ni, TS O SED CS SD ES on COLLECTION OF WILLIAM SCHAUS ©) PRESENTED TOIME NATIONAL MUSEUM Lepidopterologische Mittheilungen. Von :J. Lederer. (Hierzu Tafel 7.) (Abdruck aus der Berliner Entomologischen Zeitschrift; Band II.) a I. Ueber Psyche atra Esper. Fe hat im dritten Theile seiner europäischen Schmetterlinge, 1782, eine Psyche atra bekannt gemacht, die Ochsenheimer schwer- lich in Natur kannte, und daher (3ter Bd. p. 174) zu muscella zog. In gleicher Weise eitirt sie auch Stainton (List of the specimens of british animals, Lepidoptera.1850) und ich (Verh. d. zool.-botan. Vereins 1852), dem sie damals auch unbekannt war. Es ist dies eine von Psyche muscella S. V. wesentlich ver- schiedene, an den auffallend kleinen und schmalen Hinterflügeln leicht kenntliche Art, und zwar dieselbe, die Herrich - Schäffer im zweiten Theile seines Werkes 1847 als angustella Boisd. in den Pariser Annalen 1852 p. XXII., letzterer übrigens in einer sehr ober- flächlichen Notiz als stomoxella n. sp. bekannt machten. Nebst der für das Esper’sche Werk ungewöhnlich guten Abbildung lässt des- sen Beschreibung so wie die Angabe, dass er seine Exemplare von De Villers aus der Gegend von Lyon (der Heimath unserer kleinen angustella - stomoxella) erhalten habe, keinen Zweifel, dafs er die gegenwärtige Art vor sich hatte. Herrich-Schäffer eitirt sogar diese Esper’sche Figur bei seiner angustella, jedoch als „muscella Esper Fig. 7.*, was ihm Bruand (Essai monographique sur le Tribu des Psychides) nachschreibt, Esper hat aber keine Ps. muscella. Nach Herrich-Schäffer gehört zu ihr auch Ps. hirsutella Dup. Supl. pl. 56, worüber ich nicht urtheilen kann, weil ich das Du- ponchel’sche Werk nicht besitze. Bruand erklärt sie in seinem Es- sai für eigene Art, nennt sie hirtella Boisd. in litt. (welcher Name wegen Ps. hirtella Eversm. nicht bleiben Kann). Seiner Abbildung nach gehört sie aber wohl zu Ps. atra Esp., und zwar dem „legere - teint brunätre‘“ der Beschreibung zufolge zu der weiter unten er- Berl. Entom, Zeitschr. I. 24 354 Lederer:- wähnten Varietät bicolorella Boisd. Bruand giebt zwar bei seinem einzelnen Exemplare Lappland als Vaterland an, ich glaube aber um so eher einen Irrthum annehmen zu können, als Herr v. Gras- lin mir so eben eine von ihm in den u Fe gefangene „Ps. hir- tella Boisd. Bruand“ offerirt. Ich kenne Ps. atra Esp. bisher nur aus Südfrankreich, und wenn Esper auch Savoyen angiebt, so ist es mir sehr wahrschein- lich, dafs er sie mit der oberflächlich ziemlich ähnlichen Ps. medi- ierranea m. (Zool.-bot. Verein 1852 = massilialella Bruand, Essai 1853), die vielleicht doch nur eine grofse Varietät von Ps. plumi- Jera Ochsh. ist, verwechselte, und die ich aus Piemont und $a- voyen erhielt. Eben sorleitet Herrich-Schäffer’s Angabe „aus Gys- selen’s Sammlung, wo sie als afrella bezeichnet war, wohl aus der Wienergegend‘ auf Esper’s Bestimmung, und also wohl auch glei- che Quelle zurück. Eine Varietät von Ps. atra Esp. ist bicolorella Boisd. Index melh. 1840. Diese erhielt ich von Herrn Bellier de la Chavignerie, der sie in den Pyrenäen auffand und in Boisduval’s Sammlung mit dem Originale zu dessen Beschreibung verglich. Sie unterscheidet sich von der Stammart durch den ziegelröthlichen Schein an der Vorderflügelbasis, der aber oft kaum sichtbar ist, oft ganz verschwin- det, also keine specifische Verschiedenheit begründen kann. Nach Ochsenheimer hat noch Borkhausen: Europ. Schmelter- tinge III. p. 285 und Rhein. Magaz. I. p. 331 eine Ps. atra. Beide Werke sind mir gegenwärtig nicht zur Hand, sind aber jedenfalls jünger als das Esper’sche, und können also dessen P’s. afra die Prio- rität nicht streitig machen. Linne’s Ps. alra (Syst. Nat. tom. I. p. 823. Sp. 49. Ps. alra, elinguis tota atra. Habitat in Europa, Upsaliae, ©. P. Thunberg. Magnitudo vix musceam carnariam superat. Antennae välde peclti- nalae. Alae deflexae, superiores majores) ist zu ungenügend be- zeichnet, als dafs über sie so ins Klare zu kommen wäre. Ist es auch fast wahrscheinlich, dafs eine Psyche gemeint ist, so gehören doch zur Feststellung der Species andere Angaben, als Farbe, ge- kämmte Fühler und der Vergleich mit einer Fleischfliege. Das Ha- bital „Upsala‘“ wird auch schwerlich auf eine Spur leiten, denn nach Speyer (Geogr. Verbreitung der europ. Schmelterlinge 1858) sind nur zwei Psychen aus Schweden bekannt, nämlich Ps. unico- lor Hufnagel (graminella S. V.) und viciella S. V., in welch bei- den Ps. atra Linn. nicht vermuthet werden kann. Nachdem nun der Name «fra der Esper’schen Art verbleiben Lepidopterologische Mittheilungen. 355 muls, wird für die weit verschiedene Freyer’sche Art (Neuere Bei- träge zur Schmetterlingskunde 3ter Band p. 238, Taf. 218) ein an- derer Name nöthig. Einen solchen finden wir bereits in den Pari- ser Annalen 1852, ebenfalls auf p. XXII., wo Boisduval die Psyche atra Freyer als Graslinella n. sp. beschrieben hat. II. Ueber die Ochsenheimer’sche Gattung Notodonta. Herrich-Schäffer’s Angabe (VI. Bd. p. 204), dafs die Drepanu- liden, Lithosiden und Notodontiden gegen die Spanner zu nicht ge- nügend begränzt seien, bewogen mich, diese Zünfte genauer zu un- tersuchen. Inwiefern sich die erstern beiden von den Spannern un- terscheiden, habe ich bereits in meinen Noctuina (p. VIII) angege- ben; die Notodontiden zu begränzen, nahm ich aber damals die Raupe zu Hülfe. Dafs das Geäder der Notodontiden ohne Anhangzelle der Vor- derflügel mit dem der spinnerartigen Spanner übereinkommt, hat seine Richtigkeit, aber auch bei Brephos ist dies der Fall, und es müsste also diese Gattung ohne weiteres zu den Spannern in die Nähe von Biston oder Amphidasis verselzt werden, wollte man blos das Geäder allein und nicht auch die übrigen Merkmale beach- ten. Gleichwie aber hier die kleinen, länglichen Spaltaugen, die 16füfsige Raupe und die Art der Verpuppung die Errichtung einer eigenen Zunft rechtfertigen, so gränzen sich auch die Notodontiden durch ihren plumpen Bau, ihre breite Stirn, ihre dichtbuschig, zot- tig oder knollig behaarte Fühlerbasis, ihre kurzen, dicken Tarsen, ihr entschieden spinnerartiges Gepräge verbunden mit allerlei Aus- zeichnungen an Rücken, Palpen, Innenränd der Vorderflügel etc. so deutlich von den Spannern ab, dafs, ganz abgesehen von der Raupe, ein Uebergehen in die genannte Zunft nicht angenommen werden kann; auch sind gerade jene Spanner, welche am meisten den Spin- nern ähneln, nämlich Biston hispidarius und Chandrosoma ‚fiducia- ria durch eine eigenthümliche, den Notodontiden nicht zukommende Eigenschaft des Hinterleibes, nämlich durch die abstehenden Stachel- borsten desselben ausgezeichnet. Meine Untersuchungen führten mich zu dem Resultate, dass die von Herrich-Schäfler, und zwar nach der Aeufserung auf p. 113 des II. Bandes nur ungern vorgenommene Zerfällung der Ochsenheimer- schen Gattung Notodonta in 7 Gattungen noch gar nicht ausreicht, und mindestens 9 von einander sehr scharf abgegränzte Gattungen errichtet werden müssen. 24* 356 Lederer: Es sind 4 mit, 5 ohne Anhangzelle der Vorderflügel; ich stelle erstere voran. 1. Leiocampa Steph. (Hierzu Taf. 7. Fig. 1.) Keine Anhangzelle. Rippe 6 und 7 aus einem Punkt aus der obern Ecke der Mittelzelle, 8 aus 7, 9 und 10 nach einander aus 8. Keine Ocellen. Nackte Augen. Ganz kurze Palpen. Kamm- zähnige männliche Fühler. Mittel- und Endspornen der Hinterbeine. Rücken ohne Schöpfe, blos am Ende etwas aufgestülpt. Innenrand der Vorderflügel mit einem Schuppenzahne. A. Vorderflügel gestreckt mit schrägem Saume und abgestutzter Spitze. Leiocampa Steph. (Taf. 7. Fig. 1.) Arten: dicfaea L., dictaeoides Esp. B. Vorderflügel kurz und breit mit rechtwinkliger Spitze und starkem Schuppenzalıne. Drynobia Dup. ') Arten: melagana Bkh., velitaris Esp. €. Vorderflügel ebenfalls breit, die Spitze aber abgestumpft, der Schuppenzahn äufserst schwach, nur an sehr reinen Exempla- ren zu erkennen. Drymonia Herr.-Schäft. Arten: dodonaea S. V., querna S. V. 2. Notodeonita Steph. Wie vorige Gatlung, die Augen aber behaart. Arten: ruficornis Hufn. (chaonia S. V.), hAybris Ramb. (mir fremd), dromedarius L., ziezac L., trito- phus S.V., torva Hb., tremula S.V. 3. Glyphidia Steph. Von Leiocampa durch haarige Augen, Ocellen, blofse Endspor- nen der Hinterbeine und den Mangel des Schuppenzahnes am In- nenrande verschieden. Art: crenata Esp. 4. Piilophorz Steph. (Hierzu Taf. 7. Fig. 2.) Keine Ocellen. Nackte Augen. Federartig gekämmte männli- che Fühler. Blos Endspornen der Hinterbeine. !) Herrich - Schäffer hat Drynobia als eigene Gattung, und auch ich habe sie (Verh. d. zool.-bot. Vereins 1852) als solche angenommen, weil er ihr Ocellen ertheilt; ich finde aber bei jetziger Untersuchung keine vor. Lepidopterologische Mittheilungen. 357 Vorderflügel: Rippe 6 und 7 aus einem Punkt, 8 und 9 gestielt aus 7, 10 gesondert. (Taf. 7. Fig. 2.) Art: plumigera S.\V. 5. Spatalia I.-Sch. (Hb. p.) (Hierzu Taf. 7. Fig. 3.) Sehr kleine Anhangszelle. Rippe 7 und 8 aus einem Punkt aus ihrer Spitze, 9 und 10 nach einander aus 8, 6 aus dem Vorderwin- kel der Mittelzelle. Keine Ocellen. Nackte Augen. Gekämmte männliche Fühler. Rücken mit einem von hinten nach vorn aulf- steigenden kegelförmigen Schopf hinter dem Halskragen. Saum der Vorderflügel schwach gezähnt. Schuppenzahn sehr grofs. Art: argentina S. V. 6. Mierodonta Dup. (Hierzu Taf. 7. Fig. 4.) Ausgebildete Anhangzelle; Rippe 6, 7 und 10 aus einem Punk! aus ihrer Spitze, 8 und 9 gestielt aus 7. Augen nackt. Ocellen fehlend. Männliche Fühler mit kurzen, horizontal abstehenden, pinselartig bewimperten Kammzähnen. Rük- ken mit lockerer, wolliger Behaarung, ohne Schöpfe oder Erhöhun- gen. Hinterschienen mit 2 Paar Sporen. Saum ganzrandig. Arten: bicolora S. V., albida B. (mir fremd; ob von Ödi- colora genügend verschieden?) 7. @Odentosia Hb. p.') (Hierzu Taf. 7. Fig. 5.) Anhangzelle. Rippe 6 aus der Mitte ihres Innenrandes, 7 aus ihrer Spitze, S und 9 gestielt aus 7. Nackte Augen. Keine Ocel- len. Stumpf sägezähnige, lang und pinselartig bewimperte männli- che Fühler. Platter, hinten aufgestülpter Rücken. Mittel- und End- spornen der Hinterschienen. Dünn beschuppte, schwach gezackte Flügel, die vordern auf Rippe 4, die hintern am Innenwinkel eckig. Arten: carmelita Esp., Sieversi Menetr. Etudes entom. 1856 (mir fremd). !) Hübner hat in dieser Galtung Not. palpina, plumigera, carmelıta, camelina und cuculina. Da die übrigen Arten längst alle in andern Gat- tungen untergebracht sind, glaube ich den Namen Odontosia für carmelita beibehalten zu können. 358 Lederer: 8. Lophopteryx Steph. (Hierzu Tat. 7. Fig. 6, 7.) Anhangzelle. Rippe 6 aus der obern Ecke der Mittelzelle, 7 und 8 aus einem Punkt aus der Spitze der Anhangzelle, 9 und 10 nach einander aus 8 (camelina) oder letztere aus dem Vorderrande der Anhangzelle (euculina). Keine Ocellen. Behaarte Augen. Kurze, horizontal abstehende, pinselartig bewimperte männliche Fühler. Rük- ken mit einem von hinten nach vorn aufsteigenden spitzen Schopf hinter dem Halskragen. Hinterschienen mit 2 Paar Spornen. Arten: camelina L. (Taf. 7. Fig. 6.), V. giraffina Hb., cucullina S. V. (Taf. 7. Fig. 7.). 9. Pierostoma Germ. Anhangzelle. Rippen wie bei Zophopteryx camelina. Ocellen fehlend. Augen nackt. Fühler in beiden Geschlechtern gekämmt. Palpen schneidig, von unverhältnifsmäfsiger Länge. Schulterdecken an den Seiten und am Innenrande mit eckigem Vorstofs, die Mitte des Rückens ebenfalls, dieser daher 5höckerig. Hinterschienen mit 2 Paar Spornen. Vorderflügelsaum scharf gezackt. Art: palpinum L. II. Ueber die europäischen Cymatophoriden. Die Cymatophoriden sind weit weniger den Eulen als den No- todontiden verwandt. Sie haben mit ihnen das Geäder der Vorder- flügel, den kurzen Rücken so wie eine gewisse Aehnlichkeit im Ha- bitus gemein, und unterscheiden sich nur durch das etwas abwei- chende Geäder der Hinterflügel, auf welchem Rippe 6 und 7 weit von einander getrennt entspringen, 8 auf den ganzen Vorderrand der Mittelzelle aufliegt, sich dann gegen die Vorderwinkel wendet und in denselben ausläuft, 3 aber näher an 4, als an 6 entspringt. Sie zerfallen in 4 Gattungen: li. G@onophora Bruand. (Hierzu Taf. 7. Fig. 8.) (Catalogue system. et synon. des Lepidopteres du Dep. du Doubs ; Besancon 1855.) Augen nackt. Fühler dick, borstenförmig, beim Manne äufserst kurz, kaum mit der Loupe sichtbar, bewimpert. Thorax in der Mitte eingeschnürt, hinten aufgestülpt. Hinterleib wollig, beim Manne unten mit zwei wollenen Wulsten in den Seiten des ersten Segments. Beine sehr kurz, die Mittelschienen beim Manne dicht Lepidopterologische Mitlheilungen. 359 baschig behaart. Vorderflügel am Innenwinkel lappig befranzt. Rip- pen von Cymalophora nur insofern abweichend, dafs Rippe 6 aus dem Innenrande der Anhangzelle, 7 und 8 kurz gestiell aus deren Spitze, 9 und 10 gesondert aus derem Vorderrande entspringen. Art: derasa L. 2. Thyatira Ochsenh. (Hierzu Taf. 7. Fig. 9.) Von @onophora durch den mitten nicht eingeschnürten Rücken, den anliegend behaarten Hinterleib, den Mangel der Wollbüschel an dessen Unterseite und an den Mittelschienen des Männchens ver- schieden. Rippe 7—10 der Vorderflügel alle gesondert, sonst wie bei Uymatophora. Art: datis L. 3. Cymatophora Tr. (Hierzu Taf. 7. Fig. 10, 11.) Augen nackt. Fühler dick borstenförmig, unbewimpert. Hals- kragen ungemein klein. Schulterblätter an ihrem Zusammenstofse eckig vorspringend. Innenwinkel der Vorderflügel ohne lappiger Befranzung. Rippen: Vorderflügel: 2 aus dem Innen-, 11 aus dem Vorderrande der Mittelzelle, 3 vor, 4 aus der untern, 6 aus der obern Ecke derselben, 5 mitten zwischen 4 und 6, 7 und 9 aus einem Punkt aus der Spilze der Anhangzelle, 10 aus derem Vor- derrande, 8 aus 7. Hinterflügel wie am Eingange erwähnt. Arten: ocularis Lin., (ocfogesima Hb.), or S.V , dupla- ris L., (bipuncta Bkh.), fluctuosa Hb., albun- cula Ev. Bulletin de Moscou 1851. Irkutsk (mir unbekannt). 4. Asphalia Hb.') Von Cymatophora durch die behaarten Augen verschieden. Arten: A. Männliche Fühler mit kurzen, dicken Kammzähnen; ruficollis S. V. ") Hübner vertheilt die Arten der Treitschke’schen Gattung Cymato- phora in 4 Gattungen: Polyploca wit ridens, Palimpsestis mit oculariıs, Asphalia mit diluta und ruficollis. Von allen diesen Namen dürfte der letzte den meisten Anspruch zur Aufnahme haben, da auch Hübner’s Be- zeichnung „die Schwingen nur mit blofsen Mittelpunkten bezeichnet und bandweise braun gewässert“ auf alle von mir vereinigten Arten palst. 360 Lederer: Lepidopterologische Mittheilungen. B. Männliche Fühler borstenförmig unbewimpert, Arten: diluta S. V., flavicornis L., ridens Fab., (xan- thoceros Hb.). IV. Boletobia fuliginaria L., kein Spanner, sondern eine Eule. (Hierzu Taf. 7. Fig. 12, 13.) Bolelobia fuliginaria hatte bisher mit Aventia flexula gleiches Schicksal; sie wurde allgemein zu den Spannern gerechnet, und in der That ist ihr Habitus derart, dafs dies nicht zu wundern ist. Auch Herrn Herrich-Schäffer und mir ist ihre Verwandtschaft mit den züns- lerartigen Eulen (Deltoiden Guen&e) entgangen, und ich stellte sie in meiner Spanner-Ülassification hinter Acidalia, wo ich sie des Ge- äders halber so gut unlergebracht glaubte, dafs es mir bei Bearbei- tung meiner Noctuinen nicht mehr beifiel, an eine weitere Untersu- chung zu denken. Erst nach vollendetem Druck derselben, wo mir die Stellung und der Ursprung der Rippe 5 der Vorderflügel (stets nahe an 4 bei den Eulen — Fig. 12 —, mitten zwischen 4 und 6 oder [bei den grünen Spannern] noch näher an letzterer — Fig. 13 — bei den Spannern) klar geworden war, machte mir die Angabe in mei- ner Spanner-Classification (Verh. d. zool.-botan. Vereins 1853 p. 193 oder p. 29 des Separatabdrucks), dafs Rippe 5 bei Boletobia näher an 4 als an 6 entspränge, einiges Bedenken, ob ich nicht ein abwei- chendes Exemplar vor mir gehabt oder falsch gesehen habe; ein neuerdings abgeschupptes Exemplar bestäligte aber die Richtigkeit meiner Angabe. Boletobia unterscheidet sich aber von den Spannern auch sonst noch durch: 1) die vorhandenen Ocellen, 2) die Form der Palpen (denen von Herminia ähnlich), 3) die eigenthümliche feine und mehlige leicht zerstörbare Beschuppung, worin Boletobia eben- falls mit den zünslerartigen Eulen übereinstimmt, 4) die Raupe, mir freilich nur nach Hübner’s Abbildung bekannt '), nach welcher sie aber nicht das Ansehen eines Spanners hat, und dem Schmelterlinge seine Stellung zwischen Aventia und Helia anweist, die er auch dem Geäder nach annehmen muss. !) Sie ist gleich der von Aventia flexula 12fülsig, schwarz (nach Treitschke bläulich-schwarz), hat starke pomeranzengelbe Warzen und auf jeder derselben ein langes und starkes krummes Haar. Wie Aventia flexula nährt sie sich von Flechten (ob auch die Angaben: faules Holz und Knotenmoos richtig?). el l I Ta $ ”e e | 7 3 UTDR. 8 2UE BL. 0% ar - ss PEN PL Lederer, Julius. Drei neue Schmet- terlinge aus der Fauna des Österreichischen Kaiserstaates. Fi u ai SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES | INN || || 3 9033 0035bLb?78 3 nhent QL555.A9L4 Drei neue Schmetterlinge aus der Fauna d