LINNAEA ENTOMOLOGICA.
ZEITSCHRIFT
HERAUSGEGEBEN VON DEM
ENTOMOLOGISCHEN VEREINE
EN SCENE TIEN.
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SECHSTER BAND.
MITACHT TATELN ABBILDUNGEN.
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BEREIN E23 32%
DRUCK UND VERLAG VON E. S MITTLER UND SOHN. ZIMMERSTRASSE 84. 85.
EM
an basınaa
vVorred ve.
Dem vorliegenden sechsten Bande der Linnaea wird der siebente in möglichst kurzer Zeit folgen, da das Manuscript der Arbeit meines Freundes Suffrian über nordamerikanische Cryptocephalus schon fertig vor- liegt. Allerdings ist es für den Gebrauch bequemer und auch sonst räthlich, solche imonographische Ar- beiten möglichst zusammenhängend zu geben, aber Rücksichten auf die Leser der Linnaea, welche sich ausschliesslich mit Lepidopteren beschäftigen und
(darin ungern die Meisterhand unsers Zeller vermis-
sen würden, und Rücksichten auf unsern ehrenwer- then Verleger, welcher die unentbehrlichen Tafeln zu der fleissigen Arbeit des Herrn /Vinnertz mit löblicher Bereitwilligkeit bewilligt, ohne den Preis ‚des Bandes zu erhöhen, begreiflicherweise aber den Band vor Ostern zu ediren wünscht — diese Rück-
‚sichten bewogen mich, den Druck mit dem Materiale,
so wie es von den Herren Autoren eingeliefert wurde, beginnen und fortführen zu lassen. Daraus erklärt sich auch die unregelmässige Einschiebung der co- leopterischen Arbeit zwischen die beiden mikrole- pidopterischen.
Auch dieser Band hatte sich der sachverständi- gen Correctur des Herrn Custos Hopffer zu erfreuen.
Stettin, Ende Januar 1852.
©. A. Dohrn,
Vereins-Präsident.
Inheal ck.
Seite Beitrag zur Kenntniss der Gattung Ceratopogon (Meigen)
von J. Winnertz ® s o . * Q + n I} [) D 1
Die Schaben mit langen Kiefertastern, beschrieben von P. ©. Zeller 81
Zur Kenntniss der nordamerikanischen Uryptocephalen, vom Schul- rath Dr. E. Sufrian ® . . 198
Revision der Pterophoriden, von P. ©. Zeller . . . ... ‚ 319
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gefärbte. oben - ausgebogenen lies: aufgebogenen.
z - hätte es möglich lies: hätte es vielleicht. unten - petradactyla $. lies: petradactyla $. 334, oben - 1846 lies: 1841. unten - Stalactodact. lies: Coprodactylus. oben lies: Isis 1841, S. 851.
unten für: durch lies: ıst durch.
Beitrag zur Kenntniss
der Gattung dceratopogon MHeigen
von
I. Winnertz in Crefeld.
IR der Familie der Nemoceren giebt es einzelne Gattungen, welche sich vor andern durch ungewöhnlichen Reichthum an Arten auszeichnen, und deren Arten oft eine so grosse Achnlich- keit mit einander haben, dass ein nur oberflächliches Anschauen eine Verschiedenheit nicht wahrnehmen lässt. Die Unterschiede bestehen gewöhnlich in nur kleinen Abweichungen, scheinbar werthlos für die Diagnose, und werden wenig oder gar nicht geachlet, bis ein längeres Beobachten und sorgfältige Untersu- chungen zu der Ueberzeugung führen, dass sie als diagnostische Merkmale grossen Werth haben, und oft zur Begründung der Artrechte allein genügen. Werden solche Merkmale übersehen, was nicht selten der Fall ist, so bietet das Sondern der Arten grosse Schwierigkeiten dar, und das Bestimmen derselben wird sogar unmöglich, wenn die Beschreibungen, nach welchen man bestimmen soll, jene Merkmale gar nicht angeben, und nur wandelbare Verschiedenheiten als Criterien für die einzelnen ‚| Arten hinstellen. Die Literatur der Entomologie, so weit sie die Familie der Nemoceren berührt, hat Weniges aufzuweisen, was nicht an solchen Mängeln leidet, und ist überhaupt so lük- ‚kenhaft, dass sie nur zu oft die von ihr gehofften Aufschlüsse
‚nicht gewährt. Findet man diese auch in einigen wenigen mo- - m
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nographischen Arbeiten, wie in jenen von Schummel und Loew, welche Zeugniss geben von grossem Fleisse und beneidenswer- {her Schärfe der Beobachtung, so entbehrt man sie doch ganz und gar für mehrere Gattungen, welche ungeachlet ihres Reich- thums an Arten, ungeachtet ihrer grossen Mannigfaltigkeit bisher nur wenig beachtet worden sind, und gewiss die gerechtesten Ansprüche auf die ganze Aufmerksamkeit der Dipterologen haben.
Eine dieser minder beachtelen ist die von Meigen errichtete Galtung Ceratopogon, reich an nahe verwandten Arten, und man- nigfaltig in Artmerkmalen, wie wenige der andern. Was sich in der Literatur, so weit sie mir zu Gebote gestanden, über diese, Gattung vorfindet, ist wenig belangreich, und lässt sich fast ohne Ausnahme auf Dasjenige zurückführen, was darüber im isten, 6ten und Tien Bande von Meigen’s systematischer Be- schreibung der europäischen Zweillügler enthalten ist.
In diesem Werke beschreibt Meigen 73 Arten, die er in drei Abtheilungen unterbringt, aber grösstentheils so dürftig be- handelt, dass man seine Arten, besonders diejenigen mit be- haarten Flügeln, nach seinen Beschreibungen entweder gar nicht, oder doch nur mit grosser Unsicherheit zu erkennen vermag. Alle späteren Dipterologen folgen hierin ihrem Vorgänger, und wenn auch wohl einmal eine neu entdeckte Art mit. grösserer Genauigkeit und Ausführlichkeit beschrieben worden ist, so hat doch keiner den engen Kreis der von Meigen benutzten Art- merkmale “erweitert. Auch in der in dem jüngst erschienenen Iten Bande der Dipt. Scandinaviae von Zetterstedt enthaltenen neuesten Abhandlung über diese Gallune sind nur wenig andere Merkmale benutzt worden, und wenn es nicht zu Jäugnen ist, dass diese Arbeit im Uebrigen als, die schätzenswertheste von allen anerkannt werden muss, welche über Ceratopogon bekannt geworden sind, so ergiebt eine nähere Prüfung dennoch, dass sie ungeachtet der Ausführliehkeit, mit welcher alle aufgeführten Arten beschrieben sind, jene Schärfe der Diagnose vermissen lässt, welche jeder Art ihr Recht als solche sichert.
Schon seit mehreren Jahren habe ich mit allem Fleisse ge- sammelt, die mir bekannt gewordenen Arten sorgfältig untersucht, und nach Merkmalen geforscht, welche dieselben bestimmt und sicher unterscheiden lassen. Vergebens suchte ich sie im Colorit und in der Zeichnung; ersieres war zu oft veränderlich, und
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letztere noch öfter ganz undeutlich, und erst als ich meine Auf- merksamkeit der Beschaffenheit, Gestalt und Grösse der einzelnen Organe zuwandie, geleitet von dem Gedanken, dass die schaf- Tende Kraft der Natur Alles nach ewigen, unwandelbaren Gesetzen hervorbringl, da gelangte ich zu Resultaten, welche jeden Zweifel an der Erreichung meines Zieles beseitigten. Durch eine Reihe von Beobachtungen und Messungen überzeugte ich mich, dass die Gestalt und relative Grösse der einzelnen Theile, die Lage des Flügelgeäders u. s. w. bei allen Arten verschieden, in dieser Verschiedenheit aber constant sind, und dass sich hierin nicht allein Merkmale nachweisen lassen, welche zur Gliederung der Gattung in scharf begrenzte Rotten geeignet sind, sondern auch solche Criterien, welche sich zur Begründung der Artrechle als ganz zuverlässig bewähren. Eine auf diese Verschiedenheiten gestützte Behandlung, wobei die von Meigen bis auf Zetter- stedt benutzten Merkmale ihre volle Würdigung finden, muss die Schwierigkeiten und die Unsicherheit, welche dem Erkennen der Arten bisher im Wege standen, heben, und ich hoffe, dass Die- jenigen, welche sich mit dieser reichen Gallung beschäftigen wollen, im Nachfolgenden einen Führer finden, an dessen Hand sie bequem und sicher zu ihrem Ziele gelangen.
Gattungs- Charakter.
Kopf vorn flachgedrückt (nur bei einer einzigen mir be- kannten Art, C. valvatus ım., fast halbkugelig), in eine ganz kurze Schnauze verlängert.
Netizaugen, mondförmig, fast nierenförmig.
Punktaugen fehlen.
Fühler vorgesireckt, fadenförmig, slets länger als der Kopf, bei einigen Arten fast so lang, wie der ganze Körper, auf einer dicken Scheibe stehend, 13gliederig, die untern acht Glie- der bald dicht auf einander gerückt, scheibenlörmig, bald mit kurzer Brücke, kugelig, oder rundlich bis länglich - eiförmig; beim g' mit langen, einen Pinsei bildenden Haaren beseizt, welche so dicht stehen, dass man nur selien die Gestali der Glieder darunter erkennen kann; beim 2 bald mit kurzen, bald mit lan- gen Wirtelhaaren. Die obern fünf Glieder stets mehr oder we- niger verlängert, eiförmig oder lang- elliptisch oder walzenförmig
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bei beiden Geschlechtern kurzhaarig, an der Basis mit längern Wirtelhaaren, zusammen entweder kürzer oder an als die untern acht Glieder. |
Rüssel mehr oder weniger vorstehend, mit Heischigen vorn ausgerandeter Lippe. Die hornartige, ‘eiwas flache, spitzige Lefze(a) ist fast so lang als die Lippe, und schliesst die horn- arlige, sehr spitzige Zunge (b) ein, welche meistens fast so lang als die Lefze ist, bei einigen Arten aber auch nur zwei Drittel ihrer Länge erreicht; beide sind an der obern Basis der Lippe eingesetzt. Kinnbacken (cc) an der untern Basis der Lefze eingesetzt, hornarlig, etwas säbelförmig, spilzig, meistens so lang wie die Lefze, und so wie diese gezähnt. (Taf. I. Fig. 27.)
Taster beiderseits an der Basis der Lippe sitzend, einge- krümmt, viergliedrig, das erste Glied eylindrisch, das zweite ge- wöhnlich länger, bald cylindrisch, bald kegelförmig, bald eiför- mig, bald scheibenförmig, das dritte und vierte bald cylindrisch, bald eiförmig, kürzer als das zweite, nur das vierte zuweilen’ von gleicher Länge. (Taf. I. Fig. 20 bis 26.)
Mittelleib fast eirund, gewölbt, ohne Quernaht und ohne erhabene Striemen, vor dem Schildchen flach gedrückt. Schild- chen schmal. Hinterrücken sehr kurz.
Hinterleib achtringelig, walzenförmig, zuweilen an dei Basis verschmälert, und beim J nicht selten etwas flach gedückt.
Beine fast von gleicher Länge, nahe bei einander einge- seizt. Die Schenkel, besonders die hintern, bei einigen Arten verdickt, bei mehreren auf der untern Seite mit Dornen bewehrt. Auch die Schienen sind bisweilen breit gedrückt. Eine grosse Mannigfalligkeit bieten die Füsse dar. Bald ist die Ferse kür- zer, bald länger als das zweite Fussglied, bald sind beide von gleicher Länge. Das Klauenglied ist bald mit Pulvillen versehen (Taf. I. Fig. 1 a b), bald hat es statt derselben nur einige Bor- stenhaare (Taf. I. Fig. 2 a b), und wo beides fehlt, da treten die Fusssohlen und die Klauen wieder mit vielen Abänderungen auf. Erstere ist bald nackt (Taf. I. Fig. 3), bald haarig (Fie. 7, 9, 10), bald borstig (Fig. 11, 12, 15, 16), letztere sind bald von gleicher, bald von ungleicher Länge (Fig. 3, 9, 10, 13), bald gezähnt (Fig. 7 c, 16), bald ungezähnt (Fig. 6, 7b, 13 15), bald mit Nebenklauen (Fig. 5, 12), bald gross und stark
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(Fig. 16), bald klein und schwach (Fig. 17); das Letztere ist hauptsächlich bei dem Männchen der Fall.
Schwinger unbedeckt. Die
Flügel liegen im Ruhestande flach parallel auf dem Leibe. Sie sind in ihrem Umrisse entweder mehr oder weniger lanzett- förmig oder eirund, und durchlaufen je nach der Art alle Mittel- formen. Bald sind sie bei beiden Geschlechtern ganz, bald nur theilweise behaart, bald ganz nackt, bald die des Z\ nackt und die des Q@ ganz oder nur zum Theil haarig. Ueberall wo die Flügellläche dem unbewaffneten Auge nackt erscheint, zeigt sie sich bei mässiger Vergrösserung wie mit feinen Punkten cha- grinirt, bei starker Vergrösserung aber treten diese Punkte deut- lich als Haarwurzeln oder als kurze Härchen hervor, welche so ‚wenig entwickelt sind, dass sie nicht die Oberfläche erreichen.
Die Beschaffenheit der Flügel, so wie das Flügelgeäder sind vorzugsweise brauchbar zur Sonderung der Rolten, einen ganz entschiedenen Werth aber als Arimerkmal hat die Lage der Flügeladern. Unter den zur Benutzung kommenden Criterien stehen daher die der Flügel in erster Reihe, und da sie bei kei- ner Rotite und bei keiner Art unberücksichtigt bleiben können, so bediene ich mich der wünschenswerlhen Kürze der Beschrei- bungen wegen für die einzelnen Theile folgender Terminologie.
Rander. (8. Taf.‘ Fig.'1,)
A. Die Basis, die Wurzel. Der Theil des Flügels, welcher mit dem Thorax zusammenhängt.
B. Die Spitze. Der Basis gegenüber liegend.
ab cB. Der Vorderrand. Der obere von der Wurzel bis zur Spitze gehende Theil des Randes.
AsgfeB. Der Hinterrand. Zwischen Spitze und Wurzel dem Vorderrande gegenüber liegend.
Adern.
ac. Die Randader. Sie entspringt aus der Wurzel und bildet in verschiedener Länge, ohne jedoch bei dieser Galtung die Spilze zn erreichen, einen Theil des Vorderrandes. ‚
Ahike. Die Wurzel- oder Unterrand-Ader, der Cubitus. Sie ist die stärkste aller Adern, entspringt unmittelbar aus der Wurzel, und trifft am Vorderrande mit der Spitze der Randader zusammen.
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hib. Dıe Zwischenader. Sie entspringt aus der Wur- zelader, und mündet in bald grösserer bald kürzerer Entfernung von der Mündung derselben in die Randader.
uld. Die Mittelader. Unweit der Wurzel von der Achselader ausgehend. An ihrer Basis sehr zart, oft kaum sicht- bar, wird sie in ihrem Verlaufe bis eiwa zur Mitte schr stark, bei dem Punkte l aber bei vielen Arten plötzlich ganz unschein- bar, und tritt dann bis zu ihrer Mündung allmählig wieder deut- licher auf. Bei anderen Arten — fast bei allen nacktflügeligen — geht sie von diesem Punkte in abnehmender Stärke zum Rande. Die Mündung liegt bei allen Arten mit haarigen Flügeln an der Flügelspitze oder über derselben, bei allen absolut nacktflüge- ligen aber an der Flügelspitze oder unter derselben.
li. Die rücklaufende Ader. Ein Zweig der Wurzel- ader, welcher diese, rücklaufend, mit der Mittelader verbindet. Gewöhnlich erscheint sie als Fortsatz der -Mittelader, bei ein- zelnen Arten und Individuen ist es aber deutlich wahrzunehmen, dass beide neben einander fortlaufen, und dass dadurch die Mittel- ader an ihrer ersten Hälfte sehr stark zu sein scheint.
m e. Die Scheibenader. Sie entspringt aus der Mittel- ader bald vor, bald hinter, bald in dem Punkte I, und mündet stels in den Hinterrand. An ihrem Ursprunge ist sie manchmal sehr unscheinbar, bisweilen gar nicht wahrnehmbar. Bei C. vi- tiosus m. fehlt sie ganz.
nof. Die Achselader. Bei n von der Wurzel der Unterrandader ausgehend, läuft sie in einem mehr oder weniger sanften Bogen zum Hinterrande. Der letztere Theil of ist oft sehr zart und unscheinbar. :
og. Die Hinterader, Ein Zweig der vorhergehenden, welcher in den Hinterrand mündet.
Ap. Ag. Die Afteradern. Sie hängen mit der Basis des Flügels zusammen, und gehen nicht bis zum Rande.
rs. Die Wurzelquerader. Alle Längsadern werden durch dieselbe mit einander verbunden. Sie ist am obern Theile stark und deutlich, am untern gewöhnlich ganz unscheinbar.
kt. Die Randfeldquerader.” Sie verbindet den vor-
dern Theil der Zwischenader mit der Wurzelader. Bei mehreren Arten fehlt sie constant.
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Felder und Zellen. (Taf. I. Fig. 2.)
A. Das Randfeld. Derjenige Theil der Flügelfläche, welcher von der Randader und der Unterrandaler umgrenzt wird. ‚Es besteht aus Ä
a. der vordern Randzelle, b und c. der hintern Randzelle. Die hintere Randzelle wird bei den meisten Arten durch die Randfeldquerader in zwei Theile gelheilt, in | b. den vordern c. den hintern bei andern ist sie wegen der fehlenden Querader einfach. (Taf. 1. Fig. :3.)
B. Das Cubitalfeld.e Es wird umschlossen von der Unterrandader, einem Theile des Vorderrandes und der Mittel- ader, und besteht aus
a. der vordern b. der hintern
C. Das Mittelfeld. Zwischen der Mittelader, der Achsel-
ader und einem Theile des Hinterrandes liegend, besteht es aus a. der obern b. der untern
Theil der hintern Randzelle,
| Cubitalzelle.
Scheibenzelle.
D. Das Hinterfeld. Es nimmt die zwischen der Achsel- ader und dem Hinterrande liegende Fläche ein, und besteht aus a. der vordern
b. der hintern Amen
Man findet diese Mücken auf Blumen, auf Gesträuch, in Hecken und im Grase in feuchten, wasserreichen Wiesen, sum- pligen Gebüschen: und Wäldern. Die Weibchen derjenigen Arten, ‘welche haarige Flügel haben (culicoides Lafr.), und auch einige der nacklllügeligen, stechen sehr empfindlich; sie sind Raub- insekten und leben hauptsächlich von thierischen Säften. Die Männchen ernähren sich nur von Blumensäften.
Von den ersten Ständen ist sehr wenig bekannt. Die Mit- theilungen, die ich darüber gefunden, beschränken sich auf eine Abhandlung in den. Annales de la societ& entomologique T. N. 1833, von Guerin, in welcher derselbe die Larven und die -Verwandlungsgeschichte zweier neuen Arten, C. geniculatus und
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€. flavifrons, beschreibt, beide mit behaarten Flügeln, ‘und auf eine zweite im 1. Hefte des 4A. Jahrganges der entomologischen Zeitung vom Prof. Dr. Loew in Posen, über die Larven und Verwandlungsgeschichte von €. bipunctatus Mgn. Meine eigenen Beobachtungen stimmen mit diesen völlig überein, und ich habe nur anzuführen, dass ich die Larven mehrerer anderen Arten, jedoch nur solcher, deren Flügel haarig sind, unter der Rinde fauler Bäume gefunden habe, welche sich alle daselbst in ihrer Nymphenhaut verpuppten, und etwa zwei bis drei Wochen nach der Verpuppung als vollkommenes Insekt ausschlüpften. So er- hielt ich aus den Larven: C. regulus ın., niger ın., trichoplerus Hgg., lucorum Mgn., pavidus ın., minutus Mgn. Nach einer Mittheilung, die ich der Güte des Lehrers Herrn J. H. Kalten- bach in Aachen verdanke, leben die Larven von C. Kaltenbachii m. im ausfliessenden Safte der Pappeln. Er erzog die Mücken in mehreren Exemplaren, und ich bemerke noch beiläufig, dass ich diese Art auch stets nur an Orten gefangen habe, in deren Nähe Pappeln standen.
Alljährlich pflege ich eine Menge fauler Stämme und Aeste, welche von Insektenlarven bewohnt sind, einzusammeln, allein niemals habe ich daraus einen Ceratopogon mit nackten Flügeln erhallen. Es dürfte hiernach die Vermulhung gegründet sein, dass die Larven der nackiflügeligen Arten an andern Orten le- ben, und höchst wahrscheinlich im Wasser, weil man diese nur an Gestaden, im Schilf, überhaupt in wasserreichen Gegenden häufig findet. Ich bin deshalb der Ansicht, dass man den Auf- enthalt der Larven nicht ganz allgemein, wie Dr. Zetterstedt im Iten Bande der Dipt. Scand., als unter der Rinde fauler Bäume annehmen kann, vielmehr wäre dies nach den oben angeführten Erfahrungen auf die Larven der Arten mit haarigen Flügeln zu beschränken, es sei denn, dass die mir unbekannten Beobach- iungen von Fries, Boheman und Leon Dufour die Angabe Zeiterstedt’s rechtfertigen. |
Die Organe, welche die brauchbarsten Criterien für diese Gattung darbieten, sind die Fühler, die Beine und die Flügel. Die einzelnen Theile derselben, deren Beschaffenheit, Gestalt und relative Grösse, wie schon erwähnt worden, durchaus constant sind *), benutze ich daher auch vorzugsweise zur Diagnose der
*) Selbstredend nur bei ganz normal ausgebildeten Individuen .
N)
Arten, und ausschliesslich zur Bildung der Rotten. Erstere, die Beschaffenheit und die Gestalt, sind zwar bei jeder Art charak- teristisch, aber noch charakteristischer ist die relative Grösse, und diese genügt durchgehends, um eine Art so zu bezeichnen, dass ein Verkennen derselben nur selten vorkommen kann. Diese stelle ich deshalb als das diagnostische Merkmal auf, jene aber nur als auxiliäre Criterien für solche Fälle, wo erstere etwa noch nicht volle Sicherheit gewähren möchten, und diese Diagnose bilde ich aus dem Längenverhältnisse
1. der untern acht Fühlerglieder zu den fünf End- gliedern.
Es können hierzu nur die Fühler des Weibchens benutzt werden, weil beim Männchen die untern Glieder durch den Haar- pinsel so bedeckt sind, dass man sie gewöhnlich gar nicht wahr- nehmen kaıın.
2. der Ferse der Hinterfüsse zum zweiten Fuss- gliede.
Die Hinterfüsse zeichnen sich vor den andern durch Grösse aus, und auch ist bei diesen das Charakteristische am meisten ausgeprägt. Sie kommen daher ausschliesslich zur Anwendung, und wenn von den Füssen die Rede ist, so sind diese stets dar- unter zu verstehen, es sei denn, dass die andern ausdrücklich genannt werden.
3. der Entfernungen der Wurzel der Randader von der Mündung der Zwischenader, dieser Mündung von der Mündung der Wurzelader und der letztiern von der Flügelspilze.
Zur Ermittelung dieser Entfernungen werden aus der Wurzel der Randader, der Mitte der Mündung der Zwischenader, der äussern Grenze der Mündung der Wurzelader und aus der Spitze die Perpendikel A, B, C, D errichtet (S. Taf. II. Fig. 3), und eine mikrometrische Messung an der Linie AD ergiebt die ge- suchten Verhältnisszahlen.
Eine Zusammenstellung aller diagnostischen Verhältnisszahlen lasse ich in einem tabellarischen Verzeichnisse den Beschrei-
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bungen der Arten vorangehen *), und füge am Schlusse als letztes Supplement die Abbildungen der Flügel aller beschriebenen Arten bei, welche die Gestalt derselben und der Lage des Flügelgeä- ders naturgetreu darstellen, und besonders denjenigen, welche kein Mikrometer besitzen, das Bestimmen wesentlich erleichtern.
Zur Bildung der Rotten kommen zunächst die Flügel in An- wendung. Das Geäder ist zwar in seinem Typus bei allen Arten übereinstimmend, allein bei einem Theile derselben darin abwei- chend, dass die Randfeldquerader ganz constant fehlt. Die hin- tere Randzelle ist dadurch, je nachdem diese Querader vorhan- den oder nicht, entweder in zwei Theile getheilt oder ein- fach, und somit eine scharfe Grenze für zwei Rotten gegeben, welche sich durch die diese Galtung auszeichnenden mannig- fachen, im Vorhergehenden angeführten Verschiedenheiten wie- der in bestimmt begrenzte Unterabtheilungen gliedern lassen.
Alle mir bekannten Arten, vielleicht auch alle übrigen, fin- den ihren Platz in folgenden Abtheilungen, in die ich jene zwei Rotten eintheile.
Erste Rotte. Die hintere Randzelle durch eine Querader getheilt.
A. Flügel ganz oder theilweise haarig, bei einigen Arten die der Männchen ganz nackt. Alle Schenkel einfach, wehrlos. a. Klauenglieder mit haarigen Pulvillen. Die Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. 1. Die Ferse kürzer als das zweite Fussglied, oder beide von gleicher Länge, Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader: * In der Mitte des Vorderrandes oder vor derselben. **= Zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze.
*) Diese Zahlen sind die Durchschnittszahlen aller Messungen. Es hält sehr schwer, die zu messenden Gegenstände in eine genau horizontale Lage zu bringen, auch sind dieselben nicht immer normal gebildet, und nicht selten durch Eintrocknen nicht mehr in der ursprünglichen Form. Eine Abweichung in den Verhältnisszahlen um ein paar Hunderttheile kann daher in der Regel nur hierin gesucht werden, und ist nicht zu beachten. .
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2. Die Ferse länger als das zweite Fussglied. Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader wie ad 1. b. Klauenglieder mit Borstenhaaren statt Pulvillen. Die Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge.
Die Ferse länger als das zweite Fussglied.
Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader, wie adad.
c. Klauenglieder ohne Pulvillen und Borstenhaare. Eine
Klaue (nur beim 22) länger als die andere,
Die Ferse länger als das zweite Fussglied.
Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader zwi- ‚schen der Mitte des Vorderrandes und der Flügel- spilze.
B. Flügel ganz nackt. Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flü- gelspitze.
a. Alle Schenkel unbewehrt. 1. a ungezähnt. en bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. * Die gleich langen Klauen beim 2 mit einer nach „Aussen stehenden Nebenklaue. **= Beim 2 eine Klaue länger als die andere.
2. Klauen (nur beim 2?) mit einem Zahne an der in-
nern Seite. Klauen von gleicher Länge. b. Einzelne oder alle Schenkel auf der untern Seite stachelig.
1. Klauen ungezähnt.
&. Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. * Fusssohle haarig. ** Fusssohle dornig.
8. Beim Q eine Klaue länger als die andere. Fusssohle haarig.
2. Klauen (nur beim 2?) mit einem Zahne an der in- nern Seite, wie ad 1.
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-c. Hinterschenkel verdickt, unten stachelig. Klauen ungezähnt. Beim © eine Klaue länger als die andere.
Zweite Rotte. Die hintere Randzelle ungetheilt.
Flügel nackt. Die Unterrandader vereinigt Sich mit der Randader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügel- spitze. Taster wie Taf. I. Fig. 24.
A. Alle Schenkel unbewehrt.
1. Klauen ungezähnt. 2. Klauen mit einem Zahne an der inneren Seite.
3. Klauen mit einer nach Aussen stehenden Nebenklaue. Fusssohle dornig.
B. Einzelne oder alle Schenkel auf der untern Seite stachelig. 1. Klauen ungezähnt. 2. Klauen mit einem Zahne an der innern Seite.
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Tabellarisches Verzeichniss der
diagnostischen Verhältnisszahlen.
Relative Länge as ln le
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. pallidus ; 2 58] AU sol 43) 5| 52 ı 5| 50] 62] 38 regulus - 44! 56| 43| 57! 42] 2| 56] 39! 3) 58] 64| 36 . niger 5 48| 52| 48| 52] 43| 31 54| A4| 3| 53] 60] 40 .‚ trichopterus , 49| 51| 50| 501 43| 5| 52] 43] 8| 49] 60) 40 Kaltenbachiı . 43| 57| 44| 56] 47) A| 491 A7| 6] 47] 51] 49 piceus Ä 46| 54| 46| 54] 46| 4} 50| 45) 7| 481 53] 47 . ciliatus . ; —| —| 50) 501 — | —| —1 47| 8| 45] 52] 48 crassipes - - 52! 48| 52| 48} 42| 31 55] 40: 6| 541 6l| 39 Een sol age las sale brevipennis - 53| 47| 54| 46] 45| 51 501 451 7| 481 53] 47 tenuis >» » o 54 4661| — I —1 431 4531 —| —I I | — divaricatus . - 56| 44| — | —I 38| 6| 561 -—-| —| -1 —| — alager or 63) 37I —| —! 44) 6) 501 — | —| I — — .„Mmurinus .. 68| 32| 69| 311 42| A| 54| 42) 4| 541 56| 44 Zatllansı » '» .. —| —| 62) 38] —| — | —| 44] 8| 48] 56| 44 saltans Sr —| —| 63| 37) —| —| —1 53| 7] 40] 46) 54 halteratus . . 66| 34! —! —| 46! 101 44! — | —! --I | — velox a —| —[ 68] 32} —|. —| -1 44.15) 41} 38] : 62 frutetorum . . 7zı| 29| 71) 29] 44| 8| 481 45| 11| 44] 56) 44 sylvaticus > 701 30| —-| —1 50| 12] 38] —| —| -| —| — . foreipatus . » 701 301 —| —| 52| 7 4ll —| —| —| — | — lucorum , . 70| 30| 70| 30} 55| 14| 31] 51| 24) 25} 301 70 rostratus 712] 28! 72! 281 551 18! 271 54! 25! 211 331 67 brunnipes » 72| 28| 72| 28| 52] 19] 25| 48] 23] 29] 40] 60 pavidus , 713! 27| 69| 31] 53| 10| 37) 50| 20] 30] 44) 56 fuscus 741 26| —| —1 54| 14| 32] — | —| — I —| — minutus. . —| —| 76| 24] —| —| —| 48| 24) 28] 33] 67 sericatus 1712| 28| —| —| 47| 31 501 —| —| —1 —| — aınoenus 57| 43! —! —I 551 6| 34 —| -| 1 —) — en 60 40| 5s| a2] 59] 6) 35| 58| 7 >) 50| 50 fascıipennis . 66| 34| 65| 35] 54| A| 42] 57) 8| 351 47] 53 pictipennis . 631 37| 65| 351 551 5| 40| 58I 7| 35] 42] 58
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Relative Länge, a ee Selle lalalelel2|2|e| 2 |
G. cunctans —| —| 65| 35] —| —| —! 57 6, 31 “) 51 ©, modestus —| —| 66] 34] —| —| —I 4656| 9) 45] 49| 51 GC. egens . . —| —!67| 33] —| —| —1 46|. 5| 49] 55] 45 C. scutellatus » 69] 31| 71] 29] 501 31 471 48| 5| 47] 55] 42 C. versicolor —) —| 70) 301) —I -1 —151]l 6 431 57i 43 C. obsceurus —| —! 701 30] —| —! —] 52 6 42] 57| 43 C. pumilus . —| —!68| 32! —| —| —!55| 9! 36| 46! 54 C. neglectus 0 301 —| —[ 4838| 5) 47) —| —| - | —| — C. splendidus . 67) 33| —| -1 5352| 6| 42] —| — | — I —| — C. ochraceus —| —| 66| 34| —| —| -1 55| 20| 25] 48| 52 C. vitiosus . 67! 33| 67! 331 531 3! 4Al 57) 5| 381 44| 56 C. lacteipennis 62| 38| 68] 32] 53] 3| 44] 561 7| 371 2 ? C. nitidus 67: 33) 68| 321 56) 151 291 57| 23) 20| 45! 55 ea 67) 33] 67] 33] 54] 191 27] 51 22] 21] 45| 55 C. ıillusıris . —| — | 67| 33] —| —| — 59| 22] 19] 50, 50 C. copiosus 65| 35| 67| 33] 551 7| 581 55| 12! 33] 55| 45 C. candidatus . —|I —| 68! 32] —! —! —| 60! 10) 30! 47) 53 C. Navipes . —| —| 68] 32] —| —| —| 61] 22] 17] 39) 61 C. spinipes 69) 31; —| —ı 59 20| 2 —| -1 | — — Ueli 1 -[67) [| —| -lealanlast2 | 2 C. variegatus , 68| 32| 69] 31] 60) 22] 181 61| 25| 14 3, 61 C. ferrugineus . —| —| 70) 301 —| —! -1 59| 25] 16] 35, 65 C. serripes . —| —| 70! 30] —! —! —1 57! 25| 18! al) 59 C. rufipectus . —| —| 70| 301 —] —| —1I 59| 23) 18 35) 65 C. lineatus » 67| 33) 70! 30] 60| 21] 191 59| 26| 15| 37) 63 C. tibialıs —| —| 71] 29| —| —| —I 60| 25) 15| 37) 63 C. fasciatus —| —! 69] 31] -| —| - I 63| 2585| 91 49| 5t C. femoratus 65| 35] 70) 30] 56| 11) 33] 60) 13) 27] 45) 53 C. inflatus 68] 32] —ı —I 61; 18; 21 - | — | — I —| — C. valvatus . 711 29| —| — 57) 33 101 — | Zr — C, gracilipes 67 33] —i — 581 501,38 I ee C. rubiginosus . —| —, 71] 29] —| —| -| 59] 29| 12] 43] 57 C. bicolor . —| —| 70| 30| —| —| —1 54] 24) 22] 53) 47 C. venustus —| —| 71 29] —| —| —| 59| 40) 1] 44 56 C. signatus 10) 30, 70, 30) 54| 15| 31] 51| 23] 261 54) 46 C. gracilis .„ . 67) 33 67| 33] 58| 12| 30] 54] 25| 21] 45) 55 C. ornatus . 70| 30] 67| 331 56] 13! 31) 53) 24| 23] 49 51 C. albipes . | es] 32] —| —| 52 J ee C. solstitialis 68| 32) 70| 30] 56| 22| 22] 551 251 20 38, 62 C. nobilis —| —! 67| 3] —| —| —1 57] 22) 21] 48 52 C. flavipalpis —| —| 67) 33] — - —153| 24| 23] 45, 55
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Ceratopogon Meigen.
Erste Rotte.
Die hintere Randzelle durch eine Querader getheilt. (S Taf IK- Fig} und 2.)
A. Flügel ganz oder theilweise haarig, bei einigen Arten die der Männchen ganz nackt. Alle Schenkel einfach, wehrlos.
a. Klauenglieder mit haarigen Pulvillen. Die Klauen bei beiden Geschlechtern von glei- cher Länge. (Taf. I. Fig. 1ab.)
1. Die Ferse kürzer als das zweile Fuss- glied, oder beide von gleicher Länge.
* Die Unlerrandader vereinigt sich mit der Randader in der Mitte des Vorderrandes oder vor derselben. °
=’N02%.° Ger. pallidus...& u. 2:1 m.
&. Fühlerpinsel schwärzlich- grau, an der Spitze weiss- schimmernd. Rückenschild und Hinterleib bräunlich-grau, beide blass goldgelb behaart. Am Bauche und an der Zange sind die Haare sehr lang, und etwas lichter gefärbt. Eine weissliche Strieme geht von der Schulter über die Flügelwurzel bis zum Hinterrücken, Vorderbrust weiss. Beine weisslich mit weissen Haaren, die an den Schienen und Füssen sehr lang sind. Schwin- ger braun, die Wurzel des Schwingerslieles weisslich.
Flügel glashell, weisslich schimmernd, mit weissgrauer Be- haarung. Die Adern blass, nur die Randadern bräunlich. In der hintern Cubitalzelle liegt von der Unterrandader nach der Spitze zu ein dunkler Wisch, welcher theils von der hier liegenden Falte, theils von dichlerer Behaarung herrührt. Die Wurzel der Hinterader liegt hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. II. Kie: 1a.)
2. Es gleicht dem JS fast ganz, nur ist es weniger schlank und die Leibfarbe dunkler. Die Beine sind gelblich, mit gelb- licher Behaarung. Die untersten acht Fühlerglieder weisslich,
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länglich-eiförmig mit breiter Basis, oben etwas eingeschnürt. Die fünf Endglieder blassbräunlich, von den untern in der Gestalt da- durch verschieden, dass die Basis breiter ist und am obern Theile sich keine Einschnürung befindet.
Die glashellen Flügel sind dicht mit schwarzgrauen Haaren besetzt, und der Wisch in der hintern Cubitalzelle ist breiter und dunkler als beim 9. Die Wurzel der Scheibenader, welche beim g‘ so unscheinbar ist, dass man sie nicht wahrnehmen kann, entspringt aus der Mittelader hinter der rücklaufenden Ader. Die Wurzel der Hinterader liegt etwas vor der Mündung der Unter- randader. (Taf. III. Fig. 1b.)
Bei beiden Geschlechtern sind die Taster braun und deren Gestalt wie Taf. I. Fig. 20.
Ein J und drei 2 aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Mai und Juni.
No. 2. Cer. regülus. 279 24 m.
g‘ und 2. Gestalt der Fühlerglieder wie bei der vorigen Art. Fühler und deren Behaarung schwarz, die Endglieder, beim g‘ auch die Spitze des Fühlerpinsels, weiss schimmernd. Taster schwarz, wie Taf. I. Fig. 20.
Rückenschild und Schildchen sammtschwarz mit kurzen gold- gelben Härchen und langen schwarzen Borstenhaaren. In den Brusiseiten vor der Flügelwurzel ein weisslicher Fleck. Der Hinterleib ist glänzend schwarzbraun oder schwarz, gelbgrau be- haart, die Behaarung lang, sehr lang und mehr ins Gelbe spie- lend an der Zange des Jg. Im frischen Zustande sind die Ein- schnitte des Hinterleibes weiss. Schwinger schneeweiss.
Die Beine sind langhaarig, besonders an den Schienen und den beiden ersten Fussgliedern, die Behaarung grau, elwas weiss- schimmernd, Schenkel schwarz, Knieen mit silberweissem Punkt, Schienen pechfarbig, die Füsse heller. Beim 2 sind die Schenkel und Schienen der Hinterbeine etwas verdickt.
Flügel des 9 weiss, weisshaarig, die Randadern mit langen tiefschwarzen Borstenhaaren, die des 2 wasserhell, die ganze Fläche dicht mit schwarzgrauen Haaren beseizt. Die Wurzel der Scheibenader ist so unscheinbar, dass man nicht wahrnehmen kann, wo sie aus der Mittelader entspringt. Die Wurzel der
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Hinterader liegt beim 9° weit hinter der Mündung der Unter- randader, beim 2 fast unter derselben. (Taf. Ill. Fig.2.a b.)
Ich erhielt aus Larven, welche unter der Rinde eines faulen Stammes von Carpinus belulus lebten, 3 A und 6 8.
Re Eee ae er
d‘. Fühlerpinsel schwarz mit weisslich schimmernder Spitze. Taster schwarz, wie Taf, I. Fig. 20. Mittelleib glänzend schwarz, schwarzhaarig. Schwinger weiss, der Stiel zuweilen etwas bräunlich. Hinterleib schwarzbraun oder schwarz, mit langer schwarzgrauer, weisslich schimmernder Behaarung, welche an der Zange am längsten ist. Beine dunkel pechfarbig, Füsse et- was lichter, mit langen schwarzgrauen Haaren, wie bei der vo- rigen Art. Flügel milchweiss mit weisser Behaarung, die Franzen an der Spilze in gewisser Richtung elwas grau schimmernd. Alle Adern sind unscheinbar, nur die Randadern derb, tief- schwarz behaart mit langen Borsienhaaren. Im Grunde der hintern Oubitalzelle unter der hintern Randzelle liegt bei voll- kommen ausgebildeten Exemplaren ein schwarzhaariges Fleck- chen. Die Wurzel der Hinterader liegt kaum eiwas hinter der Mündung der Unterrandader. (S. Taf.Ml. Fig. 3 a.)
Q. Es ist mil dem J fast ganz übereinstimmend, und weicht von demselben nur in der Färbung und Zeichnung der Flügel ab. Diese sind glashell, dicht schwarzhaarig, besonders die Randadern und ein Theil des Vorderrandes; nur in den beiden Achselzellen am Hinterrande ist die Fläche und hier auch die Behaarung so wie die Franzen des ganzen Hinterrandes weiss. Am Vorderrande, unmittelbar hinter der Raud- und Unlerrand- ader, liegt ein grosser silberweisser Fleck. Die Wurzel -der Hinterader liegt unter der Mündung der Unterrandader, die der Scheibenader ist bei beiden Geschlechtern sehr unscheinbar, an- scheinend hinter der rücklaufenden Ader aus der Mittelader enl- springend. (Taf, IH. Fig. 3b.) |
Die Fühler sind schwarz mit schwarzen Wirtelhaaren, die untern acht Glieder eiförmig, 6ben etwas eingeschnürt, die fünf Endelieder nicht verlängert, nur etwas derber als die untern. — Die Taster wie beim 9. Schenkel und Schienen wie bei der vorigen Art mehr oder weniger verdickt.
WV. 2
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Ich fand die Larven im April in grosser Zahl unter der Rinde eines faulen Zweiges von Pinus sylvestris, und erhielt daraus 21 Z und 16 2. Die Mücken schlüpften gegen Ende Mai aus.
No. 4. Cer. trichopterus. 1, 93’. Hgg.
Meigen’s syst. Beschr. I. 85. 43,
g. Fühlerpinsel hell pechbraun, an der Spitze gelblichweiss schimmernd. Taster braun bis schwarz, wie Taf. 1. Fig. 21. Rückenschild glänzend, dunkel pechbraun bis schwarzbraun, mit gelblichen Härchen sparsam besetzt. Vorderbrust weisslich. Brustseiten mit gelblicher Strieme, welche von der Schulter bis zur Schwingerwurzel geht. Schwinger gelb, meistens blass schwefeigelb. Hinterleib pechbraun mit weissen Einschnitten, welche sich bisweilen zu schmalen Binden erweitern, langhaarig, die Behaarung weissgrau. Beine mit Jangen weisslichen Haaren; die Schenkel bräunlich, mit hellen Knieen, Schienen gewöhnlich von gleicher Farbe, die Schinenspitze und die Füsse lichter,
Flügel glashell, mit grauer Behaarung. Die Adern braun, besonders die Randadern und der Vorderrand, die Wurzel des letztern und ein Fleckchen in der Mitte gleich hinter der Rand- ader weiss. Die Wurzel der Hinlerader liegt kaum hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. Ill. Fig. 4 a.) |
@. Colorit und Zeichnung wie beim g', nur sind die Ein-. schnitte der Hinterleibsringe nicht weiss, die Farbe der Flügel und Beine dunkler und alle Schenkel und Schienen mehr oder weniger verdickt. Die Schienen der Mittel- und Hinterbeine nach Aussen mit feinen, spitzen, lanzellförmigen Schuppen gefranzt. Fühler von der Gestalt der vorigen Art, die Wirtelhaare pech- farbig. | er
Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Unterrandader. (Taf. II. Fig.4b.) Die Wurzel der Scheiben- ader ist bei beiden Geschlechtern sehr blass, und scheint gleich hinter der rücklaufenden Ader aus der Mittelader zu entspringen. Die Randader und die Unterrandader vereinigen sich beim J vor der Mitte, beim 2 hinter der Mitte des Vorderrandes. Diese Art bildet daher einen guten Uebergang zur folgenden Abtheilung.
Sehr gemein von Mai bis Ende August. Ich erhielt aus Lar- ven, welche unter der Rinde fauler Bäume leben, 8 Z' und 28 2.
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#%* Die Unterrandader vereinigt sich mil der Rand- ader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze.
No. 5. Cer. Kaltenbachii. A13,Q 1”. m.
g. Fühlerpinsel schwarz, bisweilen schwarzbraun, die Spitze nebst den letzten Fühlergliedern weiss schimmernd. Kopf schwarz- grau, Hinterkopf schwarzhaarig. Taster und Untergesicht schwarz- braun, Gestalt der erstern wie Taf.l. Fig. 21. Rückenschild schwarzgrau, die Schultern, Schulterbeulen und auch wohl der Halskragen mehr oder weniger rothgelb. Die Behaarung be- steht aus ganz kurzen lin Härchen, zwischen denselben und an den Seiten und dem Halskragen stehen lange schwarze Haare. Schildchen schwarzgrau, bisweilen gelblich gerandet, mit langen schwarzen, gelb schimmernden Haaren bekränzt. Brust und Brustseiten schwarzbraun, in gewisser Richtung graulich schimmernd. Eine schmutzig gelbe Strieme läuft von der Schulter über die Flügelwurzel bis zur Wurzel der weissen, oft weiss- gelben Schwinger. Vorderbrust weisslich. Hinterrücken schwarz- braun. Hinterleib schwarzbraun, mit weisslichen Einschnitten, welche sich aı Hinterrande des zweiten, dritten und vierten Ringes zu schmalen Binden erweitern. Die bräunliche, gelb schimmernde Behaarung ist überall, besonders aber an der Zange sehr lang. Der Bauch hat dieselbe Farbe und Zeichnung, wie der Rücken, jedoch sind die zwei bis vier ersten Ringe gelb- lich. Alle Hüften weissgelb, Beine etwas dunkler, die Hinter- schenkel bisweilen nach der Spitze zu braun werdend, und die Hinterschienen etwas verdickt. Die äusserste Spitze der Fuss- glieder braun. Die bräunliche, gelb schimmernde Behaarung sehr lang.
Flügel glashell, in gewisser Richtung weissschimmernd, mit graulichen Haaren, welche in der hintern Cubitalzelle nahe am Vorderrande von der Unterrandader an bis über die Mitte der Zelle hinaus so dicht stehen, dass sie einen dunkeln Strich bil- den. Die Adern blass bräunlich, die Randadern dunkler, ganz dunkel, zuweilen schwarzbraun, der Vorderrand bis fast zur ‚Spitze. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Unterrandader; die Scheibenader, an der Wurzel blass, scheint
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hinter der rücklaufenden Ader aus der Mitlelader zu ‚enlspringen. (Taf. I. Fig, 5a.)
9. Fühler gelbbraun, die untersten Glieder kugelig, die fol- genden nach und nach mehr eilörmig, das siebente und achte schon in die lang-elliptische Gestalt der fünf Endglieder über- gehend, das letzte Glied mit einem oriffelförmigen Fortsatze. Stirn schmulzig rotligelb bis braun, Untergesicht und Taster braun, das zweite Glied der lelztern fast schildförmig, wie Taf. T- Fig. 23. Hinterkopf wie beim J.
Rückenschild und Schildchen dunkel schiefergrau, ersterer am Halskragen, der Halskragen, die Schultern und Schulterbeulen mehr oder weniger rolhgelb; bei nicht ganz ausgefärbten Indi- viduen ist die Farbe beider gewöhnlich graulich rolhgelb. Be- haarung wie beim &', jedoch stehen die kurzen gelben Härchei dichter. Das Schildchen hat gewöhnlich einen gelblichen Rand, und ist mit kurzen gelben, und langen schwarzen, gelb schim- mernden Haaren bekränzt. Brust schwarzbraun, Vorderbrust weisslich. Brustseiten und Flügelwurzel schmutzig weissgelb, Hinterrücken und Schwinger wie beim J‘.
Hinterleib auf dem Rücken sehwarzbraun, mit weisslichen Einschnitten, die Behaarung wie beim 9. Bauch und Legröhre gelb, zuweilen nur die zwei oder drei ersten Ringe gelb und die letztern braun mit weisslichen Einschnitten. An den Seiten neben der Naht liegen auf dem zweiten bis siebenten Ringe fünf Flecken goldgelber Haare, die nach dem Tode durch das Ein- schrumpfen kaum noch wahrnehmbar bleiben. Hüften und Beine wie beim , die zwei bis drei letzten Fussglieder zuweilen bräunlich und die hintern Schenkel und Schienen verdickt. Flügel ebenfalls wie beim 9, jedoch die Behaarung dichter und dunkler, und der ganze Flügelrand derb. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Zwischenader. (Taf. II. Fig. 5 b.) Unmittelbar hinter der Mündung der Unterrandader liegt ein kleiner unbehaarter wasserheller Punkt.
Herr J. H. Kaltenbach in Aachen erzog diese Art aus Larven, welche im ausfliessenden Safte der Pappeln lebten. Ich fing in hiesiger Gegend 7 JS und 8 2.
21 No. 6. Cer. piceus. E91 Mm,
Diese Art hat grosse Aehnlichkeit mit der vorigen, und kann leicht damit verwechselt werden. Sie unterscheidet sich von derselben durch die verschiedene relative Grösse der Fuss- und Fühlerglieder, die verschiedene relative Entfernung der Mündungen der Randadern u. s. w., und durch Folgendes:
g. Kopf, Taster, Rückenschild, Schildchen, Brust und Hinter- rücken pechfarbig bis schwarz. DBrustseiten glänzend. Flügel- wurzel und vor derselben ein dreieckiger Fleck weisslic.. Am Hinterleibe erweitert sich das Weissliche der Einschnitte nicht zu Binden, und der. Bauch hat dieselbe Farbe und Zeichnung wie der Rücken. Hüften, Schenkel und Schienen pechfarbig bis schwarz, Füsse weissgelb mit braunen Spitzen der Glieder. Die hinlere Randzelle ist räumlicher wie Taf.Ill. Fig. 6a, und die Behaarung der Flügel schwarz. | Ä
9. Gleicht dem g', jedoch ist das Colorit dunkler, der Hin- terleib auf beiden Seiten schwarz mit weisslichen Einschnilten, und die langen Haare und Schildchen sind wenig oder gar nicht gelb schimmernd. Die Behaarung der Flügel steht sehr dicht und ist tiefschwarz, auch ist die hintere Randzelle grösser. - (Taf. III. Fig. 6 b.) | Sechs Z und eilf Q aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Mai bis August.
No,: 4... Ger. ciliatus. 9. 1— 124 m.
Kopf, Taster (Taf. I. Fig.21) und Fühler schwarz. Die 'Wirtelhaare der Fühler schwarz, die Behaarung der letzten fünf Glieder weiss schimmernd. Die untersten acht Fühlerglieder dick, eiförmig, die fünf Endglieder elliptisch.
Mittelleib schwarz, ins Pechbraune ziehend, glänzend, mit kurzen gelben oder gelbweissen Härchen besetzt. An den Brust- seilen vor der Flügelwurzel, so wie über den Vorderhüften auf der Vorderbrust ein weissgelber Fleck, Schwinger weiss. Hinter- leib schwarz, kurzhaarig, die Härchen gelblich weiss. Bauch schwarzbraun, die beiden ersten Ringe schmutzig gelb, zuweilen braun. Beine pechbraun, mit gelblicher Behaarung, die drei er- sten Fussglieder weisslich. An den Knieen, besonders der Miltel- beine, stehen die Haare bei vollkommen ausgebildeten Exem-
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plaren so dicht, dass diese gelbweiss erscheinen. Schenkel und Schienen nur wenig verdickt. Alle Schienen nach aussen mit spitzen, lanzetiförmigen Schuppen gefranzt.
Die Flügel sind wasserhell, dicht behaart, die Haare schwarz- grau. Die Randadern und der Vorderrand bis fast zur Spitze schwarz, die übrigen Adern braun. Die Scheibenader entspringt aus der Miltelader unter dem vordern Drittel der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Zwischenader, (Taf. I. Fig. 7.)
Achtzehn 2 aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Sommer und Herbst, 5
2. Die Ferse länger als das zweite Fussglied.
* Die Unterrandader vereinigt Sich mit der Randader in der Mitte des Vorderrandes oder vor derselben.
No. 8. Cer. crassipes 1, 9 3%, m.
g. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss- lich schimmernd. Kopf und Taster (Taf. I, Fig. 20) schwarz. Mittelleib schwarzgrau Rückenschild mit kurzen gelben und langen schwarzen Haaren, Schildchen schwarzhaarig. Brustseiten vor der Flügelwurzel und die Vorderbrust mit schmutzig weissem Fleck. Schwinger weiss, oder auch weiss mit schwarzbraunem Stiel. ‚Hinterleib und Beine schwarzbraun, beide ‘mit langen schwarz- grauen, fast schwarzen Haaren. Kniee mit weisslichem Punkte, Füsse weissgelb, an den hintern die Gliederspitzen schmal, das letzte Fussglied breit, und an den Hinterfüssen fast ganz schwarz- braun. Alle Schenkel und Schienen verdickt, fast von gleicher Dicke, an der Wurzel spitz zulaufend.
Flügel weisslich, grauhaarig; am Vorderrande geht die Be- haarung ins Braune über, wodurch derselbe vom Grunde bis zur Milte der hinlern Cubitalzelle braun erscheint. Die Rand- adern braun, die übrigen Adern blass. Die Scheibenader ent- springt aus der Mittelader hinter der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt eliwas hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. II, Fig. 8a.)
Q. Es gleicht dem Z\ ganz, nur sind die untern acht Füh- lerglieder gelblich, die fünf Endglieder braun, jene mit breiter
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Basis, oben spitz zulaufend und dort eiwas eingeschnürt, diese nicht verlängert, die Basis und Spitze fast von gleicher Breite, und nebst der schwarzen Behaärung weiss schimmernd. An den Knieen, besonders der Mittelbeine, stehen goldgelbe Haare, welche in gewisser Richtung als ein heller gelber Fleck er- scheinen. ;
Die Flügel sind nicht weisslich, sondern glashell, dicht mit schwarzgrauen Haaren besetzt. Die Scheibenader liegt wie beim g‘, die Wurzel der Hinterader genau unter der Mündung der Unterrandader. (Taf. III, Fig. 8 b.)
Zehn Sg und vier 2 aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Mai bis August.
No. 9. Ger. lepidus : & 1“, m.
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schim- mernd. Kopf und Taster (Taf. 1. Fig. 26) schwarz. Hinter- kopf schwarzhaarig. Mittelleib schwarz, etwas glänzend, fast metallisch grün schimmernd, die Brusiseiten dunkel pechfarbig. Die Behaarung goldgelb, an den Seiten, dem Halskragen, den Schul- tern und dem Rande des Schildchens stehen lange schwarze Bor- ‚sten. Schwinger weiss mit schwarzem Stiele. Hinterleib schwarz- braun mit langer weissgelber Behaarung. Am Bauche sind die Haare grau, gelblich schimmernd. Beine pechbraun, nebst den weisslichen Füssen weissgelb-haarig; die Spitze der Fussglieder braun. Schenkel und Schienen nur wenig verdickt, die hintern schlank.
Flügel glashell, gegen eine dunkle Fläche weisslich, mit grauer, weiss schimmernder Behaarung. Die Adern bräunlich, nur die Randadern schwarzbraun. Die Wurzel der Scheiben- ader blass; sie entspringt unter der rücklaufenden Ader aus der Mittelader. Die Wurzel der Hinterader liegt genau unter der Mündung der Unterrandader. (Taf. Il. Fig. 9)
Drei S aus hiesiger Gegend. Flugzeit: im Sommer.
Diese Art hat grosse Achnlichkeit mit C. crassipes, und kann leicht damit verwechselt werden.
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Ne. 40. Ver. brevipennisr A Ds ORT ac
Macgt., Dipt. I. 123, 7. Meigen, syst. Beschr. VIT 20, 69.
cd. Fühler, Fühlerpinsel, Taster (Taf. 1. Fig. 21) und. Kopf schwarz, erstere zwei an der Spilze weiss schimmernd. Mittel- leib breit und stark, Hinterleib ‚schlank, beide schwarz und glän- zend, jedoch ist der Hinterleib bisweilen auch malt. An den Brusiseiten vor der Flügeiwurzel und auf der Vorderbrust ein schmulzig weissgelber Fleck. Rückenschild nur sparsam mit schwarzen Härchen besetzt, so dass es fast kahl erscheint, der Hinterleib ist ‚mässig lang und schwarz behaart. Hüften und Beine schwarz, letztere schwarzhaarig; bei vollkommen ausge- färblen Individuen sind die beiden ersten Fussglieder rölhlich- gelb, die übrigen schwarz, bei den nicht ausgefärbten die Füsse oft ganz röthlichgelb oder gelb.
Flügel weisslich und deren dunne Behaarung licht weissgrau. Nach dem Vorderrande zu geht die Farbe der Haare mehr ins Graue über, besonders in der hinlern Cubitalzelle. Randadern braun, die übrigen Adern blass bräunlich. Auf dem äussern Theile der hintera Randzelle und gleich hinter derselben am Vorder- rande liegt ein heller durchsichliger Fleck. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader, unter der rücklaufenden Ader, die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Unterrand- ader. (Taf. IN. Fig. 10a.)
2. In Colorit und Zeichnung gleichl es ganz dem 9. Die untern acht Fühlerglieder sind kugelig, die fünf Endglieder oval, letztere nebst ihrer Behaarung weissschimmernd. Hinterleib flach gedrückt, breit. Die stumpfen eiförmigen Flügel sind dichter und dunkler behaart, als beim 5, wodurch der am Vorderrande liegende helle Fleck deutlicher hervortritt. Die Wurzel der Hin- terader liegt fast unter der Mündung der Zwischenader.. (Taf. II. Fig. 10 b.) a
Bei beiden Geschlechtern ist der Mittelleib fast so breit als lang, und beim 2 der Hinterleib breiter als derselbe, Die Flügel sind kürzer als bei den meisten andern Arten, die Beine oft nur pechfarbig, und in diesem Falle die Füsse stels ganz rothgelb‘ oder gelb. |
Ich fing in hiesiger Gegend 9 S' und 209. Flugzeit: Som- mer bis Herbst.
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No. 11. Cer. tenuis. & 1% m.
Schmächtig und schlank. - Kopf und Taster (Taf. 1. Fig. 20) schwarz. Fühler und Fühlerpinsel mehr schwarzgrau, an der Spilze weiss schimmernd. Rückenschild schwarzgrau, fast ohne Glanz, schwarzhaarig. Schwinger weiss, mit schwärzlichem Stiele. Brust, Hüften, Schenkel und die eiwas verdickten Schie- nen schwarz, etwas glänzend, schwarzhaarig; Füsse gelblich weiss, das letzte Fussglied mehr oder weniger braun. Hinter- leib schwarzbraun und schwarzhaarig, auf dem Rücken ausser der längern Behaarung noch ganz kurze weisse Härchen. Flügel weisslich mit grauen Haaren, die Randadern braun, die übrigen blass. DieScheibenader entspringt aus der Mittelader hinter der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. IV. Fig. 11.)
Vier & aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Juni.
No. 12.. Cer. divaricatus. 8.3. m.
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schim- mernd. Kopf undMittelleib tiefschwarz, letzterer glänzend, nackt, breit. An den Brusiseiten vor der Flügelwurzel ein schmutzig gelber Fleck. Schwinger weiss. _ Hinterleib schwarzbraun, mit grauen Haaren sparsam besetzt, Bauch rothgelb. Beine licht bräunlich, die Füsse mehr weisslich, die Fussglieder an der Spitze schwarz. Flügel glashell, etwas weisslich, grauhaarig, die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader, etwas hinter der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt weit hinter der Mündung der Un- ‚terrandader. (Taf. IV. Fig. 12.)
Ein J aus hiesiger Gegend.
Nos ds. ..CGer. alacer.- - 5. m.
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, mit weiss schimmernder Spitze. Taster (Taf. I. Fig. 21) schwarz. Mittelleib glänzend tiefschwarz, schwarzhaarig in gewisser Richtung mit etwas grau- lichem Anfluge. Schwinger braun, an einem meiner Exemplare braun, mit schmutzig weissem Knopfe. Hinterleib fast schwarz- braun, mit ziemlich langer grauer, weiss schimmernder Behaarung. Beine blass, eiwas ins Pechfarbige ziehend, die Füsse am blasse-
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sten. Flügel glashell, gegen eine dunkle Fläche weisslich, mit grauen, weiss schimmernden Haaren. Die Adern blass, aber deut- lich, nur die Randadern bräunlich. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader, etwa unter der Mitte des vorderen Theils der hintern Randzelle, und die Wurzel der Hinterader liegt ziemlich weit hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. IV. Fig. 13.)
Ich fing im Juni drei 9 in hiesiger Gegend.
No. 14. Cer. murinus. & 3%, & 2’. m.
g. Fühler und Fühlerpinsel schwarzgrau, mit weiss schim- mernder Spitze. Von gleicher Farbe sind die übrigen Theile des Kopfes. Taster wie Taf. I. Fig. 20. Rückenschild matt mäuse- grau, Schildchen meistens rothgelb, zuweilen nur rothgelb ge- randet, jenes gelbhaarig, mit einigen schwarzen Haaren unter- mischt, dieses schwarzhaarig. Brustseiten schwärzlich, etwas glänzend, vor der Flügelwurzel ein schmutzig rothgelber Fleck. Schwinger weiss. Hinterleib schwarzbraun, mit langen weiss- gelben Haaren. An frischen Exemplaren sind die Einschnitte weisslich. Beine weisslich, mit gleichfarbigen Haaren, welche an der Hinterseite der Schienen und Füsse sehr lang sind. Die Spitze der Fussglieder punkiförmig schwarz.
Flügel glashell, kaum etwas weisslich; die Behaarung weiss- grau, nach dem Vorderrande zu dichter stehend, und hinter der Mündung der Unterrandader in der hintern Cubitalzelle schwärz- lich, wodurch der Vorderrand hier dunkel erscheint. Das ganze Geäder ist mehr oder weniger braun. Die Scheibenader ent-. springt aus der Miitelader unter der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt ziemlich weit hinter der Mün- dung der Unterrandader. (Taf. IV. Fig. 14a.)
2. Es gleicht in Farbe und Zeichnung so wie in der Lage der Flügeladern (Taf: IV. Fig. 14b) ganz dem 9%, nur sind. die Flügel dunkler und dichter behaart, Die untern acht Fühler- glieder sind eiförmig, die fünf Endglieder von gleicher Gestalt, jedoch breiter und etwas länger, und nach oben weniger spilz auslaufend. An frisch ausgeschlüpften Exemplaren ist der Bee terleib zuweilen ganz fleischroth.
Zwölf & und 3 & aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Mai bis August, |
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*# Die Unterrandader vereinigt sich mit der Rand- ader zwischen der Mitte des Vorderrandes und .der Flügelspitze.
No. 15. Cer. titillans. 92 4%, m.
Fühler hellbräunlich, mit gelblich grauer Behaarung, die unlern vier Glieder kugelig, die folgenden vier allmählig mehr oval werdend, die fünf Endglieder breiter, etwas verlängert, eiförmig. Taster gelbbraun, deren Gestalt wie Taf. I. Fig. 21, jedoch die Basis des zweiten Gliedes weniger dick. Kopf und Mittelleib tiefschwarz, letzterer sehr glänzend, mit ziemlich langen gelblich weissen Haaren. Schwinger weiss. Hinterleib schwarz, weisshaarig, bei einem meiner Exemplare fleischroth, mit schwar- zem After. Beine weisslich, mit gleichfarbiger Behaarung.
Flügel glashell, dicht grauhaarig, hinter der hintern Rand- zelle so dicht, dass hier ein dunkler Wisch gebildet wird. Die Wurzel der Scheibenader liegt hinter der rücklaufenden Ader, die der Hinterader unter der Mündung der Unterrandader. Die Unterrandader und die Zwischenader liegen weniger nahe bei- sammen, als bei den vorhergehenden Arten, so dass der vordere Theil der hintern Randzelle ein deutliches Zellchen bildet *). (Taf. IYV.: Fig. 15.)
Vier 2. aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Sommer.
No. 16. Cer. saltans. 9 kaum 4 ın.
Dunkelbraun, elwas in’s Grauliche ziehend, mit kurzer flaum- arliger, weisslicher Behaarung. Die Fühler lichtbraun, die ersten ‚acht Glieder kugelig, die letzten fünf verlängert, eiförmig, alle, besonders an der Spitze, weisshaarig. Taster (Taf. I. Fig. 22) schwarz. Schwinger weiss. Beine weissgelb, an den hintern die Spitze der Schenkel und der Schienen schwarz. Flügel glas- hell, - die dürflige Behaarung grau; sie nimmt fast nur die Mitte der Zellen ein, und fehlt in der vordern Randzelle, so wie in der vordern Cubitalzelle fast gänzlich. Die Wurzel der Schei-
*) Bei den vorhergehenden Arten No, 1 bis 14 laufen die Zwischenader und die Randader bis zur Randfeldquerader so nahe nıben einander, dass der vordere Theil der hintern Randzulle fast ganz oder ganz ver- schwindet.
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benader liegt hinter der rücklaufenden Ader, die der Hinterader
fast unter der Mitte des innern Theiles der hintern Randzelle.
(Taf. IV. Fig. 16.) | ‚ 2 | Nur ein 2 im Juli in hiesiger Gegend gefangen.
No. 17. Cer, halteratus & 3%. m.-
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spilze weiss schim- mernd. Taster (Taf. I. Fig.20) schwarz. Mittelleib tief schwarz, sehr glänzend. Schwinger schwarz, die obere Hälfte des Knopfes milchweiss. Hinterleib schwarzbraun, schwarzgrau-haarig. Schen- kel pechfarbig, Schienen etwas heller, Füsse weisslich, mit dun- keln Spitzen der Glieder. Die ganze, lange, Behaarung der Beine weisslich. |
Flügel glashell, schwarzgrau-haarig. Randadern bräunlich, die übrigen Adern biass, aber deutlich, Die Randadern borstig. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader hinter der rück- laufenden Ader, und die Hinterader aus der Achselader fast unter der Mitte des hintern Theiles der hintern Randzelle. Die ganze hintere Randzelle schr flach, kaum wahrnehmbar. (Taf. IV. Fig. 17.) / a
Neun J aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Juni und Juli.
No: 48... Ce; velox. OS m
Fühler braun, mit schwarzen Haaren, die der letzten fünf Glieder weiss schimmernd. Die unlern fünf Glieder kugelig, die drei folgenden mehr eiförmig, die fünf Endglieder lang elliplisch. Taster schwarz, wie Taf.1. Fig. 23 gestaltet, jedoch das zweite Glied weniger dick. _Rückenschild malt schwarz, mit schwarzer Behaarung. Schwingerstiel schwarz, Knopf weiss. Brusiseilen und Hinterleib schwarz oder schwarzbraun. Schenkel und Schie- nen licht pechfarbig, Füsse gelblich. Die Haare des Hinterleibes und der Beine schwarz, weissgrau schimmernd. Flügel olashell, schwarzhaarig; die Randadern derb und tiefschwarz. Die Schei- benader entspringt aus der Mittelader, unter der rücklaufenden Ader, die Wurzel der Hinterader liegt unter dem ersten Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. Die Mittelader ist stark geschwungen, und die hintere Randzelle ganz flach, wie bei der vorigen Art. (Taf. IV. Fig. 18.)
Neun 2 in hiesiger Gegend im Juni gefangen.
84.19. Ger. frütetorum, 527,2 2 m.
g. Fühlerpinsel schwarz, mit weiss schimmernder Spitze. Taster wie Taf. I. Fig. 21, jedoch das erste Glied schlanker, schwarz, das dritte und vierte Glied zuweilen gelblich. Miltel- leib schwarz, etwas glänzend. Rückenschild mit ganz kurzem, weisslichem Flaum, wodurch derselbe in gewisser Richtung fast graulich erscheint. Schwinger schwarz, die obere Hälfte des Knopfes,- oder auch der ganze Knopf, milchweiss. Hinterleib matt schwarzbraun, Schenkel und Schienen licht pechfarbig, Füsse blass. Der Hinterleib sowohl als die Beine mit langen weiss- lichen Haaren besetzt. Flügel glasheil, mit weisslicher Behaa- rung; gegen eine dunkle Stelle gesehen, ist die ganze Fläche weiss schimmernd. Die Adern blass, nur die Randadern elwas bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der rück- laufenden Ader, die der Hinterader unter, fast etwas vor der Mündung der Unterrandader. (Taf. IV. Fig. 19a.)
Q@. Es stimmt in Farbe und Zeichnung mit dem J ganz überein. Die weisshaarigen Fühlerglieder sind fast kugelig, dicht auf einander gedrückt, die fünf Endglieder kaum etwas verlän- gert. Die Flügel haben weniger weissen Schimmer, die Behaa- rung derselben ist mehr grau, und wie gewöhnlich dichter ste- hend als beim d. Die Wurzel der Scheibenader wie beim d,, die der Hinterader liegt ctwa unter der Mitte des hintern Theiles der hintern Randzelle.: (Taf. IV. Fig. 19 b.)
Die nicht völlig ausgefärbten Individuen beider. Geschlechter haben eine mehr braune Leibfarbe, gewöhnlich fleischroike Flü- gelwurzeln und Brusiseiten, und nicht selten ist auch der Hinter- leib des 2@ mehr oder weniger fleischroth.
Ich fing in hiesiger Gegend in feuchten Gebüschen 22 % und 17 2. Flugzeit: Mai bis August.
N
No. 20. Cer. sylvaticus. 3”. m.
Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schimmernd. Taster schwarz, wie Taf. I. Fig. 20, jedoch die beiden ersten Glieder dünner und schlanker. Mittelleib schwarz, elwas in's Braune ziehend, &länzend, in gewisser Richlung etwas graulich schim- nernd. Hinterleib schwarzbraun, nur nach der Spitze zu mit urzem, weissgrauem Flaum. Schwinger schmutzig weissgelb.
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Beine weisslich gelb, mit kurzen weisslichen Haaren. Flügel glashell, gegen eine dunkele Stelle geschen, milchweiss schim- mernd, schon bei mässiger Vergrösserung wie chagrinirt erschei- nend, nur an der äussersten Spitze der hintern Cubitalzelle und der obern Scheibenzelle einige wenige Haare, die ganze übrige Fläche unbehaart. Die Adern blass aber deutlich, nur die Rand- adern braun. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Wurzel der rücklaufenden Ader, die der Hinterader elwas hinter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. IV. Fig. 20.) Acht A aus hiesiger Gegend.
No. 21. Cer. forcipatus. dJ 2%. m.
Fühlerpinsel schwarzbraun, an der Spitze gelblich schim- mernd. Taster schwarz. Leib schwarzbraun. Rückenschild et-. was glänzend, äusserst feinhaarig, die Härchen gelblich, und dadurch in gewisser Richtung gelbgrau erscheinend. Schwin- gersliel elwas gelblich, der Knopf milchweiss. Hinterleib glanz- los, dessen Behaarung braun, am After weisslich schimmernd, der After stumpf, mit sehr grosser braungelber Zange. Beine bräunlich gelb. Flügel glashell, wie chagrinirt, ganz un- behaart. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der rück- laufenden Ader, die der Hinterader unter der Mündung der Zwi- schenader. (Taf. IV. Fig. 21.)
Nur ein g aus hiesiger Gegend.
No. 22. Cer. lucorum. I$ 3% 9 2%. Men.
Meigen’s system. Beschreibung I. 72, 9, Macqguart, Bist, nat. des in- sectes 1. 11. j /
Bei beiden Geschlechtern ist die Leibfarbe je nach dem Alter braun bis schwarzbraun. Rückenschild etwas glänzend, mit kurzer weisslicher Behaarung, wodurch die Farbe in gewisser Richtung in’s Graue zieht. Die Behaarung des Hinterleibes, beim d' ziemlich lang, ist weisslich. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarz- braun. Schwinger schneeweiss, der Stiel gewöhnlich bräunlich. Beine gelblich oder ziegelfarbig, weisshaarig.
Die Flügel des 9 sind glashell, gegen eine dunkle Stelle gesehen, milchweiss schimmernd, nur an der Spitze der hintern Cubitalzelle und obern Scheibenzelle behaart, auch an der äusser-
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sten Spitze der untern Scheibenzelle stehen noch einige Härchen, die übrige Fläche nackt, wie chagrinirt, die Adern blass aber deutlich, die Randadern kaum etwas dunkler als die andern. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem vordern, die der Hin- terader unter dem hintern Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. IV. Fig. 22 a.)
' Die Aehnlichkeit mit C. sylvaticus ist so gross, dass eine Verwechslung leicht Statt finden kann. Bei C. sylvaticus ist die Behaarung an der Flügelspitze weit dürfiiger und auch die Lage des Flügelgeäders verschieden.
Die Flügel des 2 sind glashell, in gewisser Richtung irisi-
rend, die hintere Cubitalzelle, beide Scheibenzellen und die hin- tere Achselzelle in der Mitte, die vordere Achselzelle vom Hin- terrande bis zur Afterader behaart, so dass das ganze Geäder in haarloser Fläche liegt. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader unter dem Anfange des vordern Theiles der hintern Randzelle, und die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mitte derselben. (Taf. IV. Fig. 22 b.) Der Fühlerpinsel des 9° ist schwarzbraun, die Behaarung der weiblichen Fühler grau, beide mit weiss schimmernder Spitze. Die untern acht Glieder der lelztern zusammengedrückt, zuweilen fast scheibenförmig, die fünf Endglieder lang elliptisch.
Ich erhielt aus Larven, welche unter der Rinde fauler Bäume leben, 35 S und 34 9.
No. 3: ‚Ger. rostralus..g 1%, 2 24 m.
Beide Geschlechter sind von kräftigem Körperbau. Der Mittelleib fast so breit als lang. Der Rüssel verlängert.
cd‘. Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, an der Spitze weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig.20) schwarz. Rücken- schild graubraun, sehr dürfliig behaart mit ganz kurzen gelben Härchen, ‚das Schildchen mit einigen wenigen schwarzen Borsten bekränzt. Schwingerstiel bräunlich, Knopf milchweiss, Brust- seiten und Hinterleib schwarzbraun, lelzterer grauhaarig, die Haare-an der Spitze lang. Beine ziegelfarbig. Flügel glashell, unbehaart, wie chagrinirt, die Randadern braun, die übrigen Adern blass. Die Scheibenader entspringt aus der Miltelader vor der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle, und die
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Wurzel der Hinterader liegt fast noch vor der Wurzel der Schein benader. (Taf. IV. Fig. 23a.)
9. Es gleicht in Farbe und Zeichnung ganz dem S', nur ist die Förbe der Beine heller. Die Fühler sind braun, die un- tern acht zusammengedrückt- kugeligen Glieder mit grauer, die fünf langen, elliptischen Endglieder mit weisslicher Behaarung, Flügel wie beim 3°, nur sind dieselben an der Spitze der hin- tern Cubitalzelle, der beiden Scheibenzellen und im Grunde der hintern Achselzelie behaart, und die Wurzel der Hinterader liegt kaum etwas hinter der Wurzel der Scheibenader. (Taf. IV. Fig. 23 b.) |
Drei J und drei Q aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Sommer.
No. 24. Cer. brunnipes. 9 1, 9 3%. Men. .Meigen, systemat. Beschreibung I. 71, 7. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX, 3641, 13. Staeger, Naturl, Tidskrift 1839. 593, 9. %
g‘. Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze nur wenig weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarzbraun. Mittelleib schwarzbraun, etwas glänzend, feinhaarig, die Härchen gelblich, wodurch das Rückenschild in gewisser Richtung braun erscheint, Am Schildchen einige dünne schwarze Borsten. Schwinger milchweiss. Hinterleib malt schwarzbraun, mil weissgrauer Be- haarung. Beine ziegelfarbig. Flügel etwas graulich, unbehaart, die Randadern schwarzbraun, die übrigen Adern heller. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem Anfange, die der Hinterader unter der Mitte des vorderen Theiles der hinteren Randzelle. (Taf. V. Fig. 24a.)
©. Es gleicht ganz dem J’, nur ist die Farbe heller. Fühler braun, schwarzhaarig. Die untern acht Glieder etwas oval, mit kurzer Brücke, die fünf Endglieder lang elliptisch, deren Behaa- rung weissgrau schimmernd. Die graulichen Flügel sind in dem Faltendreieck der hinteren Cubitalzelle von der Mitte bis zur Spilze der oberen und in dem hinteren Theile der unteren Schei- benzelle, so wie in den beiden Achselzellen längs dem. Hinter- rande, behaart, und alle Adern dunkler als beim &. Die Wur- zel der Scheibenader liegt unter dem oberen Theile der rück- laufenden Ader, und die der Hinterader unter der Randfeldquer- ader, (Taf. V, Fig. 24 b.)
Drei 9‘ und drei 2 in hiesiger Gegend gefangen.
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"No. 25. Cer. pavidus 29 HA, m.
g. Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, die Haare der letzten Glieder weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarz- braun. Kopf, Mittel- und Hinterleib schwarzbraun, wenig glän- zend. Rückenschild, von der Seite gesehen, wie mit einem An- fluge von dünnem graulichen Reife, fast nackt, nur hin und wie- der einige ganz kurze schwarze Härchen, und einige längere schwarze Haare am Rande des Schildchens. Schwingerknopf schmutzig weiss, Stiel braun. Schenkel und Schienen ziegelfarbig, mit dunkeln Spitzen, Füsse blasser. Hinterleib mit braunen, weiss- lich schillernden Haaren. |
Flügel glashell, die Randadern blass bräunlich, die übrigen Adern blasser. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Wurzel der rücklaufenden Ader, die der Hinterader fast unter der Mitte des vorderen Theiles der hinteren Randzelle.. Die ganze Flügellläche wie chagrinirt, nur an der äussersten Spitze der hintern Cubitalzelle und der obern Scheibenzelle stehen einige Haare. (Taf. V. Fig. 25a.)
9. Es gleicht in Farbe und Zeichnung ganz dem g. Die unteren acht Fühlerglieder kugelig, elwas zusammengedrückt, die fünf Endgelieder elliplisch. Schwinger braun. Beine gelb. Flügel glashell, die Randadern braun. Die Wurzel der Scheibenader kaum eiwas weiter unter der rücklaufenden Ader liegend als beim 9‘, die Wurzel der Hinteräder unter der Mitte des vor- deren Theiles der hinteren Randzelle. (Taf. V. Fig. 25 b.)
Bei beiden Geschlechtern sind die Flügel irisirend. |
Aus den Larven, welche unter der Rinde fauler Bäume leben, erhielt ich zwei S° und sechs 2.
No. 26. Cer. fuscus. d' 2’ Megn.?
Meigen, system. Beschreibung 1. 71, 6. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3643. 17.
Fühlerpinsel schwarzbraun, an der Spitze gelblich schim- mernd, Taster (Taf.I. Fig. 25) schwarz. Mittelleib schwarz, glänzend. Rückenschild äusserst feinhaarig, die Härchen gelb- lich, wodurch derselbe, von vorn und von der Seile gesehen, ins Gelbgraue zieht. Schwinger schmutzig gelblich bis braun. Hinterleib schwarzbraun, ohne Glanz, die dürfliige Behaarung
v1.
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braun, an der Spitze weissiich schimmernd. Beine ziegelfarbig. Die Flügel glashell, unbehaart, wie chagrinirt, die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Wurzel der rücklaufenden Ader, die der Hinterader eiwa unter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. V, Fig. 26.)
Sechszehn JS aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Juni und Juli.
No. 27. Cer. minutus. d&* kaum 3°. Megn.
Meigen, syst. Beschr, VI. 263, 49. Zett., Dipt. Scand, 1X, 3647, 24. Staeger, Naturh. Tidskr. 1839. 593, 7. N
Fühler lichtbraun, mit blassen Haaren. Die untern acht Glieder zusammengedrückt-kugelig, die fünf Endglieder ellip- isch. Taster (Taf. 1. Fig. 20) gelb. KRückenschild glänzend schwarzbraun, sehr feinhaarig, die Härchen gelblich. Schwinger milchweiss. Hinterleib matibraun, mit weissgrauem Flaum. Beine hell weissgelb. Flügel glashell, wie chagrinirt, nackt, nur an der Spitze der hintern Cubitalzelle einige wenige Haare. Die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Wurzel der Schei- benader liegt vorn unter der rücklaufenden Ader, die der Hinter- ader nur wenig hinter der Wurzel der Scheibenader. (Taf. V. Fig. 27.)
Aus den Larven, welche unter der Rinde fauler Bäume le- ben, erhielt ich drei 2, welche mit einem Meigen’schen Original- Exemplar völlig übereinstimmen.
b. Klauenglieder mit Borstenhaaren statt Pulvillen. Die Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. (Taf. I. Fig. 2ab)
Die Ferse länger als das zweite Fussglied.
* Die Unterrandader vereinigt sich mit der Rand- ader in der. Mitte des Vorderrandes oder vor derselben.
No. 28. Ger. sericatus; 8 2#% m.
Fühlerpinsel schwarz, mil weiss schimmernder Spitze. Taster schwarz. Mitiel- und Hinterleib sammetschwarz, schwarzhaarig. Schwinger schwarzbraun. DBeine mehr oder weniger dunkel pechfarbig, die Füsse schmutzig weisslich. Flügel glashell, gegen
eine dunkele Stelle gesehen, weisslich, die Behaarung grau, weiss schimmernd. Die Adern blass, nur die Randadern braun. Die 'Zwischenader und die Unterrandader liegen bis zur Randfeld- ‚querader dicht auf einander, wodurch der vordere Theil der hintern Randzelle verschwindet. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem obern Theile der rücklaufenden Ader, und die der Hinterader hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. V. Fig. 28.) | Drei aus hiesiger Gegend.
®* Die Unterrandader vereinigt sich mit der Rand- ader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze.
No. 29, Cer. amoenus. 8 = m.
Fühlerpinsel hellbraun, schneeweiss schimmernd. Taster braun. (Taf. I. Fig. 21.) Mittelleib, so wie der schlanke Hinter- leib, pechfarbig, mit dürftiger weiss schimmernder Behaarung, letzterer mit weisslichen Einschnitten. Schwinger schneeweiss, Beine weisslich, Spitze der Schenkel und Schienen punktförmig blassbraun. Flügel glashell, mit ganz blassen, gegen eine dunkle Stelle weiss erscheinenden Adern, Die Scheibenader ist ganz unscheinbar, an der Wurzel kaum wahrzunehmen; sie entspringt aus der Mittelader fast unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. Die Wurzel der Hinterader liegt fast unter der Randfeldquerader. Die Flügelfläche ist nackt, wie chagri- nirt, nur nahe am Vorderrande von der Mitte der hintern Cu- bitalzelle bis zur Spitze stehen in gleicher Entfernung von ein- ander einige Haare, dann in dieser Zelle nach der Spitze zu, nahe über und parallel mit der Mittelader eine Reihe, und unter dieser Reihe auf der Mittelader selbst cine zweite Reihe, und auch in der obern Scheibenzelle hart an der Spitze einige Haare. (Taf. V. Fig. 29.)
Nur ein d', im Juli gefangen.
N6..20.. Cer. varıius. 8 3,9. 2. m.
g. Fühlerpinsel hellbraun, goldgelb schimmernd. Taster (wie. Taf. I. Fig. 22, das erste Glied sehr schlank) gelb. Mittel- leib braun, auf der Mitte des Rückens grau schillernd. Schwinger
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weiss. Der Hinterleib etwas heller braun, als der Mittelleib, mit zarten weisslichen Einschnitten. Beine weissgelb, Kniee mit schwarzem Punkte, auch die Spitze der Hinterschienen ist schmal schwarz. Der ganze Körper ist dürfiig und kurz behaart, die Behaarung des Rückenschildes schwarz, die des Hinterleibes und der Beine grau, weiss schimmernd. |
Flügel glashell, irisirend, gegen einen dunkeln Ort gesehen, weisslich, mit drei fast ganz erloschenen purpurnen Binden, wo- von die vordere über die Mitte der vordern Randzelle und der vordern Cubitalzelle bis in die vordere Achselzelle geht, die mittlere die hintern zwei Drittel der hintern Randzelle einnimmt, und schmaler werdend sich fast senkrecht über die Hinterader zum Hinterrande zieht, die hintere aber mehr nach der Spitze zu, etwa auf der Mitte der hintern Cubitalzelle und obern Schei- benzelle und dem hintern Theile der untern Scheibenzelle liegt. Eine schmale purpurne blasse Strieme auf der Achselader ver- bindet die Binden mit einander. Die ganze Flügelflläche ist un- behaart, nur in dem obern Theile der hintern Cubitalzelle bis zur Spitze, und an der Spitze der obern Scheibenzelle stehen einige Haare. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Milte, die der Hinterader unter dem Ende des letzten Dritltels des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. V. Fig. 30a.)
9. Es gleicht ganz dem J. Die Flügelbinden sind jedoch dunkler und breiter, die vordern fast bis zur Wurzelquerader, die hinlern fast bis zur Spitze gehend, und ausserdem alle drei auch längs dem Hinterrande mit einander verbunden. Die Wur- .zeln der Scheibenader und der Hinterader liegen beide in per- pendikulärer Linie unter dem vordern Drittel fast unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. Die Flügelfläche ist fast unbehaart. Die Behaarung erstreckt sich nur vom obern Theile der hintern Cubitalzelle den Rand entlang bis in die hintere Achselzelle, und auch gehen ein paar Reihen Haare vom Rande bis etwa zur Mitte der hintern Cubitalzelle und der bei- den Scheibenzellen. (Taf. V. Fig. 30b.) Die Fühler sind bräun- lich mit blassen weiss schimmernden Haaren, die untern acht Glie- der oval, die fünf Endglieder verlängert, elliptisch.
Zwei J und ein 2, Ende Mai und Anfangs Juni gefangen,
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No. 31. Cer. fascipennis. & 3, 93%. Staeg.
Staeger, Kr. naturh. Tidskr. 1839, 11. 594, 14. Zetierstedt, Dipt. Scand. 1X. 3652, 35.
d‘. Fühlerpinsel hellbraun, goldgelb schimmernd. Taster bräunlich gelb (Taf. I. Fig. 22, das 11te Glied schlank). Mittel- leib gelbgrau, das Schildchen gelb oder auch nur gelb gerandet. Hinterleib dunkelbraun, im Leben zuweilen an der Basis und der Bauch gelblich. Schwinger weiss. Beine blass mit schwarzem Punkt an den Knieen, und bei vollkommen ausgefärbten Indivi- duen auch die Spitze der Schienen schmal schwärzlich.
Flügel eiwas graulich oder bräunlich., Eine wasserhelle Binde, welche nur selten den Hinterrand erreicht, gewöhnlich aber sich als Halbbinde zeigt, zuweilen nur als grosser Punkt er- scheint, liegt gleich vor der Mündung der Zwischenader, und ein grosser wasserheller Punkt unmittelbar hinter der hintern Randzelle, welche dunkelbraun angelaufen ist. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem ersten, die der Hinterader unter dem letzten Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle. Die Behaarung erstreckt sich über die hintere Cubitalzelle, die obere Scheibenzelle, die letzte Hälfte der untern Scheibenzelle, und den untern Theil der beiden Achselzellen, so dass das Rand- feld, die vordere Cubitalzelle und der vordere Theil der übrigen Zellen nackt sind. (Taf. V. Fig. 31a.)
0. Es stimmt mit dem JS in Colorit und Zeichnung ganz überein. Die Fühler sind weisslich, die letzten Glieder zuweilen blass bräunlich, weisslich behaart; die untern acht Glieder oval, die fünf Endglieder lang elliptisch. Die Farbe der fast eirunden Flügel ist steis dunkler als beim 9, und die ganze Fläche, mit Ausnahme des Randfeldes und des vordersten Theiles der übrigen Zellen, behaart. Beim Z sind sie wenig, beim 2 stark irisirend. Die Wurzeln der Scheibenader und der Hinterader liegen beide in perpendikulärer Linie unter dem vordern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. V. Fig, 51b.) |
Dreiundzwanzig Z und zwanzig 2 aus biesiger Gegend. Flugzeit Mai bis Juli.
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No. 32. Cer. pietipennis. 234,938 un, Stdeg.
Siacker, Kr, naturh. Tidskrift. 1839. II. 594, 13 9. Zetterstedt, nr Scand, IX. 3652, 34 9.
d. Fühlerpinsel braun, an der Spitze, nebst der Spitze der Fühler weiss schimmernd. Taster bräunlich (Taf. I. Fig. 22, das erste Glied schlank). Rückenschild grau, quer über der Mitte eine breite dunkelbraune Strieme, hinten mit einem Zahne bei- derseits neben der Flügelwurzel, und nach vorn eine zarle braune Bogenlinie bis zu den tief liegenden Tracheen. Eine gleiche, jedoch weniger breite und kürzere Querstrieme liegt am Hals- kragen, beide in der Mitte mit einer ziemlich breiten braunen Längsstrieme verbunden. Zwischen dem braunen Schildchen und der auf der Mitte liegenden Querstrieme zwei kleine braune Punkte. Schwinger weiss. Hinterleib schwarzbraun. Die dürf- ige und kurze Behaarung des Rückenschildes ist schwarz, gelb- lich schimmernd, die des Hinterleibes mehr grau, und nur an der Zange mässig lang. Beine blass bräunlich mil schwarzen Knieen, und zuweilen auch dunklen Spitzen der Schienen. Füsse weisslich. Gleich über und unter den Knieen liegt auf den Schen- keln und Schienen ein weisser Ring. Flügel purpurbraun, irisi- rend, mit mehreren durchsichtigen, glashellen Flecken, drei an der Spitze der hintern Cubitalzelle und der beiden Scheibenzellen, zwei am Hinterrande in den beiden Achselzellen, der in der vordern mit einem Flecke gleich hinter der Wurzelquerader fast zusammenhängend, und zwei am Vorderrande, der eine in einiger Entfernung vor der Mündung der Zwischenader, und der andere unmittelbar hinter der hintern Randzelle, beide nicht selten zu- sammenhängend mit einem länglichen, in der Mitte gewöhnlich getheilten Flecken, welcher im Grunde der obern und in der Mitte der untern Scheibenzelle liegt. Die Wurzel der Scheiben- ader liegt unter der Mitte, die der Hinterader unter dem hintern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. Die Flügel- fläche grösstentheils behaart, das Randfeld, die vordere Cubital- zelle und der Grund der übrigen Zellen nackt. (Taf. VI. Fig. 32a.)
2. Es gleicht ganz dem Z. An den Tastern ist das zweite Glied dicker, fast eiförmig. Fühler bräunlich, nach der Spitze zu dunkler, die untern acht Glieder eiförmig, die fünf Endglieder lang, elliptisch. Die Farbe der fast eirunden Flügel
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dunkler, und diese stärker irisirend. Alle Adern sehr deutlich, die Randadern schwarzbraun. Das Randfeld nackt, die übrige Fläche haarig. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte, die der Hinterader unter dem vordern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. V. Fig. 32b.)
Im Juni in sumpfigen Gebüschen. Fünf Z und zwei 2 aus hiesiger Gegend.
No. 33. _Cer. arcuatus, 9 2, 9 34, m.
Farbe und Zeichnung des Mittel- und Hinterleibes, die Fühler, Taster, Schwinger und Beine wie bei C. fascipennis. Die untern acht Fühlerglieder des 2 sind fast kugelig mit kurzer Brücke, die fünf Endglieder lang elliptisch.
Flügel wasserhell, in gewisser Richtung gegen eine dunkle Stelle gesehen, weisslich, mit einem purpurbraunen irisirenden Halbbogen, welcher am Vorderrande in der Mitte der vordern Randzelle anfängt, "schräg über die Achselader fast bis zum Ende der hintern Achselzelle geht, und dann sich im Bogen durch die beiden Scheibenzellen und die hintere Cubitalzelle wieder bis zum Vorderrande zieht. Von diesem Bogen aus gehen durch die vordere Achselzelle, so wie über die von ihm berührt wer- denden Adern Strahlen bis zum Rande, und in der Mitte des Bogens vom Vorderrande aus durch die hintere Randzelle, den Grund der Cubital- und obern Scheibenzelle bis zur Scheiben- ader liegt eine braune Halbbinde, welche in der hintern Rand- zelle sehr dunkel ist. Beim 2 ist die Farbe der Binden viel dunkler, und "auch die Strahlen sind derber als beim d.
_Die Behaarung der Flügel, wie bei C. piclipennis. Beim g liegt die Wurzel der Scheibenader unter der Mitte, die der Hinterader unter dem hintern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle; beim 2 die Wurzel der Scheibenader unter dem vordern Drittel, und die der Hinterader kaum etwas mehr nach der Wurzel gerückt. Die Flügel des 2 sind breit, eilör- mig. (Taf. V. Fig. 33 ab.) | Im Mai in sumpfigen Gebüschen. Ein ' und drei 2 aus hiesiger Gegend.
Anmerk. Cer. nubeculosus Mgn., den ich nicht kenne, scheint mit
den letzten vier Arten nahe verwandt zu sein. Es mag daher folgende Mit- theilung über eine dem C. nubeculosus ähnliche Art, den »Sandfloh« des
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südlichen Amerika, die ich der Güte des Herrn Haliday verdanke, hier ihre Stelle finden. _ Sie lautet; |
ie »Ich habe es nirgends bestimmt ae a, dass »der »Sandfloh« ein Ceratopogon ist, was aus einem Exemplare erhellt, wel- »ches (unter diesem in den Colonieen üblichen Namen) im brittischen Mu- »seum aufbewahrt wird. Das Exemplar ist in schlechtem Zustande, aber ıch »sende Ihnen doch eine kurze Beschreibung desselben. «
»Der Sandfloh *), in VWVestindien und Südaınerika den Reisenden als »eine Pest bekannt, ist nach einem im brittischen Museum aufgeklebten Exem- »plare ein Ceratopogon von der Gruppe Culicoides, und nicht unähnlich dem »europäischen CO, nubcculosus, Er ist von robuster Gestalt, der Rüssel nıchr »als gewöhnlich hervorragend. (Die Gestalt und das Grössenverhältniss der »Glieder der Taster kann ich nicht wahrnehmen.) Thorax graulich -braun, » mit zwei helleren (unterbrochenen?) Striemen auf dem Rücken. Fühler »blassbraun, die dickeren Glieder an der Basis dunkelbraun. Der Rüssel cy- »1yndrisch, anscheinend länger als der Kopf. Beine blass (bräunlich), ein » Theil der Schenkel vor der dunkeln Spitze, und die Wurzel (the extreme »base) der Schienen blasser, fast weisslich, Schwinger blass, der Knopf et- » was bräunlich. Flügel grau oder bräunlich, mit glashellen Flecken und »einem länglich runden braunen Randmal, welches an der Spitze von einem »kleinen glashellen Flecke begrenzt wird. Drei Flecke in einer Bogenlinie »an der Spitze des Flügels (von welchen der erste der grössere) und die »diesen nahe liegende Fläche am Vorderrande sind dunkler braun. Ein » Querfleck, oder eine abgekürzte Binde, an der Basis des Randmals (welches »hier zweispaltig ist) umschliesst die Querader.«
No. 34. Cer. pulicaris, & 2bis 1, O2 bis 2%. Linn.
Lim., F. S, No. 1892. Culex pulicaris. Fabr., Syst. anıl. 36. 12. Culex pul. Ent. syst. IV, 402, 7. Gulex pul. Latr., Gen. Crust. 1V. 252. Cu- licoides punctata. Meigen, syst. Beschr. 1.3. 20. Macquart, Hist. nat. I. 65. 7. Staeger, Kr. Tidskr. 1839. 593. 12. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3648. 28. |
&. Fühlerpinsel gelblich braun, goldgelb schimmernd. Ta- ster (Taf. I. Fig. 22, das erste Glied schlank) dunkelbraun. Rückenschild grau, Von den Flügelwurzeln geht beiderseits eine dunkelbraune Strieme in etwas schräger Richtung bis zu den Tracheen der Schultern, wo sie sich mit einer gleichfarbigen, in einiger Entfernung vom Halskragen liegenden Querstrieme vereinigen. Diese Strieme bildet nach hinten ein Dreieck, aus dessen Spitze eine zarte braune Linie bis zur Milte des Rückens geht. An der vordern Seile ist diese Quersirieme ebenfalls zu einem Dreieck erweitert, so dass sie ein zwischen den Spitzen
*) the sandfly, die Sandfliege,
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der Seitenstriemen liegendes Viereck bildet. Brust und Brust- seiten dunkelbraun. Schildchen braun. Schwinger weiss. Hinter- leib schwarzbraun, meistens mit weisslichen Einschnitten. Beine blassbraun, die hintersten Schienen mit weisslicher Wurzel, die Füsse heller, mit dunkeln Spitzen der Glieder. Flügel weiss, mit braunen Punkten, von welchen drei am Vorderrande sich durch Grösse und dunklere Farbe auszeichnen. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem vordern, die der Hinterader unter dem hintern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. Die Flügellläche ist grösstentheils nackt, nur in der hintern Hälfte der hintern Cubitalzelle und von da durch die beiden Scheibenzellen und die hintere Achselzelle behaart; auch am Hinterrande der vordern Achselzelle stehen einige Haare. (Taf. V. Fig. 34a.)
9. Es gleicht in Colorit und Zeichnung ganz dem d', je- doch sind die braunen Striemen des Rückenschildes meistens nur durch Striche und Punkte angedeutet. Die Fühler bräunlich, die unlern acht Glieder eiförmig, die fünf Endglieder lang elliptisch. Die breiten, eiförmigen Flügel sind weiss, wie beim d‘ gefleckt, die Flecken grösser, haarig, das Randfeld, die Basis der vordern Cubitalzelle und der untern Scheibenzelle, so wie der obere Theil der vordern Achselzelle nackt. Die Wurzeln der Scheibenader und der Hinterader liegen in fasi vertikaler Linie unter dem vordern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf.V. Fig. 34b.)
In sumpfigen Gebüschen von Mai bis September sehr häufig.
=N0,. 39..> Ger, albicans. 24.9544. m.
g. Rüssel und Taster (Taf. I. Fig. 22) gelb, ersterer nach dem Tode braun. Fühlerpinsel braun, goldgelb, an der Spitze aber weiss schimmernd. Mittelleib grau, nur sehr dürftig be- l:aart, die Haare weiss und hin und wieder ein schwarzes Börst- chen. Schwinger weiss. Hinterleib braun, weisshaarig. Beine blass gelblich mit schwarzen Spitzen der Schenkel und Schienen, und grauen, weiss schimmernden Haaren. Die Flügel sind weiss, das Randfeld, die vordere Cubitalzelle, die Basis der untern Scheibenzelle und der obere Theil des Hinterfeldes nackt, die übrige Fläche weisshaarig und alle Adern blass. Die Wurzel ‚der Scheibenader liegt unter dem Anfange, die der Hinlerader
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unter dem Ende des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 35a.) er |
Q. Rüssel, Taster, Mittelleib, Schwinger und Beine wie beim J', jedoch zieht die Farbe des Rückenschildes gewöhnlich in’s Gelbgraue, auch fehlen die schwarzen Börstchen. Hinterleib weisslich, mit weissflaumiger Behaarung. Fühler weisslich, die untern acht Glieder eiförmig, die fünf Endglieder verlängert, el- liptisch. Flügel weiss, weisshaarig, mit blassen Adern. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem vordern Drittel, die‘ der Hinterader fast unter der Mitte des vordern Theils der hin- tern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 35b.)
Im Mai in sumpfigen Gebüschen sehr häufig.
No. 36. Cer. aestivus. 9 3’. m.
Fühler glänzend schwarz, die untern acht Glieder eiförmig, die Endglieder elliplisch, ‚weiss schimmernd, Taster (Taf. 1. Fig. 24.) schwarz. Miltelleib schwarzgrau, nicht glänzend, Rük- kenschild hellgrau schillernd, mit fünf schwarzen Längslinien, die mittelste sehr fein, die an den Seiten liegenden am breitesten. Schilächen rothgelb. Schwingerstiel braun, Knopf schmutzig weiss. Hinterleib platt gedrückt, so breit wie der Mittelleib, schwarzbraun, ohne Glanz. Beine pechfarbig, Füsse gelblich weiss, mit dunkeln Spitzen der Glieder. Flügel weisslich, mit blassen Adern, nur die Randadern braun. Die Zwischenader und die Unterrandader bis zur Randfeldquerader auf einander liegend, nebst der hintern Randzelle schwarzbraun. Die ganze -Flügellläche, mit Ausnahme des. Randfeldes und der vordern Cu- bitalzelle, haarig. Die Wurzel der Scheibenader liegt unler der Mitte der rücklaufenden Ader, die der Hinlerader unter der Mün- dung der Zwischenader. (Taf. VI. Fig. 36.)
Nur 1 2, Mitte Juli in hiesiger Gegend gefangen.
No. 37. Cer. cunctans. 9 2° m.
Taster (Taf. I. Fig. 22) und Fühier braun, letztere mit gelblichen, weiss schimmernden Wirtelhaaren, die untern acht Glieder eiförmig, die Endglieder verlängert, elliplisch. Hinter- kopf, Rückenschild und Schildchen mäusegrau, mit gelblicher Be- haarung. Brustseiten schwärzlich, weissgrau schimmernd. Schwin- ger weiss. Hinterleib schwarz, glanzlos, mit kurzen anliegenden,
43 weissgrauen Haaren. Schenkel, Schienen und Fersen licht pech- farbig, die vier letzten Fussglieder weisslich, mit braunen Spitzen. Flügel glashell, grauhaarig, die Adern blass, nur die Randadern bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte der rücklaufenden Ader, die der Hinterader etwas vor der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 37.) Nur ein @ in hiesiger Gegend im Juli gefangen.
No. 38. Cer. modestus. Q 2’. m.
Fühler braun, mit schwärzlichen, an den letzten Gliedern weiss schimmernden Wirtelhaaren, die ersten der untern acht Glieder fast kugelig, die letzten nach und nach sich verlängernd, so dass das achte fast ganz die Gestalt der fünf lang elliptischen Endglieder hat. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarzbraun. Rücken- schild matt schwarz, in gewisser Richtung grau schillernd, mit breiter schwarzer Längslinie. Brustseiten schwarzbraun. Schild- chen weissgelb. Schwingerstiel braun, der Kopf schmutzig weiss. Hinterleib schwarzbraun, glanzlos, mit weisslichen Härchen. Schen- kel licht pechfarbig, Schienen heller, die Füsse weisslich. Flügel olashell, gegen einen dunkeln Ort gesehen, weisslich, grauhaarig, die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte der rücklaufenden Ader, die der Hinterader etwas vor der Mitte des hintern Theils der hin- tern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 38.)
Nur ein 2 aus hiesiger Gegend.
N0,.39..-Ger..egens. 9:3” m.
Fühler schwarz, mit schwarzen Wirtelhaaren, die der letzten fünf Glieder weisshaarig, die untern acht Glieder eiförmig, die Endglieder wenig verlängert, nur das letzte gross. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarz. Rückenschild malt schwarz, bald schwarz- grau, bald weissgrau schillernd, mit einigen wenigen schwarzen Börstchen, an den Brustseiten vor der Flügelwurzel und an den Schultern ein wenig hervortretendes, schmutzig dunkelgelbes 'Fleckehen. Schwinger schwarzbraun, die Spitze des Knopfes 'weissgrau. Schildchen röthlich gelb. Hinterleib schwarzbraun, ohne Glanz, mit dürfliger, graulicher Behaarung. Schenkel und Schienen schwarzbraun, Füsse weisslich, das letzte Fussglied braun. Flügel weisslich, weissgrau behaart, mit blassen aber
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deutlichen Adern, die Randadern bräunlich, die hintere Randzelle schwarzbraun, die Zwischenader und die Unterrandader liegen bis zur Randfeldquerader dicht auf einander, Die Scheibenader ist an der Wurzel sehr unscheinbar; sie scheint aus der Mittelader gleich hinter der Mündung der rücklaufenden Ader zu entspringen. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Zwi- schenader. (Taf. VI. Fig, 39.) |
Vier 2, im Sommer in hiesiger Gegend gefangen.
No. 40. Cer. seutellatus. g' 4’, Q kaum 3°. Meigen.
Deigen, system. Beschreibung VI. 262, 46.
d. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze etwas weiss schimmernd. Taster (Taf. I, Fig. 20) schwarz. Mittel- leib glänzend tiefschwarz, auf dem Rückenschilde nur wenige schwarze Börstchen. Auf den Brusiseiten vor der Flügelwurzel ein schmutzig gelber Fleck, und an den Schultern ein gelbes Pünktchen. Schildchen gelblich weiss. Der Schwingerstiel fast bis zum Knopfe braun, an der Spitze nebst dem Knopfe weiss. Hinterleib mali schwarz, an der Spitze weisslich behaart, Schenkel bräunlich, Schienen heller, Füsse weisslich. Flügel glashell, gegen einen dunkeln Ort gesehen weisslich, die Adern blass, aber deut- lich, nur die Randadern braun. _ Wie bei der vorigen Art, so liegen auch bei dieser die Zwischenader und die Unterrandader dicht auf einander. Die Behaarung der Flügel steht hauptsächlich längs dem Vorder- und Hinterrande, das Randfeld, die vordere Cu- bitalzelle, ein grosser Theil der untern Scheibenzelle und der obere Theil des Hinterfeldes sind nackt. Die Wurzel der Schei- benader liegt unter der Mitte der rücklaufenden Ader, die der Hinterader hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. VI. Fig. 40a.)
Q. Es stimmt mit dem J ganz hen nur sind die Flügel haariger, die hintere Randzelle schwarzbraun und die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Zwischenader. (Taf. VI. Fig. 40b.) Fühler nebst den Wirtelhaaren schwarz; die unter- sten Glieder fast kugelig, die folgenden nach und nach mehr eiförmig, die fünf Endglieder wenig verlängert, elliptisch, nur das Endglied gross. |
Zwei J\ und ein 2 aus hiesiger Gegend.
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‚No. 41. Cer. versicolor 2 3”. m.
Fühler schwarz, schwarzhaarig, an der Spitze weiss schim- mernd, die beiden untern Glieder kugelig, vom dritten an eiförmig und je höher desto spitzer zulaufend, die fünf Endglieder wenig von den untern verschieden, nur das leizte gross, elliptisch, in einen kurzen Griffel auslaufend. Taster (Taf. I. Fig. 24) schwarz. Rückenschild graubraun, ohne Glanz, mit drei etwas dunklern 'Striemen, die milllere hinten weit gespalten, ganz von vorn gesehen, grau, mil zwei zarten braunen Striemen, von der Seile grau, mit vier braunen Striemen, und in gewisser Richtung ein- fach grau. Brust und Brustseiten braungrau, letztere mit weiss schillernden Flecken. Schildchen in der Mitte braun, an den Seiten breit gelb. Schwinger bräunlich. Hinterleib tief schwarz, mit schmalen weissen Binden am Hinterrande der Ringe. Beine rothgelb, mit schwarzen Gelenkspitzen, auf der Mitte der hintern Schenkel ein breiter brauner Ring. Die Füsse sind ebenfalls roth- gelb, die drei letzten Glieder mehr bräunlich. Flügel glashell, etwas weisslich, grauhaarig, die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Zwischenader und die Unterrandader bis zur Rand- feldquerader dicht auf»einander liegend, und nebst der hintern Randzelle schwarzbraun. Die Wurzel der Scheibenader liegt der Mündung der rücklaufenden Ader gegenüber, die der Hinter- ader unter der Mitte des vordern Theiles der hiniern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 41.)
Zwei 2 aus hiesiger Gegend, im Juli gefangen.
No. 42, Cer. obscurus. Q 3. m.
Fühler wie bei der vorigen Art, mit der sie überhaupt fast ganz übereinstimmt. Taster (Taf. I. Fig. 24) schwarz. Mittel- leib schwarzbraun, ohne Glanz, grauschillernd, auf dem Rücken- schilde in gewisser Richtung mit drei braunen Längslinien, wel- che vom Halskragen bis zur Mitte gehen. Schildchen braun. Schwinger schwarz. Hinterleib schwarzbraun, mit zarten weiss- lichen Einschnitten. Beine tiefschwarz, mit weisslichen Füssen und auf den vordersten Schenkeln vor der Spitze ein schmaler rothgelber Ring. Flügel wie bei der vorigen Art, nur sind die 7wischenader und die Unterrandader fast bis zur Mündung ver- wachsen, so dass die hintere Randzelle fast ganz verschwindet. Beide Adern sind von dem Ursprunge der Zwischenader an
46 schwarzbraun. Die Wurzel der Scheibenader liegt gleich hinter
der Mündung der rücklaufenden Ader. (Taf. VI. Fig. 42.) Nur ein Q, Ende Juli in hiesiger Gegend gefangen.
No. 43. Cer. pumilus. 93“. m.
Fühler gelblich, mit weissen Wirtelhaaren, die untern acht Glieder eiförmig, die Endglieder verlängert, elliplisch, mit sehr breiter Basis. Taster (Taf. I. Fig. 22) gelb. Mittelleib schwarz- grau, Rückenschild mit wenigen schwarzen Borsten. Schwinger weiss. Hinterleib im Leben fleischroth, im trockenen. Zustande braun mit blassem Bauche; die dürftiige und kurze Behaarung weisslich. Beine blass, mit schwärzlichen Knieen. Flügel glas- hell, gegen eine dunkle Stelle gesehen, weisslich, weissgrau- haarig, die Adern blass, nur die die hintere Randzelle umgeben- den Randadern bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte, die der Hinterader unter dem vordern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 43.)
Nur ein 9, Mitte Juli in hiesiger Gegend gefangen.
No. 44. Cer. neglectus. R 2, m. »
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schim- mernd. Taster schwarz (Taf. I. Fig. 20, das erste Glied lang, das zweite kurz, fast cylindrisch). Mittelleib dunkelbraun, ohne Glanz, in gewisser Richtung weisslich schimmernd, schwarzhaarig. Schwinger schwarzbraun, mit hellerer, fast grauer Spitze des Knopfes. Hinterleib schwarzbraun, mit schwarzen, weissgrau schimmernden Haaren. Die Zange sehr klein. Schenkel und Schienen licht pechfarbig, die Füsse weisslich, mit dunkeln Spitzen der Glieder. Flügel glashell, gegen eine dunkle Stelle weisslich, schwarzhaarig. Die Adern blass, die Wurzel der Scheibenader so blass, dass man sie nicht wahrnehmen kann, nur die Rand- adern schwarz. Zwischenader und Unterrandader fast auf ein- ander liegend, so dass der vordere Theil der hintern, sehr fla- chen Randzelle fast verschwindet. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Milte des hintern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI, Fig. 44.) |
Nur 1 Z aus hiesiger Gegend.
Anmerk. Diese Art kann leicht mit C. halteratus verwechselt werden. Sie unterscheidet sich von derselben durch den gänzliehen Mangel der Pul-
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villen, welche bei C. halteratus ziemlich gross sind, durch das Colorit, durch das verschiedene Verhältniss der Grösse der beiden Fussglieder u. s, w
No. 45. Cer. splendidus NM.
Rüssel und Taster gelbweiss,- letztere wie Taf. I Fig.::22. Fühler und Fühlerpinsel goldgelb, an der Spitze braun schim- mernd. Hinterkopf weissgrau, Scheitel silberweiss. Rückenschild hell weissgelb, ins Bräunliche ziehend, sehr zart braun punktirt. In gewisser Richtung erscheint derselbe auf der Mitte zimmt- braun, mit fast silberweissen Seiten. Brust und Brustseiten weiss, über den Hüften eine breite dunkelbraune Strieme, welche bis zum Hinterleibe geht. Schildchen und Hinterrücken weiss, mit brauner Längslinie auf der Mitte. Schwinger weiss, an einem meiner Exemplare an der Spitze und der Basis des Knopfes ein schwarzes Pünktchen. Hinterleib tief schwarz, mit schmalen schneeweissen Binden am Hinterrande der Ringe; in gewisser Richtung erscheinen die vier letzten Ringe ganz weiss. Beine weisslich, an der Spitze der Schenkel, der Basis und Spitze der Schienen, so wie an der Spitze der vordersten Fersen ein schma- ler schwarzer Ring, Hinterferse ganz schwarz. Die vordersten Schienen haben ausserdem in kurzer Entfernung von dem Ringe an der Spitze noch einen braunen Ring, und die Hinterschienen ausser den schon bezeichneten Ringen noch zwei braune Ringe, welche am Anfange und am Ende des miltleren Drittels der Schienen liegen. Die Flügel sind, gegen das Licht gesehen, licht bräunlich gelb, gegen eine dunkle Stelle erscheinen sie weiss. Sie haben zehn tief schwarze Punkte, wovon der grösse- ste nahe beim Vorderrande auf der Unterrandader ‘und in der hintern Cubitalzelle, und der zweite in der äussersien Spitze der vordern Cubitalzelle liegt; der letztere hat vor und hinter sich, in der vordern und an der Basis der hintern Cubitalzelle je ein feines Pünktchen. Die übrigen Punkte liegen in der vordern Achselzelle an der Spitze der untern Afterader, in der Nähe des Hinterrandes auf der Hinter-, Achsel-, Scheiben- und Mittelader und auf dem vordern Theile der Scheibenader. Die ganze Fläche der Flügel ist nackt, nur der oberste Theil der hintern Cubital- zelle bis zur Spitze, und die Spitze der obern Scheibenzelle haarig, auch in der untern Scheibenzelle steht den Hinterrand entlang eine Reihe Haare. Die Wurzel der Scheibenader liegt
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unter der Mündung der Zwischenader, die der Hinterader unter der Randfeldquerader. (Taf. VI. Fig. 45.) | & Zwei d\, im Juli an den Fenstern eines nahe bei hiesiger Stadt in einer wiesenreichen, sumpfigen, Niederung liegenden Hauses gefangen. - 2
c. Klauenglieder ohne Pulvillen und Borsienhaare. Eine Fussklaue (nur beim 9?) länger als die an- dere. (Taf. I. Fig. 3.) | |
Die Ferse länger als das zweite Fussglied. Die Unterrandader vereinigt sich mit der Rand- ader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze.
No. 46. Cer. ochraceus. & 3. m.
Durchaus ockergelb, nur die Augen schwarz und die Fühler braun. Taster (Taf. I. Fig. 20) an der Spitze bräunlich, Die Fühlerglieder sind alle elliptisch, die fünf Endglieder sehr ver- längert. Von den untern ist das erste etwa 12 mal so lang als das zweite, die folgenden werden allmälig länger, so dass das achte wieder die Länge des ersten erreicht. Die Beine sind et- was lichter gelb als der Leib, und eine Fussklaue etwa doppelt so lang als die andere. Die Flügel sind glashell, nackt, nur das Faltendreieck der hintern Cubitalzelle, die hintere Mitte der obern und der äusserste Theil der untern Scheibenzelle behaart. Die Adern alle deullich, mehr oder weniger bräunlich, die Unter- randader von der Randfeldquerader bis zur Mündung verdickt. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte, die der Hin- terader unter dem vordern Viertel des vordern Theils der hin- tern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 46.) ß
Ein 9, im Juli in hiesiger Gegend gefangen.
Wegen der Behaarung der Flügel gehört diese Art zur Ab- theilung A, nach der Gestalt der Fühler, Füsse und Klauen aber zur Abtheilung B. Sie bildet daher einen gulen Uebergang aus der einen in die andere Abtheilung. a
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B. Flügel ganz nackt.
Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitize.
a. Alle Schenkel unbewehrt. 1. Klauen ungezähnt. (Taf. I. Fig. 6, 8, 11,15.)
* Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Lanse,. (Taf. I. Fig. 6, 8, 11, 15.)
No. 47. Cer. vitiosus.. undQ 3. m.
g. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, etwas weisslich schim- mernd. Taster (Taf. I. Fig. 25) braun. Mittel- und Hinterleib dunkel schwarzgrau. Schwinger rein weiss. Beine weisslich, an den hintersten die Kniee schwarz. Flügel, gegen eine dunkle Fläche gesehen, weisslich, gegen das Licht gelblich, mit braunen Adern. Die Zwischenader und die Unterrandader sind bis zum Vorderrande ganz zusammengeflossen und dunkelbraun, die Schei- benader fehlt, und die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mitte des vorderen Theiles der hinteren Randzelle. (Taf. VI. Fig. 47 a.)
9. Es ist im Colorit m dem &‘ ganz übereinstimmend, nur iritt das Schwarze der hintersien Kniee weniger hervor. Die untern drei Fühlerglieder sind kugelig, das fünfte bis achte mehr eiförmig, die Endglieder verlängert, elliptisch. Die Wurzel der Hinterader liegt unter dem untern Drittel, fast unter der Mitte der rücklaufenden Ader. (Taf. VI. Fig. AT b, )
Drei J\ und drei 2, vom Mai bis Juli in SaBEN, Gegend gelangen.
No. 48. Cer. lacteipennis. und? beinahe 3’. Zett.
Zett., Dipt. Scand. IX. 3639. 10.
d. Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, an der Spitze weiss schillernd. Taster (Taf.I. Fig. 24) schwarz. Schwinger- knopf milchweiss, Stiel schwarz. Rückenschild schwarz, fast ohne Glanz. Beine pechfarbig oder bräunlich, mit dunkleren Ge- lenken. Füsse weisslich, mit schwarzen Spitzen der Glieder. An einem meiner Exemplare sind die Hinterfersen pechfarbig.
vl.
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Flügel milchweiss, mit weisslichen Adern. Die Zwischenader, und von dieser an auch die Unterrandader, plump. Die Schei- benader unscheinbar, das erste Drittel derselben nicht wahrzu- nehmen. Die Wurzel der Hinterder liegt fast unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 48a.)
2. Es kommt mit dem JS ganz überein, nur liegt die Wurzel der Hinterader unter der Mündung der rücklaufenden Ader in die Mittelader. (Taf. VI, Fig. 45b.) _Die Gestalt der Fühlerglieder wie bei der vorigen Art.
Zwei g' und ein @ aus hiesiger Gegend. Mai und Juni.
| Anmerk. Ich halte diese Art für C. lacteipennis, Zetterstedt,: Seine
Beschreibung passt gut auf meine Exemplare; da derselbe aber über die Lage und Beschaffenheit des Flügelgeäders u. s. w. nichts angiebt, so lässt sich doch nicht mit voller Sicherheit über die Identität urtheilen.
** Die gleich langen Klauen beim Q mit einer nach Aussen stehenden Nebenklaue. (Taf. I. Fig. 12a, b,c.)
No. 49. Cer. nitidus 12, 9 14 — 13’. Macgt.
Macquart, Hist, nat. I. 64. 2, Meigen, System. Beschr. VII. 19, 66. Staeger, Kr. Naturh, Tidskrift II. 1839. 590, 2. Zetterstedt, Dipt. Scand. 1X. 3636, 6.
g‘. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schimmernd. Untergesicht, Rüssel und Taster (Taf. 1. Fig. 24) schwarzbraun. Mitlelleib glänzend tiefschwarz. Schwingerstiel gelblich, der Knopf schwarz. Hinterleib glänzend schwarz, an der Wurzel verengt, der erste und zweite Ring gewöhnlich mehr oder weniger durchscheinend roihgelb. Die Zange sehr gross. Die Behaarung des Rückenschildes besteht aus einem äusserst kurzen, schwarzen, weiss schimmernden Flaum, der Hinterleib ist nackt, nur die Zange hat einige schwarze, weiss schimmernde Haare. Vorderhüften, so wie die Vorderbeine rothgelb, Kniee und Schienenspitze schwarz; Mittelbeine rothgelb, das letzte Drittel der Schenkel und die Spitze der Schienen schwarz; an den Hin- terbeinen ist die erste Hälfte den Schenkel rothgelb, die zweite nebst den Schienen schwarz. Die hintersten Hüften schwarz. An allen Füssen sind die zwei ersten Glieder weisslich, mit schwarzer Spitze, die drei letzten schwarz, jedoch ist die Basis des dritten Gliedes auch weisslich. Die einfachen Klauen sind
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schwach, und deren Länge kaum ein Drittel des Klauengliedes. Die Fusssohle mit wenigen schwachen Dornen. (Taf. I. Fig. 11.)
9. Es kommt in Farbe und Zeichnung mit dem S ganz überein, nur sind nicht selten die beiden ersten Glieder der Ta- ster gelb oder hellbraun, und auch der an der Basis stark ver- engie Hinterleib zuweilen nur wenig durchscheinend.. An der Wurzel des Hinterleibes und an der Spitze stehen wenige weiss- lich schimmernde Haare, auch hin und wieder einzelne am Hin- terrande der Ringe, und auf dem Bauche, unmittelbar vor dem After, ein grosses Büschel längerer schwarzer Haare. Die Fühler sind schwarz, zuweilen die untern Glieder und die Fühlerscheiben gelblich oder braun, die kurzen Wirtelhaare schwarz, weiss schimmernd. Das erste Fühlerglied hat die doppelte Länge des zweiten, die untern acht sind alle cylindrisch,, fast eiförmig, die fünf Endglieder sehr veriängert, elliptisch. Die Zeichnung der Beine wie beim 9‘, nur ist das dritte Fussglied meistens bis zur Milte weiss. Die Klauen sind stark, lang, eiwa 3 der Länge des verlängerten Klauengliedes, und die Fusssohlen mit etwa fünf bis sechs Paar starken Dornen besetzt. (Taf. I. Fig. 12.)
‚Die fast lanzettlichen Flügel sind bei beiden Geschlechtern glashell, die Randadern bräunlich, die übrigen Adern blass. Die Wurzel der Scheibenader liegt vor der rücklaufenden Ader, die der Hinterader beim 9 eiwa unter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle, und beim 2 unter der rücklaufenden Ader. (Taf. VI. Fig. 49a, b.) | Ausser der oben beschriebenen Zeichnung der Beine, welche hier die gewöhnliche ist, kommen noch folgende Abänderun- gen vor:
a. vorderste Beine: Schenkel und Schienen rothgelb,
mit schwarzen Knieen und schwarzer Spitze der Schienen;
Hinterbeine: Schenkel rothgelb, mit schwarzen Knieen und schwarzem Ringe vor der Spitze, Schienen rothgelb mit schwarzer Spitze.
b, vorderste Beine: wie ad.a.
Hinterbeine: die erste Hälfte der Schenkel rothgelb, die zweite schwarz, Schienen schwarz, mit sehr breitem rolhgelben Ringe auf der Mitte.
e Juni und Juli nicht selten.
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a Die Angabe Macquart's, dass diese Art dem Cer. tibialis Meg. sehr ähnlich sei, kann ıch nur bestätigen. Dieser unterscheidet sich aber von jenem nicht blos durch die stacheligen Vorderschenkel, sondern auch Bureb den Mangel der Nebenklauen.
Sehr interessant ist folgende Mittheilung des Herrn Staeger über C, nil tidus in Kr. Naturh. Tidskrift, Bd. II. 1838 — 1839. S. 591:
»Das Weibchen, welches, wie alle Ceratopogon - VVeibchen, ein Raub- »insekt ist, gehört zu den gefrässigsten und grausamsien dieser Klasse. Es »erscheint gegen Ende Juni oder erst im Juli, und man findet sie in grosser »Menge auf Weidenhecken in der Nähe von Gewässern, wo sie zu ihrer »Entwickelung, oder vielleicht zu der der bald folgenden Nachkommenschaft, »im Raube Nahrung suchen. Im ruhigen Zustande, am Tage, findet man »sie selten ohne Beute, aber des Abends, bei Sonnenuntergang, werden sie »erst recht ıhätig. Mitten zwischen der wogenden, fliehenden Schaar von »schwärmenden Chironomus und Tanypus, sieht man sie schwebend, als » feststehenden dunklen Punkt, unaufhörlich beschäfugt mit Befriedigung ihrer »Raubsucht, welche beim Herannahen der Paarungszeit noch zuzunehmen »scheint:. Erst kurz vor diesem Zeitpunkte zeigen sich die Männchen; sie »sind kaum halb so zahlreich als die Weibchen, und nähren sich von Pflan- »zensäften. In den letzten Tagen des Juli, oder im Anfange des August »geht die Paarung vor sich; sie zeigt ein höchst merkwürdiges Factum. Im »Anfange sitzt das Männchen auf dem Weibchen, aber später — vermuthlich »nachdem die Befruchtung Statt gefunden — wird das Verhalten umgekehrt, »Bei dem bis jetzt ungetrennten Paare sieht man das WVeibehen das todte » oder sterbende Männchen, gleich andern Raub, zwischen den stark bewaff- »neten Vorderbeinen festhalten, und den Rüssel tief in des Männchens Mund- »öffnung hineindrängen. Ob nun bei diesem Verhalten das VVeibchen wirk- »Jich das Männchen angreift und tödtet, oder ob dieses — dessen Dasein »von dem Augenblicke, wo es seine Bestimmung erfüllt hat, begrenzt zu » sein scheint — bei Vollziehung des Coitus sein Leben aushauchte, und erst »sterbend oder todt ein Gegenstand für des Weibchens Gefrässigkeit wird — »so liefert doch dieses Insekt ein seltenes Beispiel von Grausamkeit. Wenige »Tage später sind alle Individuen dieser Art verschwunden. «
”=#* Beim 2 eine Klaue länger als die andere. (Taf. I. Fig. 3, 9, 10 u. s.w.)
No. 50. Cer. flavirostris. dJ* und 2 5. m.
d‘. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, beide an der Spitze weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig. 20) blass bräunlich, sehr gross. Augen und Hinterkopf schwarz. Rüssel, Untergesicht, Fühlerscheiben, Stirn, Vorderbrust, der vordere Theil der Brust- seiten von der Schulter bis zu den mittleren Hüften, und eine schmale Strieme bis zur Flügelwurzel gelb. Hüften und Beine. weissgelb. An den hintersten Beinen die Gelenke und die Spitzen
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der Fussglieder schwarz. Klauen schwach, ungezähnt. (Taf. I. Fig. 8a, b.) Mittel- und Hinterleib glänzend schwarz, die Zange gelb. Schwingerknopf schwarz, Stiel weisslich. Flügel glashell, mit blassen Adern. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas vor der Mitte des hintern Theils der hintern Randzelle, die der Hinterader unter der Mündung der Zwischenader. (Taf. VI. Fig. 50a.) |
©. In Colorit und Zeichnung mit dem g‘ übereinstimmend, nur sind die Taster schwarzbraun; auch sind die Spitzen der ‚hintersten Schenkel breit schwarzbraun, und es fehlt die gelbe Spitze des Hinterleibes. Die untern acht Fühlerglieder sind weiss- lich; das erste ist cylindrisch und hat beinahe die doppelte Länge des zweiten, die folgenden sieben sind mehr eiförmig, in der ‚Mitte etwas eingeschnürt. Die bräunlichen fünf Endglieder ver- längert, cylindrisch. Flügel wie beim 9. Die Unterrandader von der rücklaufenden Ader bis zur Mündung verdickt. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem vordern Viertel des hintern Theils, die der Hinterader unter dem vordern Viertel des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VII. Fig. 50b. — Klauen Taf. I. Fig. 9.) Zwei J\ und ein Q aus hiesiger Gegend. Im Juni.
No. 51. Cer., illustris. 9 4,
Rüssel und Taster gelb oder lichtbraun. Die Gestalt der letztern fast wie, Taf. 1, Fig. 25, die Glieder sehr lang, das zweile, dritte und vierte fast gleich lang. Fühlerscheiben braun, die Fühler schlank, blassgelb, an der Spitze braun. Das erste Glied eiförmig, die folgenden sieben mehr cylindrisch, die fünf Endglieder verlängert elliptisch. Hinterkopf schwarzbraun, ‚hinter dem Scheitel einige im Kreise stehende weiss schillernde Punkte. Rückenschild weiss- oder gelbich-grau, mit unregel- mässigen purpurbraunen Linien, und vielen zarten gleichfarbigen Punkten, die hintere Hälfte in gewisser Richtung purpurbraun, mit zwei weiss schillernden Längslinien. Schildchen gelb, mit vier braunen Längsstriemen, die äussern nur punklförmig, die mitllern breit, an einem meiner Exemplare so breit, dass vom Gelben nur Punkte übrig bleiben. Der schwarzbraune Hinter- rücken unten gelblich gerandet. Hüften, Brust und Brusiseiten glänzend schwarzbraun, graulich schimmernd. Von der Flügel-
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wurzel bis zu den Vorderhüften und den Schultern liegt ein grosser weisslicher, fast dreieckiger Fleck. Schwinger weiss. Hinterleib glänzend schwarzbraun, mil ganz kurzem, weiss schim- merndem Flaume bedeckt, welcher sich besonders auf dem vierten bis siebenten Ringe zeigt; die Einschnitte an den Seiten silber- weiss schimmernd. Der erste und zweite Ring auf der Mitte mehr oder weniger gelblich durchscheinend. Die Legröhre rein weiss. An den vordersten Beinen sind die Schenkel und Schie- nen hell pechbraun, an der Basis und Spitze dunkeler, die Kniee blassgelb und die Füsse gelblich weiss. Die Schenkel und Schienen der Hinterbeine sind glänzend schwarzbraun, sehr ver- dickt, die Schienen fast dicker als die Schenkel. Kniee und Füsse gelb, die Spitzen der Glieder dunkelbraun. Die gekrümmten Fersen der Hinterfüsse haben auf der untern Seite an der Basis und an der Spitze einen schwarzen Dorn, an der Spitze steht nach der innern Seite noch ein schwächeres Dörnchen, und gleiche Dornen an der Spiize des zweilen, dritien und vierten Fussgliedes. Die gleich langen schwarzen Klauen der vordersten Füsse sind schwach, die der Hinterfüsse von ungleicher Länge, die innere schr starke fast dreimal so large als die äussere schwache, und etwa doppelt so lang als das Klauenglied. (Taf. T. Fig. 10.) Flügel glashell, mit eiwas bräunlichkem Anfluge, gegen eine dunkle Stelle gesehen, weisslich, mit schwarzbraunen Adern. In der Mitte der vordern Cubitalzelle liest ein länglich vier- eckiger schwarzbrauner Fleck, die ganze Fläche der vordern Randzelie ist dunkel angelaufen, eine breite braune Binde geht über die Mitte vom Vorderrande bis zum Hinterrande, und von dieser aus ein Ast über die Achselader der Wurzel zu, erreicht aber den vordern Theil dieser Ader nicht; unter diesem Ast liegt in der Mitte der vordern Achselzelle, oben von den Afteradern begrenzt, ein blasser, fast rautenförmiger Fleck. Ein zweiter hlassbrauner Ast geht zur Spitze der Achselader, und ein dritter schmaler über die Mittelader, welche beide mit einer mehr nach der Flügelspitze liegenden Zickzackbinde zusammenfliessen. Von dieser Binde aus läuft wieder ein Ast über die Scheibenader, und theilt sich bald in zwei Arme, wovon der eine in der un- tern Scheibenzelle zum Hinterrande geht, und der andere sich in die obere Scheibenzelle erhebt. Die Wurzel der Scheiben- ader liegt eiwas vor der Mitte des vordern Theils der hintern
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Randzelle, und die der Hinterader etwas vor der Wurzel der Ener Taf. VI. Fig. 51.) |
‚Von dieser seltenen und schönen Art fing ich im Juni drei Weibchen an den Fenstern eines Hauses, welches unweit hiesigen Ortes in einem von Wassergräben und Schlagholz durchschnit- tenen Wiesengrunde liegt. Herr Haliday theilie mir vor län- gerer Zeit unter Beifügung einer Flügelzeichnung mit, dass dieser Ceratopogon auch in England gefunden worden sei, und fügte eine Beschreibung desselben bei, welche wörtlich lautet wie folgt:
C. illustiris. — Exemplar chartae agglulinatum, unde caput ei signalturae alarum vix bene visae. Caput cinereum? Anten- nae graciles, pallide flavicantes, arliculis crassioribus basis, et > extremis (elongatis) fuscis. Palpi pallide flavi, arliculis 2 ex- iremis fuscis; articulis singulis parum inaequalibus (imo bre- viore, 2do crassiore, 3lio basi tenui, apice parum incrassalo et obiuso). Proboscis pallida, apice subulato nigro-fusco. Thorax, nonnisi parce aspersus pilis subtilibus nigris, flavido- einereus, punclis saturate fuscis in maculas irregulares ut plurimum con- fluentibus, plaga depressa ante scutellum nigro-fusca einereo- limbata. Scutellum flavo-ferrugineum, viltis 4 fuscis, inlermediis antice dilatatis et in lineolam saturalem transversalem effusis; la- teralibus antice abbreviatlis, dorso vix conspicuis. Metalhorax niger. Pleurae fusco-cinereae, maculalae? Abdomen nitidius- culum nigrum, basi media indeterminate pallido-translucente; segmentum 8vum minutum, album. Femora et tibiae anteriora fusca, femorum annulo subapicali nigro punctum terminale ferru- gineum cingente. Tarsi Navi. Femora tibiae poslica incrassala, nigra, nitida. Tibiae femoribus quidem crassiores; margine ex- terno subtiliter muricato et vage piloso; apice postice flavo pu- bescente, apice et basi summis attenuatae. Tarsi postici ferruginei, arliculis apice sublus spina armatis, imo basi subarcuato. Ungues longi nigri, longiores articulo unguiculari. Ungues pedum an- teriorum multo minores. (Pedes postiei geniculis subtilissime fer- rugineo punclatis.) Alae albidae, puncto oblongo ante medium Gin areola), fascia media lutea, connexa cum fascia poslice inter- rupta vel macula subapicali, et maculae' plures minores in regione ‚postica alae inter et pone fascias silae.
Habitat Angliam, rarissimus ut videtur; in Mus.
J. C. Dale et T. Curtis.
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Diese Beschreibung, so wie jene Flügelzeichnung gen jeden Zweifel in Betreff der Identität der Art.
No. 52. Cer. copiosus. und? 5 _ bis } 15. m.
&. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig. 24), Rüssel und Kopf schwarz, nur der Scheitel glänzend. Mittel- und Hinterleib glänzend tief Schwarz, ersterer mit nur wenigen schwarzen Haaren, letzterer kahl, die etwas umgebogene Zange sehr klein. Schwinger weiss, mit braunem Stiele. Schenkel und Schienen pechfarbig bis tief schwarz, glänzend, die hintern Schenkel stets schwarz, verdickt, auch die Schienen etwas dicker als gewöhnlich, etwa halb so dick als die Schenkel, und nach Aussen weichstachelig. Alle Füsse weiss, mit mehr oder weniger dunkeln Spitzen der Glie- der, die hintere Ferse gewöhnlich mit schwärzlichem Anfluge. Die Klauen (Taf. I. Fig. 6a,b) schwach. Die Flügel glashell, mit blassbräunlichen Adern. Die Scheibenader ist ganz unscheinbar, das vordere Drittel gar nicht wahrzunehmen. Die Wurzel der Hinterader liegt unter dem vordern Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 52a.)
In Farbe und Zeichnung mit dem 9 ganz übereinstim- mend, nur fehlt an der hintern Ferse, welche an der Basis einen starken Dorn hat, der schwärzliche Anflug. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der rücklaufenden Ader in die Mittelader. (Taf. VII. Fig. 52b.)
_ Die untern Fühlergliieder sind kugelig, nach und nach bis zum achten etwas eiförmig werdend, die fünf Endglieder ver- längert, elliptisch.
Die Klauen der vordersten Füsse von gleicher Länge, schwach, die der Hinterfüsse sehr ungleich, die innere sehr siarke dreimal so lang, als die äussere. schwache, und fast etwas länger als das verlängerte Klauenglied. (Taf. I. Fig. 9.)
Von Ende April bis Ende Juli in sumpfigen Gegenden sehr häufig.
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2. Klauen (nur Beim 2?) mit einem Zahne an der in- neren Seite. Klauen von gleicher Länge. (Taf. 1. Fig. 4a, b.)
No. 53... Cer. candidatus. 9.25 m.
Tief schwarz, ohne Glanz. Beine schwarzbraun, die zwei ersten Fussglieder weiss. Schwinger und Flügel schneeweiss. Fühler schwarz, mit schwarzen Wirtelhaaren, die der letzten Glieder weiss schimmernd, die untern acht Glieder kugelig, die Endglieder verlängert, eiförmig. Taster schwarz. (Taf. I. Fig. 24.)
Die Flügeladern sind blass bräunlich, die die hintere Rand- zelle umschliessenden sehr plump. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle, die der Hinterader unter der Mündung der rücklaufenden Ader. (Taf. VII. Fig. 53.)
Nur 1 2 von Herrn A. Förster in Aachen.
b. Einzelne oder alle Schenkel auf der untern Seite stachelig. |
1. Klauen ungezähnt.
«. Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher .. hanse, (Tat. 1. Fio. 6, 8,11, 15.) * Fusssohle haarig. (Taf. I. Fig. 4, 6, (a,b u. s. w.)
No. 54. Ger. flavipes. 13 bis 13° Meigen.
Meigen, Systemat. Beschreibung I. 82, 35. 9. Staeger, Kr. Naturh. Tidskr. II. 1839. 597, 21, A 2. Zetierstedt, Dipt. Scand. IX. 3660, 44. 2.
Glänzend schwarz. Taster (Taf. 1. Fig. 24), Untergesicht, Hinterkopf und Fühler mehr schwarzbraun. Das erste Fühler- 'glied unter und über der Mitte eingeschnürt, cylindrisch, die folgenden sieben nur über der Mitte verengt, mehr eiförmig, die Endglieder sehr verlängert, cylindrisch, mit etwas erweiterter Basis. Schwinger weisslich, mit schwarzem Knopfe. _Vorder- hüften und Vorderbeine rothgelb, Kniee und Schienenspitze, die Spitze der Ferse, die zweite Hälfte des zweiten Fussgliedes 'Coder auch fast das ganze Glied), und die drei letzten Fuss- glieder schwarz. Mittelbeine rothgelb, die Schenkel am Spitzen- drittel, die Kniee und Spitzen der Schienen, die Spitze der
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Fersen und die vier letzten Fussglieder schwarz. Die Hinter- beine schwarz, nur die ersten zwei Drittel der Schenkel roth- gelb. Die Vorderschenkel haben bis zu acht Dornen, die Klauen sind kurz, deren Länge etwa = des Klauengliedes. (Taf. 1. Fig. 7a,b.) Flügel glashell, die Randadern blassbraun. Die Scheibenader entspringt in einiger Entfernung vor der rücklau- fenden Ader, unter der Wurzel der Zwischenader, aus der Mittel- ader, die Wurzel der Hinterader liegt unter dem Anfange des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 54.) Drei 9 aus hiesiger Gegend. Im Juni.
'Anmerk. An einem dieser Exemplare sind auch die Hinterschienen rothgelb, mit schwarzer WVurzel. und Spitze. Es scheint, dass die Zeichnung der Beine bei dieser Art sehr varıırt,
No. 55. Cer. spinipes. & 1’. Meigen.
Meigen, System. Beschr. I. 81, 33.
Kopf schwarzbraun, Fühler und Fühlerpinsel etwas.heller, die langen Endglieder mit weiss schimmernden Wirtelhaaren. Mittel- - leib glänzend schwarz. Schwinger weiss. Hinterleib braun, nach der Spitze zu allmählig schwarz werdend, die Zange sehr klein, mit spitzen Schaufeln. Beine rothgelb, die Kniee, an den hin- tersten auch das Spitzendrittel der Schenkel, die Spitzen aller Schienen und die der drei ersten Fussglieder schwarz, das vierte und fünfte Fussglied braun. Die vordern Schenkel haben bis zu sieben Dornen, wovon zwei nach Aussen stehende sehr klein sind, die miillern einen, und die hintern bis zu drei Dornen. Klauen klein und schwach. (Taf. I. Fig. 7a,b.) Flügel glashell, mit braunen Randadern. Die Scheibenader entspringt etwas vor der Mündung der rücklaufenden Ader, unter der Wurzel der Zwischenader, aus der Mittelader, die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 55.) .
Zwei @\ aus hiesiger Gegend.
** Fusssohle dornig. (Taf. I. Fig. 5a, 11, 12, 15, 16.) No. .56. Ger. elegans, 9.23% m.
Fühler abgebrochen. Untergesicht dunkelgrau, schwärzlich schillernd. Hinterkopf und Thorax licht schiefergrau, letzterer mit drei hellbraunen Siriemen, die mittelste bis zum Halskragen
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gehend, jedoch ist die braune Farbe an der vordern Hälfte er- loschen, und etwas ins Schwarze ziehend. Nach hinten ist diese Strieme gespalten und reicht bis zur Mitte des Rückens. Die Seitenstriemen, welche ebenfalls nur bis zur Mitte reichen, haben kaum mehr als ein Drittel der Länge der Mittelstrieme. Hinter- rücken schwarzgrau. Schwinger weiss, Spitze des Knopfes bräunlich. Erster und letzter Ring des Hinterleibes schwarz- braun, die übrigen Ringe gelblich-weiss, am Vorderrande mit doppelt ausgebuchteten schwarzbraunen Binden, welche wie grosse zusammenfliessende Punkte erscheinen. Hüften licht schie- fergrau. Beine schwarzbraun. Vorderschienen mit schmalem weis- sen Ringe vor der Spitze. Füsse weiss mit schwarzen Spitzen der Glieder. Die Vorderschenkel haben bis zu sieben Dornen, die Fusssohlen etwa vier Paar Dornen. Flügel milchweiss. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader, vor der rücklaufen- den Ader etwa unter der Wurzel der Zwischenader, und die Wurzel der Hinterader liegt etwas hinter der Mitte des vordern, verlängerten Theiles der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 56.) Herr Oberlehrer C. G. Lincke in Stettin theilte mir ein 2 als Cer. ornatus And. mit. Da aber Meigen diesen Namen schon einer andern Art gegeben, so konnte er nicht bleiben.
8. Beim 2 eine Klaue länger als die andere. Fuss- sohle haarig.
No. 57. Cer. variegatus. Jg 1', 21 bis 14. m.
C. Untergesicht, Rüssel und Taster bräunlich-gelb bis schwarzbraun, das zweite und vierte Glied der Taster (Taf. I. Fig. 24) verlängert. Die langen Fühler, so wie die dicken Füh- lerscheiben und der Fühlerpinsel schwarz. Scheitel und Rücken- schild glänzend schwarz. DBrustseiten schwarzbraun, und über den mittlern Hüften ein silberweiss schillernder, durch eine feine Naht in zwei Theile getheilter Fleck. Brust rothgelb oder schwarz- braun. Hüften roihgelb. Schwinger weiss. Hinterleib glänzend schwarzbraun. Der ganze Leib ist fast kahl, nur auf dem Rücken- schilde und dem hohen Rande des Schildchens stehen - einige wenige schwache schwarze Börsichen und eine weissgrau. schim- mernde Behaarung auf der Zange. Vorderbeine rothgelb; die Kniee, Schienenspitzen und die Spitzen der zwei ersten Fuss-
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glieder schwarz, das dritte und vierte Fussglied schwarzbraun, das Klauenglied schwarz. Das mittlere Drittel des letztern schnee- weiss. Hinterste Beine rothgelb; das letzte Drittel oder Viertel der Schenkel, die Kniee, Schienenspitzen, und die Spitzen der drei ersten Fussglieder schwarz, das vierte und fünfte Fussglied schwarzbraun.: An den Hinterbeinen ist auch das erste Drittel oder die erste Hälfte der Schienen schwarz, so dass auf der zweiten Hälfte oft nur ein breiter rothgelber Ring übrig bleibt. Das vierte Fussglied ist zweilappig, sehr haarig, und vor der Spitze jedes Lappens steht ein langer Dorn. Die gleich langen,, starken Klauen haben etwa zwei Drittel der Länge des sehr ver- längerien Klauengliedes. (Taf. I. Fig. 13a,b.) Bei gut erhalte- nen und vollkommenen Individuen haben die Vorder- und Mit- telschenkel unweit der Spitze eimen Dorn, die Hinterschenkel da- selbst aber zwei Dornen. Flügel glashell, etwas bräunlich, irisirend. Ein brauner Fleck liegt auf dem vordern Theil der hintern Randzelle und erstreckt sich nicht selten in die vordere Randzelle, in die Spitze der vordern und die Basis der hintern Cubitalzelle.. Die Adern sind derb und braun, die Randadern fast schwarzbraun.
9. Es kommt mit dem J° in Celorit und Zeichnung über- ein, jedoch sind alle Farben gewöhnlich dunkeler, und der silber- weisse Fleck in den Brusiseiten heller und grösser, auch hat dieser noch ein gleichfarbiges Fleckchen hinter den Vorderhüften vor sich. Die Legeröhre ist rein weiss. Die vordersten Schen- kel haben zwei, die Hinterschenkei drei Dornen, bei den meisten Exemplaren ist jedoch diese Zahl nicht vollständig. An den hin- tersten Füssen sind die Klauen von ungleicher Länge, die län- gere fast so lang wie das Klauenglied. (Taf. I. Fig. 13c.) An den bräunlichen Flügeln, welche sehr stark irisiren, ist der grösste Theil der hintern Achselzelle glasshell, und der am Vorderrande liegende Fleck dunkler und grösser als beim 9. Fühler schwarz mit schwarzen ‘WVirtelhaaren, sehr lang, fast 3 der Körperlänge. Die untern acht Glieder ceylindrisch, über der Mitte etwas einge- schnürt, das erste Glied doppelt so lang als das zweite, die End- glieder sehr verlängert, eylindrisch mit etwas verdickter Basis.
Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader in einiger Entfernung vor der rücklaufenden Ader; die Wurzel derselben und die Wurzel der Hinterader liegen in vertikaler Linie unmit-
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telbar vor der Wurzel der Zwischenader, beim A die Wurzel der Hinterader ein wenig mehr nach vorn gerückt. (Taf. VIL Fig. 57a, b.) |
Fünf A und zwölf 9. Im Mai und Juni nicht selten in sumpfigen Gebüschen. Vom Herrn Oberlehrer Zincke in Stet- tin erhielt ich diese Art unter dem Namen Cer. teres. _
2. Klauen (nur beim 2°) mit einem Zahne an der innern Seite.
Klauen von gleicher Länge. * Fusssohle haarig.
‚No. 58. Cer. ferrugineus. 9. 13’. Meigen.
Meigen. Syst. Beschr. VI. 265, 58. Staeger, Kr. Naturh, Tidskr. II. 1839.
598. 25. Zetterstedt, Dipt. Scand. 1X. 3664, 49.
Kopf, Taster (Taf. I. Fig. 24), Fühlerscheiben und Fühler rothgelb, die untersten acht Glieder der letztern etwas heller, mit brauner Spitze, länglich eiförmig, fast cylindrisch, in der Mitte etwas verengt, die Endglieder braun, sehr verlängert, cylindrisch mit verdickter Basis. Mittelleib rothgelb. Hinterrücken mit brau- nem Fleck, welcher durch eine zarte rothgelbe Längslinie in zwei gleiche Theile getheilt wird. Schwinger schneeweiss. Hin- terleib im Leben weiss mit gelblichem Anfluge, nach dem Tode mehr oder weniger bräunlich mit hellern Einschnitten, gewöhn- lich an den Seiten des vierten und fünften Ringes unter der Naht ein, brauner Fleck. Beine blass röthlich-gelb, an den vordern die Kniee und Schienenspitzen, an den hintersten auch das letzte Drittel der Schenkel, an allen Füssen die Spitzen der drei ersten Fussglieder so wie das vierte und fünfte Fussglied schwarz. Die vordern, kaum etwas verdickten Schenkel haben bis zu dreizehn, die mittlern und auch die hintern bis zu vier Dornen. Flügel glashell mit gelblichen Randadern. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader in einiger Entfernung vor der rücklaufenden Ader, die Wurzel derselben liegt unter der Wurzel der Zwi- schenader, die der Hinterader unter der rücklaufenden Ader. (Taf. VI. Fig. 58.)
‚Dreizehn Q aus hiesiger Gegend. Mai und Ta in sumpfi- sen Gebüschen.
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No. 59. Cer. serripes. 9 1%. Meigen. Meigen, Syst. Beschr. I. 82, 34. Yacs Glänzend schwarz. Taster (Taf. I. Fig. 24) und Fühler schwarzbraun. Die untern acht Fühlerglieder länglich eiförmig, das erste sehr verlängerte unter der Mitte, die folgenden über der Mitte eingeschnürt, die Endglieder lang, elliptisch. Beine schwarz, die Vorderschenkel, und an allen Füssen die beiden ersten Glieder rothgelb, die drei letzten schwarz. Zuweilen ha- ben die Vorderschenkel auf der obern Seite einen schwarzen Strich; sie sind kaum etwas verdickt, und haben bis zu vier Dornen. Die Mittelschenkel haben ebenfalls bis zu vier, und die Hinterschenkel bis zu drei Dornen. Schwinger schwarzbraun, der Stiel schmutzig weiss oder bräunlich-gelb. Flügel glashell, fast etwas bräunlich, irisirend, mit braunen Adern. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader kurz vor der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt unter der vordern Hälfte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VD. Fig. 59.) Ich besitze zwei Exemplare, welche im der Zeichnung ab- weichen: var. a. Vorderschenkel und die erste Hälfte der Mittelschenkel rothgelb, die vordersten Schienen bräunlich. var. b. Scheint nicht ausgefärbt zu sein. Die vordersten Beine sind blass rothgelb, jedoch die Schienen und die mittlern Schenkel mehr bräunlich, und die Hinterbeine pechfarbig. Fühlerscheiben gelb, Fühler blass gelblich-braun. Eilf Q aus hiesiger Gegend. Im Juni, in sumpfigen Ge- büschen. | ö
No. 60. Cer. rufipectus. 2 13’ Lincke in litt.
Taster (Taf. I. Fig. 24, das zweite Glied gross) bräunlich. Untergesicht, Stirn, Hinterkopf und Fühlerscheiben hell röthlich- gelb. Fühler schwarzbraun, die untere Hälfte des ersten schr verlängerten, unter der Mitte eingeschnürten, cylindrischen Glie- des röthlich-gelb; die folgenden sieben Glieder ebenfalls cylin- drisch und über der Mitte etwas verengt, die fünf Endglieder sehr lang, ceylindrisch mit verdickter Basis. Schultern, Brustsei- ten, Brust und Hüften röthlich-gelb. Vor der Flügelwurzel liegt ein grosser, runder, brauner Fleck, welcher als schmälere braune
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Strieme sich bis zwischen die vordersten Hüften erstreckt. Rük- ken, Schilchen und Hinterrücken glänzend schwarz. Schwinger weissgelb. Hinterleib schwarzbraun, am Hinterrande des ersten Ringes eine schmale gelbe Binde. Vorderbeine röthlich- gelb, Kniee und Schienenspitzen schwarzbraun ; Mittelbeine röthlich-gelb, die Spitze der Schenkel und Schienen (erstere sehr breit, letz- tere nur wenig) schwarzbraun; Hinterbeine: Schenkel röthlich- gelb), das Spitzenviertel schwarzbraun, Schienen braun, mit schwarzbrauner Wurzel und Spitze. An allen Füssen sind die zwei ersten Glieder röthlich-gelb, die drei letzten schwarz. Die ganze untere Seite der etwas verdickten Vorderschenkel ist be- ‚wehrt mit zwanzig starken Dornen, die Mittelschenkel sind unbe- ‘wehrt, und die nur wenig verdickten Hinterschenkel haben ei- nen Dorn nahe an der Spitze. Am Rande der Fusssohle stehen einige starke Borstenhaare. Taf. I. Fig. 19. Flügel bräunlich, irisirend, am Vorderrande dunkler und etwas ins Gelbliche zie- hend, mit braunen Adern. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader in einiger Entfernung vor der rücklaufenden Ader, die Wurzel derselben und die Wurzel der Hinterader liegen in fast vertikaler Linie unter der Wurzel der Zwischenader. (Taf. VI. Fig. 60.) |
Ein @ von Herrn Oberlehrer Lincke in Stettin unter obigem Namen.
No. 61. Cer. lineatus. JS 1'%,-9.12 bis 12%, Meigen.
Meigen, Syst. Beschr. I. 80, 30. Macquart, Hist. nat, I. 67, 16. Stae- ger, Kr. Naturh. Tidskr. II. 1839, 595, 17. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3655, 38.
g' und 9. Kopf grau. Taster (Taf. I. Fig. 24, das zweile Glied lang) dunkelbraun, die beiden ersten Glieder zuweilen gelblich. Beim 9 sind die Fühlerscheiben und die Fühler schwarz- braun, und der dünne Fühlerpinsel blass schwärzlich- braun mit gelblichem Schimmer, beim 2 die Fühlerscheiben gewöhnlich gelb, die Fühler an der Basis gelblich, nach der Spitze zu allmählig braun werdend. Die untern acht Fühlerglieder eiförmig, fast cy- lindrisch, das erste verlängerte unter der Mitte, die übrigen über der Mitte eingeschnürt, die fünf Endglieder schr lang, elliptisch. Mittelleib licht grau. Von der Mitte des Rückenschildes laufen zwei kaffeebraune Striemen bis zum Halskragen, welche gewöhn-
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lich nach vorn mehr oder weniger erloschen sind, so dass nur auf der Mitte zwei längliche braune Flecken liegen; nur selten sind diese Striemen vollständig ausgefärbt. An der Basis dieser Striemen liegt beiderseits vor der eingedrückten Stelle des Rük- kenschildes ein gleichfarbiger Fleck, welcher bisweilen als schmale blasse Strieme, die eingedrückte Stelle begrenzend, bis zum Schildchen fortsetzt. Vor diesen Seitenflecken, resp. Seitenstrie- men, liegt ein grosser brauner Punkt, und neben diesem Punkte, nach Aussen, jedoch nur bei vollkommen ausgefärbten Individuen, ein kleines gleichfarbiges Fleckchen. Brustseiten weissgrau schil- lernd. Das Schildchen zieht zuweilen mehr oder weniger ins Rothgelbe. Hinterrücken schwarzbraun. Schwinger roihgelb mit schwarzbraunem Knopfe. Hinterleib schwarzbraun mit weisslichen Einschnitten, und kurzem, dünnen, weisslichen. Flaume. Die Leibfarbe des J ist mehr braun als grau, die Zeichnung des Rückenschildes undeutlich, und die Einschnitte des Hinterleibes nicht weisslich. Flügel glashell, beim 2 das Randfeld etwas gelblich, mit blassbraunen Adern. Der vordere Theil der hintern Randzelle, besonders beim 2 sehr lang. Die Scheibenader ent- springt kurz vor der rücklaufenden Ader aus der Mittelader, und die Wurzel der Hinterader liegt beim Jg‘ unter dem vordern Drit- tel, beim 2 fast unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 61a, b.) Ich besitze von dieser Art zwei J' und 209, welche in der Zeichnung der Beine folgende Abweichungen zeigen: var. a. 4 9. "Beine röthlich-gelb, mit schwarzen Knieen und schwarzen Spitzen der Schienen, auch sind die Spitzen des ersien, zweiten, dritten und fünften Fussgliedes und das ganze vierte Fussglied schwarz. Vor der Spitze der Hin- : terschenkel, und unweit der Wurzel der Hinterschienen ein lasshregiren Ring. var. b. 39. Wie a, nur sind die Ringe auf den ae schwarzbraun. # var. c. 1 9. Ausser den Ringen auf den Hinterbeinen noch ein blassbrauner Ring vor der Spitze der Mittelschenkel. var. d. 1‘ und 22. Wie c, und auch auf den Mittelschienen unweit der Wurzel ein blassbrauner Ring. | var. e. 4 2. Das Spitzendrittel der hintern Schenkel, übe erste: Hälfte der Hinterschienen und deren Spitzen schwarzbraun,
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resp. Hinterschienen schwarzbraun mit breitem rothgelben Ringe auf der untern Hälfte. Schenkel und Schienen der vordersten Beine wie d. | vor. £ 49. Wie c, jedoch der Ring vor der Spitze der Mit- ‚ telschenkel und das erste an der Mittelschienen schwarz- braun. vr. g. 19. Wie f, nur die Hinterschienen ganz En braun. var. h. 1 9%. Wie g. Die Mittelschienen schwarzbraun mit | breitem rothgelben Ringe auf der untern Hälfte, und die
‚Vorderschienen mit braunem Ringe vor der Wurzel.
Alle diese Varietäten haben auf der Unterseite der Vorder- schenkel bis zu 17, auf den Mittelschenkeln bis zu 4, und auf ‚den Hinterschenkeln bis zu dreiDornen. Bei ganz unbeschädig- ten Individuen stehen an den Spitzen der Hinterfüsse an der Seite der Sohle einige starke Borstenhaare. (Taf. I. Fig. _.
Im Juni und Juli in sumpfigen Gebüsehen.
Von Herrn Oberlehrer Lincke in Stettin erhielt ich var. b un c unter dem Namen Cer, signifer.
*® Fusssohle dornig.
No. 62. Cer. tibialis. 2. 13, Megerle. Meigen, Syst. Beschr. I. 82, 36. Staeger, Kr. Naturh, Tidskr. IT, 1839. 597, 22. Zetterstedt Dipt. Scand. IX. 3662, 46. - — Fühlerscheiben rothbraun, Fühler schwarzbraun, die untern acht Glieder eiförmig, fast eylindrisch, über der Mitte etwas ein- geschnürt, die Endglieder sehr verlängert, elliptisch. Taster (Taf. I. Fig. 24) und Untergesicht schwarzbraun, Scheitel, Mittel- und Hinterleib glänzend schwarz, letzterer an der Basis ein we- nig. verengt. Schwinger schwarz, an einem meiner Exemplare ist der Stiel gelbweiss. Vorderste Beine rothgelb, Kniee und Schienenspitzen kaum etwas braun. An den Hinterbeinen sind die Schenkel rothgelb, das Spitzendrittel und die Schienen schwarz. Alle Füsse weissgelb, das vierte und fünfte Glied mit schwarzer Spitze, an den Hinterfüssen diese beiden Glieder ganz schwarz. Die Sohle des letzten Gliedes mit fünf Paar Dornen. Die etwas verdickten Vorderschenkel haben auf der Unterseite bis zu zehn, die Mittelschenkel zwei, und die ebenfalls etwas verdickten Hin- terschenkel bis zu vier Stacheln. Die Klauen sehr stark, deren v1. h)
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Länge fast 2 des Klauengliedes. Flügel etwas bräunlich, das Randfeld dunkler, irisirend, die Adern braun, die Randadern und die vordere Hälfte der Mittelader schwarzbraun. Die Scheiben- ader entspringt aus der Mittelader kurz vor der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt unter dem vordern Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VM. Fig. 62.) | Zwei 2. Im Juli in sumpfigen Gebüschen.
No. 63. Cer. fasciatus. 2 23° Meigen. :
Meigen, Syst. Beschr. I. 79, 27. Macquart, Hist. nat. I. 61, 15. Stae= ger, Kr. Naturh. Tidskr. 11. 1839. 595, 16. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3654, 37.
Diese Art ist in Colorit und Zeichnung veränderlich. Ich besitze sieben Weibchen, welche sowohl im Farbenton als in der Zeichnung der Beine von einander verschieden sind, und eben so grosse Abweichungen darbieten als die beiden C. fasciatus und cingulatus Mgn., weshalb ich mit Andern die Ansicht theile, dass beide nur Varietäten einer und derselben Art sind. Ueber- dies besitze ich die Abbildungen beider Arten, von Meigen selbst gezeichnet und colorirt, und auch diese Abbildungen rechiferti- gen ganz jene Ansicht. | |
Untergesicht und Stirn grau, schwärzlich-grau oder braun. Taster (Taf. I. Fig. 24) röthlich-gelb bis schwarzbraun, zuwei- len einzelne Glieder derselben schwarzbraun, andere roihgelb. Fühlerscheiben rothgelb bis schwarzbraun, Fühler schwarzbraun, die untersten fünf bis sechs Glieder meistens an der Basis roth- gelb. Das erste Glied gross, cylindrisch, fast eiförmig, unter der Mitte eingeschnürt, die folgenden sieben länglich eiförmig, über der Mitte etwas verengt, die Endglieder verlängert, elliptisch. Rückenschild bläulich-aschgrau, mäusegrau oder weisslich- grau mit drei kaffeebraunen Striemen, die mittlere hinten gespalten. Diese geht von der Mitte bis zum Halskragen, die Seitenstriemen von der Mitte der Mittelstrieme bis zum grauen oder auch mehr oder weniger rothgelben Schildchen, die vor diesem liegende eingedrückte Stelle begränzend. Brust und Brustseiten grau bis schwarzgrau, weissgrau schillernd. Hinterrücken schwarzbraun. Schwinger weiss. Hinterleib: erster Ring schwarzbraun, zweiter bis siebenter Ring weissgrau oder gelblich-weiss, am Vorder-
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rande mit schwarzbrauner, doppelt ausgebuchteter Binde, welche
auf den letzten Ringen gewöhnlich nur als drei kaum zusammen-
hängende Flecken oder Punkte erscheinen; der achte Ring ist
schwarzbraun mit weissem Hinterrande. Flügel glashell, in ge-
wisser Richtung eiwas weisslich, irisirend, die Adern blass, nur
die Randadern braun. Der vordere Theil der hintern Randzelle
sehr lang, die Wurzel der Hinterader unter dem Anfange des
zweiten Drittels desselben liegend. Die Scheibenader entspringt
unter der Wurzel der Zwischenader in einiger Entfernung vor
der rücklaufenden Ader aus der Mittelader. (Taf. VII. Fig. 63.)
Beine:
var. a. 12. Die Vorderhüften und das zweite Glied der hin-
tersten Hüften rothgelb, das erste Glied der letztern grau
mit rothgelbem Schimmer. Vorderste Beine und eines der
Hinterbeine rothgelb mit schwarzbraunen Knieen und Schie-
nenspitzen, an dem andern Hinterbeine Schenkel und Schie-
nen kastanienbraun, ersterer mit rothgelber Spitze. Füsse
blass rothgelb, die vier ersten Glieder mit schwarzer Spitze,
. das fünfte ganz schwarz. Alle Fusssohlen mit fünf bis
sechs Paar Dornen. (Taf. I. Fig. 16a,b.) — An den Hin-
terfüssen schillert die Sohle des zweiten, dritten und vier-
ten Gliedes fast silberweiss. Die Vorderschenkel haben 28,
‚ die Mittelschenkel 12, und die Hinterschenkel 16 Stacheln.
var. b. 229. Wie a. Das erste Hüftglied, auch das der Vor-
| derhüften, grau, jedoch nur das vordere rothgelb schim-
mernd. Hintere Schenkel und Schienen schwarzbraun, beide
an der Wurzel und Spitze rothgelb. Die Vorderschenkel
haben 29, die Mittelschenkel 8 und die Hinterschenkel 40
Siacheln. |
var. c. 1 2. Wie b. Die hintern Schenkel und Schienen
schwarzbraun, erstere an der Wurzel, letztere vor der
Spitze rothgelb. Mittelschienen mit braunem Ringe auf der-
ersten Hälfte. Die Vorderschenkel haben 28, die Mittel- schenkel 10 und die Hinterschenkel 12 Stacheln.
var. d. 22. Wie b. Die Hinterschienen ganz, und die erste
Hälfte der Mittelschienen schwarzbraun. Die Vorderschen-
kel haben 30, die Mittelschenkel 7 resp. 12, und die Hin-
terschenkel 10 resp. 17 Stacheln.
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var. e. 19. Wie a. Die hintern Schenkel und Schienen und die Mittelschienen schwarzbraun, die Hinterschenkel an der Wurzel rothgelb. Die Vorderschenkel mit 21, die Mittel- schenkel mit 7, und die Hinterschenkel mit 8 Stacheln. Bei allen diesen Varietäten sind die Vorderschenkel und die Hinterschenkel etwas verdickt. Var. b und d wurden mir von Herrn Oberlehrer Lincke in Stettin unter dem Namen Üer. decoratus mitgetheilt. Aus hiesiger Gegend 4 9, die ich im Juni und Juli im Walde fing. re
c. Hinterschenkel verdickt, unten stachelig. Klauen ungezähnt.
Beim @ eine Klaue länger als die andere.
No. 64. Cer. femoratus. und Q 1 bis 14. Fabr.
Fabrieius, Syst. Antl. 45, 35. (Chir. femoratus). Meigen, Syst. Beschr. I. 83, 37. Staeger, Kr. Naturh. Tidskr. 11. 1839. 598, 27. Macquart, Hist. nat- I. 67, 17. Zetterstedt, Dipt. Scand. 1X, 3665, 5l.
Von dieser hier nicht seltenen Art besitze ich 13 A und 189, welche im Habitus, in der Leibfarbe und Gestalt der Taster und Fühler ganz übereinstimmend sind, aber in der Grösse, der Farbe des hintern Theiles der Randadern, und in der Zeichnung der Vorder- und Mittelbeine sehr varüren.
g. Fühler, Fühlerpinsel, Taster (Taf. I. Fig. 24) und Kopf schwarz, die Behaarung der fünf letzten Fühlerglieder - weiss schimmernd. Mittel- und Hinterleib, die Hinterbeine und alle Hüften glänzend schwarz. Schwinger weiss. Die hintern Schen- kel und Schienen verlängert, die erstern stark verdickt und auf der Unterseite stachelig, auf der obern Seite weichstachelig; die vordersten Schenkel auf beiden Seiten, und alle Schienen an der Aussenseite weichstachelig, letztere auf der innern Seite zart ge- wimpert. Alle Füsse sind weisslich oder rothgelb, mit mehr oder weniger schwarzen Spitzen der Glieder, an den hintern die Ferse dunkel rothgelb bis schwarzbraun, und das letzte Glied schwarz. Die schwachen Klauen an allen Füssen gleich lang (Taf. 1. Fig. 199. Flügel glashell, irisirend, gegen eine dunkele Stelle gesehen weisslich, die Adern bald blass, bald bräunlich, bald schwarz- braun. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas hinter der rück-
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laufenden Ader unter dem Anfange, oder auch wohl unter dem ersten Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle, die Wurzel der Hinterader unter der Mitte desselben. (Taf. VII. Fig. 64a.) Q. Im Colorit stimmt dasselbe mit dem FE ganz überein. Das ersie Fühlerglied ist eiförmig, fast kugelig, die folgenden sieben Glieder nach und nach sich etwas verlängernd, zuletzt fast ceylindrisch werdend, die fünf Endglieder verlängert, ellip- tisch, mit weiss schimmernder Behaarung. Die Farbe der Fühler wechselt zwischen hellbraun und schwarz. Beine wie beim d), allein die Oberseite der hintern und die Unterseite der vorder- sten Schenkel nicht weichstachelig. Die Füsse haben durchge- hends dunkelere Gliederspitzen als beim &, nicht selten das vierte und fünfte Glied ganz schwarz. Die Klauen der vorder- sten Füsse von gleicher Länge, schwach, an den Hinterfüssen ist eine Klaue sehr klein, die andere sehr lang, etwa viermal so lang als die kleinere (Taf. I. Fig. 18.) Die Flügel sind zuwei- len bräunlich, stärker irisirend als beim 5, und meistens die Adern dunkler. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas hin- ter der rücklaufenden Ader, etwa unter dem vordern Drittel oder unter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle, und ‚die der Hinterader mehr nach der Flügelwurzel, bald unter der rücklaufenden Ader, bald unter der Wurzel der Zwischenader, bald vor derselben. (Taf. VII. Fig. 64b.) Die vordersten Beine und die Flügel variren in der Farbe und Zeichnung wie folgt: | var. a. 2 2. Beine rothgelb, die Kniee schwarz. Flügel weiss- lich, die Adern blass. | var. b» 2 9. Beine wie a, und die Spitze der Vorderschienen schwarz. An einem Exemplare die Flügel weisslich und alle Adern blass, am andern bräunlich, die Adern von der Wurzel bis zur Mitte blass, und von da an bis zum Rande dunkelbraun. var... 1. u. 4.9. Beine wie a, Aa die Spitze der Schen- PR kel und Schienen schwarz. Flügel weisslich, beim g° und einem © die Adern von der Mitte des Flügels bis zum Rande braun, bei den andern drei Q ganz blass. var. d. 1 A u.1 09. Beine wie c, und die Wurzel der Mit- telschienen schwarzbraun. Flügel beim g‘ weisslich, mit
- Var.
var.
var.
var.
var.
war.
70
has kaum etwas bräunlichen Adern, ‚beim E Bräinkeh. mit schwarzbaunen Randadern.
e. 1.9. Beine wie a. Spitze der Schenkel und Vorder-
schienen, und die Wurzel der Schienen schwarz. Flügel etwas bräunlich, die Randadern, besonders von der Zwi- schenader an, braun, die übrigen Adern blasser.
fe 2 Ju. 49. Beine wie e, und die Spitze der Mit- telschienen schwarz. Flügel weisslich, mit blassen Adern, die Randadern von der Zwischenader an bis zur Mündung bei beiden 9° und bei drei 9 schwarzbraun.
g. 129. Wie e, und die Mittelschienen schwarzbraun. Flügel bräunlich, alle Adern an der Wurzel blass, übrigens, besonders die Randadern von der Wurzel der Zwischen- ader an dunkelbraun.
h. 2 8. Beine wie e, und die Mittelschenkel schwarz. Die Schienen an der Wurzel nicht schwarz, sondern braun. Flügel weisslich, bei einem Exemplare mit blassen, beim andern mit blass bräunlichen Adern.
. 2 d. Beine wie h. Wurzel und Spitze der Schienen schwarz. Flügel weisslich, mit blassbräunlichen Adern.
k. 3 9. Vorderste Schenkel rothgelb, das Spitzendrittel, die Schienen und die zwei letzten Fussglieder schwarz.
' Flügel etwas bräunlich, mit braunen Adern, die Randadern
var.
var.
von der Wurzel der Zwischenader an dunkelbraun.
. 3 &. Die ersten zwei Drittel der Vorderschenkel und die Wurzel der Mittelschenkel rothgelb, das Uebrige der Schenkel, die Schienen und die zwei letzten Fussglieder schwarz. Flügel wie k.
m. 2 &. Wie l, die Mittelschenkel ganz schwarz.
Flugzeit: Mai bis September. | Alle vorstehend aufgeführten, in Farbe und Zeichnung der
Beine und Flügel so sehr variirenden Individuen zeigen in der Gestalt und relativen Grösse der Fühler- und Fussglieder, so wie in der relativen Entfernung der Mündungen der Unterrandader und Zwischenader von einander und von der Wurzel und Spitze der Flügel keine Abweichungen, und ich glaube daher, sie alle, ungeachtet der angegebenen Verschiedenheiten und ungeachtet der Verschiedenheit einzelner in der Grösse, nur für Varietäten von C. femoratus Fabr. halten zu müssen. Beruht aber diese
eb.
Ansicht nicht auf einem Irrthume, so dürften die Meigenschen Arten dieser Abtheilung, als C. armatus und rufitarsis, so wie C. morio Fabr. und C. ater Meg. auch nicht haltbar sein, da sie fast lediglich auf die Zeichnung der Beine und auf die Ver- schiedenheit in der Grösse gegründet sind, was nicht allein die Meigenschen Beschreibungen, snndern auch die von ihm selbst entworfenen und colorirten Abbildungen, die ich besitze, zur Ge- nüge bekunden.
Zweite Rotte.
Die hintere Randszelle ungetheilt. (Pac: F53)
Flügel nackt.
Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze, Taster wie Taf. I. Fig. 24. |
A. Alle Schenkel unbewehrt.
1. Klauen ungezähnt. - No. 65. Cer. inflatus. 9 2”. m.
- Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, letzterer an der Spitze weiss schimmernd. Untergesicht und Taster ebenfalls schwarz- braun, die Stirn matt schwarz. Mittelleib glänzend tief schwarz. Schwinger und die drei ersten Ringe des Hinterleibes weiss, die folgenden schwarz, etwas glänzend, die. Zange weiss. Beine weiss, Spitzen der Schenkel und Schienen und das letzte Fuss- glied schwarz. An den hintersten Schenkeln nimmt das Schwarze ‚etwa das letzte Drittel ein; auf den Hinterschienen liegt vor der ‚Mitte ein schwarzer Ring. Die Flügel sind etwas weisslich, die Adern blass, nur der hintere Theil der Unterrandader und die Zwischenader etwas bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader liegt vor der Mündung der rücklaufenden Ader, etwa unter der Wurzel der Zwischenader, die der Hinterader etwas. hinter der ‚rücklaufenden Ader. (Taf. VII. Fig. 65.) e Nur ein g' aus hiesiger Gegend. Im Juni.
72
No. 66. Cer. valvatus. 2 la “
Durchaus glänzend tief schwarz, nur die drei ersten Fuss- glieder weiss mit schwarzer Spitze. Der Kopf ist weniger zu- sammen gedrückt als bei allen andern mir bekannten Arten, und hat fast ganz die Gestalt einer Halbkugel. Die Zange ist dick, die Schaufeln haben eine breite Basis und laufen spitz zu. Flü- gel glashell mit braunen Adern, die Randadern derb. Die Wur- zel der Scheibenader liegt ziemlich weit vor der rücklaufenden Ader unter der Wurzel der Zwischenader, die der Hinterader mehr nach der Spitze gerückt, jedoch nicht bis unter die rück- laufende Ader. (Taf. VIN. Fig. 66.)
Zwei g' aus hiesiger Gegend. Im Juni.
No. 67. Cer. gracilipes. JS 12. m.
Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, letzterer an der Spitze weiss schimmernd. Kopf, Mittel- und Hinterleih schwarz. Rük- kenschild glänzend, mit ganz kurzem gelblichen Flaume. so spar- sam besetzt, dass dadurch der Glanz nicht vermindert wird. Schwinger schwarz. An den vordersten Beinen sind die Schen- kel kastanienbraun, an der Spitze mit schmalem gelben Ringe, die Schienen schwarzbraun, an den Hinterbeinen die Schenkel und Schienen schwarz. Alle Füsse weiss mit schwarzen Glie- derspitzen. Flügel weisslich mit weisslichen Adern. Die Wur- zel der Scheibenader liegt unmittelbar hinter, fast unter der Mün- dung der rücklaufenden Ader, die der Hinterader nicht "ganz unter der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 67.)
Nur 1 JS aus hiesiger Gegend. Im Mai.
No. 68. Cer. rubiginosus. 2 um, m.
Fühlerscheiben gelblich-braun. Fühler dunkelbraun, das erste Glied etwas über 11mal so lang als das zweite, fast cylindrisch, die folgenden sieben Glieder eiförmig, die fünf Endglieder lang, elliptisch. Untergesicht, Brust und Hüften schwärzlich, Rüssel, Taster und Mittelleib kastanienbraun, Rückenschild mit fast röth- lichem Schimmer. Schwinger weiss, mit ‚schwarzer Spitze des Knopfes. Hinterleib glänzend, dunkel schwarzbraun, Bauch gelh, nur die beiden letzten Ringe schwarzbraun. Beine bräunlich, gelb, Spitze der Schenkel und Schienen punktförmig schwarz.
73
Die Hinterschienen von der Wurzel bis zur Spitze allmählig in schwarzbraun übergehend. Flügel etwas bräunlich mit dunke- lern Adern, die Randadern am dunkelsten. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas vor, die der Hinterader unter der rück- laufenden Ader. (Taf. VII. Fig. 68.)
Nur ein 9 aus hiesiger Gegend. Im Juni.
2. Klauen mit einem Zahne an der innern Seite.
No. 69. Cer. bicolor. 9 1. Meigen. Dleigen, Syst. Beschr. I. 77, 22, Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3634, 3,
Meigen beschreibt diese Art wie folgt:
2. Fühler weiss mit schwarzer Wurzel. Rückenschild grau- weiss, mit kaffeebraunen Striemen, welche die nämliche Lage ha- ‚ben wie bei Chironomus: die mittelste hinten gespalten; die zur Seite haben noch einen braunen Punkt vor sich. Schildchen braun. Hinterleih weiss. Vorderbeine weiss, Schenkel mit drei schwarzen Ringen, einer an der Wurzel, einer auf der Mitte, und der dritte an der Spitze; Schienen mit schwarzer Spitze und gleichfarbigem Ringe auf der Mitte. Mittelbeine weiss. Schen- kel an der Wurzel und an der Spitze, Schienen nur an der Spitze schwarz. Hinterbeine: Schenkel auf der ersten Hälfte schwarz, auf der hintern weiss mit schwarzer Spitze, Schienen ebenfalls weiss mit schwarzer Spitze. Alle Fussglieder sind weiss mit schwarzer Spitze. Schwinger und Flügel weiss.
An Gestaden im Mai, selten. 13% —
Diese Beschreibung ist zwar genau, allein ich habe noch Folgendes hinzuzufügen:
Die Fühlerscheiben sind braun, die untern acht Fühlerglie- der weiss, eiförmig, die fünf Eidetieder elliptisch, schwärzlich. Taster weiss. Dass der Hinterleib beim lebenden Thiere, oder an frischen Exemplaren fleischroth ist, wie Meigen im sechsten Bande S. 261 seiner syst. Beschr. angiebt, kann ich nach mei- ‚nen Erfahrungen nicht bestätigen. Die weisslichen Flügel haben ‚weisse Adern. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas hinter der rücklaufenden Ader, und die der Hinterader unter der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 69.)
Hier sehr selten. Im Mai.
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3. Klauen mit einer nach Aussen stehenden Nebenklaue. (Taf. I. Fie. 5a,b.)
Fusssohle dornig.
No. 70. Cer. venustus. @ 11’ Meigen.
Meigen, Syst. Beschr. I. 78, 24. - Macquart, Hist. nat, I. 65, 6. Stae- ger, Kr. Tidsskrift II. 1839. 592, 4. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3632, 1. Die Meigensche Beschreibung ist durchaus genau, und lau- tet. wörtlich: | 2. Kopf und Mittelleib glänzend schwarz. Taster gelb- weiss. Fühler: acht unterste Glieder gelbweiss, die fünf äussern braun. Hinterleib gelblich-weiss. Beine hellgelb; Spitze der- Schenkel, der Schienen und das letzte Fussglied schwarz. Die Hinterschienen haben noch ein breites schwarzes Band, das aber nicht auf der Mitte (wie bei C. concinnus), sondern gleich hin- ter der Wurzel liegt, und bis zur Mitte reicht. Schwinger sehr weiss. Flügel schmal, glasartig, mit braunen Randnerven. Das letzie Fussglied ist etwas verlängert, mit borstiger Sohle. 13. Die Flügel erscheinen gegen eine dunkele Stelle gesehen weisslich. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas entfernt vor, und die der Hinterader unter der rücklaufenden Ader. (Taf. VII. Fig. 70.) Die Hinterschienen meiner sämmtlichen Exemplare sind auf der ersten Hälfte schwarz mit breitem gel- ben oder weissgelben Ringe an der Wurzel, auf der zweiten gelb oder weissgelb mit breitem schwarzen Ringe an der Spitze, und „an allen Füssen nur das fünfte Glied schwarz. Die ungezähnten -Fussklauen wie Taf. I. Fig. 5a, b. 5 | Neun 2, wovon fünf aus hiesiger Gegend. Im Juni. Anmerk. Herr Oberlehrer Lincke in Stettin hatte die Güte, mir ein Exemplar als C. concinnus mitzutheilen, an welchem der diitte, vierte und fünfte Hinterleibsring zwar schwarz sind, welches aber im Uebrigen mit mei- nen C. venustus vollkommen übereinstimmt, In meiner Sammlung befindet sich ein diesem völlig gleiches Exemplar, dessen Hinterleib in der Mitte (durch Eier?) etwas aufgetrieben ist, und wodurch an den drei schwarzen Ringen sich noch weisse Einschnitte befinden. Ein anderes Exemplar zeich- net sich dadurch aus, dass der ganze Hinterleib ebenfalls nicht ganz weiss ist, sondern jene Ringe blass gelbbraun sind, und an einem dritten sind sie noch blasser braun mit weissen Einschnitten, an allen aber reicht der breite
schwarze Ring auf der ersten Hälfte der Hinterschienen nicht über die Mitte hinaus, und an keinem ist auch das vorletzte Fussglied schwarz.
76)
Der einzige Unterschied zwischen C. concinnus und C. venustus, den Meigen ausser der Zeichnung des Hinterleibes angiebt, besteht darin, dass bei ersterer Art die beiden letzten Fussglieder schwarz und etwas verdickt sind, und der Ring auf den Hinterschienen auf der Mitte liegt, dass aber bei der andern Art nur das letzte Fussglied schwarz ist, und der Ring auf den Hinterschienen sich gleich hinter der WVurzel befindet, und bis zur Mitte reicht, Jas letzte Fussglied verlängert, und die Sohle borstig ist- Auch von diesen beiden Arten besitze ich Abbildungen, von Meigen selbst gezeichnet und culorirt, welche von seiner Beschreibung jedoch darin abweichen, dass bei C. venustus sich kein Ring auf der ersten Hälfte der Hinterschienen be- findet, sondern die ganze Hälfte schwarz ist, und dass dieser Ring bei C, concinnus nicht auf der Mitte, sondern wie bei allen meinen Exemplaren von C. venustus auf der ersten Hälfte liegt, und nur bis zur Mitte reicht. Die beiden letzten Fussglieder sind bei CE. concinnus etwas kürzer und dicker dargestellt, allein die Fusssohle beider Arten gleich borstig, die Klauen gleich lang, und der Adernverlauf der Flügel völlig übereinstimmend.
Sollte aus dem Allen nicht gefolgert werden müssen, dass Cer. venustus in der Zeichnung des Hinterleibes und der Beine abändert? Und ist es nicht wahrscheinlich, dass C, concinnus nur eine Varietät von C. venustus ist?
B. Einzelne oder alle Schenkel auf der untern Seite stachelig.
1. Klauen ungezähnt.
No. 71. Cer. signatus. SA und Q 3. Meigen.
Meigen, Syst. Beschr. I. 74, 16. Staeger, Nat. Tidsskr. II. 1839. 592, 6. Zetterstedt, Dipt. Scand, IX. 3638, 8.
d&. Fühler schwarz, Fühlerpinsel braun, licht goldgelb schimmernd. Taster weisslich. Mittelleib tief schwarz, ohne Glanz, Rückenschild mit zwei silberweissen Längsstriemen. Vor den ‚Schultern Jiegt die Spur einer silberweiss schillernden Querlinie, und in den Brustseiten über den Vorderhüften zwei ebenfalls sil- berweiss schillernde Flecken. Schwinger schwarzbraun, Basis des Stieles weisslich. Hinterleib schwarzbraun mit ganz kurzem 'weisslichen Flaume. Schenkel schwarzbraun, die vier vordersten mit gelbweissem Ringe vor der Spitze, welcher an den hinteren nur -undeutlich vorhanden ist. Schienen schwarzbraun, mit gelb- 'weissem Ringe an der Wurzel und an der Spitze; an den hin- ‚tern sind diese Ringe ganz schmal. Füsse weiss mit schwarzen ‘Spitzen der Glieder. Flügel weisslich mit blassen Adern, nur ‚die Randadern etwas bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader
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liegt unter der Mündung der rücklaufenden Ader, die der Hin- terader unter der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 71a.)
9. Es gleicht ganz dem d‘, nur tritt die silberweiss schil- lernde Zeichnung deutlicher hervor. Die untern acht Fühlerglie- der sind weiss geringelt, eiförmig, die Endglieder braun, ellip- tisch. Die Wurzel der Hinterader liegt nicht unter der Mitte der Zwischenader, sondern etwas vor derselben. «Taf. VIH. Fig. 71b.)
Beide Geschlechter haben auf dem letzten Drittel der Vor- derschenkel einen Dorn.
4 S und 1 2. Im Mai und Juni an Gestaden, selten.
No. 72. Cer. gracilis JS und Q 1 bis 14, m.
Die Farbe des ganzen Leibes ist bei beiden Geschlechtern glänzend schwarz, die silberweiss schillernde Zeichnung wie bei C. signatus, jedoch fehlt dieselbe an zweien meiner Exemplare ganz. Die Fühler, Taster und Schwinger wie bei C. signatus, jedoch sind die ont Endglieder weit länger. Die vordersten Beine weiss, ein Ring vor der Spitze der Schenkel, die Kniee, ein Ring auf der Mitte der Schienen, die Spitze ne. so wie die Spitzen der Fussglieder schwarzbraun. An den Hinter- beinen sind die Schenkel und Schienen glänzend schwarzbraun, mit kaum etwas gelblicher Wurzel, die Füsse weiss mit schwar- zen Gliederspitzen. Flügel wie bei C. signatus, jedoch die Wur- zel der Hinterader etwas weniger nach der Spitze gerückt.
Beide Geschlechter haben auf dem letzten Drittel der ‚Vorz derschenkel einen Dorn.
Zwei d\ und dreiQ. Im Mai und Juni an Gestaden, selten.
No. 73. Cer. ornatus. JS und Q 1’ Meigen. Meigen, Syst. Beschr. VI. 262, 47.
d. Fühler und Fühlerpinsel braun, letzterer goldgelb schimmernd. Taster bräunlich-gelb. Kopf schwarz, Hinterkopf weisslich schimmernd; hinter dem Scheitel zeigen sich: undeut= lich zwei schwarze Flecken. Mittelleib tief schwarz, etwas glän- zend, dunkelgrau schillernd; Rückenschild wie bei G. signatus Brei. Schwingerstiel weiss, Knopf schwarz, zuweilen sind die Schwinger ganz weiss mit schwarzer Spitze des Knopfes.
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Hinterleib schwarzbraun oder schwarz mit wenig Glanz, die schwarze Zange stets glänzend.
9. Die untern acht Fühlerglieder eiförmig, an der untern
Hälfte gelb, an der obern braun, die Endglieder elliptisch, braun, verhältnissmässig etwas kürzer als bei der vorigen Art. Taster bräunlich-gelb. Kopf schwarz, Hinterkopf weiss schimmernd, hinter dem Scheitel zwei deutliche schwarze Flecken. Scheitel und ein erhabener Punkt auf der Stirne im obern Augenwinkel silberweiss schimmernd. Mittelleib wie beim 5, jedoch dehnen sich die weissen Längslinien bis zu den Schultern aus, und in dieser seitlichen Fortsetzung liegt beiderseits ein schWärabr Punkt. Schwinger und Hinterleib wie beim J'. Bei beiden Geschlechtern sind die vordersten Beine gelb, an den Gelenken schwarzbraun geringelt, die Schenkel vor der Spitze mit schmalem, und die Schienen auf der Mitte mit brei- tem schwarzbraunen Ringe, an den Hinterbeinen sind die Schen- kel von der Wurzel bis über die Mitte gelb, von da an bis zur Spitze schwarzbraun, die Schienen entweder ganz schwarzbraun, oder auch an der Wurzel und Spitze mit schmalem gelben Ringe. Alle Füsse weiss mit schwarzbraunen Gliederspitzen. Flügel wie ‚bei C. signatus.
Beide Geschlechter haben auf dem letzten Drittel der Vor- derschenkel einen Dorn.
Acht d‘ und achtzehn 2. An Gestaden, Mai und Juni, und September und October.
Die letzten drei Arten haben eine so grosse Achnlichkeit mit einander, dass man fast nicht umhin kann, sie für Varietäten einer Art zu halten. Ich habe indessen weder in der Zeichnung noch in den relativen Grössen der Fühler, Fussglieder Us SW, Uebergänge wahrgenommen, und werden weile Beobachtungen darthun, ob sie zu einer Art vereinigt werden müssen oder nicht.
No.-74,...Cer. albipesa 24. m.
- Fühler und Fühlerpinsel schwarz, letzterer an der Spitze weiss schimmernd. Mittel- und Hinterleib und Beine glänzend tief schwarz. Die drei ersten Fussglieder weiss mit schwarzen Spitzen. Schwinger schwarz. Flügel weiss mit blassen Adern, nur die Randadern blass bräunlich. Von allen mir bekannten Ar- ten der zweiten Rotie liegen bei dieser und bei C. gracilipes
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die Mündungen der Zwischen- und Unterrandader am nächsten beisammen. Die Wurzel der Scheibenader liegt unmittelbar hin- ter der Mündung der rücklaufenden Ader und die der Hinterader unter der Mündung der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 72.) Die Vorderschenkel haben auf dem letzten Drittel drei Dornen. Ein d\. An Gestaden, sehr selten. Juni.
2. Klauen des Q mit einem Zahne an der innern Seite.
No. 75. Cer. solstitialis. 9 3 Q 12%. m.
d. Fühler braun, Fühlerpinsel sehr dünnhaarig, braun mit gelblichem Schimmer. Kopf schwarz, Scheitel mit weiss schim- merndem Punkte. Taster braun. Mittelleib grau, Rückenschild mit vier braunen Striemen; die mittlern, nur durch eine zarte Linie getrennt, gehen vom Halskragen bis zur Mitte, die seiten- ständigen sind breit und vorn verkürzt. Schwinger schmutzig weiss mit braunem Knopfe. Hinterleib braun. Von hinten ge- “sehen sind Hinter- und Mittelleib einfarbig pechbraun. Beine gelblich mit braunen Gelenken, vor der Spitze der Schenkel, und vor der Mitte der Schienen ein brauner Ring, an den Hinterbei- nen ist bei einem meiner Exemplare das letzte Drittel der Schen- kel und die Schienen ganz braun. Füsse weiss mit dunkelbrau- nen Spitzen der Glieder, das letzte Fussglied oder auch die bei- den letzten schwarzbraun. Klauen ohne Zahn. (Taf.1. Fig. Tab.) Die Zeichnung des Rückenschildes und auch die der Beine ist mehr oder weniger undeutlich. Flügel wasserhell, etwas bräun- lich, irisirend, die Adern blass bräunlich, die Randadern dunkler. Die Wurzel der Scheibenader liegt vor der rücklaufenden Ader, unter oder etwas vor der Wurzel der Zwischenader, die der Hinterader vor der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 73a.)
©. Fühler braun, die untern acht eiförmigen Glieder sammt. den Fühlerscheiben nicht selten gelblich, die Endglieder braun, verlängert, elliplisch. Das erste Fühlerglied nicht ganz doppelt so lang als das zweite, unter der Mitte eingeschnürt. Kopf braun, Scheitel und die Stirn im obern Augenwinkel weisshaa- rig. Taster bräunlich. Mittelleib grau, weissgrau schillernd, mit vier kaffeebraunen Striemen, die mittleren gehen vom Halskragen
79 bis zur Mitte, und sind durch eine weissliche Linie getrennt, hinten divergirend, die breitern seitenständigen, vorn verkürzt, gehen bis zum braunen oder gelbbraunen Schildchen, und vor denselben, zwischen den Schultern und den Mittelstriemen, liegt ein braun schillernder Fleck. Schwinger schmutzig weiss mit braunem Knopfe. Hinterleib schwarzbraun mit weisslichen Ein- schnitten, an der Wurzel und Spitze etwas verengt. Von hin- ten gesehen erscheint der ganze Leib pechbraun. Beine weiss- gelb mit schwarzen Gelenken; an den vordersten haben die Schenkel vor der Spitze, und die Schienen gleich hinter der Wurzel einen schmalen braunen Ring, gleiche Zeichnung haben gewöhnlich die Hinterbeine, jedoch ist an denselben bei vollkom- men ausgefärbten Exemplaren die Spitze der Schenkel breit sehwarzbraun, und der schwarzbraune Ring hinter der Wurzel der Schienen fast bis zur Mitte gehend. Füsse wie beim d\, je- doch die Klauen länger und mit einem kleinen Zahne. (Taf. 1. Fig. 7a,c.) Flügel ebenfalls wie beim 9, die Farbe derselben dunkler und die Wurzel der Hinterader mehr nach der Basis ‚gerückt. (Taf. VII. Fig. 735.) |
Auf der zweiten Hälfte der Vorderschenkel haben Z und 2 bis zu vier Stacheln. | Vier d‘ und funfzehn 2. An Gestaden. Juni und Juli.
Anmerk. Diese Art scheint C, circumdatus Staeg., oder doch nahe damit verwandt zu sein. In der Staegerschen Beschreibung wird von der Anwesenheit oder dem Fehlen der Randfeldquerader cben so wenig als von der Lage des Flügelgeäders Erwähnung gethan, und kann ich daher über die Identität dieser beiden Species nicht urtheilen.
No. 76. Cer. nobilis. Q 13. m.
Fühlerscheiben braungelb, die untern acht Glieder der Fühler ‚eiförmig, rothgelb, die Endglieder lang, elliptisch, braun. Das erste Fühlerglied etwa 14 mal so lang als das zweite, unter der Mitte 'eingeschnürt. Taster gelb. Rückenschild grau auf röthlich-gel- bem Grunde, silberweiss schillernd, mit zwei kaffeebraunen ‚Längslinien, welche vom Halskragen bis zur Mitte gehen, und hinten, wie bei der vorigen Art, etwas divergiren. Zwischen diesen Striemen und der Flügelwurzel liegen beiderseits in et- was schräger Richtung zwei braune Punkte, und von diesen Punk- ‚ten aus läuft eine silberweiss schillernde Strieme über die
80 schwärzlich-braunen Brustseiten zwischen den vordersten Hüften durch bis auf die ebenfalls schwärzliche Brust. Schildchen röth- lich-gelb. Schwinger weiss. Hinterleib einfarbig röthlich-gelb. An den Vorderbeinen sind die Schenkel weissgelb mit schwarz- brauner Spitze, und vor derselben ein gleichfarbiger schmaler Ring, die Schienen weissgelb, mit schwarzbrauner Wurzel und Spitze und einem gleichfarbigen Ringe gleich hinter der Wurzel; Mittelbeine weissgelb, Spitze der Schenkel und Schienen, so wie auch die Wurzel der letztern schwarz; Hinterbeine schwarz mit ganz breitem weissgelben Ringe auf der Mitte der Schenkel und Schienen. Alle Füsse sind weiss mit schwarzen Spitzen der Glie- der. Die Vorderschenkel haben drei Dornen, und die Mittelschen- kel einen Dorn. Flügel weiss mit weissen Adern. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mündung der rücklaufenden Ader, die der Hinterader etwas vor der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 74.)
Nur ein 2. Im Mai auf einer Wiese gefangen.
No. 77. Ger. flavipalpis. 9 1%. m.
Mittel- und Hinterleib glänzend schwarz. Taster gelb. Füh- ler glänzend schwarz, die untern eiförmigen acht Glieder an der Wurzel hellbraun, das erste Glied 13 mal so lang als das zweite, vor der Mitte etwas eingeschnürt, die Endglieder lang, elliptisch. Schwinger schwarz, Basis des Stieles gelblich. An den Vorder- beimen sind die Schenkel gelbbraun mit schwarzbraunen Knicen, die Schienen braun, an den Mittelbeinen die Schenkel gelbbraun mit breit schwarzbrauner Spitze, die Schienen schwarzbraun mit ganz schmalem gelben Ringe vor der Spitze, und an den Hinter- beinen die Schenkel und Schienen einfarbig dunkel schwarzbraun. Alle Füsse weiss mit schwarzen Spitzen der Glieder. Die Vor- derschenkel haben bis zu vier Dornen. Flügel glashell, etwas bräunlich, irisirend, mit bräunlichen Randadern. Die Wurzel der Scheibenader liegt unmittelbar vor der rücklaufenden Ader unter der Wurzel der Zwischenader, die der Hinterader unter dem er- sten Drittel der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 75.)
Zwei 2 aus hiesiger Gegend. Im Juni.
m
sl
| Die | Schaben mit langen Kiefertastern,
beschrieben
von
P. ©. Zeller in Glogau.
Kine Begrenzung der Faltergruppen durch scharfe Merkmale ist im Allgemeinen sehr schwierig, da das dichte Haar- und Schup- penkleid, womit der Körper des Falters überzogen ist, in vielen Fällen eine Verkümmerung, eine Gleichförmigkeit der verhüllten Theile zur Folge hat. Man ist daher oft gezwungen, die offen- bar natürlichen Gruppen mit solchen Merkmalen zu characterisi- ren, denen auf andern Gebieten der Entomologie gar kein Werth beigelegt werden kann. Ganz vorzüglich gilt dies von den Nacht- fattern, bei deren Zusammenstellung es noch lange Zeit an der nöthigen Klarheit fehlen wird, auch wenn die exotischen Formen besser als bisher bekannt sein werden. Zu den Gruppen jedoch, die sich auch den strengsten Anforderungen genügend bezeich- nen lassen, gehört die Abtheilung der Tineaceen, von der ich im 5ten Jahrgang der Linnaea drei Genera bearbeitet habe und - in dem jetzigen die noch fehlenden vorlege. Diese Schaben- abtheilung zeichnet sich nicht nur vor den ihr nahe stehenden, sondern, so viel ich weiss, vor allen übrigen Faltern durch die Beschaffenheit der Kiefertaster aus; diese sind nämlich vier- bis sechsgliedrig, gewöhnlich länger als die Lippentaster und taschenmesserartig zusammengelegt. Hierdurch, sowie durch die Kürze des Saugrüssels, wozu nicht selten verlängerte Fühler v1. 6
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und auf manchen Stellen der Flügelfläche Haare statt der Schup- pen kommen, endlich auch noch durch den Aufenthalt vieler ih- rer Raupen in tragbaren Röhren, tritt die Gruppe mehr als jede andere Falterabtheilung an die Phryganeen heran, ohne dass doch ein vollkommner Uebergang vorhanden zu sein scheint. *)
Das Merkmal, das die Taster bieten, ist für die vorliegende Abtheilung der Tineaceen zugleich ‘das einzige durchgreifende. Nicht alle Genera haben nämlich dichtes, aufgerichtetes Kopfhaar; denn bei den Lampronien liegt es wenigstens auf dem Scheitel fast glatt an. Alle haben zwar auf den Vorderflügeln die Subdor- salader an der Wurzel gabelförmig; aber dieses Merkmal haben sie mit gar mancher entfernt stehenden Schabengattung gemein, und im übrigen Geäder ist theils keine Uebereinstimmung unter ihnen, theils nichts von dem andrer Gruppen Abweichendes. Der Bau der Raupen ist auch der bei allen in Säcken oder Röhren lebenden Nachtfaltern gewöhnliche.
Wenn nun aber die sieben Gattungen durch ihre Taster als nächst zu einander gehörig bezeichnet sind, so lässt sich doch mit Wahrscheinlichkeit vermuihen, dass Uebergänge zu der ge- wöhnlichen Tasterformation sich finden werden. Für jetzt sind gerade die Genera, die mit den vorliegenden die meiste Ver- wandtschaft zu haben scheinen, eben durch ihre ganz unausge- bildeten Maxillartaster aufs Schärfste abgeschnitten. Dies ist er- stens die Gattung, wozu die bisherigen Tineae: marginepunctella Steph. (siderella Z.), melanella Haw. (stelliferella FR.) und ar- oentimaculella Stainton gehören, durch welche der Uebergang von Tinea, und zwar von Bisirigella, Vinculella etc. aus, zu den Talaeporien vermittelt wird. Zweitens schliessen sich an Tinea, und zwar zunächst an T. fuliginosella, Ochsenheimeria und Hapsi- fera, von denen jene zufolge einer Beobachtung S$tainton’s eine Raupe mit der Lebensweise der Noct. strigilis hat”), diese aber
*) Die Schaben besitzen, soviel bis jetzt bekannt ist, nur zwei Ocellen, wenn sie dergleichen haben, die Phryganeen dagegen drei; jene haben ausser den Brustfüssen noch vier Paar Bauchfüsse und zwei Paar Schwanzfüsse, besitzen also fünf Paar Füsse mehr als die Phryganeen.
**) Hieraus schon würde sich eine nur sehr entfernte Verwandtschaft erge- ben. VVenn Raupen in Säcken leben, so muss das denselben Einfluss auf ihre Körperbeschaffenheit ausüben, als wenn sie enge, seidene Ka- näle oder auch nur enge Röhren in einem festen Stoff bewohnen, Das
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nach ihrer Naturgeschichte noch völlig unbekannt ist. Drittens ist der Gattung Nemoplıora die südafrikanische Ceromitia Wahl- bergi durch ihren ganzen Bau, mit Ausnahme der Taster, sehr nahe; sie dient, die Kluft zwischen Nemophora und den Adelen auszufüllen. Eine vierte Verwandtschaft vermag ich nicht anzu- erkennen. Die sacktragenden Coleophoren stehen sehr fern ; nä- ‚her vielleicht die Argyresthien, obwohl ihre Raupen nie Säcke an- fertigen; Swammerdamia (caesiella, cerasiella etc.), Scythropia crataegella und Cälantica können nicht sowohl wegen der man- geinden Maxillartaster, als wegen der ganz abweichenden Rau- pen für wenigstens eben so entfernt von Tinea, dagegen für nä- her verwandt mit den Hyponomeuten angesehen werden.
Eine solche Gruppirung meiner sieben Genera, dass sie sich auf eine das Auge befriedigende Weise an einander und an die ferner stehenden Schabengattungen anschliessen, lässt sich nicht ausführen, wenn sie in einer Reihe hinter einander folgen sol- len; auch ist für diesen Zweck von einer Vermehrung der Zahl durch Exoten wenig zu erwarten. Ist doch eine solche Anord- nung nicht einmal im Genus Tinea möglich!
DS
Tineacea plicipalpia*®). Capilli hirsuti (raro decumbentes). Palpi maxillares 4— 7 -articulati, in quiete plicati, Jabiales breviusculi triarticulati, articulo seeundo infra Piloso-squamato.
her erklärt sich wieder umgekehrt, wie Raupen des Genus Tinea nach den Umständen sich Säcke bauen oder sich diese Mühe ersparen kön- nen. Ganz anders ist es, wenn die Raupe bloss zu Zeiten sich in enge Spalten zwängt, sonst aber auf ein fleissiges, freies WVandern oder doch auf einen gemächlichern, mehr der Einwirkung der Luft und des Lichts ausgesetzten Aufenthalt angewiesen ist; hier wird der Körper eine fe- stere Beschaffenheit, andere Behaarung, ausgebildetere Färbung und ' Zeichnung, vollkommnere Beine u. s. w. haben müssen.
) In, Einnaea V. 8.301 habe ich .den Namen Contortipalpen gebraucht;
ver gilt ebenso wie der hier angewendete nur von den Maxillartastern; da dicse sich aber nach dem Tode durch Eintrocknen nur bei den Ar- ten zusammendrehen, bei welchen . sie eine ausgezeichnete Länge haben, z. B. den Nemophoren, hingegen bei allen im Leben und bei vielen im Tode taschenmesserartig zusammengefaltet sind, so halte ich es für zweck- mässiger, die jetzige Benennung zu gebrauchen.
84 Haustellum breve.
Alae anteriores vena subdorsali ad basin furcata Larva saccophora vel intra cuniculos sericeos vivens.
Genera: 1. Euplocamus Latr.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Ocelli nulli.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales articulo secundo infra la Sul piloso, ullimo tenui adscendenti.
Haustellum breve.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 4 in marginem costalem prodeunt,
2. Tinea Linn.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Ocelli nulli.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales cylindrici, pilosi, artieuli secundi apice su- pra setis una pluribusve insiructo.
Haustellum subnullum.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 5 in marginem costalem prodeunt. |
Posteriores squamatae, longe-ciliatae.
3. Eriocottis Z.
Caput superne et in fronte hirsutum, Ocelli distincti. Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales eylindrici pilosi, articulo secundo infra selis dispersis.
Haustellum subnullum.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 4 in marginem costalem prodeunt.
Posteriores squamatae, ciliis brevioribus. 4. Lampronia Steph.
Caput postice hirsutum, Anz in vertice ac fronte decumbentibus.
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Ocelli nulli.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales ceylindrici pilosi, articuli secundi apice supra setis paucis instructo.
Haustellum subnullum.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 5 in marginem costalem prodeunt. -
Posteriores ciliis brevioribus.
5. Incurvaria Haw.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Ocelli nulli.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales cylindrici, pilosi, articuli secundi apice supra setis paucis instructo.
Haustellum breve.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 5 in marginem costalem prodeunt.
Posteriores (plerumque) piloso-squamatae, ciliis bre- vioribus. er
6. Micropteryx Hbn.
Caput superne hirsutum, orbitis superioribus late nudis. Ocelli distincti ab oculis distantes.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales breves, cylindriei, pilosi.
Haustellum breve.
Alae anteriores: vena subcostalis ramos 4 in costam emittit. Posteriores ovales, piloso-squamatae, cilüs mediocribus.
7. Nemophora Hbn.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Ocelli nulli.
"Antennae longissimae arliculo basali incrassato.
Haustellum breve.
Palpi labiales breves, ceylindrici, pilosi.
Alae anteriores: vena subcostalis ramos 3 in costam emitlit, quarum tertius furcatus est.
Posteriores piloso-squamatae, ciliis mediocribus.
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Genus 1. Euplocamus Latr.
Dieses Genus unterscheidet sich von Tinea durch. den län- gern Saugrüssel, durch die bürstenförmige Behaarung der Unter- . seite des zweiten Tastergliedes und das dornenlörmige, aufge- richtete letzte Tasterglied, durch die langen Franzenhaare oder Kammzähne der männlichen Fühler und durch vier, nicht fünf von dem Vorderrande der Mittelzelle auslaufende Aeste.
Abth. A. Euplocamus Latr. (Epichysia Hbn.)
Männliche Fühler gekämmt. Tasterbürste weit über das zweite Glied hinaus verlängert. Flügel dunkel mit hellen, tropfenförmi- gen Flecken. Bei Füsslinellus spaltet sich auf den Vorderflügeln der letzte Ast, der von der Subcostalader zum Vorderrand geht, in eine Gabel, deren äusserer Zinken in die Flügelspitze selbst ausläuft. Ä
1. Füsslinellus. 2. Ophisa.
Abth. B. Scardia Tr.
Männliche Fühler büschelig gefranzt. Flügel hell mit dunk- lern Flecken. Bei Boleti geht auf den Vorderflügeln der vierte Ast der Subcostalader in die Flügelspitze; der dritte ist dicht über der Wurzel in zwei Arme gespalten. (Eigentlich sind. fünf Aeste vorhanden, und die zwei vorletzien nur an der Wurzel verwachsen.)
3. Boleti. 4. Morellus. 5. Tessulatellus. “ 6. Polypori.
A. Euplocamus Latr.
1. Füsslinellus Sulzer.
Capillis scap: alisque ferrugineis; alis anterioribus atris albo-gut- talis. g“ alis posterioribus nigris, ciliis albis nigro-alternatis. © alis posterioribus nigris, eiliis vix albido-alternalis. * Tinea Füsslinella, Sulzer, abgekürzte Geschichte der Insecten 2, 163.
Taf: 23. Fig. 13, Phalaena Füsslinella, Füssly’s Magazin ]. (1778) S. 217.
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Tinea anthracinella, Mauerpfefferschabe.e. WVien. Vzchn. $. 319. — ed. Illiger 1. SO. — cd. v. Charpentier, S. 100. — Hübner’s Beiträge 1. 1. S. 25 und 108. Fig. Q. — Mübn. Tineae Fig. 224. Mauerpfef- ferschabe S. 19. 1. — Lang Verzeichniss S. 216. Mauerpfeffernacht- falter-e — Brahm, Insektenkalender 2, 525. — Schläger, Schmetter- lingstauschberichte S. 127. Scardia anthracinella Treitschke IX. 1.5. X, 3, 265. — KHollar, Ver- - zeichniss 86. Epichysia anthracinella Hübn. et 404. 3891. Pyralis anthracinalis Scopoli Carn. 239. — Wien. Vzchn. 124, Schwarzer Zünsler mit vielen weissen Flecken. — ed. Jlliger 1. 31, — ed. v. Charpentier 24. Bombyx anthracina Borkhausen Rheinisch. Magaz. I. 345. Phi yeis anthracina Ochsenheimer 3, 122. ‚Nycterina anthracina Meigen, Schmetterlinge 3, S. 263. Taf. 123. Fig. 7. Euplocamus anthracinellus, Euplocame neir, Duponchel Hist. VIII. 68. 1500. pl. 288. Fig. 1. — Cat. 363. — Stephens Illusirations IV. 348. — Cat. 7528 (Euplocampus). *— anthracinus Guerin lcono- graphie pl. 91..Fig. 2. Geometra Füsslinaria Esper, V. 188. pl, 33. Fig. 5—7. * Noctua erythrocephala Fabr. Mantiss, 2, 148. Tinea guttella Fabr, Ent, syst. 3, 2. 293. — Suppl. 480. Euplocamus guttella Latr,, Gen, Crust. IV. 223. * Euplocampus guttatus Latr., Diction. d’Hist. nat. X, 566.
Euplocamus Füsslinellus Z., Isis 1839. 1897. — (koch) Isis 1848. 951. — Schles, Schmetterlingstauschbl. V (1844), S. 16. — VII (1845), S. 8. — VII (1846), S. 1. — Herrich-Schff. Topographie von
Regensburg 3, 197. — Stainton Cat. Suppl. 19.
Var. b. Alis posterioribus albido-maculatis (A). *Var. c. Alis posterioribus albido-radiatis (S?) Treitschke DE 4:9. *Var. d. Alis posterioribus ut in Var. c, anterioribus g* flavido rarius, & ferrugineo cereberrime irroralis. Jerrich-Schf. Tineid. Tab. 35 Fig. 241 S. 242 2.
Grösse etwas veränderlich. Vorderflügel 6— 72‘ lang. Kopf rostgelb behaart. Fühler mit schwarzem Wurzelgliede und weisser Spitze, übrigens auf der Rückenseite beim J° weiss, an der Wurzel der Glieder in einem nach der Spitze hin immer vollständigern und breitern Ringe schwarz; jedes Glied hat zwei (etwa acht Glieder lange) fadenförmige, gebogene, schwarze, zarı weissgefranzte Kammzähne, die gegen die Spitze kürzer werden und an den letzten Gliedern zahnartig sind. Die weib- liche Fühlergeissel ist kürzer, dünner, gezähnelt, schwarz und
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weiss geringelt, an der Spitze weiss. Lippentaster mit langen, dichten, schwarzen Schuppenhaaren auf der Unterseite, die weit über die Spitze hinwegreichen; beim J sind einzelne weisse Haare eingemischt; das Endglied, beim &° viel länger als beim Q, bei jenem von Länge des zweiten Gliedes, ist aufgerichtet, dünn, weiss, mehr oder weniger schwarz gefleckt. — Rücken- schild tief schwarz; Schulterdecke an der Endhälfte rostgelb. — Beine schwarz, an den vier Vorderschienen aussen weissfleckig, an den Hinterschienen beim A an beiden Schneiden weisslich behaart; alle Fussglieder an den Enden mit weissen Ringen. — Hinterleib schwarzbraun, beim J' am Bauch weissschuppig; der - männliche Afterbusch heller gemischt als der weibliche.
Vorderflügel länglich, mit weissen, runden, beim 2 kleine- ren Flecken von verschiedener Grösse; am Vorderrande sind in ziemlich gleichen Abständen vier, die gewöhnlich daran hängen, und von denen der dritte der grösste ist. Drei in zunehmender Grösse liegen auf der Flügelfalte; der letzte derselben ruht auf dem Innenrande und ist dem am Innenwinkel auf der Franzen- wurzel liegenden nahe. Im Mittelraum liegt ein kleiner Fleck in der Flügelmitte, ein grösserer weiter gegen den Hinterrand. Ausserdem liegt vor dem Hinterrande eine veränderliche Zahl kleiner Tropfen in einer oder zwei unregelmässigen Reihen; im Mittelraum zeigen sich auch gewöhnlich einzelne weisse Tröpf- chen. Bei Var. d. hat das Männchen auf der Vorderrandhälfte blassgelbe Punkte unregelmässig und nicht häufig gestreut; beim g* überzieht rostgelber Staub die ganze Flügelfläche. Die schwar- zen Franzen sind 6— mal in verschiedener Breite weiss unter- brochen und dadurch gescheckt.
Hinterlügel beim 2 einfarbig braunschwarz, beim 9 nicht selten (Var. b) mit weissen Flecken, nämlich am gewöhnlichsten mit einem runden, ofi ziemlich verloschenen im Mittelfelde hin- ter der Mittelzelle. Bisweilen liegen noch zwei längliche in der Flücelfalte. Bei Var. c „sind die weissen Flecke in Strahlen zu- sammengeflossen‘“ (Tr.); bei Var. d. laufen die Flecke der Falte in eine Linie zusammen, und vor der Flügelspitze sind zwei weisse Flecke nahe bei einander. Die Franzen des Z\ sind weiss und auf der hintern Hälfte mehr oder weniger scharf schwärzlich gescheckt; die des Weibcehens sind schwarz und nur
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um den Vorderwinkel in verschiedener Deutlichkeit, stets aber verloschen, weisslich alternirend. |
Die Unterseite ist beim JS so gezeichnet, wie auf der Ober- seite; auf den Hinterflügeln sind die Flecke sogar weisser, und die der Falte gewöhnlich vorhanden. Beim 2 sind die Vorder- und Innerrandflecke der Vorderflügel oft schwärzlich überflogen, und auf den Hinterflügeln ist oft der Fleck des Mittelraums, wenn auch verhüllt, sichtbar.
Das Q unterscheidet sich also nicht bloss durch feinere, kür- zere, ungckämmte Fühler, sondern auch durch kürzeres Endglied der Taster, schwarzhaarige Hinterschienen, kleinere Flecke der Vorderflügel und deren Verdunkelung auf der Unterseite, und durch die schwarzen, nicht immer weisslich gefleckten Hinter- flügelfranzen.
Der schöne Schmetterling fliegt im mittleren Europa in ge- birgigen Gegenden in Wäldern im Mai (Ochsenh), im Juni und Juli (Schläger); am häufigsten scheint er in Oestreich zu sein (Ochsenh.); ausserdem findet er sich in der Schweiz (Füssly), Frankreich (Dup.) und Ungarn (bei Fünfkirchen: Mann!) In Schlesien hat man ihn in den südlicheren Gegenden entdeckt. Eversmann’s Fauna führt ihn nicht auf, und in England wird sein Bürgerrecht sehr bezweifelt.
Die Raupe, — im Wien. Verzeichn. irrig als auf Mauerpfek- fer lebend angegeben — bewohnt faulende Buchenstämme; eine kurze Nachricht davon giebt Ochsenheimer.
Anmerk. Stephens führt (Cat. 7529. — Illustr. 4, 348) auf Turton’s Auctorität einen Eupl, tessellus auf. Seine Angaben scheinen aber auf Linne’s Phalaena tessella Fn. 367 zu beruhen. Ich vermuthe in dieser Tes- sella gar keine Tineacee, sondern einen Spanner aus der Verwandtschaft der
Cidaria tristata, der sich aber nach Linne’s kurzen Angaben nicht bestimmen lasst, —
2. Ophisa Cramer.
Capillis abdominisque J parte postica ferrugineis; alis anterio- ribus fusco-atris flavido-maculalis, 9 flavido-irroralis, 2 squamis chalybeis inspersis.
* Ophisa Cramer tab. XIII. C. (Of. Gucade Cat, Microl. p: 96 not.) Epichysia ophisella Hübn. Cat. 404. 3892.
Scardia aurantiella Treitschke X. 3.149 u, 265. — Herrich-Schff. Tineid. Tab. 35, Fig. 244 (J), 245 (2).
90 Euplocamus aurantiellus Z. Isis 1839, 187. 2. ——, Euplocame orange, Du- ponchel Hist. VII. 72, pl. 288 fig. 2%. — — Dup. Cat. 363.
Kleiner als Füsslinellus, Vorderflügel 5—6‘ lang. Kopf hell rostgelb behaart, Lippentaster noch etwas heller beschuppt und behaart, mit weniger reichlichen Haaren als bei Füsslinellus; gegen die Spitze sind viele Haare schwarz; das Endglied ist kaum so lang wie das zweite Glied, dünn, aufrecht, auf der Bauchseite mit einer feinen, schwarzen Längslinie. Saugrüssel kurz, dünn, hellgelb. — Fühler am Wurzelgliede rostgelb, die Geissel auf dem Rücken blassgelb; jedes Glied an der Wurzel mit einigen schwarzen Schuppen, die vor der Fühlerspitze breite Flecke, fast Ringe bilden; jedes Glied hat zwei fadenfürmige, gebogene, braune, weisslich gefranzte Kammzähne, welche vor der Spitze schnell kürzer werden; die untersten haben etwa die zehnfache Länge eines Fühlergliedes. — Rückenschild braun, rostgelb dicht bestäubt. — Beine rostgelb; die vier Vorderschie- nen haben auf der Vorderseite zwei schwarze Flecke, die Mit- telschienen zwei breite, schwarze, unvollständige Ringe; alle Fussglieder sind schwarz geringelt, am blassesten und unvoll- ständigsten die hinteren. — Hinterleib rostgelb; die zwei ersten Ringe sind ganz braun mit Ausnahme des Hinterrandes, der dritte ist nur am Anfange braun beschuppt. et
Vorderflügel länglich (bei einem Exemplar ziemlich kurz), viel stumpfer als bei Füsslinellus, tief braunschwarz, sehr reich- lich hell rostgelb besprengt und betröpfelt, die Tröpfchen meist in Reihen längs der Flügeladern. Hier und da im Mittelraume zeigen sich einzelne stahlblaue Schuppen. Am Vorderrande hän- sen drei grössere gelbe Flecke, wovon der erste etwas vor der Mitte, der zweite grösste weiter von dem ersten als von dem dritten kleinsten liegt, der sich dicht vor der Flügelspitze befin- det. Vor dem Innenwinkel liegt auf dem Innenrande der grösste, reinste und etwas abgerundete Fleck; mitten zwischen ihm und der Flügelwurzel ist ein kleinerer in der Falte. Franzen gelb und schwarz alternirend.
Hinterflügel viel stumpfer als bei Füsslinellus, einfarbig braun- schwarz; die Franzen haben nur am Vorderwinkel ein rostgelbes Fleckchen. Unterseite braun; die Vorderflügel haben am Vorder- rand die drei Flecke der Oberseite sehr verkleinert und lebhaf- ter gelb, und ausserdem an der Wurzel kleinere zusammenge-
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drängte; der Innenrand hat bloss den Fleck vor dem Innen- winkel; die Franzen wie auf der Oberseite, bisweilen wie bei dieser mit einer braunen Linie durchzogen. Hinterflügel an der Franzenwurzel mit gelber Linie umzogen, welche sich am Vor- derwinkel fleckig verdickt und an der Mitte des Hinterrandes verlöscht.
Das 2 hat kürzere Flügel, die vordern sind etwas breiter ‚als beim d‘, lief schwarz, etwas reichlich mit stahlblauen Schup- pen bestreut, welche hier und da kurze Wellenlinien bilden, und ganz ohne gelbe Punkte und gelbe Bestäubung; nur an der Flü- gelwurzel sind rostgelbe Punkie. Die Randflecke sind gelblich- weiss; die braunen Franzen haben in fast gleichen Zwischenräu- men vier weisse Längsstriche. — Hinterflügel einfarbig violett- lich schimmernd schwarzbraun mit schwarzbraunen Franzen. — Hinterleib schwarz mit rostgelben, linienförmigen Rändern der Ringe.
Diese Art wurde auf dem Balkangebirge im Mai gefangen (Tr.), bei Constantinopel (FR); bei Brussa in Kleinasien (Le- derer).
Bei Tr 3. Boleti Fabr.
Antennis 9 faseiculato-ciliatis; palporum articuli terminalis basi maculaque ante apicem fuscis; alis anterioribus anguslis ochraceis, fusco-maculatis, macula venae transversae nigra nulla, ciliorum fuscorum maculis quatuor pallidis.
Noctua boleti Fabr. Ent, syst. 3, 2. 26.
Euplocamus boleti Z. Entomol. Zeit. 1846, 182, — Stainton Suppl. Cat. 10,
Euplocamus choragellus Z, Isis 1839, 187. — (Koch) Isis 1848, 931. — Herrich-Schff. Topograph. v. Regensbg. 3, 198. — — Schles. Schmet- terlingstauschbl. IV (1843) S. 17. V (1844) S. 16. Taf. fig. 10 (Raupe).
? Tinea choragella, glänzend holzfärbigter, dunkel gezeichneter Schabe Wien. Vzchn, 137.1, — ed. Illig. 11. 99. — ed. v. Charpentier 127.
Euplocamus mediellus Curtis Brit, Entomol, XIIL, pl. 591, — Ste- phens Cat. 7530. — Illustrations IV, 349,
Phyecis mediella Ochsenh. IV. 5l u. 195, — Tinea mediella Herrich- Schff. Tineid. tab. 46 Fig, 314.
Scardia mediella Treitschke IX. 1.5. X, 3. 150 u. 265, — Kollar Ver- zeichniss $. 87°. — Bouche Naturgesch. d, Insect, I. S.121. — Schles. Schmetterlingstauschbl. II (1841) S. 12. III (1842) S
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? Euplocamus mediellus, Euplocame douteux, Duponchel Hist. VIll. 74. 1502. pl. 288. f. 3, — Cat. 363, Ä | en
Nächst verwandt mit den zwei folgenden Arten; es unter- scheiden ihn von Morellus die spitzeren Hinterflügel und auf den Vorderflügeln die weniger dunkeln, viel mehr gelb bräunlichen Flecke, die Reihe von drei bis fünf scharfen, schwarzbraunen Strichen vor dem Hinterrande und die bloss vier mal, nicht sie- ben mal unterbrochene dunkle Farbe der Franzen. Von Tessu- latellus trennt er sich durch viel längere männliche Fühlerfran- zen, durch schmälere Flügel, spitzere Hinterflügel, und auf den Vorderflügeln durch den Mangel eines schwarzen Queraderstrichs und durch die sechs mal unterbrochene braune Farbe der Franzen.
Grösse veränderlich, Vorderflügel 6—4‘ lang. Kopf schmutzig gelblich-weiss behaart. - Lippentaster schmutzig gelblich-weiss; das zweite Glied auf der Unterseite dicht bürstenhaarig; mehr oder weniger Haare sind an der Endhälfte braun, wodurch ein brauner Fleck entsteht. Das Endglied ziemlich diek, gespitzt, doch ohne scharfe Spitze, aufsteigend, weit über die Behaarung des zweiten Gliedes hinwegragend, mit gewöhnlich brauner Wur- zel und wnvollständigem, braunem (oft in einem Fleck besiehen- dem) Ringe vor der Spitze. Rüssel kurz, bleichgelb. Fühler hell bräunlich-gelb; jedes Glied hat beim S' zwei bleichgelbliche Haarbüschel, die gegen die Fühlerspitze in der Länge abneh- men, und deren längste so lang wie vier Fühlerglieder sind. — Rückenschild bleich, vorm braun besprengt; die Schulterdecken am Anfange braun. — Beine bleich; die vier vordern haben ei- nen braunen Schenkelrücken, zwei starke braune Flecke auf der Lichtseite der Schienen und an jedem Fussgliede einen starken, braunen, halben Ring. An den Hinterbeinen sind die Schienen- dornen dicht vor der Spitze braun und die Fussglieder auf dem Rücken braunfleckig; das Braun ist hier stets blasser als an den übrigen Beinen und bisweilen ganz verloschen. — Hinterleib hell gelbbraun mit hellen Hinterrändern der Ringe und hellem Afterbusch, aus welchem der lange weibliche Legestachel her= vorsteht; Bauch bleichgelb mit graubrauner Mittellinie, welche zu jeder Seite von einer Reihe graubrauner, oft zusammenfliessen- der Flecke begleitet wird. | |
Vorderflügel schmal mit ziemlich abgestumpfter Spitze, fahl- bräunlich, reichlich mit grössern und kleinern, bleichen und brau-
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nen Punkten besprengt. Die grössten bräunlichen Flecke sind selbst braunfleckig und liegen am Vorder- und Innenrande. An jenem befindet sich ein verflossener nahe der Wurzel und zwei, nur nicht einwärts scharf begrenzte vor und hinter der Mitte. Jenem folgt ein kleinerer vierter, und dicht vor der Flügelspitze liegt in den Franzen ein grösserer fünfter, der Anfang eines et- was schräg vor dem Hinterrande herziehenden Bogens, der aus fünf zwischen je zwei Adern liegenden schwarzbraunen, hinten dickern Strichen besteht. Der Innenrand trägt an der Mitte ei- nen braunen, hell gesäumten Fleck, der sich nach innen erwei- tert und in der Mittelzelle verlöscht. Der Hinterrand ist schmal dunkelbraun. Die Hinterrandfranzen sind braun, nahe der Wur- zel von einer dunklern Linie durchzogen und von vier bleichen Stellen unterbrochen, nämlich gleich hinter dem fünften Vorder- randfleck, also noch über der Flügelspitze, dann über der Hin- terrandmitte, hierauf weit unter derselben und endlich vor dem Innenwinkel, bei welchem die Innenrandfranzen auch bleichfar- big sind.
Hinterflügel ziemlich spitz, bräunlich-grau mit lilafarbigem Schimmer, etwas dunkler geädert, an der Spitze bräunlich be- schuppt und bisweilen etwas marmorirt. Franzen grau, mit gelb- licher Wurzellinie umzogen und vor und über der Flügelspitze bleich und dunkel verloschen gefleckt.
Unterseite braun, purpurfarben schimmernd. Vorderflügel am Vorder- und Innenrande bleich, am ersteren mit den fünf grossen Flecken der Oberseite und dazwischen mit kleinen Häk- chen in brauner Farbe. Hinterflügel heller als die Vorderflügel, in der Flügelspitze gelblich und bräunlich besprengt. Alle Fran- zen wie oben, nur schärfer gezeichnet. Diese Art ändert eiwas ab in der Dunkelheit der Flecke an den Tastern und den Hin- terfüssen und in der Färbung des Mittelraumes der Vorderflügel, wo bisweilen durch die bleichgelbe Farbe die bräunliche schr verdrängt wird und der Innenrandfleck dann nur bis zur Falte reicht.
Sie ist im mittlern Europa verbreitet, aber wohl mehr in der Ebene als in Berggegenden. Ihre Flugzeit fällt in das Ende des Mai und den Juni. Da mir zu Ende Juli und im Anfang Au- gust Schmetterlinge ausgekrochen sind, so scheint eine zweite Generation zu bestehen. Die Raupe lebt in den holzigen Schwäm-
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men der Weiden und Pappeln, woraus ich selbst sie öfters er- zogen habe, und in denen der Linden und Buchen nach Kollar. Sie ist leicht zu erziehen, giebt aber einen kleinern Schmetter- ling, wenn der Schwamm lange trocken gehalten war.
Anmerk. Da Hübner’s Tınea mediella Fig. 13, DuponchePs Euploe. mediellus (Euplocame dauteux) Hist. VII. p- 74. pl. 288 f. 3, Evers- manns Scardia mediella (Faun. Volg. 532), Thunbergs Tinea fungella (Dissert. VII. p. 105 Tab. IV. Fig. 12) etc. bis jetzt nicht mit. Sicherheit auf unsere gegenwärtige Art gedeutet werden kann (vgl entomol. Zeitung a. a. ©. S. 180), so muss der Versuch, den Verbreitungsbezirk Berner zu be-
stimmen, noch ausgesetzt bleiben.
4. Morellus Dup.
Antennis & fasciculato-ciliatis; palporum arliculi terminalis basi annuloque ante apicem fuseis; alis anterioribus angustis ochra- ceis, obscure fusco-maculatis, macula venae transversae nigra nulla, ciliis fuscescentibus septies pallido-interruptis (9).
Euplocamus nn Euplocame du murier, Duponchel Hist. VI11. 79, 1504.
pl. 288. fig. 5. — mediellus var. morellus Dup, Cat. 363. Tinea morella Herrich-Schff. 'Tiucid. Tah. 46. Fig. 317.
‚0 Mit Unrecht zieht Duponchel diese gute Art wieder ein, nachdem er sich so entschieden über ihre Artrechte ausgespro- chen hatte. Von Eupl. boleti unterscheiden sie sehr sicher ihre am Hinterrande gerundetern Vorderflügel, ihre stumpfern Hinter- flügel, und auf den erstern die mehr schwarzbraunen Flecke, der Fleck vor dem Hinterrande statt der drei bis fünf Linien und die reichlicher gescheckten Franzen. In der Franzenzeichnung stimmt sie mit Tessulatellus, weicht aber ab durch die stärker gefranzten Fühler, durch die viel schmalern Flügel, durch die dunklern Zeichnungen der Vorderflügel, denen ein dunkler Fleck der Querader gänzlich fehlt.
Mein einzelnes Exemplar ist wie ein mittlerer Eupl. boleti (Vorderflügel 53° lang). Kopf Cbleichgelb behaart?). Taster ähnlich wie dort gebaut, am zweiten Gliede auswärts gebräunt; das Endglied an der Basis und in einem Ringe vor der Spitze braun. Rüssel kurz gelblich; Fühler (grösstentheils abgebrochen) am (abgeriebenen) Wurzelgliede auswärts mit einem Kamm brau- ner Haare; die Geissel bräunlich-grau; die gelblichen Büschel- haare aceien eiwas kürzer zu sein als bei Eupl. boleti. —
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Rückenschild hell fahlgelblich, vorn braun bestäubt. — Vorder- beine gefleckt, wie dort; Hinterbeine an der Lichtseite gesen die Spitze mit einem. braungrauen Schattenfleck und an den Füssen mit deutlichen graubraunen ‘Flecken. Hinterleih (verölt).
Vorderflügel schmal, am Vorder- und Innenwinkel ganz abgerundet, daher mit viel convexerem Hinterrande als bei Eupl. boleti, im Grunde bleich-gelblich, aber sehr reichlich schwarz- braun bestäubt, so dass die gelbbräunliche Färbung des Eupl. boleti gar brchi vorhanden ist. Die grossen Flecke, welche so dunkelbraun sind, dass sie nicht noch dunkler gefleckt sein kön- nen, liegen genau wie bei Eupl. boleti; nur der erste auf der Vorderrandwurzel fehlt meinem Exemplare. Duponchel erwähnt eines Fleckes an der Wurzel, ohne die Stelle zu bezeichnen. Der Innenrandfleck erweitert sich sehr und hängt durch wellige Staublinien mit den zweien des Vorderrandes zusammen, zwi- schen denen er liegt. Statt der Reihe schwarzbrauner Striche bei Eupl. boleti ist hier ein unregelmässiger, sich an den entspre- chenden Vorderrandfleck anschliessender, schwarzbrauner Fleck. Auf dem Hinterrande ist eine undeutl che Reihe grösserer brauner Punkte. Franzen bleich gelblich, von einer graubraunen, breiten Linie durchzogen, auf der Aussenhälfte abwechselnd sieben mal hell und sieben mal graubraun.
Hinterflügel hellgrau, dunkler geädert und mit dunkleren Randpunkten. Franzen hellgrau, nahe der gelblichen Wurzel von einer bräunlichen Schattenlinie durchzogen, gegen den Vorder- winkel mit mehreren bräunlichen Flecken.
Unterseite grau, an den Rändern hellgelb; auf den Vorder- flügeln scheinen alle Zeichnungen der Oberseite durch, am schärf- sten die des Vorderrandes.
Das Weibchen ist (zufolge Dup.) dem Männchen ähnlich. Nach Herrich-Schäffer's Abbildung ist es sehr auffallend ver- schieden; die Flügel sind schr merklich breiter, die vordern viel heller und ganz blass gestrichelt und eben so blass auf den Franzen gezeichnet; auch die grössern Flecke sind blasser und kleiner, als bei meinem Exemplare, und ohne Andeı utung eines Fe umenhangös durch Bestäubung; auch geht durch die ganze Mititelzelle hindurch eine graue Strieme bis zum Queraderlleck, welche bei meinem Exemplare gänzlich fehlt.
96 Vaterland das südliche Frankreich. Duponchel erhielt zwei Exemplare aus der Gegend von Marseille, wo sie aus einem
Schwamm vom weissen Maulheerbaume erzogen worden ‚waren, mein Männchen ist von Montpellier.
5. Tessulatellus Z.
Antennis &* pubescenti - ciliatis; macula fusca supra articuli palporum tertii basin; alis anterioribus latioribus ochraceis fusco-maculatis, macula venae transversae nigra, cilis fu- scescentibus septies pallido - interruptis.
Euplocamus tessulatellus Z. Schles. Schmetterlingstauschbl. VII (1845) S. 8. — Entomol. Zeitung 1846, 182. — Herrich-Schff. Tineid. Tab. 46. Fig. 315. — — Wocke im Bericht über die Arbeiten der entomol. Sec- tion i, J. 1849 (Separat-Abdruck) S. 8.
Unterscheidet sich von beiden vorigen Arten durch die viel kürzer und zarter gefranzten männlichen Fühler, die Stelle des Ringes am Endgliede der Taster, die breitern Flügel, den dun- keln Fleck auf der Querader . Dan und die Flecke in den Franzen derselben.
Grösse eines mittlern E. boleti (Vorderflügel 5— 54 lang). Kopf bleich gelblich behaart; Lippentaster bleich gelblich, am zweiten Gliede auswärts, mit Ausnahme der Spitze, braun; die Haare dicht, kürzer als bei E. boleli, ragen wenig über die Wurzel des Endgliedes hinweg; das Endglied, beim Männchen etwas kürzer, als beim Weibchen, hat bloss unterhalb der Mitte einen nicht ganz vollständigen braunen FRüng. Rüssel kurz, gelblich. Fühler am Wurzelglied bleich gelb, übrigens bräunlich- orau; beim Männchen hat jedes Glied zwei kurze Büschel zarter, oelblicher Haare, die sich mehr ausbreiten als bei E. boleti und morellus. — Rückenschild bleichgelb; Schulterdecken am An- fange braun. Beine gefleckt, wie bei E. boletii. — Hinterleib bräunlich-grau; aus dem am Ende weisslich-gelben Afterbusch steht bei meinem Weibchen kein Legestachel hervor; Bauch weisslich- gelb, mit einer nach hinten deutlicher wer ‚denden Mit- telreihe brauner Fleckchen.
Vorderflügel viel breiter, als bei E. boleti, mit her terer Spitze, fahlgelblich, mit weisslichen und braunen Fleckchen sehr reichlich bestreut, welche letzteren hier und da Anhäulungen
97 bilden. Auf dem Vorderrand zeichnet sich der Fleck hinter der Mitte durch seine Grösse und Dunkelheit aus; er setzt sich nach innen zu einer sehr unregelmässigen, hier und da hellern und dunkel gefleckten Binde fort, die sich dem vor dem Innenwinkel liegenden Fleck anschliesst; diese Binde ist einwärts schärfer begrenzt, als auswärts, hat verschiedene Erweiterungen und Ver- engerungen und enthält auf der Querader einen tiefbraunen Fleck.
Statt der drei bis fünf Längsstriche vor dem Hinterrande bei E. boleti sind hier auf einer dunklen Stelle zwei längliche Schup- penhäufchen. Vor der Flügelmitte lässt sich eine sehr unregel- mässige bindenähnliche Verbindung bräunlicher Flecke erkennen. Franzen scharf braun und bleich-gelblich alternirend; die Räume sind eiwas breiter als bei E. morellus, weil ein Paar brauner und gelblicher Flecke fehlt.
Hinterflügel beträchtlich breiter und stumpfer, als bei den zwei vorigen Arten, grau, gegen die Flügelspitze verloschen gelblich besprengt; die Querader hat einen verloschenen dunkeln Fleck. Franzen hellgrau, vor der gelblichen Wurzel mit bräun- lich-grauer Linie durchzogen und gegen die Flügelspitze ziemlich deutlich gelblich und braun alternirend.
Unterseite der Vorderfllügel braungrau; Vorderrand schmal gelblich mit den Flecken der Oberseite. Hinterrand gelblich, bräunlich gestrichelt; Franzen schärfer gezeichnet, als auf der Oberseite. — Hinterflügel hellgrau, am Vorderrand dunkler, im Vorderwinkel verloschen gelblich und bräunlich gefleckt. Franzen wie oben.
Bis jetzt ist diese Art nur im Gebirge gefunden worden, nämlich von Mann auf dem Sömmering in Sieyermark im Juni, von mir bei Reinerz an den Seefeldern am 29. Juli, Cein Weıb- chen) von Dr. Wocke auf dem Altvater bei Karlsbrunn, wo in einer kräuterreichen Schonung, in welcher es viele faulende Fichten- und Buchenstubben gab, an 20 Exemplare um Sonnen- untergang ziemlich lebhaft und anhaltend flogen.
Anmerk. Warum ich Tin. mediella 4. Fig. 19 S. 19 cher zu E. Tes- sulatellus als zu E. boleti zu ziehen geneigt bin, davon habe ich in der ento- mol. Zeitung a. a. ©, S. 180 die Gründe angegeben. Ein Moment habe ich jedoch überschen, welches für E. boleti in die WVageschale fällt; in dem Bilde ist nämlich die gebogene Reihe schwarzer Striche vor dem Hinterrande
‘der Hinterflügel, wenn auch nicht in richtiger Stellung, sichtbar.
VI. 7
98 Polypori Esp.
_ Maximus, alis anterioribus fuscis, dorso margineque poslico in- aequaliter pallidis. (d° 2.)
Noctua polypori Esper, IV. 2. S. 64. Taf. 196. fig. }. * Tinea boleti (Osbeck) Nox. act. Nat. curios. VI, 327. pl. V. b. fig.1. 2.
Phyecis boleti Fabr, Supplem. 463. — Ochsenheimer 3, 121. 4, 51.
Tinea boletella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 287. — Hübner fig. 18 Lö- cherschwamnmischabe S. 19. — Larv. VIII. Tin. }. C. a. fig. 2a. Scardia boletella Treitschke IX. 1.5. X. 3. 265. — Hollar Verzeichniss S. 87. — Zetterstedt, Ins. lappon. 991.
Euplocamus boletellus Z. Isis 1839, 1857. _— Duponchel Cat. 363.
Tinea gigantella Hübn. Beiträge 2, 2. S. 38 u. 123 (Tinea ERIEHNEH, hg. Q.
Grösste europäische ächte Tinee, doeh in der Grösse ver- änderlich, Vorderflügel 11 — 93 lang. Kopf sehmutzig gelb- weisslich behaart. Die Taster sind innen und am Endgliede eben so gefärbt, das zweite Glied ist unten dicht bürstenförmig be- haart, schwarzbraun, ausser am Ende; die Haare ragen wenig über die Wurzel des Endgliedes weg; dieses ist dünn, beim Weibchen dünner und spitzer, als beim Männchen, aufeeriehtet, in der Mitte auswärts mit einem braunen Fleck. Rüssel gelblich, etwas aufgerollt, dünn. — Fühler braun, gezähnelt; Wurzelglied aussen bleich-gelblich, innen schwarzbraun; Geissel beim Weibchen schwächer gefranzt, als beim Männehen; jedes Glied hat zwei Paar kurzer, auseinander stehender Haarbüsehchen, so lang wie
zwei Fühlerglieder. — Rückensehild in der Kopffarbe, reichlich "braun angeflogen; von den Schulterdecken ist bloss der Hinter- rand bleich-gelblich. — Beine bleich-gelb; die vordern mit tief
braunen grossen Flecken auf der Aussenseite, an den Fussglie- dern mit solchen Ringen, die aber auf der Schaltenseite blass sind oder verlöschen. Hinterbeine an der Aussenseite beim Männchen dunkler bräunlich überflogen, als beim Weibehen, und die Hinterfüsse des Männchens auf dem Rücken braunfleckig. — Hinterleib graubraun, mit hellen Hinterrändern der Ringe; aus dem am Ende hellen Afterbusch steht der weibliche Lescstachel wenig hervor; Bauch bleich-gelb, mit braun-grauer Mittelstrieme, die beim Männchen zu beiden Seiten von braun grauen Flecken begleitet ist.
Vorderflügel länglich, mit deutlichem Vorderwinkel, grössten- theils dunkelbraun, hier und da mit helleren Stellen, gegen die
L 99
Flügelfalte und gegen den Aussenrand am dunkelsten, auf dem Vorderrand unregelmässig bleich-gelb gefleckt; an der Querader ist gewöhnlich ein deutlicher, bleich-gelber, runder Punkt. Der Innen- und .der Hinterrand sind bleich-gelblich und braun be- stäubt und gefleckt; die helle Farbe des Innenrandes reicht in einem breiten Zahn über der Mitte der Falte in das dunkle Feld hinein, und die des Hinterrandes bildet eine breite Ausbuchtung in demselben. Die Adern sind in dem hellen Raum gelbbräun- lich. Franzen braun, sechsmal durch Bleichgelb unterbrochen.
Hinterflügel grau, von der Wurzel aus gegen den Vorder- winkel dunkler. Franzen lichtgrau, nahe der gelblichen Wurzel von einer dunklern Linie durchzogen, die sich gegen den Schwanz- winkel erweitert und lichtet; gegen den Vorderwinkel sind deut- liche bräunliche Flecke in denselben.
Unterseite braungrau; die Vorderflügel an den Rändern bleich- gelblich und braunfleckig, am schärfsten auf dem Vorderrande. Hinterflügel am Vorderrande verdunkelt, mit verloschenen hellen Fleckchen, die etwas deutlicher am Vorderwinkel werden. Alle Franzen sind lebhafter gezeichnet, als auf der Oberseite.
Das Weibchen hat schmalere und hellere Vorderflügel, spiz- zere Hinterflügel, heller gefleckte Beine und ein dünneres, spiz- zeres Endglied der Taster.
Eupl. polypori lebt in Wäldern, als Raupe nach Ochsenhei- mer in den Schwämmen verschiedener Bäume, besonders der Buche. Der Schmetterling erscheint im August (Osbeck). Er scheint nicht bloss in Gebirgsgegenden zu wohnen, da Zetter- stedt ihn auch in Schonen fand. Als Wohnort kennt man Schwe- ‚den, Niederösterreich (Kollar), Steyermark (Hübn.), Krain (Schmidt!) und Ungarn (Ochsenh.). Die von Hübner abge- bildete Raupe beschreiben Ochsenheimer und Treitschke.
- Anmerk. Die Unbequenlichkeit, in demselben Genus zwei Arten, boleti und boletellus, zu haben, ist zu bedeutend, die Möglichkeit der Ver- wechselung der Namen zu gross, als dass ich hier das Gesetz der Priorität ın seiner Strenge aufrecht halten zu müssen glaube. Uebrigens dürfte sich nur nachweisen, dass die Acta nat. curios. früher als 1793 erschienen; und dass Thunbergs Tin. fungella: in Suecia sat vulgaris identisch mit dem jetzigen Euploc. boleti wäre, so würde mit strenger Beachtung der Priorität letzterer Eupl. Sungellus heissen und der Eupl. polypori die Ochsenheimersche Benen- nung annehmen müssen.
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Gen. 2. Tinea Linn.
Die männlichen Fühler sind nur gefranzt und die Behaarung der Taster auf. der Unterseite nie bürstenförmig. Die Franzen der Hinterflügel sind verhältnissmässig lang. Auf den Vorder- flügeln gehen von dem obern Rande der Mittelzelle fünf Adern nach dem Vorderrande, unter denen sich nicht selten die erste aus dem Queräderchen entspringende befindet. Diese Merkmale geben den Unterschied von Euplocamus. Die langen Hinter- flügelfranzen unterscheiden Tinea von Erioeotlis, Lampronia, In- curvaria und Nemophora, der Mangel der Ocellen noch ausser- dem von Eriocotlis, der Mangel der Haarschuppen auf den Hin- terflügeln von Incurvaria, die rauhhaarige Stirn von Lampronia, die Kürze der Fühler von Nemophora. er
Die Arten theilen sich in verschiedene, schwer mit wenigen Worten zu bezeichnende Gruppen. Ich lasse sie in folgender Ordnung auf einander folgen: m
I. Blabophanes*). Auf den Vorderflügeln ist am Ende der Mittelzelle ein kleiner, kahler, das Licht durchlassender Fleck (Glasfleck) **). . :
1. Imella. 2. Ferruginella. 3. Rusticella. 4. Monachella. 5. Icterogastra.
II. Tinea. Vorderflügel ohne Glasfleck. Franzen lang. End- glied der Taster mil anliegenden Schuppen.
*) Biufn, moxa — Paivo, ostendo.
'**) Ich habe das Geäder der drei ersten Arten untersucht, bei Imella und Rusticella A ist der erste Ast der Subcostalader auf den Vorderflügeln, der sonst. ziemlich nahe der Flügelwurzel entspringt, schr weit nach hinten gerückt, und dadurch sehr verkürzt; bei Ferruginella hat die Stellung und Länge dieses Astes nichts Ungewöhnliches. Dagegen haben alle drei Arten an der Medianader erst einen Ast bei dem Queräderchen und dann an der Hälfte des Restes eine Gabel; sieht man dies als die drei Aeste der übrigen Tineen an, so fehlt der bei diesen darüber fol- gende und aus dem Queräderchen entspringende. Ast gänzlich. WVie die Beschaffenheit der Adern bei Monachella und Icterogastra ist, weiss
ich nicht,
101 A. Zweiter Grösse. Vorderflügel schwarz, mit gescheckten Franzen und grossen weisslichen Vorder- und Innen- randflecken — an Lampronia und Incurvaria erinnernd. 6. Fulvimitrella ®). B. Vorderflügel mit schwarzem, scharf abgeschnittenen Wur-
zelfelde, hinten hell. 7. Tapetiella.
C. Vorderflügel auf hellem Grunde dunkler gefleckt, die Flecke oft sehr zusammengeflossen, so dass nicht selten die dunkle Farbe die Oberhand gewinnt; immer zeichnet sich an der Mitte des Vorderrandes ein Fleck vor den übrigen durch seine Grösse aus, und meist hat er eine längliche Gestalt und cine schräge Richtung nach aussen.
a. Dem dunkeln (schwarzen) Vorderrandfieck der Mitte schliesst sich ein gleichfarbiger Fleck des Innenrandes an, und es entsteht dadurch eine gebrochene Binde auf weisslicher Fläche. 8. Arcella.
b. (Gruppe der Granella.) Der dunkle Vorderrandfleck bildet keine entschiedene Querbinde und schwebt ge- wöhnlich frei; die Flügelfalte enthält meistens einen verdickten Längsstrich.
a. Von der Schulter geht ein dunkler, sich allmäh- lich vom Vorderrande entfernender Längsstrich. 9. Riganella. 10. Picarella. £. Kein dunkler Längsstrich aus der Schulter; auf der Mitte des Innenrandes steht die Spitze eines unvollkommenen Dreiecks, dessen Basis durch zwei Flecke des Vorderrandes bezeichnet wird. 11. Corticella. 12. Parasitella. y. Kein dunkler Längsstrich aus der Schulter, so wie kein die Flügelbreite einnehmendes Drei- eck; dafür dunkle Randflecke, besonders am
*) Tapetiella scheint sich sehr eng an Monachella und leterogastra anzu- schliessen ; alleın lässt man sie nach diesen folgen, so findet sich für Fulvimitrella keine Stelle, man müsste sie denn ın die Nähe von Albı- punctella bringen. Mit Pustulatella und Vinculella hat sie keine engere Verwandtschaft.
102
Vorderrande, und ein starker Längsstrich in der Flügelfalte. 13. "Cossunella. ‚14. Nigralbella. 15. Quer- - cicolella. 16. Granella. 17. Cloacella. 18. Albi- punctella.
c. Aehnlich einer kleinen Gelechia; Vorderflügel aut hellem Grunde mit braunen Randfleckchen; Hinter- flügel sehr schmal.
19. Nigripunctella.
d. Kleine, meist den Argyresthien oder Swammerda- mien ähnliche Arten, mit dunkeln Vorderflügeln, die entweder schräge, verflossene Binden mit dazwischen liegenden Vorderrandfleckchen haben, oder am Innen- rande striemenartig hell und auf dem Vorderrande hell gefleckt oder auch fast einfarbig dunkel sind.
20. Caprimulgella. 21. Ignicomella. 22. Albica- pilla. 23. Flavicapilla.
D. (Gruppe der Pellionella.) Vorderflügel ohne Binden und ohne helle Vorderrandflecke, ausser bisweilen mit lichten Häkchen vor der Spitze; sind die Flügel nicht einfarbig, so hat die Querader eine dunkle Stelle und oft stehen in der Flügelmitte ein paar Fleckchen oder Punkte unter einander, und ausserdem ist auch die Schulter ver- dunkelt.
«. Wenigstens mit dunklem Queraderfleck. 24. Fuliginosella. 25. Misella. 26. Spretella. 27. Pellionella. 28. Inquinatella. 29. Merdella. 30. Ganomella. ß. Einfarbig, oder doch nur mit einem dunkeln Innen- winkelfleck der Vorderflügel. | 31. Biselliella. 32. Crassicornella. 33. Simpli- cella. 34. Semifulvella. 2
E. Kleine, den Elachisten ähnliche Arten. Vorderflügel auf sehr dunkelem Grunde mit hellen Querlinien oder Flecken und Tropfen gezeichnet. (Auf Albipunctella würde letztere Bezeichnung auch passen; allein diese gehört bestimmt zur Gruppe der Granella.)
35. Bistrigella. 36. Vinculella. 37. Pustulatella.
103
II. Myrmecozela*). Flügel gestreckt, einfarbig, ohne Glas- fleck, die hintern verhältnissmässig kurzfranzig. Endglied der Taster rauhhaarig.
38. Ochraceella.
A, blabophanes. 1. Imella.e Hübn.
Capillis ferrugineis, alis ant. fuscis, cosla anguste pallide fer- rugineis, ciliis anguli postici flavidis, striola disci longitudi- nali hyalina (JS 2).
Tinea imella Hübn. 6g 347. — Z. Isis 1839. 183. 10, — Entom. Zei- tung 1850. S. 61. — Tengström, Finl. Fjäril. 108. 2. — —, Teigne infime, Duponchel Suppl. IV. 206 pl. 67 fig. 10 (unkenntlich). — Cat. 365. Stainton Cat. 7. — Schles. Schmetterlingstauschbl. IV. (1843) S. 16. — VI. (1845) S. 1. — Schläger, Schmetterlingstauschbl.
« 216. 105. — Herrich-Schff. Tineid. tab. 47. fig. 323.
Var. b. dorso ad plicam usque flavido.
Tinea imella Z, Isıs 1817, S. 809.
Imella unterscheidet sich von der nahe stehenden Ferrugi- nella am sichersten durch die auf dem Vorderrand der Vorder- flügel durchaus fehlenden gelben Häkchen, ausserdem durch die graubraune, nicht tief schwarzbraune Grundfarbe und in der Va- rietät durch das blassere, einwärts nicht scharf begrenzte Gelb der Innenrandstrieme.
Grösse veränderlich (Vorderflügel 9 23— 3, 931 — 4 lang). Kopf rostgelb behaart. Lippentaster blasser, von 21 ma- liger Augenlänge, mit gesenktem Endgliede und einem Büschel von drei bis vier Borsten am oberen Ende und einigen einzelnen an der Unterseite des zweiten Gliedes. Fühler bräunlich-grau, borstenförmig, beim Männchen sehr fein gezähnelt. — Rücken- schild braun, mit rosigelber Halskrause und gelblicher Spitze der Schulterdecke. Beine bleich-gelb, seidenglänzend; Vorderbeine auf der Lichtseite gebräunt, mit blassgelben Spitzen der Fuss- glieder, Hinterschenkel und Schienen auf der Aussenseite grau angelaufen. Hinterleib grau, an den Hinterrändern oft gelblich,
*) Von wveuns, formica und ZuXos, studium.
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seitwärts mit Schuppenbüscheln; Bauch seidenglänzend, in der Mitte der Länge nach gelblich. Afterbusch am Ende gelblich; der Legestachel steht nicht hervor.
Vorderflügel gestreckt, graubraun, mit schwacher viölettliöher Beimischung und sehr einzelnen und spärlich gestreuten, blass- gelblichen Schuppen. Auf dem Vorderrande ist eine weit von der Wurzel anfangende und weit vor der Flügelspitze endigende hell rostfarbene Linie. Am Ende der Mittelzelle ist ein kegel- förmiges, nach innen gespitztes, durchsichtiges Fleckchen längs der Medianader. Franzen des Innenwinkels bleichgelb, welche Farbe am Hinterrande allmählich in die braune der übrigen Fran- zen übergeht. |
Hinterflügel spitz, grau, gegen den Vorderwinkel verdun- kelt, schwach gelblich schimmernd. Franzen hellgrau, gegen den Schwanzwinkel gelblich. |
Unterseite der Vorderflügel schwärzlich, purpurschimmernd; Vorderrandlinie, Mittelfleckchen und Innenfranzen bisweilen aus- gezeichneter als auf der Oberseite. Hinterflügel wie oben.
Das Weibchen zeichnet sich nur durch seine Grösse, die schwächer gezähnelten Fühler und den verlängerten Hinter- leib aus.
Var. b, zwei Männchen von Syracus, haben auf dem Vor- derflügel die gelbe Vorderrandlinie etwas breiter und bis zur Spitze verlängert, und der Innenrand ist bis über die Falte, aber einwärts ohne scharfe Grenze, blassgelb; diese Innenrandstrieme ist an der Flügelwurzel braun angeflogen. — . Bei abgeflogenen Exemplaren zeigt sich der Innenrand auch gelblich und die Vor- .derrandlinie breiter und weiter verlängert als gewöhnlich.
Imella fliegt in mehreren Gegenden Deutschlands, z. B. in Schlesien, der Mark Brandenburg, Böhmen (FR’), in England (Stainton) in Finland .(Tengström) und in Italien (Mann, ZJ; sie bewohnt Gebüsche auf trocknem Boden oder trockene, gra- sige Feld- und Strassenränder und schwärmt im Mai und Juni Cbei Syracus schon im April, in Finland erst Mitte Juli) und zum zweiten Mal im August, vor Sonnenuntergang; sie zeigt sich bisweilen in Gesellschaften, die sich um einzelne Weibchen bilden. Das Weibchen ist viel seltener, als das Männchen.
Anmerk. Hier ist vielleicht Tengström’s nach beschädigten Exempla- ren aufgestellte Tin. truncicolella einzuschalten, obgleich ein durchsich-
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tiges Fleckchen unerwäbnt bleibt. Die Beschreibung ist folgende (Il. c. 108. 3.) alae anticae brunneo - violaccae, luteo-inspersae, punctis subtribus nigris indiseretis5 caput fulvum. Long. al. ant. 45—6 millim. — Tin, rusticel- lae subsimilis, sed multo minor magisque sordida. Ab Imella, cuı valde similis, aliis notis absentibus abdomine pedibusque subtus aeneo-mieantibus differt. Tengström fand die Art hei Helsingfors im Juni.
2. Ferruginella Hübn.
Capillis ac ihorace ferrugineis; alis anterioribus fusco-nigris, vitta dorsali sinuata strigulisque costalibus ante apicem fer- rugineis, macula media albida hyalina (J° 2).
Tinea ferruginella Hübn, fıg. 348. . — Kollar Verzeichniss S; 9. — Treitschke IX. 2, 265. X. 3, 266. — — Teigne ferrugineuse, Du- ponchel Hist. VIII. 101. 1503. pi. 289. fig. 7. — Cat. 365. — Trans- act. Entom. Society Lond. V. p. LÄXXVII. — — Z, Isis 1839. 183. — (Tienig) Isis 1846. 272.9. — (Koch) Isis 1848. 950. — Ento- miolog. Zeitung 1850. 6l. — Schles. Schmetterlingstauschbl. IV. (1843) 16. — VII (1845) 8 — Stainton, Cat. 7. — v. Tiedemann in Preuss. Provinzialbl. 1845. S. 534. — Zoologist VII, p. 2630.
Mompha ferruginella Hübn. Cat, 414. 4009,
Tinea splendella Hübn. 381. 2.
Mompha splendella Hübn. Car. 414. 4011.
Tinea ustella, the white-backed Black, Haworth Lep. brit. IV. 565. — — Steph. Cat. 7942. — Illustrations IV.344. — Zoologist VII. p. 2633. VII. p. 2672. 2
*Var. b, al. ant. vitta dorsali strigulisque costalibus albidis. Tinea mendicella Hübn. 179. Geringfärbige Schabe S. 63, 23, Mompha — Hübn. Cat. 414. 4010.
Ihre rostfarbene Innenrandstrieme und die einfach schwarz- braune Grundfarbe der Vorderflügel unterscheiden sie von der grössern Rusticella; die dunklere Grundfarbe, die gelben Vorder- randhäkchen, der grössere helle Mittellleck und die Innenrand- strieme von Imella, deren Var.b nur in der Färbung des Innen- randes eine Aehnlichkeit hat.
Grösse fast wie von Imella (Vorderflügel 23— 34 lang). Kopfhaare rostgelb, an den Seiten und im Gesicht sind einige braune Haare. Taster hell rostgelb oder blassgelb, von 23 Augen- längen, mit einzelnen braunen Borsten an der Unterseite und ‚einem Büschel von drei bis sechs oben an der Spitze des zweiten ‚Gliedes; das’ gesenkte Endglied ist aussen an der Wurzelhälfte braun. Fühler borstenförmig, bräunlich-grau, schwach gezähnelt. Rückenschild heil rostgelb, mit schwarzbraunen Schulterdecken.
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Beine seidenglänzend, bleich-gelb, graubräunlich angelaufen; die Dornen und Franzen der Unterseite der Hinterschienen bleich- gelb, die Tarsen alle auf der Rückenseite braungrau, mit bleich- gelben Gliederspitzen, auf der Unterseite bleich-gelb. Hinterleib bräunlich, mit hellgelbem Afterbusch, aus welchem der gelbliche, zweigliedrige Legestachel mehr oder weniger hervorsteht; Bauch seidenglänzend, bleich-gelb, an den Seiten grau unterlaufen.
Vorderflügel etwas breiter, als bei Imella, hinten durch die Franzen erweitert, tief schwarzbraun, mit etwas violettlicher Bei- mischung. Im Innenrande ist eine hell rostgelbe Strieme, welche an der Flügelwurzel dünn ist und unterhalb des Mittelzeichens einen breiten, seichten Eindruck hat; sie reicht nur gegen ihr Ende über die Flügelfalte hinüber; ihr Innenrand ist unregel- mässig gezähnt, und sie -verfliesst in die hellen Franzen des Innenwinkels. Der weissliche Glasfleck liegt wie bei Imella, ist aber grösser, eiförmig, nach innen gespitzt, und bildet mit den bis zum Vorderrande dicht gestreuten hellgelben Schuppen einen grossen, abgerundeten, nach innen scharf begrenzten Vorderrand- fleck. Vor diesem liegen dicht an dem Vorderrande bis zur Flügelwurzel einzelne gelbe Schuppen in einer Linie; hinter dem Vorderrandfileck folgen fünf, gewöhnlich in der Grösse zuneh- mende Vorderrandhäkchen in gleichen Abständen bis zur Flügel- spitze. Die Vorderrandiranzen sind bisweilen gelblich. Hinter- randfranzen heller als die Grundfarbe, an der Aussenhälfte noch heller; vor dem Hinterrande zeigen sich zuweilen gelbliche Schuppen.
Hinterflügel graubraun, lilafarbig schimmernd; Franzen ein- farbig. | Unterseite braun. Vorderflügel purpurschimmernd, am In- nenrande blassgelb, welche Farbe auch die Franzen des Innen- winkels und eine nicht scharfe, die Flügelwurzel nicht erreichende Vorderrandlinie haben; der Glasfleck scharf begrenzt. Hinter- flügel etwas heller, lilafarbig und gelblich schimmernd. |
Das Weibchen hat ausser der beträchtlicheren Grösse und dem verlängerten Hinterleibe keine Auszeichnung. hi
Ferruginella wohnt in mehreren Gegenden Deutschlands, bei Frankfurt am Main allenthalben (Koch); bei Wien am Kah- lenberge auf vermodertem Holze im Frühjahr (Kollar)) ; in Böh- men bei Nixdorf an dem alter Zaun eines Grasgartens sehr häufig
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im Juni (FR!); in Sachsen bei Dresden und Schandau (v. Ti- scher); in Schlesien bei Glogau an kräuterreichen Hügeln im Grase Abends, ein Männchen am 25. Juni, zwei Männchen am 20. Juli; in Grünberg fand ich ein schönes Weibchen zu Ende Juli an einem Fenster. In England selten um London im Juni und Juli (Steph.), bei Lewisham an Hecken am 1. Juli (Stainton), in Kohlengruben bei Glasgow an Stellen, wo längere Zeit nicht gearbeitet und die Luft verdorben war, in Menge (Scott im Zoologist); in Preussen bei Danzig (v. Tiedemann); in Liev- land um Riga im Mai (Lienig). Aus diesen Beobachtungen geht eine doppelte Generation mit Sicherheit hervor.
Anmerk. 1. Phalaena ustella Zinn. (Faun. 367, 1434) kann nicht unsere Art sein, da bei ihr der margo inferior s. exterior d. h. der Vor- derrand cınereus ist. Sie kann wegen der letztern Färbung auch nicht Gel. Moritzella sein. S. Fischer v. Röslerstamm’s Beitr. S. 52 (wo die Gründe dafür und dagegen alle von mir selbst angegeben sind.)
Anmerk. 2. Man bezweifelt Tin. mendicella HM. 179 als hierher- gehörig, und Stephens hat sie, jedenfalls mit Unrecht, auf Argyresthia spino- sella Stainton (Tetrapodella Z.) gedeutet. Offenbar ist die Zeichnung ganz die der Ferruginella; bloss die gelbe Farbe der Vorderflügel ist durch Weiss- lich ersetzt; die Hinterflügel sind heller, und der Kopf ist braun statt rost- gelb. Die letztere Abweichung ist die bedeutendste; doch bin ich noch im- mer geneigt, sie wegen der Uebereinstimmung der Flügelzeichnung für einen Mangel an Genauigkeit oder für eine Folge des beschädigten Zustandes des vielleicht sehr verflogenen Originals anzuschen. Hübner giebt keine Auskunft ausser der, dass er im Catalog Mendicella dicht neben Ferruginella und Splen- della stellt; seine Beschreibung ıst nach der Abbildung gemacht und ‚ohne Nachricht über Vaterland und Flugzeit.
3. Rusticella Hübn.
Capillis ochraceis; alis ant. fuscis, violaceo-inspersis, pustula ante medium hyalina. mas, pustula cum macula costali flavida cohaerente, ma- cula anguli interni flavida. - Tem., alis longioribus, maculis flavidis nullis; major.
Tinea ee Hübn. 339. 2. — — Treitschke IX. 2,264. X. 3, 266. — — Z. Isıs 1839.183. 11. — (Lienig) Isis 1846. 272. 14. — (Koch) Isis 1848. 950. — — Teigne rustique, Duponchel Hist. VII. 91. 1499.
pl. 288. fig. 6 (2). — Ce 365. — — Tengström, Finl. Fjäril. 109, 4. — Stainton Cat. 7. — Schles. Schreetterlingstauschbl. II. (1841) S.12. — IV. (1883) S. 16. — V. (1844) S. 16. — Entomol. Zei- tung 1850.5.61. — Eversmann Faun. Volg.531 (excl. var.) — v. Tie- demann in Preuss, Previnzialbl. 1845, S. 534.
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Lita rusticella, Kollar, Werzeichniss. S. 95. Monopis rusticella, Hübner, Cat. 401. 3876.
Phalaena laevigella, brauner Schabe mit Goldstäubchen. Wien. Vzehn, 139, 36. — ed. Illiger II. 106. cd, v. Charpentier, 140.
Tinea hemerobiel la, Prismensack Gemeinmotte, Schrank, F aun. Boie
3, 2. S. 110. 18117 9). Tinea vestianella, Stephens Cat. 7533. _— Illustrations IV. 344. 8.
Tinea saturella, the dark-brindled VWVoollen (2) Haworth Lep. brit, IV. 562.
Var. b, strigulis costalibus flavidis ante ie anteriorum fla- vidis in maculam flavidam confluentibus. Tinea spilotella, Tengström, Finl. Fıäril. 109. 5.
Viel grösser als die beiden vorigen, mit denen sie den Glas- fleck der Vorderflügel gemein hat. Die gerundete Gestalt des- selben, die dunkel und violettlich gefleckte Grundfarbe, nebst den. weisslich- gelben Randflecken und Stricheln des Männchens un- terscheiden sie von Imella, der gänzliche Mangel einer Innen- randstrieme von Ferruginella. n '
Grösse wechselnd, Vorderflügel des Männchens a 33%, des Weibchens 45—5 Linien lang. Kopf hell rostgelb behaart, beim Weibchen etwas dunkler. _ Taster 24 Augenlängen lang, hellgelb, aussen gebräunt; das zweite Glied hat oben an der Spitze 3—4 bräunliche Borsten; das Endglied ist eiwas kürzer als das zweite, gesenkt, spitz, an der Aussenhälfte ungebräunt; an der Wurzel bisweilen in einem Ringe braun. Fühler faden- förmig, gelblich-braungrau, beim Männchen sehr scharf gezäh- nelt. Rückenschild violettlich-braun; Schulterdecken mit gelb- licher Spitze. Beine bleich-gelb, seidenglänzend; die vordern. überall, die mittlern an den Schenkeln und Schienen und die hintern an den Schenkeln, und blasser an der Aussenseite der Schienen grau angelaufen; die vier vordern Schienen und Füsse sind auf dem Rücken braun gefleckt; die Hinterfüsse sind auf dem Rücken heller oder dunkler grau, mit gelblichen Glieder- spitzen, bisweilen fast ganz einfarbig gelblich. Hinterleib grau, mit gelblichen Hinterrandschuppen, am Bauche seidenglänzend blassgelblich; aus dem am Ende blassgelben Afterbusch steht der Legestachel ein wenig hervor.
Vorderflügel breiter als bei Ferruginella, hinten durch die Franzen erweitert, dunkelbraun, mit Violett reichlich marmorirt, an derselben Stelle wie bei Ferruginella und Imella mit einem
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mehr gerundeten Glasfleck. Beim Männchen bildet dieser die Spitze eines auf dem Vorderrande ruhenden, oft schr ansehnli- chen, weisslich-gelben Dreiecks. Von ihm bis zur Flügelspitze hat der Vorderrand drei bis fünf kleine, blassgelbe Häkchen, von denen die zwei oder drei letzten nicht selten zu einem kleinen Flecke zusammenfliessen. Im Innenwinkel liegt ein weissgelber Fleck von drei- oder viereckiger Gestalt und wechselnder Grösse; er verfliesst in die Innenrandfranzen. Die Hinterrandfranzen sind gewöhnlich heller braun als die Grundfarbe und auf der dunkeln Wurzelhälfte mit Gelb gefleckt, welche Farbe jedoch bisweilen die ganzen Franzen färbt und nur an der Wurzel und in einer Mittellinie durch braune Beschuppung verdunkelt ist. Das Weib- chen hat gestrecktere Vorderflügel, keinen Mittelflleck des Vor- derrandes, keinen Innenwinkelfleck; der Vorderrand ist mit gelb- lichen Schuppen und gegen die Spitze mit feinen, gelblichen Häk- chen bezeichnet; zwischen dem Vorderrande und dem Glasfleck sind die Schuppen gehäufter und vergrössern diesen, ohne je ein Vorderranddreieck zu bilden.
Hinterflügel des Männchens viel breiter als bei Ferruginella, beim Weibchen fasi so breit, wie bei letzterer Art, spitz, grau, gegen die Spitze breiter und tiefer bräunlich als beim Männchen; bei diesem schimmert die Fläche gelblich, bei jenem gegen die Ränder blass lilafarbig. Franzen grau mit verloschener, gelbli- cher Wurzellinie.
Unterseite der Vorderflügel braun, purpurschimmernd; der Vorderrand ist in einer nach hinten erweiterten Linie gelblich, welche weit vor der Flügelwurzel beginnt und beim Weibchen feiner bleibt. Der Glasfleck befindet sich am untern Ende eines gelblichen den Vorderrand nicht erreichenden Nebelfleckes. Der Innenwinkelfleck ist kleiner als auf der Oberseite und ohne scharfe Grenze. Franzen gelblich, an der Flügelspitze und oft
an dem Enddrittel braun. — Hinterflügel bräunlich-grau, gelb ‚schimmernd, längs des Vorderrandes oft breit hellbraun und ‚purpurschimmernd.
Diese sehr verbreitete Art findet sich in vielen Gegenden Deutschlands, am Main (Koch), in Baiern (Schrank), in Oest- reich (Kollar), in Schlesien und der Mark Brandenburg; ferner in der Schweiz (Bremi?), in England (Steph.), Frankreich (Du- ponchel), in Preussen bei Danzig häufig (v. Tiedemann), in
110
Lievland (Lienig!), Finland (Tengström?!) und im östlichen Russ-_ land bei Orenburg (Eversmann); in Skandinavien (Jämtland am 29. Juni, zwischen Suul und Kongstue in Norwegen am 16. Juli Zetterstedt!); am südichsten beobachtete sie Mann in Toskana um Livorno zu Ende Mai. Ob eine doppelte Generation besteht, lässt sich aus diesen Angaben nicht sicher schliessen. Die Schabe bewohnt lichte Gehölze und Gärten, in denen ich sie im Juni aus Gesträuch klopfte oder än Baumstämmen sitzend fand. Raupe an Fellen, Pelzen, Matten, Teppichen etc. sehr zerstörend (Ste- phens). ER
_Anmerk. 1. Phal.. laevigella WV, ist sicher unsere Art, was Zincken bestritt; FR. fand in der Sammlung »ein zerstörtes Exemplar, das nur noch »zwei Vorderflügel hat, welche aber deutlich zeigen, dass es unbestritten, wie »v. Charpentier richtig bestimmt, Rusticella 4, 339 ıst etec.« Ungeachtet die- ses entscheidenden Zeugnisses nahm ich den Namen nicht auf, Eine solche Bezeichnung, wie das WV. sie giebt, bezeichnet unsere Art nicht und hin- dert höchstens nicht die Deutung auf Rusticella Der Name Laevigella kann bloss als Sammlungsname gelten; aber ein solcher hat keine Ansprüche auf Annahme. Die Lepidopterologen haben so viel dergleichen Namen des WVie- ner Verzeichnisses aufgenommen, dass damit dem mierolepidopterologischen Theile des Werks alle mögliche Ehre angethan ıst; dies muss aber nun und kann ohne Nachtheil aufhören.
Anmerk. 2. Schrank’s Tin. hemerobiella ist im weiblichen Geschlecht gut und unverkennbar beschrieben ; die Raupe ist aber falsch, da sie zu Oul. hemerobiella gehört,
Anmerk. 3. Tin. rusticella A.17, gelblich gesäumte Schabe S, 61, 12, aus der Augsburger Gegend, lässt sich durchaus nicht auf unsere Art an- wenden. Sie wäre”nur mit dem Weibchen zu vergleichen, dessen Grösse sie hat; ihr fehlt der Glasfleck und die rostgelben Kopfhaare, und die Taster sind sehr lang. — Eversmann glaubt sie zu kennen, führt sie als Var. b. fo- veola lutescente nulla auf, hält sie aber für verschiedener Art; das muss diese Var. auch wirklich sein, da der Rusticella der Glasfleck nie fehlt.
Anmerk. 4. Tin. spilotella Tengström, in der ich nichts als eine Rusticella var. erkannte, soll sich alis anticis obscurioribus violaceo-purpureis, distincte bimaculatis, tarsisque pedum posticorum unicoloribus nec superne fusco-maculatis unterscheiden; alles dies wendet sich auf das Männchen sehr gut an; vielleicht hielt Tengström das WVeibchen wegen seiner grossen Ver- schiedenheit für eigene Art.
Anmerk. 5. Hinter Rusticella habe ich in der ursprünglichen Bearbei- tung des in der Isis 1839 erschienenen systematischen Entwurfs Tinea frau- dulentella FR. (Herrich-Schff. 'Tineid. tab. 46. fig. 318) folgen lassen, ohne dabei anzumerken, ob sie diese Stelle bloss wegen äusserer Aehnlichkeit mit Rusticella oder wegen des Vorhandenseins eines Glaspunktes erhielte. Meine darüber gemachte Notiz ist folgende: »Ein männliches, aus Laibach
ıll
erhaltenes Exemplar in FIR’s Sammlung, in der Grösse einer mittlern Tape- tiella. Seine Vorderflügel sind grösstentheils abgewischt und haben daher einen vivleitlichen Glanz, die noch vorhandenen Schuppen sind schwarzbraun, Am Innen- und am Hinterrande sieht man noch mehrere gelbliche, ziemlich deutliche Punkte; anderwärts scheinen sie abgerieben zu sein, Hinter der Flügelmitte, auf der Querader steht eine blass lehmgelbliche Pu- stel, die nach dem Vorder- und dem Innenrände hin schwarz eingefasst ist. Hinterflügel mit purpurfarbigem Schimmer. Kopfhaare rosigelb; Lippentaster gelblich. Fühler von dem Baue wie bei Angustico- stella und schr zart und kurz gekämmt. Hinterflügel viel stumpfer als bei Rusticella und fast der Abtheilung B (Incurvaria) angehörig.« — Ich würde dieses Exeniplar auch für das Original zu Herrich-Schäffers Abbildung an- sehen, wären in der letztern die Fühler nicht ganz fein und der Hinterleib
entschieden weiblich.
4. Monachella Hübn.
Capillis ac thorace albis; alis anterioribus fusco-violaceis, fusco- subscabris, macula costali alba maxima intus sinuata (d' 2). Tinea monachella Hübn. fig. 143. Schleierfleckige Schabe $S.65. — — Z. Isis 1839. 184. 15. — Enton. Zeitung 1843. S. 149. — — Schles. Schmet- terlingstauschbl. IV. (1843) S. 16. — — (Stainten) Zoologist VII. pag. 2630. — Suppl Cat. 2. Eita monachella Treitschke 1X. 2. 100. X. 3. 289, Scythropia Hübn. Cat. 411. 4001,
Diese sehr ausgezeichnete Art, die sich durch einen Glas- fleck auf den Vorderflügeln an die drei vorigen Arten anschliesst, ändert auch etwas in der Grösse; Vorderflügel 3 bis 41 ]ang. Kopf weisshaarig. Lippentaster 23 Augenlängen lang, graubraun; auf der Innenseite des zweiten und an der Endhälfte des dritten Gliedes weiss; bisweilen ist letzteres auch an der Innenseite weiss; das zweite Glied an der Unterseite mit mehrern Borsten- haaren und an der Spitze oben mit einem Büschel von sechs bis acht; Endglied etwas geneigt, zugespitzt, etwas kürzer als das zweite Glied. Fühler bräunlich-grau, gegen die Spitze heller, oft fast weiss. — Rückenschild weiss; Schulterdecken am An- fange violetibraun. — Die vier Vorderbeine braun mit weissflek- kigen Füssen; Hinterbeine weisslich, an der Aussenseite der Schenkel und noch schwächer an den Schienen grau angelaufen, Hinterleib braungrau, oder grau, an den Hinterrändern der Ringe, dem Ende des Afterbusches, aus welchem der Legestachel weit hervorsteht, und am Bauch gelblich-weiss.
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Vorderflügel länglich, hinten durch die Franzen erweitert, dunkelbraun, sehr reichlich mit violetter Farbe wellig marmorirt. Ein sehr grosser gelblich-weisser Fleck hängt am Vorderrande; er beginnt vor der Mitte und reicht bis nahe an die Spitze; er verengt sich nach innen, ist unten schräg abgeschnitten und da- durch trapezoidalisch, und an der unteren Seite ziemlich tief aus- gebuchtet; seine fast in der Flügelmitte liegende Ecke enthält einen ziemlich grossen, ovalen Glasfleck. Franzen am Innenwin- kel weisslich, übrigens heller braun als die Flügelfläche und durch Querlinien mit verschiedenen Absiufungen des Braunen.
Hinterflügel spitz, hellgrau, nach der Spitze etwas dunkler, auf der Fläche gelblich schimmernd; Franzen noch heller grau; am weisslichsten am Vorderrande und am Schwanzwinkel.
Unterseite braungrau, violettlich schimmernd; der Glasfleck sehr ausgezeichnet, da der grosse weisse Fleck nur verloschen durchscheint; Innenwinkelfranzen weisslich. — Hinterflügel dunk- ler als auf der Oberseite, sonst ähnlich gefärbt.
Der seltene Schmetterling lebt in England (bei Yaxley im Mai), bei Augsburg (Hübner), in Oestreich (Tr.), in Steyermark zu Anfang Juli CFR.) in der Mark Brandenburg und in Schle- sien. Bei Berlin fing ich ein abgeflogenes Exemplar am 31. Au- gust unter einer Gesellschaft von Tin. imella; bei Glogau fand ich ein schönes Weibchen in der Mitte Mai in einem feuchten Eichenwäldchen an einem Stamm. Ein Weibchen kroch mir am 44. Mai 1846 aus in einem Gefäss, worin Birkenblätter mit Rau- pen der Geom. boreata waren, und worin ich früher schon an- dere Raupen gehabt hatte, so dass ich über ihre Raupe gar nichts zu sagen weiss. Eine doppelte Generation besteht aber nach dem Obigen. |
5. Icterogastra (Lucks in lit.) n. species.
Capillis thoracisque macula antica albis, abdomine tibüsque fer- rugineis; alıs anterioribus albis, vitta costali ex basi in fa- sciam continuata ante, fascia nebulosa irregulari post medium apicisque macula violaceo-fusca; posteriorum cilüis Navidis (2).
Wie eine grosse Tapetiella, viel breitflügliger, durch die gelbe Farbe des Hinterleibs, der ganzen Hinterbeine und der Hinterflügelfranzen sehr ausgezeichnet. Kopf rein weisshaarig.
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Lippentaster 2} Augendurchmesser lang, ziemlich schlank, am zweiten Gliede-unten etwas locker behaart, an der Spitze oben mit einem Büschel von drei bis vier Borsten ; braun, auf der In- nenseite des zweiten Gliedes und an der Endhälfte des dritten weiss; dieses ist ziemlich dick, spitz, etwas locker behaart. Füh- ler braun, auf dem Rücken weisslich, zart pubescirend gefranzt; Wurzelglied weiss. —
Rückenschild violettbraun, am Vorderrand in der Mitte mit einem grossen, weissen Fleck. — Vorderbeine gelblich-weiss, auf der Lichtseite violettbraun ; Fussglieder gelhlich-weiss, jedes oben- auf mit einem braunen Wurzelfleck; Hinterbeine hellgelb, Schie- nen an beiden Schneiden hell rostgelb-langhaarig; Fussglieder an der Wurzel obenauf bräunlich-grau. Hinterleib hell rostgelb zu- sammengedrückt.
Vorderflügel 5 “ lang, länglich, hinten durch die Franzen erweitert, weiss, mit violettblauen Zeichnungen. Von der violett- braunen Wurzel geht eine solche schmale Strieme auf dem Vor- derrande nicht ganz bis zur Mitte; sie endigt an einer nach aus- sen convexen, schlecht begrenzten Binde; auf diese Weise wird die Grundfarbe zu einem sehr grossen Innenrandfleck abgegrenzt. Der Glasfleck am Ende der Mittelzelle ist durch bräunliche Schup- pen verdeckt. Eine breite, nebelichte, violettbraune Wolke geht vom zweiten Drittel des Vorderrandes nach dem Hinterrande nahe beim Innenwinkel und erweitert sich in einem bis zum Glasfleck reichenden Zahn, also bis nahe an die erste Binde. Die Flügelspitze ist violettbraunfleckig, und diese Farbe reicht fast bis an die Nebelbinde. Franzen weiss (unvollständig), an der Flügelspitze braun.
Hinterflügel breit, mit abgerundeter Spitze, braungrau mit reichlichem gelben Schimmer. Franzen am Innenrande und Hin- terwinkel hell rostgelb, von da aus blasser gelb und am Vorder- winkel gebräunt.
Unterseite der Vorderflügel braun, an der Vorderrandhälfte violeitlich, übrigens gelb schimmernd; Vorderrandfranzen in ei- ner gegen die Wurzel sehr verengten Linie hellgelb. Der drei- eckige Glasfleck ruht mit seiner ganzen Breite auf der Querader. Hinterflügel wie oben, nur längs des Vorderrandes dunkler braun und hier violettlich schimmernd,
u Be | 8
114
Das einzelne Männchen aus der Sammlung des Hrn. Dr. Lucks in Warmbrunn stammt aus dem westlichen Theile Neuhollands.
DB. Prme ©; 6. Fulvimitrella Sodoffsky.
Capillis ferrugineis, alis anterioribus nigris subopaeis, maculis iribus coslae, duabus dorsi oblique oppositis u ciliis sub-
tessulatis (JS 2). Tinea fulvimitrella, Sod. Bullet, des Naturalistes de Moseou 1330, 74.
p.1.fg.6. — — Treitschke, X. 3. 152 u. 266. — — Eversmann Faun. Volg. 535. 5. — — Z. Isis 1839. 184. 14. — 1846. 272. 10. — r. Tiedemann in Preuss. Provinzüalbl. 1845. 504. — — entomol. Zeitung 1850, S. 61. 12. , — Herrich-Schff. 'Tineid, tab. 42. f. 283.
— fulvimetrella Sheiuten Gate 7, Euplocamus fulvimitrellus, Euplocame t&te fauve Dup. Hist- ViH. Er
1725. pl. 312. fig. 1. — Cat. 363. Tinea rupella, the four-spotted Black, Haworth Lep. brit. IV. 565. 11. Lampronia rupella Stephens Cat. 7567. — Illustrauons IV. 358. 6.
2 Adela Bohemanella Zetterstedt Ins. iappen. 1006.
Durch ihre schwarzen Flügel mit grossen weisslichen \ Rand- flecken sieht sie einer Incurvaria ähnlich; als Tinea ist sie aber durch ihre nicht haarschuppige Wurzel der Hinterflügel zu er- kennen. |
Grösse einer kleinern Tapetiella; Vorderflügel 33 — 4°’ lang; Kopf rostgelb behaart, an den Seiten mit eingemischten braunen Haaren. Lippentaster von 23 Augenlängen, aussen braun, innen und am Ende des zweiten Gliedes, so wie am ganzen Endgliede, mit Ausnahme der Rückenwurzel desselben, hellgelb; das zweite Glied auf der Unterseite locker beschuppt und mit einzelnen Haaren, oben an der Spitze mit einem Büschel von 3—4 Bor- sten. Maxillartaster hellgelb. — Fühler braun, auf dem Rücken blassgelb geringelt; Wurzelglied blassgelb; Gehe sezähnelt. — Rückenschild tief schwi arz; Schulterdecken am Ende weisslich. Die vier Vorderbeine braun, an der Mitte des Schienenrückens mit einem weisslichen Fleck und eben solchen Dornen der Mittel- schienen; Hinterbeine an den Schenkeln seidenglänzend hellgrau, an den Schienen hell gelblich, an der Rückenschneide mit lan- gen, grauen Haaren; alle Fussglieder sind auf dem Rücken braun, die der Hinterbeine am blassesten, mit weissgelben Spitzen. Hin-
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terleib eraubraun, an den Seiten der Ringränder, am Ende des Alterbusches und am Bauche gelblich-weiss; Legestachel lang. Vorderflügel länglich, hinten durch die Franzen etwas er- weitert, ziemlich spitz, tief schwarz, glanzlos; die groben Schup- pen haben helle Wurzeln, und dadurch erscheint auf der Fläche bei schräg auffallendem Lichte eine violetibraune Beimischung. Der Vorderrand hat drei, der Innenrand zwei gelblich-weisse Flecke von wechselnder Grösse. Die des Vorderrandes liegen in zunchmenden Entfernungen so, dass der erste, kleinste nicht weit von der Wurzel ist, der dritte, grösste den Anfang der Vorderrandfranzen noch berührt; der erste ist länglich, schräg nach aussen gerichtet, der zweite und der weniger schräge dritte, etwas einwärts gerichtete, sind gerundet. Die zwei übrigen Flecke ruhen mit ihrer sehr breiten Basis auf dem Innenrande, der erste vor der Mitte, der zweite im Innenwinkel (nach Treitschke fliessen sie mit der Basis bisweilen zusammen); sie sind stumpf dreieckig, der erste kleinere hat seine Spitze hinter dem ersten, der zweite grössere die seinige vor dem dritten Vorderrandfleck. Alle sind mit einzelnen braunen Schüppchen bestreut, am meisten der erste des Vorderrandes, am wenigsten der des Innenwinkels. Hinterrandfranzen hraun, an der Aussen- hälfte mit drei bis vier kleinen, ungleichen, hellen Fleckchen, de- ren unterster vör dem Innenwinkel, der oberste vor der Flügel- spitze ist. | Hinterflügel zugespitzt, dunkel braungrau mit purpurfarbnem Schimmer und bisweilen mit eirem weisslichen Punkt in der Flügelspitze, vor welcher die Franzen an der Wurzel weisslich sind. | Unterseite braun, violett schimmernd; auf den Vorderfiügeln schimmern die Vorderrandflecke der Oberseite kaum durch; der Innenrand ist nebst den angrenzenden Franzen wischartig hell- gelb; Franzen wie auf der Oberseite. Hinterflügel einfarbig. Die über einen grossen Theil Europa’s verbreitete Species wurde beobachtet: in Italien bei Livorno Mitte Mai (Mann), in Frankreich bei Mende im Lozere-Gebirge (Dup), in England um London an mehreren Stellen, in Darenthwood im Juni nicht ganz selten (Steph.) — in Deutschland bei Dresden (Tr.) und Berlin Cein abgeflogenes Weibchen zu Ende Mai am Stamme ei- nes Kastanienbaumes); in Steyermark (Tr.); ausserdem im süd-
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lichen Ungarn (Tr.), in Lievland (Sodoffsky, Lienig!) und im Casanischen (Eversm.); ferner in Schweden in der Provinz Westrogothien (Boheman!) und im -Norwegischen Lappland, wenn Zetterstedts Bohemanella die unsrige ist. Die Flugzeit ist im Mai und Juli (im Norden später — Bohemanella zu Ende Juli). Die Raupe lebt nach Duponchel im faulen Holze der
Rothbuchen (Bohemanella nach Zetterstedt in Birkenschwämmen).
Anmerk. 1. Tin. Decemeuttella Fabr. E. S. 3, 2. 31 kann ich nicht mit Sicherheit hierher rechnen, so viel Uebereinstimmendes die Beschrei- bung hat. Die widerstrebenden Angaben sind: parva — antennae cinereae — alae nitidae — punctum baseos (alarum anteriorum) oblongum — pedes albi.
Anmerk. 2. Als Adela Bohemanella Zeit. schickte mir Herr Boheman ein schönes Weibchen zur Ansicht, ohne dass er mir jedoch mittheilte, ob Zetterstedt selbst ihm die Art so benannt habe. Die Bezeichnung der Grund- farbe der Vorderllügel als brunneus (Diagn ), oder nigro-brunneus (Beschr.) giebt einiges, minder erhebliches Bedenken; allein statt des ersten Costalfleeks beschreibt Zetterstedt »10 bis 12 unordentliche weisse Punkte an der VWVur- zel«e. Ob dieser Fleck sich manchmal so veıgrössert und auflöst, kann ich aus Mangel an Material nicht beurtheilen. |
7. Tapetiella Linn. % Capillis albis; alis anterioribus albis, basi late violaceo-fusca, macula apicis caesia (I 2).
Reaumur Memoires 3, 1. p. 341 et 358 pl. 20. fig. 1—4, | Phalaena tapetzella Linn. Syst. nat. 1, 2 850. — Faun. Suee. ed. 2: pag. 364. 1414. — ed. 1. pag. 275.892. — (Stainton) Zovlogist VI. 2630. | Tinea tapetzella Steph. Cat. 7531. — llustraions IV. 343. 1. =. Tinea tapezella, Tapetenschabe. Wien. Vzchn. 42. — cd. Illiger I. - 8.117. — ed. v. Charpentier S. 60. — Freyer schädliche Schinetter- linge S. 61. tab. 11. fig. 2. — — Tereitschke IX. 1. 22. 1X. 2. 261. X. 3. 266. = Kollar Verzeichniss S. 87. Sen Wi Yan Schrank Faun. Boic. 2, 2. 128. 1862. — Zeiterstedt Ins. lappon. 992.d. — Zeller Isis 1838, 722. — —, Teigne des tapisseries, Duponchel Hist. VII. 88. 1498. pl. 288. fig. . — Cat. 864. — — the biack-eloaked Woollen, Haworth Lep. brit. IV. 561. — — Schles. Schmetterlingstauschbl. 1I. (1841) 12. — II. (1843) 16. — IV. (1843) 16. — V. (1844) 16. — VI. (1845) 11. — VII. (1846) 12. — Schläger, Schmetterlings- tauschbl. 85, 1. Er Tinea tapetiella Z. Isis 1839. 184. 16. — (Lienig) Isis 1846. 272. — (Koch) Isis 1848. 950. — Tengström Finl. Fjär. 110.9. — Stain- ton Cat. 7. 17. _ — v. Tiedemann in Preuss. Provinzialbl. 1845. $. 534 Endrosis tapezella Hübn. Cat. 401. 3873. |
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Tinaea nigra, capite niveo, alis pone albidis, La 'teigne bedeaude & töte
blanche. Geofroy Hist. 2. 187. 13.
Die schädliche Schabe ist an ihrem weissen Kopf und der violettbraunen Wurzel der Vorderflügel leicht zu erkennen. In der Grösse meist über der grössten Granella, Vorderflügel 31 bis 5° lang. Kopf weisshaarig, am Obergesicht mit einigen beigemischten braunen Haaren. Taster kaum 21 Augendurch- messer lang, braun mit weissem Rücken des zweiten Gliedes und weisser Spitze des Endgliedes; das zweite Glied hat unten meh- rere abstehende Haare und oben an der Spitze ein Büschel von etwa acht braunen Borsten; Endglied nicht schlank, gespitzt. Fühler braungrau, mit weissem Wurzelgliede und weisslich schim- mernder Spitze, beim Männchen sehr schwach gezähnelt. Rük- kenschild violettbraun, nur vorn an der Mitte etwas weiss. Beine ‚ seidenglänzend braun, die vier vordern am dunkelsten; an die- sen sind die Hüften am Ende und die Fussgliederspitzen gelblich- weiss und an den Mittelfüssen ist auch die Unterseite weisslich. An den Hinterbeinen sind Schienen und Füsse hell grau, erstere an der obern Schneide reichlich mit langen, bleichgelben Haaren, und letztere an den Gliederspitzen gelblich-weiss. Hinterleib grau, an den Hinterrändern der Ringe hellschuppig; Bauch sei- denglänzend bleich gelb, wie die Spitze des Afterbusches: Le- gestachel meist eiwas hervorstehend.
Vorderflügel länglich, hinten etwas durch die Franzen er- weitert, gelblich-weiss, von der Wurzel aus auf ein Drittel der Länge dunkel violettbraun oder schwarz, welche Farbe nach hin- ten schräg wellig abgeschnitten ist und sich ein wenig auf dem Vorderrande hinzicht. Der übrige Flügelraum ist mit blass grauen grössern und kleinern Fleckchen bestreut, von denen sich einer in der Mitte zwischen dem schwarzen Grunde und der Flügei- spitze durch seine Grösse auszeichnet. Im Innenwinkel ist ein schwarzer Punkt, und zwei liegen vor der bläulich-grauen und am Rande verdunkelten Flügelspitze. Franzen gelblich, an der Flügelspitze bläulich-braun und hier von einer braunen Linie durchzogen.
Hinterflügel zugespitzt, grau, nach der Spitze dunkler, gelb- lich schimmernd; Franzen weisslich, an der Flügelspitze grau und von hier aus bis nahe der Wurzel von einem sich allmählich mehr lichtenden grauen Schatten durchzogen.
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‚Unterseite der Vorderflügel dunkel braungrau, purpur schim- mernd; Franzen bleich gelb, an der Flügelspitze braun, am In- dikel ist ein länglicher, bleich gelber Fleck. Hinterflügel grau, längs des Vorderrandes verdunkelt, violettlich schimmernd; Franzen dunkler als auf der Oberseite. | |
Tapetiella lebt — in Eversmanns Fauna fehlt sie wohl nur durch Zufall — in ganz Europa als Hausthier. Linne giebt sie als häufig in den Kleidern der Lappländer aus Rennthierfellen an. Die Raupe frisst Felle, Haare, selbst faule Knochen (Tr. IX. 2. 261.) Sie macht nicht immer röhrige Säcke; denn die bei Treitschke erwähnte Gesellschaft lebte in dem Pferdefusse selbst, den sie nach allen Richtungen durchbohrte, und bewohnte die auf diese Weise gebildeten Gänge. Der Schmetterling erscheint hauptsächlich im Juni, aber auch im Herbst; das Absetzen der Eier in den bei Tr. erwähnten Pferdefuss erfolgte im Spätherbst.
Anmerk. Man hat in Zinne’s Tapetzella den Schreibefehler verbessern wollen, indem man das t herausliess; Tapezella ist aber keine Ableitung von tapes. Das WVort muss, soll es lateinisch sein, Tapetella oder Tapetiella heissen. Wie man für Tapezella stets Linne als Auctor angesehen hat, so
glaube ich ihn auch für Tapetiella beibehalten zu müssen, welches Wort ich
für das von Linne ursprünglich gemeinte annelme.
8. Arcella Fabr.
Capillis ac thorace albis; alis anterioribus albis, macula baseos costali fasciaque fracta ante medium nigris (8° 2).
Tinea arcella Fabr. Gen. Ins. 295. 29 u 30. — Ent. syst. 3, 2. 305. — Supplem. 491. — —, bogenstrichige Gemeinmotte, Schrank Faun. boic. 2, 2. 136. 1882. — — Stainton, Cat. 7,18. — Zoologist v1, p. 2630.
Alucita nivella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 335.
Tinea repandella Hübn. fig. 256. —, Teigne ER ee Hist
vi. 111. 1508. pl. 289. fig. 9.
Prays repandella Hübn. Cat. 419. 3999.
Tinea clematella Z. Isis 1839, 181. 37. — Duponchel Cat.365, — — Schles. Schnmietterlingstauschbl. 1V, (1843) S. 16. — v. Tiedemann in Preuss. Provinztalbl. 1845. S. 531.
Recurvaria celematea, the barı'd White, Haworth Lep. brit. 1V. 552, 25.
? Tinea clematella Fabr. Ent. syst. 306. 85.
In der Grösse einer kleinen oder mittleren Biselliella, an dem länglichen schwarzen Vorderrandfleck und der schräg ein- wärts gehenden, einmal winklig gebrochnen, schwarzen Binde
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der weissen Vorderflügel leicht zu erkennen. — Kopf rein weiss- haarig. Taster kaum 23 Augenlängen lang, weiss, an der Aus- senseite des zweiten Gliedes dunkelbraun; dieses hat auf der Unterseite lockere, besonders gegen die Spitze verlängerte Haare und am Ende oben ein Büschel von braunen Borsten; Endglied ziemlich stumpf, unten gegen die Spitze etwa locker schuppig. Fühler schwach gezähnelt, bräunlich-grau; mit weissem, aussen bräunlichen Wurzelgliede. Rückenschild weiss; Schulterdecke an der kleinern Wurzelhälfte schwarzgrau. Beine weiss; die vier vordern auf dem Rücken schwarzbraun; Fussglieder oben- auf an der Wurzel heller braun; die Hinterbeine weisslich, an der Rückenseite der Fussglieder am Anfange braun. — Hinter- leib grau, am Bauche weiss; ebenso am Ende des Afterbusches, aus welchem der Legestachel oft weit hervorsteht.
Vorderflügel 3 bis 3% ’ lang, länglich, hinten durch die Franzen etwas erweitert, weiss, auf dem Vorderrande liegt von der Flügelwurzel aus ein schwarzer, dicker Strich von einem Vier- tel Flügellänge. An der Vorderrandmitte ist ein schräg nach aussen gerichteter, viereckiger, schwarzer Fleck, von dessen in- nerer Ecke ein schwarzer, allmählich verdickter Bogen sehr schief einwärts zum Innenrande zieht; wodurch eine schief gestellte, über der Mitte winklich gebrochene Binde gebildet wird. Vor dem Hinterrande liegen auf lehmgelblichem Grunde heilbraune Fleckchen; auf dem Vorderrande ist ein bisweilen fehlender, schwarzer Fleck vor der Flügelspitze und ein solcher Punkt gleich hinter der Mittelbinde. Hinterrandfranzen weiss, mit einer grösstentheils verloschenen Mittellinie bräunlicher Schuppen, aus- serdem mit bräunlicher Verdunkelung nahe am Innenwinkel, an der Mitte und an der Flügelspitze. |
Hinterflügel zugespitzt, hellgrau; Franzen an der Wurzel gelblich schimmernd.
Unterseite grau; Vorderflügel mit verloschen durchschim- mernden dunklern Flecken und grau angelaufenen Franzen. Hin- terllügel dunkler als auf der Oberseite. — Diese nicht häufige Art fliegt in England (Fabr.) an Hecken bei Lewisham am 25. Juni und 1. August (Stainton); im nördlichen Frankreich (Dup.); in Baiern Cbei Ingolstadt in Gebüschen: Schrank); in Krain um Laibach (FR); in Böhmen bei Nixdorf selten zu Anfange Juli (FR); in Sachsen bei Dresden (. Tischer); in Mecklenburg
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(FR), in Preussen bei Danzig nicht selten (v. Tiedemann); der Mark Brandenburg und in ‘Schlesien an mehrern Stellen; ich fing bei Berlin Ende Juni Abends mehrere Exemplare an einer Ulmenhecke, und klopfte sie bei Frankfurt aus Weissbuchenge- sträuch einzeln im Juli. Bei Glogau ist sie selten; ein Weibchen erhielt ich aus der Grafschaft Glatz.
Anmerk, Die Fabrici’sche Beschreibung der Tin. clematella passt mit _ Ausnahme des caput fuscum so gut, dass ich diese Abweichung als ein Ver- sehen betrachtete und den Namen statt des von arcus falsch abgeleiteten äl- tern Arcella wählte. Dass Fadr. dieselbe fast gar nicht veränderliche Art unter drei Namen haben sollte, wäre das mindeste Bedenken, Da er aber den braunen Kopf dem schnceweissen Rückenschild entgegensetzt, so kehre ich zu dem gesicherten Namen zurück, zumal da Stephens eine der Fabric’’schen durchaus gleichende Ismene clematella, Ilustr. IV. 250. 9. (Yponomeuta Cat. 7293) als mehrfach von ihm gefangen, beschreibt. Er zieht dazu Haworth’s Recurv. clematea, und den Worten desselben nach mit entschiedenem Rechte; denn Haworth schreibt bloss die Fabrici’schen WVorte ab und fügt nur die Citate aus Hübner und Fabricius und die Notiz: »in Zäunen nicht häufig« bei. Ich folge aber meinem Freunde Stainton, der sich ohne Zweifel in der Haworth’schen Sammlung die nöthige Sicherheit für sein Citat geholt hat.
9. Riganella Sodoffsky.
Capillis ac thorace albis; alis ant. albis, vitta irregulari ex haha in apicem ducta irregulari maculisque costae dorsique ni- gris (I PD).
* Tinea Rigaölla Sodofsky, Bullet. des Nat. de a 1830. 68. pl. 1. fie. 3.
Scardia — Treitschke X. 3. 150 u, 265. — Kollar Verzeichniss S. 87. — Eversmann Faun. Vole, 533.
Tinea Riganella Z. Isis 1839. 184. 19. — (Lienig). Isıs 1346. 272. 13. — Herrich-Schff. Tineid. tab. 44, fig. 299.
Euplocamus Riganellus Dup. Cat. 363.
Scardia acerella Treitschke IX. 1. 8.
In der Grösse einer kleinern Tapetiella CVorderflügel 33 — 33 ' lang). Ihre auf weissem Grunde mit tief schwarzer, hin- ten verdickter, unregelmässiger Strieme und tief schwarzen Rand- flecken gezeichneten Vorderflügel unterscheiden sie von den an- dern Arten; der schräg nach hinten gerichtete, in die Strieme auslaufende Fleck an der Mitte des Vorderrandes weisen sie als nahe Verwandte der Arcella, Nigralbella und Granella aus.
Kopf weisshaarig. Lippentaster 23 Augenlängen lang, weiss, am zweiten Gliede und der Wurzel des dritten auf der Aussen-
‚seite schwarz, grade, am Ende des zweiten Gliedes oben mit einem Büschel von drei bis vier schwarzen Borsten; Englied ge- neigt, nicht schlank, spitz, kürzer als das zweite Glied. Maxil- lartaster weiss. Fühler schwach gezähnelt, bräunlich-grau, von der Wurzel aus auf dem Rücken weisslich; Wurzelglied weiss, am Aussenrande mit schwarzer Linie. Rückenschild weiss; Schulter- decken mit einem grossen, schwarzen Wurzelfleck. Beine weiss- lich-gelb; die vordern auf der Lichtseite schwarz, mit weissem Fleck am Ende eines jeden Gliedes; die mittlern haben dle Schen- kelspitze und einen Längsstrich auf dem Schienenrücken schwarz und die Füsse wie die vordern, nur mit reichlicherem Weiss. An den Hinterbeinen haben bloss die vier letzten Fussglieder auf dem Rücken am Anfange einen kleinen, schwarzen Fleck. Hinterleib grau; Afterbusch und Bauch gelblich-weiss. Vorderflügel länglich, hinten etwas erweitert, zugespitzt, weiss, mit tief schwarzen Zeichnungen. Aus der Schulter geht ein nach hinten erweiterter, striemenförmiger Fleck bis zum An- fange des zweiten Drittels; hier schliesst sich seinem untern Ende ein sich allmählich vom Vorderrande noch mehr entfernen- der, dicker Längsstrich an, mit welchem sich ein schräg nach ‚aussen gerichteter Fleck der Vorderrandmitte vereinigt, und wel- ‘cher nahe am Hinterrande unter einem sehr stumpfen Winkel nach der Flügelspitze geht und in dieser endigi. Diese unregel- mässige Zeichnung bildet also eine nach hinten erweiterte und bis in die Flügelspitze reichende Strieme, die durch einen klei- nen, weissen Randfleck vor der Mitte und durch ein langgezo- genes, unregelmässiges Randdreieck vor der Flügelspitze unter- brochen wird; beide Flecken haben einige bräunliche Stäubchen, und der zweite an der Wurzel der Vorderrandfranzen drei schwarze Fleckchen hinter einander. Unter der Flügelfalte liegt an der Flügelwurzel ein nach hinten gespitzter, schwarzer Fleck; diesem folgt ein solcher Innenrandpunkt; darauf ein vor der Flü- gelmitte über diesem Punkte beginnender, sehr schräger Strich, dessen oberes Ende bei einem Männchen in der Falte ruht, bei einem Männchen und einem Weibchen sich an die Längszeich- nung anschliesst. Der Innenwinkel hat einen kleinen, scharfen Fleck, dem auf dem Hinterrande sich zwei bis drei Striche an- reihen. Franzen weiss, diesseits einer braunstaubigen Mittellinie
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mit einzelnen braunen Stäubchen, besonders über der Flügel- spitze; die Aussenhälfte hat vier bis fünf grau-bräunliche Flecke.
Hinterflügel ziemlich schmal, bräunlich-grau, kaum gelblich schimmernd; Franzen grau, am Innenwinkel in beträchtlicher Aus- dehnung, sowie in einer Linie längs des Hinterrandes gelblich.
Unterseite dunkel graubraun; Vorderllügel in unbestimmter Ausdehnung am Innenrande weisslich-gelb; ebenso die von der Flügelspitze aus bräunlich gesäumten oder gefleckten Franzen.
Die noch wenig bekannte Schabe findet sich in Deutschland: bei Wien im Prater in Ahornstämmen im Mai (Kollar); bei Glo- gau erhielt ich sie im Mai einmal in einem feuchten Eichenwäld- chen, in welchem auch Feldahorngesträuch wächst (Z.); sie lebt ferner in Lievland (Sodoffsky, Lienig), im Casanischen und in den Vorbergen des Ural im Juni (Eversmann).
10. Picarella H.
Capillis ac thorace albidis; alis ant. albis, fuscescenli-pulveru- lentis, brunneo-marginatis, lineis duabus ex basi nigris, ter- tia disci media maculam brunneo-luteam secante, ceiliis fu- scescenti-maculatis. |
Tinea picarella Hübn. 219. 9. S. 17. Aelsterfarbige (!) Schabe. —— Z. Isis 1839. S. 184, 21. — Stainton Car. 7, 22. — Tengström Finl. Fjäril. 110, 8 — * Zoologist pag. 18854. — Hoerrich-Schff: Tineid. tab. 42. fıg. 282. Ä
Symmoca picarella Hübn. Cat. 403. 3886. ge
Scardia picarella Tr. IX. 1. 7. und X. 3. 265. — Zetterstedt Ins. lapp. 990. — Eversmann Fn. Volg. 532. — Kollar Verzeichniss’S. 87.
Euplocamus picarellus, Euplocame de la poix (!) Dup. Suppl. IV, 204, 381. pl..67, fr, 8... — Catal. 363,
Grösse einer mittlern Tapetiella (Vorderflügel 33 bis 43 lang). Die drei dünnen, schwarzen, unterwärts gelbbraun ge- randeten Längslinien, wovon zwei aus der Flügelwurzel kommen, bilden auf den weisslichen, nebelig-bräunlich gefeckten Vorder- flügeln eine nicht‘ weiter in diesem Genus vorkommende Zeich- nung.
Kopf weisslich behaart. Lippentaster grade; das zweite Glied aussen schwarzbraun, innen weisslich, unten locker be- ‚schuppt, mit einigen eingemischten Haaren, am Ende oben mit drei bis vier schwarzen Borsten; Endglied geneigt, viel kürzer
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als das zweite Glied, etwas verdickt, weiss, aussen an der Wurzel braun; Maxillartaster weisslich. Fühler bräunlich-grau, weissgrau schimmernd, beim Männchen schwach gezähnelt. Rückenschild weisslich; Schulterdecken an der Flügelhälfte tief schwarz. Vorder- beine weisslich, auf der Lichtseite schwarzbraun; Füsse ebenso, mit weisslichen Gliederspitzen; Mittelbene an den Schenkeln aussen braun, an den gelblich-weissen Schienen mit einem kur- zen braunen Strich, an den Füssen wie die Vorderbeine; Hinter- beine gelblich-weiss; Schienen an der Aussenseite striemenartig grau und an der obern Schneide hellgrau-haarig; Füsse wie an den Mittelbeinen, nur mit hellerem Braun und ausgedehnterem Weiss. — Hinterleib grau; Afterbusch am Ende gelblich; Bauch seidenglänzend gelblich, an der Wurzel der Ringe breit hellgrau, Legestachel gelblich, weit hervorstehend.
Vorderflügel länglich, ziemlich breit, mit sehr schrägem, ge- rundetem Hinterrande, weiss, durch reichliche gelbbräunliche, bisweilen streifige Bestaubung verunreinigt. Aus der Schulter geht nahe am Vorderrande bis zum Anfange des zweiten Längs- drittels eine schwarze, unten bräunlich - gelb gesäumte Linie; eine eben so gefärbte und gesäumte kommt gleichfalls aus der Flügel- wurzel, aber unterhalb der Falte, macht zwei Krümmungen und endigt über dem Innenwinkel und über der Falte. Eine dritte, dünne, schwarze Längslinie liegt im Mittelraum, fängt an der Flügelhälfte an und krümmt sich am Ende gegen die Flügel- spitze, in deren gelbbraunem Gewölk sie sich verliert; sie durch- schneidet einen grossen, hell braungelben, länglich runden Fleck, der sich vorn an einen braunen Fleck der Vorderrandmitte und hinten an das Gewölk vor der Flügelspitze anschliesst. Den Hinterrand umzieht vom Innenwinkel aus eine Linie. aus braun- gelblichen, immer kleiner werdenden Fleckchen. Die Vorder- randfranzen haben fünf bis sechs gelbbraune Flecke; die Hinter- randfranzen sind vor einer braunstaubigen Mittellinie gelbbräun- lich bestäubt und an der weissen Aussenseite gelbbräunlich gelleckt.
Hinterflügel ziemlich breit und wenig zugespitzt, braungrau, sehr schwach gelblich schimmernd; Franzen grau, gegen den Schwanzwinkel gelblich gemischt. |
Der seltene Schmetterling ist in Europa weit verbreitet, aber nirgends häufig: in Corsica in den Nadelwaldungen der Gebirge
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(Dup.); in England (Stainton); in Schweden von Schonen bis Lappland (Zett); in Finland bei Helsingfors (Tengstr.) ”-'jn Russland bei Casan, Saratow, Orenburg und in den Vorbergen des Ural (Ev.); in Deutschland bei Wien in Eichenschwämmen (Tr.), auf dem Schneeberge an Baumstämmen (Kollar); in Berlin fing ich in einem Garten zwei Exemplare an einem Lindenstamm; bei Frankfurt eins im Kunersdorfer Walde an einer alten Eiche, bei Stettin ein schönes Weibchen an einer dicken Buche des Höken- dorfer Waldes. Die Raupe fand Zetterstedt in einem Birken- schwamm. Ohne Zweifel bewohnt sie die eryptogamischen Aus- wüchse mehrerer Baumarten. Meine Exemplare erhielt ich im Mai und Anfang Juni. Da Eversmann Juni und Juli als Flugzeit an- zeigt, so ist eine doppelte jährliche Erzeugung gewiss.
Anmerk. Treitschke erklärt Linne’s Phal. piearella Faun. 2, 359. 1389 für »gleich deutlich« wie Hlübner’sche Abbildung, und Zetterstedt. er-
kennt darin nur eine Varietät. Ich finde sie auf unsere Art so wenig an- verwendbar, dass, wenn bloss zwischen dieser und Rıganella zu wählen wäre,
ich viel eher die letztere dafür annehmen würde. Aus der Flügelbeschreibung stimmt doch wirklich fast gar nichts. Die Worte der Beschreibung — die Diagnose hat Tr. für seine Art copirt! — lauten so: magnitudo culicis. Ca-
put, thorax et alae superiores niveae (!); hae linea longitudinali nigra oblique inaequali (!);5 puncta duo nigra supra lineam (!), macula nigra sub linea (!). Subtus tota fusca. Antennae corpore breviores. Similis Ph. gemmellae (die nach Linne eine Eichenblattminirerin sein soll!)
11. Corticella Curtis.
Capillis albidis, alis ant. albidis brunnescenti-conspersis, ma- culis costae 4— 5 fuscis, maculae triangularis brunnescentis apice dorsum medium tangente (I Q). |
Tinea corticella, ihe bark clothes-moth (!) Curt. Brit. Entom. XI. (1831)
Il. — — Stainton Cat. 7. 23.
Tinea emortuella Z. Isıs 1839. 184. 22. — — Duponchel Car. 365. — — v, Tiedemann in Preuss. Provinzialbl. 1845. S. 534.
Tinea granella var Dup. Hist, VIII. 113 1509. pl. 289. fig. 10,
Tinea cloacella Herrich-Schff. Tineid, tab. 44. fig. 304.
Sie stimmt mit Parasitella darin überein, dass sie auf den Vorderflügeln einen grossen, gelbbraunen, dreieckigen Fleck hat, der mit seiner Spitze auf der Mitte des Innenrandes steht; ausser- dem ist wie bei dieser Art auch der Vorderrand braun gefleckt. Sie ist aber schr verschieden durch ihre meistens viel geringere Grösse, die weissliche Farbe der Kopfhaare und der Taster, die
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weissliche, durch bräunliche Bestäubung verunreinigte, am Innen- rande ziemlich unbedeckt bleibende Grundfarbe. Mit Granella und Cloacella , deren grössten Exemplaren sie in der Grösse gleichkommt, hai sie nur eine oberflächliche Aehnlichkeit, und der Mangel eines schwarzbraunen Flecks in der Falalosellilte lässt sie sehr leicht von diesen unterscheiden.
Grösse veränderlich, Vorderflügel 4 — 3° lang. Kopf gelblich-weiss behaart. Lippentaster von 23 Augenlängen, grade, weisslich, aussen braun ; das zweite Glied unten locker schuppen- haarig, oben am Ende mit einem Büschel von drei bis vier schwarzen Borsten; Endglied kürzer als das zweite Glied, ziem- lich dick, zugespitzt, aussen an der Wurzelhälfte dunkelbraun. Maxillartaster weisslich. Fühler mit weissem Wurzelgliede, fein gezähnelt, bräunlich, grau schimmernd. Rückenschid weisslich, mit bräunlicher Wurzel der Schulterdecken. Die vier Vorder- beine auf der Lichtseite braun, an den Enden der Glieder (bei den mittlern in grösserer Ausdehnung) gelblich. Hinterbeine weisslich, Schienen aussen grau angelaufen, mit grauen Haaren an der obern Schneide; Fussglieder obenauf bräunlich-grau, mit weisslicher Spitze. — Hinterleib grau; Afterbusch beim Weibchen ausgedehnter gelb, als beim Männchen, mit hervorstehendem Lege- stachel; Bauch seidenglänzend graugelblich.
Vorderflügel länglich, ziemlich breit, hinten durch die Fran- zen etwas erweitert, mit wenig scharfer Spitze, weiss, schr reichlich mit gelbbräunlichen Schuppen bestreut und dadurch ne- belig, am Innenrande bis zur Falte mit reiner weissem Grunde. Auf dem Vorderrande liegen vier bis fünf grössere, gelbbraune Flecke in ziemlich ungleichen Entfernungen von einander; sie ändern in der Grösse ab und sind bisweilen blass; der. hinter der Mitte liegende ist der stärkste, meist viereckig und schräg nach hinten gelegt; der letzte liegt vor der Flügelspitze und ist hakenförmig und gewöhnlich dunkel und scharf. Auf der Mitte des Innenrandes steht ein hell gelbbraunes, der Länge nach dunkel durchzogenes Dreieck auf der Spitze; seine zwei andern Ecken sind den zwei vor und hinter der Mitte des Vorderrandes hängenden Flecken zugewendet, denen sie sich auch bisweilen anschliessen, so dass ein über den ganzen Flügel reichendes Dreieck gebildet wird, das am Vorderrande am dunkelsten ist, hier aber einen unregelmässigen, grossen, hell bräunlichen, ne-
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beligen Fleck enthält. Das Innenranddreieck ist einwärls und auswärts durch die weissliche Grundfarbe begrenzt, und nur die gegen den Vorderrand gerichtete Seite desselben ist wegen des verdunkelten Grundes nicht scharf abgeschnitten. Der Innenrand hat oft gegen die Wurzel hin einen braunen Punkt und einen andern im Innenwinkel. Den Hinterrand umzieht eine hier und da unterbrochene, undeutliche, braune Linie. Franzen gelbbräun- lich, mit verdunkelter Wurzelhälfte; die Aussenhälfte hat drei bis vier weissliche Flecke, und ebenso sind die Innenwinkel- franzen.
Hinterflügel gegen die Spitze sanft verengt, dunkel braun- grau, ohne gelblichen Schimmer. Franzen etwas heller, mit grau-gelblicher Wurzellinie.
Unierseite seidenglänzend dunkelgrau; die Vorderflügel braun gemischt, mit blass gelbbräunlichen, weisslich gefleckten Franzen.
Corticella bewohnt England (an Baumstämmen in den Gärten von Kensington reichlich: Curtis); Frankreich (Dup.); Preussen (bei Danzig nicht häufig: v. Tiedemann); Deutschland Cbei Braunschweig, v. Heinemann!); bei Berlin. Hier fand ich sie 1827 im Mai und August im Thiergarten nicht selten an alten Linden- und Rothbuchenstämmen. Die Raupe, die ich jedoch nicht beschrieben habe, bewohnte in Menge eine Pilzart, die ge- sellig an einer Rothbuche wuchs. Sie hat eine doppelte Ge- neration.
Anmerk. 1. Phal. corticella Z, (Faun. 366. 1428. — Syst. Nat. 1, 2, 893. All) alis griseis, margine aurco-punctatis, postice trilunatis (ohne Be- schreibung) — habitat intra corticem arborum Pomonae (Faun.) — habitat intra corticem arborum virentium, imprimis pomilerarum (Syst.) — kann un- sere Art nicht sein und ist mir ganz unbekannt. Haworth und Stephens zie- hen sie mit ? bei ihrer mir gleichfalls unbekannten Corticella (Tinea — = Lep. Brit. 566, Lampronia — Illustr. 1V. 395) an.
Anmerk. 2. Tin. corticella Tengstr. gehört zu Tin. ignicomella.
Anmerk. 3. In der Isis a. a. O. muss es in der Beschreibung statt Vorderflecke heissen: Vorderrandflecke.
12. Parasitella Hübn.
Capillis ferrugineis; alis ant. pallidis, creberrime brunnescenti- irroratis maculatisque, maculis 4 — 5 costalibus fuscis, ma- culae triangularis fuscae apice dorsum attingente, ciliis di- stincte fusco-albidoque tessulatis ( 2).
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Tinea parasitella Hübn. fig. 16. Schmarotzende Schabe S. W. — — Z, Isis 1839. 184, 23. _ _— Schles. Schmetterlingstauschbl, IV (1843) S. ‚16, — VU. (1845) S. 8. — Stephens Ca. 759. — Illustrations IV. 347. — Herrich-Sch/f. Tineid. tab. 46. fig. 316 (var. ?) — v. Tie- demann in Preuss. Provmzialbl. 1845. S.534. ?—-, the light-brind- led Woollen, Haworth Lep. brit. 1V. 563. 5. Phyecis — Hübn. Cat. 403. 3889.
Scardia — Treitschke IX. 1. 6. X. 3. 265. KHolllar Verzeichniss S. 87. — Bouched Naturgeschichte der Insekten S. 121.
Euplocamus parasitellus, Euplocame parasite, Duponchel Hist. VII. 77, 1503. pl. 288. fig. 4a. (SV) b. (?) Tinea carpinetella (Guende) Stainton Cat. 7. 24. — Zoologist VII.
pag. 2630.
Gewöhnliche Exemplare gehören zu den grössten Europäern dieses Genus; die Art hat in Färbung und Zeichnung Aechnlich- keit mit Eupl. boleti, von dem sie sich aber durch ihre auf der Unterseite nicht regen Taster und durch die rostfar- bigen Kopfhaare unterscheidet. Im Genus Tinca steht sie der Corticella am nächsten; sie ist gewöhnlich viel grösser, stets aber viel dunkler auf den Vorderflügen, mit auffallend lebhaft braun und weiss gescheckten Franzen, und hat auch im rostfarbenen Kopfhaar einen leicht bemerkbaren Unterschied.
Grösse sehr veränderlich; 5 — 34 lang. Kopf rostgelb- haarig (bei meinem kleinsten, verflogenen Männchen sind die Haare blassgelb). Taster dreimal so lang, wie die kleinen Augen, innen hellgelb, aussen und unten braun; das zweite Glied unten mit lockeren, ziemlich reichlichen Haaren, oben an der Spitze mit sechs bis acht braunen langen Borsten; Endglied kurz, spitz, gesenkt, gelb, aussen an der Wurzel braun. Fühler gelblich- braun, durch die knotigen Verdickungen der Glieder dunkel ge- ringelt aussehend, beim Männchen ziemlich lang zweireihig ge- franzt; Wurzelglied rostgelb, Rückenschild gelblich, grob braun- staubig; Schulterdecken rostgelb, mit brauner Wurzel und hell- gelblichem Hinterrand. Die Vorderschenkel sind braun, die vier vordern Schienen auf der Lichtseite dunkelbraun, am Anfange, an der Mitte und dem Ende mit einem gelblichen Flecke, . alle Fussglieder auf dem Rücken braun, mit hell gelblicher Spitze; Hinterschienen aussen grau angelaufen, mit gelblich- grauen Haaren an der Rückenschneide. Hinterleib braungrau; After- busch am Ende gelblich; Legestachel gelbbraun, lang hervorste-
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hend; Bauch seidenglänzend grau, mit breiten, ge'blicheng Hinter- rändern der Ringe.
Vorderflügel länglich, ziemlich breit, hinten wenig erweitert, gegen die Spitze sanlt verengt, sehr dicht hellgelb-bräunlich und braun bestäubt und gefleckt, hier und da auch mit weisslichen Punkten bestreut. Auf er Vorderrande liegen in etwas un- gleichen Entfernungen von einander vier bis fünf gelbbraune Flecke, von denen der letzte vor der Flügelspitze und die zwei an der Mitte die grössten. Auf der Mitte des Innenrandes steht ein gelbbraunes Dreieck mit seiner Spitze; es erweitert sich in der Falte und schliesst sich mit der hintern Ecke an ein gelb- braunes, meist der Länge nach braun gestrichtes Gewölk, welches an den dritten Vorderrandfleck (hinter der Mitte) anstösst. Als innere Fortsetzung des letzten Vorderrandflecks zeigen sich ge- wöhnlich drei kurze, braune Längsstriche oder Längsfleckchen vor dem Hinterrande. Auf diesem läuft eine Reihe brauner Flecke. Franzen an der durch eine braune Staublinie begrenz- ten Innenhälfte gelbbräunlich, mit verloschenen gelblichen Fleck- chen; die Aussenhälfte weisslich, durch vier grosse braune Flecke gescheckt.
Hinterflügel sanft zugespitzt, braungrau, gewöhnlich. beim Männchen mit gelblichem, beim Weibchen mit purpurnem Sehim- mer; Franzen dunkelgrau.
Unterseite dunkel graubraun, mit purpurnem, die Vorder- flügel mit violettlichem Schimmer; ihre Franzen hellgelb, am Vorderrande braun gescheckt, die des Hinterrandes an der Aussen- seite weiss und braunscheckig.
Diese Art lebt in England (am 25. Juni an Hecken Stain- ton!); in Frankreich in feuchten Gehölzen im Mai und Juni (Dup.); in Preussen bei Danzig in Getreideräumen sehr häufig (9 v. Tiedemann; in Deutschland: bei Augsburg, öfters in Häusern (Hbn.); bei Wien zuweilen in Häusern im Mai (Koll.); bei Berlin CBouche, Z.); bei Frankfurt und Glogau fand ich sie öfters an alten schattigen Breiterzäunen oder an alten Baum- stämmen im Mai und Juni; ein Männchen noch am 17. Juli, so dass eine doppelte Generation sehr wahrscheinlich ist. _Ausser- dem kam sie noch in Schlesien bei Breslau vor (Dr. Scholz!) und in der Grafschaft Glatz (Döring). Bouche fand die Raupe im Boletus fomentaceus.
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Anmerk. Il. Stainton bezweifelt das Hierhergehören der Hübner’schen Parasitella und nimmt daher die neue @uenee’sche Benennung auf; ich selbst war anfangs geneigt, ihm beizustimmen. Die Hauptursache des Zweifels giebt wohl die blasse Farbe des Kopfes ın fig. 16. Mir scheint, dass diese sich beseitigt, wenn man bedenkt, dass bei verflogenen Exemplaren die übrig ge- bliebenen Kopfhaare selır viel blasser sind als bei frischen, oder. dass dieses Bild dasselbe Loos, wie alle übrigen derselben Tafel, getroffen hat, sorglos und daher schlecht ılluminirt zu sein. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist weniger braungelb, als sie sein sollte, und der Vorderrandfleck vor der Flü- gelspitze fehlt ganz, Diese zwei Mängel werden jedoch wenig Anstand ver- ursachen; sie beweisen nur eben, dass das Original der Abbildung schlecht und der Fleiss beim Illuminiren nicht gross war. WVas ich als entscheidend für unsere Art ensehe, das ist die Zeichnung der Mitte des Flügels. Auf der. Innenrandmitte sehen wir das Dreieck unsrer Species, wie es wirklich mit der Spitze dieselbe berührt ; es verbindet sich mit dem ersten grössern Vor- derrandfleck zu einer Binde, was allerdings selten ist, aber doch bei einem meiner Exemplare ganz deutlich geschieht; unterhalb des dritten Vorderrand- Becks zeigt Jas Bild richtig einen braunen Fleck, unter diesem — freilich zu weit einwärts — den ersten Fleck der Hinterrandreihe. Endlich sind auch die Franzen deutlich geschecki (wenn auch nicht auf die naturgemässe Weise), Dazu kommt, dass keiner der neuern wissenschaftlichen Lepidopterologen: Kuhlwein, Metzner, Fischer v, Röslerstamm, in dein Bilde etwas anderes als
eine schlechte Darstellung unserer Art sehen wollten
Anmerk. 2. Auch Treitschke’s Beschreibung enthält viel Bedenkliches: braun und weisslich geringelte Fühler; Rücken und Hinterleib hell braunroth wechselnd; Vorderraud der Vorderflügel mit doppelten weissen Strichen durchschnitten 5; am Ende vor dem Franzenrande ein weisser, vorzüglich deut- licher, eckiger Fleck, — Aber die Worte: »die grosse Achnlichkeit des Schmetterlings mit dem von Mediella« (Boleti) und der Um- stand, dass Fischer v. Röslerstamm und Mann, welche die Tr’sche Samm- lung mehrfach besahen, keine andere Art unter Parasitella bei ihm gefunden haben, beweist mir hinreichend, dass die Treitschke’sche Beschreibung ebenso wie die Hübner’sche Abbildung verunglückt ist,
Anmerk. 3. Duponchels leichte Beschreibung enthält nichts WViderspre- chendes; zu den Abbildungen machte ich mir die Notiz: a) als Männchen kenntlich, doch zu gelb vor dem Hinterrande; b) hat keine Aehnlichkeit mit Parasitella. Also scheint auch Fig. b nur schlecht gerathen zu sein, da die Beschreibung in ihr nichts Ungewöhnliches zu erwähnen findet.
Anmerk. 4. Stephens’ Beschreibung enthält gleichfalls nichts Wider- sprechendes ; die breiten weisslichen Striche auf der Hinterhälfte des Vorder- randes sind offenbar die gelblichen Zwischenräume der zwei grössern und der zwei öfters dazwischen liegenden kleinern Flecke in den Vorderrandfran- zen. Stephens zieht dıe Haworth’sche Art zu der seinigen; aber die Bezeich- nung: alis cinereis albido -pulverulentibus (!) piceo punctatis passt doch zu schlecht, als dass ich seinem Beispiele folgen könnte.
vi. )
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13. Cossuna Lewin.
Maona, capillis ferrugineis, alis ant. angustis nitidulo - eibldis, maculis costae dorsique transversis interne confluentibus atris; posterioribus cinereo-fuseis, flavido-ciliatis (2).
#* Tinea cossuna Lewin Pesdemus of Entomology p- 19. pl. 18. fig. 1-7. — — Thon entomol. Archiv 1. S. 37. Taf. Il. fig. 9da—f. — — Bois- duval Voyage de V’Asırolabe 1. p- 365. =
In der Grösse des Euploc. boleti, aber mit gestrecktern, und namentlich spitzern ‚Hinterlügeln. Kopf rostgelb-haarig; Taster
(beschädigt), 24 Augenlängen lang, rostgelb; das Endglied unten
mit einigen nach vorn gerichteten, braunen Haaren. Fühlergeissel rostgelb (Geissel fehlt). Rückenschild abgerieben, hier und da mit rosigelben Schuppen; Schulterdecken am Anfange tief schwarz.
Hüften rostgelb beschuppt; die vier Vorderbeine graubraun, die
Schienen der Mittelbeine am Ende hell rostgelblich, mit eben
solchen Dornen; (Hinterbeine fehlen). Hinterleib violetibraun, mit rostgelb beschuppten Hinterrändern der Ringe; aus dem am
Ende rostgelben Afterbusch steht der Legestachel weit hervor;
Bauch rostgelb, mit grauer Wurzel der Ringe.
Vorderflügel (des einzelnen Weibchens 7’, in Thon’s Ab- bildungen beim Männchen 4%, beim Weibchen nur 6 lang), gestreckt, hinten durch die Franzen erweitert, weissgelb, schwach seidenglänzend, mit tief schwarzen Flecken. Der Vorderrand hat sieben schmale, nach innen verlängerte Flecke in ziemlich gleichen Abständen von einander; der Innenrand hat sechs sehr ungleich gestaltete. Der erste läuft mit dem ersten Vorderrand- fleck in eine Binde zusammen; die übrigen Innenrandflecke ver- binden sich theilweise unter einander und mit denen des Vor- derrandes zu einem schwer zu beschreibenden Gewirr, in wel- ches noch kleinere Flecke des Mittelraums gemischt sind; am Hinterrande liegt ein kurzer Strich, dessen beide Enden mit schwarzen Wischen zusammenhängen, welche die rostgelben Franzen durchziehen; letztere haben noch einen kleinern Wi:ch nahe dem Innenwinkel und einen über der Flügelspitze.
Hinterflügel breit, zugespitzt, dunkel graubraun, stark vio- lettlich schimmernd; das von den Vorderflügeln verdeckte Vor- derrandfeld ist blassgelb. Franzen rostgelb, an der Flügelspitze
131
in einem Fleck bräunlich; die Vorderrandfranzen bräunlich, ausser an der Flügelspitze.
Unterseite violettlich schimmernd, brähns auf den Vorder- flügeln scheinen die schwarzen Flecke durch; der Innenrand und die gesammten Franzen, letztere schwarzbraun-fleckig, sind hell rostgglb. Hinterflügel wie auf der Oberseite.
Das einzelne aus der Sammlung des Herrn Dr. Luchs be- schriebene Weibchen ist aus Neuholland, wo die Art nach Bois- duval sehr gemein ist. Die Raupe hat (nach Thon) Kopf und Rückenschild rothbraun, einen grauen Rücken mit weisslichem Mittelstreif und gelbliche Seiten. Sie lebt bei Sidney in felsigen Gegenden im abgestorbenen Stamm einer Baumart, die dort Grasstree heisst, bohrt darin lange Röhren und fuitert sie mit Seide aus; ihre Nahrung ist Holz. Die Verpuppung geschieht in den Röhren, und die Puppe dringt beim Auskriechen‘ des Schmelterlings weit hervor.
Anmerk, In der Thon’schen Abbildung sind die weiblichen Flügel an der VWVurzel zu schmal und hinten zu breit, und die mäunlichen sind olfen-
bar zu kurz.
14. Nigralbella FR.
Capillis, thorace alisque anterioribus niveis, harum marginibus
‚alro-maculatis, cilis albo-griseoque tessulalis (J 2).
Tinea nigralbella (FR.) Z. Isis 1839, 184. 18. — Duponchel Cat. 365.
— — Nerrich-Schff. Tineid. Tab. 44. fig. 298. 2.
Von allen Varietäten der Granella unterscheiden sie die glanz- losen, schneeweissen, tief schwarz gelleckten Vorderfllügel und der schneeweisse Kopf.
" Grösse einer mitilern oder grössern Granella (Vorderflügel 32 — 33° lang). Kopf schneeweiss behaart. Lippentaster von 23 maliger Augenlänge, schlank (beim Männchen plumper), weiss, aussen am ganzen zweiten und an dem Wurzeldrittel des dritien Gliedes schwarzbraun; das zweite Glied unten ein wenig locker beschuppt, mit einem Paar einzelnen, schwarzen Borsten, oben am verdickien Endgliede mit zwei kurzen, schwarzen Borsten; End- glied geneigt, dünn und spitz. Fühler beim Männchen dicker als beim Weibchen, sehr schwach gekerbt, weisslich, mil weissem, auf der Unterseite braunem Wurzelgliede.e. — ARückenschild schnee- weiss; Schulterdecke mit schwarzem Wurzelflleck. Beine weiss-
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lich, die vordern sind auf der ganzen Lichtseite schwarzbraun, mit weisser Spitze jedes Gliedes; die mittllern haben auf dem Rücken des Schenkels an der Spitze einen kleinen und gegen die Wurzel der Schiene’ einen längern, schwarzen Fleck; die Fussglieder sind auf dem Rücken an der Wurzel schwarzbraun; die Hinterbeine haben die Schiene aussen staubgrau oder bräun- lich angelaufen und an der Rückenschneide schmutzig weiss- gelbliche Behaarung; die Fussglieder sind auf dem Rücken von der Wurzel aus schwärzlich in zunehmender Tiefe an den End- gliedern. Hinterleib grau, Afterbusch hellgelblich, mit etwas hervorstehendem gelben Legestachel; Bauch hellgelblich-grau, seidenglänzend. | Vorderflügel schmal (schmaler als bei Granella), hinten durch die Franzen stark erweitert, mit länglich zugerundeter Spitze, schneeweiss; die Zeichnungen, der Hauptsache nach dieselben, wie bei Granella, sind tief schwarz. An der Mitte der Flügel- wurzel liegt ein Fleckchen, das sich in einen schiefen Strich bis zur Flügelfalte verlängert,‘ welcher hier mit dem ersten sehr schrägen Vorderrandstrich in einem spitzen Winkel zusammen- wifft. Der zweite Vorderrandstrich ist dicker und länger als der erste; der dritte, fast auf der Vorderrandhälfte, ist sehr dick, den zwei vorhergehenden parallel, länger und wurzelwärts un- ter einem spitzen Winkel mit einem dünnen Haken versehen. Weiter folgen auf dem Vorderrande zwei kleine dreieckige Fleck- chen, worauf ein grösserer in den Franzen vor der Spitze folgt, der sich beim Männchen (ob immer?) in zwei unten zusammen- hängende auflöst und mit der Hinterrandzeichnung verbunden ist. Diese besteht in einem dicken, ungleichmässigen, hier und da gezähnten Strich und geht in der Flügelspitze bis in die Spitze der Franzen hinein. Zwischen den grössern Vorderrandflecken liegen noch einzelne Vorderrandpunkte. Der Innenrand hat an seiner Mitte einen dicken, nach aussen geneigten, knotigen Strich, welcher fast bis an die knotige Verdiekung des Hakens des mittlern Vorderrandflecks reicht. Im Innenwinkel befindet sich ein kleiner, dreieckiger Fleck. Die weisse Farbe der Hinterrand- franzen ist durch braun bestäubtes Braungrau auf vier Striche eingeschränkt; der erste bildet den Innenrand und färbt auch die Innenrandfranzen; der zweite ist unter, der dritte viel brei- tere ist über der Hälfte des Hinterrandes; der vierte kleinste
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liegt an dem schwarzen, durch die Flügelspitze gehenden Strich.
Hinterflügel ziemlich schmal, zugespitzt mit scharfer Spitze, bräunlich-grau, hinten dunkler. Franzen etwas heller, mit gelb- licher Wurzellinie.
Unterseite dunkel braungrau; die Vorderflügel schimmern gelblich und lassen die Flecke der Oberseite schwach durch- scheinen; ihre Franzen zeigen das Weisse trüber und weniger scharf begrenzt, als auf der Oberseite. |
Diese Beschreibung ist nach einem Weibchen der Standfuss- schen Sammlung gemacht, und stimmt auch genau mit der ver- grösserten Abbildung des Fi’schen Exemplars, nach welchem die Diagnose in der Isis gegeben ist. Bei einem Weibchen, das ich von Herrn R. Schmidt in Weissenfels zur Bestimmung er- hielt, ist der dicke Strich -des Innenrandes der Vorderflügel in der Mitte unterbrochen. — Das Männchen in Metzner’s Samm- lung unterscheidet sich vom Weibchen durch viel kleinere, sonst eben so gebildete Flecke der Vorderflügel; der am Hinterrande laufende dicke Strich ist in mehrere zusammenhangende Fleck- chen aufgelöst, und die Franzen sind viel verloschener und gelblich-grau gezeichnet, so dass das Weisse darin mehr Aus- dehnung gewinnt. Bei einem ähnlichen Männchen des Herrn Brischke in Danzig ist der Innenrandstrich nur in der Innen- randhälfte vorhanden und zugespitzt.
Diese noch sehr seltene Schabe lebt bei Dresden (FRV), Weissenfels an der Saale (R. Schmidt!) und Hannover (Stand- fuss!). Das Vaterland des Metzner’schen Exemplars ist mir nicht bekannt. Auch kenne ich weder Flugzeit, noch Aufent- haltsort. | Anmerk, ‘Herrich-Schäffer’s Abbildung kann nicht nach dem jeizt ın seinem Besitz befindlichen FIR’schen Exemplare gemacht sein, da es mehrere Abweichungen von meiner Abbildung zeigt. Falsch ist, dass der Innenwin- kelfleck den Rand nicht berührt, dass nur auf dem rechten Flügel an der
Wurzel ein schwarzer, überdies zu dickschenkliger Winkel sichtbar ıst und
dass der Schulterdeckenfleck die ganze Schulterdecke einnimmt,
15. Quercicolella HS.
Capillis albis, alis-breviusculis, fusco parcius pulverulentis, li- ncola plicae maculisque costalibus fuscis, macula costae me- diae reliquis majore (JS 2 mus. Metzn).
134 Tinea quercicolella, Herrich-Schff. T ineid, tab. 42. fig. 286 (optima).
Sehr ähnlich der Var. c von Granella, aber durch die Breite und Stumpfheit der an wahrscheinlich als gute ar ver- schieden.
Kopfhaare weiss, an den Seiten unrein. Lippen von n 22 Augenlängen, weiss; das zweite Glied aussen braun, unten lok- ker behaart, mit etlichen abstehenden, braunen Borsten, am Ende oben mit zwei bis drei braunen Börstchen; Endglied von halber Länge des zweiten Gliedes, weiss, an der Wurzel aussen mit schwarzbraunem Fleckchen, zugespitzt; Maxillartaster weiss. Füh- ler bräunlich, hellgrau schimmernd; Wurzelglied auf der Rücken- seite braun. — Rückenschild weiss; Schulterdecken an der Wur- zel schwarzbraun. Beine etwas glänzend, gelblich-weiss; die vier vordern. auf der Lichtseite braun, an den Enden der Schiene und der Fussglieder glänzend weiss; Hinterbeine weisslich ; Schienen aussen grau angelaufen; Füsse obenauf, ausser an den Enden der Glieder, dunkelgrau. Hinterleib braungrau; Alterbusch und Bauch gelblich-weiss.
Vorderflügel (22— 3‘ lang) länglich, breiter als bei ee nella und Cloacella, weiss, mit graubraunen Stäubchen nicht so dicht bestreut, dass die Grundfarbe wesentlich getrübt würde. Dadurch bleibt die kurze, dünne schwarzbraune Linie in der Mitte der Flügelfalte sehr deutlich. Der Vorderrand ist mit schwarzbraunen Flecken in derselben Zahl und Ordnung wie bei Granella gezeichnet; von diesen sind aber der zweite, vierte und fünfte auf blosse Punkte reducirt, und der vierte ist der allerkleinste und kaum kenntlich; der erste ist ziemlich gross und bei einem Exemplar (und bei Herrich-Schff.) fast nur auf den Vorderrand beschränkt, bei dem andern einwärts verlängert und verdünnt und bis an die Flügelfalte verlängert, wie bei Granella; die zwei leizten Häkchen vereinigen sich unten zu einem gegen die Flügelwurzel gerichteten Fleckchen. Den Hinterrand bezeich- net eine bräunliche, mehrfach unterbrochne Linie, die in der Flü- gelspitze ein Fleckchen bildet. An der Wurzel des Innenrandes ist ein kleiner, brauner Fleck. Franzen weiss, um die Flügel- spitze, an der Mitte des Hinterrandes und schwächen am Innen- winkel spärlich braun bestäubt.
Hinterflügel etwas breiter und stumpfspitziger als bei Gra- nella, hellgrau; Franzen mit gelblicher Wurzellinie, übrigens beim
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Männchen hellgrau, gegen den Schwanzwinkel noch heller, beim Weibchen weisslich. |
Unterseite der Vorderflügel bräunlich-grau, gelblich schim- mernd; Franzen weiss, an der Flügelspitze beim Männchen, und am Hinterrande an ihrer Spitze beim Männchen reichlicher als beim Weibchen bräunlich bestäubt.
Die zwei vor mir befindlichen Exemplare sind aus der Wie- ner Gegend. Näheres über die Naturgeschichte ist nicht be-
kannt. ”
io Enanella L
Capillis exalbidis; alis anterioribus nitidulis albidis, fuscescenti- marmoralis, marginibus fusco-maculalis, macula elongata obli- qua costae ad basim, macula costae mediae maculaque pli-
cae reliquis distinctioribus, eiliis obsolete tessulatis; poste- rioribus angustis (I 2).
Reaumur Me&moires 3, 1. p. 350 et 359. pl. 20. fig. 12—16.
Rösel 1. 4. S. 24. Taf. 12. fig. I— 14.
Tinaea tota fusco-nebulosa, capite exalbido ; la Teigne brune ä& ıöte blanch- ätre, Geoffroy Bist. M. p. 186 11. |
Phal. Tin, granella, Linze Syst. 1, 2. 889. 377. — Faun, Suec. ed. 2. p. 363. 1413.
Alucita granella Fabr. Entom. syst. 3, 2. 334. 15. — Suppl. 49. 74. — Cederhielm Faun. Ingr. 259. 819.
* Tinea granella, Teigne des greniers, de Fillers, Ent. Linn. IT. 468. 868,
— — Koronschabe Wien. Vzehn. 141. 77. — ed. Illiger II. 114.
— ed. v. Charpentier 152. — —, Korngemeinmotte, Schranke Faun. Boic. I, 2.128. 1859, — Schwarz Raupenkal. 609 u. 745. — Treitschke IX. 1.12. X.3. 265. — Kollar, Verzeichniss 87. — Hübner fig. 165. Kornschabe S. 20. — Freyer, schädl. Schmett. $. 56. Taf. I. fig. 6. — — Teigne des grains, Duponchel Hist. VIII. 113. 1509. pl. 289. fig. II. — Cat. 364. —, the mottled woollen, Haworth Lep. brit. 563. 6. — Stephens Cat 7544. — Illustrations IV. p. 347. 11.
— Stainton Cat. 7. 19. — Eversmann Faun. Volg. 534. — Zelter-. stedt Ins. lapp- 91. — Tengström Finl. Fjäril. 110. 10, — Schlä -
ger Schmetterlingstauschbl. S. 216. 106 — Z. Isis 1838, S. 723. 193. — 1839, S. 184. 20. — (Lienig) 1846, S. 273. 16. — 1847. S. 802, 806 u. 809. — (Hoch) 1848. S. 950. — — Schles. Schmetterlings-
tauschbl. II. (1841), 12. 111 (1812), 16. 1V, (1843), 16. V. (1813), 16. VII. (1845), 8, VIII. (1846), 13. — Herrich-Schf. oe Tab. 42. fig. 2835. — Topographie v. Regensbg. 11. 196. 926. — v, Tie. demann in Preuss. Provinzialbl. 1845. S. 534. — nn of the entorm. Soc. of Lund. IV. p. 158. — V. pag. Vl.
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Var. b, major, alis anterioribus praeserlim ad rn er cum valde obscuralis.
Var. c, nana, capillis albis, alis nen minus maculatis, praeserlim postice. : | Granella unterscheidet sich von Cloacella dadur ch, dass bei
ihr der erste Vorderrandfleck stark ist, sich sehr schräg aus- wärls legt, indem er nämlich der Flügelfalte folgt, und sich ein- wärts zuspitzt. Cloacella hat bloss einen kleinen Fleck an die- ser Stelle, der sich einwärts wgder verdünnt, noch die Falte er- reicht. Allein die Gestalt dieses Fleckes ist veränderlich, auch bei Granella; bei einzelnen Exemplaren der Cloacella aus Stain- ton’s Sammlung befindet sich an der Flügelfalte darunter ein kurzer schwarzer Längsstrich, d. h. die vom Ganzen getrennte Spitze des Fleckes der Granella, und bisweilen verbindet sich dieser Längsstrich mit dem Randfleck durch gelbbraune Färbung. Scheint also der Unterschied in der Zeichnung manchmal sehr schwach zu sein, so bleibt doch ein wesentlicher in der Flügel- gestalt, der beide Arten beim Nebeneinanderhalten sicher tren- nen lässt; hei Granella sind die Hinterflügel gegen die Spitze hin dünner, und diese selbst ist sehr scharf, bei Cloacella ist sie kürzer und von mehr gegen einander concaven Rändern einge- fasst. Das letztere Merkmal hat Cloacella mit Quereicolella, das erstere Granella mit Nigralbella gemein.
Grösse sehr verschieden (Vorderflügel 23— 33 '" lang). Kopfhaar reichlich und dicht, gelblich, mehr oder weniger ins Weissliche; bei Var. c ganz weiss, bisweilen bei den Fühlern mit einigen braunen Haaren; Lippentaster von 23 Augenlängen, ziemlich dünn, glänzend gelblich-weiss oder weiss, das zweile Glied aussen schwarzbraun, unten locker beschuppt, oben am Ende mit einigen braunen Borsten; Endglied länger als das halbe zweite Glied, aussen an der Wurzel mit einem schwarzbraunen Fleckchen, spitz, Maxillartaster weisslich. Fühler braungrau, schwach gezähnelt (beim Weibchen nur gegen die Spitze); Wur- zelglied auf dem Rücken mit einem braunen Fleck. — Rücken- schild weisslich, mehr oder weniger breit braun bestäubt, doch so, dass der Rand hell bleibt, Schulterdecke mit tief schwarzem, grossem Fleck an der Wurzel, Beine seidenglänzend, weiss, weisslich-gelb bis fahlgelb; Vorderbeine auf der Lichtseite braun angelaufen, die Mittelschiene auf dem Rücken 'blasser braun, an
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der Spitze weisslich oder gelblich; alle Fussglieder auf der Rük- kenseite bräunlich, an der Spitze weisslich oder gelblich. Hin- terleib braungrau, am Bauch glänzend weisslich oder gelblich ; Afterbusch des Männchens am Ende und unten eben so hell, beim Weibchen dünn, überall gelblich mit meist weit hervorstehendem, honiggelbem Legestachel. |
Vorderflügel ziemlich schmal, hinten durch die Franzen er- weitert, mit länglich zugerundeter Spitze, etwas glänzend, weiss, welche Farbe durch tief schwarzbraune und gelbbräunliche Flecke, Fleckchen und Stäubchen in sehr verschiedenem Grade gedämpft oder verdrängt wird. Der Vorderrand trägt in der Regel sie- ben schwarzbraune Flecke. Der auf seiner Mitte befindliche ist der ausgezeichnetste, breiteste, wie die zwei vorhergehenden schief nach aussen gelegt, verlängert, und an seinem verdickten Ende ziemlich grade abgeschnitten, wodurch er eine rhomboidi- sche Gestalt erhält; der vor ihm liegende Fleck ist kurz, drei- oder viereckig; der der Flügelwurzel nächste ist wieder verlän- gert, und zwar zieht er sich zugespitzt an der Flügelfalte hin. Hinter dem Mittelfleck folgen bis zur Flügelspitze vier schwarz- braune Hakenfleckchen, wovon die zwei letzten oft in einen Fleck zusammenfliessen; die Zwischenräume dieser Haken sind weis- ser als anderwärts, und zwischen dem letzten und der schwarz- braunen Flügelspitze ist noch ein solcher. In der Mitte der Flü- gelfalte ist ein dicker, schwarzbrauner, fleckartiger Längsstrich; zwischen ihm und dem zweiten und dritten Vorderfleck ist der Grund gewöhnlich gelbbraun in sehr wechselnder Ausdehnung. Auf dem ziemlich reinen Innenrande ist nahe der Wurzel ein ‚schwarzbrauner Fleck. Der Hinterrand ist mit einer dicken, mehrfach unterbrochenen, schwarzbraunen Linie bezeichnet, vor welcher die Flügelspitze sich meist stark verdunkelt. Die Fran- zen sind ihrer Haupifarbe nach bräunlich mit dunklen Stäubchen : ein schmaler Strich unter der Flügelspitze; ein breiterer über der Mitte des Hinterrandes, ein solcher über dem Innenwinkel und der schmale Anfang der Innenrandfranzen sind weiss oder weiss- lich; diese helle Farbe hat nach den Exemplaren eine verschie- dene Breite. | Ü
Hinterflügel schmaler als die V orderflügel, länglich zuge- spitzt, ziemlich feinspitzig, bräunlich-grau oder dunkelgrau, gegen die Spitze verdunkelt. Franzen heller. |
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u Unterseite glänzend; Vorderflügel schwärzlich-grau oder braungrau, auf dem Vorderrande verloschen weisslich gelleckt; Hinterflügel heller grau. Franzen wie auf der Oberseite.
Die Varietäten entstehen durch reichlichere Bestäubung und Vergrösserung der Flecke oder durch das Gegentheil.
Var. b umfasst sehr grosse Exemplare, die ich aus morschem Eichenholz einst in Menge erzogen habe. Bei ihnen ist die Grundfarbe sehr verdunkelt und nur am Vorderrande rein. Da die Wurzel gleichfalls sehr dunkel ist, so lässt sich nur bei we- nigen Exemplaren die Gestalt des ersten Vorderrandflecks be- stimmt erkennen. Das ganze Feld der Flügelspitze ist tief braun; zwischen ihm und dem Mittelfleck des Vorderrandes ist auf der Querader nahe an der hintern Ecke des Mittelflecks ein rundliches ausgezeichnetes Fleckchen von weisslich-gelber Farbe, wie gewöhnlich bei Cloacella, dessen unteren Rand ein schwar- zes Strichelchen bildet. Ausser ihrer Dunkelheit in den dunklen Partieen haben die Franzen nichts Abweichendes. Die gelblichen Kopfhaare sind an der Seite braun gemischt. — Hierher gehören zwei ausgezeichnete dunkle Exemplare aus dem Caucasus.
Zu Var. c gehören die kleinsten Exemplare. Sie haben die oben beschriebene Zeichnung, aber die Grundfarbe tritt durch die geringe Bestäubung, die Kleinheit der Flecke und den Man- gel gelbbrauner Schuppen in auffallender Reinheit hervor. Kopf- haare weisslich. Fühler hellgrau schimmernd. Fussglieder leb- haft braun und weiss gezeichnet. Diese Varietät kommt der Quercicolella Herrich-Schff. am nächsten, unterscheidet sich aber durch schmalere Vorderflüge! und spitzere Hinterflügel. Die durch ihre Verheerungen auf Kornböden. berüchtigte Schabe ist vom südlichen Italien bis nach Lappland verbreitet; nach Osten reicht sie bis an den Ural (Eversmann) und Caucasus (Kole- nati). Sie fliegt in zwei Generationen, deren ersie aus über- winterten Raupen im ‚April und Mai erscheint, die zweite vom Ende Juni an bis in den August. Einzelne Exemplare findet man bis in den September. Die Schabe schwärmt an lauen Abenden, ‘oft an Häusern, sehr weit von Getreidevorräthen. Die Raupe, von Reaumur, Rösel, Treitschke, Freyer, Duponchel beschrie- ben, lebt in den aufgespeicherten Getreidekörnern; aber auch in morschem Eichenholz. Ich erhielt sie auch mehrfach aus dem
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Vorrathe bitterer Mandeln in einer hiesigen Apotheke; eine Puppe lag zwischen dem Kern und der Mandelhaut eingesponnen.
17. Cloacella Haworth.
Capillis flavidis; alis anterioribus nitidulis, fuscescenti-marmo- ratis, marginibus fusco-maculatis, macula costae basali non
- producta, macula rhombea costae mediae maculaque plicae reliquis distinctioribus, ceiliis obsolete tessulatis (9 Q).
Var. a, macula costae mediae interne ampliala recteque trun-
cala. Ä
Tinea cloacella, ihe dark-mottled Woollen, Haworth Lep. Brit. IV. 563, 7. — Stephens Cat. 7543. — Illustrations IV. 347. 13. — Stainton Gat. 7.20, — Suprlem. 17. — Zoologist VII. p. 2630.
Tinea granella Duponchel Hist. VII. pl. 289. fig. 13 14.
Tinea cloacea "Ü'ransact. Entom, Soc. Lond. 11. p. X.
Var. b, alis anterioribus magis lutescentibus, maculis fuseis minoribus, maculae costae mediae apice postice minus pro-
ee... Tin. ruricolella Stainton Cat. 7. 21. Suppl. 17. — Zoologist VII. p. 2630. zet.p-. LÄI.
Tin. granella Duponchel Hist. VII. pl. 289. fig. 12.
Ueber ihre nicht mehr zweifelhaften Artrechte habe bei Gra- nella gesprochen. In der That ist ihre Beschreibung ganz die - der Granella, mit der Ausnahme, dass bei ihr das Weissliche und Gelblich-weisse an Kopf, Beinen und Flügeln gewöhnlich gelb- licher ist, namentlich bei der Var.b, und dass der erste Vorder- randlleck der Vorderflügel kleiner bleibt, und sich nicht mit ver- dünntem Ende an der Flügelfalle hinzieht. Dass dieser Fleck
nicht von unveränderter Beschaffenheit bei Cloacella sei, und bei den an der Wurzel sehr verdunkelten Exemplaren .der Granella nicht beobachtet werden könne, ist gleichfalls schon bemerkt. ‚Gewöhnlich hat Cloacella hinter der äussern Ecke des Mittelflecks des Vorderrandes eine helle Stelle der Grundfarbe, die unter- wärts durch eine kurze, braune Längslinie begrenzt wird. | Var. b, ruricolella, an deren Artrechten Stainton selbst jeizt zweifelhaft geworden ist, unterscheidet sich von Cloacella durch Mehreres, aber meines Erachtens nicht als Art; beide kommen nach Stainton’s Beobachtung unter einander vor, und
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es fehlt nicht an Bindegliedern. Bei Ruricolella ist die weisse Grundfarbe fast ganz verdrängt; selbst die Räume zwischen den hintern Costalflecken sind nicht immer weisslich, und die helle Stelle kinter der Querader lässt sich manchmal kaum entdecken, und der dieselbe unten begrenzende braune Strich ist auf ein Pünktchen redueirt oder fehlt auch völlig. Ueberhaupt ist das Schwarzbraune sehr eingeschränkt, wesshalb die Vorderrandflecke meist kleiner sind als bei Cloacella; der mittlere verlängert sich gewöhnlich nicht so weit gegen den Mittelraum und ist hier nicht erweitert und grade abgeschnitten, sondern bleibt mehr gleich- breit oder verengert sich auch wohl etwas ; doch giebt es Exem- plare, bei denen unter dem grade abgeschniltenen Ende eine getrennte, braune Längslinie sichtbar wird, so dass es also bloss der Ausfüllung des schmalen Zwischenraumes bedürfte, um die Zeichnung der Cloacella zu vervollständigen.
Cloacella kommt in ihren Varietäten vor: in England (,‚häufig in Hecken, vorzüglich um die gestutzten Eichen, aus denen hier viele Hecken hauptsächlich bestehen, vom 15. Juni bis 1. Juli und dann wieder im August”, Stainton!); in Häusern und Schup- pen um London, Newcastle und anderwärts (Stephens) — in Frankreich um Paris (Duponchel) — in Deutschlaud um Wien (Mann!), um Glogau (Z.), auch in den schlesischen Gebirgen an Stellen, wo es keine Eichen giebt, z.B. bei Reinerz im Grun- walder Thale am 13. Juli (Z.), ferner um Schreiberhau (Stand- fuss!) und bei Salzbrunn. Die Raupe ist auf faules Holz und Baumschwämme angewiesen. Aus einem Schwamm der Silber- pappel erhielt ich zugleich mit Eupl. boleti ein, wenn ich mich ‚recht entsinne, zu eloacella gehöriges, wenigstens in der ar bung der Parositella sich näherndes Exemplar.
Anmerk. 1. Duponchel’s Bild der Var. b weicht bloss darin ein we- nig von der Regel ab, dass am Vorderrande die zwei letzten Häkchen zu ei- nem ziemlich grossen Fleck zusanmiengeflossen sind. Wie wenig Bedeutung dies hat, lehrt ein Exemplar der 'Staintonschen Sanınılung, bei welchem diese zwei Häkchen auf dem linken Flügel zu einem Fleckchen vereinigt, auf ven rechten, wie gewöhnlich, weit getrennt sind.
Anmerk. 2. WVenn Infimella Herrich-Schff. Tineid, Tab. 42, fig. 284 in der Flügelgestalt richtig wiedergegeben ist, so muss ich in ıhr eine bestimmt von Cloacella verschiedene Art vernmutben; denn so stumpf und bıeit wie bei dieser Abbildung sind deren Hinterflügel nie. Ich vermu- the aber, dass der Unterschied zwischen Cloacella und der daneben befindli- chen Granella nur grell und übertrieben dargestellt ist, und diss diese Infi-
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mella nur eine grosse, lebhaft gezeichnete Cloacella bedeuten soll. Beide Bil- der, 284 und 285 (Granella), schen zwar in den Franzen sehr verschieden gezeichnet ans; allein Granella ist darin grossen Abänderungen unterworfen, und echte Granella-Exemplare sind keine Seltenheit, bei denen die Zeichnung genau so wie bei Cloacella und bei Figur 284 ist.
18. Albipunctella Haworth.
Capillis pallide-ferrugineis; alis anterioribus nitidis fuscis, prae- sertim postice albo-subpunctulatis, costa dorsoque albo-ma- culatis, maculis costae 2—3 primis subquadratis, ciliis albo-
notalis (I).
Tinea albipunctella, the white speckled Black, Haworth Lep. Brit. 1V. 564. 13. — — Stephens Cat. 7537. — lllustrat, 1V. 345, 8. — Stainton Cat. 7. 16.
Einer kleinen, dunkeln Cloacella Var. a sehr ähnlich, aber durch etwas breitere Flügel, durch die weissen Randflecke der Vorderllügel und die Kürze und scharfe Begrenzung dieser Flecke sicher verschieden; von Caprimulgella trennen sie leicht die brei- tern, rein weissfleckigen, nicht weisslich bandirten Vorderflü- gel und der Mangel violettlichen Schimmers auf den Hinterflü- geln; von Ignicomella die breitern, nicht violettlich-braunen Vor- derflügel, das scharf begrenzte weisse Fleckchen vor der Mitte des Vorderrandes und die weisslich-gefleckten Franzen; die zwei der Ignicomella nächsten Arten haben gleichfalls violett- lich- braune Farbe der Vorderfllügel nebst anderen Abwei- chungen.
Kopfhaare hell rostgelb, im Gesicht noch blasser, an den Seiten etwas bräunlich. Lippentaster von fast 23 Augenlängen, mässig schlank, weissgelblich; das zweite Glied aussen bräunlich, unten etwas locker beschuppt, oben an der Spitze mit einer Borste; Endglied zugespitzt, von etwa halber Länge des zweilen Gliedes, aussen bis zu zwei Dritteln gebräunt. Maxillartaster weiss- lich. Fühler schwach gezähnelt, bräunlich; Wurzelglied etwas glänzend, gelblich-weiss. Rückenschild braun. Beine seiden- glänzend, gelblich-weiss; die vordern auf der Lichtseite braun mit weisser Schienenspitze; die Hinterschienen auswärts grau angelaufen, an der obern Schneide braungrau-haarig; die Mit- tel- und Hinterfüsse auf dem Rücken grau mit weisslichen oder
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gelblichen Spitzen der Glieder. Hinterleib braungrau; Afterbusch oben am Ende und unten sowie der Bauch blass gelblich. Vorderflügel 24—2% * lang, länglich, hinten wenig erwei- tert, mit allmählich zugerundeter Spitze, glänzend braun (bei meinem alten Exemplar gelbbraun), am Vorderrande am tiefsten zerstreut weiss punktirt, am reichlichsten gegen die Flügelspitze. Der Vorderrand hat sechs weisse Fleckchen, von denen die drei ersten in weitern Zwischenräumen stehen und grösser sind als die drei letzten, hakenförmigen. Das erste ist nicht weit von der Wurzel und kleiner als das zweite, welches schräg nach hinten gerichtet und innen grade abgeschnitten ist; das dritte hat die Gestalt des zweiten, liegt auf der Mitte des Vorderrandes und ist durch einen bräunlichen vom Vorderrande herabgehenden Strich halbirt. Der Innenrand hat einige verloschene weissliche Fleck- chen. Der grösste weisse Fleck liegt am Innenwinkel; er ist nicht scharf begrenzt und enthält einen braunen Innenwinkelfleck, der ihn mehr oder weniger ganz in seiner Breite durchschneidet. Die Innenrandfranzen sind an ihm weiss, sonst braun, wie die Hinterrandfranzen, welche ein weisses Wischchen an der Flügel- spitze haben, ein andres unter derselben und einen starken weis- sen Fleck tief unter der Hälfte des Hinterrandes. i | - Hinterflügel länglich, stumpfspitzig, braungrau, gegen die Wurzel heller. Hinterrandfranzen mit gelblicher Wurzellinie. Unterseite dunkelgrau, .die Vorderflügel mit kaum durch- schimmernden hellen Randfleckchen und mit gelblichem Schimmer. ‚Vaterland: England (selten, um London in Häusern und Gär- ten im Juni und Juli, Stephens) und Schweden, von wo. mir
Zetterstedt ein Exemplar als eine ihm unbekannte Speeies schickte.
Anmerk, Ich habe Stainton’s Exemplar vor mir; es ist nach dem Ha- worth’schen Original bestimmt. Dies ist auch nöthig, da ich sonst weder nach Haworth’s, noch nach Stephens’ Beschreibung die Art erkannt hätte. Letzterer beschreibt sie so: »alis ant. subeinereo-nigris, punctis albıs pumerosis »sparsis, capite fulvo. Vorderflügel aschfarbig schwarz, unregelmässig wolkig »durch sehr kleine weisse Striche und Punkte; Franzen düster. Hinterflügel »glänzend schwarz; Franzen ziemlich lang und düster.«
19. Nigripunetella Haw.
Minuta, capillis luteis; alis anterioribus dilute-luteis, basi fu- scescenti, costa dorsoque a medio fusco-maculatis, maculis passim pulvere fusco conjunctis. (g' mus. Stainton).
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'Tinea nigripunctella, ıhe imany-spotted Yellow, Haworth Lepid. brit. IV. p. 364. 11. — Steph. Cat. 7536. — Ilustrations, IV, p. 345. 7, — Stainton Cat. 8. 32.
Noch etwas kleiner und schmalflügliger als Ignicomella oder Granella var. c, ausgezeichnet durch die sehr schmalen Hin- terflügel. Kopfhaare hell lehmfarben; Fühler fast von Vorderflügel- länge, borstenförmig, graugelb-bräunlich mit gelblichem Wurzel- gliede. Lippentaster von mehr als 3facher Augenlänge, obenauf schmulzig weisslich, aussen bräunlich, unten mit ziemlich reich- lichen, langen, abstehenden Borstenhaaren; Endglied kürzer als das zweite Glied, spitz. Rückenschild hell lehmfarben; Schulterdek- ken an der Wurzel braun. Beine seidenartig glänzend, fahlgelb, die vordern auf der Lichtseite gebräunt. Hinterleib grau mit schwachem Afterbusch.
Vorderflügel 2— 23°‘ lang, schmal, hinten sehr wenig er- weilert und dann ziemlich lang zugespilzt, sehr hell lehmfarben, elwas glänzend, braunfleckig und an der Wurzel und im Mittel- raum mit groben, hier und da zusammenhangenden braunen Schuppen. Am Vorderrande ist an der Wurzel ein braunes ver- wischtes Fleckchen. Ein andres befindet sich gleichfalls am Vor- derrande ein wenig vor der Mitte und ist mit dem Innenwinkel- fleck durch die braune Bestäubung fast zu einer Binde verbun- den. Hierauf folgt am Vorderrande ein dritter brauner Fleck, der dem zweilen viel näher liegt als dieser dem ersten, und dann in gleichen Zwischenräumen bis zur Spitze drei verwischte Häk- ‚ehen; diesen gegenüber sind am Hinterrande vier Schuppenhäufchen, von denen bei dem einen Exemplar die ersten mit dem dritten Vorderrandfleck und dem ersten Vorderrandhäkchen durch braune Stäubehen zu Binden vereinigt sind. Von diesen Häkchen gehen in die gelblich-staubgrauen Franzen des Vorder- und Hinter- randes bräunliche Wische.
Hinterflügel sehr schmal, lanzellförmig, lang und scharf zu- gespilzl, hellgrau mit langen, dunklern Franzen.
Unterseite glänzend, hellgrau; die Hinterrandfranzen der Vorderflügel gelblich schimmernd. |
Vaterland: England, wo die Schabe viel seltner ist als Pel- lionella, aber an gleichen Stellen und zu gleicher Zeit fliegt (Stephens). |
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- Anmerk. l. Haworth’s Beschreibung: caput fulvum — Alae ant. flavo-fulvae, nigro valde maculatae — ist sehr wenig geeignet, die Art wiedererkennen zu lassen. Bezeichnender ist die Stephens’sche; doch ist die Farbe der Flecke, nach den zwei ae der StR en Sammlung nicht schwarz, sondern braun.
Anmerk. 2. Herrich- Schäffer’s Tın. ee tab. 39. fig, 268 hat einige Achnlichkeit mit Nigripunctella, scheint aber nicht dieselbe Art zu sein. Die Hinterflügel sind an der Endhälfte nicht schmal genug; die Vor- derflügel sind im Mittelraum zu wenig ‚ überhaupt zu fein bestäubt; statt der Randhäkchen sind Flecke, und von denn des Hinterrandes gehen keine Wi- sche in die Franzen; auch ist die Grundfarbe nicht gelb genug. Granula- tella Herrich-Schff. fig. 267 stimmt im Flügelbau und in der Franzen-
zeichnung viel besser, hat aber ganz hellgraue Vorderflügel.
20. Caprimulgella (v. Heyden) HS.
Capillis ferrugineis; alis angustis, anterioribus luteo - brunneis, basi, fascia nebulosa ante medium, maculis tribus costae una- que anguli interni exalbidis; posterioribus cinereis, purpu- _ rascenli - micantibus (A).
Tinea caprimulgella PEN -Schff. Tineid. Tab. 44. fig, 303. — — Stain-
ton Cat. Suppl. 2. 40.
In der Grösse der kleinsten Granella, mit noch etwas schma- lern Vorderflügeln, übrigens weder dieser, noch der Cloaeella, ‚noch der weissfleckigen Albipunciella ähnlich, näher der Ignico- mella, doch von dieser durch die gelbbraunen, nicht violettlich schimmiernden Vorderflügel und die purpurfarbig schimmernden, weniger lang zugespitzten Hinterflügel unterschieden. |
Kopfhaar rostgelb, am Hinterkopf gelbbraun gemischt, auf dem Gesicht sehr hell. Lippentaster hängend, kürzer als zwei Augenlängen; zweites Glied aussen bräunlich, unten mit. verlän- gerten, locker anliegenden Borsten, open an der Spitze mit zwei bis drei kurzen Borsten; Endglied so lang wie das zweite Glied, schlank, zugespitzt. Maxillartaster auffallend dick, hell gelblich. — Fühler sehr fein kerbzähnig, bräunlich, weisslich schimmernd, mit gelblich-weissem Wurzelgliede. Rückenschild gelbbraun, hellgelb- fleckig. Beine seidenglänzend, schmutzig hellgelblich; die vier vordern auf der Lichtseite braungrau mit weisslichen Gliederen- den; die hintern aussen an der Schiene grau mit grauen Haa- ren, und an der Rückenseite der Fussglieder ausser an den Spitzen gleichfalls grau. (Hinterleib fehlt.)
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Vorderflügel 2% Linien lang, schmal, hinten ein wenig eT- weitert, mit abgestumpfter Spitze, schwach glänzend, hell gelb- braun, mit bleich gelblichen Zeichnungen. Das Wurzeldrittel ist bleich gelblich, mit gelbbraunen, wolkigen Flecken (bei einem hier beschädigten Exemplare sehe ich einen solchen Wolkenileck, der von der Wurzel des Vorderrandes schräg hinüber bis nahe an den Innenrand reicht und so die Flügelwurzel und hinter sich eine schräge, an den Enden erweiterte Binde hellgelb lässt, welche durch einen kurzen Vorderrandstrich gespalten wird). An der Mitte des Vorderrandes hängt ein gelblicher, kleiner, nur einwärts scharf begrenzter Fleck, welchem sehr schräg gegen- über ein hellgelber, unregelmässiger, die angrenzenden Franzen färbender und dadurch etwas grösserer Fleck liegt. Auf dem Vorderrande folgen dann vor der Spitze zwei verloschene, weit geirennie, gelblich- weisse, hakenförmige Fleckchen, von jedem derselben zieht gelbliche Bestäubung in einer sehr verloschenen Binde zum Hinterrand hinüber. Der Innenrand erscheint durch den gelben Wurzelraum und den Innenwinkelfleck hellgelb und nur hinter der Mitte durch einen schmalen, fast viereckigen, gelbbraunen Fleck unterbrochen. Franzen auf der Wurzelhälfte gelbbraun-staubig, aussen heller; an der Mitte zieht ein gelblicher, mässig breiter Wisch hindurch. | Hinterflügel länglich gespitzt, grau, hinten dunkler, stark purpurfarbig schimmernd. Franzen grau. Unterseite glänzend, ungefleckt, hellbraun, im Mittelfelde purpurfarbig schimmernd. Franzen einfarbig grau. Vaterland: England (Stainton); Deutschland: bei Frankfurt am Main im Mai und Juni aus faulem Buchenholz (v. Heyden); bei Berlin, wo mein ziemlich gutes Exemplar zu Ende Juli an dem Stamm einer Rosskastanie gefunden wurde. Es bestehen also zwei Generationen.
Anmerk. I, Bei Herrich-Schff. scheint die Vorderflügelwurzel zu wenig braun zu sein, und der helle Wisch in den Hinterrandfranzen fehlt. Auch glaube ich nicht, dass Kragen und Schulterdecken die Farbe des Ko- pfes haben können. Uebrigens ist das Bild gut.
Anmerk. 2. Stainton’s von Mann eingesandte Tin. albicomella Cat. Suppl. P- 18 kenne ich nicht in der Natur; sie muss besonders nach der Beschreibung der Hinterflügel der Capriniulgella sehr nahe kommen; aber ihr weisshaariger Kopf trennt sie sicher von ihr, und dieser, so wie die Hin- terflügel, desgleichen der Mangel des Lilaschimmers auf den Vorderflügeln —
VI. 10
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wenigstens wird davon nichts gesagt — auch von Ignicomella. Flavicapilla ist blass gelbköpfig und auf den Vorderflügeln ohne Ocherfarbe ; letztere fehlt auch der, wie ihr Name sagt, weissköpfigen Albicapilla, bei welcher überdies der Innenrand der Vorderflügel weisslich ıst.
21. Ignicömella (FR. HS.
Capillis ferrugineis; alis anterioribus lilacino-brunneis, fasciis duabus nebulosis maculaque costae postica albidis; posterio- ribus ovato-lanceolalis, cinereis (JO 2).
Finca ionieomelle Herrich-Schff., Tineid.. Tab: Al: ge 279.
8 Tinea corticella Tengström Finl. Fjäril. p. 110. 11.
Var. b, fasciis nullis, priore in maculam dorsalem, posteriore in triangulos obsoletos oppositos mutalis (I). |
Var. c, alis anterioribus (fasciis nullis) albido-nebulosis, macula anguli interna alteraque costae poslica albidis (J).
Var. d, alis anterioribus subunicoloribus, costa postice albido- nebulosa (2). ER
* Var. e, alis anterioribus ut in var. c, sed praeterea macula costae mediae albida. |
Herrich-Schff. 1, c. fig. 280. _
Eine sehr veränderliche Art, die sich durch ihre viel plötz- licher zugespitzten Hinterflügel und die lila-schimmernde Grund- farbe von Caprimulgella, durch ihren rothgelben Kopf, ihre gleich- falls kürzer gespitzten Hinterflügel und den Mangel der weissli- chen Färbung längs des Innenrandes von Albicapilla unterscheidet.
Grösse der Caprimulgella. Kopfhaar rostgelb, im Gesicht und am Hinterkopf blasser. Lippentaster kaum von doppelter Augenlänge, hängend, weisslich, aussen bräunlich, am zweiten Gliede unten locker beschuppt; oben am Ende mit einem Bor- stenbürstchen; Endglied von etwa 3 Länge des zweiten Gliedes, bräunlich, beim Männchen gegen die Spitze fein gezähnt; beim Weibchen sind sie auffallend dünner. Rückenschild gelbhraun, weissstaubig. Beine seidenglänzend, schmutzig weisslich; die vordern auf der Lichtseite dunkelbraun mit weissem Ende der Glieder; die Hinterfussglieder auf dem Rücken dunkelgrau, an den Enden weisslich. — Hinterleib grau; Afterbusch stark, gelb- lich, auf der Unterseite weisslich. I
Vorderflügel 22—2+ Linien lang, etwas breiter und ge- spitzter als bei Caprimulgella, besonders beim Männchen, hell-
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braun mit lilafarbiger Mischung, grobschuppig. Die weisslichen Flecke sind in ihrer Gestalt sehr veränderlich. Mein einzelnes Weibchen, ‘das allerdings durch Regen etwas abgestäubt ist, hat ausser weisslichen Pünktchen und einer kleinen undeutlichen Stelle am Vorderrande vor der Flügelspitze und einer andern eben- solchen am Innenwinkel nichts Helles, und so sieht auch ein von FR. erhaltenes, noch mehr verwischtes Weibchen aus. Von . meinen Männchen, die weniger verwischt sind, zeigen drei vor der Flügelmitte eine ziemlich senkrechte, breite, weissliche Ne- belbinde, hinter der Mitte eine schmalere, etwas einwärts ge- neigte, nach vorn verschmälerte, auf dem Hinterwinkel ruhende und ausserdem noch in der Mitte zwischen dieser und der Flü- gelspitze auf dem Vorderrande einen weisslichen Wischfleck, der bei einem Exemplar gespalten ist. Bei Var. b, einem Helsing- forser Männchen, ist von der ersten Binde nur die Innenrand- hälfte übrig, und die zweite ist in zwei kleine, nicht einmal recht enigegengeseizte, kurze und schmale Dreiecke aufgelöst. Bei Var. c ist der erste Innenrandfleck vom Innenrande getrennt, undeutlich und durch braune Schuppen zertheilt; der Innenwin- kelfleck ist klein, und von dem entsprechenden Vorderrandfleck- chen ist nur die Spur eines kleinen Hakens sichtbar. — Franzen grau, auf der Wurzelhälfte braunstaubig, am Innenwinkel weisslich.
Hinterflügel von der Hälfte an zugespitzt, grau mit lilafarbi- ger Beimischung; Franzen grau, an der Wurzel schmal gelblich und mit einzelnen, langen, braunen Schuppen, die sich leicht abfliegen.
Unterseite dunkelgrau mit schwachem Lilaschimmer auf der Flügelfläche.
Sie fliegt bei Helsingfors in Finland in der Mitte Juli und sitzt an Baumstämmen (Tengström!); in Deutschland: bei Reich- stadt in Böhmen (FR ?), bei Salzbrunn in Schlesien, wo ich am 17. und 48. Juli nebst mehrern schlechtern vier ziemlich gute Männchen an der Wilhelmshöhe, an der es keine dicken Bäume gab, aus Eichen- und Birkengesträuch gegen Sonnenuntergang scheuchte, bei Glogau um Hermsdorf ein Weibchen am 16. Jwi zwischen Birkengesträuch auf Haidekraut.
Aumerk. Ueber Albicornella Siainton s. m. bei Caprimulgella.. — In
Herrich-Schäffer’s beiden Figuren sind in der Vorderflügelspitze drei braune Längsstriche bis zu den Franzen; meine Exemplare zeigen keine Spur davon.
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22. Albicapillan. sp.
Capillis albis; alıs anterioribus fusco-cinereis lilacino - mixlis grosse squamatis, costa postice albido obsolete maculata, dorso late albido, lineola plicae fusca (JS).
? Tinea albicomella Herrich-Schäff, tab. 47. fig. 324.
Von Flavicapilla und Ignicomella ist sie leicht durch ihren weissen Kopf zu unterscheiden, von der ihr nächst verwandten Flavicapilla ausserdem durch die breit weissgerandeten Schulter- decken und den breiten, weissen, nur wenig bestäubten Innen- rand der Vorderflügel. we
Kopfhaar sehr reichlich und dicht, weiss, mit einer äusserst geringen Beimischung von Gelblich, die sich erst unter der Loupe erkennen lässt; Obergesicht braun. Lippentaster von 23 Augen- _längen, hangend, grade, ziemlich schlank, bräunlich-grau, ‘unten langhaarig, oben am Ende mit einem Borstenbusch; Endglied über halb so lang wie das zweite Glied, weiss, aussen bis über die Hälfte braun, gespitzt. Maxillartaster lang, dunkelgrau. Fühler von halber Vorderflügellänge, braungrau mit braunem Wurzel- gliede. Rückenschild weiss, braunstaubig; Schulterdecken weiss mit dunkelbraunem Wurzelfleck. Beine seidenglänzend grauweiss, die vier vordern auf der Lichtseite braun mit etwas glänzenden, weissen Enden der Glieder; die Hinterfüsse sind auf dem Rücken nur hellgrau, an den Gliederenden weisslich. Hinterleib grau, nach hinten heller, am Bauch weissgrau; der starke Afterbusch gelblich.
Vorderflügel 2% Linien lang, ziemlich schmal, hinten kaum erweitert, mit länglich zugerundeier Spitze, braungrau, dicht und grob bestäubt mit lilafarbiger Mischung. An der Mitte des Vor- derrandes ist ein kleines, verloschenes, weissliches, nach hinten gespitztes Fleckchen. Gegen die Spitze hat der Vorderrand drei schwer kenntliche, weisse Häkchen, die ziemlich zusammenge- drängt liegen, und wovon das letzte dicht vor der Flügelspitze ist. Innenrand bis zur Falte und am Innenwinkel bis über die- selbe hinaus, also in einer ziemlich gleich breiten Strieme weiss, etwas braun bestäubt und einwärts nicht scharf begrenzt. Nahe an der Flügelwurzel liegt ein schlecht begrenzter dunkelbrauner Punkt. Nicht weit von ihm befindet sieh ein grösserer in der Flügelfalte, von welchem aus die braune Bestäubung einen Fleck
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bis zum Innenrande bildet. Die Falte enthält hinter ihrer Mitte einen braunen, etwas undeutlichen Längsstrich, unter dessen Ende ein dunkelbraunes Pünktchen ist. Franzen schmutzig weisslich, auf der Wurzelhälfte, die gegen den Hinterrand nicht scharf abge- schnitten ist, braunstaubig.
Hinterflügel von der Gestalt wie bei Flavicapilla, einfarbig grau; die hellen Franzen tragen längs des Hinterrandes an der Wurzel lange bräunliche Schuppen, die sich gegen die Flügel- spitze mehr verdichten.
Unterseite ziemlich dunkelgrau; die Vorderflügel haben den Innenrand gelblich; ihre Franzen sind ebenso, nach aussen ins Graue, an der Wurzel mit bräunlichen Schuppen; die Hinterflü- gelfranzen sind grau mit gelblicher Wurzellinie.
Das einzelne, sehr schön erhaltene Exemplar habe ich bei Glogau im Sommer gefangen; Näheres ist mir nicht bekannt.
Anmerk. Herrich-Schäffer’s 'Tin. albicomella sicht meiner Art sehr ähnlich und stellt offenbar ein Weibchen vor, was vielleicht ihre Abwei- chungen erklärt, Diese bestehen in Folgendem: Der ganze Thorax ist grau; die Vorderflügel haben einen grossen, schräg nach aussen gelegten, rhombischen schneeweissen Fleck; ihr Innenrand ist, statt weiss, hell gelblich-grau ohne die braunen Punkte, und die Franzen sind viel zu dunkel schmutzig gelblich. Es schien mir also sicherer, meiner Art einen neuen Namen zu geben. — Stainton’s Tin. albicomella — bei welcher Ignicomella Herrich-Schäff. mit einem Fragezeichen angezogen wird — vielleicht besass Stainton Taf, 47 noch nicht — hat selbst den dunkeln Fleck in der Falte, den HS’. albico- mella nicht zeigt, und dazu den weissen Kopf. Aber meine Art hat auf den Vorderflügeln nichts Ochergelbes und auf den Hinterflügeln keinen Purpur- schimmer. — Noch scheint Tin. confusella HS. fig. 276 verwandt zu sein, die auch einen weissen Kopf und die geringe Grösse dieser Arten be- sitzt. Allein ihre Hinterflügel sind an der Wurzel viel schmaler, und die Vorderflügel zeigen ausser der weisslichen VVurzel zwei sehr deutliche, breite, weissliche Binden und zwei scharfe Vorderrandhaken vor der Flügelspitze. — Alles das scheint auf verschiedene Arten zu deuten; ich zweifle nicht, dass man unter diesen so unbeachteten kleinen Thieren noch mehrere nächst ähn- liche finden werde.
23. Flavicapilla.n. sp. Capillis pallide flavis, alis anterioribus obscure lilacino-cinereis, litura costae mediae flavescenti (JS).
Vom Ansehen und der Färbung einer Swammerdamia, aber eine ächte Tinea, der Ignicomella und Albicapilla nahe verwandt.
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Ihr bleichgelber Kopf und die einfarbigen lila-gemischten, grauen, fast ungezeichneten Vorderflügel zeichnen sie sehr aus.
Nur ein schönes Männchen der Standfuss’schen Sammlung, von der Grösse der Ignicomella. Kopfhaare blassgelb. Lippen- taster kaum zwei Augenlängen lang, gelblich, aussen braun; zweites Glied unten locker behaart, oben am Ende mit einer An- zahl langer gesträubter Borsten am Ende; Endglied eiwa halb so lang wie das zweite Glied, spitz. Maxillartaster gelblich-weiss. Fühler sehr fein gezähnelt, von fast 3 Vorderflügellänge, schwärz- lich-grau mit glänzend weissgrauem Wurzelgliede. Rückenschild einfarbig schwärzlich-grau. Beine seidenglänzend, hellgrau; die vier vordern auf der Lichtseite braun mit weissen Enden der Glieder; Hinterschienen innen hell gelblich, aussen grau; Hinter- füsse auf dem Rücken dunkelgrau, an den Gliederenden weiss- lich. Hinterleib dunkelgrau mit hellerem Bauch und gelblichem Afterbusch.
Vorderllügel 23 Linien lang, in der Breite wie bei Ignico- mella; hinten etwas erweitert mit abgerundeter Spitze, dunkel- grau mit lilafarbiger Beimischung, grobschuppig. Nur auf der Mitte des Vorderrandes ist ein kurzer, gelblich-weisser Längs- strich (auf dem rechten Vorderflügel in drei Fleckchen zertheilt), und am Innenwinkel haben die Franzen in geringerer Ausdeh- nung gelblich-weisse Farbe. Franzen hellgrau, auf der Wurzel- hälfte grobschuppig.
Hinterflügel in der Gestalt wie bei Ignicomella, heller grau als die Vorderflügel; Franzen ein wenig lichter.
Unterseite etwas glänzend, grau wie die Oberseite er Hin- terflügel, einfarbig.
Gefangen bei Schreiberhau am 7. Juli 1850 (Standfuss N.
24. Fuliginosella Lienig.
Capillis cinereis; alis anterioribus angustis cinereo-[uscescenti- bus, dense fusco-pulverulentis, puncto post medium majore
fusco (2). Tinea fuliginosella Lienig Isis 1846. 273. Am ähnlichsten der Misella, aber viel grösser, auf den 44
bis 45 Linien langen Vorderflügeln fast völlig glanzlos, ganz ohne Vorderrandhäkchen, grob braun bestäubt und mit schmalern, sehr
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gespitzten Hinterflügeln etc. Kopf graubraun-haarig. Taster fast drei Augendurchmesser lang, braungrau; das zweite Glied auf der Unterseite mit reichlichen, langen, sperrigen, braunen Haa- ren, deren Spitzen gelblich sind; mehrere so gefärbte steife Haare stehen auch an der Spitze oben und erreichen fast die Spitze des Endgliedes; dieses ist dünn, spitz, halb so lang wie das zweite Glied, an der Mitte mit einem braunen Fleck. Fühler dünn, schwach gezähnelt, braungrau, an den verdickten Glieder- enden dunkler und dadurch geringelt. Rückenschild (verölt- graubraun?). Die vier Vorderbeine violettlich-braun; alle Füsse ebenso, die hintern jedoch eiwas lichter, mit gelblichen Glieder- spitzen; Hinterbeine gelblich, an den Schienen auswärts grau an- geflogen und an der obern Schneide gelbgrau-haarig. Hinterleib dunkelgrau, hinten an den Ringrändern mit hellen, langen Schup- pen; der 'Legestachel steht aus dem gelblichen Afterbusch lang hervor; Bauch seidenglänzend, grau. |
Vorderflügel schmal, hinten wenig erweitert mit sehr schrä- gem Hinterrande und zugerundeter Spitze, graubräunlich, dicht dunkelbraun bestäubt, indem die groben Schuppen so gefärbte Spitzen haben, am dunkelsten längs des Vorderrandes, am .hellsten und fast ein wenig ins Röthliche ziehend längs des Innenrandes. Auf der Querader, weit hinter der Mitte, liegt ein schwach. aus der Grundfarbe hervortretender, dicker, schwarzer Strich. Fran- zen grau, auf der Wurzelhälite braun staubig.
Hinterflügel lang zugespitzt mit scharfer Spitze, grau mit schwachem violettlichen Glanze.
Unterseite bräunlich-grau, violettschimmernd, an den Rän- dern in verschiedener Breite mit gelblichem Schimmer.
Madam Lienig fand in Lievland ein einzelnes frisch ausge- krochenes Exemplar an einem verwiiterten Tannenstamm; ich selbst klopfte bei Berlin ein schlechtes Exemplar im Sommer von einer Weide vor dem Frankfurtker Thor; ein gutes Weibchen erhielt ich von Breslau durch Herrn Dr. Scholz.
| 25. Misella Z.
Capillis fuseo-Iutescentibus; alis ant. nitidulis fuscescentibus pal- lido-conspersis, strigulis costae ante apicem obsoletis palli- dis, puncto disci post medium fusco-nigro; poslerioribus ‚fusco-cinereis purpureo-micanlibus (JS 2).
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Tinea misella Z. Isis 1839. 184, 24. — (Lienig) Isıs 1846, 273. 17.
— (Koch) Isis 1848. 950. — Schles. Tauschvereinsbl. IV. (1843). 16. — V, (1844). 16. — Tengström Finl. Fjäril. 111. 12. '— Herrich- Schäff. Tineid. tab. 41. fig: 277. Re
Tinea Knockiella Stainton Cat. 7. Suppl. 7. — VI. p- 2630.
? Tinea misella, Teigne miserable, Duponchel SUpER: IV. p- . 203, 380. pl- 67. fig. 7. — Cat. 365. \ ei Von Fuliginosella verschieden durch viel kürzere, weniger
gespitzte Flügel, gelbliche, nicht einfach braungraue Kopfhaare, nicht gelbspitzige Haare an den Tastern, den Glanz der Vorder- flügel und die gelblichen, dort ganz fehlenden Strichelchen in den Vorderrandfranzen etc. Am nächsten steht sie der folgenden Spretella. Ihre Fühlerglieder sind aber nicht einfach eylindrisch, sondern am Ende erweitert und jederseits in ein kurzes Zähn- chen verlängert, wodurch sie etwas knotig und geringelt ausse- hen; den am leichtesten zu bemerkenden Unterschied giebt aber die Farbe der Hinterflügel, welche. dort wie bei Pellionella nur einen gelblichen, bei Misella (mit höchst seltenen Ausnahmen) blass purpurnen Schimmer haben; auch sind sie bei Misella et- was weniger scharf gespilzt und gegen die Wurzel weniger hellgrau.
Grösse sehr veränderlich; Vorderflügel 3—4 Linien lang. Kopf mit bräunlich lehmfarbenen, in der Mitte dunkler gemisch- ten Haaren. Lippenlaster etwas über 24 Augenlängen lang, schmut- zig hellgelb, aussen gebräunt: das 2te Glied unten locker be- schuppt mit mehreren zerstreuten Borsten, oben an der Spitze mit einem Busch von 4—6 braunen Borsten; Endglied von hal- ber Länge des zweiten Gliedes, etwas dick, aussen und an der Rückenwurzel meist gebräunt, an der abgerundeten Spitze gelb- lich. Maxillartaster gelblich. Fühler von dem oben angegebenen Bau, bräunlich, gegen die Spitze mit helleren Gliederwurzeln und grau schimmernd. — Rückenschild hellbraun. Beine schmutzig gelb; die 4 vordern auf der Lichtseite braun mit gelblichen Spit-. zen der Glieder; die hintern an der Rückenschneide der Schiene grau mit grauen Haaren; Fussglieder am Rücken grau mit gelb- licher Spitze. Hinterleib braungrau; die Spitze des weiblichen Afterbusches gelblich; der dünne Legestachel steht weit hervor; Bauch seidenglänzend, hellgelblich.
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Vorderflügel länglich, hinten durch die Franzen kaum er- weitert, zugespitzt mit abgerundeter Spitze, glänzend gelbbraun, verloschen gelblich marmorirt, mit einem mässig grossen, verlo- schenen, dunkelbraunen Fleck auf der. Querader. Bisweilen lässt ‚sich ein länglicher solcher Fleck auf der Milte der Falte ent- decken. Die Vorderrandfranzen sind braun mit 4 verloschenen, gelblichen Häkchen. Die gelbbräunlichen, aussen hellen Franzen haben auf der Wurzel eine Reihe sehr verloschener, oft fast verschwindender Fleckchen.
Hinterflügel zugespitzt, graubräunlich, gegen die Spitze et- was verdunkelt, überall blass purpurfarben schimmernd; bei ei- nem Männchen, das ich früher besass, schimmerten sie gelblich. Franzen gegen den Schwanzwinkel etwas lichter, auf der Wur- zel von einer verloschenen, gelblichen Linie umzogen.
Unterseite graubraun ; Vorderflügel lebhaft purpur-violettlich schimmernd; Franzen oft an der Wurzel verloschen gelblich; Hinterflügel mit blass purpurnem, gegen den Schwanzwinkel ins Gelbliche übergehendem Schimmer.
Die grössten Dimensionen erlangt das Weibchen; doch bleibt es bisweilen auch so gross wie ein kleineres Männchen. Ausser ‚den beim Männchen eiwas deutlicher gezähnelten Fühlern und dem Hinterleibe unterscheiden sich beide Geschlechter nicht.
Diese Art lebt in England (am 8. August in einem Hause; Stainton); in Deutschland bei Heidelberg (Dr. Bronn!), Frank- furt am Main (Koch), Berlin; in Schlesien an mehreren Stellen; in Lievland (Lienig!); in Finland an verschiedenen Orten (Tengström?). Sie wohnt in Gebäuden, besonders in alten, dum- pfigen; ich fand sie häufig in meinem Holzstalle und an den Wänden und Fenstern der benachbarten ‚Gebäude, den ganzen Juni hindurch; Madam Lienig sah sie in Menge an einem Hause aus den Rilzen eines verfaulten Balkens hervorkommeu; doch mögen sie sich darin nur versteckt haben. Ein Exemplar klopfte ich auf einer Wiese aus Gesträuch, in weiter Entfernung von einem Dorfe, aus welchem es doch nur durch Zufall dahin ge-
kommen sein konnte. In Finland fliegi sie erst im Juli und Anfang August.
- Anmerk, 1. So oft ich auch die Hübner’schen Tafeln durchgesehen habe, so ist mir zwar der Gedanke eingekominen, Rusticella fig. 17 auf Mi- sella anzuwenden, nie aber der, in Knochiella fig. 260 unsere Art zu vermu-
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then, dhrend Stainton sie mit Bestimmtheit dafür angiebt-. Jetzt halte ich es allerdings für möglich, dass es so sei; allein die Gewissheit fehlt gänzlich. Für Misella sind die Vorderflügel zu breit mit zu wenig ‚gerundetem Hinter- rande und zu scharfer Flügelspitze; die Grundfarbe ist nicht im geringsten hell marmorirt, wohl aber an der Wurzel stark verdunkelt, und die gelbli- chen Bandhäkchen fehlen gänzlich. Die Hinterflügel sind purpurfarben mit bindenartig schwarzem Hinterrande.e. Die Fühler, die bei Misella für das blosse Auge einfarbig sind — und Hübner hat sie bestimmt nicht mit der Loupe angesehen! — sind durch Punkte und Striche ausgedrückt, sollen also bei Knochiella hell und dunkel geringelt sein. WVäre diese Art bei Augsburg einheimisch (das Zeichen dafür fehlt in Hübner’s Register), so würde ich sie mit einem ? angeführt haben.
Anmerk. 2. Ist Duponchel’s Teigne miserable wirklich unsere Misella, so ist seine Abbildung sehr miserabel; sie zeigt im Mlittelraum der Vorder- flügel fünf braune Flecke der Länge nach (die Beschreibung erkennt einen ‚ an der Wurzel, einen hinter der Mitte und einen in der Spitze an) und auf ‚den hellgrauen Hinterflügeln keinen Schimmer, den auch die Beschreibung unerwähnt lässt. Dennoch ist. einige VVahrscheinlichkeit, dass Dup. durch Herrn Mann — nicht, wie er immer angiebt, durch Parrey/s — die richtige Misella mitgetheilt erhalten habe.
26. Spretella (SY.) Stainton.
Capillis lutescentibus; alis ant. nitidulis fuscescentibus, pallido-
conspersis, maculis (1 obsoletiore humerali, 2 oblique ante,
4 majore post medium) fuseis, cilüs costalibus obsoletissime
pallido-strigulalis; posterioribus cinereis, flavido - micanlibus (I 2.
Tinea spretella, aschengrauer Schabe mit schwarzen Punkten, Wien. Vechn,
Ss. 142. 10. — ee a II. 116, — ed. v. Charpentier S. 156. — Stainton Cat. 8. Tinea a he brown-dotted Woollen, Haworth Lep. brit. IV, 562. 4. — -— Stephens Cat. 7534. — Illustrations 1V. 345. 5, — Stainton Cat. 8. 26. — Herrich-Schff. Yineid. tab. 44. fıg. 300. Tinea sareitella, Kleiderschabe Wien. Vzehn. S. 159, 41. — ed. Hlig. II. 106. — ed. v. Charpentier S. 142.
Var. b ut a, sed al. ant. macula superiore ante medium nulla 1: | Var. c ut b, sed alis ant. magis flavidis, minus fusco-pulveru-
lentis, maculis fuscis magnis valde distinelis (2).
Von Misella durch den Fühlerbau und die gelblich, nicht purpurfarbig schimmernden Hinterflügel sehr sicher verschieden, nähert sie sich den dunklen Varietäten der Pellionella oft so sehr,
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dass verflogene Exemplare beider kaum von einander geschieden werden können. Ein sicheres Merkmal für gewöhnliche gute Exemplare der Spretella geben die drei bis vier verloschenen gelblichen Häkchen in den Vorderrandfranzen der: Vorderflügel, die bei Pellionella gänzlich fehlen; auch ist die Beschuppung rei- ner Exemplare der Spretella entschieden gröber und der Glanz dadurch mehr gedämpft, wesshalb ihre Artrechte mir nicht mehr zweifelhaft sind.
Grösse sehr wechselnd wie bei Pellionella. Kopfhaare lehm- gelb, bisweilen ziemlich hell. Lippentaster kaum 23 Augenlängen lang, schmutzig gelb, aussen gebräunt; das zweite Glied unten mit mehrern braunen Borsten und oben an der Spitze mit einem Büschel von sechs bis acht braunen Borsten; Endglied von hal- ber Länge des zweiten Gliedes, etwas dick, spitz, aussen braun, am Ende und innen gelblich. Maxillartaster hellgelb. Fühler bor- stenförmig, mit cylindrischen, eng an einander schliessenden Glie- dern, bräunlich. Rückenschild lehmgelb, dicht braun -bestäubt, vorn am dunkelsten. Beiue glänzend, schmutzig gelb, die vier vordern auf der Aussenseite braun, an allen Gliederspitzen und an der Mitte der Schienen mit einem gelblichen Punkt ; Hinter- beine aussen grau angelaufen, an der Rückenschneide der Schie- nen graugelbhaarig; Fussglieder obenauf dunkel braungrau, am Ende blassgelb. Hinterleib braungrau; Afterbusch gelblich; - Le- gestachel hervorstehend; Bauch seidenglänzend, gelblich, nach der Wurzel zu ins Graue.
Vorderflügel schmal, hinten durch die Franzen wenig erwei- tert, mit sehr schräg gerundetem Hinterrande und abgerundeter Spitze. Die bleichgelbe Grundfarbe ist sehr reichlich mit brauner Bestäubung verdeckt, welche jedoch hier und da das Gelbliche in kleinen Flecken und Punkten hervorireten lässt, am meisten längs des Innenrandes bis zur Falte. Gewöhnlich sind vier dun- kelbraune, in der Grösse veränderliche Flecke zu bemerken ;. der schärfste liegt auf der Querader. Ein zweiter liegt in der Falte, ein wenig hinter der Mitte derselben, und ist länglich; der dritte, strichförmige ist etwas einwärts, fast näher dem Vorderrande als der Falte. Der vierte, gewöhnlich grösste, ist an der Schulter ; er verbindet sich oft mit einem Innenrandfleck nicht weit von der Wurzel zu einem bindenförmigen Fleck, innerhalb dessen alie Grundfarbe als ein auf dem Innenrande ruhender Fleck ziemlich
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rein hervortritt. In den bräunlichen Vorderrandfranzen lassen sich drei bis vier gelbliche, oft sehr redueirte, aber doch stets angedeutete Häkchen erkennen. Hinterrandfranzen graugelblich, auf der durch eine bräunliche Staublinie begrenzten Wurzelhälfte oft in einer Reihe gelblich-fleckig. Bei Var. b, einem kleinen, ziemlich hellen Männchen, ist der obere braune Strich vor der Flügelmitte gar nicht vorhanden und der Fleck in der Falte sehr klein.
Var. c, ein Weibchen aus Stettin, ist sehr auffallend durch die hellen, ziemlich gleichmässig braun-bestäubten Vorderflügel, auf denen sich der hinterste Fleck und der in der Falte durch Grösse, Schärfe und Dunkelheit auszeichnen; der zu einem Bin- dentleck umgestaltete an der Wurzel ist deutlich, AB nicht un- gewöhnlich verdunkelt.
Hinterflügel ziemlich scharf gespitzt, grau, hinten verdunkelt, gelblich-schimmernd; Franzenwurzel mit einer gelblichen Linie umzogen. |
Unterseite der Vorderflügel braungrau, gegen den Vorder- rand mit blauem, weiter einwärts mit purpurnem Schimmer; Franzen an der Wurzel verloschen gelblich. Hinterflügel grau mit gelblichem, auf dem dunklern Vorderrande mit DUNPTREN Schimmer.
Diese Art findet sich in England CStainton), in Bekland Cein sehr grosses Weibchen von Petersburg) und in Deutsch- land: in Nixdorf in Stuben seltener als Pellionella (FR.!’), in Stettin (v. Nicelli!), in Glogau im Mai und Juni nicht selten, Abends umherfliegend wie Pellionella. In einem Glase, worin sich viele leere Erdgespinnste der Noct. cerago befanden, hatte sich eine Kolonie angesiedelt, die aber ausstarb, als ich das Ge- fäss, der Beobachtung der Raupe wegen, mit Papier zugebunden hatte. Der Umstand, dass ich hier nur Spretella und in einer Menge von Exemplaren fand, machte mir die Artrechte zuerst wahrscheinlich. Die Raupe lebte in Röhren, die mit Erde über- zogen sind.
Anmerk. 1. Aus den handschriftlichen Bemerkungen FR’s, geht deut- lich hervor, dass Tin. Spreiella WV.. unsere Art ist. Er schreibt: »das Exem- »plar hat zwar nur einen Vorderflügel; dieser ist aber so gut erhalten und Aeuuich gezeichnet, dass man sogleich sicht, er gehöre der dunkeln, schwarz- »gefleckten Varietät von Pellionella 4. 15.« Als eine solche Varietät betrach-
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teten FR. und ich früher unsere jetzige Spretella. Vgl. Anmerk. 4 zu Pellio- nella. — Da nur die Schiffermüller’sche Sammlung über den Namen Spre- tella genügende Auskunft giebt, so hätte ich ohne Stainton’s Vorgang dem durch eine Beschreibung gesicherten Haworth’schen den Vorzug gegeben. Anmerk. 2, Stainton’s Original seiner Tin. fuscipunctella habe ich vor mir. Es ist ein grosses, sehr duukles WVeibchen, bei welchem die helle Grundfarbe nur längs des Innenrandes in Fleckchen mehr hervortritt; vor der Flügelspitze hat der Vorderrand zwei ziemlich deutliche gelbliche Häkchen, und weiter einwärts lässt sich mit der Loupe noch die Spur eines dritten erkennen, Es gehört sehr sicher zu meiner Spretella, womit Stainton sich
selbst einverstanden erklärt.
27. Pellionella Linn.
Capillis luteis; alis nitidis, anterioribus lutescenti-griseis, puncto uno majore disci post et saepe pari punctorum ante medium fuscis, posterioribus cinereis flavescenti-nitidulis.
Var. a, punctorum pari ante medium nullo.
Rösel I. Nachtfalt. 4. Taf. 17. S. 46 die dem Pelzwerk sehr schädliche Scha- benraupe. — Reaumur Mem. III.1. p. 53 u. 89 pl 5 pl. 6 (excl. fie. 9. 102). Tinaea plumbea nitida, puncto nigro in medio alarum, Teigne commune Geoffroy Hist. II. p. 184. 372. Phal. pellionella Linn. Syst. 1, 2. 888. 372. — Faun. ed. 2, p. 364. 1415. — ed. 1. p. 276, 894. Sir Tinea pellionella Fabr. E. S. 3, 2. p. 304. 73. — Supplem. 490, 53, — Cederhielm Faun. Ingr. 256.806. — Treitschke IX. 1.15. (diagn.) — Eversmann Faun. Volg. 534. 2. — Freyer schädl. Schnetterl. S, 59.
— Kollar Vzehn. 7. — Zetterstedt Ins. lappon. 991. 2 — (the single-spotted VVoollen) Haworth Lep. brit. 563 8. — Stephens Cat. 7535. — Illustrat- IV. 345, 6. — Stainton Cat. 8. 28. — Suppl. 17. _— Zoologist VIl. p. 2630. — Schrank Faun. boic. II. 2. 106. 1802 Pelzgemeinmottee — KHolenati Meletem, Lep. spec. 179. — Z. Isis 1838. S. 708. 172. — 1839. S. 32. 161 u. S. 184. 25. — (Lie- nig) 1846. S. 272. 15. — 1847. S. 810.359. _— (Koch) 1848. S. 950.
— Costa Faun. di Napolı (Tinea) N. 2 u. 18. — Schles. Schmetterlings- tauschbl. T. (1840), 6. 11. (1841), 12. 11. (1842), 16. IV. (1843), 16, V. (1844), 16. VII. (1846), 13 — v, Tiedemann in Preuss, Provinzialbl. 1845. S. 534.
Var, but a, sed pari punctorum fuscorum ante medium coslae- que basi fuscis. Tinea pellionella Hübn. fig. 15 Q Haarschabe S. 61, 15. —, Teigne des pelleteries Duponchel Hist. VIII. 92. 1500 pl. 289 fig. I, (unkenntlich). — Cat, 364. — Freyer 1. c. tab. II. fig. 277. — Herrich-Schff. Ti- neid. tab. 41. fig. 278. ; Autoses pellionella Hübn. Cat, 401. 3869.
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Var. ce, alis anterioribus fuscescenti-suffusis, een fusco. arch ed distincto, punetis ante medium obsolelis.
Tinea pellionella Entom. Zeitg. 1850. 61. 16 Phal. zoolegella (pallide cervina, alis ant. puncto postico Er Scopoli
Carn. 255. 666.
Eine überall gemeine Art, die doch von den meisten Be- schreibern nur in einer Varielät, die nicht einmal die häufigste ist, dargestellt wurde. Die in der Grösse sehr veränderliche Schabe zeichnet sich von den meisten Galtungsgefährten durch den lebhaften Glanz ihrer Flügel aus; dadurch unterscheidet sie sich sogleich von der etwas breitflügligern Inquinatella und von der schmalflügligern Merdella, welche beide ihr in der Farbe der Vorderflügel nahe kommen. Näher verwandt mit Pellionella sind Biselliella, Spretella und Misella. Biselliella hat Aehnlichkeit mit den hellsten Varietäten der Pellionella; allein diese behält stets eine trübere und bleichere gelbe Färbung und besitzt in dem braunen Punkt auf der Querader der Vorderflügel ein Merkmal, das jener stets fehlt. Spretella schliesst sich der dunklen Varie- tät der Pellionella so eng an, dass ich sie früher gleichfalls nur für Varietät der Pellionella gelten lassen wollte, von welcher An- sicht ich aber abgehe, da ich nur sie aus einer Brut Raupen hervorgehen sah; sie hat auf den Vorderflügeln eine Menge bräunliche Fleckchen und am Vorderrande vor der Flügelspitze einige verloschene gelbliche Häkchen, während Pellionella nur bräunlich angelaufen, nicht fleckig ist (mit Ausnahme der drei dunklen Zeichnungen) und der Randzeichnung stets völlig ent- behrt. Misella, die auf den Vorderflügeln noch dunkler, sonst der Spretella ähnlich gezeichnet ist, hat statt des gelblichen Schim- mers der Hinterflügel einen purpurnen, und tritt also von Pellio- nella mehr zurück. Eine gleichfalls entferntere Verwandte ist Ganomella; durch die viel tiefere, schwarze Farbe der drei Punkte auf den kürzern, gesätligter gelben Vorderflügeln ist sie sehr ausgezeichnet. :
Grösse sehr veränderlich Vorderflügel 22 —4 Linien kahe)) Kopfhaare lchmgelb, mehr oder weniger hell und mit rostgelbli- cher Mischung, vorn gewöhnlich mehr ins Staubbräunliche. Lip- pentaster von 23 Augenlängen, innen staubgrau-gelblich und et- was glänzend, aussen mehr oder weniger gebräunt; das zweite Glied nach aussen verdickt, auf der Unterseite locker beschuppt
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‚und etwas borstig, oben am Ende mit einem Büschel von etwa sechs braunen Borsten; Endglied halb so lang wie das zweite Glied, geneigt, dünn, spitz, aussen an der Wurzelhälfte oder noch weiter hinauf bräunlich. Maxillartaster graugelblich. Fühler bor- stenförmig, beim Männchen an der Endhälfte etwas gezähnelt, bräunlich-grau. — Rückenschild lehmgelblich-bräunlich, nach der Vorderflügelfarbe heller oder dunkler, glänzend, bisweilen fast mit Metallglanz; Schulterdecken an der Wurzel gebräunt. Beine seidenglänzend, schmutzig bleichgelb, die vordern mehr ins Braun- graue; Hinterschienen an der obern Schneide reichlich langhaa- rig. Hinterleib braungrau mit hellem Hinterrande der Ringe und seidenglänzendem, grauem Bauche; Afterbusch dünn, hell; Lege- stachel wenig hervorstehend.
Vorderflügel länglich; hinten wenig erweitert mit abgerun- deter Spitze, glänzend hell lehmgelblich, mehr oder weniger voll- ständig graubräunlich angelaufen (bei Var. c). Die hellen, unge- bräunten oder nur schwach grau-gemischten Exemplare sind an der Wurzel des Vorderrandes am deutlichsten gebräunt. Auf der Querader steht stets ein grosser, fast einen Querfleck bildender Punkt von ziemlich dunkelbrauner Farbe, ohne scharfe Umrisse, aber immer deutlich hervortretend auch bei den dunkelsten Exem- plaren. Bei diesen ist bisweilen hinter ihm, noch seltner vor ihm ein länglicher lichter Raum ohne scharfe Grenzen. Vor der Flü- gelmitte sind zwei braune, kleinere Punkte von verschiedener Stärke, und öfter in kurze Längsstriche umgewandelt; der eine liegt in der Flügelhälfte, der andre mitten zwischen dieser und dem Vorderrande; sie fehlen bei den hellsten Exemplaren selten (Var. a), öfter bei den gebräunten, bei welchen sie aber ge- wöhnlich doch nur unter der Verdunkelung verdeckt sind; bis- weilen fehlt auch nur der obere Punkt. Der Hinterrand ist so wenig dunkel, wie der Vorderrand vor der Spitze hell gefleckt. Die Franzen graugelblich, einfarbig.
Hinterflügel länglich zugespitzt, lichtgrau, glänzend, mit gelb- lichem Schimmer.
Unterseite glänzend hellgrau; die Vorderflügel dunkler an- gelaufen und mit durchscheinendem hintern Punkt, auf dem Mit- telfeld bisweilen purpurfarbig schimmernd. Hinterflügel am Vor- derrand schmal grau, übrigens gelblich schimmernd.
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Das Weibchen erreicht die beträchtlichste Crane doch giebt es auch ganz kleine Weibchen.
Als äusserste Grenzen der über ganz Europe. nen Pelz- oder Kleidermotte wurden bis jetzt bestimmt beobachtet: im Süden Syracus (Z.) und Constanstinopel (Löw), im Süd- osten die Transcaucasischen russischen Provinzen (Kolenati), im ‚Osten die Wolgaprovinzen (Eversmann), im Nordeu Lappland (Zetterstedt), im Westen Frankreich (Duponchel). Ohne Zwei- fel ist sie nicht auf Europa beschränkt, sondern durch Handel und Schifffahrt schon nach allen Erdtheilen verpflanzt. Die Flug- zeit der Schabe fällt hauptsächlich in die warmen Sommermonate, besonders das Ende Juni und den Juli. Sie schwärmt Abends, in finstern Zimmern und Bodenräumen auch am Nachmittage. Die an Wolle und Fellen lebende Raupe ist von Tr. beschrieben.
Anmerk. 1. Treitschke sagt S. 18; »gegen den Franzenrand hin sind die Flügel gekerbt.« Hat er beschädigte Exemplare gehabt? Oder meint er mit dieser Bezeichnung die Vorderrandhäkchen der Spretella ?
Anmerk. 2. Die in meiner Abhandlung über T. pellionella Isis 1838 S, 708 angeführte Varietät mit braun besprengten Flügeln ist Spretella-
Anmerk. 3. Hübner’s Abbildung ist schlecht; die Flügel ohne Glanz, die hintern zu breit, die vordern zu spitz; der Kopf viel zu schmal ohne gelbe Haare, und mit fälschlich über ihn hervorreichenden Tastern.
Anmerk. 4. Den Namen Pellionella nur das VVien. Verzeichnisse gar nicht auf. — Als Sarcitella WVien. Vzchn. . 139. 41. sah FR, »ein »zerstörtes Stück, dessen beide Vorderflügel an einem Stückchen Thorax hän- »gen. Man kann an demselben erkennen, dass es die dunkle Varietät der »Pellionella 4. 15 ist; diese Varietät ıst überall dicht und braun besprengt »und hat hinter der Mitte einen starken schwarzbraunen Fleck. Eine andere »Varietät der Pellionella, welche zwar auch so dicht braun besprengt ist und »mehrere schwarzbraune Punkte in der Flügelmitte hat, kommt in der Samm- »lung unter dem Namen Spretella WPV. S. 142. 10. vor. — Wie zwei so ähnliche Exemplare für zwei verschiedene Arten angesehen, so weit von einander getrennt und sogar in zwei verschiedene Abtheilungen (Sarcitella unter die krummschnauzigen, Spretella unter die schnauzenlosen Schaben) gestellt werden konnten, ist schwer begreiflich; dennoch ist kein Grund zum Zweifel vorhanden, dass die Verfasser des VVien. Vzchn. wirklich die von FR. vorgefundene Art als zwei verschiedene Arten mit den angeführten Na- men bezeichnet haben. Man hat hier einen neuen Belag für die Richtigkeit der Ansicht, dass der microlepidopterologische Theil des WVien. Vzchn. von sehr geringem WVerthe und für die Benennung der Arten von höchst unter- geordneter Bedeutung sei. — Nun erklärt v. Charpentier, und Treitschke mit ihm die Terrella des Wien. Vzchns. (röthlich-grauer Schabe) S. 140. 49. für Hübner’s Pellionella fig. 15. Dafür fand aber FR. » ein zwar zerstörtes,
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»jedech noch mit einem ganz guten Vorderflügel und mit vollständigem Kopf »versehenes Stück, das Terrella 74. 170 Zephyrella Tr. ist.« (Vgl. FR. Beitr, S. 227), — Ueberhaupt sah FR. unsere Pellionella nur in einem Exemplar in den Nachträgen zur Schiffermüller’schen Sammlung, welche nicht in das Verzeichniss aufgenommen worden sind.
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28. Inquinatella n. SI.
Capillis ac thorace dilute ochraceis; alis ant. ochraceis, vix ni- ‚tidulis, densius fuscescenti-conspersis, puncto post medium fuscescenti-obsoleto (2).
Ein einzelnes Weibchen, sehr ähnlich einer kleinen Pellio- nella oder Spretella, aber sicher verschieden durch geringeren Glanz der breiteren, stumpferen Vorderflügel, welche eine tiefer gelbe Grundfarbe haben, durch das hellgelbe Rückenschild, die schärfer gezähnelten Fühler, den kurzen Hinterleib etc.
Kopf hell ochergelb-behaart. Lippentaster kaum von 24 Au- genlängen, ziemlich schlank, bleich gelb; das zweite Glied unten mit ziemlich reichlichen, abstehenden Borsten und oben am Ende mit einem Büschel von sechs bis acht gelblichen Borsten; End- glied aussen an der Wurzel gebräunt, locker beschuppt, spitz. Fühler kürzer als bei Pellionella und Spretella, grau-gelblich be- schuppt, am Ende merklich verdünnt, zart sägezähnig, gegen die Spitze mit stärkern Zähnchen. Rückenschild hell ochergelb; Schul- terdecken an der Wurzel kaum dunkler. Beine bleich-gelb; die vordern auf der Lichtseite bräunlich mit hellen Gliederenden, die mittlern viel blasser, die hintern ungefleckt. Hinterleib unge- wöhnlich kurz und dünn, grau mit weiss-gelblichem Afterbusch, aus welchem der gelbliche Legestachel hervorsteht. Bauch gelb- lich, schwach seidenglänzend.
Vorderflügel 2; Linien lang, länglich, hinten durch die Fran- zen eiwas erweitert, mit gerundeter Spitze, blass ochergelb, schwach glänzend, reichlich und ziemlich gleichmässig mit gro- ben, graubräunlichen Schuppen bestreut, welche den Innenrand bis zur Falte fast ganz frei lassen. Auf der Querader ist ein ver- loschener, bräunlicher Punktfleck, der nur wenig aus der Bestäu- bung hervortritt; ein kleinerer, noch undeullicherer liegt auf der Hälfte der Falte. Die Flügelwurzel isi am Vorderrande verdun-
kelt ohne scharfe Begrenzung. Die gelblichen Franzen sind auf VI 11
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der Mitte von einem bräunlichen Schatten durchzogen und auch an der Wurzelhälfte mit solchen Schuppen bestreut.
Hinterflügel sanft zugespitzt, dunkel bräunlich-grau, gegen die Spitze dunkler, mit gelblichem Schimmer; Franzen etwas lichter mit gelblicher Wurzellinie.
Unterseite glänzend grau, der Voriseant der- Yorderflügel in einer schmalen, hinten erweiterten Linie hellgelb. Alle Fran- zen mit gelblicher Wurzellinie.
Das sehön erhaltene Exemplar en ich am 8. August bei Sorrento im südlichen Italien im Gebirge zwischen Eichen- und Brombeergesträuch.
29. Merdella n. sp.
Capillis ochraceis; alis ant. pallide ochraceis subnitidulis, ma- cula basali, duabus mediis minoribus strigulaque disci postica fusco-cinereis; posterioribus lineari-lanceolatis (I).
Isis 1847. S. 808 (unter Tin, tristigmatella.)
Sehr sicher von Pellionella verschieden durch die viel schma- lern Flügel, die hellere Grundfarbe und die Stellung der Flecke auf den Vorderflügeln.
Grösse einer sehr kleinen Pellionella (Vorderflügel 24’ Be Kopf hell ochergelb. Fühler von $ Länge der Vorderflügel, bor- stenförmig, grau-gelblich mit gelbem Wurzelgliede. Lippentaster von dreifacher Augenlänge, blass ochergelb; das zweite Glied gegen die Spitze durch die Beschuppung verdickt, unten locker beschuppt, oben am Ende mit drei bis vier Borsten; Endglied geneigt, etwas länger als das halbe zweite Glied, ziemlich stumpf. Rückenschild heller als die Kopfhaare; Schulterdecken ungefleckt. Beine seidenartig glänzend, sehr bleichgelb, ungefleckt. _Hinter- leib hell gelbgrau mit gelblich-weissem Bauche ae N Afterbusch.
Vorderflügel schmal, hinten wenig erweitert, dann zugespitzt, von der Farbe des Rückenschildes, also bleich ochergelb, wenig glänzend mit braungrauen Zeichnungen. Diese bestehen in einem ziemlich grossen, nicht scharf gerandeten, die Schulter und einen Theil der Wurzel einnehmenden Fleck, zwei vor der Flügelhälfte unter einander stehenden Fleckchen und einem dicken Strich auf der Querader. Von den zwei Mittelfleckchen liegt das obere nicht
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sehr weit vom Vorderrande, wie bei Pellionella var.; das untere ein wenig weiter nach aussen gerückt, auf der Flügelfalte, durch bräunliche Schuppen mit dem Innenrande zusammenhangend. Der Queraderstrich besteht aus zwei zusammengeflossenen Fleckchen, wesshalb er auswärts in der Mitte eine Ausrandung zeigt. In der Flügelspitze liegen ein Paar sehr blass bräunliche Schuppen. Franzen blasser als die Grundfarbe, aussen fast weiss.
Hinterflügel schmal lanzettlich, ganz allmählich in eine scharfe Spitze verdünnt, hellgrau, noch heller gefranzit.
Unterseite glänzend hellgrau, auf den Vorderflügeln gelb gemischt.
Das einzelne Männchen meiner Sammlung ist zwar beschä- digt, aber unverwischt und zur Beschreibung völlig brauchbar. Vaterland: die Gegend von Constantinopel.
30. Ganomella (Tischer) Treitschke.
Capillis ferrugineis, alis anterioribus nitidulis ochraceis, costae basi, puncto maculaque ante, puncto majore post medium nigris (I 2).
Tinea ganomella Treitschke IX. 2. 263. X. 3. 266. — — Z. Isis 1839. 184. 27. — (Eienig) Isis 1846. 274. — (Koch) Isis 1848. 950. — Schles. Schmetterlingstauschbl. IV. (1843), S. 16. — VI. (1845), S. 11. — VI. (1845), S: 8 _— Entomol. Zeitung 1850.
8.61. — Duponchel Cat. 364. _— Stainton Cat. 8. — Herrich-
- Schäffer Topographie v. Regensb. III. 196, 928. — Herrich-Schäf. Tineid. tab. 44. fıg. 302 (zu grau). — Zoologist VII. p. 2630.
Tinea lappella, the triple-spotted Yellow, Haworth Lep. brit. IV. 5649
— — Steph. Cat. 7539. — Illustrations IV, 346.10. — —, Teigne de la Bardane, Dup. Hist. 99. 1502, pl. 289. fig. 3.
Var. b, puncto ante medium nullo (2).
Tinea lapella, Klettenschabe WVien. Vzchn. 142.12. — ed, Illiger I.
117. — ed. v. Charpentier 157, — Hübner fig. 252 (2)
Acedes lapella Hübn. Cat. 401. 3871.
Von hellen Varietäten der Pellionella unterscheidet sie sich durch lebhafteres Gelb und geringeren Glanz der Vorderflügel, vorzüglich aber durch die tief schwarzen Punkte auf denselben; der Var. c von Tin. spretella steht sie in der Grösse dieser Punkte nahe; sie ist aber leicht kenntlich durch die kürzern, hell ocher- gelben, nicht braun besprengten Vorderflügel und die grössere Schärfe und tiefere Schwärze der Punkte. Von der blassflecki-
164 gen Oec. flavifrontella trennt sie SOgHach ihr En Kopf und die Kürze ihrer Taster.
Grösse etwas wechselnd, wie von Biselliella Vorderflügel 23—33 Linien). Kopf rostgelb-haarig. ‘Alle Taster hell ocher- gelb; die Lippentaster sind aussen braun, mit Ausnahme der End- hälfte des letzten Gliedes; sie haben fast 24 Augenlängen und sind am zweiten Gliede unten locker behaart, am Ende oben mit einem Büschel von sechs bis sieben braunen Borsten; das End- glied ist kürzer als das zweite Glied, geneigt und an der End- hälfte zugespitzt. Fühler sehr fein sägezähnig, bräunlich -hell- grau, schwach schimmernd. — Rückenschild von der-Farbe der Vorderflügel; Schulterdecken an der Wurzelhälfte braun. Beine bleich gelb; die vier vordern auf der Lichtseite dunkelbraun; die Enden der Glieder und ein Punkt auf der Schienenmitte bleich gelb; an den hellen Hinterbeinen ist der Rücken der vier ersien Fussglieder von der Wurzel aus braungrau. Hinterleib braun- grau, an den Rändern der letzten Ringe seitwärts gelbgrau- schuppig; Afterbusch blassgelb mit hervorstehendem Legestachel; Bauch graugelb, mit Seidenglanz.
Vorderflügel länglich, hinten durch die Franzen etwas er- weitert, mit länglich zugerundeter Spitze, hell ochergelb, beim Weibchen sehr wenig mit Grau gemischt, hier und da mit brau- nen Stäubchen, welche sich am meisten, doch bei dem einen Exemplar mehr als beim andern, längs des Vorderrandes anhäu- fen. Dieser hat an der Wurzel einen nicht scharf begrenzten, schwarzbraunen Fleck, von welchem aus er in einer sich ver- dünnenden Linie, die vor der Flügelmitte verschwindet, schwärz- lich gefärbt ist. Bisweilen sind die braunen Schüppchen in der Flügelspitze reichlicher, gewöhnlich fehlen sie aber hier ganz. In der Flügelfalte, hinter der Mitte derselben und vor der Flü- gelhälfte, liegt ein tief schwarzer, länglich-runder Fleck; über ihm, dem Vorderrande etwas näher, ist ein solcher Punkt, der bei einem meiner Männchen ein kurzes Längsstrichelchen bildet. Auf der Querader hinter der Mitte ist ein punktförmiger Fleck, stets kleiner als der auf der Falte. Im Innenwinkel ist ein klei- ner, schwarzer Punkt, und eben so ist oft auch die Wurzel der angrenzenden Franzen gefärbt. Die Hinterrandfranzen sind von einer verloschenen, doppelten, bräunlichen Schattenlinie durchzo- gen und auf der Wurzelhälfte bisweilen braun-schuppig und ver-
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loschen alternirend gefleckt; auf letztere Weise sind auch die Vorderrandfranzen gezeichnet.
Hinterflügel lang zugespitzt, mit scharfem Vorderwinkel, gelb- grau, nach hinten in Braungrau übergehend, mit gelblichem Schim- mer; beim Weibchen sind sie überall dunkler, purpurfarben schimmernd. Franzen grau mit gelblicher Wurzellinie.
Unterseite bräunlich-grau, purpurfarbig schimmernd; Hinter- flügel lichter. Vorderflügel am Innenrand blassgelb; die Franzen bräunlich getrübt, sehr verloschen gescheckt.
Var. b, ein etwas verflogenes Weibchen, hat dunklere, mehr mit Grau gemischte Vorderflügel; die zwei schwarzen Flecke dar- auf sind kleiner als gewöhnlich, und der Punkt fehlt gänzlich.
Die nirgends häufige Schabe lebt in Italien bei Livorno (Mann), in Frankreich (Dup.), in England um London an meh- rern Stellen im Juni (Steph), im Mai und Juni (Stainton) — in Deutschland: um Frankfurt am Main (Koch), bei Regens- burg (HS.), Wien (WYV..), Nixdorf in Böhmen (FR.N), Dresden (v. Tischer), Breslau (Dr. Scholz), Glogau (Z.); auch in der Provinz Posen bei Lissa (Z.), ferner in Lievland (Lienig!). Sie fliegt in lichtem Laubholz bei uns und in Lievland den ganzen Mai hindurch und im Juli; ein paarmal fing ich sie an Ulmen- stämmen.
Anmerk. 1, Fischer v. Röslerstamm fand in Schiffermüller’s Samm- lung »ein etwas zerstörtes Exemplar mit blassen, aber deutlich gezeichneten » Vorderflügeln, worauf zwei schwarze Punkte, einer vor der Mitte nahe am »Innenrande und einer hinter der Mitte, stehen; dieses Stück stimmt daher »in Farbe und Zeichnung genau mit Lapella H.«
Hübner’s Bild hat ausser der viel zu blassen Vorderflügelfarbe eine braune Raudlinie um die Flügelspitze und einen ganz hellen Kopf, und giebt über-
“haupt eine schlechte Vorstellung von unserer Art- Die Randlinie wird Hüb- ner wohl zur Verschönerung beigefügt haben, das Uebrige aber hat er sehr wahrscheinlich nach Schiffermüller’s Sammlung gegeben.
Anmerk. 2. Obgleich Treitschke die Grundfarbe der Vorderflügel an- ders bezeichnet, als Ganomella sie hat, und die Beschaffenheit der zwei Punkte umgekehrt angiebt, so ist doch gewiss, dass er nur unsere Art vor sich hatte, er erhielt sie durch F. v, R. von dem Nawnengeber, und F. v, R. hat mir die Richtigkeit des Namens bei einer ausführlichen Besprechung der Art bestätigt. :
_ Anmerk, 3. Da Linne’s Phal. lappella eine Gelechia ist, also zu einer ‚andern Schabengruppe gehört, so wäre von dieser Seite kein Bedenken vor- handen, unserer Art die Benennung des Wiener Verzeichnisses als die älteste zurückzugeben. Allein Lapella ohne Veränderung aufzunehmen bin ich nicht
166 Willens (sonst müsste auch Tapetzella bleiben), und Lappella würde eine
Pflanze als Nahrung bezeichnen, die der Ganomella gewiss nıcht angewie- sen ist.
31. Biselliella Hummel.
Capillis ferrugineis, alis ant. nitidulis dilute ochraceis, costa ad
basin fusco-suffusa (S° 2). | { ‚3 +
Tinea biselliella Hummel (Essais entomol.) Isis 1835 Heft LS ee Isis 1838 709 (unter Pellionella), — 1839, 184. 26. — 1846, 273. 19. — (Koch) Isis 1848, 950. — — Schles- Schmetterlingstauschbl. II. (1842), S. 16. IV. (1843), S. 16. Vi. (1846), S. 8. — — Her- rich-Schff. Topogr. v. Regensb. IH. 196. 927. Tineid. tab. al. Bi 281. — Z. Entomol. Zig. 1848, 221. — Tengström Finl. Fjäril. 111. en — Stainton Cat. 8. 29. — Zoslogist VII. p. 2630.
Tinea crinella Treitschke IX. 1. 12. X. 3. 151. u. 66. —-, Plane du crin Dup. Hist. VIII. 97. 1501. vl. 289. f. 2, — Cat. 364. — Zet- terstedt Ins. lapp. 992. — Kollar Verzeichn. 87. — Freyer schädl, Schmetterl. S. 60. tab. 11. fis. 8. — v. Tiedemann in Preuss, Pro- vinzialbl. 1845. S. 534. | |
Tinea destructor Steph. Catalog 754l. — Illustrat. IV. 346. 12.
Diese in der Grösse sehr veränderliche, doch die grössten Exemplare der Pellionella nie erreichende Schabe hat eine ober- flächliche Aehnlichkeit in der Färbung mit den Argyresthien Ilu- minatella und Praecocella und steht der Tinea pellionella am näch- sten, von deren hellsten Varietäten sie die viel gelbere Flügel- färbung und der gänzliche Mangel brauner und schwarzer Punkte unterscheidet. Diese gelbe allgemeine Farbe trennt sie nebst den viel dünnern Fühlern und der stets _beträchtlichern Grösse von der nahe verwandten Tin. crassicornella. |
Kopfhaare rostgelb. Taster von 22 Augenlängen, hell ocher- gelb, am zweiten Gliede unten locker beschuppt und mit einigen langen Borsten, und oben am Ende mit einem Büschel von drei bis fünf Borsten; Endglied halb so lang wie das zweite, dick, locker beschuppt. Fühler borstenförmig mit cylindrischen, eng an einander schliessenden Gliedern, hell ochergelb. Der Rücken- schild, die Beine und der lange Hinterleib hell ochergelb; Hin- terleibsrücken an der Wurzelhälfte hell grau. Vorderbeine auf dem Rücken grau angelaufen.
Vorderflügel 22—34 “+ lang, schmal, hinten durch die Fran- zen kaum erweitert, mit abgerundeter Spitze, glänzend hell ocher-
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gelb, ganz einfarbig und ohne Zeichnung; nur die Vorderrand- ader ist von der Wurzel aus auf ein Sechstel oder ein Fünftel der Länge braun angelaufen. Franzen am Ende verdünnter gelb als die Flügelfläche.
Hinterflügel lang und scharf zugespitzt; weissgrau oder weisslich, gelb schimmernd; mit blass gelben Franzen.
Unterseite glänzend fahlgelb, auf den Vorderflügeln mehr grau angelaufen als auf den Hinterflügeln. |
Diese schädliche Schabe lebt in England (Stt. Stephens), dem südlichen und mittleren Schweden (Zetterstedt), in Russ- land längs der Ostsee (Helsingfors, Petersburg, Riga); in Preus- sen (v. Tiedemann), im Wolgagebiet sehr häufig (Eversmann), in Deutschland an vielen Stellen, und scheint nach Treitschke’s Beobachtungen auch in Brasilien vorzukommen. Ihre Raupe be- wohnt getrocknete Thiere, Federn, Haare,. Papier. Eine über- mässig gedeihende Colonie, die ich zuletzt vertilgen musste, weil viele Mitglieder sich entfernten und sich dahin begaben, wo ich sie ungern sah, hatte ich mehrere Jahre lang in einer Schachtel, in welcher eine Menge Schmetterlingskörper und Flügel zum Fut- ter diente. Madame Lienig glaubt, die Raupen auch mit blossem Salz gefüttert zu haben, welche Nahrung ich bezweifle. Nähe- res über die Naturgeschichte melden Treitschke, Freyer, Hum- mel und die Isis 1835, 1838 und 1846 a. a. ©.
Anmerk. I. Obgleich Phal. sarcitella Z. sowohl von Treitschke, wie von Zetterstedt, Dahlbom u, A. beschrieben worden ist, so ist sie doch bis jetzt eine völlig unsichere Art. Ich habe’ mich in der entom. Zeitung 1848, S. 222 dafür erklärt, dass sie wahrscheinlich Tin. crinella is. VVenn aber auch früher nachgewiesen wurde, dass das eine Linne’sche Citat (Reaumur mem,) zu Pellionella gehört, und wenn auch später Metzner nachwies (ent. Zig. 1849, 137), dass das zweite Citat (MRösels Insektenbelust.) sich auf Ephe- stia elutella bezieht, so ist die Wahrscheinlichkeit meiner Vermuthung da- durch noch um nichts erhöht worden. |
Anmerk. 2. Tin. flavifrontella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 305. könnte nach der Angabe: habitat in insectis pennisque und den einfarbigen Flügeln etc. unsere Tin. biselliella sein; allein die Grössenangabe: »media« und die Bezeich- nung der Vorderflügel als » cinereae« widersprechen viel zu sehr, als dass sich an Identität der Species denken liesse. Das Citat aus dem WViener Verzeich- niss: $, 143, flavifrontella, grauglänzender Schabe mit gelbem Kopf, spricht auch für Artverschiedenheit; aber Schiffermüller’s Sammlung gewährt keine Auskunft, indem die Art darin gänzlich fehlt. |
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32. Crassicornella Z.
Antennis crassiusculis, longioribus, griseis; capillis rufescenti- bus; thorace alisque ant. flavescenti-cinereis, sericeo-niten- tibus, unicoloribus (I).
Tinea crassicornella Z. Isis 1847 S. 810.
Durch ihre Kleinheit, ihre etwas verdickten langen Fühler, ihre gelblich-grauen, seidenglänzenden, ungezeichneten Vorder- flügel ist sie vor allen verwandten einfarbigen Arten ausgezeich- net. Kopf licht rosigelb bis ins Ochergelbliche. Taster nur von doppelter Augenlänge, etwas dick, hangend, glänzend staubgrau; das zweite Glied auf der Unterseite locker schuppig, die Schup- pen am Ende einen kurzen spitzen Busch bildend; obenauf ohne Borstenbüschel; das Endglied spitz kegelförmig, kürzer als das zweite Glied. Fühler fast von der Länge der Vorderflügel dick fadenförmig, gegen das Ende etwas schwächer, mit gedrängten Gliedern, glänzend staubgrau; Wurzelglied hell. Rückenschild sraugelblich, seidenglänzend. Beine glänzend staubgrau mit zinn- grauen Füssen. Hinterleib dunkelgrau mit ochergelbem After- busch. | A |
Vorderflügel 23 bis 22 lang, länglich, hinten durch die Franzen erweitert, mit langen Franzen, welche die Flügelspitze abgerundet erscheinen lassen, lebhaft seidenglänzend, hell blei- grau mit gelblicher, gegen die Wurzel zunehmender Beimischung. Ein Exemplar hat diese Beimischung fast gleichmässig über die ganze Fläche verbreitet. Franzen einfarbig hellgrau.
Hinterflügel gleichmässig zugespitzt, glänzend hellgrau.
Unterseite glänzend grau, auf den Vorderflügeln dunkel.
Weibchen noch unbekannt. Vier meiner Exemplare fing ich bei Syracus jenseits des Anapoflusses auf dem Wege zum Tem- pel des Jupiter Olympius an den begrasten Rainen gegen Son- nenuntergang am 19. Mai und am 7. Juni; das fünfte Exemplar, so verflogen wie eins der zwei im Juni gefangenen, flog dies- seits des Anapo auf den feuchten Aeckern gegen die alte Neapo- lis schon am 29. April.
Anmerk. In der Isis ist der durch einen Schreibfehler entstandene Zusatz »fem. « unter der Diagnose vorläufig zu streichen.
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33. Simplicella (Z) BS.
Capillis ferrugineis, alis latiusculis, anterioribus nitidulis viola- ceo-fuscis, posterioribus fusco-cinereis, violaceo-micanti- bus (8 2). |
Tinea simplicella Herrich-Schff. Tineid. tab, 47 fig. 322,
Unter den einfarbigen Arten ist sie durch ihre dunkeln Flü- gel, und von allen, also auch von Spretella, der sie in der Dun- kelheit nahe kommt, durch die Breite der Flügel, vorzüglich der hintern, ausgezeichnet. Grösse einer kleinern Granella (Vorder- flügel 23 — 24%. Kopf rostgelb behaart. Lippentaster 3 Au- genlängen lang, dick, zusammengedrückt; überall ochergelb; das zweite Glied auf der untern Seite locker beschuppt mit einzel- nen, längern, gelben Borsten, oben am Ende mit vier bis sechs gleichfalls gelben Borsten; Maxillartaster gelb. Fühler gegen die Wurzel verdickt, gelblich-braungrau mit srauem Wurzelgliede, fein gezähnelt. Rückenschild und Schulterdecken von der Farbe der Vorderflügel. Beine blass gelb, die vier vordern auf dem Rücken braungrau, nach unten dunkler, mit gelblichen Glieder- spitzen; Hinterbeine mit braungrau angelaufener Aussenseite der Schenkel und der Schienen und eben solcher Behaarung der Rückenschneide der letztern; Fussglieder obenauf grau, ausser an der Spitze. — Hinterleib schr breit und kurz, braungrau mit grauem Schuppenrand; Afterbusch am Ende schmutzig gelblich mit langem, gelben Legestachel; Bauch schmutzig hellgelb.
Vorderflügel länglich, hinten durch die Franzen erweitert, mit stumpf zugerundeter Spitze, ganz einfarbig braun mit violet- tem, mehr oder weniger lebhaftem Schimmer. Die Vorderrand- rippe schimmert, von vorn besehen, auf der hintern Hälfte gelb- lich. Franzen auswärts ins Graue übergehend. |
Hinterflügel ungewöhnlich breit, mit länglich zugerundeter Spitze, dunkel braungrau, hinten dunkler, auf der ganzen Fläche purpur-violettlich schimmernd. Franzen heller, bräunlich-grau, an der Wurzelhälfte dunkel. |
Unterseite seidenglänzend, dunkel braungrau, mit purpurfar- bigem Schimmer, an den Rändern aber, besonders breit am Vor- derrande der Hinterflügel, mit gelblichem.
Ich kenne nur die Gegend von Glogau als Vaterland, da mir das eines als Anguslicostella zur Ansicht mitgetheilten Pärchens
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des Herrn Metzner nicht gemeldet wurde. Die Schabe fliegt in der zweiten Hälfte des Juni selten in einem trocknen, kräu- terreichen, Kieferwäldchen, wo ich sie theils von Stämmen klopfte, theils aus dem Grase aufscheuchte. |
Anmerk. 1. Herrich-Schäffers Albildung zeigi keinen purpurvioletten Schimmer, dafür auf den Vorderflügeln einen verloschenen schwärzlichen Queraderfleck, der bei acht meist sehr gut erhaltenen Exemplaren durchaus fehlt; auch ist der Hinterleib zu lang und schmal und entbehrt der gelblichen Spitze. Die Art ıst aber bestimmt dieselbe, da ich sie als Simplicella mihi an FR. mittheilte und HS. sie aus dessen Sammlung benutzt hat,
Anmerk. 2. Hübner’s Tin. Knochiella fig. 260, über welche ich bei Misella gesprochen habe, hat die Grösse und einigermassen die Flügelgestalt und Färbung unserer Art, so dass ich früher an Identität beider dachte. Aber der scharfe braune Queraderpunkt auf den Vorderflügeln widerspricht hier eben so entschieden, wie bei Misella der Mangel hellerer Flecke und die breiten Hinterflügel.
34. Semifulvella Haworth.
Capillis rufis, alis ant. sericeis ferrugineis, poslice rufo-ferru- gineis, puncto anguli interni nigro (J). | Finea semifulvella, the fulvous-tip. Haworth Lepid, brit. IV. 562. — — Steph.
"Cat. 7532. — lUlustrations IV. 344. 2. — — Stainton Cat, 8. 30.
— Herrich-Schff, Tineid tab. 44. fig. 301. Tinea robiginella FR, in lit.
Die röthlich-gelben, nach hinten rostrothen Vorderflügel mit schwarzem Punkt im Innenwinkel zeichnen diese einer mittlern Pellionella in der Grösse gleichende, etwas breitflügligere Art im Genus aus. — Ä DR N
Kopf brandroth behaart. Lippentaster von 23 maliger Augen- länge, ochergelb, aussen schwarzbraun, ausser an der Spitze des Endgliedes; das zweite Glied ist auf der Unterseite etwas lok- ker beschuppt und hat oben an der Spitze ein Büschel von fünf bis sechs schwarzen Borsten; Endglied von drei Viertel Länge des zweiten Gliedes, spitz. Maxillartaster hellgelb. Fühler bräun- lich, gelblich schimmernd mit rostrothem Wurzelgliede und fein gezähnelter Geissel. Rückenschild rostgelb; Schulterdecken an der Wurzel schwach gebräunt. Beine seidenglänzend gelblich, die Lichtseite der vordern dunkelbraun mit gelblichen Fussglie- derspitzen; die der mittlern eben so gezeichnet, nur blasser braun; an den hintern sind die Schienen aussen grau angelau-
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fen und auf der obern Schneide grauhaarig, die Fussglieder auf dem Rücken an der Wurzel mehr oder weniger dunkel grau. — Hinterleib dunkelgrau; Afterbusch am Ende gelb. Bauch seiden- glänzend gelblich. |
Vorderflügel 3—4 lang, länglich, ziemlich breit, hinten durch die Franzen etwas erweitert, spitz, seidenglänzend rost- gelb Cähnlich der Tortr. ministrana), von der Wurzel bis über ein Drittel braun angelaufen. Im Innenwinkel ist ein grosser, dreieckiger, schwarzer Punkt. Der Hinterrand ist gegen die Flü- gelspitze mit braunen Schuppen, den Bruchstücken einer Linie, gezeichnet. Franzen rostroth. an der Aussenhälfte blass. - Hinterflügel sehr allmählich zugespitzt, grau, an den Rän- dern dunkler. Franzen einfarbig grau. ;
. Unterseite seidenglänzend; die Vorderflügel braun, längs des Vorderrandes mit violettlichem, sonst mit gelblichem Schimmer. Franzen grau-gelblich, am Vorderrande rostgelb. Hinterflügel grau, mit schwachem gelblichen, längs des verdunkelten Vorderrandes violeitlichem Schimmer. | |
Die seltene Schabe lebt in England (um London im Juni: Steph.), in Deutschland bei Berlin, wo ich im Thiergarten ein schönes Männchen am 23. Mai 1827 am Fusse einer Birke fand; bei Danzig, woher ich zwei Männchen durch v. Tiedemann er- hielt.
39. Bistrigella Haworth.
Capillis pallide ferrugineis, alis anterioribus postice ampliatis virescenti-fuseis nitidis, strigis duabus latis subargenteis ( 2). Tinea bistrigella (the silver-striped Gold) Haworth Lep. brit. 1V. 573. 45. — — Stainton Cat. 6,4. — Zoologist 1849, p- 2630. — 1851, p. 3184,
Lampronia — Stephens Cat. 7583. — Illustrations. IV. 362. 22 Tinea dilorella Herrich-Schff. tab. 39, fig. 266.
Var. b, ut a, sed puncto disci post strigam secundam (2).
Durch die zwei graden silberweisslichen Querlinien der Vor- derflügel in diesem Genus höchst ausgezeichnet, vom Ansehen einer Elachista aus der Verwandtschaft der Griseella, oder auch einer Nepticula. Kopfhaar blass rostgelb. Lippentaster von 1& Augenlängen, weisslich, am zweiten Gliede locker beschuppt mit einigen langen Haaren, Endglied gespitzt, Maxillartaster grau,
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ziemlich dick. Fühler von wenig mehr als halber Vorderflügel- länge, mit dickem Wurzelgliede, beim Männchen sehr zart ge- zähnelt, braun, beim Weibchen zart weisslich geringelt. — Rük- kenschild glänzend bräunlich-braun. Brustseiten silbergrau. Beine elänzend dunkel braungrau; Hinterschiendornen weisslich; Hinter- füsse hellgrau, ins Gelblichweisse.
Hinterleib dunkelgrau; Afterbusch beim Männchen hellgrau, unten ins Gelbliche; beim Weibchen grau mit dickem, kurzem, etwas hervorsiehendem Legestachel.
Vorderflügel 13 —12 lang, ziemlich kurz, hinten erwei- tert mit breit gerundeter Spitze, glänzend grünlich-braun, beim Männchen dicht an der Wurzel mit einigen weisslichen Schup- pen. Zwei weisse, etwas silberglänzende, ziemlich parallele, senkrechte, breite Querlinien theilen die Fläche in drei ziemlich gleich breite Felder; beide Linien sind ungleichmässig breit; die erste erweitert sich etwas unter dem Vorderrande und ist meist grade, bisweilen sehr schwach nach aussen convex; die zweite steht auf dem Innenwinkel, ist ziemlich grade, unten am meisten erweitert, in der Mitte so verengt, dass es scheint, als ob sie bei Varietäten auch durchbrochen vorkommen könnte. Bei Var. b, einem Weibchen, ist diese Querlinie am-Innenwinkel fast gar nicht, dagegen am Vorderrande ziemlich beträchtlich erweitert; hinter ihrer Mitte, ihr viel näher als der Flügelspitze, ist ein schräger, länglicher, weisser Tropfen. Die langen Franzen aller Exemplare sind an der Aussenhälfte weisslich, auf der Wurzel- hälfte dicht mit den grünlich-braunen Schuppen der Flügelfläche bekleidet, nur am Innenwinkel sind die schwarzen Haare freier; bei einem Weibchen sind sie nur um die Flügelspitze weiss, und glänzen am Vorderrande und am Innenwinkel kupferbraun.
Hinterflügel kurz, eiförmig-lanzettlich, ohne feine Spitze, grau; Franzen heller, besonders am Vorderrande grün-gelblich schimmernd.
Unterseite glänzend grau; auf den dunklern Vorderflügen scheint die erste Querlinie fast gar nicht, die zweite sehr ver- loschen durch; ihre Franzen sind an der Wurzelhälfte braun- grau, um die Flügelspitze gelblich schimmernd, an der Aussen- hälfte weisslich, am reinsten an der Flügelspitze. Die Hinter- flügelfranzen schimmern wie oben.
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Diese Schabe wurde nach Stephens in Darenthwood im Juni gefangen. Stainton fing drei Exemplare bei Torwood an Eichen am 5. Juni, eins bei Wickham am 23. Juni; Douglas sammelte nicht wenige unter Kiefern im Juni. Ich selbst klopfte ein schönes Männchen in einem Birken- und Pappelgehölz bei Glogau von einer Birke am 9. Mai, ein schon etwas verflogenes an einer ähnlichen Stelle am 17. Mai. Standfuss fing ein Pär- chen auf den Iserwiesen am 10. Juli. Eine doppelte Generation ist also gewiss.
36. Vinculella HS. .
Capillis exalbidis; alis anterioribus fuscis, striga obliqua ante . medium, guttis duabus oblique oppositis in medio guttaque cosiae ante apicem niveis (2). _Tinea vinculella Herrich-Schff. tab. 40. fig. 275.
Ihre Kleinheit und Flügelzeichnung, nach der sie einer Ela- chiste ähnlich sieht, zeichnen sie m Tinea sehr aus. Kopfhaar gelblich-weiss (bei HS. rein gelb), am Hinterkopf braun. Lip- pentaster kaum 13 Augenlängen lang, hangend, dick, gelblich- weissgrau mit spitzem Endgliede; Maxillartaster dick, von der Farbe der Lippentaster. Fühler fast von der Länge der Vorder- flügel (bei HS. gelb), bräunlich, weissgrau schimmernd, fein sta- chelzähnig, mit dickem, langem, weisslichem Wurzelgliede. Beine gelblich-weissgrau (Vorderbeine abgerieben); Mittelschienen braun mit breiter, glänzend weisser Spitze und solchen Dornen; Hin- terschienen auf der Aussenseite und das erste Hinterfussglied schwarzgrau; die zwei folgenden Hinterfussglieder licht grau, die zwei letzten gelblich-weiss. Hinterleib grau; aus dem hellgrauen 'Afterbusch ragt der am Ende borstige Legestachel etwas hervor.
Vorderflügel 13 lang, ziemlich breit, hinten erweitert und breit gerundet, dunkelbraun, grobschuppig, ohne Glanz. Die Zeichnung ist rein weiss. Noch vor dem Anfange des zweiten Drittels ist eine schräg (bei HS. weniger schräg) liegende, et- was nach aussen convexe, ziemlich breite Querlinie. An der Mitte des Vorderrandes folgt ein länglicher, nach hinten gerich- teter (bei HS. weit weniger als bei meinem Exemplar) und in- nen zugespitzter Tropfen; ihm schräg gegenüber liegt im Innen- winkel ein kleines Dreieck (bei HS. ist es ein Tropfen wie der
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am Vorderrande), dessen Spitze hinter die des Vorderrandtro- pfens fällt und an dessen Basis die Innenrandfranzen weiss ge- färbt sind. Ein zweiter Vorderrandtropfen hängt in der Mitte zwischen dem ersten und der Flügelspitze; er ist oben verdünnt und reicht weit gegen den Hinterrand herab. Die dunkelgrauen Franzen sind auf der Wurzelhälfte an, aussen um die Flügelspitze weisslich.
Hinterflügel schmaler und länger zugespitzt als bei Bistri- gella, feinspitzig, grau; die Franzen am Vorderrande und um die Spitze gelb-bräunlich schimmernd. |
Unterseite glänzend dunkelgrau; auf den Vorderflügeln scheint der letzte Vorderrandfleck am deutlichsten durch; die Franzen sind um die Flügelspitze und am Innenwinkel weissic.
Mein einzelnes Exemplar, das ich nach einem, irre ich nicht, in Italien gefangenen Mann’schen als Tinea pentica Kollar in lit. (welcher Name auch in dem Heydenreich’schen Catalog von 1851 steht) bestimmt habe, ist aus der Glogauer Gegend; ich kenne weder den Flugort, noch die Flugzeit.
Anmerk. Dass HS’s Figur trotz ihrer Abweichungen meine Art dar- stellt, leidet keinen Zweifel. Seine Tin, vinctella fig. 274 kenne ich in der Natur nicht; ich kann also nicht entscheiden, ob sie nur. eine Varietät bildet. Ihre ganze Farbe ist dunkler, ihr Kopf rostgelb. Die zwei gegen- über gestellten Tropfen der Vinculella sind zu einer auswärts etwas gezähn- ten Binde vereinigt, hinter welcher in der Franzenwurzel ein weisser WVisch liegt; statt des letzten Vorderrandtropfens der Vinculella ıst eine nach aussen concav gekrümmte Querlinie, die ungefähr die Länge und Richtung wie der Tropfen bei meinem Exemplar hat; endlich ist in der Flügelspitze noch ein weisses Pünktchen. — Das Zweifelhafte der Artrechte scheint 4S. durch den ähnlichen Namen angedeutet zu haben.
37. Pustulatella n. sp.
Capillis exalbidis; alis anterioribus fuscis, macula magna dor- sali ante medium, maculis duabus oppositis in medio guttia- que costae ante apicem exalbidis (I).
Gleichfalls durch ihre Kleinheit (Vorderflügel 2 Linien Kane) | und die vier weisslich-gelben Vorderflügelflecke sehr kenntlich.
Kopfhaare gelblich-weiss. Lippentaster zwei Augenlängen lang, hangend, gelblich; zweites Glied locker beschuppt; End-
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glied länger als das halbe zweite Glied, ziemlich dünn, spitz. Maxillartaster dick, gelblich. Fühler abgebrochen) schwach kerbig-gezähnt, bräunlich- grau mit starkem, braunem Wurzel- gliede. Rückenschild gelblich, braun-staubig; Schniterdecken braun mit gelblichem Rande. Beine bräunlich-grau; die mittlern mit weisslichen Enden der Glieder; an den hinteren haben die dun- kelgrauen Schienen hellgelbliche Dornen, und die hell gelblichen Fussglieder sind an der Wurzel auf dem Rücken dunkel braun- grau. Hinterleib grau; Afterbusch unten hell ochergelb.
Vorderflügel länglich, hinten erweitert mit länglich zugerun- deter Spitze, dunkelbraun, grobschuppig, mit weisslich- gelben Zeichnungen. Ein grosser, von der Wurzel bis fast zur Hälfte des Innenrandes reichender Fleck liegt auf dem letztern; er ist einwärts etwas eckig und reicht weit gegen den Vorderrand. Auf diesem ist in der Mitte ein weit kleinerer, einwärts gerun- deter, schräg nach aussen gerichteter Fleck. ihm entspricht ein einwärts abgerundetes Fleckchen des Innenwinkels, dessen Fran- zen sich hier gelblich färben. Der Flügelspitze näher als dem Mittellleck liegt ein einwärts gerundeter Tropfen auf dem Vor- derrande, und von ihm bis zum Hinterrande sind einzelne gelb- liche Schuppen gestreut. Franzen auf der grössern Wurzelhälfte braun, abwärts lichter, an der kleinern Endhälfte weisslich.
Hinterflügel länglich-lanzeitlich mit ziemlich scharfer Spitze, grau; die hellern Hinterrandfranzen sind an der Wurzel on gelblich.
Auf der grauen Unterseite scheinen die hellen Flecke kaum durch, und die Franzen sind fast einfarbig hellgrau.
Mein einzelnes Exemplar wurde nebst mehrern von Mann in Croatien gefangen.
Anmerk, Vielleicht wäre auch Granulatella HS. fig. 267 hier anzurei-
hen. Ich besitze Granulatella nur in einem Exemplar; dessen Kopf ist aber so beschädigt, dass sich das Genus nicht erkennen lässt.
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G.;. My meeco7e.l|a
38. ÖOchraceella Tengström.
_Capillis luteo-ochraceis; alis acutiusculis, anterioribus elongatis subnitidulis, ochraceis, costa ipsa ad basin fuscescenti; po- sterioribus plumbeo-cinereis (S° musei Douglas).
Tinea ochraceella Tengström Finl, Fjäril. 111, 15. — — Stainton Cat. ; Suppl- 2. 42.
Durch ihre ziemlich spitzen Flügel sehr ausgezeichnet und ungeachtet der hellen, einfarbigen Vorderflügel der Biselliella gar nicht nahe verwandt; vielleicht lassen ihre Eigenthümlichkeiten in der Behaarung des Kopfes und der Taster, die Bildung der Hinterflügel und die Kürze der Franzen desselben vermuthen, dass auch die Fresswerkzeuge nicht ganz wie bei den ächten Tineen gebaut seien, und dass das Thier aus ihrer Gesellschaft werde ausscheiden müssen. Grösse einer mittllern Tapeltiella. Kopfhaar an dem einzelnen Exemplar gar nicht so dicht, wie bei den ächten Tineen, dunkel ochergelb, der Rostfarbe nahe, auch auf dem Hinterkopf mehr in zwei Partieen gegen einander em- porsteigend, als einförmig aufrecht stehend. Lippentaster von 2% Augenlängen, ziemlich grade (von oben betrachtet), etwas her- vorstehend, von der Farbe der Kopfhaare, auf der Unterseite mit langen, nach vorn gerichteten Haaren, welche am Ende einen bis nahe ans Ende des letzten Gliedes reichenden Busch bilden; oben am Ende mit einigen aufgerichteten Borsten; Endglied etwa von halber Länge des zweiten Gliedes, dick, locker beschuppt, ziemlich stumpf. Maxillartaster, soweit sie ohne Verrückung der Lippentaster sichtbar sind, bräunlich-gelb und anscheinend kür- zer als gewöhnlich. Fühler hellbraun, gelbgrau schimmernd, von etwa 2 Länge der Vorderflügel, borstenförmig, an den zwei End- dritteln mit deutlich gesonderten, gegen die Wurzel etwas ver- dünnten, also umgekehrt kegelförmigen Gliedern. Rückenschild von der Farbe der Vorderflügel; Schulterdecken an der Wurzel gebräunt. Beine graugelb, die vordern gebräunt. Hinterleib dun- kelgrau, mit hell gelbgrauen Ringrändern und solchem Afterbusch.
Vorderflügel 43 Linien lang, gestreckt, hinten durch die Franzen ein wenig erweitert, dann zugespitzt mit um so sicht- barerer Spitze, als die Franzen sich sehr scharf von der Flügel-
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fläche absondern. Die Grundfarbe ist ein schwach glänzendes Ochergelb, grauer und trüber als bei Biselliella. Die Querader bildet eine wenig merkliche Beule. Die Vorderrandrippe selbst ist von der Wurzel aus auf £ ihrer Länge schwärzlich. Franzen einfarbig, heller als die Grundfarbe.
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, mit deutlichem, wenn auch sehr stumpfem Schwanzwinkel und scharfem Vorder- winkel, einfarbig bleigrau; die verhältnissmässig kurzen Franzen, die besonders gegen den Schwanzwinkel nicht die gewöhnliche Länge erreichen, sind grau-ochergelb.
Unterseite glänzend dunkel grau, auf den Vorderflügeln am tiefsten, wo auch die Franzen lebhafter ochergelb sind als an den Hinterflügeln. |
Das vor mir befindliche schöne Männchen aus Hermn Dou- glas Sammlung wurde in Schottland in einem Ameisennest ge- funden, wie es scheint, mit mehrern. Herr Nylander entdeckte die Art bei Uleaborg in Finland am 24. Juli in Nestern der For- mica congerens.
Anmerk. Herrich-Schf. fig. 270 auf Taf. 265 der Tincides zeigt et- was unsrer Art Aehnliches in der Färbung, Grösse und Gestalt, kann aber nicht damit vereinigt werden wegen vielfacher Verschiedenheiten, Der- Name Laevigatellus scheint auch auf das Genus Hypsolophus zu deuten. — Mehr Aehnlichkeit scheint Tin. lutosella HS. tab. 49. f. 341 mit Ochraceella zu haben; sie sind beide gleich gross und haben auch fast gleichgefärbte Hinter- flügelfranzen. Die Gestalt der Hinterflügel ist aber bei Lutosella eine abwei- chende, weniger gespitzte, und alle Flügel sind heller und die vordern ohne
gebräunten Vorderrand.
—_—
Gen. 3. Erioeottis Z.
Durch die Breite der Flügel und die Kürze der Franzen kommt dieses Genus den Gattungen Lampronia und Incurvaria nahe; von beiden ist es durch die deutlichen zwei Ocellen und durch nur vier von dem obern Rande der Mittelzelle zum Vor- derrande gehende Aderäste sicher zu unterscheiden. Der in der Isis ferner angegebene Unterschied findet nicht Statt ; denn beide genannte Gattungen besitzen die Nebenzelle im obern Theile der Miitelzelle gleichfalls.
Es ist bis jetzt bloss eine Art bekannt:
v1. 12
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Fuscanella Z.
-Caput griseo-Iutescens; alae anteriores 9‘ lutescenti-griseae, postice fuscescenti rarius conspersae, puncto distincliore dor- sali ante angulum internum ; 2 fusco creberrime conspersae, puncto post medium obseuriore.
Var. b, litura fusca ex costa ante apicem alarum anteriorum nn (2).
Eriocottis fuscanella Z. Isis 1847, $.813. — Entom. Zeitung 1850. S, 60.5, — Stainton Supplem. Oat. 18. Tinea heterogenella Kollar in lit,
Grösse des Männchens wie von einer Incurv. masculella, doch ist es breitflügliger; die des Weibchens etwas beträchtli- cher (Vorderflügel J 34 — 33”, 2 4%. Kopf, Rückenschild ‘“ und Vorderflügel haben ein helles, reichlich mit Grau gemischtes Lehmgelb. Die Ocellen, etwas vom obern Augenrande entfernt, sind gross, bisweilen durch die struppigen, etwas übergelegten Haare verdeckt. Fühler borstenförmig, staubgrau, braun-geringelt, microscopisch pubeseirend dicht*) gefranzt. Lippentaster hori- zontal oder etwas gesenkt, von dreimaliger Augenlänge, ziemlich dünn, hell staubgrau; das zweite Glied an der ganzen Unterseite ziemlich reichlich borstenhaarig, obenauf an der Spitze mit zwei bis drei Borsten; Endglied kürzer als das zweite Glied, etwas verdickt, unten braun mit heller Spitze. Maxillartaster weisslich- staubgrau. Beine fahl gelblich, die vier vordern auf der Lichtseite bräunlich angelaufen mit hellern Enden der Glieder; Hinterschie- nen mit ziemlich langen Schuppenhaaren, aber an den Schneiden ohne die langen gewöhnlichen Haare; Hinterfussglieder auf dem Rücken gebräunt mit hellen Spitzen. Hinterleib bräunlich-grau mit längern Schuppen an den Rändern der Ringe; Bauch hell. Afterbusch beim Männchen stark, am Ende hell; beim Weibchen, dessen Hinterleib dunkeler ist und helle Ringränder hat, steht aus dem grösstentheils gelblichen Afterbusch der Legestachel lang hervor.
Vorderflügel länglich, hinten etwas erweitert mit länglich. zugerundeter Spitze, gelblich-schmutziggrau, schwach glänzend;
*) In der Isis durch einen Druckfehler: »pubescirend, nicht gefranzt«.
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besonders gegen die Spitze sind sehr feine, gelbbraune Stäub- chen gestreut, aus denen sich bisweilen auf der Querader ein Punkt zusammensetzt. Gewöhnlich ist ein deutlicher, kleiner, gelbbrauner Punkt am Innenrande vor dem Innenwinkel. Franzen meist heller als die Grundfarbe, aussen dunkler, besonders ge- gen den Innenwinkel.
Hinterflügel länglich mit zugerundeter Spitze, licht grau, hin- ten dunkler. Franzen am Innenwinkel am hellsten.
Unterseite glänzend, einfarbig, auf den Vorderflügeln bräun- lich-grau, auf den Hinterflügeln sehr hell grau; alle Franzen an der Wurzel hell gelblich.
Var. b, ein Männchen, hat reichlicher bestäubte Vorderflü- gel; auf der ‚Querader ist ein gelbbrauner Fleck und ein andrer am Innenrande nahe dem Innenwinkel; den Hinterrand bezeich- nen verloschene braune Schuppen. Ein Fleck am Vorderrande vor der Spitze setzt sich verdünnt, dem Hinterrande parallel, bis zum Innenrandfleck fort und bildet so eine Querlinie.
Das grössere Weibchen ist überall viel dunkler als das Männchen, mit Ausnahme der Hinterflügel. Auf den Vorderflü- geln ist die ganze Fläche sehr dicht braun besprengt, fast ein- farbig; die braunen Schuppen schimmern violettlich; auf der Querader ist ein ziemlich starker brauner Punkt.
Ich entdeckte diese Art bei Messina am 2. April am Ost- abhange eines Berges an der Palermitaner Strasse, wo ich sie aus gemischtem Gestrauch spärlich klopfte; in den folgenden Ta- gen war sie höher an dem Berge in den Gebüschen von Arbu- tus unedo und Erica arborea sehr häufig. Sie flog vorzüglich in den Vormittagsstunden, war leicht aufzuscheuchen und setzte sich nach nicht langem Fluge an Blätter von allerhand Gesträuch und an Gras. In der Ruhe trägt sie die Flügel zusammengedrückt dachförmig und die Hinterrandfranzen hahnenschwanzarlig aufge- richtet. Da die Schuppen sehr locker sitzen, wird sie leicht be- schädigt. Ich traf sie am 5. April hoch im Pelorogebirge an’ ei- ner sonnigen, dürren Grasstelle zwischen Erica arborea, wo ich sie nicht selien am Spätnachmittag aufscheuchte. Unter der grossen Menge erhielt ich nur zwei Weibchen; diese müsssn sehr versteckt sitzen und schwer auffliegen. Bei Syracus kamen mir in den letzten Tagen des April nur noch ein paar Exemplare auf sehr trocknen Grasstellen vor. Mann fand die Art in Toscana
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vom 21. April an bis Ende Mai bei Salviano ziemlich selten. Wahrscheinlich ist sie am ganzen Mittelmeer verbreitet.
Gen. 4 Lampronia Steph.
Dieses Genus steht den Incurvarien sehr nahe, unterscheidet sich aber von ihnen wie von allen Schaben derselben Gruppe durch die Kopfhaare, welche nur am Hinterkopfe aufgerichtet sind, auf dem Scheitel aber und im Gesichte sich niederlegen, bisweilen so, dass man dadurch den Beweis erhält, dass die Be- schaffenheit des Kopfhaares allein nicht über die Verwandischaft der Schabengattungen entscheidet. Indem ich diese Wahrheit verkannte, stellte ich früher zwei ohne Zweifel hieher gehörige Arten: L. variella und luzella, in ein sehr entferntes Genus. Das Flügelgeäder zeigt keine wesentliche Verschiedenheit von dem der Incurvarien. Die Hinterflügel sind aber bei Lampronia nur mit Schuppen, nicht, wie so oft bei Incurvaria, mit Haaren be- kleidet. : ” Die Arten ordnen sich sehr natürlich folgendermaassen: Standfussiella.
Morosa Z. (quadripunctella Stton.) Flavimitrella.
Redimitella.
Luzella.
Praelatella.
Variella.
a er
1. Standfussiella, n. sp.
Cinereo-fusca, alis anterioribus plumbeis, flavescenti-nitidulis, unicoloribus (J').
In der Grösse einer kleinen Tin. Simplicella, durch ihre ganz ungefleckten, bleigrauen Flügel sehr kenntlich, Kopfhaar braungrau, überall sehr locker, am Hinterkopf gesträubt. Fühler in halber Vorderflügellänge, borstenförmig, allmählich verdünnt, mit ungesonderten Gliedern, bräunlich, sehr zart pubeseirend ge- . franzt. Lippentaster von doppelter Augenlänge, mässig schlank, graubräunlich, das zweite Glied innen weisslich, unten ein wenig locker beschuppt, am Ende oben mit einem Büschel von vier bis
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sechs Borsten; Endglied etwas kürzer; wenig dünner, cylindrisch, stumpfspitzig. Maxillartaster bräunlich. Rückenschild und Beine dunkel braungrau, seidenglänzend; an den hintern die Schienen und Füsse, besonders hell die Dornen, weisslich-grau schim- mernd. Afterbusch im Innern lehmgelblich; Bauch hell grau.
Vorderflügel fast 3“ lang, länglich, hinten ein wenig er- weitert, mit länglich zugerundeter, ziemlich scharfer Spitze, blei-- grau, fast wie bei Hypon. vigintipunctatus, glänzend, mit gelbli- cher Beimischung, vorzüglich gegen die Wurzel; eine Zeichnung fehlt gänzlich. Franzen grau, auswärts lichter. ä
Hinterflügel einfarbig grau, viel schwächer schimmernd als die Vorderflügel. Eben so die ganze Unterseite, die aber auf den Vorderflügeln eine gelbliche Beimischung hat.
Das einzelne Exemplar wurde bei Schreiberhau im Riesen- gebirge am 30. Mai 1850 von meinem Freunde, dem Pastor Standfuss, dem fleissigen Erforscher der Sudetenfauna, ent- deckt. |
2. Morosa Z.
Fusca, alis ant. fuscis, macula anguli postici triangulari, pun- . ctoque costae postico exalbidis obsoletis (3° 2).
Oecophora quadripunctella Stainton Cat, 13. 4.
? Tinea — the double-spotted Brown Haworth Lep. brit. IV. 567. 22.
? Amaurosetia — Stephens Illustr. IV. 353. 2.
? Incurvaria bipunetella Dup. Suppl. IV. 513. 524. pl. 89, fig. 9
Var. b, puncto costali nullo (3 2).
Durch ihre spärliche, trübe Zeichnung im Genus schr kennt- lich, am ähnlichsten der etwas grössern Lypumena maurella, welche ganz ungezeichnete Flügel hat. Grösse der Praelatella - (Vorderflügel 22 bis 3‘ lang). Kopfhaare braun, am Hinterkopf gesträubt und theilweise nach hinten übergelegt, auf dem Schei- tel etwas mehr geneigt und auf dem Gesicht bloss sehr locker. Lippentaster bräunlich, auf der Ober- und Innenseite hell gelb- lich-grau, ziemlich schlank, von 23 Augenlängen, fast gerade; das zweite Glied auf der Unterseite lockerhaarig, oben am Ende mit einigen leicht vergänglichen Haaren: Endglied kürzer als das zweite Glied, dünner, zugespitzt. Maxillartaster gelblich- grau, Fühler graubraun, borstenförmig, allmählich verdünnt, schr
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zart pubeseirend gefranzt. Rückenschild braun. Beine dunkel braungrau, auf der Innenseite, an den Füssen und den Hinter- schiendornen gelblich-grau. Hinterleib braungrau, mit hellerem, starkem Afterbusch des Männchens; der weibliche Legestachel gelbbraun, hervorstehend.
Vorderflügel länglich, wenig erweitert, mit länglich gerunde- ter Spitze, braun, matt glänzend, bisweilen hinten ein wenig ins Violette schimmernd, und sehr spärlichen und zerstreuten, kaum erkennbaren, gelblichen Stäubchen gegen die Flügelspitze. Im Innenwinkel liegt ein kleines, weissliches oder gelbliches Dreieck von wechselnder Grösse, welches die anliegenden Franzen ein wenig färbt, und sehr schräg gegenüber, hinter dem Anfang der Vorderrandfranzen ist ein verloschener, gleichfarbiger Punkt. Die Franzen sind kaum heller als die Grundfarbe. Die Ränder haben übrigens keine Zeichnung weiter.
Bei Var. b (zwei Männchen, ein Weibchen) fehlt der Vor- derrandpunkt gänzlich, und da diesen nur zwei Glogauer Weib- chen besitzen, so bin ich ungewiss, ob nicht Var. b als die Stammart anzusehen sei. Das Weibchen dieser Var. b hat die Auszeichnung, dass auf dem linken Vorderflügel üher dem In- nenrandfleck, an dem Ursprunge des ersten Astes der Median- ader, ein kurzer, gelblicher Strich liegt, während auf dem un- versehrten rechten Flügel keine Spur davon zu entdecken ist.
Hinterflügel länglich zugerundet, graubraun.
Auf der graubraunen, schwach glänzenden Unterseite zeigen die Vorderflügel den Innenwinkelfleck schwach durchscheinend.
Vaterland: England (Stainton!) und die Gegend von Glo- gau, wo ich zwei Weibchen der Var. a, das eine am 29. Mai Abends an einer aus Weissdorn, Feldahorn, Eichen und Schleh- dorn gemischten Hecke, gefangen habe.
Anmerk, Nur weil mein Freund Stainton diese Art als Quadripunctella F. Haw. Steph. Bipunctella Dup. aufführt, habe ıch die Citate mit Frage- zeichen beigefügt; ohne diesen Grund würde ıch sie gänzlich weggelassen ha- ben, da sie, zum Theil wenigstens, nothwendig zu schr abweichend gezeichneten Arten gehören. Fabricius. beschreibt (Ent. syst. 3, 2. 311. 105) die Tin. atrella des VVien. Vzchn,, deren Namen er wegen seiner Tin. atrella I, c. m, 298. 52. (= Hypochalcia marginea) nicht beibehalten konnte, unter dem Na- men T. Quadripunctella (alis fuscis, punctis duobus albidis, Alae antı- cae omnino fuscae, punctis duobus in medio approximatıs albis, altera [oJ ad marginem tenuiorem majori transversa [0])-. Die Bezeichnung: puncta duo
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approximata geht allerdings auf die zwei Gegenflecke; allein die Punkte müs- sen sich mit ihren Spitzen schr nähern, und sich wenigstens ziemlich senk- recht gegenüber liegen, und damit sie nur einigermassen mit Recht puncta heissen dürfen, müssen die Flügel beträchtlich schmal sein. Nun hat aber unsere Art verhältnissmässig sehr breite Flügel; ihre puncta sind so sehr von einander getrennt, dass sie remotissima statt approximata heissen müssten, und der Vorderrandpunkt ist so weit gegen die Spitze gerückt, dass die Bezeich- nung in medio die allerunpassendste wäre. Kurz, Fabricius kann nur etwa eine Gelechia aus der Verwandtschaft der Umbrosella und Anthyllidella vor sich gehabt haben. — Tin. Atrella VVien. Vzchn. S, 140.60. Blauschwar- zer Schabe mit vier weissen Punkten (Illig. 2, $S, Ill — v. Charp. S. 148) wird von Hübner (Cat. 420. 4086) bei seiner Borkhausenia atrella als Aucto- rität angegeben, und, wie der Vergleich mit fıg 278 (Tin. atrella) lehrt, mit gutem Grunde. Diese Abbildung ist leider nicht so, dass sie nicht allerhand Missdeutungen ausgesetzt wäre, indem die Hinterflügel viel eher eine Oeco- phora als eine Gelechia anzudeuten scheinen. So viel geht aber aus Allem hervor, dass Tin. quadripunctella Fabr., Tin. atrella SV. und Tin. atrella Hön. 278 identisch sind. — Schiffermüller’s Sammlung ist in dieser Species verfälscht. F, v. Röslerstamm, der sie revidirte, schreibt darüber Folgendes: »Sie soll nach v. Charpentier nicht vorhanden sein. Treitschke sagt nichts »über Atrella. Ich finde hier an kurzer Nadel ein ungespanntes, noch ziem- »Jich gut erhaltenes Stück, welches in die Gattung Butalis Tr. gehört und »Inspersella 4, 443 sein würde, wenn ihın nicht die dort aufgesprengten, »weissen Schuppen mangelten. In meiner Sammlung befindet sich ein ganz »gleiches Stück, noch ohne Namen. Das der Sammlung ist ein WVeibchen »und hat wie Seliniella Z. einen weissen Fleck auf der Unterseite des Hin- »terleibes; die Vorderflügel sind einfach dunkel braungrau, fast ohne allen »Glanz, Es kann die Atrella SV. nicht sein, wohl aber mag Atrella A. 278, »die auch im Cat. 4086 angegeben wird, die des Wien. Vzchn. sein.« — Tin. quadripunctella Haw. ]l. c, hat zu der Fabrici’schen Diagnose und Beschreibung nur den Zusatz: expansio alarum 6 lın. und ß, alis dilutioribus punctis obsoletioribus erhalten, Hat Haworth also meine Lampr. morosa ge- meint — und Stainton hat sich ohne Zweifel aus seiner Sammlung über- zeugt, dass dem so sei —, so hat er seine Meinung auf die zweekmässigste VVeise ausgedrückt, um sie unerrathbar zu machen. Da niemand die L. mo- rosa punctis duobus peroblique oppositis remotissimis in seiner Tin, qua- dripunctella punctis duobus in medio (oppositis) approximatis, auch beim besten Willen, erkennen wird, da überdies Morosa nicht selten den einen Punkt völlig entbehrt, so muss der Name Quadripunctella Haw. für sie als gänzlich ungeeignet aufgegeben werden. Dasselbe gilt von der gleichnamigen Amaurosetia quadripunctella Stephens, welche zur Fabric’’schen Dia- enose eine Beschreibung erhalten hat (Anterior wings entirely fuscous, with two approximating white or ochraceous dots in the middle, the largest placed towards ihe inner margin transversely), die nichts weiter als die Üeber- setzung der Fabric’’schen ist. —
Wir gelangen somit zu dem letzten Gitat! Incurvarıa bipunctella Dup, 1. c. Diese hat mit der Abbildung übereinstimmend; deux points blancs
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au bord interne des premitres ailes, dont un prös de la base et P’autre & Pangle posterienr. Hier sind also die zwei’ Punkte gar nicht opposita, wie sie doch bei Fabricius sein müssen! Sollte es nun auch Abänderungen der L. morosa geben, die auch an der Mitte des Innenrandes einen gelblichen Fleck hätten (wovon die fünf vor mir befindlichen Exemplare nicht die min- deste Spur zeigen‘, so lehrt doch die Grösse (Env. 44 lignes), verglichen mit der von Oehlmanniella (8 lignes), multipunctella (65 ligues), dass Duponchel eine viel kleinere Art gemeint hat. Ich erkenne in ihr Oecoph. torqua- tella Lienig Isis 1846, 279, bei welcher die hellen Flecke zwar den Innen- rand nicht berühren, wie die Beschreibung angiebt, aber bei oberflächlicher
Betrachtung, wie sie Duponche?s Sitte war, geradezu als Innenrandflecke gel- ten können. -
Indem ich also auch diesen Namen für unsere Arı zurückweisen muss, gebe ich ihr eine ihr trübes Aussehen andeutende Benennung.
3. Flavimitrella Hübn.
Capillis ferrugineis, alis ant. fuscis, vix violaceo-mixtis, fasciis duabus distantibus antice conniventibus, punctoque costae ante apicem exalbidis (2).
Tinea flavimitrella Hübn. fig. 429.
Esperia — Hübn. Cat. 418. 4062.
Tinea Schreibersiella Mann in lit. olim,
Von der sehr ähnlichen Redimitella unterscheidet sie sich durch beträchtlichere Grösse, die weisslich-gelbe Farbe der zwei Binden auf den Vorderflügeln, die mehr einwärts geneigte Rich- tung der zweiten etc. Bei der in der Farbe der Zeichnungen ziemlich übereinstimmenden, gleichfalls viel kleineren Praelatella sind statt der zweiten Querlinie zwei Gegenflecke, deren oberer sehr weit nach aussen zurück ist, und der Vorderrandpunkt an der Spitze fehlt. Bei der so bei wie Redimitella gezeichneten Luzella fehlt wieder der Vorderrandpunkt, und die Querlinie, welche die zwei ersten Gegenflecke bilden (wenn sie nicht wirk- lich in eine Binde ZUSAGEN ERS, ist weit mehr nach aussen geneigt.
Grösse der grössten Incurv. Oehlmanniella (Vorderflügel 33 lang). Kopfhaare hell rostgelb, locker niedergelegt. Lippenta- ster kaum von zwei Angenlängen, hell gelb, am zweiten Gliede- aussen hell grau schimmernd, locker beschuppt und hier so wie oben an der Spitze mit einzelnen Borsten; Endglied fast so lang wie das zweite Glied, lockerschuppig, stumpf. Saugrüssel blass gelb, kürzer als die Lippentaster. Fühler pubescirend gefranzt,
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bräunlich, am Wurzelglied und auf dem Rücken der Geissel von der Wurzel aus hell gelb. Rückenschild violettlich-braun. Beine dunkel bräunlich-grau, die mittlern am Ende der Schienen und der Fussglieder verloschen gelblich; die hintern mit gelblichen Schienendornen und gelblicher Unterseite der Füsse und blassen Enden der Fussglieder auf der Oberseite. Hinterleib braungrau; Bauch weissgrau, nach hinten gelblich; Afterbusch bloss unten gelblich, grade abgeschnitten mit eingezogenem Legestachel.
Vorderflügel hinten erweitert, länglich zugespitzt mit abge- rundeter Spitze, dunkel graubraun mit violettlichem Schimmer und gelblich-weissen Zeichnungen. Nicht weit von der Wurzel ist die erste Binde; sie ist ziemlich grade, von geringer Breite, nach vorn verengert, unter der Falte einwärts mit einer kleinen Erweiterung, wenig nach aussen geneigt. Die zweite Binde steht auf dem Innenwinkel und nähert sich oben etwas der ersten; sie ist breiter als diese, unten am breitsten und etwas knotig, über der Mitte verengt und bisweilen schmal unterbrochen, grade oder eiwas nach aussen convex. Ihr weit näher als dem Vorderwin- kel ist ein Vorderrandpunkt von veränderlicher Grösse. Die Hin- terrandfranzen sind von der Flügelspitze herab bis nahe an den Innenwinkel am äussern Drittel weisslich, sonst von der Haupt- farbe des Flügels.
Hinterflügel dunkel braungrau, auf dem verdeckten Theil des Vorderrandes weisslich; die Fläche hat sehr schwachen gelb- lichen Schimmer. Die Franzen schimmern an der Aussenhälfte um die Flügelspitze hell grau.
Unterseite etwas glänzend, dunkel grau. Auf den Vorder- flügeln scheinen die zwei Binden als Querlinien verloschen durch, und die letztere ist am Anfang und Ende fleckartig hell gelb; auch der Vorderrandpunkt ist deutlich, und die Franzen sind wie oben gefärbt. Hinterflügel nebst den Franzen grau.
Meine zwei weiblichen Exemplare sind nebst mehrern, die als Schreibersiella verschickt wurden, von Mann bei Wien gefangen worden.
Anmerk. 1. In Hübner’s Abbildung haben die Vorderflügelzeichnungen die gelbe Farbe des zu rein gelben Kopfes, und der Vorderrandpunkt steht der Flügelspitze zu nahe. Ausserdem befindet sich zwischen den zwei Bin- den, nahe der Mitte der ersten, ein weisser Punkı. Dieser Punkt ist die Ur- sache gewesen, warum FR. der Art chemals einen neuen Namen gab. Bei
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unsrer Art ist dieser Punkt nie vorhanden, ausser durch einen Nadelstich, wie “ohne Zweifel an Hübner’s Original, dessen Zeichnungen er mit einer lebhaf- tern Farbe versah, da es wahrscheinlich nicht wohl erhalten war.
_ _ Anmerk. 2. Incurv. flavimitrella Dup. pl. 303 he: 2 ist nicht diese Art. (S. S. 192 Anm. 3.)
4. Redimitella Z.
Capillis ferrugineis; alis ant. violaceo-fuscis, ciliorum apice albido, fasciis duabus, altera costam non atlingente ante, al- tera lineari post medium, flavis (9 PO). |
Tinea redimitella Z. Isıs 1846, 271. 4. — Schles. Schmetterlingstauschbl, VIII. (1846) S. 13. Lampronia — Tengström F/järil. Faun. 107. 5.
Var. b, puncto costae pone fasciam secundam flavo. J'.
Ihr Unterschied von Flavimitrella ist bei dieser angegeben; von der gewöhnlich gleich ‘grossen Praelatella unterscheidet sie sich dadurch, dass sie lebhaft gelbe Zeichnungen hat, dass die erste Binde bei ihr nie den Vorderrand vollständig. erreicht, und dass sie eine vollständige zweite Binde hat, statt der zwei sehr schräg gelegten Gegenflecke der Praelatella. Luzella hat die zwei Binden in zwei Paar Gegenflecke aufgelöst. |
Grösse einer kleinen Incurv. Oehlmanniella (Vorderflügel 23 bis 23 ‘7 lang). Kopfhaar auf dem Scheitel etwas gesträubt, rostgelb, auf dem Gesicht mehr niedergelegt, heller. Lippenta- ster von fast drei Augenlängen, blass gelb, aussen schwach ge- hräunt, ziemlich schlank, am zweiten Gliede unten etwas locker behaart; Endglied eiwas kürzer als das zweite Glied, locker be- schuppt, zugespitzt. Maxillartaster aussen bräunlich angelaufen. Fühler bräunlich, sehr zart pusbescirend gefranzt, Wurzelglied aussen gelb. Rückenschild von der Farbe der Vorderflügel. Beine gelblich; die vier vordern auf der Lichtseite gebräunt; Hinterschienen aussen ‚grau angelaufen und grauhaarig an der obern Schneide; Hinterfüsse und Schienendornen auf dem Rük- ken grau, an den Enden weiss-gelblich. Hinterleib glänzend, oben grau, am Bauch gelblich; der starke Afterbusch des Männ- chens ist unten gelb, des Weibchens ganz grau wie auch der Bauch.
Vorderflügel hinten etwas erweitert mit stumpfer, sanft zu- gerundeter Spitze, dunkel violettbraun. Die zwei Binden sind
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rein gelb. Die erste ist nicht weit von der Flügelwurzel und von sehr wechselnder Breite, stets nach oben verengt, manchmal weit vom Vorderrande abgeschnitten, manchmal diesem sehr ge- nähert, ohne ihn mit der dann feinen Spitze völlig zu erreichen. Die zweite. Binde steht auf dem Innenwinkel senkrechter als die erste, ist ihr daher oben ein wenig genähert und hat selten eine stets gleiche Breite, sondern verengt sich gewöhnlich zweimal, und ist überhaupt am Vorderrande breiter als am Innenrande. Bei zweien meiner Männchen (Var. b) ist nahe hinter ihr, we- niger weit entfernt als bei Flavimitrella, ein gelber Vorderrand- punkt. Die Franzen sind auswärts von der Flügelspitze aus N __—- abnehmender Breite bis nahe zum Innenwinkel weisslich, ein- wärts vom Innenwinkel aus dunkel braungrau.
Hinterflügel einfarbig dunkel braungrau, schwach. gelblich schimmernd.
Unterseite oraubraun, gelblich schimmernd; auf den Vorder flügeln scheinen die zwei Binden verloschen durch, am deutlich- sten der Anfang und das Ende der zweiten.
Mein einzelnes Weibchen hat breite Binden; jedoch hat man- ches Männchen sie noch breiter.
Vaterland, wie es scheint, nur das nordöstliche Europa: Fin- land bei Helsingfors (nicht selten zu Ende Juni und Anfang Juli mit Incurv. capitella an Ribes alpinum), bei Uleaborg und Kuu- samo (Tengström!); in Lievland bei Kokenhusen (Lienig)), Riga (w. Nolcken!); in Preussen bei Danzig (v. Tiedemann); in der Provinz Posen bei Posen am 9. Mai (Löw); in Schlesien bei Breslau an Johannisbeersträuchern (Wocke)).
5. Luzella Hbn.
Capillis fuscis; alis ant. violaceo-fuscis, maculis duabus oppo- sitis fasciam extrorsus obliquam formantibus ante, duabusque -oppositis post medium nitidulis flavis, ciliorum apice albo (J). |
Tinea Luzella H. fig. 430. -— Stainton Ca. 6, 8. . Lampronia —, the four-spotted purple Tinea Curt. Brit. Ent. XIV. 639, — Steph. Ilustr. IV. 357. 3. — Zoologist 1849, p- 2401. — 1851, p- 3184.
Denisia — Hbn. Cat. 420. 4090. Tinea flavipunctella (the four-spotted Brown) Haw. Lep. IV. 566, 18. Lampronia — Steph. Cat. 7568. — Illustr. IV. 357, 5.
188 Var. b, fascia integra pro pari macularum priore @).
Glyphipt. adversella Z. in mspt.
Ihr brauner Kopf und die nach aussen schräge Richtung, in welcher die zwei ersten Gegenflecke und beim 2 die Binde auf den Vorderflügeln liegen, lassen sie leicht von der vorhergehen- den unterscheiden. Grösse der Praelatella (Vorderflügel 23 bis 3‘! Jang.). Kopfhaare schwach violeitlich-braun, fast glatt ange- legt, über das Gesicht herabgekämmt. Lippentaster hell grau- oelblich, aussen bräunlich, ziemlich dünn, fast drei Augenlängen _ lang; das zweite Glied gegen die Spitze schwach verdickt, ohne "Borsten._ (In Curtis Abbildung ist das zweite Glied unten lok- kerschuppig und oben am Ende mit drei Borsten. Daher sind entweder meine drei Exemplare beschädigt, oder Curtis hat die Abbildung nach einer andern Species geliefert.) Das Endglied kürzer, cylindrisch, am Ende abgerundet. Maxillartasier bräun- lich-gelb. Fühler am Endviertel merklich verdünnt, reichlich pu- bescirend in beiden Geschlechtern, bräunlich, gegen die Wurzel auf dem Rücken gelblich. — Rückenschild violettlich-braun. Beine seidenglänzend, auf der Schattenseite gelblich, auf der Lichtseite braun, an den vier letzten Fussgliedern an der Wurzel gelblich; die Schienendornen schimmern gelblich. Hinterleib dunkel braun- grau; Afterbusch stark, mit blass gelbem, hervorstehenden Lege- stachel; Bauch gelblich.
Vorderflügel länglich, hinten schwach erweitert, mit sanfl- zugerundeter Spitze, stumpfer als bei Praelatella, lebhaft violett- braun, etwas glänzend, mit goldgelben Zeichnungen. Diese be- stehen bei Var. a in zwei Paar Gegenflecken, bei Var. b in ei- ner Binde und einem Paar Gegenflecke. Das. erste Paar liegt nicht weit von der Wurzel in einer bedeutend nach aussen ge- neigten Richtung; der untere Fleck ist einwärts zugespitzt und reicht weit über die Falte; der zweite ist klein und berührt nicht überall den Vorderrand. Das zweite Paar liegt in senkrechter Richtung nahe hinter der Mitte; beide sind einwärts zugespitzt, grösser als die entsprechenden des vorhergehenden Paares; der viel grössere untere Fleck reicht bis zum Innenwinkel hin, der obere liegt dem vorhergehenden Vorderrandfleckchen beträchtlich näher als der Flügelspitze. Die Hinterrandfranzen sind brauner als die Grundfarbe, gegen den Innenwinkel schwarzbraun; am
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x
äussern Drittel sind sie weisslich, gegen den Innenwinkel in Grau übergehend. er
Bei Var. b ist das erste Paar Flecke in eine nach oben ver- engte, ziemlich breite Binde von derselben Richtung verwandelt. Von den zwei vergrösserten Flecken hinter der ‘Mitte ist der obere viereckig, der untere einwärts zugerundet, beide nur durch einen schmalen Raum von einander getrennt.
Hinterflügel zugerundet, stumpf, dunkel braungrau, gelblich schimmernd; Franzen aussen an der Flügelspitze grau schim- mernd.
Unterseite dunkel braungrau, mit schwachem, gelblichem, auf den Vorderflügeln längs des Vorderrandes purpurfarbenem Schim- mer. Die Flecke der Oberseite scheinen nur an den Rändern äusserst schwach durch. Die Franzen sind in geringerer Aus- dehnung und trüber weiss als auf der Oberseite.
Diese noch sehr seltene Schabe lebt in Schottland Mitte Mai (Cooke), in England zu Ende Mai und Anfang Juni auf Wald- plätzen bei Darenih (Steph., Stainton!), im West-Wickham- Walde an Weiden im Mai (Douglas), in Deutschland bei Dres- den (FR und Braunschweig (v. Heinemann).
Anmerk. I. Das Männchen, worauf ich vor 15 Jahren meine Adver- sella gründete, habe ich nicht mehr vor mir, da es aus FR’s Sammlung war. Es gehört zur Var. b, unterscheidet sich aber, wie ich mir ausdrücklich merkte, dadurch, dass die Binde, wie bei Incurv. capitella, den Vorderrand nicht erreicht, bei dem Braunschweiger Exemplar breitet sie sich sogar ein wenig auf demselben aus. Wahrscheinlich ist Luzella veränderlicher, als es aus meiner nur nach drei Exemplaren gemachten Beschreibung hervorgeht,
Anmerk. 2. Irre ich nicht, so hat Herr Luz, dem zu Ehren die Art benannt ist, Hübnern einzelne Arten zum Abbilden geliefert, selbst aber nichts
Entomologisches publicirt.
6. Praelatella SV.
-Capillis ferrugineis, palpis ochraceis, alis ant. violaceo-fuseis, fascia subperpendiculari ante maculisque duabus oppositis post medium nitidulis exalbidis, ciliorum apice albo (N).
Var. a, fascia alarum ant. recta.
Phal. Tin. praelatella, blankveilrothe Schabe mit zwei silbernen Eck- makeln und einem Querstrich, Wien. Vzchn. 320. 46. — Illiger 11. 121. — v, Charpentier 163
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Tinea — Fabr. E. S. 3, 2. 315. 157. — Suppl. 486, 26. — Haworth Lep. 1V. 566, 17. the spotted ich var..B.. — 2. Isis 1839. 183. Schles. Tauschvereinsblatt IV, (1813) s.16. — Stainton Cat, 6.7. — Herrich-Schff. Tineid. pl, 43. fig. 295. r
Incurvaria — Dup. Cat. 355. 2 Adela Luzella Freyer n. Beiträge 2, 60. Tab. 132 fie. 2 (mediae). — Treitschke X. 3. 204 u. 291. Dez Adela stipella Tr. IX. 2. 124 (bloss die Raupe). — — Zetterstedt Ins.
lapp- 1007. 5. ? Incurv. flavimitrella, Iucurv. mitre-jaune Dup. Bist. Vi, er 1634.
pl. 303. fig. . — Car. 355. Var. b, ut a, sed fascia externe curvalta (I). Adela Luzella Freyer 1. c. fig. 2 (dextera).
Var. c, ut a, sed puncto costae inter fasciam maculamque ex- albido (Q’). Lumpr. praelatella Steph. Cat. 7566. MHiusır. 1V. 356. 2. Haworth. 1. c, var. ©.
Var. d, ut c, sed praeterea fascia supra medium interrupta. Tinea praelatella Herrich-Schff. Tineid. pl. 43. fig. 294. T Adela Luzella Freyer 1. c. fig. 2 (sinistra). — Eversmann Fn, Volg.
589. 11. * Var. e, ut a, sed alis brevioribus. Hlaworth ]. ce. var. y.
In der Grösse weit unter Flavimitrella, gleich der Re- dimitella, unterscheidet sie sich von letzterer durch die gelblich- weisse, etwas glänzende Farbe der Vorderllügelzeichnungen und dadurch, dass sie statt der zweiten Binde derselben stets zwei Gegenflecke besitzt, deren oberer sich der Flügelspitze näher als der Binde befindet. Bei der gleichfalls schön gelb gezeichneten Luzella liegen, wenn sie statt der Binde zwei Gegenflecke hat, diese in einer stark nach aussen geneigten Richtung, und von dem hintern Paar Gegenflecke ist der obere von der Flügelspitze weiter entfernt als von der vorhergehenden Zeichnung; auch hat Luzella einen braunen Kopf. Bei der ähnlich ‘gezeichneten: Incurv. capitella breitet sich die Binde nie auf dem Vorderrande aus; sie ist grösser, hat braune Fühler statt grau-weisslicher und braune Taster statt hell gelber etc.
Grösse etwas veränderlich (Vorderflügel 22— 3), Kopf- haare hell rostgelb, auf dem Hinterkopfe hinten überliegend, auf
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dem Scheitel etwas aufgerichtet, auf dem Gesicht locker, blasser. Lippentaster blass gelb, kaum von doppelter Augenlänge; das zweite Glied unten lockerhaarig und gegen die Spitze buschig, obenauf am Ende mit einem Paar gelblichen Borsten; Endglied kür- zer als das zweite, nicht schlank, zugespitzt. Maxillartaster blass gelb. Fühler fast stielrund, am Ende etwas verdünnt, graugelb- lich beschuppt. Rückenschild dunkel violettbraun. Beine etwas glänzend, gelbbraun, an der Schattenseite der Schienen und Füsse und an den Schienendornen gelblich. Hinterleib dunkel braun- grau mit starkem, unten hell gelbem Afterbusch und dunkel grauem Bauch.
Vorderflügel länglich (in der mir unkekernjeh Var. e kür- zer als gewöhnlich), nach hinten ein wenig erweitert, etwas spitzer als bei Redimitella, dunkel violettbraun, selten nur grün- lich-braun, etwas glänzend, mit glänzenderen, gelblich-weissen Zeichnungen. Diese bestehen in einer ziemlich senkrechten Binde nicht weit von der Flügelwurzel und zwei Gegenflecken. Die Binde ist von sehr veränderlicher Breite und hier und da etwas verengt, besonders über der Mitte; sie erreicht immer den Vorderrand, ohne sich auf ihm auszubreiten, und ist gewöhnlich fast grade, bei Var. b bogenförmig nach aussen gekrümmt, bei Var. d an der sonst verdünnten Stelle über der Flügelmitte durch- brochen. Von den zwei Gegenllecken ist der untere im Innen- ‚winkel dreieckig, gewöhnlich mit scharfer, bisweilen mit abge- stumpfter Spitze. Der entsprechende Fleck ist schräg gegenüber, grösser, der Flügelspitze näher als der Binde und länglich, her- abhängend, unten mit abgerundetem, selten zugespitztem Ende. _ Ein kleiner, länglicher, glänzend gelber Fleck liegt an der Flü- gelwurzel über der Falte. Nicht selten, doch wohl seltener als die Stammart, ist Var. c, bei welcher auf den Vorderflügeln mit- ten zwischen der Binde und dem Randlleck ein kleiner, weiss- lich-gelber Randpunkt liegt. Die Hinterrandfranzen sind von der Spitze herab in wechselnder Ausdehnung aussen weiss, auf der scharf abgeschnittenen Innenhälfte violettbraun ; gegen den Innen- winkel werden sie schwarzgrau und an dem Innenwinkelfleck hell gelb.
Hinterflügel dunkel braungrau, hinten dunkler mit blass pur- purnem, mehr oder weniger gelb gemischtem Schimmer. Fran- zen heller. |
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- Unterseite dunkel braungrau; die Vorderflügel dunkler, im Mittelraum mit purpurfarbigem, nach hinten mehr oder weniger breit gelbem Schimmer; die Zeichnungen scheinen von der Ober- seite sehr verloschen durch. Hinterflügel gelb schimmernd, am Vorderrande purpur schimmernd.
Unter funfzehn Exemplaren aus meiner und Herrn ‚Stand- fuss Sammlung ist kein Weibchen.
Praelatella lebt hauptsächlich in bergigen Gegen ‘in Eng- land (Ende Mai und Anfang Juni in Hecken bei Coombe wood und Darenth wood: Stephens); in Frankreich (2); in Deutsch- land bei Wien (Wien. Vzchn.), bei Augsburg vom 8. bis 16. Juni fliegend (Freyer?!), bei Reinerz gegen die Seefelder vom 8. Juni an (Standfuss!) bis zum 13. Juli (Z.); im Mecklenburgischen (Messing!); in Schweden in Schonen (am 12. Juli gefangen) und auf den Norwegisch-lappländischen Alpen (Zetterstedt); Russland im Casanischen und Orenburgischen (Eversmann). Die Raupe findet man nach Freyer im Mai an der Unterseite der Blätter der Erdbeere und des Geum urbanum. Dass sie Bauch- füsse hat, wie alle Sackträger, ist gewiss.
Anmerk. 1, Praelatella, deren Name schon durch des Fabricius Be- schreibung und Citat hinreichend gesichert ist, findet sich, nach FR’s Unter- suchung unter gleichem Namen in Schiffermüller’s Sammlung.
Anmerk. 2. Stainton und Stephens ziehen hieher Tin. Praelatella Hbn. fig. 251, vielleicht mit Recht, was ich nicht entscheiden kann, da ich kein WVeibchen vergleichen kann, was nöthig zu sein scheint, indem die Ab- bildung ein WVeibchen darstellt. Mit dem Männchen unserer Praelatella ver- glichen, ıst das Bild viel zu gross (von den ungleichen Hinterflügeln ist auch der schmalere, linke am Schwanzwinkel zu breit); der Kopf von der Farbe des Rückenschildes; statt des Punktes an der Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel ist ein langer, bis zur Flügelmitte herabhängender, weisser Strich; alle weisse Zeichnungen sind dunkelbraun gesäumt. — Es kann aber wohl sein, dass das WVeibchen unserer Art grösser ist als das Männchen und dass der Randpunkt sich zuweilen so sehr vergrössert, dann würde man an der Kopffarbe, der zu hellen Grundfarbe, den gesäumten Flecken und der Hinterflügelbreite keinen Anstoss zu nehmen haben. Auffallend genug ist es, dass Hübner (Cat. 418. 40063) seine Art für die Schiffermüller’sche erklärt, und dass in Schiffermüller’s Sammlung nur ein etwas grosses, sonst gewöhn- lich gezeichnetes Exemplar vorhanden ist.
Anmerk. 3. Ich habe Linnaea V. $. 3138 Duponchel’s Incurv. a. vimitrella ohne Weiteres zu Incurv. capitella gestellt. indem ich der Notiz folgte, die ich mir über die Abbildung gemacht hatte: »es ist Capitella mit »durchgehender, nur vorn etwas verengter Binde«. Jetzt erst bemerke ich,
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was ich damals übersah, dass Stainton diese Flavimitrella zu Praelatella bringt, Meine Skizze der Duponchel’schen Abbildung zeigt den Vorderrandfleck an der der Capitella angemessenen Stelle; der Text ‚sagt zwar? vers l’extremite de la cöte; doch würde eine solche Angabe bei Duponchel nach Belieben zu deuten sein. Mit Entschiedenheit passen die ganz schwarzen, beim Männchen gefranzten Fühler und die schwärzlichen Taster bloss auf Capitella. Ueber- haupt sehe ich in der ganzen Beschreibung nichts, was nur auf Praelatella anwendbar wäre, ausser der Grösse (74), die geringer als die der Oehlman- niella (8°) angegeben wird.
Anmerk. 4. Hübner’s Luzella ist die folgende Art, und seine Moe- stella fig. 295 wahrscheinlich eine andere, bis jetzt noch nicht wieder vor- gekommene. Diese Moestella mit Praelatella zu verbinden, wie es Freyer und Treitschke ıhun, hindert vielerlei z. B. der braune Kopf, die schwarzen Vorderflügel, die am Randwinkel weiss und schwarz gescheckten Hinterrand- franzen der Hinterflügel.
7. Variella Fabr.
Capillis ferrugineis, palpis flavidis; alis ant. fuscis flavo-puncta- lis, maculis costae 3—4 minoribus, dorsi 2 majoribus fla- vis, ciliis apieis externe albis.
Alucita variella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 336. 20.
Adela — Tr. X. 3. 206 u. 292. -— Eversmann Faun. Volg. 589. 12,
Glyphipterye — Z. Isis 1839, 203. 3. — (Lienig) Isis 1846, 292. — Schl, Schmetterlingstauschbl. IV. (1843) S.19. — V, (1844) S.13. — VI (1845) S. 14. — Schläger Tauschberichte $. 163. 84, — Stainton Cat. 20. Suppl. 23. — — Tengström Finl. Fjäril. 135. 1.
Incurvaria — Dup. Cat. 355.
Tinea marmorella Fabr. Suppl. 488. 43.
Tinea corticella, ıhe golden -speckled Black, Haworth Lep. brit. IV. 566. 19.
Lampronia — -Stephens Cat. 7571. -— Illustrat. IV. 359, 10.
Incurvaria multipunctella, Incurvarie moltiponctuge Dup. Hist. 426.
1637. pl. 303, fig. 10.
Sehr kenntlich in diesem Genus an den nicht bloss gelb gefleckten, sondern auch reichlich gelb punktirten Vorderflügeln.
Grösse etwas wechselnd, wie von Redimitella (Vorderflügel 23 — 33‘ lang). Kopfhaar rostgelb, auf dem Scheitel sehr lok- ker von beiden Seiten gegen einander gekämmt, am Hinterkopf hinten über gelegt, auf dem Gesicht hell gelb, locker. Lippenta- ster hell gelb, von 2% Augenlängen, ziemlich schlank und grade; das zweite Glied gegen die Spitze verdickt und unten haarig, oben auf am Ende gewöhnlich mit einigen kurzen Borsten; End-
v1. 13
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glied kürzer, locker behaart, etwas stumpf, auf der Rückenmilte öfters mit einem verloschenen Fleckchen. Maxillartaster hell gelb. Fühler sehr zart pubescirend gefranzt, am Ende sehr verdünnt, bräunlich, auf dem Rücken an den ersten Gliedern hell gelb. Rük- kenschild gelbbraun; Schulterdecken an der Endhälfte gelb. Beine seidenglänzend, bleich gelb, auf der Lichtseite gelbbraun, .die vier Vorderschienen an der Wurzel und in der Mitte, so wie die Fussglieder der vier vordern Beine und die vier letzten Fuss- glieder der Hinterbeine an der Wurzel hell gelb; Hinterschienen aussen hell gelb-bräunlich mit gelblichen Dornen. Hinterleib braungrau; Afterbusch beim Männchen dick und unten gelblich; beim Weibchen innen gelb und mit gelbbraunem, hervorstehen- dem Legestachel; Bauch gelblich. 22
Vorderflügel länglich, hinten beträchtlich erweitert mit ab- gerundeter Spitze, schwach glänzend, mehr oder weniger dun- kelbraun, reichlich mit hellgelben Punkten bestreut, welche gegen die Flügelspitze ein Paar gebogene Querlinien bilden. Auf dem Vorderrande liegen drei oder vier kleine goldgelbe Flecke in ziemlich gleichen Entfernungen von einander; der erste ist der kleinste und dem zweiten mehr genähert, als die andern unter sich, und nicht selten in eins der vielen Pünktchen verwandelt, so dass sich dann nur drei Randflecke unterscheiden lassen; die zwei letzten, und besonders der letzte sind oft etwas hakenför- mig, und der letzte bleibt von der Flügelspitze weiter getrennt als vom vorhergehenden Randfleck. Der Innenrand hat zwei viel grössere Flecke; der erste liegt vor der Flügelmitte und reicht mit seiner meist gerundeten Spitze über die Falte; der zweite, am Innenwinkel, ist dreieckig und färbt einen Theil der Innen- randfranzen. Hinterrandfranzen braun, gegen den Innenwinkel schwarzbraun, um die Flügelspitze herum an der Aussenhälfte weiss. -
Hinterflügel länglich gerundet, hinten erweitert mit stumpfer Spitze, dunkel braungrau, schwach gelblich schimmernd. Die Franzen der Flügelspitze schimmern auswärts weisslich.
Unterseite dunkel braungrau, an den Vorderrändern biswei- len schwach gelblich oder purpurfarbig schimmernd, auf den Vor- derflügeln scheinen die Randflecke sehr matt durch, und ihre Franzen sind wie auf der Oberseite.
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Das Weibchen ist nur an dem verlängerten, dickern, hinten -gespitzten Hinterleibe und dem Legestachel zu erkennen.
Diese im mittlern und nördlichen Europa weit verbreitete Art lebt: in England (in Gärten um London Ende Mai und An- fang Juni: Stephens); im nördlichen Frankreich (Duponchel); in der Schweiz (Dup., FR); in Deutschland an vielen Stellen des Gebirges und der Ebene, immer nur im Juni fliegend; in Lievland (LienigN); in Finland an mehrern Stellen zu Ende Juni bis Mitte Juli (Tengstr.); in Schweden (Boheman?); im Casa- nischen im Juni (Eversmann). Nach Treitschke oder vielmehr Sodoffsky flog sie in den ersten Frühlingstagen an einer mit Moos überzogenen Einsiedelei; hier ist wenigstens die Flugzeit nicht richtig; ich und Andere fingen sie stets nur aus dem Laube von gemischtem Gesträuch.
Anmerk. Die Fabrici’sche Bezeichnung: alis anticis nigris flavo ma- culatis — Corpus medium nigrum. Alae anticae nigrae, nitidulae, maculis plurimis, flavis, sparsis. Posticae nigrae, immaculatae — ist eine so oberfläch- liche und so wenig bezeichnende (wobei auch an die WVeglassung der Fär- “bung der Kopftheile erinnert werden mag), dass man wohl besser gethan hätte, die gesicherte Haworth’sche Benennung vorzuziehen, obgleich sie von der Zinneschen Phal. corticella entnommen ist. Phal, corticella Linn (Faun. 366. 1428. alis griseis margine aureo. punctatis, postice trilunatis — Habitat intra corticem arborum Pomonae) hat zwar an der Bezeichnung: alis postice trilunatis etwas an unsere Art Erinnerndes; aber die alae griseae und der Mangel der zwei grossen Innenrandflecke, vielleicht auch die Nah- rungsweise der Raupe widersprechen zu sehr, als dass dieselbe Art gemeint sein könnte, wesshalb Haworth besser einen neuen Namen gewählt hätte
Register der Arten.
Seite Seite Acerella Tr. (Scardia) . 120 Anthracinellus Dup. (Euploc.) 87 Adversella Z. (Glyphipt.) 188 -Arcella Fabr. (Tin.) 118 Albicapilla Z. (Tin.) 148 Aurantiella 7’r. (Scardia) 89 Albicomella Staint. (Tin.) 145 Aurantiellus Z. (Euploc.) 90 Albicomella HS. (Tin) 148 Bipunctella Dup. (Incurvaria) 181 Albipunctella Haw. (Tin.) 141 Biselliella Hummel (Tinea) 166 Anthracina Borkh. (Bomb.) 87 Bistrigella Haw. (Tin.) 171 Anthraeinalis Scop, (Pyral.) 87 Bohemanella Ztist. (Adela) 114
Anthracinella Tr, (Scardia) 87 Boletella Fabr. (Tin.) 98
196
{ Seite Boletellus Z. (Euploc.) 98 Boleti Fabr. (Euploc.) 91 Boleti Osbeck (Tin.) 98 Caprimulgella v. Hdn. (Tin.) 144 Carpinetella @uen. (Tin.) 127 Choragella SP’, (Tin.) 91 Choragellus Z-. (Euploc.) 9 Clematea Haw. (Tin.) 118 Clematella Z. (Tin.) 118 Cloacea 159 Cloacella Haw. (Tinea) 139 Cloacella HS. (Tin) 124 Corticella Curt, (Tinea) 124 Corticella Z. (Phal.) 126 Corticella Tengstr. (Tin.) 126 u. 146 Corticella Haw. (Tin.) 193 Cossuna Lewin (Tin.) 130 Crassicornella Z. (Tin.) 168 Crinella Sod, (Tin.) 166 Decemguttella Fabr. (Tin.) 116 Destructor Steph. (Tin.) 166 Dilorella HS, (Tin.) 171 Emortuella Z. (Tin.) 124
Erythrocephala Fabr. (Noctua) 87
Ferruginella Hön. (Tin.) 105 Flavicapilla Z. (Tin.) 149 Flavifrontella F. (Tin.) 167 Fliavimitrella H. (Lampron.) 184 Flavimitrella Dup, (Incurv:) 190 u. 192
Flavipunctella Haw. (Tin.) 187 Fraudulentella FR. (Tin.) 110 Füsslinaria Esp. (Geom.) | 87
Füsslinellus Sulz. (Eupl.) 86 Fuliginosella Zienig (Tin.) 150 Fulvimetrella Staint. (Tin.) 114 Fulvimitrella Sod. (Tn.) 114 Fulvimitrellus Dup. (Euploe,) 114 Fungella Thunb. (Tin,) 94 Fuscanella Z. (Eriocott,) 178 Fuscipunctella Haw. (Tin.) 154
Ganomella Tr, (Tin.) 163 Gigantella Ar. (Tin.) 98 Granella Z. (Tin.) 135 Granella Dup. (Tin.) 124
Granella Dup. (Tin.) Guttella Fabr. (Tin.) Hemerobiella Schr. (Tin.) Heterogenella Koll, (Tin-)
Icterogastra Z. (Tin.) Ignicomella FR. (Tin.) Imella A. (Tinea) Infimella HS. (Tin.)
Inquinatella Z. (Tinea) /
Knochiella Hön. (Tin.) Knockiella Staint. (Tin.)
Eaevigatellus HS. (Tin.) Laevigella SV.
Lapella SY. (Tin.) Lappella Haw. (Tin.) Lutosella MS, (Tin.) Luzella Hbn. (Lampron.) Luzella Freyer (Adela)
Marmorella F, (Tin.) Mediella Ochsenh. (Phycis) Mediellus Curt. (Euploc.) Mendicella A. (Tin.) Merdella Z. (Tin.) Misella Z. (Tinea) Moestella A. (Tin.) Monachella H. (Tin.) Morellus Dup. (Euploc.) Morella 4S. (Tin,) Morosa Z. (Lampron.)
Multipunctella Dup. (Incurv.)
Nigralbella FR. (Tin.)
Nigripunctella Haw. (Tin.)
Nivella F. (Alueit.)
Ochraceella Tengstr, (Tin.)
Ophisa Cramer (Euploc.) Ophisella Hübn. (Epichysia) Parasitella HM. (Tin.) Parasitellus Dup. (Eupl.) Parietariella 48. (Tin.) Pellionella Z. (Tin.) Pentica Kollar (Tin.) Picarella Hdn, (Tin.) Picarellus Dup. (Euploc.) Polyporı Esp. (Euploc.)
| 197
Seite Praelatella SP. (Lampron.) 189 Pustulatella Z, (Tin,) 174
Quadripunctella Staint. (O©ecoph.) 181 Quercicolella AS, (Tin) 133
Redimitella Z, (Lampron.) 186
Bepandella Hba. (Tin.) 118 Rigaella Tr, (Scard.) 120 Riganella Sod. (Tin.) 120 Robiginella FR. (Tin.) 170 Rupella Haw. (Tin.) 114 Ruricelella Staint. (Tin.) 139 Rusticella Hön. (Tinea) 107 Rusticella 4. (Tin.) 153 Sarcitella SV‘, (Tin.) 154 Sarcitella Z. (Phal.) 167 Saturella Haw. (Tin.) 108
Schreibersiella /Mann- (Tin.) 184 Semifulvella Haw. (Tin.) 170
Simplicella 2. (Tin.) Spilotella Tengstr. (Tin.) Splendella Hdn. (Tin.) Spretella SV‘, (Tin.)
Seite 169 108 105 154
Standfussiella Z. (Lampron,) 180
Tapetiella Z, (Tin,) Tapetzella Z. (Phal) Tapezella SF’, ('Tin.) Tessulatellus Z. (Euploc,) Tessellus Steph, (Euploe.) Truncicolella Tengstr. (Tin.) Ustella Haw. (Tin.)
Ustella EZ. (Phal.)
Varıella F. (Lampron.) Vestianella Steph. (Tin.) Vinculella HS. (Tin.) Vinctella MS, (Tin.) Zoolegella Scop. (Fhal.)
116 116 116 96 89 104
105 107
193 108 173 174 158
198
Zur Kenntniss
der
nordamerikanischen Cryptocephalen.
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Vi den zahlreichen Arten, durch welche die Chrysomelinen- gruppe der Cryptocephalen in dem nordamerikanischen Faunen- gebiete vertreten wird, war, wie es scheint, bis zum Jahre 1766, wo Linne die letzte (zwölfte) Ausgabe der Syst. naturae be- kannt machte, keine zur Kenntniss Europäischer Naturforscher gelangt. Selbst Fabricius hatte bis zum Erscheinen der Ento- mologia systematica (1792) nur drei Arten kennen gelernt, die er hierher bringen zu müssen glaubte, von denen aber eine (sein Cr. pubescens) einer ganz verschiedenen Gruppe angehört; und wenn auch inzwischen durch die Sendungen des ältern Mels- heimer an Knoch eine nicht unbedeutende Anzahl von Arten nach Deutschland herüber gekommen war, so ist doch von die- sen keine einzige in die spätern Fabricischen Schriften überge- gangen; es bringt vielmehr das Suppl. (1798) nur zwei von Moauerhoff und eben so viel von Bosc stammende neue Ar- ten, und erst die letzte Bearbeitung seines Systems (1801) fügt noch weitere sieben, ebenfalls sämmtlich ihm von Bosc mitge- theilte Arten hinzu, von denen wiederum eine (Cr. canellus) der Gruppe fremd ist. So beschränkt sich die Anzahl aller von Fa-
bricius beschriebenen echten Crypiocephalen aus Nordamerika auf zwölf.
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Von den drei Arten, welche inzwischen von Olivier im sechsten Bande der Encyclop. beschrieben worden waren, fällt Cr. brunnipes mit dem Cr. congestus Fab. zusammen: die bei- den andern (Cr. notatus und pubescens Oliv.) sind von den gleichnamigen Fabricischen Käfern verschieden. Ausser diesen bringt die neue Bearbeitung der Gattung im sechsten Bande der Entomologie (1808) noch weitere dreizehn Arten, unter denen fünf schon von Fabricius beschrieben, und meistens aus dersel- ben Quelle (von Bosc) stammend; die übrigen acht waren (da sein Cr. venustus nicht mit venustus F. identisch ist) neu, und unter ihnen befand sich die erste bekannt gewordene Art von den Antillen (Cr. chloroticus Oliv. von St. Domingo), da die ein- zige von dort zu Fabricius Kenntniss gelangte Art (Cr. multi- guttatus, s. unten) erst nach dem Abschlusse des Syst. Eleuth. in seine Hände gekommen zu sein scheint. So war die Anzahl _ der beschriebenen Arten bis zu dem genannten Jahre auf ein-
undzwanzig angewachsen, welche, den einzigen Cr. chloroticus ausgenommen, sämmtlich in dem Gebiete der Vereinigten Staaten und zwar vorzugsweise in den an der Ostküste von Nord-Ame- rika gelegenen Landschaften (namentlich Georgien und Carolina) einheimisch sind.
Seitdem sind in Europa nur noch von Germar (1824) vier, von Newman (1840 und 1841) dreizehn Arten aus denselben ‚Gegenden bekannt gemacht worden. Die erste mexikanische Art wurde von Chevrölat (1834), eine zweite von Perbosc (1839) beschrieben, und der Graf Mannerheim fügte im Jahre 4843 noch zwei californische Arten hinzu.
Gleichzeitig haben aber auch die amerikanischen Eromdlo- gen selbst angefangen, den Reichthum ihres Erdtheils auch in dieser Gruppe selbsständig zur Öffentlichen Kenntniss zu bringen. Insbesondere hat zuerst Th. Say seit 1824 in verschiedenen Abhandlungen eine Anzahl neuer Arten bekannt gemacht, dann (1847) Melsheimer, der Sohn, neben mehreren neuen Arten auch einzelne der früher von seinem Vater an Knoch gesand- ten beschrieben; und endlich haben wir im Jahre 1849 von Haldeman eine Monographie der Arten aus den United States erhalten, welche neben zehn bloss namhaft gemachten, weil dem Verfasser ganz unbekannt gebliebenen Arten noch von fünfund- sechszig die Beschreibungen mittheilt, aber auch mit letztern —
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von denen allerdings manche, für die der Verfasser die Beschrei- bungen anderer Entomologen giebt, ohne die Käfer. selbst gese- hen zu haben, mit andern von ihm selbst beschriebenen zusam- menfallen, an: als blosse Formen in Wegfall kom- nen müssen — das von ihm zum Vorwurf genommene Gebiet keinesweges erschöpft. |
Diese zuletzt genannten Leistungen erstrecken sich indess nur auf das Gebiet der Vereinigten Staaten: über die zahlreichen, seit eiwa fünfundzwanzig Jahren in die europäischen Sammlun- gen gekommenen Arten aus Mexiko und von den Antillen. ist meines Wissens Nichts weiter veröffentlicht worden, als das we- nige oben bereits namhaft Gemachte und eine Anzahl in De- Jean’s, Sturm’s u. a. Catalogen enthaltener, bei dem Mangel je- der Diagnose bedeutungsloser Namen, die sich traditionell aus einer Sammlung in die andere fortpflanzen, ohne unsere Kennt- niss der Formen selbst irgendwie erleichternd zu fördern. Ich habe daher geglaubt, durch den Versuch einer Zusammenstellung und Sichtung des allmählig nach Europa gelangten Materials keine ganz vergebliche Arbeit zu unternehmen, die, wenn sie auch in Beziehung auf den wirklichen Artenreichthum jener Gegenden nur als eine sehr mangelhafte erscheinen kann, doch als eine möglichst vollständige Uebersicht des bereits zu unserer sichern Kunde Gelangten vielleicht nicht alles Verdienstes entbehren wird. Zugleich darf ich hoffen, die theilweise sehr verworrene Synony- mie der bereits beschriebenen Arten einigermaassen aufs Reine gebracht zu haben, da es mir möglich geworden ist, einen nicht geringen Theil der von den Schriftstellern selbst benutzten Exem- plare zu vergleichen. -Durch die Gefälligkeit des Herrn Profes- sors Dr. Behn in Kiel habe ich alle in Fabricius Sammlung vorhandenen nordamerikanischen Cryptocephalen (es sind dies alle von F. beschriebenen mit Ausnahme der beiden Hunter- schen Arten: venustus und notatus), vom Herrn Professor Dr. Germar die von ihm in den Insect. Spec. beschriebenen Arten zur Ansicht erhalten. Von mehreren Say’schen Arten fin- den sich Original-Exemplare gleichfalls in Prof. Germar’s Samm- lung; die typischen Stücke mehrerer Oliyier’schen Arten theilte mir Herr Cheyrölat zum Vergleichen mit, über andere Arten dieses Autors geben die Fahricischen Exemplare Aufschluss, weil beide Schriftsteller den Käfer aus derselben Quelle (von Bosc)
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erhalten haben. Endlich glaube ich in allen Fällen, wo eine von Melsheimer beschriebene Art sich unter demselben (Knoch- schen) Namen in Mus. Berol. vorfindet, mit grosser Wahrschein- lichkeit auch die Identität der Thiere selbst annehmen zu dür- fen, und dieser letztere Weg würde wahrscheinlich über eine ungleich grössere Anzahl zweifelhafter Arten Auskunft gewährt haben, wenn nicht M. für manche seiner Arten die ältere Knoch’sche Benennung mit einer spätern in Dejeans Catalog angenommenen vertauscht hätte, ohne dass aber darum ein sol- cher Käfer stets mit dem von Dejean gemeinten identisch wäre.
Die Quellen, welche mir für die folgende Arbeit zugänglich gewesen sind, habe ich zum Theil vorstehend schon näher bezeichnet. Was in Deutschland die Sammlungen der Herren Dohrn, Germar, Maerkel, Riehl, Sommer, Sturm, Tho- rey, Waltl zur Benutzung darbieten konnten, ist mir von den Besitzern auf das Zuvorkommendste mitgetheilt worden; eben so wurde mir von dem Herrn Geh. Rathe Dr. Klug der reiche Be- stand der Königl. zoologischen Sammlung in Berlin zur Untersu- chung anvertraut; aus Wiborg erhielt ich von dem Herrn Grafen Mannerheim, eben so aus Paris von Herrn Chevrölat die in ihren Sammlungen befindlichen nordamerikanischen Arten, so wie durch Herrn Fairmaire eine Anzahl Arten aus dem Musde d’hist. nat. und alle im Besitze des Herrn Deyrolle befindlichen, hier- her gehörenden Arten zur Benutzung zugesandt. Allen diesen Herren, so wie denjenigen Herren, die mich hierbei durch ihre Vermittelung, auch durch Mittheilung litterarischer Notizen und Hülfsmittel unterstützt haben, so insbesondere noch den Herren
v. Heyden, Hopffer und Schaum, für ihre Gefälligkeit den herzlichsten Dank!
Das Gebiet, über welches sich die nachfolgende Uebersicht erstreckt, ist das ganze geographische Nordamerika vom nörd- lichen Eismeere bis zum Isthmus von Panama, mit Einschluss der weslindischen Inseln. Es wird zwar auch durch eine Vereini- gung der Antillen und des sogenannten Mittelamerika zwischen den Landengen von Tehuantepec und Panama mit dem, was man sonst als nordamerikanisches Faunengebiet zu bezeichnen pflegt, kein vollständig abgeschlossenes Gebiet gebildet, so fern sich
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namentlich in Mittelamerika die süd- und nordamerikanischen Formen durch das Uebereinandergreifen zweier Gebiete unter- einander mengen; indess dringen die mehr tropischen Formen, wenn auch sparsam, doch noch weiter nordwärts, selbst bis zu den Küsten des atlantischen Meeres vor, so dass auch durch das Ausschliessen von Mittelamerika die nordamerikanische Fauna von ihnen nicht rein erhalten werden kann. Die Antillen aber bie- ten, wenn gleich in einzelnen Formen sich an die Arten des umgebenden Festlandes anschliessend, eine Reihe so wohl abge- schlossener Cryptocephalengruppen dar, dass die letzteren episo- disch eben so gut in einer nordamerikanischen als einer südame- rikanichen Fauna ihre Stelle finden können, und ich habe sie an die erstern angeschlossen, weil ich keine ausschliesslich südame- rikanische Cryptocephalenform kenne, die sich auf ihnen wie- derholte, während dies mit ausschliesslich nordamerikanischen Formen allerdings der Fall ist. Wenn ich aber der mehrfach mir gewordenen Aufforderung, die nachfolgende kleine Arbeit über die ganze amerikanische Fauna auszudehnen, nicht habe entsprechen mögen, so findet dies, wie ich glaube, seine Recht- fertigung in den sehr natürlichen Bedenken, welche mit dem er- sten Versuche der Behandlung eines aussereuropäischen Gebiets immer verbunden sind, so wie in dem Umstande, dass ich, bei der grössern Uebereinstimmung der nordamerikanischen und der europäischen Insectenfauna überhaupt, bei solcher Beschränkung minder grosse Schwierigkeiten und minder weit aussehende Un- tersuchungen befürchten durfte. Das hier näher bezeichnete Gebiet lässt sich, so weit auf die bisherigen Erfahrungen überhaupt Schlüsse gebaut werden dürfen, in vier grössere Bezirke eintheilen. Den ersten und grössesten bildet der weite Raum von der Nordküste des mexi- kanischen Meerbusens bis zum Eismeere, östlich vom atlantischen Ocean, westlich von dem Rande des mexikanischen Hochlandes und dem Felsengebirge begrenzt. Es mangelt dieser ausge- dehnten Fläche an höhern Gebirgsketten, die es, wie Südeuropa die Alpen, von Osten nach Westen hin durchsetzen und dadurch auf ihren beiden Abdachungen wesentlich verschiedenarlige eli- matische Verhältnisse, daher auch einen wesentlich verschiede- ‚nen Charakter der Fauna bedingen; Gebirgszüge, von Süd nach Nord ziehend, vermögen, zumal bei nur mittlerer Höhe, solche
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Veränderungen nicht zu begründen, und es bringen deshalb die zwischen dem Missisippı und dem atlantischen Ocean befindlichen, jene Richtung verfolgenden Gebirgszüge hier eben so wenig ei- nen anderen Habitus der Fauna hervor, als dies bei uns durch den Ural der Fall ist. Eben deshalb ist auch ein grosser Theil der hier einheimischen Cryptocephalen über den ganzen Bezirk verbreitet; so erstreckt sich z.B. Cr. semicinctus Germ. von Georgien bis zum Obersee, und Cr. venustus Fab. von Caro- lina nach Tennessee und Ohio, und wieder bis Delaware und Neu-Yersey. Am gründlichsten untersucht sind auf diesem Raume die Küstenlandschaften von New-York bis nach Georgien, wie- wohl auch in diesen noch immer neue Arten aufgefunden wer- den; weniger kennen wir bis jetzt die in den Staaten am Missi- sippi einheimischen Arten, und aus den britischen Besitzungen nordwärts von den canadischen Seen ist mir noch gar keine Art zu Gesicht gekommen; auch von Richardson (Bd. IV.) werden deren nur zwei, zugleich im Süden gemeine (Cr. pubescens Oliv. und die von ihm irrig für Cr. notatus F. gehaltene Art) aufgeführt. Auch aus den Gegenden am Felsengebirge macht Say nur sieben, Haldeman nur eine einzige Art namhaft, und zwar keinesweges ihr eigenthümliche, vielmehr solche, die sich nicht allein in dem östlichen Küstenlande, sondern, wie die Hal- deman’sche, selbst an der Ostküste des mexikanischen Meerbu- sens wiederfinden. Jene Regionen des obern Missouri und sei- ner westlichen Zuflüsse bilden daher nebst den britischen Be- sitzungen für die vorliegende Familie so ziemlich eine terra incognita, wenn man gleich nach der in dem besprochenen Ge- biete überhaupt beobachteten sehr weiten Verbreitung der ein- zelnen Arten hier weniger auf das Entdecken vieler neuer Ar- ten, als auf das Wiederfinden der bereits aus den Künstenland- schaften bekannten Arten wird rechnen dürfen. Uebrigens ist dieser Bezirk vorzugsweise die Heimath der unsern europäischen analogen Formen mit regelmässig punkistreifigen Deckschilden, und beherbergt daneben die grössere Hälfte (24) der unten be- schriebenen Pachybrachen: von den speciell amerikanischen Ty- pen sind die mittel- und südamerikanischen Uebergangsgattungen zwischen Cryptocephalus und Pachybrachys nur durch zwei Ar- ten aus den südlichen Staaten‘, die zu den Chlamyden über- leitenden Monachen ebenfalls nur durch eimige wenige Arten
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vertreten; endlich fehlt es auch nicht an einer Reihe von Arten, die durch Habitus und Färbung unsern Europäern und den ei- gentlichen Nordamerikanern entsprechend, in der Sculptur der Deckschilde diejenige eigenthümliche Streifenbildung wiederholen, die sich unten vorzugsweise als die auf ch Antillen herrschende Form ergeben wird. |
Der zweite Bezirk umfasst die weiten, zum Theil noch we- nig bekannten Küstenländer längs der Westküste des Endtheils vom Eismeere bis zum Ansteigen des Mexicanischen Hochlandes südwärts vom Colorado-Flusse, also die russischen und engli- schen Küstenbesitzungen und Inseln, so wie die den Vereinigten Staaten zugehörenden Territorien von Oregon und Neu-Califor- nien, von den Quellen des Columbia bis zur Mündung des Co- lorado, und schliesst wahrscheinlich auch die eigentliche Halbin- sel Californien selbst mit ein. Wie überhaupt von der Käferfauna dieser Gegenden, so wissen wir auch über die darin vorkom- menden Cryptocephalen wenig Mehr als Nichts, und zwei von dem Grafen Mannerheim beschriebene Arten, ein Cryptocepha- lus und ein Pachybrachys, sind das Einzige, was darüber bis jetzt zu öffentlicher Kenntniss gelangt ist. Charakteristisch für diese Gegenden ist das Wiederkehren kohlschwarzer Färbung des Körpers mit blutroihem Halsschilde in beiden genannten Gat- tungen.
Den dritten Bezirk bildet das Hochland von Mexico vom Colorado und den Höhen an, die das Flussgebiet des Rio del Norte in Osten begrenzen und diesem Strome ihre Gewässer zu- führen. An dem untern Laufe des letztern mit dem ersten Ge- biete zusammenhängend, erhebt es sich, vom Mexicanischen Meer- busen aus allmählig von Westen her schneller ansteigend, nach und nach bis zu einer Höhe von 7000 Fuss, über welche die höchsten Gipfel um mehr als das Doppelte emporragen, und setzt sich über die das eigentliche Mittelamerika gliedernden Landen- gen von Tehuantepec, Guatimala und Panama nach Südamerika fort, von dessen nordwestlicher Spitze (dem ehemaligen Vicekö- nigreiche Neu-Granada) es durch keine natürliche Grenze ge- schieden ist. So weit die Sammler überhaupt für die von ihnen mitgebrachten Arten specielle Fundorte angegeben haben, scheint jenes insectenreiche Gebiet bis jetzt nur sehr ungleichmässig, und zwar in seinem nördlichen Theile fast gar nicht, am vollständig-
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sten dagegen die Umgebung von Oachaca am stillen Meere, so wie das Küstenland von Vera-Cruz und Chalapa bis Tampico längs dem Mexicanischen Meerbusen hin, durchforscht zu sein. Weit geringer ist: die Zahl der bisher aus Mittelamerika bekannt gewordenen Arten; dieselben stammen meistens von der Halb- insel Yukatan, namentlich der Gegend von Campeche, doch ent- hält das Berliner Museum auch drei Arten von der Ostküste von Honduras (der sogenannten Moskitoküste). Auch dieser dritte Bezirk ist, wie der erste, das Vaterland einer langen Reihe von Pachybrachys-Arten, unter denen fast alle Formen jenes ersten entsprechend wiederkehren; ausserdem sind in ihm die längli- chen Cryptocephalen mit kerbstreifigen oder grobpunktstreifigen Deckschilden, fast alle durch gelbe und braune Färbung und Zeichnung auffallend, in grosser Anzahl einheimisch, und endlich ist er der Hauptsitz der schon oben als mittelamerikanisch be- zeichneten, auch auf der Südseite des Caraiben-Meers wieder- kehrenden Formen, nämlich der Monachen und der Zwischen- gattung zwischen Cryptocephalus und Pachybrachys, welche un- ter dem Namen Scolochrus unten näher charakterisirt ist. Identisch mit den Arten des ersten Bezirks sind ein Pachybra- chys von Chalapa, und ein in dem ganzen Küstenlande des Mexi- canischen Meerbusens und Caraibischen Meeres von Louisiana bis Columbien hin verbreiteter Cryptocephalus (auratus Fab.), dessen Vorkommen auf dieser weiten Strecke zugleich das Zusammen- fliessen des ersten und dritten Bezirks in dem niedrigen Küsten- lande überzeugend darthut. j Den vierten Bezirk endlich bilden die drei grossen Insel- gruppen im Osten von Mittelamerika, von denen die erste als „grosse Antillen“ den Mexicanischen Meerbusen von dem carai- bischen Meere, die zweite (die kleinen Antillen) das letztere von dem atlantischen Meere trennt, und die dritte (Bahama-Inseln), in schräger Richtung von Florida gegen St. Domingo hin sich ausdehnend, die Mündung des Mexicanischen Meerbusens gegen Osten hin verschliesst. Von diesem scheint die letztere bis jetzt ‚gar nicht untersucht zu sein, auch das mir von den kleinen An- tüllen Vorliegende beschränkt sich auf einen Cryptocephalus und einen Pachybrachys von Guadaloupe in Herrn Chevrölat’s Samm- lung. Die Sammler haben vielmehr die grossen Antillen, und unter diesen besonders Cuba zum Schauplatze ihrer Thätigkeit
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gemacht, und von hier aus allerdings unsere Sammlungen mit einer bedeutenden Reihe neuer Arten und Formen bereichert. Eigenthümlich sind diesen Inseln theils eine den Scolochren ent- sprechende Mittelform zwischen Gryptocephalus uud Pachy- brachys, theils die derselben nahe verwandten Pachybrachen mit gefurcht-korbstreifigen Deckschilden und ‚stark genäherten obern Augenrändern der &; ferner eine Gruppe lang walzen- förmiger, flach gewölbter Cryptocephali von rotiher oder gelber Grundfarbe und gleichfalls stark genäherten Augen der d'; end- lich die kurzen, dicken, hinterwärts verschmälerten, durch. die eigenthümliche Sculptur der Deckschilde ausgezeichneten Crypto- cephalen aus der Verwandtschaft des Cr. marginicollis Latr., unter denen sich — für Amerika eine Seltenheit — zugleich eine Anzahl Arten von metallischer Körperfärbung befindet. Da- bei fehlt es nicht an einzelnen Vertretern der auf dem Festlande verbreiteten Cryptocephalus- und Pachybrachys-Formen: nur an Monachus-Arten mangelt es hier gänzlich, gleich als ob es bei dem Mangel an Chlamyden (Lacordaire kennt nur eine einzige Chlamys von Cuba und ein Exema von einer der kleinen Antil- len) auch dieser Mittelform nicht bedürfte, und statt der fest- ländischen Scolochrenform tritt hier, wenn gleich bis jetzt auch nur in einer einzigen Art aufgefunden, die bereits oben angedeutete Gattung Mastacanthus auf.
In solcher Weise schliessen sich die innerhalb des nord- amerikanischen Faunengebiets auftretenden Cryptocephalus -For- men den in der europäischen Fauna vorkommenden so vollstän- dig an, dass die für die leiztern im zweiten Bande der Lin- naea $. 5 aufgestellten Merkmale, um auch auf erstere Anwen- dung‘ zu leiden, keiner weiteren Aenderung bedürfen. Im Ein- zelnen dagegen ergeben sich beim Vergleichen. der amerikani- schen und der bei uns vertretenen Gattungen mancherlei, zum Theil schon oben berührte Abweichungen. Unsere Cryptocepha- len mit nicht sichtbarem Schildchen und nicht ausgerandeten Augen (Stylosomus m.) fehlen dort gänzlich: dagegen finden sich dort die uns mangelnden Zwischenglieder zwischen Cryptoce- phalus und Pachybrachys, so wie die Uebergangsform von Cry- ptocephalus zu den Chlamyden, deren Auftreten in Gegenden, wo die Heimath der letztern. beginnt, nicht befremden kann. Das amerikanische Gebiet ist also eines Theils reicher, anderntheils
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ärmer als das unsrige; beide aber ergänzen einander so voll- ständig, dass, so weit ich die Cryptocephaliden der nördlichen Halbkugel kennen zu lernen Gelegenheit gefunden, keine Art vorhanden ist, die nicht in der hier für beide aufzustellenden gemeinsamen Gattungsreihe ihre Stelle fände.
Bei der im Bau von Mundtheilen und Fühlern herrschenden, nur wenige und unwesentliche Abweichungen darbietenden Ueber- einstiimmung glaube ich auch jetzt noch die Beschaffenheit des Prosternums als dasjenige Merkmal festhalten zu dürfen, welches innerhalb der ganzen Gruppe die natürlichsten Gattungen ab- schliesst, und daneben zugleich den Vorzug einer nichts weniger als schwierigen Untersuchung besitzt. Die bedeutendern, in sei- nem Bau hervoriretenden Verschiedenheiten habe ich bereits a. a. 0. S. 8 kurz angedeutet. Er ist am häufigsten verhältnissmäs- sig breit, und dann entweder flach, oder der Länge nach seicht eingedrückt, oder auch — und zwar seltener bei europäischen, häufiger bei amerikanischen Arten — der Länge nach etwas auf- gewulstet, letzteres Merkmal aber, weil häufig von sexueller Be- deutung, für generische Trennungen ohne allen Werth. Ist das Prosternum breiter als lang, so selzen sich die dasselbe seitlich begrenzenden, vorn durch die erhobenen Pfannenränder der Hüft- gelenke gebildeten Leisten hinterwärts grade oder etwas nach aussen geschwungen fort und bilden dadurch die Aussenränder der Hinterecken, zwischen denen der Hinterrand in einem brei- ten und flachen, sich eng an das gleichfalls breite und flache Mesosternum anschliessenden Bogen ausgeschnitten ist: vorn ist der die Mundtheile umschliessende etwas abwärts gebogene Rand (der Halskragen nach Erichson) durch eine Querfurche von der eigentlichen Fläche des Prosternums getrennt. Ist letzteres so lang als breit, oder länger, so biegen sich die Seitenleisten hin- terwärts wieder nach innen, und das sich dadurch hinter den Vorderhüften erst erweiternde, dann wieder verengende Proster- num läuft hinterwärts in zwei Zipfel aus, zwischen denen es bald nur seicht ausgerandet, bald mehr oder minder tief ausgekerbt oder ausgeschnitten ist. Bei den amerikanischen Arten sind diese Zipfel meist kurz dreieckig zugespitzt oder auch länger drei- eckig; bei den europäischen dagegen findet hier eine ungemeine Verschiedenheit statt, und von den ganz stumpfen, kaum bemerk- baren Erweiterungen des Hinterrandes bei Cr. aureolus bis zu
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den langen Dornen des Cr. Moraei, und der lang hervortreten- den aber nur ganz kurz zweispitzigen höckerartigen Hervorra- gung des Cr. pexicollis ist kaum eine Bildung denkbar, die nicht bei irgend einer Art unseres Erdtheils anzutreffen wäre. Ja bei Cr. pini tritt das Hinterende des längs der Mitte sich hinziehen- den Längswulstes in einer Weise hervor, dass die eigentlichen Hinterzipfel des Prosternums dadurch verkümmert zurückbleiben, und das Prosternum nur in einen einzigen stumpfen Zipfel aus- zulaufen scheint. Bei andern Arten mit einem langen und fla- chen oder seicht eingedrückten Prosternum ist dasselbe hinter- wärts durch einen breit zugerundeten, auf die Mittelbrust über- greifenden Lappen geschlossen, der sich bei einer, zugleich zwischen zwei seichten Längsfurchen eine wulstige Erhöhung zeigenden Art zu einer breiten, sich plötzlich nach dem Ende zu pfriemlich verjüngenden Stachelspitze umbildet. An diese rei- hen sich dann die Pachybrachen mit schmaler, tief längsrinniger, hinten durch einen breiten dreieckigen Zipfel geschlossener Vor- derbrust an, welcher leiztern Form zugleich der Halskragen gänz- lich mangelt. Hiernach gestaltet sich die folgende Uebersicht der Gattungen: | |
I. Schildchen deutlich. 1) Mittelfläche der Vorderbrust flach oder seicht längs- wulstig;; a) breiter als lang, hinten kreisförmig ausgerandel Mo- nachus. b) länger als breit; zweilappig oder zweispitzig. Cryptocephalus. * Lappen rund. Scolochrus. ® Lappen pfriemlich zugespitzt. Mastacanthus. 2) es in einen dreieckigen Hinterzipfel auslau- fend. Pachybrachys. II. Schildchen nicht sichtbar. Stylosomus.
Auch der Halskragen bietet noch ein Merkmal zum Unterscheiden wenigstens der grössern Gruppen dar. Den Gattungen mit un- getheiltem Hinterrande des Prosternums fehlt er immer, ist bei den echten Cryptocephalen als einfach nach unten umgebogener Rand vorhanden, und bei Monachus durch eine vertiefte Quer- linie von der übrigen Fläche der Vorderbrust deutlich geschieden.
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Von den drei der europäischen Fauna nicht angehörenden Gattungen ist Monachus zuerst im Dejean’schen Catalog von Herrn Cherrölat, jedoch ohne Merkmale, aufgestellt worden. Das Verdienst, die Gattung Scolochrus nach ihren Merkmalen rich- tig erkannt und ausgeschieden zu haben, gebührt Herrn Halde- man, wenn gleich der von ihm derselben gegebene Name Gri- burius, als aus einem französischen Worte mit lateinischer En- dung gebildet und daher sprachwidrig, nicht beibehalten werden konnte. Die dritte Gattung, Mastacanthus, habe ich hinzu- gefügt, dagegen die von Haldeman auf Cr. congestus F. ge- gründete Gattung Bassareus nicht annehmen können, weil das von ihm zum Charakter benutzte Merkmal, die: spitzen Seitenlap- pen des Halsschilds, mir weder wesentlich noch durchgreifend erscheint, überdem, wenn auch in weniger scharf hervortreten- der Bildung, einer ganzen Reihe von dem Autor nicht dahin ge- rechneter Arten gemeinsam ist. Auch die von Haldeman an- genommene Reihenfolge der Gattungen — Griburius (Bassa- reus), Cryptocephalus, Pachybrachys, Monachus — kann ich für keine natürliche, auch nicht für eine sich an La- cordaire’s System anschliessende halten: nach meiner Ansicht schliesst sich Monachus, auch abgesehen von dem Habitus, noch durch die kurzen, in den obern sechs Gliedern stark er- weiterten Fühler eben so natürlich an die Chlamyden an, als Pachybrachys und Stylosomus nicht getrennt werden kön- nen. Scolochrus und Mastacanthus reihen sich an Pachy- brachys durch die Beschaffenheit des Prosternums, ausserdem aber auch durch den breiten, flachen Körper, das kurze, breite, jederseits schräg eingedrückte Halsschild und die meist kürzern Fühler; an Cryptocephalus andrerseits durch die glänzende Oberseite des Körpers, dessen Färbung und Farbenvertheilung, endlich durch die regelmässigen Punktstreifen der Deckschilde an. Merkwürdig ist übrigens, dass die wenjgen von Fabricius namhaft gemachten Arten sämmtliche Hauptformen der nordame- rikanischen Fauna vertreten, denn Cr. saponatus ist ein Mona- chus, Cr. scutellaris ein Scolochrus, Cr. luridus und viduatus ge- hören den Pachybrachen, alle übrigen Arten den eigentlichen Cryptocephalen an, und zwar so, dass fast jede seiner Arten als Vertreterin einer eigenen Gruppe erscheint.
v1. 14
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1. Monachus Chevr.
Augen ausgerandet. i
Vorderbrust flach, breiter als lang, hinten Bote ausge-
schnitten, vorn NN abgesetztem Halskragen. | Schildehen vorhanden. |
Diese kleine und sehr natürliche, zuerst von Herrn Chevrö- lat ausgeschiedene Gaitung bildet eine vollständige Uebergangs- form von den Cryptocephalen zu den unechten Ciythriden, und zwar so, dass sie, wenn gleich durch die Körperform den Lam- prosomen näher stehend, doch sich durch das deutlich hervor- tretende Pygidium unmittelbar an die Chlamyden anschliesst. Fa- bricius hat deshalb auch eine hierher gehörende Art (seine Cly- ihra bicolor Syst. Eleuth. H. 40. n. 55) ohne Bedenken unter die Ciythren aufgenommen: dass die Gattung aber ihre richtige Stelle unter den Cryptocephalen finde, wird durch den Bau ihrer Füh- ler zureichend dargethan.
Der Körper der dieser Gattung angehörenden Arten. ist länglich-eiförmig, hochgewölbti, an der Wurzel der Deckschilde ‘am breitesten, von hier aus nach beiden Enden mehr oder min- der deutlich verschmälert, metallisch-schwarz oder blau, bald ein- farbig, bald mit rothen, bei einer Art sich zur Hauptfarbe erhe- benden Zeichnungen.
Der Kopf breit und flach, das Kopfschild an den Seilen deutlich begränzt, fast bleiähbiait; die Augen weit getrennt, tief ‚ausgerandet. Die Mundtheile von dem Typus der Familie nicht abweichend, das Endglied der Taster ziemlich lang und dünn, vorn zugespitzt. Die Fühler kurz, das Wurzelglied schlank keu- lig, etwas gekrümmt; die vier folgenden dünn, die sechs obern plötzlich breit dreieckig erweitert, wenig länger als breit, und die Mitte haltend zwischen den fadenförmigen Fühlern der ei- gentlichen Cryptocephalen und den gesägien der Chlamyden. Die Wurzeln bei allen bis jetzt bekannten Arten’ gelb.
Das Halsschild nach vorn übergewölbt,, kegelförmig ver- schmälert, seitlich fein gerandet, Vorder- und Hinterecken spitz, der Mittelzipfel des Hinterrandes stark hervortretend, die Ober- fläche fein punktirt, bei den 2, seltener bei beiden Geschlech- tern, matt. | >. .
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Das Schildchen lang und schmal ich hinten spitz und etwas erhöht, glänzend, metallisch blau oder grün.
Die Dechschilde hinter dem Schildchen hoch buckelig, und seitlich stärker, hinterwärts mehr allmählig abfallend, auch die Schulterbauten eckig, der Seitenlappen etwas hinterwärts gerückt, die Spitzen einzeln breit abgerundet, daher die Naht weit klaf- fend. Die Punktstreifen regelmässig, die mittlern oft erloschen, die seitlichen zuweilen furchenartig eingedrückt. Das Pygidium zerstreut punktirt.
Die Unterseite sehr fein punktirt, das Prosternum um die Hälfte breiter als lang, mit einzelnen Grübchen besetzt, sonst flach oder vorn seicht quer eingedrückt, der Vorderrand als Hals- kragen etwas abwärts gekrümmt und durch eine Querlinie abge- setzt, der Hinterrand in einem breiten Kreisbogen ausgeschnit- ien, mit vorgezogenen Hinterecken. Auch das Mesosternum brei- ter als lang, vorn grade abgeschnitten, hinten durch eine dop- pelt ausgeschweifte Leiste begränzt. Der erste Bauchring sehr breit, der letzte bei dem 2 mit der gewöhnlichen, hier länglich eiförmigen Grube. Andere Geschlechtsmerkmale fehlen.
Die Beine kurz, die Schenkel kaum verdickt, Vorderschen- kel und Schienen etwas verlängert und gebogen, das zweite Fussglied etwas kürzer als das erste, das dritte tief zweispaltig, die Innenseite der Krallen an der Wurzel mit einem En Höcker versehen.
Verbreitet ist die Gattung längs der Ostküste von Nordame- rika von Boston bis zum Mexicanischen Meerbusen, über Mexico und Südamerika von Guiana bis Buenos Ayres; auf den Antillen fehlt sie, findet aber im nordöstlichen Asien in einer von Jakutzk stammenden Art, die ich aus Gr. Mannerheim’s Sammlung zum Vergleiche vor mir habe, einen Vertreter, was, seit man in Süd- asien auch Chlamyden gefunden, nicht mehr überraschen kann. Die roih gezeichneten Arten sind vorzugsweise im mittlern und südlichen Amerika einheimisch. In der nächsten Verwandtschaft mit Monachus steht die der südlichen Halbkugel der alten Welt (Neuholland, Madagascar) angehörende Gaitung Cadmus, die sich jedoch auch ausser dem habituellen Merkmal des vor dem Schildchen lang lappenförmig ausgezogenen Halsschilds leicht durch die breiten, filzigen Sohlen der drei obern Fussglieder und das kurz gestielte, kaum aus den Lappen des dritten Gliedes
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ine Krallenglied unterscheidet. Ueber Lebensweise und Verwandlung ist bis jetzt nichts Sicheres bekannt je
41. M. saponatus Fab. Eiförmig, stahlblau mit rother Füh- lerwurzel, das Halsschild matt, die Deckschilde regelmässig fein punktstreifig, mit flachen, feingenarbten Zwischenräu- men; Länge 12 —13’, Breite 2—1'.
Cryptocephalus saponatus Fab. Syst. Eleuth. II, 55. n. 80! (v. Bose.) Oliv. Ent. VI. 834. n. 86. tab. 7. fig. 114, (gleichfalls von Bose) — Monachus saponatus Haldeman (Journ, Acad. n, Sc. Philad. New Ser. 1.) 263. n. 72. Hase
Von dem äussern Ansehen eines Byrrhus oder | und dadurch gleich den folgenden Arten von einem dieser Fa- milie etwas fremdartigen Habitus. Der Kopf flach, schräg nach unten gerichtet, matt blau oder grünlich überflogen, zwischen den Fühlern seicht eingedrückt; die Augen gross, tief ausgerandet, Oberlippe und Mundtheile gelbbräunlich. Die Fühler kaum von halber Körperlänge, das zweite Glied eiförmig, so lang als jedes der beiden folgenden verkehrt-kegelförmigen Glieder, erst das fünfte etwas länger, die sechs obern noch länger, breit drei- eckig, und dadurch eine zusammengedrückte, etwas gesägte Keule bildend. Die vier untern rothgelb, das fünfte braungelb, die obern schwarz. Das Halsschild stark kugelig gewölbi, mit mehr als der Hälfte seiner Länge vorn übergezogen und den Kopf halbkreisförmig umfassend, mit dem Vorderrande des Prosternums einen vollständigen Kreis abschliessend, die Seiten nach den fast rechtwinkligen Vorderecken hin tief herabgezogen; kaum ge- randet, vor den spitzen Hinterecken leicht ausgeschweift, nach vorn zu in breiten Bogen convergirend; der Hinterrand jeder- seits tief ausgeschweift, mit schmalem, aber stark hervortreten- dem, deutlich ausgerandetem Mittelzipfel. Die Oberfläche vor dem Schildchen jederseits tief eingedrückt, matt und glanzlos, der et- was aufgeworfene Hinterrand von einer Reihe stärkerer Punkte begleitet. Die Farbe tief stahlblau. Das Schildchen lang drei- eckig, glänzend blau. Die Deckschilde um das Schildchen herum hoch gewölbt, und von diesem aus seitlich sehr steil, hinterwärts mehr allmählig abfallend, erst das letzte Viertel stärker abwärts gekrümmt; die Schulterbeulen breit und eckig, durch einen brei- ten seichten Eindruck abgesetzt, der Seitenlappen mässig hervor-
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tretend, sein Vorderrand bis zu den stumpfen Schulterecken grade; die Spitzen einzeln abgerundet, mit breit klaffender Naht. Die Punktstreifen sehr regelmässig, aus vereinzelten, hinterwärts merk- lich schwächern Punkten zusammengesetzt, die Zwischenräume flach, vorn feiner und hinten stärker narbig punktirt, wodurch die Streifen hier etwas verdunkelt werden, ohne jedoch ganz zu verschwinden. Die Farbe schön stahlblau, mit hinterwärts all- mählig abnehmendem Glanze. Das Pygidium grob punktirt, schwarz- blau. Unterseite und Beine gleichfalls schwarzblau, jene mässig punktirt, diese glänzend; die Schenkel, besonders die vordern, etwas verdickt, die Schienen wenig geschweift, die Füsse schwärz- lich; das Krallenglied nur wenig aus den Lappen des vorherge- henden heraustretend. Die 9 etwas kleiner, glänzender, mit schwächern Punkistreifen der Deckschilde, das letzte Segment mit einer rundlichen, grob punktirten Stelle; das Q mit einer el- liptischen spiegelglatten Grube. | Längs der ganzen Ostküste des nordamerikanischen Fest- landes von Boston (Chevroölat’s Sammlung) bis Carolina (Olivier, Zimmermann! bei Germar) Mus. Fab. Riehl.
Fabricius, und eben so auch Olivier, der aber wahrscheinlich Ersterem nur nachgeschrieben, gaben nur das erste Fühlerglied als roth an. Ich habe mich jedoch durch die Untersuchung des in Fabr. Sammlung befindlichen Exemplars von der Unrichtigkeit jener Angabe überzeugt. Der einzige voll- ständig erhaltene Fühler desselben ist untergeschlagen und von Fabricius nur flüchtig angesehen; bei genauer Ansicht ergiebt sich sogleich, dass wirklich die vier untern GliLder roth sind,
2. M. ater Knoch. Eiförmig, dunkelviolett mit rother Füh- lerwurzel; das Halsschild matt, die Deckschilde regelmäs- sig verloschen punktstreifig, mit flachen fein genarbten Zwischenräumen. Länge 14—13'; Breite 3—1'".
M. ater Haldem. 264. n. 73.
Dem vorhergehenden überaus ähnlich, so dass man leicht versucht sein könnte, ihn für eine blosse Form desselben zu neh- men, und ich daher auch für seine specifische Verschiedenheit nicht unbedingt einstehen mag. Bei einem mit jenem im Ganzen übereinstimmenden, nur, wie es scheint, mehr gleich breiten, von ‚der Wurzel der Deckschilde nach deren Spitze hin weniger ver- schmälerten, am Hinterrande des Schildchens kaum eine Aufwul- stung zeigenden Bau treten die Abweichungen theils in der Fär-
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bung Be, welche bei dem vorliegenden violett, stärker ins Röthliche fallend ist, und auf den Deckschilden einen nie schwä- cheren Glanz zeigt, theils und hauptsächlich in der Sculptur der Deckschilde, deren schon an der Wurzel undeutliche Punktstrei- fen an sich weit feiner sind, ausserdem aber so bald erlöschen, dass man nur längs der Naht einige schwache Andeutungen sich bis zur Wölbung fortziehen sieht, und den neunten Streifen an der zarten Furche, in welche er gestellt ist, bis gegen die Spitze hin erkennt. Von den mittlern Streifen zeigt sich nur bei ein- zelnen Stücken unter sehr schräger Beleuchtung eine geringe Spur, welche wahrzunehmen man den Käfer oft hin- und her- wenden, und namentlich in der Richtung von der Spitze nach dem Kopfe zu betrachten muss.
Alles Uebrige wie bei der vorhergehenden Art, mit der das Thier auch in gleichen Gegenden vorkommt. (Mus. Waltl. Sturm. Berol. Franc. Mannerh. Thorey. Deyrolle, und fast in allen diesen Sammlungen als Cr. saponatus Fab. aufgeführt.)
3. M. anaglypticus m. Schmal eiförmig, dunkelviolett mit rother. Fühlerwurzel, das Halsschild matt, die Deckschilde regelmässig verloschen punktstreifig mit tief eingedrückten Randstreifen und flachen fein genarbten me Länge 12, Breite 2.
Abermals dem M. ater in Bau und Färbung ausserordentlich ähnlich, und von ihm nur durch wenige und feine Merkmale un- terschieden. Er ist etwas kleiner, besonders schmaler; auf dem Halsschilde zeigt sich dicht vor dem Hinterrande eine jederseits abgekürzte, deutlich eingedrückte und punktirte Bogenlinie, eben so an der Wurzel der Flügeldecken ein Quereindruck, in wel- chem die hinterwärts bald erlöschenden Punktstreifen aus deutli- chen Ansätzen entspringen. Das Schildchen ist noch länger und . schmaler, am Hinterrande ohne Spur von buckeliger Erhöhung der Deokschilde. Die Punkitstreifen sind von der Mitte ab kaum noch zu erkennen; nur ist ausser dem äussersten Randstreifen auch noch der vorletzte tief eingegraben und bis zum Ende deut- lich, so dass zwischen beiden ein gewölbter, übrigens gleich al- len andern fein genarbter Zwischenraum hervortritt. Die Farbe des einzigen mir vorliegenden Stückes ist ein, wahrscheinlich wegen unvollständiger Ausfärbung stellenweise, besonders an den
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Seiten des Halsschildes schmutzig röthlich durchschimmerndes
dunkles Violett, Fühlerwurzeln und Oberlippe gelblich, auch die
Vorderschienen und Tarsen schmutzig gelbbraun. Das letzte
eg des 2 mit einer länglichen ee Grube. Rah Chalapa. (Mus. Berol.)
Pr M. scaphidioides Chevr. Eiförmig, beiderers zU- gespitzt, blau mit rother Fühlerwurzel, das Halsschild matt,
die Deckschilde regelmässig erloschen punkistreifig, mit tief eingedrückten Randstreifen und flachen kaum genarb- ten Zwischenräumen, auch einer hellrothen, an der Naht unterbrochenen Querbinde. L. 1—13’, Br. 3— 1.
Eine vollständige Mittelart zwischen den vorhergehenden und folgenden Arten, jenen durch die Grundfarbe und das matte Halsschild, diesen durch das erste Auftreten rother Färbung auf den Deckschilden verwandt. Der Kopf klein, die Stirn zwischen den Augen schmal, seicht längsrinnig. Das Kopfschild oben durch eine feine Querfurche abgesetzt, die Augen mässig aus- gerandei; die Farbe des Kopfes mattblau, mit gelblichem Unter- rande der Oberlippe. Die Fühler kurz und gedrungen, das zweite bis vierte Glied gleich lang, kurz eiförmig, das fünfte um die Hälfte länger, die oberen noch etwas länger und stark verbreitert, der Fortsatz des Endgliedes zugespitzt. Die vier untern Glieder roth, das fünfte bräunlich, die obern schwarz. Das Halsschild lang, nach vorn hin kegelförmig verschmälert, und hier so wie seitlich breit abwärts gewölbt. Der Hinterrand in einem weiten Bogen vorgezogen und dann jederseits vor der Schulterbeule tief ausgerandet; der Mittelzipfel kurz und breit, fast grade abgestutzt, die Hinierecken wieder spitz vor- tretend, die Seiten in der Milte etwas gerundet, vor und hinter ihr seicht ausgeschweift. Die Oberfläche matt, dunkelblau, längs dem Vorderrande mit schwachem Stahlglanze. Das Schildchen breit dreieckig mit lang ausgezogener Spitze, stahlblau. Die Deckschilde in der Erweiterung des Halsschildes bis zum Hin- terrande des Schildchens ansteigend, von hier ab sich seitlich steiler, hinterwärts mehr flach herabsenkend; die Schulterbeule breit und flach, mit seichtem Eindruck am Innenrande, der Seiten- lappen tief herabgezogen, mit der grössten Breite fast an seinem hintern Ende. Die Punktstreifen sehr regelmässig und fein, von
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der Mitte ab noch feiner, und hinten kaum bemerkbar, ausser dem letzten Randstreifen noch der vorletzte sehr tief, der :vor- hergehende noch merklich eingedrückt, beide‘.bis zur Spitze kenntlich, daher die beiden äussern Zwischenräume gewölbt, die übrigen dach, sehr fein narbig und nur mässig glänzend. Die Farbe dunkel stahlblau, auf jeder Flügeldecke eine an der Schulter beginnende, auswärts den ganzen Seitenlappen umfassende, die Schulterbeule bogig umziehende, sich schräg nach hinten und innen verschmälernde, etwas wellige, oben bis zum ersten Streifen reichende rothe Querbinde, so dass die dadurch ent- standene gemeinsame Binde sich nach der Naht zu verschmälert, hier hinterwärts krümmt, und durch einen schmalen Raum un- terbrochen ist. Pygidium, Unterseite und Beine sind dunkelblau, fein punklirt und etwas glänzend; die vordern Seitenzipfel des ersten Bauchrings, die Wurzeln der Vorderschenkel und der Hinterrand des Prosternums röthlich; die Mitte des letztern seicht quer niedergedrückt. Der letzte Ring des 9 einfach, des 2 mit einer länglichen, vorn etwas verschmälerten spiegelglatten Grube.
Bei zwei nicht ganz ausgefärbten 9 sind der Unterkopf, die durchscheinenden Vorderecken des Halsschildes, bei dem einen auch dessen ganze Seiten, bei beiden die Beine schmutzig röthlich, mit verwaschen blau überflogener Aussenseite der Schen- kel und Schienen. Sonst aber finde ich keinen Unterschied.
‚In Yucatan (Mus. Chevrölat.) und Guatimala (Mus. Dey- rolle.)
5. M. Guerinii Perbosc. Eiförmig, glänzend stahlblau, Kopf, Vorderbrust, Halsschild und eine Querbinde der Deck- schilde roth; das Halsschild mit zwei blauen Punkten; die Deckschilde regelmässig fein punkistreifig mit fast furchen- arligen Randstreifen und En querrunzligen Zwischen- räumen. L. 12 — 14; Br. 3— 2.
Or, Guerinü Perbose in Guer. Revue et S. 264.
Von der Grösse der vorhergehenden Art, aber an beiden Enden stumpfer zugerundet, und an der abweichenden Färbung von Kopf und Halsschild leicht zu erkennen. Der Kopf klein, flach, zwischen den Augen fein längsrinnig, das Kopfschild oben nur undeutlich abgesetzt, die Augen breit ausgerandet; die Punk- lirung schwach, die Farbe hell ziegelroth. Die Fühler kurz,
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von dem Bau der vorhergehenden Arten nur das dritte und vierte Glied elwas länger als das zweite; die sechs obern kurz aber breit zusammengedrückt, schwärzlich. Das Halsschild kurz und breit gewölbt, nach vorn wenig, aber seitlich stark herab- gezogen, und nach vorn etwas verschmälert, der Hinterrand weil heraustretend, jederseits breit ausgerandet, der Mittelzipfel kurz und breit, fast grade abgeschnitten, die Hinterecken spitz, die Seitenränder fast grade. Die Oberfläche bei den Z ziem- lich glänzend, bei den 2 matt und nur am Vorder- und Hinter- rande etwas glänzend, überall fein und zerstreut punktirt, längs dem Hinterrande die Punkte zu einer ungeordneten Querreihe zusammengedrängt. Die Farbe dunkel ziegelroth, auf der Mitte mit zwei blaugrünen rundlichen Flecken neben einander, die bei einem der mir vorliegenden J\ zu einer abgekürzten Querbinde zusammenfliessen. Das Schildchen lang dreieckig, spiegelglatt, stahlblau. Die Deckschilde längs der ganzen Basis breit nieder - gedrückt, dann nach der Spitze des Schildchens zu sich wulstig erhebend und hinterwärts ziemlich schräg, seitlich stärker ab- fallend, die Schulterbeulen breit und flach, der Seitenlappen tief herabgezogen, die Spitzen einzeln kurz zugerundet. Die Punkt- streifen deutlich, vorn aus eingedrückten Grübchen hinter der niedergedrückten Wurzel der Deckschilde entspringend, gegen das Ende hin feiner, aber nirgends erlöschend, die beiden dem Randstreifen zunächst stehenden Streifen furchenarlig eingedrückt, daher die beiden äussern Zwischenräume gewölbt, die übrigen flach, alle ziemlich glänzend, besonders .auf der rothen Quer- binde fein querrunzlig. Die Farbe ein lichtes glänzendes Stahl- blau, . eine breite, über beide Deckschilde sich hinziehende, in der Mitte etwas hinterwärts gebogene Querbinde hellroth. Das Pygidium grob runzlig punktirt, stahlblau; auch die Unterseite dunkel stahlblau, mit grober Punktirung der Parapleuren und des letzten Bauchringes; die Vorder- und Mittelbrust, der Mittel- zipfel des ersten Ringes, die Hüften und die Wurzeln der Vor- - derschenkel roth, der übrige Theil der Beine glänzend stahlblau, das leizie Segment des g‘ mit einer breit quer niedergedrückten Stelle, das @ mit einer elliplischen spiegelglatten Grube.
Von Chalapa (Mus. Berol., Chegrolat.)
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Zwei Stücke, die ich aus dem Berliner Museum unter dem Naval Gr. Frobertii Dej. zur Ansicht erhalten, sind von dem beschriebenen Käfer in keiner VVeise verschieden.
6. M. lacertosus m. Eiförmig, ee mit grünlichem Anfluge der Unterseite; zwei Punkte des Halsschildes, die Wurzel und ein Hinterfleck der Flügeldecken metallisch grün; das Halsschild fein punktirt, die Deckschilde hinten verloschen punktstreifig mit leicht eingedrückten Rand-. streifen und fein querrunzligen Zwischenräumen. L. er 42, Br. 3— zı,
Merklich kleiner als der vorhergehende, in beiden Geschlech- tern mehr gleichbreit, übrigens ihm in der Farbenvertheilung: nicht unähnlich, und hauptsächlich durch das vorwaltende Roth ausgezeichnet. Der Kopf klein, flach, kaum punktirt, die Augen deutlich ausgerandet, und das Kopfschild überall scharf begrenzt; die Farbe ein mattes, glanzloses Ziegelroth. Die Fühler wie bei der vorhergehenden Art, nur das zweite Glied verhältnissmässig stärker aufgeschwollen, und das fünfte, längste, schon auf der obern Hälfte schwarz, auch etwas erweitert. Das Halsschild von mässiger Länge, aber breit, hinten niedergedrückt, dann stark aufgebogen, und vorn mit $ seiner Länge wieder allmählig ab- wärts gewölbt; der Hinterzipfel kurz, leicht ausgerandet, jeder- seits desselben der Hinterrand breit ausgeschweift, die Hinter- ecken lang und spitz vorgezogen, die wenig gekrümmten Sei- tenränder hinter der Mitte etwas geschwungen. Die Punktirung sehr fein und zerstreut, nach dem Hinterrande zu dichter ge- drängt, unmittelbar längs desselben eine den Hinterzipfel empor- drückende unordentliche Querreihe gröberer Punkte. Dabei die Oberfläche sehr fein genarbt, wenig glänzend, ziegelroth, auf der Mitte zwei neben einander stehende grünliche Punkte. Das Schildchen lang und schmal dreieckig, erzgrün. Die Deckschilde schmal eiförmig, längs der Wurzel zwischen den Schulterbeulen flach niedergedrückt, um das Schildchen breit und flach erhöht, und von da ab seitlich stärker, hinterwärts flacher abfallend, die Schulterbeule breit und rund, die Spitzen einzeln abgerundet, der Seitenlappen schon von der Schulterecke ab breit hervortretend. Die Punktstreifen regelinässig, sehr fein, schon von der Mitte ab fast erloschen, nur die beiden Nahtstreifen bis zur Spitze deut-
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lich; der Randstreifen und der vorhergehende tief eingedrückt, der Zwischenraum zwischen beiden gewölbt und wie die übrigen fein gerunzelt, daher nur matt schimmernd. Die Farbe hell ziegelroth, eine breite, längs der Wurzel hinziehende und beide Schulterbeulen mit umfassende, ziemlich glänzende Querbinde erz- grün, und gleiche Färbung zeigt ein auf jeder Flügeldecke vor der Wölbung liegender aber schwächer glänzender Schrägfleck. Pygidium und Unterseite ziegelroih mit mehr oder minder deut- lichem erzgrünlichen Anfluge, besonders auf den Parapleuren und in der Mitte der mittlern Bauchringe; die Beine roth, Knie, Aussenseiten der Schienen und Tarsen schmutzig grünlich. Das letzte Segment des Jg‘ leicht quer niedergedrückt, das 2 mit einer länglichen spiegelglänzenden Grube.
Aus Mexico (Mus. Berol.)
In diese Gattung gehören noch die beiden folgenden, mir nicht zu Gesicht gekommenen, nach der von Haldeman gege- benen Charakteristik hinter No. 3 einzuschaltenden Arten.
VI, M. affinis Hald. ,Cyaneus, laevis: labro, clypeo, antennis pedibusque dilute rufis, elytris distincte seriatim punctulatis. Long. 1 lin.”
M. affinis Hald. 264. No. 74.
„Ihe elytra are more distinctly punclured than in the two preceding species; and ihe two exterior Striae are impressed, punctulate, and entire. The prosternum will doubtless be found indistinctly rufous, and ihere is some ara of this color in the individual characterized. Southern.”
vIIN. M. auritus Hald. ,„Cyaneus, nitidus: labro, clypeo, fronte, antennis, pedibus, prosterno, pronoli lateribusque flavis: pronoto impunclato, elytris distincte serialim punclu- latis. Long. 3 lin.”
M. auritus Hald, a6X No. 75. „The individual characterized is Southern.”
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2. Cryptocephalus Geoffr. Augen ausgerandet. | | Vorderbrust flach oder seicht längswulstig, länger als breit, hinten zweilappig oder zweispitzig, mit abwärts gebogenem Halskragen. BEER Schildchen vorhanden.
Der Körperbau der dieser Gattung angehörenden Thiere ist in der Linnaea II. S. 13 ff. bereits so weit dargelegt worden, dass es hier genügen wird, unter Hinweisung auf jene Darstel- lung nur Dasjenige hervorzuheben, in welchem das speciell Eigenthümliche der amerikanischen Arten vor unsern Europäern mit Bestimmtheit hervortritt. Es zeigt sich dieses Eigenthümliche theils in dem Habitus im Allgemeinen, theils in der Beschaffen- heit einzelner Theile des Körpers im Besondern, in welcher letz- tern Hinsicht namentlich der Kopf, das Halsschild und die Deck- schilde einer weitern Betrachtung bedürfen.
In Beziehung auf den Habitus im Allgemeinen trilt zuerst der Umstand hervor, dass die Anzahl der durch einen kurzen, breiten, hinterwärts stark verschmälerten Körper ausgezeichneten Arten, welche in Europa nur durch Cr. cynarae und curvilinea vertreten werden, in Nordamerika eine ungleich grössere: ist, dass sich aber zwischen ihnen und der mehr walzlichen Form “eine solche Reihe von Uebergängen findet, dass nach ihnen eine strenge Scheidung beider Formen als entgegengeseizier Abthei- ‘Jungen der Gattung nicht aufrecht erhalten werden kann. Da- gegen treien die Arten mit ganz oder theilweise behaarter Ober- seite des Körpers in Nordamerika in überaus geringer Anzahl auf, und die wenigen hier vorkommenden, übrigens ‚sämmtlich dem mexikanischen Gebiete angehörenden Arten zeichnen sich dann wieder durch eine ungewöhnlich dicht behaarte Unterseite des Körpers aus, wie sie ausserdem nur noch bei einigen Sco- lochrus- Arten desselben Gebiets gefunden wird. Der Gruppe mit zotlig behaartem Halsschilde und kahlen Deckschilden, wie sie bei uns in Cr. sexmaculatus Oliv. und seinen Verwandten erscheint, fehlt es dort an jeder Vertretung.
Den Bau einzelner Körpertheile betreffend, ist zuvörderst die Bemerkung hervorzuheben, dass der Kopf der amerikanischen
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Arten durchgängig nicht ganz so flach erscheint, als bei den Europäern. Es tritt vielmehr bei den meisten Arten der mittlere Theil desselben um die Fühlerwurzeln her leicht aus der übrigen Fläche hervor, so dass dann einerseits nach oben hin die Stirn, andrerseits und noch häufiger nach unten hin das Kopfschild et- was schräg zurücktrilt, letzteres auch wohl in der Mitte quer niedergedrückt oder leicht eingedrückt ist, während die Ober- lippe wieder in schief abwärts gehender Richtung hervorspringt. Zwischen den Extremen solcher Abweichung von der flachen Bildung des Vorderkopfes und dieser normalen Bildung selbst finden sich aber so viele und unmerkliche Uebergänge, sogar bei Stücken derselben Art, dass darin eben weiter Nichts als ein localer Typus zu erkennen ist, wie ein solcher nicht allein auch in andern Insectengattungen, sondern auch bei höhern Organis- men hinsichts der in weit von einander entlegenen Gegenden vorkommenden Arten nicht selten gefunden wird. Die Augen sind bei den amerikanischen Arten im Allgemeinen etwas länger als bei den europäischen, dagegen meist schmaler, und in brei- teren Bogen oder unter einem sehr stumpfen Winkel, aber we- niger lief ausgerandet: bei einigen kleinen Arten (Cr. auratus Fab. u.a.) sind sie so weit von einander entfernt, dass die Stirn fast an Länge und Breite gleich erscheint; bei einer auf den Antillen, besonders auf Cuba einheimischen, durch vorherrschend helle (gelbe oder rothe, zum Theil mit blauen Deckschilden ver- bundene) Färbung sich auszeichnenden Gruppe liegen die Augen mit ihren Längenachsen nicht parallel, sondern neigen sich, wie sich diese Bildung auch bei einer eben dort einheimischen Pa- chybrachen-Gruppe und in geringerer Auffälligkeit bei der Gruppe der kurzen eiförmigen Arten aus der Verwandtschaft des Cr. marginicollis Latr. wiederholt, oberwärts zusammen. Diese Bildung tritt jedoch bei den Z, deren obere innere Augenränder einander bei einigen Arten fast berühren, ungleich bestimmter hervor, als bei den 2, bei denen die Richtung der Augen zu- weilen nur wenig merkbar von der gewöhnlichen abweicht, und ist daher als ein entschieden sexuelles Merkmal nur zur Cha- rakteristik solcher untergeordneten Gruppen brauchbar, für ge- nerische Trennungen aber ohne alle Bedeutung.
In dem Bau des Halsschildes wiederholen sich die. ver- schiedenen Gestaltungen, unter denen dasselbe bei den in Eu-
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ropa einheimischen Arten: dem ‘Beobachter erscheint; es ver- dienen hier jedoch zwei abweichende Bildungen eine beson- dere Beachtung. Theils nämlich ist im Allgemeinen die Aus- randung des aus der Mitte des Hinterrandes hervoriretenden, anscheinend breit abgestutzien Mitielzipfels bei den amerikani- schen Arten deutlicher als bei den unsrigen, und aus der Mitte dieser Ausrandung tritt eine kurze, in ein Grübchen an der Basis des Schildchens eingreifende, dadurch Vorder- und Mittelrücken verbindende Stachelspitze so deutlich hervor, dass sich die ein- fache Ausrandung jenes Zipfels dadurch in eine doppelte ver- wandelt: theils aber zeigt der vordere Theil des Halsschildes bei einer Reihe nahe zusammengehörender Arten (dem Cr. conge- stus und Cr. lituratus Fab. und deren Verwandten) noch eine ganz besondere, eigenthümliche Bildung. Bei diesen Arten tritt nämlich der stets durch eine eingegrabene feine Querlinie abge- setzte Vorderrand des Halsschildes als eine scharf vorspringende gekrümmte, meist zugleich durch eine weisse Färbung ausge- zeichnete Leiste über die Vorderfläche des Kopfes hinaus, und die dieser Bildung zum Grunde liegende Erweiterung des Hals- schildrandes setzt sich. noch unterhalb der Vorderecken eine kurze Strecke fort, bis sie sich durch eine, einen zahnartigen Absatz machende Biegung in dem Vorderrande des Prosternums verliert.. Die Gestalt dieses Zahns ist für die einzelnen damit versehenen Arten als ein treffliches Unterscheidungsmerkmal an- wendbar, am-auffallendsten, weil in einen herabhängenden spitzi- gen Lappen verlängert, ist er bei Cr. congestus Fab,, wo Hal- deman, die Analogie dieser Gestaltung bei den verwandten Arten verkennend, ihn selbst als Merkmal für eine mir nicht gerecht- fertigt erscheinende generische Sonderung benutzt hat. Dass eine solche excessive Abweichung von dem normalen Bau des Körpers zugleich mit andern Abweichungen excessiver Art, na- mentlich durch äusserlich hervortretende Geschlechtismerkmale der &‘, verbunden ist, kann nur bei oberflächlicher PENDESBENEON auf- fallend erscheinen.
Das Schildchen trägt, wie schon bemerkt, bei den ei Arten an der Basis ein Grübchen, in welches die in der Mitte des Hinterzipfels am Halsschilde hervortretende Stachelspitze ein- greift. Der Gestalt nach zeigt es alle Uebergänge von der spitz dreieckigen durch die trapezoidische bis zur fast rechteckigen
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Gestalt; bei jener liegt das Hinterende mit dem Rücken der Deckschilde in einer Fläche (C. auratus F.), während es sich bei ‘ den die entschiedene Mehrzahl bildenden Arten mit abgestutztem Hinterende mehr oder minder deutlich schräg emporhebt, und dadurch in der Regel den umgebenden Theil der Deckschilde mit emporzieht.-
-Hinsichts der Deckschilde tritt uns zunächst die, Eigen- Ihümlichkeit entgegen, dass die in Europa fası die Hälfte der gesammten Artenzahl ausmachenden Arten mit unregelmässig punktirten oder verworren punktstreifigen Deckschilden hier ganz vermisst werden, und sich so die Sculptur auf völlig re- gelmässige, und zwar meist bis zum Ende deutlich auslaufende Punktstreifen, also eine anscheinend sehr einfache Bildung be- schränkt, Es wird jedoch eine grössere Mannigfaltigkeit in der- selben erzeugt durch die oben bei der Charakteristik des An- 'iillengebiets bereits angedeutete, aber auch in anderen Theilen Nordamerikas nicht mangelnde Streifenbildung, deren Wesent- liches kurz in Folgendem besteht. Von den Punktstreifen der
Deckschilde, deren sich — den abgekürzten Nahtstreifen abge- rechnet, aber den nur undeutliche dicht zusammengedrängte Punkte zeigenden Randstreifen eingeschlossen — auch hier stets
zehn unterscheiden lassen, sind nur die vier ersten, so wie der neunte und zehnte, von der Naht ab gezählt, vollständig ausge- bildet; der fünfte und achte sind etwa im ersten Drittel der Flü- ‚geldeckenlänge abgebrochen und durch eine etwas schräg nach vorn und aussen gerichtete, aus einigen Punkten bestehende Querlinie verbunden, welcher hinterwärts, etwa in dem Abstande von Zwischenraumsbreile, eine zweite ähnliche Querlinie parallel Jäuft. Von den Enden der letztern ab setzen sich der fünfte und achte Streifen hinterwärts fort, und der Zwischenraum zwi- schen beiden Querlinien bildet eine in ihrer Wölbung der Be- schaffenheit der übrigen Zwischenräume entsprechende, die an- stossenden Zwischenräume verbindende Querrunzel: in dem vor letzterer liegenden, vorn bis zur Schulterbeule reichenden Felde gewahrt man denn mehr oder minder deutliche Ansätze des sechsten und siebenten Streifens, und in dem grössern Felde hinter der Querrunzel sind von beiden, oder nur von einem die Hinterenden vorhanden, oder doch ihre Stelle durch einige oder einzelne Punkte angedeutet; seltener zeigt sich hier zwischen
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‚dem fünften und achten Streifen ein breiter, aller Punkte erman- gelnder Zwischenraum. Manchmal ist auch der fünfte ‚Streifen hinterwärts abgekürzt, oder durch eine Krümmung mit dem Hin- terende des sechsten und siebenten verbunden; kurz es giebt kaum zwei Arten, die in diesem Streifenverlauf vollständig. über- ein kämen. Am vollkommensten ausgebildet ist diese Sculptur, zu der von europäischen Arten nur der Cr. 4signatus Dej. (Lin- naea I. $. 192. No. 67) eine Analogie darbietet, in der oben bereits berührten Gruppe von den Antillen, demnächst in der des Cr. congestus und seiner Verwandten, denen sich noch die kleine Gruppe des Cr. guttulatus Oliv. anschliesst; weniger deutlich ist. sie in der zahlreichen Gruppe der länglichen, gelb und braun ge- zeichneten meist mexicanischen Arten, bei denen nur durch ge- störte Ausbildung des sechsten und siebenten, manchmal auch noch des fünften und achten Streifens an der Stelle der Runzel ein nicht erhöhtes Querfeld ausgeschieden wird, und sich die Reste der unterbrochenen Streifen hinterwärts unter zum Theil seltsamen Krümmungen wieder zusammenfinden. Bei einer an- dern Gruppe ist die fehlende Runzel durch einen tiefen Querein- druck jederseits hinter der Schulterbeule ersetzt, während bei noch andern Arten (Cr. lativittis Grm.) der sechste und siebente Streifen bald hinter der Schulterbeule enden, und dann, ohne ' dass sich eine Runzel ausgebildet, der ganze hintere Raum zwi- schen dem fünften und achten Streifen als ein breiter Zwischen- raum leer bleibt. — Auch die Beschaffenheit der Punktirung: ist nur in den wenigsten Fällen der unserer Arten entsprechend; sie geht nicht allein, wie schon bemerkt, der Regel nach deutlich bis zum Hinterrande der Deckschilde aus, sondern ist zugleich dicht gedrängt und in deutliche Furchen eingegraben, wodurch die Zwischenräume als flacher oder stärker gewölbte Rıppen empor- gehoben werden, in einzelnen Fällen selbst zu Korbstreifen an einander gereiht.
Der Färbung nach sind die Arten mit metallisch glinzenä der Oberfläche nur in geringer Anzahl vorhanden, und zugleich, bis auf wenige Ausnahmen, den Antillen angehörig. Noch ge- ringer ist die Anzahl der Arten mit schwarzer Grundfarbe; die bei weitem vorherrschenden Farben sind gelb und braun, und selbst bei schwarzen oder schwarz gezeichneten Deckschilden zeigt doch meist die Unterseite des Körpers jene Färbung. Als
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Zeichnung sind Längsbinden auf den Deckschilden sehr selten, eben so selten schwarze Punkte oder Flecke auf lichtem Grunde; häufig dagegen wellige Querbinden von lichter (gelber oder ro- ther) Farbe, deren eine sich da, wo die Querwurzel vorhanden ist, dann stets über letztere hinzieht. Nicht selten sind diese Querbinden zu Flecken zerrissen, für welche die Stellung 3, 2, 2, 1, entschieden vorherrscht, oder sie nehmen umgekehrt so weit überhand, dass durch ihr Zusammenfliessen sich die Grund- färbung in dunklere Fleckenreihen auflöset. Als Beispiel einer sehr ungewöhnlichen Färbung verdient noch Cr. leucomelas ge- nannt zu werden, dessen bei nicht durch Alter verdorbenen Stücken rein weisse Oberseite gegen die schwarzen Zeichnun- gen auf Halsschild und Deckschilden sehr auffallend absticht. Als Geschlechtsmerkmale treten die allgemeinen der Chry- somelinen-Familie, und die besondern der Cryptocephalen auch hier hervor; also ein verhältnissmässig kleinerer, durch gleich- mässigere Breite schlankerer Körper, längere Fühler, ein seicht quer niedergedrücktes letztes Bauchsegment des JS, dagegen ein hinterwärts mehr erweiterter, plumperer Körper, kürzere Fühler und eine tiefe meist rundliche Grube auf dem letzten Hinterleibs- ringe des 2. Dagegen gehören aussergewöhnliche, bei unsern Arten mit regellos punktirten Deckschilden so häufig vorkom- mende Merkmale der 9 — wahrscheinlich, weil grade die die- sen entsprechenden Formen in Amerika ganz fehlen — zu den Seltenheiten, und sind dann meist bei allen Arten derselben Gruppe zu finden. Zu solchen Merkmalen gehören hakig vor- springende Hinterhüften, keulig verdickte Hinterschenkel und ver- längerte, unten eingebogene Hinterschienen (bei Cr. cruentatus), erweiterte Vordertarsen (bei Cr. congestus und Verwandten, des- gleichen in den Gruppen des Cr. lativittis Grm. und alternans m.), hornartige Höcker auf dem Prosternum (in den Gruppen des Cr. congestus und lativittis Grm.), hinterwärts zweizähnige Platten aul dem ersten und gleichzeitig muldenförmige Quervertiefungen auf dem letzten Bauchringe (in denselben Gruppen), nicht selten auch ein stärkeres Vortreten des Vorderrandes vom Prosternum zur Aufnahme der Mundtheile. Der bei den S' mehrerer Arten oberwärts genäherten Augen ist bereits gedacht worden. Fälle, in denen die Farbe ein äusseres Geschlechtsmerkmal bildete, ver- mag ich nicht mit Sicherheit nachzuweisen; ich zweifle nicht v1. 15
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daran, dass eine weitere Ausdehnung unserer Kenntniss der d,, die von der grössern Hälfte der Arten uns noch nicht bekannt geworden sind, auch noch eine bedeutend grössere Anzahl sol- cher äusseren ‚Geschlechtskennzeichen auffinden lassen werde. Auch über die Futterpflanzen ist bis jetzt nur Weniges be- kannt geworden. Es lässt sich indess vermuthen, und Harris bestätigt dies, indem er insbesondere Eichen namhaft macht, dass wie in Europa, so auch in Amerika die grössere Zahl der Arten auf Amentaceen leben werde; und wenn nach Haldemans Mit- theilung Randall eine Art auf Aster puniceus gefunden, so ist das Thier vielleicht eben so zufällig auf diese Pflanze gerathen, als auch bei uns wohl Käfer auf Blüthen von Pflanzen gefunden werden, denen sie eigentlich fremd sind, |
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Zuletzt ist noch die Frage über das gegenseitige Verhält- niss der für die europäische und für die nordamerikanische Fauna angenommenen Gruppen kurz zu berühren. Ein gleichzeitiges Vorkommen in beiden Erdtheilen findet nur bei einer einzigen Art statt, indem der nordamerikanische Cr. parvulus Fab. von unserm ‘Cr. gracilis F. nicht verschieden ist. Auch Ueberein- stimmung der Gruppen findet sich nur in wenigen, nahe Ver- wandtschaft derselben in ungleich mehreren Fällen: im Allgemei- nen aber ergänzen die vorhandenen Gruppen einander zu einer ziemlich natürlichen Reihenfolge. Dass sich der für die euro- päische Fauna scharf kenntliche Gegensatz der hinterwärts ver- schmälerten, und der walzenförmigen Arten für die amerikanische Fauna, also auch für eine gemeinsame Zusammenstellung beider nicht festhalten lasse, ist oben schon bemerkt worden. Hiernach würde diese gemeinsame Reihenfolge mit der unten vorangestell- ten Rotte 1—3 beginnen, und in der letztern die erste aus Cr. cynarae und curvilinea gebildete Abtheilung der Europäer ihre Stelle finden können. An diese schliessen sich von den Ameri- kanern die 4. und 5., an letzte aus der zweiten Abtheilung der Europäer die 2. Rotte, auf welche dann von diesen die 1., und demnächst die übrigen von 3—9 einschliesslich folgen müssen. Der leiztern ist der Cr. Schreibersü (CR. 6 der A.) beizufü- gen, dagegen sind von ihr die regellos punktirten Arten Cr. pini und abielis wegen des abweichenden Baues von Prosternum
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und Vorderbeinen als eine eigene Rotte zu trennen. Es folgen die amerikanischen Rotten No. 7 —16, dann die europäische No.20, mit deren Arten an ihrem Ende die amerikanische No. 17 zu verbinden, während von ihr der Cr. 4signatus Dej. auszu- schliessen, und — was ich ohne nochmalige Untersuchung des Thiers nicht zu entscheiden wage — entweder der neunten oder zehnten amerikanischen beizuzählen ist. Dann folgen die Euro- päer No. 11 und 12, mit welchen letztern No. 18 der Amerika- ner zusammenfällt; hierauf die amerikanischen No. 19 und 20. Dann der Stamm der europäischen No. 14 von Cr. vittatus ab, dessen Arten nur etwas anders zu ordnen, und in deren Reihe die wenigen Arten aus No.21 der Amerikaner einzuschalten sind. An diese reihen sich als besondere Rotte aus Europa No. 14 die schwarzen, gelb gefleckten Arten (Cr. 6pustulatus, gravidus, Koyi) und mit diesen ist Cr. anticus zu verbinden, dessen Grund- form gleichfalls die entsprechende Zeichnung der Deckschilde irägi; diese letztere Rotte bildet vorzugsweise den Typus der afrikanischen Arten, ist daher, so weit letzterer in Europa ver- ireien ist, hauptsächlich dem Mittelmeersgebiete eigen, aber in Afrika in allen Küstenländern von Aegypten bis nach Angola und dem Cap hin zu Hause, und findet selbst noch auf der Ostküste Brasiliens in einer mir aus dem Mus. Franc. zur Ansicht zuge- kommenen, an Grösse und Zeichnung dem Cr. pustulatus Fab. nahe stehenden Art einen Vertreter. Auf diese Rotte folgt No. 13 der Europäer, nach Absonderung des Cr. anticus, und endlich schliessen die beiden Antillengruppen (No. 22 und 23 der Ame- rikaner), die wegen ihres gleichbreiten flachgedrückten Körpers und der oberwärts genäherten Augenränder der J\ habituell am natürlichsten zu den Scolochrus-Arten ‚hinüberleiten.
Eine tabellarische Darstellung der hier angedeuteten Ver- hältnisse ergiebt die umstehende Uebersicht, in welcher bei je- der Rotte nur die erste der dahin gerechneten Arten namhaft gemacht ist. -
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Amerikanische „Europäische we . Rotten. ee 1. Cr. ornatus ff. ; 2. - gibbicollis ff. ER 3. - chloroticus Oliv. cynarae f. 4. - grossulus fl. | 5. - hirtus m. SA: yerer 2. baeticus ff. 1. 6maculatus ff. 3. imperialis ff. ö 4. bimaculatus F. 5. Loreyi ff. 6. coloratus ff. 7. elongatus fl. - 8. lobatus ff. EX REITEN ZT 9. pini 6. - Schreibersii M. B. 9p. 42 punctatus ff. 7. - alternans ff. | 8 - Jlatmmittis fi 9. - congestus ff. 410. - guttulatus ff. 41. - flavonotatus ff. 42. - maculipennis ff. 413. - leucomelas ff. 414. - 14pustulatus ff. 15. - dispersus ff. 16. - purpureo-maculatus ff. 17. - notatus ff. 10. nitens f. N 44. 10 punctatus ff. 18. - catarius m. 12. pallifrons Gyl. 19. - exilis Chevr. | | 20. - auratus F. 21. - chlorizans m. 14b. vittatus ff. 14. 6pustulatus fl. i RR DORT, 13. salicis ff. 22. - thalassinus ff. 23. - crabroniformis m.
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Erste Rotte. Fühler schlank und dünn; Körper kurz und breit, hinterwärts merklich verschmälert, Farbe oben schmutzig röthlich oder greisgelb mit braunen Längsbinden der gefurcht- punktstreifigen Deckschilde. Wenige Arten aus dem östlichen Gebiete. |
1. Cr. ornatus Fab. Röthlich, das Halsschild grob und dicht
- punktigt, die Flügeldecken schwarz gesäumt, mit zwei brau- nen Schrägbinden, kerbstreifig mit gewölbten Zwischenräu- men. Länge 2—23''; Breite 13 — 14%,
Cr. ornatus Fab. Ent. Syst. Suppl. 106. n. 44—45! Syst. Eleuth, II. 47. n. 32! — Cr. obsoletus @erm. Ins. Sp. 559. n. 763! — Cr. incertus Hald. 250. n. 14.
- Dem weit gemeinern und bekanntern Cr. venustus F. nicht unähnlich, aber bei Stücken von gleicher Länge breiter, hinter-- wärts weniger verschmälert und dadurch anscheinend plumper; übrigens von ihm, wiederholter Verwechselungen ungeachtet, auch ausser der Färbung der Binden leicht an der abweichenden Sculp- tur zu unterscheiden. Der Kopf fein, aber dicht punktirt, zwi- schen den Augen der Länge nach seicht eingedrückt, nebst den Mundtheilen röthlich; die Augen im Bogen ausgerandet, die Füh- ler mässig lang, dünn, das dritte und vierte Glied fast gleich, schon die mittlen deniich zusammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kegelförmig, fast den dritten Theil des Gliedes bil- dend. Das Halsschild stark kugelig gewölbt, mit mehr als zwei Dritteln seiner Länge vorn übergekrümmt, mit einem leichten Schrägeindruck jederseits vor dem Schildchen; der Seitenrand wenig aufgeschlagen, der schwarz gesäumte Hinterrand jederseits vor der Schulterbeule tief ausgeschnitten, und die Hinterecken spitz. Die Oberfläche mit derben, etwas in die Länge gezoge- nen Punkten dicht besetzt, einfarbig rothgelb, mit schwacher Hin- neigung zum Bräunlichen; seltener auf der Mitte ein verwasche- ner bräunlicher elliptischer Längsfleck und jederseits desselben eine ähnliche schattenartige Längsbinde. Das Schildchen tra- pezförmig mit etwas ausgeschweiften Seiten, röthlich-gelb mit schwarzem Saume, spiegelglatti. Die Deckschilde eng an das Halsschild angeschlossen, hinterwärts stark verschmälert, und dem entsprechend abgeflacht, hinten einzeln breit abgerundet, daher die Naht klaffend. Der Seitenlappen von mässiger Stärke, die
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Schulterbeulen breit und flach, die Punktstreifen derb, aus dicht- gedrängten, in, besonders an der Wurzel stark ausgeprägte Fur- chen eingegrabenen Punkten bestehend, deren Zwischenräume als convexe glänzende Längsrippen hervorireten; der auf den abgekürzten Scutellarstreifen folgende auf der hintern Wölbung der Flügeldecken abgerissen, die hinter der spiegelglatten Schul- terbeule liegenden (sechs bis acht) dichter in einander gedrängt, und dadurch theilweise gestört. Die Farbe trüb röthlich-gelb, der ganze Rand der Flügeldecken von einem auch den Seiten- lappen umziehenden schwarzen Saume: begleitet; ausserdem auf jeder Flügeldecke zwei braune schräge Längsbinden in gleicher Lage und Ausdehnung wie bei Cr. venustus, nur weniger inten- siv, schlechter begrenzt, und daher, besonders die innern, manch- mal unscheinbar und undeutlich, selbst verschwindend. Unter- seite und Beine einfarbig rothgelb, etwas lichter als die Ober- seite; Brust und Hinterleib grob punktirt, die Beine ziemlich dünn; der Geschlechtsunterschied, die weniger hervortretende Längenverschiedenheit der Fühler abgerechnet, wie bei Cr. venustus.
In den südlichen Landschaften der Vereinigten Staaten, vom Missisippi bis zur Ostküste. Die Germarschen Exemplare sind aus Kentucky, die von mir verglichenen Pariser Stücke aus Ca- rolina. (Mus. Fabric. Oliv., Berol., Germar, Franc., Sturm, Deyrolle.)
Die Synonymie dieser Art ist nicht ohne Schwierigkeiten. Seit Illiger im Mag. III. 167. No. 7 und 32 den Cr. ornatus Fab. für eine Abänderung des Cr. venustus Fab. erklärte — wobei es übrigens ungewiss ist, ob er un- sere Art, oder wirklich nur eine Abänderung des venustus vor sich gehabt hat —, ist man ihm durchgängig in den Sammlungen darın gefolgt; ja die Schriftsteller (so Olivier, Haldeman) haben ohne WVeiteres den Cr. ornatus Fab. als Synonym zu Cr. venustus F. gezogen. Dem widerspricht aber Fa- bricius’ Sammlung. Die letztere enthält auf dem Zettel: Cr. ornatus, zwei auf Einer Nadel über einander gesteckte Stücke. Beide sind 9; das obere kleinere ıst ein Cr. obsoletus mit ziemlich stark gebräunten Binden, das un- tere ein schr grosser Cr. venustus. Bei beiden sind die Binden vollständig, weshalb der Ausdruck abdreviata in der Diaguose nur darauf bezogen werden darf, dass dieselben die Spitze nicht erreichen. Auf welchen von beiden Käfern nun der Cr, ornatus F. zu beziehen sei, muss nach Fabricıius’ WVorten entschieden werden, die, so ungenau Fabricius auch oft in der Far- benbezeichnung ist, doch hier keinen Zweifel übrig lassen können. F. nennt den Cr. venustus griseo-fuscus, und gedenkt ausdrücklich der beiden gelben Hinterflecken auf dem Halsschilde, den Cr. ornatus dagegen bezeichnet er als rufus, ohne einer Halsschildzeichnung zu erwähnen, und Letzteres,
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denke ıch, kann nur auf Cr. obsoletus, nicht auf venustus bezogen werden, weshalb ich auch keinen Anstand genommen habe, der Art ihren ältesten Namen zurückzugeben. Uebrigens hat Fabricius, wie aus der Descr. in dem Suppl. 107 hervorgeht (» Mas minor, pallidior«), das obere, kleinere, ihm durch die hellere Färbung auffallende ne (den Cr. obsoletus) für das q gehalten.
Aus Olivier’s Sammlung wurde mir von Herrn Cherrölat ein Exemplar einer sonst nirgends beschriebenen Art mit der Bezeichnung: »venustus Ol. iype« und ein Stück des vorliegenden als: »incertus Ol, sec. Dej. venustus Ol. in Mus. Ol.« zur Ansicht mitgetheilt, Das erstere ist der unten als Cr. flaccidus aufgeführte Käfer; aus der Bezeichnung des letztern aber ergiebt sich leicht, dass, wie Fabricius unter Cr. ornatus, so Olivier (der aber seinen Kä- fer nicht, wie Fabricius, von Bosc erhalten) in seiner Sammlung unter Cr, venustus zwei verschieGene Arten vermengt hat, dass aber die vorliegende nicht als Cr. incertus in Olivier’s Sammlung vorhanden ist, vielmehr ihre Deutung auf den dort fehlenden Cr, incertus vom Grafen Dejean hemrührt. Die Unrichtigkeit dieser Deutung kann aber keinem Zweifel unterliegen. Olivier beschreibt seinen Cr. incertus als dem Cr, guttulatns (nach meiner Meinung = lautus Newm. S'; s. unten) gleich, welcher halb so gross als Cr. brunnipes (congestus F.) sein soll. Oliviers Cr. brunnipes, dessen Original ich gleichfalls vor mir habe, ist wenig grösser als der angebliche Cr. incer- tus aus derselben Sammlung, und es passt daher Oliviers Grössenangabe auf ‚den letztern gar nicht. Ausserdem wäre es wirklich wunderbar, wenn der- ‚selbe Künstler, der tab. V. fig. 81. den Cr. venustus Oliv. so kenntlich und besonders dem Umrisse nach so treflend dargestellt hat, unmittelbar darauf tab. VI. fig. 86. das Bild des Cr. obsoletus so vollständig verfehlt hätte, als das letztere, wenn es wirklich diesen Käfer vorstellen sollte, genannt werden muss. Dagegen giebt eben diese Figur von dem als Cr. lineolatus Dej. be- kannten Käfer ein so getreues, treffendes Bild, dass ich, zumal da auch Be- schreibung und Grössenangabe dem auf das Genaueste entsprechen, den Cr. incertus Oliv. nur auf die eben genannte Art beziehen kann.
Von dem Germar’schen Käfer habe ich ebenfalls das Original vor mir. "Haldemans Beschreibung seines Cr. incertus ist sehr kenntlich und gut; die von ihm gewählte Benennung beruht jedoch nur auf Dejean’s Auctorität, da er, wie aus der Bezeichnung des Cr. detritus und equestris Oliv. als un- beschriebenen Arten hervorgeht, Oliviers Entomologie selbst zu vergleichen nicht Gelegenheit gehabt hat. Im Sturm’schen Cataloge kommt der Käfer, "von dem mir Sturm ein aus Panzers Sammlung stammendes Stück zur An- sicht mittheilte, unter dem Namen Cr. patruelis St. vor.
2. Cr. trivittatus Ol. Greisgelb, ein eiförmiger Mittelfleck und zwei Seitenbinden des Halsschilds, Schildchen, Naht, Rand und eine Längsbinde der Flügeldecken braun; letztere fein kerbstreifig mit gewölbten Zwischenräumen. L. 2;
Br. 1# u ir, trivitfatus Ol. Ent. VI. 824. No, 68. tab. VI. fig. 98.
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Den kleinsten Stücken des vorhorgehenden an Länge gleich, ‚aber vorn weniger verschmälert, mehr gleichbreit; ausserdem, wie es scheint, sehr selten, da ihn keiner der amerikanischen Autoren erwähnt, und mir auch ausser einem einzelnen 2 aus Herrn Deyrolle’s Sammlung weiter kein Stück zu Gesicht ge- kommen ist. Der Kopf flach, mit stark eingedrücktem untern Theile des Kopfschilds, die Stirn kaum längsrinnig, die Punkti- rung fein und zerstreut; die Farbe schmutzig gelb, mit einer bräunlichen Längslinie auf der Stirn und ähnlichen Wolkenflecken um die Fühlerwurzeln; auch der untere Saum des Kopfschildes braun. Die Fühler etwa von halber Körperlänge, ziemlich dünn, . das zweite Glied kurz verkehrt-eiförmig, das dritte doppelt län- ger, die beiden folgenden kaum merklich länger, und den letz- tern die obern ziemlich gleich, dabei wenig erweitert und zu- sammengedrückt, schwarz; die fünf unteren Glieder gelb. Das Halsschild breit, stark gewölbt, sich nach vorn durch die tief herabgezogenen und wieder einwärts gebogenen Vorderecken merklich verschmälernd, der Hinterrand jederseits tief ausge- schweift, mit breitem, ausgerandetem Mittelzipfel; die Hinter- ecken spitz, durch einen seichten Schrägeindruck etwas aufge- bogen, die Seiten bis über die Mitte hinaus fast grade, dann nach den stumpfen Vorderecken zu kurz aufwärts und zusam- mengekrümmt. Die Oberfläche kaum punktirt, sehr fein narbig gerunzeli und dadurch matt schimmernd. Die Farbe greisgelb, ein schmal eiförmiger, weder Vorder- noch Hinterrand berüh- render Längsfleck auf der Mitte, und jederseits eine breite auf dem Hinterrande ruhende, aber den Vorderrand nicht erreichende Längsbinde dunkelbraun. Das Schildchen dreieckig, hinten ab- gestutzt mit abgerundeten Ecken, flach gewölbt, an der Wurzel eingedrückt, glänzend braun. Die Deckschilde ziemlich flach walzenförmig, hinterwärts wenig verschmälert, längs der Wurzel etwas aufgewulstet; die Schulterbeule schmal, mit einem schwachen Längseindrucke auf der Innenseite, der Seitenlappen wenig be- merkbar, die Spitzen einzeln fast schräg abgestutzt. Die Punk- lirung zu etwas eingedrückten Kerbstreifen zusammengedrängt, sehr regelmässig, nur auf den braunen Binden hinter der Schul- terbeule von der Mitte ab etwas zerstreut. Die Zwischenräume flach gewölbt, sehr fein genarbt und deshalb wenig glänzend. Die Farbe schmutzig greisgelb, ein schmaler Rand der Flügel-
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decken und eine ziemlich breite Nahtbinde braun; und dieselbe Färbung zeigt auf jeder Flügeldecke eine, die entsprechende Seitenbinde des Halsschilds fortsetzende, auf der Schulterbeule beginnende und etwas schräg nach der Wölbung ziehende Längs- binde, deren Aussenrand sich scharf an den achten Punkistrei- fen lehnt, während der innere theilweise den fünften überschrei- tet. Das Pygidium schmutzig gelb, punktirt und langskielig, fein greishaarig. Unterseite und Beine von derselben Färbung, nur die Tarsen etwas dunkler überflogen, das Prosternum der Länge nach schwach gewölbt, seine Hinterzipfel kurz und breit zuge- spitzt. Das letzte Segment des @ mit einer tiefen rundlichen, spiegelglänzenden Grube.
Olivier nennt als Vaterland Nordamerika ohne weitere An- gabe der Heimath, und auch bei dem mir vorliegenden Stücke der Deyrolle’schen Sammlung finde ich letztere nicht speciell genannt.
In Olivier’s Diagnose a. a. O, ist die Zeichnung des Käfers als schwarz bezeichnet, der französische Text modificirt dies jedoch schon in »noirätre«, und die Abbildung zeigt dieselbe braun, wie bei dem Deyrolle’schen Käfer. Die Diagnose und Beschreibung des Cr. vitatus Hald. 250 No, 15 passt üın Ganzen gut auf diese Art, und weicht nur ab durch die Angabe, dass die Flügeldecken noch eine abgekürzte innere Binde auf dem vierten Zwischen- raume haben sollen. Die Beschreibung ändert das in »a short vitta or spot«, und es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass Haldeman’s Käfer eine blosse Abänderung in der Zeichnung von der .vorliegenden Art darstellt. Oder sollten darunter die Stücke des vorhergehenden mit etwas schärfer be- grenzter Zeichnung des Halsschilds verstanden sein, worauf die Angabe von der Punktirung des Halsschilds (pronoto denste punctato) hinwiese ?
Zweite Rotte: Fühler schlank und dünn; Körper kurz und breit, und dann hinterwärts stärker, oder schlanker, und dann weniger verschmälert, braun, mit zwei gelben Hinterflecken ‘des Halsschilds; die Deckschilde lichter, mit schwarzen Schräg- binden, regelmässig punkistreifig, mit flachen Zwischenräumen. Wenige, einander überaus ähnliche Arten aus dem östlichen, und dem mittelamerikanischen Gebiete. |
3. Cr. gibbicollis Hald. Eiförmig; rostgelb, die Ränder ‚und zwei Hinterflecken des Halsschilds nebst den Flügel- decken hell gelb, der Saum der letztern und zwei Schräg- binden schwarz; das Halsschild vorn hochbuckelig, zer-
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streut punktirt, glänzend, die Deckschilde mässig punkt- streifig mit kaum gsrunnehen Zwischenräumen. L. 32— 44;
Br. 13 5.2.98 u, ; Er. gibltcoitte Hald. 252. N. 18. | Der Riese unter den- amerikanischen Cryptocephalen, übri- gens den nächstfolgenden Arten so nahe verwandt, dass man es wohl erklärlich findet, wie Haldeman, der nur ein einzelnes Exemplar gesehen, in Versuchung kommen konnte, ihn für eine Monstrosität seines Cr. venustus zu halten. Er ist jedoch schon von Dejean, und zwar mit Recht, als eine eigene Art anerkannt worden. Der Kopf ist flach, zwischen den Augen breit nieder- gedrückt, mit kurzem a ihdzurk auf der Stirn; die Augen breit und seicht ausgerandet, ‘das Kopfschild kurz und breit, die Oberfläche zerstreut grob runzlig punktirt, hell gelb, ne Fühlerbasis verwaschen röthlich, mit Lackglanz. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, derb fadenförmig, das zweite Glied’ knotig, das dritte doppelt länger, die beiden folgenden noch et- was verlängert, und die obern dem fünften gleich, letztere we- nig zusammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes breit drei- eckig. Die Farbe der fünf untern Glieder röthlich, der übrigen schwarz. Das Halsschild breit, anscheinend sehr kurz, hinten jederseits quer flach gedrückt und dazwischen der Länge nach vor dem Schildchen etwas erhöht, die grössere vordere Hälfte mit starker Krümmung vorn herabgebogen, und sich fast senk- recht an die Vorderfläche des Kopfes anschliessend; der Hinter- rand jederseits tief ausgeschweift, mit kurzem, deutlich ausge- randetem Mittelzipfel; die Hinterecken spitz herausgezogen, durch _ einen Schrägeindruck etwas aufgewulstet, die Seitenränder breit abgesetzt, nach vorn bogig convergirend, die stumpfen Vorder- ecken tief eingezogen, die Seiten durch einen Schrägeindruck etwas zusammengedrückt. Die Oberfläche mit zerstreuten, fla- chen Punkten besetzt, lackglänzend, die Farbe rostgelb, seltener bräunlich, mit schwarzem Saume, hinter letzterm ein breiter, ver- waschener gelber Rand; vor dem Hinterrande die beiden, den amerikanischen Arten so gewöhnlichen, hier fast quer liegenden gelben Schrägflecken, bei einem Stücke mit sehr dunkelm Hals- schilde zu einem breiten, zweiarmigen Querfleck zusammenge- flossen, von dessen Mitte noch ein kürzerer und grader Zweig nach vorn geht, während die seitlichen mit dem hier sehr brei-
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ten lichten Vorderrande zusammenstossen. Das Schildchen drei- eckig, hinten abgestutzt und ausgerandet, an der Basis der Länge nach eingedrückt, glänzend schwarz. Die Deckschilde aus dem Walzenförmigen hinterwärts verschmälert, um das Schildchen et- was erhöht, die Schulterbeule länglich und flach, innerseits mit deutlichem Längseindruck; die Schultern stumpf abgerundet, die Seitenlappen breit. Die Punktstreifen sehr regelmässig, hinter der Mitte zuweilen etwas gestört, die Punkte vereinzelt, auf den Schwarzen Zeichnungen etwas derber, die Zwischenräume flach, vorn fein punktirt, hinten fein el ziemlich glänzend. Die Farbe hellgelb, der Saum der Flügeldecken und zwei breite schräge Längsbinden glänzend schwarz; die äussere beginnt auf der Schulterbeule, und zieht sich, dem Seitenrande parallel, bis über die Wölbung hin; die innere beginnt an der Wurzel zwi- schen dem zweiten und fünften Streifen, und zieht sich dann schräg zur Naht, wo sie beim Auslaufen des zweiten Streifens hinter der Mitte Ontiet Solche Stücke bezeichnet Haldeman a. a. O.:
der Käfer ändert jedoch ab:
8. von der innern Binde bloss die hintere Hälfte, von der äussern Anfang und Ende als schwarze Längswische vor- ‚handen, welche Form Herr Deyrolle mir als Cr. 5pun- ctatus Dei. "mittheilte; und
y. von beiden Binden nur Anfang und Ende vorhanden, so dass die Flügeldecken gelb mit vier vereinzelten schwar- zen, am Rande brandigen Längswischen erscheinen, der letzte auch wohl in zwei neben einander liegende schwarze Längslinien aufgelöst;
womit aber wahrscheinlich die Reihe der vorhandenen Formen keineswegs erschöpft ist. Das Pygidium grob punktirt, onen kielig, rostroth, manchmal mit gelbem Unterrande.
Auch die Unterseite rostroth, runzlig punktirt, dünn greis- haarig, die Seiten und der vordere Mittelzipfel des ersten Bauch- ringes nebst dem Prosternum gelblich; die Hinterenden des letz- tern kurz und breit, scharf zugespitzt, die Mitte der Länge nach flach gewölbt. Die Mittelbrust der Länge nach tief gefurcht, hin- ten zweilappig. Die Beine rostroth. Der letzte Bauchring des d' mit einer seicht eingedrückten rundlichen glänzenden Stelle, des Q mit einer eiförmigen, tiefen, im Innern glänzenden Grube.
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In dem südöstlichen Theile der Vereinigten Staaten, ‚insbe- sondere in Florida (Pensacola, Mus. Chevrölat) und Carolina (Mus. Deyrolle).
4. Cr. venustusFab. breit eiförmig, röthlich-greis, die Rän- der und zwei Hinterflecken des Halsschilds lichter, der Saum und zwei Schrägbinden der Flügeldecken schwarz: das Hals- schild dicht punktirt, die Deckschilde derb punktstreifig mit fein querrunzligen Zwischenräumen. L. 2— 23’; Br. 12 — 12. |
Cr. venustus Fab. Ent. syst. II. 56 No. 16. Syst. Eleuth. Il. 42. No. 7.
— Cr. hamatus: Melsh. Phil, Proceed. Il. 174. No. 15. — Er.
cinctipennis Hald. 251, No. 16,
Eine nach Färbung und Zeichnung höchst veränderliche Art! Der Kopf flach gedrückt, fein aber ziemlich dicht punklirt und matt, die Augen in einem stumpfen Winkel ausgeschnitten, die Stirnrinne undeutlich. Die Farbe braunroth, nur der an die Au- gen stossende Theil der Stirn und das Kopfschild verwaschen röthlich-gelb. Die Fühler dünn fadenförmig, das zweite Glied kurz birnförmig, die beiden folgenden verkehrt kegelförmig, das dritte mehr als doppelt so lang wie das zweite, das vierte noch etwas länger, die obern schwach zusammengedrückt, der Fort- satz des Endgliedes kaum bemerkbar. Die Farbe der untern Glieder röthlich, der obern rauchgrau. Das Halsschild stark ku- gelförmig, mit des Hälfte seiner Länge vorn übergewölbt und - halbkreisförmig ausgeschnitten, die Seiten fein gerandet; der Hin- terrand jederseits tief ausgeschweift, mit kurzem und breitem Mittelzipfel, die Hinterecken sehr spitz. Die Oberfläche dicht und bei dem JS oft ziemlich fein, dem 2 derb punktirt, dabei glänzend, auf der Mitte zuweilen mit schwacher Andeutung ei- ner abgekürzten Längsrinne. Die Farbe rothbraun, mit schwarz- gesäumtem Hinterrande, Vorder- und Seitenrand verwaschen gelb, und vor dem le die gleichgefärbten, schräg nach vorn und aussen gerichteten Längsflecken, die jedoch bei lichten, schlecht ausgefärbten Stücken bis auf eine schwache Andeutung ganz erlöschen. Das Schildchen abgestutzt-dreieckig, gelb mit schwarzem Saume. Die Deckschilde von der Basis aus, die den breitsten Theil des Körpers bildet, schräg nach hinten verschmä- ‘ lert und in gleichem Maasse sich auf dem vorn stark gewölbten
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Rücken verflachend, hinten breit und einzeln stumpf abgerundet, mit klaffender Naht; die längliche Schulterbeule durch einen kur- zen Eindruck emporgehoben, der Seitenlappen wenig bemerkbar. Die Punktstreifen regelmässig und deutlich, der sechste und sie- bente zuweilen etwas gestört; die hintern Enden in leichte Fur- chen eingedrückt, kaum schwächer als die vordern. Die Zwi- schenräume vorn durch Querrunzeln matt, hinterwärts glatter und wie abgeschliffen. Die Farbe röihlich-greis, meist etwas heller als das Halsschild; die Flügeldecken fein schwarz gesäumt, mit zwei schwarzen Schrägbinden, deren innere vorn den zweiten und dritten Zwischenraum einnimmt, sich dann mit einwärts ge- schwungenem Aussenrande auf den zweiten allein zusammen- zieht, und auf der hintern Wölbung mit der Naht zusammen- trifft, die äussere aber von der Schulterbeule ab den siebenten und achten Zwischenraum füllt, an der innern Seite nur schlecht begrenzt ist, und vor der Spitze abbricht. Die hier beschriebene Form ist der eigentliche Cr. venustus Fab., und von ihr gehen die Abänderungen nach zwei verschiedenen Richtungen, durch Abschwächung und durch Zusammenfliessen der Binden, aus- einander; denn 8. es bricht die innere Binde, zwischen welcher und der Naht meist auch schon bei der Hauptform eine lichte Längslinie zurückbleibt, schon bedeutend früher ab, bevor sie die Naht erreicht, oft schon auf der Mitte des Rückens; oder y. in dem Innern der äussern Binde kommen lichtere Flecke, selbst Längslinien zum Vorschein, wodurch sie zuletzt zer- rissen, und in einzelne schwärzliche Längsflecke oder Wi- sche aufgelöst wird; auf solche Stücke passt genau die Diagnose und Beschreibung des Cr. aulicus Hald. 249. No. 10.; oder %. die innere Binde fehlt ganz‘, und von der äusseren ist nur der Schulterfleck und das Hinterende als ein kurzer, schma- ler Wisch vorhanden, oder e. auch der letztere fehlt, und die Deckschilde sind gelb mit schwarzem Saume und Schulterfleck. „er. simplex Hald. 249. No. 11. * £. Die Binden erweitern sich, und die innere fliesst gleich hinter dem Schildchen mit dem schwarzen Nahtsaume zu- sammen. Cr. cinctipennis Hald. a. a.O. var. =; endlich
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'„. fliessen die Längsbinden so weit über, dass sie sich sämmt- lich zu einem grossen, schwarzen Flecke vereinigen, und ausser dem Schildchen nur die beiden äussersten Zwischen- räume der Deckschilde die ursprüngliche lichte Färbung behalten. Die Deckschilde sind alsdann schwarz, mit meist
“ hell röthlich-gelbem Seitenrande; — eine Form, welche auf den ersten Blick etwas Fremdartiges zeigt, aber bei dem Mangel aller wesentlichen Unterscheidungsmerkmale nicht als eine eigene Art betrachtet werden kann. Hald. a.a. O. var. 2
Unterseite und Beine gleichfalls rostroth oder braunroth, die Sei- ten des Halsschilds, Schulterblätter, oft auch der letzte Bauchring und das Pygidium etwas lichter, die Hinterränder der übrigen Bauchringe und die Nähte der einzelnen Brusstücke gewöhnlich dunkler. Die ganze Unterseite ziemlich dicht und grob punktirt, fein greis behaart, der Hinterrand des Prosternums nur seicht ausgerandet mit kurz und breit vorspringenden, nicht eigentlich zugerundeten Enden. Die Beine von mässiger Stärke, Schenkel und Schienen dunkel rothbraun, die letztern am untern Ende lang greis gewimpert, oft auch hier mit den Fussgliedern rauch- grau oder schwärzlich überlaufen.
Bei nicht ganz ausgefärbten Stücken sind, neben meist et- was feinerer Punktirung des glänzendern Halsschilds, alle lichten Theile der Oberseite strohgelb, und dieselbe Färbung zeigen Schenkel und Schienen, oder doch deren Wurzeln, so wie die ganze Unterseite bis auf die dunkel bleibenden Ränder der Brusi- stücke und Bauchsegmente.
Die den varr. $ e angehörenden Stück behalten — vielleicht in Folge des überhaupt mangelnden dunkeln Pigments — diese lichtere Färbung auch bei völliger Ausfärbung. Dagegen färbt sich bei der var. »„ — einzelne Wische auf den Brusstücken, und den letzten Hinterleibsfing, so wie den zwischen den Hin- terhüften sich einschiebenden Mittelzipfel des ersten Bauchringes abgerechnet, — die ganze Mittel- und Hinterbrust nebst dem Hinterleibe schwarz. .
Bei den & zeigt das letzte Hinterleibssegment einen flachen Quereindruck, bei den 2 eine tiefe, breit elliptische Grube. Aus- serdem unterscheiden sich die 9 noch durch den in Gestalt:
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eines kleinen Hörnchens zwischen den Vorderhüften hervortreten- den Vorderrand des Prosternums.
In den östlichen Theilen der Vereinigten Staaten, von Penn- sylvanien bis Carolina, und westwäris bis Tennessee (in allen von mir verglichenen Sammlungen.) |
In Fabriecius’ Sammlung fehlt der Cr. venustus, wie fast alle von Fabri- cius beschriebene Hunter’sche Arten. Der eben beschriebene Käfer ist indess bei uns allgemein als der Fabricius’sche angenommen worden, und auch die einzige der verwandten Arten, auf die sich Fabricius’ Beschreibung ohne Zwang anwenden lässt. Melsheimer’s Käfer, bei dem die schwarze Färbung der Deck- schilde als die Grundfarbe angenommen ist, wird durch die angegebene Punk- tirung des Halsschilds (vdensely punctured«) sicher hierher gebracht, und die Richtigkeit des Haldeman’schen Citats ergiebt sich aus dessen Beschrei- bung des Prosternums, so wie seiner var. &, ÜUebrigens hat H. die Ge- schlechtsmerkmale der d\ und 2 verwechselt.
5. Cr. flaceidus m. Länglich, hinterwärts etwas verschmä- lert, rostgelb, die Ränder und ein hufeisenförmiger Hinter- fleck des Halsschilds nebst den Flügeldecken hellgelb, der Saum und zwei Schrägbinden der letztern schwarz; das Halsschild fein genarbt und punktirt, die Deckschilde mäs- sig und hinten etwas schwächer punktstreifig, mit fein querrunzligen Zwischenräumen. L. 23 bis 23°; Br. 14 bis 155.
Cr. venustus Oliv. Ent. VI. 812. N. 47. tab. V. fig. 81. a. b!
Eine vollständige Mittelart zwischen dem vorhergehenden und folgenden, jenem verwandt durch den auch bei dem 2 hin- terwärts etwas verschmälerten Körper, diesem durch den län- gern, gestrecktern Bau, die Färbung und Farbenvertheilung im Allgemeinen und den überhaupt. zierlichern Habitus, übrigens, wie es scheint, .eine sehr seltene, mir nur in drei 2 Stücken zum Vergleiche vorliegende Art. Der Kopf breit und flach, ein- zeln und zerstreut punktirt, die Stirnrinne ziemlich deutlich, die ‘Augen breit und seicht ausgerandet, das Kopfschild unten et- was eingezogen. Die Farbe rostgelb, die innern Augensäume verwaschen hell gelb, die Oberfläche ziemlich matt. Die Fühler ziemlich kurz, von mässiger Stärke, das zweite Glied knotig, das dritte etwa doppelt länger, das vierte diesem gleich und das fünfte wieder etwas vergrössert, so lang wie die folgenden, die
obern zusammengedrückt, aber wenig erweitert, das Endglied-
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dreieckig zugespitzt. Die Farbe gelb mit schwärzlicher Spitze. Das Halsschild kurz und breit, vorn mit fast halber Länge stark übergewölbt, auch hinterwärts sich wieder niedersenkend und vor dem Schildchen jederseits flach gedrückt, durch die stark eingezogenen rechtwinkligen Vorderecken vorn sehr verschmä- lert, die Seiten gerandet, hinter der Mitte etwas ausgeschweilt, die vordern Hälften in breiten Bogen convergirend, die Hinter- ecken kurz und breit zugespitzt, der Hinterrand jederseits breit ausgeschweift, mit deutlich ausgerandetem Mittelzipfel. Die Ober- fläche fein-genarbt und dadurch nur matt glänzend, dazwischen zerstreut punktirt: die Farbe hell rostgelb, schwarz gesäumt, und hinter diesem Saume ein verwaschener, vorn und seitlich ziem- lich breiter, hinten nur saumartiger, hell gelber Rand, ausserdem die gewöhnlichen beiden Hinterflecke, aber ziemlich gross, bis zur Wölbung auf der Mitte reichend, und längs der Mitte des Hinterrandes durch einen gelben Bogen zu einem einzigen Hüf- eisenflecke verbunden. Das Schildchen abgestutzt dreieckig, an der Wurzel eingedrückt, schwarz. Die Deckschilde walzlich, hinterwärts deutlich verschmälert, wenn gleich nicht mit dem vor- hergehenden in gleichem Maasse, hinter den Schultern etwas zu- . sammengedrückt, und sich der Wölbung zu wenig abflachend, hinter der Wurzel durch die beginnenden Punktstreifen tief ein- gedrückt, um das Schildchen kaum erhöht und auch die Schul- terbeulen nur breit und flach abgerundet. Die Punkistreifen sehr regelmässig, nur auf der äussern schwarzen Binde hinter der Schulterbeule etwas ineinander gewirrt und die vordere Hälfte des neunten tief furchenarlig eingedrückt; die übrigen vorn deut- lich, aus vereinzelten rundlichen Punkten bestehend, von der Mitte ab feiner, nach der Wölbung zu in feine Längslinien ein- gedrückt, aber nirgends erlöschend. Die Zwischenräume nur an der Wurzel und über dem Seitenlappen etwas gewölbt, sonst flach, durch feine Querrunzeln mätt. Die Farbe hell gelb mit schwarzem, auch den Seitenlappen umziehendem Saume und zwei schwarzen Schrägbinden in der Gestalt und Lage wie bei den vorhergehenden Arten. Das Pygidium fein behaart, grob punk- tirt, rostgelb, mit weisslichem untern Ende. Auch die Unterseite punktirt und behaart, rostgelb, Vorder- und Mittelbrust und der Mittelzipfel des ersten Bauchrings hell gelb. Die Hinterenden des Prosternums kurz und breit dreieckig, nicht eigentlich zugespitzt.
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Die Beine rostgelb, die Schenkelwurzeln etwas heller, die - Spitzen der Schienen nebst den Füssen rauchgrau überlaufen. Das letzte Segment des @ mit einer breit elliplischen spiegel- glänzenden Grube, das JS kenne ich nicht.
204 Gr senustus unterscheidet sich. der vorliegende demnach durch die abweichende Gestalt und Färbung, das genarbte, feiner punktirte Halsschild, die schwächere Punktirung der Deckschilde und die dreieckigen Hinterenden des Prosternums; von Cr, calıdus durch den nicht verschmälerten Körper des Q, das genarbte Halsschild, die hinten nicht verschwindenden Punktstreifen, und die viel weniger zugespitzten Hinterenden des Prosternums. _Olivier’s Käfer habe ich von Herrn Chevrölat zum Vergleiche erhalten; von Halde- man’s Käfern aber kann ich weder den Cr. insertus n. 18, dessen Flügeldek- ken als »valde profunde seriatim punctata« beschrieben werden, noch des- sen Cr. venustus n. 17 hierher ziehen. Letzterer gehört vielmehr wegen des »nitidissimus«, der »elytra leviter seriatim punctata, punctis postice fere ob- solelis« und wegen der zugespitzten Enden des Prosternums unverkennbar zu der folgenden Art.
In den südlichen Landschaften des Ostgebiets (Mus. Che- vröl. ex Mus. Oliv., Deyrolle), Olivier selbst nennt Carolina und Georgien als Vaterland, wobei jedoch nicht zu übersehen ist, dass er den Cr. ornatus Fab. (obsoletus Germ.) mit dem vor-
liegenden Käfer vermengt hat,
6. Cr. calidus m. Länglich, rostroth, die Ränder und zwei Hinterflecken des Halsschilds nebst den Flügeldecken hell- gelb, der Saum und zwei Schrägbinden der letztern schwarz, ‚das Halsschild kaum punktirt, spiegelglatt, die Deckschilde fein und hinterwärts verloschen punktstreifig, mit sehr fein quergerunzelten glänzenden Zwischenräumen. L. 13— 23’; Br. 1— 1557".
Or. ornatus Say Amer. Ent. tab. 28 (oben rechts). — Cr. venustus Hald. 251. n. 17.
In der Färbung und Farbenvertheilung zeigt diese Art eine grosse Achnlichkeit mit den beiden nächst vorhergehenden, un- terscheidet sich aber von beiden durch den gestreckten, nur bei dem &° hinterwärts etwas verschmälerten Körper, das bei beiden Geschlechtern sehr fein und zerstreut punkürte, spiegelglänzende Halsschild, die spitzen Hinterenden des Prosternums und die hin- ien verlöschenden Punktsireifen der Deckschilde, von dem ihr im Habitus näher stehenden Cr. flaceidus ausserdem noch durch
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die besonders bei den 2 hervortretende dunklere Färbung des ganzen Körpers, auch ‘der Deckschilde, durch welche sich der Käfer mehr der Farbe des Cr. venustus F. nähert. Der Kopf flach, fein und zerstreut punktirt, ziemlich glänzend, rostroth, längs den Innenrändern der breit und stumpfwinklig ausgeran- deten Augen verwaschen gelblich gesäumt. Die Fühler wie bei der vorhergehenden Art, röthlich mit schwarzer oder rauchgrauer Spitze. Das Halsschild vorn mit halber Länge, aber viel schwä- cher als bei dem vorhergehenden, übergekrümmt, vorn halbkreis- förmig ausgeschnilten, die Seiten fein gerandet, nach vorn mit wenig gekrümmten Bogen zusammengeneigt; der Hinterrand je- derseits tief ausgeschweift, mit spitzen Hinterecken. die Schultern umfassend, der Mittelzipfel schmal, tief ausgerandet. Die Ober- fläche mit sehr vereinzelten und feinen Pünktchen bestreut, spie- gelglänzend, rostroth, bei den © nicht selten ins Bräunliche fal- lend, Seiten und Vorderrand breit verwaschen hellgelb, die bei- den Schrägflecken vor dem Hinterrande eben so, nur noch ei- was verwaschener und schlechter begrenzt, hellgelb, der äus- serste Saum schwarz. Das Schildchen lang und schmal abge- stutzi-dreieckig, an der Wurzel mit einem Grübchen, spiegelglatt, gelb mit schwärzlichem Saume. Die Deckschilde noch einmal so lang als das Halsschild, gestreckt walzenförmig, und nur bei dem merklich kleinern &* hinterwärts verschmälert, bei dem 2 von der Wurzel aus bis zur Mitte in einem sanften Bogen schwach sich erweiternd und nach der Spitze zu sich eben so sanft wie- der verschmälernd, die Wölbung nach der Spitze zu nur. sehr schwach abfallend, die Schulterbeulen breit und flach, innerseits durch einen seichten Eindruck abgesetzt, auch der Seitenlappen wenig bemerkbar. Die Punktstreifen fein, von der Mitte ab noch feiner, und die mittlern auf der Wölbung, zumal bei den 2 kaum nöch zu erkennen; regelmässig, nur der sechste und siebente hinter der Schulterbeule innerhalb der äussern Binde etwas in- einander gewirrt, die flachen Zwischenräume durch sehr feine Querrunzeln zerrissen und daher weniger glänzend als das Hals- schild. Die Farbe des J hellgelb, wie bei der vorigen Art. das ® dunkler, oft selbst ins Bräunlich-Greise fallend, und dadurch der des Cr. venustus F. nahe kommend; ein schmaler, auch den Seitenlappen umziehender Saum schwarz. Ausserdem zeigt jede Flügeldecke zwei schwarze Schrägbinden von der Gestalt und
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Lage, wie bei der genannten Art, und wie diese ändert der Kü- fer ab: | £. Die äussere Binde in (drei) vereinzelte Längsflecke aufge- löst Cein einzelnes Q aus dem Mus. Berol.) Hald. a. a. O. var. & | Das Pygidium rosiroth, am untern Rande unterbrochen gelb ge- säumt, grob punktirt. Unterseite und Beine gleichfalls rostroth, bei den 2 oft rosibräunlich. Schulterblätter und Bauchzipfel ver- waschen gelblich, die Aussenkante der Schienen nebst den Tar- sen schwarz angeflogen. Die Hinterenden des Prosternums in breit zugespitzte, etwas abstehende Dornen ausgezogen, die des d‘ zwar ein wenig breiter, aber doch nicht so auffallend als man nach Haldeman’s Angabe glauben sollte. Das letzte Seg- ment des J* breit flach gedrückt, des 2 mit einer länglichen, spiegelglänzenden, an den Seiten niedergedrückten Grube. Mit den vorhergehenden in gleichen Gegenden, und mit ih- nen in den Sammlungen oft vermengt (Mus. Berol. Riehl. Thorey. Sommer.) |
7. Cr. albicans Hald. Länglich, bleich röthlich-gelb, die Ränder und ein hufeisenförmiger Hinterfleck des Halsschilds verwaschen heller, der Saum und zwei undeutliche Schräg- binden der lükeldecken schwärzlich, das Halsschild kaum
'_ punktirt, spiegelglatt, die Deckschilde derb und ungleich-
mässig —, hinten schwächer punkistreifig, mit fein quer- gerunzelten Zwischenräumen. L. 23 — 23; Br. 1214,
Cr. albicans Hald. 252. Nr. 20.
So gross und noch eiwas grösser als die grössten @ des vorhergehenden, übrigens demselben sehr ähnlich. Von Cr. ve- nustus und flaccidus unterscheidet er sich auch ausser dem glat- ten Halsschilde leicht durch die dornig-spitzen Hinterenden des Prosternums, und kann nach den leiztern nur mit Cr. calidus verwechselt werden, ist aber, wie ich glaube, auch von diesem hinlänglich verschieden. Er ist nicht allein merklich grösser, beide Geschlechter in der Grösse kaum verschieden, sondern beide zeigen auch in der Gestalt keinen merklichen Unterschied. Die Farbe ist bleich gelb, mit einem schwachen Anflug von Rost- gelb, die lichte Zeichnung des Halsschilds kaum bemerklich, beide Flecke nach vorn hin sehr divergirend und durch einen
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schmalen Hintersaum zu einem - einzigen Hufeisenflecke verbun- den, der Hinterrand des Halsschilds deutlicher gesägt als bei der vorigen Art. Die Deckschilde sind breit und flach walzenförmig, auch bei dem 5° hinterwärts kaum verschmälert, die Punktstrei- fen grob und derb, aber ungleichmässig, so dass die miltlern den der Naht und dem Aussenrande näher liegenden etwas nach- stehen; die Punkte in den Streifen, besonders an dem Vorder- rande, dicht gedrängt, und die letztern so tief eingedrückt, dass die ganze Wurzel der Deckschilde sich dadurch etwas nieder- drück. Von der Mitte ab werden die Punkte zwar eiwas schwächer, sind aber hinter derselben immer noch stärker als bei der vorigen Art an der Wurzel der Flügeldecken; auf der Wöl- bung selbst sind die Streifen nur bei demQ fast wie abgeschlif- fen, bei dem & stets vollkommen kenntlich. Das Vorderende des vierten Streifens stark einwärts dem dritten zu gekrümmt, daher der vierte Zwischenraum hier auffallend erweitert; übri- sens alle Zwischenräume nur vorn etwas gewölbt, sonst flach, fein querrunzlig, bei dem J* ziemlich glänzend, dem 2 malt. Der Saum der Deckschilde bräunlich oder schwärzlich, die Bin- den auf jeder Flügeldecke von der Lage und Gestalt der vor- hergehenden Arten, nur schmaler, weniger intensiv, schlechter begrenzt, theilweise nur schmutzig schwarzbraun und in dünne Längslinien aufgelöst, ausserdem aber das Innere der Punkte in den Vorderenden der Punktstreifen schwärzlich. Das Pygidium grob punktirt, heller oder dunkler gelb. Auch die Unterseite mit den Beinen gelb, bei dunklen Stücken die Vorder- und Mittel- brust nebst den Schulterblättern und dem Mittelzipfel des ersten Bauchringes etwas lichter. Die Hinterenden des Prosternums noch länger zugespitzt als bei Cr. calidus, die. Spitzen auch hier etwas abstehend, die Mitte des Prosternums bei dem J der Länge nach etwas aufgewulstet. Der letzte Bauchring des flach quer niedergedrückt, des 2 mit einer länglichen, glatten, an den Seiten breit niedergedrückten Grube.
Mit dem Vorhergehenden in gleichen Gegenden, aber, wie es scheint, weniger häufig (Mus. Berol.) |
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8. Cr. abruptus m. Länglich, hinterwärts wenig verschmä- lert, rostroth, die Ränder und zwei Hinterflecke des spie- - gelglatten Halsschilds hellgelb, die Flügeldecken knochen- gelb mit drei schwarzen Schrägbinden, derb punktstreifig mit kaum gerunzelten Zwischenräumen. L. 21"; Br. 14,
Dem Cr. calidus täuschend ähnlich, und bei oberflächlicher Betrachtung von ihm kaum anders als durch die dritte Binde der Flügeldecken abweichend. Eine genauere Untersuchung lässt aber noch manche andere wesentliche Unterschiede auffinden, und namentlich treten solche in der grösseren Breite und stär- kern Wölbung des Halsschilds, den stärkern Schulterbeulen der hinterwärts nicht geradlinig, sondern etwas ausgeschweift-ver- schmälerten Deckschilde, der gröbern Sculptur derselben, und der zu den Punkistreifen in bestimmterer Beziehung stehenden Lage der Binden hervor. Den Kopf flach gewölbt, mit seichter Stirnrinne, dicht und fein punktirt, die Augen breit und tief aus- gerandet, der obere Rand des Kopfschilds durch einen scharfen Quereindruck abgesetzt; letzteres fein längskielig, mit dem un- tern Rande eingezogen, die Oberlippe wieder vorspringend. Die Farbe hellgelb, die Stirn zwischen den obern Augenrändern und das Kopfschild verwaschen rostiroth. Die Mundtheile schwarz- braun. Die Fühler ziemlich kurz, das zweite Glied birnförmig, das dritte um die Hälfte länger, das vierte den beiden vorher- gehenden zusammen gleich, das fünfte noch etwas länger, und letzterem die folgenden gleich; die obern schon von der Spitze des fünften an deutlich zusammengedrückt und verbreitert, die fünf untern rostfarbig, die übrigen schwärzlich. Das Halsschild breit, mit zwei Dritteln seiner Länge vorn und nicht minder stark an den Seiten kugelig übergewölbt, mit stumpfwinkligen, tief herabgezogenen und einwärts gekrümmten Vorderecken den Kopf umschliessend, die Seiten deutlich gerandet, in breitem Bo- gen nach vorn convergirend, dann wieder eiwas aufwärts ge- bogen; die Hinterecken kurz, spitz, durch einen leichten Ein- druck ein wenig gehoben, der Hinterrand nur vor den Schultern deutlich ausgeschweift, der Mittelzipfel ausgerandet. Die Ober- fläche vor dem Schildchen jederseits seicht eingedrückt, spiegel- glatt, mit einzelnen sehr feinen Pünktchen besetzt. Die Farbe rostroth, ein breiter etwas eingebogener Rand längs den Seiten
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und ein schmaler Vorderrand gelb, zwei vor dem Schildchen fest zusammenstossende Schrägfleckchen gleichfalls gelb; die aufge- worfenen Seitenkanten schwarz gesäumt. Das Schildchen läng- lich viereckig,. hinten etwas übergebogen, an der Wurzel mit einem Grübchen, glänzend schwarz. Die Deckschilde längs der Basis breit und seicht niedergedrückt, in den Schultern etwas schmaler als das Halsschild, durch die länglichen stark hervor- tretenden Schulterbeulen aber scheinbar über jenes hinausragend; der Seitenlappen lang, der Rücken breit gewölbt, hinterwärts all- mählig und erst dicht vor der Spitze stärker abfallend, letztere einzeln breit zugerundet. Die Punktstreifen derb, hinterwäris et- was feiner, im Ganzen regelmässig, nur der sechste und siebente hinter der Schulterbeule sehr undeutlich und stellenweise mit dem fünften und achten vermengt, diese vier auch besonders vorn aus gröbern Punkten gebildet. Die Zwischenräume bis auf die beiden äussern, flach, und besonders vorn, sowie zwischen dem fünften und achten Streifen, fein querrunzlig. Die Farbe hell knochengelb, die Naht von einem breiten, Wurzel und Aussen- rand von einem schmalern, auch den Seitenlappen unterhalb sei- nes Kiels einnehmenden schwarzen Saume umzogen. Ausserdem trägt jede Flügeldecke drei sich der Länge der Punkistreifen anschliessende schwarze Schrägbinden, die innerste abgekürzte auf dem zweiten Zwischenraume, diesen jedoch nur etwa bis zum Hinterrande des abgekürzten Streifens einnehmend, die mitt- lern auf dem vierten Zwischenraume bis zu dessen Ende; die äusserste und breiteste beginnt auf der Schulierbeule und um- fasst den ganzen Raum zwischen dem fünften und achten Strei- fen; ausserdem aber befindet sich ausserhalb der letztern, grade hinter der Schulter auf dem neunten Streifen noch ein länglich runder, schwarzer Punkt. Das Pygidium grob punktirt und dicht greishaarig, rosiroth. Die Unterseite tief braunroth mit fast schwärzlicher Hinterbrust, die Seiten der Bauchringe, die hintere Hälfte des letzten und die Mitte des zweiten verwaschen rost- roth, der Mittelzipfel des ersten, und die Schulterblätter hellgelb. Die Beine rostroth, mit gelben Vorderhüften, die Hinterenden des Prosternums breit zugespitzt, der letzte Ring des A in der Mitte breit quer eingedrückt. Das @ unbekannt. Aus Mexico (Mus. Berol.)
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Dritte Rotte. Fühler lang und dünn; Könkor hreit eiför- mig, hinterwärts verschmälert, greisgelb, Deckschilde regelmäs- sig punkistreifig, mit flachen Tnscmsamen Eine artenarme, auf den Antillen einheimische, auch im südwestlichen Europa ver- iretene Gruppe. (Vergl. Linnaea II. S. 27. 1. Abth.)
9. Cr. ehloroticus Ol. Flach gewölbt, greisgelb, Kopf und Mitte des fein und zerstreut punktirien glänzenden Hals- schilds dunkler, Deckschilde weitläufig punkistreifi ig mit ' genarbien Zwischenräumen. L. 24°; Br. 12,
Cr. chloroticus Oliv. Ent. VI. 787. n. 6. tab. n, fig. 49.
Von dem Habitus und der Grösse unseres europäischen Cr. curvilinea Ol., und demselben auch durch die Färbung am näch- ‚sten verwandt. Der Kopf grob-runzlig, mit fein eingeschnitte- ner Stirnrinne, das Kopfschild quer eingedrückt, scharf abgesetzt, die Augen tief ausgerandet. Die Farbe schmutzig braungelb, das Kopfschild und die Ausrandung der Augen etwas lichter. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, dünn und schlank; das zweite Glied kugelig, das dritte stielrund, dreimal länger, das vierte diesem gleich, das fünfte noch länger und diesem die obern gleich, das Endglied durch den schmalen lang zugespitz- ien Forisatz das längste von allen. Die vier untern Glieder ho- niggelb, das fünfte bräunlich, die übrigen schwarz. Das Hals- schild breit, vor dem Schildchen jederseits schräg eingedrüekt und dazwischen wulstig erhöht, nach vorn stark verschmälert und mit zwei Dritteln seiner Länge vorn übergewölbt; der Hin- terrand jederseits breit aber seicht ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz, breit, tief ausgerandet, mit deutlicher Mittelspitze. Die Hinterecken spitz, etwas abwärts gebogen. Die Oberfläche fein und zerstreut punktirt, glänzend, die Scheibe verwaschen bräun- lich, die Ränder breit greisgelb, der hintere in die dunklere Färbung der Mitte mit zwei Buchten, als Resten der gewöhnli- chen Hinterflecken, eingreifend. Das Schildchen länglich, fast viereckig, auf der en Hälfte längsrinnig, spiegelglänzend, gelb mit dunklerm Saume. Die Deckschilde vorn fast so breit als der Hinterrand des Halsschilds, hinterwärts stark verschmä- lert, längs der Wurzel eiwas aufgewulstet, auch hinter dem Elächen erhöht, übrigens breit und flach gewölbt; die Schul- terbeule kaum bemerkbar, der Eindruck auf ihrer Innenseite
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breit und seicht, der Seitenlappen lang herabgezogen. Die Punkt- streifen äusserst regelmässig, durch runde, von einander ent- fernie, zunächst der Naht durch flachwulstige Querbrücken ge- trennte Punkte. gebildet, der erste, abgekürzie bis über die Mitte hinausreichend. Die Zwischenräume breit, flach, fein genarbt und querrunzlig, daher nur wenig glänzend. Die Farbe hell greisgelb, mit bräunlichem Innern der Punkte. Das Pygidium grob punktirt, ebenfalls greisgelb. Unterseite und Beine hell greisgelb, mit dunklern Nähten der Hinterbrust; das Proster- num ziemlich breit, mit kurz und breit zugespitzten Hinterenden. Beine rosigelb, Hüften und Schenkelwurzeln etwas lichter. Das letzte Segment des vorliegenden g' mit einer rundlichen, gner niedergedrückten glänzenden Stelle.
"Von St. Domingo (Mus. Chevrolat).
Olivier gedenkt zwar der dunklern Scheibe des Halsschilds nicht, indess passt seine übrige Beschreibung genau, und jene Abweiehung ist nicht so be- deutend, dass sie nıcht durch eine Varıetäts- oder Geschlechtsverschiedenheit
(Olivier beschreibt ein 2) erklärbar wäre. Ich zweifle daher an der Rich- tigkeit des Olivier’schen Citats nicht.
Vierte Rotte. Fühler sehr dünn und lang; Augen bei den d‘ einander oben genähert. Körper kurz und breit, meist hochgewölbt und hinterwärts verschmälert, braun, blau oder me- tallisch grün, mit rothen und gelben Flecken und- Querbinden. Deckschilde kerbsireifig oder punkistreifig, mit mehr oder min- der deutlich gewölbten Zwischenräumen; die Streifen hinter der Schulterbeule durch eine seitliche Querrunzel unterbrochen, hin- ter welcher der sechste und siebente zum Theil oder ganz feh- len. Zahlreiche, ausschliesslich den Antillen eigenthümliche Arten.
10. Cr. grossulus m. Stahlblau mit rother Fühlerwurzel, das Halsschild fein gerunzelt, ein zackiger Rand und eine unterbrochene Querbinde der Deckschilde roth; die Punkt- streifen mässig stark mit fast flachen, fein gerunzelten Zwischenräumen. L. 2; Br. 13,
Von der Länge kleinerer Stücke des Cr. venustus, aber ver- hällnissmässig breiter, vorn stärker kugelig, und durch die Quer- runzel auf den Flügeldecken von allen vorhergehenden sehr ver- schieden. Der Kopf einfarbig stahlblau, grob-runzlig punktirt,
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zwischen den Fühlern eine kleine glatte Stelle, die Augen in kurzem, tiefen Bogen ausgerandet. Die Oberlippe braunroth. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, sehr dünn; das zweite Glied verkehrt kegelförmig, das dritte doppelt länger, die beiden folgenden noch etwas mehr in die Länge gezogen; die übrigen zusammengedrückt, doch sehr wenig erweitert, der Fort- satz des Endgliedes kegelförmig zugespitzt, den dritten Theil desselben bildend. Die untern Glieder bis zur Mitte des fünften’ röthlich, mit blau überflogener Oberseite des Wurzelgliedes, die folgenden rauchgrau. Das Halsschild stark kugelig, mit zwei Dritteln seiner Länge vorn übergewölbt, und deshalb scheinbar sehr kurz, durch die tief herabgezogenen, mit halb elliptischem Vorderrande den Kopf einschliessenden Vorderecken daselbst stark. verschmälert, die wenig aufgeschlagenen Seitenränder vorn einwärts gekrümmt; der Hinterrand jederseits breit und tief aus- geschweift, die spitzen Hinterecken durch einen Schrägeindruck eiwas aufgebogen, der Mittelzipfel schmal, kurz ausgerandet, durch einen scharfen, mit beiden Enden etwas vorwärts geboge- nen Quereindruck von dem Mittelfelde des Halsschilds getrennt. Die Sculpiur des leiztern durch feine und zersireute, einander regellos durchkreuzende Runzeln gebildet, die Farbe ein glän- zendes Stahlblau. Das Schildchen lang und schmal dreieckig mit abgerundeter Spitze, an der Wurzel mit einem Grübchen, gleichfalls glänzend stahlblau. Die Deckschilde an der Wurzel gegen das Halsschild etwas aufgewulstet, breit aber nicht hoch gewölbt, hinterwärts stark abgeflacht, mit stumpf abgerundeten Schultern und weit heraustretenden Seitenlappen; die Spitzen ein- zeln breit abgerundet, auch die Schulterbeulen als stumpfe Hök- ker hervorragend, die Schulterbreite der Deckschilde fast ihrer Länge gleich. Die Punktstreifen nicht sehr tief. Die vier auf den abgekürzten Nahtstreifen folgenden regelmässig, eben so der dem Aussenrande zunächst liegende neunte und zehnte; der fünfte und achte bald hinter der Schulterbeule abgerissen, und ihre Enden durch eine etwas schräg nach vorn und aussen ge- richtete Punktreihe verbunden, hinter welcher die wulstig er- höhte, den vierten und achten Zwischenraum verbindende Quer- runzel, und hinter letzterer eine zweite Punktreihe, an deren Enden sich die Fortsetzung des fünften und achten Sireifens an- schliesst. Auf dem grossen Zwischenraum zwischen der Quer-
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wurzel und der Schulterbeule einzelne Punkte als . verworrene Ansätze des sechsten und siebenten Streifens, ähnliche mehr re- gelmässig gestellte, aber stärker abgeschliffene Punkte auf dem noch grössern Raum hinter der Runzel: überhaupt alle Streifen gegen das Ende hin wie abgeschliffen und daher ihr Zusammen- treten nur schwer bemerkbar; erkennbar ist nur ein Zusammen- stossen des zweiten mit dem dritten und neunten, ‚des vierten und fünften, des siebenten und achten Streifens. Die Zwischen- räume ziemlich flach, vorn querrunzlig, hinterwärts mehr glatt; die Wurzel, Schulterbeulen und der erhöhte Raum um das Schild- chen spiegelglänzend. Die Farbe stahlblau, der ganze Saum der Deckschilde freudig ziegelroth, welche Färbung um das Schild- chen, zwischen letzterm und der Schulterbeule, dann an den Sei- ten, der Querrunzel gegenüber, endlich am hintern Ende der Naht mit breiten, stumpfen Lappen in die Grundfarbe hineintritt; ausserdem auf der Mitte der Länge jeder Flügeldecke ein gros- ‚ser rhombischer rother Fleck, welcher einwärts bis zum. ersien Streifen reichend nach aussen durch einen Querwisch auf .der Runzel mit dem Aussenrande zusammenhängt, und dadurch eine an der Naht schmal unterbrochene gemeinsame Querbinde bildet. Die Unterseite mässig und auf ‘deren Hinterseite zerstreut punk- lirt, gleichfalls stahlblau, mit rothen Hinterrändern der Bauchringe, die Vorderhüften roth, der Mittelzipfel des ersten Bauchringes bräunlich mit lichterm Vorderrande. Die Beine ziemlich dünn, stahlblau mit dunklern Tarsen, die Krallenhaken an der Wurzel, wie bei allen folgenden Arten, mit einem kleinen stumpfen Hök- ker. Das letzte Segment des JS seicht quer BB ÄPTGPNEBERE: das © kenne ich nicht. Von Cuba (Mus. Riehl).
41. Cr. multiguttatus Mus. Fabr. Oben braun, unten braun- und gelbbunt, das feingenarbte Halsschild mit sie- ben, die Flügeldecken mit zehn gelben Flecken, die Punkt- streifen derb mit flach gewölbten, fein querrunzligen Zwi- schenräumen. L. 12— 242’; Br. 13—13’”.
Meist kleiner, besonders aber schlanker und schmaler als die vorhergehende Art, ausserdem aber durch die eigenthümliche Art der Zeichnung, deren Flecke, ähnlich wie bei den Pachy- brachen, auf die Oberfläche der Deckschilde aufgetragen zu sein
251, scheinen und daher die Punktstreifen theilweise verdecken, von fast allen Arten dieser Gruppe leicht zu unterscheiden. Der Kopf glänzend hellgelb, die obern innern Augenränder besonders bei dem Sg nahe zusammentretend, zwischen ihnen ein runzlig punktirter bräunlicher, sich unterwärts nach den Fühlerwurzeln zu theilender Längsfleck; die Mitte des Kopfschildes bei den 2 etwas dunkler, die Augen breit und tief ausgerandet, die Aus- randung nach der Fühlerwurzel hinab länger aber flacher ausge- zogen als stirnwärts. Mundtheile bräunlich. Die Fühler mässig lang, dünn, gebaut wie bei der vorhergehenden Art, nur der Fortsatz des Endgliedes merklich kürzer und stumpfer; die un- tern Glieder röthlich, die obern rauchgrau. Das Halsschild kurz, vorn stark übergewölbt und verengt, der Vorderrand mit unten sich wieder zusammenkrümmenden Bogen den Kopf umfassend, die Seiten vorn einwärts gekrümmt, der Hinterrand jederseits vor der Schulterbeule tief ausgeschweift, mit den spitzen, hin- terwärts gerichteten Schulterecken die Schultern umfassend, der Mittelzipfel kurz, nur wenig ausgerandet, vor dem Schildchen je- derseits ein kurzer aber deutlicher Schrägeindruck. Die Ober- fläche durch feine Narben matt, zuweilen mit Spuren einer ein- gedrückten abgekürzien Längslinie.e Der Vorder- und Seiten- rand breit gelb, die Seitenfärbung in der Mitte, die des Vorder- randes jederseits zwischen der Mitte und den Vorderwinkeln unterbrochen, wodurch fünf grosse Randflecke, einer in jedem Winkel und der fünfte längs der Mitte des Vorderrandes, gebil- det werden; zwei Schrägflecke gleicher Färbung liegen in ge- wöhnlicher Weise vor dem Hinterrande. Die übrige Oberfläche dunkelbraun mit schwach grünlichem Taubenschiller. Das Schild- _ chen viereckig, hinterwärts verschmälert, mit etwas ausgerande- ien Seiten, glänzend braun. Die Deckschilde vorn eng an das ihre Wurzel an Breite übertreffende Halsschild angeschlossen, die Schultern sehr stumpf abgerundet, die Seiten besonders bei den g' hinterwärts stark zusammenlaufend, der Seitenlappen breit, die Spitzen einzeln abgestumpft. Die Schulterbeulen wenig be- merkbar. Die Anordnung der Punktstreifen wie bei der vorigen Art, nur die Punkte tiefer eingedrückt, dichter gestellt, daher die Deckschilde fast gefurcht, die Zwischenräume bei der geringern Breite des Käfers schmaler, etwas gewölbt, durch feine Quer- runzeln matt; die Punkistreifen bis zur Spitze deutlich, und auf
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dem breiten Zwischenraum hinter der Querrunzel auch die Hin- terenden des sechsten und siebenten Streifens kenntlich. Die Farbe braun, mit einer Anzahl gelber, anscheinend aufgetragener Flecke von lackartigem Glanze, deren regelmässige Zahl auf je- der Flügeldecke zehn beträgt, aber nicht selten durch weniger deutliche accessorische Flecke erhöht wird. Von jenen zehn Flecken liegen zwei an der Wurzel, der eine um das Schildchen und nur durch die Naht von dem entsprechenden der andern Flügeldecke getrennt, der zweite vorn im fünften Zwischenraume. Die zweite Gruppe von Flecken bildet eine über die Mitte sich hinziehende unterbrochene Querbinde; der äusserste Fleck liegt auf dem neunten Zwischenraume zunächst über dem Seitenlap- pen, ein zweiter auf der Querrunzel und von dieser beiderseits auf den nächsten Zwischenraum übergreifend, der dritte sehr kleine unmittelbar hinter dem zweiten, und von ihm nur durch die hintere Querlinie getrennt, und ein vierter nierenförmiger nach der Naht zu zwischen dem ersten und dritten Punktstrei- fen. Die dritte Gruppe endlich liegt auf der Wölbung, und be- steht gleichfalls aus vier hier in eine Raute gestellten Flecken, letztere liegen in den Winkeln, wo je zwei Streifen sich ver- einigen, die beiden mittlern hinter einander, die seitlichen bei dem Zusammentreffen des zweiten und dritten so wie des ach- ten und neunten Streifens. Accessorische, bald zugleich, bald in Mehrzahl vorhandene, bald nur als lichte Wische angedeutete oder ganz fehlende Punkte finden sich an der Wurzel des drit- ten Zwischenraums, vor der Querrunzel, hinter dem hinter letz- terer stehenden Flecke, zwischen dem Innenfleck der Raute und der Naht, zwischen letzterer und dem Hinterfleck der Raute, oft nicht einmal auf beiden Flügeldecken gleichmässig: stets aber zeigen die Flecke einen lichten Lackglanz, erheben sich über die übrige Fläche der Deckschilde, und verdecken die Punkt- streifen entweder ganz oder doch so, dass leiztere nur durch einzelne Punkte angedeutet erscheinen. Das Pygidium grob-runz- lig punktirt, braunroth, am Unterrande mit zwei grossen verwa- schenen gelben Flecken. Die Unterseite braun, die Hüften, das hinten zwischen zwei kurzen Spitzen breit ausgerandete Proster- num, Mittelbrust, Schulterblätter und ein schräger Vorderfleck der Hinterbrust, so wie der Mittelzipfel des ersten Bauchringes, und ein verwaschener Querfleck auf den Seiten jedes Bauchrings gelb.
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Die Beine braun, mit hellgelber unterer Hälfte der. Schenkel. Das letzte Segment des 9° flach, quer niedergedrückt, der Vor- derzipfel des Prosternums kahnförmig vorgezogen; bei dem 2 auf dem letzten Ringe eine tiefe, fast kreisförmige, im Innern glänzende Grube, und der Vorderrand des Prosternums rundlich hervoriretend und mit concavem Rande die Mundtheile ‚ um- schliessend. _ Von St. Domingo (Port au Prince; — Mus. Fabr. Berol. Sturm. Sommer. Mannerheim. Chevrölat. Deyrolle). In Fabricius’ Sarmmlung habe ich den Käfer mit _ dem schr passenden Nanıen Cr. multiguttatus bezettelt gefunden, und Sahleschefälich hat auch
Gr. Dejean hierüber irgend eine Mittheilung erhalten, als er denselben unter diesem Namen in seinen Catalog aufnahm und verbreitete.
12. Cr. 18guttatus Man. Oben braun, unten braun- und gelbbunt, Vorder- und Seitenrand nebst zwei Hinterflek- ken des Halsschilds und neun Flecken der Flügeldecken gelb; das Halsschild grob-runzlig punktirt, die Punkt- streifen mässig, mit flachen kaum gerunzelten Zwischen- raumen. L. 22°: Br. 13%,
Dem vorhergehenden ungemein ähnlich, so dass man ohne _ genaue Untersuchung ihn leicht für eine blosse Form desselben halten könnte; bei genauerer Ansicht aber doch sehr abweichend. Das einzige mir vorliegende 2 ist bei im Ganzen gleicher Länge und Breite mit dem grössten @ des Cr. multiguttatus von einem ganz andern Umriss; es ist mehr eiförmig, von dem Hinterrande des Halsschilds ab hinterwärts viel stärker verschmälert, die Sei- ten fast geradlinig zusammengeneigt und erst dicht vor der Spitze sich zusammenkrümmend; dem entsprechend der Rücken stärker gewölbt, seitlich und hinterwärts steiler abfallend. Die Grund- farbe ist ein etwas lichteres Braun, mehr den hellern Stücken des Cr. marginicollis ähnlich, nur von dem bläulichen Anfluge beider Arten kaum eine Spur vorhanden. Kopf und Halsschild wie bei Cr. multigutiatus, nur bei jenem die gelbe Färbung auf einen breiten Saum an den innern Augenrändern, eine schmale Querbinde über die Mitte des Kopfschilds, die Seitenfelder des leiztern und die Oberlippe beschränkt, bei diesem nur ein un- unterbrochener schmaler Vorderrand, ein etwas breiterer, in der Mitte eingebogener Seitenrand, und die beiden gewöhnlichen,
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hier sehr grossen Hinterflecke gelb: die Punktirung des Kopfes dicht, von mässiger Stärke, die des Halsschilds grob, ziemlich dicht, besonders auf der hintern Hälfte zu Runzeln verfliessend, mit schwacher Spur einer glatten Mittellinie; die. Oberfläche selbst bei beiden mit mässigem Lackglanz. Das Schildehen vier- eckig, hinterwärts etwas verschmälert, durch einige grobe Punkte sehr flach niedergedrückt, glänzend braun mit fast schwärzlichem Saume. Die Deckschilde an der Wurzel etwas schmaler als das Halsschild, durch die stark rundlich abfallenden Seiten nach hin- ten zu anscheinend kegelförmig verschmälert, die Schulterbeulen breit und flach abgerundet, dafür die Umgebung des Schildchens stark beulig erhöht. Die Punkistreifen regelmässig, die Punkte der Rückenstreifen ziemlich fein, etwas in die Länge gezogen und geirennt, der seitlichen dichter, gröber, tiefer eingestochen, daher die beiden äussersten Streifen furchenartig eingedrückt. Die Querrunzel breit und flach, fast quer nach aussen gerichtet, vor ihr der Anfang des sechsten und siebenten Streifens deut- lich, hinter ihr der fünfte bald abgekürzt, der sechste nur durch einige Punkte angedeutet, der siebente vollständig ausgebildet und erst mit dem- vierten, dann noch auf der Wölbung mit dem achten zusammenlaufend. Die Zwischenräume auf dem Rücken breit und flach, sehr fein querrunzlig, hinten glatter; die seit- lichen sich schwach wölbend, der äusserste (neunte) als con- vexe Rippe gehoben. Die Zeichnung wie bei der vorhergehen- den Art, nur fehlt in der unterbrochenen Mittelbinde der kleine Fleck hinter der Querrunzel, wodurch sich die Anzahl der Flecke auf jeder Flügeldecke auf neun vermindert. Das Pygidium grob- runzlig punktirt, hellbraun, unten breit verwaschen gelb gesäumt. Auch die Unterseite grob-runzlig punktirt, greishaarig, braun, die Hinterränder der Bauchringe lichter, die Seiten derselben verwaschen gelblich gefleckt; Vorderhüften, Vorder- und Mittel- brust, nebst zwei nebeneinander liegenden Vorderflecken der Hinterbrust, Schulterblätter und Mittelzipfel des ersten Bauch- ringes mit der hintern Hälfte des letzten Ringes hellgelb. Der Vorderrand des Prosternums kahnförmig vorgezogen, der Hinter- vand kurz und breit zweilappig. Die Beine braun, das untere Drittel der Schenkel weisslich-gelb. Das letzte Segment des 2 mit einer halbkugeligen, spiegelglatten Grube; das S' kenne ich nicht. Von St. Domingo (Mus. Mannerh.).
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13. Cr. grammicus m. Rostbraun mit gelbbuntem Kopfe, Vorder- und Seitenrand nebst vier Flecken des spiegel- glatten Halsschilds, und drei aus Längslinien bestehende Querbinden der Deckschilde hochgelb, die Punktstreifen derb mit gewölbten glatten Zwischenräumen. L. 2; Br. 14%.
Von der Grösse mittelmässiger Stücke des Cr. multigutta- tus und ihm auch in der Farbenvertheilung nicht unähnlich, nur statt der Einzelflecken Querbinden, die aus lauter vereinzelten, durch die Punktstreifen der Deckschilde getrennten Längslinien zusammengesetzt sind. Der Kopf flach, zwischen den Augen tief der Länge nach eingedrückt, letztere mit auswärts geschwun- genen Rändern breit und tief ausgerandet, zwischen den Füh- lerwurzeln jederseits ein rundlicher, das Kopfschild begrenzender Eindruck. Die Farbe hellgelb, eine sich unterwärts getheilt den Fühlerwurzeln zuwendende Längslinie verwaschen rotihbraun. Die Fühler dünn, von mehr als halber Körperlänge, das zweite Glied kurz und kugelig, das dritte mehr als doppelt länger, die beiden folgenden noch mehr verlängert, die obern dem fünften gleich, schwach erweitert, mit fast pfriemlichem Fortsatze des Endglie- des. Die Farbe hellgelb. Das Halsschild kurz, mit mehr als der Hälfte seiner Länge vorn übergewölbt und durch die tief herab- gezogenen, unten einwärts gebogenen Vorderecken sehr ver- engt; der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, der Mittel- zipfel kurz, deutlich ausgerandet, die Hinterwinkel spitz und die Schultern umschliessend, die Seiten fein gerandet, fast bis zur Mitte grade, dann im weiten Bogen nach vorn zusammenge- krümmt. Die Oberfläche kaum punktirt, spiegelglatt, rostbraun, die abgesetzten Seitensäume schwarz, der Vorderrand und ein breiterer, in der Mitte verengter Seitenrand verwaschen hoch- gelb; dieselbe Färbung zeigen noch zwei durch eine feine Längs- linie getrennte Querflecke vor dem Hinterrande, und zwei klei- nere schlecht begrenzte Querflecke zwischen den erstern und dem Vorderrande. Das Schildchen lang und schmal dreieckig, hinten fast abgerundet, an der Wurzel eingedrückt, glänzend rosibraun mit etwas lichterer Mitte. Die Deckschilde vorn gegen den niedergedrückten Hinterrand des Halsschilds etwas aufge- worfen, zwischen die spitzen Hinterecken des letztern hineinge-
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schoben, um das Schildchen aufgeworfen, von da ab sich hinter- wärts allmählig verflachend und zugleich verengend; die Schul- terbeule lang und flach, die Schultern selbst stumpfwinklig, mit gradem, schräg gerichtetem Kiele des Seitenlappens. Die Punkt- ‘streifen deutlich, durch tiefe, dicht gedrängte Punkte gebildet, der sechste bis achte zwischen der Querrunzel und der Schul- terbeule durch eine Anzahl grober, grübchenarliger Punkte an- gedeutet; hinter der Runzel das Vorderende des fünften deul- lich, der sechte durch zwei bis drei in eine Längslinie gestellte Punkte zwischen dem Hintertheile des fünften und dem vordern des siebenten angezeigt, vom siebenten nur der hintere Theil, der achte aber ganz vorhanden. Die Zwischenräume gewölbt, hinterwärts etwas flacher, glänzend rostbraun, mit aus vereinzel- ten Längslinien bestehenden gelben Querbinden gezeichnet. Die Wurzel zuvörderst fein schwarz gesäumt, dahinter bis zum An- fange der Punktstreifen zusammenhängend breit gelb, und diese Färbung fast auf jedem Zwischenraume in eine gelbe strahlige Längslinie auslaufend, die besonders längs dem Schildchen, so wie auf den ungeraden Zwischenräumen hervortreten. Auf dem ersten Zwischenraume etwas hinterwärts noch eine vereinzelte Linie. Die zweite Querbinde beginnt über dem Seitenlappen, zieht sich etwas schräg über die Querrunzel, und krümmt sich mit dem innern an die Naht stossenden Ende stark nach hinten, so dass die Naht hier in der Mitte ihrer Länge durchsetzt wird; sie ist gebildet durch zwei Linien ausserhalb der Querrunzel, einen breiten die letztern einnehmenden Querfleck, und vier Li- nien zwischen ihr und der Naht; hinter der Runzel noch ein gelber Längsfleck, und ausserhalb des letztern eine langgezogene, die erste Aussenlinie fortsetzende Linie. Die dritte Binde liegt auf der Wölbung und besteht aus je fünf Linien, deren mittlere beim Zusammentreffen des fünften und sechsten Punkistreifens einen ziemlich breiten Fleck bildet, ausserdem vor der Spitze noch ein gelber Schrägfleck, von einer auf dem hier zusammen- ‘hängenden ersten und neunten Zwischenraume stehenden gelben Bogenlinie umzogen. Alle diese Zeichnungen sind stärker glän- zend, etwas erhöht, wie durch auigetragenen Lack hervorge- bracht. Das Pygidium grob punktirt, rostbraun, unten etwas lichter. Auch die Unterseite dunkel rostbraun, Vorder- und Mit- telbrust, so wie die Seiten der Bauchringe verwaschen heller
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gefärbt; die Hinterenden der Vorderbrust kurz und breit zuge- spitzt, der Vorderrand derselben kurz kahnförmig vorgezogen. Die Beine gelbbraun, die -Schenkelspitzen an den Aussen- und Innenkanten gelblich. Das letzte Segment des einzigen vorlie- genden g seicht quer eingedrückt.
Von Guadaloupe (Mus. Chevrolat).
14. Cr. fuliginosus m. Oben rostbraun mit gelbbuntem
— Kopfe, Vorder- und Seitenrand nebst zwei Hinterflecken des. spiegelglatten Halsschilds, und drei aus Längslinien gebildete Querbinden der Deckschilde hellgelb; unten hellgelb mit stahlblauen Parapleuren und Schenkelringen; die Punktstreifen derb mit flachgewölbten glatten Zwi- schenräumen. L. 23’; Br. 13%,
Noch etwas grösser als der vorhergehende, übrigens ihm nahe verwandt, und hauptsächlich durch eine etwas andere Far- benvertheilung, so wie durch die abweichende Färbung der Un- terseite verschieden. Der Kopf ganz wie bei Jenem, nur der obere Theil des Kopfschildes mehr hervortretend, das ganze Kopfschild stärker ins Bräunliche fallend, und die ganze Fläche des Kopfes spiegelglatt. Das Halsschild vorn stark übergewölbt und seitlich "verengt. Die Vorderecken eingezogen, der Hinter- rand jederseits vor den Schuliern ausgeschweift, mit tief ausge- randetem Mittelzipfel; die Hinterecken spitz heraustretend, die Seiten fein gerandet, in breitem Bogen nach vorn zusammenge- krümmt. Die Oberfläche spiegelglatt, längs der hintern Hälfte des Seitenrandes jederseits ein breiter, flacher, vorn ein paar eingestochene Punkte tragender findrnek: Die ‘Farbe rosibraun; die Mitte des Vorderrandes, ein breiter, einen Längsfleck von der Grundfarbe Einishliessenden Sctenräid und zwei vor dem Hinterrande liegende Schrägflecke hellgelb; das Schildchen läng- lich viereckig, hinterwärts kaum verschmälert, an der Wurzel eingedrückt, gelb mit bräunlichem Saume. Die Deckschilde an der Basis wenig aufgewulstet, hinter dem Schildchen kaum er- höht, seitlich stärker, hinterwärts nur allmählig abfallend und et- was sich verschmälernd, die Schulterbeulen länglich, der Seiten- lappen breit mit gradem, schräg gerichtetem Vorderkiele. Die Punkistreifen grob und tief, der sechste und siebente vor der
Querrunzel nur durch einige Punkte angedeutet, hinter derselben VI. 17
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ausser dem fünften nur die hintere Hälfte des siebenten kennt- lich. Die Zwischenräume breit und glänzend, die obern flacher, die seitlichen stärker gewölbt. Die Farbe rostbraun, Naht und Wurzel fein schwarz gesäumt; die Zeichnung wie bei der vori- gen Art, nur die gelben Längslinien heller, stärker hervortre- tend, daher sich überall in Länge und Breite ausdehnend, vor der Spitze auch der zusammenfliessende zweite und achte Zwi- schenraum gelb. Das Pygidium fein und zerstreut punktirt, gelb, eine verwaschene Mittellinie und der Saum bräunlich. Die Un- terseite dunkelgelb, die Vorderränder der Bauchringe und eine verwaschene Querbinde auf der Mitte des ersten Ringes bräun- lich, die fein punktirten und greishaarigen Parapleuren stahiblau. Die Hinterzipfel des Prosternums kurz und breit, der Vorderrand desselben stark kahnförmig voriretend. Die Schenkel gelb, mit einem braunen ins Stahlblaue fallenden Mittelringe, die Schienen rosibraun mit dunkler Aussenkante. Das letzie Segment des 2 mit einer tiefen rundlichen spiegelglatten Grube. Von St. Domingo (Mus. Chevrolat).
45. Cr. marginicollis Latr. Oben braun mit bläulichem Anfluge; Vorder- und Seitenrand nebst zwei Hinterflek- ken des feingenarbten Halsschilds, die Wurzel der Flügel-
decken bis zur Mitte des Seitenrandes, eine wellige Querbinde und ein Fleck vor der Spitze gelb, unten braun- und gelbbunt; die Punkistreifen derb mit flach gewölbten, fein querrunzligen Zwischenräumen. Länge 2-—24; Breite 13 — 12, |
Den vorhergehenden Arten zwar ähnlich, aber grösser, plum- per, anders gezeichnet, und an dem stahlblauen, die braunge- färbien Stellen der Ober- und Unterseite überfliegenden Dufte leicht zu erkennen. Der Kopf braun punktirt, glänzend gelb, mit einer schmalen braungefärbten Längsrinne zwischen den oben bei den & sehr genäherten Augen; und gleichgefärbten Fühler- höckern; der Ausschnitt der Augen tief, mit seiner Begränzung fast rechtwinklig gegen den obern innern Augenrand gerichtet. Die Mundtheile braun; bei den @ die obern Augenränder dop- pelt weiter von einander entfernt. Die Fühler ziemlich lang und dünn, das vierte Glied um die Hälfte länger als das dritte, die obern wenig erweitert, aber deutlich zusammengedrückt, der Fort-
259 satz des Endgliedes kurz kegelförmig. Die untern Glieder bis zum fünften oder sechsten röthlich, die folgenden rauchgrau, die obern schwarz. Das Halsschild im Ganzen wie bei den vorher- gehenden gebaut, nur breiter, an den Seiten tiefer herabgezo- gen, und nach vorn schneller verengt, daher die Seitenränder vorn stärker nach den Augen zu gekrümmt. Die Oberfläche dicht fein genarbt und dadurch seidenschimmernd, dazwischen sehr fein und zerstreut punktirt. Die Farbe braun mit stahl- blauem Taubenschiller, der Vorder- und Seitenrand breit und ununterbrochen hellgelb, vor der Mitte des Hinterrandes jeder- seits ein gelber, gegen die entsprechende Vorderecke gerichte- ter Schrägfleck. Das Schildchen schmal viereckig, gelbbräunlich, glänzend, an der Wurzel eingedrückt, die Deckschilde eng an das Halsschild angeschlossen, und von letzterm mit spitzen Hin- terecken an den stumpf abgerundeten Schultern umschlossen, längs der Wurzel eiwas aufgewulstet und dahinter seicht quer niedergedrückt, der Seitenlappen stark heraustretend, die Spitzen einzeln stumpf und breit zugerundet. Die Punkistreifen durch derbe, dicht gedrängte, besonders an der Wurzel tief eingesto- chene Punkte gebildet, bis zur Spitze deutlich; die Vertheilung der Streifen wie bei Cr, multiguttatus, auf dem breiten Zwi- schenraume hinter der Querrunzel das Hinterende des siebenten deutlich ausgeprägt und hinten mit dem achten zusammenhän- gend. Die Farbe gleichfalls braun mit stahlblauem Anfluge, sel- tener fast ganz stahlblau, bei unreifen Stücken gelbbraun mit fast weisslichen Zeichnungen des Halsschilds; der Wurzelsaum schwarz, nächstdem die Wurzel mit breiter, hinterwärts bei schlechter Begränzung buchtiger, und besonders zunächst am Schildchen, so wie auf dem fünften Zwischenraume heraustretender gelber Einfassung, welche, die Schulterbeule schmal umziehend, sich hin- terwärts bis zum Hinterrande des braun gesäumten Seitenlappens fortzieht, und hier mit der, beiden Flügeldecken gemeinsamen gelben Querbinde zusammenhängt. Die letztere bildet zunächst an der Naht eine vorn concave, der Wurzeleinfassung um das Schildehen entsprechende Krümmung, umfasst alsdann die Quer- runzel, hinter der sie durch einen Längsfleck auf der vordern Hälfte des breiten Zwischenraums einen Hinterzipfel erhält, und tritt ausserhalb derselben durch einen zweiten Längsfleck auf dem achten Zwischenraume mit der Seiteneinfassune in Verbin-
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dung. Endlich ist noch die Spitze jeder Flügeldecke von einem buchtigen, meist noch einen kleinen Mittelzipfel zeigenden gel- ben Flecke umzogen. Auch bei dieser Art ist die gelbe Zeich- nung der Deckschilde lackglänzend und wie aufgetragen, wird jedoch überall von den hier derbern Punktstreifen durchbrochen, und durch letztere mehr oder minder deutlich im neben einander liegende Längsflecke getheilt. Das Pygidium grob punktirt, bräunlich, gelb gesäumt, mit zwei neben einander stehenden rund- lichen Flecken von gleicher Farbe; die Vorderbrust gelb mit et- was dunklern Schenkeihöhlen, und bläulichem, die Vorderhüften umziehendem Anfluge; Mittel- und Hinterbrust nebst Schulterblät- tern gleichfalls gelb, mit einer verwaschen braunen, in der Mitte bläulich schillernden Querbinde, die sich vorn bis zum hintern Theile des ersten, hinten bis auf den Vorderrand des letzten Ringes ausdehnt. Die Schenkel braun, mit stahlblauem Glanze, Wurzel und Spitzen gelb; Schienen und Fussglieder einfarbig rothgelb. Der letzte Bauchring des 9 mit einem etwas dunkler gefärbten, glänzenden Quereindruck, der Vorderrand des Pro- sternums stumpf löffelförmig vorgezogen; das @ auf dem letzten Segment mit einer halbkreisförmigen, im Innern glänzenden Grube, der Vorderrand des Prosternums breit niedergedrückt, und dadurch zur Aufnahme des Unterkopfs eine stumpfe Höh- lung bildend.
Von Cuba, und wie es scheint, daselbst sehr häufig, denn er ist in allen von mir verglichenen Sammlungen, und meist in Mehrzahl vorhanden.
Der Käfer wird mit dem oben gebrauchten Namen überall unter Za- treille's Auctorität aufgeführt, und dieselbe mag ihm zur Erinnerung an diesen ehrwürdigen Naturforscher erhalten bleiben; beschrieben aber ist die Art, so viel ich weiss, von ihm nirgends.
16. Cr. 14signatus Man. Oben rostbraun mit gelbbuntem Kopfe, Vorder- und Seilenrand des glatten Halsschilds, die Wurzel der Flügeldecken nebst drei Mittel- und zwei Hinterflecken gelb, Unterseite mit gelben Flecken und Querbinden; die Punktstreifen kerbig, der siebente und achte hinter der Schulterbeule runzlig zusammenfliessend. br 24 _ 23. U; Br. 13 — 14, k
Eine höchst eierirhfiäe und durch ihre Sculpti ausge- zeichnete, aber doch am passendsten hier unterzubringende Art.
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Der Kopf flach, mit einander oben ziemlich genäherten Augen- rändern, der Stirneindruck kurz und tief, das Kopfschild beson- ders seitlich deutlich abgesetzt, die Augen breit und tief ausge- randet. Die Farbe braun, ein breiter Saum längs der innern Augenränder hellgelb. Die Fühler schlank und dünn, von drei Vierteln der Körperlänge, das zweite Glied birnförmig, das dritte fast dreimal länger, das vierte und fünfte noch etwas verlängert, und die obern dem fünften gleich, wenig zusammengedrückt, mit lang pfriemlichem Fortsatze des Endgliedes. Die Farbe der un- tern Glieder gelb, der obern schwärzlich. Das Halsschild ziem- lich breit, sanft gewölbt, nach vorn wenig verschmälert, der Hin- terrand jederseits tief ausgeschweift, der Mittelzipfel schmal, deut- lich ausgerandet, Hinter- und Vorderecken spitz, die kaum ge- randeten Seiten fast grade. Die Oberfläche kaum punklirt, mässig glänzend, zimmetbraun, nach aussen hin dunkler; Vorder- und Seitenrand breit gelb gesäumt. Das Schildchen lang dreieckig, hinten abgestutzt, glänzend dunkelbraun. Die Deckschilde gegen das Halsschild nur wenig aufgeworfen, hinterwärts etwas ver- sehmälert, breit und flach gewölbt, vor der Spitze sehr sanft ab- fallend; die Schulterbeule breit und flach, der Seitenlappen gross, mit gerundetem Kiele. Die Oberfläche tief kerbstreifig, fast ge- furcht, die Punkte gross, auf der vordern Hälfte in die Quere gezogen und dicht gedrängt, die Zwischenräume gewölbt, rippen- artig, sich erst vor der Spitze verflachend; der siebente Zwi- schenraum hinter der’ Schulterbeule beinahe bis zur Mitte hin fast ganz fehlend, die Punkte des siebenten und achten Strei- fens hier gröber, zusammenfliessend, durch runzelarlige, die Quer- runzel der verwandten Arten ersetzende Querbrücken getrennt. Die Farbe dunkelbraun, bei unausgefärbten Stücken lichter, die Wurzel der Flügeldecken breit gelb, und diese Färbung auf der Innenseite der Schulterbeule tief ausgerandet, dadurch in zwei ‘zusammenhängende Flecke getheilt, deren äusserer durch die Schulterbeule hinterwärts nochmals gespalten ist. Auf der Mitte liegen alsdann noch drei gelbe Flecke, ein grösserer, quer vier- eckiger dicht neben der Naht, ein Randfleck, jenem gegenüber, ‚am hintern Ende des Seitenlappens, durch eine licht braune Fär- bung: des letztern mit dem Schulterfleck zusammenhängend, und dicht hinter dem Zwischenraume beider Flecke ein dritter, gleich- falls quer viereckiger Fleck. Endlich zeigt die Spitze zwei gelbe
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Flecke, einen Längsfleck hart an der Naht am Hinterende des ersien Punktstreifens, und einen rundlichen, von jenem nach aussen und hinten beim Zusammentreffen des sechsten und ach- ten Zwischenraums; bei einem der mir vorliegenden Stücke beide zu einem Hakenfleck vereinigt. Das Pygidium dicht und am untern Rande grob runzlig punktirt, braun: mit zwei abge- rundeten gelben Längsflecken. Auch die Unterseite braun, Vor- der- und Mittelbrust, Schulterblätter ein Längsfleck auf den Pa- rapleuren und ein Schrägfleck jederseits auf der vordern Hälfte der Hinterbrust gelb; der Mittelzipfel des ersten Ringes und ein unregelmässiger Fleck auf jeder Seite desselben, eine beider- seits unterbrochene Querbinde auf jedem der drei folgenden Ringe, und ein Querfleck jederseits auf dem letzten Ringe hell- gelb. Das Prosternum hinten breit ausgeschnilten, mit rundlichen divergirenden Lappen; die Beine braun, die Wurzeln der Mit- tel- und Hinterschenkel gelb; die Mitte der Schienen und die Wurzeln der Vorderschenkel verwaschen gelbbraun. Das letzte Segment des J' einfach, des 2 mit einer tiefen, rundlichen, dicht punktirten, am Rande greis gewimperten Grube.
Von St. Domingo (Mus. Deyrolle. Chevrölat. Manner- heim). |
17. Cr. dissectus m. Oben broncegrün mit Seidenschim- mer, Vorder- und Seitenrand mit zwei Hinterflecken des fein punktirten- Halsschilds, die Wurzel der hellbraunen . Deckschilde, eine gebogene Querbinde derselben und ein Fleck vor der Spitze hellgelb; unten röthlich-braun und gelbbunt; die Punktistreifen mässig mit fast flachen, fein.
‚querrunzligen Zwischenräumen. Länge23 — 22’; Breite 4jı DB 4: 4 r 3 2a
Etwa von der Grösse des vorhergehenden, und diesem auch durch den schlanken, hinterwärts weniger verschmälerten Kör- per nicht unähnlich; in den Sammlungen nicht selten unter dem Namen Balteatus Mannerh. vorkommend, unter dem aber auch die beiden folgenden Arten verbreitet sind, und den ich der fol- genden vorbehalten habe, weil diese unter jenem Namen von Boheman an Sturm mitgetheilt worden ist. Im Sturm’schen Ca- talog ist die vorliegende unter dem bereits von Olivier WOnBOn benen Namen Cr. transversus aufgeführt.
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Die Stirn broncefarbig, mit abgerissener Längsrirne, die Säume der Augen und. das Kopfschild gelb, der Ausschnitt der erstern breit und tief. Die Mundtheile hellbraun. Die Fühler von halber Körperlänge, das dritte und vierte Glied lang, fast walzlich, die folgenden wenig zusammengedrückt und erweitert, der Fortsaiz des Endgliedes kurz und breit kegelförmig; die vier untern Glieder röthlich, die obern schwarz. Das Halsschild seitlich stark, nach vorn weniger und nur mit halber Länge ab- wärts gekrümmt, nach vorn hin deutlich verschmälert, daher die Seitenränder nach den Augen zu etwas einwärts gekrümmt, kaum merklich aufgeschlagen; der Hinterrand jederseits. vor der Schul- terbeule tief ausgeschweift, und mit spitzen Hinterecken die Schultern umschliessend, der Mittelzipfel kurz, scharf ausge- schnitten. Die Oberfläche dicht und sehr fein punktirt, grün- lich-broncefarben mit seidigem Schimmer; der Vorder- und Sei- tenrand schmal mit scharfer Begränzung gelb, ausserdem vor dem Hinterrande die beiden gewöhnlichen hier ziemlich schma- len und zuweilen fast erloschenen gelben Schrägflecken. Das Schildchen viereckig, bräunlich-erzfarbig, punktirt und glänzend. Die Deckschilde hinterwärts wenig verschmälert, an der Basis kaum aufgewulstet, die Schulterbeulen stumpf, der Seitenlappen lang abwärts gezogen. Die Spitzen einzeln schräg stumpf ab- gerundet. Die Punktstreifen durch mässig starke, aber dicht sedrängte Punkte gebildet, die Zwischenräume oben wenig, nach aussen hin stärker gewölbt, durch feine Querrunzeln matt, hin- terwärts flacher und glänzender. Die Anlage der Streifen wie bei Cr. marginicollis, nur in dem Felde zwischen der Querrun- zel und Schulterbeule die Vorderenden des sechsten und sieben- ten Streifens kenntlich getrennt, hinter der Querrunzel nur das Ende des siebenten Streifens vorhanden. Die Farbe hellbraun, Wurzel und Naht broncegrün gesäumt, ausserdem längs der er- steren eine breite hellgelbe Einfassung, welche an der Naht längs dem abgekürzten Streifen bis zu dessen Erlöschen hinter- wärts zieht. Auf der Mitte noch eine über die Querrunzel hin- ziehende, vor und hinter dieser durch einen Fleck erweiterte, an der Naht sich etwas hinterwärts krümmende gelbe Querbinde, und innerhalb der Spitze ein nach vorn buchliger, mit seinen Enden die beiden innersten und beiden äussersten Zwischen- räume umfassender gelber Fleck, aus dessen Mitte ein kurzer
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Zipfel mit einem vereinzelten, das Hinterende des abgerissenen fünften Streifens umziehenden Flecke zusammenhängt. Die Quer- binde erscheint durch die Punktstreifen in eine Reihe neben einander liegender Längsflecke getheilt; das Innere der Punkt- streifen, besonders so weit sie die Querrunzel einschliessen, zeigt sich grünlich-broncefarben, welche Färbung manchmal auf die Zwischenräume übergreift, und zuweilen vor der Querbinde einen dreieckigen, fast bis zum Schildchen reichenden Fleck, hin- ter ihr eine zweite breitere, bis zu den Zipfeln der Hinterflecke sich ausdehnende Querbinde bildet. Die Unterseite röthlich-gelb, Vorder- und Mittelbrust, Schulterblätter und der vordere Theil der Hinterbrust nebst dem .letzten Bauchringe, die Seiten der übrigen, die Mitte des ersten, und zwei Flecke am untern Rande des Pygidiums hellgelb. Die Parapleuren bräunlich, die Hinter- ränder der vier vordern Bauchringe grünlich. Die Beine röth- lich-gelb, mit einem breiten dunklern, grünlich glänzenden Ringe auf der Mitte der Schenkel.
Das letzte Segment des J einfach, des Q mit einer tiefen halbrunden glänzenden Grube; der- Vorderrand des Prosternums stumpf, wenig vorgezogen und ausgehöhlt, der Hinterrand zwi- schen den kurzen breiten Zipfeln breit ausgerandet.
Von St. Domingo, und hier wahrscheinlich häufig, denn er fehlt fast in keiner der von mir verglichenen Sammlungen.
18. Cr. balteatus Man. Schmutzig rolhbraun mit Bronce- schimmer, Vorder- und Seitenrand nebst zwei Hinterflek- ken des feingerunzelten Halsschilds, die Wurzel der Deck- schilde nebst zwei unterbrochenen Querbinden und einem undeutlichen Spitzenfleck gelb; die Punkistreifen mässig,
mit fast flachen fein querrunzlig-matten Zwischenräumen. L. 15. — 2"; Br. 12 — 14%.
Eine Mittelform zwischen dem Vorhergehenden, und dem Cr. marginicollis, an Grösse und Umriss aber mehr dem Cr. multiguttatus zu vergleichen, mir auch unter dem Namen Cr. conspersus Man. zugekommen. Der Kopf derb runzlig-punk- lirt, mit abgekürzter, tief eingedrückter Stirnrinne, glänzend, rothbraun, ein verwaschener Saum der innern Augenränder hell- gelb, der Ausschnitt der Augen oben fast rechtwinklig, der un- tere längere Rand desselben fast senkrecht gegen eine die Füh-
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lerwurzeln verbindende Linie gerichtet. Die Fühler kürzer wie bei den vorhergehenden Arten, das dritte Glied nicht ganz dop- pelt grösser als das zweite, das vierte etwas länger als das dritte, die untern hell rothgelb, die obern von der Spitze des vierten an schwärzlich. Das Halsschild mit seiner grössern Hälfte vorn stark kugelig übergewölbt, auch seitwärts tief herab- gebogen, die Seiten vorn einwärts gekrümmt, hinterwärts grade, leicht ausgeschweift; der Hinterrand fast grade, vor den Schul- tern kurz aber tief ausgerandet und dieselben mit sehr spitzen Hinterecken umschliessend, der Mittelzipfel kurz, und wenig aus- geschnitten. Die Oberfläche ziemlich fein-, aber schr dicht ge- runzeli und dadurch seidenschimmernd; die Farbe rothbraun, Vorder- und Seitenrand, so wie die beiden gewöhnlichen, hier schlecht begrenzten Hinterflecken bleichgelb; der Raum vor dem Schildehen zwischen beiden, so wie jederseits zwischen den Flecken und dem Seitenrande dunkler braun als die übrige Grundfläche, und zugleich mit stärkerem, deutlich ins Grünliche fallendem Bronceschimmer. Das Schildchen viereckig, mit abge- rundeten Hinterecken, glänzend gelbbraun, mit dunklern Rändern. Die Deckschilde gebaut wie bei Cr. multiguttatus, mit sehr tief herabreichenden Seitenlappen, die Schultern durch den schräg aber gradlinig verlaufenden Vorderkiel des Seitenlappens mehr stumpfwinklig als stumpf abgerundet, auch die Spitzen einzeln sehr breit zugerundet. Die Punktstreifen deutlich, durch sehr _ dicht an einander gereihte Punkte fast kerbstreifig gebildet; der abgekürzte an der Naht sehr kurz, der erste vollständige jenen mit deutlicher Krümmung umschliessend, auch die drei folgenden an der entsprechenden Stelle etwas wellig gebogen; die Ver- theilung der Streifen wie bei dem vorhergehenden, die Vorder- enden des sechsten und siebenten sehr verworren, das Hinter- ende des fünften hinter der Querrunzel bald abgerissen, auf dem breiten Zwischenraume flach gewölbt, vorn verbreitert, die bei- den äussern durch den furchenarlig eingedrückten neunten und zehnten Streifen rippenähnlich hervortretend, alle durch deutliche Querrunzeln matt, nur hinterwärts etwas glänzend. Die Farbe ‘ein schmutziges, im weitern Abstande von den Binden matt bronceschimmerndes Rothbraun, die Wurzel mit verwaschener Beeränzung bleichgelb, und dieselbe Färbung zeigen zwei aus Längsflecken gebildete Querbinden; die erste, der Querbinde des
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Cr. dissectus entsprechend, besteht aus zwei Längsflecken auf dem ersten und zweiten Zwischenraume, deren innerer nach der Naht zu überfliesst, einem Längsfleck auf dem vierten Zwischen- raume, dem sich der Querfleck auf der Querrunzel anschliesst, und drei schrägen Längsflecken auf dem breiten Zwischenraume hinter der Querrunzel, dem achten und neunten Zwischenraume, so dass sie demnach auf dem dritten Zwischenraume unterbro- chen erscheint. Die hintere Binde ist jederseits abgekürzt; sie besteht aus drei Längsflecken auf dem zweiten, dritten und vier- ten Zwischenraume und einer nach aussen sich etwas vorwärts krümmenden Linie, und ausserdem ist noch ein Fleck an der Spitze, der, jedoch unterbrochen, die Hinterenden des achten und neunten Zwischenraums einnimmt, gelb. _ Alle diese Zeichnungen: etwas wulstig erhöht, wie durch einen aufgetragenen Lack ge- bildet. Das Pygidium grob-runzlig punktirt, glänzend bronce- braun, mit zwei rundlichen gelben Flecken und lichtem Saume.. Die Unterseite rothbraun, die Parapleuren stark ins Broncegrün- liche fallend, Vorder- und Mittelbrust, Schulterblätter, Vorderende der Hinterbrust und der Mittelzipfel des ersten Bauchringes hell- gelb, auch das letzte Segment verwaschen schmulzig gelb.
Der letzte Bauchring des @ mit einer halb kugelförmigen, stark glänzenden Grube, bei dem g‘ einfach; der Vorderrand des Prosternums bei letzterm breit kahnförmig vorgezogen.
Von St. Domingo (Mus. Sturm. I Mannerheim).
19. Cr. strigicollis m. Schmutzig gelbbraun, unten bronce- schimmernd, Vorder- und Seitenrand nebst zwei glän- zenden Hinterflecken des broncegrünen nadelrissigen Hals- schilds gelb, die Deckschilde mit zwei unterbrochenen broncegrünen Querbinden; die Punktstreifen mässig, mit flach gewölbten querrunzligen Zwischenräumen. Länge 13 — 12°"; Breite 1— 1%’.
Dem vorhergehenden sehr ähnlich und mir auch unter glei- chem Namen zugegangen, aber doch von ihm genugsam verschie- den. Er ist bei gleicher Länge merklich schmaler, und bei _ gleichgefärbter, aber intensiver gezeichneter Unterseite doch in der Sculptur und Färbung der Oberseite sehr wesentlich abwei- chend. Der Kopf bräunlich, schwach punktirt, mit scharfer Stirn-
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rinne, die innern Augensäume und das Kopfschild heller gelb, die vorspringende Oberlippe in der Mitte wieder bräunlich. Die Fühler vorn etwas über halber Körperlänge, dünn; das zweite Glied knotig, das dritte dreimal länger, stielrund, die beiden fol- genden noch etwas zunähmend, und dem fünften die oberen gleich, dabei kaum erweitert und wenig zusammengedrückt; der Fortsatz des Endgliedes kurz kegelförmig. Die vier untern Glie- der gelbbraun, die obern schwärzlich. Das Halsschild kurz, vorn mit halber Länge kugelig übergewölbt und den Kopf halbkreis- förmig umschliessend, die Seitenränder stark im Bogen zusam- mengekrümmt, die Hinterecken breit und spitz um die Schultern schliessend; der Hinterrand durch starkes Hervortreten des kurz ausgerandeten Mittelzipfels jederseits schräg verlaufend und erst vor den Schultern ausgeschweift. Die. Oberfläche der Länge nach dicht nadelrissig, schön seidenglänzig, broncegrün, ein brei- ter Vorder- und Seitenrand glänzend gelb, und dicht an den Hinterrand gelehnt jederseits ein dreieckiger gelber Querfleck, dessen am Hinterrande liegender Theil gleichfalls glänzend, der vordere schräge Rand etwas niedergedrückt, und durch die bis hierher reichenden Runzeln matter erscheint. Bei der vorher- gehenden Art dagegen sind diese Flecke nicht auf dem Hinter- rande liegende Querflecke, sondern länglich runde, allerseits freie, matte und schlecht begrenzte Schrägflecke, den Flecken des bekannten Cr. congestus F. und anderer Arten entsprechend. Das Schildchen fast quadratisch, glänzend gelb, der Saum und das niedergedrückte Hinterende braun. Die Deckschilde schmal und hinterwärts wenig verschmälert, um das Schildchen kaum erhöht, die Schulterbeulen breit und flach, die Schultern abge- rundet. Der Seitenlappen ziemlich breit, die Spitzen einzeln stumpf zugerundet; der Rücken flach gewölbt, vom Schildchen ab allmähligs und erst dicht vor der Spitze etwas steiler abfal- lend. Die Punktstreifen höchst regelmässig, die Punkte derb, sehr genähert, aber doch einzeln und deutlich erkennbar, der sechste und siebente Streifen sowohl vor als hinter der Quer- runzel deutlich, letztere auf der Innenseite breit, und nach aussen dreieckig verschmälert, was bei Cr. balteatus nicht der Fall ist. Die Farbe schmutzig gelb; die Schulterbeulen und das Innere der Punkte bräunlich, die Wurzel schmal broncegrün gesäumt. Eben so gefärbt sind zwei breite verwaschene, und an den Aussen-
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seiten ins Bräunliche fallende Querbinden, die erste vor, die an- dere hinter der Mitte, jene jederseits abgekürzt und nur etwa bis zum vierten Streifen reichend, diese durch den vierten und fünften Zwischenraum unterbrochen, und dadurch in vier grosse unförmliche viereckige Flecke getheilt, zuweilen bis auf einen dunklen Schatten ganz verschwunden, während bei etwa vorhan- denen Stücken mit zusammenhängenden und dadurch weiter um sich greifenden Binden allerdings eine Zeichnung, wie die der vorhergehenden Art, herauskommen könnte. Die Zwischenräume vorn leicht gewölbt, hinten mehr abgeflacht, durch feine Querrun- zeln mati. Das Pygidium schmutzig erzgrün, mit zwei zusam- menstossenden gelben Flecken am untern Rande. Unterseite und Beine schmutzig gelbbraun. Die Parapleuren nebst der Mitte der Schenkel und Schienen breit broncegrünlich, der Hinterrand des letzten Bauchringes nebst den Seiten und dem Mittelzipfel des ersten, auch Vorder- und Mittelbrust, Vorderhüften und Schulter- blättern heller gelb. Der Vorderrand des Prosternums kahnför- mig spitz vorgezogen, die Hinterenden breit zugespitzt. Das letzte Segment des & einfach, des @ mit einer breiten und tie- fen, hinten fast grade abgeschnittenen, glänzenden Grube. Von St. Domingo (Mus. Berol. Thorey. Deyrolle).
20. Cr. curtus m. Weissgelb, Vorder- und Seitenrand nebst zwei Hinterllecken des stahlblauen glänzenden Halsschilds weisslich, die Deckschilde mit zwei welligen stahlblauen Querbinden; die Punktstreifen derb, mit gewölbten, glän- zenden Zwischenräumen. L. 14— 2’; Br. 1—13'.
Wenig grösser als der vorhergehende, ihm übrigens in der Farbenvertheilung nicht unähnlich, nur sauberer, schärfer gezeich- net, und auf dem Halsschilde zuweilen die ursprüngliche Grund- farbe sich wieder so weit ausbreitend, dass das Stahlblau der Mitte dadurch zu einem gelappten Flecke zusammenschwindet. Der Kopf dicht punktirt, glänzend, die Stirn mit abgekürzter Rinne, das Kopfschild oben durch einen seichten Quereindruck begrenzt. Die Farbe bis auf die stahlblauglänzende Stirnrinne hell weisslich-gelb. Die Fühler dünn, das dritte und vierte Glied an Länge kaum verschieden, jedes doppelt länger als das ver- kehrt kegelförmige zweite, die unteren bis zur Mitte des sechs- ten gelblich, die obern schwarzgrau. Das Halsschild verhältniss-
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mässig kurz und schmal, durch die Grösse des vorn und seitlich abwärts gekrümmten Theils anscheinend noch mehr verkürzt, die Vorderecken tief herabgezogen, die Seitenränder kaum auf- geschlagen, vorn etwas zusammengebogen, der Hinterrand vor den Schultern tief ausgeschweift, mit spitzen Hinterecken letz- tere umschliessend; der Mittelzipfel kurz, kaum ausgerandet, et- was in die Höhe gebogen. Die Punktirung dicht, aber ungemein zart, daher die Oberfläche glänzend. Die Farbe stahlblau, Vor- der- und Seitenrand nebst den gewöhnlichen Hinterflecken weiss- gelb; zuweilen erweitert sich die letztere Färbung so, dass in der Mitte nur ein, die Gestalt eines plumpen auf dem Hinter- rande ruhenden nn zeigender, glänzend stahlblauer Fleck übrig bleibt: ausserdem der Saum des Hinterrandes fein stahlblau oder grün. Das Schildchen viereckig, doppelt länger als breit, mit abgestumpften Hinterecken, gleichfalls stahlblau oder grünlich. Die Deckschilde schmal, durch das Nichthervortreten der stumpfen Schulterbeulen und die abgerundeten Schultern noch eiförmiger erscheinend, längs der Wurzel etwas aufgewulstet, hinterwärts im Bogen sich verschmälernd, der Seitenlappen von mässiger Länge, die Spitzen einzeln stumpf abgerundet. Die Punktstreifen derb, sehr gleichmässig, der sechste und siebente vor der Quer- runzel ziemlich deutlich, hinter ihr ausser dem bald in den vier- ten verlaufenden fünften nur das Hinterende des siebenten vor- handen. Die Zwischenräume gewölbt, glänzend. Die Schulter- beulen bräunlich; ausserdem zeigen die Deckschilde auf dem weisslich-gelben Grunde zwei scharf begrenzte wellige stahlblaue Querbinden; die vordern am neunten Streifen beginnend und mit ihrem Vorderrande den .hintern Theil der Schulterbeule überdek- kend, mit dem Hinterrande längs der Querrunzel hinziehend, von der aus sie sich mit einer Biegung schräg hinterwärts zur Naht wendet und mit dieser am Hinterende des abgekürzten Streifens zusammentrifft; ‚die hintere liegt, in der Mitte tief nach hinten gekrümmt, auf der Wölbung der Flügeldecke, und schneidet da- durch von deren Spitze genau die Gestalt des lichten Hinterflecks der erst beschriebenen Arten ab, wie denn überhaupt die Bin- denzeichnung dieser und der vorhergehenden Art, als aus blossem Zusammenschwinden der ursprünglichen Grundfärbung entstanden, auf die Zeichnung der mit lichten Binden und Flecken versehe- nen Arten dieser Gruppe zurückgeführt werden muss. Das
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Pygidium schmutzig weissgelb mit einer blauen Mittellinie, grob punktirt und gerunzelt. Unterseite und Beine gleichfalls schmutzig weissgelb, die Seiten der Vorderbrust ausserhalb der Vorderhüf- ten, und die ‚dichtpunktirten Parapleuren sammt den Seiten der Mittelbrust stahlblau, die mittilern Bauchringe am Hinterrande bräunlich gesäumt. Das Prosternum des &' vorn kahnförmig vor- gezogen, das letzte Bauchsegment einfach; letzteres bei dem 2 mit einer halbkugeligen tiefen, im Innern glänzenden Grube. Von Cuba (Mus. Riehl. Berol. Chevrölat).
21. Cr. rusticus m. Rostroih, der Kopf, zwei gekrümmie Querbinden der Deckschilde und die Beine grün; _das Halsschild grob punktirt, die Punktistreifen furchenarlig mit rippenförmig erhöhten Zwischenräumen. L. 23 7; Br. 413.9,
Eine der grössern Arten dieser Gruppe, in der Seulptur der Deckschilde dem bekanntern Cr. viridipennis Dej. nicht unahn- lich, übrigens durch das Plumpe seiner Gestalt sehr ausgezeich- net. Der Kopf durch dicht runzlige Punktirung matt, auch das Halsschild punktirt, oberwärts durch einen deutlichen Querein- druck von der Stirn geschieden. Die Farbe ein schmutziges Dunkelgrün, der untere Theil des Kopfes mit den Mundtheilen 'bräunlich. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, dünn und schlank; das zweite Glied knotig, das dritte fast dreimal länger, stielrund, die folgenden bis zum sechsten allmählig zu- nehmend, die obern dem letztern gleich, dabei wenig zusammen- gedrückt, kaum erweitert, der Fortsatz des Endgliedes kegelför- mig, auf der Innenseite durch eine deutliche Ausrandung abge- seizt. Die Farbe schwarz, die untern Glieder mit grünlichem Schimmer. Das Halsschild kurz und breit, von der Basis aus in gleichförmigem Bogen vorn übergewölbt, vor dem Schildchen et- was flach gedrückt, und daselbst jederseits mit einem leichten schmalen Schrägeindruck, vorn durch die tief herabgezogenen, stumpfwinkligen Vorderecken stark zusammengedrückt; die Sei- ten schwach gerandet, nach vorn in breitem Bogen convergi- rend, und vor den Vorderecken etwas aufwärts gerichtet, die Hinterecken spitz und die Schultern umschliessend, der Hinter- rand breit und vor den Schultern tief ausgeschweift, der kurze und breite Mittelzipfel fast grade abgestutzi. Die Oberfläche
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dicht und grob-, fast runzlig punktirt, matt rostroih, Seiten und Hinterrand etwas dunkler. Das Schildchen länglich dreieckig, glänzend rostroth, mit metallisch angeflogener Spitze. Die Deck- schilde um das Schildchen hoch beulig aufgeworfen, längs der Wurzel und hinter dem Schildchen breit quer eingedrückt, wo- durch jederseits ein an der Schildehenbeule entspringender, seit- lich nach der Schulterbeule verlaufender Querwulst gebildet wird 5 letztere breit heraustretend, der Rücken hinterwärts allmählig und erst auf dem letzten Drittel etwas stärker abfallend, der Seiten- lappen tief herabgezogen, mit gradem, von den stumpfwinkligen Schultern schräg herablaufendem Kiele; die Spitzen einzeln breit abgerundet, mit klaffender Naht. Die Punktstreifen aus dicht ge- drängten, in Furchen eingedrückten Punkten gebildet, wodurch die glatten und glänzenden Zwischenräume als schmale convexe Längsrippen emporgehoben werden; vor der Querrunzel der An- fang des sechsten und siebenten Streifens verworren angedeu- tet, hinter ihr nur das Hinterende des letztern vorhanden. Die Farbe schmutzig rostroth, zwei breite, verwaschen begrenzte Querbinden, die erste von den Schultern aus schräg nach hinten ziehend und hinter der Schildchenbeule die Naht durchschnei- dend, die zweite breitere hinter der Mitte und fast die ganze Wölbung einnehmend, dunkel metallisch grün. Das Pygidium grob punktirt und behaart, rostroth. Auch die Unterseite rost- roth, mit dunkler angeflogenen Parapleuren, der Vorderrand des Prosternums kahnförmig vorgezogen, die Hinterenden des letz- tern kurz zugespitzt. Die Beine derb und kräftig, dunkel metal- lisch-grün, mit röthlichen Schenkelwurzeln und schwärzlichen Tarsen; der letzte Bauchring des 2 mit einer breiten und tiefen, fast halb-kugeligen, glänzenden Grube. Von Cuba (Mus. Berol.).
22. Cr. exaratus m. Strohgelb, das Halsschild spiegelglatt, die Deckschilde an der Wurzel schwarz gesäumt, die Punktstreifen derb, mit gewölbten, glänzenden Zwischen- räumen. L. 22’; Br. 14°.
Durch die Färbung und die etwas niedergedrückten Deck- schilde weicht die vorliegende Art allerdings etwas von der vor- hergehenden ab, ist aber nach ihrem ganzen übrigen Habitus, nach Sculptur und Bau des Prosternums von ihnen nicht zu
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trennen, und was den, auch schon bei Cr. ruslicus angedeuteten Eindruck auf den Deckschilden anbetrifft, so ist es keinesweges unmöglich, dass derselbe, da er bei den beiden mir vorliegen- den @ in sehr verschiedener Stärke hervortritt, in sexuellen oder individuellen Verhältnissen seinen Grund finde. Der Kopf flach, mit einem seichten Stirneindruck und einem ähnlichen Querein- druck oberhalb der Fühlerwurzeln; das Kopfschild unten quer niedergedrückt, die Oberlippe wieder vorspringend. Die Farbe heil strohgelb, Fühlerbasis und Oberlippe etwas dunkler, Mund- theile bräunlich. Die Fühler kaum von halber Körperlänge, dünn, das zweite Glied kurz knotig, das dritte mehr als doppelt länger, das vierte diesem gleich, aber das fünfte noch mehr. verlängert, die folgenden wieder dem dritten gleichkommend, wenig: zusam- mengedrückt und erweitert, der Fortsatz des Endgliedes kurz dreieckig. Die untern Glieder hellgelb, die sechs obern rauch- grau. Das Halsschild vor dem Schildchen etwas flach gedrückt, vorn mit der grössern Hälfie seiner Länge kugelig übergewölbt, durch die lief herabgezogenen, spitzen, unten tief einwärts ’ge- krümmten Vorderecken stark verschmälert, die Seiten kurz auf- geschlagen, vorn in breitem stumpfen Bogen convergirend, die Hinterecken ganz kurz und spitz; der Hinterrand jederseils breit und seicht ausgeschweift. Der Mittelzipfel kurz, eiwas ausge- randet. Die Oberfläche kaum punktirt,. spiegelglait, hellgelb. Das Schildchen dreieckig, kaum zugerundet, an der Basis mit einem Grübchen, spiegelglatt, gleichfalls hellgelb mit bräunlichem Rande. Die Deckschilde längs der Wurzel niedergedrückt und hinter den Vorderenden der Punkistreifen etwas aufgewulstet, um das Schildchen stärker erhöht, die Schulterbeulen als läng- lich runde Höcker hervortretend, innerseits durch einen: starken Längseindruck abgeseizi, die Seiten hinterwärts fast gradlinig convergirend und erst kurz vor der Spitze zusammengebogen, der Seitenlappen lang, und sehr weit abwärts greifend; der Rük- ken flach gewölbt, zwischen den Seitenlappen quer eingedrückt. Die Punkistreifen höchst regelmässig, aus. dicht aneinander ge- reihten, in leichte Längsfurchen eingedrückten Punkten gebildet, vor der Querrunzel der sechste durch zwei, der siebenle durch einen Punkt angedeutet, hinter ihr der sechste fehlend, das Hin- terende des siebenten deutlich, und vorn durch einen, eigentlich den Ueberrest des sechsten Streifens darstellenden Punkt mit
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dem fünften, hinten mit dem achten zusammenhängend. Die Zwischenräume sammt der nach der Naht zu verbreiterten Quer- runzel gewölbt, spiegelglänzend; die Farbe bleich strohgelb mit schmal schwarz gesäumter Wurzel. Das Pygidium grob- und zerstreul-, nur am obern Rande dichter punktirt, glänzend hell- ‘gelb. Auch die Unterseite hellgelb, die Hinterränder der Bauch- ringe, und die Nähte der Brusstücke etwas dunkler angelaufen; der Vorderrand des Prosternums kahnförmig vorgezogen und ausgehöhlt, die Hinterzipfel kurz und breit zugespitzt. Die Beine derb und kräftig, hellgelb, Hüften, Schienen und Tarsen etwas dunkler. Das leizte Segment des @ mit der gewöhnlichen, halb- kugelförmigen, glänzenden Grube.
Von St. Domingo (Port au Prince, Mus. Berol. Mannerh.).
23. Cr. rubrofasciatus Chevr. Stahlblau, Kopf, Unter- seite und Beine roihbunt, Vorder- und Seitenrand des fein genarbten seidig schimmernden Halsschilds, Ränder und zwei unterbrochene Querbinden der Deckschilde hochroth; die Punktstreifen derb, mit flach gewölbten, dicht quer gerunzelten Zwischenräumen. L. 24’; Br, 13%,
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Fast den längsten Stücken des Cr. marginicollis an Länge gleich, aber schmaler, und hierdurch auch von dem an Färbung nicht unähnlichen Cr. grossulus sehr verschieden, überhaupt durch seinen ganzen Habitus mehr den folgenden Arten verwandt. Der ‘Kopf flach, grob runzlig punktirt, mit kaum merklicher Stirnlinie, stahlblau; die Ausrandung der Augen und ein breiter Saum un- terhalb derselben hellroth, das scharf abgesetzte Kopfschild nebst den Mundtheilen bräunlich. Die Fühler dünn, von mehr als halber Körperlänge, das zweite Glied knotig, das dritte dreimal länger und die beiden folgenden noch etwas verlängert, die obern dem fünften gleich, das Endglied mit langpfriemlichem Fortsatze. Die fünf untern roth, das sechste bräunlich und die obern schwarz. Das Halsschild mit zwei Dritteln seiner Länge vorn übergewölbt, daher anscheinend kurz, hinten vor dem Schildchen Jederseits quer eingedrückt, vorn durch die tief eingezogenen Vorderecken stark verschmälert; der Hinterrand jederseits vor den Schultern tief ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz, breit, doppelt ausgeran-
v. 18
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det, die Hinterecken spitz, durch einen scharfen Schrägeindruck etwas gehoben, die. Seiten hinter der Mitte etwas ausgeschweift, vor derselben kurz aber stark zusammengekrümmt. Die Ober- fläche fein aber dicht genarbt, seidenschimmernd; die Farbe stahlblau, vor dem Schildchen jederseits ein bräunlicher Schatten, Vorder- und Seitenrand verwaschen röthlich. Das Schildchen länglich viereckig, hinten etwas verschmälert, an der Basis ein- gedrückt, glänzend stahlblau. Die Deckschilde mehr als doppelt länger aber wenig breiter wie das Halsschild, hinterwärts kaum verschmälert, flach gewölbt, seitlich stärker, aber hinterwärts we- nig abfallend, um das Schildchen kaum erhöht, vor der Mitte seicht quer eingedrückt; die Schulterbeulen breit höckerig, mit einem langen schmalen Eindruck auf der Innenseite; der Seiten- lappen unbedeutend, sein vorderer Kiel grade. Die Punktstreifen derb, die Querrunzel schmal, aber deutlich erhöht, der sechste und siebente Streifen zwischen ihr und der Schulterbeule nur durch grobe ungeordnete Punkte angedeutet, hinter ihr nur ein. Theil des fünften und das Hinterende des siebenten Streifens deutlich, vom sechsten bloss einige Punkte vorhanden. Die äus- sern Zwischenräume stark gewölbt, die obern flacher, alle durch Querrunzeln matt. Die Farbe stahlblau, ein breiter Wurzelrand roth, ein schmalerer Saum längs Aussenrand und Spitze. braun- roth; ausserdem eine am Seitenlappen beginnende, über die Run- zel hinwegziehende und auf deren Innenseite unterbrochene Quer- binde roth, eben so eine zweite vor der Spitze, aus je zwei Flecken bestehend. Das Pygidium grob punktirt, fein greishaa- rig, schmutzig blau. Unterseite röthlich, Parapleuren und eine breite verwaschene Querbinde auf jedem Bauchringe stahlblau schillernd. Die Hinterecken des Prosternums kurz und breit, mit ganz kurz aufgebogenen Spitzen. Die Schenkel bläulich, Wurzel und Spitzen roth, Schienen und Tarsen roth, mit blau überlaufe- ner Aussenkante der erstern. Das letzte Segment des Weib- chens mit einer tiefen, rundlichen, hinterwärts etwas erweiterten Grube. Von Cuba (Mus. Chevrölat).
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2 Cr. bicinctus m. Oben dunkel goldgrün, unten rost- roth, eine verloschene Hinter- und Längsbinde des spie- ei Halsschilds, so wie eine Wurzel- und Mittel- querbinde der De ckechilae focroih. die Punktstreifen fein, mit flachen, glänzenden Zwischenräumen. Länge 3 ; Br. 13%, |
Die grösste Art, nicht allein der goldgrünlichen, sondern aller Arten in der ganzen Gruppe; eben so, wie die vorherge- hende und die nächst folgenden, durch den schlanken, hinter- wärts wenig verschmälerten Körper ausgezeichnet. Der Kopf et- was eingedrückt, fein punktirt, mit deutlicher Stirnrinne, zwischen den Fühlern ein eben so deutlicher, das Kopfschild begrenzender Querwulst. Letzteres von diesem Wulst ab schräg einwärts ge- richtet, gegen die wieder vorspringende Oberlippe abgesetzt. Die Farbe dunkel goldgrün, die untere Hälfte des Kopfschilds mit dessen Seitenfeldern und den Mundtheilen rostroth, die Aus- senkanten der Mandibeln schwarz. Die Fühler nicht von halber Körperlänge, das zweite Glied kurz und knotig, das dritte fast dreimal länger, stielrund, das vierte und fünfte noch etwas län- ger, und gleich lang, die folgenden allmählig kürzer. Der Fortsatz des Endgliedes kurz und breit, etwa zweiFünftel desselben bildend, einerseits deutlich abgesetzt, die obern Glieder deutlich zusam- mengedrückt und erweitert. Die sechs obern rauchgrau über- flogen. Das Halsschild von der Basis an sich allmählig vorn überwölbend, daher anscheinend sehr kurz, durch die tief herab- gezogenen, unten wieder einwärts gekrümmten Vorderecken vorn sehr verschmälert und den Kopf mit mehr als halbkreisförmiger Krümmung umfassend, die fein gerandeten Seiten vorn in brei- tem Bogen convergirend; die spitzen Hinterecken durch einen Schrägeindruck etwas aufgewulstet, der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, die Schultern einschliessend, der Mittelzipfel breit und ausgerandet; vor dem Schildchen jederseits ein kurzer, tie- fer Quereindruck. Die Farbe dunkel goldgrün, eine undeutliche, vom Vorderrande bis zur Mitte reichende Längsbinde und ein breiter, -verwaschener, nur vor dem Schildchen intensiver her- vortretender Saum längs dem Hinterrande rostroth. Das Schild- chen lang dreieckig, hinten kurz abgestutzt, glänzend goldgrün. Die Deckschilde vom Hinterrande des Halsschilds ab sanft an-
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steigend, um die Spitze des Schildchens noch etwas erhöht, durch - die rund und stark hervortretenden Schulterbeulen an der Basis am breitsten und sich hinterwärts allmählig mit graden Seiten verschmälernd, die Spitzen einzeln kurz. und breit abgerundet mit klaffender Naht; der Rücken breit und sanft gewölbt, die Schul- tern stumpfwinklig, der schräge Vorderkiel des Seitenlappens grade; der letztere selbst ungewöhnlich stark entwickelt, über ihm ein tiefer, die Deckschilde hier etwas verengender, rundli- cher Eindruck. Die Punktstreifen sehr regelmässig, fein, und -nur die äussern etwas stärker; der sechste und siebente vor der Querrunzel undeutlich, hinter ihr der sechste durch einige Punkte angedeutet, der sicbente sehr kenntlich, Die Zwischenräume spiegelglatt, flach, nur die Querrunzel gewölbt; die Farbe gold- grün, mit schmal schwarz gesäumter Wurzel, dahinter eine breite Binde zwischen den Schulterbeulen, das Schildchen umziehend, und eine zweite jederseits bis zum neunten Punktstreifen rei- ‘chende, mitten etwas hinterwärts gekrümmte Querbinde auf der Mitte des Rückens hell rostroih. Das Pygidium einzeln aber grob punktirt, rostroth, die Mitte mit einem verwaschenen grü- nen Flecke. Auch die Unterseite rostroth, schwach ns Wein- rothe fallend, fein punktirt, Vorder- und Mittelbrust nebst dem Mittelzipfel des ersten Bauchrings heller roth; der Vorderrand des Prosternums rundlich vorgezogen und die Mundtheile auf- nehmend. Auch die kräftigen Beine einfarbig rostroth, die Kral- len dunkler, der Höcker an ihrer Basis kaum bemerkbar. Das letzte Segment des 2 mit einer halbkugeligen spiegelglänzenden Grube, die Seitenränder derselben niedergedrückt, und der “Eindruck jederseils bis über die Mitte des Segmenis Kriege ‚merklich.
Der Käfer ist zwar dem folgenden sehr ähnlich, unterschei- det sich aber von demselben leicht, auch abgesehen von der be- deutendern Grösse durch die kürzern und dickern Fühler, die feinern Punktstreifen und flachen Zwischräume; endlich dur die Verschiedenheiten in Fo und Vertheilung der rothen ra bung.
Von Cuba (Mus. Berol.).
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25. Cr. hypocrita m. Oben dunkel goldgrün, unten wein- roth; die Hinterecken und zwei Hinterflecke des spiegel- glatten Halsschilds, eine unterbrochene Wurzel- und eine Mittelquerbinde der Deckschilde verloschen purpurrolh;
die Punktstreifen mässig, mit flach gewölbten glänzenden Zwischenräumen. L. 23‘; Br. 15”.
Gewissermaassen eine Mittelart zwischen der vorhergehen- den und folgenden; jener ähnlich durch die dunkelrothe Unter- seite und die Binden der Deckschilde, dieser durch den schma- lern, kinterwärts weniger verengten Körper, durch die schöner goldgrüne Oberseite und die stärkern Punktstreifen der Deck- schilde: durch die Grösse und die Farbenvertheilung aber von beiden wesentlich verschieden. Der Kopf flach mit seicht ein- gedrückter Stirn, deutlich und ziemlich dicht punktirt, glänzend dunkel goldgrün, der untere etwas eingebogene Theil des Kopf- schilds ins Bläuliche fallend; Oberlippe und Mundiheile rosiroih. Auch die Fühler an der Wurzel rostroth, die sieben obern Glie- der schwärzlich, die Länge die des halben Körpers überreichend, das zweite Glied kurz und knotig, das dritie um mehr als das Doppelte länger, dünn verkehrt kegelförmig, das vierte noch grösser und diesem die folgenden gleich, die obern wenig zu- sammengedrückt, kaum erweitert, das Endglied mit dünn kegel- förmigem Fortsatze. Das Halsschild mit mehr als drei Vierteln seiner Länge vorn übergewölbt, daher scheinbar nur sehr kurz, die rechtwinkligen Vorderecken tief herabgezogen und wieder einwärts gebogen, daher der Vorderrand den Kopf mit mehr als halbkreisförmiger Krümmung umfassend, die fein gerandeten Sei- ten stark gekrümmt, die Hinterecken spitz, durch einen Schräg- eindruck etwas aufgewulstet, der Hinterrand gegen die Deck- schilde wieder etwas eingesenkt, jederseits tief ausgeschweift, der Mittelzipfel breit, deutlich ausgerandet, vor ihm jederseits ein 'Schrägeindruck. Die Oberfläche spiegelglatt, kaum einzeln und sehr fein punktirt, ‘dunkel goldgrün, die aufgewulsteten Hinter- ecken und ein paar fast mit dem Schrägeindrucke zusammen- fallende Hinterflecke dunkel purpurfarben, auch zwischen ihnen der Hinterrand verwaschen purpurschillernd. Das Schildchen lang dreieckig, hinten kurz abgestutzt, glänzend goldgrün. Die Deck- schilde hinter der eingedrückten Basis etwas aufgewulsiet, um
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das Hinterende des Schildchens noch etwas stärker erhöht und gegen das Ende des abgekürzten Streifens hin über die ganze Quere seicht niedergedrückt, sanft gewölbt und allmählig bis zur Spitze hin abfallend, hinterwärts wenig verschmälert; die Schul- terbeule breit und rund, der Seitenlappen breit, mit gradem, von der stumpfwinkligen Schulter an schräg herablaufenden Kiele. Die Punkistreifen von mässiger Stärke, sehr regelmässig, hinter- wärts wenig schwächer, der sechste und siebente sowohl vor als hinter der stark erhöhten Querrunzel deutlich. Die Zwischen- räume nur schwach gewölbt, spiegelglatt. Die Farbe schön dun- kel goldgrün; eine von einer Schulterbeule zur andern längs der Wurzel sich hinstreckende, hinterwärts schlecht begrenzte, trübe und nur um ‘das Schildchen intensiver purpurfarbige Querbinde, und eine zweite nicht viel besser begrenzte, etwas hinterwärts sich krümmende Querbinde, jederseits bis zum Aussenrande der Querwurzel reichend, dunkel purpurroth. Das Pygidium schön goldgrün, punktirt und glänzend. Die Unterseite dunkelroth mit schwach bläulichem oder Purpurschimmer, die Parapleuren- mit grünlichem Anfluge. Der etwas vorgezogene Rand des Proster- nums rundlich, die Hinterenden desselben kurz und breit zuge- spitzt. Auch die Beine dunkel purpurroth, derb und kräftig; die Schenkel spiegelglatt. Das letzte Segment des @ mit einer rund- lichen, spiegelglatten Grube, deren Seiten breit niedergedrückt sind und dabei einen schwach grünlichen Anflug zeigen. Von Cuba (Mus. Berol.).
26. Cr. rufitarsis Klug. Dunkel goldgrün, Fühler, Mund-
| theile, Schienenenden und Fussglieder gelbroth; das Hals-
schild spiegelglatt, die Punktstreifen mässig, mit flach ge-
wölbten glänzenden Zwischenräumen. Länge 12 — 24’; Breite 12 — 13,
Der Kopf zerstreut runzlig punktirt und glänzend, in der Mitte mit flacher Wölbung hervortretend, grün, mit röthlicher Oberlippe und Mundtheilen. Die Fühler lang und dünn, das zweite Glied deutlich verkehrt kegelförmig, fast walzlich, die drei folgenden an Länge gleich und je dreimal länger als das zweite, die mitllern und obern wenig erweitert, aber deutlich zusammen- gedrückt, das Endglied mit kurz kegelförmigem Fortsatze. Die
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Farbe hell gelbroth, etwas ins Fuchsrothe fallend. Das Halsschild vorn und an den Seiten stark übergewölbt, daher anscheinend nur kurz und schmal, mit halb elliptischem stark gekrümmtem» Vorderrande und wieder eingezogenen Vorderecken den Kopf bis über die Fühlerbasis hinaus umschliessend, daher die wenig aulgeschlagenen Seitenränder vorn bogig zusammengeneigt, der Hinterrand jederseits vor den Schultern ausgeschweift, die Hin- terecken spitz, der Mittelzipfel kurz, zwischen den vorspringen- den Spitzen fast grade ausgeschnitten. Die Oberfläche spiegel- glatt, jederseits über der Mitte des Seitenrandes gewöhnlich ein undeutlicher Eindruck; die Farbe ein schönes, dunkles Goldgrün. Das Schildchen länglich viereckig, hinten etwas verschmälert, die Hinterecken abgerundet, die Farbe gleichfalls glänzend goldgrün. Die Deckschilde aus dem Walzenförmigen hinterwärts verschmä- lert, die Wurzel wenig aufgeworfen, die Schulterbeulen breit und flach, durch einen vom fünften Punktstreifen herrührenden Längs- eindruck abgesetzt, die Querlinien vor und hinter der Querrun- zel breit und tief eingedrückt, der schräge Kiel des Seitenlap- pens von der Schulter ab grade, daher die Schultern selbst stumpfwinklig, nicht abgerundet, der Seitenlappen breit, die Spitzen einzeln stumpf zugerundet. Die Punkte der Streifen weder tief noch dicht, hinterwärts noch feiner, die mittlern Streifen auf der Wölbung fast weggeschliffen, der sechste und siebente vor der Querrunzel nur durch einige Punkte angedeutet, hinter ihr nur vom siebenten ein Theil zu erkennen. Von den Zwischenräumen nur die beiden ausserhalb der Querrunzel stark, die übrigen flach gewölbt, hinterwärts noch mehr abgeflacht; die Farbe goldgrün. Das Pygidium ins Blaugrüne fallend, fein punktirt, am untern Rande mit einigen unregelmässigen Eindrücken. Die Unterseite mässig und zerstreut punklrt; gleichfalls dunkel goldgrün mit stark stahlblauem Anfluge, besonders zwischen den Hüften und auf der Mitte des Hinterleibes; Schenkel und Schienen etwas lichter grün; letztere auf der. Innenseite fast von der Mitte an, aussen am untern Ende hell gelbroth, die Fussglieder eben so gefärbt. Das letzte Segment des g° einfach, des Q mit der ge- wöhnlichen halbkreisförmigen und hinterwärts abgeschnittenen, spiegelglaiten Grube. Von Cuba (Mus. Berol. Sturm. Waltl).
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27. Cr viridipennis Dej. Weinroth, das Halsschild glatt,
| die Wurzel der Flügeldecken und ein breiter Fleck vor
deren Spitze dunkel metallisch grün, die Punktstreifen
furchenarlig mit stark gewölbten, fein quergerunzelten Zwischenräumen. L. 2— 21/4; Br, 12 — 124
Von eigenthümlicher, aus Roth, Braun und Grün gemischter Purpurfärbung, aber auch ausser ihr durch den Habitus von allen metallisch grünlichen Arten sehr verschieden, und durch diesen vielmehr dem auch in der Sculptur ähnlichen Cr. marginicol- lis verwandt, der Körper aber bei gleicher Länge vorn breiter, hinterwärts stärker verschmälert, die Deckschilde um das Schild- chen her viel merklicher aufgewulstet. Der Kopf flach, ziemlich dicht punktirt, etwas glänzend, die obern Augenränder des &° sehr genähert, zwischen ihnen manchmal eine seichte kurze Längsrinne; die Seiten des Kopfschilds schwach aufgeworfen, die Ausrandung der Augen tief, auch an ihrem untern Theile etwas geschweift, die Farbe purpurbraun, mit schwach grünlichem Schimmer auf der Stirn. Die Mundtheile meist etwas lichter. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, sehr schlank, die untern Glieder vom zweiten bis zum fünften allmählig wachsend, so dass das zweite von dem dritten um das Doppelte übertroffen wird; die obern zusammengedrückt, aber wenig erweitert, Die untern braunroth mit schwach grünlichem Anfluge des zweiten bis fünf- ten, die übrigen schwärzlich. Das Halsschild vorn mässig, an den Seiten stark herabgekrümmt, daher anscheinend länger als bei dem vorhergehenden, gleicher Weise aber auch nach vorn hin etwas mehr verschmälert, mit den spitzen Vorderecken den Kopf bis über die Fühlerbasis hinaus umschliessend, die Seiten- ränder in flachem Bogen nach vorn zusammengekrümmt, der Hinterrand vor den Schultern jederseits tief ausgeschweift, letz- tere mit spitzen Hinterecken umschliessend, der Mittelzipfel deut- lich ausgerandet. Die Oberfläche dicht aber kaum merklich runzlig punktirt, daher fast spiegelnd, vor dem Schildchen jeder- 'seits ein seichter Schrägeindruck. Die Farbe weinroth, vor der Mitte mit: einem tiefen traubengrünlichen Anfluge. Das Schild- chen länglich viereckig mit geschwungenen Seiten und abgerun- deten Hinterecken, glänzend dunkel metallisch-grün. Die Deck-
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schilde an der Wurzel etwas aufgewulstet, hinterwärts mit fast graden Seitenrändern verschmälert, die Schulterbeulen breit und ' stark hervortretend, die Schultern gerundet, der Seitenlappen lang, die Spitzen einzeln breit abgerundet. Die Punktstreifen sehr regelmässig, die Punkte dicht gedrängt, tief eingestochen, vorn elwas in die Quere gezogen, die durch sie gebildeten Li- nien furchenähnlich eingedrückt. Der sechste und siebente Strei- fen vor der Querrunzel undeutlich, hinter ihr nur der siebente ausgeprägt. Die Zwischenräume gewölbt, die seitlichen nebst den Vorderenden der obern und der Querrunzel rippenartig her- vortreiend, fein- und die Hinterenden noch-schwächer querrunz- lig, daher letztere etwas stärker glänzend. Die Farbe gleichfalls weinroth, an der Wurzel eine gemeinschaftliche, seitwärts bis auf den achten Zwischenraum reichende, an der Naht unterbrochene dunkelgrüne Querbinde, deren hinterer etwas welliger Rand bis auf die Querrunzel reicht; ausserdem zeigt jede Flügeldecke noch hinter der Mitte einen grossen schlecht begrenzten Längswisch von gleicher Färbung, der sich nach Spitze; Naht und Seiten- rand hin manchmal so erweitert, dass er eine zweite unterbro- chene Querbinde zu bilden scheint. Das Pygidium einzeln aber -grob punktirt, braun mit grünlichem Metallschimmer. Auch die Unterseite dunkel weinroth, stellenweise, besonders auf dem Pro- sternum und an den.Nähten der Bruststücke ins Metallischgrüne schimmernd, die Beine purpurbraun, die Mitte der Schenkel, die Aussenseite der Schienen und die Oberseite der Fussglieder mit mehr oder minder verbreitetem und intensivem grünlichen Schim- ‚mer. Das letzte Segment S mit einem seichten Quereindruck, der Vorderrand des Prosternums etwas kahnförmig vorgezogen.
Das letzte Segment des @ mit der gewöhnlichen halbkugeligen ‚tiefen und glänzenden Grube.
Von Cuba, und hier wie es scheint, sehr häufig, denn er ist fast in allen von mir verglichenen Sammlungen, und meist in Mehrzahl vorhanden, auch unter einer ganzen Reihe traditionel- ler Namen (Cr. viridipennis Dey., interruptus Klug, aeneipen- nis Dug., xanthopus Roger, nervosus Chevr.) bekannt.
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28. Cr. nigrocinctus m. Oben dunkel goldgrün, schwarz- blau gesäumt, unten schwarzgrün, mit gelbrothem. Mittel- zipfel des ersten Bauchringes, das Halsschild spiegelglatt, die Punktstreifen furchenartig mit rippenförmig erhöhten Zwischenräumen. L. 134; Br. 1208 =
Eine kleine, zierliche, durch den ziemlich walzlichen Bau’ den folgenden Arten, durch die Sculptur der vorhergehenden am nächsten kommende Art. Der Kopf flach, dicht runzlig punktirt, mit deutlicher, durch den aufgeworfenen Saum des ganzen innern Augenrandes noch mehr hervorgehobener Stirnfurche, der obere Querrand des Kopfschilds erhöht, letzteres selbst mit dem untern Theile eingezogen und die Oberlippe wieder kurz aufgeworfen. Die Farbe dunkel grünlich, die Oberlippe röthlich, mit schwarzen Mundtheilen. Die Fühler von etwas mehr als halber Körperlänge, das zweite Glied kurz eiförmig, das dritte verkehrt kegelförmig und doppelt länger, die folgenden bis zum achten allmählig zu- nehmend, das neunte diesem gleich und die obern wieder kür- zer; vom fünften ab alle oberwärts erweitert und zusammenge- _ drückt; der Fortsatz des Endgliedes kurz, breit, auf der Innen- seite durch einen tiefen Ausschnitt abgesetzt. Die Farbe der untern schwärzlich-grün, glänzend, das zweite nebst Wurzel und Spitze der beiden folgenden bräunlich, die obern matt schwarz, dicht behaart. Das Halsschild kurz, hinten flach, und vorn mit drei Vierteln seiner Länge kugelig übergewölbt, durch die tief herabgezogenen, unten wieder einwärts gekrümmten, spitzen Vor- derecken nach vorn stark verschmälert, die Seiten deutlich ge- randet und nach vorn in breiten Bogen zusammengeneigt; die Hinterecken spitz, etwas eingezogen, durch einen derben Schräg- eindruck wulstig erhöht, auch vor der Mitte des Hinterrandes jederseits ein tiefer, eiförmiger Schrägeindruck. Die Oberfläche spiegelglatt, dunkel goldgrün, der aufgeworfene Vorder- und Seitenrand schwärzlich-violett. Das Schildchen länglich dreieckig, hinten stumpf abgerundet, spiegelglait, an der Basis mit einem Grübchen. ‘Die Deckschilde längs der Basis etwas aufgewulstet und um das Schildchen keulig erhöht, von der Wurzel ab hin- ierwärts wenig verschmälert, mit breiten stumpfen Schulterbeu- len, der Seitenlappen mit gradem, von der Schulter schräg her- ablaufendem Vorderkiele, der Rücken über letziern etwas zusam-
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mengedrückt, oben sanft gewölbt und mit der hintern Wölbung sehr schräg abfallend; die Spitzen breit abgerundet, mit klaffen- der Naht. Die Punktstreifen in tiefe Furchen eingedrückt, der Anfang des sechsten und siebenten vor der Querrunzel kennt- lich, hinter ihr auch der fünfte abgekürzt, der sechste fehlend, vom siebenten das Hinterende deutlich. Die Querrunzel breit gewölbt, die Zwischenräume rippenförmig erhöht, sich erst auf der Wölbung etwas abflachend, spiegelglatt. Die Farbe dunkel soldgrün, Wurzel, Schulterbeule und Querrunzel schwach ins Messinggelbe spielend, der Seitenrand nebst dem Seitenlappen und einem schmalen Nahtsaum schwärzlich-violett. Das Pygidium grob und zerstreut punktirt, erzgrün, messingschimmernd. Die Unterseite fein punktirt und nebst den Beinen schwarzgrün, die Brust etwas ins Messingfarbige fallend, der etwas dichter punk- tirte Mittelzipfel des ersten Bauchrings hell gelbroth. Der Vor- derrand des Prosternums spitz kahnförmig vorgezogen, die Hin- terenden kurz und breit zugespitzt. Der letzte Bauchring des einzigen mir vorliegenden einfach. Von Portorico (Mus. Berol.).
29. Cr. hilaris Man. Dunkel goldgrün mit bräunlichen Füh- lerwurzeln; das Halsschild kaum punklirt, glatt, die Deck- schilde seitlich tief eingedrückt mit undeutlicher Querrun- zel, die Puntstreifen fein mit flachen Zwischenräumen. L. 12 — 42; Br. 1 — 124,
Dem vorhergehenden ähnlich durch Gestalt, Sculptur des Halsschilds und Färbung, dem folgenden durch die Undeutlichkeit der Querrunzel, welche fast durch den Quereindruck oberhalb des Seitenlappens ersetzt wird. Der Kopf flach, in der Mitte et- was gerunzelt, die Augen ziemlich genähert, schr tief ausgeran- det, der Stirneindruck kurz und derb. Die Farbe dunkel gold- grün, Oberlippe und Mundtheile schwarzbraun, der Rand der er- stern bei einem der mir vorliegenden Stücke röthlich. Die Füh- ler von mehr als halber Körperlänge, sehr dünn; das zweite Glied birnförmig, das dritte mehr als doppelt länger, und die bei- den folgenden noch mehr verlängert, die obern dem fünften gleich, mässig erweitert, das Endglied am breitsten, mit kurz dreieckigem Fortsatze. Die untern Glieder pechbraun, die obern
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schwarz. Das Halsschild kurz, stark kugelig gewölbt, auch hin- terwärts herabgesenkt, und vorn durch die tief eingezogenen Vorderecken verschmälert; der Hinterrand jederseits breit und seicht ausgeschweift, mit kurzem, deutlich ausgerandetem Mittel- zipfel, die Hinterecken als kurze und breite hakige Spitzen her- vorgezogen, die Seiten fast grade, nach vorn in flachem Bogen zusammengeneigt. Die Oberfläche sehr fein und zerstreut punk- tirt, spiegelnd, die Farbe dunkel goldgrün. Das Schildchen lang dreieckig, gleichfalls glänzend dunkel goldgrün. Die Deckschilde kaum breiter als das Halsschild, längs der Wurzel stark aufge- wulstet, hinter den breiten und runden, vorn eckig heraustreten- den Schulterbeulen tief quer eingedrückt und sich dahinter wie- der etwas erweiternd, innerhalb der Schulterbeule ein tiefer Längseindruck. Der Rücken stark gewölbt, und seitlich steiler, hinterwärts flacher abfallend, die Spitzen kurz zugerundet, mit klaffender Naht. Die Punkitstreifen aus vereinzelten feinen Punk- ten gebildet, und der vorletzte hinter dem Quereindrucke etwas tiefer eingedrückt, durch den letziern alle davon betroffenen et- was gestört, der siebente in einzelne gröbere weit getrennte Punkte aufgelöst, ohne dass jedoch eine deutliche Querrunzel hervorträte. Die Zwischenräume flach, spiegelglatt, nur der äus- serste längs des Seitenrandes flach gewölbt; : die Farbe dunkel. goldgrün, die Schulterbeule mit lichterm Messingglanze; seltener die ganze Oberseite violeti-kupferglänzend. Auch die Unterseite und die Beine goldgrün, die Hinterenden des Prosternums breit und stumpf abgerundet, das letzte Segment des & quer flach niedergedrückt, das 2 mit einer tiefen, rundlichen Grube.
Von St. Domingo (Mus. Mannerheim. Deyrolle. Chevröl.).
30. Cr. splendidus St. Oben grünlich purpurfarbig mit bräunlichem Aussenrande, unten rostbraun; das Halsschild zerstreut punktirt, die Deckschilde seitlich lief eingedrückt
“ mit undeutlicher Querrunzel, die a, derb, mit gewölbten Zwischenräumen. L. 14’; am,
Noch kleiner als der vorhergehende, und daher die kleinste Art der ganzen Gruppe, übrigens durch die grobe Punktirung des Halsschilds von allen vorhergehenden abweichend. Der Kopf flach, ziemlich dicht runzlig punktirt, glänzend braun mit me-
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tallgrünlichem Anfluge. Die Ausrandung der Augen sehr deut- lich, mit kaum geschweiftem untern Rande, das Kopfschild oben durch einen Quereindruck begrenzt, die Seitenränder etwas auf- geworfen, die Mundtheile gelblich. Die Fühler lang und dünn, das zweite Glied verkehrt kegelförmig, das dritte mehr als dop- pelt länger, aber auch dünner, das vierte und fünfte noch et- was länger, die obern wenig zusammengedrückt und nur nach der Spitze zu etwas erweitert, der Fortsatz des Endgliedes kurz dreieckig. Die untern Glieder bis zum fünften rothgelb, die obern schwarz und glanzlos. Das Halsschild ziemlich walzlich, - vorn wenig, aber seitlich stärker abwärts gewölbt, der Vorder- rand mehr als halbkreisförmig gebogen und mit spitzen Vorder- ecken den Kopf bis über die Fühlerwurzeln hinaus einschlies- send, die Seiten vorn mässig zusammengekrümmt, kaum geran- det, der Hinterrand erst vor den Schultern kurz ausgeschweift, die Hinterecken spitz, der Mittelzipfel zwischen seinen kurz vor- springenden Spitzen ausgerandet. Die Punktirung zerstreut, aber derb und deutlich, die Oberfläche dazwischen spiegelglänzend. Die Farbe ein mit glänzend metallischem Grün überlaufenes Pur-. purbraun, doch mehr ins Hellröthliche fallend wie bei Cr. viridi- pennis, die Ränder, besonders die seitlichen, lichter und mit schwächerem oder ganz fehlendem Metallglanze. Das Schildchen lang dreieckig, hinten abgestutzt, vorn etwas eingedrückt, glän- zend grün. Die Deckschilde fast walzlich, längs der Wurzel schwach niedergedrückt, dahinter etwas aufgewulstet, und hinter dieser erhöhten Stelle nochmals quer eingedrückt, die Schulter- beulen breit und flach, die Schultern stumpfwinklig mit schräg abwärts gerichtetem graden Kiele des Seitenlappens, die Spitzen einzeln breit zugerundet. Ueber dem Seitenlappen jederseits ein ziemlich scharfer Eindruck. Die Punktstreifen derb, wenn gleich selbst die äussern kaum furchenartig, die fünf ersten sehr regel- mässig, ausserhalb des fünften an der Stelle der Querrunzel ei- nige in einander verlaufende, durch gröbere Punkte gebildete Runzeln, die sich bei einigen Stücken bis auf den achten, selbst neunten Zwischenraum fortsetzen, von hier ab der achte bis zehnte Streifen sehr regelmässig; hinter der gerunzelten Sielle der fünf Streifen bald abgerissen, das Ende des siebenten deut- lich, vor ihr das Vorderende des sechsten und siebenten Strei- fens in einander gewirrt. Die Zwischenräume gewölbt und
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glänzend. Die Farbe ebenfalls ein schönes, lichtes metallisches Grün auf braunem Grunde, der jedoch nur unter schiefer Be- ‚leuchtung, ausserdem als schmaler Saum längs Naht und Seiten- rändern hervortritt; Unterseite und Beine einfarbig rostbraun, die Punktirung der ersiern. zerstreut, nur auf den glanzlosen Para- pleuren dichter gedrängt. Das letzte Segment des g' mit einer glänzenden, etwas niedergedrückten Stelle, das 2 kenne ich
nicht. Von Jamaika (Mus. Sturm. Riehl).
Fünfte Rotte. Fühler mässig lang und ziemlich derb; Körper kurz und gedrungen, Halsschild runzlig punktirt und be- haart, Deckschilde schwarz- und rothbunt, punktstreifig mit einer seitlichen Querrunzel, reihenweise behaart. Eine einzelne Art aus Mexico.
31, Cr. hirtus m. Öben greishaarig, schwarzbraun mit dunkler Mitfe des nadelrissigen, stumpf gekielten Hals- schildes; drei unterbrochene Querbinden der Deckschilde und deren Spitze, nebst Schenkel und Schienenwurzeln trüb roth; die Punktstreifen kerbig, mit schmalen gewölblen Zwischenräumen, L. 12’; Br. 1.
Den Typus unsers Cr. rugicollis auf das Vollständigste wiederholend; besonders dem spanischen Cr. baeticus m. ähn- lich, wenn diesem nur die amerikanische Eigenthümlichkeit der Querrunzeln auf den Deckschilden beigegeben, und dem ent- sprechend die Punktirung der Deckschilde aus den unregelmässi- gen Längsreihen jener Arten in völlig regelmässige Punktsireifen umgebildet wird: übrigens ‚eine grade dieses europäischen Ha-
-bitus wegen bis jetzt in der amerikanischen Faune vereinzelte Art, wie dasselbe auch bei dem Cr. chloroticus und Schrei- bersii der Fall ist. Der Kopf flach, mit fein eingeschnitlener, kaum bemerkbarer Stirnlinie, grob gerunzelt, dicht greishaarig, schwärzlich, mit greisgelber Oberlippe. Die Fühler mässig lang, ziemlich derb, das zweite Glied knotig, sehr kurz, das dritte um die Hälfte länger, die drei folgenden allmählig verlängert, die obern dem sechsten gleich, und, wie dieses, breit erweitert und zusammengedrückt. Die fünf unteren Glieder pechbraun mit schwärzlich überlaufener Oberseite des Wurzelgliedes, die obern
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schwarz. Das Halsschild kurz, hinten etwas flach, und vor dem Schildchen jederseits sehr schräg eingedrückt, vorn mit $ seiner Länge übergewölbt, und durch die tief eingezogenen rechtwinkligen Vorderecken stark verengt, der Hinterrand breit und vor den Schultern sehr lief ausgeschweift, mit kurzem, doppelt ausgeran- detem Mittelzipfel, die Hinterecken breit, kurz und scharf zuge- spitzt, die Seiten fein gerandet, hinten elwas eingezogen, von der Mitte ab nach vorn in stark gekrümmtem Bogen zusammen- geneigt. Die Oberfläche dicht nadelrissig und dadurch matt, bei abgeriebener Behaarung etwas glänzender, die Mitte auf der hintern Hälfte stumpf gekiell. Die Farbe braun, die Mitte der Länge nach verwaschen schwärzlich. Das Schildchen viereckig, mit abgerundeten Hinterecken, an der Wurzel eingedrückt, schwarz und glanzlos. Die Deckschilde kaum breiter als das Halsschild; hinterwärts wenig verschmälert, längs der Wurzel seicht nieder- gedrückt, um das Schildchen etwas erhöht, mit eckig hervortre- tenden Schulterbeulen und kurzem Seitenlappen, der Rücken breit und flach gewölbt. Die Oberfläche dicht kerbstreifig, die Punkte der Streifen klein, einander sehr nahe gerückt, der sechste und siebente durch die ziemlich weit hinterwärts gerückte Querrunzel unterbrochen, aber nicht eigentlich gestört, die Zwischenräume schmal, .rippenarlig erhöht, fein punktirt, jederseits mit einer Reihe hinterwärts gerichteter greiser Härchen besetzt. Die Farbe tief braun, fast schwarz, eine hinterwärts undeutlich begrenzte, jederseits am Schildchen unterbrochene Wurzelbinde, eine zweite auf der Mitte und eine dritte auf der Wölbung, jede aus zwei Flecken auf jeder Flügeldecke bestehend, kirschroth, und gleiche Färbung zeigt noch ein vor der Spitze liegender Querfleck. Das Pygidium dicht runzlig-punktirt, braun mit lichterem Rande. Auch die Unterseite dicht greishaarig, braun; Vorder - und Mittelbrust, Mitielzipfel des ersten Ringes und der leizie Ring dunkelroth. Die Beine braun, Schenkel- und Schienenwurzeln, an den Hinter- beinen auch die Schenkelspitzen und fast die ganzen Schienen trüb roth, die Hinterenden des Prosternums kurz, breit zugespitzt. Das letzte Bauchsegment des 9 mit einer niedergedrückten glän- zenden Stelle. | |
In Mexico, und, wie es scheint, selten (Mus. Deyrolle). De ‚Käfer ist auch unter den Benennungen Cr. mexicanus Dey. und setosus Reiche bekannt, von denen ich aber keine angenommen
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habe, weil die letztere DR so sachlich unrichtig, als die une engend ist. |
Sechste.Rotte, Fühler dünn, Körper schlank, schmutzig gelb mit dicht punktirtem Halsschilde und regelmässig punktstrei- figen Deckschilden, Vorderschienen dünn, stark ausgeschweift. Eine einzelne flach gewölbte Art aus dem Gebiete der Vereinig- ten Staaten. (Vergl. Linnaea 1. p. 150. Neunte Rotte.)
32. Cr. Schreibersii Mus. Ber. Bräunlich-gelb, mit lich- tern, wolkenfleckigen Deckschilden, das Halsschild dicht grob nadelrissig, die Punktstreifen hinterwärts feiner, mit flachen glatten Zwischenräumen. Länge 1} — 2“; Breite je 1 eu Pe
Cr. rugicollis Haw. 258. n. 40,
Ebenfalls von einem ungewöhnlichen, mehr europäischen Habitus, durch die Färbung und weit mehr noch durch die ge- schwungenen Vorderschienen unsern gleichgefärbten Arten aus der Rotte des Cr. 12punctatus F. nahe verwandt. Der Kopf grob und dicht runzlig punktirt, glanzlos, mit einer feinen Quer- furche zwischen den Fühlerwurzeln; auch das Kopfschild auf gleiche Weise gerunzelt, und nur dessen Seitenfelder glatt; die Farbe braungelb. Die Fühler z’emlich kurz, das zweite Glied birnförmig, das dritte um die Hälfte länger, auch die beiden folgenden nur noch wenig verlängert, die obern dem fünften gleich, deutlich verbreitert und zusammengedrückt, der Fortsaiz des Endgliedes kurz, durch einen deutlichen Ausschnitt an der Innenseite abgeseizt. Die Farbe schmutzig gelb, die Spitze el- was dunkler. Das Halsschild hinten nur flach gewölbt, jeder- seits des Schildehens breit und tief niedergedrückt; vorn nur kurz und schwach übergebogen; die Vorderecken stumpfwinklig, stark eingezogen; die Seiten fein gerandet und nach vorn in stark gekrümmtem Bogen convergirend; die Hinterecken wenig herausgezogen, kurz und breit zugespitzt, der Hinterrand wenig ausgeschweift, mit kurzem, fast gradem Mittelzipfel. Die ganze Oberfläche der Länge nach dicht und grob nadelrissig, die Risse an den Seiten mehr in unordentliche Runzeln übergehend, der Glanz matt und seidenarlig, die Farbe braun mit etwas lichtern Seiten. Das Schildchen stumpf dreieckig, an der Basis kaum
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eingedrückt, glänzend schmutzig-gelb, mit dunklerem Saume. Die Deckschilde breiter als das Halsschild, flach gewölbt, um das Schildchen kaum erhöht, die Schulterbeulen als breite, stumpfe Höcker emporgehoben und innerseits durch einen kurzen Längs- eindruck abgesetzt; der Seilenlappen kurz, mit gebogenem Vor- derkiele, die Spitzen einzeln breit zugerundet, fast abgestutzt, mit klaffender Naht. Die Punktstreifen regelmässig, ziemlich fein und hinterwärts noch feiner, der erste fast bis zur Wölbung reichend, die Zwischenräume fein gerunzelt und mässig glänzend. Die Farbe schmutzig gelb, mit einigen dunklern verwaschenen Wolkenflecken, deren einer zwischen der bräunlichen Schulter- beule und dem Schildchen, ein zweiter schräg hinter der Schul- terbeule, ein noch schwächerer in Gestalt einer welligen Quer- binde hinter der Mitte, und ein Querfleck auf der Wölbung, letztere beide bei manchen Stücken nur mit Mühe zu erkennen. Das Pygidium mässig fein und dicht punktirl, schwach glänzend, schmutzig hellgelb. Die Unterseite grob und dicht runzlig punktirt, schmutzig braungelb, die Schulterblätter und der letzte Bauchring ‚nebst dem Mittelzipfel des ersten Ringes heller gelb; der letztere ‚breit und seicht eingedrückt. Die Beine etwas dunkler gelb als die Schulterblätter, die Vorderschienen an der Wurzel dünn, und mit deutlicher Schwingung der Innenkanten unterwärts erweitert; ‚die Hinterenden des Prosternums kurz und breit zugespitzt. Der letzie Bauchring des J° mit einer quer eingedrückten, kaum punklirten, glänzenden Stelle, des 2 mit einer tiefen, halbkuge- ligen, spiegelglatten Grube.
Im Gebiete der Vereinigten Staaten, und zwar nach Hal- deman in deren Süden (Mus. Berol. Franc. Deyrolle.)
Siebente Rotte. Fühler dünn, mässig lang. Körper schlank, flach walzenförmig, hinterwärts verschmälert, oben lehm- ‘gelb mit schwarzen Zeichnungen des Halsschildes und gleichen Längsbinden der Deckschilde, letztere paarig - punktstreifig, der ‚sechste und siebente Streifen fehlend, der achte vorn furchenartig eingedrückt. Die Vordertarsen des 8 etwas erweitert. Eine. aus wenigen, ‘aber zierlichen Mexicanischen Arten bestehende ie
v1. Ä 19
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33. Cr. alternans m. Oben gelb, Unterseite und Beine schwarz- und gelbbunt; drei Flecken auf dem Kopfe, ein herzförmiger Hinterfleck des Halsschildes und drei Schrägbinden der Flügeldecken schwarz; die Punktstreifen mässig mit flachgewölbten, glänzenden Zwischenräumen. FLIPER FB IS i
Eine ganz eigenthümliche, durch Gestalt, Sculptur und Fär- bung nur noch der einzigen folgenden näher verwandte Art. Der Kopf ziemlich flach, punktirt und glänzend, die Augen in der Mitte breit und lief ausgerandet, die Stirn längsrinnig; die Farbe ein helles Lehmgelb, ein länglich-runder Stirnfleck und am obern Ende des Kopfschildes jederseits ein Schrägfleck, an dessen un- terem Ende der Fühler eingesetzt ist, schwarz, auch die Mund- theile nebst dem untern Rande des Kopfschildes schwärzlich. Die Fühler von etwas mehr als halber Körperlänge, das zweite Glied kurz eiförmig, das dritte doppelt länger, auch noch die folgenden bis zum sechsten allmählig zunehmend und letzteres grösser als das zweite und dritte zusammengenommen; die obern wenig zusammengedrückt und erweitert, der Fortsatz des End- gliedes durch eine deutliche Ausrandung auf dessen Innenseite abgesetzt. Das Wurzelglied schwarz, die vier folgenden gelb- braun mit etwas dunkler angeflogener Oberseite, die obern wie- der schwarz. Das Halsschild kurz und breit gewölbt, mit der Hälfte seiner Länge vorn übergekrümmt, auch seitlich tief her- abgezogen, vorn mehr als halbkreisförmnig ausgeschnitten, die Seiten fein gerandet, von den spitzen Hinterecken ab bis zur Mitte fast geradlinig, dann in seichten, erst dicht an den Vor- derecken stärker gekrümmten Bogen zusammengeneigt, der Hin- terrand jederseits tief ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz, breit, weit ausgeschnitten. Die Oberfläche sehr fein und zerstreut punktirt, glänzend gelb; vor dem Hinterrande ein grosser, ‘schlecht begrenzter, herzförmiger schwarzer Fleck, dessen Inneres wieder durch zwei vor dem Hinterrande liegende fast zusammenstossende gelbe Schrägflecke getheilt wird; ausserdem jederseits neben der ‘Mitte des Seitenrandes ein vereinzeller schwarzer Punkt. Das Schildchen fast viereckig, doppelt länger als breit, an der Wur- zel mit einem Grübchen, einfarbig glänzend schwarz. Die Deck- schilde lang walzlich, hinterwärts mit eiwas ausgebogenen Seiten
291 verschmälert, steil abwärts gewölbt und fast abgestutzt, die Schul- terbeulen breit und eckig heraustretend, innerseits durch einen kurzen Längseindruck abgesetzt, der Seitenlappen kurz, aber breit. Die Punktstreifen sehr regelmässig, von dem innern ab- gekürzten nur die hintere aus wenigen Punkten bestehende Hälfte vorhanden; auch der erste Streifen sehr verkürzt und schon vor der Mitte die Naht erreichend, der zweite an dieser Stelle sich biegend und von hier ab der Naht gleichlaufend, dicht vor der Spitze sich verlierend, der dritte und vierte, dann der fünfte und achte hinterwärts paarweise verbunden, der sechste und siebente, welche hinter der Schulterbeule entspringen müssten, bei der Schmalheit der letztern ganz fehlend, doch aber der fünfte Strei- fen längs der andern Hälfte des achten eiwas abgebogen, daher der Zwischenraum zwischen beiden hier breiter, als ob wenig- stens für einen Anfang der fehlenden Streifen, wie ihn die fol- gende Rotte zeigt, Raum geschaffen werden sollte, und auf eine gleiche Strecke der vordere Theil des neunten Streifens furchen- artig eingedrückt. Die Zwischenräume vorn flach gewölbt, hinter- wärts mehr niedergedrückt, nur, die beiden äussern etwas stärker gewölbt, durch den tiefer eingegrabenen neunten Streifen etwas mehr gehoben. Die Farbe glänzend lehmgelb, ein schmaler auch den Seitenlappen umziehender Saum der Flügeldecken schwarz; bald hinter dem Schildchen verbreitert sich dieser Nahtsaum et- was, und trifft am hintern Ende des ersten Streifens mit der er- sten schwarzen Schrägbinde zusammen. Solcher schwarzen Schrägbinden zeigt jede Flügeldecke drei; die erste am meisten schräge und vor der Mitte mit der Naht zusammentreffende und von hier ab die Naht fast bis zur Spitze begleitende liegt auf dem ersten Zwischenraume, die zweite hinterwärts wieder etwas nach aussen gebogene zwischen dem dritten und vierten, die dritte zwischen dem fünften und achten Streifen; letztern schliesst die Schulterbeule ein, und weicht gleich hinter letzterer etwas über den achten Streifen hinaus. Uebrigens erreichen alle drei Binden den Saum an der Wurzel eben so wenig, als die Spitze; sie sind dabei fein querrunzlig, weniger glänzend als die gelbe Grundfarbe. Das Pygidium sehr grob und dicht punklirt, schwarz, am untiern Rande mit zwei gelblichen Querflecken. Die Unter- seite schwarz, Vorder- und Mittelbrust nebst einem Fleck auf der Mitte der Hinterbrust, Schulterblätter, Mittelzipfel des ersten
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Bakichninges und der Hinterrand des letzten Bauchringes gelb, fein runzlig punktirt. Hüften und Oberseite der Schenkel gelb, mit einem schwarzen Längsfleck auf der Mitte der letztern; der übrige Theil der Schenkel nebst Schienen und Tarsen schwarz. Die drei obern Fussglieder der Vorderfüsse bei dem einzigen mir vorliegenden &* merklich breiter als an den Mittel- und Hinterfüssen; das letzte Segment des &' in der Mitte breit quer niedergedrückt. Das 2 kenne ich nicht. Aus Mexico (Mus. Sturm.).
34. Cr. gemellatus m. Oben gelb, Unterseite und Beine .schwarz- und gelbbunt; drei Flecken auf dem Kopfe, vier _ Längsflecken des Halsschildes und zwei Schragbinden der Flügeldecken schwarz; die Punktstreifen fein, mit flachen, glänzenden Zwischenräumen. Länge 2423"; Breite
14 — 175 5 u
Etwas grösser als der vorhergehende, daiklhr lehmgelb, bei feinerer Punktirung glänzender, übrigens, wie schon vorher be- merkt, demselben sehr nahe verwandt. Der Kopf flach, ziemlich dicht und grob punktirt, daher wenig glänzend; die Stirnrinne und der das Kopfschild absetzende Quereindruck deutlich, die Ausrandung der Augen breit und seicht. Die Farbe dunkel lehm- gelb, ein kurzer Stirnfleck, zwei untere, die Fühlerbasis deckende ‚Schrägflecke, und die Oberlippe nebst den Mundtheilen schwarz. Die Fühler dünn, von mehr als halber Körperlänge, das zweite Glied Birne, das dritte doppelt länger und die beiden fol- genden noch mehr zunehmend, die obern dem fünften gleich, nur leicht erweitert und zusammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kurz und breit. Das Wurzelglied schwarz mit gelb- licher Spitze, die vier folgenden gelb und die obern . wieder schwarz. Das Halsschild kurz und mit halber Länge vorn über- gewölbt, durch die tief herabgezogenen und unten wieder ein- wärts gekrümmten rechtwinkligen Vorderecken nach vorn hin stark zusammengedrückt- verschmälert; die Seiten fein gerandet, von der Mitte ab zusammengekrümmt, hinter derselben etwas geschwungen, die Hinterecken lang und spitz, durch einen Schräg- eindruck etwas aufgewulstet, der Hinterrand jederseits breit und tief ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz und breit, fast grade abgeschnitten. Die Oberfläche vor dem Schildchen jnderseit: et-
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was niedergedrückt, spiegelglatt, dunkel lehmgelb, Vorder- und Hinterrand schmal schwarz-, die Seiten bräunlich gesäumt, auf der Mitte vier neben einander liegende, gegen die Mittelfirste eiwas concav ausgerandete, den Vorderrand nicht erreichende Längsflecke, deren mittlere beide mit erweiterten. Hinterenden zusammenfliessen, und deren Entstehen aus der Auflösung der bei der vorhergehenden Art beschriebenen Halsschildszeichnung sich nicht verkennen lässt. Das Schildchen gross, stumpf drei- eckig, an der Basis mit einem Grübchen und hinter letzterem der Länge nach erhöht, glänzend schwarz, Die Deckschilde dreimal länger als das Halsschild, hinterwärts mit ausgebogenen Seiten verschmälert, längs der Wurzel flach aufgewulstet, dahinter quer niedergedrückt und um das Schildchen stärker erhöht; die Schulterbeulen lang und schmal, durch einen breiten, flachen Ein- druck innerseits abgesetzt, der Seitenlappen mässig, der Rücken flach gewölbt. Die Punktstreifen sehr regelmässig, vorn von mässiger Stärke, schon vom ersten Drittel an feiner und hinter- wärts fast ganz erloschen, der Scutellarstreifen aueh vorn abge- kürzt, die übrigen einander paarweise genähert, so dass die graden Zwischenräume besonders hinterwärts sich fast um die Hälfte erweitern; das dritte Paar, wie bei dem vorigen, durch den fünften und achten Streifen gebildet, zwischen denen der sechste und siebenie fehlen; die gestörte Streifenbildung nur durch eine vordere Erweiterung dieses Zwischenraumes und eine entsprechende Vertiefung des neunten Streifens angedeuleti. Die obern Zwischenräume flach, die nicht schwarz gefärbten hinter- wärts sogar der Länge nach seicht niedergedrückt, der äussere und der vordere Theil des vorhergehenden flach gewölbt; die Oberfläche spiegelglatt, dunkel lehmgelb, der Saum schmal schwarz, und ausserdem auf jeder Flügeldecke zwei abgekürzte schwarze Längsbinden, die innere zwischen dem zweiten, die äussere auf der Schulterbeule beginnende zwischen dem dritten Streifenpaare. Das Pygidium grob punktirt, schmutzig lehmgelb, der Rand und eine Mittellinie schwärzlich. Unterseite schwarz, Vorder- und Mittelbrust, ein Vorderfleck der Hinterbrust und ‚der Mittelzipfel des ersten Bauchrings, eben so die Vorderhüften, ‚die Aussenkante und Oberseite der Schenkel nebst den nieder- gedrückten Seiten der Hintergrube des 2 schmutzig gelb oder gelbbraun. Die Hinterenden des Prosternums kurz und breit zu-
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gespitzt. Der letzte Ring des 9 einfach, des @ mit einer halb- kugelförmigen, im Innern matten, mit den Seitenrändern auiieen niedergedrückten Grube.
Aus Mexiko (am el Mirador —; Mus. Berol. ae Thorey.) |
Achte Rotte. Fühler dünn, von mässiger Länge, Körper kurz und gedrungen, hinterwärts kaum verschmälert, schwarz mit roihem oder roth gezeichnetem Halsschilde und gefurchten mit weissen Längsbinden gezeichneten Deckschilden, der sechste und siebente Streifen abgekürzt, jedoch ohne Querrunzel. Das Halsschild und die äussern Geschiechtsmerkmale wie bei der fol- genden Rotte. Kleine zierliche Arten aus dem östlichen Gebiete.
35. Cr. lativittis Grm. Schwarz, der Kopf und das am Unterrande jederseits stumpf gezähnte Halsschild roth- und gelbbunt, die Flügeldecken mit zwei an der Spitze. zusammentreffenden weissgelben Längsbinden und glei- cher abgekürzter Wurzelbinde, dicht kerbstreifig mit ge- wölbten, glatten Zyischen unag! Länge 13 — 12"; Breite 1—1s 0,
Cr. lativittis @rm. Ins. sp. 558. n. 7162! -- Cr. geminatus Hald. 253. n. 23.
Eine zierliche, und wie es scheint, ziemlich seltene Art, da unter ihrem Namen in der Regel Stücke des Cr. lituratus Fab, gefunden werden. Der Kopf flach, fein punktirt, roth, längs dem innern, breit und seicht ausgerandeten Augensaume hellgelb, die untere Hälfte des oben durch eine deutliche Querlinie begrenz- ten Kopfschilds nebst den Mundtheilen schwärzlich. Die Fühler fast so lang wie der Körper, schlank und dünn, das zweite Glied deutlich verkehrt-kegelförmig, das dritte doppelt länger, das vierte dem dritten gleich, etwas kürzer als das fünfte, letzteres auch die folgenden an Länge etwas übertreffend, die obern kaum er- weitert, aber deutlich zusammengedrückt. Die Farbe schwarz, Das Halsschild stark gewölbt, fast mit seiner Hälfte vorn überge- bogen, hinten wenig eingesenkt, die Vorderecken tief einwärts gekrümmt, die Seiten fein gerandet, nach vorn im Bogen zusam-. mengeneigt, die Hinterecken durch einen seichten Schrägeindruck etwas aufgebogen, spitz; der Hinterrand jederseits breit aber
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seicht ausgeschweift, mit kurzem, breitem, wenig ausgerandetem Mittelzipfel. Die Farbe hellroth, zart schwarz gesäumt, die er- weiterte Kante des Vorderrandes und ein breiter verwaschener Rand längs des schwarzen Saums hellgelb, und gleiche Färbung zeigen ein paar breite verwaschene Schrägflecke vor der Mitte des Hinterrandes. Die Oberfläche dabei glatt und ziemlich glän- zend. Das Schildchen fast gleichseitig dreieckig, hinterwärts schräg erhöht, vorn mit einem Grübchen, schwarz. Die Deck- schilde walzlich, hinterwärts eiwas verengt, vor der Spitze steil abfallend, und letztere selbst einzeln breit zugerundet, die Schul- terbeulen breit und flach, der Seitenlappen deutlich mit gradem, von der Schulter schräg herablaufendem Vorderkiele. Die Ober- fläche kerbsireifig, der erste Streifen bis zur Wölbung reichend, vom sechsten und siebenten hinter der Schulterbeule die Ansätze deutlich. Die Zwischenräume gewölbt, glatt und glänzend, die Farbe tief schwarz, der zweite Zwischenraum sowie die beiden äussern hellgelb; die hierdurch gebildeten beiden Längsbinden treffen vor der Spitze zusammen, und strecken auf dem vierten Zwischenraum einen kurzen Zipfel nach vorn hin; auf demselben zeigt sich vorn noch der Anfang einer abgekürzten mittlern Längsbinde, seltener jederseits am Schildchen ein ähnlicher ver- waschener schmutzig weisser Fleck. Der neunte, die Aussen- binde trennende Punktstreifen erscheint durch die Färbung sei- ner Punkte schwarz, eben so ist der abgesetzte Rand ausserhalb des zehnten Streifens nebst dem Seitenlappen schwarz. Auch das Pygidium schwarz, jederseits mit einem verwaschenen gel- ben Flecke, dabei grob punklirt. Eben so Unterseite und Beine schwarz, die Hüften bräunlich, der Mittelzipfel des ersten Bauch- ringes gelb. Das Prosternum des g° in der Mitte mit einem kegelflörmigen, an der Spitze röthlichen Höcker, der Mittelzipfel des ersten Bauchrings jederseits mit einem schräg nach aussen und hinten gerichteten, mit seiner Basis an den Hinterrand der gelblichen Färbung gelehnten Zahn; auf dem letzten Ringe ein muldenförmiger, glänzender Quereindruck, der nach hinten zu durch den kielförmig erhobenen, grade abgestutzten Hinterrand des Segments begrenzt wird. Das Prosternum und der Hinter- leib des 2 einfach, mit der gewöhnlichen Grube auf dem letzten Ringe.
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In den südlichen und westlichen Staaten des Ostgebiets nach Haldeman (Mus. Berol. Germ. Das Stück der letzten Samm- lung stammt aus Carolina). ee
36. Cr. 5vittatus Dej. Roth- und gelbbunt, das Halsschild fein punktirt, jederseits am Unterrande stumpf gezähnt, die Flügeldecken schwarz mit zwei an der Spitze zusam- mentreffenden weissgelben Längsbinden und zwei gleichen abgekürzten Wurzelbinden, dicht kerbstreifig mit gewölb- ten, glatten Zwischenräumen. L. 128; Br. 123".
Cr. geminatus Hald. 253. n. 23. var. ß.
Dem vorhergehenden sehr ähnlich, und daher auch Eh von Haldeman mit demselben vereinigt, aber doch, wie mich dünkt, hinreichend von ihm verschieden, der Er nach ge- wissermaassen das entgegengesetzte Extrem der Reihe bildend, die von Cr. lituratus durch lativiltis zu dem vorliegenden her- überleitet. An Grösse gleicht er den grössesten Stücken des vorhergehenden, ist aber im Verhältniss schlanker; Gestalt und Färbung von Kopf und Halsschild stimmt mit jenem auf das voll- ständigste überein, auch die Zeichnung der Deckschilde gleicht der des Cr. lativittis, nur dass der bei einzelnen Stücken des letztern vorhandene Längsfleck neben dem Schildchen sich hier zu einer wirklichen abgekürzten Längsbinde ausbildet. Dabei ist jedoch das ganze Halsschild mit feinen, ziemlich dicht stehenden, besonders auf der hintern Hälfte deitlich bemerkbaren Pünkt- chen besetzt und dadurch matt; auch ist die Sculptur der Deck- schilde, wenn man gleiche eschlechier zusammenhält, feiner, und vom sechsten und siebenten Streifen zeigt sich nur ein kur- zer, aus wenigen aber deutlich getrennten Punkten bestehender Anfang. Pygidium, Unterseite und Beine einfarbig roth, nur der Mittelzipfel des ersten Bauchringes weissgelb. Die Vorderbrust des 2 flach, das letzte Segment mit der gewöhnlichen rundlichen glänzenden Grube.
Mit dem Vorhergehenden in gleichen Gegenden (Mus. Berol.)
37. Cr. lituratus Fab. Schwarz, das Halsschild glatt, roth mit schwarzem Mittelfelde und Seitenwischen, jederseits am Unterrande stumpf gezähnt, die Flügeldecken mit zwei an der Spitze zusammen treffenden bleich röthlichen Längs-
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binden und gleicher abgekürzter Mittelbinde, dicht kerb- streifig mit gewölbten, glatten Zwischenräumen. L. 12 1349: Br. 1—1,5'".
Cr, lituratus Fab. Syst. Eleath. 1-50, 0. 50! Oliv. Ent. VI, 808, n. ar tab. V. fig. 76! Hald. 254. n. 24.
Abermals dem Cr. lativittis täuschend ähnlich, aber bei glei- cher Länge etwas breiter, das Halsschild kürzer, die Oberfläche der Deckschilde matter, die Ueberreste des sechsten und sieben- ten Streifens deutlicher, die Binden der Deckschilde nicht weiss oder weissgelb, sondern deutlich bleichroth. Zeichnung und Far- benvertheilung im Allgemeinen wie bei jenem, und die Unter- schiede bestehen der Hauptsache nach in Folgendem. Der Kopf bei beiden Geschlechtern schwarz, die innern Augenränder breit weisslich gesäumt. Das Halsschild roth, ein kreisförmiger oder elliptischer, bald nur den Hinterrand berührender, bald mit brei- terer Basis an denselben gelehnter, mehr oder minder deutlich ‚begrenzter Fleck, und jederseits zwischen ihm und dem Seiten- rande ein kleinerer, gewöhnlich etwas getrübter Wisch schwarz oder bräunlich; die Binden der Deckschilde mehr oder minder stark ins Röthliche fallend, selbst bräunlich. Aendert ab:
2. nur die Randbinde vorhanden, und mit dem hintern Ende bis zur Naht die Spitze umziehend; Hald. a. a.O. var.y; Cr. recurvus Say Journ. ac. Phil. ed. Gory 274. n. 6.*); und
y. die Binden ganz fehlend, und als deren Ueberrest nur vor der Spitze ein zuweilen bis zur Mitte des Randes reichen- der röthlicher Querfleck übrig geblieben; bei solchen Stük- ken auch die Färbung des Halsschilds dunkler, und der Mittelfleck mit den Seitenflecken verschwimmend, oder so zusammenfliessend, dass dadurch jederseits am Hinterrande ein eirunder gelbrother Schrägfleck abgesondert wird; Hald. var. £. Cr. castus Melsh. Phil. Proceed. II. 171. n. 4.
*) »Oeuvres entomologiques de Th. Say, professeur etc. Recucillies et tra- »duites par M. A, Gory. Paris 1837. 8.« Die davon erschienenen vier Lieferungen (20 Bogen) enthalten von den in dem Journ. ac, Se. nat. Phil. erschienenen Abhandlungen die zwölf ersten (bis Ende 1824) vollständig, und von der dreizehnten den Anfang. Das amerikanische Original habe ich zur Einsicht nicht erhalten können.
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' Die hellen Flecke des Pygidiums kleiner, mehr rund, zuwei- len ganz fehlend. Die Vorderhüften und die bei dem & auch hier vorkommende kegelförmige Erhöhung auf dem Prosternum weisslich; der Mittelzipfel des ersten Bauchringes und die an demselben beim g* befindlichen hinterwärts gerichteten Zähne ebenfalls weisslich, der Bau des letzten Ringes nicht von dem des Cr. lativittiis abweichend. Bei dem 2 das Prosternum ohne Höcker, das erste Segment einfach, und das letzte mit der ge- wöhnlichen kreisförmigen Grube; zuweilen bei beiden Geschlech- tern der Hinterrand des letzten Ringes weissgelb. Bei den Ab- arten 8 und „ ist gewöhnlich der ganze mittlere Zipfel des’ er- sten Bauchrings schwarz. |
In gleichen Gegenden mit den vorhergehenden, hänpthache lich in Georgien und Carolina, nordwärts bis Pennsylvanien hin. (Mus. Fab. Berol. ‚Frane. Stun Riehl. Cheoröl. Deyrolie. Mannerh.)
Neunte Rotte. Fühler dünn und sehr lang; Körper hin- terwärts etwas verschmälert, rothbraun oder schwarz, mit rothen oder gelben Zeichnungen. Halsschild mit erweitertem Vorder- rande, unter den Vorderecken mit einem vorspringenden Zahne; öfters matt und fein punktirt, meist mit zwei gelben oder weis- sen Hinterflecken. Deckschilde punktstreifig mit seitlicher Quer- runzel. d‘ mit erweiterten Vordertarsen, einem Höcker auf dem Prosternum und einer zweizähnigen Platte auf dem Mittelzipfel. des ersten Bauchringes. Ziemlich walzenförmige, bunt gezeich- nete Arten aus dem östlichen Gebiete, von Texas bis Canada verbreitet.
38. Cr. congestus Fab. Rostroth mit schwarzen Deck- schilden, der Vorderrand und zwei Hinterflecken des mat- ten, zerstreut punktirten Halsschilds, drei unterbrochene Querbinden und die Spitze der Flügeldecken weissgelb; der Unterrand des Halsschilds jederseits lang und spitz gezähnt, die Punkistreifen derb mit gewölbten Zwischen- räumen. L. 22-— 22’; Br. 13 —13.
Cr. congestus Fab. Suppl. 107. n. 44—45! Syst. Eleuth. 1]. 47. n. 34!
— Cr. brunnipes Oliv. Ent. V1..813. n. 49. tab, V. fig. 83 a. b! —
Cr. clathratus Melsh. Phil. Proceed. IH, 173. n. 12. — Cr. (Bassa- reus) clathratus Hald. 246. n, 2. und Cr. congestus ib. n. 3. B
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Von einem ganz eigenthümlichen Habitus, und wahrschein- lich deshalb von Haldeman zum Typus einer eigenen Gattung erhoben, aber mit den folgenden Arten in Bau und Sculptur so genau zusammenhängend, dass ich die wesentlichern Abweichun- gen nur als specifische, und daher zur Trennung einer Gattung nicht brauchbar ansehen kann. Es zeigt sich dieser eigenthüm- liche Habitus hauptsächlich in dem gegen die walzlichen Deck- schilde sich nach vorn auffallend und fast kegelförmig verschmä- lernden Halsschilde und den lang herabhängenden Vorderzähnen des letztern, in den ungewöhnlich langen Fühlern der J', und den bei dieser Art stärker als den andern von mir mit derselben Gruppe vereinigten Arten hervoriretenden sexuellen Merkmalen desselben Geschlechts. — Der Kopf klein, flach, die Stirn bei den 9 durch die genäherten Augenränder verengt, der Länge ‚nach seicht eingedrückt, der untere Theil des Kopfschildes tief quer niedergedrückt, die Ausrandung der Augen breit und seicht. Die Oberfläche nebst den Mundtheilen glänzend rostroth, die in- nern Augensäume, auch die Mitte des jederseits durch eine ein- geschnittene Linie begrenzten Kopfschildes weisslich-gelb. Die ‚Fühler dünn und schlank, bei dem 9° von mehr als Körperlänge, dem @ etwas kürzer; das zweite Glied birnförmig, die‘ nächst folgenden stufenweise verlängert, so dass das dritte fast drei- mal länger ist als das zweite, das fünfte aber das zweite und dritte zusammen noch übertrifft; die obern wenig zusammenge- drückt und kaum erweitert, der Fortsatz des Endgliedes kurz kegelförmig. Die fünf untern Glieder roth, die obern schwärz- lich. Das Halsschild mit fein abgesetzten, fast graden und nur in der Mitte etwas aufwärts gebogenen Seitenrändern nach vorn verschmälert, nach vorn sehr wenig, seitlich stärker abwärts ge- wölbt, vorn den Kopf halbkreisförmig umschliessend, der Vorder- rand unter den Vorderecken jederseits in einen schräg abwärts ‚gerichteten ziemlich spitzen Zahn verlängert; die Hinterecken spitz und etwas über die stumpfwinkligen Schultern hinausrei- chend, der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, der Mittel- zipfel kurz und breit, kaum ausgerandet. Die Oberfläche auf mattem Grunde fein und zerstreut punktirt, vor dem Schildchen eine schwach angedeutete, kielige Längslinie, die sich zuweilen erst aus einem seichten Längseindrucke emporhebt. Die Farbe rostroth, der vortretende Saum des Vorderrandes weiss, zwei
300 verwaschene Hinterflecke und ein noch mehr verwaschener meist unterbrochener Saum längs Vorder- und Seitenrand trüb gelb. Das Schildchen dreieckig, glänzend weissgelb, schwarz gesäumt. Die Deckschilde walzlich, mit hinterwärts wenig verflachtem Rücken, längs der Wurzel etwas aufgewulstet, die Schulterbeulen länglich, wenig hervoriretend, auch der Seitenlappen klein, die Spitzen einzeln breit abgerundet. Die Punktstreifen aus dicht gedrängten, groben, etwas in die Quere gezogenen Punkten ge- bildet, fast furchenartig eingedrückt; die Querrunzel schmal und ziemlich schräg nach vorn und aussen gerichtet, der vor ihr lie- sende Theil des sechsten und siebenten Streifens deutlich, hinter ihr der fünfte bald abreissend, der sechste fehlend, der siebente vollständig und mit einer Krümmung dem Hinterende des fünften sich anschliessend. Die Zwischenräume durch die groben Punkte sehr verengt, dadurch als gewölbte Rippen emporgehoben, ziem- lich glänzend, an den Seiten und nach der Spitze hin fast spie- gelnd. Die Farbe schwarz, seltener bei unvollständiger Ausfär- bung nur braun; drei aus einzelnen Flecken bestehende, unter- brochene Querbinden und ein lappiger Fleck vor der Spitze weiss oder weissgelb, bei veralteten Stücken gelb. Die erste, an der Wurzel liegende Binde besteht jederseits aus fünf vereinzelten Längsflecken, der ‚erste längs Schildchen und «Naht, nach aussen an den ersten Streifen gelehnt, die folgenden auf dem zweiten, vierten, achten und neunten Zwischenraume, die beiden letztern ausserhalb der Schulterbeule. Die zweite Binde, fast auf der Mitte, besteht aus einem unregelmässig viereckigen Fleck, der vom Hinterende: des abgekürzten Streifens bis über den dritten Streifen hinausreicht, und von den drei ersten Streifen durch- setzt aber nicht unterbrochen wird, und einem zweiten rundli- chen, vom fünften bis zum zehnten Streifen reichenden Fleck, der zugleich die Querrunzel einnimmt, und durch die ihn durch- setzenden Streifen eigentlich in drei oder vier Einzelflecke ge- theilt wird: die dritte auf der Wölbung ist aus fünf einzelnen Längsflecken auf dem zweiten und dritten, siebenten, achten und neunten Zwischenraume gebildet. Sämmtliche Flecke sind lack- artig, wie aufgetragen, und stärker glänzend als die schwarze Grundfarbe selbst; fliessen übrigens bei einzelnen Stücken in unregelmässiger Weise zusammen. Das Pygidium dicht und grob punktirt, bei dem g* braunroth mit dunklerem Unterrande, an dem
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letziern zwei verwaschene gelbe Flecken, bei dem 2 heller, meist ohne diese Flecken. Die Unterseite rostroth oder rost- braun; das Prosternum hinten herzförmig ausgerandet, mit breit und stumpf abgerundeten Enden, bei dem Z mit einer kielar- tigen Längserhöhung, deren untere Spitze vorn zahnarlig her- vorspringt, und die entweder ganz oder auf ihrem Rücken weiss- lich gefärbt ist: bei dem 2 flach gewölbt, hinter der Mitte zu- weilen mit einem Längseindruck. Der letzte Bauchring des mit einem tiefen eiförmigen glänzenden Quereindruck; die vor- hergehenden stark zusammengeschoben, und ihr mittlerer Theil mit einer trapezoidischen, zwischen den Hinterhüften eingescho- benen weissgelben Platte bedeckt, deren breiterer Hinterrand kreisförmig ausgeschnitten ist, so dass die Hinterecken als etwas emporgebogene bräunliche Zähnchen hervortreten und zwischen ihnen die Hinterränder der Bauchringe sichtbar werden. Der Hinterrand des leizien Segments ist dagegen als eine scharfe, die Quergrube hinterwärts und seitlich einschliessende Kiellinie er- höht; und zugleich jederseits, nahe hinter dem Zähnchen der Vorderplatte, mit einem Büschel weisser Seidenhärchen besetzt, Der Hinterleib des @ von gewöhnlichem Bau, grob punklirt, auf dem letzien Segmente mit der gewöhnlichen rundlichen Grube, der Mittelzipfel des ersten Bauchringes hellgelb. Die Beine derb und kräftig, mit etwas verdickten Schenkeln, rostroth, mit zu- weilen dunklern Schienen una Tarsen, die des 9 nicht weiter ausgezeichnet; bei dem JS die Vorderschienen elwas geschweift. Das erste Fussglied breit scheibenförmig erweitert, so dass es an Breite das dritte merklich übertrifft, das zweite zwar schwä- cher erweitert, aber doch breiter als lang, und in geringerem Maasse tritt solcher Bau auch noch an den Mittelfüssen hervor.
Im südöstlichen Theil der Vereinigten Staaten, von Kentucky bis Georgien und von hier durch Carolina bis Pennsylvanien, wie es scheint, nirgends selten und daher in allen verglichenen Samm- lungen in Mehrzahl vorhanden.
39. Cr. areolatus m. Rostroth mit schwarzbraunen Deckschil- den, zwei hintere Schrägflecken des matten, zerstreut- punktirten Halsschildes, drei unterbrochene Querbinden und die Spitze der Flügeldecken weissgelb; der Unter-
ws:
rand des Halsschildes jederseits kurz rechtwinklig ge- zähnt, die Punktstreifen derb mit gewölbten ae räumen. L. 13— 2; Br. 12 — 12,
Kleiner als die kleinsten Stücke des vorhergehenden, beson- ders schmaler, und bei im Ganzen vorhandener Uebereinstim- mung in Bau und Zeichnung hauptsächlich von ihm in folgenden Punkten abweichend. Das Halschild ist vorn etwas flacher über- gewölbt, der untere Rand nur ganz kurz rechtwinklig gezähnt; die Deckschilde aus schmaler Basis hinterwärts etwas verbrei- tert, ihre Punklirung feiner, die Färbung heller braunroth, und von den weissen Flecken der vordern Reihe fehlt der äussere ganz, oder ist nur sehr unscheinbar angedeutet. Das Pyeidium rostbraun, ungefleckt. Bei dem d* das erste Glied der Vorder- tarsen etwas verbreitert, die kielarlige Erhöhung auf dem Pro- sternum zu einem zusammengedrückten hornarligen Vorsprunge von weisser Farbe erweitert, das Mittelfeld des ersten Bauch- ringes hinterwärts abgesetzt, der Länge nach seicht und breit eingedrückt, am Hinterende mit zwei kurzen, grade hinterwärts gerichteten Zähnchen besetzt. Der letzte Ring muldenförmig quer eingedrückt, jederseits lang gelb gebärtet. Bei dem @ das Pro- sternum flach, der letzte Bauchring mit einer breiten rundlichen Grube. Die Hinterenden des Prosternums bei beiden Geschlech- tern kurz und breit abgerundet.
Von Texas. (Mus. Deyrolle.)
40. Cr. sulfuripennis Melsh. Schwarzbraun oder rost- roth, Vorder- und Seitenrand nebst zwei Hinterflecken des fein punktirten Halsschildes, Flügeldecken schwarz mit drei unterbrochenen gelben Querbinden und gelber Spitze, oder ‘gelb mit drei Querreihen schwarzer Flecke;
. der Unterrand des Halsschildes jederseits kurz rechtwinklig gezähnt, die Punkistreifen derb mit gewölbten Zwischen- räumen, L. 21— 24’; Br. 14 — 175°".
Cr. sulfuripennis Melsh. Phil. Proceed. III. 173. n, 13. Hald. 254. n.
25. — Cr. guttatus Hald. 247. n, 4.
Schon Melsheimer hat, obwohl ihm von der Re Art nur die nicht typische Varietät bekannt geworden war, so- wohl die Stellung dieser und der folgenden, als die nahe Ver- wandtschaft beider mit Cr. congestus F.richtig erkannt, wäh-
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rend Haldeman die Analogie im Bau des Unterrandes vom Hals- schilde übersehen, und daher nicht allein diese Arten von Cr. congesius generisch getrennt, sondern auch die beiden Formen der vorliegenden in zwei verschiedenen Abtheilungen seiner Gat- tung Cryptocephalus untergebracht hat. — Der Käfer bildet in seiner typischen Varietät eine Mittelart zwischen dem Cr. con- gestus und der folgenden Art; die Zeichnung des Halsschildes und dessen Sculptur ist mehr mit jenem, der Bau mit diesem übereinstimmend, die Selbstständigkeit der Art übrigens keinem Zweifel unterworfen. Der Kopf ganz wie bei der folgenden Art, nur nicht schwarz, sondern braun oder rosirolh, mit breit gelber Einfassung der innern Augenränder und gelbem Kopf- schilde, auch die Fühler wie bei diesem. Eben so gleicht das Halsschild dem des lelztern durch seine Kürze, die vorn kugelig übergewölble Vorderhälfte und die rechtwinkligen Vorderecken des Halsschildes, weicht aber von ihm wesentlich ab durch den scharf rechtwinklig vorspringenden Zahn an dessen Unterrande Auch ist die Oberfläche ziemlich matt und nur vorn etwas stärker glänzend, dabei fein zerstreut punklirt, hinten jederseits vor dem Schildchen breit und seicht niedergedrückt, zwischen beiden Ein- . drücken stumpf gekielt, und vor dem allmählich nach vorn hin verlaufenden Kiele ein seichter länglicher Eindruck; ein stärkerer Quereindruck jederseits der Mitte des Seitenrandes gegenüber. Die Zeichnung wie bei Cr. congestus, daher bei bräunlichem oder röthlichem Grunde der Seitenrand in der Mitte breit und ausgebogen gelb, der Vorderrand schmal und jederseits unter- brochen gelbgesäumt. Das Schildchen länglich-dreieckig, hinten abgestutzt, glänzend gelb oder bräunlich, mit dunklerm Rande. Gestalt und Sculpiur der Deckschilde völlig wie bei dem folgen- den; in Beziehung auf Färbung und Zeichnung kommen zwei verschiedene Formen vor, deren ersie, iypische, den Cr. gut- tatus Hald. a. a. O. bildende genau mit Cr. congestus und formosus übereinstimmend, während bei der zweiten £. die gelben Flecke, welche die unterbrochenen Querbinden bilden, so weit überhand genommen haben, dass sie unter einander zusammenfliessen, und dadurch die Reste der ur- sprünglichen Grundfarbe in drei Querreihen schwärzlicher Längsflecke zerrissen werden. Von diesen liegt je eine vor, auf und hinter der Mitte, und es besteht die erste aus
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% drei, die zweite aus drei oder zwei, die dritte auf der Wölbung aus zwei Flecken auf jeder. Flügeldecke. ‚Diese, eben wie die typische mit brauner oder. rostrother Kör- perfärbung vorkommende Form bildet den eigentlichen Cr. sulfuripennis Melsh. a. a. O., welcher Name als .der äl- tere der Art überhaupt serhjeiken muss, und ist auch von Haldeman a. a. 0. unter diesem Namen nochmals beschrie- ben worden. | f x
Das Pygidium grob punktirt, längskielig, oben eingedrückt,
mit: zwei verloschenen gelben Flecken. Die Unterseite schwarz- braun oder röthlich, Vorderhüften, Mittelbrust und der hintere Theil des Prosternums nebst dem Mittelzipfel des ersten Bauch- rings, bei den röthlichen Exemplaren auch die Schulterblätter und ein Querfleck jederseits auf dem ersten Bauchringe gelb: dabei die ganze Unterseite grob punktirt und matt, fein greishaarig: Das Prosternum hinten herzförmig ausgerandet, mit stumpfen Hinterenden. Die Beine rothgelb, das letzte Segment des 2 mit einer rundlichen, glänzenden, hinten grade abgeschnittenen Grube, das Prosternum vorn uneben, der Länge nach seicht eingedrückt. Das Z' habe ich nicht gesehen; auch Haldeman hat re en kennen gelernt.
In Pennsylvanien nach Melsheimer und Haldeman az Berol.).
41. Cr. formosus Melsh. Schwarz mit gelbbuntem Kopfe, | die Seiten und zwei Hinterflecken des spiegelolatten Hals- schilds, drei unterbrochene Querbinden und die Spitze der Flügeldecken gelb, der Unterrand des Halsschilds je- derseits stumpf gezähnt, die Punktstreifen derb, mit ge- wölbten Zwischenräumen. L. 21—21; Br. ee 1,9.
Cr. Jormosus Melsh. Phil. Proceed. 1m. 173. n. 14. Hald, 247. n, 5. e.
Etwas kleiner, besonders schmaler als Cr. congestus, an der scharfbegrenzten Färbung von Kopf und Halsschild, sowie an der sehr abweichenden Gestalt des Zahns am untern Halsschildsrande leicht kenntlich. Der Kopf flach, dicht punktirt und dadurch auf dem schwarzen Grunde matt, mit deutlicher Stirnrinne; der ganze innere Augenrand breit gelb gesäumt, eben so das Kopfschild glänzend gelb. Die Mundtheile schwärzlich. Die Fühler von
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Körperlänge, dünn; das zweite Glied, wie die folgenden, ver- kehrt kegelförmig, stielrund, die letztern bis zum sechsten all- mählig verlängert, diesem die obern gleich, wenig zusammenge- drückt und erweitert, schwärzlich, die fünf untern röthlich-gelb. Das Halsschild kürzer als bei Cr. congestus, vorn etwas mehr kugelförmig abwärts gewölbt, durch die bogig convergirenden Seiten vornhin verschmälert, die Vorderecken rechtwinklig, der Zahn jederseits am Unterrande des Halsschilds breit und rund, die Hinterecken durch einen Schrägeindruck etwas aufgebogen, der Hinterrand jederseits ausgeschweift, mit breit und seicht aus- gerandetem Mitielzipfel. Hinter der Mitte jederseits ein kurzer Quereindruck. Die Oberfläche hinterwärts sehr fein und zer- streut punktirt, spiegelglait, schwarz; die Seiten von einem in der Mitte, da wo das Aussenende des Eindrucks hineintritt, et- was verschmälerten gelben Saume begleitet; eben so hinterwärts zwei vereinzelte Schrägflecke gelb. Das Schildchen länglich drei- eckig, hinten kurz abgesiutzt, glänzend schwarz. Die Deck- schilde mehr walzenförmig als bei Cr. congestus, die Sculptur der vorliegenden 9 etwas gröber als bei den 2 dieser Art, da- her die Zwischenräume schmaler, mehr rippenähnlich; die Farbe tief schwarz, die Flecken hochgelb, übrigens genau vertheilt und gestellt wie bei den vorhergehenden Arten, die Aussenflecken der ersten Reihe ausserhalb der Schulterbeule deutlich getrennt. Das Pygidium grob punktirt, oben jederseits etwas eingedrückt, schwarz, unten mit zwei runden gelblichen Flecken neben ein- ander. Die Unterseite grob runzlig punktirt, schwarz. Die Vor- derhüften und Schulterblätter gelb; auch die Beine schwarz, oft mit rothbraunen Vorderschenkeln. Das Prosternum hinten herz- förmig ausgerandet, mit kurzen, breit zugerundeten Enden. Das 2 mit vorn flach wulstigem, hinten seicht eingedrücktem Proster- num, und einer rundlichen, hinten grade abgeschnittenen, glän- zenden Grube auf dem letzten Bauchringe; die äussern Ge- schlechtsmerkmale des 9 nach Haldeman’s Beschreibung nicht von denen des Or. congestus verschieden.
In Pennsylvanien nach Melsheimer (Mus. Berol.)
Nie 20
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42, Cr. detritus Oliv. Rothbraun, die Deckschilde N,
‘ mit rother Mittelbinde und Spitze, der Unterrand des
mässig punktirten Halsschilds jederseits stumpf gezähnt,
die Punktstreifen furchenartig mit stark gewölbten Zwi- schenräumen. L. 24%; Br. 14. no
Cr. detritus Ol, Ent. VI. 814. .n. 50. tab. VI. fig. 84.
Die nahe Verwandtschaft der vorliegenden Art mit dem Cr. congestus ist schon von Olivier erkannt worden: seitdem: ist letztere jedoch, wie es scheint, verschollen, denn ausser einem einzigen von Herrn Deyrolle zur Ansicht mitgetheilten 2 habe ich sie in keiner der von mir verglichenen Sammlungen gese- hen, und auch von den amerikanischen Autoren ist sie keinem bekannt. Jenes Exemplar besitzt etwa die Grösse der vorherge- henden Art, kommt aber dem Cr. congestus näher durch das vorn stärker verschmälerte Halsschild, und- bildet durch seine Färbung und Zeichnung zu den nachfolgenden Arten einen voll- ständigen Uebergang. Der Kopf ist flach, glänzend rothbraun, mit sehr vereinzelter Punktirung, und abgekürzter aber deutli- cher Stirnrinne, die Augen breit, aber nur seicht ausgerandet. Die „Fühler schlank fadenförmig, das zweite Glied kurz verkehrt ke- ‚gelförmig, das dritte doppelt länger, die folgenden bis zum sie- .benten noch mehr verlängert, so dass schon das fünfte dem zweiten und dritten zusammen, das siebente fast dem dritten und vierten zusammen gleich ist; die obern allmählig wieder kürzer, alle stielrund, kaum zusammengedrückt, am obern Ende schwach verdickt; der Fortsatz des Endgliedes lang und pfriemlich. Die untern Glieder rostbraun, die obern schwarz. Das Halsschild kurz, hinten breit und nach vorn stark verschmälert, hier nur kurz übergebogen; der Hinterrand jederseits breit ausgeschweift, die Seiten fein gerandet, nach vorn fast gradlinig convergirend, Vor- der- und Hinterecken spitz, eiwas vorgezogen, die Zähne ‘am untern Rande breit und stumpf. Die Oberfläche jederseits ‘schräg eingedrückt, vor dem Schildchen nochmals ein paar kurze Schräg- eindrücke; die Punktirung mässig, zerstreut, der Grund etwas matt, die Farbe rothbraun. Das Schildchen länglich dreieckig, hinten kurz abgestutzt, vorn quer niedergedrückt, mit einzelnen Punkten besetzt, braun. Die Deckschilde walzlich, hinterwärts eiwas erweitert, längs der Wurzel flach niedergedrückt, hinter
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dem Schildchen aufgeworfen, die Schulterbeulen länglich hervor- tretend, die Seitenlapppen breit; auch die Spitzen einzeln breit abgerundet. Die Punkistreifen grob und tief, die Punkte vorn ‘fast grübchenarlig, in Furchen eingedrückt, der siebente und achte Streifen vor der Querrunzel in einander gewirrt, hinter derselben der fünfte und sechste kurz und verworren, der sie- bente deutlich, und auf der Wölbung mit dem achten zusammen- stossend. Die Zwischenräume gewölbt, ziemlich glänzend. Die Farbe schwarz, eine Querbinde auf der Mitte, hinten bis an den ‚Hinterrand der Runzel reichend, und die Spitze hochroth, letztere mit der Binde längs Naht und Aussenrand durch einen schmalen -Saum verbunden. Das Pygidium grob punktirt, braun. Auch die Unierseite grob punktirt und braun, die beiden leizien Ringe schwärzlich; das Prosternum des 2 uneben, hinten quer einge- ‚drückt, mit kurzen, lappigen Hinterenden. Die Schenkel braun- roth, Schienen und. Tarsen schwarzbraun. Das letzie Segment des 2 mit einer tiefen, quer rundlichen, glänzenden Grube.
"In Carolina nach Olivier (Mus. Deyrolle).
43. Cr. sellatus m. Schwarz mit weissbuntem Kopfe, Vor- derrand und Seiten nebst zwei Hinterflecken des fast matten, zerstreut punktirten Halsschilds weiss, die Flügel- decken mit abgekürzter rother Mittelbinde und Spitze, der Unterrand des Halsschildes jederseits stumpf gezähnt, die Punktstreifen derb mit flach gewölbten Zwischenräumen.
Cr. notatus Kirby in Richards. F. Am. bor. IV. 208. n. 278.
Eine in Beziehung auf ihre weissen Zeichnungen, nament- lich des Halsschilds, sehr veränderliche Art. _ Der Kopf flach, runzlig punktirt, mit kurzer Stirnrinne und einem Eindruck über den Fühlerwurzeln, das Kopfschild seitlich scharf begrenzt, die Augen in breiter Krümmung ausgerandet. Die Farbe schwarz, ‚die innern Augensäume und ein Fleck auf dem Kopfschilde weiss, die Mundtheile bräunlich. Die Fühler der vorliegenden 2 fast von: Körperlänge, dünn, das zweite Glied ziemlich lang, ver- kehrt kegelförmig, die drei folgenden gleich lang und fast drei- mal länger, die obern kaum erweitert und wenig zusammenge- drückt, das Endglied mit kurz dreieckigem Fortsatze. Die fünf untern glänzend gelbroth, die obern schwarz. Das Halsschild
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kurz, vorn mit einem Drittel seiner Länge leicht übergewölbt, seit- lich stärker herabgebogen, der Vorderrand halbkreisförmig aus- geschnitten, die Seiten besonders hinterwärts deutlich aufge- schlagen, nach vorn etwas zusammengeneigt, die Vorderecken fast rechtwinklig mit stumpf abgerundetem Zahne jederseits am Unterrande, die hintern spitz, der Hinterrand fast vom Schild- chen an tief ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz und breit, deut- lich ausgerandet. Die Oberfläche ziemlich matt, fein und zer- streut punktirt, schwarz; der erweiterte Vorderrand weiss, aus- serdem die Seiten breit weiss gesäumt, dieser Saum aber manch- mal kürzer oder länger unterbrochen, zuweilen selbst ganz ‚feh- lend.. Vor dem Hinterrande zwei weisse Schrägflecke, die manchmal zu Punkten zusammenschwinden, auch wohl, und ohne Zusammenhang mit der Ausdehnung des weissen Seitenrandes, ganz vermisst werden; ein solches Stück hat Kirby a. a. O. als Cr. notatus beschrieben. Das Schildchen dreieckig mit geschwun- genen Seiten, vorn eingedrückt, spiegelglatt, schwarz. Die Deck- schilde walzlich, hinterwärts kaum verbreitert, längs der Wurzel etwas niedergedrückt, dahinter mässig und nur um das Schild- chen herum stärker erhöht, die Schulterbeulen breit, stark her- austretend, der Seitenlappen von mässiger Länge, die Spitzen fast grade abgestumpft, mit klaffender Naht. Die Punktstreifen deutlich, die Punkte dicht an der Wurzel furchenartig einge- drückt, hinterwärts mehr vereinzelt; der sechste und siebente Streifen vor der Querrunzel ziemlich kenntlich, hinter ihr der fünfte bald abbrechend, der sechste vollständig ausgebildet und der siebente nur durch ein paar vereinzelte Punkte angedeutet. Die Zwischenräume vorn auf der niedergedrückten Stelle rippen- artig, hinterwärts flach gewölbt, sehr fein querrunzlig, ziemlich glänzend. Die Farbe schwarz, eine gegen die Naht fast senk- rechte, mit dem einen bis zum zweiten Streifen reichenden Ende etwas hinterwärts gebogene Querbinde, und ein die Spitze ein- nehmender Querfleck hoch ziegelroth. Das Pygidium dicht runz= lig punktirt, greishaarig, schwarz, am untern Rande gewöhnlich mit zwei trüb weissen schlecht begrenzten Flecken. Die Unter- seite gleichfalls dicht punktirt und nebst den Beinen schwarz, nur ein rundlicher Fleck auf jeder Vorderhüfte, die Schulter“ blätter und der Mittelzipfel des ersten Bauchringes weiss. Das’
| | er ro
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letzte Segment des mir in acht Stücken vorliegenden @ mit einer halbkugelförmigen, glänzenden Grube; das g‘ kenne ich nicht.
Wie es scheint, hauptsächlich dem nordöstlichen Theile des Gebiets der Vereinigten Staaten eigen und hier weit verbreitet; von den amerikanischen Autoren erwähnt ihn keiner, auch nicht Melsheimer, obgleich das vorliegende Sturm’sche Exemplar von Philadelphia stammen soll. Verbreitet ist er über Canada (Ri- chardson), Neu-England (von Boston, Mus. Chevröl.), Neu- Yersey (Mus. Sommer), Pennsylvanien (von Philadelphia, Mus. Sturm), Delaware (Mus. Dohrn) und Tennessee (Mus. Maer- kel), ohne Zweifel aber auch in den dazwischen belegenen Land- schaften.
44. Cr. mammifer Newm. Schwarz mit weissbuntem Kopfe, Vorder- und Seitenrand nebst zwei Hinterflecken des glän- .. zenden zerstreut punktirten Halsschilds weiss, die Flügel- | decken mit drei gelbrothen Wurzelflecken und gleicher °».... abgekürzter Mittelbinde und Spitze, der Unterrand des -. Halsschilds jederseits stumpf geschweift, die Punktstreifen mässig mit hinterwärts flachen, glänzenden Zwischenräu- men. 1. 42-2: Br. 1. —12 Cr. Fe: a 255. n. 28. — Cr. pretiosus Melsh. Phil. Bes ceed. Ill. 174. n. 16. > Von dem Habitus der europäischen Arten aus der Gruppe desCr. 10punctatus und flavesecens, und mit denselben auch durch das gewöhnliche Vorhandensein von einem Paar Schräg- eindrücken auf dem Halsschilde übereinstimmend, übrigens eine durch ihre eigenthümliche Zeichnung höchst ausgezeichnete Art, deren. Zierlichkeit freilich aus dem ahgeschmackten Newman- schen Namen nicht geschlossen werden kann. Der Kopf flach, fein ‘punktirt und glänzend, schwarz, zwei Schrägflecken auf der Stirne-längs den obern innern Augenrändern, und das Kopfschild mit Seitenfeldern weiss. Die Fühler mässig lang, aber sehr dünn, das zweite Glied verkehrt kegelförmig, das dritte und vierte etwa doppelt, das fünfte dreifach länger, die folgenden wenig zusammengedrückt und erweitert, der Fortsatz des Endgliedes kurz dreieckig. Die fünf untern Glieder röthlich, die obern schwarz. Das Halsschild längs des Hinterrandes niedergedrückt, vor der Mitte stark quer gewölbt und vorn etwas herabgekrümmt,
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so dass der Vorderrand nur wenig. tiefer liegt als der hintere, der Zahn jederseits am untern Rande nur als stumpfe hogen- förmige Hervorragung zu bemerken; die kaum aufgeschlagenen Seiten fast grade, vorn wenig zusammengeneigt, der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, die Hinterecken spitzig, der Mittel- zipfel kurz, etwas ausgerandet. Die Oberfläche hinter der Mitte jederseits breit und seicht etwas schräg eingedrückt, sehr fein und zerstreut punktirt, glänzend schwarz, der abgesetzie Vor- derrand, ein Fleck in dem Vorder- und ein linienarliger Längs- fleck im Hinterwinkel nebst zwei Schrägflecken an dem Hinter- rande weisslich. Das Schildchen abgestutzi dreieckig, spiegel- glatt, schwarz. Die Deckschilde aus dem Walzlichen hinterwärts schwach erweitert, mit entsprechend sich verflachendem Rücken, die Schulterbeulen als längliche Höcker hervortretend und inner- seits durch einen seichten Längseindruck abgesetzt, der Seiten- lappen kurz, die Spitzen breit abgestutzt mit klaffender Naht. Die Punkstreifen nur vorn tief eingedrückt, hinterwärts immer schwächer, daher die Zwischenräume immer breiter und flacher, die Vorderenden des sechsten und siebenten Streifens vor der Querrunzel ziemlich kenntlich, hinter ihr der fünfte bald abge- brochen, der sechste fehlend, und vom siebenten nur eine An- deutung vorhanden. Die Zwischenräume glatt und glänzend. Die Farbe schwarz, die Spitze und eine wie bei der vorhergehen- den Art gestaliete Querbinde gelbroth. Dieselbe Färbung zeigen drei abgekürzte Längslinien an der Wurzel, die erste und kür- zesie am Schildchen zwischen dem ahgekürzien Streifen und der Naht, die zweite längere auf dem zweiten Zwischenraume, ver- einzelt oder durch einen bräunlichen Schatten mit der Querbinde zusammenhängend, die dritte, längste, auf dem vierten Zwischen- raume, meist auch noch einen Theil des fünften bis zur Schul- terbeule einnehmend, hinterwärts an die Querbinde angeschlos- sen, wodurch die letztere zugleich einen die Schulterbeule auf der Innenseite umschliessenden Schulterfleck bildet. -Durch Ueber- greifen und Zusammenfliessen dieser lichten Zeichnung entsteht eine Abänderung ß%. die ganzen Deckschilde gelbroth, so dass nur der Saum und die Schulterbeule schwärzlich, und eine verwaschene, schattenartige Querbinde hinter ie Mitte der Deckschilde bräunlich bleiben. Cr. binotatus Xnoch! im Mus. B., unter
er
welchem Namen auch Melsheimer das Thier früher in sei- | nem. Catalog aufgeführt hatte; Cr. luteipennis Melsh. Phil. Proceed. IN. 172. n. 10. Hald. 254. n. 26.
- Unterseite und Beine schwarz; Hüften, Schulterblätter und Mittelzipfel des ersten Bauchringes weiss, meist auch der hintere Theil des Prosternums und zwei verwaschene Flecken auf dem Pygidium sehmutzig-weiss. Der letzte Ring des Q mit einer tiefen, halbkugeligen, im Innern glänzenden Grube; das Z kenne ich nicht. ! A
Mit dem Vorigen in gleichen Gegenden, doch südlicher. In Ohio (Mus. Germar), Maryland (Mus. Sturm. Riehl), Penn- sylvanien (sehr selten nach Melsheimer) bis Carolina und Flo- rida (Haldeman).
45. Cr. egenus m. Schwarz mit weissbuntem Kopfe, Vor- der- und Seitenrand nebst zwei Hinterflecken des kaum punktirten, glänzenden Halsschilds weiss, die Flügeldek- ken mit sechs Längsflecken, einem Seitenfleck und der Spitze röthlich-gelb, der Unterrand des Halsschilds jeder- seits stumpf geschweift, die Punktistreifen mässig mit hin- terwärts flachen, fein querrunzligen Zwischenräumen. Länge 3 1: 1 BR Br. 1 ul
Die Selbstständigkeit dieser Art ist mir nicht ganz ausser Zweifel, und ich würde, wenn das einzige mir vorliegende Stück desselben nicht ebenfalls ein @ wäre und daher von ihr und der vorhergehenden gleiche Geschlechter verglichen werden könnten, ‚die vorkommenden Abweichungen für nur sexuell zu halten ge- neigt sein. So aber erscheint es mir doch wahrscheinlich, dass er sich trotz seiner Aehnlichkeit mit Cr. mammifer als eine ei- ‚gene Art bewähren werde, zumal da nicht alle Abweichungen ‚blosse En nderkeien sind, und auch, was die letztern betrifft, sich die Färbung der Schulterblätter als ein durchgängig _ sehr beständiges Merkmal erwiesen hat. Er ist etwas kürzer “und schmaler als der vorhergehende, hinterwärts deutlicher ver- ‚breitert, Bau und Zeichnung von Kopf und Halsschild im Ganzen : wie bei Jenem, nur die Eindrücke des Halsschilds kaum bemerk- “bar, die Punktirung noch feiner, die weissen Zeichnungen trüber, s ‚schlechter begrenzt, mehr ins Bleichfleischrothe fallend und ng
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durch weniger von den Flecken der Deckschilde verschieden, endlich aus dem Halsschilde hinter dem erweiterten Vordersaume noch ein wenn gleich unterbrochener, doch ziemlich breiter Rand trüb weisslich; .die Hinterflecken zu fast viereckigen Punkten ver= kürzt. Die Punktstreifen der Deckschilde etwas derber, die Zwi- schenräume schmaler, vorn stärker gehoben, deutlich querrunz= lig und daher nur schwach glänzend, die rothgelben Zeichnun- gen heller, übrigens denen der vorhergehenden Art analog. An der Wurzel zeigen sich zuvörderst die drei Längsflecke, sämmt- lich vereinzelt und der mittlere am wenigsten. verlängert; von der Querbinde ist nur der äussere Theil, von der Mitte‘ des vier- ten bis auf den neunten Zwischenraum, als ein unregelmässiger Querfleck vorhanden und das innere Ende als eine vereinzelte Längslinie auf dem zweiten Zwischenraum (hinter dem mittleren - Vorderfleck) zurückgeblieben: auch der Spitzenfleck ist merklich kleiner, und vor ihm auf der Wölbung liegen ‚zwei vereinzelte Längsflecken auf dem zweiten und ‚achten Zwischenraum, jener durch einen trüben Wisch mit dem Spitzenfleck zusammenhän- gend, beide offenbar Ucberreste der Vorderenden eines früher grösseren .Flecks an der Spitze. Die beiden Flecken auf dem Pygidium deutlicher als bei jenem, auch auf dem letzten. Bauch- ringe jederseits ein weisslicher Querfleck, von dem bei Cr. mam=- mifer kaum eine leise Andeutung zu finden ist. Unterseite und Beine, wie bei den vorigen, nur die Schulterblätter ganz schwarz; das letzte Segment des vorliegenden 2 mit der gewöhnlichen Grube.
In Delaware (Mus. Dohrn).
Zehnte Rotte. Fühler dünn, ziemlich lang. Körper walz- lich oder hinterwärts etwas verbreitert, roth oder rothgelb mit weissgetropfien oder schwarzgefleckten Deckschiklen: Punktstrei- fen regelmässig, mit seitlicher Querrunzel. Wohlproportionirte Arten, im östlichen Gebiete und (die einzeln rotlgefärbten) auf den Antillen einheimisch. a
46. Cr. guttulatus Oliv. Rostroth, die Flügeldecken gleich- farbig oder schwarz mit acht weissen Flecken (3, 2, 2, D,
die Punktstreifen derb mit flachgewölbten glatten een, räumen. L. 13 — 21’; Br. 172—13 ,
it 2 tz
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Cr: guttulatus Oliv. Ent VI. 815: n. 52. tab. VI. fig: 86. — Cr. lan-
tus Hald. 247. n. 6.
In der Färbung und Zeichnung ver einen Varietät zeigt diese Art eine entfernte Aehnlichkeit mit Cr. congestus, unter- scheidet sich von demselben aber sehr wesentlich durch einen ganz abweichenden Bau des Halsschilds, in dessen spiegelglaiter, slänzender Oberfläche sie zugleich mit den nächstfolgenden Ar- ten auf; das Genaueste übereinkommt. Der Kopf flach, kaum punktirt, glänzend, mit breitem, seichtem Stirneindruck, die Au- gen lang und schmal, stumpfwinklig ausgerandet, der ganze Raum dieser. Ausrandung bis an die Fühlerwurzeln verwaschen roth- gelb, das Kopfschild nur seitlich scharf begrenzt. Auch die Mundiheile, wie der Kopf selbst, rothgelb. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, das zweite Glied verkehrt 'kegelförmig, das. dritte Glied um das Doppelte, die folgenden noch etwas län- ger, vom sechsten ab besonders bei dem d‘ deutlich erweitert und zusammengedrückt, die fünf untern rothgelb, die übrigen schwarz, fein greishaarig. Das Halsschild mit halber Länge vorn übergewölbt, auch seitlich stark abwärts gekrümmt, die Seiten fein gerandet, nach vorn bogig zusammengeneigt, die Vorder- ecken fast rechtwinklig, die hintern spitz vorgezogen und die abgerundeten Schultern umschliessend, der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, mit breitem, ausgerandetem Mittelzipfel. Die Oberfläche: sehr fein und zerstreut punktirt, spiegelglänzend, rost- roth; zwei nur ganz leise angedeutete verwaschene Querflecke vor dem Hinterrande etwas lichter, und die durch einen seich- ten Schrägeindruck etwas en Hinterecken verwaschen weissgelb. Das Schildchen viereckig, hinterwärts verschmälert, mit abgerundeten Hinterecken, und einem Grübchen an der Basis; spiegelglatt, rostroth, mit schwarzem Saume. Die Deckschilde walzlich, hinterwärts nur bei den 2 deutlich erweitert, längs der Wurzel aufgewulstet, die Schulterbeulen als längliche Höcker her- ausiretend, der Seitenlappen lang herabgezogen, die Spitzen ein- zeln breit zugerundet. Die Punktstreifen aus groben, ziemlich gedrängten Punkten gebildet, bei den J* fast furchenarlig einge- drückt und die Zwischenräume als convexe Rippen emporhebend, bei den ® etwas schwächer, hinterwärts noch mehr abnehmend, und dem entsprechend die Zwischenräume breiter und flacher. Auch die Querrunzel flach, der sechste und siebente Streifen
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vor ihr nur undeutlich, hinter ihr der fünfte noch eine Strecke fortgesetzt, der sechste durch einzelne Punkte angedeutet, und der siebente fast vollständig ausgebildet, im Allgemeinen bei dem Q, dessen Punktirung bei grösserer Oberfläche an sich schwä- cher ist, deutlicher als bei dem &. Die Zwischenräume glatt und spiegelnd. Die Färbung glänzend schwarz, weiss gefleckt, die Flecken leicht bräunlich gesäumt, von den Punktstreifen durchsetzt, und beiden 8 durch die tiefern, im Innern schwarz gefärbten Punkte in einzelne Längsflecke, besonders vorn, auf- gelöst. Von diesen Flecken liegen drei längs der Wurzel, der, eine zunächst am Innenwinkel, länglich-rund, von der Naht bis zum zweiten Punktstreifen reichend und mit seinem Nebenflecke das Schildchen umschliessend; der zweite gleichfalls längliche reicht vom dritten Streifen bis zur Schulterbeule, und der dritte liegt ausserhalb der letztern auf dem achten und neunten Zwi- schenraume als Schrägfleck, letztere beide bei dem d° deutlich aus je zwei Längsflecken zusammengesetzt. In der zweiten Reihe, deren Flecke etwas schräg liegen und mit den Hinterrändern fast die Mitte der Flügeldecke erreichen, steht, der erste Fleck zwischen dem ersten und vierten, der zweite über die Quer- runzel hinziehende zwischen dem fünften Streifen und dem Aus- senrande; in der dritten Reihe auf der Wölbung gleichfalls zwei Flecke, je einer hinter einem Fleck der vorhergehenden, und endlich liegt noch ein weisser Querfleck vor der Spitze, von der letztern durch einen schmalen schwarzen Saum getrennt. Aen- dert ab | | | 8. die Deckschilde rostroth, mit weissgelben oder gelben Flek- ken, von der Stammart ausser dieser Färbung nicht ab- 'weichend, übrigens in der Färbung der Deckschilde. alle -Uebergänge von Dunkelbraun zu Honiggelb zeigend, und mit jener durch Stücke, bei denen die Spitze der schwar- zen Deckschilde ins Braune fällt, verbunden. Hald. a. a. 0. var. «. Von dieser, wie es scheint mehr den nördlichen Gegenden des Verbreitungsbezirkes dieser Art eigenthüm- lichen Form habe ich nur 2 vor mir, auch Haldeman kennt nur solche; sie wird jedoch auch bei den & nicht fehlen. Olivier’s auf das Genaueste zutreffende Beschrei- bung, die den Käfer als „testaceus,” die Flügeldecken als „brunnea‘ characterisirt, ist offenbar von einem zwischen
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beiden Formen die Mitte haltenden & entlehnt; übrigens- stehen beide zu einander in demselben Verhältnisse, wie bei uns die Coccinella tigrina und 20 guttata, und nach der Analogie dieser Art würde man auch bei der vor- liegenden eigentlich den Käfer mit rostrothen Deckschilden als die Stammform anzusehen haben. Das Pygidium grob runzlig punktirt, rostroth. Auch die Unterseite mit den Beinen rostroth, Hüften, Vorder- und Mittel- brust, Schulterblätter, Mittelzipfel des ersten Bauchrings und die Seitenränder aller Ringe, besonders bei dem d‘, etwas lichter gefärbt. Das letzte Segment des 9° seicht quer niedergedrückt, des @ mit der gewöhnlichen, tiefen, halbrunden und stark glän- zenden Grube; ausserdem der Vorderrand des Prosternums bei dem &‘ kahnförmig vorgezogen und zur Aufnahme der Mund- theile abwärts gedrückt. In Carolina (Mus. Germar. Sommer, Chevrölat) und Ten- nessee (Mus. Maerkel), die var. 8. in Delaware (Mus. Dohrn) und Maryland (Deyrolle). _
+47. Cr. badius m. Rostbraun, die Flügeldecken mit einer
| abgekürzien gelben Wurzelbinde und vier gleichen Flek-
‚ken (1, 2, 1), die Punktstreifen derb mit flach gewölb-
ten, glatten Zwischenräumen. Länge 13 — 12; Breite 1—12".
Der var. 4. des Vorhergehenden nicht unähnlich, aber viel kleiner, dunkler, die Punkitstreifen regelmässiger, und durch die zwar analoge, sich aber doch anders gestaltende Zeichnung ge- nugsam verschieden. Der Kopf dicht punktirt, mit kurzer aber deutlicher Stirnrinne, die Augen breit und stumpfwinklig ausge- randet, das Kopfschild überall scharf begrenzt. Die Farbe rost- braun, längs der innern Augenränder und an den Seiten des ’Kopfschilds verwaschen gelblich-weiss. Die Fühler des S.von etwas mehr als halber Körperlänge, des 2 kürzer, dabei dünn; das zweite Glied kurz verkehrt kegelförmig, das dritte nicht ganz doppelt länger und auch die folgenden nur wenig an Länge zu- nehmend, die obern kaum zusammengedrückt und erweitert; die fünf untern Glieder rothgelb, die folgenden bräunlich, der Spitze zu immer mehr schwärzlich angelaufen. Das Halsschild wie bei
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der vorhergehenden Art, nur die Färbung dunkler, die feine Punktirung etwas deutlicher, und die Vorderecken tiefer herab- gezogen, die lichten Stellen vor dem Schildchen kaum angedeu- tet. Das Schildchen dreieckig, an der Wurzel eingedrückt, spie- gelglatt, braun. Die Deckschilde flach walzlich, gleich breit, und hinten kurz zugerundet, mit eckig heraustretender Schulterbeule: und tief herabgezogenem Seitenlappen, der Rücken vom Schild- chen ab sich immer mehr verflachend, die Spitzen ‚einzeln breit abgestumpft, ‚fast abgestutzt, mit kurz klaffender Naht. Die Punkt- streifen derb, sehr regelmässig, vor der Querrunzel das Vorder- ende des sechsten deutlich vorhanden, hinter ihr der fünfte fast vollständig, der sechste und siebente bald nur durch einzelne Punkte angedeutet, bald wenigstens der letztere ausgebildet und mit dem hintern Ende des achten zusammenlaufend. Die Zwi- schenräume flach gewölbt, sehr fein querrunzlig, ziemlich glän- zend. Die Farbe rostbraun, die gelben Zeichnungen im Allge- meinen dem vorhergehenden entsprechend und aus denen jener Art zu erklären. An der Wurzel fehlt der Fleck ausserhalb der Schulterbeule, dagegen sind die beiden innern Flecke durch einen schmalen Saum längs der Wurzel verbunden, und es, enisteht dadurch eine von einer Schulterbeule zur andern rei-: chende, hinterwärts gelappte und das Schildchen umschliessende. Querbinde; in der zweiten Reihe fehlt der Fleck zunächst der. Naht; die dritte Reihe wie bei dem vorhergehenden, nur die Flecke kleiner, und eben so ist auch der Querfleck vor der Spitze kleiner, daher von dem Rande durch einen breitern Zwischen- raum getrennt. Das. Pygidium grob runzlig punktirt, braunroth.. Auch die Unterseite nebst den Beinen braunroth, bei dunklern Stücken die Vorderhüften und Kniee, der Mittelzipfel des vor- dern Bauchrings, auch der ganze letzte Ring etwas lichter. Der letzte Ring der g° in der Mitte seicht niedergedrückt, bei den ? mit einer länglichen tiefen, stark glänzenden. Grube.
Aus Pennsylvanien von Dr. Schaum mitgebracht (Mus. Germar). |
48. Cr. rubricus m. Kirschroth, acht Flecke auf den Deck= schilden nebst Schildchen, Schenkelspitzen, Schienen und: Tarsen schwarz; die Punktstreifen fein mit flachen, Blatne ten Zwischenräumen. L. 24; Br. 155’. |
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Eine durch ihre einfache Färbung und Zeichnung für ihre Heimath auffallende, auch im Habitus ganz von den typischen Formen der Antillen abweichende und sich an die vorbeschrie- benen walzenförmigen Arten des nördlichen Festlandes anschlies- sende Art. Der Kopf fast flach, mit leichter Stirnrinne. : Das Kopfschild etwas nach Innen gerichtet, mit wieder vorspringen- der Oberlippe; die Oberfläche glatt, wie lackirt, nur auf dem Kopf- schilde einzelne feine Punkte. Die Farbe hoch ziegelroth, ins Kirsch- rothe fallend, die obern Augenränder bei den vorliegenden 2 weit von einander entfernt, die Ausrandung der Augen breit und seicht. Die Fühler etwa von halber Körperlänge, sehr dünn; das zweite Glied birnförmig, das dritte stielrund, doppelt STÜS- ser, die beiden folgenden noch etwas verlängert, und die obern etwa wieder dem vierten gleich, der Fortsatz des Endgliedes kurz dreieckig. Die fünf untern Glieder roth, die obern schwärz- lich. Das Halsschild vor der Mitte des Hinterrandes etwas flach, mit drei Vierteln seiner Länge vorn breit kugelig übergewölbt und durch die spitzen, tief herabgezogenen, unten wieder ein- wärts gekrümmten Vorderecken verschmälert; die Seiten deutlich gerandet, nach vorn mit ihrer ganzen Länge zusammenge- krümmt, die Hinterecken spitz, die Schultern umschliessend, vor den letztern der Hinterrand tief ausgeschweift, der Mittelzipfel ausgerandet. Die Oberfläche äusserst fein und zerstreut punk- tirt, daher spiegelglänzend; vor dem Schildchen jederseits ein kurzer, tiefer Schrägeindruck. Die Farbe hoch ziegelroth, der Hinterrand etwas dunkler angeflogen. Das Schildchen ziemlich viereckig, mit abgerundeten Hinterecken, fast doppelt länger als breit, an der Wurzel mit einem Grübchen, glänzend schwarz. Die Deckschilde walzenförmig, längs der Wurzel gegen den et- was niedergedrückten Hinterrand des Halsschilds schwach aufge- wulstet, auch um das Schildchen nur wenig erhöht, mit breiten, flachen Schulterbeulen und einem seichten Eindruck auf deren Innenseite, der Hinterrücken sehr flach gewölbt und nach der Spitze zu noch flacher abfallend, der Seitenlappen breit, und über demselben ein tiefer Quereindruck, durch den der vordere Theil des neunten Zwischenraumes als eine zweite längliche Beule schräg unterhalb der Schulterbeule emporgehoben wird. Die Punktstreifen regelmässig und fein, von dem sechsten und siebenten vor der Querrunzel nur der Anfang schwach ange-
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deutet, hinter ihr von beiden kaum eine undeutliche Spur. Die Zwischenräume flach, nur der äussere nebst der Quer- runzel selbst leicht gewölbt. Die Farbe hoch ziegelroth, ein feiner Saum längs der Wurzel und acht rundliche, etwas in die Quere gezogene Flecke schwarz: dann drei auf jeder Flügel- decke in einer Längsreihe hinter einander zwischen dem dritten und achten Streifen, der erste (grösseste) vor der Querrunzel, der zweite zwischen letzterer und dem Hinterende des zusam- menlaufenden dritten und achten Streifens, der dritte (kleinste) auf diesem auf der Wölbung liegenden Hinterende selbst; die beiden übrigen auf der Naht, und von leizterer durchschnitten, so dass dieselbe dadurch der Länge nach in drei etwa gleiche Theile getheilt wird. Die sechs vordern Flecke bilden dadurch zwei Querreihen, in deren jeder der Mittelfleck etwas (in der ersten mehr, in der zweiten weniger) hinterwärts gerückt ist. Das Pygidium fein punktirt und behaart, roth. Auch die Unter- seite sehr vereinzelt punktirt, rolh, der Vorderrand des Proster- nums etwas vorgezogen und kahnfornie ausgehöhlt, die Hinter- zipfel breit dreieckig, scharf zugespitzt. Auch die Schenkel roth, das untere Drittel nebst Schienen und Tarsen schwarz. Das letzte Segment des Q mit einer eirunden, spiegelglatten Grube. |
Von St. Domingo (bei Port au Prince — Mus. Berol. Chevröl. Sommer.) |
(Schluss folgt )
ee —— ———— —
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Bier. on »
der
Pterophoriden
P. ©. Zeiler in Glogau.
# meiner im Jahre 1841 in der Isis erschienenen Monographie der Pierophoriden ist die Synonymie der beschriebenen Arten dadurch unvollständig geblieben, dass ich die Werke Duponchel’s, Haworth’s und Stephens’ nicht zur Benutzung hatte. Da dies jetzt der Fall ist, ich also ziemlich alles zusammen habe, was über diese Falterabtheilung geschrieben ist, so hatte ich darin eine Aufforderung, meine Arbeit zu berichtigen und zu vervoll- ständigen. In den zehn Jahren hat sich aber die Zahl der Arien, hauptsächlich durch die unermüdliche Thäligkeit unsers im Ent- decken der Microptera bewundernswürdig geschickten und glück- lichen Mann, fast verdoppelt), und von diesen ist nur ein Theil hier und da wissenschaftlich besprochen worden. Diese Arten zu sammeln ‘und nebst den unbeschriebenen an der gehörigen Stelle einzureihen und so eine dem jetzigen Stande der Wissen- schaft angemessene Uebersicht über die interessante Pterophori- ‚denfamilie zu geben, hielt ich für eine mir ausdrücklich bestimmte Aufgabe, da ich mich durch meine frühere Bearbeitung und durch
*) In der Isis 1841 sind I Art Agdistis (Adartyla), 35 Pterophorus und 4 Alueita unterschieden; die jetzige Arbeit führt auf: 7 Agdistis, 60 Pte- rophorus, 1 Deuterocopus und 8 Alucita.
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meine fortgesetzten Beobachtungen für berufener dazu ansehen darf als Andere, deren Erfahrung in einem ‚kürzern Zeitraum gesammelt, und deren Material unvollständiger als das meinige ist.
Um dem Aufsatz keine zu grosse Ausdehnung zu geben, habe ich nur die noch unbeschriebenen Arten und diejenigen, bei denen das Erkennen vorzüglich schwierig ist, in ausführ- lichen Beschreibungen geliefert. Man wird es aber mit mir für nützlich erklären, wenn von len die Hauptmerkmale zusammen- gestellt werden. Deshalb gebe ich von allen die Diagnosen und die Unterschiede der Arten -von ihren nächsten Verwandten, so dass ein Zurückgehen zu den zum Theil schwer zugänglichen Quellen nicht unbedingt erfordert wird. Die Citate sind nur bei manchen Arten. vollständig; mehr schien mir nicht erforderlich, da ich nur eine Revision, nicht eine Monographie schreiben wollte. |
Die Berücksichtigung des Flügelgeäders häue es nie gemacht, die Gattung Pterophorus in eben so viele Genera zu zerspalten, wie elwa die Pselaphiden. Ich leugne die Wahr- scheinlichkeit nicht, dass bei den die Begründung dieser Genera bezweckenden Untersuchungen manches Belehrende zum Vor- schein gekommen wäre; aber ich habe den Versuch der Spaltung unterlassen und bin milhin um diese präsumtiven Resultate ge- kommen, weil mir weder die Zahl der Arten, noch ihre sonsti- gen Eigenschaften eine Erschwerung des Studiums, wofür ich die Vermehrung der Pterophoridengallungen ansehe, nöthig oder wünschenswerth zu machen scheinen. Nur ein Genus musste ich neu aufstellen, da es von Pterophorus so sehr abweicht, dass auch ein erbilterter Gegner der Vermehrung der Genera die Nothwendigkeit der Trennung nicht läugnen kann. ®
Ungeachtet des Reichthums meiner Sammlung wäre die Ar- beit weit unvollständiger ausgefallen, als sie ist, wenn ich nicht durch mehrere Freunde mit Material aus ihren Sammlungen und mit wichtigen Notizen über die geographische Verbreitung der Arten unterstützi worden wäre, Einen wesentlichen Antheil an ‘dem Verdienstlichen meiner Leistung, keinen an deren Fehlern, haben die Herren: Boheman, Mann, Metzner, Stainton, Stand- fuss, Tengström und Zetterstedt, denen ich für ihre Libera- lität hiermit meinen schuldigen Dank abstalle. |
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Agdistis Hbn Adactyla Z, Isıs 1841. S. 763.
' Die sonderbare Faltung und Ineinanderfügung der Flügel in der Ruhe habe ich a. a. ©. genau beschrieben; die nicht min- der ausgezeichnete Flügelhaltung, von Curtis in Brit. entomol. X. 471 richtig dargestellt, was ich an Agd. paralia, 'meridionalis und adactyla beobachtete, ist unerwähnt geblieben. Der dünne Cylinder, zu welchem die Flügel einer Seite in einander gescho- ben sind, wird aufrecht, in etwas nach vorn geneigter Haltung gelragen, ungefähr wie wenn ein Mensch den grade ausgestreck- ten Arm, der Kopfseite parallel, etwas nach vorn geneigt hält.
Da ich vermuthe, dass man die. Verletzung des Prioritäts- gesetzes nicht dulden werde (obgleich in den 10 Jahren noch Niemand sein Missfallen darüber geäussert hat), so kehre ich lie- ber selbst zu dem ältern Hübner’schen Gattungsnamen zurück.
Irre ich nicht, so befanden sich in der Kuhlwein’schen Sammlung auch Südamerikanische Arten aus diesem Genus.
1: Frankeniae 2.
nal. ne louınas latiusculis sub-obtusis, costa deranang dilute .. „.griseis, celerum cinereis, ciliis costalibus canescentibus ni- 3... grieanli-punclatis (.° r
-- Isis 1847, 900, 439.
Die kleinste bekannte Art, sehr ähnlich übrigens der A. pa- ralia, mit etwas breitern, mehr abgestumpften und weniger hellen Vorderflügeln, deren Randdreieck keine gelblich gemischte Farbe hat. — Von ihr allein habe ich die Naturgeschichte kennen ge- leint. —
Vaterland: die Seeküste von Messina.
2. Meridionalis Z.
Alis ant. costa dorsoque rufescenti-griseis, ceterum cinereis, cilis costalibus ante ipsum apicem nigricanti’ bipunctatis, macula ciliorum anguli interni fusca; ciliis alarım poste- riorum- marginis interni carneo - griseis (d 9). Isıs 1847. 898. 437, v1. 4
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- Beträchtlich grösser, schmalflügliger und dunkler als die vo- rige, ähnlich der folgenden, doch sicher verschieden. Sie ist etwas grösser und hat gestrecktere Flügel; der ganze Innenrand der vordern und die Innenrandfranzen der hintern sind dunkler und röthlich-staubgrau; der Vorderrand der vordern, der gleich- falls ziemlich breit röthlich ist, hat bloss dicht vor der Flügel- spitze zwei nahe neben einander stehende, undeutliche, schwärz- liche Punkte.
Vaterland: die Gegend von Syracus, wo sie auf sehr trock- nem Boden zwischen Tamarixgesträuch wohnt. |
Die Abbildung von Duponchel’s aus Südfrankre: N :stam- mendem Pteroph. adactylus (fälschlich im Catalogue methodique pag. 381 mit unserer norddeutschen Art vereinigt) habe ich noch nicht gesehen; ich weiss also nicht, ob seine Art zu einer der meinigen gehört; auf die Namen hat das aber keinen Einfluss, da die Hübner’sche Art die Priorität -darin hat.
3. Heydenii n. sp.
Alis ant. fuscescenti -cinereis, dorso late canescenlibus, costa poslice cana punclis 4 distantibus fuseis, macula ciliorum anguli interni fuscescenti; ciliis alarum omnium gilvescen-
tibus (E' 9). Adactyla Zellerü v. Heyden in lit.
Von der vorigen durch breitere Vorderflügel, weissgrauen Innenrand derselben und viermal braun-punktirten Vorderrand, durch bleich-gelbliche Franzen etc. verschieden, von der grössern adactyla durch kürzere, etwas stumpfere Flügel und viel hellere Farbe, von den folgenden drei Arten durch bedeutend geringere Grösse und dunklere Färbung,
Körper hell staubgrau, Hinterleib mit zerstreuten braunen Punkten und weisslichen Stellen an den Ringrändern und Seiten. Beine grauweisslich; die vordern an Schenkel und Schienen auf dem Rücken, die übrigen an der Aussenseite der Schiene bräun- lich bestäubt; Vorderschienen am Ende mit einem starken Schup- penbusch; Vorderfüsse auf dem Rücken am Ende jedes Gliedes mit einem braunen Punkt, die übrigen Füsse einfarbig. |
Vorderflügel 43 —42'' lang, breiter als bei Meridionalis, merklich stumpfer, längs des Innenrandes breit weissgrau; übri-
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sens hell bräunlich- grau, am dunkelsten vor dem Hinterrande, auf der hintern Hälfte des Vorderrandfeldes wieder weissgrau. Die drei braunen Fleckchen am innern Rande ‚der weissgrauen Innenrandstrieme sind deutlich, am dunkelsten und grössten das hinterste. Schräg über diesem, jenseits des verdunkelten Feldes, ist das gewöhnliche Fleckchen, ziemlich gross, doch nicht scharf begrenzt. Der Vorderrand ist auf seiner hintern Hälfte weiss- lich mit vier braunen Punkten in ziemlich gleichen Zwischen- räumen, von denen der äusserste weit von der Flügelspitze ent- fernt ist. Hinterrandlinie schwarzbraun und hier und da etwas verdickt. Franzen bleichgelblich, an der Flügelspitze so wie am Innenwinkel fleckartig braun, und in dem Raume zwischen diesen dunklen Stellen zeigen sich noch drei kleine bräunliche Fleck- chen in gleichen Entfernungen von einander.
‘ Hinterflügel etwas heller grau als die dunkelste Partie der Vorderflügel. Hinterrandlinie braun, fein, im Innenwinkel stark verdickt. Franzen bleichgelblich.
Unterseite grau. Vorderflügelspitze weisslich; die vier Punkte davor sehr deutlich. Die Hinterrandlinie aller Flügel ist schärfer als auf der Oberseite, übrigens so wie die Franzen von gleicher Beschaffenheit wie hier. : |
Vaterland: die Gegend von Marseille (v. Heyden!).
Da ich von keiner mir zu Ehren benannten Art die erste Beschreibung gebe, so habe ich mich genöthigt gesehen, den in literis exislirenden Namen der Species abzuändern.
4. Adaclyla Hübn.
‚Alis ant. einereo -nigricantibus, dorso cano-pulverulento, ei- liis costalibus. albis ter nigro-maculalis (J' 9) Adactyla Hübneri Z. Isıs 1841. 771. tab. TV. fig. 1, 2. 14. 15.
° Die schwärzlichsie Art, ausserdem ausgezeichnet durch die fast schneeweissen Vorderrandfranzen mit drei schwarzen Fleckchen. |
Ihre Hauptflugzeit fälli in die Mitte des Juli, Nicht an allen Flugstellen um Glogau wächst Gnaphalium arenarium; dagegen war stets, wo mir dies Geistchen vorkam, Sedum acre oder sex- angulare vorhanden, so dass ich in einer dieser Pflanzen das Futter für die: Raupe vermuthe. Ob Dalmatien und Ungarn un-
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sere Art ernähre, wie ich auf FR's ‚Aucloritäl angab, ist ‚mir en sehr zweifelhaft. > 2,
5. Paralia Z.
(Magna) alis anterioribus latiusculis, costa dorsoque dilate griseis, celerum gilvescenlibus, ciliis costalibus canis, fu- scescenti-punclalis (I 9).
Isis 1847. 899. 438.
Die grösste mir bekannte Art, durch ihre sehr helle Farbe von den drei vorhergehenden verschieden, von Frankeniae ausser durch ihre Grösse noch durch die bleichgelb gemischte Farbe des Hinterranddreiecks der Vorderflügel und den ziemlich deut- lichen braunen Wisch in den Franzen des Innenwinkels. — Die Vorderrandfranzen sind bis zur Flügelspitze nicht gebräunt; dies und die geringere Breite der Vorderflügel unterscheidet sie von A. tamaricis. — Zum Unterschiede von A. Bennetii hat sie we- niger gespitzte Vorderflügel, ein gelblich-, nicht lilafarbig-ge- mischtes Randdreieck und statt des Doppelpunktes vor dem Innen- winkel (unterhalb des Randdreiecks) einen ziemlich grossen, ein- fachen Fleck; auch fehlen ihr auf der Hinterleibsmitte am Ende der Segmente die Paare brauner Punkte. |
Vaterland: die Gegend von Syracus und Catania, wo. die Art auf den Salzsümpfen nicht sehr selten im Mai und Anlme Juli fliegt - En
*6. Bennetii Curt.
Alis ant. acuminatis, costa dorsoque gilvescenti-griseis, cete- rum lilacino - cinereis, ciliis costalibus fusco-punctatis, puncto disci ante angulum internum duplici fusco. Adactylus Benneti, the sea- side Plume, Curtis British Da X. a7.
Agdistes Bennetii Stephens 1llustr. IV, 370. Pterophor. Bennetii Herrich-Schff. Preroph. 1. fig. 1.
„Alis rufo-cinereis seu ochreis, punctis 4 atris. 1.” „Röthlich- aschgrau, manchmal mit dunkler Färbung; Augen
schwarz; Vorderflügel mit vier dunkeln Flecken auf jedem, näm- lich einem gegen die Wurzel, einem quer über die Mitte und
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zweien dahinter nahe dem. Innenwinkel; Hinterleib des 2 mit 5 — 6 Paaren schwarzer Punkte den Rücken entlang.”
„An Pflanzen an den Salzwerken zu Tollsbury in Essex, zu Ende Juli.” (Curtis, Stephens.)
Anmerk. In Herrich-Schäffer’s Abbildung haben die Vorderflügel eine hellgraue Grundfarbe und sind bloss im Mittelfelde verdunkelt und lehmgelb- lich gemischt, so wie längs des Innenrandes; statt des letzten starken Fleck-
chens am untern Rande des Randdrerecks sind zwei Punkte. Der Hinterleib hat auch die Doppelpunkte wie in Curtis’ Abbildung.
7. Tamaricis Heyden.
Alis ant. latis sub-obtusis, gilvescenti-griseis, cosla poslice cana punctis iribus fuseis, ciliis costae poslicis ad apicem usque fuseis, eiliis reliquis gilvescentibus (I).
- Isis 1847. 899 (unter A. paralıa).
Kleiner als die kleinste A. paralia, mit viel breitern und stumpfern Vorderflügeln, besonders durch die Vorderrandfranzen ausgezeichnet.
... Körper staubgrau; Hinterleib mit fahlgelblicher Beimischung, hier und da braunstaubig, und an den letzten Ringen an der Mitte des Hinterrandes mit je einem Paar brauner Punkte. Beine schmutzig hellgrau, aussen etwas bräunlich bestäubt; Füsse weissgrau. |
Vorderflügel 53’ lang, stark nach hinten erweitert und abgestumpft, gelblich - staubgrau, längs des Vorder- und Innen- randes mit sehr spärlichen braunen Stäubchen auf wenig weiss- licherem Grunde, als das Randdreieck hat. Von den gewöhn- lichen drei braunen Flecken, die im Mittelfelde der Länge nach stehen, ist der hinterste der grösste und dunkelste; der ihm schräg gegenüber stehende jenseits des Randdreiecks ist kleiner, aber deutlich. Das Enddrittel des Vorderrandes ist in einer schmalen Linie weisslich mit drei in gleichen Zwischenräumen stehenden braunen Punkten, von denen der erste der grösste ist; der vierte ist der Anfang einer braunen Linie, die bis zur Flügel- spitze zieht und diese nebst den Franzen derselben mit färbt. Eine braune Hinterrandlinie schimmert nur gegen den Innen- winkel durch. Die Hinterrandfranzen sind wie die Hinterflügel- franzen einfarbig. bleichgelblich.
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Hinterflügel hellgrau. Die Hinterrandlinie zeigt sich bloss in der Nähe des Schwanzwinkels bräunlich und ziemlich verdickt. | Unterseite staubgrau, gegen die Wurzel dunkler. Die Vor- derflügel sind längs der verloschenen Vorderrandfleckchen dicht. weisslich bestäubt, und die Vorderrandlinie selbst ist hier weiss. Aus der Gegend des zweiten Vorderrandfleckchens geht eine wellige, braune, verloschene Staublinie schräg nach innen bis zum Rande des Innenrandfeldes. Auf den Hinterflügeln ist die
Hinterrandlinie bräunlich und gegen den Schwanzwinkel verdun- kelt und verdickt.
Mein einzelnes Männchen erhielt ich von Herrn Bürgert mei- sier v. Heyden, mit der Angabe: von Strassburg.
Pterophorus Geoffr. Alueita Schr. Tr.
A. Abtheilung Platyptilia H. (Platyptilus Z. ) 1. Rhododactylus SP.
Alis ant, dilute brunnescenti - ferrugineis, laciniis pallidioribus, striga ante fissuram albida; digite terliv albido, apice brun- nescenti-ferruginee (SQ).
Pteroph. rhododactylus Isis 1841. 772. — Stephens, Ilustr. IV. 375. pl. 41. fig.3, Q — Stainton, Car. 31. — Duponchel, Hist. VI. p- 644. pl. 315. f. 4. — Ent, Ztg. 1850. S.209,. — Tengstr, Finl. Fjäril. p- 154. 1.
— Schläger, Tauschberichte $. 87. — v. Tiedemann, preuss. Pro- vinzialbl. 1845, S. 539. nn
Diese Art findet sich auch längs des Ostrandes der Ostsee in Preussen (v. Tiedemann), in Lievland (Lienig!) *), in Fin- land bei Abo (Tengstr.). Am südlichsten traf sie Mann, und zwar häufig, in Toscana um Pratovecchio und Bibbiena.. Am häufigsten scheint sie in Deutschland bei Jena vorzukommen, wo sie an Zäunen und Hecken schon im Juni und noch im August fliegt. In England ist sie selten.
*)-In der Lievländ, Fauna Isis 1846 ausgelassen.
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2. a otantelne FR.
Kanike in fasciculum longum frontalem productis; alis ant. ob- . fusis cinnamomeo-fuscis, litura pallida costali magna ante fissuram; digito terlio post medium in eiliis nigro -squa- mato (J' 2). Pieroph. capnodactylus Isis 1841. 774. — Dup. Car. 381. — Herrich- Schff. Pterophor. tab. 1. fig. 2. "Vaterland: das Banat und Schlesien. Mein einzelnes, ziem- lich gut erhaltenes 2 fing Dr. Loew beim Bade Landeck in der Grafschaft Glatz im Juli.
In Herrich-Schäffer’s Abbildung ist von dem hellen Wisch vor der Vorderflügelspalte gar nichts zu sehen. Dafür geht in einiger Enifernung vor derselben eine weisse punklirte Querlinie vom Vorderrande bis zum Innenrande. Von dem dunkeln Costal- dreieck und dem braunen Querstrich, der dieser Querlinie un- mittelbar vorhergeht, sehen wir in dem Bilde auch nichts. Da die von mir beschriebene Zeichnung und Färbung an vier Exem- plaren übereinstimmt, so betrachte ich den Herrich- Schäffer- schen Capnodactylus als Var. b, litura pallida costali nulla.
3. Ochrodactylus Hbn.
Capillis in fasciculum longum frontalem produclis; alis ant. pallide ochraceis, obscurius lituratis, apice laciniae ante- rioris elongato 9 2. Pteroph. ochrodactylus Isis 1841. 775. tab. IV. fig. 16—19. 1846. S. 300, — Stainton Cat. 3l. — v. Tiedemann preuss. Provinzialbl. 1845. S. 539. — Tengstr. Finl. Fjärıl 154. — Dwuponchel Hist. VI. p- 641. pl. 313 f, 2. ‚ Alueita pallidactyla, the pale Plume, Haworth Lep. brit. III, p. 478. 11, Alıs anticis ochroleucis, nebulis aliquot saturatioribus Expl. al. 1”.
Alae anticae bifidae; posticae tripartitae fusco - ochraceae.
Pteroph. pallidactylus Steph. Car. 7619: — Illustr, IV. p. 375. 16. ‘Var.b, al. ant. litura costali maculaque ad fissuram fuseis.
Alucita migadactyla Haw. 1. c. 12. Pterophorus migadactylus Steph. Gat. 7620. — Illustr. I. c. 17.
re al. ant. litura costali laciniisque fuscis, his striga di- slincta pallida notalis, Biheok. ochrodactylus Herrich-Schff. Pieroph. tab. 1, fig. 3.
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Diese Art wohnt auch längs der Osiküste der Ostsee in Preussen (hei Danzig sehr häufig: v. Tiedemann); in Lieviand (Lienig!), in Finland an mehreren Stellen, bis nach Uleaborg hinauf, in der ersten Hälfte des Juli (Tengström!). In England ist sie nicht selten auf Kalkboden, im Juni (Steph.). In Frankreich wurde sie im Departement du Nord entdeckt. Sr
Anm. Dass Pt. megadacı. Fabr., aus der Schiffermüller’schen Sammlung beschrieben, nur unsere Art sei, ist Isis 1841 S. 880 angezeigt. Haworth hat nur des Fabricius WVorte wiedergegeben; dennoch citirt er die Fabricische Art mit einem Fragezeichen, — Stephens behält die Diagnose bei und be- schreibt so: »Vorderflügel weisslich, bräunlich gefleckt oder wolkig, Franzen blass bräunlich ; Hinterflügel und deren Franzen bräunlich.« — Da doch beide Autoren Exemplare ihres migadactylus vor sich hatten, so ist schwer begreif- lich, wie sie darin nicht ihren pallidactylus wiedererkannten ; a: des Fabricius Original ein »verbleichter Ochrodaetylus« (Isis 1841. S. 883) war, so kann ich doch nicht annehmen, dass Haworth und Stephens ganz gewöhn- liche Exemplare a migadact. vor sich hatten, und stelle diesen Namen daher unter meine Var. b.
4. Isodactylus Z.
(Capillis in fasciculum brevem frontalem productis?); alis an- terioribus fusco-ochraceis, antice obseurioribus, ‚triangulo costali ante fissuram obscuriore obsoletissimo; in digiti tertii dorso medio squamis paucis atris (d* musei Stainton).
Pteroph. similidactylus »alis ant. griseo-ochraceis, nigro partim irroratis, costa marginegue tenuiori postice saturatioribus 9, Curtis mss. — Dale in Loudon mag. nat. hist. VII. p. 263. Vorderflügel grau ncher- farben oder bräunlich, unregelmässig und nur theilweise fein schwarz, bestäubt; Vorderrand und Spitze des Innenrandes etwas bräunlich; Franzen und Hinterflügel bräunlichh — Gefangen im New Forest, auf der Insel Wight, in Dorsetshire und Devonshire, und.in Schottland bei Edinburg.« Stephens Illustr. IV. 375. 13, — — Stainton Cat. 31. 3. ”
Alue. monodactyla (the hoary Plume): alıs ant. canis, retusis, fissura in- conspicua, posticis tripartitis fuscis, — Hab. apud nos sarissime. ia (in) ripis. Exp. al. 93°, Haworth Lep. brit. 111. 476. 6,
Pteroph. monodactylus Steph. Cat. 7609. — Illustr. IV. 373. 7.
Pteroph. Phaeodaeiylus Steph. Cat. 7621. N
Das einzelne, veraltete und nicht gut erhaltene Mäundkön der Stainton’schen Sammlung, das ich vor mir habe, hat mit Ochrodactylus, wie Stainton richtig ‚bemerkt, durch seine viel weniger langgezogene Vorderflügelspitze nur eine enifernte Ver-
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wandtschaft. In desto grösserer steht es mit Gonodactylus, dessen ganzen Flügelbau es hat. Ist auch das Costaldreieck der Vor- derflügel beim Fangen und Spannen beschädigt worden, so scheint es doch auch ursprünglich blasser und weniger scharf begrenzt gewesen zu sein. Dies wäre also ein Unterschied von Gonodactylus. Ein zweiter liegt in der Färbung der Vorder- flügelzipfel, welche, statt theilweise stark verdunkelt zu. sein, vielmehr blasser sind, als die übrige Flügelfläche und von der weisslichen Querlinie nur eine fast unmerkliche Spur haben. Die Innenrandfranzen sind schmutzig gelblich-grau, also viel dunkler als dort, und von den darauf liegenden zwei tiefschwarzen Schup- penbüschchen zeigt sich keine Spur. Die strichförmige Schuppen- sammlung in den Franzen der dritten Feder bei Gonodactylus ist hier auf die Hälfte reducirt, welche wie dort der Spitze der Feder etwas näher liegt als der Wurzel. Folgende Auszeich- nung würde ein gutes Artmerkmal geben, wenn sie standhaft wäre: der helle Fleck oder Punkt in der braunen Linie, die in den Franzen nahe am Hinterrande des vordern Flügelzipfels bei Gonodactylus hinzieht, fehlt bei Isodaclylus gänzlich. — Capnodactylus hat zwar eine ähnliche Vorderflügelgestalt und eine eben so wenig unterbrochene braune Franzenlinie im vor- dern Zipfel; allein ausser andern Verschiedenheiten ist seine zweite Hinterflügelfeder viel breiter und stumpfer, und an der dritten liegt das starke, schwarze Schuppenbüschchen sehr weit gegen die Spitze. Vorderkörper sehr zerstört. Beine weniger rein weiss, sonst gezeichnet wie bei Gonodaclylus. Vorderflügel bräunlich -lehm- farben, sehr trüb, am Innenrande der Wurzel ins Weissliche. Auf dem verdunkelten Vorderrande sind keine weissen Pünkt- chen zu bemerken. Das braune Costaldreieck, an derselben Stelle wie dort, nur blasser, weniger scharf gerandet und we- niger auf dem Vorderrande in den vordern Zipfel hinein verlän- gert; nach innen verschwindet es mehr in der Grundfarbe als nach aussen. An der Spaltung liegt in ihm ein dunklerer Punkt, der nicht zu einem Querstrich gehört haben kann (höchstens lag noch ein kleinerer Punkt über ihm). Die beiden Zipfel haben eine blassere, gelblichere Grundfarbe, als die übrige Flügelfläche; am Enddrittel verdunkeln sie sich, am meisten und breitesten der untere, und vor der Verdunkelung ist die sehr schwache Spur
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einer hellen Querlinie. Die weisslichen Hinterrandfranzen sind innen, nahe dem Hinterrande, von einer ununterbrochnen schwarz- braunen Linie durchzogen, zwischen welcher und dem Hinter- rande die Farbe bräunlich-gelb ist wie bei Gonodact., am Hin- terwinkel des hintern Zipfels sind sie gleichfalls schwärzlich. Dass die Innenrandfranzen dunkler sind ohne ERW BEHup® penbüschel, ist oben angegeben.
Die Hinterflügelfedern sind graubraun wie dort, aber ihre Franzen viel dunkler, was besonders an der dritten auffällt.
Auf der Unterseite zeichnet sich der Vorderzipfel der Vor- derflügel durch seine helle, gelbliche Farbe und durch grössere Deutlichkeit der Querlinie aus. Die erste Feder der Hinterflügel hat auf den hintern zwei Dritten eine Menge zerstreuter weiss- licher Schüppchen ohne Anlage zu einer Querlinie.
Diese mir etwas zweifelhafte Art wurde in England in meh- rern Gegenden gefunden. Um so mehr ist es zu a dass man sie in zwei Arten spalten konnte.
5. Gonodactylus SV.
Capillis in fasciculum brevem frontalem productlis, alis ant. ochraceo-griseis cinereisve, costa fuscescenti, triangulo costali ante: fissuram obscure brunneo, striga laciniarum pallida, ciliis laciniae anterioris posticis puncto albo notatis; digiti tertii ciliis dorsalibus in medio nigro-squamatis (I 92).
Alucita gonodactyla, bräunlichtweisses Geistchen mit einem düstern Drei-. eckfleckchen Wien, Vzchn. S. 320. — v. Charp. = 17. — 2. Isis 1841. S. 882. | E
Pteroph. gonodactylus Herrich-Schff. Pteroph. tab. 2. fig. 9.
Alue. megadactyla Hbn, fig. 6. _ Pterophorus Zetterstedtü var. c. Isis 1841. S. 777°). _ ls 1846. 8. 300. |
Alue. tesseradactyla**) Tr. IX. 2. 230. — Isis 1841. S. 888 (882) air
— — Dup. Hist. VI. 647. 1744. pl. 313. £, 5.
*) Auf Seite 779 ist bei. Var. c. zu lesen: wie ein mittelgrosser riR ochro- dact, ie **) Dieses Wort müsste, um richtig griechisch gebildet zu sein, tessaradacı. heissen. °**) Die Seitenzahlen der Isis sind von 864 an auf die sondech Weise verdruckt; ich gebe stets erst die richtige, dann ın einer Klammer die
dort vorhandene an.
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Pterophorus tesseradactylus Dup. Suppl. IV. p. 500. 610. pl. 88. t. 8.
00 — Mann Enı. Ztg. 1850. 209.
Pierophorus trigonodactylus Stainton Cat. 31. _— 28. — 2% ton Zoologist. 1851. p. 3064. — Wood ib. p. 3102.
Zufolge ihrer Naturgeschichte ist diese Federmotie eine von der: folgenden verschiedene Art; es hat mir aber nicht gelingen wollen, an dem ausgebildeten Insekt einen andern Unterschied ‚als in der Farbe aufzufinden. In der Grösse steht Gonodactylus zwar in der Regel über Pi. Zetterstedti; allein unzweifelhafte Exemplare des leiztern kommen ihm ganz gleich oder übertref- fen ihn sogar. Gonodact. scheint einen eiwas breiteren, plum- peren Flügelbau- zu haben; aber bei genauerer Betrachtung einer Anzahl Zetterstedtii verschwindet dieser Unterschied, da bei der leiztern Art die Flügelbreite ein wenig wechselt. Ich finde also an Gonodaciylus nur als sicheres Merkmal die grauere, viel weniger mit Gelb gemischte Grundfarbe der Vorder- flügel, die sich als hell röthlich-braungrau oder bisweilen als hell bräunlich-grau bezeichnen lässt, während sie beim Pt. Zeiterstedtii der des Pi. ochrodactylus ähnlich, nur gesättig- ter und mehr mit Gelbbraun gemischt ist. Für die Mehrzahl der vor mir befindlichen Exemplare beider Arten sehe ich noch ei- ‚nen kleinen Unterschied in der Lage des hellen Querstrichs auf dem hintern Vorderflügelzipfel. Bei Gonodact. liegt er nämlich eiwas. entfernter vom Hinterrande, mehr der Mitte genähert; bei Zetterstedtii ist er fast am Anfange des letzten Drittels — doch nicht so standhaft, dass nicht bisweilen der Unterschied fast ver- schwindet oder bloss von der Stärke dieses Siriches selbst her- vorgebracht zu sein scheint.
Hinsichtlich der Verschiedenheit des Gonodact. von Isodact. habe ich bei letzterem das Nöthige gesagt. — Pier. nemoralis kommt dem Pt. Zetterstedtii so nahe, dass in Bezug auf Gono- daci. von beiden dasselbe gilt. — Pieroph. Fischeri hat eine bedeutende Aehnlichkeit mit Gonodact., ist aber viel kleiner, hat auf den Vorderflügeln gar nichts Gelbliches oder Röthliches bei- gemischt, und als sicherstes Artmerkmal, wenn auch nur an un- verletzten Exemplaren kenntlich, ist der Schuppenkegel auf der Stirn nur von halber Länge eines Auges, während der des Go- nodactylus die ganze Augenlänge hat. |
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Die Beschreibung würde mit den oben angegebenen ‚Ab- weichungen die des Zetterstedtii sein. Ich bemerke daher hier nur Folgendes. Die Vorderflügellänge schwankt bei zehn vor mir befindlichen Exemplaren (fünf Z, fünf 2) zwischen 5 und 53%. — Der weisse Punkt an der Mitte des vordern Vorderflügel- zipfels entsteht durch etliche, auf der braunen Färbung auflie- gende Schüppchen; nach der Unversehrtheit der Exemplare ist er also grösser oder kleiner; bei einem d* ist er auf dem lin- ken Vorderflügel sehr vollständig, auf dem rechten fehlt er. — Die beiden Zipfel sind in der Dunkelheit des Braunen so ver- änderlich wie bei Zetterstedti; an dem Vorhandensein - eines tiefbraunen verflossenen Fleckes vor der Querlinie des vordern Zipfels oder dem gänzlichen Mangel desselben darf man also keinen Anstoss nehmen. — Die weissliche Querlinie auf der Unterseite der ersten Hinterflügelfeder ist im Ausdrucke sehr veränderlich; bei einem Standfuss’schen & ist auf der linken eine Reihe von fünf weit getrennten weisslichen Schuppen (nebst etlichen zer- streuten weiter einwärts), auf der rechten sieht man ar keine helle Schuppe. |
Diese Art fliegt in Toscana am Kenn im Juni (Mann) — ın "Baiern bei Gunzenhausen (Fehr), in Schlesien bei Reinerz vom 15. Juni bis in den Juli (Standfuss!); in Thüringen bei Wei- mar (Standfuss!); bei Wien (FR!) — in Lievland (Lienig!) — in England an mehrern Stellen zu Anfang Juni (Stainton).
Von der Raupe machte Herr Fehr an FR. folgende Mitthei- lung: Um Wien dürfen Sie dieselbe suchen, sobald der Huflattich ein paar Wochen blüht, also Anfangs und Mitte März. Sie höhlt den Blüthenstengel aus, in welchem sie nahe am Boden lebt. Wo trauernde oder verkümmerte Blumen stehen, sucht man nicht vergebens nach ihr. Oben im Blüthenkopfe wohnt die Raupe von Paed. Brunnichiana, welche hier sehr häufig ist und zugleich mit Tesseradact. fliegt. — Die Raupe des Geistchens hat den Körper hier und da mit weissen Härchen besetzt, und auf den etwas verdickten Brustringen je fünf schwarze Pünktchen. Die Haut- farbe ist grün oder grünlich-weiss, am Bauch auch grün oder grünlich. Ueber den Rücken geht ein breiter, an jeder Seite zwei schmale rothe Längsstreifen. Kopf, Brustfüsse, Nackenschild und Afterklappe schwarz. — Zwei Puppen fand ich im Mai an den Blüthenstielen des Huflattichs. (Es scheint hier eine gross-
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blätirige Art von Tussilago gemeint zu sein; Stainton und Wood fingen das Geistchen an Tussil. farfarı. Bei Glogau habe ich weder in T. farf. noch in T. petasites Raupen von Pterophorus
oder von Paedisca Brunnichiana gefunden.)
Anmerk. I. Die Abbildung bei Hübner ist sehr schlecht, gehört abs zufolge der bläulich-grauen Grundfarbe der Vorderflügel sicher hierher. Desto besser ist die Herrich-Schäffer’sche, bei welcher jedoch der Innenrand der Vorderflügel ohne bräunliche Wische, der weisse Punkt in der Mlitte der Vorderzipfelfranzen weggelasseu und die helle Querlinie über beide a namentlich den hintern, zu nahe am Hinterrande gezeichnet ist.
Anmerk. 2. Stainton verbindet in seinem Catalog Pt. trigonodactylus Haw. mit meinem Zetterstedtii. Die von ihm sicher gemeinte Art ist zufolge der Nachricht in Zoologist unser Pt. gonodactylus Ob aber Trigonodactylus Haw. Steph. wirklich diese Art sei, ist mir zweifelhaft, da die Bezeichnung beider Autoren sich vielmehr auf den jetzigen Pt. Zetterstedtii anwenden lässt. Haworth schreibt in Lep brit. 1V. 478.13. Trigonodactyla (the triangle Plume) alis anticis pallidis, tinctura ochracei, macula postica costalı trigona ‚brunnea. Expl. al. 10°. Alae ant. bifidae: posticae tripartitae, piceo-fuscae. — Stephens Illustr. IV. 375. 8. Trigonodactylus alıs ant. pallide ochra- ceis, macula postica costali trigona (10 — 11‘). Vorderflügel blass ocher- gelb, manchmal mit röthlicher Mischung, mit einer sehr schwachen, etwas blassen Querlinie am Hinterrande und einem deutlichen, braunen, dreieckigen Fleck am Vorderrand gegen die Spitze. Hinterflügel und Franzen tief braun.
*“Anmerk. 3. Duponchels erster Tesseradact. gehört sicherer nach der Beschreibung als nach der Abbildung hierher. Den zweiten hat er nıcht be- schrieben, und ich habe über sein Bild bloss die Notiz: »scheint Megadact. zu sein.« — Dwuponchel weiss nicht, wesshalb ich den Namen Tesseradacty- lus verändert habe. Der Grund ist der, dass wir noch nicht mit Sicherheit wissen, welche Art Linne unter diesem Namen gemeint hat, und dass also Tessaradactylus (nicht Tesseradact.) lür seine Art reservirt bleiben muss, 8:
Isis 1841. S. 781. Anın, 1.
6. Zetterstedtii 2.
Capillis in fasciculum brevem frontalem productis; alis ant. di- lute ochraceis, marginibus brunnescentibus, triangulo co- stali ante fissuram brunneo, striga laciniarum pallida; digito
‘.primo subtus striga pallida- notato, tertii dorso medio in eiliis atro-squamato (J 2).
-Pieroph. Zetterstedtii Z. Isis 1841. 777. var. a et b. tab. IV, fig. 3. 4.
— — Standfuss Ent. Zeig. 1848 156. — Tengstr. Finl. Fjäril. 154.3. - Aluc. tesseradactyla Zetterstedt Ins. lapp. 1012.
_ Pieroph, megadactylus Mann Ent. Ztg. 1850. 209. ? Pteroph. calodactylus Dup. VIII. 652. 1746. pl. 313, f. 9,
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» Von dem folgenden Pterophorus, der nach seiner Lebens- weise eine eigene Art sein soll, weiss ich ihn durch nichts zu unterscheiden, als durch die gelbliche Querlinie auf der Unter-. seite der ersten Hinterflügelfeder, welche bei Pt. Zetterstedtii stets vorhanden ist, bei Pt. nemoralis stets fehlen soll. Da diese Linie bei Pt. gonodact. so veränderlich ist, so wäre es sehr auf- fallend, dass sie hier zur Bezeichnung zweier Arten dienen sollte. — Besässe ich nicht das grosse Q Exemplar (Var. b der Isis), mit seiner ganz deutlichen Querlinie, so würde ich die viel beträchtlichere Grösse des Pt. nemoralis zu den Merkmalen desselben rechnen. |
Pt. Zetterstedtü unterscheidet sich auch * in den dunkelsten Exemplaren durch seine reichliche gelbe Beimischung und seine hellere Färbung von den zwei vorigen Geistichen. Am nächsten kommt er ohne Zweifel der Hübner’schen Aluc. petradactyla fig. 37, 38, deren Abweichungen — kein Costaldreieck auf den Vorderflügeln, sondern dafür ein nach innen gelichteter, breiter, brauner Wisch, ein heller Längswisch vor der Verdunkelung der unteren Jacinia (den man jedoch auch bei Zetterstedtii angedeu- tet finden kann); die dieken gelblichen Querlinien der laciniae; der Mangel schwarzer Schuppen am Rücken der dritten Hinfer- flügelfeder; die Kürze der Vorderflügel — vielleicht alle auf Rechnung der ungenauen Darstellung schlecht erhaltener Exem- plare kommen. *)
Diese Art fliegt im ganzen Riesengebirge den Monat Juli hindurch, in dessen ersten Tagen sie auftritt. Die am frühsten von Standfuss gefangenen Exemplare haben das Datum: 10. Juli. In den Alpen scheint die Flugzeit etwas früher zu beginnen;
*) Ich vermuthe, dass Hübner nicht bloss die Exemplare der Adactyla, sondern die Arten der ganzen siebenten Tafel von Kuhlwein geliefert erhielt. Ist diese Vermuthung gegründet, so ist es fast sicher, dass Pe- tradactyla mein Zetterstedtii ist; denn Auhlwein erhielt cine Menge Mi- eroptern aus dem Riesengebirge durch den verstorbenen ‚Schuhmacher Langer in Hirschberg, einen fleissigen Samniler, und dass Zetterstedti mitgeliefert wurde, ist gewiss, da ich ın Zanger’s Sammlung diese Art in Menge gesehen habe, Gäbe es aber (ausser Pt. nemoralis) eine der. Zetterstedtii nahe Art um Hirschberg, so müsste ich sie Jetzt vor mir haben, da Standfuss seit längerer Zeit dieselbe Gegend durchforscht. — In dem Catalog der Kuhlwein’schen Sammlung ist jedoch keine Pe-
tradacıyla aufgeführt,
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ich habe ein von FR. am 8. Juli auf dem Sömmering in Steyer- mark gefangenes 9. In den nördlichen Skandinavischen Gebir- gen beobachtete Zetterstedt die Art vom 26. Juli bis zum 8. August (Ins. lapp. l. c); doch habe ich ein Pärchen von ihm vor mir mit der Notiz: Inter Suul et Kongstue. Ing. Alp. Norv.. 16. Juli 40. — Tengström, von dem ich ein sicheres DO mei- ner Var. a zur Ansicht hatte, giebt für Finland schon die Mitte des Juni an; ich vermuthe, dass die frühe Flugzeit die des Pi. gonodactylus, die spätere (um Uleaborg Mitte Juli, Kuusamo An- fang August) die des Pt. Zetterstedtii ist. Sehr befremdend ist die von Mann für die Gegend von Pisa angegebene Flugzeit: Mitte Mai. Da auch die Lokalität keine dem Pt. Zetterstedtii an- gemessene zu sein scheint, so denkt man leicht an eine andere Art; allein die zwei mir von Mann als ächte Toskaner mitge- theilten 9‘ haben nicht das geringste von der Sudetenspecies Ab- weichende. — Nach Stephens’ Angabe fliegt das Geistchen in England um London nicht selten, häufiger an den Küsten von Hantshire, und auch in Yorkshire.
Dass die Raupe an Senecio nemorensis, wenigstens im Rie- sengebirge, ihre Nahrung findet, ist ohne Zweifel. Daher fliegt ‚der Schmetterling auch stets um diese Pflanze.
7. Nemoralis Z.
(Major), capillis in fasciculum brevem frontalem productis; alıs ant. dilute ochraceis, marginibus brunnescentibus, triangulo costali ante fissuram brunneo, striga laciniarum pallida; di- gito primo sublus sine striga pallida, tertii dorso medio in ciliis atro-squamato (J° 2).
Pterophorus nemoralis Herrich-Schff, Preroph. tab. 1. fig. 7 (9) — tab. 2. fig. 8 (aucta). — Stainton Cat. Suppl. 28. — Standfuss Ent. Zig.
1848, S. 156. Pter, Zetterstedtii var. d (nemoralis). 2. Isıs 1841. 778.
Wie beim Pt. Zetterstedtü angegeben, gewöhnlich viel grös- ser als. dieser und mit einfarbiger Unterseite der ersten Hinter- flügelfeder.
Ich habe das einzige Exemplar der Standfuss’schen Samm- lung, ein schönes &, vor mir, Vorderflügel 6° lang, in der Gestalt, Färbung und Zeichnung ganz wie bei einem etwas dun-
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keln Zetterstedti 9. Die Zipfel sind nur hell graugelbbraun, um die Spalte herum weisslich bestäubt; die weissliche Quer- linie ist ziemlich verloschen, und auf dem Vorderzipfel erreicht sie den Vorderrand nicht, indem sie die Richtung nach dem Vorderwinkel nimmt. In der Mitte der Franzen desselben Zipfels fehlt der weisse Punkt. Das Costaldreieck ist auswärts stark ausgehöhlt (doch nicht anders als bei manchem Zetterstedtii) und der helle Raum dahinter ziemlich schmal und auf dem Vorder- zipfel nur schwach erweitert. |
Auf der Unterseite ist der Vorderzipfel an der Vorderrand- hälfte hell ochergelb und die wie oben gerichtete Querlinie dar- auf sehr fein; die des Hinterzipfels ist nur als ein Fleckchen nahe der Spalte vorhanden. Au/ der dunkel gelbbraunen ersten Hinterflügelfeder ist keine Spur einer Querlinie sichtbar.
Dieses Geistchen findet sich .in Baiern bei ‘Gunzenhausen (FR.), in Schlesien auf dem Riesengebirge, an gleichem Orte mit Zeiterstedtii (Standfuss), ohne Zweifel auch in den Steyri- schen Gebirgen. Die Flugzeit ist im Juli (das Standfuss’sche Männchen ist am 21. gefangen) und August (FR.). Ueber die Verschiedenheit des Beiragens dieser und der vorigen Art s. m. die ent. Zig. — Die in der Isis beschriebene Raupe lebt in den Stengeln des Senecio nemorensis. Eine mit der daselbst gelie- ferten Beschreibung übereinstimmende Puppe habe ich mit dem Stengeltheil, in dessen ausgefressenem Innern sie gesteckt hatte, aus der Standfuss’schen Sammlung vor mir. Sie ist geschwärzt, weil sie einen Ichneumon beherbergte, der beim Ausschlüpfen die Kopfscheiden zerstörte. Auf der vordern Hälfte des Meso- ihorax stehen auf dem Rücken drei grade, parallele, runzlige Leisten, von denen ich in der Isis nichts erwähnt habe. Kör- perlänge (ohne den fehlenden Kopf) 534’ — Ob diese Puppe zu Pi. nemoralis gehörte, lässt sich demnach noch nicht mit Si- cherheit entscheiden.
Anmerk. Herrich-Schäffer’s Fig. 9 ist für das oben beschriebene A zu rein gelb, der Raum zwischen dem Costaldreieck und der Querlinie des vordern Zipfels etwas zu schmal, und die Zipfel sind ohne weisse Bestäubung auf zu gelblichem Grunde. Da die Unterseite nicht mit abgebildet ist, so können beide Herrich’sche Bilder, wenn man die Grösse des ersten und das beigefügte Maass des zweiten unberücksichtigt lässt, als sehr gelungene Dar-
stellungen des Pr. Zetterstedtii gelten, ı
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8.- Fischeri 2.
Capillis frontalibus parum productis; alis ant. fuscescenti-cine- reis, sirigula fusca triangulo costali adnata ante fissuram plagamque albidam, siriga laciniarum albida; dieiti tertii dorso medio in cilüs atro-squamato (J Q).
Pteroph. Fischeri Z. Isis 1841. S. 7831. — — Lienig Isis 1846. S. 300. _ Dup. Cat. 383. — 'Stainton Cat. 8. — Tengström Finl. Fjäril. 155. 4. — — Ent. Ztg. 1851. S. 209. — — Herrich-Schäffer
Pterophorid, tab. 2. fig. 12. 2. Aluc. cosmodactyla Schläger Schmittltauschbl. S. 132 u. 216.
Nahe verwandt mit den drei vorhergehenden Arten, viel kleiner (Vorderflügel höchstens 41 segen mindestens 44), überhaupt die kleinste Art dieser Abtheilung, fast ohne Stirnbusch, von düster bräunlich-grauer Grundfarbe ohne gelbliche Beimi- schung und stets mit scharfem, schwarzbraunem Querstrich vor der Vorderflügelspalte.
Die sehr verbreitete Art fliegi in Toscana (bei Ardenza schon Mitte April: Mann’); in mehreren Gegenden Deutschlands stets im Juni (in Schlesien sowohl im Gebirge wie auf trocknem Hügelboden der Ebene); in Lievland (Lienig!); in Finland bis nach Uleaborg hinauf von Mitte Juni bis Mitte August (Teng- ström!). In Frankreich und England hat man sie bisher noch. nicht entdeckt.
Anmerk. 1. \WVenn auch diese Art in Treitschke’s Sammlung als Aluc. - cosmodactyla vorhanden war, so ıst die Beschreibung doch offenbar nach Hübner’s Abbildung (fig. 35. 36) gemacht, die eher eine schlechte Darstel- lung des Pt. acanthod. als des Pt. Fischeri ist. Als Ergänzung zu der An- merkung zu Aluc. petradactyla S.... füge ich hier bei, dass im Catalog der Kuhlwein’schen Sammlung zwischen Megadact. und Ochrodact: auch Cosmo- dact. als in einem Exemplar vorhanden aufgezählt ist, woraus einige VVahr- scheinlichkeit für die Identität des Cosmodact. mit Fischeri hervorgehen würde — natürlich nur unter der Voraussetzung, dass Huhlwein das Original des Bildes geliefert habe.
Anmerk, 2. Herrich-Schäffer’s Bild ist gut, nur gegen die Vorder- flügelwurzel zu hell und mit zu vielen schwarzen Schuppen auf den Franzen der dritten Feder.
..»
v1. 22
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“
9. Metzneri 2.
-Capillis in conulum-frontalem productis; alis ant. cinereis, siri- gula fusca ante fissuram plagamque albidam, siriola longi- tudinali fusca ante strigam laciniae anterioris albidam; di- giti terlii dorso ante apicem atro-squamato (g’ MUS. Metz- neri).
So viel bekannt, noch immer nur in einem einzelnen Exemplare vorhanden. Die Hauptauszeichnung desselben besteht darin, dass das schwarze Schuppenhäufchen in den Franzen der dritten Feder sich nicht an der Mitte, sondern nahe der Spitze des Hinterrandes befindet; ausserdem ist die Grundfarbe reinli- ‘cher als bei Pt. Fischeri; das Vorderranddreieck ist an seiner Vorderrandhälfte verloschen, und auf dem Vorderzipfel liegt ein kurzer, brauner Längsstrich, der bis zur weisslichen Querlinie reicht. nn
Vaterland Ungarn. ?
10. Acanthodactylus H.
Capillis in conulum brevem frontalem productis; als ant. brun- neo-cinereis obscure nebulosis, triangulo costali fusco ante fissuram plagamque flavescentem, striga laciniarum albida ; digiti tertii dente e squamis atris dorsali (3! 2).
Pieroph, acanthodactylus Z. Isis 1841. 784. — 1847. 902. 440. — Lie- nig Isis 1846, 300. — Duponchel Hist. VI. 650. 1745. pl. 313.
fig. 6. — Cat. 383, — Tengström Finl. Fjäril. 155. 5. — Stain- ton Cat. 32. — Suppl, 28. N bis abe wa "Alucita acanthodactyla H, 23. 24. — Tr. 1X. 2. 234.
Var. b, alis ant. rufescenti suffusis.
Ale. calodactyla (the heantiful.Plume)' Hiäw. Lep, hrit. IV. 478, Pteroph, calodactylus, Stephens Illusır. IV. 376. — Fabr. E. Ss. II. 2. 346. (Isis 1841. 880). | e*
Var. c, triangulo costali obsoleto, plaga pone eum in maculam minutam reducta. | a Pteroph. cosmodactylus Herrich-Schff. Pterophorid. tab. 1. fig. 4.
Aluc. cosmodactyla Eversm. F'n, Volg. 605. Bee ? Alucita cosmodactyla Hübn. fig. 35. 36. ?— — Treitschke IX. 2.
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Aluc. punctidactyla (the brindled Plume) alıs ant. virescenti-cinereis, albido nebulosis, punctis costalibus numerosis strigaque postica obsoleta albıs Haworth Lep. brit. IV. 479. Pteroph. punctidactylus Stephens Cat. 7626. — Illustrat. IV. 376. 23. — Stainton Cat, 32. 'Var.d, alis ant. cinerascentibus parum nebulosis, punctis albis in laciniarum margine postico obsoletis. Var. e, major, alis ant. paulo latioribus obscuris, cano subreti- eulatis.
„Diese Art ist an den zwei starken schwarzen Schuppenzäh- nen zu erkennen, von denen der eine hinter der Mitte des In- nenrandes der Vorderflügel, der andere am Rücken der dritten Hinterflügelfeder weit vor der Spitze sitzt. In der Regel hat sie in den Hinterrandfranzen der beiden Vorderflügelzipfel zwei weisse Punkte, nämlich an dem vordern einen unter der Mitte und einen am Innenwinkel, an dem hintern den einen weit vor, den andern wenig hinter der Mitte; diese Punkte sind in der Grösse veränderlich, und an dem Vorderzipfel fehlt oft der zweite, selten auch der erste (Herrich-Schäff. Acanthod. fig. 5), und an dem Hinterzipfel erscheinen, wenn sie die feine schwarze Begrenzungslinie durchbrechen, die dadurch gebildeten Zähne stärker und gerundeter, als wo nur unmerkliche weisse Pünkt- ‚chen vorhanden sind. Da die Flügelfärbung und selbst die Flü- gelbreite veränderlich ist, so hat man darin verschiedene Arten zu erkennen geglaubt. “Es ist möglich, dass unter meinem Acanthodaetylus zwei Arten vermischt sind, und ich erkenne die Möglichkeit darum an, weil verschiedene Nahrungspfilanzen be- kannt sind. Allein ehe die Raupen und Puppen bekannt sind, die, wenn sie verschiedenen Arten angehören, sicher auch Un- terschiede im Baue zeigen werden, kann ich die Unterschiede, die man für die ausgebildeten Insekten angiebt, nicht als speei- fisch ansehen.
Ausser in vielen Gegenden Deutschlands, sowohl der Ebene als des Gebirges, findet sich Pt. acanthodact. im südlichen Eu- ropa bis Sicilien (Syracus, Catania), im nördlichen hoch hinauf am botinischen Meerbusen (Uleaborg); im Osten verbreitet er sich bis nach dem Orenburgischen und der südlichen Ecke von Kleinasien; im Westen hat man ihn in Frankr eich und Grossbri- tanien beobachtet.
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Die Raupe fand ich am 20. Juli 1846 an einem grossblü- thigen Pelargonium, das ich eben erst aus einem Garten erhal- ten hatte. Sie sass an einem Blüthenstiele, wo sie zwei Blüthen- knospen von der Seite her, durch die Kelchblätter hindurch, an- gebohrt und dann Theile der Krone, vorzüglich aber die Staub- gefässe gefresseu hatte; die eine dieser Blüthenknospen öffnete sich nach ein paar Tagen, die andere verkümmerte. Da ich die unteren Blätter der Pflanze hier und da in der Fläche durch- löchert sah, so vermutihete ich, dass diese Beschädigungen von der Pterophorusraupe herrührten; allein zuletzt fand ich unter einem Blatte eine kleine Gammaraupe. Ich weiss also nicht, ob Acanthodact. auch Blätter befrisst. —
Da die Raupe mir nicht erwachsen schien, so mochte ich sie nicht sehr stören und untersuchte sie daher nicht genau. Sie war fast 7’ lang, stelzenfüssig, hellgrün mit reichlichen, farb- losen Knotenhärchen und reichlichen, hellen, gekrümmten, nicht sehr langen Borsten (deren Stellung ich nicht beobachtet habe). Kopf klar, gelblich mit dunklem Gebiss. Ueber den Rücken zwei weissliche Längslinien, darunter in nicht grossem Abstande je eine Kappenlinie (linea repanda), deren Convexitäten nach oben gerichtet sind. — Gestört kroch sie umher und nahm nach eini- gen Stunden ihren Platz an der untern Seite eines Blattstiels. Am folgenden Tage hatte sie die Stelle besponnen, ein Zeichen, dass sie sich verpuppen wollte. Am dritten Tage Vormittags sah ich die Verpuppung mit an. Die Raupe war überall blasser und in den drei Brustringen dicker geworden, und zeigte eine fortwährende schwache Bewegung. Den Moment der Sprengung der Raupenhaut versäumte ich; aber ich sah noch, wie die Puppe die Haut am Hinterleibe nach und nach zurückschob. An einen Faden war bei ihr so wenig zu denken, wie bei einem andern Pterophorus. Zuletzt hing sie bloss in der Haut, also frei, bis sie mit dem Cremaster zugriff und sich einhäkelte. Die Haut war noch unter ihr und hinderte sie, sich mit den Bauchhäkchen anzuhängen. Nach einigen Stunden, als sie härter geworden war, suchte ich die Haut zu entfernen, wegen dieser Störung schlug sie den Vorderkörper zurück, drehte sich etwas, und plötzlich hing sie auch mit den Bauchhäkchen in der Seide.
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-Chrysalis virescens, albido-lineata, carina duplici per thoracem et segmenta 1, 2, 3 abdominis albida, uncis duobus validis in segmenti tertii dorso retroflexis.
Die Puppe ist schlank, blassgrünlich mit den durchschim- mernden weisslichen Zeichnungen der Raupe. Auf dem ab- schüssigen Vordertheil des Thorax mehrere gebogene Borsten, auf der Stirn ein Querwulst von drei Höckern. Vom Rande .des Halskragens gehen auf dem Rücken zwei Leisten, auf dem Mesonotum mit etlichen Borsten; hierauf sind sie eckig erhaben und kahl und reichen aut dem Hinterleibsrücken bis zu dem Doppelhaken des dritten Segments. Jeder Haken ist stark zu- sammengedrückt, gegen den Thorax gekrümmt und feinspitzig, unterwärts vorn und hinten mit einem Borstenwärzehen; er ist braunroth, und ein brauner Strich geht von ihm schräg abwärts nach vorn bis zu der Flügelscheide. Die drei folgenden Seg- mente haben auf dem Rücken zu jeder Seite einen kleinen, nach vorn geneigten, zusammengedrückten Zahn mit einer kleinen Spitze und einer Borste hinten über der Wurzel. Auf den zwei fol- genden Segmenten sind je zwei kleinere Höcker; das hinterste Paar ist ganz einfach, und von ihm geht eine weissliche Leiste bis zur Afterspitze. Diese hat viele röthliche Häkchen zum Ein- haken. Der ganze Hinterleib ist sehr dicht mit vertieften Quer- linien bezeichnet. Die verlängerte Hinterbeinscheide reicht bis zur Mitte des fünften Hinterleibssegments. — Schon dunkel ge- färbt, zum Zeichen des baldigen Auskriechens des Schmetter- lings, schlug die Puppe noch wie gewöhnlich hinten über, ohne durch die zwei Haken gehindert zu werden. — Am 30. Juli war Morgens ein Weibchen der Var. a ausgekrochen. |
Mein Freund Schläger meldet mir, dass ihm aus Raupen, die er mit denen des Pi. phaeodact. eingetragen habe, und die an Ononis repens oder spinosa gelebt haben müssten, zwei Exemplare unseres Geistchens ausgekrochen seien.
Ich habe Pt. acanthod. öfters an Stellen in mehreren Exem- plaren gefangen, wo Geranium robertianum häufig wuchs; an diesem vermuthe ich seine eigentliche Nahrung statt des Pelar- goniums. Doch kam er mir auch in Gegenden vor, wo weder Geranien, noch Ononis in der Nähe standen.
342
Anmerk. I. Herrich-Schäfer’s Abbildung des Pt. acanthodactylus weicht in der Zeichnung des hintern Vorderflügelzipfels schr ab5 ich halte sie für nicht richtig. Die bis nahe an die Basis gehende Spalte zwischen den zwei ersten Hinterflügelfedern ist entschieden falsch. Der Unterschied in den Schuppenhöckern des Vorderflügelinnenrandes von Fig. 4 und 5 ist das Resultat von Beschädigung der Originale.
Anmerk. 2%. Ueber Aluc. ulodactyla Zitstdt, Ins. Iapp: 202 *) ist
mir nichts Näheres bekannt geworden.
B. Abtheilung Oxyptilus Z. LAmblyptili H. Sl Isıs 1841. S. 766,
a. Das Schuppenhäufchen des Innenrandes der Erlen Feder. ist weit vor der Spitze,
11. Kollari (Mann in lit.) Stainton.
Alis anterioribus griseis, dorso albido, laciniis albido-bistrigatis, striga priore obliqua, lata, in lacinia posteriore valde dila- tata; digiti tertii dorso longe ante apicem atro-squamato (8 2).
Pteroph. Kollari Stainton Cat. Suppl. p. 28.
Der folgenden Art durch ihre blasse, graue Färbung am ähnlichsten, aber gewöhnlich bedeutend grösser, blasser, mit we- nigerem Gelb gemischt, besonders ausgezeichnet durch den er- sten über die Vorderflügelzipfel laufenden weisslichen Querstrich, der etwas schräger nach aussen geneigt ist und sich auf dem zweiten Zipfel sehr stark erweitert; auch befindet sich langs des Innenrandes viel Weiss, hauptsächlich an der Flügelmitte.
CVorderflügel 43 — 332%. Allgemeine Färbung gelbbräun- lich-grau. Fühler schwarz und weiss geringelt, zart gefranzi; eine weissliche Linie verbindet die Wurzeln beider und geht auf der Bauchseite des Wurzelgliedes hinauf. Oberer Augenrand schmal weiss. Bei einem Exemplar geht eine weisse Linie quer. über das Gesicht, bei andern sind nur die Enden an den Augen zu sehen. Taster weiss, innen und aussen in der Mitte mit ei- ner gelbbraunen Längslinie; Endglied gelbbraun, weisslich be-
*) Isis 1841 S. 788 Zeile 2 lese man: ja, statt je-
**) Eine Aenderung der Hübdner’schen Benennung, die ag bedeutet, war bei so spitzflügeligen Arten unumgänglich.
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stäubt und obenauf weisslich; es ist so lang oder länger als der Haarbusch des zweiten Gliedes. Hinterrücken weisslich bestäubt; Enddrittel der Schulterdecken weisslich. Hinterleib etwas weiss- staubig; zwei Rückenlinien bestehen aus weissen, beim ' etwas unterbrochnen Strichen, die auf jedem Ringe hinten etwas diver- giren und sich verdicken, eine scharfe weisse Bauchlinie hat zu beiden Seiten auf en Segment ein weisses Fleckchen. Afterbusch am Anfange bräunlich-grau, sonst weisslich. Die vier vordern Beine braun, mit weissen Längslinien auf den Schenkeln und Schienen; Fussglieder an der Wurzel weiss, wie die Aus- senseite des ersten Gliedes. Hinterbeine an der Innenseite des Schenkels und der Schiene weiss, auf dem Rücken derselben und an der Seite des Schenkels mit einer braunen Linie; Schiene am verdickten Ende und in einem Fleckchen davor gelbbraun; Fuss- glieder in abnehmender Ausdehnung weiss, Dornen an der Bauch- seite und Spitze braun, sonst weiss.
Vorderflügel an der Vorderrandhälfte gelblich-braungrau, auf dem Vorderrande besonders in den Franzen bis zum zweiten Querstrich in einer Linie schwarz; eine dicke, schräg nach vorn gerichtete Querlinie ist hinter dem Anfange des Vorderzipfels, eine dünne, weniger geneigte am Ende des zweiten Drittels; das Enddrittel ist spitzer als bei Pt. tristis, sehr reichlich mit Weiss ‚gemischt, an der Spitze braun; die Franzen. des Vorderrandes ‚sind_von der zweiten Querlinie an weiss, die des Innenrandes ‚braungrau, reichlich mit weissen Schuppen ar der Wurzel be- ‚deckt, besonders an den beiden Querlinien und hinter dem schwarzen Schuppenstrich, der in der Mitte zwischen dem zwei- ten Querstrich und der Spitze in den Franzen liegt. — Der In- nenrand ist von der Wurzel aus in einer Linie weisslich, die ‚sich bald sehr stark ausbreitet; dieser ausgebreitete Raum be- ‚rührt das weissliche Fleckchen an der Flügelspaltung und setzt sich bis in den zweiten Zipfel fort, wo die erste Querlinie sich ‚in ihn auflöst; er ist hier und da mit Gelblich verunreinigt, zumal unter der Spaltung. Der Rest des hintern Zipfels ist heller als der vordere, und die zweite Querlinie ist breiter. Die Vorder- randfranzen sind grau, mit weisslichen Schuppen bestreut; die Innenrandfranzen sind gleichfalls grau mit je einem starken weissen Wisch an den zwei Querlinien und» einem kleinen an der Spitze des Zipfels; zwischen den beiden starken Wischen ist
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das Grau fast schwärzlich. Sind keine schwarzen Schuppenhäuf- chen abgewischt, so sind fünf vorhanden: eins weit vor der Spaltung, ein stärkeres bald hinter derselben, das dritte am An- fang, das vierte am Ende der verdunkelten Franzenpartie, das fünfte an der Spitze; zwischen dem fünften und vierten bilden die reichlichen weisslichen Schuppen eine sanft gebogene Linie, die sich an den zweiten starken Wisch anschliesst.
Hinterflügel braungrau. Die dritte Feder ist weisslich, auf dem Vorderrande braungrau und hier eben so gefranzt; die hell- grauen Innenrandfranzen haben ziemlich viele weissliche Schuppen auf der Wurzel und ausser einem paar einzelnen schwarzen, vor der Flügelmitte, ein längliches tiefschwarzes Schuppenhäufchen am Anfange des Enddrittels und ein Häufchen von etwa drei solchen Schuppen an der Federspitze.
Unterseite dunkel braungrau mit lebhaftem Weiss der er- weiterten Querlinien, der Franzenflecke und der dritten Feder, nur die erste Querlinie des hintern Zipfels fehlt wie bei Pt, tri- stis; auch die erste Feder ist an der Endhälfte weiss, mit einem schwarzen Punkt an der Spitze und hat einen weissen Fleck vor der Mitte, |
Das Weibchen ist etwas kleiner und schärfer gezeichnet.
Mann entdeckte diese Art auf dem Grossglockner in sehr beträchtlicher Höhe im August.
12. > Tristis 2:
Alis anterioribus, luteo-griseis, dorso pallidiore, lacinüis albido- bistrigatis; digiti terlii dorso longe ante apicem atro-squa- mato (d° PD).
Pterophorus tristis Z. Isis 1841. 788. — Entom, Ztg. 1850. 209. — Du- ponchel Suppl. IV. 501. pl. 88. fig. 9. — Cat. 383,
Mehr mit Braungelb gemischt als der vorige und mit we- niger Weiss auf den Vorderflügeln; namentlich ist die Gegend vor und hinter dem weissen an der Spaltung liegenden Fleck- chen ohne beigemischtes Weiss; die Spitze des vordern Vorder- flügelzipfels ist weniger lang verdünnt, und am Hinterrande des hintern Zipfels bilden die weisslichen Schuppen auf den Franzen keine deutlichen Bogenlinien. — In der Grösse unter Pt. Kollari, steht Pt. tristis noch viel tiefer unter Pt. distans, welcher ausser-
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dem eine dunkle, bisweilen sehr angenehme hell gelbbraune Grundfarbe und eine deutliche, weissliche gebogene Linie auf den Hinterrandfranzen des hintern Zipfels hat. — Die beiden Arten, Pt. lJaetus und Wahlbergi, weichen von tristis nicht in der Grösse ab, sind aber, der erstere durch seine helle Ocher- farbe, der letztere durch die schöne rostgelbe Grundfarbe, also beide durch den Mangel einer grauen Beimischung leicht zu erkennen. :
Pt. tristis ist bei Glogau in Kiefern- und Birkenschonungen auf reinem Sandboden nicht selten und erscheint unter den Arten seiner Gruppe zuerst, nämlich schon zu Anfang Juni. Da er zu Ende August in unverminderter Zahl und in sehr schönen Exem- plaren gefunden wird, so ist eine doppelte Generation unzwei- felhaft. Eben so wenig bezweifle ich auch, dass seine Raupe sich hier von Hieracium pilosella nährt. — Mann fing die Art bei Wien auf Bergen (nach Duponchel von Anfang August bis Mitte September); desgleichen bei Livorno auf Viehweiden und an Abhängen, schon zu Ende April. Wahrscheinlich ist die Art darum noch wenig beobachtet worden, weil sie sehr leicht über- sehen wird.
Anmerk. Das gelbbraungraue Fleckchen befindet sich vor der Spitze der Schiene, nicht in der Mitte, wie ıch ın der Isıs I. c. angab.
13. Distans-Z.
Major, alis anterioribus luteo-fuscescentlibus, laciniis obsolete albido -bistrigatis, arcu laciniae posterioris marginali albido; digiti tertii dorso longe ante apicem atro -squamato (JS 2).
Pterophorus distans Z. Isis 1847. 902. Pterophorus tristis Z, var. b. Isis 1847, 38. 181.
Die grösste Art in dieser Abtheilung, in der Färbung sich dem Pt. pilosellae nähernd, nur gewöhnlich mit mehr beigemisch- tem Grau. Das ist namentlich bei den wenigen bei Glogau ge- fundenen Exemplaren, meinem einzelnen dalmatischen und mei- nem Syracusaner der Fall; bei den asiatischen mit Ausnahme eines Weibchens von Macri ist diese Beimischung ganz unbe- deutend, und daher die Färbung nur etwas heller und weniger lebhaft als bei Pt. pilosellae. Die weisse gebogene Linie auf den Franzen des Hinterrandes am hintern Zipfel ist sehr deut-
346°
lich und giebt einen guten Unterschied von Pt. tristis. Die Stärke des schwarzen Schuppenhäufchens am Hinterrande der dritten Feder wechselt und somit auch sein Abstand von. der ER der Feder.
Bei Glogau selten, auf Hachiharen Boden, in Gesellschaft des Pt. pilosellae. In Dalmatien bei Spalato im Juni auf Hut- weiden (Mann?). In Kleinasien bei Macri und Kellemisch (Loew’), bei Brussa im Juli an Bergen (Mann!). Ä |
44, Laetus Z
Alis anterioribus pallide ochraceis, laciniis obsolete albido- -bi- strigatis; digili tertü dorso longe ante apicem squamis pau- eis atris instructo (S 2).
Var. b, alis ant, brunnescentibus, basi dilutiore.. Pteroph. laetus Z. Isis 1847. 203,
Die sehr helle Ocherfarbe und das schwächere Sehüppen häufchen an der dritten Feder trennen die Art leicht von Pt. tri- stis; beides, so wie die viel geringere Körpergrösse von Pt, di- stans. Var, b, wenn auch dunkler als Be ‚bleibt doch noch merklich heller als Pt. .distans. |
Häufig in der Campagna südlich von Rom zu Ende August auf dürren Grasstellen *), seltner bei Catania und Messina schon im Juni und Juli. In Dalmatien bei Castell Abbadessa im Juni einzeln auf Viehweiden (Mann!). In Kleinasien im September und noch im November (ein elwas verflogenes Exemplar ) (Loew!). | EN
15. Wahlbergi n. sp.
- Alis ferrugineis, anterioribus postice obscurioribus, laciniis ob- soletissime albido - bistrigatis; digiti tertii dorso longe ante apicem squamis paucis instructo (2).
Ausgezeichnet durch die sehr lebhafte Rostfarbe, das’ we- nige Weiss auf den Flügeln, die schmalen Vorderflügelzipfel, von denen der hintere gar keinen Hinterwinkel hat. H
*) In der Isis lese man: flog er statt flogen:
347 Grösse eines kleinen Pt. laetus, Körper rostgelb. Fühler schwarz und weiss geringelt, an der Wurzel durch eine weisse Linie verbunden. Oberer Augenrand mit weisser Linie umzogen. Taster von doppelter Kopflänge, weisslich; Endglied über den spitzen Haarbusch des zweiten Gliedes hinausreichend, weiss, auf der Unterseite schwarz. Hinterrücken weisslich bestäubt. Hinter- leibsrücken mit zwei Reihen verloschener, weisslicher, hinten verdickter Längsstriche; Bauch mit gelblicher Mittellinie, die zu jeder Seite eine Reihe gelblicher, in der Mitie schwarz getheilter Fleckchen hat. Die vier vordern. Beine auf der Schattenseite weiss, auf der Lichtseite braun mit weisser Längslinie; nur die Füsse ohne diese Linie, dafür an der Wurzel der Glieder weiss- lich. Hinterbeine: Schenkel innen weiss, aussen rosigelb mit weisslicher Mittellinie; Schiene weiss, bis zum ersten Dornen- paare mit brauner Rückenlinie, dann gelbbraun mit weissem Längsstrich; die haarigen Verdickungen an den Dornenwurzeln sind nicht stark, an den Enden weisslich; die Dornen weiss, auf der Unterseite braun; Fussglieder gelbbraun, nach aussen dunkler mit weissen Wurzeln. |
Vorderflügel 3% lang, bis zur Hälfte, also tiefer als bei Pt. laetus und tristis, gespalten, mit schmalern Zipfeln und ohne Andeulung eines Hinterwinkels an dem hintern. Farbe lebhaft rostgelb, nach hinten dunkler gemischt. An der Spaltung bilden einige schwarze Schuppen ein Fleckchen, hinter dem kaum etwas Weisses zu sehen ist. Die beiden Querlinien der Zipfel sind "nur durch zersireute, lange, weisse Schuppen angedeutet, und zwischen ihnen ist der Vorderzipfel sehr dunkel und am Vorder- rande geschwärzt; von der hintern Querlinie ab sind die Vor- derrandfranzen weiss, bis zu dem schwarzen Strich, in den der Zipfel ausläuft. Alle übrigen Franzen sind bräunlich-grau, nur unter der Spitze des Vorderzipfels und an der Spitze des Hinter- 'zipfels weiss; bei vollständigen Exemplaren sind die fünf schwar- ‘zen Schuppenhäufchen des Innenrandes an der gewöhnlichen Stelle. Von einer weisslichen gebogenen Linie an dem hintern Zipfel ist keine Spur.
Hinterflügel rostgelb; die dritte Feder ist die hellste und hat am Innenrande von der Wurzel aus in den grauen Franzen eine Reihe einzeln gestellter schwarzer Schuppen bis zu dem weit vor der Spitze befindlichen kleinen Schuppenhäufchen. _
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Unterseite hell rostgelb; die weissen Stellen in den Fran- zen der Zipfel sehr auffallend, die Endhälfte der ersten Feder weisslich.
Vier Exemplare, alle weiblich, von Wahlberg im Kaffer- lande gesammelt.
b. Das Schuppenhäufchen des Innenrandes der dritten Feder ist nahe an der Spitze oder umgiebt diese selbst.
16. Caffer n. sp.
Alis anterioribus ad medium fissis pallide ochraceis, laciniis albido-bistrigatis, laciniae posterioris angulo interno nigro- ciliato; digiti tertii ochracei dorso paulo ante apicem denti- culum squamis atris compositum gerente (J).
In der Grösse des Pt. tristis, auch von ähnlicher, nur mehr gelber Grundfarbe, aber nach der Beschaffenheit der dritten Fe- der zu der jeizigen Abtheilung gehörig. Von allen Arten der- selben, ausser von Marginellus, unterscheidet ihn die tiefere, bis zur Mitte reichende Vorderflügelspalte; auch von diesem, der ihm weniger nahe verwandt ist als Pt. pilosellae, trennt ihn die Zeich- nung des hintern Vorderflügelzipfels.
Körper bräunlich-graugelb. Fühler schwarz und weiss ge- ringelt. Taster grösstentheils weisslich. Hinterrücken weisslich bestäubt. Die drei ersten Hinterleibsringe haben auf dem Rücken jeder ein Paar weisslicher Längslinien, die sich stark nach aussen krümmen, am Ende verdickt sind und einen schwärzlich bestäub- ten Raum einschliessen. Bauch blass, mit drei weisslich-gelben, breiten Längslinien, von denen die zwei äussern in nach vorn gespitzte Stücke zerschnitten sind. Die vier Vorderbeine auf der Schattenseite weiss, auf der Lichtseite schwarz, mit weisser Längs- linie; die Fussglieder haben blos weisse breite Wurzeln. Hinter- beine weiss, Schenkel aussen gelblich bestäubt; Schienen auf dem Rücken mit schwarzer Linie und schwarzen, ziemlich star- ken Verdickungen an den Dornenwurzeln; die Dornen weiss, auf der Unterseite und an der Spitze schwarz; Fussglieder weiss, an der Spitze in abnehmender Ausdehnung schwarz.
Vorderflügel fast 343°” lang, bis zur Mitte gespalten, hell ochergelb, nach hinten dunkler und trüber. Ein weissliches Fleck- chen an der Spaltung ist einwärts schwarz begrenzt. Die bei-
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den Querlinien, zwischen welchen die Zipfel am dunkelsten und zwar gelbbräunlich sind, haben ein etwas glänzendes Weiss, ohne dass sie dadurch für das blosse Auge sehr sichtbar werden: hinter der zweiten ist die Spitze des ersten Zipfels weisslich bestäubt und seine Vorderrandfranzen schmal weisslich Franzen grau, in der Spalte zwischen den beiden Querlinien dicht schwarz- schuppig. Vor dem Hinterwinkel des hintern Zipfels sind sie in einem durch weissliche Färbung scharf begrenzten Raum 'schwärzlich und mit tief schwarzen Schuppen bekleidet; von da an bis zur Spitze des Zipfels fasst eine sehr feine, schwarze Linie den Rand ein, und die Franzenwurzel ist hier weisslich, ohne eine weissliche Linie zu bilden. Die Zipfelspitzen enden mit einem schwarzen Franzenstrich, der an der vordern unten weiss gesäumt ist. Her
Hinterflügel dunkel bräunlich; die zwei ersten Federn an der Spitze schwarzfranzig; die drilte Feder ist am hellsten und hat am Vorderrande wenige sehr zerstreute, am Hinterrande von der Wurzel aus in ziemlich gleichen Abständen stehende, viel reich- lichere, tief schwarze Schuppen; das Schuppenhäufchen, in ge- ringer Entfernung von der Spitze, bildet einen Zahn; die Spitze selbst hat drei bis vier solcher Schuppen.
Unterseite dunkler, die Querlinien der Vorderflügel verlo- schen, gelblich; die schwarzen Stellen besonders dunkel. Ein Männchen, von Wahlberg aus dem Kafferlande mit- gebracht.
1%. Pilosellae Z.
Alis anterioribus minus quam ad medium fissis, rufescenti- cinnamomeis, laciniis albido-bistrigatis, ciliis dorsalibus ante apicem laciniae posterioris lineam albidam indistinctam in basi gerentibus; digito tertio cinnamomeo, paulo ante apicem utrimque alro-squamato (J' 2).
Pterophorus pilosellae Z. Isis 1841. 789. tab. IV. fig. 27, — Lienig | Isis 1846. 300. — Koch Isıs 1848. 954. — Duponchel Cat. 383. — v. Tiedemann preuss. Provinzialbläiter 1845. 539. — Tengström Finl, Fjäril. 155. Alueita didactyla Zetterstedt Ins. lapp. 1013. Pterophorus didactylus Steph. Illustr. IV. 377. Pterophorus hieracii Stainton Cat. 32.
350
ee pilosellae Staint. Cat, Suppl. 13. ‚2 Pterophorus didactylus Dup. Hist. VII. 654. pl. ‚313. 58. 2
Gewöhnlich viel kleiner als die folgende, der sie am näch- sten steht; sie unterscheidet sich durch weniger dunkle Grund- farbe, weniger scharfe weisse Querlinien und besonders durch den schwachen Ausdruck der weisslichen Linie, welche den Hin- terrand des hintern Zipfels auf den Franzen einfasst. Beide Arten haben die Vorderflügelspalte weniger tief als Pt. caffer. Beim Einsammeln wird Pt. pilosellae leicht mit Pt. obscurus ver- wechselt, welcher dieselben Wohnplätze hat. Von diesem unter- scheidet er sich durch seine beträchtlichere Grösse, lichiere Farbe, geringere Schärfe der weissen Linie, welche die Vorderrand- franzen des vordern Zipfels an der Spitze bilden, und durch das eckige, die Spitze der dritten Feder nicht erreichende Schuppen- häufchen. Letzteres Merkmal ausser andern haben one Pt. mar- ginellus, ericetorum und trichodactylus.
Sehr häufig in ganz Deutschland, wo die Raupe auf etwas trocknem Boden an Hieracium pilosella lebt; durch Preussen (v. Tiedemann!), Lievland (Lienig!), Finland (Tengström’) und durch Schweden (Zetterstedt!) bis nach Lappland hinauf. Ausserdem in England (Stainton) und vielleicht in Frankreich.
Kuncık, 1. Pt. pilosellae Munn aus Toscana kann ich nicht von Pr. hieracii unterscheiden.
' Anmerk, 2. Dwuponchel’s Didactylus scheint mir wegen des brun cho- colat fonc€ der Vorderflügel und wegen der deutlichen weissen Randlinie des
Hinterzipfels (in der. Figur) sicherer zu Pt. hieracıı zu gehören. 18. Hieracii Z. | „ Alis anterioribus minus quam ad medium fissis, laete brunneis,. laciniis niveo-bistrigalis, ciliis dorsalibus ante apicem la- einiae posterioris lineam albidam distinclam in basi geren- tibus; digiti terlii dorso paulo ante apicem alro - - squamato. Pteroph. hieracii 2. Isis 1841. 827. tab. IV. fie. 5. 20 — 24. — a Isis 1846. 300. — v. Tiedemann preuss. Provinzialbl. 1845. 539. Duponchel Cat. 382. — Stainton Cat. Suppl. 13. Ä Pteroph. pilosellae Entom. Zeit. 1850. 209. ? Pteroph. didactylus Duponchel Hist. VII. 654. pl. 313. fig. 7 ? Pteroph. heterodactylus Stephens Iliustr. IV. 377. 26. Diese Art ist gewöhnlich grösser als Pt. pilosellae, dunkler gelbbraun, mit etwas glänzenden, gewöhnlich schmalern Quer-
BEN
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linien über die Vorderflügelzipfel und mit einer deutlichen, weissen, gehogenen Linie auf der Franzenwurzel vor der Spitze des hin- tern Zipfels; auch ist das schwarze Schuppenhäufchen an der dritten Feder bei ihm grösser. Der nächste Verwandte ist ausser- dem Pt, ericetorum, welcher dieselbe dunkle, fast kastanienbraune Farbe und dieselbe Zeichnung des hintern Zipfels hat. Beide Arten unterscheiden sich durch die dritte Feder, deren schwarzes Schuppenhäufehen bei Pt. hieracii einen die Spitze der Feder nicht erreichenden Zahn bildet *); die schwarzen Vorderrand- schuppen in der Gegend dieses Zahnes bilden eine dünne Linie, die wenig beiträgt, den Zahn grösser erscheinen zu lassen. Bei Pt. ericetorum erreicht das Schuppenhäufchen die Spitze der Fe- der und bildet mit der breiten Vorderrandreihe einen grossen, zugerundeten, die ganze Federspitze einnehmenden Fleck,
Pt. hieracii lebt in Deutschland an mehreren Stellen, z. B. bei Glogau, Jena (Schläger!), im schlesischen Gebirge bei Salzbrunn und Probsthain; bei Wien (FR!’). — Ferner in Preussen bei Danzig (». Tiedemann!) und in Lievland (Lienig!) — in Italien bei Pisa (Mann!) — in England (Stainton). Trockene, elwas bergige Laubwälder sind sein gewöhnlicher Aufenthalt. Flugzeit im Juli und August, nach Mann in Italien schon Mitte Mai. — Nahrungspflanze der Raupe Hieracium umbellatum.
Anmerk. 1. WVegen Pt. didactylus Dup. s m. die Anmerk. zur vo- rigen Art. — Stainion rechnet zu unserer Art ohne Fragezeichen Pt. hete- rodactylus Steph. »alis ant. nigris maculis albis, posticis fuscis. 98°. Vor- -derflügel tiefbraun oder schwarz, mit weissen Flecken, welche in zwei ge- brochenen Querlinien stehen; Hinterflügel bıäunlich. WVahrscheinlich nur eine sehr dunkle Varietät des Pteroph. dıidactylus. In dessen Gesellschaft ge- fangen.« — Bei uns haben Pteröpli. pilosellae und hieracii stets getrennte Wohnörter, und von letzterer Art habe ich nie. ein tiefbraunes oder gar schwarzes Exemplar gefangen.
eek: 2. Linne’s Aloe idaeiyda lebt auf Geum rivale ei hat alas inferiores albido-maculatas. Sie kann also hier auch nicht mit einem Fragezeichen aufgeführt werden und gehört höchst wahrscheinlich zu Pt. trichodactylus.
u
-*) In meiner- Fig. 22 ist es fälschlich bis zur Spitze hin verlängert.
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19. Ericetorum Z. in lit,
Alis anterioribus minus quam ad medium fissis, Taste nne, laciniis albo-bistrigatis, ciliis dorsalibus ante apicem En niae posterioris lineam albidam distinclam in basi gerenti- bus; digiti terlii macula ara apicali rotundala (I 2).
Pteroph. ericetorum Z. schles. Schmetterlingstauschbl, V. BERIE S. 18.
? Pteroph. ericetorum Stainton Cat, Suppl. 28.
Nächst verwandt mit Pt. hieracii; in der Regel etwas Ib ner, wie Pt. pilosellae, und leicht zu erkennen durch den grossen gerundeten, tiefschwarzen Fleck, welchen die um die dritte Fe- derspitze liegenden Franzenschuppen bilden, wofür sich bei je- nem nur ein zahnartiges, langgezogenes, die Federspitze nicht erreichendes Dreieck zeigt. Die nächstfolgenden Arten sind viel kleiner und entbehren der weisslichen. Bogenlinie am ns des zweiten Vorderflügelzipfels.
Die Beschreibung ist ganz die des Pt. a daher. gebe ich nur die Abweichungen. Grösse eines miltelmässigen Pt. pi- losellae. Erste Querlinie auf dem vordern Vorderflügelzipfel we- niger geneigt, als bei Pt. hieracii, die zweite meist verloschener, Der Raum zwischen beiden meist dunkler, als die übrige Fläche, doch auch oft von derselben Färbung. Am Innenrande der Flügel zeichnen sich die zwei schwarzen Schuppensiellen vor und hinter der Spaltung dadurch sehr aus, dass zwischen und hinter ihnen eine Menge weisser, gedrängter Schuppen die Pranzen- wurzel bedeckt.
Die dritte Hinterflügelfeder scheint etwas schrie zu sein, ist heller, besonders vor dem schwarzen Schuppenfleck, dessen Beschaffenheit oben angegeben wurde; auf dem Innenrande der Feder sind an seinem Anfange weisse Schuppen, und nicht selten eine ihm eingemischte vor: der Spitze; an seiner Spitze sind die Franzen weisslich. Auf der Unterseile ist diese Feder vor dem Schuppenfleck reichlicher weissstaubig als bei Pt. hieracii.
Diese Art fliegt im Juli und Anfang August auf dem Höhen- zuge, der Glogau auf dem linken Oderufer umfasst, in den trocknen Kiefer- und Birkenwaldungen in hohem Haidekraut stellenweise in Menge und unvermischt mit andern Arten, höch- stens mit Pt. pilosellae in Gesellschaft an freien Stellen. Erst ein
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einzelnes Männchen sah ich aus anderen Gegenden, nämlich von Schreiberhau, wo Standfuss es am 21. Juli gefangen hatte. Als Nahrungspflanze vermuthe ich Hieracium pilosella.
Anmerk. Stainton schweigt über die characteristische Beschaffenheit der dritten Feder. Ich bin daher über seine Art nicht ganz sicher, wenn es
mir auch wahrscheinlich ist, dass Mann ıhm die richtige Art, die ich in vie- len Exemplaren nach Wien schickte, mitgetheilt haben werde.
20. Trichodactylus Hbn.
Alis anterioribus minus quam ad medium fissis, rufescenti-cin- namomeis, laciniis albo-bistrigatis margineque postico linea nivea notatis; digiti terti in medio albi apice utrimque atro-squamato (d' 2).
Alueita trichodactyla Hbn. fig. 18 (schlecht).
Pterophorus trichodact. Z. Isis 1841. 832. — Lienig Isis 1846. 300. — Tengström Finl. Fjäril. 155. 8.
Alucita didacityla Eversm. Fauna Volg. 607,
? Alueita didactyla Linn. Fn. 370. 1453. Syst. 1 2. 899.
Phalene-tipule brune rayde de blanc De Geer 2, 1. 186 (Isis 1839. 275.)
Die schönste Art dieser Abtheilung, in der Grösse wech- selnd zwischen Pt. hieracii und einem kleinen Pt. pilosellae. Die weisse Franzenlinie an dem zweiten Vorderflügelzipfel hat sie mit Pt. hieracii und ericetorum gemein; das Weisse auf den Vorderflügeln ist bei ihr viel schärfer. Die schwarzen Schuppen der dritten Hinterflügelfeder bilden einen länglichern Fleck als bei Pt. ericetorum, und zum Unterschiede von beiden genannten Arten ist die dritte Feder in ansehnlicher Ausdehnung vor dem schwarzen Fleck weisslich.
Sie lebt in Schlesien in den Odergegenden, in Pommern bei Stettin (v. Nicelli!), in Mecklenburg (Messing!), in Liev- land (Lienig!), in.Finland bei Helsingfors und Abo (Teng- ström!), im Casanischen und Orenburgischen nicht selten an kräuterreichen Stellen im Juni (Eversmann), in Schweden (De Geer).
Anmerk. Eversmann hat den Linneschen Namen für diese Art schon angenommen. Obgleich er höchst wahrscheinlich daran recht gethan hat, so behalte ich doch noch den unzweifelhaften Müdner’schen Namen bei, bis man. die Art, die Linne am Geum rivale gefunden und Didactyla genannt hat, wieder aus der Raupe erzogen haben wird. |
VI. ; 23
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21. Obsecurus Z.
Alis anterioribus minus quam ad medium fissis brunneo-fuscis, lacinüis .niveo-bistrigatis, ciliis costae ante apicem niveis, litura in 'ciliis laciniae posterioris alba; digiti tertii apice utrimque atro-squamato Jg Q.
Pteroph. obscurus Z. Isis 1841. 793. tab. IV. fig. 25. 26. — Lienig Isis 1846. 300. — Tengström Finl. Fjäril. 155. . — — Entom, Ztg. 1850. 209. — v. Tiedemann preuss. Provinzialbl. 1845. 539.
Duponchel Suppl. IV. p. 503. 613. pl. 88. fig. 11.
Pteroph. parvidactylus Haw. Lep. brit. IV. 480 (the small Plume): nana, alis patentibus fuscis, striga punctisque albis: antieis bifidis, posticis tripartitis. Hab. in Cantio, at rarissime. Exp. al. 6— 63°. This is the smallest of the Plume moths, and it is also one of the rarest. Its characters are almost exactly the same as in the two preceding. arti- cles (Didactyla, Heterodactyla); yet its diminutive size, as a species, renders it very distinc. — — Stainton Cat. 32. 7. — Suppl. 28.
Pteroph, microdactylus Steph, Cat. 7629), — Ilustr. IV. 377, 27.
? Pteroph. hemididactiylus De Selys (\lem. de la Soc. royale des Sciences
1l. 1. 29.) Pteroph. dentellus Mann in |\:.
Var.b, digiti tertii medio albido.
In der Grösse wie ein kleiner Pt. tristis, also zu den klein- sten Arten des Genus gehörig, stimmt dieser Pterophorus in der Bildung des schwarzen Schuppenflecks am Ende der dritten Hinterflügelfeder mit Pt. trichodactylus und ericetorum überein; aber statt der weisslichen Linie, die sich bei diesen Arten auf der Franzenwurzel am Hinterrande des zweiten Zipfels hinzieht, hat er einen rein weiss anfangenden Längswisch in den Fran- zen. Ausserdem ist er brauner, weniger mit Rothgelb gemischt. Sein nächster Verwandter ist Pt. marginellus, von dem er sich vorzüglich durch die nicht bis zur Mitte, sondern nur bis etwas über das letzte Drittel gespaltenen Vorderflügel unterscheidet.
Eine weit verbreitete Art — bei Glogau nicht ganz selten in Gesellschaft des Pt. pilosellae zu Ende Juni und im Juli an etwas trocknen, doch fruchtbaren Stellen, wo seine Futterpflanze Hieracium pilosella häufig wächst. BeiJena nicht selten an Ber- gen (Schläger!). Bei Wien (FR./) — In Preussen (v. Tie- demann!), Lievland (Lienig!) und Finland (TengströmN. Auf Gothland am 13. Juli (Dalbom!). In England (Stainton!). Fer- ner in Italien (Mann!) und bei Fiume (Mann!). — In Klein-
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asien bei Brussa im Juli (Mann!) Ich habe mehrmals begattete Exemplare gefangen.
Anmerk. 1, Dass der älteste Name, Parvidactylus, als sprachlich un- richtige Bildung nicht zu dulden sei, hat schon Sfephens durch Veränderung desselben in Microdactylus angedeutet; da Microdactylus nicht bleiben kann, so behalte ich meine Benennung bei. — Selys beschreibt seinen Hemidida. ciylus sehr ungenügend so: Cette esp&ce que Mr. Duponchel n’a pu reconnai- tre, est d’un tiers plus petite qu’aucune de celles quil a publiees. Elle n’a que 95° d’enverg., mais ressemble beaucoup pour la forme et la coloration au Pt. didactylus qui a 8, d’env. Ne possedant qu’un seul individu non etal€ que jai pris sur les broussailles des hautes fanges ä Francorchamps pres de Spa vers la fin de Juillet, je n’oserais affırmer que les legeres differences qui existent entre sa coloration et celle du didactylus, soient constantes, mais n’ayant jamais vu de grandes differences dans la stature de ce dernier, je suis persuad& que l’hemididact. forme une espece distincte caracterisde principale- ment par ses dimensions. Cest le pygmde du genre, au moins dans notre pays.
Anmerk 2. Pt. dentellus Mann, von Fiume, 1 7, unterscheidet sich nicht genügend von Pt. obscurus. Die schwarzen Schuppen an der drit- ten Feder bilden zwar mehr ein Dreieck; doch kommen solche Exemplare, namentlich unter den Männchen, auch bei uns vor. Mein Exemplar gehört
übrigens zu Var. b.
22. Marginellus Z.
Alis anterioribus usque ad medium fissis, brunneo-fuscis, laci- niis niveo-bistrigatis, linea in cilüs costae ante apicem te- nui nivea intus nigro-marginata, litura in ciliis Jaciniae po- sterioris alba; digiti tertii apice atro-squamato ( 2).
Pteroph. marginellus Z. Isıs 1847. 903.
Pteroph. obscurus Z. Isis 1847. 38.
Am sichersten durch die tiefere Spalte der Vorderflügel vom Pt. obscurus zu unterscheiden; ausserdem ist die weisse Fran- zenlinie des Vorderrandes des vordern Ziptels schmäler, und die Franzen um die Spitze der dritten Feder sind in grösserem Um- fang weisslich.
Vaterland: Sieilien, wo die Flugzeit in den Mai und Juli fällt. Kleinasien bel Macri (Loew!) und Brussa Se N. Mein Brussaer 2 wurde im Juli gefangen.
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C. Abtheilung Pterophorus Z. Stenoptilia H. (Isis 1846, 766.)
Gruppe a. 23. Ehrenbergianus Z.
Alis anterioribus griseo-ochraceis, litura circum fissuram albida, laciniis latiusculis subobtusis (J). Pteroph. Ehrenbergianus Z. Isis 1841. 833.
Grösser als Phaeodactylus mit weniger tief gespaltenen Vor- derflügeln und etwas breitern und .stumpfern Zipfeln. Vaterland: Syrien; vielleicht auch die europäische Türkei.
24. Phaeodactylus Hbn.
Ahıs anterioribus griseo-ochraceis vel ochraceo-fuscescentibus, litura per basim laciniarum exalbida, laciniis minus latis acutioribus (I Q).
Alucita phaeodactyla Hbn. fig. 14. — Tr. IX. 2. 240. — Eversmann Fn. Volg. 606. — Schläger Schmetterlingstauschberichte $. 164.
Pterophorus phaeodact. Z. Isis 1841. 834. — Duponchel Hist. VII. 657. 1748. pl. 313. fig. 10. — Cat 382. — Stainton Cat. 32. 9. — Speyer entom Zig. 1849. 26. — Selys Lep Belg. 25. 7.
Pteroph. lunaedactylus Haworth Lep. brit. IV. 477. 10 (the crescent Plume) alis anticis fusco-brunneis, lunula postica albida. Hab. in Can- tio prope Darn VWVood graminosis, at infrequens. Exp. al. 11’. Alae ant- bifidae, sordide brunneae, immaculatae, fascıa lunulaeformi nec
paululam arcuata ad fissuram albo-flavicante. Posticae tripartitae fu-
sca. — Stephens Cat. 7618. -- Illustr. IV. 374. 15.
In Deutschland bei Jena (Schläger!), in Kur-Hessen bei Wildungen und Rhoden auf Thon- und Grauwackenschieferboden stellenweise häufig (Speyer !), in Sachsen bei Weissenfels (FR, in Steyermark (Tr.). In Russland an der untern Wolga sehr selien (Eversmann). In Frankreich im Walde von Bondy (Dup.). In England stellenweise reichlich auf grasigen Plätzen bei Da- renth wood und Greenhithe im Juni und Anfang Juli (Stephens). — Flugzeit in Deutschland: Ende Juni, hauptsächlich aber Juli.
Die Raupe ist a. a. O. von Speyer beschrieben; ich finde in der Beschreibung nicht erwähnt, dass der ganze Körper, wie bei Mictodactylus, mit Drüsenhärchen besetzt ist. Nach meinen Notizen gleicht die Raupe der des Mictodact. ausserordentlich
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und hat bloss statt der vitta dorsalis purpurea eine vitta viridis von dunklerer Farbe, als der übrige Körper. Da aber Mictod. ohne die rothe Farbe und, wie mir Schläger schreibt, Phaeodact. mit rother Rückenstrieme vorkommt (wenn sie nicht doch zu einer andern Art, etwa zu Acanthodact. gehörte), so weiss ich gar kein sicheres Merkmal. Aus der gleichen Beschaffenheit der Raupen ergiebt sich aber, dass Phaeod., Ehrenbergianus und der bloss durch den langen Stirnkegel abweichende Miantodactylus mit den Verwandten des Mictodact. eine genau zusammengehö- rige Gruppe ausmachen, in welcher, im Gegensatz zu Abthei- lung B, die Raupen und Puppen höchst ähnlich gebaut sind. — Den Kopf der Raupe des Phaeodact. fand ich nur beim ersten Anblick schwarz, bei genauerer Betrachtung blasser grün als den Körper, mit reichlichen, schwarzen, zusammenfliessenden Flecken. Die Grundfarbe wechselte zwischen dem Grün der Ononisblätter und Gelblichgrün. Luftlöcher gross, gelbbräunlich. Krallenfüsse bleichgelb, an jedem Gliede aussen am Ende braunfleckig; Bauch- füsse bleichgelb, echte Stelzenfüsse, unten verdickt mit röthlich- braunen Häkchen, Die Rückenwärzchen rothhräunlich mit einem langen, gebogenen, lichtbräunlichen, am Ende weisslichen Haar und mit sternförmig gestellten bleichgelben Knotenborsten.
Nahrungspflanze nach Speyer bloss Ononis repens, nach Schläger mehrere Ononisarten. Ich bemerkte, dass die Raupe die Blüthen der Ononis repens frass. Die jungen Raupen kamen mir alle um, obgleich ich sie mit blühender Ononis spinosa, die sich im Wasser frisch erhielt, versehen hatte, Der erste Schmet- terling erschien mir am 11. Juli.
25. Miantodactylus FR.
Capillis exalbidis in conum frontalem productis; alis anteriori- bus pallide ochraceis, exalbido mixtis, macula laciniae an- terioris costali ciliisque exalbidis (J' 2).
Var. b, alis pallide olivaceis.
Var. c, alis sordide exalbidis, costa, macula costali ante fissu- ram laciniisque fusco-griseis.
Pteroph. miantodactylus (FR.) Z. Isıs 1841. 835,
Die Vorderflügelzipfel sind schon etwas mehr denen der folgenden Arten in der geringen Breite ähnlich; der Stirnkegel,
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den. die Kopfhaare bilden, zeichnet die Art vor den zwei vori- gen und den folgenden aus. | Vaterland: das Banat.
26. Mictodactylus SV.
Alis ant. fuscescenti-cinereis, antice obscurioribus ciliis costa- libus fuscis, striola media, macula diffluente ad fissuram lituraque laciniae anterioris longitudinali nigro-fuscis; digiti tertii ciliis breviusculis (8° 2). |
Pteroph. mictodactylus var. a. Z. Isis 1841. 836. tab. IV. fıg. 28-31,
— Lienig Isıs 1846. 300. — entom. Ztg. 1850. 210.
Var. b, strigula albida laciniae anterioris obliqua costam non
atlingente 9 2.
Die Unterscheidung der folgenden Arten ist sehr schwer, da die Merkmale wandelbar und gering sind und fast nur von der Farbe hergenommen werden können. Mir scheint Sicher- heit nur erreichbar, wenn man die Naturgeschichte der Arten besser beobachtet; jedoch erwarte ich von den Unterschieden in der Beschaffenheit der Raupen und Puppen weit weniger, als von der Verschiedenheit der Nahrungspflanzen und der Erschei- nungszeit. Ehe man aber über den Einfluss, welchen Klima, Lo- kalität, veränderte Nahrung ausüben, ins Reine kommen wird, dürfte noch eine lange Zeit vergehen.
Mictodactylus ist eine der grössten der nächst verwandten Arten, gewöhnlich über Pi. fuscus. Die Vorderflügel haben eine schiefergraue, am Vorderrand verdunkelte Grundfarbe, also die dunkelste Farbe unter allen mit Ausnahme der folgenden Art, die dem Mictodactylus gewöhnlich sehr nahe kommt, aber stets einen breiteren röthlich-gemischten Innenrand der Vorderflügel hat. Eben diese Art hat einen kleinern, schärfer begrenzten schwarzbraunen Fleck an .der Spaltung, und statt des dicken schwarzbraunen Längsstrichs auf dem Vorderzipfel des Mictodact. nur eine ganz dünne, durch zerstreute Schuppen hervorgebrachte gleichsam nur angedeutete Längslinie, die nicht selten auf ein paar Schüppchen reduceirt ist oder ganz fehlt; ferner erreicht bei ihr die weissliche Querlinie hinter dieser schwarzen Längslinie, wenn sie nicht durch Beschädigung beim Fluge ganz entfernt ist, die Vorderrandfranzen, während sie bei Mictodactylus, wenn
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sie vorhanden ist, sich nie bis zum Vorderrand verlängert, son- dern sich an der Spitze des schwarzbraunen Längsstrichs unter einem spitzen Winkel bricht und ihre Richtung gegen die Flü- gelwurzel hin nimmt. Endlich ist Mictodactylus stets grösser und kommt nur im Mai und Juni, jene Art dagegen im hohen Sommer vor. Die Merkmale des Mictodactylus zum Unterschiede von die- sem Verwandten sind also kürzlich: beträchtlichere Grösse, we- niger röthlich gemischte, mehr schiefergraue Vorderflügel, ein grösserer, verflossener, schwarzbrauner Fleck an der Spaltung, ein dicker, schwarzbrauner Längsstrich im vordern Zipfel, eine nie den Vorderrand erreichende weissliche Querlinie hinter dem Längsstrich. |
Von Pt. Loewii ist Mictodactylus leicht zu unterscheiden. Letzterer ist viel grösser und hat ein dunkleres, am Vorderrande braunes Grau, einen viel schmäler gelblich gemischten Innenrand, den dicken Längsstrich im vordern Zipfel statt eines schwachen, fast nur aus zerstreuten Schuppen zusammengesetzten, schwarz- braune Franzen des Vorderrandes desselben Zipfels statt der auswärts weissen des Loewii, stets einen einfachen schwarzen Punkt am Innenwinkel desselben und endlich kürzere und brei- tere Zipfel.
Von Plagiodactylus ist Mictodactylus verschieden durch et- was bedeutendere Grösse, den Mangel an röthlicher Beimischung in den Vorderflügeln ausser, in geringer Breite, am Innenrande, den mehr verflossenen schwarzbraunen Fleck an der Spaltung, den dicken, längern, schwarzbraunen Längstrich in dem Vorder- zipfel, die schwarzbraunen, auswärts nicht weissgesäumten Vor- derrandfranzen desselben Zipfels und durch den nicht bis in die Franzen fortgesetzten, sondern weit vor denselben nach innen gebrochenen weisslichen Querstrich.
Von Graphodactylus trennen ihn fast dieselben Merkmale, ausserdem die längern Vorderflügelzipfel und die nicht weissen, sondern dunkelgrauen, nur an der Wurzel in einer Linie weiss- gezeichneten Hinterrandfranzen des vordern Zipfels. — Von Co- prodactylus, der ihn nicht selten in der Grösse übertrifft, unter- scheidet sich Mictodact. durch seine viel dunklere Farbe, den weniger scharf oder gewöhnlich gar nicht in zwei Punkte aufge- lösten Fleck an der Spaltung, den dickern schwarzbraunen Längs-
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strich im vordern Zipfel, die einfarbig schwarzbraunen, nicht aussen weisslichen Vorderrandfranzen dieses Zipfels. |
Pt. aridus kommt dem Pi. Loewii sehr nahe, und Pt. fu- scus, stigmatodactylus und Mannii haben eine so stark röthlich- gemischte Grundfarbe, dass sie daran leicht als nicht zu Micto- dactylus gehörig erkannt werden.
Vaterland: Schlesien, die Mark Brandenburg, Mecklenburg — Lievland — Toscana*). Andere Gegenden kann ich für jetzt nicht mit Sicherheit anführen, da man früher alle Arten, die nicht Graphodactylus oder fuscus waren, für Mictodactylus erklärte. Mictodactylus ist bei Glogau der häufigste Pterophorus, der an den Anhöhen, wo seine Futterpflanze Saxifraga granulata wächst, zu Ende Mai und im Juni in grösster Menge fliegt. Es bleibt noch zu beobachten, wohin er seine Eier legt, und ob diese unentwickelt bis zum nächsten Frühjahr liegen bleiben, oder ob er nach dem Abblühen der Saxifraga eine andere Pflanze für seine Nachkommen wählt, die dann unter einem etwas veränder- ien Kleide, in geringerer Grösse und verhältnissmässig sehr schwacher Zahl als Pt. serolinus im Sommer umherfliegen, wie ich früher annahm.
Anmerk, Treitschke hat offenbar mehrere Arten, z. B. den Copro- dactylus unter einem Nanıen, Mictodactylus, zusammengefasst. — Die Be- zeichnung des Wiener Verzeichnisses: flachsblüthfarben, bleichroth und braun gemischtes Geistchen passt auf mein Saxifragengeistchen sehr schlecht, am besten wohl noch auf Plagiodactylus.. Nun hat zwar FR. die Schiffermüller’sche Sammlung revidirt und als Mictodacıyla unsern Micto- dactylus anerkannt; aber zur Zeit der Revision unterschied er auch nur Mi- ctodactylus, Graphodactylus, Fuseus und Stigmatodactylus; es ist also sehr fraglich, ob in der Sammlung wirklich das Saxifragengeistchen steckte. — Hübner’s Mictodactyla fig. 3 hat so blaugraue Vorderflügel und röthliche Hin- terflügel, dass sie kaum zur Noth auf unsere Art angewendet werden kann. — Scopoli’s Beschreibung der Aluc. bipunctidactyla p. 257 bezeichnet unsere Art besser als jede andere mir bekannte; nur hat das Saxifragengeistchen keine lıneola nigra lateralis ad basim abdominis; auch taugt der Bastardname nichts. — Duponchel’s Mictod. (Hist. VII. p. 661. 1750. pl. 314. fig: 1) ist nicht bezeichnend beschrieben; über die Abbildung habe ich mir die Notiz gemacht: »Grundfarbe nicht richtig; es ist var. a«3 ob diese Bestimmung richtig. ist, wage ich nicht mehr zu behaupten, Die Flugzeit, im August, scheint nicht dafür zu sprechen; doch kann sie ein Irrthum sein. — Pelidnodactylus
*) Das in der Zeitung erwähnte Exemplar stimmt aufs Genaueste mit hie- sigen Exemplaren der jetzigen Var. b überein.
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Stein Isis 1837 ist der einzige Name, der sich unbezweifelt auf weinen Mi- ctodactylus anwenden lässt; denn auch Zvermann’s Mictodactyla Fn. Volg.
606, lässt Zweifel zu.
27. Serotinus Z.
Alis anterioribus fuscescenti-cinereis, dorso lutescente, cilis costalibus fuscis, striola media, strigula ad fissuram linea- que (interdum subnulla) laciniae anterioris nigro-fuscis, strigula laciniae anterioris in cilia usque albida; digiti ter- ti ciliis breviusculis { 2.
Pteroph. mictodact, var. b (ex parte) Z, Isis 1841. 837.
Stets kleiner als Pt. mictodactylus, trüber graubraun mit breiterem schmutzig röthlich-gelben Innenrand der Vorderflügel; bei unversehrten Exemplaren geht die schräge weissliche Quer- linie des vordern Zipfels bis in die Vorderrandfranzen, in wel- chen, wenn sie nur schwach ausgedrückt ist, sich die deutlich- sten Spuren davon zeigen. Der Fleck an der Spaltung ist we- niger verflossen, kleiner und bildet einen kurzen Querstrich, der sich nicht in zwei Fleckchen auflöst. Der schwarzbraune Längs- sirich auf dem vordern Zipfel ist dünn, öfters in mehr oder we- niger gehäufte Schuppen aufgelöst, bisweilen sind nur wenige Schuppen vorhanden, die bei verflogenen Exemplaren ganz fehlen.
Von Pt. Loewii unterscheidet er sich durch beträchtlichere Grösse, weniger tiefgespaltene Vorderflügel, daher kürzere Zipfel derselben, dunklere, mehr mit Braun gemischte Grundfarbe der Flügel und braune Vorderrandfranzen bis zur Flügelspitze. — Auch den Pt. aridus übertrifft er in Grösse und Dunkelheit. — Dem Plagiodactylus kommt er in der Grösse oft gleich; er hat aber weniger lebhaft gezeichnete Vorderflügel, wenigere weisse Schuppen auf der Fläche, keinen so dicken schwarzbraunen Strich auf dem vordern Zipfel, der bei ihm auch ein wenig kürzer als bei Plagiodact. ist. — Stalactodactylus ist viel grösser und heller.
Von allen ist ihm am nächsten Pt. fuscus var. c, der ihm auch in der Grösse gleicht und dieselbe Flugzeit hat. Dieser ist zwar gewöhnlich so stark röthlich-gelb gemischt, dass er dem Pt. fuscus var. a höchst ähnlich wird; manchmal ist aber auch so viel Braun in der Grundfarbe, dass die Unterscheidung von manchem Serotinus schwer wird; als sicheres Merkmal kann hier
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der stete Mangel des schwarzbraunen Strichs im Vorderzipfel und die helle Farbe, statt der schwarzen oder schwarzbraunen des Serotinus, in den Vorderrandfranzen dieses Zipfels angesehen werden. |
Kopf bräunlich-grau. Oberer Augenrand mit einer weissen bis zum Ende des Stirnbusches verlängerten Linie. Taster an der Seite hell gelbbräunlich, obenauf und in einer schmalen Linie unten weiss. Fühler bräunlich, weiss punktirt. Rückenschild bräunlich-grau; Enddrittel der Schulterdecken fahlgelb; Hinter- rücken oft etwas lebhafter gelb so wie der Hinterleib an den ersten Gelenken, beim 2 heller als beim g. Hinterleib nach hinten dunkler, beim g' mit Grau gemischt; von den Seiten des Schildchens gehen zwei weisse Linien aus, die auf den zwei ersten Ringen dick sind, auf dem folgenden sich sehr verdün- nen, und auf jedem Ringe an der Seite nur stückweise und ver- loschen erscheinen, bis sie auf den letzten wieder weisser und vollständiger werden; zwischen ihnen haben die vorletzten fünf Ringe je zwei schwarze Punkte am Hinterrande; die Afterklappe hat einen weissen Längsstrich in der Mitte; der Bauch hat drei hier und da verloschene, weisse Längslinien, die beiden äussern an jedem der fünf vorleizten Ringe mit einem schwarzen Punkt am Hinterrande. Beine braun, auf der Schattenseite weiss; letztere Farbe trübt sich an den Hinterschienen und Füssen zu immer dunkelerem Bräunlich-grau, bis es an den letzten drei Fussgliedern wieder ganz rein wird.
Vorderflügel 44 —5’ lang, dunkel gelb-bräunlich-grau, am Vorderrande noch dunkler, am Innenrande in einer hinten er- erweiterten, einwärts nicht scharf begrenzten Strieme röthlich fahlgelb. Mehrere schwarze Staublinien sind mit weissen ein- zelnen Schuppen unterbrochen (beiderlei Schuppen fliegen sich leicht ab). Mitten zwischen der Flügelwurzel und der Spaltung ist im Mittelraum ein kleines schwarzes Längsfleckchen, das bis- weilen fast fehlt, und an der Spaltung ist ein schwarzes oder schwarzbraunes, fleckartiges Querstrichelchen, das sich nur sel- ten fast in zwei Fleckchen spaltet. Vorderrandfranzen schwarz- braun, bald hinter der Spalte in einer kurzen Linie auswärts weisslich, dann wieder vor einer starken Verdunkelung weisslich an der Stelle, wo die schräge weissliche Querlinie des vordern Zipfels ausläuft; diese Querlinie ändert in der Deutlichkeit, da sie
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sich abfliegen lässt; zwischen ihr und dem schwarzen Fleck der Spaltung, der Spalte näher als dem Vorderrande, ist eine dünne, bisweilen nur in einzelnen Stäubchen oder, bei verflogenen Exem- plaren, gar nicht vorhandene, schwarze Längslinie. Der hintere Zipfel ist hinten oft schwärzlich bestäubt, und manchmal laufen zwei schwärzliche Längsstriche, oder auch nur einer bis an den Hinterrand. Franzen bräunlich-grau, an den Zipfeln, mit Aus- nahme des Vorderrandes des vordern, am Wurzeldrittel weiss- lich, besonders scharf an der Spitze der Zipfel. Die schwarz- braunen Punkte (einer am Innenwinkel des vordern, zwei an der Spitze des hintern Zipfels) sind wie bei Mictodactylus.
Hinterflügel röthlich-braungrau, in der Gestalt wie bei Micto- dact. Die Franzen dunkelgrau, an der Wurzel in einer alle Fe- dern umziehenden, feinen Linie hell röthlich.
Unterseite gelb-braungrau. Vorderzipfel grauweisslich be- stäubt, wie die erste Feder, beide mit schräger weisslicher Quer- linie, von welcher der Hinterzipfel auch eine Andeutung hat.
Das Weibchen ist etwas kleiner und heller.
Pt. serotinus bewohnt die Mark Brandenburg (bei Frankfurt), Schlesien (bei Glogau, Lauban, Reinerz) — Steyermark, Meck- lenburg, Schweiz und Ungarn (FR!). Er fliegt nicht häufig im August, September und Anfang October auf trocknen, kräuter- reichen Stellen, selbst solchen, wo im Frühjahr Mictodactylus er- scheint, und auf Aeckern. BeiReinerz fing ich ein @ schon am 16. Juli, FR. ein Z' schon am 9. Juli auf dem Sömmering.
Anmerk, Von Pter. bipunctidactylus (the grey VWVood-plume) alis anticis cinereis, punctis tribus lineaque fusca longitudinali in limbo*): Haworth Lep. brit. IV, 476. 5. — Stephens Ilusır. IV. 372. 4. — Stain- ton Cat. 32°”) 10 — babe ich durch die Güte Herrn Stainton’s zwei J\ Exem- plare vor mir; sie sind sehr abgeflogen, daher heller als meine Art, ohne
schwarze und weisse Stäubehen, ohne den schwarzen Längsstrich des vordern Zipfels; der Strich an der Spaltung ist verloschen, so wie das Strichelchen
*) Die Diagnose und Beschreibung sind aus De Fillers, und somit aus Scopoli copirt; in meiner Abschrift des Haworth’schen vierten Bandes finde ich bloss alae posticae bifidae statt trifidae als Abweichung, die vielleicht von mir ausgegangen und offenbar irrig ist.
_**) Stainton eitirt De Villers und Haworth mit einem ?, den Stephens ohne dieses. Stephens erklärt die Fillers’sche Art an zwei Stellen (Cat. u. Illustr.), die Haworth’sche wenigstens an einer für identisch mit der seinigen,
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im Mittelraum vor der Mitte; der Schein eines weisslichen Querstrichs über den vordern Zipfel verschwindet unter der Loupe. — Dennoch scheinen beide Exemplare zu dem in der Grösse und Gestalt übereinstimmenden Pt. serotinus zu gehören. Mictodactylus kommt in England nicht vor (Stainton Cat. Suppl. 28); somit wäre Serotinus, wenn er wirklich einerlei mit Bi- punctidactylus Steph. Staint. ist, eine gute Art.
28. Loewii Z.
Parvus, alis anterioribus dilute fuscescenti-cinereis, dorso gil- vescente, puncto ad fissuram nigro, laciniis angustioribus, ciliis costalibus laciniae anterioris albis, ciliis ejus posticis puncto gemino nigro notatis; ciliis digiti tertii breviuscu- lis ( P)-
Pteroph. Loewiü Z. Isis 1837. 38 u. 904.
Noch kleiner und heller als die vorige Art, von ihr so wie von Mictodactylus leicht durch den schmalen weissen Franzen- saum der ganzen Aussenhälfte des Vorderrandes der Vorderflü- gel zu unterscheiden. Sein nächster Verwandter ist Pt. aridus, dessen Färbung zwar gewöhnlich gelblicher, der des Pt. fuscus sich nähernd, aber doch auch manchmal der des Loewi ganz ähnlich ist; auch sind seine Vorderflügelzipfel nur unbedeutend kürzer. Während aber bei Pt. Loewii eine verhältnissmässig breite weisse Linie die Hinterhälfte des Vorderrandes der Vor- derflügel einfasst, sind die Franzen des Pt. aridus nur in der Gegend der Spaltung in geringer Ausdehnung aussen weisslich, und nur selten zeigen sie an der Flügelspitze, wo sie mit einem starken, jener Art fehlenden schwarzen Längsstrich gezeichnet sind, auswärts eine schmale weissliche Einfassung. Endlich aber hat Loewii am Innenwinkel des vordern Zipfels in den Franzen zwei weitgetrennte tiefschwarze Flecke, aridus dagegen wie die zwei vorigen Arten nur einen einzigen.
Ich gebe hier bloss die Beschreibung eines Vorderflügels. Länge 33 — 44‘; Grundfarbe hell bräunlich-grau, am Innenrande fahl gelblich, auf den Zipfeln gegen die Spitze viel reichlicher weisslich bestäubt als anderwärts. Am dunkelsten bräunlich ist die schmale Vorderrandgegend vor und hinter der Spaltung. Zwischen dieser und der Wurzel sind hier und da einzelne, aus weitläuftig gestellten braunen Schüppchen bestehende Längslinien. In der Mitte zwischen der Wurzel und der Spaltung ist ein
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kleines, längliches, schwarzbraunes, wenig merkliches Fleckchen; dicht an der Spaltung liegt ein grösseres, ziemlich scharf be- grenztes, schwarzbraunes oder schwarzes Fleckchen, und dicht darüber, aber schräg einwärts ein verloscheneres, kleineres, öf- ters in ein Längsstrichelchen ausgezogenes. In der Mitte des vordern Zipfels ist eine dünne schwarzbraune Staublinie, gegen das Ende des hintern Zipfels zwei oder eine kürzere, undeut- lichere. Die Vorderrandfranzen sind von der Flügelhälfte an in einer nach hinten an Breite zunehmenden Linie auswärts rein weiss. Die übrigen Franzen des vordern Ziptels sind an der Wurzel weisslich, auswärts bräunlich-grau, und am Innenwinkel haben sie auf weisslichem Grunde zwei stark getrennte schwarze Punkte; an der Flügelspitze selbst sind sie schwärzlich. Die Franzen des hintern Zipfels sind bräunlich-grau, am Vorder- und Hinterrande an der Wurzelhälfte weisslich, am Hinterrande vor der Spitze mit den gewöhnlichen zwei schwarzen, weit getrennten Punkten.
Auf der hell graubraunen Unterseite ist die weisse Linie am Vorderrande durch ihre Reinheit sehr ausgezeichnet; der vor- dere Zipfel ist reichlicher weisslich bestäubt als der hintere, und die schwarzen Punkte ziemlich deutlich in den Franzen des Hin- terrandes.
Vaterland: Italien (Messina, Syracus, Neapel) und Rhodus. Flugzeit doppelt: April Anfang und Juli, August.
Anmerk. Pteroph. zophodactylus Dup. Hist. VIII. 668. 1753. pl. 314. fig. 4 — aus den östlichen Pyrenäen — hat die Vorderflügel ganz dunkel schwärzlich-braun auf beiden Seiten (entierement d’un brun-noirätre obscur des deux cötes) mit weisslichen Franzen und einem länglichen schwärz- lichen Punkt an der Spaltung; die Spalte beträgt ein Drittel der Flügellänge. — Er har also grosse Aehnlichkeit mit Pt. Loewii. Ihn damit zu verbin- den, hindert vorläufig seine viel dunklere Farbe und der Mangel der schwar- zen Punkte in den Hinterrandfranzen, von welchen wenigstens weder die Be- schreibung etwas aussagt, noch die Abbildung eine Andeutung giebt. WVeist er sich doch später als identisch mit Pt. hoewii aus, so muss die Duponchel-
sche Benennung dafür eintreten.
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29. Aridus Z.
Parvus, alis anterioribus gilvescenti-griseis, antice fuscescenti- griseis, puncto ad fissuram fusco, ciliüs costae apicalibus fuscescentibus, puncto in eiliis anguli postici laciniae ante- rioris unico fusco; ciliis digiti tertii breviusculis (9 2).
Var. b, puncto ad fissuram obsoleto. ; Var. c, strigula albida per laciniam anteriorem obsoleta. Pteroph. aridus Z. Isıs 1847. 904. 445. — Entom. Ztg. 1850 210.
Sein Hauptunterschied von Pt. Loewiü, der in dem einfachen schwarzbraunen Punkt am Innenwinkel des vordern Zipfels be- steht, ist nebst den weniger auffallenden Verschiedenheiten bei der vorigen Art angezeigt. — Die nächste mit Pt, aridus zu vergleichende Art ist Stigmatodactylus, welcher er in der Grösse bisweilen fast gleich kommt. Er ist aber bleicher, mit weniger langgezogener Spitze des vordern Zipfels der Vorderflügel, der schwarzbraune Punkt an der Spaltung ist trüber, und wenn er ja vergrössert sein sollte, so verlängert er sich in senkrechter Richtung gegen den Vorderrand, während bei Stigmatodaet. in der Regel ein scharfer, schwarzer Punkt in sehr schräger Rich- tung einwärts über dem unteren steht; endlich sind die Vorder- randfranzen des vordern Zipfels bei Aridus nicht wie bei jenem weisslich gesäumt.
30. Coprodactylus (Z.) Stainton.
Alis ant. griseo-cinereis, dorso anguste exalbido, striola media, puncto gemino ad fissuram lineolaque laciniae anterioris fuscis (in 2 distinctissimis); digiti tertü cilis breviuscu- lis (A 2).
Pieroph. coprodactylus (Z.) Mann in lit, Stainton Cat. Suppl. 28.
2 Pteroph. stalactodactylus Z. in lit.
Var.b, strigula albida laciniae anterioris obsoleta (S' P).
Im männlichen Geschlecht meist grösser als Mictodactylus, verschieden von diesem durch die viel hellere Grundfarbe der Vorderflügel, den bleichgelben, schmalen Innenrand derselben, die zwei weit getrennten, scharfen, schwarzbraunen Punkte an der Spaltung und den dünnen schwarzbraunen Längsstrich im
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vordern Zipfel. Das Weibchen hat vorzüglich lebhaft ausgedrückte Zeichnungen auf den Vorderflügeln. — Bei dem kleinern Plagio- dactylus ist die Grundfarbe der Vorderflügel auf der vordern Hälfte bräunlich-grau, schwarz bestäubt; die Innenrandhälfte fahl röthlich; an der Spaltung nur ein senkrechter, strichförmiger, starker schwarzer Fleck etc. — Noch entfernter ist Graphoda- etylus, bei dem die Vorderflügel kürzere Zipfel und auf der gan- zen Fläche ein noch mehr hervortretendes Fahlgelb haben.
Körper heller ochergelb als bei Mictodactylus, auf dem Vor- derrücken heller grau, auf dem Hinterleib mit verloschenern weissen Linien, sonst gleich gezeichnet. Hinterschenkel, Schie- nen und erste Fussglieder gelblicher.
Vorderflügel 9 6’, @ 52 — 4° lang, staubgrau, reichlich mit weissen Schüppchen bestreut, besonders auf den beiden Zipfeln, im Mittelfelde zwischen der Spaltung und dem schwarz- braunen Mittelstrichelchen, und auf den zwei schwarzen Staub- linien, von denen die stärkere von der Wurzel bis zum Mittel- strichelchen, die feinere gleichfalls von der Wurzel aus dicht am Vorderrande bis zum vordern Zipfel geht. Der Innenrand ist in einer schmalen, hinten erweiterten Strieme blassgelb und durch reichlich aufgestreute weisse Schuppen noch blässer. Nicht ganz dicht an der Spaltung liegen zwei getrennte, ziemlich scharf um- schriebene, schwarzbraune Punkte senkrecht über einander, und einwärts von dem obern, doch ein wenig niedriger, liegt noch ein kleinerer Punkt. Etwas unter der Mitte des vordern Zipfels ist ein kurzer, schmaler, schwarzbrauner Längsstrich, der bis- weilen (Var. b) an einer schrägen, verloschenen, weisslichen, sel- ten bis zu den Vorderrandfranzen fortgesetzien Querlinie auf- hört. Beim Weibchen sind die schwarzbraunen Zeichnungen sehr scharf, und der hintere Zipfel hat bei ihm einen starken solchen Längsstrich bis zum Hinterrand, und bisweilen über diesem einen schwächern; auch ist die Spalte an ihrem Ursprung theilweise mit einer feinen, schwarzbraunen Linie umzogen. — Die Vor- derrandfranzen sind in beiden Geschlechtern braun, und, etwas hinter der Spaltung, weiss bestäubt; die Franzen in der Spalte sind beim Q reiner weiss an ihrer Wurzelhälfte als beim 9. Die Hinterrandfranzen sind aussen bräunlich, innen weiss, besonders am vordern Zipfel und an der Spitze des hintern. Der schwarze Punkt am Innenwinkel des vordern Zipfels und die zwei unter
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der Spitze des hintern sind scharf; der dritte, am hintern Zipfel, welcher an dessen Innenwinkel steht, ist bisweilen mit dem zwei- ten durch eine verloschene braune Linie verbunden.
Hinterflügel röthlich-braungrau; Franzen an der Wurzel in einer feinen Linie blass.
Unterseite röthlich-braungrau. Beide Vorderflügelzipfel, die halbe erste und die ganze dritte Hinterflügelfeder sind dicht weisslich bestäubl. Am Anfange des vordern Zipfels ist ein weisser Vorderrandwisch, und über beide Zipfel geht auf dem weisslichen Grunde eine noch hellere Querlinie. Die erste Fe- der ist in der Mitte, die dritte an den Rändern braunstaubig, be- sonders beim Weibchen.
Vaterland: die Alpen. FR. fing die Art auf dem Sömme- ring am 8. und 9. Juli, Mann anf dem Gross-Glockner.
31. Plagiodactylus (FR.) Stainton.
Alıs ant. fuscescentibus, crebro nigro-conspersis, dorso late ochraceo, striola media, macula ad fissuram lineaque laci- niae anterioris nigris, strigula laciniae anterioris albida; ciliis digiti tertii breviusculis (9° 2). |
Pterophorus plagiodactylus (FR.) Mann in lit. Stainton Cat. Suppl. 28.
Von dem gewöhnlich grössern Mictodact. unterscheidet er sich auf den Vorderflügeln durch den sehr breiten röthlich-ocher- gelben Innenrand, die reichliche gelbbräunliche Mischung in der Grundfarbe, den scharfen schwarzen Strich im vordern Zipfel und die gewöhnlich sehr auffallende weisse, bis in die Vorder- randfranzen verlängerte Querlinie, die diesen Strich am hintern Ende schneidet. — Von Graphodactylus ist er verschieden durch die längern Zipfel der Vorderflügel, die röthlichere Mischung der Grundfarbe derselben, den Mangel einer breiten bleichgelben Ein- fassung der Spaltung, die Stellung des schwarzen Flecks, wel- cher bei Plagiod. dicht an der Spaltung, bei Graphodact. weit ab steht, und durch den Mangel des bleichgelben Feldes am An- fange des vordern Zipfels. — Von dem viel weniger verwand- ten Coprodact. weicht er ab durch geringere Grösse, viel dunk- lere Farbe der Vorderflügel, viel breitern, röthlichern Innenrand
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derselben, einen starken Fleck statt zweier Punkte an der Spal- tung. ° Grösse etwas unter der des Graphodactylus. Körper dunk- ler als bei Mictodact., mit feinern, verloschenern Linien des Hin- terleibes, sonst gleich gezeichnet. Hinterbeine an der Aussen- seite der Schenkel, Schienen und zwei ersten Fussglieder gelb- bräunlich, beim @ dunkler; die Dornen, auf einer Seite braun, auf der andern weiss, sind etwas länger als bei Mictodact. Vorderflügel beim 9 5’, beim 2 44 —43' lang, gelb- braun, beim @ am dunkelsten, durch die schwarzen Schuppen- linien dunkler erscheinend. Gegen den Innenrand geht die Farbe in ziemlicher Breite in röthliches Ochergelb über. Am dunkel- sten ist das Braun auf den Zipfeln, besonders gegen ihre Spitze, und längs des Vorderrandes, auf dem eine schwarze, weisspunk- tirte Linie bis in die Gegend der Spaltung zieht. Eine zweite, durch weisse Stäubchen mehrfach unterbrochene nimmt von der Wurzel aus die Hälfte oder die ganze Länge der Flügelfalte ein. Zwischen dem schwarzen Mitielstrichelchen und dem schwarzen Fleck der Spaltung ist ein breiter Strich mit vielen weissen und wenigeren schwarzen Schuppen bestreut. Der schwarze Fleck ist dicht an der Spaltung, verdünnt sich nach oben und zeigt sich bisweilen als aus zwei Fleckchen zusammengesetzt, die senk- recht über einander liegen. Der vordere Zipfel ist an der Spalte am hellsten und hat nahe derselben einen schwarzen Längsstrich über dessen hinteren weiss bestäubten Theil eine schräge, weisse, bisweilen sehr ausgezeichnete Querlinie hinwegzieht, die bis in die Franzen reicht. Die Vorderrandfranzen dieses Zipfels sind braun, aussen mehr oder weniger rein weiss. An der Spalte sind die Franzen dieses Zipfels weiss, aussen braun, und an ih- rer Wurzel ist eine schwarze Randlinie gegen die Spaltung hin; die Hinterrandfranzen sind braungrau, von dem starken schwar- zen Punkt des Innenwinkels aus mit einer weissen Wurzellinie bis zur Flügelspitze. Der hintere Zipfel hat zwei parallele schwarze Längslinien bis zum Hinterrande; die Franzen in der Spalte sind weiss, die übrigen bräunlich, am dunkelsten um den Innenwinkel; am Hinterrande sind sie an der Wurzel weisslich mit drei schwarzen, etwas verloschenen Punkten Cam Vorder- winkel, an der Mitte und am Innenwinkel), welche durch eine braune, verloschene Linie verbunden sind, durch welche die v1. 24
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weissliche Franzenwurzel schärfer von der dunkeln Farbe ge- schieden wird.
Hinterflügel dunkel braungrau. Franzenwurzel in einer fei- nen Linie fahlröthlich; auch die Innenrandfranzen der ersten Fe- der schimmern fahlröthlich.
Unterseite dunkel braungrau; eine feine Linie des ganzen Vorderrandes der Vorderflügel und die Franzen der Spalte weiss. Der vordere Zipfel hat einen breiten, weisslich staubigen Längs- strich; der hintere Zipfel ist am Ende, die erste Feder an der Endhälfte und die dritte Feder auf der ganzen Fläche gelblich- weiss bestäubt; die dritte Feder ist an der Wurzel und in der Spitze schwarzstaubig, bisweilen in einer vollständigen Linie von der Wurzel bis zur Spitze. \
Mann entdeckte diese Art auf den Alpen im Juli.
32. Graphodactylus Tr.
Alis anterioribus ochraceo-fuscescentibus, dorso, fissura plaga- que laciniae anterioris gilvescentibus, striola media, puncto gemino ante fissuram lituraque laciniae anterioris fuscis, ciliis circa apicem albis; ciliis digiti tertii breviusculis (SQ).
Pteroph. graphodact. Tr. 9. 2. 233. — Z., Isis 1841. 840*). — En- tom. Ztg. 1843. 150.
Verschieden von Mictodact. und Plagiodact. als den ähnlich- sten Arten durch etwas kürzere Vorderflügelzipfel, die von der Spaltung durch einen gelblichen Raum getrennten schwarzen Doppelpunkte, das bleichgelbliche Feld am Anfange des vordern Zipfels, die weissen Franzen rings um die Spitze desselben etc.
Auch die Franzen des Hinterrandes des hintern Zipfels sind um die Spitze desselben weiss; nahe an ihrer Wurzel sind sie von einer braunen Linie durchzogen, die an der Spitze des Zipfels einen schwarzen Punkt enthält.
Vaterland: die Alpen. Freyer fand die Raupe im Juni bei Tegernsee an Gentiana lutea.. Mann und FR. fingen die Falter auf dem Sömmering am 7. und 8. Juli. |
*) S. 889 [884] Z. 10 sind die WVorte ausgelassen hinter ınictodactylus: »ist, Dass Treitschke’s Geistchen neben Pteroph. mictodactylus«.
33. Fuscus Retz.
Alis anterioribus fuscescenti-luteis, juxta costam obscurioribus, dorso late gilvescente, puncto gemino fusco ad fissuram, costae totius linea externa angustissima albida; ciliis digiti terlii breviuseulis (9° 2).
Pteroph. fuscus Betz Gen. et Spec. Degeerü p. 5. — — Z. Isis 1841. 841. — Lienig Isis 1846. 300. — Tengström Finl. Fjäril- 155. 9. — Dauponchel Cat. 332. — Stainton Cat. 32,
Alue. ptilodactyla Hübn. fie. 6.2 349. — Dreitschke 9, 2. 841 — Eversm, Fn. Volg. 606. 7.
Pieroph. ptilodactylus Dup. VIlI. 666. 1752. pl. 314. fig.d. — Z. Isis 1839. 277.
Pteroph. fuscodactylus, the brown Wood-plume, Haworth Lep. brit. IV. 476. (alis fuscis inımaculatis, superioribus bifidis, posticis tripar-
titis. — Observ. In nostris exemplaribus alae anticae testaceo-fuscae, puncto obsoletissimo saturatiore ad incisuram — P, alis anticis satura- tioribus.) — Stephens Cat. 7607. — Illustr. 1V. 372. 5.
Var.a, in ciliis puncto uno ad angulum internum laciniae an- terioris, duobus ad apicem laciniae posterioris nigris, di- stinelis; major.
Var. b, ut a, sed litura longitudinali fusca obsoleta in lacinia anteriore. (Isis 1. c. var. b.)
Var. c, in ciliis puncio uno elongato duobusve ad angulum in- ternum laciniae anterioris, linea circa apicem laciniae poste- rioris fuscis obsoletis; minor.
Var. d, ut b, sed strigula obsoleta canescente in lacinia ante- riore.
Es ist mir wahrscheinlich, dass meine Varietäten c und d, zu denen vielleicht auch die Var. e bei Haworth gehört, eine eigne Art bilden. Ich unierscheide daher erst die Varietäten a und b von den übrigen Arten, dann von c und d, dann diese von den nächststehenden Pterophoren.
Der eigentliche Pt. fuscus (var. a und b) hat die Grösse des Mictodactylus, ist also grösser als serotinus und aridus und leicht zu erkennen an seiner fahlröthlichen Färbung und dem dort stets fehlenden weissen Saume, womit die Aussenhälfte des Vorder- randes umzogen ist. Isi seine Vorderflügelfarbe bräunlich ge- trübt, so kommt er dem etwas kleineren Stigmatodact. nahe, wel- cher doch stets blasser aussieht, etwas schmalere Vorderllügel
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und schmalere Zipfel hat, und bei dem der obere schwarze Punkt an der Spaltung nicht wie bei Fuscus senkrecht über dem untern, sondern schräg einwärts steht; auch sind diese Punkte bei Stigmatod. schärfer, und gewöhnlich umzieht der weisse Vor- derrandsaum bloss den vordern Zipfel, reicht also nicht so weit gegen die Wurzel wie bei Fuscus. Von Pt. Mannii unterschei- det sich Fuscus durch die viel weniger ausgezogenen Spitzen der Zipfel, die dunklere Farbe, namentlich auf der Vorderrand- hälfte der Vorderflügel, die schwärzeren, deutlichern Punkte, die braungrauen Hinterflügel.
Er unterscheidet sich von Var. ce und d durch beträchtli- chere Grösse, weniger verdunkelte und getrübte Grundfarbe, durch den weiter gegen die Flügelwurzel reichenden Saum des Vorderrandes der Vorderflügel und durch die Zeichnung der Hinterrandfranzen der Zipfel; der vordere hat nämlich an dem Innenwinkel einen scharf begrenzten schwarzen Punkt und der hintere zwei solche, von denen der eine am Vorderwinkel, der andere darunter steht, während bei der fraglichen Varietät am vordern Zipfel ein eiwas verloschener, brauner Punkt ist, der sich gegen die Flügelspitze hin verlängert und nicht selten hinter der Verlängerung einen kleinern Punkt hat, am hintern Zipfel ist die Spitze von einer braunen Linie umzogen, die sich öfters an den Stellen, wo Var. a und b die Punkte hat, etwas verdickt. End- lich hat Var. a und b nicht die bei der kleinern ce und d so gewöhnliche hellgraue Querlinie in ‘dem vordern Zipfel.
Var. ce und d, die bestimmt zusammengehören und wovon d sogar die häufigere ist, sind also kleiner, dunkler, und wenig- stens in den Franzen anders gezeichnet. — Eben diese Fran- zenzeichnung unterscheidet sie auch leicht von dem darin mit Fuscus ganz übereinstimmenden, blassern Stigmatodactylus, des- sen vorderer Zipfel auch einen reiner weissen Vorderrandsaum hat, und dessen schwarze Punkte an der Spaltung die schon oben angegebene , von allen vier Varietäten des Fuscus abweichende Stellung haben. — Var. c und d kommen öfters dem Serotinus in der Dunkelheit sehr nahe; dieser hat aber die Franzenpunkte wie Fuscus und keinen weissen oder weisslichen Vorderrand- saum. — Dasselbe gilt von Pt. aridus. — Pt. Löwii ist zwar mit dem weissen Saum versehen, hat auch, wie öfters jene fraglichen Varietäten des fuscus, am Innenwinkel des vordern Zipfeis zwei
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Punkte; aber diese Punkte sind bei ihm scharf und tief schwarz, wie die unter der Spitze des zweiten Zipfels; ausserdem ist Lö- wii kleiner, zarter, fast grau mit längern Vorderflügelzipfeln.
Die Var. b ist nicht selten; die schwarzen zerstreuten Schup- pen, die den Längswisch im vordern Zipfel bilden, sind mehr oder weniger reichlich, und mit weisslichen gemischt; der Wisch ist daher manchmal sehr undeutlich und unvollständig.
Bei Var. d ist im vordern Zipfel eine verloschene, hellgraue Querlinie, die die Vorderrandfranzen nicht erreicht und aus zer- streuten Schuppen besteht. Sie ist öfters für das blosse Auge deutlicher, als für das bewaffnete. Bei einzelnen Exemplaren hat der eine Flügel diese Querlinie, freilich nur sehr schwach ausgedrückt, während sie dem andern fehlt.
"Var. a und b habe ich bei Glogau bloss im Juni und An- fang Juli gefangen, an schattigen, belaubten Anhöhen oder auch auf freien Wiesen, auf denen Cerastien sehr häufig waren. Auf den Seefeldern fing ich zwei g' am 15. Juli. Ein etwas bräun- lich-graues g' erhielt ich von .Zetterstedt aus Schweden mit dem Zettel: Furillen 21. Juli 41. (die Art fehlf in den Ins. lap- pon.); ein verflogenes J von FR. vom Sömmering, wo er es ‘am 6. August gefangen hatte. Viele Exemplare habe ich vor mir, die Standfuss zwischen dem Anfang des zweiten Drittels des Juni und den ersten Jagen des August bei Reinerz sam- melte. — Es scheint hiernach eine einzelne, durch mehrere Mo- nate hindurch sich entwickelnde Generation zu bestehen, die in den Gebirgsgegenden eine längere Dauer hat als in der Ebene.
Die Raupe lebt nach Stainton’s Mitiheilung auf Veronica chamaedrys. Zwei leere Puppen, die er mir schickte, zeigen im Bau die grösste Uebereinstimmung mit denen von Mictodaciylus.
Var. c und d fliegen bei Glogau von den letzten Tagen des Juli bis in den Anfang des September auf feuchten Wiesen oder an früher überschwemmt gewesenen Stellen, selbst an Sumpf- rändern gar nicht selten und meist gesellig. Ihre Nahrung kann hier nicht gut dieselbe Art von Veronica sein wie bei Var. a und b, und an einzelnen Stellen, wo ich sie häufig fand, wächst weit und breit keine andere Art, als serpyllifolia, arvensis und die zeitig verschwindende triphyllos. — Ein @ mit kaum ange- deuteter Querlinie des vordern Zipfels, ohne alle Abweichung, er- hielt ich von Mann aus Dalmalien.
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34. Stigmatodactylus.n. sp.
Ali Anierkenie luteo-griseis dorso gilvescente, ciliis costali- bus laciniae anterioris externe albis, punctis duobus oblique positis nigris ad fissuram; eiliis digiti tertii breviusculis SQ.
Pteroph. oreodactylus Mann ın lit. |
Der weisse Vorderrandsaum des vordern Zipfels und die schräge Stellung der beiden schwarzen Punkte an der Spaltung unterscheiden ihn von Pt. serotinus und aridus, die ihm, beson- ders der letztere, in der Färbung nahe kommen. Die blassere Farbe und die Stellung der Punkte hat er auch vor Fuscus vor- aus, das mehr gelblich gemischte Grau seiner Vorderflügel, der Mangel eines zweiten schwarzen Punktes am Innenwinkel -des vordern Zipfels und seine viel bedeutendere Grösse trennen ihn vom Pt. Löwii. |
Grösse des Fuscus var. c. Körper blass ochergelb, am Vor- derrücken grau, weisslich bestäubt. Zeichnung wie bei Fuscus. Hinterbeine an den Schenkeln, Schienen und ersten Fussgliedern blass ocherfarben®
Vorderflügel 44 —42' lang, gelbbräunlich-grau, am Innen- rande ziemlich schmal fahlgelb, mit schwarzen Längslinien, welche aus meist weit getrennten Stäubchen, bestehen, am Innenrande, in der Mitte und längs des Vorderrandes; sie sind durch weisse im Mittelfeld am reichlichsten ausgestreute Stäubchen unterbro- chen; auch die Zipfel sind reichlich weiss bestänbt. Mitten zwi- schen der Wurzel und der Spaltung ist im Mittelraum ein klei- ner schwarzer Punkt, der oft fast fehl. An der Spaltung steht ein einwärts zugespitzter, scharf begrenzter, tief schwarzer Punkt, und schräg über diesem einwärts ein kleinerer, strichförmiger, der bisweilen fehlt (1 2). Die Zipfel sind schmaler als bei Fuscus, indem die Spalte eiwas tiefer in den Flügel dringt. Der Vorderrandsaum des vordern Zipfels ist rein weiss in einer fei- nen, sich nach hinten verdünnenden Linie. Die übrigen Franzen sind in der Spalte weiss, auswärts bräunlich-grau; an den Hin- terrändern sind sie braungrau mit weisser Wurzellinie, auf wel- cher wie bei Fuscus am Innenwinkel des vordern Zipfels ein und an der Spitze des hintern Zipfels zwei schwarze, scharf begrenzte Punkte liegen.
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Hinterflügel dunkel röthlich-braungrau: Franzen heller mit feiner, bleicher Linie an der Wurzel umzogen. Erste Feder länger zugespitzt als bei Fuscus.
Unterseite gelblich-braun, in dem vordern Zipfel reichlicher als im hintern weisslich bestäubt; die weisse Vorderrandlinie ist am ersten Drittel des vordern Zipfels ausgezeichnet breit. Die Aussenhälfte der ersten Feder und die ganze dritte Feder sind weisslich-gelb bestäubt, letztere von der Wurzel aus in einer sich verdünnenden Längslinie gelbbraun staubig.
Das Q ist etwas dunkler als das dJ..
Vaterland die Gegend von Wien. Flugzeit im Juni; ich habe zwei d' von FR. mit der Angabe: 10. Juni 1841.
Anmerk. Stainton erklärt im Cat. Suppl. 28 den Oreodactylus Mann für den Bipunctidactylus der Engländer. Zufolge der Exemplare, die ich von Stainton selbst als Bipunct. und von Mann als Oreodact. erhielt, kann ich ihm in dieser Vereinigung nicht beistimmen.
35. Mannii n. sp.
Alis omnibus ochraceo-lateritiis, anteriorum costa anguslissime albo-marginafa, laciniis acuminatis, punclis duobus minutis fuscis ad fissuram; ciliis digiti tertii breviusculis (I).
Sehr ausgezeichnet vor Fuscus var. a, der er sich in der Farbe noch am meisten nähert, durch die helle, fahlröthliche Farbe aller Flügel, die mehr in die Länge gezogenen Zipfel, die Klein- heit der weit getrennten schwarzen Punkte an der Spalte, die ganz verloschenen Punkte auf den Franzen des Hinterrandes der Zipfel.
Nur ein d. Kopf und Vorderrücken grau-röthlich. Fühler an der Wurzelhälfte weiss und braun scharf geringelt, dann röth- lich-grau, einfarbig. Am obern Augenrand ist eine weisse Linie, die sich erweitert und bis ans Ende des Stirnhöckers fortsetzt. Taster schön rostbraun, oben auf und in einer schmalen Linie unten weiss. Hinterleib hell ochergelb; die zwei ersten Ringe sind obenauf weiss, indem die beiden dicken Längsstreifen fast zusammenfliessen; die übrigen Ringe haben auf der Mitte eine breite und zu beiden Seiten eine sehr dünne gelblich-weisse, verloschene Längslinie, an den Hinterrändern der fünf vorletzten
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Ringe hat die Mittellinie an jeder Seite ein schwarzes Pünktchen. Der Bauch ist ähnlich gezeichnet; nur ist die Mittellinie weisser und die Seitenlinien auf jedem Ringe unterbrochen. Afterklappe gelblich-weiss. Alle Schenkel sind dunkel ochergelb, fast ins Rostfarbene; die Hinterschienen und zwei ersten Fussglieder aussen hell ochergelb; die Dornen, kleiner und zarter als bei Fuscus, bräunlich, auf der einen Seite weiss.
Vorderflügel fast 53 lang, röthlich ocherfarben, gegen den Vorderrand hin allmählig etwas verdunkelt, mit spärlichen weis- sen und braunen, aus einzelnen Schuppen bestehenden Längs- linien; die braune längs des Vorderrandes reicht von der Wurzel bis zum Anfang des vordern Zipfels. Ein brauner Mittelpunkt fehlt gänzlich. Etwas vor der Spaltung liegt ein kleiner schwarz- brauner, nicht recht scharfer Punkt, und ziemlich weit über ihm, mehr nach aussen, ein noch undeutlicherer, eben so gefärbter. Der Vorderrand ist vom Ende des ersten Drittels seiner Länge bis zum Anfange des letzten Viertels des vordern Zipfels mit einer feinen, weisslichen Linie gesäumt, welche ihre grösste Breite am vordern Zipfel hat. Die Zipfel sind stärker gespitzt als bei Fuscus, mit viel stumpfern Innenwinkeln und nur in ihrer Mitte mit einer undeutlichen feinen weisslichen Staublinie der Länge nach gezeichnet. Franzen röthlich-grau, an den Hinterrändern der Zipfel mit weisslicher Wurzellinie, fast ohne alle Andeutung der bei den vorigen Arten vorhandenen Punkte; bei genauer Unter- suchung zeigen sich an diesen Stellen die Franzen so gefärbt wie die Flügelfläche. |
Hinterflügel in der Farbe der Vorderflügel; Franzen grauer mit feiner fahlröthlicher Wurzellinie. Die zwei ersten Federn
sind gespitzter als bei Fuscus, und die zweite hat fast gar kei- nen Innenwinkel.
Unterseite braun-röthlich; der Vorderränd der Vorderflügel von der Wurzel aus bis zur Hälfte des vordern Zipfels mit ei- ner scharfen, gelblichen Linie. Die Zipfel, die Hälfte der ersten Feder und die ganze dritte Feder sind bleichgelb bestäubt.
Vaterland: die Gegend bei Brussa in Kleinasien. Flugzeit im Juli (Mann!). '
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Gruppe kb (Isis 1841. 768.)
36. Lithodactylus Tr.
Collari clypeoque cinnamomeis, thorace canescente; alis anteri- oribus griseis, fusco-sordidis, macula lunata, fusca, albo- excavata ante fissuram; tibiarum intermediarum medio api- ‚ceque fuscis, incrassatis (9° P).
Alueita lithodactyla Tr, IX. 2. 245.
— Eversmann Fn. Volg. 607. Aluc. septodactyla Tr. 1X. 2. 246. i
Pterophorus lithodactylus Z. Isıs 1841. 843. Tab. 1V. fig. 66 — Du- ponchel Car. 332, — Stainton Cat. 32.
Pteroph. lithoxylodactylus Dup. Hist. VIII. 670, 1755. pl. 313 fie. 3, (schlecht), — Cat. 382.
In seiner durch die knotig verdickten Mittelschienen cha- rakterisirten Gruppe noch allein stehend, da Septodactylus nach Treitschke’s eignem Geständniss (Isis 1841. 889 [883]) und Li- thoxylodactylus nach Duponchel’s Beschreibung — nach der Abbildung ist das Helle der Vorderflügel hell ochergelb und die Flügelwurzel blass blutroth — nichts als dieselbe Art sind.
Bei Wien (Mann) — Glogau (Z.) — in England — auf Gottland (Zetterstedt!). Im Casanischen und Orenburgischen (Eversmann). Flugzeit Ende Juli. Die Raupe lebt in feuchten
Laubgehölzen bei Glogau auf Inula salicifolia, in England an In. dysenterica.
Gere wp pe’c. (Isıs 1841. 768.)
37. Pterodactylus L.
Alis elongatis, anterioribus rufescenti-griseis gilvisve, puncto
fusco ante fissuram punctulisque nonnullis marginis postici; eiliis digiti tertii longissimis.
Alucita pterodactyla Linn. — Treitschke 1X. 2. 242. — Hübn, fig, 4. — Eversmann Fn. Volg. 607.
Pterophorus pterodactylus Z, Isis 1841. 846. tab. IV. fig. 7. 32. — Duponchel Hist. VII. 663. pl. 314. fig. 22 — Cat. 382. — (the common plume) Haworth Lep. Brit. IV. 475. 3. — Stephens Cat. 7608. — Illustr. IV. 372. 6. — Stainton Cat. 32. 13.
Var. b, alis ant. canescentibus, dorso rufescentibus 9 2.
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Var. c, alis ant. gilvis, disco ad fissuram usque lacteo- cane- scentibus (J° mus. Tiedemann.). Sehr hell isabellgelb; das Mittelfeld von der Spalte bis nahe an die Flügelwur-
i zel bläulich-weissgrau, mit braunen Stäubchen. — Aus der Gegend von Danzig.
Diese Art wird häufig mit Pt. fuscus verwechselt; sie ist aber leicht an den sehr langen Franzen der dritten Hinterflügel- feder erkannt.
Sie ist südlich bis nach Sicilien hin verbreitet (Messina), östlich bis ins Casanische und nördlich bis Schonen und Gottland (Zetterstedt!). Viel höher hinauf scheint sie nicht zu gehen, da Tengström sie in Finnland nicht gefunden hat. Ihre west- liche Verbreitung ist noch nicht weiter als bis nach Frankreich und England bekannt.
Gruppe d. (Isis 1841. 768.)
Die Arten dieser Gruppe haben bei oberflächlicher Betrach- tung in Farbe und Zeichnung Aehnlichkeit mit vielen Arten der ' folgenden Abtheilung; diese haben aber einen ganz schmalen, federkielähnlichen hintern Zipfel der Vorderflügel ohne alle Andeutung eines Innenwinkels.
#. Der hintere Zipfel der Vorderflügel hat einen, wenn auch sehr siumpfen Innenwinkel.
38. Scarodactylus (H.?) Z.
Corpore exalbido, collari epistomioque cinnamomeis; alis ante- rioribus sordide albidis, atomis fuscescentibus, striola co- stali obliterata punctoque paulo ante fissuram fuscis (JS P).
Pteroph. scarodact. Z. Isis 1841. 848. — Lienig Isis 1846. 300. — Tengström Finl. Fjäril. 156. — v. Tiedemann Preuss, Provinzialbl. 1845. 539.
? Alueita scarodactyla H. fig. 21. 22. ? Aluc. icarodact. Tr. IX. 2, }
Var.b, puncto costali fusco obsoleto ante apicem.
Von allen hier folgenden Arten hat diese gar nichts Gelb- liches oder (beim 2) eine kaum merkliche Beimischung von dieser
379
Farbe in den Vorderflügeln. Am meisten weicht sie darin von den Arten: Osteodactylus, carphodact. und microdact. ab, am nächsten kommt sie darin dem Tephradact. und Lienigianus, und bei manchem Pt. inulae ist das Gelb so schwach oder doch durch braune Bestäubung verdeckt, dass dessen Verschiedenheit vom Scarodact. auch genauer zu een ist. a
Im Vergleich mit Tephradact. hat Scarodactylus ein trübe- res, grauweissliches Ansehen; über der Spaltung befindet sich bei ihm auf dem Vorderrande des vordern Zipfels ein verlosche- ner, brauner Längsstrich, der jenem ganz fehlt; der auf der Mitte desselben Zipfels im Vorderrande manches Scarodact. be- findliche Punkt ist verwischt, während er bei Tephrad. klein, scharf und strichförmig ist. Scarodact. hat ferner nur einen der beiden braunen Punkte des Tephr. an der Spaltung, nämlich den untern, und am Hinterrande des hintern Zipfels sind bei ihm selten undeutliche Spuren von braunen Punkten statt der drei feinen, schwarzen, Längsstrichelchen ähnlichen Punkte des Te- phradact.
Vom Lienigianus unterscheidet er sich durch kürzere Vor- derflügelzipfel, eine mehr ins Grauweiss ziehende Grundfarbe und die verloschenen braunen Punkte, statt deren Lienigianus sehr stark ausgedrückte und vor der Spaltung einen nach aussen geneigten Querstrich hat.
Von unbestäubten Exemplaren Pt. inulae trennt den Sca- rodact. die grauweissliche Vorderflügelfarbe, von ihnen so wie von den braun bestäubten die kürzeren Zipfel, der deutlichere Innenwinkel des hintern Zipfels, der verloschene braune Vor- derrandstrich statt eines scharfen schwarzen Punktes und das verloschene Aussehen oder der gänzliche Mangel der braunen Punkte, die Pt. inulae so deutlich und scharf an und unter der Spitze der beiden Zipfel zeigt.
Scheint mehr im östlichen Europa einheimisch und findet sich von den Alpen an durch Böhmen, Schlesien, die Mark Branden- burg, Preussen, Lievland und Finnland (Tengström!) bis fast nach Lappland hmauf (noch bei Uleaborg). Die Raupe lebt in den Blüthen von Hieracium umbellatum und boreale im August und September. |
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Anmerk. In den Hübner’schen Tafeln des Stettiner entomol. Vereins sind die Vorderflügel in einer ‘breiten 'Vorderrandstrieme blass schwefelgelb, am Vorderrande des vordern Zipfels zwei scharfe schwarze Punkte, der übrige Theil der Flügelfläche ist so dunkelgrau, wie ıhn mein Scarod. nie hat. Ich kann also mein nach einem andern Exemplar des Hübner’schen Werkes ge- fälltes Urtheil (Isis 1841, 886), die Abbildung sei ziemlich gut, ganz und gar
«nicht bestätigen, sondern muss vielmehr hier die Darstellung einer völlig ver-
schiedenen Art vermuthen. Treitschke’s lcarodactylus (alıs antıcıs albid o- testaceis) mit gelbgrauen Vorderflügeln, einem aus zwei braunen Punkten zusammengesetzten Querstrich an der Spaltung, mit einer feinen braunen Li- nie, welche die Ränder der Spalte und die Enden der Zipfel umzieht — passt weder zu meinem Scarodactylus, noch zu Lienigianus, mit dem er noch die meiste Aehnlichkeit zu haben scheint, noch zu einer andern mir bekannten Art. Für meinen Scarodact. wird also sehr wahrscheinlich ein neuer Name einzutreten haben,
39. Lienigianus n. sp.
Collari epistomioque brunneis; alis ant. gilvescenti-albidis, stri- gula obliqua ad fissuram, striola punctoque majore in cilüis costalibus laciniae anterioris punclisque in laciniarum apici- bus fusco-nigris distinctis (I 2).
Pter. tephradactylus var. maculata Z. Isis 1341. — — var. Lienig Isis 1846. 300. _ — — Entom, Ztg. 1850. 210.
In der Grundfarbe dem Scarodactylus nahe, doch mit einer fahlröthlichen Mischung, die diesem ganz abgeht; ausserdem von ihm so wie von allen folgenden Arten dieser Gruppe durch die sehr lebhaften schwarzbraunen Randzeichnungen und den gleich- farbigen geneigten Querstrich an der Spaltung abweichend.
Grösse meistens unter der von Scarodact. Halskragen, Hin- terrand des Kopfes und das ganze ÖObergesicht mit Ausnahme einer Querlinie durch die Mitte gelbbräunlich. Der übrige Kör- per weisslich, Hinterleib sehr schwach gelblich angelaufen, an den Seiten nach hinten gelbbräunlich unrein; Bauch bräunlich angelaufen mit dunklerer Mittellinie. Beine weisslich, die vier vordern Schenkel in zwei, die vier :vordern Schienen auf der Schattenseite in einer Linie, welche sich auch am ersten Fuss- gliede fortsetzt, schwarzbraun. Hinterschiene an der Wurzel des ersten Dornenpaares und in einem unvollständigen Ringe am Ende schwarzbraun; die zwei ersten Fussglieder am Ende aussen ge- bräunt. Alle Dornen auf einer Seite schwarzbraun.
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Vorderflügel 44— 32’ lang, weisslich, sehr blass fahlröth- lich angelaufen, auf der ganzen Fläche mit zerstreuten schwarz- braunen Stäubchen, die sich hier und da etwas häufen. In der Mitte zwischen der Flügelwurzel und der Spalte ist im Mittel- felde ein länglicher, schwarzbrauner, bisweilen fehlender Punkt. Dicht an der Spaltung ist ein schwarzbrauner Quersirich, der sich mit seinem dünnen obern Ende nach hinten, in den vor- dern Zipfel hinein, neigt. Die Vorderrand{ranzen des vordern Zipfels sind weiss; über der Spaltung haben sie einen starken schwarzbraunen Längsstrich von veränderlicher Länge, bei des- sen hinterem Ende sich bisweilen ein so gefärbtes Pünktchen zeigt; hinter der Mitte liegt ein kürzerer schwarzbrauner Längs- strich auf dem Rande, der einen Schatten in die Franzen wirft; von ihm ab sind die Franzen von der Fläche des Zipfels durch eine schwarzbraune, an der Spitze verdickte Linie geschieden. Am Innenrande desselben Zipfels ist vor der Spitze ein schwarz- brauner Punkt. Die Franzen der Spalte sind bräunlich-grau, ge- gen die Mündung verdunkelt, an der Flügelspitze durch einen schwarzen Strich von den hellen Vorderrandfranzen geschieden. Der untere Zipfel hat in der Spitze einen schwarzbraunen Punkt, einen andern an der Mitte seines Hinterrandes und bisweilen ei- nen dritten am Innenwinkel; seine Franzen lichten sich von der Spitze aus einwärts.
Hinterflügel bräunlich-grau; die Federn mit einer feinen, fahlröthlichen Wurzellinie der Franzen umzogen; die erste und zweite Feder haben in der Spitze ein dunkles Pünktchen.
Unterseite bräunlich-grau mit den Zeichnungen der Ober- seite; nur der Querstrich der Spaltung fehlt.
Vaterland: Schlesien (ein @ aus der Gegend von Lauban), Lievland (mehrere Exemplare von Madam Lienig!), Steyermark (am Schneeberge, s. Isis 1841) und Toscana (von Mann ein abgeflogenes 2).
40. Tephradactylus Hbn.
Collari epistomioque cinnamomeis, corpore exalbido; alis ante- rioribus exalbidis, atomis fuscescenlibus, punctis duobus distantibus paulo ante fissuram, uno costali post laciniae anterioris medium aliisque circa laciniarum apices fuscis (SQ).
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Alueita tephradactyla Hbn. fig. 17. Pteroph. tetradactylus Lienig 1sis 1846. 300. ? Aluec. tephradactyla Eversmann Faun. Volg. 608. 12.
Von Scarodact. verschieden durch gelblichere Färbung, we- niger lief gespaliene Vorderflügel, den Mangel eines braunen Striches oder Punktes am Vorderrande über der Spaltung, den Doppelpunkt an der Spaltung etc. — Die drei folgenden Arion haben alle ein blasses Schwefelgelb zur Grundfarbe und einen braunen Punkt, Strich oder Wisch im Vorderrande über der Spaltung; auch geht bei ihnen die Spalte tiefer.
Mein Tephradactylus Isis 1841. 850, nach einem Exemplar der FR’schen Sammlung beschrieben, scheint mir nach der Be- schreibung (das Original kann ıch nicht mehr vergleichen) eine andre Art zu sein, welche sich von meinem jetzigen Tephradact. durch das Vorhandensein eines Punktes im Vorderrande der Vor- derflügel über der Spaltung zu unterscheiden scheint. Von die- sem Punkt zeigen die fünf vor mir befindlichen Exemplare des jetzigen Tephradact. ‘nicht die geringste Spur; die Schienendor- nen sind auch bei ihnen länger und re Taster ein wenig kür- zer als bei Scarodactylus.
Grösse gewöhnlich unter der von Scarodactylus. Kragen, Hinterkopf und Gesicht gelbbraun. Rückenschild weisslich; Hin- terleib gelblich-weiss mit verloschener, bräunlicher Rückenlinie; Bauch bräunlich bestäubt, mit drei bräunlichen Längslinien. Die vier vordern Schenkel und Schienen auf der Schattenseite braun liniirt. An den weisslichen Hinterbeinen Schenkel, Schienen und di@ zwei ersten Fussglieder auswärts bräunlich bestäubt; Dornen auf einer Seite bräunlich. -Vorderflügel 44 —442’ lang, sehr blass gelblich-weiss, durchaus nicht in schwefelfarbener Nüance, mit ziemlich reichlichen braunen Stäubchen, die in jedem Zipfel in zwei bisweilen ziemlich deutliche Tängäsireitet vertheilt sind. Im Mittelfelde ist mitten zwischen Flügelwurzel und Spaltung ein Häufchen solcher Schuppen, das aber meist sehr undeutlich ist oder fehlt. Etwas vor der Spaltung sind zwei solche weit ge- trennte Punkte über einander, klein und bisweilen sehr schwach bemerkbar. Senkrecht über ihnen ist am Vorderrande gar keine Zeichnung; erst hinter der Mitte des vordern Zipfels folgt ein Punkt oder ein sehr kurzes feines schwarzbraunes Strichelchen auf der Franzenwurzel, und ein solches Strichelchen, nur länger
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und nicht so scharf, zeigt sich gewöhnlich noch in der Franzen- wurzel dicht vor der Flügelspitze. An der Spalte hat der vor- dere Zipfel ein schwarzes feines Strichelchen, welches der Spitze näher ist als jenes erste des Vorderrandes. Der hintere Zipfel hat am Hinterrande drei schwarze punktförmige Längsstrichel- chen, an der Spitze, der Mitte und dem Innenwinkel. In der Spalte sind die Franzen erst fast so bleichgelblich wie die Fläche, dann allmählich dunkler grau und an der Spitze des vordern Zipfels ziemlich scharf von den weisslichen Franzen des Vorder- randes geschieden. Die Franzen des hintern Zipfels sind licht bräunlich-grau, von der Spitze abwärts blasser, an der Wurzel bleichgelblich schimmernd.
Hinterflügel blass staubgrau; die Franzen schimmern überall, am hellsten aber an der Wurzel gelblich. Alle Federn haben in der Spitze ein verloschenes braunes längliches Pünktchen.
Unterseite bräunlich-grau staubig mit scharfen, schwarzbrau- nen, strichförmigen Pünktchen, die wie auf der Oberseite liegen. Alle Franzen sind an der Wurzel ziemlich breit fahlgelblich, am schmalsten unter der Spitze des vordern Zipfels, wo sie zugleich am dunkelsten graubraun sind. Die beiden braunen Punkte vor der Spaltung sind bisweilen erkennbar, aber verflossen.
Meine Exemplare sind von Wien (Mann!) und aus Lievland (Lienig!). Ein 9, im Sommer bei Kreisewitz in Schlesien ge- fangen, sah ich aus der Sammlung des Herrn o. Prittwitz.
Anmerk.]. Hübner; Figur stimmt in den Zeichnungen, namentlich in dem Mangel eines Vorderrandpunktes über der Spaltung; die zwei Punkte vor der Spaltung fehlen; die Grundfarbe der Vorderflügel ist zu dunkel, mit zu gesättigtem Gelb und zu viel Grau, und die Hinterflügel sind gleichfalls
viel zu dunkel grau. — Es ist also nicht ganz unmöglich, dass ich einen zweiten unächten Tephradactylus beschreibe.
Anmerk, 2. Treitschke’s Tephradactyla IX. 2. 246 hat an der Flügel- spaltung einen braunen Punkt oder matten Längsstrich und längs des Vor- derrandes die dichteste braune Bestäubung; von Randpunkten wird bei ihr ganz geschwiegen, ausser von einem braunen, zuweilen fehlenden vor der Flügelmitte. Sie ıst also sicher weder Hüdner’s, noch meine Art (vgl. Isis 1541. 890 [884]).
Anmerk. 3. Erversmann’s Tephradactyla durch die alae anticae sordide e lutescenti albidae und die puncta plura marginalia laciniarum fusca nicht unverkennbar charakterisirt; doch scheinen mir die alae posticae pallide fu- scescentes und digiti puncto apicali fusco notati eine sehr gute Bezeichnung meines Tephradact. zu sein, dem beide Merkmale unter den mir bekannten Arten alleın zukommen,
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#%. Der hintere Zipfel der Vorderflügel hat einen abgerunde- ten oder ganz fehlenden Innenwinkel, gewöhnlich aber an der Stelle desselben einen dunklen Randpunkt.
41. Inulaen. sp.
Collari epistomioque brunneis, corpore exalbido; alis anteriori- bus sordide exalbidis, atomis fuscis, puncto uno ad fissu- ram, uno costali paulo post laciniae anterioris originem aliisque eirca laciniarum apices fuseis (A 2).
Var.b, puncto costali paulo post laciniae originem subnullo. Var. c, alis anterioribus pulvere fusco obscuralis.
Diese Art ist kleiner als Scarodactylus und von diesem ver- schieden durch den gänzlichen Mangel eines Innenwinkels am hintern Vorderflügelzipfel, durch den blassgelblichen Ton der Vorderflügel, die Stellung des braunen Punktes dicht an der Spal- tung, den braunen Vorderrandpunkt hinter dem Anfange des vor- dern Zipfels und die deutlichen Punkte an den Spitzen der Zipfel.
Von Pt. Lienigianus unterscheidet sich Pt. inulae sofort durch die feinen braunen Punkte der Vorderflügel und das Vorhanden- sein eines Punktes statt eines Querstriches an der Spaltung.
Von Pi. tephradactylus unterscheidet sich Pt. inulae durch den gelblichern Ton der Grundfarbe, den gewöhnlich sehr deut- lichen braunen Vorderrandpunkt hinter dem Anfange des vor- dern Zipfels, den einzelnen braunen Punkt an der Spaltung.
Die drei folgenden Arten haben eine blass schwefelgelbe Grundfarbe der Vorderflügel, statt der bleichgelblichen bei Pt. inu- lae. Dieser unterscheidet sich ausserdem von dem gewöhnlich viel grössern Osteodactylus durch den braunen Punkt am Vor- derrande statt eines Wisches und durch die jenem fehlenden Punkte an den Zipfelspitzen; — von dem viel ähnlichern, ge- wöhnlich aber viel kleinern Microdactylus durch den Mangel des braunen Punktes an der Vorderrandmitte des vordern Zipfels. Am ähnlichsten sind sich Pt. inulae und carphodactylus. Bei je- nem ist, ausser der Verschiedenheit in der Mischung des Gelben in den Vorderflügeln und auf dem Thorax, der hintere Vorder- flügelzipfel schmaler und gestreckter.
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Grösse sehr veränderlich, doch stets unter der des Scaro- dactylus. Körper blassgelb. Gesicht, Hinterrand des Kopfes und Kragen gelbbraun. Schulterdecken hinten bräunlich angelaufen. Hinterleib auf der Rückenmitte mit einer meist fehlenden, stets sehr blassen lehmgelblichen Längslinie; an der striemenarlig ver- dunkelten Seite hat jeder der hintern Ringe am Ende ein schwärzliches Pünktchen; Bauch bräunlich angeflogen mit drei gelbbraunen Längslinien, von denen die zwei seitlichen verlo- schen sind. Beine weiss. An der Schattenseite der vordern haben Hüfte und Schenkel zwei, die Schiene und die Wurzel- hälfte des Fusses eine braune Längslinie,; die Mittelbeine sind eben so gezeichnet, ausser dass die braune Linie den ganzen Fuss entlang geht. Die Hinterbeine sind aussen an Schenkel, Schiene und erstem Fussgliede lehmgelblich angelaufen; die Dor- nen auf einer Seite braun.
Vorderflügel 45 — 3”, beingelblich, ohne schwefelgelbe Bei- mischung, von der Wurzel aus auf der Innenrandhälfte, nach in- nen in abnehmender Reichlichkeit, auch nach den Exemplaren wechselnd, braun bestäubt. Die Zipfel bleiben, namentlich der hintere, am unbestäubtesten; doch bei Var. e (zwei 2) ist die ganze Fläche so dicht bestäubt, dass sie, ausser an der Wurzel- hälfte des Vorderrandes, dem blossen Auge als ziemlihh dunkel grau erscheint. Dicht an der Spaltung ist ein brauner Punkt ohne recht scharfen Umriss. Am Vorderrande des vordern Zipfels, nicht weit hinter der Spaltung, ist ein sehr kurzes brau- nes Längsstrichelchen, das oft die anstossenden Franzen färbt, bei Var. b aber in ein nur mit der Loupe bemerkbares Pünkt- chen reducirt ist. Dicht an der Flügelspitze ist im Vorderrande ein schwarzes, punktförmiges Strichelchen, ein deutlicheres am Innenrande des Zipfels in einiger Entfernung von der Spitze (beides wie bei Carphodact.). Der hintere Zipfel hat am Hin- terrande drei schwarze Längsstrichelchen, an der Spitze, der Mitte und an der Stelle des sonstigen Innenwinkels. Die Fran- zen sind bräunlich-grau, an der Wurzel und besonders im Innern der Spalte ins Gelbliche; am dunkelsten an der Spitze des vor- dern Zipfels, wo ein brauner Strich sie von den bleichgelblichen Vorderrandfranzen scheidet.
Hinterflügel grau; Franzen besonders an den Wurzeln sehr chwach fahlröthlich schimmernd.
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Unterseite bräunlich-grau. Vorderrand der Vorderflügel und der vordere Zipfel bleichgelblich. Die Punkte sind schwach aus- gedrückt.
Vaterland: Posen (Loew!), Glogau (Z.), Breslau (Wocke?).
Die Raupe lebt in den Blüthen der Inula britannica, die auf feuchten Wiesen, an Sumpfrändern, auch zwischen Weidenge- sträuch wächst. Sie ist zu Ende Juli meist erwachsen. Ihr Vor- handensein in einer Blüthe wird gewöhnlich dadurch angezeigt, dass die Scheibenblüthen braune Flecke haben oder stellenweise zu einem kleinen Buckel emporgetrieben sind. Sehr oft sind aber solche Blüthen von Fliegenlarven bewohnt, und manche Blüthe ohne diese Zeichen enthält eine Pterophorusraupe. Die Nahrung besteht in den unreifen Samen; vielleicht wird auch der Fruchtboden ausgefressen. Die Raupe hat im Bau Aehnlichkeit mit der von Scarodactylus und ist schmutzig weissgrau; eine Beschreibung habe ich von ihr noch nachzutragen.
Die Verpuppung geschah zwischen den vertrockneten Blüthen, die ich in Menge eingesammelt hatte und in einer grossen oi- fenen Schachtel aufbewahrie. Ob die Raupe im Freien zur Ver- wandlung aus den Blüthen heraus an die Erde geht, oder ob sie sich in der Blüthe selbst verpuppt, ist mir nicht bekannt.
Der Schmetterling kriecht von der Mitle des August an aus. Ich habe ihn nie an den Stellen aufgefunden, wo seine Raupe nicht selten lebte; er scheint also nur in der Nacht aus seinem Versteck hervorzukommen,
42. Carphodactylus Hübn.
Collari epistomioque brunnescentibus, corpore alisque anterio- ribus dilutissime sulphureis, his striola costali post laciniae anterioris originem, puncto uno ad fissuram aliisque in la- ciniarum apicibus fuscis (JS Q).
Alueita carphodactyla H. 19, 20. — Tr. X. 3. 222.
Pterophorus carphodactylus Z. Isis 1841, 853. 1847, 905. — Ent. Zig. 1843, 150. — Dup. Cat. 352. — Stainton Cat. Suppl. 28.
? Aluc, carphod. Eversm. Fn. Volg. 608. 13.
? Pteroph. carphod. Stephens lllusır. IV. 374. ? Pteroph. citridactylus Steph. Cat, 7614.
Von dem in der Farbe ähnlichen Microdactylus unterschei- det er sich durch beträchtlichere Grösse und auf den Vorder-
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flügeln durch geringere Bestäubung und durch den Mangel des zweiten, bei Microdactylus vor der Mitte des vordern Zipfels im Vorderrande stehenden schwarzen Punktes. In diesem Mangel gleicht er dem Pt. inulae; er hat aber nicht das verschossene Gelbliche desselben, sondern ‘ein blasses Schwefelgelb auf den Vorderflügeln und den Hinterzipfel breiter und mit merklicherer Andeutung eines Innenwinkels; auch ist bei ihm der Punkt am Vorderrande des vordern Zipfels stärker und mehr wie eine kurze Längslinie. Ausserdem übertrifft er die grössten Exem- plare desselben in der Grösse.
In der Beschreibung Isis 1. ce. ist ausgelassen: Gesicht, Hin- terrand des Kopfes und Kragen blass gelbbräunlich, Ferner ist in der Beschreibung statt wirklichen zu lesen: merklichen, und von dem braunen Punkt am Innenrande des vordern Zipfels muss es heissen: in einiger Enlfernung von der Spitze.
Vaterland: Ungarn (Tr.), Oestreich: bei Wien (FR!) und am Sömmering (FR’); in Schlesien bei Klarenkranst, unweit Breslau ( Assmann!); ferner in Churhessen (Speyer!) und bei Jena (Schläger!). Ausserdem noch Sicilien (Z.). Flugzeit im Juni und Juli. Schläger fand eine etwas seltnere Generation noch am 19. September, nachdem die erste vom Anfange des Juni an etwa drei Wochen lang geflogen hatte; das Geistchen hielt sich im hohen Grase und an Genista tinctoria auf und flog besonders gegen Abend. Bei Syracus fing ich ein abgeflogenes Q schon am 15. Mai. |
Anmerk. Eversmann’s Beschreibung, worin die Flügel ausdrücklich in albido -flavescentes verändert sınd, ist nıcht genau genug, um nicht auch den Pt. inulae zu bezeichnen. — Stephens’ Carphodactylus, dem Stainton die Identität mit dem von Mann erhaltenen Geistchen gleiches Namens abspricht, scheint mir nichts WVidersprechendes zu haben, und die frühere Stephens- sche Benennung Citridactylus, die auf Pt. inulae gar nicht passen würde, ent- hält ein Zeugniss für die Richtigkeit der Stephens’schen Ansicht, dass seine Art dieselbe sei, wie die meinige; dass sie von Microdactylus verschieden sei, lehren die two minute fuscous dots towards the apex, one on the costa, the other on the inner margın,
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43. Microdactylus Hübn.
Collari epistomioque cinnamomeis; alis anterioribus dilulissime sulphureis, atomis fuscis crebrioribus, punclis costalibus la- ciniae anterioris duobus, uno obsoleto ad fissuram aliisque circa laciniarum apices fuscis (JS 9).
Aluc. microdactyla Hübn. 26. 27. — Tr. 1X. 2. 248.
Pterophorus microdact. Z. Isis 1841. 854 (852). — Lienig Isıs 1846.
301. — Duponchel Hist. Suppl. IV, 503. 614, pl. 88. fig. 12. — Stainton Cat. 32. 16. — Ent. Ztg. 1850. 210. :
Var. b. alis ant. atomis vix ullis (Isis 1. c.).
Stets in der Grösse der allerkleinsten, wohl nur durch Hun- ger so verkleinerten Pt. inulae, also die kleinste Art dieser Gruppe. Von Pt. inulae unterscheiden ihn seine schwefelgelbliche Grundfarbe und das Vorhandensein eines zweiten braunen Punktes an der Vorderrandmitte des vordern Zipfels; von Carphodactylus die gewöhnlich reichlichere Bestäubung und derselbe braune Punkt, so wie die viel geringere Grösse. |
In mehreren Gegenden Deutschlands z. B. bei Glogau nicht selten; in Preussen bei Danzig (v. Tiedemann!); wahrschein- lich auch in Lievland (Lienig). Ferner in England (Stainton) und Toscana (Mann). Ein ausserordentlich kleines & erhielt ich als vermuthlich neue Art durch Mann aus der Gegend von Brussa.. — Das Geisichen fliegt gesellig in zwei Generationen, zuerst in der zweiten Hälfte des Mai, dann im Juli, in Erlgehöl- zen auf Eupatorium cannabinum, in dessen Blüthe im Herbst die Raupe lebt. Den Schmetterling sah ich an einem durch Honig- ihau klebrigen Blatte saugen.
44. Osteodactylus Z.
Collari epistomioque brunnescenlibus, corpore alisque anterio- ribus dilutissine sulphureis, his puncto ad fissuram fusco, litura costali laciniae anterioris fuscescente (2).
Pteroph. osteodact. Z. Isis 1841. 851. tab. IV. fig. 8. 9. — Lienig Isis
1846. 301. — Tengström Finl. Fjäril. 156.11. — Stainton Cat. 32. 15. — Suppl. 28. — Entom. Ztg. 1850. 210.
Var. b, litura obsoleta, puncto distincto.
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Aluc, Microdact. Zetterstedt Ins. lappon. 1013. Pteroph. osteodactylus Dup. Hist. Supp. IV. 499. 609. pl. 88. fig. 7. —
Cat. 382. | Var. c, subunicolor, litura ebsoleta, puneto nullo. ? Pteroph. ochrodactylus Steph. Ilustr. IV. 374. 13. Var. d, litura juxta fissurae punctum usque ad dorsum prope basim producta.
Grösser als Carphodactylus, mit der Grundfarbe desselben auf den Vorderilügeln; der Mangel brauner Punkte an den Spiz- zen der Zipfel unterscheidet ihn nicht bloss von dieser, sondern auch von’ den vorhergehenden, meist noch mehr verschiedenen Arten, und die gewöhnlichen Exemplare sind an dem braunen Vorderrandwisch, der bald hinter dem Anfange des ersten Zi- pfels beginnt, sofort zu erkennen.
Im ganzen Riesengebirge, so wie in den Alpen, wenigstens in den östreichischen, sehr verbreitet, desgleichen rings um den bottnischen Meerbusen. Nach Stainton kommt diese Art auch in England und nach Mann auch in den Apenninen in Toscana vor. Ihre Raupe lebt wahrscheinlich an Senecio nemorensis.
Anmerk. Den Stephens’schen Ochrodactylus führe ich bloss auf Stain- ton’s Auctorität auf; die alae ant. ochraceae immaculatae (ant, wings. imma- culate ochreous) wollen mir nicht recht auf diese Art passen, nachdem Ste- phens so eben dem Carphodactylus alas ant. pallide flavescentes gegeben hat.
Gruppe e. (Isıs 1841. 768.)
45. Brachydactylus Kollar.
Alis fuscis, costa anteriorum ciliisque albido-maculatis (9° 2).
Alueita brachydactyla Kollar Verzchn. S. 100, — Tr. IX. 2, 238. Pterophorus brachydactylus Z. Isis 1841. 856. tab. IV. fig. 34. — Dup. Cat. 382. — Stainton Car. 32. — Ent. Ztg. 1850. 210. Pterophorus aetodactylus Dup. Hist. VI. 659. 1749, pl. 313. fig. 8. Cat. 382. Pterophorus Poggei Mann in |it. Sehr kenntlich an den braunen, besonders in den Franzen
weissgefleckten Flügeln.
In den östlichen Pyrenäen (Dup.) — in den Apenninen in Toscana (Mann) — in Gebirgsgegenden um Wien (Kollar) — in der sächsischen Schweiz (v. Tischer) — in Böhmen um Reich-
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stadt (FR.) — im Riesengebirge bei Reinerz (13. Juli) und’am Probsthainer Spitzberg (Mitte Juni) — vielleicht auch in Mecklen- burg. In England (Stainton). In Kleinasien bei Brussa (Mann !). Das Geistchen scheint überall nur selten vorzukommen; vielleicht fliegt es bloss Abends, wie das am Spitzberge gefangene.
Anmerk. 1. Mann’s Pter. Poggei, ein 9, unterscheidet sich von mei- nen übrigen Exemplaren dadurch, dass der Vorderrand des vordern Zipfels von dem weissen Wisch bis zur Flügelspitze in einer Linie weiss, mit grauen Flecken, und die WVurzel der Innenrandfranzen breiter weiss ist als gewöhn- lich. Dies sind aber keine Artmerkmale.
Anmerk. 2. Stainton erwähnt in seinem Catalog noch eine, dem Bra- chydact. verwandte Art, die mir völlig unbekannt ist.
D. Abtheilung Aciptilia Hbn. Aciptilus Z. (Isis 1841. 768.)
Gruppe &. (Isis 1841. 769. )
46. Galactodactylus Hbn.
Alis anterioribus albis, striola costali in laciniae anterioris ori- gine, punctisgue duobus ad fissuram, punctis marginalibus pluribus nigris (9° 2).
Aluec, galactodactyla H. 2. — Tr. IX. 2, 250. — Eversmann Faun. Volg. 609.
Pteroph. galactodactylus (the spotted white Plume) Haworth Lep. brit. IV. 475. 2 — Stephens Cat. 7616. — Illustr. IV. 371.3. — Z. Isis 1841. 857. tab. IV. fig.35. — Stainton Cat. 32. 18. — Schrei- ber Ent. Zig. 1849, 301.
Am ähnlichsten dem Spilodactylus, aber kenntlich an den diesem fehlenden schwarzen Punkten an den Rändern der brei- teren Zipfel, so wie an den ungefleckten Franzen der Hinterflügel- federn. |
In England in mehrern Gegenden Ende Mai und Anfang Juni (Steph.). — In Deutschland bei Wien im Juli und August (Kol- lar) — bei Augsburg (Hübner) — in den Harzgegenden bei Nordhausen häufig als Raupe bis spätestens Mitte Mai (Schreiber) und bei Braunschweig (v. Heinemann!), hier der Schmetterling noch im Juli (Zincken) — in der sächsischen Schweiz bei Schandau (v. Tischer). — Im Banat im Juli (FR!.. — Im Casanischen und Orenburgischen, in den Vorbergen des Ural und
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an der mittlern Wolga, nicht selten im Juni (Eversm.), — Die Raupe, von Schreiber genau beschrieben, lebt an Arctium lappa.
Anmerk, An Pier. albodactylus Fabr. Ent. syst, 3. 2, 348. sind alae omnes niveae, posticae nıveae und die Vorderflügel haben subtus lineam baseos fuscam; dies hindert vorläufig die Vereinigung mit unserer Art. In der Isis 1841. S. 858 muss es in der Anmerkung heissen; Weist er sich auch als Pt, galact. aus etc.
Gruppe b.
Die Zipfel der Vorderflügel linienförmig, federkielartig, in der Länge nach den Arten eiwas verschieden. Hierher Abthei- lung 2 — 6. Isis 1841. 769.
«. Kragen und Hinterkopf weisslich, Vorderflügelspitzen ge- trocknet, nicht nach hinten gekrümmt.
47. Spilodactylus Curtis.
Alis anterioribus albidis basi griseo-pulverulenta, litura ad fis- suram fuscescenti, posterioribus cinereis, ciliis omnibus albis fuscescenti- maculatis.
* Pterophorus spilodactylus Curt. brit, Ent, IV. 161. — Stephens Cat. 7605. — lilustr. IV. 371. 2 — Stainton Cat. 32. 19. — Dup. Hist- VII. 679. 1759. pl. 314. fig. 9. — Cat. 383, — Speyer Ent. Zig. 1849. 24. — Mann Ent. Ztg. 1850. 210.
Pterophorus obsoletus Z. Isis 1841. 859.
Alueita obsoleta Eversmann Fn. Volg. 609. 15.
Pterophorus marrubii Lederer in lit.
Von der vorigen durch die weiss und braun gescheckten Franzen, die schmälern, längern Vorderflügelzipfel etc. leicht zu unterscheiden und mit keiner der folgenden Arten zu ver- wechseln.
In England an mehrern Stellen zu Anfang Juli (Stephens). — In Frankreich bei Paris in Gesellschaft des Pentadactylus selten (Dup.). — In Italien bei Florenz zu Anfang Juni (Mann). — In Deutschland bei Rhoden im Kurfürstenthum Hessen Ende Juli und Anfang August nicht selten (Speyer!). — Im nörd- lichen Theile der Provinz Orenburg selten (Eversm.). Zwei erhielt ich unter dem Namen Pteroph. marrubii Led. als Spanier . durch Mann.
Die Raupe lebt auf Marrubium vulgare (s. Speyer’s Nachricht.).
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#%. Kragen und Hinterrand des Kopfes gelbbraun.
48. Xanthodactylus Tr.
Collari epistomioque lutescentibus, alis anterioribus exalbidis, laciniarum apicibus fusco suffusis, striola costali post laci- niae anterioris originem, liturula ad fissuram maculaque poslica ciliorum laciniae posterioris dorsalium fuscis (° 2).
Alueita xanthodactyla Tr. IX. 2. 251.
Pterophorus zanthodactylus Z. Isis 1841. 858. — Duponchel Hist. Suppl- IV, 497. 608. pl. 88. fig. 6. — Cat. 383.
Pteroph. galactodactylus Dup. Hist. VIII. 674. 1757, pl. 314, fig. 7.
Von Baliodact., Tetradact., Malacodact. und Ischnodactylus ist diese Art leicht zu unterscheiden durch den starken braunen Wisch in den Innenrandfranzen des hintern Zipfels; auch fehlt ihnen allen die Schärfe und Kürze des schwarzbraunen Strichs im Vorderrande hinter dem Anfange des vordern Zipfels, worin nur mancher Baliodact. dem Xanthod. ähnlich wird. Am ver- wandtesten ist diesem entschieden Xerodaciylus, und die Aehn- lichkeit ist so gross zwischen beiden, dass ich Xerodactylus als Xanthod. von Wien zugeschickt erhalten habe. Xanthodact. hat stets weissliche Vorderflügel, die nur am Vorderrande lehm- gelblich angelaufen sind und sich in den Zipfelspitzen bräunen, also nicht die beingelbliche Grundfarbe des Xerodact. Der schwarzbraune Strich im Vorderrande und der braune Wisch in den Innenrandfranzen des hintern Zipfels ist bei beiden Arten fast gleich; aber bei Xanthod. ist der Vorderrand auf der Unterseite von der Wurzel aus in einer breiten Linie schmutzig weisslich, und der schwarze Vorderrandstrich ist darin nicht durch reineres Weiss dieser Linie hervorgehoben. Bei Xerodactylus dagegen ist die Wurzel des Vorderrandes auf der Unterseite so braun wie die übrige Fläche; erst vor der Mitte fängt eine dünne helle Randlinie an, die sich bis zu dem schwarzen Strich erweitert und vor demselben fast rein weiss wird; hinter dem Strich ist wieder am Rande eine fast rein weisse Stelle, so dass also dieser Strich, durch weisse Einfassung auf beiden Seiten, sehr gehoben wird. Ferner entbehrt Xanthodactylus gänzlich der schwarzen Randpünktchen an den Zipfeln. Endlich sind seine Zipfel merklich breiter und etwas kürzer. |
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Xanthodactylus fliegt in Ungarn und bei Wien im Juni und Juli (FR!), ferner bei Jena, wo Schläger mehrere Exemplare zu Ende August und im September an einem Bergabhange aus hohem Grase scheuchte und andere auf den Blüthen der Cen- taurea jacea sitzend fand. Es existirt also eine doppelte Ge- neration. — Duponchel erhielt die Art aus dem südlichen Frankreich.
49. Xerodactylus Mtzn.
Collari epistomioque ochraceis, alis anterioribus osseis, costae striola punctulisque laciniae anterioris tribus, posterioris duobus nigris, litura poslica ciliorum laciniae posterioris dorsalium fusca (J).
Pteroph. werodactylus (Mtzn.) Z. Isıs 1841. 860,
Mit der vorigen Art leicht zu verwechseln, doch durch die bei derselben angezeigten Merkmale sicher zu unterscheiden. Baliodact., Tetradact. und Malacodact. haben keine Punkte in den Franzenrändern; Ischnodact., der damit versehen ist, entbehrt einer Vorderrandzeichnung und des Franzenfleckes am Innen- rande und ist bedeutend kleiner.
Vaterland: Ungarn (Metzner!). Ein schönes Männchen er- hielt ich durch Mann, wahrscheinlich aus der Wiener Gegend.
4. Kragen und der ganze Kopf, mit Ausnahme einer undeut- lichen Querlinie zwichen den Fühlern, gelbbräunlich.
50. Baliodactiylus FR.
Capite praeter lineam transversam albidam brunnescente; ab- domine exalbido luteo-trilineato; alis anterioribus exalbi- dis, costae striola in laciniae anterioris origine nigra cili- orumque litura longitudinali fusca, ciliis dorsalibus apicem versus infuscatis (I Q).
Pteroph. baliodactylus (FR.) Z. Isıs 1841. 86l. — Isis 1847, 39. — — Ent. Zig. 1843. 150. — 1850, 210. — Stainton Cat. 32. 20, Suppl. 28.
? Pteroph. tridactylus Stephens Cat. 7611. — Illustr. IV. 373. 9.
Durch den Mangel eines schwarzen Striches in den Innen- randfranzen des hintern Vorderflügelzipfels, so wie durch die
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unverdunkelten Zipfelspitzen und die stark verdunkelten Innen- randfranzen an der Flügelspitze etc. unterscheidet er sich von: den zwei vorigen Arten. Von den zwei folgenden nächst verwand- ten unterscheidet ihn die Vorderrandzeichnung der Vorderflügel; eine feine schwarze Vorderrandlinie verdickt sich nämlich auf dem Anfange des vordern Zipfels zu einem kurzen Strich, wor-: auf der Rand weisslich bleibt, bis in den Vorderrandfranzen eine braune Verdunkelung eintritt, die sich in einem wischähnlichen Längsstrich nach hinten verdünnt und vor der Flügelspitze ver- schwindet. |
In Steyermark am Sömmering, am Schneeberg etc. im Juli (FR!). In Frankreich bei Paris (FR.). In England (Stainton). In Italien auf den Apenninen am 5. Juni (Mann). In Kleinasien bei Brussa (Mann) und südlicher bei Macri (Loew!)
Anmerk. 1. Der Stephens’sche Tridactylus passt mit seinen alis anticis pallidis, lineis albıs und anterior wings immaculate pale with white lines, the costa dusky, cilia fuscous so wenig auf meine Art, dass ich nur auf Stainton’s Citat diesen Namen dazu ziehe. Stainton führt auch den Pt. leucodactylus Steph. Wlustr. IV, 374. 14. mit einem Fragzeichen auf. Ich wage ihm nicht nachzufolgen, da alae anticae sulphureae (of a pale sulphur
colour) immaculatae, ciliis posticaeque alae fuseae eher eine dem Carphodacty- lus verwandte Art zu bezeichnen scheinen.
Anmerk. 2. Hier möchte Pter. fusco-limbatus Dup. Suppl. IV. 498. (unter Xanthodact,), Xanthodact- Dup. Hist. VIII, p. 669. 1754. pl. 314. f. 5. einzuschalten sein, wenn er sich als eigene Art bewährt. Er sieht aus wie ein Baliodact., dem der Fleck an der Mitte des Vorderrandes der Vor- derflügel fehlt, oder wie ein heller Tetradactylus, dessen vorderer Zipfel sehr dunkle Vorderrandfranzen hat. Duponchel fing diese Art häufig im Juli im Bois de Boulogne beı Paris.
51. Teiradactylus L.
Capite cinnamomeo; alis anterioribus vix ad medium fissis, ex- albidis antice lutescentibus, laciniis albidis, costa laciniae anterioris praeter apicem fusca (9 2).
Phal, Aluc. tetradactyla Linn. Syst. nat. 1. 2. 100. — iFaun. Suec. 370. 1455: Alucita tetradactyla Tr. IX. 2. 53. — Eversmann Faun. Volg. 608.
14. — (the white-shafted Plume) Haworth Lep., brit. IV. 477. 7.
Pteroph. tetradactylus Dup. Hist. VIII. 672. 1756. pl. 3l4. fig: 6 — Cat. 383. — Stephens Cat. 7613. — Ilustr. IV. 373.11. — Stain- ton Cat. 32, 21. — Z. Isis 1841, 862. tab. IV. fig. 10.11, — Teng- ström Finl. Fjäril, 156.
395 Alueita leucodactyla H. 5. Aciptilia theiodactyla H. Cat. 341, Phal. didactyla Scop. Carn. 256.
Zum Unterschiede von der vorigen Art ist bei dieser der Vorderrand der Vorderfllügel von der Wurzel aus breit lehmfar-. big, welche Farbe sich verdunkelt und verschmälert und auf den Franzen des vordern Zipfels zu einer braunen Linie wird, die sich hinten verdünnt, die Flügelspitze nicht erreicht und von der hellen Farbe des Zipfels scharf absticht: es fehlt also die breite, weissliche Unterbrechung der dunkeln Farbe vor der Mitte des Zipfels gänzlich. Noch näher steht Tetradactiylus dem Malaco- dactylus; jener ist aber auf den Vorderflügeln gegen die Wurzel lehmgelblich bestäubt und hat die Spalte kaum bis zur Hälfte, während sie bei Malacod. tiefer als bis zur Hälfte eindringt.
Tetradactylus ist über einen grossen Theil Europa’s verbreitet; am südlichsten in Krain (Scopoli); am westlichsten in Frankreich bei Paris (Dup.) und in England (selten in Darenthwood und bei Brighton: Steph.); am östlichsten in den Vorbergen des Ural im Juni (Eversm.); am nördlichsten in Finland bei Sakkola am Ladogasee (am 7. Juli: Tengström!). Die reichlich behaarte Raupe fand ich auf Thymus serpyllum Mitte Juli, habe sie aber nicht näher beobachtet, da sie sich sogleich verpuppte. Der Schmetterling kroch am 1. Aug. aus. Die leere Puppe ist weiss- lich, an Kopf und Rückenschild hellgelb, reichlich mit Höcker- chen und auf diesen mit weisslichen Stachelborsten besetzt. Der Thorax hat zwei Längsreihen solcher Borsten nicht weit von ein- ander; der Hinterleib oben vier Reihen von beträchtlicher Länge, die etwas nach vorn geneigt sind; der Bauch hat gleichfalls vier Reihen von kürzern, nach hinten gerichteten, und die Flügel- scheiden haben mehrere Reihen gedrängter, kurzer Stacheln. Auf der Stirn sind mehrere nach vorn gerichtete Stacheln.
Anmerk. Hawovth’s Leucodactyla (the lemon Plume) alis anticis bifi- dis subsulphureis, ciliis posticisque tripartitis fuscis. Exp. al. 95“ — passt
wegen der Grundfarbe sehr schlecht. Stainton citirt sie aber ohne Frage- zeichen.
52, Malacodaciylus (Z.).
Capite brunneo; alis anterioribus exalbidis ultra medium fissis costa laciniae anterioris ante apicem fusca (I 2).
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Var. b, alis anterioribus unicoloribus.
Pteroph. malacodact. Z. Isis 1847. 905. -— Entom. Ztg. 1850. 210.
Pteroph. meristodactylus Mann in lit.
Nicht immer kleiner als der vorige, aber heller und mit tie-
fer gespaltenen Vorderflügeln. Meristodactylus Mann, ein d' von Fiume, ist bloss grösser als meine italienischen Exemplare, nämlich so gross wie ein gewöhnlicher Tetradactylus; sein vor- derer Vorderflügelzipfel ist ein wenig breiter als gewöhnlich. Diese Unterschiede sind aber nicht specifisch.
Vaterland: die Küstenländer des Mittelländischen Meeres: Toscana, der Kirchenstaat, Neapel, Sicilien. — Die Gegend von Fiume — Rhodus. Brussa in Kleinasien (Mann!). Die langhaa- rige Raupe lebt an Nepeta calamintha, vielleicht auch an andern Labiaten, in zwei Generationen.
%. Kragen und Hinterkopf weisslich-gelb ; Vorderflügelspitzen ge- trocknet nach hinten gekrümmt.
53. Ischnodaciylus Tr.
Alis anterioribus osseis vel pallide stramineis, punctulo uno costali laciniae anterioris, tribus dorsalibus laciniae poste- rioris nigris (JS Q).
Alueita ischnodactyla Tr. IX. 2. 223,
Pteroph. ischnodactylus Z, Isis 1841. 8663. — 1847, 906. — — Du- ponchel Cat. 383.
Var. a, alis ant. osseis, posterioribus fuscescenti-cinereis.
Var. b, alis ant. pallide stramineis, posterioribus canis.
Von den vorigen Arten durch den gar nicht gebräunten Kragen und Hinterkopf, durch den Mangel brauner Striche und Wische am Vorderrand der Vorderflügel oder in den Franzen, durch die schwarzen Pünktchen an den Zipfeln leicht zu unter- scheiden. |
Bei Wien (FR,) und in Ungarn (FR, Tr.). In Sicilien bei Syracus auf Kalkboden im Mai und Juni, wahrscheinlich in zwei Generationen. In Kleinasien bei Brussa (Mann!).
397
54. Pentadactylus L. Niveus totus (I 2):
Phal. Alucita pentadactyla Linn, Syst. 1. 2. 900. — Faun, Suec. 371, 1457.
Alucita pentadact. Tr. 1X. 2. 249. — Hübn. fig. 1 — Eversmann Faun. Volg. 609. 16. — (the large white Plume) Haw, Lep. brit: 475. — Zetterstedt Ins. lapp- 1014.
Pteroph. pentadactylus Steph. Cat. 7604. — Illustr. IV. 371.1. — Stainton Cat. 32. 22. Suppl.23.. — Duponchel Hist. VIII. 676. 1758. pl. 314. fig, 8 — Cat. 383. — Z. Isis 1841. 864 [862] tab. IV. fig. 86, 37. — Lienig Isis 1846. 301. — Ent. Ztg. 1850. 210.
Pteroph. albus Geoffr. Hist. 2. 91. Phalaena tridactyla Scop. Garniol. 257.
Durch Grösse und schneeweisse Farbe ausgezeichnet.
In ganz Europa, selbst im Neapolitanischen (Costa), doch nicht im hohen Norden, indem Zetterstedt bloss die südlichen Theile Schwedens angiebt. In Finland fehlt die Art. Im mitt- iern Russland ist sie im Casanischen nicht selten, Menetries und Kolenati fanden sie noch südlich vom Caucasus, Mann bei Brussa im Juni und Juli.
Die Raupe lebt an Convolvulus arvensis und sepium. Die Puppe ändert in der Färbung und Zeichnung ab.
55. Albidus n. sp.
Alis anterioribus albidis, puncto ad fissuram obsoleto fusco, posterioribus basim versus canescentibus (I).
Ein etwas abgeflogenes 9‘, im Bau dem Pentadact. gleich, es ist viel kleiner, schmutzig-weiss und hat an der Spaltung ei- nen braunen verloschenen Punkt und auf der Unterseite hinter der Hälfte des vordern Zipfels ein schwarzes Vorderrandstrichel- chen etc.
Grösse wie die eines kleinern Galactodact. Farbe ein gelb- liches Weiss. Fühler microscopisch pubescirend gefranzi. Ge- sicht staubgrau - gelblich. Halskragen ins Gelbliche schim- mernd. Taster noch dünner als bei Pentadact. Beine weiss; die vordern an der Schattenseite des Schenkels gebräunt,
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an der Schiene mit einer bräunlichen Längslinie, die sich am un- tern Ende in einen braunen Fleck verdickt. Hinterleib einfarbig gelblichweiss. |
Vorderflügel 5’ lang, unrein weiss, schlanker als bei Pen- tadact. An der Spaltung liegt am Anfange des untern Zipfels ein Häufchen brauner Punkte. An der Wurzel der Innenrand- franzen des hintern Zipfels sind hier und da einzelne braune, leicht zerstörbare Schüppchen aufgestreut.
Hinterflügel am reinsten weiss auf der zweiten Feder; die erste Feder ist staubgrau angelaufen, und so ist auch die Farbe von der Vereinigung beider Federn bis zur Flügelwurzel; die beiden Ränder der ersten Feder sind hier und da mit braunen Schüppchen besetzt.
Unterseite der Vorderflügel im Mittelfelde von der Wurzel bis zur Spaltung graubräunlich, welche Farbe sich verdünnt in die erste Feder hineinzieht; diese hat hinter der Mitte ein aus schwarzen Schuppen zusammengesetztes Strichelchen auf dem Vorderrande und in einiger Entfernung hinter diesem, ihm nä- her als der Flügelspitze, ein kleineres gleichfarbiges — Hinter- flügel schmutzig gelblich-weiss; alle Federspitzen haben einen braunen Punkt: die erste und die dritte Feder sind am Vorder- und Innenrand ziemlich reichlich mit schwarzen Stäubchen ver- sehen; die zweite Feder hat an der Hälfte des Innenrandes ein schwarzes Pünktchen.
Im Kafferlande von Wahlberg gesammelt.
*56. Nephelodactylus Eversm.
„Alis anterioribus albido et fuscescenti nebulosis, posteriori- „bus fuscescentibus. * Alucita nephelodact, Eversmann Faun. Volg. 609. „Gleiche Gestalt und fast gleiche Grösse mit Pentadactyl. — „Fliegt an kräuterreichen Stellen der Provinz Casan und in den „Vorbergen des Ural im Juni; an der niedern Wolga bei Sarepta
„im Mai.“
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Gruppe e. (Diacrotricha.) !
Vorderflügel bis etwas über die Hälfte gespalten, die Zipfel federkielförmig, getrocknet, an der Spitze nicht zurückgekrümmt. Die Haare des Hinterkopfes sind ungemein lang, aufgerichtet, et- was nach vorn geneigt, am Ende verdickt und in zwei diver- girende Spitzen auslaufend.
7. Fasciolan. sp.
Thorace albido, antice cum capite griseo; alis anterioribus gri- sescentibus, fascia lutescenti per laciniarum basim, lunula ad fissuram alba tenui (2 9).
Von der Grösse eines mittlern Pt. microdact., oder vielmehr eines kleinen Pt. paludum, dessen Flügelgestalt er hat.
Kopf hell staubgrau; die Haare des Hinterkopfes und Kra- gens sind gelblich-staubgrau, von ungleicher Länge, die längsten von der des Kopfes, alle am Ende erweitert und zusammenge- drückt und in zwei scharfe, divergirende Spitzen auslaufend. Fühler hell gelblich-grau, schwach gezähnelt; das Wurzelglied ziemlich lang, kegelförmig, auf der Vorderseite durch abstehende Haarschuppen verdickt. Taster dünn, zugespitzt, nicht bis ans Ende der Stirn reichend. — Rückenschild sehr glattschuppig, weisslich, vorn blass lehmgelblich angelaufen. Schattenseite der Schenkel, die Wurzeln und Spitzen der Beinglieder, die eine Seite der Dornen, die Oberseite der zwei letzten Hinterfussglie- der weiss; das Uebrige an den Beinen gelbbräunlich; der län- gere Dorn des obern Hinterschienenpaares reicht bis über die Schienenspitze hinweg und der längere untere Dorn hat die Länge des ersten Fussgliedes. (Hinterleib fehlt.)
Vorderflügel 23°” lang, sehr blass staubgrau, von der Wur- zel bis zu der diesseits der Hälfte befindlichen Spaltung am Vor- derrande ein wenig verdunkelt, auf dem Innenrande mit einer Reihe schwarzer Stäubchen. Die Spaltung ist mit einer feinen tief schwarzen, einwärts weiss gesäumten Linie umzogen; sie fasst zugleich die gelbbräunliche Binde ein, welche über beide Zipfel geht und etwa ein Viertel der Breite des vordern Zipfels hat. Am vordern Rande des innern Zipfels zieht die schwarze Spal-
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tungslinie, so weit diese Binde reicht, und an den Innenrändern beider Zipfel sind in die Franzen an der Binde schwarze Schup- pen eingemischt. Der obere Zipfel verdunkelt sich vor seinem Ende ohne scharfen Umriss und hat am Innenrande dieser Ver- dunkelung in den grauen Franzen ein schwarzes Schuppenbüsch- chen. Die Spitze dieses Zipfels ist hell mit ganz weissem Wisch in den Franzen und einem schwarzen Längsstrichelchen in den- selben. Der hintere Zipfel ist am Ende gebräunt; er hat am vordern Rande graue Franzen, die vor der Mündung der Spalte schwärzlich werden; am Innenrande sind die Franzen grau, mit weissen Schuppen hier und da bestreut, und vor der Spitze mit einem weissen Wisch hinter einigen schwärzlichen Härchen.
Hinterflügel staubgrau, auf der ersien Feder am dunkelsten. Die Spitzen aller Federn haben einen verloschenen braunen Punkt. Die zweite Feder hat an der Mitte des Innenrandes eine weisse Stelle in den Franzen, und an deren äusserem Rande ein paar schwarze Schuppen; vor der Federspitze ist eine noch breitere weissliche Stelle in den Franzen.
Unterseite der Vorderflügel braun; der Vorderrand und die Zipfel fahlgelblich. An der Stelle der Binde sind alle Franzen schwarz. Hinterflügel bräunlich-grau; die Spitze der zweiten Feder und die angrenzenden Innenrandfranzen weisslich.
Vaterland: Java (Tengström)).
Gruppe d. (Isis 1841. 770. No. 7.)
58. Paludum Z.
Antennis fuscescentibus alis anterioribus lutescenli - griseis, la- ciniis niveo-bistrigatis, digiti tertii selacei dorso non alro- squamato (d° P).
Pterophorus paludum Z. Isis 1841. 866. — Duponchel Car. 383. — Stainton Cat. Suppl. 13.
Am ähnlichsten dem Pt. siceliota, leicht aber an den unge- ringelten Fühlern zu erkennen. Von Baptodactylus unterscheidet er sich sehr durch den nicht weiss gefärbten hintern Vorder- flügelzipfel, den weiss bandirten vordern Zipfel etc.
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In der Isis S. 867 [865] lese man Z. 4: stellenweise ver- loschen.
Bei Frankfurt an der Oder und Berlin auf Torfsümpfen im Juli; in England bei Whittleseamere und anderwärts (Stainton?).
59. Siceliota Z.
Antennis albo nigroque annulatis; alis anterioribus ochraceis, laciniis albo obsolete bistrigatis, ciliis niveo nigroque alter- natis, digiti tertii ciliis dorsalibus in medio obsolete nigro- squamatis (P 9).
Pteroph. Siceliota Z, Isis 1847. 907.
Var. b, alis anterioribus luteis, ceterum ut a. Pteroph, ononidis Mann in hit.
Durch die schwarzen Schuppen an der Innenrandmitte der dritten Feder und durch die schwarz und weiss geringelten Füh- ler verschieden von Pt. paludum und baptodactylus.
In Sicilien bei Syracus und Catania im Mai, Juni und Juli auf trocknem Boden (Z.). In Dalmatien im Juli selten (Mann!). Die nur durch ihre Dunkelheit abweichende Varietät b erhielt Mann im Mai aus Raupen, die er auf der Insel Lesina im April an Ononis pinguis gefunden hatte.
60. Baptodactylus Z.
Antennis fuscescentibus, dorso basim versus albido; alis ante- rioribus lutescentibus, costa laciniae anterioris alba fusco- maculata, lacinia posteriore alba, in apice fusca; digiti tertü squamis nigris nullis (I).
Pteroph. baptodactylus Entom. Zig. 1850. 211.
Hat nur wenig das Aussehen der Arten ven Abtheilung B.; zeichnet sich im Genus aus auf den hell lehmgelben Vorderflü- geln durch die weisse Farbe des hintern Vorderflügelzipfels.
Vaterland: Toscana bei Ardenza. Flugzeit im Mai Abends (Mann).
v1. | BAU
402
Deuterocopus*) nov. gen.
'Alae anteriores semitrifidae (== bifidae, lacinia inferiore bi- fida). |
Posteriores tripartitae, digito tertio abbreviato.
Corpus robustum. Antennae breviusculae filiformes.
Pedes breves, tibiis squamato-nodosis, posticarum spinis longis.
Ein höchst ausgezeichnetes Genus, auf den ersten Blick vom Ansehen eines Pterophorus Abth. B. Von diesem Genus unter- ‘scheidet es sich aber dadurch, dass der untere Vorderflü- gelzipfel inzweiauseinander gesperrte lineare Zipfel bis zur Hälfte gespalten ist und dass die dritte Hinterflü- gelfeder nurbis zur Hälfte der zweiten reicht. Ausser- dem ist der Körper sehr gedrungen und nach hinten zierlich zugespitzt; die Fühler sind ungewöhnlich kurz, die Beine kurz und dick und an der Wurzel der starken, langen Dornen, sowie an den Enden aller Schienen durch sehr reichliche, lange Schup- pen knotenartig verdickt.
1. Tengstroemi n. sp.
Corpus alaeque ferruginea, harum laciniae fusco-maculatae; di- gitus tertius in dorso medio et apice toto atro-squama-
tus (SP).
Grösse eines kleinen Pt. obscurus. Körper und Flügel rost- gelb, jener etwas glänzend und auf dem Rückenschild etwas gebräunt. Fühler des Q nur von halber Vorderflügellänge, ziem- lich dick, weiss und braun geringelt, auf dem Rücken der Wur- zelhälftie weiss; die des S‘ etwas länger, weniger geringelt, auf dem Rücken breiter und weiter hinauf weiss; seine letzten Füh- lerglieder eiwas verdickt, die Spitze fein. Die Haare des Hinter- kopfrandes aufgerichtet und nach vorn geneigt. Taster von Kopflänge, ziemlich dünn, horizontal; das Endglied spitz, auf dem Rücken weiss, vor der Spitze, so wie die untere Seite gelbbraun. Rüssel gelblich, von Rückenschildslänge. Brust an
/ 2 eo ° , ) Von ÖsUTEgoS, alter, und KOT, incido.
403
der Seite weissfleckig. Bauch weiss, an den Rändern der zwei ersten Ringe mit rostgelben, an den Seiten erweiterten Bänd- chen. Vorderbeine an den Schenkeln und Schienenwurzeln et- was glänzend; das Schienenende ist dureh ungleich lange, sehr reichliche, rostbraune Schuppen knotig verdickt; aus dem Kno- ten ragen die langen, weisslichen, auf einer Seite schwärzlichen Dornen hervor; die Fussglieder sind auf dem Rücken weisslich, das erste am Ende durch Schuppen verdickt und schwarz, die drei folgenden an der Sohle locker beschuppt, die zwei letzten sehwarz angelaufen. An den Mittelbeinen ist die Schienenspitze nur schwach verdickt, der Fuss weisslich, am Ende geschwärzt. An den Hinterbeinen sind die Schienen ausserordentlich dick, mit drei Verdickungen; die schwächste ist nahe der Wurzel, die zweite, starke, trichterförmig gesträubte und an der Wurzel braun bestäubte an der Wurzel des ersten Dornenpaares, die dritte noch stärkere und längere, gleiehfalls gesträubte, reichlich schwarz angeflogene an der Schienenspitze; das obere Dornen- paar reicht eiwas über die Sehienenspitze, ist durch Haare ver- dickt, auf einer Seite rostgelb, auf der andern weiss und an der Spitze schwarzbraun; das zweite Dornenpaar hat die Länge der zwei ersten Fussglieder, ist gleichfalls auf einer Seite haarig, rosigelb, an der Wurzel und an der Mitte schwarz, am Ende weiss mit einem schwarzen Fleckchen. Die drei ersten Fuss- glieder sind rostgelb, das erste am Ende mit einem etwas schwachen, schwarzen Haartrichter, das zweite mit einem schwä- chern am Ende weissen, das dritte mit einem noch schwächern braunen; die zwei letzten Glieder sind schwarz.
Vorderflügel 25—2z°' lang, ziemlich schmal; die Spalte steht eiwas auseinander. Der vordere Zipfel, der fast die halbe Flügellänge hat, ist gebräunt und mit schwärzlichen Längsschup- pen bestreut. Ein hellgelblicher Quersirich schneidet den Anfang der Verdunkelung zu einem Bändchen ab. Die Vorderrandiran- zen sind hell rostgelb mit drei schwarzen Längsstrichen in glei- chen Entfernungen bis zur Spitze. Die gelblichen Innenrand- franzen sind an der Mündung der Spalte schwärzlich; zwischen dieser Stelle und dem schwarzen, aus der Flügelspitze kommen- den Strich sind sie Franzen hellgelb an der schwärzlichen Rand- linie. Der hintere Zipfel ist an seinen äussern drei Vierteln ge- bräunt, dunkler als der vordere ; von seiner Hälfte an spaltet ex
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sich in zwei gesperrie, lineare Zipfel, deren vorderer der län- gere ist; die Franzen beider secundären Zipfel sind an der Spitze der letztern blassgelb; ausserdem ist der vordere an seinem Vorderrande an der Mündung, so wie an der Innenhälfte des In- nenrandes schwarzgefranzt; eben so gefärbt sind alle Franzen des zweiten sekundären Zipfels; beide Zipfel haben aber an der Spitze auf der Wurzel der hellen Franzen schwarze Schuppen.
An den Hinterflügeln sind die zwei ersten Federn bis drei Viertel der Flügellänge getrennt; sie sind nach aussen schwach gebräunt, und der Innenrand der zweiten hat die hellsten gelb- lichen Franzen. Die dritte Feder ist so ausserordentlich kurz, dass sie nur wenig über die Spalte der zwei ersten Federn reicht; sie ist sehr schmal, an der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen, tief schwarzen Schuppenhäufchen und an ihrer Spitze mit einem grossen, abgerundeten, beide Ränder umfas- senden schwarzen Schuppenfleck eingefasst.
Unterseite fast wie die Oberseite gefärbt.
Vaterland: Java. Ich habe die Art nach ihrem Entdecker,
dem Verfasser des Bidrag till Finlands Fjäril-Fauna, Herrn J. af Tengström, benannt.
Yam. Alucitina / Isis 1841. 867 [865].
Dass diese Familie von den Pterophoriden getrennt werden muss, ist gewiss. Ich muss ihr aber, nachdem ich die Gattung Deuterocopus kennen gelernt habe, eine nähere Verwandtschaft mit denselben zugestehen, als ich früher Willens war. Die bei- den Vorderflügelzipfel der Pterophoriden sind bei den Aluecitinen vorhanden, nur tiefer getrennt, und der vordere’ ist in zwei, der hintere in vier Federn gespalten. An den Hinterflügeln sind die zwei ersten Pierophoridenfedern fast in gleicher Beschaffenheit da; nur die dritte ist in vier aufgelöst. Wenn erst die Sammler in den tropischen Gegenden sich herablassen werden, auch Mi- crolepidoptera zu sammeln, so werden, hoffe ich, mehr vermit- telnde Formen zum Vorschein kommen, wie schon eine so aus- gezeichnete durch Herrn af Tengström, ungeachtet er nur ein
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paar Wochen und zur ungünstigsten Zeit in Java sammeln konnte, entdeckt worden ist.
Alucita L. Z.
(Isis 1841. 869 [867] ). Orneodes Latr. 1805.
Euchiradia Hbn. Cat. 1816.
| Linne’s und älterer Autoren Beschreibung ihrer Hexadactyla ist nichts als eine oberflächliche Darstellung des ganzen Genus. ZLinne’s Art lässt sich nur dadurch ermitteln, dass man sie in seiner Sammlung auffindet, oder dass der sehr schwierige Nach- weis gegeben wird, dass Schweden nur eine einzige Art her- vorbringt. Von Zetterstedt erhielt ich als die in den Insectis lapponicis erwähnte Hexadactyla mehrere Exemplare der Poly- dactyla; diese würde also im Falle des Nachweises die Linne- sche Benennung erhalten müssen und unsere Hexadact. anders zu benennen sein. Einstweilen lassen wir es aber beim Alten.
Nach der Zeichnung zerfallen die Arten in zwei Abthei- lungen.
a. Das letzte dunkle Band der Vorderflügel beginnt am Vor- derrande mit einem Fleck, d. h. auf der ersten Feder
sind, etwas hinter der Spaltung zu zählen angefangen, drei Bändchen.
Grammodactyla, Polydact., Dodecadacıt.
b. Das letzte Vorderflügelband beginnt am Vorderrande mit
zwei Fleckchen, d. h. auf der ersten Feder sind vier Bändchen.
Zonodactyla, Desmodact., Palodact., Hexadact., Cymatodacıt.
Ich lasse sie nach ihrem Tasterbau folgen.
1. Zonodaciyla Z, Palporum articulo ultimo brevissimo vix e squamis penultimi prominente; alis gilvo-griseis, fasciis duabus cinereis al-
bido-marginatis, posteriore in costae maculam duplicem exeunte (9). |
Alucita zonodactyla Z. Isis 1847. 908.
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Mit dem kürzesten Endglied der Taster im Genus, am ähn- lichsten der Dodecadactyla; das Endglied der Taster ragt nicht über den Schuppenbusch des zweiten Gliedes hinaus; auf den Vorderflügeln ist in der Mitte der ersten Feder ein vollständiges Bändchen (bei Dodecad. ist es fast ein Vorderrandpunkt); die Mittelbinde dieser Flügel ist schmaler als die Aussenbinde (bei Dodecadact. umgekehrt) und diese ist auf der ersten Feder in zwei Fleckchen gespalten. Auf den Hinterflügeln sind beide Bin- den viel blasser als auf den Vorderflügeln und durch keinen breiten, scharf begrenzten, blassen Zwischenraum wie bei ae Art getrennt.
Bei Syracus am 21. Juni auf Kalkboden.
2. Dodecadaetyla HM.
Palporum articulo ultimo brevi horizontali squamas penultimr excedente; alis omnibus gilvescentibus, fasciis duabus latis cinereis, albido-marginatis, posteriore in maculam unicam costalem coarctata (JS Q). P
Alucita dodecadactyla H. fig. 29. — Z. Isis 1841. 874 [872]. — Lienig Isis 1846. 301. — (Entom. Zıg, 1850. 212)? — v. Tie- demann Preuss. Provinzialblätter 1845. S. 540.
Orneodes dodecadactylus Tr, IX. 2. 258. — Dup, Car. 384.
In der bleich fahlgelben Grundfarbe der Vorderflügel am ähnlichsten der Zonodactyla, verschieden durch grössere Schärfe der Binden, die grössere Breite der ersten im Vergleich mit der zweiten, den einfachen Anfang der zweiten auf dem Vorderrande, das längere, über den Schuppenbusch hinwegragende horizontale Endglied der Taster u. a. m. Die übrigen Arten haben alle ein mehr oder weniger A Tasterende nebst anderen Verschiedenheiten.
Als sicheres Vaterland kenne ich die Gegend von Danzig (v. Tiedemann!) und Lievland, wo Madam Lienig diese noch sehr seltne Art mehrmals gefangen hat. Hübner und Freyer geben auch Augsburg an, Treitschke Krain und Kärnthen, v. Tischer. Sachsen, Mann Toscana bei Prato vecchio; ob alle Angaben sich aber auf diese Art beziehen, scheint mir nicht ohne Zweifel zu sein.
407 3. Palodactyla Z.
Palporum articulo ultimo adscendenti brevi; alis albidis, fasciis duabus obscure cinereis, albo-marginaltis, per singulas con- tinuatis, posteriore in maculam costae unicam coarctata (A 9).
Alucita palodaciyla Z. Isis 1847, 908.
- Von den vorigen sogleich durch das aufsteigende Endglied der Taster verschieden. Mit den zwei folgenden hat sie die ungefähre Länge desselben gemein; niedergelegt würde es näm- lich bei ihr um sein Enddrittel über den Schuppenbusch des zweiten Gliedes hinwegragen (bei Hexadact., Polydact. etc., bei denen es länger ist, reicht es um die Hälfte oder mehr darüber hinaus, und bei diesen ist auch der Schuppenbusch kürzer und stumpfer). Von den zwei nach der Beschaffenheit der Taster ihr am nächsten kommenden Arten ist Desmodactyla am leichte- sten zu erkennen, bei ihr spaltet sich nämlich die äussere Vor- derflügelbinde in zwei Fleckchen auf dem Vorderrande, während sie bei Palodactyla sich einfach verengt. Hierin stimmt letztere mit Grammodactyla überein. Beide unterscheiden sich dadurch, dass bei jener die Grundfarbe, wenn nicht auf der ganzen Ober- fläche, doch auf der Oberseite der Taster, des Kopfes und des Rückens und auf der ersten Feder weiss oder weisslich, bei Grammodactyla nur auf der Oberseite des Kopfes und der Ta- ster weisslich ist; bei jener treten die Binden der Vorderflügel ausnehmend scharf aus der Grundfarbe hervor; bei Grammodakct. sind sie aber wenig dunkler, so dass fast die ganze Fläche grau, mit weisslichen Wellenlinien durchzogen erscheint. Bei Palodact. ist der Fleck, mit welchem die äussere Binde auf dem Vorder- rande anfängt, kleiner als die verengte Stelle der Binde auf der fünften Feder; bei Grammodact. ist er eben so gross, und da die zwei anderen Flecke der ersten Feder fast eben diese Grösse haben, so beschränken sie die Grundfarbe mehr als bei Palo- dactyla. Hinter dieser verengten Stelle ist die Federspitze der Palodactyla weiss oder weisslich mit dem schwarzen Punkt am Ende, und nur am Hinterwinkel desselben sind die Franzen grau; bei Grammod. ist die ganze Spitze grau, wie ihre Franzen, und nur von dem schwarzen Punkt aus geht ein weisser Wisch in dieselben hinein.
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Palodactyla 2 hat auf der Unterseite des letzten Tasterglie- des in der Mitte ein schwärzliches Fleckchen.
Vaterland: Sicilien bei Syracus und Messina (Z.), und Tos- kana bei Pisa (Mann!). Flugzeit Mitte Mai und Ende Juli.
4. Grammodactyla Z.
Palporum articulo ultimo adscendenti brevi; alis cinereis, fa- sciis duabus paulo obscurioribus determinate albo-marginatis per singulas continuatis, posteriore in costae maculam uni- cam coarctata (AP).
Alucita grammodactyla Z, Isis 1841. 869 [867].
® Aluc. hexadactyla H. 10. 11.
Ihr kurzes letztes Tasterglied unterscheidet sie leicht von der gelblicher gefärbten Polydaciyla und von der zwar ähnlich grauen Hexadactyla, bei welcher aber die hintere Vorderflügel- binde mit zwei Fleckchen anfängt. Sie ist der Palodactyla am nächsten, aber zu erkennen an der grauen, der übrigen Fläche gleich gefärbten Feder, dem weissen Wisch in den grauen Fran- zen derselben Feder, dem. breitern Anfange der äussern Binde, der geringen Dunkelheit der Binden im Vergleich mit der Grund- farbe, dem dunkeln Rückenschilde.
Als Vaterland ist bloss die Gegend von Frankfurt an der Oder bekannt.
9. Desmodactyla 2.
Palporum articulo ultimo adscendenti brevi; alis albidis, fasciis duabus cinereis per singulas continuatis, posteriore in ma- culas costae duas coarctata (A).
Alac. desmodactyla Z. Isis 1847. 908 (unter Zonodacıt.).
Von beiden vorigen durch den zweifleckigen Anfang der äussern Binde zu unterscheiden, am ähnlichsten der Palodactyla durch weissliche Grundfarbe.
Grösse fast wie Palodact. A. Körper und Flügel unrein weiss. Fühler staubgrau. Tasterbusch etwas stärker als bei Pa- lod. 4, unten an der Spitze mit einem schwarzen Fleck; letztes Glied mit einem schwarzen, auf dem Rücken fast geschlossenen
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Mittelring. Hinterleib bräunlich bestäubt mit weissen Rändern der Ringe; jeder Ring mit einem braunen Mittelstrich und je einem braunen Seitenstrich; Bauch hellgrau mit weisslichen Ringrändern. Hinterschienen weisslich, aussen gegen die Spitze schwach ge- bräunt; Hinterfuss gegen das Ende allmählich dunkler.
Vorderflügel 34 lang, weisslich; die erste Binde ist auf den Hinterflügeln stark verengt, mit fast parallelen Rändern, und merklich blasser als auf den Vorderflügeln. Noch mehr ver- schmälert, doch nicht ganz so verblasst ist die zweite Binde auf den Hinterflügeln. Uebrigens sind beide aschgrau, mit breiten weissen Rändern; die äussere ist auf der dritten und vierten Vorderflügelfeder verdunkelt und auf der ersten in zwei Fleck- chen gespalten, von denen das äussere sehr schmal, das innere etwas schmaler ist als der weiter einwärts folgende Fleck. Die Spitze der ersten Feder ist weiss; ihre Franzen gleichfalls, die der hintern Ecke grau.
Die Unterseite zeigt keine merkliche Abweichung von der Oberseite.
Vaterland: die Gegend von Wien (Mann?)
6. Polydactyla Hbn.
Palporum articulo ultimo adscendenti penultimum longitudine aequante; alis pallide lutescenti-griseis, anteriorum fasciis duabus obscure cinereis obsoletius albido-marginatis in po- steriores non continuatis, exteriore in costae maculam uni- cam coarctata (JS Q):
Alucita polydactyla H. 23. — 2. Isıs 1841. 873 [871]. — Stainton Cat. 32. Suppl. 28. Orneodes polydactylus Tr. IX. 2. 257. — Du. Cat. 384.
Orneodes hexadactylus Dup. Hist- VII. 683. 1760. pl 314, fig. 10. —
Zetterstedt Ins. lapp. 1014.
In der beträchtlichen Länge des Endgliedes der Taster kommt sie der Hexadactyla nahe, doch ist es bei dieser viel schlanker. Ihre bleichgelbliche Grundfarbe macht sie schon unter allen Ar- ten ziemlich kenntlich (nur Dodecadact. ist noch bleicher); von Hexadact. und Cymatodact. trennt sie aber leicht der einfache, nicht doppelte Fleck, womit die äussere Vorderflügelbinde an-
VI. 27
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fängt, und die gelblichen Franzen ohne weissen Wisch an der Spitze der Federn.
Im mittlern Europa sehr verbreitet: in England, Frankreich, vielen Gegenden Deutschlands, Schweden (Zelterstedt!) und Lievland*) (Lienig’). Flugzeit im Mai und Juli. Die Raupe lebt in den Blüthen der Lonicera periclymenum**), selbst in den durch Blattläuse verkümmerten. Die bewohnten Blüthen sind vorn etwas mehr als gewöhnlich verdickt und nicht geöffnet. Die Raupe bohrt sich am untern Theil der Blüthenröhre ein, frisst die Blüthentheile ab und füllt den Raum mit einer Menge Koth an. Ihre Diagnose ist folgende:
Larva sedecimpes, brevipes, (puerilis flavescens, adulta) car- nea, superne saluratior, capite parvo melleo, prothorace scutoque anali irregulariter subimpressis. — Beschreibung. Grösste Länge 54, Körper cylindrisch, nach vorn mehr und in grösserer Länge verdünnt als nach hinten. Haut sehr fein gepünktelt. Beine klein und blass, die Bauchfüsse cylindrisch. Farbe in der Ju- gend gelblich, im Alter fleischfarbig, aber in allen Gelenken und Vertiefungen blass, auf dem Rücken blass blutröthlich. Die Börst- chen sehr klein, klar, ohne sichtbare Warzenbasis. Köpfchen kurz, eiförmig, durch die Ausrandung am Hinterkopfe herzför- mig, blass honigfarben, etwas glänzend, Stirndreieck bräunlich eingefasst; die Ocellen liegen auf einem schwarzbraunen Fleck. Nackenschild etwas glänzend mit einigen unregelmässigen Ver- tiefungen. Afterschild schwach glänzend, ohne Zeichnung, mit einem lichtern Quereindruck. Die_sehr schwer erkennbaren Luft- löcher stehen über dem Seitenwulst in flachen u auf kleinen Höckern.
Die Puppe habe ich nicht beschrieben. Der Schmetterling kriecht in etwa zwei Wochen aus. Ich beobachtete ihn genau, während er sitzt. Seine Hinterflügel sind wie beim Fliegen aus- gespannt, die Federn der Vorderflügel aber, welche die zwei ersten Hinterflügelfedern verdecken, so an einander geschoben, dass sie beinahe nur die halbe im Fluge gewöhnliche Breite ein-
*) Fehlt in Lienig’s Fauna von Lievland.
**) In dem Wirthshausgarıen zu Hermsdorf bei Glogau habe ich sie seit zehn Jahren alljährlich an derselben Laube, und den Schmetterling in der Dämmerung ın der Nähe fliegend gefunden,
an
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nehmen, wodurch ihre Zeichnung sehr deutlich erscheint. Der Vorderkörper ist ein wenig erhoben. Die Taster sind horizon- tal ausgestreckt und stehen weit hervor; das nach hinten ge- krümmte Endglied ist unter einem rechten Winkel aufgerichtet. Die Fühlergeissel bildet mit dem Wurzelgliede, welches auf dem vordern Theil des Auges liegt, einen stumpfen Winkel und ruht unter dem Flügel.
Anmerk. l. Stainton, von dem ich Exemplare erhielt, citirt zu dieser Art die Hexadactyla des Haworth, Stephens und Curtis. Haworth’s Diagnose ist aus Zinne genommen, und die Beschreibung giebt nicht die mindeste Aus- kunft (»Alae subinde quinque-partitae. Species praesingularis atque elegan- tissima. Palpı longiores acutioresgue quam in plurimis, facie diversa«). — Die Curtis’sche Abbildung habe ich nicht gesehen; über ihre Bestimmung wird kein Zweifel Statt finden. — Stephens aber unterscheidet Hexada- etyla (Illusır. IV. 378) alis cinereis, fasciis irregularibus fuscis, albo adna- tis*) (wozu er aber Hübner’s Tafeln nicht citirt) und Polydactyla H. 28 (I. c. 379): alis anticis flavido-rufis, fasciis subviolaceis albido-marginatis*°). WVenn er nun auch den augenfälligsten Unterschied, den doppelten Fleck auf der ersten Feder bei Hexadactyla, den einfachen bei Polydacıyla, übergeht und die Franzen an der Spitze der Hexadactyla aschfarbig nennt, während sie ei- nen sehr charakteristischen weissen WVisch haben, so scheint doch die Be- zeichnung der Farbe der Hexadactyla, im Gegensatz zu der der Polydactyla, viel geeigneter für meine Hexadactyla als für die gewöhnliche Polydactyla zu sein, Ich habe daher die Citate der drei eben aufgeführten Autoren einst- weilen weggelassen.
Anmerk. 2. Stephens hat noch eine dritte englische Alucita, deren Merkmale mir aber keinen genügenden Unterschied oder irgend eine sichere Uebereinstimmung mit einer meiner Arten gewähren, Seine Angaben sind: »Poecilodactyla Steph. Illustr. IV. 379. 3. alis cinereo-ochraceis, fasciis duabus irregularıbus punctisque fuscis. 7. Vorderflügel ocherfarbig-aschgrau mit zwei unregelmässigen Binden, wovon die eine gegen die Mitte, die andere am Hinterrande. Gefangen im Juni im New-Forest nahe Brockenhurst«.
*) »7— 8’. Flügel aschfarbig, die vordern mit einer breiten, unregelmäs- »sigen, braunen Binde ın der Mitte und einer starkwelligen am Hinter- »rande, die beide weisslich gerandet sind; Hinterflügel abwechselnd »bräunlich und weisslich; Spitze jeder Feder mit einem deutlichen »schwarzen Pünktchen; Franzen aschfarbig. — Sehr häufig in Gärten »umı London.«
**) »7°, Vorderflügel gelblich-roth mit zwei unregelmässigen, violettlichen »Binden, welche weisslich gesäumt und aus Flecken von jener Färbung »gebildet sind; an der Spitze jeder Feder ist ein dunkler Punkt auf »lichtem Grunde. Hinterflügel von lichterer Färbung, mit einem schwarz- »braunen Punkt an der Spitze jeder Feder; Franzen röthlich aschfarben. »— Sehr selten iın New-Forest im Juni gefunden.«
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7. Hexadactyla H.
Palporum articulo ultimo adscendenti penultimum longitudine aequante; alis cinereis griseisve, fasciis duabus obscuriori- bus argute albido-marginatis per singulas alas continuatis, posteriore in digito primo breviter bifida (S' 2).
Alueita hexadactyla Hbn. 30. 31 (optima). — Z. Isis 1841. 871 [869]. Orneodes hexadactylus Tr. 1X. 2. 255. — Schläger Schmetterlings- tauschbl. 88. |
Orneodes hexadactylu Eversm. Faun. Volg. 610.
Von den vorigen Arten theils durch den gespaltenen An- fang der äussern Vorderflügelbinde, theils durch das lange End- glied der Taster verschieden, welches feiner und etwas länger als bei Polydact. ist. Nur von der folgenden Art ist Hexadact. specieller zu unterscheiden. Sie ist kleiner und überall dunkler gefärbt; auf den Hinterflügeln treten die zwei Binden, so deut- lich sie auch als Fortsetzungen der Vorderflügelbinden zu er- kennen sind, aus der Grundfarbe gar nicht hervor; wenigstens ist der Raum zwischen ihnen durchaus nicht heller, Den Haupt- unterschied giebt die äussere Binde; diese ist bloss auf der er- sten Feder gespalten, so dass der Innenrand derselben nebst den anstossenden Franzen ganz die Farbe der Binde hat, — statt dass bei Cymatodactyla die erste Feder nur zwei dunkelgraue Flecke trägt, zwischen denen sie bleichgrau ist und die angren- zenden Innenrandfranzen weiss sind.
In Deutschland an vielen Stellen, z. B. bei Frankfurt am Main (v. Heyden bei FR.); Jena — Chier häufig: Schläger!) — Glogau, wo die Art sehr verbreitet, auf Aeckern und Wiesen, oft weit von Gärten, besonders im Mai und Juni fliegt. In man- chen Gartenhäusern überwintert sie gesellig. Aus der Raupe
habe ich sie nie erzogen. — Eversmann giebt sie als sehr sel- ten im Casanischen an.
Anmerk. Duponchel giebt im Suppl. IV. 505. 615 pl. 88. fie. 13 ei- nen Orneodes hexadactylus als meine Art, der gar nicht dazu gehören kann. Die Grundfarbe dieses Geistchens ist auf den Flügeln ein Weiss, wie es Pa- lodactyla hat, und die zwei Binden der Vorderflügel haben fast parallele Ränder, wesshalb die innere Binde den scharfen einspringenden Winkel der Hexad. ganz entbehrt; die äussere Binde endigt auf der ersten Feder in vol- ler Breite und ohne jede Ausrandung! — Jedenfalls ist Duponchel hier schr zu tadeln, mag die Abbildung falsch oder richtig sein. Ist sie falsch,
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so hätte er sie nicht publieiren sullen, nachdem er aus meiner Abhandlung gelernt hatte, wie sehr es grade bei diesem Genus auf Genauigkeit der Dar- stellung ankommt; ist sie aber richtig, so ist kaum zu begreifen, wie er beide Arten für identisch ansehen konnte, zumal da er die gute vergrösserte Abbil- dung Hübner’s vor Augen hatte. Ich schlage für dieses Bild, für welches ich ın der Natur nichts Entsprechendes vermuthe, den Namen: Alucita Duponchelii vor.
8. Cymatodactylan. sp.
Palporum articulo ultiimo adscendenti penultimum longitudine aequante; alis griseis, fasciis duabus obscurioribus albido- marginatis per singulas continuatis, posteriore in maculas duas digiti primi exeunte (Q).
Sehr ähnlich der vorigen, aber sicher als Art verschieden. Sie ist grösser und überhaupt die grösste bekannte Art des Ge- nus. Ihre Grundfarbe ist überall beträchtlich heller als bei He- xadact., auf den Flügeln zwischen der Wurzel und der ersten Binde röthlich gemischt. Die Binden, obgleich blasser als dort, treten doch deutlicher aus der Grundfarbe hervor, namentlich auf den Hinterflügeln, wo der Raum zwischen beiden sehr merklich heller bleibt; die weissen Säume derselben sind verhältnissmäs- sig breiter als bei jener Art. Das Hauptmerkmal besteht in dem Anfange der äussern Binde; er wird auf der ersten Feder durch zwei völlig von einander getrennte, nicht wie bei Hexadaci. am Innenrande zusammenhängende Flecke gebildet, deren Zwischen- raum am Innenrande weiss gefranzt ist, während bei Hexadact. die Innenrandfranzen von dem Anfange des einen Fleckes bis zum Ende des andern ununterbrochen dunkelgrau gefärbt sind. — Die Fühler sind weisslich-grau und erscheinen durch die Einschnitte der Glieder verloschen dunkler geringelt. Das End- glied der Taster ist noch etwas länger als bei Hexadact., weiss- grau, auf der Unterseite braun. Die Hinterbeine weisslich, an den Füssen schmutzig ohne bräunliche Flecke.
Meine zwei Weibchen erhielt ich durch Mann, der diese Art in Croatien entdeckte.
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Alphabetisches Begister.
A. | Adactyla 321. — Agdistis adacıyla 323. — Bennetii 324. — Fran- keniae 321. — Heydenii 322. — meridionalis 321. — paralıa 324. — tamaricis 33. — Alucita cymatodactyla 413. — desmodactyla
408. — dodecadactyla 406. — grammodactyla 408. — hexadacıyla 412. — palodactyla 407. — polydactyla 409. — zonodactyla 405.
Ü.
Ceratopogon. Allgemeines 1 —12. Ceratop. aestivus 42. — alacer 29, —
albicans 41. — albipes 77. — amoenus 35. — arcuatus 3I. — bi- color 73. — brevipennis 24. — brunnipes 32. — candidatus 57. — ciliatus 21. — copiosus 56. — crassipes 22. — cunctans 42. — divaricatus 29. — egens 43. — elegans 58. — fasciatus 6E.. — fasci- pennis 37. — femoratus 68. — ferrugineus 6l. — flavipalpis 80. — flavipes 57. — flavirostris 52. — forcipatus 30. — frutetorum 29. — fuscus 33. — gracilipes 72, — gracilis 76. — halteratus 28. — illustris 53. — inflatus 71. — Koaltenbachii 19. — lacteipennis 49. — lepidus 23, — lineatus 63. — Iucorum 30. — minutus 34. — modestus 43. — murinus 26. — neglectus 46. — niger 17, — nitie dus 50. — nobilis 79. — nubeculosus 39. — obscurus435. — ochra- ceus 48. — ornatus 76, — pallidus 15. — pavidus 33, — piceus 21. pictipennis 38. — pulicaris 40. — pumilus 46. — regulus 16. — rostratus dl. — rubiginosus 72. — rufipectus 62. — saltans 27. — scutellatus 44. — sericatus 34, — serripes 62. — signatus 75. —
solstitialis 78. — spinipes 58. — splendidus 47. — sylvaticus 29. tenuis 25. — tibialis 69. — titillans 27. — trichopterus 18. — val- vatus 72. — Variegatus 59. — varıus 35. — velox 28. — venustus 74. — versicolor 45. — vitiosus 49.
Cryptocephalus abruptus 245. — albicans 243. — alternans 290. — areo- latus 301, — badius 315. — balteatus 264. — bicinctus 275. — ca- lidus 241.‘ — chloroticus 247. — congestus 298. — curtus 268.
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— detritus 306. — dissectus 262. — egenus 311. exaratus 271. — flaceidus 239. — formosus 304. — fuliginosus 257. — gemellatus 292. — gibbicollis 233. — grammicus 255. — grossulus 248. — guttula- tus 312. — hilarıs 283. — hirtus 286. — hypocrita 277. — lativit- tis 294. — Iituratus 296. — mammiler 309. — marginicollis 258. — multiguttatus 250. — nigrocinctus 282. — octodecimguttatus 253. — ornatus 229. — quatuordecimsignatus 260. — quinquevittatus 296. rubricus 316. — rubrofasciatus 273. — rufitarsıs 278. — rusticus 270, — Schreibersii 288. — sellatus 307. — splendiaus 284. — stri- gicollis 266. — sulfuripennis 302. == trıvittatus 231. — venustus 236. — virıdipennis 280.
D.
Deuterocopus Tengstroenn 402.
Eriocottis, s. 'Tineacea. Euplocamus, s. Tineacea.
Incurvaria, s. Tineacea. Lampronia, s. Tineacea.
MM.
Micropteryx, s. Tineacea.
Monachus alfınis 219. —- anaglypticus 214. — ater 213. — auritus 219. — Guerinii 216. — lacertosus 218. — saponatus 212, — scaphidioi- des 215.
N.
Nemophora, s. 'Tincacea.
Pr.
Pterophorus acantbodactylus 338 2 — albidus 397. — arıdus 366. — ba- liodaetylus 393 — baptodactylus 401. — brachydactylus 389. — caf- fer 348. — capnodactylus 327. — carphoudactylus 386. — copro- dactylus 366. — distans 345. — Ehrenbergianus 356. — ericetorum 352. — fasciola 399. — Fischeri 337. — fuscus 371. — galacto- dactylus 390, — gonodactylus 330. — graphadaciylus 370. — hie- raciı 350. — inulae 384. — ischnodactylus 396. — isodactylus 328. — Kolları 342. — laetus 346. — Lienigianus 380. — litbodactylus 377. — Loewi 364, — malacodactylus 395. — Mannıi 375. — mar- ginellus 355. — Metzneri 338. — miantodactylus 397. — microdacty- lus 388. — mictodactylus 358, — nemoralis 335. — nephelodactylus 398. — obscurus 394. — ochrodactylus 327. — osteodactylus 388. — paludum 400, — pentadactylus 397. — phaeodactylus 356. — pi- losellae 349. — plagiodactylus 368. — pterodactylus 377.
— rhodo-
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dactylus 336. — scarodactylus 378. — serotinus 36l. — siceliota 401. — spilodactylus 391. — stigmatodactylus 374. — tephradactylus 381. — tetradactylus 394. — trichodactylus 353. — tristis 344.
— WVahlberzi 346. — xanthodactylus 392. — xerodactylus 393. — Zetterstedtii 339.
S.
Scardia, s. Tıineacea.
T.
Tiineacea plicipalpia. Das alphabetische Register der Gattungen und Untergat-
tungen Eriocottis, Euplocamus, Incurvaria, Lampronia, Micropteryx, Ne- mophora, Scardia, Tinea s- Seite 19.
Druck von Ernst Siegfried Mittler und Sohn. (Spandauerstrasse Nr. 52.)
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