche Spuren in Form einiger zweifelhafter Stammreste und stigmarienähnlicher Funde vorliegen. Pseudobornia NATHORST (wevd-— falsch, Bornia alter Name für Calamiten). Stengel gegliedert (die älteste bekannte Gliederpflanze oder Articulate ist eine mit dem Namen Hyenia belegte Pflanze mit einer Art von Stengelgliederung, die aber nicht streng durchgeführt ist, an der Grenze von Mittel- und Oberdevon). Blattquirle aus zahlreichen zum Teil ziemlich großen fächerig geaderten am Rande stark zerschlitzten Blättern bestehend. Fruktifikation zapfenartig, Organisation aber nicht näher bekannt (Fig. 14), dickere Stengelglieder kala- mitenartig. Isolierte Gruppe der Articulaten (S. 2). Bisher nur im Ober- devon der Bäreninsel (Ps. ursina Nathorst). Von den farnartigen Pflanzen ist nur die Gattung Archaeopteris-(eogaıoe alt, zreoız Farn) von größerer Bedeutung, die für das obere Devon direkt leitend _ Flora des Karbon und Perm 17 ist: Archaeopteris DAWSON. Wedel rein fiedrig aufgebaut, zweimal gefiedert (wegen all dieser Ausdrücke s. unter Karbonflora S. 23ff.). Fiedern rhombisch bis rundlich, dicht stehend, vollsprei- tig oder fein zerschlitzt, Zwischen- fiedern häufig, Seitenfiedern par- allelrandig, mit fast gleich großen gleichartigen Fiedern besetzt. Die fertilen Wedel zeigen am Ende der "Wedelteile gänzlich metamorpho- sierte Sporophylle oder der ganze Wedelteil ist in Sporophylle um- gewandelt. Aderung fächerig, ohne Mittelader. Häufigste Art Archaeo- pteris hibernica FORBES sp. (Irland). Daneben A. Roemeriana GÖPPERT sp. und einige andere. Eine andere im übrigen genau so gebaute Gruppe zeigt die einzelnen Blätter fein zer- schlitzt (A. fesselis SCHMALHAUSEN). Vorkommen im Öberdevon, Bären- insel, Irland, Nordamerika, Belgien usw. (Fig. 13). Außer diesen genannten drei Formen kommen im Oberdevon noch einige farnähnliche Gewächse vor, neben denen besonders bemerkens- wert die ersten Spuren der Sphen- ophyllen sind, sowie die unter dem Namen Psygmophyllum oder Ginkgo- phyllum bezeichneten großen ginkgoartigen Blätter, die unsicherer Verwandt- schaft sind. Fig. 14. Pseudobornia ursina NATH. Oberdevon der Bäreninsel. Flora des Karbon und Perm Wir werden im folgenden innerhalb der systematischen Aufführung der karbonischen und permischen Flora die Pflanzenwelt der Steinkohlenformation und des Rotliegenden zusammen behandeln, da beide ganz allmählich und in mancher Beziehung unmerkbar ineinander übergehen. Die Kupferschieferflora des unteren Zechsteins und ihre Äquivalente werden außer in der syste- matischen Reihe anhangsweise noch besonders aufgeführt werden, da sie der Rotliegenden Flora fremder gegenübersteht als die jüngere Steinkohlenflora, obwohl nicht alle Fühlung zwischen der Rotliegenden und Kupferschiefer- flora fehlt. Da es sich in dem vorliegenden Buch um ein Leitfossilienwerk handelt, bei dem also die Fossilien in erster Linie nach ihrem geologischen Wert und geologischen Vorkommen aufgeführt werden müssen, so ist auf eine genaue Gürich, Leitfossilien 2 18 Karbon und Perm Erweitert nach GOTHAN. Abhandl. d. Kel. Pr. L.-A. N. F.H. 75. Versuch der Parallelisierung einiger | | Aachen Oberschlesien | Niederschlesien Ruhrbecken SER | [urm Rotlieg. | Karniowicer Kalk Rotliegend | ? . r [au se = DON TE oberes | | Oberkarb. n ı Radowenzer und | | (Stefan.) u | Idastollner Schichten | eu | ner Ottw. Sch. | | € En 7 = 2 RR RER MET | 2 e 2 Piesberg, Ibbenbüren | Chelmer ? Hiatus 2 ' Schichten | Lücke | 2 | EEE 2a Bi | Fl. Bismarck |° = 2 | | = = | ı Hangendzug oder | > &0 | (Bradegrube) | Schatzlar. Schichten | Gaskohlen. SE (1 Y RN! t BIER Dr . BE TED BEE: => = \ 5 DSL WIE Fig. 43. Schematische Rekonstruktion von Heterngaium Grievei WILL., nach ScoTT. lt — Blattspuren; im äußeren Teil und dem Blattstiel (bei ec) sind die sklerotischen Gewebeplatten in der Rinde sichtbar. Sph. (Discopteris) Karwinensis STUR (T.10, 2,3), nicht gerade selten im mittleren Oberkarbon Ober- und Niederschlesiens und des kleinasiatischen Beckens von Eregli. Die Form der Art zeigt am besten T. 10,2. Die Blättchen sind länglich-eiförmig, die basalen „aphleboiden“ Blättchen sind bei dieser Art sehr deutlich. In Saarbrücken und Nordfrankreich findet sich eine verwandte Form dieser Art. Als eine Art mit feiner zerteilten Blättern nennen wir noch Discopteris Vüllersi STUR (T.10,4; 10a,4), die in den östlichen Becken gefunden ist (Schlesien, Kleinasien). Als häufige Art ist noch zu nennen Sph. (Discopteris) Goldenbergt ANDR. (T. 11,2,2a), in der Saarbrückener Fett- und Flammkohle sehr häufig, anderswoher mir noch nicht bekannt ge- worden. Wie die Tafel zeigt, sind die Blättchen mehr oder weniger kurz eiförmig, schwach gelappt, aber ohne aphleboide Fiedern. Auch diese Art ist mit Sporangien bekannt, sieht dann aber sehr abweichend aus. — Eine Anzahl anderer Sphenopteris-Arten sind ebenfalls echte Farne ge- wesen und man tut gut, wenn man durch Auffindung fertiler Exemplare die 46 Karbon und Perm Zugehörigkeit zu einem bestimmten Farntypus erweisen kann, die Bezeichnung zu nehmen, die nach den Beschreibungen der Autoren den Farnen auf Grund ihrer Sorusverhältnisse zukommt. Am besten ist es, wenn man in solchem Falle hinter den Namen Sphenopteris, Pecopteris usw. den Namen der be- treffenden Spezialgattung in Klammern setzt und dann den Artnamen folgen läßt. Meist sind ja gut erhaltene fertile Exemplare von fossilen Farnen recht selten, und sie kommen für ein Bestimmungsbuch wie das vorliegende - weniger in Frage; der Vollständigkeit wegen sollen jedoch einige. davon aufgeführt werden, damit auch Namen dieser Art in dem vorliegenden Buch nicht ganz vermißt werden. Es handelt sich meist um : ; le: die Aphlebien bereits ausgewachsen sind. Auch die Fruk- Blättchen von Peeopteris tifikation ist bekannt und gehört zu dem als Dactylotheca plumosa. („Fingerfarn“) bezeichneten Typus. Wie Fig. 50b zeigt, besteht dieser aus einzelnen getrennten länglichen ring- losen Sporangien, die der Adernrichtung folgend, wie gespreizte Finger er- scheinen, worauf der Name Dactylotheca deuten soll. Wie bereits gesagt, ist die Art gemein im mittleren Oberkarbon, fehlt aber fast ganz in dessen unteren Schichten, so z. B. ist sie im Ruhrbecken unter Flöz Sonnenschein sehr selten. — /! P. unita BRONGNIART. RN Diese Art gehört mit einigen wenigen selteneren offenbar zu einer natürlichen Gat- tung. Die gewöhnlichste Art, P. unita selbst, zeichnet sich aus durch die oft starke Ver- 4 8 wachsung der Blättchen, die As As ls oft so weit geht, das ein ein- ziges oben gekerbtes oder selbst ungekerbtes langes „Blatt“ anstelle der 'Seiten- teile des Wedels tritt, wie N eine lange Neuropteris aus- N sehend. Sehr charakteristisch NZ | ist die Aderung: von einer ver- y 1 hältnismäßig wenig hervor- 7 | i tretenden Mittelader, gehen an bei den einzelnen Blättchen | schräg aufsteigend schnur- Fig.51. Blättchen von Pecopteris plumosa ART. sp. mit gerade die einfachen Seiten- Aderung. Mittl. Oberkarbon. adern aus. Bei starker Ver- wachsung der Seitenblättchen erscheinen die Adern gebogen und verlaufen alle in die Lappen, die bei den gekerbten Blättern des Wedels dem Einzel- blättchen entsprechen. Auf diese Weise erblickt man selbst in einen voll- Pteridophyllen 53 ständig einfach und ungegliedert erscheinenden Seitenteil eines Wedels zahlreiche selbstständige Aderbündel, an denen die Art leicht zu erkennen ist. Die Verwachsung der Blättchen hat ihr den Namen unita eingetragen. Ähnliche Aderungsformen kommen auch bei lebenden Farnen vor, z.B. Goniopteris PRESL aus den Polypodiaceen. Die Art ähnelt in mancher Beziehung einerseits Pecopteris hemitelioides BRONGN. andererseits P. feminaeformis (T. 13, 3), hat aber weniger dickere Adern als letztere und ist ungezähnt. Die Fruktifikation von P. unıta ist von den vorigen Arten abweichend. Sie läßt sich wohl am passendsten beschreiben als ein kleiner auf- recht gestellter Napfkuchen, bei dem die ein- zelnen Riefen den verwachsenen Sporangien ' entsprechen. Oft erscheinen diese Sori (Piycho- carpus „Faltenfrucht“ Fig. 48, ıI) seitlich um- gelegt. Die Ähnlichkeit mit Asterotheca, von der oben die Rede war, ist nur äußerlich, wie man aus echt versteinerten, gut erhaltenen Exemplaren weiß. Doch gehört auch diese Form zweifellos zu den Marattiaceen. P. unita beginnt im oberen Teil des mittleren Oberkarbons (in Saarbrücken in der Flammkohle) und geht durch ' das obere Oberkarbon selbst bis ins Rotliegende. Das gleiche gilt von der offenbar nahe verwandten P. feminaeformis SCHLOTHEIM sp., die man als eine Pecopteris unita bezeichnen kann, bei Fig. 52. Pecopteris plumosa ARTIS sp. mit noch ansitzenden Aphlebien. Mittl. Oberkarbon, Saarbrücken. a Fig. 53. Schema des Wedelaufbaues von Peecopteris Pluckeneti SCHLOTH. sp. der die Blättchen streng senkrecht ab- stehen und eine scharfe Zähnelung des Randes aufweisen, so daß jeder der ein- fachen Seitenadern ein Zahn entspricht (T. 13, 3). — Während alle diese genannten Arten und. noch andere zu den echten Farnen gehören, ist dies bei einer ge- ringen Anzahl von Arten, die man auch zu Pecopteris stellt, zweifelhaft, und in gewissen Fällen weiß man sogar sicher, daß sich darunter Pteridospermen ver- bergen. Das letztere ist der Fall bei einer besonders in gewissen Steinkohlen- becken mit höheren Schichten sehr häu- figen Art oder der Gruppe der Pecopteris Pluckeneti SCHLOTHEIM sp. (T. 14, 2, 3), | ‚ die von anderen nahestehenden Formen noch nicht genügend getrennt zu sein | neint. aber in der Fassung wie sie POTONIE hatte (Flora des Rotliegenden 54 Karbon und Perm von Thüringen 1893) sicher mehrere Arten umfaßt. Die Wedel erscheinen meist typisch fiedrig verzweigt. Die Blättchen sind ziemlich groß, ganzrandig bis mehr oder weniger buchtig gekerbt, mit einem ziemlich gut sichtbaren Fe en rn RETTET Me me a al u Y x AN % R } BEN ” ER x Br e > & 52 Se ge mente X De 2 RE ia ren FR Fig. 54. Caulopteris-Stamm mit noch anhaftenden Wedeln von Pecopteris Sterzeli ZEILLER. (ca. !/,,, nach ZEILLER). Steinkohlenbecken von Commentry. lockeren Adernetz. Aus größeren Stücken aus dem Zwickauer Karbon weiß man nach der Untersuchung STERZELS, daß die Struktur des Wedels ziemlich merkwürdig gewesen sein muß, indem innerhalb der scheinbaren Gabelungen der Wedel Knospen saßen, die wiederum zu Wedelteilen auswuchsen (Siehe 1 | Pteridophylien 55 Schema Fig. 53). Es ist das eine Verzweigungsform, die an Arten der Gleiche- niaceen erinnert. Mit dieser Farnfamilie hatte indes die Art nichts zu tun. Ein Bild fruktifizierender Blätter zeigt T. 14,2. Man hielt die Gebilde am Blattrande für Sori, indes muß nach den späteren Entdeckungen und Angaben von GRAND’ EURY, der auf der Unterseite der Blättchen Samen ansitzend fand, angenommen werden, daß es sich um Ansatzstellen solcher Samen gehandelt hat. Die Art ist also danach überhaupt kein Farn, sondern ein „Samenfarn“ (Pteridosperme) gewesen. Das Vorkommen der Art ähnelt dem von P. unita, mit der zusammen sie z. B. in der Flammkohle in Saarbrücken ihre Laufbahn beginnt, die dann bis ins untere Rotliegende vorhält, wo sie an manchen Stellen garnicht selten ist. Ihr nahe steht P. Sterzeli, eine seltene Art derselben Schichten, die man noch in Verbindung mit dem Stamm kennt (Fig. 54). Gattung unsicherer Stellung: Desmopteris STUR (etwa — Bündelfarn, von den Aderbündeln). Bisher nur eine sichere Art: D. longifolia (PRESL) STUR (T. 14, 4). Wedel anscheinend nur einmal gefiedert, mit langen parallelrandigen Blättern, die öfter etwas herablaufen, und dadurch zur folgenden Gruppe überleiten. Spreite dünn, Rand seicht ge- zähnt, Adern meist einmal gabelig, in zahlreichen Paaren beiderseits der Mittelader. Fruktifizierend nicht bekannt, dürfte ein Farn sein. Vielleicht steht die Gattung Allosopteris näher, was aber nur vermutet werden kann. Hie und da im oberen Teil des mittleren Oberkarbons (z. B. Saarbrücken, Böhmen). 4. Alethopterides Der Name dieser wahrscheinlich im großen und ganzen natürlichen Gruppe wird durch die Tatsachen, die natürlich die älteren Autoren nicht vorausahnen konnten, Lügen gestraft, insofern es sich in sämtlichen An- ' gehörigen dieser Gruppe nicht um „echte oder wahre Farne“ («A79n7s wahr zteoıc Farn), sondern ausnahmslos um Samenfarne (Pteridospermen), also Nacktsamer handelt. Wedelaufbau fiederig, vielleicht an der Basis oft einmal gabelig (wie bei Neuropteris Fig. 19). Blättchen pecopteridisch oder höchstens ' die Blättchen an der Basis der Seitenteile des Wedels am Grunde eingeschnürt; ‚ Aderung fiederig oder einfach maschig-netzförmig, mit fast stets deutlicher Mittelader. Fiedern meist ziemlich groß, fast immer größer als bei den meisten Pecopteris-Arten, meist deutlich herablaufend (d.h. an der Spindel mit dem unteren Teil herabgezogen), mit Nebenadern aus der Spindel; Zwischen- fiedern fehlen stets. Es handelt sich um eine sehr häufige und auch arten- reiche karbonische Gruppe, zu der Samen von verschiedenem Typus gerechnet werden, wie T’rigonocarpus- und gewisse Rhabdocarpus-Arten; allerdings ist ein unmittelbarer Zusammenhang bisher nicht beobachtet worden. Die Spindeln, von denen die diekeren auch unter dem Namen Aulacopteris bezeichnet werden, zeichnen sich durch eine Art dichte Längsriefung aus, besitzen aber keine Beschuppung bezw. Punktierungen. Die Stämme bezw. Wedelstiele sind in echt versteinertem Zustande sehr wohl bekannt; man weiß, daß zu den Aletho- pteriden, sowie auch zu den nachher zu behandelnden Neuropteriden und 56 Karbon und Perm womöglich noch anderen der nächsten Gruppen die mit dem Namen Medullosa CoTTA bekannten Stämme gehören, mit denen in Zusammenhang man die als Myeloxylon bezeichneten Blattstiele gefunden hat. Medullosa kommt weniger häufig im mittleren Oberkarbon als im Rotliegenden mit seinen vielen echten Versteinerungen vor und zeigt eine sehr eigentümliche Struktur, die zum Teil an die lebende Gattung Cycas („Farnpalme“*) erinnert, indem ähnlich, wie bei Oycas, bei gewissen Medullosen mehrere Holzringe durch eine besondere Art von unregelmäßigem Dickenwachstum erscheinen. Nach den neuesten Untersuchungen von RUDOLPH ist indes diese Ähnlichkeit nicht so groß, in- dem die Unterbrechungszonen der Holzringe sehr eigentümlich ; (horizontal) verlaufende Holz- zellen enthalten, während die‘ übrigen Holzringe aus gewöhn- lichen, vertikal verlaufenden Holzzellen bestehen, eine höchst merkwürdige Struktur, die zwar unter den fossilen Pflanzen, nicht aber unter den lebenden etwas Analoges hat. In der Mitte befindet sich ein großes Mark (daher medullosa, dieMark- reiche), in dem selber noch eine Anzahl selbständiger Holz- stränge stecken, bei denen be- sonders auffallend ist, daß sie ihrerseits auch nachträgliches Dickenwachstum zeigen. Die L Myeloxylon-Blattstiele (Fig. 55) W („Markholz“) sind ebenfalls sehr Fig. 55. Teil des Querschnittes eines Myeloxylon-Blatt- markreich und zeigen zahlreiche stieles aus dem Rotliegenden von Chemnitz. Vergr. kleine Leitbündel auf dem Quer- schnitt verstreut, zum Teil auch noch Gummi- oder Harzgänge. In der äußersten Rinde des Stammes und der Blattstiele befinden sich zahlreiche Bastbündel, die etwa parallel mitein- ander in der Längsrichtung des Stammes verlaufen und durch ihre Lage am Außenrande insbesondere den Blattstielen die nötige Steifigkeit verliehen haben. Diese Bastbündel sind es, die sich bei kohliger Erhaltung des Stengels äußerlich in Form der genannten Längsriefen ausprägen, da solche Bastelemente ver- möge der festeren Konsistenz immer weniger stark zusammensinken, als das übrige Gewebe. Man kann bei den Alethopteriden zwei Gruppen unterscheiden, deren einzelne Formen sich zum Teil äußerlich vollkommen gleich sind, von denen die eine Fiederaderung, die andere Maschenaderung besitzt. Es ist praktisch, ähnlich wie bei den nachher zu besprechenden Neuropteriden, diese Gruppen. Pteridophyllien 57 bis auf weiteres getrennt zu erhalten, obwohl sie in der Fruktifikation sich vielleicht näher stehen als man denkt. Allerdings kann man in dieser Richtung noch keine genaueren Angaben machen. Alethopteris STERNBERG. Nach dieser Gattung haben wir den ganzen Namen der Gruppe genommen. Die Aderung ist hier fiederig, die typischen Formen sind die mit größeren zungenförmigen herablaufenden Blättchen, zu denen die häufigsten Arten des Karbons gehören. Andere Arten sind aber auch kleinblätterig, und da das Herablaufen weniger ausgeprägt ist, mehr Pecopteris ähnlich. Die Nebenadern, d.h. die aus der Spindel kommenden, sind aber immer leicht zu bemerken. Die mehr pecopteridischen Arten sind Fig. 56. Alethopteris lonchilica (SCHLOTH.) UNGER. Aus dem mittleren Oberkarbon. häufig mit Callipteridium verwechselt worden, und umgekehrt (z. B. T. 16, >; ' 22a,2). Letzteres besitzt jedoch wie die Gattung Callipteris selber Zwischen- ‚ fiedern. Bei schlechter Erhaltung können auch wohl einige Pecopteris-Arten mit kleinblättrigen Alethopteris-Arten verwechselt werden. Die Arten der Gattung sind sehr häufig im mittleren Oberkarbon, ihre | letzten Angehörigen sind im Rotliegenden zu finden. A. lonchitica (SCHLOTHEIM) UNGER. Wie Fig. 56 zeigt, handelt es sich bei dieser Art um Formen mit etwa lanzettlichen schlanken und etwas locker stehenden Blättchen mit recht enger Aderung; das Herablaufen am Stengel ist sehr deutlich. Die Art steht der folgenden nahe, ja manche Autoren meinen, daß beide Arten nur eine einzige darstellen. Obwohl es Stücke gibt, bei denen man zu einer Entscheidung kaum kommen wird, ist es doch nötig, bis auf weiteres sie getrennt zu halten, weil die typischen Formen der folgenden Art in den tieferen Schichten des Oberkarbons kaum vorhanden sind, hier viel- 58 Karbon und Perm mehr die echte schmal- und etwas locker-blättrige A. lonchitica durchaus vorherrscht. Besonders kommt dies zum Ausdruck, wenn man größere Stücke in der Hand hat, die allerdings in manchen Kohlenbecken recht selten sind. Die Art ist gemein in Schichten, die etwa der oberen Magerkohle, der Fett- und Gaskohle des Ruhrbeckens entsprechen, und besonders in den Fig. 57. Alethopteris Davreuxi BRGT. sp. Saarrevier: Bohrung 5 bei Geislautern (Flammkohle), 254 mm. westlichen Becken tritt sie so häufig auf, daß sie neben Marzopteris muricata und gewissen Neuropteriden am allerhäufigsten unter den farnblättrigen Pflanzen angetroffen werden. A. Serli (BRONGNIART) STERNBERG (T. 17). Von dieser Art war eben schon die Rede. Sie hat breitere, dichter stehende Blättchen und meist weniger dichte Aderung als die vorige, mit der sie mindestens sehr nahe verwandt ist. Sie ist fast ebenso häufig wie die vorige, tritt aber mit Vorliebe in den oberen Schichten des mittleren Oberkarbons auf. In dem oberen Oberkarbon ist von ihr kaum noch etwas zu bemerken. Pteridophyllen 59 Von anderen Arten nennen wir noch: A. valida BOULAY, in ähnlichen Horizonten wie A. lonchitica zu Hause und namentlich in den westlichen paralischen Becken stellenweise nicht selten (T. 16, ı). Sie unterscheidet sich von den vorigen durch weniger lanzettliche als parallelrandige oder allmählich zur Spitze verschmälerte, oft etwas stumpfe Blättter und durch die Aderung, die lockerer als bei den vorigen ist und nicht wie dort senkrecht auf den Blattrand auftrifft, sondern mehr schräg aufsteigt. A. Davreuxi BRONGNIART sp. (Fig. 57). Eine schmalblättrige, grob und und locker-aderige Form, deren Blätter zum Teil schon mehr Pecopteris-ähnlich aussehen, aber immerhin noch deutlich herablaufen. Sie ist am häufigsten im Saarbrücker Karbon (Fett- und Flammkohle) und tritt sonst sporadisch auch in anderen Becken aber anscheinend weniger häufig auf. Im Ruhrrevier tritt die Art ziemlich häufig und regelmäßig in der Um- sebung von Flöz Bismarck auf, also in der Gasflammkohle. A. decurrens ARTIS sp. (T. 18, 5). Diese Art steht in manchen Stücken der vorigen entschieden nahe, unterscheidet sicht jedoch leicht durch die viel längeren und auch meist noch schmaleren Fiedern; die Aderung ist oft ziemlich grob und der der vorigen Art genähert. Beide Arten sind jedoch ganz selb- ständige Formenkreise, wie schon die Beobachtung der einzelnen Vorkommen zeigt. Die Art gehört entschieden zu den häufigen A.-Arten besonders der paralischen Becken, aber auch in den östlichen fehlt sie nicht. Sie kommt im Ruhrrevier in der Fett- bis in die Gasflammkohle vor, also im ganzen mittleren Oberkarbon, mit Ausnahme der unteren Schichten (Magerkohle); im Saarrevier scheint sie zu fehlen und wird hier gewissermaßen durch die dort sehr häufige A. Davreuxı ersetzt. A. Grandini (BRONGNIART) sp. Eine Art, die in hohen Schichten des mittlen Oberkarbons ihren Anfang nimmt und bis ins Rotliegende hinauf zu verfolgen ist, in der Blättchenform ziemlich verschieden, bald schmäler, bald breiter ist und besonders durch die vollständige Abrundung der Blättchen am Gipfel auffällt. Man kann sie nicht als häufig bezeichnen. Die älteste bekannte Alethopteris-Art ist in der Randgruppe Oberschlesiens bekannt (unteres Oberkarbon), A. parva POTONIE mit meist kleinen dreieckigen Blättehen. Außerdem sind noch einige kleinere Formen bekannt, die speziell in den höheren Schichten des Oberkarbons eventuell im Rotliegenden gefunden sind; bei ihnen ist den Autoren häufig eine Verwechslung mit Callipteridium passiert. Die T. 16, 2 abgebildete Alethopteris Costei ZEILLER ist z. B. meist für Callipteridium gigas gehalten worden. Noch mehr Pecopteris-ähnlich ist die in den obersten Schichten des mittleren Oberkarbons (z. B. in der Flamm- kohle des Saarreviers) vorkommende Alethopteris Armast (ZEILL.) FRANKE (T. 22a,2), deren Aderung sie aber zu Alethopteris verweist; noch ähnlicher ist sie Callipterideum pteridium (T. 19, ı), hat jedoch keine Zwischenfiedern wie dieses. Wir führen diese Arten auf, um bei Bestimmungen Verwechslungen von Alethopteris mit Pecopteris und Callipteridium zu verhüten. — Lonchopteris BRONGNIART („Speerfarn“ vom griechischen Aoyyr) Lanze und Farn). Die Arten der Gattung Zonchopteris sind äußerlich den häufigsten Arten von Alethopteris zum Verwechseln ähnlich, unterscheiden sich von 60 Karbon und Perm ihnen aber durch die Netzaderung. Bei einigen Arten bemerkt man, daß die Maschung außerordentlich weit und locker ist, so daß solche Typen noch dem Aleihopter:s-Typus auch in der Aderung nahestehen; dieses Ver- hältnis dürfte zeigen, daß die Maschenaderung überhaupt aus der Fiederaderung durch seitliche Verschmelzung (Anastomosieren) der Seitenadern entstanden ist. Wir werden bei den folgenden Arten jeweils angeben, welchen Alethopteris- Arten sie der äußeren Form nach entsprechen. Die Lonchopteris-Arten sind, wie sich auch beim Betrachten der Tabelle S. 18/19 ergibt, außerordentlich wertvolle Leitfossilien, da sie nur in einem beschränkten Horizont des mittleren Oberkarbons zu Hause sind. Wichtig ist außerdem, daß sie ver- möge ihrer überaus charakteristischen Aderung unter den Steinkohlenpflanzen meist an den unscheinbarsten Stücken zu bestimmen sind. Sie stellen neben den Arten der Gattung Lino- ‚pteris die ältesten Blattformen mit Maschenaderung dar. L. rugosa und Bricei BRONGNIART (T.5a,2; 15,3). Wir führen hier diese beiden von ZEILLER und früher vom Verfasser getrennt gehalte- nen Arten als eine einzige auf, da die Unterscheidung, wie sich immer mehr heraustellt, Fig. 58. Lonchopteris silesiaca GOTH. Mittl. Oberkarbon und wie erst kürzlich RENTER (Muldengruppe), Oberschlesien. betont hat, nicht möglich ist. Die Art gleicht äußerlich A. valida und besitzt ein enges typisches Maschenadernetz, das bei einigen Formen, besonders bei etwas großblättrigen Stücken auch etwas lockerer werden kann („ZL. Brice:*). Im übrigen ist zu der Art kaum etwas zu be- merken, die Figur zeigt ihre Eigentümlichkeiten zur Genüge. Die Art besitzt als Leitfossil wegen ihrer weiten Verbreitung eine ganz besondere Wichtigkeit. Ihre geographische Verbreitung ist aber nicht so universell, wie man früher gemeint hat. Wir wollen diese und die geologische Verbreitung, die auch für das Sammeln naturgemäß von Bedeutung ist, etwas näher betrachten. Die Art ist gemein eigentlich nur in dem Beckenkomplex Nordfrankreich, Belgien, Aachen, Ruhr; während sie im Ruhrrevier eigentlich nur in der Gaskohle (zwischen Flöz Katharina und der Zollvereingruppe) vorkommt, geht sie im Westen (schon in Aachen) etwa noch 100 m tiefer. Nicht selten ist ihr Vorkommen in Ober- und Niederschlesien, im ersteren Becken in den oberen Schichten der Muldengruppe (nicht mehr in den Chelmerschichten), in Niederschlesien im Hangendzug, auch in den Schatzlarerschichten auf der böhmischen Seite. In den böhmischen Binnenbecken fehlt sie zwar nicht, ist aber selten, in den sächsischen fehlt sie ganz. In Saarbrücken sind in der untersten Fettkohle zwei bis drei Stücke einer verwandten Z.-Art gefunden, d.h. die Gattung ist da äußerst selten. Von dem französischen Karbon weiter nach Westen ist sie in dem großbritannischen Karbon auffallend selten, im nordamerikanischen überhaupt nicht vorhanden. Für Europa liegt ihr Haupt- Pteridophyllien 61 vorkommen, wie das der Lonchopteriden überhaupt, in den paralischen Becken des varistischen Gebirgsbogens (8. 6). L. silesiaca GOTHAN. Die Art ist in typischen Stücken nur aus Ober- schlesien bekannt, gleicht äußerlich mit ihren lanzettlichen Blättern der Alethopteris lonchitica und Serli; von der vorigen Art unterscheidet sie sich auch durch die mehr gestreckten schmaleren Maschen. Am wichtigsten ist jedoch die äußere Form (vgl. Fig. 58). Es gibt auch eine L.-Art, die der Form nach A. Davreuxı gleicht; eine durch die sehr lockeren und weiten Maschen mehr an den Alethopteris- Typus erinnernde Z.-Art ist ferner L. Eschwerlerıana ANDRAE. Diese und ähnliche Formen sind aber selten und finden sich öfter schon etwas tiefer als die obigen Lonchopteriden. Zu den mehr Alethopteris ähnlichen L.-Arten gehört schließlich die anscheinend nur in Niederschlesien (Hangendzug) eine Rolle spielende ZL. conjugata GÖPPERT. Fig. 59. Palaeoweichselia Defrancei (BRoNGN.) POT. u. GOTH. Saarrevier, mittl. Flammkohle. Anhang: Palaeoweichselia Defrancei (BRONGN.) POT. u. GOTH., Fig. 59. Diese Form, in der Literatur früher meistens als Lonchopteris aufgeführt, stellt nach allem, was wir davon wissen, eine isolierte monotypische Art dar. Sie ähnelt äußerlich einer Pecopteris, hat aber robustere Struktur und viel stärker hervortretende, oft wie gestochene Aderung. Die Aderung besteht in von der Mittelader schräg aufwärts steigenden, stark geschwungenen, 1 bis 2 mal geteilten, stark ausgeprägten Seitenadern, die gelegentlich Maschen bilden (miteinander anastomosieren). Die Form stellt sicher auch keinen Farn dar, sondern eine Pteridosperme. Sie ist überaus häufig in der Flammkohle (namentlich der unteren) des Saarbeckens und tritt, wie es scheint, aus- schließlich hier auf. Noch niemals ist ein Stück anderswo gefunden worden, wogegen sie in Saarbrücken ganz gemein ist. Sie ist eine der ausgesprochensten Lokalpflanzen der angeblich so einheitlichen Steinkohlenflora. 5. Callipterides, Callipteriden (vom griechischen x«Aoc schön und zreoıc Farn) Die Gruppe der Callipteriden umfaßt nach unserer Auffassung zwei Gattungen, die eine Reihe höchst wertvoller Leitfossilien stellen. Sie schließt Ben 62 Karbon und Perm sich im großen und ganzen an die Alethopteriden an, jedoch kommen auch Formen vor, bei denen die Blättchen eine starke Zerteilung aufweisen, so daß sphenopteridische Formen zustande kommen. Ganz besonders charakteristisch ist für alle Gattungen dieser Gruppe das Auftreten von Zwischenfiedern (S. 25), und zwar sowohl von solchen an der Hauptspindel, die dann denen der Seitenspindeln ähneln, als auch im Falle stärkerer Zerteilung der Blätt- chen überhaupt an den Nebenachsen, indem der unterste Lappen von dem Hauptblättehen abrückt und selb- ständig an der Achse dran sitzt (Fig. 18; T. 20). Die Arten sind zweifellos keine Farne, sondern Pteri- dospermen; man kennt zwar weder die zugehörigen Samen noch die männ- lichen Organe genauer, doch hat man noch niemals trotz der stellenweise ungemeinen Häufigkeit und weiten Verbreitung der Formen an den Blättehen Sporangien finden können: Behauptungen, die darauf hinzielen, gründen sich auf Mißdeutungen, wie einwandfrei nachgewiesen ist. Ebenso weiß man über die anatomische Be- schaffenheit der Stengel nicht Be- scheid. Es ist jedoch zu vermuten, daß bei der ähnlichen Beschaffenheit der Spindeln der kohlig erhaltenen Stücke dieselben eine ähnliche Struk- tur wie die der Alethopteriden, d.h. medullosaartige Stämme besessen haben werden. Charakteristisch ist noch bei manchen Stücken, daß in den oberen Teilen der im übrigen Fig. 60. Callipter an m pteridium SCHLOTH Hedrigen We na une . . { "Ta pteriaru . SD. un: D » a Sohena den größten ekanen Stücks von mäßiger, mehr gabeliger Verzweigung Commentry (Frankr.) b Dasselbe aus dem Wet- neigt; besonders interessant ist ‚der tiner Karbon bei Halle a.d. Saale. Oberes Ober- Aufbau des Wedels bei Callipterıdium karbon. pteridium (T. 19, ı; Fig. 60). Manche Callipteris-Arten scheinen auch in der Nähe der Basis eine Gabelung des Stengels zu besitzen. Alle Gattungen und Arten kommen nur in den höchsten Schichten des Paläozoikums vor, d.h. im oberen Oberkarbon und Rotliegenden, geringe Spuren noch im Kupferschiefer. Callipteridium WEISS. Die Blättchen sehen im großen und ganzen wie eine Pecopteris aus, stehen meist senkrecht ab und haben an den Achsen unregelmäßig geformte Zwischenfiedern. Fig. 60a gibt ein Schema des größten Pteridophyllien 63 bekannten Stücks, nach einem Stück aus dem Becken von Commentry in Frankreich, bei dem die eigentümliche Knickung des Hauptstengels, die Neigung zur Gabelung und die strenge Durchführung der Zwischenfiederung bemerkenswert ist. Die Gattung ist ziemlich artenarm und kann in kleineren Stücken höchstens mit Alethopteris-Arten verwechselt werden. Die Auffindung der Zwischenfiedern kann dann erst jeden Zweifel beseiticen. Es sind nur wenige Arten der Gattung bekannt, am häufigsten ist noch O. pteridium SCHLOTHEIM sp. (Fig. 60; T.19, ı), die in den oberen Schichten des Oberkarbons verbreitet, an manchen Stellen sogar häufige ist, wie z.B. in dem fast abgebauten Vorkommen von Wettin bei Halle. Ins Rotliegende dürfte diese Art nicht hinaufgehen. Dagegen ist hier zu Hause das nur sehr selten schon in den höchsten Schichten des oberen Oberkarbons (Commentry) auftauchende ©. gigas GUTBIER sp. (T. 18,1). Die Blättchen sind bei dieser Art be- deutend größer und breiter als bei der vorigen und besitzen eine verhältnis- mäßig sehr feine Aderung nebst einer stark hervortretenden Mittelader. Die Art ist in Deutschland im Rotliegenden stellenweise nicht selten (z. B. Ilfeld am Harz usw.). — Oallipteris BRONGNIART. Die Gattung, die der ganzen Gruppe den Namen gegeben hat und wegen deren auch die andere Gattung Callipteridium (d.h. Callipteris-Form) ihren Namen bekommen hat. Die Gattung ist in der heutigen Fassung ziemlich vielgestaltig, was daher rührt, daß die Blättchen zum Teil typisch alethopteridisch sind wie bei der häufigsten Art, €. conferta, zum Teil aber wie Sphenopteris-Arten aussehen, von denen sie u. a. sofort durch die Zwischenfiedern zu unterscheiden sind (T. 20). Die Gattung enthält einige 20 Arten, von denen aber nur wenige häufig und weiterverbreitet gewesen zu Sein scheinen. Alle Arten sind unbedingt zuverlässige Leitfossilien für das Rotliegende.e Noch nie ist eine Art in noch zweifellos karbonischen Schichten gefunden worden. Außer den Arten des Rotliegenden kommt nur noch eine (oder mehrere?) Arten im Kupferschiefer in Frage. Am häufigsten und verbreitetsten ist ©. conferta BRONGNIART (Fig. 18; T. 21,1), eine ihrer Form nach an manchen Stellen ziemlich konstante, an anderen Stellen wieder mehr variable Art. Die Blättchen sind bei ihr typisch alethopteridisch, meist dicht gedrängt (daher der Name conferta, dicht gedrängt), aber auch lockerer gestellte Formen kommen vor und auch solche, bei denen die Blättchen zu Kerbungen und Lappungen neigen, wodurch Übergänge zu nahe verwandten Arten geschaffen werden. Die Art ist als Rotliegend-Leitfossil in fast allen Lehrbüchern ab- gebildet und daher kommt es, daß man bei Nennung des Namens Callipteris immer zunächst an diese Art denkt, wodurch sonstige mehr sphenopteridische Arten leicht verkannt werden. Die Art ist sowohl im französischen wie auch im deutschen Rotliegenden häufig und scheint nur an wenigen Stellen seltener gewesen zu sein; auch im russischen Kupfersandstein treten wenigstens ziemlich nahestehende Formen auf, wobei allerdings nicht zu verkennen ist, daß der Gesamtformenkreis dort sich in anderen Bahnen bewegt als bei uns. Auch im Rotliegenden Nordrußlands, und in ähnlichen Schichten des Altai (Kuznezk) treten verwandte Formen auf, und nach den neueren Mitteilungen der Japaner 64 Karbon und Perm scheint auch in Ostasien die Art nicht gefehlt zu haben. Das gleiche gilt von den entsprechenden Schichten Nordamerikas. Auf die nähere Verbreitung dieser Formen und verwandter Arten der Gattung dort kann hier nicht ein- gegangen werden. Von anderen Arten nennen wir noch zunächst die auch bei uns nicht seltene C. Naumanni GUTBIER sp. (T. 21,2), eine Art, die man vielleicht kurz beschreiben kann als eine kleine, oft sehr lockerblätterige C. conferta, bei der die einzelnen Blättchen durch die Seitenadern in ziemlich selbständig erschei- nende, oft auch wirklich getrennte, schmal lineale, stark aufwärtsgerichtete Läppchen zerteilt werden; am Grunde sind die Blättchen häufig eingeschnürt, so daß bei dieser Art mehr eine Sphenopteris zustande kommt. Die Art findet sich im mitteleuropäischen Rotliegenden recht verbreitet, aber viel seltener als C. conferta und meist mit dieser zusammen. Die danach häufigste Art ist vielleicht C. Iyratifolia GOEPPERT sp. (leierförmig: beblätterte; als leierförmig be- zeichnet man in der Botanik ein gefiedertes Blatt, bei denen der Endzipfel ziemlich groß, rundlich ist), die eine der zierlichsten Arten der Gattung darstellt und äußerlich zunächst vollständig wie eine Sphenopteris aussieht (T. 20), durch die Zwischenfiederung aber ihre Zugehörigkeit sofort kenntlich macht. Die Art ist bei uns zZ. B. im Saarbrücker Rotliegenden, in Frankreich und sonst gelegentlich als Seltenheit gefunden worden. Andere Arten der Gattung schließen sich in der Form bald mehr an den Typus der Callipteris conferta, bald mehr an C. Iyratifolia an, und die extremen Arten der letzteren Reihe, die überhaupt große Seltenheiten dar- stellen, wie €. Bergeron? ZEILLER, ©. Raymondi ZEILLER u. a. sehen äußerlich dem Conferta-Typus ganz unähnlich. Wir übergehen diese und erwähnen nur noch, weil gerade in Deutschland noch am meisten gefunden, die kleine Kupfer- schieferart ©. Martinst GERMAR sp: (T. 18, 3,4). Wie die Abbildung zeigt, handelt es sich um eine sehr kleinblätterige Art, die sich sonst im äußeren an C. conferta usw. anschließt. Die Stücke, die sich im Kupferschiefer davon finden, sind oft sehr unvollkommen und sehen wie kleine Pecopteris-Stücke aus; indes hat man an günstigen größeren Funden die Zugehörigkeit zu Callipteris erkennen können, welche neuerdings noch dadurch erhärtet worden ist, daß man mit Hilfe des Macerationsprozesses eine ähnliche Struktur der Blatthaut nachgewiesen hat, wie bei C. conferta. Die Art ist im Kupferschiefer von Riechelsdorf in Hessen, der Frankenberger Gegend, im Mansfeldischen und auch in der Zechsteinüberlagerung des Ruhrbeckens festgestellt worden. Als häufig kann man sie nicht bezeichnen. 6. Odontopterides, Vdontopteriden („Zahnfarne“, sehr unglücklicher Name) Blättchen pecopteridisch oder alethopteridisch, die unteren oft neuro- pteridisch oder anders gestaltet; Mittelader fehlt, daher typische Fächer- aderung. Die Verzweigung ist im ganzen fiederig, indes ist der Wedelaufbau nur bei einer einzigen Art vollständig bekannt, der O. minor BRONGNIART, deren Wedelstruktur nach dem französischen Material Fig. 20 zeigt. Auf- fallend ist dabei, abgesehen von der Gabelung des Wedels und der Verschieden- | Pteridophylien 65 blätterigkeit der beiden Gabelteile besonders der Besitz von abweichend ge- stalteten zerschlitzten großen Blättern an dem Fußstück des Wedels, welcher dadurch und auch sonst an den Aufbau gewisser Neuropteris-Wedel erinnert (vergl. Fig. 19). Offenbar sind beide Gattungen miteinander näher verwandt, worauf auch hinweist, daß einerseits manche Odontopteris-Arten, wie z. B. O.suberenulata etwas ausgesprochen Neuropteridisches haben, während anderer- seits gewisse Neuropteris-Arten oft entschieden Ähnlichkeit mit Odontopteris- Stücken besitzen (vergl. Neurodontopteris POTONIE S. 68). Die Arten waren sämtlich keine Farne, sondern Pteridospermen, doch weiß man über ihre Fruk- tifikationen nichts Näheres. Ebenso über die Strukturverhältnisse der Stengel, die sich indes mehr oder weniger denen der Alethopteriden bezw. Neuropteriden angeschlossen haben werden. Die Arten der Gattung finden sich fast nur im oberen Oberkarbon und Rotliegenden, sind also als Leitfossilien recht wichtig. O. suberenulata (ROST) ZEILLER dürfte wenigstens in Mitteleuropa die verbreitetste und häufigste Art gewesen sein. Sie findet sich von Frankreich durch ganz Deutschland bis nach Schlesien hinein. Die Art hat, wie T.15,1 erkennen läßt, wesentlich neuropteridischen Charakter, der einerseits durch die fast ganz neuropterisartigen Basalblättchen der Seitenteile des Wedels, andererseits durch den langen zungenförmigen Endlappen hervorgerufen wird und noch ausgesprochener hervortritt, wenn die Lappung dieser Blatteile überhaupt unterdrückt wird und so der Habitus eines reinen Neuropteris- Blattes herauskommt. Man legt bisher auf die mittleren Blättchen’der Seiten- teile des Wedels den Hauptnachdruck, die vollständig die Merkmale von Odontopteris zeigen. Die Blätter und Blatteile zeigen stets an der Spitze bezw. am Ende vollständige Abrundung. Die Art kommt vor im oberen Ober- karbon und im unteren bis mittleren Rotliegenden. O. osmundaeformis SCHLOTHEIM sp. (nach Osmunda, dem lebenden Königs- farn feuchter Wälder) schließt sich in der Gestalt der odontopteridischen Blättehen der vorigen Art an. Die Blättchen sind jedoch an den Seitenteilen viel zahlreicher, niemals verschmolzen, werden nach der Spitze zu kleiner und endigen in einem ganz kurzen Endlappen; auffallend ist oft noch das ab- weichend gestaltete, öfter etwas gelappte Basalblatt der Unterseite der Seiten- teile des Wedels. Die Art muß im ganzen als selten bezeichnet werden und ist eigentlich nur im thüringischen Rotliegenden (Manebach) häufiger gefunden worden, von wo sie schon der alte SCHLOTHEIM kannte. O. alpina (STBG.) H. B. GEINITZ (T. 19,3) gehört wenigstens bei uns zu den selteneren Arten, scheint aber an anderen Stellen häufiger vorgekommen zu sein. Man kann sie kurz beschreiben als eine der vorigen bis auf deren lange Endlappen mehr oder weniger ähnliche Art, deren Blättchen öfter mehr zugespitzt erscheinen, vor allen Dingen aber durch die viel lockerere Aderung leicht zu erkennen sind. Die Art ist im oberen Oberkarbon und noch etwas tiefer zu finden, z. B. in der Saarbrücker Flammkohle. O. minor BRONGNIART (Fig. 61) hatten wir oben schon erwähnt, weil sie die einzige Art der Gattung ist, bei der die gesamte Wedelstruktur bekannt ist (Fig. 20). Sie ist mit den beiden folgenden ein Vertreter der Odontopte- riden mit mehr dreieckigen Blättern. Die Blätter sind meist auch kleiner als bei den vorigen Arten. Noch nicht ganz geklärt dürfte der Unterschied Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 5 64 Kar bon und Perm scheint auch in Ostasien die Art nicht gefehlt zu haben. Das gleiche gilt von den entsprechenden Schichten Nordamerikas. Auf die nähere Verbreitung dieser Formen und verwandter Arten der Gattung dort kann hier nicht ein- gegangen werden. Von anderen Arten nennen wir noch zunächst die auch bei uns nicht seltene C. Naumanni GUTBIER sp. (T. 21,2), eine Art, die man vielleicht kurz beschreiben kann als eine kleine, oft sehr lockerblätterige €. conferta, bei der die einzelnen Blättchen durch die Seitenadern in ziemlich selbständig erschei- nende, oft auch wirklich getrennte, schmal lineale, stark aufwärtsgerichtete Läppchen zerteilt werden; am Grunde sind die Blättchen häufig eingeschnürt, so daß bei dieser Art mehr eine Sphenopteris zustande kommt. Die Art findet sich im mitteleuropäischen Rotliegenden recht verbreitet, aber viel seltener als C. conferta und meist mit dieser zusammen. Die danach häufigste Art ist vielleicht C. Iyratıfolia GOEPPERT sp. (leierförmig beblätterte; als leierförmig be- zeichnet man in der Botanik ein gefiedertes Blatt, bei denen der Endzipfel ziemlich groß, rundlich ist), die eine der zierlichsten Arten der Gattung darstellt und äußerlich zunächst vollständig wie eine Sphenopteris aussieht (T. 20), durch die Zwischenfiederung aber ihre Zugehörigkeit sofort kenntlich macht. Die Art ist bei uns z. B. im Saarbrücker Rotliegenden, in Frankreich und sonst | gelegentlich als Seltenheit gefunden worden. Andere Arten der Gattung schließen sich in der Form bald mehr an. den Typus der Callipter:s conferta, bald mehr an C. Iyratifolia an, und die extremen Arten der letzteren Reihe, die überhaupt große Seltenheiten dar- stellen, wie C. Bergeront? ZEILLER, C. Raymondi ZEILLER u. a. sehen äußerlich dem Conferta-Typus ganz unähnlich. Wir übergehen diese und erwähnen nur noch, weil gerade in Deutschland noch am meisten gefunden, die kleine Kupfer- schieferart ©. Martinsi GERMAR sp. (T. 18, 3,4). Wie die Abbildung zeigt, | handelt es sich um eine sehr kleinblätterige Art, die sich sonst im äußeren an C. conferta usw. anschließt. Die Stücke, die sich im Kupferschiefer davon finden, sind oft sehr unvollkommen und sehen wie kleine Pecopteris-Stücke aus; indes hat man an günstigen größeren Funden die Zugehörigkeit zu Callipteris erkennen können, welche neuerdings noch dadurch erhärtet worden ist, daß man mit Hilfe des Macerationsprozesses eine ähnliche Struktur der Blatthaut nachgewiesen hat, wie bei ©. conferta. Die Art ist im Kupferschiefer | von Riechelsdorf in Hessen, der Frankenberger Gegend, im Mansfeldischen | und auch in der Zechsteinüberlagerung des Ruhrbeckens tesierell worden. | Als häufig kann man sie nicht bezeichnen. 6. Odontopterides, Vdontopteriden („Zahnfarne“, sehr unglücklicher Name) | Blättchen pecopteridisch oder alethopteridisch, die unteren oft neuro- | - pteridisch oder anders gestaltet; Mittelader fehlt, daher typische Fächer- ! aderung., Die Verzweigung ist im ganzen fiederig, indes ist der Wedelaufbau nur bei einer einzigen Art vollständig bekannt, der O. minor BRONGNIART, deren Wedelstruktur nach dem französischen Material Fig. 20 zeigt. Auf- fallend ist dabei, abgesehen von der Gabelung des Wedels und der Verschieden- | Pteridophylien 65 blätterigkeit der beiden Gabelteile besonders der Besitz von abweichend ge- stalteten zerschlitzten großen Blättern an dem Fußstück des Wedels, welcher dadurch und auch sonst an den Aufbau gewisser Neuropteris-Wedel erinnert (vergl. Fig. 19). Offenbar sind beide Gattungen miteinander näher verwandt, worauf auch hinweist, daß einerseits manche Odontopteris-Arten, wie z. B. O.suberenulata etwas ausgesprochen Neuropteridisches haben, während anderer- seits gewisse Neuropteris-Arten oft entschieden Ähnlichkeit mit Odontopteris- Stücken besitzen (vergl. Neurodontopteris POTONIE S. 68). Die Arten waren sämtlich keine Farne, sondern Pteridospermen, doch weiß man über ihre Fruk- tifikationen nichts Näheres. Ebenso über die Strukturverhältnisse der Stengel, die sich indes mehr oder weniger denen der Alethopteriden bezw. Neuropteriden angeschlossen haben werden. Die Arten der Gattung finden sich fast nur im oberen Oberkarbon und Rotliegenden, sind also als Leitfossilien recht wichtig. O. suberenulata (ROST) ZEILLER dürfte wenigstens in Mitteleuropa die verbreitetste und häufigste Art gewesen sein. Sie findet sich von Frankreich dureh ganz Deutschland bis nach Schlesien hinein. Die Art hat, wie T. 15,1 erkennen läßt, wesentlich neuropteridischen Charakter, der einerseits durch die fast ganz neuropterisartigen Basalblättchen der Seitenteile des Wedels, andererseits durch den langen zungenförmigen Endlappen hervorgerufen wird und noch ausgesprochener hervortritt, wenn die Lappung dieser Blatteile überhaupt unterdrückt wird und so der Habitus eines reinen Neuropteris- Blattes herauskommt. Man legt bisher auf die mittleren Blättchen’der Seiten- teile des Wedels den Hauptnachdruck, die vollständig die Merkmale von Odontopteris zeigen. Die Blätter und Blatteile zeigen stets an der Spitze bezw. am Ende vollständige Abrundung. Die Art kommt vor im oberen Ober- karbon und im unteren bis mittleren Rotliegenden. O. osmundaeformis SCHLOTHEIM sp. (nach Osmunda, dem lebenden Königs- farn feuchter Wälder) schließt sich in der Gestalt der odontopteridischen Blättehen der vorigen Art an. Die Blättchen sind jedoch an den Seitenteilen viel zahlreicher, niemals verschmolzen, werden nach der Spitze zu kleiner und endigen in einem ganz kurzen Endlappen; auffallend ist oft noch das ab- weichend gestaltete, öfter etwas gelappte Basalblatt der Unterseite der Seiten- teile des Wedels. Die Art muß im ganzen als selten bezeichnet werden und ist eigentlich nur im thüringischen Rotliegenden (Manebach) häufiger gefunden worden, von wo sie schon der alte SCHLOTHEIM kannte. O. alpina (STBG.) H. B. GEMNITZ (T. 19,3) gehört wenigstens bei uns zu den selteneren Arten, scheint aber an anderen Stellen häufiger vorgekommen zu sein. Man kann sie kurz beschreiben als eine der vorigen bis auf deren lange Endlappen mehr oder weniger ähnliche Art, deren Blättchen öfter mehr zugespitzt erscheinen, vor allen Dingen aber durch die viel lockerere Aderung leicht zu erkennen sind. Die Art ist im oberen Oberkarbon und noch etwas tiefer zu finden, z. B. in der Saarbrücker Flammkohle. O. minor BRONGNIART (Fig. 61) hatten wir oben schon erwähnt, weil sie die einzige Art der Gattung ist, bei der die gesamte Wedelstruktur bekannt ist (Fig. 20). Sie ist mit den beiden folgenden ein Vertreter der Odontopte- _ riden mit mehr dreieckigen Blättern. Die Blätter sind meist auch kleiner als bei den vorigen Arten. Noch nicht ganz geklärt dürfte der Unterschied Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 5 66 Karbon und Perm zwischen dieser Art und O. Reichiana GUTBIER (T. 15,2) sein; letztere hat größere und breitere Blätter, sieht aber sonst OÖ. minor oft recht ähnlich. OÖ. minor ist in den französischen Becken des Zentralplateaus außerordentlich häufig, bei uns dagegen selten und nur in Bruchstücken gefunden. Die robustere O. Reichiana ist eine häufige Pflanze speziell des Zwickauer Karbons, wo sie in entschieden tieferen Schichten vorkommt, als O. minor zukommen. Vielleicht werden vollständigere Funde der vorliegenden Art auch Unterschiede im Wedelaufbau aufdecken. Anhang. Margaritopteris (uagyagırns Perle) (Odont.) Coemansi ANDRAE ist eine in ihrem Äußeren von den sonstigen Odontopteris-Arten ganz ab- weichende, mehr wie eine kleine Pecopteris- oder gar Sphenopteris-Art aus- sehende Form. Die einzelnen kleinen Blättchen zeigen bei genauerer Be- trachtung (T. 16,3; 18,2) keine Mittelader, also Odontopteris-Charakter; in der Tat dürfte die Verwandtschaft mit den Odontopteris-Arten enger sein, als man zunächst annehmen möchte, da in sehr vollständigen Stücken ein gabeliger Wedel- aufbau beobachtet wurde mit größeren Blättern vom Cyelopteris-Typus an der Basis (S. 28), d.h. ähnlich wie bei O. minor. Auf jeden Fall liegt auch hier kein Farn vor, und eine Unterbringung dieser Form bei anderen Gattungen ist noch weniger mög- lich. Da sie immerhin unter den Odon- topteris-Arten auch durch das geologisch ältere Vorkommen eine Sonderstellung ein- nehmen würde, so ist es vielleicht am besten, nicht den Namen Odontopteris selber Fig. 61. Odontopteris minor BRONGNIART. zu verwenden, sondern eine eigene Gat- Oberes Oberkarbon, Saarrevier. tung oder Untergattung: Margaritopteris GOTHAN (vom griechischen weoyagırns Perle, weil die kleinen, sehr stark gewölbten Blättehen manchmal wie über die Platte gestreute schwarze Perlchen aussehen, also etwa Perl,farn“ (wobei aber zu bedenken ist, daß auch hier kein Farn, sondern eine Pteridosperme vorliegt). Die Art ist im allgemeinen selten und in den höheren Schichten des mittleren Oberkarbons verbreitet, ist zwar in einigen Steinkohlenbecken merkwürdigerweise recht häufig, z. B. in der mittleren Flammkohle des Saar- reviers geradezu charakteristisch, ähnlich wie die S. 61 erwähnte Palaeoweichselia Defrancei; in der oberschlesischen Muldengruppe ist verhältnismäßig häufig eine Abart mit filziger Behaarung der Oberfläche (T. 16,3); sonst aber nur sehr sporadisch gefunden oder ganz fehlend. 1. Neuropterides, Neuropteriden Der Name, den diese Gruppe bekommen hat (Neuropteriden soviel wie Aderfarne), ist wenig bezeichnend, da alle Farne mit Adern versehen sind. " Richtiger wäre vielleicht gewesen „Zungenfarne“, eine Name, der, wie wir Pteridophyllen 67 später sehen werden, indes mit größerem Recht für eine andere Gattung ver- wandt worden ist. Die Blättehen der Neuropteriden sind kürzer oder länger zungenförmig bis kreisförmig, am Grunde scharf eingeschnürt, und haben eben die Charaktere, die wir vorn S. 24 als neuropteridisch bezeichnet hatten, welcher Name ja von der „Gattung“ Neuropteris selber hergenommen ist. Die Wedel waren groß und stark differenziert, die Aderung ist fiederig oder maschig. Man pflegt bisher die maschig geaderten Formen (Zinopteris) den fiederig geaderten (Neuropteris) gegenüber zu stellen und die Aderung zur Unterscheidung der beiden Gattungen zu benutzen, und auch wir wollen dies aus praktischen Gründen hier noch weiter tun. Wir wollen indes betonen, daß, was die natürliche Verwandtschaft der Neuropteridenarten anbetrifft, diese Art der Unterscheidung offenbar nicht das Richtige trifft. Die Teilung der Neuropteriden müßte vielmehr nach dem Wedelaufbau vorgenom- men werden, wobei dann innerhalb der so ge- wonnenen Gruppen wiederum nach der Aderung in Untergruppen eingeteilt werden könnte. Hinzu kommt, daß, soweit bekannt, die Fruktifikations- verhältnisse etwas Ähnliches nahelegen. Die Neuropteriden sind samt und sonders sicher keine Farne gewesen, sondern Pteridospermen, deren Achsenstruktur sich den Medullosen (S. 56) an- geschlossen haben muß, wovon schon bei Aletho- pteris die Rede war. Bei der einen Gruppe kennt man Samen, die sich allem Anschein nach dem Rhabdocarpus-Typus oder Trigonocarpus-Typus anschlossen; dagegen weiß man von den männ- lichen Organen wenig, wenn nicht etwa das Fig. 62 abgebildete Stück, wie vermutet wird, ein solches darstellt. Bei der anderen Gruppe Kennt man bisher nur die männlichen Organe, Potoniea u. a. Fig. 62. Fruktifikation von Neu- ropteris heterophylla BRONGN. Links: Kupula (Hülle) eines Samens, unten zwei Blättchen. Rechts: Vielleicht männliche Organe (Mikrosporophylle) dazu. Englisches Karbon . (nach KıDsTon). genannt, becherförmige Organe, die auf der Innen- seite und am Rande mit vielen kleinen Säcken besetzt waren, die als Mikro- sporensäcke aufgefaßt werden. Wir werden im folgenden die Neuropteriden wie bisher nach der Aderung einteilen, jedoch innerhalb der so gewonnenen „Gattungen“ Neuropteris und Linopteris die Unterabteilung nach dem Wedel- aufbau usw. vornehmen. Die Verschiedenheiten des Wedelaufbaues erläutert am besten z. B. die Betrachtung von Fig. 19 u. T.24. Die eine stellt das einzige vollständig bekannte Stück einer unpaarig gefiederten, imparipinnaten Neuropteride dar, auf das wir bereits bei der Vergleichung mit Odontopteris minor hin- wiesen (S. 27); der Ausdruck unpaarig gefiedert bedeutet, daß die Fiederung mit einem einzigen Endblättchen schließt, wie es auch z. B. Fig. 63 in größerem Maßstabe zeigt. Ein Stück einer paarig gefiederten Neuropteride zeigt da- gegen Fig. 64 u. T. 24; die Fiederung schließt mit zwei Blättchen und der Wedel seinerseits selbst mit einer Gabelung; an den Hauptachsen zeigt diese Gruppe Zwischenfiedern, die die anderen niemals haben. Die Zwischenfiede- 5* 68 Karbon und Perm rung bringt bei der paripinnaten Gruppe oft eine ausgezeichnete Blattmosaik zustande, wie sie schöner kaum je beobachtet wird. Die paripinnaten Formen haben auch an der Wedelbasis keine größeren kreisförmigen Blätter (Cyclo- pteris, Kreisfarn), was ein weiterer, sehr triftiger Unterschied ist. Die Arten der Neuropteriden sind namentlich im mittleren Oberkarbon stellenweise außer- ordentlich gemeine Steinkohlenpflanzen; man findet kaum etwas von ihnen im Kulm, fast ebensowenig im unteren Oberkarbon. Iu den unteren Teilen des mittleren Oberkarbons beginnt der Auf- stieg der Gruppe, der bis zum Ausgang dieser Unterabteilung des Oberkarbons eine hohe Blüte erkennen läßt; im oberen Oberkarbon und Rotliegenden flaut die Artenzahl bald ab, das Rot- liegende selbst scheint keine Art über- dauert zu haben. 1. Neuropteris BRONGNIART. Von dieser Gattung hat die ganze Gruppe den Namen bekommen. Die Aderung ist immer fiederig, die Mittelader meist deutlich, es kommen jedoch Formen vor, bei denen sie sehr schwach sichtbar ist oder „unterdrückt“ wird. Bei einigen Arten der gleich zu besprechenden im- paripinnaten Gruppe sitzen häufig die oberen Blättchen mit der ganzen Breite des Grundes am Stiele an und in diesem Falle kommt in diesen Wedelstücken oft genug ganz der Charakter einer Aletho- pteris oder einer Odontopteris heraus. Man wird in solchen Fällen über die Zu- gehörigkeit zur Neuropteris-Gruppe meist Fig. 63. Neuropteris tenuifolia SCHLOTA. sp. Ieichebe ie duzeh u: au laichen, Fettkohle des Saarreviers. Der Endlappen die die charakteristische Form mit ein- ist meist größer, mit einer kerbigen Lappung SeZOZEeNnEeM Grunde erkennen lassen. Man an der einen (rechten) Seite. hat sogar versucht, die Arten, die in dieser Beziehung besonders auffallend sind (N. obliqua, N. ovata), zu besonderen Gattungen oder Untergattungen zusammen- zufassen, jedoch hat diese Abtrennung weder einen Sinn noch einen prak- tischen Vorteil; so viel man weiß, verhalten sich diese „Neurodontopteris-, Neuralethopteris“-Arten usw. im ganzen genau so wie die gewöhnlichen Arten derselben Gruppe, was auch der Besitz ähnlicher großer cyclopteridischer Blätter an der Basis größerer Stücke beweist. Wir teilen die Gattung gemäß den vorher gemachten Auseinandersetzungen in zwei Gruppen: a) Imparipinnate Gruppe. Sie enthält die gemeinsten und zahl- reichsten Arten besonders des mittleren Oberkarbons, deren Unterscheidung zum Teil recht schwierig und in manchen Punkten auch jetzt noch nicht als Pteridophyllen 69 vollständig geklärt angesehen werden muß. Um manche Arten, wie z. B. N. heterophylia und tenuzfolia zu unterscheiden, muß man oft ein größeres Material an der Hand haben und große Übung besitzen. N. heterophylla BRONGNIART. Die Aderung zeigt eine ausgeprägte Mittelader, meist ziemlich stumpfe, länglich-eiförmige Blättchen und schräg aufsteigende und schräg auf den Rand auftreffende Seitenadern, die verhältnismäßig fein und nicht be- sonders scharf gezeichnet erscheinen. Die Blätter sind ziemlich flach, die Mittelader meist schwach eingesenkt. Der Endlappen ist meist so groß wie die größeren normalen Blättchen. Die Art ist wohl die häufigste und verbreitetste des mittleren Ober- karbons überhaupt, die besonders in den westlichen paralischen Stein- kohlenbecken geradezu gemein ist. Im Ruhrrevier kommt sie kaum tiefer als Flöz Sonnenschein vor, geht aber dann bis in die Gasflammkohle hinauf. Aus diesen Angaben ergibt sich die Verbreitung in den übrigen Becken dieses Komplexes in analoger Weise. Ihr am ähnlichsten ist N. tenuifolia SCHLOTHEIM Sp. (Fig. 63), die mit der vorigen zu- sammen vorkommt, aber erst in höheren Schichten ihren Lauf beginnt; sie ist etwa von der westfälischen Gaskohle bis in die Gasflammkohle oder in Saarbrücken besonders in der Fettkohle verbreitet. Die Blättchen sind bei ihr, wenigstens die längeren, mehr oder minder nach der Spitze zu allmählich verschmälert, schwach sichelförmig gekrümmt, mit deut- lieher Mittelader und lockeren, feinen, schräg aufsteigenden Seitenadern. Die durch die Mitteladen abgeteilten beiden Hälften der Blättchen bilden bei typischen Stücken miteinander einen stumpfen Winkel, dessen Kante die Mittelader darstellt, so daß die Blättchen stumpf dachförmig im Quer- Fig. 64. Neuropteris gigantea STERNBERG Sp. Endstück eines Wedels mit paariger Fiederung. Verkl. 70 Karbon und Perm schnitt erscheinen. Der Endlappen ist meist groß und mit Vorliebe schief rhombisch, auf der einen Seite meist mit einer angedeuteten Lappung; die Endlappen von kleineren Seitenfiedern des Wedels mit Vorliebe etwas sichelförmig-länglich. Was die Häufigkeit der Art anbetrifft, so ist sie mir in Saarbrücken als gemein bekannt, aber auch in anderen Becken (dem nord- französisch-belgischen und Ruhrbecken) in den oberen Schichten des mittleren Oberkarbons recht häufig. a PB u N AN Dr Fig. 65. Neuropteris rarinervis BUNBURY. Links: Blättchen in ?/,. Oberster Teil des mittleren Oberkarbon (Piesberg, Ibbenbüren und gleichaltrige Schichten). N. rarinervis BUNBURY. Diese wenigstens bei uns oft mißverstandene Art zeichnet sich aus durch kleinere Blättchen mit verhältnismäßig kurzem Endlappen und eine ziemlich lockere, dicke Aderung (Fig. 65), die sie minde- stens in einigermaßen guten Stücken leicht erkennen läßt. Im Aufbau und Habitus ähnelt sie sonst den vorigen. Die Art ist ein recht gutes Leitfossil für die höchsten Schichten des mittleren Oberkarbons und ist in Deutschland am häufigsten gefunden im Piesberg-Ibbenbürener Karbon. Obwohl in manchen anderen deutschen Becken, insbesondere im Saarrevier und im Zwickauer Becken gleichalterige Schichten mit ähnlicher Flora vertreten sind, ist sie hier auffallend selten; häufiger dagegen in den entsprechenden Karbonschichten Pteridophylien 71 Englands und Frankreichs (auch Nordamerika). Die Art hat trotz der guten Charakterisierung zu Irrtümern Veranlassung gegeben, wozu der Grund hier wie bei manchen anderen Karbonarten wohl wesentlich der war, daß man glaubte, wenn sie z. B. in Frankreich und Großbritannien häufig seien, müßte das auch bei uns der Fall seien, was aber durchaus nicht gesagt ist, da, wie wir schon bei Palaeoweichselia Defrancei erwähnten, sich manche Arten keines- wegs einer gleichmäßigen Verbreitung erfreuen. N. ovata HOFFMANN (T. 23, 1,2). Die Art schließt sich im großen und ganzen an N. heterophylla an, zeigt jedoch in der Form und Größe der sehr flachen und meist schwach geaderten Blättchen erhebliche Abweichungen. Zunächst ist der Endlappen meist klein; die oberen Blättchen, die auch meist nur eine sehr schwache Mittelader erkennen lassen, sitzen mit voller Breite an und gewähren oft zunächst mehr den Eindruck einer Odontopter:s als einer Neuropteris. Die unteren Blättchen zeigen, wie bei allen Neuropteriden sonst, charakteristische Einschnürungen am Grunde; der untere Basalteil der Blättchen zeigt sich meist deutlich zipfel- oder öhrchenförmig herabgezogen. Zu dieser Art scheinen größere cyclopteridische Blätter zu gehören, deren Rand fransig zerschlitzt ist (T. 23,1). Diese Art ist in ähnlichen Schichten ver- breitet wie die vorige, also ebenfalls ein gutes 'Leitfossil, jedoch in ihrer Häufigkeit sehr ungleich. Als gemein muß sie in der oberen Saarbrücker Flammkohle gelten. Auch im Donezbecken und in entsprechenden Schichten des Nordamerikanischen Karbons (auch Alpen!) scheint sie häufig zu sein, wogegen sie in Großbritannien und am Piesberg (woher sie zuerst angegeben wurde) nicht so häufig zu sein scheint. N. obligua BRONGNIART (T. 22, 1-3; 22a, 1) gehört mit der vorigen insofern näher zusammen, als auch bei ihr die oberen Blättchen mit Vorliebe wie Odontopteris oder, wenn die Mittelader stärker ausgebildet ist, wie Alethopteris oder gar Mariopter:s aussehen. Größere Stücke lassen die Neuropteris-Natur sofort erkennen und zeigen auch die für diese Gruppe so charakteristischen Cyelopteris-Blätter. Die Form der Blättchen ist bei dieser Art im einzelnen wenig gleichmäßig. Es kommen breitere und schmälere vor und der End- lappen ist meist ziemlich lang. Neben der Neigung zum breiten Ansitzen bei den oberen Blättchen darf als festes Merkmal die Aderung gelten, die im typischen Falle meist außerordentlich scharf ausgeprägt ist und sich durch stark bogigen, undulierten Verlauf der Adern auszeichnet, die meist in der Mitte ziemlich locker sind, am Rande — nach der Teilung — viel enger werden. Die Aderung erinnert öfter an die von Palaeoweichselia Defrancei. Während es jedoch bei dieser gelegentlich zu wirklichen Maschenbildungen kommt, ist das bei N. obligqua nie der Fall, wenn es auch manchmal auf den ersten Blick so Scheint (vergl. T. 22, 3). Die größeren ceyklopteridischen Blättchen dieser Art sind oft an der Aderung leicht zuerkennen und sind außerdem meist nicht vollkommen rund, sondern zeigen noch vorn eine gewisse Zuspitzung, sind auch oft schief asymmetrisch (T. 22, 3). Die Art ist in bedeutend tieferen Horizonten als die vorige zu Hause, beginnt z. B. im Ruhrrevier über Flöz Sonnenschein, und läßt sich bis über die Gaskohle verfolgen. Am häufigsten kommt sie in der Fett- und Gaskohle vor, in den übrigen Steinkohlenbecken in entsprechenden Horizonten. Sie ist sehr weit verbreitet und in Mittel- 172 Karbon und Perm m — europa von Großbritannien durch Frankreich, Belgien und das Ruhrbecken zu verfolgen, fehlt auch in Oberschlesien nicht, ist dagegen z. B. im Saarrevier und in Niederschlesien noch kaum beobachtet worden. Verwechslungen sind vor- gekommen mit der bereits genannten Palaeow. Defrancei. N. Schlehani STUR. Eine weitverbreitete und wichtige Art, die auch verhältnismäßig leicht zu erkennen ist (Fig. 66); die Blättchen sind länglich bis langlineal, stark gewölbt, niemals nennenswert alethopterisch ansitzend, mit deutlicher Mittelader, verhältnismäßig groben Seitenadern, die nach an- fänglichem Aufsteigen bald umbiegen und senkrecht zum Rande verlaufen. Die Endlappen sind meist auch ziemlich lang. Verwechslungen dieser Art sind am ehesten mit gewissen Alethopteris-Arten möglich, von denen in manchen Becken besonders die Basalblättchen der Seitenteile der Wedel oft ziemlich neuropteridisch sind. N. Schlehani kommt mehr in den unteren Teilen des mittleren Oberkarbons vor, in Oberschlesien im Sattelflöz und in der unteren (auch noch mittl.) Muldengruppe, im Ruhrrevier fast nur unter Flöz Sonnenschein in der Magerkohle, in den westlichen Becken in entsprechen- den Schichten. Sie ist wenigstens bei uns als häufig zu bezeichnen. N. Planchardi ZEILLER. Wir erwähnen diese Art hier als eine der wenigen, die sich noch im Rotliegen- den vorfinden. Die Blättchen- sind bei dieser ähnlich geformt wie bei N. Schlehant, jedoch breiter, größer, Fig. 66. Neuropteris Schlehani STUR. Mittl. flacher und mit relativ viel feinerer Oberkarbon (Unt. Muldengruppe) Oberschlesien. Aderung. Die Adern treffen auch Links unten ein Blättchen vergrößert. hier senkrecht auf den Rand auf. Man kennt davon meist nur einmal gefiederte Stücke. Die Art ist zwar nicht häufig, aber doch verbreitet im französischen und deutschen Rotliegenden. Als eine der ältesten Arten erwähnen wir noch N. Kosmanni POTONIE (T. 22, 4), mit stark gewölbten großen länglich-eiförmigen Blättchen, mit starker eingesenkter Mittelader und schräger Aderung; sie erinnert etwas an manche Mariopteris-Stücke. Sie ist nicht selten in der oberen oberschlesischen Randgruppe gefunden worden. b) Paripinnate Gruppe. Die Gruppe ist weniger artenreich und eigent- lich nur eine Art sehr häufig oder gemein, auf die wir uns daher im wesentlichen hier beschränken können. N. gigantea STERNBERG (T. 24, Fig. 64, 67, 69a). Wir fassen diese Art zu- nächst noch einschließlich der von POTONIE als N. pseudogigantea (T. 24) bezeich- neten Formen, da deren Abtrennung noch nicht klar ist. Über den Aufbau hatten wir bereits vorn das Nötige gesagt. Die Form der Blättchen (Fig. 67), die meist ziemlich groß sind im Verhältnis zu den sonstigen Neuropteris-Arten, zeichnet sich aus durch meist deutliche sichelförmige Krümmung, wobei die Blättchen bald spitzer bald stumpfer sind. Die Aderung ist meist recht fein, die Mittel- Pteridophyllen er ' ader meist nur schwach ausgebildet. Die Blättchen dieser Art (wie auch ‚ diejenigen der ähnlichen Gruppe von Linopteris) reißen außerordentlich leicht ab und finden sich daher meistens isoliert in wirrem Durcheinander auf den ‚ Schiehtflächen der Steinkohlenschiefer. Zur Erkennung von Arten der paripin- ‚ naten Gruppe ist oft bei isolierten Blättern von Vorteil das Zusammenvorkommen kleiner runder Blättechen mit den größeren, mehr sichelförmigen (Fig. 69), deren Zusammenvorkommen an den unzerstörten Wedeln T. 24 zeigt. Bei ‚ der vorigen Gruppe findet man viel leichter und häufiger zusammenhängende ‚ Stücke. Über die Fruktifikation ist vorn das Nötige gesagt. Die Art ist ‚ häufig fast in allen Schichten außer den tiefsten des mittleren Oberkarbons, im allgemeinen ist sie wohl ebenso gemein, wie N. heterophyllia, mit der sie , auch zusammen vorkommt. Außer dieser Art sind nur ‚ noch wenige Arten aus dieser Gruppe zu nennen, von denen wir nur N. SchützeiPOTONIE erwähnen, mit stärkergewölbten kleineren Blättern, mit mehr hervortretender Aderung;, deutlicher Mittelader; sie hat sich hier und da z. B. in Nord- amerika, im Ruhrkomplex, in Ober- schlesien gefunden. 2. Linopteris PRESL (Dictyo- pteris GUTBIER, Netzfarn). Die ‘Arten dieser „Gattung“ verhalten sich, wie sich schon aus dem Früheren ergibt, zu den Neuro- Fig.67. Neuropteris gigantea STERNBERG. Stückchen pteris-Arten genau sowie die Arten in natürlicher Größe. Mittl. Oberkarbon Nieder- von Lonchopteris zu Alethopteris, schlesiens. d. h. manche Arten sind äußerlich überhaupt nicht von den Neuropteris-Arten verschieden, sondern erst die Be- trachtung der Aderung klärt den Sachverhalt auf, indem Zinopteris durch Maschenaderung ausgezeichnet ist. A) Imparipinnate Gruppe (unpaarig gefiedert). Hier ist zunächst zu nennen: | L. Münsteri EICHWALD sp. (T. 25, ı). Die Art kommt in den oberen Schichten des mittleren Oberkarbons, also zusammen mit Neuropteris rarinervis und ovata vor, ist jedoch in der Häufigkeit außerordentlich verschieden. Dem Äußeren nach gleicht sie etwa Neuropteris heterophylla. Die Maschen- aderung ist ziemlich locker und die Maschen in der Mitte bedeutend größer als die am Rande; die Aderung ist ziemlich geschwungen-unduliert. Betreffs des geographischen Vorkommens muß hier einiges bemerkt werden; in Deutschland ist die Art bei Ibbenbüren, am Piesberg gemein, häufig in Nordfrankreich und in England, dagegen ist sie höchst merkwürdigerweise im Saarrevier (auch in Zwickau) bisher gänzlich unbekannt (eine Angabe des Vorkommens in den Ottweiler Schichten, wo die Art auch sonst nirgends vorkommt, ist ein Irrtum), in Nordamerika? 74 Karbon und Perm L. Germari GIEBEL (T. 25, 2). Diese Art ist mit der vorigen wegen ihrer viel feineren Aderung und ihres dichten Maschennetzes nicht zu ver- wechseln, erinnert im übrigen äußerlich ebenfalls an Neuropteris heterophylia und Zenuifolia. Die Art kommt bei uns wohl nur im Rotliegenden vor, ist indes z. B. bei Commentry in Frankreich auch noch in den höchsten Schichten des oberen Oberkarbons beobachtet worden, wo indes auch einige andere bei uns rein permische Arten schon auftreten. Die Art ist nicht häufig zu nennen, wird jedoch lokal z. B. bei Ilfeld a. H. zahlreich gefunden. B) Paripinnate Gruppe. Während man bei Neuropter:s sagen muß, daß die Bedeutung der imparinnaten Gruppe die der anderen überwiegt, ist dies bei Linopteris im allgemeinen umgekehrt. Auch hier ist zwar die pari- pinnate Gruppe artenarm, wiewohl man versucht hat, ca. drei Arten zu unter- scheiden. Was indes die Häufigkeit des Auftretens und die Verbreitung anlangt, so kommt bei Zinopteris die größere Bedeutung entschieden der paripinnaten Gruppe zu. Im eigentlichen mittleren Oberkarbon kommt außer der in den höheren Schichten stellenweise häufigen, eben erwähnten Z. Münsteri eigent- lich überhaupt keine imparipinnate Zinopteris vor, sondern nur paripinnate Formen. Wir unterscheiden im folgenden zunächst zwei Arten, die indessen nach den bisherigen Erfahrungen nicht immer scharf zu unterscheiden sind, aber besonders deswegen getrennt aufgeführt werden, weil mit den großen Formen von L. neuropterordes z.B. im Ruhrrevier überhaupt keine der mit L. obliqua bezeichneten Formen zusammen vorkommt. L.neuropteroides GUTBIER sp. (Fig.69b). Die Blättchen dieser Art gleichen ganz und gar denen von N. giganlea, besitzen auch nur wie diese eine sehr schwache Mittelader, lassen aber bei genauerer Betrachtung schräg aufsteigende langgestreckte Maschenaderung erkennen, die meist erst unter der Lupe deutlich wird. Die großen Formen der Art sind die ältesten Farne mit Maschen- aderung überhaupt und kommen im Ruhrrevier mehrorts schon über Flöz Sonnenschein vor, in Belgien und Frankreich im ähnlichen Niveau. Während aber in diesen Becken und überhaupt links des Rheins in den höheren Schichten andere Linopteris-Arten oder Formen dieser Gruppe häufig werden, fehlt im Ruhrrevier in den höheren Schichten fast jede Spur davon, was in geographischer Beziehung wieder ein höchst merkwürdiges Verhalten ist. L. obligua BUNBURY (T. 25, 3). Die Blättchen sind bei dieser Art kleiner, sichelföürmig gebogen bis stumpf und finden sich oft in größerer Häufigkeit mit Blättern von Neuropteriden, d. h. echten Neuropteris-Arten durcheinander. L. obligua ist die häufigste Zinopteris-Art, bei der manche Formen sich mehr oder weniger L. neuropteroides nähern. Weshalb eine Zusammenziehung je- doch nicht erfolgen kann, wurde eben bemerkt. Die Art ist häufig in allen Becken links des Rheins, auch in Saarbrücken; im eigentlichen Ruhrrevier ist sie meines Wissens noch nicht. beobachtet. Im Aufbau des Wedels gleicht sie sonst vollständig den Arten der paripinnaten Neuropteris-Gruppe. — Eine besondere Stellung scheinen gewisse zum Teil gar nicht seltene Neuropteris-Arten des Karbons einzunehmen, von denen wir hier nur die bei uns kaum vorkommende (dagegen in England und Nordamerika) häufige N. macro- phylla BRONGNIART und die auch bei uns nicht seltene N. Scheuchzeri | | | ! | l Pteridophyllen 75 nennen. Letztere Art hat meistens isoliert liegende große längliche zugespitzte etwas schlaffe Blättchen, an der Basis jedes Blattes sitzt mit Vorliebe unten ein freier Lappen oder freies kleines Blättchen. Was bei der Art indes charakteristisch ist, ist die Besetzung der Unterseite mit länglichen borsten- förmigen Haaren. Die Haare erscheinen in gewöhnlich längs umgelegten kurzen Strichen (T. 23, 3), was einigen Autoren zu Verwechslungen mit Adern Veranlassung gegeben hat, so daß sie die Art für eine Art mit Maschenaderung hielten. Es sind indes sicher Haare vorhanden gewesen, wie man neuerdings auch an Mazerationspräparaten gesehen hat, wo zwar nicht die Haare, aber die Haaransätze deutlich sichtbar sind. Die Art ist in den oberen Schichten des Oberkarbons zu Hause und kommt gewöhnlich mit Arten wie N. rarinervis, L. Münsteri usw. zusammen vor. Cyclopteris BRONGNIART (Kreisfarn). Wir hatten von den so bezeichneten Blättern schon mehrfach im Vorigen gesprochen, und bemerkt, daß solche großen, mehr oder weniger kreisförmigen, radialstrahlig geaderten Blätter an ‚der Basis der Wedel bei imparipinnaten Neuropteriden ansitzen. Gewöhnlich findet man sie jedoch isoliert und mit bestimmten Neuropteris-Arten ver- 'gesellschaftet. Es sind unter den fossilen farnähnlichen Blättern sehr auf- fallende Gebilde, die bei ihrer Größe oft nur in Bruchstücken erhalten sind. Auch entsprechende Zinopteris-Arten trugen an der Basis derartige Cyclopteris- Blätter, die in diesem Falle wie Zinopterzs selber Maschenaderung aufweisen. Solche sind insbesondere von ZLinopteris Münsteri bekannt. Im übrigen ist man genötigt, wegen der meist isolierten Funde dieser Blätter sie auch ge- sondert zu benennen und unterscheidet demgemäß eine Anzahl Arten. Die häufigste ist C. orbicularıs BRONGNIART, eine Cyclopteris, die nach allge- meiner Annahme zu Neuropteris heterophylla gehört. Die Blätter sind bis über Daumen lang, bis über 10 cm im Durchmesser, ziemlich kreisrund und an dem Basalstiel, wo die Adern zusammenlaufen, ziemlich symmetrisch an- sitzend (Fig. 19). Die Aderung ist aus der Figur zu ersehen. Das Vorkommen der Art ist dasselbe wie N. heterophylla. ©. triehomanoides BRONGNIART. Unterscheidet sich von der vorigen Art durch feinere und engere Nervatur und ist bedeutend seltener. Vor- kommen ähnlich. Andere Arten, von denen auch noch in den Ottweiler Schichten besondere Formen vorkommen, übergehen wir hier. Die Cyelopteris-Arten mit Maschen- adern haben keine besonderen Namen erhalten. Hier sei auch noch erwähnt, daß von gewissen Arten gewissermaßen als Übergang von den gewöhnlichen zu den Cyelopteris-Blättern Stücke exi- stieren, die mit ziemlich großen, breiten, mehr oder weniger langen Blättern ‚ besetzt sind, z. B. von Neuropteris obligqua. Derartige Formen hat man, da sie sich oft in Form isolierter Wedelstücke finden (T. 22, 3) ebenfalls als ' besondere Arten unterschieden und ihnen Namen gegeben, wie Neuropteris acuminata, N. acutifolia usw., die einen ähnlichen Eindruck machen, wie die abgebildete, zu Neuropteris obligqua gehörige Form. Es ist jedoch nicht bei allen derartigen Stücken, die die Autoren angegeben haben, auszumachen, ob sie zu irgend welchen Neuropteris-Arten gehören oder etwa zum Teil selb- ständige Arten. darstellen. 76 Karbon und Perm Taeniopterides („Bandfarne*) Die hier unter dem obigen Namen zusammengefaßte Gruppe ist außer- ordentlich künstlich und enthält, wenn man, wie es auch heute noch üblich ist, auch hierhergehörige mesozoische Formen so bezeichnet, sehr verschieden- artige Elemente, die außer der Blattform und Aderung höchstens das gemeinsam haben, daß sie sämtlich keine Farne, sondern Gymnospermen verschiedener Verwandtschaft sind. Die Blätter sind sehr einfach charakterisiert; sie sind lang band- bis zungenförmig, (meist) unzerteilt, so daß der ganze Wedel meist ein einfaches Blatt darstellt, und zeigen eine deutliche Mittelader und geteilte oder einfache Seitenadern. Die Aderung ist also typisch fiederig. Von den paläozoischen Blattformen dieser Art weiß man in bezug auf die nähere Ver- wandtschaft eigentlich nur das. daß sie — da noch niemals mit einer Spur von Sori oder Sporangien gefunden — sicher Gymnospermen und der all- gemeinen Sachlage nach höchst wahrscheinlich Pteridospermen waren. Die späteren Taeniopteris-Arten z. B. des Keupers haben vielleicht den Cycadeen (Palmfarnen) nahegestanden. Ein großer Teil der jurassischen Tiaenzopter:s- Arten gehörte dagegen zu den damals in voller Blüte stehenden Bennettiteen, einer sehr eigentümlichen, ausgestor- benen, in vegetativer Beziehung mit den ÜÖycadeen verwandten Gymno- spermengruppe. Kaum im Paläozoi- kum, wohl aber im Mesozoikum treten a echte Farne auf, die meist aus einmal . _Taeniopteris jejunata GRAND’EURY. gefiederten Blättern bestehen, deren BotltegendeyensEnusen. Einzelblätter in losgerissener Form außerordentlich an Taeniopteris er- innern. Man hat jedoch diese Formen, die sich durch Funde von echten Sporangien als Farne entpuppt haben, schon lange nicht mehr als Taenzopteris bezeichnet, und auch wir scheiden sie demgemäß aus; wir haben dabei in erster Linie Formen im Auge, die in der Literatur als Danaeopsis und Marattiopsis bezeichnet werden. Wir haben hier, wo wir bloß die karbonisch- permische Flora betrachten, es nur mit wenigen Formen zu tun. Taeniopteris jejunata GRAND EURY ist eine Art, deren etwa 1 bis 2 cm breite Blätter verhältnismäßig lockere Seitenadern zeigen, nach dem Typus von Fig. 68. Man bemerkt meist nur Bruchstücke davon. Bei einiger Übung sind diese jedoch leicht von etwaigen Neuropteris- und dergleichen Stücken zu unterscheiden. Die Art ist wie überhaupt die Taeniopteris- Arten nicht häufig oder höchstens lokal zahlreicher und kommt im unteren Rotliegenden vor (auch schon in den Schichten des oberen Oberkarbons). In unserem Rot- liegenden z. B. in Thüringen (Manebach usw.). T. multinervis WEISS, eine Art, die von der vorigen sehr leicht zu unter- scheiden ist durch die ganz außerordentlich dichte Aderung; die Adern steigen zunächst bogig auf, teilen sich dann und gehen, dicht gedrängt parallellaufend " senkrecht auf den Blattrand zu. Die Art ist ebenfalls nicht häufig, wenn | auch lokal in größeren Mengen gefunden. Bei uns in Deutschland muß die Art bisher als Leitfossil des Unter-Rotliegenden gelten und als solches hat sie in der Literatur auch sonst Verwendung gefunden, so z. B. hat FRECH | | | 1 I Pteridophyllen I auf Grund dieser Art wesentlich die flözführenden Schichten des chinesischen Permokarbons als Rotliegend angesehen, was indes nur zum Teil richtig sein N 4122 RE 472 N Ä Fig. 69. a Neuropteris gigantea STERNB. sp., einzelne Blättchen. b Linopteris neuropteroüdes GUTBIER sp., einzelnes Blättchen mit Aderung. Mittl. Oberkarbon, Oberschlesien (a), Saarrevier (b). N „2 die als oberste Schichten des oberen Oberkarbons N 2) N m angesehen werden müssen, nämlich die eben- AR iz" senannte Art und das bereits hier besprochene I HN]; N Callipteridium gigas (T. 18, ı). Man muß bei g solchen Differenzen in verhältnismäßig nicht weit voneinander liegenden Gebieten bei dem weit entfernt liegenden Ostasien umso mehr Vorsicht walten lassen. | Taeniopteris (2 Lesleya) Eckardti GERMAR (Fig. 70). Diese Art ist die einzige, die im ‚ Kupferschiefer auftritt und namentlich im Mans- ‚ feldischen sich hier und da findet. Sie gehört zu den wenigen Pflanzen mit Farnlaub in der " Kupferschieferflora. Mittelader dick, Seitenadern anscheinend einfach, dick, schräg aufsteigend. Umriß des Blattes lanzettlich; der Form nach gehört die Art mehr zur folgenden Gattung (Lesleya). Ä Lesleya LESQUEREUX. Man kann diese Gattung, die wir, weil nur selten gefunden, Fig. 70. Taeniopteris (Lesleya?) hier nur der Vollständigkeit wegen erwähnen, Eckardti GERM. Kupferschiefer wohl bezeichnen als eine Tiaeniopteris mit sehr von Mansfeld. dieker Mittelader und sehr schräg aufsteigenden Seitenadern. Das Blatt ist ferner nicht wie bei Taeniopteris parallelrandig, sondern am Grunde und an der Spitze allmählich eingezogen. Einige Arten dürfte. Bereits in Frankreich im Commentryer Becken treten einige bei uns nur im Rotliegen- den verbreitete Formen schon in Schichten auf, 78 Karbon und Perm der Gattung sind im französischen Perm gefunden worden. Für uns hat sie besonderes Interesse, weil die vorn schon erwähnte Kupferschiefer-Taeniopteris mehr Lesleya-Charakter hat, und ferner, weil der äußeren Form nach Lesleya an die im folgenden Abschnitt zu besprechenden Glossopteriden erinnert. Glossopterides, Zungenfarne Die Wedel sind bei dieser Gruppe stets einfach, d. h. unzerteilt, öfter sehr groß (bis 1 Fuß lang) langzungenförmig mit abgestumpftem Gipfel und ss N SI S ss ss, RE = = a h b / Fig. 71. a Glossopteris Browniana BRoNGN. b Vertebraria indica RoYLE, Rhizom (Wurzel- stock) zu a (vielleicht auch zu c). c Gangamopteris cyelopteroides FEISTMANTEL. Leitfossilien | der Gondwana-(Glossopteris-)Flora. e nur in den untersten Schichten derselben. allmählich eingezogener Basis, öfters mit kurzem Stiel. Mittelader kann vor-| handen sein oder fehlen. Die Aderung ist stets eine einfache Maschenaderung (Fig. 71), jedoch sind die Maschen gestreckter und größer als bei den oben’ besprochenen Lonchopteris- und Linopteris-Arten. Wir haben im folgenden die beiden Gattungen @lossopteris und Gangamo-' pteris zu einer Gruppe, den Glossopteriden, zusammengefaßt, jedoch ist keines- wegs gesagt, daß zwischen beiden Gattungen wirklich eine nahe Verwandt-! schaft existiert. Man kennt nämlich von den fertilen Organen bei @lossopteris' nur unvollkommen etwas, bei der zweiten Gattung überhaupt nichts. Es ist Jedoch bei den vielfachen Beziehungen, die die beiden Gattungen in der Gestalt,’ der Aderung, dem Vorkommen in geologischer und insbesondere pflanzen-' geographischer Beziehung haben, mindestens als praktisch zu bezeichnen, wenn diese beiden Typen vorläufig in einer Gruppe zusammengefaßt werden. Das Vorkommen der ganzen Gruppe, die im Gebiet der heimischen Karbon- und 79 Pteridophyllen Formen lassen sich teilweise Residuen bis zum Rhät-Jura verfolgen. einigen Permflora vollständig fehlt, ist auf die sogenannten Gondwanaländer beschränkt und zwar vornehmlich auf die unteren Schichten der Gondwanaflora oder, wie sie nach der obigen Gruppe auch heißt, Glossopieris-Flora; von -uEJELNEK UAKEIP UF BIOHBUBMPUOK UOA uAZUNINEPUY :UAISBISO pun -[ogyIpt UT asIeıy oydezum "(eNuozpug ‘ey me Yzeuznyy 'eysndun], 9A1}uf) 'puejgnipioN) uomAoFeuempuopg UOA pun UHWMIOH („uayosıedoine“) „UOYOSTLOALBN-ONIE“ UOA YOSIWAX EU IM eNIOpung ost M :STeINuegny meusyDsorgdogun JIUT OSIoAs -[gddogg "ue4somproN pun us9S0PIoN ‘uspIoN you BIogeuempuoH 19p ZunyyoLisdungtsrque N "TNULO A :UAIpur -450 °A '[pAQU ofIeJg I 'S 098 1oq eIopeuempuog :'Ig 'S „98 'n 4 A Say "puopyaz yoou 9reyg YJuuerog usdAL-euempuox) Ayosısseif-IRyt AnN :(puefpag-noN) unep W Fu SI ‘Ser’ wI BIogeuempuon) op uonpısoy :(o1Ixop ‘uryuo]L) untep y Ju ospıy "eIogeuempuon yone 'Tgeduy :(oouog) Z Aw sIory Joydezumg *(exorg Aypstuogwyow.isd-oFyTeyue) BIOgeuBMpuox) AHp 92u913pIoN adyejoduf) :uorurf ouedozessny “(SIPLY 'WEPION) [OSUJ-o][TAJOM AOp Saoyıy uEYDSTuoqLey BIO] SFey[FIeMZ :g m SIOLy doyoezurg 'uuegoq uerumuesıy pun n19T Sue yon® osorp BIO] Oyosınoqaeyaaguf) :([psurgpeg-teurg) sreaygppddoqg "8.1077 Aoyostuogqreyasjun uoWLWoN -10 4 ad1yyor A :(ueN99g Aoneysom ‘usdıogzydg "ıgq "u „18 PuejugIH) S[eJ.ınd) sep ydrfpıQU OsIaTyy HUT] ONOLT -(BIO] J Oy9STUOALBYOINLE) STSJINFUE]yoy] uspusyoaıdszus sap pun Bo] g uayostuogtwy1aggTu op JungrerqueAmydneg :uOIUTT URN1LOHNUnd ep uoyosImz UeIOLA uoyostmaad-yosıuogaey dop Zunyrerqio‘ ayosıydeısoan "3, "SL ed oe De ie zT = N ash gr ug a ER TE ee ee ee = je ja 5 \ ag! \ PS Dun el EN \ tpake Na = 3 = &% h. en Zum Verständnis des Ausdrucks Gondwanagebiete usw. seien im folgenden, da auch bei anderen Pflanzen des Permokarbons später dieser Ausdruck gebraucht werden muß ‚kurze Erläuterung gegeben. eine I Alle Pflanzen der permischen und karbonischen Flora, die wir ‚bisher besprochen haben und die meisten, die wir noch besprechen werden, gehören dem Typus der europäischen auch nordamerikanischen Perm- und Karbonflora an, von der sich deutliche ‚Anzeichen auch in Ostasien wiederfinden, sowie auch in dem dazwischen liegenden Sibirien. 30 Karbon und Perm Auf vielen Gebieten der Erde insbesondere der Südhalbkugel fehlen leider aus gleichaltrigen Schichten. Nachrichten. über die dortige karbonische Pflanzenwelt vollständig. Nur unter- karbonische (kulmische) Pflanzen sind an einer Reihe von Fundpunkten z. B. aus Peru, Argen- tinien und Australien bekannt geworden, die sich vergleichsweise mit den heimischen Formen in Beziehung setzen lassen. Erst um die Wende des Karbons und Perm — wie man gewöhnlich sagt, im Permokarbon — tritt in gewissen Gebieten, eben den Gondwanagebieten, wieder eine reiche Pflanzenwelt auf, die unserer Permflora vollständig fremd gegenübersteht und durch eine Anzahl von Formen charakterisiert wird, von denen die wichtigsten und auch wohl häufigsten und verbreitetsten die Glossopteriden sind, nach denen diese Pflanzenwelt deswegen auch Glossopteris-Flora heißt. Der Name Gondwanaflora stammt von eine ostindischen Lokalität, wo diese Pflanzenwelt sehr gut entwickelt gefunden wird. Die Leitpflanzen dieser Flora sind jedoch keineswegs bloß die Glossopteriden (Glossopteris und G@angamopteris), sondern zu diesen gesellen sich noch andere Formen, die wir gleich der Vollständigkeit wegen hier, soweit sie häufiger sind, aufzählen wollen. Nämlich: Neuropteridium validum FEISTMANTEL, ziemlich große, einmal fiedrige, in der Blattform an Cardiopteris erinnernde Wedel; ferner verschiedene Schachtelhalmgewächse, wie Schizoneura gondwanensis und die Phyllotheca- Arten, von denen später die Rede sein wird. Ferner die gewöhnlich mit Ginkgogewächsen in Verbindung ge- brachte Rhipidopsis, wozu noch einige zum Teil seltenere Formen kommen, die wir hier übergehen, besonders aber noch die sehr wichtige Gattung Noeggerathiopsis FEISTMANTEL, die wahrscheinlich mit unseren Cordaitenbäumen verwandt ist, von der auch noch später die Rede sein wird. Diese Flora (vergl. Kärtchen Fig. 72) findet sich in Argentinien, Südbrasilien, den Falklands- _inseln, in Südafrika, durchgehend bis Madagaskar, Deutsch- und Portugiesisch-Ostafrika, Ostindien, Bengalen,? Borneo, Australien, Tasmanien und ist neuerdings von der ScoTTschen Südpolar- expedition noch in 85° südlicher Breite entdeckt worden. Später fand man Spuren davon in Sibirien und in Nordrußland, letzteres auch heute noch ein merkwürdiges Vorkommen, das, wie das Kärtchen andeutet, verständlicher wird, wenn man sich vorstellt, daß etwa von Ostindien aus, wo die Flora in großer Verbreitung und Ausdehnung nördlich des Äquators vorkommt, sie auch nord- und nordwestwärts gewandert ist. Hierfür sprechen ja auch die Vorkommnisse in Sibirien, wo sich besonders Phyllotheca und Noeggerathiopsis verbreitet zeigen. Außerordentlich interessant sind die meisten Gondwanagebiete noch dadurch, daß in ihnen zur Permokarbonzeit eine - Vereisung stattgehabt hat, die sogenannte permische Eiszeit; in der Grundmoräne der dortigen Vereisung wurzelt zum Teil die G@lossopteris-Flora. Im allgemeinen kann jedoch diese Pflanzen- welt nicht mehr von einem kühlen oder gar glazialen Klima beeinflußt gewesen sein, woran | man wohl gedacht hat, da sie nicht nur in Nordrußland mit Typen der europäischen Perm- flora zusammen vorkommt, sondern solche auch südwärts vorgedrungen sind, und insbesondere in Brasilien, weniger in Südafrika ein bemerkenswertes Kontingent der damaligen Pflanzen- | welt stellen. Wir gehen nunmehr zur Schilderung der Glossopteriden wieder über. ' Glossopteris BRONGNIART. Blätter stets mit deutlicher Mittelader; Ader- maschen langgestreckt oder kürzer polygonal; nach der Aderung werden ver-' schiedene Arten unterschieden, die wir jedoch nicht alle nennen können. Am‘ häufigsten sind @/. Browniana BRONGNIART (Fig. 71a) wohl die häufigste und verbreitetste aller G@lossopteris-Arten, deren ÄAdermaschen nicht so schmal und lang sind, wie bei der folgenden Art. Die Art befindet sich besonders in’ den unteren (permokarbonischen) Schichten der Gondwanagebiete, verschwindet jedoch nur sehr allmählich, so daß selbst im Rhät dieser Gebiete gelegentlich noch Spuren davon gefunden werden. Ja diese Art ist vielleicht noch im‘ unteren Lias in einigen Residuen vorhanden gewesen, wie die Funde in den‘ Kohlenbecken von Tonkin (angeblich auch in Mexiko) zeigen, die vielleicht eher liassisch als rhätisch sind. | Gl. indica SCHIMPER unterscheidet sich von der vorigen, wie schon an- gedeutet, durch ihre außerordentlich feinen Adern, die sehr lange schmale’ Maschen zusammensetzen, die für das bloße Auge oft im Gegensatz zu denen Pteridophylien 8 der vorigen Art kaum hervortreten. Zu dieser Art gehören auch die von FEISTMANTEL unter dem Namen @!. communis angegebenen Formen aus Ost- indien. Das Vorkommen der Art ist dasselbe wie das der vorigen. Gl. angustifolia BRGT. eine Art, die heute im wesentlichen als selbständig angesehen wird und am ehesten noch mit @l. Browniana zu verwechseln ist. Es sind dies Formen mit schmalen und langen Blättern und engeren Maschen, die in der äußeren Form Selbständigkeit verraten. Das Vorkommen ist das- selbe wie von @Glossopteris Browniana, nur daß diese Art seltener als die beiden vorigen ist. Gl. retifera FEISTMANTEL nennen wir als eine Form gleichen Vorkommens, bei der die Maschen wenig gestreckt sind und die Form schwach gestreckter 'stumpfwinkliger Polygone besitzen. Außer dieser gibt es noch einige weitere @lossopteris-Arten, auf die wir hier nicht weiter eingehen brauchen. An der Basis des Glossopteris-Wedels, der also ein einfaches Blatt darstellt, das aus einem im Boden befindlichen Rhizom oder Stämmchen herauskomnt, befanden sich gelegentlich kürzere, mitteladerlose, mehr schuppenförmige kleine Blätter, ‚die als Hochblätter aufgefaßt werden. Man findet sie mit den großen Blättern gelegentlich zusammen. | Die eben erwähnten Rhizome oder Wurzelstöcke, welche allerdings außer ‚Glossopteris auch zu Gangamopteris gehört haben mögen, sind ebenfalls bekannt ‚und ursprünglich unter dem Namen Vertebraria indica ROYLE beschrieben ‚worden (Fig. 715), eigentümliche, mehr nach einer gegliederten Wirbelsäule ‚als nach Pflanzen aussehende Fossilien, deren Natur und Zugehörigkeit OLDHAM und ZEILLER aufgeklärt haben. Nach einer Angabe von SEWARD ‚sollen die Blätter auch büschelförmig am Ende kleiner Stämmchen gesessen haben. Die Zugehörigkeit der Vertebrarien als Rhizome zu unserer Gruppe ‚ist jedoch zweifellos. Nichts Genaues weiß man von der natürlichen Verwandtschaft von | Glossopteris und, wie wir gleich vorausnehmen können, auch von der folgenden "Gattung. Noch niemals hat man trotz der überaus zahlreichen Funde der ‚Blätter ein Stück davon mit Resten von Sori oder Sporangien gefunden, oder ‚es lagen irrtümliche Angaben und Mißdeutungen vor. Eigentümliche schuppen- ‚und säckchenförmige Organe, die ARBER als Sporangienkapseln von @losso- ‚pteris gedeutet hat, sind ihrer Natur nach ganz unklar, da sie keinerlei Inhalt ' enthalten. Trotzdem bleibt es am wahrscheinlichsten, daß @lossopteris und die ' Glossopteriden überhaupt keine Farne gewesen sind, sondern wahrscheinlich ‚irgend welche farnartigen Gymnospermen; ob indes, wie man zunächst an- nehmen möchte, hierfür Pteridospermen in Frage kommen, ist durchaus nicht ‚gesagt, obwohl Anzeichen dieser Klasse durch die anatomische Beschaffenheit mancher versteinerten Stämme in der @Glossopteris-Flora vorhanden sind. Gangamopteris Mc CoyY (Fig. 71c). In der Form der vorigen Gattung ähnlich, aber Blätter oft unregelmäßig, ungestielt, ohne Mittelader, Rand öfter etwas buchtig. Die häufigste Art ist @. eyclopteroıdes FEISTMANTEL. Die Art ist in den Gondwanagebieten sehr verbreitet und findet sich nur in den unteren (permokarbonischen) Schichten dieser Gebiete, niemals wie Glossopterzis auch noch in triassischen. Über die Fruktifikation dieser Gattung ist nichts ' bekannt. Neuerdings hat ZALESSKY aus Sibirien eine G@angamopteris-Form Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 6 82 Karbon und Perm angegeben, die mehr an Üyclopteris erinnert; da die Maschenaderung nicht klar ausgeprägt scheint, ist die Zugehörigkeit zu der Gattung noch zu be- zweifeln, so interessant ein Fund davon dort wäre. Anhang. Anhangweise wer- den hier einige äußerlich farn- artige Gattungen behandelt, die ‚wohl sämtlich zu den Pterido- gerathia STERNBERG. Stengel einfach, beiderseits mit zwei- zeilig, in Wirklichkeit aber wohl spiralig stehenden Blättern be- setzt, die mit Archaeopteriden- Blättern Ähnlichkeit haben. Sie sehen am ersten wie gewisse IDEE 5 'hne DEE Hierzu gehören Blüten, die dicht stehende Blätter tragen, an deren Unterseite kleine samen- artige Organe angesessen haben, Fig. 73 gibt am besten eine Vor- stellung von einer Art davon. Dies ist die bisher eigentlich allein hierher gerechnete Art; sie istim allgemeinen sehr selten, und bisher nur im Karbon der mittel-böhmischen Becken ge- funden worden, sonst nur einmal in Oberschlesien im mittleren Oberkarbon. Es ist eine der leichtkenntlichsten Pflanzen des Karbons überhaupt, leider nur sehr lokal verbreitet. Fig. 73. Noeggerathia foliosa STERNBERG, etwas scema- GOTHAN. Hierher gehören bis- tisch. Oberer Teil des mittl. Oberkarbons, Böhmen. her meist als Plagiozamites be- a fruktifizierend, b unfruchtbar. Nach STUR. gerechnete etwa rhombische Blätter, die einen fein-fransigen Rand besitzen. Fig. 74 gibt ein solches Blatt wieder. Durch die Untersuchung von STERZEL hat man gelernt, daß die Plagiozamiten wohl nichts weiter sind, als verkappte Noeggerathien. Hierher spermen gehören werden. Noeg- I I S- S Mr _ fehacopteris ‚Arten aus 8. 32); WWW, ie Blätter sind ganzrandig oder N ) am Rande fein fransig-zähnelig die aber meist abgefallen sind. | N. foliosa STERNB. (Fig. 73). N. Planchardi (ZEILEER) zeichnete, zu den Cycadophyten —— — ——_ | A | | | Pteridophyllien 83 gehört auch die ebenfalls in Böhmen vorkommende Noeggerathia fissa FEIST- MANTEL. Wegen der großen Seltenheiten der Formen brauchen wir darauf nicht weiter einzugehen. Die Plagiozamiten kommen besonders im Rotliegenden vor. — Gigantopteris SCHENK. Große, zum Teil gegabelte, etwas gelappte Blätter mit parallelen, wenig deutlichen Seitenadern, zwischen denen sich ein eigenartiges Netz sich miteinander maschender feinerer Adern befindet (vergl. Fig. 75). Die Gattung soll hier nur kurz erwähnt werden, da sie bei uns nicht vorkommmt, sondern wie en SE Lepidodendron oculus felis nür in Ost-Asien heimisch { ameles) a di ist, eine andere Art, @. americana D. WHITE in den ZEILLER sp. südlichen Vereinigten Staaten. Man könnte die ost- Rotliegendes. asiatische Permokarbonflora geradezu als Gigantopteris- Flora bezeichnen. Die Gattung hat dort übrigens in einigen besonderen Arten bis zur Trias persistiert. Die Pflanze war aller Wahrscheinlichkeit nach ein Farn oder eine Pteridosperme. Fig. 75. Güigantopteris americana D. WHITE. Permokarbon von Nordamerika (Oklahoma). Megalopteris DAWSON. Diese Gattung, wohl sicher eine Pteridosperme, wird hier ebenfalls nur nebenher erwähnt, da sie bei uns nicht vorkommt, 84 Karbon und Perm sondern nur aus dem Karbon der Vereinigten Staaten bezw. Canada bekannt ist. Es sind große halb neuropteridische, halb alethopteridische Blätter, mit Mittelader und schräg aufsteigenden Seitenadern, die auch auf den ersten Anblick an Aphlebien erinnern können. Stämme und Rhizome von Farnen und Pteridospermen Da wir im Vorigen die Laubreste von wirklichen Farnen und den farn- ählichen Pteridospermen durcheinander behandeln mußten, so sollen in dem nächsten Abschnitt auch die Stämme bezw. Wurzelstöcke dieser Gewächs- gruppen im Karbon und Perm zusammen behandelt werden. Hier wird aller- dings eine Trennung im allgemeinen leicht oder wenigstens viel leichter sein als bei den Blättern, da nach dem Äußeren und der anatomischen Struktur der Stämme die beiden Gewächsgruppen sehr verschieden geartet sind. Von Abweichungen im einzelnen abgesehen, kann man sagen, daß bei aller Eigen- art die fossilen Farnstämme ihre Natur sowohl äußerlich, d.h. in den Ab- drücken, oder kohligen Resten wie auch der inneren Struktur nach erkennen lassen, daß andererseits die Pteridospermenstämme im großen und ganzen der Struktur nach mehr an Gymnospermen erinnern als an Farne, in kohliger Er- haltung aber oft wenig charakteristisch sind. Nur die Blattstiele dieser Familie haben ebenfalls außerordentlich viel Farnartiges an sich. Die Betrachtung der anatomischen Struktur der verschiedenen hierher gehörigen Stämme unc Stengel der Steinkohlenpflanzen hatte, man kann sagen, die Entdeckung dei Pteridospermen vorbereitet und geradezu vorausgenommen insofern, als ein« ganze Anzahl von Stammresten, die man früher schon glaubte mit karbo nischen „Farnblättern“ in Verbindung bringen zu können, insbesondere durel) den Besitz eines nachträglichen Diekenwachstums gymnosperme Charak' tere aufwies, die bei einigen Stämmen insbesondere an gewisse lebende Zycadeeı) erinnerten; da andererseits die Blattstiele, zum Teil aber auch die Stämm!| selber farnartige Charaktere aufwiesen, so konnte man in diesen Objektei] eine Art von Vereinigung farnartiger und gymnospermer Charaktere finder) Diesem Umstande gab POTONIE Ausdruck, indem er diese Stämme mit der) Namen Oycadofilices bezeichnete, d.h. mit einem Wort, das in seinem erste) Teil: Cycado- auf die Gymnospermen, in seinem zweiten Teil: filices (Farne| auf die Beziehungen zu den Farnen hinwies. Schon früher hatte z. FE) RENAULT in Frankreich und STERZEL in Sachsen darauf hingewiesen, da] zu den Medullosen, einer Gruppe der Oycadofilices, Blätter von Alethopter:.) Charakter und dergl. gehören mögen. Indes war die Frage nach der wahre Stellung der betreffenden Gewächse im System auf rein anatomischem Weg! nicht zu lösen, und die Lösung gelang erst vollständig, nachdem die Englände! OLIVER und SCOTT gefunden hatten, daß zu der von uns früher besprochene! Sphenopteris Hoeninghausi kleine Samen gehörten. Da sie andererseits fande:) daß zu dem genannten „Farnlaub“ Stämme von gymnospermenartigem Charaktı' (Lyginodendron) gehörten, so war für diese Pflanze der Nachweis erbrach! daß es sich trotz des farnartigen Laubes in Wirklichkeit um eine Gymnospern' handele, und sie nannten diese Gruppe daher, indem sie ähnlich wie POTON in dem Namen das Farnartige behielten: Pteridospermen (rreoıs der Fa oregua der Same). Daß dieses Resultat nach den eben gemachten Au! | | Pteridophyllen 85 einandersetzungen nicht sehr überraschen konnte, da eigentlich auch der von POTONIE ausgesprochene Befund in dieselbe Richtung tendierte, kann man noch hinzufügen; ZEILLER hatte in seinem Lehrbuch der Paläobotanik 1900 schon klar den Gedanken ausgesprochen, daß bis dahin eine vollständige Un- stimmigkeit bestand zwischen der Unzahl von verschiedenen im Karbon und Perm bekannt gewordenen Samen und der Anzahl der wirklich bekannt ge- wordenen Gymnospermenarten. Die Entlarvung zahlreicher bisher mit mehr »der weniger großer Sicherheit als Farne bezeichneter Gewächse als eine Art In Gymnospermen machte mit einem Mal es möglich, die Überzahl der ge- » ‘undenen einzelnen Samen unterzubringen; auch heute ist man noch weit ent- ‘ernt davon, auch nur von einem größeren Teil der genannten Samen zu wissen, zu welchen Gymnospermen bezw. Pteridospermen sie gehört haben. Die Zahl lieser Objekte ist jedoch in ein richtiges Licht gerückt worden. | Den Zielen dieses Buches entsprechend muß bei der Behandlung der zerschiedenen Stämme die anatomische Seite in den Hintergrund gerückt werden. Andererseits kann man sie nicht vollständig übergehen, da sonst von len Stämmen der Pteridospermen, die in kohliger Erhaltung wenig genug 3esonderes bieten, nicht viel zu sagen wäre. Wir haben deswegen einige wichtige Gruppen der Pteridospermenstämme auch in anatomischer Hinsicht xurz behandelt und dies auch darum, weil es sich z. B. in den Dolomitknollen m verhältnismäßig häufig gefundene und hervortretende Formen handelt, die Schließlich dem Kenner als Leitfossilien ebenso von Wichtigkeit sein können ıls die „Abdrücke“ (S. 36, 43, 56; T. 1). | Anders ist es bei den Farnstämmen, von denen im Karbon und Perm igentlich fast nur die als Psaronien oder Staarsteine bezw. deren kohlig: er- ıaltene Stücke eine Rolle spielen. Auch im letzteren Falle bieten diese durch lie charakteristische Form der von den abgefallenen Blättern hinterlassenen Narben sehr auffällige und gut kenntliche Fossilien, die in einzelne Gruppen und \rten nach der Beschaffenheit des Stammäußeren und insbesondere der Blatt- ıarben selbst unterschieden werden. Auch hier werden wir aber, besonders la strukturbietende Stücke derartiger Farnstämme in zahlreichen Sammlungen ’ertreten sind, nicht umhin können, über die anatomischen Verhältnisse venigstens so viel mitzuteilen, daß ein Verständnis der Beziehungen zwischen len kohlig erhaltenen und den strukturbietenden meist verkieselten Stücken öglich ist. Außer den Psaronien kommen als Farnstämme oder richtiger Farn- tämmchen in der vorliegenden geologischen Periode noch einige andere Sruppen in Betracht, nämlich die Zygopterideen und Botryopterideen, die, „bwohl im einzelnen recht verschiedene fossile Typen enthaltend, infolge ge- f „Nisser Gemeinsamkeiten auch zu einer größeren Gruppe zusammengefaßt ‚verden (Inversicatenales P. BERTRAND, Üoenopterides SEWARD) sowie die Anfänge der Osmundaceen, die im Perm in einigen primitiven Formen in echt rersteinertem Zustande gefunden worden sind, die zwar botanisch von höch- ‚tem Interesse sind, aber wegen ihrer großen Seltenheit als Leitfossilien nicht „‚ngesprochen werden können. Wir haben sie nebst den beiden vorgenannten „‚Tuppen nur streifen können, da sie nur in Struktur zeigenden Resten zu „kennen sind und als eigentliche Leitfossilien nicht gelten können (S. 41, 42). 36 Karbon und Perm Psaronieae, Starsteine Es ist nicht klar, woher dieser Name Starsteine eigentlich rührt. Die einen behaupten, daß er bedeutet: „Sternsteine* wegen der Sternform des kleinen Leitbündelquerschnitts (Fig. 76) der den Stamm umgebenden Luft- wurzeln. Die andern bringen ihn mit dem Gefieder des Staren in Verbindung und meinen, daß die schillernden Punkte des Starengefieders WOAL an das Bild des Querschnitts Se VERESSTTE des Luftwurzelmantels des ISIN Psaronien erinnern (vergl. SE Fig. 77). Generell ist der Bau dieser Farnstämme der- 2 76. u = = a Re a artig, daß den zentral ge- mmes, etwas a edruckt. n der Itte das stern- 1 förmige Leitbündel, ko das Parenchym, dann die (skle- Learn an nee rotische) dickzellige Außenrinde, an die sich deutlich sieht- IM unteren Teile ähnlich wie bar die zarteren Zellen des „Bindegewebes“ anschließen. Dei vielen heutigen Farn- Vergr. stämmen (Fig. 77, T. 26,1) ein Luftwurzelmantel umgibt. Die einzelnen Luftwurzeln sind von einer außen sklerotisch verfestigten Rinde umgeben, tragen im Innern ein zarteres Parenchym und im Zentrum ein meistens fünfstrahliges (im Querschnitt) sternförmiges Leitbündel. Ab- weichend von den heutigen Farnen sind jedoch die Wurzeln durch ein Binde- gewebe verbunden bezw. verwachsen, een eine höchst eigentümliche Struktur, SEI SNSF gelegentlich zu Mißdeutungen Veranlas-- Be SS Die, sung gegeben hat. Der Stamm (T. 26, ı) zeigt zahlreiche im Querschnitt band- förmige Leitbündel, die, wie bei den Farnen überhaupt, aus Treppentracheiden bestehen. An der Außenseite des Stammes befinden sich zahlreiche Skelettstränge, die zur Erzielung der Standfestigkeit des Stammes dienen. Auf den Blattnarben des Stammes erscheinen die Blattbündel sowohl mit Luftwurzelmantel; der Stamm im Zen- j 5 > 2 trum mit spiralig ängeordneten Blattspuren bei kohlig, als auch bei echt versteinerten /Caulopteris.. Rotliegendes, Chemnitz. | | Stücken (bei letzteren allerdings selten Etwas schematisch. | deutlich zu sehen) in Form eigentümlich | geschwungener bandförmiger Zeichnungen und Ornamentierungen, nach denen einzelne Arten unterschieden worden sind. Die Luftwurzeln erblickt man an kohlig erhaltenen Stücken in Form von langen Streifen, die den Stamm in der | Längsrichtung überkleiden; oder sie hinterlassen nach dem Abfall punktförmige Narben, die neben den Blattnarbenzeilen sichtbar sind (Fig. 79). Gelegentlich \ findet man die Stämme der äußeren Rinde beraubt; sie erscheinen dann in etwas veränderter Weise, insofern die Zeichnungen der Blattnarben nicht mehr so deutlich oder in der eigentlichen Form sichtbar sind, wie bei Erhaltung | — Pteridophyllen dar, sondern sind weiter nichts als mehr oder weniger ‚ entrindete Exemplare bestimmter Psaronien (Fig. 78). 1 | sie stellen also keine besondere Gattung von Farnstämmen | iR: | Caulopteris LINDLEY 'und HuUTTOnN. Bei dieser und den folgenden Gattungen ist zu bemerken, daß die Ein- ‚ teilung der Psaronien sowohl bei den kohlig als auch ‚ strukturbietend erhaltenen Stücken eine rein äußerliche ‚ist, die sich nach der Art der Verteilung und Stellung der Blattnarben richtet. Caulopter:s selber zeigt spiralig gestellte Blattnarbenreihen, entspricht also in dieser Be- ‚ ziehung dem bei den Stämmen lebender Farne gefundenen ‚ Verhältnis (Fig. 79: T. 26,2). Das Aussehen der Farn- ' bäume dieser spiralig beblätterten Caulopter:s-Stämme dürfte nach der allgemeinen Annahme im großen und - ganzen denen der heutigen Farnbäume mit schirmförmiger der Oberfläche selber, und außerdem mit einer starken Längsstreifung ver- sehen. Solche Stämme sind mit dem Namen Piychopteris bezeichnet worden, AN Fig. 78. „Piychopteris“- Form der Blattnarbe einer Cawopteris, durch teilweise Entrindung des Stammes entstanden. Fig. 79. Caulopteris Otiweileriana WEISS. Oberes Ober- karbon (Untere Ottw. Schichten) des Saarreviers, Schwal- bacher Flöz (Ensdorf). Die Narben links und rechts von den schildförmigen großen Blattnarben rühren von abgefallenen Wurzeln her. Krone entsprochen haben, und daher werden diese Farnbäume meist in der Form der lebenden dargestellt. Sie scheinen aller- dings nicht die Höhe dieser er- langt zu haben. Es soll jedoch nicht vergessen werden, zu er- wähnen, daß sozusagen das ein- zige Stück, bei dem man noch einen direkten Zusammenhang zwischen dem Farnstamm und der Belaubung im Karbon be- merkt (Fig. 54), darauf hinzu- deuten scheint, daß manche dieser Farnstämme nicht bloß am Gipfel eine schirmförmige Krone getragen haben, sondern daß zum Teil noch an tieferen Stellen des Stammes Blätter persistierten, was im Verhältnis zu heute ein recht abweichendes Bild ergeben würde. Dieses Stück zeigt im Zusammenhang mit dem Stamm eine Pecopter:s, die von dem Typus der meisten Pecopteriden ziemlich abweicht, undsich an Pecopteris Pluckeneti (S. 54) anschließt; man hat jedoch Grund zu der Annahme, daß auch andere Pecopteris- 88 Karbon und Perm Arten etwa vom Habitus der P. arborescens u. dergl. als Belaubung derartiger Stämme sowie auch der nachher zu erwähnenden Megaphyten in Frage kamen. Wie bereits oben angedeutet, beruht die Unterscheidung verschiedener Caulopteris-Arten auf der Beschaffenheit der Blattnarben. Die Art der Zeichnung des auf der Blattnarbe heraustretenden bandförmigen Leitbündels, die Form des Umrisses, ob mehr rundlich oder mehr länglich; ob oben abgerundet oder eingebuchtet, geben Unterscheidungsmerkmale her. Man kann sagen, daß gut erhaltene Caulopteris-Stämme verhältnismäßig selten sind, so daß sie als eigentliche Leitfossilien nur geringen Wert haben. Seren b \ E “ Fig. 80. Caulopteris-Blattnarben und Stammoberflächen in ca. !/,, etwas schematisch. a Caulo- pteris peltigera BRonGn. (Blattnarbe); 5 C.aliena ZEILL. (Blattnarbe); ce C. varians ZEILL.; d CO. patria GrR.’EuURY. Oberes Oberkarbon (bezw. Rotliegendes). Nach ZEILLER. ©. peltigera BRONGNIART. Leitbündeltrace auf der Blattnarbe in Form eines geschlossenen Ringes oder einer Ellipse, unterhalb des Gipfels inner- halb dieses Ringes ein strich- bis W-förmiges Innenbündel (Fig. 80a). Vor- kommen oberes Oberkarbon (Rotliegendes). C. Fayoli ZEILLER. Blattnarben mit je einem großen hufeisenförmigen als dünne Linie parallel der Außenkontur der Narbe verlaufenden Leitbündel, das oben offen ist und dessen Enden nach unten eingebogen sind. Vorkommen im oberen Oberkarbon. C. patria GRAND EURY (Fig. 80d) schließt sich mehr der ersten Art an, von der es insbesondere die Form des nach oben konvexen „Innenbündels“ unterscheidet. Vorkommen wie vorher. Dieser ähnlich ist auch ©. Saportae ZEILLER (T. 26, 2). O. varians ZEILLER. Blattnarben länglich, Blattnarbenkontur oben ein- gebuchtet. Leitbündel ähnlich wie bei O. Fayoli, aber nicht auf allen Narben oben offen, sondern zum Teil geschlossen, eingebuchtet und mit einem nach oben geschwungenen kleinen „Innenbündel“ (Fig. 80c). Pteridophylien 89 ©. aliena ZEILLER, von der in Fig. 80b eine Blattnarbe abgebildet ist, ist insofern bemerkenswert, als es die einzige kohlig erhaltene Caulopteres-Art ist, bei der vierzeilige Beblätterung beobachtet worden ist. Vorkommen wie vorher. Megaphyton ArTIs. Mit diesem Namen bezeichnet man die Caulopteriden, mit nur zwei einander gegenüber verlaufenden Reihen von Blattnarben, also Farnstämme mit zweizeiliger Beblätterung, einen Typus, der heute vollständig fehlt (Fig. 81). Die Beschaffenheit der ‚„Blattnarben ist im übrigen ähnlich wie bei den oben behandelten Caulopteris-Arten und zeigt bei den verschiedenen D» \ S an 5 \ IE 2 % nein N: S o as NO a NS an S 6 ORHN a b Fig. 81. a Megaphyton Me Layi LESQU. !/;. Oberes Oberkarbon. Nach ZEILLER. 5b Psaronius simplex UNGER. Beispiel eines Psaronius mit zweizeiliger Beblätterung, Megaphyton entsprechend. Rotliegendes v. Chemnitz. Nach STENZEL. Arten im einzelnen Abweichungen, von der Art, wie sie oben zur Unterscheidung einzelner Spezies benutzt wurden. Wir erwähnen als Beispiel eines Mega- phyton (die im übrigen in gut erhaltenen Stücken recht selten sind): Megaphyton Me. Layi LESQUEREUX der höheren Schichten des mittleren Oberkarbons und des oberen Oberkarbons, das durch Vergleich mit den Cau- lopteris-Arten die Ähnlichkeit der Blattnarben leicht erkennen läßt. Die Megaphyten fehlen zwar im mittleren Oberkarbon nicht, sind aber in höheren Schichten häufiger. Auch im Kulm sind einige bekannt, doch ist sicher, daß ein großer Teil der als Megaphyten im Kulm angegebenen Gewächse andern zweizeilig beblätterten Pflanzen entstammt. Strukturzeigende Psaronien, Psaronius COTTA (Psaronius im eigentlichen Sinne) Wir hatten von der Struktur dieser Stämme im vorliegenden schon Einiges mitgeteilt; sie finden sich weniger im eigentlichen mittleren Ober- 90 Karbon und Perm karbon als besonders im Rotliegenden, fehlen aber keineswegs in den Torf- dolomiten. Die Häufigkeit im Rotliegenden hat einmal darin seinen Grund, daß in dieser Formation an vielen Stellen hervorragend günstige Bedingungen zur Entstehung verkieselter Stämme mit Struktur geboten waren. Andererseits aber müssen sie auch in den Schichten des Permokarbons wirklich häufiger ge- wesen sein. Und dieses häufige Auftreten macht die vorhin von uns vertretene Annahme sehr wahrscheinlich, daß ein großer Teil der in diesen Schichten ja massenweise und artenreich vertretenen Pecopteris-Arten als Beblätterung dieser Stämme in Frage kommen. Man unterscheidet bei den Psaronien ver- schiedene Arten: einmal nach der Form der mehr oder weniger dichten Grup- pierung der Leitbündel im Stamme, besonders aber nach der Art und | Weise der Blattstellung. Genau wie bei den kohlig: erhaltenen Stämmen, | kennt man bei den strukturzeigenden solche mit spiraliger Beblätterung, wie einen solchen z. B. T. 26, 1 darstellt, solche mit vierzeiliger Beblätterung und solehe mit zwei Blattzeilen; letztere also den Megaphyten entsprechend | (Fig. 816). Nach der Blattstellung nimmt man denn auch die Gruppierung | der Psaronieen in drei Hauptgruppen vor und unterscheidet die Arten der- selben nach besonderen Eigentümlichkeiten der in die Hauptgruppen gehörigen Formen. Der Leitbündelverlauf beim Austritt in die Blattnarbe und auch derjenige im Stamme ist ziemlich kompliziert und soll hier nicht weiter be- handelt werden. Was die Gruppierung der Psaronien anbetrifft, so gab es früher noch eine andere von G. STENZEL, der sie einteilte nach der Beschaffen- heit des Parenchyms in den Luftwurzeln, ob dieses Lücken im Gewebe hatte oder kompakt war (Psaronü Asterolithi und Helmintholithi). Die von uns mit ZEILLER gewählte Einteilung der Psaronien ist dann die folgende. 1. Psaronü polystichi, vielzeilige Psaronien, sind demgemäß solche mit spiraliger Beblätterung, bei der im Stammquerschnitt die Leitbündel mehr oder weniger gleichmäßig rings um das Zentrum gruppiert erscheinen: Caulopteris im eigentlichen Sinne entsprechend (außer der vierzeiligen CO. alsena). Hierher gehören die meisten Psaronien, so auch der von uns abgebildete Ps. infarctus UNGER mit dicht gedrängten Leitbündeln im Stammaquerschnitt (T. 26, 1). 2. Ps. tetrastichi (vierzeilige) Psaronien. Hier sind nur wenige Arten bekannt, z.B. Ps. asterolithus COTTA sowie auch der einzige Psaronius, der aus Gondwanagebieten (Brasilien) bekannt ist und schon BRONGNIART bekannt war: Ps. brasiliensis BRONGNIART und einige andere. 3. Ps. distichi (zweizeilige Psaronien), wie bereits oben bemerkt, den Megaphyten entsprechend. Auf einzelne Arten einzugehen, verzichten wir hier (Fig. 815); es sind eine ganze Reihe bekannt, ihre Unterscheidung gründet sich aber, wie bei den vorigen Gruppen, auf anatomische Einzelheiten des Stammes, die auseinanderzusetzen hier schon der Raum verbietet. Es muß auf die Spezialwerke verwiesen werden, neben der älteren Literatur und den einschlägigen Lehrbüchern besonders auf ZEILLER, Bassin houiller Autun & Epinac, flore fossile 1890; STENZEL, Beitr. Paläont. Österr.-Ungarns, 19, 1907, S. s5ft. | Artieulatae 91 b) Articeulatae (Pteridophyten mit gegliedertem Stengel) Von der lebenden Flora aus gesehen, besteht für die Aufstellung dieser Gruppe unter den Pteridophyten nicht gerade ein Bedürfnis. Unter Berück- sichtigung der fossilen, insbesondere der paläozoischen Gewächse erscheint sie jedoch sehr angebracht, da ent- schieden ein Bedürfnis besteht, die verschiedenen hierher gehörigen Fami- lien und Reihen unter einem Ober- titel zusammenzufassen. Von leben- den Pflanzen gehört hierher nur die Familie der Equisetaceen oder Schachtelhalmgewächse, von der Fig. 82 eine Art darstellt. Die Familie enthält nur eine Gattung Equisetum, die bei uns in einer An- zahl meist kleinerer Arten verbreitet ist und besonders als Röhrichtgewächs eine Rolle spielt. Ähnlich ist es in anderen Gegenden, wo allerdings, wie in den Tropen, noch bis über 2 m hohe Arten vorkommen. Der Stengel ist, wie oben angedeutet, ebenso wie auch das im Boden steckende Rhizom in einzelne Glieder eingeteilt; am Grunde jedes Gliedes an den so- genannten Knoten oder Stengelknoten sitzt ringsherum eine Anzahl zu einer zusammenhängenden Scheide ver- wachsener Blätter; die Stengel können einfach oder verzweigt sein. Manch- mal sind die Exemplare, die die Fruk- tifikationen tragen, anders gestaltet als die rein vegetativen Stücke wie bei dem Ackerschachtelhalm (E. ar- vense). Die Blüte besteht aus einem zapfenförmigen Organ von länglich- walziger Form am Gipfel der Sprosse. Dieses besteht aus einer größeren Anzahl dicht übereinanderstehender Fig. 82. Equisetum pratense, Schachtelhalm. a fertiler Sproß, d desgleichen mit Ästchen, c unfruchtbarer Sproß. B Spore einer andern Art mit eingerollten „Spiralen“ (Schleuder- spiralen), © desgl. mit ausgebreiteten Spiralen. Aus WARMING. Quirle, die sich aus einzelnen Sporophyllen zusammensetzen, die vorn mit einem kleinen Schild endigen, an dessen Rand nach innen gerichtet zahl- reiche kleine Säckchen mit den Sporen stehen, die rund sind und deren Außenhaut zu einer Spirale aufgerollt ist; diese ist hygroskopisch und sorgt durch Zusammenziehung und Ausdehnung für die weitere Beförderung der Sporen. Bei manchen Equiseten, die auf trockenem Boden wachsen, wie 99 Karbon und Perm das eben genannte E. arvense, werden an den Rhizomen im Boden Knollen ausgebildet, die als Speicherorgane ähnlich den Knollen anderer Gewächse (Kartoffel usw.) funktionieren. Es scheint, daß die geologisch jüngeren und auch ein Teil der mesozoischen Formen von den lebenden zum Teil nur ge- ringe Abweichungen zeigen. Stärker werden diese im Paläozoikum bemerkbar, wo indes wenigstens in gewissen Familien ebenfalls nahe Beziehungen zu den heutigen Schachtelhalmen hervortreten. Es ist indes unrichtig, die großen paläozoischen Formen, insbesondere die karbonischen Kalamiten, als „riesige Vorfahren“ der heutigen Schachtelhalme zu bezeichnen; es gab schon im Karbon krautige, den heutigen ähnliche Formen, und die Kalamiten sind daher als ein besonderer Seitenzweig der Schachtelhalmsippe aufzufassen. Außer den fossilen Equisetaceen und den bereits eben genannten Kala- miten gehören zu der Artikulatengruppe noch die Sphenophyllen oder Keil- blättler, die bereits früher erwähnte Pseudobornia des Oberdevons (S. 16), und vielleicht bilden „Gattungen“ wie Phyllotheca ebenfalls noch besonders Familien innerhalb dieser Pflanzenwelt. Die Blüten erscheinen zwar bei den einzelnen Gruppen recht verschieden — soweit man überhaupt näheres über sie weiß — lassen sich indes verhältnismäßig auf einen ähnlichen Grundplan zurückführen. Welchen physiologischen Sinn für die Pflanzen überhaupt die Gliederung des Stengels hat, soll hier nicht erörtert werden; es scheint aber, daß in den ältesten bekannten Landfloren des mittleren Unterdevons Gewächse mit Glieder- stengeln fehlten, und es ist interessant, daß die an die Grenze vom oberen Mitteldevon gesetzte Ayenia NATH. als ein Gewächs gelten kann, das, in der Tracht einem feinblätterigen Sphenophyllum ähnlich, eine Gliederung des Stengels in den unteren Teilen erkennen läßt, aber noch nicht Knotenlinien und Abteilungen des Stengels in der Schärfe erworben hat, wie die späteren _ eigentlichen Gliederpflanzen. 1. Sphenophyllales, Keilblattgewächse Stengel gegliedert, an den Gliederungsstellen mit-Quirlen aus freien Blättern besetzt, die meist in dem Vielfachen von drei erscheinen (meist 6 oder 9; T. 27,3; Fig.83). Blätter umgekehrt keilförmig, unzerteilt bis mehr oder minder zerschlitzt, von mehreren bis zahlreichen gleichwertigen gegabelten Adern durchzogen. Blätter superponiert, d.h. die übereinander stehenden nicht abwechselnd, wie heute bei Pflanzen mit gegenständigen oder quirlständigen Blättern die Regel ist. Die Superposition der Blätter hängt zusammen mit dem Leitbündelverlauf im Stengel, da die Leitbündel über die Knoten des Stengels gerade hindurchgehen. Stengel verzweigt; es scheint, daß die dickeren älteren Stengel bei den Arten mit ganzen Blättern mit Vorliebe feiner und stärker zerteiltes Laub getragen haben, während die unzerteilten Blätter an dünneren Ästen oder am Gipfel saßen; auch die Blüten tragenden Stengel zeigen oft feinere Blätter. Ana- tomisch ist der Stengel wohl bekannt und außerordentlich leicht kenntlich an dem dreieckigen („triarchen“) marklosen, später mit Sekundärzuwachs ver- sehenen Zentralleitbündel. Die Dreiteiligkeit dieses Bündels (Taf. 27,4) ist die Ursache der Dreiteiligkeit der Blattquirle. Die Blüten sind bei den meisten Sphenophyllales 93 Arten zapfenförmig, und wir kennen Exemplare von ihnen in kohliger und strukturzeigender Form. Äußerlich erscheinen die Blüten denen der später zu besprechenden Kalamiten ähnlich, unterscheiden sich von ihnen jedoch dadurch, daß erstens die Sporangien an besonderen Stielchen (Sporangio- phoren, Sporangienträgern) sitzen, zweitens dadurch, daß nicht ein „Wechsel“ von sterilen und fertilen (unfruchtbaren und fruchtbaren) Blattquirlen statt- findet. Wir werden einzelne Blütenformen bei den einzelnen Arten noch kurz besprechen, bemerken hier jedoch, daß die Homogenität der sonst sehr ge- schlossenen Sphenophyllen-Gruppe auf Grund der Blüten keineswegs so groß ist, wie man zunächst erwarten sollte, ja einige Formen zeigen die Blüten nicht in Form von Zapfen, sondern die Sporangien treten in Form einzelner Gruppen in der Achsel gewöhnlicher Blätter auf. Über die Lebensweise der Sphenophyllen-Gruppe besteht bei den Forschern keine Einigkeit. POTONIE hielt die Sphenophyllen für Wasserpflanzen und glaubte, daß die Stücke mit ganzen Blättern, die sich oft in einer Ebene ausgebreitet zeigen, als Schwimm- blätter zu deuten seien, während die feiner zerschlitzten Blätter derselben Arten untergetaucht seien. In der Tat machen manche Stücke, besonders die ein schönes Blattmosaik zeigenden „Trezygia*-Stücke (T.27,5) sehr Fig. 83. a Sphenophyllum den Eindruck lang hin flottierender Sprosse mit cuneifolium STBc., mittleres Schwimmblättern; letztere sind auch bei den heutigen Oberkarbon. Blattquirl von Schwimmpflanzen mit Vorliebe ganzflächig, kaum zer- ee . ß : Diese Spreite. 5b Sph. tenerrimum teilt, während die untergetauchten sehr häufig haar- ErringsHausen. Namentl. fein zerteilt sind. Auch das zentrale Leitbündel Unt.Oberkarbon, Oberschles. würde sich mit den im Wasser schwimmenden Pflanzen- stengeln vertragen, da es auf eine Inanspruchnahme auf Zug deutet. Andere Autoren machen darauf aufmerksam, daß feinzerteilte Blätter auch an den Blüten tragenden Achsen vorkommen, ferner daß die ziemlich weit- zelligen Elemente des Leitbündels mehr auf hängende kleine Lianen zu deuten scheinen; welche Anschauung die richtige ist, läßt sich vorderhand nicht ent- scheiden. Die Gruppe beginnt ihre Laufbahn stellenweise schon im Oberdevon (Arktis), ist aber allgemein sonst echt karbonisch; die letzten Arten im Rot- liegenden. Sphenophyllum, Keilblatt Die Gattung hat, da sie nach der bisherigen Auffassung die einzige der Familie ist, die Charaktere der Gruppe. Man kann dieselbe wenigstens den vegetativen Verhältnissen nach in zwei Gruppen teilen; die eine umfaßt die Arten, bei denen nur fein zerschlitzte Blätter vorkommen, die andere diejenigen, bei denen ganze Blätter und an andern Regionen, meistens den unteren der Pflanze, mehr oder weniger fein zerschlitzte Blätter vorkommen. Nach POTONIES Auffassung von der Lebens- weise der Sphenophyllen würden also die ersteren ganz untergetaucht gelebt haben, die zweiten zum Teil Schwimmpflanzen, zum Teil (mit den zerschlitzten 94 Karbon und Perm Blättern) untergetaucht gewesen sein; die Blüten sollen nach Analogie heutiger Wasserpflanzen aus dem Wasser hervorgeragt haben. Geologisches Alter siehe oben. 1. Gruppe. Blätter alle fein zerschlitzt, ein- bis mehrmals gegabelt. Die Gruppe enthält die ältesten Formen und auch die sphenophyllumartige eben erwähnte Ayen:a nähert sich ihr. | Sph. tenerrimum ETTINSHAUSEN. Wirtel klein, Zipfel der Blätter oft haarfein, die ganze Art besonders bei einzeln erhaltenen Quirlen leicht zu übersehen. Der Name ist, wie Fig. 835 zeigt, sehr treffend. Formen dieses Typus, die allerdings als besondere Art angesehen werden, erscheinen ge- legentlich schon im Oberdevon, stellenweise im Kulm, häufig sind sie dagegen mehrorts im unteren Öberkarbon; besonders im unteren Oberkarbon Ober- schlesiens ist die Art eine stehende Erscheinung. Eine äußerlich außerordentlich ähnliche Form tritt stellenweise, so z.B. in Oberschlesien, aber auch sonst im mittleren Oberkarbon auf. Auch gelegentlich in andern Kohlenbecken findet sich diese dem Sph. tenerrimum sehr ähnliche Sph.-Form, die nach den An- gaben einiger Autoren trotz äußerer Ähnlichkeit von Sph. tenerrimum ver- schieden sein soll und mit dem Namen Sph. trichomatosum STUR bezeichnet wird; der Stengel dieser Art soll punktiert sein und die Blüte der beiden Arten soll sich durch die Art des Ansatzes der bei der einen Form achsel- ständigen Sporangien auszeichnen. Ein äußerer Unterschied in den Blättern ist schwer zu finden, jedoch erscheint merkwürdig, daß die Art in Ober- schlesien in der Mulden- und Randgruppe bekannt ist, in der Sattelgruppe dazwischen aber fehlt. Sph. myriophyllum CREPIN (T. 28, 4). Stengelglieder meist dick, mit zahlreichen Leitbündeln durchzogen; Blätter sehr lang, am Grunde meist ein- mal gegabelt, oft verhältnismäßig stark und bogig. Die Art gehört in den meisten Kohlenbecken nicht zu den häufigen Erscheinungen, ist dagegen in Saarbrücken in den unteren Schichten (Fettkohle) ganz gemein und kommt in den andern Becken in ähnlichen Horizonten vor. Die Blüte ist noch nicht bekannt. Der Stengel dieser Art dürfte dem aus den Dolomitknollen unter dem Namen Siphenophyllum plurifoliatum WILLIAMSON bekannten entsprechen, das ebenfalls dicke Stengel mit zahlreichen Leitbündeln enthält. Die Seltenheit der Blüte hängt vielleicht mit einer vornehmlich vegetativen Vermehrung der Pflanzen zusammen, welchen Eindruck sie auch beim Betrachten ihres Vorkommens in Saarbrücken durchaus macht. Zu dieser Gruppe mit fein zerschlitzten Blättern gehören noch einige Arten, die durch den Blütenbau von allen Sphenophyllen insofern abweichen, als sie keine zu Ahren vereinigten Blüten haben, die Sporangien stehen viel- mehr in den Achseln gewöhnlicher Blattquirle. 2. Gruppe: Normale Blätter ganz, vollspreitig. Die Gruppe enthält viel mehr Arten als die vorige, darunter auch die häufigste des mittleren Oberkarbons: Sph. cuneifolium STERNBERG. Blätter ganz, typisch und umgekehrt keil- förmig, Seitenränder gerade, Vorderrand gerade abgeschnitten mit scharfen Zähnen, die geradlinige oder höchstens nach innen eingebogene Ränder zeigen (Fig. 83a), Stengel verhältnismäßig dünn mit wenigen Leitbündeln versehen. Namentlich an dickeren Stengeln findet man zunächst schwächer, schließlich Sphenophyllales 95 ‚aber stark oder bis zum Grunde haarfein zerteilte Blätter; die ersteren ‚wurden als besondere Art Sph. saxifragaefolium (steinbrechblätterige, da ‚manche Steinbrecharten ähnliche Blätter zeigen, z. B. Saxifraga tridactylites) ‚bezeichnet. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß sie durch zahlreiche Über- ‚gänge mit den unzerteilten Blättern und auch den ganz zerschlitzten verbunden ‚sind und es hat deswegen keinen Zweck, diesen Artnamen zu behalten. Die Abbildung zeigt solche Blätter und an demselben Zweig die fein zerschlitzten, ‚die fast den Charakter von Asterophylliten (T. 27, 2; 28, 3), d. h. Kalamiten- ‚blättern besitzen. Eine derartige Neigung, neben den ganzen Blättern mehr ‚oder weniger zerschlitzte zu bilden, zeigen auch andere Arten mit sonst un- ‚zerteilten Blättern, z. B. Sph. majus, Sph. vertieillatwm, wenn auch weniger | ausgesprochen. Als Blüten dieser Art sieht man jetzt wohl allgemein die unter Fig. 84. Blütenschemata von Sphenophyllum-Arten, vergrößert. — a Sphenophyllum Dawsoni (zu Sph. cuneifolium gehörend). Die Sporangien sitzen auf Stielen („Sporangiophoren“) auf den „Iragblättern“. Längsschnitt. — b Sph. fertile ScoTT, Längsschnitt; der obere und untere Teil des Blütenquirls trägt Sporangien. — c Sph. majus, Aufsicht. Die Sporangien sitzen auf dem Blatt zu 4. Nach ZEILLER, ScoTT, KIESTOoN. dem Namen Sph. Dawson? WILLIAMSON aus den Torfdolomiten bekannte zapfen- förmige Blüte an, deren Bauplan sehr ähnlich dem in kohliger Form bekannten Sph. Roemeri SOLMS ist (Fig. 84a). In der zapfenförmigen Blüte treten zahl- reiche übereinanderstehende Quirle auf, bestehend aus verwachsenen ein- aderigen Blättern; jedes davon trägt auf der Oberseite zwei bis drei Sporan- gien, die an kleinen Stielchen mit Leitbündeln sitzen (Sporangiophoren). Es sind bei dieser Blüte nur einerlei Sporen bekannt. (Auf die Heterosporie, die im Gegensatz zu den heutigen Verhältnissen bei den fossilen Pteridophyten eine sehr häufige Erscheinung ist, werden wir im folgenden bei einer Sphenophyllum-Art, besonders aber bei den Kalamiten und Lepidophyten zu sprechen kommen.) Die Blüten des Sphenophyllen haben daher mit denen der heutigen Schachtelhalme gar keine Ähnlichkeit; die nach oben gerichteten SporophylI-Enden verdecken nach außen das Innere vollständig, so daß in kohliger Erhaltung nur längs aufgebrochene Zapfen die Sporangien erkennen lassen, aus denen die Sporen sich mit der Mazerationsmethode sehr leicht 96 Karbon und Perm gewinnen lassen. Die Art ist in allen Becken verbreitet und häufig und reicht etwa im Ruhrrevier von Flöz Sonnenschein (auch noch tiefer) durch die Gas- und Gasflammkohle selbst bis in die Ibbenbürener Schichten, wird allerdings in den obersten Schichten des mittleren Oberkarbons seltener. Im oberen Oberkarbon scheint sie bereits ausgestorben zu sein. .Sph. emarginatum BRONGNIART (T. 27, 6, „ausgerandetes“ Sph.). Die Art wird am meisten mit der vorigen und der folgenden verwechselt, ja mit der folgenden von einigen Autoren, nach des Verfassers Ansicht aber zu Unrecht vereinigt. Größe ungefähr wie die vorige, Umriß der unzerteilten Blätter ebenfalls gleich, Zähne des Vorderrandes jedoch halbkreisförmig abgerundet, Vorderrand verhältnismäßig gerade abgeschnitten. Die Blüte ähnelt der der vorigen Art. Die Art ist geographisch ebenfalls außerordentlich weit ver- breitet, meist häufig, ist aber nur in den obersten Schichten des mittleren Oberkarbons zu finden, also z. B. in Saarbrücken in der Flammkohle, im Ruhrgebiet am Piesberg und bei Ibbenbüren und anderwärts in analogen Schichten. Sph. verticillatum SCHLOTHEIM (das „quirlige* Keilblatt) (T. 27, 3). Blätter von der Größe der beiden vorigen Arten, oft jedoch größer, Seiten- ränder gerade, Vorderrand fast immer gerundet, nicht mehr oder weniger gerade abgeschnitten, Zähnelung sehr fein, Zähnchen viel zahlreicher als bei der vorigen Art, aber ebenfalls rund. Auch bei dieser Art sind, wenn auch selten, zerschlitzte Blätter an dickeren Stengeln gefunden worden. Von den Blüten ist bemerkenswert, daß man an einem Stück Heterosporie (Macro- und Microsporen) Fig. 85. Blütenquirle von beobachtet hat (Fig. 85); es ist dies die einzige Sphenophyllum vertieillatum; Art der Gattung, bei der eine derartige Erscheinung De mit Makrosporangium beobachtet ist. Die Art ist ein wichtiges Leitfossil, (Großsporenbehälter); unten: 4a sie bisher nur im oberen Oberkarbon beobachtet mit Mikrosporangien (Klein- : . SIEZRENSRE 3 sporenbehälter). Oberes Ober-- 1St. Besonders viel fand sie sich im Wettiner Karbon karbon (Böhmen). bei Halle. Siphenophyllum oblongifolvum GERMAR (T. 28, 1). Blätter sich zunächst gleichmäßig nach vorn verbreiternd, dann im letzten Drittel etwas eingezogen, vorn mit relativ großen Zähnen. Oft sind die Blätter verschieden groß, zu je zweien gleich groß, so daß bei größeren Stücken ein ähnliches Blattmosaik herauskommt wie bei Sph. speciosum (T. 27,5). Nicht gerade selten im oberen Oberkarbon und Rotliegenden verbreitet. | Sphenophyllum Thoni MAHR (T. 28, 5), die größte bekannte Art und eine der letzten; an den großen, vorn franzig-gezähnten Blättern leicht kennt- lich. Nur hier und da im Unter- -Rotliegenden. Sph. speciosum ROYLE sp. (T. 27,5). An dieser Art fallen sofort die‘ ganzrandigen Blattquirle auf, an denen je zwei Blätter gleiche Größe zeigen, die kleinsten unten. Diese „dreipaarige* Art („Trizygia“ ROYLE), die mit ihrer‘ Blattmosaik am ehesten an Sph. oblongifolium erinnert, kommt bei uns nicht vor, sondern nur in den älteren Gondwana-Schichten, also in der Glossopteris- Flora (Ost-Indien, neuerdings auch in Australien). Blüten sind nicht bekannt. N Equisetales ‘ 97 2. Equisetales, Schachtelhalmgewächse Wie schon vorn gesagt, enthält diese Gruppe die einzige heute noch lebende Familie und Gattung der „artikulaten“ Pteridophyten, die Equisetaceen oder Schachtelhalme (Fig. 82), die S. 91 schon kurz beschrieben sind. Diese Familie selbst scheint schon sehr alt zu sein, ja schon im Palaeozoikum scheint sie nicht zu fehlen, wie einzelne Funde zeigen. Die z. T. ziemlich großen Formen des Mesozoikums scheinen z. T. auch zu den Equisetaceen im heutigen Sinne zu gehören, wenn auch dies nicht vollständig sicher ist; daneben haben im Mesozoikum noch einige eigene Gruppen existiert, die sich durch besondere Merkmale auszeichneten, und schließlich haben in der älteren Gondwana- formation, von dieser örtlich in jüngere Schichten hineinragend, ebenfalls be- sondere Formen bestanden, die als Schzzoneura und Phyllotheca bezeichnet werden und auf die ebenfalls noch kurz einzugehen sein wird. Im Palaeozoikum schlechthin jedoch tritt eine durch besondere Größe auffallende Gruppe hervor, die Calamariaceen oder kurz Calamiten, die durch das Vorhandensein eines sekundären Dickenwachstums im Stamme, die freien (nicht verwachsenen) Blätter an den Stengelknoten und Besonderheiten des Blütenbaues von den Schachtelhalmen von heute beträchtlich abwichen, ob- wohl in der Organisation ihnen im ganzen glichen. Ihnen schließen sich die nahe verwandten, in der Organisation und dem Blütenbau wieder Besonder- heiten zeigenden Protocalamariaceen, die besonders im Unterkarbon zu Hause sind, an. Sie werden meist als Unterfamilie der Calamariaceen ange- sehen, wir führen sie aber als selbständige Familie an, weil auch der Blüten- bau von den Calamiten im engern Sinne sehr abweichend ist. Es sei nun im folgenden zunächst eine kurze Übersicht über die von uns gewählte Einteilung der Eguisetales mit Angabe der bezeichnenden Merk- male gegeben (unter Auslassung des vorn S. 91 Erörterten). Equisetales, Schachtelhalmgewächse a) Equisetaceae, Schachtelhalme im engeren Sinne. Stengel ohne sekun- dären Dickenzuwachs, Blätter zu einer Scheide verwachsen, Blüten in walz- lichen Zapfen, nur aus (dicht-gedrängten) Sporophyllquirlen bestehend. Rezent, mesozoisch und in etwas abweichenden Formen auch palaeozoisch. b) Phyllothecaceae. Pflanzen meist nicht besonders groß, wohl krautig. Anatomie? Blätter im unteren Teil scheidig verwachsen, im oberen frei; Blüten ähnlich wie bei a, aber in den Zapfen (wahrscheinlich in regelmäßigen Abständen) sterile Blattquirle eingeschaltet (Fig. 86a)!). Vorkommen: Im Permo- karbon der Gondwanagebiete, auch Sibiriens (?Nord-Rußlands), in Residuen bis etwa zum Lias lokal und selten gefunden. ec) Protocalamariaceae, Urcalamiten. Größe oft nicht unbeträchtlich, wenn auch nicht die gewisser Calamiten erreichend; Stamm mit sekundärem Diekenwachstum; Rippen der Steinkerne über die Knotenlinien gerade durch- gehend; gelegentlich größere Astnarben in manchmal regelmäßiger Verteilung 2) Nachdem ich in ostafrikanischem Material nunmehr eine zweite Blüte einer Phyllotheca beobachtet habe, die die Eigentümlichkeiten der von SCHMALHAUSEN 1879 beschriebenen Blüte von Ph. deliquescens GöPP. zeigt, kann man wohl mit Recht eine allgemeine Verbreitung dieses Blütenbaus bei Phyllotheca annehmen, und dies ist mit ein Hauptgrund der Behandlung der Phyllothecaceae als selbständige Familie in diesem Buch. Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 7 98 Kärbon und Perm auf den Knotenlinien; Blätter frei, fein, ein- bis mehrmals gabelig zerteilt; Blüten equisetumähnlich, und etwa wie bei Phyllotheca in gewissen Ab- | ständen von sterilen, feinblättrigen Blattquirlen unterbrochen. Vorkommen: Geographisch sehr weit verbreitet, wenn auch stellenweise selten; geologisch im Kulm, sehr selten noch etwas darüber. d) Calamariaceae, Kalamiten. Zum Teil von beträchtlicher, baumförmiger Größe; Stamm mit sekundärem Dickenzuwachs; Rippen der einzelnen Stengel- knoten an den Steinkernen wenigstens teilweise deutlich abwechselnd (T. 30, 1); Blätter frei, einfach, sternförmig ausgebreitet bis aufwärts gerichtet, in jedem Blatt eine Ader; Verzweigung sehr verschieden, bald fast gar keine, bald nach regelmäßigen Gesetzen; Blüten, wie man gewöhnlich sagt, aus ab- wechselnd aufeinander folgenden sterilen und fertilen Blattquirlen (Sporo- phyllen) zusammengesetzt, erstere mit ihren aufwärts gerichteten Blattenden die letzteren meist nach außen verhüllend; Sporophylle im Prinzip ähnlich denen der Equisetaceen, Blüten aber wenigstens bei einer Anzahl von Arten mit Groß- und Kleinsporen (Makro- und Mikrosporen), also heterospor. Bei der Größe mancher der in Betracht kommenden Gewächse finden sich die einzelnen Teile fast regelmäßig allein, und man hat ihnen besondere Namen gegeben, die man der bequemen Bezeichnungsweise halber, auch nach- dem die Zusammengehörigkeit erkannt worden ist, beibehalten hat. Im übrigen | ist bei den z. T. sehr gut bekannten Kalamiten nur zum allergeringsten Teil | der Zusammenhang bestimmter Blatt- oder Blütenformen mit bestimmten | Stammformen usw. bekannt, und die Einzelnamen schon darum nicht zu ent- | behren; wir werden im Folgenden wie auch in andern ähnlichen Fällen bei | den entsprechenden Arten die etwa bekannte Zusammengehörigkeit der ein- | zelnen Teile besonders kennzeichnen. Im übrigen werden die Familien in der Reihenfolge aufgeführt, wie eben aufgezählt, natürlich, soweit sie auch in andern Formationen vorkommen, nur die palaeozoischen Vertreter. a) Equisetaceae, Schachtelhalme i. e. S. Wie schon erwähnt, sind die Spuren dieser Familie im Paläozoikum sehr dürftig; einer der besten Zeugen ist Equisetites Hemingwayi KIDSTON. Die vollständig equisetumartige Blüte ist seitlich an dem Knoten angeheftet, während | sie bei den heutigen Schachtelhalmen meist als einzelne, terminale Blüte auf- tritt. Exemplare quirlig verzweigter Equiseten, bei denen die Quirläste mit Blüten endigen, mögen als Analogon dazu dienen; daß auch Terminalblüten bei der obigen karbonischen Form vorkommen, ist anzunehmen. b) Phyliothecaceae Einzige Gattung Phyllotheca. Anscheinend nur krautige, z. T. ziemlich kleine Gewächse; Blätter an jedem Stengelknoten am Grunde scheidig ver- wachsen, im oberen Teil frei, teils nach oben gerichtet, teils mehr sternförmig ausgebreitet. Blüten walzlich zapfenförmig, ähnlich denen von Equisetum, aber in gewissen Abständen mit dazwischen geschalteten sterilen Blattquirlen (Fig. 86a) (die letztere Erscheinung tritt übrigens interessanter Weise als Ab- normität auch bei Equisetum gelegentlich auf). Die Gattung kommt in unserm m — — —— Equisetales 99 europäischen und nordamerikanischen Permokarbon nicht vor, sondern nur in den mit Gondwanaflora durchsetzten Gebieten, einmal den Gondwanaländern selbst, ferner aber in Sibirien und Nordrußland, mit andern Gondwanaelementen. Die sehr wenigen mesozoischen Residuen kommen hier für uns nicht in Frage. Von Phyllotheca kommen auch „Marksteinkerne“ (s. Calamites) vor, die wie sehr fein gerippte, kleine Kalamiten aussehen. Phyllotheca deligquescens GÖPPERT (Fig. 86ab). Blätter im unteren Teil als Scheide dem Stengel manschettenartig eng anliegend, oben frei, etwas aus- Fig. 86. ab Phylloiheca deliguescens GOEPPERT. a Blüte (s. Text), b Stengel mit Blattquirlen. ce Ph. robusta FEISTMANTEL. Permokarbon der Gondwanagebiete. einanderspreizend, diese freien Teile pfriemlich fein. Zu dieser weit ver- breiteten Art wird die Blüte (Fig. 86a) gerechnet. Permokarbon der Gond- wanagebiete. Phyllotheca robusta FEISTMANTEL (Fig. 86c). Bei dieser Art, die bisher ' in Ostindien und Sibirien gefunden wurde (Kusnezk), ist der scheidig ver- bundene Teil nur kurz, die Blätter sind breiter und mehr wie Annularia aus- gebreitet. Blüten unbekannt, überhaupt nur eigentlich die Blätter. Wir führen diese Art als Vertreter einer andern Gruppe der Phyllotheken an. | Phyllotheca Ralli ZEILLER, eine aus dem kleinasiatischen Karbon angegebene Form (also nicht in Gondwanagebieten), ebenfalls annulariaähnlich, halte ich für eine Annularia und jeden- falls für eine Calamariacee, zumal die Blüte rein calamariaceenartig ist (Calamostachys), was man nach dem obigen für Phyllotheca ablehnen muß. Unklar ist auch die Verwandtschaft einer aus dem französischen Permokarbon angegebenen „Phylloiheca“ (Ph. frondosa GR. EURY). 7F 100 Karbon und Perm Die vorigen Arten mögen als Beispiele genügen, andere Arten sind wohl bekannt, aber viel zu selten, um hier, wo die Gondwanaflora eine Nebenroile spielt, aufgeführt zu werden (vgl. ARBER, Catalogue Glossopteris- Flora 1905, British Museum, London). c) Protocalamariaceae, Urkalamiten Pflanzen ziemlich groß, bis fast von der Größe kleiner Bäume vorzustellen, die dickeren Äste häufig verzweigt, z. T. sehr regelmäßig. Stamm anatomisch bekannt; um einen zentralen großen Markhohlraum ein Holzkörper mit starkem Sekundärzuwachs. Zellen des Holzkörpers meist mit runden Tüpfeln. Rippen der Marksteinkerne (kurz Steinkerne, s. über diese und deren Entstehung im folgenden bei den Kalamiten, S. 102) über die Stengelknoten gerade durch- laufend, nicht abwechselnd. Blätter fein, gabelig zerteilt (daher anfangs für Sphenophyllum gehalten). Blüten im Prinzip wie bei Eguwisetum, aber stellenweise mit sterilen Blattquirlen dazwischen, die ebenfalls fein zerteilt sind. Nur eine Gattung und vielleicht nur eine Art im Kulm (Unterkarbon) und sehr selten noch in den tiefsten Schichten des unteren Oberkarbons (in den Waldenburger Schichten sehr selten, häufiger (?) in den tiefsten Schichten des ober- schlesischen Oberkarbons (Hultschin-Petrzkowitz). Stämme: Asterocalamites scrobiculatus (SCHLOTEH.) ZEILLER (= Calamites transitionis GOEPPERT, Bornia radiata BRONGN. sp., Archaeocalamites radiatus STUR.; T. 29, 1, 2). den Stämmen liegen meist — außer gelegentlichen Funden von strukturzeigenden Exemplaren, auf die hier nicht weiter Fig. 87. Blüte von Asterocalamites scro- F k 9 “ biewlatus aus dem Markhohlraumes vor, wie bei den Kalamiten überhaupt, Kulm von Nieder- deren Entstehungsweise später näher betrachtet ist. Wie schlesien bei den Kalamiten zeigen die Stämme von A. bald dichtere (bei („Pothoeites“) den dünneren Stücken) bis breitere (bei den diekeren) Rippen (Rothwaltersdorf. „ger Kannelierungen an der Oberfläche, und außerdem, die Stengelknoten bezeichnend, Querlinien, die hin und wieder mit Astnarben besetzt sind, runden Vertiefungen, die die Ursprungsstelle der Verästelungen angeben. Verzweigte Stücke selbst, mit Ästen daran, scheinen aber noch nicht gefunden zu sein. Die Verzweigung geht in immer feinere Äste und Zweige über, und die dünnsten von diesen zeigen sich in charakte- ristischer Weise mit feinen, mehrfach gegabelten, aufwärts gerichteten Blättern dicht besetzt, die als Asterophyllites furcatus GEIN. sp. bekannt sind, aber nur selten in guten Stücken gefunden werden. Dies hängt damit zusammen, daß an den Fundorten im Kulm die Pflanzen meist an zweiter Lagerstätte, also transportiert und demgemäß beschädigt vorkommen; die feinen Blätter vertragen naturgemäß einen solchen Transport am allerwenigsten. Blüten: Nach den obigen Mitteilungen ist über die Blüten, die in Ab- drücken und auch mit Struktur erhalten als große Seltenheiten gefunden sind, hier nicht mehr viel hinzuzufügen. Eine Vorstellung eines dieser Funde Der richtige, weil älteste Name ist der erstgenannte. Von | eingegangen werden kann — Steinkerne („Ausgüsse“) des = —— Equisetales 101 gibt Fig. 87 aus dem Kulm von Niederschlesien. Die Blüten sind zwar nicht im Zusammenhang mit den Stengeln oder Blättern gefunden, jedoch besteht bei der ganzen Sachlage kaum ein Zweifel über die Zugehörigkeit zu Astero- calamites. Die Blüten werden meist unter dem Namen Pothoeites aufgeführt. Die Stämme von Asterocalamites oder vielmehr deren Marksteinkerne ge- hören zu den gewöhnlichen Pflanzenfossilien des Kulms von Europa (Nord- amerika), auch in Spitzbergen vorkommend, aber auch im Unterkarbon von Gondwanagebieten fehlen sie nicht (Argentinien, ferner angeblich in Peru u. a.). d) Calamariaceae, Kalamiten (von calamus, Rohr) Die Kalamiten sind zweifellos die wichtigste, weil häufigste Gruppe der Equisetales im Karbon und Perm. Es ist schon vorn eine ganz kurze Charak- teristik der Gruppe gegeben worden (S. 98); es muß nun bei der näheren Be- schreibung der Formen zunächst aus den vorgenannten Gründen eine Trennung in Stamm-, Blatt- und Blütenreste vorgenommen werden. Die Zusammen- gehörigkeit etwaiger Stämme mit bestimmten Blatt- und Blütenformen ist in den allerwenigsten Fällen bekannt und wir werden auf solche etwaigen Zu- sammenhänge hinzuweisen haben. Eine Behandlung in der Weise, daß z.B. von einer vollständiger bekannten Art die ganze Pflanze mit ihren Einzel- organen zusammen behandelt wird, ist bei der Sachlage, wenn nicht unmöglich, so doch mindestens unpraktisch, da dann die Stoffdisposition sehr ungleich- mäßig werden würde. e) Stammreste. Sie finden sich von den Kalamiten am häufigsten, und in zahlloser Menge kommen sie in kohliger Erhaltung in den Steinkohlen- schiefern und auch den Sandsteinen des Karbons vor. Aber nicht nur in kohliger Erhaltung, sondern auch mit Struktur sind die Stämme und Äste, z. T. auch Blätter und Blüten, wohlbekannt, so daß diese Familie mit zu den am vollständigsten bekannten Steinkohlenpflanzen gehört. Da zum Verständnis der kohlig erhaltenen Stämme eine Kenntnis der Struktur bis auf gewisse Einzelheiten nötig ist, so beginnen wir mit einer kurzen Erläuterung der Struktur der Stämme. Die echt versteinerten Materialien, denen wir die Kenntnisse darüber verdanken, sind z. T. in den Dolomitknollen enthalten, z. T. aber auch in echt versteinertem Material aus der Kulmformation und den Kieselpflanzen des Rotliegenden und des Permokarbons überhaupt, z. B. aus dem Kulm von Saalfeld in Thüringen, dem Unterkarbon von Burntisland und Fifeshire (Schottland); die Rotliegendformen usw. kommen oder kamen besonders in dem Rotliegenden von Chemnitz (Sachsen), dem Permokarbon von Autun (Frankreich) und Grand Croix, ferner in Böhmen u. a. vor. Stammstruktur von Calamites (Steinkernbildung) Die Stammstruktur der Kalamarien zeigt im Prinzip eine ähnliche Organi- sation wie die der lebenden Equiseten. In Fig. 88 ist ein Querschnitt durch einen Eguisetum-Stengel abgebildet. Im Zentrum befindet sich ein Mark, das meist bald beim Wachstum verschwindet und einem Hohlraum im Zentrum Platz macht. Im Kreise herum außerhalb der Rinde bemerkt man dann eine große Anzahl von Leitbündeln, den nahrungsleitenden Strängen, im Quer- schnitt rund bis elliptisch, die Längsachse radial gestellt. An der Innenseite sieht man am Grunde jedes Leitbündels einen Kanal, der dem Leitbündel, 102 Karbon und Perm speziell dessen Holzteil (Xylem, wasserleitender Teil) der ganzen Länge nach folgt. Es folgt dann — namentlich bei den Wasser oder Sumpf bewohnenden Arten — ein Kranz weiterer Kanäle, wie sie bei Wasser- und Sumpfpflanzen in der einen oder anderen Form die Regel sind („lakunöses“, Luftkanäle führendes Gewebe). In der Rinde zeigt sich außen unter der Oberhaut des Stengels eine An- häufung, eine Unterlegung mit starken Bastlagen und Baststrängen, die dem Stengel die Standfestigkeit verleihen und deshalb nach dem Prinzip der hohlen Säule in die Randzone verlegt sind. Betrachtet man einen jungen Kala- mitenstengel im Querschnitt, so bemerkt man eine ganz ähnliche Struktur; im Zentrum den Markhohlraum, darum in dem „Grundgewebe“ den Kranz der Leit- Fig.88. Querschnitt durch einen Equisetum- bündel ebenfalls mit einem Kanal an der Stengel, ca. 10 X vergr., schematisch. s—= Innenseite jedes Leitbündels; in der Rinde, dickzelliges Skelettgewebe (Sklerenchym) am wenn diese erhalten ist, noch große Luft- Außenrand. a=Grundparenchym,beiausw. 7„unäle. Aber schon bei wenig älteren große Luftkanäle (schraffiert). e' Leitbündel, NE : R N e, Kanal an der Innenseite der Leitbünde), Dtengeln ändert sich das Bild. Man sieht, die rings zwischen den großen Luftkanälen wie die Einzelleitbündel nach außen hin liegen. in die Dicke wachsen, indem von einem außen gelegenen, Zellen erzeugenden „Bildungsgewebe“ (Kambium) Zellen an die ursprünglich vorhandenen des Leit- bündelxylems angelagert werden, so daß bei weiterem Wachstum ein Bild wie Fig. 89, 90 entsteht. Es ist ein sekundäres oder nachträgliches Dicken- wachstum vorhanden, ähnlich wie bei unseren Nadel- und Laubbäumen. Auch hier ver- wischt das spätere Diekenwachs- tum die ursprünglich einzeln an- gelegten Leitbündel. Bei den Calamiten bleiben sie meist noch mehr kenntlich durch die keil- Z förmigen VorsprüngeindasMark Fig.89. Oalamites-Stengel, Teil des Querschnitts. Innen odergegendenMarkhohlraumzu. (Mark-)Hohlraum; Reste des zartzelligen Marks noch Das sekundäre Diekenwachstum vorhanden. Außen der Holzteil mit noch schwachem me . Dickenzuwachs. An den nach innen vorspringenden fehlt den heutigen Equiseten Teilen desselben (Primärholzteil) je ein Kanal (6), an ganz oder so gut wie ganz. derselben Stelle wie bei den Leitbündeln von Equisetum Sieht man zu, wie bei den (Fig. 88). Equiseten die einzelnen Leit- bündel, die sich auf einem dickeren getrockneten Stengel außen deutlich als Rippen markieren, sich an den Stengelknoten verhalten, wie sich also die Leitbündel oder „Rippen“ der einzelnen Stengelglieder übereinander verhalten, so bemerkt man, daß diese sich nicht einfach in gerader Linie fortsetzen, sondern daß sie Equisetales 103 „abwechseln“, indem die überstehenden in die Lücken der unteren und oberen passen. Die Stränge gabeln sich in den Knoten, die Verbindung mit den Strängen der oberen und unteren Stengelglieder erfolgt durch Gabelung der Bündel am oberen Ende; in den Wurzeln der Gabelungen nehmen die „Adern“, die Blattspuren der Blätter, die die Scheide bilden, ihren Ursprung. Auch bei den Kalamiten wechseln die Leitbündel beim Übertritt von einem Stengel- glied ins andere in ähnlicher Weise ab. Was sich nun von den Kalamitenstämmen erhalten findet, sind meist nicht die Stämme selbst, sondern die Ausfüllungen des Markhohlraums, der einen beträchtlichen Teil des Stammquerschnitts einnahm. Solche Hohl- räume, gleich, ob sie wie hier primär vorhanden sind oder ob sie durch Herausfaulen infolge leicht zerstörbarer Gewebe sich sekundär bilden, geben bei den fossilen Stämmen leicht Veranlassung zur Bildung solcher „Aus- ed, [Hl rn Koh 1 1 H & 1} lu Fig. 90. Querschnitt durch einen Calamites-Stamm mit bereits stärkerem Dickenzuwachs. Sonst wie Fig. 89. füllungen“ oder Ausgüsse, deren Material später erhärtend, dann als Stein- kern im Gestein sich zeigt. Bei den Kalamiten spricht man der Entstehung gemäß von Marksteinkernen, von denen schon vorn S. 100: die Rede war. Um diese Marksteinkerne sitzt oft eine mehr oder weniger dicke „Kohlen- rinde“ herum, die die Pflanzensubstanz des Stammes in kohliger Form dar- stellt, je nach den Arten und der Konservierung verschieden dick. Die Skulpturen der Kalamitenstämme, insbesondere die Längsrippen, auch die Knotenlinien (Nodiallinien) werden von den Marksteinkernen getragen und drücken sich meist, wenn die „Kohlenrinde“ nicht zu dick ist, auch nach außen durch. Die Furchen der Marksteinkerne bei den Kalamiten rühren her von den keilförmig nach innen vorspringenden Teilen des Holzkörpers (Fig. 90); die Rippen selbst entsprechen dem Zwischenraum zwischen je zwei Holzkeilen, das dazwischen liegende zartere Gewebe drückt sich stärker zusammen als die härteren Holzelemente. Das Abwechseln der Rippen auf den Mark- steinkernen rührt her von dem oben geschilderten Leitbündelverlauf bei den Stämmen (T. 30,1). Man muß also bei dem Betrachten der Kalamitenstämme im Auge behalten, daß man nicht die Stammoberfläche, sondern meist die Mark- steinkerne vor sich hat. Die Oberfläche ist oft ganz ungerippt, glatt, wie man 104 Karbon und Perm besonders gut an isolierten Häuten solcher Stämme sieht, die oft nicht einmal leicht zu erkennen sind und wohl mit dem Namen Calamophloios bezeichnet werden. Nicht bei allen Kalamitensteinkernen findet ein Abwechseln der Rippen statt; vielmehr gehen diese — infolge einer anderen Organisation des Leit- bündelverlaufs — bei den Protocalamariaceen (Asterocalamites), wie wir S. 100 sahen, gerade durch. Daneben gibt es aber, namentlich in den tieferen Schichten des Karbons noch einige, die mehr oder weniger beides zeigen und, wenn man will, eine Art Übergang zwischen den älteren Asterokalamiten und den eigentlichen Kalamiten vermitteln. Systematik der Kalamitenstämme. Bei der oben berührten Sachlage bieten die Kalamitenstämme nicht viel Merkmale, die eine Einteilung in Gattungen und Arten erlauben, zumal ja auch Außenseite und Steinkerne so verschieden aussehen. Man muß, da ja auch wegen mangelnder Kenntnis des Zusammenhangs der Blüten-, Stamm- reste usw. von einer natürlichen Systematik keine Rede sein kann, zu einer künstlichen greifen, die sich im wesentlichen auf die Art der Verzweigung stützt. Man muß auch hier aber gleich sagen, daß einige Formen wie Cala- mites undulatus, sich in diese Gruppierung nur sehr schlecht einpassen, indes ist sie noch die beste, die bisher gefunden worden ist. Die Kalamiten zeigen nämlich z. T. so gut wie gar keine Verzweigung, z. T. eine solche von mathe- matischer Regelmäßigkeit, während bei andern Verzweigung zwar zu kon- statieren ist, von Regelmäßigkeit aber keine Rede sein kann. Man sieht nun keineswegs immer oder vielmehr nur selten noch die Zweige selbst an den Stämmen ansitzen; diese sind, wie meist, abgefallen, hinterlassen dann aber charakteristische, bald größere, bald kleinere Narben, meist in Form kleiner Vertiefungen, auf den Steinkernen; vielfach sieht man nach den Narbenstellen hin die Rippenfurchen, also die Leitbündel, zusammenlaufen, da der Ast an der Basis oft schmäler als weiter oben ist. Man teilt nun die Kalamiten in Untergruppen ein, die besondere Namen bekommen haben; als Gattungsnamen sind sie aber nicht gebräuchlich, vielmehr wird allgemein als Gattungsname nur Calamites gebraucht. Gesamtgattung: Calamites. a) Untergruppe: Stylocalamites WEISS. Verzweigung fehlend, selten oder ganz unregelmäßig. b) Untergruppe: Eucalamites WEISS. Verzweigung, bezw. Ast- narben regelmäßig in bestimmter Anordnung vorhanden. 1. Gruppe des Calamites Goepperti. Astnarben an einem Stengelknoten, gedrängt; nach einer bestimmten Anzahl von Gliedern wieder ein solcher Knoten mit Astnarben, die übrigen astlos, aber mit feinen Blättern (diese selten sichtbar). | 2. Gruppe des Calamites carinatus STERNB. (Ü. ramosus ARTIS). An jedem Glied gegenüberstehend zwei Äste; übereinander- stehende Astpaare abwechselnd („dekussiert“). 3. Gruppe des Calamites cruciatus STERNB. An jedem Stengel- glied getrennt stehende Astnarben, die übereinanderstehen- den abwechselnd („Quincunx“, :.:). Equisetales 105 A. Untergruppe Stylocalamites („Säulenkalamiten‘“) Calämites Suckowi BRONGN. ist vielleicht der häufigste und verbreitetste Kalamit (T. 30, 1,3). Kohlenschicht meist sehr dünn. Internodien (Stengel- glieder) meist viel breiter als hoch, Rippen bei einigermaßen alten Stücken unten und oben abgerundet, flach, Infranodalnarben (Narben unter den Knoten, T. 30, ı) meist groß. Astmale als Kennzeichen von Ver- zweigungen kaum bekannt. Abzweigungen wesentlich nur von Rhizomstücken be- kannt, an denen gelegentlich Stammstücke noch ansitzen, die mit verschmälerter Basis (vergl. T. 30, 3) auf die Knotenlinien zu- laufen. Die Rhizome selber zeigen außer den Infranodalnarben darüber noch kleine Punkte, von abgefallenen Wurzeln her- rührend. An letzterem Merkmal sind die Rhizome auch bei schmalrippigen Stücken gut zu erkennen. Gemein im mittleren Oberkarbon, nach unten und oben seltener werdend, aber auch im Kulm (?) und wohl noch im Rotliegenden nicht unbekannt. Calamites Cisti BRONGN. Stengel- glieder meist höher als breit; Rippen sehr schmal, aber gut hervortretend. Infra- nodalnarben als längliche Knötchen deut- lich. Häufiger Kalamit des mittleren Oberkarbons mit im übrigen ähnlichem Vorkommen wie der vorige. Calamites undulatus STERNBERG. Eine sehr variable Art mit meist dünner Kohlenrinde, in einigermaßen großen Stücken an Calamites Suckowi erinnernd, aber mit spitzen Rippenenden und kaum hervortretenden Infranodalnarben. Rippen außerdem mit sehr feiner gekreuzter Schraffur, von dem Zellenverlauf her- rührend, außerdem oft vielfach längs ge- knickt (unduliert). Dieser Kalamit nimmt eine Mittelstellung zwischen den Stylo- kalamiten und Eukalamiten ein, insofern bei ihm Verzweigung in Form von rund- lichen Artnarben öfter auf den Knoten zu beobachten ist, die bald einzeln, bald gehäuft oder mehr oder weniger periodisch auftreten. Häufig im mittleren Ober- karbon, auch etwas tiefer und höher. Fig. 91. Calamites schützeiformis KIDSTON und JONGMANS. Links der Holzteil, in der Mitte der Markkörper mit tonnenförmigen Internodien (Gliedern). Die Außenskulptur rechts unten angedeutet. Mittl. Oberkarbon. 106 Karbon und Perm Calamites gigas BRONGN. ist wiederum ein typischer Stylokalamit von oft beträchtlicher Größe. Die Marksteinkerne sind oft sehr dick, die Inter- nodien viel kürzer als breit; die Rippen sehr breit, stark gewölbt, oben und unten langspitzig. Die Nodiallinie (Knotenlinie) ziekzackförmig mit oft un- gleich langen Zacken. Am letzteren Merkmal ist der Kalamit meist leicht zu erkennen, was nicht unwichtig ist, da er ein, wenn auch nicht gerade häufiges, Leitfossil des Rotliegenden ist. Calamites distachyus STERNBERG (Calamites arborescens WEISS) ist ein ziemlich vollständig bekannter Kalamit, indem zu ihm auch Blüten bekannt sind, deren nähere Struktur auf den Palaeostachya-Typus hinzuweisen scheint. Die Internodien sind hier kurz, höchstens so lang als breit, die Rippen schmal, die ganzen Internodien ziemlich flach und mit dünner Kohlenschicht. | Calamites schützeiformis KIDSTON und JONGMANS und einige verwandte besitzen Internodien, die zum Teil länger als breit, zum Teil kürzer als breit, und am Außenrande konvex erscheinen, so daß die einzelnen Internodien mehr tonnenförmig sind. Die Holzsubstanz dieser Kalamiten muß ziemlich dick gewesen sein, da der eben charakterisierte Marksteinkern beiderseits fast immer eine ziemlich breite Zone mehr oder weniger glatter Struktur zeigt, die mit einem dicken Holzkörper in Verbindung stehen muß, der außerdem bei diesen Kalamitenarten oft eine beträchtlich dicke Kohlenrinde hinterlassen hat. Die Fig. 91 stellt ein Exemplar davon dar, allerdings nicht in kohligem, sondern in echt versteintem Zustand. Eucalamites WEISS Gruppe des Calamites eruciatus BRONGN. (Kreuzkalamiten. Zu dieser Gruppe gehören eine Anzahl durch besondere Merkmale unterschiedene Kalamiten mit Stengelgliedern, die meist breiter als hoch sind und bei denen die Verzweigung sich zu erkennen gibt in der Anwesenheit von Astnarben auf jeder Knotenlinie, die mit denen der über bezw. unterstehenden Knoten- linie alternieren, so daß je 5 in der Stellung der Würfel :.: stehen (Quincunx- stellung, Fig. 92). Sie Astnarben sind schüsselförmig, und auch in dem Falle, wo sie weniger hervortreten, daran zu erkennen, daß an ihrer Stelle bei den Marksteinkernen die Leitbündel auf einen Punkt zusammenlaufen. Das letztere Merkmal ist überhaupt nützlich zu wissen, da auch bei anderen mehr oder weniger regelmäßig verzweigten Kalamiten ein Zusammenlaufen mehrerer Rippen auf einen Punkt zu erkennen ist (vergl. z. B. T. 30, 2 bei k), und aus diesem Umstande, auch wenn die Außenseite nicht vorliegt, auch das Vorhandensein von Astnarben und Ästen geschlossen werden kann. Die Zahl der Astnarben pro Quirl ist verschieden (etwa 3 bis 10), und man hat ver- sucht, nach ihrer Zahl verschiedene Arten zu unterscheiden, was mehr als Rubrizierung von Einzelstücken zu bewerten ist. Es sind von dieser Gruppe meist Steinkerne bekannt, die aber oft von einer beträchtlichen Kohlenschicht bedeckt bezw. umgeben sind. Wir besprechen im folgenden nur wenige Arten, da viele Formen dieser Gruppe, so interessant sie sind, zu selten sind. Oalamites eruciatus STERNBERG (Fig. 92). Die im vorigen gegebene Gruppendiagnose paßt speziell auf diese Hauptart, die sich in gewissen Stein- Equisetales 107 kohlenbecken mit höheren Schichten der Steinkohlenformation häufiger findet, in Deutschland am häufigsten im Saarbrücker Karbon. Ihr Vorkommen ist 5 auf die hohen Schichten des mittleren Oberkarbons und das obere Oberkarbon Fig. 92. Beispiel von Calamites erueiatus BRONGNIART, * Außenskulptur mit den großen, schüsselförmigen Ast- l narben (a) und den (selten erhaltenen) Reihen von Blatt- narben an den Knotenlinien (z. B. d). Oberer Teil des mittleren Oberkarbons. Saarrevier. : beschränkt. Die Figur stellt eine seltenere Form (mit Außenskulptur) mit ' Blattnarben und Astnarben dar; meist sind nur die letzteren sichtbar. Calamites „congenius“ GRAND’ EURY. Diese Form repräsentiert vielleicht ‚ auch mehrere Arten, auf die im einzelnen hier nicht weiter eingegangen werden soll. Die unterscheiden sich von der vorigen Hauptart besonders L | 108 Karbon und Perm dadurch, daß an den Knotenlinien zu beiden Seiten derselben und parallel mit ihnen manschettenartige Wülste auftreten, die auch bei bloßer Erhaltung von Marksteinkernen meist noch gut zu beobachten sind. Diese Formen kommen anscheinend nur im oberen Oberkarbon und im Rotliegenden vor, ! sind also gute Leitfossilien. Wie erwähnt, sind nur selten Oberflächenstücke, d.h. Stücke mit gut erhaltener Skulptur der Außenfläche der Kalamiten, erhalten. Fig. 92 zeigt ein solches, das außer den Astnarben an der bekannten Stelle noch kleinere Narben an den Knotenlinien erkennen läßt, die offenbar von abgefallenen Blättern herrühren. Bei manchen Arten (C. discifer WEISS) kommen sehr | große Astnarben in regelmäßiger Kreuzstellung vor, aber nicht auf allen | Nodiallinien. Diese seltenen Formen sind im mittleren Oberkarbon gefunden | worden. Obwohl ein Zusammenhang durch unzweifelhafte Funde nicht er- wiesen ist, ist es schon wegen des geologischen Vorkommens ziemlich sicher, | daß zu den geologisch jüngeren Kalamiten dieser Gruppe als Beblätterung | Annularia stellata und als Blüte der dazu gehörige Calamostachys tubereulatus gehört. Gruppe des Calamites ramosus ARTIS, Glieder meist viel länger als breit, Steinkerne dünn, Rippen wenig hervortretend, Kohlenschicht schwach. Jeder Knoten meist mit zwei gegenständigen großen Astmalen von Schüssel- form, nach deren Zentrum die Rippen zusammenlaufen. Bei diesen Kalamiten sitzen die Äste oft noch an. Von längeren Stücken weiß man, daß die Äste an übereinanderstehenden Knotenlinien alternierten, so daß eine „dekussierte“ Verzweigung der Pflanze herauskommt. Calamites carinatus STERNBERG (Calamites ramosus ARTIS |[T. 31, 3 Es ist wohl der einzige Kalamit, der in allen Teilen bekannt ist: verzweigte Stämme, Blätter (Annularia ramosa bezw. radiata) und auffallend kleine Blüten: Calamostachys ramosus WEISS sind bekannt. Nicht selten im mittleren Ober- karbon. Calamites paleaceus STUR. Ähnelt im großen und ganzen, was die Stämme anbetrifft, dem vorigen, unterscheidet sich jedoch, wie sein Name an- deutet, durch das Vorhandensein einer rauhschuppigen Oberfläche, deren Vor- handensein meist auch, wenn nur ein Marksteinkern erhalten ist, in Form von Punktierung oder unregelmäßigen Strichelung sichtbar ist. Auch die Haut (Epidermis) des Stammes findet sich von diesen Kalamiten, wie auch von anderen Arten der Eukalamitengruppe gelegentlich gesondert erhalten. Bei den Astnarben gehen die Rippchen nicht bis zum Zentrum, sondern dieses bleibt frei; die Beblätterung ist ganz abweichend von dem vorigen und ent- spricht etwa Asterophyllites grandis. Auch die Blüte ist bekannt, sie stellt einen sehr abweichenden Typus dar. Vorkommen mehr oder weniger selten im mittleren Oberkarbon. Mit dieser Art verwandt sind noch einige Formen, die durch weniger wichtige Merkmale davon unterschieden werden. Calamites ramifer STUR. Astnarben bedeutend kleiner, Stengelglieder ebenfalls sehr lang, Rippen zum Teil durchgehend (nicht alternierend); er ist eine Art des tiefsten Oberkarbons und in den meisten Kohlenbecken außer- ordentlich selten. Equisetales 109 | (Hinzugefügt sei noch, daß auch bei Asterocalamites (S. 100) gelegentlich "eine regelmäßige Verteilung der Astnarben, besonders nach dem Oruciatus-Typ, “zu beobachten ist.) Gruppe Calamophyllites GRAND’ EURY (Calamitina WEISS). Ast- abgänge (meist zu vielen nebeneinander) an bestimmten Knotenlinien auf- © tretend, dazwischen astlose Glieder, an denen jedoch Blätter ansaßen, von länglich pfriemenförmiger Gestalt. Bezweigung also regel- mäßig periodisch. Calamiles Göpperti ETTINGSHAUSEN). Glieder ungefähr = gleich groß. Das unterste kleinste Glied jeder Periode "= (5—10 Glieder) trägt die Astnarben. Von den Kalamiten "= dieser Verwandtschaft ist die Außenskulptur ziemlich häufig " erhalten, und dann erscheinen die Astnarben in Form von runden dicht gedrängten, nebeneinander stehenden, etwa gleich großen Wülsten, während die astfreien Knotenlinien kleine, quergestreckte Narben zeigen, an denen ehedem die genannten pfriemförmigen Blätter ansaßen, zuweilen noch ansitzen (vgl. Fig. 93, 96 und die folgende Art). A Fast ebenso häufig wie mit Außenskulptur sind die ‚ Stämme als Marksteinkerne erhalten, an denen man dann die Astnarben tragenden Glieder, sei es an ihrer Kleinheit, ;“ sei es an dem oben erwähnten Merkmal der auf einen »* Punkt zusammenlaufenden Rippen, erkennt. Derartige - Steinkerne sind unter dem Sammelnamen Calamites varians ‚- STERNBERG bekannt, welchen Namen sie besonders bei der . folgenden Art verdienen (T. 30, 2 bei k). Es sei jedoch Fig. 93. Schema von - hier bemerkt, daß derartige Varians-Steinkerne auch wohl zu ganz anderen Kalamitenarten, nämlich zu Calamites undulatus gehören können, der, wenn auch mehr zufällig, manchmal ebenfalls eine periodische Bezweigung an ein- zelnen Stengeln erkennen läßt. Bei derartigen Markstein- kernen sind die Rippen meist ziemlich deutlich, bei Exem- plaren mit Oberflächenskulptur dagegen oft unsichtbar, was "7 mit der Dieke der Kohlenschicht zusammenhängt. Die Art Calamites Goepperti ETTINGSHAUSEN. An den niedrigsten Glie- dern sind die Ast- narbenzeilen angedeutet; zwei Pe- rioden von Gliedern sind sichtbar. Mitt. Oberkarbon. Vgl. im ist nicht selten im mittleren Oberkarbon. Calamites Sachsei STUR steht der vorigen Art nahe, wird aber von ihr durch periodisch an Länge ab- und zu- nehmende Glieder (4—5 [Fig. 94]) unterschieden und durch die Form der Astnarben, die bei dieser Art mehr abgeplattet sein sollen. Im übrigen gilt von ihr das bei der vorigen Art Gesagte, von der sie möglicherweise in Wirklichkeit nicht verschieden gewesen sein mag. Zu dieser Art gehören Blütenreste vom Macrostachya-Typus. Das Vorkommen ist dasselbe wie bei der vorigen Art. Calamites Ostraviensis STUR wird gewöhnlich in dieser Gruppe erwähnt, obwohl eine natürliche Verwandtschaft, wie sie zwischen den beiden vorigen Arten zweifellos besteht, nicht erwiesen ist. Der Grund dafür ist die Ver- zweigung, indem dieser Kalamit Astnarben trägt, die je am dritten Glied übrigen die folgende Figur. ar Ba —- 7 Lo on [>77 >45 De ne & s | Tr . 110 Karbon und Perm \ ERS Dr ea - NT PN AR, Q\r = x ) el la SE Mu / 1 711 | | v\ di Iıı | { || (a ep lio ll 11 Ill | la all. ol] Fig. 94. Calamites Sachsei STUR, nahe verwandt mit ©. Goepperti ETT. Bei a, dem kürzesten Glied, die Astnarbenzeilen; bei 5 Blattnarbenzeile. Zwischen a und db und oben bei e ist die Außen- skulptur sichtbar; bei d die Skulptur des Marksteinkerns mit Rippung; bei a, der Astnarbenzeile, markiert sich die Stelle der Astnarbe durch zusammenlaufende Rippen (Leitbündel). Mittl. Oberkarbon. lich daß ein Teil der verteilt sind. Die Rip- pen zeigen teils Alter- | nanz, teils gehen sie über die Knotenlinien gerade durch und zei- gen in dieser Hinsicht wie der oben genannte Calamites ramifer einige Hinneigung zu‘ dem Verhalten der Rip- pen von Asterocala- \ mites. | Eine große Anzahl! von Kalamitenstein- | kernen des unteren Oberkarbons und auch noch der unteren Schichten des mittleren Oberkarbons (z. B. un- tere Magerkohle und Flözleeres des Ruhr- reviers) zeigen diese | Eigentümlichkeit, näm- en — = rn DEE EHE Rippen das Verhalten von Asterocalamites zeigt, ein anderer Teil dagegen alterniert. Außer den eben ge- nannten Formen ge- hören dazu noch eine Reihe anderer, deren | artgemäße Fixierung | noch nicht geschehen | ist und auch zum Teil recht schwierig sein dürfte. Interessant ist | das Vorkommen dieser | Formen in bezug auf das | Verhältnis von Astero- | calamites zu den ge- | wöhnlichen Kalamiten | mit alternierenden Rip- pen. Sowohl ihrem | Äußeren wie auch dem | geologischen Alternach | | bilden sie eine Art Equisetales 111 ı Zwischenstufe zwischen beiden Formen. Von solchen nennen wir hier noch » eine im übrigen an sehr breitrippige Formen von Calamstes Suckowi erinnernde “ Art des unteren Oberkarbons Calamites Hauer: STUR. Die Art ist seltener, , kommt nur im unteren Oberkarbon vor. | Kalamitenrhizome und -wurzeln. Bei den Marksteinkernen ist es ' besonders bei den Formen, die keine regelmäßige Verzweigung erkennen lassen, oft nicht leicht zu sagen, ob man Luftsprosse (Stämme) oder Rhizome (Wurzel- ‚ stöcke) vor sich hat. In einigen Fällen sitzen die Wurzeln noch den Rhizomen » selber an (T. 31,3) und bei einiger Überlegung und einiger Übung sind dieselben i, selbst bei gänzlich unverzweigten Formen von Calamites Suckowi zu erkennen, jı wovon schon bei dieser Art die Rede war. Anatomisch sind die Rhizome sehr - wohl bekannt, sie ähneln im ganzen den Stämmen, das Mark zeigt sich bei - ihnen oft”in größerem Maßstabe erhalten als im Stamme. Im Primärteil des ı Sekundärholzes fehlen aber „ die Innenkanäle (Karinal- kanäle) und außerdem zeigt sich öfter deutliches „Zentri- petalholz“, d.h. Absonderung " einer kleinen Partie von Se- ” kundärholz nach innen. Diese . Verhältnisse sind natürlich „ nur bei strukturzeigenden Stücken sichtbar. Die Rinde ist, wenn erhalten, außer- EWE ordentlich lakunös. Bei klei- et ante ‚ neren Wurzeln ist typische - Wurzelstruktur vorhanden. Es fehlt ein Mark und eine Fig. 95. Querschnitt durch eine Kalamitenwurzel (Asiro- doppelte Schutzscheide ist myelon) aus einer Dolomitknolle des mittl. Oberkarbon. „ vorhanden, wie bei den heu- Im Innern sind um das zentrale Leitbündel zahlreiche tigen Schachtelhalmen. Diese Luftkanäle sichtbar. Vergr. Wurzeln sind unter dem Namen Astromyelon WILLIAMSON („Sternmark“) bekannt und haben ihren Namen, wie die Fig. 95 zeigt, von der sternförmigen Struktur, die durch das Vorhanden- sein einer großen Menge von Gewebslücken, Kanälen hervorgerufen wird. Die Lakunosität der Rinde und der Wurzeln weist mit Bestimmtheit auf einen sumpfigen Standpunkt und Wachstumsbedingungen der Kalamiten hin, die auf den Stein- kohienlandschaften als Röhrichtgewächse dargestellt werden, was ja das Gros „ ihrer heutigen Verwandten, die Schachtelhalme, heute noch ist. Die Wurzeln der Kalamiten sind in Form von Abdrücken, in kohliger Erhaltung, ebenfalls sehr gut bekannt und unter dem Namen Pinnularia und Myriophyllites be- schrieben. Die Pinnularien sind gefiederte und mehr oder weniger zweizeilig „behaarte“ Wurzeln und dieser Typ hat wohl nicht nur zu Kalamiten gehört; die Myriophylliten (wegen der Ähnlichkeit mit unserem im Wasser lebenden Myriophyllum, Tausendblatt so genannt) gehören dagegen sämtlich zu den Kalamiten. Es sind Wurzeln mit zahlreichen feinen verzweigten Anhängseln ringsherum, deren Anheftungsstellen auf der Oberfläche in Form einer groben 112 Karbon und Perm Punktierung hervortreten. Die Myriophylliten sind namentlich im Zusammen- hang mit Arten der Gruppe des Calamites ramosus (C. carinatlus) bekannt. — | Beblätterung der Kalamiten. Wie‘ schon S. 98 hervorgehoben, sind die Blätter der Kalamiten im Gegensatz zu den heutigen | Schachtelhalmen frei und nicht zu einer. Scheide verwachsen. Bei einigen Formen, besonders bei der Calamitinagruppe, findet man bei gut erhaltenen Stücken auch an den Stämmen | noch längliche pfriemenförmige Blätter (Fig. 96) oder deren Narben an den Knotenlinien der‘ Stämme, meist jedoch sind von den Blättern der Kalamiten nur die der dünneren Zweige und letzten Auszweigungen erhalten. | “Die Funde von solchen Blattresten, natur-' gemäß ausnahmslos Blattquirlen, sind außer-! ordentlich zahlreich und verhältnismäßig mannig- faltig, aber nur zum geringsten Teil ist, wie‘ bereits früher hervorgehoben wurde, der Zu-' sammenhang der Blätter mit gewissen Stämmen und Blüten bekannt. Wir werden im folgenden darauf bei den einzelnen Arten wieder hinweisen müssen. Die Kalamitenblätter werden wie alle derartigen Teile größerer fossiler Pflanzen meist‘ isoliert gefunden und bieten zum Teil, besonders bei den sternförmig ausgebreiteten Formen, recht‘ auffallende Pflanzen, deren Zusammenhang mit den Kalamiten zunächst keineswegs klar war! und die deswegen besondere Namen erhielten, die man aus praktischen Gründen und auch wegen der unvollkommenen Bekanntschaft der Zu-' sammenhänge mit den Stämmen beibehalten muß. Man bezeichnet sie als Annularia und Astero- phyllites, etwa zu übersetzen mit „Ringblatt“! und „Sternblatt“. Annularia STERNBERG („Ringblatt“). Blätter jedes Quirls in einer Ebene ausgebreitet, meist typisch sternförmig, jedes Blatt einaderig, die Blätter am Grunde mehr oder weniger deutlich! Fig. 96. Stück eines Kalamiten zu einem scheibenförmigen Ring verbunden.” mit noch ansitzenden pfriemlichen Häufige und besonders in den größeren Arten sehr Blättern aus dem Karbon. auffallende Pflanzenfossilien im Karbon und Rot- liegenden, die zum Teil leicht, zum Teil schwieriger zu unterscheiden, eine ganze Reihe von vortrefflichen Leitfossilien abgeben. A. stellata (SCHLOTHEIM) WOOD (der Name A. longifolia BRONGNn. ist in der Literatur trotz der Priorität des ersteren immer noch benutzt (T. 31, 2). Equisetales 113 Blätter meist groß, 3, 4 bis 5 cm lang, dicht gedrängt, lineal lanzettlich, zahlreich (20—40) in jedem Quirl. Die Art ist schon bei ihrer Größe eins der auffallendsten Pflanzenfossilien des oberen Oberkarbons und Rotliegenden ' und tritt auch. schon in den höchsten Schichten des mittleren Oberkarbons auf (z. B. Saarbrücker Flammkohle). Bei genauerer Besichtigung erweisen ‚sich die Blätter meist schwach behaart mit filziger Oberfläche. Besonders ‚ große und stark behaarte Formen werden als eine besondere Art betrachtet, ‚ nämlich Annularia Westfalica STUR, und sind bisher in der Flammkohle von Saarbrücken nicht selten gefunden worden. Die A. stellata gehört sicher zu Arten der Gruppe des Calamites eruciatus (s. oben). A. pseudostellata POTONIE kommt in tieferen Schichten vor als die vorige und wird von ihr durch schmale, oft fast pfriemenförmige, lockerere Blätter unterschieden, ist aber in ihrer Umgrenzung noch nicht vollständig klar (T.-29, 4). A. radiata BRONGNIART (T. 30,4; 31,1). Blätter meist bedeutend kleiner als bei der vorigen Art und auch weniger an Zahl, typisch lanzettlich, d.h. Blätter in der Mitte am breitesten. Die Art ist außerordentlich häufig im mittleren Oberkarbon und hier die häufigste Annularia, die aber nicht in das obere Oberkarbon hinaufgeht. Die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamme ist bekannt, wenigstens ist die zu Calamites ramosus gehörige Annularia (auch A. ramosa genannt) der in Rede stehenden fast vollständig gleich. Daß dazu auch eine Blüte bekannt ist, nämlich ein kleiner Calamosiachys, wurde schon oben erwähnt. A. sphenophylloides (ZENKER) UNGER. Blätter noch kleiner als bei der vorigen Art, im vorderen Teile am breitesten und meist mit einer kleinen _ vorgezogenen Spitze des im übrigen abgestumpften Vorderrandes. Blätter zahlreich, relativ breit, sich berührend. Die Art macht durch die Breite und die Form der Blätter oberflächlich gesehen, den Eindruck eines Sphenophyllum (woher auch der Name), ist aber durch die Einadrigkeit der Blätter sofort _ als Annularia zu erkennen. Sie kommt vom obersten Teil des mittleren Ober- karbons bis etwa in das obere Oberkarbon vor und ist ein recht verbreitetes und darum wichtiges Leitfossil. Blüten dazu sind bekannt, wir brauchen jedoch wegen ihrer Seltenheit auf sie nicht näher einzugehen; der dazugehörige Kalamit ist nicht bekannt. Außer diesen wichtigeren Arten gibt es noch einige seltenere kleinere Arten, wie A. microphylla SAUVEUR mit kleinen lanzettlichen Blättern, deren Spitzen meist aufwärts gezogen sind, und A. galioides, mit ebenfalls kleinen lanzettlichen Blättern, die sternförmig ausgebreitet sind. Beide Arten im oberen Teil des mittleren Oberkarbons, jedoch meist verhältnismäßig selten. Hier sei nochmals hervorgehoben, daß unter den Phyllotheken (S. 118) ebenfalls teilweise Annularia-ähnliche Formen vorkommen; ferner sei hinzu- gefügt, daß Annularia-ähnliche Formen von ziemlich großem Ausmaß und vorn ziemlich breiten Blättern z. B. im chinesischen Permokarbon vorkommen, und daß selbst noch im Rhät-Lias derähnliche Formen beobachtbar sind, die aber wohl mit Kalamiten nichts zu tun haben, sondern nur mehr oder weniger Annularia-artig aussehen. Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 8 114 Karbon und Perm Asterophyllites BRONGN. („Sternblatt“ [T. 31, 3]), mehr oder minder stark und starr aufwärts gerichtet, bis zum Grunde frei. Bei diesem Blattypus ist zu bemerken, daß auch bei den Sphenophyllen die stark zerschlitzten Blätter diesen Habitus haben (T. 27,2), wobei indes das Zusammenvorkommen oder das Anhaften unverkennbarer Sphenophyllum-Blätter den richtigen Weg weist; auch Verwechselungen mit den Sphenophyllen, die nur fein zerschlitzte längere Blätter haben, ist möglich, so z. B. mit Sphenophyllum myriophyllum (T. 28, 4). Die Asterophyllites-Blätter sind indes immer ungegabelt, und nur | die Blätter des auch sonst von den Kalamiten ziemlich abweichenden Astero- calamites des Kulm sind gegabelt. | A. longifolius (STERNBERG) BRONGN. (Fig. 97). Stengelglieder meist mehrmals länger als breit. Blätter pfriemenförmig fein oder etwas breiter, | meist länger als die Stengelglieder selbst, | ziemlich steil aufwärts gerichtet. Diese ” Art ist verhältnismäßig häufig im mittleren | Oberkarbon und von allen Asterophylliten an den langen Blättern leicht kenntlich. A.equisetiformis (SCHLOTHEIM) BRONGN. ist von der vorigen Art durch kürzere, meist etwas gebogene und nicht so stark | nach oben gerichtete Blätter verschieden; | bei günstiger Ausbreitung derselben auf ' der Gesteinsplatte kommt öfter ein Annu- | laria-ähnlicher Typus zustande. Es sei überhaupt an dieser Stelle gesagt, daß die Unterschiede zwischen Annularia und | ‚ Asterophyllites durchaus nicht so scharfsind, ' wie es beim Betrachten typischer Vertreter bei der Beblätterungsform scheint. Vonden T———_ Asterophylliten ist speziell, wie eben schon ' Fig. 97. Asterophyllites longifolius erwähnt, A. equisetiformis öfter Annularia | STERNBERG. Mittl. Oberkarbon. ähnlich, von den Annularien A. microphylia oft einem Asterophyliiies ähnlich. Von den wenigen noch übrig bleibenden Asterophyliites-Arten sind die meisten kleiner als die vorigen. Wir nennen von ihnen nur noch: A. grandis STERNBERG (Fig. 98), eine ziemlich kleine, mit etwa !/s cm langen Blättern versehene Form; die Blätter sind wenig gekrümmt und stark aufwärts gerichtet. A. charaeformis STERNBERG (Fig. 99) mit sehr kleinen, ca. 2 mm langen, Blättern von ziemlicher Starrheit, die im halbkreisförmigen Bogen aufwärts steigen. Beide Arten kommen bald seltener, bald häufiger in den oberen Teilen des mittleren Oberkarbons vor (im Ruhrrevier z. B. über Flöz Sonnen- schein). Hinzugefügt sei noch, daß die Blätter von Asterophyllites auch anatomisch bekannt sind, und zwar aus Torfdolomiten. Die Blätter zeigen einen etwa quadratischen Querschnitt (sind also eigentlich keine Blätter, sondern mehr „Nadeln“), besitzen ein Zentralleitbündel und deutliches, interstitienreiches Equisetales 115 Assimilationsgewebe (Palisadenzellen) auf der Blattoberseite. Die Spaltöff- nungen zeigen Streifung der Schließzellen, wie diejenigen vieler heutiger N Equisetum-Arten. Kalamitenblüten. Wie schon aus den S. 98 gemachten Bemerkungen hervorgeht, schließen sich die Kalamitenblüten, wenigstens eine ganze Anzahl Typen derselben in mancher Beziehung an die der heutigen Schachtelhalme an, z. B. in der quirligen Stellung der Sporophylle (sporensacktragende Blätter), in = der Form der Sporophylle, die aus einem Stielchen bestehen, das vorn rings- herum eine Anzahl Sporensäcke trägt; sie weichen aber andererseits von ‚ihnen besonders durch mehrere Merkmale ab dadurch, daß ein Sporophyli- f 'sS quirl immer zwischen zwei grünen, sterilen Blattquirlen liegt, die die Sporo- phylle zugleich durch ihre aufgebogenen Enden gegen außen abschließen und der Kalamitenblüte Zapfenform verleihen. Andere Kalamitenblüten zeigen noch Besonderheiten, auf die wir bei den einzelnen, soweit nötig, noch zu Fig. 98. Asterophyllites grandis STERNBERG. Fig. 99. Astor prints charaeformis Mittl. Oberkarbon. STERNBERG. Mittl. Oberkarbon. sprechen kommen werden. Die Kalamitenblüten lassen sich jedoch ihrer Kon- struktion nach auf einen gemeinschaftlichen Grundplan zurückzuführen. Ganz abweichend von den Zquzisetum-Blüten ist der Umstand, daß die Kalamiten- Blüten wenigstens teilweise Makro- und Mikrosporen, und zwar zum Teil am gleichen Zapfen oder sogar im selben Quirl zeigen. Man hat bei den Kalamitenblüten verschiedene Typen unterschieden, die sich insbesondere auf die Art der Insertion der Sporangienträger gründen, zum Teil auch auf andere Merkmale. Eine besondere Stellung nimmt die Blüte von Asierocalamites ein, von der schon früher S. 100 die Rede war. Calamostachys (otayvs Ahre) SCHIMPER (einschließlich Stachannularia Weıss [Fig. 100]. Die Sporangienträger sind in der Mitte zwischen zwei sterilen Blattquirlen angeheftet, schildförmig, also ähnlich denen von Zquisetum. Die Struktur der meisten Calamostachys- und überhaupt Kalamitenblüten ist am besten aus echt versteinerten Stücken bekannt geworden, an denen man 8* Karbon und Perm 116 sowohl den Ansatz, die Art der Sporen und sonstiges Anatomische genau beobachten kann. Bei kohlig erhaltenen Stücken gehören im allgemeinen schon günstige Funde dazu, um die Einzelheiten der Struktur der Zapfen zu erkennen. Und dies um so mehr, da z. B., wenn die Zapfen nicht längs auf- gebrochen sind, die sterilen Blattquirle ja alles | f I j Fig. 100. a Schema einer Calamo- stachys-Blüte. Man sieht die am Stielchen sitzenden Sporangien, die zwischen je zwei Blattquirlen sitzen. Die Sporangienträger sind ähnlich wie bei Equisetum. b Calamo- stachys („Stachannularia“) tuber- culatus STERNB. sp., Blüte von Annularia stellata. Oberes Ober- karbon (selten etwas tiefer) und Rotliegendes. zudecken. Von besonderen Calamostachys-Arten nennen wir den zu Annularia stellata gehörigen: ©. tuberculatus STERNBERG (Stachannularia | tuberculata |STERNBERG] WEISS), der also wie Annularia stellata ein gutes Leitfossil (der | obersten Schichten des mittleren Oberkarbons), besonders des oberen Oberkarbons selber und ” des Rotliegenden bildet (Fig. 1005). Die Art ist | in den meisten Fällen an den unverhältnismäßig | dicken Stengelgliedern, die im Umriß etwa qua- dratisch sind, leicht kenntlich. Der richtige | Ansatz der ziemlich großen Sporangiensäcke ist | selten gut zu beobachten, was zu manchen Irr- | tümern Anlaß gegeben hat. — Palaeostachya WEISS (Fig. 101). Sporangien- | träger in den Achseln der sterilen Blütenquirle | oberwärts inseriert. Auch dieser Typus ist in | kohligen und strukturierten Resten bekannt. | Sehr häufig sind | P. pedunculata WILLIAMSON und £. Ettings- hauseni KIDSTON, die sich beide sehr ähnlich | sind (Fig. 101,7). Die beiden Arten sind häufig | im mittleren Oberkarbon. P. distachya STERNBERG ist verhältnismäßig ' häufig an den dazu gehörigen Kalamiten ansitzend | gefunden worden, ist allerdings häufiger an- | scheinend nur in den östlichen Becken (Schlesien, | Böhmen). — | Macrostachya SCHIMPER. Ähren groß, lang- | zylindrisch; sterile Blätter dicht, alternierend, ' in der Jugend sich berührend, später mehr aus- ' einanderspreizend, sehr lang, nämlich zwei bis | mehrmal länger als die deswegen fast immer unsichtbaren Stengelinternodien. Die Stellung | der Sporangienträger ist nicht bekannt, da von | diesen Formen noch kein strukturbietender Rest " gefunden worden ist. Die ganze Gattung ist daher mehr auf den äußerlichen Habitus be- gründet. Am häufigsten findet man erwähnt " M. infundibukformis (trichterförmige), die sich hin und wieder im mittleren Oberkarbon findet (Fig.102). Auch die oben erwähnte Palaeostachya Equisetales ale ; - distachya hat Ähnlichkeit mit einer Macrostachya. Macrostachya-ähnlich sind auch die als Huttonia spicata. STERNBERG aus dem mittelböhmischen Karbon E | angegebenen Kalamitenblüten, £2 sn Ans al. fr ME er Nur A > y (982: dd WM 5 ) ip SI a u 2 3 R Pisa \ ne = 2 EL Fig. 101. 1 Palaeostachya pedunculata WILLIAMSON, mehrere Ähren an einem Stengel. 2 Schema des Ansatzes der Sporangien- träger von Palaeostachya (achselständig). «@ sterile .Blattquirle, s Sporangien. Mittl. Oberkarbon. Blattquirle eine ringförmige Scheibe erkennen lassen. . die bei guter Erhaltung unterhalb der sterilen Fig. 102. Macrostochya infundibuliformis BRONGN., noch an dem zugehörigen Stamm ansitzend. Mittleres Oberkarbon. Der Blütenbau von Huttonia mag sich daher morphologisch an den der folgenden Gattung an- schließen. — Cingularia typica WEISS (T. 29, 3). mariaceenblüte, über deren Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kalamiten oder einem bestimmten Blattypus nichts bekannt ist. Eine höchst eigentümliche Kala- Blüten in Ähren, ver- hältnismäßig locker gebaut. An jedem Glied sitzen unmittelbar übereinander 118 Karbon und Perm zwei Blattwirtel, der obere steril, scheidenartig mit vielen spitzen Zähnen, 4 etwas aufwärts gerichtet; der untere liegt etwa horizontal, ist ebenfalls stern- förmig, aber mit abgestumpften zweiteiligen Lappen, deren jeder zwei hängende abfällige Sporensäcke getragen hat. Häufig ist dieser Typus nur im Saar- revier, wo er in der Fett- und Flammkohle zu den häufigen und charakte- | ristischen Fossilien gehört. Neuerdings sind indes auch einige Stücke aus | Belgien und England, zum Teil besondere Arten, bekannt geworden. In gewisser Verwandtschaft mit Cingularıa steht die zu Calamites bezw. | Asterophyllites paleaceus KIDSTON gehörige Blüte, die allerdings viel kleiner | Blattquirle zu bemerken. Ein oberer steriler, wie ein kleiner Asterophyllit | Fig. 103. Schizoneura gondwanensis FEISTMANTEL. Permokarbon (ältere) Gondwanaschichten. } Die Figur rechts ähnelt auch unserer Sch. paradoxa aus dem Buntsandstein. aussehender, und darunter ein anderer, bei dem an jedem Blatt ein nach ! unten gerichtetes Sporangium hängt. Man müßte diesen Typus. mit einem ! besonderen Gattungsnamen bezeichnen; die größte Ähnlichkeit damit hat ein | von GRAND’ EurY bereits 1877 als „Volkmannia pseudosessilis“ abgebildeter Pflanzenrest. — Anhang. Schizoneura SCHIMPER. (Von 0x:&o [schizo] spalten und vevor Nerve, wegen der nach den Adern aufspaltenden Blattscheiden.) Die Gattung ist für die Perm- und Karbonflora unserer Gebiete bedeutungslos, da bei uns erst im Buntsandstein eine Art davon vorkommt, muß aber doch hier mit- erwähnt werden, da sie in den älteren Gondwana-Schichten eine stehende Erscheinung ist. Die Pflanze ist teils in Form von Stammstücken, etwa bis " zur Größe armdicker Stengel, zum Teil in Form dünnerer Stücke mit Blättern erhalten. Blüten sind nicht sicher bekannt, und wir brauchen uns mit diesen nicht aufzuhalten. Das Charakteristische an Schizoneura ist die Art der Blätter. Diese sind etwa so lang wie die Stengelglieder oder bis ca. 2mal u u Fr Te Lycopodiales 119 7 Jänger, sind aber nicht wie bei den Kalamiten frei, sondern teils noch weit- © gehend zusammenhängend, indem etwa die ganze Blattscheide nur in zwei = Teile gespalten scheint, oder es ist eine noch weitergehende Zerschlitzung u der Blattscheide zu bemerken. Einen Eindruck von der Art gibt Fig. 103, die beide Formen sehr deutlich zeigt. Die rechte entspricht zugleich etwa © unserer Buntsandsteinart Schizoneura paradoxa SCHIMPER. Ob die Gattung innerhalb der Equiseten etwa eine besondere Familie darstellt, was möglich W ist, läßt sich noch nicht sagen. Äußerlich ist sie jedenfalls typisch genug. - I a b € Fig. 104. a,b Isoetes lacustris. a Bild der Pflänze; b Blätter, r Wurzeln, st Stämmchen. b Basis eines sporangientragenden Blattes, längs durchschnitten; ! Blattspreite, L Ligula (Blatt- 27 häutchen); 4... Fächerungen des Sporangiums mit großen Gewebslücken. Vergr. ce Längs- schnitt einer Selaginella mit Großsporen (rechts) und Kleinsporenbehältern (links). Beide ligulate lebende Lycopodiales. Lycopodiales, Bärlappgewächse Wir verweisen in bezug auf die Eigenschaften dieser in ihrer Ent- wickelung und in ihren Besonderheiten mindestens sehr selbständigen Reihe auf das im folgenden Gesagte und führen hier nur das Notwendigste an. Die Blätter dieser habituell sowohl von den Schachtelhalmen wie von den Farnen total abweichenden Pflanzengruppe sind einfach, lineal bis schuppen- förmig, bei den fossilen zum Teil in Form von fleischigen, großen Nadeln. " Die Anordnung ist meist spiralig, doch kommen auch gegenständige Blätter ‚ vor. Die Sporangien sitzen einzeln am Grunde auf der Blattoberseite oder in den Blattachseln; sie treten oft oder meist in deutlich abgesonderten Ahren auf. Heute sind es nur krautige am Boden oder auch epiphytisch auf Bäumen lebende krautige Gewächse. Im Paläozoikum dagegen waren es meist baumförmige Vertreter, daneben aber auch kleinere krautige. Man 120 Karbon und Perm teilt die Zycopodiales gewöhnlich ein nach dem Fehlen oder Vorhandensein der sogenannten Ligula (Fig. 104) in solche ohne Ligula (Z. eligulatae) und solche mit Ligula (Z. ligulatae). Zu den letzteren gehören heute noch die Selaginellaceen und die Isoötaceen, im Paläozoikum waren die Vertreter der Gruppe mit Ligula viel zahlreicher. Es gehörten z. B. die meisten der baumförmigen Bärlappe (Lepidodendren, Sigillarien usw.) dahin. Als „Ligula* bezeichnet man ein Blatthäutchen, das nahe dem Grunde der Blätter, zum Teil halb versenkt sichtbar ist und in der morphologischen Botanik eine be- | sondere Rolle spielt. Die Einteilung in die Eligulaten und Ligulaten ist | auch insofern praktisch, als die Ligulaten meistens A zweierlei Sporen besitzen (heterospor), während die I h N N Eligulaten nur einerlei Sporen entwickeln. Es scheint, | IN N daß man für die fossilen oder gerade in bezug auf sie | ii " AN diese Einteilung ebenfalls recht gut brauchen kann, | IN In N IN wir werden daher im folgenden nach ihr verfahren. | IN N "N Wir geben zunächst eine gedrängte Übersicht über N WW V \y die fossilen und rezenten Zycopodiales, um einen | Wu WON, schnellen Überblick zu ermöglichen. Vo Yı N \ \ I. Lycopodiales eligulatae, Bärlappgewächse ohne Ligula 4 1. Lyecopodiaceae, Bärlappe im eigentlichen Sinne ' Y (Hexenkraut, Schlangenmoos usw.). Die Familie um- ' Y \ faßt ein oder zwei Gattungen, insbesondere Lycopodium | | y selber und ist fossil wahrscheinlich auch schon im | Y Paläozoikum vorhanden gewesen (Fig. 105). Fig. 105. Lycopodium clava- tum, Bärlapp. a Sporangien- fossile Angehörige nicht sicher bekannt sind. II. Lycopodiales ligulatae, Bärlappgewächse mit Ligula; meist zweisporig (heterospor) A. Selaginellineae. Kräuter; Blüten endständig; Dickenwachstum fehlend. ' Mit der einzigen Familie der Selaginellaceae. Kleine Kräuter mit in die Länge wachsendem Stamm; Beblätterung meist vierzeilig, kleine Oberblätter und größere Unterblätter. " Sporangien in den Blattachseln, zweierlei Art; Makrosporangien mit meist vier Großsporen (Makrosporen). Mikrosporangien mit vielen Sporen (Kleinsporen, f Mikrosporen). Fossil schon im Permokarbon, wenn auch in etwas abweichendem Typ, sehr wahrscheinlich aber auch schon in den oberen Teilen des mittleren Oberkarbons enthalten. 4 2. Cyelostigmataceae (Kreisnarbenbäume). Bäume | oder doch mehr baumartige bis strauchige Pflanzen. | Stämme und.Äste mit kleinen Närbchen, die in Schräg- zeilen, z. T. aber auch mehr in Horizontalzeilen stehen ! und dann also mehr quirlständig sind. “Blüten nur | zäpfehen, s Sporangium- (k) von der Gattung Pinacodendron bekannt, bei der sie j tragendes Blatt aus dem nicht in Zapfen stehen, sondern die Sporophylle sitzen ' Zapfen. Aus WARMING. einzeln und locker an diekeren Ästen mit den Spo- " rangien an der Basis auf der Oberseite des Blattes. ' 3. Psilotaceae. Kleine australische bezw. tropische Familie, von der | Lycopodiales 121 Kugel B. Lepidophyta, Schuppenbäume. Stamm mit Dickenwachstum besonders iv in der Rinde, meist baumartig, Blüten zapfenförmig, endständig oder stamm- bürtig: (seitenständig). Blätter einfach, mehr oder weniger langlineal, im Quer- 7 schnitt rhombisch, daher mehr fleischige Nadeln. Stammoberfläche nach dem “= Abfall der Blätter charakteristisch durch Blattpolster oder Blattnarben usw. = skulpturiert oder gezeichnet. Nur fossil, im Paläozoikum gemein und ton- © angebend, speziell im Karbon. Im Mesozoikum keine Vertreter mehr. u 1. Lepidodendraceae, Schuppenbäume im eigentlichen Sinne. Stamm © stark verzweigt, in erster Linie gabelig, mit zentralem Leitbündel, seltener © mit Mark; Sekundärholz nicht immer vorhanden. Das Dickenwachstum findet © vor allen Dingen in der Rinde statt. Die Oberfläche der Stämme und Äste 7 mit spindelförmigen, spiralig gestellten Blattpolstern, die die Blattnarben tragen. WE Blätter einfach, einaderig von der Form linealer fleischiger Nadeln, in kohliger ' Erhaltung aber bandförmig erscheinend. Blüten zapfenförmig, end- oder ' seltener seitenständig, dann also stammbürtig, Wurzelstöcke (Rhizome) als 7 Stigmaria bekannt. 2. Ulodendraceae. Blattpolster fehlen, Blattbasen bezw. Narben rhom- bisch, oft stark reliefartig und daher manchen Zepidodendron-Blattpolstern - ähnlich, dicht gedrängt, spiralig, aber meist ohne erkennbaren Abdruck eines Leitbündels, also närbchenlos. Oft noch mit den lange anhaftenden Blättern besetzt, die dann die ganze Blattnarbe bedecken. Verzweigung, soweit be- kannt, zweizeilig; von zweizeilig gestellten schüsselförmigen Narben gehen , Zweige aus, die sich kurz nach oder beim Austritt aus dem Stamm gabeln. ı Nur eine Gattung: Ulodendron, die oft mit Lepidodendron verwechselt wurde, auch mit Sigellaria in Verbindung gebracht worden ist. Karbon. 3. Bothrodendraceae (809905 Grube; also Grubenbaum, wegen der schüssel- ‚artigen großen Narben dickerer Aste) wie die Lepidodendraceen, aber die Rinde fast glatt mit kleinen, meist locker stehenden, mit gewöhnlichem Auge oft kaum sichtbaren Närbchen besetzt. Erhält sich gern in Form von Ab- drücken des Hautgewebes. Blüten zapfenförmig (stammbürtig). Häufig im Oberkarbon. Rhizome wahrscheinlich stigmariaartig. 4. Sigillariaceae, Siegelbäume. Stamm wenig verzweigt oder einfach. Zen- trales Mark vorhanden, Sekundärholz ebenfalls, aber meist schwach entwickelt, desto mächtiger die Rinde. Stamm mit spiralig gestellten, oft in senkrechten Reihen angeordneten alternierenden Blattnarben (keine Polster), oft mit Längs- kannellierung. Blüten zapfenförmig mit quirlig stehenden Sporophylien, leicht zerfallend, stammbürtig. Rhizome meist Stigmaria. Unteres Oberkarbon bis Rotliegendes. 5. Anhang. Einige seltenere Gattungen, die ihrerseits zum Teil wohl eigene Familien darstellen, sind in den genannten Familien nicht enthalten, wie z. B. Asolanus, Omphalophloios usw. C. Isoötineae, Brachsenkräuter. Kräuter mit kurzem, gestauchtem, mit einer Art geringen Dickenwachstums versehenem Stamm, mit zahlreichen schopf- artig stehenden Blättern mit Ligula und Sporangien an der Oberseite des Blattes. Einzige Familie sind die Iso@taceaen mit der lebenden Gattung Isoetes. Die Familie ist fossil nicht sicher bekannt, im Paläozoikum jeden- = n- => — zB E => 122 Karbon und Perm falls unbekannt, und wird nur der Vollständigkeit wegen und wegen ihres phylogenetischen Interesses hier mit angeführt, da sie diejenigen Gewächse enthält, die unter der heutigen Pflanzenwelt den Lepidophyten am nächsten stehen (Fig. 104). I. Lycopodiales eligulatae, Bärlappgewächse ohne Ligula 1. Lycopodiaceae, Bärlappe im eigentlichen Sinne. Es ist wahrscheinlich, daß Verwandte der Gattung Zycopodium (Fig. 105), also auch unserer heimischen Bärlappe, schon im Paläozoikum existiert haben, und man hat seit langem Lyecopodium-artige Zweige aus diesen Schichten unter dem Namen Zycopodites angeführt. Ein Teil dieser Stücke hat sich indes als jüngere Zweige von größeren baumförmigen Lepidophyten erwiesen. Ein anderer Teil gehört nach der neueren Überzeugung mit guten Gründen zu den Selaginellaceen. Die Schwierigkeit, fossile Stücke, besonders kohlige Abdrücke eindeutig bei dieser Familie unterzubringen, besteht meist darin, daß die Stücke nicht erlauben, die Stellung des Sporangiums genau festzustellen, das bei Zycopodium auf der Oberseite der Blättchen liegt, und ferner zu entscheiden, ob zweierlei Sporen vorhanden sind. Trotzdem sprechen gewisse Punkte dafür, daß die Familie wohl schon im Karbon eine, wenn auch sehr nebensächliche Rolle gespielt hat. Hierfür in Frage kommende Stücke sind indessen so selten, daß sie nicht als Leitfossilien bezeichnet werden können, und wir übergehen sie daher. 2. Oyclostigmataceae, Kreisnarbengewächse. Bäume oder doch mehr baumartige bis strauchige Pflanzen. Stämme und Äste mit kleinen runden Närbchen bedeckt, die in Schrägzeilen stehen, neben dieser spiraligen Stellung kommt aber an manchen Ästen auch eine mehr quirlige heraus, wenigstens bei der Gattung Cyelostigma selbst. Auf den kleinen Narben sind deutliche Skulßturen in Form von Närbchen usw. bisher nicht genügend beobachtet. Man hat diese Familie bisher meist zu den Lepidophyten gestellt, wohin sie auch habituell am ehesten gehört. Da jedoch keine Ligula vorhanden ist, so ist diese Zurechnung unrichtig. Die Zweige zeigen bedeutend kleinere und dicht gedrängte Narben, zuweilen sieht man daran noch mittellange starre Blätter ansitzen. Die Gattung Cyelostzgma selbst kommt auch noch im Unter- karbon (Kulm) vor. Ihre eigentliche Blütezeit ist das Oberdevon und wir haben deswegen von ihr schon S. 15 gesprochen. In diese Familie wird auch noch die Gattung Pinacodendron (Brettbaum) gestellt, die im mittleren Oberkarbon zu Hause ist, sich aber nur selten findet und wohl auch häufig übersehen wird (T. 41,1). Am ehesten kann sie mit einem Bothrodendron verwechselt werden, wenn dessen Närbchen durch die Art der Erhaltung etwas reliefartig vorstehen. Als Leitfossil hat die Gattung keine Bedeutung; ihr Interesse beruht in erster Linie auf den eigentümlichen Blüten, die nicht in Zapfenform auftreten, sondern die fertilen Zweige unter- scheiden sich von den normalen nur durch das Auftreten der Fruktifikationen, die auf dem Grunde der Blätter an deren Oberseite sitzen. Die Pflanze scheint zweierlei Sporen besessen zu haben, ein für eine ligulalose Bärlapppflanze nach heutigen Begriffen sehr merkwürdiges Verhalten. ; wie bei den lebenden Selaginellen N - führen diejenigen Pflanzen dieser - Art, bei denen Zweisporigkeit noch Lycopodites auf. Es ist jedoch ‚ sind mehrfach in Deutschland, be- Lycopodiales 123 II. Lycopodiales ligulatae, Bärlappgewächse mit Ligula I. Selaginellaceae | Fossil kommt hier nur in Betracht die Gattung Selaginellites ZEILLER. Hierher rechnet man Zycopodium- oder Selaginella-artige Abdrücke, bei denen - man entweder den Besitz von , zweierlei Sporen nachweisen kann ‚ oder, soweit dies nicht möglich ist, « wenigstens zwei Arten von Blät- » tern (s. S. 120), also Heterophyllie, nachweisen kann. Einige Autoren nicht nachgewiesen ist, noch als ‚ wahrscheinlich, daß solche hetero- ; phyllen Lycopoditen zu der vor- liegenden Familie gehören (vergl. Fig.106a). Gute Objekte dieser Art sind verhältnismäßig selten und Fig. 106. a „Lycopodites“ Zeilleri HALLE, aus dem mittl. Oberkarbon von Zwickau, mit verschiedenen $ 2 Blättern. 5 u.c Makrospore (5) und Mikrospore von sonders im Saarbrückener und Selaginellites Suissei ZEILLER aus dem französischen ‚. Zwickauer Karbon, gefunden wor- Permokarbon, vergrößert. den. Bei einem Stück aus Frank- " reich hat man durch Mazeration das Vorhandensein von großen und kleinen Sporen noch nachweisen können (Fig. 1065). Als Leitfossilien spielen diese Objekte kaum eine Rolle, da sie zu selten sind. 2. Lepidophyta, Schuppenbäume Diese im Karbon in Massenvegetation auftretenden Gewächse gehören durch ihre Größe neben den Kalamiten zu den bemerkenswertesten und tonangebenden Pflanzen des Karbons. Man kennt die einzelnen Teile und Organe (Stämme, Blätter, Blüten) in zahlloser Menge in kohliger Erhaltung (als Abdrücke), und in anatomischer Hinsicht sind sie aus den Torfdolomiten und den Pflanzenkieseln von Chemnitz, Autun in Frankreich usw. ziemlich gut bekannt. Uns interessieren von ihnen in erster Linie die Stammreste, die sich äußerlich durch sehr charak- teristische Skulpturen auf der Außenfläche auszeichnen, nach denen großenteils die Untergruppen unterschieden worden sind. Diese zum Teil geradezu ornamental wirkenden, sehr regelmäßigen Skulpturen rühren her von den in Schräg- oder Längszeilen angeordneten Blattnarben, die oft noch auf besonderen „Polstern“, d. h. besonderen Unterlagen stehen. Diese Skulpturen sind sowohl an jugend- lichen Zweigen wie auch an dickeren Stämmen sichtbar; dies erklärt sich durch die für uns sehr auffällige Erscheinung, daß mit dem Dickenwachstum des Stammes auch die äußersten Gewebe mitwuchsen, während sonst, wie bei den heutigen Bäumen, die Jugendskulpturen verloren gehen. Es tritt also keine Borkenbildung ein oder erst in einem späten Stadium. Die Polster | 124 Karbon und Perm bezw. Blattnarben wachsen sehr lange mit in die Dicke, und man trifft sie | daher in den verschiedensten Ausmaßen, was besonders für die Lepidodendren | gilt. Die Dicke der Stämme dieser Pflanzen, die man gelegentlich noch auf- | recht stehend in den Schichten mit ihren Wurzelstöcken, den Stigmarien, trifft, hängt zusammen mit einem nachträglichen Diekenzuwachs der Stämme, | einer den heutigen Lykopodien, Selaginellen usw. unbekannten Eigenschaft. | Das Diekenwachstum erstreckt sich wenig oder gar nicht auf den im Zentrum } vorhandenen Holzkörper; die Hauptmasse der Bäume beruht auf dem Dicken- wachstum der mächtigen äußeren Rinde, deren äußere Schichten auch zugleich die Festigung des Baumes hauptsächlich übernahmen. Die Art und Weise | dieses Rindendickenwachstums ist noch wenig geklärt, da die Bildungsgewebe | sich bei der Versteinerung naturgemäß nur schlecht erhalten. Zwischen der äußeren Hauptrinde und dem Holzkörper lag eine empfindlichere, zartere Innenrinde, die bei den echt versteinerten Stücken fast nie erhalten ist und | die die Ursache ist, weshalb bei diesen Bäumen die äußeren Rindenteile leicht ' losgerissen wurden und die Erhaltung stark veränderter Modifikationen der ! Stämme so häufig ist. Die überaus auffälligen Skulpturen der Stämme, die | in ihrer Regelmäßigkeit am besten als natürliche Tapetenmuster bezeichnet | werden können, haben bei den Naturkundigen schon lange Aufmerksamkeit | erregt, und man findet sie daher schon in den alten Werken über Naturmerk- | würdigkeiten abgebildet. Der Aufstieg der Lepidophyten, der im Kulm be- ginnt (Spuren im Oberdevon), ist sehr rasch. Die einzelnen Gruppen beginnen | ihre Blütezeit zu verschiedenen geologischen Zeiten, worüber noch Näheres | mitzuteilen sein wird. Sie erleben aber, und zwar gerade die häufigsten, einen ebenso raschen Abstieg. Das Rotliegende hat anscheinend keine überdauert. I. Lepidodendraceae, Schuppenbäume im eigentlichen Sinne Die Familie umfaßt zwei Gattungen: Lepidodendron STERNBERG und | Lepidophloios STERNBERG, die sich namentlich in der äußeren Beschaffenheit der Blattpolster unterscheiden. Die Außenfläche des Stammes ist durch die in | Schrägzeilen, sehr selten in Vertikalzeilen angeordneten, oft stark vorspringenden Blattpolster charakterisiert (T. 33, 3), die rhombisch bis spindelförmig im Umriß | sind und im oberen Teil, selten mehr in der Mitte die eigentliche Blattnarbe, die Abfallstelle des Blattes, tragen. Die Bäume sind weiter oberhalb reich, | mit Vorliebe gabelig, verzweigt; die Blätter sind in kohligen Abdrücken lang- lineal-bandförmig, aber auch kürzer, hakig: gekrümmt, waren aber in Wirklich- | keit von fleischiger Konsistenz, wie sich aus den echt versteinerten, in den Torf- dolomiten usw. erhaltenen Exemplaren ergibt (Fig. 107). An den oberen Teilen der Äste, d.h. an den dünneren Zweigen, sitzen dieselben noch an, gelegentlich | aber auch noch an dickeren. Die Zapfen waren endständig, zum Teil aber | auch seitenständig, stammbürtig und manchmal bis fußgroß. Die meisten | waren allerdings bedeutend kleiner. Eine Anzahl dieser Zapfen zeigt zweifellos ' Heterosporie, die kleinen Sporen sitzen im oberen Teil des Zapfens, die großen unten. Man kennt die Verhältnisse aus strukturbietenden Stücken sehr genau. Vom Kulm durch das ganze Karbon häufig bis gemein. Im oberen Oberkarbon selten werdend, im Rotliegenden so gut wie fehlend. 125 Fig. 107. Lepidodendron Veltheimi STERNBERG (L. brevifolium WILLIAMSON). Querschnitt durch ein jüngeres, echt versteinertes Exemplar von Burntisland (Unterkarbon; England). p Mark (zerstört); x Primärholz (Zentralleitbündel); px Erstholzzellen (Protoxylem); x, Sekundärholz; ph Phloem; br abgehendes Leitbündel (Blattspur); pd Periderm (korkartige Außengewebe); Ib Blattbasen der anhaftenden Blätter, quer durchschnitten; oben in der Mitte ein Blatt ganz frei, die dickfleischige Form im Querschnitt besonders gut zeigend. Vergröß. Nach ScoTT. Lepidodendron STERNBERG. Stämme. Der Name Lepidodendron bedeutet Schuppenbaum und ist hergenommen von der fischschuppenähnlichen Skulptur der Stammober- fläche, für die dieser Vergleich namentlich bei jüngeren Exemplaren oder Zweigen zutrifft. Die Stammoberfläche ist dicht bedeckt mit in Schrägzeilen, also spiralig angeord- neten, vorspringenden Blattpolstern, die sich meist direkt berühren (T. 33, 7), manchmal aber durch Bänder voneinander getrennt sind. Auf den Blattpolstern bemerkt man bei ge- nauerem Zusehen gewisse Skulpturen und Närbchen, die genauer an Hand von Fig. 108 besprochen seien. Die äußere Form der Polster ist gestreckt rhombisch bis lang spindelförmig. Zwischen den Extremen gibt es alle Über- gänge. Im allgemeinen pflegt jedoch die Polstergestalt an jüngeren und älteren Teilen der Pflanze im großen und ganzen ähnlich zu sein. Es kommen also z. B. bei einer Art, die an dicken Stämmen langgestreckte spindelförmige Polster Fig. 108. Einzelnes Blattpolster von Lep»- dodendron obovatum STERNBERG. g Ligu- larnarbe; n Blattnarbe mit Leitbündelnärb- chen Z und Seiten- (Parichnos-)Närbehen s; a „Transpirations- öffnungen“; m Medi- ane (Mittellinie) des Blattpolsters. 126 Karbon und Perm zeigt, an jüngeren Zweigen nicht kurz gedrungene Polster von etwa quadra- | tischem Umriß vor, sondern eine gestreckte Form der Polster bezw. eine ge- | drungene erhält sich mehr oder weniger an der ganzen Pflanze. Im oberen ' Teil des Polsters, meist am weitesten vorspringend, befindet sich die eigent- | liche Blattnarbe von (quer) rhombischer Form, an der das Blatt ehedem ansaß. | Die Blattnarbe kann mehr in der Mitte oder mehr im oberen Teil des Polsters ' liegen. Sie zeigt nahe ihrem Unterrande drei Närbchen, zwei gleiche seitliche, ' etwa punktförmige, und eins dazwischen von dreieckiger oder /\-Form. Dicht über der Blattnarbe erblickt man noch ein Närbchen von Dreiecksform (9). Unterhalb der Blattnarbe ist das Blattpolster in zwei Längshälften geteilt (Wangen), in deren oberen inneren Ecken (unterhalb der beiden Seitennärbchen | der Blattnarbe) sich zwei größere Narben befinden (a), die bei genügender Größe des Blattpolsters und guter Erhaltung eine eigentümlich körnige Struktur zeigen. Das oberste Närbchen (g), genauer eine kleine Grube, ist die so- | genannte Ligulargrube, die Anheftungsstelle der Ligula des Blatthäutchens, ' das für die Frage der Verwandtschaft dieser wie der anderen Lepidophyten ' eine große Rolle spielt, wie schon S. 120 gesagt wurde. Das Vorhandensein ' dieser Ligula, die auch in Struktur zeigenden Stücken noch die Ligula selbst ' darin beobachten ließ, bringt die Lepidophyten in nähere Verwandtschaft mit | den ligulaten Bärlappen, den Selaginellen und Isoöten. Zur Erläuterung ist in Fig. 104 die auch bei uns zuweilen vorkommende JZsoetes lacustris und in Fig. 104b bei Z die Ligula oberhalb eines Sporangiums abgebildet; genau an dieser Stelle kommt sie bei den Blütenorganen der Lepidophyten ebenfalls | vor, was man allerdings nur aus echt versteinerten Stücken weiß. Von den drei Närbehen auf der Blattnarbe n entspricht das mittlere dem einzigen und zentralen Leitbündel des ehemaligen Blattes, das aus dem Stamme austretend, | in das ehemalige Blatt hineinging; die zwei seitlichen Närbchen rühren von einem Geleitgewebe zarterer Natur her (Parichnos C. EG. BERTRANDS), das auch im Blatt noch eine Weile das Leitbündel geleitet. Das Gewebe dieser beiden seitlichen (Parichnos-)Narben stand, wie zuerst POTONIE an Lep:ido- | phloros nachwies, in Zusammenhang mit demjenigen der beiden Narben unter- halb der Blattnarbe (a), deren Gewebe sich als sehr lakunös und interstizien- reich erwies und das er deswegen als Atmungsgewebe ansprach. Er nannte ' daher diese beiden Narben unterhalb der Blattnarbe Transpirations- öffnungen, welcher Name in der Literatur gebräuchlich geblieben ist. Außer | diesen Skulpturen bemerkt man an den Polstern mehr oder weniger deutlich und häufig noch an der Mediane Querstreifungen oder Risse, die wohl als Reißerscheinungen infolge des Längenwachstums zu deuten sind (T. 33, 7). Lepidodendron Veltheimi STERNBERG (T. 33, 6). Blattpolster gestreckt, spindelförmig, meist etwas locker gestellt, dieses durch die zwischen den ein- | zelnen Polstern verlaufenden glatten, oft etwas wulstförmigen bezw. vertieften | Bänder, die ein Hauptcharakteristikum der Art bilden. Narben im oberen ' Teil des Blattpolsters. Zweige mit Blättern wohl bekannt, Blätter ziemlich | kurz, öfters hakenförmig gekrümmt. Ziemlich häufig und verbreitet im Unter- karbon (Kulm) aber auch noch im untersten Oberkarbon. Die Art bildet, ob- wohl gut erhaltene Stücke keineswegs häufig sind, ein gutes Leitfossil für die genannten tiefen Schichten des Karbons, speziell des Unterkarbons. IR : % j Lycopodiales 127 L. Volkmannianum STERNBERG. Blattpolster besonders im oberen Teil breiter ausladend. Blattnarbe im oberen Teil des Blattpolsters gestreckt rhom- bisch bis linsenförmig. Blattpolster am unteren Ende abgestutzt, wo es in der Mitte über dem nächst unteren Blattpolster aufsitzt. Hieraus ergibt sich, daß die Blattnarben nicht so sehr in Schrägzeilen als vielmehr in wagerechten und vertikalen Zeilen stehen, ein unter den Lepzidodendron-Arten ganz ı- ungewöhnliches Verhalten, das die Art als solche leicht charakterisiert (T. 33, 3). ı? Gut erhaltene Stücke sind von ihr weit seltener als von der vorigen; sie kommt mit dieser in denselben Schichten vor und erfreut sich ebenfalls weiter j | Verbreitung. L. aculeatum STERNBER@G (T. 33,7). Blattpolster langgestreckt spindel- förmig, nicht wie bei anderen Arten (außer bei L. Veltheimi) sich gegenseitig berührend oder schwach gebändert, nach unten meist etwas ausgezogen, im , ganzen etwa zwei- bis dreimal so lang als breit. Die Blattnarbe ist meist auch die Einzelheiten sich nicht so gut er- rhombisch bis selbst mehr quadratisch im Umriß. Närbchen auf der Blatt- narbe und die darunter befindlichen Tran- spirationsöffnungen deutlich. Die Art ist vielleicht die häufigste der Gattung im mitt- leren Oberkarbon, kommt aber auch schon im unteren Oberkarbon vor und geht etwa hinauf bis zur Grenze gegen das obere Ober- karbon. An jüngeren Zweigen ist die Blatt- polsterform ebenfalls langgestreckt, wenn Fig. 109. Lepidodendron obovatum kennen lassen wie an den Blattpolstern älterer STERNB., typisches Stück mit fast qua- Stämme. Beblätterte Zweige sind ebenfalls dratischen Blattpolstern. Mittl. Ober- bekannt. Wir brauchen indes auf sie hier karbon. nicht näher einzugehen, da die Identifizierung mancher blatttragender Zweige mit älteren Stämmen oft noch sehr im argen liegt. L. obovatum STERNBERG (Fig. 108/9) ist in bezug auf das Vorkommen mit der vorigen Art fast übereinstimmend, sie unterscheidet sich von ihr durch die mehr gedrungene Form der Blattpolster, deren Längsdurchmesser meistens „| nur etwa 1'/smal so groß wie die Breite ist und deren untere Teile nicht so ausgezogen und mit dem nächsten Blattpolster verfließend sind wie bei der - vorigen Art. Auch hier sind die genannten Narbenskulpturen bei guten Stücken alle deutlich. Bei jüngeren Zweigen ist der Umriß der Blattpolster ebenfalls gedrungen und oft selbst fast quadratisch. Man hat geglaubt, die vorliegende Art mit der vorigen vereinigen zu können, und es mag auch Stücke geben, bei denen die Zuteilung zur einen oder anderen Art nicht leicht ist; daß aber in Wirklichkeit doch zwei verschiedene Arten vorliegen, ergibt sich ziemlich deutlich aus dem erwähnten Verhalten dünner Zweige, die, wie oben gesagt, bei ZL. aculeatum bereits langgestreckte Blattpolster - zeigen und nicht etwa noch kurz gedrungene, durch deren Streckung der ‚ Habitus der vorigen Art beim Längenwachstum des Stammes herauskommen . würde. L. dichotomum STERNBERG. Diese in der älteren Literatur öfter erwähnte Art ist in Wirklichkeit recht selten. Die Blattpolster erinnern etwa an die 128 Karbon und Perm von L. obovatum, erreichen jedoch nicht die Größe großnarbiger Exemplare dieser Art. Der Unterschied besteht in dem Fehlen der sogenannten, bereits mehrfach erwähnten Transpirationsöffnungen. Mittleres Oberkarbon. L. rimosum STERNBERG, T. 32,1. Eine ebenfalls nicht häufige Art, die sich durch besonders langgestreckte spindelförmige Blattpolster auszeichnet, die außerdem zur Ausbildung von längs runzeligen Bändern zwischen den Polstern neigen; die Blattnarbe liegt hier oft tiefer als bei den meisten Arten, nämlich etwa in der Mitte des Blattpolsters oder etwas höher. Hie und da im mittleren Oberkarbon. L. serpentigerum KÖNIG, T. 32,2. Eine recht seltene Art, deren meist wenig erhabene Blattpolster an die von Z. aculeatum erinnern. Das Charakte- ristische besteht in dem Vorhandensein außerordentlich breiter Bänder, die meist ziemlich glatt sind, aber viel breiter als bei L. Veltheim:, und der ganzen Art den Eindruck geben, als wären auf eine glatte Rindenoberfläche die Polster in langen Schrägreihen aufgesetzt. Mittleres Oberkarbon. L. Worthent LIESQUEREUX, T. 33, ı, 2. Eine ebenfalls wenig häufige, aber doch recht verbreitete und häufig verkannte Art. Blattpolster oben und unten oft wenig gut abgegrenzt, ver- schmelzend, sehr schmal, kleiner als bei den vorigen Arten. Blattnarbe mit Närbchen wenig deutlich. Die bei den übrigen Arten vorhandene Mittellinie im unteren Teil des Blattpolsters ” fehlend. Besonders leicht kenntlich ist die Art meist durch m nn nn nn _ narbe auftretende starke Querrunzeln. Man könnte auch V sagen, daß die Art in mancher Beziehung mehr sigillarienähnlich ” als lepidodendronähnlich aussieht. Hin und wieder im mitt- | 5 leren Oberkarbon, anscheinend mit Vorliebe in dessen oberen ns Er Be Schichten. Er N ein L. Iycopodioides STERNBERG. Blattpolster recht lang ge- | Mittl.Oberkarbon, Streckt, mit ziemlich deutlicher Mittellinie, jedoch ist eine | Oberschlesien. eigentliche Blattnarbe mit Närbchen nicht ausgebildet. Die Stelle, wo sie sitzen müßte, liegt im obersten Teil des Blattpolsters, wo auch die häufig noch ansitzenden, nicht besonders langen Blätter ihren Ursprung nehmen. Dickere Stämme mit größeren Blattnarben sind von dieser Art kaum bekannt, und die Blattpolster erreichen kaum !/s em Durchmesser. Fast regelmäßig findet man bei dieser Art noch Blätter an- % sitzend. Der Gedanke, diese Art etwa mit L. aculeatum zu vereinigen, muß zurückgewiesen werden, da der Mangel einer gut ausgebildeten Blattnarbe auch bei größeren Stücken dies verbietet. Es scheint, daß ein gutes Teil 7 der gefundenen Lepidodendronzweige dieser Art angehört. Die Blätter der ” identifizierbaren Zweige der beiden häufigsten Arten (Z. obovatum und L. aculeatum) sind länger und starrer. Häufig im mittleren Oberkarbon (Fig. 110). ' L. Haidingeri ETTINGSHAUSEN. Mit diesem Namen bezeichnet man Zweige mit ziemlich langen Blättern, deren ziemlich kleine Blattpolster langgestreckt ” sind und eine allerdings nur zuweilen sichtbare Blattnarbe tragen, die so breit " ist wie die Breite des ganzen Blattpolsters; meist wird sie von den zahlreich \ Lycopodiales 129 ansitzenden ‚Blättern verdeckt. Großpolstrige Formen hiervon sind nicht be- "kannt. Hie und da im mittleren Oberkarbon. L. Oeulus felis (ABBADO) ZEILLER, soll hier der Vollständigkeit wegen "noch erwähnt sein, obgleich eine nähere Beschreibung, die auch ohne eine größere Anzahl von Abbildungen nicht gegeben werden kann, wegfallen soll. ‘= Die Art zeigt bald den Habitus eines großpolstrigen Lepidodendron mit quer- "gestreckten, mehr oder weniger rhombischen bis quadratischen Blattpolstern | j und ziemlich großen Blattnarben (ohne Transpirationsöffnungen), bald mehr I Habitus von Sigillarien der später zu behandelnden Subsigillarien und zwar speziell der sogenannten klathrarischen Form (S. diese) und ist deswegen auch von manchen Autoren bald als Lepidodendron, bald als Sigellaria an- ‚gegeben worden. Die Art findet sich nur im obersten Oberkarbon (Permo- ‘= karbon) Ostasiens (China, Korea usw.), kommt aber iin unserem und anscheinend auch im nordamerika- "= nischen Karbon nicht vor. — Mit diesen Arten ist ‚die Zahl der unterschiedenen Lepidodendren nicht erschöpft. Im Kulm kommt noch eine ganze Reihe ‚anderer Arten vor, und weitere scheinen im oberen ‚Oberkarbon hinzuzutreten. Wir gehen auf diese nicht weiter ein, da sie zu selten sind, und er- wähnen nur noch das auch bei uns nicht allzu seltene L. acuminatum GOEPPERT (Fig. 111). Eine im "Kulm nicht seltene Art mit kleinen, sehr schmalen, ‚etwas gebänderten Blattpolstern, deren Blattnarbe ‚häufig das Nähere an den Blattpolstern kaum erkennen läßt und die daher meist habituell zig. 111. Zepidodendron acu- und nach der Kleinheit der Polster bestimmt minatum GoEPPERT. Kulm: wird. Als Leitfossil ist sie immerhin nicht ohne Niederschlesien. = Bedeutüng. | Lepidophloios STERNBERG (deutsch etwa „Schuppenrinde“), T. 32, 4,5. Die Gattung steht der vorigen Gattung Zepidodendron sehr nahe, unterscheidet ’® sich aber durch die Form der Blattpolster und deren Anordnung. Die Polster oder vielmehr der von ihnen sichtbare Teil zeigt sich mehr breit als hoch, zz ‚drei Närbcehen, wie bei Lepidodendron. Der untere Teil des Polsters ist - jedoch verdeckt. Auch hier sind aber im unteren Teil des Polsters zwei so- ' genannte Transpirationsöffnungen vorhanden, die allerdings nicht ohne weiteres ' sichtbar sind. Die Ligulargrube zeigt sich über der Blattnarbe sehr deutlich 7 (T. 32,53). Daß die Stämme tatsächlich so aufzustellen sind wie in den Figuren, ergibt sich einmal aus der Lage der Ligulargrube, ferner beim An- - blick blattragender Zweige, wie Fig. 112. Die Blätter sind ähnlich denen von Lepidodendron, in kohliger Form lang bandförmig (in Wirklichkeit mehr nadel- “ förmig mit rhombischem Querschnitt). Verzweigte Stücke kommen auch vor ‚ und zeigen mit Vorliebe gabelige Verzweigungen wie Lepidodendron selbst, 7 doch scheint diese Gattung einmal weniger stark verzweigt gewesen zu sein ‘" und andrerseits auch nicht die Größe der anderen erreicht zu haben. Sie ist Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 9 ) | 130 Karbon und Perm meist seltener als Lepidodendron, findet sich aber doch verhältnismäßig häufig im mittleren Oberkarbon sämtlicher europäischer Kohlenbecken (auch Nord- amerika). ZGB BT F? Fe Fig. 112. Lepidophloios larieinus STERNBERG. Blattnarben dunkel schraffiert. Blätter noch ansitzend. Lycopodiales 131 Zu dieser Gattung gehören die eigentümlichen Haloniazweige (Fig. 113 und T. 32,3). Es sind dünnere oder dickere Äste, die mehr oder weniger , regelmäßig mit knorrigen Hervorragungen versehen sind, die deutlich zeigen, ' daß an ihnen noch etwas daran gesessen hat. Nach allgemeiner Annahme sollen dies Zapfen gewesen sein, in welchem Falle Lepidophloios zu den Pflanzen mit stammbürtigen Blüten gehört haben würde. Bei guter Erhaltung bemerkt man an diesen Halonien noch die Rindenskulptur von Zepidophlosos. Statt der Zapfen können auch Zweige an diesen Knoten gesessen haben. In Zu- sammenhang hat man solche oder Zapfen mit den Halonien noch nicht ge- funden; die genannten Vorsprünge stehen an den Halonien meist spiralig unregelmäßig rings verteilt, doch sollen auch zweizeilig beblätterte vorkommen. Die Zahl der Arten bei Zep:- dophlo:os ist noch nicht feststehend, im allgemeinen werden bisher zwei Arten unterschieden, die sich durch die Größe der Blattpolster unter- scheiden. L.laricinus STERNBERG. Die gewöhnlichste Art (T. 32, 5) mit. Blattpolstern, die etwa 1 cm breit werden mögen, neben denen selbst- verständlich auch kleinpolstrige in allen Abstufungen bekannt sind (T. 32,4). Die Halonien schließen sich, soweit ihre Skulptur erkennen läßt, sämtlich an diese Art an. Bald häufiger, bald seltener im Um die größeren Narben ist die Zepidophloios- mittleren Oberkarbon. Auch schon Skulptur sichtbar. Mittl. Oberkarbon. im unteren Oberkarbon und im Kulm kommt ZLepidophloios vor, im Rotliegenden kaum. L. macrolepidotus GOLDENBERG (großschuppiger Lepidophloios). Die Blattpolster sind bei dieser Art an 2 cm breit oder noch breiter, weitere Unter- schiede sind gegen die vorige Art nicht vorhanden. Es ist jedoch bemerkens- wert, daß diese Formen in gewissen Kohlenbecken häufiger auftreten als in anderen. So sind dem Verfasser die meisten Stücke aus dem Saarrevier be- kannt, von wo diese Art auch von GOLDENBERG zuerst beschrieben wurde. Erhaltungszustände der Stämme von Lepidodendron und Le- pidophloios. Die Stämme dieser beiden Gattungen treten keineswegs immer in der äußeren Form so auf, wie wir sie eben näher beschrieben haben. Beim Umtransport, bei der Einbettung wurden die Stämme, Zweige usw. teil- weise beschädigt; an einigen ging die Rinde verloren, bei anderen noch weitere Teile des Stammes. Bei noch anderen wurde das Hautgewebe (mit den Polster- Skulpturen) isoliert und diese womöglich voneinander gerissen, so daß man gelegentlich einzeln liegende Lepidodendronpolster findet, die recht merkwürdig aussehen können. Durch die anatomische Beschaffenheit der Stämme wurden derartige Beschädigungen der Stämme bis zu gewissem Grade begünstigt, be- sonders die empfindliche zarte Mittelrinde konnte leicht zu einer Loslösung 9* 132 Karbon und Perm des Stamminnern vom Stammäußern führen. Man findet dann vielfach das Verhältnis so, daß der innere zu einem Hohlraum gewordene Stammteil mit einem Schlamm- bezw. Gesteinskern ausgefüllt ist, während der äußere Stamm- teil in Form einer Kohlenschicht darauf sitzt. An diesem bemerkt man dann wohl noch die charakteristischen Umrisse und Gestalt der Blattpolster auf den Rindenoberflächen. Nimmt man jedoch die Kohle fort, so verschwinden die Polster, und der Steinkern des Stammes zeigt zwar noch die spiralige Anordnung der „Polster“, die aber nur in Form unbestimmt begrenzter Wülste hervortreten. Es ist klar, daß derartige Er- haltungsformen mit dem anatomischen Bau des Stammes eng zusammenhängen; daß eine ähnliche Anordnung der Wülste vorhanden ist, wie bei den Polstern auf der Außenseite des Stammes, ist leicht verständlich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Anordnung ja aufs engste mit der Blattstellung, d. h. mit dem Verlauf der Blattspuren im Stamme zusammenhängt. Diese „Er- haltungszustände“ weichen aber im Äußern doch erheblich von der gewöhnlichen Rindenbeschaffenheit ab und sind deswegen von den älteren Autoren für etwas Besonderes gehalten worden und mit besonderen Namen belegt worden, die der Vollständigkeit wegen und weil sie in der Literatur häufig erwähnt werden, hier mit genannt sein sollen. Bergeria (nach BERGER, Schüler des Breslauer Paläo- botanikers GOEPPERT) STERNBERG (Fig. 114). Polster- skulpturen angedeutet. Blattnarbe, Mittellinie usw. un- sichtbar, meist nur ein Närbchen etwa in der Mitte der spindelförmigen Wülste, die Lage des Leitbündels mar- kierend. Sehr häufige Erhaltungsformen, bei deren Auf- findung man darauf achten muß, daß etwa aufsitzende Kohlenschichten erhalten bleiben, da diese oft die eigent- lichen Polsterskulpturen tragen. Aspidiaria GOEPPERT (Fig. 115). Hierbei sind die Fig. 114. „Bergeria‘, Jnnenräume der Polster auf der Rinde mit Gestein aus- teilweise, Kentrindeter gefüllt worden. Das Hautgewebe ist losgetrennt, und Stamm eines Lepido- man sieht nun auf die Polster von hinten, d.h. von der dendron ausdemKulm. Innenseite des Stammes aus. Man erblickt regelmäßig angeordnete, etwa rhombische bis spindelförmige, meist ziemlich flache Wülste mit einer Narbe in der Mitte, den Leitbündeldurchtritt markierend. Bei günstiger Erhaltung kommt beim Herauspräparieren der aus- füllenden Gesteinsmasse das gewöhnliche Blattpolster mit Blattnarbe usw. deutlich zum Vorschein und dann immer als Negativ e h. nicht als Relief). Nicht so häufig wie Bergeria. | Knorria STERNBERG (nach KNORR, Besitzer einer großen Naturalien- sammlung in Nürnberg, die von WALCH, Prof. in Jena, beschrieben wurde). Steinkerne mit ebenfalls spiralig stehenden Wülsten, die in Form mehr oder Lycopodiales 133 weniger langer, beiderseits meist geradlinig begrenzter, oben abgeschnittener oder abgebrochener Wülste erscheinen. Wenn die Wülste nicht abgebrochen sind, bemerkt man an ihrem Gipfel eine Einkerbung oder eine Kohlenspur, dem Leitbündeldurchtritt entsprechend. Die Knorrien kann man kurz be- Saarkarbon. zeichnen als Ausgüsse des Leitbündelverlaufs im Stamme. Die Leitbündel steigen im Innern des Stammes steil abwärts und sind, wie S. 126 bemerkt, beiderseits von einem zartwandigen Geleitgewebe begleitet, das besonders leicht eindringenden Schlamm aufnahm, wodurch die scharf begrenzten, stark aufwärts gerichteten Knorriawülste wesentlich entstanden sind. Die Knorrien sind nicht immer scharf von den Ber- gerien geschieden und treten mit diesen zusammen besonders häufig dann auf, wenn die grobe Art des Muttergesteins (Sandstein, Grauwacke) er- kennen läßt, daß ein ziemlich weiter Transport in verhältnismäßig schnell fließendem Wasser stattgefunden hat. Hierbei wird natürlich die Mehrzahl der mitgenommenen Pflanzenteile stark gelitten haben; feinere Blätter usw. sind fast ganz zerstört worden, und an den Stämmen sind durch Enntrindungsvorgänge usw. während des ie ee Tender Transports auch Beschädigungen entstanden, die 7%.dron mit lockeren Wiilsten. zur Ausbildung der als Bergeria, Knorria usw. Kulm, Harz. bezeichneten Erhaltungszustände führten. Beblätterung von Lepidodendron. Von dieser war im vorigen schon hin und wieder kurz die Rede. Die Blätter waren sowohl nach den Arten als auch nach dem Alter der Zweige verschieden lang. Bei Lepidoden- dron Veltheimi hatten wir hervorgehoben, daß die Blätter auffallend kurz sind, auf welchen Umstand auch der Name für strukturbietende Exemplare dieser Art, wie sie z. B. im englischen Unterkarbon vorkommen, anspielt: L. brevifolium WILLIAMSON. Derähnliche Zweige, die auch mit Zweigen von 134 Karbon und Perm Bothrodendron Ähnlichkeit haben, sind von den Autoren früher mit Vorliebe für Lycopodiaceen und dergl. gehalten worden und daher irrtümlich als Zyco- podites bezeichnet worden. Längere Blätter tragen Arten wie ZL. obovatum, Haidingeri u.a. Solche in kohliger Erhaltung lang bandförmig aussehenden Blätter mit einer’einzigen breiten Mittelader finden sich auch oft isoliert und sind leicht kenntlich. Lange Blätter dieser Art sind nicht von den Blättern vieler Sigillarien zu unterscheiden, mit denen sie auch in bezug auf die innere Struktur die größte Ähnlichkeit haben. In Wirklichkeit waren sie gar nicht bandförmig, sondern waren im Querschnitt rhombisch (Fig. 107), und in vielen Fällen zeigen sie auf der Unterseite zu beiden Seiten der Mitteladertrace zwei ziemlich tiefe Rillen, in denen die Spaltöffnungen versenkt lagen. Derartige Blätter hatten also einen ausgesprochen xerophytischen Bau (Trockenpflanzen), und dieser Eindruck wird durch die fleischige Natur der nadelartigen Blätter noch mehr verstärkt. Diese Art xerophytischer Merkmale ist nicht die einzige, die uns in der sonst als Sumpfflora beschriebenen Steinkohlenflora entgegen- tritt. Derartige Merkmale haben naturgemäß den Forschern stark zu schaffen gemacht; es ist nicht unsere Aufgabe, hier Probleme der Ökologie dieser Gewächse hier zu behandeln, und ich muß in dieser Hinsicht z. B. auf das Lehrbuch der Paläobotanik verweisen (s. a.a. O. S. 470). Im allgemeinen sitzen die Blätter nur an jüngeren Zweigen an, während sie an den dicken abgestoßen werden. Unter gewissen Umständen persistieren sie aber auch länger, wie aufgefundene Stücke mit solchen beweisen (T. 34, 1; Fig. 112). Man hat für einzelne derartige Blätter keine besondere Bezeichnung und auch für beblätterte Zweige nicht. Man muß bei diesen vielmehr heraus- zubringen versuchen, zu welcher Art nach den Charakteren der Stämme sie gehört haben und bestimmt sie danach. Man hat auch wohl dafür den Ausdruck Leptdo- phyllum (Schuppenblatt oder richtiger Schuppenbaumblatt). Man pflegt diesen jedoch im allgemeinen nicht für solche einfache Laubblätter zu verwenden, sondern für isolierte Fruchtblätter gewisser fruktifizierender Zapfen von Lepidodendron, wie in Fig. 1185 und T. 41, 5 eins dargestellt ist. Betreffs der Anatomie der Blätter können wir in Anlehnung an die Fig. 107 noch . ergänzend nachtragen, daß der größte Teil des Querschnitts der Blätter aus parenchymatischem Gewebe besteht, und daß im Zentrum etwa das einzige Leitbündel verläuft, das, wenigstens im unteren Teil des Blattes, beiderseits ' von einem zartwandigen Geleitgewebe wie im Stamme begleitet wird. Die Hautgewebe scheinen nicht besonders stark ausgebildet gewesen zu sein, und Palisadenzellen, wie man sie bei stark besonnten Blättern heute findet und auch schon damals fand, fehlen. Fruktifikationsorgane (Zapfen) von Lepidodendron.: Lepidostrobus | Brer. (Fig. 117, 118). Die Sporen bezw. Sporangien tragenden Teile der Lepi- dodendraceen hatten Zapfenform. Die Zapfen bestanden aus einer zentralen Achse mit lepidodendroider Skulptur, also mit einer Art von spiralig angeord- neten Polsterchen, an der die zahlreichen Sporophylle ansaßen. Die Zapfen selbst waren von verschiedener Form und Größe. Manche sind gedrungen, eiförmig bis ellipsoidisch, manche aber langgestreckt, walzenartig. Die größten mögen etwa 1 Fuß Länge erreicht haben. Die Sporophylle gingen zunächst wagerecht von der Achse ab mit einem großen Sporangium an der Oberseite, Lycopodiales 135 h das meist längs der Basis angewachsen war. Der hintere Teil des Sporophylis, ‚# also die spreitige Spitze, war frei und mehr oder weniger steil aufwärts ge- ‚ richtet und die Oberfläche eines solchen Zepidostrobus zeigt sich gebildet von ' den sich dachziegelig deckenden Sporophyllenden, von denen äußerlich je meist nur der Gipfelteil sichtbar ist (Fig. 117, 118). Diese Zapfen sind, wenigstens zum W Teil, offenbar nach Art der Tannen-(Abies-)Zapfen zerfallen, und bei einigen ' scheint der Zerfall so regelmäßig eingetreten zu sein, daß es zu den größten Seltenheiten gehört, die betreffenden Sporophylle noch in zapfenartigem Zu- sammenhang: zu finden. Die wichtigsten Aufschlüsse über die innere Struktur von diesen Zapfen verdankt man echt versteinertem Material und an diesem hat man auch zweifelsfrei nachweisen können, dab die einzelnen Sporophylle eine ! , Ligula besitzen, jenes kleine Blatthäutchen, das für die systematische Stellung Fig. 117. Lepidodendron-Zapfen, Lepidostrobus, noch nicht reif, an einem Zweige endständig ansitzend. dieser Gewächse so wichtig geworden ist. Es sitzt an jedem Sporophyll un- mittelbar hinter dem Sporangium. Es soll hier nicht verschwiegen werden, daß es Zapfenformen gibt, bei denen eine solche Ligula nicht gefunden worden ist, deren systematische Stellung, wie z. B. die des Spencerites genannten Zapfens, demgemäß noch unklar ist. An kohligen Abdrücken ist selbst dann, wenn es sich um einzelne Sporophylle wie Fig. 118 B handelt, eine Ligula kaum festzustellen, da sie ein viel zu zartes Gebilde ist. Eine sehr bemerkenswerte Eigenschaft (vergl. auch Fig. 118 rechts) dieser Lepidostroben oder wenigstens eines Teils davon, ist der Besitz von zweierlei Sporen; die großen Makrosporen ' sitzen in den unteren Sporangien, die kleineren Mikrosporen in dem oberen Teil des Zapfens. Einige Zapfen scheinen indes nur einerlei Sporen besessen zu haben. Wenn also auch diese Gewächse dann heterospor waren, müssen die großen und kleinen Sporen in verschiedenen Organen ausgebildet worden sein, wofür man aber noch keine positiven Anhalte gefunden hat. Sowohl bei den kohlig erhaltenen Exemplaren wie bei den Struktur zeigenden hat man mehrere Arten unterschieden. Die häufigste kohlig er- haltene Art ist: 136 Karbon und Perm Lepidostrobus variabilis H. B. GEINITZ; ein etwa höchstens !/ı m lang werdender Zapfen von langwalziger Form, dessen freie Sporophylispreiten ziemlich lang und schmal sind. In günstigen Fällen kann man bei solchen d) D DERIIIEN Fig. 118. Links: A Lepidostrobus, längs durchschnitten; B (links) einzelne Sporangien; B (rechts) Lepidophyllum majus BRGT.; D Groß-(Makro-)sporen (1) und Klein-(Mikro)-sporen (2, 3) aus dem Zapfen. Rechts: (*/, nat. Gr.): Anderer Lepidostrobus (L. levidensis BINNEY), unten mit Makro- sporen, oben mit Mikrosporen, darüber Sporangien, etwas vergr. Nach HoOoKER und BINNEY. Zapfen noch aus den Sporangien die Sporen durch Mazeration gewinnen. Andere Arten von Lepidostroben, insbesondere solche mit erhaltener Struktur, hier zu nennen führt zu weit und sie haben auch als engere Leitfossilien zu wenig Bedeutung. Es genügt, ihre Natur zu erkennen. Die eben genannte Lycopodiales 137 Art muß zu den häufigsten Lepidodendren gehört haben, wahrscheinlich Lep:- dodendron aculeatum oder obovatum. Sonst ist über den Zusammenhang zwischen bestimmten Zapfen und Stämmen nicht viel Genaueres bekannt. Besonders interessant ist die Struktur einiger Zapfen aus dem älteren Karbon, z. B. desjenigen von Leptdodendron Veltheimi (Lepidostrobus Veltheimi), bei dem die Großsporen fast 1 mm groß sind, die Kleinsporen aber nur 0,02 mm. Die Großsporen zeigen eigentümliche haarartige Epidermisanhänge, die diese Sporen außerordentlich kenntlich machen. Aber auch sonst zeigen die Lepido- phytensporen häufig stark skulpturierte Oberflächen. Isolierte Makrosporen mit oft deutlicher Dreieckspitze (Sporites oder Triletes benannt) finden sich nicht selten teils mit glatter, teils mit punktiert-rauher Oberfläche, die aller- dings großenteils als Sigillariensporen angesehen werden (T. 41, 3). Lepidophyllum BRONGN. (Fig. 118B (rechts) und T. 41, 5). Mit diesem Namen belegt man mit Vorliebe, wie schon oben angedeutet, einzeln liegende Sporophylle, die am Grunde ein Sporangium aufweisen und eine mehr oder weniger lange lanzettliche oder auch kürzer dreieckig spießförmige freie Spreite erkennen lassen. Die unter dem Sporangium herziehende Mittelader erweckt den Anschein, daß es sich um zwei Sporangien nebeneinander handelt, was aber wenigstens im allgemeinen nicht der Fall ist, z. B. nicht bei dem Typus Fig. 118. Dagegen soll nach der Meinung eines amerikanischen Autors bei Formen, Ne ıu Fig. 119, bei denen Fig. 119. Lepidophyllum waldenburgense der spreitige Teil mit Vorliebe quer im Poroxis. Mittl. u. unt. Oberkarbon (Walden- Gestein eingelagert wird, ein parallel burger Schichten). der Längsachse verlaufendes platten- förmiges Organ vorhanden: gewesen sein, an dem zu beiden Seiten je ein Sporangium ansaß. Anderweit sind diese Behauptungen BASSLERs noch nicht bestätigt worden, und man wird erst weiteres in dieser Richtung abwarten müssen (Cantheliophorus BASSLER). Lepidophyllum lanceolatum BRONGNIART. Die Form dieser Art entspricht dem Aussehen von T. 41, 5. Die größten Stücke mögen etwa eine Länge von 5 cm erreichen. Sehr häufig in den verschiedensten Steinkohlenbecken, im unteren und mittleren Oberkarbon. Zusammenhängende Stücke (Zapfen) selten. Unbekannt ist die Zugehörigkeit zu bestimmten Lepidodendren. L. majus BRONGNIART (Fig. 118.5 (rechts)) unterscheidet sich von dem vorigen wesentlich durch die bedeutende Größe, die besonders bei der Spreite auffällt. Auch die Kohlenschicht ist demgemäß dicker als bei der vorigen Art. Ein scharfer Unterschied zwischen beiden Arten dürfte nicht vorhanden sein. Identifizieren lassen sie sich aber nicht, da in vielen Becken große Formen, die der zweiten Art entsprechen, selten oder gar nicht vorkommen, während diese gerade z. B. in Saarbrücken auffallend häufig sind. Zusammenhängende Stücke in Zapfenform bekannt, aber auch selten. 138 Karbon und Perm 2. Ulodendraceae, Ulodendren Einzige Gattung bisher Ulodendron LINDLEY und HuTTon) T. 33,5 [ovAn Narbe, also Narbenbaum]). Von dieser Gattung war ebenfalls schon kurz früher die Rede (S. 121); wir brauchen das dort Gesagte hier nicht zu wiederholen und bemerken hier nur noch, daß in der Fassung dieser Gattung bei den Autoren vielfach noch nicht genügend Klarheit herrscht. Manche Autoren bezeichnen als Ulodendron verschiedene Arten von Lepidodendron-artigen Stamm- oder Ast- stücken, die sich durch den Besitz von zweizeilig einander gegenüberstehenden vertieften schüsselförmigen Astnarben (wie in T. 33, 5) auszeichnen; derartige Narben und Verzweigungsarten kommen indes bei verschiedenen Lepidophyten vor, nämlich 1. bei einem ZLepzdodendron, das L. Veltheimi sehr nahe steht, und 2. auch bei dem noch zu behandelnden Bothrodendron, bei dem derartige schüssel- förmige Narben sogar besonders auffällig sind. Die Verwirrung kommt daher, daß eben auch die Gattung Ulodendron selbst durch derartige Astnarben (früher dachte man an ansitzende Zapfen, deren Abfallstellen die Narben markieren sollten) ausgezeichnet ist, was aber keineswegs die einzige und Haupteigentümlichkeit dieser Gattung ist, die vielmehr in der Beschaffenheit der Blattbasis bezw. Blattnarben liegt, mit denen die Oberfläche des Stammes dicht bedeckt ist. Öberflächlich gesehen hat man zunächst den Eindruck eines Lepidodendron mit kurz gedrungenem Blattpolster, ja bei einer kleineren Art auch den Eindruck einer kleinnarbigen favularischen Sigillaria (S. hinten); von manchen Autoren wird daher eine der beiden bekannten Ulodendron-Arten noch als Sigillaria bezeichnet (Sigellaria discophora KÖNIG). Es war schon vorn bemerkt worden, daß keine eigentliche Blattnarbe auf dem „Polster“ mehr bemerkbar ist, sondern nur ein einziges Närbchen als Zeichen des Leitbündeldurchtritts. Ebenso auch keine Ligularnarbe, so daß die Stellung dieser Familie unter den Lepidophyten noch nicht ganz sicher ist. Die Blätter saßen an der ganzen Blattnarbe an und hatten im übrigen Ähnlichkeit mit denen von Leptdodendron usw. Neuere Funde haben bewiesen, daß wenigstens bei Bothrodendron von den schüsselförmigen Narben nicht Zapfen ausgingen, sondern Äste, die sich unmittelbar beim Austritt aus dem Stamm einmal gabelten (ähnlich wie die Verzweigung bei der Farnfamilie der Zygopterideen), und daß es bei der Gattung Ulodendron selbst. ähnlich gewesen sein dürfte, zeigt der Fund eines Ulodendron, bei dem statt der einfachen schüsselförmigen Narben sich je zwei am Grunde der Schüsseln unmittelbar nebeneinander befinden. Man weiß von strukturbietenden Stücken, daß durch ein besonderes Abtrennungsgewebe die anhaftenden Äste abgeworfen wurden, und an diesen mögen ihrerseits noch Zapfen angesessen haben, die uns aber unbekannt sind. Man unter- scheidet im allgemeinen zwei Arten: U. majus L. u. H., die größere Art mit größeren „Blattpolstern“, die auch meist stärkeres Relief zeigen als bei der folgenden Art und bei der die schüsselförmigen großen Astnarben übereinander durch Zwischenräume getrennt waren. Hier und da im mittleren Oberkarbon (? auch unteres Oberkarbon). U. minus L. u. H. (T. 33, 5). Wie vorher, Blattnarben aber kleiner und die Blattnarben mehr flach, Sigillaria-ähnlich. Schüsselförmige Astnarben Lycopodiales 139 dicht übereinander, sich gegenseitig berührend. Vorkommen wie bei voriger ‘Art, aber anscheinend etwas häufiger. Hinzugesetzt sei noch, daß verzweigte Stücke bei beiden Arten nicht bekannt sind, man also über die Wachstums- form dieser Gewächse nicht im klaren ist. 3. Bothrodendraceae Bothrodendron LINDLEY und HUTTON (80%o0g Grube, also Grubenbäume). Die Familie umfaßt nur diese eine Gattung, soviel uns bekannt ist, wobei wir allerdings, wie schon vorn S. 15 gesagt, Gattungen wie Cyclostigma, Poro- dendron usw. davon absondern, während früher besonders Oyclostigma mit der vorliegenden Gattung gewöhnlich zusammengeworfen wurde, was aber ganz entschieden, wie schon aus dem Fehlen der Ligula bei Oyelostigma hervorgeht, unrichtig ist. Es handelt sich im übrigen um baumartige Gewächse, mit vor- wiegend gabeliger Verzweigung im Habitus etwa von Lepzdodendron, aber mit weniger langen, zarteren Blättern und feineren Zweigen. Stämme. KRindenoberflächen erst glatt, bei Vergrößerung Längs- oder Querrunzeln bemerkbar; Blattnärbchen sehr klein, nur an jüngeren Zweigen genähert, an älteren Ästen und Stämmen entfernter, immer in typischen Schrägzeilen bezw. Quincuncialstellung :.: (T. 33, 4). Die Bothrodendraceen werden oft sehr leicht übersehen, da dem bloßen Auge sich weder eine irgend- wie auffällige Rindenskulptur noch die Närbchen zeigen, die man erst mit Hilfe der Lupe wahrnimmt, wofern nicht durch eine „Knorriaartige“ (S. oben) Ausbildung der Leitbündeltracen die Stellen der Närbcehen von Natur stärker markiert sind. Charakteristisch ist, daß sich von dieser Gattung mit Vorliebe die Hautgewebe kohlig erhalten, die dann in losgerissenen Fetzen dem bloßen Auge noch unscheinbarer sind. Bei genauerer Betrachtung sieht man indes sehr deutlich die kleinen Blattnarben; auf jeder von dieser sitzen drei Närbchen nach Analogie der Lepidodendron-Blattnarben und über jeder Blattnarbe sehr deutlich ein kleines Grübchen, die Ligulargrube. Anatomisch ist die Gattung außerordentlich eng verwandt mit Lepidodendron, der sie auch sonst habituell und in der Fruktifikation sehr nahe steht. Die abweichende Rindenskulptur hatte dagegen frühere Autoren bewogen, sie in die Nähe gewisser Sigillarien, der Subsigillarien zu bringen, mit denen sie nach der Oberflächenskulptur des Stammes allerdings eine gewisse Ähnlichkeit haben, die aber eben nur eine rein äußerliche ist. Dickere Äste zeigen, wie schon eben erwähnt wurde, gelegentlich zweizeilig stehende, tiefe schüsselförmige Narben, deren Bedeutung als Abgangspunkte gabeliger Äste oben schon auseinandergesetzt wurde. B. mimutifolium BOULAY (T. 33, 4) ist die häufigste Art. Die Runzelung zwischen den Närbchen verläuft hier horizontal und es sind noch bei dieser Art keine ulodendroiden Äste bekannt geworden, dagegen kennt man sehr wohl blattragende Zweige, die ursprünglich für Lycopoditen, also krautartige Pflanzen gehalten wurden und unter dem Namen „Lycopodites carbonaceus“ FEISTMANTEL bekannt gemacht wurden. Sie sehen aus wie sehr langgestreckte, oft nur wenig verzweigte, dünne, zartblätterige Lepzdodendron-Zweige und finden sich sowohl ansitzend als auch fast regelmäßig vergesellschaftet mit Bothrod.-Stamm oder Aststücken. Die Zapfen sind bekannt (Bothrostrobus 140 Karbon und Perm Olryi ZEILLER Sp.), die im allgemeinen den Lepidostroben ähneln, sich jedoch durch größere Schmalheit bei beträchtlicher Länge, also durch einen sehr ‚schlanken Habitus auszeichnen. Auch mit Struktur sind solche bekannt, wobei sie sich, bis auf Einzelheiten, als den Lepidostroben nahestehend er- weisen. Auch die Ligula ist bei ihnen an den Sporophyllen an derselben Stelle bekannt wie bei Lepidostroben, und zweierlei Sporen besaßen sie eben- falls, wiederum unten im Zapfen die Makrosporen und oben die Mikrosporen. B. punctatum L. u. H., eine viel seltenere Art, bei der die Runzelung vertikal verläuft und bei der gelegentlich ulodendroide Äste (siehe oben) ge- funden worden sind. Die Bothrodendren sind namentlich im mittleren Oberkarbon gar nicht selten, kommen aber auch schon tiefer, vielleicht sogar schon im Kulm vor. Im Rotliegenden ist kein Rest bekannt. 4. Sigillariaceae, Siegelbäume Bäume von beträchtlicher Höhe und Dicke wie Lepidodendron, aber mit geringerer Verzweigung oder unverzweigt, bei einigen Arten in Form einfacher Gabelung am Gipfel des Stammes. Eine solche Verzweigung ist am häufigsten noch bei der Favulariengruppe, auch bei den Subsigillarien bekannt (T. 34, 2); viel seltener bei den rhytidolepen Sigillarien, d. h. denjenigen mit Längs- kannellierung. Die Stämme verjüngen sich vom Grunde zum Gipfel sehr allmählich, laden aber an der Basis zuweilen auffällig dick aus (Fig. 120). Sehr auffällie sind die Außenskulpturen der Rinde, die den Bäumen ihren Namen gegeben haben. Figentliche Blattpolster fehlen. Die Blattnarben, von Gestalt sechsseitig bis verlängert-elliptisch, eiförmig bis birnenförmig, sitzen direkt der Rinde auf. Auf jeder Narbe bemerkt man drei kleinere Närbchen, wie auf den Blattnarben von Lepidodendron. Über den Blattnarben sitzt bei vielen Sigillarien sehr deutlich eine Grube, die Ligulargrube (T. 40, 3a). Außerdem zeigen zahlreiche Arten noch besonders feine Skulpturen zwischen den Narben; diese stehen bald entfernt, bald dicht gedrängt (im letzteren Fall typisch sechsseitig, mit bienenwabenähnlicher Stammoberfläche). Diese Skulp- turen bestehen zum Teil in halbmondförmigen Bögen über den Blattnarben, in Längsrunzelungen des Stammes, in Runzelbüscheln über der Blattnarbe, in runzeliger Beschaffenheit der Mitteltrace der einzelnen Kannellierungen bei rhytidolepen Sigillarien usw., und tragen ebenfalls zur Unterscheidung einzelner Arten bei. Die Blätter der Sigillarien zeigen allgemein auch anatomisch die Be- schaffenheit derjenigen von Lepidodendron; sie sind meist außerordentlich lang, etwa '/, cm breit (auch breiter), mit einer breiten Mittelader; während sie also in kohliger Erhaltung den Eindruck langer Bänder machen, machen sie bei echt versteinerter Erhaltung den Eindruck flachviereckiger, fleischiger Nadeln, und so muß ihre Beschaffenheit wie die der Lepzidodendron-Nadeln auch gewesen sein. Zum Unterschied von Lepidodendron findet man nur selten noch Sigillarienstammteile mit ansitzenden Blättern. Diese müssen daher wohl sehr abfällig gewesen sein, und, soweit sie etwa noch ansaßen, bei der Einbettung meist abgerissen sein. Sie saßen schopfförmig am Gipfel Lycopodiales 141 des Stammes an, und die unverzweigten Sigillarien mögen von ferne den Ein- druck einer umgekehrten Zylinderbürste gemacht haben. Id | Die innere Beschaffenheit der Sigillarienstämme ist ebenfalls bekannt; ' bei der einen Gruppe (Subsigillarien) sogar schon seit BRONGNIART (1839). Die innere Struktur anderer Sigillariengruppen hat man zum Teil erst in 4 jüngerer Zeit kennen gelernt; es ist auffällig, in wie geringer Anzahl im ‚ Verhältnis zu anderen Karbonfossilien, auch den Lepidodendren, sich in den Torfdolomiten Reste von Sigillarien und diese dazu noch meist in höchst «4 fragmentarischer Art erhalten finden. Die Anatomie der Sigillarien weicht "in verschiedenen Punkten von der der Lepidodendren ab. Erstens insofern, als die Sigillarien stets ein, wenn auch nicht gerade beträchtliches, Mark bezw. einen Markhohlraum besessen haben müssen. Fig. 121 zeigt dies ganz deutlich, N LISSIIN III N ION N Fig. 120. An der Basis verdickte Sigillarienstämme (mit Stigmariopsis-Wurzeln). Nach GR. EURY. die als Beispiel für die Sigillarienanatomie dienen mag. Um das Mark herum ı verläuft ein Holzkörper, dessen einzelne Holzkeile man in der Figur in Form , von Vorsprüngen in das Mark deutlich erkennt. Das sekundäre Dickenwachstum dieses Holzkörpers ist nur gering, fehlt aber anscheinend nie. Die Hauptmasse | des Stammes kommt hier wie bei den Lepidodendren auf einen nachträglichen ı Dickenzuwachs der Rinde, die in der Figur, wie auch bei ZLep:dodendron, j' meist in den inneren oder mittleren Teilen zerstört ist. Die Außenrinde mit ı ' den Hautgeweben hält sich leichter, da sie widerstandsfähiger ist und offen- ı bar auf ihr auch die Standfestigkeit des Baums beruhte. In dem Beispiel ı' der Figur 121 waren noch unter der Oberfläche etwa vertikal verlaufende ,. Baststränge vorhanden (f), die sich in der Figur deutlich markieren. Auf ' der Außenfläche der Rinde saßen dann die Blattnarben, deren Blattspuren .. zuletzt, im Gegensatz zu Lepidodendron, ziemlich wagerecht verlaufen, wie |, man in der Figur deutlich sieht (h). 142 Karbon und Perm Über die Fruktifikationsorgane der Sigillarien, die, wie die von Lepi- dodendron und den meisten Lepidophyten, Zapfenform hatten, wird später zu, sprechen sein. Was das Vorkommen der Sigillarien anbelangt, so sind sie im Karbon überaus gemeine Pflanzen. Manche Flöze scheinen vorwiegend aus ihnen zu bestehen, wie z. B. manche oberschlesischen Flöze in der Sattelgruppe, in deren Hangenden man meist Sigillarienreste findet. Die Sigillarien be- ginnen ihren Lauf später als die Lepidodendren, sind im Kulm so gut wie unbekannt, im unteren Oberkarbon große Ausnahmeerscheinungen, nehmen Fig. 121. Sigellaria Menardi BRGT. mit innerer Struktur. a Markhohlraum, b Primärholz, ce Sekundärholz, d Phlo@m (Siebteil), e Mittelrinde (zerstört), g Blattnarbe, A Blattspur. Aus SCOTT. aber im mittleren Oberkarbon schnell zu und erreichen dort ihre größte Massenhaftigkeit; sie nehmen dann ebenso schnell wieder ab, so daß im oberen Oberkarbon rhytidolepe Sigillarien äußerst selten sind, wo sie dann durch die bis zum Rotliegenden ausdauernden Subsigillarien ersetzt werden. Das Rot- liegende hat die Familie gleich den übrigen Lepidophyten nicht überdauert. Die im Buntsandstein (mittleren Buntsandstein) Deutschlands an verschiedenen Punkten gefundene „Buntsandsteinsigillarie* (Pleuromeia) hat mit Sigillarien und überhaupt Lepidophyten nichts oder wenig zu tun und war von früheren Forschern mit Unrecht in nahe Verwandtschaft mit den Sigillarien gebracht worden. Es ist nicht aufrecht zu erhalten, sie als letzten Nachläufer der Lepidophyten im Buntsandstein zu bezeichnen (oder gar, wie WALTHER Schreibt: „Die Sigillarien retteten sich in die Buntsandsteinwüste usw.“). Lycopodiales 143 Wir gehen jetzt zur Betrachtung der einzelnen Sigillariengruppen und einer Anzahl wichtigerer Arten über. Wir müssen jedoch gleich bemerken, daß, was die Artunterscheidung anbetrifft, diese bei manchen Sigillarienstücken x] außerordentlich schwierig und fließend ist und, wenn man auch durch sorg- fältige Betrachtung der häufigeren in den einzelnen Gebieten vorkommenden ‘J Formen für eine Anzahl Sigillarien recht gute Formenumgrenzungen gefunden hat, so liegt doch bei anderen Arten die Sache so schwierig, daß es selbst ' dem erfahrenen Fachmann oft beim besten Willen unmöglich ist, einzelne Sigillarienstücke einer bestimmten Art oder Formengruppe zuzuweisen. Man muß überhaupt bei Sigillarien den Artbegriff im allgemeinen etwas weit fassen, da man sonst leicht in eine uferlose Artenzahl hineinkommt und der Sache zweifellos nicht gerecht wird. Es darf also nicht gehofft werden, mit Hilfe der folgenden Angaben und Abbildungen etwa alle Sigillarienstücke bestimmen zu können. Man wird vielmehr bei zahlreichen derartigen Funden ohne Zu- hilfenahme der Spezialliteratur nicht auskommen können; wie überhaupt in in einem solchen Leitfossilienbuch, wird man sich hier besonders damit be- genügen müssen, einen Fingerzeig zu erhalten, in welche Verwandtschaft ein zu bestimmendes Stück etwa gehören mag. Besonders fühlbar sind diese Schwierigkeiten bei den längskannellierten, rhytidolepen Sigillarien. — Nach der Skulptur der Rinde hat man seit langem die Sigillarien in einzelne Untergruppen geteilt, von denen die beiden ersten indes nicht scharf getrennt sind, wenn auch die reinen Formen extremer Art sehr unähnlich erscheinen. Man unterscheidet folgende Gruppen: Sigillarıa als Gesamtgattung (von sigillum Siegel) also Siegelbaum (nach der heutigen Auffassung enthält die Familie nur eine Gattung). 1. Eusigillariae, echte Sigillarien.. Die Narben stehen in deutlichen Vertikalzeilen übereinander bis fast zur Berührung genähert oder mehr oder weniger entfernt. Narbenform verschieden. Hierher die Hauptmasse der Sigillarien. a) Gruppe Zehytidolepis (ehytidolepe Sigillarien, Sigillarien mit Längs- rippung bezw. Kannellierung [von ovrıs Falte, also faltiger Schuppenbaum)). Die Narben stehen auf besonderen geradlinigen Längsrippen, mehr oder weniger entfernt; über den Narben befindet sich oft ein halbmondförmiger Bogen und Runzelbüschel; zwischen den Narben manchmal gerade Querfurchen oder Runzelung besonders in der Mitte der Rippen. Gelegentlich sprach man auch von einer Pollertana-Gruppe, die Arten umfaßt mit breiten Rippen, bei denen durch starke Ausbildung einer runzeligen Zone in der Verlängerung der läng- lichen Narben noch eine besonders ins Auge fallende Bänderung auf den Rippen in deren Mitte entstand. Obwohl einige Arten dies sehr charakte- ristisch zeigen (T. 38, ı), hat es doch keinen Zweck, eine solche Untergruppierung vorzunehmen, da zuviel Übergänge zu den gewöhnlichen Formen vorhanden sind. Die Sigillarien dieser Gruppe treten in größter Massenhaftigkeit im mittleren Oberkarbon auf, und zwar in größerer Menge in Oberschlesien in der Mulden- und Sattelflözgruppe, im Ruhrrevier von der oberen Magerkohle an und sonst in ähnlichen Horizonten. Das Schema dieser Arten deutet Fig. 122a an. b) Gruppe Favularia, Sigillarien mit bienenwabenähnlicher (daher der Name: favula Honigwabe) Rindenskulptur. Narben sechsseitig, sehr genähert, 144 Karbon und Perm durch hin und hergebogene Furchen getrennt, die der Narbenform folgen. Die Hauptentwicklung dieser Gruppe liegt im unteren Teil des mittleren Ober- karbons; im Ruhrrevier sind sie noch in der unteren Fettkohle über Flöz Sonnenschein häufig, später erlöschen sie. Es gibt Formen, bei denen sich die senkrecht übereinander stehenden Narben voneinander entfernen. Da- durch werden die seitlichen, die Narben begrenzenden Furchen gestreckt und nähern sich der Geradlinigkeit (T. 37, 3). So verhalten sich manche Arten der Rhytidolepengruppe, die dadurch ein etwas favularisches Aussehen be- kommen und Übergänge zwischen beiden Gruppen bilden. Echte Favularien, wie Sigillaria elegans zeigen jedoch keine Annäherungen an die Rhytidolepengruppe (Schema Fig. 1225). 2. Subsigillarien oder leioderme Sigillarien (Asıos glatt, depue Haut; latinisiert richtiger: lioderme Sigil- larien), glattrindige Sigillarien. Narben mehr oder weniger rhom- bisch oder etwas quergestreckt, meist getrennt voneinander, in Schräg- und Geradzeilen auf der Stammoberfläche sitzend (Quin- cunxstellung [Schema Fig. 122c]). Längsrippen bezw. Zwischenkurven wie bei den favularischen Sigil- larien fehlen. Rinde also „glatt“, bei Vergrößerung aber unregel- mäßig längsrunzelig erscheinend. Gewisse Formen zeigen eine An- näherung der Narben aneinander, Fig. 122. Schemata der Sigillariengruppen. und es kommt dann eine entfernt a: Rhytidolepis-Gruppe mit Längsriefen; b: Favu- an die favularische Skulptur er- larische Gruppe mit sechsseitigen Blattnarben; : R- e,d: Subsigillariengruppe, leioderme (e) und cla- innernde zustande (Clathraria). thrarische Form (d). Die letztere Skulptur ist mit der eigentlich leiodermen am selben Stück beobachtet worden, wo also an ein und demselben Stamm die Narben bald entfernter, bald stark genähert stehen. Man nennt derartige Stücke „Sigillarien mit Wechselzonen“ und solche kommen auch z. B. bei der favularischen und rhyti- dolepen Gruppe vor. Auch T. 34, 2 ist z. B. ein solches, wie schon die verschiedene Größe der Narben anzeigt. Man bringt derartige Wechselzonen in Berührung mit Beeinflussung der Wachstumsverhältnisse durch äußere Faktoren, Trocken- heit usw. In einem gewissen Zusammenhang scheinen sie indessen auch mit dem Vorhandensein einer blütentragenden Zone am Stamme zu stehen. Wir werden hierüber bei der Besprechung der Sigillarienblüten selbst näheres hören. Bevor wir nun zur Betrachtung einzelner wichtigerer Sigillarienformen übergehen, sei hier darauf hingewiesen, daß ähnlich wie bei den Lepidodendron- Lycopodiales 145 Stämmen, so auch bei den Sigillarien, keineswegs immer Stämme mit gut erhaltener Außenskulptur gefunden werden. Viel häufiger sind vielmehr Exemplare in mehr oder weniger „entrindetem“ Zustand. Diese unter dem Namen Syringodendron bekannten Objekte gehören zu den gemeinsten Fossilien des mittleren Oberkarbons; im Falle sie von Rhytidolepen herrühren, erkennt man meist noch deutlich eine Längsrippung. Bei Subsigillarien zeigen sie sich dagegen eben und nur längs gerunzelt. Von den eigentlichen Blattnarben ist meist nichts zu sehen. An ihrer Stelle erblickt man in derselben Anord- nung wie die Blattnarben selber allenthalben zwei nebeneinander stehende Närbchen oder Narben, den beiden Närbchen auf der eigentlichen Blattnarbe entsprechend, selten dazwischen noch eine kleine, dem Leitbündeldurchtritt entsprechende (T. 40, 5). Den Syringodendren haftet oft noch eine Kohlen- schicht an, die die äußeren Gewebe des Stammes darstellt und dann ihrer- seits die eigentlichen Blattnarben an der Oberfläche zeigt. Beim Sammeln muß man diese Kohlenschicht möglichst zu konservieren suchen, da sonst die Stücke nicht bestimmbar sind. Dicke Stämme, oder wenigstens deren Basalstücke zeigen infolge starken Dickenwachstums starke Verzerrungen der Narben bei Syringodendron, wodurch öfter sowohl die Geradzeilen, ja sogar zwei zusammengehörige Narben getrennt werden (T. 40,5 rechts und links); und der Umstand, daß solche Syringodendron- Narben sogar auf der Außenfläche der die Stammbasen bedeckenden Kohlen- schicht bemerkt werden, zeigt, daß an diesen älteren Stämmen oder wenigstens an ihrem unteren Teil die eigentlichen S?g:llaria-Narben nicht mehr vorhanden sind, und daß die beiden Syringodendron-Oberflächen hier die ursprüngliche Skulptur des Stammes darstellten (T. 43, 3). Im allgemeinen ist jedoch bei Sigillaria festzuhalten, daß hier wie bei Lepidodendron die Narben lange Zeit hindurch mit in die Dicke wachsen; an der Basis alter Stämme scheint aber eine Art „Borkenbildung“ eingetreten zu sein. Eine andere, wenn auch seltenere Erhaltungsform der Sigillarienstämme ist unter dem Namen „Lyginodendron“ bekannt geworden (nicht zu ver- wechseln mit Zyginodendron, dem Stamm von Sphenopteris Höninghausi, S. 35, mit dem allerdings eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden ist, die in der Struktur der Außenrinde begründet ist). Wir haben bei den Sigillarien wie dort ein System von senkrecht verlaufenden, miteinander in der Längsrichtung sich maschenden Bastplatten, die bei den Sigillarien in kohliger Erhaltung ein unregelmäßig „lepidodendroides* Bild erzeugen. Eine derartige Erhaltungs- weise macht natürlich eine Bestimmung unmöglich, ja es kann sogar sein, daß auch gewisse Lepidodendren derähnliche Erhaltungsformen zuwege ge- bracht haben. Bei den Sigillarien kommt, soweit es sich um ringsherum erhaltene, wenn auch sehr plattgedrückte Exemplare handelt, es nicht selten vor, daß eine Markausfüllung in Form eines Marksteinkerns in die Erscheinung tritt, der sich als ein nicht zu breiter Streifen oder Kern längsgerippter Form zeigt (T. 40, 1) und zunächst im Aussehen an Kalamiten erinnert, so daß man der- artige Funde auch als Sigillarien „mit einem Kalamiten darin“ aufgefaßt hat; daß der Marksteinkern ähnlich wie die Kalamiten gerippt ist, ist beim Be- trachten der Fig. 121 (S. 142) leicht verständlich, indem der Holzkörper der Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 10 146 Karbon und Perm Sigillaria, wenn er auch klein ist, doch eine ebenso ausgeprägte Markkrone, d. h. in das Mark vorspringende Holzkeile zeigt, wie es bei den Kalamiten der Fall ist. Selbstredend entbehren derartige Marksteinkerne der Sigillarien jeglicher Stengelgliederung, die bei den Kalamiten so charakteristisch ist. I. Eusigiliarien a) Rhytidolepe Sigillarien S. rugosa BRONGNIART (T. 38, 1). Blattnarben birnenförmig bis oval (am breitesten meist unterhalb der Mitte), oben abgestutzt bis eingekerbt, seitliche Ecken meist abgerundet. Die drei Närbchen stehen etwa auf ein Drittel der Höhe der Narbe, d. h. von oben gerechnet. Der Zwischenraum zwischen den Fig. 123. Sigillaria rugosa f. eristata SAUVEUR. Mittl. Oberkarbon. Ruhrrevier, Zeche Voll- mond bei Langendreer. Im Ruhrrevier besonders in der (unteren) Fettkohle. Narben ist etwa zweimal so groß und größer als die Narbenlänge. Furchen (Längskannellierungen des Stammes) gerade; die auf den Rippen stehenden Narben befinden sich auf einer Art deutlich abgegrenztem Mittelstreifen, der sich durch starke Längs- oder Schrägrunzelungen auszeichnet. Rechts und links von diesen runzeligen Mittelstreifen sind die Rippen glatt. Bei ganz jungen Exemplaren fehlt anscheinend der glatte Seitenteil mehr oder weniger. Jede Narbe zeigt von der Mitte des oberen Randes ausgehend ein nach oben ge- richtetes, sich später mehr oder weniger fächerig ausbreitendes Runzelbüschel. Die Art ist im mittleren Oberkarbon häufig und steht am nächsten der folgenden $. elongata BRONGNIART, die sich durch eine über jeder Narbe befindliche halbmondförmige Verzierung davon unterscheidet und auch in älteren Stücken wenig oder nicht so sehr die Ausbildung einer besonderen serunzelten Mittelzone sehen läßt. Allerdings gibt es Stücke von beiden Arten, die schwer zu trennen sind, was ja aber nach dem in der Einleitung zu den Sigillarien Gesagten auch für andere Arten gilt. Eine gewöhnliche Form, wie sie in Oberschlesien in der Muldengruppe (mittleres Oberkarbon) Lycopodiales 147 zuhause ist, zeigt T. 38, ı. Eine besondere Form, ausgezeichnet durch das starke Relief und die starke Runzelung der runzeligen Mittelzone, kommt in den westlichen Becken vor, und diese Form bildet vielleicht überhaupt eine eigene Art; von den Autoren wird sie meist von der Gesamtart S$. rugosa nicht getrennt, KOEHNE hat sie als f. eristata SAUVEUR besonders abgetrennt (Fig. 123). Die Formengruppe der Sigzllaria rugosa ist im mittleren Oberkarbon sehr verbreitet, wenn auch verschieden häufig. Bei uns am häufigsten in der oberschlesischen Muldengruppe und in den westlichen Becken in einem Horizont, der etwa dem unteren Teil der westfälischen Fettkohle und der oberen Magerkohle entspricht. S. elongata BRONGNIART. Die Beziehungen dieser der vorigen nahe- stehenden Art sind bei dieser bereits mitgeteilt; das Vorkommen ist etwa dasselbe (T. 39, 2). (S. Volizi BRET. ist eine Art, die S. elongata ebenfalls nahe steht, sich aber von dieser durch das Fehlen einer besonderen Mittelzone und durch Querrunzelung unter den Narben unterscheidet. Die Blattnarben nehmen also meist einen größeren Teil der Rippenbreite ein. Das Runzelbüschel auf der Oberseite der Blattnarbe stark ausgeprägt. Vorkommen wie vorher, aber seltener. Bei uns öfter in Oberschlesien angegeben.) S. Schlotheimiana BRGT. (T. 37, 4) kann an die vorige wiederum ange- schlossen werden, jedoch unterscheidet sie sich durch ihre Narbenform, die viel kürzer, mehr oder weniger sechsseitig ist und scharfe Seitenkanten zeigt; Runzelbüschel am oberen Narbenrande sehr deutlich. Von den scharfen Seitenkanten laufen oft ein paar Linien herab, zwischen den Narben typische Querrunzelungen. Die Ausbildung einer besonderen Mittelzone auf den Rippen unterbleibt hier. Das Vorkommen ist ähnlich dem der vorigen Art, doch kann die Art außer in Oberschlesien in der unteren Muldengruppe und in den oberen Sattelflözschichten nicht ais häufig bezeichnet werden. S. scutellata BRGT. (T. 38,2). Narben in der Regel trapezförmig bis mehr abgerundet sechsseitig, auch länglich-glockenförmig, etwa ?/ı der Längs- rippen einnehmend, die Oberseite der Narbe meist stärker ausgebildet. Über der Narbe ein schwacher halbkreisförmiger Bogen angedeutet, Kiele an den Seitenecken oft vorhanden, meist nicht vertikal abwärts laufend. Zwischen- 1) räume zwischen den Narben stark querrunzelig, keine Runzelbüschel am 1‘ oberen Narbenteil. Die Art ist eine der häufigsten im mittleren Oberkarbon 1) und in der Form recht variabel. Die Figur zeigt eine davon. $ S. Boblayi BRGT. -«(T. 36, ı, 2). Blattnarben meist groß, kaum unter 1) 6 mm. Mehr oder weniger sechsseitig, gewöhnlich etwa gleich hoch und ke) breit oder etwas breiter. Die untere Hälfte des Sechsecks kann verkürzt -ı werden. Die Närbchen stehen über der Mitte; Zwischenraum zwischen den Narben gering, etwa halb so lang wie die Narbe bis ebenso lang. Rippen ı) in der Regel gerade, breiter als die Blattnarben. Zwischen den Blattnarben meist eine deutliche tiefe Querfurche, die die Blattnarben oft stärker vor- springend erscheinen läßt. Von den seitlichen Ecken gehen nach unten meist zwei Kiele aus. Die Art ist in manchen Kohlenbecken und zwar speziell in dem Beckenkomplex der westlichen paralischen Becken recht häufig und kommt im Ruhrrevier etwa von der oberen Fettkohle bis in die Gasflammkohle, in ' letzterer besonders häufig vor. In den übrigen damit zusammenhängenden Becken in ähnlichen Horizonten. qoQ css >55 m Lt m 10* 148 Karbon und Perm S. tessellata BRGT. (T. 39, 1). Blattnarben rund -sechsseitig, häufig etwas gestreckt und oben etwas verschmälert; seitliche Ecken abgerundet, niemals spitz. Zwischenraum meist geringer als die halbe Narbenlänge, Furchen gerade, Rippen flach, breiter als die Narben. Zwischen den Narben je eine deutliche, aber nicht sehr scharfe, beiderseits auslaufende Querfurche. Relief der Narben ziemlich gering. Das Vorkommen ist ähnlich wie das der vorigen Art. In Saarbrücken vorwiegend in der Flammkohlenpartie, in Westfalen in der Gas- und Gasflammkohle. In den übrigen Becken in ähnlichen Horizonten, doch nicht allgemein verbreitet, wenigstens in Schlesien, Nieder- und Ober- schlesien anscheinend noch nicht nachgewiesen. : S. mammillaris BRGT. (T. 37,3). Narben im ganzen sechsseitig, untere und obere Ecken abgerundet. Seitenecken deutlich. Unterer Teil des Sechs- ecks oft mehr oder weniger reduziert. Furchen der Rippen gerade bis etwas gebogen zickzackförmig. Zwischen den Narben deutliche Querfurchen. Zwischen- raum meist geringer als die Narbenlänge. Unterer Teil und besonders unterer Rand der Blattnarbe oft stark vorspringend, von welcher Eigentümlich- keit die Art ihren Namen hat. Die Art ist in vielen Kohlenbecken verbreitet, tritt bei uns besonders häufig in Saarbrücken und zwar in der Fettkohle auf. In Westfalen von der Fettkohlenpartie aufwärts; in Oberschlesien, in Nieder- schlesien scheint die Art wenig häufig zu sein. In Niederschlesien ist eine ihr verwandte und auch S. Boblayi nahestehende Art dagegen häufiger: S. barbata, auf deren Beschreibung wir uns hier nicht weiter einlassen. S. principis WEISS (T. 37,1). Blattnarben trapezförmig infolge starker Reduktion des unteren Teils, die Seitenecken deutlich, sonst abgerundet. Rippen gerade, Zwischenraum zwischen zwei Narben zwei- bis dreimal soviel als die Narbenlänge. Über jeder Narbe eine gerade oder schwach sichel- förmig gekrümmte Querfurche. In den meisten Fällen zeigt die Art von den Seitenecken vertikal herablaufende Kiele, Rippen sonst glatt. Die Art zeigt ein vertikal recht beschränktes Vorkommen und ist nur aus den obersten Schichten des mittleren Oberkarbons, d. h. bei uns namentlich am Piesberg und bei Ibbenbüren bekannt, in England, Frankreich und Belgien in den entsprechenden Schichten. S. cumulata WEISS (T. 37,2). Die Art erinnert bei roher Betrachtung ebenso sehr an eine favularische als an eine rhytidolepe Sigillarie, da die Narben meist typisch sechsseitig sind und die Furchen mehr oder weniger zickzackförmig und die übereinanderstehenden Narben sehr genähert sind. Die gebogenen Längsfurchen sind, was allerdings nur bei nennenswerter Breite bemerkbar wird, durch eine Längsrunzelung ausgezeichnet, und im Gegensatz zu den favularischen Sigillarien sind die Seitenecken unserer Art stets ab- gerundet. Vorkommen wie das der vorigen Art. S. laevigata BRGT. Narben mehr oder weniger rund, aber mit Seiten- ecken, wenig hervortretend, etwa 2 bis 3 Narbenlängen voneinander entfernt; Runzelung der Rippen, Querfurchen usw. fehlend (daher laevigala, die ge- glättete). Oft herabgezogene Kiele vorhanden wie bei S. principis, der sie oft ähnelt. Rippen gerade, breiter als die Narben, Querfurchen über der Narbe fehlen. Vorkommen namentlich im oberen Teil des mittleren Ober- karbons. Verwandt mit dieser Art sind Formen mit ebenfalls glatten Rippen Lycopodiales 149 ohne Skulpturen, deren Narben mehr quergestreckt sind, spitzere Seitenecken haben und fast die ganze Rippenbreite einnehmen (z. B. S. transversalis BRGT.). b) Favularische Sigillarien, bienenwabenartig gezeichnete Sigillarien Es war bereits früher hervorgehoben worden, daß eine wirklich scharfe Grenze zwischen dieser und der vorigen Gruppe nicht besteht, und Arten wie S. mammillarıs und cumulata sind Beispiele für solche Formen. Der Arten- reichtum der favularischen Gruppe ist offensichtlich weit geringer als der der vorigen, obwohl auch hier eine größere Menge von Arten, Varietäten und Formen unterschieden worden sind. Bei einem Teil derselben laufen die Unter- schiede letzten Endes auf die Größe und kleine Differenzen der Narben hinaus, und darauf sind unter Verwendung anderer wenig erheblicher Merkmale eine Unmenge Formen unterschieden worden; auch noch KOEHNE hat in den Abbildungen und Beschreibungen fossiler Pflanzenreste I bis III nach unserer Meinung noch eine zu große Zahl festgehalten; die kleinnarbigen Formen wie $. lori- cata, microrhombea sind wohl nur Jugendformen größernarbiger Formen. Wir fassen diesen ganzen Formenkreis in eine Art zusammen, 9. elegans BRGT. ($. elegantula WEISS), und nur beim Vorhandensein besonders triftiger Unter- schiede kann man besondere Arten festhalten. Die favularischen Sigillarien - sind besonders häufig in den mittleren und unteren Teilen des mittleren Ober- karbons, also im Ruhrrevier z. B. in der unteren Fettkohle und in der Magerkohle. S. elegans BRGT. Blattnarben sechsseitig, stets mit scharfen Seitenecken; obere und untere Ecken mehr oder weniger abgerundet. Blattpolster meist gut abgegrenzt durch stark ziekzackförmige bis schwächer wellige Längs- und Querfurchen. Zwischenraum zwischen den Narben meist sehr gering. Quer- furche gerade, bis an die Längsfurchen durchgezogen und mit diesen oft ein deutliches Sechseck bildend. Über die Variationen der Größe der Narben be- lehren die Abbildungen T. 35, ı-3. Bei den großnarbigen Formen ist der Ziekzackverlauf der Längsfurchen oft weniger ausgeprägt, und es kommen Übergangsformen zur vorigen Gruppe zustande. Bei den kleineren Formen pflegt die Blattnarbe mit Vorliebe breiter als hoch zu sein und die Seiten- ecken besonders scharf bis selbst spitz. Bei dieser Art sind einmal gabelig verzweigte Stücke (T. 34,2) am häufigsten gefunden worden. Die Blüten- narben sind bei ihr im Gegensatz zu den meisten anderen Arten rundlich von der Form kleiner Schüsseln oder Vorsprünge (T. 35, ı). Die Art findet sich in den meisten Kohlenbecken, in denen genügend tiefe Schichten entwickelt sind, sehr häufig in allen möglichen Größenverhältnissen; großnarbige Formen („Sigillaria fossorum“) und kleinnarbige („Sigellaria microrhombea“) kommen nebenein- ander vor. Speziell häufig sind diese Arten wieder in den westlichen parali- schen Becken. In Westfalen z. B. massenhaft über und unter Flöz Sonnen- schein, also in der Magerkohle und unteren Fettkohle. In Saarbrücken fehlen sie ganz, da so tiefe Schichten dort nicht bekannt sind; in Oberschlesien sind sie nicht häufig, gemein dagegen wieder in dem ln Lnbueneh Belgisch-Französischen Komplex sowie in Großbritannien. S. cancriformis WEISS (T. 35, 4). Diese Form kann kurz heschtieben werden als eine verhältnismäßig kleinnarbige favularische Sigillarie, deren oberer Rand eine auffällig starke Einkerbung besitzt. Die Art ist mir nur 150 Karbon und Perm aus der unteren oberschlesischen Muldengruppe (auch obere Sattelgruppe) bekannt und aus den Reichhennersdorfer Schichten Niederschlesiens. S. decorata WEISS. Eine Art, die auch mit einigen Formen aus Böhmen und sonst Verwandtschaft zeigt, aber in größerer Menge und typischer Form mir nur aus der oberen oberschlesischen Muldengruppe bekannt ist; sie kann kurz beschrieben werden als eine favularisch aussehende Sigillarie, deren Narbenform gedrungen birnenförmig ist, mit zwei ziemlich scharfen Seiten- ecken, unten mit abgerundetem Unterteil. Sie ist auch, vielleicht mit gewissem Recht, mit Subsigillarien verglichen worden. 2. Subsigillarien, leioderme oder glattrindige Sigillarien Die Gruppe ist die jüngste Sigillariengruppe und kommt fast nur vom oberen Oberkarbon bis zum Rotliegenden vor. Mit ihr sterben zugleich die Sigillarien aus. Die Arten zeigen zum Teil entferntere Blattnarben auf einer glatten Rinde; zum Teil sind diese aber, und zwar bei derselben Art, auch mehr genähert, dann kommt es zu Furchen- und Felderbildungen und zu Skulpturen, die den favularischen ähneln. Bei anderen, besonders klein- narbigen Arten, kommt eigentlich nur diese Form vor, die man als „klathra- rische“ bezeichnet. Wir gehen unmittelbar zur Beschreibung der Arten über. Die häufigste ist S. Brardi BRGT. (T.40,2,3; 43,3). Narben mehr oder weniger sechs- seitig, meist groß; Seitenecken scharf, untere und obere Ecken abgerundet. Ligulargrube über jeder Narbe ziemlich groß und deutlich. Narben schwach hervorspringend, in regelmäßigen Schrägzeilen verteilt. Es kommen sowohl Formen mit locker stehenden Blattnarben vor als auch solche, bei denen die- selben dicht aneinander gedrängt sind (Clathraria), und beide Skulpturen sind sogar an demselben Stück beobachtet. Bei Entrindung erscheinen die Stämme vollständig glatt, und an Stelle jeder Blattnarbe erblickt man zwei Einzelnärbchen, so daß das Ganze dann ein rippenloses Syringodendron vorstellt (T. 40, 2). An der Basis dicker Stämme waren auf der Oberfläche der Rinde keine Blatt- narben mehr sichtbar, sondern diese wahrscheinlich durch eine Art Borken- bildung abgestoßen. Es bildet sich dann ein Bild etwa wie T. 43,3. Als Wurzelstock wird zu dieser Art wahrscheinlich nicht Stigmaria, sondern Stigmariopsis (S. hinten) gehört haben. Auch bei diesen Formen sind gegabelte | Stammstücke nicht unbekannt. Vorkommen im oberen Oberkarbon und unteren | Rotliegenden. Letzte der Sigillarien, aber verhältnismäßig häufig und verbreitet. Die Art wird auch aus den Gondwanagebieten (Süd-Brasilien, Süd- Afrika) angegeben, doch hat Verfasser stets die Auffassung vertreten, daß die Identität mit der europäischen Art nicht erwiesen ist und daß man höchstens von dem Vorhandensein einer Subsigillarie sprechen kann, da gerade die häufigsten | europäischen Formen, nämlich diejenigen mit entfernt stehenden Narben, dort | unbekannt sind, und nur „klathrarische“* Formen gefunden sind. S. Menardi BRGT. umfaßt Formen wie Fig. 121, stellt also gewisser- | maßen kleinnarbige klathrarische Formen dar, die noch mehr als die ent- sprechenden von S. Brardi favularischen Eindruck machen. Sie sind seltener als die eigentlichen Brardi-Formen. Eine recht eigentümliche Art, die auch | h hierher gehört, ist | | Lycopodiales 151 Sigüllaria ichthyolepis STERNBERG (Fischschuppenartige Sigillarie; = , Segilaria Defrancei BRGT., T. 39,3). Bei den meisten Stücken der Art, deren '# Narben ziemlich groß und fast doppelt so breit als hoch sind, verraten die ı# starken Abrundungen an der unteren Oberkante der Narben mehr oder weniger leicht die nicht favularische Natur. Charakteristisch sind die überaus spitzigen us ziekzackförmigen „Längs“furchen, wenn man von solchen überhaupt hier | sprechen will. Auch diese Art macht bis zu einem gewissen Grade einen favularischen Eindruck, gehört aber ganz sicher nicht in diese Gruppe, sondern , in die Verwandtschaft der Subsigillarien. Vorkommen meist nicht häufig, , doch ist sie im oberen Oberkarbon des Saarreviers (Ottweiler Schichten) in . größerer Menge gefunden worden, weswegen sie hier aufgeführt wird. Fruktifikationen von Sigillarien. Ähnlich wie die Fruktifikations- organe von Lepidodendron waren die von Sigillaria zapfenförmig. Sie unter- ‘5 schieden sich von jenen sowohl äußerlich als durch andere Umstände. Während die der Lepidodendren (meist) endständig an Ästen ansaßen, waren die der Sigillarien stammbürtig, d. h. sie saßen nicht an den Spitzen der Äste der ja nur sehr wenig verzweigten 9) Sigillarienstämme, sondern kamen unterhalb der Krone direkt aus dem Stamme heraus. Diese Stammbürtig- keit (Cauliflorie) der Sigillarienblüten war für POTONIE einer der Hauptgründe für die Annahme eines tropischen Klimas für die Steinkohlenvegetation, da man diese Eigentümlichkeit heutzutage vornehmlich bei Bäumen des tropischen Regenwaldes findet. Die Zapfen müssen, Fig.124. Haufen von $i- da ihre Stengel nur schwach waren, am Stamm herunter- gillarien -(Makro-) Sporen. gehangen haben; die Ansatzstellen davon sieht man an Oberschles. Karbon. den Sigillarienstämmen sehr oft in Gestalt von anders gestalteten, runden oder länglichen Narben, die zwischen den gewöhnlichen Narben des Stammes sitzen. Die Abbildungen auf Taf. 34,2; 35,1; 36,ı zeigen diese Narben sehr deutlich. Die Zapfen selbst führen den Namen Sigillariostrobus SCHIMPER. Die Zapfen scheinen sehr leicht zerfallen zu sein, da man meist die Blätter derselben isoliert findet. Diese unterscheiden sich von denen der Lepi- dodendren durch ihre meist geringere Größe und die Form der Spreite, die hinter dem Sporangium seitlich zwei Ecken zeigt und von da, zunächst etwas eingezogen, sich zur Spitze verschmälert. Die Sporophylle sind so mehr spieß- oder pfeilförmig. Am Grunde hat man bei ihnen noch die Sporen ansitzen sehen, meist finden Sich aber auch diese isoliert; sie haben ein Aussehen wie die auf Taf. 41,3 abgebildeten. Das Aussehen eines noch in Zusammenhang erhaltenen Zapfens zeigt Taf. 41,2, das auch die Form der Sporophylle gut erkennen läßt. Bei dem leichten Auseinanderfallen der Zapfen finden sich recht häufig die der Sporophylle entblößten Achsen derselben allein; sie sehen recht charakteristisch aus. Ihr Aussehen zeigt Taf. 41, 4 deutlicb. Man hat bisher die Sigil- larienzapfen nur mit einerlei und zwar den ziemlich großen, abgebildeten Sporen (T. 41,3 und Fig. 124) gefunden, die allgemein als Makrosporen auf- gefaßt werden. Wo die zugehörigen Mikrosporen gesessen haben, weiß man nicht. Mit Struktur erhaltene Sigillarienzapfen waren bis vor kurzem nicht bekannt, jedoch scheint der als Mazocarpon BENSON beschriebene Zapfen 152 Karbon und Perm einen solchen darzustellen. Das Sporangium zu den Sporen ist — abgesehen von dem erwähnten strukturzeigenden Stück — nicht bekannt; man nimmt an, daß die darin eingeschlossenen Sporen durch Zerfall der Sporangiumwände freigemacht wurden (dies ist übrigens auch bei dem mehrfach erwähnten Isoetes der Fall). Man unterscheidet verschiedene Arten von Sigillarienzapfen; wohl die bekannteste ist die abgebildete: Sigzllariostrobus Tieghemi ZEILLER (T. 41,2). Bestimmbare Exemplare sind jedoch sehr selten, da, wie erwähnt, die Zapfen meist nur in ihren Einzelteilen getrennt vorkommen (Sporen, Achsen und Sporophylle für sich). ; Über die Beblätterung der Sigillarien ist schon S. 140 gesprochen worden, dem hier nichts mehr hinzuzufügen ist. 5. Unterirdische Organe von Lepidophyten (Stigmaria und Stigmariopsis) Die unter dem Namen Stigmaria (otıyua Narbe, also Narbengewächs) bekannten Stammreste der Steinkohlenformation sind durch glückliche Funde schon vor längerer Zeit als die unterirdischen Organe von Lepidophyten- stämmen erkannt worden. Man kennt von ihnen, wie T. 41,6 u. T. 42 zeigt, bei denen auf den unterirdischen, noch horizontal ausgebreiteten Organen noch Stammstümpfe aufsitzen, ziemlich mächtige Exemplare, deren Herausgewinnung aus dem Boden indes mit Schwierigkeiten verknüpft ist. Und so hat auch das in T. 41, 6 dargestellte Fossil in Bruchstücken gewonnen und diese an dem Orte der Aufstellung wieder zusammenmontiert werden müssen. Der aufsitzende Stammstumpf gehört hier einer Sigillarie an, deren Narben zwar nicht erhalten sind, die aber deutlich die Syringodendron-Skulptur erkennen läßt, von der bei den Sigillarien die Rede war. Zu solchen Stigmarien haben indes nicht nur Sigillarien, sondern auch Lepidodendren gehört. Wenn auch die Funde, die einen identifizierbaren Lepidodendron-Stamm in Zusammenhang mit der den Wurzelstock bildenden Stigmarie zeigen, spärlich sind — die Gründe hiervon sind noch nicht recht ersichtlich — so muß ein Zusammen- hang schon aus dem Grunde angenommen werden, weil sich Stigmarien schon in den (tieferen) Schichten des Oberkarbons finden, in denen noch keine Sigillarien vorkommen. Schon im Kulm sind sie wohl bekannt. Man hat sogar guten Grund anzunehmen, dab auch die Bothrodendren Stigmarien als Wurzelorgane gehabt haben, doch sind hier die Funde noch weniger befriedigend. Ob etwa noch andere lepidophytenähnliche Gewächse, von denen wir nachher noch kurz einige betrachten werden, im Boden mit Stigmariakörpern gewurzelt haben, ist ungewiß und vielleicht auch nicht wahrscheinlich. Während die meisten Sigillarien und zwar jedenfalls die der rhytido- lepen und favularischen Gruppe Stigmarien als Wurzelstöcke gehabt haben, machen die Subsigillarien oder wenigstens ein Teil davon, vielleicht auch noch einige der Rhytidolepen eine Ausnahme, indem sie als Wurzelstöcke die ab- weichende eigentümliche Stzgmariopsis besessen haben, von der nachher noch die Rede sein wird. Wir gehen nach diesen Vorbemerkungen zur genauen Beschreibung der Stigmarien über, die, wie es bei den Einzelorganen so großer baumförmiger | Lycopodiales 153 ‚ fossiler Gewächse der Steinkohlenformation gewöhnlich geschah, wegen ihres ‚ eigentümlichen Aussehens und wegen ihres meist getrennten Vorkommens für besondere Gewächse gehalten wurden und den obigen Namen bekamen. Stigmaria ficoides BRGT. (T. 43, ı u. Fig. 125). Die Stigmarien sind stammartige, runde oder meist flach zusammengesunkene sproßartige Organe, die auf ihrer Oberfläche, wie die Figuren zeigen, kreisrunde Narben mit einem größeren Punkt in der Mitte besitzen; sie stehen unregelmäßig oder mehr Fig. 125. Stigmaria ficoides BRONGNIART. Rhizom (Wurzelstock) mit den noch anhaftenden Wurzelorganen („Appendices“)., Im Zentrum des Stammes ist ein Ausguß des Marks sichtbar (Marksteinkern). Mittl. Oberkarbon, Oberschlesien. ' regelmäßig in „Quincunx“; der Rand ist erhöht, die vertiefte Mitte trägt das ; genannte punktförmige Närbchen. Die vollständig erhaltenen Stigmarien, wie sie die Figuren T. 41,6 u. T. 42 zeigen, erweisen sich als typisch gabelig: ver- zweigt, wobei die ersten Gabelungen an der Stammbasis sehr rasch aufein- ' ander folgen und deswegen äußerlich in einer Ebene zu liegen scheinen. Die weit ausholenden Gabelstücke sind mehr oder weniger auffallend horizontal ' ausgebreitet und ziehen sich oft meterlang im Gestein hin. Gewöhnlich be- ' obachtet man von den Stigmarien nur einzelne dünnere Stücke, sowie sie etwa ' 7.43, darstellt, wo man in einem aufgeschlagenen Bohrkern einen Stigmaria- Körper liegen sieht, eine beim Zerschlagen der Kerne einer Steinkohlenbohrung , ganz gemeine Erscheinung. 154 Karbon und Perm Die Stigmarienkörper oder -sprosse stellen indes nicht die vollständige Stigmaria dar. Dies sieht man auch bei genauerer Betrachtung an dem ab- gebildeten Bohrkernstück. Man bemerkt hier, daß, von den runden Narben der Sproßstücke ausgehend, verhältnismäßig breite, skulpturlose, kohlige Bänder das Gestein oft nach den verschiedensten Richtungen durchziehen, blattartige Anhängsel, die als Wurzelorgane gewirkt haben müssen, die an ihrem Ende dann ihrerseits noch einmal, zuweilen auch zweimal gabelig ge- teilt waren. Diese Organe waren von empfindlicher, sehr schlaffer Struktur, nach Art eines hohlen Schlauchs gebaut, worüber nachher noch bei den Mit- teilungen über die Anatomie der Stigmarien kurz zu sprechen sein wird. Solche Stigmarien mit den „Appendices* — ein Verlegenheitsausdruck (Anhängsel), da diese Organe, die doch zweifellos Wurzelfunktion gehabt haben müssen, verhältnismäßig mehr Blattartiges als Wurzelartiges zeigen — sind sehr häufige Fossilien; sie finden sich in vielen Steinkohlenbecken fast unter jedem Flöz und bilden die Wurzeln, die die erste Vegetation, mit der jeweils die Flözbildung begann, in den schlammigen Boden hineingetrieben hat. Die oberen Teile dieser Pflanzen stecken mit im Flöz und sind in der allgemeinen, homogenen Kohle zunächst nicht weiter wahrnehmbar. Das Vorkommen solcher Stammstümpfe im aufrechten Zustand und das Vorkommen der Stigmarien mit den sonst leicht abreißenden Anhängseln daran ist ein unanfechtbarer Beweis dafür, daß diese Pflanzenteile noch in ihrer ursprünglichen Wachstumsart an Ort und Stelle in dem Gestein so eingebettet sind, wie sie in dem damaligen Boden gewachsen sind (autochthone Stigmarien), und die Stigmarienböden („Liegendes“, Underclay der Engländer und Amerikaner) spielen bei der Frage, ob die überlagernden Steinkohlenflöze autochthon, an Ort und Stelle entstanden sind, eine große Rolle. Findet man Stigmarien, die durch den Wassertrans- port von ihrer ursprünglichen Lagerstätte entfernt sind, so sind bei diesen die Anhängsel verschwunden, da sie, wie schon gesagt, sehr leicht abreißen. Die zahllosen, das Gestein im Flözliegenden kreuz und quer durchziehenden Stigmarienanhängsel geben diesem Gestein, da es beim Zerschlagen mit Vor- liebe nach den eingebetteten kohligen Pflanzenresten als Kohäsionsminima auseinanderspringt, eine ganz unregelmäßige, der Schichtungsfläche durchaus nicht folgende Klüftigkeit und Brüchigkeit. Neben den Stigmarien selbst kommen darin nur untergeordnet andere Pflanzenreste vor. Im Gegensatz zu dem klüftigen Liegenden solcher Flöze steht das meist sehr schön nach der Schichtfläche spaltende Hangende — soweit es nicht reiner Sandstein ist — und diese Hangend- oder Dachschiefer enthalten auch die große Masse der Blattabdrücke, Stammreste und sonstigen Organe der verschiedenen Steinkohlen- pflanzen. Die außerordentliche Verschiedenheit des Hangend- und Liegend- gesteins der Flöze hatte den Bergleuten sich natürlich fühlbar gemacht, da sie bei der Kohlengewinnung öfter von dem „Nebengestein“, sei es nun von dem Hangenden und Liegenden, etwas mitnehmen müssen, um die Höhe der Stollen zu vergrößern. Es gibt von Stigmaria nur wenig verschiedene Formen. Die häufigste und überall gemeine ist die Stigmaria ficordes BRGT., auf die die Beschreibung des vorigen und die Abbildungen T. 43,ı u. Fig. 125 passen; sie ist aber nicht die einzige Art, die'davon existiert, wenn auch manche beschriebenen Formen Lycopodiales 155 ‚ nichts weiter als zufällige oder nachträglich entstandene Erhaltungsformen sein mögen. Hierher gehört z. B. St. undulata GOEPPERT, die man kurz be- schreiben kann als eine St. ficoödes, bei der die einzelnen Narben von ge- a. krümmten Linien umgeben sind, die sich in Wellenform, öfter bis zu einem ‚© gewissen Grade an die Begrenzung von großen Lepidodendron-Blattpolstern erinnernd, zwischen den runden Narben hinziehen. Es scheint, daß diese ‘7 Skulptur mehr nur von Kniffungen und Verschiebungen der Hautgewebe einer ‚" gewöhnlichen Stögmaria herrührt. Die Arten kommen im ganzen Oberkarbon, #9 auch schon im Kulm vor, werden im oberen Oberkarbon selten und fehlen , anscheinend schon im Rotliegenden. | St. Eveni LESQUEREUX ist eine Stigmarza, die im ganzen der vorigen ‚, durchaus ähnelt, bei der aber die Narben ganz auffällig klein sind, während , die Dicke der Sprosse bezw. Stammstücke etwa denen normaler Stücke von . ‚St. ficoodes entspricht. St. rugulosa n. sp. (T. 43,5). Meist ziemlich große und breite Stamm- ‚, stücke von dem Aussehen von Sf. ficoades, bei denen jedoch die Stammober- fläche zwischen den Narben mit unregelmäßigen Längsrunzeln etwa nach Art der in T. 40,3 bei Sigillaria Brardi sichtbaren verziert ist. Diese Art, die Verfasser besonders in verschiedenen paralischen Steinkohlenbecken nicht selten beobachtet hat, ist bisher wohl als identisch mit S£. ficoödes übersehen worden, sie ist jedoch eine besondere Art, da die genannten Runzelskulpturen mit absoluter Gleichförmigkeit und Regelmäßigkeit bei dieser Form auftreten. Die Art ist mir bisher im mittleren Oberkarbon vorgekommen, wo auch St. Eveni vorkommt, während S£. ficoides schon im Kulm nicht unbekannt ist, das ganze Karbon durchzieht und also noch, wenn auch seltener, im oberen Oberkarbon (Ottweiler Schichten) zu bemerken ist; im Rotliegenden habe ich noch keine St. ficoides gesehen. Eines beschränkteren Vorkommens, dem geologischen Horizont nach, erfreut sich St. stellata GOEPPERT (T. 43, 2). Diese eigentümliche Stigmarie zeigt einmal zwischen den Narben eine felderartige rauhe Skulptur und von den Narben selbst gehen radialstrahlig Rippen aus, die in das Feldernetz über- gehen (daher stellata: sternförmig). Diese Stigmarie ist mir nur aus dem unteren Oberkarbon bekannt (Waldenburger Schichten Niederschlesiens, Rand- gruppe Öberschlesiens, älteres Karbon Englands). Zu welcher Art: von Lepi- dophyten sie gehört haben mag, ist ebenso unbekannt, wie bei den andere Besonderheiten bietenden Stigmaria-Arten. Stigmariopsis GRAND’EURY (Fig. 120) ist im Zusammenhang mit Sigil- larienstämmen gefunden worden, wie Fig. 120 zeigt, und kommt nur in den höheren Schichten des mittl. Oberkarbon und im ob. Oberkarbon selber vor. Sie weicht von Stigmaria ab durch kürzere dicke Wurzelstümpfe, die nicht horizontal, sondern gerade oder schräg abwärts verlaufen, von denen ebenfalls ähnliche, aber kürzere Anhängsel ausgingen, wie von den Stigmarien selber. Die Oberfläche zeigt jedoch eine abweichende Skulptur; es sind mehr quer- gestreckte Narben vorhanden und die Stammoberfläche ist von unregelmäßigen Längsrunzeln besetzt. Selten sind die Narben von Stigmariopsis gut erhalten. Die anatomische Struktur von Stigmariopsis ist nicht so genau bekannt wie die von Stigmaria, da von ihr keine echt versteinerten Stücke gefunden sind. 156 Karbon und Perm Jedoch weiß man, daß sie Marksteinkerne besaß von der Form derjenigen von Sigillaria, was jedenfalls so viel beweist, daß die anatomischen Verhält- nisse von Stöigmariopsis verschieden von denen von Stigmaria waren, deren | Innenmarkkern nicht wie bei den Sigillarien parallele Längsstreifen, sondern eine Art „lepidodendroiden“ Aussehens besitzt. Wir sind damit auf die ana- | tomischen Verhältnisse der Stigmarien zu sprechen gekommen, die wir nun | noch etwas näher betrachten müsssen. Anatomie von Stigmaria ficoides. Über die Anatomie dieser Organe war | schon verhältnismäßig früh Näheres bekannt geworden (BRGT. 1833 und | GOEPPERT 1841). Die wichtigste Arbeit darüber, wie über Stigmaria über- | haupt, rührt her von WILLIAMSON 1887. Vom botanischen Standpunkte aus | bieten die anatomischen Verhältnisse der Stigmarien, die doch ganz sicher Wurzelorgane gewesen sind, ziemlich viel Merkwürdigkeiten. Die erste be- steht darin, daß ein ziemlich bedeutendes Mark vorhanden war, mit einem | Holzkörper von beträchtlichem Sekundärzuwachs darum. Die Wurzeln unserer | mit Sekundärzuwachs versehenen Bäume zeigen bekanntlich keinen Markkörper, | sondern die leitenden Holzelemente füllen auch das Zentrum. Das Sekundär- | holz zeigt, wie bei den Lepidophyten überhaupt, Treppenverdickung. Der | Hölzkörper ist von Markstrahlen durchzogen, die zum Teil dick, schon mit bloßem Auge sichtbar sind, zum Teil schmal (nur eine Reihe breit) auftreten. | Die dicken Markstrahlen zerlegen im Querschnitt den gesamten Holzkörper ' in einzelne schmalere Holzkeile; in diesen dicken Markstrahlen verlaufen die Leitbündel nach außen, die in die Stammnarben eintreten und sich in die | Appendices (die Anhängsel) fortsetzen. Das Vorhandensein dieser dicken Markstrahlen bringt oft recht eigentümliche Erhaltungsformen bei den Stig- marien zustande, und die spiralige Verteilung dieser dicken Markstrahlen ist die Ursache, weshalb bei Erhaltung eines Marksteinkerns von Stögmaria dieser spindelförmige Wülste von der Form der großen Markstrahlen, also mehr oder weniger lepidodendroide -Skulptur trägt. Gelegentlich sind Stücke beobachtet worden, besonders bei Erhaltung in Toneisenstein, wo Gesteinsmasse von der Rinde aus in die Hohlräume der großen Markstrahlen hineingedrungen ist; bleibt dann der Markhohlraum unausgefüllt, so sieht es aus, als ob im Innern der Stigmarie eine Anzahl spitzer Dornen in das Zentrum hineinragt. Die Markstrahlenzellen waren zum Teil ähnlich skulpturiert wie die Holzvertikal- zellen (Prosemchymzellen.. Um den Holzkörper herum befand sich eine Rinde, deren mittlerer Teil lakunös war. Am meisten ist noch von der diekeren und und resistenteren Außenrinde erhalten, bei der man auch eine Art Periderm- bildung (Korkgewebe) kennt, das jedoch für das weitere Dickenwachstum der Außenfläche des Stammes kein Hindernis bildete. Noch interessanter als die anatomischen Verhältnisse des Stammes sind die der Anhängsel, die zu den allergewöhnlichsten echt versteinerten Objekten in den Torfdolomiten der Steinkohlenformation gehören. Ähnlich wie sie in kohliger Erhaltung das Liegende der Flöze durchziehen, so durchwucherten sie kreuz und quer das ehemalige torfige Flöz selber, und jeder Dünnschliff durch eine Dolomitknolle zeigt sie in dem Urtorf des Flözes in allen Rich- tungen in zahlloser Menge vorhanden. Sie erscheinen hier allergrößten Teils (T. 43,4) in Form hohler Schläuche. Eine verhältnismäßig schmale Gewebe- Lycopodiales 157 ‚zone umhüllt den leeren Innenraum des Schlauchs, in dem bei genauem Zu- ‚* sehen ein kleines dürftiges Leitbündel erblickt wird, das in günstigen Fällen „‚ wie auf der T. 43,4 noch in Zusammenhang mit dem randlichen Gewebe er- . scheint, meist aber frei in dem hohlen Schlauche schwebt, dessen Leere (Ge- webelosigkeit) im Zentrum nach allen Beobachtungen nicht etwa eine sekundäre, "bei der Fossilisation entstandene, sondern zweifellos eine primäre ist. Den Schläuchen fehlt jegliche Art skelettartiger Elemente und dies ist wichtig, weil man daraus die Empfindlichkeit dieser Gebilde sieht, die leicht zerstörbar waren und abrissen, wie wir vorn bei der Betrachtung der autochthonen ‚4 Stigmarien im Flözliegenden sahen. Aus solchen strukturbietenden Stücken weiß man ferner, daß diese Stigmarienanhängsel sicher keinerlei Wurzelhaare besessen haben, sondern ihrerseits ohne weiteres Wurzelfunktion übernommen J haben müssen. Es soll hier noch erwähnt sein, daß derartige zarte hohle ‚Schläuche naturgemäß nur in ständig wasserhaltendem Medium existenzfähig „) waren, da sie bei Wassermangel sofort zusammengesunken wären und durch ‚4 Vertrocknung außer Funktion gesetzt sein müßten. Ganz ähnlich sind übrigens I die Wurzeln der lebenden Isoötes lacustris (S. 119) und von gewissen Sela- - ginellen konstruiert, und dies ist besonders deswegen interessant, weil speziell Isoetes diejenige lebende Pflanze darstellt, die den Lepidophyten, spezieller den Sigillarien, am nächsten steht. Auf diese rein botanischen Fragen können wir hier nicht näher eingehen und verweisen auf des Verfassers Lehrbuch der Paläobotanik. Ebenso müssen wir es uns versagen, noch weiter auf ge- wisse botanische Eigentümlichkeiten der Stigmarienstammkörper einzugehen, da sie, in das rein botanische Gebiet hinübergehend, hier nicht nötig zu be- trachten sind. Es soll nur noch hervorgehoben werden, daß Stigmaria, rein "anatomisch genommen, mit ihrem Markkörper gar nicht den Eindruck eines „| Wurzelorgans macht und daß die als Wurzelorgane fungierenden Anhängsel botanisch-morphologisch sich mehr als Blattorgane denn als Wurzel verhalten, während sie physiologisch zweifellos Wurzeldienste getan haben. Der eigen- tümliche Bau des Stammes von Stigmaria mit seinem Mark ist umso merk- ‚} würdiger, als z. B. gewisse Lepidodendron-Stämme oder die Mehrzahl derselben überhaupt kein Mark besessen haben, sondern ein zentrales Leitbündel, an das sich ein Sekundärholz anschloß. — Verschiedene Lepidophyten und lepidophytenartige Gewächse von im einzelnen unsicherer Stellung. Asolanus WOOoD (T. 40,4). Stämme oder Aststücke, die am ersten an Subsigillarien erinnern, mit getrennt stehenden rhombischen, stark quer ge- streckten Blattnarben auf der Oberfläche, deren Seitenecken etwas spitz aus- gezogen sind. Ligula nicht bekannt und auf den Blättnarben meist nur ein Närbchen und auch dieses meist undeutlich sichtbar. Die einzelnen Blatt- narben sind oft durch rautenförmige Streifensysteme gekennzeichnet, die von ‚ einer Narbe zur anderen verlaufen. Sehr häufig sind entrindete Erhaltungs- zustände, bei denen oft kurzwülstige Knorrien auftreten. Während die Gattung äußerlich, wie gesagt, an eine Subsigillarie erinnert, nähert sie sich durch die Knorrienbildung mehr Zepidodendron bezw. Bothrodendron. Uber ihre Anatomie ist nichts Näheres bekannt; Blätter wie bei Sigzllaria. Das Vor- ' kommen von Marksteinkernen ähnlich wie bei Sigsllarıa läßt auf den Besitz 158 Karbon und Perm eines Marks schließen. Vorkommen verbreitet, aber meist selten, im oberen Teil des mittleren Oberkarbons, am meisten bei uns noch in der Saarbrücker Flammkohle und in den Ottweiler Schichten zu finden. Omphalophloios D. WHITE (öugpaAos Nabel, pAoıog Rinde). Das Aussehen eines Stammstückes dieser in ihren näheren Verwandtschaftsverhältnissen ebenfalls noch wenig klaren Gattung zeigt Fig. 126 deutlicher als Worte. Die Blattnarbe hat die Gestalt eines Kahns im Querschnitt und zeigt öfter in der Mitte ein Närbchen als Leitbündeldurchtritt. Der darüber stehende bogen- förmige Teil hat sich nach neueren Mitteilungen von RENIER als herrührend von Sporangien erwiesen, die auch nach dem Verschwinden in dieser Form ihre Spur auf der Rinde oberhalb der Blattnarben hinterließen. Hieraus er- gibt sich schon, daß ähnlich wie Pinakodendron (T. 41, ı) diese Gattung keine Zapfen besaß, in denen sich die Sporangien befanden, sondern daß am Stamme selber oberhalb jedes Blattes sich ein Sporangium befand, das später abge- stoßen wurde. Die in der Figur sicht- baren, die einzelnen Blattnarben um- gebenden Wellungen stellen eine weitere Skulptur der Stammoberfläche dar, die aber keineswegs in Konstanz auftritt. Auch an diesen Stämmen ist eine Ligula nicht zu bemerken, sie können also nicht ohne weiteres in die Lepidophyten ein- gereiht werden. Von dieser Gattung gilt übrigens ähnlich wie von Asolanus, daß die Blattnarben oder wenigstens WHITE. Die bogenförmige Narbe über der 2 alkmanen Binzes au bauen Ba kahnförmigen Blattnarbe rührt von dem schlecht erhalten sind, wodurch die Sporangium her. Belgisches Karbon. Identifikation einem oft schwierig ge- Nach RENIER. macht wird. Sie ähneln in solchen unvollkommenen Erhaltungsweisen am meisten noch Stigmarien, und die ersten Stücke sind auch unter dem Namen Stigmaria anglica beschrieben worden. Vorkommen bis jetzt selten, namentlich im oberen Teil des mittleren Oberkarbons. Archaeosigillaria KIDSTON. Kleinere, zum Teil gabelig verzweigte Stengel (bis etwa 3 cm dick), dicht bedeckt mit meist sechsseitigen Blattnarben, die jedoch viel kleiner als bei Sigillarien sind und auch eckiger, bei guter Er- haltung in der Mitte ein Närbchen zeigend. Eine ziemlich seltene Gattung unklarer Verwandtschaft, die im Unterkarbon, vielleicht auch schon im Ober- devon vorkommt, wobei allerdings ein aus dem oberen Mitteldevon stammender Stamm aus Nordamerika in die Gattung nicht eingerechnet wird, da er von dem Typus der Gattung zu sehr abweicht. — Anhang. Lepidospermae, Gewächse mit Samen, sonst von der Statur verschiedener Lycopodiales. Ähnlich wie man unter den äußerlich farnähnlichen Gewächsen bei genauerer Forschung solche entdeckte, die nur äußerlich etwas Farnähnliches an sich hatten, in Wirklichkeit aber Samenpflanzen waren, ist es auch mit einigen Resten gegangen, die man ohne nähere Kenntnis der Verhält- Fig.126. Omphalophloios anglicus (STERNB.) Lycopodiales 159 nisse der Fruktifikationsorgane zu gewöhnlichen Lycopodiales rechnen würde. , Die Kenntnisse, die wir von den wenigen „Schuppenpflanzensamern“ oder „Bär- " lappsamern“, wenn wir so sagen dürfen, haben, beruhen indes nicht auf kohlig er- EN 2 haltenen Pflanzen, sondern auf in den Torf- Pi \ 1, dolomiten gefundenen echt versteinerten WE 8, I " Resten. Wir können diese daher nur N i .. nebenher erwähnen, wollen sie jedenfalls nicht übergehen, da sie doch stammes- geschichtlich eine große Bedeutung haben. | Lepidocarpon SCOTT (Fig. 127a), ist in einer Reihe von Exemplaren bekannt, ' die zeigen, daß die betreffende Pflanze als ı, Fruktifikationsorgane Zapfen besaß, die im ganzen einem Lepidodendronzapfen (Zepido- strobus S.134) glichen. Die spiralig an einer Zentralachse angehefteten Sporophylle trugen auf der Oberseite je ein Sporangium, das der ganzen Länge nach ansaß. Ligula Nach ScoTT. ‚ m Mikropyle (Eintrittsöffnung), pr Prothallium Ig Ligula, sm Sporangiumwand, Sporophyll- merkt man, daß nur eine Makrospore wirklich zur Reife kommt, daß ferner ein Integument ausgebildet wird und daß in der Mitte der Sporan- giumoberseite ein mikropylen- ähnlicher Schlitz bleibt. Nach der Reife fielen die Samen ab und isolierte Samen dieser Art waren schon früher bekannt ge- wesen, ihrem Zusammenhange nach aber nicht erkannt worden. Der Lepidocarpon-Zapfen hat entschieden eine besondere Be- deutung für die Frage der Ab- stammung der zapfentragenden Gymnospermen. Bei einem anderen krautigen Gewächs hat man ebenfalls samenähnliche Makrosporangien gefunden, die auch hier zu einer Art kleiner Zapfen zu- sammenstanden. Die Pflanze, die mit dem Namen Möiadesmia belegt wurde, scheint im Habitus einer Selaginella geglichen zu haben, während Lepidocarpon anscheinend einem größeren, vielleicht lepidodendronartigen Gewächs ent- stammt. Beide sind aus den Torfdolomiten Englands bekannt geworden. ist ebenfalls vorhanden und die Spreite E richtet sich am Ende aufwärts. Bei näherer = Betrachtung der Sporangien, von denen >] bisher nur Makrosporangien (Samenanlagen M ! oO bezw. ausgereifte Samen) bekannt sind, be- 2 | 2 S S b: spreite (Blatt), 4 haarige Fortsätze des Integuments v, Schematische Schnitte von a’ Lepidocarpon Lomaxi SCOTT aus dem englischen Karbon. phyll (Blatt), auf dem der „Same“ (Makrosporangium) (sm) sitzt (Vorkeim), sm Sporangiumwand. Fig. 127. 160 Karbon und Perm Gymmospermae, Nacktsamer (s. vorn S. 2) Cycadofilicales (s. S. 22 usw.) Cordaitales, Cordaitengewächse a) Cordaitaceae, Cordaitenbäume (benannt nach dem Prager Botaniker und eifrigen Mitarbeiter des Grafen STERNBERG: (ORDA). Die Familie um- faßt in der heutigen Fassung nur eine Gattung, nämlich Cordaites UNGER. Es sind große Bäume gewesen mit einer für Gymno- spermen fremdartigen Tracht, wenigstens für heutige Begriffe. Sie gehören zu den bestbekannten fossilen Pflanzen; man kennt von ihnen Stämme, Wurzeln, Blätter, Blüten, und zwar nicht nur in kohliger Erhaltung, sondern alle diese Organe auch echt versteinert. Die französischen Forscher RENAULT und GRAND’EURY haben dank des ihnen zur Verfügung stehenden, sehr günstigen Materials aus dem mittelfranzösischen Permokarbon den größten Teil zu diesen Kenntnissen beigetragen. Wie bei den anderen großen baumartigen Pflanzen der Steinkohlenformation und überhaupt den Pflanzenfossilien, sind auch hier die Einzelteile dieser Pflanzen für sich gefunden worden, und es hat häufig glücklicher Funde und guter Beobachtung bedurft, um allmählich aus diesen Einzelteilen das Gesamtbild der Pflanze zu gewinnen. Die Cordaiten sind vom Kulm (hier noch selten) durch das untere Oberkarbon (auch hier noch wenig häufig) durch das mittlere Oberkarbon bis zum Rotliegenden verbreitet und stellen in den beiden letztgenannten Abschnitten des Karbons bezw. Perms ein sehr beträchtliches Kontingent unter der Flora. Namentlich die Blätter finden sich, obwohl wegen ihrer Länge meist nur bruchstückweise zu ge- winnen, ganz gemein in den Steinkohlenschichten. In den berühmten ver- kieselten Böden des Perms von Grandcroix in Frankreich liegen solche „Cor- daitenblätter“ in Masse schichtenweise gerade so übereinander, wie die nassen Buchenblätter am Boden unserer Laubwälder. Was die Cordaiten unter den (Gymnospermen zunächst so fremdartig erscheinen läßt, sind die langen band- förmigen Blätter, die man meist meint, wenn man den Namen Cordaites ge- braucht; lange mehr oder weniger breite bis schmälere, nur längsaderige Blätter (ohne Queräderchen), die viel eher den Eindruck von Monocotylen machen, wofür die Cordaiten auch anfangs gehalten wurden. Alles andere an diesen Pflanzen ist aber durchaus gymnospermenhaft; der Stamm, der anatomisch den heutigen Nadelhölzern ähnelt, und die Blüten, die man durch die glänzenden Untersuchungen von RENAULT genauer kennen gelernt hat (Samen s. S. 174). Stämme der Cordaiten. Die Stämme dieser Bäume zeigen auf der Oberfläche keine nennenswerten Skulpturen, die Rinde ist vielmehr ziemlich glatt, jedoch bemerkt man an denjenigen Zweigen, an denen die Blätter ansaßen, nach deren Abfall Blattnarben in Form von quergestreckten elliptischen Narben, die bei sehr guter Erhaltung — meist ist dies nicht der Fall — eine Anzahl nebeneinander stehender Närbchen zeigen, den Leitbündeln des Blattes ent- sprechend. Man bezeichnet derartige Zweige, die man bei uns verhältnismäßig selten findet, als Cordaicladus, d.h. Cordaitenzweig (T. 44,3). Charakteristisch ist für die Cordaitenstämme der Besitz eines relativ großen Marks, das, wie man aus echt versteinerten Exemplaren weiß, eine Art Querfächerung besaß, wie sie z. B. unsere Walnußbäume (Juglans regia u.a.) zeigen. Diese Quer- kur Cordaitales 161 fächerung hat häufig zur Bildung ganz charakteristischer Marksteinkerne ge- führt, die, wie Fig. 128 zeigt, sich durch eine dieser Querfächerung entsprechende Querriefung auszeichnen. Oft ist dies das einzige, was man von den Cordaiten- stämmen erhalten findet. Um diese Marksteinkerne herum sitzt oft noch ein Kohlenmantel oder wenigstens Spuren davon, von dem in Kohle umgewandelten Holzteil herrührend, der das Mark des Stammes umgab. Diese Marksteinkerne sind unter dem Namen Artisia STERNBERG schon lange bekannt gewesen, bevor man wußte, für was sie in Wirklichkeit zu gelten haben. Artennamen bei diesen Artisien, wie das früher geschah, anzuwenden, hat ebensowenig Sinn wie bei Knorrien, Bergerien usw. der Lepidophyten, bei den letzteren höchstens noch, wenn man einen Hinweis auf die Zugehörigkeit zu bestimmten Arten geben kann. BIKE SIT 199 1@OY.@8 YaıN 7 T7 27 > SS 2 ES] EEE) 7 DS0 2 ee Se oe Fig. 128. Artisia- Fig. 129. Radialschnitt durch Marksteinkern eines verkieseltes Cordaitenholz, Zell- Cordaitenstammes. wände mit Hoftüpfeln bedeckt; Oberschles. Karbon die wagerechten Zellenreihen (Muldengruppe). sind Markstrahlen (Dadoxylon, „Cordaioxylon“.. Aus dem Karbon. Wichtiger sind Stücke verkieselter Art oder überhaupt echt versteinerter Art, die erlaubt haben, die Anatomie des Stammes aufs Genaueste kennen zu lernen. Das Holz zeigt, wie überhaupt das aller alten Gymnospermentypen, eine Skulptur der Holzzellen, die an die der heutigen Araukarien, einer alter- tümlichen Coniferenfamilie erinnert; mit dem Bau eines Coniferenholzes ein- facher Art zeigt auch sonst das Cordaitenholz sich durchaus übereinstimmend (Fig. 129). Allerdings zeigt es nicht wie unsere heimischen Nadelhölzer Jahres- ringe; es ist überhaupt eine allgemeine Eigentümlichkeit aller Steinkohlengewächse aus unseren Gegenden, die ein sekundäres Dickenwachstum, sei es im Holz- körper, sei es in der Rinde, besitzen, daß Zuwachszonen periodischer Art, so- genannte Jahresringe, nicht zu bemerken sind. Weitere Betrachtungen über die Anatomie erübrigen sich hier im Hinblick auf den Zweck und Charakter dieses Buches. Die Wurzeln der Cordaitenbäume sind ebenfalls bekannt und zeigen wie der Stamm einen dicken Holzkörper, aber ohne jedes Mark, wie das bei den Wurzelstöcken heutiger Nadel- bezw. Laubbäume ebenfalls der Fall ist. Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 ll 162 Karbon und Perm Blätter. Die Cordaitenblätter, Cordaztes schlechtweg (T. 44,2), sind diejenigen Reste, die in kohlig erhaltener Form, also als Leitfossilien am häufigsten vorkommen, und man unterscheidet bei ihnen verschiedene Gruppen | und verschiedene Arten. Da sich unter diesen auch einige brauchbare Leit- fossilien befinden, sollen sie auch hier etwas näher betrachtet werden. Zum | Verständnis der an ihnen sichtbaren Aderungseinzelheiten muß jedoch eine | kurze Betrachtung der anatomischen Verhältnisse solcher Blätter voraus- geschickt werden. Schneidet man ein echt versteinertes Cordaitenblatt — solche sind auch in den Dolomitknollen keineswegs selten — senkrecht zur Aderung, d.h. senkrecht zur Längsachse durch, so bemerkt man ohne Schwierig- keit verschiedene Schichten in dem Blatte (T. 44, ı): eine zartere Blattmittel- schicht (Mesophyll), in der sich auch die Trace der die Adern markierenden Leitbündelquerschnitte befindet, und einen unteren und oberen Teil, der neben anderen Geweben, wie z. B. in Fig. 5 (T. 44, ı) ein typisches „Palisadengewebe“, wie es von stark besonnten Blättern auch heute bekannt ist, zeigt; besonders fallen noch dickzellige Baststränge auf, von denen in den beiden unteren Figuren solche beiderseits über und unter der Leitbündeltrace wahrnehmbar sind, die also bei kohliger Erhaltung zu einer stärkeren Markierung der Adern beitragen würden. Ebenso ist es bei der oberen Figur (3). Hier bemerkt man aber außer den dicken, die Leitbündel begleitenden Baststrängen noch kleinere, unmittelbar unter den Blatthäuten sitzende Baststränge. Bei kohliger Erhaltung stellt sich die Sache dann so dar, daß die Leitbündel mit ihren dickeren Baststrängen als stärkere Adern, die dazwischen liegenden schwäche- ren Baststränge als feinere Zwischenadern sich bemerkbar machen (passend „falsche Adern“ genannt, da sie ja eigentlichen Adern, d.h. Leitbündeltracen nicht entsprechen, sondern nur einfachen einzelnen Baststrängen).. Manche Cordaitenblätter zeigen mehrere „Zwischenadern“, andere nur eine einzige, andere gar keine, was sich nunmehr aus den anatomischen Verhältnissen der Blätter leicht verstehen läßt. Wir gehen zur Betrachtung der einzelnen in kohliger Erhaltung bekannten Blattformen über. GRAND’EURY teilte die Cordaitenblattformen in drei Gruppen ein, die wir im folgenden aber im einzelnen nicht anwenden wollen, da die einzelnen Gruppen offenbar keinen Gattungswert besitzen. Sie seien aber, da öfter er- wähnt, der Vollständigkeit wegen hier mitangeführt: Cordaites im engeren Sinne mit breiteren Blättern, die zwischen den Hauptadern noch feinere „Zwischenadern“ führen; Dorycordaites (Speercordaites) mit lauter gleichen feinen Adern, Blätter von lanzettlicher und zugespitzter Form; Poacordaites (von Poa = Rispengras) mit sehr schmalen und langen grasähnlichen Blättern. Im eigentlichen Karbon ist mehr die erste Gruppe, die anderen im Permo- karbon zuhause. Cordaites principalis GERMAR (Aderung Fig. 130«). Blätter sehr ver- schieden lang, größere bis über 1 Fuß Länge, von etwa lanzettlicher, vorne abgestumpfter Form; die Stücke an der Basis der Blätter sich nach unten zu allmählich mit geradlinigem Rande verjüngend; die Stücke aus der Mitte mehr mit parallelen Rändern, Hauptadern nicht in gleichen Abständen, mit mehreren, etwa 2 bis 4, feineren Zwischenadern. Die Art ist sehr häufig im mittleren Oberkarbon und auch noch im oberen Oberkarbon vorhanden. Wie weit sie ‚ schmäler als bei den vorigen und -' schen den Hauptadern. Viel sel- -; tener als vorige Art und anschei- Cordaitales 163 nach unten hinunter geht, ist noch nicht sicher bekannt, da in dem älteren Gestein, besonders im Kulm, die Reste meist nicht genügend gut erhalten sind, um die zur Bestimmung der Arten nötigen Feinheiten zu erkennen. C.borassifolius STERNBERG Sp. (benannt nach einer Palme: Boras- | MM | sus flabelliformis, einer Fächer- | | palme). Blätter meist etwas | | | | IE || | Ill 111 /I) [Ill III NUN UN | nl) IN) | FHTEITIERLIIIHETTNIEN I | a I/II 111} l ITEM | ||) Il I | | | mit nur einer Zwischenader zwi- II | | I Ill | II I IIFITIN! | |||] III II LLHAU ES a b e nend mit Vorliebe im oberen Oberkarbon und ? Rotliesenden Fig. 130. Schemata der Aderung einiger Cordaiten- ; blätter. a Cordaites principalis GERM., b C. borassi- (Aderung Fig. 130 b). : folius STERNBERG sp., ce C. palmaeformis C. palmaeformis GÖPPERT. GOEPPERT sp. Schmale, lange Blätter, mit lauter feinen, gleichen Adern (Fig. 130c). Namentlich in jüngeren Schichten des ' mittleren Oberkarbons und im oberen Oberkarbon. Bemerkung. Außerlich genommen bieten die Cordaitenblätter nicht viel Verschiedenheiten, bis auf manche Formen und die besonders schmal- blätterigen „Arten“, zumal man sie meist nur in Bruchstücken findet. Es ist daher immer von Wichtigkeit, die Aderung zu betrachten, die indes sehr oft nicht mit der nötigen Fein- heit erhalten ist. Schlecht erhaltene Cordaiten- blätter können auch mit längsgestreiften Farn- oder Pteridospermenstengeln verwechselt werden, wie sie von Alethopteris, Neuropteris usw. bekannt sind. Diese hinterlassen indes meist eine viel dickere Kohle als die dünneren Cordaitenblätter, auch ist die Längsstreifung der genannten Stengel meist wenig regelmäßig. Ge | K Blüten: Cordaianthus (wörtlich: Cordaiten- = Sl blüte). Stücke von Cordaitenblüten finden Se Il) sich nicht selten in Gesellschaft von Cor- Fig. 131. Cordaites, Aststück mit daitenblättern, zwischen denen sie am Stamm Blättern, dazwischen Blüten. Nach (Fig. 131) ansaßen und mit denen sie herab- GR. Eury. fielen. An den meisten Cordaitenblüten, von denen mehrere Formen unterschieden werden, ‚ ist äußerlich nicht viel zu sehen, und man kann an ihnen meist nicht einmal erkennen, ob es sich um männliche oder weibliche Blütenorgane handelt, wo- ‚ kei allerdings unter Umständen Mazerationsversuche noch Aufschlüsse durch Auffindung von Pollenkörnen geben können. Die genaueren Kenntnisse der Cordaitenblüte stammen vielmehr von echt versteinerten Resten, besonders aus den Kieseln von Grandcroix, nach denen Renault seine berühmten Untersuchungen ausgeführt hat. In einigen Fällen kann man jedoch auch an kohligen Abdrücken das Geschlecht der Blüten erkennen, die, wie es scheint, iule 164 Karbon und Perm wo nicht zweihäusig, so doch jedenfalls getrennt-geschlechtig gewesen sind. Wenn nämlich die Samen bei den weiblichen Blüten reif waren, schauen sie öfter aus den Kätzchen hervor oder, wie bei einer Art, hängen sie an langen Stielen aus den Kätzchen heraus. Äußerlich gesehen präsentieren sich Cor- daianthus-Stücke in Form von zweizeilig beblätterten Sprossen, die ziemlich guten Zusammenhalt gehabt zu haben scheinen, so daß man selten einen davon zerbrochen oder die einzelnen Kätzchen davon losgerissen findet (T. 44,4). An mehr oder weniger deutlichen Hochblät- tern stehen zweizeilig an der Achse, mehr oder weniger locker, die kleinen kätzchen- förmigen Blüten, deren innerer Bau von Hochblättern, anscheinend schuppiger Art, verhüllt wird. An sich sind aber nz, Nee 4 g, % SI —_ ? Fig. 132. Weibliches „Kätzchen“ Fig. 133. Männliches „Kätz- von Cordaites sp. im verkieselten chen“ von Cordaites mit den Zustand (Grand Croix in Frankr.). länglichen Pollensäcken zwi- a Längsschnitt, zwei Samenanlagen schen den Hochblättern. zwischen den Hochblättern ;d Quer- schnitt, mit vier Samenanlagen. Vergr. diese Blüten selbst in mangelhaften Abdrücken recht gut kenntlich und kaum mit etwas anderem zu verwechseln, wenigstens nicht in der permokarbonischen Flora. ' Auf die bei den echt versteinerten Resten gefundenen Einzelverhältnisse | soll hier nicht weiter eingegangen werden; wir geben jedoch einige Abbil- | dungen solcher nach den Veröffentlichungen von Renault mit erklärendem Text (Fig. 132/3) darunter und verweisen im übrigen auf die Spezialliteratur bezw. Verfassers Lehrbuch der Paläobotanik Seite 250 ff. Ginkgophyta 165 Cordaianthus Piteairniae LINDLEY und HuTTon. Ein sehr leicht erkenn- barer Typus, da es derjenige ist, bei dem die Samen, wie vorhin erwähnt, an überhängenden, gekrümmten Stielen aus den Kätzchen heraushingen; meist oder oft sieht man indes nur diese gekrümmten Stiele, während die Samen schon abgefallen sind. Vorkommen hier und da im mittleren Oberkarbon. b) Mesoxylaceae und Poroxylaceae SCOTT. Außer den eigentlichen Cordaitaceae rechnet man zu den Cordaitales noch einige weniger wichtige und bekannte Familien, die beiden oben genannten, die sich durch strukturelle Besonderheiten des Stammes und auch der Blätter von den Cordaitaceae unterscheiden. Da dieselben in kohliger Erhaltung noch nicht bekannt sind ‚ und als Leitfossilien keine Rolle spielen, so begnügen wir uns hier mit ihrer bloßen Erwähnung und verweisen für Näheres auf das genannte Lehrbuch der Paläobotanik S. 254/256. Anhang. Noeggeralhiopsis FEISTMANTEL. Blätter denen der Cordaiten ähnlich, häufig kleiner, vom Grunde allmählich zur Spitze verschmälert, oft am Gipfel plötzlich zusammengezogen, fast spatelföürmig. Aderung mit ver- hältnismäßig häufigen Gabelungen, dadurch von Cordaites meist leicht zu unterscheiden. Die Gattung wird zu den Cordastales gerechnet, wofür die Gestalt der Blätter und einiges andere spricht. Die Verwandtschaft mit den Cor- daiten ist wohl richtig als die nächste für diese Pflanzen angenommen, ob sie indes in dieselbe Familie oder gar in eine Gattung, wie manche Autoren meinen, gehören, ist unsicher. Die Gattung kommt bei uns nicht vor, sondern ist auf die Gondwanagebiete beschränt (@lossopteris-Flora), zu deren Charakterpflanzen sie gehört. Sie ist namentlich in deren unteren und mittleren Schichten häufig, Residua haben sich indes bis zum Rhät-Lias lokal erhalten (Tonkin; Mexiko?). Noeggerathiopsts Hislopi FEISTMANTEL (Fig. 134). Die Art ist die häufigste der Gattung und es paßt auf sie das oben Gesagte. Außer ihr werden noch einige andere abweichende Formen hierher gezogen. Fig. 134. Blatt von Noeggerathiopsis Hislopi FEISTMANTEL Ginkgophyta, Ginkgogewächse Gondwana-Länder, Untere Gondwana- Diese eigentümliche, zu den Gymnospermen gehörige (Glossopteris-) Gewächsgruppe ist in der heutigen Flora nur noch durch SEnuan, eine einzige Art vertreten, die wahrscheinlich auch nur durch Kultur seitens des Menschen herübergerettet worden ist und in Japan und China beheimatet ist, in wildem Zustande aber noch nicht mit Sicherheit gefunden ist. Ginkgo biloba, die heutige Art (Fig. 135) hatte aber in der fossilen Flora zahlreiche Vorgänger, die Blütezeit der ganzen Sippe liest im Mesozoikum, speziell im Jura. Die Anfänge dieser Gewächse reichen indes bis ins Paläozoikum hinunter, und abgesehen von noch früheren, unsicheren Formen treten die ersten dahingehörigen Typen im Permokarbon auf, wie die gleich zu besprechenden Pterophyllen gewisser- maßen als Vorläufer des Mesozoikums anzusehen. In den vorjurassischen Perioden ist der Typus des heutigen vollspreitigen Gingkoblatts noch nicht 166 Karbon und Perm vorhanden. Es sind stärker zerteilte schmalblätterige Formen, die mit dem | Namen Baiera bezeichnet werden. Man kennt nur Blätter, von den Blüten ' ist in diesen älteren Perioden nichts bekannt. Als Beispiele nennen wir B. Raymondi ZEILLER. | Ähnelt der folgenden, aber meist etwas kleiner. Viel- | leicht ihr näher stehend, als | man denkt. Rotliegend, aber selten. ES B. digitata BRONGNIART | sp., eine Art, die auch bei uns | nicht selten und angeblich schon im Rotliegenden zu- | weilen gefunden wird, häu- | figer im Kupferschiefer ist. | Es muß jedoch als fraglich | angesehen werden, ob die im | Rotliegenden und Kupfer- schiefer vorkommenden Reste | wirklich einer Art angehören. Fig. 135. Ginkgo biloba. A Zweigstück mit Kurztrieb mit Die Blätter sind ziemlich groß vier Laubblättern und männlicher Blüte, B einzelnes Laub- (Fig. 136) und in eine An- blatt, C weibliche Blüte mit zwei Samenanlagen. zahl etwa 3 bis 4 mm breite Aus WARNING. stumpfe palmat-gespreizte | Lappen geteilt. Am häufig- | sten ist die Art noch im Mansfelder Kupferschiefer gefunden worden, für den sie neben den anderen Pflanzen zu den Leitfossilien gehört. Anhang. Psygmophyllum SCHIMPER (= von vyue, Fächer, zur Abkühlung). Diese in ihrer Verwandt- schaft unklare, aber meist an die Ginkgophyten angeschlossene Gat- tung besteht aus z. T. kleineren, z. T. großen Blättern, die z.TT. fast un- geteilt, z. T. am Gipel in mehr oder weniger unregelmäßige Lappen zer- teilt sind, die Aderung ist häufig ge- gabelt. Auf den ersten Blick ähneln sie großen Formen von Cordaiten- blättern. Von diesen unterscheidet sie indessen schon die Aderung. Die unzerteilten Formen sind vom Grunde zum Gipfel allmählich verbreitert, am Gipfel abgestutzt, die zerteilten Fig.136. Baiera digitata BRoNeN. sp. Aus dem | ähneln mehr unregelmäßig zerteilten Kupferschiefer von Mansfeld. Etwas verkleinert. Ginkgophyta 167 ginkgoartigen Blättern. Fig. 137 zeigt eine Form, wie sie in unserm Karbon gelegentlich vorkommt. Derartige Formen, die ARBER als Palaeophyllales Fig. 137. Psygmophyllum sp. Stück aus der oberschlesischen Muldengruppe. zusammengefaßt hat, kommen nicht nur im Karbon, sondern als Seltenheiten im Ober-Devon vor, bis zum Permokarbon. Sie finden sich. sowohl bei uns als auch in den Gondwana-Gebieten. Sie sind durchweg Seltenheiten. Iehipidopsis SCHMALHAUSEN (von dunıs Fächer, Wedel). Blätter ginkgoartig, die ein- zelnen Lappen aber sehr ungleich, die untersten am kleinsten, die mittelsten am größten. Die Gattung ist eine Form einiger Gondwana-Gebiete und kommt in deren unteren Schichten vor. Die häufigste Art ist . keh. ginkgoides SCHMALHAUSEN, von deren Aussehen Fig. 138 eine Vorstellung gibt. Es werden noch andere Arten angeführt, deren Stel- lung weniger klar ist, und die wir wegen ihrer Seltenheit hier übergehen. Whittleseya NEWBERRY. Blätter mit kurzem Stiel, von der Form einer Schaufel, mit gezähntem Vorderrand, mit parallelen Längsadern; Stengel und Art der Anheftung der Blätter unbekannt. Die Gattung ist in ihrer systematischen Stellung unsicher, wird gewöhnlich irgendwie mit den Fig. 138. Rhipidopsis ginkgoides SCHMALHAUSEN. Aus den unteren Gondwanaschichten (Petschora, Nordrußland). Ginkgophyten in Verbindung gebracht. Sie tritt als Seltenheit im mittleren Oberkarbon auf, wo einige Arten angegeben werden. 168 Karbon und Perm Wh. elegans NEWBERRY (T. 45, 1,2) kann als der typische Vertreter der Gattung gelten. Auf sie paßt, wie die Figur zeigt, das von der Gattung Gesagte. Außer im nordamerikanischen Karbon ist sie auch im europäischen hie und da gefunden worden, so in Niederschlesien, Oberschlesien und in England. Von ihr werden auch fruktifizierende Exemplare angegeben, auf die wir aber hier nicht einzugehen brauchen. Dieranophyllum GRAND’ EURY. Beblätterte Zweige, die bei guter Er- haltung eine Art lepidodendroide Skulptur auf den verhältnismäßig dicken Stengeln erkennen lassen. Die Blätter sind verhältnismäßig sehr lang und schmal, am Ende 1 bis 2mal gegabelt, spitz auslaufend und mit einer Ader versehen. Blütenverhältnisse nicht näher bekannt. Wohin diese eigentümliche Gattung, die in mehreren Arten, und zwar meist in isolierten Blattstücken, besonders im Permokarbon hin und wieder gefunden wird, eigentlich gehört, ist nicht klar. Man schließt sie gewöhnlich wegen der gabelig geteilten Blätter, die auch an manche mesozoischen, sehr fein zerteilten Ginkgophytenblätter erinnern, an diese Gruppe an. Bei uns, wie auch z. B. im französischen Permokarbon, kommt am meisten noch das D. gallicum GRAND’ EURY vor. Fig. 139. Dieranophyllum. Blätter Fig. 139 gibt eine Vorstellung eines vollstän- noch an dem Stengel ansitzend. digeren Stücks der Art; T. 45,3 zeigt einen ca. ?/,n. Gr. Französ. Permokarbon. einzelnen Blattfetzen eines Dieranophyllum, den wir hier abbilden, da derartige Fossilien wegen ihrer Unscheinbarkeit sehr leicht übersehen werden. Mit der Gattung Dicranophyllum steht vielleicht die in mancher Be- ziehung ähnliche Trichopitys in Zusammenhang, auf die wir hier nicht weiter eingehen. Cycadophyta, Cycadeenartige Gewächse Von dieser, eigentlich erst im Mesozoikum in verschiedenen Gruppen zu hoher Blüte gelangenden Gymnospermengruppe sind im Paläozoikum nur sehr wenige Reste gefunden worden, und zwar handelt es sich ausschließlich um einige wenige Blattreste vom Typus Pterophylium (Flügelblatt), die im Rot- liegenden, hin und wieder auch schon etwas tiefer, gefunden worden sind, stellenweise, wie z. B. im badischen Schwarzwald, allerdings in beträchtlicherer Menge. Wegen der Ähnlichkeit der Blattformen mit den mesozoischen Ptero- phyllen darf man wohl annehmen, daß die Zurechnung zu der Gruppe der cycadeenartigen Gewächse mit Recht erfolgt. Wie indes die Blüten aus- gesehen haben, weiß man nicht. Da andererseits feststeht, daß die mesozoi- schen Pterophyllen verschiedenen Gruppen der Cycadophyten angehört haben und sich schon durch die Anatomie der Epidermis bedeutend unterschieden, so läßt sich nicht sagen, wie nahe die Verwandtschaft der permokarbonischen | Pterophyllen etwa mit denjenigen des älteren Keupers gewesen ist, mit denen t | Coniferae 169 «" die Epidermisbeschaffenheit am meisten Ähnlichkeit zeigt. Man kann diese 7 Gewächse im Rotliegenden und etwas früher als die Vorläufer einer künftigen In" Pflanzenkonfiguration ansehen, zusammen mit den ersten Ginkgophyten, die ebenfalls im Mesozoikum ihre höchste Blüte erreichten und im Permokarbon - ebenfalls erst sehr sporadisch in die Erscheinung treten. Pterophyllum blechnoides SANDBERGER (Fig. 140). Blätter einmal ge- fiedert, Fiedern mit voller Breite ansitzend, öfter etwas herablaufend, am Gipfel abgerundet. Aderung einfache Längsadern, die sich am Grunde gabeln. Die Art ist verhältnismäßig häufig im Rotliegenden von Oppenau im Schwarz- wald gefunden worden und soll hier als Beispiel eines permokarbonischen Pterophyllum dienen. Andere Arten aus dieser Formation sind ähnlich, zum Teil aber bedeutend größer, gehören aber ebenfalls zu den großen Seltenheiten. j 1. Fig. 140. Pierophyllum blechnoides SANDBERGER. Rotliegendes (Oppenau i. Baden) (ca. /, n. Gr.). e Coniferae, Nadelbäume en] Die Koniferen sind erst seit dem Unter-Rotliegenden bekannt. Nur ganz lokal scheint, wie in Frankreich (nicht bei uns), an einigen Stellen schon eine Spur davon in den allerobersten Schichten des oberen Oberkarbons fühlbar zu sein. Die ältesten Koniferen sind uns bekannt in Form von belaubten Ai Ästen, versteinerten Stammresten und Marksteinkernen. Es steht fest, daß ı ein großer Teil der besonders im Rotliegenden auftretenden, oft mächtigen, N Koniferenstämme zu den gleich zu besprechenden Walchien gehört, während fr ein anderer Teil zu den schon im Karbon bekannten Cordaiten gehört hat, l wie auch die charakteristischen Artisia-Marksteinkerne (S. 161) beweisen. Im N Rotliegenden ist nur eine Koniferengattung bekannt, Walchia, im Kupfer- " Schiefer dagegen mindestens zwei, die Gattung Ullmannia und die ersten ] Spuren der Gattung Voltzia. j Walchia STERNBERG. Laubzweige fiedrig verzweigt, spiralig beblättert, j die Seitenzweige dicht mit längeren oder kürzeren Nadeln besetzt, oft auch 1 die diekeren; die Nadeln sind entweder gekrümmt, nach vorn gerichtet oder ) gerade und ebenfalls nach vorn gerichtet, oder die Beblätterung ist mehr 1 kurz-schuppenförmig, dann meist außerordentlich dick, so daß die Zweige die 1 Gestalt von länglichen Walzen annehmen. 170 Karbon und Perm Fig. 141. Tylodendron specio- sum Weiss. Marksteinkern von Koniferenstämmen des Rotlie- genden, wahrscheinlich von den Stämmen von Walehia herrüh- rend. Rotliegendes (Saarrevier). W. piniformis STERNBERG. Nadeln schwach vor- wärts gebogen, gekrümmt (T. 45, 6). Die Art ist wohl die häufigste Walchza-Art, die auch bei uns fast in keiner pflanzenführenden, rotliegenden Ab- lagerung fehlt, z. B. im Saargebiet, in Thüringen, ‚im Harz und Niederschlesien häufig ist. Verhältnis- mäßig häufig findet sie sich in mehr sandigen Gesteinen. W. filieiformis STERNBERG. Nadeln hakenförmig gekrümmt, ungefähr senkrecht vom Stengel ab- stehend, und zwar sowohl an den älteren, wie auch den jüngeren Zweigen. Die Art ist weniger häufig als die vorige und kommt gewöhnlich mit ihr zu- sammen vor (T. 45, 4). W. linearifolia GÖPPERT. Die Art ist durch die geraden, stark nach vorn gerichteten, schlaffen dünnen Nadeln gegenüber der erstgenannten Art ‘ ziemlich gut charakterisiert und ist, obwohl lokal gar nicht selten, im ganzen doch noch weniger häufig als W. filiciformis (T. 45,5). Als Vertreter einer Gruppe von Arten mit kurz- schuppigen Blättern nennen wir noch W. flaccida GÖPPERT, von deren Aussehen man sich eine Vor- stellung nach der Abbildung von Ullmania Bronni (T. 45, 7), machen kann, wenn man sich die Nadeln des abgebildeten Zweiges stärker anliegend, zahl- reicher und dichter gestellt und spitzer vorstellt. Die Art ist viel seltener als die vorige. Die Zweige sind im ganzen mehr lang-walzenförmig, gedrungen. Dem Äußeren nach erinnert besonders Walchia piniformis an die Zweige der sogenannten „Zimmer- tanne“, richtiger der Norfolk-Araucarie (A. excelsa). Die Verwandtschaft der Walchien darf in der Tat am nächsten noch bei den Araucarien gesucht werden, worauf nicht nur die Ähnlichkeit der Laub- zweige, die bei den Fossilien manchmal sehr trüge- risch ist, sondern auch die Beschaffenheit des Holzes und der Marksteinkerne hinweist. Das Holz zeigt in der Art der Hoftüpfel — auf diese anatomischen Verhältnisse kann hier nicht weiter eingegangen werden — und im Gesamtaufbau große Ähnlichkeit mit dem Holz der Cordaiten und Araucarien. Als von den Walchienstämmen herrührend werden auch die unter dem Namen Tylodendron WEISS (Schizo- dendron EICHWALD) bekannten eigentümlichen läng- lichen Steinkerne angesehen (Fig. 141). Ursprünglich hielt man sie für besondere Pflanzen, bis man durch Coniferae 171 günstige Funde erkannte, daß sie nichts weiter sind als die Ausfüllungen des Markhohlraums von großen Gymnospermenstämmen, deren Holz in einzelnen Fällen noch daran sitzend gefunden wurde. Künstliche Markausgüsse von Araucarienstämmen zeigen ähnliches Aussehen. Die Tylodendren sind, wie die Figur zeigt, sehr charakteristische Fossilien und finden sich speziell im Sandstein; als Leitfossilien sind sie ebenso beweisend für Rotliegendes wie Walchienzweige und Callipteris es sind. Zapfen sind von Walchia auch be- kannt, man hat aber erst in einem Falle an den Zapfenschuppen Genaueres sehen können. Sie scheinen einsamig zu sein, was man ebenfalls als eine Annäherung an die Araucarien ansehen kann. Die Zapfen sind endständig und verhältnismäßig klein. Gomphostrobus bifidus GEINITZ (Fig. 142). Meist einzeln gefundene, einsamige Fruchtschuppen, die in Zapfen vereinigt waren und an Walchia- ähnlichen Zweigen saßen. Fruchtschuppe an der Basis verbreitert, mit einem Samen oder dessen Eindruck, nach oben allmählich verschmälert, am Gipfel in zwei Gabelzipfel geteilt. Formen bald länglich- schmal, bald gedrungen-breiter, die schmalen öfter an Dicranophyllen erinnernd. Die Zapfen gehörten S/ wahrscheinlich zu Koniferen, nähere Verwandtschaft | aber unbekannt. Nicht allzu selten im Rotliegenden (noch nie tiefer gefunden), z. B. in Thüringen ‚und Frankreich. a Ullmannia GÖPPERT. Laubzweige von Nadel- N bäumen, die sich im Kupferschiefer an verschiedenen ln ee Stellen, namentlich in Deutschland, finden, z.B. pifidus H. B. Grinıtz. Rot- im Mansfeldischen, in Riechelsdorf in Hessen, in liegendes, Thüringen. der Geraer Gegend, auch: im oberen Zechstein (Kupferletten von Frankenberg in Hessen). Die Benadelung ist verschieden; stets ist: die Beblätterung wie bei den Walchien spiralig, die Nadeln sind teils kurzschuppig, teils länger nadelförmig. Namentlich die kurzschuppigen Formen entsprechen dem sonst aus dem Mesozoikum bekannten Pagzophyllum- Typus, mit dem man die Ullmannien auch vereinigen könnte, wenn es nicht aus praktischen Gründen besser wäre, diese Zechsteinkoniferen für sich zu benennen. Die Ullmannien sind seit langer Zeit durch den Kupferschiefer- bergbau bekannte Fossilien und wurden von den Bergleuten mit den ver- schiedensten Namen belegt und mit verschiedenen Pflanzen verglichen. Am häufigsten war die Vergleichung mit Kornähren, und zwar nicht nur bei den speziell dafür bekannten „Frankenberger Kornähren“ mit ihren kurzen Blättern, sondern auch bei den langblätterigen Formen, wie sie im Mansfeldischen und überhaupt vorherrschen. Die wirkliche Verwandtschaft dieser Koniferen ist vielleicht ebenfalls bei den Araucarien zu suchen, indes weiß man über die Beschaffenheit der Zapfen viel zu wenig, um in dieser Richtung sich be- stimmter festlegen zu können. U. Bronni GÖPPERT (T. 45, 7). Nadeln verhältnismäßig kurz, fast schuppenförmig, dicht gestellt und sich dachziegelig deckend, im Umriß also bei einzelnen gefundenen Nadeln etwa länglich eiförmig, bei guter Erhaltung mit feiner Längsstreifung versehen. Diese kurzblätterige Art ähnelt am | 172 Karbon und Perm meisten dem genannten Pagzophyllum-Typus. Sie findet sich am häufigsten in der Frankenberger Gegend, auch in der Zechsteinüberlagerung des Ruhrkarbons in der Nähe des Rheins, sehr selten dagegen z. B. im Mansfeldischen und an anderen Fundorten. Die Frankenberger Fundorte gehören dem oberen Zech- stein an. U. frumentaria GÖPPERT. Der Name dieser Art erinnert an den oben erwähnten Umstand, daß die Ullmannien als Kornähren bezeichnet wurden (frumentum, Getreide, Korn). Die Nadeln sind bei dieser Art länger und von dem Stengel. wenigstens in ausgewachsenen Exemplaren, ziemlich starr nach vorne gerichtet abstehend, vom Grunde zur Spitze ziemlich all- mählich verschmälert. Diese Art ist die bei weitem häufigste Ullmannia und z. B. das ge- wöhnlichste Pflanzenfossil im Mansfelder und Riechelsdorfer Kupferschiefer.. Der Größe nach sind die Zweige verschieden und auch die Nadellänge ist keines- wegs gleich, was zum Teil mit der Erhaltung jüngerer oder weniger entwickelter Zweige zu- sammenhängen mag. Die Art macht den Eindruck größerer Walchienzweige (wie T. 45, 5), aber ohne die typische Ver- zweigungsart dieser. Es gibt noch andere seltenere Ullmannia-Arten, zZ. B. eine mit etwa parallelrandigen, langen, Fig. 143. Vollzia Licbeana H. B. Geiz. a Laub- 7 g,] En en zweig, links davon zwei Blättchen von Ullmannia Bronni ( x Su msı 5 OTHAN un AGEL), GoEPP. c—f Zapfenschuppen mit Samen. grreifer Same. die sich besonders in den Kon- Kupferschiefer von Gera (Thür.). kretionen des Ilmenauer Zech- steins gefunden hat, aber sonst nur ganz ausnahmsweise vorzukommen scheint. Voltzia Liebeana H. B. GEINITZ. Von dieser Gattung werden aus dem Kupferschiefer beblätterte Zweige und Zapfen bezw. Zapfenschuppen angegeben, und letztere scheinen noch am häufigsten zu sein, allerdings nur an wenigen Fundorten in nennenswerter Zahl gefunden. Die Zweige, die hierher ge- rechnet werden, sind lockerer beblättert als die Ullmannien, die Nadeln mehr parallelrandig, abgestumpft, so daß eine Ähnlichkeit mit der eben genannten Ullmannia Solmsi herauskommt; es dürfte auch nicht immer leicht sein, diese Formen den Blättern nach getrennt zu halten. Viel leichter ist dies bei den Gymnospermensamen des Karbons und Perms 173 ıı unverkennbaren Zapfenschuppen, die ganz ausnahmsweise auch noch in zu- in. sammenhängenden Zapfen gefunden worden sind. Die Zapfenschuppen sind (Fig. 143) mehrsamig, etwa dreisamig, und zeigen eine charakteristische (Drei-) Lappung am Gipfel, so daß die Zapfenschuppen auch als Einzelfunde kaum zu übersehen sind. Derartige Voltzia-Schuppen, als Voltzia Liebeana GEINITZ bezeichnet, haben sich besonders im Kupferschiefer von Gera und In. im Ruhrgebiet beim Schachtabteufen gefunden, stellen aber sonst in der 1,0 Kupferschieferflora Seltenheiten dar, und sind gewissermaßen Vorläufer der Ir" Gattung Voltzia im Buntsandstein, wo die bekannteste Art der Gattung, ıı V. heterophylia, lokal häufiger gefunden ist. Gymnospermensamen des Karbons und Perms Wie schon z. B. S.55 bemerkt, sind im Karbon und Perm eine Menge von verschiedenen Samen gefunden worden, die an den Fundorten oft in Menge auf den Gesteinsplatten herum- liegen. Außer den kohlig erhaltenen Samen sind auch eine ganze Reihe von echt versteinerten, also mit Struktur erhaltenen bekannt geworden, und zwar sowohl aus unterkarbonischem wie ja aus mittelkarbonischem und permischem Material. Die im französischen Rotliegenden in wunder- In barer Weise erhaltenen Samen hatte schon BRONGNIART zum Gegenstand des Studiums gemacht, N und ein erst in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts herausgekommenes posthumes h Werk legt Zeugnis davon ab. Aber auch die Torfdolomite und andere Materialien enthalten solche Samen, die besonders von den Engländern WILLIAMSON, SCOTT, OLIVER untersucht worden \ sind. Wir hatten hiervon schon bei der Besprechung der Pteridospermen gesprochen. Auf die N anatomischen Verhältnisse der karbonischen Samen kann hier nicht eingegangen werden, so it interessant und wichtig sie in vieler Beziehung sind. Sie zeigen, obwohl zu recht verschiedenen Gruppen der Gymnospermen gehörig, manche gemeinsamen Charaktere, die sich unter den heutigen Gymnospermen bemerkenswerter Weise bei den Cycadeen und den Ginkgobäumen wiederfinden, also Gewächsgruppen von primitiven Eigenschaften. Besonders ist hier der Besitz Ü einer Pollenkammer zu erwähnen, eines Organs unterhalb der Durchtrittsöffnung für die Pollen- körner, von wo dann die Pollenschläuche vorgetrieben sein würden. Höchst wahrscheinlich ist es jedoch, daß nach Analogie der Verhältnisse bei den genannten lebenden Gymnospermen es zur Bildung von selbstbeweglichen Spermatozoiden kam, deren Entdeckung bei Ginkgo und später bei den Cycadeen so großes Aufsehen in der botanischen Welt erregte. Ein Teil der Samen besaß fleischige „Hüllen“, ähnlich wie etwa eine Pflaume oder Kirsche, oft findet man ß noch Spuren davon erhalten (Fig. 144, 1), oft ist aber nur der harte Samen„kern“ erhalten. Der ft fleischige Mantel ist bei den kohlig erhaltenen Stücken meist verschwunden, markiert sich aber nicht selten als eine Art „Flügel“ (Fig. 144, 4), und es ist oft kaum möglich, zu entscheiden, ob ein solcher Flügel wirklich ein echter, häutiger Samenflügel, wie etwa beim Pinussamen war, oder ein fleischiger Teil. ) Als man die Fruktifikation der Pteridospermen oder Samenfarne noch nicht kannte, machte | | die Unterbringung der vielen gefundenen Samen im Karbon nicht geringe Schwierigkeiten, da nur die Cordaiten eigentlich als karbonische Samenpflanzen bekannt waren; erst die Aufklärung, daß viele äußerlich farnartige Pflanzen in Wirklichkeit Samenträger waren, rückte die Zahl der Samen in ein richtiges Licht. Man ist jedoch weit entfernt davon, die Zugehörigkeit der ein- zelnen Samenformen zu bestimmten Pflanzen von damals zu kennen, und nur bei einer kleineren l | Anzahl weiß. man dies genauer. Wir hatten davon z. B. schon bei der Besprechung der Aletho- i I | pteriden, der Lyginodendron-Gruppe der Sphenopteriden gesprochen. Manche Samen sind ohne Kenntnis gewisser innerer Strukturverhältnisse nicht bestimmbar, eine Anzahl sind aber schon äußerlich sehr gut kenntlich. Die Gruppierung der in Betracht kommenden fossilen Samen kohliger Erhaltung erfolgt nach der äußeren Form und insbesondere nach der Querschnitts- form, soweit dieselbe bei kohlig erhaltenen Samen noch erkennbar ist. Man unterscheidet 1. Samen mit radiärem Bau, d. h. solche, deren Querschnitt durch mehr als eine Sym- metrieebene in zwei gleiche Hälften geteilt werden kann, bezw. durch Legung gewisser Radien "ebenfalls in mehrere gleiche Teile zerlegt werden kann (Beispiel: Fig. 144, 2, 6). 174 Karbon und Perm 2. Samen mit zweiteilig symmetrischem Bau, d. h. solche, die nur durch eine Symmetrie- ebene in zwei gleiche Hälften geteilt werden können (Beispiel: Fig. 144, 1). Es können hier nur wenige der zahlreichen Samenformen genannt werden, von denen in Fig. 144 einige Beispiele abgebildet sind. 1. Samen mit radiärem Bau. Hierher gehören die schon S. 37 genannten Samen der Lyginodendron-Gruppe, Lagenostoma, kleine Samen, mit meist mehreren Rippen an der Außen- seite, die im kohligen Zustand meist schwer erkennbar sind. Ein sehr charakteristischer Same, der wahrscheinlich zu Alethopteris, Neuropteris u. a. gehören dürfte, ist der in verschiedenen Größen vorkommende Trigonocarpus-Typus (Fig. 144, 2), dessen größte Formen, oft in Sandstein sich findend, als Tr. Noeggerathi STERNB. bezeichnet werden. Sie sind mit die häufigsten Samen im Karbon. Ein sehr merkwürdiger Same ist Codonocarpus BRONGT. (Fig. 144, 3), der im Permo- Fig. 144. Einige Samentypen aus Karbon und Perm. 1. Cardiocarpus drupaceus BRONGN., links Ansicht von vorne, rechts im Querschnitt; a: ehemals fleischiger Teil des Samens. 2: Trigonocarpus Parkinsoni BRONGN., rechts Querschnitt. 3: (Codonospermum BRONGN. 4: Samaropsis GOEPPERT. 5. Gnetopsis RENAULT mit federartigen Anhängseln als Verbrei- tungsorgan; rechts Same durchschnitten. 6: Polypterospermum BRoNGN., Querschnitt. 7. BRhab- docarpus GOEPPERT und BERGER mit fleischigem Außenteil, der eigentliche Same dnrchscheinend. Nach BRONGNIART, GOEPPERT, RENAULT. karbon gefunden ist. Einen Samen wie Fig. 144,6 in kohliger Form zu erkennen, dürfte nicht leicht sein, dagegen ist es einfacher bei der durch ihre federförmigen Anhängsel leicht kennt- lichen Gnetopsis RENAULT. 2. Samen mit zweiteilig-symmetrischem Bau. Hier sind besonders zu erwähnen die zu den Cordaiten gehörigen Cardiocarpus (Herzsame) oder Cordaicarpus genannten Formen (Fig. 144, 1), die sich verhältnismäßig häufig finden. Ihre herzförmige Gestalt macht sie zu auffälligen 'Fos- silien. Als Rhabdocarpus werden Samen bezeichnet von meist eiförmiger Gestalt, bei denen sich die etwa vorhanden gewesene fleischige Schicht noch meist über dem Kern sitzend zeigt, mit eigentümlicher Streifung, herrührend von den Leitbündeln darin (Fig. 144, 7). Rhabdocarpen haben meist zu Pteridospermen gehört, und ihre verschiedenen Arten gehören zu den nicht selten gefundenen Samen. Samaropsis GOEPPERT sind Samen, die meist: ziemlich klein, am Außenrande eine deutliche „Flügelung“, einen „Rand“ zeigen (Fig. 144,4), herrührend von der äußeren ehemals fleischigen Schicht, in selteneren Fällen auch von einem wirklichen, häutigen Flügel. Schließlich sei noch der durch seine flache, vollständige Kreisform leicht kenntliche Cyelocarpus BRGT. (Kreissame), erwähnt, etwa von der Größe der Rhabdocarpen. Als Leitfossilien sind die Samen kaum verwertbar, insofern mit ihnen nicht bestimmte Unterhorizonte im Karbon und Perm unterschieden werden können; sehr wichtig sind sie da- gegen in strukturbietender Erhaltung für morphologisch-botanische Studien, und die schönen Untersuchungen der vorn genannten Forscher legen Zeugnis davon ab. ‘ Vorbemerkungen zu den nachfolgenden Vorkommenstabellen 175 Vorbemerkungen zu den nachfolgenden Vorkommenstabellen Die Tabellen sollen eine Übersicht über das Vorkommen der einzelnen, . im vorigen aufgeführten Arten in den einzelnen Unterabteilungen des (deutschen) ı Karbons geben. Die Gondwana- und Kupferschieferpflanzen bleiben hierbei außer Betracht. Eine Vergleichung der Unterabteilungen mit Tabelle .S. 18 ergibt, welchen lokalen Unterabteilungen des Karbons einzelner Becken die , oben unterschiedenen Stufen und Unterstufen entsprechen. Es sei jedoch der Bequemlichkeit halber hier noch einmal eine Übersicht in dieser Beziehung ' gegeben, und zwar für die deutschen Steinkohlenbecken, unter Verwendung , der Lokalbezeichnungen. 1. Oberschlesien Unterkarbon-Kulm = Kulm, z. B. Schlesisch-Mährischer Dachstein- schiefer. Unteres Oberkarbon —= Randgruppe (von den Hultschiner Schichten bis unter das Pochhammerflöz, das liegendste der Sattelgruppe). Mittleres Oberkarbon = Sattelflözgruppe + Muldengruppe (oberer Teil — Chelmer Schichten; mittlerer Teil —= sonstige Bene unterer Neil — Sattelflöze). Oberes Oberkarbon fehlt. Rotliegendes fehlt im eigentlichen Becken; vorhanden in Galizien (rote Sandsteine, Karniowicer Kalk usw.). 2. Niederschlesien Unterkarbon, Kulm (keine besondere Lokalbezeichnung). Unteres Oberkarbon — Waldenburger Schichten, Liegendzug. Mittleres Oberkarbon = Reichhennersdorf-Weißsteiner Schichten N —- Schatzlarer Schichten (Hangendzug; bei Schwadowitz: Xaveri- f stollner Schichten). Oberes Oberkarbon — Radowenzer Schichten. Idastollner Schichten bei Schwadowitz; Hexensteinarkosen usw.). Rotliegendes (keine besonderen Lokalbezeichnungen). 3. Ruhrbecken j Unterkarbon: Kulm bezw. onen Unteres Oberkarbon: Noch nicht genau bekannt. Muß im tiefen Flözleeren stecken. N Mittleres Oberkarbon: (Oberer Teil des Flözleeren) + Magerkohle —+- Fettkohle + Gaskohle + Gasflammkohle; auch die Ibbenbürener Schichten (und Piesberg) gehören noch dazu (unterer Teil etwa — Teil des Flözleeren + Magerkohle; mittlerer Teil = Fett- 1 kohlen bis Gasflammkohlen; oberer Teil = Ibbenbürener und 1 Piesberger Flöze). Lonchopteres nur in der Gaskohle. ; Oberes Oberkarbon fehlt. Rotliegend fehlt (? Mendener Konglomerat). ea —£ BE = ü 4. Aachener Karbon \ a) Wurmbecken (deutscher Anteil): Unterkarbon fehlt. 176 Karbon und Perm Unteres Oberkarbon fehlt. Mittleres Oberkarbon — Gesamtheit der flözführenden Schichten (von den Flözen von Grube Karl Friedrich bis zu den höchsten von den Gruben Nordstern, Anna und Adolfschacht). Oberster ' Teil des mittleren Oberkarbons fehlt. Lonchopter:s nur in den ' Flözen zwischen Groß-Athwerk, Klein- (Groß-)Langenberg und | Flöz 12, Grube Anna. = b) Indebecken: Unterkarbon = Kohlenkalk. Unteres Oberkarbon etwa — Walhorner Schichten + Wilhelmine- horizont (? Gedauer Konglomerat). Mittleres Oberkarbon = Außenwerke (teilweise?) + Binnen- werke (letztere reichen hier anscheinend bis über das Niveau von Flöz Langenberg der Wurmmulde hinauf, soweit bisher | erschlossen). Es ist nur der untere Teil des mittleren Ober- karbons (etwa — Außenwerke) und der mittlere Teil des mitt- | leren Oberkarbons vertreten (Binnenwerke). Oberes Oberkarbon und Rotliegendes fehlen. 5. Saarbecken Unterkarbon fehlt. Unteres Oberkarbon fehlt. Mittleres Oberkarbon (nur der obere Teil vertreten) — Fettkohle —+ Flammkohle (obere Flammkohle — oberer Teil des mittleren Oberkarbons). Oberes Oberkarbon = ÖOttweiler Schichten. Rotliegendes — Rotliegendes (Cuseler + Lebacher 4 Tholeyer | — Söterner + Waderner + Kreuznacher Schichten). Pflanzen meist nur im Unterrotliegenden (Cuseler und Lebacher Schichten), selten (Pfalz) im Oberrotliegenden. 6. Sächsisches Becken (Zwickau—Lugau—Ölsnitz) u] Es ist nur der obere Teil des mittleren Oberkarbons vertreten (außer dem flözführenden Kulm von Bertelsdorf—Hainichen | bei Chemnitz). Oberes Oberkarbon fehlt. Rotliegendes (ohne besondere Lokalbezeichnung; hierher u. a. das Döhlener Becken). . Hallesche Kohlen Oberes Oberkarbon = Wettiner Schichten. Rotliegendes. Thüringer Wald Oberes Oberkarbon: Wahrscheinlich das Flöz von Öhrenkammer bei | Ruhla. | Rotliegendes: (Stockheimer-Gehrener + Manebacher + Goldlauterer | + Oberhöfer Schichten. | UA EN - Übersicht über die Pflanzenführung der älteren Formationen vom Kambrium usw. 177 Übersicht über die Pfianzenführung der älteren Formationen vom Kambrium bis zum Kupferschiefer (Zechstein) Kupfer- Gymnospermen bereits vorherrschend (Ullmannia, Voltzia, Baiera); daneben schiefer einige „Pteridophyllen“, wie Callipteris Marlinsi (letzte C allipteris), eine (Zechstein) Taeniopteris, einige Sphenopteris-Arten u. a. „Aussterbende Karbonflora“, im ganzen der des oberen Oberkarbons ähnelnd. Neuauftreten von Calliplteris, Walchia, Gomphosirobus u. a. An ver- Rotliegendes schiedenen Stellen verkieselte Pflanzenreste zahlreich. Erste Cycadophyten und Ginkgophyten (Plerophyllum und Baiera |sehr selten solche schon im oberen Oberkarbon]). | le Abnahme vieler Gruppen des Karbons. Sphenopteriden wenig, Pecopteris karkon viel; Subsigillarien zahlreich, Eusigillarien (rhytidolepe) sehr selten. Zu- (Ott- nahme der Odontopteriden. Callipteridium beginnt, desgl. Taeniopteris. : Lepidodendron und Bothrodendron schon selten. Kalamiten, Annularien, peller Sphenophyllen stellen Leitarten. Sch.) Hauptblütezeit der Karbonflora; Hauptflözbildungszeit. Zahlreiche Farne und Pteridospermen (Sphenopteris, Pecopteris, Alethopteris, Lonchopteris a [nur im mittleren Teil, Neuropteris usw.), Sphenophyllen, Kalamiten, 3 | Mittleres Lepidodendren, Eusigillarien (beginnend mit rhytidolepen und favulari- = Ober- schen, letztere im unteren Teil wieder erlöschend), Bothrodendren, Cor- ni karbon daiten usw. Im obersten Teil Erscheinen der ersten Formen des oberen 2 | Oberkarbons („Ottweiler Stufe“). In bestimmten Flözen dieser Stufe im = Ruhrrevier, Aachen (Wurmbecken), England (Lancashire) und Donetz- becken die Torfdolomite (Dolomitknollen, coal-balls)!). Unteres Ober- Nachläufer aus dem Kulm (Unterkarbon) in den tieferen Schichten. Weitere karbon Entwicklung der Karbonflora. Sigillarien noch äußerst selten. Leit- (Ostrauer, pflanzen u. a.: Sphenopteris adiantoides („elegans“), dicksonioides, divari- Walden- cata u. a. (Sphenophyllum tenerrimum); Stigmaria stellata usw. Pecopteris- | a Arten sehr selten, Neuropteriden, Alethopteriden desgl. ch. Unterkarbon | Peginn der eigentlichen Karbonflora. Starke Entwicklung der Lepidodendren, ln oz Kalamiten, der Pteridospermen, auch Cordaiten. Leitformen: (Astero- Kohlenkalk) calamites, Cardiopteris, Sphenopteridium, Rhacopteris, Adiantites-Arten ; Lepidodendron Veltheimi, L. Volkmannianum u.a. Erste Flora mit „karbonischer Physiognomie“. Baumförmige Gewächse, z. T. mit sekundärem Dickenwachstum nach Gymnospermenart bekannt. Spreitige Oberdevon Laubblätter mit einfacher (z. T. Fächer-) Aderung häufig. Erste „Glieder- Mittel- und pflanzen“ (Articulatae). Spuren von Lepidophyten. Archaeopteris- oder Cyclostigmen-Flora. Psilophytenflora. Landgewächse allermeist krautig, niedrig; höhere baum- Unterdevon förmige erst im höheren Mitteldevon lokal. Blätter (Blattspreiten) wenig oder gar nicht entwickelt. Pilze als Schmarotzer bekannt. an Keine Landpflanzen („Psilophyton? Hedei“),, Nur marine Kalkalgen (Sipho- Di neen), Girvanellen u. dergl. Nur Spuren von Algen und Problematica. Kambrium !) Außer dem Vorkommen an einer Stelle der oberen Randgruppe Oberschlesiens bei Peterswald (Petzkowitz) im Koksflöz. Gürich, Leitfossilien. Lief. 3 12 178 Karbon und Perm Allgemeines Vorkommen der wichtigeren Karbon- und Rotliegend-Pflanzen in den verschiedenen Stufen des Karbons (s. hierzu auch S. 18 ff.) Arten, die in gewissen Kohlenbecken besonders charakteristisch sind, sind bezeichnet | mit S = Saarrevier, O. S. = Oberschlesien, N. S. — Niederschlesien. Die Zusätze bei einzelnen Arten: u. T., o. T. bedeuten, daß sie im unteren resp. oberen Teil der betreffenden Unterstufe zu Hause sind. Oberkarbon | = I 70 [0 EH ı 2 . | = ö = & | unteres mittleres oberes!) 5 Name der Art 3=# | an N = | = S Fon : ° = unterer mittlerer oberer ri Teil 2.22 Te 7 zei =] Archaeopterides, Altfarne Archaeopieris (Oberdevon) i Adiantites tenuifolius GOEPPERT AB E Al — oblongifolius GOEPPERT — Sphenopteridium disseetum GOEPPERT sp.- . „| — Schimperi GOEPPERTsp.| —+ Cardiopteris polymorpha GOEPPERT SP.» ... .|[ —- Rhacopteris asplenites EITINGSHIES EN ? en — transitionis STUR . .| + — inaequilatera GOEPPERT| — Sphenopterides, Keilfarne Sphenopteris obtustloba BRONGN. + seltener — 'striata GOTH.. . . . E= + — nummularia ANDR. . | ? Wenn — Sauveuri CREP. +... selten — Laurenti ANDR.. + Sphenopteris Hoeninghausi BRoNGN. (Lyginoden- dron-Gruppe) . . . . mn — Bäumleri ANDR.. . . N | (Lokal verschieden) | !) Bezüglich der Frage, welchen Schichten in den einzelnen Kohlenbecken die oben auf- geführten Unterabteilungen des Karbons entsprechen, ist auch die Tabelle S. 18 zu vergleichen. Allgemeines Vorkommen der wichtigeren Karbon- und Rotliegend-Pflanzen usw. 179 Oberkarbon a —— —— © = | = 3 3 | unteres mittleres oberes © Name der Art 3-4 | En M 2 7 = = ; .; o© je) unterer | mittlerer oberer an Teil Teile 4 Teil | Sphenopteris Stangeri, | Larischi & Schlehani STUR. r (OS) Diplotmema-Gruppe | Mariopteris muricata SCHOTA. sp. Si ar — Sauveuri STUR (0. T.-+) En — acuta BRONGN. sp. . + == (im u. T.) — latifolia BRONGN. | == Palmatopteris furcata BRONGN. sp. selten — selten Allowopteris POToNIE | — coralloides GUTB. sp. U — Sternbergi ETTINGSH. . + selten Sphenopteris adiantoides SCHLOTH. sp. (= Sph. elegans BRONGN.); Hete- rangium Grievei . ? + Discopteris karwinensis STUR. DR, == — Goldenbergi ANDR. sp. ; + (im + o--T.)ES Pecopterides, Kammfarne Pecopteris arborescens BRONGN. er. : ? selten + + — Candolleana BRONGN. . Sr Ar — Miltoni ART. sp. 15 Pr — hemitelioides BRONGN. . SE ie — polymorpha BRONGN. = al — pennaeformis BRONGN.. s= — aspera BRONGN. . + selten - — plumosa ART. sp. selten _ - ? ß — unita BRONGN. + | + + 12* 180 Karbon und Perm Oberkarbon | — | ; = 5 | unteres ittl = N rt = E unter mittleres oberes & Mi» RE TERN TE 2 = unterer mittlerer oberer rs Teil) Te ren Pecopteris feminaeformis | SCHLOTHIF AN selten, - as | ; nur lokal Alethopterides Alethopteris lonchitica SCHLOTH.. sp. . . . .» — + selten | — sSerli BBONGNT. . . + 1 — valida BOULAY . . .» ? + 4 — deeurrens ART. sp... - var. + ? — Davreuxi BRONGN. . . v + + — Grandini BRONGN. . . ; selten . . Lonchopteris rugosa BRONGN NED N NR + (nurim mittl. T) —_ssilesiaca nn. ne :+(0.8.): Palaeoweichselia Defrancei M IBRONGNSSPA ER: | (8) + Callipterides Callipteridium pteridium SCHEOTHSPEL. u an — gigas GUTB. pP... - - \ selten + (Frankr.) Callipteris conferta BRONGN. . — Naumanni GUTB. sp. . . — Iyratifolia GOEPP. . i Abs und andere Arten Zu (©. Martinsi im Kupfer- schiefer) Odontopterides Odontopteris suberenulata | Rostäsp. ir Ar, ne | AL — osmundaeformis En SCHLOTH. Sp. . i Zu — alpina STERNB. sp... . I Ai nn — minor BRONGN. . . . en rn. ? — Reichiana Gum. . . | Sn — 4 Allgemeines Vorkommen der wichtigeren Karbon- und Rotliegend-Pflanzen usw. 181 Name der Art Kulm- Unterkarbon Oberkarbon mm m mn m 00000000000 unteres unterer Teil mittleres oberes — oberer Teil mittlerer Deil Rotliegendes Margaritopteris (Odont.) Coemansi ANDR. sp. Neuropterides Neuropteris heterophylla BRONGN. En. tenuifolia SCHLOTH. Sp. rarinervis BUNBURY ovata HOFFM. . obligqua BRONGN. . Schlehani STUR — gigantea . Linopteris Münsteri EIcHWw. sp. . ; — Germari GIEBEL — neuropteroides GUTB. — obliqua BUNBURY Cyclopteris orbicularis BROoNGN. Taeniopterides, Bandfarne Taeniopteris jejunata GRAND’ EURY. — multinervis WEISS . Sphenophyllales, Keilblattgewächse Sphenophyllum tenerrimum ETTINGSR. . Sph. majus BRONN. . — myriophyllum CREP. — cuneifolium STERNB. emarginatum BRONGN. . verticillatum SCHLOTH. . oblongifolium GERM. ı — Thoni MARR. . Protocalamariaceae, Urkalamiten Y Asterocalamites scrobiculatus SCHLOTH. sp. . - — s. selten zur M erlöschend — selten | | +0.) +®&| (viell. besond. Art) er sale (0. T.) +4++4+ ‚Sera selten (nur imsuser) 2 + + 4+ + + N selten ı, — | En ++4++ ++ _ -- ++ 182 Karbon und Perm Oberkarbon , — __ —_, —, _ —_— „— — — — — — — — — — nn, unteres mittleres oberes Name der Art Kulm- Unterkarbon Ge ee — — — — —y Rotliegendes unterer mittlerer e oberer Teil) sr mel, Beil Calamariaceae selten Is.selten ae + selten as . Calamites Suckowi selten — (isti BRONGN. — undulatus STERNB. . — gigas BRONGN. — distachyus STERNE. . — schützeiformis JONGM. u. KIDSTw m Zn: 2, — cruciatus STERNB. . . + — congenius GRAND’ EURY — ramosus ART. (carinatus STERNBER Ai selten — paleaceus STUR — ramifer STUR. . . . _ ? — (@oepperti ETTINGSH. — Sachsei STUR . Annularia stellaia i SCHLOTHSP A selten + nn — radiata BRONGN.. . » Pe — sphenophylloides ZENKER : selten ; (0. T) ? s. selten ? E= +++ + + +4+4+ ++ ++ ++ 4 + Asterophyllites equiseti- formis STERNB. . — longifolius STERNB.. . — — grandis STERNB.. . . ? — charaeformis STERNB. . Calamostachys tubereulatus STERNBS EM : selten En "+ Palaeostachya pedunculata ; = WILL. | | (8) | (häufig S) + | +.|+ — selten |s.selten | ale ar +++» ++ Cingularia typica WEISS . Lepidophyta, Schuppengewächse Lepidodendraceae, Schuppenbäume Lepidodendron Veltheimi STERNBZ a et selten — Volkmannianum STERNB.. =. 02. el selten Allgemeines Vorkommen der wichtigeren Karbon- und Rotliegend-Pflanzen usw. 183 Oberkarbon — unteres mittleres | oberes Name der Art | Kulm- Unterkarbon Rotliegendes unterer : mittlerer oberer Teil Ders u Teil Lepidodendron aculeatum SEHENBSSERN 2. .. selten — rimosum STERNB. | — Wortheni LEsQU. . . | — Iycopodioides STERNB. . | | — oeulus felis ABBADO sp. | | se = | | (nur Ostasien) — acuminatum GOEPPERT| + | | Lepidophloios larieinus | | STERNB. SR selten (— macrolepidotus STERNB. Lepidostrobus variabilis H. B. GEIN. ; Ulodendron majus L. und Hurr. eh — minus L. und HuTT. . Bothrodendron minuti- folium L. u. HUTT.. ++4++ \erlöschend + ++ ++ ? +4 ? == Zr selten + nn + + Sigillariaceae, Siegelbäume 1. Gruppe: Rhytidolepis 2. Gruppe: Favularia 3. Gruppe: Subsigillariae . RS zoiken TEE selten : selten | — nz kl 1. Sigillaria rugosa | BRoNEN.. + selten | — elongata BRONGN. I ek ? | — Schlotheimiana BRoNGN. BR en | — seutellata BRoONGN. e ! — Boblayi BRoNen. . — tesselata BRONGN. | — mammillaris 4 BRoNGN. — principis WEISS . — cumulata WEISS . — laevigata BRONGN. b) +00. ? N) + | selten 2. Sigillaria elegans BRoNen. — cancriformis Weiss 184 Karbon und Perm Oberkarbon J | ——. ee. 8 = t ittleres obere E unteres mi res Name der Art 38 &n u = A i P 5 [=] > unterer ' mittlerer : oberer 0 Teile 2 Teil 2 rReil; Sigillaria decorata | | Weiss :—+ (nam. LORD | 3. Sigillaria Brardi BRoNcNn. = == — Menardi BRoNENn. + + — ichthyolepis STERNB.. (nam. S.) Stigmaria ficoides BRonGN.| + _ — + — seltener — stellata GOEPPERT — Stigmariopsis GRAND’ EURY En ? Asolanus camptotaenia Woop ann | selten ° + seltener (Omphalophloios anglieus WHITE e en Cordaitaceae, Cordaitenbäume Cord. prineipalis GERM. .| ? selten = _ + En oder ? — borassifolius : =F ie Cordaianthus Piteairniae . —E Sr Ginkgophyta Baiera digitata HEER (meist Kupferschiefer) sehr + selten Dieranophyllum gallicum GRAND’ EURY. sehr + selten |selten Cycadophyta Pierophyllum blechnoides SANDR. . r — selten Coniferae, Nadelbäume Walchia (alle Arten) sehr selten] + (Frankr.) Gomphostrobus bifidus GEINITZ . + en Ä Adiantites 30 Index der behandelten Arten und Gattungen A — oblongifolius 31 — tenuifolius 31 , Alethopterides 55 Alethopteris 57 — Armasi 59 — Costei 59 — Davreuxi 59 — decurrens 59 — Grandini 59 — lonchitica 57 — Serli 58 — valida 50 Alleiopteris 41 — coralloides 43 — quercifolia 42 — Sternbergi 43 Annularia microphylla 113 - — pseudostellata 113 — radiata 113 — sphenophylloides 113 — stellata 113 Archaeocalamites radiatus 100 Archaeopterides 28 Archaeopteris 17, 30 — fissilis 30 — hiberniea 30 — Roemeriana 30 Archaeosigillaria 158 Artieulatae 91 Artisia 161 Asolanus camptotaenia 157 Aspidiaria 132 Asterocalamites scrobiculatus 100 Asterophyllites charaeformis 114 — equisetiformis 114 — furcatus 100 — grandis 114 — longifolius 114 Asterotheca 49 Asteroxylon Mackiei 11ff. Astromyelon 111 B Baiera digitata 166 — Raymondi 166 Bergeria 132 Bothrodendron minutifolium 139 — punctatum 140 Bothrostrobus 139 C Calamariaceae 101 Calamites 101#f. — arborescens 106 — carinatus 108 — gigas 106 ° — Goepperti 109 — Haueri 111 — ostraviensis 109 — Cisti 105 — congenius 107 — eruciatus 106 — distachyus 106 — paleaceus 108 — ramifer 108 — Sachsei 109 — Suckowi 105 — transıtionis 100 — undulatus 105 Calamophloios 104 Calamostachys 115 Callipterides 61 Callipteridium 62 — gigas 69 — pteridium 63 Callipteris 63 — conferta 63 — 1yratifolia 64 | — Martinsi 64 — Naumanni 64 Cardiocarpus 174 Cardiopteridium 32 Cardiopteris 32 Caulopteris 87 — aliena 88 — Fayoli 88 Caulopteris Patria 88 — peltigera 89 — ottweileriana 87 — Saportae 88 — varians 88 Cingularia typica 117 Coniferae 169 Cordaianthus 163ff. Cordaicarpus 174 Cordaicladus 160° Cordaioxylon 161 Cordaitaceae, Cordaitales 160 Cordaites 160 — angulosostriatus Taf. 44 — borassifolius 163 — palmaeformis 163 — prineipalis 163 Crossotheca 47 Cycadophyta 168 Cyclocrinus 9 Cyclopteris 75 — orbieularis 75 — trichomanoides 75 Cyclostigma 16 D Dactylotheca 52 Dadoxylon 161 Desmopteris longifolia 55 Dieranophyllum 168 Diplotmema 38 Discopteris 44 E Equisetales 97 Eusigillariae 143 Eusphenopteris 34 & Gangamopteris cyclopteroides 8l Gigantopteris 83 Ginkgophyta 165 Girvanella 8 Glossopterides 78 156 Index der behandelten Arten und Gattungen Glossopteris angustifolia 81 — Browniana 80 — indica 80 — retifera 81 Gomphostrobus bifidus 171 Gondwanatflora 79 H Heterangium Grievei 44 Hornea 12 Hostimella 13 K Knorria 132 L Lagenostoma 37, 174 Lepidocarpon 159 Lepidodendraceae 124 Lepidodendron 125 — acuminatum 129 — aculeatum' 127 — dichotomum 127 — Haidingeri 128 — 1ycopodioides 128 — obovatum 127 — oculus felis 129 — rimosum 128 — serpentigerum 128 — Veltheimi 126 — Volkmannianum 127 — Wortheni 128 Lepidophloios larieinus 131 — macrolepidotus 131 Lepidophyllum 137 Lepidophyta 123 Lepidostrobus 134 Lesleya 77 Linopteris 73 — Germari 74 — Münsteri 73 — neuropteroides 74 — obliqua 74 Lonchopteris 59 — Bricei 60 — Eschweileriaua 61 — rugosa 60 — silesiaca 61 Lycopodiales 119 Lycopodites 122 Lyginodendron 36 M Macrostachya 116 Margaritopteris Coemansi 66 Mariopteris 38 — acuta 40 Mariopteris latifolia 40 — muricata 40 — Sauveuri 40 Medullosa 56 Megaphyton Mc Layi 89 Myeloxylon 56 Myriophyllites 111 N Neuropterides 67 Neuropteris 68 — gigantea 72 — heterophylla 69 — Kosmanni 72 — obliqua 71 — ovata 74 — Planchardi 72 — rarinervis 70 — Scheuchzeri. 74 — Schlehani 72 — Schützei 73 — tenuifolia 69 Noeggerathia 82 — fissa 83 — foliosa 82 — Planchardi 82 Noeggerathiopsis Hislopi 165 0 Odontopterides 64 Odontopteris 65 — alpina 65 — Coemansi 66 — osmundaeformis 65 — Reichiana 66 — suberenulata 65 Oligocarpia 47 Ömphalophloios anglieus 158 1 Palaeostachya 116 Palaeoweichselia Defrancei 61 Palmatopteris 41 — furcata 41 — subgeniculata 41 Pecopterides 48 Pecopteris arborescens 49 — aspera 5l — Candolleana 49 — cyathea 49 — feminaeformis 53 — hemitelioides 50 — Miltoni 49 — pennaeformis 50 — Pluckeneti 53 — plumosa 51 — polymorpha 50 Pecopteris Sterzeli 54 — unita 52 Phycodes 8 Phyllotheca deliquescens 99 — robusta 99 Pinacodendron 158 Pinnularia 111 Pothocites 100 Protocalamariaceae 100 Psaronius 89 Pseudobornia 16 Pseudosporochnus 13 Psilophytales, Psilophyton 10 Psygmophyllum 166. Pterophyllum blechnoides 169 Ptychocarpus 53 R Renaultia 46 Rhabdocarpus 55, 67, 174 Rhacopteris 32 — aequilatera 33 — asplenites 33 — transitionis 33 Rhipidopsis ginkgoides 167 Rhodea 43 — Stachei 43 — subpetiolata 43 RhyniaGwynne Vaughani I1ff, Rhytidolepe Sigillarien 143 Ss Samaropsis 174 Samen 173 Schizodendron 170 Schizoneura gondwanensis 118 Scolecopteris 50 Selaginellites 123 Senftenbergia 50 Sigillaria Boblayi 147 — Brardi 150 — cancriformis 149 — cristata 147 — cumulata 148 — decorata 150 — discophora 138 — elegans (microrrhombea, loricata, fossorum) 149 — elongata 147 — ichthyolepis 151 — laevigata 148 — mammillaris 148 — Menardi 150 — principis 148 — rugosa 146 — Schlotheimiana 147 — scutellata 147 Index der behandelten Arten und Gattungen Sigillaria tessellata 148 — Voltzi 147 \ Sigillariaceae .140 Sigillariostrobus 151/2 Siphoneen (verticillate) 9 | Sphenophyllales 92 Sphenophyllum 93 — cuneifolium 94 — emarginatum 96 — majus 95, Taf. 28 — myriophyllum 94 — oblongifolium 96 , — saxifragaefolium 95 — speciosum 96 - — tenerrimum 94 — verticillatum 96 Sphenopterides 33 Sphenopteridium 31 — disseetum 31 — furecillatum 31 — Schimperi 31 Sphenopteris adiantoides 43 — (Zeilleria) avoldensis 47 — Baeumleri 38 — bella 47 — bermudensiformis 44 — distans 44 — divarıcata 44 Sp Sp | Sphenopteris elegans 43 flexuosissima 35 Goldenbergi 45 Hoeninghausi 37 karwinensis 45 Larischi 38 Laurenti 35 nummularia 34 obtusiloba 34 Sauveuri 34 Schatzlarensis 46 Schlehani 38 Schwerini 46 Stangeri 38 strıata 34 Vüllersi 45 hyropteris 46 orogonites exuberans 12 Stachannularıa 115 Stigmaria 152ff. Eveni 155 ficoides 154 rugulosa 155 stellata 155 Stigmariopsis 155 Stylocalamites 105 Subsigillarien 144 Syringodendron 145 T ı Taeniopterides 76 ı Taeniopteris Eckardti 77 | — jejunata 76 | — multinervis 76 | Trigonocarpus 55, 67, 174 Tylodendron 170 | U Ullmannia Bronni 177 — frumentaria 172 Ulodendraceae, Ulodendron 138 Urnatopteris 48 V Vertebraria 81 Voltzia Liebeana 172 W ı Walchia flaceida 170 — filieiformis 170 — linearifolia 170 — piniformis 170 ı Whittleseya elegans 168 4 Zeilleria 47 Zygopterideen 85 Tafeln zur Karbon- und Permflora Fig. 1. Fig. 2. 123. Tafel 1” Dünnschliff durch eine Dolomitknolle aus dem Flöz Katharina des Ruhrreviers mit zahlreichen „echt versteinerten“ (intus- krustierten, strukturbietenden) Pflanzenresten der Steinkohlen- formation, ein Stück versteinerten Urtorfs des Flözes darstellend. Wenig vergrößert Lyginodendron oldhamium a ebenfalls aus einer Dolomitknolle des (englischen) Karbons, junges Exemplar. a) Holz- körper, noch wenig entwickelt; b) Innere Rinde, darum herum die äußere Rinde mit zahlreichen quer durchschnittenen (dunkel erscheinenden) Baststrängen, die in der Längsrichtung sich mit- einander verbinden (sich maschen); vergl. Fig. 31 im Text Asteroxylon Mackie KıpsTon und LANG. Querschnitt des Stengels, vergrößert, in der Mitte das etwa sternförmige Leit- bündel, darum die Rinde, deren mittlerer Teil mit zahlreichen radial gerichteten Gewebelücken versehen ist. Außen die Außen- rinde mit punktförmigen Blattspurquerschnitten. Außerhalb des Stengels einige Querschnitte der Blätter. Aus dem älteren Oldred- Sandstein von Schottland (etwa älteres Mitteldevon) 12 1) Die bei den einzelnen Figuren in () hinzugefügten Fundortsangaben beziehen sich auf das einzelne, abgebildete Stück. | ürich, Leitfossilien Tafel 1 Karbon und Perm 2. Lyginodendron oldhamium Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Gürich, Leitfossihien 3. Adiantiles tenuifolius Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Karbon und Per, E Fig. ı ü | Fig. . Fig. 3 ne. EIERN Tafel 2 Mariopteris muricata (SCHLOTHEIM) ZEILLER, f. Sauveuri STUR, vollständiger Wedel (Blatt) eines kleinen Exemplars. Der doppelt- gabelige (diplotmematische, mariopteridische) Aufbau ist sehr deutlich sichtbar. Die Blättchen bei A und B zeigen deutlich asymmetrische ungleichförmige Zerteilung durch die Mittelader. Oberster Teil des mittleren Oberkarbons Des a Nordfrankreich). Nach ZEILLER Cardiopteris polymorpha GOEPPERT, & rroßblätterige Hoi, (6. „bon dosa“). Kulm (Niederschlesien, Merzdorf a. Bober) . Ä Adiantites tenuifolius GOEPPERT, ziemlich großblätteriges a plar (Mährisch-schlesischer Dachschiefer) ; Seite 40 32 3l Fig. 1, 1a. Fig. 2. Tafel 3 Exemplare von jungen Wedeln von Pecopteris plumosa ARTIS sp. mit noch eingerollten Blättern und ansitzenden, schon vollständig entwickelten Aphlebien. 1a sehr junges, 1 schon mehr entwickeltes Exemplar; rechts oben voll- ständig erwachsene Blättchen der Art (Saarrevier) Pecopteris aspera BRONGNIART mit noch ansitzenden Aphle- bien am Grunde der Seitenstiele. Untere Muldengruppe (mittleres Oberkarbon) (Oberschlesien, Bohrung Preußen- grube) . ES ee ee Seite 25,51 25,51 | ‘ürich, Leitfossthen Tafel 5 Karbon und Perm a. Pecopteris plumosa ' mit Aphlebien 2. Pecopteris aspera Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Gürich, Leitfossihen Tafel 4 Karbon und Per 1. Sphenopteris striata Sphenopteris Sawveuri "a Verlag von 59 3. Sphenopteris Sauveuri Gebrüder Borntraeger in Berlin Tafel 4 Fig. 1. Sphenopteris striata GOTHAN, ziemlich großblätteriges Exemplar. Die feine Streifung der Blattoberfläche ist auf den vergrößerten Blättchen deutlich sichtbar (*ı). Mittlerer und oberer Teil des mittleren Oberkarbons (Piesberg bei Osnabrück) . Fig. 2 und 3. Siphenopteris Sauveuri CREPIN. Mittlerer und oberer Teil des mittleren Oberkarbons (2: oberschlesisches Karbon, Mulden- gruppe, Bohrung Woschezytz; 3: Saarrevier, Fettkohle, Gr. Heinitz) Seite 34 34 Fig. 1. Fig. 2. Tafel 5 Sphenopteris Laurenti ANDRAE. Mittleres Oberkarbon, namentlich mittlerer Teil. Sr des Ruhrreviers, Zeche Westfalia bei Dortmund) . ; Sphenopteris en Sum (Eyginodendvon-Gruppe), Die ein- malige Gabelung des Stengels sowie die Beschuppung deutlich sichtbar. Unteres Oberkarbon, . re Ostrau, Heinrichsch. X) ä ; { ! Seite 38 | Karbon und Perm r- Leitfossilien is Laurenti Sphenopter 1% i Stanger Sphenopteris 2. in in Berl r Borntraeger Verlag von Gebriüde Gürich, Leitfossilien Tafel 5a Karbon und Pı 2. Lonchopteris rugosa Tafel 5a Sphenopteris Hoeninghaust! BRONGNIART (Lyginodendron-Gruppe). Unterer und mittlerer Teil des mittleren Oberkarbons (Ober- schlesische Muldengruppe) Lonchopteris rugosa BRONGNIART. Die Maschenaderung ist deutlich sichtbar, Exemplar mit gröberen Adermaschen. Nur in einem Teil des mittleren Oberkarbons, der etwa der Gaskohle im Ruhrrevier entspricht; vergl. Tabelle S. 18 und Text S. 60 (Oberschlesische ae frühere a en bei Myslowitz) . 5 : Seite 37 60 Tafel 6 Seite | Sphenopteris Larischi STUR (Lyginodendron-Gruppe). Teil eines großen Blattes mit deutlicher Gabelung des Stengels; Beschuppung schwach. Unteres Oberkarbon Be en en bei Rybnik) . . . 38 | | trich, Leitfossilien Sphenopteris Larischi Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Karbon und Perm Gürich, Leitfossilien Tafel 7 Karbon und P: 1. Mariopteris acuta 2. Mariopteris latifolia Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Bir. 1. Fig. 2. Tafel 7 Mariopteris acuta BRONGNIART, vollständiges Blatt mit deutlich diplotmematischem (mariopteridischem) Aufbau. Namentlich unterer Teil des mittleren Oberkarbons (Magerkohle des Ruhr- reviers, Zeche Hamburg u. Franziska b. Witten, Fl. Mausegatt) Mariopteris latifolia BRONGNIART. Die Zähnelung der Blättchen deutlich sichtbar. Oberster Teil des mittleren Oberkarbons (Saarbrücker Flammkohle, Grube Serlo) Seite 40 40 Tafel 8 Palmatopteris (Diplotmema) furcata (BRONGNIART) POTONIE. Exemplar mit zum Teil kompakteren, zum Teil spitz ausgezogenen Blättchen (?Träufelspitzen). Mittleres Oberkarbon (Saarbrücken: Gersweiler) 41 Seite "ürich, Leitfossilien Palmatopteris (Diplotmema) furcala Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Karbon und Perm Gürich, Leitfossilien Tafel 9 Karbon und Per 3. Sphenopteris adianloides 4. Sphenopleris divaricata Verlag von [3 (Gebrüder Borntraeger in Berl, Tafel 9 Palmatopteris (Diplotmema) furcata (BRONGNIART) POTONIE. Exemplar mit durchweg spitzeren Blättern und deutlich „diplo- tmematischem“* Aufbau en Spann Jaworzno, Galizien) Sphenopteris flexuosissima STUR. Mittleres Oberkarhon, oberer Teil (Niederschles. Karbon, Neurode) . Sphenopteris adiantoides SCHLOTHEIM (Sph. elegans BosbamaHr et auctorum). Unteres Oberkarbon Se: Walden- burger Schichten) Sphenopteris divaricata GOEPPERT. Untärds Obärkarbon (Nieder- schlesien, Waldenburger Schichten) Seite 41 35 43 44 Fig. 1. Tafel 10 Siphenopteris adiantoides SCHLOTHEIM (Sph. elegans BRONGNIART et auctorum). Unteres Oberkarbon (Niederschlesien, Walden- burger Schichten). Die Querriefung des Stengels ist besonders gut sichtbar (vergl. Heterangium Grievei WILLIAMSON) Fig. 2 und 3 (rechts). Discopteris karwinensis STUR. Zu beachten sind die abweichend gestalteten, abwärts gerichteten Blättchen am Grunde der Seitenteile von Fig. 2. Fig. 3 rechts: Blättchen der vorigen Art mit Sporangienhaufen, daneben ein solcher vergrößert. Oberer Teil des mittleren ÖOberkarbon me Ober- schlesien) ; Fig. 3 (links). Blättchen von Discople Sehnen Son mit Seianrien- Fig. 4. haufen, daneben ein solcher vergrößert; die unteren beiden auf den Blättehen abgenommen. Bisher nur im Niederschlesischen Karbon (Hangendzug, Rubengrube) NL ER Discopteris Vüllersi STUR. Vorkommen wie vorige. (Aus dem Kleinasiatischen Karbon von Eregli, dessen Flora auffallender- weise mit den beiden in Schlesien besondere Verwandtschaft zeigt) 43 45 45 45 | ürich, Leitfossilien Tafel 10 Karbon und Perm 4. Discopteris Vüllerst 1. Sphenopteris adiantoides "3. Discopteris Schumanni 3. D. karwinensis 2. Discopteris karwinensis Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Gürich, Leitfossilien Tafel 10a 1. u.2. Sphenopteris (Benaultia) Schatzlarensis 3. Sphenopleris (Renaultia) Schwerini 4. Discopteris Vüllersi Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Tafel 10a Fig. 1 und 2. Sphenopteris (Renaultia) Schatzlarensis STUR. Mittlerer Teil des mittleren Oberkarbons. Bei sch usw. Stücke von Sphenopteris (Itenaultia) Schwerini STUR. (Oberschlesische Muldengruppe: Grube Karsten-Zentrum b. a nn 2 mit abweichenden, „aphleboiden“ Blättchen . : Fig. 3. Sphenopteris (Renaultia) Schwerini STUR. Vorkommen wie Fig. 1: (Oberschlesische Muldengruppe: Bradegrube) Fig. 4. Discopteris Vüllerse STUR mit Sporangienhaufen, vergrößert. (Oberschlesische Muldengruppe: Bohrung Chwallowitz) Seite 46 46 45 Tafel 11 Fig. 1. Sphenopteris bermudensiformis SCHLOTHEIM (Sph. distans STUR). Unteres Oberkarbon (Niederschlesien: Waldenburger Schichten) Fig. 2 und 2a. Sphenopteris (Discopteris) Goldenbergi ANDRAE. Oberster Teil des mittleren Oberkarbons. Bisher nur aus der Flammkohle und oberen Fettkohle des Saarreviers bekannt. (2: Ottenhausen, Saarstollen; 2a: Dudweiler) . Seite 44 45 Tafel 11 Karbon und Perm 1. Sphenopteris bermudensiformis | 7 eier ET... a EHRE une j 2. 2 2a. Sphenopteris (Discopteris) Goldenbergi Sphenopleris (Discopteris) Goldenbergi | Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin | \ Gürich, Leitfossilien Tafel 12 Karbon und F EEE EEE TEE az 2 ne A Hr SL. 2. Peeopteris Milloni Verlag von Gebrüder Borntraeger in berlin Big T., Fig. 2 Tafel 12 Seite Pecopteris Candolleana BRONGNIART. Öberstes Oberkarbon und Rotliegendes. (Rotliegendes: Ilmenau in Thüringen) . . . . 49 Pecopteris Miltoni ARTIS sp. Oberer Teil des mittleren Ober- karbons (Oberschlesien: An SenrbRs; links: BADEN Knurow I; rechts: Emmanuelsegengr.) . . ; . 49 Tafel 13 Seite Fig. 1. Pecopteris cyathea BRONGNIART Oberes Oberkarbon und Rot- liegendes: (Rotliegendes: Thüringen) Dur en 220002 .22249 Fig. 2. Pecopteris pennaeformis BRONGNIART, mittleres Oberkarbon (Eettkohle, Saarrevier) ı...:.. vun. 250 Fig. 3. Pecopteris feminaeformis SCHLOTHEIM Sp., hen Oberkarhon und Rotliegendes (Oberes Oberkarbon: Ottweiler Schichten: Ens- dorfer' Schacht, Saarrevier) ....... 2 en es wich, Leitfossilien Tafel 13 3. Pecopteris feminaeformis Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Karbon und Perm Gürich, Leitfossilien Tafel 14 Karbon und P, 3. Pecopteris Pluckeneti Peeopteris aspera 4. Desmopteris longifola Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Tafel 14 Fig. 1. Pecopteris aspera BRONGNIART. Unteres Oberkarbon bis unterer Teil des mittleren Oberkarbons (Aachener Becken: Inderevier, Wilhelmine Flöze). S. auch T. 3,2 5 Fig. 2 und 3. Pecopteris Pluckeneti SCHLOTHEIM Sp. er Teil des mittleren Oberkarbons bis Rotliegendes. (2: Wettiner Steinkohlen- becken, 3: obere Flammkohle des Saarreviers) ce Fig. 4 Desmopteris longifolia STUR. Oberer Teil des mittleren Ober- karbons (Saarrevier, Fettkohle: Gr. Rischbach, St. Ingbert) . Seite 51 53 55 Tafel 15 Fig. 1. Odontopter:s suberenulata (ROST) ZEILLER. Oberes Oberkarbon - „ und Rotliegendes (Rotliegendes: Lebacher Schichten; Saarrevier) 65 | Fig. 2. Odontopteris Beichiana GUTBIER. Oberster Teil des mittleren | Oberkarbons (? noch höher). (Zwickauer Karbon) . . . . .. 66} Fig. 3. Lonchopteris rugosa BRONGNIART. Mittlerer Teil des mittleren Oberkarbons (Aachener Revier: Wurmmulde, Grube Maria) vergl. | Tabelle 8.18... St Teer er Seite | Odontopteris Reichiana Tafel 15 Verlag von Gebrüder Borniraeger in Berlin Karbon und Perm Lonchopteris rugosa Karbon und a; Tafel 16 Gürich, Leitfosstlien Odontopteris S S S — "_ S or) S S So is) Coemans valida Aleihopterts ir Alethopteris Costei > Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Fig. 1. . Fig. 2. Fig. 3. Tafel 16 Alethopteris valıda BOULAY. Mittleres Oberkarbon ne becken von Valenciennes, Nordfrankreich) ; \ Alethopteris Costei ZEILLER. Oberster Teil des mittleren one karbons und oberes Oberkarbon ae Flammkohble, ne Alsbachtal) Odontopteris toner mann Anna, “Oberer Teil des mittleren Oberkarbons (Öberschlesische Muldengruppe). Varietät mit „filziger“ Oberfläche der Blättchen. (M. pseudo- coemansi GOTH.) Vergl. Tafel 18,2 u ee 7 Seite 59 59 66 Tafel 17 Seite Alethopteris Serli BRONGNIART sp. Obere Schichten des mittleren Ober- karbons (Saarkarbon, Gersweiler) . . . . . „. 22 2 2..58 33 Yürich, Leitfossilien Tafel 17 Karbon und Perm 5 Nenn: \ < za lz De BIN FFIR } in h, j A { 5 N N N en N N = h “ m Ana =, ON fr TOR I I N x ; < A (\ A I SEO NSS \ N N = Sal ” I IE / Ex \ \ Ta m | a N \\)Z N \ Ss N VG IN NL —— REN = I > u I r : Al I = = >| In IN A E x a WR ® e EIN = Ya DE un H A \. > on N x \ Se BA ee eg N z r = SI SEN \ e = E2 FEIN N N = N \ $ = \ L/ I 3 e Sa FI — N 7 =/h yV Ur \ NE / \ \ 3 N FE a Sry ee J DAS 2G nz = = a ers \ NN EIZIIEN II =lI>E£ SGEIZ ID 7 u Da r / N I Ira _/ T \ 4 N es = NA \ NEN Alethopleris Serli Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Gürich, Leitfossilien Tafel 18 Karbon und Per, 2. Odontopteris Coemansi 1. Callipteridium gigas 5. Alethopteris deeurrens 3.u.4. Callipteris Martinsi Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin > «2a IT N Tafel 18 Fig. 1. Callipteridium gigas GUTBIER sp. Unteres Rotliegendes, selten etwas tiefer, bei uns in Deutschland nur im en En liegendes: Ilfeld a. Harz) . HRG Fig. 2. Odontopteris Coemansi ANDRAE, Saarbrücker Form, ohne ‚filzige Behaarung“ der Oberfläche (Mittlere und untere Flammkohle: Saarkarbon, Josefaschacht) NE an Fig. 3 und 4. Callipteris Martinse GERMAR sp. Kupferschiefer bis oberer Zechstein A der en von u in Hessen) . Fig. 5. Alethopteris decurrens ARTIS sp. "Mittlerer Teil des ihtleren Oberkarbons (Ruhrrevier, Zeche bei Herne) ee Seite 63 66 64 59 Fig. 1. Fig. :2. Fig. 3. Tafel 19 Callipteridium pteridium SCHLOTHEIM sp. Oberes Oberkarbon (Steinkohlenbecken von Commentry, Nach ZEILLER een He Aust ha Dane Mariopteris mwricata SCHLOTHEIM Sp., renlar mit entin- licher Knolle am Stengel, möglicherweise Fruktifikation oder vegetative Knospe. Damen Steinkohlenbecken, Ruben- grube bei Neurode) Odontopteris alpina H. B. GEINITZ. Oberste Teil des iftleren Oberkarbons (Flammkohle: Saarbrücken, Gr. Hostenbach) “Seite 63 41 65 Karbon und Perm Tafel 19 zen ch, Leitfossil rQ Pe vum Ah ter ium p Callipterid ll Kir I ına Ip ıs a Odontopter 3 ta ca iopteris mur Mar 2 Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Giürich, Leitfossilien Tafel 20 Oallipteris Iyralifolia Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Seite Callipteris lyratifolia GOEPPERT sp. Rotliegendes: Lebacher Schichten, SEERETEN) ae SR a ER RE | | Tafel 20 ; FE ZW nn Un Tafel 21 Seite Fig. 1. Callipteris conferta BRONGNIART. Rotliegendes (Lebacher Schichten, Saarbrücken). Form mit er, stark verwachsenen Blättern . . u U. 08 Fig. 2. Callipteris ann Ge Sp. (Rain Thüringen, Stockheim /D7, Kammerberg /4—C7, Schmalkalden [EJ)) . . 64 ürich, Leitfossilien Tafel 21 Karbon und Perm I 1. Callipteris conferla 2. Callipleris Naumanni Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Giürich, Leitfossilien Tafel 22 Karbon und Per 4. Neuropteris Kossmanni Neuropteris obliqua Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin 5 Tafel 22 Fig. 1 bis 3. Neuropteris obligqua BRONGNIART sp. Mittleres Oberkarbon. Fig. 4. Fig. 3 zeigt ein Stück mit größeren cyclopteridischen Blättern. (Ruhrrevier, Fettkohle, Zeche Neu-Iserlohn Er 1, a Ober- schlesische Muldengruppe [Fig. 2]) i Neur opteris Kossmanni POTONIE. Unteres Oberkarbön. Bisher nur in der Randgruppe von Oberschlesien Ne Es schacht, unter Pochhammerfl.) Seite 71 172 Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Tafel 22a Neuropteris obligua (vergl. T. 22, 1-3). Stück aus der ober- schlesischen Muldengruppe (Bradegrube) Alethopteris Armasi ZEILLER sp., sehr pecopteris- oder callipte- ridium-ähnliche Art. Hin und wieder im obersten Teil des mitt- leren Oberkarbons (kleinasiatisches Becken von Eregli). Nach ZEILLER re N Eee. Sphenopteris bella STUR (vom Verfasser früher. als Sph. Schilleri beschrieben, vergl. Oberschlesische Steinkohlenflora I, T. 30, 2). Höhere Schichten des mittleren Oberkarbons (Oberschlesien: Muldengruppe: Bradegrube) . Karbon und Perm () MM 1. Neuropteris obligua 2. Aleihopteris Arması 3. Sphenopteris bella Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Karbon und Pe! europteris ovala r h REN IE heuchzeri Se ris te Neurop .) [2] Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin | Tafel 23 Fig. 1 und 2. Neuropteris ovata HOFFMANN. . Öberster Teil des mitt- leren Oberkarbons. Die zerschlitzten Oyclopteris-Blätter in Fig. 1, die sich gewöhnlich damit zusammenfinden, en wohl dazu Seite (obere Flammkohle, Saarbrücken) . . . . ... i a Fig. 3. Neuropteris Scheuchzeri HOFFMANN. Oberster Teil des mitt- | leren Oberkarbons (Saarrevier, Gr. König). . . . .2..2..2..74 Tafel 24 Neuropteris gigantea STERNBERG; die vorliegende Form mit mehr ab- gestumpften, weniger sichelförmig gekrümmten Blättchen und mit einer über etwa ?°/s der Blattlänge deutlich verfolgbaren Mittelader wird auch als besondere Art aufgefaßt: N. pseudo- gigantea H. POTONIE. Mittlerer Teil des mittleren Oberkarbons (Steinkohlenbecken von Valenciennes, Nordfrankreich). Nach ZEILLER : Seite 172 mM [6 > Karbon und F \ N “ b3g 5 tea igan is g 'opter eur N: Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Gürich, Leitfossilien Tafel 25 Karbon und Per um I, L 5 AN NER 7, MO A HIN 1. Linopteris Münsteri | 1 / | 1: VE Z 7 az I zZ 2. Linopteris Germari 3. Linopteris obliqua Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Tafel 25 Linopteris Münstert EICHWALD sp. Oberster Teil des mittleren Oberkarbons (Piesberg bei Osnabrück) Linopteris Germari GIEBEL. en Botligendes, Thü- ringen, Manebach) Linopteris obliqua BUNBURY. Mittlerer Teil nd er Teil. des mittleren Oberkarbons (Fettkohle, Saarbrücken, Gr. Dudweiler) Seite 73 74 74 Big R082. Tafel 26 Seite Psaronius infarctus UNGER. (? Rotliegendes von Chemnitz in Sachsen). f verschiedene, nach außen abgehende Leitbündel; P Skelett-(Sklerenchym-)stränge (schwarz). Nach ZEILLER .. .. 90 Caulopteris Saportae ZEILLER. (Wettiner Karbon bei Halle a. S.) 88 er "itrich, Leilfossilien Verlag Tafel 26 1. Psaronius infaretus 2. Caulopteris Saportae von Gebrüder Borntraeger in Berlin Karbon und Perm Giütrich, Leitfossilien Tafel 27 Karbon und Per . 2. Sphenophyllum 1. Sphenophyllum longifolium euneifolum 3. Sphenophyllum vertieillatum 5. Sphenophyllum speciosum 6. Sphenophyllum emarginalum Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Fig. 1. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel 27 Siphenophyllum longifolium GERMAR. Oberes Oberkarbon az tiner Schichten, Dölau b. Halle) - Dr 3 Sphenophyllum cuneifolium nenne dicker Stengel mit ganz zerteilten, asterophyllitischen Blättern; an den Seitenzweigen (bei 5) sind weniger stark zerteilte Blätter von der Form des sogenannten Sph. saxifragaefolium sichtbar. Die Blättchen der gewöhnlichen vollspreitigen Form sind im Text Fig. 83a abgebildet. Mittleres Oberkarbon (Niederschlesien, Hangendzug) Sphenophyllum verticillatum SCHLOTHEIM. Oberes Oberkarbon (Wettiner Karbon bei Halle) Querschnitt durch den Holzteil eines nam Stengel aus einer Dolomitknolle des Ruhrreviers, vergr. . Sphenophyllum speciosum ROYLE. Untere Gondwwäna Schichten (Glossopteris-Flora). Ostindien (neuerdings auch in Australien) Sphenophyllum emarginatum BRONGNIART. Öberster Teil des mittleren Oberkarbons (Saarrevier, Flammkohle) . Seite 96 94 96 92 96 96 Fig. Fig. Fig. Fig. 4. Fig. 5. Tafel 28 Sphenophyllum oblongifolium GERMAR. Oberes Oberkarbon und Rotliegendes (Ottweiler Schichten, Saarrevier) Siphenophyllum majus BRONGNIART. Oberster Teil des mittleren Oberkarbons (Saarkarbon) SER Sphenophyllum cuneifolium STERNBERG, etwas ertante Blätter (f. „saxifragaefolium“, vergl. Tafel 27,2). Mittleres Oberkarbon Sphenophyllum myriophyllum CREPIN. Oberer Teil des mittleren Oberkarbons (Saarrevier, Fettkohle) . Blätter von un, Thoni MAHR. Botligendes. an. ringen, Ilmenau) ; : : Seite 96 | 95 | Yu 96 | 94 | Tafel 28 d. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Karbon und Perm Sphenophyllum Thoni Güäürich, Leitfosstien Tafel 29 Karbon und Peı, > Pe de er ZW 4. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin | | Tafel 29 7 Fig. 1 und 2. Asterocalamites scrobiculatus (SCHLOTHEIM) ZEILLER, Marksteinkerne des Stammes. Kulm (Magdeburg) Fig. 3. Cingularia typica WEISS. Oberer Teil des mittleren Oberkarbons (Saarkarbon. 20 2 2 22 en ei an NA # Fig. 4. Annularia pseudostelata POTONIE, mit Annularia stellata E (Tafel 31,2) verwandte Form mit schmaleren, spitzeren Blättern. . Oberer Teil des mittleren Oberkarbons (Saarrevier, Fettkohle) Seite 100 1977 113 Ric, 1. Fig. 2. Eig. 3. Fig. 4. Tafel 30 Calamites Suckowi BRONGNIART. Namentlich mittleres Ober- karbon, aber auch schon im unteren Oberkarbon (Saarrevier) Marksteinkern von Calamites Goepperti ETTINGSHAUSEN; die Knotenlinie mit den Astnarben liegt bei K; die Astnarben sind durch Zusammenlaufen der Rippen auf einen Punkt markiert. Derartige Steinkerne, bei denen die Glieder oft regelmäßig periodisch an Größe abnehmen und zunehmen (wobei das kürzeste Glied die Astnarben trägt) werden auch als „Oalamites varians“ STERNBERG bezeichnet. Oberer Teil des mittleren Oberkarbons . ee is en Calamites Suckowi, sich verjüngender Ast bezw. Abgang eines Stammes vom Rhizom oder Wurzelstock ee: Annularia radiata BRONGNIART. Mittlerer Teil des mittleren Oberkarbons . Seite N 105 zürich, Leitfossihen Tafel 530 Karbon und Perm 3. (Calamites Suckowi 1. Calamites Suckowi dee R me a ne Eee N 7 Ang en Sa EI Ir 2. Marksteinkern von Calamites Goepperti Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Gürich, Leitfosstilien Tafel 51 Karbon und Pen) j an BR DS \ 74 \ Sn ) 1. Annularia radiata 3. (alamites earinatus 2. Annularia stellata Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin ie. 1. Fig. 2. Fig. 3. Tafel 31 Annularia radiata BRONGNIART, größeres Exemplar, bei dem die Seitenzweige noch an einem dickeren Ast ansitzen, der mit größeren Annularien versehen ist. Vergl. Tafel 30,4. Annularia stellata (SCHLOTHEIM) WOOD. Oberes Oberkarbon und Rotliegendes, beginnend im obersten Teil des mittleren Oberkarbons (Rotliegendes, Thüringen) N Calamites carinatus STERNBERG (Calamites ramosus ARTIS). Mittleres Oberkarbon. Das Stück ist ein Rhizom, an dem noch die Wurzeln dran sitzen (Niederschlesischer Hangendzug) . Seite 113 112 108 Tafel 32 Fig. 1. Lepidodendron rimosum STERNBERG. Oberer Teil des mittleren Oberkarbons (Saarkarbon, Gr. v. d. Heydt) Fig. 2. Lepidodendron a KÖNIG, seltenere Form des mitt- leren Oberkarbons Fig. 3. Halonia tortuosa LINDL. u. Ehre Mittleres Öberkärhon! a leicht schon im unteren ÖOberkarbon (Oberschlesien, Mulden- gruppe). Zu Lepidophloios gehörig (Fig. 4 und 5) Fig. 4 und 5. Lepidophloros laricinus STERNBERG, jüngeres (Fig. 4) und älteres (Fig. 5) Exemplar. Fig. 5a. Vergrößertes Polster mit der Ligulargrube über der Blattnarbe. Mittleres Oberkarbon Seite 128 128 129 131 Karbon und Perm c 57 Tafel 3 Leitfosstlien EN S > Bi = < \ ABS) 3% 02 grube gular i it der L . Vergrößertes Polster m Ja 4.u.D. Lepidophloios lar rbe über der Blattna TEeINUSs Ss S S 8 SES 2 wo ISES SES = St x) = S DA) oO S — an >} nn S I S >) In} gi fe) Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Tafel 35 h, Leitfossilien UriIc G dodendron aculeatum i Lep 7 D S = Lepidodendron Velthe 6 dodendron Wortheni epi L AU 1 1anu m mann ndron Volk Lepidode > > 7 Ulodendro 5. Bothrodendron minutifotium in in Berl eger in Verlag von Gebrüder Borntra Fig. Fig. Fig. Tafel 33 1 und 2. Lepidodendron Wortheni LESQUEREUX. Mittlerer und oberer Teil des mittleren Oberkarbons. Daneben einige Blatt- polster vergrößert (Steinkohlenbecken von Valenciennes, Nord- frankreich). Nach ZEILLER Lepidodendron Volkmannıianum STERNBERG. Kulm, een im untersten Teil des unteren Oberkarbons (Niederschlesien, Walden- burger Schichten, Segengottesgrube bei Altwasser) Bothrodendron minutifolium LINDLEY und HuTTon. Mittleres Oberkarbon. Fig. 4a. Blattnärbcehen ROSE: mit lee grube darüber Ulodendron minus ner und nme (Sigillaria, hand) Mittleres und unteres Oberkarbon, etwa !/» nat. Gr. (Nieder- schlesisches Karbon) . Lepidodendron Veltheimi STERNBERG. Kulm, seltener im untersten Oberkarbon (Kulm von Magdeburg) ; Lepidodendron aculeatum STERNBERG. Namentlich im mittleren Oberkarbon, auch schon im unteren Oberkarbon (Oberschlesien, Muldengruppe) Seite 128 139 126 126 Tafel 34 Seite Fig. 1. Lepidodendron obovatum STERNBERG, verhältnismäßig alter Zweig mit noch anhaftenden Blättern. Mittleres Oberkarbon (nordamerikanisches Karbon von Bloomington, Jowa) . . . 197 Fig. 2. Gegabeltes Stammende einer favularischen Sigillarie (Srgillaria elegans BRONGNIART). Untere Fettkohle des Ruhrreviers, Zeche General bei Weitmar bei Bochum. Bei b befindet sich eine Blütennarbenzeile, die sich auch dadurch markiert, daß unter- halb derselben die Blattnarben niedrig und dicht sind, oberhalb lockerer und höher („Wechselzonenbildung®) . . . . .... 144 Tafel 54 | Karbon und Perm 1. Lepidodendron obovatum Sigillaria elegans Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Gürich, Leitfossilien Tafel 35 Karbon und Perı 1. Sigillaria elegans 2. Sigillaria elegans 3. Sigillaria elegans Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin En EEE ee €), a EN ne Tafel 35 Sigillarsa elegans BRONGNIART, großnarbige Form mit Blüten- narben zwischen den Blattnarben. Aus der oberen Magerkohle des Ruhrreviers (Zeche Friederica bei Bochum) Sigillaria elegans BRONGNIART, kleinnarbige Form; beix: Blüten- narbenzeilen (Magerkohle, Ruhrrevier, Zeche Kunstwerck bei ESSEN RN ae ee einen Stigillarıa elegans BRONGNIART. Wie oben. Fundort nicht bekannt SE N BEI RL ES SR DE UL Sigillaria cancriformis WEISS. Besonders aus der unteren Muldengruppe Öberschlesiens und den Reichshennersdorfer Schichten Niederschlesiens bekannt . Seite 149 149 149 149 Tafel 36 Seite Fig. 1 und 2. Sigellaria Boblayi BRONGNIART; in Fig. 1 sind zwischen den Blattnarben auch Blütennarben sichtbar, die vergrößerten Figuren der Blattnarben bei Fig. 1 und 2 sind durch Wachs- ausgüsse von den Stücken gewonnen. (Gasflammkohle des Ruhr- reviers; 1: Zeche Heinrich Gustav bei Werne; 2: Schacht Rhein- Elbe bei'Gelsenkirchen) .. .. .... 0. a el AT ife fi Verlag Tafel 36 1.u.2. sSigillaria Boblayi von Gebrüder Borntraeger in Berlin Karbon und Perm Gürich, Leitfossilien 3a. Vergr. Blattnarben eines anderen Stücks 4. Verlag von Tafel 57 Sigillaria Schlolheimiana Tebrüder Borntraeger in Berlin As > a Hp. A SE Dun Tan a DE Ne ze Iie'>T. Fig. 2. Ei. 3, Fig. 3a. Fig. 4. Tafel 37 Sigillaria principis WEISS. Oberster Teil des mittleren Ober- karbons (Piesberg bei Osnabrück) Sigillaria cumulata WEISS, darüber Narben und Praschenskulptur vergrößert. Vorkommen wie Fig. 1. (Ibbenbürener Karbon) . Sigillaria mammillarıs BRONGNIART. Mittlerer Teil des mitt- leren Oberkarbons, bei uns namentlich in Saarbrücken (Saar- revier, Fettkohle, Gr. Dechen) Vergr. Blattnarben eines anderen Stücks. Sigillaria Schlotheimiana BRONGNIART. Bisher neulich im unteren Teil des mittleren Oberkarbons, besonders in der Sattel- gruppe und unteren Muldengruppe Oberschlesiens (Sattelgr., Oberschlesien, Florentinegr.) \ NS Seite 148 148 148 147 Fig. 1. Fig. 2. Tafel 38 Seite Sigillaria rugosa BRONGNIART. Mittlerer Teil des mittleren Oberkarbons (Muldengruppe Oberschlesien, Orzeschegrube). . 146 Sigellaria scutellata BRONGNIART. Mittlerer Teil des mittleren Oberkarbons (Ruhrrevier, Zeche Vollmond bei Langendreer) . 147 Karbon und Perm türich, Leitfossilien Sigillaria rugosa Sigillaria scutellala 2% Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Gürich, Leitfossilien Tafel 59 Karbon und Perı 1. Sigillaria tessellata Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Big. FR. Fig. 2. Fig. 3. Tafel 39 Sigillaria tessellata BRONGNIART. Oberer Teil des mittleren Oberkarbons (Gasflammkohle des Ruhrreviers, Hugoschacht bei Gelsenkirchen) . PX Sigillaria elongata BRONGNIART. Mittlerer Teil des mittleren Oberkarbons . Sigillaria ichthyolepis Schanze, zu den Subsigillarien behörig‘ fast nur im oberen Oberkarbon (Saarbrücken, untere Diyalas Schichten; Griesborn, Schwalbacher Flöz) Seite 148 147 151 Fig. 1. Tafel 40 Sigillaria cf. mammillarıs, mit Marksteinkern. Saarbrücker Karbon Fig. 2 und 3. Sigellaria Brardi BRONGNIART, Formen mit locker stehen- Fig. 4. Fig. 5. den Blattnarben. Bei Fig. 2 sind die äußersten Rindenteile ver- schwunden. Fig. 3 zeigt die wahre Stammoberfläche. Oberes Oberkarbon und Rotliegendes (Karbon von Wettin bei Halle) Asolanus, camptotaenia WOOD. Namentlich im oberen Teil des mittleren Oberkarbons und im oberen Oberkarbon. (Bei a Knor- rienwülste,; bei d diese abgebrochen, Oberfläche nicht sichtbar) Syringodendron STERNBERG, entrindete Erhaltungsform von Sigillarien; das vorliegende Exemplar von einem älteren Stamme, bei dem die Narbenzeilen durch Wachstumsverhältnisse gegen- einander verschoben und verzerrt sind, verkl. Mittleres Ober- karbon . Seite 145 150 157 145 m nn Gürich, Leitfossilien Sig. Brardi, einzelne Blattnarbe 5. Syringodendron Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin aZE Tea SE a I TyTN Karbon und Perın Tafel 41 Gürich, Leitfosstlien Pinakodendron Ohmanni IE igillariostrobus Tieghemi Ss j 2. illarien o [e} krosporen von Si Ma 3 trobus llarios igi S Lepidophyllum' 5 lanceolalum gmaria gillarienstammstumpf mit St 1. »1 6. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin IM MI Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel 41 Pinacodendron Ohmannı WEISS. Unten links Oberfläche der Rinde mit Blattnarben, rechts eine solche vergrößert, oben links zwei Stück mit Sporangien tragenden Blättern. Belgisches Karbon. Nach KIDSTON RER EEE Sigillariostrobus Tieghemi ZEILLER, rechts unterer Teil des Zapfens, links mittlerer Teil desselben. Saarbrücker Karbon Makrosporen von Sigillarien. Rechts unten eine solche ver- größert. Bei einigen ist deutlich die dreieckig tetraedrische Spitze sichtbar. Mittleres Oberkarbon . EEE Stück der Achse eines Sigillarienzapfens (Sigellariostrobus). Der Zapfen ist entblättert und nur die Mittelachse übrig ge- blieben, mit quirlförmig gestellten Narben, den Ansatzpunkten der Sporophylle. Häufige en der leicht zerfallenden Sigillarienzapfen Lepidophyllum lanceolatum anne: nr har der Art; am Grunde der no so al, Mittleres Oberkarbon de Verkleinerte Wiederanhe. des eben elnser tammenampfes mit Stigmaria im Lichthof der Geologischen Landesanstalt in Berlin. Aus dem Karbon des Piesbergs von Osnabrück Seite 158 151 151 151 137 152 Tafel 42 Seite Bloßgelegter ehemaliger Waldboden mit Stigmarien und Stammstümpfen aus der Steinkohlenformation von Schottland. Wird als Natur- denkmal im Park von Whiteinch bei Glasgow erhalten. Nach YoUN& und GLEN, stark verkleinert . 2. 2 mer 152 Karbon und Perm Tafel 42 rich, Leitfosstlien usjdwngsumeIg pun uoLwwägg Ju uapogpje m Tası wauo 194I9[9201T a le SO EEE RN Verlag von Gebrüder Borntiraeger in Berlin Gürich, Leitfossilien Karbon und 2. Stigmaria stellata y ni + Pr: y 2 f 4 S i \ © .#; Be N DER J ; N & \ .. x 5. Stigmaria rugulosa 4. Stigmaria Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel 43 Stigmaria-Körper mit anhaftenden, allseits verbreiteten Wurzel- anhängseln (Appendices). 1: Wurzelstock (Rhizom) mit allseits abgehenden Wurzeln und Narben auf dem Wurzelstock selber; 2: dasselbe Stück von unten gesehen; die Wurzelanhängsel sind hier rund erhalten und quer durchschnitten, erscheinen also im Querschnitt in Form eines dünnen Kohlenstreifehens; 3: der obige Stigmarienkörper quer durchschnitten (a) mit Markstein- kern (b) und den allseits . Wurzeln we 1), nat. Gr. Stigmaria ern Goipsiun Unteräs Öbehkarbon Ober schlesische Randgruppe) Oberfläche eines alten Stammes von Sigillaria Brardi aan Teil des Stammes, bei dem die äußersten Gewebe mit den Blatt- narben abgeworfen sind und an deren Stelle die durch die zwei großen, nebeneinander stehenden Narben charakterisierte Syringodendron-Skulptur sichtbar ist. Diese stellt also in solchen Fällen, wie Fig. 3, die wirkliche, nicht erst durch Fossilisationsvorgänge veränderte Stammoberfläche dar. Oberes Oberkarbon (Wettin bei Halle) Querdurchschnittene Anhängsel („Appendices“) von Syraa aus einer Dolomitknolle des Ruhrreviers aus dem Flöz Katharina. Man erkennt das im Zentrum belegene kleine Leitbündel, während sonst die Mitte gewebefrei ist; es müssen also kleine hohle Schläuche gewesen sein. Vergrößert Stigmaria rugulosa n. sp. Oberfläche eines Stücks aus dem mittleren Oberkarbon. Außer den runden Stigmaria-Narben ist die längsrunzelige Oberfläche sichtbar . Seite 153 155 145 154 155 Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Tafel 44 Querschnitte durch die Blätter einiger Cordaiten aus dem Permo- karbon von Mittelfrankreich (St. Etienne); oben: Cordaites cf. angulosostriatus GR. EURY; in der Mitte: CO. rhombinervis GR. EURY; unten: ©. lingulatus GR. EURY. a und b die beiden Holzteile des Leitbündels, das bei den Cordaiten zwei getrennte Holz-(Xylem-)Teile besitzt; h, h! und 2 Baststränge des Blattes, ‘die ‚unter der Blatthaut parallel dem Blattrand verlaufen; p Mittelschicht des Blattes (Mesophyli); e Eiweißleitender Teil des Leitbündels (Phlo&m). Die obere Form zeigt zwischen den an die Leitbündel angelehnten Bastbündeln noch kleinere Zwischenbündel, die den anderen beiden fehlen; diese haben also Bastbündel nur nach dem Verlauf der Leitbündel selber. Das obere Blatt würde im Abdruck erscheinen als ein solches mit ein bis mehreren feineren Adern zwischen je zwei dickeren (wie Textfig. 130), während die beiden unteren lauter gleich- mäßige feine Adern zeigen würden. Das unterste Blatt zeigt an der Oberseite die durch ihre gestreckte Form leicht kennt- lichen Palisadenzellen, wie sie bei stark besonnten Blättern die Regel sind. Nach RENAULT Unterer Teil von einigen Blättern von a anguloso- striatus GR. EURY. Als Beispiel des Äußeren von Cordaiten- blättern (vergl. Fig. 1 oben). Außerdem sind rechts unten Blüten der Art sichtbar. Permokarbon, Mittelfrankreich. Nach ZEILLER Oberfläche eines Cordaitenzweiges (Cordaicladus Schnorrianus H. B. GEINITZ sp.) mit den quergestreckten Narben, die Abfall- stelle der Blätter darstellend. Mittleres Oberkarbon (Zwickau) Cordaitenblüte (Cordatanthus). Man sieht in den Achseln von längeren Hochblättern kleine Kätzchen sitzen, die die männ- lichen oder weiblichen Blütenteile enthalten. Mittleres Ober- karbon, Saarrevier Seite 162 162 160 165 Karbon und Perm Cordaicladus Schnorrianus Cordaites angulosostriatus 3 & “ 3 S es) S . & So D Z a » N, Ei Ss Iva} S 28 S NS SS S SS NZ SS SS S I 0 3 non O5 IS3 TER Sg = S B SQ da D o EN SS SS & . S nn .S SS ES \S) (>) on o SI S a .. So Re © A o =} RS RES S IS @) oo "Ss üS = S a Ss gel [>) S\ oO S I & S 27 Gürich, Leitfossilien Tafel 45 Karbon und Perı 7. Ullmannia Bronni \ DR Lag >> e S E TEST FEN Walchia linearifolia 6. Walchia piniformis 1.u.2. Whittleseya elegans | I | I } Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin | Tafel 45 . 1 und 2. Blätter von Whittleseya elegans LESQUEREUX. Mittleres ÖOberkarbon (1: Niederschlesien, Hangendzug, ii , 2: Ohio, Verein. Staaten N.-A.) Endteil eines zweimal gabeligen De sunilln. Blattes aus dem Rotliegenden von Thüringen (vergl. Textfig. 139) Stück von Walchia filieiformis STERNBERG, mit senkrecht ab- stehenden, vorn gekrümmten Nadeln. Rotliegendes (Saarrevier, Lebacher Knolle. Walchia linearifolia GOEPPERT, Art mit zarten, ziemlich ge- raden, stark nach vorn geneigten, dicht stehenden Nadeln. Rotliegendes (Saargebiet, Berschweiler) Walchia piniformis STERNBERG, häufigste Art mit gekrümmten, etwas nach vorn geneigten Nadeln. Rotliegendes, Saarbrücken (Lebacher Knolle) . SET N a ee Ullmannia Bronni GOEPPERT. Aus dem Kupferschiefer von Frankenberg in Hessen; kurzblätterige Ullmannia - Art („Frankenberger Kornähre“) Seite 167 168 170 170 170 171 ee - Lehrbuch der Palaeobotanik von Geh. eg Professur: ee _ Verlag von Behrlder Borntrasger in Berlin 4 ws Ba Leitfossilien. Ein Hilfsbuch bei der a Arbeit in der a Sammlung und im Pelde von Professor Dr. Georg Gürich. EEEEBR . Erste Lieferung: Kambrium und Silur,. Test; Bogen ; i bis 6 A: nd Fafeh 128 000.5 : Geheftet! 15 -: cumM Zweite Lieferung: Devon. a 718 und Tafel Ibis. Geheftet: 15 Bi HH. Potonie. Zweite Auflage, nach dem- Tode des. Verfassers be- : Sr arbeitet von Pro essor Dr. W. -Gothan, "Dozent an der Technischen Be ce Palaenhotanisches Praktikum: von Geh. ‚Hana Prof.D Ei ä Die Entstehung der Steinkohle und der: Kaustobiolithe über- = : Hochschule Charlottenburg. Mit Beiträgen. ‚von Sanitätsrat Dr. Pe: ; En Menzel und. Dr, l. Stoller. Mit ‚ zahlreichen. Textabbildungen. Make. ‚und Professor Dr. W. Gothan. Mit je einem ‚Beitrag. von Ei und A. Franke. Mit 14 Textabbildungen. 6 ebunden 4, 2 | haupt wie. des Torfs, der Braunkohle, des Petroleums usw. n Geh. : . Bergrat Professor Dr. H. Potonie. Sechste durchgesehene Auflage ‚von Professor Dr. W. Gothan. Mit zahlveichen Abbildungen. Geheftet 9 - Die Fossilisation von Dr.W. Deecke, ord. ‚Professor. der Geologie und. - Paläontologie an der Univ. Freiburg 1. Br. : . BE @ehefte 6 a Der fossile Mensch. Grandaiee einer Palaeacıtlibolget von :P fessor Dr. E.Werth. Teil I und II.: Mit: ‚zahlreichen. Abbildungen. A Geheftet 21,60. Die Ichthyosaurier des Lias und ihre Zusammenhänge von. Professor Dr. Friedrich von Huene in N ‚Mit 22 Tafeln. Quart. Be ‚Geheftet 24 E Palaeontologische Zeitschrift, Organ a z Palaeonfologischen. Ge- Ä sellschaft. Herausgegeben von Professor. Dr. Drevermann. Er- scheint in zwanglosen Heften. Die Bände I—IV hegen abgeschlossen 4 vor. Band V ist im Erseheinen begriffen. Grundzahl: ee jeden gehefteten Band | | 45 it Allgemeine Palaeontologie. als a in od Be- trachtung von Geh. Regierungsrat Professor Dr. Johannes Walther, Ei Direktor des Geologischen Institutes der Univer sität, Halle (Saale). En Teil I-IM. . Geheftet 16,50. a Palaeozoologisches Praktikum von Ben Dr. Ernst Skeämer von Reichenbach. Mit 6 Textabbildungen. | Leicht ‚kart, 2, In i Die obigen Prelsziffern sind die Grundzahlen, die iu der jeweils gültigen: Schllisgelzahl ER BEER Anfang Juli 1923: 9000 -= zu multiplizieren sind, wodurch sich die ‚Verkaufspreise Hal ergeben. Grundzahlen für gebundene Exemplare sind freibleibend. Für das ei erhöhen sich die Preise um den vorgeschriebenen Valutazuschlag. | EEE Ausführliche Verlagsverzeichnisse ee a ‚Leitfossilien Ein Hilisbuch zum: bestimmen von: Verstermerungen:- bei geologischen: Arbeiten: in der Sammlung und im: Felde herausgegeben von Georg Gürich Vierte Lieferung: Leitfossihien der : Trias Aa Eee RE anal Mi + {i Hi Sn Wirbellose Tiere und Kalkalgen von ©. Diener Mıt: 28 Tafeln Berlin Verlag von Gebrüder Borntraeger W:35: Schöneberger Ufer 12a 1925 Henn 4 100170613