Bi ‘ ' . B r fi ‘ ‘ ı u . \ ‘ B \ »: \ ‘ x . ‘ 0 . ' 82 BOF08. Zeitsehrift für Naturwissenschaften. Herausgegeben vom naturhistorischen Vereine Lotos in Prag. h (Redaeteur Dr. Wilh. Rud. Weitenweber.) Zehnter Jahrgang. Du Druck bei Kath. Gerzabek. ad ee — a [2 15. Inhalt des X. Jahrganges. I. Im Jahre 1860 gehaltene Vorträge: Ueber die neuesten geographischen Entdeckungen in Südafrika; von Hrn . Prof. Carl Kofistka. Ein interessantes Conglomerat, mitgetheilt von Hru. Prof. Dr. Reuss. Ueber den Purpur der Aiten, nach Bizio; von Hrn. Oberst absarzt Dr. Jos. Dworski. Notizen über Höhenmessungen u. 8. w., ap Hrn. Prof. C. Koristka. Ueber das Polarlicht, von Herrn Prof. Dr, Vietor Pierre. Dr. Küsters Aufforderung an böhmische Conchyliologen, mitgetheilt von Dr. Weitenweber. Ueber die Erscheinungen, welche mit der Axendrehung der Erde zusam- menbängen, von Hrn. Prof. Dr. Carl Jelinek. Ueber die Sandsteine überhaupt und die Grünsandsteine insbesondere, von Hrn. Prof. Dr. Aug. Reuss. . Aus dem Gebiete der Pflanzengeographie , von Herrn Prof, Julian Walter. Einige Capitel aus der Lehre von den Nahrungsmitteln, von Hrn. Dr. Robert Schwarz. . Mittheilungen über einige Mineralien als Hüttenproducte, von Hrn, Prof. Dr. Aug. Reuss, . Ueber den tertiären Süsswasserkalk von Tuchofic, von Ebendemselben. 13, Sekera’s Aufforderung an die böhmischen Botauiker, mitgetheilt von Dr. W. R. Weitenweber. Die neuen Fortschritte in der Lehre von den Erzlagerstätten, mit beson- derer Bezugnahme auf die Untersuchungen des Hrn, v. Beust, von Ilrn, Constantin v Nowicki. Ueber die Gliederung der böhmischen Kreideformalion, von Hrn, Prof. Dr. Aug. Reuss. ‚Ueber einige magnetische Erscheinungen, von Hrn, Prof, Dr. Victor Pierre. . Die Wirkungen des Atropins ouf das Auge, von Herrn Prof. Dr. Joh. Czermak, . Ueber die Pflanzenwelt als geologisches Agens in der Jetzt- und Vor- welt, von irn, Prof, Dr. Aug. Renss. IV 11. Wissenschaftliche Mittheilungen. Einige neu entdeckte Feinde der Birkenwaldungen , von Dr. Carl Amerling (mit 1 Taf. Abbild.) S. 3. Beitrag zur Kenntniss der Primordialfauna, von J. Barrande. S. 8. Anleitung zur pflanzengeographischen Schilderung einzelner Florabezirke in Böhmen, von Em. Purkyne& S. 14. 23. Ueber den Purpur der Alten, nach Prot, Bızıo von Jos. Dworski. 8.18. Novae Helminthum species nuper observatae ab A. F. Polonio S. 21, Synontvlogische Bemerkungen, von J. R. Lorenz in Fiume. S. 37. Mineralogische Notizen aus Böhmen, von Prof. Aug. Reuss. S. 41. 83, 134. 211. Beitrag zur mährischen Arachniden-Fauna, von Julius Müller in Brünn. S. 44 (mit 1 Taf. Abbild.) Ueber einige Höhenmessungen im mittleren Böhmen, von Prof. C. Kofistka in Prag. S. 58. Aufzählung der auf der Insel Sumatra vorkommenden Reptilien, nach P, Bleeker, von Dr. W. R Weitenweber. 8. 62. Pllanzengeographische Mittheilungen, von Dr. Johann Palacky. S:. 40. Drei neue Arten Hymenopteren aus en von Prag, von L. Kirch- ner in Kaplitz. S. 71. Ueber die unterirdischen Höhlen bei Holstein in Mähren , vou Dr. Heinr. Wankel in Blansko. S. 73. Die geographische Verbreitung der Coniferen, nach Gordon von J. Palacky. S. 81. Zur Amerling’schen Funetionstabelle über Forstinsecten, von L. Kirchner in Kaplitz. S. 89. Weitere Beiträge zur Flora Palästina’s, von Dr. Joh. Palacky. S. 92, 180. 214. Beitrag zur Fauna der mährischen Höhlen, von Dr, H. Wankel in Blausko. Ss. 105, 137. 210. Die Oruis von Neuseeland, von Dr. Joh. Palacky. S. 122. Aus dem Gebiete der Pflanzengeographie, von Prof. Jul. Walter in Prag. S. 123. 153. Aufforderung on die böhmischen Botaniker, von Apoth. W. J. Sekera in Münchengrätz. $S. 125. Uebersicht der fossilen Pflanzen des sogenannten Uebergangsgebirges, nach Prof. H. R. Göppert, von Dr. Weitenweber. S, 130, x Bemerkungen zu Hrn. Dr, Cartellieri's Schrift: Die Franzensquelle in Eger-Franzensbad und der atmosphärische Luftdruck, vou Dr. Alois Nowak in Prag. S. 143. Kohlenblende in den Grünsteinen bei Beraun, von Carl Feistmantel in Bfas. 8S..159. Vergleichung der Flora von Java mit der Tertiärflora der Erde, nach Mii- guel und Göppert, S. 160. Ueber die Abgründe der Hugohöhlen bei Jedovnic in Mähren, von Dr. H. Wankel io Blansko. (Mit 1 Tof. Abbild) S. 169. V Das Licht, der materielle Urgrund aller Dinge, nach Pohl, von Chr. Lie- bich in Prag. S. 174. Eine neue Art von Ligula, nach A, F. Polonio in Padua. 8. 179. Zwei montanistische Preisaufgaben. S. 181. Die Gattung Fumaria, nach C. Hammar, von Dr. Weitenweber, 8. 186. Notiz über ein Erdbeben in Platz in Böhmen, $. 192, Die Verbreitung der Vögel auf der Erde, von Dr. Johann Palacky. Ss. 194. Agaricus praecox als Volksheilmittel, von Joh. Spatzier in Jägerndorf. S. 213. Mittheilungen über einige dalmatinische Volksheilmittel, von Dr. Friedrich Grafen v. Berchtold. S. 219, 230. Notizen über gewisse interessante Quellen Südfrankreichs u.s.w. nach Four- net, von Dr. Alois Nowak in Prag. 8.235. Ill. Miscellen. Ueber die Nouveaux Memoires de la Soc. imp. des Naturalistes de Moscon. S. 15. Fall von gezähmten Auerhühnern. S. 15. Notiz über den Schlaf der Pflanzen. Ueber das Erscheinen der Centaurea paniculata, Tertiäre Fische auf Mühlhausener Schieferplatten. $. 16., Ueber den Liebigit bei Joachimsthal. Preisfrage der k. Societät der Wiss. zu Göltingen für 1861. Verkauf der Vorräthe der P, M. Opiz’schen Pflanzentauschanstalt. S 39. Numerisches Verhältniss der Männchen u. Weibchen bei Krätzmilben, S. 40. Die parasitischen Helminthen bei den Menschen. Ueber C. Glogers Schrift: Die nützliehsten Freunde der Land- und Forst- wirthschaft u. s. w. Notiz über J. Barrande’s Aufsatz: Die organischen Ablagerungen in den Luftkammern der Orthoceraten, S. 40. Die Fische von Cuba, S. 55. Vorkommen der Aphis Papaveris Fabr, S. 56. Ueber Nöggerath’s Geschichte der Thierfährten u. 8. w. Küster’s Anfrage über böhmische Conchilieusammler. ’ Notiz über C. Fr. v. Gärtner’s Herbarium. Vorkommen einiger Schmetterlings-Arten in Troppau, v von Urban. S. 79. Ueber das Brüten des Kukuks. Fauna des Erebonema, von Cohn. 8. 80, Notiz über die chemische larmonika. Die Sammlungen der böhmischen Brachiopaden und Trilobiten. S. 100. Ueber von Reichenbach's: Kometen und Meteoriten u. s. w. S. 101. Fr, Scharf über den Quarz, Erkennen des Alters der Fische. Rossmässler’s Ansicht über die Versteinerungen, Zwei nene Gamasiden, $. 102. vI Ueber die Familie der‘/Frondiculariden, von. A. Reuss, S, 102, Einige Mittheilungen aus Teheran, von A. Kröi2. Lipold’s Forschungen im .Steinkohlengebirge des Prager Kreises. Berichtigung über die Vorräthe ‚der Opiz‘schen Pflanzentauschanstalt. _ Die confervenartigen Bildungen in Chalcedonkugeln, von Gergens. Ueber die schmarotzende Cuscuta, von Lachmann. .$S. 103. Lagerungsverhältnisse der Kreideformation bei Melnik, von J. Jokely. Parfümerien in Südfrankreich. S. 104. Inhalt der Genfer M6moires etc. Tom. XV. 1. part, Inhalt des XXVII. Bandes der Acta Acad. Natur. Curiosorum. S. 126. Ueber die Lotos der Alten, von Caspary. S. 127. A. Kupfer’s Methode zur Bestimmung der Erdgestalt. S. 128, - Doppelbildungen der Nigella damascena, Fossile Pflanzen der Wetterau. Die Ephedraceen des Decandolle’schen Herbars, von J. Palacky. S. 151. Ueber die japanische Glaspflanze. S. 151. Ueber Jul. Müller’s Terminologia entomologia. S. 152, Zur Kenntniss des Reifens der Weintrauben, ‘ Einwirkung der Electrieität auf Springbrunnen, S. 165. E. Lombardini über die Landenge von Suez. 8. 167, Missgeburt eines Hechts. | Carpenter’s Untersuchungen über Foraminiferen. | Ueber das Rothwerden der Blätter. Das Roth’sche Herbar aus Palästina, von J. Palacky. Das magnetische Verhalten der Glimmer. S. 183. Electrisches Licht statt Oellampen, von Fa raday. Pfropfen der Georginen auf Knollen. Die Population China’s. Schriften über Maulbeerbaum und Seidenzucht. S. 184, Ein böhmischer Trilobit in Nordamerika, Zur Geographie von Nordamerika, “ Körber über den Character der Flechtenvegetation. Lycopodienkränze auf dem Berliner Markte. S. 206. Gerlach über Parasitenpilze bei Thieren und Pflanzen. Die Verbreitung der Ericaceen, von J. Palacky. S, 207. Ueber Huxley’s: The Oceanic Hydrozoa, von Weitenweber, Acta societatis scientiarum Upsaliensis. S. 208. Ueber Natani’s:; Materie, Aether und lebendige Kraft, von Weiten- weber., Einige neue Pflanzenspecies in Californien. $. 208. Phragmites communis als Zuckerpflanze. Die krystallinischen Gebirge im Prager Kreise, von Lipold. S. 225, Amerling. Die naturökonomischen Verhältnisse des Hopfens, Ueber die Wärmeabnahme bei wachsender Höhe, Schöbl’s neue Crustaceen-Gattung Typhloniseus. S, 23236. Inhalt des XVII. Bandes der Druckschriften der k. k. Altademie in Wien. Wesenheit der Graptolithen, nach Crady. vu Die Flora Columbiens, von Joh. Palacky. Die Pflanzen der Whipple’schen Expedition. Regel’s und Tilling’s Florula ajanensis. Flussspath riecht nach Ozon. S. 235. Ueber Arsenikesser $. 235. IV. Vereinsangelegenheiten. Einladung zur Pränumeration $. 1, 209, Das Vereinsdirectorium für 1860. 8. 2. Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. S. 2, 17, 57, 58, 81, 105, 129, 153, 185, 210, 229, : Neue Mitglieder: Das k. k, Obergymnasium in Eger, — Dr. Neudörfer., — C. Völkner, Todesfälle: Nutall S. 16. — Hausmann $.16.— C. F. Mosch 89,16. — Lehmann S. 56. — Chr. Hochstetter S. 56. — A. B. Burkhardt S. 80. — C, Fischer S. 80, — D’Espine S. 80. — Fr. Märkel S. 80. — P. L. de Vilmorin S,80. — F, Reiser S.104. — Chr. Gmelin S. 104. — A. Retzius S. 128. — A, B, Massalongo S. 128. — Taddei S. 128. — Ed. Erxleben S. 128. — M. Szubert S.152. — 6. Belli S. 152. — L. Bierkowski S, 152. — G. H. v. Schubert S. 152, — J. E, Schloss- berger S. 152, — H.Rathıke $. 208. — J.Lesinski S. 228, — Herzog Paul v. Würtemberg S. 228. — D. D. Owen S. 244. — )J. J. Lorenz Ss. 244. — v. Stosch S. 244. — EIER ’ SER Li Barte ” Hader " Ka ar Bi BEN: a Le Kieee Bi E kn & Bern 3 RATEN ET nr RER 14 E BEN Ko SUN au ie: a RER A Be ee the *.5 ee ame as ee ER 58708. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Ex. Jahrg. JANUAR. 18360. alt: Einladung zur Pränumeration. — Vereinsangelegenheiten. — Einige neu ent- ZU deckte Feinde der Birkenwaldungen, von Amerling (mit 1 Tafel Abbild.) — Beitrag zur Kenntniss der Primordialfauna, von J. Barrande. — Anleitung zur pflanzengeographischen Schilderung einzelner Florenbezirke in Böhmen, von E. Purkyne, — Miscellen von Weitenweber u. A, inladung zur Pränumeration. Soeben beginnt der zeinte Jahrgang der vorliegenden , vom naturhistorischen Vereine Lofos herausgegebenen Zeitschrift gleichen "Namens. Wir ergreifen demnach diese Gelegenheit, um die geehrten Herren Vereins-Mitglieder und sonstige Freunde der Naturkunde zur Pränumeration auf diese Monatschrift ergebenst einzuladen. s wird von unserer Zeitschrift, wie bisher, zu Ende jedes Monats ine Nummer — in der Regel 1'/), Bogen betragend, manchmal mit Abbildungen versehen — erscheinen. Der Pränumerationspreis für den ganzen Jahrgang ist ohne Postversendung 2 fl. 10 Neukr., mit freier Postversendung 2 fl. 70 Neukr. Oe. W., und kann entweder unmittelbar unter der unten angegebenen Adresse der Redaction anco eingesendet, oder mittelst der löbl. Calve’schen Universitäts- "Buchhandlung in Prag entrichtet werden. Der in den früheren neun Jahrgängen befolgte Plan, sowie die Tendenz der „‚Lotos“ werden auch in diesem Jahrgange eingehalten agelegenheiten, sondern auch ein reichhaltiges Magazin für chaftliche Mittheilungen aus sämmtlichen Zweigen der Natur- ‚„ namentlich in Rücksicht auf Böhmen, bildet. Aus a Grunde erlauben wir uns auch sowohl die Herren Vereins- der, als auch andere Naturfreunde zur gefälligen portofreien Einsendung geeigneter Aufsätze, kleinerer Notizen udgl. aus dem Gebiete der Gea, Flora und Fauna überhaupt, vorzugsweise unseres engern Vaterlandes, freundlich aufzufordern- Schliesslich geben wir bekannt, dass noch einige Exemplare von den einzelnen vorhergehenden Jahrgängen der „Lotos“ um den herabgesetzten Preis von 1 fl. 80 Neukr. Oe. W. zu haben sind. Prag am 26. November 1859. Die Redaction. Med. Dr, W. R. Weitenweber, wohnhaft Neustadt, Carlsplatz N. C. 556. Vereinsangelegenheiten. Versammlung am 13. Januar 1860. 1. Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 2. December vor. Jalıres, II. Mittheilung der eingegangenen Druckschriften : IV, 1. Sitzungsberichte der naturwiss.-math, Classe der kais. Academie der Wissensehaften in Wien. 1859, Nr. 6—15. 2. Mittheilungen der k. k. geograph, Gesellschaft II. Jahrg. 1859 Heft 2. 3. Bericht ‚des naturwiss. Vereins im Harz für 1857 —58. 4. Oesterr, botanische Zeitschrift. Wien IX. Jahrg. Nr, 1—11. 5. Berichte über die Verhandlungen der naturforsch. Ges. in Freiburg. I. Band, Heft 1. Vortrag des Herrn Prof, Koristka: Ueber die neuesten geographi- schen Entdeckungen in Südafrika. I. Theil, Die hierauf statutenmässig stattfindende Wahl des Vereinsdirectoriums für das Jahr 1860 hatte folgendes Ergebniss ; Präses : Prof, Dr. August E. Reuss,. Vicepräses: Prof. Carl Kofistka. ‚Secretär und Redacteur: Dr. Will. R. Weitenweber., Ausschussmitglieder: Dr. Johaun Ott, Prof.:Dr. Vieter Pierre, Prof. Dr. Nickerl, undRector Prokop Dvorsky. Custoden: Hr. Johann Smita (für die Bibliothek), Prof, Julius Walter (für die zoolog. und botan. Sammlungen) und Kreisphys. Dr. Joseph Hoser (für die mineral. $.) Actvar:Dr; Albert Prokop, x » Wissenschaftliche Mittheilungen. “ Einige neu entdeckte Feinde der Birkenwaldungen. %. Von Med. Dr. Carl Amerling in Prag. R (Dem onstrirt und besprochen in der kön. böhm, Gesellsch. d, Wissen- schaften am 25. Juli 1859.) (Mit { Tafel Abbildungen.) 1. Incarvaria tumorifica Am. und afinis. (?) "Unter die vorzüglichsten Feinde unserer Birkeuschonungen und jungen irkenbestände dürfte, nebst anderen früher schon so ziemlich bekannten Fein- len, in dem gegenwärtigen Turnusstande unserer Waldflora auch folgende, meines Erachtens früher noch nicht beobachtete Art der Haworthschen Gattung In- arvaria gehören. F " Bereits seit dem Frühling des Jahres 1856 ward ich bei meinen valur- ‚ökonomischen Studien auf den ebengenaunten Birkenfeind aufmerksam, dessen geographische Ausbreitung von den Königsaler Wäldern unweit Prag durch also auch überall in der sogenannten sächsischen und böhmischen Schweiz tattfindet, Zuerst vermuthete mein zu Rathe gezogener Freund Hr. Leopold firehner in Kaplitz darunter eine Ceeidomya betulae; ich hatte aber in len Astknoten immer nur Raupen als den primären Knotenbildner gelun- ‚ohne dass es-mir gelungen wäre aus ihnen einen Schmetterliug zu erhal- ‚Diess aus dem einfachen Grunde, weil die in abgeschuiltenen Zweigen ich Hause gebrachten Raupen wie ausgiebig und nachhältig genug durch Wasser ch erhalten werden konnten, bis ich im Frühlinge am 8. Mai 1859 schon en in den Zweigen ertappte, aus denen am 38. Mai, also nach drei Wochen meiterlinge herauskamen. Letztere erkannten sowohl der Hr, Prof. Dr. ‘erl, als auch später Hr. Kirchner sogleich nach Vergleichung mit lichen Individuen des Genus Oecophora als neu, vermochten sie aber bei Iren wenn gleich reichen und schönen Sammlungen und literarischen Hilfsmitteln cht näher zu bestimmen, Durch die freundliche Vermittelung der Hro, Leop, ind Ant, Kirchner endlich bestimmte den Schmeiterling Herr Julius Lederer "Wien als dem Genus Incarvaria Haw. zugehörig und zugleich als eine Nova Decies, die ich selbst taufen solle, was ich auch hiemit thue; indem ich der- en deu Speciesnamen Incarvaria tumorifica beilege, Herr Lederer fügle dass die betreffende Raupe, wenn nicht etwa in England bekannt, auch \ Marchfelde vorkomme, vermuthlich als im bisher unbekannten Naturoffi- im, das sie meinen Beobachtungen zufolge bei den Birken hat. ‚Das Vorhandensein der Incarvaria tumorifica Am, in einem Birkenwalde 4 verräth sich jedem Forstmanne mit einem geübteren Auge gleich beim ersten Anblick einer Birke. Ist nämlich die Krone des Baumes nicht ähnlich seinem Blatte d. h. besitzt die Birke keinen verhältnissmässig hervorragenderen Wuchs des Stammes'bis zu seiner höchsten Spitze, ist die Krone von oben wie zer- zaust, zerstreut, zurückgedutzt, ohne dem cissoiden Krongiebel, so hauset sicher die obengenannte Incarvaria darin. Jedoch muss gleich hiezu bemerkt werden, dass ich nicht nur diese eine Raupenart J. tumorifica bemerkt habe, sondern noch eiue zweite ihr ähnliche, die aber einen blassröthlichen Kopf und besonders weisse Jurchscheinende (ver- muthlich) Drüsenschläuche des Chylusmagens bei Raupen in dem halb durch- sichtigen Leibe unterschieden ist. Diese letztere habe ich vorläufig Incar- varia_affinis (2?) benannt, nach dem Linneöschen Satze: ne sine nomine pereat | cognitio rei. Sie kommt viel seltener vor als die Tumorifica und zwar in einem Frequenzverhältnisse von 2 zu 100 Inc. tum. WUeberdiess nur in den nächst Prag gelegenen Kundratitzer Wäldern (bei der Mühle Waldabtheilung IV und Reserve IV) von mir bisher bemerkt. Bisher gelang es mir nicht, diese zweite Art Raupe als Puppe zu erhalten, um Schmetterlinge wenigstens behufs der systematischen Bestimmung erziehen zu können. In der Zukunft wird es sich wohl schon einem Stationär herausstelieu, ob diese zweite Art nicht eine pedisequa ist zur Inc. tumorifica, wie es die Lithosia quadra zur Sericaria Monacha, oder wie es Bostrichus chaleographus zu typographus ete, ist. Es lässt sich leicht einsehen, dass diese zwei Raupen einen grossen Scha- den dem schlanken sehr elastischen, regelmässigen und raschen Wachsthume denso sehr ökonomisch wichtigen Birkenwäldern bereiten, besonders wenn wir den inneren Hergang der Kronverdutzung des Baumes näher betrachten. Die Eichen werden im Frühling, sicher am Ende Mai, an die saftigen Achseln der Zweige also besonders da abgesetzt, wo aus dem Stammtrieb, der Baumachse die Seitenzweige, gleichsam ihre Wurzelü entstehen und sich einkeilen. Das ausgekrochene Räupchen frisst sich in die benannte Achsel ein, bis sich eine ‘gewöhnlich Y,—\, tiefe und ziemlich breite Höhle bis in den Splint bildet, verursacht noch durch ihren eigenthümlichen scharfen Saft der Munddrüsen (?) eine Anschwellung des Bastes und Splintes, wodurch äusserlich eine Geschwulst, ein Knoten und hiemit auch eine auffallende Verzögerung und Verhinderung des Wachsthumes bewirkt, was nothwendig eine bedeutende Verkürzung des Stamm- und Achsentriebes zur Folge hat. Innerlich ist die Höhle ziemlich weit, vollvon Excrementen und Exuvien, ferner von ausgeschwitztem schwarz geätzten Callus des Baumes, der immerfort solche Frassstellen durch Cambium heilen will, obgleich es scheint, dass die Raupe nach aussen durch ihren Loch- Stutzel excrementirt. Immer ist diese Höhle bedeutend weit, “damit sich die Raupe darin umzukehren und nach Bedarf heraus oder hinein zu kriechen vermag, ’ 5 _ was sie auch oft thut, und von ihrem Eingenge binzu einen angepassten fost- "haftenden 23 Linien langen, aus Seide gewebten, und mit ihren braunen Excre- menten verflochtenen Stutzel besitzt, um die Witterung, besonders den Regen raussen gemächlich wie die Spinne sondiren und neue frischere gewöhnlich obere Bohrstellen für ihren weiteren Frass suchen zu können.*) Solcher an- ' geschwollenen Frassstellen gibt es oft 3—4, welche also bei der Untersu- ‚chung leer gefunden werden und nur die unterste, die härteste und schüz- "Die braunen Stutzelchen in den Zweigachseln sind von derselben Farbe, wie ie Rinde der Birke, und folglich für das ungeübte Auge'nicht so leicht für Feinde und Forscher entdeckbar. Hiedurch unterstützt oft die Natur die Officien ihrer ader, Mars Zur Zeit des Auskriechens des Schmetterlings ist die Puppe mit dem Eopte nach abwärts, also entgegengesetzt dem oberen Eingange, gewendet und liegt in einer bereits zu diesem Zwecke bis zur Rinde und der Epidermis ausgehöhlten Mine, die dann der auskriechende Schmetterling mit dem Kopfe nur leicht durchzustossen braucht, um bequem herauskriechen zu können, Doch sind die Knoten an den Zweigen nicht alle gleich, manche nicht wie Beulen, sondern oft runzlich und hiemit walzig, manche auf der einen gebogen, in Seitenästchen verdorrt, auch mit schorfig gerissenen und wieder durch allus verheilter Form erscheint. (Siehe die Abbildung). . Die Raupeistim ausgewachsenen Zustande ®/, Zoll lang; der Kopf mit- mässig gross, schwarzbräunlich von Farbe, braun in den Kanten und Rin- ; der Körper halb durchsichtig, weisslich, jeder Ring mit 2 Reihen Wärz- besetzt, vordere Reihe mit 4 horizontal gestellten Wärzchen, die hin- tere bloss mit 2 Wärzchen. Auf jedem Wärzchen stehen durchsichtige feine Die Puppe ist braungelb, an der Afterspitze noch mit anhängender arzköp figer Raupenexuvie, hängt in der Knotenhöhle des Birkenastes mit m Kopfe abwärts, nahe der Ausschlüpfungsöffnung, worauf sie bei dem \usschlüpfen ganz und gar das deckende Rindenhäutchen des Astes durchstosst, urHälfte des Leibes sich herausschiebt und so dem Schmetterlinge das uskriechen vorbereitet und erleichtert. Der Schmetterling ist schwarzgrünlich *) Die oberen Bohrstellen verursachen sehr oft eine völlige Abtrocknung des ganzen Zweigchens, so dass sie später dann abbrechen und abfallen, _ während erst das darunter befindliche Auge des Zweiges den Trieb, freilich verkrümmt, fortsetzen kann. Es ist hieraus das Krummwachsen _ des Birkenzweiges (wie bei den Kiefern durch die Tortrix Buoliana) sehr leicht erklärlich. A. 6 an den Flügeln mit einem (nach der Seite gesehen) schmutzig metallischen Glanze, der Kopf und die Palpen sind strohgelb, die Fühler schwarz, bei zusammen- gelegten Flügeln %/, Zoll lang. | Feinde. Dass auch diese Raupen ihre Feinde haben und zwar an den Ichneumoniden, lässt sich vom naturökonomischen Standpunkte voraussetzen, Ich fand auch in der That am 16. October 1858 in den Krtscher Wäldern weisse Schlufwespenlarven mit dickem, braunen, weisspunktirten durchscheinen- den Rückengefässe; ferner fand ich auch Coccone stecker und aus den Minen der Zweigachseln hervorragen, deren Deckel schon geöffnet und ihre Inwohner bereits entflohen wären. Dass hier also ganz ähnliche Processe auch stattfinden, wie bei den anderen Schmetterlingsraupen, wo an ihrer Statt vielmehr grosse und kleinere Coccone ihrer Schmarotzer zum Vorschein kommen, ist hiemit auch erwiesen, Die Zukunft und die nähere stationäre Beobachtung muss aber lehren, wer sie sind, wann sie erscheinen, wann sie culminiren und wieder verschwin- den, wo sie Reserve halten u. 5. w. Nebst diesen eben erwähnten Feinden fand ich noch am 8. Mai 1859 Raupen der Incarvaria tumorifica, welche krank waren und zwar nicht in Folge von Anstechungen durch Ichneumoniden, sondern in Folge einer Art Phthiriese oder Läusesucht (namentlich Milbensucht), die ich schon im verflossenen Jahre an den Larven von Eecoptogaster Pruni in den Obstgärten von Divischau zuerst entdeckte, anatomirte, wobei ich nicht unterliess die Milben mikroskopisch nicht nur zu untersuchen, sondern auch genau in Zeichnungen darzustellen. Erinnern, wir uns an die Beobachtungen deutscher Naturforscher in Hinsicht der un- längst am Rhein dagewesenen ungeheueren Mäusevermehrungen, die 3 Jahre hindurch grassirthaben und zwar in einem Vorjahr und dann dem Mitteljahr, bis endlich dieselben in dem Nachjahre schwanden besonders in Folge einer Rückenmarks- und Zeugungsschwäche, welche von einer Art Scabies und Phthiriase durch Milben begleitet war; so haben wir ein Analogon zu jener Milbensucht der Eccoptogasterlarven u. a., zu der der Raupen des Incarıaria tumorifica, f Die Raupen und Larven haben dabei weissliche kleinere und grössere beutelar- tige Auswüchse aus dem Körper, meist aus dem Bauche und aus dem Rücken, die wenn sie aufgeschnitten werden, eine Menge von theils ausgebildeten Milben, theils von ihren sogenannten Zwischenformen, theils von ihren Larven und selbst Eiernin einer Amniumflüssigkeit enthalten. Es scheint diese Krank- heit bei den gedachten Raupen und Larven ebenfalls erst in dem Nachjahre, also in der Schwindungsperiode der extravaganten Vermehrung, statt zu finden und dieselbe regelmässig zu begleiten, bis endlich nach Jahren wieder eine Ex- travaganz-Periode eintritt. Erklärung zur Tafel. Fig. 1. stellt ein Stückchen eines Birkeuzweiges dar, der bei a,b und ce die drei durch Incarvaria tumorifica Am. und auch durch I, affinis verursachten Kuoten dar. Bei a sieht man die hintere Seite des Knotens, bei I, {. die vordere Seite mit dem hervorstehenden aufgedeckelten Coccon eines Ichneumons ; was bei | 1. a vergrössert dargestellt ist. Bei I. b, sieht man das noch grüne Birkenblatt, wo der braune Eingangsstutzel mit dem verdorrten Auge und Blätt- chen oberhalb des Eivgangs zu sehen ist. Bei c ist ebenfalls ein Knoten vom Rücken aus gesehen, während I 2. die Höhle a mit der unten höhlenden Raupe b in natürlicher Grösse darstellt. Fig. Il. zeigt ein Zweigchen, das sammt Blatt bei a frisch ist, von II. b aus aber bis nach c, d. e. vertrocknet, wo eben bei diesen Buchstaben eingebohrte “ Löcher und bei c auch noch der Tumor zu sehen ist. Fig. II, stellt einen älteren Zweig mit Knoten bei a und b,bei a das etwas - abgeriebene Stutzelchen, bei b mit einem Knoten, wo das untere Ausschlüpfungs- loch bereitet, und bei c die eben verlassene gelbe Puppenhülle noch heraus- hängt, Die äussere Contour bei b zeigt den Schnittumfang mit dem Messer, um bei VII. das Innere zu zeigen. Fig. IV. ist ein ziemlich durch Incarvarien verkrüppelter Ast, der bei a, b e runde bauchige Anschwellungen, bei e, f. engere, nicht bauchige, aber spä- ter gerunzelte Anschwellungen und Knoten, bei d äusserlich geborstene Knoten und beig einen links ausgebauchten und rechts gerunzelten Knoten mit einem vertrockneten Aestchen darstellt. Es ist recht sichtbar, wie viel hiebei das Holz, u dessen schlanker rhythmischschiessender Wuchs leidet. Fig. V. stellt eine Raupe von der Seite geschen dar, bei V. 1. vom : _ Rücken aus und etwas vergrössert. $ VW. ist eine Schmarotzer-Larve eines Ichneumoniden, die an der Raupe Er äusserlich zehrt, bei VI. a von der Seite, bei VI, b vom Rücken aus dar- gestellt, wobei das braune weiss-gefleckte Rückengefäss zu sehen ist. Fig. VII. stellt eine Puppe wie ia VII. von der Seite und vergrössert dar, 2 wobei aber am Schweife noch die Exuvie mit dem schwarzen Kopfe zu se- hen ist, Fig. IX. stellt dieselbe Puppe noch mehr vergrössert dar, und zwar bei En von vorn und bei b vom Rücken aus, ? Fig. X. zeigt bei a die gelbköpfige und grünschwarz an den Flügeln glän- zende Motte vom Rücken aus in natürlicher Grösse gesehen und hei b von der Beitrag zur Kenntniss der Primordialfauna. Von Joachim Barrande.*) Ich habe Ihnen eine sehr ansprechende Neuigkeit über die Primor- dialfauna mitzutheilen, Als ich schon Anstalten traf, um wieder von Paris nach Prag zurückzukehren, ersuchte mich mein Freund de Vernweuil, der eben aus Spanien zurückgekommen, gemeinschaftlich mitihm einige Trilobiten zu untersuchen, welche Cassiano de Prado aus dem nördlichen Spanien, aus Asturien oder Leon mitgebracht hatte. Wir waren beide angenehm überrascht, in diesen Trilobiten sehr bezeichnende Typen der Primordialfauna zu entdecken, nämlich 1 Paradoxides- 1 Arionellus- und 3—4 Conocephalus-Arten, ver- treten durch ziemlich zahlreiche und wenn auch unvollständige, doch sicher bestimmbare Bruchstücke, die, nur auf der Oberfläche des Bodens aufgelesen, bei absichtlichen Nachgrabungen auf eine reiche Aernte ebenso guter Exem- plare hoffen lassen wie in Böhmen. Insbesondere bemerkenswerth ist die ausserordentliche Uebereinstimmung dieser Trilobiten-Fauna mit der böhmi- schen, Darunter ist der Conocephalus coronatus seiner Kopfbildung wegen nicht zu verkennen, ferner eine dem C. Sulzeri sehr ähnliche oder identische Form, die häufigste von allen in Spanien; eine Paradoxides-Art mit äusserst einfachem Pygidium, wie in der Gruppe des P. bohemicus, P. Sacheri und P. rugulosus. Auch der Arionellus ist vielleicht die böh- mische Art, doch will ich die Identität nicht verbürgen, bis vollständigere Materialien vorliegen. Eine fernere bemerkenswerthe Uebereinstimmung zwischen beiden Län- dern besteht darin, dass die einzigen bis jetzt in ihrer Begleitung gefunde- nen Versteinerungen Brachiopoden aus den Sippen Obolus und Orthis sind, eine aus der ersten und zwei aus der letztern; gerade aus jenen Sippen mit- hin, welche auch in der Primordialfauna Böhmens vorkommen. Diese Uebereinstimmung beider Länder in der Primordialfauna entspricht also ganz derjenigen, die ich in der II. Fauna derselben bereits nachgewiesen habe. Auf diese Weise treten die Züge der Blutsverwandtschaft — um nicht zu sagen der Identität — täglich deutlicher hervor, welche die Silur-Faunen der in der Centralzone Europas gelegenen Länder verbinden: vom Ural nach Böhmen, Franken und Frankreich, bis Spanien und Portugal. Diese Zone, verglichen mit der Russland, Scandinavien, die britischen Insela und Nord- *) Wir entnehmen diesen namentlich auch für die paläontologische Kunde Böhmens, besonders interessanten Aufsatz einer an Hrn, Prof. Bronn gerichteten Mittheilung unseres berühmten Verf. (d. do Paris den 19. Juli 1859), welche im Neuen Jahrbuche für Mineralogie, Geognosie u, s. w. von L. C. v. Leonhard und H. G. Bronn (Heidelberg 1859 IX. Jahrgang 6. Heft, S. 721—723) veröffentlicht wurde. ° Die Bed. amerika in sich begreifenden Zone, wird uns das Verhalten gleichzeitiger Faunen in verschiedenen geographischen Breiten genauer kennen lehren. Jedenfalls hat übrigens die Oertlichkeit, wo diese Reste in Spanien ge- funden worden, nichts gemein mit derjenigen, aus welcher ich schon früher in Gemeinschaft mit dem Hrn. De Verneuil ein Ellipsocephalus-Bruchstück angezeigt habe,*) Dagegen ist es eine bemerkenswerthe Thatsache, dass diese Trilobiten der Primordialfauna aus einer Oertlichkeit stammen, welche bereits Trilobiten und andere Versteinerungen der Devonischen Formation geliefert hat, daher auch Herr Cassiano dieselben für devonisch gehalten hatte, Die einen wie die anderen liegen in thonigen Kalkstein-Schichten, welche beide so ge- stört, aufgerichtet und durcheinander geworfen sind, dass es nach Hrn, Cas- siano unmöglich ist, ein Profil von denselben zu entwerfen. Alle diese Kalk- steine scheinen gleichen Ursprunges zu sein, und man hat bisher noch keine abweichende Lagerung zwischen ihnen entdecken können ; nur hatte Herr C, . bemerkt, dass gewisse Massen derselben röthlich, andere grau und schwarz sind. Nun stammen alle Reste der Primordialfauna aus den röthlichen, die devonischen aus den schwarzgrauen Schichten. und so gewinnt die Farbe als physisches Merkmal eine Bedeutung neben den paläontologischen Charakteren, welche ihr die Stratigraphie inmitten so beträchtlicher Störungen nicht zu sichern vermocht hat. Die Paläontologie hat mit Leichtigkeit und Sicherheit eine Frage entschieden, welche die Stratigraphie nicht zu lösen im Stande war, Glücklicherweise für Spanien, wo noch so viele ähnliche Aufgaben der Auflösung harren, hat Herr Cassiano auch die Wichtigkeit der Paläonto- logie vollkommen begriffen und widmet einen Theil seiner Zeit und seines Eifers der Sammlung fossiler Organismen. Wir vernehmen mit grosser Be- friedigung, dass die spanische Regierung ihm mit lobenswerther Liberalität die nöthigen Mittel zu einer geognostischen Karte des Königreichs zur Ver- „fügung gestellt hat; und so werden die von De Verneuil, Collomb und Dr. Lorier so uneigennützig über einen grossen Theil des Landes verfolg- ten Forschungen bald durch kenntnissreiche amtliche Geologen Spaniens selbst zu Gute gemacht und mit nicht minderem Eifer vollendet werden. Es geht aus dem Gesagten hervor, dass es in Spanien eine Gegend gibt, wo die devonische Fauna unmittelbar über der primordialen liegt, indem die II. und III. Silurfauna fehlen ; dieselbe Erscheinung, wie ich sie für Deutschland in der Nähe von Hof nachgewiesen habe. Einige Tri- lobitenfragmente in der Münster’schen Sammlung zu München hatten deren Vorkommen daselbst zuerst vermuthen lassen ; dann hat Geinitz einige *) Vergl. auch Lotos VII. Jahrgang 1857 S. 177. 10 ähnliche von da veröffentlicht. Am Ort und Stelle habe ich zwar selbst die Thonschiefer gesehen, welche diese Trilobiten enthalten, aber bei der Kürze meines Aufenthaltes in schlechtem Wetter nichts weiter finden können ; doch erinnere ich mich, durch das gegensätzliche Aussehen jener Schiefer- und der sie hin und wieder bedeckenden Kalkstein-Streifen mit devonischen Versteinerungen betroffen gewesen zu sein. Es scheint demnach eine merk- würdige Analogie zwischen der Gegend von Hof und Nordspanien zu beste- hen; und hoffentlich wird es in Deutschland nicht an Geologen fehlen, welche die hier angedeuteten Spuren weiter verfolgen werden. Anleitung zur pflanzengeographischen Schilderung einzelner Floren- bezirke in Böhmen. Von Emanuel Purkyne. Ich gebe im Folgenden Pflanzenverzeichnisse, in der Absicht den böh- mischen Botanikerp, welche die Flora der Umgegend ihrer Wohnorte zusam- menstellen wollen, das Anfertigen zeitraubender Namenverzeichnisse zu er- sparen. Die Grundsätze, nach welchen ich die Pflanzen Böhmens in dieser Arbeit eintheile, will ich in Kürze angeben, Die Pflauzen Böhmens lassen sich nach ihrem geographischen Verhalten bei uns und in anderen Ländern Mitteleuropas in zwei grosse Gruppen eintheilen. Die Einen sind solche, welche im gemässigten (zum Theil auch im süd- lichen und in nördlichen) Europa mehr oder weniger häufig in der Ebene vorkommen und welche im Gebirge mit der Höhe an Artenzahl immer ‚mehr und mehr abnehmen, so dass man sie in tiefen Gegenden fast alle ver- sammelt sieht, während man auf den Kämmen der höheren Gebirge nur äusserst wenige von ihnen findet; es ist dies die Gruppe der Ebene- pflanzen. Eine zweite Gruppe von Pflanzen bildet einen nicht geringen und dabei den charakteristischeren Theil der böhmischen Flora, es sind diess solche Pflanzen, welche in Mittel- und Nordeuropa nur auf Gebirgen wachsen und nicht oder nur höchst selten in der eigentlichen Ebene vorkom- men ; diese bilden die Gruppe der Gebirgspflanzen. Ich theile nun die Gebirgspflanzen und Ebenepflanzen in Gruppen und bezeichne die Gruppen der ersteren und in dem am Schlusse folgenden syste- matischen Verzeichniss die in diese Gruppen gehörenden Arten mit lateinischen Ziffern. Es sind dies I. die Bergpflanzen, der wärmern Region Bölımens, U. die in den meisten Gebirgen des mittleren und höheren Landes verbreiteten Berg- pflanzen ; III. die Bergpflanzen welche nur in der Waldregion unserer hohen Gebirge, des Erz- und Riesengebirges, Böhmerwaldes und Glaizergebirges 11 wacasen oder die subalpine Flora und IV, die eigenthümlichen Berg pflanzen der höchsten Kämme des Hochgebirges oder die alpine Flora. Die Ebenepflanzen theile ich in sieben Gruppen ein, die ich mit arabi- schen Ziffern bezeichne, Die erste Gruppe 1 bilden jene Pflanzen der Ebene, welche nur in unseren wärmsten Gegenden verbreitet sind, Eine zweite Gruppe, die ich mit %/, bezeichne, besteht aus Arten, welche noch in etwas kühleren Gegenden vorkommen, dann folgen die Gruppen 2, *°/, 3, ®/), welche aus Pflanzen gebildet sind, wie sie in kühleren Gegenden verbreitet sind, und endlich die Gruppe 4, welche die Pflanzen der Ebene zusammenfasst, die voch im höchsten Gebirge vorkommen. Im Ganzen sind in den Gegenden, wo die Pflauzen der Gruppe 1 wachsen, ausserdem noch alle Pflanzen der übrigen Gruppen verbreitet in den Gegenden, wo die Arten der Gruppen 2 wachsen, alle Pflanzen der Gruppen °/,, 3, ®/, und 4 und so immer in jeder Gruppe die der höheren enthalten und zwar sogar meist weil häufiger als in den höheren. Ausnahmen von dieser Regel werde ich bei der Aufzählung der einzelnen Gruppen anführen, In allen Verzeichnissen sind die verwilder- ten und die cultivirten ausgelassen, die Synonyme sind in eckigen Klamınern eingeschlossen, Ich wende mich nun zu den Gruppen selbst, Aus der ersten Gruppe sind folgende Ebenepflanzen im wärmsten Theile von Böhmen häufig : Sisym- brium Loeselii, Lepidium - Draba, ruderale, Reseda lutea, Acer campestre, Oxalis stricta, Lathyrus tuberosus. Eryngium campestre, Caucalis daucoides, Scabiosa ochroleuca, Centaurea maculosa Lam. [C. paniculata Autor. nec Lam.] Podospermum laciniatum, Xanthium Strumarium, Myosotis hispida Schlecht., feollina Rehb.] Amaranthus Blitum, retroflexus, Chenopodium opulifolium, Mer- eurialis annua, Hordeum murinum. Ausser diesen Arten sind noch viele der wärmsten Region Böhmens eigenthümlich, welche entweder zerstreut überall oder an einzelnen Orten in Menge in dieser Region gefunden werden, ich be- zeichne sie mit 1 a, (Die mit runden Klammern eingeklammerten sind solche, welche zwar nach ihrer Verbreitung im übrigen Mitteleuropa Ebenepflanzen sind, bei uns aber vorzugsweise auf Felsen wachsen): (Anemone pratensis), Corydalis solida, Fumaria Vaillantii, Nasturlium austriacum, Barbaraea arcuata, Erysimum repandum, orientale [Conringia], Brassica nigra, Thlaspi perfoliatum, Serebiera Coronopus, luteola, Viola (arenaria), pratensis, elatior, Saponaria Vaccaria, (Silene Otites), Cucubalus baccifer, Malva borealis, (Gerauium san- guineum), pyreoaicum, molle, Medicago sativa, (Trifolium ochroleucum), Vicia tenuifolia, Ervum tetraspermum, Orobus tuberosus, Prunus avium, Rubus fru- ticosus var, fastigiatus, Portulaca oleracea, Bupleurum rotundifolium, Scandix Pecten Veneris, Authriscus Cerefolium, Galium tricorne, Dipsacus laciniatus, Scabiosa Columbaria, Inula salieina, (Echinops sphaerocephalus), (Picris hiera- 12 eioides), (Chondrilla juncea), Asperugo procumbens, Myosotis stricta,. versi- color, Solanum villosum, miniatum, Antirrhinum Orontium, Linaria minor, Ve- ronica verna, Thymus Serpyllum var. angustifolius, Stachys germanica, ännua, Ajuga Chamaepytis, Anagallis coerulea, Androsace elongata, Hottonia palu- stris, Plantago arenaria, Polycnemum arvense, Atriplex nitens, tatarica L. (ob longifolia W. K.) laciniata, rosea, Rumex Hydrolapathum, aquaticus (beide in den Elbegegenden), Thesium linophyllum [intermedium Schrad.}] Euphorbia platyphyllos, palustris falcate, Salix rubra, Lemna polyrhiza, Butomus um- bellatus, Gagea stenopetala, Allium vineale, Carex disticha Huds, [intermedia Good} stricta, tomentosa, Pseudocyperus, Panicum sanguinale, ciliare, Setaria verti- eillata, Koeleria glauca, Corynephorus canescens, Avena caryophyllea, Eragro- stis poaeoides, Poa dura, Glyceria distans, Bromus racemosus, commutatus. Es folgen jetzt die Ebeuepflanzen, welche der wärmsten Region angehö- ren, aber daselbst bis jetzt nur an wenigen Orten gefunden wurden (einige von ihnen mögen häufig sein besonders im Eibethale und würden dann zu 1 a gehören ; ich lasse sie aber, weil ich nur wenige Standorte von ihnen kenne in der folgenden Abtheilung stehen, welche ich mit 1 b bezeichne.) Thalietrum galioides, (Pulsatilla patens), Adonis flammea, Ceratocephalus orthoceras, Ranunculus Petiveri, paucistamineus, Glaucium corniculatum, Fu- maria Wirtgeni, micrantha, parviflora (Erysimum virgatum, strictum, Pflanzen des Elbufers), Nasturtium armoracioides, terrestre, Sisymbrium Irio, Columnae pannonicum, Erysimum austriacum [Conrigia], Teesdalia nudicaulis, Viola sta- gnina, Polygala amara, Gypsophila fastigiata, Silene viscosa, Lepigonum me- dium, Alsine tenuifolia, Althatha officinalis, Melilotus dentata, coerulea, Lotus uliginosus, Tetragonolobus siliquosus, Galega officinalis, Lathyrus palustris, (Potentilla collina), Lythrum virgatum, Eryngium planum, Bupleurum tenuis- simum, Orlaya grandiflora, Torilis helvetica, Bifora radians, Loranthus euro- paeus, Asperula arvensis, Valerianella carinata, Aster salignus, Anthemis ru- thenica, Senecio saracenicus, paludosus, Jurinea cyanoides, Centaurea solsti- tialis, Scorzonera parvillora, Sonchus palustris, Xanthium macrocarpum, spino- sum, Specularia Speculum, Erythraea linariaefolia, Physalis Alkekengi, Grati- ola officinalis, Linaria Elatine, spuria, Veronica praecox, Orobanche coerulea, ramosa, Mentha rotundifolia, Pulegium vulgare, Lycopus exaltatus, Stachys ar- vensis, Chaiturus Marrubiastrum, Scutellaria hastifolia, Teucrium Scordium, Ly- simachia punetata, Androsace septentrionalis, Glaux maritima. Salsola Kali, Kochia Scoparia, Chenopodium ambrosioides, Botrys, Blitum capitatum, virga- tum. Passerina annua, Aristolochia Clematitis, Euphorbia Jucida, procera M. B. [&echica Opiz], segetalis, Lathyris cnlt. und verwildert, Parietaria erecta, Po- tamogeton lucens, Najas major, minor, Orchis laxiflora var. palustris, Orni- thogalum nutans, Gagea pusilla, minima, Allium acutengulum, sphaerocephalum, © 2. U 3 Bleu u Da Ze 13 carinatum, Schoenoprasum, Juncus atratus, Tenageia, Schoenus ferrugineus, Scirpus Tabernaemontani, Holoschoenus, radicans, Carex divulsa, Avena tenuis, Glyceria aquatica, Elymus arenarius. Ausser den genannten Ebenepflanzen, welche ich nach der Häufigkeit des Vorkommens in 1, 1 a und 1 b. eintheilte, kommen in der wärmsten Region eine Menge. von Bergpflanzen vor, welche auf Felsen, grasigen Abhängen und in lichten Gebüschen wachsen; ich bezeichne diese Gruppe mit I und theille sie nach der Häufigkeit ihres Vorkommens in drei Gruppen, Hier bedeuten die mit runder Klammer eingeklammerten Namen solche Arten, die dem Standorte nach hieher gehören aber eigentlich Ebenepflanzen sind, die mit einem Asteriscus *) bezeichneten sind einzeln auch im Hochgebirge gefunden worden. Die auf allen Berglehnen häufigen Arten, welche mit I bezeichnet sind: Erysimum crepidifolium, (Silene Otites) Sedum album, Sem- pervivum soboliferum, (Scabiosa ochroleuca), (Ligustrum vulgare), Echinosper- mum Lappula, Salvia verticillata (Veronica prostrata), Galeopsis Ladanum var, angustifolia, Stachys recta, Andropogon Ischaemum, Melica ciliata.. Folgende Arten, die ich mit I a bezeichne, kommen hin und wieder in der warmen Region häufiger vor: Clematis recta, Thalictrum Jacquinianum, (Anemone pra- tensis), Adonis vernalis, Berberis vulgaris, Arabis auriculata, sagittata, Erysimum odoratum, Sisymbrium strictissimum, Alyssum saxatile, montanum, Biscutella lae- vigata, Isatis tinctoria, Rapistrum perenne, Diplotaxis muralis. Viola collina, (arenaria), canina var, erecta [RuppiiRchb,] tricolor var. saxatilis, Silene ne- moralis, (Dianthus caesius) Alsine verna, Cerastium brachypetalum, Geranium sanguineum, Dictamnus Fraxinella, Lavatera thuringiaca, Cylisus ratisbonensis, Medicago minima, (Trifolium ochroleuceum), Oxytropis pilosa, Astragalus Ono- brychis, Prunus Chamaecerasus, Rabus fruticosus var. tomentosus Borkh., Po- tentilla recta, Rosa gallica, Crataegus monogyna, Cotoneaster vulgaris)*, Sorbus Aria)*, Seseli glaucum, Hippomarathrum, Cornus Mas, sanguinea, Lonicera Periely- menum, Asperula galioides, Scabiosa suaveolens, Linosyris vulgaris, Aster Amellus, Inula hirta, germanica, Artemisia scoparia, Achilles nobilis (Echinops sphaero- cephalus), Cirsium eriophorum, Centaurea axillaris, Pieris hieracioides, Lactuca viminea (Prenanthes viminea L.), perennis, Crepis foetida, (Chondrilla juncea) Hieracium echioides, stoloniflorum, Campanula bononiensis, Cervicaria, Omphalo- des scorpioides, Nonnea pulla, Lithospermum purpureocoeruleum, Myosotis sparsiflora, Euphrasia lutea, Saivia sylvestris, Thymus serpyllum var., lanugi- nosus Link et numularius M,B, [pannonicus Koch], Teucrium Botrys, Chamae- drys, Prunella alba, Rumex scutatus, Euphorbia Gerardiana, strieta, virgata, Gagea bohemica, Anthericum Liliago, Carex humilis, Michelii, Scilla bifolia, Plıleum asperum, Stipa pennata, capillata, Sesleria coerulea, Poa bulbosa, Festuca ‚ovina var., glauca Koch [F.glauca Lam.], Triticum rigidum, glaucum, 14 Endlich gibt es noch einige Gebirgspflanzen, welche nur in der wärmsten Region aber auch da nur sehr selten vorkommen, ich bezeichne sie mit I b. Es sind folgende (wobei dieselben Zeichen und Klammern wie in der vorigen Abtheilung gelten.): Clematis Vitalba, Thalietrum foetidum (Pulsatilla patens) , Ranunculus illy- ricus (cassubicus), Corydalis pumile, Arabis petraea, Draba muralis, Helianthe- mum oelandieum, Diplotaxis tenuifolia, Alsine setacea, Linum flavum, austriacum, tenuifolium, Hypericum pulchrum, Geranium rotundifolium, Ruta graveolens, Evonymus verrucosus, Cytisus austriacus, Trigonella monspeliaca, Trifolium stri- atum, parviflorum, Astragalus austriacus, arenarius, hypoglottis, exscapus, Coro- pilla vaginalis, Hippocrepis comosa, Dorycnium herbaceum, Potentilla Fra- gariastrum, Rosa pimpinellae folie, Eglanteria, Anthriscus trichosperma, La- serpitium pruthenicum, Artemisia pontica, Cirsium pannonicum, Xeranthemum annuum, Scorzonera hispanica, purpurea, Podospermum Jacquinianum, Lactuca stricta, Crepis rhoeadifolia, Adenophora suaveolens, Antirrhinum majus, Linaria genistaefolia, Veronica austriaca, Nepeta nuda, Dracocephalum austriacum, Sim deritis montana, Globularia vulgaris, Daphne Cneorum, Quercus pubescens, Or- chis fusca, variegata, Iris bohemica, Ficberi, Lilium bulbiferum, Erythronium Denscanis, Allium strictum, rotundum, Carex stenophylla, supina. Die Ebenepflanzen, welche in den etwas kühleren aber noch ziemlich warmen Gegenden noch verbreitet sind, bezeichne ich mit 1/,. Essind folgende: Thalietrum minus, angustifolium, Adonis aestivalis, Nymphaea alba, Papaver dubium, Nasturtium amphibium, sylvesire, (Arabis birsuta), Sisymbrium ofliei- nale, Sinapis arvensis, Alyssum calycinum, Farsetia incana, Camelina. sativa, dentata, Lepidium campestre, Saponaria officinalis, Silene noctiflora, Malva syl- vestris, Cerastium semidecandrum, Hypericum tetrapterum, Geranium pratense, Ononis spinosa, Medicago falcata, Astragalus Cicer, Spiraea Filipendula, Rubus fruticosus var. candicans, Potentilla opaca, (Poterium Sanguisorba), Rosa rubiginosa, Oenothera biennis, Sedum sexangulare, (Potentilla cinerea), Falcaria Rivini, (Bupleurum falcatum), Chaerophyllum temulum, Galium sylvatieum, Valerianella Morisonii [dentata], Inula britannica, Filago germanica, An- ihemis %otula, Pyrethrum corymbosum, Onopordon Acanthium, Lappa major, Laetuca Scariola, Crepis tectorum, Hieracium praealtum, Nestleri, Cynanchum Vincetoxicum, Anchusa officinalis, Verbascum thapsiforme, phlomoides, Blatta- ria, Scrophularia Erhardti [aquatica Autorum], Veronica spicata, Salvia praten- sis, Galeopsis Ladanum var., latifolia, Marrubium vulgare, Statice elongata, (Armeria vulgaris) Chenopodium murale, vulvaria, Blitum rubrum , Atri- plex latifolia, Polygonum dumetorum, Euphorbia exigua, Typha angustifolia, Asparagus oflicinalis, Convallaria multiflora, Authericum ramosum, Ornithoga- 15 lum umbellatum, Carex Schreberi, Poa compresa, Bromus inermis, sterilis, tec- torum, Ausser den genannten Arten kommen bis in diese Pflanzenregion noch fol- gende seltenere Arten vor, welche ich mit Y,a bezeichne. Dianthus Armeria prolifer, Cerastium glomeratum, Vicia cassubica, Potentilla alba, Bryonia alba, Cerinthe minor, Lithospermum officinale, Veronica longifolia, (Melampyrum eristatum), (Muscari comosum), Alopecurus agrestis, Festuca Myuros. (Fortsetzung folgt.) Miscellen, *.* Der uns vor Kurzem zugekommene, Sr. Majestät dem Kaiser Ale- xander II, gewidmete XI. Band der: Nouyeaux Memoires de la Societs Imp, des Naturalistes de Moscou (1859 in 8.) enihält folgende sehr schätzbare grössere Abhandlungen : 1) Florula Ajanensis, Aufzählung der in der Umge- ‚gend von Ajan wildwachsenden Phanerogamen und höheren Kryptogamen, nebst Beschreibung einiger neuen Arten und kritischen Bemerkungen über verwandte Pflanzenarten; von E. Regel und Hrn. Tiling. — 2) Genera et species Trichopteroram, auctore Fr. Kolenati (mit 5 chromolithograph, Tafeln). Die zweite Abtheilung, welche die Aequipalpiden mit einer systema- tischen Disposition sämmtlicher Phryganiden umfasst. — 3) Monographiae Marantearum prodromus; auctore Fr. Körnicke (mit 8 Tafeln Abbild.). Weitenweber. *,* Der Auerhahn ist — wie die Frauendorfer Blätter berichten — durch einen Hrn, Zamotajew in Sct. Petersburg zahm und zum Hausthier gemacht worden. Hr. Zamotajew soll bereits fünf Paare von der zweiten Generation besitzen. Wer die scheue und wilde Natur dieses Vogels kennt, für den ist diese Thatsache gewiss von Interesse, und dürfte anderwärts wohl noch nicht vorgekommen sein. *,* Man glaubte früher, dass der interessante Zustand vieler Pflanzen, welchen man den Schlaf und das Erwachen der Blumen nennt, durch das Unter- und Aufgehen der Sonne bewirkt und bestimmt werde. Das ist nun nicht der Fall, denn selbst am Nordpole blühen während des Sommers Pflanzen, die in egelmässigen Zeitabschnitten schlafen und wachen, *,* Brieflich theilt Hr. L. de Brondeau mit, dass, wenn er auf seiner Besitzung Waldungen abtreiben liess, um dafür Weinanlagen zu machen, Centaurea paniculata L. daselbst erschien, 3—4 Jahre blieb, dann aber sich wieder verlor ohne dass sie sich je vorher gezeigt hätte, - (Bull, bot.) | 16 *,* Aus fossilen Schuppen, Flossenstrahlen, Schädelknochen, Wirbeln, die auf Schieferplatten von Mühlhausen umhergestreut liegen, vermochte Hr. Sehimper drei bis vier Arten (tertiäre) Fische zusammenzusetzen, 1) Melet- ta crenata Heck., wodurch die Zahl der in der Molasse zu Mühlhausen und in den bituminösen Schiefern zu Perette vorkommenden Arten dieser Sippe auf 3 steigt. — 2) Cybium sp. und 3) Hypsodon Agass. sp. — 4) Amphisile Heinrichi Heck. ; grösser und besser erhalten als das bisher einzige, im J. 1850 von Heckel gekannte Exemplar; die Schuppen waren viel dicker als an der lebenden Art, und wie bei den Stören mit Erhöhungen und Vertiefungen geziert, ebenso auch der Kiemendeckel. (L’ Institut 1859 XXVIl.) *.* Der vom Hrn v. Hornberg auf dem Edelleutstollen bei Joachimsthal in Böhmen angetroffene Liebigit mag (nach Kenngott) wahrscheinlich iden- tisch sein mit dem von Vogel beschriebenen Urankalk-Carbonat von Joa- chimsthal, da bisher das wirkliche Vorkommen des EN anderswo als bei Adrianopel noch zweifelhaft ist. *,* (Preisfrage). Für den November 1861 ist von der mathema- tischen Classe der kgl. Societät der Wiss. in Göttingen die Preisfrage, welche im J. 1858 nicht beantwortet worden, von neuem gestellt: „Bei elektrischen Entladungen von einem Conductor zum anderen durch die Luft oder auch durch leeren Raum reisst die Electricität kleine Theile des einen Conductors ab und führt sie zum anderen Conductor hinüber. Es soll unter- sucht werden, 1. ob nur von der positiven Electricität solche Theile abge- rissen und fortgeführt werden, oder auch von der negativen, und wovon das eine oder das andere abhängt; 2) ob die Masse der fortgerissenen Theile in einem bestimmbaren Verhältnisse zu der Electricität steht, welche von dem einen Conductor zum anderen entladen wird.* — Der für diese Aufgabe ausgesetzte Preis beträgt 50 Stück Ducaten, * * (Todesfälle). Am 10. Sept. vor. J. starb zu Nutgrove in Lancashire Dr. Thomas Nutall, als Botaniker geschätzt, im Alter von 73 Jahren. — Am 26. December erfolgte das sanfte Ableben des geh. Hofrathes, Prof. Dr. Johann Friedr. Ludwig Hausmann zu Göllingen, im 78. Le- bensjahre, um die Geognosie hochverdient. — Am 2. December starb zu Herischdorf bei Warmbrunn der vormalige Prof. an der Ritterakademie in Lieguitz, Dr. Carl Friedrich Mosch, bekannt durch sein Buch: „Wan- derungen durch das Riesen- und Isergebirge*, welche er öfters bereist hatte. Pe Redacteur : Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, N. 556-1) Prag 1860. Druck bei Math, Geriabek. Incarvaria tumerifieo Ami. ELiebisch scudpt. | : Lotos, Zeitsch. £. Naturwissenschaften 1860. Jul. Müller ad nat del.et sculps, BOF708. Zeitschrift für Naturwissenschaften. X Jahrg. F EBRUAR 1860. ‚nbalt: Perg Ar — Ueber den Purpur der Alten, nach Bizio von Dr. Dworski ovae Helminthum species nuper observatae ab A. Polonio, — Anleitung zur pflanzengeographischen Schilderung einzelner Florenbezirke in Böhmen, von E. Purkyne. — Synontologische eınerkungen. — Miscellen von Weitenweber u. A. m Vereinsangelegenheiten. a A dd > rl an u 0 u dd “ tz Verse lung am 27, her uer 1860. “5 Nachdem: der Vorsitzende, Hr,. Magnif. Prof. Dr. Reuss seinen Dank für die Wiedererwählung zum Präses ausgesprochen und die Herren Mitglieder zur thätigen Förderung der Vereinsinteressen aufgefordert hatte, wurde E 1. das Protokoll der letzten Versammlung v. 13. dess. M, verlesen. Sodann i ‚U. Vortrag des Hrn. Oberstabsarztes Dr. Dworski über den Purpur der on ss'Alten, auf Grundlage eines Aufsatzes des Prof. Bizio in Venedig 4 008. unt, wiss, Mittheil.); worauf “1. He. Dr. Robert Schwarz seine Betrachtungen einiger Nahrungs- zoch, «mittel, vom chemischen Ständpunkte Doc: fortsetzte. rs wih-*: , Versammlung am 10. Februar. 4 +1. Verlesung Z Sitzungsprotokolls- vom. 27. Januar 1860. ll. An für die Vereinsbibliothek eingegangenen Druckschriften wurden vor- gelegt: 1). Kritische Uebersicht der Literatur über Mineralguellen im 0. „keis. Antheil von Schlesien, — 2) Nachtrag zur balneographischen nn, kiteratur ‚Mährens. — 3) Das Galthofer bei Selowic gelegene Bitter- in lin Wasser. 4) Das Schwefelwasser bei Pfedmost nächst Prerau (sämmt- : er lich ‚vom. Verf., Hrn. Dr. Melion in Brünn.) — 5) Frauendorfer Blätter 4 ui BIO. y E. ‚Vortrag: des: Hrn, Prof..Koristka über die, neuesten aemruehinchn? 2... Forschungen; in ‚Südafrika, 11, Theil: _ j "IV... Hierauf ‚demonstrirte Derselbe die von ihm entworfene und ee ‚ nete, ‚Höhensebichteukarte ‚von. Mähren und ‚Schlesien, ‚und fügte, einige Notizen ‚über Höhenmessungen hiuzu, welche durch die k. k. geolog. i ? „‚ Reichsenstalt veranlasst wurden, und sich zumeist auf: die Umgybungen Bo von, Klattau und Pfibram beziehen. V. Schliesslich Beigte Hr. Prof. R euss ein um gr anfgefundenes, interessantes Conglomerat vor, zu dessen Bildung ein grosser eisener Nagel ‘die Veranlassung gegeben. » u W issenschaftliche Mittheilungen. Ueber den‘ Purpur der Alten. Nach Prof. Barth. Bizio mitgetheilt vom k. k. Oberstabsarzte Dr. Joseph Dworski in Prag, In den Atti dell I. R. Istituto Veneto di scienze ed arti (1859 dispen- sa 10) findet sich eine interessante Skizze über den Purpur der Alten, wel- che auch die Beachtung unserer Vereinsmitglieder verdienen dürfte; so dass wir in der Vereins-Versammlung am 27. Januar 1. J. darüber einen "kurzen Vortrag zu ‘halten uns erlaubt haben. Nuchdem Prof. Bizio die Bemerkung vorausgeschickt, es sei’ sonst. eine stets sehr zu lobende Sitte der Gelehrten gewesen, wenn selbe über einen Gegenstand’ eine‘ Abhandlung schrieben, eine kurze Geschichte ' desjenigen vorauszusenden, was über diesen Gegenstand 'etwa bereits "früher." bekannt war und dass diese löbliche Gewohnheit nun leider zu hicht geringem Schaden des wissenschafflichen Fortschrittes unterlassen werde — bespricht‘ derselbe in dem erwähnten Aufsatze die schädliche Vergessenheit, welcher die neue- sten Studien über den Purpur der Alten anheimgefallen sind. i Bizio selbst hat, geführt durch Viviani —' welcher leider die’ Irr- thümer des Amati und Rosa über den Purpur der 'Alten wieder auf- wärmte, im Jahre 1832 es übernominen, jenem Stoffe eine’ eigene "Färbung als eigenthümlich zuzuerkennen, welche keine andere als’ die rothe sein konnte, wie wohl Amati und’ Rosa der Meinung waren ‘(welcher irrthümlich die älteren und auch neueren Naturforscher folgten), dass es nicht allein einen gemischten, sondern 'sogar einen schwarzen und weissen Purpur gebe. Bizio bearbeitete fleissig diesen Gegenstand und ceitirt einen Brief des gelehrten Reisenden Roth aus Jaffa, welcher erzählt, im ' Meere’ ‘daselbst seien unter den daselbst lebenden Gasteropoden auch ein Conus mediterraneus und eine Purpura befiüdlich, wahrscheinlich die Purpura 'patula des’ Lamark, welche häufig an jener Küste zu finden ist und welche, bloss zwischen den Fingern gebalten, die Hohlhandflächen und die Nägel purpurrotk färbt. Wird die Muschel mit Vorsicht gebrochen und ‘von der Rückseite das Athmungsorgan geöffnet, so findet man nalie ‘am Herzen eine erbsengrosse 19 yängliche Eichel, welche von Aussen geöffnet eine kreideweisse Färbung zeigt, die ‚aber in wenig Seounden 'grünlich wird. Roth, welcher eine ziemliche Menge dieser Eicheln gesammelt: hatte, bemühte sich nach der Weisung des ältern Plinius: dem Purpur zu verhalten; er mischte zu diesem Ende diesen Stoff ‚der Eicheln mit 3 Theilen' Wasser und‘ etwas Meersalz und unterwarf ihn «einer dreitägigen Maceration; es‘ entwickelte sich 'hiebei ein knoblauch- arliger sehr unangenehmer: Geruch ;.\in: die erhaltene Flüssigkeit wurden dann eınige Stücke eines Baumwoll- oder weissen Seidenstoffes eingetaucht und gub getränkt, den Strahlen ‘der Sonne ausgesetzt. In. dem Verhältnisse als die, Stoffe sich trockneten; ward der Geruch stärker und eindringlicher, und es wurde auch eine bedeutende Aenderung in der Färbung beobachtet, welche aus.dem Grünlichen in das Grüne, dann in das Violette und zuletzt in die Amethystfarbe übergiog. In diesem Versuche gelang es besser mit den Woll- als mit den Sejdenstoffen und so gelangte Roth in kurzer Zeit dazu, die Purpurtinetur wieder zu geben, welche jedoch durehsus nicht der Purpur der Alten ist. Bizio eitirt nun zuerst die Revue de Zoologie, iu welcher eine genaue und ausführliche Darstellung zu lesen ist und welche wiederholt wurde, dann den Moniteur universelle, in welchem gesagt wird, der Amethysten-Purpur komme von‘ Murex iruneulus und der tyrische von Murex branduris ; allen ‚anderen Conchylien müsse er abgesprochen werden, die purpurfarbene Feuchtigkeit sei im. Thiere farblos, aber der Luft und dem Lichte ausgesetzt, gehe dieselbe dureh alle Gradationen vom Grünen bis zur Amethystfarbe im Murex frun- eulus, und bis zur hellen und lebhaften Purpurfarbe im Murex branduris.. Die Licht- | und) insbesonders die Wärmestrahlen bringen diese Wirkung ; hervor;; der Sauerstoff der Luft oxydirt-denm: diese Feuchtigkeit, welches :Oxyd dann den stärksten Reagentien und zwar sowohl den kaustischen Alkalien als den starken Säuren widersteht ; bloss die Salpetersäure zerstört dasselbe, wie letz- tere, überhaupt die: organischen Substanzen zerstört. - 2 Die Feuchtigkeit des M. truncnlus getrocknet und mit Alcohol behandelt, löst: sich in zwei, verschiedene Substanzen auf und zwar in eine’azurne (Cy- ahoxyd) und in eine ‚lebhafte - rothe (Purpuroxyd), welch’ letztere durch ihre, Natur und Eigenschaften sich ‚durchaus nicht unterscheidet von der kry= stallinischen Materie, welche Beerzelius bei Erhitzung des Indigo erhielt. Die Feuchtigkeit des‘ M. :branduris liefert nur eine Substanz das tyrische - Qxyd,: den tyrischen -Purpur, des Aristoteles, Vitruvius und Plinius,.“ welcher oh seines. Glauzes. als: der ikostbarste galt, und: diese genauen wissenschalt- lichen. Resultate, ; welche. -bis zum Jahre 1833 hinaufgehen, verdankt man den Bemühungen des gelehrten Venetianers Dr. Bizio. u ‚Der ‚Redacteur ‚des /Moniteur universelle in Gesellschaft des Dr, Grwby 2* 20 bemühte sich nun, anatomische Studien über diese Muscheln zu machen. Da derselbe zu ‚diesem Zwecke eine bestimmte Quantität der purpurfarbenen Feuchtigkeit nach ‚Angabe des Vitruvius mit Honig versetzt hatte, so gelang es ihm lobenswerthe microscopische Beobachtungen über die eigentliche Be- schaffenheit ‘dieser Flüssigkeit anzustellen, Die Thatsachen hinsichtlich der beiden Muscheln, welche uns der gelehrte Venetianer vorführte, stehen in voller Klarheit da, und es bedarf keines Laboratoriums, um ‚den echten Purpur zu erhalten. Bizio erzählt nun, wie er von den Fischern zu Chioggia die von ihnen gefischten Muscheln erhielt und darunter die beiden Muriei auch fand, und wie durch emsigsten Fleiss es ihm gelang, den Purpur darzustellen, ‘obschon die früheren gelehrten Schriftsteller Amati, Cav. Rosa und der Abhe Olivieri behauptet hatten, der Murex branduris und trunculus insbesondere hätten keine Spur des purpurfarbenen Färbestoffes, wozu auch Bertini 1816 selbst beitrug durch die Annahme, dass der Zoophyt, welcher an der Schale des Mollus-- ken anklebt, den Purpur enthalte — im Jahre 1824 jedoch bei Uebersetzung des neunten Buches des Plinius schrieb er doch wieder dem Murex braudu- vis die purpurerzeugende Eigenschaft bei. Hiebei glaubte Bertini, es mache sich ein Gewebe von purpurfarbenen Schleimfäden nach Art, wie die Spinne ihr ‚Gespinnst bildet, nur wären diese Schleimfäden schwer zu sammeln, nicht allein ‚ob der '‚Meeresbewegung, welche selbe zerstreue, sondern auch wegen der gefrässigen Actiimia (nach seiner Annahme eine Pflanze, welche auf der Muschel‘ des Mollusken wurzle und die Purpurfäden in sich aufnehme), daher Bertini diesen Zoophyten: purpurfrässige Attimja benannte, Derlei Irrthämer wurden geschrieben und veröffentlicht nur 9 Jahre früher, ehe Bizio die reale Existenz des Purpurs der Alten gerade im Murex branduris unum- stösslich nachgewiesen. Bizio bespricht dann noch im Allgemeinen die Resultate, welche die Forscher nach dem Purpur der Alten erhalten hätten und welche derselbe in einer eige- nen Disertation näher beleuchtet und der Wahrheit die Palme gewinnt. Zu- letzt erwähnt Bizio noch, es sei gewiss, dass die Alten, um deu berühmten Purpur zu gewinnen, nicht allein der Feuchtigkrit der obbenannten Muscheln sich bedienten, sondern auch jener der Buceinus-Arten. Zu diesem Zwecke hat Bizio mit dem Buceinum echinophorum, mit der Helix Janthina und mit der Aectimia maculata Versuche gemacht und als Resultat dieser stellte sich her- vous, dass, so oft in einer Conchylie eine rothe oder grünliche Materie bei Lebzeiten des Thieres sich kundgab, diese immer der Buccinum-Art angehöre ; wenn jedoch diese Materie innerhalb des Thieres weiss oder weisslich war und bei Zutritt der Atmosphäre oder ausgesetzt den Einflüssen der unorgani- schen Natur grünlich wird, so sei diese den Murex-Arten augehörig und der 21 . wahre Purpur, Weil nun bereits die Alten behanpteten, dass der Purpur (der eigentliche) absolut unveränderlich sei, dagegen der den Buccınen entaommene iitLeichtigkeit sich entfärbte, so hat Bizio durch die Erfahrung unbezweifelt dargewiesen, dass der eigentliche Purpur sowohl den kaustischen Alcalien als auch den starken Säuren widerstehe, dagegen das Grün der Buceinus- Arten durch schwache Säuren und selbst durch das Licht verändert werde und sich verliere, Novae Helminthum species; nuper observatae ab Ant. Fid. Polonio, Patavino. ' Plures sectiones in variis animalibus peractae occasionem mihi dede- runt, nonnullas novas Helmintbum species scientioe annalibus tradendi, Fau- nae Italicae non solum sed et aliarum regionum. Mihi persuasum est, cla- riss. Vallisn erium primum omnium, et nostris temporibus Van Bene- d en verum dixisse circa naluram polyzooicam Taeniarum (vide „Prospeetum . Helminthum Faunae Venetae“, a me hoc anno Patavii editum). Paullo pust mihi persuasum habui, Trichinas nil aliud esse quam Filarias in primo ipsa- rum evolutionis stadio, sicut de Agamonemis cum Ascaridibus comparatis dicendum est. Ego evolutionem meae Filarise disparis secutus sum in Corvo Corace, sub musculis ventrieuli hujfusce speciei; tres Q et octo & inveni perfecte evolutas, dum intestinis ejusdem animalis plures vesiculae' adhaere- bant, quae Trichiuas (Trichinam disparem) continebant, Quoad formam cur- poris generalem Filarias antea inventas in graduali evolutionis progressu vi- dens novum argumentum habui, ipsas nil alind esse quem Filarias in prima ‚evolutione. Ordo : Cephalocotylea. Genus: Pseudoscicus Polonio. ‚Vesica primaria, membranacea, pellucida, albicans ; animacula solitaria eysticerci-formia; caput tetragonum, acetabulis quatuor, proboscide allongata, hortellum uncinum corona simpliei; corpus subovale, teretiusculum vel de- Pressiusculum, In Cephalopodis pseudoparasita. 3 Ps. longicollis Polonio. Corpus subovale, minima vesieula «axor- natum, collum longissimnm. Habitaculum: Sepiola Rodelantii, in bronchis, Neapoli (Delle. Chiaje). — Celeb. Dom. Diesingii opinione motus, ex Cysticerco sepiolae, a claris- simo Delle Chiaje Neapoli invento, ab ipso tamquam species considerato, no- vum genus feci. Fi Genus Taenia, 1. T. Cantaniana Polonio, Caput globosum, centre umbonatum ; 22 acetabulis: cruciatim -oppositis ob majorem tapitis' eircalum ;'’ collum’ 'nallanı‘ corpus retrorsum dilatatun, artienlis supremis campanaeformibus, "sequenti= tibus campanaeformibus imbricatis 'trapezoidalibus ; apertarne edaitaion mar- ginales. Long: 0,013. rograb Habitaculum : Meleagris PR in intestino, Ootobri, Patavii (Polonio.) 2. T.naswuta Rudolphi. ‘Habitaculum : Parus major, in Ka 'No= vembri, Patavii (Polenio) ; specimina 8. vie bi 3. T. imbutiformis Polonio, Corpus retrorsum incrassatum ; caput minimum ; acetabulis orbieularibus,.antieisz; -collum »nullum; artieuli supremi lineares, posteriores; campanulato-imbutiformes,. ultimi _campanulati, aperturae genitales laterales ellipticae. Long. 0,01. Habitaeulum : Anser ferus, in intestinis, Octob, et Nov,, Patavii (Polonio.) Ordo : Nematoidea. Janı Genus; Ascaris. 1 Is1l. sen A. megalocephala Rudolphi. Habitaculum : Equus Caballos, Ti- cini (Panizza), Mediolani (Mus. Vet. Mediol.); Bos Taurus, Patayüi (Polonio), in intestinis. Genus: Spiroptera. ig Sp. megastoma Rudolpbi. In Museo anatomico Tieinensi_ a clarise, Professuore Panizza in Equo Caballo inventum et a me ad classem, in quama pertinebat, relatum. Hujusce speciei circa millia exemplaria in tumore_ unico, existebant. | i Genus; Filaria, ‘1.F, papillosa Rudolphi.. Habitaculum ; ‚Equus Caballus,, sub tunic® intestinorum, Mediolani (Museum Vet. Med.), Tieini (Panizza) omni anpitempore- 2. F. papillicauda Molin. Nabitaculum : Cauis familiaris, in cavi- tate cordis. — Hujus speciei primum: exemplar ad, Natterer Riv-Oraquay in Cane brachyuro inventum ; colleetionis. Brasiliensis ' Musei Caesarei ' 'Vindo - bonensis partem constiluit; secundum exemplar a Clatiss. Prof. Panizza re> pertum in Museo Anatomieo Ticineusi servatur, ullajaad 3. F. lentis Rudolphi. Habitaculanı: Hands Mulus, SORUHEEEN Ber oculi. Tieini (Panizza). j 4. F. dispar Polonio! Os bilabiatum inerme, corpus ' breve vel lon=ı gum subaequale, utrinque parum atlenuatum; extremitas caudalis 'maris in- Nexa, alata, alis quatuor linearibus, leviter ‚centro' incrassatis; vagina pehiß bipetala, penis in axi vaginae bipartitus ; extremitss caudalis feminae ‚obtusa, recta. Long. & 0,01; 2 0,028. | Habitaculum: Corvus Corax, sub musculis ventriculi. Decembri, Tieini (Polonio), Speeimina octo & et tres Q. - 23 r Genus: -Trichina, Auch. vet, 1. Ir ciroumfihexa Polonio.: Corpus capillare, . antrorsum trunca- tum, retrorsum subito, caudatum et eircumflexum ; os trilabiatum, Long. 0, 002. Habitaculum : Mus Rattus, in, follieulis peritonei, ‚Oct,, Patavii (Polonio)» specimiua plurima. — ‚Status perfectus ignotus. 2. Tr, dispar Polonio ! Os bilabiatum, corpus capillare mieroscopicum, ubringde parum aAttenualum ; extremitas caudalis subobtusa. "Long, 0,003. - /Habitaculum ; Corvus Corax in follieulis sub epithelio intestinorum De- cembri, Ticini (Polonio), specimina plur.ma. ‚In. statu perfecto Filaria dispar, 3. Tr. microscopica Polonio. Habitaculum: Podarcis muralis ‚ad hepar et in peritonei follieulis.'inclusa, Majo et Junio, FPatavü (Polonio). In quolibet folliculo , aut una aut quinque Trichinae inveniebantur, Statu perfecto fortasse Filariae Raptatorum. -9 Genus: Calodium. &-papillosum Polonio,. Corpus capillare, rectum, antrorsum. atte- nualum, retrorsum rotundatum ; vagina penis — ? penis ipse . « „2 Apertura feminae in anteriore, eorporis parte, apertura ani in extremitate caudali, pa- pilloss, popillis quatuor, Long. 0,015. Hobitaculum: Mus. Rattus in vesica urinaria, Octobri, Patavii ‚(Polonio); specimina 15 9. — - ‚Patavii, Januario. 1860. 2351 Anleitung zur pflanzengeographischen Schilderung einzelner Florenbezirke Böhmens. Von Emanuel Purkyne. (Fortsetzung von S.. 15). "Ferner findet man noch einige Bergpflanzen, welche der Grüppe I ent- sprechen, in diesen Gegenden verbreitet. Ich bezeichne sie mit '/,. Einige von diese kommen in anderen Ländern auch in der Ebene vor und, sind einge- Bei Es sind diess: j '"Asperula cynanchica, (Potentilla cinerea), Sedum reflexum, (Poterium San- En (Bupleurum falcatum), Anthemis tinctoria, Inula Conyza- D. C. [Co- ayza Aqharrose L.], (Prunella grandiflora), Allium fallax, Asplenium septem- trionale. ® «Endlich sitd auch einige seltenere Bergpflanzen in dieser Etage zerstreut, die ich mit "/,& bezeichne. Es sind dies: Anemone sylvestris, (Arabis hir- E en, Potentilla rapestris, Gentiana ciliata, Rosa einnamomea, BReBL; vorureliaeh, ee tinctoria, Veronica latifolia. "Es gibt eine Anzahl von Bergpflanzen, welehe nur in ‘kütilen "Wäldern im wärmeren Lande vorkommen und in den’ mässig warmen Gegenden, in’ 24 welche noch Pflanzen der Gruppe */, steigen. Sie steigen in den Gebirgen dieser wärmeren Gegenden oft ziemlich hoch, meiden aber die Berge, selbst die tiefen Lagen der kälteren Gegenden. Ich habe diese Gebirgspflanzen, wel- che meist fenchte, schaltige Felsen und Wälder bewohnen, als eigene Gruppe von den sub I genannten Bergpflanzen getrennt und bezeichne sie mit I/M. Diejenigen Arten, welche häufiger gefunden werden und das Zeichen -I/Il- haben sind folgende: Arabis brassicaeformis, Thlaspi montanum, Vicia pisiformis, dumetorum, Sorbus torminalis, Bupleuram longifolium*), Laserpitium latifolium, Viburnum' Lantana, Crepis praemorsa, Epipactis rubiginosa, ' Melittis Melisse: phyllum. H. ae ae Seltenere Arten, welche hieher gehören (ich bezeichne sie mit I/Iha) und bisher vorzugsweise in Bergwäldern und Bergwieseu und auf schattigen Fel- sen des wärmeren Nord- und Mittelböhmens gefunden wurden, sind: Geranium. bohemicum,* Potentilla thuringiaca Bernh. [Buequoiana Knaf], Epilobium hype- rieifolium, Peucedanum alsaticum, (Tordylium maximum) Libanotis imontana, Cineraria aurantiaca, campestris, Echinospermum deflexum, Phyteuma orbicu- lare, Euphorbia angulata, Hierochloa australis, Elymus' europaeus, Pflanzen, welche sonst meist nur in den Alpen und» im’. wärme: ren Böhmen hin und wieder auf Bergen wachsen, während sie dem eigentli- chen Hochgebirge (ausser den mit einem * bezeichneten) fehlen, sind: Anemoue Halleri, Saxifraga »izoon,* caespilosa, Aster alpinus, Hieracium Schmidtii, Wood- sia ilvensis. Orobus albus, eine Vorgebirgspflanze, gehört ebenfalls hieher ; er ' wächst in den Karlsteiner Wälder. Ich gebe allen diesen Pflanzen das Zei- chen 1/IV. (Ausserdem gibt es noch mehrere Pflanzen, welche in anderen Ländern die Alpengegenden lieben, bei uns aber nur im tiefsten wärmsten Theile des Landes gefunden werden, wie Cirsium eriophorum, Helianthemum oelandieum u.a.m.; von diesen werde ich in der zweiten Hälfte ‚dieser, Skizze reden). R ‚aodanı Wir kommen, jetzt zu der grössten Pflenzengruppe, welche aus. den, durch das ganze-böhmische Mittelland (und noch häufiger in wärmeren Lande); verbreiteten Arten besteht, Ich bezeichne die hieher gehörigen. Ebenepflanzen mit 2. Die seltener vorkommenden Arten sind eingeklammert.. Diese, Pflan- zen sind folgende : Anemone hepatica, ranunculoides, (Myosurus minimus), Ranunculus. aqua. tilis (divaricatus, Auitans), Ficaria, auricomus, bulbosus, sceleratus, arvensis, (Aquilegia vulgaris), Delphinium Consolida, Nuphar luteum, Papaver Argemone, Chelidonium majus, Corydalis cava, Fumaria officinalis, Nasturtium, palustre, - (Barbarea strieta) Turritis glabra, (Cardamine Impatiens), Sisymbrium Alliaria, Thalianum, Draba verna, Thlaspi arvense, Helianthemum vulgare, Viola odo- rata, (mirabilis), Gypsophila muralis, Lychnis vespertina, Holosteum umbellatum, 25 Stellaria Holostea, Malschium aquaticam, Cerastium arvense, Malva Alcea, Tilia parvifolia, (Hypericum montanum, hirsutum,) Geranium dissectum, pusillum, co- lümbinum, 'Rhamnus Cathartica. Sarothamnus vulgaris, Melilutus alba, oflieina- lis, Trifolium rubens, alpesire, ervense, fragiferum, agrarium, fililforme, Orobus vernus, Rubus fruticosus var. dumetorum et corylifolius, caesius, Fragaria elatior, eollina, Potentilla (inclinata), argentea, verna, Agrimonia Eupatoria, Alchemilla arvensis, Pyrus communis, Epilobium hirsutum, parviflorum, roseum, Scleran- thus perennis, Myriophyllum spicatum, Callitriche stagnalis, autumnalis, Cera- tophyllum‘ 'demersum, Lythrum‘ Salicarie, Herniaria globra, Seleranthus peren- nis, Sempervivum tectorum, Saxifraga tridactylites, Aegopodium Podagraria, Be- rala augustifolia, Sium latifolium, Oenanthe Phellandrium, Aethusa Cynapium, (Peucedanum Cervaria, Oreoselinum), Pastinaca‘sativa, Daucus Carola, Torilis Anthriscus, Conium maculatum, Viscum album, Adoxa Moschatellins, Galium Oruciata, palustre, Valerianella olitoris, Dipsacus sylvestris, Eupatorium canna- binum, Pelasites oflicinalis, Erigeron canadensis, Tanacetum vulgare, Filago ar- vensis, 'minima, (Gnaphalium luteoalbum), Helichrysum arenarivm, Matricaria Chamomilla, Senecio viscosus, Jacobaea, Cirsium acaule, cauum, Carduus acanılioides, (crispus), Lappa lomentosa, Centaurea scabiosa, (Arnoseris pü- silla), Cichorium Intybus, Sonchus asper, Crepis bieunis, Hieracium pralense Tsch, [eollinum Gochnat] umbellatum, Gentiana Amarella, Erythraea pulchella, Cuscuta europaea, Lycopsis arvensis, Symphytum officinale,Echium vulgare,Solanum nigrum, Dulcamara, Hyoscyamus niger, Datura Stramonium, Verbascuin Lych- nitis (Linaria arvensis), Veronica agrestis, hederaefolia, Limosella aquatica, Me- lampyrum arvense, nemorosum, Mentha sylvestris, aquatica, Lycopus europaeus, Colamintha Acinos, Nepeta Cataria, Glechoma hederacea, Lamium amplexicaule, maculatum, album, ‘Stachys palustris, Betonica officinalis, Ballota nigra, Scu- tellaria galericulata, Verbena offieinalis, Lysimachia vulgaris, Primula offieinalis, Chenopodium 'hybridum, urbicum, polyspermum, Blitum glaucum, Rumex con- glomeratus, sanguineus, Polygonum amphibium, lapathifolium, (minus) Euphor- bia Esula, Peplus, Ulmus efusa, Quercus sessiliflora, pedunculata (die Unter- schiede in ‘der Verbreitung beider Arten sind genauer zu bestimmen.) Carpiuus Betulus, Salix amygdalina, viminalis, eineres, Populus alba, nigra, Hydrocharis morsus ranse, Sagitlaria sagittaefolia, Potamogeton crispus, (Lemna trisulca, minor, 'gibba, Typha Jatifulia, Acorus Calamus, ‘Orchis Morio, incarnata: L. fangustifolia Wimm et Grab], (Cephalanthera pallens, (ensifolis, rubra), Iris Pseudacorus, Gagea arvensis, lutea, Allium (ursinum) oleraceum, Colchieum autumnale, Juncus effusus, glaueus, sylvaticus, compressus, (Cyperus fuscus), Heleocharis palustris, uniglumis, (acieularis), Scirpus (setaceus), lacustris, ma- ritimus, (compressus), [carieinus Schrd. Blysmus comp. Panzer] Carex vul- pina, (brizoides), elongata, acuta, praecox, vesicaria, paludosa, riparia, hirta, 26 Panicum glabrum, Crusgalli, Setaria viridis, glauca, Phalaris arundinaces, Alo- pecurus genieulatus, (Phleum Boelimeri), (Leersia oryzoides,) Apera spica venti, Phragmites 'communis, Ilolcus lanatus, Arrhenaterum elatius, Avena, fatua, pratensis, Glyceria spectabilis, (Festuca gigantea), Bromus (asper) mollis, erec- tus, Triticum caninum, Equisetum limosum, Asplenium Ruta muraria,.) Es gibt noch eine Anzahl von Ebenepflanzen, welche ‚in gleicher‘ a mit den’ebengenannten wachsen, aber vorzugsweise nur in diesen gemässigte- ren und feuchteren Gegenden verbreitet siad und weit seltener in wärmeren und 'trockneren Gegenden vorkommen, welche durch die. Gruppen. von und 1 charakterisirt sind. "Ich bezeichne diese Pflanzen mit 2 a; es. sind folgende: j Auch hier sind die. seltenen Arten eingeklammert. Thalictrum. flavum, Ranunculus Lingua, Philonotis, Sagina apetala, nodosa, Spergula pentandra, Stel+ laria glauca, Elatıne Alsinastrum, Hydropiper, Radiola linoides, Ononis repens, Geum intermedium, Potentilla supina, Rosa tomentosa, Hippuris vulgaris, Lyth- rum’ Hyssopifolia, 'Herniaria hirsuta, Hydrocotyle vulgaris, (Dipsacus pilosus,) Palicaria vulgaris; Artemisia: Absinthium, Achillea Ptarmica, Tragopogon. orien+ talis, Crepis virens, Pyrola chiorantha, Gentiana. Pneumonanthe,, Cuscuta Epi- linom, Utrieularia vulgaris, minor, (intermedia) Lysimachia thyrsiflora, (Cen- tunculus minimus) Rumex maritimus, Potamogeton (rufescens), pusillus, Epi+ pactis palustris, Heleocharis ovata, Carex cyperiodes, teretiuscula, paniculata, pa- radoxa, Hierochloa odorata [borealis R, et S.], Botrychium Lunaria. . fi Andere Ebenepflanzen gibt es ausserdem, welche nur auf die, Region, wo die unter 2 genannten Pflanzen wachsen, beschränkt ‚sind und: fast nie in! den wärmeren Gegenden vorkommen, ich bezeichue sie mit %b. Auch hier sind) die seltenen Arten eingeklammert, Im Ganzen gehören hieher folgende : (Nuphar pumilum, Südböhmen) Nymphaea candida, Bunias orientalis, Ane- mone vernalis)*, Mönchia erecta, Potentilla norvegica, procumbens Sibth [Tor> mentilla reptans L.], (Illecebrum verticillatum, Bulliarda aquatica, südl. Böhmen), Ribes nigrum, Cicuta virosa, Ostericum palustre, Senecio aquaticus, Hypochoe- ris maculata, Pyrola umbetlata, Myosotis caespitosa, Scrophularia vernalis, Pri- mula elatior, Littorella lacustris, Salix repens, Potamogeton gramineus L., [heterophylius Schreb], aeutifolius, trichoides, pectinatus, densus, Spiranthes au- tumnalis,; Gladiolus imbrieatus, Iris’ sibirica, (Fritillaria Meleagris), (Juneus alpi- aus), Schoenus nigricans, Rhynchospora alba, fusca, Scirpus pauciflorus Lightf! [Baeothryon Erh.], Eriophorum alpinum, gracile ‘Koch, [triquetrum Hoppe], ' Melica uuiflora, Coleanthus subtilis, Lycopodium Chamaecyparissus, Gniapkentee “a *) Die mit einem Asteriskus bezeichneten Pflanzen Ahaienıe auch ausnalhms=: weise im Hochgebirge. gefunden. j y ‚enig > a 27 tim, Polystichum Thelyptehis, eristatum, Bo geRTh.n üidterean AR ratdefot Hin), Ophioglossum vulgare. Eine weit pfianzenwärmere Region bilden jene Gegenden, welche ausser den später unter 3, ”, und 4 zu nennenden Arten nur noch die Ebenepflon- zen besitzen, ‘welche ich unter die Gruppe *%, zusammenfasse; es sind ‚dies folgende, (die Seltener vorkommenden sind eingeklammert): Papaver Rhoeas, (Corydalis fabacea), Barbaraea vulgaris, Neslia paniculata, Viola hirte, canina, Dianthus deltoides, 'Silene nütens, Lychnis Viscaria, Agrostemma Githago, Sper- güla Arvensis, (Lepidogonnm’ rubrum,) Arenaria serpyllifolie, Malva vulgaris, Hypericum 'perforatum, (humifusum) Geranium palustre, Erodium eicatarium, Impatiens Noli tangere, Euonymus europaeus, Rhamnus Frangula, Genista tinc- töriä germänich, Medicago Iupulina, Trifolium medium, montanum, hybridum, pro- eumbens, Astragalus glyeyphyllos, Coronilla varia, Vicia Cracca, sativa, Ervum kirsufum, (Lathyrus sylvestris) Prunus spinosa, Spiraea Ulmaria, Geum urba- num, Potentilla anserins, Rosa canina, Crataegus Oxyacanthıa, Pyrus Melus, Seleranthus anatus, Sedum maximum, 'Selisum Carvifolia, Heracleum Spondylium, Hedera Helix nicht blühend, Sherardia arvensis, Galium Aparine, verum, Va- Ieriänella Auricula, Kuautid arvensis, Tussilago farfara, (Erigeron acris), Bidens tripartitä, ' ceruta, Artemisia vülgaris, Chrysanthemum inodorum, Carduts nu= tens, Lappa minor, Carlina vulgäris,' Serratula 'tinctoria, Centaurea Jacea, Cy- anus, Lapsana communis, Tragöpogon pratensis, Sonchus oleraceus, arvensis, ieraeium boreale, Jasione montäna, Campanula' rapnnculoides, Trachelium, ' glo- merata, Pyrola minor, Monotropa Hypopithys, Erythraea Centaurium, Lithosper- num ärvense, /Pulmonaria offieinalis, "Verbascum Thapsus, nigram, 'Scrophularia nodosa, Linaria vulgaris, Veronica Anagallis, Beecabunga, serpyllifolia, arven- sis, triphylios, Orobanche Gälii, Rhinanthus major, Alectorolophus, Enphrasia Odontites, Origanum vulgare, Clinopodium vulgare, Laminm 'purpureum, Galeop= sis 'pnbescens, Ajuga genevensis, Chenopodium album, Atriplex patula, Rumex erispus, Polygonum aviculare, Convolvules, Euphorbia helioscopia, Cyparissias, Urtica urens, Corylus Avellana, 'Salix fragilis, alba, purpurea, Betula alba, Pinus sylvestris, Alisma Plantago, Triglochin palustre, Potamogeton natans, per’ foliätus, Zanichellia palustris, Sparganiam ramosum simplex, Luzula albida, Cyperus flavescens, (Carex Oederi), Alopeeurus fulvus, pratensis, Calamagro4 stis epigeios, Koeleria cristata, Avena flavescens, Glyceria fluitans, Poa trivi- alis, Brachypodium pinnatum (sylvaticum), Bromus secalinus, Arvensis, Triticum repens, 'Lolium perenne, Polypodium vulgare, Asplenium trichomanes, ' Pteris aquilina, Einige Arten sind liauptsächlich in dieser Region und in der 2ten, seltener in der von Y, und 1 verbreitet, ich bezeichne sie mit %, ©, Es sind folgende; Prunus‘ Padus, Viburnum Opulus, Galium uliginosum, Sueeisa pratensis, (Trifolium spadiceum), Arnica montana, Scorzösera humilis, (Pyrols 28 wedia) Angelica sylvestris, Menyanthes trifoliata, Alnus incana, Ledum_ palustre Agrostis canina, Montia minor, Silaus pratensis, Thysselinum palustre, (Spar- ganium natans), Calla palustris, Während wir in der wärmsten Region auf den Bergabhängen meist die unter I genannten Pflanzensehen und nur wenige eigenthümliche Berg-Wald- pflanzen, die wir unter I/II nannten dort vorkommen, sind in den kühleren Gegenden, in welchen die unter 2 und ?/, genannten Ebenepflanzen ihre letzte Station haben, fast gar keine Bergpflanzen sonniger Standerte, hingegen aber in den grossen Wäldern viele Bergwaldpflanzen zu finden, welche in den wärmeren Gegenden fehlen oder selten sind. Zum Theil kommen dort auch Pflanzen vor, die ihre grössere Häufigkeit erst im Vorgebirge erlangen. Ich fasse alle diese Pflanzen unter der Gruppe II zusammen und theile sie in mehrere Abtheilungen, die einen, welche mehr in der unteren dieser Berg- region und hin und wieder im warmen Lande vorkommen, bezeichne ich mit N 1. Es sind dies folgende: Dentaria bulbifera, Hesperis, matronalis, Thlaspi alpestre, (Polygala Chamaebuxus, westliche Landeshälfte) Dianthus Seguierii, Vicia sylvatica (Cy- tisus nigricans, im wärmeren Lande häufiger), (Spiraea salicifolia südl. Böhm.), Ribes alpinum Chaerophyllum aromaticum, Lonicera Xylosteum, Symphytum tuberosum, Euphorbia dulcis (Platanthera chlorantha), Orchis sambucins, die selteneren sind hier und in allen folgenden Verzeichnissen eingeklammert, und denen, welche in anderen Ländern auch in der Ebene vorkommen, ist ein E beigesetzt. Eine zweite Abtheilung von Bergpflanzen, welche ich mit II 2 bezeichne, ist in dieser zweiten Region mehr oder weniger verbreitet, es kommen ‚aber diese Arten auch in schattigen Wäldern der wärmeren Gegenden und eben so im Vorgebirge bis über 3000’ vor. Es sind diess : (Aconitum variegatum, Lycoctonum), Cardamine sylvatica (E), hirsuta,, Actsen spicata, Dentaria enneaphyllos, Spiraea Aruncus, Sanicula europaea,, Astrantia major (Galium rotundifolium), Prenanthes purpurea, (Goodyera repens, Corallorhiza innata), (Cypripedium Calceolus). Eine ‘dritte Abtheilung, welche ich mit 1.3 bezeichne, bilden jene Berg- pflanzen, welche nur in der 2. Bergetage und im Vorgebirge vorkommen, aber selten oder nie im tieferen warmen Lande, es sind. diess: Thalietrum aquilegiaefoliun, Lunaria rediviva, Rubus Bellardi Günth. (R.. glandulosus Bellard), (saxatilis), Rosa alpina, intermedia, Chrysosplenium op-, positifolium, Angelica montana, Chaerophyllum (aureum) hirsutum, Sambucus racemosa, Knaulia sylvatica, Petasites albus, (Doronicum Pardalianches, austri- aenm,) Cineraria crispa, Centanrea Phrygia,”, (montana . Böhmerwald), Crepis suceisaefolia, Phytenma nigrum, Pyrola unifiora, Gentiana germanica, cruciata, 3 29 (verna), Veronica montena (E), (Stachys alpina), Soldanella montana (Südböhmen, (Alnus viridis, Pinus uliginosa (im südlichen Böhmen), Listera cordata, Endlich gibt es noch einige Pflanzen, welche ich mit II a bezeichne und welche bisher nur an einzelnen Orten der zweiten Bergregion gefunden wurden, es sind diess : 'Helleboras viridis, Cardamine trifolia, Geranium divaricatum, Cytisus ca- pitatus, Ligularia sibirica, Cirsinm rivulare, Centourea austriaca, Erica carnea, Arctostaphylos officinalis, (E) Polemonium coeruleum, Salvia glutinosa (s. Böhm.) Ajuga pyramidalis, Cyclamen europaeum, Tnesium pratense, Texus baccata, Arum maculatum, Hermivium Monorchis, Sturmia Loeselii, Tofieldia calyculata (E), Asplenium Breynii, Scolopendrium officinarum, Struthiopteris germanica. - Bei der Bestimmung, ob eine Pflanze in die Abtheilung II 3 der zweiten Bergregion zü rechuen sei oder. in die Vorgebirgsregion, ging ich von dem Grundsatze aus, dass jede Art, die entfernt vom Hochgebirge in den hö- heren Gebirgen des mittleren Landes vorkommt, eine Gebirgspflanze der Region II sei, die dann im Vorgebirge ebenfalls verbreitet sein kann, hingegen habe ich solche Pflanzen, welche uur im Vorgebirge, wenn auch noch 50 tief her- absteigend, vorkommen, zu den Vorgebirgspflauzen gerechnet, Dass ich die Arten der Abtheilung II 1 nicht zu I rechne, geschieht desshalb, weil sie durchweg in der II Etage häufiger sind. (Einige Pflanzen der Abtheilung Il a, welche in anderen Ländern Voralpenpflanzen sind, kommen nur am Fusse des Böhmerwaldes und Erzgebirges vor und ich hätte sie zu den Vorgebirgspflan- zen rechnen sollen, da sie aber nicht über 2000’ verbreitet sind, 80 ging ich hier von meinem Gruudsatze ab), Eine eigene Gruppe bilden die wenigen Arten von Ebenepflanzen, welche noch in den kühlen Gegenden des Gebirges vorkommen, wo die letzten klei- nen Dörfer und die letzten Felder angetroffen werden. Ich bezeichne diese Gruppe- mit 3. und habe die selteneren Arten eingeklammert. Die Pflanzen, wel- che diese Gruppe darstellen, sind: Anemone nemorosa, Ranunculus Flammula, Capsella bursapastoris, Viola sylvestris, Polygala vulgaris, Stellaria media, Moe- hringia trinervia, Acer platanoides, Vicia angustifolia, sepium, Lathyrus pra- tensis, Sanguisorba' vulgaris, Callitricho vernalis, Authriscus sylvestris (die _ gewöhnliche Form.) Bellis perennis, Gnaphalium supinum, Anthemis arvensis; Senecio vulgaris; Cirsium oleraceum, arvense, lanceolatum, Hypochaeris radi- eata, Lactuca muralis 'Fres., [Prenanthes muralis L.], Campanula patula, Fraxinus excelsior, Myosotis intermedia, Rhinanthus minor, Mentha arvensis, Galeopsis Te- Arahit, Ajuga reptans, Polygonum Persiearia, Urtica dioica, Ulmus campestris _ (die Bäume des Gebirges scheinen einer anderen Art anzugehören als der in 1 und 2 verbreiteten), Salix Capraea, Platanthera bifolia, (Neottia nidusavis), Juncus lamprocarpus, Carex Davalliana, digitala, (Calamagros:is sylvalica), Briza u. ei Jah dieser Pflanzen mögen noch höher, ee sein, Mae jene, welche um,, menschliche Wohnungen wachsen, mögen um, die höchsten, Bauden; vor- kommen, ieh fand_sie aber,. dort noch, nicht, und, habe sie, daher, ia „dieser Gruppe gelassen. :sasib biz eo _.. Ausser den ‚unter .,3. genannten, Ebenepflanzen, welche von.dem _wärm- sten Theile des Landes bis in die höchsten Culturgegenden verbreitet. sind, findet mau „noch einige bis bieher aufsteigende Arten, welche, gerade in.,‚den kühleren ‚Gegenden ‚häufiger als in den, wärmeren sind, ‚weil es in. letzteren meist ander gehörigen Feuchtigkeit, mangelt, und ihre Verbreitung hauptsäch- lich iv. den Regionen 2 und 3 finden, Ich bezeichne sie mit 3 a.. Es sind folgende: Peplis ‚Portula, Chrysosplenium alternifolium, Valeriana dioica, ‚Phyteu- ma, spicatum, Pedicularis ‚palustris, ‚Galeopsis _versicolor , Stachys .‚sylvatica, Blitum Bonus Henricus, Daphne Mezer&um, Orchis, mascula, Convallaria, _majalis, Juneus: conglomeratus, squarrosus, (Carex dioica), pulicaris, remota, Calama- grostis lanceolata, Milium, effusum, Festuca sylvatica, Equisetum sylvaticum, Endlich gibt es noch einige Fbenepflanzen, welche den wärmsten , Land- strichen gänzlich fehlen oder nur. an einzelnen Stellen als Seltenheiten gefunden wurden, und, fast nur in der Region 2°/, und 3. in,, letzterer, ‚zumeist häufi- ger ,;vorkommen. Ich bezeichne sie mit 36. Es sind folgende; (Drosera lon- gifolia),.. Epilobium palustre, (Sedum villosum), ‚Pimpinella magna (Valeriana sambucifolia), Pinguienla_ vulgaris, Polygonum Bistorta, Salix pentandra (myr- ' tylloides),, Betula pubescens, (nana), Juncus filiformis, supinus, (die „BRTIOBR Arten sind eingeklammert, sie kommen in der nal Region ‚nie yor). ., Als ‚eigene Gruppen, mit 3, bezeichnet, betrachte ich noch jene an Ebe- nepflanzen höchst armen: Wälder und Wiesen, welche. in der oberen „Region des Vorgebirges, zwischen 3500‘ 4000’ (im Böhmerwalde bis gegen 4300 ); nahe der „Baumgränze die Abhänge bedecken, Man findet hier noch folgende Ebene pflanzen ‚häufig: Ranunculus repens, Cardamine pratensis, Lychnis flos Cuculiy Geranium Robertianum, Lotus cornieulatus, Fragaria vesca, Sorbus Aucuparis, Saxifraga graaulata, Pimpinella Saxifraga, Solidago Virga aurea, (die gemeine Form,) Gnaphalium dioieum, sylvaticum, Pyrola secunda, Veronica officinalis, Prunella vulgaris, Plantago major, media, lanceolata, Populus tremula,, Juniperus communis, Majantbemum bifolium, Juncus bufonius, Carex muricata, Dactylis glomerata, Festuca pratensis., Manche dieser Arten mögen selbst auf den Käm- men des Hochgebirges verbreitet sein, ich habe sie aber dort nicht beobachtet. Ferner findet man hier noch einige Arten häufig, ‚welche im trockeneren, wärmeren Tieflande seltener sind, ‚und ;wehr von 2 bis °/, verbreitet sind. Ich bezeichne sie. mit Na und rechne hieher folgende: Acer Pseudoplatanus, Hypericum quadrangulum, Epilobium anguslifolium, Sagina prosumbensn, Senecio 34 silvalicus, nemorensis, Crepis paludosa, Lysimachia nemorum, Fagus sylvatica, Salix aurita, Pinus Picea L. ı[Abies pectinata DC.] AbiesL. [Abies excelsa DC.] Dieser Baum bildet die‘ Baumgränze und geht 500° höher als die. übrigen unter ®/, genannten Baumarten, Gymnadenia conopses, Convallaria verticillata, Paris’ quadrifolia, Carex pallescens, Lycopodium clavatum, Polypodium ‚Dryo= pteris, Phegeopteris, Polystichum spinolosum; Asplenium Filix, foemina, „Zu ‚den. Vorgebirgspflanzen rechne ich jene, welche bei uns nur im Vorgebirge vorkommen, sie mögen dort noch so tief herabsteigen. Die ‚häu- figeren Arten. der, Wälder der 'Vorgebirge, welche fast alle sowohl, im .Böh- merwalde als im Riesengebirge und zum Theil auch. im Erzgebirge vorkom- men, ‚und ‚die ich mit III bezeichne (die mit einem (E) versehenen sind in enderen Ländern Ebenepflanzen) sind: Ranunculus aconitifolius, Arabis. Hal- leri, Epilobium tetragonum, Lonicera nigra, Adenostyles albifrons, Cirsium he- terophyllum, : Carduus Personata, Mulgedium alpinum,, Gentiana asclepiadea, campestris, Rumex arifolius, Luzula. maxima, Poa sudetica (E), Lycopodium annotinum, Blechnum Spicant, Polysticbum ‚Oreopteris. Die. selteneren: Arten bezeichne ich mit: IIla, es sind diese: Geranium phaeum, Epilobium Dodonaei Will. [E. rosmarinifolium Haenke]' (Sedum Fabaria. a, Willemetia apargioides, im Böhmerwsld), Galium: saxatile, Campanula latifolia (E), Gymnadenia albida, odoratissima, Coeloglossum viride, Veratrum Lobelianum. , (Veratrum . Lobelianum und 'Geranium phaeum kommen auch hin und wieier in. anderen Berggegenden wor). Endlich gehören hierher noch einige Gebirgspflanzen, die ich mit 11-4 bezeichne, welche. im: -Vorgebirge oft ziemlich‘ lief; und zugleich auf den höchsten Kämmen des Hochgebirges vorkommen, Es sind dies: Viola biflora, Anthrisous sylvestris.; var, ‚alpestris, Heracleum, Spondylium var. elegans; Homogyne alpina, Gnaphalium norvegicum, (Salix silesiaca Riesengeb.), Streptopus amplexifolius,; Calamagrostis Halleriena (E), Lycopodium Selago, Aspidium - Lonchitis. ©.) Auf diehöchsten Kämme des Hochgebirges steigen von. Ebenepflanzen noch ‚einige Arten, ich bezeichne sie mit 4 und essind,nach meiner Erfahrung folgen- de: Ranuneulusacris, Caltha palustris (Arabisarenosa), Stellaria graminea, Cerastium teiviale, Teifolium pretense, repens, Alchemilla vulgaris, Epilobium montanum Carum: Carvi, 'Achillea Millefolium, Leontodon autumnalis, hastilis, Taraxacum offieinale, Hieracium Pilosella, Melampyrum pratense, Thymus Serpyllum, Rumex ‚Acetosa, Acetosella, Luzula campestris, Eriophorum latifolium, Carex stellulata, leporina, vulgaris [caespitosa Goodenough L.] ampullaces, Phleum pratense, ‚Aira flexuosa, Poa annua, nemoralis, pratensis, Festuga ovina, rubra, Nardus stricta. x Es mag noch manche der von mir zu %,,. 3 und’ ?/, gerechneten Ebene- pllanzen in der Hochgebirgsregion verbreitet sein, die bisher übersehen wurde ; sernere Untersuchungen werden uos darüber belehren. Als 4 a bezeichne ich 32 y Pflanzen, welche von 2 bis anf die Kämmer des Hochgebirges häufiger als’ in der "wärmsten Region vor! ommen, es’sind folgende: 'Ranunculus lanu- ginosus, polyanihemüs nemorosus (eigentlich eine Bergpflanze) Trollias europaeus Cardamine ' amära, Parnassia palustris, (Dientbus superbus) Lychnis diurna, Stelaria uliginoss, Lidüm Gätharticum, Oxalis’ Adetobellä, Geum rivale, Rubus Idaeus, :Potentilla Tormehtilla, Hierkeium ’Aurioule, Cumpanula rotundifolia Vacciiiam‘ Myrtylus,’ (Digitwlis grändiflore), Euphrasia officinalis, ‘(Lilium Martagon), -Lösals pilösa, ihulfiflora, "Eriophorum angustifolium, Carex pilulifera paniten, giauca, favs, 'Agrostis stolonifers, vulgaris, Aira un Men coerulea, Pölystichüm Filix Mas, Cystöpteris 'frogilis c. var. Auch in der Hochgebirgsregiöh "gibt es endlich Ebenepflauzen, ri: nie oder nur :sehr selten in den‘ 'wörmeren "Gegenden vorkommen, und ihre Hauptverbreitung erst zwischetr %, wid" 4 haben oder nur im Hochgebirge gefunden werden. Ich. bezeichne‘sie mit 4b. Es sind folgende: Viola pa- lustris, Drosera rotundifolia, Comarum palustre, Galium sylvestre, . Vaceinium Vitis Idaea, uliginosum, Oxycoccos, Andromeda polifolia, Melampyram sylva- ticum, (Trientalis europaea,) (Thesium alpinum), (Scheuchzeria palustris, (Erio- phorum vaginatum, (Carex pauciflora [C. Leucoglochin LJ), Carex canescens L. [curta Good.] limosa, Lycopodium inundatum. Die selteneren und mie im warmen Lande vorkommenden Arten sind eingeklammert. Ich gebe nun noch Verzeichnisse der Alpenpflauzen, welche ‘ich als Gruppe mit IV. bezeichne. Auch hier gibt es einige Arten, welche‘ im nördlichen Deutschland in der Ebene wachsen, sie sind mit (E) bezeichnet. Die eigentliche Alpenflora ist ia Böhmen fast nur auf das Glätzer- und Riesengebirge beschränkt, nur wenige Arten kommen’ auch im Böhmerwalde (sie sind gesperrt gedruckt) und im. Erzgebirge vor (sie sind bezeichaet), noch weniger Arten sind. dem- Böhmerwalde eigenthümlich (sie sind 'be- zeichnet). Die allgemein im Hochgebirge verbreiteten Arten. welche‘ ich mil IV bezeichne, sind: Anemone olpina, marcissiflore, Aconitum Napellus Geum ' montanum, Potentilla aurea,: Epilobinm "origanifolium, alpinum, Galium supioum, Hypochaeris uniflora, Solidago "Virga -aurea var. alpes- tris, Hieracium alpinum var, nigrescens, prenanthoides, Campanula Scheuch- zeri Vill. [linifolia Lam.], Sweertia perennis Erzgeb. (E), Primula’ minima, Rumex alpinus, Pinus Pumilio -Erzgeb, -Seirpus "eaespitosus [kim- nochloE] Carex atrata, rigida, Goodenough [saxatilis Wöhlenbg:] , » an ‚al- pinum, "Agtostis rupestris, Allokurus eriespus, enironsi Die selteneren Arten, welche ich mit .IVa bezeichne, sind: Deliphivium elatum, Arabis alpina, Cardamine resedifolia, Viola luten, Sagina saxa- tilis Wimm. [Spergula saginoides L.] Alchemilla fissa, Epilobium tri- gonum, Rhodiole rosea, Sedum repens, Saxifraga oppositifolia, Meum atha- 33 manticum, Mutellina, Imperatoria Ostruthium, Archangelica ofli- einalis, Myrr his odorata, Pleurospermum austriacum, Malva erispa und Levisticum offieinale beide cultivirt, Scabiosa Iucida, Inula Helenium cult,, Achillea Millefolium var, alpestris [A. magna Haenke], Crepis grandiflora, Hieracium aurantiacum, alpinum var. sudeticum, carpathicum Besser |H.cydoniaefolium Tausch non Villars] Gentiana pannonica nur im Böhmerwalde), Veronica alpina, Pedicularis sudetica, Rhinanthus alpinus, Bartsia alpina, Empetrum nigrum B., Salix Lapponum, Allium Victorialis, sibiricum, Juneus trifidus, Carex irrigua, capillaris, Poa laxa,Festuca varia, Lycopodium alpinum, Selaginella spi- nulosa [Lycopodium_ selaginoides]. Arten, welche nur an einzelnen Stellen des. Hochgebirges gefunden > wurden (ich bezeichne sie mit IVb) sind; Aconitum Stoerkianum, Arabis hirsuta_ var. glaberrima Wallb, [A. sudetica Tausch], Alsine verna var. alpina Koch [A. Gerardi Willd] Hedysarum obscurum, Geum inclinatum Schleicher [G. sudeticum Tausch], Ribes petraeum, Saxifraga hryoides, muscoides, nivalis, Conioselinum Fischeri, Linnaca borealis (E), Campanula barbata, Veronica bel- lidioides, Euphrasia alpina_ var. neglecta; Androsace elongata, Salix nigricans, phylieifolia, herbacea, Luzula:spicata, Carex vaginata, Avena planiculmis, Poa alpina im Böhmerwalde), Asplenium viride, Woodsia hyperboraea. Die Pflanzen dieser Gruppen sivd im Allgemeinen auf folgende Weise . im Lande vertheilt. In den wärmsten Gegenden Böhmens im unteren Elb- und Moldau-, Beraun-, Eger- und Bielathale findet man die reichste Flora, indem dort die Gruppen 1, 1a, 1b, I, Ia, Ib vertreten, ferner die meisten übrigen Ebe nepflanzen nämlich die von Y, 2, ®/3, 3, ®/, und 4, auch die von. l/, und I/,a häufig N sind. Im Ganzen seltener sind die Pflanzen der Gruppen 2a, *°/,a, 3a, 3/,a nad 4a, zum Theil fehlen sie in einzelnen Gegenden, nur hie und da am er auf. Noch seltener sind die Pflanzen der Grupen 2b, 3b und 4b, die _ allermeisten derselben fehlen iu wärmeren Gegenden gänzlich, In den Berg- wäldern dieser Gegenden sind ausser den Pflanzen der Gruppen 1/il, 1/lia 5 und der selteneren 1/lI4 noch die Arten der Gruppe Ili und 12 zu finden und in den Gegenden am Fusse des Erzgebirges auch manche Art von 113. ‚Ebenso treten dort und am unteren Elbethale einige Arten von Ila auf. P= Zu den wärmeren Gegenden müssen wir noch einen Theil des König- f ‚grätzer, Chrudimer und Bunzlauer, ferner des Saazer, Rakonitzer und Elbo- i ‚gner Kreises rechnen. Die Pflanzen der Gruppe 1 und I werden dort selte- 5 ner, noch mehr die von ia und Ja und von denen von ib und Ib findet: man $ wohl keine dort, Im Ganzen sind aber alle vorhin beim wärmsten Lande ge- ® nannten Gruppen en: vertreten und ausserdem die von 2a, ?/?a, 3a, °/,a und a, ferner die von 2b, 3b, 4b und die von II2 113 und la weit vollstän- 3 ’ Russe des Erzgebirges und in den Eibeauen treten sie ‚häufiger und vollstän- y ‚4b }; 34 diger und häufiger als im wärmsten Lande. Im mittleren Elb- und Moldan- thale in den etwas höheren Gegenden der vorhin genannten wärmeren Kreise u. a, findet man im Allgemeinen nicht mehr die Pflanzen der Gruppe 1 ver- breitet und nur hie und da wie z. B. um Kuttenberg, Krummau u. a. treten in geschützten Lagen gleichsam wie Vegetationsinseln- Pflanzen der Gruppe I auf, Diese Gegenden gehören im Allgemeinen zur Gruppe '/, und es sind die Ebenepflanzen der Gruppen von AN bis 4 dort verbreitet. Die‘ Pflanzen der Gruppen 2a und b, 3a und b u. s. w. ebenso von II 1 und 2% werden in dieser Gegend verbreiteter. Die Umgegenden der grösseren höhergelegenen Städte wie z. B. Klattau, Pilsen, Tabor, Cäslau gehören meist der Gruppe 2 an, indem dort die Pflanzen von 1, I, U, /2 und 1/Il nicht mehr oder nur sehr selten vorkommen, Die Pflanzen der übrigen Gruppen sind ausser der alpinen und subalpinen, ll. und ill. (letztere nur in Gegenden am Fusse der Hochgebirge, wie z. B. Hohenelbe, Schüttenhofen u. a.) in den Gegenden der Gruppe verbreitet. Die Pflanzen der Gruppe 2b, sind in einigen Gegenden dieser Region z. B. in Südböhmen ziemlich häufig ebenso 3b und 4b. Die Pflanzen von 2a, *°/sa 3a, ®/,4a sind meistens sehr häufig, in dieser Region, Die Gruppe °/, ist noch bis in den wärmeren Gegenden der Vorgebirge, wo noch Korn gebaut wird (zwischeun-1500 und 2200’) und auf den Gebirgen der Re- gion 2 verbreitet und es kommen in ihr nur die Pflanzen von °/, bis 4 vor; ausserdem die von °/,a, 3a, b®/,a und 4a, b, und im Vorgebirge schon die Pflanzen von III, Illa und III4 neben den Pflanzen von II, Ila II2 und II3. Die dritte Gruppe lebt in den letzten Stationen menschlicher Cultur, wo nur noch Hafer und Kartoffeln gebaut werden. Ausser ihr kommen noch die Pflanzen der Gruppen 3a, b, 3/5» %/aa, 4, 4a und b häufig vor, und in den Wäldern hauptsächlich Pllanzen vor 112, H3, IM, Illa und IIl4, selbst Pllanzen von IV steigen hie und da herab. Die Wälder und Wiesen des oberen Vorgebirges haben nur noch die Pflanzen von ®/,, ®/,a, 4, 4a und 4b und ausserdem die von 113, III, Illa und IIl4. Aus IV steigen noch mehr Arten berunter. Das oberste Hochge- birge endlich hat nur die Arten der Gruppe 4, 4a, 4b und IV, IVa und IVb, Wenn so auf diese Weise im Allgemeinen in den höheren Gegenden die Pflanzen der unteren Gruppen mehr und mehr zurückbleiben, dafür Gebirgs- pflanzen auftreten, so dass man im Durchschnitt die Verbreitung der Pflanzen der Gruppe 1 und I von den tiefsten Gegenden bis 1000 annehmen kann, während die der Gruppe ”/, 1/2 und I/IE bis 1500, die der Gruppe von 2 von Il und Ha bis 2000, die der Gruppe °/, his 2500, die der Gruppe 3 bis 3000 und ebenso ‘hoch, die von II2 und II3, die Gruppe ®/, bis 4000’ und ebenso hoch die von u und II a (mit der mittleren unteren Gränze 2500°), endlich die Gruppe bis auf die höchsten Kämme von 4500 ond darüber steigen 35 und mit.diesen Pflanzen die von lll4 und IV (letztere mit der unteren Grenze 3000) vorkommen, so sollen doch meine Plauzengruppen keine bestimmte Höhenregionen darstellen, sondern nur Gesellschaften von Pflanzen, welche, von gewissen ähnlichen Bedingungen abhängig, meist in der vorhia geschilderten Art zusammentreten, um die Pflanzendecko einer bestimmten Gegend zu bilden, Da mit der Höhe die Wärme ab, die Feuchtigkeit zunimmt, so werden mit zunehmender Höhe die Veränderungen in der Artenmischung in ähnlicher Weise eintreten wie in kalten und feuchten Gegenden, aber nicht weil die Gegend so viel oder so viel Tausend Fuss über dem Meere liegt, sondern weil sie eigenthümlichen klimatischen und Bodenverhältnissen ausgesetzt ist uud deshalb ist auch das Aufsteigen der Pflanzen in jeder Gegend ein anderes, weil die Veränderung des Klimas mit der Höhe eine andere ist, Im Mittelgebirge tritt bei 2000’ Höhe durchaus nicht dieselbe Veränderung in der Artenmischung ein wie im Böhmerwalde, auf den Bergen um Karlstein wächst bei 12—1600° Höhe Querceus pubescens und andere Pflanzen der Gruppe Ib, welche in Sidböhmen bei 1000° Höhe nicht mehr vorkommen. In vielen Gegenden Südböhmens ist auf Granitboden schon bei 1200’ nun noch die Gruppe °/, verbreitet ‚mit ihr aber-die Abtheilung 2 b, während bei Krumau auf Kalk bei 1600’ noch die Gruppe '/, und zum Theil I herrscht, und auf Südabhängen die von ‚des Moldauthals die Gruppe */, erst bei 2200’ anfängt. Im Beraunthale bei Althütten ist auf dem Nordabhange des Berges Leysek die Gruppe °/, (in ‚den Dörfern) und II, 112 und I/II (in den Wäldern) vertreten, während der ‚gegenüberliegende. Südabhang des Pleschiwetz in gleicher Höhe Pflanzen von ‚l, zeigt.. und an Wegen ebenso wie im tiefen Thale die Gruppe 1 vertreten ist. Auf Kalk, Basalt und Diorit gehen die wärmeliebendeun Pflanzen von I oft \ ‚sehr hoch, während sie auf Quarzit kaum halb so hoch gehen und auf Kie- ‚selschiefer uud Gneus nur in den allertiefsten und geschütztesten Lagen vor- ‚kommen, Oft, ist selbst im tieferen Mittelböhmen auf Nordseiten höherer ‚Berge neben einigen Arten der Gruppe II und I/II nur noch die Gruppe ®/, ‚vertreten, wie in den hohen Gebirgen, während der Südabhang neben den ‚Bergpflanzen bis an den Gipfel Pflanzen von Y, und den übrigen Regionen zeigt, Icls könnte solcher Beispiele viele anführen, welche zeigen, wie nıan nur durch Angabe einer solchen Gruppe den Vegetationscharskter einer Ge- gend schildern kann, elwa noch mit Aufzählung der Arten, die man dabei vermisst, Ich werde zum Schlusse der Arbeit als Beispiel eine Darstellung der Böhmerwaldlora geben, ‚Noch einige Worte über die Benützung der obigen Verzeichuisse. Wenn ‚ein «Botaniker danach den Rang, den seine Umgegeud in der böhmischen Flora einnimmt, bestimmen will, so muss er von der {. Gruppe anfangen und nach- 3*+ 36 sehen, ob Pflanzen derselben in dieser Gegend vorkommen und sie b ezeichnen*). Da- bei hat er darauf zu sehen, ob alle unter 1 angeführten Arten auch bei ihm häufig vorkommen und etwa die Hälfte der unter 1a genannten von ihm bemerkt wurde, ist dies der Fall, dann gehört seine Gegend in die Gruppe 1. (Die unter 1b angeführten sind nicht so wesentlich, da sie ohnedies meist sehr selten sind und nicht grade zum Charakter der Flora beitragen.) Er hat dann auf die Pflanzen von Y,, 2, ”/4, 3, °/, und4 nicht mehr Rücksicht zu nehmen, diese werden dann ohnedies alle dort vorkommen. Jedoch muss er nachsehen, wie sich die Pflanzen von 2a, ®/,a, 3a, ®/,a und 4a bei ihm verhalten, denn ihre Häufigkeit zeigt eine eigenthümliche Feuchtigkeit des Bodens und der Luft au, die eine Gegend der warmen Region, wo sie vorkommen, bedeutend unterscheidet von einer anderen, wo sie selten sind oder zum Theil fehlen, z. B. die Umgegend von Prag. Ebenso muss er die Pflanzen von 2b, 3b, 4b revidiren, ihr Vorkommen ist in einer warmen Gegend merkwürdig. Darauf untersucht er, wie die Gruppen I und Ia bei ihm vertreten sind. Kommen die ersteren alle häufig, von den letzteren aber etwa die Hälfte hie und wieder verbreitet vor, so gehört seine Gegend zur Gruppe 11. Dann muss es noch das Verhalten der Pfianzen von III und IJI untersuchen, das von IM und IV ebenfalls, wenn hohe Gebirge nahe sind. Es kann auch vorkommen, dass der Be- obachter die Ebenepflanzen von 1 vertreten findet, von den Bergpflanzen aber nur wenige von I oder nur die von Il, oder andererseits, dass die Pflanzen von 1 selten sind oder fehlen, hingegen die Gruppe I stark vertreten ist (wie dies zum Theil um Karistein der Fail ist) , so dass im ersten Falle die Gegend (11 (mit Nennung der etwaigen aus I), im zweiten Falle "/, zu nennen ist. Die Gegend des Beobachters wird der zweiten Gruppe angehören, wenn er darin die meisten Pflanzen von 2 bemerkt, hingegen die von 1 und '/, fehlen oder sehr selten sind, (Oft kommen in einer Gegend von 2 noch einzelne Südseiten von Bergen vor, welche noch zu I gehören, wie der Berg von Totuik in der Zebräker Umgegend Diese Oertlichkeiten müssen dann eigens erwähnt werden und nicht etwa die ganze Gegend als unter 21 gehörig angeführt werden.) Die Zebräker Gegend ist 2,1!, (mit 112, 2a und 2b zum Theil), Tocnik ist 2 mit I und 1Y/, zum Theil,) Auf diese Art wird man leicht finden, welcher Gruppe eine Gegend angehört. Man bezeichnet dann die Gegend mit der Zahl, die ihr zukommt, z. B. 2, und der der ent- sprechenden Bergregion, z. B. 1 und 12, mit Angabe etwaiger Pflanzen *#) Ich unterstreiche gewöhnlich die häufig vorkommenden, mache Punkte unter den seltneren und klammere die nur an einem oder zwei Orten wachsenden ein, 37 aus: 1 und ur die ‚dort als Seltenheiten vorkommen ‚; und der gefundenen aus 2b, 3b, 4 bl/l! Ila und 113 und wo möglich auch jene aus der Gruppe 2% und Il welche in der Gegend fehlen. Ich erbiete mich Jedem, der es wünscht, mehrere Seperatabdrücke dieser Arbeit (über die ich durch die Munificenz des Vereins verfügen darf) zuzu- senden und bitte, recht genau danach die Vegetationsverhältnisse der Gegend des Herra Beobachters darzustellen und wo möglich diese Darstellung in der Zeitschrift „Lotos* zu veröffentlichen. Im Folgenden werde ich zur grösse- ren Erleichterung der Untersuchung eine Eintheilung der einzelnen Pflanzen- Formationen (der Feld-, Wald-, Wiesen-, Felsenpflanzen u. s. w.) nach diesen Gruppen geben, ferner eine Uebersicht der geographischen Verbreitung der böhmischen Pflanzen in anderen Ländern und in den Alpen, um darauf hinzudeuten, welche Veränderungen manche meiner Gruppen nach besseren ‚Untersuchungen erleiden dürfien und endlich ein systematisches Verzeichniss älier böhmischen Pflanzen mit ihrer Gruppennummer, (auch jener, welche ich in; diese Arbeit nicht aufgenommen habe, da ich sie nicht selbst beobachten ‚konnte,) mit ihrer wahrscheinlichen Gruppenzahl, Ich bitte Alle, welchen die Förderung der Kenntniss unserer Landesflora am Herzen liegt, recht bald die ‚Schilderung einzeluer Florengebiete nach diesen Gruppen an die Redaction einzusenden, weil schon aus der Beobachtung der Botaniker in verschiedenen Gegenden erhellen wird, ob alle Pflanzen einer Gruppe richtig zusammen- gestellt sind, oder ob irgend eine nach ubereinstimmenden Berichten in eine höhere oder tiefere Region zu verweisen seiu wird. Ich werde dann im systematischen Verzeichniss die corrigirte Zahl mit den Namen der Beobachter, die mich dazu veranlassten, anführen. Synontologische Bemerkungen. hun Aus einem Briefe des Herrn Dr. J. R. Lorenz in Fiume theilt der um ' die Förderung der Naturwissenschaft hochverdiente k. k. Ministerislrath Ritter von Heufler in Wien Folgendes über dieeigenthümliche „synontologische“ Behandlung der Naturobjecte mit, nach welcher Herr Dr. Lorenz bei der beabsichtigten = Durchforschung dersubmarinen Faunasund Flora des Quarnero vorzugehen gedenkt. Es heisst dort*) wörtlich: „Ich bin der Ueberzeugung, dass die synontologische Mi Behandlung , welche die Naturobjecte in ihrem Zusammenhange eben sowohl nach ihrem Causalverhältnisse, als nach dem Ausdrucke und ästhetischen Habitus u Gesammterscheinurg ee nicht nur dem heutigen Standpuncte der *) Verhandiungeh der k, k, zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien Jahrg. 1858. Bu 8. 29. 88 Naturwissenschaft, sondern auch dem ethischen Bedürfnisse. der Jetztzeit vor- wiegend 'angeınessen sei. Was das Erstere anbelangt, brachte die „Limn«’schhe” Periode vorwiegend rein systematische Arbeiten nach äusseren Merkmalen und entsprechende sy- stematische Sammlungen mit sich; die„Cuvier-Decandolle’sche*“ Peri- ode erweiterte die Gesichtspuncte der vorigen, ohne sie aufzuheben, durch Einbeziehung der anatomischen, physiologischen, embryologischen und paläon- tologischen Verhältnisse möglichst vieler Species, und brachte nach dieser Rich- tung angelegte Sammlungen bervor. Hiermit ist nun für die Arten und die höheren systematischen Gruppen Alles Angebahnt, was die Wissenschaft über dieselben nach äusserer Erscheinung und innerer Gesetzlichkeit erforschen kann; freilich wird die Ausführung des Angebahnten wohl so lange dauern und forigesetzt werden müssen, als das Menschengeschlecht forschen wird; aber wenigstens die Hauptrichtungen der Methode sind bezüglich der syste- matischen Einheiten zum Abschlusse gebracht. Für unsere jetzige „Humboldt'- sche“ Periode ergibt sich also naturgemäss dieAufgabe , das möglichst genau ' erforschte Einzeine nun auch in seinem Zusammentreten und Zusammensein zu betrachten und defür feste- Methoden aufzustellen; endlich auch Sammlungen nach diesen Gesichtspuncten eivzurichten. Offenbar neigt sich auch ein nicht unbeträchtlicher Theil der jetzigen Naturforscher mit grösserer oder geringerer Bestim mtheit zu solchen Betrachtungen, und ich erlaubte mir diese Zeilen nicht in der Meinung, eiwas Neues vorzutragen, sondern um auzudeuten, dass ich eine bestimmte Richtung aus Ueberzeugung einhalte, Das ethische Bedürfniss der Zeit scheint Gleiches zu fordern, Die Verirrtungen des Materialismus, welche. nicht seiten sogar mit Begeisterung aufgenommen wurden, dürften zum grossen Theile aus der psychologischen Einseitigkeit hervorgegangen sein, welche in der Methode der anatomisch- physiolog ischen Forschungsweise liegt. Der Verstand hat es dabei unablässig mit den Beziehungen von Zweck und Mitteln zu thun; die Gescheidtheit wird dadurch stets im Vordergrund gebälten und entwickelt, dabei aber immer nur zur Idee der Zweckmässigkeit gelangt. Zweckmässigkeit hat aber 'mmer nur relativen Werth, der vom Werthe des Zweckes abhängt; das ausschliessende Exercitium des Geistes im Kreise der Zweckmässigkeiten, der Ursachen und Wirkungen am Einzelnen, führt daher nicht zur Idee dessen, was absoluten Werth hat; man kommt nicht zum Bedürfniss nach dem Höheren ; und da der Verstand nur dort seine Logik in Bewegung setzt, wo ihm ein Ziel errei- chenswerth scheint, sucht der einseitige Physiolog nicht nach dem Höheren und Ewigen, weil ihm die Alınuug desselben verloren gegangen , er also keinen . Grund findet, ‚darüber zu forschen. Hingegen dürfte das ästhetische Bloment und der machtvolle Ausdruck, welche uns aus der Natur entgegen -. 39 sprechen, wenn wir ganze grosse Complexo ihrer . Producte und Phänomene in ihrer Totalität betrachten, auch die idealen Richtungen des Geistes wach rufen und, da das Schöne und Erhabene absoluten Werth hat, auch den Ver- stand zur Verfolgung solcher Forschungen anregen, welche zur Betrachtung und Verehrung des Absoluten führen, So unerlässlich also: das Festhalten und die Vervollkommnung der physiologischen Forschungen ist, und so wenig sich ein Naturforscher von derselben emancipiren darf, möchte es doch auch von ethischer Seite wünschenswerth erscheinen, durch die „synonto logische* Be- handlung der Natur ein idealeres Moment in die Naturforschung einzuführen. Endlich ist es auch unverkennbar, dass auch die für ‘den Staat und die Gesellschaft wichtigsten mnaturwissenschaftlichen Forschungen im grössern Massstabe nur unter Festhaltung synontologischer Gesichtspuncte und Methoden möglich sind, — freilich unter Vorwalten der causalen Verhältnisse, Aus all’ diesen Gründen werde ich mich immer nur von jenem Theile meiner Arbeiten - wahrhaft befriedigt fühlen, welcher in jenem Sinne ausgeführt ist; wenngleich äussere Umstände mir manche andere Thätigkeitsrichtungen aufdrivngen und anders gefärbte Producte entstehen lassen mögen.“ In wiefern oben insbesondere auf Linne hingewiesen wird, machte Herr von Heufler darauf aufmerksam, wie dieser grosse Geist nicht bloss aus seinen systematischen Werken und noch weniger aus seiner Schule ein- seitig beurtheilt werden dürfe, und seine Amvenitates academicae und die Philosophia botanica bei einem eingehenden Studium "dieser Schriften vielfach _ Zeugnisse der allseitigen grossarligen Naturanschauung Linn &’s geben. . Misc.ell.e.n, Bni -...*4* Nach Berliner Zeitungen wird der rühmlich bekannte Naturforscher Dr, Berthold Seemann eine nächstens stattfindende wissenschaftliche . ‚und politische Expedition der englischen Regierung nach verschiedenen Insel- gruppen der Südsee zwischen Australien unı Amerika begleiten. 5 .*,* Wie öffentliche Blätter berichten, beabsichtigen die. Hinterbliebenen des. verdienstvollen Botanikers, Hra. Phil. Max. Opiz in Prag, die bedeu- tenden Vorräthe der von ihm gegründeten und durch eine Reihe von mehr «denn 40 Jahren fortgeführten Pflanzen-Tauschanstalt centurienweise unter sehr billigen Bedingungen zu verkaufen. Das Nähere-ist auf frankirte Anfragen zu erfahren bei dessen Wittwe, Frau Anna Opiz (Prag, Krakauer Gasse Nr. 1345, 2. Stock). Diese Gelegenheit, auf eine ganz wohlfeile Weise getrocknete Pllanzen aus den verschiedensten Gegenden Böhmens und Gesammtösterreichs, 40 Deutschlands u. 8, w. zu acquiriren, dürfte namentlich angehenden Pflanzen- freunden zu empfehlen sein, | Weitenweber. *,* Auch nach Fr. Leydig in Tübingen sind die Krätzmilben getrenn- ten Geschlechtes, die Männchen kommen jedoch viel seltener vor als die Weibchen. Derselbe hat nämlich vielleicht auf 100 Weibchen nur zwei Männchen bemerkt und diese leider nicht im lebenden Zustande, sondern an Glycerinpräparaten. — Es wäre deher wünschenswerth, dass auch andere Beobachter das Ergebniss ihrer statistischen Forschung in Bezug auf das sexuelle Verhältniss bei den erwähnten Milber mittheilen wollten, um die Richtigkeit der obigen Angabe feststellen zu können. Weitenweber. #*,# Weinland (An Essay on the tapeworms of man, Cambridge 1858) liefert ein Verzeichniss der bisher bei den Menschen aufgefundenen Helmin- then. Es sind 10 Cestoden, 10 Trematoden (von denen freilich. mehrere un- sicher) und 12 Nematoden, im Ganzen also 32 Arten, ohne die den Articu- laten zugehörenden Pentastomen. *,* Wir machen hier auch auf die vor Kurzem von (. Gloger herausgegebene Brochüre aufmerksam, die unter dem Titel : „Die nützlichsten Freunde der Land- und Forstwirthschaft unter den Thieren, oder die von der Natur. bestellten Verhüter und Bekämpfer von Ungezieferschaden und Mäusefrass“ erschienen ist. Sie ist ein schätzbarer Beitrag zur „Physiokratie,* welche letztere bekanntlich eine fruchtbringende Annäherung der Wissen- chaft mit der Praxis zu vermitteln anstrebt und daher verdienter Weise in unseren mehr materiellen Tagen eine grössere Beachtung in immer weiteren Kreisen erlangt hat. *,* Einen auf vielseitige tiefe Forschungen gegründeten Aufsatz „über die or&anischen Ablagerungen in den Luftkammern der Orthoceraten* von unserm berübmten Paläontologen Joachim Barrande, welcher im II, Bande seines grossen Werkes: „System Silurien du centre de la Boh&me“* enthalten sein wird, bringt vorläufig in freier deutscher Uebersetzung das „Neue Jahr- buch für Mineralogie, Geognosie u. s. w. von Leonhard und Broun, (Jahrg. 1859 VII. Heft S. 782—798).* Abgebildet sind hier folgende böhmische Arten : Orthoceras rivale Barr., O. mendax Barr., O, concors Barr., 0, Vi- brayei Barr., O. Jonesi Barr. und 0. socium Barr., wobei insbesondere die Längs- und Querschnitte dargestellt sind, Weitenweber. Redacteur:: Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, N. 556—1ll.) rap Prag 1860. Druck bei Kath, Gerzabek. F88, Zeitschrift für Naturwissenschaften. X. Jahrg. MAERZ 1360, inhalt: Mineralogische Notizen aus Böhmen, von A. Reuss. — Beitrag zur mähri- schen Arachnidenfauna, von Jul. Müller (mit 1 Tafel Abbild.) — Miscellen von Palacky und Weitenweber. — Wissenschaftliche Mittheilungen. : Mineralogische Notizen aus Böhmen. Von Prof. Dr. Reuss. *) I. Schon lange bekannt sind die Pseudomorphosen einer Substanz, die bald Nakrit, bald Stratit genanut wird, nach Karpholith von Schlaggenwald im ‘Böhmen, ‘ Vor Kurzem erhielt ich ein sehr ausgezeichnetes Handstück _der- selben, das ich einer nähern Untersuchung unterzog. Das Mineral bildet einen 1—2'" dicken Ueberzug auf Gneisen und zeigt die bekannte sternförmig- fasrige Structur des Karpholithes. Die Zwischenräume der. einzelnen ‚Fasern sind hin und wieder durch kleinkörnigen ‚dunkelviolblauen Fluorit ausgefüllt, ja einzelne Partikeln des leizteren finden sich auch mitten in der fraglichen Mineralsubstanz eingewachsen. Dieselbe ist theils schneeweiss, theils gelblich gefärbt, fühlt sich gleich dem Talke fettig an und. erscheint schon dem, freien. noch deutlicher aber dem bewaffneten Auge aus feinen Schuppen zusammen- gesetzt, welche wieder zu radial aus einander laufenden Strahlen au einander gereiht sind, ‘Sie ist: wenig härter als Talk, besitzt. in einzelneu Bläitchen, \ schwachen Perimutterglanz und gibt im Kolben erhitzt viel. Wasser. Vor den 4 köthrohre ist sie unschmelzbar:urd wird durch Kobaltsolution intensiv hau gefärbt. Von Salzsäure wird sie zersetzt @&d gab bei vorgenommener qua- litativer Untersuchung neben dem Wasser noch Kieselerde und Thonerde als nn we ‘ n ‚Der geehrte Hr, Verf. hat unter dieser gemeinschaftlichen Aufschrift bereits; in mehreren vorhergehenden Jahrgängeu unserer Zeitschrift eine namhafte Reihe von kleinern, jedoch sehr interessanten neuen Beiträgen zur mine- ralogischen Kunde Böhmens mitgetheilt (Vergl. Lotos Jahrg, 1859 8. 51 "und 218). Hier werden die neuesten Funde dieser Art veröffentlicht \ und gedenkt der Hr. Verf. derlei Notizen von Zeit zu Zeit fortzusetzen. >. 2 Die Redaction, . gr 42 Hauptbestandtheile, nebst geringen Mengen von Kalke rde und Eisenoxyd, welches ohne Zweifel die schwache gelbliche Färbung bedingt. Nach diesen Resultaten muss das Mineral offenbar dem Nakrit (Pholerit) beigezählt werden, Dass .aber eine Pseudomorphose nach Karpholith vorliege, geht unzweifelhaft daraus hervor, dass bei der Auflösung in Salzsäure feine gelbliche Nadeln ungelöst zurückblieben, welche deutlich als noch unveränderte Theilchen von Karpholith erkannt wurden. Die Erklärung einer chemischen Umbilduug des Karpholithes in Pholerit unterliegt übrigens bei der Aehnlichkeit in der Zusammensetzung keiner Schwierigkeit. — Ebenfalls schon lange bekannt sind von Schlaggenwald Umbildungs- producte von Topas. Sie wurden bisher als Pseudomorphosen von Speckstein nach Topas beschrieben. Sie sitzen nebst frischen glänzenden Krystallen bräunlich schwarzen Zinnsteins auf einer feinkörnigen Quarzmasse. Sie er- reichen zum Theile eine Grösse von’6° und lassen die Flächen von P, Pr+ 2 und (P + )” erkennen. Die Masse, aus der sie bestehen, ist bräunlichgelb, an den Kanten vollkommen dicht, durchscheinend, fettig glänzend, weich, schneidbar und fühlt sich seifenartig an, Vor dem Löthrohre im Kolben er- hitzt, gibt sie Wasser, mit Phosphorsalz zusammengeschmolzen ein durch Eisen schwach gefärbtes Glas und ein Kieselskelet und ist unschmelzbar. Mit Kobaltsolution befeuchtet und erhitzt nimmt sie eine schöne blaue Farbe an; die vorgenommene qualitative Untersuchung wies Kieselerde, Thonerde, Wasser nebst etwas Eisenoxyd nach, aber keine Talkerde. Die Substanz kann daher trotz der grossen äussern Aehnlichkeit kein Stratit sein, muss vielmehr für eine kaolinartige Masse angesehen werden. Einige Topaskrystalle sind in ihrer ganzen Ausdehnung in die beschriebene Substanz umgewandelt; andere bestehen nur zum Theile daraus. Bei anderen endlich nimmt man äusserlich ebenfalls nur die Kaolinsubstanz wahr, im Innern findet man aber bei genauerer Untersuchung noch zahlreiche Partikeln theils ganz frischer wasserklaren, theils matten, nur durchscheinenden weissen bröck- lichen Topase, deren Härte schon bedeutend abgenommen hat, eingestreut. Auch die körnige Quarzmasse, auf welcher die pseudomorphosen Krystalle aufsitzen und in welche sie theilMeise eingesenkt sind, ist in derselben Um- wandlung, wie die Krystalle, begriffen. Einzelne Theile sind schon vollkommen in Steinmark umgebildet, an andern Stellen bildet dieses gleichsam das reich- liche Bindemittel der kleinen Quarzkörner. Vollkommen frisch und unverändert trifft man sie nirgends mehr an. — Il. Unter den bei Hermannseifen gewonnenen Rohofenproducten, deren Mittheilung ich der Güte des Hrn. Markscheiders Vogel daselbst verdanke, erregte der Kupfer- und Buntkupferkies wegen seiner Seltenheit meine Aufmerksamkeit. Hausmann war der erste, welcher krystallisirien Kupfer- 43 kies als Röstproduct eines Gemenges von Schwefel- und Kupferkies von Frau Maria-Saigerhülte bei Goslar erwähnt. Bei Hermannseifen wurde derselbe im Ofenbruche auf der Sohle eines Rohofens angetroffen. Die verschmolzene Beschickung bestand: aus erdigen Malachit und Kupferlasur führenden bituminösen Mergelschiefern ‚des Rothliegenden von 1,75 pCt. Kupfergehalt . . . . 75 Centner aus einem Gemenge von Kupferkies und Schwefelkies von 3—20 pCt. Kupfer gehalt, theils als Muferz, theils als schwefelkiesreicher Schlich . 25 Ctr. aus einem Zuschlag von kohlensaurem Kalk und kalkreichem Mergelschiefer N N TI FRI RR "Die verwendeten Koaks waren sehr schwefelreich. Der Kupferkies und Buntkupferkies bilden theils dünne oder bis 2 Zoll- dicke Schnüre und Adern in einem gebrannten und gefritteten, röthlichgelben thonigkieseligen Gesteine, theils liegen sie in grösseren oder kleineren unregel- mässigen Nestern darin eingebettet, theils treten sie in einzelnen oder zusammen- hängenden Partien in Streifen einer schweren schwarzen Schlacke auf, welche das oben genannte Gestein durchziehen. Der Kupferkies ist derb und wird von zahlreichen theils rundlichen, theils sehr unregelmässijgen Höhlungen durchzogen, welche demselben ein verschlacktes Ansehen ertheilen. Einzelne Partien zeigen so zahlreiche kleine Hohlräume, dass sie dadurch schwammig erscheinen. Die Höhlungen sind mit einem bräunlich- oder bläulichschwarzen pulverigen Ueber- zuge aus Kupfer- und Eisenoxyd bekleidet. An der Oberfläche ist der Kupfer- | kies auch schön stahlblau oder broncefarbig, seltener bunt angelaufen; im Innern dagegen erscheint er sehr frisch, lebhaft metallisch glänzend, messing- gelb. Einzelne der grössern unregelmässigen Hohlräume sind mit einer Rinde sehr kleiner stahlblau angelaufener Krystalle überzogen, welche bei starker Vergrösserung sich als eine Combination der beiden Sphenoeder er er >) und nicht selten auch als Zwillinge dieser Combination (nach einer Fläche von P) zu erkennen geben. Der Bunikupferkies ist ebenfalls derb, stets stahlblau angelaufen, auf frischem Bruche braunfärbig ins Kupferrothe ziehend. Eine Krystal!bildung konnte ich daran nicht wahrnehmen. Er ist in kleinern und grössern Partien mit dem Kupferkiese stets unregelmässig verwachsen. Beide Kiese sind hin und wieder von eylindrischen Höhlungen durchzogen, welche, nach den anhän- b genden Resten zu urtheilen, von Holzkohle herrühren. I. Nebst den eben beschriebenen Hüttenproducten theilte mir. Hr, Vogel n och einige Bruchstücke von Rohstein (Kupferstein) mit, die sich durch ihre rystallformen auszeichnen. Die Krystalle sind bis 1 — 1,3 lang und in paralleler Richtung verwachsen. Im uatern Theile stellen sie quadratische 4% 44 Säulen mit parallelen Kanten dar; nach oben ziehen sie sich „llmälig zur pyramidalen Spitze zusammen, haben daher die auffallendste Aehnlichkeit mit manchen Formen des Schwefelkieses und des künstlichen Salmiaks, dürften mithin wohl, wie diese, verzerrte oktaedrische Formen sein, wenn sie nicht etwa analog den Kupferkieskrystallen, dem pyramidalen Systeme angehören, Mit manchen künst-, lichen Salmiakformen kommen sie aber noch in einer anderen Beziehung überein, Ihre Flächen sind nämlich mit horizontalen, bis 0,8‘ weit vorragenden schmalen, durch eben so schmale Furchen geschiedenen Leisten bedeckt, auf denen sich in rechtwinkliger Richtung nach auf- und abwärts. wieder kleine schmale Fort- sätze erheben. Die horizontalen Leisten setzen oft unmittelbar in jene‘ der Nachbarkrystalle fort und verbinden dieselben dadurch. ' Die ganze Bildung zeigt übrigens eine sehr grosse Regelmässigkeit und ist offenbar nur der Anfang der bei manchen tessularen metallischen Substanzen so häufigen und ausge- zeichneten rectangulär gestreckten Bildungen. Aeusserlich sind die Krystalle mit einer schwarzen Rinde pulverigen Kupferoxydes, stellenweise auch mit berggrünem erdigem Malachit überzogen, welche offenbar als spätere Oxydationsproducte des metallischen Kupfers zu betrachten sind. Auf frischem Bruche, der. ander Luft jedoch bald matt wird, erscheint die Substanz sehr feinkörnig und licht kupferrotb, ins braungelbe ziehend. Die von Hro. Stolba, Eleven am hiesigen polytechnischen. Institute vorgenommene chemische Untersuchung wies darin nach: Kupfer 38,0: Eisen 32,0 Schwefel 30,0 100,0 was auf eine dem Kupferkiese sehr analoge Zusammensetzung hindeuten würde. Es kann sehr leicht geschehen sein, dass in Folge des nicht vollständig ent- fernten Ueberzuges von Kupferschwärze der Kupfergehalt etwas ‚zu ‚gross ausgefallen ist. Beitrag zur mährischen Arachnidenfauna. Von Julius Müller in Brünn. {Mit einer Tafel Abbildungen.) % Meine Sammlung mährischer Acariden wurde im verflossenen Herbste (1859) durch die freundliche Mittheilung des Herrn Prof. Dr. Kolenati um einige Species vermehrt, welche als Epiphyten an kleinen Süugethieren, an Vögeln, an Insecten, und auch im vagen Zustande beobachtet wurden, und die sich nach genauer Untersuchung und Vergleichung als neu heraus- stellen. Hier folgt ihre Beschreibung. 45 I. Novum Genus: Hemiglischrus Jul. Müller. (von nuıovs, halb, und yAroypog, klehrig). (Stumpfrandmilbe). Milben ohne scharfen Kleberand im Gegensatze zu den Scharfraudmilben. "Corpus breviter ovale, depressum, capite oblongo, wcellis duobus in “capitis infero distantibus, palpis conieis, in apice chelstis, antennis quin- quearticulatis; pedibus conieis aequslibus, articulis 0cto, breviter setosis, in articulo tertio pedum anteriorum setis longioribus retro vergentibus ; seutelio dorsali foveis multis inaequalibus, eute undulatim-striolata, spar- sim setosa; sculello ventrali spatium inter pedes explente, acetabulis pedum sequaliter dispositis, et circa scutellum ventrale insertis, ‚ empodiis oblongis; unguiculis absconditis, ano terminali. Degunt in epidermate Micromammalium, praecipue Soricidum; tardi— pedes sunt. Diese Gattung ist bisher nur durch eine einzige Art repräsenlirt; auf den ersten Anblick nähert sich das Thier vermöge der Sculptur des Rücken- schildes so wie durch die längeren nach rückwärts gerichleten Borsten an den beiden vorderen Fusspaaren die Doppelborstenmilben, Diplostapsis, Kolti. Da jedoch bei der eben zu beschreibenden Art, die beiden vorderen Fusspaare durch keine Lücke getrennt sind, die Füsse auch nicht con- centrisch um das Bauchschildchen gelagert erscheinen, kann sie dahin nicht eingereiht werden, für welchen Umstand auch ihr Vorkommen spricht, da bekanntlich die Doppelborstenmilbe nur an der Flughant der Glattna- sen vorzukommen pflegen, während die vorliegende Speciesan der Körper- haut eines Soriciden beobachtet wurde, Diese Gattung dürfte das vermit- telnde Glied zwischen -den Scharfrandmilben (Tinoglischrus Kolti), und den Theilschildmilben (Meristaspis Kolti.) bilden; mit der ersteren Gattung hat sie die äussere Körperform, nit der letzteren hingegen die auf den beiden vor- deren Fusspaaren zurückstehenden Borsten gemein, welche übrigens auch den Diplostaspiden eigenthümlich sind. Sie gehört in die Zunft der Plattmilben (Gamasida) und Rolie der Borstenmilben (Pteroptida), Species: Hemiglischrus fossiger Juk Mülter. Die ungleichgrubige Stumpfrand-Milbe. $. Tafel II. Fig, 4. a. natürliche Grösse 00008 Pariser Meter. 4. b. vergrössert von der Rückenseite. 4. ce. vergrössert von der Bauchseite. Ochraceus, opacus, breviter ovalis, scutello dorsali magno, foveis reni- formibus ceutralibus decem, marginalibus rolundis sedecim ; cute undu- katim-striolate, sparsim setosa, scutello ventrali quadrisinusto, postice subrotundato, pedes posticos superante, abdomine setuloso, setis analibus paulo longioribus. Schmutzig gelbbraun, undurchsichtig, wenig gewölbt, breit-eiförmig, nach vorn und hinten stumpfspitzig, mit einem grossen, die Randhaut vom zwei- ten Fusspaare an freilassenden, nach hinten abgerundeten, nicht sculpirten Rückenschilde, daselbst auf der Mittelläche zehn nierenförmige Erosionsgru- ben in vier Querreihen gruppirt, wovon in der ersten, dritten und vierten Reihe je zwei, in der zweiten Reihe vier stehen, an den beiden Randfächen des Schildes je acht runde Grübchen, welche gegen den Vorder- und Hin- terrand an Grösse abnehmen; die Randhaut fein wellenförmig gerunzelt, mit einigen wenigen geraden Borsten. — Der Kopf länglich, an der Basis breiter mit zwei Ocellen auf der Unterseite in der Nähe der Fühlereinlenkung, die Maxillartaster (Fühler) fünfgliedrig, kurzborstig, die Labialtaster scheerenför- mig. — Die Füsse kurz und stark gebaut, kurzbeborstet, am zweiten Gliede der beiden vorderen Fusspaare je eine längere zurückstehende Borste. Das Schild der Unterseite glatt, die Einlenkungsstellen der Hinterbeine überra- gend, der Zwischenraum zwischen den Füssen ausfüllend, vorn querabge- stutzt, in den Seiten viermal geschweift, nach hinten flach abgerundet; die Eiolenkungsstellen der Füsse gleichweit von einander entfernt; der Unterleib kurz und schütter beborstet, mit zwei längeren, eiwas mehr getrennt stehenden Analborsten: der After endständig. Vorkommen an der Körperhaut von Amphisorex alpinus Schinz, im hohen Gesenke der Sudeten in Mähren, Typen in der Sammlung des Verfassers. I. Genus: Ichoronyssus Kolenati. Schmutzmilben. (Kolenati, Beiträge zur Kenntniss der Arachniden, Silzungsberichte der mathem.-nalurw. Classe der kais, Academie der Wissenschaften Band XXXV, Jahrgang 1859 Seite 173). Corpus convexum, oblongo-ovale, postice modice dilatatum, inter pedes anticos et secundos sinualum ; scutello dorsali dorsum totum non obte- gente, vix sculplo; scutello ventrali spatium inter pedes explente, squa- muloso aut glabro, saepius transverse fracto, capite oblongo, pedibus fortis aequalibus. Degunt in epidermate Chiropterorum et Sciurorum. Diese Gattung gehört zur Zunft der Weichmilben (Malaco- phthira) und Rotte der Hautmilben (Dermanyssida). Diese Rotte findet sich in den „Beiträgen zur Kenntniss der Arachniden* von Prof. Kolenali folgendermassen trefllich charakterisirt : Y 47 Hautmilben, Dermanyssids. „Sie bilden eine eigene Rotte schon gegenwärtig, während sie früher unter dem Gnltungsnamen Dermanyssus Du g& und Caris Latreille als Hautschmarotzer der Vögel, unter Zeelaps Koch als Hautschmarotzer der Mäuse, unter Dermaleichus Ko ch als an Nagethieren und auch Vögeln, die in Erdlöchern nisten, vorkommende Hautschmarotzer bekannt waren. Ger- vais hat sogar aüch Dermanyssen an Schlangen *) gefunden, und mir kam auch einmal der Fall vor, dass ein in Vogelnestern wohnender Rhinolophus hipposideros einen Dermaleichus hatte, Auch im vagen Zustande kom- men die Hautmilben häufig vor. Besonders aber vertreten sind dieselben bei den Chiropteren **), welche zu beschreiben der Zweck gegenwärtiger Ab- handlung ist. Die Hautmilben (Dermanyssida) gehören zur Sippe der Milben (Acarina), weil der Hinterleib mit dem Brusttheile breit vereint und nicht mit . gegliederten Analauhängen versehen. ist; sie gehören ferner zur Zunft der Weichmilben (Malacophthira), weil der Körper weich, die Fühler und Füsse weich, und der After nicht central und nicht endständig ist. Der Charakter der Rotte der Hautmilben (Dermanyssida) liesse sich in Folgendem geben: Alle achtbeinig, der Körper oval oder elliptisch, obem und unten mässig gewölbt, überall mit Ausnahme des Rückenschildes aus- dehnbar, das lederartige Rückenschild den Kopf nicht deckend, die Fühler (Maxillartaster) fünfgliederig, mit steifen Borsten besetzt, etwas länger als die scheerenartigen Taster (Labialpalpen) und kegelförmig zusammengeschla- genen Saugorgane, am Endgliede abgestutzt und mit einem Haftringe verse- hen, die Maxillen und Mandibeln borstig; vier einfache Augen,-von denen zwei oben vor dem Vorderrande des Schildes, zwei an der Unterseite des Kopfes unterhalb der Einlenkung der Fühler stehen; die Beine lang, acht- gliedrig, mit kurzen steifen ungegliederten Borsten besetzt, die Klauen grösser als die rückschlagbaren Pelotten, die Blinddärme nicht sichtbar und nicht in die Vorderfüsse (Fussfühler) reichend. Sie bewohnen die Körperhaut der Chiroptern, Nagethiere, Vögel, Reptilien und die weichen Körpertheile der Insecten ; sie laufen unstät herum, ohne sich für immer fest anzusaugen.“ Species: Ichoronyssus bicolor. Jul. Müller, Die zweifarbige Schmutzmilbe, s. Tafel II. Fig. 3. a. natürliche Grösse 0001 Pariser Meter. 3. b, vergrössert von der Rückenseile. 3. c. vergrössert von der Bauchseite. Ochraceus, abdomine albescente, obiongo-ovalis, postice modice dila- tatus; scutello dorsali marginem tantum corporis anteriorem obtegente, antice modice coarctato, postiee acuminato, foveis nonnullis irregularibus, cute longitudinaliter undulatim-striolata, sparsim et breviter setosa; scu- tello ventrali pedes terlios paulo superante, ante medium sinuato, po- *) Histoire nat. des Ins. Apt. par Wolkenaer. Tom. Ill. p. 220. **) In den obcilirten Beiträgen finden sich 6 Gattungen mit 20 Arten be- schrieben und abgebildet, 48 stice rectengulari et truncato, cute in abdomine transversim undulatim- striolata. In der vorderen Körperhälfto dunkelochergelb bis braun, gegen den Hinterleib allmälig schmutzig weissgelb, länglich-eirund, in den Seiten ziem- lich gerade, hinter dem ersten Fusspaare etwas eingeschnürt, nach hinten mässig erweitert, mit einem, bloss den Vorderrand des Körpers deckenden, grossen, nach vorn einmal geschweiften, nach hinten spitzigen Rückenschilde, daselbst einige unregelmässige Vertiefungen, die Randhaut mit feinen wellen- förmigen Längsrunzeln, und sehr schütter stehenden kurzen Borsten. Der Kopf schmal, mässig gedehnt, mit zwei Ocellen auf dessen Unterseite, die Naxil- lortaster fünfgliediig, kurzborstig, die Labialtaster scheerenförmig. Die Füsse mässig lang, kurzbeborstet. Das. Schild ‘der Unterseite vorn querabgestutzt, in der ersten Seitenhälfte zweimal geschweift, in der zweiten Hälfte gerad- seitig, nach binten querahgestutzt, die Einlenkungsstellen des dritten Fuss- paares nur wenig überragend, Der Unterleib mit welligen Querrunzeln,. sehr sehütter und kurz beborstet, ohne ausgezeichnete Analborsten, die After- ölfuung birnförmig, etwas entfernt vom Hinierrande, gE 2a? Vorkommen an der Körperhaut von Sciurus vulgaris L., in Mähren, Typen in der Sammlung des Verfassers, | Von dieser Gattung sind noch folgende Arten bekannt : Ichorony 8- sus scutatus Kiti, an Rhinolophus ferrum equinum „ Daubenton. (Banat und Steiermark) — foveolatus Kit, an Nannugo Kolenati, Jul. Müller (Nordafrika) — ginglimus Klti, an Nannugo ursula Wagner (Dalmatien) — biarcuatus Klti an Meteorus Nilssonii, Keys et Bla- sius. (Mähren — hypographus, Klti, an Napnugo pipistrellus Dau-, benton, und au Nannugo Nathusii, Keys. et Blasius (Oest&sreich und Mähren) — decussatus Kiti, an Brachyotus dasyenemus Boie, an Plerotas au- ritus L,, und an Myotns murinus Schreb. (mätrische Höhlen). Es ist somit diese Gattung ia der mährischen Fauna durch vier Arten repräsenlirt, II. Genus: Lepronyssus Kolenati. Rauhmilben. Corpus depressum, antice modice angustalum, inter pedes anticos et secundos sinnatum, postice rotundato-dilatatum, scutello dorsali latera et marginem posteriorem corporis non obtegente, plerumque squamoso atque hirsuto ; scutello ventrali parvule, pedibus »equalibus, longis, pal- pis brevioribus antennas nunquam superantibus, Degunt ia epidermate Chiropterorum et Arvicolarum, Auch diese Galtung gehört zur Rotie der Dermanyssida, 49 Species: Zepronyssus eruciatus Jul. Müller. Die kreuztrsgende Rauhmilbe. S. Tafel 1. Fig. 2. a. nstürliche Grösse 0'001 Pariser Meter. 2. b, vergrössert von der Rückenseite, 2. ce. vergrössert von der Bauchseite, Ochraceus, ovalis, antice subacuminatus, scutello dorsali meguo, in disco eruciato, setoso ; scutello ventrali inter pedes secundos et tertios trans- versim partito, ad latera modice sinnato, postice truncato, pedes po- sticos valde superante, setis analibus dua bus longioribus, Gelbbraun, etwas durscheinend, eiförmig, nach vorn stumpfspitzig, nach hinten elliptisch ‚gerundet, zwischen dem ersten und zweiten Fusspaare seich geschweift ; mit einem grossen, die Randhaut bis zum dritten Fusspaare be- deckenden, querriffig sculpirten und schütterborstigen Rückenschilde, auf dessen Mittelielde eine durchscheinende, dunklere kreuzförmige Zeichnung, von den Blinddärmen herrührend ; die Randhaut äusserst fein querrunzlig, eiwas dichter els das Schild beborstet. — Der Kopf mässig lang, in den Seilen etwas erweitert, mit zwei einfachen Augen auf dessen Unterseite, die Moxillartaster fünfgliedrig, kurzborstig, die Labialtaster scheerenförmig. — Die Füsse ziemlich lang, gegen das Ende schnell an Stärke abnehmend, mit kur- zen Borsten in den Gliederungen besetzt. — Das Schild der Unterseite vorn _ abgerundet, zwischen dem zweiten und dritten Fusspaare quergetheilt und klaffend, sodann in den Seiten zweimal seicht geschweift, am Ende querab- - gestulzt, weit über die Einlenkungsstellen des letzten Fusspaares lhinausra- gen. —- Der Unterleib querrunzlig, schütter beborstet, mit zwei etwas län- _ geren Analborsten, zwischen denen noch zwei ganz kurze stehen, Die After- Eine beinshe herzförmig, etwas vom Hinterrande entfernt. Vorkommen an der Körperhaut von Microtus subterraneus De Selys, am Altyater in Mähren, 7 er Typen in der Sammlung des Verfassers. | Von dieser Gattung sind noch folgende Arten bekannt: Lep RL: B sus leprosus, Riti, an Rhinolophus clivosus, Cretschmar (Aegypten) — granulosus Kiti, an Miniopterus Schreibersii Natt, (Banat und Croatien) — fossulatus Klti an Brachyolus Daubentonü Bisler (Schlesien) — lobatus Klti, an Myotus murinus Schreib. und Synotus barbastellus Dau- benton (mährische Höhlen) — rubiginosus Kolti an denselben Arten, und an Plecotus auritus L., Brachyotus Daubentonii Leisler, Ambiyotus alralus Kiti. (Mähren, mährische Höhlen, Schlesien) — flavus Klti an Pannugo noctula Daub. (Europa, Mähren) — glutinosusKlti an Xaulharpyia vegypliaca Geoffr. (Aegypten). Auch diese Gatlung ist durch vier Arten in Mähron repräsenlirt, 50 IV. Genus: Holostaspis Kolenati. (Schildmilben). (Kolenati. Epizoon der Waldameise, Wiener entomologische Monatschrift 185 II. o. 3. p. 87. Tafel I. Fig. 1. 2.) Corpus ovale, subdepressum, cute longitudinaliter striolata, capite ob- longo, ocellis duobus in basi capitis infera, rostro conico, palpis obco- nicis in apice aut chelatis aut patellatis, pedibus gracilibus, articulis sex setoso-cingulatis, anticis in articulatione approximatis, empodiis oblongo- pyriformibus, unguiculis aut patentibus aut absconditis, stigmate laterali inter pedes intermedios absque peritremate, scutello coriaceo aut corneo contiguo, dorsum fere tegente; scutello dorsali ventrali aut oontiguo aut parlito, pedes posticos superante, orificio genitali inter pedes intermedios aut posticos, ano vix terminali. — Vagantur in locis muscosis aut lignis putridis, in arbustis, in foliis delapsis, subterranei, in locis humidis, sub lapidibus, in aedibus; sive corporis planitiei in- sectorum adpressae. Diese Gattung gehört zur Zunft der Gamasida und Rotte der Dermanyssida. Species: Zolostaspis leucogastra Jul. Müller *), Die weissleibige Schildmilbe. S. Tafel II. Fig. 6. a. natürliche Grösse 0:0015 Pariser Meter. 6. b. vergrössert von der Rückenseite, 6. c. vergrössert von der Bauchseite, Breviter ovalis, lateraliter ventricoso-dilatata, albida; capite, scutello, pedibus et setis ochraceis, cute subtilissime concentrice-striolata, spar- sim et breviter setosa ; scutello dorsali ovali, subcentrali, parvulo, squa- muloso, setis decem; scutello ventrali antice truncato, in lateribus si- nuato, poslice obtuse acuminato, pedes terlios superante; ano obovato, setis analibus tribus. Breiteiförmig, in den Seiten bauchig erweitert, schmutzigweiss, der Kopf, das Schild, die Füsse und die Borsten dunkelochergelb, mit einem beinahe in der Mittelfläche des Körpers liegenden, kleinen, eiförmigen, schuppigen Rückenschilde, daselbst zehn weit von einander stehende Borsten, die Rand- haut fein concentrisch gerifft, mit wenigen kurzen Borsten besetzt. — Der Kopf gross, in den Seiten erweitert, mit zwei einfachen Augen auf dessen Unterseite, die Maxillartaster ziemlich lang, fünfgliederig, kurzborstig ; die Labialtaster, wie bei den meisten Gamasiden, scheerenförmig. — Die Füsse ziemlich lang und dünn, die beiden Vorderpaare länger als die hinteren *) Diese Art hat eine etwas abweichende Structur gegen die eigentlichen Schildmilben und darf ihr gegenwärliger Platz nur als provisorisch be- trachtet werden, J. M. Psare, kurzbeborstet. — Das Schild der Unterseite vorn querabgestutzt, in den Seiten viermal geschweift, gegen das Ende stumpfspitzig, die Einlen- kungsstellen des letzten Fusspaares nicht überragend. Der Unterkörper sehr zerstrent beborstet, und sehr fein querruuzlig, in den Seiten von der Haut des Oberkörpers überragt; die Afteröffuung ver- kehrt-eiförmig, nahe am Aussenrande, mit drei längeren Borsten. Vorkommen am Altvater in Mähren, unter Moos, faulenden Baumstäm- men und Steinen vagirend. Typen in der Sammlung des Verfassers, und im Naturaliencabinette der k. k. technischen Lehranstalt zu Brünn, deponirt von Julius Müller. Von dieser Gattung sind noch folgende Arten bekannt: Holostaspis lata Koch an Staphylinus maxillosus L.L — tarda Koch. — ovata Koch. — carinata Koch. — *hamata Koch — tumidula Koch. — lunata Koch. — badia Koch. — pallescens Koch. — arcualis Koch. — vegetaKoch — litaKoch — cepurica Koch - gnava Koch —decolorataKoch — pilipes Koch— galactina Koch — dealbata Koch — pellueidula Koch — opaca Koch — horticola Koch — marginella Koch — mar- ginata Koch — stabularis Koch — limbata Koch — mo- nacha Koch — (als vage Gamasiden beschrieben) *isotricha Kolti an Formica rufa L. — *pygmaea Jul, Müller, aus den mährischen Höhlen — infernalis Jul. Müller an Ateuchus infernalis aus Afrika — - *glabra Jul. Müller an Scarabaeiden und Muscadom. — *favosa Jul, Müller vage — *contigua Jul. Müller an Outhophagus coenobita - Hbst. — *testudo Jul, Müller. vage — *fimetaria Jul, Müller en Aphod. fimetarius L,, Molytes germanus L., Carabus glabratus Payk,; auch vage im Kuhdünger *). Die mit Sternchen versehenen Arten sind mir als in - Mähren vorkommend bekannt. V. Genus: Dermaleichus Koch. (Schabmilben), (Koch. Deutschl. Crust. Myr. et Aracho. h. 33,) Corpus elongatum, postice saepe altenualum, saepius lateraliter emar- ginalum, coriaceum, pellacidum ; capite conico, ocellis duobus in basi eapitis infera remotis, rostro acute conico, palpis et antennis obteclis; pedibus corneis, articulis apicalibus setosis, anterioribus in plaga abdo- *) Alex. Laboulb&ne beschreibt in den Annales de la societe entomol. de France (1851 Vol. IX. p. 295 Tafel 9.) Gamasus salinus, G. marinus, G. halophilus. — In der Historia fisica y politica de Chile, Zoologia, Vol, IV. p. 29 seq. von Gay, bearbeitet von Gervais, sind G. sulca- tus, G, navicularis, G. chilensis und G. appendiculatus beschrieben. 52 minali, posterioribus iu oorporis znargine laterali insertis, ano terminali; ‚ in mare lobato .et cirrato, in femina emarginato, —. Degunt, in epidermate micromammalium, avium, et in dorso coleopterorum, Auch diese Gattung gehört in die ‚Rotite der Dermanyssida. Species: Dermaleichus eirratus Jul. Müller, Die langborstige Schabmilbe. S, Tafel I, Fig. 1. a, natürliche Grösse 0:0005 Pariser Meter. 2. b, vergrössert von der Rückenseite, _, Sordide albus,. elongato -ovalis,. antice modice coarctalus, postice pro- longatus, in mare lobatus, in femina emarginatus, cirris in lobis analibus, _ pedum artieulo penultimo et corporis lateribus lougissimis ; pedibus _ tertiis in articulo penultimo extus digitatis, longioribus et erassioribus, pedibus posticis brevioribus tenuioribusque reliquis, articulo tertio in pe- dibus secundis, extus gibboso, cute subtilissime undulatim-striolata;, ori- ficio genitali in femina intus muricato. Schmutzigweiss, länglichoval, vorn eiwas verengt, nach hinten lang ge- dehnt, und lappig ausgezogen, der Oberkörper mit feinen welligen Längs- und Querriffen; der Hinterleib des Maunes an der Spitze tief ausgeschnitten, der Grund des Ausschnittes concav ; jederseits drei zungenförmige Lappen, wovon die zwei inneren die längsten sid. Die Lappen und der Seitenrand des Leibes mit je zwei sehr longen schwach gekrausten Borstenhaaren be- setzt, bloss der mittlere Seitenlappen des Hinterleibes führt nur ein solches Borstenhaar. — Der Kopf spitzkegelförmig, von zwei hornigen Seitentheilen (den Maxillen) überragt, welche innen scharfschneidig und besonders zum Schaben geeignet erscheinen, Palpen und Fühler sind nicht sichtbar. Das vordere Fusspaar ist nach aussen gerichtet, von halber Körperlänge, mit einer kurzen Borste am vorletzten Gliede. Das zweite Fusspaar läuger und stär- ker, als das erste, dessen drittes Glied nach innen höckerig erweitert, führt am vorletzten Gliede ein nach hinten gerichtetes langes Borsienhaar, zwei kurze Borsten am drilten und vierten Gliede, und zwei solche am Endgliede ; die Einlenkungsstellen dieser beiden Pusspaare befinden sich auf der untern Körperfläche. — Das dritte Fusspaar, wie bei den meisten Dermaleichen, ist am stärksten und längsten, den Hinterleib überragend, dessen vorletztes Glied führt an der Innenseite ein langes Borstenhaar, an der Aussenseite in der Gliederung einen spornförmigen hornartigen Finger-Ansatz ; das vierte Fuss- - paar so lang wie das erste, aber um die Hälfte schwächer, führt an der Aussenseite des vorletzten Gliedes ein - langes Borstenhaar, an der Innenseite zwei kurze Börstchen ; die beiden hinteren sind in den Seiten des Leibes inserirt. — Der Hinterleib des Weibes ist abgerundet, an der Spilze ausgerandet 53 mit acht langen Borstenhanren, die Geschlechtsöffnung am äusseren Bine» rande mit zwei nach innen gerichteten Stacheln versehen. Vorkommen an der Körperhaut von Strix bubo L., oft zu vielen 'Hun- derlen, in Mähren, Typen in der Sammlung des Verfassers, Die bekannten Arten dieser Gattung sind: Dermaleich us chryso- melinus Koch an Timarcha tenebricosa Fabr, — lemninus Koch an Lemnus arvalis L. — furcatus Koch an Mus musculus L. — sciurinus*) Koch an Seiurus vulgaris L. — parinus Koch an Paras coeruleus L. — passeriaus Koch (Acarus chelopus Herrm, Mem. apterol. p. 82—3 '$, ir Acarus avicularum Degeer) an Pyrgita domestica L, — fringillarum Koch - an Fringilla montifringilla L. — oscinum Koch an Motacilla alba L. — picinus Koch an Picus martiuüs L. — corvinus Koch an Corvus eorone Lath, — glandarius Koch an Nucifraga caryocatactes L. — - rubeculinus Koch an Lusciola rubecola L. — acredulinus Koch an - Parus caudatus L. — anmatinus Koch an Anas boschas L, — picae Koch an Pica caudata L. — rosulans Koch an Chrysomela populi L. / VI Genus: Uropoda Latreille. (Stielmilben,) ® ß NN, Gen. Crust, et Insect. I. pag. 159. — Degeer, Uebers. VII. pag. 2. — i Koch. Deutschl. Crast.' Myr. et Arachn. h. 38.) Corpus ovale, convexum, plerumque corneum, lateraliter aut ampliatum aut rectum, pellucidum, capite obrundato, ocellis duobus in capite inferis, _ rostro acute-conico, palpisconieis, utrinque serratis, antennis aut qua- driartieulatis, in apice non chelatis, ant filiformibus exarticulatis, pedibus articulis sex setuloso-cingulatis, aut in auteriori aut in posteriori corporis dimidio insertis, seusim attenuatis, antieis plerumque longioribus et crassio- ribus, empodiis aut ovalibus aut triangularibus, stigmatibus lateralibus 'duobus, absque peritremate ; ano non terminali, tubulo anali aut porrecto, saepius etiam retracto. "0 Degunt in superficie aut in pedibus insectorum, adhaerent corpore “ plano, saepius conferlim, nonnunquam seriatim, immobiles, sudorem lam- Bun A beudo, aut capite connectivis insecti quieti jmmisso sugendo aluntur. er 00 Species: Uropoda albolimbata Jul. Müller. Au au Die weissrandige Stielmilbe. S. Tafel I. Fig. 5. a. natürliche Grösse 0.001 Pariser Meter. ° 5. b. vergrössert von der Rückenseite, 5, c. vergrössert von der Bauchseite. - Un “ #) Diese Art hat nach -Koch’s Abbildung eine so abweichende Structur, dass ‚sie offenbar nicht zu den Dermaleichen gerechnet werden sollte, 54 Albescens, capite scuto et pedibus ochraceis, ovalis, postice sensim in stylum brevem attenuata, scutello dorsali marginem tantum corporis posticum obtegente, glabro, nitido; cute subtilissime transversim-rugulosa, scutello ventrali antico oblongo, pedes posticos superante, scutello. ventrali postico latiori et triangulari, ad anum bilobo; tubulo anali abbreviato, retro pedes tertios et posticos ad marginem utrinque peritremate stigma- ticali distincto, Die Randhaut weiss, Schild, Kopf und Füsse dunkelgelbbraun, breitei- förmig, nach hinten sanft verschmälert und in eine kurze Afterröhre endigend, mit einem grossen, glatten, glänzenden, die Randhaut bloss am Hinterrande deckenden Rückenschilde, die Randhaut fein querrunzlig, die Schildränder wulstig überragend, ohne alle Borsten, die Afterröhre sehr kurz, etwas gebogen. — Der Kopf länglich, die Maxillartaster fünfgliedrig, _kurzborstig, die Labialtester spitz-dreieckig, ia den Seiten gezähnt. — Die Füsse kurz, die ersten drei Paare nach vorn, das letzte Paar nach hinten gerichtet, mit sehr kurzen Borsten besetzt, — Auf der Bauchseite befinden sich zwei von einander gelrennte Schilder. Das vordere, zwischen den Einlenkungsstellen der Füsse gelegene und jene der Hinterfüsse überragende Schild ist lang und schmal zungenförmig, vora querabgestutzt; das Afterschild ist viel breiter, dreieckig, am After in zwei enganliegende Lappen getheilt. Zwischen dem vorletzten und letzten, und hinter dem letzten Fusspaar befinden sich nahe am Aussenrande des Unterkörpers je zwei deutliche Stigmenplatten. Vorkommen in Mähren an Chlorops frit, L.an den Verbindungshäuten der Abdominalsegmente haftend. Typen in der Sammlung des Verfassers.*) Noch muss ich der merkwürdigen Umstände, welche die Entdeckung dieser Stielmilbe begleiteten, Erwähnung thun. Herr Prof. Kolenati, dem ich die Mittheilung dieses Spinnenthieres verdanke, erhielt nämlich im ver- flossenen Herbste eine Anzahl Tönnchen der berüchtigten Chlorops frit L., welche in eiuigen Theilen Mährens durch ihr verderbliches Auftreten in den Gerstensasten sich bemerkbar machte, zur Untersuchung. Der genaueren Agnoscirung wegen wurden die Tönnchen von der anhaftenden Erde gereinigt, und so zur weiteren Entwicklung in ein mit Gaze verschlossenes Glas ins warme Zimmer gestellt. Nach einigen Tagen erschienen die ersten Imagines der Gerstenfliege (Chlorops frit), und merkwürdigerweise wurden an einem frisch ausgeschlüpften Exemplare, gleich nach dem Ausschlüpfen, an den Abdo- *) Im Jahreshefte der naturw. Section der k. k. m. schl. Ackerbaugesellschaft habe ich gelegentlich einer kleinen daselbst enthaltenen Abhandlung über „Insectenepizo&än der mährischen Fauna“ versucht, die mir bekannten Uropoden nach ihrer Körperform in fünf Unterabtheilungen zu trennen; die eben beschriebene gehört in die Abtheilung A. 55 ‚ainalsegmenten haftend, zwei Stielmilben bemerkt. Wie es nun erklärlich erscheint, dass ein eben frisch entwickeltes Inseot schon mit Arachniden be- haftet sei, vermag ich nicht zu entscheiden. Annäherungsweise können - hier zwei Fälle stattgefunden haben. Entweder hat die Milbe in einer frühern - Phase sich schon an der Fliege befunden, und im Tönnchen mit ihr zugleich - die weitere Verwandlungs-Geschichte durchgemacht — was jedenfalls ein 3 ‚sehr merkwürdiger Beitrag zur Lebensweise der Arachniden wäre — oder die . Nilbe hat sich ausserhalb der Tönnchen befunden, das Ausschlüpfen der Fliegen abgelauert, und alsogleich nach dem Ausschlüpfen eine derselben ge- ’ ‚mielhet, was jedoch sehr schnell vor sich gegangen sein muss, da der Herr Beobachter unmittelbar nach dem Ausschlüpfen der Fliegen bereits die Milben bemerkte, Befand sich ‚die Milbe schon in der Tonne am Mieththiere, so musste jedenfalls auch schon die Larve der Fliege von ihr bewohnt gewesen sein, da es nicht denkbar ist, dass die Milbe sich durch die pergamentartige feste ‚Hülle des Tönnchens durcharbeiten konnte, um zum Wohnthiere zu gelangen, Erst weitere Wahrnehmungen werden feststellen können, wie das allerdings suffallende Vorkommen dieser Stielmilbe zu erklären ist. Ausser der U, albolimbata sind noch folgende Arten dieser Gattung be- kannt: Uropoda opaca Koch (h. 4. N. 23) auf Lithobien — nitida Koch (h. 4. N. 24) auf einer Julusart aus Deutschland — denticulata Lucas et Nicolet auf Arrhenodes exsertus Dej. aus Columbia (An- nales de la Soc. entomol. de France 1849 VIL p. XXXIV.) — *vegetens Latr. an Histeriden, Necrophoren, Staphylinen — *ovalis J. Müller an Bostrichiden, Hister, lon — *marginata J. Müller an Agrillus bigut- talus Fabr. — *parallela J. Müller an Feronia picimana Dftsch. und ‚Cerylon histeroides Fab. — *setigera J. Müller an Ampedus brunni- _ eoruis Germ. a he ' Die mit Sternchen bezeichneten Arten sind aus Mähren, _ Erklärung der Abbildungen: Fig 1. a-b Dermaleichus cirratus Jul. Müller. 000% a-c Lepronyssus cruciatus Jul. Müller. 8. ac lchoronyssus bicolor Jul. Müller. 5° 54, a-c Hemiglischrus fossiger Jul. Müller. 5, a-0 Uropoda albolimbata Jul. Müller. 6, a-c Holostaspis leucogastra Jul. Müller. RER > BRERERE, BEE EENEG E . Pr Miscellen. r -#,# Die Fische (von Guichenot) in Ramon de la Sagras grossem Werk über Cuba entbalten nach Bartero, Parra etc. wenig Neues. Von allen 191 + 56. Species sind nur neu: Plectropoma melanorhins, Apsilus dentatus, Holoceutrum retrospinis, Heliasus multilineatus, Chromis fuscomaculatus, Pagellus - microps, Coryphaena dosado, Poeoilia vittata. Am zahlreichsten kommen Sessanus (13 Species), Mesopsion (12), Icarus 9 etc. vor. Auffallend ist der Mangel an Süsswasserfischen. Palacky. *,* Die Aphis Papaveris Fb. wird im Frühling und Sommer auf den verschiedensten Pflanzen angetroffen. Hr. J. H. Kaltenbach in Bonn (8! dessen deutsche Phytophagen aus der Classe der Insecten) fand sie an der Unter- seite der Blätter und an den Blütbenstielen von Papaver Rhoeas und somvi- ferum, an den Stengelspitzen von Vicia Faba, Digitalis purpurea, Capsella Bursa pastoris, Cirsium arvense und palustre; ferner auf Anthriscus, Aego- podium, Aelhusa, Galium Aparine, Nerium Oleander, Atriplex, Chenopodium, Senecio, Valeriana, Hypericum, Scorzonera, Datura Stramönium, Lactuca, Matri- caria Chamomilla, Chrysanthemum leucanthemum, Helichrysum, Phaseolus, Beta ete, * # Der hochverdiente Prof. Nöggerath zu Bonn entwickelte 'in einem (im naturhistorischen Verein der preuss. Rheinlande gehaltenen) Vortrage eine gedrängte Geschichte der Thierfährten oder Fusstapfen, welche seit etwas mehr als 30 Jahren nach und nach an mehreren Orten in Nordamerika, Eng- land, Deutschland, Frankreich usw. auf der Oberfläche von Gebirgsschichten, zuerst namentlich auf solchen der Triasformation (bunter Sandstein und Röth), dann aber auch in älteren Gebirgsformationen bis einschliesslich der silurischen Bilduug, und ebenfalls auf jüngeren Schichten in der Kreideformation. entdeckt worden sind. Sie sollen theils von grossen vierfüssigen Thieren, wahr- scheinlich Reptilien, theils von Vögeln herstammen, welche letzteren zum Theil eine sehr riesige Gestalt gehabt haben müssen (2), wie sich diess aus der bedeutenden Grösse der hinterlassenen Fährten ergibt&ß?). Weitenweber. * = {In einem an mich gerichteten Schreiben ddo. Bamberg am 11. Februar l. J. stellt der rühmlich bekannte Conchyliolog Hr. Dr. Küster die Anfrage, ob sich denn in Prag und in Böhmen überhaupt Naturforscher befinden,: welche sich speziell mit dem Sammeln der. hiesigen Conchylien befassen. Er wünscht mit solchen Conchyliensammlern in Tauschverkehr zu treten und erbietet sich zugleich denselbeu etwa zweifelhafte Arten zu bestimmen. Ich erlaube mir . demnach, derlei Herren aufzufordern, dass sie mich hievon in gefällige Kenntniss setzen oder unmittelbar mit Hrn. Dr. Küster in Verbindung treten wollen, Weitenweber. ag (Todesfälle. Am 12. Febr. 1. J. starb in seinem fast vollendeten 68, is nach einer Smonatlichen schweren Krankheit der unermüdliche Dr. Johann Georg Christian Lehmann, seit dem J. 1818 Professor der Naturgeschichte am Gymnasium in Hamburg und Director des dortigen bota- nischen Gartens, — Am 19. Febr, starb plötzlich zu Reutlingen der in der botanischen Welt wohlbekannte Prof. und Stadtpfarrer in Esslingen, Ch. Hoch- stetter, 74 Jahre alt. Wilh. R. Prag 1860. Druck bei Kath, Gerzabek. Redacteur : eitenweber (wohnhaft Carlsplatz, N. 556—11.) nd TE ja Bine ai .. 50708. _ * geitschrift für Naturwissenschaften. X. Jahrg. APRIL 1860, Inhalt: Vereinsangelegenheiten. — Ueber einige neue Höhenmessungen in mittlern Böhmen, von Koristka. — Die Reptilien auf der Insel Sumatra, nach Bleker von Weitenweber. — Pflanzengeographische Mittheilungen, von J. Palacky. — ! Drei neue Arten Hymenoptern aus der Umgegend von Prag, von Kirchner. — | ‚ Ueber die unterirdischen Höhlen bei Hollstein in Mähren, von Wankel. — Miscellen von Weitenweber, Urban und Palacky. { | Vereinsangelegenheiten. ß Versammlung am 24. Februar. 1. Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 10. d, M. 51. An Büchern waren eingegangen: 4) Sitzungsberichte der naturwiss.-math, Classe der kais. Academie der " Wiss. in Wien. XXXVI. Band Nro. 16, und XXXVIIL) Nro. 17—20. 2. Vereinigte Frauendorfer Blätter. Jahrg. 1859, Nro. 43—51. E. ‚ 3) Correspondenzblatt des zool.-botan. Vereins. Regensburg XIII. Jahrg. II, Vortrag des Hrn, Prof Dr. Victor Pierre über das Polarlicht, E: Versammlung am 9. März. E 1 Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 24. Februar. « Für die Vereinsbibliothek waren eingegangen : 1. Magnetische und meteorologische Beobachtungen in Prag, von. Böhm und Karlinski. XX. Jahrg. Prag 1859. 2. Neunter‘ Jahresbericht der naturhistor. Ges. zu Hannover von Michae- lis 1858 bis dahin 1859. Hannover 1859. "3. Gemeinnützige Wochenschrift von Unterfranken. IX. Jahrg. Nro. 36—53. 4. Schreiben an Hrn. W. Haidinger in Wien, von Joachim Bar- Bande (Sep.-Abdr.) Dr MM. Hr. Vereinssecretär Dr. Weitenweber verlas ein Schreiben des Hrn. Dr. H. €. Küster in Bamberg, eine AuklorEEEe an böhmische Con- chyliologen betreffend. u WW. Hr. Prof, Vietor Pierre setzte seinen, in der vor. ee ab- ‚gebrochenen Vortrag über das Polarlicht (mit Demonstrationen) fort. NW, Schliesslich wurde Hr. Franz Halla, Kaufmann in Prag, zum stif- ‚tenden 'Mitgliede ernannt. Moni u Versammlung am 23. März; wi 'L Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 9. dess, M, . An Büchern waren eingegangen : u 58 Von Hr, Prof. Kolenati 1) Beiträge zur Chiropterologie (mit 91 Holz- schnitten) Wien 1858. — 2) Zwei neue österreichische Poduriden. „Wien 1858. — Beiträge zur Kenntniss der Arachniden (mit 4 Tafeln) Wien 1858. — 4) Monographie der europäischen Chiroptern. Brünn 1860. (Vom Hrn. Verfasser.) Vereinigte Frauendorfer Blätter. Jahrg. 1860. Nro. 6—8, Ill, Vortrag des Hrn. Prof, Dr. Jelinek über Erscheinungen, die mit der Axendrehung der Erde zusammenhängen, Wissenschaftliche Mittheilungen, Ueber einige neue Höhenmessungen im mittleren Böhmen. Von Prof. Carl Koristka in Prag. Böhmen bietet uns in Bezug auf seine Höhenverhältnisse die sonderbare aber leicht zu erklärende Erscheinung, dass dieselben in seinen Gränzdistric- ten, also an der Peripherie des Landes, lange Zeit weit besser bekannt waren, als im Inneren, in der Mitte desselben. Die hohen Gebirge, welche Böhmen im Südwesten, Nordwesten und Nordosten umkränzen, waren, wie immer das Hohe und Hervorragende, sehr lockende Puncte nicht nur für un- sere böhmischen, sondern auch für die benachbarten, namentlich preussischen Forscher, welche sich frühzeitig daran gewöhnten, jene Höhenzüge als ein Hauptziel ihrer wissenschaftlichen Ausflüge, und ihrer Untersuchungen zu be- trachten. Daher kommt es denn auch, dass wir über das Riesengebirge, über das Erzgebirge und über den Böhmerwald schon zu Anfang dieses Jahrhundertes ziemlich zahlreiche, wenn auch nicht: immer correcte Höhen- messungen hatten, welche später fortwährend verbessert und vermehrt wur- den. Wenn wir die Namen Charpentier, Carnall, Diask, David, Deverkoff, Erxleben, Gersiner, Hallaschka, Hoser, Kiemaun, Lindacker, Lorinser, Oeyn- hausen, Rösler, Sternberg und Steinmann nennen, so ist diess noch nicht die Hälfte derjenigen, welche zur Kenntniss der Höhen der böhmischen Gränz- gebirge beigetragen haben, Dagegen war die Höhenlage des Landes im Inneren so gut wie unbe kannt, und wen» wir die Landestriangulirung von Böhmen, bei welcher seiner Zeit allerdings eine sehr grosse Anzahl von Höhenmessungen im Inneren mit grosser Genauigkeit ausgeführt wurde, hier nicht berühren, da die Resultate dieser Messungen leider bisher noch nicht veröffentlicht sind, so bleiben uns nur die Herren Halaschka, David, Kreilund Fritsch, von denenim Inneren des Landes einige Punkte bestimmt wurden. Andere, wie die von Preininger, Kiemann u. s. w., blieben im Manuscript. Es ist daher, auch nicht zu, wun 1 3 E. 59 dern, dass über die Oberflächenform von Böhmen bis in die neueste Zeit so - irrthümliche Ansichten verbreitet waren, und sogar noch gegenwärtig in man- - chem angepriesenen Lehrbuche vertreten werden. Bald sollte Böhmen ein grossartiger, von Raudgebirgen umschlossener Kessel, bald ein viertheiliges 1 Plateau, u. s. w. sein. Und wie sollte man über die Höhenlage und das Relief des Landes richtig urtheilen, da man über den interessantesten und wichtigsten Punct desselben, über seine Hauptstadt, so lange im Ungewissen war, Unter den 25 verschiedenen vom Jahre 1790 bis 1850 ausgeführten uns vorliegenden - Höhenbestimmungen von Prag (alle auf Punkte der Altstadt bezogen) ist die niedrigste Angabe eine Seehöhe von 480 Fuss, die höchste von 690 Fuss, also ein Unterschied von mehr als 200 Wiener Fuss, innerhalb welcher Gränze sich die anderen Angaben bewegen. Für das Niveau der Moldau: in "Prag kennen wir fünf ältere Bestimmungen, davon die niedrigste Angabe - 450 Fuss, die höchste 634 Fuss beträgt, also wieder ein Unterschied von 174°. Erst vor etwa drei Jahren wurde die Seehöhe von Prag von Hrn. "Director Dr. Böhm durch Vergleichung des Eisenbahn-Nivellements, und von dem Verfasser dieser Notiz mit Hilfe einiger bereits. veröffentlichter Messun- gen mit einer Genauigkeit berechnet, die kaum mehr einen Fehler von 10 Fuss zulässt. Die in der letzteren Arbeit enthaltenen Punkte aus den Umgebuugen von Prag wurden im verflossenen Sommer durch mehrere barometrische Messun- gen vermehrt, welche von dem k. k. Bergrathe Herrn Marcus Lipold, der im Auftrage der geologischen Reichsanstalt die Umgebungen Prags geo- logisch aufgenommen hatte, ausgeführt, und von dem Verfasser mit Benützung gen berechnet wurden. Auch hatten wir selbst Gelegenheit bei einem Ausfluge in die Bergwerksdistrictte einige Höhenbestimmungen auszufüh- ren, Da sich fast alle diese Puncte auf ein in hypsometrischer Beziehung noch wenig durchforschtes Terrain beziehen, und meist eine solche Lage ha- jen, dass sie nicht uninteressante Aufschlüsse über Höhe und Form des Lan- des geben, so erlauben wir uns, die wichtigeren dieser Puncte hier mitzu- heilen, und noch einige bereits früher von uns bestimmte Puncte hinzuzu- 1. Das Moldau- und das Beraun-Thal. Y Seehöhe: in Niveau der Moldau beim Norkatwihheiitenih unterhalb Wien. Fuss. Melnik am Pegel in Rybar . ? % R ‚482 re „ bei Kralup : > E ... 523 “ „ bei Roztok oberhalb a Wehre S } 0544 60 4. Niveau der Moldau unterhalb Karolinenthal gegenüber dem Wien. Fuss Invalidenhause b R 563 Br" ax „ in Prag bei dem Altstädter Brückenmühl- Wehr 579 Bla „ unter dem Wysehrader Felsen . . 583 RT RR » bei Kuchelbad , . . 5 5 . 986 Bin » bei Königsaal ? ‘ ; > S .. 4992 Ryrs p „ bei Stöchowic . . P . 623 105, „ bei der Krälovskä-Ueberfuhr nächst Slap .. 714 MAsasig „ bei Ziwohoust . . . . . ....,044 12. Niveau der Beraun bei Budüan unterhalb Karlstein i «650 130 200» » bei Srbsko . . . .. „661 N RE „ bei Beraun, nördlich von er Stadt .....674 15. Althütten, nordwestlich von Beraun . h * n 11,192 16. Zbeöno an der Beraun e i R “ : . FR 2. Stadt Prag. 17, Altstadt, grosser Ring, Thorschwelle des Rathhauses . 601 18. » . Quai beim Franzensmonument r . . ...599 42, e Sternwarte, Normalbarometer im 2, Stocke . . 628 . 20. Neustadt, Bahnhof-Eingang, oberste Stufe . ; . 607 21. 5 Wenzelsplatz (Rossmarkt), erste Stufe der Wen- zels-Statue - . . . P . .. 620 22. “ Rossthor, innere Thorariiwelle \ . . 661 23. » Kornthor, innerer Eckstein, Pflaster . . +12 04 24. Kleinseite, Ring, Radetzky-Monument, Pflaster . . ....612 25. „ Laurenzi-Berg, Laurenzi - Kirche, erste Stufe des Thurmes . 3 . s . 1020 26. Hradschin, St. Veit-Kirche, erste Stufe des iirans . el 27. Wysehrad, oberes äusseres Thor gegen St. Pankraz . 2 3. Nördliches Plateau zwischen der Moldau und Beraun, (Zwischen Welwarn und Rakonic.) 28. Jeneralka in der Sarka, Gasthaus & Are . j BREI A 29. Brandeisel, Eisenbahn-Stationsplatz . ; i » 919 30. Kladno, Gewerkenhaus der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft, 1, Stock % - s ; £ . . . 1189 31. Bust&hrad, Eisenbahn- _Stationsplatz 5 e . . . 1020 32. Kübek- Schacht, Tagkranz . 5 : - R 4132 33. Wotwowic, Gotthardi-Stollen Mundloch - k e 665 34. Podlesin, Leopoldi-Schacht am Plänerplateau j ; ....966 35. Knoviz, Wirthshaus, zu ebener Erde . z - ...125 36. Schlan, Gasthaus zum weissen Lamm, zu ebener Erde R «865 61 Wien. Fuss, 37. Schlan, am Bache neben dem Stollen des Steinkoklenbaues . 805 38. Schlan, Basaltkuppe „Salzberg“ : } . 1045 39. Bad Sternberg bei Schlan, Garten der Restauinition ‘ . 961 - 40. Welwarn, mittlere Höhe des Ortes . > . ? 583 41. Zban-Berg bei Rntsch ». . 20. O7 42. Rentsch, Wirthshaus . > | : s L . . 1445 43. Lahna, Gasthaus . - 2 2 N . 1318 44. Rakonic, Gasthaus „zum vötlen Krebs“ im ersten Stock . 1028 ‘45. Klein-Pfilep, nördlich von Beraun, Wirthshaus . k . 1230 46. Wräz, höchster Punkt des Sattels der Strasse zwischen Lo- denic und Beraun . ß R 1; e NE 1; pr; 47. Lodenic, westl. davon bei der Mühle am Bache \ ; . 806 48. Horelic, Eisenbahn-Stationsplatz . . . . 1186 4. Südliches Plateau zwischen A Moldau und Beraun, (Zwischen Königsaal und Pribram). 49. Beraun, südwestlich von der Stadt, am Litawkabach . ee, 50. Tetin, Mauer des Kirchhofes : P R v - . ' 894 51. Neu-Joachimsthal, Markscheiders-Wohnung . . ; . 1156 52. „Krusnä hora* Berg, Kuppe . . . . i . 1896 53. Berghaus am Krusnä hora-Berge { { ; ! . 1550 . Cerhowie, Gasthaus, 1. Stock . S 2 ; \ . 1312 55. Totnik, Dorf bei Zebrak, Wirthshaus . m Ih „Frv, 04087 Sry, Kirche Basis. ed, nr 10T 7. Hudlic, Dorf mittlere Höhe ü . . } i . 1285 3. Komorau, Bergverwalters Wohnung . ; . { . 1240 59. Eisensteinbergbau am Bergrücken „Hiebeny“ Ä \ . 1716 £ 50. Eisensteinbergbau am Welis-Berge . 5 | i . 1672 - 61. Eisensteinbergbau am Bukow-Berge . E N k . 1745 2. Strasic, Gasthaus nächst dem Hochofen i : . . 1560 33. Jinec, am Hochofenplatz . ' { . . . 1189 64. Pribram, der heilige Berg . ! k € \ . 1827 65. Silberhütte in Obeenic bei Pfibram . . 2 . 1560 Beaterg bei Pribram, Prokopi-Schacht, Terköhis \ . 1736 n 5 5 Maria-Schacht F Ä . 1703 ni = x Adalberti-Schacht & R . 1662 59. Lazer oder Franz-Carl-Teich bei Pribram, Dammkrone . ... 2005 . Pilka oder Sofien-Teich bei Pfibram, Dammkrone R . 2086 ‚ „Trebosnä*-Berg, westlich von Pfibram . s \ . 2449 22. Hostomio, Stadtplatz 0 1044 62 Wien. Fuss. 73. Dobris, Gasthaus „zum Hajny“ im 1. Stock . . z . 1209 74. Mnisek, am Bache unter dem Schlosse A ? Ä .. 1196 Interessant ist der Umstand, dass man mit Hilfe der in Piibram und Kladno angestellten Messungen berechnen kaun, in welcher Seehöhe sich die tiefsten Horizonte der dortigen Bergbaue befinden, Da nämlich im Jahre 1859 die senkrechte Tiefe des Prokopi-Schachtes 2040 Fuss, des Maria- Schachtes 2040, und des Adalberti-Schachtes 2280 Fuss, ferner des Kübek- Schachtes bei Kladnoe (im Jahre 1857) 1120 Fuss betrug, so ergibt sich durch eine einfache Subtraction von den oben angeführten Seehöhen des Tag- kranzes dieser Schächte, dass der tiefste Punkt des Prokopi-Schachtes 304 Fuss, des Maria-Schachtes 337, und des Adalberti-Schachtes 618 Fuss un- ter dem Meeres-Horizont, der tiefste Punkt (Sumpf) des Kübek-Schachtes hingegen nur 12 Fuss ober dem Meereshorizont zu jener Zeit sich befun- den habe. Aufzählung der anf der Insel Sumatra vorkommenden Reptilien. Nach P. Bieeker mitgetheilt von Weitenweber. Im XV, Bande der zu ‚Batavia erscheinenden: Natuurkundiy Tijdschrift voor Nederlandsch Indie, welche von der dortigen sehr thätigen naturforschen- den Gesellschaft unter der Hauptredaction ihres namentlich um die Fischfauna | von Niederländisch-Indien hochverdienten Präsidenten, Dr. P. Bleeker her- ausgegeben wird, befindet sich unter Andern ein Verzeichuiss der auf der Insel Sumatra vorkommenden ‚Reptilien. Da selbes für Freunde der naturwis- senschaftlichen Geographie jedenfalls von Interesse ist, so erlauben wir uns, es auch in unserer Vereins-Zeitschrift mitzutheilen, um so mehr als es auch die Namen mehrerer neuer Arten enthält und so einen beachtenswerthen Bei- trag zur Herpetologie liefert. Testudo emys S. Müll. (Aneh); Emys crassicollis Ball., E. platynota Gr., E. Spengleri Schw., E. spinosa Bell. ; Cistudo amboinensis Gr., C. Diardi D. B.; Gymnopus subplanus D. B., G. javanicus D. B. (Sibogha) ; Chilonia imbricata Schw., Ch. viridis Schw. ; Sphargis coriacea Merr. (Padang), Cro- codilus biporcatus Cuv. (Tadang, Palembang), C. vulgaris Cuv.; Platydactylus monarchus Schl., P. homalocephalus Cuv. (Agam), P. vittatus Cuv. (2); He- midactylus frenatus Schl. (Agam), H. Ludekingii Blkr. (Agam), marginatus Cuv. (Palembang), platurus Bikr. (Agam, Radang), variegatus Cuv. (Padang, Palembang); zosterophorus Blkr. (Padang) ; Gymnodactylus marmoratus Cuv. (Pa- dang) ; Varanus bivittatus D. B. (Padang, Sibogha); Bronchocela cristatella Kp. (Padang, Sibogha) ; Leiolepis guttatus Cuv. ; Lophyrus tigrinus D, B, (Padang), L. sumatranus Schl. (Palembang), L Kuhlii Boie; Draco fuscus Daud. (Padang, 63 Palembang), viridis Daud, (Padang), fimbriatus Kahl, haematopogon Boie; Ta- chydromus sexlineatus Daud. (Palembang) ; Eumeces punctatus Wiegm, ; Eu- prepes Ernesti D. B. (Palembang), Sebae D. B. (Padang); Tropidslepisma polyleucozoma Blkr. (Radjabassa) ; Pilidion linentum D. B.; Typhlops Mülleri Schl, (Padaug), T. nigroalbus D. B.; Python reticulatus Gr. (Palembang), P molurus Gr.; Xenopeltis unicolor D. B, (Padang) ; Chersydrus „fasciatus Cuy.; oligodon subquadratum D, B, (Radjabassa); Cylindrophis rufa Gr. (Padang) ; Calamaria Temminckii D. B. (2), Brachyorrhos albus. Kuhl (Padang, Agam); Coryphodon korros D. B, (Padaug, Palembang), Dendrophis sumatrana Blkr. (Palembang), D. octolineata D. B., D. pieta Boie (Padang, Radjabassa) ; - Gonyosoma oxycephalus D, B. (Singkel, Palembang), Compsosoma melanurus _ D. B. (Padang), C. radiatum D. B. (Padang, Sibogha), Ablabes baliodeiroides Blkr, (Padang), Lycodon aulicum Boie (Singkel), Sphecodes albofuscus D. B,, Ophites subeinetus Wagl. (Padang) ; Odontomus subannulatus D. B. ; Tropido- notus sundanensis Blkr,. (Sibogha), T. trianguligerus Schl. (Padang), T. vitta- tus Schl, (Palembang); Amphiesma chrysargum D. B. (Padang), A. Lindmanni Bikr. (Palembang), T. subminiatum D, B, (Palembang, Padang), Simotes octo- _ lineatus D, B. (Singkel), S. purpurascens Blkr. (Palembang), Tragops prasi- nus Wagl. (Padang, Agam); Dryinus nasutus Merr. ; Psammophis ‚pulverulen- tus Boie (Radjabassa, Palembang); Hypsorhina enhydris D. B. (Padang); j Eurostis plumbeus D. B, (Palembang) ; Homalopsis albomaculatus D. B.; Cer- berus boaeformis D, B. (Padang) ; Chrysopelea ornata (Padang), rhodopleuron - Boie (Palembang); Dipsadomorus indicus D. B.; Triglyphodon dendrophilum D. B. (Pelembang), gemmieinctum D, B, (Radjahassa); Elaps bivirgatus Schl. " (Asım), E. melanototaenia Bikr. (Sibogha), trilineatus D. B, (Padang, Agam), _ Turcatus Schn.; Fimeresurus Boiei Blkr, (die Westküste); Bungarus semi- _fasciatus Kuhl (Singkel, Palembang), annularis. Ferner die: Naja tripudians Wagl., (Palembang), Timeresurus opiophagus D, B,, Hydrophis gracilis Schl,, (Padang, die Ostküste), H. schistosus Schl., striatus Schl. (Padang) ; Platurus fasciatus Daud., Trigonocephalus rhodostoma Reinw. (Sibogha); Tropidolaemus Wagleri D. B.; Bothrops formosus Blkr. (Padang), viridis Wagl.; Rana tigrina Daud. (Padang, Troessan, Agam), Megalophis montana Kuhl (Balang, Singa- lang), M. rostrata S. Müll. (die Westküste); Rhacophorus Reinwardti D. B., Hyla eyanea Daud. (Padang); Polypedetes erythraeus Blkr. (Padang, Agam), ‚ehalconotus Blkr. (Agsm), P.? leprosus (Hyla leprosa J. Müll. — Padang), P, Junghuhnü Bikr.; Mierhyla achatina Tschudi (Agam), Kalophrynus pleuro- ‚stigma Tschudi; Hyledactylus baleatus Tschudi (Agam) ; Bufo asper Schl. (Agam), B. scaber Daud. — Im Ganzen verhällnissmässig gegen die in Eur op ‚vorkommenden, eine hübsche Anzahl von Arten aus dieser Thierclasse. ik nah. za. 14 64 Pflanzengeographische Mittheilungen. Von Dr. Johann Palacky. Die Fragmenta Phytographiae Australiae (I, I, IV, V Melbourne 1858—9) von Müller enthalten Pflanzen, besonders aus dem tro- pischen Australien, das seit R. Brown in botanischer Hinsicht so vernach- lässigt worden. Wir heben namentlich hervor: Cleome oxalidea (Viktoriari- ver), Plagianthus microphyllus (Murrayfluss Spenzers-Golf) Hibiscus brachysiphonius Makenzieriver), Abelmoschus alboruber, Brachychiton discolor (bis 80 Claren- ceriver), luridum (ebenso), acerifolium (Illawarra) ; Argyrodendron trifoliolatum (Brisbane); Schmidelia anodonta (Moretonbay , 60‘) und pyriformis (ebenso), Glycosmis subvelutina (Burdekinfluss bis Moretonbay), Cookia australis (More- tonbay, 60‘), Citrus australasica (Moreton), Acronychia Hillii (Moretonbay), imperforata (Brisbane), laurina (Cyminosma oblongifolium lunn. Moreton, Pa- ramatta, Port Stephens , Kingsen , 60°) und Cumminghami (Moretonbay), Ke- raudrenia Hookeri (integrifolia apud Mitchell von Steudel), Rulingia loxophylla (Victoriariver), Melhania oblongifolia; Triumfetta plumigers (Victoriariver), Cedrela australis; Flindersia australis, Oxleyana und Streleckiana; Dodonea acerosa, stenophylla, Preissiana, platyptera, lanceolata (Arnhemsland), tri- quetra‘, oxyptera, physocarpa (Arnhemsland), polyzyga, denticulata, adeno- phora und stenozyga (Murraywüste); Thouinia hemiglauca, Boronia clavelli- folia, brachyphylla, fascieulifolia, arborescens (—Zieria lanceolata, Smithii, arbo- rescens, macrophylla, 30‘ Moretonbay bis Cap Otway), ferner B. minutiflora, hirsuta, laevigata, lanceolata, grandisepala, artemisifolia und filifolia (Encounter- bay); Corraea aemula (Grampiaes); Eriostemon Oldfieldii (Tasmanien), bilo- bus, amblycarpus, sediflorus , alpinus, ozothamnoides, anceps, correifolius, pleurandroides, trymalioides, capitatus, phylicoides, ovatifolius, squameus, Hookeri, lepidotus, umbellatus, Drummondi, grandiflorus, serrulatus; Euodia neurococca (Brisbaneriver, 20°), erythrococca, (Widebay, 3—40°) ; Cochlo- spermum Gregoriüi (Burdekin), Pittosporum melanospermum (Carpentariagolf) Cheiranthera linearis, brevifolia, pravissima, imbricata, microcarpa, notabilis, dallachiana, Acacia parvifolia, Pultenaea filifolia, ternata, Podolobium aciculife- rum, mucronatum, (Moretonbay), Eutaxia diffusa, Swainsona luteola, Bossiaea decumbens, stenophylla, Phyllota diffusa, Goodia medicaginea, latifolia (auch Tasmanien), Wistaria megasperma; Barklaya syringifolia (Brisbane, 3—40'), Cathartocarpus Brewsteri, Haloragis odontocarpa ; Myrtus (Eugenia DC) mela- stomoides, rhytisperma und acnemoides (25° Moretonbay) Bakhousia myrti- folia, citriodora, angustifolia, Syncarpia laurifolia, leptopetala (60‘ Brisbane). Xanthostemon paradoxus (Arnhemsland), ceucalyptrides, Angophora subvelutina (Brisbane 60‘), Tristania laurina, rhytiphloia, lactiflua (30‘), macrophylla 65 (—Lephostemon arborescens Schott.), diosmifolia, plicata, mierophylla (60°), Schidiomyrtus tenella (— Baekea leptocalyx), Astartea intertropica (Ropersriver) Baekea stenophylla; Lhotzkya glaberrima , Calycothrix longiflora, Genethyl- lis mieropetala und Schuermanni (— Schuermannia homoranthoides); Tryptomene oligandra, Mitchelliane, Miqueliana, ericaea ; Callistemon coceineus, glaueus, paludosus; Melaleuca bracteata, acuminata, Gingidium procumbens (Tasma- nien), Eurybia adenophora, asterotricha, illita, Podolepis hieracioides, Spiro- podium baccharoides (Bacharis spiropoda); Rutidosis Murchisonii, leucantha, Helipterum polyphyllum; Helichrysum oxylepis, Haplotaxis australasica, Hu- mea elegans, ozothamnoides, cassiniacea; Cassinia subtropica, compacta (Lindesay Berg 5000‘), Goodenia disperma, stenophylla, scapigera, racemosa, melanoptera, heteromera, lamprosperma, paniculata, purpurascens, azurea, scaevolina, Macmillani und strophiolata; Dampiera glabrifolia, Scaevola am- blyanthera, aptherantha und goodeniacea; Leuwenhuekia Sonderi ; Lobelia tri- gonocaulis, Lissanthe depressa, Leucopogon neurophyllus, pluriloculatus; Cy- stanthe sprengelioides, procera, acerosa und Milligani (alle vier in Tasmanien); Sprengelia propinqua, Ponceletia; Dracophyllum minimum ; _Limnanthemum exiguum (Tasmanien), minimum, Anthocercis spinescens, fascieulata, Anthotroche Woleottii; Jasminum racemosum, Prostanthera melissifolia, decussata, phylici- folia, Solanum fasciculatum ; Lycium australe (Murraywüste), Pisonia Mooriana (Illawarra) , Denisonia ternifolia (Verbenaceen , Carpentaria), Eremophila La- trobei, denticulata und Woolsiana (jetzt kennt der Verf. 27 Species Eremo- phila) ; Disoon floribundus, cordifolius, Maccoya plurisepala (Asperifolien in der Murraywüste), Rhyncharrhena atropurpurea, quinquepartita (Murraywüste), Logania stenophy!la, nuda, Mitreola oldenlandioides (Arnhemsland), Mitrasacme exigua; gentianea (Victoriafluss), constrieta (dto.), exserta, elata, subvolu- bilis, lutea, (Sturtscreek) und pilosula ; Stenocarpus Moorei, acacioides ; Gre- villea pedunculosa , pauciflora, acerosa, nematophylla, longiloba, patentiloba und macrostylis; Hakea francisiana, Anthobolus leptomeroides, Choretrum' spicatum und oxycladum; Santalum lanceolatum, Preissianum und persicarium; Pimelea sanguinea, elatior, haematostachya ; Mühlenbeckia stenophylla, Maireana stelligera (Darling); Centropsis 'glabra (Sturtsereek), Arthroenemum triandrum (Darling, Murray, Arnhemsland), Halocnemum cinereum, Amaranthus pallidiflorus ; Euxolus enervis (Darling, Murray), Rieinocarpus ledifolius ; Pseudanthus ocei- dentalis, ovalifolius, Phylisnthus suberenulatus, trachyspermus, Echinocroton elaoxyloides (Brisbane), Omalanthus populifolius, stillingiaefolius; Micrantheum boroniaceum, Synostemon ramosissimus, glaucus (Euphorbisceen, Arnhemsland) ; dann Macrozamia Preissi, spiralis, Denisonii (Moretonbay , Manning) , Pauli’ Guilielmii (Moretonbay); Ripogonum album, Moorianum, Elseyanum; Thysanotus exasperalus, humilis, Phajus australis, Arthrochilus irritabilis (Moretonbay) ; 66 Dendrobium undulatum, tetragonum (Moretonbay), D. Hillii (dto.), Milligani' (Flindersisland, Tasmanien), teretifolium ; Sarcochilus falcatus (Illawarra), Backlyanus; Microtis minutiflora (Gippsland), Potamogeton tenuicaulis ; Limno- stachys cyanea (Arnhemsland, Pontederiaceen), Maandia triglochinoides (Bris- bene, Juncagineen); Alisma acanthocarpum, oligococcum (Victoriariver , More- tonbay); Eriocaulon tortuosum, lividum, concretum, heterogynum, monoscapum, spectabile, ciliiflorum. Eine provisorische Zusammenstellung der aus Ostaustralien bekannten Pflanzen zu geographischen Zwecken ergab mir circa 4000 Arten, davon sind beiläufig 800 Leguminosen , 500 Proteaceen und Compositen, 450 Myrtaceen, 340 Gräser, 270 Rutaceen , 240 Cyperaceen, 100 Farren, La- biaten etc, Eine kleine Sammlung von Pflanzen aus Belutschistan beiläufig 50 Species, die Stokes in Hookers Journal veröffentlicht, ist bis jetzt das einzige Material für die so interessante Flora dieses Landes, die mit den Nachbarländern, Südpersien (*/,) und Sindh, wohl theilweise gleichartig sein mag. Von Bäumen und Sträuchern finden wir erwähnt Juniperus phoenicea, Pistacia cabulica (—atlantica), Khinjuk n. sp. 10—20', Amygdalus furcatus; Lycium depressum n. sp. (3—10‘). Neu sind noch Papaver cornigerum, Acanthophyllum grandiflorum, Doryenium calycinum, Caragana ambigua, ulieina, Onobrychis dealbata, nummularia, Astragalus sericostachyus, Sophora Griffithüi, Dorema aureum, Convolvulus tenellus , seindicus ; Cuscuta Boissieri, Helio- tropium calcareum, rariflorum, Arnebia fimbriopetala, Echinospermum calathi- corpum , Paracaryum asperum und rubriflorum, Rochelia rectipes, Lepidagathis strobilifera, Dipteracanthus longifolius, Hyoscyamus insanus, Lycium foliosum, Plantago remotiflora, Fritillaria pterocarpa. Man sieht wie Wüsten- und Ge- birgspflanzen durcheinander stehen, Pistacia Khinjuk gibt Mastix, Dorema aureum Gummi Ammoniak , die Wurzeln von Uropetalum unicolor werden gegessen, Daphne acuminata ist Gift für die Kameele. Hyoscyamus insanus gibt ein Narkotikum den Fakiren etc. Die so interessante Flora von Sonora erhielt einiges Licht durch die leider unvollständig publieirten Plantae Thurberianae. Neben nördlichern Formen, Z. B. Ranunculus hydrocharoides A, Gray n. sp., Potentilla Thurberi n. sp. und Astragulus Thurberi u. sp. sind hier ganz entschieden tropische Formen : Thurberia thespesioides n. gen. (bei Thespesia), Holacantha Emoryi 5 — 8° (Simarubeen) am Gila, Petalonyx Thurberi (n. gen., Loasaceen) , die Olneya terota (Legum. 15— 20‘), Abutilon Thurberi, Dalea Emoryi, spinosa, Guajacum Coulteri (Ures) ete. Aus der Coloradowüste stammen Psathyrotes incisa n. sp., Eremiastrum bellidioides u. a.; ferner aus Chihahua die Acacia crassifolia n. sp., DEE IE DNS ee ee u Bu re ee ET | | | 67 Bartlettia scaposa n. sp., Argemone fruticosa etc, Von 'den neuen Pflanuzen- arten erwähnen wir noch : Stephanomeria Thurberi (Sonora), Perezia Thurberi, Melampodium longicornu (ebenso), Hosackia argophylla (Californien), Dauben- tonia Thurberi (Sonora), Malvastrum Thurberi (dto., St. Diego) ete, _ Der bisher allein erschienene erste Band vonHooker und Thomson Flora Indica (Naravelia — Hypecoum) enthält eine reiche Fülle von pflan- zengeographischem Material, aus dem wir nur einiges hervorheben, Naravelia zeylanica geht von Sikkim und Assam bis Prome, N, laurifolia von Mergui ist in den Philippinen. Hooker zählt 18 sp. Clematis auf (neu acutangula von den Chasiabergen in 5000’) vom Tiefland bis 1400’ in Tibet (orienta- lis); dann 17 Thalietra (neu platycarpum in Westtibet, virgatum Sikkim, rutae- folium Westtibet) in Gebirgen, darunter alpinum bis 17000° in Westtibet, dann 15 Anemone (neu Griffithii Sikkim, trullifolia ebenso, demissa dort bis 10000‘) ebenso darunter A, nareissiflora Kaschmir), Adonis aestivalis und. pyrenaica (im Gebirge); Callianthemum pimpinelloides (9— 13000‘ im Himalaja) ; Oxy- graphis glacialis, (Himalaja bis 18000°) polypetala (ebenso bis 15000‘) ; Ceratocephalus orthoceras (Kaschmir, Kisswar), 25 Ranunculus-Arten (dar- unter aquatilis) im Gebirge (Sikkim bis 17000‘), sceleratus Nordindien, Malwa Nerbudda, Brahmaputra etc., muricatus im Norden bis Kisswar); Caltha palu- stris (3—10000° im Himalaja, Kaschmir, Nepal, — himalensis Royle, alba Jacque- mont) und die neue scaposa Sikkim 15—17000°) ; Calathodes palmata n. g. Sikkim 10000‘, 2 Trollius im Himalaja, Coptis tecta in den Mischmi Bergen, 3 Isopyrum im Himalaja adiantifolium n, sp. um Derjiling, thalietroides um Kaschmir), Aquilegia vulgaris daselbst, 15 Delphinien (neu viscosum, moschatum, glaciale (bis 18000° in Westtibet), davon das abyssinische dasycaulon im Dokap, 7 Aconita (ihre Wurzeln geben das Gift bikh), darunter Iycoctonum Kaschmir, Kunawur, Lemaon, palmatum in Nepal Sikkim, ferox (Himalaja. bis 14000‘), napellus (16000° Gilgit — Sikkim, luridum n, sp. Sikkim 14000) — alle im Himalaja, wie Cimicifuga foetida (7—12000°), Actea spicata (Kaschmir, Butan), Paeonia officivalis (5 bis 10000, Kaschmir, Kemaon) — also 106 sp. Ranuneulaceen, gegen den 72 sp. Royle (Illustr.). Die bereits durch Thwaites flora Zeylanica unvollständigen Dilleniaceen (neu Wormia oblonga, Dillenia ovata, grandifolia) haben 6 gen. 26 sp, die Magnoliaceen (neu Illieium Griffithii Khasia), Talauma, Hodgsoni, ra biana, Manglietiia eaveana, Magnolia Campbellii, globosa (40°), Michelia cath- eartii Sikkim (5 bis 6000°) gehen im Himalaja bis 10000° (3 sp.) und sind auf die nördlichen und östlichen Gebirge, beschränkt (5 gen. 17 sp.).. Die Schizandraceen (2 gen. 7 sp.) sind auf den Nordosten beschränkt (bis 10000° ‚im Himalaja Sphaerostemn:a grendiflorum). Die, ebenfalls bereits unvollstän- 68 digen Anonaceen zählen schon 23 gen. 119 sp., obwohl Hooker immer eher sp. zusammenzieht (neu Uvaria ferruginea, Hamiltoni, semecarpifolia, Lobbiana, subrepanda, parviflora, sclerocarpa, Ellipeia cuneifolia, das gen. Goniathalamus 11 sp., Orophea uniflora, zeylanica, obliqua , Mitrephora tomentosa, vom gen. Melodorum 12 sp., die 2 Habzelia, und 5 Xylopia, 3 Artabotrys, 5 Unora, 2 Polyaltlıia, Anaxagorea zeylanica, 3 Oxymitra, 7 Miliusia, Sarcope- talum longiflorum). Myristica zählt 23 sp. (neu erratica, attenuata, glauce- scens, gibbosa, furfuracea, crassifolia, Wallichii, tomentosa, superba, Hooke- riana, amygdalina). Die Monimiaceen haben 2 gen. und sp. :Kibara coriacea in Malakka und Hartonia floribunda in Ceylon (4—6000‘). Die Menispermeen steigen auf 20 gen. 41 sp. (neu Aspidocarya uvifera, Stephania elegans, Fibraurea hae- matocarpa — und Sapia leptandra, purpurea). Die Berberideen zählen 5 gen. 16 sp. (neu Bulicina in Westtibet bis 16000‘, insignis, macrosepala), darunter Berberis vulgaris Kaschmir, Sikkim (11500°), die Nympheaceen mit Brasenia peltata und Nelumbium speciosum 5 gen. 8 sp. (Nymphea alba in Kaschmir), die Papaveraceen mit Hypecoum (2 sp.), neu leptocarpum (in $ikkim bis 14000%), 8 gen. 17 sp. (P. somniferum nur cultivirt), dubium im Himalaja (nudicaule in Tibet bis 17000), Glaucium corniculatum (in Afghanistan), wo- von neu Meconopsis robusta Kumaon, Cathcartia villosa (Ost-Himalaja 10 bis 12000°), Dicranostigma lactucoides Ghurwal 10000°, Glaucium elegans (Af- ghanistan); die Fumariaceen endlich 3 gen. 29 sp. (neu Corydalis ophiocarpa Sikkim), leptocarpa (dto.), polygalina (dto. bis 10000°), tibetica bis 17000°, geraniifolia Sikkim, latiflora Himalaja 12—18000, astragalina (Tibet bis 6000°), Dicentra Roylei, torulosa (Khesia), thalietrifolia (Himalaja) — alle natürlich wie unsere gemässigten Formen überhaupt in Gebirgen, so dass die Artenzunahme an den grossen pflanrzengeographischen Gesetzen nichts ändert, Nur werden, da Hooker viele im Himalaja unterschiedene Arten zu bekannten europäischen Formen zieht, (z. B. Caltha, Berberis, Nymphea) immer mehr Berührungspunkte der europäischen und Himalajaflora sich herausstellt. Die von Rae zwischen der Repulsebay und dem Cap Lady Pelly 1846 gesammelten Pflanzen, somit aus einer der kältesten arktischen Gegenden, zeigen doch noch viele Pflanzen, die man nicht so weit erwarten würde: Oxytropis uralensis, campestris, Erigeron uniflorum, Andromeda tetragona, Pyrola rotundifolia, Ranunculus lapponicos und von unsern Pflanzen Carda- mine pratensis, Epilobium latifolium, Leontodon taraxacum, etc. Von den Pflanzen, die zwiscken Fort York und der Repulsebay gesammelt, erwähnen wir noch: Rubus chamaemorus, - Potentilla alba, Campanula uniflora, Ledum palustre, Diapensia lapponica, Statice armeria, Elymus arenarius. Die von Bunge edirten Reliquise Lehmannianae gestatten ein genaueres 69 Bild der Pflanzendecke von Bochurs, der Kirgisensteppe, dem Gebirge Karatau, den letzten Ausläufen des centralasiatischen Randgebirges , ferner vom sub- alpinen Ural (Berg Iremeltau) etc. zu entwerfen, als es bisher möglich war. Oben auf dem Karatau gibt es eine Alpenflora europäischer Genera, aber meist neuer Species (Delphinium barbatum Bge, Berberis integerrima Bge, Sisymbrium decipiens Bge, Oxytropis Lehmanni Bge, Heracieum Lehmannianum Bge, Cousinia pulchella, alpina Bge, Campanula Lehmanniana Bge, Swertia lactea Bge, Poa Karatavica etc.), obwohl eine nicht unbeträchtliche Anzahl von europäischen Formen (Spiraea hypericifolia, Thymus serpyllum , Alchemilla vulgaris, die z. B. auch in den Alpen von Viktoria wieder sich findet (F. Müller), Crataegus azarolus, Pyrus aucuparia etc.) wiederkehrt, Interessant wäre eine Vergleichung mit dem Himalaja und Altai (aus dem ersten z. B. findet man hier Potentilla Gerardiaua), doch mangelt zu sehr die Kenntniss der dazwischen liegenden Länder. Von Waldbäumen werden erwähnt: Juniperus exvelsa, Ephedra equisetina (die Asche wird dem Tabak beigesetzt), Populus alba, Betula pubescens, Ulmus campestris, Celtis australis, Fraxinus sogdiana, Pistacia vera, Acer Lobelii und ibericum (?) (keine Eiche). Von Gebüschen Halimo- dendron argenteum, Colutea oruenta, Amygdalus spinosissima Bge, Rubus caesius, Rosa maracandica und Lehmanniana Bge, Cotoneaster nummularia , Tamarix arcenthoides Bge, Lonicera persica, Eleagnus hortensis (natürlich unten im Thal ; man bereitet Wein aus den Beeren), Hippophae rhamnoides, Salix alba, acuti- folia. Diese Region dürfte, da der Besuch Lehmann’s nur ein flüchtiger gewesen, noch Vieles bieten. Interessant ist es, aus der Sammlung die Nordgränze der wenigen süd- _ lichen (persischen) Formen hervorzuheben. So geht Capparis herbacea zum Jandarja, bis Samarkand und unter den Karatau, Cissus argirophylla n, sp- wächst am Sarafschanfluss, Peganum Harmaola bisan den Ural, Cercis siliqua- strum, Juglans regia, nach Buchara (von Sophora japonica findet man alte Bäume in Samarkand um Timurs Palast), Psoralea drupacea n. sp, nach Samarkand ; Lagonychium Stephanianum gedeiht am Sarafschan wie in Palästina und an dem schwarzen Meer; Datisca cannabina, Hibiscus ternatus, Apocynum venetum und Cynanchum acutum um Samarkand, Lycium barbarum am Syrdarja, Gomphrena globosa, Celosia cristata, Mirabilis Jalapa etc, in den Gärten von Buchara, Abutilon Avicennae in den Feldern, dort Crozophosa sabulosa in dem Kisilkum etc. Von den nützlichen Pflanzen erwähnen wir : Tribulus terrestris wird bei Ausschlägen in den Tabak geuommen, Feganum harmala dient als Arznei, wie Tamarix Pallasii (Blüthen gegen Durchfall), Dorema ammoniacum (das Harz wird für den Markt von Buchara. gesammelt), Cousinia platylepis (die Blätter werden in Brustkrankheiten gekocht gebraucht), Syringa persica - (die Blätter mit Honig als Aphrodisiacum) , Gentliana Olivierii (Brustthee), 70 Lagochilus inebrians (der Honig betäubt), Ephedra vulgaris (die Frucht wird gegessen), Lasiagrostis splendens gibt die Motten der Kirgisen etc. Von durch ihre Häufigkeit charakteristischen Wüstenpflauzen werden erwähnt: Elymus sabulosus, Aristida pennata (das einzige Pferdefutter in dem Karakum und Kisilkum), Bromus inermis, Brachylepis salsa, Haloxylon ammodendron, Artemisia monogyna, Tamarisken, Astragalen, Zygophylien, Euclidium syriaeum etc. Die Zahl der als neu erwähnten Species ist sehr gross co. 170 (/,), benannt werden nur Ranunculus linearilobus Bge, Delphinium paradoxum, Berberis nummularis, Leontice Eversmanni, Mathiola obovata, robusta, Stoddarti (zwischen Akmesched und Taschkend, wie am Jan und Sirdarja), Alyssum eryptopetalum, Chartoloma platycarpum, Dontostemon grandiflorum, circinatum, brevipes, scorpioides, Streptoloma desertorum, Tetracme recurvata, Cithareloma Lehmannianum, Isatis violascens, minima, Pachypterygium lamprocarpum, bre- vipes, Lachnoloma Lehmanni, Ortoceras Lehmannianum, Gypsophila alsinoides, Saponaria parvula, Cissus aegirophylla (? — vitifolia Koci aus Südpersien); Zygophyllum Lehmannianum, Haplophyllum lasiauthum, robustum, Ammothamnus Lehmanni, Trigonella grandiflora, geminiflora, Melilotus brachystachya, Psoralea drupacea; Oxytropis Lehmanni, Astragalus unifoliolatus, Karakumensis, ammo- dendron, hyrcanus, mugosaricus , macropus, scleroxylon , commixtus, campy- lorhynchus, quadrisulcatus, bakaliensis, leucospermus, turbinatus, Lehmannianus, lasiostylus, transoxanus , bactrianus, chaetodon, holargyreus, pentapetaloides, farctus; Hedysarum Lehmannianum, Amygdalus spiuosissima, Rosa maracandioda, Lehmanniana, Tamarix leptostachya, arceuthoides, Herniaria diandra, Bupleurum cuspidatum, Libanotis Lehmanniana, Silaus gracilis, Hyalolaena jaxartica, Daucus baotrianus, Cryptodiscus rutaefolius, anisophilus, Morina Lehmanniana, Hetero’ chaeta leucophylla, pseudoerigeron (Karatau) , Lachnophylium gostypinum, Inula macrolepis, Pulicaria salviaefolia, Matricaria lamellata, Artemisia erio- carpa, eranlhema, Lehmanniana , serotina, sogdiana, maracandica, Echinops jaxarticus, maracandicus, Cousinia dichotoma, aralensis, radians, alpina, verticil- laris (Karatau), sylvicola , Plagiobasis sogdiana, Microlonchus albispinus, Ser- ratula sogdiana, Polytaxis Lehmanni, Hedypnois angustissima, Scorzonera hemi- asia, intermedia, acrolasia, venepleura, ammophila, Chondrilla maracandica ; Heptorhsmphus erambifolius , Pterotheca macrantha, Barkhausia chaetocephala, melanocephala, leucocephala ; Cuscuta Lehmanniana, Convolvulus sogdianus, Heliotropium transoxanum, sogdianum, Arnebia obovata, Echinospermum divari- catum, Gynoglossum macrostylum, Omphalodes glochidiata, physodes, Rindera eyclodonta, Trichodesma incanum , Coceinia dubia, Rochelia macrocalyx , car- diosepala, Scrofularia leucoclada, Phelipea pallens, ambigua , Perowskia scro- phulariaefolia, Nepeta maracandica, Scutellaria orbicularis, Phlomis thapsoides, Eremostachys transoxana, aralensis; Plantago lagocephala, lachnantha, Atriplex 71 heterosperma , Corispermum Lebmannienum, Schanginia inderiensis, Suaeda arcuata, Alexandra Lehmanni, Schoberia obtusifolia, transoxana, Caroxylon - hispidulum, Salsola sogdians, Halimocnemis macranthera, Halogeton acutifolius, Girgensohnia diptera, Atraphaxis pyrifolia, Calligonum eriopodum, Crozophora _ integrifolia, Ephedra strobilacea (Kisilkumsteppe), Biarum Lehmanni, Iris falci- folia, sogdiana, Allium Lehmannianum, Gagea stipitata, Tulipa Lehmanniana, sogdiana, Merendera robusta, Heliocharis Lehmanni, argyrolepis, Calamogrostis dubia. Man sieht, dass die Wüstenformen prävaliren; so hat die Sammlung allein aus 1500 Species über 100 Cruciferen, und noch mehr Salsolaceen, 63 Arten Astragalus, viele Asperifolien (an 60 Species), Zwiebelgewächse. Dagegen finden sich im Ganzen mir 11 Farren, davon ausserhalb des Orenburg- schen nur Equisetum ramosum in Samarkand, 4 Species am Iremeltau etc., 10 Orchideen etc. Pr if „0: rare } Drei neue Arten Hymenoptern aus der Umgend von Prag. ji | Beschrieben von Leopold Kirchner zu Kaplitz. k Den rastlosen Bemühungen des Herrn Med. Dr, C. Amerling in Auf- » suchung noch unbekannter Gallauswüchse, so wie seinen emsigen Forschungen Ar um die Urheber der seit einigen Jahren in mehreren Prager Gärten und x öffentlichen Anpflanzungen von Obstbäumen, wie auch der in der Nähe sich befindlichen Birken-, Buchen- und Tannenhaine beobachteten Zerstörung zu entdecken, ist der Fund dreier neuer Hy:aenopteren-Arten aus der Gruppe ‚der Chalcidia Spinola zu danken *). % 1. Die Erste derselben, welche wir hier erwähnen wollen, wurde vom Hrn. Entdecker aus einem metamorphosirten Staubbeutel der Eicheublüthe, unserer Quereus Robur L, gezogen. Die Galle nähert sich in Rücksicht auf Fi ihre Form und Gestalt jener von Cynips Quercus pedunculi gebildeten **). Sie erhielt vorläufig den Namen Pteromalus antheraecola Am,etKirch, *) Hr. Dr. Amerling hat übrigens diese Schmarotzerthierchen vor Kurzem bereits in\der am 2. Januar I. J. abgehaltenen Sitzuug der natur- historischen Section der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, selbst als neue Funde vorgezeigt und besprochen. Es ist daher auch auf diese Weise die Priorität seiner Entdeckung gewahrt. Die Red. *#) Vergl.Hrn. Kirchner's Abhandlung über Gallenauswüchse in der Zeit- schrift „Lotos* (V, Jahrgang, pag. 14) Weil aber beide Gallen doch wesent- lich von einander durch die Evolution verschieden sind, so nennt sie der Finder zur Erinnerung an die Gränzeichen zwischen Kundralic und Krö die Vyhons-Gallen, Die Redaction, 72 Diagnose: Grün; Hinterleib nicht gestielt, Fühler scherbengelb, Schaft dunkel, Geissel gegen die Spitze verdickt, dunkelbraun ; Beine gelb. Mitte der Schenkel‘ grün, Spitze der Tibien, dann i—-3 Tarsenglied weisslich, das’ letzte schwarz; Hinterrücken punktirt, gekielt; die Terebra etwas sicht- bar; Flügel glashell, der Gabelast kürzer als der Doppelnerv. + 1%, 'Am nächsten verwandt mit dem Pteromalus cylindraceus Förster, doch von 'selbem durch den ramus 'stigmaticus, der nur !/, so lang ist als der Doppelnerv, dann durch die vorstehende Legeröhre, deren Länge beinahe %, des Hinterleibes beträgt, und dann der etwas verdickten dunkelbraunen Füh- lergeissel, hinlänglich unterschieden, 2. Die zweite Art wurde vom obbenannten Entdecker aus den Larven der Kohlraupe gezogen, und ist ein Macroglenes Westwood, den ich seines vorherrschend schwarzen Kopfschildes wegen Macroglenes nigro£lypea- tus Am. et Kirch. nenne. Diagnose: Stahlblau, punktirt, Fühler rothbraun, lang behaart, der Clypeus schwarz; die Füsse schmutzig-weiss, Mitte der Schenkel erzfarben, Spitze der Hüften blass; letztes Tarsenglied schwarz. + 1, Ist weder mit Macrogelenes umbellatarum Hal., noch wit dem M. mi- crocerus Hal. verwandt, steht dem M. penetrans Westwood am nächsten, un- terscheidet sich aber von ihm wesentlich durch das schwarze Kopfschild und die langbehaarten Fühler. Der Fund dieses Hymenopters ist doppelt neu, da für’s erste aus Kohl- raupen, soviel mir bekannt, bisher noch keine Macroglenes-Arten gezogen wurden, und für’s zweite sich die Art so evident von den bereits bekannten unterscheidet, dass kein Zweifel obwaltet, dass diese Art neu sei, 3. Die dritte Art ist ein Torymus Boh,, der aus den Larven von Di- plosis ochracea Winnertz (eiver zur Familie der Cecidomyisren gehörenden Dipter) gezogen wurde. Jene von Hrn. Dr, Amerliug erst in neuester Zeit auf- gefundenen Larven sind die Zerstörer des in der Prager Umgegend angebauten Rapses zur Reifezeit; sie nisten sich in den Schötchen ein, verunstalten selbe, und bewirken das Fehlschlagen der Samenkeime. Wir nennen die daraus gezo- gene Schmarotzer-Art Torymus Napi Am. et Kirch. Diagnose: Grün ins Stahlblaue schillernd, etwas haarig; Fühler schwarz, behaart, der Schaft auf der Unterseite etwas gelb; die Beine mit Ausnahme der Hüften und Schenkel gelb; Thorax grob punktirt, der Hinterleib einfarbig, mehr messing-grün; die Flügel giashell; Bohrer von der Länge des Hinterleibes, rotlıbraun mit schwarzer Spitze + 1%/,"". Ist durch seinen besonders grobpunktirten Thorax von den ihm verwand- ten Arten hinlänglich unterschieden, Kaplitz, am 15. Jänner 1860, ee TE TEE EN ee ar SEE 73 _—-— Fi 0». Veber ‚die unterirdischen Höhlen bei Holsteih in Mähren. Von Dr. Heinrich Wankel in Blansko. an mdoan: v 0 Die Durchforschung der unterirdischen Räume unserer Gegend *) habe Er h in den letzten Jahren fortgesetzt und es ist mir auch theilweise gelungen h über die ausgedehnten, noch ganz unbekannt gewesenen Höhlen von Holstein niges Licht zu erhalten. Die nachstehende Skizze möge Ihnen einen kurzen erblick der Resultate in Holstein geben. Ein selir wenig besuchtes Thal erstreckt sich zwischen dem Dorfe Ostrov Beparee, als Fortsetzung des dürren Thales (suchy Zleb) von S, W, nach . bis zu dem Dorfe Holstein, worauf es eine nach Osten gerichtete Wen- Anart, um auf der Hochebene von Rostein sich zu verlieren. Es ist das anmuthige und stille Holsteiner Thal, das einen kleinen Aus- er des denonischen Kalkes durchschneidet, der von dem Orte Sloup nach 0., unterhalb und 8. W. vom Dorfe $osuvka nach Holstein hinüberzieht, y nach $. umbiegt, beide Thallehnen bildet, gegen $S. W. zu dem Dorfe voV sich wendet, um an diesem Orte nur die westliche Thallehne zu bil- "während die östliche von den Hügeln der Grauwacke eingenommen . Diese Parthie des Kalkes ist insbesonders reich an vielen Höhlen und dehnten unterirdischen Räumen, namentlich sind es die Erdtrichter (zä- "und Erdstürze, die in diesem Thale überaus zahlreich anzutreffen sind. ' den Höhlen zeichnet sich insbesonders die Kaiserhöhle, oder Eniodis ge- t, bei Ostrov, eine interessante Wasserhöhle, die Schafsgrotte, die Burg- uud die sogenannte Rasovna aus, eine früher noch ganz unbekannte, gliche Höhle, welche die Gebirgswasser des benachbarten Hügellandes t, um sie als Punkvabach unterirdisch durch die Macocha zu führen. s Dorf Holstein, ein einsames, friedliches und armes Dörfchen, der Veberrest eines vermögenden Städtchens, liegt in einem, von dem Thale ge- ten Kessel, der theilweise von schroffen Kalkwänden umgeben ist und essen Mitte ein 20 Klafter hoher Kalkfelsen emporragt, auf dem die der alten Raubveste Holstein stehen. Im Innern dieser Felsmasse brei- Pr h eine ungefähr 15 Klafter hohe, ‘einen 18—20 Klafter langen Dom *) Wir verdanken dem Hrn. Verf. als eifrigem Mitgliede unseres Vereins '" bereits mehrere schätzbare Mittheilungen über die so interessanten unter- 4 "indischen Höhlen Mährens, welche in der Lotos-Zeitschrift veröffentlicht j uen Nament ich ‚wollen wir hier auf einen grössern Aufsatz über \ ie Höhlen dest srauwackenkalkes in der Nähe von Blansko (s. I. Jahr- 2 rg m 1852 8, 29—40), über den Erdsturz bei Holstein in Mähren 01855 S. 117) sowie auf seinen Beitrag zur Landeskunde Mährens (1857 $, 19) verweisen... ne 74 bildende unheimliche Höhle aus, die wohl der Zwingburg als Burgverliess gedient haben dürfte, Ungeheure Felstrümmer bedecken den Boden, die Wände sind geschwärzt und zahlreich zerklüftet und der Modergeruch so bedeutend, dass der län- gere Aufenthalt daselbst unerträglich wird, was noch vermehrt wird durch die so niedrige Temperatur dieser Höhle, welche die kälteste unserer Grotten ist, denn selbst an den heissesten Sommertagen steigt das Thermometer nie über 5,6 bis 6.0° R. Ein langer Gang, der an dem First der Höhle sich öffnet und mit einer 7 Klafter langen Fahrt erreicht werden kann, führt hin- auf in den Zwinger der Burg, in welchem die Burgbewohner Bären gefangen hielten, denn es fanden sich, nachdem der Schutt hinweggeräumt, zahlreiche Reste von Ursus arctos, benagte Knochen von Schwein, Hirsch, Schaf und selbst Menschenknochen, nebst Pfeilspitzen und zerbrochenem Thongeschirr, Der jetzige, 1 Klafter hohe und über 3 Klafter breite Eingang in die Höhle unterhalb der Burg, war durch eine 2 Klafter dicke Mawer verschlossen, deren Spuren noch deutlich an der Wandung der Höhle wahrgenommen wer- den. Wir liessen einige Schürfe in derselben anlegen und es fand sich, nachdem an einzelnen Stellen eine poröse 6—”7 Linien dieke Traventirdecke durchbrochen wurde, eine 7—8 Zoll mächtige Schichte eines fetten, schwarz- braunen Lehmes von äusserst starkem Modergeruch und unter demselben eine !/, Schuh dicke Schichte von theils ganzen, theils zertrümmerten Menschen- knochen, auf welche ein mehrere Schuh mächtiger Schutt, aus Kalktrüm- mern, Geschiebe und Sand bestehend, folgte. Gegenüber der Burgruine, getrennt von einem breiten, mit Ulmen und Erlen gezierten Wiesengrunde, bildet eine wilde Felsengruppe ein anziehendes Bild, Es ist der Zugang zu der früher erwähnten Rasovna, die die Gebirgs- wässer der Umgebung anfnimmt, welche jedoch in trockenen Jahreszeiten ganz versiegen, im Frühjahre oder nach heftigen Regengüssen aber zu einem mächtigen Wildbach anschwellen, der wild und brausend, an Felstrümmern sich brechend, tobend in die finstere Tiefe stürzt. Wehe! wenn durch Ein- sturz oder ein anderes Hinderniss der Abfluss gehiudert wird; dann steigt die Fluth in dem Thalkessel empor und die armen Dorfbewohner werden durch Wassernoth schwer heimgesucht. Vor ungefähr 30 Jahren wurde diese Höhle auf Befehl des verstorbenen Altgrafen Hugo zu Salm untersucht und bis zum Wasser befahren, das, ungewöhnlich tief, ein schwer zu beseitigendes Hinderniss abgegeben und dem Weiterdringen ein Ende machte. Im Jahre 1852 versuchte ich es mit dem Blanskoer Bergmeister Herrn Mladek und einigen Bergleuten in diese | Höhle einzudringen, gelangte über drei Absätze bis zu dem vorerwähnten Wasser, dessen Tiefe über 3 Klafter mass, und von allen Seiten von so 75 schroffen Felsenwänden umgeben war, dass selbst ein Floss oder Kahn nur - mit der grössten Mühe hätte angebracht werden können. Durch trockene Jahre ermuntert, versuchte ich es im Jahre 1858 den 20, Juli in Gesellschaft der Herren Mladek und Medritzer abermals, mit Leitern, Stricken, Haken u. s. w. versehen, unterstützt von einigen Bergleuten, vorzudringen. Ueber schmale Felsenkanten und enge Felsabhänge stiegen wir über 3 Absätze von 3—4 Klafter Höhe ungefähr 30 Klafter tief, herab, bis wir zu dem letzten 4 Kift. ‚ tiefen Absatz gelangten, an dessen Sohle sich das Wasser befinden sollte ; aber wie sehr erstaunten wir über die grosse örtliche Veränderung, die stattgefunden, denn das Wasser, welches vor einigen Jahren 3 Klafter mass, zeigte nun eine Tiefe von 2—3 Schuh, auch war es uns nun möglich, be- quem hinabzukommen und einen sicheren Stand auf den nun vorgefundenen Ufern zu finden. Es musste durch momentane Fluthen der früher so tiefe Kessel mit Gerölle ausgefüllt worden sein, welches, da kein Wasser mehr floss, nicht wieder hinweggeführt werden konnte. Eine 4 Klafter lange Furth diente uns als Brücke über diesen Wassertimpel und so gelangten wir in die noch nie betretenen Räume. Wir schritten durch eine 3 Klafter breite, 6—7 Klafter hohe, in gerader Richtung nach Osten laufende stollen- artige Höhle über grossartiges Gerölle und Kalktrümmer, weiter, rechts und links sahen wir grosse weisse Tropfsteincascaden, die jedoch grösstentheils ausgewaschen waren, Nachdem wir 95 Klafter vorgeschritten, ohne dass _ wir. Seitenstrecken wahrgenommen, führte uns eine hohe bogenförmige Seiten- Öffnung unter beinahe rechtem Winkel in eine nach Süden ziehende 60 Klaf- ‚ter lange gegen das Dorf Ostrov gerichtete Strecke, durch die wir zu einem 4 Klafter langen und 2!/, Klafter breiten Wasserbassin, das in einer eben ‚grossen Halle ausgebreitet ist, gelangten, welche auf der gegenüber lie- Er Wand eine Oeffnung in einer Entfernung von 2 Klaftern über den Was- rs iegel zeigte, die höchst wahrscheinlich in die weiteren Räume führen ürfte. Aus dieser Strecke, die die Fortselzung der eigentlichen Höhle bil- ‚und die durch sehr zerrissene und zerklüftete Wände wahrhaft überrascht, führt rechter Hand ein enger Eingang in eine etwas ansteigende Stalaktiten- grotte, die durch den Reichthum der Formen der Tropfsteingebilde uns ent- zückte, Die Stalaktite) bilden grossartige Gruppen mit phantastischen Ge- stalten, besonders zeichnet sich eine, gleich einer Thurmkuppe ähnliche Gruppe aus, die ihre klafterlangen, bald kugligen, bald zapfenartigen Tropf- steinbildungen über sehr grosse Stalagmiten herabsenkt. Diese Grotte ist fast überladen und einem Gewebe vergittert und durchwachsen. Die etzung der 95 Klafter langen Strecke bildet eine noch 80 Klafter lange Seitengrotte, durch welche ein kleines Bächlein rieselt ; sie ist ebenfalls reich an zierlichen Tropfsteingruppen, klafterlange und mehrere Schuh dicke Säu- 76 len hängen von der Decke herab und bilden gleich riesigen pin ganze Reihen. Die ganze Länge der Höhle dürfte in gerader Richtung über 250 Klftr. betragen‘; den Boden, der bei nicht ‘ganz trockenen Zeiten stets mit fliessen- dem Wasser bedeckt ist, überzieht ‘eine wirre Menge von riesigen ‚Kalkblö- cken, Grauwackegeschiebe ; zahlreiche Holzreste versperren oft den Weg | und auf (den vermoderten Stämmen wachsen riesige weisse Pilze mit langen Stielen. Die Sonne war schon lange untergegangen, als wir die Höhle ver- . liessen, mit der Hoffnung, das nächste Mal die ‘Grotte jenseits des Bassins weiter zu durchforschen. Ueber ‘andere Expeditionen und Durchforschung änderer gg kr behalte ich mir vor, ein anderes Mal zu berichten. Die Land- und Süsswassermollusken Böhmens, Verzeichnet von. Joseph Schöblin Prag: Durch die Aufforderung des Herrn Dr. Weitenweber in der vorigen Lotosversammlung bestimmt, ‘gebe ich hier ein ‘kurzes Verzeichniss der von mir bis jetzt in Böhmen ‘gefundenen Land- und Süsswassermollusken. Ich würde diese, von mir erzielten Resultate in Bezug auf das Vorkommen der Mollusken in unserem Vaterlände unter anderen Verhältnissen auf keine Weise veröffentlicht haben, ‘weil dieselben bis jetzt nur sehr fragmentarisch sind, indem ich ‘nur durch wenige Jahre hindurch ‘mich mit dem Sammeln der Conchilien befassen konnte, Ueberdiess beschränken sich meine Beobschtungen vorläufig nur auf einen ‘sehr geringen Theil von Böhmen, auf die Umgebung von Pragnämlich, etwa 2 bis‘3 Stunden im Umkreise, dann auf einige Elbe- gegenden, um Melnik, Brandeis, Pferov, Lissa und endlich einen Theil 'des südlichen Böhmens, :Neuhaus, Budweis, Krumau mit einem sehr unbedeutenden Theil des Böhmerwaldes. Schliesslich muss ich noch bemerken, ‘dass ich im Laufe der letzten zwei Jahre durch entomotomische Arbeiten gänzlich vom Sammeln abgehalten wurde. Was I. die Cephalophoren anbelangt, so fand ich aus der Familie der Potamophilen: Paludina vivipara L. Kommt in zahlloser Menge in den Kr an der Elbe vor, fehlt bei Prag, Paludina impura Drap. Bei Prag und an der Elbe in stehenden Wässern, Wassergräben, Bassins, gleich häufig. Valvata obtusa Pfeiff. ‘Nicht selten bei Prag, z. B. im botanischen ‘Garten, auch an der Elbe und im südlichen Böhmen, Valvata depressa Pfeiff. Einmal gefünden bei Pierov 'an der ‚Elbe. ' a 77 so JE Aus ‚der Abtheilung der Pulmonata opericwlata fand ich: Von Cyelostoma elegans Drap. leere Schalen im Blansker Gebirge bei Krumau. U. Von nicoht-gedeckelten Pulmonaten, und zwar: 1. Aus der 'Familie der Linmnaeaceen : Limnaeus stagnalis Müll. In mehreren Varietäten, überall gemein. Limnaeus palustris Drap. In Lachen am Kejer Teiche, bei Böchovic etc, Limnaeus minutus Drap. In stehenden Wässern, in den Prager Schanz- gräben, in Wassergräben bei Vysocan gemein, Limnaeus pereger Drop. In den Sümpfen an der Elbe ziemlich häufig, bei Melnik, Lobkovic, Prerov. Limnaeus auricularis Drap, Ueberall bei Prag, besonders bei Böchowice, Planorbis corneus Drap. In zahlloser Menge an der Elbe, bei Prag fehlend, Planorbis oarinatus Müll. und 0, dito. marginatus Müll. Bei Prag häufig. In Wassergräben bei Vysotan, - Böchovic etc. R; Planorbis vortex Müll. Bei Prag nicht eben selten, doch nicht ‚überall, 0 Planorbis‘ spirorbis Müll. Nicht sehr häufig bei. Vräovic nächst “Prag. Planorbis cristatus Drap. Nicht sehr selten bei Vrsovic und Vysötan. ,‘Planorbis complanatus Drap. Ziemlich häufig bei Prag 'und 'an der Elbe. Planorbis nitidus Müll, Nicht selten an denselben: Standorten. Physa fontinalis. Bei Lieben nächst Prag häufig. | 0% --Amphipeplea glutinosa Müll. ‘Wurde von mir ein .einziges Mal gefunden am Boden eines Sumpfes bei Prferov an der Elbe. — — Ancylus fluviatilis Müll. und lacustris 'Drap. Nicht selten bei Prag und zwar im :Nussler Schloss- garten, bei Lieben, im Loch bei St. Prokop ete, 2, Aus der Familie der Auriculaceen: - — Carychium minimum 0. F, Müll. Selten bei St. Prokop, Karlstein, ferner im Blansker Gebirge, B 3. Aus der Familie der Heliceen: BE Helix pomatia L. 'Ueberall gemein. 5 Melix'inemoralis L. Bei Prag sehr selten, ich fand ein einziges Exemplar N in Zävist. Häufig in Gärten und feuchten Auwaldungen an der Elbe, 0000 BHelix'austriaca Meg. ‘Bei Prag sehr häufig; 'an der: Elbe: fehlend. # Helix hortensis Müll. Ueberall häufig, 2. Helix arbustorum L. Kommt bei Prag fast gar nicht vor; ‘sehr häuf ig in nassen Gärten 'bei Melnik, Lobkovie. In feuchten Buchenwaldungen bei Lisa und Pferov an der Elbe. pi j ie 5 78 Helix lapicida L, Bei Prag an Kalkfelsen häufig; Särka, St. Prokop, Cibulka etc. Helix obvoluta Müll. Sehr selten bei Karlstein. Helix personata Lam. Selten bei St, Prokop ; im Blansker Gebirge. Helix rotundata Müll. Ueberall häufig in Gerölle und Steinhaufen, Helix ruderata Stud. Wie die Vorangehende, Helix cellaria Müll. An alten Mauern unter der Erde nicht selten. Helix incarnata Müll. Häufig bei St. Prokop und anderwärts, Helix strigella Drap. Nicht häufig am Laurenziberge in Prag. Helix hispida. Häufig im botanischen Garten nächst Prag. Helix ericetorum Müll. Ueberall an trockenen Abhängen und Mauern gemein. Helix pulchella und costata Müll. Im Moose an Kalkfelsen häufig. Bulimus radiatus Brug. Zwei leere Schalen bei Krumau. Bulimus obscurus Müll. und montanus Drap. Selten, bei St. Prokop nächst Prag. Achatina lubrica Brug. Ueberall gemein. Acme linearis Drap. Leere Gehäuse selten bei St. Prokop. Das lebende Thier fand ich einigemal bei Karlstein. Pupa muscorum Nills. Häufig im Moose an Felsen. Bei St. Prokop, in Kuchelbad, Rostok etc, Pupa minutissima Hartm. Selten an denselben Fundorten. Pupa avena Drep. Häufig an Kalkfelsen, Bei St. Prokop und Rostok nächst Prag. Pupa secale Drap. Ebendäselbst, aber selten. Pupa tridens Drap. An denselben Standorten, gleichfalls selten. Balea fragilis Drap. Selten, in der Särka nächst Prag. Clausilia rugosa Drap. Selten bei Hohenfurth, häufiger im Blansker Gebirge. Clausilia bidens Drap. Ziemlich häufig bei Prag. Clausilia similis v. Charp. _Ueberall sehr häufig. Clausilia pumila Ziegel. Nicht so gemein, auf Steinhaufen und Gerölle. Vertigo septemdentata Fer. Ziemlich selten auf sumpfigen Wiesen bei Lobkowitz an der Elbe. Vertigo pygmaea Drap. Nicht selten bei St. Prokop, in der Cibulka nächst Prag. Vitrina pellucida Drap. Bei Karlstein, nicht häufig. Vitrina diaphana Drap. In Buchenwaldungen an der Elbe, selten. Succinea amphibia Drap. Ueberall an Wasserpflanzen häufig. Succinea calyeina Menke. An denselben Orten, doch nicht so häufig, | 79 IV. Von Acephalen erwähne ich ausser der überall häufig vorkom- menden Cyclas cornea Pfeiff, un lacustris Drap. nur das Pisidium fontinale Pfeiff,, welche ich auf einer sumpfigen Wiese bei Pferov an der Elbe häufig gefunden habe, - Die Najaden behalte ich mir für eine spätere Mittheilung vor, da dieselben, obzwar ich ihrer eine ziemliche Anzahl aus der Moldau, Beraun, Elbe, Iser und einigen Teichen besitze, noch nicht gehörig gesichtet sind. Miscellen. *,* Die Universität Tübingen hat ein kostbares Vermächtniss in einem Herbarium des Dr. Carl Friedrich v. Gärtner erhalten. Dasselbe ist reich an Bastardpflanzen und Samen von Bastardpflanzen. Es wird in den Universitäts-Sammlungen als „Museum Gärtner‘“ aufgestellt werden. vibh) (Mag. d. Lit.) Br. 8 "#,* Der Geognost darf — wie auch C. Koch in seiner grösseru Ab- lung über die paläozoischen Schichten und Grünstein in den herz. Nas- "sauischen Aemtern Dillenburg und Herborn u. s. w. treffend sagt — nicht einseitig die Chemie oder einseitig die Oryktognosie oder, bei den Sediment- gesteinen, einseitig die Paläontologie benutzen; er muss diese Wissenschaften zugleich anwenden und muss alle Beobachtungen zusammenfassen. * * (Aus einem Schreiben des Hra. Eman. Urban in Troppau). Das Jahr 1859 scheint für manche Schmetterlings-Arten sehr günstig gewesen zu sein. So waren in hiesiger Gegend (bei Radun) zu Pfingsten die Lär- bäume derartig von den Räupchen der Lärchen-Minierschabe (Pterophorus larieinellus, Bechst.) besetzt, dass beinahe alle Blättchen — infolge der Aus- höhlung ganz bleich und welk dahingen. — Gegen den Herbst in den Mo- naten August, September zeigten sich auf den Runkelrüben-Pflanzungen um j Troppau und gegen Jägerndorf unzählige Raupen von der Kohl-Eule (auch „Herzwurm“ genannt, Mammestra brassicae L.), so dass auf ziemlich grosse Strecken hin von den Blättern nur die Gerippe übrig waren. — Ein sehr seltener Gast fand sich in Troppau selbst: in einem eben nicht allzu offenen i Stadthaushofe wurden 3 schon erwachsene Raupen des prächtigen Oleander- - Schwärmers (Deilephila Nerii) erbeutet; wovon zwei bei Herrn Bezirksvor- ‚steher Czegley sich glücklich zu Schmetterlingen entwickelten, während die dritte als Puppe verunglückte, Es ist diess der zweite Fall, der mir von _ dem Auftreten des Oleander -Schwärmers in Schlesien bekannt wurde; es scheint diese Schmetterlingsart zu den etwas mehr wanderlustig»n zu gehö- ren, Denn vom Ligusterschwärmer z. B., der doch um Brünn eben nicht 5 PN so selten ist (oder war), fand ich hier zu Lande noch nie. ein Exemplar, trotz- dem, dass es an der Futterpflanze hier nicht fehlt, *,* Die Theorie Herissaut’s, dass der Kukuk nicht zu brüten ver- möge, weil sein Magen ungewöhnlich weit nach hinten und unmittelbar unter den Bauchdecken liegt, also bei Anfülluug mit Speise durch Druck auf die Eier Schmerzen oder Krankheit erzeugen müsste, findet in Dr. C. OpperVs Aufsatze : Beiträge zur Kenniniss des Cuculus canorus (Cabanis Journal ‘p. 201) ihre ausführliche Beleuchtung und Bestätigung (?). *,* Prof. Ferdinand Cohn in Breslau hebt hervor, dass das in tiefen Schachten vegetirende Erebonema in seiner Gallertmasse eine ganze Fauna beherberge, die von der der Tagwelt freilich weder an Gattungen, noch auch vielleicht an Arten verschieden sei. Unter den betreffenden Thieren werden aufgeführt: Anquiluliden, Makrobioten, Rotiferen, Cyklopen, Borstenwürmer, Mückenlarven und Infusorien. *,® Eine sehr schätzbare grössere Abhandlung über die chemische Har- monika, vom Director der Realschule zu Neisse, Dr. $ ondhauss, ursprüng- lich im Programm dieser Schule mitgetheilt, befindet sich in Poggendorf’s Annalen der Physik und Chemie. (Berlin 1860. CIX. Band Nro. 1 und 2). (Todesfälle). Am 25. Febr. I. J. starb zu Wien Anton Ulrich Burkbardt, Assistent der k. k. Centralanstalt für Meteorologie u. s, w. geboren zu Salzburg am 9. December 1826, namentlich durch seine „Natur- kalender“ wohlbekannt, — Dr. V. Casp, Fischer, kais. Rath’ und pens. Prof. der Naturgeschichte an der Wiener Univ,, starb am 15. Februar 1. J. zu Hirtenberg, wo er seit dem J. 1848 lebte. — Am 15. März zu: Genf Dr. D’E spine, namentlich durch medicinisch-statistische und meteorologische Aufsätze bekannt. — Am selben Tage zu Wehlen in Sachsen der Cantor Friedrich Märkel, der sehr bedeutende Käfersammlungen hinterlässt, — Am 22, März starb in Paris nach langem schmerzlichen Leiden der um Acker- bau und Horticultur hochverdiente Pierre Louis de Vilmorin. Auch! dessen Wittwe, Frau E. Vilmorin, ist dem botanischen Publicum als Mitarbei- terin in Decaisne Jardin fruitier du Museum rühmlich bekannt, In der vorh ergehenden Nummer der Lotos-Zeitschrift sind folgende Druckfehler zu verbessern, Seite 41. Zeile 2 von oben lies: Steatit statt Stratit, Ka 3 99 u san m “ö Greisen „ Gneisen, Ba. Any: 1819, unten ,„ Steatit „ Stratit. a Ai erde a ie frischen „ frischem. wodr. a hr ER Topases » . Topase. „43. ® 8. oben ,„ Stuferz », „ Muferz. al 5 * De a7 4 broncefarbig „ braunfärbig. „ 4. a oben „ gestrickten ,„ .gestreckten. ae Y 8 a» 19: er n broncengelbe „ braungelbe. Redacteur : Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlaplatz, N. 556 — 2 Prag 1860. Bruck bei Kath. Gerzabek. Y BSP O8, Zeitschrift für Naturwissenschaften. X. Jahrg. MAL» ii 1860. nhalt: Vereinsangelegenheiten. — Die geographische Verbreitung der Coniferen, von | Palackj. — Mineralogische Notizen aus Böhmen, 'von Reuss. — Zur Am- merlingschen Functionstabelle über Forstinsecten von Kirchner, — Weitere Beiträge zur Flora von Palästina, von J. Palacky. — Miscellen von iron weber, Müller u. A. ve wu Veröinkanze a Fr “Alp - Versammlung am 11. Mai, Y ; 4, Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 23. März 1. J. ©. An Büchern sind für die Vereinsbibliothek eingeBtn EBER) 4% Frauendorfer Blätter u. s. w. Nro,8—11. 2% Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Wien 1860. Jan. 8, Mittheilung der kais. freien ökon. Gesellschaft zu St, Petersburg, Jahrg. 1858. Heft 4—6 und 1859 Heft 1—3. 00H. Der Vereinspräses, Hr. Prof. Dr. Reuss, hielt einen Vortrag über die Sandsteine überhaupt und die Grünsandsteine insbesondere. Bein. Wissenschaftliche Mittheilungen, E; Die geographische Verbreitung der Coniferen. Bu Nach . Gordon’s Pinetum von Dr. Johann Palackjy. 2...Gordon zählt in seinem sehr schätzbaren Werke 40 Gattungen mit 316. Spevies von ‚Coniferen auf, ohne jene Species zu rechnen, die in neu- ester Zeit Rözl; aus Mexiko mitgebracht, und die wohl meist nur Varie- ‚läten sein dürften, Das Genus Abies hat 15 Species, hievon kommen 8 in Nordamerika vor, ‚nämlich die A. alba, Menziesii, nigra, Pattonii, rubra, canadensis, Du- glasii und Mertensiana; ferner die A. excelsa in. Europa, in Asien die A. oboyata (Sibirien), orientalis (Kaukasus), Smithiana und Brunoniana (Himalaja), dann die A. jezoensis und tsuga in Japan. Actinostrobus pyramidalis ist vom Schwanenfluss bekannt, — Australien bat ‘im Nordosten 3 Araucarien (Bid- ii, Cupinghamii, excelsa), Neucaledonien die A. columnaris, Südamerika ‘Arten, die brasiliensis und chilensis. Tasmanien ‚hat das Genus Arthro- is. (3. Sp.), Asien das Genus Biota (Thuja auct.) mit 3 Species, die Ber- ei, hat das Genus Callitris (1: Sp.) und Cedrus atlantica, der Himalaja, Cedrus ‚deodara; Kleinasien und Syrien den Cedrus Libani, Das Genus 82 Cephalotaxus (4 Sp.) ist auf China und Japan wie Cryptomeria (1 Sp.) be- schränkt, das Genus Chamaecyparis auf Nordamerika (2 Sp.), Cuninghamia (1 Sp.) auf Nordchina. — Von den 15 Arten des Genus .Cupressus entfallen 410 auf Nordamerika und zwar namentlich die C. attenuata, Goveniana, Lawoso- niano, macpabiana, macrocarpa auf Californien, nutkaensis, weiter Benthamii, Knigthiana, Uhdeana auf Mexiko, excelsa in Guatemala, ferner die C, Whit- leyana, torulosa im Himalaja, funebris in Nordchina, sempervirens (Ost) und lusitanica (West) im Mittelmeergebiete. Von den 6 Arten der Gattung Da- erydium hat Neuseeland (4 Sp.), Tasmanien (1 Sp.), Sumatra und Pulopinang das D. elatum, von den (5 Sp.) Dammara hat Oceanien 3 (Moori in N. Cale- donien, macrophylla auf Vanikoro, obtusa aufden N. Hebriden), Neuseeland 1, die Molukken 1 Species, — Patagonien gehört das Genus Fitzroya an, Austra- lien (15) und Tasmanien (4) das Genus Frenella, Nordehina das Genus Glyptostrobus (1 Sp.). Von den 36 Species Juniperus hat Europa die J. communis, hemisphaerica (Aetna, Calabrien), macrocarpa (Mittelmeer), nana, oblonga (Krim), oxycedrus, rufescens, sabina, sabinoides, excelsa (Mittel- meer), thurifera und phoenicea; — Asien die J. racemosa, Olivierii, sphae- rica, chinensis, squamata, religiosa, recurva, japonica, taxifolia, rigida, dru- pacea und viele europäische Arten; Afrika den J. cedro (Teneriffa), procera (Habesch), Webbii (Canaren) und mehrere europäische “im Norden, sowie Amerika den T. canadeusis, bermudiana, prostrata, virginiana, occidentalis, californica, dann die flaceida, gigantea und mexicana. Von den 7 Larix- Arten hat Europa 2, Asien, 4, und Amerika 2. Chili hat 2 Species von Libocedrus, Neuseeland die dritte; Tasmanien das Genus Microcachrys (1 Sp.) und Ptaerosphaera (1 Sp.), Nageia hat eine Art in Java, 2 in Japan, 1 in Indien, Phyllocladus 2 Species in Neuseeland, 1 in Tasmanien, 1 in Borneo (hypophylla in einer Höhe von 6000‘, am Kinibalu). Von den 15 Arten der Gattung Picea hat Europa die cephalonica, Nordmanniana (Krim), pec- tinata, pinsapo; Asien die P. firma (Japan), pichta (Sibirien), pindrow und Webbiana (Himalaja), Nordamerika die grandis, balsamea, bracteata, Fraseri, nobilis, religiosa und amabilis. Von den 83 Species Pinus (ohne die 63 Species von Rözl aus Mexiko) hat Europa die P, austriaca, brutia, hale- pensis, laricio, Mughus, Pallasiana (Krim), pinaster, pinea, pumilio, pyrenaica, sylvestris und Cembra; Asien ausser einigen auch europäischen Arten die P. Mereusii (auf Sumatra, Borneo, und Cochinchina), persica (Gebirge des Südens) nov. Spec., P. arabica (Sieberi?), Bungeana (China), Garerdiana (Himalaja), insularis (Philippinen), longifolia (Himalaja),, sinensis, excelsa (Himalaja), Korajensis und parviflora (Japan, Kurilen); ferner Afrika den P, canariensis, dagegen Nordamerika 57 Arten (filifolia in Guatemala), davon kommt die Mehrzahl in Mexiko und Californien vor, wo überhaupt das Maximum 83 der Coniferen auf der Erde auftritt, über 60 Species. Von den 42 Species Podocarpus hat Neuseeland 5, Tasmanien 2, Neubolland P, Bidwillii, elata, ensifolia, laeta und spinulosa; ferner Java die P. amara, bracteata, discolor, neglecta, cupressina (auch Philippinen); Borneo die P, leptostachya, die Molukken die P. Rumphii, thevetiaefolia (Neu Guinea), Japan die chinensis> japonica, Koraiana, maerophylla, Chili die P. chilena, nubigena, oleefolia, 'andioa, die Anden die rigida (Peru), salicifolia (Colombia), latifolia (Peru); in Brasilien kommt die P. Sellowii, Lamberti, am Cap die elongata, Thun- bergii und falcata, vor; die Antillen haben die P, coriacea, purdieana, Sin- gapur die nereifolia, polystachya ete, Dieses Genus hat eine höchst sonder- bare Verbreitung von Nepal bis Patagonien, Abyssinien etc. China hat das Genus Pseudolarix mit 1 Species; Japan die Gattungen Retinispora (4), Salisburia (1 Sp.), Sciadopytis (1), Patagonien das Genus Saxegothea (1), Californien die Gattungen Sequoja, Wellingtonia (1); das Genus Taxodium hat 2 Be in Nord-Amerika, 1 in China, Torreya 2 in Amerika, 1 in China, 1 in Japan, Nordamerika besitzt das Genus Thuja (4), Japan das Genus Thujopsis (1). Das Genus Taxus ist mit 2 Species in Japan, mit 1 in Europa (bis zum Amur), 3 in Amerika und 1 im Himalaja vertreten ; das Genus Widdringtonia (Callitris) hat 4 Species am Cap, nämlich die juni- peroides, Wallichii, nalalensis und cupressoides; 1 Species (W. Commersoni) kommt in Madagaskar vor. Mineralogische Notizen aus Böhmen. Von Prof. Dr. Reuss. > (Fortselzung von S, 144.) Durch gütige Mittheilung von Seite des Herrn Hofrathes v. Lill bin ich wieder in die Kenntniss einiger der neuesten Mineralvorkommnisse anf den Prfibramer Erzgängen gelangt, Es handelt sich diesmal zwar um keine meuen noch unbeschriebenen Mineralspecies; wohl aber wird unsere Kenntniss über die Art des Auftretens einiger in Pfibram nur seltener beobachteten Species dadurch erweitert. Die aus der Untersuchung einer nicht unbedeu- tenden Anzahl von Handstücken gewonnenen Resultate geben jedoch keine Veranlassung, etwas an der von mir früher an einem anderen Orte (Sitzungs- berichte des Wiener Akad. der Wiss. XXI. Bd. p. 138—210) ausführlich ‚dargestellten Reihenfolge der Pfibramer Gangmineralien, auf welche ich auch hier mehrfach hinweisen muss, zu verändern; sie dienen vielmehr zur Be- ‚slättigung der dort niedergelegten Ansichten. Sie betreffen insbesondere zwei Mineralspecies, welche Pfibram in neuester Zeit etwas reichlicher geliefert hat, ‚als früher, nämlich Sprödglaserz und Polybasit. ? N 7 84 Das neue Vorkommen ist nur auf zwei der Pfibramer Erzgänge beschränkt, und zwar auf den Barbaragang (12. Lauf) und den Johannesgang (16. Lauf). Die Art des Auftretens und der Begleitung ist auf beiden ver- schieden und muss daher gesondert betrachtet werden. 1. Auf dem Barbaragange lässt sich im Allgemeinen folgende Reihen- folge von Mineralsubsianzen von unten nach oben verfolgen: a) Bei den meisten der vorliegenden Handstücke wird die äusserste - Zone der Gapgausfüllung von einer Y,—!/, Zoll dicken Lage ziemlich klein- körnigen Eisenspathes gebildet. Auf ibn folgt zunächst entweder eine dünne Lage krystallisirten graulichweissen Quarzes (Quarz I) oder eine höchstens Y,—1” starke Zone ziemlich grosskörnigen theilbaren Bleiglanzes (Bleiglanz I), in welchem man bei stärkerer Vergrösserung zahllose sehr feine Partikeln von Sprödglaserz eingewachsen wahrnimmt. Hierin liegt wohl euch der Grund seines ungewöhnlich reichen Silbergehaltes, Bisweilen ist der Bleiglanz mit feinkörniger brauner Blende regellos ver- wachsen, die mitunter vorwiegend wird oder selbst eine gesonderte Lage dar- über bildet. Stellenweise wiederholt sich hier die Eisenspathzone und wird wieder von einer Krystallrinde von Quarz bedeckt, | b) In der Reihe folgt nun eine nie fehlende Ablagerung graulichweissen, röthlichweissen oder röthlichgrauen Barytes in oft mehrere Zolle grossen rect- angulären Tafeln, an denen die Flächen von Pr und co Pr vorherrschen, wäh- rend Pr und @+ ©0)* nur untergeordnet auftreten. Stets sind die Krystalle sehr flächenarm. Es ist diess der ältere Baryt (Baryt I) der Pribramer Gänge. Merkwürdig ist, dass der jüngere Baryt hier gänzlich fehlt. Selten sind die Barytkrystalle noch ganz frisch, gemeiniglich haben sie schon mancherlei Veränderungen erlitten. Oft sind sie von Rissen durchzogen, die bisweilen ziemlich weit klaffen und von dünnen Lagen anderer Mineral- substanzen ganz oder theilweise erfüllt werden. Mitunter hat der Zusammen- hang der Krystalle so gelitten, dass sie sehr leicht zerbröckelo. Es ist diess offenbar eine Folge theilweiser Zersetzung der Barytsubstanz, die den Thei- lungsrichtungen selbst in das Innere der Krystalle folgt. Ist dieselbe weiter vorgeschritten, so sind die Krystalle theilweise oder selbst gänzlich ver- schwunden und es geben nur die zurückgebliebenen regelmässig begränzten Höhlungen von ihrem frühern Dasein Zeugenschaft. Auch hier hat in der Folge wieder oft eine theilweise Ausfüllung dieser Hoblräume durch später gebildete Mineralsubstanzen Statt gefunden. c) Die Barytkrystalle ragen nie frei indas Innere vorhandener Drusenräume hinein, sondern werden stets von einer zuweilen einen Durchmesser von 1—1, 5“ erreichenden Lage von Braunspath (Braunspath ]J) überdeckt, in welcher sie auch nach ihrer Zerstörung den Abdruck ihrer Gestalt zurückgelassen haben, | 85 Der Braunspath ist weiss oder graulichweiss, seltener röthlichweiss und zeigt sich auf der unregelmässig kleintraubigen Oberfläche aus sehr kleinen, ‚unvollkommen ausgebildeten Rhomboedern zusammengesetzt. Er bildet beinahe stets die Unterlage der anderen mit ihm einbrechenden jüngeren Mineralsub- stanzen, von denen gleich die Rede sein wird, Wenn die Decke der Barytkrystalle zu einer bedeutenden Dicke an- schwillt, so besteht ihr unterer Theil nicht selten aus feinkörnigem weissen Caleit, der wohl dem Calcite I angehört und nach oben nicht scharf vom | Braunspathe geschieden ist. 1 d) Auf dem Braunspathe sitzen hin und wieder sehr kleine Kryställchen von Markasit, bald einzeln und scharf ausgebildet (er. co P), bald ku- gelig gehäuft, mitunter gold- oder broncegelb angelaufen, inir:'e) Nun folgt im Alter erst das Sprödglaserz und der Polybasit, gewöhnlich auf Braunspath, selten auf dem Markarit, sehr selten unmittelbar auf Bleiglanz aufgewachsen, 85lr Der Stephanit tritt in verschiedenen Gestalten auf. | on bildet er einzelne aber selten deutlich ausgebildete Krystalle (oP. P. Pr pP)? P-+ o)*. Pr+ ©. Pr + ou. a. m.), die selten eine bedeutendsre Grösse erreichen und fast stets vielfache Zwillingszusammensetzung verrathen,. Ebenfalls nicht selten sind zahlreiche kurz-säulenförmige Krystalle, sämmtlich in paralleler Stellung, in der Richtung der Hauptaxe zu bis 1, 5“, langen cylindrischen oder zapfen- förmigen Massen verbunden, und meist nur an einer kleinen Stelle angewachsen. Oder der Stephanit setzt unregelmässige derbe Partien zusammen, welche porös, _ zerfressen sind, in Folge theilweiser Zersetzung ein mulmiges erdiges Ansehen besitzen und vielfach mit Pyrit und gediegenem Silber verwachsen sind. Eud- lich erscheint das Mineral noch in kleinen derben Partien in Braunspath ein- gewachsen, dessen Poren ausfüllend, oder man findet es als dünnen Anflug in den Klüften des Braunspathes, auf der Oberfläche und in den Spalten der 'ytkrystalle. Re Hier und da wird das Sprödglaserz auch von kleinen derben Partien Mh Proustit begleitet, der wohl von gleichem Alter sein dürfte, wie diess schon früher (},. c. p. 46) ausanderen Gründen geschlossen wurde, Der Polybasit ist gewöhnlich deutlich krystallisirt, in starkglänzenden eisenschwarzen sehr dünnen sechsseitigen Tafeln (OR. 2 (R). co R), an denen die basische Fläche vorwaltet und stets mehr weniger stark triangulär oder hexagonal gestreift ist, parallel den Combinationskanten mit R oder 2(R). In directem Sonnen- oder Lampenlicht, senkrecht auf OR betrachtet, scheinen sehr lünne Blättchen mit blutrother Farbe durch, wie schon Quenstedt und Dana erkt haben. Auch hier sind die Krystalle bald einzeln aufgewachsen, bald dem Stephanit regellos verwachsen. Doch kommen auch sehr interessante 86 regelmässige Verwachsungen vor. Nicht selten findet man nämlich in die vor- erwähnten cylindrischen und zapfenförmigen polysynthetischen Krystalle des Stephanites mehr weniger zahlreiche dünne Polybasittafeln in vollkommen re- gelmässiger Stellung eingewachsen, so dass die Hauptaxen und basischen Pi- nakoide der Krystalle beider Mineralien sich in paralleler Stellung befinden. Der Polybasit kömmt übrigens auch in kleinen derben Partien und angeflogen in und auf Braunspath und Baryt nicht selten vor. Aus den wechselseitigen Verhältnissen geht unzweifelhaft hervor, dass Stephanit und Polybasit gleichzeitiger Entstehung sind, was bei der grossen chemischen Verwandtschaft leicht begreiflich ist. Ebenso sicher ist es, dass ihre Bildung in den Zeitraum zwischen der Bildung des Markasites (n—13 des Schema 1. c.) und des jüngern Braunspathes, der zuweilen darauf auf- gewachsen ist (n°. 17 des Schema), fallen müsse. Zum Theile wurde darauf schon früher hingedeutet (I. c. p. 46), nur dass dort das Sprödglaserz of- fenbar einer neuern Periode angehört haben muss, als der Rolybasit. Eine noch schärfere Bestimmung des Alters ist jedoch aus den vorliegenden Daten unmöglich. f) Als jüngere Bildung treten Pyrit und nochmals Markasit auf, theils in sehr kleinen Krystallen, theils in sehr kleinen Kugeln und traubigen Gestalten, heils derb und zerfressen, nicht nur auf Braunspath, sondern auch auf Stephanit und Polybasit aufsitzend und mit den derben und zerfressenen Massen derselben vielfach verwachsen. Sie scheinen der Periode anzugehören, welche zwischen die Bildung des Stephanites und des gediegenen Silbers fällt, denn die Haare des letztern sieht man an vielen Stellen auf dem Pyrite und Markasite haften. Sehr häufig kömmt Pyrit auch in den Hohlräumen nach den verschwundenen Barytkrystallen vor, auf der Unterseite der Braunspathrinde sitzend. Er bildet dort unregelmässige Partien, die aber stets von sehr ebenen, sich unter sehr veränderlichem Winkel schneidenden Flächen begrenzt werden. Es wird da- durch sehr wahrscheinlich, dass der Pyrit sich zwischen Braunspath und Baryt ablagerte, als die Krystalle des letzteren erst theilweise zerstört waren. Er füllte die dadurch entstandenen leeren Räume aus und erst später er- folgte dann die völlige Zerstörung und Hinwegführung des Barytes. Die Pyrit- partien sind überdiess nicht selten mit einem dünnen Ueberzuge von Silber- schwärze versehen. g) Beinahe auf keinem Handstücke fehlt das gediegene Silber, welches hier in einer für die Pfibramer Gänge ungewöhnlichen Häufigkeit und Menge vorkömmt. Beinahe stets erscheint es in dünnen, oft haarfeinen längsgestreiften Dräthen, die vielfach gebogen und oft zu Knäueln, mitunter: von bedeutender Grösse, zusammengeballt sind. Selten hat es seine natürliche Farbe ; gewöhnlich ist es broncegelb, röthlich oder bräunlich angelaufen. Mei- '87 stens sitzt es auf Braunspatlı und füllt dessen Vertiefungen und Höhlungen mehr weniger aus; doch bilden auch Stephanit, Polybasit und Markasit die Un- terlage desselben. Mit den zerfressenen Partieen des ersteren findet man es mitunter innig verschmolzen und seine Poren ausfüllend. Ueberhaupt ist es wahrscheinlich, dass das Sprödglaserz vorzugsweise das Material zur Bildung des metallischen Silbers geliefert habe, so wie es auch vermuthet werden kann, dass der jüngere Stephanit und Polybasit sich aus dem älteren, dem Bleiglanze innig beigemengten Stephanite hervorgebildet hat. Als ein Product so neuer Entstehung fehlt es auch beinahe nie in den nach Zerstörung der Barytkrystalle zurückgebliebenen Höhlungen ; ja mit- unter werden diese durch Knäuel haarförmigen Silbers beinahe ganz ausge- füllt. Selbst in die Lücken des Braunspathes ist es eingedrungen, und hat sich in den Theilungsspalten des Barytes uud Bleiglanzes in dünnen Blättchen abgelagert. ';h) Von ebeuso neuer Entstehung oder noch jünger ist das Glaserz, das selten in deutlichen Würfelo, meist in abgerundeten Krystallen oder in kleinen derben Partieen theils auf Braunspath, tleils auf Stephanit und Poly- basit aufsitzt, Auch die Lücken und feinen Klüfte des Braunspathes und Barytes füllt es aus. Ebenso findet man es mit derbem und zerfressenem Sprödglaserz verwachsen. Auf dem metallischen Silber sah ich es hier nicht selbst auf- sitzen, kann daher auch nicht bestimmt entscheiden, ob es auch hier jünger sei als dieses, wie diess anderwärts so deutlich nachzuweisen ist (I. 1. p. 68). A) Als das jüngste Glied der ganzen Reihe stellt sich endlich nochmals Pyrit dar, der in sehr kleinen, oft kugelig oder traubig gehäuften Kry- ‚ställchen auf Braunspath, Stephanit, Polybasit und selbst auf gediegenes Silber _ aufgestreut gefunden wird. Er gehört offenbar der dritten Pfibramer Pyrit- formation an (l. 1.,p. 19 und, 24), © 7%, Weit einfacher und etwas abweichend sind die Verhältnisse auf dem % Johannesgange., Den grössten Theil der Gangmasse bildet hier: a) Derber feinkörniger Q uarz von graulichweisser, rauchgrauer, röth- lichgrauer, selten nelkenbrauner oder rosenrother Farbe, der. in zahlreichen kleinen Drusenräumen in kleinen Krystallen von der gewöhnlichen -Form an- geschossen ist. Die Wandungen einzelner dieser Höhlungen sind mit rothem Eisenocher überzogen, der auch den derben Quarz stellenweise durchdrungen und gefärbt hat. In der Nähe des Nebengesteines ist feinkörnige dunkel- braune Blende mit etwas Bleiglanz darin eingesprengt und erstere häuft sich mitunter zu grösseren Nestern an und verdrängt den Quarz beinahe gäuzlich. _ Hin und wieder sind auch Partieen des schon an einem andern Orte beschrie- benen (I. c. p. 24), durch kohlensaures Kobalt- und Manganoxyd gefärbten L: 88 rosenrothen Braunspathes, über dessen Alter auch hier kein vollkommen klarer Aufschluss gewonnen wird, eingewachsen. b) In einem Handstücke fand ich, von Braunspath umgeben, theilbare Partieen grauröthlichen Barytes, den Umrissen nach offenbar Bruchstücke grosser Krystalle, die auf dem Quarze aufsitzen. Sie gehören ohne Zweifel dem ältern Baryte an. c) Auf denselben folgt auch hier Braunspath (I), weiss, röthlichweiss oder blassroth, theils undeutlich Krystallisirt, theils in derben feinkörnigen Partieen den Quarz bedeckend und den Baryt umhüllend, daher offenbar jünger als dieser. d) Gewöhnlich auf dem Quarze, seltener auf dem Braunspathe sitzen der Stephanit und Polybasit, welche durch ihre gegenseitigen Verhältnisse auch hier die gleichzeitige Bildung zu erkennen geben. Der Polybasit tritt häufiger auf, als auf dem Barbaragange. Sein spec. Gewicht ist 6,0302. Die Krystalle sind stark glänzend und stellen dickere Tafeln dar, an denen nebst oR. P. und ®P, noch die Flächen einer spitzigern Pyramide erscheinen. Die basische Fläche zeigt die trigonale oder hexagonale Streifung oft so stark, dass sie dadurch ein treppenförmiges Aussehen erhält. Die Krystalle stehen theils vereinzelt, theils sind sie zellig verwachsen. Nicht selten sind auch kleinere und grössere derbe Partieen von Polybasit, bisweilen mit zerfressener Oberfläche. Auch der Ueberzug mit einer dünnen Lage von rothem Eisen- _ ocher fehlt nicht immer. Das Sprödglaserz bildet nicht sehr regelmässig ausgebildete kurz- säulenförmige Krystalle oder kleine derbe Massen. Sorgfältig ausgewählte Krystalle des Polybasites wurden von Herrn Fr. Tonner im Laboratorium desHr, Prof. Rochleder analysirt und ergaben: Polybasit v. Freiberg nach Hrn. Rose. Silber . RE : 68,55) . i Ä . 69,99 Kupfonn Karin Vih-he 3,30172,057 2 ua, 4,111 74,39 Eisen { g : N 0,14| . A . . 0,29 Antimon . x ; & 11,53 Schwefel : s . 15,55 x i 8,39 . . . 16,35 Verlust . 3 ; i 0,87 Arsen . 1,17 100,00 100,30 Wenn man Silber, Kupfer und Eisen als isomorphe Körper betrachtet (zusammen 72,05), so ergibt sich für das Mineral die Formel fAg welche berechnet erfordert Ag (Cu, Fe) . 72,62 Cu S. SbS,, Sh:%% } . 12,00 Fe h 2 . 15,37 100,00 89 Der Polybasit von Pribram weicht daher in seiner Zusammensetzung von andern bisher untersuchten Polybasiten von Schemnitz, Freiberg, Cornwall und aus Peru ab, kömmt jedoch dem Freiberger noch am nächsten. Denn bei diesem beträgt die Summe des Silbers, Kupfers und Eisens 74,39, jene des Antimons und Arsens 9,56. Auffallend ist der gänzliche Mangel an Arsen, der in allen vorgenannten Polybasiten nachgewiesen wurde. Uebrigens stimmen selbst diese in ihrer Zusammensetzung nicht besser mit einander, Bei dem Pribramer Polybasit, der so oft mit Stephanit verwachsen ist, wäre es aber nicht un- möglich, dass der letztere auch im Ianern der sorgfältig ausgelesenen Poly- basitkrystalle eingewachsen wäre, die obigen Differenzen daher in einer Bei- mengung von Stephanit ihren Grund hätten. ".e) Auf beide vorhin beschriebene metallische Substanzen sieht man in _ den Drusenräumen hin und wieder kleine halbdurchsichtige gelblichweisse Kry- ställchen von Braunspath (Braunsp. Il, aufgestreut. | f) Gediegenes Silber scheint hier ganz zu fehlen. Dagegen beobachtet man in manchen Drusenhöhlungen zahlreiche, aber sehr feine haarförmige Nadeln von Millerit, theils dem Stephanit und Polybasit, theils dem jüngern Braunspath aufgewachsen, Der Millerit gibt sich also auch hier, wie ander- wärts (l. c. p. 69) als ein sehr neues Bildungsproduct zu erkennen. "0 g) Auf dem jüngern Braunspath sitzen in manchen Drusenräumen noch seltene sehr dünn- säulenförmige, beiuahe nadelförmige Krystalle fast, was- _ serhellen Barytes, welche ohne Zweifel dem jüngern Pribramer Baryte (II) angehören. 0b) Als jüngstes Product muss man endlich wohl auch hier die sehr kleinen Häufchen winziger Pyritkrystalle betrachten, die auf den übrigen früher erwähnten Mineralien stellenweise aufgestreut sind. Sie dürften dem Pyrite Ill. beizuzählen sein, obwohl ich sie an den untersuchten Exemplaren nie auf dem jüngern Baryte aufsitzend fand. hi din Zur Amerling’schen Functionstabelle über Forstinsecten. ; x Von Leopold Kirchner in Kaplitz. Herr Dr. C. Amerling hat in der vorliegenden Zeitschrift (Jahrgang VI. 1858 September S. 198) einen in physiokratischer Bezieliung wichtigen _ Aufsatz über naturökonomische und physiokratische Tabellen nebst einer _ Funetionstabelle mitgetheilt. Wegen lithographischer Auslagen wurde zu Fe: Tabelle das sorgsam zusammengestellte Verzeichniss der Feinde der orstschädlichen Insecten nicht beigefügt und folgt nun hier als eine _ erwünschte Vervollständigung nach, 90 I. Stehende Arbeiter. Wirth: Coceyx Buoliana, — Schmarotzer: Ichius obseurator, Peri- litus dilutus. Glypta flavolineata. Lissonata Buoliana, Lissomota robusta. Cam- poplex albidus, difformis und lineolatus. Pachymerus vulnerator — mit dem Schmarotz -Schmarotzer: Pezomachus agilis. Pimpla Buolianae, exami- nator, plana, sagax, Turionellae und variegata (mit den Schmarotz- Schmarotzerj; Entedon turionum und Pteromalus brevicornis). 2. Wirth: Coccyx turionum L. — Schmarotzer: Glypta Resinanae, Pimpla roborator, Tryphon impressus (mit dem Schmarotz-Schmarotzer Entedon turionum). ö 3. Wirth: Coceyx resinana L. — Schmarotzer: Aphidius inclusus (mit dem Schmarotz-Schmarotzer Chrysolampus suspensus) Rogas, interstiti- alis, Campoplex chrysostictus, Glypta Resinanae, Lyssonata hortorum, Fimpla diluta, flavipes, linearis, Pimpla orbitalis, punctulata, sagax, scanica, strobi- lorum und variegats, Tryphon calcator, integrator, Entedon geniculatus, Platy- gaster mucronatus, Pteromalus guttula, Torymus Resinanae. 4, Wirth: Coceyx hercyniana: — Schmarotzer: Microgaster ceruciatus (mit dem Schmarotz-Schmarotzer Entedon vinulae), Perilitus faviceps (mit dem Schmarotz-Schmarotzer : Hemiteles marozonius), Campoplex subeinetus, 5. Wirth; Coccyx dorsana — Schmarotzer: Chelonus atriceps, Helcon intricator, Microgaster impurus, Rogas flavipes, Giypta concolor, Ichneumon abieticola, Pimpla longiseta. 6. Wirth: Acheta Grylliotalpa. — Schmarotzer. ? 7. Wirth: Melolontha vulgaris. — Schmarotzer,? 8. Wirth: Gastropacha Pini L, — Schmarotzer: Microctonus bicolor (mit dem Schmarotz - Schmarotzer : Chrysolampus solitarius), Microgaster nemorum und ordinarius, Perilitus unicolor, Rogas Esenbeckii, Anomalon 2-guttatum, Anomalon circumflexum und unicolor, Ephialtes mediator (mit den Schmarotz-Schmarotzern: Hemiteles areator, brunnipes und. fulvipes), Ichneumon Ratzeburgii, Ischnocerus marchiatus, Mesochorus ater, Ophion lu- teus und Ophion obscurus. Paniscus testaceus (mit den Schmarotz-Schmarot- zern: Pezomachus agilis, cursitans, latrator und pedestris). Pimpla Bernuthii, didyma, flavicans, instigator, Mussii und Turionellae, Trogus lutorius Gr. (mit den Schmarotz-Schmarotzern: Chrysolampus solitarius, Encyrtus embryophagus, Entedon evanescens und xanthopus, Eurytoma Abrotani, Pteromalus musca- rum und pini, Teleas laeviusculus), Torymus anephelus und minor. 9. Wirth: Lophyrus pini. — Schmarotzer: Phygadenon pugnax Gr., Pimpla rufeta Gr., Tryphon adspersus, calcator, haemorrhoicus, impressus, leucosticus, Lophyrorum, lucidulus und marginatorius, Rennenkamphii Ratz. (mit den Schmarotz-Schmarotzern; Eulophus Lophyrarum, Pieromalus lugens und subfumatus), Torymus obsoletus. 9 10. Wirth: Lyda pratensis. — Schmarotzer: Sigalphus Tenhredinidum, ‚Spathius clavatus, Exetastes fulvipes, Mesochorus Lydae, Tryphon involutor (mit dem Schmarotz-Schmarotzer: Entedon ovulorum), 41. Wirth: Ornix larieinella. — Schmarotzer: Bracon guttiger, Mi- erodus pumilus, Campoplex nanus (mit den Schmarotz-Schmarotzern: Entedon arcuatus und Laricinellac, Pteromalus Laricinellae.) 12. Wirth: Sirex juvencus, — Schmarodtzer: Aulacus exaratus, Physsa amoena, clavata, approximator, curvipes und leucographa. 13. Wirth: Sirex Spectrum. — Schmarotzer: Ephialtes mediator, Rhyssa nigricornis, obliterata, persuasoria und superba. 14. Wirth: Lytta vesicatoria. — Schmarotzer. ? 15. Wirth: Buprestis viridis, — Schmarotzer: Enothecus lignarius, Spathius Radzsyanus, Ephialtes manifestator, Exochus compressiventris. 16, Wirth: Liparis chrysorrhoa. — Schmarotzer: Pimpla examinator, flavicans und 'instigator, Mesochorus dilutus, Microgaster lactipennis (mit den Schmarotz-Schmarotzern: Torymus anephelus, Pteromalus Boucheanus), 17. Wirth: Hylobius pini. — Schmarotzer: Bracon Hylobii, Ephialtes tuberculatus (mit dem Schmarotz-Schmarotzer: Pteromalus multicolor). 18. Wirth: Hylesinus cunicularis, 19. Wirth: Bostrichus bidens. — Schmarotzer: Bracon Hartigii, Hyle- sini, labrator, Middendorfii, palpebrator, Spathius brevicaudis, Entedon genicu- latus, Eusardalon tridens, Pteromalus azurescens, bidentis, guttatus, sic- catarum, suspensus, virescens, Roptracerus Xyloplıagorum. _ 20. Wirth: Hylesinus piniperda. — Schmarotzer : Bracon Middendorfi , palpebrator, Hemiteles melanarius und modestus, Pteromalus guttatus, Latreillii, ‚Lunula, pellucens und suspensus, — — ?21. Wirth: Bostrichus lineatus, — Schmarotzer.? 22. Wirth: Bostrichus typographus. — Schmarotzer: Bracon oblite- ratus (mit dem Schmarotz-Schmarotzer: Pteromalus multicolor), Roptracerus | Xylophagarum. 23. Wirth: Bostr. laricis. — Schmarotzer : Bracon palpebrator, Ptero- malus aemulus, suspensus, virescens, Roptracerus Xylophagarum. 24. Wirth: Bostr. curvidens. — Schmarotzer: Ceraphron pusillus, Roptracerus Xylophagarum. 25. Wirth; Pissodes notatus, — Schmarotzer: Brachistes atricornis, firmus und robustus, Bracon disparator, incompletus, labrator, palpebrator und sordidator, Microdus abscissus, Sigalphus striatulus. 26. Wirth: Chrysomela alni. — Schmarotzer; Microgaster Hoplites. “ir IS. 92 27. Wirth: Chrysomela capreae. — Schmarotzer Mesocharus thoracicus, | 28. Wirth: Chrysomela populi. — Schmarotzer: Pteromalus Sieboldii. I. Temporäre Arbeiter, 29. Wirth: Liparis Monacha. — Schmarotzer: Aphidius flavidens. Mi- erogaster melanoscelus und solitarius, Orthostigma fiavipes, Perilitus unicolor, Campoplex rapax, Ichneumon raptorius, sugillatorius und Ichneumon melanocerus. 5 30. Wirth: Liparis dispar. — Schmarotzer: Microgaster Liparidis, mela- noscelus, pubescens und solitarius. Campoplex conicus und difformis, Hemiteles fulvipes, Mesochorus pectoralis, Pimpla flavicans, Pimpla instigator. 31. Wirth: Gastropacha Neustria. — Schmarotzer; Microgaster Gastro- pachae. Perilitus brevicornis, Perilitus rugator, Rogas linearis, Cryptus eyana- tar, Mesochorus ater, Mesostenus ligator, Pimpla alternans, flavicans, flavipes, instigator, scanica und stercorator, Tryphon Neustriae (mit den Schmarotz- Schmarotzern; Encyrtus tardus, Myina oculorum und Telleas terebrans). 32. Wirth; Gastropacha processionea. — Schmarotzer; Perilitus bre- vicornis und ictericus, Anomalon amictum, Cubacephalus Germari, Pimpla examinator, instigator und Processioneae. 33. Wirth: Acidalia brumata. — Schmarotzer.? 34. Wirth: Fidonia piniaria. — Schmarotzer: Anomalon canaliculatum, me- garthrum und xanthopus. Bonetus falcator, Glypta longicauda, Ichneumon fabricator, 35. Wirth; Trachea piniperda. — Schmarotzer; Brachistes Noctuae Perilitus unicolor, Banchus compressus, Cryptus filicornis, intermedius, leuco- stomus, longipes und seticornis. Ichneumon aciculator, Aethiops, comitator, dumeticola, Ichneumon fabricator, metaxanthus, nigritarius, pachymerus, Pine- tarum und Piniperdae, Ophion lateus und Ophion merdarius, Phygadenon commutatus, j 36. Wirth: Sphinx pinastri. — Schmarotzer; Anomalon amictum, excavatum, Klugii, Pinastri und Sphingum, Cryptus brunniventris, Ichneumon pisarius und Proteus, Trogus lutarius, 37. Wirth: Orgyia pudibunda, — Schmarotzer: Anomalon excavatum, Hemiteles areator, Ichneumon baltieus, fabricator und sexlineatus, Pimpla Insti- gator und Pudibundae, Trogus alboguttatus (mit den Schmarotz-Schma- rotzern; Ceraphron albipes und Teleas Zetterstedtii). Weitere Beiträge zur Flora Palästinas. Von Dr. Johann Palacky. Als Fortsetzung einer übersichtlichen Aufzählung der in Palästina vor- kommenden Pflanzen, welche wir im vor. Jahrgange der Lotos (1859 $, 242) 93 begonnen haben, lassen wir hier, meist auf Grundlage des Griffith’schen Werkes, sowie nach Sieber, Saulcey u. A. ein, manche interessante pflanzengeograpkische Betrachtung darbietendes Verzeichniss mehrerer anderer Familien aus der obenerwähnten Flora folgen. Mathiola oxyceras (Bovd, Jaffa), ospera Boiss. (Todtes Meer). — Cheiranthus 'cheiri (Lynch). — Nasturtium coronopifolium (Bove, Jaffa), offi= einale (Banias), macrocarpum Boiss, — (Barbarea sicula, Libanon Sy). — Turritis glabra (Libanon), Arabis verna (Libanon, Nazareth), Billardieri (Libanon, Jaffa) (sagittata (Libanon), (auriculata, Damaskus). — Cardamine hirsuta (Libanon, Nazareth). — Ricotia lunaris (Jericho, Kana), — Savignya aegypliaca (Jaffa). — Farsetia rostrata, lunarioides (Nazareth, Tiberias, Naplus). — Aubrietia deltoides (Sy, Antilibanon), libanotica Boiss. — Alyssum montanum , campestre (Liba- non, Jerusalem). — Königia libyca (Bovs, Jaffa), arabica Boiss. (Gaza). — Meni- ocus grandiflorus (Jerusalem). — Clypeola jontllaspi (Libanon). — Draba verna (Esdrelon, Tiberias, Sy), oxycarpa Boiss, (Antilibanon), — Thlaspi perfoliatum. — Capsella bursa pastoris (Jerusalem, Lynch). — Hutchinsia brevistyla (Zion, Lynch, ) — Biscutella apula (Esdrelon, Nazareth). — Bunias aegyptiaca (Naplus). — Ana- statice hierochuntica (Todtes Meer). — Cakile maritima (Todtes Meer). — Cho- rispora syriaca (Jaffa, Jericho, Naplus). — Malcolmia maritima, chia (Libanon, Antilibanon), lacera, crenulata (Nazareth, Jericho, Ramla, Jerusalem), littorea, — Hesperis pygmaea (Carmel, Jordan, Nazareth, Jaffa). — Sisymbrium Irio (Ramla, Todtes Meer, Sy), glaucum Sieber. — Erysimum goniocaulos Boiss. (Antilibanon), scabrum DC. (Libanon), purpureum (Antilibanon, Sy). — Lepta- leum pygmeum (Bove, Jaffa), Lepidium draba (Lynch), halepense (Lynch), lati- folium (Lynch), perfoliatum (Lynch). — Aethionema Buxbaumii (Jordan, Sy), — Isatis aleppica (Naplus, Jaffa, Sy). — Brassica Tournefortii (Jericho). — Sinapis orientalis (—arvensis, Naplus), erucoides (Lynch), hispanica (Lynch). — Morican- dia teretifolia (Bove, Jaffa), hesperidifolia. — Hussonia uncata Boiss. (Gaza). — Erucaria microcarpa Boiss. (F. Saba), aleppica (Jericho, Sy). — Eruca sativa (Jordan, Sy). — Diplotaxis hispida, (Bove, Jaffa), erucoides. — Zilla myagro- ides, Ghor Safiek, — (Calepina Corvini, Beyrut). — Carrichtera vella. — Crambe maritima (Todtes Meer). — Raphanus pugioniformis Boiss,, Aucheri Boiss,, raphanistrum (Tiberias, Jordan). — Enarthrocarpus arcuatus (Banias, Sy). ..Capparis spinosa (Kidron Lynel), aegyptiaca (Todtes Meer Saulcy, auch Sieber). — Cleome crenata (Todtes Meer, Hebron, Sieber), arabica (Lynch) — Crataeva gynandra (Lynch). — Cistus incanus (Lynch, nach Pocoke), creticus L. (Bove, Berge), salviaefolius (Libanon), (? villosus, Beyrut, Sauley). — Heliauthemum syriacum (Libanon), arabicum (Libanon Sauley), ellipticum (Bove Jaffa), salicifolium (Antilibanon, Safed, Naplus (Saulcy), vesicarium Bois. (Olivetum), lavandulaefolium Vahl (Joppe, Sieber), guttatum, gluti- 94 nosum (Beyrut, Sauley) — Viola odorata (L.), libanotica, modesta (am Jor- dan, Sauley). — Reseda luteola, Iutea, alba (Tiberias, Jaffa, Kaled ete,, Saulcy), ig teuma (Jericho etc,, Saulcy), odorata, mediterranea, alopecurus Boiss, (Gaza), eremophila Boiss. (Gaza), Ochradenus baccatus (Jericho, Todtes Meer, Sauley) —, Dianthus caryophylleus (Ly.), (superbus Ly.), armeria (Ly.), striatellus (Na- zareth, Sauley), judaicus Boiss. (Jericho), multipunctatus Boiss, (Jerusalem), triflorus Sieber, (? pomeridianus, libanotis.) — Saponaria vaccaria (L.) mollis (Libanon), pumilio (Libanon), barradensis (Antilibanor), Ankylopetalum coelesyriacum Boiss. — Arenaria maritima (Todtes Meer). — Tunica arabica Boiss, — Silene inflata (Naplus, Neb Musa, Sy), dichotoma (Jordan), ves- pertina (Carmel), picta (Nazareth, Carmel, Bove, Balbek), suceulenta (Jaffa, Carmel, Gaza, Bove), atocion (Banias, Nazareth, Carmel, Libanon Bove), fuscata (Jordan, Carmel), cretica Ly., behen Ly., armeria Ly., grisea, Mak- meliana (Libanon), spergulifolia (Antilibanon), physaloides Boiss., palaestina Boiss., Gaza, (? conica, Oliveriana, galecca, conoides, erassipes (Beyrut, Ly.) — Gypsophilalibanotica, rokejeka (Sieber). — Spergula arvensis (Jaffa Sy.) — Stel- aria media (Banias, Jordan). — Spergularia marginata (Libanon). — Alsine Billar- dieri (Libanon), libanotica (Libanon), mesogitana (Nazareth, Sy.) — Cerastium glomeratum (Baalbek), (— Holosteum :imberbe, Barrada, Sy.) Acer monspessulanum Ly. creticum Ly. — Ruta graveolens Ly., tuber- culata Bove (zwischen Gaza und Jerusalem), villosa (Sieber), bracteosa (Na- zareth, Judea, Jericho, Sy), fruticulosa. — Haplophylium longifolium Boiss. (Todtes Meer), corymbulosum (Jordan), Zygophyllum simplex, dumosum Boiss., fabago Sieber (Jerusalem Sy.), coceineum (Jericho Sy.), Balanites aegyptiaca (Jericho Sy.), Tribulus terrestris Ly. — Peganum harmala Ly. — Fagonia cretica (Sieber, Lynch), grandiflora Boiss, (Sabe). — Oxalis corni- culata (Galilea, Nazareth, Sauley), — Dictamnus fraxinella (Lynch) — Vitis vini- fera (cult.) — Citrus Aurantium (cult.), Jimonum (cult.) — Melia azadirach (cult. Süden). — Corchorus olitorius (eult,) — Hypericum serpyllifolium (Carmel, Bove), crispum (Gaza), hircinum (Carmel, Gaza), lanuginosum (Betlehem, Sieber), nanum Jaubert (Libanon, Naplus, Sauley), saturejaefolium. — Drosanthe helianthemoides (Libanon). f Aus den Pflanzen von Saulcy heben wir nur noch hervor: Nuphar Iuteum (Hulesee) — Sida mutica (Aindäedi) — Ceratocephalus falcatus (Jeru- salem) — Ficaria calthaefolia (Tiberias), Paeonia corallina (Libanon), Rhus cori- aria — oxyacanthoides (— dioica ex Sy. Libanon) — Pistacia palestina Boiss, terebinthus (Hule), vera (Lynch, cult.), lentiseus (Galilea) — Rlıamus pubescens (Antilibanon, Bove), oleoides, palaestinus, (cordifolius, libanoticus, Liban, Bois.) alaternus (Banias, Jaffa Sy.), prunifolius — Paliurus aculeatus Lynch. — Coriaria 95 myrtifolia Lynch, — Zizyphus spina Christi (Jlericho, Carmel, Ramla), vulgaris Lynch. — Ilex aquifolium. — Schinus mol'e (om Jordan verwildert, Sauley). ° Spartium junceum (Lynch, Nahrlitany) — Genista sphacelata (Carmel), tes- 'selata (Bove, Carmel), libanotica Boiss. (in 7000°), Retama monosperma (Jordan, Todtes Meer Sy.), retam (Cäsarea, Sy.).—Cytisus pterocladus (Libanon) — Argyro- "lobium uniflorum Jaubert (Libanon), Calycotome villosa (Galilea, Jordan, Sy.). — Ononis antiquorum (Josafatthal), arenaria Bov6 (Gaza), spinosa (Lynch), 'wiscosa (Lynch, Sieber), ramosissima, variegata (Jordan), natrix (Baniss, Jordan 'Sy.), eampestris (Sieber). — Cytisopsis doryenifolia (Cornieina. pseudocytisus (Libanon), tetraphylia. — Anthyllis Hermanniae DC., vulneraria, Medicago 'eircinnata (Nazareth, Libanon, Naplus), lupulina (Libanon Ly), radiata (Lynch), ‚denticulata (Nazareth, Sy), eireinalis (Lynch), pentacycla (Nazareth, Sy), poly- /mörpha (Lynch), marina (Lynch) Libanon (Sy), galilaea Boiss, (Esdrelon), rotata "Boiss,, (littoralis, Beyrut, Sy.) — Melilotus offieinalis (Lyuch), sulcata (Liba- non —DC.), italica (Libanon, Sy). — Trigonella corniculata (Naplus, Jordan, Sy), prostrata (Naplus), pecten (Jericho), calesyriaca (Boiss.), lilacina (Nazareth), plögioneura (Gaza), littoralis (Jaffa), hierosolymitana, foenum graecum, pecten, sirangulata (Antilibanon), filipes (Antilibanon), sinuata (Antilibanon). —Trifolium alexandrinum, angustifolium, celypeatum (Jordan, Nazareth), dichroanthum, eriosphaenum, galilaeum, glabrum, hybridum, incarnatum, modestum, moriferum, neryulosum Boiss., palaeslinum, (pauciflorum, Libanon), plebejum, procumbens, resupinatum (Nazareth), sclerorhizum, stellatum, stenophylium, tomentosum, uniflorum, (maritimum , Billardien, Beyrut). — (Dorycnium rectum, Beyrut). — Lotus corniculatus, libanoticus (Libanon), unifultus (Libanon), Aucheri (Libanon), carmeli, ornithopodioides (Nazareth), edulis (Libanon), rectus Sieber, (peregrinus, creticus, cytisoides, Beyrut). -— Tetragonolobus purpureus (Nazareth, Naplus) — Psoralea bituminosa (— palaestina) — Indigofera sp. (Todtes _ Meer) —— Erophaca baetica (Nazareth, Esdrelon)— Astragalus macrocarpus (Tibe- rias, Jordan), lanigerus (Cäsarea), Forskalei (Jericho), Kotschianus (Jordan), ‚ehristianus DC., gummifer (Libanon), coluteoides (Libanon), bethlehemicus ö Boiss., eruentiflorus Boiss.,, ammocryptus Boiss., callichrous Boiss,, amaleci- tonus Boiss., compactus, echinops, eretaceus Boiss, (Hebron), stramineus Boiss, ‚(Antilibanon), libanoticns, deinacanthus, drusorum (Libanon), A. cedreti (Libanon), emarginatus (Libanon), dietyocarpus (Libanon), trifoliatus (Li- banon), argyrothamnos, expansus (Antilibanon), tragacanthus, hermoneus, tennirugis, erpocaulos, sanctus, Russelianus, syriacus, coluteoides (Libanon), lanatus (Libanon), glumosus Sieber. —Hippocrepis comosa, unisiliquosa (Naplus), Hedysarum coronarium, caput galli, — Onobrychis Gärtneriana, (erista galli, Beyrut), (Ornithopus compressus Beyrut), (Arthrolobium sonbnkhnie Bey ei, Mynlu; 9) Coronilla emerus (Libanon), cretica (Naplus), ‚libanotica Boiss., — Aehagi maurorum Lynch, turcorum (Jericho). Cicer arietinum, judaicum (Jerusalem). — Faba vulgaris, (eult,), — Er- vum lens (cult,). — Vicia sativa (Libanon), canescens Labill,, hybrida (Jeru- salem, Jordan, Garizim, Esdrelon), palaestina Boiss., peregrina (Jordan), Nar- bonnensis (Jordan, Tiberias, Naplus, Sy), galeata (Esdrelon). — Pisum elatius (Tiberias Nazareth), sativum. — Lathyrus sativus, biflorus, ochrus (Genezareth, amphicarpos, blepharicarpos Boiss. (Jerusalem), hierosolymitanus Boiss., aphaca Nazareth, Orobus sessilifolius (Libanon), Phaseolus major (eult.) — Dolichos niloticus (cult.) — Lablab vulgaris (euit.), Lupinus varius (Tiberias, Sy), au- gustifolius Ly., philisteus Boiss,, palaestinus Boiss,, hirsutus Taberie, — Mimosa agrestis (DC., arvensis Sieber), Lagonychium stephanianum teste Sieber, (Saulcy prov.) — Acacia farnesiana (Nazareth, Jericho), seyal, heterocarpa vera, — Ceratonia siliqua Ly. — Cassia obovata (Aindäedi), — Anagyris foetida (Beyrut, Banias, Todtes Meer.) — Cercis siliquastrum, — Moringa aptera Lynch. — Galega offieinalis (Lynch). Amygdalus orientalis (Antiliban Liban), agrestis Boiss, communis (Ba- nias). — Prunus syriaca Boiss. (Antilibanon), prostrata (Antilibanon). — Py- rus augustifolia Bove, syriaca (Banias), trilobata (Libanon DC.) — Armeniaca vulgaris (eult,) — Persica vulgaris (eult.), — Poterium spinosum .(Jaffa, Je- richo, Antilibanon), verrucosum (Libanon), compactum (Libanon), ancistroides (Libanon) DC. — Potentilla supina, libanotica Boiss. — Rosa alba Lynch, tomentosa (Judäa, Sy). — Crataegus monogyna (Bove, Balbek), pyracantha Sy, azarolus Sy, aronia (Banias, Sy.) — Cotoneaster tomentosa (Balbek, Bove). — Sorbus aucuparia (Libanon, Lynch). — Cydonia vulgaris (eult.). Tamarix orientalis Lynch (deserti Boiss., Tihwüste), gallica, sp. (africana), Jericho, Sauley, — Bryonia cordifolia Lynch, eratica, micrantha Boiss., dioica (Tiberias, Nazareth, Jerusalem, Jaffa). — Cucumis coloeynthis Lynch, prophe- tarum, (Libanon, Sy, Lynch), meloc. Lynch, dudaim c. Lynch, sativus c. Lynch, flexuosus ec. Lynch, eitrullus c. Lynch. — Momordica balsaminea (cult.), Ela- terium. (Jerusalem), — Myrtus communis (Jordan Lynch), — Jussieua sp. (Jordan Lynch). — Epilobium hirsutum Tiberias, (Jordan), —- Lythrum salicaria (Jordan Lynch.) — Myriophyllum spicatum (Tiberias, Jordan, Lynch.) — Portu- laca oleracea Lynch. — Glinus lotoides Lynch, mieranthus Boiss. — Corrigiola telephiifolia (Jaffa, Bove). — Reaumuria palaestina Boiss. (Todtes Meer). — Telephium orientale Boiss,, sphaerocarpum Boiss. — Illecebrum polygonifolium (Sieber). — Polycarpon tetraphyllum Lynch. — Paronychia argentea (Carmel, Ramla, Jaffa, Sy, Bove), favescens Boiss., nitida (Beyrut), — Gymnocarpus decandrum (Jordan, Jericho, Sauley). — Neurada procumbens (Sieber). — Mesembryanthemum nodiflorum Lynch. — Nitraria tridentata (Jericho, Saulcy). 97 Umbilieus pendulinus Lynch, lineatus Boiss, (Tiberias), libanoticus Sy, hori- zontalis (Nazareth, Galilea, Sy). — Sedum reflexum Lynch, palaestinum Boiss,, littoreum (Beyrut), libanoticum (Lynch, Sauley, Antilibanon). — Telmissa sedoides (Esdrelon, Tiberias). — Aizoon canariense (Ghorsafieh). — Saxi- fraga Heldreichii Boiss. (Antilibanon), tridactylites (Nazareth) und hede- racea (Ramla). Ammi majus, visnaga. — Anethum graveolens., — Apium graveolens,— Buniam glaucocarpum (Libanon). — Sison exaltatum. — Crithmum maritimum. — Bupleurum fruticosum, odontites, nodillorum (Libanon), (protractum, Beyrut Sauley). — Ferula communis (Esdrelon), — Ferulago syriaca Boiss., frigida Boiss. (Libanon). — Cachrys libanotis Lynch, goniocarpa Boiss., erispa Sieber, — Johrenia dichotoma, juncea Boiss, — Malabaila echinulata Boiss. (Libanon). — Cyclotaxis palaestina Boiss. Pimpinella arvensis Lynch, saxi- fraga Lynch. — Ardetia squamata Bov& (Gaza, Lyach). — Sium nodiflorum (Bove, Nazareth). — Caucalis leptophylia Lynch, tenella (Beyrut). — Cicuta virosa (Lyach). — Coriandrum cuminum (Lyoch). — Cyminum cuminum (Lyuch). — Meliocarpus peduncularis, — Exoacantha heterophylla. — Eryn- ‚gium tricuspidatum . (Nazareth, Lynch), azureum Sieber, dichotomum (Bove, Gaza), pentechinum Sieber. — Lagoecia cuminoides Lynch. — Laserpitium glabrum (Tabor, Lynch), latifolium. — Levisticum officinale (Lyach). — Opo- panax chironium (Lynch). — Hasselquistia aegyptiaca (Libanon). — Ptychotis eoptica (Lynch). — Scandix peoten Veneris (Ramla, Naplus, Sy, Lynch), — - Ainsworthia trachycarpa Boiss., carmeli: Boiss. — Lisea syriaca Boiss, — Smyrniopsis syriaca Boiss, — Smyrnium perfoliatum (Lynch), aegypliacum - (Lyach), olus atrum (Libanon). — Orlaya anisopoda Boiss. — Tordylium no- dosum (Lyach), syriacum.. — Zozimia heracleifolia (Bethlehem). — Torilis _ trichosperma (Tiberias, Naplus, Sy). — Anthriscus sylvestris (Naplus, Sy).— Lecoquia cretica (Libanon). — Prangos asperula Boiss. (Antilibanon), ri: Hedera Helix (Libanon, Tabor). — Loranthus acaciae (Ghorsafie, Hebron). - — Viscum album (Bove, Balbek, Jordan, Naplus, Sy), eruciatum (Ramla, - Antilibanon), orientale. — Lonicera Caprifolium, iberica (Balbek), etrusca (Beyrut), nummulariaefolia (Libanon). — Sambucus racemosa (Lynch). — Vi- burnum Tinus. — Valeriana calcitrapa, dioica, sisymbrifolia (Libanon, Banias). .— Nalerianella celtica (Lyuch), diplusodon Boiss., dactylophylla Boiss, (An- „älibanon). — . Centranthus 'ruber (Lyneb), longiflorus (Balbek, Bove), und ‚elatus Boiss. - Galium Aparine, judaicum (Boiss.), cordatum, (Beyrut), jungermannioides Boiss,, hierosolymitanum Boiss., philisteum Boiss., pisiferum (Carmel, Jordan, Nazareth, Tiberias), Pestalozzae, eordatum (Balbek, Sy). — Rubia tinctorum, ‚brachypoda (Boiss,), lucida (Libanon), Olivieri und peregrina (Banias, Jordan 8 98 Nazareth). — Valantia articulata, muralis, hispida (Balbek), Crucianella (Jordan, Judäa). — Crucianella monspeliaca, maritima, maerostachya. — Asperula, arvensis, brevillora, fascieulata, libanotice. — Sherardia arvensis (Jordan). — Putoria calabrica (Balbek). Cephalaria stellipilis Boiss. — Knautia arvensis (Lynch) und palaestina. — Scabiosa stellata (Lynch), syriaca (Lynch), aleppica, papposa (Lyuch), Olivier (Balbek, Bove), eremophila, prolifera (Jordan, Tiberias). — Pteroce- phalus coulteri (Boiss., Carmel). — Gundelia Tournefortii (Lynch), — Eupa- torium syriacum, Aindzedi (Sy, Jordan, Ly). — Bellis annua Lynch, sylvestris (Naplus, Ramla). — Conyza aegyptiaca (Jericho, Ly), Dioscoridis (Lynch). — Phagnalon saxatile (Libanon), rupestre (Libanon, Nazareth, Jericho). — Erigeron siculum (Ly). — Varthemia iphionoides Boiss. (Libanon). — Evax contracta Boiss., palaestina Boiss. — Inula graveolens (Lynch), viscosa (Bove, Jerusalem), crithmifolia (Beyrut, Bove). — Solidago virgo aures. — Linosyris montana (Bove). — Pulicaria undulata (Jaffa, Bove), uliginosa (Jordan, Bove). — Pallenis spinosa (Libanon, Sy, Lynch). — Xanthium echi- natum (Bov&, Felder von Gaza bis Jerusalem). — Bidens bipartita (Lynch). — Asteriscus graveolens, aquaticus var. pygmea (—Saulcya hierechuntica, Mi- chon, Sy, Jericho). — Ambrosia maritima (Nazareth, Sy). — Anthemis chia (Jordan, Nazareth, Naplus), peregrina (Lynch), libanotica DC. (—Phalacrodiscus pyrethroides, Bove, Libanon), Rascheyana Boiss,, crassipes Boiss, (Antilibanon), cornucopiae Boiss, (Galilea), hebronica Boiss. — Anacyclus pyrethrum, ni- gellaefolius Boiss. (Antilibanon). — Pyrethrum myconis (Neb Junes, Sy), cen- casicum (Balbek). — Cota Iyonnetioides Boiss. (Antilibanon). — Achillea, sulfurea (Antilibanon), santolina (Jericho), Ageratum (Lynch), bipinnata (Lynch), nobilis (Lynch). — Chrysanthemum coronarium (Todtes Meer, Banias, Tibe- rias), segetum (Tiberias, Naplus).,. — Chamaemelum auriculatum Boiss, — Matricaria Chamomilla (Lynch, Bove), cretica (Lynch). — Artemisia arbores- cens (Jaffa), campestris (Nazareth), judaica (Lynch, Sieber), Sieberi (Lynch), pontica (Lyach), Abrotanum (Lynch), santonica (Lynch), glomerata, (Sieber). — Helichrysum sanguineum (Oelberg), Billardieri (Libanon), orientale (Lynch). — Ifloga Fontanesii (Messah, Sy). — (Leysera capillifolia Lynch). — Filago ger- manica (Beyrut).‘— Doronicum bellidiastrum (Lynch). — Senecio vernalis (Jaffa), dona (Lynch), nebrodensis (Lynch, Nazareth, Tiberias), glaucus (Lynch), doronicum (Lynch), aegyptiacus (Lynch), Decaisnei, foeniculaceus, glauces- cens (Sieber), — Arthrolepis membranacea (Boiss., Libanon). — Calendula ar- vensis (Lynch), offieinalis (Lynch), parviflora, gracilis (Jaffa, Sy), palaestina Boiss. — Echinops retro, adenocaulos Boiss., polyceras Boiss., macrochaetus Boiss., corymbiferus Boiss., lasioclinius Boiss., Gaillardotii (Libanon). — Xeranthemum annuum (Lynch), — Carlina libanotica Boiss. — Cousinia 99 Hermonis. — Amberboa Lippii (Jericho, Ly). — Centaurea ainetensis, araneosa Boiss., behen (Lynch), erocodilium (Lynch), erocodilioides Boiss., damascena, depressa (Jordan, Tiberias (Sy), dumulosa (Libanon), eryngioides Boiss, (S. Saba), galactites (Lynch), Hermonis Boiss., jacea (Lynch), leptocephala, moschata (Lynch), myconis (Lynch), onopordifolia, procurrens (Sieber), pu- milio (Lynch), stoebe (Lynch), speciosa Boiss. — Cnicus benedictus. — Ken- trophyllum aureum, syriacum, tenue Boiss. (Libanon). — Carthamus tinctorius (Lynch). — Onopordon floccosum Boiss. (Libanon), carduiforme (Boiss, Gaza), anisacanthum, — Cirsium laniflorum (Lynch), syriacum (Lynch), Gaillar- dotii (Boiss. Libanon). — Carduus argentatus (Beyrut, Sy), esdrelonicus Boiss. (Chamoepeuce mutica (Beyrat). —- Notobasis syriaca (Nazareth, Sy), — Car- duncellus eriocephalus (Boiss., Gaza), Attractylis prolifera (Boiss,, Gaza), comosa, (Sieber), serratuloides (Sieber), humilis (Sieber), — Cheirolepis liba- notica (Boiss.) — Francoeuria crispa.. — Cynara carduneulus (Lyuch), — Stechmannia stehlinae (Libanon). — Scolymıs maculatus (Lynch). — Lam- psana Tamosissima (Libanon). — Rhagadiolus stellatus (Banias, Tiberias, Todtes Meer). -— Hyoseris scabra (Nazareth). — Hedypnois cretica (Nazareth). — Cichorium endivia (Lynch), spinosum (Lynch). — Thrincia tuberosa (Tiberias), — Leontodon libanoticum, — Geropogon glabrum (Libanon). — Tragopogon hybridum (Lynch), asperum (Lynch), coelesyriacum (Boiss.), nervulosum Boiss., palaestinum Boiss. — Hagioseris amalecitana Boiss., galilaea Boiss, — Urosper- mum picroides, (Nazareth). — Scorzonera hispanica (Lynch), undulata (Bal- bek, Ly), libanotica Boiss., makmeliana Boiss., syriaca (Libanon). — Lactuca - scariola (Lynch), spinosa, (Libanon, Bove), tenerrima (Libanon, Bove). — - Prenanthes triquetra (Libanon Bov&), spinosa (Sieber). — Taraxacum syriacum - (Boiss. Libanon). — Chondrilla juncea (Lynch). — Picris hieracivides (Lynch), - nilotica (Sieber). — Aetheorliza bulbosa (Nazareth, Sy). — Crepis hieroso- Iymitana Boiss., vesicaria (Lynch), robertioides (Boiss., Antilib,) — Zaeyntha verrucosa (Lynch), — Cymboseris palaestina (Boiss). — Pterotheca nemausensis (Naplus, Jordan). — Pieridium tingitanum (Mezra, Sy), vulgare (Nazareth Sy), - — Sonchus ciliatus (Lynch), oleraceus (Beyrut). — Hieracium sanctum (Lynch), " Mulgedium Plumieri (Lynch). — Santolina fragrantisima (Lynch). — Diotis eandidissima (Lynch), maritima (Bove, Jaffa). — Michauxia campanuloides, decandra (Libanon, Bov&). — Campanula Erinus (Beyrut, Sy), falcata (Specu- laria falcata, Libanon Sy), speculum (Sy), laciniata (Lynch), medium (Lynch), . pentagona (Lynch), comptoclada (Boiss. Antilibanon), sulphurea (Boiss. Gaza), stellaris (Boiss. Carmel), hierosolymitana Boiss., trichopoda (Libanon), stricta, - glomerulata (Libanon), Erica orientalis, vagans (Libanon). — Arbutus unedo, andrachne. — Azalea pontica (Lynch), — Rhododendron ponticum (Libanon, Lynch), — 8* 100 Styrax officinalis (Lynch, Banias, Sy). — Ornus europaea. — Olea europaea. — Pphillyrea latifolia (Libanon), media (Lynch), angustifolia (Lynch). — Fon- tanesia phillyreoides (Libanon). — Fraxinus rotundifolia. — Jasminum fru- ticans. — Nerium Oleander (Lynch, Sauley). — Vinca minor (Lynch), liba- notica (Libanon, Esdrelon, Ramla, Sy). — Calotropis procera Aindzedi (Sy); Daemia cordata (Hebron, Sieber). — Cynanchum monspeliacum (Lynch), ere- ticum (Lynch), -acutum (Lynch), Secamone Alpini (Lyneh), — Periploca graeca (Lynch). — Sesamum orientale (cult,), — Erythraea maritima (Lynch), — Samolus Valerandi (Beyrut). — Androsaoe maxima (Damaskus). — Anagallis arvensis (Tiberias, Nazareth, Todtes Meer), caerulea, Monelli (Lynch). — Cy=- clamen persicum (Tiberias, Jaffa), hederaefolium (Lyuch). — Acanthus syriacus, Dioscoridis (Lynch), spinosus. — Batatas littoralis (Todtes Meer, Sy). — Ca- Iystegia sepium (Lynch). — Cuscuta epithymum (Lynch), palaestina Boiss, — Convolvulus althaeoides (Lynch), arvensis (Lyneh), cantabrieus (Lynch), Cneorum (Lynch), doryenium (Lynch), hederaceus (Lynch), Imperati Boiss., italicus, Forskalei (Bove), coelesyriacus (Boiss), libanoticus (Boiss.), Siculus (Lynch), scammonium (Lynch), panieulatus (Sieber), salviaefolius (Sieber), pa- laestinus (Boiss.). (Fortsetzung folgt). Miscellen. *,* (Notiz über die böhmischen Brachiopoden und Trilobiten.) Durch uner- müdlichen Sammeleifer, mit welchem Hr. J. M.Schary in Prag weder Mühe noch Kosten scheuend die in der Silurischen Formation Böhmens vorkom- menden Petrefacten zu erhalten strebt, ist es ihm namentlich gelungen, eine beinahe vollständige Reihe der bisher bekannten Arten von Brachiopoden Böhmens zusammen zu bekommen. Die meisten Arten sind, sowohl in Be- ziehung auf Anzahl als Schönheit der Exemplare, in ausgezeichneter Weise vertreten. Ja es dürften. sich darunter auch einige bisher noch nicht be- schriebene Species befinden, welche der näheren Bestimmung unseres be- rühmten Palaeontologen J. Barrande harren. — Wir haben übrigens be- reits an einem früheren Orte der Lotos auf die sehenswerthe Trilobiten-Samm- lung des obengenannten Herrn aufmerksam gemacht, welcher ebenfalls in neuester Zeit mehrere werthvolle Bereicherungen zugekommen sind. Letzteres ist auch in der reichhaltigen böhmischen Trilobiten-Sammlung des Hrn. Prä- laten Dr. Zeidler (Vgl. dessen Verzeichniss in Lotos VII. Jahrgang, Prag 1857) der Fall, so dass, wenn wir überdiess noch die unübertreffliche Collec- tion des Herrn Barrande selbst dazu nehmen, die berühmten böhmischen 101 Trilobiten gewiss nirgends so grandios repräsentirt sind und studirt werden können, als in Prag. Diess um so mehr, als wir schliesslich noch die Be- merkung beifügen, dass sich nebst den im böhmischen Museum befindlichen silurischen Sammlungen noch einige ganz anständige derlei Privatsammlungen in Prag befinden. Weitenweber. *,* Wir machen auf eine beachtungswerthe Abhandlung des durch mehrere wichtige Entdeckungen und eigenthümliche Ansichten auf dem Gebiete der gesammten Naturwissenschaften rühmlich bekannten Freiherrn v. Reichen- bach aufmerksam, welche sich in Poggendorff’s Annalen der Physik und Chemie (CV, Band S. 348) befindet, Sie betrifft die Kometen und Meteo- riten in ihren gegenseitigen Beziehungen.“ Obgleich auf den ersten Blick die groben Eisenklumpen der Meteoriten mit der Prachterscheinung der Kome- ten wenig Aehnlichkeit zu haben scheinen, so sucht doch der Verf. auf Grund der Thatsachen und in Uebereinstimmung mit den Naturgesetzen nichts Geringeres, als die Identität der Kometen und Meteoriten nachzuweisen, Sofort sucht Hr. v. R. die Einwürfe zu widerlegen, welche man gegen seine Theorie machen könnte, 0 #,%# Das Wesen des Quarzes oder vielmehr seine Bildungsweise ist trotz ‚der bisher mehrfach angestellten gediegenen Untersuchungen dieses gemeinen Minerals noch immer sehr räthselhaft, Fr. Scharf untersucht nun in seiner monographischen Schrift: Ueber den Quarz (Frankfurt 1859 mit 2 Tafeln) denselben von Neuem mit eingehender Berücksichtigung der früheren Arbeiten, und forscht den Ursschen seiner Structur- und Bildungsverhältnisse nach. #,* Einen sicheren Anhaltspunkt, das Alter der Fische zu beurtheilen, hat man bisher nicht; ausser der ungewöhnlichen Grösse einzelner Individuen glaubt man aber — wie in den Vereinigten Frauendorfer Blättern (1860 Nr, 7) mitgetheilt wird — aus den durch das Mikroskop sichtbaren concen- trischen Ringen auf den Schuppen, ähnlich wie bei den Jahresringen der Bäume auf das Alter des Individuums schliessen zu können; wo jedoch die Schuppen fehlen, sollen die Ringe an den Gelenkflächen der Wirbelknochen diese Auskunft geben. %#,#* Die Versteinerungen sind — wie Rossmässler treffend sagt — Geschichtsquellen für die Erdgeschichte, in demselben Sinne, wie alte Denk- mäler und Münzen, alte Waffen und Geräthschaften Geschichtsquellen für die Geschichte der Menschheit sind. Nur an der Hand der Versteinerungskunde ist es möglich geworden, die Geologie auf die hohe Stufe der Ausbildung zu heben, die sie jetzt einnimmt. Wie wir an der Form der Schriftzüge alter Pergamente und seit Gutenberg in der Form der Buchstaben das Alter der Schriftwerke erkennen, so erkennen wir aus den Petrefacten die Altersfolge Felsschichten, in denen sie sich finden, 102 *,* (Nachtrag zu meinem Aufsatze in Lotos 1860 März S, 51); Prof. Grube führt in seinem vor. Kurzem erschienenen „Verzeichniss der Arach- noiden Liev-, Cur- und Ehstlands“ zwei neue Gamasiden auf, welche nach der Structur des Rückenschildes zur Gattung Holostaspis gehören dürften ; os sind Gamasus furcifer und reticulatus. Jul Müller. *,* In der am 30. April 1. J. stattgefundenen Sitzung der naturhistorisch- mathematischen Classe der kgl. böhm. Gesellschaft der Wiss. hielt Hr. Prof, Dr. Reuss einen sehr instructiven, mit Illustrationen auf der Tafel begleiteten Vortrag über die Frondieulariden, eine eigene Familie den sogenannten poly- meren Foraminiferen. Nachdem der Vortragende den Familiencharacter festge- stellt hatte, setzte er die fünf Gattungen, von welchen die obengenannte Familie gebildet wird, auseinander; es sind diess: 1. Frondicularia Defr,, 2. Flabellina D’ Orbigny, 3. Rhabdogonium Reuss (nov.g.), 4. Amphimorphina Neugeb, und 5. Dentalinopsis Reuss (nov. gen.) Weitenweber. * * In derselben Sitzung theilte der beständige Secretär der kgl, Ge- sellschaft, Dr, Weitenweber, ein an ihn gerichtetes Schreiben des k. k. österr. Artilleriehauptmannes (vordem persischen Generals und Artillerie-In- structors in Teheran) Hrn. August Kräiä mit, worin Letzterer von einigen seiner sehr interessanten physikalischen, astronomischen, und geographischen For- schungen, welche derselbe während seines mehrjährigen Aufenthaltes in Te- heran mit vielem Fleisse und Mühe unternommen hat, vorläufige Kunde gibt, Namentlich wurden die Vermessungen mehrerer bemerkenswerther Höhen- puncte erwähnt und ihre Resultate angegeben, ferner Notizen über das Niveau des caspischen Meeres, über Sonnenhöhe, Culmination des Polarsterns, die geographische Breite, die Läuge des Secundenpendels und die mittlere Jahres- temperatur, auf die Residenzstadt Teheran bezogen u. dgl. mitgetheilt, * * Nach V. Lipolds Forschungen im Steinkohlengebirge im Nord- westen des Prager Kreises (s. Jahrb, der geolog. Reichsanstalt, 1860 Januar) wird die Steinkohlenformation in diesem Gebiete auf grossen Flächen vom Rothliegenden und der Kreideformation bedeckt und dadurch die nördliche und östliche Begränzung derselben unsichtbar. Die südliche Begränzung. bildet Thon- und Kieselschiefer der Grauwackenformation; sie läuft von Kralup an der Moldau über Wotwowic, Zakolany, Stelöowes, Rapic, Drin und Sıepanow. bei Kladno, Druzec, Ploskow bei Läna, Ruda südlich von Rakonie, Senec, nach Petrowic, Die westliche Gränze von Petrowic bis Horowic bilden Urthon-- schiefer und Granite. Der Flächenraum des von der Steinkohlenformation eingenommenen Terrains beträgt nach geologischer Wahrscheinliebkeit bei- läufig 24, nach den Ausbissen und Kohlenvorkommen zu Tage anstehend bei- läufig 12 Quadratmeilen. *,* In mehreren Zeitungsblättern wurde die Nachricht verbreitet, das 103 vom verstorbenen Botaniker, Hrn. Phil. Max. Opiz in Prag (s. dessen Nekrolog Lotos 1858 Juli S. 152) hinterlassene Herbarium sei soeben käuflich in den Besitz des Hrn, Eman. Purkyn& (gegenwärtig Lehrer der Natur- wissenschaften an der Forstschule zu Weisswasser) gelangt, Das Herbarium waraber durch Hrn. Opiz selbst, noch bei seinen Lebzeiten persönlich geschenk- weise allmälig dem Museum des Königreiches Böhmen übergeben worden ; und Hr, Purkynö hat nun die jedenfalls bedeutenden Vorräthe der Opiz’schen flanzen-Tauschanstalt an sich gebracht, *,* Einen interessanten Gegenstand behandelt Gergens in seiner Ab- handlung über die confervenartigen Bildungen in Chalcedonkugeln. Erfolg- reiche Untersuchungen über die künstliche Bildung von Opal und Hydrophan führten den Verf. zur künstlichen Bildung von Pseudomorphosen, wobei er die confervenartigen Gebilde in solcher Vollkommenheit erhielt, dass der “ganze Hergang auch eigenes Licht über die Moosachate verbreitet. Wer sich um den Gegenstand näher interessirt, den verweisen wir auf das Neue Jahr- buch für Mineralogie v. s. w. von C, v. Leonhard und Bronn (Jahrg. 1858 $. 801—807). «'„ Ueber die in Deutschland den Futterpflanzen, in neuerer Zeit nament- lich der Wicke, dem Hopfen, dem Klee und der Luzerne als Schmarotzer schädliche Flachsseide (Cuseuta) hat Dr. J. Lachmann in der Niederrheini- schen naturhistorischen Gesellschaft zu Bonn lehrreiche Mittheilungen gemacht. Nachdem er die Ansicht entwickelt, dass mehrere der als neu aufgestellten Arten in systematischer Beziehung zu verwerfen seien, soll in den meisten Fällen die C. epithymum L,, selten C. europaea, (und nur eingeschleppt die €. suaveolens Seringe und approximata Babington) jenen schädlichen Schma- rotzer abgeben (s. Verhandl. des naturhistor, Vereins u. s. w. Bonn 1859 IT. Heft S. 117). 1. *,* Ueber die Lagerungsverhältnisse der Kreidegebilde in der Gegend ‚um MelnikhhatHr. J. Jokely (Jahrb. d. geolog. Reichsanstalt. Wien X. 84) in- teressannte Mittheilungen gemacht. Es lassen sich hier nicht allein die Ein- lagerungen des Quadermergels oder Reuss’schen „Pläner-Sandsteines* auf das Genaueste im Quadersandstein beobachten, sondern man erhält auch über das "Verhalten des eigentlichen Pläners in jenem Gliede der Quaderformation die ‚besten Aufschlüsse. An den südwärts allmälig abdachenden, von nur wenigen, der Elbe zulaufenden Thalrinnen begränzten, plateauförmigen Bergjochen ‚zwischen Melnik, Hochlieben und Zeleznä (Schelesen) beobachtet man haupt- ‘sächlich drei Quadermergel-Bänke, von 3—10 Klafter Mächtigkeit. Hinsicht- lich der näheren Details müssen wir auf die sehr belehrende Abhandlung ‚selbst verweisen. 104 *,* In welchen ungeheueren Massen zum Zweck der Parfumerie in Südfrankreich, namentlich um Moatpellier, Grasse, Nimes, Cannes und um Nizza wohlriechende Pflanzen cultivirt werden, mögen einige Zahlen bewei- sen. Eine einzige grössere Parfümerienfabrik in Cannes soll jährlich 'verbrau- chen : an 149.000 Pfd. Orangenblüthen, 20.000 Pfd, Acacienblüthen (von Acacia Farnesiana), 140.000 Pfd. Rosenblätter, 32.000 Pfd, Jasminblüthem 20.000 Pfd. Veilchen, 8.000 Pfd. Tuberosen, neben grossen Mengen noch anderer wohlriechenden Pflanzentheile, in *,* In dem neuesten Bande der, von der SocietE de Physique et d’ hi- stoire naturelle in Genf herausgegebenen, Me&moires etc. (Tome XV. premiere partie, Geneve 1859 in gr. 4.) sind folgende sehr beachtenswerthe Abhand- lungen enthalten: 1) De la formation et de la foecundation des ouefs chez les vers nematodes, par Eduarde Claparede (S. 1—102 nebst 8 trefflichen lithogr. Tafeln Abbild.) — 2) Memoire sur les terrains Liasique et Keupe- rien de la Savoie, par. prof. Alphonse Favre (nebst einem Anhange; Tableau des fossiles trouves dans le Calcaire du col des Encombres, en Savoie, d’apres M. le prof. Sismonda. (S. 103—192 mit 2 geologischen Tafeln). — 3) Note sur une espece de Dothidea (Hypoxylees) et sur quel- ques questions de Taxonomie, qui se rattachent a son develloppement, par Duby ($. 193—199 mit einer Tafel Abbild. vonD. Lycii und D. paradoxa). — 4) Recherches sur la corre&lation d’ Electrieit€ dynamique et des, autres for- ces physiques, par L, Soret (S. 201—231 mit 1 lithogr. Tafel), — 5) Rapport sur les travaux de la Societ€E de Physique et d’ histoire naturelle de Geneve de Juillet 1858 ä Juin 1859, par prof. de laRive ($, 233 — 257). — Beigebunden sind noch‘: Observations astronomiques faites a I’ ob- servatoire de Geneve dans les Aundes 1853 et 1854 par prof, E. Plan- tamour. ($S. I—XVIund 1—40). Aus diesem kurzen Inhalte ersehen wir! auf eine erfreuliche Weise die echt wissenschaftliche Tendenz des genannten naturforschenden Vereins. Weitenweber. (Todesfälle).. Am 1A. Mai l. J. starb zu Pressburg der k. k. Statt- haltereirath Felix Reiser, Vicepräsident des dortigen Vereins für Natur- kunde (ein geborener Prager). — In Tübingen starb am 13, Mai der hoch- verdiente Prof. der Chemie, Christian Gmelin, plötzlich am Schlag- fluss, nachdem er seit Jahren leidend gewesen. Er war im Jahre 1792 ge-- boren und seit 1817 ordentlicher Professor an der Universität, — Redacteur : Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, N. 556—2.) Prag 1860. Druck bei Kath, Gerzabek. BOF08. Zeitschrift für Naturwissenschaften, ‚X. Jahrg. JUNI 18360. Inhalt: Vereinsangelegenheiten. — Beiträge zur Fauna der mährischen Höhlen, von Wankel. — Die Ornis von Neuseeland, von ‚J. Palackıyj. — Aus dem Gebiete ı Man der Pflanzengeographie, von Walter. — Aufforderung an die böhmischen Botaniker, von Sekera. — Miscellen von. Weitenweber u. A. Vereinsangelegenheiten. Versammlung am 25. Mai. I. Verlesung des Sitzungsprotokolle vom 11. d. M. I An Büchergeschenken für (die Vereinsbibliothek wurden vorgelegt: 1. XIX. Jahresbericht vom Museum Francisco-Carolinum ra Al 2 Linz 1859. 2. Oesterr. botanische Zeitschrift, von A. Skofitz. ' ‘Wien IX. Jahrg. Nr, 12. — X. Jahrg. Nr. 1. und 2, 3. Jahreshefte der naturwiss, Section der k. k mähr. -schles. Gesellschaft u. s, w. für die Jahre 1858-59, Brünn 1860. 4. Vereinigte Frauendorfer Blätter u. s. w. Nr. 12. 13, 5. Etudes entomologiques, redigees par Victor de Motschulsky. Septi6me annee. Helsingfors 1858, Ill. Vortrag des Hru. Prof. Ju I. Walter aus dem Gebiete der Pflan- zengeographie (s. unten Mittheilungen), Wissenschaftliche Mittheilungen. Beiträge zur Fauna der mährischen Höhlen. Von Dr. Heinrich Wankel in Blansko. Die Höhlen des devonischen Kalkes dienen und dienten vielen Thieren, theils als zeitweiliger, theils als immerwährender Wohnort; in ihnen findet die lichtscheue Thierwelt den Tag über Schutz vor den Strahlen der Sonne und die constant warme Temperatur derselben lockt auch bei eintretender kalter Jahreszeit, viele Thiere herbei, um in diesen feuchten und finsteren 3 Räumen den Winter hindurch lange und ungestört zu schlafen. Viele dieser Thiere sind jedoch _ zufällige Bewohner, indem sie entweder auf anderen 2 ee Thieren hereingetragen werden, oder sich in dieselben zufällig begehen und 106 den Rückweg nicht wieder gefunden haben, andere aber sind hier erzeugt und den finstern Räumen, sie bringen daselbst ihr ganzes Leben zu und werden selten oder nie ausserhalb den Höhlen gefunden, Schioedte hat die höhlenbewohnenden Thiere in 4 Classen einge- theilt und zwar in: 1. Schattenthiere, diejenigen, die am Eingange sich befinden und schattige Orte lieben. 2. Dämmerungsthiere ; solche, die weiter in die Höhlen dringen und mit Augen versehen sind. | 3. Höhlenthiere, blasse Thiere, theils mit Lichtempfindung, theils blind und bloss im Dunkeln wohnend. 4. Tropfsteinhöhlenthiere; blasse Thiere, blind und nur den Höhlen eigenthümlich. Schiner versuchte nun eine andere bessere Eintheilung in 3 Grup- pen und zwar: I. Gruppe. Thiere, deren Vorkommen in Höhlen ein zufälliges ist. IL Gruppe. Troglophilen. Grottenliebende Thiere, welche gewöhnlich in Grotten gefunden werden und zwar an Stellen, wohin das Tageslicht noch zu dringen vermag, die aber auch ausserhalb der Grotten, wenn auch selten und zufällig, angetroffen werden, Ill. Gruppe. Troglobien. In Grotten Lebende; sind jene, die nur in Höhlen gefunden werden und ausserhalb derselben nie vorkommen. Literatur der Höhlen-Fauna. Valvasor. Ehre des Herzogthums Krains, Andeutungen über den Olm. Streitberg, Nachrichten vom Zirknitzer See, 1761, Schoenleben. Beschreibung des Zirknitzer Sees. Laurenti. Synopsis reptilium emendata, 1768. Scopoli. J. A. Annus quintus hist, natur, Lipsiae. 1772, Schreibers, ©. A. Histor. and anat. deser,. of a daubt. am. anim. of Germ. call. by Laur, Prot, aug. comm. Sir. J. Bank etc. London 1801. = „ Prot. ang. Wien 1818. Shaw. General-zool. London 1800—1819. Cuvier. Observations zoolog. Paris 1805. Rusconi NM. Monogr. del prot. ang. Pavia 1818— 1828. Treviranus. De proteo anguino. Göttingen 1819. Hochenwarth Graf. Beiträge zur Naturgeschichte des Herzogthum Krain. Laibach 1838. Chiaje St. Ricerche anat.-biol. sul Prot. serp. Napoli 1840. Freyer in W. Haidinger’s Mittheilungen. Wien. V. Band. 107 Fitzinger. Uiber den Proteus anguinus. In den Sitzungsbericht. der Acad. der Wissenschaften, Hyrtl. Anatomie des Proteus anguinus, Michahellis in der Isis, Jahrg. 1817. 1820. 1821. 1830, 1831. Dalton J. Som, acc. of the prot. ang: etc. Fol. XV. Schmidt F, im Illyrischen Blatt, 1832, 1848. 1850. = in der Laibacher Zeitung. 1852. Rossmaessler, Iconographie der Land- und Süsswasser-Mollusken. Leipzig 1839. Erichson. Monographie der Staphylinen. = im Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medizin 1844, Sturm. Jac. Deutschlands Fauna. 15. 20. 21. Band. ‚ Schioedte. Oversigt over d. Danske Vidensk, Selsk. Forh. 1847. Ai Spec. faun. subteran, in Det kong. Danske Videns- Selsk, skrift, fem, Raek, Kyöbenh. 1850. _ Schiner, Fauna der Adelsberger Lueg. und Magdalenen-Grotte. In A. Schmied! : Grotten und Höhlen von Adelsberg etc. 1854 p. 231. Schmarda, Geographische Verbreitung der Thiere 1852. Khevenhüller Fürst, in den Verhandlungen des zool,-bot, Vereins in Wien Band I. p. 105. p. 131. p. 318, Band IL p- 42. Pokorny in den Verhandlungen des zool.-botan. Vereins in Wien. Band Ill. p. 25. Uiber die zoologische Ausbeute in den Höhlen. des Karst. Frauenfeld in den Verhandl, des zool.-bot. Vereins. Band Iii. p. 57. Uiber Eschatocephalus gracilipes. e Ebenda, Band IV. p. 23. Uiber den Sphodrus Schmidtii Mill. — Troglorrhynchus Schmidt. Haemaloster und neue Carychium-Arten, { = .. .‚ Ebenda, Band IV. p. 15. Uiber Tritomurus seutellatus r Frauf. Mahler Fd. in den Verhandl. des zool.-bot. Vereins. Band VI, p. f1. Uiber Troglorrhynehus anophthalmus. Hampe ia den Verhandl, des zool.-bot. Vereins. Band VI, p. 463. rer Viber Poleuon angusticolle, Hamp. ‚ Haufen St. Ebenda, Band VI. p. 465. Zwei neue Höhlen- / schnecken, 9%* 108 . Haufen St. Ebenda, Band WI p. 623. Uiber ' ein neues Carychium. 53 Ebenda, Band VI. p. 701. Zwei neue ' Höhlen- schnecken. Wankel in den Verhandl. des zool.-bot. Vereins. Band VI. p: 467. Uiber die Fauna der mährischen Höhlen. Kraatz in den Verhandl. des zool.-bot, Vereins. Band VI, p. 625. Eine neue Gattung aus der Familie der Staplıylinen. Miller L. in den Verhandl. des zool.-bot. Vereins. Band VI. p. 62%. Beschreibung eines neuen Grottenkäfers: Oryotus I Mill. 5% Ebenda, Band VI. p. 635. Beschreibung eines neuen ‚N Grottenkäfers : Drimeolus Mill. Friwaldsky E. in den Verhandl. des zool.-bot. ‘Vereins. Band VI. p. 43. Drei neue Grottenkäfer aus Ungarn, Dormitzer Max. in Lotos 1853. pag. 85. Uiber Troglocaris Schmidtii I Dorm. Heller C. in den Sitzungsberichten der k. k. Acad. der Wissenschaften | Band XXVl. 1858 p. 313. Beiträge zur österreichi- schen Grottenfauna. Kolenati. Parasiten der Chiropteren. Dresden 1857, S in den Sitzungsberichten der k. k, Acad. der Wissen- schaften Wien, Band XXXII. 1858. p. 69. Beiträge zur Kenntniss der Arachniden. ” Ebenda, Band XXXV. 1859 p. 55. Beiträge zur Kenntniss der Arachniden, % Ebenda, Band XXIX. 1858 p. 241. Zwei neue öster- reichische Poduriden. Müller Jul. in Lotos 1859 p. 26. Beiträge zur Höhlenfauna Mährens. Soukop ). in Ziva 1857. p. 268. Novejsi prirodnickä badani - v okoli Sloupskem, 5 Macocha a jeji okoli. Moravan 1859. Säugethiere. Ordnung: Chiroptera (Fledermäuse). Backenzähne von zweierlei Gestalt, die vorderen ein-, die hinteren viel- spitzig, in der oberen Kiefermitte eine Lücke. Flughaut zwischen den Extremitäten und Zehen der Vorderfüsse. Familie: Phyllostomata (Blattnasen). Im Ohre kein vorspringender Ohrdeckel. | 109 Gattung: Rhinolophus. Mit einem hufeisenförmigen Hautrand auf der Nase. Rhinolophus ferrum equinum. (Die grosse Hufeisennase.) Oberlip pe ungespalten, das Hufeisen ganzrandig. Ist sehr selten in unseren Höhlen oder ist ihr Aufenthalt der Art, dass derselbe schwer eruirt werden kann. Ein einziges Exemplar fand ich in der Cascaden-Strecke der Slouper Höhle, isolirt in ihr Patagium, wie der Hipposideros, eingehüllt, an der Decke hangend, Sie scheint in grosser Feind- schaft mit dem Vespertilio murinus zu leben, denn bei der geringsten Annäherung fuhren beide aufeinander los und konnten nur mit Mühe getrenut werden, Rhinolophus Hipposideros (kleine Hufeisennase). Oberlippe gespalten, das Hufeisen gekerbt, Sie kommt sehr häufig in allen grösseren und wärmeren Höhlen, deren Temperatur nicht unter + 7° herabgeht, ziemlich tief in denselben vor und liebt vorzüglich seitliche niedere Strecken, worin sie sich, in ihr Patagium eingehüllt mit gestreckten Kniegelenken, aufhängt und im Frühjahre später als die Vespert. murinus die Höhlen verlässt, Sie findet sich in allen unseren grösseren Höhlen wie in der Slouper Höhle, Nicova skäla, Holsteiner, Jedovnicer Katharinen-Höhle, in der Byti skäla, dem Vypustek etc. vor, Familie: Vespertiliones (Glattnasen). Im Innern des Ohres ein vorspringendes häutiges Ohrläppchen, A. Die Ohren auf der Mitte des Scheitels miteinander verwachsen. Gattung: Plecotus. Oberkiefer 5, Unterkiefer 6 Backenzähne, das Spornbein am Hinterfusse trägt keinen seitlichen Lappen. Plecotus auritus (langöhrige Fledermaus). Das Ohr erreicht beinahe die Länge des Körpers. Kommt häufig paarweise in engen Spalten; hinter Tropfsteinfalten einge- zwängt vor, auch liebt sie die kühleren Orte der Grotten und insbesondere jene Orte, wo die warme Temperatur der Höhle mit der kalten von Aussen " Zusammenstösst, zum Uiberwintern. Besonders häufig in der Nicova skäla bei Sloup. — Byei skäla, Vypustek a t. d. Ps Gattung: Synotus. Ober- und Unterkiefer fünf Backenzähne, das Spornbein des Hinterfusses trägt einen seitlichen Lappen. Synotus Barbastellus (breitöhrige Fledermaus). Das Ohr breit und erreicht die Länge des Kopfes. Liebt vorzüglich die kälteren Stellen des Einganges der Höhlen, wo sie in Spalten hinter Tropfsteinfalten und Felskanten hängend paarweise hybernirt 13UD 110 und zwar häufig in den kleinen Höhlen ‘des Punhva-, Slouper und dürren Thales, in dem Verbindungsgange der Slouper Höhle mit der Nicova skäla dort wo ein constanter Luftzug obwaltet und die Temperatur oft unter den | Gefrierpunkt herabsinkt, in der Katharinen Ochozer Höhle, besonders in dem engen schlauchartigen Eingang derselben, der Byti skäla, dem Vypustek at. d. B. Die Ohren sind von einander getrennt. Gattung: Vesperugo. Im Oberkiefer 4—5, im Unterkiefer 5 Backenzähne, Das Spornbein am Hinterfusse mit einen seitlichen Hautlappen. Untergattung: Mit 34 Zähnen, im Ober- und Unterkiefer zwei einspitzige Backenzähne. Vesperugo pipistrellus. (Die Zwakfledermaus). Der erste obere Vorderzahn zweispitzig, die äussere schräg nach hinten stehende Spitze etwas höher, als der zweite Vorderzahn, Sie findet sich in ganzen Familien in der während des Winters ziemlich | kalten Vorhalle der Byci skäla, in engen Spalten eingezwängt, hat einen | leisen Winterschlaf und geht nie tief in die Höhle. Untergattung: Mit 32 Zähnen, Im Oberkiefer ein einziger, im Unterkiefer zwei einspitzige Backenzähne, Vesperugo Nilsonii. (Die nordische Fledermaus,) Der erste obere Vorderzahn ist zweispitzig, nicht höher und ebenso sterk wie der zweite. Soll nach Kolenati nur während des Durchzuges in unseren Höhlen vor- kommen und das sehr selten; sie wurde von ihm in der Slouper Höhle vereinzelt gefunden und soll sich nur in engen Spalten aufhalten. Vesperugo discolor. (Die zweifärbige Fledermaus.) Dr erste obere Vorderzahn. ist zweispitzig, doppelt so hoch und im Querschnitt stärker als der zweite, Warde, sehr selten von Prof, Kolenati in der Slouper Höhle in Spalten vor- kommend ‚gefunden. Gattung: Vespertilio,. Im. Ober- und. Unterkiefer 6 Backenzähne, das Spornbein des Hinterfusses hat keinen seitlichen ‚Lappen, Untergattung : Mit 9 oder 10. Querfalten am Ohre und frei aus der Flughaut stehenden Schwanzspitze, Vespertilio murinus (gemeine Fledermaus). Die Flughaut ist bis zur Mitte der Fusssohle angewachsen. Sehr zahlreich bewohnt diese Art unsere sämmtlichen grösseren Höhlen. theils. im Winter zum Hyberniren, theils den Sommer hindurch den Tag über sich flüchtend vor den Strahlen der Sonne; sie hängt entweder, aber seltene 411 einzeln, oder in dachziegelförmigen , oft Tausende von Individuen enthal- tenden Klumpen an der Decke oder den Wandungen der Grotte, Sie schlafen leise, oft bleiben den ganzen Winter hindurch mehrere im halbwachen Zu- stande und geben beim Besuch der Höhle durch den Schein der Fackeln auf- gescheucht, durch einen gellenden zischenden Ton ihr gänzliches Erwachen kund. Sie schlafen ziemlich tief in den unterirdischen Räumen und lieben ‚ vorzüglich Orte, worin ein Luftwechsel herrscht. In unglaublicher Menge fanden wir sie an der First jener Strecke der Siouper-Höhle, die die oberen Räume mit den unteren verbindet, wo selten ein Mensch hingelangt und sie deher ungestört fortschlafen und die, durch den steten Wetterzug ihnen zu- geführte sauerstoffreiche Luft geniessen können. Zeitlich im Frühjahre er- wachen sie und sammeln sich, bevor sie den Ort des Hybernirens verlassen, an einzelne Stellen, um zu warten, bis die wärmeren Nächte sie heraus- locken. Den Sommer hindurch dringen sie nie tief in die Höhlen, sondern schlafen den Tag über in uozugänglichen Spalten und Löchern nahe der Eingängen, wo sie eine unglaubliche Menge von Excrementen fallen lassen, die jeden Sommer zu zollhohen Schichten sich anhäufen. Untergattung : Mit 5 oder 6 Querfalten am Ohre, mit von der Flughaut ganz eingeschlossener Schwanzspitze. Vespertilio Nattereri (die gefransete Fledermaus.) Die Flughaut ist zweiDrittel weit in die Fusssohle angewachsen — und soll nach Prof. Kolenati im Vypustek vorkommen, Vespertilio ciliatus (die gewimperte Fledermaus), Die Flughaut ist bis zur Wurzel der Zehen angewachsen, Sie ist eine nicht ganz selten in unseren Höhlen vorkommende Art, die besonders kleinere niedrige Seitenstrecken, in denen sie einzeln hängt, liebt. Sie kömmt in der Slouper Höhle und zwar am liebsten in den sogenannten Or- 7 ‚chester-Strecken, in den kleinen dammartigen Ausweitungen der Katharinen- grotte (Orchester), der Nicova skäla, im Vypustek, der Byti skäla u, s, w. vor. Untergattung: Das Ohr hat 4 Querfalten. Die Schwanzspitze ragt frei - aus der Flughaut heraus, Vespertilio mystacinus (die Bartfledermaus). Die Flughaut ist bis zur Zehenwurzel angewachsen. Kommt nach Prof. Kolenati nur vereinzelt oder paarweise in der Slouper Höhle und dem Vypustek vor, Vespertilio dasycneme (die Teichfledermaus). Die Flughaut ist nur bis zur Ferse angewachsen. Sehr selten und gut versteckt in kleinen Löchern der Slouper- und Katharinen-Höhle. 112 Einiges über den Winterschlaf der Chiropteren. Im Winter 1858—1859 hat der, durch einen plötzlichen Tod uns ge- raubte Chemiker der Blanskoer agricultur-chemischen Versuchsstation, Hr. Dr. Wilhelm Tod, sich mit Versuchen und Untersuchungen an Chiropteren, während des Winterschlafes beschäftigt. Leider sind seine Arbeiten theils unvollendet geblieben, theils ist viel davon verloren gegangen, und das, was mir zugekommen, besteht aus sehr kurzen und unzulänglichen Notaten, die erst mühsam zusammengestellt werden müssen. Da ich selbst viel Antheil an der Arbeit meines unvergesslichen Freun- des nahm und wir uns oft über dieselbe lange besprachen und angelegent- lich unterhielten, so ist es mir in Etwas möglich geworden, aus den zer- rissenen Notizen Einiges, wenn auch Mangelhaftes, zusammen zu stellen. Literatur über den Winterschlaf. Mangili in den Annales du Museum d’ Histoire naturelle. Tom. X—IX. Paris 1807. : Prunelle in den Annal. du Museum d’Hist. natur. tom, XVII. 1811. Berger, in Frorieps Notizen. Band XXI. 1828, Barkow H. C., der Winterschlaf nach seinen Erscheinungen im Thier- reich dargestellt, 1846. Regnault et J. Reiset, Recherches clin, sur la respirat,. des anim. des divers. cJass. 1849. Valentin, in Moleschott’s Untersuchungen zur Naturlehre des Men- schen und der Thiere, 1856 und 57. Valentin, in den Mittheilungen der Berner naturforschenden Gesell- schaft. 1850. . Valentin, Physiologie des Menschen. 1855. Bergmann und Leukart, Vergleichende Anatomie und Physio- logie: 1855. Blasius, Naturgeschichte der Säugethiere Deutschlands. 1857. Kolenati, Beiträge zur Naturgeschichte der europäischen Chiro- pteren. Wien. 1857. Kuhl, Monographie deutscher Fledermäuse. 1817. Zu den Versuchen und Gewichtsbestimmungen wurden Anfangs Novem- ber 1858 über 60 Stück von Vespertilio murinüs und 40 Stück von Rhinolopkus Hipposideros aus der Slouper und Katharinen-Höhle schlafend entnommen, benützt. Sie wurden separirt, mit dem Kopfe nach abwärts, in eine Papier- dütte gesteckt und auf diese Art leicht und unverleizt nach Blansko in den dazu geeigueten, der Temperatur der Höhlen ziemlich gleichkommenden Kel- lerraum gebracht, worin sie überwintern sollten, was auch vollkommen ge- 113 lang. Als Vergleich wurden eine Anzahl Chiropteren in der Slouper und Katharinen-Höhle, unter den natürlichen Verhältnissen hybernirenden Thiere beobachtet und gewogen, und die Resultate mit dem Gewichtsresultate der im Keller hybernirenden verglichen und in Zusammenhang gebracht. e Im Allgemeinen ist zu bemerken, dass die Fledermäuse sich weniger gut zu Beobachtungen eignen wie die Murmelthiere, da sie nie in einen so tiefen ‘Grad der Erstarrung verfallen und daher weit leichter, namentlich bei ver- änderter Temperatur und dem Einfluss des Lichtes, aufwachen, Der Rhinolophus Hipposideros, der stets einzeln hybernirt, eignet sich zu Versuchen und insbesondere zur Wägung viel besser als die in Klumpen sich zusammendrängenden Murini. In dem für sie bestimmten Keilerraume begaben sich dieselben nicht sogleich zur Ruhe, sondern erwachten und flogen herum, um jeden Ort und Winkel zu durchstöbern, und erst nach eini- i gen Stunden sammelten sich die Murini zu einem Klumpen, während die Rhi- nolophi sich isolirt aufgehängt und sogleich in festen Schlaf verfielen. Mehrfach fand bei dem fast mehrstündigen Transport gar kein Erwachen statt, nur bei bedeutend höherer oder geringerer Temperatur fand sich regelmässig ein solches; viele der Thiere bluteten dann aus der Nase, wel- cher Säfteverlust, wie bei den Murmelthieren oft den Tod herbeiführte, Die Fledermäuse, sobald sie in der Höhle beunruhigt oder durch einen Eingriff ‘2. B. durch Beleuchtung gestört wurden, haben nach einiger Zeit stets den Platz gewechselt und‘ ein anderes Versteck gewählt ; wurden sie wiederholt berührt, so gaben sie durch ein eigenthümliches Pfeifen und Quitschen ihr Ilmäliges Erwachen kund, indem sie mit geschlossenen Augen herumbissen und bei längerem Stören einige Tropfen Harn hervortreten lassen. Sie zei- gen beim Erwachen eben so grosse Bösartigkeit, wie die Murmelthiere, in- dem sie sich untereinander nicht selten todt beissen und, wiees Valentin*) bei den Murmelthieren beobachtete, nicht selten aufzehren. In unserem Keller ıden sich häufig todtgebissene Murini und halb aufgefressene Rhinolophi. Die Beobachtung des Prof. Kolenati**) im Jahre 1851 im Saale des Naturalien- Kabinets zu Brünn, welcher zu Folge die Rhinolophi von den Mu- Eini aufgefressen wurden, bestättiget ebenfalls die Bösartigkeit der Thiere bei Störung aus dem Winterschlafe. Der Harn wurde von Dr. Tod mehreren Hunderten entnommen und in kleine Fläscheken gesammelt, um quantitativ und qualitativ untersucht zu wer- "den; auch wurde jeden Monat das Auffangen des Urius wiederholt, Leider "#) Valentin: Beiträge zur ‚Kenntniss ‘des Winterschlafes der Murmelthiere, in Moleschott’s Untersuchungen der Naturlehre d. M. und d. Thiere. 1856. p. 220. 2) In der Lotos-Zeitschrift, Jahrg. 1851. p. 41. 114 sind die Resultate der chemischen Untersuchungen mir nicht zugekommen. Ein Murinus gab Anfangs 3 Tropfen und jeden Monat darauf im Durch- schnitte 2 Tropfen klaren, dunkel gefärbten Harn von saurer Reaction. Das specifische Gewicht desselben betrug am 10. Jänner 1859 — 1,0152. Die mikroskopische Untersuchung eines durch 24 Stunden gestandenen Harnes ergab : zahlreiche todte Spermatozöen, Epithelialzellen, spärliche Fett- tröpfchen, grössere und zahlreiche Krystalle von Tripelphosphat, oxalsauren Kalk und in äusserst seltenen Fällen, kleine deutliche Krystalle von Ben- soesäure, Die Beobachtung Valentin’s*) der auf ein Minimum reducirten Athem- bewegungen und der dadurch herabgesunkenen niederen Temperatur bei den winterschlafenden Murmelthieren, findet sich an unseren Chiropteren in ähn- licher Weise bestättigt. Die Athembewegungen sind während des Schlafes äusserst langsam und kauın merklich, jedoch nehmen sie beim beginnenden Erwachen sehr schnell zu, bis zu einer bestimmten Anzahl in der Minute, , um sodann sich wieder zu verlangsamen ; in demselben Verhältnisse nimmt auch die Körpertemperatur zu und das Gesammtgewicht ab, Am 14. März wurde ein 22,07 Gramme schwerer Vespertilio murinus | in das 14,50 R. warme Zimmer gebracht. Nach 5 Minuten war die Zahl der Athemzüge 45 » 15 n n ” n n ” 118 ”» 20 n n n ” ” ” 147 ' ” 25 » n » ” b] n 181 n 30 ” ” ” n n ” 218 BZ] 35 n n n ” n 259 ” 40 n n n ” ” n 300 n 45 n ” n n n n 298 Nach 40 Minuten wurde er abermals gewogen und der Go wichtsverlust betrug 0,112 Gramme, Nach 45 Minuten wurde er getödtet und die Blut- temperatur auf + 24.5° R. bestimmt, während zum Vergleiche ein annä- hernd schwerer Murinus noch vor seinem Erwachen geschlachtet eine Körper- temperatur von + 9.2° R. zeigte. Am 2. November 1858 wurde die Körpertemperatur der Chiropteren, während des Hybernirens in der Katharinen-Höhle bei + 8°R. Höhlentem- peratur an 3 Murini bestimmt und zwar an einem Exemplar betrug dieselbe -+- 9.2° R., an dem 2. -+- 8.50 R, und dem3. + 8,4° R, Eine geweckte und durch eine Stunde erwachte Fledermaus hatte in der Höhle + 22° R Am 5. Jänner 1859 betrug die Lufttemperatur der Slouperhöhle + 7,4 — *) Valentin: Grundriss der Physiologie. 1857. 445 R. und die des Körper des 1. Exemplars von Murinus + 9,20. R., des 2ten + 7.8° R., des 3ten-+ 8.50 R. und des 4ten + 8.6° R, Am 12. März bei schönem heiteren Weiter wurden die Chiropteren io einem Kabinet von + 7.50 R. gewogen. Der ganze Klumpen von Vespert. mur. zeigte eine Körpertemperatar von + 9° R.; ein frisch getödteter Mu- rinus -+ 7.30 R., ein zweiter etwas später getödteter + 8.6° R., nach kurzer Zeit wachten alle auf und fingen, nachdem die Temperatur des Ka- binets erhöht wurde, an zu flattern. Sie begaben sich, als die Temperatur des Kabinets wieder abgenommen, abermals zur Ruhe und schliefen weiter. Durch eintretenden Frost und bei offenen Lücken des Kellers sank die Temperatur desselben am. 13. März um 12 Uhr Mittags auf + 6.6°.R, Es wurde ein Rhinolophus getödtet und die Temperatur auf 6.2° R., und die des Murinus auf 7.20 R. bestimmt, sie machten des Nachts beim Erwachen bei einer Kellertemperatur von 5.6° R. 50 Athemzüge in der Minute und einige derselben fingen an, sich zu bewegen. Den 15, März bei stürmischen regnerischem Wetter und äusserer + 12 — + 14° R. Lufttemperatur und um 8 Uhr Morgens in dem Kellerraume + 6,8° R. stattfindenden Temperatur, hatte der Haufen Murini + 7. 4°—6° R., welche Temperatur nach Verlauf von einigen Stunden, als die Tempera- tur des Kellerraums bei geöffneten Lucken zunalm, auf + 9.5° und später auf + 12° R. sich steigerte. Die Chiropteren athmeten auch schneller, so dass Anfangs 40 Athemzüge, später gegen 100 in der Minute gezählt wur- den. Bei zunehmender Kellertemperatur bewegten sich um 8 Uhr Abends die Murini sehr stark und waren dem Aufwachen ‚sehr nahe; um 11 Uhr Abends flatterten die Hälfte, um 12'/, Uhr blieben nur wenige sitzen und um 2 Uhr flatterten alle. Am 19. März nahm die äussere Temperatur abermals ab und sank unter Null herab, die Temperatur des an der Decke des Kellers hängenden Haufens Murini war bei + 7.2° — + 7,80 R.; die Kellertemperatur — 8,2° — 8,30 R, bestimmt. Die Secretionen gehen während des Winterschlafes dennoch, wenn auch in sehr vermindertem Grade vor sich; bei jedesmaligem Erwachen - werden, wie schon früher erwähnt, einige Tropfen Harn entleert und unter dem grossen, an der Decke des Kellerraumes hängenden Haufen von Vesp. mur. liessen sich die, auf den unter denselben ausgebreiteten Bögen Papier angesammelten Excremente sammeln und wägen. Solche Kothentleerungen fanden regelmässig alle 5—8 Tage statt. Die Excremente von zehn seit dem 2. November schlafenden Murini hatten am 18. December ein Gesammtge- wicht von 0.338 Gramme; sie sind ganz und gar verschieden von den im Sommer abgesetzten und bestehen selten oder nie aus Insectenfragmenten, 116 sondern aus grünlichbraunen Gallenkörnchen , Epithelialzellen und einigen Fetttröpfchen. Wiederholte Sectionen und Wägungen einzelner Organe er- gaben im Laufe der Zeit des Winterschlafes bedeutende Differenzen, es sind mir jedoch die speciellen Resultate derselben nicht zugekommen. Die Chi- ropteren, welche beim Beginne des Winterschlafes einen sehr entwickelten Panniculus adiposus zeigten, waren am Ende desselben bedeutend -abgemagert, das Fett derselben grösstentheils resorbirt. Chemische Untersuchungen des Fettes liessen nach der mündlichen Mittheilung des Hrn. Dr. Tod auf eine’ Bei- ° mengung einer stickstoffreichen Substanz schliessen, die nicht in den Zell- gewebsfasern ihren Ursprung hat, sondern dem Fette unmittelbar beigemengt ist, Ein deutlicher Zuckergehalt fand sich in der Leber, der jedoch am Ende des Winterschlafes bedeutend herabging. Das Wägen der schlafenden Chiropteren geschah von 10 zu 10 Tagen, da ein kürzerer Zeitraum nicht räthlich erschien. Sie wurden in ein tarirtes Becherglas gebracht, was beim Rhinolophus sehr leicht gelang, der sich mit den Füssen an den Rand des Gefässes festhielt, bei Murinus aber, der in Klumpen beisammenhing, mit etwas Schwierigkeit ausführbar war, Nach der Wägung, während welcher sich die Thiere zum - Theil regten, ohne jedoch aufzuwa- chen; wurden dieselben wieder im Kellerraume aufgehängt, zugleich wurden in der Slouper und Katharinen-Höhle selbst, Wägungen in grösseren Epo- chen vorgenonmen. Die beigegebene Tabelle I. stellt die absoluten Gewichtsbestimmungen des Vespertilio murinus, und Tabelle Il. die des Rhinolophus Hipposideros, TE rend des Winterschlafes in Grammen dar. Zu Lotos 1860. S. 116. Gewichts-Veränderung des Vespertilio murinus Tab. I. während des Winterschlafes in Grammen. SET 18. 28. 8} 18. 28. SIYB | 17. ah 6. 16. 26. 6. Stücke November | December | December | December Jänner Jänner Jänner Febimar Febrnar Februar | März 1 35.861 | erwacht. | 33.280 32.147 31.603 31.549 31 253 31 581 31.854 31.006 29 598 27.134 2 35.672 34.358 33.275 32.009 31 502 31.328 31.134 31.362 31.612 30,711 29.847 26.976 3 35.201 34,201 33.207 31.998 31.469 31.206 31.096 31.326 31.546 30.562 29.108 26.490 4 Boa 33.952 33.005 31 903 31.417 30.982 30.814 31 109 31.588 30.495 29.006 26 382 5 34.982 33.869 32.417 31.496 31.003 30.647 30.369 30.701 30.932 30.134 28.674 26.273 6 34 609 33.456 32,415 31.284 30.782 30.528 30.416 30.527 30.831 29 922 28.532 26 026 7 34.702 33.529 32.169 31.152 30.645 30.430 30.129 30.444 30.769 29.852 28.387 25.935 8 34.596 33.506 32.168 31.168 | erwacht. 30.412 30.011 30.308 30.608 29.340 28.259 25.878 9 34.207 33.187 32.045 31.059 30.584 30.360 29.987 30.257 30.567 29 648 28.174 geflattert 10 34.067 33.009 31.865 30.666 30.207 30.178 29.363 30 164 30.333 29.503 28.013 25.708 11 34,013 32.916 31.734 30 415 29.928 29.660 29.105 29.317 29.603 28.707 27.258 25.601 12 33.906 32.845 31.694 30.389 29.740 29 048 28.876 29.169 29.421 28.561 27 134 25.522 13 33.961 32.109 31.507 30.370 29.713 29.007 27.737 29.005 29.207 23 367 26 615 25.376 14 33.845 32.643 31.512 30.318 29.699 28.936 28.648 28.967 29.204 28.299 26.640 24,979 5 33.786 32.611 31.284 29.927 29.457 28.927 28.627 28.919 29.180 28 249 erwacht. | 24.189 16 33.738 32.586 31.248 todt 17 33 720 32.527 31.162 29.903 29.384 28,613 28.214 28 528 28.796 23.046 26.458 geflattert 18 33.534 32 368 30.156 29.824 29.329 28 417 23.062 28352 28 410 27.625 26.126 24.023 19 33.203 32.199 30782 29 594 29.058 28.206 27 845 29.174 23.026 27.142 25.782 23.819 20 33.147 32.017 30.643 29.501 | erwacht 27.563 27.111 27.259 27.573 27.029 25.604 23 070 21 32 892 31.846 30.628 29.313 28.947 27.389 26.948 27.163 27.433 26.598 25.283 23.571 22 32.870 31.723 30.513 29.286 23 736 27.107 26.791 27.095 27.250 26.411 25 017 geflattert 23 32.743 31.713 30.369 29.284 283.694 27.072 26.612 26.924 27.108 26.275 24.728 23.462 24 32.669 31.574 30.207 todt 25 32.608 31.408 30.005 29.047 28.538 26 735 26.342 26.687 26.934 26.253 24.705 23.394 26 32.547 | erwacht. 29.735 23.626 28 247 26.522 26.199 26.425 26.808 26.126 24 683 23.222 27 32.415 31.323 29.685 28 414 28.101 26 518 26.135 26.413 26.792 26.004 24.659 23.089 28 32.196 30.984 29.418 28 315 27.832 26.432 26.069 26.385 20.706 25.865 24.427 22.927 29 31.905 30.796 29.364 28.127 27.647 26.398 26 060 26.356 26.735 25.832 24.409 22.8693 30 31 747 30.682 29.208 27.895 | erwacht 26.310 26.007 26 207 26.265 25.407 24.128 geflattert 31 31.680 30.549 29.107 27.863 27.325 26.259 25.342 26.014 26.237 25.391 24.005 22.505 32 31.679 30.512 28.642 21.722 27.207 26.012 25.567 25.897 26.163 25.267 23.933 22 318 33 31.444 30,387 28.600 27.586 27.089 26.008 todt 34 30.900 29.894 28.098 27.042 26.611 25.940 25.320 todt 35 30 722 29 796 28 059 27.009 26 503 24.865 24.406 24.718 24.911 24.598 23.486 22.127 36 30.258 29.216 28.003 26.822 26.372 24.602 24.126 24.256 24.489 24.125 23.059 22.065 3% 30.237 29.189 27.894 26 543 26 040 24.114 23.785 24.060 24.096 24.222 22.248 21.927 38 30.119 29.095 27.563 26.287 25.628 23.865 23.357 23.618 23.804 23 217 22.167 A ER 39 30.068 | 29.013 | 27.184 | 26.132 | 25.623 | ia: art 40 29.655 28.705 27.115 26.048 25 578 | todt)= 41 29.409 28.367 26 729 25.743 25.258 | todt 23 42 29.323 28.352 26.231 25.214 24.814 | todt) 3 43 29.189 27.995 todt 44 23.767 27.814 todt 45 28.289 27.263 todt } ER Drehschuit|] 32.493 31.386 30.238 29.086 28.4137] 27.9765] 27.7106 23.0496 23.2860 27.4830 26.0485 24.2347 Gewichts-Veränderung des Rhinolophus hipposideros Tab. IL während des Winterschlafes in Grammen. 28. ER 17. 97, ne 19. 2. 2. 20. 8. 18. [ , | i i DENKE November November December December Jänner 3 ‚Jänner Februar Februar Februar JE HERR 11115) ER nm 7.182 74161 Ö 6.864 6.534 6.958 6 937 5 6.703 6.468 6.917 6.902 3. 6.701 6.457 6.864 6.849 3.86 6.542 6.289 6 642 6.621 .64 6.413 6.168 6.635 6.617 6.385 6.092 6.571 6.553 { 6.327 5.985 6.563 6.539 i 6.322 5.967 6.531 6.511 { 6.315 E5:958 6.499 6.475 . 6 258 5 876 6.462 6.439 6.209 5.829 6.459 E 6.198 5.807 6.408 ei = todt sonıoaum ww 6.294 e ) 5.976 5.788 6.262 ‘ h 5.984 5.672 6.237 “ ‚22 5.903 5.665 6.135 6.011 B \ 5.887 5.594 5.942 E 19: 5.804 5.462 5.683 5.669 .6 5726 5.461 5.635 ‚688 p 5.429 5.223 5.032 .4E 5.401 5.189 5.494 . .48 5210 5.100 5.482 ke . 5.201 4.893 5.398 “31 8: 5.189 4.864 3.338 ER .32 5.167 4.854 5.230 BR, E 4.067 3.802 4.383 .36 4.478 4.235 3.914 Eine menelhinstEAKom 4.796 Durch- „34: 5 5.17 6.1316 6.0990 6.1230 5.837 5.5444 schnitt 121 Es stellt sich Aadurch ein constantes Sinken des Körpergewichtes bis zu einer gewissen Zeit heraus, nach welcher ein Steigen desselben und hierauf wieder ein abermaliges Sinken folgt. Die Wägungen in der Höhle ergabeu im Ganzen ein ähnliches Resultat, nur mit dem Unterschiede, dass das Steigen des Körpergewichtes früher begonnen und in. der Regel ein bedeutenderes war, Es mag dazu. viel die.in den Höhlen angesammelte grosse Feuchtigkeit bei- tragen, welche resorbirt wird, denn gewöhnlich fanden sich die in ihr, Pats- _ gium gehüllten Rhinolophi mit Wassertropfen ganz bedeckt, was bei denen im Kellerraum, dessen Feuchtigkeit der der Höhle nichi gleichkam, nicht. der Fall war. Die Resultate der, Wägungen ergaben bei Vespertilio murinus nach 10 Tagen eine Gewichtsverminderung um — 1,107 ab „20 „sh 5 „ —— 1,048 „ 30 2 ip j „ — 1,142 „. 40 Hu 4 „ — 0,6723 | 50 A 4“ ” » — 0,4372 3 „ 60 ur re ” „ — 0,2659 r Mi A Gewichtszunahme ,„ + 0,3390 we" „ 80 m, & „ + 91364 o 90 »° 5 Gewichtsabnahme „ — 0,8030 ; „ 100 h „ — 9,4355 ? u... Bei Rhinolophus Hipp, ook die Gewichtsdifferenz :; 5 “ nach 10 Tagen eine Gewichtsabnahme um — 0,117 Er „,, 20 ae = „.— 0,050 E AR |. sn e „n. — 0,0444 Se „. 40 N br n„ — 1,0326 \ av. PRORR: | | Be din Gewichtszunahme „ + 0,025 5 ag 1, ae = Gewichtsabnahme „9.286 ar: a 0 nlis. 2 = „— 9293 Kenn: | „ 80 » » n 20n9 0,396 Esei: n.,90 2.9 n n 212 8 bestättiget sich die Gewichtszunahme, welche Valentin, Reg- nault und Reiset ebenfalls bei den Murmelthieren wahrgenommen und den Grund in der Aufnahme des Sauerstoffes suchten, ebenfalls bei den _ winterschlafenden Cbiropteren mit dem Unterschiede, dass sie keinen solchen 1 Schwankungen, wie die der Murmelthiere unterworfen ist, bei Murinus im "Jänner und Februar, bei Rhinolophus aber bloss im Jänner fällt, m Aus diesen angeführten Untersuchungen lassen sich nun folgende Punkte Sigharstellen : ze u: 9 re 122 1. Die winterschlafenden Fledermäuse zeigen ein ähnliches Verhalten, wie die winterschlafenden Murmelthiere. 2. Die Blut- und Körpertemperatur derselben sinkt selten oder nie unter die, an dem Orte des Hybernirens herrschende mittlere Temperatur, 3. Die geringe und langsame Respiration nimmt an Intensität und Frequenz bis zu einem gewissen Grade mit dem Erwachen zu, und mit ihr auch die Temperatur des Körpers. 4. Der constanten Gewichtsabnahme folgt nach einer gewissen Zeit wieder eine Gewichtszunahme, auf die abermals, bis zum Erwachen, eine Ge- wichtsabnahme eintritt. 5. Die Se- und Excretionen dauern auch während des Winterschlafes, wenn such in sehr vermindertem Grade, fort. 6. Der Zuckergehalt in der Leber und die Fettansammlungen werden im Laufe des Winterschlafes theilweise resorbirt, 7. Es ist die Vermuthung vorhanden, dass dem Fette unmittelbar noch ‚eine stickstoffhältige Substanz beigemengt ist *). (Fortsetzung folgt) Die Ornis von Neuseeland. Von Dr. Johann Palackjy. Die Aufzählung der Vögel Neuseelands, wie sie Gray in der Zoologie vom Erebus und Terror mittheilt, ist der erste Versuch einer antarktischen Ornis überhaupt, und übrigens auch der Vergleichung mit Australien und Süd- amerika halber interessant. Man hat dort bisher beobachtet: Falco novae Seelandiae. — Circus assimilis. — Athene novae Zeelandiae, albifacies. — Halcyon vagans.— Neomorpha Gouldii, — Prosthemadera novae Seelandiae (auch auf den Auklandsinseln). — Ptilötis cincta. — Anthornis melanura (ebenso.) — Acanthissitta longipes, chlöris. — Mohoua ochroce- phala. — Sphenoeacus punctatus. — Gerygöne igata, flaviventris, albofron- tata, — Certhiparus novae Seelandiae, maculicaudus, albicillus. — Petroica macrocephala, Dieffenbachii, toiloi, albifrons, australis. — Anthus novae Seelandiae. — Turnagra crassirostris. — Rhipidura flabellifera, melanura (auch auf den Chataminseln). — Calleas einerea. — Aplonis novae Zeelandiae, obscurus. — Creadion carunculatus, — Platycerus novae Zeelandiae (auch Au- kland, Chatham) äuriceps. — Trichoglossus aurifrons? — Nestor meridionalis (bis 48° S. Br.). — Eudynamia taitensis. — Chrysococcyx lucidus (dieser und *) Leider hat Dr. Tod diese seine Ansicht und Vermuthung nicht weiter begründen können, da ihn während der Untersuchung der Tod erreichte. | 123 der vorige sind Zugvögel, die von October bis März im Port Nicholson weilen). . Pe Carpophaga novae Zeelandiae. — Coturnix novae Zeelandiae. — Apte- ryx australis. — Charadinus virginianus, obscurus. — Thinornis (Hiaticula) Rossi (Auklandinseln), novae Zeelaudie. — Anarhynchus frontalis. — Hae- matopus longirostris, unicolor. -— Herodias flavirostris, matork. — Botau- rus melanotis. — Limosa lapponica. — Himantopus novae Zeelandiae, — Ocydromus australis, (Dieffenbachii, Chathaminsel) assimilis. — Orty gometra ‚affinis, tabuensis, — Porphyrio melanotus. — Casarca variegata. — Anas superciliosa, chlorotis, — Spatula rlıynchotis. — Hymenolaimus malacorhyn- ehus. — Fuligula novae Zeelandiae. — Podiceps rufipectus, — Spheniscus "minor. — Eudyptes pachyrhynchus, antipodus.. — Pelecanoides urinatrix. — Puffinus aequinoctialis, major. — Procellaria gigantes, Cookii, Gnavia. — Prion vittatus. — Destris antarcticus. — Larus dominiccanus, novae Hollan- ‚diae, — Sterna frontalis, antarctica. — Hydrochelidon albostriatus. — Sula errator. — Gracalus eirrhatus, varius, chalconotus, punctatus, carboides, me- lanoleucus, brevirostris. Dieses Verzeichniss müssen wir aber bereits als unvollständig erklären, da "Gould mehreres Neue besitzt, doch lässt sich dies nicht gut in die Syno- aymik Gray’s bringen, der ein grosser novator omnium rerum ist. Aus dem Gebiete der Pflanzengeographie. Von Prof. Jul. Walter in Prag.*) Die Betrachtung der gesammten Pflanzendecke der Erde ist Gegenstand der Pflanzengeographie, der von Alexander v. Humboldt im Jahre 1805 begründeten Wissenschaft, welche die Gewächse in Bezug auf ihr gesellschaft- 'hes Auftreten in den verschiedenen Klimaten der Erde in’s Auge fasst, Weit wie das Feld, welches sie durchforscht, schildert sie in grossen Zügen den "Eindruck, welchen die Pflanzendecke der Erde macht, von den Eisfeldern des Nordens bis zu den üppigen Tropengegenden, von der Gränze des ewigen Schnees auf den höchsten Gipfeln der Berge bis auf den Boden des Meeres, ja selbst bis in das Innere der Erde. Die Vertheilung und Verbreitung der Gewächse über die Erde ist jedoch, a nicht gänzlich, so doch wenigstens wesentlich theils von der Beschaf- eit des Bodens, theils von den Einflüssen der Atmosphäre, besonders aber den Wärmeverhältnissen abhängig Jede Pflanze bedarf zu ihrem Leben 10 bestimmte jährliche Wärmemenge und eine bestimmte Vertheilung dieser 1emenge durch die einzelnen Jahreszeiten ; es war daher für die Pflanzen- ER *) Vorgetrogen in der Vers ammlung des Lotos-Vereins am 25. Mai l. J. 3 Die Red, 124 geographie vor Allen von grösster ‚Wichtigkeit, (diejenigen Punkte der, Erd zu, kennen, welche eine gleiche mittlere Jahrestemperatur, und eine ‚gleich®; mittlere Temperatur der Jahreszeiten besitzen, Zu diesem Endzwecke sind, a verschiedenen Orten Beobachtungen angestellt worden, und A. v. Humbol war bekanntlich der Erste, welcher diejenigen Orte, die dieselbe mittlere Jah restemperatur haben, auf geographischen Karten durch Linien verband, die „Isothermen“ nannte, Wäre die Erde eine vollkommene Kugel, ihre Obe fläche ganz eben, und entweder blos aus Wasser oder blos aus land zusa mengesetzt, die Atmosphäre selbst keinerlei Störungen ausgesetzt, und wär der Boden keiner ungleichen Erwärmung fähig, so würde die Zunahme de Temperatur von den Polen zum Aequator ganz regelmässig erfolgen, und e würde demgemäss die einfache Angabe der geografischen Breite eines ‚Orte genügen, um die Wärmeverhältnisse desselben sofort a priori mit Sicherhei berechnen zu können, Allein die Verschiedenartigkeit der Erwärmung un der Ausdünstung des festen Erdbodens und des Wassers, die, Verschieden- artigkeit der Reflexion der Licht- und Wärmestrahlen in den Ebenen und Ge birgen, auf dem Festlande und dem Meere, in nackten und mit Vegetatio bedeckten Gegenden, die vielerlei Meeres- und Luftströmungen, die, höchs verschiedenen Mengen der Hydro-Meteore u. s. w. bringen zahllose, Modifica tionen der Temperaturverhältnisse hervor, in Folge deren die Isothermen de Breitegraden nicht parallel laufen, sondern dieselben durchkreuzen. Da ferne) in den Tropengegenden der Unterschied zwischen dem Maximum und Minimun der jährlichen Temperatur am geringsten ist und nach den Polen allmälig zu simmt, so ist es erklärlich, dass in den heissen Gegenden die Isotherme nur wenig, in den kalten Gegenden hingegen sehr bedeutend von den Paral lelkreisen abweichen, Besonders sind auf der nördlichen Halbkugel: die Ost .küsten der Continente so wie der einzelnen Glieder derselben kälter, als di Westküsten unter gleicher Breite; eine Erscheinung, die den nördlichen Breite vorherrschenden Westwinden zuzuschreiben ist, welche von der See kommen die Strenge des Winters mildern. Es beschreiben demnach (die Isotherme der kälteren Zonen Wellenlirien, welche sich von der Westküste ' Amerikas nach dessen Ostküste herabsenken, dann durch den atlantischen Ocean. nacl der Westküste Europas bedeutend gegen den Pol; emporsteigen, von deı Westküste Europas an sich wieder senken, und endlich im Innern von Asien von der Richtung der Breitegrade nur wenig abweichen. .Die südliche Halb” kugel zeigt hingegen die entgegengesetzte Erscheinung: dort sind ı die ‚öst- lichen Küsten milder als die westlichen. 119 Einen noch grösseren Einfluss auf die Verbreitung der ‚Gewächse hat die mittlere Temperatur der Jahreszeiten, ganz besonders aber des Sommers und des‘ Winters, Es war daher auch nothwendig, diejenigen Puncte de 125 Erde kennen zu lernen, wo dem Sommer und dem Winter derjenige Tempe- raturgrad eigen ist, den die fragliche Pflanze zu ihrer Existenz bedarf. Des- halb verband man auch die Puncle der Erde von gleicher mittlerer Sommer- ‚temperatur durch Linien, die man „Isotheren,“ undjene von gleicher mittlerer Wintertemperatur, die man „Isochimenen*“ nannte, Der Verlauf der Isotheren ist dem der Isothermen entgegengesetzt, indem sich die Isotheren im Innern | der Continente gegen Norden biegen, dagegen in den die grossen Continente scheidenden Meeren gegen Süden sich senken. Dagegen verlaufen die Iso- chimenen ähnlich, wie die Isothermen, indem sie innerhalb der Continente stark gegen den Aequator herabsiuken, innerhalb der Oceane dagegen sich gegen den Pol erheben. Beide Erscheinungen sind aus der Verschiedenheit des Continental- und Küstenklimas leicht erklärlich. Bezüglich der Verbrei- tung der Gewächse müssen demnach in der gemässigten und polaren Zone "beider Hemisphären alle Pflanzen, welche während ihrer Vegetationsperiode eine beträchtliche Wärmemenge bedürfen, dagegen während des Winterschlafes ziemlich unempfindlich gegen niedrige Temperaturen sind, im Innmern der Con- tinente weit gegen den Pol emporgelien, ao den Küsten sich aber gegen ‘den Aequalor zurückziehen. Im Gegentheil wird bei solchen Pflanzen, welche‘ eine möglichst gleichmässige, aber nicht hohe Temperatur bedürfen, das umgekehrte j erhältniss sich zeigen. Der Verlauf der Isotheren und Isochimenen bestimmt daher vorzüglich die Gränzen der Verbreitungsbezirke der Gewächse gegen Süden und Norden, und da sich diese Linien schneiden, auch die Gränzen gegen Westen und Osten, (Schluss Fein) eh Aufforderung an die böhmischen Botaniker. | Es leben noch bis heutigen Tages in unserem Vaterlande, ja selbst im Auslande, noch Viele der älteren Verehrer der scientia amabilis und eifrige Forscher in der böhmischen Flora, die gewiss ihre gemachten Erfahrungen, " Beobachtungen und Funde werden verzeichnet und so der Nachwelt erhalten _ haben. An: diese verehrten Freunde derso schönen Wissenschaft ergeht hie- mit meine ergebene Bitte,'mir ihre Notizen zur Bearbeitung des vaterländischen Werkes, eines Repertorium florae bohemicae, freundlichst zu vergönnen und so zu meinen Mitarbeitern zu werden, denn nur mit vereinten Kräften liesse sich ein vollständiges Ganzes bilden. Die Notizen bitteichnurauf sichere unzweifelhafte Daten zu stützen, denn das, Repertorium muss reine Wahrheit enthalten, Abarten, Spielarten (Formen), | ‚selbst ı Metamorphosen wolle man auch,berücksichtigen, ohne jedoch sich einer h ‚Speciessucht schuldig zu machen, und: wo ‚möglich‘ uad nöthig die geogno- Pe Unterlage angeben. Bei 'selteneren Pflanzen wolle die Localität 10 126 genauer angegeben und auch das ehemalige Vorkommen einer Pflanze und die Ursache ihres Verschwindens vom Standorte bemerkt werden. — Bei Frühlingspflanzen wäre auch erwünscht die Zeit der Blüthe zu erfahren, um die verschiedenen klimatischen Verhältnisse unseres Vaterlandes und deren Einfluss auf die Vegetation kennen zu lernen, Die benützten Notizen würden auf ausdrückliches Verlangen den Herren Einsendern ganz sicher zurückgestellt werden, nur bitte ich, da ich ohnediess anderweitige Opfer zu diesem Unternehmen biete, die Zusendungen von Notizen als Frachtstück mir kostenfrei zukommen zu lassen und zugleich zu erlauben, dass ich selbe unfrankirt rücksenden darf. Unsern Nachwuchs, die Jünger der scientia amabilis, bitte ich beherzigen zu wollen, was ihre Vorgänger bereits für die vaterländische Flora gethan haben; dieselben wollen ja nicht den bereits betretenen Pfad verlassen, son- dern emsig weiter forschen und die Erfahrungen Aelterer benützen; denn noch Vieles ist zu erringen übrig, was ihnen vorbehalten und uns Aelteren vorenthalten war, indem doch stets das Sprüchwort lebend bleibt : suum cuique. Auch diese Hoffnungsvollen bitte ich, mir ihre Notizen zukommen zu lassen und versichert zu sein, dass sie nach Möglichkeit von hier aus über allvs Zweifelhafte irgend einen Aufschluss erhalten werden, im Falle sie einen Vorgerückten nicht zur Seite haben. i Münchengrätz im Iserthale, Pfingsten 1860. + W. J. Sekera. Nachschrift. Indem wir obigen Aufruf unseres eifrigen vaterländi- schen Botanikers, Hrn. Apothekers Sek era, seinem Wunsche gemäss ver- öffentlichen, glauben wir, die eben mitgetheilte Aufforderung zu pflanzen-topo - graphischen Beiträgen ‘'behufs der Zusammenstellung eines Repertoriums der böhmischen Flora zur Beherzigung der Freuude der Botanik auf das angele- gentlichste empfehlen zu sollen. Da hier vereinzelte Kräfte zur entsprechen- den Realisirung des eben so mühevollen als grossartigen Unternehmens keines- wegs hinreichen können, ist eine warm werkthätige Betheiligung von Seiten der Pflanzenfreuude, welche recht viele verlässliche Standorte kennen, im In- ieresse der Wissenschaft sowohl als des beabsichtigten Unternehmens dringend zu wünschen. Die Redaction. Miscellen. *,* Seinen zahlreichen, für die Naturwissenschaften mitunter höchst wichtigen Vorgängern ganz ebenbürtig, ja viele an innerem Gehalte wie äusserem Umfange und an reicher Ausstattung überragend, ist der vor Kurzem unter D, 6. Kieser’s Präsidium publicirte XXVII. Bund der (mit deutschem und 127 lateinischem Titel erscheinendeu) Verhandlungen der kaiserlichen Leopoldinisch- Carolinischen deutschen Academie der Naturforscher (Novorum Actorum etc. Jenae 1860. in 4. cum tabulis 47), welcher Sr. Majestät dem Könige Fried- 4 rich Wilhelm IV. von Preussen gewidmet ist. Er enthält nämlich nebst einer kurzen Lebensbeschreibung des verstorbenen frühern Präsidenten der Academie, Dr. Chr. 6. D,an. Nees von Esenbeck, folgende sehr beachtenswerthe Abhandlungen : l. Beschreibungen neuer oder weniger bekannter Seesterne und Seeigel, von Ed. Grube. — 2. Acyclia, Irideremia und Hemiphakia, Beiträge zur Lehre von den angeborenen Krankheiten des Auges, von Dr. F.A.v. Ammon. — 3, Ueber Idiotie mit besonderer Rücksicht auf das Stadtgebiet Salzburg, von Fr. V. Zillner. Mit 10 Steindrucktafeln. — 4. Deseriptions et figures de quatre especes de champiguons, par J. B. _ Barla de Nice (Mit 5 Kupfertafelo). — 5. Anatomische und physiolo- gische Abhandlung über den Plexus coeliacus und mesentericus, von Jul, Bu dge. — 6. Die jährliche Veränderung der Temperatur in Ostfriesland, von M, A. F. Prestel. — 7. Neue Beiträge zur nähern Kenntniss der | Siphonopkorin, von Carl Gegenbauer. — 8. Ueber die Flora der silu- - rischen, der devonischen und unteren Kohlenformation, von H. R. Göppert (mit 11 Tafeln Abbildungen). Eine treffliche Schrift über diese bisher nur ‚theilweise behandelten Gegenstände der Vorwelt, mit mehreren wesentlichen _ Bereicherungen neuer Arten, worunter die böhmischen : Sphaerococecites Scharya- mus, Chondrites fructiculosus, Callithamnites Reussianus u. A. — 9. Be- - schreibung der Steinsalzbergwerke zu Stassfurth (preus. Prov. Sachsen), von E. Reichardt. . Weitenweber. 3 er Ueber die Nymphaeaceen , welche die Aiten „Lotos“ nannten, sprach Prof. Cas pary in der niederrheinischen Gesellschaft zu Boun, na- ‚mentlich über Nymphaea stellata W. (N. coerulea Sar.), N. Lotus L. und Ne- lumbium speciosum. Er verfolgte ihre Geschichte durch das ägyptische, in- va dis R6 Beiahibche und trugen BREUER Dr. Caspary wies hiebei nad, “ orides u. A, die weissblüthige N. Lotus L, schliesse bei Nacht ihre ‚mehr gerade umgekehrt des Nachts biühe, erst zwischen 8—9 Uhr Abends ‚die Blüthe öffne, zwischen 10—11 Uhr Morgens sich schliesse und dass sie gar nicht unter das Wasser tauche. Die blaublüthige Nymphaea stellata W. d gegen öffnet die Blüthe des Morgens gegen 7 Uhr, bleibt bis 4 Uhr Nachmittags offen und ist Nachts geschlossen; sie wird daher ia der My- hologie in besonderer Beziehung zur Sonne gesetzt und findet sich vor- ügsweise auf den ägyptischen Denkmälern dargestellt, während Nel. speci- ‚osum jedoch nur auf ägyptisch-römischen, in Italien gefundenen Alterthümern ienntlich dargestellt sei, 128 *,* Den Vorschlag einer neuen "Methode zur Bestimmung der Erdgestalt ' macht y“ Kupfer im Bulletin de I’ Acad. de St. Petersbourg (1859 Tom. XVII, Nro. 399 $. 227). Man solle 2 constante Pendel aufstellen, den einen in St. Petersburg, den andern in Nikolajew, und direet ihren Gang nach der Coineidenz-Methode vergleichen mit Hilfe einer Telegraphenverbindung zwischen den beiden genannten Orten; sodann hätte man beide Pendel zu vertauschen und wären dieselben Beobachtungen nochmals anzustellen. Diese zwei Be- obachtungen müssen, nach der Meinung des Verf. ausreichen, um über die Längen der Secundenpendel für jene beiden Puncte Gewissheit zu erlangen. Die St. Petersburger Academie fand sich veranlasst eine Commission zu er- nennen, welche den Vorschlag prüfen und die weitere Ausführung des Projectes beratlien soll. *,* In der naturhistorischen Gesellschaft zu Bern legte vor Kurzem Dr. Lachmann eine Reihe von Doppelbildungen der Nigella damas- cena L, vor, Die Exemplare, bei weichen zwei vollständige Blüthen auf einem Blüthenstiele sassen, glaubte er nicht aus der Verwachsung zweier Stengel, sondern aus der Theilung der eines hypertrophischen Stengels entstanden, da die vorgelegte Reihe alle Zwischenglieder von einfacher Blüthe durch einfachere Hypertrophie, bis zu jenen Doppelblättchen enthielt, und im Stengel einfache Markhöhlen.. besassen. Von jenen Zwischengliedern schienen besonders solche beweisend, bei denen die übrigen Blüthentheile normal, nur 1 oder 2 Fruchblätter zu viel vorhanden und zum Theil ‚seitlich von den anderen, zum Theil in normaler Reihe gestellt waren, zum Theil von den anderen eingeschlossen und gleichsam von ihnen in die Höhe gequetscht waren, so dass: sie über die anderen vorragten. Interessant erschienen diege Missbil- durgen dem Vortragenden besonders desshalb, weil sie als erste Blüthen an überwinterten und durch das Auswintern einer grossen Anzahl anderer übermässig gedüngter Pflanzen erschienen waren. Die Anzahl der auf ei- nigen kleinen Beeten beobachteten vollkommen doppelten Blüthen belief sich auf mindestens 40—50. *,* Einen interessanten Beitrag zur Kenntniss der fossilen Pflanzen in der Wetterauer Tertiärformation liefert R. Ludwig zu Darmstadt im VI. Berichte der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde (Giessen 1859 S. 1—12), deren er hier eine auffallend grosse Menge nebst Angabe der Fundorte verzeichnet, Weitenweber. Todesfälle. Am 16. April 1. J. starb in Stockholm der bekannte -Natur- forscher Andreas Retzius, Bruder des dortigen Professors der geburtshilflichen Klinik :C. Retzius.—-In Verona starb am 25. Mai Prof, Dr. Abrah. Barth. Massalongo, einer der eifrigsten Naturforscher Italiens , ein thätiges Mitglied unsers Lotos-Vereins, erst; 35. Jahre alt. — Anfang Juni I. J. starb zu Florenz Prof, Taddei, Senator, als Naturforscher und:Chemiker (ausge- zeichnet. — Zu Landskron in Böhmen am 30. Mai Apotheker, Eduard Erxleben, 64 Jahre alt. Redacteur : Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Corluplekan N. 556—2.) Prag 1860. Druck bei Math. Gerzabek. 998. Zeitschrift für Naturwissenschaften. X. Jahrg. JULI 183609. 5 halt: Vereinsangelegenheiten. — Uebersicht der fossilen Pflanzen des sogenannten * Uebergangsgebirges, nach Göppert, von Weitenweber. — Mineralogische No- Y tizen aus Böhmen, von Reuss. — Beiträge zur Fauna der mährischen Höhlen, ” von Wankel. — Bemerkungen zuDr. Cartellieri’s Schrift: Die Franzensquelle 2 ni usw., von Nowak. — Miscellen von Weitenweber und Palacky,. Vereinsangelegenheiten. E. Versammlung am 20. April, } ’ (Durch Zufall verspätet.) } I. Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 23. März I. J. ll. Für die Vereinsbibliothek waren eingegangen: a) Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institu- tion for the year 1858. Washington. b) Der zoologische Garten. Organ für die zoolog. Gesellschaft in Frank- furt a. M., herausgeg. von D. F. Weinland. Frankfurt 1860. 1. Jahrg, —_Nro. 1—6. IM. Vortrag des Hrn. Chem. Dr. Robert Schwarz über einige Ca- _ pitel aus der Lehre von den Nahrungsmitteln. Versammlung am 22, Juni, I, Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 25. Mai I. J, II. An Druckschriften waren in diesem Monat eingelaufen: 4. Gemeinnützige Wochenschrift. Organ für Technik u. s. w. Würzburg 1860. X, Jahrgang. Nro. 1. : 2. Fr. X. Zippe. Lehrbuch der Mineralogie mit naturhistor. Grundlage, Fr Vien 1859. (Vom Hrn. Verfasser.) 8, Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Ges. in Wien.IX. Band. 1859, 4. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. X. Jahrg, 1859. Nro. 4. 5, Reuss, die Forminiferen der westphäl. Kreideformation (v.H. Verf.) EG, Hystorya naturalna i hodowla ptaköw zabawnych atd., od St. K z 8 ziemuszowej Pietruskiego. Kraköw. 1860, : III. Vortrag des Hrn. Prof. Aug. Reuss: 1. Ueber einige Mineralien als Hüttenproducte, — 2. Ueber den tertiären Süsswasserkalk von Tuchofic. - WW. Der Vereinssecretär, Dr. Weitenweber, verliest zwei an ihn gerichtete Schreiben : a) von der Frau Josephine Kablik in Hohen- 11 ’ 130 elbe, Petrefacte aus jener Gegend betreffend, und b) vom Hrn. Apotheker Wenzel Sekera’in Münchengrätz, nebst einer Aufforderung an böhmische Botaniker (s. vor. Nummer $. 125). V. Das Obergymnasium zu Eger wird als wirkl, Mitglied des Vereins aufgenommen, | Wissenschaftliche Mittheilungen, Uebersicht der fossilen Pflanzen des sogenannten Vebergangsgebirges. Nach Prof. Dr. H..R.. Göppert von Dr. Weitlenweber, In der neuesten Abhandlung des berühmten Verfassers: Ueber die fos- sile Flora der Silurischen, der. Devonischen und untern Kohlenformation oder des sogenannten Uebergangsgebirges (mit 12 Steindrucktafeln), welche einen integrirenden Theil des XXVII: Bandes der Verhandl. d. k. Leopoldinisch-Caro- linischen deutschen Akademie der Naturforscher (Jena 1860) ausmacht, gibt Derselbe im II. ‚Abschnitt ($.. 436-552) eine systematisch-kritische Ueber- sicht der fossilen Pflanzen, welche bis jetzt in den älteren paläozoischen, vor dem Auftreten der jüngeren Kohlenformation bereits vorhandenen, Ab- lagerungen entdeckt worden sind. Indem wir den speciellen Faclımännern das Studium dieser hochwichtigen "Schrift angelegentlich empfehlen, ‘wollen wir‘ hier- nur ein systematisches Verzeichniss der dort ausführlich abgehin“ delten und abgebildeten Gegenstände folgen lassen, " Aus der grossen Abtheilüng der A. Thallophyta sind, nach Göp- | pert, bisher im Uebergangsgebirge der verschiedenen Länder Europas usw; aufgefunden worden: I. -Classe: _Thalloideae. I. Ordnung: Algae. 1. Familie, Confervoideen. Confervites acicularis Göpp., Oldhamia radiata Forbes, Forch- heimera silurica Göpp. er 2. Familie, Caulerpeen. Caulerpites pennatus Eichw,, C. cactoides Göpp., ches natlıe angustifolius Hall, S. latifolius Hall. 3.Familie.. Phyceen. Murechisonites Forbesi Göpp. (Oldhamia antiqua Forb,) — Hali- serites Dechenianus Göpp — Drepanophycus spiaaeformis Göpp, — Harlania Halli Göpp. — Palaeophycus tubularis Hall, P. rugo- sus Hall und P. simplex Hall. A. Familie. Florideen. Chondrites antiquus Sternb, mit ‚Varietäten Ch, ant, & major Göpp. 131 und ß minor Göpp. — Ch. foliosus Eichw., Ch, subtilis Eichw., Ch. fruti- eulosus Göpp. (auch in Böhmen, in der untern silurischen Formation, bei Lodönic, Etage D. Barrande’s). Ch. eireinnatus Sterub., Ch. Nessigii . Göpp., Ch,-tenellus. Göpp. — Bythotrephis flexuosa Hall, B. succulenta. Hall. — Amansites dentatus Brongn., A. serra Brougn. — Delesserites antiquus .Göpp, Sphaerococcites lichenoides Göpp., $S. Scharyanus Göpp. (Kommt ausser Podberda in Kärnthen auch in der untern silurischen Formation Böhmens in, et- i was. kalkhaltigem Gestein bei Lodönic, Etage D. Barrande’s vor.) — Dico- tyonema Hisingeri Göpp. — Callithamnion Reussianum Göpp. (Aus der obern_ silurischen Formation Böhmens in kalkhaltigem grauen Gestein bei _Dlouhä hora, Etage E. Barrande’s). Als hierher gehörige zweifelhafte Arten führt Göppert noch an: -Fucoides ‚graphica, Vanuxem, velum Vanuxem, F. cauda ‚galli Vanuxem, F. aurifor- mis, Hall, Fucoides heterophyllus Hall, Dictyolithes Beckii Hall, Fucus; fennicus Kutorga, Aulacophycus costatus Eichw,, und Laminarites antiquissimus. Eichw.*) Aus der Abtheilung BB Cormophyta werden hier beschrieben und abgebildet ; 3 „» DW, Classe: Cryptogamae vasculosae. | U. Ordnung: Calamariae Endlicher, L Familie: Haplocalameae Unger. 4 a apl ocalamus thuringiacus Ung. - Kalymna grandis Ung.,K. striata ng. — Calamopteris debilis Ung.,— Calamosyrinx devonica Ung, „ Familie. Stereocalameae Unger. Eon Calamopitis Saturni Ung. E. 3. Familie: Equisetaceae, FR Calamites transitionis Göpp., C. cannaeformis Schloth,, C. approximatus schloth., C. Roemeri Göpp., C. Göpperti Römer, C. dilatatus Göpp.,. C. te- issimus Göpp., C. obliquus Göpp., C. variolatus Göpp., C.. Voltzii Brogn. — tigmat ocanna Volkmaniaua ‚Göpp. — Anarthrocanna deliquescens Göpp., A. tuberculosa Göpp., A. approximata Göpp. — B ornia scrobir eulata Sternb. Ei Familie Asterophyllitae. ’ » „‚Asterophyllites coronatus Ung., A. Hausmannianus Göpp., A, Br Göpp. — Sphenophyllum furcatum Geinitz. 10) . De 77% er *) In Schottland, Forfarshire, wo. sich die silurisch-devonischen Tilestones näher an den. Old red Sandstone anzuschliessen scheinen, wurden nach I. D. Pag e in neuester Zeit auch riesige Fucoideen, eine Cyclopteris und .5,,ein ‚Lepidodendron-Stamm aufgefunden. Die unter dem Namen Parka de- Rox«T eipiens Lyell bekannten Fossilreste gehören einer problematischen Pflan- ® ‚zenform an, W, 11° Eve 132 Ordo IM. Filices. 1. Trunci filicum,. Psaronieae Ung. Psaronius angulatus Eichw. (Tubicaulis angulatus Eichw.) 2. Petioli v. rhachides filicum (Rhachiopterides Corda). Zy- gopteris Tubicaulis Göpp. —Gyropteris sinuosa Göpp. —Clepsy- dropsis antiqua Ung., C. robusta Ung., C. composita Ung. — Sparga- num maximum Ung., minus Ung., giganteum Ung., aneimoides Ung, — Megalorhachis elliptica Ung, — Stephanida gracilis Ung., S. duplicata Ung. — Periastron reticulatum Ung. — Syuncardia pusilla Ung. — Pterodyction annulatum Ung. — Hierogramma mysticum Ung. — Mes o- neuron Iygodioides Ung., M. tripos Ung. 3. Frondes filicum. Sphenopteris elegans‘Brongn, distans Sternb., refracta Göpp., lan- ceolata Gutb., S. crithmifolia Lindl., S. petiolata Göpp., S. pachyrhachis Göpp,, S. devonica Ung., S. confertifolia Göpp. — S. Hönnighausii Brogn,, S. Gravenhorstü Brosn., obtusiloba Brogn,, S. Beyrichiana Göpp., S. anthriscifolia Göpp., S. imbricata Göpp. — Hymenophyllites Gersdorfii Göpp., H. querecifolius Göpp., H. dissectus Göpp., H. stipulatus Göpp., H. Schimperi Göpp., H, fur- catus Göpp. — Trichomanites grypophylius Göpp., T. bifidus Göpp. — Neuropteris Loshii Göpp. (= Gleichenites neuropteroides). — Odon-, topteris imbricata Göpp. — Cyelopteris dissecta Göpp., C. elegans Ung., €. trifoliata Ung., €. Richteri Ung., inaequilatera Göpp., C. Römeriana Göpp., C. Halliana Göpp. (—laxa Hall), C. hybernica Forbes, C. M. Coyana Göpp., €. tenuifolia Göpp., C. Bockschii Göpp. (—-Adianthites B. G.), C. fla- bellata Brogn., C. frondosa Göpp., C. polymorpha Göpp., ß rotundifolia Göpp. — 'Schizopteris Lactuca Presl (—Filieites lacidiformis Germ.,) Aphlebia crispa Sternb. — Cyatheites asper Göpp. (—Pecopteris aspera Brogn.) — Pecopteris strieta Göpp. (—Aspidites st. Göpp.) — Dactylio- pteris Stiehleriana Göpp., D. remota Ung. — Asplenites elegansı Ettingsh. (—Sphenopteris Asplenites Gutb.) u: Ordo IV. Selagines. Lycopodiaceae(=Sagenariaceae Corda): Lycopodites acicularis Göpp:, L. pennaeformis Göpp., L. pinastroides Ung, — Arctopodium insigne Ung., A. radiatum Ung.*) Lepidodendreae: Lepidodendr, teiragonum '*) In den Devongesteinen der Insel Gaspe in Canada findet man, wie J. W. Dawison (in Philos. Magazin 1859. XVII.) mittheilt, — unter andern Pflanzenresten auch eine eigenthümliche Lycopodiaceen- -Sippe, Psilophyton mit mehreren Arten (Ps. Princeps, Ps, robustius), ferner ein Lepidoden- dron Gaspearum nov. sp., Prototaxites Lozani, (Coniferenholz an Taxus erinnernd), Knorria, Poacites. W. 133 Sternb. (—Palmaeites quadrangulatus Schloth,, Aspidiaria Schlotheimii Presl), L. squamosum Göpp., L. notlium Ung., L, Richteri Ung.— Sagenariaaculeata Bresl, S. rugosa Presl, S. depressa Göpp., S. Veltheimiana Presl (—Küorria ‚fusiformis Römer, — Aspidiaria Göppertiana Stiehl. — Lycopodites dilatatus Geinitz), S. Bloedei Fischer de W. (=S. elliptica Göpp.), S. Römeriana Göpp. ($.Volkmanniana Röm,), S. acuminata Göpp. (—Lepidodendron ac, Ung.), S. geniculata Röm,, S. pertusa ‚Eichw., S. tenuistriata Eichw., S. excentrica Eichw., $. Bischoffüi Göpp., $. remolta Göpp,, S. , coneatenata | Göpp., 8. ara pP, 8. eyclostigma Göpp:, S. truncata Göpp, .— Megaphytum Kuhi- um Göpp., M, simplex Göpp,, Hollebenii Göpp. (Rothenburgia Hollebenii Cotta), M. dubium Göpp., M. remotissimum Göpp. — Halonia tetrastichä Göpp., H, tubereulata Brongn. — Didymophyllon Schottini Göpp. — Ancistrophyllum stigmariaeforme Göpp. — De chenia euphorbioides spp-; D.. Römeriana Göpp. — Aphyllum’paradoxum Ung. — Cardio- Sarpon punctulatum. Göpp. et. Berg. — Cladoxylon | mirabile Ung., €. gentrale Ung., C. dubium Ung, — Schizoxylon taeniatum: Ung. | Classe: Monocotyledones. Ban! Ordo V. Noeggerathieae Sternb, No eggerathia obliqua Göpp., N. abseissa. Göpp., N. ovata Göpp., N. aequalis Göpp., N. distans Göpp., N. dichotoma Göpp., N. Rückeriana Göpp. und N graminifolia Ung. be ı) Classe : Diecotyledones dymindephmah: i Ordo VI. Sigillarieae Ung. Sigillaria alternans Brongn. (—Syringodendron a. Sternb,) mit den rüher als eigene Gattung aufgestellten Wurzeln: Stigmaria ficoides Brongn. Deren Göppertsche Varietäten: & vulgaris, ß undulate, y reticulata, ö stellata, & sigillarioides, S 'inaequalis, n minuta, & elliptica, ı laevis, % anabathra und X dactylostigma, — Sigillaria Hausmanniana Göpp., S. undu- ata und S. minutissima Göpp. nebst folgenden Arten, welche nach Göppert och einiger Erläuterung zu bedürfen scheinen: Stigm. annularis Ung. et Richt. ; Sigillaria reniformis Brongn. (—Palmaeites sulcatus Schloth.), Sigill. nodulosa Eichw. BerepıdödHGren nodulosum),‘ S. interrupta Eichw., $. Vanuxemii Göpp.*) u Ordo VII, Coniferae. © Aporoxylon primogenium Ung. (=Pissadendron elericorum Richt.). — I ro topitys Buchiana Göpp. — Araucarites Beinertianus Göpp., A. darbonaceus Göpp., A. Tichadevianus Göpp. (Dadoxylon J. Endlicher). An- 1 Bereise werden noch einige paläozoische Frü chte pen da & e). Nach Geinitz kommen Reste von Sigillaria:oculata und veriilorinil auch im Anthracitlager von Brandau in Böhmen vor. ‚usWr 134 es dem trefflichen Beobachter G-ö pp ert'in neuerer 'Zeit sehr zweifelhaft‘ erschienen ist, ob die beiden Gattungen Rhabdocarpus und Trigonocarpon! wirklich zu den Cycadeen, oder nicht vielmehr zu den Coniferen (etwa zw Gingko, wie man angegeben hat) gehören; es sind diess die zwei Arten? Trigonocarpon ellipsoideum Göpp. und Rhabdocarpus eonchaeformis Göpp. Die Zahl sämmtlicher bisher im sogenannten Uebergangsgebirge aufgefun-) denen fossilen Pflanzen-Arten beläuft sich, der oben mitgetheilten G@öp- pert’schen. Uebersicht zufolge, auf 185, welche sich nach den verschie- denen Ordnungen oder grösseren Familien folgendermassen vertheilen: Algae' 30, Calamariae 20, Asterophyllitae 4, Filices 65, Selagineae 40, Cladoxyleae 4, Noeggerathieao 8, Sigillarieae 6, Coniferae 6 und Früchte unbestimmter Stellung 2, macht zusammen 185 Arten. — Nach den verschiedenen .-For- mationen geordnet sind nach Göppert bekannt: a) aus’ der silurischen For-. mation 20 (untere 17, obere 3), b) aus der Devonischen Formation 63: (un- tere 6, mittlere 1, ‘obere 56) und aus der Kohlenformation (untere oder ältere 47, Kulmgrauwacke einschliesslich Posidonomyenschiefer - 23, jüngst Grauwacke 51). Wir glauben aber, dass sich, namentlich was speciell die silurisch Formation Böhmens betrifft, noch so manche hierher gehörige Bereicherüngen an fossilen Pflanzenarten herausstellen werden, welche der systematischen Be- stimmung und Publication von Seiten der betreffenden gelehrten Naturforsche entgegenharren, ohne bisher in den paläontologischen, Sammlungen hinreichend gewürdigt worden zu sein. a Mineralogische Notizen aus Böhmen. Von Prof. Dr. Reuss. (Fortsetzung von Seite. 89.) I. Am Mariengang (12. Lauf) sind in jüngster Zeit sehr. nette, bis 44 grosse Pseudomorphosen von Calcit nach Baryt vorgekommen, - Sie sine grösstentheils sehr ebenflächig und Scharfkantig‘ und stellen Tafeln: dar. 'vor der einfachen Combination; Pr. Pr. Pr+ @©. @ + ©)*%, wobei gewöhnlich das brachydiagenale, seltener das makrodiagonale Doma mehr entwickelt ist als das andere, Sie bestehen beinahe sämmtlich aus durchscheinendem weissen körnigem Kalkspath und bieten selten im Innern eine Höhlung dar, , in; de der. Caleit in netten Rhomboedern ("/, R.) angeschossen ist, Zuweilen. ‚sind in der Caleitmasse kleine Partikeln von Fyrit, rotbbrauner Blende, ‚Spröd-] glaserz oder Rotligiltigerz eingewachsen, oder die Pseudomorphosen sin äusserlich mit einer unterbrochenen dünnen PIE von Pyrit oder nit überzogen. 135 0.Schon aus der Krystallform kann man schliessen, dass die 'Pseudömor- phosen ‚dem älteren Baryt angehören. Dasselbe ergibt sich aber aus der Reihenfolge der miteinander einbrechenden Mineralien. An einem der vorlie- genden 'Exemplare beobachtet man folgende paragenetische Reihe : 'q Ben 1. Zu ünterst körnigen Eisenspath mit eingesprengten kleinen Pärtien 'Stephanit und rother Blende. 2, Auf diesem sitzen die beschriebenen Pseudomorphosen nach Baryt. "8, Darüber krystallisirter farbloser oder graulicher Quarz, ee zum heile in grossen Krystallen. "4. Dieselben werden stellenweise von einer Rinde klein- krystallisirten 4 der 'traubigen gelblichen Braunspathes überdeckt, "5, Dann folgt weisser körniger Calcit, der aber nicht an allen Stellen von handen ist. 6. Auf dem Caleit liegt hin und wieder derber und undeutlicher kry- sta sirter Stephanit und Proustit, welcher gewöhnlich wieder | Me . mit einem dünnen Ueberzuge sehr feiner Krystalle von Pyrit ver- sehen ist, 54,8; Diese Substanzen werden an den meisten Orten. wieder von 'ziem- ich \ grossen weissen Calcitkrystallen (1/, R, @ .R.) bedeckt, SFR 9. Theils auf diesen, theils unmittelbar auf den früher erwähnten: Mi- alsubstanzen sitzt endlich gediegenes Silber in gebogenen und gewunde- nen Dräthen und Haaren auf, Es gibt sich also auch hier wieder als sehr ju- gendliche Bildung zu erkennen, ol. Gediegenes Kupfer ist in Böhmen eine so seltene Erscheinung, dass jedes auch noch so beschränkte Vorkommen desselben bemerkt zu wer- en verdient, besonders wenn seine genetischen Verhältnisse mit höherem Interesse verknüpft sind. Einen neuen Fundort theilte mir Herr Constantin Y. Nowilcki mit. ‘Es sind diess die Kupferkies - führenden Lager, welche | ir “Phyllit bei’ Graslitz im westlichen Theile des Erzgebirges aufsetzen, Der upferkies ist in grösseren und kleineren derben Massen entweder unmittel- dar im Schiefer oder in derbem Quarz eingewachsen und wird nur von ebenfalls derbem Pyrit und etwas Eisenspath, dessen kleine Rhomboeder oder körnige Partien mehr weniger in Limonit umgewandelt sind, begleitet. ‘Von andern Mineralsubstanzen ist bisher nichts vorgekommen, nit Das Kupfer wurde nur an einer sehr beschränkten Stelle im Erzen- gel-Gabriel-Stollen gefunden, in einer Kluft des Phyllites, durch welche \ gewässer in reichlicher Menge in die Tiefe dringen. Es bildet zierliche dendritische Gestalten, an denen man mittelst schwacher Vergrösserung kleine fegelmässig aneinander gereilite Krystalle (HO.) zu erkennen vermag. Sie h ji ” 136 liegen nur lose auf der Kluftfläche des Gesteines, in eine dünne Lage braunen Eisenochers eingebettet, und lösen sich leicht von ihrer Unterlage ab. N Offenbar steht ihre Entstehung mit einem Zersetzungsprozesse des Ku- pferkieses in Verbindung. Es entstand aus diesem durch Oxydation ‘wohl | Eisen- und Kupfervitriol, die sich im Wasser lösten. Von ersterem muss | man die Gegenwart des ocherigen Limonites ableiten. Das gediegene Kupfer kann aus dem schwefelsauren Kupferoxyde nur durch Reduction hervorge- | sangen sein. Eine Reduction zu Schwefelkupfer, z. B. durch organische. Sub- stanz wäre gewiss leicht erklärlich ; viel schwieriger ist diess mit dem me- | tallischen Kupfer. Vielleicht wurde zuerst Kupferoxydul gebildet, welches dann, wie es bei Berührung mit Schwefelsäure geschieht, theilweise zu Kupfer reducirt wurde, während der andere Theil sich zu Kupferoxyd oxy- dirte, Oder ist der Process doch viel einfacher durch blosse Reduction mit- } telst der im. Meteorwasser enthaltenen organischen Substanzen ‚vor sich gegangen. Dass diess möglich sei, zeigt das Vorhandensein von metallischem | Kupfer auf fossilen Fischresten und der Umstand, dass man in allen Berg- werken dasselbe als Ueberzug von Holzspänen angetroffen hat. III, Vor Kurzem lernte ich ein mir bisher unbekanntes Vorkommen von krystallisirtem Qu arz in den Silurgebilden der Umgegend von Prag kennen. Die Grauwackenschiefer hinter Wolschan, in welche der Quarzit eingelagert | ist, werden von bis 1” starken Klüften durchzogen, welche durch grosskör- f nigen Kalkspath ausgefüllt sind. In diesem Kalkspathe sind die erwähnten Quarzkrystalle eingewachsen und können durch Säure aus demselben blossge- legt werden. Sie sind graulichweiss, halbdurchsichtig und erreichen mitunter die Grösse eines halben Zolles. Sie stellen die gewöhnliche Combination, + = — = @P. dar, sind ringsum auskrystallisirt, aber durch un- gleiche Flächenentwicklung fast immer auf die mannigfachste und auffälligste Weise verzerrt. Nur sehr selten sind sie regelmässiger gebildet und dann walten die Pyramidenflächen vor, während die Prismenflächen nur als schmale Säume an den Mittelkanten erscheinen, Sehr oft sind zwei oder drei Kry- stalle in paralleler Richtung mittelst einer Prismenfläche verwachsen oder sie stellen deutliche Zwillingskrystalle dar mit @P als Zwillingsfläche, Sel- tener ist die Verwachsung unregelmässig, Auf ganz ähnliche Weise findet man ringsausgebildete Quarzkrystalle in dem körnigen Kalkspath eingewachsen, der die zahlreichen Klüfte des; Dia- bases von Kleinkuchel bei Prag erfüllt. Nur pflegen sie mehr säulenförmig in die Länge gezogen, viel regelmässiger ausgebildet und rauchgrau ge- färbt zu sein, Aetzt man den Kalkspath mit Säuren hinweg, so findet man die Klüfte 137 des Diabases nicht selten mit sehr kleinen . aber: fast durchsichtigen Leueito- edern von: Analcim und eben solchen Rlomboederun von Chabasit überkleidet, Manche Klüfte sind auch statt des Kalkspathes mit feinstrahligem Mesotyp erfüllt, der stellenweise in zahlreichen ‚Nüssen auch im Diabase selbst inne liegt, Sehr selten sitzen auf den Kluftlächen endlich kleine rhombische Tafeln, die man für Prehbnit halten muss, Das eben beschriebene Vorkommen. des Quarzes kann man auch in! den obern kalkigen Schichten der Silurformation beobachten. Die Klüfte ‚der plat- tenförmigen grauen. Kalksteine der Etage F. im Radotiner Thale sind ge wöhnlich durch körnigen Kalkspath ausgefüllt, in welchem zahlreiche schwarz“ graue, sehr plattgedrückte und verlängerte Quarzkrystalle eingebettet ı sind, mitunter nicht dicker, als starkes ‚Eapiek: mit glänzender, gleichsam mehr ter Oberfläche. ollh IV. Im Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt 1857. I. p. 62. Bu die ostwärts und nordwestwärts von Neudek im Granit aufsetzenden gangförmigen Massen, welche aus einem Gemenge von Hornblende, Strahlstein, Chlorit und Granat bestehen und Magnetit und Hämatit führen, kurz beschrieben. Der Granat ist kleinkörnig, gelblich-' oder röthlichbraun und schliesst ringsum ausgebildete Leucitoeder desselben Minerals von Erbsen- bis Haselnuss-Grösse ein. Dieselben sind, wie ich schon früher an einem andern Orte (Sitzungsberichte d. kais, Akad.d. Wiss. X, Bd. p. 52) beschrieben habe, auf der Hieronymus- zeche bei Hochofen, bald zum Theile, bald ganz in dichten und ochrigen Hämatit umgewandelt, An einem mir itzt vorliegenden Handstücke, : das ich Hrn. Const. v Nowicki verdanke, beobachtet man eine ähnliche Umbil- dung, aber in Limonit. Aber nicht nur die Granat-Krystalle, sondern auch>die körnige Granatmasse, in welcher dieselben eingewachsen sind, sind» ‚dieser Pseudomorphose unterlegen. Stellenweise ist der. Granat noch frisch, während man an anderen Stellen alle Stufen der Umwandlung in Limonit bis zur Voll= _ endung derselben beobachten kann. Die derbe Masse enthält übrigens.noch sehr feinkörnigen Pyrolusit in kleinen Nestero und Adern, und einzelne Blätt- chen und kleine blättrige Partien von smaragd- oder gelblichgrädem Uran- ji glimmer (Chalcolith). — _— Beiträge zur Fauna der mährischen Höhlen. Von Dr. Heinrich Wankel in Blansko. (Fortsetzung von S. 122.) Ordnung : Insectivora (Insektenfresser), Ohne Lücke im. Oberkiefer, die. mittleren ‚Vorderzähne ‚ebensogross oder E., grösser, als die seitlichen. 138 Famili6: Talpina (Maulwürfe), Die Vorderfüsse flach erweitert, mit breiten, flachen Nägeln und viel stärker, els die Hinterfüsse,. Augen und Ohren im Pelz verkteckt. Gattung : Talpa. Im Oberkiefer 6, im Unterkiefer 8 Vorderzähne mit hervortretenden Eckzähnen. Talpa europaea (der gemeine Maulwurf). tat Die Augen kommen in einer deutlichen Augenspalte zum Vorschein, Er durchwühlt bloss das Aluvium der Höhlen, daher findet er sich nur am Eingange derselben, wie z. B. in der Vorhalle der Slouper Höhle, der Schafsgrotte bei Holstein und in vielen’ kleinen Grotten des Punkva- und dürren Thales. Ordnung : Carnivora (Raubthiere). Alle 3 Zahnformen ; Backenzähne von dreierlei Gestalt mit einem Reisszahn in jedem Kiefer. Familie: F’elina (Katzen). Bewegliche, einziehbare Krallen. Gattung: Felis, Im Oberkiefer 4, im Unterkiefer 3 Backenzähne, Felis Catus (die wilde Katze). Die Nasenbeine treten mehr, als die Oberkieferbeine in die Stirne hinein; die hinterste Spitze des Reisszahns im Oberkiefer wendet sich stark’ nach aussen. Einige wenige Reste von denselben fanden sich in :der Siouper Höhle an schwer zugänglichen Stellen. Ebenso wurden in der neben der früher genannten gelegenen Höhle (Nicova skäla) zwei grösstentheils erhaltene Ske- lette mit zahlreichen benagten, verwitterten, oft in Trawertin 'gehüllten Kno- chen von Hasen, Rehen, Fuchs, Kaninchen usw. aufgefunden. Die Oertlichkeit und Verhältnisse, unter welchen diese Knochen gefunden wurden, lassen vermuthen, dass die wilde Katze durch längere Zeit hier einstens ihren Wohnort gehabt, RN Felis domestica,. (Die Hauskatze.) Die Nasenbeine und Oberkiefer treten gleich weit in das Stirnbein hinein, hinterste Spitze des Reisszahns wendel sich etwas nach innen, Viele Reste fanden sich in den kleinen Höhlen der Thäler und selbst in der Slouperhöhle, dem: Vypustek, der. Schafgrotte usw, Höchst wahr- scheinlich ging sie den dort. hibernirenden ‚Chiroptern, namentlich dem Rhi- nolophus Hipposideros nach, der nicht selten sehr niedrige Stellen wählt, wo sie ihn leicht erhaschen konnte, Felis leospelaea nov. var. (Der Höhlenlöwe.) Mib'wenig gewölbter in der Mitte ausgehöhlter Stirne zum Unterschiede von der Fel, spelaea Goldf. '/, grösser als der Löwe, dem sie am nächsten steht. 139 Zur’ Zeit, als schon die letzten Generationen der Höhlenbären 'insere Höhlen bewohnten, mag sich der Höhlenlöwe eingeschlichen und denselben das Recht, bier zu wohnen, streitig gemacht haben. Seine Reste fanden sich in den obersten Knochenschichten des Diluviums der Knochenstrecke der Slouper Höhle, unter den Maiuthknochen der Schafsgrotte bei Holstein usw. Familie Hyaena (Hyänen). un Im Oberkiefer 5, im Unterkiefer 4 Backenzähne, keine zurückziehbare Krallen. Bas Hyaena spelaea Goldf. Die Dimensionen grösser, das Knochengerüst stärker, kömmt der Hyaen. ‘ crocata nahe. isiglod Mit’ dem Höhlenlöwen scheint auch die Höhlenhyäne Besitz von den Grotten genommen zu haben, sie schien aber dem grimmigen Höhlenbäreh äusgewichen zu sein und ihre Wohnstätte in anderen Theilen der Höhle "ii seitlichen Strecken aufgeschlagen zu haben, Besonders die Nicova skäla lie- ferte viele Reste derselben, meistens Unterkieferfragmente ; ebenso fanden sich Spuren von ihnen in der Schafgrotte bei Holstein und in Seitenstrecken en Slouper Höhle, n . Familie: Canina (Hunde). als Im Ober- und Unterkiefer jederseits zwei Höckerzäfne hinter dem stark I% hervortretenden Reisszahne ; nicht zurückziehbare Krallen. ' E Gattung: Canis. led Hnis 19 Im Oberkiefer 6, im Unterkiefer 7 Backenzähne, die Innenzehe der Vörder- füsds erreicht nicht den Boden. ib ob Canis lupus (der Wolf), 19.4 T1s4hr0V Die Knochen des Kopfes stärker und kräftiger als die des grössten Hundes, Die 'Nasenbeine dringen nicht so weit, wie das Oberkieferbeiu in das Stirnbein, '’ Im Aluvium der kleinen Höhlen, namentlich in der sogenannten 'Hunds- grotte des Kiriteiner Thales, in der Wolfsgrotte des dürren Thales, fanden sich zahlreiche Knöchenreste, die sowohl durch ihre Stärke und’ Kräftigkeit als auch übereinstimmende Grösse auf den Wolf schliessen liessen ; sie lagen! zerstreut mit Reh-, Hirsch-, Pferd-, Rind- und ’Schafsknochen im 'Alüvium der Höhlen. Auch will Prof. Kolenati in einer kleinen Höhle bei "Ochoc-einen Wolfsschädel gefunden haben, der im Naturalien-Cabinet «zu Brünn’ auf“ bewahrt wird, Jılsiellsie Be" Canis vulpes (Der Fuchs). ber Die Nasenbeine dringen nicht so weit in das Stirnbein als die Oberkieferbeine. Die meisten unserer Höhlen und besonders’ die schwer zugänglichen, mit ö niedrigen Eingängen sind ein willkommener Wohnort der Füchse, 'Fast in allen findet man deutliche Spuren eines längeren Aufenthaltes ‘der "obenge- _ Mannten Thiere; so sind die kleinen Höhlen bei Kititein, die sogenannten 140 Hundsgrotten eine Colonie der Füchse, Ich fand iu der, aus vielen niedrigen Hallen bestehenden sich sehr weit erstreckenden, mit vielen Ausgängen ver- sehenen Grotte mehrere Lager von Fuchsfamilien, viele Reste gestorbener Füchse und die Uiberbleibsel ihres durch viele Jahre hieher geschleppten Raubes, bestehend aus Knochen aller möglichen Säugethiere und Vögel, Die Wände sind an einzelnen Stellen geglättet, an anderen von dem immerwäh- renden Spielen der Jungen deutlich abgewetzt und zerkratzt, Anmerk. Ich will hier Einiges über die Naturgeschichte der Füchse unserer Gegend, das ich der gütigen Mittheilung des Revierförsters Herrn Dolezal in Jedovnic, eines eifrigen Fuchsjägers und Naturfreundes, verdanke, dem Wortlaute nach anführen: Der Fuchs zeichnet sich bekanntlich vor allen andern Raubthieren unserer Gegend ebenso durch List und Verschlagenheit, wie durch vielseitige Schädlichkeit der Wildbahn. aus, An der Basis: der Ru- the hat er eine mit harten gelblichen Haaren beselzte Drüse, genannt die Nelke oder Viole, die einen gewürzartigen Geruch verbreitet, Die Raaszeit tritt Mitte Februar ein, währt 8—14 Tage und 9 Wochen nach _ derselben, nämlich im Monate Mai, schüttet die Fee (Weibchen) 5—9 Junge in irgend einem unterirdischen Bau oder Schleif;: Die Jungen: werden von den Alten mit ‚besonderer Sorgfalt 6—8 Wochen ernährt, während welcher Zeit, die Alten abwechselnd auch am Tage auf Raub ausgehen. Vermuthet oder wittert er eine Gefahr in der Näke des Schleifes, so fängt er an zu schrecken (bel- len), um wahrscheinlich hiedurch der in dem Bau befindlichen Familie von der drohenden Gefahr Nachricht zu geben. Ist die Ernährungszeit der Jungen vorüber, so erscheint der Fuchs selten am Tage, indem er während des- selben in seinem sicheren Schleif, den zahlreichen kleinen tiefgehenden ‚Fel- senhöhlen des Kalksteines, ruht. Nach der 8—14tägigen Raaszeit trennt sich das Ried (Männchen) von der Fee, zur Schültungszeit aber findet sich: das- selbe zur Pflegung der Jungen wieder ein, er lebt daher ausser dieser Zeit nie gemeinschaftlich, Auf seinen nächtlichen Streifzügen macht er keine Aus- nahme bezüglich seiner Beute; jedes nützliche niedere Feder- oder Haarwild, Mäuse aller: Gattungen, Iusecten, Käfer u. dgl. sind ihm eine: willkommene Beute. Ist er vollkommen gesättigt, so wird der Beuteüberschuss im Som- mer in die Erde, im Winter in ‚Schnee sorgfältig vergraben, um bei nächstem, vielleicht misslungenem Streifzuge zu dem vergrabenen Schatze zurückzukeh-, ren, den er aber vorsichtig umkreist, ehe er darauf losgeht, und ist etwa die Luft durch etwas ihm Verdächtiges unrein geworden, so verlässt er den Ort und trollt seiner Wege weiter, Zur Habhaftwerdung desselben gehört sowohl auf Jagden als, auch bei Aufstellung des. Fangeisens grosse Vorsicht. Die Fangmethode geschieht auf mehrere Art. Hat man z. B. den Fuchs in einem Schleif eingeschlossen, was 141 durch Vorlegen grosser Steinmassen und Verstopfen des Höhleneinganges geschieht, so wird ein Tellereisen in der von den Steinen übrig gelassenen Oeffnung zurecht gelegt, so dass er, wenn er den Ausgang benützen wollte, das Tellereisen passiren muss; er ist aber zu vorsichtig, um sich dem Eisen zu nähern, denn oft vergehen 14 Tage, (Hr. Dolezal hat sogar 19 Tage beobachtet) bevor der Fuchs, durch die peinlichste Hungersnoth gequält, in das gelegte Eisen gerälh. Oft ist es vorgekommen, dass der Fuchs wenige ‚Schritte vor dem Eisen verhungert und verendet gefunden wurde. © ‘Im Freien wird derselbe in Berliner oder Bogeneisen gefangen ; das | ‚Eisen muss aber rein polirt sein und keine Rostflecke haben. Beim Aufstellen wird | dasselbe mit Gansfett gut eingerieben, mit Tannenreisig bedeckt und die zu- bereitete Witterung au dasselbe befestigt. Das Aufstellen muss an lichten Stellen geschehen, wo der Fuchs schon aus weiter Ferne den Köder wittern kann ; auch hier versucht er alle möglichen Schliche' und verlässt oft den Ort, ohne die Witterung anzunehmen, endlich nach einigen Tagen kann er der Versuchung nicht widerstehen und geräth ins Eisen. — Das Vergiften mit Nux vomica oder Strychnin ist auch kein sicheres Vertilgungsmiltel, denn oft genas der Fuchs, nachdem er das Gift erbrochen und bedeuteude Menge Wasser, durch heftigen Durst geplagt, zu sich genommen, vollkommen wieder, En: Familie: Ur’sina (Bären). Im Ober- und Unterkiefer jederseits zwei Höckerzähne ‚hinter dem ; kleinen 4 Reisszahn, Backenzähne mit Kaufläche, ; dan Gattung: Ursus. Der okseın hat eine stumpfhöckerige Krone und nähert sich mehr den Formen der grossen länglichen Mahlzähne. Ursus spelaeus Rosenm. (Der Höhlenbär). Mit steil Me. Stirne, 3 Backenzähne im Ober- und 4 im Unterkie- ? j e7 Doln r, 1/, grösser als der braune Bär. Durch eine zieh Reihe von Jahren bewohnte der Höhlenbär in zahl- ten Familien die meisten der Grotien unserer Gegend ; sie fanden ihre \ahrung grösstentheils in den damaligen Pachydermen, wie Rhinoceros Ma- muth, in den grossen Ruminantien wie Cervus, Bos etc., in den Einhufern 2. s. w. Ganz oder theilweise schleppten sie die Beute vor die Eingänge de Höhlen, wo sie den herausgelockten Jungen als Nahrung diente. Die Reste rer Mahlzeiten haben sich auch erhalten und sind z.B.in der Seitengrotte der Er Höhle (der Nicova skäla) abgelagert worden, Heftige Kämpfe wü- _theten unter ihnen, denn die zahlreichen geheilten Knochenverlelzungen, deut- liche Bisswunden, sprechen dafür, Ein sicheres Kennzeichen, dass die Bären lange Zeit hier gewohnt und gelebt hatten, sind die grosse Menge von Co- _ prolithen, das Wohlerhaltensein der Knochen, das Verhandensein von Kno- Bi .; 142 chen jeder Altersstufe und der Mangel an Resten von Thieren, die in Höhlen | nicht .zu leben pflegen. Durch plötzlich eintretende, Fluthen . wurden ganze Generationen der Thiere, die sich auf den höchsten Punkt geflüchtet und zu- sammendrängten, vernichtet und eine grosse Anzahl von Jahren musste ver- gehen, bis auf dem Grabe ihrer, Ahnen sich eine neue kräftige und mächtige Generation, entwickelte, die abermals von den heranstürmenden Fluthen durch- brochener: Binnenseen in Schutt und Erde vergraben wurde, 1 Besonders zahlreich bewohnte der Höhlenbär die, Slouper: Höble, diess lässt. sich aus den vorhandenen Resten mit Sicherheit annehmen, denn die Anzahl der zu Tage geförderten Knochen und die Reichhaltigkeit der. Kuo- chenschichten lassen auf viele Tausende von Individuen schliessen. Auch die Katharinenhöhle, die Schafsgrotte bei Holstein und der Vypustek bergen viele Bra dieser, Thiere, Ursus arctoideus Cuv. mis flacher Stirne, schmälerem Kopfe und dann und: wann Reste ‚oder. :Zahn- lücken von Lückenzähnen. Er bewohnte mit dem verhergehenden gemeinschaftlich unsere Höhlen in eben so grosser Anzahl, jedoch ist aus den vielen Abstufungen und Ueber- gängen verschiedenartiger Schädel -von verschiedenen Altersstufen anzunehmen, dass die Unterschiede und Dimensions-Verhältnisse mehr dem Alter und Ge- schlecht zuzuschreiben sind, als einer neuen Art. Familie: Mustelina (Marder). Im Ober- und Unterkiefer jederzeit einen Höckerzahn hinter dem Reisszahn, Gattung : Meles. Der Höckerzahn im Oberkiefer sehr gross, in einer Richtung mit dem Kiefer gestellt, etwas länger, als breit. Meles Taxus (der Dachs). ‚,.. Ein häufiger Bewohner unserer niedrigen engen Höhlen ; nicht selten ereignet es sich, dass er gemeinschaftlich mit dem Fuchse die Höhle, be- wohnt, der jedesmal dann einen andern Aus- und Eingang wählt. Er wird häufig seines Fettes wegen in das Tellereisen gefangen, was sehr leicht ge- ‚schieht, da er nicht die Klugheit und List des Fuchses besitzt. Den geringen Schaden, den er der Wildbahn thut, überwiegt der Nutzen bedeutend, indem er viele schädliche Thiere, wie Mäuse, Insecten u. Ss, W. vertilgt, wesshalb er. mehr geschont, als vernichtet, zu werden verdient. Gattung: Gulo. Der iso im ‚Oberkiefer. ist quer. gestellt, ungefähr doppelt. so breit! -OU als lang, \ 143 Gulo spelaeus moraricus nov. var. (Der mährische Vielfrass). it flacher Stirn, horizontal laufender Crista oceip. und hackenförmig nach > abwärts gekrümmter Spina oceip. (ls Gegensatz zum Gulo spelaeus Gold.) © Ein einziges, beinahe vollständiges Skelett fand sich in der zweiten öchenablagerung der Slouper Höhle, die Knochen sind alle wohlerhalten nc ee Reis beisammen gefunden worden, } Gattung: Zutra. | bi Höckerzahn im Oberkiefer ist fast rhombisch, etwas breiter als lang. ” Lutra vulgaris (Die Fischotter). rshat sehr häufig die Wasserhöhlen dieser Gegend, wie den Punkwa- fluss, die Macocha, die Holsteiner, Jedlowitzer Höhlen, ‚die Heisargrotie dc die Byäi skäla. IH 5: (Fortsetzung folgt.) \ERERERDIEN Bemerkungen zu Hrn. Dr. P. Cartellieri's Schrift: „Die Franzensquelle in Eger-Franzensbad und der atmosphärische Luftdruck.“ Bas us®l Von Dr. A. F. P, Nowak in Prag. 5 Mit der oben genannten kleinen Schrift (Prag 1860,, In Commission, bei c. ‚Klemm in Leipzig. 11 Seiten gr. Quart mit einer Jithographirten, Tafel) hat Hr, Dr, Cartellieri in Franzensbad unbedingt einen höchst, schätz- baren „Beitrag zur Physik der Mineralquellen“ geliefert und sich durch. die vieljährige Mühe, die er seinem Beobachtungsobjecte, nämlich der. jeweiligen bflussmenge der Franzensbader Mineralquellen (namentlich der Franzensquelle) f ewidmet, ein bleibendes Verdienst erworben. Ja es kann nach den von ihm veröffentlichten und verbürgten Resultaten, die er in dem kategorischen.. Aus- sprüche zusammenfasst, „dass die Menge der ‚Abflüsse der Franzensbader ineralquellen mit der Grösse des. Luftdruckes im umgekehrten Verhältnisse eht® ($. 3), — wirklich nicht für eine anmassende, sondern nur für ‚ eine z billige Forderung gehalten werden, ‚wenn Hr, Dr. C, (S, 4) sagt; „Mit er Annahme, dass eine Mineralquelle ia ihrer Ergiebigkeit immer gleich ‚sei, Wir man sich ohne den Beweis zahlreicher Messungen bei verschiedenstem Baro- meterstande nicht mehr begnügen dürfen, und bei Angabe des Abflussquantums in ‚der Zeiteinheit wird stets auch auf den Stand der auf den. Nullpunkt Teducirten Quecksilbersäule Rücksicht zu nehmen sein.“ — Also, wie schon be- merkt worden, Hrn. Dr. Cartellieri’s neueste Schrift muss als eine werth- und verdienstvolle anerkannt werden und dürfte gewiss sehr viel dazu beitragen, dass ähnliche Untersuchungen, wie diess Hr. Dr. C. selbst ‚hofft (S. 3), an anderen Mineralquellen und endlich, wie der Schreiber diesor 144 Zeilen zu wünschen‘ wagt, auch an Grubenwässern und EP EINEN Quelle vorgenommen. werden. ei h Um: so schwerer, aber fällt es dem Schreiber dieser Zeilen, dass e sich trotzdem in der unangenehmen Nothwendigkeit befindet, das nicht ge- ringe Verdienst des. Hrn. Dr, C. hier mit einer Art Kritik antasten zu müssen die er walırlich gerne nicht ausgeübt haben würde, hätte er sich nicht scho in eben diesen Blättern *) für den entschiedenen Gegner und Bekämpfe jener bequemen Quellentheorie erklärt, die leider gegenwärtig noch allgemei beliebt und hiemit auch von Hrn. Dr, C. als ausgemachte unbezweifelbare Wahr- heit vorausgesetzt wird, ja durch manchen von ihm gemachten ar u eine gewisse Bestätigung erhalten zu sollen scheint, Dass diese kurzgefasste Kritik keineswegs den von Hrn. Dr. C. veröffent- lichten Beobachtungen selbst, d. i. keineswegs den Thatsachen gelten könne am allerwenigsten denen, welche die von demselben verfasste „Vergleichende Uebersicht des Barometerstandes und der Abflussmenge der Franzensquell vom 1. .Januarbis 29. Februar 1860“ anschaulich macht, muss zur Ver-4 meidung: jedes :Missverständnisses in -vorhinein ausdrücklich bemerkt werden Nur den nach der Ansicht des Schreibers dieser Zeilen ‚theils geradezu un richtigen, theils noch nicht zureichend erwiesenen Prämissen und Folgerungen denen man in Hrn. Dr. C’s. Arbeit begegnet, muss es erlaubt sein, entgegenzu- treten und zwar um so entschiedener, für je wichtiger man die von Hrn Dr. €. verbürgten Thatsachen hält und je mehr man zu fürchten Ursache hat, dass ein so tüchtiger Beobachter und ein so wissenschaftlicher Forscher ge- | gen seine bessere Absicht einem leider nur zu lange schon gehegten, nach vielen Seiten hin gleich nachtheiligen Irrthume bezüglich der Entstehung und der physikalischen Bedingungen der Quellen Vorschub leisten könnte, Ehe aber der Schreiber dieser Zeilen daran geht, seine mancherlei Be- denken und Zweifel gegen Hrn. Dr. C, auszusprechen, dürfte es am gerathen- sten sein, die wichtigsten hierher gehörenden Sätze aus Hrn. Dr. C’s. Arbei' anzuführen. Er sagt also: (S. 6). „Die jährlichen Veränderungen des Barometerstandes betrage in der Breite von Franzensbad weit mehr als einen Zoll; sie bewegen sich in der Regel zwischen 309 und 325 Linien der Skale. Je höher das Baro- meter steigt, desto weniger Wasser fliesst von den Quellen ab; je tiefen) es sinkt, desto reichlicher werden die Abflüsse. Bei einem Quecksilberstand« von 325 Linien lieferte das Abflussrohr der Franzensquelle immer 7—!E| Mass (zu 40 Unzen) Wasser in der Minute; bei 309 Linien flossen jeder- zeit 17—18 Mass ab, r nn nn *) Vergl. Lotos Jahrg. 1859. November- u. Decemberheft, 145 (8. 7.) „Bei mittlerem Barometerstande war auch die Ergiebigkeit der Franzensquelle stets eine mittlere, d, h. sie betrug zwölf bis dreizehn Mass in der Minute... .“ „Es kam allerdiugs vor, dass die Wassermenge hinter der Erwartung einigermassen zurückblieb oder die letztere um etwas übertraf, so dass also Bestimmung der Wassermasse, welche die Franzensquelle bei jeder Linie Barometerstandes nach meinen Beobachtungen geben sollte, nicht immer E zutraf; allein diese kleinen, innerhalb gewisser Gränzen stattfin- nden Abweichungen störten die Proportionalilät der Veränderungen des fdrnckes und der Wassermenge im Ganzen doch nicht; denn niemals ver- ehrte sich der Abfluss, wenn das Barometer stieg; are sank die Queck- ‚silbersäule, ohne dass der Abfluss zunahm, Niemals lieferte die Franzens- quelle bei höchstem Luftdrucke viel, bei sehr niederem Barometerstande Drenig Wasser.“ „Die eben berührten vorübergehenden Abweichungen haben ihren Grund R häufigsten in plötziichen Veränderungen des Luftdruckes, welche die hezu vierzehnmal längere, mithin beweglichere Wassersäule viel schneller dischen Schwankungen des Luftdruckes viel deutlicher anzugeben, als das Barometer.“ (S. 9.) „Die Steigkraft der Franzensquelle ist aber nichts anderes, als ‚der hydrostalische Druck, den der unterirdische Wasservorath von oben oder von der Seite her empfängt, und der hinreicht, das Wasser bis zur Aus- Nussmündung zu heben, Hindernisse, welche sich dem freien Abflusse der ‚Quelle entgegenstellen, müssen diese hebende Kraft mehr oder weniger läh- ‚men. Zn diesen Hindernissen gehört aber nicht bloss der Druck der Wasser- säule im Bassin, sondern auch noch der weit stärkere Druck der atmosphä- rischen Luft, welcher bei der mittleren Barometerhöhe Franzensbads von 26 Zoll 8 Linien für den Spiegel der Franzensquelle berechnet, 9518.,,, Pfund, also mehr als das Fünffache des Gewichtes der Wassersäule (—1661 Vv 'iener Pfund) beträgt. Steigt oder fällt das Barometer um einen Zoll, Br der auf der Quelle lastende Druck um 356 Pfund vergröss rt oder _ vermindert, was ungefähr so viel sagen will, als ob man die Wassersäule im Ständer um ein Viertel ihrer Höhe verlängerte oder verkürzte, oder mit anderen Worten, als ob die Ausflussöffnung etwa 15 Zoll über oder unter ihrer jetzigen Lage angebracht würde. Im erstern Falle wird nichts abfliessen, im letzteren wird der Abfluss sehr reichlich sein . . .“ Er Wie nun diese wortgetreu citirten Stellen und insbesondere die zuletzt B 12 "973 % un 146 nr Br angeführten beweisen, wird das Phänomen der von Hrn. Dr. C, eonstatirten“ quantitativen Oscillationen der Franzensquelle von ihm dadurch zu erklären ge- sucht, dass er annimmt, der jeweilige Luftdruck modificire die Ergiebigkeit des Quellenabflusses, so dass also durch den grösseren Luftdruck (bei hö- herem Barometerstande) der Abfluss ein verminderter, durch den schwächeren Luftdruck aber (bei niedrigerem Barometerstande) eben dieser Abfluss ein ergiebiger werde; mit anderen Worten, das in Rede stehende Phänomen wird durch Herrn Dr. Cartellieri als ein einfaches Ergebniss der Abhängig- keit der Abflussmenge vom Luftdrucke dargestellt. So plausibel aber diese, sich durch ihre gleichsam naheliegende Einfach- heit empfehlende, Erklärung auf den ersten Blick erscheinen dürfte, so kann man es doch nicht über sich gewinnen, ihr unbedingt Beifall zuzurufen, so- bald man sich die Mühe genommen, Hrn. Dr. C’s, vorliegende Arbeit nur eini- germassen sorgfältig zu durchlesen, Nicht nur, dass Hr. Dr. C, selbst gesteht, es sei ihm allerdings vor- gekommen (S. 7), „dass die Wassermenge hinter der Erwartung einiger- massen zurückblieb oder die leiztere um etwas übertraf,* so wie ferner, dass „die Veränderungen der Abflussmenge jenen des Barometers in der That meistens voraneilen und dass es eine ziemlich willkürliche, unberech- tigte Voraussetzung sein dürfte, anzunehmen, derlei „Abweichungen haben ihren Grund am häufigsten (!) in plötzlichen Veränderungen des Luftdruckes, ' welche die nahezu vierzehnmal längere, mithin beweglichere Wassersäule viel schneller (1?) zum Ausschlagen bringen, als die um so viel schwerere und kürzere Säule des Quecksilbers,“ so liefert eine sorgfältige Prüfung der „vergleichenden Uebersicht“ geradezu folgende, die von Hrn. Dr. C. gege- bene Erklärung keineswegs bekräftigende Thalsachen: a) Selbst in der verhältnissmässig nur sehr kurzen Periode von zwei Monaten (Jänner und Februar 1860) kommen Fälle vor, wo das Verhalten der Abflussmenge ein gerade entgegengesetztes von dem war, welches nach dem Gange des Barometers hätte stattfinden sollen. Nachdem sich z. B. am 2. Jänner die Abflussmenge ganz im Sinne des Hrn. Dr. C. von 470 auf 445 Unzen vermindert hatte, während das Barometer von 319 auf 320 Li- nien gestiegen wär, verminderte sich eben diese Abflussmenge vom 2. bis zum 3, Jänner sogar auf 395 Unzen, während doch das Barometer vom 2, auf den 3, Jänner nicht mehr gestiegen, sondern sogar wieder zu seinem frü- heren Stande von 319 Linien zurückgekehrt war, — Ein gerade umgekehrtes anomales Verhalten zeigte sich am 9. Jänner, wo das Barometer, nachdem es Anfangs denselben Stand wie in der zweiten Hälfte des vorhergehenden Tages gezeigt, erst noch um eine Linie höher stieg und dann wieder auf seinen früheren Stand zurückkehrte, während sich die Abflussmenge der 147 ‚Quelle während dieser Zeit nicht nur nicht, wie sie hätte sollen, verminderte, sondern zu steigen begann, Hier sehen wir zum Erstenmal der Behauptung des Herrn Dr. C., dass die Wassersäule gegen den Luftdruck empfindlicher ‘sei, als die Quecksilbersäule, ein Dementi gegeben, indem es sich hier geo- rade umgekehrt verhalten zu haben scheint. — Eben so interessant ist der folgende Tag, der 10. Jänner, Der „Vergleichenden Uebersicht“ nach zu urtheilen, war an diesem Tage das Barometer von 322 Linien auf 323 ge- stiegen und dann wieder auf 322 gefallen. Dem entsprechend hätte sich die ‚Abflussmenge an diesem Tage zunächst vermindern und dann vermehren ‚sollen; es geschah aber gerade das Umgekehrte, sie vermehrte sich zuerst und verminderte sich erst dann, wenn auch allerdings die quantitativen Un- ü ‚terschiede nicht gross waren. : ur b) An mehreren anderen Tagen kamen wieder ziemlich beträchtliche Oseillationen der Ausflussmenge vor, ohne dass das Barometer irgend eine Veränderung seines Standes zeigte. So namentlich am 14., 15. und 16, Jänner und am 13., 14. und 15. Februar, an welchen Tagen das Barometer gleich- mässig den schon früher eingenommenen Stand von 322 und 320 Linien R: -einhielt, während die Ausflassmenge der Franzensquelle nicht ganz unbedeu- tende Oscillationen zeigte und namentlich vom 14. auf den 15. Jänner sich von 8395 auf 320 Unzen in der Minute verminderte. Um aber auch hier der schon ® "gerügten unberechtigten Annahme einer grösseren Empfindlichkeit der Was- $: ser- als der Quecksilbersäule zu begegnen, durch welche derlei „vorüber- f gehende Abweichungen“ etwas zu bequem abgethan werden, liessen der 2. sowie der 10. und 11. Februar gerade Entgegengesetztes wahrnehmen. = Nachdem nämlich das Barometer vom 1. auf den 2. Februar um 2 Linien gestiegen war und dem entsprechend die Ausflussmenge sich vermindert - hatte, erfolgte, bevor das Barometer noch höher stieg, eben am 2. Februar ein neues Sinken desselben um eine ganze Linie, ohne dass die Ausflussmenge der Franzensquelle die geringste Vermehrung anzudeuten beliebte. Eben so lräg und unempfindlich war dieselbe am 11. Februar gegen die Vorgänge der Atmosphäre, die doch „die viel schwerere und kürzere Säule des Quecksilbers* an diesem Tage, wo dieselbe bereits auf 319 Linien gestiegen war, auf 318 Linien zurücksinken und erst dann wieder auf 319 Linien steigen machten. Dar Lassen sich aber auf diese Art schon in dem kurzen Zeitraume zweier \ Monate mehrere Tage (wenigstens vier) nachweisen, wo das Verhalten der - -Barometersäule und der Ausflussmenge ein gerade entgegengesetztes von dem war, welches hätte statlfinden sollen, und wieder andere Tage (wenigstens 9), an welchen bloss die eine von beiden (d. i. entweder die Barometersäule oder die Ausflusmenge) Oscillationen zeigte, ohne dass diess die andere nur y ‚irgendwie anzugelien schien, so muss man: 12* 148 c) noch mehr staunen über die Ungleichheit der Oseillationen der Aus- flussmenge während der angedeuteten Beobachtungszeit. Die grössten diess- fälligen Differenzen boten sich bei dem an sechs Tagen beobachteten Barometerstande von 313 Linien dar. Während die Ausflussmenge der Fran- zensquelle bei dem angegebenen Barometerstande am 30. und 31. Jänner nur 570 Unzen in der Minute betrug, erreichte dieselbe am 4, Jänner, so wie am 20. Februar die Quantität von 595 Unzen, am 25. Jänner aber schon die Quantität von 645 und am 27. Februar sogar die Quantität von 670 Unzen, was also bei demselben Barometerstande in der Ausflussmenge derselben Quelle die Extreme von 570 und 670 Unzen gibt, oder eine Differenz derselben um 100 Unzen. Eben so brachte der 13. Jänner bei - einem Barometerstande von 322 Linien eine Ausflussmenge von 395 Unzen, während Tags darauf bei demselben Barometerstande nur 320 Unzen abflossen, 5 d) Dagegen zeigen sich wieder umgekehrt bei einerlei Ausfluss- ‚menge der Franzensquelle verschiedene Barometerstände. So am auffallendsten am 5. Jänner und 27. Februar, wo die Ausflussmenge von 670 Unzen das einemal bei dem entsprechend niedrigen Barometerstande von 309, das an- deremal aber selbst bei dem ziemlich mittleren Barometerstande von 313 Linien zu Tage kam, also abermals bei Barometerständen so bedeutend diffe- renter Höhe, dass die Abflussmenge ebenfalls eine Differenz von 100 Unzen ' hätte zeigen sollen. — Nicht viel geringer (nur um eine Linie) war die -Differenz der Barometerstände am Morgen und Abende des 5. Jänner und am 25. Februar, und doch war die Ausflussmenge das einemal (am Morgen des 5. Jänner) wie das anderemal — 645 Unzen (wenn nicht am Morgen des 4. Jänner noch eine grössere). Eben so zeigte der 1., 2., 18. und 29. Jänner bei einem Barometer- stande von 319 Linien, der 7. Februar bei 317, der 1. Februar aber gar bei einem Barometerstande von nur 314 Linien, gleichmässig eine Abfluss- menge von 470 Unzen, während selbe doch am 1. Februar 545, also um 75 Unzen mehr hätte betragen sollen. Unter diesen Umständen, wo sich ohne Mühe bei wenigstens 20 bis 25 unter 60 Tagen mehr weniger bedeutende Abweichungen von der im Allgemeinen geltenden Regel nachweisen lassen, und man demnach in einem einzigen Jahre an mehr als hundert Tagen die aufgestellte Regel in der einen oder andern Weise von der Natur vernachlässigt zu finden erwarten kann, darf offenbar mit Grund behauptet werden, wie aus den von Hro. Dr.. C. in verdienstlicher Weise veröffentlichten Thatsachen wohl hervorgehe: 1. Dass bei der Franzensquelle (und bei den andern Mineral- quellen) von Eger-Franzensbad sehr beachtenswerthe undmil- | | 149 unter sehr bedeutende Oscillationen bezüglich der "Abflussm enge vorkommen, so wie = 2. dass diese Oscillationen der Abflussmengen den 'Oseillationen der Barometersäule im Allgemeinen und ohne sehr grosse Abweichungen umgekehrt propor- tional seien; aber dass selbe - br. 3. weder eine nach irgend einer Seite vollständig zutreffende Genauigkeitdieser umgekehrten Propor- ee... und noch weniger 4. eine wirkliche und wahrhaftige Abhängigkeit der nmel der Abflussmengen von den Oscillationen es Luftdruckes darzuthunim Stande seien. 3 Ja bei dem Umstande, dass, wie Hr. Dr. C. selbst zugibt, die „Ver- änderungen der Abflussmenge jenen des Barometers meistens voran eilen,* wäre es offenbar weit logischer, anzunehmen, dass das Steigen und Sinken des Barometers in irgend einer, wenn auch bis jetzt noch nicht erkannten 80 doch möglichen Weise von der Verminderung und Vermehrung der Aus- Aussmenge der Quellen abhänge, als das Umgekchrte für ausgemachte Wahr- heit zu halten. Noch muss der Schreiber dieser Zeilen jene Stelle aus Hrn. Dr. C’s. Arbeit hervorheben, wo es heisst (8. 8.): „Ganz anders verhielt sich eine Süsswasserquelle, die ich durch längere Zeit zur Vergleichung beobachtete. is war die Kellerquelle im Hauso des Herrn E. Hönn! im nördlichen Theile Franzensbads, die ihren Abfluss in den Garten des genannten Hauses nimmt ind das ganze Jahr hindurch ein trefliches Trinkwasser liefert, Bei Frost nd trockener Witterung betrug ihr Abfluss eine Mass in der Minute; er vermehrte sich constant nach jedem Regentage auf das Doppelte und Drei- h ache, bei anhaltendem Regen aber, und zur Zeit der Schneeschmelze auf las Zehn- und Fünfzehnfache. Der Wechsel des Luftdruckes zeigte nicht den geringsten Einfluss auf die Ergiebigkeit dieser Quelle. Oft überströmte sie, "während die verhältnissmässig viel reichere Franzensquelle bei steigendem Barometer spärlich abfloss.* — - Offenbar liess sich hier Hr, Dr, Cartellieri durch seine von dem Ur- sprunge und der Natur der Quellen in Uebereinstimmung mit der jetzt noch allgemein beliebten Theorie gefassten Ansicht leiten und fand in dem Ver- e der besagten „Süsswasserquelle* einen Gegensatz zu dem Verhalten der Franzensquelle, welcher eigentlich gar nicht besteht, wenigstens durch die von Hrn. Dr. C. über diese Kellerquelle gebrachten Notizen nicht im Entferntesten bewiesen worden sein dürfte. Wenn nämlich diese Kellerquelle, m Hr, Dr, Cartellieri ausdrücklich angibt, bei Frost und trockener Witterung x , . ” 150 nur eine Mass in der Minute liefert, so scheint: doch offenbar der Ab-" fluss dieser Quelle bei hohem Barometerstande — denn einen solchen beobachtet man ja gewöhnlich bei „Frost und trockener Witterung! — in eben der Weise ein verminderter zu seio, wie bei der Franzensquelle. Und wenn umgekehrt nach jedem :Regentage sich der Abfluss auf das Doppelte und Dreifache, bei anhaltendem Regen aber auf das Zehn- und Fünfzehnfache steigert, so scheint auch das mit dem Verhalten der Franzensquelle insofern übereinzustimmen, als ja doch an regnerischen Tagen, zumal bei anhaltendem Regen, gewöhnlich ein niedriger Barometerstand beobachtet wird; und die ganze Abweichung des Verhaltens scheint sich darauf zu beschränker, dass die Oscillationen des Ausflusses der in Rede stehenden Kellerquelle den ent- gegengesetzten Oscilletionen des Barometers nicht so, wie bei der Franzens- quelle, voranzueilen, sondern ibnen nachzufolgen pflegen. Sobald diess ange- nommen wird, oder besser gesagt, wenn diess sich bei weiteren Beobach- tungen bestätigen sollte, dann kann es auch gar nicht befremden, dass eben diese Kellerquelle „oft überströmte, während die Franzensquelle bei stei- i gendem Barometer spärlich abfloss;“ denn eben wenn letzteres bei „stei- gendem Barometer“ geschah, so musste doch nothwendig das Barometer unmittelbar vorher niedriger gestanden sein, was eben mit dem nur später | als bei der Franzensquelle eintretenden reichlichen Ergusse der Quelle voll- kommen übereinslimmt. Genauere und fortgesetzte Beobachtungen dürften ohne Zweifel in ähnlicher Weise auch das Verhalten der Kellerquelle bei} der „Schneeschmelze“ erklären, ohne dass man, wie diess Hr. Dr. €. zuf meinen scheint, den jeweiligen reichlicheren Abfluss derselben auf Rechnung einsickernden Meteorwassers und das spärlichere Fliessen auf Rechnung des Ab-f ganges solchen Zuflusses zu setzen hätte. Wäre diese Quelle in ihrer Er- giebigkeit wirklich von dem Mehr und Weniger solcher Einsickerung des} Regen- und Schneewassers und nicht ebenfalls von anderen, tieferliegenden Umständen abhängig, traun, dann dürfte selbe wohl kaum „das ganze Jahr | hindurch ein treffliches Triokwasser“ liefern, sondern würde sicher gar manchmal trübe und ungeniessbar sein, wie sie umgekehrt bei anhaltender Dürre versiegen müsste, wovon IIr. Dr. C, doch nichts erwähnt. | Zum mindesten dürfte dargelhan sein, dass Hr. Dr, C. sich gewisser- ' massen selbst widersprochen habe, wenn er sagte, „dass der Wechsel des Luftdruckes nicht den- geringsten Einfluss auf die Ergiebigkeit dieser Quellef gezeigt habe,“ — Der Raum dieser Blätter gestattet es dem Schreiber dieser Zeilen nun freilich nicht, seine eigenen Gedanken über die Ursachen aller bier erwähn ten und von Hrn. Dr. ©. in lobeuswerthester Weise kundgemachten Thatsa- chen auszusprechen, Doch würde sich derselbe schon glücklich fühlen, wenn 151 er- durch seine, freilich unwillkürlich oppositionelle Besprechung der Cartellieri'schen Arbeit nur etwas dazu beigetragen hätte, dass Hrn. Dr, C’s. Hoffnung, er möge durch dieselbe „zu ähnlichen Untersuchungen an andern Mineralquellen angeregt haben“ — so wie des Schreibers‘ dieser Zeilen noch weiter geheuder Wunsch, dass auch dazu geeignete Grubenwässer und ‚gewöhnliche Quellen in Betreff ihrer quantitativen Oscillationen Objecte der Beobachtung werden, recht bald und an recht vielen Orten in Erfüllung gehe. nn Miscellen. - *,* Durch die Güte des Hrn. Prof. Alfons Decandolle in Genf hatte ich die Gelegenheit während meines kurzen Aufenthaltes daselbst unter Anderem die Ephedraceen seines Herbars zu geographischen Zwecken einzusehen. Es befinden sich dort 14 Species, worunter eine noch un- _ beschriebene, welche Balansa am Berge Sipylos bei Magnesia gesammelt, ‚Ausser den europäischen (von denen ich nur E. helvetica Gaudin vom Sion - erwähne, zu der Hooker die thibetanische E. zählt, die dort von 7 bis 14000’, "in Sikkim von 14 bis 17000’ fortkömmt), sind da vorhanden die E, andina aus Peru (Dombey) (—peruviana HBK), aus Chili von Bertero (S. Fernando - Quillotae, sub E. americana), E, altissima Desfontaines (—alata Decaisne) von Suez (Bove), Canarien, E. campylopoda von Beyrut, Persien, Nahr Aulä (bei Saida, coll. Blanche), alte? Meyer vom Sinsi (Rophidim, 280, 316), fra- -gilis Desf. von Acerbi, Kirilow (Tarbegatai) Bov& (Sinaigipfel als distachya) Dalansa (Biskra), dissoluta Web. (Canarien, — equisetiformis Bourgeau von Tenerife), procera Fischer et Meyer Teheran (Kotschy, sub n. fragilis Desf.), Schirez (derselbe sub major), Nachitschewan Choi (Szowitschh sub mono- stachya) und E. monosperma Gmelin vom Baikalsee. Von den europäischen ist E. graeca von Helderich am Molero in 6000° (sub n. major.) gesam- melt worden. Palacky. ” „E In der am 19. April 1. J. abgehaltenen Gesammtsitzung der Ber- ‚liner Ach däirie der Wiss, las Hr. Prof, Ehrenberg Beiträge zur Beurthei- lung einer wunderbaren japanischen Glaspflanze, der sogenannten Corallen- thier-Gattung Hyalonema und der Familie der Hyalochäten. Es ist dies ein -federbuschartiger kostbarer Schmuck der dortigen Einwohner, welcher aus einem 1—1!/, Fuss langen, halbfingerdicken, gedrehten, oberhalb entfalteten Büschel glasartiger Kieselfäden besteht, Derselbe gleicht etwa einem grossen spiral gedrehten Pinsel aus weissen Pferdehaaren, der in seiner Mitte von einer dunkelbraunen , mit sternförmigen Knöpfchen besetzten, lederartigen ‚Hille eng zusammengehalten wird, (!?) Ä En a a u EEE BO GEED SEEN SE 152 ’ *,* Eine besonders den Liebhabern und Anfängern der Insectenkunde | willkommene literärische Gabe ist die soeben in dentscher Sprache verfasste lieferungsweise erscheinende: Terminologia entomologica, nach dem neuesten Standpunkte dieser Wissenschaft bearbeitet von Julius Müller in Brünn, e Diese fleissige Arbeit ist um so dankenswerther, als sie mit 1080, vom Ver- a fasser selbst grösstentheils nach der Natur gefertigten Abbildungen und einer I colorirten Farbentafel ausgestattet sein wird, wodurch die so oft nur schwie- rig durch Worte beschreibbaren Begriffe der Eigenschaften, Formen, Farben u. dgl. bei den verschiedenen Insecten-Orduungen recht entsprechend ver- sinnlicht werden, wie diess namentlich mit besonderer Sorgfalt bei dem Geäder der Flügel der Fall ist. Das Ganze wird mit vier rasch aufeinander folgenden Lieferungen binnen Kurzem beendigt sein. Weitenweber. *.* Ueber einen hochwichligen physiologischen Vorgang in der Pflan- zenwelt, das Reifen der Weintrauben hat, angeregt durch die Pro- fessoren Babo und Dr. Bary in Freiburg, Hr. A. Famintzin eine Reihe von Untersuchungen unternommen, deren Resultate er in einer interes- santen Abhandlung (s. Berichte über die Verhandl. der naturforsch. Ges. zu Freiburg im Breisgau, 1860. II. Bds. 2. Heft) veröffentlicht. Es wurden hier, sehr zweckentsprechend, zwei ganz verschiedene Methoden benützt: 1. eine rein chemische für die portionweise Ermittelung der Zusammensetzung des Saftes, und 2. eine mikrochemische, welche die Prüfung der ganzen Beere mit Reagentien unter dem Mikroskope zum Gegenstande hatte. In ersterer Beziehung richtete Hr. F. seine Aufmerksamkeit kauptsächlich auf das Wach- sen des Zuckers und auf die Gesammtmenge der Säuren in den verschiedenen Stadien der Reife. Rücksichtlich der jedenfalls höchst interessanten Ergebnisse beider mit ungemeiner Genauigkeit durchgeführter Methoden verweisen wir auf die obenerwähnte Abhandlung selbst, Weitenweber. (Todesfälle.) ImMai I, J. starb zu Warschau der Begründer des dorti- gen botan, Gartens, Prof. Michael Szubert, 73 Jahre al. — Am5. Juni starb zu Pavia der rühmlich bekannte Prof. der Physik, Giuseppe Belli (früher in Padua), geb. im J. 1791. — Am 26. Juni in Krzeszowice der berühmte Operateur, Prof. an der Krakauer Universität, Ludwig Bier- kowski. — Am 1, Juli 1. J. starb auf dem Gute Laufzorn bei München der hochverdiente Gelehrte, Prof. Gotthilf Heinr. v. Schubert, geb. zu Hohenstein den 26. April 1780. — Am 9. Juli in Tübingen der fleissige Prof. der Chemie Jul. E. Schlossberger, erst 41 J. alt. In der kais. Carolinisch-Leopold. Academie der Naturforscher, welcher er seit 1857 als Mitglied angehörte, hatte er den Beinamen „Schübler“ erhalten, Redacteur:: Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, N. 556—2.) Prag 1860. Druck bei Kath, Gerzahek. 50708, Zeitschrift für Naturwissenschaften. . Jahrg. AUGUST. 18360, halt: Vereinsangelegenheiten. — Aus dem Gebiete der Pilanzengeographie, von alter. — Kohlenblende in den Grünsteinen bei Beraun, von Feistmantel. — Vergleichung der Flora von Java mit der Tertiärora der Erde, nach Miguel und Göppert. — Miscellen von Weitenweber u. Palacky. Vereinsangelegenheiten. Versammlung am 13. Juli 1860. I. Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 22. Juni 1: J. Il. Für die Vereinsbibliothek waren eingegangen: 1. Berichte über die Verhandlungen der naturforsch. Gesellschaft zu Frei- burg. 1860. II. Band 2. Heft, 2. Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wiss. in Wien. Mathem.- naturwiss, Classe. 1859 Nr. 21—28 und 1860 Nr. 1—5. 3. Moriz Hörnes, die fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien. 1860. Il. Band (vom Hrn. Verfasser). 4, Verzeichniss der im Wiener Becken vorkommenden Gasteropoden und Pteropoden u. s. w. (von Ebendems.). 5. Mittheilungen der k.k. geograph. Gesellschaft in Wien. 1859, III. Jahrg. 3, Heft. 6. Fried, Rud. Kolenati. Genera et species Trichopterorum, Pars altera Aequipalpidae etc. Mosquae 1859 in 4. (vom Hrn. Verfasser) j 7. Vereinigte Frauendorfer Blätter. 1860. Nr. 12, 13, dann 16—21. IL Vortrag des Hro. Constantin v. Nowicki über die neueren Be hehritte in der Lehre von den metallischen Lagerstätten, mit besonderer ezugnahme auf die Untersuchungen des kgl. sächs. Oberberghauptmannes v. Beust. Sa IV. Ankündigung, dass die nächste wissenschaftliche Versammlung des rein: erst nach Ablauf der Universitätsferien stattfinden werde. 4 u .. 2 | Wissenschaftliche Mittheilungen. Aus dem Gebiete der Pflanzengeographie. % Von Prof, Jul. Walter in Prag. we (Schluss von S. 123) In Folge des wichtigen Einflusses der Wärme auf die Entwieklung der Gewächse zeigt nun die gesammlie Pflanzenwelt von den Polen nach dem Aequator zu eine stetige Zunahme :in ihrer Entfaltung, sowohl wenn man 13 154 einzelne verwandte Formen mit einander vergleicht, als auch wenn man die Gesammterscheinung der Vegetation ins Auge fasst. Daher haben verschiedene Botaniker, wie De Candolle (1832) u. A. Versuche angestellt, die Ober- i fläche der Erde in Beziehung auf ihre Pflanzendecke einzutheilen, und soge- nannte pflanzengeographische Reiche aufzustellen. _ Die meiste Anerkennung jedoch hat sich die von Meyen aufgestellte Einiheilung erworben, Von den drei bekannten, durch die astronomische Eintheilung entstandenen Zonen theilt Meyen die heisse und die kalte je in zwei, die gemässigte aber in vier Gürtel, wodurch folgende acht Vegetationszonen entstehen: 1. Die Acquatorial-Zone, vom Aequator bis 15° Br. mit einer mittleren Jahrestemperatur von 200—23° R., die Zone der Palmen und Bananen. 2. Die tropische Zone oder die Zone der Feigen und Baumfarrn, von 15 bis 230 Br., mitt!, Temp, +18 bis 21° R, 3. Die subtropische Zone, oder die Zone der Myrten und Lorbeeren, von 22 bis 34° Br.; mittl. Temp. +14 bis 17° R. R 4, Die wärmere temperirte Zone, oder die Zone der immergrünen Laub- hölzer, von 34 bis 45° Br.; mittl. Temp. +10 bis 15° R, 5. Die kältere temperirte Zone oder die Zone der blattwechselnden Laub- hölzer, von 45 bis 58° Br.; mitt. Temp. +5 bis 9° R, 6. Die subarctische Zone oder die Zone der Nadelhölzer, von 58 bis 66° Br. ; mitt. Temp. +3 bis 5°R. ; 7. Die arclische Zone oder die Zone der Alpensträucher, von 66 bis’ 72° Br.; mittl. Temp. +1°6° R. und endlich 8. Die Polar-Zone oder die Zone der Alpenkräuter, von 72° und der Isotherme von 0" an. Von Interesse für die Beobachtung ist eine genaue Uebereinstimmung der Gewächse der letztgenannten Zone mit der Flora der höchsten Bergregion, Saxifraga, Papaver, Cochlearia, Juncus, Eriophorum, Pyrola, Pedicularis, Silene und dgl. gehören zu den charakteristischen Pflanzen der Polarzone. Diese angeführten Pflanzen findet man aber gleichfalls in der obersten Region der Gebirge, unmittelbar unter der Gränze des ewigen Schnees, und zwar zum: Theile ganz dieselben Arten, so gross auch immer_die Entfernung der Berg- gipfel von dem Eismeere sein mag. Das Gesetz der allmäligen Verminderung der mittleren Wärme von dem Aequator nach den Polen zu, und der Einfluss desselben auf die Vegetation zeigt sich demnach auch bei senkrechter Erhe- bung auf hohen Gebirgen, so dass die Eintheilung der Gebirgsvegetation in acht Regionen den eben erwähnten 8 Zonen zum Theile entspricht, und ein gewisser Parallelismus in der Vertheilung der Gewächse sich kund gibt. Nach angestellten Beobachtungen erfolgt die Abnahme der Wärme von 1° R. in der: Regel in einer Höhe von 750°. Nimmt man demnach die mittlere Jahrestem- 155 peratur der Aequatorialzone auf 20° R. an, so würde in einer Höhe von 3000 nur eine mittlere Wärme von 16° R., bei 10.000° kaum 5° R. zu finden sein- Jedoch zeigen die Gebirge, die unter einer und derselben geographischen Breite liegen, in Betreff ihrer Pflanzenregionen oft Differenzen von mehreren 100 Fuss. Au den Südabhängen rücken alle Vegetationsgränzen höher hin- auf, als an Jen Nordabhängen; und die Schneegränzen sind bei verschiedenen Gebirgen derselben Zone oft um einige 1000’ verschieden; aber alle diese Ausnahmen lassen sich aus den mit der natürlichen Lage eines Gebirges zu- sammenhängenden Witterungsverhältnissen genügeud erklären. — Erwägt man nun, in wie hohem Grade die Pflanzen ven der Temperatur abhängig sind, und wie bestimmt ihre Verbreitung nach dem Gange derselben sich richtet; muss man die Annahme, dass alle Pflanzen von einem einzigen Puncte der Erde sich über die ganze Oberfläche derselben verbreitet haben, als eine gänzlich unhaltbare ansehen. Eben so wenig aber lässt die entgegengesetzte Hypothese sich halten, dass die Kraft, Gewächse zu erzeugen, über die ganze Erde verbreitet sei. Im indischen Ocean gibt es z. B. Inseln, die keine an- ‚deren als angespülte Pflanzen besitzen, mit denen sie dicht bedeckt sind ; ‚während die benachbarten Inseln ihre eigenthümliche Vegetation haben, — Es verdient demnach die Annahme den meisten Beifall, dass die Wanderung der Gewächse von mehreren Puncten der Erde ausgegangen sei, und dass die in dem Erdboden liegende Erzeugungskraft sich auf besondere schöpferische "Epochen beschränke. Eine Wanderung der Gewächse überhaupt lässt sich nicht leugnen, bei einzelnen geht sie noch in der Gegenwart vor sich. Einen Beweis davon obachtet wurden. Ein wichtiger Erklärungsgrund derartiger Erscheinungen liegt wohl allerdings darin, dass durch die Strömungen des Wassers und der ı , durch Vögel und andere Thiere auf ihren Wanderungen, durch Völker- züge und andere Ursachen die Samen vieler Pflanzen über weite. Strecken er Erdoberfläche verbreitet werden. So findet man am Fusse fast aller Hochgebirge und oft noch in beträchtlicher Entfernung davon an den Ufern ‚der aus den obersten Regionen herabkommenden Bäche und Flüsse Berg- und seen Massstabe wirken die Strömungen des a indem durch diese oft die Samen von Pflanzen eines Continentes oder einer Insel nach « 13* 156 einem andern vielleicht sehr entfernten Conlinent oder nach anderen Inseln geführt werden. Dieses gilt insbesondere von den hartschaligen Früchten, die gegen die zerstörende Einwirkung des Meerwassers hinreichend geschützt, nach ihrer Ankunft in entfernten Erdtheilen ihre Keimkraft noch besitzen, Auf diese Weise scheint die Cocospalme, die in der alten Welt ihr Vaterland hat, nach den westindischen Inseln gekommen zu sein. Deutschen Pflanzen begegnet man am schwedischen Meeresstrande, spanischen und französischen an den Ufern Grossbritaniens, vielen afrikanischen und asiatischen an den Ufern Italiens. Nach Siebo!ld wurde vor 1200 Jahren der Mais von Ame- rika, seinem eigentlichen Vaterlande, an die Küsten von Japan getrieben. Mehr als die Strömungen des Wassers tragen die Winde zur Verbreitung der Pflanzen bei. Durch diese werden besonders die mit Haarkronen, Flügeln u. s. w. versehenen Samen (z.B, die Samen oder richtiger Früchte der Com- positen, die Flügelfrüchte der Ulmen, Ahoroe, Coniferen u, s. w.) weit fort- geführt und an verschiedenen Orten abgesetzt, wo sie, wenn die nölhigen Bedingungen zu ihrem Keimen sich vorfinden, zur Verwunderung des Beobach- ters sich entwickeln, blühen und Früchte bringen. Auf welch’ leichte Weise müssen nicht die Keimkörner der Cryptogamen, der Moose und Flechten durch die Lüfte geiragen werden, so leicht wie der „Passatstaub,* der von Süd-: amerika kommend, nicht selten an den westlichen Küsten Afrikas und Europas niederfällt, und der, den 17. October 1846 auch bei Lyon gefallen, nach Ehrenberg besonders Gallionellen enthielt. “4 Selbst Vögel und andere Thiere leisten, wie bekannt, bezüglich der Ver- breitung gewisser Pflanzen wichtige Dienste, wie dieses bei Viscum album L. der Fall ist, dessen klebrige Beeren besonders die Misteldrossel (Turdus vis- civorus L.) liebt, welche Beeren sie nicht selten auf entfernten Bäumen mit ihrem Unrathe wieder absetzt (Leunis Synopsis u. s. w.). Das dichte Gewebe der Samenkörner leistet demnach den äusseren schädlichen Einflüssen selbst im Magen der Vögel einen erstaunlicheu Widerstand. — Mährische Weber, die ihre Wolle aus dem südlichen Ungarn beziehen,’ haben durch diesen Ver- kehr Xanthium spinosum L. in Mähren (1835) angesiedelt und einheimisch gemacht, indem die dornigen Früchte sich im Fell der weidenden Schafe fest- hängen und, mit der Wolle ausgeführt, erst unter dem Abfalle der Webereion zur Keimung gelangen. Eben so ist Inula Helenium L. durch Schweine aus dem Bakonyer Walde nach Mähren gelangt, wo diese Pflanze früher unbe- kannt war (Griesebach’s Berichte). Im Ganzen scheint die allmälige Ausbreitung der Gewächse “über die Erdoberfläche von ihrem Schöpfungscentrum nach allen Richtungen strahlen- förmig vor sich zu gehen, bis sie an eine klimatische Grenze gelangen, di ihrem weiteren Fortschreiten ein Ziel setzt. Im Centrum zeigt sich der grösste 157 | " Reichthum an einheimischen Formen, der nach der Peripherie hin allmälig abnimmt, Mon hat sich bemüht zu ermitteln, welche Grösse die gewöhn- , Jiehste der Verbreitungsbezirke sei. Die darüber angestellten Untersuchungen haben ergeben, dass in der gemässigten Zone der nördlichen Hemisphäre die gewöhnlichste Breite der Bezirke 10 bis 15° Breite betrage, eine grös- sere oder geringere dagegen selten vorkomme, und dass in der südlichen Hemisphäre die Verbreitungsbezirke kleiuer seien, ja am Cap nur 2 bis 3 ‚ Beitegrade nicht überschreiten. Von grosser Wichtigkeit für die a chung, ob Pflanzen in einer Gegend einheimisch oder eingewandert sind, das Gesetz, dass in ihrer Heimat das Verhältniss der Arten zu den DE Ni ein höheres ist als dort, wohin sie durch Wanderung gelangten. — In vielen Fällen kennen wir wohl allerdings die Ursachen des plötzlichen Auftretens einzelner Pflanzenarten in gewissen Gegenden, wir vermögen die Wege zu verfolgen, auf denen die Samen fortgeführt wurden, um dann in entfernten Gegenden zu keimen und sich zu entfalten, wo sie bisher noch nicht beobachtet wurden. — Jedoch bieten sich dem aufmerksamen Natur- forscher oft Erscheinungen dar, auf welche er keine der angeführten Erklä- rungsgründe anweuden kann. Wandert jemand z. B. durch einen Wald, wo | is Holz eine Strecke hindurch gefällt wurde, so zeigt sich da plötzlich eine ‚ganz eigene Vegetation ; besucht man Durchstiche bei Eisenbahnbauten, so lässt sich die nachfolgende Vegetation des aufgeworfenen Bodens mit der vorhergehenden nicht vergleichen. Derartige Erscheinungen sind nur da- durch erklärlich, dass man annimmt, unzählige Samenkörner schlummern tief in der Erde, die durch die Strahlen der Frühlingssonne nicht zu neuem Leben ‚geweckt werden konnten. Jedoch ging ihre Keimkraft nicht verloren, indem ie, da durch das Umwühlen des Erdreiches der Sauerstoff der Luft oder auch die Feuchtigkeit binzulreten konnten, wieder zu neuem Leben erwach- . Bekanntlich finden wir bei allen Samen eine kürzere oder längere Ruhe, einen Stillstand zwischen ihrer Reife und der Entwickelung des Keimes, Diese Ruhe des Keimes lässt sich nicht abkürzen, und wenn es der Mensch bei einigen such durch Kunst versucht, da sprosst nur ein kränkliches, hin- illiges Pflänzchen, Wohl aber können Umstände eintreten, wo die Samen- ruhe, besonders bei mehligen Körnern, länger als die Normalzeit dauert. Fehlen nun die Bedingungen der Vegetation, so erwachen die Samenkörner ihre-, ja selbst Jahrhunderte lang nicht aus dem Schlafe. Dafür sprechen ie Weizenkörner aus ägyplischen Mumiengräbern, die durch 3000 Jahre der Luft abgeschlossen scheinbar todt lagen und doch wieder zu neuem seben erwachten. Auf Plätzen, die man durch Abtragen der Jahrhunderte ten Wälle gewinnt, keimen häufig Hyosciamus niger L, Chenopodium al- L. u. s. w, Auf den Schutthaufen bei den im Umbau befindlichen Ge- 158 bäuden entwickeln sich häufig Urtica urens L., Urtica dioica L., Lycopsis arven- sis L. et. — Jedoch sind Luft und Feuchtigkeit nicht immer die einzigen Factoren, die die Keimkraft der Samen zu wecken vermögen, sondern ge- wisse Pflanzen bedürfen auch gewisser im Boden selbst vorkommender Stoffe, Den Beweis dafür liefert das Auftreten mancher am Ufer des Meeres und salziger Seen wachsender Gewächse an Orten. wo man neue Gradirwerke anlegt. | | Mit dem plötzlichen Auftreten einzelner Pflanzenarten in gewissen Ge- genden ist jedsch diese Erscheinung vicht zu verwechseln, dass hier und da, namentlich im Gebirge einzelne Pflanzenarten vorkommen, welche da- selbst eigentlich nicht heimisch genannt werden können, sondern ihre Hei- mat sehr weit entfernt haben, zwischen welcher und dem Verirrungsorte die Pflanzen nirgends wachsen, So findet man Saxifraga nivalis L,, wie Graf Caspar Stornberg in dem Aufsatze über die Eigenthümlichkeiten der böhmischen Flora bemerkt, in einer Felseuspalte der kleinen Schneegrube des Riesengebirges, obwohl sie doch eigentlich in Lappland zu Hause ist; auch Pedicularis sudetica Willd. wächst ausser im hohen Norden Russlands und Sibiriens an feuchten Stellen der Kämme desselben Gebirges. Von derartigen Erscheinungen nimmt nun Forbes an, dass sie uns mit einer in unberechenbarer Ferne hinausliegenden Vergangenheit in fortdauernde lebendige Verbindung zu se- tzen scheinen, indem sie auf ihren deutschen Standorten zurückblieben, als sich. das Eismeer allmälig nach Norden zurückzog, von dessen ehemaliger Ausbreitung; über Norddeutschland uns die sogenannten „Findlings-Blöcke“ der norddeutschen Ebene unzweifelhafte Kunde geben. Die Abstammung dieser Findlings-: Blöcke von scandinavischen Felsengebirgen ist der Gesteinsbeschaffenheit nach von Naturforschern als unzweifelhaft dargestellt worden ; daher es auch nicht mehr wunderbar erscheint, dass in ihrer Nähe Saxifragen, Aretien und an- dere Pflanzenarten lustig grünen, die ausschliesslich nur dem hohen Norden »ngehören. Schliesslich sei noch des Fortschrittes erwähnt, den die Wissenschaf selbst bezüglich der, von Jahr zu Jahr sich steigernden Anzahl der Gewächs« im Verlaufe der Zeit gemacht hat und noch gegenwärlig macht. The o- phrastus (390 vor Ch.)zählt in seiner „Naturgeschichte der Gewächse* 500 Arten; Plinius (+79 nach Ch.) in seiner „Historia naturalis seu histori mundi“ schon die doppelte Zahl. Durch weitere Forschungen wuchs die Zah bis 1400, und erst zu Anfang des 17. Jahrhundertes steigerte sie sich durcl die Verdienste des Lobelius und Joh, Bauhin auf 6000 Arten. Auch Linn zählte in der 2. Ausgabe seiner Species plantarum (1762) nur 8800 Arten In Folge einer genauern Durchforschung der schon zu Linne’s Zeit bekannte Vegetationsgebiete, besonders aber durch die erfolgreiche naturwissenschaft 159 liche Untersuchung entfernler Ländergebiete in Amerika, Afrika, Asien, Neu- holland wurde seit dem Anfange des gegenwärtigen Jahrhundertes die Zahl ‚der bekannten Pflanzenarten so bedeutend vermehrt, dass man sie gegenwär- auf 85—90,.000 veranschlagen kann. Dass aber diese Zahl noch weit on der wirklichen Anzahl der Pflauzen entfernt sein dürfte, wird man leicht einsehen, wenn man die in botanischer Hinsicht am vollkommensten bekann- 2 , Länder mit dem Areale des noch gar nicht oder nur höchst mangel- haft gekannten Theiles der mit Vegetation bedeekten Erdoberfläche vergleicht. Aus einer solchen Vergleichung ergibt sich eine Zahl beiläufig 300.000 als die wahrscheinliche Summe der auf der Erdoberfläche vorhandenen Ge- Kohlenblende in den Grünsteinen bei Beraun. Aus einem Schreiben des Hrn. Carl Feistmantel in Bias an den Redacteur.) Ausserdem erlaube ich mir, Ihnen eine Probe der Kohlenblende zu senden, lie in den Grünsteinen bei Beraun eingesprengt vorkömmt und noch nicht lange bekannt ist. — Ueber das Vorkommen will ich noch Folgendes bei- g u: Der Grünstein, in dem die Kohlenblende gefunden worden ist, ist jener, er zwischen den Kalksteinen und den Grauwaken, also zwischen Barrande’s jerer und unterer silurischen Abtheilung voriömmt. Er ist schön krystal- isch körnig. — In einer Parthie desselben, die unterhalb Beraun, am Fluss- ıfer durch einen Steinbruch geöffnet wurde, sind die Einsprengungen von racit, Kohlenblende, bekannt geworden. Die Kohlenblende erscheint vor- ıltend auf schmalen Klüftchen im Gesteine, oft bloss als Ueberzug auf den- elben, nur selten dort, wo die Klüftungen sich” etwas weiter aufthun, in an- hnlicberen Stückchen. — Sie ist dann nicht selten mit Caleit, der zugleich “den Klüften abgesetzt ist, verwachsen. — Sie zeigt selten eine annähernd tengliche Textur, ist sehr mürbe und bricht grösstentheils in- schuppigen 'h Ichen. — In ganz kleinen Körnchen erscheint sie selbst hie und da im esteine eingesprengt. — Mit den Gesteinsklüften, auf denen sie am häufig- a vorkömmt, ist sie fast gar nicht verwachsen, sondern löst. sich sehr davon ab, einen blossen leichten Ueberzug an dem Gesteine zurück- assend. — Die Klüfte, auf denen die Kohlenblende sich einfindet, sind keines- egs als Gangbildungen zu betrachten, sondern treten unregelmässig,, olıne 160 Vergleichung der Flora von Java mit der Tertiärflora der Erde. (Nach Miquel und Göppert.) Die Flora von Java ist gewiss jedem Botaniker durch das dort herr- schende merkwürdige Durcheinander der verschiedensten Vegetationsformen (Palmen und Eichen etc., wie sie z.B. Junghuhn schildert), sowie durch den ungeheuren Reichthum an Familien und Geschlechtern aufgefallen. Auf 2400 Quad. M. zählt diese Flora bei Miquel (Flora Indiae Batavae) 185 Fa- milien mit 4646 Species, was sammt den eultivirten und noch unbekannten auf c. 5000 Species sehliessen lässt. Von der Alpenflora bis zu den tropischesten Formen sind fast alle Pfllanzeu- gattungen der Erde hier repräsentirt, mit alleiniger Ausnahme einiger localer Formen : Cacteen, Stylidien, Bruniaccen, Hamamelideen, Chlenaceen, Kingia- ceen, dann der Ochnaceen (?), Diosmeen, Rutaceen, Polemoniaceen, Bursera- 7 ceen etc. Allerdings tritt hiebei der schon von Junghuhn bemerkte Um- stand hervor, dass die alpinen und subalpinen Formen meist nur in einer) oder wenigen Arten vertreten sind. So ist diess der Fall bei Geranium ard-- Junense, Berberis (2), Acer laurinum, Turpinia sphaerocarpa, Astilbe speciosa, Valeriana javanica, Sambucus javanica, Leucopogon javanicus (6—11000°), Primula imperialis, Mentha javanica, Ziziphora javanica, Veronica javanica, Gen- tiana (2), Cerastium indieum etc. 2 Juncus, Festuca rubigena (8000°), Briza minor (4—6000°). Die stärksten Familien sind: 337 Leguminosen , 432 Orchideen, 257 Rubiaceen, 173 Gräser, 164 Artocarpeen, 153 Euphorbiaceen, 122 Cyperaceen, 132 Compositen, 109 Laurineen, 105 Acanthaceen, 100° Myriaceen. Junghuhn theilt bekanntlich die Flora von Java in vier Regionen ein. Die niederste geht bis 2000, und enthält am Meere Rhizophoren und Nipawälder, Pandonenwäldchen, Corypha gebaug , Nelumbiensümpfe, Soranen von Alangalanggras (Sacharum Königii), Bambusdickichte (Bambusa Blumeana), Wiesen von Andropogon, Anthistiria mutica (8— 10°) Eleusien, Chloris, Poa, Akacienhaine, Tectonia grandis etc. Die zweite Zone (2—4500°) bilden grasige Abhänge mit Buschwäldehen und Wäldern von Rosamala (Liquidam- bar altingia, 160°). Die dritte (4—7500°) bildeu Eichen, Kastanien, Ahorn, Lorbeern, Podocarpeenwald neben Memecylon, Caryota, Camarino. Die viertef Zone bis zum Gipfel (Gunong Someru 11480’) hat etwa 100 Species neben den angeführten gemässigten Typen Eurya, Ardisia etc. Die Flora der Tertiärzeit zählt bei Göppert (ohne die 85 Species incertae sedis) 1929 Species, davon 117 Algen, 19 Charen, 60 Schwämme, 14 Lichenen, 12 Jungermanniaceen, 26 Moose, 4 Equiseten, 49 Farren, 1 Sal- viniacee und Isoetacee, also 1626 Arten Phanerogamen, in 100 Familien, » Leguminosen 112 Species. enthält, Tertiär. Göppert hat nur 1 Ranuncu- - lacee (miocen), Clematis (?) Oenin- ‚gensis Al. Braun, Keine Dilleniaceen, dagegen 18 Magnoliaceen (7 eocen, 17 miocen); von den ersten _ sind 3 Maguoliastrum in Java, 3 Ma- gnolien (Unger) in Radoboj, 1 (M. Germariana Göpp.) in Bornstedt ; von den zweiten 3 in Böhmen (M. similis, ovata, grandis, Altsattel), 1 in der Schweiz, 6 in Deutschland, 1 in Italien. Von den 5 Anonaceen ist die miocene Auona lignitum Ung. in Steiermark, 4 pliocene Anona in Radoboj. Die - anderen Familien Javas fehlen hier bis auf die Berberideen (Berberis prisca und lıeterophylia Massalongo, eocen Italien) und Nymphaeaceen (Nelumbium Buchii in Dalmatien, eocen, 1 Nym- phaea in Fraukreich und 1 Schweiz - (miocen). Von Cruciferen führt G. nichts W on, doch ist ihre Zartheit theilweise wohl der Grund der geringen Erhal- Sk ebenso fehlen die 8 nächsten Familien bis auf die Capparideen (Cop- paris ogygia Ung. Steiermark) und Ca- ryophylleen (Cucubalites Goldfussii, Deutschland). Die Malvaceen sind 12 Spec. stark, 1 miocen (Gossypium ar- boreum (?) Frankreich) und 11 eocen (Hibiseus ogygi Italien, 10 Higthera England), die Sterculiaceen 11 (4 mio- _cen, Sterculia viudobonensis Ett., 1 - Dettingen, { Schweiz, 1 Italien) Add 7 eocen (1 Italien, 3 Radoboj, 1 Steier- mark, 1 Kraio), 20 Bütlneriaccen (4 | | her | P davon 230 Arten pliocen, 653 eocen, im Ganzen von ce. von denen nur Antigua und Java aussereuropäisch sind, ort Radoboj hat doch nur 200 Arten, die reichste Familie der Coniferen 214, Bedenkt man, dass die Tertiärformation Reste, welche aus weiten Gegenden durch die Wässer herabgespült worden sind, so erscheint ihr Reichthum so relativ gering, darauf nebmen muss, dass sie noch so wenig bekannt ist, und dass sich so wenig Pflanzen erhalten, soll man nicht die Tertiärflora für arm halten. pliocenen sind nur aus Schlesien und aus den Bernsteineinschlüssen, 161 140 Fundorten, Der reichste Fund- dass man Rücksicht Die Java. Von den 9 Ranunculaceen (Ge- birgspflanzen) steigt Ranunculus java- nicus bis 9200’, R. diffusus geht bis 4000° heruuter, sonst gibt es Thalic- trum glyphocarpam (5—7800°) und 6 Clematis. — Die 9 Dilleniaceen (4 gen.) sind natürlich tropisch, Von den 8 Magnoliaceen (4g.) erreicht Aromadendron elegans (Baum) bis 100° Höhe, die Manglictia glauca kommt in 3—4000° ü. M., fort. Von den 5 Schizandraceen Kadsura scandens bis 6000’, K. caulilora in 2500 Die Anonaceen sind 51 Species stark, ohne die 3 cultivirten amerikanischen Anona während die Monimiaceen nur 2 sp. und selbst die Myristicaarten nur 11 ausmachen, die Meuispermeen 13. Der Berberideen sind nur 3 sp. im Ge- birg, der Nymphaeaceen 3 im Tief- land (Nelumbium speeiosum, Nymphaea lotus und stellata), der Cruciferen 8 (Nasturtium offieioale, palustre, in 7000° obliquum), der Capparideen 16, der Bixinsen 13, der Violarineen 12 (1 Jonidium, 4 Alsodoca, Viola palmaris in 2400‘, 7. alata bis 8000‘), 1 Sauvagesia, 1 Drosera, 2 Pittospo- rum ; der Polygalaceen 14, der Bal- samineen 9, der Oxalideen 4, der Malvaceen 57, der Stereuliadeen 22, 16 Bültoeriaceen, 52 Tiliaceen (mit Jen Els#eocarpeen), 40 Ternströmia- ceen (mit den Gordonien), 8 Diptero- carpeen, 18 Guttiferen, 9 Hyperi- eineen (tropisch) und 23 Aurantiaceen 162 Tertiär. | eocen, 2 Deutschland, 1 Dalmatien, { Radoboj] — 16 miocen — davon 6 in Böhmen (Bilin, Pterospermum ferox, Dombeyopsislobata, grandifolia, tiliae- folia, sidaefolia, crenata), 3 Schweiz, sonst Deutschlaud), 3 Tiliaceen, 1 eocen Italien, 2 Tilia miocen (Frankreich, Deutschland), 1 Ternströmiacee (1 Kiel- meyera, Italien, eocen), 1 Zygophyllee (Lillia viticulosa, Ungarn, miocen), 1 Aurantiacee (Steyermark, miocen), 1 Me- liacee (Melia Pandorae, Italien), 4 Cedrela (Frankreich, miocen), 28 Sapindaceen (23 eocen, daven 13 in Italien, 8 in England, 1 Schweiz, 1 Radoboj, 5 miocen, Deutschland, Schweiz), 49 Acerineen (9 eocen, Schweiz, Italien, Radoboj, Deutschland, 31 miocen), 6 Böhmen (Acer coronans und subpel- tatum Altsattel, trilobatum, productum, tricuspidatum,trifoliatumBilin), 6Schweiz und Italien, Deutschland, 9 pliocen in Schlesien, 2 Hippocastaneen (1 eocen, 1 miocen Deutschland), 19 Malpighia- ceen (18 eocen, 14 in Radoboj, 4 in Steiermark, 1 in Dalmatien, 1 in Java, (Malpighiastrum Junghuhnianum), 1 miocen in Siebenbürgen, 4 Ampelideen (2 Cissus eocen in Italien, 2 miocen in Deutschland), dann 14 Ilieineen (3 eocen in Radoboj, 11 miocen, 8 in Steiermark, 2 in der Schweiz, 6 in Deutschland), 27 Celastrineen (14 eocen, 4 Java, 2 Italien, 7 Steiermark, 2 Redoboj, Dalmatien und Deutsch- land), 13 miocen (Deutschland, 1 Un- garn, 2 Schweiz), 31 Rhamneen (15 encen, 2 Java, 3 Italien, 1 Schweiz, 7 Radoboj, 2 Dalmatien, 5 Steiermark, 1 Tyrol), 35 miocen: in Böhmen 4 (Rhamnus bilinica, Rosmaessleri, Alt- sattel), Ceanothus bilinicus, tiliaefolius (Bitin), 1 Ungarn, Italien, 11 Schweiz, Deutschland, 1 pliocen (Schlesien), 5 Zanthoxyleen (1 eocen Radoboj, 4 miocen Deutschland), 3 Bursera- ceen (2 eocen, Radoboj und Suzka), Java. (natürlich ohne die cultivirten Species), 46 Meliaceen (incl. 3 Cedrela), 38 Sapindaceen, Acer laurinum in 3 bis 5000’ Höhe,, 6 Malpighiaceen, 8 Hip- 38 Ampelideen (mit pocrateaceen, Leea), 7 Meliosma, 1 Labia, 5 Sima- rubeen, 8 Icacineen, 6 Olacineen. Von den 5 Caryophylleen ist Cerastium indicum in 8—11000, Stellasia saxa- tilis in 6000°, australis in 8S—10000, pauciflora in 3000‘. Ferner gibt es 1 Staphyleacee (Turpinia sphaero- carpa) in 3—5000‘, 6 Ilieineen (llex densifolia bis 9200°), 6 Celastrineen, 14 Rhamneen, 10 Comaraceen, 13 Zanthoxyleen, 12 Canariaceen, 13 Terebinthaceen (ohne die gepflanzten) ; 337 Lesuminosen (ohne die zahlrei- chen gepflanzten) davon Dolichos Jung- huhniana bis 5000°, Campylotropis cy- tisoides bis 8000’, Parochoetus com- munis bis 9000’, 31 Rosaceen (Alchemilla villosa in 6—7800°, Du- in 2—6000%, in 5— 7000), chesnea fragarioides Rubus pulcherrimus 1 Nailliacee, 1 Saxifragee (Astilbe speciosa), 100 Myrtaceen (ohne die enltivirteun) 140 Portulaceen, 70 Me- lastomaceen, 13 Memecyieen, 3 Rhi- zophoreen, 4 Legnotideen, 11 Combre- taceen, 43 Lythrarieen, 5 Onagra- riaceen, 4 Halorageen, 52 Cucurbi- taceen (Zehneria exasperata bis 6000°), 19 Begoaiaceen, 3 Nhandirobeen, 1 Erythropalum, 9 Passifloreen (Di- cemma Horsfieldii 5 Polyosma (Escalloniaceen) 2 Datisceen (Tetrameles), 4 Calanchoe, fieldia aculeata in 3—4000°), Araliaceen (davon Agalma rugosum in 5—8000°, Macropanax oreophyllum in 2—6000°), 1 Gunnera (macrophylla), | und 8 Modesoa) 17 Samydeen, 2 Illigeraceen, 3 Wein- mannien, 1 Hydrangea und 2 Dichroa, 19 Um- belliferen (darunter Hydrocotyle hirsuta in 6200‘, Pimpinella javana in 2 bis 7000‘, Pruatjan in 3—11000°, Hors- 33 2.20 2 au a ge»2 fi use > tn dr I ih en rn a Bin een Be ur?" ame Tertiär. und miocen (Protomysis eocenica, Schweiz), 31 Anacardiaceen (deocen, 3 Radoboj, 3 Italien), 24 miocen (1 Galizien, Siebenbürgen, Frankreich, 4 Schweiz, Deutschland), 2 plio- en (Schlesien), 112 Papilionaceen (davon 38 miocen), in Böhmen nur Cassia ambigua (Bilin), 1 Galizien, Ungarn, 2 Italien, Schweiz, Deutsch- land, 34 eocen (21 England, Raboboj, 12 Schweiz, 15 Italien, 6 Dalmatien etc.). An Rosaceen zählt G.40 Sp., 14 eocen, 21 wmiocen, 5 pliocen (2 Schweiz, 3 Italien, 1 Galizien, Deutschland), 2 Calycanthaceen (1 Italien eocen,- 1 (similis, Schlesien), 10 Myrtaceen (7 eocen, { Schweiz, 2 Italien, 3 Sozka, 4 Radoboj, Zagor und Dalmatien), 3 miocen (Myrtus austriaca bei Wien, 1 lastomaceen,. 2 eocen, 1 in Italien und "Sozka, 1 Radoboj, 4 miocen (1 Schweiz, Deutschland), 14 Combretaceen (7 ‚eocen, 3 Radoboj, 4 Suzka, 1 Itslien, 7 miocen, 1 Ungarn, 3 Schweiz, Deutsch- land), 4 Halorageen (2 pliocen, Trapa, Schlesien, 2 eocen, 1 Trapa Italien, "Myriophillites Raboboj), 2 Cucurbitaceen & 1 eocen Tyrol, 1 miocen Böhmen — | Jucumis Haidingeri Putschirn), 5 Passi- Doren (eocen, Italien), 4 Samydeen (eocen, Radoboj, 1 Sozka), 1 Cras- sulacee (Sedum ternatum, pliocen im Bernstein), 2 Umbelliferen (miocen, Oeningen), 4 Araliaceen (2 miocen in Deutschland, 2 eocen, 1 Sozka, 1 Ita- lien), 11 Corneen (1 Java, 1 Schweiz eocen, 9 miocen, 4 Schweiz, 1 Italien, Deutschland), Loranthaceen 1 pliocen (im Bernstein), 12 Rubiaceen (eocen, 41 Radoboj, durchgängig tropische Formen), 1 Zagor, 1 Lonicere (unbe- " stlimmbar, pliocen), 1 Viburnee, miocen (Sambucus trifida Heer, Schweiz), nur 3 Compositen, 1 eocen Italien, 2 mio- een (Oeningen), 49 Ericaceen (10 Deutschland miocen), 1 Philadelphus Siebenbürgen, 1 Steiermark), 6 Me-. 163 Java. 7 Corneen (Mastixia}), 5 Alaugiaceen, 5 Phytocreneen, 1 Ceratophyllum (tu- berculatum), 2 Chloranthaceen, 3 Viscum, 25 Loranthaceen, 1 Valerians, 4 Lonicereen, 6 Viburneen (Viburnum coriaceum in 10000, Samburus, (jav.), 257 Rubiaceen, Jumon, Galium java- nicum in 6500, cuspidatum 3—8000%, Coprosma sundanum in 10 —11000%, Nertera depressa (sonst entschieden antarktisch in 3—5000°, Wendlandia dasythyrse daselbst), 132 Compositen, davon Vernonia javanica in 3—6700°, Erigeron Schultisi 5—7000°, Mysiactes jav. 5—9000’, Dichrocephala tanaece- tioides in 5—8000°, Gnaphalium ja- vanicum 6—10000°, viscidum ebenso, saxatile 7—9000°, Erechlites pyro- phila 6—8000, Spilanthes javanica 7000‘, Leucopogon javanicus für die Epacrideen, 16 Ericaceen (Pernettya repens 9200, Gualtheria pilosa 5 bis 7000’, punctata 10000’, latifolia, heterophylla 5000°, Rhododendron setosum 4.7000°), 12 Vaccinien (V. floribundus 9000°, siringaefolium 8 bis 9000°) 11 Ebenaceen, 15 Synglocos- arten und Sapotsceen, 2 Styracineen, Aegicerasarten, 57 Myrsineen, 6 Pri- mulaceen, 47 Loganiaceen, 5 Utricu- larien, 72 Labiaten. — Neben oder vielmehr oberhalb der tropischen For- men Pogostemon, Coleus, Pleetranthus Lencas, unsere genera Scutellaria, Ca- lamintha, Teucrium, Melissa (seltsamer Weise keine Salvia) — dann 18 As- perifolien (davon 9 Cordiaceen), 47 Verbenaceen, 3 Orobancheen, 1 Scae- vola, 1 Cuscuta, 56 Convolvula- ceen, 4 Biguoniaceen, 45 Soleneen, (mit den hier schwer auszuscheiden- den eiuzeführten), Solanum alpinum in 4000°, 36 Scerophularineen, 4 Plan- togineen (Plantago Hasskarlii in 9000'), 43 Cyrtandraceen, 11 Genutianeen, (Gentiana laxicaulis in 10000‘, Ophelia coerulescens in 7-—10000%), 4 Cam- ee rn A ee ee 164 Tertiär. eocen), 4 Dalmatien und Sozka, 2 Radoboj, 1 Tyrol, Zagor, Schweiz, 15 miocen (in Böhmen Gauliera obovata Göp. Altsattel), 2 Italien, 3 Schweiz, 1 Ungarn , Deutschland, 24 pliocen, davon 21 im Bernstein, 15 Vaccinieeu (4 eocen, 2 Schweiz, Sozka, 1 Rado- boj, Zagor, Dalmatien, 10 miocen, 1 Italien, 5 Steiermark und Oeningen, 1 Schweiz), 9 pliocen (im Bernstein) Styraceen, 4 (2 eocen Radoboj, 2 miocen, | Wien, 1 Ungarn, 1 Steier- mark), — Ebenaceen 9 (4 Diospyros eocen, 3 Radoboj, 1 Java), 5 miocen (1 Galizien, 2 Schweiz, 1 Wien, Deutsch- land), 14 Sapotaceen (5 eocen, 1 Ita- lien, 2 Radoboj, Dalmatien, Sozka, 1 Tyrol, Sagor), 9 miocen (Böhmen in Altsattel, Chrysophylium attenuatum, clusioides, 2 Schweiz, Deutschland, 1 Wien), 4 Myrsineen (3 eocen, 2 Sozka, 1 Italien), 1 miocen Oeningen, 2 Fri- mulaceen (im Bernstein), 2 Biguonia- ceen (1 eocen, Italien, 1 miocen, Deutsch- land), 1 Borraginee (eocen, Italien), 2 Solaneen (1 eocen, Italien, 1 pliocen), 2 Scerophularineen (2 pliocen), 1 Gen- tianee (eocen, Italien), 7 Oleaceen (2 eocen, Radoboj), 5 miocen (1 Galizien, Steiermark, Deutschland), 22 Apocy- neen (14 eocen, 9 Radoboj, 1 Italien, Dalmatien, 2 Java, Deutschland), 8 miocen (Altsattel), Apocynophylium ri- gidum (1 Uugern, Galizien, 2 Schweiz, Deutschland), 59 Proteaceen (47 eocen, 19 in Sozka, 16 Zagor (Krain), 8 Dalmatien, 3 Radoboj, 7 England, 3 Schweiz, 11 Tyrol, 3 Deutschland, 1 Italien, 12 miocen (in Böhmen Dry- andra bilinica, acutiloba, Banksia basal- tica (Bilin), 5 Schweiz, Deutschland, 1 Nyctaginee (miocen, Insel Antigua), 1 Elaeagnus (Deutschland), 10 Liqui- dambar (gliocen, Schlesien), 9 miocen (Italien, Steiermark, Deutschland, Schweiz), 2 Aristolochien (miocen, Deutschland), 5 Santalaceen (eocen Java. panalaceen, (Ligthfootia gracilis bis 10000) Sphenoclea zeylanice, 12 Lo beljacieen, 10 Oleineen, 70 Apocy- neen, 94 Asclepiadeen, 105 Acantha- ceen, 22 Jasmineen, 5 Proteaceen (Helicia-arten) 4 Nyctagineen, 2 Elae agnusarten, 25 Polygoneen (P. run einatum in 8000°, paniculatum in 7000‘), Rivina orientalis, 3 Cheno- podiaceen, 3 Basella-arten, 26 Ama ranthaceen, 2 Aristolochiaarten, 2% Nepenthes, Liquidambar altiogia, Ne- mandia sonora, Inocarpus edulis, Agathisanthes javanica, Ceratostachy arborea, 5 Santalaceen, 4 Daphnoideen (D. pendula 3—5000‘, 109 Laurineen), 3 Myricaarten (javanica in 10000°), 27 ‚Cupuliferen (5 Castanea, 4 Lithocarpus, der Rest Quercusarten, Q. fagiformis 5400—6400°), 4 Engelhardtien, 2 Casuarinen (C. montana 4—1500°, Junghuhniana 3—10000°), 3 Sali- ces, 7 Celtideen, 86 Urticeen, 164 Artoourgeen, 153 Euphorbiaceen, 1 Antocarpeen, 1 Daphniphyllum , 47 Pigmaceen, 4 Rafflesiaceen, 6 Balano- phoren, 6 Gantaceen, 7 Coniferen, 2 Cycadeen, 64 Palmen (Calamus heteroideus bis 7000‘), 18 Pandaneen (Sypha angustifolia, Acorus calamus, 2 Lasia, Lemna minor, trisulca, Spiro- dela polyrhiza, Najas tenuifolia, 2 Sciaphila, Hydrilla najadifolis, 2 Hydro- charideen, 2 Ottelia, 2 Sagittaria, 1 Scheuchzera, 49 Aroideen (Arisaema fillforme bis 7000), 2% Juncaceen (Juncus communis prismatocarpus in 6200‘), 3 Xerotiden, Hanguana Ka- sintu, Flagellaria minor 122 Cypera- ceen, 173 Gramineen (darunter z. B. Calamagrostis australis in 9000’, ja- vanica in 10000‘, 4 Agrostis, Tri= pogon exiguus 10000), 3 Eriocauleen, 2 Xyris, 30 Commelinaceen, 4 Porz tedariaceen, 13 Liliaceen, 7 Smila-' cineen, Roxburghia javanica, Peliosan- thes javanica, 15 Dioscoreen, 3 Tacca, | 4 El 4 in re ee Ey Tertiär. Deutschland), 5 miocen (Deutschland), 2 Aquilarien (miocen, Antigua, Steier- mark), 1 Daphnoidee (miocen, Oenin- gen), 51 Laurineen (19 eocen, 5 Java, 3 Schweiz, 5 Dalmatien, 7 Sozka, 5 Zagor, 6 Radoboj, Deutschland, Tyrol), 32 miocen (in Böhmen Laurophylium) erassifolium (Altsattel, Satteles, Daphno- zene cinnamoni), cracilolia in Altsat- tel, Karlsbad, Satteles, polymorpha daselbst und Bilin, lanceolata Altsattel, 1 Griechenland, 3 Italien, Ungarn, 2 Galizien, 11 Schweiz, 19 Myricaarten (10 eocen, 5 Radoboj, 3 Italien, 1 Sozka, 2Schweiz), 3 miocen (2 Schweiz, 1 Galizien), 1 Euphorbiacee (miocen Frankreich), 168 Cupuliferen (30 eocen, 11 Radoboj, 8 Italien, 7 Sozka, 3 Java, Zagor, 2 Deutschland, Schweiz) , 98 miocen (von Eichen in Böhmen, 9 Quercus biliniea, subfaleata, salicoides, Simones parvifolia,subglabra,buxinervis, euspidata (Altsattel),, Göpperti (Wit- tingau) , Griechenland 1, Galizien 5, Ungarn 1, Siebenbürgen 3, Schweiz 13, Italien 9, Deutschland, von Buchen Fagus elongata, parvifolia (Altsattel), Feroxise Bilin, Carpinus betuloides 2: Fagus Deucalionis, Putschirn, Galizien 5, Italien 6, Frankreich 1, Ungarn 1, Deutschland 40, pliocen (10 Bernstein), 30 Ulmsceen (4 eocen, Sehweiz, Paris, Sozke, 2 Radhoj), 14 miocen (in Böhmen Ulmus Bronni, 'Komotau, longifolia Bilin, Planera Uu- geri, Bilin, 3 Italien,) 1 Galizien, Un- E- Schweiz, Deutschland), der Rest pliocen — 66 Salicineen (4 eocen, Po- Pulus leuce Italien, 2 Sozka, 2 Ra- doboj, 40 miocen, Populus leuce Altsattel, Salix angusta Bilin, Italien 4, Frankreich 1, Ungarn 2, Deutsch- land, Schweiz 9), pliocen (3 Bern- stein) ; Betulaceen 47, davon 6 eocen (2 Frankreich, Zagor, Radboj, 1 Ita- lien), 22 miocen (Betula macroptera, prisca, Alnus diluviena, Kargii Bilin, 165 Java. 1 Iridee (Pordenthus chinensis) 6 Amaryllideen, 3 Hypoxideen, 2 Mu- saceen, 58 Amomeen, 12 Seitamineen, 3 Burmanniaceen, Thismia clandestino, 423 Orchideen und 3 Apostasiaceen. Tertiär, 4 Italien, 2 Galizien, Ungara, 3 Schweiz, 1Frankreich, Deutschland, der Rest plie- cen (2 Bernstein) 3 Celtideen, (Schweiz, Deutschland), 49 Juglandeen (8 eocen — Radoboj 4, Sozka 3, Italien 1, Dalmatien 1), 38 miocen (in Böhmen Juglans costata, venos» Altsattel, bilinica, Juglandifer minor Stram,, 7 Schweiz, Nux taurinensis Italien, Frank- reich, 1 Griechenland, Galizien 5, Uu- garn, Deutschland etc,), 3 pliocen, Moreen 15 (11 eocen .2 Fieus Java, 4 Dalmatien, 5 Sozka, 3 Radboj), 4 miocen (1 Antigua, 2 Schweiz, 1 Deutschland), 6 pliocen, 5 Artocarpeen 3 eocen, 2 Sozka, 2 Deutschland), 2 miocen (Wien und Sinigaglia), 11 Plataneen (4 eocen 3 Radoboj, 1 Sozka, 1 miocen Ungarn, 6 pliocen), 3 Piperaceen (eocen Java). 1 Ce- ratophyllites (Frankreich), 3 Gnetaceen (1 eocen Sozka, { miocen Siebenbür- gen)— 214 Coniferen (38 eocen, 13 England, 5 Italien, 4 Frankreich, 10 Radboj, 1 Dalmatien etc.) und 122 miocen (in Böhmen Pinites hoedrianus, hordeaceus, oviformis, ovatus Altsattel, rigior Bilin, ornatus Waltsch, striatus, Siram., acerosus, Araucarites Stern- bergii, Wittingau, Steiohauera sub- globosa (Altsattel), oblonga (Waltsch), minuta (Peinc.), Taxites angustifolia Teplitz, tenuifolius, Juniperites brevi- folius, acutifolius Komotau, Widdrin- gtonites Ungeri Bilin, Thuites gracilis, Glyptostrobus europaeus Kommotau, Cupressites gracilis Altsattel, Karlsbad, Taxodites dubius Bilio, Cupressinoxylon 166 Tertiär. asetannulatum. Dalwitz — Griechen land, Sibirien, Italien (Bernstein), Frank- reich, Schweiz, Ungarn etc. ; 54 plio- cen von Cycadeen 1 in der Schweiz, 60 Palmen (29 eocen, 4 Java,) Ita- lien, Frankreich, Häring (Tyrol), Sozka, Dalmatien etc.; 31 miocen — in Böhmen Flabellaria latania (Altsattel) bilinica, Phoenicites salicifolius, an- gustifolius Altsattel, Fascieulites didy- mosolen Littmitz, perfossus Altsattel — sonst Antigua, Schweiz, Italien, Toscana, Frankreich, Sardinien, Brüssel, Deutsch- Tertiär. lopium maritimum), Bilin, Schweiz, Deutschland), 51 Najaden, (41 eocen, Radoboj, 10 miocen. Ungarn, Deutschland), 1 Alismacee (pliocen), 1 Musacee (eocen Java), 3 Amomeen (eocen Italien, England, Java), 10 Smilacineen (eocen Italien, Radoboj, Deutschland, 6 miocen Deutschland Frankreich), 5 Cyperaceen (4 mi- ocen Schweiz, Deutschland, Ungarn, 1 pliocen), 20 Gräser (5 eocen, Ita- lien,. Frankreich, Schweiz), 15 miocen, _— Italien, Frankreich, Dalmatien, Culmites Göpperti (Altsattel, Sieben- land etc. 15 Pandaneen (eocen, 13 Eng- bürgen 1, Schweden, Deutschland etc.) land, 1 Sozka, 1 Zagor) 7 Typhaceen (1 eocen Radoboj,) 6 miocen (Typhae- Aus dieser Uebersicht kann man auch bei unseren noch so mangelhaften Kenntnissen Nachstehendes vermuthen: 1. Die Tertiärflora Europas hatte eine ziemliche Aehnlichkeit mit der jetzigen Flora Javas, die aber viel reichhaltiger ist, -schiedener Pflanzenformen ist in Java grösser, als selbst in den eocenen Schichten. Man braucht daher nur ähnliche Verhältnisse, wie z. B. in Japan, warme Meeresströmungen von Südwest zwischen hohen schmalen Inseln an- zunehmen, um die Anfangs so räthselhaften Verbreitungsgesetze zu erklären. 2. Schon in der Tertiärzeit waren die Floren der tropischen Länder von denen jetzt gemässigter Länder wohl bereits verschieden und ähnelten der jetzigen Flora. Die 34 Species eocener Tertiärpflanzen Javas gehören noch dort lebenden Familien an, die theilweise in der europäischen Tertiärflora fehlen oder selten sind z.B, Musaceen, Amomeen (1 Schonen). Eine bedeutende An- zahl tropischer Formeu fehlt dem tertiären Europa gänzlich, ebenso alle alpinen und arktischen Formen. Diese Resultate dürften sich freilich leicht ändern. Palacky. —— Miscellen. *,* Nach Versuchen, welche Hr. Dr. E. Reitlinger im k. k. physikalischen Institute des Herrn Prof. v. Ettingshausen in Wien ausgeführt, bespricht derselbe (s. Wien, Sitz.-Ber. XXXIX. Band Nr. 4) auf Grundlage der von Fuchs in Presburg gemachten hieher gehörigen instructiven Beobachtungen die Einwir- kung der Elektricität auf Springbrunnen. Es stellt sich die Wahrnehmung heraus, dass elektrische Einwirkungen die Adhäsion elektrolytischer Flüssigkeiten an die mit ihnen in Contact stehenden festen Körper besonders lebhaft affieiren. Das Nebeneinander ver- 0 & - = E3 - 167 ** Bei der wichligen Rolle, welche in neuester Zeit der Isthmus von Suez Seetlich in staatsökonomischer und politischer Beziehung spielt, ist es erklärlich, dass auch die Mäuner der strengen Wissenschaft denselben mehrseitig zum Gegenstande ihrer tieferen Forschungen gemacht haben, Unter _ die in Folge dessen in den verschiedenen Ländern veröffentlichten beach- _ tenswerthen Abhandlungen gehört auch die von Elia Lombardini in - Mailand herausgegebene und in die Memorie dell’ Istituto Lombardo di scienze etc, (Milano 1859 Vol, VII. faseie. 1.) aufgenommene : Sul regime delle acque del progettato canale marittimo di Suez e dei Laghi amari interposti, welche wir hiemit der Berücksichtigung von Seiten der betreffenden Fach- männer empfehlen wollen. . Weitenweber. 0 %,%#* Wie wir vernehmen, wurde im verflossenen Winter im Leitgerin- £ ger - See bei Titteweing (au der bayrischen Gränze) ein 2 Pfund schwe- € rer Hecht mit zwei vollständig ausgebildeten Köpfen gefangen. *,* Interessante Untersuchungen über die Familie der Foraminiferen, weiche sich in der neuesten Zeit mehrerer gediegener Forscher erfreut, hat Hr. Dr. William B. Carpenter in den Philosophical Transactions der Londoner königl. Gesellschaft der Wiss. (Jahr 1859, I.) veröffentlicht und mit vielen Abbildungen auf 6 Tafeln illustrirt. *,* Ein Jedem bekanntes Phänomen ist das meist plötzlich eintretende » > eigenthünliche Rothwerden der Blätter bei mehreren Bäumen und Sträuchern - im’ Herbste, welches, zumal nachdem sich Nachtfröste eingestellt haben, ihr - Abfallen vom ansdaueruden Stengel vorbereitet. Während man es bei der Ro- - senfamilie, bei Prunus, Pyrus, Crataegus und Amygdalus, ferner bei mehre- ren Arten von Rhus, Cornus, Vitis, Berberis u. a. bemerkt, zeigl es sich nicht bei Tilia, Ulmus, Fraxinus, Juglans, Sambucus, Robinia, Platanus u. a. insofern deren Blätter grün, oder doch nur wenig vergilbt oder gebräunt abfallen. Interessante Betrachtungen über den Wechsel des Grünen und Rothen in den Lebenssäften belebter Körper liefert L.C. Treviranus (in der botan. Zei- tung von Mohl und Schlechtendal vom 10. Aug. I, J.), welche alle Beach- tung ‚verdienen. i *,# Das Rothische Herbar aus Palästina, Durch die 4 Güte des Herrn P. T. Reuter‘ war ich während meines kurzen Aufenthaltes “ in Genf im Stande, im Boissierschen Herbar die von dem sel. Dr. Roth auf seiner letzten Reise in Palästina gesammelten Pflanzen mit Ausschluss der Unica — durchzugehen, Nach Abschlag der unbestimmbaren Ex. sind es ‚829 Species Phanerogamen und 2 Farren, worunter mehrere neue Species. Ich werde später in meinen Materialien zur Fiora Palästinas dieselben anführen ‚und trege hier nur jene Partien nach, die ich bereits in der Lotos veröffent- ' licht. Adonis dentata (Jerusalem), microcarpa (Tufileh), Ranunculus trachy- | carpus (Kerek), myriophyllus, arvensis (Jerusalem), Delphinium rigidum (Je- E rusalem), halteratum (Jer.), Garidella unguicularis (Jer.), Glaucium arabicum 5 Ger), Fumaria micrantha (Jer.), Bongardia Olivieri, leontopetalum (Jer.), Ca- _ lepina Coroini (Jer.), Erucasia aleppiea (Jerus,), Malcolmia pulchella Boissier _@Jaffa), crenulata Boissier (Jer.), Aethionema cristatum (Jer,), Notoceras ca- mariense (Jer.), Brassica harra Boissier (Hebron), Sinapis arvensis, _Biscutella eiliata, Neslia paniculala (Jer.), Alyssum micraathum, echiaatum Boiss. (Tu- 168 fileh), Cistus villoses (Hebron), Valeria rigida (Jer.), Silene goniocalyx Boiss. nov. sp. (Jer.), damascena Boiss. (Jer.), Oliveriana (Wüste Hu- doh), conoidea (Jerusalem), ionocalys Boiss. n. sp. (Jerusalem), conica (Tufleh), Tenoreana (Jer.), Alsine Iydia Boiss. (Jer.), juniperina Fenzl (Nazareth), Cerastium dichotomum (Jer.), Holosteum umbellatum (Jer.), Sper- gularia salsuginosa (Jer.), prostrata (Hebron), Haplophyllum Buxbaumii (Jer.), Lioum Sibthorpianum, nodiflorum, flavum (Jer.), Ononis pubescens (Jer.), Me- dieago orbicularis, tuberculata (Jer.), Trigonella monspeliaca (Jer.), Trifolium campestre (Jer.), Lotus creticus (Jaffa), Tetragonolobus palaestinus Boissier (Jer.), Arthrolobium scorpioides (Jer.), Astragalus oxytropifolius Boissier (Tufileh), tuberculosus (Jer.), Lathyrus amoenus (Ramla), erectus (Jer ). Pi- sum fulvum (Sibthorp Jer., auch von Bissier gefunden, Reuter verb.), Cassia obovata (Arabathal), Cerasus prostrata (Nazareth), Lythram Gräfleri (Jaffa), Paronychia chionea Boissier Arabawüste, Sedum laconicum Boiss. (Nazareth), rufescens (Jer.), Bupleurum nodiflorum (Jer,), heterophyllum (Jer.), Artona seselifolia (Jer.), Eryngium creticum (Jer.), Pimpinella cretica (Jer.), Torilis purpurea (Jer.), Scandix pinnatifida (Tufileh), Lonicera etrusca (Jer.), Valerianella coronata (Jer,), Galium cristatum (—Mericarpea vailiantioides Boiss, tesel Reuter, Jerusalem), orientale, crenatum (Nazareth), tricorne, sacharatum (Jer.), Crucianella macrophylla (Jer,), Putoria calabrica (Jer.), Cephalaria syriaca, Pterocephalus brevis (Boiss, Jerus.), Eupatorium Dioscoridis (Engaddi), Wart- beimia phionoides (Jer.), Achillea alepieia (Araba), mierantha (Kerek), Cen- taurea hyalelopis Boiss. (Jer.), Ambesboa crupinoides (Jer.), Scorzonera papposa (Hebron), Lactuca saligna (Jaffa), Cichorium divaricatum (Jer.), Taraxacum dens leonis (Jer.), Mulgedium. creticum (Jer.), Cotula aurea (Jer.), Chrysan- themum coronarium (Jer.), Campanula rapunculus (Jer.), strigosa (Jer.\, — endlich Rheum ribes von Kerek, Plumbago europaea (Jerusalem). Statice Thou- ini (Wüste Juda), Plantago ovata vom todten Meer, Echinopsilon eriophorum (Wüste Juda), Boerhavia verticillata (Nazareth). Von den neuen Pflanzen der weitern Sammlung erwähnen wir nur Melica Boissieri und Erythroctietus pa- laestinus Boiss, (Jer.) eic. Das Wichtigste bei der Sammlung sind die neue Südostgränze für eine: Menge Pflanzen, besonders unserer Arten, die Ent- deckung, dass ein grosser Theil der montanen Libanonformen bis Nazareth, ein nicht kleiner bis Jerusalem auf dem Gebirgsrücken fortgeht, und in Folge der genauen Vergleichung in dem immensen Boissierschen Herbar , wo seit Jahren alles Material für eine Flora des Orientes, Griechenlands etc. beisam- men liegt, das Wiederfinden vieler kleinasiatischen, spanischen, nordamerika- nischen Pflanzen in Palästina (z. B. Orchis anatolica Boissier, Alsine - junipe- nina, Cyclamen latifolium Fl. gr. (Jerusalem), das genus Erythrostictus ete, Für die Wüstenflora im Süden und Osten von Palästina ist wenig Material, doch manches interessant, so z. B. Panicum turgidum von Hebron, Phelippea lutea Hebron, Juniperus phoenicea Araba, Lavandula coronopifolia an beiden Or- ten, Quercus ilex Hebron, Onosma frutescens Kerek etc. Joh. Palackıj. Redacteur: Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, N. 556— 2.) —— Prag 1860. Druck bei Kath, Gerzabek. . 9708. Zeitschrift für Naturwissenschaften, X. Jahrg. SEPTEMBER 18360. 14 Inhalt: Ueber die Abgründe der Hugo-Höhlen bei Jedovnie in Mähren, von Wan- p kel (mit 1 Karte). — Das Licht, der materielle Urgrund aller Dinge, von Liebich. — Eine neue Art von Ligula, von Polonio. — Weitere Beiträge zur Flora Palästinas, von Palacky. — Zwei montanislische Preisaufgaben. — Miscellen von Weitenweber. Wissenschaftliche Mittheilungen. Ueber die Abgründe der Hugohöhlen bei Jedovnic in Mähren. Von Dr. Heinrich Wankel in Blansko. (Mit einer Karte) Wenn man vom Markte Jedovnic aus, durch das westlich zwischen san- - ften, theilweise bewachsenen Grauwackenhügeln sich hinziehende kurze Thal dem Bache entlang herabwandelt, gelangt man nach einem viertelstündigen _ Wege zu den Eisenhochöfen, der Hugohütte, Hinter diesem letztern wird nach ungefähr tausend Schritten das Thal durch eine 25 Klafter hohe Felsen- _ gruppe vollkommen geschlossen, die den Bach, der aus den grossen ‚Teichen 3 bei Jedovnic entspringt, aufnimmt, eine Stunde weit unterirdisch nach dem südlicher gelegenen Josefsthale leitet, wo er einige Klafter unterhalb der sog. Byei skäla zu Tage tritt, um mit dem Bache Ricka vereint, bei Adams- - thal sich in die Zwittawa zu ergiessen. Von vielen Spalten und Grolten - zerklüftet, mit Gestrüppe malerisch bewachsen, gewährt diese Felsenpartie einen grossartigen Anblick, der noch an Interesse gewinnt durch den finste- ren, an ihrem Fusse sich öffnenden Schlund, in welchen das Wasser mit rau- _ schendem Getöse stürzt. Diese Höhlen waren in früheren Zeiten wenig bekannt. Die alten mähri- schen Schriftsteller, wie Herdot, Vighius, Pesina u. s. w., die die Merkwür- AR te en UNE Zu u ech — + Interesse daran fand, sie persönlich näher zu durchforschen, Mit grosser Anstrengung gelangte Derselbe vor ungefähr 50 Jahren, durch das Wasser j tend, über einen steilen Abhang, stieg einige Klafter tiefer und stand über inem unter seinen Füssen donnernden Wasserfalle, der ihm ein unübersteig- iches Hinderniss entgegensetzte. Mehrere Jahre darauf untersuchte dieser ine, hohe Forscher eine etwas höher gelegene von ihm entdeckte Grotte 14 170 und fand, dass diese Höhle ebenfalis in die Tiefe führte. Ueber zwei steile Abstürze gelangte er, von einigen enischlossenen Männern begleitet, auf Strick- leitern herab ; da sich aber vor ihnen abermals eine tiefgehende Kluft öffnete, so unterliess er es weiter zu dringen und kehrte, nur mit grosser Lebens- gefahr über die beschwerlichen Strickleitern zurück. Begünstigt durch eine sehr trockene Jahreszeit versuchte ich es mit dem Bergmeister Herrn Mlädek und dem Schichtmeister Hrn. A. Mede- ritzer im August des Jahres 1856. In dem nun ausgetrockneten Bachbett weiter schreitend, gelangten wir über drei senkrechte Abhänge in eine kleine Halle, aus der eine enge Strecke zu einem vertikal herabgehenden Schlunde von anscheinend unermesslicher Tiefe führte. Nur mit der grösster Vorsicht, am Bauche kriechend, konnten wir uns demselben nähern und durch brennende Strohbündel und Pechkränze den Grund beleuchten; unwillkürlich . ergriff‘ uus ein Grauen, ob der schwindelnden Tiefe und die grossartige Scenerie magisch beleuchleter Felsenwände, durchzogen von dunklen Schatten tiefer Klüfte, machte einen mächtigen Eindruck auf unsere Gemüther, sie erinnerte uns an die Worte Schillers: Da unten aber ist’s fürchterlich, Der Mensch versuche die Götter nicht! Zurück geschreckt vor diesem gewaltigen Abgrunde, gaben wir Aufangs den Gedanken, die Höhle zu befahren, auf; denn die Localverhältnisse waren der Art, dass weder eine Strickleiter, noch ein Haspel anwendbar war, Nach und nach aber gewöhnten wir uns doch an die Idee der Möglichkeit des Herabkommens und untersuchten die Oertlichkeit näher. Das Resultat davon war: dass wir beschlossen, in der drei Klafter vom Abgrund entfernten Halle nachdem dieselbe durch Sprengung erweitert worden, eineu Haspel aufzustel- len und das Seil, an dem wir uns herabzulassen beschlossen, über eine Welle in den Abgrund zu leiten. Vorbereitet auf die vielen Hindernisse und aus- gestattet mit allem nöthigen wagten wir im Semptember desselben Jahres die Expedition. Wir stiegen an einem schönen heiteren Morgen durch die zwei Klafter hohe und drei Viertel Klafter breite, viereckige Oeffnung, in eine nach allen Richtungen zerklüftete Spalte und ge'angten über einen eine Klafter hohen Abhang auf das nun trockene Bachbett. Der Aublick der düstera zer- klüfteten Felsenwände, erleuchtet noch vom schwachen Dämmerlicht, das durch die hochgelegene mit saftigem Laub umwachsen® Oeffaung des Einganges her- einblickte, war feenhaft und wundervoll. Den Boden bedecken Sand, Quarz und Kalkgeschiebe, feingeriebene Hochofenschlacke und viele grosse abge- schliffene und polirte Kalktrümmer lagern umher. Oft mussten wir über her- abgestürzte, ungeheuere Felsblöcke, die uns den Weg versperrten, hinüber steigen oder durch enge Löcher unter ihnen hinkriechen. Nachdem wir aus TEENS 171 der vier Klafter langen und 3—5 Klafter breiten Grotte noch 6 Klafter her- abgestiegen, standen wir vor einem 7 Klafter tiefen Abhang. Die rechte _ Felsenwand war von einem Klofterhohen und 3 Schul breiten Fenster durch- - brochen, das in den brunnenartigen Schlund führte. Senkungen mit der Schnur ergaben von hier aus eine senkrechte Tiefe von 26 Klaftern. Eine _ aufgestellte Farth führte uns in die kleine vorerwähnte Halle, worin bereits der Haspel hergerichtet war, damit ohne viel Aufenthalt weiter geschritten werden konnte. Bis hieher ist die Richtung der Grotte eine westliche, von _ hier führt eine schmale Strecke 3 Klafter nach Norden, um sich westlich _ in den brunnenartigen Abgrund von 5 Klafter Breite 8 Klafter Länge und | 18 Klafter Tiefe zu endigen. Langsam und gemessen fuhr der Erste, am - Seile hin und her schwankend in den finstern Schlund, lautlose Stille herschte, ; nur hie und da unterbrochen durch das Konistern des Seiles und das Knarren & des Haspels; endlich verkündete sein Ruf, dass er glücklich angekommen und bald waren auch wir Uebrigen unten, Schroffe, theilweise geglättete Felsenwände, überall zerklüftet und ge- rissen, nur hie und da mit spärlichem Tropfstein behangen, umgeben diesen - grossartigen Felsentrichter, der noch 7—8 Klafter nach aufwärts fortsetzt, _ um sich dann an dem First in eine enge Spalte zu verlieren. Die Sohle wird von dem 6 Quadratklafter einnehmenden, ausgehöhlten und polirten Felsen gebildet, an dessen westlicher Seite sich ein kleiner Riff erhebt, über welchen man, wie auf einer Terasse stehend in eine finstere Spalte blickt, die ia südlicher Richtung hoch und breiter werdend fortsetzt. Auf einer Farth über diesen Abhang herabgestiegen, schritten wir in der bald sich wieder ausbrei= -tenden Strecke, über grosse Blöcke steigend oder durch kleine Wassertüm= _pel watend, 40 Klafter weiter; schon gewann unsere Ansicht, den tiefsten Horizont erreicht zu haben, an Wahrscheinlichkeit, als wir plötzlich vor einen links sich öffnenden fast zirkelrunden Loch standen, das in einen 8 Klafter tiefen unter unsren Standpunkt hinziehenden Abgrund führte. Interessant ist das gegenseitige Verhalten beider Wände dieser Strecke- Der Kalk ist schwarzgrau, polirt mit einem glänzend weissen Kalkspathader- netz, drusenartigen Räumen, concentrisch ausgefüllten Kalkspathgeoden nach allen Richtungen durchzogen, die aber an beiden Wänden, ihrer Bildung, Lage und Richtung nach vollkommen übereinstimmen, Es lässt sich sehr leicht daraus ersehen, dass beide Wände früher in unmittelbarer Berührung - gestanden, durch irgend eine Gewalt aber von einander gerissen und erst dann vom Wasser noch mehr ausgewaschen wurden. Dieser Abgrund machte uns seiner Krümmung wegen, bedeutende Schwierigkeiten; da es nicht mög- lich war, eine lange hölzerne Farth anzubringen, so nahmen wir zu einer Striekleiter unsere Zuflucht, auf der wir mit grosser Mühe und Anstrengung 14* Wi. + An 172 herabstiegen. Unten angelangt gingen wir in einer ähnlichen Spalte wie oben nach Süden weiter. Ungeheuere losgerissene und in den engeren Stel- len eingekeilte Felstrümmer drohten jeden Augenblick auf uns zu stürzen ; vorsichtig und lautlos wanden wir uns unter ihnen durch, bald über einen Abhang tiefer schreitend, bald über kleine Wassertümpel setzend; so waren wir ungefähr 25 Klafter weiter gegangen, als sich die Spalte zu erweitern begann und wir vor dem Eingang eines unermesslichen Domes stunden, aus dem fernes Rauschen uns entgegentönte und in welchem unsere Stimme lange nachhalte, Ein kleiner Wassertümpel trennte uns noch von jenen Räumen, wir begannen die mitgenommene kleine Farth über denselben zu legen, schon hatte sie das andere Ufer berührt, da — erreichte der Nothruf der auf den Abhängen als Wache zurückgelassenen Bergleute unser Ohr. Durch das wi- derholte Rufen mussten wir zurückkehren und bald hatten wir uns über- zeugt, dass es die höchste Zeit war; denn durch einen langandauernden Ge- witterregen begann das Wasser von nen benachbarten Höhen bereits in die Höhle zu strömen und. uns den Rückzug abzuschneiden. Obwohl wir glücklich den Eingang erreichten, so unterliessen wir es doch, die Grotte wieder zu betreten, umsomekr, da von dieser Zeit an das Wasser nicht mehr aufhörte in dieselbe zu fliessen. Erst im Monate Juni des heurigen Jahres (1860) entschloss ich mich mit Herrn Medritzer und seinem Assistenten, die höher gelegene, vom ver- storbenen Altgrafen Salm entdeckte Höhle zu durchforschen. Die LET TT beiliegende Karte giebt ein getreues Bild dieser ebenfalls aus lauter Abgrün- den bestehenden Höhle. Ungefähr 12 Klafter oberhalb des unteren Eingan- ges, in welchen der Bach schäumend stürzt, nur wenige Klafter südlicher, öffnet sie sich in Form einer Felsenspalte, zu der man über steile Felsen, durch dichtes Gestrüpp und über lose aufeinander gethürmte Kalkblöcke müh- selig gelangen kann. Die Spalte führt in einen 3—5 Klafter breiten, 9I—10 Klafter langen domartigen Raum, der nach aufwärts durch einen engen Ka- min mit dem Tag in Verbindung ist, Nachdem wir über grosse und zahlreiche Kalktrümmer, 10 Klafter herabgestiegen, standen wir vor einem 1 Klafter und gleich darauf vor einem 6 Klafter tiefen Abgrunde (A). Eine hier auf- gestellte Farth führte uns herab auf einen ebenen Platz, der von einer lang- gezogenen kleinen Halle von 7 Klafter Höhe, 2 Klafter Breite und 5 Klafter Länge gebildet wird. Aus ihr führt in südlicher Richtung eine breite, hohe Oeffnung, in eine unter bedeutendem Neigungswinkel herablaufende Strecke über 1—3 Klafter hohe Absätze 16 Klafter weiter. Diese Strecke, sowie die ganze Höhle stellt eine Spalte in grossartigem Maassstabe von ungefähr 1, bis 3 Klafter Breite und 10—12 Klafter Höhe dar, und bietet einen eigenthümlichen Anblick durch die vielen Zerklüftungen und Risse, die nach 173 allen Richtungen den Kalk durchziehen. Wir näherten uns einem grossen | 'Felsblock, der uns den Weg versperrte und hinter welchem sich abermals ein 7'/, Klafter tiefer Abgrund (B) öffnete; ein starker Luftzug drang uns entgegen und ein entferntes dumpfes Brausen schlug undeutlich an unser Ohr. Ober unseren Häuptern waren mehrere Riesenb'öcke eingeklemmt, ins- ‚besonders erregte Einer unsere Besorgniss, der durch einen verhältnissmässig kleinen Stein festgehalten wurde. Eine zusammengebundene Farth führte uns auch da sicher herab, wir gingen in der Strecke weiter, stiegen noch über zwei Abhänge und standen in einer geräumigen Halle (C), in der die Sohle mit Lehm ausgefüllt war. An der rechten, westlichen Seite erhob sich ein einige Schulı hoher Felsenriff, ähnlich einer Brüstung, über die wir in eine sehr enge, ungemein lange und tiefe Spalte blickten; hier vernahmen wir ein starkes Brausen, das uns Hoffnung gab, bald die Sohle der Höhle zu erreichen. Die in die Tiefe führende Felsenspalte war so eng und der Felsen so sehr überhängend, dass nur mit grosser Mühe Farthen auf Stricken hängend, eine neben der andern angebracht werden konnten. Eingezwängt in die enge Spalte war das Herabsteigen sehr mühselig, besonders das Ueber- sehen auf eine andere Farth mit Gefahr verbunden. Ueber vier solche Far- then stiegen wir ungefähr 13 Klafter tief auf einem 1 Klafter langen und ®/, Klafter breiten Felsenabsatz, dessen eine Seite von Lehm gebildet war, der nur durch eingekeilte Feldtrümmer gehalten und getragen wurde, daher jede Minute mit uns durchzubrechen drohte. Von da führte eia senkrechter Ab- grund (D) 8 Klafter tief, Zusammengebundene Fahrten hatten auch diess Hinderniss beseitigt und wir befanden uns in einer Halle von 5 Klafter Breite, 8 Klafter Länge nnd 10 Klafter Höhe. Ein geräumiger Platz gewährte uns hinreichend Raum, um bequem stehen zu können; von da blickten wir über eine, wie oben ähnliche. Brüstung eines Felsenriffes in eine breite Mulde, in deren Mitte eine schwarze ungefähr 20 Quadratklafter messende Oeflnung sich zeigte. Das früher wahr- genommene Rauschen hatte sich zu einem donuerähnlichen Getöse gestaltet und der heftige Luftzug war so stark, dass er unsere Lichter auszulöschen drohte. Wir waren auf dem letzten Absatz angekommen und konnten in die grossen Räume herabblickten, an deren Eingang wir vor einigen Jahren ge- standen waren, wir waren offenbar um einige Klafter südlicher und die Oef- nung, durch die wir sahen, in den First den grossen Räume. Herabgewor- fene brennende‘ Strohbündel beleuchteten einen weiten Umkreis eines Sees und einen in nördlicher Richtung gelegenen’ Trümmerhügel. Senkungen er- gaben bis auf das Wasserniveau 9 Klafter, das Wasser selbst betrug 1%, Schuh, es betrug also die senkrechte Tiefe vom Eingang der Höhle bis an das Wasserniveau 65 Klafter 4 Schuh. 174 Leider wsr die Zeit zu kurz, um auch diese 9 Klafter noch herabzu- kommen; da unsere Vorrichtungen unzureichend waren und übrigens das viele Wasser dem Weiterdringen zu viel Hinderniss entgegenges etzt hätte: so be- schlossen wir zurück zu kehren unddie Expedition in einer trockenen Jahres- zeit zu unternehmen. Diese Skizze möge hinreichend zeigen, wie schwierig es ist, unsere Höhlen zu durchforschen, und die Aufgabe zu lösen, durch die Erforschung des Laufes der unterirdischen Bäche, die physikalische Geographie des schö- nen Mähreniandes zu erweitern. Das Licht, der materielle Urgrund aller Dinge. Besprochen von Forstraih Christoph Liebich in Prag. Die Naturwissenschaften zeigen uns, wohin wir blicken, eine ganze Reihe von Mitteln zum Wohle für das Menschengeschlecht; leider werden sie aber viel zu wenig aufgesucht uud zweckentsprechend benutzt. Zu den neuesten und fruchtbringendsten Entdeckungen gehört unstreitig die Entde- ckung, dass im Sonnenlichte Kalium, Natrium und Eisen etc, gefun- den worden sind. Es hat nämlich der königliche preussische Staatsanwelt Herr Pohl zu Oppeln kürzlich vor einer zahlreichen Versammlung in Neisse einen Vortrag gehalten, unter dem Titel: „Das Licht, der materielle Urgrund aller Dinge,* in welchem derselbe bewies, dass Kalium und Natrium im Sonnenlichte enthalten sei. Da er seiner Amtsstellung nach nicht unter die Zahl der Gelehrten gehört, so würde seine Eutdeckung keine weit tra- genden Erfolge gehabt haben; allein die in der Wissenschaft vie) bekannten beiden Professoren Bunsen undKirchhoff zu Heidelberg machten durch das Prisma auf einem anderen Wege Untersuchungen, und fanden, dass nicht nur Kalium, Natrium, sondern auch Eisen und noch andere Elemente im Sonnenlichte zu finden sind. Diese übereinstimmende Wahrnehmung gibt der Pohl’schen Entdeckung für das ganze Pflanzen- und Thierreich inhalts- reiche Bedeutung und veranlasste den Herrn Staatsanwalt Pohl jene Rede unter vorstehendem Titel der Presse zu übergeben, Der Herr Verf. sagt am Schlusse seiner interessanten Schrift: „Unbe- rechenbar sind die Vortheile, welche die praktische Chemie aus dieser Ent- deckung ziehen wird. Bei diesem Bilde der Zukunft bin ich Humboldt’s Ausspruch eingedenk, dass derjenige, der eine grosse Ansicht zuerst ausspricht, sich darauf gefasst machen müsse, davon im Laufe der Zeit Manches zurück- zunehmen. Ich begnüge mich mit dem Ruhme, in der Hauptsache zuerst das Richtige erkannt und überall ‚durch Aufstellung neuer Anschauungen die Geister zum Nachdenken und zum Kampfe aufgerufen zu haben.“ 175 h - Die Fortschritte in den Naturwissenschaften, welche in den letzten De- ‘ f ‚eennien gemacht wurden, sind, nach dem Herrn Verfasser, wohl sehr bedeu- ‚tend, dennoch zeigen viele Erscheinungen viel Unklarheit; die gemeinschaft- liche Ursache zur richtigeren Begründung liege in der Klarihickung zwischen Licht, Wärme, Feuchtigkeit, Elektricität und chemischer Wirkung. Wenn ; auch, sagt ir ferner, seine Anschauungsweise nicht von einem Gelehrten Hl ausgehe, so weist sie dennoch die Einheit aller Erscheinungen und Kräfte nach, ohne dass sie gegen die von der Wissenschaft fest- gestellten Thatsachen verstösst, Seine Behauptungen gehen dahin : 1, dass es einen Stoff für die Bildung neuer Weltkörper geben müsse, welcher den ganzen anscheinend leeren Himmelsraum erfülle, und dem Gesetze der Schwere nicht unterworfen sei; 2. dass dieser Stoff unsichtbar sei, also der Durchsichtigkeit des Welt- - raumes keinen Eintrag thut; 3 3. dass derselbe mit dem Lichte (Lichtstoffe) identisch sei, und sicht- - bar werde, wenn er sich wenigstens theilweise condensirt hat; 4. dass das Licht also materieller, stofflicher Natur und der materielle — Urgrund aller Dinge sei; 5. dass der reine weisse Lichtstrahl bereits alle Elemente der Weltbil- dung, und die Keime aller auf Erden wirkenden Kräfte in einer vom Schö- pfer selbst bestimmten unabänderlichen Reihenfolge in sich trage. PR Unsere Erde — folgert Derselbe weiter — bildet im Verhältniss zur Sonne nur einen äusserst kleinen Körper, denn sie ist 1,410.000mal kleiner \ als die Sonne. Das von der Sonne als einem bei weitem grösseren Körper _ ausgehende Licht umströmt und umfluthet daher die kleinere Erde von allen ‚Seiten, und strömt hinter der Erde wieder zusammen, indem es den von der Erde geworfenen Schattenkegel von allen Seiten umfasst, Es ist also nur dieser Schattenkegel von der Sonne nicht beleuchtet, und seine Basis oder der von der Sonne abgewendele Theil der Erde, während der übrige Theil der Erde und der ganze übrige Weltraum vom. Sonnenlichte durchstrahlt und erfüllt ist. - Dass das Licht als solches dem menschlichen Auge nicht sichtbar er- scheint, kommt daher, dass die Lichtempfindung, welche das direct oder re- —fleetirt in unser Auge gelangende Licht in uns erregt, auf einem anderen Processe beruht, und zwar auf einem electro- magnetischen Processe, Jeder — — Brunnenmacher kennt die Erfahrung, dass, wenn er aus dem tiefen Schachte eines Brunnens nach aufwärts sieht, er das bestirmte Firmament erblickt, weil sein Auge geschützt ist vor dem Einflusse des seitwärts Kersihengiten - Sonnenlichtes. 176 Folgt aus der Wahrnehmung, dass, wenn wir uns im Schattenkegel der Erde befinden, wir das Sonnenlicht nicht bemerken, so liegt der Beweis ganz nahe: dass das Licht als solches in der That nicht sichtbar ist, und dass der ganze anscheinend leere Himmelsraum ganz mit Lichtstoff erfüllt sein kann und erfüllt ist, ohne dass unsere Augen es wahrnehmen. Im Sonnerlichte sind daher die sieben Hauptfarben enthalten, welche uns der Regenbogen auf dem dunklen Hintergrunde zeigt, und zwar Roth, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Diese Farben sind aus dem ursprünglich weissen Lichtstrahle durch die verschiedene Brech- barkeit der im weissen Sonnenlichte enthaltenen Bestandtheile hervorgebracht worden, und können, wie die Physik darthut, durch die entgegengesetzte Operation wieder zum weissen Sonnenlichte vereinigt werden. Es folgt dar- aus, dass das reine Weiss des Sonnenlichtes nicht den Mangel jeder Farbe, sondern die höchste farbige Potenz bezeichnet, ganz im Gegensatz zu der bisherigen Anschauung. „Die Vorsehung sendet uns Adrolithen-Körper zu, welche wir mit voll- stem Rechte als kosmischen Ursprungs erachten können, jedenfalls als solche Körper ansehen müssen, welche unserer Erde bis zur Zeit ihres Niederfalls nicht angehört haben, also frei von den Einwirkungen sind, welche diese im Laufe von Jahrtausenden erlitten hat.* „Es fällt uns dabei zunächst in die Augen, dass die Bestandtheile des Aerolithen zwei von einander völlig verschiedene Gruppen deutlich unterschei- den lassen, von denen die eine Gruppe eine Reihe von Metallen: Eisen, Ni- ckel, Kobalt, Mangan, Kupfer, Chrom, Arsenik, Zinn, und unter ihnen auffal- lender Weise die sämmtlichen einfachen Körper nachweist, welche magnetisch sind, Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom und Mangan, während die andere Gruppe eine Reihe von Erdarten erkennen lässt: Kali, Natron, Schwefel, Phosphor, Koble, worunter sich die Hauptbestandtheile alles vegetabilischen und animalischen Lebens befinden.“ Eben so fällt uns auf, dass die Farben des durch das Prisma gebroche- nen weissen Lichtstrahls zwei Gruppen von Strahlen erkennen lassen, welche in ihren Eigenschaften so weit von einander verschieden sind, als die Metalle von den Erden, nämlich die Gruppen der dunklen chemisch wirken- den Strahlen, welche auf die Magnetnadel einwirken und schnellere Schwingungen machen, violett, indigo, blau und grün, und die Gruppe der hellen, vorzugsweise leuchtenden Strahlen, welche keine Wirkung auf die Magneinadel äussern, sich chemisch als wirksam erweisen und langsamere Schwingungen machen, als die dunklen Strahlen, roth, orange, gelb. Da wir aus der Erfahrung wissen, dass die Magnetnadel nur von melal- lischen Körpern affieirt wird, der Aerolith aber alle einfachen Körper enthält, 177 Dur2 Gr. welche magnelisch sind, so liegt die Vermuthung nahe, dass. die dunklen chemisch wirkenden, auf die Magnetnadel influirenden Strahlen den metalli- schen Bestandtheilen des Aeroltthen, die hellen vorzugsweise leuchtenden Strahlen den Erden der Adrolithen, namentlich dem Schwefel, dem Phosphor und der Kohle entsprechen, und wir werden darüber um so weniger in Zwei- fel sein können, wenn wir das Roth des prismatischen Farbenbildes mit dem Phosphor, das Orange mit dem Schwefel, und das helle Gelb des prismati- schen Farbenbildes mit der Kohle vergleichen, wie sie uns in ihrer Reinheit - im Diamanten entgegentritt. | Ebenso unzweifelhaft dürfte es sein, dass der violette Strahl dem Eisen, Pr respective der Gruppe der dem Eisen verwandten Körper, sowie der indigo- farbene Strahl dem Zinn, der blaue Strahl dem Kupfer, respectivo der Gruppe der dem Zinn und Kupfer verwandten Metalle entsprechen. Bi Ist diese Annahme der Hauptsache nach richtig, so folgt daraus ferner , s dass auf der einen Seite des Spectrums die Erden (Phosphor, Schwefel, Kohle), auf der andern Seite die Metalle (Eisen, Zinn, Kupfer) in Gruppen gelagert IB sind, von denen jede Gruppe die ihr verwandten Körper in ihrer ursprüng. lichen, unveränderlichen Reihenfoige enthält, der mittlere siebente Farben- - strahl, der grüne, aber das Bindeglied zwischen Metallen und Erden, Kalium ‘und Natrium und die damit verwandten Körper, die Alkalien, umfasst. ö Vergegenwärtigen wir uns die Eigenschaften dieser beiden letztgenann- I ten Körper, ihre grosse Neigung, sich mit dem Sauerstoff der Luft und des Brei Körper, sondern schon als zusammengesetzte Körper, nämlich als Kali und - Natron, erscheinen; erwägen wir ferner, dass Kali und Natron die Hauptbe- - standtheile aller Land- und Seepflanzen sind, dass das Blatt und der Stengel jeder Pflanze sich erst im Sonnenlichte färben und ihr grünes Kleid anziehen, dass die Thätigkeit der Pflanzenblätter beim Priestley’schen Versuche erst ni Einwirkung des Sonnenlichtes beginnt, dass jeder einfach scheinende ‚Versuch bis setzt nicht genügend aufgeklärt werden konnte, so werden wir uns kaum der Annahme entziehen können, dass der aus Kalium und Natrium und den damit verwandten Körpern bestehende grüne Strahl zwar ursprüng- - lieh die Bestimmung habe, die Gruppe der Erden mit der Gruppe der Metalle zu verbinden, dass ihr aber die viel höhere Bestimmung beigelegt worden, wermöge seiner leichten Vereinigungsgabe zum Sauerstoffe der Luft und des Wassers die beiden Gruppen der Metalle und der Erden von einander I dauernd zu trennen, und dadurch die wichtigsten Lebensprocesse und | Kräfte hervorzurufen, welche ohne diese Trennung unmöglich sein würden, Um aber diese Trennung der Gruppen und das Spiel der in ihnen ruhen- 178 den Kräfte hervorzurufen, um namentlich die Gruppe der Metalle von der Gruppe der Erden zu trennen, dazu gehört vor Allem Feuchigkeit und ein solcher Grad von Wärme, welcher das Verdunsten der Feuchtigkeit mög- lich macht. Das Wesen dieses Processes besteht aber nicht sowohl in der Zerlegung des Wassers durch das Licht, als in der Zer- legung des Lichtes durch das Wasser. Nach diesen Vorausschickungen glaubt Herr Pohl, dass wenn der Wüste Saharra Feuchtigkeit zugeführt werden könnte, sie sich bald in einen Garten verwandeln liesse ; welcher Meinung wir in so fern beipflichten, wenn dieser Garten durch wild wachsende Pflanzen hergestellt würde, Bleiben wir bei dem Einfluss stehen, den diese Lehren auf das Pflanzen- geschlecht nehmen werden, so müssen wir erkennen, dass die Forstwissen- schaft den Grundbau für Viehzucht, Ackerbau, Industrie und Handel zu er- zeugen hat; denn die Stoffe oder Elemente, die als neue Entdeckungen im Sonnenlichte bis nun gefunden wurden, nämlich Kalium, Natrium, Eisen, Li- thium,; Strontium und Calcium nebst einem neuen Alkali, sind alle unbedingt nolhwendig gewesen, um unseren Planeten ursprünglich mit Pflanzen der nie- drigsten Stufe und durch immer höheres Pflanzenleben mit fruchtbarer Erde zu bedecken, und da allerdings Sträuche und Bäume weit mehr atmosphäri- sche Stoffe aufzunehmen im Stande sind als einjährige oder mehrmonatliche Pflanzen, so liegen die Beweise sehr nahe, dass der Wald ganz namentlich so lange den Boden zu beschirmen und zu befruchten hat, bis das Menschen- geschlecht zahlreich eine Gegend bewohut, und durch Arbeit und Capital den Boden bebaut, daher von einer extensiven zu einer intensiven Wirthschaft übergeht. Untersuchen wir die Bedingungen, durch welche die im Sonnenlicht ent- haltener Elemente für das Menschengeschlecht am wirksamsten gemacht wer- den können, so bestehen diese im Licht, der Wärme, der Feuchtigkeit und Lockerheit des Bodens, oder in den fünf Factoren, welche in der Schrift „die Reformation des Waldbaues,“ enthalten sind. Während daher der H.rr Staatsanwalt Pohl zu Oppeln durch Induction im Sonnenlichte Kalium und Natrium wahrnahm, die beiden Professoren Bun- sen und Kirchhoff zu Heidelberg durch das Prisma die Bestättigung für diese Entdeckung lieferten, aber nebstdem noch die anderen Elemente im Sonnenlichte fanden, sind die fünf Factoren für die grösste Bodenproduction für Wald und Feld schon vor Jahrzehenden in den unwirthbaren Urwaldun- gen der Karpathen zwischen Galizien, der Bukowina, Ungarn, Siebenbürgen und der Moldau gefunden worden. Die Harmonielehre im Reiche der Natur, deren Noten eine unsichtbare Hand in das Buch der Natur einzeichnete, gab dafür das Material, daher bis jetzt auch noch kein Atom an diesen fünf Fac- | toren einer Wandelung unterzogen werden musste, Di 179 Bunsen, Kirchhoff, Pohl gaben diesen fünf Factoren den festen wissenschaftlichen Boden, auf welchen Oesterreich, noch bedeckt mit 33%/, Waldgrund, seinen Realwerth und Realeredit ohne Capitalaufnabme bedeutend zu vermehren im Stande ist, weil nach allen Zeichen im Sonnenlichte für den Grundbau die Bausteine gefunden sind, worauf der Ackerbau ein solides Ge- bäude errichten, die Industrie und der Handel zu ihrer Blüthe gelangen können, Bei einer tieferen Anschauung der hier skizzirten Naturgaben muss jeder - Naturkenner zugeben, dass der Himmel sehr weise und väterlich für das _ Menschengeschlecht gesorgt hat, und wenn es hier und dort an den ersten Lebensbedürfnissen fehlt, und daraus ein Nothstand entsteht, die Hauptursa- chen immer nur in einem Nichtauffinden des Fingers Gottes im Haushalt der Natur zu suchen sind. *) Eine neue Art von Ligula. Von Ant, Fed. Polonio in Pavia. Der Güte des Herrn Dr. Paolo Panceri, welcher unter der Haut einer Natrix torquata einen neuen Schmarotzer entdeckte und denselben mir e zur Bestimmung gefälligst zusandte, verdanke ich die Gelegenheit, folgende Zeilen der Oeffentlichkeit zu übergeben. h Dieser neue Helminthe, den ich seinem Entdecker zu Ehren Ligula Pan- ceri benannte, gehört zur Ordnung der Cephalocotylea, tribus Bothriocephala, _ Unterabtheilung Gymnobothrise, Familie Dybothria Diesing, Unterfamilie Monar- thra, Gattung Ligula Bloch. F Von dieser Gattung sind bisher drei Species bekannt geworden : Ligula Monogramma Creplin, im urentwickelten Zustande im Car- accius vulgaris, und in den Eingeweiden von Vögeln zur Ent- wicklung gelangend ; Ligula Digramma Creplin, anfangs gleichfalls in der Bauchhöhle von Fischen lebend, und in den Eingeweiden Fische-fressender Vögel sich entwickelnd ; Ligula reptans Diesiug, in verschiedenen Thieren Brasiliens, u. zwar besonders unter der Haut von Reptilien, von Nattern aufgefunden. ‚Eine vierte Art bildet nun Ligula Pancerii Polonio. lm 22, -#)Da es bisher an einem Zeitblatt fehlte, welches die mitunter eigenthümlichen + Grundsätze und Maximen der vom Hrn. Verf. gelehrten Prager forst- a ‚ wissenschaftlichen Schule vertritt, so fand sich Hr. Forstratli Liebich vor 2 Kurzem veranlasst, eine Monatschrift unter dem Titel: „Allgemeine öster- - reichische Zeitung für Forsteultur* herauszugeben; wovon bereits sechs "Hefte vorliegen, Die Redaction, 180 Diagnosis. Corpus longum, planum , antrorsum sensim attenuatum, medio incrassatum rugosum , retrorsum attenuatum , leviter articulatum ; arti- culis inverse campanulatis; extremitas posterior rotundata; sulco longitudinali | in media corporis parte. Long. 0,01—0,03; crass. 0,001. Habitaculum, Natrix torquata sub cute in regione dorsali , Tieini (Panceri), specimina 3; frequens fide Pancerii. Anmerkung. Von der Ligula reptans Dies. untersckeidet sie sich zumeist dadurch, dass sie mit einer Längenfurche ausgestattet, dass ihr vor- deres Ende verschmächtigt und das hintere Ende leicht gegliedert is, — Die Genitalöffnungen sind schwer zu sehen ; beim Pressen des Körpers ge- langen aus dem Inneren zahlreiche Eier heraus. Diese sind sphärisch , und in vielen derselben sieht man nichts als die Dottermasse, während in den übrigen, den mehr ausgebildeten, der Dotter unter dem Mikroskope sich als ein Ring präsentirt, in dessen Innerem man eine durchscheinende Masse, die ma- cula germinativa Purkyn&i, welche an ihrer Bogenconcavität ein anderes gra- nulirtes und fast opakes Fleckchen im Centrum besitzt, deutlich bemerkt. ln Weitere Beiträge zur Flora Palästinas. Vom Privatdoceut Dr. Joh. Palace k y. (Fortsetzung von S. 100.) Cordia myxa (cult.), sebestena (eult.). — Heliotropium europaeum (Lynch), albidum (Sieber), supinum (Lynch), crispum (Bove, Gaza), villosum (Sy, Na- zareth) und rotundifolium (Sy, Todtes Meer). — Alkanna galilaea (Boiss.).— Anchusa italica (Lynch), orientalis (Lynch), tinctoria (Lynch), verrucosa (Bove Gaza), strigosa (Sieber). — Echium italicum (Lynch), erelicum (Lynch), are- narium (Lynch), glomeratum (Boiss.), longifolium (Sieber), calyeinum (Sy), plantagineum (Sy, Esdrelon, Nazareth, Jordan). — Echiochilon fruticosum (Carmel, Sy). — Asperugo aegyptiaca und procumbens (Djenda, Naplus, Jerusalem). — Myosotis apula (Lynch) und orientalis (Libanon). — Nonnea lamprocarpa (Jordan, Sy), philistea (Boiss.), melanocarpa. — Anchusa ita- lica (Jericho, Tiberias, Nazareth), aggregata (Jerusalem, Tiberias) , Milleri (Jordan, Tiberias), strigosa (Sieber). — Symphytum orientale (Dzennin), palae- stinum (Boiss.), — Onosma echioides (Lynch), giganteum (Sieber), sericeu (Antilibanon), syriacum (Tiberias, Nazareth, Todtes Meer), aleppicum (Boiss., Jerusalem), rascheyanum (Boiss.), frutescens (Nazareth, Cesarca), caerulescen (Boiss.), xanthotrichum (Boiss., Antiliban.). — Pulmonaria officinalis (Lynch). — Cerinthe orientalis (Lynch). — Lithospermum callosum (Bov6), divaricatu (Sieber), arnebia, tenuiflorum (Nazareth, Jordan, Todtes Meer). — Cynoglos sum offieinale (Lynch), cheirifolium, hispidum, pietum (Jordan, Sy). — Po» 181 “ L - donosma syriacum (Boiss.). — Moltkea libanotica (Boiss). — Paracaryum myosotoides (Boiss., Hermos), lamprocaxyum (Boiss.) — Verbascum sinus- tum (Bove, Sieber), blattaria (Gaza), longifolium (Sieber), caesareum (Boiss., | Galiles), galileum (Boiss., Thabor), tiberiadis (Boiss.), rascheyanum (Boiss.), antiocheum (Boiss., Antilibanon), cedreti (Boiss.), ptychophyllum (Boiss,, An- tilibanon), undulatum (Jericho, Sy), orieutale (Sieber). — Bartsia trixago Lynch). — Linaria elatine, floribunda (Boiss., Gaza), coclesyriaca (Boiss), ‚halepensis, Pelisseriana (Beyrut). — Scrophularia sambueifolia (Lynch), lucida, ehrysanthemifolia, hierochuntica (Boiss., Gaza, Jerusalem, Jericho), macrophylla I @oiss., Jericho), rubrieaulis (Boiss., Galilea), xanthoglossa (Boiss., Jerusa- } lem), libanotica (Boiss., Autilib.), peregriva (Beyrut, Sy), multifida (Jordan, 4 Tiberias), Michoniana n. sp. (Sy, Jordan). — Antirhinum majus, Orontium halepense. — Anarhinum orientale (Libanon, Sy), fruticosum (Sieber). — } Veronica Anagallis (Lynch), agrestis (Jaffe, Lynch), filiformis (Lynch,) hederae- folia (Antilibanon), viscosa (Libanon), beccabunga (Libanon), Veronica Teucrium ) (Libanon), stenobotrys (Boiss.), triphyllos (Barada), bombyeina (Antilibanon), eym- “ balaria (Boiss., Banias, Jordan Sy), syriaca (Libanon, Banias, Ramler, Sy). (Fortsetzung folgt.) Zwei montanistische Preisaufgaben. Vom Comite der ersten allgemeinen Versammlung von Berg- und Hütten- i _ männern zu Wien werden folgende zwei Ehrenpreise ausgeschrieben : I. Ein Ehrenpreis mit wenigstens einhundert Stück k. k. Ducaten Br für die Bekanntmachung eines Verfahrens, durch welches die Arbeit auf dem Gesteine sich schneller oder doch wohlfeiler bewerkstel- ligen lässt, als dies bei entsprechender Anwendung der bisher be- 2 kannten und ausgeübten Verfahrungsarten thunlich ist, Das angegebene Verfahren ist umständlich und unter Beigabe der zum vollkommenen Verständniss nothwendigen Zeichnungen zu beschreiben. Die Vorlage des zur Ausführung des Verfahrens bestimmten Apparates oder eines _ Modelles desselben ist erwünscht. Der vortheilhafte Erfolg des angegebenen "Verfahrens in Bezug auf Zeit- oder Kostenersparniss ist in verlässlicher Art nachzuweisen. Dem Comite der ersten allgemeinen Versammlung von Berg- und Hüttenmännern zu Wien bleibt es jedoch vorbehalten , die Wirksamkeit desselben über Antrag des Preisgerichtes prüfen zu lassen. a) Es wird nicht gefordert, dass das Verfahren auf alle Gesteinsarten und für alle Anordnungen und Zwecke der Arbeit anwendbar sei; doch wird ‚unter übrigens gleichen Umständen jenem Verfahren der Vorzug eingeräumt, | ‚welches bei festeren Gesteinen oder für mehrere Arbeitszwecke mit Vortheil angewendet werden kann. 182 II. Ein zweiter Ehrenpreis mit einhundert Stück k. k. Ducaten für eine neue und nützliche Erfindung oder Verbesserung im Berg- oder Hüttenwesen. Dieser Preis soll Demjenigen zuerkannt werden, % welcher eine solche Erfindung oder Verbesserung bei dem prakti- schen Berg- oder Hültenwerksbetriebe zum offenbaren Vortheile desselben, insbesondere zum Zwecke einer billigeren Erzeugung ein- geführt hat und der allgemeinen Benützung frei gibt. Der Bewerber hat die Erfindung oder Verbesserung, für welche dieser Preis angesprochen wird, ausführlich und nöthigenfalls unter Beigabe der zum vollkommenen Verständnisse erforderlichen Zeichnungen, wo möglich auch des elwa zugehörigen Apparates oder eines Modelles desselben zu beschreiben und den vortheilhaften Erfolg derselben verlässlich nachzuweisen , in welcher Beziehung übrigens dem gefertigten Comite die Veranlassung einer eigenen Prüfung vorbehalten bleibt. Unter mehreren Bewerbern soll die Wichtigkeit und Allgemeinheit des durch die Erfindung oder Verbesserung zu erzielenden Vortheiles den Ausschlag geben. Bei der Bewerbung um diese beiden Ehren- preise haben übrigens folgende Bestimmungen zu gelten : 1. Der Termin für die Bewerbung um beide Preise wird auf den ersten Juli 1861 festgesetzt, 3 Längstens bis zu diesem Termio hat der Preiswerber seine mit einem beliebigen Wahlspruche oder Wahrzeichen versehene Arbeit nebst einem ver- siegelten Blatte, welches von Aussen mit demselben Wahlspruche oder Wahr- zeichen versehen ist, innen aber die genaue Angabe von Namen, Stand und Wohnort des Preiswerbers enthält, an das „Comite der ersten allgemeinen Versammlung von Berg- und Hüttenmännern, zu Ilanden der Redaction der österreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, Buchhandlung von Friedrich Manz zu Wien, Kohlmarkt Nr. 1149* einzusenden. Das die Namensangabe enthaltende versiegelte Blatt wird nur bei jenen Arbeiten ge- öffnet, welchen ein Preis zuerkannt worden ist, bei alleu anderen aber uner- öffnet sammt der zugehörigen Arbeit dem Einsender zur Verfügung gestellt werden, { 2. Das Preisgericht wird vom Comite der ersten allgemeinen Versamm- lung von Berg- und Hüttenmännern ernannt und der Preis über Antrag des Preisgerichtes von der zweiten allgemeinen Versammlung von Berg- und Hütten- männern zu Wien im Herbste 1861 zuerkannt werden, 3. Bei der erstgenannten Preisaufgabe bleibt das geistige Eigenthum de, preisgekrönten Verfahrens, mithin auch das Recht zur Erwerbung eines aus- schliessendeu Privilegiums dem Preisträger vorbehalten; duch ist derselbe verpflichtet, binnen sechs Monaten vom Tage der Preiszuerkonnung eine nm- ständliche Beschreibung dieses Verfahrens mit den zum vollkommenen Ver- 183 ständnisse erforderlichen Zeichnungen zu veröffentlichen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Zeit das Recht der Veröffentlichung au das Comitd der zweiten allgemeinen Versammlung von Berg- und Hütteumännern zu Wien übergeht. Diese Bestimmungen hinsichtlich der Veröffentlichung gelten auch bei der 'zweilgenannten Preisaufgabe. 4, Die Zuerkennung der Preise, so wie alle andern diese Preisausschrei- Bee betreffenden Kundmachungen werden in der österreichischen Zeitschrift r Berg- und Hüttenwesen veröffentlicht werden, Wien, am 30. Juni 1860. Das Comile der ersten allgem. Versammlung: von Berg- und Hültenmännern, GrafGeorg Andrässy, GrafLudwig Breda, Präsident, Vicepräsident, “ Heinrich Drasche, Franz Fötterle, F. M, Friese, Franz Rilter von llauer, -0. Freiherr von Hingenau, Dr. H. Kern, Peter Rittinger, H. Edler von Rost- horn, Dr. Fervand Stamm, Carl Weis, Anton Wisner. ATI BTL" Miscellen. h *.® Ueber das ma gnetische Verhalten der verschiedenen Glimmer- irten und seine Beziehung zum optischen Verhalten derselben hat Herr Plücker in Bonn soeben einige interessante Beobachtungen (in Poggen- _dorff’s Annalen 1860 Nr. 7) mitgetheilt. Was die Theorie der magnetischen - Axenwirkung betrifft , befindet sich eine Abhandlung: „On the magnetic In- ‚ duction of Crystalls* von demselben Verfasser in den Philosophical Trans- actions (London 1858), © %,% In dem Londoner Philosophical Magazin (Voi. XIX) gibt Herr ' Faraday Nachricht von der Anwendung, welche man anf dem Leuchtihurm zu South -Foreland am Canal von dem elektrischen Licht statt der gewöhn- lichen Oellampen gemacht hat, Das Licht wird zwischen Kohlenspitzen von zwei magneto-elektrischen Maschinen geliefert, deren jede durch eine Dampf- maschine von zwei Pferdekräften in Bewegung gesetzt wird. Diese Beleuch- lungsweise war im April 1860 schon sechs Monate iu Thäligkeit und über- traf in ihrer Wirkung alle Erwartung; nur der Kostenpunet erheischt noch eine nähere Erwägung (Poggendorf’s Annalen 1860 Nro. 7), um in die axis eingeführt zu werden. j #,* Das Pfropfen der Georginen (Dahlien) auf die Knollen hat vor der 'ermehruug durch Stecklinge den grossen Vortheil voraus, dass man mittelst des Knollenpfropfens schon nach 8—10 Tagen vollkommen bewurzelte Exem- - plare erhält, während Stecklinge nicht selten 6 Wochen bedürfen, bis sie gehörig bewurzelt sind. Das hiebei zu beobachtende Verfahren gibt J. Wa- -gus (in den Frauendorfer Blättern 1860 Nr. 31) näher an, —#,* China soll jetzt doppelt so viel Einwohner haben als ganz Europa, nämlich 414 Millionen, wenn der jüngsten Volkszählung zu trauen ist, Frei- lich gibt es dort „Dörfer“, die dreimal volkreicher als München sind, und 184 Leute genug, die auf dem Wasser wohnen , weil sie keinen Platz auf dem. Lande finden. Ä j *," Indem wir hiemit nochmals auf die gewiss alle Beachtung der Natur und Staatsökonomen verdienende. neue Schrift unseres vielerfahrenen Herrn’ Forstrathes Christoph Liebich: „Der Maulbeerbaum als Waldbaum* (vgl. Lotos 1859 S. 194—199) aufmerksam machen, ergreifen wir diese Gelegenheit, auch eines Aufsatzes von Friedrich Wassali über: „Die Seidenzucht im Canton Graubünden zu erwähnen, welcher im jüngsten Jahres- berichte der naturhistorischen Gesellschaft Graubündens (Neue Folge V. Jahr® gang. Chur 1860 S. 58—60) veröffentlicht wurde. Weitenweber. *,* (Ein böhmischer Trilobit in Nordamerika). Prof, W. B. Rogers | hat in neuester Zeit zu Braintree, 10 Meilen südlich von Boston in Massachu- setts einen Paradoxides entdeckt und von demselben Photographien verfer- tigen lassen. Diese Photographien, welche durch Hrn. De Verneuil in Paris auch unserem J. Barrande zugestellt worden sind, geben vier In- dividuen des fraglichen Triboliten und weisen, nach Hrn. Barrande, in der That eine vollkommene Uebereinstimmung zwischen dem amerikanischen Paradoxides Harlani Green und dem böhmischen P.spinosus Boeck nach, Es ist dies der erste Fall von identischen Trilobiten - Arten in beiden Con- tinenten, welcher dem Hrn. Barrande genügend erwiesen zu sein scheint ; bei den amerikanischen Exemplaren fehlt nur noch das Hypostom, um beide Formen vollständig vergleichen zu können, * * (Zur Orographie von Nord-Amerika.) So ungemein viel auch in Nordamerika an geographischen Aufnahmen und Erforschungen im Laufe der letzten Decennien geschehen ist, genaue und ausreichende topographische‘ Vermessungen, wie wir sie in Europa unter „Generalstabs-Aufnahmen* ver- stehen, sind noch von keinem Theile vorhanden — mit einziger Ausnahme vielleicht des kleinen Staates Massachusetts, von welchem eine Art Detail- "7 vermessung veranstaltet worden. Für die Topographie und Orographie des Alleghäny - Gebirges beispielsweise — welches eine Längenerstreckung hat wie etwa von Marseille nach Petersburg — war bisher auch bis vor wenigen Jahren sozusagen gar nichts geschehen. Erst in der neuesten Zeit haben Guyot u. A. begonnen, dieses grossartige Gebirgssystem zum Gegenstande specieller Aufnahmen und Messungen zu machen, und ein Verwandter dieses | Gelehrten, Hr. E. Sandoz, kam mit den Resultaten derselben nach Gotha, wo er gegen zwei Jahre an der Zeichnung einer Karte des Alleghäny - Systems zubrachte, welche kürzlich in den Petermann’schen „Mittheilungen* publieirt worden ist. 2 * * Ueber den Einfluss der anorganischen Substrate auf den Charakter der Flechten-Vegetation, mit Rücksicht auf die im Auftrage der schlesischen Gesellschaft für vateriäudische Cultur in Breslau, im Sommer 1859 unter- nommene lichenologische Reise in die Sudeten und deren Vorberge hat der ausgezeichnete Lichenolog Hr. Dr. Körber in der Sitzung am 26. Januar l. J. einen sehr interessanten Vortrag gehalten. Weitenweber. ZZ ____—_——— — — — > > > > ya 5 Bädselsuen: Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, Nr. 556—2.) Prag 1860 Druck bei Math, Gerzabek, 5798. Zeitschrift für Naturwissenschaften. X. Jahrg. PDETOBER, 18360. Inhalt: "Vereinsangelegenheiten. — Die Gattung Fumaria nach 0. Hammar, von Weitenweber. — Notiz über ein Erdbeben zu Platz in Böhmen. — Die Verbreitung der Vögel auf der Erde, von Palacky. — Beiträge zur Fauna we der mährıschen Höhlen, : von Wankel. — Miscellen von Weitenweber, Pa- lacky u. A. Vereinsangelegenheiten. Versammlung am 19. October. 1.’ Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 13. Juli 1. J. II. An Druckschriften waren eingegangen: 1. Jahresbericht der naturforsch. Gesellsch. Graubündens. Chur gi Neue Folge, V. Jahrgang. 2 Gemeinnützige Wochenschrift u. s. w. nee 1860. X. Jahrg. Nr, 18—35. { "3, Verhaudl, und Mittheil. des DICH WARTEN, Nereinb. für Naturwiss. zu Her- — mannstädt, XI. Nr. 1-5. ’ 4. Franz Josst, Obstbaumkunde u. MAP RNFERRRER N & "15." Frauendorfer' Vereinigte Blätter, 1860. Nr. 22—34. 6 Erstsr Jahresbericht des österr.-schles. Seidenbauvereins. 1859. E - "7.’Aug. Decker Lehrbuch der Algebra für Obergymnasien u. s. w. u Troppau 1860. (vom Hrn. Verfasser.) 3 "8, Denkschrift der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis 'zu Dresden. RER s. w.: von Dr. A. Drechsler. “ + JM. Verlesung der Schreiben: '1) von der Literary and philos. Society ‚of Manchester, 2) von der Gesellsch. Isis in Dresden, 3) von der naturforsch. _Gesellsch. Graubündens in Chur und .4) von Hrn. F. Josst in Tetschen. IV. Vortrag des Hrn. Vereinspräses, Prof. Dr, A. Em. Reuss, über die Gliederung der böhmischen Kreideformation. hrni 15 186 Wissenschaftliche Mittheilungen. Die Gattung Fumaria nach O0. Hammar, Mitgetheilt von Dr. Wilh, Rud, Weitenweber. Im neuesten Bande der Upsaler akademischen Denkschriften (Nova Acta regie societatis scieotiarum Upsaliensis. Seriei tertiae Volumen I. Upsali® 1856—58) hat Hr. Prof. 0. Hammar in Lund eine sehr schätzbara Mo- nographie der Gattung Fumaria veröffentlicht und mittelst 6 Tafeln-Abbildungen illustrirt. Da nun das eben erwähnte Sammelwerk wohl nur wenigen unserer Pflanzenfreunde im Original zugänglich sein dürfte, so halte ich es für er- wünscht, wenn ich im Folgenden, mit Uebergehung des Allgemeinen und Geschichtlichen, einen übersichtlichen Auszug aus jener Monographie mittheile. Prof. Hammar characterisirt die drei _Sectionen, in welche‘nach sei- ner Meinung die Gattung Fumaria zerfällt, folgends: Sectio I. Fumariz officinales. Petalum et inferius et superius apice gibbum formant, : qui marginibus latis patulis,summum apicem attin- geulibus eingilur; interiora lata, parum curvata. ‘ Sectio I. Fumarie capreolatz. Petalum inferius apice. inferne gibbum format, qui margines angustissimos ereetos summum apicem non attin- gentes habet; superius apice superne gibbum effieit, cujus margines reflexi summum apicem non attingunt; interiora angusta a medio ad apicem -plus minusve sursum curvata; exteriora acuta et plerumque .arcte cohaerentia, Seclio II, Fumariae agrariae. Petalum inferius lineare, carina- tum; carina apice magis prominens inferne gibbum efficit, qui marginibus latiusculis _planis, summum , apicem atlingentibus cingitur; superius apice superne gibbum habet, qui marginibus latis patenti-reflexis, summum, apicem attingentibus ‚cingitur,; interiora a medio ad apicem summum curyatazı exte- riora obtusa .et flore explicato ab interioribus apice distantia. Seclio I. Fumariae oficinahs. 1. Fumaria officinalis L., fructibus subobcordatis transverse la- tioribus tuberculato-rugulosis; sepalis ovatis acuminatis dentatis, corollae tubo angustioribus eaque triplo brevioribus, bracteis pedicello fructifero erecto- patente brevioribus, foliorum laciniis lanceolatis. Variat «) vulgaris, major, herba virens, diffusa, petioli saepe cirrhoso- convoluti, flores majores, Koch. ß) seandens, major, herba virens, petiolis secundariis saepe eirrhoso- St erste AM) 4 Tor Ei, 187 convolutis scandens, laciniae, foliorum latiores, racemi fruc liferi erecti stricti; flores parvi albo-rosei. Reichb. y) minor, berba intensius glanca, diffusa, tenella, subscamdens ;; flores parvi, pallido-resei. Koch—F. offieinalis y »albillora Parl.—F, Gasparivii Babingt. 5) floribunda, herba rigida, firma , intense glabra, non scandens; racemi densi; flores intensius purpurascentes, foliorum laciniae angu- stiores. Koch—F. oflicinalis ß. densiflora Parlatore. 2. F.tenuiflora Fries, fructibus subrotundis obtusis cum mucronulo imberculsto-rugulosis; sepalis ovato-lanceolatis acuminatis denticulatis, corollä plus triplo brevioribus ejusque tubo angustioribus; bracteis quam. pedicellis fructiferis erecto-patentibus duplo brevioribus ; foliorum laciviis lanceolatis planis. Synon. F. Wirtgeni Koch. 3, F. Vaillantii Loisel, fructibus subrotundis, obtusis 'tuberculato- rugulosis; sepalis minimis ovatis acutis dentatis, corollä tubo multo angustio- ribus eaque plus sexies: brevioribus; bracteis pedicellos fructiferos erecto- patentes longitudine aequantibus; foliorum laciniis planis lanceolatis. | Synon., F. parviflora Wahlenberg. 2 ee Variat ß. Laggeri Jordan, racemis longius pedunculatis, laxis multi- (congesti-) floris, sepalis aliquanto longioribus triangularibus, flori- bus roseis. ' 4. F. parviflora Lam. fructibus ‚ovato-subrotundis acuminatis, tuber- culato-rugulosis; sepalis minutis ovatis aculis dentatis, pedunculos -latitudine aequantibus, corollä sexies brevioribus ; bracteis pedicellös fructiferos erecto- patentes aequantibus; foliorum laciniis anguste linearibus obtusis , ca- naliculatis. . Sywon. F. densiflora ß.' albida‘ Decand.—F. leucantha Viviani, F. glauca Jord. _ Variat B. segetalis, floribus violaceis, sepalis corollä quadruplo bre- vioribus ejusque tubum latitudine aequantibus. 5. F. abyssinica Hammar, fructibus subrotundis obtusis tuber- eulsto-rugosis; sepalis ovatis acuminatis irregulariter inciso-dentatis, corollä fere quadruplo brevioribus, ejusque. tubo angustioribus; bracteis pedicellos fructiferos erecto-patentes longitudine aequantibus, foliorum. laeiniis oblongo- lanceolatis acuminatis, ‚planis. Synon. F. officinalis Schimper pl. exsice. 6. F. rostellata Knaf, fructibus subrotundis et breviter apiculatis, tuberculato-rugulosis; petalis exterioribus apice rosiralis;. sepalis ovalibus dentatis mucronatis, corollä. dimidia brevioribus ejusque tubo -latioribus ; brac- 15* 188 teis pedicello fructifero erecto-patente brevioribus ; folicrum laciniis oblongo- lanceolatis plenis *). 7. F. micrantha Lagasca, fructibus subrotundis obtusis, tubereu- lato-rugulosis; sepalis subrotundo-ovatis, acuminatis dentatis, corollam dimi- diam longitudine fere sequantibus ejusque tubo multo latioribus; bracteis pe- dicello fructifero erecto-patente u foliorum laciniis linearibus canaliculatis. Synon. F, parviflora Sibth.—F. prehensilis Kitaibel—F. densillora Ds Cand.;;F.; calycina'Babington. 8. F. Kralikii Jordan, fructibus subrotundis obtusis, laevibus ; sepalis amplis ovatis acuminatis dentatis, corollam dimidiam longitudine aequan- tibus ejnsque tubo fere latioribus; bracteis pedicello fructifero reflexo © ribus; foliorum laciniis linearibus, planis tenu:bus. Synon. F. anatolica Boissier, Sectio. II. Fumariae capreolatae. 9. F. capreolata L., fructibus subrotundis compressiuseulis, laevibus; sepalis ovatis acuminatis dentatis, corollam dimidiam longitudine fere aequan- *) Die ursprüngliche, von unserm eifrigen Pflanzenforscher Hrn. Dr. Jos, Knaf in Komotau verfasste Diagnose dieser schönen Art, welche sich in der Flora oder allg. botan. Zeitung (Regensburg 1846. Neue Reihe IV. Jahrg. I. Band S. 290) befindet, lautet folgends : F, rost. Konaf, sepalis subrotundis ovalibusve, derepente breviter acuminatis, denticu- latis, corollam dimidiam subaequantibus eaque latioribus; petalis supe- riore et inferiore apice in rostella longiuscula recurva terminatis, late- ralibus apice coalitis, emarginatis, emarginatura in medio denticulo brevi instructa; siliculis; tuberculato-rugulosis subglobosis, verticaliter sub- latioribus, apice obtusis ant brevissime apienlatis, ihidemque _pericarpio remoto utrinque fayeola oblonga instructis, ad suturam eircumeirca sub- compressis leviterque marginatis ; bracteis pedicello fructifero breviori- bus, foliorum laciniis lanceolatis oblongisque. — Hiebei muss ich was die Geschichte. dieser Art betrifft, nur noch bemerken, dass ich diese Pflauze, welche Hr, Dr. Knaf im Jahre 1830 bei Petsch nächst Komo- ‚tan ins Erzgebirge gefunden hat, bereits in den Jahren 1823—24 als damaliger Medieinae studiosus Yat einem andern Standorte, nämlich unweit’ Melnik' gesammelt und an die Prager Phansentäusbhnnalll des Hrn. Opiz in mehreren Exemplaren unter dem. irrthümlichen: Namen F. Vaillantii eingeliefert habe, ‘wie diess aus der Druckschrift: (Natu- ralientausch u. s. w. Prag 1826, Nr. 10, $. 268) zu ersehen ist, und auf welchem Wege selbe auch dem Hrn. Dr. Knaf zugekommen ist. Eine spätere hieher bezügliche Erwähnung findet nıan in Opiz: Seznam rostlin Kveteny teske. V Praze 1852, S. 45. Weitenweber. 189 tibus ejusque tubum latitudine superantibus, bracteis pedicello fructifero re- eurvo brevioribus, foliorum laciniis oblongis planis, Synon, F. offieinelis Webb, Variat ß. F. speciosa Jord. floribus majeribus, magis purpurascen- tibus, densius racemosis; petalo inferiore saepe patulo, sepalis latioribus, subintegris. — y. F. albiflora, floribus minoribus albidis, apice atropur- pureis, sepalis aliquanto longioribus, 10, F.. sepium Boiss, fructibus subglobosis obtusis compressius- | —— j eulis, carinatis laevibus; sepalis lanceolatis acumınatis carinatis, basi dentatis, eelero integris, corollae tubo aequilatis, eaque triplo brevioribus ; bracteis pe- - dicellos fructiferos erecto-patent«s subaequsntibus, foliorum laciniis: oblongis, 1. Fomedia Loisel.‚fructibus subrotundis laevibus vel plus mi- nusve tuberculato-rugulosis; sepalis late ovalis acutis: dentatis, corollä triplo brevioribus ejusque lubum .latitudine aequantibus vel paullum superantibus; bracteis pedicello fructifero subpatente ‚vel erecto-patente brevioribus; folio- - rum laciniis oblongis, Diese Art kommt in folgenden drei deutlich unterschie- denen Formen vor; &).typica, fruetibus subrotundis obtusis, atiquantum rngulosis, prae- sertim carinam versus, basi 'pedicello inerassato angustioribus; floribus magnis, petalo inferiore saepe a ceteris distante; sepalis subrotundo- ovatis acutis, _ apice fere integrie, basi dentalis, corollä triplo longioribus subcaducis; brac- _teis pedicello fructifero patente brevioribus, foliorum laciniis oblongo-ovatis. — FF. capreolato Hook. — F. Bastardi Boreau — F. Boraei Jord. — F. Munbyi Boiss. B) confusa, fructibus subrotundis obtusis rugulosis basi pedicello parum incrassato lalioribus; floribus majusculis petalis arete cohaerentibus; sopalis ovalis circumcirca dentatis acutis, corollä triplo brevioribus ejusque tubum Jatitudine aequantibus, bracteis pedicello fructifero erecto-patente duplo breviori- bus, foliorum laciniis oblongis. — F. confusa Jord. = F. muralis Gren. et Godron. E.. i y)-muralis, fruclibus ovato-subrotundis, obtusis laevibus, basi pedi- ello incrassato angustioribus, floribus majusculis petalis arcte cobaerentibus instructis; sepalis late ovatis acuminatis dentalis, praesertim in margine infe- tiore, corollä triplo brevioribus ejusque tubum latitudine aequantibus, caducis; bracteis pedicello fructifero subpatente brevioribus, foliorum laciniis oblongis vel | oblongo-lanceolatis, i Synoon., F. Petteri Koch—F. muralis Sonder —F. capreolata y. Parlat. 12. F. apiculata Hammar, fructibus ovalibus apiculatis laevibus ; ” sepalis ovato-lanceolatis paucidentatis acuminatis, corollä triplo brevioribus ejusque tubo augustioribus; bracteis pedicellos fructileros erecto-patentes fere aequantes, foliorum laciniis oblongis. £ Syoon. F. upiculata Lauge in litt, 190 13. F. Petteri Reichb., fructibis subrotundo-ovatis äcutiusculis ru- b gulosis; sepalis subrhombeis 'acutiusculis paueidentatis, dente utringue ad me- dium sepali magis prominente, corollä triplo brevioribus ejusque fubum lati- udioe”aeq uantibus' vel parum supersntibus, bracteis pedicello früctifero re- curvo parfum brevioribus, foliorum laciniis oblongis planis., Synon. F. Thureti Boiss.—F. deflexa Heulfel *). 14. F. Gussoni Boiss., fructibus subrotundis obtusis tubereulatis, sepalis ovatis mucronatis denticulatis, corollä 3—4 plo brevioribus ejusque_ tubo' aeqni-latis, bracteis pedicello fructifero erecto plus duplo brevioribus ; foliorum laciniis angustis oblongo-linearibus. Synon, F. Petteri y. Gussone. 15. F. Reuteri Boiss. fructibus parvis orsideis acutiusculis laevi- bus, sepalis oblongis subintegris acutis, corollae tube duplo brevioribus eoque aequi-latis, bracteis pedicello fructifero erecto vel patente brevioribus, folio- rum laciniis anguste linearibus canaliculatis. Synon. F. Petteri Parlatore, 16. F. macrosepala Boiss, fructibus subrotundis obtusis mu- eronulatis minute tnberculatis; sepalis maximis ovatis acutis subintegris, co- rollam dimidiam longitudine aequantibus ejusque tubo fere duplo latioribus ; bracteis pedicello fructifero erecto-patente subbrevioribus, foliorum laviniis ovatis vel sublinearibus. Sectio III. Fumariae agrariae. 17. F.agraria Lagasca, fructibus subrotundis obtusis tubercu- lato-rugosis; sepalis ovato-lanceolatis acuminalis dentatis, corollä triplo bre- vioribus ejusque tubo multo angustioribus; bracteis pedicello fructifero erecto- patente brevioribus, foliorum laciniis oblongo-lanceolatis. Synon. F. media Decand.—F. officinalis ß grandiflora Decand.—F, officinalis ß ‘major Moris. — Variat ß major Badarro in Moretti — F, agraria Koch — F. spectabilis Bischof. 18. F. affinis Hammar, fructibus subrotundis obtusiusculis mu- cronatis tuberculato-rugosis; sepalis ovatis acutis dentalis, quartam partem corollae longitudine superantibus ejusque tubo angustioribus; bracteis pedi- cello fructifero erecto-patente dimidio brevioribus, foliorum laciniis oblongis. 19. F. rupestris Boiss, fructibus ovato-subrotundis acutiusculis, dense tuberculatis valde compressis et 'carinatis; sepalis anguste obovato- *) Ueber die vielleicht hieher gehörige Art F. Heldreichii Boiss. will sich Hr. Hammar nicht entscheidend aussprechen, da er von ihr bisier kein lebendes Exemplar zu Gesicht bekommen. ERW, he 3 “ j" Y E ; 4 Dr a Zn m Berl te ll ne en, 0 ua 1 Nil 191° lanceolalis argute dentatis acuminatis, dimidium corollae tubum . longitudive aequantibus eique aequi-latis; bracteis pedicello fructifero erecto vel subpa- tulo aequantibus ; foliorum laciniis oblongis acutiusculis. Variat ß, laxa Boiss., caulibus elongatis subscandentibus; foliis tennioribus, laciniis augustioribus acutioribus; bracteis longioribus (pedicello fructifero) paullo brevioribus, fructibus acutioribus, minus acute tuberculalig. 20. F. flabellata Gaspar., fructibus subrotundis oblusis, tuber- eulato-rugosis; sepalis late-ovatis acutis dentatis, corollä triplo brevioribus ejusque tubo fere latioribus; bracteis pedicello fructifero patenti-rellexo multo brevioribus, foliorum laciniis oblongo-ovatis. Synon.F. capreolata ß. Parlatore. 21.F.corymbosaDesfont. fruetibus subrotundis-ovatis obtusis, cum mucronulo tubereulato-rugosis; sepalis ovatis oblusis crenatis, calcari breyioribus, pedicello paullo latioribus; bracteis pedicello fructifero longissime recuryo multoties brevioribus; folivrum laciniis oblongis crassis et subcarnosis. Synon, F. africana Lam, 22. F. alexandrina Ehrenb, fruetibus subrotundis obtusis, cum mucrouulo tuberculato-rugosis; sepalis ovatis acuminatis dentatis, corollä fere quadruplo brevioribus ejusque tubo multo angustioribus; bracteis pedicello fructifero erecto-patente fere duplo brevioribus, foliorum laciniis oblongis. Synon.F, judaica Boissier. 23. F. macrocarpa Parlat, fructibus maximis globosis oblusis tuberculato-rugosis; sepalis minimis linearibus acuminatis paucidentatis, corollä plus triplo brevioribus ejusque tubo multo angustioribus; bracteis pedicello fructifero erecto-patente paullo- brevioribus, foliorum laciniis oblongis. Synon. F. ımegalocarpa Boissier. Varıat ß oxylo ba Boiss. floribus cum sepalis angustioribus, folio- rum laciniis planis> subflabellatis, petiolis cirrhoso-convolutis, Synon. E, Fleischeri Sonder. 24.F.vagans Jordan, fructibus ovato-subrotundis acutiusculis tuber- u u eulato-rugosis parum compressis; sepalis ovato-oblongis eircumeirca denlatis, mueronatis carinatis, corollä fere triplo brevioribus ejusque tubo ’aequi-latis; bracteis pedicello fructifero ereclo-patente duplo brevioribus, foliorum laci- niis oblongis. Was die geographische Verbreitung der Gattung Fumaria betrifft, spricht sich Herr Hammar folgends aus: Die Gattung F. hat ihr Centram in den um das Mittelmeer gelegenen Ländern, wo sämmtliche Arten gefunden wer- den, welche einen oder den andern Theil bewohnen. So scheint die F. Held- reichü Griechenland eigen zu sein; für Griechenland, Dalmatien und Banat ge- meinsam ist die F, Petteri, ferner für Griechenland, Palästina, Syrien und eiwa 192 L Kleinasien die F. macrocarpa und F. Kralikii, Palästina, Syrien und Aegypten eignen sich die F, alexandrina an, während Abyssinien die F. abyssinica eigen sein dürfte; bloss in der Berberei und im südlichen Spanien kommt die F, corymbosa und rupestris vor; Spanien gehören die Arten: F. macrosepala, sepium, apiculata, Reuteri und affinis an ; Spavien und Süditalien hat die F. flabellata gemeinschaftlich, nur Italien die F. Gussoni. — Die übrigen Arten sind über das ganze Mittelmeer-Gebiel zerstreut, von woher dieselben in fast alle Theile der Welt, z. B. Indien, Chiva, Sibirien (2 Species) und ganz Europa, zum Cap der guten Hoffnung und nach ‘Amerika gewandert sind, — Gegen Norden werden die Fumarien allmälig selten. In Deutschland und der Schweiz kommen nach Koch 8 Species vor; in England, nach Babington, 5 Species; in ganz Russland finden sich nach Ledebour’s Angabe, ebenfalls bloss 5, von denen 2 in den südlichsten Gegenden Russlands; in Scandinavien 5 Arten (eine sechste sporadisch), hievon schreitet die F. offıcinalis am wei- testen gegen Nord, bis zum 67° nördlicher Breite vor. Aus den Sectionen, in welche nach Hammar’s Ansicht die Gattung getheilt ist, ist die Section der Fumariae agrariae auf die wärmsten Parthien der Gegend beschränkt; die Species der beiden übrigen Sectionen sind mehr zerstreut, Notiz über ein Erdbeben in Platz *) in Böhmen. Platz, 13. October 1860. Erst vorgestern geschah in der Prager Zeitung Erwähnung von Erdstössen, die am 28., 29. und 30. September I. J. stattgefunden, wie mau der Bohemia aus Chlumec meldet. Das Erdbeben war aber nicht bloss in Chlumee, sondern hauptsächlich in Platz, und hat es wohl kaum Jemand so genau beobachtet als ich, Um ®/, auf 10 Uhr Abends, Freitag den 28. Sept., sass ich, wie jetzt, im Sitzzimmer am runden Tisch in der Mitte, da fängt auf einmal ein Ge- töse an unter mir, sehr stark, als wenn tn ‘der Kanzlei unter mir die Möbel mit Gewalt geschoben würden, was ich auch anfänglich glaubte, weil bald nach dem Anfang des Geräusches der Fussboden heftig 'schütterte, so dass meine Füsse mitzitterten; es rollte aber weiter und nun glaubte ich, es führe eiu schwerer Wagen herein, dann in’s Bräuhaus, dann bielt ichs für Donner; *).. Wir verdanken die hier. folgende interessante Schilderung des’ kürzlich auch zu Platz (inn Neuhauser. Bezirke des budweiser Kreises Böhmens) wahrgenommenen Erdbebens der freundlichen Mittheilung unsers geehrten Vereinsmitgliedes, Prof. Dr. Freiherrn von Leonhardi, welche einem Schreiben seiner Fräulein Schwester, Caroline Fıeiin von Leonhardi, entnommen ist. D. Red. 193 weil das Getöse sich aber so sonderbar gleichblieb, was Donner nie thut, so öffnete ich das Fenster und hörte, wie das gleichmässige gespenstische Rol- len sich nach der Neuhauser Richtung hinzog. Io dem Augenblick wusste ich, dass es ein Erdbeben gewesen sei und mit diesem Bewusstsein überfiel mich ein" solches Grausen, dass ich augenblicklich einen halbseitigen stechen- den Kopfschmerz empfand. Die Richtung war gerade von Westen nach Osten, und die Donner des Rollens nicht Secunden sondern Minuten lang. | Genau nach einer Viertelstunde, wo ich gerade in einem ebenerdigen | Zimmer war, ertönte abermals das Rollen und erzitterten die Wände, doclı schwächer, und abermals nach einer Viertelstunde, wie ich genau an der Uhr beobachtete, donnerte "es wieder, aber nur kurz und ohne Erschütterung, wenigstens haben wir in Platz keine empfunden. InChlumec, Erdreichs- thal, Margarethenwald (d. h. im Försterhaus), Baschta und in ganz Platz. wurde es empfunden. Von Neuhaus habe ich keine Nachrichten. Den 29, September beobachteten : die Neuhauser Adjuneten im Marga- ratheuwald und auch Josef in Erdreichsthal wieder drei Erschütterungen ungefähr um dieselbe Zeit und in denselben Zwischenräumen. Ich hörte wohl gegen neun Uhr Abends, als wir beim Thee waren, ein ähnliches Geräusch, dachte aber, es sei die Einbildung meiner aufgeregten Fantasie. Uebrigens mit der ‚Einsicht, was es sei, erwachte auch in mir gleich Freitag Abends das Interesse dafür, so dass ich genau auf die Umstände Acht gab, auf die Uhr schaute u, s. w. Der Himmel war mit einem leichten Nebelschleier beim Mondschein bedeckt. Die Temperatur sehr mild, : Ei Am 3. Tag, Sonntag 30, Sept., habe ich nichts gehört. Die Chlumecer, die diesen Abend hier waren, erzählten, sie haben es Freitag und Samstag in Chlumec gemerkt. . Weiter habe ich von dort nichts erfahren, 005 Am ersten Abend fing “es mit lautem Rollen an, vielleicht /, Minute dann zitterte der: Boden unter meinen Füssen und diese ‘damit heftig, und dann rollte es fort, bis es in der Entfernung nach‘ Osten zu verhallte, wie es anscheinend gerade’ hinter mir in Westen begonnen, (5% 5'Der Herr Pfarrer, der von italien her mehr Erfahrung über Erdbeben hat,» und es auch beobachtete, pries uns glücklich, dass es, wie er sagt, keine stossende, sondern eine rollende Bewegung war. 0 P. Fabian, unser hiesige Kaplan, ‚hörte 'es’am 29. Sept. auch um die- selbe Zeit wie ich. Vor mehr als zwanzig Jahren war bereits in Wittingau _ ein Erdbeben, wobei wir in Platz nur in einer Ecke des Sitzzimmers etwas rascheln hörten, ' t 577 194 „Die Verbreitung der:Vögel auf der Erde. Von Dr. Johann Palacky in Prag. Die Papageien, (bei Bonaparte Conspeetus 43 Genera mit 273 Spe- cies, jetzt, wohl 300) sind ausschliessend tropisch und fehlen in Europa, Nordafrika (nördlich vom Senegal und dem 15° nördl. Br. am Nile), Asien (ausser Indien und den Inseln) und Nordamerika - nördlich. ‘von Süd-Carolina (Centurus carolinensis),. so dass sie in ganz Australien, (c, 60 Sp.), Oceanien (70 Sp.), Südafrica bis zum Cap, und Südamerika bis Fuegien vorkommen; Neu- seeland hat ihrer uoch 3 Species und Platycercus novae Zeelandiae geht bis auf, die Auklands- und Chathaminseln, sie fliehen den Frost, vertragen aber sonst niedere Temperaturen. Amerika hat ungefähr 100 Arten, Asien nur 30, Afrika über 10. Die überall fortkommenden Raubvögel haben bei Bonaparte 77 Ge- nera. und ungefähr ‚400 Species. Nur die Gypogeraniden (G. serpentarius, Südafrika) sind eine locale Familie, sonst sind sie alle, ja selbst die meisten Genera (Aquila, Falco, Athene u. s. w.) über die ganze Welt zerstreut. Von den Vulturinen (7 Gen. 25 Sp.), die Australien und den: kältern Gegenden fehlen, hat das wärmere Amerika 7 Arten (die Genera Sarcoramphus und Caihartes), von denen der Kondor und die Aasgeier S. papa, aura und jota die bekauntesten und zahlreichsten sind, Afrika 7 ausschliesslich, "Asien 4 (beide noch einige Europäische), Europa 6; davon bei uns Vultur fulvus, cinereus, im Mittelmeergebiet der ‚Aasgeier Neophron percnopterus, in den Alpen der Lämmergeier Gypaetos barbatus, welcher letztere auch im Kauka- sus, Himalaja, arabischen Gebirge Egyptens und Habesch vorkommt. Von den Adlern, Aquilinen (11 Gen. mit:36 Sp.) gehören Südamerika ausschliesslicb 8 Species an, Afrika 5, Australien 4, : Asien 5, Nordamerika 2, der Rest ist weitverbreitet, wie die ‘7. europäischen Arten Aquila chry- saetos, heliaca, naevia (Europa, Asien, Afrika, Nordamerika,) Bonnelli, pen- nata, albicilla, Pandion halisetus (bis Kamtschatka, Kittlitz, Florida, bei den Aschantis etc). Die Buteoninen (9 Gen. 38 Sp.) sind ebenfalls überall: 17) in. Amerika, 6 in Afrika, 10 Asien, 1 Australien, in Europa Circaetus galli- eus, Archibuteo lagopus, Buteo ceinereus; ebenso, die Milvinen (9 Gen. 27 Sp.) Asien.,7, theilweise (2) auch in Europa, Afrika 6 (3), Australien 4, Ame- rika.8, Europa nur Milvus regalis, niger, Pernis apivorus und Elanus me- lanopterus. | Die 51 Arten Falken (8 Gen.) zertheilen sich 9 auf Australien und Oceanien, 11 auf Ameriko, 14 auf Asien, 15 auf Afrika (in beiden letzten Zahlen sind auch einige Europäer), 43 auf Europa (nämlich der Falco pere- grious, islandicus, gyrfalco, sacer lanarius, barbarus, Eleunorae, concolor, i 2 ; a u. 3 » | DE ne 195 subbuteo, aesalon, vespertinus, alaudarius, cenchris), von denen z. B. F. pe- regrinus in Australien, Ochock, in der Magellansstrasse, Luisiena, Abyssinien ; der F. aesalon in Egypten und Udskoi vorkömmt (Middendorf, Gould, Audu- bon, Heuglin). Die Acciptrinen (17 Gen. mit 77 Sp.) sind schon meist tro- pisch; Südamerika 34, Afrika 20, Asien 18, Australien 8, Europa Astur palumbarius, bis Kamtschatka, Udskoi, Luisiana, Accipiter nisus, Circus aeru- ginorus, cyaneus, cinerascens, Swainsoni. Ueberall sind wieder die Eulen (20 Gen. mit 142 Sp.), 53 in Asien, 47 in Amerika, 24 in Afrika, 18 in Australien, 14 in Europa: Surnia ulula Nyetea niveo, Haucidium passerinum, Athene noctua, Scops zorca, Ascalophia Sayignyi, Bubo atheniensis, Otus vulgaris, Brachyotus palustris, Syrnium aluco, Ptynx uralensis, Nyetale funerea, Strix fJammea, von denen z. B. Gl, passerinum in Labrador, ‚Udskoi, Brachyotus in Indien, Florida, Abyssinien, der Magellaus- strasse, Strix Nammea am Cap, in Arabien, Australien etc. vorkommen. — Die Volneres Bonaparte’s (ungefähr 1700 Arten) sind mehr localisirt, Die Familie der Kolibris (56 Gen, mit 216 Sp.) ist auf das warme Amerika beschränkt, geht aber in den Anden von Peru bis 14600° (Tr. in- seclivorus, Tchudi), im Süden bis Fuegien und Juan Fernandez (2 Sepha- noides), im Norden im Sommer bis Labrador (Trochilas colubris, Audubon) und Nutkasund (Tr. rufus), im Winter bis Texas und Florida. Die Familie der Phytotomiden (3 Sp.) ist auf Südomerika beschränkt, die Coliiden (6 Sp.) und Musophagiden (3 Gen. 13 Sp.) auf Südafrika vom Senegal zum Cap, nur dass von den letzten Schizorhis variegata manchmal bis Madera zieht. D:;e Familie der Rhamphastiden (3 Gen. 40 Sp.) gehört dem tropischen Amerika an, Madagaskar die eigenthümlichen Formen Euryce- r08 Prevosti und Leptosoma afer. Unser Wendehals (Upupa epops, Europa, Asien (Himalaya, China, Buchara, Afrika) ist der einzige seiner Familie (4 Sp.) der auch ausserhalb Afrikavorkömmt. Die tropische alte Welt bewohnen auch die Bucerotiden (6 Gen. mit 38 Sp.) vom Cap bis Nepal und zu den Philippinen. Die grosse Familie der Cuculid en (23 Gen. mit 37 Sp.) ist auch meist tropisch (13 in Australien, 7 in Madagascar, 3 auf den Philippinen etc.): _ aur unser Kukuk , welcher in Europa, Afrika bis Guinea und Madagaskar, Westasien bis zum Himalaya und Kuwandarja (Turan, Brandt, Stanowojgebirge vorkommt, ferner der Oxylophus glandarius des Mittelmeergebietes und 2 Coczyeus in Nordamerika erreichen die gemässigte Zone. Das tropische Amerika besitzt ausschliesslich die Capitoniden (4 Gen. mit 24 Arten), die Galbuliden (4 Gen. mit 12 Sp. nach ‚Bonaparte, 18 nach Reichenbach), und die Mehrzahl der Trogoniden (5 Gen., von ‚42 Sp, 31, 1-am Cop, 10 im tropischen Asien), während die ebenfalls tropischen Bucco- niden (14 Gen. mit 55 Spec.) mehr Afrika (21. Sp.) und Asien (24) ange- 196 hönen. Die grosse Familie der Spechte (Pieiden, 25 Gen. mit 219 Sp.) ist überall zu Hause, bis auf Australien, aber Neu-Guinea hat schon den Chry- socolaptes cardinalis, Afrika 31, das ganze Geschlecht Dendrobates (26), Asien 67, ‘das gemässigte Nordamerika bei Audubon 22, das tropische c. 80 (Dryocopus magellavieus. ist antarktisch). Europa hat nur den Wende- hals (Yynx’ torquilla, Afrika, Asien bis Arabien, Himalaya und Udskoi und (wie bei Gould) 8 Spechte: Geciuus viridis, canus, Dryocopus martius, Picus major, ‚medius, minor, 'leuconotus, Apternus tridactylus, alle weit ver-- breitet 'G.' martius z. B. in der Mandschurei, bei den Baschkiren. Meist tropisch siod die-Alcediniden (106 Arten bei Reichenbach), die 14 in Australien, nur 1 im gemässigten Nordamerika (Alcedo aleyon Audubon), und 3 in Europa haben: unsern Eisvogel (Alcedo ispida), die dalmatinische Ceryla rudis und die russische A. Rallasii,'»alle Sommervögel. Die der Tropenzone der alten Welt angehö- rigen Meropiden (4 Gen. 34 Sp.). senden im Sommer nach Europa unsern Bienenfresser (Merops apiaster), und manchmal nach Südrussland den M. aegyptius. Derselben .Tropenzone gehören die Eurylaimiden (7 Gen. mit 9 Sp.) und die Mehrzahl der Coraciiden (25 Sp. nsch Reichenbach) an, von denen Coravias garrula nach Europa kömmt. Das tropische Amerika hat. aber die Familien der Prionitiden (3 Gen. mit 13 Sp.), Cotingiden (22 Gen. 69 Sp.), Todiden (43 Gen. mit 215 Sp.), Dendrocolaptiden (11 Gen. mit 51 Spec.), Anabatiden (18 Gen, mit 100 Sp.), Myotheriinen (29 Gen. 107 Sp.), die theilweise in die gemässigten Zonen sich ausbreiten, Die Familie der Cy- pseliden (3 Gen. 38 Sp.) hat 13 in Asien, 12’in Amerika, 3 in Australien, 7 in Afrika und in Europa‘ nur Cypselus apus und melba; die Caprimulgiden (18° Gen. mit 94 Sp.) nur unseren Ziegenmelker (C. europeus), und den C. ruficollis im Süden, sonst hat Amerika 50, Asien 23, Afrika 18, Australien 12. ““ " Bonaparte zählt im Ganzen 3155 Arten Singvögel (Oscines) auf. Australien hat die Menuras (2) und viele der Maluriden (27 von 135 Sp. 26 Gen.) gegen 59 in Amerika, 48 in Asien, von denen Europa nur den Troglodytes europeus besitzt, der auch in Asien und Nordafrika fortkömmt. Die Certhiiden gehören meist: den gemässigten Klimaten an (9 Gen. mit 39 Sp.), Australien hat 12, Asien 21, Amerika 5, Afrika 1'und Europa 6 Arten: Certhia' familiaris, Nattereri, Tiehodroma muraria, Sitta europea, caesia und syriaca (Dalmatien): Ebenso bewohut ‘die Mehrzahl der Pariden (10 Gen. mit 53 Sp.) gemässigte Gegenden — Amerika hat nur 6, Afrika 12, Asien 22, Neusee- land 3, Europa 11 (Parus ‚major, ater, cristatus, palustris, caudatus, biarmi- eus, pendulinus, caeruleus, ‚lugubris, bicolor, sibiricus und cyanus). Die Tanagriden (19. mit 160 Sp.) gehören ganz Amerika an; aber die Alsudiden sind wieder überall 8 Gen. mit (66 Sp): in Asien 27, 197 Amerika‘'3,. Australien 1, Afrika 35, Europa 13, meist im Süden (Alauda arvensis, arborea, cristata, calandrella, deserti (von Afrika herüberwechselnd) eantharella, Certhilsuda: Duponti, desertorum, Otocoris albigula, alpestris, Me- lanocorypha enlandra, leucoptera, tatarica. Von dem (7 Gen. mit‘ 57 Sp.) Motaecijliden befindet sich auch die ‚Mehrzahl in gemässigten Ländern; bei - uns'.in Europa: Autlıus campestris, arboreus, aquaticus, pratensis, spinolelta, - cervina, rufogularis, obscura, Budytes cinereocapilla, nigricapilla, Motacilla alba, - Nava, sulphurea, Yarrellii, eitreola, neglecta, lugubris (Gould), Corydalla Richardi; in Australien ‚mit -Oceanien 5, Afrika 22, Asien 21, Amerika 10 (natürlich _ sind unsere Arten, wie immer auch, in Asien und Afrika gezählt). E.,% Ebenso sind die Cincliden (5 Gen. mit 24 Sp.) meist in gemässig- E Li tem Ländern (18 in Asien, 2 in Amerika und Australien, sie fehlen vielleicht in Afrika); bei uns durch den Cinclus aquaticus, melan’ gaster und Pallasii (Russland) vertreten. Die Pittiden (12 Gen. 54 Spec.) sind rein tropisch und fehlen in Europa und’ Amerika, Asien hat 44, Afrika 6, Australien 5 Arten. Bemiip;, grosse Familie der Drossein (32 Gen. mit 240 Sp.) ist am Ki zablreichsten in Asien 106, Amerika 56 und Afrika 46. Australien hat 13, f Europa uur Turdus viscivorus, musicus, pallidus, torquatus, merula, pilaris, ‚Äliacus, saxatilis, atrogularis, Naumanni — als seliene Gäste sind T, Whitei und sibiricus von Sibrien, Merula migratoria von Amerika. ’ W Die Familie der Calamoherpinen (24 Gen. mit 147 Sp.). ist rössern Theils tropisch, und zwar ‚mit dem Maximum in Afrika 67, dann, in ig 51; in Australien siud 19, in Amerika fehlen sie. Europa zählt 18, ‚nämlich : Locustella l., Calamoherpe turdoides, arundinacea, palustris, Aedon Bulactodes, familiaris, Cisticola schoenicola, Calamodyta phragmitis, aquatica, \angeolsta, melanopogon, Cettia sericea, Lusciniopsis Savii, Auviatilis, Hypolais 1 livetorum, elaica, salicaria und pulyglotta. « ir Die ‚eigentlichen Sylvinien (15 Gen. mit 79 Sp.) sind. mehr auf, = emässigte Zone beschränkt: 36 in Asien (17 in Nepal), .27. in Australien, 33 in Iuleike, nur Bu in Amerika und 19 in BBusage (ibzlinppenske aihiletziz TE u nn e- — = un - - = = - ie] 8 = = = o& 3 = — 3 u © nn = = or = un - Cu = -. [x] w a= = E un w = © = NS o© = = = = [7 =) - o - . = ı H a, subalpina, atricapilla, , hortensis, orphea, Rüppellii,, Adophoneus nisoria und Iduna salicaria. hi We zahlreichern ERROR & ann mit 1a 8p-) fohlanı auch stralien 27 und in’Europa 21 Seile luseinia, major, Calliope ‚Kamschats sis, 'Rubecula r., 'Cyanecula ‘suecica, caerulecula , Rutieilla phoenicure, ‚erytlrogastrs, Petrocincla saxatilis, Petrocossyphus eyaneus, ‘Dromolea 198 leucura, Saxicola oenanthe, saltator, stapazina, albicollis, leucomela, Pratincola rubelra, rubicola, Accentor alpinus, modularis) zählen. Dafür sind die Sylvicolinen ganz amerikanisch (16 Gen. mit 98 Sp.); von den Museicapinen (32 Gen. 142 Sp.) sird 35 in Australien, 75 in Asien, 33 in Afrika, 5 in Amerika, und nur 4 in Europa und zwar die Musci- capa atricapilla, albicollis, grisola und parva (aus Indien zufällig nach Russland verschlagen). Von den: Vireoninen (12 Gen. mit 47 Sp.) gehören Amerika 28, Au- stralien 15 und Südostasien 4, (Molukken, Java, Timor) an, sie haben daher ein ganz abnormes Auftreten, das allen mir bekannten Verbreitungsgesetzen wi- derspricht!, Die Ampeliden (13 Gen. mit 42 Sp.) ‚sind meist in, Asien (24), Australien und Amerika (zu 9), in Afrika 2, in Europa. nur, der Ampelis gorrulus, Die Artamiden (2 Gen. mit 15 Spec.) sind auf ‚Australien (8) und Südostasien beschränkt (7). Die Schwalben (7 Gen. mit 63 Sp.) sind überall zu Hause; in Amerika 22, in Asien 18, in Afrika, 19, in: Australien 8, in Europa: Hirundo rustica, cahirica, Cotyle rupestris, riparia, Chelidon urbica. Die tropischen Edoliiden (18 Gen. mit 100 Spec.) fehlen in Europa und Amerika, Asien hat ihrer 63, Afrika 10, Australien 20. Die Orioliden (6 Gen. mit 31 Spec.) fehlen wieder Amerika; Australien hat 9, Afrika 6, Asien 17, Europa nur den Oriolus galbula.. Die Laniiden (23 Gen. mit 115 Sp.) gehören wieder mehr der gemässigten Zone an: 58 in Afrika, 38 in Asien, 22 in Australien, 3 in (Nord-) Amerika und 7 in Europas, näm- lich der Lanius excubitor, minor, rufus, Spinitorques, collurio, cucullatus und meridionalis, Ebenso hat die Familie der Garruliden (40 Genera mit 143 Sp.) 75 Arten in Asien, 35 in Amerika, 21 in Australien, 6 in Afrika, 5 in Europa: Garrulus infaustus, glandarius, Krynickii (Russland), Pica caudata und Cooki (Spanien). Die Caerebiden (5 Gen. mit 36 Sp.) gehören dem tropischen Amerika an, ferner die Paradiseiden (5 Gen. mit 8 Sp.) Neu- Guinea, die Epimachiden Australien (1) und Neu-Guinea (4 Gen. und 4 Sp.), die Irrisoriden Südafrika von Cap bis Schoa und Modagaskar (3 Gen. mit 11 Sp.), die Melliphagiden hauptsächlich Australien (alle 17 Gen. mit 76 Sp.) bis auf 11 Arten in den ostindischen Inseln; die Phyllornithinen (5 Gen. mit 55 Sp.) zählen 31 Arten im tropischen Asien, 11 im tropischen Afrika, 8 in Australien und nur 1 in Nordamerike. Von den Promeropiden (10 Gen. mit 104 Sp.) finden sich 46 Arten im tropischen Afrika (die Colibris der alten Welt: Nektarinien und Cinnyris); ebensoviel im tropischen ‘Asien (Cinnyris osea bei Jericho), 16 Arten in Australien und Oceanien. Nach so vielen Familien treten erst wieder die Krähen (12 Gen. mi) 45 Sp.) in Europa auf, die 23 Arten in Asien, 9 in Afrika, 5 in Amerika 199 7 in Australien, 9 in Europa zählen, und zwar: Nucifraga caryocatactes, Corvus monedula, collaris (Macedonien), frugilegus, corone, cornix, corax, Fregilus graculus und 'deu Pyrrhocorsx alpinus, Auch von den Sturniden (22 Gen. mit 78 Sp) hat Europa nur den Sturnus vu’garis, unicölor’ (Sizi- lien, Sardinien) und Pastor roseus, Asien 41, Afrika 31, Oceanien 8 Arten; in Amerika fehlen sie, wo wieder die Ieteriden (25 Gen. mit 109 Sp.) aus- schliesslich vorkommen, wie die Geospiziden (4 Gen. mit 14 Sp.) nur auf den Galopsgosinseln, die Plocniden (37 Gen.’ mit 156-Sp ) nur im tropis chen Afrika 117, Asien 21 und Australien 22. Die letzte und zahlreichste Familie der Singvögel, die Fringilliden (96 Gen. mit 458 Sp.) ist überall, selbst in den an Landvögeln so armen arktischen Gegenden (über ein dutzend) verbreitet, nur nicht in Australien und Oceanien (Sandwichsinseln doch 3 Sp.); in Amerika 277, Asien 106, Afrika 54, in Europa 49, nämlich die Schoenicola arundinacea, intermedia, pyrrhüloi- des, Emberiza milirina, provincialis, lerbia, pusilla, eitrinella, hortulana, eirlus, eia, pityornis, caesia, striolata, Euspiza melanocephala, aureola, dolichonia, coccothraustes, Fringilla caelebs, intecta, chloris, montifringilla, Passer monta- nus, domesticus, Italiae, salicicola, ferner die Petronia stulta, Chrysomitris spilus, Carduelis elegans, Citrinella alpina, Serinus meridionalis, pusillus, Pyrr- hula ‘coceinea, rubicilla, Loxia pityopsittacus, curvirostra, bifuscata, rufula+ sciata, 'enucleator, Carpodacus :rosea, erythrina, Erythrospizza githaginea, Leucosticte Brandti, Montifringilla 'nivalis, Linota cannabina, montium, Acan- this rufescens, linearis und Holböllci. Die Tauben (81 Gen. mit 283 Sp. nach Bpte.) sind‘ -am zalilreich- | sten in Asien 96, Amerika 66, Oceanien 56, Austrahen und Afrika zu 22; | während‘-Europa nur 7 Arten ’hat (Palumbus torquafüs, Columba livia, täridhhe, | oenas, Turtur rupicola, auritus, senegalensis), zählen z. B. die Philippinen 15, 'Neu-Guinea 19, die Fitschiinseln 6, die Nikobaren 5 Species. ‘Von’ ‘den (8 . 6 Gen., Bpte) Dididen sind 7 (wenigstens) in Madagaskar, Mauritius, irbon, Rodriguez ausgestorben, ‘der einzige blieb Didunculus strigirostris ‘den Samoainseln, Die Hühmervögel zählen nach Gray 52 Gattungen mit 293 Arten. Erden: Bine: bis zu en Falklandsinseln, die Odontophoriden (4 Gen. 32 im Norden,’ Die Pfauen (3 Gen. 10 mit Sp.) sind auf ladien von Thibet bis zu den In beschränkt, (die Fasanen (3 'Gen. 9 mit Sp.) auf Asien vom Kaukasus bis 200 China und die laseln Indiens; die eigentlichen Hühner (3 Gen. mit26 Sp.) bloss. in Indien, die Lophophoriden (3 Gen. und 7. Sp.), Tetraogallus cauca- sicus bis am Altai, im Himalaja... Die Truthühner (2 Gen. mit 7 Sp.) haben 2 Arten in Amerika, den Rest in Afrika. Die Pterocliden (2 Gen. 13 Sp.) sind in Afrika, Asien und Südeuropa (Pteroces alchate, arenarius). Die Reb- hühner (11 Gen, mit 92 Sp.) sind überall ausser Amerika ; Australien’ hat deren 11 Arten, Afrika und Asien je 2 Gen. ausschliesslich und Arten von den übrigen, 'Europa 7, nämlich: Froncolinus vulgaris, Perdix. rubra, petrosa, saxatilis, cinerea, Coturnix dactylisonans, Hemipodius tachydromus. ' Die ark- tischen Tetraoniden (3 Gen. mit 19 Sp. Gray) haben ‚einige in Nordamerika (10 bei Audubon) bis Pennsilvanien und Ohio, der Rest in Asien und Europa (Tetrao urogallus, bybridus, tetrix, Bonasia europaea,, Lagopus. scotieus, mu- tus, saliceti, brachydaetylus (Gould). Von den Straussen (4 Gen. und) Sp.) ist der gemeine Strauss in Afrika und Arabien, 2 Rliea in Südamerika‘ (Pa- tagonieu), Dromicejus in Australien und Casuarius in Neu-Guinea,. Molukken und Neu-Kaledonien; sie sind somit antarktisch. Die Trappen . (3: Gen. mit 24 Spec., Gray) haben ‚1 aussterbendes Geschlecht Apteryx in Neuseeland, 1. Species ‚in Australien, 11 in Afrika, 10 in Asien, 2 io Europa (Otis’tarda, teirax, manchmal kömmt O.. Macqueeni von Persien bis Belgien er sah sie aus Yorkshire), 0. haubara ‚von ‚Afrika nach. Spanien. Die Watvögel (Grallatores, 99. Gen. mit 375 Sp., Gray, hier 573) sind überall verbreitet. So, die Oedienemiden (2 Gen. mit 8.Sp.) ‚ausser iu Südamerika; die Glareo!en (7) kommen in: der altea Welt, die Cincliden (3 Gen..4 Sp.) und Haematopiden (11), die Cursoriden (3 Gen. mit 9 Sp.) und eigentlichen Charadriden (8 Gen. mit 85 Sp.) überall vor. Von diesen 424 Arten Charadrinen hat Europa 11, die theilweise fast in der ganzen Welt verbreitet sind. Von den Ardeinen. (61 Genera mit 173 Sp. nach Bpte) sind in | Amerika die Psophiden (2 Gen. 4 Sp.) und 39. Ardeiden, in Australien 26, in. Afrika 46, in Asien 56, in Europa 17 ebenfalls weit. verbreiteie Arten. Von den 6 Flamingoarten (Bonaparte) sind 2 in Amerika, 2 in. Afrika, 1 in Indien, 1 in Arabien, Afrika und Südeuropa (Phoenicopterus ruber, geht manch- mal bis zum Rhein.) Auch die Schnepfen (19 Gen. mit, 267 Sp. nach Gray) sind überall, nur hat Amerika allein die Palamedeen (2 Gen. und Sp.) Eu- ropa hat 35 Arten, da wir, wie alle Wasservögei nicht namentlich aufzählen; Die letzte Gruppe, die Schwimmvögel (79 Gen. mit 477 Sp. nach Gray) sind ebenfalls überall, So die Schwäne (9 Sp., 1 bis in Australien), die Gänse (8 Gen. mit 37 Spec.), von denen in Europa 1 Genus und 6 Species vorkommen. Dasselbe gilt von den Enten (28, Gen. mit 412 Sp.), deren Europa 201 24 hat; die Taucher (3 Gen, 9 Sp.) gehören aber schon gemässigten Kli- maten an (4 in Europa). Von’ den noch übrigen (lauter Meeresvögel) sind die Colymbiden (3 Sp.), Phaleriden (2 Gen. mit 10 Sp.); Alciden (2 Gr». mit 6 Sp.) ünd Uriiden (2 Gen, 15 Sp.) arktisch, die Pinguine (3 Gen. 17 Sp.) antarktisch, die Gattungen Plotus 4, Phaeton 4, Rhynchops 4, Anous 10, Attagen 2, die Podieiden (2) tropisch, die eigentlichen Möven (6 Gen. 45 Sp.) kommen in gemässigten und kalten Regionen vor, wie die Scherben (Graculus Gen. 34 Sp.), in wärmeren Zonen die Pelikane 10, die gen. Sula 12, Diomedes 10; überall endlich die Puffiniden (5 Gen. 54 Sp.), Sterniden (4 Gen. mit 66 Sp.) und die Podicepserten 22. Von diesen sind 56 in den europäischen Meeren. Sclater schätzt die vorhandenen Vögelarten auf ohngefähr 7300 Species, von denen wir hier 7166 erwähnten, Beiträge zur Fauna der mährischen Höhlen. Von Dr. Heinrich Wankel in Blansko. (Fortsetzung von S. 143.) | Vögel. "Familie: Strigi da (Eulen). R N Mit grossem runden Kopfe: grosse nach vorn ‚gerichtete Augen, Schnabel Bunt, hackenförmig gebogen, Zur Verschliessung der Ohren ‚eine Art Ohrdekel, Gattung: ‚Bubo. Die grösste Eulenart in Europa, mit grossem Kopfe, mittelmässigen Ohren ; - Schnabel lang, an der Wurzel gerade. Strix Bubo. (Der Uhu.) Rostgelb und schwarzbraun, mit Querlinien und Lärgsstreifen auf den Federn N der Brust und des Bauches. Die Federohren fast schwarz. Die kleinen, hochgelegenen, schwer zugänglichen "Höhlen der schroffen Kalksteinfelsen des Punkwa- und dürren Thales werden von ihnen bewohnt. Fiü:s 2,23 Familie: Salmonides (bachse). _Bauchflossen mit schuppigem Körper, zwei Rückenflössen,' wovon’ die hintere eine Fettflosse ist. | Gattung: Salmo Ouv. Die ganze Mundhöhle und Zunge mit Zähnen besetzt, 10—12 Kiemenströhlen, 16 :. ’ ‚8. Tario L. (Die gemeine Forelle). Nicht sehr gross, mit runden Flecken, ‚Im Jahre 1669 hat Johann Hertod in einem Werke, die Sartoromastix Moraviae, worin die meisten der mährischen Höhlen beschrieben werden, bei der Beschreibung der Slouperhöhle einer Sage erwähnt, welcher: zu. Folge ein Steinmelz, der sich in die unteren Räume herabgelassen, in. dem unten befindlichen See grosse Fische. wahrgenommen haben soll, Obwohl ich bei meiner wiederholten Anwesenheit nichts Aehnliches wahrgenommen habe, so. ist es dennoch möglich, dass die Forelle, die so zahlreich in den weit unter die Felsen sich erstreckenden Teichen der Macocha, in den breiten Hallen des Punkwa-Ausflusses anzutreffen ist, auch bis nach Sloup und Hellstein ge- langen könnte, Insecten Unterklasse: Ametabola. Flügellose Insecten ohne Verwandlung. Familie: Thysanura (Borstenschwänze). Deutlich abgesetzter Kopf. Fühler 4—8gliedrig. Mit Anhängsel am After entweder in Form von Warzen, Stielen oder Sprunggabel, Gattung: Anura Gerv. Zwei Afterwarzen, jederseits 4—8 Augen, warzigen Körper. Kiefer versteckt. A. crassicornis Müller. Weiss mit grauen Würzchen und zwei schwärzlichen Flecken auf dem Kopf, die Fühler nach aussen an Dicke zunehmend. Kömmt in allen unsern Höhlen an den feuchten Stellen, an und unter verfaultem Holze ungemein zahlreich vor, namentlich in der Slouper- und Ka- tharinenhöhle, Byti skäla, Vypustek u. s. w. A. nigra nov. sp. grau mit schwarzen Punkten: etwas kürzer und dicker, als die vorhergehende Art, Fühler nach aussen wenig dicker. Ziemlich selten, mit der Vorhergehenden gemeinschaftlich , in der Slouperhöhle. Gattung: Anurophorus Nie. Zwei Afterstiele, Kiefer sichtbar. A. gracilis Müller. Weiss, feinwarzig, mit schwarzer Afterklappe ; zwei glomerirte, dazwischen vier Punktaugen. Mit den vorigen Arten in der Slouper-Katharinenhöble sehr häufig in Fledermausexcrementen oder unter feuchtem Holz, auf faulenden Stoffen. T h 203 Gattung: Tomocerus Nic. Leib mit 8 Segmenten, den Kopf unterhalb des Thoraxendes eingefügt, Füh- ler 4gliedrig, Sprunggabel dreigliedrig, jeder Seits 7 Augen. T. plumbeus Temp. Grau, behaart, Grösse sammt der Sprunggabel — 0,005 Paris. Meter. Kömmt sowohl im Eingauge, als auch sehr tief in der Höhle vor, na- mentlich häufig in der Slouperhöhle auf den trockenen Trawertinstellen vor, T. viridescens nov. sp. Schön olivengrün, nicht behaart. Grösse sammt der Sprunggabel — 0,004 Paris. Meter. Mit der vorigen Art, besonders in der Slouperhöhle und der Byci skäla. Gattung: Heteromurus nov, gen.‘ Leib eylindrisch, 7 Segmente. Der Kopf horizontal, Fühler 4gliedrig, die drei letzten Glieder fast gleich lang. Springgabel dreigliedrig. Augen keine. H..margaritarius nov. sp. Perlenmulter- und silbergläuzend. Zwischen den Fühlern einen dunklern Fleck. Sehr häufig an allen Stellen der Slouperhöhle , der Bjei skäla, der Ochozer Höhle u. s. w., an feuchten Orten, selbst auf dem Wasser der Tropf- brunnen, auf welchem sie behende umherspringen, Sie dienen den meisten Spinvuen und Milben als willkommene Nahrung. Gattung: Tritomurus Frauenfeld. Fühler lang, das 3. Glied am längsten, das 4. Glied kurz, Sprunggabel viergliedrig. Augen keine. Tritomurus macrocephalus Kolenati. Kopf gross, olıne Pigmentschildchen, das 3. Fühlerglied trägt 14 Knöpfchen an der unteren Seite. Kömmt mit der vorigen Art in der Slouperhöhle sehr selten vor. Gattung: Dicyrtoma Bourlet. Leib eiförmig, mit zwei gegliederten Afteranhängseln, Fühler Bgliedrig. Dicyrtoma pygmaea nov.sp. Sehr klein, zwei einfache Augen hinter den Fühlern in Form von kleinen dreieckigen schwarzen Flecken, grau mit 6 undeutlichen Segmenten. Grösse R 0,0005 Paris. Meter. Sehr selten und sehr schwierig habhaft zu werden, ia _ der Slouper- und Katharinenhöhle, besonders in den während des Winters 5 abgesetzten Fledermaus-Excrementen. Unterklase: Holemetabola. Mit vollkommener Verwandlung. Ordnung: Coleoptera. Mit 2 hornigen Flügeldecken und 2 häutigen in die Quere gefalteten Hintenflügeln. 16* 204 Familie: Carabi. Fühler fsaden- oder borstenförmig.‘ .Oberkiefer bloss am. Grunde mit: einem Zahn, Bauch aus 6 Ringen, wovon die ersten drei verwachsen sind. Gattung: Feronia. Erstes Fühlerglied abgerundet. Halsschild mit scharfem Rand. Letztes Glied der Kiefertaster wolzenförmig, abgestutzt, Vorderschiene -bloss..mit einem Dorn an der Spitze. Feronia cremata Duftsch. Schwanz, Fühler und Beine röthlichbraun. Halsschild'in «den Hinterecken mit einem ‚runzlich punktirten. Eindruck mit einem feinen Streifchen an denselben. Flügeldecken tief gestreift, undeutlich gekerbt, punctirt. In der Slouperhöhle, nahe dem Eingange, unter ‚Steinen, besonders zur Sommerszeit, Gattung: Zrechus. “9 Letztes Glied der Lippentaster. kleiner, als das vorletzte, kegelförmig, zugespilzt. Trechus minutus,Fabrr. Braun, Fühler und. Bein gelbbraun, Halsschild mit: stumpfen Hinterecken, die länglich-eiförmigen Flügeldecken mit 4 feinen kaum punktirten Streifen auf dem Rücken und sehr, schwächen: Streifen »nach' aussen. , . Sehr häufig in allen Höhlen, besonders in der. Slouperhöhle, «wo. er nicht selten unter Holz ‚oder auf trockenen Stellen anzutreffen ist uud sich von. den, Resten ‚der Thysanuren, Myriapoden ‚und Arachniden nährt, Er wird ziemlich tief in der Höhle ‚angetroffen, Gattung: Bembidium. Vorletztes Tasterglied gross, verdickt, letztes Glied. dünn, ahlförmig zuge- spitzt. . Aussenrand ..des. Kinnes, mit..einem einfachen Zähnchen. Bembidium pygmaeum Fabr. Halsschild mit einem flachen, fein. punktirten‘ Eindruck in den Hinterecken und einem ‚kleinen‘ erhabenen Fältchen. | Im Eingange der Höhlen unter, Steinen ia der Slouperhöhle, Vypustek, Byci, skäla u. .s. w. wish Familie: Sölphae. Fühler. allmählig, verdickt oder geknöpft... Bauch aus 5—6 Ringen. _ Vorder- hüften zapfenförmig aus. den Gelenksgruben hervortretend,' Füsse füufgliedrig. Gattung; Catops. Letztes Glied der Kiefertaster kegelförmig zugespitzt, Fühler lang, das 8. Glied kleiner als das siebente, Catops nigrita. Erichs. Länglich-eiförmig. Halsschild in der Mitte am breitesten mit spitziger Hin- terecke. Körper schwarz, Fühler und Beine braun. 205 Kömmt sehr häufig ziemlich tief in der ‚meisten Höhlen vor, besonders auf faulenden Stoffen. Ein zum Fangen dieser Thiere in der Slouperhöhle - jenseits des Abgrundes aufgestelltes faulendes Fleisch fand sich nach einigen Tagen ganz bedeckt mit denselben. Familie; Oryptophagi. Fühler 10—11gliedrig, mit 2—4 grösseren Endgliederu, Flügeldecken ohne Seitenleisten. Erster Bauchring läuger als die, folgenden. Schienen höchstens mit zwei Enddornen. Vorderhüften kuglich, in der Gelenksgrube eingeschlossen. Gattung: Cryptophagus. Fühler 11gliedrig mit 3 grösseren Endgliedern, von denen selten das erste wenig grösser ist, als das achte. An der Seite eingefügt. Vorderbrust frei. Oberkiefer hinter der Spitze gekerbt. Cryptophagus acutangulus Gylih. Holsschild viel ‚breiter ‚als lang, die Vorderecken mit, einem ‚grossen, hacken- förmig nach rückwärts, gebogenen Zahn, dicht behaart und fein punctirt. In der, in grosser Menge angesammelten Fledermaus-Excrementen der Be stetnöble, hauptsächlich beim Abgrund und in der Cascaden-Strecke. Familie: Curculiones. Kopf. ‚rüsselförmig verlängert, an dessen Spitze der Mund. Taster sehr. klein, kegelförmig. Aussenrand der Schienen nie gezähnt. Gattung: Erirhinus. Fühler vor der Milte des Rüssels, nahe der Spitze eingefügt, Faden der Fühler 7gliedrig. Schildeben deutlich, Halsschild breiter, als lang, vorn und hinten pr abgestutzt, Schienen gebogen, an der Spitze einen starken Hacken. | Erirhinus acridulus Lin. Seiten der Hinterbrust, wie der übrige Theil der Unterseite nur in den Punk- ten mit kleinen Börstchen besetzt. Flügeldecken deutlich punktirt, gestreift. e Im Eingange der Slouperhöhle auf 'nassem Holz und verfaulten Ve- getabilien. j Familie: Staphylin:. Blogeliechen narkosat, Hinterleib aus 6—7 hornartigen Ringen bestehend, ER Fühler zurückziehbar, :. 1 4 Gattung: Philonthus. = Fühler a am Vörderrande der Stirue eingefügt, nicht gekniet, von einander ; mehr als von den Augen entfernt, ‚Lippentasten -fadenförmig oder ihr ‚letztes Glied schwach erweitert, abgestutzt. Zunge, ganz abgerundet. Ph. laevigatus Gylih. Flügeldecken undeutlich punktirt, ohne Punktreihen schwarz - oder braun, no . + ; Wurzel der Fühler, Beine und Ränder der Hinterleibriuge röthlichbraun, Kömmt in Fledermaus- Excrementen und ‚unter faulenden Vegetabilien 206 in der Slouperhöhle sehr häufig vor. Er wurde von mir sammt der Larve in dem aufgestellten Pferdedünger gefunden und gesammelt. Ph. fulgidus Erichs. Schwarz glänzend, Flügaldecken roth, Kopf gerundet, so breit als das Hals- j schild. Flügeldecken deutlich, fein und nicht dicht punktirt. Mit der vorhergehenden gemeinschaftlich. Gatiung: Lesteva, Oberkiefer in der Mitte gezähnt. Unterkiefer mit zwei schmalen, hornigen an der Spitze behaarten Lappen. Kiefertaster fadenförmig, letztes Glied drei- mal so lang als das vorletzte, Lesteva bicolor Fabr. Schwarz, behaart, dicht punktirt, Fühler und Beine braunlich. Halsschild kürzer als breit, oben vor dem Schildchen eine kleine Grube. Flügeldecken viel breiter und doppelt länger als das Halsschild. Sehr tief in den Höhlen unter faulendem Holz und in Fledermaus- Excrementen der Slouper Höhle. Gattung: Antophagus. Vorletztes und ietztes Glied der fadenförmigen Kiefertaster gleich lang. Fluss- klauen innen mit einem freien Hautläppchen. Schienen ohne Dorn. A. austriacus Erichs. Schwarz. Beine und Flügeldecken gelbbraun, Kopf schmäler als Halsschild, unbewehrt, Halsschild breiter, als lang, nach hinten etwas verengt, mit stumpfen Hinterwinkeln. In der Slouper Höhle mit den vorhergehenden Arten gemeinschaftlich. (Fortsetzung folgt.) Miscellen. *,®#* In Berlin werden häufig Kränze von verschiedenen Lycopodium- Arten zu Markte gebracht. Man sieht darunter die Species: L. clavatum L., annotinum L. und complanatum. Neuerlich fiel es mir auf, unter diesen Ar- ten auch L. Selago als Kranzmaterial verwendet zu sehen; auf meine Erkun- digung, woher diese bei Berlin sehr seltene Art stamme, wurde mir der Bescheid, sie werde aus der Gegend von Baruth hieher geschickt, Bei einer nähern Besichtigung eines solchen Kranzes fand sich unter dem gewöhnlichen L. Selago L. die bisher in der Mark noch nicht gefundene Varietät recurvum Kitaib., indessen nur 'unfruchtbar, O. Reinhardt. *,* Ueber Parasiten-Pilze bei Thieren und Pflanzen sprach Prof. Ger- lach in der naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover in folgender Weise: Es ist wissenschaftlich noch nicht festgestellt, ob diese Gebilde zu den Thie- ren oder Pflanzen gerechnet werden müssen ; nur so viel scheint festzustehen, dass sie die Ursache der Krankheit sind, nicht die Krankheit selbst. Sie 207 kommen im. Blute, in den Säften, z. B. beii der Seidenraupe (Hämatophyten) vor, unter denen sie bekanntlich in den. letzten Jahren arge Verwüstungen angerichtet haben; dann in den Verdauungs- und Luftwegen, in der Mund- höhle, auf der Haut u. z. in dem Kopfgriude der Kinder, der Mäuse und bei den ausländischen Hühnern, bei denen der. Redner sie wiederholt in den Kämmen beobachtet hat; endlich als Flechten oder. Haarpilze, durch welche | die Haare meistens zum Ausfallen gebracht werden, Durch verschiedentliche Versuche hat der Vortragende den Beweis erlangt, dass diese Parasiten sich fortpflanzen und anstecken. *,* Die Verbreitung der Ericaceen ‚des Decandolle’schen Prodromus (52 Gen, mit 798 Spec.) zeigt ein eigenthümliches Gesetz. Alle trockenen Klimate haben Ericaceen, so dass immer die geringe, Feuchtigkeitsmenge im Verhältniss zu der Menge der Ericenarten steht. Das trockene Cap geht voran in der Artenzahl (379 Erica, c. 445 Spec. im: Allgemeinen). in der Exem- plarenzahl (Calluna vulgaris) Mitteleuropa. Nächst ‚dem: Cap sind am bedeu- tendsten in der. Artenzahl die Anden (von Mexico bis Chili 70 Sp., ziemlich viele in Californien etc.). die Allephsnies und der Himalaya (dessen Rhodo- dendra im Prodr. noch. nicht erscheinen). ‘Aber auch Brasilien, das Mittel- meergebiet, Madagsakar (in den Gebirgen) sind reich, nur die feuchten Tro- pengegenden sind daran gänzlich. arm. Hochasien dürfte. vielleicht noch’ man- ches liefern. Das mittlere Europa zeigt nur im Westen am atlantischen Meere jene grössere Anzahl räthselhaft verbreiteter Arten, die einen Haupt- beweis der Forbes’schen Atlantis bilden. Es wird vielen Lesern, die gewohnt sind, die Eriken bei uns theilweise als Moorpflanzen zu sehen, seltsam ‚er- scheinen, dass gerade die Feuchte die Eriken vertreiben ‚ soll und Viele werden auf den ersten Blick geneigter sein, ihre (nicht ausnahmslose) Ab- wesenheit in den Tropen der Wärme zuzuschreiben. Man erinnere sich aber, dass keine Topf-Pflanze sowenig ein Uebermaass von Wasser verträgt als die Erike und dass viele von den buschartigen Eriken am Cäp eine wirklich - tropische «lürre Hitze aushalten müssen, dass ferner das gemeine Heidekraut durch seien gemein sandigen Standpunkt ‚besser vor der Feuchte bewahrt ist, als man gewöhnlich annimmt. Obwohl eine grosse Zahl: dieser Pflanzen alpin ist, so bedürfen sie doch der Schneedeche und sind für Fröste sehr empfind- | lich, Diese von Decandolle angeführte Wahrheit kann. ich mit einem Bei- spiele aus meiner Erfahrung unterstützen. In Lobkowitz hielt Rhododendron - inter medium im Freien durch zwei strenge Winter unter einer Schneedecke gut aus, im dritten lauen Winter erfror es wegen Schneemangel troiz allen sonstigen Decken, Auch sind sie selten unter den höchsten Pflanzen am ewigen Schnee, J. Palacky. *,®* Eine sehr beachtenswerthe Monographie hat’ vor Kurzem Prof. Thomas. Henry Huxley in London herausgegeben unter dem Titel: The | oceanic Hydrozoa, a description of the Calycophoridae and Physophoridae _ etc. (London, printed for the Ray Society 1859 in Fol.). Sie enthält, nach - Vorausschickung einer allgemeinen Einleitung (Morphologie, Generation und Entwickelung), die specielle Schilderung der obgenannten zwei Hauptgruppen von Hydrozoen, die auf einer Reise auf dem Schiffe „Rattelsnake“ iu den Jahren 1846—1850 beobachtet worden sind; insbesondere aus den Fami- lien: Diphydae, Sphaeronectidae, Prayidae und Hippopodiidae, ferner den Apo- 208 lemindse, Stephanomiadae, Physophoriadae, Athorybisdse, Rhizophysiadae, Phy- salisdae und Velleliadae. Als schätzbare, ja bei derlei nöt»rhistorischen Stu- dien unerlässliche Beigabe sind die auf 12 sehr gelungenen Tafeln dargestell- ten Abbildungen mehrerer Galtungen z. B. Diphyes dispar, D. appendiculata, Chamissonis, D. mitra?, Abyla bassensis. A. pentagona, A. Vogtü, A, trigona, A. Leuckartii, Sphaeroneetes Köllikeri. Eudoxia Lessonii u. s. w., welche wir hiemit dem Studium der belreffenden Naturkundigen empfehlen. Weitenweber. *,„*In der kürzlich bei uns angelangten Il. Abtheilung der Acta societatis regiae Upsaliensis befindet sich von botanischen Aufsätzen nebst einer Mo- nographia generis Fumariae von O0. Hammar (s. oben S. 186) auch eine Mo- nographia Stereocaulorum et Pilophororum, auctore Th. M. Fries mit 4 Tafeln Abbildungen *,® Es liegt ung soeben eine kleine geistreiche Schrift vor unter dem Titel: Materie, Aether und lebendige Kraft. Physicalische Betrachtungen von L. Natani (Berlin 1860 bei G. Bosselmann). Sie hat, wie wir meinen, ge- nügend den Zweck, welchen sich der Verf. gesetzt, erreicht, auf eine jedem Gebildeten zugängliche, eben so fassliche als anziellende Art den Begriff und die Eigenschaften der lebendigen Kraft (Leibnitz) und Arbeit (Coriolis) in ihren Wirkungen auf Materie und Aether darzustellen, sowie auf die Wechsel- wirkung zwischen Materie und den sogenannten Imponderabilien und die damit so innig zusummenbärgenden kleinen Schwingungen einzugehen. Den hier mitgetheilten physikalischen Betrachtungen liegen zum grössten Theil die wich- tigen, aus dem von Helmholtz hingestellten Gesetze gezogenen Resultate zum Grunde. Jedenfalls ist in dieser Brochure viel anregender Stoff für Denker enthalten, wenn man auch mit manchen der-dort erwähnten physika- lischen Sätze und deren Deutung nicht einverstanden sein dürfte. Weitenweber. *, * Die kleine Semmlung von Pflanzen auf der Route Williamsons zwischen Benicia und der‘ Wüste um den Mohore hat doch 14°’neue Species, ° ein Beweis wie viel noch Californien Neues hat. Es sind diess die Euphorbia ocellata, Eriogonum roseum, plumatella, Heermanni, Obione bracteosa, Mimu- lus 'exilis, Castilleja candens Cuscuta o, subinclusa, Linosyris ceruminosa te- retifolia, Sambueus velutina, Godetia Williamsoni, Hosakia lathyroides, Mal- vastrum 'marrubioides. *,®* Interessant ist die Notiz, dass Phragmites'communis ‘(am Tejon) den Indiern Zucker liefert, Es würde sich‘ wohl lohnen, den Zuckergehalt dieser Pflanze zu prüfen, ob sie nicht unter unsere Zuckerpflanzen aufgenom- men zu werden verdiente, da ihre Cultur keine Mühe macht und in gewissen Böden (stehendem Wasser) sozusagen von selbst geht. *,* (Todesfall.) Am 15. Sept. I. J. starb in Königsberg der nament- lich um die Entwicklungsgeschichte hochverdienfe Naturhistoriker, geh. 'Med.- Rath Prof, Heinrich Rathke. Eu En u En zus sr zz] un na Redacteur: Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, Nr. 556—2.) Prag 1860. Druck bei Math. Gerzabek. ni BOL98. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Reılazl arzt | a X. Jahrg. NOVEMBER, 1860. Inhalt: Einladung zur Pränumeration. — Vereinsangelegenheiten. — — Mineralogische ische Notizen aus Böhmen, von Prof. Dr. Reuss. — Agaricus praecox als Volks- heilmittel, von Johann Spatzier in Jägerndorf. — Weitere Beiträge zur Flora Palästinas, vom Privatdoc. Dr. Joh. Palacky. (Fortsetzung) — Mit- theilungen; über. einige ;dalmatinische Volksheilmittel: ı Von Med. Dr. Friedrich Grafen v. Berchlold. — Miscellen von Weitenweber, Palacky u. A. Einladung zur Pränumeration, ir a: . . “+0. Boeben.beginnt der esdffe Jahrgang . der vorliegenden, vom naturhistorischen Vereine ZLofos herausgegebenen Zeitschrift gleichen ‚Namens. Wir. ergreifen demnach diese Gelegenheit, um:die geehrten Herren. .Vereins-Mitglieder und. sonstige‘ Freunde der Naturkunde zur Pränumeration: auf diese Monatschrift ergebenst einzuladen. Es wird von unserer. Zeitschrift, ‘wie bisher, 'zu Ende jedes Monats eine Nummer. — in der Regel 1'/, Bogen betragend, manchmal mit Abbildungen verseben — erscheinen. Der Präuumerationspreis für den‘ ganzen‘ Jahrgang ist ohne Postversendung 2 fl..10 Neukr., mit - freier Postversendung 2 fl. 70 Neukr. Oe. W, und kann entweder "unmittelbar unter di unten angegebenen Adresse der Redaction - franco eingesendet, oder mittelst der löbl. Calve’schen Universitäts- Buchhandlung in «Prag entrichtet werden. 11. »Der: in den früheren ‚zehn Jahrgängen befolgte Plan, sowie die nton der ,„‚Lotos‘“ werden auch in diesem Jahrgange eingehalten 5 erden, so dass selbe nicht nur ein Archiv für die besonderen Ver- gelegenheiten, sondern auch ein‘ reichhaltiges: Magazin für eeneehslliche Mittheilungen aus sämmtlichen Zweigen der Natur- _ wissenschaft, namentlich in Rücksicht auf Böhmen, bildet. Aus diesem Grunde erlauben wir uns auch sowohl’ die Herren Vereins- “Mitglieder, als auch andere Naturfreunde’zur gefälligen portofreien er sendung geeigneter Aufsätze, kleinerer Notizen udgl. aus dem 'Gebiete:der Gea, Flora und Fauna überhaupt ‚''vorzugs- weise unseres engern Vaterlandes, freundlich aufzufordern, > 210 Schliesslich geben wir bekannt, dass noch einige Exemplare von den einzelnen vorhergehenden Jahrgängen der „Lotos“ um den herabgesetzten Preis von 1 fl. 80 Neukr. Oe. W. zu haben sind. Prag, am 26. November 1860. | Die Redaction. Med, Dr. W. R. Weitenweber, wohnhaft _ Neustadt, Carlsplatz N. C. 556. Vereinsangelegenheiten. ET Versammlung am 2. November 1860. L. Verlesung des Sitzungs-Protokolls vom 19. October 1. J Il. Verlesung eines Schreibens Sr. Excellenz des Herrn Polizeiministers Frei- herrn Carl von Mecsery an den Vereinspräses Herrn Prof. Dr. Reuss folgenden Inhaltes : „Indem ich den mir von Seiner kk. apostolischen Majestät Allergnädigst anvertrauten neuen Dienstposten autrete, kann ich nicht umbhin, bei meinem Scheiden dem Vereine, von dessen erfolgreichem wissenschaft- lichen Wirken ich durch eine Reihe von Jahren Zeuge war, meine 'voll- kommene Anerkennung mit der Versicherung auszudrücken, ‘dass ich auch in meiner jetzigen Stellung als Ehrenmitglied des löblichen Ver- eines an dessen fernerem Gedeihen stets den lebhaftesten Antheil'nehnen ‚werde. Prag am 28. Oktober 1860.* III, Mittheilung der eingegangenen Geschenke und zwar ruıh A. für die Bibliothek: a a) Me&moires de l’Acade&mie Imperiale des sciences, belles lettres ‘et arts de Lyon. Classe des sciences Tom. IX. Classe des lettres Tom. VII. b) Jahrbuch der kaiserlich königlichen geologischen Reichsanstalt 1860. ‚Jahrgang XI. Nr. 1. c) Ueber die Colonien des silurischen Beckens Böhmens Geschenkt vom Verf. Hrn. Barrande). en d)y Vereinigte Frauendorfer Blätter Nr. 35—38. FERN, 1860. un B. Für die Vereinskasse: Ein ausserordentlicher Beitrag von 5 fl. öst. W. vom Ehrenmügliede Herrn Nechay Ritter von Felseis in Lemberg. IV. Vortrag des Herrn Prof, Dr. Pierre über einige magnetische Er- scheinungen. | 45" HAZET CH 21 . Versammlung am 16. November 1860, er. Verlesung des Sitzungsprotokolls vom 2. d. M. II. Eingegangene Büchergeschenke : 4. P. Cartellieri: Die Franzensquelle in Eger-Franzensbad und der 2 atmosphärische Luftdruck, Prag 1860 (vom Herrn Verf,). 2. Bulletin de ’Academie Imp. de St. Petersbourg. 1860. Tom. II, Nr. 1—3, 3. Vic. R v. Zepharovich: Ueber die Krystallformen des essig- © galpetersauren Stronlian u. s. w. Wien 1860. Mit 2 Tafeln. (Vom sh Herrn Verf.) 4. Der zoologische Garten. Organ der zoologischen Gesellschaft in ww Frankfurt a. M. I. Jahrgang. 1860. Nr, 7—12, Il. Beschluss des in der vorigen Sitzung abgebrochenen Vortrags des Herrn Prof. Pierre über magnetische Erscheinungen, mit Demonstrationen. „ Mineralogische Notizen aus Böhmen. Von Prof. Dr. Aug. Reuss. 5... Dureh die von dem unermüdeten Herrn Hofrath v,. Lill erhaltenen gefälligen Mittheilungen bin ich in den Stand gesetzt, schon wieder einen nicht “ unbedeutenden Beitrag zu der Keuntoiss des Mineralreichthums der ‚Pfibramer Gänge zu liefern. - 1% Am Michoelgange (5. Lauf, Mitternachtsort vom Kreuzklüftuer Han- gendgange aus) sind in der jüngsten Zeit eigenthümliche Formen von Blei- - glanz vorgekommen. Es sind bis 2‘ grosse und nicht selten papierdüune - Blätter, die in verschiedener Richtung zellig durch einander gewachsene sind, - Die breiten parallelen Flächen spiegeln nicht im Ganzen, sondern besitzen ein moirirtes Ansehen. Es wird dieses durch sehr flache Hervorragungen her- vorgebracht, welche gleichseitige Dreiecke oder symmetrische Sechsecke dar- | pelen, die sich sämmtlich in parolleler Stellung ' befinden. Es sind nach | ‚trigonalen Axe ungemein stark verkürzte Oktaeder oder Combinationen I desselben mit dem Würfel, deren auf der Verkürzungsaxe senkrecht stehende I Flächen den Blättern selbst parallel verlaufen. Letztere sind daher selbst ' niehts als ausnehmend verkürzte, blattartige Oktaeder. Dies geht auch aus der Loge der Spaltungsflächen hervor, welche die Flächen der Blätter nicht unter rechtem, sondern unter schiefem Winkel schneiden. Endlich sieht man | nicht selten die vorerwähnten flachen Erliabenheiten in normal ausgebildete 0 und H. O übergehen, die ebenfalls zu den Flächen der grossen Blälter sich fl Richtung befinden. Manche dieser Blätter sind übrigens aus x 4 212 ® | mehreren parallelen dünneren zusammengesetzt, welche schr enge Spalten zwischen sich lassen, in denen sich feine Pyrittheilchen. angesiedelt haben. Dergleichen sind überdies auch stellenweise auf der Oberfläche, der. Blätter- aufgestreut und scheinen auch im Innern eingewachsen zu sein, ', Wenigstens hat die chemische Untersuchung Schwefeleisen nachgewiesen. — Der be- schriebene Bleiglanz gehört dem jüngern Bleiglanze von Pfibram an.; « 2. Auf dem Mariagange (3. Lauf) ‚ist neuerdings wieder der, Kies el- zinkspath als Umbildungsproduct der Zinkblende vorgekommen, Er bildet selbst grössere poröse und zellige feinkörnige oder kurzstenglig,. zusammen- gesetzte Massen von graulichweisser bis rauchgrauer Farbe, in deren Höhlungen kugelige und trsubige nachahmende ‚Gestalten derselben Substanz, ‚zuweilen stark glänzend und halb durchsichtig, sitzen, die aus kleinen, aber deutlich erkennbaren, dicht, verwachsenen Krystallen bestehen, Doch. fehlt es „uch nicht an erdigen, lichter oder dunkler gelb gefärbten Massen, die nach der vorgenommenen chemischen Untersuchung ebenfalls aus Zinksilikat, mehr oder weniger mit gelbem Eisenocher gemengt, zusammengesetzt sind. In denselben liegen stellenweise zahlreiche eckige, "strahlig zusammengeselzte, erbsengrosse Körner krystallinischen Kieselzinkes, bisweilen so gedrängt, dass sie, nur durch sparsames Cäment gebunden, eine eckig-körnige Masse bilden. Mitunter übergeht die erdige Substanz durch Ueberhandnahme' von’Eisenoxyd- hydrat in ochrigen Limonit, auf welchen dann wieder einzelne oder 'kugelig gehäufte Krystalle von Kieselzink aufgestreut sind. Ebenso fehlt’ es nicht 'an kleinen Iraubigen, krummschalig zusammengesetzten Partieen braunschwarzen Psilomelans, die ebenfalls Gruppen kleiner Kieselzinkkrystalle zur Unterlage dienen. Alles spricht dafür, dass Limonit und Psilomelan mit dem Kieselzink gleichzeitige Bildungen sind, hervorgegangen aus der Oxydation des 'Eisen- und Mangangehaltes der Zinkblende, u 3. Auf dem Adalberti-Liegendgang (22. Lauf) sind in der letzten Zeit kleine unvollkommen ausgebildete, stark vertikal gestreifte Säulchen von Freieslebenit, gewöhnlich mit ihren Seitenflächen aufliegend, aus "sehr stark verwachsenen Krystallen (0. X—B) von Bieiglanz vorgekommen. | 4. Endlich hat der Segengotteshauptgang in seinem weiter Fortstreichen besondere, auf den Pribramer Gängen seltenere Vorkommnisse geliefert. Derselbe wird von’ einem andern unbenannten Gange durchsetzt.‘ Das Schaarkreuz dieser Gänge ist es nun, welches die erwähnten Mineralsubstanzen geliefert hat und zwar im rien andere, als im Hangenden. ht Im Liegenden sind in ziemlich grosskörnigem Kalkspath grössere und kleinere Partieen stahlgrauen breitstengligen ntimonglanzes eingewaächsen. Stellenweise wird der Kalkspath ‘auch von Scehnüren und Adern undeutlich Stenglichen und blättrig-körnigen Antimonites durchzogen, der einen Behr 213 bedeutenden Arsengehalt besitzt, berrührend von fein eingemengtem metalli- schem Arsenik. Dieser ist übrigens auch in beinahe reinem Zustande stellenweise zu bis zolldicken Platten ausgeschieden, welche eine ausgezeich- nete krummschalige Absonderung und kleine flach-nierenförmige nachahmende Gestalten darbieten. Sie werden beiderseits von 1—3 Linien dicken Saal- bändern des vorerwähnten arsenreichen Antimonites eingefasst, und zeigen auf frischem Bruche ein sehr feinkörniges Ansehen und metallischen Glanz, laufen jedoch an der Luft selir rasch graulichschwarz an, Unter dem Mikro- skope verrathen sich eingewachsene feine Partikeln gediegenen Antimons durch den Glanz und die lichte Farbe. Mitunter nimmt diese Arsenplatte mit den schmalen Antimonitsaslbändern die ganze nicht bedeutende Mächtigkeit des die Grauwacke dürchsetzenden Ganges ein ‘und umschliesst nur hin und wieder Parlieen theilbaren grosskörnigen Kalkspathes, "An anderen Stellen besteht die 2—21/,” dielie Gangmasse aus gross- körnigem bläss-rosenrothem Braunspath, in dem nur einzelne kleine Nester und feine Adern des beschriebenen arsenreichen Anlimonites eingebettet sind. An’einer Stelle fand man als Kern eines solchen Nestes eine etwa */,” dicke Masse kleinkörnigen oder undeutlich kurzstengligen, silberweissen, stark glänzenden, hin und wieder gelblich angelaufenen gediegenen Antimons, in welchem die Analyse einen sehr geringen Silbergshalt nachgewiesen hat, Im Hangenden des vorerwähnten Schaarkreuzes des Segengottesganges tritt” dagegen Arsenikkies auf, der in einzelnen unvollkommen ousgebilde- ten Krystallen und grösseren derben Partieen mit kleinkörnigem Eisenspath verwachsen ra in graulichweissen Quarz eingewachsen ist, MISIUD Agaricus praecox als Volksheilmittel. Von Johann. Spatzier im Jägerndorf. Die Anbauersgattin Therese Matzner in Güntersdorf (bei Jägerndorf in österr. Schlesien) erhielt im 'Anfange des Jahres 1860 an ihrem rechten aunjern. Augenlide eine merkliche Erhöhung, welche, ohne Schmerzen zu ver- anlassen , in ‚kurzer Zeit die Grösse einer Haselnuss erreichte. . Praktische em. verordneten Jod- und Quecksilber-Präparate, als äusserliches Arznei- ‚allein die Geschwulst nahm das Ansehen einer Warze,an, welche an ihrer ‚Oberfläche halbkugelig, abgeplattet, hart und rissig, wurde, sich von 1; Tag zu Tag vergrösserte und endlich den Augendeckel in seinen Functionen ) hinderte. ‘Auch Lapis infernalis wurde durch längere Zeit, jedoch ohne Erfolg f angewendet. Do die Neubildung sich fortwährend vergrösserte, so entschieden 5 N % mi 4 k 214 sich die Aerzte für den Schnitt, welches Mittel nur allein angezeigt; wäre, dieses Uebel grundhältig zu beseitigen. Für die Operation mochte sich jedoch die Patientin Br Anacbinn und Landleute gaben ihr den einfachen Rath, das Gewächs, wie sie ‚es nann- ten, täglich früh. und Abends mit den frisch angebrochenen Pilztheilen , gut einzureiben, was auch von ibr, da, sie den Schwamm im Hausgarten ‚hatte, pünktlich befolgt wurde. Es sind bereits drei Monate, als Pat,; dieses, Mittel anwendete. Die Afterbildung hat sich zusehends aufgesögen, und es ‚ist bis jetzt nur mehr eine kleine Erhöhung , vorhanden, welche dem angewendeten Heilmittel auch in Kürze weichen dürfte. Auf jeden Fall. verdient die Kur die Aufmerksamkeit des, ärsklichen Publikums. Liegt die Wirkung des Arzneimittels in dem, narkotisch-gifligen Amanitin der Hutschwämme, oder in den harzigen Säften, oder aber in, ‚der Pilz- oder Schwammsäure ? —. Genug ;;. vorgenommene Versuche würden gewiss für die leidende Menschheit zu sehr wichtigen und günstigen ‚Resul- taten führen und oft schreckliche Operationen vermeiden. m Der Agaricus praecox, aestlivus, Oken ist in Schäffer’s grossem. Eee Werke (auf Tab. 51. 217) abgebildet.. Er hat viele Aehnlichkeit mit dem Champignon, trägt einen zwei Zoll breiten, fleischigen, ausgebreitet ebenen und gelblich lederfarbigen Hut, welcher wit sehr blassen. braunen, Lamellen versehen ist, Der glatte Stiel wird. beiläufig drei Zoll hoch,; hat einen kleinen Ring, ist hohl und von weisser, nur bei älteren Exemplaren von gelblicher Farbe, Dieser Schwamm wächst in österr. Schlesien auf tihonhaltigen, Weiden, in Gärten, auf Feldrändern vom Frühlinge bis zum Herbste, oft in zahlreicher Menge gesellschaftlich verbreitet, — Zum genannten Gebrauche sind in obigem Falle jugendliche Exemplare angewendet worden. Weitere Beiträge zur Flora Palästina’. Vom Privatdoc, Dr. Joh. Palacky. #(F (Fortsetzung von $. 181.) A Celsia alpina (Boiss., Antilibanon 6800). — "Phelipea nutelt (Na- zareth, Sy), aegyptiaca (Jordan), Orobanche pruihoßa (Beyrut), Iaevis (Lynch), crenata. — Verbena officinalis (Jordan). — Lippia nodiflora (Nazareth), — Vitex agnus castus (Bove). — Salvadora persica (Todtes Heer.) — Hyssopus officinalis (Lynch). — Amaracus dietemnus (Lynch). — Lamium L vulgatum (Lynch), purpureum (Lynch), truncatum (Boiss., Galilaea), omeito- sum, orrala (Lyneb), recium (Libonon), amplexicaule, garganicum, (Balbeks ‘ Pe} # 215 Sy); moschatum (Naplus). — Lavandula Spica (Lynch), stoechas (Libanon), — Marrubium vulgare (Bov6), peregrinum (Lynch), candidissimum (Sieber), undulatum (Sieber), libanoticum, hermonis (Boiss.) — Ocymum basilicum (Nazareth), Melissa officinalis (Libanon, Bove). — Micromeria nervosa (Sy, Naplus), microphylla (Bove), nummulariaefolia (Libanon), libanotica, marifolia (Tabor,' Bov6). — Mentha arvensis, aquatica (Bove, Jordan), sylvestris, to- mentosa (Bove, Jordan). — Mollucelle spinosa (Lyach, Jordan), laevis (Sieber, Bov6), —- Origanum creticum (Lynch), heracleoticum (Lynch), libanoticum (Boiss,), syriacum (Sieber), majorana (Lynch), — Rosmarinus oflieinalis, — Phlomis Lychnitis (Lynch), fruticosa (Lynch), nissolia (Lyach), Cyriaca spica, venti (Damascus), armenisca (Boiss.), chrysophylia (Boiss.), glandulosa (Libanon), visoosa (Judea, Libanon, Sy), tunicata (Sieber). — Salvia horminum (Lynch), eretica (Lynch), palaestina (Bov6), pomifera (Lynch), offieinalis (Lynch),' con- troversa (Bov6), hierosolymitana (Boiss.) pinardi, (Boiss. Antilibanon), cera- tophylia (Sieber). — Salvia Rascheyana (Boiss.), rubifolia (Boiss.), judaica, syriaca (Lynch), sclarea (Lynch), pinnata (Bov6), viscosa (Bove), limbata (Tiberias, Sy), indica (Libanon, Sy), triloba (Sy, Nazareth), verbenaca (Lynch),, verticillata (Lynch), rugosissima (Lynch). — Satureja capitata (Lynch), mar- tichinae (Lynch). — Calamintha origanifolia (Libanon). — Sideritis syriaca, montana, lanata, libanotica (Bove), mucronata (Sieber). — Stachys spinosa (Lynch), orientalis’ (Sieber), palaestina (Sieber), macrosperma (Boiss,), neu- rocalycina (Boiss.), ‚brachyclados (Sy, Nazareth). — Eremostaclys laciniata (Sy, Esdrelon, Jordan). — Lycopus europaeus (Bove). — Thymus capitatus (Bove). — Thymbra spicata (Sieber), julian.. — Teucrium chamae- drys (Lynch), botrys (Lynch), creticum (Lynch), polium (Bove), spinosum (Bov6), teuthrion (Lynch), chamaepitys (Lynch), scordium (Lynch), pseudo- hyssopus (Sieber), rosmarinifolium (Sieber), nivale (Boiss., Hermon). — Ajuga chia (Bov6), iva (Sieber), palaestina (Boiss). — Ballota saxatilis (Sieber, Bove). — Scutellaria albida (Bov6), fruticosa (Sieber). — Nepeta pannonica (iynch), hermonis (Boiss.), curviflora (Boiss,, Hermon). — Betonica offiei- nalis (Lynch), — Prasium majus (Lynch). — Ziziphora canescens (Bove), eapitata, — Majorana crassifolia (Bov6), nervosa (Bove). — Globularia aly- pum (Libanon). — Aclıyranthes aspera (Lynch). — Gomphrena globosa (Lyach). Aerua jayanica (Aindfedi, Sy). — Plantage major (Lynch), cyrops (Lynch), psyllium (Lynch), squarrosa (Esdrelon, Sy), albicans (Lynch), lagopus (Liba- non), cretica (Libanon), coronopus (Libanon), — Phytolacca asiatica (deo- andre). — Calligonum polygonoides, — Rheum ribes (Libanon, Ko&i, Lynch). eu Polygonum aviculare (Lynch), serrulatum (Sy, Jaffa), equisetiforme (Sy, Jericho, Nazareth), Libani (Boiss., Makmel), salicifolium (Bove), romanum (Bovs), 'melastomeum. — Rumex Acetosa, acutus, roseus, vesicarius, buce- 216 phalophorus. und. lacerus ‚(Jafla,, Jordan, Sy). — Emex spinosa (Jerusalem, Sy). — Laurus. nobilis (Lynch). — Passerina hirsuta (Caesarea, Sy), Aucheri (Libanon). — Elaengnus angustifolius ‚(hortensis), spinosus «(Lyneh). —. ©" Aristolochia,baetica (Nazareth, Sy), maurorum (Sieber), altissima (Libanon), parvifolie (Nazareth), pistolochia (Boiss,), scabridula (Boiss.). poecilentha (Boiss.). — Rieinus ‚ communis(Lyueh). — Buxus sempervirens: (Lynch). —; Mereurialis annua (Lynch, Jerusalem, Jordan; Sy). — Crozophora. ‚tinctoria) (Lyoch); -- .Croton oblongifolium (Sieber, Jerusalem), plicetum Brei: ee telephioides (Liberon). ya Euphorbia myrsinites' (Lynch), Peplus. (Lynch), ae ‚(Uuynch); serrata: (Lynch), lanata (Sieber, Boye),pithyusa (Lyuch), Esula (Bov6), Reu- teriana (Boissier),..diversifolia (Sieber), galilaea (Boiss.), aulacosperma (Boiss.); spinosa ((Bov&), aleppica (Sieber), hierosolymitana (Boiss.), canescens (Sieber, ‚Joppe),: peplis (Beyrut), Forskalii (Jordan, Sy Beyrut), eybirensis ‚(Beyrut); calendulifolia. (Balbel.), segetlis (Damaskus), provineialis (Naplus, Sy), helio: scopia (Nazareth, Naplus, todtes Meer, Sy), paralias (Jordan, Jafta, Sy); bivonae (Banies;,; ‚Jafs) „.‚spios (Damaskus). — Cannabis. sativa (Lynch). — . Uptiea dioica,: pilulifera,:. membranacea (Genesarelh, Sy), ureus (Banias, ‚Jordan, Sy): — .Fieus carica; (eult, Lyach), sycomorus (eult,). — Morus alba) (eult. Lyneh); nigra. (eult,).. — Celtis orientalis. — Theligoaum eynoerambe ı(Jaffa, Banias Tiberias).. —: Parietaria diffusa (Nazareth, Banias, Sy),.lusitanica ) (Lynch), ‚ofli- einalis, (Lynch), judaica (Sieber). -— Juglans ‚regia (eult. Lynch), —ı Ulmus campestris.(Baradas). — Alnus glutinosa (Lyach), orientalis (Banias, Bov&». sp), — Corylus ‚ayellana (Lynch), — Platanus orientalis « (Lyneb),. — Populus dilatata (Lyneb), alba, (Lynch), ‚euphratica (Jordan). -— Salix fragilis: (Libanon, Sy), einerea (Sy), octandra (Bauias, Sy),aegyptiaca (Lynch), babylonica (Lynch), — .‚Quereus Libasi (Olivier), ‚calliprinos> (Libanon,..Sy), ‚aegilops »(Lyuch), infectoria (Lynch), .esculus (Lynch), lex .(Lyneb), coccifera (Lynch), syriaca (Koöi), cerris (Libanon), subalpina (Libanon), ‚crinita (Lynch), pseudococeifera, ithaburensis (Bove, Thabor)., — .Cynomorium coceineum. — Pious! sylvestris (Lynch), pinea (Lynch), pieea (2), bruttia, halepensis.(Hebron, Boiss.), cedrus (Libanon). — ı Abies_ eilieiea. (Libanon, Koi). — Thuja aphylia (Lyneh).i— Cupressus. sempeiyirens (Lyneh), horizontalis. — Juniperus oxycedrus (Lyuch, Libanon , ‚Boiss.), thurifera (Antilibanon ,; Sy), drupacea,, (Lynch). phoenicea (Lynch), excelsa, communis (Lynch), Iycia Bien sabina (Lgonky. —Ephe- dra:,campylopoda, (Sy, Nazareih), sallerdr- „(Eon Arisarum vulgare (Sy, Jaffa, Nazareth)..— Biarum..boveii Gina Sauloy). — Arum italicum, (Jordan, Sy), Diescoridis (Beyrut) ‚„tenuifolium,, erässipes (Boiss, Judea), ‚palestinum (Boiss;), rupicola.(Antilihanen), bygrophilum „(Anti- libanon).. — Dracuneulus.muscivorus (Beyrut), —. Colocasia ‚antiquorum ‚(eult.), 217 "0 Ruppia' maritima (Gaza). —- Polamogetön natans (Jordan, 'Bove),: marinus {Betlehem)..— 'Alismaplantago (Lynch). — Sagiltaria sagittaefoliä (Lyneh). — Sparganium romosum (Sieber). — Acorus calamus (Lynch). — "Lemna minor! (Jerusalem, Sy). -— Musa (paradisiaca (cult:). — Phoenix dactylifera (Lynch). — Crocus sativus (Lynch), oureus (Sy, »Jordan, Nazareth) ;'hyemalis (Jordan, Jofla, Sy). — Gladiolus: communis (Lynch); 'segetum (Beyrut)..— Iris foetidissima (Lynch), Norentina (Lynch), persica (Jalla, Balbek, 'Sy),' germanica (Eyneh), tuberosa (Lynch), susiana (Lynch), caucasica (Jordan, Juffa, todtes Meer, Sy). -— Morea Sisyrynchium (Beyrut, Sy). — Nareissus taze'ta (Lynch). = Oporantlus Tuteus (Lynch). — Ixiolirion montanum (Lynch). —' Romulea bulbocodium (Jordan, Jaffa,, todtes Meer), — Pancratium illyrieum (Lyneh), maritimum | (Bove, Beyrüt),‘ parviflorum' (Bove, Beyrut). — Dioscorea a'ata c. (Eyneh)). + Tamus 'comimunis (Jordan, Jafla, ‘Jerusalem, Tiberias). —Smilax - aspera (Beyrut, Sy, Libanon, Bovs, Lynch), 'excelsa (Beyıut, Sy, Libanon, Bovezkynch);—— Ruscus aeuleatus (Libanon), hypoplyllum (Lyneb).— Tulipa oemlis) solis‘(Hule, Sy), sylvestris, maleolens und Gesneriana (Lynch). — ‚Gagea arvensis (Jerusalem, Sy), Billardieri (Jordan, Sy), eireinata (Jaffa, Sy), mau- ritanica(Jaffa, Sy). — Ornithogalum umbellatum (Lynch), collinum, arabicum (Lynch), lanceolatum (Sy, Nazareth, Jafa). — Antherieum graecum, — Lloydia graeca (Sy, Jordan, Jaffa). — | Puskinia libanotica (Schubert). — Tireresia libanotica — Bulbochäris gageoides (Libanon). — Fritillaria‘ messanensis - (Libanon, Sy), persica (Libanon, Sy): — -Allium sativum (Lyuch)', ascaloni- eum (Lyoch) , paniculatum (Lynch), veronense (Lynch), cepa (eult,, Lyuch), - pallens (Lynch), subhirsutam (Lynch), 'libani, philisteum (Boiss.), papillare (Boiss,), Erdelii (Schubert, Libanon), Schuberti (Schubert‘, Libanon) ‚Rothii hirsutum , neopolitanum (Sy, Ramier, Nazareth), Carmeli (Boiss,), modestum h (Bois), == Asparagus acutifolius (JaMfa, Sy), apkyllus (Gaza, 'Bov&), horridus (Carimel, Sy). — Asphödelus luteus (Lynch), 'ramosus. (Lyach) , damascenus (Boiss.), fistulosus. — 'Seilla bifolia (Lynch) , amoena (Libanon, 'Sy), märi- ' tima (Lynch); 'autumnalis (Bove). — Asphodeline lutea (Sy, Jordan, Genezareth). = Hyatinthusorientalis (Lynch, 'Sy), comosus (Lynch), botryoides (Lynch), Muscari longipes (Boiss.), parvillorum (Bove, Libanon). — 'Bellevalia romana Bu Sy); macrobotrys (Boiss.), ciliata rag Jaffa, Sy), Nexuoaa (Boiss.). —=Bbötryanthus'odorus (Jaffa, Jerusalem, Sy). — Lilium candidum (Lyach), chal- sedonicum |(Lyuch). —»Aniaryllis latea’ (Bov&, Balbek). =’ Colehicum varie- gatund. (Lynch); Steveni (Bov6) |, 'lsetum'“(Bove) Balbek). = "buibocodiöides ) (Antilibauon, Sy), Ritchii (Damaskus, Sy)! == Erythrostietus /punotatus (Sy, Jordan, kodtes Meer, Moabit). — Serapias'pseudocordigera (Beyrut). == Orchis' picta (Libanon), anatolica (Libanon), simia (Libanon), longicrura (Libanon), triden- kata (Libanon, Nazareth), pseudosambueina (Libanon), punotulata (Libanon), % & Es 218 papilionacea (Tiberias), saccata (Beyrut); — Ophrys Bertolonii: (Naplus),' fusca (Naplus, Jerusalem, Jordan), lutea (Beyrut). — Spiranthes autumnalis _. reth, Sy). | Juncus effasus (Lynch), maritimus (Sy), buffonius (Banias). — Schoenus mucronatus (Beyrut, Sy, Jaffa, Boiss.), glaucus (Sieber). — Fimbristylis Michelianus (Bove, Beyrut)., — Heleogiton difforale (Beyrut,' Bove). — Seirpus holoschoenus (Sieber), romanus (Sieber). — Papyrus antiguorum (Jordan, Lynch). — Cyperus esculentus (Lynch), dives (Beyrut), rotundus (Jordan, Sy), junciformis (Seide, Jordan, Sy), viridis, alopecuroides (Jordan, Bove), fuscus (Nazareth, Bove). — Carex divisa (Libanon, Sy), 'stenophylla Moabitis (Sy). glauca (Libanon, Sy). — Euianthus Ravennae. — Sacharum offieinarum. — Phalaris bulbosa (Lynch), aquatica (Lynch). — Pennisetum tiberiadis. — Panicum italicum (cult.), milisceum (eult.), alopeeuroides (Lynch)» patens (Lynch). — Polypogon monspeliensis (Lynch). — Alopecurus antho- xanthoidus (Sy, Jordan, Nazarelh). -- Agrostis spica venti (Lynch), pungens, alba (Nazareth). — Stipa tortilis (Banias, Sy). — Sporobolus pungeas (Bove, Jsffa). — Aristida pungens (Bove, Gara), Sieberiana, ascensionis (Sy, Liba- non). -— Phragmites isiaca (Todtes Meer, Sy). — Arundo mauritanica (Bey- rut, Sy), donax. — Cynodon dactylon (Libanon, Sy). — Avena hirsuta (Bey- rut,,Sy), cormeli (Boiss.), fatua (Jordan, Lynch). — Koeleria ‘phleoides (Jordan, Sy). — Scleropoa filistea (Boiss.). — Poa angustifolia (Lyach), annua (Banias, Sy, Lynch), bulbosa (Libanon, Sy), vivipara (Lynch), pilosa (Lynch), rigida-(Lyneh). -—— Briza bipiunata (Lynch), minor (Beyrut). — Dactylis glomerata (Lynch). — Melica minuta (Libanon, Sy), pannosa (Boiss., Libanon), eretica (Libanon 7000°, Boiss.). — Schismus marginatus (Jericho, _ Sy). — Cynosurus echinalns (Lynch), taureus (Lynch). — Lamarkia aurea (Tiberias, Naplus, Jaffa). — Festuca rigida (Beyrut, Sy), maritima (Beyrut, Sy); myurus (Lynch), fusca (Lynch), reptatrix, — Bromus divaricatus (Bey- rut, Sy). madritensis (Lynch), scoparius, Danthonius, confertus, teclorum, sterilis (Lynch), distachyus (Lynch), ramosus, maximus (Libanon, Sy). — Lolium temulentum (Lynch), -perenne, speciosum, multiflorum (Beyrut), — Hordeum distichon Ceult.), ithaburense (Boiss.), bulbosum (Beyrut, Sy, Tibe- rius), murinum. (Beyrut, Sy, Tiberius). — Triticum vulgare (eult.; Lynch); spelta (cult., Lyneh). — Trisetum macrochaetum (Boiss.). — Zea mays (cult,; Lynch). — Lagurus ovatus (Lynch), cylindrieus (Lynch). — Aegilops ovatus (Lynch). — Milium trichopodum (Boiss., Antilibanop). — Ammochloa'palestina (Boiss,, Gaza). — Arthatherus palestinus (Boiss.). —— Crypsis aculeata, — Pollinia distachya. — Andropogon annulatus, hirtus, schoenanthus rm. — Sorghum_ halepense (eult.).; 219 +". Cheilanthes fragrans (Jordan, Sy; Jerusalem, ‚Bove). — Pyenogramnea lepitophylia (Beyrut, Sy, Bove, Sy). — Ceterach oflicinarum (Libanon, Jordan, Lynch). — Adiantum capillus Veneris (Iynch, Nazareth, Adlun, Banias, Jeru= ‚selem(Bov6). — Pteris aquilina (Libanon), 'lanceolata (Libanon), ensifolia «(Libenon). — Aplenium adientum nigrum (Sy, Nazareth, Libanon). — 'Poly+ podium vulgare (Sy, Nazareth). — Nephrodium pallidum (Sy, Nazareth, Liba- aon). — Selaginella denticulata (Nazareth, Sy). | “Die. allgemeinen Betrachtungen über diesen, seit Rothe und Griffith (Lyueh's. Expedition) dritten Versuch einer Flora von Palästina, sowie die Vergleichung mit den Nachbarländern, ein andermal. m ws Per ac - „. Mittheilungen über einige dalmatinische Volksheilmittel. Won Med. Dr. Friedrich Grafen v. Berchtold in Prag. iDonusb , . ds. Agave: americana L., Agave: europaea. Visiani, (Illyr. Alog, Smokva arabska,. Smokya glussiza. Amerikanische Agave, irrig hundertjährige Alo& benannt.).; Sie, eröffnet ‚eine Reihe. — wie aus der Stelle des Proemium Vi- siani’s ‚zu, seiner. Flora Dalmalica erhellet (wo es wörtlich heisst: „Utque peeuliares plantarum vires rustieis nostratibus praecipue notas, publici juris facerem „‚.hisque ‚Floram hanc exornarem, „. . . quaedam etiam. pericula ad hasce novas plantarum fides illustrandas egomet feci cum sodali meo M.D.V. Jadorow‘‘ .ete.), die, wie,.diese Agave zwar auch schon Volksheilmittel' bietet; deren. Heilkräfte aber — »usser diesem Bereiche — kaum gekannt sind, daher noch; einer genauern Prüfung und 'gehöriger Anerkennung bedürfen, $o,wird der eingedickte Saft, «der Blätter ‚als ein stark harntreibendes Mittel _in,.der ‚Wassersucht mit Nutzen angewendet, ohne dass Visiani dieser Angabe ‚irgend ‚eine Erläuterung — wie er erwarten: liess — beizufügen sich 'ge- ( ungen ‚fand. — Dass .die .breitgespaltenen Blätter dieser Pflanze, mit der Fkigen Seite auf Wunden gelegt, sehr ‚heilsam: sind und zu diesem Behufe in Afrika verwendet werden, ist auch. in Dalmatien. schon von Manchem nit gleich gutem Erfolg nachgeahmt. worden; " 2. Artemisia Absinthium;L.. (lilyr. Akscenaz; Akscenaz gorki, Pellin, | Gemeiner Wermuth , Wermuth-Beifuss.) Blätter. und Gipfel ‚dieser : Pflanze werden überall » .wo Schwäche der Verdauungswerkzeuge , \Anorexie; Ame- norrhoe, Wurmkrankheit , vorzüglich, aber, Wechselfieber zu bekämpfen sind, | F ‚ger Abkochung, als Tinetur oder ‚in Extract- und. Pulverform| angewendet, ER 3., Artemisia arborescens L. (Illyr, Pellin bili,,. Baumartiger . Beifuss.) ird ‚wie, A. Absinthium gebraucht ‚und, wie zu vermuthen, ‚dieser sogar. vor- 220 gezogen, indem man sie von der Meeresküste um) Budua' und der‘ insel Pela- gosa — wosie häufiger zu finden’ -— bringt, ja sogar in der ae Comisa’s, wie we bemerkt, kultivirt. donud . Artemisia paniculata Lam. (lllyr. Akscenaz sitni, udosigtigt ‚Ohsjenaz a Boxje drivo, Sargeno zeljes‘ Der rispige Beifass). Kommt "mit A, Abrötanum überein, deren’ Gipfel in gepulvertem ‘Zustande von ‘den Naroni- tanern gegen Wurmleiden angewendet wird. “ un 5. Artemisia coerulescens L; '(Illyr. Pellin 'morki, "polemorski, Der bläuliche. Bathengel.) Dessen Kraut ‘oder Gipfel gekocht sind eben so’ anthel- mintisch, als die der vorhergehenden Art, ‘werden aber auch als Emenagogum und gegen Wechselfieber angewendet (s. Visiani). Was die übrigen dalwatinischen Artemisien noch betrifft, so ist es allerdings sehr auffallend, dass man die durchdringend balsamisch-kampher- artig riechende und balsamisch-bifterlich schmeckende, in der Heilkraft dem Abrotanum gleichende Artemisia comphorata Villars. (Illyr, _Broda genannt), obgleich sie allenthalben in felsigen Gegenden des Laudes vorkommt, dennoch keiner’ Anwendung | ihrer: erzneilichen Eigenschaften als Volksheilmittel von Visiani erwähnt'findet, — Dasselbe gilt'von der Artemisia vulgaris‘ L.(der lilyrer Pellin czerni, "ezerno-bilnik, " Pellin’divji, Pisana metva, Komunika, Cjoppa), vom’der man, trotz ‘dem dass 'sie bei underen slavischen Völkern im» hohen naeh steht und der eier ihr mehrere Namen beirüfegen weist, PEN bemerkt sieht. 6. Anagallis arvensis L: (Illyr. Kupinik, Krupnik, Micakibfe a) Y 'ebe: tulea, Krivigieza, Krikka, Ogieza, Missinak und b) V. phoenicea. Rother "Gauch- heil; rothe‘Miere). “Nicht unbeachtet sollte Visiani’s Bemerkung bleiben, dass die 'Blätter dieser scharfen "und narkotischen Pflanze vor deren Blüthe zum Beliufe der Heilung der Nervenkrankheiten einzusammeln sind’ und lb ‚deren Abkochung, äusserlich angewendet, Geschnüre zu heilen vermag.” 7. Asparagus aeutifolus L. (llyr. Spärog, Späroxina. Spitzbltrigeh Spargel." Die jungen ‘Sprossen werden gekocht, eben so wie die des ‚gebräuchlichen‘ Spargels, ‘der kaum irgendwo in Dalmatien kaltivirt gefunden. wird, gegessen und als harntreibend empfohlen, RT | 8, Arum italicum Lam, (Miyr. Brada Aronova, Kozlaz, Znimaz, Ita- lienischer Aron,)' Die gehörig getrocknete’Wurzel wird, wie die in en ne, seltenern »gefleckten Arons' als ein Auswurf-beförderndes Mittel Schleimkrauisheitei und ähnlichen katarrhalischen Leiden manchmal Arsen ‚= Manche’ bedienen ‘sich statt aller anderen Mittel auf Wunden und Beulen ‚der frischen „fein“ zermahlenen Wurzeln dieser Pflanzen (nach Dr. Lam b 1). Eigenthümlieh ist aber die Benülzung des Artım Dracunculus (der Illyrier u nee Lopor, Zmajno zelje, Zmjnez velliy'Scher,. Punktirten' Arons) der sogor von Viehzüchtern kultivirt wird, um bei ausgebrocheven' Seuchen mit dessen in Brand gesetzten Wurzeln ihr 'hievon befallenes Hornvieh zu beräuchern und das »gesünde vor Ansteckung zu verwahren. ' Unerörtert lässt aber Dr. Vi- siani, in welcher Seuche und mit welchem Erfolg dies geschieht, — In ders selben Art und‘ Weise wird auch die Wurzel von Peucedanum longifolium W,. et K., Peucedanum offieinale, bei herrschenden Epizootieen verwendet. Aeusserlich angewandt ist die frische Wurzel die Haut rotlı machend, blasen- ziehend und: geschwürig. | eng Aristolochia Olematitis F., rotunda L. (lilyr. Kokotinja, Divia jabuka; Gemeine und’ runde Osterluzei.) “Die stark "riechenden, scharf und . bitter schmeckenden Wurzeln sind Monatfluss-fördernd, in Pulverform oder in Abguss eingenommen, "rw 40,'/Arundo Donax I. "(lilyr. Torstika, Tarst, 'Rozga. Schilfiges Pfahlrohr). Deren Wurzel wird zerhackt, zu 1 Unze in 1 Pfund Wasser gekocht, als ein schweiss- und barntreibendes Mittel, das jedoch nicht immer auch gelinde abführend ist, genommen ; nicht minder vermag sie die über- mässige Milchabsonderung zu beschränken und zu unterdrücken. — Für noch kräftiger harntreibend hält man die Wurzel des Arundo phrogmites L., Ilyr. Scevar, Tarstica vodena genannt, — Das gemeine Rohr. n% FE Allium' sativum bb: (MMlyr. Luk, Luk bili, Luk 'gesan, Gartenlauch, Knoblauch.) ‘Die Zehen der Knoblauchzwiebel ‘werden abgeschält an einen Faden gereiht, Würmerleidenden um den Hals gehangen. (Nach Carrara.) Gegen Husten mit! 'Heiserkeit wird der Knoblauch ‘mit Sehmalz gut abgetrieben, , in die Fusssohlen , welche früäher — vermuthlich mittelst lauen Wassers — erwärmt und erweicht geworden, eingerieben und ebenso unter als über der Achsel''die Knoblauchsalbe zugleich "verwendet ‚ bei übrigens warmem Ver- | halten im Bette. (Noch Dr. Lambl’s Angabe), Ebenso wird der Zwiebelsaft mit Schweinfett in die Fusssohlen, in den Rücken und Magengegend gegen Steckliusten eingerieben. Dass jegliche innere wie äussere Anwendung des - Knoblauchs als Heilmittel nur bei Jenen von erwünschtem Erfolge sein kann, die! on den täglichen häufigen Genuss dieser Zwiebel nicht gewöhnt sind, ist nicht 'zu bezweifeln. Dass man auf Hämorrhoidel-Anschwelluigen Breiumschläge vom Lauche (di porri) mit gutem Erfolg auflegt, sagt Dr. Carrara., — Allium ‚0ep@b;, der Ilyrier Kopulla, Ljutika glavata.' "Die ‘Zwiebel gilt für harn- ‚treibend. (Visiani). — In Dalmatien wie auch hie und da im südlichen ‚Europa (ist der Knoblauch, den schon Galen rusticorum theriacum nennt, ‘die allgemeine Magenpanacee. Des unerträglichen Geruchs, den’ er dem Athem wiltheilt, ungeachtet)" geniessen ihn doch Vornehme und Geringe täglich, indem sie iln für ‚ein unschätzbares Stärkungsmittel "halten, BE u; ‚gegen die, Pest mächtig schützt. MA share 12... Crithmum maritimum L, (lllyr. Petrovnak , aka Petrovo zeije, Mötar. Meer-Fenchel, Bacilie.) Die-Abkochung der Blätter dieser Pflanze ist sehr im Gebrauch sowohl; in der chronischen. Cystitis’ als im -syphilitischen Leiden, daher sie auch in Essig ‚eingemacht als Salat gegessen ‚oder andern Speisen zugethan oft zu Praeservativen verschiedener ‚Krankheiten ‘dienen müssen. 33 13. Cychorium Intybus L. (lllyr. Xutinieza, Xuchienieza, Gemeine‘ Cicho- rie,, Wegwart.) Wurzel und Blätter werden in Wasser abgekocht 'als Magen- mittel, ‘gegen Wechselfieber und ‚um aufzulösen oft in Gebrauch gerogen. (Visiani.) 14. Oynoglossum pictum Aiton, (Ilyr. Babe Gavez bjeli,. Jezik eh Tarpunjacz. Die Hundszuuge.) Die gemahlenen Blätter dieser Pflanze werden auf Geschwüre gelegt, um Schmerz zu lindern. und sie zur Verserhung zu bringen. (Visiani.) 15. Colutea arborescens L. (Illyr, Püczalina, Püezalika. Gemeiner Blasen- strauch.) Dass die Benützung dieses Strauches den Dalmatinern bekannt, sie mit ‚dessen Blättern die viel kräftigeren der Senna alexandrina, zu. verfälschen und diese jener zu substituiren wissen, sich nebst dieser auch noch . der Blätter der Coronilla varia zu gleichen Zwecken bedienen, ' welcher Trug schwer zu entdecken, sich aber leider durch seine schädlichen und gefähr- lichen Wirkungen oft selbst verräth, ‚bemerkt Biasoletto ia der bereits oben erwähnten Reisebeschreibung des Königs von Sachsen durch Dalmatien. 16. Ceterach officinarum K., Asplenium Ceterach. L. ‚(lllyr. Paprat ad Kamens, Zlatinjak, Peprat slana, Zlatna paprat, Sijezenicza, Gebräuchlicher Milzfarren.) Die Abkochungen der ganzen Pflanze werden innerlich eingenom- men, vorzüglich aber Breiumschläge aus ihr bereitet, als Volksheilmittel' in Verstopfungen der Eingeweide, besonders aber in Milzkrankheiten dieser Art angewendet, daher auch der sie bezeichnendste Bart Name en stammt. (Visiani,) 17, Cannabis sativa L. (Illyr. Konoplje, Peskon. Gemeiner Hanf.) Eio- gerichtete Verrenkungen, werden mit Hanfbast, der: in Eierklar getaucht worden (stretoi di Canape), enge umwunden, (Carrara,) j / 18. Oupressus sempervirens L. In Dalmatien hält man sogar dası Schla- fen im: Schalten dieses Baumes für gefährlich und Peters hörte behaupten, dass die Ausdünstung. des Holzes selbst Menschen tödtlich werden könne, wenn man dieser in kleinen Gemächern durch lange Zeit ausgesetzt ist, Ab- kochungen von Holz und Blättern sind zusammenziehend, ein Mittel bei Blut- st Sa ee ee ee 223 und Schleimflüssen, wozu sie auch .in der’ angränzenden Türkei voch jetzt häufig angewendet werden. 19. Daphne Mezereum L. (Illyr. Mozlinize, Kellerhals, Seidelbast.) Die Rinde. des Stammes, insbesondere sber der Wurzel, ist sehr scharf und blasen- ziehend ; gepulvert oder gekocht wird sie in kleinen Gaben in Hautkrankheiten, skrophulösen, syphilitischen und gichtischen Leiden gerühmt. Ebenso wird Daphne Gnidium benützt. (Visiani.) 0: 0720, .Datura Stramonium L. (lllyr. Pomogenieza smardljava, Jabuka. bo- düchia, - Tätula. Gemeiner Stechapfel.) Dass die Blätter dieser Datura — wie die des Tabaks geschmaucht — häufig von den Dalmatinern ia asthmatischen Leiden ‚angewendet werden und sich heilsam erweisen, hierauf wollte ins- besondere aufmerksam gemacht haben: Visiani. 0»00:21, Delphinium Staphisagria L. (Ilyr. Uljevacz, Usljvieza, Granula. Scharfer Rittersporn, Läusekraut, Stephanskraut,) Der gepulverte Same ist als eines ' der bewährtesten Mittel gegen die Läuse, wie die Blüthenköpfe des aschgrau- blättrigen Chrysanthems — Chrysanthemum cinerariaefolium Vis, oder Pyreihrum einerariaefolium Trew. (lllyr, Divij; pellin) — gegen die Flöhe anerkannt; auch sind Räucherungen mit: dem Pulver der Pflanze, welche die Gelsen ver- treiben und erstarren machen, noch aus einer ältern Zeit her überall in Dal- matien. «gebräuchlich — Dieser Same ist übrigens ‚heftig abführend und brechenerregend und scheint nach Visiani’s Flora auch als ein Mittel gegen die Würmer angewendet zu werden, =. 22. Daucus Carota L. (lllyr. Markva, Kuzmorka. Mobrrübe, gelbe Rübe,) Deren gekochte Wurzel wird. mit Nutzen in Breiform auf Geschwüre, Schrunden und, Krebs der Brüste gelegt. (Visiani.) nn R23. Dietamnus albus L. (lllyr. Jassenak, Jassen bieli, Zelje hlonigivo. Weisser Diptam.) Wird um Moski und Spalatro dessen Wurzel als Geburten- - ‚Sörderndes Mittel angewendet. (Nach Mittheilungen von Dr. Schmidt.) on »24. Digitaria Dactylon Scop. (lllyr. Troskot, Troskotgich. Wucherodes - Fingergras, wuchernder Hundszehn.) Man wendet deren Wurzel viel. mehr, als die des kriechenden Weizens oder die gemeine Graswurzel an, und schreibt Ahr, harntreibende und reinigende Kräfte zu, demnach sie in Wasser gekocht in Krankheiten der Blase, Wassersuchten, Verhärtungen der Baucheingeweide. ‚sehr in Gebrauch ist ; die Abkoohung grösstentheils als gewöhnliches Getränke Pogleinh benützt. wm 25 Eupatorium cannabinum L. (Illyr, Grozniczneza, Turicza mala, Rossodnik, Meka. Hanfartiger Wasserdosten, Wasserhanf.) Die Abkochungen des Krautes werden gegen Wechselfieber mit Nutzen angewendet, daher sie auch der Itsliener Erba: par }a febre: terzana nennt. (Visiani,) ns! 224 26. Euphorbid‘ Lathymis» Li »(lllyr, Gist, Cisto ‚sere, Pogist, \Xwehrenieza | vella, Smljce, Trolil. Kreuzblättrige Wolfsmilch.) ‚Der Same wirkt ydrastisch, das hieraus gepresste Oel, welches’ 'dem des .Crotonsssgleicht, wird" als das anerkannt’ beste wurmwidrige Mitteli» Kindern zu 6 his #2 ‚Tropfen gegeben‘; auch werden vermuthlich ‘deren! Samen, wie es auch; in: Mäliren 'gebränchlich;« | als ein abführendes oder Erbrechen machendes' Mittel verschlungen, da..dies, zulässiger erscheint, als dass die JD, um ersteres’/ zu.'erzielen,' den 'Mljeger,) Euphorbia' \cyparissias 'L. *); und andere Arten.dieser Galtnng kauen, \um’‘den so hieraus gepressten Saft, der milchähnlich. und 'scharf ist, dann allmälig herab- zuschlingen.“' Auch‘ bedienen sich «des reinen milchähnlichen »Saftes’ nicht nur dieser, sondern auch anderer Wolfsmilcharten die ‘Bauern "hie »und.'da zum! Warzen durch Benetzung mit diesen zu‘ vertreiben. (Visiani)**) “Mitodem aus den drastischen Samen der Euphorbia Lathyris gepressten Oele! "haben neuerliche angestellte Versuche es: fast eben: so drastisch als das'Crotonöl erwiesen, doch ohne dass es die ‘Nachtheile des letztern 'besässe." "Man hat es — in kleinen Gaben (refracta dosi) gegen'die Bauchwassersucht Wen reichbar in einer Emulsion zu ein paar Tropfen, 3 27. Ruphrasia ofieinalis L. (Illyr. Vidacz, Viddizayı. Osslenieza.' Ge- bräuchlicher Augentrost.) Dass die Dalmatiner dieser Pflanze Heilkräfte kennen , und sie zu gebrauchen wissen, bezeugen schon die von ihnen ihr beigelegten Namen, DERZEIT 28. Fraxinus Ornus L, (lllyr. Jassen, 'poljski Jassen'"ist "eigentlich FE) excelsior,: Manna- und die gemeine Esche). Erst gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts 'sch®inen die Bewolner der Gegend von Koslowaz' (die Morlaken Zaras), wo Fortis noch viele Mannäeschen fand, die Eigenschäft dieser, den Mannasaft von sich ‘zu geben , und dessen Wirkungen - kennen gelernt zu haben, als'kurz vorher sich" Jemand ‘dorthin begab, «Wer von der Regierung die Erlaubniss erhielt, Versuche anzustellen und sie zu sammeln, ‘Da aber der Erfolg’ nicht ‘sogleich, wegen ungünstiger kalter Witterung,.'den ge- hegten Erwartungen entsprach, die gehörige Zeit der Einsammlüng‘ nicht) ab- gewartet wurde, bei der Rückkehr ‘der Wärme die Manna dann erst’ in erstaunlicher Menge aus den Wunden der Eschen unbeachtet 'entquoll, ‘wurde Am *) So wird hie und da die gepulverte trockene Wurzel der gemeinen Wolfs- milch, Euphorbia cyparissias L., als ein starkes Abführungsmittel,’ be* sonders: in . der. Wassersucht;, zu’ 20 Gran; um: Erbrechen‘ zu erregen 15 Gran unter, lauem Wasser ; in hartnäckiger Gelbsucht ‚der: Milchsaft aus den Stielen dieser eg zu ‚einem. ‚Theelöffel voll des „Morgens als Volksheilmittel genommen. *#*) Behufs zu erzielender Ableitung durch Entzündung und Blasenbildung dient das Betupfen mit den milchenden Stergeln der Euphorbienarten, 225 diese um so eiliger und ungehinderter von den Morluken verschlungen. Die Folge hievon war ein heftiger, epidemisch gewordener Durchfall und mehrere beinahe tödtliche Krankheiten, sowie das Verhasstwerden dieses Baumes, wie die Vernachlässigung der unbezweifelt sehr lukrativen Einsammlung des aus ihm entquellenden süssen Saftes, der als gelind abführendes Mittel die meiste Beachtung verdient. — Mittelst der Feuchtigkeit, weiche aus den grünen Zweigen der Esche quillt, werden Warzen vertrieben. (Dr. Lambl.) 29. Ficus carica L. (lllyr. Smokva, Smokveniza, Gemeiner Feigenbaum.) Häufig ist die Benützung der scharfen Milch, welche aus allen Theilen des verletzten Baumes quillt, um Warzen zu vertreiben, die man damit betupft; trockene in der Milch gekochte Feigen werden auf entzündliche Geschwülste gelegt, auch um Zahnschmerzen zu lindern gebraucht, 30. Foeniculum offieinale All. (Illyr. Anita, Konomag, Morog. Gebräuch- licher ‚Fenchel.) Zur Vermehrung der Milch dient der Fenchel den Weibern in Wasser oder Wein gekocht (nach Dr. Lambl). (Fortselzung folgt.) Teer Misceltlen. ' *,* Der k.k. Bergratli M. V. Lipold machte in der k. geologischen Reichsanstalt eioe Mittheilung über die krystallinischen Gebirge im südlichen Theile des Prager Kreises, namentlich in dem von ihm im Sommer 1859 bereisten Terrain zwischen Pfibram, Knin, Neveklau und Seltan, Dieses _ gebirgige, meist aus Bergkuppen bestehende Terrain, deren absolute Höhe über dem adriatischen Meere jedoch 280 Wiener Klafter nicht übersteigt, wird von Graniten und Urthonschiefern zusammengesetzt. Vorherrschend sind die rothen Granite mit rothem Feldspath, seltener graue Granite mit weissem _Feldspath ; beide mit schwarzem oder braunem Glimmer, Die rothen Granite _ werden Hiohach von Granititen durchsetzt, die grauen Granite durch Aufnahme von Hornblende symitisch. 70 #5 In der am 16. Nov. stattgefundenen Sitzung der naturhistorisch- _ mathematischen Section der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften ‚hielt Herr Dr. C. Amerling einen manches Neue und Eigenthümliche ent- haltenden zeitgemässen Vortrag über die nalurökonomischen Verhältnisse des Hopfens im Allgemeinen und jenes der Saazer Gegend insbesondere, nach eigenen Beobachtungen. #,#* Man hat sich bisher vergeblich bemüht, das Quantum der Wärme- äbnahme mit wachsender Höhe auf dem Wege der Theorie so zu bestimmen, dass dasselbe mit der Erfahrung übereinstimmt. Auch die Ergebnisse der Erfahrung unter einander sind sehr beträchtlich verschieden, welche Be- merkung nicht bloss für ‘das Jahr im Allgemeinen, sondern weit mehr noch für einzelne Abschnitte der jährlichen Periode Geltung hat, Sehr dankens- 18 226 werth sind daher die Mittheilungen über diesen Gegenstand, welche Herr Major v. Sonklar im März 1. J. der kais, Akademie der Wissenschaften in Wien vorgelegt hat und in einer grössern Denkschrift zu veröffentlichen beab- sichtigt. Weitenweber. ‚© *,%* Einen sehr schätzbaren Beitrag zur Fauna Böhmens liefert die in den Sitzungs-Berichten vom 22. März 1..J. publieirte Abhandlung über eine neue blinde Gattung; der Crustacea Isopoda, von: unserem. eifrigen Zoologen Herrn Jos. Schöbl in Prag unter dem Namen „Typhloniscus* aufgestellt und mit X, Tafeln Abbildungen in ausgezeichneter Weise ausgestattet, *,* Die Mannigfaltigkeit und’ Wichtigkeit der durch Vermittelung der | kais, Akademie der Wissenschaften in Wien mit besonderer Munificenz publi- eirten ‚ Denkschriften ist unwiderleglich aus dem Inhalte des vor Kurzem’ 'her- ausgegebenen XVIII, Bandes (mit 41 Tafeln Abbildungen) zu ‘ersehen. Es befinden sich hier: 1. Wilh. Haidinger: Bericht über die Eisdecke der Donau in Ungarn im Winter und ihren Bruch im März 1858 u. s. w. (mit 18 Tafeln). 2. Rudolf Kner: Zur Familie der Characinen, dritte Folge der Iehtyologischen Beiträge (mit 8 Tafeln). 3. Max Weisse: Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau, 4. Carl Langer: Ueber den Gelenksbau bei den Arthrozo@n; vierter Beitrag zur vergleichenden Anatomie und Mechanik der Gelenke (mit 4 Tafeln). 5. Jos. Hyrti: Ueber die Trochlearfortsätze der menschlichen Knochen (mit 4 Tafeln). 6. Karl Haller: Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- | verhältnissen (mit 18 Tafeln). A. R. v. Per ger: Studien über die deutschen : Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen, *,® Nach J. M. Crady (in Proceed, Elliot Soc. of Charleston. I. 229) entsprechen die Graptoliithen den gezähnten (aber starren kalkigen !) Stäbchen der Echinodermen-Larven und sind als auf dieser embryonischen oder Larven- stufe stehen gebliebene Echinodermen der paläolithischen Zeit zu betrachten (!!). (N. Jehrb. f Min.) | *,* Zur Kenntniss der Pflanzengränzen in Nordostamerika kann die Flora Columbiens (des Föderaldistriktes) von Breton dienen, Obwohl die Mehrzahl gemässigte Formen sind, so kommen doch so tropische Gestalten vor wie Justicia pedunculosa, Micgia macrosperma (das Rohr des Südens der Vereinigten Staaten), Spermacoce, Cissus, Rhexia (2), Cassie (3), Ruellia (2), Cleome, Lobelia (7), "Passiflora (2), Nyssa (2), Poroelia triloba u. s. w. ‚Die angeführten Waldbäume sind: 1 Eichen, 2 Kastanien, Fagus ferruginea, Carpi- nus americanus, Ostrya virginica, Platanus oceidentalis, 4 Wallnüsse, Liqui- | dambar styraciflua, Pinus (inops, mitis, strobus, rigida), 2 Cupressus, Thuja occidentalis, Juniperus virginiana, 2 Pappeln, Gledischia triacantha, Diospyres virginiana, 3 Weiden und Eschen, 3 Birken, Morus rubra, Alnus serrulata, 2 Magnolien, Liriodendron tulipifera, Tilia glabra, Pyrus coronaria, 3 Aronia, 1 Sorbus, 2 Crataegus, Prunus virgivianus, Catelpa cordifolia, 2 Ulmus, Acer, Celtis, Laurus, 4 Rhus oder Akazien eto,, — von den Sträuchern erwähnen wir nur: Chionanthus virginice, Ptelea trifolista, Hamamelis virginica, Tlex opaca, 2 Azaleen, 4 Viburneen, Sambucus canadensis, 2 Aralien, Berberis canadensis, 2 Prinos, 5 Yaccinien, Arbutus uva ursi, Gualtheria procumbens, 5 Andromeden, 2 Kalmien, Rhododendron maximum, 3-Pyrolen, Cercis cana- densia, Philadelphus inodorus, 4 Spireeu, 3 Rubus etc. Aus unsern Pflanzen, # x 227 die dort wiederkehren, heben wir hervor ; Polypodium vulgare, Lycopodium elavatum, Equisetum arvense, Calla palustris, Sagitteria sagittifolia, _Castanea vesca, Sparganium ramosum, Typha angustifolia, Xanthium strumarium, Achillea millefolium, Solidago virgo auren, Erigeron canadense, Arctium; lappa, Sonchus oleraceus, Leontodon tarsxacum, Trifolinm arvense, Vieia. ‚eracca,, Fumarie offieinalis, Malva rotundifolis, Geranium Robertianum, ‚Capsella bursa ‚pastoris, Prunella vulgaris, Melissa offieinalis, Marrubium vulgare, Nepeta cataria, Lominm ‚amplexicaule, Ranunculus repens, acris, Hepatica triloba, Anemone nemorose, Hypericum perforatum, Portulaca oleracea, Spirsea, salieifolia (?), Agrimonia Enpstoria, Agrostemma githago, Cerastinm arvense,, Spergula arvensis, Stel- laria media, Scleranthus annuus,. Oenotbera ‚biennis, Alisma plantego, Rumex acetosella, Verbascum thapsus, Datura stramonium, Solanum nigrum, Convol- vulus arvensis, Anagallis arvensis, Lithospermum arvense, Myosotis_ palustris, Potamogeton perfolistum, Plantago major, lanceolata, Lolium perenne, Dactylis glomerata, Poa pratensis, Veronica arvensis, Callitricha verna, Hippuris vulgaris — meist weit verschleppte Unkräuter. J. Palacky..,; *,* Die botanischen Sammlungen der Whipple’schen Expedition. (coll; Dr. Bigelow) in der: United States Pacific Railroad Exploration siad, in zwei Abtheilungen publieirt worden ;; die. Cacteen bearbeitet von Engel- mann-und die übrigen Familien. beschrieben von Torrey. Beide Samm- lungen sind reich an Novitäten. Die Cacteen haben anf 49 Species, (4 gen.) nieht. weniger als 30 veue, nämlich: Mamillaria Wrigthii, Grahami, meiacantha, Echinocactus Whipplei, polyoneistrus, Lecontei, polycephalus, Cereus moja- vensis, gonacanthus, hexaedrus, Engelmanni,, Opuntie oceidentalis, chlorotica, procumbens, angustata, mojavensis, comanchica, tortispina, basilaris, hystricina, ‚sphaerocerpa, erinacea, brachyarthra, Davisii, echinocarpa, Bigelovii, Whipplei, acanthocarpa, tesselata, vaginals, Ausser dem bekannten Cereus giganteus (50°) erreichen Opuntia Bigelovii 12‘, Wbipplei, acanthocarpa 6° arborescens 8‘, Echinocsetus Lecontei 5°, Maxillariavivipara 3° Wuchse, neoamericana erreicht 13000‘ Höhe, Die Sanımiung enthält ‚meist kalifornische und neumexikanische Pflanzen, nur, ein Theil ist aus dem Lano Estacado und von Canadianflusse. - Die Mehrzahl hat den Typus gemässigter Ebenen, doch, sind auch, darunter ‚alpine. (aus der Sierra Newada) und südliche Formen (vom, Colorado, z.B. - die .dubiöse (ng.) Canotia holacantha, Parkinsonia mierophylla n. sPp.; Olueya tesota, Cereidium floridum, Eucnide lobata, Mohavea viscida (Sesameen). Die neuern Arten sind: Clematis Bigelovii,, Sisymbrium deßexum, Lepidium - flavum, Viola Sheltonii, Ceanothus crassifolius, Astragalus Fremontii, Parkin- -sonia microphylla, Spiraea millefolium, Horkelia tridentata, Oenothera brevipes, -Gaura heterandrs, Whipplea (Hydrangeacea) modesta, Sanicula tuberose, Chaero- _ phylium californicum, Osmorhiza nuda, Cynapium Bigelovii, Deweya, acanlis, -Hofmeistera p'urisets, Erigeron stenophyllum, Linosyris Bigelovii, Aphantochacte exilii, Perityle nuda,. Fitchii, Helienthella californica,. Pugiopappus Bigeloyii, Bahis wallacei, Syntrichopappus Fremontii, Burrielia Janosa, Helenium Bigelovii, Actinella leptoclada, Hemizonia Fitchii, Artemisis Bigelovii, Senecio Bigelovii, Cirsium californicum, Calais parryi, platycarpha, Bigelovii, cyclocarpha, tenelle, Plantago Bigelovii, Boschniakia strobilacea, Pentstemon microphyllus, specla- -bilis, Mimulus inconspicuus, Eunanus Bigelovii, Orthocarpus faucib arbatus, altenusta, Mohavea viscida, Hedeoma serpylloides, Fraseris paniculata, Obione » 228 hiymenelytra, Acanthogonum rigidum, Phoradendron paucillorum , Callitriche marginata, Euphorbia leptocera, melanadenia (die einzigen Euph.), Garrya Wrigthii, Fremontii, Lindheimeri, Quercus echinacea, Salix Bigelovii, Hespero- cnide tenella, Juniperus pachyphlaea, Sisyrynchium linealum, Iris maerosiphon Prosarthes trachyandra, Anticlea Fremontii, Scoliopus Bigelovii, Fritillaria parviflora, Allium ebracteatum , amplectens, Hesperoscordion maritimum, Stropholirion californicum, Odontostomum Hariwegii, Clintonia Andrewsiana, Dasylirion Bigelovii, Isolepis leptocaulis, Vilfa tricholepis, Trieupis mutica. Neben einer Unzahl Compositen sind nur 2 Rubiaceen (Galium Aparine N. Mex.). Interessant sind die Südwestgränzen vieler unserer Pflanzen: Anemone nemorosa, Ranunculus aquatilis, Calif., Aclaea spicata C., Turritis glabra C., Erodium cicuterium, N. Mex,, Alchemilla arvensis C., Hippuris vulgaris C., Callitriche verna C., Luzula campestris C. ete. JE *.* Die Florula Ajanensis von Regel und Tiling (334 Species Phanerogamen, 20 Formen) enthält ein sehr schätzenswerthes Material für die Kenntuiss der Südostgränzen unserer Pflanzen. Das Percent der dort vor- . kommenden neuen Formen ist bedeutend, nämlich: Pulsatilla ajanensis, Carda- mine pedata, Braya Tilingii, Cherleria sibirica, Tilingia (bei Cnidium) ejanensis, Spiraea Pallasii, Saxifroga Tilingiana, Krutisea Tilingiana (bei Streptopus) und Festuca Tilingii. Nebenbei werden zwei neue von Kirilow bei Peking ge- sammelte Pflanzen beschrieben, nämlich: Spiraea Kirilovii und Sedum Kirilovii. Es sind 58 Familien repräsentirt, zumeist die der Compositen (32), dann die Ranunculaceen (26), Cruciferen (20), Rosaceon (22) und die Cyperaceen (20), (die also über ein Drittel der ganzen Fiora liefern; während zehn andere Familien das zweite Drittel bilden, 16 Familien aber nur durch je eine, 9 durch je zwei Arten vertreten sind. Die Wälder bilden meist Betula Ermani, Picea ajanensis, vor allem Laurix davurica,;, das Untergehölz besteht aus Alnaster fruticosus, Juniperus rara, Pinus cembra ete. Von unseren böhmi- schen Pflanzen bemerken wir: Caltha palustris, Actuea spicata, Erodium eicu- tarium, Trifolium pratense, Prunus padus, Potentilla anserina, Rubus idaeus, Epilobium angustifolium, Hippuris vulgaris, Montia fontana, Adoxa moscha- tellina, Linnea borealis, Vaccinium vitis idaea, Sedum palustre, Trientalis europaea, Limosella aquatica, Thymus serpyllum, Empetrum nigram (blüht schon im Mai), Paris quadrifolie, Luzula campestris, Poa laxa, endlich Lycopodium elavatum und Aspidium filix foemina. Palacky. (Todesfälle). Am 15. November 1.J. starb zu Warschau der Prof, der Chemie an der dorligen medizinischen Akademie J. Lesinski, als Ge- tehrter und Apotheker gleich thätig, in seinem 39, Lebensjahre. — Am %5, dess. M. starb auf dem Schlosse Mergentheim Herzog Paul von Würtem- . berg, der bekannte Reisende und Naturforscher, im 64. Lebensjahre plötz- lich an Schlagfluss. Redacteur : Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, Nr, 556—2.)” Prag 1860, Druck bei Kath, GKerzabek. 59708. Zeitschrift für Naturwissenschaften. IX. Jahrg. DECEMBER, 18360. Vereinsangelegenheiten. — Mittheilungen über einige dalmatinische Volks- heilmittel, vom Grafen v. Berchtold. — Notizen über gewisse interessante Quellen Südfrankreichs u. s. w., von A. Nowak. — Pflanzengeographische Mittheilungen, von Joh. Palacky. — Miscellen von Weitenweber u. A. Vereinsangelegenheiten. Versammlung am 30. November. 1. Verlesung des Sitzungsprotokolls am 16. November. 2. Mittheilung eines Catalogs der Berliner period. Bücherauctionen Nr. 1. — Einladung zur Pränumeration auf A. Stoppani’s Werk: Les petrifications d’Esino etc. 3. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Johann Czermak über die ueiäh Macodynamischen Wirkungen des Atropins auf das Auge. Versammlung am 14. December. h 1. Verlesung des Sitzungsprotokolls am 30. November. II. Für die Vereinsbibliothek waren eingegangen: 1. Memoires de la Societe Imp. des sciences natur. de Cherbourg. Tom V. VI, 2. Fr. Kolenati, die forstschädlichen Insecten u. s. w. Brünn 1860 (vom Hrn. Verf.) B 3. Vereinigte Frauendorfer Blätter, Nr. 39—48. E. UL Mittheilung a) einer Zuschrift Sr. Excell, des k. k. Statthalters von öl nen, Anton Grafen v. Forgach, — b) eines Schreibens des Kanz- idirektors beim österr. Generalconsulate in Paris, Hrn. Dr. Wilb. Schwarz. IV. Vorläufige Notiz des Herrn Prof, Reuss über ein interessantes or! ‚ommen von Vivianit in Pribram. V Vortrag des Herra Prof. Reuss über die Pflanzenwelt als geologi- sches Agens in der Jetzt- und Vorwelt. VL, Wahl der Herren: Med.-Dr. Neudörfer, k. k. Regimentsarztes uud Carl Völkner, Civil-Ingenieur in Prag, zu wirklichen Mitgliedern des 230 Mittheilungen über einige dalmatinische Volksheilmittel. Von Med. Dr. Friedrich Grafen v. Berchtold. (Fortsetzung von S. 225.) 31. Gentiana eruciata L. (lllyr. Vladislavka, Sarcenik mali. Kreuz- Enzian). Die einjährige Wurzel ward noeh Visiani’s Angabe neuerlieh gegen Hydrophobie empfohlen. Sechs Drachmen bis zu 1 Unze werden mit, Wasser zu Brei gekocht und verschlungen. 32. Helichrysum angustifolium D. Cand. Gnaphalium angustifolium Lam. Gnaphalium Stoechas. Host. non L. (Illyr. Smjl.) Schmalblättriges Immer- schön,) Dessen Blüthen, welche gerieben angenehm aromatisch riechen, wer- den im Wasser abgekocht oder nur mit heissem Wasser ‘übergossen ; der Aufguss wird im Munde gehalten, um Zahnschmerzen zu lindern. Ausser- ordentlich wirksam erweist sich übrigens diese Pflanze in einer Art Wasser- sucht der Schafe, die vermuthlich auf einem Leiden der Leber beruht; so wurden auch die Blüthen des dieser Art nächstverwandten Sand-Immerschöns (Helichrysum arenarium) häufig gegen Anschoppungen der Leber, gegen: Gelbsucht wie auch gegen Diarrhoe, Dysenterie und bei Unterleibsstockungen überhaupt angewendet. 33. Hedera Helix L. (Illyr. Barstan. Gemeiner Epheu). Der Blätter heisser Abguss mit Wasser wird in der Atrophie und Rhachitis der Kinder (nach Visiani’s Angabe) gerühmt. Bekannt ist übrigens, dass die Blätter auf torpide Geschwüre gelegt und zum Verbinden der Fontanellen gebraucht werden. — Gegen die Krätze wird dort von Vielen die Abkochung der Epheu- blätter mit Wein gebraucht. (Dr. Lambl.) 34. Helleborus viridis L. Var. B. multifidus. (Illyr, Sprea, Zdravaz Jessenak. Grüne Niesswurz.) Eigenthümlich ist die zu beachtende Anwen-J| dung dieser Pflanze als Volksheilmittel in rheumatischen Leiden, wo die kleir zerschnittene Wurzel in schicklicher Verbindung (z. B. mit Weizenkleie) zu einem Breiumschlage gemacht, und am Feuer erwärmt auf die schmerzhaft Stelle (bolesti hostiöne) gelegt wird... Das gewöhnliche Verfahren forder| ein Zusammenkneten der Niesswurz mit Kühkoth. (Nach Dr. Lambis,Bericht. Dass dieser Hellebor ein sicheres Heilmittel gegen Auftreibungenf ode chronische Geschwülste (wahrscheinlich verhärteter Art), indem man di Haut von einer Seite bis zur andern durchsticht und einen Theil von desse Wurzel hineivsteckt, bemerkte flüchtig Carrara, Allerdings eine Art der A wendung, worauf schon der illyrische Name der Pflanze deutet. 35. Aypericum perforatum L. (lllyr. Ranjenik, trava Bogorodiein Rucieza Marina, Rucieza Gospena, Cvöt Gospino, Gorac, Zelje strasno. Ge meines Ilartheu, Johanniskraut.) Die Blüthen mit Oel übergossen (däs ro gefärbt wird) machen diess oft zu Heilungen von Wunden und nach Ve 231 brennungen verwendbar (Nach Visiani). Dass hiezu die leicht abfärbenden Blüthen sorgsam abgepflückt werden, das reine, unverdorbene Olivenöl kalt darüber gegossen, aber nicht damit gekocht, sondern in sehr gelinder Wärme — meist den Sonnenstrahlen ausgesetzt — iu gut verstopften Flaschen stets erhalten werde, sind unerlässliche Bedingungen. 36. Imula squarrosa L. (Sparriger Alant.) Immer noch lässt sich der von den Dalmatinertn irrig so benannte Aster montanus mit den ihr nächst- verwandten Arten (namentlich der J. salicina, amplexicaulis und spiraenefolia) leicht verwechseln, diess um so mehr, je näher sie aneinander wohnen uud sich andere ähnliche Formen (wie die Inula hirta L., ja selbst das Buphtal- mum salieifolium L. u. a.) obgleich entfernter stehend, hiezu gesellen. Unter diesen, verschiedene Irrungen und Täuschungen begünstigenden Verhältnissen verdankt die Inula squarrosa dennoch nur einer eben so vorsichtigen richti- gen Auswahl als der nicht minder sorgfältigen Behandlung des hieraus gezo- genen Extractes — welche besonders die Mönche vom Berge Persato be- schäftigt, die sich diese Pflanze stets von der besten Beschaffenheit, selbst durch die Cultur, zu verschaffen suchen — den schon lange her vielgerühm-+ ten Ruf ihrer ungemeinen Heilsamkeit, welcher .ihr jüngst erst auch die Auf- nahme in die Pharmacopöe des österreichischen Kaiserstastes verschafft hat. Ein solches Verfahren und die eigene Weise der Behandlung mit so gutem Erfolge jener Pfleger der Inula sq. ist nur aus der Ueberzeugung hervorgegan- gen: es könne keine der ihr verwandten Arten aus Ermanglung ganz gleicher Kräfte und Stärke (Energie) des Wirkungsvermögens sie vollkommen ver- treten, auch müsse sie stets an gewissen Standorten zu einer gehörigen Zeit eingesammelt werden, wenn man sich ihre Heilkräfte sichern will; was wohl ‚in ‚Hinsicht aller anderen arzueilichen Pflanzen seine volle Giltigkeit: hat, ob- ‚schon nicht immer beachtet wird, wie es sich unter andern namentlich Ga- leopsis ochroleuca L. erweist, — Der Extract vorzüglich dieser Pflanze wird gegen den Biss giftiger Schlangen. den Scorpionstich und in der Was- ‚ serscheu, Kolik und anderen schmerzhaften Krankheiten als bewährtes Heil- | mittel aagewendet, vermochte aber nichts in der Cholera, (Nach den freund- lichen Mittheilungen Dr. Schmid’s, Physicus in Ragusa, bevor Arzt in Mostki ; und Spalatro). 87. Imula Helenium L. dilyr. Ownak, Oman. Wahrer Alant,) Die Wurzel derselben wird in Pulverform oder im Aufgusse vorzüglich bei chroni- schen Brustleiden, veralteten Catarrhen, Schleimschwindsucht und chronischen Heütierankheiten innerlich und äusseriich angewendet. In besonderem Ansebeu ‚scheint der Ownak oder Oman in dem sn Dalmatien angränzenden Bosnien zu stehen, indem Lukic Banjaluianin ihn in der von ihm herausgegehenen Zeit- schrift „Prijatel Bosanski“ in dem Abschnitt derselben „Domaei lekar“ jeden Seelsorger und Pfarrer auffordert, da es keine Aerzte im Lande gehe, diese . 232 Pflanze nebst der Audisalatin, Komoram, Kadaluja, Pelin, Ruta, Metvice und Pöelie Ijubice in ihren Gärten zu .culliviren, systematisch benannt Artemisia gl., Meutlıa viridis ist eine andere, Melissa off,, Salvia off,, Ruta graveolens ; | Andisalatin ist ein in Dalmatien ungekannter Name. 38. Juniperus Sabina. (Sade-Wacholder.) Ist. als ein mächtiges Emeno- gogum gekannt und wird äusserlich meist in Pulverform ‚als ätzendes und zerstörendes Mittel bei schwammigen Auswüchsen, atonischen Geschwüren an- gewendet, (Visiani.) 39, Zuaurus nobilis L. (lllyr. Laworica, Lawor, Lowar. Lorbeer). Nach Visisni werden’ die Blätter‘ des Lorbeerenaus gepulvert bei Schwerverdaulichkeit und in Wechselfiebern gerühmt. Das aus den Früchten gepresste Oel wird in- nerlich gegen Würmer eingenommen, äusserlich in kalten Geschwülsten ein- gerieben. 40. Mandragora oficinarum L. (ilyr, Zelje velike.. Gebräuchlicher Alraun.) Dass sich die dalmstinischen Bauern der getrockneten Blätter dieser Pflanze statt des Tabaks (Nicotiana. Tabacum) bedienen, ja selbst sie gepul- vert mit diesem vermischen, um: solchen zu verfälschen, wie Visiani angibt, dürfte kaum als blosser Trug bestättigt werden können, da sich nachweisen lässt, dass auch Nicolo Michaiza, einer der gerübmten Volksärzte, diese übrigens sehr selten — nur in den Thälern von Stravcia — vorkommende Pflanze als Heilmittel augewendet. 41. Mentha viridis. (Illyr. Metliza, Metwiza. Grüne Minze.) Der Dal- matiner wie der Bosniake scheint eine besondere Vorliebe für diese Minzen- arten ihres: sehr angenehmen Geruches wegen zu ‚haben, daher er sie auch sehr sorgsam als Stellvertreterin der Pfefferminze im. Garten. pflegt. Sie ist angenehm flüchtig erregend, krampfstillend (antihysterisch nach Visiani) und Blähungen treibend ; wird meist als Thee eingenommen. Auch wird ein Wasser und ein wesentliches Oel, zu denselben Heilzwecken verwendbar, daraus ge- zogen, Fun 42. Momordica Elaterium L. (illyr.. Tikvina, Pipunich, Krastavsz divji, Mlunich, Starkalj, Spritzgurke, Eselsgurke.) Gegen dreitägige Wechsel- fieber. wird als ein specifisches Mittel diese Frucht angewendet, welche ge- wöhnlich viel Bauchgrimmen macht und nicht selten heftige gefährliche Koli- ken verursacht. In der‘ Gelbsucht bringt man die Spritzgurke zur Nase und zieht den Athem durch beide Nasenlöcher so lange. gewaltsam ein, bis sich eine gelbe Flüssigkeit zeigt; diess wird öfter wiederholt, bis die Krankheit nicht gänzlich verschwunden ist (Nach Dr. Lambl’s Angabe). — Dass. der: Saft dieser Frucht, durch die Nase eingezogen, den Gelbsüchtigen. heilsam ‚sei, und viel galligen Schleim zur Aussonderung bringt, indem er, selbst bei gelindem Feuer eingedickt nur in wenig Granen eingenommen, drastisch wirkt, bemerkt auch Visiani. 233 43. Nymphaea alba L. (Illyr. Plutojak, Lepen, Podbie vodena, Sievina _ vodena, Weisse Seerose, Wässerlilie.) Die Würzel soll (nach Visiani) blasenziehend sein; entschiedener ist es, dass die Blüthen der Nymphaea als Syrup — besser in Conservform? — kühlend und reizmindernd sind, gleich wie die Blätter sich auch äusserlich so wirksam erweisen, besonders auf alte Geschwüre, als eines der besten Deck- und Heilmittel zum Theil gelegt, eini- gemal des Tages mit frischen, gehörig gereinigten überschlogen. un (Fortsetzung folgt.) Semmenigpun nen m m un une am mn Notizen über gewisse interessante Quellen Südfrankreichs, namentlich über die Ueberschussquellen (Estavelles), nach M. J, Fournet, Von Med.-Dr. Alois Nowak in Prag. Der VIll. Band der Memoires de l’Academie imperiale des sciences, bei- les lettres et arts de Lyon (Jahrgang 1858) bringt eine „Hydrographie' sou- terroine“ von Herrn M. J. Fournet, Correspondent des Instituts, Professur ander. Faeultäl: der Wissenschaften zu Lyon, welche, die mancheriei dem ' Verfasser - bekannt gewordenen Quellenverhältnisse Frankreichs bespricht. Abgesehen‘ von der, im Eingange ‘der oben erwähnten Arbeit (aufge. ‚stellten, neuern Classification der Quellen überhaupt so wie von. den man- cherlei anziehenden wenn auch theilweise schon bekannten Daten über Quellen, die sich je nach der Jahres- oder Tageszeit anders zeigen, und unter wel- chen die sogenannten Hunger- oder Theurungsquellen, in mehreren Provin- ‚zen Frankreichs unter dem Namen „bramafan* (erie a faim) bekannt, eine „besondere Rolle spielen, abgesehen ferner von den mannigfachen sonstigen Eigenthümlichkeiten der südfranzösichen Quellen, die den Verfasser insbe- |, sondere zu der Ueberzeugung gedrängt haben, dass wohl nur verhältniss- mässig sehr wenige Quellen absolut unveränderlich seien, sehr viele aber zur Zeit starker Regengüsse ungewöhnlich ergiebig und umgekehrt zur Zeit ‚grosser Trockenheit sehr spärlich fliessen oder auch wohl ganz versiegen, ‚bespricht Derselbe (im 15. Abschnitte der angeführten Arbeit) unter der Aufschrift: „Estavelles“ eine besondere Gattung von südfranzösichen Quellen, deren nähere Erwähnung hier wohl um so mehr gerechtfertigt erscheinen dürfte, als nicht zu bezweifelu steht, dass eine sorgfältigere Beachtung auch in den meisten anderen Ländern des Erdbodens, und gewiss auch in unserem \s0 besonders quellenreichen Böhmen, das Vorhandensein ähnlicher Quellen | zu‘ erlässig nachzuweisen im Stande sein würde, ” Den Hauptcharakter dieser Quellen findet Hr, Fournet in der An- | wesenheit zweier in irgend einer Weise zusammengehörender Mündungen 234 (deux bouches en quelque sorte jumelles), obwohl die Anzahl dieser Mün- dungen auch eine grössere sein kann, In allen Fällen pflegt die eine Partie der Mündungen für gewöhnlich trocken zu sein, zeichnet sich aber dafür durch die Bestimmung aus, zur Entleerung der allzugrossen Fülle der un- terirdischen Höhlen zu dienen, sobald die Quellenmündungen, deren Erguss ein beständiger, sich für den übermässigen Wasserandrang unzureichend erweisen. Hr. Fournet erwähnt, dass derlei Ergänzungs- oder Ueberschusquellen in der Provinz Laguedoc unter dem Namen „Estavelles“ bekannt seien uud adoptirt diese Bezeichnung für die französische Hydrographie überhaupt. Er setzt hinzu, dass sich derlei Ueberschussquellen manchmal ganz unerwartet zeigen, sowohl dann, wenn das unterirdisch geborgene Wasser die im Laufe der Zeit allmählig zernagten Wandungen seines Kerkers zerbricht, als auch dann, wenn es aus Oeffnungen hervorbricht, die, weil durch Lehm oder Ge- rölle u dgl. verschüttet und: verstopft, längst vergessen waren. Hr. Fournet bringt folgende Beispiele solcher Quellen: Als die grossen Regengüsse des 29. Juli 1851 alle Flüsse des Schwarzwaldes, des Jura, der Alpen und der Mittelalpen austreten machten, wurde das Thal des Bourneflusses binnen wenigen Stunden überschwemmt und verwüstet und diess zwar durch Quellen und Wildwässer zugleich. An mehreren Puncten der Umgegend von Chorance kamen Felsrutsche vor; von Viertel- zu Vier- telstunde verschwanden Weinberge, Waldungen, Wiesen hektarenweise. Eben damals sah man, etwa 200 Meter unterhalb des Gipfels des Berges von Cournont aus einem jähen Abhange von 300 Meter Höhe, eine ungeheuere Springquelle ihren weiten majestätischen Bogen beschreiben. Nicht weit vom Thale der Bourne befindet sich jenes des Flusses Cholet, iu dessen Bett sich die Wasser mehrerer Quellen ergiessen. Als nun am 30. Juli 1851 die gewöhnliche Mündung der einen dieser Quellen (des Flüsschens Frochet) für die Ausleerung des andringenden Wassers nicht mehr zureichte, bildete sich zur Linken und etwa 30 Meter höher, eine andere Oeffnung, die Niemand früher gekannt, und ergoss nun ebenfalls eine grosse Menge Wassers. Was den Cholet selbst anbelangt, so ist derselbe mit zwei höher gele- genen Veberschussquellen versehen, deren Ergiessung zur Zeit grosser An- schwellung ein normales Ereigniss bildet, Am 13, Mai 1854, gegen 6 Uhr Nachmittags, wurden dieselben Erscheinungen beobachtet in Folge eines Sturmes, der auf dem Berge von Larps ausbrach; aber sie zeigten sich noch eigenthümlicher an den Quellen von Laval, indem rechterseits von denselben plötzlieh eine andere ganz unbekannte Quelle hervorsprang und eine so ansehn- liche Menge Wassers ausschüttete, dass der Cholet, der damals nur wenig angeschwollen war, fast plötzlich um mehr als einen Meter höher stieg. 235 Besonders erwähnenswerth findet Hr. Fournet die, unter dem Na- men Frais-Puits (Kühler Brunnen) beiläufig 4 Kilometer südöstlich von Ve- soul und {'/, Kilometer südöstlich von Quingey, am Fusse eines Felsens et- wa 2 Kilometer oberhalb. der reichen Quelle des Champdamoy befisdliche Ueberschussquelle. Dieselbe bildet einen Trichter von 20—%25 Meter im _ Durchmesser bei 16—17 Meter Tiefe; der Grund derselben ist sehr eng. In dieser Aushöhlung befindet sich imwer etwas Wasser, welches wächst und fällt je nach dem Wechsel der atmosphärischen Zustände gewöhnlich trocken, lässt sie zu anderen Zeiten nur eine kleine Quelle entschlüpfen ; aber vach 2, 3 oder 4 Tagen starken Regens, ergiesst sich das Wasser sprudelnd einige Meter breit über den Raud und überschwemmt in weniger als sechs Stunden das ganze Thal, ja mitunter sogar die niedrigeren Theile der Stadt Vesoul. Diese Ergiessung dauert manchmal dureh drei Tage, gewöhnlich aber nicht so lang, auch wohl nur sechs Stunden und hört nach dem Regen auf. Um diess Phänomen zu erklären, nimmt Hr, Thirria, auf welchen sich bei dieser Gelegenheit Hr. Fournet beruft, zunächst einen weiten unterirdischen Hohlraum an, aus welchem jener Trichter des „Kühlen Brunnens* emporragt und welcher anderseits durch irgend einen Kanal mil der 2 Kilometer thalabwärts gelegenen Quelle des Champdamoy, der einzigen nicht intermittirenden Quelle der ganzen dortigen Gegeud, verbunden sein mag. Diese Quelle des Champdamoy ist zwar gleich bei ihrem Ursprunge so beträchtlich, dass sie eine Mühle mit fünf Gängen in Bewegung setzt; nichtsdestoweniger erscheint besagte Quellenmündung dem Hr. Thirria doch noch zu eng, um das nach ungewöhnlich starken Regengüssen einsickernde Wasser zur Gänze wegzu- schaffen, und so lässt er denn dieses einsickerude Wasser .zu solcher Zeit - sich in der unterirdischen Höhlung bis über das Niveau des erwähnten Trichters vom „Kühlen Brunnen“ erheben und in Folge dieses Umstandes ebenbesagten Brunnen dann und zwar durch so lange Zeit überfliessen, als - diese Ursache fortbesteht, Diess werde, meint Hr. Fournet, um so wahr- scheinlicher, als die Oberfläche des diesen Schlund umgebenden Bodens auf eine gewisse Distanz von Hügelehen und spaltenreichen, kleine Löcher zei- - genden Vertiefungen eingesäumt und dabei höher gelegen sei, als der „Küh- le Brunnen“ selbst, so dass man recht wohl annehmen könne „ das durch diese Spalten und Löcher einsiokerode Wasser sammle sich in der inneren _ Höhlung ; ja diese Hypothese sei um so plausibler, als die benachbarten Gegenden von Villers-le-Sec, von Lademie und Colombe gar keine Quellen besitzen. Hr, Thirria stellt dem „Kühlen Brunneo“ noch den „Brunnen von Courboux“* als ebeubürtig zur Seite, Und wirklich ist dieser ebenfalls ein natürlicher Brunnen von konischer Form, etwa 10 Meter tief, dabei am obern Rande eiwa 30 Meter, unten etwa 13 Meter breit, Wenn man sich nähert, 236 hört man ein schwaches Geräusch, erzeugt von dem Wasser, welches durch einen am Boden des Trichters beginnenden unterirdischen Kanal abfliesst und unweit davon als die (Quelle des Courboux zu Tage kommt, sofort einen Bach bildet, der sich durch die Wiese von Pennessiere schlängelt, sich dann in einen andern Schlund ergiesst, um später nach einer abermaligen unterirdischen Wanderung, 3 Kilometer vom Dorfe Quenoche wieder zu erscheinen und von diesem Dorfe den Namen anzunehmen, Zur Zeit gros- ser Regengüsse füllt sich der Brunnen von Courboux allmählig und bald ergiesst sich aus demselben eine solche Menge Wassers, dass das ganze Thal und später selbst Courboux bis zu der Stelle überschwemmt wird, wo sich die Quenoche in den Ognon mündet. Auch hier ist, nach Thirria’s Ansicht, ein unterirdisches Reservoir für das durchsickernde Wasser, und der „Brunnen von Courboux“ bildet eben die Abflussmündung für die Zeit der Ueberfüllung. Hr. Fournet nimmt selbst keinen Anstand, sich diesen Kanal und die Quelle von Hyet, ja selbst die von Anthoison und Filain, trotz ihrer 4—5 Kilometer betragenden Entfernung, in einer unterirdischen Verbindung zu denken und führt als Beleg hiefür an, dass, als im Jahre 1750 einer der Obstgärten von Hyet einsank, und die Wässer durch 24 Stunden ver- sperrt waren, sich, wie Hr. Thirria supponirt, in Folge des unterirdischen Zurückfliessens derselben nicht nur der Brunnen von Courboux gefüllt zeigte, sondern auch die Quellen von Filain und von Anthoison wie nach grossen Regengüssen anschwollen. £ Minder einfach sind, nach Fournet, die Erscheinungen, welche sich in Beziehung auf derlei Quellen im Thale von Drome bemerkbar machen. In der Mitte dieses von steilen kahlen, durchlöcherten Felsen einge- schlossenen Bassins liegt das Dorf Drome, welches in einer trichterförmigen Vertiefung eine Quelle besitzt. Das Wasser dieser Quelle sinkt und versiegt häufig; zu anderen Zeiten erhebt es sich, ohne zu entschlüpfeu. Diese auch bei anderen Brunnen vorkommenden Osecillationen, berechtigen nach Fournet zu der Annahme, dass dies keine gewöhnliche Quelle, sondern eine heber- arlige Wassersäule sei, welche sich in der Tiefe zu einer grossen unterir- dischen Wassersammlung hinzieht. Unabhängig von diesem Phänomen sieht man aber nach grossen Regen- güssen dus Thal von Drome sich in kurzer Zeit uoch mit einem lehmigen, sandigen Wasser anfüllen. Diese kurzdauernden Ueb: rschwemmungen des Thales rühren jedoch keineswegs von den naheu Wildwässern her, welche entlang der benachbarten Abhänge herabrieseln, sondern es springen vielmehr diese Wässer aus dem tückischen Boden des Thales und zwar an verschiedenen Stellen in der Form zahlreicher Sprivgbrunnen empor, deren einzelne bei einem Durchmesser von mehreren Ceutimetern selbst % Meter hoch empor- steigen. In solchen Momenten scheint der Boden des Thales wie ein weites 237 Sieb durchlöchert ; die Wässer wie von einer unsichtbaren Gewalt empor- gepresst, hüpfen von allen Seiten aus ihren unterirdischen Behältern; aber nach der Ueberschwemmung verschwinden sie eben so rasch und plötzlich durch zahlreiche Löcher und Trichter. Diese vorübergehenden Ueberschwem- mungen des genannten Thales wiederholen sich alljährig in verschiedenen Graden der Intensität, manchmal, zum grossen Schrecken der Bewohner, drei bis viermal nach einander. {m Jahre 1840 z. B. hatte das Dorf ungewöhn- lieh viel davon zu leiden, durch mehrere Tage war dasselbe zum grossen Theil wie gebadet durch solche Wässer, welche in einzelnen Häusern sich auf 2.70 Meter hoch erhoben; während der Regengüsse des 29. Juli 1851 so wie während jenen des J. 1856 wiederholte sich dieses Uebel. Schliesslich bespricht Hr. Fournet als eine solche Ueberschussquelle noch die Quelle von Brinieux nahe bei Ause, die derselbe als eine Hunger- quelle (une bramafan) gelten lassen will. Er erwähnt, wie ihm von dieser ‚Quelle erzählt worden sei, dass sie in regnerischen Jahren versiege, dagegen in dürren Jahren sehr reichlich fliesse. Seine Nachforschungen haben jedoch herausgestellt, dass es sich mit dieser Quelle in der That gerade umgekehrt verhalte. So floss dieselbe sehr stark während eines grossen Theiles des regnerischen Jahres 1829, In neuerer Zeit überfloss sie zur Zeit der starken Regengüsse im Mai und Juni 1853, wo in jener Gegend laut der Beobach- tungen der hydrometrischen Commission im Ganzen 228,, Mm., also im monatlichen Mittel 114,, Mm. Regen fiel. Das Jahr 1854 hatte sogar zwei Regenperioden, Mai— Juni und October—November; in jener fielen 221,, | Mm,. in dieser 196., Mın. Regen und bei einer solchen ungeheuern Regenmenge habe es, meint Hr. Fournet, nicht Wunder nehmen können, dass auch die Quelle von Brinieux in einem und demselben Jahre zweimal ihre Wässer j ergoss. Auch im Mai des Jahres 1856, wo in der Lyoner Gegend 292 Mm. - Regen fiel, fing sie an zu fliessen und floss sogar bis zur Weinlese. Dagegen zeigte sich im April 1857, wo die Regenmenge nur 87 Mm. betragen hatte, nur ‘schwache Spuren, und im Juni desselben Jahres, wo Hr, Fournet selbst den Ort besichtigte, war die Quelle ganz trocken; die Regenmenge hatte nur 58,, Mm. betragen. Hr, Fournet wurde durch seine Untersuchungen jener Gegend zu der Annahme geführt, dass diese intermittirende Quelle einem Wassersysteme i angehöre, welches sich in gewöhnlicher Zeit mit den perennirenden Quellen von Chiel, von Belle - Funtaine, von Jonchay und mit dem Brunnen von Jonchey und von Calve begnüge, zur Zeit grosser Ueberfüllung aber auch die etwas höher liegende Quelle von Brinieux erreiche und sich durch diese dann seines abnormen Ueberschusses entledige. Zum Schlusse erwähnt Hr. Fournet noch mehrerer intermittirender nd remittirender Quellen (letztere werden von ihm als fontaines intercalaires 238 aufgeführt), und unter diesen namentlich zweier, die zwar nicht als förmliche Estavelles zu betrachten sind, die aber doch wegen ihrer eigenthümlichen ‚ Periodieität in naher Verwandtschaft zu derlei Ueberschussquellen stehen dürften, Es ist dies eine Quelle in dem Departement Haute-Saöne unter dem Namen „la fontaine binale de Virey“ und die Quelle von Groin, welcher Ort zwischen Belley und Nantra gelegen ist. Erstere hat ihren Namen davon erhalten, dass sie regelmässig zweimal im Jahre fliesst, Oft giebt sie im Sommer, grade wenn andere Quellen versiegen, eine so reichliche Menge Wassers, dass sie einen mächtigen Bach bildet und verschwindet wieder im Winter, wo andere Wasseradern anschwellen. Hr. Thbirria erklärt dies Ver- halten durch die Annahme eines Hebers, der dann zu fliessen beginne, wenn die Wässer jener innern Höhlung, in welche der kurze Schenkel hinein- reicht, das Niveau der Krümmung desselben erreiche. Da es nun im Sommer ausgiebiger zu regnen pflege als im Winter, so trete auch die gedachte Heberwirkung eben im Sommer häufiger ein als im Winter, — Was die Quelle von Groin aubelangt, so sei diess eine grossartige Quelle, welche aus einem 13 Meter im Durchmesser habenden zirkelrunden Bassiu emporsteigt, am. Grunde welchen Trichters sich ein weites Luftloch befindet, Das Heran- kommen der reinen, durchsichtigen Wässer dieser Quelle kündige sich durch ein Geräusch im Felsen an; sie steigen sprudelnd mit solcher Heftigkeit em- por, dass der Besucher sich beim ersten Signal dieses Geräusches eilig davon zu machen hat, will er nicht von ihnen eingehüllt werden, Darauf verschwin- den sie plötzlich zur Gänze, Die Pausen sind überdiess schon wegen ihrer Unregelmässigkeit sehr interessant, Oft treten sie in einer und derselben Stunde mehrmal ein, zu anderen Zeiten ergiesst sich die Quelle durch meh- tere anfeinanderfulgende Tage. Ja es kommt vor, dass sich das Wasser in der Quelle durch 8, 10, ja 142 Tage erhält. Wir können nicht umhin, die von Herrn Fournet gelieferte Arbeit überhaupt eine verdienstliche zu nennen, schon darum, weil dieselbe sich mit einem Gegenstande beschäftigt, der weit mehr cultivirt werden sollte, als diess zum Nachtheile der Wissenschaft bisher geschehen ist, nämlich mit den mannigfachen Erscheinungen der Quellen, insbesondere mit den quantitativen Sehwankungen ibres Ergusses, ja es ist unbestreitbar schon diess ein Ver- dienst des Verfassers, dass er wiederholt darauf aufmerksam macht, wie nur bei den wenigsten Quellen eine jederzeit gleich grosse oder gleich geringe Wussermenge abfliesse.*) “) Was übrigens Hr. Fouruet hier vom Standpunkte der Erfahrung aus- spricht, hat Ref. bereits im Jahre 1844 vom Standpunkte der Theorie aussprechen zu dürfen gemeint, freilich einer Theorie der Quellener- scheinungen, welche von der modernen noch jetzt beliebten vollständig N + u de 239 Leider aber vermisst man in der von Herrn Fournet gelieferten Hydro- graphie souterraine durchaus jene Gründlichkeit und unparteiische Unbefangen- heit, welche der Gegenstand wohl verdient hätte, Die auffallendsten Differenzen der Ergiebigkeit werden kurzweg gemeldet und mit einer oberflächlichen Hindeutuaug auf die begleitenden atmosphärischen Zustände, aus denen sie sich gleichsam von selbst erklären sollen, ab- gefertigt. Referent hat jedoch bereits bei einer anderen Gelegenheit *) gezeigl, dass die scheinbare Uebereinstimmung der Quellenoscillationen mit den Barometer- schwankungen eben nur eine scheinbare, wenigstens nur eine sehr allgemeine, keineswegs aber eine solche sei, die uns berechtigen könnte, den Grund der Quellenoscillationen wirklich und ohne weiters in den Oscillationen des soge- nannten Luftdruckes zu suchen, Und so dürfte sich auch Hr. Fourget bei genauerer, wissenschaftlicherer Beobachtung der von ihm besprochenen oscillirenden und intermittirenden Quellen sehr bald überzeugen können, dass die Zunahme des Quellenergusses manchmal schon in den allerersten Tagen ‚einer längeren Regenperiode, ja nicht selten schon vor dem Eintritte der Regenzeit stattfindet, und dass also wenigstens in allen soloken Fällen es geradezu absurd wäre, zur Erklärung der schon vor dem Regen oder nach kaum ‚begonnenem Regen eintreienden grösseren Ergiebigkeit den erst nachfolgenden oder wenigstens noch nicht lange vorher eingetretenen Regen benützen zu wollen, Zu wünschen bleibt jedenfalls, dass recht bald aucb in unserem Vater- lande sich Männer finden möchten, die sich die dankbare Mühe nicht ver- driessen lassen, sorgfältige Beobachtungen über die quantitativen Schwankun- gen der ihnen zugänglichen Quellen anzustellen und solche von Zeit zu Zeit zu veröffentlichen, wobei Ref, schliesslich nur noch an jene Bemerkungen erinnern zu sollen glaubt, welche von eben dieser Zeitschrift, und zwar im November- und Decemberheft 1859, daun im Juliheft 1860 über den in Rede stehenden Gegenstand schon gebrecht wurden. verschieden ist. Ref, sagte nämlich schon im J, 1844 in seinem damals (bei Otto Wigand in Leipzig) herausgegebenen Werke: „Während ich jedoch der Meinung bin, dass der absolut constanten, d. h. jener Quel- len, die nicht nur beständig fliessen, sondern die auch Tag für Tag und Stunde für Stunde dieselbe Menge Wassers geben, relativ nur wenige und die ungleich grössere Mehrzahl der Quellen eigentlich unter die Classe der remittirenden zu rechnen sei“. .,.. *) 3. Lotos, Ztschft. etc. Juli-Nummer 1869 „Bemerkungen zu Herrn Dr. Cartellieri’s Schrift; Die Frauzensquelle in Eger-Franzensbad und der atmosphärische Luftdruck“, 240 Nachschrift. Der hier neuerdings vom geschätzten Herrn’ Verf. an- geregte Gegenstand hat vom wissenschaftlichen wie praktischen Standpunkte aus betrachtet, unseres Erachtens eine solche Wichtigkeit, dass wir nicht umhin können, denselben den betreffenden Fachmännern angelegentlich zur wiederholten Würdigung zu empfehlen; namentlich werden uns hierher 'gehö- rige genaue Beobachtungen, an den verschiedenen Quellen selbst gewissenhaft angestellt, recht willkommen sein, da letztere unumgänglich sind, um der Wahrheit näher zu rücken und zu richtigeren Schlüssen zu gelangen, als diess bisher möglich war. Die Redaction. Pflanzengeographische Mittheilungen. Von Dr. Johann Palackıj in Prag. (Fortseizung von S. 71.) “ Die Orobancheen (11 Genera mit 151 Species im Decandolle’schen Pro- drom) gehören zu den Familien mit der selisamsten Verbreitung. Ihre Masse ist 'mediterran und mitteleuropäisch, jedoch so, dass ausserhalb ihrer Süd- gränze (Capwerden, Berberei, Abyssinien noch 2 Species am Cap (Ptelipea ramosa, Orobanche purpurea), eine am Syanriver in Australien (0. eernua) vorkommen. Die Tropen haben keine eigentlichen Urobancheen, fast nur die zweifelhaft verbundenen Gattungen Aeginetia (Indien), Epirhizanthus (Java); die äussersten Formen sind Ol cernua Jemen, oenata Arabien, Boschriakia glabra Mexico, wie Conopholis americana, Phelipea subacaulis indica, Indien, Phelipea senegalensis, calotropidis (Südseeland). Die Nordgränze bilden Si- birien (Ph. lanuginosa, ramosö), Schweden Lathraea squamaria (mit Ausschluss von Lappland) Canada etc, Auffellend ist die bedeutende Anzahl von Species mit höchst beschränktem Vorkommen, deren mehrere Dutzende sich finden, so Or. avellanae Pfund bei Prag, Klugei bei Boon, Ph, Fraasii bei Tripoloa, Or, fuliginosa Hymettus. Das Mittelmeerbecken ist besonders im Süden und Osten am reichsten, doch dürf- ten noch neue Entdeckungen die Verhältnisse ändern. Europa hat 108 Species bei Nyman. Die Verbeusceen (42 Genera mit 652 Spec. Prodr.) treten dafür als ganz entschieden tropisch, und zwar zunächst tropisch-amerikanisch auf, Das tro- pische Amerika hat nicht weniger als 385 Species, wobei das nördliche ge- mässigte und südliche nöch viele Species zählt, so dass Amerika zusammen über 400 Species hat, während Afrika nur 52, Asien nur 146, Australien 36 und Europa gar 4 nur zählt. Das zweite Maximum fällt nach Indien. Die Nordgränze bildet für Europa Gothland (Verbena officinalis), Wir müssen uns hiebei nicht Zu m: u u a en Scene ee N ln TU ET 241 lauter Kräuter vorstellen, denn abgesehen von den Oriceemien hat Vitex lanigera auf Madagaskar 15‘, Iignum vitae in. Australien. 70’, geniculata auf den Philippinen 50°, cymosa iu Brasil 20', Citharexylum cinereum 20’, Die Wenigsten erreichen ein kaltes Clima, doch gedeiht Verbena dissecta auf den Anden in 15000, minima an dem Titikakasee, wie, denn überhaupt die Anden sehr reich an ihnen sind. Einige von ihnen sind Culturunkräuter wärmerer Gegenden, wie Lippia asperifolia, nodiflora, Verbena officinalis (Cap, Austra- lien, Buenos Ayres, Mexico, Japan). Die artenreichsten Genera sind Verbena, Lippia mit 85 Species, Clerodendron 87, Vitex. 59, Premua 46, Lantena 52, Stachytarpheta 43 etc. Die Scrophularineen des Decandolle’schen Prodromus (167 Genera mit 1844 Species) zeigen eine eigenthümliche Verbreitung, Ihre Masse scheint auf den ersten Augenblick tropisch ; bald aber überzeugt man sich, dass das Mittelmeerbecken eine eigene Reihe polymorpher Formen hat, die. den tropi- schen nicht ähneln. Ja, obwohl sie im Allgemeinen iu arktischen und alpinen Gegenden selten sind, so ist doch die ganze Abtheilung. der Euphrasien nor- disch und Pedicularis gehört zu den charakteristischen Pflanzen der arktischen Zone, obwohl seine Verbreitung bis Mexico, zu dem Himalaya, Cabul, Persien, Caucasus, Griechenland und zu den Pyrenäen reicht. Obwohl fast jede Gegend der Welt Scrophularineen hat, so kann man in dieser Familie nachstehende grosse Gruppen annehmen, nämlich: 1. Die europäischen gemässigten mit West- und Hochasien (Verbaseum ‚92 Species, bis zum Altai, Indien, ‘Sinai, Egypten, Atlas, Kanarien), Celsia (24, Irmondi, :Abyssinien, sonst Mittelmeer- becken), Linaria 122 Species bis auf L, canadensis im gemässigten Nord- und Südamerika, sonst China, ‚Birma, Arabien, Capwerden ; Scrophularia (80, 1 Sp; in Nordamerika, sonst Himalaya bis. .12000’, Abuschir,Sivai, Canarien),. Digi- talis (18, Sibirien, Caucasus, Kleinasien) etc. — 2. Die Andinen und nord- amerikanischen Formen, da diese geographisch kaum zu trennen sind (Salpi- glossis, Schizanthus, Calceolaria (114, von. der Magellaustrasse und den Falk- landsinseln bis Quito, 1 in Neuseeland), Pentitemis 54 Arten (Quatimala, Ca- nada, Corltonhouse, Nutkasund), Mimulus (theilweise Canada, ‚Chile, von 31 Species 4 Australien, ‚2 Indien, Java, 1 China, Madagaskar, Tasmanien, Abys- - sinien), Castillya, (34 vom erktischen Amerika ‚bis Peru (2) und Brasilien (1), C. pallida (arktisch bis zum Ural. und Aitai), Lamourouxia (Mexico, Peru), - Bartsia (von den 27 Sp. 2 Europa, 3 Abyssinien, der Rest auf den Anden. .— 3..Die Capregion (Diascia, Nemesis, Nycterinia, Chaenostome, Lyperia, Manu- lea). : Die übrigen Regionen sind weniger bedeutend an Zahl und. eigenen Formen, doch kann man noch. eine vierte Region im tropischen Amerika 'an- nehmen; Schwenkia. (1.Guinea, Brunfelsia, Angelonia, Gerardia.) : Die Mehr- zahlı'von.‚Herpestis,; 3-Afrika, 3 Asien (H. Monnieria fast überall unter den Tropen), von Buddleja ete., dann mit Mühe eine 5.Region im tropischen Asien 242 (Vendellia, Limnophila, Tosenia (der Majorität nach). Einige Species sind bloss nach allgemeinen Grundsätzen unter den Tropen (Buchnera), viele sind ganz irregulär, so Limosella (Spec. Europa bis Sibirien und Ahyssinien, 1 Canada, Columbien, Falklandsinseln, Neuseeland, Bay, Australien, 2 Cap), Gratiola (1 Sp. in Europa, Songarien, Nordamerika, 12 in Nordmeergebiet, 2 im Mittelmeer- gebiet, 3 Tasmanien, Australien, 1 Neuseeland). Euphrasia (1 Sp. Europa, Sibirien, Himalaya, Nordamerika, je 1 Alpen, Azoren, Himalaya, Neuseeland, Peru, je 4 Australien, Tasmanien, Chile), Veronica (158 Spec., von denen einzelne ganz merkwürdig abnorm sind, wie V. serpyllifolia Europa bis Al- gier, Himalaya, Jamaika, Anden, Cap; V. anagallis in Europa, Canarien, Algier, Fajum, Sinai, Persien, Indien, China, Japan eto. Eine eigene Gruppe bilden die strauchartigen Neuseeländer Ver., von denen V., salicifolia 15‘ erreicht. Uebrigens wird diese Familie in vielen Gegenden strauchartig, so Pawlownia (Japan), Halleria, Nuxia (Cap) ete. Die von Philippi inder- Atacamawüste gesammelten Pflanzen, nahe an 400 Arten, wovon ihm 260 neue erschienen, bieten 26 Genera, die in Chile noch fehlten. Die stärksten Familien sind: Compositen 56 Spec., 32 Leguminosen, 25 Gräser, 21 Portulaceen, 20 Solanaceen, 16 Borragineen, Malvaceen, ferner 15 Cacteen, Cruciferen, 13 Nolanaceen, 11 Scrophularien Cyperaceen, Umbelliferen und 10 Chenopodiaceen. Die stärksten Genera sind: Adesmia 12, Senecio 11, Cristaria Calandrinia 10, Eritrichium 9, Oxalis 8. Seltsam ist der Mangel an Orchidaceen, Myrtaceen (die in Chile an Exemplaren so reich sind), Escallonien, Tropaeolen etc, Philippi unterscheidet 3 Zonen, die littorale, paposane und innere, — Neu sind: Ranunculus exilis (11000°) Berberis litoralis (2°), Nasturtium anethifolium; Sisymbrium carnosulum, stric- tum, niveum, amplexicaule; Mathewsia incana, Lepidium spathulatum, Hexaptera frigida, Mevonnillea parviflora, Gays. orblculata, aptera; Viola littoralis, frigida (10600°), Krameria iluca, Frankenia aspera, Arenaria denticulata, stenocarpa, teretifolia, lignosa. rivularis; Drymaria paposana, Cristaria integerrima, folioss, coneinna, lobulata, heterophylla; Sida clandestina, megalorbiza, coneinna, mo- desta; Hypericum dichotomum, Dinemandra strigosa, ramosissima, subaptera ; Oxalis ornithopus, trichocalyx, ornata, paposana, fruticula, caesia; Linum pa- posanum, Duvana crenata, Trifolium concinnum, Psoralea azurea, Phaca de- pauperata, clandestina; Astragalus cachinalensis, Vicia modesta, paposana, Adesmia micrantha, pusilla, eremophila, frigida, graveolens, atacamensis hystrix, erinacea, sessiliflora; Zuccagnia mucronata, Cassia misera, paposana ; Acaena canescens, Malesherbia decerticola, ovata, lactea, Huidobria fruticosa, Tetra- gonia macrocarpa, microcarpa; Stichophylium bryoides, Microphyes littoralis, Calandrinia occulta, littoralis, cachinalensis, modeste, leucocephala, calyeina, spicata; Silvaea pachyphylla, celosioides, amaranthoides, conigioloides, Diazia portulacoides, Echinocactus humilis, cinereus, occultus, conglomeratus, Cereus 243 nigripilis, atacamensis, Eulychnia breviflora, Opunlia atacamensis, Azorella de- pauperata, Mulinum crassifolium, Gymnophytum foliosum, speciosissimum ; Ere- mocharis fructicosa, Domeykoa oppositifolia, Eryngium pulchellum, Heloscia- dium deserticola, Cruikshankia tripartita, Valeriaua pubescers; Boopis caespi- tosa, Urmenetea atacamensis, Chondrochilus involucratus, Gypothannium pini- folium, Jobapter virgatus, Oxyphyllum ulieinum, Polyachres roseus, carduoides, Chabrea modesta, Achyrophorus glaucus, grandidentatus, foliosus; Eupatorium Remyanum, Stevia menthäefolia, hyssopifolis, Erigeron paposanum, Haplopap- pus rigidus, Bacharis tota, Closia elata, anthemoides, discoidea, pusilla, Vas- quezia biternata, Senecio albolanatus, chrysolepis, xerophyllus, eremophylus, troncosi; paposanus, crispus, luridus, cachinalensis, Almeidae, myriophyllus ; Artemisia copa, Cephalophora littoralis, Centaurea cochinalensis, Polyclados cupressinus, Brachyandra macrogyne, Pratia atacamensis, Centnnculus erectus, Glaux atscamensis, Cynoctonum viride, Erythraea paposana, Varasia podocarpa, Argylia glutinosa, incapa, tomentosa; Gilia andicola, Spomea paposana, Cuscuta floribunda, Nama stricta, Eutoca frigida, Phacelia viscosa, Coldenia littoralis, atacamensis; Heliotropium lisariaefolium, rugosum, glutinosum, pycnophylium, Eritrichiam calycinum, hispidum, micranthum, ehactocalyx porviflorum, strietum, subamplexicaule, filiforme; Salvia paposane, Verbena bryoides, decerticola; Dicliptera paposana, Fabiana bryoides, Nicotiana crispa, Scapigera, frigida, Waddingtonia Noribunda, Lycopersicum atacamense, Solanum paposanum, Rho- palostigma microphyllum, pendulum; Lycium glaucum, deserti, horridum, hu- mile, Sorema elegans, bracteosa, parviflora, glutinosa, Alona vernicosa, xero- phylla, sphaerophylla, deserticole, mollis, mierantba, pusilla; Albrexia' villosa, incana, Selpiglossis parvifiora, Mimulus rarus, depressus; Schizanthus laetus, lacteus, Calceolaria paposäna, bipinnatifida; Statice plumosa, Plantago deser- ticola, littorea, brachyantha, Chenopodium frigidum (10800°), hastatum, Atri- plex mucronatum, deserticola, atacamense, microphyllum; Quinchamalium car- nosum, thesioides, Euphorbia lactiflus, copiapina, Chiropetalum canescens, Croton collinus, Freisea erecta, Peperomia Doelli, Triglochia fonticola, ataca- mensis, Potamogeton filifolius, strictus, Pitcairnia chrysantha, Sisyrynchium azureum, Dioscorea tenella, Rhodophiala uniflora, laeta, Alstroemeria violacen, pauperöula, Scilla triflora, Leucocoryne uarcissoides, Oxychloe andina, Juncus deserticola, nitidus, depauperatus, Heleocharis atacamensis ; Scirpus deserticola, Isolepis atacamensis, Carex ‚misera, Stipa frigida, Sporoholus scabra, Polypo- gon cachinalensis, microstachys, Agrostis distichophylla, Deyeuxin robusta, deserticola, Poa paposana, eremophila, Festuca deserticolä; Elymus paposanus ; Polypodium squamatum ; Tulostoma deserticola. Man sieht, dass diese Sammlung sowohl tropische als gemässigte Typen 244 umfasst. Der allgemeine Charakter. ist der von Chili, von der eigentlichen Andenflora treten nur einzelne Repräsentanten auf. Interessant sind die zahl-. reichen Fettpflanzen. (Fortsetzung folgt.) Miscellen. *,* Herr Prof. Fr. X. Zippe gibt zuerst in seinem neuesten Lehrbuche der Mineralogie (Wien 1859) an, dass einige, besonders die derben schwärz- lich-violetten Abänderungen des Flussspathes beim Reiben nach Ozon riechen, (Im Texte heisst es zwar „nach Chlorgas*, in den Verbesserungen ist aber „Ozon“ angegeben). Dieser eigenthümliche Geruch ist so stark und unan- genehm, dass der Name „Stickfluss“, den die Bergleute dem Minerale gegeben haben, gerechtfertigt erscheint und es begreiflich wird, dass sie, wie Schaf- häutl mittheilt, beim Berühren desselben von Unwohlsein befallen werden. *,* Im Julihefte der Sitzungsberichte (1860) der Wiener kais. Academie theilt Hr. Prof. Eduard Schäfer einige interessante Beobachtungen mit über die _ Arsenikesser in Steiermark, die sich grösstentheils im nördlichen und nord- westlichen Theile des Landes befinden, namentlich in den Bezirken Leoben, Hartberg und anderwärts. Manche derselben nehmen täglich oder jeden zwei- ten Tag Mergen von 2, 4 bis 5"/, Gran ohne Nachtheil zu sich. *,* In Alost soll ein Ackerwirth dadurch eine sehr reiche und üppige Hopfenernte erzielt haben, dass er den Hopfen nicht an Stangen aufwärts gezogen, sondern wagerecht an Geländern. Man kann bei diesem Verfahren die Blüthen besser vom Stocke weg lesen, wodurch der feine Blüthenstaub, das Aroma nicht verloren geht und keine Dolden zertreten werden, (Fr. Bl.) (Todesfälle., Am 30. Nov. I. J. starb zu New-Harmony (Indiana) der rühmlich bekannte Dr, David Dale Owen, Sohn des berühmten Robert Owen. — Am 2, December zu Eger der practische Arzt Dr. Johann Ja- cob Lorenz, ein eifriger Sammler von naturhistorischen Gegenständen (zum Dr. promovirt in Prag im Jahre 1836). — Am 5. December verschied zu Berlin nach mehrjähriger Krankheit der geheime Obermedicinalrath und Leib- arzt des Königs, Dr. v. Stosch, im 78, Lebensjahre. Redacteur: Wilh. R. Weitenweber (wohnhaft Carlsplatz, Nr. 5562.) ar MUSEEN v Zu hotos W00 September. ABGRUICHES nächst Jedownic in Mähren. ze 1.Eingang. II. Ausgang in die £rolsen Räume. a, fer L = ZN) enom.u.gezv.A.Medritzer. R En BSUREFED wi ee Al > ae BÄDER ‚ir, a u 87T ee IE NE in, MS 7 2 een Ana ar 52 nn lin malen ach meiden ae) 7 Bahn 5 ii 13 ae 2: na he he aan; EN ne en ei ne ii - \ Zi, * RENTE a vn