' .L^ 5%,; .,...■' MM //f r7> f^r. ijy LIBRARY OF IQ85_I056 ■Ib :^ Ma g a z i n der Entomologie. Herausgegeben E. F. G e r m a r, Dr. d. Pliilof. , aufs. Prof. d. Mineral. , Director der akadem. Miner. Samml. zu Halle, der naturf. Gefellfch. der Wetterau, zu Halle, Marburg, Berlin, der Societ. für Forft- und Jagdk. zu Dreilsigacker , d.er k. f. ökon. Gef. zu Leipzig, der miner. Gelellfch. zu Jena und Dresden Mitglied, und J. L. T. F. Zincken, genannt Sommer, beider Heilkunde Dr., Hofmedicus zu Braunfcliweig. dff naturf. Gef. zu Jena, Halle und der Wernerfchen naturf. Gefellfchaft zu Edinburg Mitglied. Dritter Band. Mit 3 Kupfertafeln, Halle, bei J, Chr. Hendel und Sohn, i 8 i 8. Dem ausgezeichneten, höchfl; verdienten Entomologen P. A. L a t r e i 1 1 e, Mitglied der königl. Akad. der Wiffenfcb, EU Paris, u. f. w. "\vidmendiefenEand mit ganz vorzüglicher Hochachtung und Ergebenheit di Herausgeber. Inhalt. I. Naturgefchichte des Bruchus ruficornls, von E. F. Germar, mit Abb. auf Taf. i. . Seite i. II. Ueber den Bonibyx der Alten , von A. Keferftein. . . . . . ' 8« III. Nachträge und Berichtigungen zur Mo- nographie der Apionen von G. . • 37, IV. Beiträge zur NaturgefchJchte der gro- fsen Hornifse, von P. VV. J. Müller. - 56. V. Beiträge zur Naturgefchichte der Gat- tung Claviger, von ebendemf, mit Abb. auf Taf. 2. , . . « » " 69- VI. VI Inhalt. VI Die Linneifchen Tineen in ihre natarü- chen Gattungen aufgelöll und befchrieben von Zinckcn {;cr.annt Sommer. . . Seite n3. Zufätze zur Monographie der Chilenen. - ii3. Monographie der Gattung Phycis. . - n6. VIF. B merkungen über einige Gattungen der Cicadarien von G, , . , - 177. VIII. Vermifchte Bemerkungen über einige Käferarten , mit Abb. auf Taf 3. . - 228, IX. Die Familien und Gattungen der Thier« Infekten von C. L. Nitzfch. . . - 261. X. Literatur. . . . . . - 317, Lamarck, HilV. natur. des animaux fans vertebres. . . . . . - 017, Cuvier, le regne animal disftribue d'apres fon organifation. ... - o3g. Fallen, Diptera Sueciae. . . - 3vS"2, — Specimen novam Hemiptera dis- ponendi methodum exhibens. - 363. — Monographia Cimicum Sueciae. - 365. Sauter Eefchreib. des Getraidefchändcrs - 366. Beiträge zur baierfchen Infekten Fauna, - 0G7. Bonelli , übfervations entomologiques Part. II, - 369. Schönherr Synonimia infectoium. Vol. III, - 374. Leach Inhalt. VII Leacli , on the genera and fpecies of epro« boscideous infects . . , Seite 075. Zoological Miscellany. Vol. IL IIL - 077. Kirby and Spence, introduction to ento- njology. Vol. I. II. , . - 099. (Charpemier) Verzeichnifs der europäi- fcben Schmetterlinge. . . - 4o*« Gravenhorft Monographia Ichneumonum pedeftrium. ... - 401, Nova Acta reg. Societ. Upfalienfis. Vol. VII. - 4o3. Walkenaer, Memoires pour fervir a l'hi- Iloire natur. des abeilles lolitaires du genre Halicte. ... - 409« Kunze entomologifche Fragmente. . - 409. Rengger pbyliologifche Unteifuchungen. - 410. Germar Reife nach Dalmatien und Ragufa, - 414. Charpentier Bemerkungen, . . - 41(3. Paykull Fauna Suecica, . • - 41^. XL Miscellen ; ♦ 4i8. Infekten im menfchllchen Körper. . - 4i8> Käferzucht aus Larven, . • . -419. Manna von Cicaden. . , . , - 422, Aufbewahrung der Spinnen. • . - 423. Rüffelkäfer mit vorftehenden Kinnbacken. • 424. Erkennungs - Zeichen der Bienen. , - 426. Raupen von Graph, candelifequa und Ha= dena Pteridis. . . . , - 428. Verwaltungen durch Lip, dispar, ^^ • 43». Bei' viH Inhalt. Beiträge zur Gefchichte der Gras • Eule. Seite 433. Nachricht über einige dem Sommerrübfa- inen nachthrilige Infekten. . . - 439. Ueber die Urfache des fogenannten Oe- ligwerdens der Schmetterlinge. . • 445. Beiträge zur Niturgefchichte einiger aus- ländifchen Schmetterlinge. . . - 45o. Knochs Tod. ,...,- 458* • 1. »0«E= Nacurgefchichte des B r uch US r uf ic or n is von E. F. G E R M A R. Zj'.var ift es längft bekannt, dafs in den nach Europa gebrachten oft • und weftindifchen Cocosnüf- fen , nicht feiten Larven und Puppen von Bruchus Arten fich finden , die hier auskriechen , aber noch hat Niemand > fo viel wir wiflen , die Befchreibung der früheren Stände geliefert, und wir halten es daher nicht für überflüffig, dies zu thun. Es wa- ren nach Braunfchweii^ öfter von den Weftindifchea Infein wurmftichiche Cocosnüffe *) gekommen, und Freund Zincken war fo gefällig, uns Raupe, Pup- pe, Kiafer, Nufs und die dazu gehörigen Bemer- kungen zu fenden , die uns in den Stand fetzten, Zeichnung und Befchreibung zu entwerfen. In den frifchen Nüffen, welche im Herbft ia Braunfchweig ankommen, ift die Larve gewöhnlich halb *) DiefeNüffe gehöten einet Bactris-Art an, wahrr Icheinlich Bactris minor« ßmd in, A I. Germars Naturoefchichte O' halb erwachfen, und erreicht erft im Februar und 'M'drZ ihre volle G ö*" e Ausgewachfen ( Fit(. lO Hilfst fie einen reichlichen Zoll und darüber, ifl auf der Unrerfeite platt gedrückt und oben gewölbt, nach dem Äff er 7ai allmählich verJciimälert, vorn -aber halb fo breit als lang. Sie hat von Natur einen g^ princ. ed. Schneid. .1., 10 II. Ueber den Bombyx der Alten jjznfammen leben, die vefpae gnnuae, die Anthre- „nen und die Tentliredinen ; drei aber einfam, 3, nämlich i) die kleine Sircnis, von Farbe dunkel- „braun; 2) die giöfsere Sircnis, fchsvä'-zlich und 3, bunt, und endlich 3^ die gröfste Art, die bomby- jjlius genannt wird.'' Ohne uns darauf einzuladen, welche von den. jetzt bekannten Hummeln der bombylius des Arifto- teles ift, wollen wir nnr noch einige Stellen anführen, die, wie wir glauben, unfere Meinung, die auch die des trefflichen Schrank ifl, bedangen» In einer an- dern Stelle fagt derfelbe Schriftfteller ^): „Diebom- „bylii niften unter Felsflücken auf der Erde, indem 3,fie 2 oder etwas mehr Zellen bauen. Man findet j,auch darinn eine Spur von einem fchlechten Honig»" Und nochmals '^): „Einige Arten der Gattung bom- „byx verfertigen am Gemäuer oder dergleichen, fpitz 5, zugehende Zellen , und überziehen fie mit einec „feften falzartigen Materie; diefe find fo dicht und „ftark, dafs man kaum mit einem fpitzigen Inftru- 3,ment durchftechen kann. Sie niften auch hierinn, 5, und es erfcheinen wcilse, mit einer fchwarzen Kaut „umhüllte Würmer. Aufser diefem häutigen Wefen j, findet man auch Wachs in den Zellen , was abec 5, bleicher von Farbe ift, als das der Bienen" Dief© letztere Stelle fcheint Plinius '*) faft wörtlich über- fetzt zu haben » denn nachdem er von den BieneOf Wes* 9) HJft. anim. 9, 43. edit. Sehn. I., X oder 9, 27, <• jo) Eod. 5, 24. ed. Sehn. E, a cc, 1. 11) Hift. nat, 11, 22. edit. Hard. 25. vom Auscuk. Adolph Keferftein. 1 1 Wefpen und Crabronen gefprochen hat, fagt er: „die „vierte Gattung bilden die bombyces, die- in Affyrien ^leben, und gröfser als die übrigen find. Am Ge- „mäaer verfertigen fie ihre Neiler aus einer Erde, die „ein© falzartige Materie ifl:, und diefe find fo hart, „dafs man fie kaum mit einem fpitzigen Inftrument „ diirchftechen kann. Sie machen auch darin mehr „Wachs als die Bienen, und hernach entlieht ein grc5- „ fserer Wurm." Wir fehen hieraus , dafs Plinius fall blos Ariflo- teles copiert hat und daCs allein der Zufatz, dafs dio bombyces in Aflyrien leben, fein Werk ill, weswegen wir auch dagegen gerechtes Mifstrauen hegen muf- fen, da Ariiloteles davon nichts fagt, und dies eben der Grund zu feyn fcheint, aus dem Plinius den bom- byx als Seidenwurm damit verwechfelt hat. Doch kann CS immerhin feyn, dafs diefer bombyx auch in Affy-, rien vorkommt, wie aber Schrank^*) dadurch hat Gefahr laufen können, den Arillotelifchen bombyx als eine von dem bombyx asfyrius des Plinius ver- fchiedene Art anzufehen, ifl: uns unbegreiflich. Die- fes Infect wurde auch /3f/ii3>| ^^) und ßf///3g/| **^ genannt. Wir liefern nun, um unfere vorher aufgelleilte Meinung zu vertheidigen , die Naturgefchichte de?r Hummel, und namentlich der Mauerhummel (apis mu* 12) L, c, 13) Nicander Theriaca V. 8o5. j4) Nicander Alexipbar tnaca V, i83» 12 11. Ueber den Bombyx der Alten muraria), wie fic Seh rank in feiner faiina boica *^) 'bafchreibt: ,»E)ie Miitterbiene, fagt er, fangt oft ,jim April an ihr Neft: zu bauen. Nachdem fie fich „ den Platz dazu auserfehen hat, fucht fie in der Nach- j^barfchaft den dazu gehörigen Sand, der doch etwas 5,fettig foyn niufs, auf; mit einer Art Leim , die aus „ihrem Munde tritt, klebt fie Körnchen an Körnchen, „bis das Klöschen die Gröfse eines Hafenfchrotes hat» 5, Mit diefem Mörtel bauet fie zuerft die Fingerhut- „ förmigen Zellen, eine nach der andern, jede etwa „ einen Zoll hoch und einen halben im Durchmefifer. „Sie find aufsen uneben, innwendig glatt. Während ,, eine Zelle gebauet wird , wird fie auch nach und „nach mit Futterbrei ausgefijllt, ein Ei hineingelegt „und endlich gefchlofs^en. Vier bis 8 Zellen machen „das Kefl; aus. Die Zwifchenräume werden mit „Mörtel gefüllt und das ganze Neil wird mit einer „Mörteldecke eingefchlofsen. '' Wirfehen hieraus, dafs dies im allgemeinen mit dem, was Ariftoteles darüber fagt, übereinftimmt, und dafs, wenn auch der Ariftotelifche bombyx oder bom- bylius nicht diefe apis muraria ifl:, er doch in das Gefchlecht gehört: vielleicht ifl: er Schrank's apis lapidaria, in deren Zellen man auch etwas Honig findet, und da fie von drei fehr beträchtlich verfchiede- uen Gröfsen vorkommt, indem die gröfsten die Weib- chen, die mittleren theils Arbeitsbienen theils Drohnen und die kleinften blofse Arbeitsbienen find, fo könnte mao i5) II., 2. p, 365. vom Auscult. Adolph Keferftein« 13 man hierinn die firenis minor, major und den bom- bylius des Ariftoteles finden , wie er auch aus unfern Bienen dreierlei Arten gemacht hat. Doch kann die- fes Infect auch eine bisher noch unbekannte Hummel- art, die in Griechenland und Afien vorkommt, feyn; oder die zwar bekannt ill, deren Naturgefchichte wir aber nicht wifsen , denn feine Befchreibung ifl zu un- beftimmt, als dafs wir einen ganz gewifsen Schhifs daraus ziehen könnten. Das zweite Inlect, welchem die Alten den Na- men bombyx oder bonibylius gegeben haben, brachte feine Art Seide hervor. Ariftoteles ^°) fagt davon: „Aus einem gröfseren Wurm der gleichfam Hörner „hat> und fich vor allen andern auszeichnet enifheht „ zuerilnach feiner völligen Verwandlung eine Rau- „pe; hierauf ein bombylius und aus diefem ein necy- 3, dalus. Alle diefe Verwandlungen gefchehen binnen „ 6 Monaten. Von diefem Thiere löfen einige Wei- 5, ber das Gefpinnft (die bombycia) los, und has- „peln es ab; hernach weben fie es wieder ^'7); zuerft ^ foll 16) Hlft. anlmal, 5, 19. ed. Sehn. E <^, 6. oder 5, 17 , 6. 17) Hier erwähnt Heeren (in feiner trefjfJichea Schrift: Ideen über Politik, Verkehr und Handel der alten Welt. Erfter Theil. Göttingen. 1805. ö. pag. 142), dafs bei diefer Stelle: rot ßo^ßwix V£(yi^ bereits Salmas, ad Solin pag, 101 gezeigt hätte, wie diefe Worte überfetzt werden müfs» ten : die Weiber wickeln die Gefpirinft» ab und 14 II. Ueber den Bombyx der Alten „foll auf der Infel Cos, die Pamphila , die Tochter „des Latois, diefe Art zu weben erfunden haben." Diefelbe Stelle hat faft n\ örtlich Plinius überfetzt, der nachdem er von dem bombyx asCyrius gefprochen hat, fagt **): 35 Es giebt noch eine andere Art, wie die- weben dann mit den Fäden; und dafs, wie wir diefe Stelle überfetzt haben, und wie lie auch Ichon von Plinius übei fetzt wäre, falfch fey, und dafs namenllich diefer letztere (in der gleich an- zuführenden Stelle _) den Ariftoteles hier ganz mifsverftanden habe ; aber theils verträgt fich unfere Ueberfetzung fehr gut mit den Worten; theils können wir hier in den Plinius um fo we- niger Mifstrauen fetzen, da die Lage der Sachen zu feiner Zeit noch diefelbe w^ar, wie zu der des Ariftoteles, indem die Römer noch nicht die Sei- denzucht kannten, fondern meift rohe Seide er- hallen zu haben fcheinen , die he weiter verarbei- teten. Plinius hat aber diefe Meinungen nicht nur in der aus dem Ariftoteles aufgenommenen Stelle, londern er fagt auch am andern Orte (6, 17): un» de geminus feminis labor, fila rcdordiendi lurfus- que texendi, — Sollte man nicht vielleicht diefe Stellen alle fo verftehen könpen, dafs die Grie- chen die Seide roh bekämen, und diefe nun eril mit Baumwolle oder einem andern Stoffe verbun- den, und f o , da blofse Seide zu koftbar gewefen wäre, diefe verarbeitet hätten ? So würde un- fere weiter unten aufgeflellte Meinung, dafs un- ter den bombycinifchen, coifchen imd feidenen Gewändern immer nur eine Halbleide zu verfte* hen fey, fehr dadurch beftärkt. 18) Hift, nat. n, 2Ä ed. Hard. 2^. vom Auscult. Adolph I^eferftein. 15 „ fer entlieht. Aus einem giöfsein Wurme der zwei „Höroer hervorfteckt und ganz von befonderer Art ift, „entlieht zuerfl eine Raupe, hernach das, was bom- „bylius genannt wird, und aus diefem der necyda- „his, woraus endlich binnen fechs Wochen der bom- 5, byx entlieht. Sie machen nach Art der Spinnea j, Gewebe , welche zu kördicheii KU idern der Frauen- „ Zimmer gebraucht und bombycina genannt werden, „Zuerll diefe abzuhaspeln und wieder zu weben , hat „auf Ceos die Pamphila, Tochter des Latois erfunden, „welcher der Ruhm einer grofsen Erfindfamkeit um „die weiblichen Rleider fo durchfichtig als möglieh zu 3, verfertigen nicht abgefprochen werden kann.'* Es leuchtet hieraus hervor, dafs fowohl das zum Bienengefchlecht gehörige Infect, als auch das, was Seide macht, untermilcht bombyx und bombylius ge- nannt wird. Es drängt fich daher- fchr natürlich in uns die Frage auf, cb nicht, da doch diefe Infectea von einander fo verfchieden find und auch zwei ver- fchiedpne Namen exiftiren , jedes einen eigenthüm- lichen Namen geliabt habe, welche durch irgend ei- nen Zufall vernüfcht w'ären? Ob;.'Jeic)i Arillopha- nes*^),Tzetzes *°) und Suidas '^), wenn fie von bombylius reden, immer unfere Hummeln darunter begreifen, fo Tagt doch Hesychius aus drücklich: „ die bombyces find Thiere, welche Flügel ^ j> ha- 19) In vespis. 20) L. c. «0 L. c. i6 II. Ücber den Bombyx der Alten ^ haben, fo wie die Wespen, und die bombylii find ,,Thiere, die fich zu den Wespen verhalten, fo wie „eine grofse Biene zu einer kleinen ; und felbft Ari- ftoteles nennt zwar den Soidenwurni bonibylius, wenn - er abt^rvon unferer Hnmmel redd, gebraucht er nach den eben angelöhrten Stellen bombyx und bombylius glekh bedeutend. Sollte daher das Seidebringende Infect von den Alten bonibylius aiisfcliliefsend genannt feyn , fo fliehen diefein zu viel Autoritäten und befon- ders Ariftophanes entgegen; follten lie es aber aus- fchliefsend boiubyx genannt haben, vi'ofür ncch fpricht dafs die Seide, die daraus gewonnen wiid, überall bombycia und bombyclna heifst, was fich doch eher von bombyx als von bombylius herleiten läfst, fo i(t befonders AriHoteles dagegen, der in der Hauptftelle von bombylius und nicht von bombyx fpricht, und eben fo Plinius in der aus dem Ariflioteles aufgenomme- nen Stelle, übrigens aber, fowohlunfere Hummel als den Seidenwurm bombyx nennt. Wir glauben nun fo viel bewiefen zu haben, dafs von den Alten die Worte bombyx und bombylius gleichbedeutend gebraucht find, und dafs wir nicht ia ihnen eine Trennung der Infecten, die darunter be- griffen werden finden können, und kehren nun zu der näheren Unterfuchung des Seidebringenden Infec- tes zurück. Was die Naturgefchichte deffelben betrifft, fo befchreibt fie Ariftoteles in der oben angeführten Stelle fo ungewifs, dafs man faft daraus fchliefsea kann, er habe fie felbft nicht ordentlich gekannt; denn wo giebt es wohl einen Schmetterling der von der Ran- vom Auscult» Adolph Keferftein, 17 pe ans vier Stande durchlaufen follte, und doch Tagt diefer Schiiftfteller, dafb aus einem Wurme eine Rau- pe, aus diefer ein bombylius und aus diefem ein necy- dalus wird. Einen Wurm oder cv.a>KY\^ nennt er das- jenige **): ,, woraus duiRÜh die Vermehrung und voll- 5,knmmene Ausbildung der Frucht ein Thier entfteht." Was aber eine Raupe fey » davon Tagt er nichts be- ilimmtes, fondern nur im allgemeinen glaubt er *'), dafs ii]an die Ranpen als eine Art Würmer annehmen imifse ) und anderswo entflehen nach feiner Mei- nung **) die Raupen ans grünen Blättern und haupt- fächlich aus denen des Kohls » auch geibt er nicht blos den Schmetterlingen Raupen **"). Dafs et unter feineni Wurme eine Wahre Raupe Verftanden habö, geht aus der ßefchreib'ing deutlich hervor, deflo weniger wiflen wir aber , vVas wir aus feiner Raupe, die er Kot(A7ii/j nennt, machen föllen 5 denn anzunehmen, dafs er darunter die Puppe, unter bombylius den Schmetterling und unter necydalus das Ei verftanden, fo fteht diefem entgegen, dafs er nir- gends urifere Puppe üxiATTt} -, fondern yj^aotXia nennt, dafs unter ßofjißvhtos nicht fo wohl das vollkonimene Infect als das Gefpinnfl: zu verftehen ifi, woher maa auch beffer die bömbycia ableiten kann, und dafs un- 2a) Hift. anirfl. i , 5. in pr\nCi 423) De gener. anitnal. 3, g» Z^) Hift. anim. 5, 19, 25) L, c, BmU HL ß 18 n. Ueber den Bombyx der Alten ter necydalus wohl fchwerlich das Ei verftanden werden inufs, weil er nicht gewufst hat, dafs die Schmetter- linge Eier legen , und es nur in den Worten ^<^) zu ahnden fcheint : „zuerft entliehen auf den Blättern „kleine Pünktchen, und aus diefen kleine Würmer." Man müfste denn jene Stelle darauf hindeuten *'). ,,aUe Infecten bringen Würmer hervor, aufser die „Art der Schmetterlinge; diefe aber geben einer har- „ten Maße den Urfprung wie der Saame des Cnicus, „inwendig ifl: fie jedoch flüffig;" was unfers Erachten« nach mehr auf die Puppe als aof das Ei zu gehen fcheint. Es bleiben jetzt nur noch zwei Mittel übrig, wodurch fich diefe vier Stände erklären lafsen : wir muffen entweder unter y.cc}X7iv{ die eigentliche Puppe und unter bombyliu&blos das Gefpinnfl verftehen, dem jedoch entgegenfteht, dafs, wie Ariiloteles ausdrücklich fagt, dann aus der Puppe das Gefpinnft entftehen müfste; oder wir muffen annehmen, dafs er unter jCflfjUTrjt eine tolche Raupe verfteht , die in ihrem altern Zuftande eine andere Farbe und Zeichnung bekommen hat, welcher Meinung wir jedoch auch nicht huldigen können, da, wie wir zu zeigen bemühet feyn werden, unter dem bombyx der Alten unler jetziger bombyx mori verftanden werden mufs, bei demeine folche Ver- änderung der Raupe nicht ftatt findet. Wir können daher hieraus den Schlufs machen , dafs Ariftotcles die- fes Infect felbft nicht genau gekannt habe , und eben fo 26) Hift. animal. 5, 19. 27) L. c. vom Auscult. Adolph Keferftein. 15 fo Plinius , denn diefer, anflatt uns hierüber aufzu« klären, bringt noch mehr Verwirrung hinein, indenv er gar 5 Stände von der Raupe an rechnet und fagt» dafs aus dem necydalus noch ein bombyx würde. Es fcheint alfo y dafs er nur den Ariftoteles copirt , das Infect felbft aber nicht gekannt und mit der Nach- richt, die diefer davon giebt, wahrfcheinlich die ei- nes andern Schriftftellers vermifcht habe , daher diefe Stelle auch nur in fo fern Geweicht haben kann, als das, was Ariftoteles hierüber fagt) dadurch beilätigt wird. Durch Annehmurg diefer Meinung, dafs Arifto- teles und nach ihm Plinius das Infect nicht recht ge- kannt haben, läfst fich diefer Widerfpruch gegen alle neueren Erfahrungen am heilen erklären, und wir brau- chen nicht, was Uly ffes Aldrovandus ^^) gethan hat, den Text des Ariftoteles fowohl als den des Plinius für corrumpirt zu halten, was fchon deswegen un- wahrfcheinlich ift , da letzterer erften copirt hat. Ariftoteles fagt nicht, wo diefer bombylius vorkommt, um fo mehr mufs uns folgende Stelle des Plinius ^') in Erftaunen fetzen, worin es heifst : „Wie man „fagt, füllen auf der Infel Cos die Cypreflen, Tere- ,,binthen, Efchen und Eichen Biüthen hervorbringen» »»die 28) De ammallbus infectis Hbb. 7. Francofurti i6i8. f. Lib. II. cap. 6. der überhaupt eine ungeheuere Belefenbeit, dabei aber leider zu wenig Critik zeigt. 29) Hift. 11, 23. ed. Hard. 27. B 2 ao IL Ueber den Bombyx der Akea 5, die von den Platzregen herabgefchlagen und voa jjden Aflsdünftungen der Erde belebt werden. Zu- jjerft entliehen aber kleine und nackte Schmetter- „linge, die fich bei zunelimender Kälte in einem Ge- „fpinnfte cinlchliefsen und gegen den Winter ein dich« „tes Gewebe verfertigen, indem fie mit ihren fchar- „fen Füfsen die Wolle der Blätter abreifsen. Diefe „ziehen fie durch ihre Füfse zu Fäden, welche fie „bald zv/ifchen den Zweigen ausfpannen , gleichfani 3, als wenn fie durch einen Kamm gezogen wären. „Hiermit umwehen fie fich in einem länglichen Ge- 3, fpinnfte. Dann werden fie von den Menfchen ein- „gefammelt und in einer gelinden Wärme mit Kleien 5, ernährt, bis hieraus ganz befondere mit Flügeln ver- ,>fehene Schmetterlinge entftehen, die zu neuen Af- 3, beiten entlaflen werden. Die angefangenen Ge- ,, fpinnile aber werden im Waffe r erweicht, und mit 9, eJnerBinfen- Spindel (junceo fuso) in Fäden gezogen. „Es fchämen fich auch nicht die Männer, diefe Klci- 5, der als eine leichtere Bedeckung im Sommer zu jjtragen. So f ehr find fie des Panzers entwöhnt, dafs „ ihnen fogar ihr Kleid zu fchwer fällt. Doch bleiben „wir noch weit hinter der affyrifchen bombycia zu- 3, rück" Was uns in diefer Stelle hauptfäclilich auf- fällt, ifl: theils die Ungewifsheit, denn da er vorhin als etwas bekanntes den aflyrifchen bombyx erwähnt, fo weis er hier nur durch Hörenfagen , dafs es auf der Infel Cos auch bombyces gäbe; theils die Natnrge- fchichte diefer bombyces, die fo dunkel und verwor- ren ift , dafs man das Meifte davon für eine fabelhafte Er. vom Auscult. Adolph Keferftein. 21 Erdichtung halten mufs ; und doch ift diefes die eln- v.ige Stelle , worauf fich diejenigen flützert , die da be- haupten, dafs die bombyces von der ferica oder un- lerer jetzigen Seidenraupe verfchieden wären. Arifto- teles, v;ie wir fchon vorher bemerkt haben, und auch Piinius, in der aus ihm copirten Stelle, Tagen nichts über ihr Vorkommen. Piinius ziehet nur den ariiloteüfchen bombyx durch eine ihm als blofsen Compilator zu verzeihende Nachiäffigkeit als das Sei- debringende Infect zu feinem bombyx affyrius, und nimmt übrigens fo ziemlich mit dem Ariftoteles zu- faramen ; jetzt aber fagt er in einer wahrfcheinlich aus einem andern Schriftfteller gefchüpften Stelle, dafs das Seidebringende Infect auf der Infel Cos lebe, ■ woraus n)an denn gleich gefchloflen hat , dafs der ariflotelifche bombyx eins mit ihm wäre und auch auf Cos vorkäme, weil dafelbft die Webekunft erfunden ift. Diele Stelle beweill, wie man gegen Piinius ein gerechtes Mifstrauen haben mufs, weil er als blofser Compilator ohne alle Critik die Nachrichten feiner Vorgänger zufamraenftellt, denn wie fonderbar wäre es, wenn es auf der Infel Cos ein fo wichtiges Infect gegeben hätte, dafs es weder Ariftoteles , noch Piinius, noch irgend ein anderer Schriftfteller genau gekannt und befchrieben habe. Am allermeiftcn aber befeftigt unfere Meinung dafs Piinius nur gefabelt habe, weil dlefer felbft fowohl als Ariftoteles ausdrück- lich fagen : das Gefpinnft würde abgehafpelt und her- nach erft würden die Fäden zu einem Zeuge gewebt; nun kennen wir ^ber keinen einzigen Schmetterling, def- 22 II Ueber den Bombyx der Alten deflfen Gefpinnft abg'hafpelt werden könnte, aufser Bomb, Mori und Noct. Serici ; zwar es ift wahr, man hat z. B. verfucht , aus dem Gefpinnfte des Bomb Carpini eine Seide zu mac en , diefe ift aber theils fahr jjioT) ausgefallen, theils mufs das Gefpinnft C'rt gehackt und dann gelp^nnen werden. Es foll auch, we Moli na ^°) fagt: „in Chili, zwifcheti jjden Flülsen ?\ü\k\ und Mataquito, Stidenwürmer, „die den unfrigen ziemlich ahnlich find, geben, wel- sche auf den ßaimen etwas klein re Gefpinnfte als 5, unfere Seidenrai pe verfertigen, fich aber vortreff- „lieh abhafpeln laden und eine fehr gute Seide ge- ben." Der Verfalfer fprichr aber nur vom Hc^renfagen, und es kann damit eine ähnliche Bewandnifs haben, wie mit dem coifchen Bombyx. Wenn wir indefs an- nehmen füllten, dafs diefer Bombyx auf der Infel Cos wüiklich zu Haufe fey, fo müfste er wohl nach der Befchteibung der Raupe entweder zu der Gattung Pieris Schrank, weil die Raupen davon gleichfam zwei Homer haben, oder zur Gattung Cerura Ger- mar, deren Raupen fich in eine Gabel enden, ge- rechnet werden; aber zur erflen kann er deswegen nicht gehören, weil deren Arten ein viel zu dünnes Gewebe verfertigen , und zur letzteren deswegen nicht, weil ihre Gabeln doch nicht gut Homer ge- nannt werden können, und alle Schriftfteller reden ausdrücklich von Hörnern im Plural, weshalb man ihn 3o) Naturgefchichte von Chili überf, von Dr. Bran- dis. Leipzig 1786. 8. pag. 186. vom Auscult. Adolph Keferfteim 25 ihn nicht gut zu einer andern Familie rechnen kann. Nehmen wir aber an, dafs diefer bombyx imfer jetzi- ger bombyx mori ^') und der Schmetterling ift, aus deflen Gefpinnften die ferica der Alten kommt, fo fallen alle diefe Schwierigkeiten weg, denn Ariftote- les und Herodot kennen keine ferica, erfterer aber dafür bombycia i und feidene Kleider kannte man fchon zu diefen Zeiten, denn die fogenannten medi- fchen und perfifchen Kleider find nach Heerens ^®) Ver- 3O Vielleicht könnte uns hierbei die Kenntnifs der Larve der ISoct. Serici Fabric. eine gröfsere Auf- , klärung geben , da von ihr in Japan eine f»*ine Seide gewonnen w^ird , und fie mit der Raupe des ariftotelifchen bombyx mehr zufammentreffea könnte. In Fabricius ift nur das vollkommene In- lecr befchrieben , ob in den dafelhH ciiirten Schwe- difchen Abhandlungen vom Jahr 1781 vielleicht der früheren Stände Erwähnung gefchieht, kön- nen wir nicht fagen , da wir diefe Schrift nicht haben bekommen können. 32) In feiner oben angeführten Schrift : Ideen et caet. pag. i3c) — 146. Er bellätigt diefe Meinung noch aus den t'rocop. Persic. lib. I. cap 18. Uebrigens erwähnt unferes Erachtens Herodot nur an einer einzigen Stelle eines medifchen Kleides. Noch erwähnen deren aufser Jul. Poll. Aelian var. hift. 1, 22 in f. 7, 9. 8,7. und Curtius de rebus Alexandri Magni 6,5. 8, X2 in f. 9, 3 u. in med. Die gewöhnliche Kleidung der Perfer war nach Herodot 7, 61 ein langer mit Aermeln verfehener bunter Rock, Sonderbar ilt es, dafs nach Cur- tius 5, « in f. die Perfifchen Weiber keine grö" Iser« 54 n. Ueber den Bombyx der Alten VermuthunjT, die durch Suidas 3') betätigt wird, feidene Kieicier, welches auch nach Strabo ^^) die fincionUchen ^^) lind. Die durch Alexanders Feldzii, fsere Schmach kannten, quam lanae manus, 6a, doch, wie Herodot IX, 109 berichtet, die Ame- ftris, dps Xerxes Gemahlin, diefem einen grofsen, bunten und fehenswerthen Mantel fjewebt hatte den lie ihm fchenkte. -^ Doch könnten lieh viel- leicht diefe medilchen und perfifthen Kleider auch entweder nur durch künRliche Weberei oder durch ihre Farbe, olir.e zugleich durch ihre Ma- terie, ausgezeichnet haben, da nat:h Paufanias (defcriptio Graeciae V, c, 12.) affyrifche Weborei betühint war, und Aelian de nat. animal. d, 46 fa^t : „In Indien werden Thierc erzeugt, von der „Gröfse der Hocv^oc^ot und von rother Farbe, die „dem Zinnoherroth nahe kommt. Sie haben fehr „lange Füf>e , und und weich anzufühlen. Sie „entftehen auf den Bäumen, die das yjKsKT^QV her« 3, vorbiingen, und nähren lieh von den Früchten. „Di»> Inder farnmein fie, drücken fie aus und fär- „l'en damit ihre Kleider- purpurn und was lie „fonft damit färben wollen. Ein folches Kleid „wird auch dem Perferkönige gefchickt. INach „AulTaj^e des Ktelias fcbatzen die Perfer diefe „Kleid.r mehr als ihre inländifchen. Sie find „prächtiger ynd j^länzender als die berühmten far- „dianifcben Kleider, "SolUe dies Thier nicijt eine Coccus Art leyn ? 33) V'pce S>j^i*i/j. . 34) Üb, XV, 35) Do -h vf^aren gewifs nicht alle findonifchen Klei- de): 9u§ bdide, confr. Heeren a, a. O, und Herodot vom'Auscult Adolph Keferftein. 25 ge aber bekannt gewordenen Nachrichten von Indien und den angränzenden Ländern waren noch zu Strabo*s leiten die Hanprquelle der Geographie von diefen Gegenden. Ariftoteles konnte daher bis in die fpäte« ren Z^-iten die ficiierllen Nachrichten von diefem In- fecte geliefert haben, und lein© Befchreibiing, fo wi© ieine ganze Naturgefchichte , pafsen auch fo ziemlich auf unfern Bomb. Mori ; es ftehen ihm nur die Hör- ner der Raupe, die 4 Stände von der Raupe an, und die Zeit in welchtr alle diefe Veränderungen vor fleh gehen entgegen, v/as man aber leicht dadurch er- klären kinn, dafs Ariftoteles es zwar genauer als feine Naehfoli^er , doch nicht aus Autopfie gekannt habo. Es fleht damit gar niciit im Widerfpruch , dafs die Gefpinnlle auf der I jfe! Cos zaerft: ab^ehafpelt find 3^), oder dafs die als Handelsartikel hingebrach- te' rohe Seide dafeibft zueril: verarbeitet worden ifi:^ da Solinus ^^^ ausdrücklieb fagt : „nach dem „Zeugnifs des Varro wäre von der Infel Ceos zu-» „erft in der Kunil der Weberei (arte lanificae „fcientiae) eine feinere Kleidung 211m Schmuck der js Weiber ausgegangen," Dafs er üch hierbei des Aus« II, 95. Man mufs mit dieren Hndonifchen Klei- dern weder die ficlonifchen (Virg. Aen. IV, V. 187) noch die fardonifchen ( Kerodot II, io5), noch endlich die oben von AeÜan angeführten fardia!* nifchen verwechfeln. 36) Wir fchliefsen dies ans der oben angeführten Stelle des Plinius 11, 2D ed» Hard. 27, 37} Polyhillor cap, i3. 26 II. Ueber den Bombyx der Alten Ausdrucks arte lanificae fcientiae bedient, ift gar rieht zu bewundern, da die Gefpinnfte des bombyx lanificia genannt und die bombycia felbft oft unter die Gattung der lana gerechnet werden. Eben fo wenig thut hierinn die Benennung der Infel , die Ceos genannt wird, etwas zur Sache, denn Plinius nennt fie auch und gerade an der Stelle, wo er den Ariftoteles copirt hat, Ceos, und dafs die Namen Ceos und Cos oft wechfelfeitig für einander ge- braucht find, fagt ausdrücklich Eustathius ^*). Die Vermuthung dafs ferica nnd bombycia einerlei find, bellätigt noch jene Stelle des Plinius ^^) wo- rinn er fagt : „Hinter dem Lande der Scythen „find grofse Einöden. Die erften Menfchen, die man „nun kennt, find die Seren, berühmt durch die Wolle „ihrer Wälder, indem fie die gleichfam wie mit Waf- 5,1er begoflene Oberfläche der Blätter herabkämmen. „Daher rührt die doppelte Arbeit unferer VVeiber> „die Fäden abzuhaspeln und wieder zu weben." (un- de geminus feminis labor redordiendi filae rursusque texendi.) Er fagt hierinn ausdrücklich , dafs dio Seide erll in Europa verarbeitet würde, fie mag nun roh dahin gekommen feyn, oder, wie einige meinen, fchon zu Zeugen verwebt, die erft wieder aufgelöft wurden, und dann die Seidenfäden anderweit be- nutzt ; weswegen man alfo gar nicht anzunehmen braucht, dafs, weil die Kund die Seide zu verarbei- ten 38) In IHad. ß p. 319. 39) Hift. nat. 6, 17 cd« Hard. 20. vom Auscult. Adolph Keferfteim ä? ten auf der Infel Cos zuerft erfunden oder in Ge- brauch gekommen ift, auch die bombyces da zu Haufe feyn müflfen. Dazu kommt noch, dafs Ser- vius, der bekannte Interpret des Virgil, zu deflen Vers ; Quid nemora Aethiopum molli canentia lana 40) die Anmerkung macht: „bei den Indern und Seren „leben auf den Zweigen der Bäume gewifse W ür- „mer, die bombyces genannt werden und nach Art jjder Spinnen fehr feine Fäden weben, woher die „Seide oder fericum kommt.'* Auch findet man in keiner neueren Reifebefchreibung , dafs es jetzt auf der Infel Cos folche Raupen gäbe, deren Gefpinnfte eine Art Seide lieferten, Diefen allen fteht i) Plinius in feiner vorbin angeführten Stell© entf^egen , die aber, wie wir fchon dargethan zu haben glauben, gar kein Gewicht hat. Bios der Be- fchlufs ift auffallend, wo er fagt: „doch bleiben wie „noch hinter der affyrifchen bombycia zurück;" was fich aber dadurch erklären läfst, dafs vielleicht auf der Infel Cos nur eine Halbfeide gemacht fey, indem fich fi:hon an und für fich die Seide mit Baum- wolle leichter als allein verarbeiten läfst und auch überdies die Alten fchon verschiedene Arten von Seide gekannt haben , dt- nn holosericum u. fericum blateum fcheinen viel koftbarer als blofse ferica und bombycia gewefen zu feyn , fonft würden die Römer wohl nicht, wie 40) Georg. II, V. 120, 28 II. Ueber den Bombyx der Alten wie Florus *' ) fagt, feidene Zelter gehabt haben, da auf der andern Seite der Kaifer Aiirelian ^^ ) fei- ner Gemahlin abfchlug, ihr ein Kleid von holoseri- cum zu kaufen, weil dies 7ai koftbar wäre; und Lam- pridins *^ ) würde nicht fagen, dafs diefcr Kaifer der erde Römer gewefen wäre , der fich eines Kleides von holoserica bedient hätte, da fchon dergleichen von fubserica in Gebrauch gewefen wären, 2) Jul. Pollux**), wenn er fagt: „Es wer- „den auch Kleider ans dem Gefpinnfte der bombyces „gemacht; die bombyces find aber Würmtr, welche 5, Fäden verfertigen wie die Spinnen. Manche wo!» j,len behaupten, dafs auch die Seren ihre Gewebe 3,von ähnlichen Thieren fammeln.'' Der Verfafifec fcheint hier die bombycia und ferica als zwei ganz verfchiedene Sachen zu betrachten, wenn wir aber feine Nachricht über die bombyces genauer anfehen, fo zeigt uns feine Befchreibung, dafs er eben fo we- nig etwas genaues von ihnen als von der ferica weisj wären fie aber auf der Infel Cos einheimifch, fo würde er gewifs voüftändigere Nachrichten darüber crtheilen ; auch läfst es fich durch die von uns oben angeführte Meinung erklären , dafs unter der Coi- fchen bombycia blofse Halbfeide zu verftehen fey. 3) Clemens Alexandrin rs "*■*") der da fagt: „Man kann den Weibern etwas feinere Klei- der }} 4i) 2, 8. 4,2) Flavius Vopiscus in Aureliano. 43) In Heliogabalo c. 26. 44) 7 »»7» 45) Paedagogus II, xo in med. vom Ausculc. Adolph Keferftela. 29 ,) der als den Männern gönnen , wenn fie nur nicht „gar zu durchfichtig nod koftbar find, wie die aus „Goldfäden, der indifcheil Seide und den bombyces^ j>die zu viel Fleifs auf eine fo nichtswürdige Arbeit ,i verwenden. Der bombyx ifl: aber znerfl ein Wurm, 5» woraus eine haarigte Raupe entftehr, welche in der jj dritten Verwandlung zu ernem bombylius wird, den „man auch necydalus nennt. Diefer fpinnt einen „langen Faden, fo wie die Spinnen ihr Gewebe." Auch diefer Schriftfteller unterfcheidet alfo die indifche Seide (Indici Seres ) von der boinbycia, was jedoch ebenfalls durch uhfere vorhin angeführte Meinung, dafi unter letzterer eine Halbfeide zu verliehen fey, fich erklären läfst. Uebrigens zeigt die Naturgefchicht© diefes Infectes , die er uns mittheilt, dafs es ihm ebenfalls nicht genau bekannt gewefen ifl:; denn auch er behauptet , dafs aus dem Wurm eine Raupe und aus diefer ein bombylius oder necydalus wird und nimmt wider Ariftoteles und Plinius bombylius und necydalus gleichbedeutend ; ob aber fein necydalus- das vollkommene Infect oder die Puppe fey, davon fagt er nichts , und wir vi^iffen gar nicht was wir aus feinem bombyx machen follen , denn diefer id zuerft ein Wurm, woraus eine Raupe und aus diefer ein bombylius oder necydalus entliehet. Ill diefer nun das vollkommene Infect, wie man es nach AriHoteles annehmen mufs, oder nur die Raupe wenn fie ficli verpuppen will , weil fie dann ein Gefpinnfl: macht, und follen wir in diefem Falle annehmen > dafs erft aus diefem der bombyx oder das vollkommene Infect ent- Aänds ? jo II. Ueber den Botnbyx der Alten flände? Letzteres fcheint auch Plinius in der oben angeführten Stelle zu behaupten , worinn er ebenfalls fagt, dafs aus dem necydaliis ein bombyx entftände. Arilloteles , Plinius und Clemens von Alexandrien widerfprechen darinn theils fich felbfl: , theils fich. untereinander , wobei wir uns doch anv meiden an den Arilloteles als den ficherllen Führer zu halten ha- ben- 4) Ulpian *<^) mit den Worten: „ alle Klei- „der find wollene und linnene, oder feidtne oder bombycinifche." Doch kann uns hier diefer Gegenfatz von bombycinifchen und feidenen Kleidern gar nicht auffüllen, da Baumwolle, die doch ein Hauptftofi zu Kleidern ift, hier nicht erwähnt wird und daher die bombycinifchen Kleider gewifs für baumwollene gefetzt fmd, zumal da auch Plinius *7; bombyx die Frucht der. Baumwollenftaude nennt. Wir müfiffn uns jedoch hier- bei in Acht nehmen einen Unterfchied zwifchen bom- bycinifchen und bombacinifchen Klfidern machen zu wollen, obgleich dies von vielen gefchehen ill, da die Alten diefe zwei Worte gleichbedeutend gebrauchen» j) Virgil *^): „Was feil ich die weifsen „Haine der Aethiopier mit ihrer zarten Wolle erwäh- j,nen und wie die Seren die feinen Gefpinnfte von „den Blättern herab klimmen'' und Julian ^^J: j, ( Diefe Feigenart fagt er , bringt nur unfcre Gegend „her- 46) Fr. 23. §. 1. Digeft. 34 , 2, 47) Hift. nat. 19, i„ ed. Hard, cap. 2. §, 3» 48) Georg. II. V. 1315 et 121. 43) Epift. 34. vonft Ausculc. Adolph Keferftein. 31 „hervor) , fo wie die indifchen Waaren und die per- „lifclie Seide ( Trs^dwot a¥}^eg ) , oder, was in dem „Lande der Aethiopier erzeugt wird oder erzeugt „werden foll." — Beide fcheinen die äthiiopifche Seide von der ferica zu unterfcheiden , doch thun lie dies nicht ausdiücklicii. Sollte aber hier wirklich ein Gegen- fatz vorhanden feyn , fo liefse fich der dadurch erklären, dafs die Griechen und Römer zwar die Seide durch die Perfer erhielten , fie aber über den eigentlichea Wohnort des feidelieferpdcn Infects felbft ungev\'ifs wa- ren, fo dafs fie dies bald nach Scythien , bald nach Indien, bald in die Nähe von Aethiopien ^°) fetzten; auch könnte wol Virgil unter der zarten Wolle der Aethiopier eine Baumwolle verftanden haben. Es bleibt uns nun noch übrig die Nachrichten der Alten über die ferica zufammenzuftellen , woraus man wohl am heften fehen kann, ob fie fich würklich von der bombycia unterfcheidet oder nicht. Die Seide oder ferica wird nach Suidas *"') und Procop *"*) auch metaxa genannt, und wie Pausa* nias *"') fagt „kommen die Fäden,, deren fich die „Seren xur Weberei bedienen, nicht wie der bysfus „von einem Gewächs, fondern es entfteht in ihrem „Lande ein Wurmi \YeIchen die Griechen, Ser, die ' ,> Seren &o) Paufanias in Eliacis ed. Kühn ii Üb. VI. cap, a6 in f. 5i) Voce 2>jf/K>j. 52) In der nachher angeführten Stelle. 53) Defcriptio Graeciae edit, Kühnii Hb, VI. cap^ 26. pag.|5i9. %t IL Ueber den Bombyx der Aken ,, Seren felbft aber ganz anders benennen. Was feine jjGrofse anbetrilTt , fo ifl: er noch einmal fo t;rofs als „der giöfste canthariis» übrigens (\(^n Spinnen lehr j, ähnlich. Sie füttern diefe Thiere fehr forgfam und >, machen auch für fie Winter - und Sommerwohnun- jjgen. Diefe felbfl verfertigen vermitrelft ihrer Küfse, 3, deren fie acht haben fo wie die Spinnen, ein Ge- „webe zwifchen den Zweigen. Bis in das vierte jalir j, ernährt man fie mit einer Art Getreide (ehvfAos) im „fünften aber, denn länger dauert ihr Leben nicht, „wird ihnen grüner calamus hingelegt , welcher ihre ^jli'ebfle Speife ifl:. Wenn fie nun durch diefen cala- j,mus gefättigt find , fo platzen fie auf, da fie zu dick j, werden und man findet nach ihrtn Tode in ihoeo 5, viele Fäden.'* Solinns *"*) aber fagt: „An der j.Küfte des morgenländifchen Oceans, die gegen den j, Orient fich erftreckt, kennen wir nach gtofsen un- jjbewi^hntcn Landfl:richen zuerft die Seren. Diefe „befpiürzen die Wolle der Bäume mit Waffer und „kämmen fie dann mit Hülfe der Flüfsigkeit herab, j, worauf fie die zarte Wolle vermitteln der Feiichtig- „keit zubereiten. Dies ifl: j( ne Seide, welche zum ), Nachiheil der Ehrbarkeit öffentlich getragen wird,'' Beide Stellen zeigen deutlich) dafs keiner diefec Schriftfl:eller die Raupe felbft kannte, nur durch Hö- renfagen hatten fie diefe Nachrichten, und erfl zu Jufl;inian des Grofsen Zeiten lernte man fie durch die Verpflanzung in das römifche Reich näher kennen. Di» 64) tolyhiftor» cap. 53* vom Auscult. Adolph Kefehleln» 35 Die Gelegeni)eit wie dies kam erzählt Procop ^^) foU gendermafsen ; „Es kamen einige Mönche aus Indien, „die, da fie hörten, dafs Juflinian darauf dächte, „wie die Römer von den Perfern keine Seide mehr „kaufen möchten , dem Kaifer verfprachen : fie woll- „ten, was die Seide beträfe, es dahin bringen, dafs 3, die Pvöiner weder von den Perfern j ihren Feinden, „noch einem andern dergleichen Volke , diefen Han- j,delsartikel nehmen dürften; fie hätten fich lange in ,,dem volkreichen Theil Indiens, derSerinda genannt „würde, aufgehalten, und dafelbfl gelernt, wie in „dem römifchen Reiche die Seide gemacht werdea „könnte. Auf die vielen Fragen des Kaifers, ob fich 5, die Sache wirklich fo verhalte, erwiederten die „Mönche: „Gewifse Würmer wären die Verfertiget „der Seide * welche durch die Lehrmeifterinn Natur „zu diefem Werke angetrieben würden, und diefe „könnten zwar nicht lebendig transportirt werden^ j,ihre Entftehung aber wäre nicht fchwer, indem fi© „aus Eiern hervorkämen, deren es eine grofse Menge j, gebe. Diefe Eier bedeckten die Leute mit Latib „und erwärmten fie fo lange, bis die Thiere heraus- „kämen. Als fie dies geftigt hatten wurden fie durch „die grofsen^iVerfprechungen des Kaifers dahin ge* „bracht, dafs fie, um ihre Worte mit der That zii „bellätigen, nach Indien zurückkehrten ^ und von da „ brachten fie die Eier^ die fie auf die vorhin erwähnte ^ ^ ' ' »Art 55) Caef. bell. Goth. 4, 17. Band HI, C 34 n. Ueber den Bombyx der Alten „Art erhalten hatten, nach ßyzanz, woraus die „Würmer eniilanden, die mit den Blättern des Miiul- 5, beerbaums ernährt werden. Von jetzt an nahm 5, die Kunll Seide zu verfertigen im römifchen Reiche „ihren Uffpriing " — Alle diefe Schriftilcller fagen nichts näheres über die Seidenraupe und das vollkom- mene InfV'ct, man kann es daher nach ihrer Bellhrei. bung weder als ein und diclelbe noch als eine ver- fchitdene Art von dem bombylins des Arilloteles an» rühmen. Wir thunaber nach unfern vorhin angeführten Gründen wohl am bellen wonn wir beides als ein und dafiflbe und als identifcli mit unferm jetzigen Bom.b. Mori anfehen , weil uns das Gegentheii in einen Stru- del von ung(.Wifsen- Hypothefen reifsen würde, aus denen fich keiner heraus finden kann. Ditler Mei- nung fcheint auch Alexander von Alexan- drien '^) zu feyn , der zwar fchon in den neue- ren Zeiten d. h. in dem 15'^" Jahrhundert lebte, wo jedoch noch manches Manufcript exillirte , was hernach verloren gegangen ift. Diefer aber fagt: 5, Es würde mir nicht von der Wahrheit abweichend „fcheinen, dafs die von Infecten hervorgebrachte „Seide, fo wie man fie jetzt hat, den Römern unbe- jjk-.nnt gewefen ift, wenn wir nicht* an mehreren „Stellen fänden, dafs bei den Indern und Aegyptiern „ Würmer den Coifchen bombyx hervorgebracht hät- ten , die nach Art der Spinnen Fäden ziehen." Eben fo zieht Bafilius *"^ ) beide, den ariftotelifchen bom- 56) Genlalium dierum 4 » 9- 57) In hexaümeron homil. 8, vom Auscult. Adolph Keferftein. ^5 bombylius und die ferica in eins zufammen nu't den Worten: ,» Was fagt ihr die ihr, dem Paulus in Rikk- „ ficht derjenigen Veiänderung nicht glaubt-, von der „ er fagt, dafs fie in der Wiederauferftehung beflände, „ da ihr doch die Veränderungen lebendiger Thierfor- „men vor Augen habt, fo wie man von dem indifchen „Wurm, der zwei Hörner hervorflreckt, erzählt. 5, Diefer verwandelt fjch zuerft in eine Raupe, woraus „ bei fortfchreitender Zeit ein fogenannter bombyx ,,entfl;eht. Jedoch auch in diefer Geflalt bleibt er „ nicht , fondern indem fich die weichen Scheiden der „ Hörner allmählig zu einer Flügelform gehalten, wird 5, endlich ein gefiedertes Gefchöpf daraus. Wenn „ihr nun, o Weiber die Fäden, die die Seren bis zu „euch, um jene dünnen nnd zarten Kleider zu verfer- „tigen, bringen, abhaspelt und wieder webt, fo „mögt ihr der verfchiedenen Veränderungen der Ge- „ftalten diefes Thieres gedenken, woraus ihr eine „ gewifse und deutliche Vorftellung über die Aufer« „ftehung fchöpfen könnt." Die angeführte Stelle aus dem Procop läfst uns wohl nicht mehr zweifeln, dafs er den wahren Bomb. Mori gemeinet habe, und wenn wir nun dasjenige dazu nehmen, was Basilius, der im 4'^" Jahrhundert» alfo lange vor Juftinlan lebte , von der ferica und dem bombyx fagt , fo werden wir in Verbindung mit den übrigen Stellen wohl nicht mit Unrecht annehmen, dafs fie beide als identifch und als eins mit unferm jetzigen Seidenwurm zu betrachten find. Doch C 2 wür- 3^ II. Ueber den Bombyx der Altert würde es viel zu gewagt feyn, bei einer fo dunkeln Sache abfprechend reden zu wollen, wir begnügen uns daher dies als diejenige Meinung, die wohl die meifte Wahrfcheinlichkeit für fich hat, aufgehellt zu haben» IIL iir. Nachträge und Berichtigungen zur Monographie der Apionen von E. F. G E R M A R. (Vergl. Magaz. Band II. pag. 114 u. f.) Wir haben durch die Güte und zuvorkommende Bereitwinigkeit des wack^'rn englifchen Enfomologen W. Spence in Hüll eine Menge der von Kirby befchriebenen Apionen erhalten, und Kirby felbfl: war fo gefällig, aus feiner Sammlung uns mehrere Arten zur Anficht zu fenden. Indem wir dies hier mit dem freundfchaftlichften Danke anerkennen, glau- ben wir zugleich, unfern Lefern fchuldig zu ftyn, die daraus hervorgehenden Bemerkungen ihnen mit- zutheilen. So hat auch unfer hochgeachteter Freund Schüppel in Berlin uns mehrere Aufklärungen ge- geben, die wir hier mit Dank und Vergnügen be- nutzen. j4pton Ulicis. Mag. IL 124. i. Als Diagnofe ift ZU fetzen: Ap. antennis pofticis, bafi rufis, filirc ftre, nigrum, cinereo pubefcens, pedibns anticis rufis, thorace antice attenuato , coleoptris oblonge ovalibus, punctato ilriatis. 38 in Nachträge und Berichtigungen y^pion Genißae. Mag. II, 127. 3. Kommt wie- wohl feltt-n auch im nördlichen Deutfchland vor, wo es unter dem Namen y^p. vittula Illig. in lit. bekannt war. ;2a ihm gehört Curculio y^ßragaii Herbfl Na- turf. VI. 98. 58. tb. 66. fig, 2. ^plon cormculatum. Mag. II. 129. ^. Halten wir jetzt nur für Abänderung des A. difficile. ^pion vernale. Mag. II. 151. 7. Unter den Citaten ifi: einzufchalten : Curculio fcalptor lierbft Naturf. VI. 105. 66» tb. 66. fig. 10. ylplon cimrascens. Mag. H. 138. 11. ift als Männchen mit Ay. Ononis zu verbinden, ^pion incrajfatüm. Mag. II. 140. 13, ift mit A. vicinum zn vereinigen. ^pion fubulatum. Mag. II. 146. 17. Die Larve lebt nach Spence von dem Samen des Lathyrus pratenfis ^pion ruficorne. Mag. II. 149. 19. ift ohne al- les Bedenken als Männchen von Ap. Craccae zu be- trachten, ^pion Ficiae, Mag. II. 150. 20. Die englifchen Exemplare ftimmen mit den deutfchen auf das Ge- ©auefte über ein. ^pion Fagi. Mag. II. 161,27. Zur Berichti- gung der Anmerkung pag. 162. muffen wir bezeugen, dafs in einem andern Exemplare der TransHct. of the jLinn. Soc als dem , was wir bei unferer Ucberfelzung %u Grunde legten, die lllnnination richtig war und mit der ßefchreibung übereinftimmte. ^pion zur Monographie der Apionen. 39 Ap'ton affimile. Mag. II, 164.29. Es hält un- gemein fcluver, dies auch in Deutfchland nicht fei- ten voikomnunde 1 hierchen von Ap. aellivum und apricans za unrerfcheiden, doch hat es ein meid gel- bes Wurzeltilied der Fü.iler, bei gleicher Gröfse mit Ap aeflivum, und es finden fich im Umrifs und der Sculptur einige kleine, kaum mit Wor-en auszudrü- ckende Unterfchiede. Dies, fo wie derUmftand, dafs beide Gefchlechter vorkommen , und dafs es mit den beiden vorgenannten in der Regel nicht genieinfchaft- lich, fondern oft in ziemlicher Menge allein gefunden w'ird > mach; n es wahrfcheinlich , dafs es als eigne Art zu betrachten fey. y^pion ruficrus. Mag. II. 171. 32. Möchte wohl nur Abänderung von A. aeflivum feyn. ^pion gentculatum. Mag II. 175. 36. Ift wirk- lich einerlei mit A pallpes. j4pion carbonariuvi. Mag. II. 176,37. Ift Männ- chen von Ap. Sorbi Nr. 40, y^pion fhbfulcatum. Mag. IL 182. 4^ Die aus England erhaltenen Exemplare ftimmen genau mit Ap» Aethiops Herbft, find aber faft doppelt fo grofs, Apton pufict'ifrofis. Mag. IL 4 86. 46. Hieher gehört y^p GravidufU Oliv. , und nach Verficherung der Wiener Entomologen auch yi Piß Fabr. Es mufs daher der Name A. punctifrons in y4. Pifi verwandelt werden. Unfer ehemaliges A pallicum, das wir p» 187 befchrieben, ift ganz richtig derfclbe Käfer, wie wir fchon dort muthmaGten. j4pion 40 lll Nachträge und Berichtigungen y^pion ptifictigermn. Mag. IL igg. 47. Die Diagnofe ifl: zu geben: A. antennis mediis, nigriim, glabrum, roftro bafi incraffato, fronte trifulcata, tho- race fubpunctato , latcribus gibbulo , coleoptris ob- ovalibus, punctato - fiilcatis , cyaneis. Kirby befchreibt die Zwifchenräume der Deck- fchildflreifen als gewölbt , das find fie bei unferm aus Ent^Iand cM-haltenen Exemplare nicht. In Dcutfchland ift iinfers Wiflens diefe Art bis jetxt noch nicht auf- gefunden. ^pion P'ifi. Mag. IL 190. 49. Der Name Ap» Pifi ift zu ftreichen, er gehört dem Ap. punctifrons, und der alte Kirbyfche Name Ap. ftriatum ift herza- ft'ellen. : Wir muffen hierbei bemerken , dafs S p e n c e unfer Ap. atratulum n. 51. als ftriatum , 'Kirby ein- fände, mit der Bemerkung, dafs es auf Ulex euro- paeus vorkomme, aber wir können diefer Beftimmung nicht .beipflichten, da Kirby bey feinem Ap. ftriatum die Zwifchenräume der Deckfchildftreifen planiuscula nennt, welche bei A. atratulum aufTallend gewölbt fmd, auch würde er dann die Dcckfchllde cbcuneata und nicht globofa genannt haben, und überdies be- fitzen wir ein Apion, das mit der Befchreibung von ftriatum fehr gut übereinftimmt. y^pknimvium. Mag. IL 191. ^o- Als Diagnofe jft zu fetzen : A. antennis fubmediis, filiroftre, atrum, pilofo fubincanum, thorace cylindrico, punctato, ob- longo, coleoptris obeuneatis, punctato fulcatis. ^p'ion marchicum. Mag IL 195. 53. Ift, wie wir fchon frü icr muthmafsten, nur das Männchen von zut Monogrnphie der Apionen» 41 von Ap. virens. Das wahre A. marchicum Hbfl. hat Kirby a^s A. Rumicis befc'nrieben. y^pion velox. Mag II. 199. 55» IH: einerlei mit A. minimum n. 90., das allerdings bei frifthen Exem- plaren ein.e fchwacbe Haarbekleidung zeigt» y^pion /^flragali Mag. II. 200. 56. Kommt weit öfter mit grünen als mit blauen Deckfchilden vor. Apion Spenciu Mag. II. 204. 60. Auch be! Halle einheimifch Es macht im Bau des Rüffels den Uebergang zu A fubulatum u. a. » denn dicfer führt anf der Untffeite zwifchen Mitte und Wurzel einen deutlichen Quereindruck. Das Halsfchild ift wenig breiter als lang , an den Seiten fchwach gerundet, nach vorn verfchmälert, oben tief und deutlich ge- rinnt, hinten beiderfeits mit einem feichten Eindruck» Pie Diagnofe würde feyn : A. antennis mediis, ni» grum , obfcurum , fronte trirtriata , thorace punctato, canaliculato, poftice dorfo impreffo, anrice angufrato, coleoptris obovalibus, cyaneis, punctato fulcatisj in- terftitiis planis. yipion Loti. Mag. II. 206. 62. Wir liefern nach einem von Kirby felbft befhimmten Exemplare folgen- de ergänzende Befchreibung: A antennis mediis, fili« roflre, nigrum , grifeo pilofulum, fronte rugulofa^ thorace cylindrico , punctulato, poflice canaliculato, coleoptris oblonge ovalibtis, punctato fulcatis. Das Halsfchild kaum länger als breit, walzen» förmig, dicht und ziemlich fein gepunktet, vordem Schildchen ein tief eingedruckter Strich. Die Deck« fchilde etwas breiter als das Halsfchild, länglich ver- kehrt 42 III. Nachträge und Berichtigungen kehrt eiförmig. Die Beine kurz und ftark. Das erile Fühlerglied etwas verlängert, die Kulbe dick, gedrungen eiförmig. Von dem ähnlichen A. civicum und Ap. mode- ilum unterfcheidet es fich durch verhäUrisniäffig län- geres HaUfchild , dickern RüfTel und ftäikere Beine und Fühler. j4pion vnicohr. Mag II. 206 63. Diefer auch bei uns vi.rk -mmende Käfer, ward von uns pag, «57. für j^p /4eth'iops Gyllenhal Inf. fu. gehalten, und da Kirby das A. Aethi .ps Gyll. zu feinem Ap. 4jyllenhali zieht, auch für y^p. Gyllenhali Kirby, und als folches a. a. O. ^genauer bezeichnet. Gyl- lenhal hat denfelben Käfer auch vv'irklich als fein Ap. Aeihiops an SchüppJ gefchickt, und beim Ver- gleich der befchreibungen dürfte es kaum Zweifel leiden, dafs Ap. unicolor Kirby nnd Ap Aethiops Gyllenhal ein und dalTelbe Infekt find, Was nun Kirby unter feinem Ap. Gyllenh?.li verfteht, ift uns zweifelhaft, und foUte nuch vor Ende des Drucks diefes Bandes uns die gewünich e Au-kunft aus England werden, fo fügen wir lie den Miscellen bei., Apion unicolor irt: dem Ap Plafalea höchfl ähnlich, befondtrs d;^s Männchen, unterfcheidet fich aber durch den fchn ä ern K-'pf und die nicht vor- ragenden Augen« De zwei erhabenen Pui kcc auf dem Röflfel über den Fühlern , find zwar bei allen unfern Exemplaren vorhanden, jedoch bei einigen lehr undeutlich. j4pi0it zur Monographie der Apionem 43 j4pion pußllum. Mag. l\, 209» 66, Einerlei mit Ap. atomarium n. 65. yipion pttbescens. Mag. II. 210. 67. Das Hals- fchild ift hier kürzer und breiter wie bei Ap. ato- marium , und Rirbys Befchreibung hinlänglich genau. ^pion atervimum. Mag, II. 211. 6g. Es lei- det keinen Zweifel , dafs Ap» Aethiops Herbd ver- fchieden ift. Der Käfer ift auffer Linnees Samm- lung nicht weiter bekannt. ^pion Aethiops Herbft. Mag. II. p. 213. Wir haben fchon oben erwähnt, dafs Ap. fubfulcatum Kirby nur durch mehrere Gröfse fich unterfcheide» Es gehört ohne Zweifel auch noch hieber: Apion marchicum Gyllenh. Inf. fa. 3. 4 . 14. und Mag, p. 256. 14., das Kirby als var. b. zu feinem uns zweifelhaften Ap Gyllenhali zieht. Wir haben in un- ferer Befchreibung aus Verfehen des fchmalen , lang, geftreckten Kopfes, den diefe Art mit Ap. unicolor gemein hat, nicht gedacht. Apion tenue Mag. 11. 113. 69. Eine fehr aus- gezeichnete Art , die folgenderweife zu diagnofi- ren feyn würde: A. antennis mediis, filiroftre, nig- rum , nitiduliim, thorace oblongo, cylindrico, fub- punctato , coleoptris oblongo ovalibus , punctato ftriatis. Das Halsfchild ifl: länger als breit , fein, feicht und zerftreut punktirt. Apion pkhejum Mag. IL 215. 71. Einerlei mit A. fcniculus n. 72. der von Kirby in den weifs be- 44 HI Nachträge und Berichtigungen behaarten Ha'skragen gefetzte Unterfchied ift we^ der ausgezeichnet, noch ftandhaft. y^pion Meliloti Mag. 11. 222. 77. antennis mediis, filirollre , nigrum, capite elongaro , ioter eculos ftriato, thorace oblonge, cylindrico, pun- ctato, coleoptris elongato obovalibus, cyaneis, pun- ctato fiil'^aüs, interftitiis planis. y^pion vioiaceum Mag. II. 224. 79. Hieher ijind zwar zu var. y, gehört Ap. cyaneum Herbft Naturf. Vll. 108. 7. tb. ro2. Fig. 7., das wir jntt Unrecht zu A. Hydrolapathi n. 80. zogen» Auch Gyllenhals Ap. Hydrolapathi gehört zu vioia- ceum Kiiby. Bei diefer Art Hohen die Fühler des ^/lännt;hen.. zwii'chen Mitte und WurÄl des Rüflels, beim Weibchen in. der Mitte. Die Deutlichkeit der Stiinfurche ändert ab. j4pion Hydrolapathi Mag. IL 226. go. Eine felbftltiindige ausgezeichnete Art, die bis jetzt aulTer England noch nichr gefunden wurde. Man ftreiche alle unfere Demerkungen und Zufä'ze weg, und bringe fie zur vorherge*^enden Art, ftatt deffen ift beizufügen : A. Hydrolapathi amennis fubmediis, breviroftre, atrum , thorace cylindrico, punctatifli- 3110, can-iliculato, coleoptris elongato obovah'bus, convexis , punctato fulcatis , aeneis. Die Fühler- Einfetznng ändert nach dem Gefchlecht , wie bei voriger Art ab. Spence fände ein Exemplar zur Anlicht ein, das ganz rothe Fühler und Beine hatte, aber fonfl: kaum zu unterfcheiden war und nicht ausgefärbt zu feyn fchien» , Äur Monographie der Apionen» 45 j4pion Rumich Mag. \\. 22s« yr. Ift das wahre, von uns pag. »97. genauer befchriebene A* marchicum Herbft. y4pion affine Mng IL 228. 82. Ap. antennis mediis, bieviroltre» nignim, nitidiilum, capite thora- ceque puiiCtatifliniis, thr^race antice angulliore, po- ilice canaliculato, coleoptris obovalibiis, pnnctato fulcatis, cyaneis viridescentibüsvp. Es ift der vori- gen Art fehr nahe verwandt, iinterfcheidet fich aber durch dickern dicht punciirten Kopf, überhaupt durch dickern gedrungenem Körper und hinten deut« lieh gerinntes Halsfchild. y4pion curtiroßre Mag. II. 230» 84. Ift wirk- lich einerlei mit dem folgenden Ap. humile. j4pion baficorne Mag* II. 243. 97. Nach Schüp- pels Mittheilung ift der Käfer, ^an Uliger in der Hoffmannscggifchen Sammlung als A. baficorne be^ ftimmt hat, zwar eine befondere, in diefe Reiho gehörige Art, jedoch hat er deutlich punktftrcifige Deckfchilde , und es bleibt daher fehr zweifelhaft, ob es w^irklich das Ap» Alliariae Hbft. fey. Da aber Illiger in feinem Magazin den Namen A. ba- ficorne einmal an das A. Alliariae Hbft. vergeben hat, fo mufs er auch für diefe Art bleiben und kann nicht auf eine andere übergetragen werden. j^pion teituius Mag. IL 258. 25. Gehört kaum zu Ap. feniculus, ift uns aber unbekannt. Aphn fupevcil'tofum Mag IL 259.26. Kommt auch in Oeftreich vor, ift aber von A. alcyoneum verfchieden und hat nur die GröJe des Apt morio. Wir 40 III. Nachträge und Berichtigungen Wir fügen diefen Bemerkungen noch die Be- fchreibung einiger neuen ausgezeichneten Arten bei, die wir feitdem erhielten. jj ^pton ocliropus: roftro fubulatoi nigrum, opacuni, grifeo (ubpilofuni ,. antennis bafi rufis, tho- race fubconico, punctato , poftice canaliculato , co- leoptris obovaübus, punctato fulcatis , fubcyaneis, tarfis teflaceis. Habitat Odenbaci. Mull er. Muf. Germar. Dem A. Pomonae fehr ähnlich , aber lafl nur halb'fo grofs, und die Füfle gelb. Die im Früh- jahr gefangenen Exemplare zeigten alle hellgelbe, die im Herbfte gefangenen braungelbe Füflfe. 2.J Ap'ton difforme. Uns ward von diefer Art nur ein einiiges männliches Exemplar aus H a w o r t h s Sammlung aus England zur Anficht gefand, daher vermögen wir keine D'agnofe zu litfern, das Thier- chen ifl: aber fo merkwürdig und ausgezeichnet, dafs wir es nicht übergehen zu dürfen glauben. Es hat die GrÖffe und ziemlich auch den Bau von Ap. varipes. Der Pviiffel ilr mäfüg lang , etwas dick , in der Mitte am Einfetznngs • Orte der Fu ler verdickt. Der Kopf fchmal, geftricht. Die Augen vorragend. Die Fühler find in der Mitte eingefetzt, das erfte Glied keulenfürmig , an der Spitze verdickt , das zweite fehr klein , fchmal, kornlörmig, das dritte fehr breit, becherförmig, das vierte ebenfalls breit, fpatelförmig , die nächllen vier Glieder klein, fchmal, kornförmig , die drei leizten Glieder bilden eine fchmale, v/enig ausge- zeich- zur Monographie der Apionen. 47 zeichnete ,. deutlich gegliederte Kolbe. Das Hals- fchild ift etwas länger als breit, walzenförmig, doch vorn etwas verfchmälert , dicht und deutlich punktirt, in der Mitte mit einer fchmalen , tiefen abgekürzten Längsfurche. Die Deckfchilde find et- was breiter als das Halsfchild, etwas länglich eiför- mig , ftark gewölbt , punktirt geftreift, die Zwi- fchcnräume gewölbt. Die Beine find lang und ftark, die Schienen gekrümmt, die hinterften nach der Spitze zu breiter, das erfte Glied der Füfse ift lang- gezogen, an den vorderllen Füflen nach innen in einen ftarken Zahn verlängert, an den binterAen oben gewölbt unten ausgehölt, das zweite Glied kürzer, dreieckig, das dritte Glied kurz, zwei- lappig, die Lappen gefranzt, die Klaue klein, fcharf zweikrallig» Die Farbe ifl glänzend fchwarz , Fühler roth, nur die Kolbe fällt ins fchwäiZliche, Schenkel und Anhängfei roth, Beinwurzel und Knie Ichwarz, die vordcrften Schienen roth, an der Spitze und Wur- zel dunkler, die übrigen Schienen fchwarz, mit ei- nem rothen Ringe über der Mitte, die Füffe alle fchwarz. ^.) Apion glahratum: antennis mediis , filiro- ftre , nigrum, gläbrum, nitidulum , capite punctato rugofo , thorace oblongo, cylindrico, punctato , po* ftice canaliculato , coleoptris oblonge obovaUbus, punctato fulcatis* Habitat ia Anglia Spence, Mus, Germar, Ziem- ^48 ni. Nachträge und Berichtigungen Ziemlich von der Gröffe des Ap. coliimbinum. Der Rüffel beim Männchen etwas länger , wie das Halsfchild , bei dem Weibchen noch etwas länger, bei beiden in der Mitte bei Einfetzung der Fühler etwas verdickt, die ganze Oberfläche fein und zer- ftreut punktirt. Die Fühler in der Mitte eingefetzt, inäffig lang, das erfte Glied nur wenig verlängert, die Kclbe klein, eiförmig. Der Kopf ziemlich fchmal , etwas länglich viereckig , grob pui.ktirt, die Punkte auf der Stirn zu Runzeln zufammenge- floflen, die Augen ragen wenig vor» Das Hals- fchild etwas länger als breit, faß walzenförmig, nur nach vorn wenig verengt, die Oberfläche ziemlich dicht und deutlich punktirt, mit einem kurzen, tie- fen Strich über dem Schildchen. Der Vorderrand erfcheint bei dem Männchen kaum merklich auf- geworfen. Da^s Schildchen fehr klein , kaum ficiit- bar. Die Deckfchilde an der Wurzel ein halbmal breiter als das Halfchild, nach hinten gewölbter, bauchig, länglich verkehrt eiförmig, tief und grob punktirt gefurcht, die Zwifchenräume etwas gewölbt. Die Beine lang und fchlank. Die Farbe durchaus fchwarz, mit etwas Glanz. « ^.J /^pion ekgantulum : antennis mediis, fiÜro- ftre, nigrum, nitidnlnm , thorace punctato, lattribus rotundato, dorfo canaliculato^ coleoptris oblongo ova* libus, cyaneis, punctato fulcatis, interilitiis convexis. Habirat Halae Saxonum. Mus. Gcrmar. Gröffe und Bau des Ap. columbinum* Det Rüflfel lang, dünn, punktirt, bei^ den Fühlern et- was zur Monographie cter Apionen» 49 was verdickt. Die Fühler ia der Mitte eingefetzt, mänig lang, das erfle Glied etwas verlängert. Der Kopf kurz und fchmal, punktirt , zwifchen den Au- gen gerunzelt. Das Halsfchild fo lang als breit, an den Selten gerundet, vorn etwas enger als hinten, dicht und deutlich, etwas verworren punktirt, mit ganz durchlaufender fcharfer Mittelrinne. Das Schild- chen fehr klein. Die Deckfchilde an der Wurzel noch ein halbmal fo breit als das Halsfchild, dio Schulterbeulen vorragend , in der Mitte breiter, eiförmig, gewölbt, punktirt gefurcht, die Zwifchen- läume gewölbt. Die Beine lang und fchlank. Die Farbe fchwarz, mit Glanz, die Deckfchildo dunkel ftahlblau. 5) ^pion Sed'i : antennis mediis, breviroftre, nigrum, grifeo fubpubescens, capite elongato, rugofo punctato, thorace cj'Iindrico, vage punctulato, cole- optris oblongo ovalibus, piHictato llriatis. Habitat Odenbaci. Müller. Muf. Germar. Es hat einige Aehnlichkeit mit Ap. humile, ifl: aber etwas kleiner und durch feinen langgeilreckten Kopf ausgezeichnet. Der Rüffel fehr kurz, wal- zenförmig, dicht punktirt, die Fühler in der Mitte eingtfetzt , kurz , das erfte Glied nicht verlängert. Der Kopf länger als breit, dicht und deutlich punk- tirt, auf der Stirn mit 2-3 Furchen, die Augeil eingefenkt. Das Halsfchild fo lang als breit, wal- zenförmig, an den Seiten kaum bemerklich gerun- det, die Oberfläche etwas fein, und gegen die Mitte zu weitläüftiger punktirt, über dem Schild- Band lll. D chen 50 in Nachträge und Berichtigungen eben ein tief eingeflochener Punkt. Das Schildchen klein, punktförmig. Die Deckfchilde an der Wur- zel nicht viel breiter als das Hals.lchild , lä iglich eiförmig, fchwach gewölbt, fchmal gefurcht, in den Furchen feicht punktirt, die Zwifchenräume eben. Die Beine mäffig lang und ftark. Die Faii)e fchwarz, fie erfcheint aber duj-ch einen fehr feinen, kaum zu entdeckenden Haarüber- zug grau. 6) y^pion Kivhyt: antennis mediis, filiroflre, nigrum, grifeo' pubescens, frunte rugofa, thorace cylindrico, profunde punctato, coleoptris oblongo obovalibus, punctato, fulcatis: interflitiis planis, Habitat in Angliae Ulice. Leach, So grofs wie Ap. cyaneum. Der Rüffel langer faft wie Kopf und Halsfchild zufammen, gekrümmt, ziemlich dünn, überall punktirt, an der Wurzel be- haart, die Fühler in der Mitte eingefetzt, mä'"sig lang, das erfte Glied verlängert, die Kolbe dick, ei- förmig. Der Kopf kurz und fchmal, zwifchen den Augen die Länge gerunzelt, die Augen wenig vor- ragend. Das Halsfchild kaum länger als breit, wal- zenförmig, dicht und ziemlich grob punktirt, mit einer Grube vor dem Schildchen. Das Schildchen klein, langgezogen, die Deckfchilde zufammen an der Wurzel ein halb mal breiter als das Halsfchild, länglich verkehrt eiförmig, gewölbt, tief und breit punktirt gefu;cht, die Zwifchenräume eben. Die Beine kurz und flark» Die zur Monographie der Apionen. 51 Die Farbe fchvvarz, aber die Oberfeite mit etwas langen, niederliegenden Härchen dünn befctzt, die Deckfchilde mit etwas Neigung zu einem matten Blau. Nach Kirbys Befchreibung von Ap. fcutellare Mon. 78. ) würden wir dicfen Käfer dafür erkennen, wenn nicht Dr. Leach ihn aus England als neue Art unter obigem Namen eingefendet hätte, follte dies aber durch ein Verfehen gefchehen feyn, fo kann diefe Befchreibung wenigflens als Ergänzung zu Kirbys Befchreibung dienen. Um eine Ueberficht fämmtlicher iNlachträge zu ge- ben, und zugleich einen Anhalt zu einer Familien - Abtheilung zu liefern, laffen wir hier ein fyftemati- fches Verzeichnifs fämmtlicher in der Monographie und den Nachträgen aufgeführten Apionen unter den- jejiigen Namen folgen , die ihnen jetzt zukommen. Die eigentliche Monographie des vorigen Bandes ci« tiren wir dabei Mon.^ die Nachträge aus Gyllenhal im vorigen Bande adä. , und die jetzigen Nachträge yJpp» Die uns unbekannten und mithin nur muth- mafslich eingeordneten Arten find mit einem Stern * bezeichnet. ^) Der Rüffel mit pfriemenförmige r Spitze. i) Apion Pomonae. Mon. nr. i6. 2) fub- ulatum. Mon, 17. App. pg. 38. 3)ochropus. App. pg. 46. 4) Craccae. Mon. 18. Add, pag 255. App. p. 38. /3) mas. ruficorn e. Mon. 19. 5)Platalea. Mon.15. 6) Spencii. Mon. 60. App. pag. 41. Da BJ 52 III Nachträge und Berichtigungen B) Der Pvüffel walzen- oder faden för* mig. ä) die Fühler bei der Wurzel des Rüffels ein gefetzt. i) fchwarzbeinige, 7)* A. vicinum. Mon. 12. und incrafTatum. Mon. 13. Loti. Add. pag. 260. 8) atomarium. Mon. 65. und pufillnm. Mon. 66. v) pubescens» Mon. 67. 10) con f lu ens. '^ Mon. 73, ii)fto- lidiim. Mon. 74. vielleicht ein^^rlei mit Vorigem, 12) bre vir öftre. Mon. 91. 1:^) Hooker i. * Mon. 92. 14) 1 ae vi ga t um. * Mon 94. 15) rn- gicolle. Mon. 57. 16) aenenm. Mon. 103. 17) aciculare. Mon. 99. i8)penetrans. Mon. 98. 19) bafico r ne. * Mon. 97. App. p. 45. 20) Ono- pordi. Mon. 9^. 21) Carduorum. Mon. 96, 22) radiolus. Mon, loi» und oxurum Mon. 102» 2) gelbbeinige. 23) A.Ulicis. Mon. i. 24)fufciroftre. Mon» 2. 25) Geniftae. Mon. 3. App. p. 38. 26) diffi- ciie. Mon. 4. var. i3. corniculatum Mon. 5. 27) Malvae. Mon. 6. 2g) vernale. Mon. 7. App. p. 38. 29) rufir öftre. Mon. 23. /3. fem/ Malvarum Mon, 12. 30) pallipes. Mon. 26. Add. pg. 2.55, und geniculatum Man. 36. App. pg. 39. 31} flavofe- moratum. Mon. 28. //) die zur Monographie der Apionem 5 3 h) die Fühler bei der Mitte des Röf- fels eingefe tzt, 1) gel bb ein ige. 32) A. Fagi. * Mon. 27. 33) Viciae. Mon. 20. Add. p. 255. App.pg. 28. 34) ob f cur um.* Mon, 21» 35) diff orme. App. pag. 46. 36) di ffi mi le. Mon 39. 37) varipes. Mon. 34. 38)apricans. Mon. 30. 39) laev icolle. * Mon. 35. 40) fla- vipes. Mon. 25. 41) aeflivum, Mon. sr. und j3 var. ruficrus Mon. 32. 42) affimile. Mon. 29, App. pag. 39. 43) nigritarfe. Mon. 24. 44) fru- ra entarium. Mon. 105. 45) haematodes, Mon, 104. frumentariiim Gyll. Add. p. 255« 2) fchwarz beinige, «) Die Deckfchilde länglich, 46) A. elongatum. Mon. 70. 47)fenicu- 1 u s. Mon. 72. App. pg. 43. und plebrjum Mon, 71. 48) tenu ins. *■ Add. p. 258. 49) ci vi cum. Mon, SS. 50) Loti. Mon. 62. App. pag. 41. 51) tenue,' Mon. 69. App. pag. 43. 52) triHe. Mon. 86. 53) modeftum. Mon. 87. 54) hiimile. Mon. 85. vmd cnrtiroftre Mon, 84. 55) Sedi. App. pag. 49» 56) min im um Mon. 90. und velox Mon. 55, App, pag.41. 57) e beni nu m. Mon. 54. ^83 nigriim.* Mon. 93. 59) fupe r ciliofum. Add. pag. 259, 60) fcutellare * Mon. 78. 61) Kirbyi- App, pag. 50. 62) Meliloti. Mon. 77, App. pag. 44. 63) anguftatum. Mon, 76. Add, pag. 258. 64) cya- 54 ni. Nachträge und Berichtigungen cyaneum. App. pag. 44. violaceum Mon. 79, und die Zufatze bei Hydrolapathi Mon. 80. 65) Hy- drolapathi. Mon. 80. mit Ausfchliifs der Znfätze, App. pai^. 44. 66) marchicum. App. pag. 45» Rnmicis Mon. gr. und die Zufätze zu marchicum Mon. pagv 197. 67) affine. Mon. 82. App. pag. 45. 68) virens, Mon. 52. ß. mas. marchicum Mon. 53. mit Ausfchlufs der Zufätze. 69) Allragali, Mon. 57. 70) fimile.* Mon. 64. 7«) ater- r i m u m. * Mon. 68. mit Ausfchlufs der Zufätze» App. pag. 45. 72)glabratum. App. pg. 47. 73) ele- gantulum. App. pag. 48. 74) validum, Mon. 100. ß) Die Deckfchilde gedrungen, dem kuglichen fich nähernd. 75) A. Morio. Mon. 39. 76) filiroftre. * Mon. 38, 77) gibbofum.* Mon.42. 78) ftria- tum. App. pag. 40. Pifi Mon. 49. 79) immune. Mon. 50. App. pag. 40. 80) atratulum. Mon 51. 81) unicolor. Mon. 63. App. pg. 42. 82) Gyl- lerihali. Mon. 75. Aethiops Add. pg. 257. conf. App»pg. 42. 83) Aethiops. App. pg. 43. und die Zu- fätze zu A. aterrimum Mon, pag. 213. marchicum Add. p. 256. — var. ß. fubfulcatum Mori 43. 8^) Ononis. Mon. 10. App. pag. 38» 3- mas. cinera- fcens Mon. 11. 85) Ervi. Mon. 8. 86) La- thyri. Mon 9. 87) vorax. Mon. 14. 88) pa- vidum. Mon. 59. 89) alcyoneum. Mon. 6r, 90) Spartii. * Mon. 58. 91) foveolatum. Mon. 94. 92)columbiüjLim. Moa. 45. 93) Pifi« App. zur Monographie der Apionen. 55 App. pag' 39« punctifrons et pafticum Mon. 46» 94) punctigerum. Mon. 47. App. pag. 40. 95) fulcifrons. Mon. 48. 96) Limonii. Mon. 83. 97) Sorbi. Mon. 40. 0. mas, carbonarium Mon» 37. 98) dispar» Mon, 41. IV* IV. Beiträge ö Naturgefchichte der grofsen H o r 11 i f s e 5 Vefpa Crabro Fbr. , einige an einem gezähmten Hornifsen-Nefle angeflellte Beobachtungen enthaltend, von P. W. J. Müller, reformirtem Pfarrer za Oclenbach im königl. baier. Rheinkreife. vJbgleich ich noch nie Gelegenheit fand, irgend etwas die Naturgefchichte der Hornifsen betreffendes zu lefen, und es mir daher völlig unbekannt ift, was fchon darüber bemerkt worden feyn mag, fo glaube ich doch, dafs nachftehende Beobachtungen — wenn fie auch nichts neues enthalten füllten — doch viel- leicht um defswillen nicht ganz unintereffant feyn mö- gen, weil fie einen Beweis liefern, dafs fich dies fonft fo wilde und bösartige Infect doch nach und nach auf gevyiffe Art zähmen läfst» Es Beiträge z. Naturgef. d» grofsen Hornifse» 57 Es war im Anfange des Monats Mai if{rT , als ich, eines Tages in meinem Bienenftande belchäftigt, eine grofse weibliche Hornifse in demfelben umher- fchwärmen fah. Anfänglich merkte ich nicht viel auf fie , als fie fich aber mehrere Tage hintereinander blicken liefs, muthmafste ich, fie habe irgendwo ein Neil anzulegen im Sinne. Ich gab nun genauer auf fie Acht, und fahe fie endlich in der oberften, dritten Etage des Standes in einen leeren, auf einem Brett flehenden, ftrohcrnen Bienenkorb einfliegen. Einige Minuten nachher verliefs fie den Korb wieder, und als ich ihn nun befichtigte, fand ich das bereits ange- fangene Neil. Es hing oben in der Mitte des Bo- dens , hatte die Gröfse eines franzöfifchen Thalers, und beftand aus einer äufsern dünnen Hülle oder Schaale, in Form einer hohlen Halbkugel, in deren Höhlung inwendig das erfte Bruttäfelchen, an einem Säulchen hangend, befeffcigt war. Es enthielt erft fie- ben Zellen , die noch nicht mit Eiern belegt waren. Als bald hierauf die Hornifse wieder ankam und in den Korb eingegangen war, hob ich ihn vom Brette auf, und erblickte fie befchäftigt, die äufsere Kinde ihres Neftes zu vergröfsern ; fie ward aber durch diefe Störung fogleich unruhig, fuhr einigemal fum- mend und erbofst rings um ihr kleines Neft herum, und machte Miene, aus dem halb umgewendeten Korb fo eben nach mir hinzufliegen, als ich fchnell aber behutfam ihn wieder umwendete, und auf fein Brett flellte. Da ich mir vorgenommen hatte, die fich hier fo ungefucht darbietende Gelegenheit, zur Er- '58 IV. Beiträge zur Naturgefchichte E forfchung der Oekonomie der Hornifsen fo viel als Biöe'ich zu benutzen, ward es mir jetzt einleuchtend, es fty zur Erreichung diefes Zwecks durchaus noth- wendig, meine HorniTse vor allen Dingen an das Auf- beben und Umwenden des Korbs, an beftändige Un- ruhe und leife ErfchütteruDgen , zu gewöhnen. In die- fer Abficht hob ich an diefem und einigen folgenden Tagen, fo oft die Hornifse nach Haufe kam und ich ziigegtn war, wohl 1.5 bis 20 mal jeden Tag den K'rb auf, und wendete ihn um. Bald war fie diefe Beunruhigung fchon fo gewohnt , dafs ich den Korb ohne alle Furcht, doch immer mit Vermeidung jeder ftaiken Erfc! Witterung, herabnehmen, umwenden, und nach Belieben allen ihren Arbeiten zufthen konnte. Dds Nfft und die Bruttafel waren jetzt fchon anfehn- lieh vtrg'ölsert, und mehrere Zellen fanden fich mit Eiern belegt. Die Hornifse baute fleifsig; fie blieb, wenn fie ausgeflogen war, 6, 8 bis 10 Minuten aus, und brachte ihre Baumaterialien, nämlich einen run- den Ballen abgebifsnen faulen Holzes von der Gröfso einer Wicke, und von dunkelbrauner Farbe, den fie im Fliegen zwifchen dem Kinn und der Bruft einge^ klemmt trug. Ohne fich im geringften, wenn fie eben eingeflogen war, durch das Herabnehmen des Korbs ftören zn laflen, lief fie zum Nefte, ftand ftille, nahm den mitgebrachten Ballen zwifchen die Knie der Vor- derfchenkel, und bifs nun, indem fie denfelben zu gleicher Zeit fortwährend zwifchen den Knien und dem Kinne gegen fich herumrollte, und an den Bau andrückte , Stückchen los, die im Munde geknetet und der grofsen Hornifse, 59 nnd mit zäher Feuchtigkeit vermifcht, den Zellen oder der äufsern Schaale angefetzt, und mit den Frefs* Zangen von beiden Seiten angedrückt und geebnet wurden, alles mit einer ausnehmenden Gefchwindig- keit, und fo, dafs die abgebifsnen Stückchen nicht ganz losgetrennt, fondern durch das Herumrollen des Ballens aneinanderhängend, wie ein Faden von einem Knaul gleichfam, abgewunden wurden. Auf diefe W-'eife wurde die äufsere Hülle des Neftes täglich im- mer mehr vergröfsert, wobey die Hornifse immer gegen fich baute, und an dem Rande, wo fie vor- hin aufgehört hatte, wieder anfangend, und unter der Arbeit xnruck weichend , den über eine Linie breiten neu angefetzten Streifen in einer Schneckenlinie nach und nach herumführte. Nach Verlauf einer oder zweyer Minuten war der mitgebrachte Vorrath jedes- mal verbraucht, worauf fie fogleich wieder ausflog, und neuen Stoff, immer von der nämlichen Farbe, holte. Wenn ich den herabgenommenen Korb noch in Händen hatte , und die unterdeffen zurückgekehrte Hornifse ihn, auf dem gewohnten Platze vermiflend, ängftlich fuchte, hielt ich ihn nur einige Augenblicke lang dorthin , ohne ihn nieder zu fetzen. Sie flog fogleich hinein , und ich fetzte meine Beobachtungen fort. Sie war jetzt fchon fo zahm und zutraulich, dafs ich fogar den umgewendeten Korb aus dem et- was dunkeln Bienenftande hinaus in den Garten tra- gen konnte, ohne dafs fie,felbft: während des Gehens, fich in ihrem Gefchäfte ftören liefs, fondern immer fortbauete. Ich wagte es endlich fie anzurühren, und ftrei- 6o IV. Beiträge zur Naturgefchichte ftreichelte fie mit dem Zeigefinger leJfe und fanft vom Bruftfchild über den Rücken hin ; auch das litt fie ge- dultig. Eines Tages fogar hatte ich das übcrrafchcn- de Vergnügen fie Eier legen zu fehen. Ich hatte den umgewendeten Korb vor nnr, aufserhalb des Bienen- ftandes, und bemerkte, dafs fie fehr angelegentlich niehreie Zellen unterfuchte, die, wie ich fchon vor- her genau vi^nfste , noch leer waren. Gerade wie es die Bienenkönigin zu machen pflegt, die ich fchon mehrmals bt y diefem Gefchäft belanfcht hatte, befich- tigte fie mit K^ pf und Fühlern das Innere der Zellen, wende e fich fcdrinn um, und fenkte die Spitze des Hintefleibs weit in diefelfaen hinab. In diefer Stellung verharrte fie 8 bis lo Secunden , und wenn fie nun den Leib herauszog, fafs das Ei auf dem Boden der Zelle. — Jetzt hatten fich die Befchäftigungen der Hornifse fchon etwas vermelirt. Mehrere Eier waren ausge- gangen, und Würmchen in den Zellen befindlich; attch für diefe mufste fie nun Sorge tragen. Ich be- merkte nun, dafs fie nicht immer zwifchen Kinn und Bruft eing'. klemmte Baumaterialien herbeifchleppte, fondern von Zeit zu Zeit bei ihrem Zurückkommen einen Ballen Futter im Munde trug, und mit dem Kopf in die Zellen fchlüpfend fütterte. So lange die Würmchen noch klein waren, konnte ich diefe Ope- ration nicht genau beobachten; aber um fo deutli- cher, als fie gtöfNer wurden. Die Hornifse fetzte fich vor dem jedesmaligen FiUtem zuerfl auf die Brut- tafel hin, knetete den im Munde gebrachten fchon zer- der grofsen Hornifse. 6 t Terbifsnen Klumpen vSpeife, unter beflandlgem Her- umrollen Zwilchen den Knieen der Vorderbeine, vor meinen Augen noch einmal tüchtig durch, bifs fodann ein Stück ab, und legte es dem in der Zelle aufge- richteten Wurm auf den Mund, der es auffafste und mit heftiger Begierde in kurzer Zeit verzehrte ; und fo fuhr fie von Zelle zu Zelle fort, bis der Ballen ausgetheilt war. Um zu erfahren , was fie den Würm- chen für Speife gebe , nahm ich ihr mehrmals mit einer langen Nadel oder einem fpitzen Hölzchen den zwifchen dem Kinn nnd der ßrufl: getragenen Ballen gleich nach ihrer Zurückknnft hfnweg. Er befland immer aus zjrbifsnen weichen 1 heilen verfchiedener vveichflüglicher Infecten ; einigemal aus zerbiff nen Bienen, oder von den Bienen herausgeworfenen Droh- nen, oder Arbeitsbienen« Brut. Ich verfuchte nun, ihr in diefem GefcLäfte zu helfen , und das Futterho- len zu erleichtern, nnd reichte ihr zuerfl: mit der Spitze eines dünnen Hölxchens einige Tropfen ver- dickten Honig. Sie nahm ihn Ibgleich mit dem Mun- de ab , und fütterte im nämlichen Augenblicke einige Würmchen damit. Nun gab ich ihr von den Bienen herausgeriffene unzeitige Brut, auch einige lebendige Bienen; fie nahm ohne Umftände alles an, bifs dia Beine und die übrigen trockenen Theile ab , knetete alles zu einem vv'eichen Brei, und theilte ihn aus. So gewöhnte ich fie nun , täglich Speife von mir zu erhalten, oft lo bis 15 mal in einem Tage, dafs fie in diefer Hinficht nicht T-ahmer und zutraulicher wer- den konnte, als fie es wirklich war. Wenn ich dea Korb 62 IV. Beiträge zur Naturgefchichte Korb umwendete, und ihr eine lebendis^e oder todt© Biene darreichen wollte , richtete fie fich jedesmal bei der Heranrä: eriing meiner Hand , fchon von weitem auf, fich auf die hintern Beine fetzend , und nahm mit Begierde das Daigebotene aus meinen Fingern, ZerknetPto es a'^g'^nblicklich und fütterte die Jungen. Auch (liefen letztem gab ich öfters einige Tröpfchen Honie, oder zerdrückte Bienenbrut auf den Mund und dies Futter fchmeckte ihnen eben fo gut, als wenn fje es von ihrer gewöhnlichen Ernährerin empfangen hätten. — Die älteften der vorhandenen Würmer waren nun ßusgewachfen ; fie überfpannen die Oeffnung ihrer Zelle und gingen ihrer Verwandlung entgegen. Am 15, Juni fchlüpften die erften jungen Hornifsen aus, es waren zwei, denen an den folgenden Tagen noch mehrere folgten. Einige Tage verweilten fie im Ne- fte, dann flogen fie aus, brachten Stoff zum Bauen, und Futter, und halfen der Mutterhornifse bey der Vergröfserung des Neues und beim Füttern. Sie lie- fsen fich übrigens, in allen eben fo behandeln , wie die alte Hornifse — weil ich fie von ihrem erften Aus- fchlüpfen an, durch Anrühren, Füttern, und öfteres Bcfichtigen des Neftes an diefe Behandlung gewöhnt hatte. Mehrere Gefchäfte hatten mich bisher verhindert, die verfchiedenen S;ände des Infects, vom Tag des gelegten Ei's an , bis zur völligen Verwandlung, ge- nau zu beobachten und die Zeit , die es in jed^fr Pe- riode feiner verfchiedenen Zuftände zubrachte, be- ftimmt der grofsen Hornifse. 65 nimmt zn erforfcheo. Jetzt war ich darauf bedacht! Ich bezeichnete mir auf der ßruttafel, die ich genau unterfuchte, und die jetzt die Gtöfse des untero Theils einer Thee • Tafse erreicht hatte , mehrere noch kere Zellen, mit einem Tröpfchen anklebender Farbe, vermitteln: eines Pinfels ; am folgenden Morgen (15, Juni) waren lle mit Eiern befetzt , und fchon am 20. Morgens erblickte ich die ausgefchlüpften lebendigen Würmchen. Diefe waren am 29. Morgens ansge- wachfen, und fingen an fich einzufpinnen, und fchiüpf. ten in der Nacht vom 1 2. auf den 1 3. Juli , fo wie am Morgen diefes letztem Tagj^s, aus. Ich fah mehrern zu, wie fie, nachdem das Gefpinnft inwendig rings- herum losgenagt war, das Deckelchen in die Höhe hoben , und herauskrochen. Ihre Farbe war noch blafs; ich bezeichnete mir fogleich einige derfelbea mit einem Tröpfchen blauer Farbe an den Fühlern, um fie von den übrigen — die fich fchon auf 18 — 20 Stücke vermehrt hatten, nicht zu verlieren und ihr Beginnen zu beobachten. Das erfte Gefchäft einer jeden frifch ausgefchlüpften Hornifse, war, fich eini- ge Augenblicke lang, Fühlerund Beine zu reinigen, dann aber in die fo eben verlafsene Zelle, mit dem Kopf zu fchlüpfen, und fie von dem darinn befindlicheq Unrath zu reinigen. Diefs dauerte beinahe eine Vier- telftunde lang. Hierauf mifchten fie (ich unter die übrigen, und halfen fchon in der erften halben Stund» ihres Dafeyns, die innere Oekonomie beforgen. Den ihnen begegnenden altern Hornifsen, welche die ein- getragene Speife kneteten , nahmen fie fogleich einen Theil 64 IV. Beiträge zur Naturgefchichte Tlieil ihres Brockens , der ihnen abgebiflen und gleichfam dargeboten wurde, aus dem Munde ab, und fütterten die Würmer. Zwei Tage lang, blieben fie ruhig im Nefte, den dritten aber fiogen fie aus , und brachten wie die andern, bald Futter, bald Stoff zum bauen. Die leeren Zellen wurden nach einigen Ta- gen wieder mit Eiern belegt. Vom lo. Juni an, hat- ten unterdeflen die Mutterhornifse, nebft den übrigen gefcblechtslofen Arbeitern, die etwas kleiner als jene waren, die ite Bruttafel angefangen, die einen hal- ben Zoll unter der crften an mehreren Säulchen bc-fe- lligt hinjT, und nach und nach zur Grüfse eines klei- nen Tellers erweitert wurde. Zu gleicher Zeit ver- gröfscrten und verlängerten fie auch die äufsere die Bruttafeln umhüllende Schale, derüberdiefs von aufsen hier und da neue Schichten, zwifchen denen fich hohle Gänge bildeten, aufgefetzt wurden, unverhältnifsmä- fsig , fo dafs fie weit über die Bruttafeln herabhing, und nach unten wieder verfchmälert die Form eines grofsen Eies erhielt, an deffen Spitze unten, nur noch eins 4 Zoll grofse Oeffuung blieb. Diefs hinderte mich in meinen Beobachtungen , ich rifs daher die Schaale von unten an , bis zur Mitte wieder hinweg, um das Innere genauer betrachten zu können und trennte auch jeden folgenden Tag, von dem was fie wieder angebaut hatten, einige Stücke los um das Nefl: in jenem Zuftand zu erhalten. Bei einer folchen Operation drängte ich immer zuerft die auf der Scha- le fitzenden oder arbeitenden Hornifsen mit einem Hölzchen hinweg» was fie fich auch gutwillig gefallen lie. der grofsen Hornifse. 65 liefsen. Weil mir aber doch feit tioiger Zeit die Menge der Hornifsen zu grofs ward, fuchte ich ihrer zu Harken Vermehrung entgegen zu arbeiten, und verwundete jeden Tag mit einer Nadel einige Wür- mer, die alsdann von den Hornifsen aus den Zellen gezogen wurden. Schon war in einer neuen Tafel auch männliche Brut angefetzt, und ich fah der Er- bauung einer vierten für die künftige Mutter entge- gen, als meinem Nefte ein unvorhergefehenes Un- glück widerfuhr. Die alte Mutterhornifse, die noch immer jeden Tag ausflog, blieb auf einmal aus; fie war durch irgend einen Feind oder einen Zufall ge- tödtet worden. Das Neft war nun weirsellos. Die darin befindlichen Hornifsen, 40 bis 50 an der Zahl, arbeiteten zwar noch einige Zeit fort, und beforgten die vorhandene Brut, die noch zum Theil ausfchlüpf- te; aber fie verloren fich nach und nach — ihr Eifer war gelähmt, und fo gieng endlich in Kurzem das Neil zu] Grunde, Ich füge noch einige zur Gefchichte diefes Ne- ftes gehörige Bemerkungen bei. Mön hätte vermu- then füllen, dafs die Beobachtung des Neues, als es fchon viele Bewohner enthielt, weit fi:hwieriger und gefährlicher gewefen feyn würde, als im erften An- fang. Allein dem war nicttf fo. Durch das öftere Befichtigen , Herabnehmen und Umwenden des Korbs wurden alle nach und nach ausfchlüpfenden Hornifsen eben fo an diefe Behandlung und Unruhe von Jugend auf gewöhnt, wie die alte Mutter es war. Ich fuhr regelmäfsig jdeen Tag fort, fie im Innern und auf Bmd 111, £ den 66 IV. Beiträge zur Naturgefchichte den Bruttafeln xu beunruhigen, und reichte ihnen, entweder mit den Fingern , oder mit einem fpitzigea Hölzchen, angefpiefste Bienenbrut, oder auch leben, de Bienen. Sie nahmen jedesmal das Dargebotene begierig an, kneteten es zu einem Brei, und fütter- ten auf der Stelle. Mit diefem Hölzchen drängte ich fie auch von den Zellen hinweg, wenn ich diefe un- teifuchen wollte. Oft nahm ich das mit 30 bis 40 Hornifsen befetzte Neil von feinem Standort hinweg, und trug es in den Garten, um dort meinen Kindern oder den mich bcfuchenden Freunden und andern Neugierigen die Arbeiten diefer Thiere im Innern ih- rer Wohnung zu zeigen. Ich trng den Korb ftets umgewendet, und nie fuhr eine Hornifse zornig her- aus, fondern alle arbeiteten ruhig fort, ohne fich im Mindeften ftüren zu laffen ; ein Theil bauete an den Zellen, ein anderer an der äaräern Schale, andere fütterten oder liefen umher. Im Beifcyn der Zu- fchauer reichte ich ihnen fodann Futter, das fie auch fogleich austheilten. Die Hornifsen , welche unter- deffen ihr Gefchäft beendigt hatten, flogen aus dem Korbe heraus, zwifchen mir und den Umgehenden hindurch ins Feld, um neue Vorräthe einziifammeln i mittlerweile aber hatten fich die aus dem Feld zu- rückgekehrten Hornifsen zu lo bis 15 an der leeren Stelle des Bienenftandes verfammelt , wo ihre Woh- nung fonft ftand , und Ichwärmten änglllich umher. Ich eilte nun hin, und hielt'den Korb einige Augen- blicke, ohne ihn nieder zu fetzen, an feinen gewohn- ten Standort, und fogleich flogen die uraherfch wär- men- der grofsen Hornifse. 67 menden hinein, mit welchen ich dann fogidch wieder zu den neugierigen Znfchauern ^luückkehrte , unx ihnen zu zeigen , wie die frifch eingetragenen Vor- räthe jetzt verbaut und verfüttert würden. —- Eine andere Bemerkung betrifft noch die ver- fchieden gefärbten concentrilchen Streifen , der das JS^eft umgebenden äüfsern Schale, und vi'elcher Ur- fache fie ihren Urfprung verdanken. Bekanntlich w^ech- fein bald hell- bald dunkelbraune, fchwärzliche, gelbliche und auch anders gefärbte Streifen mit ein- ander ab. Wie in voraus vermmhet werden kann, rührt die verfchiedene Farbe von der verfchiedenen Gattung und Befchaffenheit des faulen Holzes her» das dazu verwendet wird; aber bemerkensvv'erth i(l, dafs jede Hornifse nicht nur immer Materialien von der nämlichen Farbe t^ringt , fondern diefe auch be- ftändig an fchon vorhandenen Streifen von ähnlicher Farbe anfetzt. Ich konnte vom Anfang meiner Beo- bachtungen an diefs genau bemerken. So lange die Mutterhornifse noch allein war und am Nefle baut?, war alles genau von einerlei Farbe» Als aber meh- rere Junge ausfchlüpften , brachten einige Stoii von der niimlichen, andere von einer andern Farbe, \o nachdem üe bei dem erften Ausflüge nach Baumate" rialien auf diefe oder eine andere taugliche Holzart zuerfl: geriethen und immer wurde das Gleichfarbige zum Gleichfarbigen gefügt. Eines Tages bemerkte ich auf einmal einen vorler noch nie wahrgenommenen fchönen grünen Streifen von einigen Zollen Länge, der in der Folge einigemal rund herum fortgeführt E a WIM' 68 IV. Beiträge z. NaturgeC. d. grofsen Hornifse» wurde. Neugierig zu erfahren, woraus er beftehef, brach ich ein Stü^khen los und unterfiichte es unter dem Vergröfseriingsglafe , ich konnte aber, obgleich ich das Wahre muthmafste, doch zu keinem gewiiTen Refultate gelangen. Ich gab alfo genau Acht, um die Hornifsen zu entdecken , welche unter der Menge der übrigen an diefem Streifen baueten, und erblickte pndllch eine, die befchäftigt war, denfelben zu ver- gröfsern. Als fie ausgeflogen und wieder mit einem frifchen Ballen zurückgekommen war, entrifs ich ihr den letztern mit einem fpitzen Hölzchen, gerade als fie fich vor jenen Streifen fetzte und zu arbeiten an- fangen wollte; er fiel in eine Zelle der Bruttafel, wo ich ihn mit der nafsgemachten Spitze jenes Hölz- chens wieder hervorlangte. Ich weichte ihn hierauf mit etwas Wafler auf, dafs er fich auflöfte — und als ich die einzelnen Beflandtheile unter das Microfcop brachte, fand ich lauter zerbiflcne, mit dem klebri- gen Safte des Mundes zufammengewirkte und gekne- tete Blätter von Hypnum purum L. , deren mehrere noch unbelchädigt, und daher fehr leicht zu erken- nen waren. V. V. Beiträge zur Naturgefchichte der Gattung C 1 a V i g e r,„ von Ebendemfelben. (Hierzu Tab» 11.) tLin änfserft merkwürdiger, durch feine fonder- bare Bildung vor andern ausgezeichneter Käfer, ifi: unftreitig der fchon vor einigen Decennien von Preyfsler entdeckte Claviger teflaceus ^ den meh- rere Entomologen, z.B. Schneider (N. Mag. f» Entom. p. 581.), Panzer (Fn. Germ. 49. 3«) kaum für einen Käfer anzuerkennen geneigt wären. Im Jahre 1806 fand ich zum erftenmale mehrere Stücke eines Käfers diefer Gattung in einem Ameifenhaufen, und erkannte ihn fogleich für denjenigen, den Pan- zer a. a. O. abgebildet hat. Die von letzterm bei diefer Gelegenheit hinzugefügte Bemerkung, dafs fei- ne vom Hn. v. Stillfried erhaltenen Exemplare, (nach fö V. Beiträge zur Naturgefchichte (nach welchen auch wahrfcheinlich die Abbildung ent- worfen ifl: ) in mehreren Stücken von Preyfslers Kä- fer abziiwtichen fchienen , machten mir es fchon da- mals wahrfcheinlich, dafs es mehrere Arten gebe, indefs befafs ich Preyrslers Schrift nicht felbft, um entfcheiden ^n können, und eine Anfrage bei dem verewigten II liger, dem ich zugleich mehrere Exem- plare des von mir gefundenen KSfers fandte , blieb ebenfalls ohne befriedigende Auskunft. Im Laufe des verwicl.enen Sommers (1817), als ich gerade mit der Aufzeichnung meiner Bemerkungen über die Oe- konomie diefes Käfers befchäftigt war, gab irh mir Mühe, die vörmuthlich Verfchiedt-he Preyfslerifche Art ebenfalls aufzufinden, und hatte bald darauf (den 17. May * das iinbcfchreibliche Vergnügen, eine neue, fchöne, durchaus verfchiedene Art, die ich Clavigcr longicornis nannte, zu entdecken- Tn der Folge er- hielt ich eine Abfchrift und Nachzeichnung des Clavi- ger teftaceus aus Preyfslers Schrift, die mich von der Art • Verfchiedenheit diefes Käfers von meinen beiden Arten überieugte. Ich habe mir Mühe gegeben, die Mundtheile diefei- Gattung zu ünterfuchen, und es ift mir dies Gefchäft um fo fchvi'ercr geworden , da ich die erfor- derlichen Werkzeuge, und namentlich ein gutes Mi* ' crofcop, nicht befitze, aber es gelang mir doch, die Mundtheile an 10—12 Stücken des Clav, fovcolatus, b'os mit Hülfe einer feinen Nadel, unter einer Lupe, auf meiner! Fingern zu zerlegen , worauf ich denn die d«Äclneil Theile auf die SpiizQ einer Nadel oder eines der Gattung Claviger. 71 eines feinen Haarpinfels brachte, und Ite durch eine einfache, jedoch flark vergröfsernde Linfe nach allen Richtungen betrachtete. Die Zergliederung einiger Stücke des Clav, longicornis zeigte, einige iiobeden- tende Abweichungen ausgenommen, die genaueile Uebereinftimmung der innern und äufsern Mundtheile beider Arten. An beiden werden die innern im Munde verborgen liegenden von den äufsern feft verfchloffen. Lippe , Lefze , Zunge und Kinnbacken fchliefsen an ihren Rändern fo genau zufammen, dafs man fie von aufsen ohne Zerlegung nicht zu un- terfchciden vermag. Die Kinnladentafler liegen zwar zum Theil aufserhalb , aber fie find fo klein , und in den Seitenwinkeln des Mundes fo fehr verfleckt, dafs man fie auch am lebenden Infect, lelbll durch Hark vergröfsernde Linfen , nicht leicht zu unterfcheiden vermag, den Fall ausgenommen, dafs fie gerade während der Befichtigung von dem Käfer ein wenig bewegt werden , was aber nur feiten und fchnell vor- übergehend gefchieht. Diefe äufsern Mundtheile, füllen die an der Spitze des Kopfes nach unten befind- liche, in die Quere gehende, eirnndlich ftumpfwink- lich bogige, fehr grofse Oeffnung, deren untere bei- nahe halbkreisförmige Hälfte von oben durch zwei fehr flache, mit den Aufsenfeiten der Bogen nach un- ten gekehrte, in der Mitte oben in einem flumpfen abgerundeten Winkel fich berührende Ziikelfegmente begrenzt wird, vollkommen aus, und bilden, von vorn und unten gefehen , eine beinahe fenkrecht ab- geilumpfte Hervorragung. (Fig. i. 8.) Bei 72 V. Beiträge zur Naturgefchichte Bei der jetzt zu liefernden genauem Befchrei- bung der einzelnen Theile, und bei Aufllellung des Gattungs- Charakters, weichen, wie man leicht be- liieiki'n wird, meine Beobachtungen, vorzüglich in Hinficht der Fufsglieder- Zahl und der Fühlerbildung, von den Angaben llligers und Preyfblers ab. Character generis effentialis. Os apertura transverfa , magna i ovato angulata, inftrumentis cibariis exterius claufa. Palp't antici breviffimi, fubcylindrici , polliciformes, indiftincte (tri?) articulati, apice biungui- culati. Maxtlla bifida : laciniis multifidis fubulatis. Labium quadratum, apice rotundatum. Antmnae fexarticulatae, articulo ultimo maximo, cylindrico, truncato. Tarfi triarticulati , teretes : articulis duobus bafeos breviffimis, ultimo longiffimo uniunguiculato. Character generis naturalis. Palpi antici breviffimi, fubcylindrici, craffius- culi, apice fubcraffiores obtufi, indiftincte (tri 0 arti- culati, clavam folidam, poUiciformem repraefentantes, apice fubtus unguiculis duobus fetiformibus , rigidis, furfum incurvis armati, maxillae flipitis apici externo adnati, vix mobiles. (Fig. 2. 3. 14. lit. d.) poßici i minuti, biarticulati , articulo fecundo acu* der Gattung Claviger. 73 acuminato, fiib ligulae apice utrinque interne affixi, aegre diftinguendi. (Fig. 4. 5. Üt. b.) Labium corneum, quadiatum, raagnum, apice rotundatum, fetis parvis hinc inde ciliatum. (Fig. 4») Ltgula minuta, membranacea, oblonga, fiibe- marginata, bafi anguftata. (Fig. 5.) Labrum fubcorneum , rotundatum , magnum. (Fig. 6.) Maxiila bifida , ftipite brevi , fubcorneo , oblon- go, craffiusculo , apice extus palpigero; proceflu ex- teriore (Fig. 2, 3. 14. lit/) in lacinias 4 — 5 mem- branaceas , elongatas , fetaceas , fubciliatas , falcato - incurvatas definerite ; interiore (Fig. 2. 3. 14. lit. ^.) breviore, lacinulis tribns fetaceis, erectis, breviori- bus, fiibdivaricatis , terminata. Maudibula fubcornea, breviffima, integra, acu- tiuscula. (Fig. 7.) Aiitennae breves, capitis vel capitis thoracisque longitudine, ad capitis apicem, in foveam ainplam, pro- fundam, lateralem infertae, fexarticulatae: articulo pri- mo in fovea illa latente fecundoque parvis, fubrotun- dis, reliquis aut (Fig. 9-) 3« 4« S'" maxime incraffa- tis, fubhemisphaericis, perfoliatis, cum articulo ulti- mo (fexto) aeque craflTo, cylindrico, folido, elon- gato, apice truncato, cylindrum apicem verfus fenfim dilatatum formantibus; aut (Fig. 10.) 3. 4. 5*° elon- gatis, fubcylindricis , fenfim brevioribus, ultimo craf- fiffimo, fubcylindrico, truncato, praecedentibus duo- bus longitudine aequali. Oculi plane atque omnino latentes , an nulli ? Cor- 74 V. Beiträge zur Naturgefchichte Corpus ovato oblongnm, antica parte angiifta- tum, poftice dilatatum> obtufum, fuperne planiuscu- lum, fiibpubescens. * Caput exfertum, diftinctiim, oblongum, obverfe fubovatum vel fubcylindricum, ihorace anguftius, po- ftice fubattenuatum, antice fabtus fubincraffatum vel jnflatum, fronte perpendiculariter obtufa; fovea utrin- que laterali ampla antennas recipiente *, margine po- ftice pilis rigidiusculis adprefliJ, prominentibus, fpi- jias mentientibus veftitiim; apice fubtus in apertura magna, ovali, obtufe angulata, transverfa (Fig. 1.8.) oris partes latent. Thorax immarginatus, fiibovalis, antice rotun- datus, poftice fubtruncatus, dorfo fubinflatus, lateri- bus fiibcompreffus, coleoptrorum bafi anguftior» Scutellum nuUum. Elytra breviflima, dimidiam dorfi pärtem haud tegentia, bafi thorace parum, apice duplo vel triplo latiora, connata, rigida, fornicata; margine externo late inflexa , apice declivia , transverfim depreffa, truncata : angulis pofticis externis callofo elevatis, cxtas fubprominiilis , introrfiim verfus concavo retufis, niarginem quafi duplicem, intus pilis longis, rigidis, fubulatis, convergentibus, fasciculatis , fulvis denfifli- me repletüm formantibus^ ^lae nuUae. Abdomen ovato fubrotundnm, obtufum, bafi fu- perne verfus clytrorum apicem transverfim impreßiim et declive, poftice fubinflatum , convexum: aoo de- clivi, inflexo, obtufo, lateribus marginatum, rigi- dum, der Gattung Claviger. 75 dum, fegmentis fubtus quinque dillinctis, dorfo aut nullis aut obfoletis divifum. (Fig. ii. 12.) Pedes ambulatorii, craffi, validi: co.r^g capitulo fubglobolb, in fovea corporis infertae, anticae appro- ximatae, pofteriores diftantes, coqdylo elongato, te- reti, apice clavato, femoris bafin expipiente ; femora craffiuscula , fubcylindrica; tlbiae validae, fubcylin- dricae, fiibcompreffae, intei'mediae in mare intus uni- dentatae; tarß triarticulati, teretcs, longiusculi, ar- ticulis fibi invicem injunctis : i. 2. breviffimis, extra tibiae apicem parum prominulis, tertio cylindrico an- tecedentibus quadruple longiore, ungue fimplici fub- incurvo. (Fig. 13.) 1) Claviger foveolatus mihi: teftacens, anrennis incraffatis, cylindricis : arficulis intermediis fubhemisphaericis , abdomine ovato, fovea bafeos fe- miovata, profunde imporefla, fegmentis dorfalibus nul- lis» Panx. Fn. Germ. 49. 3. Clav, teßaceus. Um Odenbach > in den Neftern ganz kleiner rÖthlicher, öfters auch in den Neftern kleinec fchwärzlicher Ameifen , nicht feiten. Länge 3/4 Lin, Der Umrifs diefcs Käfers ifl: bei Panzer a. a. O. gut dargeftellt, er bildet eine längliche, jedoch nach vorn etwas ilark verfchmälerte Eiform. Die Farbe ift durchaus ein glänzendes , etwas durchfichtiges Pvothbraun. Kopf, Halsfchild, Deckfchilde, Fühler, Beine und die Spitze des Hinterleibes find mit kurzen, fei- 7^ V. Beiträge zur Naturgefchichte feinen , anliegenden , meid etwas gelblichen Härchen, nur fehr dünn bekleidet, der vordere Theil des Hinterleibes, nebfi: der ganzen Unterfcite, eintn kur- zen, (chmalen, zwifchen den Wurzeln der vier hin- tern Beine liegenden, aus gelben Härchen beftehenden Streifen ausgenommen, unbehaart, glatt, glänzend. Der Kopf fchmäler als das Halsfchild und beinahe eben fo lang, von oben betrachtet länglich, vorn ab- gerundet, nach hinten fanft verfchmälert, am Hin- terrande gerade abgcfchnitten , von der Seite gefehen auf der ünterfeite nach vorn ftark und bauchig erwei- tert, fo dafs er an der Spitze noch einmal fo breit als von oben und beinahe umgekehrt eiförmig erfcheint. Der Hinterrand fcheint von eben (durch Ichw^ache Vergröfserung gefehen ) auf jeder Seite einen her- vorflehenden, fpitzen , nach hinten gerichteten Dorn zu haben, aber unter ftarker Vergröfserung bemerkt man, dafs die langen fteifen Härchen, womit der Kopf nach hinten dichter bekleidet ift, über den Hinterrand hinausragen, und indem fie (von oben gefehen) fich aif den Seiten decken und eine un- durchfichtige MalTe bilden, dem Auge auf eine fehr täufchende Weife zwei Dornen darflellen» Die Au' gen find mir gänzlich unbekannt, weder an den Seiten des Kopfes, noch in der grofsen Fülilergrube , auch nicht hinter derfelben , wohin fie Preyfsler und Illiger fetzen, konnte ich fie auffinden. Die Fühler kurz, nur wenig länger als der Kopf, und an deflTen Spitze in einer weiten tiefen Seitengrube eingefetzt, fechs- gliedrig, das eille Glied klein > lund, grofseotbeils in der Gattung Glaviger. 77 in jener Grube verborgen , doch bei genauer Betrach- tung deutlich von der Seite zu eikennen, das zweite etwas kleiner, rund, an der Spitze ein wenig abge- ftutzt, die folgenden drei wohl vier bis fünfmal grö- fsern, deutlich von einander abgefetzten Glieder, bil- den mit dem fehr grofsen dicken Endgliede eine nach der Spitze zu allniählich dicker werdende Wälze, Das erfte jener drei gröfsern Glieder ift beinahe voll- kommen halbkuglich, an der untern gewölbten Flä- che, etwas aufserhalb des Mittelpunktes, dem vor- hergehenden kleinen mittelfl eines kleinen Stielchens ein wenig fchief aufgefetzt, die folgenden zwei von der nämlichen Gellalt , jedoch auf der Unterfeite fchvvächer gewölbt, mehr plattgedrückt, und einer dicken Scheibe ähnlich, auf der Oberfeite nach dem Mittelpunkte hin fanft erhöht (nicht fchaalenförmig, wie Illiger und Preyfsler fie befchreiben , da dief© Aushölung auf der Oberfeite nur fcheinbar ift), und durch ein aus diefem emporfleigendes, feines, kurzes Stielchen , das man durch die Zwilchenräume der Glieder hindurch deutlich wahrnehmen kann , mit einander verbunden. Diefe Zwifchenräuroe erfcheinen an todten wie an lebenden Käfern, bald breiter, bald fchmäler, je nachdem der Käfer die Gliedchen mehr ausgeftreckt, oder mehr zufammengezogen hat, und eben dadurch die Fühler bald etwas länger, bald kürzer. Das Endglied (lellt eine derbe , an der Spitze abgefchnittene, an der Wurzel fchwach abge- rundete Walze vor, und übertrifft an Länge die bei- den vorhergehenden Glieder fammt ihrem gemein- fchaft- 78 V. Beiträge zur Naturgefchichte fchaftlichen Zwifchenraum um etwas. An feiner Auf- fenfeite ift es , fo wie auch die vorhergehenden , mit kurzen, aufrecht flehenden, nach oben anlitgenden Härchen , die über den Rand der Glieder hinausrei- chen und einen Kreis um denfelben bilden, ziemlich dicht bevvachfen. Das Halsfcfüld nur wenig länger als breit, beinahe noch einmal fo breit als der Kopf, eiförmig rund, etwas aufgetrieben, vorn abgerundet, an den Seiten nach der Wurzel zu ein wenig ver- engt, mit einem fchwachen nach unten ziehenden Ein- drucke dafelbft, am Hinterrande fchwach abgerun- det; die Oberfläche eben, und, einen fehr feichten, kleinen, rundlichen Eindruck auf der Mitte vor dem Hinterrande ausgenommen, ohne alle Punkte oder andere Eindrücke. Das Sclüldcken fehlt. Die Deck- fchilde kurz, nur ein Drittheil des Hinterleibes be- deckend, an der Wurzel nicht viel breiter als das Halsfchild, nach der Spitze ftark erweitert und dop- pelt fo breit, gegen den Hinterrand hin, unmittelbar hinter der Mitte, mit Ausnahme des Seitenrandeg, auf einmal jiih niedergedrückt, der Hinterrand gerade abgefchnitten ; die äuffern Hinterwinkel etwas beu- lenarrig erhöht, nach der Innenfeite fchwach einge- drückt oder ausgehöhlt, und in und um diefen Ein- druck mit langen, fteifen, in fpitze Büfche) zufam- mengefloffenen , borfteiiähnlichen, gelblichen Haaren dicht bewachfen, welche in verfchiedenen Richtungen fich nach dem Hinterleibe hin beugen ; die Oberfeite ift nicht punkdrt, und mit dünn ftehenden, etwa« längern Härchen als das Halsfchild befetzt» Die , Flu. der Gattung Claviger. 79 Flügel und Fliigelanfätze fehlen. DeiHimerkil^ hat auf der Unterfeite fünf fehr deutliche Ringe von glei- cher Breite, den vorletzten ausgenommen > der durch den nach unten ftark herabgezogenen After etwas fchmälcr iil, auf der Oberfeite hingegen ifl:, den vor- letzten und Afterring ausgenommen , welche beide llark nach unten abfallen , keine Spur weiter von den drei vordem Ringeinfchuitten zu bemerken, Diö Oberfläche ift im Gegentheil dort mit einem dicken, gewölbten, glatten, glänzenden WuUl gleichfam über- goflen, und ihr auf der Mitte, unmittelbar hinter der Spitze der Deckfchilde, eine grofse, halbeiförmige, glatt ausgehöhlte, glänzende, mit dem abgerundeten Ende nach hinten gekehrte Grube eingedrückt , in de- ren Mitte eine fchwach erhabene Stelle fichtbar fft, die Wurzel des Hinterleibes felbfl ift neben diefer Grube gegen die Deckfchilde hin und bis unter ihren Hinterrand jäh abgedacht. Die Seiten find fchwach gerandet, etwas verdickt, an ihrer Wurzel, da, wo die mit Haarbüfcheln befetzten äuffern Hinterwinke! der Deckfchilde auf ihnen liegen, erhebt fich der Sei- tenrand auf jeder Seite zu einem in die Höhe gerich- teten, zufammengedrückten , fpitzigen Zahn, vor dem nach innen ein Büfchel langer, gelblicher, in die Höhe gerichteter Haarborften fteht , der mit Je- nem von dem auffern Hinterwinkel der Deckfchilde herabreichenden , genau zufammenfchliefst. Um dies deutlich zufehen, muffen die Deckfchilde hinten mit einer Nadel aufgebrochen werden. Die Beine find kurz und ftark, die Schenkel walzenförmig, von überall 8o V. Beiträge zur Naturgefchichte überall ziemlich gleicher Dicke, die Schienen nicht länger als die Schenkel, beinahe eben fo breit, aber etwas Z'ifammengediückt. Die mittleren Beine des Männchens find doppelt bewaffnet. (Fig. 12.) An der inneren Seite der Schenkel, dicht unter der Wur- zel, befindet fich ein kleiner, abwärts gerichteter, etwas gekrümmter, fpitzlger Dorn, und an der In- nenfeite der Schienen , unweit ihrer Spitze, ein klei- ner gerade hinausreichender Zahn. Jener erfte Dorn ift aber kein Fortfatz der Hüftwurzel, fondern er ent- fpringt unterhalb derfelben , ans dem Schenkel felbfl. Die Füfse , welche bisher für eingliedrig gehalten Würden, find dreigliedrig, ftielrund, faft walzig, nur wenig gekrümmt, (Fig. 13.) die Glieder nicht abge- fetzt, fondern aneinander gefchoben , von beinahe gleicher Dicke, die zwei erden fehr kurz, kaum über die Spitze der Schienen etwas vorragend, das Endglied drei- bis viermal länger als jene beiden zu- fammen, miteiner einfachen Klaue am Ende. Den hier befchriebenen, meinen Freunden unter dem Namen Claviger teflaceus Panz. mitgetheilten Käfer, halte ich auch noch jetzt mit der hUchllen Wahrfcheinlichkeit für die in der Fauna German. ab- gebildete Art, obgleich einige dort angeführte Umflän« de zu widerfprechen fcheinen. Panzer nennt näm- lich feinen Käfer unbehaart (glaber), aber er ge- braucht diefen Ausdruck wohl nur in Hinficht der mehrfagenden, in der Preyfslerfchen Diagnofe enthal- tenen Bezeichnung: villofus — die auf den hier be- fchriebenen nicht pafst , weil er nur fehr dünn behaart ift, der Gattung Claviger. . gl ift, lind feines ftarken Glanzes halber, durch eine gewöhnliche Lupe betrachtet , leicht für unbehaart angefehen werden kann. Ueberdies giebt es auch nicht feiten abgeriebene Stücke > die nur noch fehc wenig behaart find. Ein anderer fcheinbarer Wider- fpruch ifl Panzers Angabe: auf dem Hinterleibe be- fänden fich drei ausgehöhlte*», felbfl: mit unbewalTne- ten Augen fichtbare Punkte (Gruben). Mein Käfer hat aber nur eine grofse ausgehühke Grube. Ich- nehme jedoch mit vieler Wahrfcheinlichkeit an, Pan- zer hat fich hier, wie mir es felbfl früher begegnete, getäufcht, und fahe die neben der Grube befindlichen durch die jähe Abdachung der DeckfchÜde und der Wurzel des Hinterleibes entllandenen Seitenvertiefun- gen, gleichfalls für wirkliche Grübchen des Hinter- leibes an. Von der Seite und von oben betrachtet, glaubt man allerdings, fowohl mit blofsen Augen als"" durch fchwache Vergröfserung , drei in einem DreU eck liegende Grübchen zu fehen, bei genauerer Be- trachtung wird man jedoch diefe Täufchung gewahr. Dafs der Preyfslerfche Küfer aber, dem billig der Name Claviger teßaceus bleibt , von dem eben befchriebenen Clav, ßveolatui gänzlich verfchieden fey, erhellt aus der Vergleichung der Befchreibung. Zur Vollftandigkeit theile ich die Preyfslerfche Be- fchreibung mit. 2) Claviger teflaceusx teftaceus, exfcutella- tus,villofus, antennisquinquearticulatis, clavatis; clava ultima folida, crafia, cylindriformi , capite poiUce bi- Band Ul F fpi- 81 V. Beiträge zur Naturgefchichte fpinofo. Preyfsl. Verz. böhm. Inf. p. 68. LXVI. tb. 3. fig. 5. Diefes 3^4 Lin. lange Thierchen, das zu feiner Grundfarbe ein glänzendes Liditbraun befitzt, ifl ganz, den Vordertheil dos Rückenfchildes und den Hinter- leib ausgenommen, mit feinen und durchfcheincnden Härchen befetzt, welc]«t dem ganzen Infect ein rau- hes Anfehen geben. Die Fühler find jene bewun- dernswürdigen Theile, die gleich vorn am Kopfe je- dem zuGeücItte kommen. Sie beliehen beide, jedes aus fünf Fühlgliedchen, wovon das etile am Grunde ganz klein und rund, die folgenden drei um einen ftarken Theil gröfler und halbkugelförmig erfcheinen. Diefe Halbkugeln aber fitzen fo an , dafs der runde Tlieil unten, der abgenutzte aber , odi^r die Fläche der halben Kügelchen oben an zu ilehen kommen, und wie entzückend ift: es nicht für ein forfchcndes Auge, da es gewahr wird , dafs diefe dem blofsen Auge fafl verfchwindenden halbkugelförmr^en Gliedchen , auf ihrer Oberfläche vertieft find und SchüITelchen gleichen, welche in der Mitte der Vertiefung eine Erhabenheit befitzen, die gleichfam den Stiel des folgenden Fühl- gliedchens ausmacht. Das fünfte Glied des Fühlhorns Ül nun die anfehnliche Kolbe , fie gleicht allem Anfe- hen nach einem Cylinder, der an der Oberfläche oder der Wurzel abgerändert, an dem äuderften Ende aber gerad abgefchnitten erfcheint und den Durchfchnitt ei- nes Cylinders vorftellt , welchen ein Kreis fehr feiner Härchen umgiebt. Die Fühlhörner find übrigens ganz mit zarten Härchen fparfam befetzt , die alle ihre Spitzen der Gattung Claviger. ga Spitzen gf'gen die Fühlkolbe richten. Der Kopf diefes Infekts ift länglich und etwas grülTer als die erwähnte cylindrifche Fühlkolbe, vorn abgeräiidert, hintennach aber etwas fchmäler, ganz behaart und nahe dem Rö- ckenfchild befindet fich za jeder Seite deflelben ein Dornfortfatz , der mit feiner Spitze dem Körper zuge- kehrt fteht. Etwas oben , ganz am Fufse des Fühl- horns, zur Seite des Kopfes, fieht man das in einer Vertiefung (lebende Auge, welches in einem fchwarzen K-eife ftthet und kaum merkbar ift. Nach dem Ko- pfe folgt dann das runde , in der Mitte aufgetriebene Brullftück, welches in der Mitte eine Längsfurche hat. Oben gegen den Nacken zu war es herzförmig ein- gefchnitten, gegen die Flügeldecken aber abgeftumpft, übrigens aber ganz mit Härchen bewachfen. Die braunen Flüj^eldecken find abgekürzt und bedecken nur die Hälfte des Hinterleibes , haben eine braune Nath, die Oberfläche derfelben ift f ein punktirt und aus jedem Punkte entfpringt eine feine, fich hinterwärts richtende Borfte. Der Seitenrand der Flügeldecken ift nm den Hinterleib unterwärts gefchlagen , der Un- terrand erfcheint ausgefchweift und bildet an den äuf- fern Seiten zwei fpitxige Fortlatze. Das Schildchen mangelt diefem Käfer gänzlich. Der Hinterleib ift dem mufchelbraunen Keulenträ'ger um ein Drittheil länger als die Flügeldecken, dick und gegen den After abge- rändert und fehr glänzend. Man bemerkt an demfei- ben fünf Ringeinfchnltte , die gegen den After immer fchmäler werden und ganz glatt, ohne alle Behaarung fich dem Auge darftellen. Die Schenkel aller fechs F 2 Beine S4 V. Beiträge zur Naturgefchichte Beine find ziemlich dick, keulenförmig, das Schien- bein walienähnlich , doch gegen das Ende zu eben- falls etwas dicker , und beide Glieder ganz dünn be- haart. Das Fufsblatt befteht nicht-, wie an den übri- gen meillen harrfchaaligen Infekten aus fünf Gliedchen, fondern nur aus einem einzigen fehr kurzen , welciies an feinem Ende eine einfache gekrümmte Klaue ent- hält* Es ergiebt fich ans diefer Preyfslerfchen Befchrei- bung dafs fein Claviger tefcaceus und mein Clav, foveo- latus fich an Grüffe, Umrifs und Fühlerbildung voll-' kommen ähnlich find, aber Preyfsler legt feinem Kä- fer ausdrücklich e'm ai2 der Spitze herzförmig einge» fchnitteneSt mit einer Längsfurche dt.tr chzogeiies Hals- fchildt pnnktirtc Deckfchilh und einen auf der Ober- feite mit fünf Ringeinfchnitten verfehenen Hinterleib bei, welche Einfciinitte überdies in der Abbildung zu deutlich ausgedrückt find , als dafs man annehmen könnte, fie wäijen nicht vorhanden. Alle diefe Merk- male finden fich nicht bei unferm Käfer. Auch darf nicht überfehen werden, ^ dafs Preyfsler bei feiner genauen Befchreibung der auffallend groffen, tiefen Hinterleibs -Grube nicht erwähnt, die Cl. foveolatus befitzt, und die er gewifs nicht überfehen haben wür- de. Alles Beweife, dafs er wohl eine verfchiedene Art vor fich hatte, die von jener, bis zur nähern Auf- klärung über diefen Punkt , vorläufig fo unterfchieden werden könnte: Cl teflaceus: teftaceus, antennis incraflatis cylin- dricis, articulis intermediis fubhemisphaericis, thorace cana- der Gattung Claviger. 85 canaliculato, abdomine fubovato, fegmentis dorfalibus quinque diftinctis. 3) Claviger iQngicovjiis mihi: cinnamo- mens, antennis clavatis : articulis intermediis elonga- ti/S, fubcylindricis, abdomine ovato - fubrotundo, bafi breviflime bifulcato, fegmentis» dorfalibus obfoletis. (Fig. 1 6 ) long. I — 1 "/[ ^'"• In den Neftern der Formica flava Fl. um Oden- bach feiten. Ein fchöner, ausgezeichneter Käfer, um die Hälfte gröiTer als Cl. foveolatus, im Umrifs ganz ver- fchieden , der Hinterleib , voriüglich bei dem einen Gefchlechte, um vieles breiterund runder, derVorder- theil fchmäler und länger, die Farbe ein bald helleres, bald dunkleres Zimmtbraun. Die Oberfeite ift, den Vor- dertheil des Hinterleibes ausgenommen, mit fehr feinen, nach hinten anliegenden, kurzen, gelblichen Härchen bedeckt, die belbnders nach der Spitze des Hinter- leibes zn , einen feidenartigen Schimmer werfen , die Unterfeite mit einzeln flehenden kurzen Härchen, die fich jedoch zwifchen der Wurzel der mittleren Beine etwas dichter flellen, fehr weitläuftig befetzt. Der Kopf (ehr fchmal, länglich, beinahe walzen- förmig, fchmäler und daher fcheinbar etwas länger als bei Clav, foveolatus, vorn am breiteften, der Schei- tel etwas erhöht, nach hinten kaum merklich ver- fchmälert, auf der Unterfeite von hinten nach der Spi- tze zu nur wenig, und in weit fchwächerm Grade als bei jenem bauchig erweitert, am Hinteirande abge- ftumpft und dafelbfl mit längern , über denfelben vor- ftehen« 86 V. Beiträge zur Naturgefchichte flehenden Härchen befetzt , die auf jeder Seite einen nach hinten gerichteten Dornfortfatz zu bilden fchei- nen. Die P'üliler fo lang als Kopf und Halsfchild zu- famaien, dünn, kfulenförmig, fechsgliedrig: das er- fte Glied kurz, rundlich, in der Fühlergrube meiftens verborgen, das zweite nur wenig länger und dicker, an der Spitre etwas geftutzt, doch immer noch rund- lich, das dritte fehr lang, nicht viel kürzer als der Kopf, beinahe walz'g, an der Wurzel etwas dünner als das zweite, nach der Spitze allmählig ein wenig dicker, das vierte von gleicher Dicke und Bildung mit dem vorhergehenden, aber nur halb fo lang, das fünfte auch von der Dicke des vorhergehenden, aber nur halb fo lang, länglich rund und an der Wur- zel abgerundet, an feiner Spitze wie- die zwei vorher- gehende^ etwas abgeftutzt, das fechfte oder die Kolbe beinahe von der Länge der zwei vorhergehenden, aber mehr als zweimal fo dick, eine nach der Wurzel Ibrk vcrfchiriälerte Walze oder vielmehr quer dnrchfchnit- tene Reale bildend , die an der erweiterten Spitze eU was fchief abgefchnitten , an der Auffenfeite und am Rande ebenfo wie die übrigen Glieder mit kurzen, feinen, aufrecht flehenden Härchen befetzt ift. Das Halsfchild mehr als noch einmal fo breit wie der Kopf und nur wenig länger, aufgetrieben , im Umrifs ei- rundlich, vorn breiter, nach hinten verengt, der Vor- derrand abgefchnitten , die Vorderwinkel flumpf ge- rundet, die Seiten etwas gefchweift, hinter der Mitte upd nach der Unterfeite hin , durch eine fich abwärts ziehende Veiiiefung ftark zufamiiien und eingedrückt. Der der Gattung Claviger. 87 Der Hinterrand abgerundet, doch in der Mitte etwas vortretend, die Oberfiiiehe der Länge nach erhaben gewölbt, hinter der Mitte vor dem Hinterrande ein feichtes, kai^m merkliches, kleines Lä'ngsgrübchen. Das SchiUchen fehlt. Die Deckfchilde kurz, kaum mehr als ein Drittheil des Hinterleibes bedeckend, an der Wurzel nicht viel breiter als das Halsfchild , nach der Spitze zu aber ftark erweitert und beinahe drei- mal breiter als jenes, vor der Mitte gewölbt, unmit- telbar hinter derfelben abfchüffig niedergediuckt, in weit ftäikerm Grade als bei Cl. foveolatus, die Ober- fläche bei etwas abgeriebenen Stücken deutlich , aber weitlädftig punktirt , die Seiten nach unten fehr breit umgefchligen, die äuflern Hinterwinkel beulenariig er- höht, nach der Innenfeite hin etwas ausgehölt oder eingedrückt, mit langen, aufgerichteten, fchön roth- gelben Haarborflen fehr dicht und büfchelweis be- wachO^n , die nicht fern vom Hinterrande in einer ein- fachen Pveihe über die Flügeldecken hin bis zur Nath immer kürzer werdend, fortfetzen. Die Flügel fehlen» Der Hinterleib breit, eiförmig rund, bei dem einen Gefchlechte fchmäler, gegen den After hin, nach un- ten abfallend, die Oberfeite gewölbt und aufgetrieben, glänzender als der übrige Körper und gelbröthlich fchimmernd , mit einzelnen feinen Punkten befetzt> an der Wurzel der Queere nach abfchüfug niederge- drückt, ohne jene bei Cl. foveolatus befindliche Grube, an deren Stelle nur zwei abgekürzte, eingedrückte, feine Linien (leben, die fich am Hinterrande der Deck- fchilde in einem Bogen vereinigen und ein umgekehr- tes 88 V. Beiträge, zur Naturgefchichta tes lateinifches U (n) darflcllen. Bei genauer Be- trachtung erblickt man die verlofchenen Spuren der vordem drei Einfchoitte , die fich an den hinterften nach unten abfallenden Leibringen, deulich zeigen. Die Seiten des Bauchs find deutlich gerandet, diefer Rand felbrt: ifl. etwas verdickt und erhebt fich , vorn unter dem äuffern Hintcrvvinkel der Deckfchilde, in einen kleinen, mit Haarbüfcheln bewachfenen Zahn, die Unterfeite hat fünf deutliche Ringeinfchnitte. Die Beim im Verhältnifs viel länger als bei Clav, foveola- tus und fchlanker. Die Schenkel nicht fehr, und gleich- förmig verdickt, walxig, von beiden Seiten nur wenig 2i]rammen;^edrückt, an beiden Gefchlechtern unbe- waffnet , die Schienen länger als die Schenkel , doch nicht fo breit, gerade, linienförmig, zufammengedriickt, mit kurzen abwärts anliegenden Härchen befetzt, die des einen Gefchlechts *) an den Mittelbcinen auf der Innenfeite unterhalb der Mitte gewöhnlich mit einem klei- *) Bei Cl. foveolatus find die mit einem Dorn an den Schienen bewaffneten Stücke die Männchen , -wel- che auch immer etwas kleiner und fchmäler als die Weibchen find. Bei gegenwärtiger Art aber find hingegen die fchmälern, mit eiförmigem Lei- be vorkommenden Stücke, die zugleich etwas län- gere feinere Fühler zu haben fcheinen und alfo der Regel nach Männchen feyn feilten, immer unbe- ■waffnet. Die Stücke hingegen mit breitem eirund- lichen Hinterleibe find an den Schienen bewaffnet, doch kommen auch unbew^affnete vor. Welches find nun die Männchen? Ich habe verfäumt beim Eintragen in der Begattung darauf zu achten, wer- de es aber künftig thun. der Gattung Claviger. 89 kleinen borne bewaffnet und unterhalb defielben dana bis zur Spitze verfchmälert , die Füffe wie bei Cl. fo- veolatus gebaut. Den hier gegebenen Befchreibungen diefer Ar- ten finde ich noch folgende Bemerkungen beizufügen nöthig. i) Preyfsler und Illiger geben diefer Gattung fünfgliedrige Fühler, und fcheinen alfo das eigenth'cho Wurzelglied, das noch unter dem von ihnen als fol- ches angenommenen liegt, überfehen zu haben, was nicht der Fall bei Latreille iil, der (Genera Cruftac. et Inf. III. pg. 78.) ganz richtig die beiden Wurzelglie- der belchreibt. Ob letzterer unfern Cl. foveolatus oder den Cl. teftaceus vor fich hatte, läfst fich bey dem Mangel der Artbefchreiburg nicht entfcheiden. Dies Wurzelglied hat alle Eigen fchaften eines wirklichen Fühlergliedes, es ill, obgleich etwas gröfser, doch von der nemlichen Gellalt, wie das zweite, deutlich von ihm unterfchiedene , und läfst fich von ihm leicht trennen, in welchem Falle man auch an feiner Spitze die Oeffnung erblickt, in welche fich die Wurxel des 2weiten Gliedes einfügt, kann mithin nicht als Ver- längerung des zweiten Gliedes betrachtet werden. Eben fo wenig darf man es für einen zum Kopfe ge- hurigen kugelförmigen Theil anfehen, denn es ift in feiner Grube bei lebenden Käfern beweglich , fo dafs es fich mit dem ganzen Fühler auf diefe oder jene Seite drehen läfst. Ich habe mehrere unbefchä- digt ausgebrochene Fühler aufgeleimt in meiner Saoim- 9© V. Beiträge zur Naturgefchichte Sammlung aufbewahrt, die jeden unzweifelhaft vom Daleyn diefes Gliedchens überzeugen muffen. 2) Preyfsler will oberhalb der Fühlerwurzel die Augen feines Käfers gefehen haben, kaum merk- bar in einer Vertiefung und in einem fchwarzea Kreife ilehend. Da ich feinen Käfer nicht kenne, ver- mag ich auch nicht über die Richtigkeit diefer Angabe zu urthejlen, ich vermuthe aber, dafs auch hier Täu- fchung ftatt gefunden haben mag, weil es mir bei den bekannten /-wei Arten durchaus nicht möglich war» der mühfamllen Berichtigungen und Zergliederungen ungeaclitet, nur eine Spur derfelben zu entdecken. Illiger fetzt die Augen eben dahin, wo Preyfsler fie gefehen haben will, aber wahrfcheinlich nur auf deffen Angabe. An meinen Käfern finde ich nichts, was auch nur entfernte Aehnlici.keit mit einem Auge hätte , weder an der Stirn , noch an den Seiten des Kopfes, weder am Rande der Fühlergrube, noch in- nerhalb derfelben , noch am Wurzelgliede der Fühler felbft. Getäufcht ward ich zwar öfters durch einige fchwärxliche Stellen am Rande der Fühlergrube, oder durch das in der Grube liegende, erfte, rundliche, an der Spitze hie und da dunkler gefärbte Glied, aber unter ftarker Vergiöfserung und in anderer Rich- tung erkannte ich bald meinen Irrthum. 3) Aus den Befchreibungen des Clav, foveola. tus und longicornis ergiebt fich, dafs die am Hinter- rande des Kopfes vorftchenden, fleifen, langen Här- chen xwei fpitzige Dornen zu bilden ßhänen', es find der Gattung Claviger. 91 find alfo nicht nur die in der Panzerfchen Fig\ir darge- ftellten, fondern auch walirfcheinlich die von Preyfs- 1er angenommenen Dornen des Hinterkopfes durch blofse optifche 'I äufchung veranlafst worden. 4) Nach Preyfslers, lUigers und fclbft nach La- treille's Angabe, befteben die Füfse (tarfi) nur aus e'iKem Gliede, aber vielfältig an lebenden und todten Käfern angeflellte genaue Unterfuchungen überzeug- ten mich völlig vcn dem Dafeyn noch zweier fehr kurzen Wurzelglieder, die nur unmerklich dicker find, als das dritte fehr lange Endglied. Sie find alle, ohne deutlich unterfchieden zu feyn, eng in einander gepafst oder gefleckt, und äufserft fchwer gegen das Licht zu erkennen, da die ganze IVIalTe des Fufses durchfichtig ill, und die Verbindung der Gelenke nur einen fehr fchwachen Schatten wirft. Ueberdies reicht das erfte Gliedchen nur wenig hinter die Spitze der Schienen, denen es auf der Unterfeite in einer kleinen Hölung eingefügt ift, hervor, und wird mit dem eben fo kurzen zweiten Gliede von den dafelbft befindlichen Härchen zum gröfsten Theile verdeckt. Ich habe mehrmals den Fufs unverletzt ausgebrochen, und fogar die einzelnen Glieder von einander gelöft, fo dafs ich mit der gröfsten ^Beflimmtheit ihr Dafeyn und ihre Bildung anzugeben vermag. Die Familie MonodactyU in llligers Magaz. III, p, 137, fällt alfo wieder weg. Die 9» V. Beiträge zur Natiirgefchichte Die Naturgefchichte diefer Käfer ift nun, ob- gleich ich fie nicht vollftändig^ liefern kann, fehr merkwürdig. Schon Preyfsler bemerkt, dafs fie in Ameifenhaufen gefunden werden, aber es war noch gar nicht ausgemacht, ob diefer Aufenthalt nicht zu- fällig fey. Mir beftätigten es mehrjährige Erfahrungen, dafs fie dort immer und ausfchliefslich zu Haufe wären, und ich fand den Cl. foveolatus immer in den Neftern einer kleinen blafsröthlichen , feltner in den Wohnungen einer eben fo kleinen fchwärzlicheh Ameifenart, die ich beide imFabricius nicht verzeich» net finde. Unter zwanzig von mir unterfuchten Ne- ilern fand fich oft nur ein einziges, das mit Keulen- käfern bevölkert war, bisweilen aber in einem Nefte über dreifsig Stück. Nach Aufhebung der Steine, unter denen fich die Nefter gewöhnlich finden, liefen die Käfer nebft: den Ameifen, durch die plötzliche Störung gefchreckt, verwirrt durch einander, und fuchten fich in die unterirrdil'chen Gänge zu verber- gen, einigemal bemerkte ich aber auch, zu meiner Verwunderung, dafs die umherlaufenden Ameifen, welche eifrig befchäftigt waren, ihre junge Brut in die Hölungen des Neftes zu tragen, die ihnen gerade begegnenden Keulenkäfer mit den Frefszangen auf dem Pvücken ergriffen, und fie ins Innere trugen. Zu Ende März und Anfang April erfchienen. jedes Jahr die erften einzelnen Stücke in den Neftern, fpäter wurden fie häufiger , und im Mai traf ich fie oft in grofser Menge in Begattung an, die ungeftört unter dem wimmelnden Volke der Ameifen vor fich ging. Das der Gattung Ciaviger. 95 Das Männchen fitzt auf dem Rücken des Weibchens feft angeklammert , fo, dafs der Dorn an der Innen- feite der Schiene der mittleren Beine gerade in die Büfchel an der Wurzel des. Hinterleibes eingreift. In diefer. Stellung fenkt es fein Begattiings - Glied von oben herunter in das fich aufwärts nach dem Rücken krümmende, an Länge und Dicke beinahe den Schie- nen gleichkommende , fchwärzlich gefärbte Begat- tungs . Glied des Weibchens, Mehrere Jahre war dies die einzige Frucht mei- ner Beobachtungen, und ich fchlol's daraus, dafs diefe Thierchen, die fich in den Ameifenueftern be- gatten und beftändig darin anzutreffen find, auch dar- inn Eier legen , die ausgefchlüpften Larven ihre Nah- rung darinn finden, vvachfen, im Herbfl: fich verpup- pen , und im Frü jähr nach und nach ausfchliipfen» Im verwichnen Sommer I8i7> bei Unterfuchung ei- nes Ameifenneftes , in dem fich viele Keulenträger, zum Theil in Begattung befanden, machte ich wieder die oben angeführte Beobachtung, dafs beim ümwen. den des Steines die entfliehenden Ameifen mehrere Käfer mit hinweg trugen, und verfuchte von neuem den Grund diefer Fürforge und des Verhältnifies zu einander zu erforfchen. Ich nahm nun aus dem Nefte ungefähr acht bis zehn Stück Keulenkäfer, die ich gerade noch erhafchen konnte, etwa ein Dutzend Ameifen, einige Mefiferfpitzen voll ihrer jungen Brut von verfchiedenem Alter, etwas feine Erde aus dem Nefte und kleine Mooshälmchen in einem geräumigen Fläfchchen mit nach Haufe, verftopfte es, doch fo, dafs 94 V. Beiträge zur Naturgefchichte dafs hinreichende Luft eindringen k nnte. Sobald nach meiner Zuriickkunft das Gläschen einige Zeit hindurch ruhig auf meinem TiCche geftanden hatte, fingen die Ameifen auch fchon an zu arbeiten , trugen die Erde und das wenige Moos zufamraen, und mach- ten fich während der Nacht einige Gänge und Hölun- gen, in welche fie ihre Brut zuiammentrugen. Ich fand fie am folgenden Morgen eben fo ruhig, wie fie fich gewöhnlich in ihren Keftern befinden, keine Iref ängfllich umher, oder verfuchte zu entfliehen, fon- dern, ohne fich felbfl, durch das Aufheben des Fläfch- chens, das ich vermittelft einer Lupe mit nicht za kurzem Brennpunkte in allen inneren Theilen genau befichtigen konnte, ftören zu lafien , verrichteten fie unbeforgt ihre gewohnten Gefchäfte; einige ordneten und beleckten die Brut; andere befferten amNefte, und trugen Erde hin und her; andere ruheten aus, indem fie ohne alle Bewegung Hill, und gleichfam fchlafend, ftundenlang auf einer Stelle verweilten ; andere fuch- ten fich zu reinigen und zu putzen. Dies letztere Gefchäft verrichtete jede Ameife an fich felbfl:, fo weit es ihr möglich war, dann aber liefs fie fich — gerade wie es von den Bienen in ihren Stöcken zu gefchehen pflegt — von einer andern, an den Körpertheilen reinigen, die fie mit Mund oder Füfsen felbfl: nicht zu erreichen und zu fäubern vermogte. — Die Keu- lenkäfer liefen indeffen entweder zutraulich und un- beforgt unter den Ameifen umher, oder fie fafsen in den Gängen, die meifl:ens an der Wand des Glales ■aogebaiit waren, ruhig und ilille, und ihr ganzes Ver- der Gattung Clavlger. 95 Verhalten gab zu erkennen, dafs fie fich wieder gani in ihren gewohnten VerhältnilTen befanden. Indem ich nun fo den Bewegungen meiner GtTangenen einigo 2eit hindurch unverrückt mit den Augen gefolgt war, bemerkte ich auf einmal zu meiner gröfston Verwun- derung, dafs, fo oft eine Ameife einem Keiilenkäfer begegnete , fie ihn mit den Fühlern fanft betafietc und liebkofete , und ihn , während er dies mit feinen Fühlern erwiederte, mit fichtbarer Begierde auf dem Rücken beleckte. Die Stellen , wo dies gefchah, waren jedesmal zuerfl die am äiifsern Hinterwif kel der Deckfchilde emporsehenden gelben Haarblifc. el. Die Ameife ölTnete ihre grofsen Frefszangen fehr weit, und faugte alsdann vermittelt der Maxillen, der Lippe und den weit hervorgeftreckten Taflern, den Cwie ich deutlich durch die Lupe fah) ganz in den Mund genommenen Haarbüfchel mehreremal mit gro- fser Heftigkeit aus, indem fie ihn wiederholt durch den Mund zog; beleckte fodann auch noch die ganze vordere Fläche des Oberleibes, befonders die daft-ibfl befindliche grofse Grube. Diefe Operation wurde un- gefähr alle 8 bis 10 Minuten, bald von diefer, bald von einer andern Ameife wiederholt, ja, oft mehr- mals hinter einander an dem nämlichen Käfer, wenn er nämfich mehreren Ameifen nach einander begeg- nete; doch wurde er im letzten Falle nach kurzer Unterfuchung fogleich frei gelaffen. jetzt wurde es mir auf einmal klar, warum die Ameifen diefen Käfer fo ungeilört unter fich wohnen laffen. Sie erhalten nämlich von ihm einen küftlichen LeckerbiÜen , den fift 96 V. Beiträge zur Naturgefchichte (le mit der gröfsten Begierde auffuchen *, wenn auch gerade keinen füfsen, honigahnlichen Saft, wie aus den Hörnchen am Hinterleibe der Blattläufe , doch wahrfcheinlich eine andere, ihnen lehr angenehme, vielleicht zur Fütterung der Brut dienende, Feuchtig- keit. — So intereflant mir diefe unerwartete Beobachtung feyn mufste und fo viele Freude es mir verurfachtc, itzt eimn der Gründe, des freundfchaftlichen Zulam- menwohnens diefer merkwürdigen Käfer mit den Ameifen, entdeckt zu i.aben, fo wurde fie doch bald darauf, mit einer noch viel merkwürdigem, mich weit mehr überrafchenden und erfreuenden, vermehrt, iiemlich dafs die Keulenkäfer von den Ameifen , und zwar im eigentlichen Sinne des Worts , gefüttert wer- den» So un wahrfcheinlich dies auch vielleicht man- chem vorkommen mag, fo ift doch darum diefe Erfchei- nung , die im Gebiete der Entomologie wohl unter die merkwürdigften gehört , vielleicht die einzige der Art ift, und reichlichen Stoff zu Betrachtungen über das Mannigfaltige und Wunderbare in der Oeko- nomie auch der kleinften Thierchen, darbietet , nicht minder völlig richtig. Für die angenehme Feuchtig- keit, welche die Ameifen aus den Haarbüfcheln ihrer, ihnen in jeder Hinficht fo ganz unähnlichen, ii\ einer ganz verfchiedenen Ordnung der Infekten gehörigen Hausgenofsen , fangen, geben fie ihnen dagegen nicht nur Aufenthalt und Schi^z , fondern auch Pflege, und reichen ihnen — aus ihrem Munde felbft> die erfor- derliche ISahrungj eine Thatfache von der ich mich, ohne der Gattung Claviger. 97 ohne getilufcht werden zu können, uniähligemal zil überzeugen , die fchönfte Gelegenheit hatte. Um meine eingefperrten Ameifen und Keulenkä- fer nicht in wenigen Tagen Hungers derben zu fehen, und fie Ib lang als möglich beobachten zu können, mufste ich natürlicher Weile darauf denken , ihnen irgend ein angenehmes Futter zu reichen. In diefer Abficht, gab ich meinen Gefangenen, deren ich mir, noch am nämlichen Tage, aus einem andern Nefte der nämlichen Art eine gleiche Anzahl, (etwa ein Du- txend Käfer, und eben Co viele Ameifen nebil einiger Brut) in ein zweites Fläfchchen eingefangen hatte, mit Hülfe eines Haarpinfels, einige Tropfen Wafier, das ich an die innern Wände der Fläfchchen, nahe an den Boden, brachte, oder auf einige Mooshahiichen tröp- feln liefs , fodann einige Tropfen mit Wafser ver- dünnten Honig, einige Körnchen weifsen zarten Zuk- ker, Stückchen von zeitigen Kirfchen u. d. gl. , damit fie nach Belieben das ihnen Dienftlich/le wählen könn- ten. Ich nahm hierauf eins der Flälchchen in die Hand, um recht in der Nähe durch die Lupe beobachten zu können, ob ihnen diefe Nahrung auch behagen M^ürde. So wie eine Ameife nach der andern in ihrem Laufe an eine der befeuchteten Stellen kam, hielt fie ftille und fog begierig, und bal(i waren ihre mehrere neben einander verfammlet. Mehrere Keulenkäfer kiimea 2u eben diefen Stellen, fie liefen aber, ohne im ge- ringfi:en darauf zu achten, und ohne fie mit dem Munde zu berühren , darüber hinweg. Jetzt brachea «inige vollgefogene Ameifen auf, und eilten fort, BmU JJI. Q Auf 98 V. Beiträge zur Naturgefchichte Auf ihrem Wege begegneten ihnen einige andere, die die Speife noch nicht gefunden hatten, fie hielten gej genleitig ftill, die Hungrigen liefsen fich füttern, wo- rauf die erften weiter , zu der unten im Glafe befind- lichen Brut liefen , und fie ebenfalls fütterten. Ich dachte nun fchon darauf , eine andere Nahrnng für die Keulenl^^äfer zu erfinnen , weil fie die vorhandene auf keine Weife berührten, als ich einen derfelben, einer vollgefogenen Ameife begegnen , und beide Hill flehen fah. Ich verdoppelte meine Aufmerkfamkeit, und nun bot fich meinen Blicken ein eben fo fekfames als unerwartetes, auch nicht im mindellen geahnetes Schaufpiel dar. Ich nahm deutlich wahr, dafs der Keulenküfer aus dem Munde der Anieiie gefüttert wurde. Kaum konnte ich mich von der Wirklichkeit des Gefcbehenen überzeugen, und fing hinten nach wieder an, zn zweifeln, ob ich auch recht gefelien haben mögte — als ich unmittelbar darauf an drei, vier und mehreren Stellen im Innern des Fiüfchchens, das nämliche Schaufpiel gewahr wurde. Einige die- fer Fütterungen gefchaheu ganz nahe an der innera Wand des Glafes , wo ich nun , durch eine viel llär- ker vergrOfsornde Linfe, den ganzen Hergang der Sa- che, auf das Deutlichfte , beobachten konnte. Jedes- mal , wenn eine gefattigte Ameife , einem noch hung- renden Käfer begegnete, lenkte diefer, gerade als wenn er die Speife witternd Futter von ihr begehrte, Kopf und Fühler aufwärts nach dem Munde jener hin, und nun blieben fie beide ßill ftehen. Nach vor- hergegangenem gegenfeitigen Berühren und Streicheln mit der Gaftung Claviger. 99 mit den Fählern, Kopf gegen Kopf gerichtet , öffnete der Käfer den Mund, ein gleiches that die Araeife, und gab aus ihren weit hervorgeilreckten innern Mundtheilen, dem erfterm, von der fo eben genofse- nen Nahrung, welche diefer mit der Lippe und den weitgeöffneten hervorgeilreckten Kinnladen • Lappen begierig einfog. Beide reinigten alsdann ihre innern Mundtheile, durch wiederholtes Ausftrecken und Ein- ziehen derfelben, und fetzten dann ihren vorigen Weg wieder fort. Eine folche Fütterung dauerte gewöhn- lich 8 bis 12 Secunden, nach deren Endigung, auch die Ameife noch die Haarbüfchel des Käfers, auf die oben befchriebene Weife, abzulecken pflegte. Auf diefe Art wurden alle , in den beiden Fläfchchen be- findlichen Keulenträger , jeden Tag mehrmals und fo oft ich ihnen frifches Futter und Waffer gab, welches letztere den Ameifen eins der gröfstt-n Bedürfnifse ifl:^ regelmäfsig gefüttert, und nie fah ich einen Käfer et- was von der im Fläfchchen befindlichen Nahrung: Ho- nig, Zucker und Obil , anrühren, ausgenommen dafs fie zu Zeiten, die an der innern Wand des Gläs- chens angefchlagenen Wafferdünfle , ableckten, — Alle diefe intereüanten Beobachtungen hatte ich nun das Vergnügen , an der oben befchriebenen grö- fsern Art wenige Tage hernach, wiederholen zu kön- nen. Ich war nämlich, wie im Eingange diefes Auf- fatzes erzählt i(l , eben damit befchäftigt , diefe und andere mir jezt bekannten Merkwürdigkeiten rückficht- lich der Körperbilaung und Oekonomie dit fes Thier- chens aufzuzeichneu , als mich der Gedanke an die G 5 Mög- 100 V. Beiträge zur Naturgefchichte Möglichkeit der Entdeckung einer andern Art unwi- dcrftchlich und auf der Stelle , zum Nachfuchen in den Neftern der verfchiedenen Ameifenarten , antrieb. Als ich nun — wider alles Verhoffen, die Freude hatte, meine Wünfche fo fchnell erfüllt zu fchen, mufste mir nun auch natürlich , nichts angelegener feyn, als zu erfahren, ob diefe neue fchöne Art, in ihrer Lebensvveife mit jener übereinllimme , oder nicht. Von den zehn damals gefundenen Stürken, that ich daher die Hälfte , nebft ohngefähr einem Du- tzend Ameifen und etwas Brut (Larven und NympheD)i nebfi: ein wenig Erde und Moos , in ein Fläfchchen, um fie zu Haufe beobachten zu können. Hier wie- derholten fich genau diefelben Erfchelnungen, die mir fchon von der anderen Art bekannt waren. Die Käfer wurden auf die nämliche Weife , ja noch ijfter^ und mit mehr Begierde und Heftigkeit auf dem Rü- cken beleckt, als jene, vielleicht weil ihre gröfsern Haarbüfchel, auch in ftürkerem Grade die den Amei- fen fo angenehme Feuchtigkeit ausdünftetcn; fie wur- den auf die nämliche Weife gefüttert, und in allem behandelt, wie jene. Auch hier hatten fich die Amei- fen, in kurzer Zeit, ein kleines Neft geordnet, ihre Brut in den Gängen aufgefchichtet und die ganze Co» lonie befand fich im ruhigften, zufriedenften Zuilande, in welchem fie auch, nebll den andern beiden, völli- ge vier Wochen hindurch, durch ununterbrochene Sorgfalt und tägliches Füttern, erhalten wurde. Jetzt erft , ward mir die Urfache des Zufammen- wohnens der Keulenkäfer mit den Ameifen, deutlich. Di» • - ' der Gattung Claviger. loi Die letztere merkwürdige Beobachtung, verbreitete ein helleres Licht über diefen Gegenftand, als alle vorhergehenden. War es mir gleich aus einer Men- ge von Erfahrungen fchon bekannt, dafs jene, fonfl: nirgends als in den Neftern dief&r fich aufhalten, und wufste ich alfo beflimmt , dafs es fo ift, fo war die Urfache, warum es fo fey? noch nicht befrie- digend erklärt. Aus der erflen interefianten Beobach- tung konnte immer noch nichts weiter gefolgert wer- den, ak dafs die Ameifen , diefe Käferchen nur da- rum fo gerne um fich dulden , und in ihren Neftern wohnen laffen, weil fie aus ihren Haarbüfcheln, eine ijinen wohlfchmetkende Feuchtigkeit faugen , alfo ei- nen Vortheil dabei finden diefe fremden Gäfte zu be- herbergen; aber warum die Keulenkäfer, gerade nur hier, und fonft nirgends gefunden werden, was es eigenth'ch fey , das fie fo feft an diefen Wohnort binde , und welche Vortheile fie ihrerfeits , aus der gemeinfchaftlichen Haushaltung zögen, konnte dadurch noch nicht aufgehellt werden. Diefen Auffchlufs er- hielt ich nun auf einmal durch die intereflante Beob- achtung: dafs die Keulenkäfer von den Ameifen gefiJt- tert werden. Hatte es mit diefer ungewöhnlichen Erfcheinung feine völlige Richtigkeit, — und wie konnte fie noch von mir bezweifelt werden , da ich fie nicht nur einmal, oder unvoUftändig , fondern un- zähligemal, an wenigftens dreifsig, zu zwei verfchie- denen Arten gehörigen, in drei abgefonderten Colo- nien lebenden Individuen, mehrere Wochen hindurch mit möglichfler Genauigkeit , beobachtet hatte — fo kooDts 102 V. Beiträge zur Naturgefchichte konnte auch mit der gröfsten Wahrrcheinlichkcil ja , Gewifsheit gefolgert werden , dafs diefe Gefchöpfchen nicht im Stande feyn , fich felbft zu ernähren; dafs es weder in noch aufs er den Ameifenneftern eine an- dere, ihnen angemefsene Speife gebe, als die, wel- che fie aus dem Munde der Ameifcn erhalten, dafs fie alfo aus diefem Grunde, nothwendig un- ter den lefztcrn leben müssen , Oberhaupt ilire ganze Exißenz , von der^ der Aimifm abhängig fey, — Ich glaube nicht, durch diefe, aus jenen Beob- achtungen hergeleiteten Folt^erungen, zu viel behauptet Zii haben; denn wie liefse fich fonft, wenn die Küfer die ihnen angemefsene Nahrung , in den Ameifenne- ftern felbft aufziifuchen und zu geniefsen im Stande wären, jene Thatfache, dafs fie fich regelmäfsig füt- tern laffen , befriedigend erklären , und wluden wir darinn nicht etwas ganz üb Tflöfsiges und unnöthiges erblicken müfsen, wenn beides mit einanderverbunden wä-e? Die Erfahrung lehrt, dafs alle Thiere ihre Jungen nur fo lange füttern, als diefe nicht im Stande find, für fich felbft zu Ibrgen, und dafs fie die- felben fobald diefer Fall eintritt, fich felbft überlaffen, Oder, wenn wir auch, bei den Bienen, Wespen, Amei^^n, fehen, dafs fie diejenigen Glieder der Fa- milie, die vermöge ihres Gefchlechts, keine Speife einfammeln und zu andern Gefchäften beftimmt , im Innern des Nefts verweilen müff.n , zuweilen füttern, ohnerachtet letztere , von dem Eingetragenen fich felbft nä'iren können; auch felbft die arbeitende Claffe fich öfters zu Haufe gegenfeitig, Speife durch den Mund der Gattung Claviger. 103 Mund mittheilt, fo ifl das doch blos ein, diefen Thier- gaitungen eigener, aus ihren Familienleben hervor- gehender , zur Beförderung des gemeinfchaftlichen Wohls nothwendiger Trieb : auf dem leichteften kür- zeilen Wege die Sättigung einer grofsen Menge von Arbeitern, zu bewirken, und jede fcliädliche Unter- brechung und Störung in den Gefchäften xu vermeid den, welche erfolgen müfste, wenn jedes Individuum fich, fo oft es hungert, Speife im Innern oder Aus- wärts zu ,fuchen gezwungen wäre , alfo mehr eine blofse Vertheilung der Nahrungsmittel, als Fütterung, da in der Regel lieh doch jedes Mitglied feine Speife felbft fucht. Läfst es fich aber wohl denken, dafs im gegenwärtigen Falle — wo keine Elterliche oder Fa- milien Verhältnifse , dem beftehenden Zufammenleben der Ameifen und Keulenkäfer, zum Grunde liegen; wo das Dafeyn der letztern — wie die Erfahrung lehrt, nicht zum Wohl und Beliehen der erftern, wohl aber der umgekehrte Fall, nothwendig ift; wo eine ganz eigene Infectengattung, eine andere, gänzlich von ihr verfchiedene, und ihr in allen Beziehiiogen unähnliche, nicht nur — in ihren N ellern , wohnen läfst, fcndern lie mit befonderer Vorliebe pflegt und regelmäfsig füt- tert ; — läfst es fich denken , dafs von erllern eine folche zärtliche Fürforge gegen letztere bewiefen wer- den würde , wenn diefe ihrer nicht bedürfte, und felbll, fey es innerhalb oder aufserhalb der gemein- fchaftlichen Wohnung, ihre Ernährung beforgen könn- te? Ich kann mich auf keine Weife, hiervon über- zeugen, und glaube zufolge meiner Beobachtungen, über 104 V. Beiträge zur Naturge(chichte ober die Ernährung der Keulenkäfer, während ihrer vierwöchentlichen Gefaogenfchaft, auf eine völlig gleiche Ernährungsart derfelben im freien Ziiilande mit Sicherheit fchliefsen, und behaupten zu icönnen: dafs ße in die/er Hinficht ^ v^n der Natur, einzig auf gemifse y4uieifenarten angewiefen find y welcne fie aus imiwohnendem bf wjndernswürdigen Natur- trieb, und weil die Anwefenheit derlelben ihnen zu-» gleich einen angenehmen Geniifs darbietet, als i'-re Pfleglinge, lieben, fchiitztn und füttern; dafs fie folglich auch, fonfl nirgends alt in Ameifenneflern khen kb'men, in denen lie, allen Erfahrungen gtniäfs, fich auch allein aufhalten, begatten, fortpflanzen, und fterben, ohne fie jemals verlaflTen zu haben.— Dies letztere wird befonders auch dadurch wahrfcheinlich, dafs die Keulenkäfer keine Flügel be- fitzon und einen fehr langfamen trägen Gang haben, woraus fich fchlielsen läfst , dafs fie auch ihren Auf- enthalt nicht wechfeln , und fich aus einem Nefte in das andere begeben können. Violleicht liefse fich auch hieraus — ein zwar fonderbares aber doch im- mer mögliches Phänomen — der Mangel der Augen, im Fall er fich bei diefen Käfern betätigt finden follte, einige mafsen erklären. Eine weife Naturein- richtung, kann fie, diefen ftets im Dunkeln lebenden, das Licht des Tages vielleicht ni^ erblickenden Ge- fchöpfen , deren Ernährung und Pflege überdies den Ameifen übertragen ift , als überliüffig verfagt und ihnen dagegen , in ihren auf ganz eigene Weife gebauten , ftarken Fühlern , einen dello ge- fchärf. der Gattung Claviger. ies fcbärfteren Geruchs • und Geföhls • Sinn , der jenen des Gefichrs hinlänglich bei ihnen erfetzt, gegeben ha- ben. Vielleicht gelingt es andern Entomologen, durch Hülfe guter Microfcope, die mir abgehen, über diefen zweifelhaften Punkt, ins Reine zu kommen. FiJr den Beobachter der Natur, kann es übrigens nicht leicht ein angenehmeres Schaufpiel geben , als die Wahrnehmung des freundfchaftlichen liebevollen Verhältnifses , das zwifchen diefen beiden, fo ganz verfchiedenen Infecterfgattungen herrfcht. Mir ge- währte es wenigftens — da mir über diefen Gegen- ftand noch nichts bekannt war — ein unbefchreibli- ches 5 überrafchendes Vergnügen» So grofs auch immer die Liebe und Sorgfalt der Ameifen gegen ihre Brut ift , fo fcheint doch ihre Zärtlichkeit gegen die Keulenkäfer nicht minder grofs zu feyn. Es ifl: in der That rührend , zu fehen , wie fie die letztern auch dann, wenn keine Nahrung in ihren Haarböfcheln vorhanden iil, öfters im Vorbei, laufen mit den Fühlern ftreicheln und liebkofen ; wie fie mit immer gleicher Zärtlichkeit und Bereitwillig- keit jeden ihnen begegnenden Hungrigen, noch ehe fie ihre Brut verforgt haben, füttern; wie fie diefel- ben geduldig über fich hinlaufen laffen , manchmal fo- gar mit ihnen fpielen, indem fie, wie ich mehrmal« beobachtet habe, befonders bei der gröfsern Art, ei- nen der ihnen begegnenden, mit ihren Frefszangen auf dem Rücken, da, wo die Haarbüfchel find, von beiden Seiten ergreifen, eine gute Strecke forttragen, und jo6 V. Beiträge zur Naturgefchlchte niid dann niederfetzen. Auf der andern Seite ift das zutrauliche Wefen der Keulenkäfer gegen die Ameifen eben fo rührend und bewundernswürdig. Man glaubt nicht verfchiedene Infectengattungen, fondern Glieder einer und derfelben Familie vor fich zu fehen, oder eigentlich in den Keulenkiäfern eine Kinderfamilie zu erblicken, die forglos und zutraulich in den Wohnun- gen der Eltern lebt, von ihnen Nahrung und Pflet^e erhält, und fie ohne Umllände jedesmal darum an- fpricht, wenn das Bedürfnifs fie treibt; auch ihnen* dagegen gefällige Dienfle zu leiden fucht , wo fie es vermag. So fahe ich z. B. dafs ein Keulenträger der kleinem Art, eine ftillGtzende, ruhende, gleichfam fchlafende Ameife, reinigte, indem er, bald von den Seiten her, bald auf ihr fitzend, mit feinem Munde ihr den Pvücken und Hinterleib abbürflete, und bei- nahe eine halbe Viertelftunde in diefem Gefchäfte zu- brachte. — Eine merkwürdige hierher gehörige Beo- bachtung ifl: auch die, dafs, obgleich die verfchie- denen Ameifenarten , bei welchen fich meine beiden Keulenträger - Arten aufhalten, unter fich felbfl in Feindfchaft leben und einander tödten, fie fich doch gegen die Käfer aus ihrer Feinde Neftern, wenn fie zufällig in das ihrige kommen , nicht feindfelig bewei- fen. Ich hatte nämlich beim Einfangen des Cl. longi- cornis zufällig einmal die Fläfchchen verwechfelt, und dasjenige ergriffen, worin ich vorher fchon eine An- zahl Cl. foveolatus und dazu gehörige Ameifen ver- wahrt hatte. In diefes that ich alfo aus Verfehen einige Stücke jener gröfsern Art, und vielleicht 6 bis 8 der Gattung Claviger. 107 8 dazu gehörige Ameifen. Unmittelbar darauf wur- de ich den Irrthum gewahr, und fand zu meiner Verwunderung, dafs die Ameifen der kleinern Art von jenen der grofsern auf der Stelle angefallen und nach und nach getödtet wurden. Die kleinen Reu- lenkäfer blieben aber verfchont, und wurden mit den der giöfsern Art gemein fcbaftlich ernährt und gefüt- tert. Mehrere abfichtlirhe Verfetzungen der beiden Arten, aus einem Fläfchchen ins andere, ^u denen ihnen fremden Ameifen, zeigten den nämlichen Er- folg. — Nachdem ich nun meine , ungefähr in der Mitte des Junius in die drei Beobachtung flaichchen einge- fperrten Gefangenen einen ganzen Monat lang, wie fchon erinnert wurde, lebendig erhalten, und wäh- rend diefer Zeit die oben erzählten Beobachtungen sn ihnen gemacht hatte, gingen fie mir auf einmal, da ich einige Tage lang abwefend feyn mnfste,^ zu Grunde. Ich gab ihnen zwar zuvor hinlängliche Nah- rung auf mehrere Tage ; aber aus Verfeben liefs ich die drei Fläfchchen auf memem Arbeitstifche flehen, wo fie beinahe den ganzen Tag über den heifsen Son- nenftrahlen ausgefetzt waren. Alle innere Feuchtig- keit trocknete dadurch völlig auf, und die Käfer nebft den Ameifen mufsten durch Hitze, Hunger und Dürft nothwendig fterben. — So viel Merkwürdiges ich auch diefe Zeit über an ihnen bemerkt hatte,' war meine Wifsbegierde doch noch nicht befriedigt , denn es fehlte mir immer noch log V. Beiträge zur Naturgefchichte noch an der Kenntnifs eines wefentlichen Theils ihre» Naturgefchichte. Die Larven, ihre Ernährungsweife, ihre Verpuppungs - und Verwandlungs - Gefchichto, waren mir noch .unbekannt, jetzt beniühete ich mich auch diefe Lücken noch zu ergänzen, und durch- fuchte mit gröfster Aufmerkfamkeit mehrere mit Keu- lenkäfern bevölkerte Amcifennefter. Aber vergeb- lich war meine Mühe ; die Larven entzogen fich ent- weder ihrer Kleinheit wegen meinen Blicken, oder, welches am wahrfeheinlichften ift, fie lebten in den unterllen Hölungen und Gängen der Ncfter, wo man nicht fo leicht nachfpüren kann, und durch die hineinfallende Erde, die etwa vorhandenen verdeckt werden. Doch ward mein Bemühen endlich zum Theil durch die Entdeckung der Nymphe des Cl. fo- veolatus belohnt, die ich in einem der inncrn Gänge eines Nelles liegend antraf. Zwar war es nicht mehr die lebende Nymphe felbft, fondern blos die noch ganz frifche Hülle, aus welcher der Käfer noch nicht lange hervorgegangen zu feyn, und die von ihrer eigent- lichen Geftalt nach nichts verlohren zu haben fehlen. Sie war i Linie lang, von pergamentartigem Stoff, braunröthlich , wie der Käfer felbft , umgekehrt ei. förmig, von beiden Seiten flach zufammengedrückt, glänzend, glatt. Vorn zwei kurze, dicke, abge- ftumpfte, keiilförmige, vorftehende Hörnchen , wor- in die Fühler lagen. An den Seiten nach vorn be- fanden fich zwei ausnehmend grofse , aus einer auf der Unterfeite liegenden, breiten, langen, häutigen, in die Quere gerunzelten Wurzel , hervorkommende> hörn» der Gattung Claviger. 109 hornartige , fpitze , fchwarze , etwas gekrümmte, vorn zufammenreichende Frefszangen , die bei Ver- piippung der Larve nicht mit abgeftreift, fondern ganz unverändert ftehen geblieben waren. Zvvifchen bei- den Frefszangen und ihren Wurzeln war auf der Un- terfeite die Nymphenhaut bis zur Mitte hin, wo eine gefchvj^nngene feine Queerlinie die Nymphe in zwei ungleiche Hälften theilt , der Länge nach durch das Herausfchliipfen des Käfers aufgefprungen. Auf der Oberfeite war^ noch eine erhabenere bis zur Mitte reichende, breite, längtlch- viereckige, auf beiden Seiten und hinten durch eine feine Linie begränzte Fläche zu fehen, unter welcher Halsfchild und Deck- fchilde lagen, und bei der Nymphe felbft vielleicht noch höher aufgetrieben war. Am Hiutertheil der Nymphe hing die abgeftreifte , das hintere Endy der- felben noch umfchliefsende, zufamniengefchrumpfte Haut der Larve mit noch zwei, aus vier länglichen Gliedern beftehenden, an der Spitze mit einer ein- fachen Klaue verfehenen Füfsen auf jeder Seite. Am äufserften Ende der Larvenhaot befanden fich noch zwei kurze, flumpfe Hervorragungen, die vielleicht bei der Larve den After ausmachten. — Man fehe Fig. 15. — Die Entdeckung diefer Nymphenhülle giebt mir indefs gegründete Hoffnung, auch vielleicht noch die Nymphe felbfl: und die Larven der Keulen- käfer künftig zu entdecken , und ihre Naturgefchichte dadurch zu ergänzen, — So auffallend und merkwürdig übrigens die Er- fcheinu^jg ifl , unter den Ameifen , deren verfchiedene in HO V. Beiträge zur Nacurgcfchichte in abgefonderten Familien lebende und gefchloffcne Gefellfchaften bildende Arten, nicht nur fich felbft unter einander, fondern auch andere, kleinere und gröfsere, fich ihrem Nefte nähernde, oder ihnen zu- fällig begegnende Gefchöpfe, feindlich anfallen, — diefe, der Ordnung und Gattung nach, fo ganz von ihnen verfchiedene Tliierchen anzutreffen ; fo ift fie doch keineswegs die einzige der Art. Die Natur hat noch mehrere Infektenarten auf ähnliche Weife iqi nähere oder entferntere Verbindung mit den Ameifen durch ein gefellfcl aftliches Zufammenleben gefetzt, und ihnen die Ncller dcrfelben , wenigftens eine Zeit- lang, zur Wohnung — auch vvahrfcheinlich zu ihrer Erzeugung — angcwiefen. Zwar trifft man auch ei- ne ähnliche Erfcheinung bei mehreren in der Erde fa- milienweife lebenden Hummeln und Wefpen - Arten an, in deren Neflern einige Infektenarten und auch felbft Käfer fich finden. Aber ganz vorzüglich ift das doch der Fall mit den Ameifen > bei denen fich , zu- folge meiner Erfahrungen, nach Verfchiedenheit der Arten verfchiedene Infekten , befonders aber Käfer ganz verfchiedener Gattungen , aufhalten , die nicht nur in ihren Neilern fiiedlich und ungeftört leben, fon- dern ebenfalls, wie die Keulenkäfer, als Freunde und Hausgenoflen, wenn gleich nicht ganz in demfelbea Grade, behandelt v»'crden. So lebt z. B- Lomechufa dentata und flrumofa Grav. , crftere ausfchliefslich in den Wohnungen der Formka rufa P ; Loimchufa paradoxa Grav, in den der For7n. rubra V. ; Nitidula marginata F., in den Ntftern der Form, nigra F.; der Gattung Clavigcr. in H'ifler quadratus Ent, Hefte in den der Form, fufca F. Ihre Oekonomie ifl mehr oder weniger der der Keulenträger ähnlich. Alle hier angeführten begat* ten fich in den Neftern der Ameifen , und zwar mit- ten unter diefen; alle werden von ihnen umlagert und beleckt, Ichu-itzen alfo ebenfalls eine denfelbea angenehme Feuchtigkeit aus, und finden wahrfchein- lich auch hinwiederum eine ihnen felbft angenehme) Nahrung in den Neftern, obgleich es nicht wahr- fcheinlich ifl:, dafs die gröfsern Arten diefer Käfer gleich den Keulenträgern gefüttert werden, weil fia mit ausgebildeten ITnterflügcln verfehen, dicfe Nefler verlaflen , und fich ihre Nahrung felbft auffuchen kön- nen. Mehrere diefer Käfer — vielleicht alle — werden auch wahrfcheinlich in den Ameifenwohnun- gen erzeugt; von Lomech. dentata und Hift. quadratus glaube ich es mit einiger Gewifsheit behaupten zu können. Beide flüchten fich mit den Ameifen , wenn das Nefl: durch Wegnahme des Steins entblöfst wird, augenblicklich ins Innere; von beiden traf ich fchoi» mehrmals noch ganz blaffe, weiche, eben der Nym- phenhaut entfchlüpfte Stücke an , welches jene Muth- niafsuDg hinlänglich begründet. In Anfehung des Lom. dentata ift auch in diefer Hiniicht der Umftand bewei- fend, dafs ich fie in ehiem und dewfelben Nefle der Form, rufa, fechs Jahre hindurch zu jeder Jahrszeit, vom erften Frühling bis zum fpäteilen Herbfl, bei jeder Nachfuchung aufgefunden habe. Vom HIfler quadratus muthmafste ich, durch meine Beobachtun- gen an den Keulenträgern aufmerkfam gemacht, dafs er 112 V. Beitr. z. Naturg. d. Gatt. Claviger. «r vielleicht ebenfalls gefüttert werde, aber eine im verwichenen Sommer m<=>hre Tage hindurch in diefer Hinficht fortgefetzre Beobachtung zweier mit mehrern Ameifen in ein Plafchchen gefperrter Stücke, zeigte mir vor der Hand noch nichts der Art. — Dafs die in den Ameifennertern lebenden Käfer auch dafelbft ih- ren Winterfchlaf halten, läfst fich im Voraus ichon er- warten; folches wird auch durch die in Illig. Mag. i« p. 491, vom Hofkaplan Schmid in Wernigerode*) nachgetragene Beobachtung über den Winterfchlaf der Aleoch. flrumofa Grav. in einem Ameifenhaufen, aufser Zweifel gefetzt. Deßfen hinzugefügte Bemeikiing aber: j,Es ift mir noch nicht vorgekommen, dafs Käfer, die fonft in natürlicher Feindfchaft mit den Ameifen leben, mit diefen an einem Orte und in fo eoger Verbindung Winterfchlaf halten*'' — ifl: , zufolge der in gegen- wärtigem Auffatze enthaltenen Beobachiungen und Be- merkungen, in Rückficht des genannten Käfers und vieler andern, nicht ganzrich'ig, da fie eme /Ausnahme von der Feindfchaft machen, in welcher die Ameifen mit den übrigen leben, und in gewifler Hinficht als Glie- der ihrer Familien betrachtet werden müllen. *) letzt Prediger zu Wafferleben bei Wernigerode. P. W. J. MÜLIER. VI. VI. D i e Lineeifchen Tineen in ihre natürlichen Gattungen aufgelöft und befchrieben von J. L. Th* Fr» ZiNCKEN, genannt Sommer. CFortfeizung.) ■tJevor ich hier die Monographie einer neuen Gat- tung beginne , fehe ich mich genöthigt, zu der im zweiten Bande unferes Magazins gelieferten Mono- graphie der Gattung Chilo einige Zufätze und Be- richtigungen voran 2U Ichicken. Die Veranlafsung hierzu geben zwei neue Chilo- cen , die ich der Liberalität des Brittifchen Mtifeums und namentlich der Güte des bei diefer grofsen i>chatz- kamnier der Natur angelteliten Profefsor Woi. Elf. Leach verdanke» Band nU H 12» 114 VI. ZiNCKENS Eintheilung 12. b) Chilo Leachellus alis aixtlcis retuils fusco - aureis , fascia longitudi- nali lanceolata argentea. Leach M. D. Londlnenfis, Ppofefsor hlstoriae naturalis experientilfimus. Etwas gröfser als Ch. Pascuellus und diefem an Geftalt und Zeichnung fehr ähnlich , doch wefentlich verfehle den» Die Tafter fehlen. Die Fühler find braungran, u. m. a. in eine und diefelbe Familie gehurt, welche nicht nur deswegen den Namen Tinea (Scha- be) vorzugsweife verdient, weil ihre Arten es wohl befonders waren, welche man ihrer zerflörenden Wir- Jkungen wegen zuerft: kennen lernte und zuerfl: mit die- fem Namen belegte, fondern welche auch bereits La- treille (Genera Crustaceorum et Infectorum Tom. IV. pag 224) früher als Gattung unter dem Namen Tinea aufgehellt hat, fo halte ich mich berechtigt, folchen auch für die Familie der Boletella beizubehal- ten und den Gattungs - Namen Phycis auf die Familie der Spificella zu übertragen. Diefe ifl: daher der Ge« geniland der hier folgenden Bearbeitung. Genus der Gattung Pliycis. 117 Genus Phy eis. Phycts Fabr. Snppl. Ent. Syft. Cramhus Fab. et LatreiU Tom. IV. Tinea. Fab. Ent. Syft. , W. V., Hüb» Phalaena Tinea Lin» Character gerxCricus. Lwgfia fpiralis Cornea infignis. yJntefmaz corpore breviores, fetaceae, fnpra ocu- los in verticis medio infertae , fere ccntiguae, erectae, fupra bafeos articulum finiiatae, Caput et Thorax fquamis breviriirais adpreffis. j^lae convolutae : anticae longae , angustae ; posticae latae femicirculares, Larvd nuda fedecimpoda , vel in foliis convolu- tis, vel in canalibus membranaceis , vel intra capfulas feminales vivens. Der Name Phycis, welchen Fabricins von dem ,Griechifchen etwas kijrzer als der Körper, weder gfkänmt noch gefranzt , an der Wurzel ftark und am Ende in eine feine Spitze auslaufeod , fie find über den A'igen auf der Mitte des Kopfs nahe bei ein- ander eingefetzr , und fteigen neben einander gerade aut; das Wuizülglied ift lang und ftark, und über demfelben macht der Schaft einen kleinen Bogen nach aufsen , deffen Höhlung nach innen , dem entgegen» ftebenden Fühler zugekehrt ift. Diefer Bogen ift beim Weibe fchwäcüer als beim Manne, und bei letz» tern in den mehrften Fällen mit mehr oder weniger kurzen Haaren und Schuppen ausgefüllt, wodurch an diefer Stelle eine Art Knoten oder aufftehender Haar- bufch (crista) gebildet wird. In der Pvuhe legt das Infect die Fühler nicht wie die Chilenen und die mehrften andern Schaben • Familien unter die Flügel ein , foadern über den Rücken zurück. Die Flügel find der Gattung Phyci's. 119 find znfammeng€ro!lt, wie bei der Gattung Lithoßa^ die vordem lang und fchmal mit gerundetem Hinter- rande , die hintern breit und halt)kreisförmJg. Als Vogel hält f»ch das Thier gröfstentbeils niedrig, auf der Erde und im Gräfe auf, und fifzt nie, wie die Chilenen mit aufwärts gerichtetem Kopfe. Die Rau- pen find fechzehnfüfsig und nackt, und leben, foviel ich deren bis jetzt kenne , fämmth'cii auf Baum und ilrauchartigen Pflanzen , theüs in dutenförmig einge- rollten B'ärtern, theils in röhrenförmigen, längs den kleineren Zweigen befelligten Gefpinnften , theils in Kanälen innerhalb verfcbiedener Saamenkapfeln ver- borgen. Die Verwandlung aber gefchieht auf oder in der Oberfläche der Erde, Die Familien -Unterfchiede find zu unerheblich und mannigfaltig, um ünterabtheilungcn zuzulafsen ; ich glaube daher diefe Gattung nur als eine Familie behandeln xu müfTen, und habe die Arten in der Ord- nung aufeinander folgen laffen , wie fie theils durch ihre Zeichnung, theils durch die Form einzelner Theile fich einander nähern. Den Anfang mache ich mit denen , die der Gattung Chilo am nächften ftehen. Die auf der Wiener Syftematifches Verzeichnifs fleh beziehenden, durch (v. C) ausgezeichneten Sy- nonyme verdanke ich dem Ober - Bergrath von ChaV' pentier in Breslau, einem, fehr gelehrten und geübten Entomologen, welcher im verfloffenen Jahre, während feines Aufenthalts in Wien , Hübners Abbildungen der Gattungen Pyralis, Tortrix, Tinea und Alucita mit der Schiffermillerfchen Sammlung verglichen, und diefs i2o VI, ZiNCKENS Monographie diefe interefsante und gelungene Arbeit, auf welche ich an einem andern Orte unf. Mag. noch einmal zurück- kommen werde, mir mitzutheilen die Gute gehabt hat. Wie in der Monographie der Chiloncn , Ib ha- be ich auch in diefer die Arren, welche ich nicht felbfl: befjfze uad nur nach Abbildungen kenne, mit einem f bezeichnet, i) Phycis Aheiiella» Palpis porreqtis, antennis nudis, alis anticis ob- fcure fuscis : fasciis duabus transverfis purpureis ob* foletis, interne confluentibus, Wien. Veizeichn. S. 135. Nr. 32. Tin. Ahe- nella. •) 111 ig. Neue Ausg. deff. IL S. 91. Nr. 32. Tin« Ahenella. Hübn. Samml. Tin. 6. Fig. 41. Tin. Aeneella (cT; Tab. 9. Fig. 58. T. Ahenella (?). Sie *j Ec ift zwar kein klarer Beweis vorhanden , dafs unCere Ahenella auch die der Wiener fey, da aber Hübner diefer eiMoial den Namen jener ertheilt hat, und der Platz wo die Verfafser ihre Ahenel- la aufftellen, fo wie ihre Bezeichnung derfelben, dem nicht widerfpricht, auch nach v. Charpentier die Ahenella jetzt nicht mehr in der Schiffermiller- Ichen Sammlung vorhanden ift , mithin für keine andere jemals entfchieden werden kann , fo glau- be ich dafs diefe auch ausfchlielslich dafür ange- iiommen werden mufs. rder Gattung Phycis. j2i Sie hat die Gröfse des Chilo Ocbrellus, k(3mmt oft aber, befonders das Weib, auch beträchtlich klei- ner vor. Die Tafter lang, vorgeftreckt und etwas gefenkt, oben braun etwas erzfchimmernd , unten weifs, die Zunge nufsbraun , an der Wurzel grau be- haart. Die Nebentafter klein-, verfteckt , über die ^ungenwurzel zufammen laufend. Die Fühler grau- braun, beim Manne über dem Wurzelgliede fchwach gebogen , die Biegung aber nackt. Kopf und Rücken graubraun etwas erzfchimmernd. Die lang geftreck- ten, hinten etwas breitern und gerundeten Oberflügel find oben graubraun, mehr oder weniger mitlehmgeiben Atomen beftreuet, und queerüber laufen zwei breite nicht fcharf begrenzte, dunkele, auf Kirfchroth zie- hende, am Innenrande zufammenfliefsende Binden, deren erftere vor der Mitte gerade, die zweite hinter der Mitte gefchweift ift, unten dunkelgrau mit hell gelbgrauem Vorder- und Hinterrande. Die Hinter- flügel auf beiden Seiten danckel-rrau mit weifslichpn Franzen. Der Hinterleib dunkelgrau. Die Beine oben gelbgrau, unten dunckelgrau» Das Weib hat fchmälere, hinten ftumpfere Flü- gel und ift beträchtlich kleiner, oft nur halb fo grofs als der Mann, Abänderungen kommen häufig vor, erftrecken fich aber nur auf die Gröfse des Inlects und die Binden der Oberfiügel, welche bald ausgezeichneter und ftä k-r, bald nur wie matte Schattenbinden erfchei- nen , oft auch ganz fehlen. Die 122 VI. ZiNCKENS Monographie Die Raupe ift nicht bekannt. Der Vogel fliegt bei Braunfchweig vom Anfange Jun, bis Mitte Jiil. auf VViefen, und kömnit auch bei Augsburg und Wien vor. 2) Phycis Germarella, Palpis porrectis, antennis nndis, alis anticis nig- ris : fquamis fparfis aeneis. Ger mar Profeffor Halenfis, amicus dilectus, harum ephemeridum cocditor. Gröfse und Geftalt genau wie bei P. Ahenella» Die Zunge zitrongelb Die Fühler fchvvarz. Tafter, Kopf, Rücken und Schnlterdecken fchvvarz und ftark erzglänzend. Die Oberflügel oben einfarbig fchwarz und dicht mit erzglänzenden Schuppen überftreuet, unten einfarbig fchwarzgrau. Die Unterflügel auf beiden Seiten fchvvarzgrau mit wenig helleren Krän- zen. Der Hinterleib fchwarzgrau. Die Beine fchwarz und erzglänzend befchuppt. Befchrieben oder abgebildet finde ich diefe Roll- fcbabe noch nicht. Ich erhielt fie ohne Namen und ohne weiteren Bericht aus der Wiener Gegend. Ihrer Geftalt und Färbung nach würde fie ebenfalls für die Wiener Ahenella gelten können, da aber ihr Vorrecht nicht bewiefen werden kann und Hübners Schabe gleiches Kamens einmal dafür angenommen ift, fo mufs diefe zmücktreten. 3)Phy. der Gattung Phycis» laj 3) Phycis Finetella. Palpis porrectis, antennis nudis, alis anticis fus» CO olivaceis : ftrigis tribiis longitudinaübus argenteisi internis duabus inrerruptis. HUbD, Samml. Tin. Tab. 6. Fig 42. ((/) Tex. S. 27. Nr. i8. Lanzetftreifige Schabe, Tin. Vinetella» Fabr. Ent Syft. III. II. S, «94. Nr, 20. Tin. Vinetella. Fabr. Siippl. Ent. Syft» S. 472. Nr, 49. Cramb, Vinetorum» Unter den bekannten Arten diefer Gattung eine der gröfsten. Die Tafter find lang, vorgeftreckt, etwas gefenkt, oliv^ngrau , oben an der Wurzel et- was weifslich. Die Mebentafter verfteckt. Die Fühler nackt mit weifsem Wurzelgliede , fonft fo wie Kopf> Schiilterdecken und Rücken olivengran ; über die Mitte des letztern ziehen dicht bei einander zwei breite ülberne Längslinien. Die Oberflügd find oli- vengrau (ein fchmutziges dUnkeles Gelbgrün) mit afchgrauem Saume und drei ausgezeichneten ganz durchziehenden filbernen Längsftreifen ; von welchen der erfte am Vorderrande der fchmalfte ift und diefem zur Einfafsung dient , der Mittelftreif ift der ausge» zeichnetfte, und nicht weit von der Wurzel unterbro. eben, gleichfam fchräge gefpalten; der dritte ift auf ähnliche Art unterbrochen, aber auf einer andern , Stelle, nemlich nicht weit vom Hinterrande, und dient dem iDoenrande zur Einfafsuog. 124 ^I' ZiNCKENS Monographie Die Unterflügel find afchgrau gedeckt , mit wei- fsenFranzen; der Körper und die Beine dunkelgrau. Die llaupe ifl: unbekannt. Das Vaterland ill Sachfen, Oellerreich und Ungarn, wofelbll fie in Weinbergen gefangen wird, 4) Phycis Argyrella* Palpis porrectis brevioribns, antennis fubcristatis, älis anticis fusco viridibus argenteo flriatis. Wien. Verz. S. 135. Nr. 28. Tin. Argyrella» Illig, Neue Ausgab, deff. II. S. 89. Nr. 28. Tin. Argyrella. Fabr. Ent. Syft. III» 2. S. 294. Nr. 30. Tin. Ar- gyrella. Fabr. Suppl. Ent. Syft. S. 471. Nr. 4i.Crambns Argyreus. Hübner. Samml. Tin. Tab. ro. Fig. 64. Text. S. 36. Nr. 19. Tin. Argyrella {J''). Kleiner als P. Vinetella. Die gelbbraunen Tafter find kürzer als an den vorbefchriebenen Arten und et- was aufgerichtet; Stirn und Halskragen gelb glänzend wie Bleiglättc. Die Fühler gelb, am Manne mit ei- nem deutlichen Haarknoten (crista). Rücken und Schulterdecken fchwarz grün , mit Silberfchuppen ge- deckt. Die Oberflügel find fchmal, am Ende kaum breiter als in der Mitte, fchwärzlich grün, mit filber- nen Atomen dicht beflreuet, mit einem blasgelben oder bleiglättfarbigen Vorderrande und zwei nicht fcharf begceozteo iilberpea Längsilreifen , von denen dec vor der Gattung Phycis» 125 vor dem Innenrande der verlofchenfte ift und ganz durchzieht, dervor dem Vorderrande aber die Wur- zel nicht erreicht, weifser und deutlicher erfcbeint und in der Gegciid feiner Mitte auf beiden Seiten mit einem gerade auf feinem Rande flehenden fcliwarzen Punkte befetzt irt. Die Franzen des gerundeten Hin- terrandes fmd hell lehmgelb. Die Unterfiügel hell afchgrau, mit gelblich weifsen Franzen. Der Hinterleib hat eine gelbliche Afterfpirze, und ift oben zur Hälfte gegen den Rücken zu lehm- gelb, gegen den After alchgrau , unten fchwärzlich- grau. Die Beine inwendig gelblich , auswendig fchwärzlich. Das Weib hat nackte Fühler und der Hinterleib iil mit einer Legeröhre verfehen. Die Raupe ift nicht bekannt. Der Vogel fjiegt bei Braunfchweig den ganzen Jul. und Auguft hin- durch auf dürren fandigen Heidangern, aber nicht häufig, und kömmt auch bei Wien vor» 5) Phycis Pudicella, Palpis porrectis, antennis nudis, alis anticis pal- lidls : atomis fparfis fanguineis minutiffimis. G e r m a r Reife nach Dalmatien S. 280, Nr. 46 j, Tin. Pudicella, Sie hat die nächfte Aehnlichkeit mit P. Minio« fella, ift aber noch etwas gröfser, und ift überall ftrohgelb gefärbt, felbft die Himcrfiügel, die nur we- nig bläffer find. Die 126 VI ZiNCKENS Monographie Die Ta(ler find fehr lang, vorgeftreckt und et- was gefenkt. Die Fühler ohne Haaiknoten. Die Oberflügel gleich breit , und mit blafsrothen , nur durch eine gute Lupe fichtbaren Atomen beflreuet» Germar fing diefo Phycis im nördlichen Dal- matiert. 6) Phycis Mimofella. Palpis porrectls, antennis nudis , als anticis mi- oioßs, margine crafliore pallido. Tinea Miniofella Mufei deTifcher, Ento- mologi periti. Diefe ift: mit Ph. Lotella am tiächlteri verwandt, ift aber etwas grölser, Die Tafter find lang , vorge- ftreckt , ein wenig gefenkt , und fo wie Kopf und Rücken mennigroth. Die Vorde-flügel fchrual, ftau- big mennigroth (ohne Glanz) mit weifsgrau , bei ei- nigen hell rothgrau gefärbtem Vordenande und mehr oder weniger heügefäibten Sehnen. Die Hinterflügel afchgrau mit hellgrauen Franzen. Der Hinterleib roth* grau. Die Beine a cbgrau. Das Vaterland ifl d'e Gegend von Schandau, un- weit Dresden , woher ich diefelbe von dem IJeutn. Carl von Tifcher, einem uns allen bekanntea eifrigen Entomologen erhielt. 7) Phycis Lotella, Palpis porrectis y antennis nudis > alis anticis teflaceo pulverulentis» Httb. der Gattung Phycis. 127 Hübner Samml. Tineae. Tab. 48. Fig. 33 4» Tin. Lotella. Die Tafter find lang, voxftehend, gefenkt und fo wie Kopf und Rücken lehmgelb oder rothgrau ge- fäibt. Von gleicher Farbe find die Fühler, und ihre Biegung nicht mit Haaren beCetzt. Die Vorderflügel fchmal, ftaubig lehmgelb, bei einigen auf rothgrau ziehend, und längs den Sehnen, befonders gegen den Hinterrand zu, dünn fchwärzlich beftäubt. Die Hinterflügel afchgrau mit weilslichen Fran- 2en. Der Hinterleib und die Beine gelbgrau. Das Weib unterfcheidet fich vom Manne nur durch feine geringere Gröfse, fchmalere Vorderflügel, und einer kleinen fichtbaren Legeröhre. Als Vaterland ift mir nur die Gegend um ßraunfchweig bekannt, wo fie im Jul. auf dürreo fandigen Gras- und Heideplätzen fliegt. 8) P h y c i s/Proäyoviella, Palpis erectis, antennis nudis, alis anticis fufco cinereis, nigro venofis. Hübner Samml. Tin. Tab. 37. Fig. 254. Tin. Prodromella. (an ^ ?) Faft noch einmal fo grofs als PL Lotella. Die ftarken, aufgerichteten und mit der Spitze wieder nach vorn gebogenen Tafter, find unten weifs, oben, fo wie Kopf und Rücken fchwarzgraü. Die Fühler rauchfchwarz , und äie febr ftarke Bucht über dem Wur. 128 VI. Zi NC KENS Monographie Wiirxelgliede nackt. Die langen, fehr fchmalen, ge- gen die Flügelfpitze breiter werdenden und fich run- denden Oberflügel find einfarbig fchwarzgrau , mit fchwarzen durchziehenden Adern (^hi Farbe und Zeichnung der Cucullia Lactucae Ochfenh. ähnlich), und auf der Mittelfehne fteht da , wo diele fich in Aefte theilt, ein Ichwarzer Punkt. Die Unterflügeb weifs, mit zarten gelbgrauen Sehnen, afchgrau be- ftäubtem Vorderrande und weifsen Franzen, die durch eine dunkle Schattenlinie von der Fläche gefchiedea werden. Der Unterleib und die Beine afchgrau. Nach meinem Exemplare ifl Hühners Abbildung etwas zu hell. Das Vaterland ifl: mir nicht bekannt. 9) Phycis Carmlla. Palpis adfcendentibiis ; antennis criftatis; alis an- ticis fanguineis interne flavo marginatis, Variat alis anticis marglne crafillore albo. Linnee Syft. Nat. ed. 12. I. II. S. 887". Nr. 363. Tin. Carnella. Wien. Verz. S. 138. Nr. 13. Tin. Carnella. II liger Neue Ausg. deff. IL S. lol. Nr. 13. Tin. Carnella, Fabricii Ent. fyfl:. III. II. S. 296. Nr. 41, Tin. Carnella, — Suppl. Ent. fyft. S. 470. Nr. 35. Crambus carneus» Sul- der Gattung Phycis. 129 Sulz er Gefch. d. Inf» II. Tab. 23, Fig. 12. Tin. Carnella. Schrank Fauna Boica. II. 2. S. 117. Nr. 182g. Tin. Carnella. Scopol i Ent. Carn. S. 245. Nr. 623» Phal. Semirubella. Hübner Samn:il. Tin. Tab. ro. fig. 65'. Text S. 37. Nr. 22. Tin. Sanguinella (varietas^. — — .,^ -Tab. 10. fig. 66. Text S, 36» Nr. 21. Tin, Carnella. Die Tafter find ftark, grofs, aufwärts gekrümmt, kurz befchoppt und blutroth, Kopf, Rücken und Schulterdecken- zitrongelb, letztere nach aufsen roth angeflogen. Die Fühler gelb, und beim Man-ne mit einer anfehnlichen grauen Haarquafle in der Bucht über dem Wurzelgliede befetit. Die langen hinten fliimpf gerundeten Oberflügel blut - oder weinroth, mit gleichfarbigen Franzen und einem breiten zitron- gelben Innenrande. Die Unteifiajel hellgrau, halb klar, mit etwas dunkleren Sehnen und weifslithem Saume. Der Hinterleib afchgrau, am IVcibe mit goldgelber Afterfpitze und einer kurzen Legeröhre verfehen. D:e Beine inwendig blafsgelb, auswen- dig fchwarzgrau und mehr oder weniger roth ange- flogen. Eine fehr 'gewöhnliche Abänderung \{k ilübners 77«. Sanguinella fig. 65. Sie zeichnet fich nur durch einen rein weifsen Vorderrand aa ^^ii Oberflügeln, BmA ilL I • fonft 130 VI. ZiNCKENS Monographie fonfi: aber durch nichts von der gewöhnh'chen Art aus, mit welcher fie nicht feiten an einerlei Orten und zu gleicher Zeit nebft allen Uebergängen gefangen wird. Einer befondern Erwähnung verdienen hier hoch die Nebentafter. Diefe find am Weibe von ganz ge- wöhnlicher Form, dünn, klein, kurzbehaart, ge- fj)ilzt, und neben der Zungen wurzel aufgerichtet, am Manne hingegen länger als die Ti:ller felbft, faden- förmig, die erfcen beiden Glieder hornartig und nackt, das Endglied aber mit fehr langen, einen ftumpfen Pinfel bildenden Haaren befetzt , welcher in einer eigenen langen und tiefen Rinne In der inwendigen Seite der Tafter verborgen liegt. Im gewöhnlichen Zuftande fieht man daher von den Nebentaftern nichts, wenn nicht diefe Haare etwa durch Zufall in Unord- nung geratlien find , und ein Theil derfel' j zwifchen den Taftern heran sfteht. Ohne Zweifel kann das Infect die Nebentafter aus ihrer Rinne willkiJhrlich heraus nehmen, bewe- gen und verlängern , wenn es die winklicht geboge- nen Gelenke der erften Glieder ftreckt. Ich kenne nur noch vier Arten Phykis , d^ren Männer ähnlich geftaltete Nebentafter haben ; diefe find Ph. Spadicella^ Palumhelhy Ornatella nnd Olytti- fella y und eigen ift es, dafs bei allen, fo verfchieden fie felbft auch gefärbt find, der Haarpinfel, fowie bei Carnella, goldgelb ift. Die Raupe kenne ich nicht. Fabricius fagt : „habitat in Trifolio pratenfi (Die Pvaupe oder der Vogel?) larva villofa (?), nigra, cauda bifida (?).'* Mir der Gattung Phycis. 131 Mir ifl: bis jetzt keine behaarte Raupe in diefer Gat- tung bekannt , auch fcheint ihre Lebensart derglei-- qhen nicht zu erheifchen ; vielleicht aber beruhet lar- va villofa auf einem Irrthum, und ioW larva folUcii' lata heifsen, und das cauda bifida bezie' t iich nur auf die weit zurück geftreckten Nachfchieber Füfse. Es fchcint diefe Rollfchftbe überall in Deiitfch- land cirheimifch zn feyn ; hier bei Braunfchweig flitgt fie vom Anfange Jnl. bis Mitte Augull auf Holzvvie- fen gar nicht feiten. V 10) P h y c i s ylfnlopcUa, Palpis erectis , antennis nudis , alis omnibus atris poflicarum ciliis luteis. Wien. Verzeichn. S. 69. Nr. 13» Noct. Mar- ginea. — — S. 317. Nr. 48. Pyral. Marginalis. 111 ig. Neue Ausg. defT. I. S. 1S2. Nr. 13. Noct. Marginea. ^ — — — 11. S. ^4. Nr. 30. 31, Pyr. Marginalis» Fabr. Ent. Syll. III. II, S. 219. Nr. 33J. Phal. Marginalis. Borkhaufen Eur. Schmett. III. S, 472. Bomb, Marginea. Efper Europ. Schm. IV. 11. S. s:66. Kr. 237. Tab. 16.J, fig, I, Noct. Marg.nea mas, I 2 Hüb. 132 VI Zi NX KENS Monographie Hübner Beitr. Li. S. 17. Tab. 2. fig. k, Pyr. Marginalis fem. — Samml. Pyral. Tab. 5. fig. 28. Text S. 13. Kr. 3. Pyr. Marginalis. Dicfes bisher aus einer Ordnung und Familie in die andere geworfene Infect, erfcheint hier abermals in einer neuen Gattung, wohin dairelbe aber, der genaueften Unterfuchung zu Folge, mit alltm Rechte auch gehört. Billiger Weife hätte der Name Margi- nella heifsen miiiren, da diefer aber bereits in den al- ten Gattungen Tinea und Alucita fchon mehrmals und von verfchiedenen Schriftrtellern fi'ir fehr ver- fchiedene, zum Theil noch ftreitigo Arten gebraucht ift, fo glaubte ich, um alle Collifion zu vermeiden, denfelben ändern zu muffen. Wegen einer entfernten Aehnlichkeit in der Färbung mit Vanefsa Antio.pa, habe ich von diefer den neuen Namen entlthnt. Sie hat die Gröfse der P. Carnella, ihre Ober- flügel find aber gegen den Hinterrand ein wenig brei- ter. Die aufgerichteten Tafter, Kopf und llückeD fchwarz und ftahlblau angelaufen. Die Fühler fchwaiz, ohne Haarfchopf. Die Oberflügel tief fchwarz , fei- denartig glänzend. Die Unterflügel matt fchwarz mit goldgelbem Saume. Hinterleib und Beine , fo wie die Unterfeite aller Flügel fchwarz. Das Weib hat eine gelbe Afterfpilze. Das Vaterland ift Oeftreich. lO der Gattung Phycis. 133 11) Phycis Auriciliella. f. Alis anticis nigris, pollicis fuliginofis, omnibus lutpo ciliatis. Hübner Samml. Tin. Tab. 49« H- 340. Tin. auriciliella. Ich kenne diefe nur aus der angeführten Abbil- dung Hübners, nach welcher fie in Grolse, Form und Farbe ganz mit Ph. Antiopella übereinkommt, von welcher fie fich nur dadurch unterfcheidet, dafs, fo wie die Unterflügel, auch die überfiügel goldgelb gefranzL find; desgleichen, wenn Hühners Original, wie es die Abbildung vermuthen läfst, weiblichen Ge- fchlechts war, auch dadurch, dafs dem Weibe dis gelbe ATterfpitze fehlt» Vielleich-: iil fie nur Abänderung von P. Antio- pella. 12) Phycis Cirvtgenlla, Palpis erectis , alis anticis lutefcentibus , poilicis plumbeis flavo ciliatis. Ich befitze nur ein weibHches Stück diefer Roll- fchabe, und kann daher nicht fagen, ob die Fühler des Mannes mit einer Haarquafte verfehen find oder nicht ; aus ihrer nahen Verwandtfchaft mit F. Antio- pella vermuthe ich, dafs fie es nicht find. Sie ilt etwas kleiner als Antiopella. ,Die aufge- k ümmten Tafter , die Fühler, Kopf und Pvücken blas goldgelb. Die Oberflügel nicht fehr lang, hin- ten llumpf gerundet , und einfarbig blafs gold - oder ocher 134 ^I- XiNCKENS Monographie ocbergelb, feidenartig glänzend. Die Unterilügel dun»; ktl bleigran gedeckt mit gelbem Saume. Der Hinterleib ifl auf beiden Seiten bleigrau mit. gelber Afterfpitze, und oben gegen den Rücken ■gelb angefl gen. Die Unterleite aller Flügel, fo wia die Beine bleigrau , und erftere gelb gefranzt. Die Raupe ift mir nicht bekannt; den Vogel fing ich bei Braunfchweig einmal im Jul. auf Weifs- dOxH. 13) Phycis Pudorella, Pa'pis erectisj antennis nudis, alis anticis albis^ vitta rolea. VViep. Verz- S. 124. Nr. 40. Pyral. Pudoralis, Iliig. Neue Ausg. defl. !!♦ S. 28. Nr. 40. Pyr. Pudoralis. Fabr Ent. fyfl IIL 2. S. 233. Nr. 392. Pbal. Pudoralis. Hübner Samml Tin. Tab. 9. Fig. 63. ct. Tab. 46. Fig. 31S. Text. S. 36. Nr. 20. Tin. Pu- dorella. Kaum fo grofs als Ph. Cirrigerella , aber von demfelb.^i) Baue. Die anfgekrü.mmten Tafler , Stirn, Sciieitel und die nackten FüLLr find goldgelb: Hals- k'-agen , Rüeken und Schulterdeckcn fchnecweifs. Die Obeifligel ichnecweifs, feidenartig glänzend und am Vorder uui Fiinterrand-.' in beträchtlicher Breite mit einer hoben Rofmfarbe überzogen; der Hinter- rand iil mit einer fchwarzbraunen Linie eingefafst und der Gattung Ph}/cis. I35 und die Franzen felbft find brandgelb. Dio Unterllü- gel find afchgrau, gegen den Vorder und Anfscnrand etwas dunkler, mit gelbweifsem Saume. Auf der Un- terfeite Imd die Hinterliugel wie obsn gefärbt; die Vorderfiügel aber dunkel afchgrau mit gelbem Hin- terraode. Der Hinterleib ift dunkelgrau, ausgenom- men der erfte Abfchnitt, welcher wcifs und die After- fpitze, welche gelb ifl:. Die Beint- find afchgrau. Von der Naturgöfchichte diefer Rolifchabe iH mir nichts bekannt. Sie wird in Oeilreich, und auch in der Gegend von Halle und Defsau, in d.r foge- nannten Def^auer Heide gefangen, 14) Phycis Caiiella f. Alis anticis corticeo brunneis , ftrigis duabus transverfis pallidis. Wien. Verz. S, 135. Nr. 31. Tin. Canella (v. C) Illig. Neue Ausg. defl. II. S. 91. Nr. 31» Tin. Canella. Hübner Samml. Tin. Tab 10. Fig. 69. Text. S. 32. Nr. 4. Tl. Dilutella. Charpentier fand ein fchlecht erhaltenes Stück oiefer Rolifchabe in der Schiffermillerfchen Sammlung mit Tin, Canella unterfchrieben. Ich kenne fie nur aus Hübners Abbildung , auf welche ich daher hier verweifen mufs, bis ich einmal durch die Anficht des Infects felbft: in den Stand gefetzt feyn werde , eine getreue Befchreibung davon liefern zu können. Das 136 VI. ZiNCKENS Monographie Das Vaterland ift Oeftreich und cach Hübner auch die Gegend von Augsburg. 15) Phycis Tumldella. Palpis erectis, antennis nudis, aus anticis fer- rugineo grifeoque nebulofis, ftriga bafeos transverfa nigra, albae adnexa. Wien. Verz. S. 130, Nr- 19. Tort. Tumidana? (V. CJ lUig. Neue Ausg. defl; II. S. 64. Nr. 19. Tort. Tumidana? Hübner Samml. Tin. Tab. 11. Fig. 73. Text. S. 35. Nr. 13. Tin. Verrucella. fem. (nicht mas.) Die Tin. Verrucella W. Verz. ift die Tin. Hepa- ticella Hüb. Fig. 84. Diefe ilt die nächfte Verwandte von Tin. Lobella, ihre Oberfiügel find an der Em- lenknng zimmetroth, hinten braunroth mit einer war- zenähnlicben Erhöhung , und ihre Raupe lebt auf Daphne M fchön grün mit braiinrothem Kopfe und einer braunrothen Längslinie zu beiden Seiten des Rückens. Sie lebt in einem leichten weifsen röhrenartigen Ge- fpinnfte im Mai und Anfang Jun auf Wt-ifsdorn, grOfs« tentheils zwifchen den Blumen, welche fie als Futter auch den Blättern vorzieht. Die Verwandlung ge- fchieht in der Erde, in einem leichten Gefpinnfte und der Vogel ericheint im Jul. Auch von diefer kenne ich nur die Geigend von Braunfchweig als Vaterland, wofelbft ich fie ent- deckte» »9) der Gattung Phycis. 143 19) Phycis Recurvelfa. Palpis recurvatis , antennis nudis , aus nigri- cantibus : anticis fasciis duabus albis abbreviatis. Fabr. Ent lyli III. 2. S. 237. Nr. 407. Phal. Recurvalis. — Mant. inf. II. S. 222. Nr. 309. Phal. An- gultalis. So grofs als Ph. Tumidella, die Oberfiiigel aber etwas fchmäler und mit gerundeterm Hinterrande» Die Tafter aufgekrümmt, weifs mit fchwarzen Spi- tzen. Die Stirn und Kehle weifs, Kopf .und Rücken fchwarzbraun. Die Fühler afcbgrau, nackt. Alle Flügel braunfchwarz. Durch die vordem zieht queer über die Mitte eine gerade weifse Binde , welche ge- gen den Vorderrand, den lie nicht ganz erreicht, in einen kleinen Wiederhacken zurück gebogen ift, defi fen Spitze gegen dtiti Hinterrand fteht : eine zweite weifse Queerbinde, welche aber fchon in der Mitte der Flügelbreite endet , oder wenn man lieber will, ein länglicher weifser Querfleck fteht nicht weit von der Flügelfpitze anf dem Vorderrande , und dicht unter ihm zwei kleine weifse , oft zufammen geflo- fscne Punkte. Die Franzen des Hinterrandes find braunfchwarz mit zwei weifsen Zahnftrichen: einer unter der Flügelfpitze , der andere am Innenwinkel» Die Unterfiügel haben nur eine weifse Binde, welche queer durch die Mitte auf die Mittelbinde derVorder- fiügel führt, aber weder den Vorder noch Innenrand berührt. Die Franzen find weifs, tnii: einer fchwarzen, am 144 VI ZiNCKENS Monographie am Aufsenwiiikel einmal unterbrochenen Bogenlinie durchzogen. Die ünterfeite aller Flügel ift wie oben, nur matter gezeichnet. Der Hinterleib oben braun- fchwarz mit weifslichen llingeinfchnitten , unten , fo wie die Beine weifsgrau. Das Vaterland ift die Küfte Coromandel. 20) Phycis GrofsuJar'iella. Palpis porrectis , antennis nudis, alis anticls cinereo canescentibus, fascia bafeos transverfa nigra. Hübner Samml. Tin. Tab. 5. Fig. 34- Text. S. 33. Nr. 6. Tin. Convolutella. — Larvae Tin. II. Pyralidif. C. a. b. fig. 2. a. die Raupe, b. die Puppenhülle. C. die Poppe. Tin. Grofsulariella. Charpentier hat nicht diefe, fondern das Weib von Chilo Ochrellus, Hübners Tin. Exoletella, mit dem Namen Convolutella in der SchÜTernjiHerfchen Sammlung bezeichnet gefunden, und Hübner feine frühere Erklärung, dafs T. Convolutella VV. V auch die feinige fey, dadurch zurückgenommen, dafs er die letztere fpäter bei Abbildung ihrer Pvaupe Grofsu- larielh genannt hat. Sie ift eine der gröfsten in diefer Gattung. D!e Tafter lang, vorgeftreckt, etwas gefenkt, und fo wie die nackten Fühler, Kopf und Pvücken braunu,rau. Die langen , fchmalen Oberfiügcl haben eine angeLeh* me hellgraue Farbe, die gegen den Innenrand mehr ins Dunkel • afcligraue, gigen den Vorderrand ins Sil. der Garrung Phycis. 145 Silbcrgraiie zieht, und oft ganz weiTs ill. Qiieer über laufen in einer beträchtlichen tntfernung von einander zwei fchwaize, gegen den Innenrand fich et- was nähernde Streite » von welchen der gegen dio Einlenkung befonders fchwarz und breit, flach gebo- gen und nach innen weifs gerandet, der gegen den Hinterrand aber fchwächer, gerader, ftark gt zahnt und nach aufsen weifslich angelegt ilh Im Mittelrau- me befindai fioh z^'ei kUjne fchwarze Punkte quecr unter einander, die oft noch einen dritten zwifchen ficb haben und nicht feiten zufammengefloflen ein Mondfleckohen bilden. Der Sfium des Hinterrandes ifl: afchgrau und vor ihm fleht eine Ileihe fchvvarzer Punkte. Die Untertlügel find hell afchgrau, halbkläc mit dunkleren Sehnen und wciC-^lichen Franzen, Der Hinterleib auf beiden Seiten fchwarzgrau mit weifslichen Pvingeiafchnitten und am Weibe mit einer kleinen Legt- röhre. Die Beine afchgrau. Die Raupe hat fechszt-hn Füfsej ifl: fchlank, et^ was fpindelförmig, nackt, hell grasgiün, und gleicht in etwas einem Wickler, ifl aber ohne Warzenpunkte. Kopf und Nackenlchild find glänzend fchwarz. Sie lebt im Jun auf Stachelbeeren (Pvibes Grofsularia) zwi- fchen verfpnnnenen Blättern, und frifst tiefe Löcher in die halbreifen Früchte von welchen fie fich nährt. Die Verwandlung gefchitht wie bei den übrigen Roll* fchaben in der Oberfläche der Erde, und die Ueber- winterung als Puppe» Der Vogel eifcheint im April und Anfang May, BanBini, K, Si« 146 VI. ZiNCKEN'S Monographie Sie kommt bei Braunfchweig und nach Hübner auch bei Augsburg und in Oeftieich vor. 21) Phycis Inwiiflella. | Alis anticis murinis: lineis duabus transverfis an- gulatis nigris, anteriore interrupta. Hlibn er Samml. Till. Tab. 53. Fig. 364. (264) Ti. Immiftella. Ich habe es nicht gewagt, diefes Infect in die Gattung Chilo aufzunehmen , und führe daflelbe nur hier auf, weil ich es, der vorliegenden Abbildung nach, mehr für eine Phykis als für einen Chilo hal- ten, und Sachverftändige Befitzer deffeiben vcranlaffen mochte, feine Gattungsmeikmale zu unterfuchen und über feinen fyilematifchen Standort zu entfcheiden. 22) Phycis y-anthinella. Palpis porrectis, antennis criftatis, alis anticis grifeis : ftrigis duabus transverfis dentatis albis. Hübner Samml. Tineae, Tab. 55. Fig. 374. (274) mas. 375 (275) fem. Ti Janthinella. Form und G-.öfse der Ph. Argyrella oder etu'as kleiner. Die Tafter vorgeftreckt, etwas aufgerichtet, roih und grau gemifcht. Die Fühler braun, am Manne mit einem kleinen dunkleren Haarknoten» Kopf und Rücken ro:hbraun. Die Oberfliigel rorh« braun mit weifsgrauem Staube überzogen und zwei weifsen , auf den einander zugekehrten Seiten braun- roth gerandeten , gegen den Innenrand fich nähernden Queer- der Gattung Phycis. 147 Qneerliüien, deren eine vor der Mitte flach gebogen und grob gezahnt, die andere jenfeits der Mitte gera- de und zweimal fpitzvvinklig abgefetzt id. Das Feld an der Einlenkung ift gewöhnlich am flätkftcn, das Mittelfeld am fchwächlien weifsgrau beHänbt und in diefem ftehen nicht weit vom Vorderrande zwei klei- ne fchwarzbraune Punkte qiieer unter einander, die aber oft ganz verlofchen find. Die Franzen des Hin- terrandes find afcbgrau. Die ünterflügel afchgrau mit weifsgrauem Sau- me. Der Hinterleib, die Beine und die ganze Un- terlt'ite einfarbig afchgrau. Am Weibe bemerkt maa eine Legeröhre. Die Raupe ift nicht bekannt. Der Vogel fliegt den ganien Jul und Auguft durch auf Heideplätzen. Das Vaterland ifl: die Gegend um Braunfchweig. 23) Phycis RoboreJla* Palpis recurvatis, ßntennis valde cristatis , alis anticis grifeis: litura media dentata albida. Wien. Verz. S. 138. Nr 14. Tim Roborella, (v. CO II Hg. Nene Ausg. deff. II. S. loi. Nr. 14 Tin. Roborella. Fabr. Spec. Infect. IL S. 289» Nr. 4. Tin. Spi- fsicella. — - Mant. Infect. IL S. 240. Nr. 6. T. Spifsi- cella. — Ent. Syft. IIL IL $,289- Nr, 9. T. Spifsi- cella. K 2 Fabr. f48 ^^ ZiNCKENS Monographie Fabr. Suppl. E. S. S. 463. Nr. 2. Phycis Spifsi- cornis. Hübner Samml. Tin. Tab» 11. Fig. 75. Text. S. 34. Nr. 12. Tl. Spifsicella mas. So grofs als P. Carnella , kömmt oft aber auch kleiner vor. Der Sauger ifi: lang , hell nufsbraiin ; Die Tafter aufgekrümmt, fpitzig, afchgran. Die Füh- ler gelbgrau und die über dem Wurzelgliede befindli- che Bucht mit einem fehr ausgezeichneten , einwärts vortretenden , afchgrauen Haarbufche befetzt. Der Scheitel afchgran. Der Pvück-n rothgrau. Die lan- gen, fchmalen, etwas gelchweiften, am Hinterrande Humpt" gerundeten Oberfiügel fuid gelblich grau mit braunrüth gemifcht : dicht vor der Mitic , in einer beträchtlichen Enifernung von der Eiiilenkung, zieht eine fchwach gebogene, flu mpf gezahnte, Ichwaize, in- wendig weifslich angelegte Linie queer über, an wel« che fich nach innen ein grofser dreieckiger, mit ei- ner Seite auf dem innern Flügelrande liebender roth- branner (bei einigen Abänderungen Ichwarzbrauner) Fleck anfchliefst: jenfeits der Mitte, nicht weit vom Hinterrande , liegt eine zweite fchwarze in einen Äumpfen Winkel gebogene Queerlinie, die nach hin- ten znnächft von einer weifsen Linie und dahinter von einem rothbraunen Streife begleitet wird. Der Ranm gegen die Einlenkung ill weifsgrau belläubt; im Mittelraume liegt ein verlofchenes fchwarzes Möndchcn, auf defien Schenkeln nach hinten xwei kurze, zahnartige weifse Längsftriche auffitzen. Der Hinterrand und die Franzea find ufcligrau und vor letz. der Gattung Phycis. 149 letztern läuft eine Reihe länglicher fchwarzer Punk- te her. Die Untcrflügel find fchmutzig hellgrau j halb- klar, gegen den Vorder und Hinterrand etwas dun- keler , mit grauen Adern und weifslichen Franzen, Der Hinterleib ift afchgrau mit helleren Ilingein- fchnitten. Die Beine grau und dunkel gefcheckt, mit weifs geringelten Fufsblättern. Das Weib unterfchcidet fich vom Manne durch nackte Fühler und eine rothgelbe Afterfpitze am Hin- terleibe, ill fonfl: aber nicht verfchieden. Die Raupe foll nach dem Wiener Verzeichnifle auf Eichen leben. Den Vogel fing ich bei Braun- fchweig vom Anfange bis Ende Jul. auf magern fan- digen Grasplätzen unter einzeln flehenden Eichen. Auch erhielt ich denfelben von Wien und Gunzenhau« fen. 24) Phycis Legatella. \ Alis anticis cinereo fuscis 9 llriga bafeos lunu- laque media nigris. Hij bn er Samml. Tineae Tab. i r. Fig. 7I. Text« S. 35. Nr, 15. Tin. Legatella. Ich kenne diefe RoUfchabe nur aus dem ange- fahrten Hübnerfchen Werke, nach welchem fie die Form der Ph. Suavella hat und nur wenig gröfser ift. Kopf und Rücken haben die Farbe der Oberfluge!. Diefe find dunkelgrau oder wie es Hübner nennt eifengrauj queer über laufen xwei fchwärzliche Strei- fen 9 I50 VI ZiNCKENS Monographie fen : der eine vor der Mitte ift nach innen weifslich angelegt, flach gebogen, und hat eine fchräge g^gen den inneren Flug li and von der Wurzel fich entfer- nende rvi;;htnn,^; der andere jenfeits der Mitte bildet eine winklich gebogene und gezahnte, nach hin- ten hell gtfämite Linie. Der Raum zwifchen der Einlenkar.g und dem erden Queerftreifen ifl etwas h( Her und gegen den Vorderrand weifs beftüubt; der Mittelraum iil der dunkelfle und in ihm. liegt ein weifs b Itäubler Fleck, in deffen Mitte ein fehr deutliches fcluvarzes I-Ialbmöndch( n ftehtj der Pvaum vor dem Hinterrande hat durch die etwas dunkelern Sehnen ein ftrahliges Anfehn ,' und die Franzen find di.mkelgrau. De Unte; flü^el find \vcif?grau mit gleich- farb-gen Franzen. Der Hinterleib afchgrau und hell geringelt» Das Vaterland ifl: Oeftreich. Nach den mehr gedachten Bemerkungen Cliar- penti'er's ift Tin. Legatella W. V. die Gcom. fpar- tiata Hüb. Fig. ^87. Der Name Legatella ill daher erledigt und kann der vorbefchriebenen Rollfchabe um fo füglic^ er verbleiben, als keine Vorwechfelung mit andern Schaben dadurch möglich wird. Denn wenn gleich Fabficius die Legatella VV. V. zu Tin. Ge- latelli anzieht , fo ift fokhes wie fchon lUiger be- merkt-, unmöglich etwas anders, als eine Iriung in dell-^n R^eifebemerkungen und die T. Gelatclia Lin, ein bekanntes zu verl'chiedenes Infekt, welches die Verfaffer des Wien. Verz. in Vergleichung mit ii^rer Tin. der Gattung Phycis. 151 Tin. Anthracinella und Colonella, denen fie ihre Le- gatella beigefellten , nie breitfiüglig nennen konnten. 25) Phycis Pahimhella, Palpis erectis , antennis cristatis, alis anticis ci- nereis , fa^cüs duabus ferrugineis atro marginatis- Wien. Verz. S. 138. Nr. 15. Tin. Paliimbella. lllig Neue Ausg. deffelb. II, S, 101 • Nr. 15. Tin. Palumbella. Fabr. Mnntifs, Infect. II S. 245. Nr. 50. T. Palumbella Fabr. Ent. Syft. III. IL S. 302. Nr. 67. T. Pa- lumbella. Hübner Samml. Tin. Tab. 11. Fig. 72. Text. S. 34. Nr. 9. Tin. Contubernella föm, Sie ift fo grofs als Ph. Roborella und hat wie diefe fchmale, etwas gefchweifte, am Hinterrande aber gerundetere Oberfiügel. Die Tafler find afch- graUj aufgerichtet, gerade und haben wie an Ph. Carnella auf der Innenfeite eine tiefe Rinne zur Auf- nahme der dünnen , mit einem langen gelben Haau- pinfel verfehenen Neben t^after. Die Fühler bräun- lich mit einem kleinen afchgrauen Haarknoten. Die Obeiflügel Ichön afchgrau, genau befehn matt leber- braun mit vveifsem Anfluge: queer über laufen zwei fchmale ausgezeichnete rollfarbige Binden. Die erfte vor der Mitie ill am Vorderrande in einen ftumpfen Winkel nach innen gebrochen, inwendig mit zwei oder drei fammetaiUgen fchwarzen Punkten oder klei- nen 152 VI. ZiNCKENS Monographie Den Wölften befetzt und auf der Hinterfeite von einer tieflchwarzen Linie gefäumt ; die andere nach der Mitte ifl: fta k gebogen , ohngefähr wie ein Römi- fches S, und gegen die Einlenkiing zu, von einer Mar- ken dintenfchwarren Linie eingefafst. Im Mittel ranme liegt ein tieffchw.irzes MfJndclien und die afchgrauen Franzen des Hinterrandes find durch eine Reihe fc' warzer Ptir.kfe von der Fläche gefchieden. Die Unteiflüi^el find hellgrau mit weifsgrauem Saume; der Hinterleib und die Beine afchgrau , und letzter© fchwaiZ gefleckt. Die Raupe ifl: nicht bekannt. Der Vogel fliegt bei Braunfchweig von der Mitte Jul bis Ende Angufl: in lichten fonnigen Laub • Waldungen auf Hrid,.plä« tzen , und kömmt auch bei Wien und Gunzenhau- fen vor» 26) Phycis Crtßella. Alis anticis testaceo cinereis, fascia bafeos tes- tacea utrinque nigro marginata. Hübner Samml. Tin. Trb. 11. Flg. 76. Tex^ S. 34. Nr. II. Tin. Cristella. Etwas kleiner als Ph. Palumbella , mit welcher fie einige Achnlchkeit hat. Die Oberflügel find hell braungrau und dünn weifs beftaubt: vor der Mittd liegt ein fc'imaler ge- rader trüb brauTirother Qiieerftreif, der nach hinten von einer fchvvarzen Linie , nr^ch der Einlenkung tu von einem erhabenen lämmetartlgen fchwarzen Stri- der Gattung Phycis^ 153 Striche eingefafst ift; in der Mitte flehen zwei klei- ne fchwarze Punkte fchräg unter einander, und jen- feits der Mitte, nicht weit vom Hinterrande, zieht eine feine» fchwarze, winklig gebogene, in der Mitte fage- zähnige nnd gegen den Hinterrand weifslich gefäum- te Linie qneer über. Die Ünterflögel find dunkel- grau gedeckt mit hellgrauen Kränzen. Der Hinter- leib dunkelgrau und hellgrau geringelt Das Vaterland ifl: Oellreich. Nach den mir von. Charpentier gutigfl: mit- getheilten Bemerkungen ifl jetzt in der Schifferll, Sammlung die eben befchriebene Rollfchabe mit dem Kamen Palumhella bexejchnet. Die Ti. Palumbella des W. V. ifl aber zu fchön und genau von Fabric, befchrieben, als dafs gegen die Arteinlicit derfelben mit T. Contubernella Hüb. auch nur der geringfte Zweifel ftatt fände. Es mufs hier alfo entweder in der Sammlung der Therefianer eine zufällige Ver- wechfelung der Etiquetten vorgegangen feyn, oder Charpentier hat vielleicht eine verflogene Palum- bella für Hübners Criflella angefebn. Letzteres kann um fo leichter der Fall feyn, da die Aehnlich- keit unter verflogenen Stücken beider Arten tau- fchend ifl, und um folche zu unterfcheiden , man we- nigflens eine von beiden Arten fchon genau kennen und auf ihre wefentlichen Unterfchiede aufmerkfam gemacht feyn mufs. Uebrigens bedarf es vrohl keines Beweifes, dafs unfere Rollfchabe nicht die T. Cristclla des W. V» feyn kOnne , ich habe aber geglaubt ihr diefen Na- men 154 VI. ZiNCKENs Monographie men laflTon zu dürfen , da jene in der Sch'ffermnicrf, Sanjinlung nicht mehr vorhanden ift und folglich für immer unbekannt ble ben wird. 27) Phycis Ornatella» Palpis erectis, antennis cristatis, alis anticis fpa» diceis , ilritjis interruptis albis nigro punctatis, Wien. Verz. S. 319. Nr. 78. Tin. Ornatella Cv C.) Illig. Nene Ausg. dell. IL S, 10 1. Nr. 13 - 14. T Ornarella. Hübn. Simml, Tin. Tab. i r. Fig. 77. Text. S. 34. Nr. 10. Tin. Criptella. Sie hat die Gröfse der Ph. Cristella, ihre Ober- flügel find aber noch fchmäler. Die Taftergerade, aufijerichtet, braungrau und inwendig mit einer tiefen Rinne zur Aufnahme der pinfelförmi^en Neb^^ntaftcr verfehn. Die Fü.iler braun mit einem mittehr.äfsigcn afchgranen Haai kno- ten über dem WurzelgHede. Kopf, Rücken und Oberfiügel nufsbrann, ohne Glanz, und letztere längs den Hauptfehnen, desgleichen am Vorder und Hin- terrande vveifslich beftäubt. Diefe weifs beftlUibten Sehnen bilden drei feine, gegen die Einlenkung ver- lofchenere Längslinien » welche jenfeits der Mitte durch eine ftarke, fanft g.^fchUingelte, welfse Queerli- nie b^g'-enzt und in ihrem Laufe mit fechs f.hvvarzen Punkten beletzt find, von welchen drei vor der Mitte unter einander, zwei in der Mitte untereinander und der der Gattung Phycis. 155 der fechfte am Ende der innerften Längslinie dicht vo^ dem weifsea Querflreifen , und nahe vor dem Innen- rande ftehn. Hinter der weifsen Queerlinie il\ die Fläche fchwarz geflricht, (flrahlig), der Hihterrand felbll mit einer Pveihe fchwarzer Punkte bcfetzt und die Franzen afchgrau. Die Unterflügel ' find afchgrau mit dunkleren Sehnen und helleren Franzen. Der Hinterleib und die Beine afchgrau und weifslich geringelt. Das Weib hat keine Rinne in den Tafbern und die Nebentafter weichen von der gewöhnlichen Form anderer Rollfchaben nicht ab. Die Fühler find ohne Haaiknoten. Die Spitze des Hinterleibes ift lehm- gelb und mit einer Legeröhre verfehn. Die Raupe ift nicht bekannt. Den Vogel fing ich bv-'i Braunfchweig alle Jahr im Jul. und Anfange Aaguft auf einer einzigen Stelle , einem fonnigen Grasplatze , in einem am füdiichen Rande einer Laub- waldung gelegenen Luftgarten, häufig, obgleich er mir fonft nirgends vorkam. Auch ift derfelbe in Oeft- reich zu Haufe. 28) Phycis Depoßtclla. t Alis anticis testaceo pulverulentis , punctis dif- ci quinque nigris. Hübner Samml. Tin. Tab. 4B. Nr. 289. Tin» Canella. Ich kenne diefe nur aus der angeführten Abbil- dung, nach welcher ich glaube fie einftweilen in die- fer 150 VL ZiNCKENS Monographie fer Gattung aufführen zu muffen , bis künftige Erfah- rungen über ihren Platz werden entfchieden haben. Sie hat die Grüfse der Ph. Tumidella. Kopf und Rücken find lehmgelb. Die Oberflögel ftaubig gelb- braun. In einiger Entfernung von der Einlenkung zieht ein zimmetbraunerSchattenftreif queer über, hin- ter welchem dicht vor der Mitte felbft zwei derglei- chen queer unter einander flehen. Jenfeits der Mitte läuft eine feine fchwarze gefchlängelte Queerlinie und vor den afchgrauen Franzen eine Reihe fchwarzer Punkte. Die Unterflügel find hell afchgrau mit weifsli- chen Franzen. Der Hinterleib afchgrau. Der Mangel des Textes zum gröfsten Theil des Hübnerfchen Werkes läfst uns über Naturge- fchichte und Vaterland diefes Infektes in Ungewifs- heit. 29) Phycis Binaevella. Palpis recurvatis^ antennis nudis, alis anticis al- bis, maculis duabus geminis nigris. Hübner Samml. Tin. Tab. 57. Fig. 383. Tin» Binaevella. mas. Sie hat der Form und Farbe nach Aehnllchkeit mit Ph. Gfofsulariella, ift aber kaum fo grofs als Ph, Örnatella. Die anfgekrümmten Tafter find fchwarz ; die nackten Füller afchgrau. Stirn, Scheitel und Rü- cken weifsgrau. Die fchmalen Oberfiügel weifs und längs des Innenrandes in beträchtlicher Breite hell- grau der Gattung Phycis. 1^7 grau gemifcht: nicht weit von der Einlenkurg fieht man ftatt des gewöhnlichen erflen Qnerftreifes zwei fchwarze Flecke qiieer unter einander, nnd jenleits s der Mitte ein zweites Paar dergleichen, etwas klei- ner und näher beifammen: zwifchen diefen und dem Hinterrande liegen nahe bei einander zwei verlofchen fchwärzliche flach gelchlängelte Queerlinien, derea erfte oder injiere weder den Vorder- noch Innenrand berührt. Die Franzen find hellafchgrau und vor ih- nen fteht eine Reihe feiner fchwarzer Punkte. Dia Unterflügel und hellafcligrau mit weifslichen Franzen. Der Hinterleib afchgrau mit gelblicher Afterfpitzs. Die Beine weifs , mit einem fchwarzen Flecke an der äufsern Seite der Schienen und Ichwärilichen , weifs geringelten Fufsblättern. Ich fand nur ein einziges Stück diefer Phykis, einen Mann , in der erften Hälfte des Jim auf einer Bcrgwiefe am Harz , nach welchem Hübner fein© gut gerathene Abbildung geliefert hat. 30) Phycis u^vgtiflella. f Alls anticis cinereo nebulofis, macula magna an- te medium nigra. Hübner Samml. Tin. Tab. 10. Fig. ög. Text. S. 33» Nr. S. Tin, Anguftella. Kleiner als Ph. Janthinella und die Oberflügel noch fchmäler. Diefe find fo wie Kopf und Rücken afchgrau hell und dunkel gewölkt und dicht vor der Mitte ilehc ein grofter fchwarzer etwas erhabener fam- 158 VI. ZiNCKENS Monographie fammetartiger Fleck : gleich hinter diefem über die Mitte felbft zieht eine flach gekrümmte und vor dem Hinterrande eine ftark gezackte fchvvärzliche Linie queer über. Die Unterflügel find w-eifsgran , gegen den Hin- terrand etwas dnnkeler mit weifsgrauem Saume. Der Hinterleib afchgrau und hell geringelt. Vaterland und Natnrgefchichte diefer RoUfchabe find unbekannt. Hübner, der fie aus der reichen Sammlung des Abts Mazzola erhielt, glaubt, dafs fie vielleicht in Ungarn einheimifch feyn künnte. 31) Phycis Qjiercella. f Alis anticis fusco cinereis, ftrigis duabus trans- verfis Incidioribus punctisque duobus intermediis albi- dis: exteriore quadrata. Wien, Verzeich. S. 134. Nr. 18. Tin. Quer- cella? (v. C.) lllig. Neue Ausg, deff. II. S. 87. Nr. 13. Tin. Quercella? Hubner Samml. Tin. Tab. S- Fig. 33. Text. S. 32. Nr. 1. Tin. Noctuella mas. Hübners Abbildung nach gehört diefe unter die gröfsten Arten diefer Gattung. Kopf und Rücken find braungrau. Die Ober- flügel braungrau mit einigen eingefprengten kleinen fchwarzen Punkten. Queer über ziehen zwei heil- graue, nach hinten fchwärzlich gerandete Streifen, von welchen der erfte über die Mitte des Flügels läuft, fall der Gattung Phycis. 159 faft gerade und fanft gewellt ift, der zweite jenfeits der Mitte aber ftark gebogen und gezähnt ift und gegen den Innenrand lieh dem erden Qi.eerllreif nähert» Zwifchen beiden liegen zwei weifse Punkte: ein klei- nerer runder gleich hinter dem erllen Queerflreife nicht weit vom Vorderrandc, und ein grofserer vier- eckiger am Vorderrande felbft, dicht vor dem zwei- ten Qtieerllreife» Minter dem zweiten Qaeerftreife läuft noch ein gebogener fcnwarzer Schattenilreif vor dem Hinterrande her. Hübner fagt der Saum Cey bunt, darunter verflehe ich zahnartig gefcheckt^ die Abbildung zeigt aber nur fchlicht graue Franzen, Die Unterflügel und der Hinterleib find afchgrau , erftere mit dunkleren Sehnen und letzter mit hel- leren Ringeinfchnitten. Vaterland und Naturgefchichte hat Hubner nicht angegeben. Nach den Bemerkungen Charpentier's fteckt diefe Rollfchabe jetzt als Ti. Quercella in der Schif- fermillerfchen Sammlung, einige kleine Abweichun- gen von Hübners Abbildung machten ihm aber die Sache noch ungewifs» Ich glaubte aber deonrch, ob- gleich nur einftweilen und bis auf künftige Berichti- gungen, diefen Namen hier wählen zu müflen, da der Collifion wegen mit Ti. Noctuella W. V. (Pyr. Hy- bridalis HiibO eine Veränderung deÜelben ohnedem nothwendig wurde. 32) i6o VI. ZiNCKENS Monographie 32) Phycis ^hktella, Palpis recurvatis, antennis fubcriftatis , alis an- ticis nigro canoque vi^riis , Icrigis duabus transverlis p.UDctoque medio albidis. Wien. Verz. S. 138. Nr. 16. Tin. Abletella. 111 lg. Neue Ausgabe deff. II. S. 102, Nr. 16. T. Abietella. Fabr. Mant. inf. IL S. 245. Nr. 51. T. Abie- tella. Fabr. Ent Syfl:. III. II. S. 302. Nr. ög. T. Abie- tella. Hübn. Samml. Tin. Tab. 11. Fig. 74. Text. S. 35. Nr. 17. Tl. Deciniella. Degeer Inf. II. S 360. Nr. g. Fig. 10. 13. u. 14. Fig. 10. ein Tannzapfen worin die Rau- pe lebt. Fig. 13. Die Raupe. Fig. 14. Der Vogel. So grofs wie Ph Grofsulariella und .Quercella, oft auch kleiner, befonders im weiblichen Gefchlechte. Die Flügel weite eines gebreiteten Mannes, den ich vor mir habci beträgt 13 Linien > die des kleinflen Weibes nur 9 Linien Parif. M. Die Taller find aufgekrümmt und afcbprau. Die Fühler afcbgran und die Bucht über dem Wurztl- gliede Diir mit kurzen anliegenden Haaren befetzt. Kopf und Pvücken afchgrau, und die langen, fchmalen, etwas gefchvveiften , hinten üurnpf gerundeten Ober- flügel fchwarz und weifsgrau gefcheckt. Queer über die Fläche laufen in gerader Richtung zwei deutliche > weifse der Gattung Phycis. i6i werfse gezähnte Linien, eine vor, die andere jenfeits der Mitte, beide in betriichtlicljer Entfernung von ein- ander und auf den einander zugekehrten Seiten voh einer ftarken fchwarzen Linie, auf den abgekehrten Seiten von einem fchwarzen Schatten begleitet. Zwi- schen beiden in der Mitte, nicht weit vom Vorderran- de, fleht der Queere nach ein länglicher fcharf be- grenzter weifser Punkt. Die Kränzen find weifsgrau und durch eine ftarke fchwarze, durch einige feine weifse Striche unterbrochene Linie von der Fläche gefchieden. Die Unterfiügel und weifslich, halbklar, mit gleich- farbigem Saume und bräunlich gefärbten Sehnen. Der . Hinterleib afchgrau und weifsgrau geringelt. Die Beine weifsgrau und fchwarzgrau gefleckt^ die Fufsblätter braungrau und weifs geringelt. Die Raupe hat fechszehn Füfse, ill Kirfchroth, zu beiden Seiten des Rückens etwas in das Erdbraune gemifcht, mit kleinen fchwarzen g'äiizenden Warzen- punkten , fchwarzen glänzendem Nackenfchilde und runden, dunkel Kirfchbraunen, glänzendem Kopfe, die Bruftfüfse find wie der Kopf gefärbt, die Bauch und Nachfchieber - Füfse auswendig hell Kirfchroth , in- wendig wie der Bauch fleifchroth. Sie lebt in den Saamenkapfeln der Rothtanne (Pinus Abies), aus welchen fie die Saamen frifst; üq ift im October er- wacbfen, geht im November aus den Tannxapfen heraus und verfpinnt fich in der Oberfläche der Er- de unter allerlei fchützenden Gegenftänden , wird' aber erft im künftigen Frühjahre zur Puppe, aus Band in. L wel- i6z * VI. Zi NC KENS Monographie welclier im Anfang Jul. der Vogel erfcheint, welchen man um diefe Zeit in lichten Tannen • Waldungen an der Mittags • Seite auf der Erd$; antrifft. Um die Raiipp zn ziehen, nuifffn daher die ab- gefallenen mit Bohrlöchern und anhangt p;ieni Ilaupen- kothe verfehenen Tannzapfen im October eingefam- melt und in gut verwahrten Kaflt-n aulbewahrt wer- den, deren Boden mit ftifcher Erde und trockenen Tannnadeln überdeckt ift. Als Vaterland kenne ich Schweden, die Gegend bei Brauafchweig , Augsburg und Wien. 32) Phycis Tenurella, Palpis recurvatis , antennis nudis, alis anticis nigro alboque nebulufis, puncto gemino medii nigro» So grofs als Ph. Tumidella, und von ähnlichem Fiügelfchnitte. Die Zunge ifl: weifs und die aufge- ktümmten Tafter fchwarz. Die Fühler nackt und fthvvarzgrau.* Kopf und Rücken fchwarzgrau. Die Oberfiügel fchwarz und weifs gewölkt. Vor der Mitte zieht ein fad gerader, undeutlich gezahnter, weifser Qaeerftreif vom Vorderrande nach dem In- nenrande fchräge auswärts und hinter der Mitte eine feine, weifse, zweimal dumpf gezackte Linie queer über ; beide find auf den einander zugekehrten Sei- ten von einem breiten fchwarzen Schatten begleitet; der in der Mitte überbleibende Raum ifl: weifs und in diefem flehen zwei ausgezeichnete, fchwarze, bei einigen Stücken getrennte, bei andern zufammenhän- gende Punkte queer unter einander. Der Raum vor dem der Gattung Phycis, 163 dem erflen Queerftreifen gegen die Einlenkung ift fchwaizgrau; der zwifchen der zweiten Queerlinie lind dem Hinterrande fchwarz und der Hinterrand felbll weifsgrau beftäubt. Die Franzen afchgrau und vor ihnen eine Pveihe fchwarzer Punkte. Die Unterflügel find dunkel afchgrau, lialbklar, mit etwas dunkleren Sehnen und einem kleinen ^durchfcheinenden fchwärzlichen Mondfleckchen in der Mitte. Die Franzen afchgrau. Der Hinterleib und die Beine find fchwarzgrau und weifsgrau geringelt und erfter am Manne mit einer gelblichen Afterfpi- tze, am Weibe mit einer gelben Legerühre befetzt. Die Pvaupe ift fechszehnftifsig , fpindelförmig > gelblich - weifs , mit fechs Pveihen kleiner brauner Warzenpunkte; der Kopf nufsbraun ; das Nacken- fchild bräunlich, etwas heller als der Kopf, die Schwanzk'appe fchmutzig bräunlich , beide glänzend ; die BrulHüfse bräunlich; die Bauchfüfse gelblich wi©. der Körper. Sie lebt wie die Raupe der Ph. Abietel« la in den Saamenkapfeln der Pvothfanne, Pinus AbiesJ die Tannzapfen in welchen man fie findet, find aber nicht wie die worin jene vorkömmt reif, fpndern klein, leicht, trocken, verkümmert und enthaltea keinen reifen Saamen ; ihre Lebensart ift ganz die- felbe, doch habe ich auch mehrere Pvaupen beobach- tet, wekhe in den Tannzapfen felbft überwinterten» Der Vogel erfcheint im Jun, , und fliegt mit Ph. Abietella auf einerlei Plätzen. t» So. 164 VI. ZiNCKENS Monographie Soviel ich weis ift diefe Pvollfcbabe neu , und als Vaterland kenne ich bis jetzt nur die Gegend um Braunfchweig. 34) Phycis Ohtufella. Palpis erectis , antennis fubcristatis , alis anticis nigvicantibus , lineis transverfis fesquitertiis albidis. ^ Hübner Samml. Tin Tab s«« Fig. 215. Text» S. 35. Nr. 16. Tin. Obtu(l>lla föm. Degeer Inf. I. 3. S. 25. Tab. 28. Fig. 20. die Raupe. Fig. 21. diefelbe verfponnen. Fig. 22. der Vogel. Fig. 23. derfelbe vergröfsert. Sie hat die GvÖfse der Ph. Tumidella, aber et- was fch malere Oberflügel» Die Taller find aufrecht , gerade , fchwarzgrau, und inwendig, wie an Ph. Carnella, mit einer tiefen Rinne verfehen, in welche fich die lange pinfelförmi- ge gelbe Endfpitze der Nebentafter einlegt. Die Füh- ler fchwarzgrau , mit einem kleinen gleichfarbigen** Haarknoten über dem Wurzelgliede, Die Obtrilügel fchieferfchwarz und fehr dünn mit zarten weifsen Atomen , am ftärkften im Mittel- rairnie und vor dem Hinterrande bcltäubt. Queer über laufen drei weifsliche fchwarz gerandete Linien: die erfte nicht weit von der Wurzel ift: die breitete, erreicht aber weder Vorder - noch Innenrand, die zweite vor der Mitte ifk ftumpf fägczä'nig und läuft etwas fchräge auswärts von vorn nach innen , und die dritte jenfeits der Mitte ift gefchweift. Z<('ifchea der erften und zweiten Queerlinie lieht ein kleiner fchwarz der Gattung Phycis. 1^5 fclr.varz fammetartlger Wulll: und im Mittelraume nicht weit vom Vorderrande zwei fchwarze, mehr- ftens zafammengeflofsene Punkte qiieer untereinander. Die Franzen find afchgrau und durch eine fchwaize Doppellinie von der Fläche gefchieden. Die Unterfiügel find afi:hgrau mit hellgrauen Franzen. Der Hinterleib afchgrau mit weifslichen Ringeinfchnitten und auf der ünterleite lehmgelb ge- färbter Endfpirze. Die Beine fcbwaizgrau mit weifs geringelten Fufsblättern. Auf der afclgrauen Unterfeite aller Flügel läuft vor dem Hinterrande eine verlofchene etwas ge- fchweifte dunkele Linie herum. Am Weibe bemerkt man eine Legeröhre , und wie bei allen diefer Gattung find die Tafl:er ohne Rinne , die Nebentafter ganz gewöhnlich geformt und die Fühler naci^t ; fonft ill zwifchen ihm und demi Manne kein ünterfchied. Die Raupe hat fechszehn Füfse, ift nackt, fpin- delförmig, veilbraun, mit einer breiten, blafsgelben, durch eine feine dunkele Mittellinie in zwei Streifen getheilten Binde längs der Mitte des Rückens , und einer ähnlichen, hin und wieder unterbrochenen zu beiden Seiten über den Füfscn. Der Kopf ift hell und dunkelbrano gefcheckt. Sie lebt im Mai erwacijfen auf Birken (Betula alba), in einem dutenförmig zufammengefponnenen Blatte, verläfst ihre Wohnung zu Ende diefes Monats und verfpinnt fich in der Oberfläche der Erde. Der Vogel erfcheint nach etwa drei Wochen in der zwei- ten i66 VI, ZiNCKENS Monographie ten Hälfte des ]un. und der erden Hälfte des Jul., wo er in Birken - Gehölzen wie feine Verwandten fich gern im Gräfe aufhält. Das Vaterland ift: Schweden und die Gegend um Braunfchweig, wahrfcheinlich auch das ganz© nördliche Teutfchland. 35) Phycis Rhenella, Alis anticis caefio-cinereis, fascia transverfa ba- feos lata nigra. Tinea Pvhenella Muf. Schiffermiller, (v. C.) Hübner SammU Tin, Tab. 10. Fig. 70. Text. S. 3S. Nr. 14. Tin. Palumbella föm. Sie hat die Form der Ph. Roborella aber etwas kürxere, und verhältnifsmäfsig breitere Oberfiügel. Ueber die Geftalt der Tafter und Fühler am Manne kann ich nicht urtheilen, da ich in meiner Sammlung nur das Weib befitze. An diefem find die Tafter aufgekriimmt und fo wie Fühler und Rücken afchgrau. Die Oberflügel afchgrau und fchimmelgrau befiäMbt; dicht vor der Mitte zieht eine feine weifse etwas cefchliingelte Linie qucer über, welche nach hinten von einer fchwarzen Linie, gegen die Wurzel von einer breiten fchwarzen Binde eingefafst ift: eine zweite feine weifsliche Queerlinie läuft vor dem Hin- terrande her, die aber gebogener, fägexähnig und auf beiden Seiten von einer fchwarzen Linie einge- fa'st ift: im Mittelraume ftehen an der gewöhnlichen Stelle zwei feine undeutliche fchwarze Punkte und vor der Gattung Phycis» 167 vor 'den afchgrauen FranZen läuft eine verlofchcne fchuarzliche Linie. Die Unterflügel find afchgrau mit dunkelern Sehnen und hfllgrauen Franzen. Der Hinterleib afch- grau mit helleren Ringeinfchnitten. Die Beine afch- grau und fchwarz gefleckt, mit fchwarzen weifs ge- ringelten Fufsblättern. Hübner gibt die Gegend von Augsburg als Va- terland an, weiter aber von ihrer Naturgefchiclite nichts. 36) Phycis Squaliäella, Palpis recurvatis . antennis cristatis , alis anticis cinereo fordidis ; fascia bafeos transverfa, punctis- que duobus medii fuscis. Der Ph. Rhenella in Farbe und Zeichnung fehc ähnlich, aber um ein Drittheil kleiner, mit verhält« nifsnrärsig fchmälern, am Hinterrande nicht fo ftum- pfen Oberflügcin und von matteren, fchmutzigen, niehr auf gelb z;ehendem Grau. Die Tafter aufgekiümmt, klein, erdgrau. Die Fühler erdgrau, am Manne mit einem gleichfarbigen Haarknoten an der gewöhnlichen Stelle. Kopf und Ps.ücken erdgrau. Die Oberflügel erdgrau und weifs- grau beftäubt mit zwei feinen hellgrauen Queerlinien, wie an Ph. rjicnella; die erfte ifl: aber nicht gerade und gegen den Innenrand fchräge auswHrts laufend, fondern flach gegen die Wurzel gebogen und llumpf fägezähnig , übrigens wie dort auswärts von einer fchwarzgrauen Linie, gegen die Einlenkung von ei- ner |68 VL ZiNCKENS Monographie ner breiten fchwarzgrauen Schattenbinde begleitet; die zweite vor dem Hinterrande ift welienformig ge- bogen , fägezähnig und auf beiden Seiten von einem fciimalen fchwarzgrauen Streifen eingefafst. Im Mittelraume nicht weit vom Vorderrande ftehen zwei fchwarzgraue Punkte queer untereinan- der und darunter nach dem Innenrande zu, noch ei- nige- dergleichen verlofchene Flecke. Die Franzen des Hinterrandes find gelblich afchgrau und inwendig mit einer Reihe fchwarier Punkte befetzt. Die Unterflügel hellgrau , halbklar, mit dunkelern Sehnen und weifslichen Franzen. Der Hinterleib und die Beine afchgrau; erfter mit kaum merklich helleren Ringeinfchnitten, le-'ztere mit weifs geringelten Fufs- blättern. Ich erhielt diefe Rollfchabe in einer alten Samm- lung und kenne daher ihr Vaterland nicht, vermuth- lich aber ilt fie aus der Gegend von Braunfchweig. 37) Phycis Spadicella. Palpis erectis, antennis cristatis, alis anticis an- guftis , fericeo nigricantibus , atomis tenerrimis canis. Hübner Samml. Tin. Tab. sS« Fig. 225. mas. 226. föm. Text. S. 31. Nr. 35. Tin. Spadi- cella. Kleiner als Ph. Roborella mit fchmäleren, am Innenwinkel fchräge abgerundeten Oberflügeln. Die Tafler find grofs, aufrecht, gerade, fch warz- grau, und am Manne inwendig mit einer tiefen Rin- der Gattung Phycis. 169 ne zur Aufnahme der langen pinfelförmigen gelben Nebentaller verfehn. Die Fühler fchwarzgrau, und die Bucht über dem Wiirzeigliede mit einer Harken fchvvarzrn , metallirch - glänzenden Haarquafte belctzt. Kopf und Kücken fchwarzgrau. Die Oberflügel fchvvärzlich , mit feinen welfs- grauen Atomen zart bellreuet , feidenartig glänzend, und in fchiefer Richtung ge<;en das Licht roth fchie- lend, fonfl: gewöhnlich ohne alle Zeichnung, ein Paar undeutliche fchwarze Punkte ausgenommen, welche in der Mitte des Flügels , nicht weit vom Vorder- rande, queer unter einander Heben. Die Frenzen der Hinterränder find dnnkel • ai'chgrau, und durch eine Reihe fchwarzer Punkte von der Fläche gefchie- den. Die Unterflügel afchgrau, halb klar> mit dun- keln Sehnen und weifslichen Franzen, Der Hinterleib fchwarzgrau, mit weifilich > ge- fäumten Abfchnitten und weifslicher Afterfpitze. Dio Beine fchwarzgrau und weifs beftäubt. Dem Weibe fehlt die Rinne in den Taßern , der Haarquafl: an den Fühlern, und die weifse Endfpitze am Hinterleibe; die Oberfiü:;el fcbielen weniger, oft gar nicht roth, find (larker weifsgrau befläubt, und queer über die Fläche ziehen zwei feine, verlofchene, gerade, gezähnte, gegen den Innenrand fich etwas nähernde, weifsgraue Linien, Uebrigens ill es vom Manne nicht verfchieden. Das Vaterland ift die Gegend von Augsburg. Ich 170 VL ZiNCKENS Monographie Ich mufs bemerken, dafs die oben angeführte Hübnerfche Abbildung eine von denen ift, die diefem Künlller am weni^ften geglückt ifl:. Der Mann ifl: zu roth, das Wt'ib zu greis, und die Unterflügelan bei- den zu dunkel und zu gedecjct gerathen, 38) Phycis Chryforrhoe'elh» Alis anticis fericeo - f ufcis immaculatis, ano lu. teo. Den Mann kenne ich nicht , und kann daher nicht fagen, ob die Fühler deffelben bebüfchelt find, oder nicht. Das Weib erhielt ich ohne Kamen aus der Gegend von Wien. Gröfse und Form wie an Ph. SpadJcella ; die Ta- ller klein, aufgekrümmt, und fo wie Fühler, Kopf und Rücken rauchlchwarz. Die Oberflügel lang, fc;mal, etwas gefchweift, und einfarbig hell braun- fchwarz , feidenartig glänzend , ohne alle andere Zeiclinung oder Belläubungi felbil die Franzen der Hinterränder find kaum merklich heller gefärbt, und durch keine dunklere Linie oder Punkte von der Fläche gefondert. Die Unterflügel find ein wenig heller als di© Oberflügel, fonß eben fo gefärbt. Der Hinterleib und die Beine rauchfchwarz , und erfl;er mit einer goldgelben Afterfpitze uod einer Le- geröhre. 39) der Gattung Phyciff, 171 39) Phycis Perßuella* Palpis recurvatis, antennis crillatis, alis anticis canefcenti - cinereis : fafcia transverfa bifida lunulaque atris. Sie hat die Form der Ph. lloborella, ifl aber noch kleiner als Ph. Squalidella, und iniist von einer Flügelfpitze zur andern nur etwas über fieben Linien. Die Tafter aufgekrümmt, fpitzig, fchwarzgrau, und die Zunge nufsbraun. Die ftarken Fühler fchwarz-^ grau, und in der Bucht über dem Wurzelgliede mit gleichfarbigen anliegenden Haaren bekleidet. Kopf und Rücken afchgrau. Die fchmalen , etwas ge- fchweiften , und am Hinterrande ftumpf gerundeten Oberflü^el find bis über die Mitte weifsgrau, von da bis zum Hinterrande afchgrau. Dicht vor der Mitte liegt eine breite fchwarxe Queerbinde, die in der Mitte der Flügelbreite beträchtlich fchmäler, und von da an in zwei Linien gefpalten wird, deren hintere gerade herunter läuft , die vordere aber fich auf dem Innenrande nach der Einlenkung hinzieht. Gleich hinter der Mitte läuft eine feine, matte, weifsgraue, wellenförmig gebogene, auf beiden Seiten fch warz- grau eingefafste Queerlinie. Der Raum zwifchea diefer und der vorgedachten Binde ift fchmal, und ia ihm liegt nicht weit vom Vorderrande ein grofses li- nienförmiges Halbmöndchen , das feine hohle Seit© gegen die Flügelfpitze kehrt, mit feinem innern oder obern (dem Vorderrande und der Einlenkung näher gelegenen) Schenkel die fchwarze Queerbinde be- rührt. 172 VI. ZiNCKENS Monographie rührt, und tnit feinem äufseren oder untern Schenkel dicht vor einem kleinen rothbraunen Flecke fteht» Der Raum vor dem Hinterrande ift afchgran , und vor den gleichfarbigen Franzen zieht eine Reihe läng- licher tieffchwarzer Punkte. Die Unterflügel find hell afchgrau mit weifsli- chen Franzen. Der Hinterleib erdgrau mit weifs- grao gerandcten Ringeinfchnitten und unterwärts lehmgelb gefärbter Afterfpitze. Die Beine afchgrau. Ich befitze nur ein Siü^k diefer Rollfcbabe, das hier befchriebene , und wenn diefes weiblichen Ge- fchlechts ift, wie ich aus der Form des Hinterleibes, und aus einem, nach der forgfältig{len Unterfuchung mit der Lupe für eine Legeröhre erkannten Körper fchliefsen mufs, . fo ift diefe unter den mir bekann- ten Phykis Arten die einzige, wo auch das Weib an den Fühlern die Spur einer Behaarung zeigt, und ich glaube dann nicht mit Unrecht zu vermuthen, dafs der Mann, den ich noch nicht kenne, fich durch die Stäike feines Haarquaftes noch vor Ph. Roberel- la und Spadicella auszeichnen müfse. Das Vaterland ift die Gegend von Braunfchweig. Sie ift aber nicht von mir gefangen und daher das Nähere über Zeit und Ort mir unbekannt. 40) Phycis Simiklla, Palpis recurvatis, antenois nudis, alis anticis cinereis, fascia transverfa bafeos alba« Gröfso der Gattung Phycis. 173 Gröf-=e und Geftalt der Ph.Perfluella, nur find die Oberfiügel am Innenwinkel mehr abgerundet und da« her weniger flumpf. Die Tafter klein , aufgekrümmt und fo wie die nackten Ffühler, Kopf und Kücken alchgrau. Die Öberflügel afchgrau.' Nicht weit von der Einlenkung liegt eine breite, weifsliche, auswärts von einer fchwar- zen Linie cingefafste Qiiecrbinde, welche gegen den Innenrand breiter v^ird. In beträchtlicher Entfernung von diefer, läuft vor dem Hinterrande eine feine weifsliche, wellenförmig gebogene und klein gezähn- te, nach innen grau fchattig angelegte Queerlinie, Im Mittelraume nicht weit vom Vorderrande ftehen Zwei fchwarze Punkte queer untereinander, die durch eine ZHfte Zwifchenlinie zu einem Halbmondchen ver- einigt find. Die Franzen find wenig heller als die Fläche und von diefer durch eine kaum bemerkbare dunkele Linie gefchieden. Die ünterflügel hellafchgrau mit dunkleren Sehnen und weifsgrauen Franzen. Der Hinterleib afchgrau mit weifsgrauen Ringeinfchnitten. Die Bei- ne weifsgrau» Das Vaterland ift die Gegend von Braunfchweig. 4?) Phycis Nebuklla. f Alis anticis glaucescenti cinereis : margine ante- riore punctisque aliquot fparfis fuscis. Hübner Samml. Tin. Tab 23, Fig. 157. Text. S. 33» Nr. 7. Tin. Nebulella mas. Ob 174 VI. ZiNCKENS Monographie Ob diefe, oder welche andere Schabe die Ver- fafser des 'Wiener fyfl:. Verz. unter ihrer T. Neba- lella verftanden haben, wird nie entfchiedcn werden können, da nach Ch a r pon ti er's Bemerkungen diefelbe in der SchüTermillerfchen Sammlung jetzt nicht mehr vorhanden ift. Der für erledigt anzufe- hende Name Nehuhlla kann daher unbedenklich auf unlere Hübnerfche Schabe übertragen werden» Ich kenne diefe übrigens nur aus der angeführten Abbil- dung , nach welcher ich glaube fie hier aufführen zu müfsen, und werde gern meine Meinung berichtigen, wenn mich Jemand durch gefällige Mittheilung des Infekts felbft eines Irrthums überführen foUte. Sie hat die Gröfse und Form der Ph. Lotella. Kopf und Rücken fmd afcbgraii und letzter metal- lifch bcftäubt. Die Oberflügel hell fchiefergrau mit etwas dunklerem Vorderrande. Vor der Mitte Heben ein Paar dunkele Punkte queer untereinander und jenfeits der Mitte mehrere ähnliche zerftreuet ; von da bis zum Hinterrande find filberne Atomen eiti- gefprengt und vor den afchgrauen Franzen läuft eine Reihe fchwärzlicher Punkte. Die Unterfiügel hell afchgrau mit dunkleren Sehnen und einer fehwarzen Randlinie vor i\Qn weifs« grauen Franzen. Der Hinterleib afchgrau und weifs- grau geringelt. Das Vaterland ift nicht angezeigt , vermuthlich kommt fie aber in der Wiener Gegend vor, da v. Charpentier fie verfchiedentlich in den dortigen Samm- lungen antraf. 42) der Gattung Phycis, 175 42) Phycis Elutella» Palpis rccr.rvatis, antennis nudis, alis anticis cinereo pulverulentis; lineis duabus transverfis albidis obfületis. Hühner Samml. Tin. Tab. 24. Fig. 163. Text. S. 35. Nr. 5. Tin. Elutella. Sie hat fehr fchmale Oberfliigel und garjz die Form der vorhergehenden und ift unter den bis jetzt bekannten Rollfchaben die kleinfte. Ihre Flügelweite inifst nur fechs bis fiebcn Linien. Die Tafter aufgekrümmt, afchgrau, bei einigen auch fchwarzgrau. Die Fühler nackt, und wie Kopf und Rücken afchgrau. Die Oberflügel hell afchgrau^ flaubig und queer über laufen zwei faft gerade, ge- gen den Innenrand fich etwas nähernde Linien, von welchen die erfi:e vor der Mitte auswärts, die an--, dere hinter der Mitte auf beiden Seiten dunkelgrau gerandet ift. Nicht leiten find diefe Linien ganz ver- lofchen und die Flügel ganz ohne Zeichnung. Die Unterflügel weifslich, halbklar, mit bräunlichen Adern und bräunlicher Randlinie vor den weißli- chen Franzen. Der Hinterleib afchgrau mit breiten weifsgrauen Gürteln. Die Beine heilgrau. Die Raupe kenne ich nicht. Der Vogel fliegt bei Braimfchweig den ganzen Jul. hindurch nicht feiten in Hausgärten, befonders häufig fing ich ihn an Stellen wo Sumpfweidrich (Epiloblum paluftre) ftand. Re- 176 VI. ZiNCKENS Monogr d. Gatt. Phycis, Re gifler der Arten, pag. abietella l6o. advenella 14». ahenelia 12O. anguftalis Fab. i43- angufteHa iSy. antiopella 131. argyrella 124, aurici'iella 193. binaevella 156. canella i^S. canella Hb. i55. carnella 128' chrylorrhoülla cirrjgerella confocieüa contubernellaHb. 151, convolutella Hb. 144. cripifella Hb. i54- criftella decuriella Hb. depoütella diluteUa Hb, elutelia Geruiarella groffiilariella ianthinella jmmiilella legatella lotella 170. 133. 1^8. l52. 160. i55. 175. 122. 144. 146. i4g. 126. Nr. 32. ib'. r. 19. 30. 10. 4- 11. 29. 14. 28. 9- 38. 12. 16. j>5. 20. 27. 26. 52. 28. 14. 42. 2. 20. 22. 21. 24. 7. pag. Nr. inarginalis Hb. Fb. 131. 10. margmea Borkh. 131 nebulella noctuella Hb. obtufella ornatella palumbella 10. 41. 3i. 34. 27. 2 5. 35. 171. 39. 127. 8. 125. 5. 134. i3. i58. 3i. 143. 19. ibb. 35. 147. 23. fanguinella Hb. 128. 9. femirubelia Scop. i2lj|^ 9. 173. i58. 164. 154. i5i. palumbella Hb. 166. perfluelia prodromella pudicella pudorella quercella recurvella Khenella roborelia iimilella Ipadicella fpifiicella Fab. fpifi.cornis Fab. fqualidella fuavella terebrella tuniidella verrucella Hb. vineLella 172. ib8. 147. 147. 167. 140. 162. i36. i36. 123. 40. 37. 23. 23. 36. »7- 33. i5. i5. 3. VII. VII. Bemerkungen über ■" einige Gattungen der Cicadarien, / von E. F. G E R M A R. l^einalie keine Ordnung der Infekten ift von den Entomologen fo fehr vernachläffigt worden, wie die Ordnung der Rhyngoten, und in Fabricius Syfte- nia Rhyngotoi'um herrfcht ein folcher Zuftand der Verwirrung , dafs faft jede Seite unrichtige Einord- nungen enthält. Latreille und Lamarck haben diefen Zufcand wohl bemerkt, und eine Menge Fa- bricifchcr Gattungen ziifammen^^ezogen , aber niaa fülilt auch bei Anwendung ihrer Anordnung, dafs noch viel zn thnn übrig ift, und dafs fie vieles verei- nigt haben, was getrennt zu halten ift Fallen be- rikkfichtigt nur die fchwedifchen \Rbyngnten , aber feine aligemeine Familien, » Abtheilung fowohl , als feine Gattungen, bedtufen noch einer flrengen Revi- Batid UU M fion H 178 VII. Bemerkungen über einige fioii *). Schon lange war es unfer Bellreben, liier. inn 211 flehten, was rr.öglich, aber die verhliUnifsmä- fsig grofse Armuth iinferer Sammlung, befonders an exotifchen Arten, erfchwerten dies GefchUft, indefs glauben wir doch, dafs die Art der Anordnung un- ferer Sammlung, m'anchen Wink für einen künf.i-^tn Bearbeiter geben mag, und theilen daher diefelbe, fo weit fie einige genauer nnterfuchte Gattungen betrifft, niit. Sollten diefe Bemerkungen den Beifall fachkun- diger Entomologen erhalten , fo werden die folgenden Bände des Magazins die Fortfeizung enthalten. Die Ordnung der Rhyngoten wird mit Latreille und Lamarck füglich in zwei Abfchnirte zerfällt, de- ren erller die Rhyngota koviopteray der zwei- te die Rhyngota heter Oft er a enthält, und die beide natürliche Gruppen bilden. Die Rhyvgota homoptera haben als allgemeines Kennzeichen einen an der Wiii zel der Unterfeite des Kopfes bei der Bruft entfpringenden rvü0e] , bei den geflügelten Gattungen und Arten (der ungeflügelten giebt es fehr wenige) liegen die Flügel dachförmig am Körper, und die vordem haben mit den hintern ziemlich gleiche SubHanz > oder , wenn dies auch nicht der Fall ill, und die vordem aus einer dickern, mehr lederartigen als häutigen Subftanz beftehen, (o endigen üe fich doch nicht, wie bei den Heteroptcrcn, in *) Ueber die neueften Syfteme Lamarcks, Latreilles und Falle'ns vergl. man unten die Literatur diefes Jahrganges. Gattungen der Cicadarien, X79 in eine abgefetzte, mit befonderm Aderlauf verfehene Spitze. Im Dentfchen kann für diefen ganzen Ab- fchnitt der von Illiger vorgelchlagene Name Zirpe bleiben , der in diefen Bemerkungen auch zu Grunde gelegt iil» Latreille fondert die Zirpen früher in vier, jetzt in drei Familien, nach der Zahl der Fufsglieder, aber die Zahl der Fufsglieder mufs, wie bei den Kä- fern, einer allgemeinem Stufe die Grundlage geben und fie ift darum hier als Grund von einer allgemei- nem Abtheilung angenommen. Es zerfallen hiernach die Pvhyngota homoptera in drei Abtheilungen, vo» denen die erile ims hier befchäftigen wird, R h y n g 0 t a. Sectio I Homoptera. Roftrum pectorale. Divisio I. Trimera CCicaäariaeJ^ Tarfi triarticulati. Familia prima. Fu/gorellac, Caput lale- ribus compreffum , marginatum , genis reconditis. Oculi laterales infra capitis apicem infertae. Anten- nae pone marginem inferum oculorum infertae, capi« tuloinflato, papillofo, fetigero» RoUri vagina arti» culo intermedio elongato. Diefe F;-.milie hat im Bau des Kopfes viel Eigen. thümliches, und bildet eine recht natürliQhe Gru|,pe> M » di» 186 VII Bemeikungcn über einige die durch die bcfondere Bauart der Auucn , Fühler und der Rtinftlfcheide fich auszeichnet, wie aus nach- ftel;er.dt r ucnauerer Betrachtung hervorgeht. Der Kopf der I-euchtzirpen ändert in feinem Umrils ff hl ab, bei den meift' n ifi: er zwar bedeu- tend fc: miaier als das Halsfchild, und verfchindlert fich nach vorn in eine Spitze, die in einigen Gattun- gen fjch in eine lange Pvöhre oder Kolbe v«^Mlängert, aber bei einigen ift er kurz und breit. Ein Hals findet bei ihm nicht ftatt, fondern er ift auf das Hals- fthl'l atjfgepafst, und diefes an ihn angefchoben Der Scheitel 'll nur bei den Gattungen, die einen breiten Kopf haben , durch eine deutliche Nath cder durch eine i\ante von der Stirn getrennt, bei andern fchliefst er unmittelbar an die Stirn an , und bei einigen mochte man auch ihn als glinzlich fehlend betrach- ten. Er nimmt die ganze Oberfeite des Kopfes ein, und hat an den Seiten meift aufgeworfene Ränder, Die Stirn umfafst den ganzen Unterkopf bis an das, von vielen als Lefze betrachtete Kopffchild, fie ifi: gröfstentheils an den Seiten , oft überdies in der Mitrc gt kielt, und ändert in der Gefialt ab. Das K^^pffchild wird meift durch eine Naht von der Stirn gefondert, und da wo es unmittelbar mit deifelben verwa(h;en ill, findet wenigftens ein Queereindriuk llatt, es hat eine gewölbte Wurzel, und vtiichmälert fich k 'gelförmig nach der Spitze zu , die Spitze felbfi: ift an ^Qx\ Seiten ziifamniengedrückt und dadurch pfricnienförmig. Bi'^w'eilen find auch an der Wurzel die Seitenränder gekielt. DU Lef%e bildet eine klei- ne Gätmnjren der Cicadarien. ijji o na borftenförmige Spitze, die gewöhnlich nnr wenip nnftT der Spitze des Kopffchildes vorragt, oft ganz in demfelben verborgen liegt. An den Seiten des Kopfes an der Wurzel, ift derfelbe ziifammengedrückt und fenkrtcht abgefchnitten , oder häufiger nocli aus- gehölt, und diefe ganze Hole oder Platte nach vorn un.i hinten mit einer erhabenen Kante umgeben. In ihr lieiren die Augen, Nebenaugen und Fühler und fü jedes dieler Glieder finden in ihr oft befondere Er- höhungen ftatt. Streng genommen wird diele Seiten- hölnng durch die fVafigen gebildet , die hier nicht wie bei den meiften übrigen Zirpen fich horizontal verflä hen» fondcrn fich fenkrecht an die Seiten der SMrn anlegen, und daher kaum als folche - wenig- flens in manchen Gattungen — erkannt werden. Die Augen fitzen in der Wangencrube zunächfl: am Oberrande und find in einer Erhöhung daleit^fl: eingelenkt, die bisweilen fo hervortritt, dafs man fie als Stiel der Augen betrachten möchte , fie bee an- zen nicht wie bei den meiilen Familien den Kopf von der Seite , fo dafs fic mit dem Scheitel in einer Ebene Hegen , fondern haben ftets noch einen erha- benen Pvand über fich, der, wenn er auch bisweilen dicht an fie anfchliefst, wenigftens die Wurzel derfel- ben bedeckt. Dk Nelmiaugen^ die nicht in allen Gat- tungen vorhanden zu feyn fcheinen , liegen, eins auf Jeder Seite, fall fenkrecht und dicht unter den Augen, meift auf einer befondern Erhöhung der Wan^^en^ru- be , die fich mehr oder weniger flieifürmig zeigt, und bis- iga VII Bemerkungen über einige bisweilen an die Angenwnrzel anlegt und mit ihr ver- einigt. Die Fühler Heben fenkrecht unter den Augen in der Wangengrube, bisweilen fogar in einer Bucht des untern Augenrandes. Auch für fie findet oft eine befondere Erhöhung ftatt, in welche fie pfannenförmig eingepafst find , und welche einige Entomologen für das Wurzelglied der Fühler angefehen zu haben fchel- nen. Sie haben zwei Glieder, von denen das untere fehr klein und walzenförmig , oft z-ir Hälfte in der erwähnten Erhöhung verborgen, das zweite aber viel gröfser und dicker und entweder ganz oder doch an der Spitze mit Warzen befetzt ift, und in feiner ge- wö' olich vertieften Mitte an der Spitze eine feine Borfte fijhrt, welche in den mriften Gattungen fich zu einem befondern kleinen kernförmigen Gliede an der Wurzel verdickt. Der Sangri'ijjel befteht aus vier Gliedern , wo- von aber das erfte der ganzen Länge nach auf der Un- terfeite des Kopffchildes verwachfen und dadurch ver- deckt iil., das zweite ragt etwas über die Spitze des Kopffchildes heraus , und in feine obere Furche legt fich die Lefze ein, das dritre ift das Uingfte, das vier- te gewöhnlich halb fo lang als das dritte. Der Saug- rüffel fchliefst drei Boiflen ein, von denen die mitt- lere läni^ere etwas über die Rüffelfcheide herausragt. Der Mutelleib beileht aus Halsfchild, Rücken- fchild und dem Hintertheile, die alle dentlich von ein- ander getrennt find. Das Halsfchild ift fehr deutlich vom llückenfchilde getrennt und auf demfelben auf- Gattungen der Cicadarien,' 1S3 gefchoben, es fchliefst unfen nicht zufammen, fondern endigt fich an den fenkrecht hinabgebogenen Seiten beiderfeits in einen iluinpf gerundeten Lappen , dem die Hüftglieder der vorderften Beine auf der Unterfeite eingefijgt find , nach dem Kopfe zu verfchmälert es fich , und nach hinten ift es ausgerandeU Das Rückenfchild dem auf feiner Oberfeite an der Wurzel auf der obern Seite die Deckfchilde eingelenkt find, ift eben fo grofs oder gröfser als das Halsfchild , und verfchmälert fich nach hinten in eine Spitze, die eigentlich das Schildchen ift , aber durch keine Nath getrennt wird. Rückenfchild und Halsfchild zufammen betrachtet, bilden einen Pvhom- bus, delTen eine Diagonale in die Axe des Körpers fällt. Am Rande des Schildchens hin , zieht fich ein Eindruck zum Einlegen des Innenrandes der Vorder- flügel im Stande der Ruhe, unter welchem der Rand des Rückenfchildes wieder etwas vortritt. Auf der UnterfeJte find dem Rückenfchilde die Schenkelflützen der Mittelbeine eingepfannt. Das Hintcrthetl i.l mit dem Rückenfchilde von gleicher Breite und unter daffelbe eingefchoben , an feiner Wurzel find an den Seiten die Unterfiügel, auf der Unterfeite die Hüftglieder der hinterilen Beine ein- gefetzt. In der Mitte liegt oben unter dem Schild- chen eine diefem gleichgeformte Erhabenheit , die fich nach hinten ebenfalls in eine Spitze endigt. Der Hinterleib hat an der Wurzel die Breite des Mittellefbes , iil an der Spitze ftumpf genaidet, oben und unten etwas flach gedrückt und beftcht aus fieben ig4 VII. Bemerkungen über einige fiebcn Einfchnitten. Bei einigen Arten befinden fich an feiner Spitze Büfchel von langen , weifsen , wei- chen, gefranzten Zotten. Stigmaten waren auch bei der genaueren Unterfuchung am Hinterleibe nicht za entdecken. Die Flügel find grofs, und reichen in der Ruhe noch üijer den Hinterleib, um den fie dachförmig gebo- gen find hinaus, fie habeu alle deutliche und ftarke Adern, die fich vielfach von der Wurzel nach dem Auffenrande zu gabelförmiij veräfleln , und meiftens viele kleine, rcchtwinklich abge" ende, verbindende Queeradern führen. Die vordem find fchmal, lang, an der Spitie ftumpf gerundet und gewöhnlich von einer etwas dichtem Membran, als die hintern, febr breiten, die an ihrem Auflen - und Innenrande einen grofsen Kreisbogen befchreiben, rvleiitens find die Flü- gel bunt gefärbt, die Farbe rührt aber nicht von aufgelegtem Staube oder Haaren her, fondern gehört der Me rubra n felbft an. Die Beim find in diefer Familie verhältnifsmä- fsig etwas länger als in andern , fie haben lange , von an(sen mc\\ innen gerichtete , in der Mitte der ßrufl fich fdfi: berührende Hüftglieder, mit einem kurzen, dicht an den Schenkel angepafsten Schenkelanhang, fchmale, an den Seiten xufammengedrückte Schenkel, dünne, zufammengedrückre Schienen, von denen die hinterllen länger, gedornt und an ihrer Spitze mit ei- nem Stachelkranz verfehen find und kurze, Harke, deutlich dreigliedrige Füfse , deren erlies Glied an den hinterllen verlängert ift. Da Gaftungen der Cicadarien. 185 Da die meiden Arten diefer Familie im Auslande einheimilch find, fo find wir über ihre Lebensweife nicht ganz im Reinen, doch Ilimmen darinn alle Nach- richten und die Beobachtungen an unferen deutfchen Arten überein, dafs fie nur von Pflanzenfäften leben und mehr niedere als hohe Gewächfe bewohnen. Sie fliegen feiten und nur kurze Strecken > fcheinen auch nicht fo weit fpringen zu können, als die Arten anderer Familien. Es ifl: auch zu bezweifeln, dafs fie einen befondeni fchwirrenden Ton von fich zu geben vermögen, obfchon dies S. Merian von F. laternaria behauptet. Die von uns genauer unterfuchten Gattungen find: ^^ I. Fulgora. Laternenztrpe» Caput magnuni inflatum elongatum, apice obtu- fiim, Oypeus oblongo triangiilaris a fronte fejunctus. Labvmn minutum, fubulatum. Roßrum corporis di- midio longius. Ocult fuperiore parte felTiles, inferius hamati. Ocellum utrinque oculo approximatam. An- tennae articulo ultimo granulato, inflato, pyriformi, apice umbilicato , fetigero. Das von der Stirn fthr fcharf getrennte, weit fchmälere Kopffchild, die dicht am untern Augenrande angelehnten Nebenaugen, und das birnförmige, fehr ftark aufgetriebene Endglied der Fühler machen, nebfi: dem ganz eigenthümlich gebauten Kopf die Haupt- merkmale diefer Gattung aus. Der Hinterleib fcheint hier auf der Oberfeite nicht, wie bei den übrigen Oat- i86 VII. Bemerkungen über einige Gattungen, platt gedrückt, fondern gewölbt zn fevn. Auch dürfte der Bau der aufsern GefchU-c.ts- Organe manche Eigenthümlichkeiten darbieten. Eine genaue- re Auseinanderfatzung der einzelnen Organe ift bei einem fo allgemein bekannten Thiere überflufiig. Die einzige bekannte Art: • i) F. lateroaria. Fah, Stoll Lim. Roef.lL tab. 28. 29. Sil, Mir. DilT tab. 49. Es ift noch immer fehr im Zweifel , ob diefcs ThierimFinflern leuchtet*), da die Merian esfelbfi: beobachtet zu haben behauptet, fo hat ihr Zengnifs allerdings Gewicht, und es ift nur die Frage, ob nicht vielleicht blos das eine Gefchlecht, und auch Giefes etwa nur zur Begattungszeit dies vermöge? IL Flata, Minhztrpe, Caput acuminatum aut elongatum , conicum. From oblonga, carinata, apice deplanata. Clypeus frontis proceffus , ejus apici arcte infertus, oblcngo triangularis, medio tumidulüs, carinatus. Lahrum minutum, fubulatum. Rfflnwi corporis dimidio lon- gius. OcuU feffiles. Ocellum utrinque oculo approxi- matum. Antennae articulo ultimo obconico, trunca- to, fetigero: feta bau incraflata. Der Kopf der Minirzirpen ifl: nach der Spitze lu eckig vortretend, und es läfst fich in den verfchiede- nen *) Vergl. Koffmannsegg über das Leuchten der Ful- goren, im Bel-Hn. Magaz, für die neuelt. Entd. in der Naturk. I. B. jgo?« P- i52. Gattungen der Cicadarien» i87 nen Arten ein unmittelbarer Uebergang von einet ftujT/pf vortretenden Ecke bis zu der langen kegelför- migen Verlängerimg nacnweifen, und es fcheint da- her unthunlich , diefer Verfchiedenheit halber Gat- tungs-ünterfchiede aufzuftellen. Es richten fich nach feiner Geftalt natürlich auch Scheitel und Stirn, die darum in den verfchiedenen Arten mehr oder weniger in die Länge gezogen > aber mit einander immer ver- wachfen, und nur durch eine Kante getrennt vor- kommen. Die Stirn ift durchgängig mit drei oder mehreren Längskielen verfehen, die fich jedoch bei einigen Arten, x. B. bd F. tcnebrofa^ etwas verfla- chen und unduHitlicher werden, fie plattet fich nach dem Kopffchllde zu etwas ab, und ifl: mit diefem ver* wachfen , jedoch gröfstrntheils durch eine bog Ige r^aht getrennt, Das Kopffihilä ifl an feiner Wurzel fo breit wie die Stirn, und bildet nur einen Fortfatz derfelben, Ja bei voriger Gattung daßelbe fcbmäler und deutlicher getrennt vorkommt, die Seiten find an der Wurzel erweitert, und in der Mitte liegt eine eiförmige Wölbung^ die bis vor die Spitxe ficb hin- zieht, die Mitte, fo wie die Seitenränder deffelben, haben erhabene Kiele. Die Lefze ift gröfstentheils von der zufammengedrückten Spitze des Knpffthildes bedeckt, und ragt nur wenig vor. Der Rüfjel hat bei den kleinern Arten wenigftens halbe Körperlangej bei den gröfsern reicht er meifl: bis fall: zur Spitxe des Hinterleibes. Die Augen fitzen am Vorder- und Unterrande ganz auf j und nur am Hinterrande liegen fie auf ei- Dex 188 VII. Bemerkungen über einige fier Beule auf, die bisweilen fich zahnföimig geflaltet. Das Nehenauge liegt dicht am Auge , bei den srö- fsern Arten aiu Hinterrande, zwiichen Fühl*-r und Auge, doch letzterm näher, und nicht gjnz in einer Linie , die von dem Mittelpunkte des Auges nach dem Mitrelpiinkte der Fühler gezogen p-dac' r wird, Ibn- dern etwas weiter nach vorn, bei den kleinern Ar- ten liegt es ganz am Unterrande des Auges, unter dem Ilandkiele der Stirn. U«. berhaupt ift Infi: bei kei- ner Art die Stellung der Nebenaugtn völlig wie bei der andern. Die Fühler haben ein verkehrt kej^elfOrmiges Endglied, üais wie bei voriger Gattung mit Warzen befetzt ift, die breite, abgeltu'zte Spitze hat in der Mitte eine Vertieftmij, in der ein fehr kleines korn- förroiges Gliedchen li:zt, ans dem die Borile ent- fpringt Die Spitze des keg' Iförmigen Gliedes reicht kaum bis zur g^öfsten Augenhöhe. Beim erften Anblick ill man geneigt, die beiden Familien diefer Gattung als verr-'hiedene Gattungen zu betrachten, Kopfform, Adern Verlauf der Flügel, Stellung der Nebenan gen, Länge des Ruffels find verfchieden , und bei der zweiten Familie führen die Weibchen gewöhnbch Wolle am Afrer, aber bei ge- rauerer Betrachtung zeigen fich alle diefe Unteifchie- de nicht llandhaft, uiid faft jede Art bietet gegen die andere einige Abweichimgen dar , es findet zwifchen den Extremen — die doch felbft nur geringe Ver- fehle denheiten gewähren — eine ganz unmerkliche An- Dährung llatt und verbieten jede weitere Zerfpaltung. Man Gattungen der Cicadarien. 189 Man kann mit ziemlicher Ge wifsheit annehmen, dafs die Miniizirpen des Nachts nicht leuchien, von den europäifchfn Arten ift ts gewifs, und auch voa den ausläadifchen behauptet kein Reifender eine fol- che Erfcheinnng. Farn. A. Opite elongato , conico. / C i) Flata candelaria. Fulgora candelaria Linn. Fab. et rciiq. Bei ihr fitzen die Nebenaugen ganz dicht am Unterrande der Augen. Die Adern der Oberfiügel fpalten fich fehr vielfach von der Wurzel aus, und find auch von da weg, durch fehr viele, kleine, rechtwinklich v/eggehende Queeradern netzförmig zertheilt. Der Rufiel hat faft Körperlänge. ^ 2) Flata tenebrofa.' Fulgora Fa^. Laternaria fusca Deg. Die Stirn ift da, wo das Kopffchild anfchüefst, fehr abgeplattet , und die Längskiele fafl gänzlich vervvifchr, das Kopffchild iil faft unmerklich durch ein© weit und eckig ausgebuchtete feine Naht gefondert. Der Bau und die Stellung der Nebenaugen wie bei voriger Art. Die Adern der Obeiflügel fpalten fich auch von der Wurzel weg, und find durch eine Menge kleiner Queeradern gegittert , aber diefe Queeradern laufen von den Stammadern nicht rechtwinklich, fon- dern unter fehr verfcbiedenen fpitzen Winkeln weg und kreutz'^n fich daher wieder mannififaltig unter fich. Der Rüilel hat nur halbe Körperlänge. 3) 190 VII. Bemerkungen über einige 3) Flata europaea. Fulgora europaea aiictor. Die Nebenaiigen find hier deutlich vom Auge getrennt , und Heben faft am Hinterrande. Die Vordeifiügel haben nur im hintern Drittheil des Fel- des Queeradern, die die Spitze in länglich vierecki- ge, nicht fehr zahlreiche Felder theilen. Der Rüffel reicht über die Hälfte des Körpers hinaus, Farn. B. Capite brevi> obtufiusculo. 4) Flata hyalin ata. Fulgora byalinata F<2^r. Die Nebenaiigen deutlich vom Auge getrennt, faft in gerader Linie unter demfelben nach den Füh- lern zu. Der Kopf bildet eine kurze kegelförmige Spitze. Die Stirn hat fünf Kiele, die beiden mittle- ren vereinigen fich am Mittelkiele des Kopffthildes, der Mittelkiel der Stirn aber ift an feiner Spitze ab. gekürzt. Der Saugrüßfel hat beinahe Körperlänge. Der Aderverlauf der Oberfiügel hat viel Eigenthüm- llches. Die Adern laufen von der Wurzel mit einfa- chen Zerfpaltungen weg bis zur Mitte, hier zieht fich eine Queerader z.ckig über die ganze Flügel- breite weg , welche alle Lüngsadern verbindet , die an die einfpringenden Winkel diefer zackigen Queer- ader anfchliefsen. Au.» jedem ein und ausfpringenden Winkel > und hie und da auch noch an andern Stel- len gehen wieder Längsadern , von denen fich einige vor der Spitze nochmals theilen , nach dem Hinterran- de, und find durch k'eine) rechtwinklich ablaufende Oueeradern netsttürtnig gegitterte Die , hinterllcn Schie- Gattungen der Cicad.irien» 19t Schienen führ^^n fechs fchajfe Dornen , von denen derjenige, der die Spitze begiänzt, dreimal gefpalten ift. Diefe Art bildet ein fchünes verbindendes Glied diefer und der vorigen Familie , Bau und Färbung reihen fie tn die folgenden Arten, der Iclion etwas emporgezogene Kopf, Stellung der Nebenaugen, das gröfsere Halsfcliild und die Länge des Rüflels an die- vorigen. Die vorliegenden Exemplare find Männchen, es ifl: daher urgewis, ob das Weibchen Afterwolle führt, 5) F 1 a t a n e r V 0 f a Falf. Cicada nervofa Lhm* Scop, Es herrfcht bei diefer und den folgenden Arten manche Verwirrung, daher es nöthig wird, diefe Ar- ten genauer zu bezeichnen. Die Minirzirpe, die wir für Cicada nervofa Linn. Fab. annehmen, und auf welche Scopoli's Befchreibung fehr genau pafst, ift vom Kopf bis zur Deckfchildfpitze sf par. Linie lang. Der Kopf ift klein, vorn eckig gerundet, die Pvänd'ec, erhaben, gelb, mit 2wei fchwarzbraunen dunklea viereckigen Flecken, die Stirn eiförmig, oben fchwach abgeibi*zt, unten tief und elliptifch- ausgerandet, znc Aufnahme des Kopffchildes , fchwarz, die Seiteorän- der und die Mitie gekielt, die Kiele gelb, die Wan- gengrube fchwarz, das Kopffchild in die Ausrandang der Stirn eingefetzt, eng damit verwachfen und mit ihr eine EUipfe bildend, gelb, die aufgeworfenen Seitcnrilndei: jmd der von der Siirn bis zur Rüildwur- 192 VII. Bemerkungen über einige zel f()rtretz!.'nde Mittelkiel gelb, die unterfchlagenen Seiten fchwarz. Der PviuTel, der bis zum Ende der Briift rticht, s;elb, das Endglied wenig kürzer als das vorhergehende , an der Spitze dunkler und etwas ver- dickt, die Augen rings um auffitzend, am Hinter- rande mit einer Ausranjung» fchwarz, der Rand gelb, die Nebenaugen dicht unter dem aufgeworfenen Sei- tenrande der Stirn, nach unten gerichtet, die Fühler gelb mit faft walzenförmigen , an der Spitze ausgehol- tem Fnd ;'fede , die- Borfte mit einem Wurzelgliede» Das Halsfchild fehr fchmal , oben an der Wurzel in der Mitte fehr titf dreieckig ausgcfchnitten, gelb, die Ilerabgebogenen Seitenlappen in der Mitte bräunlich. ]^as Rückcnfchild fchwarz , hintjn dreieckig gefpitzt, das Schildchen damit ganzlich verwachfen , mit drei Längskielen, von denen der mittlere vor der Spitze abgekü'Zt und meift gelb gePicbt ill. Der Hinterleib fchwarz, die Einfchnitte an ihren R.ändern feljr dünn gelb gt fäumt. Das Weibchen führt meift etwas Af- terwolle. Die Beine find gelb, Hüftglieder und Schen- kel in der Mitte, die Klauenglieder nach der Spitze zu bräunlich. Die hinterften Schienen führen zwei Dor- nen, einen über den andern, unter der Mitte auf der Aijffenfeite, und haben an der Spitze drei Zähne, von denen der innere in drei, der mittlere aber wieder in Zwei Dornen gefpal ten ifl:. Die Flügel geben ein überieugendes Beifpie], wie wenig in riiefer Familie der Aderverlauf bertändig ift, denn nicht nur, dafs bei den Individuen einige Abweichungen untereinander ftatt finden , fondern felbft Gattungen der Cicadarien, 193 felbd bei einem und demlelben Exemplare ifl gair nicht feiten das rechte Deckfchild anders geädert, als das, linke. Im Allgemeinen findet folgender Ader- verlauf ftatt : auf den Deckfchilden fpalten fich an der Wurzel zwei Adern gabelförmig, von denen fich die zwei mittleren Aefte bei ein Diittheil Länge des Flügels wieder gabelförmig theilen. Bei zwei Drit- theil Länge des Flügels vetäfteln fich fall alle Adern, die drei mittleren werden meid noch vor der Spal- tung durch zwei kleine Queeradern veibunden , und der dem Vorderrande zunächil liegende Nerve verbin- det fich durch eine halbkreisförmige Ader mit die- fem. Nun laufen , ohngefähr ein Sechstheil Deck- fchildlänge vor dem Hinterrande, kleine Queeradern in Abfätzen unter einander fo qucer durch , dafs fie ziemlich gleiche Richtung mit dem Hinterrande ha- ben, nur dafs der Bogen den fie bilden, keine regel- mäfsige gebogene Linie wie der Hinterrand darflellt, fondern aus treppenförmigen Abfätzen befteht. Durch diefe Queerlinien und die oberhalb liegenden Vera« llelungen wird ein Feld gebildet, dafs in der Mitto des Deckfchildes etwas unter der Hälfte deffelben anfängt, ohngefähr ein Sechstheil vor der Spitze auf- hört und aus fünf langgeftreckten, theils fpitzig dreie- ckigen, theils unregelmäfsig parallellipipedifchen Zel- len befttht. Aber gar nicht feiten legt fich an oder unter diefen Zellen noch eine kleine Qoeerliiiie an, die eine fechlle aber kleinere Zelle abtheilt, und die gar nicht feiten auf einem Deckfchilde vorhanden ift, während fie auf dem andern fehlte Zuweilen triltt Band IIL N man 194 VII. Bemerkungen über einige man zwei, leltner drei folcher Nebenzellen an. Von dem Seiten und Hinterrande des Zellenfeldes weg, laufen nun die Adern in den Hinterrand aus, gewöhn- lich fpalten fich dann noch zwei, bisweilen drei, bis- weilen gar keine , letzteres wohl dann , wenn ihr Spaltungspunkt in die Queerlinien fällt ; auch iner zeigt nicht feiten ein Deckfchild ein anderes Verhält- . nifs als das andere. Auf den Flügeln ift, der Ader- verlauf einfacher, die Adern gehen in einfachen mehrmaligen Spaltungen nach der Spitze, und nur in der Mitte finden zwei Quceradern llatt. Die Adern der Decklchilde find mit oihabenen fchwarzen Pünktchen, die giöfstentheiis pr.arweis flehen, be- fetzt, deren jedes eine kurze BüiTte fuhrt, die aber leicht abbricht , und dann erfchcint das Deckfchild unbehaart; die Adern der Flügel find glatt. Die Farbe der Deckfchilde ifi: wafferhcU , der Randnerve bis dahin, wo er durch eine Kreislinie fich mit dem nächlUiegenden Nerven verbindet, weifs und fchwarz gdchcckt, die übrigen Adern weifs, durch die erhabenen Punkte fchwarz gefcheckt. Die Wurzel der Deckfchilde ifi: braun, dann folgt etwas vor der Mitte eine fchmale, blafsbraune, hie und da unterbrochene, fall gerade Queerbinde , am Aul- fe.nrande liegt unter der Mitte, dicht unter feiner Verbindung mit der Nebenader, ein fchwarzer, dreie- ckiger, au der Wurzel weifs begränzter Fleck, und noch ein anderer, kleinerer, lichtbrauner Fleck be- findet fich am Voiderrande ohnweit der Spitze» Diefa Gattungen der Cicadarien.« 195 Diefe hier befchri^bene Zirpe fchenit die Cica- da neruofa Liun. zu feyn, denn fie ifl: wenigfVns in unferer Gegend die gemeinde Art, und Scopolis ße- fchreibung, auf welche Linnee, bei feiner zu kurzen, aber durchaus nicht widerfprechenden Befchreibung fich beruft, pafst genau darauf. Zwar behauptet Fallen (Spec. nov. hemipt, dispon. method. p. 21.) Cicada nervofa Linn. fey ein Delphax, aber was foU dies eigentlich heifsen? Entweder meint Fallen, die C. nervofa gehöre gar nicht hieher , und kj «^ine bisher verkannte , unter die Gattung Delphax Fabr. zu {teilende Art, dann aber könnte IJnnee nicht von ihr hgcn : Jpumariai inajuscula^ oder er nimmt an, dafs die hier befchiiebene oder doch eine fehr ähnli- che Art zwar die Linneeil'che \Zirpe fey , aber unter die Gattung Delphax eingeordnet werden müfse, was fich aus der Darlegung der Gattungs-Merkiuale von Delphax von felbll widerlegen wird. Flata nervofa Panz. Faun. Germ. 103. 6. ge« hört nicht hieher , der einfarbige Randnerve , die ganz verfchiedene Färbung, und die gedrungenere breitere Geftalt dürften fie, vorausgefetzt , dafs die Abbildung vollkommen naturgetreu iil, untcrfcheiden, 6) Flatacunicularia /T*«^. Cicada cunicula- ria Lmzz.'^'Cercopis Dionyfii Pf2%. Fn. ed. I. 54, 2,^ Flata cunicularia Fn. ed. IJ. 34. 21. Cicada nervoXa» punctata Deg. Es ift grofsem Zweifel ünt^erworfen» ob dief« 2irpe mehr als Abänderung der vorigen Art C^j^ N a denn' 196 VII. Bemerkungen über einige denn nach der forgfältigften Vergleichimg ftimmt fie genau mit voriger Art überein, und die ganzen Un- terfchiede, bei denen es ohnedem nicht an üeber- •gängen fehlt , befchränken fich auf folgende : aj die Zeichnungen find alle greller und dunk- ler , und die Grundfarbe der Dtckfchilde nicht fo wafferhell , fondern etwas ins blafs weingelbe fallend, hj von dem grofsen Pvandflecken weg läuft eine halbmondförmige, breite Queerbinde über den FlüjTel weg, die aber nach dem Linenrande zu veriofchner wird und ihn öfters nicht erreicht. cj zwifchen den Binden der Deckfchilde und befonders im Spitzfelde finden fich einzelne lichibxau- ne Flecke mehr oder weniger verftreut. Panzers Figur zeigt weder einen Wurzelfleck noch eine deutliche Mittelbinde , doch gehört feine Figur höchfl: wahrfcheinlich hieher : denn es giebt al- lerdings einzelne Abänderunjjen an denen die obern Binden fafl; gänzlich vcrlofchen find» Degeer mufs , feiner Abbildung nach , hieher gezogen werden , bei ihm finden fich befonders die weiblichen Gefchlechtstheile genau befchrieben. 7) Flata contaminata: nigra, capite pedi- busque flavis; elytris aqueis, fusco fubfasciatis, venis nigro punctatis , maculis tribus marginalibus nigri». Nur halb fo grofs als die vorigen Arfen und durcli die Farbe de s;^ Kopfs, Richtung der Binden auf »iden Deckfchilden etc. verfchiedeiu Im Gattungen der Cicadarien. 197 Im Bdii des Kopfes und des ganzen Körpers ftimmen diefe und die folgenden Arten fo genau mit den vorigen überein ,, dafs die Färbung beinahe das einzige Kennzeiclien ift, von dem Unterfcheidungs Kennzeichen hergenommen werden können. Bei die- fer Art ifl: nicht nur das Kopffchild , fondern auch ge- wöhnlich die ganze Stirn gelb, und nur die zufam- nienged rückte Spitze des Kopffchildes nebft der Wan- - gengrube find fchwa.rz. Halsfchild, Rückenfchild und Beine wie bei vorii^er Art gtfärbt. Die Deckfchil- de waßerfarben, die Adern mit fchwarzen Punktea aus denen Haare hervorkommen, die Wurzel braun; dann eine braune Queerbinde , die nicht feiten hie und da unterbrochen ift, und nicht in gerader Linie, w^ie bei voriger Art, fondern fchief, bei ein D ittheil Deokfchildlänge am Vorderrande anfangend , noch hinter der Mitte des Innenrandes ausläuft ; weiter fpitzwärts eine breite, undeutliche, aus mehr oder weniger zufammenhängenden Flecken befi:thende, nicht halbmondförmig gebogene, fondern mehr gera- de Queerbinde; das Spitzffld felbft dicht, unregel- mäfsig und verlofchen braun gefleckt. Der äufsere Kandnerve führt bis an feinen Queernerven fchvvar- ze Punkte, aber fie nehmen nicht, wie bei voriger *Art, die ganze Breite des Nerven ein, fordern lie- gen nwr am innern Rande deffelbcn, und man iinter- fcheidet daher fehr deutlich drei breite fchwarze Flecke, welche den Nerven ganz ein:iehmen, und von denen der erfte den Anfang der fchiefen erften fchmalen Queerbinde bildet. Von den beiden an- dern ir.g VII. Bemerkungen über einige dem fchwarzen Flecken weg, läuft auch noch von Je- dem ein verlofcliener brauner Wifch fchief nach dem näch(^f()!gcnden Nerven hin. Die Flüi;el find milch- vveiCs , rnit gelben Adern und bei einigen Exempla- ren finden fich ländliche , verlofchen braune Flecke am Hintcrrande zwlfchen den Adern. Der Aderi'er- lauf ift wie bei voriger Art, nur find bei allen vorlie- genden Exemplaren auf den Flügeldecken keioe Ne- benssllen vorhanden. Kommt in hiefiger Gegend auf Birken und Ei- chen vor. Mit diefer Art zufammen , findet fich hier noch eine Zirpe, die kaum mehr als Abänderung zu feyn fcheint, und die daher vorläufig auch noch als folche betrachtet werden mag. Bei ihr ifl: das Kopffchild gewöhnlich nach der Spitze zu braunfchwarz , diefe Farbe verbreitet fich in verfchiedenen Exemplaren weiter und weiter , und es giebt Individuen bei de- nen Stirn und Kopffchild zufammen fchvvarz find, und nur die erhabenen Kiele noch braungelb bleiben. Die Deckfchilde hält man mit blofsem Auge für un- gefleckt, durch das Suchglas entdeckt man aber nicht allein die drei Flecke am Randnerven, und die eben fo wie dort punktirten Deckfchildadern , fondern auch verlofchene , fehr blafse Ueberrefce der übri- gen Zeichnungen , in gleicher Lage wie bei der Stammart. Da diefe Abänderung in der PvCgel ct- wr.^ kleiner iil, und deutliche Uebergänge fich noch nicht gefunden haben , fo wäre es möglich > dafs fie ein© Gattungen dQi' Cicadarien. 199 eine eigne Art bildete. Sollte zu ihr vielleicht F/a^ ta CynosbatiS Fabr. gehören ? *^ 8) Flata ftigmatica: atra, occipite peaibns- que flavis, elytris fuscis, venis nigropunctatis, ftig- mate atro. So grofs vrie die kleinern Exemplare der F. ner- vofa, aber etwas fchmäler gebaut. Der Kopf fchwarz, nur die Kiele der Stirn nnd der Hinterkopf gelb, ,auf Ictzterm zwei fchvvarze viereckige Flecke. Das Halsfchild gelb , das Kütkenfchild fchwarz und mit drei Längskielen vv^ie bei Fl. nervofa. Der Leib fchwarz, alle Räoder fchmal blutroth gefäumt. Die Beine gelb , mit braunen Schenkeln und fchwarxea Hüftbeinen, öfters auch die Füfse braun. Die Deck- fchilde licht gelblichbraun, die Adern mit fchwarzen Punkten, am Randnerven die Punkte ziemlich in der Mitte , ein fchvrarzer Fleck am Queernerven der vom Randnerven weggeht, und hie und da, befonders nach der Spitze zu , fehr blalTe , wenig ausgezeich- nete , dunkle Fleckchen. Keine ^!ebenzellen. Die Flügel blafs rauchgrau , die Adern braun , an der Spitze bisweilen längliche, zwifchen den Adern ein- gefchloffcne dunkler graue Flecke. Auf Biiken, 9) Flata albi eine ta: nigra, capite pedibus- qiie flavis, elytris brunneis, vitta laterali alba, venis nigropunctatis, colla maculis tribus atris. 200 VII. Bemerkungen über einige 2-| par. Lin. lang. Der Scheitel, die Stirn , das Kopffchild gelb, die Wangengrube dunkler, die zu- fammengedrückten Seiten der Spitze des Kopffchildes fchwarz. Der Körper fcinvarz , aber die Ränder al- ler Glieder gelb. Das Halsfchild gelb , das Pvücken- fchild fchwarz mit gelben Kanten, bisweilen das'ganzö Mittelfeld gelb. Die Deckfchilde mehr oder weniger ftark gefättigt gelbbraun, an der Spitze oft dunkler und rauchgrau, die Adern fchw.arz punktirt, die Punkte des Randnervens an der Inoenieite , drei fchwarze Flecke auf ihm wie bei Fl. contaminata, an feinem Queernerven eine weifse, breite, bald ab- gekürzte , durchfcheinende Queerbinde , hinter ihr nach der Spitze zu ein dunklerer Fleck, Der Seiten- rand bis an diefe Binde, bisweilen bis zur Spitze in mehr oder minderer Brtite, oft fehr fchmal, weifs, auch der Innenrand nicht feiten weifs, dann erfcheint nicht feiten das Deckfchild weifs, mit brauner Längs- binde. Nirgends erkennbare Queerbinden. Keine Kebenzellen. Die Flügel milchweifs , am Rande blafs rauchgrau , bisweilen mit dunkleren länglichen Fla« cken zwifchen den Adern. — Auf Birken. Es ifk möglich, dafs Fallen in feiner Monogra- phie der Cicadarien (Mnnographia Cicadarinm in ac- tis R. Acad. Scient. Holmiae 1805 — 6.) eine oder die andere der hier befchriebenen Arten bereits un- ter Delphax aufgeführt hat. Bei Fabricius flehen unter Flata fehr verfchiedene Arten unter einander, feine F. Serratulae ift eine'Cercopis, feine FI. varia ein Jafsus. Die Gattung Derbe Fab. , die faft kein Sshrift. Gattungen der Cicadarien. 201 Schrifrfteller aufser ihm kennt, ift vielleicht von Fla» ta nicht wefentlich verfchieden. ^ III. Ifsus, Buckelzirpe. Caput anguflüm, obtufe angulatum. Fyom ob- longo fubqnadrata, plana > undique marginata , me- dio carinata. ClypeiiS frontis apice ejus emarginatu- rae infertus, a fronte diftinctus, obconicus. Labrum obtectum. Rcßrtim diiiiidii corporis longitiidine. Oculi magni, feffiles. Ocelli nulli. y^utennae oculis approximatae9 articulo ultimo obconico , apice con« cavo , fetigero : feta bafi incraffata. Der Kopf nach vorn verengt, mit ftumpfeckigep Spitze , fchmäler als das Halsfchild. Der Scheitel faft viereckig, in der Mitte eingedrückt, die'Rändec ringsum aufgeworfen, der Vorderrand, der ihn von der Stirn trennt, in einen ausfpringenden Winkel gebogen. Die Stirn faft viereckig , etwas länger als breit, an den Seiten fchwach gerundet, an der Spi- tze halbkreisförmig ausgefchnitcen , eben, die Sei- tenränder aufgeworfen , in der Mitte ein 1 ängskiel. Das Kopffchild durch eine deutliche Naht und durch einen Eindruck von der Stirn getrennt, kegelförmig, an der Wurzel aufgetrieben, ohne Kiele, an der Spitze an den Seiten zufammengedröckt. Die Lefze unter dem Knpffchllde verborgen. Der Riijfel kaum von halber Körperlänge , das erfte und zweite Glied unter dem Kopffchilde verborgen, das dritte nicht viel länger und etwas dicker ah das letzte. Die mittlfre Saugborfte ragt hervor. Dia 202 VII Bemerkungen über einige Die Augen grofs , vorgequollen , am Vorder und Hinterlande auffitzend, oben durch den aufge- fchlagenen Hinterrand dqr Wangengrube erhöht uad umfchloflen. Die Nebenaugen fehlen. Die Fühler nahe am Unterrande der Augen ein- gefetzt, das EndgHed verkehrt kegelförmig, an der Spitze ausgehölt, in der Mitte ein kleines kornför- migcs Glied , aus dem die Borfte entfpringt. Das verdickte Glied erreicht noch nicht die Höhe der Au- gen. Das Hahfchild fehr kurz , vorn in 'der Mitte oben in eine dreieckige Spitze vorgezogen, hinten fafl gerade queer über abgcfchnitten. Das Rücken- fchild auch fehr kurz , beinahe blos ein Schildchen bildend. Das Hintertheil kurz und oben durch die Deckfchilde verdeckt. Der Hinterleib kurz und breit i die Einfchnitte eng in einander gefcboben, die Spitze dumpf gerun- det, ohne Afterwolle. Die Deckfchilde von der Wurzel weg fehr flark nach aufsen erweitert, fo dafs fie am Seitenrande, bei ohngefähr einem Drittheil ihrer Länge, einen ftarken ftunipfen Vorfprung haben, dann wieder nach hinten verfchmälert und nur nach der Spitze zu feitswärts niedergebogen, die Spitze felbfi: dumpf ge- rundet; fie beftehen aus einer dicken, fafl; hornarti- gen Membran. Vom Aderverlauf läfst fich im All- gemeinen Folgendes fagen: von dem Wurzelknoten weg, läuft eine tiefeingedrückte Linie fchief nach der l*Jaht, und geht hinter der Mitte aus, wodurch ein läng- Gattungen der Cicadarien. 203 länglich dreieckiges Feld neben dem Schildchen ab- gefchnitten wird. In dicfera Felde laufen parallel mit feinen Rändern zwei Adern , die fich vor der Spitze vereinigen und als einfache Ader in der Spitze auslaufen. Im übrigen gröfsern Theile des Deckfchildes laufen vom Wurzelknoten drei Adera weg , die äufserfte (zm Seitenrande) fpaltet fich fehr bald und ihr änfserer Arm endigt noch einen guten Theil vor der Spitze , der andere Arm läuft bis zur Spitze. Die xweite und dritte Hauptader gehen bis 2iir Mitte und jede fpaltet fich dann in zwei Arme, die die Spitze erreichen Zwifchen allen Adern fin- den ftarke, fich mannigfaltig kreuzende, und hie und da kleine Netze bildende Queeradern ftatt, und der Rnnd an der Spitze iil mit einer fchmalen Kette von Pvingen befetzt, welche durch folche Queeradern ge- bildet wird. Die Flügel zeigen faft denfelben Lauf der Hauptadern, fie haben aber wenigere, fich nicht unter einander kreuzende Queeradern, die erfi: bei ein Drittheil Länge der Flügel beginnen. Nach Fa- bricius giebt es auch ungefiügelte Arten. Die Beifje haben Hüftbeine von halber Schen- kellänge, mäfsig lange, auf dem Rücken der Länge nach gerinnte Schienen , von denen die hinterflen Zwei Zähne und an der Spitze einen Dornenkranz fähren , und kurxe , am Ende mit einer ilarken zwei- ' kralligen Klauo verfehene Fijfse. Man trifft die Bnckelzirpen meid auf Sträuchen und D'iuinen an, wo fie fehr gut zu fpringen vermö- gen. 204 VII. Bemerkungen über einige gen. Weiter ift von ihrer Naturgefchichte nichts be- kannt. V' 0 i) Iffus coleoptratus Fahr. Cercopis co- leoptrata Panz» Fabricins und Panzer hatten fehr blal"se Exem- plare vor fich, daher die Befchreibung der Farbe der D<.^ckfchihie undeuth'ch ift. Sie find eigentlich braun- gelb, mit fchwarzbraiinen Queeradern, in der Mitte zieht eine weifse , an ihren Rändern dunkelbraun begränite, nach der Naht zu etwas verlofchene Bin- de queer über. Das Gegitter der Queeradern ift faft auf jedem Individuum anders als am andern. Die Augen find an ihrem ünterrande mit einer fchwarzen Linie umgeben, in welcher da, wo fonft in diefen Gat- ' tungen das Nebenauge fteht , ein weifser Fleck fich befindet, den man leicht für ein Nebenaüge anfleht, aber eine Zergliederung eines lebenden Exemplares unter fcharfer Vergröfserung, zeigte mit Sicherheit, dafs es nur Farbenzeichnung war. Linnees Cicada coleoptrata gehört wohl zu Cer- copis angulata Fabr. Pzr. ^' '^ 2) Iffus Lau ri Germar Reife n. Dalm. /ihr, Fn. Eur. Die Queeradern der Deckfchilde find weit zahl- reicher, als bei voriger Art, und grasgrün gefärbt, w^ie die ganze Oberfeite. IV, Gattungen der Cicadarien. 205 IV. Afivaca. Hornzirps. Caput antice obtufuisculum, From elongata, angufta, tricarinata, apice truncata. Clypeui frontis proceflTus oblonge) triangiilaris, carinatus*. Roflvum corporis dimidii longitiidine. OciiH felTiIes. Ocelli nulli? Antennae m emarginatura niarginis inferi ocu- loriim infertae , capite thoraceque longiores , com- preüae, apice fetigerae. Diefe von Latreille ausgehobene Gattung cha- rakterifirt fich vorzüglich durch ihre ungemein lan- gen , zufammengerirückten Fühler, bei denen das erile Glied meiil: läoger oder doch eben fo lang, als das zweite id. Das einzige zu Gebote flehende Exemplar der Afir. clavicornis erlaubte keine genaue Unterfuchiing aller Gatiungs Merkmale. *^ V. Delphax, Keuknzirpe. Caput antice obtufiusculum. Frons elongata, an- gufta, tricarin'ata, apice truncata. C()//7ea/ frontis pro- ceffus, elongatus, fnbiilatus, a fronte diftinctus. Labvum miniitnm, filiforme. Roflrum dimidii corporis longitu* dine. Oculi feffiles. Ocellum utrinque minntnm , fub frontis margine infettum. Antennae in emarginatura niarginis inferi ocnloriim infeftae, elongatae, cylin- dricae , articulo fecundo longiore , vage papillofo, apice fetigero» Dec *) Die Gattung Tmigometrtt Ltr,, die inanclier hier fuchen möchte, gehört nicht in die Familie der Leuchtzirpen, fondern bildet eine eigne Familie. 2o6 VII. Bemerkungen über einige Der Kopf ändert in feinem Umrifs in fo fern ab, als er bald etwas fpitziger, bald etwas dumpfer irt:, und darnach fmd Stirn und Scheitel briM etwas län- ger, bald etwas kürzer. Der Scheitel i/l ftark ein- gedrückt, ringsum gerandet, und durch eine holic Kante von der Stirn getrennt; die Sihn Uhc fchm<;I, die Seitenränder aufgewo;:fen , kaum gerundet , faft gerade, in der Mitte ein Längskiel, der fich ge- wöhnlich am Kopffchilde gabelförmig fpaltet, an der Spitze fahr wenig ausgerandet, fall gei-ade abgefchnit- ten; das Kopffchilä an der Wurzel fo breif wie die Spitze der Stirn, und durch eine Naht und Eindruck von dcrfelben getrennt, langgezogen, nach der Spi- tze verfchii/älert , an den Seiten zufammcngedrückt und dadurch pfriemenfOrmig, die Mitte gekielt und an der Wurzel gewölbt. Die Lefze kaum fjchtbar. Der RüJJel von halber Körperlänge-, iiufserlich nur zwei Glieder fichtbar , das vorletzte doppelt fo lang als das letzte. Die AugeJt grofs, auffitzend, oben nur an der Wurzel von dem Seitenrande des Scheitels dicht um- fchloflen , am Unterrande mit einer tiefen Ausran- dung , für die Einfügung der Fühler. Ein Neben- äuge beiderfeits neben dem Auge unter dem Rande der Stirn. Die Fühler in der Ausrandung des Auges ein- gefetzt, fo lang wie der Kopf, das erfte Glied wal- zenförmig , fo hoch wie die Augen , das zweite dop- pelt fo lang, nach der Spitze zu etwas- dicker > mit ein- Gattungen der Cicadarien. 507 einzelnen Wärzchen befetzt, am Ende ausgehölt und mit einer Borfte verfehen , die auf einem fehr klei* nen kornfürmigen Gliede auffitzt, das bisweilen gmz in der Aushülung des zweiten Gliedes verborgen liegt. Das HalsfchiU kurz, vorn vorgezogen und ge- rundet, hinten etwas ausgerandet, faft gerade abge- fchnitten , das Rückenfchild knrz , faft blos aus dem Schildchen beftehrnd, der Hintertheil kurz, durch die Deckfchilde bedeckt. Die DechfchiUe fchmal, der ganzen Länge nach ziemlich gleich bieit uud nur an der Spitze allniäh- lig verfchmälert und gerundet, mit den Flügeln fafc von einerlei Subilanz, und die Adern haben im All- gemeinen folgenden Lauf: von der Wurzel weg läuft fchief nach der Naht zu eine dünne fcharfe Ader, Vielehe ein fpitzes dreieckiges Feld ablchneidet, in welchem zwei Adern befindlich find, die fich nach der Spitze zu vereinigen, im übrigen Deckfchilde ge- hen aufser dem R.andnerven drei Adern, von denen fich die erfte und dritte vor der Mitte des Deck« fchildes fpalten ; ohngefähr bei zwei Drittheii Länge der Deckfchilde geht eine Queerader in einem nach der Wurzel tu gerichteten Bogen über die ganze Fli'igelbreite und verbindet alle Längsadern j wodurch ein befonderes Spitzfeld abgefchnitten wird; dann ge- hen von der Queerader weg fiinf Adern nach dem Hinterraade, von denen ßch gewöhnlich noch xwei 2o8 VII. Bemerkungen über einige vor der Spitie fpalten, aber unter diefen finden kei- ne Qneeradern ftatt. *; Die Flügel haben einen ähnlichen Adcrverlauf, eine Queerader zieht in der Mitte, bisweilen unter- brochen , durch die Flügelbreite , und die beiden mittleren Längsadern des Wurzelfcldes beliehen ge- wöhnlich aus Zwei nebeneinander liegenden Nerven. Es fcheint aber in diefer Gattung Arten zu geben , bei denen die Flügel faft gänzlich fehlen , und die Deckfchilde kßrzer als der Hinterleib fmd, bei ihnen liegt dann der Queernerve der Decklchilde dicht vor dem Hinterrande. Man würde fie als Larven be- trachten , aber die voUiländige Ausbildung der Ge- fchlechtsorgane (fie kommen auch in Begattung vor **), die kurzen, vorhandnen Ueberrefte der Flügel, und das Abweichende ihrer Geflalt, Farbe, und andere Verfchiedenheiten von den übrigen bekannten Arten, auf die fie fich fonll: beziehen laffen würden, machen es fehr wahrfcheinlich , dafs es befondere Arten find. Die *) Fall e'n will in diefer Gattung die Spaltungen der Adern im Spitzfelde als Artkennzeichen anneh- men , aber bei ein und derfelben Art fpaltet lieh bisweilen eine, bisweilen zwei Adern, felbft bei ein und demfelben Individuum findet lieh biswei- len die Spaltung auf einem Deckfchilde anders als auf dem andern. **) Sollte vielleicht Fällen, w^enn er fagt, dafs er Larven diefer Gattung in Begnttung angetroffen habe, durch folche Arten geiäufcht worden feyn ? Gattungen der Cicadarien» 209 Die Beme find an den Seiten zufammengedrückt, die vordem Schienen an der Spitie gerad abgeilutzt:, die hinterllen aber an der Spitze erweitert und mit einem Dornenkranze umgeben und am Innenwinkel führen fie einen fehr langen, dicken, fchwerdförmi- gen, auf der Innenfeite meifi: gefianzten, zahnartigen Fortfätz nnd auf dem Rücken, der Länge nach, zwei bis drei Dornen. Die Fufsglieder der hinterften Fü- fse find ebenfalls an der Spitze mit Dornen verfehen. Die Keulenzirpen kommen gewöhnlich auf Wie- fen vor und bieten nur kleine Arten dar, die jedoch durch ihre auffallenden Fühler fich gleich beim el- ften Anblick auszeichnen. Von den kleinern Mi- nirzirpen zeichnen fie fich nicht nur durch die ab- weichenden Fühler, fondern auch durch die fchmälere Stirn , abweichenden Aderverlauf und den Dorn der Hinterfchienen aus. Die deutfchen Arten hat Fabricius alle nach Hübner aufgenommen , und die vorliegenden Origi- nalexemplare der vormaligen Hübnerfchen Sammlung mögen dazu dienen, diefe Arten genauer zu bezeich- nen. 1) Delphax lineola: fronte conica, capite thoraceque flavescentibus : linea dorfali, elytrisque albidis. Fahr, Syft. R.hyng. 84* 10. Delph. minuta. Dlefe Art kann den Fabricifchen JSeinamen mi' mta durchaus nicht länger führen, da fie ziemlich öle gröfste aller bekannten Keulenzirpen ift, und von Banol Ul , O der 2io VIJ. Bemeikungen über einige der Stirn bis zur Flügelfpitze fafl: 2^ par. Lin mifst. Per Knpf tritt vorn in ein?n k,iirzen kegellörmigen Fortfatz vor, der Scheitel fülwt eine erhabene Mit- telkante , die Stirn ift an der Spitze halbkreisförmig ausgerandet, zir Aufnahme des Kopffchildes , in wel- jches die Mittelkante ununterbrochen fortfetzt. Das ßtüe Fülllerglied erreicht kaum die Augenhöhe , das zweite aber hat faft die Länge des Kopfes, ift an der Spitze etwas verdickt , und mit einzelnen. Warzen befetzt , vorn tief ausgehölt und der Wurzelknotm <3er Borfte in der Höhlung verhorgen. Auf dem M.ittelleibe ziehen fich drei erhabene Kanten über Halsfchiid und Pvackenfchild weg. Die Deckfchilde ragen weit über den Hinterleib hinaus, und das durch einen faft ganx gerad laufenden Qiieernerven abge- theilte Spitzfeld nimmt ein Viertheil der Deckfchiid- liinge ein, in ihm fpaltet fich gewöhnlich nur der iMutelnerve. Die Farbe ifl erbfengelb, die vertieftem Stellen ^es Kopffchildes, Halsfchildes und die Pvänder des Hiaterleibes oft rothgelb; die Augen, ein Fleck am Nebenauge , die Mitte des Hinterleibes und der Af« ter fchvrarz; die Deckfchilde blafs weingelb, nur durchfcheincnd, nicht vollkommen dnrchfichtig , die Flügel milchweifs ; die Mittelkante des Scheitels und Mittelleibes , nieiftens auch die Naht der Deckfchil- de weifs» ' Eine nicht feiten vorkommende Abänderung hat an der Deckfchildfpitxe ein^ fchmale, dunkelbraune Längsbinde, die bei der l^ktQ verlifcht, Gattungen der Cicadarien. 2ii 2) Delphax limbata Fab. fronte obtnfa, fnsca, elytris albidis , maculis indiftincüs puncdsque nervo rum fuscis» Der Kopf vorn ftumpf gerundet , beinahe abge- ftiitzt, der Scheitel fehr klein, und die Stirn bis zum Scheitel heraiifgebogen , fo dafs fie auch von oben fichtbar wird, wo ihr Mittelkiel fich am Schei- tel fpaltet. Die Fühler nicht ganx von Kopflänge, das zweite Glied nur wenig länger als das erfte. Das Halsfchild fehr kurz, mit drei Lüngskiclen, die auch auf dem Riickenfchilde fortfetzen. Die Deck« fchilde reichen weit über den Hinterleib, die Qiieer- ader ill wenig gebogen, beinahe in der Mitte, in dem dadurch • abgetheilten Spitzfelde fpalten fich zwei Adern. Stirn und Kopffchild find gewöhnlich fchwarz- braun , mit gelblichen Flecken und Kielen , und nur da wo die Stirn an den Scheit'e^ anfchliefst, färbt fie fich wie diefer weifslich gelb, die Fühler find braun, die Augen weifs, mit dunklerer Mitte^ Das Hals- fchild ifc gelbweifs , die tiefern Stellen mehr oder minder fchwarzbraun, das Rückenfchild dunkelbraun, mit heilern Kanten und gewöhnlich etwas lichterm Mittelfelde, der Hinterleib dunkelbraun mit lichtem Rändern , die Beine gelb , die Schenkel und Hüft- beine in der Mitte braun, die vorderllen Schienen braun geringelt. Die Dtckfchilde find milch weifs, durchfcheinend , die Adern weitläuftig mit braunen Punkten befetzt; eine undeutliche, fchief vom Vor- derrande nach dem Innenrande laufende Binde , ein O 2 queer 212 VII. Bemerkungen über einige queer liegender , nnbeftimmt begränzter Fleck in der Mitte des Queernerven und die Umgegend rachrerec Adern an der Deckfchildfpitze haben eine hellbraune Farbe. Eine Abänderung bat gelbe Stirn, Halsfchild und Rückenfchild und die erfte Binde der Decklchilde ifl nicht fichtbar. Diefe nur if par. Lin, lange Art ift in hiefiget Gegend feiten anzutreffen« Vor der letzten Ver- wandlung hat die Larve kurze , ftumpf gerundete Decklchilde, die nach der Spitze zu dunkelbraun wer- den, aber wieder einen weifsen fcharf abgefetzten Hinterrand haben» 3) Delphax pellucida Fab. fronte obtufa, fusca, elytris fiavo h)'alinis, nervis nigropunctatis. Von der Gröfse der vorigen Art und mit ihr gleich gebaut , benptfächlich in Farbe und Aderver- lauf verfchieden. Der Scheitel fehr klein , halbmond- förmig, gerandet, gelb, mit zwei fchvvarzen Flecken, Die Stirn nach oben umgebjgen, an der Spitze fafl: ganz gerade abgeftutzt, fchwarz, die ftaik erhabene Mittelkante und die Randleiften gelbj das Kopffchild fchwarz, die Kiele und die Seiten gelb; die Augen weifs , in der Mitte dunkler ; die Fühler braungelb, das erfte Glied an der Spitze dunkler. Das Hals- fchild fehr kurz, gelblich, mit drei Kielen, von de- nen die beiden äufsern fchief nach dem Seitenrande an den Augen weg laufen, das Rückenfchild dunkler oder lichter braun , mit wenig ausgezeichneten Kie- len* Gattungen der Cicadarien. 213 Jen. Der Hinterleib braun. Die Beine gelb , die Schenkel an der Wurzel dunkler, die Spitzen der Schienen • und Fufsgliederdornen fchwarz. Die Deok- fchilde blafs weingelb, durchfichtig, der Queernerve bei zwei Drittheil Länge durchlaufend , in der Mitte einen fcharfeckigen einfpringenden Winkel bildend, im Spitzfelde zwei gefpaltene Nerven, alle Nerven dunkler und mit fehr feinen , nur in gewiffen Rich- tungen erkennbaren, erhabenen, braunen Pünktchea befetzt. Die Flügel milchweifs, die mittleren Längs- ädern doppelt. Es giebt häufig Individuen, bei denen die Deck- fchilde nicht weingelb fondern vollkommen wafltrhell find, auch haben fie meift etwas mindere Gröfse, und dürften vielleicht einer befondern Art angehö- ren. 4) Delphax flavescens Fah. fronte obtufa, flava, thorace medio carinato, poilice transverfim Impreffo , obfolete bituberculato , elytris hyalinis, immaculatis. Die Hübnerfchen Exemplare find in einem fo fchlechten Zuftande, dafs fich über den Aderverlauf der Deckfchilde nichts mehr beftimmen läTst. Der Kopf hat ganz den Bau der vorigen Arten, der Schei- tel ift fehr klein, halbmondförmig, überall gerandet, in der Mitte mit zwei vertieften Gruben , die Stirn fchmal , nach oben umgebogen , der mittlere Längs- kiel nach dem Kopffchilde zu gefpalten , die Spi- tze faft gerade abgeftutzt, der Mittelkiel fetzt auf dem 214 VII. Bemerkungen über einige dem Kopffchilde fort. Die Farbe des Kopfes ift gelb, nur bei einem Exemplare färbt fich das Kopffchild zwifchen den Kielen oben fchwärzlich. Die Fühler find faft länger als der Kcpf, das erfte Glied in ei- ner tiefen Ausrandiing des untern Aupenrandes einge- fetzt, an der Spitze verdickt, das xweite nicht viel .länger, aber etwas dicker als das erfte, walzenför- mig, am Ende ausgehölt, der Wurzclknoten der B^r- fte in diefer Ausrandung verborgen. Das Halsfchild ift kiirx, vorn am Kopffchilde gerade abgeftutzt , mit drei Längskielen., die äufsern fchief nach hinten von einander gehend, durchaus gelb, am Hinterrande kreisförmig ausgerandet. Das Rückenfchild führt nur einen deutlichen erhobenen Kiel in der Mitte, dec vor dem Schildchen, das durch einen Queereindruck abgefondert wird, aufiiört; an feiner Spitze fteht bei- derfeits ein ftumpfer Höcker oder kleine Beule, die fich nach der Einlenkung der Deckfchilde xu in eine Queerfalte verliert, welche mit dem fchwach aufge- worfenen Hinterrande des Rückenfchildes znfammen- hängt. Seine Farbe ift ebenfalls gelb. Die Deck- fchilde find gelbüchweifs, ungefleckt, der Randnerve von der Mitte weg braunfchwarz. Die ganze Unter- feite nebft den Beinen ift gelb , ungeüeckt. Die ganze Länge beträgt reichlich i^ Lin. 5) Delphax ftriata Fab- fronte obtufa, fla- va, fronte nigro ftriata, thorace tricarinato , poftice transverfim carinato , utrinque obfolete tuberculato, elytris hyalinis, immacuiatis. Giö- Gattungen der Cicadarien» 2?5 Gröfser als Vorige, 2^ Lin. lang, aber im Gau und Farbe ihr fehr ähnlich. Kopf und Mittelleib eben fo gebaut, nur find an den vorliegenden Exem- plaren die Vertiefungen zwifchen den Kielen dec Stirn und des Kopffchildes fchwarz, und auf dt>m llückenrciilde werden die Seitenkiele fichtbar. Die Dsckfchilde find wafTerhell, ungefärbt und ungefleckt, der Randnerve durchaus gelb, die Queerader lauft wenig unterhalb der Mitte durch, bildet in der Mitte ei- nen einfpringenden Winkel und von den fünf, von ihr ablaufenden Adern des Spitzfeldes find zwei ge- fpalten. Auf den Flügeln find die mittleren Längs- adern des Wurzelfeldes verdoppelt. Die Farbe des Körpers und der Beine iil gelb. 6) Delphax margin ata Fab, fronte obtufa, nigra, frontis carinis, collari, pedibusque flavis, alis hyalinis immaculatis. Der D. pellucida fehr ähnlich , wenig langer, 2. par. Lin. lang, und der Kopf eben fo wie in den vorhergehenden Arten gebaut, biaunfchwarz , alle Kiele und aufgeworfenen Pvänder gelb. Die Fühler gelb , kaum langer als der Kopf. Das Halsfchlld fehr kurz , hinten eckig ausgerandet , mit den ge- wöhnlichen Ki^en , bialsgelb, nur die untergeboge- nen Seitenlap^i in der Mitte fchwarz. Das Rü- ckenfchild fchwarz, mit drei Längskielen, von denen der mittlere an einem Queereindruck, der das Schild- chen abfondert, aufhört; das Schildchen gelb geran- det» Die Unterfeite und der Hinteileitv braunfchwarz, die 2i6 VII. Bemerkungen über cihige die Beine gelb , die Schenkel an der Wurzel dunk- ler. Die Deckfchilde wafferfarben , der Randnerve dunkelgelb, die Queerader bei zwei Drittheil Länge, fie bildet zwei deutlich aus^p ringende Winkel , zvvi- fchen denen ein einfpringender Winkel liegt, von den fünf Adern des Spitxfeldes find gewöhnlich zwei gefpalten. 7) Delphax guttiila: capite antice obtufo angulato, flava, oculis, genarum maciila abdomine- que nigris , elytris lacteis ; vitta apicali fusca. Nur if Lin. lang und eine fehr ausgezeichnete Art. Der Kopf eben fo breit wie der Mittelleib, das Kopffchild länglich dreieckig, gerandet, mit fchwachem Mittelkiel, und dadurch der Kopf vorn in eine ftumpfe Ecke vorgezogen, die Stirn fchmal, kaum nach oben umgebogen, die Seitenränder fchwach erhaben , der Mitteikiel deutlich , am Kopffchild© nicht gefpalten, unten im Kopffchilde fortfetzend. Die Augen. grofs, weit nach hinten fortfetzend. Di© Fühler fo lang als der Kopf, das erlle Glied nur halb fo lang als das zweite walzenförmige, -der Wur- zelknoten der Borfte offen. Das Halsfchild fehf kurz, hinten fanft ausgerandet, mit den gewöhnli- chen drei Längskielen. Der Miitelleib ifl an den vorhandenen vier Exemplaren von ddfcCadel durch- ftochen und daher nicht genau beobachtbar, doch fcheinen drei Längskiele da zu feyn. Die Queerader der Deckfchilde läuft bei drei Viertheil Länge über die Breite faft gerade, mit unbedeutenden Winkeln wegy von Gattungen der Cicadariem 217 von den Adern des Spiizfeldes ift gewöhnlich nur eine gefpalten. Kopf, Mittelleib, Fühler und ßeine find gelb; die Augen, ein runder fcliarf begränzter Fleck un- ter den Augen in der Wangengrube, ein kleinerer desgleichen auf den herabgebogenen Seitenlappea des -Halsfchildes und der Hinterleib fchwarz , die D.tkfchilde milchweifs , durchfichtig, der Randnerve gelb, eine Längsbinde in der Mitte an der Spitze, die wenig über die Queerader hinausfelzt braun. Nur feiten in hiefiger Gegend, 8) Delphax hemiptera: fronte obtufa, nigra, elytris fuscis, coriaceis, nervis granulatis, ab- domine brevioribus , aus abbreviatis. Nur i^ Lin. lang, aber verhältnifsmäfsig etwas breiter als die vorigen Arten. Die Stirn kurz nnd breit, ein längliches, qneerliegendes Viereck vorftel- lend, überall gerandet. Die Stirn Ichmal, nach oben gebogen, mit den gewöhnlichen drei Kielen, von de- nen der mittlere vor dem Scheitc-l fich fpalrec, die Spitze gerad abgeftutzt. Die Fühler in einer nicht allzu tiefen Ausrandung des untern Augenrandes ein- gefetzt, das erfte Glied kürzer als das zweite. Das Halsfchild hinten fanft ausgerandet, mit den gewöhn- lichen drei Längskielen, das RTJckenfchild auch mit drei Kielen, von denen der mittlere bis zum Schild- ehen fortfetzt, aber vor demfelben unterbrochen ift. Die Deckfchilde fall hornartig, mit (larken Adern, welche irJt erhabenen Punkten ziemlich dicht befetzt find, 21g VII. Bemerkungen über einige find, die Queerader halbkreisförmi}^, dicht vor der Spitze. Die Flügel fehr klein, rchwingkolbenförmig. Die Farbe ift fchwarzbraun , die Stirnkiele, Scheitel und Beine lichter , braungelb , die Dev.k- fchilde braun, trüb durchfcheinend. In hiefiger Gegend nicht häufig. Die Befcrirei- bung ift: nach weiblichen Exemplaren entworfen. VI. Poecilloptera. Scheckzhpe. Caput antice obtufum. Fi'OJJi lubovata, lateri- bus marginata , bafi verticem occupans , npice trans- verfim imprefla. Clypeus frontis apici adncxus, co- r)icus, apice fubulatus. Labriim obtectum. Roßrmn dimidii fere corporis longitndine. Ocul't globofi, fn- pra pedunculati. Ocelli nuUi. Antmnae ab oculis diftantes, breves, articulo primo minuto , cyÜndrico, fecundo obconico , apice concavo , fetigero , feta bafi mcraffata. Der Kopf kurz, vorn gerad abgeftntzt, fchmä- 1er als das Halsfchild. Der Scheitel fehlt. Die Stirn weit nach oben umgebogen , fo dafs fie den Scheitel verdrängt , die Seiten fchwach gerundet, ihr Rand ftark aufgefchlagen, die Mitte eben, ohne Längskiel, die Spitze eng mit dem Kopffchilde verwachfen und nur durch einen (eichten Queereindruck getrennt. Das Kopffchild kegelförmig von der Stirn weggehend, an der Wurzel aufgetrieben und nur an der äufser- llen Spitze an den Seiten zufammengedrückt , in der Mitte ein fchwacher, wenig merklicher Längskiel. Die Ltfze unter dem Kopffchilde verborgen. Der Rüjfel Gattungen der Cicadarien, 219 Rüffel kaum von halber Körperlänge, das erfle Glied unfer dem Kopffchildt- verborgen , das dritte etwas länger als jedes der übrigen , das letzte nicht viel länger als dick. Die mittlere Saugborfte ragt wenig vor. Die Augi^ klein, kuglich, der Hinterrand der Wangengrube bei ihnen aufgetrieben, und gleichfam einen Stiel oder Höcker für fie bildend, fo dafs das Auge nach vorn gerichtet ill. Nehenaugeji fehlen. Die Fühler unter den Augen auf einer Erhöhunsr eingefetzt, und ganz von ihnen getrennt, das erfle Glied febr kurz, wakenförmig, das zweite, das noch nicht die Höhe der Augen erreicht, verkehrt kegel- förmig, an der Spitze fchief abgellutzt und tief aus- gehölt , die darin bef.ndliche Borlle mit einem Wur- zelknoten. Das Hahfchild fehr kurz, vorn in der Mitte viereckig vorgezogen und an den Hinterrand der Srirn anfchliefsend, dann jäh nach den Seiten breiter, die Seitenlappen herabgezogen, kantig Das jRücken- fclnld grofs, gewölbt, hinten in ein kleines, fpitzi- ges Schildchen verlängert, das H'mtertlml fehr kurz, und oben durch die Deckfchilde bedeckt. Der Hmterleib kurz und fchmal, die Glieder eng in einander gefchoben, das Ende mit langer Af« terwoUe bekleidet. Die Deckfchilde fehr grofs und breit, tief über den Körper hinabgebogen, und noch einmal fo lang als der ganze Körper , an der Spitze breiter und ilumpf gerundet. Die Adern gehen iü einfachen Spal- tun- 220 VII. Bemerkungen über einige tungen nach der Spitze zu, und find durch zahlreiche kleine Queeradern gleich von der Wurzel weg mit einander verbunden. Bis vor die Spitze der Deck- fchilde, ungefähr drei Viertheil Deckfchüdlängc, lau- fen die Queeradern fall rechtwinklig von den Längs« ädern weg, dann aber fpalten fie fifh häufig, und bilden ein Netz aus unregeimäfsigcn, trapezoidalen, viereckigen und dreieckigen Mafchen beftehend. Der Seitenrand der Deckfchilde ift breit aufgeworfen , er wird aber nicht , wie bei den übrigen Gattungen, durch einen Randnerven begränzt, Ibndern diefer liegt in der Vertiefung, welche durch das Aufgeworfene des Seitenrandes entlieht, und hört bei zwei Drittheil Deckfchildlänge auf. Die Flügel lind grofs, llumpf gerundet , von einiBr dünnem Membran als die Deckfchilde , mit vielen fich Ipaltenden Längsadern, die nicht von zahlreichen Queeradern durchkreuzt werden, fondern in denen nur in der Mitte zwei lange Zellen fich befinden. Die Be'me find kurz, die Schienen auf dem Rü- cken der Länge nach ausgehöhlt, und nur die hinter- llen an der Spitze mit einem Dornenkranze befetzt, an den Füfsen ill das erlle Glied kaum länger als das zweite, die Klaue fehr lang, und die fcharfe zwei- zähnige Kralle auf der Unterfeite mit einem Polfter verleben. Der Gättungs- Charakter ill nach P» phalaenoi- des entworfen, wenn aber, wie es möglich wäre, Flata reticulata Fab. und Cicada foliiim ambnlans Deg, hieher gehörten , fo dürfte der Gättungs - Cha- rak- Gartungen der Cicadarien» 221 rakter in Hinficht der allgemeinen Geftalt des Kopfes eine Veränderung erleiden, indefs bleiben der Man- gel der Nebenaugen, die von den Augen entfernten Fühler, das mit der Stirn verwachfene Kopffchild, die vom Seitenrande der Deckfchilde entfernte Pvand- ader u. f. w. ungemein bezeichnend. ^ *^ j ) Poecilloptera phalaenoides Laty, ^O Flata phalaenoides Fai^. Cicada phalaenoides Lina, StollJ "^Cicada flava Deg. In Amerika. Die Deckfchilde find nach der Spitze zu mit eir ner zarten , fchiaunelartigen Wolle bedeckt. VII, Ricania. Flachzirpe. Caput breve, transverfnm. From infera, fub. ovata, lateribus marginata. Clypeus frontis apici ad- nexus, conicus, apice fubulatus. Labrum obtectum, Roß Fum corporis dimidio brevius. Octili globofi, fu» pra pedunculati. Ocellum utrinque in margine infe- riore oculi infertnm. yJ»tem2ae ab oculis diflantesy, breves , articulo piimo minuto , cylindrico, fecundo brevi, apice craffsore, oblique truncato, fetigero. Der Kopf kurz, und fall fo breit als das Hals- fchild. Der Schittel bildet ein fchmales quecrliegen- des Viereck, und ifl: vorn und an den Seiten geran- det. Die Stirn nicht .^ach oben übergebogen, fo breit wie lang, an den Seiten ftark gerundet, und ihr Rand aufgefchlagen, die Mitte eben, am Scheitel gerade abgeftutzt, njit dem Kopffchilde verwachfen, und 12t VIT Bemerkungen über einige und nur durch einen fticlUcn Qnecreindruck ge- trennt. Das KopffchUd keuelfi)rmj\i!;, an der Wur/el bauchig, am Ende in eine fchaife Spitze auslaufend. Die Lefze fehr klein, pfrienienfürniig, gröfstenthcilg durch das Kopffchild bedeckt. Der RüJJel nicht ganz von halber Körperlänge, die erden zwei Glieder un- ter dem Kopffchilde verborgen, das dritte am läng, ften. Die At/gen kuglicb, xiemlich grofs, nach hinten durch den aufgeworfenen Hinterrand der VV^ngen- grube erhöht und gleichram geftitlt, nach f b^'u ge- richtet, am Ünterrande nicht ausgerandet. Ein klei- nes Nebenauge beiderfeits dicht am Unterrande des Auges. Die Fühler dicht unter den Augen eingefetzt, aber deutlich von ihnen getrennt, noch nicht die Hö- be der Augen erreichend. Das erde Glied kurz, wal- zenförmig, auch das zweite klein, nach der Spitze zu dicker, mit Wärxchen be^etz^, fchief abgeftutzt und etwas ausgehöhlt, mit einer ßorfte verfthen. Das Halsfchild am Scheitel ftark vorgezogen, hinten tief ausgerandet, kaum breiter als der Kopf irit den feitwärts vortretenden Augen. Das Rucken fchild grofs, hinten fpitzig zulaufend, die äufserlle Spiize durch einen Qnecreindruck als Si-hildchen ge- fondert. Das Hintertheil kurz, oben von den Deck^ fchilden bedeckt. , Die Deckfchilde fehr grofs und breit, der Hin- terrand fehr breit und gerade abgeftutzt, flach auf dem Kürper aufliegend, und nur an der Wurzel an den Gattungen der Cicadarien. 223 den Soiten etwas nit^lcrgebogen , der Si-Itenrand er- weitert, der Kandnerve vom Sei^enrande entfernt, ein Drittheil Oeckichildlänge vor »der Spitze aiifiörend, das zwifchen ihm und dem Seitenrande liegende Feld durch viele rechtwinklig ablaufende Queeradeni durchfchnitten. Die übrigen Adern fpalten fich man- nichfaltig nach der Spitze zu, und das ganze Flögcl- fcld ifi: durch kleine rechtwinklig ablaufende Qiieer- adern gegittert. D'ic F/iigd begehen aus einer dtin« nern Membran als die Decklchilde, fie führen eben- falls vielfpaltige Längsadern, aber lehr wenige, falt gar keine Queeradern. Ihr Hinterrand ift fehr lUimpf gerundet, fall gtrad-e abgcfchititten. Der Hinterleib ifl: kurz, an den Seiten etwas zufamniengedrückt, die Glieder eng in einander ge- fchoben, der After wohl gröfstentheils ohne After- wolle. Die Beim kurz und dünn, die hinterrten Schie- nen am Ende mit einem Dornenkranze und zwei bis drei Dornen auf dem Rücken, die Glieder der Füfse alle drei ziemlich gleich gfofs. Im Kopfbau hat diefe Gattung viel Aehnüclikclt mit der Vorigen, doch unterfcheiden fie die vorh>.n- denen Nebenaugen , die nicht fo weit heraufgebogen© und durch einen Scheitel begränzte Stirn, fo wie der breitere Kopf überhaupt. Im übrigen Körperbau zeichnet fie vorzüglich die Geftalt der Deckfchild« und die Art diefelben zu tragen aus. 0 124 VIL Bemerkungen über einige 1 ) R i c a n i a o c e 1 1 a t a." '^ Flata ocellata Fah, Die Länge der Dcckfchilde betiägt 4 par. LIn. , die Breite an der Spitze 2^ Lin., fie haben von der Wurzel weg fogleich viele kleine Queerlinien und find dicht gegittert. ^' '' 2) Rica nia hyalin a. Flata hyalina Fa^. Fad eben fo grofs wie vorige. Die Queera- dern Iparllimer und daher die Zellen grOfser und län- ger. Beide Arten find in Oftindien zu Haufe. ' VII. Lyßra* JValzenztrpe, Ctfjo«^ breve, transverfum. Frowj in fera, trans- verfa , quadrata. .C/;);;7ewx a fronte diftinctus, trian- gularis> lateribus bafi dilatatil. Roßruvi corporis dimidio fiiblongius. Lahrum lubulatum. Ociili fubo- vales, poftice pedunciilati. Ocellum utrinque oculo approxlmatum. AnUnnaz ab oculis diftantes , breves, ürticulo primo cylindrico, fecund© fubglobofo, feti- gero. Der Kopf^Miz und breit, vorn ftumpf gerun- det oder gerad abgeftutzt. Der Schütü fehr kurz, faft linienförmig, queer über gehend, durch eine deutliche Naht von der Stirn getrennt. Die Stirn eben fo breit oder breiter als lang , die Seiten etwas aufgeworfen und gebuchtet , die Mitte eben , mit oder ohne erhabenen Kielen, der Vorder- und Hin- terrand faft gerad abgelchnitten. Das Kopjßhild durch eine tiefe Furche oder Naht von der Stirn ge- trennt, Gattungen der Cicadarien. 225 trennt , fchmäler als diefe , in der Mitte fchwach gov\ö!bt, die Seiten erweitert, nach der Spitze zu fchmäler und die Spitze felbft an den Seiten znfam- niCngcdiückt. Die Lefze unter dem Kopffchilde vor- ragend , pfriemenfürmig. Der Rülfel ohngefähr von halber Körperlänge, das erfte Glied unter dem Kopf- fchilde verborgen, das zweite kurz, und oben durch die Lefze verdeckt , das dritte Glied am längllen, das vierte halb fo lang als das dritte, die mittlere Stechborfte vi^enig vorragend. Die Augen eiförmig, grofs, fehr vorgequollen, hinten vom aufgeworfenen Rande der Wangengrube umgehen und vorgehoben , ohne Ausrandnng auf der Unterfeite. Ein Nebenauge beiderfeits dicht am Unterrande des Auges , unter dem aufgefchlagenen Rande der Stirn» Die Fühler unter den Augen und von ihnen entfernt eingefetzt, kurz, das crfte Glied kurz, wal- z.Tiiörmig» das zweite dickei*, fad kugiich , warzig, an der Spitze ausgeholt, mit kurzer an der Wurzel wenig Verdickter Borfte. Das Hiihfchild halb fo lang ali breit, am Vorder- rande fanTt gerundet und kaum breiter als der Kopf nxit den Augen , am Hinterrande fanft ausgerandet ; das RüchenfcfiHd kurz , hinten als Schildchen ver« fchmälerf, das Hifiterthexl hinten gerad abgefchnitten. . Der Hwterhtb fo breit wie das RuLkenfchlld, oben und unten platt' gedrückt , beim Weibchen, wenig- ftens oft, mit Afterwolle befetzt. Bmd HL P Die 2 26 VII BemcLkunp:cn über einige Die DeckfchUJe lang und fchmal, an der Spitze nur vvei)ig breiter iind Ihimiif gerundet. Die L^ngs- adern fpalten iich ft'hr vit-Ifach nach der Spitze zu, welche dadurcli fein geftrcift erfcheint, von der Mit- * te nach der Spitze zu , finden fich ziemlich zahlrei- che, rechtwinklich abgehende, feine Queeradern ein, welche kleine , länglich viereckige Zellen bilden. Der Vorderrand ifi: fchwach aufgeworfen, der ihm parallel bis fail zur Spitze gehende Randnerve weit von ihm getrennt und ini dem dazwifchen liegenden Felde laufen kleine Rippen unter fehr fpitzen Win- keln von ihm nach dem Pvande zu, die fpitzwärts deutlicher werden. Die Flügel find von einer wenig dünnern Membran, und befonders nach Spitze und Innenrand zu, durch Queeradern gegittert. Die Beim find lang und dünn , die hinterften Schienen auf dem Rücken vier bis fünfmal gedornt, die Spitze mit einem Dornenkranze umgeben, das er- fte Fufsglied veilüngert. Von der Naturgefchichte der hieher gehörigen exötifchen Arten ift nichts näheres bekannt. Panzers Cicada Icporina mag der Abbildung nach zwar in die Familie der Leuchtzirpen, aber fchwerlich in diefo Gattung zu bringen feyn. ''^' i)Lyftralanata Fab* Cicada lanata Linn, StolU Das Weibchen hat ungemein lange Afterwolle.' Der Scheitel iil an den Seiten über den Augen in ei- nen fpitzen Dorn emporgezogen. Die Stirn hat drei, über Gattungen der Cicadarien. 227 ttber dem Kopffchilde in eine Spitze zufammenlaufen* de Kanten. / c 2) Lyftra perfpicillata Fa^. ^ Cicada per- ?picillata Stoll. Die Stirn eben. Das Hals und Rückenfchild iiabeo einen fchwachcn Längskiel. fs, Vlii. VIIL Vermifchte Bemerkungen über einige K ä f e r a r t e n. Hierzu tab. III, l) Jdembidion modestum. Carabus modeftus Fab, Syft. El. I. 185. In der Gegend von Dresden , Deffau , Wien und in Scblefien einheimifch. Illiger behauptet im 1. B. feines Magaz p. 353» diefer Käfer fey eine blofse Abänderung des Carabus cnrfor Fab. Syft. El. f. 206. 196. Ich kenne letztern nicht, und die Hoffmannseggifche Sammlung, die II- ligern zu Gebote iland, ift an italienil'chen Arten fo reich, dafs es wohl der Fall feyn kann, der von Al- lioni entdeckte und von Fabricius aufgenommene Car. curfor ifb in der Sammlung befindlich und hat fich bei genauer Vergleichung als einerlei mit Obigem er- geben. So lange dies aber nicht gcwiis ill, werden doch noch einige Zweifel gegen die Beilimmung rege. Schon das verfchiedene Vaterland macht die Sache et- was vxii. Vermifchte Bemerk, üb, ein. Käferarten. 229 was bedenklich, und Fabricios giebt bei jedem Käfer Merkmale an , die nicht auf den andern paffen. Maa vergleiche daher die hier aufgeführten von Fabricins angegebenen Merkmale. Carabus Curfor. Carabus modeftus« Antennae fuscae, bafi fer- Caput cum antennis nigris. rnginea. Thorax rotundatus, Thorax cordatiis , Hnea media punctoqiie utrin- que impreffo. Elytra macula magna api- Elytra macula ante api- cis abfolute ferrug'nea. cem ferruginea. V. Charpentier. 2) NoTOxus DECORATUS n o V. fp. niger, grifeo fubpilofiis, thorace elongato, poftice coarctato, ely- Irls macula humerali fasciaque poflica lunata ferru- gincis. Einmal bei Halle im Fluge gefangen. C? Mai.) Dies Thierchen weicht zwar im Bau der Füfse etwas von Notoxns mollis ab, kommt aber im Körper- bau und in andern Kennzeichen wieder fo genau damit übereil!, dafs ich es ohne Unterfuchung der Mund- theile nicht wage, eine^ eigne Gattung daraus zu er- richten. Die ganze Länge beträgt 2|- par. Linien. Der Kopf ift kurz, breit, vorn dreieckig verfchmälert, die hinten feitwärts vorftehenden Augen kiiglich, ftark vorgequollen , ohne Ausrandung , die Stirn queer 23«> Vlll. Vcrmifclite Bemerkungen queer über eingedrückt, mit ;dcm Kopffchilde ver- wachfen, vorn gerade abgeftutzt, und hier die kurze, breite Lefze an^efetzt, der Hinterkopf fcbwach ge- wölbt, die Oberfläche punktirt, dünn und kurz be- haart. Die Kinnladentafter haben drei auswendig fichtbare Glieder, das dritte breiter, an der Spitze ilark abeeftnizt, die Lippentafter find am vorliegen- den Exemplare nicht deutlich zu erkennen, aber ihr Endglied ift ebenfalls verdickt. Die Föhler flehen vor den Augen an den Seiten der Stirn, und reichen zurückgefcblagen kaum zur Wurzel des Hahfchildes, ihr erftes Glied ill kurz, dick, kiiglich ; das zweite etwas kleiner, ktiglich ; das dritte fad fo lang wie beide vorige zufammen , keulenförmig ; das vierte und fünfte gleich lang unter einander, aber jedes etwas kür- zer als das dritte, gedrungen keulenförmig; das fech- fte, flebente und achte Glied klein, kreifelförmig; die drei letztern eine Kolbe bildend, das neunte das läng- fte, dreieckig, mit breiter Spitze, das zehnte etwas körzer, dreieckig, eben fo breit, das Endglied fo lang und breit als das vorige , oben mit ftumpfer Spitze. Das Halsfchild noch einmal fo lang , wie feine gröfste Breite , vorn ftumpf gerundet , etwas fchjiäicr als der Kopf mit den Augen, die Seiten vorn gerade, bis zwifchen die Mitte und Wurzel, hier llaik eingezogen, und das Halsfchild hier fl^rk zu- fammengerchüürt , an der Wurzel wieder etwas er- weitert ; die Oberfläche ziemlich grob punktirt, mit feinen kurzen Härchen , in der Mitte Spuren einer breiten Längsfurche. Das Schildchen klein, punkt- för- ober einige Käferarten. 231 förmig. Die Deckfchilde zufamtnen betrachtet über zweimal fo lang als breit, an der Wurzel doppelt fo breit als der Hinterrand des Halsfchildes, die Schul- terbeulen vorragend, der Seitenrand fall gerade, flach niedergebogen , nach der Spitze zu etwas vortretend, von der Schiilterbeule weg bis vor die Spitze etwas aufgefchlagen , die Spitze flach niedergebogen, ftumpf nach der Naht zu gerundet , die Nahtränder bis an ihre Spitze an einander paffend; die Oberfläche etwas weitlänftig und deutlich punktirt, mit feinen, kurzen, niederliegenden Härchen dünn bekleidet. Die Beine niäfsig lang und fchlank, die Hüftglieder kurz, kug- lich, der Schenkel - Anhang klein, an den Schenkel angelegt, die Schenkel dünn, fchwach, und allmäh- lich nach der Spitze zu verdickt; die Schienen kaum fo lang als der Schenkel, die vorderften am der Spi- tze etwas breiter und flach gedrückt , die hintern llielrund, an der Spitze gcrad abgeilutzt ; äie Füfse dünn, faft: fo lang als die Schienen, die vier vordem fünfgliedrig, das erfte Glied und das Klauenglied verlängert, die vier erllen Glieder an der Spitze nicht ausgerandet oder zvveilappig, fondern einfach, die hinterften Schienen erfcheinen auch bei der genaue- ften Unterfuchiing nur viergliedrig, das Wurzelglied nimmt mehr wie die Hälfte der Füfse ein> die Klauen auch etwas verlängert , und an der Spitze wie bei den vordem fcharf zweikrallig, die andern Glieder alle an der Spitze fafl; gerad abgeftutzt, und nur mit einigen etwas an den Seiten vortretenden Haaren be- fetzt. Dio 232 ~ VIII. Vermifchte Bemerkungen Die Farbe ifc fchwarz, Lefze und Taller brann- roth, Schenkel und Schienen nach der Spitze zu roth- braiin, die Haarbekleibung graulich. Die Schulter und ein von ihr bis vor die Mitte hinziehender Streif find rothbraun, hinter der Mitte vor der Spitze zieht fich eine halbkreisförmige, die hohle Seite nach hin- ten gerichtete und in ihr ecki;:; ausgebuchtete, rot^- braune, ftellenweis grau behaarte Binde über das Deckfchüd. Wenn djes Thier würklich in beiden Gefchlech- tern an den hintetften Füfsen m.r vier Glieder ziahlte, fo würde es einen Beweis abgeben, dafs die von der Zahl der Fufsglieder hergenommene Abtheilung der Käfer zu unnatuilichen Trennungen führte, denn eine fehr genaue Verwaridtfchaft mit den Gatcungen No- toxus, Trichodes etc. ifl gar nicht zu veikenncn. Megerle v. Mühlfed hat einen diefem ent- weder feilt iahiilichen , oder vielleicht gar denfelbeil Käfer Ag nath US er na tu s genannt. G e r m a r. 3) MalacJhiüs REGALIS : viridi aeneus , elytris oigris, fascaa, dcnticulata fiiva, futuram haud attin. gente, ad marginem rubra, maculaque apicis rufa jjntice ; ,flavo cincta. Tab. ill. fig. 2. a) magn, nat. b) infect. auct. , Ich will nicht mit Gewifsheit behaupten , dafs diefer WarzenTc'äfer wirklich felbftftändige Art fey, da ich ihn nur ein einziges Mal in der Graffchaft Glata fing, . ober einige Käferarren. 23t fing, und er mit Malachius fafciatus fehr überein« ftimmt, i(> dafs er Abänderung deffelben feyn könnte-. Allein auch als folche bleibt er wegen der verfehle* denen Farben • AbwechfeluDg merkwürdig. V, Charpentier, 4) Ptinus sexpunctatus. PatiZ, Fn. Germ, i, 20. kiit. Rtv p. 69. Diefer Käfer ifl, wie ich auch fchon in den neuen Sehr. d. hall. natf. Gef. B. II. Heft 2. p. 37. von Ahrens bemerkt finde, alletdings eine eigne und ausgezeichnete Art Schon über 30 Stücke fiiig ich feit 15 Jahren und nie iah ich die geringfte Spur ei- nes Ueberganges xu Ptinus für mas (für defiTen Ab- änderung ihn Panzer halten will, oder gar für das noch unverwifchte Männchen felbfl). Noch eher äh- nelt er dem Weibchen des Ptin für, ifl aber durch die fchmälern, gleichbreiten, weniger gewölbten Deckfchilde , durch ihre nie mangelnden , fchönen milchweifsen Flecken und weifse Stirn , fo wie durch die am Ende nicht fo plötzlich keulenförmig verdick- ten Schenkel unterfchieden. Auch der ihm eigne Wohnort, wo ich ihn bis j.'tzt ausfchliefslich gefunden und von der Larve an bis zum Ausfchlüpfen beob- achtet habe , deutet auf Art Verfchiedenheit. Er lebt im Wachsgemülle abgeflorbener Bienenftöcke öder ausgebrochener Wachstafeln , die man irgendwo im Bienenftande ungeftört und lange liegen läfst. Auch in verlalTenen Neftern wilder Bienen , die ich in Hölungen grofser Steiae antraf, fand ich fchon mehr- «34 ^II^' Vermifchte Bemerkungen mehrmals Larven, Puppen und das vollkommene lär fekt. P. W. J. Müller, 5) DoRCATOMA SRESDENSE. Efit. Hefte IL 96* Ib. 3. Fig. 10. Anobium dorcatoma Panz, Fn. 26, 10. krit. Pvev. p. 6g. Das Dorcatoma dresdenfe der Entomol. Hefte ift nicht n«x ohne Zweifel das Anobium dorcatoma Jl/ig Käf. Preufs. *), fondern auch fehr wahrfchein- lich das von Panzer, nur iil der Umrifs des Hals- fchildes in .den entomol. Heften ein wenig verfehlti oder vielmehr nach einem Exemplare gemacht, an \^elchem der fonfl: in feiner natürlichen Lage nieder- gebogene Halsfchild.mit der Nadel aufwärts gerichtet worden war, wodurch er in der Abbildung etwas zu fchnral und an den Seiten zu fehr ausgefchweift und hinten als nicht an die Dcckfchilde anfchliefiend, vor- gellellt wird. Auch die Farbe dafelbfl: ifl: bräunlich, ja der Regel aber ift der Käfer fchwarz, vermuthlich hatte ich gerade ein bräunliches Exemplar an Sturm gefchickt. Die Befchreibung diefes Käfers in den en- tomologifchen Heften fcheint mir aber doch nicht fo fehr von der in lllig. Käft Preufs, abzuweichen, dafs man, wie Panzer glaubt, daraus auf Verfchiedenheit der Käfer foilte fchliefsen können. Die Geftalt der Fühler ift die nehmliche. Auch hatte ich auf lUigers ■ Ver- *) Bruchus flavicernis Fabr. gehört nach den Ongi- nah Exemplaren der Hübnerfchen Sammlung eben« iiUs dieler Art an. G. über einige Käferarten» 835 Verlangen , die von mir befchriebenen Dorcatomen an llliger überfendet, und er nahm die Beftimmun- gen der ent. Hefte als richtig an. Möglich aber ift es , dafs das Dorcatoma dresdenfe Fatr. Syll. El« i» 330, I. Ptilinus dorcatoma Ent» Suppl. 73. 3. eine verfchiedene Art bildet, leider fehlt jetzt der Käfec nach Germars Nachricht in der Hübnerfchen Sammr lung, aus der Fabricius den Käfer befchrieb *), •P. W. J. Müller. 6) Melasis SPHONDYLOIDES, nov« fp. thora« ce lateribas rotundato , disco convexo , caDüliculato, nigra, tarfts- rufis', fronte carinata. In Curland. Büttner. Eine ausgezeichnete Art, weit dicker und ge- Tvölbter gebaut, wie M. elateroides und bupreftoides?, 3|: Lin. lang, an der Wurzel der Dcckfchilde 1^ L. breit. Der Kopf tief untergebogen, die Stirn an der Spitze fehr tief feitswärts eingefchnitten, fo dafs fie nur durch einen fchmalen Streif mit dem wieder aus- gebreiteten, vorn gerundeten Kopffchild zufammen- liängt. Die Oberfläche dicht punktirt , auf der Stira ein fcharfer Längskiel der am Hinterkopfe aufhört» Die Fühler in den Einfchnitt an der Stirn eingefetzt, und die Glieder des Wedels an den vorliegenden Exem- *) Ein grofser Theil der Infekten , die Hübner an Fabricius bei der Ausarbeitung des Supplement- Bandes Ichickte, ging beim Rücktransport vev» loren, G, 236 VIII. Vermifchte Bemerkungren O' Exemplaren weit kürzer als bei den andern Arten, fo dafs man fie fall nur fägcziihnig nennen möchte. Das Halsfchild fall fo lang als breit , vorn fafl: gera- de-abgefchnitien , die Seiten ftum|3f gerundet , ohne abgefetzt« Vorderecken, nach hinten nur wenig ver- fchmälert , der Seitenrand vorn tief untergefchlagen, fchwach gerandet, hinten einen kurzen Dorn bildend, der Hinterrand gefchweifti vor dem Schildchen vor- gezogen und abgeft'utzt, der Rücken flark gewölbt, mit einer ftarken, ganz durchlaufenden Län;^sfurche und beiderfeits derfelben in der Mitte ein feichter Oueereindruck, die Oberfläche gekörnt. Das Schild- chen klein, rundlich. Die^ Deckfchilde an der Wur- zel fo breit als das Halsfchild und zulammen betrach- tet noch einmal fo lang als breit, hinten etwas fchmä- 1er, die Oberfläche fein gekörnt, tief geftreift , die Zwifchenräume der Streifen bilden nach der Spitze zu, wo die Streifen etwas breiter werden und grobe eingeftochene Punkte führen, hie und da erhabene Falten. Die Schienen find fchlank und fchmal. Die Farbe ift fchwarz, mit etwas metallifchem Schimmer, die Ober und Unterfeite find mit feinen, anliegenden, bräiinlichen Härchen dünn bedeckt, al- le Füfse, die vorderften Schienen ganz und die hin- tern an der Spitze braunroth. Germar» 7) COCCINELLA BlS^IPüSTULATA PatJZ, Ffl. 13» 5. kr, Rev. p, 72. Sie über einige Käferarten. 237 Sie ift beftimait von quadrilimulata Jllig. die ich auch aus hiefiger Gegend befitze verfchieden, und letztere von Illiger fehr gut befchrieben. Panzers C. bisbipuftulata hat ganz die Gröfse, Umrifs und Ge- ftalt von frontalis IJUg. var. d'. (Scynruius bipuftulatns Panz, Fn. 24. 10.), und wenn man den hintern ro- then Fleck der bisbipullnlata wegdenkt, fo ift fie kaum zu unterfcheiden. Die gelbh'chen Füfse, die fchwärzlichen Hinterfchenkel, der kleine fchwarze Kopf mit der gelbliehen ^.efze , das ganz fchwarze Halsfchild, das fchmäler ift als bei bisbipuftulata IlJig, Käf. Pr. und/ nicht wie bei letzterer in gleicher Breite in die der Deckfcbilde übergeht, der grofse, dunkel- rothe , eiförmige , fchräg von der Schulter nach der Naht zu flehende Fleck, alles ift auf ein Haar dafTolbe. Nur kommt noch der zweite> länglich eiförniige, ro- the ) bei Panzer fehr gut dargeftellte Fleck hinter der Mitte der Deckfchilde dazu. Ich wäre felbfl ge- neigt, diefe bisbipuftulata Pzr. für eine mc^rkwürdi- Abänderung der Cocc. frontalis Illfg, var ^. zu halten, fchlage aber, da ich an drei Exemplaren keinen Ue- bergang zu jener fand, einflweilen bis zu mehrerer Gewifsheit den Namen oblongo pullulata für diefe Art vor. Die fchräg laufenden gezahnten Mondflecken, bei der viel kleinern , platt gewölbten C» 4 lunulata haben , wie liliger fchon bemerkt , eine gelbrothe Farbe , die nehmliche wie bei Cocc. bisbipuftulata. Fab. III. (Scymnus quadripuftulatus Pnx.) P. W. J. Müller. 8) »38 ^ni Vermifchte Bemerkungen S) COCCINELLA ARE ATA PäUZ, Fn 34. 7. kf^ Rev. p. 72. Ift keine eigne Art, fondern eine bisher noch wenig bekannte, beinahe ganz fchwarze Abänderung der Cocc. hieroglyphica Fab. Ich befitze aufler dem Panzt'rfchen Käfer noch eine Abänderung mit ganz fchwarzen Deckfchilden , bei der nur die unterge- fclilagene rinnenartige Vertiefung des Seitenrandes röthlich geblieben ift, P. W. J. Müller. 9) CoCCiNELLA tüBESCENS. PatiZ. Fn, 24. IJ» kr, Rev p. 72. Ich glaube in ihr eine Abänderung der Cocc, litura zu erkennen, welche ungefleckte Deckfchilde hat und wo der fchwarze Fleck auf dem Halsfcbilde den die Abarten 3 und 7 der Cocc. litura JUtg Käf. Pr. haben , (leben geblieben id. Illiger führi zwar keine folche Abart auf, und ich fahe auch noch kei- ne , allein ich be fitze mehrmals eine andere welche durchaus rö(hlichgelb ifl:. Wie leicht mügen fich al- fo auch Exemplare finden, wo zugleich der fchwarze Fleck auf dem Halsfcbilde flehen bleibt. Die min- dere GrÖfse giebt hier keinen Gegengrund, denn C. litura findet fich von ^ bis x| L. Länge. P. W. J. Müller. 10) CvPHON PALUSTRIS n 0 V. fp. antenois ferratisi niger, tarfis rufis, elytris remote ftriatis. In über einige Käferarten. 239 In hiefiger Gegend auf Sumpfpflanzen, in Oeft- reich. Diefes I bis 1^ Lin. lange Käferchen, dürfte zu einer befondern Gattung fieh eignen , und Dahl ver- fendct es auch unter dem Namen Eubria pal 11- ftriSj doch ift diefe Gattung noch nicht hinreichend cach allen Merkmalen durchgeführt, und bis dahin mag es unter Cyphon ftelien. Meinen Freunden ha- be ich es fchon frühen als Cyphon flriatus mihi ge- fand, Es hat beinahe ganz den Umrifs von Cyphoa hemisphaericus, unterfcheidet fich aber von den übri- gen Cyphonen durch nach innen fägezähnige Fühler und dünne lange Füfse, deren einzelne Glieder eng an einander pailen und am Ende fich nicht zvveilap- pig fpalten. Die Hinterfchenkel find nicht .verdickt und es vermag nicht zu fpringen. Der Kopf ift klein, tief untergebogen , vorn dreieckig verfchmälert , dio Fühler ftehen dicht unter den Augen , und haben fad Körperlänge; das erfle Glied ift kurz, keulenför- mig, das zweite fehr klein, kornförmig, die folgen» den alle breit, am Innenrande in eine Spitze ausge- hend, wodurch der Fühler fägezähnig wird. Das Halsfchild ift vorn fanft ausgerandct, hinten vv'eit brei- ter als vorn, fchwach gefchvveift, die Seiten laufen gerade, find vorn niedergebogen, und haben einen fehr fchmal abgefetzten Rand. Die Oberfläche ift fehr fein genarbt, fie erfcheint noch unter mäfsig ftarker Vergröfserung glatt. Das Schildchen ziem- lich grofs, es bildet ein glejchfchenkliches Dreieck» Die Deckfchilde zufarajiieu find an der Wurzel fo breit 340 VIlI...Vermifchte Bemerkungen breit als das Halsfchild , hinten fehr ftumpf gerundet, roäfsig gewölbt, an den Seiten fchmal gerandet, die Schulterbeulen ragen etwas vor. Jedes führt fünf tiefe, unpnnktirte Streifen. Der crfte fängt an der Schulterbeule an und läuft in ziemlicher Entfernung Tom Pvande, bis vor die Spitze, der zweite und dritte vereinigen fich an der Wurzel, der vierte ift an der Wurzel abgekürzt, der fünfte neben der Naht, fängt an der Wurzel an , hört aber fchon bei ein Drittheil Deckfchildlänge auf. Vor der Spitze laufen der er- fte und vierte und der zweite und dritte Streifen nach einander zu, und vereinigen fich bisweilen. Die Farbe ift fchwarz, die Oberfeite mit fehr feinen anliegenden gelblichen Härchen dünn befetzt, die Wurzelglieder der Fühler und die Ffifse , zuwei- len auch die Spitze der Schienen rothgelb. Eine andere hieher gehörige, doppelt fo grofse, einfarbig röthlichgelbe Art, die ich unter dem Namen Cyphon fcrricornis ^Zenker kenne, kommt, wiewohl fehr feiten, in hiefiger Gegend und bei Dresden vor. G e r m a r. ii) Lamia sutor, piSToa et pellio. Diefe drei hier genannten Arten find in Hinficht der Färbung, des Baues und der Sculptur fich fo un- gemein ähnlich, dafs es unmöglich fcheint, fie durch Diagnofen zu unterfcheiden. ßefonders erhöhen die in vielen Kennzeichen abweichenden Männchen die Seh wie« über einige Käferarren. 241 Schwierigkeit der -Unterfuchung. Demohngeachtet fcheint es, dafs fie als verfchiedene Arten betrach- tet werden miiflen, und es mögen daher die Beme«*- kungen, welche die Exemplare meiner Sammlung darbieten, vorläufig zu ihrer genauem Unterfcheidung dienen. a) Lamia Sutor Linn. Männchen. Von 10 — 13 par.' Lin. Länge, alfo faft von der Gröfse des Ceramb. Heros , die Fühler noch einmal fo lang als der Körper, einfar- big, die Vorderbeine verlängert, die Seitendornea des Hälsfchildes ungefieckt, das Schildchen ockergelb behaart, die Deckfchilde fparfam mit gelblichen Här- chen befetzt , grob punktirt , mit zwei wenig ausge- zeichneten erhabenen Linien, die Seiten verfchmälern fich allmählich nach der Spitze zu, Hieher gehört Lamia fartor Fahr, Syil. El. 2. 294. 69» Panz» Fn, 19. 3. var. Völlig gleichgebaut > aber die Haarbeklei- dung der Deckfchilde fammelt fich zu kleinen Fle- cken au und bildet endlich auf den Deckfchilden zwei kurze weifsgelbe Queerbinden, eine vor, die andere/ hinter der Mitte. Hierzu gehört Lamia fu- tor Fab. Sylt. El 2. 294. 68. und wohl auch Linn* Syil. Nat. 2, 628. 38. Cerambyx futor. IVeibchen. Eben fa grofs als das Männchen, die Fühler nicht viel länger als der Körper;, die Glie- der am Grunde fchmal grau geringelt , die vier Jetz- Band IIL Q ten 24 Ä ^ VIIL Vermochte Bemerkungen' ten einfarbig, die Vorderbeine nicht verlängert , die ganze Oberfeite mit ftrohgelbcn Härchen befetzt, welche fich an einigen Stellen zu Flecken anhäufen. 2wei folche Flecke finden fich vor dem Halskragen des Halsfcbildes, und zwei grofse, die Queerbinden bilden, auf jedem Deckfchilde, einer vor, der andere hinter der Mitte. Die Dornen des Halsfcbildes find mit kleinen Fleckchen befetzt, nicht wie bei folgen- der Art dicht gelb behaart Das Schildchen iil mit ockergelben Haaren dicht bedeckt. Die Dcckfi bilde laufen bis zur Spitze ^n den Seiten gerade und find am Ende dumpf gerundet, lle haben drei fchwach er- habene LängsÜnien. Zu ilun gehören Lamia futor Fab. Syil. EI. -z. 294. 6^. Pa72Z. Fn. 19. 2. Lamiao futoris var. m^ot. .Schra7ik Fn. boic. i. 656. 906» Sulz. Hill. Inf. tb. 5. fig. 4. Cerambyx futor Marsh» Ent. br. 329. "i'i Dafs diefer Käfer auch Linnees Käfer fey, fcheint aus feiner Befchreibung im Syft. Nat. und Fn. fu. hervorzugehen. Er fagt ausdrücklich von Cerambyx Cerdo (dem Cer. heros Fab ) ftatura praecedentis (futoris) und dann bei C. futpr: elytris fasciis dua- bus obfoletis albidis , da von der folgenden Art er hätte fagen müflen: fasciis lateis aut fiavis» b) Lamia Piftor mihi. ^ Männchm yf bis 9 Lin. lang, die Fühler dop- pelt fo lang als der Körper, die vorderilen Beine ver- längert, die Dornen des Halsfcbildes mit ockergel- ben Haaren dickt bedeckt, eben fo das Schildchen. Die über einige Käferarten. 243 Die Deckfchilde grob , aber kaum runzUch purrktirt, ohne Längslinien, nach hinten allmählig, aber (lärkec verfchmälert als beim vorigen, mit dünner jedoch fchon dem blofsen Auge erkennbarer ockergelber Haarbtkleidung, die hie und da Binden bilden zu wollen fcheint, in der Lage wie beim Weibchen. Die Schienen grau, an der Spitie fchwarz. var» Das Halsfchild aufser den gelben Dor- nen mit zwei Flecken, die Deckfchilde mit deutli- chen Fleckenbinden, io der Lage wie beim Weib- chen. Weibchen. s\ bis 7^ Lin. lang, die Fühler , nicht viel läiger als der Körper , die Glieder bis zur Spitxe am Grunde grau geringelt, pie Schienen grau, an der Spitze fchwarz. Die Dornen des Hals- fchildes, zwei Flecke und mehrere verftreute Punkte ockergelb. Das Schildchen ockergelb. Die Deck- fchilde an der Spitze ftumpf gerundet, ohne erhabene Längslinien, grob aber kaum runzlich punktirt und mit gelblichen Härchen befetit. Eine breite, aus lauter einzelnen, rundlichen, ockergelben Flecken beliebende Queerbinde befindet fich in der Mitte und verlifcht nie oder feiten ganz, eine andere fchmäle- re Binde vor der Mitte läuft fchief von dem Aulsen- rande nach der Naht zu , und eine dritte fchmale Binde liegt vor der Spitiie. Diefe zwei letzten Bin- den find oft mehr oder weniger undeutlich. Ueber- dies finden fich noch hie und da einzelne zerftreute gelbliche Flecke. Lsmia Heinrothi Cederhielm Frit Inge. 88. 272, tb, 2. Fig» ^. wird wohl hieher gehören. Q z Es 244 VIII, Vermifchte Bemerkungen Es unterfcheidet fich alfo diefe Art von der vo- ngen im Allgemeinen durch bedeutend mindere Grö- fse, flackere, grellere, dunkler gefärbte Behaarung, Mangel der erhabenen Linien auf den Deckfchilden und andere Lage der Binden. Sie kommt fowohl im nördlichen als füdlichen Enropa vor, denn ich ha- be fie in Krain felbfl: in Begattung gefangen und ein Pärchen aus Curland erhalten. Zu ihr möchten fol- gende CitatQ gehören : Lamia futor Laichart. Tyr. Icif, L 2. 17, 2. Schrank Fn. boica i. 656. 906. Roßl Fn. Etr. i. 144» 364- PayL Fn. Su. 3. 62. 2. O Lamia Pellio mihi. - Männchen. 10 Lin. lang, und ganz wie das Männchen von Lamia futor gebaut und gezeichnet, aber fall ohne Spur von Behaarung, nur das Schild- chen mit gelblichgrauen Härchen nicht fehr dicht be- deckt. Die Deckfchilde ohne erhabene Linien. Die Schienen grau, an der Spitze fchwarz. pyeibchen, 7f Lin. lang, die Glieder der Fühler an der Wurzel fchwach grau behaart , die fünf letz- ten Glieder einfarbig. Die Schienen grau, an der Spitze fchwarz, auf dem Halsfchilde zwei graue Fle- cke , die Dornen i^igeileckt. Die Deckfchilde kaum fichtbar behaart , jedoch mit zwei etwas undeutlichen gelblichgrau eo Queerbinden , die erfte vor, die an- dere in der Mitte. Zu ihm gehört vielleicht Lamia Rofenmülleri CederL Fn. Ingr. 89. 273. tb. a. Fig. h. Diefe Art fceht zvvifchen beiden vorigen mitten inne, von L. futor unterfcheidet fie die mindere Gröfse, über, einige Käferarten, 245 Gröfse, noch fchwächere , blaffere Behaarung, die buriten Schienen , der Mangel der erhabenen Linien auf den Deckfchilden und die verlchiedene Lage der Binden beim Weibchen; von L. piftor, die mehrere Gröfse , die ungleich fchwächere > blaffe Behaarung, die ungefärbten Dornen des Halsfchildes und die un- gleich fchwächer nicht bis zur Spitze geringelten Fühler. Ein in Begattung gefangenes Pärchen erhielt ich aus Curland. Ger mar. 12) MOLORCHUS ABBREVIATUS Fab* Die Larve deffelben lebt in Eichen , aber eine andere Art , die man zeither wohl meiftens als das Männchen betrachtet, und welche Paykull als fol- ches befchrit ben hat, lebt in Espen» Ich nenne fie Mol. Populi, Von beiden Arten finden fich , der Länge der Puhler nach zu urtheilen, beide Gefchlech- ter, aber Molor. Populi unterfcheidet fich durch fchlankern Bau, fchwärzliche , nur an der Wurzel rothe Fühler, rothe Vorderhälfte des Hinterleibes und tiefere Einfchnitte deffelben. Aus fechs Espen Larven erhielt ich nur Mol. Populi und aus mehr denn zehn Eichen Larven nur Mol. abbreviatus, Büttner» 13) BosTRicHus BREVis, Paitz. Fn. Germ. 34, 20, kr. Rev. p. 118. So gewifs es ift, dafs B. brevis Pz. als Männ- chen zu B« thoracicus gehört, denn auch ich habd beide 246 VIL Vermifchte Bemerkungen beide fchon oft in Begattnnc; gefangen , und vor meh- reren Jahren an fünfzig Stücke in einem abgedorrten Zwetfchcribaume zufanimend lebend angetroffen, fo wenig kann ich mich davon überzeugen, dafs Hylef. abietinus Fab. dazu gehöre. Was Fabricius in der Ent. Syfi:. i b. 367, 15, fagt : duplo major B. pini- perda. Corpus totum villofum nigrum, elytris felis teftaceis , nullo modo ftriatis; pafst doch durchaus nicht auf dis^fen. Zu bemerken ift übrigens noch, dafs es in der Definition des Hyl, abietinus Syft. Eleut. 2. 3^1. 6, ftatt elytris laev'ibus ^ wie es in der Ent. Sylt, richtig fleht , durch Schreib oder Druckfehler heifst,: elytris brevilms. Vielleicht dafs diefer letz- tere irrige Ausdruck Panzern zur Aufnahme diefes Citates veraiilafste. P. W, J Müller. 14) EosTRiCHus FLAviPES, Patiz. Fu. Germ. 61. 9. kr. Rev. p. 120. Diefer Käfer ift allerdings eine eigne fehr fchu- ne Art, und wie Panzer richtig angicbt ein Hylefinus Fabr. Ich befitze ihn cc, , ganz bräunlich gelb. /3., braun, y , braunfchwari. Die Befchreibung und Abbildung des erwähnten B. flavipes bezeichnet ihn genau , nur fcheint mir das Halsfchild fey in der Fi- gur etwas zu knrz gcrathen, und zu weit von den Deckfchilden abgehend , gezeichnet worden. Es ift ein anfehnlicher Käfer , vom Bau des H. ater, aber gröfser und dicker. Er hat die Länge vom B. eyliadrus Fab. und die Dicke vom B. piniperda Fab. Ueber über einige Käferarren. 247 Ueber das, mit groben Punkten dicht bedeckte Hals« fchild läuft in der Mitte eine glatte erhabene Längs- linie. Die Deckfchilde find zwar geftreift, man kann aber kaum die eingeftochenen Punkte in den Strei- fen wahrnehmen , denn die ganze Oberfläche der Zwifchen räume ift mit kleinen Erhabenheiten und Vertiefungen, die fich runzelartig in die Längsfur- chen verbreiten , bedeckt und rauh» Die Schenkel fmd bei var. ß. fchwärzlich , Schienen und Füfse gelbröthlich , wie in Panzers Figur, bei var. y. find Schenkel und Schienen fchwärilich und nur die Füfse roth, bei var. cc haben die ganzen Beine gelbröthli- che Faibe, wie der übrige Körper. An dem Aufsen« rande find die breiten Schienen fehr deutlich, und ftark gezahnt, und behaart. Zu diefem Käfer gehört unbedenklich Boftrichus elongatus Herbß Naturf. V. 117. 17. tb. 48. Fig. 17. g. wo er kenntlich genug befchrieben und abgebildet ifl: , und der Name B. elongatus mufs diefem Käfer um fo mehr bleiben, da Fabricius bereits einen B» fiavipes aus Amerika befch reibt, P. W« J. Müller. 15) BOSTRicHus MiNUTus, PüHZ* Fn. Germo. 15. I-» Unter dem Namen B. rugulofus mihi, ver- fände ich fchon mehrmals einen Käfer , den ich feit vielen Jahren auf den Blättern des Echinops fphaero- cephalus Linn. , auf deren klebrichter Oberfeite er bei feinem Abendfluge hängen bleibt, jährlich in mei- nem 248 VII Vermifchte Bemerkungen nem Garten fange. Er ift ebenfalls ein Coptogafter Herbft und dem C. pygmaeus verwandt. Ich halte ihn mit der grüfsten Wahrfcheinlichkeit für diefen B. minutus Pzr., nur dafs in diefer Abbildung die Sculptur der Deckfchilde nicht ganz fo ausgedrückt ift, wie fie durch ein gutes Glas gefehen, an mei- nem Käfer erfcheint. Diefer hat nehmlich auf deo Deckfchilden felir feine, dicht neben einander lau- fende, kaum bemerkbare Längsftreifen , deren Zvvi- fchenräiime mit ziemlich ftarken , an ihren Rändern fcharf erhabenen , eingeftochenen Punkten bedeckt find, fo dafs die Obei fläche zwar punktirt geftreift, aber zugleich chagrinartig ift. Man kann 18 bis 20 folcher Streifen zählen. Panzers Abbildung zeigt aber nur Punkte, wie fie durch ein gewöhnliches Glas bei nur flüchtiger Anficht von oben, dem Auge erfcheinen mögen. Demohngeachtet halte ich mei- nen Boftr.^ riigulofus für B. minutns Pzr. Die ganze Geftalt defieiben, die Gröfse , die hinter der Hälfte der Deckfchilde beftändig röihlichen Deckfchilde [we- nigftens 30 Stücke, die ich verglich, änderf^n darina nicht ab] , das Alles ftimmt aufs Genauefte mit ihm überein , nur find die Schienen an meinem Käfer nicht fchwarz , fondern röthlich oder bräunlich. Für Hylef. minutus Fabr. kann ich aber diefen Coptogafter nicht halten, obgleich Fabricius felbft im Syft. Eleut. die Abbildung der Fauna citirt. In der Ent. fyft. findet fich B. minutus zwlfchen B. vittatu» tind B. bidens eingeordnet, von beiden fagt Fabr.: minutus, vom B. minutus aber; Corpus miminum, atrum, über einige Käferarten. «49 atrum , glabrum, immaculatum , folglich dafs letzte- rer viel kleiner als jene beiden fey, was aber auf Panxers Käfer und meinen B. rugulofus nicht pafst, der wenigftens die Gröfse de» B. bidens hat. Auch könnte Fabr. diefen Käfer nicht iipmaculatus nennen, und ich glaube den Hylefinus rainutus Fab. in einer andern Art zu befitzen , die mehr als um die Hälft© Weiner wie H. vittatus und dabei ganz glatt, fchwari und glänzend ifl. P. W. J. Müller. 16) RHrNCHAENüs Raphani F«^. Syfl/El. 2» 485» 222. . ' ' Diefer Käfer ift von den meiften Entomologen verkannt worden, weil die Befchreibung von Fabric, nach einem abgewifchten Exemplare entworfen ift, wie mich die Anficht dcffelben , die ich der freund- fchafilichen Gefälligkeit des Prof. Wiedemann in Kiel verdanke , belehrt hat. Er findet fich daher in mehreren Sammlungen unter den Namen Crypto- rhynchns Symphiti Linz, orbus Schiippel, und ich felbft; habe ihn früher unter dem Namen Cr. fca- biofus einigen meiner Freunde mitgetheilt. Gyl- lenhal glaubt Rh. Raphani Fab. im Rh. pollinariu» Forß. zu erkennen, aber er ift von diefem völlig verfchieden. Rh. Raphani Fab. gehört unter diejenige Fami- He der Gattung Cryptorhynchus lUig., welche durch einen langen Rüffel , und eine unvollftändige Bruft- rinne fich auszeichnet , nnd fteht durch Geftalt und Fär- ajo VII. Vermifchte Bemerkungen Färbung dem Rh. abbreviatulns Fab. (invafor Hbft.), mit dem ^r auch auf einerlei Pflanze (Symphytiim officinale) lebt, fehr nabe, ift jedoch Tiemlich nur halb fogrofs. Der Rüffel iftdünn, gebogen, nach der Spi- tze kahl, punktirt, beim Weibchen reichlich von hal- ber Körperlänge, beim Männchen kürzer. Der fad kreisförmige Kopf ift mit grauen Schüppchen be- deckt, auf dem Scheitel bemerkt man Spuren einer erhabenen Linie. Das Halsfchild ift: hinten breiter als lang, vorn zufammengefchnürt, mit abgefetztem Vorderrande, hinten fehr fchwacb gerundet, faft ge- j:ad abf^eftutzt, in der Mitte mit einem kurzen tie- iea Eindruck , der auch in der Gegend des winzig kleinen, kaum zu bemerkenden Schildchens fortfetzt; die Seiten find vom abgefetzten Vorderrande weg ftark gerundet ,. und mit kleinen., fpitzigen Körnchen befetzt, die fich in der Mitte zu einer kleinen, ftach- lich;?n Beule anhä ifen ; die Oberfläche ift: punktirt, mit Schüppchen bedeckt, nach hinten queer über ge- wölbt. Auf der Unt'erfeite ift: die Schuppenbeklei- dung dichter, und die ziemlich f?ichte , breite Bruft;- rinne geht nur bis zur Einfetzung der Vorderbeine. Die Deckfchilde find an der Wurzel nicht viel brei- ter als das Halsfchild , die Schulterbeulen ragen her- vor, die Seiten laufen faft: gerade, und verfchmälern fich wenig nach hinten, die Spitze ift: dumpf gerun- det und bedeckt den Afterring nicht, die Oberfläche ift: gewölbt, einfach und fein geftreift, die Zwifchen- räume eben und mit Schuppen bedeckt , die Unter- feite dichter befchuppt und beim Männchen das letzte Glied über einige Käferarten; 251 Glied in der Mitte eingedrückt. Die Beine find fchlank und ziemlich lang, die Schenkel ir, der Mitto allmählig verdickt und mit einem fcharfen Zahne Verfehen. Die Farbe ill eigentlich dunkelbraun, fallfchwarz, die Fühler roth mit dunkler Kolbe, die Beine fchwarz mit rothen Föfsen , aber der Korper ift mit fchmntzig weifsen, auf der Unterfeite hie und da ins röthliche fallenden Schüppch.^n bekleidet. Bei frifchen Exem- plaren bemerkt man j dafs von dem Seitenrande un- ter der Schulterbeule vi^eg , bis faft zur Mitte der Deckfchilde , fich eine fchiefe, am Ende dickt-re, fafl kf)lbenfürmige Binde zieht , die aus dichtern Schuppen befteht, anch die Spitze der Deckfchilde ift etwas dichter bifchtippt. Die Beine find dünn mit grauen Härchen befetzt. G e r m a r, 17) RHrNCHAENüs BoRRAGiNis Fah, Syft. El» 2. 483. 212. Auch diefer Käfer, der mit dem Vorigen in diefelbe Familie gehört, und mit ihm gleiche Gröfse befitzt, hat das Schickfal gehabt, von allen Entomo- logen verkannt zu werden, denn Curculio Bor» raginis Payk. Oliv Gyll Rhynch. Calcar feu qua- dridens Pzr Cure, quercicola Mrih. ift eine ganz verfchiedene Art. Das Halsfchild ifl: hinten doppelt fo breit als vorn, und auch fall doppelt fo breit als lang , am Vorderrande zuüimmen gefchnürt , und dec Vorderrand aufgeworfen, vori da weg die Seiten ftaik 9 $2 VIIL Vermifchte Bemerkungen gerundet, ungedornt, der Hinterrand fanft gefchweift, die Oberfläche queer über gewölbt, die Mitte mit einer fehr breiten, tiefen, Furche. Das Schildchen nicht bemerkbar. Die Deckfchilde zufammen be- betrachtet, kaum länger als breit, die Schulterbeiilen vorragend, die Spitze dumpf gerundet, die Oberfla- che einfach geflreift. Die Beine find mäfsig lang und ftark, die Schenkel deutlich, aber niclit fehr fcharf gezahnt. Die Oberfläche des Körpers ift mit niederliegen- den, olivergrünen Härchen dicht bedeckt, die Un- terfeite graulich, weifs befchuppt, die Fühler find roth mit fchwärzlicher Kolbe, die Beine dünn grau behaart, die Füfse roth. Ich habe diefen Küfer noch nirgends weiter ge- fehen , "als das Exemplar der Fabricifchen Sammlung, deflen Anficht ich ebenfalls Wiedemann verdanke. , Ger mar» l8) Tritoma pilosa Panz. Fn. Germ. 7. 8. kr. Rev. p. 136. Panzer erklärt in der krit. Rev. 1, c. fein Tri- toma pilofa für einerlei mit Coccinella fiavipes Illig*^ Käf. Pr. 413. 3. Zu diefer letztern citirt aber doch llliger dafelbil nicht Tritoma pilofa Pzr. fondern deffen Tritoma fiavipes Fn. 2. 4. Es fcheint hier ein Irrthum obzuwalten, und vielleicht follte Panzers Berichtigung feine Tritoma fiavipes (fericea ed. I.) be- treffen, kam aber aus Verfehen zu Tritoma pilofa. Dem über einige Käferarten. 155 Dem fey wie^ihm wolle, foviel ift gewifs, dafs Coccinella flavipes Illig. einerlei mit Tritoma flavipes f. fericea Pzr , und diefer Käfer ein wahrer Scymnus ill. Aber Tritoma pilofa Pzr, kann ich nicht dafür, überhaupt für keinen Scymnus, wofür fie fchou Schneider (J^'l'dg. 547. in der Anmerk. zu Scymn. fericeus Kugel.) halten wollte, erkennen. Ich halto fie für eine wahre Tritoma, und für einerlei mit ei- nem Käferchen, dafs ich auf Schwämmen in dunkeln Wäldern — wo auch Hellwig feinen Käfer entdeck- te — gefunden habe. Die Panzerfche Figur ilellt voll- kommen meinen Käfer dar, nur pafst der Ausdruck j^magnitudo et ftatura C. fiavipedis** nicht auf ihn, denn er ifc kleiner als die kleinften Exemplare diefer, gewölbter und kugelförmiger, von der Gröfse und Wölbung des Hifter globofus Ent. Hefte. Die Füh- ler in der Abbildung zeigen zwar darinn einen Un- terfchied von denen meines Käfers , dafs das zweite und dritte Glied, von der Wurzel an gerechnet, rund wie die folgenden gezeichnet find , da fie an meinem Käfer lä'nger wie diefe und gegen die Spitz© hin verdickt erfcheinen , vorzüglich das zweite, ich vermuthe aber, der Zeichner habe diefe beiden Glie- der , da fie fich gewöhnlich unter dem Halsfchildo verbergen, der Form der übrigen gemäfs, aus dem Kopfe ergänzt. Die Kolbe hingegen ill der Natur gemäfs, fo wie die übrigen kleinen Glieder. So ftarke und grofse Fühler hat die Cocc. fiavipcs nie, auch ihre Fühlerkolbe nicht fo ftatk verdickte und von einander abgefetzte Glieder. DIq Farbe meine? Käfers a und Braula (181 tOJ — ei"® genauere Kenntnifs der Mundorgane, der Fufsenden und anderer äufsc- rer Theile, in welchen charakterlftifche Bildung ge- fetzt ift; — eine ziemlich vollftändige Anatomie der mehreilen Gattungen (feit igos u. 181 4.)*» — die Beobachtung des Gefchlechtsunterfchiedes, der Be- gattungsweife und der merkwi'rdigen Nahrung, zu- mal der Philoptern und Liotheen (feit 1 802) ; — über- dem 400 Abbildungen und eine Sammlung In Spiri- tus aufbewahrter Exemplare fall aller von mir beob- achteter Arten — find, unter andern, die Refultate diefer , fchon während meiner Schuljahre (1798) mit der Beflimmung einiger neuen Philoptern ange- fangenen , und , wiewohl nicht ohne einige längere Unterbrechungen, bis jetzt fortgefetzten Arbeit. Ich habe mir vorgenommen , meine f ämmtlichen Beobachtungen über Thierinfekten in zwei befondern "Werken bekannt zu machen. Das erfte wird dio ausführliche Naturgefchichte der Thierinfekten über- haupt und die ihrer Gattungen, nebfl kurzen Be- fchreibungen aller Arten, und einige zur Erläute- rung der Thierinfekten. 7,^^ rung der Gattungsmerkmale beilimmte Tafeln ent- halten; in einem fpäter folgenden aber denke ich von allen mir bekannt gewordenen Arten Abbildun- gen und ausführliche Befchreibungen zu liefern. Obgleich die Erfcheinung des erilen Werkes (bei Pveclam in Leipzig) nicht fern feyn dürfte , fo fehlen es mir doch zweckniäfsig, vorlänfig darauf auf- merkfam zu machen und dem naturforfchenden Pu- blikum eine Ueberficht der Familien und Gat- tungen der Thierinfekten rebil ihren Charakteren hier vorzulegen. Ich erfülle dadurch zugleich etwas früher, als ich es aufserdem im Stande gewefen wä- re , zum Tbeil den Wunfeh derer, meiner Freunde^ v/elche diefe Uriterfuchungen kennen, fie zum Thpil unterftützten *), und mich wiederholt zur baldigen Bekanntmachung derfelben aufforderten. Indem ich zur beffern Ueberficht der Anord- nung und leichtern Vergleichur.g der Charaktere, die Familien in einer befondera Zufammenflelhing den ausführlichen Beflimmungen der Gattungen vor. auszufchicken hier für fchicklich halte, habe ich noch folgendes zu bevorworten. Ich bin überall den Grund- ♦) Aufser dem flelfsigen Entomologen Ad. Kefer- II ein, welchem ich fämmtliche Exemplare der merkwürdigen Braula verdanke , haben in den letztern Jahren die verdienten Naturforfcher Fr. Naumann, Kaulfufs und G. Kunze die Güte gehabt, mehrere Arten von Thierinfekten, befonders von einigen feltenea Vögeln für mich zu fammeln. iyo IX. Die Familien und Gattungen Grundfärzen der natürlichen Syftematik gefolgt und habe jede Beftimmung der höhern oder untergeordne- ten Familien fowohl, als der Gattungen und Unter- gattungen der Thierinfekten auf eine viclfeui»ie Ab- wägung und Vergleichung ihrer Bildungs - und Le- bens - Verhältnifle zu gründen gefucht, wie dies die wahre Richtung der Wiffenfchaft nothwendig erfor- fordert. Wenn ich die Gattung Pediculus zu den Ht\nH'pteren , die mit Mandibeln verfehenen Gattun- gen aber 2a den Orthoptem ftelle, fo wird diefe Verbindung durch ihre Entwick-lungsart, die Be- fchaffenheit der Mundtheile, die Abtheilungen des Rumpfs, durch die Verhältnifle der innern Organe und andere Momente geiechtfertigt. Selbfl: ihre com- plette Flügellofigkeit und das Schmarotzen reimen fich damit, infofern nenilich die Hemiptera und Orthop- tera unter allen g'^-flüj^elten Infektenfamilien die nieifte Neigung zur Verkümmerung der Fiügel haben und die Neigung zum Schmarotzen wenigilens bei den erften vorherrfchend ifl. Die allerdings bedeutende Abweichung jener Gattungen von den übrigen Gliedern der genannten Infektenordnungen aber wird eben aus ihrem Schma- fotzerleben erklärlich, wenn man erwägt, welche bedeutende Deflexe der vollkommene Parafuismus auch fonfl, namentlich bei Dipteren, woxu doch die Kycteribia nebft den Hippobosken ganz unläugbar gehört , herbeiführen kann. Da unter einigen Gattungen der Thierinfekten, oamentlich unter den Federungen (Philopterus; , dea Haft. der Thierinfekten, 271 Haftfüfsen (Liotheum) und den Tecken (Hippobos- ca L.) erhebliche un^ nach mehrfeirigen Veihältnif- ferl der Form bellimmbaie ünterabtheilimgen. hervor- treten, fo habe ich diefe als UmergattUTigen durch befondere Namen unterfchit-den , was fchon zur Er- leichterung ihrer Anführung oder Nennung nöthig war. Cuvier hat in feinem neuen tc-eiliichen Werke über das Thierrelch *) folche namhafte Unterab- theilungen der Genera für die Zoologie überhaupt eingeführt und Latreille hat in Hinficht der Entonno- logie dazu beigetragen. Der Ausdruck Untevgattimg^ der fich freilich im Lateinifchen nicht gut ausnimmt, fehlen mir, infofern wichtige und unmittelbare Sub- divifionen der Gattungen damit bezeichnet werden, ganz fchicklich ; wenigftens konnte ich diefe Unter- abtheilungen nicht füglich Familien nennen , wie man fonft wohl gethan, indem ich diefe Benennung nur für höhere Gruppen brauche **). Ich *) Le regne animal, distribue d 'apres fon organifa» tion. Par. igi?« **^ Es linden fleh im Thierreiche fo viele Stufen, der natürlichen Gruppen, dafs die zur Bezeich- nung ihres verfchiedenen Ranges bisher gebrauch« ten oder vorgefchlagenen Titel, als da find: Klaf- fe, Unterklaffe , Ordnung, Unterordnung, Fami^ lie u. f. w. theils in manchen Fällen nicht ausrei- chen, theils mehr VerwirJ-ung verurfachen als das Studium erleichtern. Es fcheint mir daher am nathfamlten zufeyn, jegliche Gruppe, welche über der Gattung ift , Familie (oder wenigftens auf einerlei Weife) zu nennen uud ihren Kang nur «72 IX. Die Familien und Gattungen Ich zweifle nicht, dafs manche Syftematiker Luft haben werden , was nun freih'ch keine Müho koften würde > die von mir anfgfftellten Untergattun- gen der Feäerltnge und Haftfüfse zu Gattungen zu erheben, um fo mehr, da die der Tecken (zum Theil noch mehr zerfplittert) bereits als folche auf- gefteüt waren, und da Leach fogar da, wo ich für jetzt Dicht einmal Subgenera auf eine genügende Weife mir zu beftimmen getraue, nämlich bei den Pediculis Deg. drei Gattungen anzunehmen für nö- thig erachtet hat» Allein wenn ein folcher Verfuch auch vitlleicht in Hinficbt einiger Untergattungen der Liotheen z. ß. der Phyfoftomen gerechtfertigt werden könnte , fo müfste ich doch denfelben in Hinficht der übrigen, im Voraus für durchaus unftatthaft er- klären. Begreiflicher Weife kann ich hier nicht auf die Elemente oder Regulative der natürlichen Gruppirung zurückgehn, folglich auch nicht die Richtigkeit mei- ner Anordnung der Thierinfektcn voUftändig erweifen und nicht die Gründe . auseinander fetzen , warum ich z, B. den fo abweichenden , monftröfen Pediculus pubis L. nicht einmal als Repräfentant einer Unter- gattung von den übrigen Läufen fondere» und wa- rum ich die Hippobosca, ungeachtet der allerdings fail nur durch Beifetzung des Namens der Gruppe der Ile zünächft untergeordnet ift, 'zu bezeich« xien; — z. D. die Loricateu als Familie der Thie- re ; die Infekten als Familie der Loricaten, die Käfer als Familie der Infekten u. f, w. der Thierinfekten. 273 faft gattungsmäfsigen Verfchiedeoheit ihrer Arten, dennoch im Sinne des Linne und Fabricins wieder herftelle. Indefien haben mich meine U:;terrnchiin- gen immer mehr in der Anficht beftäikt, öuis bei paraütifchen Infektengattungen eine freiere Artbil- dung herrfche oder angenommen werden müflTe, und dals man fich hier, wo wirklich die Uebcrgätige urfd allmähligen Verfcbmelzungen erheblicher Verfchieden- helfen fehr h^rrfchend find, befonders zu huren habe auf jedes Verhältnifs, was fonfl: wohl gattungsmäfsig feyn mag, ein zu grofses Gewicht zu k>gen. Aufser den Untergattungen miiflen, zumal bei den Federungen und Ilaftfüfscn, noch viele tiefer fle- hende, jenen untergeordnete Gruppen unterfcliieden werden, welche durch gewifle Verhältniffe der Zeich- nung, Farbe oder Behaarung, und felbfl; auch der Bildung characterifirt find , und welche zugleich in einer fehr in^erefifanten gegcnfeitigen Beziehung mit den fippfchaftlichen Verfchiedenheiten und Aehnllch- keiten ihrer Heimathsthiere flehen *). Allein ich hätte diefe Abhandlung weit über die gefetiten Grenzen ausdehnen muffen, wenn ich jene Subdivifionen der Genera vom iweiten und dritten K.angs hier hätte berückfichtigen wollen« ^ In *) In wiefern diefes merkwürdige Gefetz von den Thierinfekten überhaupt gilt und welche Anwen- dung lieh davon machen läfst, werde ich anders- wo auseinander fetzen. Bofid in, S 274 IX. Die Familien und Gattungen In Betreff zweier, fehr merkwürdiger, einarti- ger Gattungen, nämlich Camus und Braula, bin ich keineswegs gcwifs, ob fie dem, oben von Thier- infekten auf'^eftellten Begriffe völlig entfprt eben ; da ich diel'eiben nur in Einem Zuftande beobachren konn- te; wie denn bei Braula auch noch andere Zweifel obwalten, welche an ihrer Stelle berührt werden, Indeflen wird es wuhl Niemand tadeln, dafs ich die- fe Gattungen gerade hier in Betrachtung gezogen und vorläufig bekannt gemacht habe. Da es mir nöthig fchien , in der folgenden Cha« rakteriftik der Gattungen bei mehrartigen Gattungen und Untergattungen mehr als eine Art als Beifpiel aufzuführen , fo habe ich bei fehr zahlreichen Ab- theilungen doch, verhältnifsmäfsig nur wenigi-, bei wenig zahlreichen aber zuweilen wohl alle mir be- kannten Arten namhaft gemacht. Gern hätte ich da- bei noch öfter auf die Redifchen und andern Abbil« düngen fo wie auf die bisher beftimmten und zumal von Linnc oder Fabricius bejiannten Artep PvückfijCliL genommen, wenn diefs bei der^ScliIechtbeit oder;'Ün- vollkommenheit der vorhandenen Abbildungen und der unfäglichen Verwirrung , welche in der Beftim- mung der Arten herrfcht > *j möglich oder von Nu- tzen gewefen wäre, Noch *) An diefer Verwirrung Bat die durchgängige Ver- w^echfelung der Philoptern und Liotheen , io wie die Gewohnheit Linnes und Fabricius's die Schma- rotzerinfekten eines Tbieres meiA zu einer Art zu verbinden, vorzüglichen Antheih der Thierinfekten. 275 Noch liabe ich über manche, im Folgenden von mir g Klauen befindet fich ein fpitzer, pfriemenförmigcr, gerader Streber (enipodium), und zur Seite derfel- ben flehen längliche, papillöfe Haftläppchen. Am Nahrungscanal entfpringen (ob bei allen?) vier freif, nicht zufanimengehende, auch nicht in den Darm Z'.uückkrhrende Ga Igffä'^se. Die Lufirühren bilde n ktine lungenartigen Säv^ke im Hinterleibe, und der Uterus ähnelt (ob conllant und bei allen?) eini- germafsen dem menfchlichen, und hat jederfeits nur einen Eierfchlauch. Dd ihr Ei gleich mit Puppen- gröfse geboren wird (was wahrfcheinlich auch von Kycteribia gilt, hier aber doch noch nicht beilimmt nachirewiefen ift) , fo erfahren lie weder fsclitliche Verwandlung noch Häutung. Diefe Familie zerfällt wieder in zweie : a Erfte Familie der puppenlegenden Diptera : — r- mit plattem Kopfe; Taflern, welche lieh dicht an den Rüilel legen, und eine Scheide deütlben bilden. Der Rußet ifl f^mft gebogen , ohne Knie, aber mit etwas dickereni Stamme, hervorfchieb- bar, zwciklappig, mit feiner Borfle oder Zunre (fall wie Vogelfchnabt'l), Die Fühler fitzen vorn am Kopfe, find eingliedig. Das BfufWück meifl mit Schildcheri und Schwingkolben. 7) I. Gattung, H'ippobosca^ Teke. h. Zweite Familie der puppenlegenden Diptera ; mit verkümmertem, rückwärtugebogenemKopfej abftehenden Taltern, welche keine Scheide um den Pviiffei bilden; und geknietem Rüllel. Di» Füh- agö IX. Die Familien und Gattungen FiJhler find rweigliedig ; der Thorax ohne Schildchen und Schwingkolben. 8) I.Gattung. Nyctertbiat Flerfauger. C. Anhang der Diptera epizoica. Die Bvauh^ ein SchmarotzerinlLkt der Honig- biene, hinnmelwtic vom Pediculus apis auctt. verfchie- den , und allerdings (ehr abweichend von allen zwei- flügeligen Iiiftkun, fcheint dennoch mit diefer Fa- milie die meifte Aehnlichkeit zu haben. Ich kann nicht glauben, dafs diefer Schmarotzer, wie jener fo genannte Pediculus apis, eine Larve feyn füllte, ob ich gleich bei der unendlichen Mannigfaltigkeit der Larvenbildung darüber nicht völlig gewifs bin. Die Härte des Panzt-rs, die ausgebildeten Vüllkomnienen Laufiüfse, eine gewiffe, leicht bemerkliche Aehnlich^ keit im Habitus mit den Hippobosken, und über- liaupt eine gewilTe Uebereinftimmung mit den voll, kommenen Diptern fprechen für das Ausgebildetfeyn der Form» in veelcher ich diefes Infekt nur beobach- tete. Seine Verwandtfchaft mit den Diptern fcheint fchon aus den Mundtheilen hervorzugehen, kh fah nämlich am Munde i)zwei längliche, gegen ihr Ende etwas breiter werdende, borftige Organe, welche ich für Tafter (eigentlich Miixillartafter, wie es die aller Zweiflügler find; halten mufs und 2) zwifchen diefen Tailern eine längliche « vorn in zwei fchmale Lappen getheilte, «[(was nach unten gekrümmte und hervorftreckbare Unterlippe (eine Form der fogenann- ten Proboscis, wie fie fich a.ß, bei manchen Tipulis L. der Thierinfekten 287 L. zeigt)» Uebrigeos beAä'rjgen jene Verwandtfchsft: die Bildung der fünfgliedigen Uoterfülse , insbefon- dere die Haftläppchen daran ; die fafl: kugelige Ge- ilalt des Hinterleibes und fclbft die kurzen , flachel- artigen Borden auf dem ganzen Leibe. Auch kommt die hier ftatt findende Verkümmerung der Fühler und die Augenlofigkeit wenigftens bei den Pupiparen vor. — Als Verhältnifle aber, die von denen aller übrigen Diptern abweichen und folglich Hauptmerk- male der ausgezeichneten Gruppe feyn würden , wel- che diefer Schmarotzer für fich unter jenen Infekten bilden würde, dafern er wirklich denfelfaen angehö- ren feilte, Hellen fich folgende der Braula dar: Ru- dimente zu vier Fühlern , nämlich zu zweien jeder- feits an der fonftigcn Stelle der Augen, welche feh- len ; ein in 2wei Segmente , die denen des Hinter- leibs ähnlich find, getheilter Thorax; nnd ftatt des Fufsklauenpaares eine Queerreihe zahlreicher Ha- ken am Ende des letzten Unterfufsgliedes. 9) I. Gattung. Braula-, Kammfufs. Zweite Ueberficht. Genera et fubgenera inrectorum epizoicorum characteribus fuis illuftrata; additis fpecierum exemplis. /. Orthoptera epizoica five Mallophaga, A. antennis filiformibus U non capitatisj palpis znaxillaribus nullis. 288 IX. Die Familien und Gattungen i) Genus I. Philopterus. N. {Pedkultis^ Linn., Fabric. — Ricinus ^ Degeer, La- treille. — NinnuS^ Hermann", dt- Olftrs, Leach.) Caput depreflum, fcutiforme , horizontale, ore iofero. Mandibulae, praeter angulum ab apice remotnm, bidentatae, breves, durae. IVIaxillao. Labium fuperius bafi dilatatum, qiiafi effufum, in- fiatum, mutabile (fuperficie fua f.r/eK??a, (altem in multis fpeciebus, excavaiida antliam f ciicur- bitam formans) margine libero fubexcifum. Labium inferius minus dilatatum , margine li- bero fubexcifum, dum applicatur priori, os^ culum relinquens apertum. Palpi maxillares inconfpicui. Palpi labiales breviffimi , biarticulati. Antennae quinquearticulatae , ad marginem la- teralem capitis infertae, filiformes ; in ma- ribus faepius, ramo tertii articuli ad pri- mum articulum reclinando, chelam forman- tes. Oculi in margine läterali capitis pone anteiinas, interdum fubglobofi, faepius inconspicui vel nulli. Thorax bipartitus. Protothorax anguftior capite» Abdominis fegmenta novem. Tarfi curvi, fcanforii, biarticulati jnnguibus duobus coutigaisj parallelis, noa divaricatis (ut der Thierinfekten 289 (ut facile pro unico habeantnr) curvatis, cum tibiae fine bis fpiculato chelam efficien- tes. Ingluvies nnilateraliterlonge protracta, fine coe- CO acutiuscula. Vafa biliajria quatuor libera, aequalia, nullo loco incraffata» Testiculi in maribus duo utrinque, bafi contigiii.l Folliculi ovigeri in feminis ad uterum utrinqu© quinque, Habitatio parafitica in avibus omnibus» Victus ex plumarum fubtilissimis radils. Coitus exercetur mare feminae fubmiiTo bujus- que pedes tertios tenente antennis , fi hae funt cheliformes. Metamorphofis indiilincta f. fubnulla, (larva pupaque agiii, currente, vorante, imagini perfimili), Subgenus I. Docophorur, Corpus latius. Caput maximum; temporibus rotundatis.' Trabeculae mobiles ante antennas. Antennae in utroque fexu conformes. Abdominis fegmentum ultimum in maribus integrum, rotundatum, Habitatio in avibus omoibus ; galiinaceis et columbis, uti videtur, exceptis» Bändln, T Spe- 920 IX. Die Familien und Gattungen Spccies ex magno mihi notarum numero nonnul« las nominare fufficiat. Ph. ocellatus (Corvi Corones et Cornicis). Pedic. ocellatus, Scopoli Entom, carnlol. Ph. atratus (Corvi frugilegi). Ped. oc«»llatus Scop. Ent. carn. Pulex Corvi , Redi Experim. t. XVI, Ph. communis (pafierum Linn. fere omnium). Ricinus Emberizae Degeer VII, tab. IV. f. q, Petlic. Curviroftrae Schrank Beitr. t. V. f. 8. Panz. Faun. Germ., 5i, 23. Ped. Pyrrhulae, Citrinellae, Chloridis. Schrank ibid. f. 7. 9. 10. (Larvae), JNirmus globifer Ollers. Ph. Leontodon (Sturoi vulgaris}. Schrank Beitr. tab. V. f. 11. (Larva) Ph. platyrhynchus (Falc. palumbarii). Pedic. haematopus Scopol, Ph. cxcifus (Hirundinis rip. et urbic.) Ped. Hirundinis Schrank Faun. Boica. Ph. pertufus (Fulicae atrae). Ph. icterodes (Mergorum at Anat.) Degeer VII. t. 4. f. 14. Ph. melanocephalus (Larorura et Steruarum)» Ph. auratus CScolopac. ruflicolae)» Ph. latifrons (Cuculi europaei). Ph tricülor (Ciconiae nigrae)» Ph. incompletus (Cic* albae.) Sub. ^er Thierinfekten. 391 Subgenus II Nirmus. Corpus plerumque anguftius. Caput mediae magnitudinis, temporibus ro- tundatis aut monogonis. Trabeculae niillae, aut parvulae, ngidae. Antennae in utroque fexu conformes, rarius in maribus craffiores; raiiffime ramigeri, Abdominis fegmentum ultimum in maribus in- tegrum, rotundatum. Habitatio in avibus omnium familiarum, Species ex ingenti mihi diftiuctarum numero modo fequentes nomino : Phil, discocephalus (Falcon. Albicillae). Ph. leucopleurus (Falcon. brachydactyli)» Ph, cameratus (Tetraonis Tetricis^. , Ph. feneftratus (Cuculi canori). Ph. uncinofus (Corvi Cornicis). Pli. Argulus (Corvi Coracis). Ph. gracilis (Hirundinis rufticae). Ph. decipiens (Recurviroftrae Avocettae^. Ph. piceus (Recurviroftr. Avocettae). Ph. attenuatus (Crccis pratenfis). Ped. Ortygometrae? Schrank Ins, Austr, Ph. fiffus (Charadrii miuoris). Ph. punctatus (Lad ridibundi), Ph. eugra minie HS (Lari minutO. ph. minutus (Fulicarum). Redi Escperim. t. IV. Fig. III, T 2 Sub- 2^2 IX. Die Familien und Gattungen Subgenus III. Lipeürus. *i^JiV^i^> Corpus magis minusve angnftum , elongatum. Caput mcdiae magnitudinis, plerumque angu- ftnm, genis rotundatis, vel obtufis. Trabeculae nuUae, Antennae marxum primo articulo longiori craf- fiori, tertio autem ran:iigero> hioc plus mi- nusve cheliforraes, Abdominis fegmentum ultimum in maribuf , apice emarginatum vel emarginato • trunca- tum vel fere filTum. ^-^^ ^■''/:.:j^'<^JJ Habitatio in avibus gallinaceis » grallis , pal- mipcdibus et majoribus accipitribus diur« nis. Species e pluribus mihi obfervatis fequentes ex- emplo fmt: Phil, verficolor (Ciconiae albae)» Pedic. Ciconiae, Linn. Fabr. Frifch Inf. VIII. tab. VI. Ph. luridus (Fulicae chloropod.) Kedi Experiment, tab. IV. Fig. 2. Ph. fqualidus (Aaatis Bofchadis). Pedic. Anatis, Fabr. Sylt. Antl. Ph. temporalis (Mergorum). Ricinus Mergi , Degeer VII. tab. IV. Fig. l3. (Larva). Ph. jejunus (Anferis cinerei). Pedic. Anferis Linn. Fabi*. Redi experim, t. X. Fig. dexlra. Ph. der Thierinfekten» 293 Ph. polytrapezius (Meleagrldis GallopaVonis). Ph. variabilis (Galli galünacei;. Ph. heterographus (Galli gallinacei). Ph. ebraeus (Gruis communis). ^ Redi Experioi. tab. III. Ph. quadripn flu latus (Falc. albicillaci naevij, Vulturis cinerei, alior.) Ph. Baculus CColumbarum plur.) Redi Experiixi. t. II, Fig. fuper, Ped, Columbae Panz. Faun. Inf. Germ. 5i. 2?, Subgenus IV. Gonioäes* Corpus latum , aut latinsculura , rare angu- dum. Caput angiilis teroporalibus prominentibus, utrinque binis. Trabecnlae nullae, Antenoae modo in utroque fexu conformeSi modo in maribus ramigcrae et cheliformes. Habitatio in avibus gallinaceis et Columbis. Species fequentes accuratius obfervavl. a. Majores , antennis manum (una fpecie excepta) cheliformibus ; abdominis feg* mentis omnibus distinctis» Phil, falcicornis (Pavonis criilati). Pedic. Pavoais, Linn. Fabr. Redi , Exper. tab. XIV. Cmas.) Panzer Faun. Ins. Germ. 5i. t. 19. Cfem.) Ph. chelicornis (Tetraonis Urogallij, Ph. 294 ^X- Die Familien und Gattungen Ph. diffimilis (Galli gallinacei). Ph. dispar (Perdicis cinereae). Ph. ftylifer (Meleagridis Gallopavonis). Ped. Meleagrid. Schrank Ins. auftr. c. icone. Ph, paradoxus (Perdicis Coturnicis)» b. Minores , antennis in utroque fexu con- formibus, abdoniinis fegmentis, praeter duo fegmenta priora, medio obliteratis, Ph, hologafler (Galli gallinacei). Ricinus Gallinae Deg. VII. t. IV. f. i5. Ph. compar (Cohimbae liviae). Ph. microthorax (Perdicis cinereae). Ph. rectangulatus (Pavonis criftati). 2) Genus II. Trichodectes N. (PedicuIuSt Linn., Fabricius, Schrank. — Ricinus^ Degeer.) Caput deprelTum , fcutiforme, horizontale, pro» tothorace latius; ore infero. M ^ndibulae apice bidentatae, Maxillae — — — Labium fuperius baft dilatatum quafi effiifum, mutabile , margine libero fubexcifum. Labium inferius minus dilatatum, margine libero fubexcifum ^ dum labio fuperiori apponitur, osculum parvum relinquens. Palpi ntaxillares nulli > vd faltein inconfpicui. Pal- der Thierinfekten. 295 Palpi labiales breviffimi , biarticulati. Antennae filiformes, triarticulatae, in maribus quarundam fpecierum craffiores fere chelifor- mes. Thorax bipartitus, apterus. Oculi ad marginem lateralem capitis , pone an« tennas, plerumque inconspicui vel nulli. Abdominis fegmenta novero; penultimum in fe- minis valvis curvatis lateralibus mobüibus auctum. Tarfi curvi, fcanforii, biarticulati; ungue unico, cum tibiae fine bifpiculato cbelam foimante. Ingluvies unilateraliter longe protracta, fubcla- vata, apice obtufa. Vafa biliaria quatuor libera, aequalia, nullo lo» CO incraflfata. Tefticuli utrinque duo, bafi contigui. Folliculi ovigeri ad uterum utrinque quini. Habitatio parafiuca in mammalibus Feris et Pe* coribus. Victus ex pilis aut epidermidis fquamulis. Coitus exercetur mare feminae fubmiflb. Metamorphosis indiftincta f. fubnulla. (Larva pupaque agili, currcnte, vorante> imagini perfimili). Species mihi hucusque diftinctae et praeter unam accuratius obfervatae hie notantur omnes: Trichod. craffus CMells vulgaris). Pediculus Meüs Fabr. Sylt. aml. Tft 4^6 IX. Die Familien und Gattungen 1 Tr. latus (Canis familiaris). Ricinus Canis Degeer, VI! , t. IV Fig. 16. Tr. fubroftratus (Felis Cati). An hao Ped. canis, Oth, Fabric. Faun. Grönl. p. 2.5? Tr. retufus (Mustelae Foinae). Tr. Cd üb ins) (Mustelae vulgaris)»' Pediculus Mustelae Schrank Faun, boica.' Tr. exilis (Lutrae vulgaris). Tr. fphaerocephalus (Caprae Ovis), Ped. Ovis, Linn. Fabric. Schrank Ins. Austr. p. 5o2 tab. I. Fig. 8 —,'3. Redi exp t. XXII. Fig. üniilra. Tr. Climax (Caprae Aegagri dorn.) Tr. fcalaris (Bovis Tauri). Pedic. bovis Linn. Tr. longicornis (Cervi Elaphi). Redi Expcrim. t. XXIII. Fig. inf. B. Antennis capitatis ; palpis maxillaribus. 3) Genus I. Liotheum *). N. (Pediculus y Linn., Fabric. — Ricinus^ Degeer, La- treille. — Nirmus Hermann , de Olfers.) Caput depreffum fcutiforme horizontale, ore in- fero, attamen antico frontis margini propiorc. Mandibulae bldentatae, durao, breves. Maxil- *j Hoc genus obiter nominavi jam anno igoö m Voigtii Maga2. f. d. Naturk. Vol. XII. p. 420. der Thierinfektem «97 Maxillae* Labium fuperius et inferius margine libero fub- excifum» Palpi maxillares longiores filiformes, quadriarti- culatae, mobiles. Palpi labiales breviffimi, biardcalati. Antennae quadriarticnlatae, fub capitis margine laterali infertae , faepius reconditae in fovea et hinc inconfpicuae ; articulo ultimo ovali vel fiibrotundo, curn pwecedente , fubpedicel- lato capitulum formante. Oculi fub margine capitis laterali pone anteii- nas fjti, faepius inconfpicui. Thorax apterus, bipartiius, vel tripartitus ; me- fothorace plerumque exiguo, pärum distincto et parum mobili, in quibusdam nuUo; pro- tothoracis angulo laterali utrinque plus mi- nusve exftante. Abdominjs fegmenta decem. Tarfi recti, curforii, biarticulati *, articulo utro- qne aroliis pracdito; unguibus duobus diva- ricatis fubrectis , apice curvatis ; empodio intra ungues. Ingluvies fymmetrica , aequalis (minime unilate- raliter protracta). Vafa biliaria quatuor libera, medio tractu in- crafiata. Teftfculi in maribus tres utrinque. Folliculi ovigeri in feminis tres utrinque (an in Omnibus?)». Habi. 298 IX. Die Familien und Gattungen Habitatio parafitica in avibiis forte omnlbos. Victus ex pliimarum fubtiliffimis radiis , (an in- terdum ex fanguine ?) Coitus exercetur femina mari fubmifTa. Metamorphofis indiftincta (larva pupaque agili, currente , vorante, imagini fimiii). Obfervatio : Liothea a philopteris , in qnorum focietate vivunt, et cum quibus hucusque femper confufa funt, facile discernuntur, tum palpis maxillaribus et antennarura tarforum- que indicata conformatione , tum vel eo, quod celerrime in corporibus laevifljmis cur- rere valeant ipfasque manus, avium corpora volventes, faepe occupent, more in philoptet ris prorftis infolito. Subgenus I. Colpocephalum» Caput latum , faepius fere panduriforme. Tempora a fronte excifura orbitali profun» diore lorisque distincta. Antennae confpicuae, capitulo fubglobofo vel ovali. Protothorax parum disftinctus, exiguus. Habitatio in avibus praefertim Accipitribus, Picariis, Grallis. Species de pluribus mihi distinctis fequentes comino. Lio. Zebra (Ciconiae albae). L» flavescens (Falconum plurO« der Thierinfekren» 299 L» fubaequale (Corvi Coracis et frugilegi). L. ochraceum (Charadrii Vanelli et al.) Pulex avis pluvialis Kedi «xp. %. Xup. Subgenus II. Menopon, Caput latums femilunare, aut ferme trape» zoideum. Tempora neque excifura profunda , neque lo- , ris completis a fronte distincta. Antennae capitulo faepius fubclavato, ple- rumque reconditae. Mefothorax parum distinctus, exiguus. Habltatio in avibus forte omnibus. Species, ex notabili mihi obfervatarum numero nonnullae : Lio. pallidum *) (Galli gallinacei et aliar» gal- lin. ), Pulex *) Haec igitur quinra cft fpecies inrectorum mallo- phagorum in Gallo gallinaceo (Phafiano Gallo L.^ mihi distinctarum. Ibi enim praeter Liotheum pallidum quatuor Philopteri fpecies; duae fcilicet e fubgenere Lipeuri {Phil, beterographus et varia- bilis) totidemque e fubgenere Goniodis (Ph. dif- nmilts et hologafter) iuveniuntur, Eundem nu- merum fpecicrum (ita tarnen iit modo Liothea modo Philopteri partem majorem conftituant) c. c. in Falcone Albicilla, Corvo Corace , Triaga fubarquata, Tringa pugnace, Recurviroftra Avo- cetta et Fulica atra offendi. Species vero quatuor vel faltem tres in plerisque avibus a ine accura* tius obfervatis fefe mihi obtulerunt. 300 IX. Die Familien und Gattungen Pulex Capi Red. exp. XVII. i'ed. gallinae Panz. Faun. Ins. G.?rm. 5i. f. 21. L. ftramineum (Meleagrid. Gallopav.) Ped. Meleagridis Panz. Faun. Ins. Germ. 5i f. 20. L. cucullare CSturni vulgaris)» Pulex Sturni canHidi Red. exp. t. XVII. (tnas). L. mefoleucum (Corvi Cornicis). Ricinus Cornicia Deg. VII. t. IV. f. 11. ("pupa), L. miniitum (paflerum Linn. plur.) ' Ped. Curruc. Schrank Beitr. tab. V. fig, i. L. phaneroftigmaton (Cuculi canori). Ped.'fasciatus, Scopol. Ent. carn. Subgenus III. Trinoton» Caput fere trianguläre. Tempora excifura marginali leviori a fronte distincta. Aniennae femper reconditae. Mefothorax major distJnctus. Habitatio in aoferibus Linn. Species paucae mihi distinctae — in hoc genere roagnae : Ljo. confpurcatum CAnferis cinerei et Cygni olorO Ped. anieris Sulzer Gefch. d. Inf. tab, 29. f. 4* L. luridum (Anatum plur.) L. lituratum (Mergi albelli). Huc forte Rio. Lari Deg VII, t. IV. f. 12. Sub- .^der Thierinfekten» 301 Subgenus IV, iE«re»f«. Caput latiOimuiii. Tempora nnriima, exifura nulla notabili % fronte distincta. Antennae femper reconditae, Mefotliorax nullus. Habiiado in chelidonam famJlia. Species (m hoc genere magnae) diiae mihi nota«, Lio. ciraicoides (Cypfeli apodis). L. Malleus (Hiriindinis rnfticae)» Subgenus V. Laemdbothrion, Caput oblongum. Tempora parva, angiilo retrorfum verfo, . Antennae femper reconditae. Gula concava. Mefothorax nuüus» Metathorax cum abdomine toto marglnatus^ Habitatio in Falconibus, Vulturibus, Stru- thione? Fulica» Species, in hoc genere magnae, paucae mihi distinctae: Lio, giganteum (Falcon. Aibiciilae, aeruginofi). Pedic. uiaxlmus Scopol. Ent. carniol. Ped Buteonis Linn. Fabric. Ped. Circi Geoffroy Hift. abr. d. Ins. T. IF, t, 20, f. i. 302 IX. Die Familien und Gattungen L. G^asticeps) (Falconis Tinnunculi). Pedic. Tinnunculi Linn. Fabric. Icon. lledi exp. t. XIII. Panz. 5i , 17. L. atrum (Fulicae atrae), KeUi exp. t. IV iig. 1. Subgenus VI. Phyfoflomum» Caput oblongum, Tempora parva ) angulo retrorfum verfo. Antennae lemper recoiiditae* Labium fuperius cornua fubtus excavanda exferens. Gula prominens» Mefothorax nulliis. Metathorax cum abdomlne toto marginatus. Habitatio praefertim in pafleribus Linn. Species, in hoc genere majores, obfervavi fex; t quibus: Lio, irascens (Fringillae caelibis), L. nitidiffimum (Emberizae Citrinellae). Ricinus Fringillae Deg. VII. t. 4- ^ 6. L. fulphureum COrioli Galbulae). Ped. dolichocephalus Scopol. £nt. carn. 4) Genus II. Gyrotus, N. {Pediculus^ Linn6, Schrank, Fabric, de Olfers^) Caput depreffum fcutiforme horizontale, tempoxi- bus excifura marginali a fronte distincta ; ore antico. Man- der Thierinfekten. 303 Mandibulae edentulae. Maxillae. Labium fuperius et inferius porrectum, trapezoi- deum, non excifum. Palpi maxillares exferti, fubrigidi, conico-cylin« drici , quadriarticulad. Palpi labiales nulli. Antennae quadriarticulatae , articulo ultimo cum praecedente fubpedicellato capitulum effor- niante, Oculi inconfpicui vel nulli. Thorax bipartitus. Abdominis fegmenta decem. Tarfi aut curvi aut fubrecti biarticulati. Unguis unicus in pedibus mediis et pofticis (faltem apud unam fpeciem arcuatus) cum femods bafi , fi huic applicatur, chelam fere circüla- rem efficiens, Ingluvies fymmetrica (minime unilateraliter pro- tracra). Vafa biliaria quatuor libera, longitudine et dia- metro aequali. Tefticuli in maribus tres? utrinque. Folliculi ovigeri in feminis. — Habitatio parafitica in Savia Cobaya et forte in Omnibus Saviis Lino.) Victus ex epidermidis particulis? — an ex pilis? Coitus exercetiir femina mari fubmifla. Metamorphofis indistiucta. Spe- 304 iX- Die Familien und Gattungen Species distinxi duas , (latura admodum parva, Gyr. ovalis (Saviae Cobayae). G. gracilis (Sav. Cobayae), Ped, Porcelli Schrank Ins. Austr. p. 5oo. 1. 1. f. i. //. Hemtptera epizoica, 5) Genus I. Pediculus. Degeer. Caput teretiusculum, ore antico. Roftellum rectum tenuilTimum Can ex fetis qua- tuor conniventibus conflatum?) bafi vagina- tum, cum vagina retractile totum. Vagina moHis, apice echinata iotrorfum fefe invol- vens. Labium fuperius nullum» Labium inferius — vagina roftelli. Palpi nulli. Antennae filiformes, quinqnearticulalae. Oculi pone antennas ad marginem lateralem ca- pitis, in quibusdam distincti, ia plerisque in- confpicui aut nulli. Thorax indivifus tamen cum trichotomJae rudi- mento, apterus. Abdominis fegmenta, nifi obliterata , novem. Tarfi carvi fcanforü, uniarticulati ; ungue uni- CO, arcuato, cum tibiae prominentia plus minusve acuta chelam forraante. Ingluvies nulla. Vafa biliaria quatuor libera, longitudine aequali, haud incraöata, Te- der Thierinfektcn. ^05 Tedicnli in maribus duo utrinque. Folliculi ovigeri uterini in feminis quinque utrin- que, Habitatio parafitica in mammalibus multis, tarnen non Omnibus. Victus ex fanguine. Coitus exercctur mare feminae fubmisso. Metamorphofis indistincta» Species e pluribus milii accuratius obfervatis nonnuUae: Pedic. capitis (Hominis) Deg. P. veftimenti (Hominis) Deg» P. pubis (Hominis) Linn. Fabc» P« fphaerocephalus (Sciuri vulgaris)«, P. euryfternus (Bovis Tauri). An buc Ped. Vituli Linn.? P. crarflcornis (Cervl Elaphi). Red. exp. tab. XXIII. f. fup» P. Urius (Suis Scrofae)» P. Suis Linn. Fabr. ///. Dlptera epizoica, A. Conopfaria. *) Latreill. 6) Genus I. Carnus**) N. Ciiput anticum, parviilumi fer© femigIobofum> ore infero. Pro- *) Melius dicerentur Conopica, **) Ku^voq apud Helychium i. q. fere horizontale , ore fere antlco. Proboscis e flipite crafllore, molliore enascens, elabiata, pungens, exfertilis, fubarcuata, bivalvis; valva uaa fuperiore (labio fupe- riore) altera inferiore (labio inferiore); utra- que ietam unicara. (gloflam) includente, Palpi porrecti uniarticuJati , obtufi, dum conni- vent, proboscidem vaginae inftar apiplecten- tes, Antennae ex nno articulo, exiguae, faepius tu- berculiformes, intra oculos infertae , ori pro- piores quam vertici. Oculi compofiti, laterales, interdum vix distincti, Ocelli in plerisque nulli, Thorax depreflus, durus, in aliis alatus, in aliis fubapterus, in aliis apterus. Squamulae mo- do distinctae, modo nullae. Halteres breves, capitati , aut nulli. SciUellum latum, breviffimum, aut nullum. U » Abdo- 3o8 IX. Die Familien und Gattungen Abdomen in maribus fübrotundum , latius, inter- dum fere trigonum*, in feminis fubcivale, Ion- giusj fegmentis incompletis aut ntillis» Tarfi curforä, quinque-articulatij unguibus pri- ino retrorAim dein antrorfum complicatis, qnafi fracto - figmoideis , hinc fere diiplU catis, in nonnullis infuper infra ramigeris, binc quafi triplicatis; aroliis aequalibus , aut jnaequalibus aut fere nuUis ; empodio fubu- lato. IngUivies nulla. Vafa biliaria quatuor diftincta, aequalia, libera, non per paria jimcta» FolHculus ovigeras uteri (feminarum) utrinque unicns. Habitatio parafitica in mammalibus aut avibus, conftantior apterarum et fubapterarum quam alatarum fpecierum» Victus ex fanguine. ^ Metamorpholls nulla aut, fi mavis, clandeftina; ovo parto — pupa; pullo — imagine. Subgenus I. Ornitkotnyia l^siir» iOrmthotnyia et Crataeiim ^ Olfers. ~ OmU thomy'ta^ Stenopteryx et Oxyptenmi Leach.) Caput planum; oculis mediocribus dlstinctisj ocellis modo tribus, modo nullis. Antennae distinctae, lamelliformes , porreCtae, liirfutae« Tho. der Thierinfekten» 309 Thorax capite paullo latior; alis *) halten- bus et fcutello distinctis, Abdominis fegmenta nnlla. Tarfi ungnibus ramigeris, quafi triplicatis; aroliis distinctis, anguftis, aequallbiis. Habitatio in avibus, Species (praeter alias) funt: Hipp. Hirundinis **) Linn. Fabr, H. avicularia Linn. Fabr, H. pallida* Ornithom. palHda Oliv. Oxypterum pallida , Leacb. Subgenus IL Nirmoviyta, {Hippobosca ***j Latr. Olfers, Leach, ^ an huc quoque Fevonia , Leach ?) Caput« rotundatum , minus planum 5 oculis majorlbus; ocellis nnllis, Antennae tubercula parva fimplicia. Thorax capite latior; alis, halteribus, fcutello. Abdo- *) Alarum peculiarem conformationem data opera non refpexi , ne fubgenera nimis anguftis canccl- lis circumfcriberentur. **) Nomina ab habitatione derirata, licet appeUandlis plerisque infectis epizoicis haud i-ionea lint, ta- rnen ad conlignandas Hippoboscarunj fpecies bene notas retinenda duxi. ***_) Cum hoc nomine jam genus ügnaverim, fub^ nus aliter nuncupandum fuit, ^ 310 IX. Die Familien und Gattungen Abdominis fegmentorum rudimenta fuperiora vel quinque. Tarfi unguibus fimplicibus, non raniigcris; aroliis fubaequalibus minutis. Habitatio praeferdm in raammalibus. Species Cpraeter alias quasdam): Hippob. equina Linn. Fabric. Subgenus III. Lipoptena» (Melop/iagus *) Latr., Olfers, Leach). Cap'U depreflum; oculis ^distinctis mcdiocri- bus; ocellis nulUs. Antennac veluti tubercula exigua., Thorax capite paullo latior, ala(rum brevifli- m\s riidiinentis , halteribus et fcuteilo dis- ti actis, Abd )minis larainae duriores transverfae dor- fales vel quinque , fegmentorum loco. Tarfi unguibus fimplicibus, non ramigerisj aroliis distinotis , maxlme inaequalibus» Habitatio in Cervis; an folis? Species una mihi nota: VfW re^v X.^ Uteratur. 31 r don ; Tetanocera Latr.) , Scenopinus , Diopfis? , Achias. b. Der SaugröITel aus vier BorÜen be- ftehend. 4. Fam. Syrphiae» \ Der Vorderkopf in einen Schnabel verlän- gert, oder doch wenigltens mit einer Vorragimg über der Mundöffnung. — Gatt. Rhingia, Syrphns (Syrphus, Elophilus, Eriftalis, Volucella, Sericomyja Ltr Scaeva, Milefia Fab ; , Pfarus, Chryfotoxum CMulio Fb}, Ceria (Ceria et Callicera Latr,). I f Der " Vorderkopf ohne Vorragung. — Gatt. Aph litis (Mulio mutabilis Fab.) , Milefia (Mile- fia et Merodon Fab.). 2. Das letzte Flihlerglied geringelt. 5. Fam. Straliomydae. — Gatt. Xylophagus (Xylophagus , Hermetia, Beris Latr.), Stratiomys CStratiomys, Odontomvia , Ephippium Ltr.), Oxyce- ra (Oxycera, Sargus, Vappo Latr.), Nemotelus» * * Die einfache RüiTeh'cheide ganz oder zum •Theil vorgehend, I. Die Fühler dreigliedrig) das letzte Q\\qA bisweilen gekörnt. 6. Fam. Conopfariae. Die RiifTelfcheide knie. förmig ; gebrochen, der S^augrüffel zweiborftig, Gatt. Myopa, Bucentes, Stomonys, Zodion, Co» tiops. 7. Fam. BomhyUarH, Die PJifielfcheide tm» gebrochen , der Saiigrüffel 4 — 6 bor/lig. Keine BoitdllL .X gro. 321 X. Literatur. grofsen Lippen an der Spitze der Rüfleifcheide, das dritte Fühlcrglicd nicht geringelt. f Die Flügel nieder gelegt, der Körper lang nnd fchmal. — Gatt. Empis (Empis, Siciis Latr. feu Tachydromia Fab), Afilus (Afilus, Gooyjpes, Hybos, Dafypügon, Laphria Latr.), Dioctria. f f Die Flügel ausgebreitet , der Körper dick, zufammengedrängt. — Gatt. Bombylus (Boin- bylius, Phthiria, Ufia Latr. , Volucella FabJ, Ploas CPloas et Cyllenia Ltr.), Anthrax (Anthrax et Mulio Ltr. , Cy!.herea Fab.), Ncmeftrina, Panops, Cyrtus, Acrocera (Acrocera et Ogcodes Ltr. , Henops Fab.^, Ailomella. 8. Farn. Tahamu Zwei grofse Lippen an der Spitze der Rüflfelfcheide , oder das letzte Glied der Fülller deutlich geringelt. — Gatt. Coenomyia (Si- cus Fab.), Pangonia, Tabanus (Tabanus, Haemato- pota , Hcptatoma , Chryfops Latr.), Pachyftoma, Pvhagio, Dolichopus, Mydas (Mydas et Bibio Fab. f. Thereua Latr.) 2) Die Fühler fechs oder mehrgliedrig* 9. Farn. Ttpulariae — Gatt. Bibio (Hirtea Fab.), Scathops (Scatopfe Fab.), Simuliura, Afindu- lum, Ceroplatiis, Mycetophila CSciara Fab.), Rhy- phiis, Tipula (Tipula, Pedicia, Nephrotoma, Pty- choptera Ltr.), Ctenophora, Trichocera (Ceratopogon et Cecydomyia Ltr.), Pfychoda, Tanypus (Tanypus, Corethra, Ghironomus Ltr.), Linionia (Limnobia Hollmannsegg.)} Hexatoma, Culex. Drit- X Literatur. 323 Dritte Ordnung. Hevitptera, Eine einfchaalige , gegliederte , gegen die Briift gekehrte RüfleUtheide, von der (jeflalt eines fpitzi; gen Schnabels, welche einen Saugrüffel, der aus vier Borllen btlUht, einfchliefst. Keine fichtbaren Tafter. Vier Flügel, die obern bisweilen 'mehr oder u'eni- ger hornartig und Deckfchildartig. Larve fechsbei- nig, dem vollkommenen Infekt ähnlich aber ungeflü- gelt, Nymphe meiil beweglich und frefiend. Erfte ITnterabtheilung, (^Hemipteres vientona» les.) Der RuiTel fcheint theils unter der Brufl, theils am Unterkopf auzufangen, 1. Familie. Gallififecta, Die Männchen nur iweiflüglich , die Weibchen immer ungeflügelt. Ein einziges Fufsglied. — Gattungen: Coccus, Dorthefia. 2. Fam. ^phidil Vier Flügel bei den ge- flügelten Individuen, Füfse zweigliedrig, meill mit zwei Klauen. — Gatt. Pfylla, (Chermes Fab., Pfylla et Livia Latr.) Aleyrodes (Tinea proletella Linn.), Aphis, Thrips. 3. Fam. Ckadariae, Die Deckfchilde theils pergamentartig, theils hornartig, ziemlich der gan- zen Länge nach von einerlei Subflanz, Drei Fufs- glieder. — Gatt, Tettigonia (jafiiis, Cicada Fab.), Cercopis (Cercopis et Ledra FabiiciusJ) , Membracis (Membracis et Centrotus Fabr), Aetalion, Afiraca (Delphax Fabr.), Fulgora (Fulgora et Tettigometra ^ 2 Ltr., 324 X' Literatur. Ltr. , löus, Lyftra, Fla^a, Derbe Fab.)i Cicada (Tettigonia , Fab.). Zweite Unterabtheilung. (^HeinipÜres fron- tales) Der Rüffel entfpringt am Vorderkopf. 4, Farn. Ctmtcides. Die Deckfchllde zum Theil oder ganz bornartig > im erften Falle nur an der Spitze häutig. f Zwei Nebenaugen. a. Der RüiTel viergliedrig , er entfpringt an der Oberlefze, die fehr lang und über den Rüf- fel vorragend ift (Cimicides labiales). — Gatt. Scu- tellera (Tetyra Fab.)i Pentatoma (Cimcx, Halys, Edefla, Cydnus, Aelia Fab.), Coraeiis (Corens, Aly- dus, Gerris, Lygaeus Fab.) Lygaeus (Lygaeus, Sal- da, Capfiis, Miris Fab.), Myodocba. b. Der Rüffel zwei oder dreigliedrig, in die Oberlefxe eingefügt. Die Oberlefze kurz, fcheidenförmig. (Cimicides vaginales). — Gatt. Re- diivius, Plojaria, Cimex (Acanthia Fb.), Tingis, Aradiis, Phymata (Syrtis Fab. Phymata et Macroce- phalus Ltr.), c. Der Rüffel zwei oder dreigliedrig, nicht In die Oberlcfze eingefügt. Die Oberltfze immer über die Wurzel des Rüffels vorfpringend» (Cimicides littorales). — Gatt» Acanthia (Lygaeus faltatorius Fab. Salda Zoftecae Fab.), Galgulus (Nau- Goris üculata FabO* ' it X. Literatur. 325 ff Keine Nebenangen. d. Cimicides aquatici. — Gatt. Hydro- metra, Velia, Gerris, Pvanatra, Nepa, Notonecta, ^^aucoris , Corixa (Sigara Fab ) , Beloftoma. Vierte Ordnung, ' Lepidoptera, Ein röhriger Rüffel der ans zwei Stöcken be^ (leht und einen nackten, in der Ruhe fpiialförmig gewundenen Saui^er bildet. Zwei oder vier fichtbaro Tafter. Vier häutige Flügel mit gefärbten , leicht zu verwifchenden, puderähniichen Schüppchen bedeckt. Larve wurniförmig, mit 10 — 16 Beinen. Puppe ruhend. Erde Unte.rabtheilung. Ein pfriemenförmiger Hacken am Auflfenrande der Unterflügel, um die obern feilzuhalten. Die Flügel in der R.uhe niedergelegt. * Borftenformige , nach der Spitze zu verdünnte Fühler. Lepidoptera nocturna, 1. Fam. Tortrices. Die Flügel in der Rnhe um den Korper gerollt. — Gattungen : Pterophorus, Orneodes ( Pterophorus hexadactylus Fab. ) , Tinea (Tinea et Phycis Fab.), Yponomeuta (Tinea pitdella, evoDymella, rajella Fab.), Oecophora (Tinea Lin- neella, Leuwenhoekelia Fab ), Lithofia , Adela (Alu- cita Fabr.) Galieria, Crambus, Alucita (Ypfolophus Fabr.). 2. Fam. PyraUdeu Die Flügel nicht um den Körper gerollt, fondern mantelförmig, oder in ei- sem 326 X. Literatur. nem Dreieck um ihn gelegt. — Gatt. Bntys (Pha- laena potamogata , verticalis, purpuraria Fübric. ), Agloffa (Phalaena pinguinalis Fab.) , Pyralis , Hermi- nia (Crambus barbatus, roilratus Fb.)> Platypteryx. 3. Farn. Phalaenides* Die Flügel dachförmig oder wagerecht auf dem Körper liegend. • — Gitt. Phalaena (zehnbeinige Raupe), Campaea (zwölfbei- nige Raupe, Phalaena fafciaria ) Noctua gamma, ^i, interrogationis etc. Fab.), Noctua, Callimor- pha, Bombyx, Furcula (Harpyia Ochfenh.j, Hepia- lus, Cofibs (Coffus et Zeuzera Ltn). * * Pfismatifche oder fpindelförmige FüMer» Lep'tdoptera crepuscularia* 4. Farn. Sph'mgides. — Gatt. Stygia (Sty- gia , Aglaope, Glaucopis Latr), Procris (Procriset Atychia LatrO, Zygaena, Sefia, Macrogloffa, Sphinx, Smerinthus , Callnia (Papilio Daedalus, Cypariflias Fab.;. Zweite Unterabtheilung. Kein Hacken am Aufsenrande der ünterflögel. 5. Fam. Papiliontdes. Fadenföiraige Fühler, durch einen Knopf oder eine lange gekrümmte Auf- blähung begränzt. Zwei kurze, zottige, lufammen- gedrückte Tafter. Die Flügel in der Ruhe fenkredit. Flug am T^ge. — Gatt. Urania, Hefperia, Argus (Erycina et Polyomroatns Latr.), Nymphalis , Satyriis, Biblis, Argynnis, Cethoiia Ltr.)> Danaus (Danaus et Heliconius Ltr.)) Ubythea (Libythea et Vaueflli Ltr.), Pieris X. Literatur. 327 Pieris (Pieris et Colias Latr.), Parnarfius, Thais, Pa- pilio (Equites Linn.). Zweite Hauptabtheilung. Kauinfekten, Der Mund mit Kinnbacken und meifl; auch mit Kinnladen. Fünfte Ordnung. Hyme72optera, Der Mund mit Kinnbacken , und einem Saug- ruflel, der aus drei Stücken beliebt, und einer ge- fpaltenen Rüffelfcheide ähnelt. Eine kurze Rüirel- fcheide an der Wurzel des Saugrüffels. Vier Taller. Drei kleine Nebenaugeq. Vier nackte, liiatitige, ge- äderte, ungleich grofse Flügel. Der After des Weib- chens mit einem Wehr- oder Legellachel verfthen. Die Raupe theils mit, theils ohne Beine. Puppe ru- hend. E r ft e Tln terabtheilung. Hymenoptera aculeata. Der Hinterleib der Weibchen und der Ge- fchlechtslofen mit einem Wehrftachel verfeuen. Die Larve ohne Beine, I ♦ Familie, ^nthophilu Die Xarven Wben vom Pollen oder Honig der Blumen. Die Hinter- beine Pollentragend. * Das Mittelftück der Zunge faden formt jr» fo lang oder länger als feine Scheide, in der R i!ie »ach unten gerichtet, — Gattungen: Apis, Mrlijio- na (Melipona et Trigona Latr.), Bombus , En io!l;i, Eucera (Eucera et Macrocera Latr,) , Meüiurg.i, An- 328 X. Literatur. Anthophora ("Anthophora, Saropoda et Centris Ltr."), Syftropha, Panurgus, Xylocopa, Ceratina, Megachile (Megachile, Osmia, Anthidium , Heriades , Chelo- ftoma Ltr J , Phileremus (Epeolus punctatus Fabric), I^Jomada. Das Mittelftück der Zunge kürzer als feine Scheide, nicht fadenförmig, in der Ruhe theils nach oben, theils gerade aus gerichtet oder einfach gebogen» — Gatt. Andrena CAndrena et Dafypoda Ltr.), Halictus (Halictus, Sphecodes et X^'omia Ltr.;, Colletes (Colletes et Hylaeus Ltr.). 2« Fam. Praedones, Die Larven fieifchfreflend oder alles freffend. Das erfte Glied der Hinterfüfse fad walzenförmig, weder erweitert, noch zottig, niemals Pollen tragend. * Die Oberflügel (Jer Länge nach zufamme.i- gefchlagen. Fesparii ~ Gatt. Mafaris (Mafaris et Celonites Latr.), Synagris, Eumenes (Eumenes et Odynerus Ltr.), Zethus (Zethus et Discoelius Ltr.}, Vespa, Poliiles. * Die Flügel nicht zufammengefchlagen, bei jeder Art ungefiügelte Individuen. Keine deutli- chen Nebenaugen. Praedojies fubapteri, — Gatt» Formica (Formica , Polyergus , Poncra, Atta, Myr- mica, Cryptocerus Ltr,), Mutilla (Familia Mutillaria- rum Ltr.). *** Die Flügel nicht zufammengefchlagen, immer geflügelt. Fraedoms foJforU» — Gatt. Ti- phia, Scolia, Sapyga, Thynnus, Pompilus, Sphex, 13 em- X. Literatur. 32p Bembex, Larra, Crabro, Philanthus (Philanthiri; et Cerceris Ltr.). Zweite Unterabtheilung» Hymenoptera te* rebraiitia* Der Hinterleib des Weibchens mit einem Lege- ilachel verfehen. * Die Legeröbre kegelförmig > niclit gefpal* ten, -3. Fam. Tuhulifeva. — Gatt. ChryGs (Cbry- fis, Stilbus, Elampus, Parnopes, Euchraea, H( dy- chrurn Ltr.), Cleptes, Oxyiirus (Pfoctotrupii Ltr), Drynns (Dryinus et Bethylus Ltr.). * * Der Legefcachel der Länge nach in meh- rere Borllen getheilt, von denen die an den Seiten den mittleren als Scheide dienen» 4. F a m. Ichneumontdes. Fühler faden - oder borftenformig mit zwarzig und mehr Gliedern, Vier geäderte Flügel. — Gatt. Xorides (Xorides et Ste- phanus Ltr.), Ichneumon (Ichneumon, Pimpla, Ban- chus, Cryptus, Ophion Fab., Acoenites Ltr.), Cryp- turus (Ichneumorides terebra retractili), Agathis (Agathis et Bracon Ltr,), Sigalphus, Alyfia. 5. Fam, Evaniaks» Die Ffihler fadenförmig, 12 bis 15 gliedrig. Der Hii^terleib an den Rücken des Halsfchildes angefetzt, oder unterhalb der obern Spitze. Vier geäderte Flügel. — Gatt, Evania, Foenus (Foenus et Peieciuus Ltr,)* 330 X» Literatur» 6. Fam. Cympfaria. Die Fühler gebrochen, 6 bis 12 gliedriij. Der Hinterleib des. Weibchens oben gekielt. Der Legeftachel niemals fpirallörmig gewunden. Die beiden Unterflügel nicht gf ädert, — Gatt. Leacopfis, Chalcis, Cynips (Cynips, Eurytoma, Eulophus, Cleonymus, Spalangia Ltr.) , Cynipfillum (Perilampus, Pteromalus, Encyrtus, Platygafter, Sce- Jio, Teleas Ltr.>. 7. Fam. Dlplokparia. FiJhler ungebrochen II — 16 gliedrig. Der Hinterleib oben gekielt. Der Legeilachel unter dem Unterleibe fpiralförmig gerollt. — Gatt Eucharis, Diplolepis (Diplolcpis, Figites, Ibalia Ltr). 8. Fam, Erucaria. Der Hinterleib der gan- zen Länge nach an das Halsfchild angefchloffen. Die Larven mit Beinen verfehen. * Der Legeftachel dreifpaltig. Erucaria uro- cerata. — Gatt» Sirex (Urocerus et Tremex Ltr.), Oryflfus. ** Der Legeftachel vierfpaltig, theils vorra- gend, theils klein. Erucaria Tenthredineta. — ' Gatt. Xiphydria, Pamphilius (Lyda Fab.), Tenthredo (Ten- thredo, Lophyrus, Megalodontes, Cladius etc» Ltr.), Cimbex, Hylotoma. Sechfte Ordnung. Neuroptera* Der Mund mit Kinnbacken, Kinnladen und Lefzen verfehrti. Vier nackte > häutige, netzförmig X. Literatur. 331 gegitterte Flügel. Der Hinterleib langgezogen, oh- ne Lege - und ohne VVehrftacheU Die Pvaupe fechs- beioig. Erfte Unterabtheil nng. Die Fühler weit länger als der Kopf, wenig- ftens fechszehn gliedrig. 1. Familie PhrygamJef» Die Fühler lang, borftenförmig. Die Unrerflügel der Länge nach ge- faltet. — Gatt. Phryganea, Nemoura, Peda (Sem- blis marginata , viridis Fab.), 2. Fam. Termttini Zwei • oder dreigliedrige Füfse. Die Unterflüsel nicht gefaltet. Die Fühler fadenförmig oder fchnurföimig, ohngefähr achtzchn- gliedrig. — Gatt. Termes, Plbciis. 3. Farn. H^7Ji€rci/hü. Vier oder fünf Fufs- glieder. Die Fühler faden - oder borfterfö; mig. Die Verwandlungsart ändert ab. — Gatt. Raphidia, Mantispa (Mantis pagana Fab), ^Sialis (Semblis lu- taria Fab.), Corydalis, Chauliodes, Osmylus, He- merobius. 4. Fam. Myvwekomäer Die Fühler nach der Spitze zu keulenförnjjg verdickt, oder in einen Kopf endend. Sechs Tafter. — Gatt. Myimeleon, Asca» laphiis, 5. Fam. Pamrpatae, Der Kopf vorn in ei- nen fcbnabelförmigcn Küfftl verlängert. — Gatt. Kemoptera (Panorpa Coa Fb.), Panorpa, Bittacus (Panorpa tipularia Fab ). Zweite 332 X. Literatur. Zweite Ün terabtheilung» Die Fühler drei bis fieberigliedrig. — Die Lar« ven leben im Wafler, Puppe beweglich. 1. Farn. Ephsmerae. Zwei oder drei Fäden am Hinterleibe, keine fichtbaren Kinnbacken. — Gatt. Ephemera. 2. Fam. LMluUnl Keine Fäden am Hin- terleibe. Kinnbacken grofs, deutlich. — Gatt, Li- bellula, Aeshna, Agrion. Siobende Ordnung. Orthoptera» Der Mund mit Kinnbacken, Kinnladen, Lefzen und einem Helm verfehen, der die Kinnladen mehr oder weniger verdeckt. Zwei weiche, faft häutige Deckfchilde, mit netzförmig- gegitterter Oberhaut, die zwei gerade, der Länge nach zufammengefchlagene Fiugel bedecken. Kein Schildchen. Die Larven dem vollkommenen Tbiere ähnlich, aber ungeflügelt. Nympfe beweglich. Erfte Unterabtheilung. Die Flügel dachförmig. I. Fam. Locuflariae. — Gatt. Locufta," Pneumora, Acrydium (Gryllus Fab.^, Xipbicera (Gryl- lus gallinaceus , ferripes Fab.)» Truxalis> Acheta (Acrydium _Fab,, Tetrix Ltr.), Zweite Unterabtheilung. Die Flügel wagerecht. X. Lircratur. 3^5 2. Fam. MantideT. Der Körper lang, fchmal. Die Spitze des Hinterleibes in beiden Gefchlechtern ohne Fäden oder befondere Anhängfei. Die Füfse fünfgliedrjg. — Gatt. Mantis, Empiifa, Phasma, Spectrum (Phasma gigas, filiforme Fab.). 3. Fam. Gryllides. Das Halsfchild nicht ab- geplattet, an den Seiten gerundet, ohne icharfe Räa« der. Zwei Faden oder andere Anbäogfei an der Spitze des Hinterleibes in beiden Gefchlechtern. . Gatt. Gryllotalpa, Tridactylus, Gryllus (Acheta cam- pcilris Fb.). 4. Fam. CmforiL Das Halsfchlfa abgeplattet^ tnit fcharfen Fvändern, und an den Seiten oder über den Kopf vorragend. Zwei Anhängfei an der SpitZQ des Hinterleibes. — Gatt. Forficula, Blatta. Achte Ordnung. Cohoptera. Der Mund mit Kinnbacken, Kinnladen und Lef- zen. Vier bis fechs Tafter. In der Pvegel zwei harte, hornartige Deckfchilde, welche zwei lange, gefaltete, und in die Queere zufammengefchlagene häutige Flü- gel bedecken. Die Pvaupe wurmförmig, fechsbeinig» fehen ohne Beine, mit einem fchaaligen Kopf und ohne Augen. Puppe ruhend, Erfte Unterabtheilung. Dhmrd, Zwei Glieder an allen Füfsen, Gattungen: Claviger, Pfelaphug, ^ w e i- 334 X- Literatur. Zweite Unterabtheilung. Trimera, Drei Glieder an allen Füfsen. Gattungen: Dafyccrus, Lycoperdina, Endomy- «hds, Eumorphus, Coccinella. Dritte Unterabtheilung. Tetramera. Vier Glieder an allen Füfsen. 1. Farn. Evotylevae. Die Fühler mit durch- blättertet Kolbe. Ein horniger Zahn auf der Innen- feite der Kinnlade. Das dritte Fnfsglied zweilappig. Gatt. Eroiylns, Triplax, Languria, Phalacrus. 2. Farn. Chryfomeitnae- Die Fühler ohne Rei- be, fchnur- oder fadenförmig. Die Unterlippe an der Spitze nicht ht^rzföniiig erweitert. — Gatt. Caf- fida, Chryfomela, Cryptocephalus, Clythra, Galleru- ca, Altica, Hispa, Crioceris, Donacia, Sagra. 3. Farn» Cerambyc'ml Die Unterlippe an der Spitze herzförmig erweitert. Die Fühler lang, meill borften- oder fadenförmig. — Gatt. Leptura, Ste- nocorus (Rhagium Fb), Lamia, Saperda, Necydalis CMolorchus Fb.), Callidium, Cerambyx, Prionus. — Anhangsweife werden bei diefer Familie aufgeführt: Spondylis, Parandra. 4. Farn. Cortkini, Dr.s dritte Fufsglied ein- fach, nicht zweilappig. — Gatt Cucujos, Uleiota (Brontes Fb.), Mycetophagus, Agathidium, Xylophi- la (Lyctus, ColydiamFb., Lathridios, Sylvanus Ltr.), Meryx, Tiogofita, Cis, Neniofoma, Cerylon, Bo- ftri- X. Literatur. 335 ftrichus (Apate et Boftricluis Fab.) , Cerapteras, Pauirus. 5. Fam. Scolytarü. Der Kopf ohne vorge- ftreckten Rüffel. Die Fühler acht- bis zehn<;liedrig, an der Spitze mit einer Kolbe. Der Körper ziemlich walzenförmig, auf dem Rucken oder dem Halsfchilde gewölbt. Das dritte Fufsglied zweilappig. — Gatt. Scolytus (Scolytus et Hylurgus Ltr. , Hylefinus Fab.), Phloiötribus. 6. Fam. Curciiliomtes. Der Mund fehr klein, an der Spitze eines vorragenden , mehr oder weniger langen, fchnabelförmigen Rüffels eingefetzt, der ei- nen Theil des Vorderkopfes ausmacht. Die Fühler bei den meillen auf dem Rüffel eingefetzt. Dor Hin- terleib grofs oder dick. Das dritte Fufsglied meift zweilappig. — Gatt. Curculio (Brachyihinus LtrJ, Rhynchaenus (Rhynchaenus et Lixus Fab.), Cionus, Rhina, Calandra , Orcheftes , Ramphus, Brachyce- rus, Brentus, Cylas, Apoderus, Attelabus, ßruclius, Anthribus. Vierte Un te r ab th eilung. Heteromera. Fünf Fufsglieder an den vier vordem Füfsen, vier an den hinterften. 7. Fam. Rhlnites. Ein vorragender, Fiiblec tragender Pvüffel. — Gatt. Pvhinoümus , Rhinomacer, Stenofoma (Leptura roflrata Fab,}. 8. Fam. Cifldtntae. Die Fühler fadenförmig oder nach der Spitze zu verfchmälert. — Gatt. Oe- de- 3 36 X. Literatur. demö'ra (Necydalls Fab.), Notims (Ospliyia Illig.)» Calopus, Lagria, Melandrya, Scrropalpus (Dircaea fab.)» Hallomenns, Pytho, Helops, Kilio, Ciflela, 9. Farn. Taxkornes. Die Fühler nach der Spitze za allmählich verdickt, oder io eine Kolbe en- dend, meill durchblättert. — Gatt. Orchdia, Te- tratoma, Leiodes (Anifotorrsa FbO, Cnodalon, Epi- tragus, Eledona (Boletopnagus Fb.), Trachyscclis» Phaleria, Diaperis, Hypophloeus, Cofiyphus, Helea. 10. Farn» TenebrmiHes^ Die Kinnladen mit einem hornigen Zahn auf der Innenfeite. — Gatt. Erodius, Pimelia, Scaurus, Tagenia, Sepidium, Mo- laris, Eurychora, Akis, Chirofcelis, Afida (Machla Herbfl.), Blaps, Pedinus, Opatrum, Crypticus (Blaps glabraFab.), Tcnebrio, Sarrotrium» Toxicum. 11. Farn. Trachdltes. Der Kopf dreieckig oder herzförmig, vom Halsfchild durch eine jähe Zu- fammenlcbnürung getrennt, die einen Hals bildet. Kein horniger Zahn auf der Innenfeite der Kinnla- den. — Gatt. Notoxus (Anthicus Fab.)) Scraptia, Pyrochroa,. Dendrocera (Dendroides Ltr.)? Rhipipho- rus, Mordella, Anaspis, Apalus, Horia, Tetraonyx, Mylabris , Cerocoma , Oenas , Meloe , Cantharis (Lytta Fb.), Zonitis. Fünfte Unterabtheilung. Pemamera* Fünf Glieder an allen Füfsen. A. Fadenförmige Fühler. , f Vier Taften 12. 'X. Literatur. 337 12. Farn. Telephorl, Die Kinnbacken an der Spitze unausgerandet , ohne Zähne. Der Körper wreich. — Gatt. Cebrio, Dascillus (Atopa Fabr.), Elodes, Scirtes, Rhipicera (Ptilipus myftacinus Fh,), Lairpyris, Lycus, Omalyfus, Telephorus (Cantharis Fab.) Malihinus. 13. Fam. MeJyvlJes. Die Fühler einfach, faft rpindeliörmig, vor den Augen eingefetzt. Kinn- ladentafter lang, etwas gekämmt. Der Körper lang, linienförmi^. Das Halsfchild lang, gewölbt. Deck- fchilde fthr kurx. — Gatt. Atractocerus, Lymexy- lon, Ciipes, M^.iligus, Scydmaenus, Malachius, Me- lyris (M.lyris et i^afytes Fabr.) , Cleius (Trichodes Fab.), Tilkis, Drilus. 14. Farn. Pthiiores. Die Fühler fadenförmig, bisweilen gefägt oder g^ kämrat. Kinnbacken kurz, ftdrk, an der Spitze ausgerandet oder gezahnt. Der Kopf 'gröfstentheils ins Halsfchild eingefcnkt. Die Deckfchilde hart, den Hinterleib ganz bedeckend. Gatt. Ptilinus, Anobium , Ptinus, Gibbiura. iv Fam. Bupreßhiu Das Bniftbein verlän- gert fich unter xlem Kopfe fall unter den Mund, und nach hinten in einen fpitzigec oder ftumpfen Zahn. — Gatt, ßupreftis, Cerophytum, JMelafis, Ela- ter. 16, Fam. Staphyliniu Die Fühler faden -oder fchnurförmig oft durchblättert, bisweilen nach der Spitze dicker. Die Kinnbacken üa'fk, gebogen, fpi- tzig. Der Körper lang, Ichmal; die Deckfchilde fehl: B(md Uh Y kurz, 338 X. Literatur. kurz, fie laflen in der Regel einen grofsen Theil des Körpers unbedeckt. — Gatt St>^pliylinus, Oxy- porus, Paederus, üxytelus, Aleochara , Lomechuia, Tachinus. ff Sechs Tafter. 17. Fam. Carabki, -*- * Schreitbeine. — Gatt. Manticora, Cicin- dela, Colliuris, Anthia, Graphipterus, ßrachynus^ Lebia, Zuphium, Drypta, Siagona, Scarltes, Clivina, Morio, Harpalus, Licinus, Panagaeus, Loricera, Cychrus, Carabus , Nebria, Pogonophorus, Omo» phron (Scolytus Fab.)» Elaphrus, Bembidion» ** Schwimmbeine. Gatt. Dyticus, Noterus, Haliplus. B* Die Fühler keulenförmig, die Keule ein- fach oder durchblättert. lg. Fam. Hyärophilii. VVaflerinffk^en, theils im, theils am Wüffer lebend, mit kurzen keulenför- migen Fühlern, an denen nur neun Glieder deutlich find. — Gatt. Hydrophilus , Sperchaeus , Gyrinus, Dryops (Parnus Fab ) , Elophorus. 19. Fam, Sphaevidlota» Die Fühler kürzer als das Halsfchild, neungliedrig,. die drei letzten Glieder bilden eine durchblätterte Keule. Die Kinn- backen kurz, einfach, fpiizig. Die Kinnladen zwei- lappig. Die Tailer fadenförmig» — Gatt. Sphaeri- dium» 10. X. Literatur, \ 339 20. Fam. Byrrhii. Das vordere Halsbeia bildet am Munde einen Kinnkragen. — Gatt. Hi« fter, Byrriius, Nofodendron, Throscus, Anthrenus, Megatoma. 21. Fam, Necvophagu Das vordere Halsbein bildet keinen Kinnkragen. Die Beine legen fich nicht dicht an den Leib an. — Gatt. Dermeftes, Nitidula, Dacne (Engis Fb.), Ips, Scaphidium, Cho- leua CCatops Fb.)» Silplia, Necrophorus. C. Die Fühler mit einem durchblätterten Knopf. 22. Fam. Scarahae'tdes» Der durchblätterte Knopf faltet fich zufammen. — Gatt. Copiis (Ateu- chns et Copiis Fab.), Onitis, Sifyphus, Aphodius, Lethrus, Geotrupes (Scarabaeus Fb.;, Trox, Golia- thus, Cetonia, Trichius, Anifonyx, Glaphyrus, Me- lolontha, Riitela, Hexodon, Scarabaeus (Geotrupes Fab.). 23. Fam. Lücaiiides. Der Knopf der Fühler gekämmt. — Gatt. Paßalus, Sinodendron, Aefalusr, Laroprima, Lucanus. G. Le regne anlmal d'/ßfihue (T apres fon orgamfation par Mr. le Cher. Cuvier. — Tome IIL contenant les Cruftacees, les Arachnides et les Infectes, par M. Latueille. Paris 1817. (chez Deterville;. 8 maj. pgg- 653. Wir fchliefsen billig an die Betrachtung des Wer- kes von Lamarck eine üeberficht des neueften Syftems Y a ' von 2^o X. Literatur, von Latrcille an, das den dritten Band von Cuvicrs Zoolcgie bildet, und das fehr vvefentüctie Vtrände- rungen erlitten hat. Die alteii. Familien lind fehr zu- fammm'Vf Schmolzen, und gröfstentheils zu Gattungen umgebildet, und die Gattungen werden wieder in UntcrgattiiPgen getheilt. Wir begnügen uns, eine 'Skizze des Syftems zu geben, mit Ausfchlufs der Kennzeichen, die man meilt auch in den fiüherii Werken Larreilles bereits aufgeteilt findet, und er- Uuben uns am Ende einige Bemerkungen über das Ganze. INSEKTEN. Erfte Ordnung. Myriapoda, Erfte Familie. Chilognatha. I. Gattung, y-ilus. — Untergattungen: GlomerJs, ]ulus, Polydesmus, Craspedofoma Leacb, PoUyxenus. Zweite Familie. Chllopoda, 1 . Gattung. Scolopendra. -— Untergatt. : Scutigera, Llthobius Leach (Scolopendra forficata), Scolopendra (Scolopendra, Crytops, Geophilus Leath). Zweite Ordnung. Thyfanuva, Erfte Familie. LepinnefJae. I. Gattung. Lepisma, — Untergatt. Lepis- ma, Machilis. Zwei- X. Literatur. 34« Zweite Familie. Pedurellae, I.Gattung. Podura, — Untergatt. Podura, SiDynthuriis. Dritte Ordnung. Parafita^ I. Gattung. Pedkulus. — Untergatt. Pedi- culus, Pvicinus, Vierte Ordnung. Suctoria. I. Gattung. Piilex, Fünfte Ordnung. Coleoptera. . E r fl e r , A b f c h n i 1 1. P ent amera, 1. Familie. Carnivora. Cuv. (Adephaga Clairv. ) 1. Zunft. Cicindeletae. I. Gattung. Ckindela. — Untergatt. Cicindela, Manticora, Megacephaia , Therates (Ci- cindela labiata), Colliuris. 2, Zunft. Carahict. 1. Gattung. Carabus. — Untergatt.: Anthia, Granliiptcrus, Brachinus, Lebia (Lebia, Cymindis Ltr. , Lamprias, Lebia, Dromius, Deme- trias Bonelü) , Zuphium, Galerita, Drypta, Agra, Odacaniha, Siagona (Siagona et Enceladus Bon.), Scarites (Scarites, Pafimachus, Carena Bon.), Clivina (Clivina et Dyfchirius Bon.Ji , Ozaena Oliv., Morio (Sarites nigerrimus HbflO, Ariftus (Ditomus Bon., Carabus calydonius Fab., interruptus Oliv.), Harpa- lusi 34* X. Literatuir. Ins, F^ronia (Zabrus, Pelor, Amara, Calathus, Poe- cilus , Percus , Molops , Abax , Ptcroftichus , Platys- ma, Sphodrus, Platynus , Dolichns, Lcmoftaenus , Anchomenus, Taphria, Epomis, Dioodes, Chlaenius, Oodes, Calliftns, Agonum , Dicaelus Bon., Stomis Clairv ) , Licinus , Badifter, Panagaeus, Cycbrus, Pamborns (P. alternans Ltr. n. fp. Auftralaf.); Calo- fonia, Carabiis (Procruftes et CiJrabns Bon.), Nebria CNebria et Alnporiis Bon), Omophron , Pogonopho- rus, Loricera, Eiaplirus Elaphrus, Notiophilus, Ble- thifa B /h), Bembidion, Trechiis, Apotomus (Scarites ruf US Hbft.) 3. Zunft. Hyärocaittharu I. Gattnno:. Dyticus. — üntcrgatt: Dyticus, Colynibetes Clairv , Hygrobia (Paelobius SchönhJ, Hydroporus Clairv. (Hyphydrus Latr.), Koteriis Clairv., Haliplus (Hoplitus Clairv, Cnemi- douis 111.). 2. Gattung. Gyrinus* IL Familie. Brachelytra Cuv. (Microp- tera Grvh.). I, Gattung StjphylhfiS. — Unter- gaft. : Oxyporus, Allrapaeus, Staphylinus, Pinophi- lus, Paederus, Evaefthetüs, Stenus, Oxytelus, Oma- lium (Omalium et Pieftes Grvh.), Proteinus, Le/^eua (Anthophagus Grvh), Alenchara (Aleochara et Calli« cera Grvh.), Lomechufa (Lomcchufa et Aleachora fam. III — VI,,. , Tachinus , Tachyporus, III. X» Literatur. 343 Iir. Familie. Serricorves, 1. Zunft. Buprcflides, I. Gattung. Bupreßis, — Untergatt.: Euprcflis CBupreftis et Trachys Fab.), Aphanifticus, Melafis, Cerophytum. 2. Zunft. Eiaterides* I. Gattung. Elater, 3. Zunft. Cebrtonltes. 1. Gattung. Cebrio, — Untergatt.: Cebrio, Hammonia (Obrio brevicornis Oliv), Rhi- picera (Hispa myftHcina Fab.), Daicillus, (Atopa Fb.), Elodes (Cyphon Fabr.), Scirtes lll, (Cyphones falta- torii), 4. Zunft. Lampyridet^ i. Gattung. Lampyvis. — Untergatt. J Lycus, Omalyfus , Lampyris» 2. Gattung. Tekphorus, — Unter- gatt.: Telephorus, Malthinus. 5. Zunft. Melyriäes, — Untergatt.: Melyris (Melyris et Zygia Fab.), Dafytes, Mala- chius, Drilus Oliv, 6. Zunft. Ptiniores, I. Gattung. Pt'inus, — ' Untergatt.: Ptinus, Gibbium, Ptilinus (Ptilinus, Xyletinus Latr» Sandalus Knoch.) , Dorcatoma , Anobium. 1* 344 X. Literatur. 7. Zunft. Hylecoeti (Lime - boisO — Untergatt.: Cupes , Lymexylon, Hylecoctus, Atrac- tocerus. 17, Familie. Clavicornes, I. Gattung. Ckrus. — Untergatt, : Ma/ligus, Scydmaeniiß, Tillus (Clerus et Tillus Fö.), Enopliura , Clerus (Notoxus , Trichodes , Corynetes Fab., Thanafimus, Opilo, Clerus, Necrobia Ltr.),. 7. Gattung. Hißer. (Hifter et Holo- lepta Payk.). 3. Gattung. Silpha. — Untergattung.: Necrophorus , Silpha, Agyrtes, Nitidula (Thymalus, Calobicus, Micröpeplus , Dacne, Jps Ltr. , Sphaeri- tes Duftfchm. , Cryptophagiis Hb., Peltis Fab.), Sca« phidium, Choleua (Catops Fb. Choleua et Myloechus Latr.). 4. Gattung. Dermeßes, (Dermclles et Mcgatoma.) 5. Gattung. Byvrhus. — Untergatt.: Throscus , Anthrenus , Chelonarium, Nofodendron, Byrrhus, Eimis (Limnius 111.), Macronycbus, Geori- fsus (Pimelia pygmaea Fb). 6. Gattung. Dryops, — Untergatt.; Dryops Oliv. (Parnus Fb.), Hydcra (PotamopKiliis Germ Parnus acuminatus Fab.), Heterocerus. V. Familie. Palpicornes, X, Literatur. 345 1 . Gattung. HydrophiJus Üntergatt, : Hydrophilus, Sperchaeus, Elophorus, Hydraena» 2. Gattung. Sphaerid'mm, — VI. Familie. LafnellicorneT^ 1. Zunft. Scarabae'ides* I. Gattung. Scarahaeus. — Unter- gatt.: Ccpris (Copris, Ateuchus Fab. Gymnopleunis 111. Sifypluis Ltr. ,' Onthophagus Ltr.), Aphodius, Lethrus, Geotrupes (Mcarabaeus Fab.), A^gialia, Trox, Oryctes (Geotrupes Fb-, Phileurus Larr.), Hexodon, Pvutelia, Melolontha (Melolontha et H'^p- lia lUg.) Glaphyrus, Amphicoma, Anifonyx, Goliaih, Trichius, Cetonia, Cremaftocheilus Knoch. 2. Zunft. LucaniäeT, 1. Gattung. Lucanus* — Untergatt: Sinodendron, Aefalus, Lamprima , Platycerus (Luca- nus et Platycerus LtrJ, Paflalus. Zweiter Abfchnitt. Heteromera» 'L Familie. Melafomata» I . Gattung. Temhrio. — Untergatt. : Erodius, Pimelia, Scalirns, Tagenia (Stenofis Hbft.), Sepidium, Moluris, Ttntyria, Hegeter, Eurychora, Blaps, Afida, Mifolarapus (Scaurus V'^iennenfis Sturm, Pimelia gibbula Hb.), Pedinus, Opatrum, Crypti- cus (Blaps glabra Fb.), Orthocerus, Chifoscelis La« marck, Toxicum, Tentbrio (Tenebrio et Upis FbOr IL 34^ X» Literatur. IL Familie. TaxicorneS* I. Gattung. Diaperis» — Untergatt.: Coffyphus, Heleus, Hypophlaeus, Diaperis, Trachys- celis, Eledona (Boletophagus Fab.), Cnodalon, Epi- tragus, Leiodes (Anifotoma Fab.), Tttratoma, Eu- ftrophus (Mycetophagus dermeftuides,) , Orchefia. III. Familie, Stenelytra. i, Gattung. Helnps. — Untergatt.: Serropalpus, Hall^menus, Pyfho, Helops, Kilio, Ciftela (Ciftela et Allecula Fab.). 2. G a 1 1 u n g. Lagria. — Untergatt. . Melandrya, Lagria, Calopus, Nothus (Osphyia III.), Oedeme a CNt^<-yclalis Fb.), Stenoftoma (Lcpturaro- ftrata Fb.), Pvhiuomacer. IV. Familie. Trachelidet. 1. Gattung. Pyrochroa, • — Unter- gatt. : Dendroides ^^Pogonocerus Fifch. Moscov. An.), Pyrochioa, Apalus. 2. Gattung. Mordella. — Untergatt.: Ripiphorus , Mordella , Anaspis , Scraptia. 5. Gattung. Notoxus. — Untergatt. : Notoxus (Anthicus Fb.), Steropes Steven (Odocantha tripuftulata Fb.). 4. Gattung. Horia, 5. Gattung. Melo'L — Untergatt. 1 Tetraonyx, Mylabris , Hycleus (Mylabr. impunctata Oliv., M. argentata Fb.), Cerocoma, Oenas, Me- loe, X. Literatur* 347 ioe , Canlharis CLytta Fb. 2onitis Fb. Nemognatha Illig. Sitaris Ltr.). Dritter Abfchnitt. Tetra m er a» I. Familie. Rhynchophoru 1. Gattung. Bruchus* — Vntergatt.; Rhintfimus, Anthribus, Brachus. 2. Gattung, y^ttelakif. — Untergatt.: Apoderus, Pwhynchites, Attelafaus, Apion. 3. Gattung. CurcuUo. — Untergatt.: Curculio (Brachyrhinus Ltr.), Lixus, Liparus (Cure, ^ermanus, gemmatus etc. Fab.^, Pvbynchaenus Fab., Cicnus (Cionus Clairv. , Orcheftes Illg. , Ramphus Clairv.), Brachycerus, Brentus, Cylas, Rhina, Ca- landra. II, Familie. Xylophagu * mit zehnglJedrigen Fühlern» 1. Gattung. Scolytus* — üntergatt.: Boftrichus Fb. (Hylurgus, Tomicus, Piatypus Ltr.), Hylefinus (Scolytus et Hylefinus Ltr.), Phloiotribus, 2. Gattung. PavffüS. — Untergatt,: PauCfus, Cerapterus. 3. Gattung. Boßvtchus, — Unter- gatt.: Boftrichus (Apate Fb.), Pfoa, 'Nemofoma, Cerylon, Cis. * * mit eilfgliedrigen Fühlern. 4. Gattung. Mycetophagusl 5. Gattung, y^gathiäium* 6. 348 X. Literatur. 6. Gattung. Trogoßta. — Untergatt.: Lyctiis, Ditoma, Colydium, Trogülita, Meryx, La- thridius, Silvanus. III. Familie. Platyfomata. 1. Gattung'. CuCujus — Untergatt.: Cu- tujuSj Uleiota (Brontes Fab), Parandra. IV. Fannilie. Longicornei, T.Gattung. Ceravibyx» — Untergatt. : Spondylis, Prionus, Lnmia (M-.cropus Thunb. feu Acanthocinus Hoffmgg. , Lamia Fb *; Saperda Fab., Gnoma Fb.), Callichrama (Cerambyx alptniis, mo- fchatiis , felrivus etc. FaB.) , Cerambyx (C. heros, Cerdo, Stenocorus garganicus, quadrimaculatus, fe- ftivus etc. Fb.), Callidinm (Callidium et Clytus Fb.). 2. Gattung, Necydalis. CMolorcbus et Necydalorum fpecies rufa , atra , praeuila Fab.). 3. Gattung. Stenocorus» — Untergatt.: Rliagiun), Liptura. V. Familie. Eupoda. I. Gattung. Crioterh. — Untergatt.: ;Megalopus , Orfodacne , Sagra , Donacia , Crioceris (Lema Fab.). VI. Familie« CycUc'u 1. Gattung. Hispa, (Hispa et Alurnus.) 2. Gattung. Cal'fida. (Caffida et Immati- dlum Fab.). ^ 3. *) Auch feine Cerambyces nebulofus, grifeus, bis- pidus etc. X. Litern tiu*. 349 3. Gattung. Chryjhmla. — Untergatt. : Clytlira, Chlamys, Cryptocephalus , Eumolpus, Co- laspis, ChryGmela Fb. (Paropfis Oliv., Dorypliora 111. , Helodes Payk ) , Galeruca (Galeruca, Crioceris, Adorium Fab ) , Altica. VII. Familie. Clavipalpi. I . Gattung. Erotylus. — üntergatt. : Erotylus (Erotylus et At-giihus Fib.), Triplax (Tri- plax et Tritoma FabO, Langana, Phalacrus. Vierter A b f c h n i 1 1. Trimera. l, Familie. Aphtdtphagu I . Gattung, Cocclndla. IL Familie. Fungicolu 1. Gattung. Eumorphus. — Untergatt : Eumorphus, Endomychus (Endomychus et Lycoperdi- na Ltr.), Dafycerus. Fünfter Abfchnitt. Dimer a. L Familie. Dimer a. 1 . Gattung. Pfelaphus. — Untergatt. : Pfelaphus, Chenninm. 2. Gattung» Clavlger* Anm. Nach Ledere de Lavais Beobachtu'ngen^ hat Demeftes Armadillo Degeer nur ein Fufff- glied, und wiJrde einen neuen Abfchnitt — Monomera — bilden. Sechfte 350 X. Literatur. Sechfte Ordnung. Orthoptera, I. Familie. Curforia. 1. Gattung. Füvficula, 2. Gattung. Blatta. 3. Gattung. Mantis. ■ — Untergatt.: Man- tis, Spectrum, Phasma, Phyllium. II. Familie. Saltatoria, I. Gattung. Gvyllus. — Untergatt.: Gryl- lus (Acheta Fb.) > Gryllotaipa , Tridactylns, Locufta, Pneumora, Truxalis, Acrydium (Gryllus Fb.) Tetrix (Acrydium Fab). Siebende Ordnung. Hei?itptera. Erfter Abfchnitt. Heteroptera. I. Familie. Geocortfae, I. Gattung. Gme^. ~ Untergatt.: Scu- tellera (Tetyra Fab.), Pentatoma (Edeßa, Aelia, Ci- mex, Halys, Cydnus Fab.), Lygaeus (Coreus et Ly- gaeiis Fab.), Alydus, Berytus, Myodocha, Miris, Acanthia, Syrtis CPhymata Ltr.), Tingis, Aradiis, Cimex CAcanthia lectularia Fab.), Reduvius, Zelus, Plojaria (Emefa Fab.), Leptopus, Salda, Hydrome- tra, Gerris, Velia. IL^Familie. Hyärocor'tfae. I.Gattung. Nepa.— Untergatt.; Galgu- lus (Naucoris oculata Fb.), Beloftoma (Nepa grandis, ruilica FbO> Nepa, Ranatra, Naucoris. 9. X, Literatur. 351 2. Gattung. Notonecta* — - Üntergatt» Corixa (Sigara Fb.)» Notonecta, Zweiter AbCchnitt. Homoptera. I. Familie. Cicadariae, 1, Gattung. Cicada. (Tettigonia Fb.). ■ 2, Gattung. FaJgora, — Untergatt: Fuleora, Flata, Iifus (Ifilis et Lyfcra Fab.), Derba, Tettigometra, Delphax (Afiraca l.tr). 3, Gattung. Cicadella. — ■ ITntergatt.: Aetalion, Ledra, Membracis CMembiacis, Centrotus» Darnis Fb), Cercopis, Tettigonia (Cicada et Jaflus Fab.;. IL Familie. Aphiäll 1. Gattung. Pfylla. -— Untergatt. : Pfylla, Livia. 2 . ^ a 1 1 u n g, Th.Yips* 2. Gattung, ^phls. '— Untergatt.: Aphis, Aleyrodes. . III. Familie. Galliiifecta. I. Gattung. Coccits» Achte Ordnung. Neuvoptera, I. Familie, Subnlicorncs, 1 . ■ G" a 1 1 u n g. Libeltühi, — Un tergatt. : Libellula, Aeshna, Agrion. 2. Gattupg» Ephemer a. IL iS2 X. Literatur. II. Familie. Planipennes, !• Gattung, Panorpa» — Untergatt.': Nemoptera, Bittacus,, Panorpa, Boreus (Panorpa hiemalis). 2. Gattung. Myrmekon. — Untergatt.: M/rnidon, Afcalaphus. 3. Gattung. Hemcrobtus, — UntergatL : Hemerobius (Hemerobiiis et Osmylus Ltr.), Semblis (Chauliodes, Corydalis, Sialis Ltr.). 4 . Gattung. Termes. — Untergatt. : Raphidia , Termes , Pfocus, 5. Gattung. PerJa (Perla et Nemoura Ltr.) in. Familie. Plicipennes. I. Gattung. Phryganea» Neunte Ordnung. Hymenoptera, Eifter Abfchni tt. Terebratitia. I. Familie. Securifera. Erfte Unterabtheilung. Te72threärineta* 1. Gattung. Tenthredo. — Untergatt.: Cimbex, Hylotoma, Tenlhrcdo, Lophyrus, Megalo- dontes (Tarpa Fb.), Pamphilius (Lyda Fb.) , Cephus (Trachelus Jur), Xiphydria (Hybonotus Klug.). Zweite Unterabtheilung. Urccerata, I. Gattung. Sir ex, — Untergatt.: Oryflus , Sirex (Sirex et Tremex Jur.)« X. Literatur. 353 II. Familie. Pupivora. Erfle Unterabtheilung. Ichfieiwwmdes. I . Gattung. Ichneumon. — Untergatt. : Pelecinns , Evania , Fotnos, Aulacus , Ichneumon (Ichneimion oiim. , Srephanus Jur. , Xorides Ltr. , Pim- pla, Cryptus, ß^flus Fab , Metopius, Alomya, Tro- gus Pzi., Peltaftes ill'g , Joppa , Ophiun, Bracon Fb., Microgafter, i>iga!phus, Agathis, Alyda Ltr„ Chelouus, Anomalen Jur.) Zweite Unterabtheilung. Diploleparia, I . Gattung. Cynips. -^ Untergatt. : Cynips» Encharis. Dritte Unterabth eilung. ChaktJiae. 1. Gattung. Chalch. — Untergatt. : Chalcis, Leucospis, Eulophus iDiplolepis Fb.,\ Vierte Unterabtheilung. Proctotrtipii. 1. Gattung. Bethylus» (ßethylus et Dryinus Ltr Codius Jur.). Fünfte Unterabtheilung. Chryfidides. i Gattung. Chryfis. — Untergatt, : Parnopes, Chryfis (Chryfis, Stiibum , Hedychrum, Elampus Spin. Euchraea LtrO , Cleptes. Zweiter Abfchnitt. Ac nie ata. Erfte Familie. Heterogyna. I . Gattung. Formica, — Untergatt. : Formica, Polyergus, Ponera, Myrmica, Atta, Cryp- tocerus. Band IIL Z 2* 354 ^' LifeL\uui\ 2. Gattung. Mutillä. — Unte-sjatt.: Do- rylus, Labidus, Mutilla (Mutilla, Myrmofa, Myc* inecodes Lati-. Sclerodermus Klug, Meihocus Ltr.). Zweite Familie. Fojfores, I. Gattung. Sphex. a. CScolietae). Unt-ergatt. : Scolia, Tiphia CTiphia et Tengyra Ltr.), Myzine Lfr. , Meria lilig. b. (SapygitaeJ, Untergatt.: Thynnus, Polochrum Spin., Sapyga. c. (SphegimaeJ, Untergatt. : Pompilus (Pompilus, Pep. fis, Ceropales Ltr, , Aporus Spin,, Miscus fam. 11. ]ur., Salius Fab.) Sphex (Sphex, Chlorion, Doli- churus, Pelopaeus, Podium, Pionaeus Ltr, Pep- fis Fb. Ammophila Kirbv). d. (^BemhocideiJ, Untergatt. : Bembex. (Monedula, Bembc'X Ltr. Stizus Jur.). e. (LarrataeJ. Untergatt.: Larra (Larra, Palarns, Lyrops,-Miscophus, Dinetus Ltr. , G -nius Jnr.), Aftata (Aftata et Nitela Ltr.) , Oxybelus , Gorytes (Arpactes et Nyflon ]ur.) Trypoxylon (Trypoxy- • Ion , Pifon Ltr. Apius Jur.). . f. (CrahronHesJ. Untergatt. : Mellinus (Mellinus, Pemphrcdon Ltr. Cemonus, Alyfon, Stigmus Jur.), Crabro, Philanthus (Philanthus et Cerccris;. Dritte Familie. Dtploptera. I. Gattung. Vespa. — Untergatt.: Sy- nagris, Enmenes (Ceramius, Odynerus , Discoelius, Eumenes Ltr, , Pterocheilus Klug , Rygchium Spin,, Zethus X. Literatur. 35^ Zethus Fab.) , Vespa (Vespa et Poliftes Ltr.) Mafa- ris (Mafaris et Celonites Ltr.). Vierte Familie. Anthophila* I. Gattung, ^ph. a. {/InärenetaeJ. Untergatt.: Hylaeus (Profopls ]ur.), Andrena (Andrena, Dafypoda, Sphecodes, Halictes, NomiaLtr., Melitta Kirby.). ■ b. (y^plariae). Untergatt.: Panurgus (Rhophites Spin. Syftrophus 111.) t Nomada (Melecta, Crocifa, Oxaea, Nomada, Epeolus, Pafites, Phileremiis, Ammobates Ltr.), Megachile (Coelioxys, Mega- cbile, Osmia, Antbidium, Stelis Ltr., Anthophora, Heriades Spin. , Cheloftoma , Ceratina Ltr.) , Xylo^ copa, Eucera (Eucera, Mclliturgus, Anthophora, Saropoda Ltr. , Megilla Fab.) , Centris (Epicharis, Acanthopus Klug), Eugloüa, ßombus, Apis, Meli- pona. Zehnte Ordnung. Lepiäoptera* Erfle Familie, Diurna, I. Gattung. Pap'iUo, — Untergatt.; Nym-, plialis (Morpho, Braffolis, Hipparcbia, Biblis, Mela- nitis, Libythea Fb., Satyrus, Vanefla Ltr.), Cetho« fia, Danaus (Pap. Midamus, Plexippus, Idea), He- liconius (Mechanites Fab.), Papilio (Equites Lin.), Parnaffius, Thais, Pieris (Pieris et Colias Fb.), Po- lyommatus (Lycaena , Thecia , Hesperia Fab.) , Ura- nia, Hesperia (Thymele et P?mphila Fb.)» Z2 Zweite 356 X. Literatur. Zweite Familie. Cr epuscularia. I. Gattung. Sphinx, — Unrergatt. : Cafl- nia, Sphinx (Sphinx et Sefta Fab), Smerinthus, Se- fia (Aegeria Fabr.) , Zygaena CZygaena , Ae^ocera, Thyris, Syntomis), Glaucopis (Procris, Atychia, Aglaope, Stygia). Dritte Familie. Nocturna, 1. Gattung. Phalaena. a» {Bombycttes'). — Untergatt. : Hepiolus, Cofius (Coflas et Zeuzera Ltr.), Bombyx. b. CNoctiio ■ BombycitesJ. — Untergatt. ; Arctia, Callimorpha. c. (Phalaemtes) — Untergatt.: Phalaena (Phalae- na Fb. Platypteryx LaspJ. d. (PyralidesJ, — Üntergatt.: Botys (Botys et Agloffa LtrJ. e. (NoduaelitesJ. — Untergatt. : Noctua (Noctua, Erebus , Herminia Ltr.). f. CTortricesJ, — Untergatt. : Pyralis. g. CTineaeJ. — Untergatt.: Lithofia, Yponomenta, Oecophora, Alucita (Adela Ltr.), Tinea, Galle- ria, Phycis, Ypfolophus (Alucita Ltr.), Crambus. h. {PtevophoritesJ. — Untergatt. : Pterophorus, Orneodes, Eilfte Ordnung. R/iipiptera. 1. Gattung. Xems: 2, Gattung, Stylops, Zwölfte X. Literatur. 357 Zwölfte Ordnung. Diptera, Erfte Familie. Tipulariae. 1 . Gattung. Culex. 2. Gattung. Tipula, a. C^tdicifurmesJ, Untergatt.: Tanypus, Ceratopo- gon, Pfychoda (Pfychoda et Culicoides Ltr.). b. OerrkolaeJ. Untergatt.: Tipula (Ctenophora, Kephrotoma, Ptychoptera Meig. , Pedicia, Tipula Ltr.), IJmonia (Erioptera, Limonia, Trichocera Meig,, Hexatoma Ltr.). c. (fungworaej, Untergatt. : Mycetophila (Myceto- phila, Anifopus, Sciara, Macrocera Meig. , Molo- brns Ltr.), Ceroplatus. d. Cfloraks). Untergatt. : Bibio (Hirtaea Fb. , Dilo- phus Meig.), Scatopfe , Simulium. Zweite Familie. Tanyfloma, 1. Gattung. Aßus, (Afilus, Laphria, Dafypogon, Dioctria, Gonypes, Hybos). 2. Gattung. Einpis. (Empidum familia Latr.). 3. Gattung. Cyrtus. (Veficulof. familia Latr.). 4. Gattung. Boinhylius. (Bombylior. fam. Latr.^. 5. Gattung. Anthrax, Untergatt.: Ne- meftrina , Mulio (Cytherea Fab.) , Anthrax. 6. Gattung. Tahams, (Tabanor. fara, Latr.). r. Gat- 358 X» Literatur. 7* Gattung. Dolichopus. Untergattung.: CaeiiDmyia CSicus Fab.), Pachyftoma , Mydas, The- reua (Bibio Fb.) , Leptis , Dolichopus (Dolichopus et Ortochile Ltr.). Dritte Familie. Notocantha. (Stratio- mydae Ltr.). I. Gattung. Strattomys. — Untergatt,: Hermetia, Xylophagus (Xylophagus , Beris Latr.), Stratiomys, Oxycera COxycera et Ephippium), Sar- gus , Nemotelus. Vierte Familie. Athericera. 1. Gattung. Conops. -^ Untergatt.: Co-] nops, Zodion, Stomoxys, Myopa, Bucentes. 2. Gattung. Syrphus, — Untergatt.: Rhtngia, Ceria (Ceria, Paragus, Pfarus Ltr.), Vo- ifucella ^SyrphusFab.), Erillalis, Elophilus, Syrphus CScaeVa Fab.;, Milefia. 3' Gattung. Oeflriis. 4- Gattung. Musca. — Untergatt.: Echi- nomyia (Tachina Fab ) , Ocyptera , Musca, Lispe, Phaüa (Thereua Fab.), Melanophora, Ochtera, See- nopinus, Pipunculus, Pliora (Trineura Meig.), Se- pedon CBaccha Fab..) , Loxocera , Lauxania , Tetano- cera , Calobata (Calobata et Micropeza Meig ) , Te- phritis (Tephritis et Dacus Fab.), Oscinis (Oscinis et Mofdlus Ltr., Scatophaga (Anthomyia Meig. pro parte, Scatophagarum et Muscarum fpecies Fabric), Thyreophora (Thyreophora et Sphaerocera Latr.), Acliias, Diopfis. F ünf te X. Literatur, 359 Fünfte Familie. Pupipara, 1 . Gattung. Hippoborca. — Untergatt» : Hippobosca, Ornithomyia , Melophagus. 2. Gattung. NjicUribia. Wenn wir diefes neue Syflem Latreilles mit fei- nen frühern, namentlich mit dem in den Confidera* tions generales aufgeftellten vergleichen , fo finden wir fo bedeutende ünterfchiede, dafs beide kaum fich vergleichen laffen, und dies jetzige Syrern als ganz neu errichtet anzufchen ift. Die Myrlapoda, Thyfanura und Paraüta, die vorher eigne Ordnungen der Arachniden bildeten, find als Ordnungen in die Clafle der Infekten verfetzt, die Tetracera find eben- falls ans der ClaiTe der Arachniden genommen, und in die Claffe der Crullaceen gebracht. Einen neuen Zuwachs hat die Clafle der Infekten durch die Ord- nung Pvhipjptera (S'repfiptera Kirby) erhalten, die auch wir lieber als eigne Ordnung anerkennen, als dafs wir fie mit Lamarck unter die Diptera rechnen müchten , und die ganze Art der Untereintheilung ift verändert. Die von Latreille früher befolgte Metho- de, die Unterabtheilungen immer durch pofitive und negative Glieder zu bilden , die offenbar einer natür- lichen Anordnung widerfprach, und faft fo viel Aus- nahmen als Regeln gab, ifi; verl äffen , und zugleich die Nomenclatur der fonftigen Claffifications - Stufen verändert. Die ehemaligen Familien find gröfsten- theils zu Gattungen verwandelt, und fo viel wie mög- lich auf Linneifche Namen zurückgebracht» die ehe- ma- 3^0 X, Literatur, maligen Gattungen bilden Untergattungen, und fehr viele alte Gattungen find eingezogen und mit Unter- gattungen vereinigt worden. Diefe von Cuvier in den übrigen Banden 'angenommene Methode war da- her gleiclifam vorgefchrieben, und wir können mit Latreille über deren Annahme nicht rechten , müliea aber frei geftt-hcn, dafs diefe Methode nicht mit un- fern Anflehten übereinftimmt. Jide Claffifications- Stufe mufs als ein für fich beftel.endes Ganzes, mit einem beflimmten Wertiie gedacht \a erden, und man Sil über die Wethbegjiffe von Kv\ch, Clilie, Ord- nung, Gattung, Art, Abänderung ziemlich einig. Nur die Ausdrücke Famil-e, Sipplcbaft , Zunft u. f. w. wurden zeither bald für Unterab'heilungen der Gat- tungen , bald für Unierabtheilungen höherer Stufen gebraucht, fo febr auch es zu wünfchen wäre, dafs man fich über diefe Begriffe einigen, nnd ihnen einen bellimmten VVerth beilegen könnre. Die Gattung war eine Gruppe von Arten, die keine wefentliche Unter- ^abtheilung zuliefs , und ihren eigenen Lautnamen er- hielt, der im Singular gefetzt, mit dem Beinamen der Art ausgefprochen wurde. So find des Verfs. Unter- gattungen alfo wahre Gattungen, und wenn wir es genau betrachren, fo giebt die hier angewendete Methode uns eine Veränderung der Nomenclatur, die zu nichts Wefentiichem führt, und nur Verwirrung hervorbringt. Zwar könnte man erwiedern, dafs Lmnee zuerft die aufgeftelltrn Clallifications -Stufen gebildet, und dafs mithin das als Gattung betrachtet werden muffe, was Linnee fo benannt habe, aber hier X. Literatur. 36r bier kommt es nicht darauf an, was Linnee Gattung genannt hat> fondern was er der Gattung für einen Werth beigelegt wiffen wollte. Ihm war die Gattung eine natürliche Gruppe fo nahe verwandter Arten, dafs fie von felbfc fich erkennen liefs, und ihr Cha- rakter follre nicht von aufsen auf fie getragen, fon- dern in ihr felbft aufgefucht werden (Linn. Phil. bot. §. 159 |69.)» Wir wiffen, dafs Linnee in der En- tomologie nicht fo viel geleiftet hat, als in der Bota- nik und andern Ordnungen, und nur aus einer allgC' meinen Vergleichung der Art der Anwendung feiner Grundfätze, verbunden mit Berückfichtigung des da- maligen befchränkten Znilandes der Kenntniffe, ksno uns fein Begriff deutlich werden. Da leidet es denn kaum Zweifel , dafs fein Gattungs - Begriff derfelb© war, den noch jetzt die Naturforfcher zu Grunde legen, wenn wir anders von den vielen unnöthigen, neu errichteten , nur auf unbedeutenden Verfchieden- heiten gegründeten Gattungen abftrahiren. Auch wird Latreille nicht in Abrede feyn können, dafs er oft nicht recht einig ift, was er als Untergattung, was er als Unterabtheilung der Untergattungen wieder» und was er als Gattung im hier gebotenen Sinne be- trachten foil , ja , wenn wir das ganze Syftem mit lo- gifcher Strenge durchgehen wollten, fo follte es uns nicht fchwer fallen, zu zeigen, dafs manche Unter- gattungen eben fo grofse Verfchiedenheiten unter einander zeigen, als manche Gattungen, und dafj überhaupt der effentielle Werth jeder Stufe nicht im- mer beibehalten ift. Doch 362 X. Literatur. Doch abgefeben von diefer Entgegnung , die, wie gefagt3 (ich fall auf einen Streit über Nomencla- tur zurückführen läfst, fo bleibt diefem Werke doch immer das Verdienft, eine Menge Gattungen fchärfer befdramt, eine Menge überflüffiger Gattungen einge- zogen, und die Wißenfchaft mit neuen Anlichten be- reichert ^n haben. G» D'iptera Sueciae, defcripta a Car. Frid. Fall^n^ Hift Nat. Profeff. reg. et ord. in Academ. Lundenfi. Voll. Lundae 1^14 — 1817. 4» Die verfchiedenen in den Jahren 1814 — 1817 vcn dem Verf. herausgegebenen Diflertationen , wel- che Monographien einzelner Gattungen fchwedifcher Zweiflügler enthielten, hat der Verf. durch einen be- fonders gedruckten Titel zu einem zufammenhängen- den Werke vereinigt, und eine unter dem 7. Jun» 38*7 erfchienene D ffertation, unter dem Titel; Dis- pi fitio Dipterorum fynoptica, bildet jetxt Einleitung und Vorrede, und vereinigt die verfchiedenen einzel- nen Abhamilunpen zu einem Ganzen. Der Verf. th.ilt die Zweiflügler in zwei Abtheilungen: i^ Dip- teia antennis parum articulatis und 2) Diptera anten- nis multiarriculatis. Die erile Abtheilung zerfällt in zwei Abfchnitte: A) Area alarum angularis adeft, vel li deeil, feta antennarum efl: aut nulla, aut termina- lis. B) Area alarura angularis nulla. Seta antenna- rum feroper dorfalis. Der erile Abfchnitt iil es, der X. Literatur, 36} - gegenwärtigen erften Band ausmacht, und In ihm find folgende Familien, nach der vom Verf. aufgeftellten Folt^e, in einzelnen Difiertatioiien, monographifch bearbeitet» i) Tabann und 2) Xylop/iagei («817^, ^'^ y^nthracides (•814.)» 4) Platypezinae und ^) Boinbylarn ( 1 8 1 5«.") v ^ ) ^fili<^'^ ( 1 8 1 4.) » 7) Empi- diae (1815 und zwei Fortfetzungen i8i6.), 8) Stra* tiomydae (1817.)? 9^ Syrphict (1816. zwei Diüert.), 10) Scenopinii und 11} Conopfartae (18 17.) a. Spechnen mvam Hemtptera disponendi methodum exhibens. Praefide Car. Fr. Fallcn. Lundae 1814. 4- pagg- 26. In zwei Dlfllertationen liefert uns der Vf. feine Eintheilung der Halbfiügler, die wir im Auszuge hier mittheilen, da diefe kleine Schrift wenig in den deut- fchen Buchhandel kommen mö;:hte. Sectio I. Alae decuffatim impofitae. Divifio I. FvoTittroßves* Fam. T. Cimicidei. Membrana hemelytrorum decuflatim incumbens. Tarfi triarticulati. Ge- nera Canopus, Tetyra, Cydnüs, Aelia, Halys, Cimex, Edcfla , Coreiis, Alydiis, Coriius (Co- reus crafficornis Fab. Lygaeus HyoscyamiJ, Pyrr« hocoris (Lygaeus apterus), Lygaeus, Anthoco- ris, Geocoris (Salda grylloides, atra Fb.), Sal- da» 364 X. Literatur. da, .Ph^.tocoris CMiris laevigatii?, fcriptus), Cap- fus, Miris, Aradus, Syitis, Acanthia, Tingis, Reduvius (Reduvius et Zelus Fab.), Hydrome- tia, Emefa, Gerris, Berytns. Fain. a. Hydrocorhia. Membrana hemelytro- rum nervofa. Tarfi 1 — 2 articulati. Genera: Ranatra, Nepa. Farn. 3. Naiicorides. Membrana heraelytrorum enervis. Tarfi 2 articulati. Genera: Naucoris, Notonecta, Sigara, Divifio II. CoUiroflres. Farn. 4. Ctcadariae, Hemelytra fiibcoriacea, per futuram rectam conniventia. Thorax limbo collari deflitatus. Genera: Centrotus, Darnis, Membracis, Ledra, Cercopis, Cicada, Jaflus, Ulopa (UI. fcanica, obtecta Fallen feu Cercopis Erycae Ahr. Fn.) Fara. 5. Tettigonides. Hemelytra membranacea, per futuram rectam conniventia. Thorax limbo collari auctus. Genera: Tffus, Tettigonia, Ful- gora, Flata, Lyftra, Derbe, Delphax, Sectio IL Alae non decuffatim impofitae. Fam. 6. Chervndes. Roftrum pectorale. Alae deflexae^ nervo hemelytrorum coflali fimplici. Genera: Pfylla, Chermes. Fam. 7. y^phtdiae Pvoilrum frontale. Alae 4 erectae nervo coltali duplici. Genera : Aphis, Aleirodes. Fam. X. Literatur. 365 Farn. S- Cocct^es. Rolbum pectorale. Hcmely- tra nulla. Alae dup.e abdoiuine longiores, in fe- mina nullae. Genera: Coccus, Dortheiia. Fam. 9. Thripßdes. Roftrum abfconditnm , ob- foletiim. Aiac quatnor horizontaliter incuniben- tes, abdomine angulliores et breviores. Genus: Thrips. Der Verf. begnügt fich die einzelnen Faiuilien und Gattungen zu diagnofiren , ohne weitere Angab© der Arten, und bezieht fich auf feine Monographien diefer Claffe *), man findet aber bei Angabe der Ge- nitalien, des Aderverlaufs der Membran an der Spitze der Deckfchilde u. f. w. Belege von der Schaiflich- ti^^kf'it und der genauen Unterfuchung des verdienten Verfaflers. G» Monngvaphta Cimicmn Suecme. Auetore C. F. Fallcn, Ph Mag. Bot. Demonftr. ord. Haf- niae. 1x07. g. pagg. 123. Dies Werkchen, welches bereits im Jahre 1807. erfchien , wurde von den Entomologen weniger be- achtet, als es verdient, und fehlen namentlich nur wenig in den deutfchen Buchhandel geI poftice anguftiori , ater , ob- fcurqs, X. Literatur. 371 fcurus, elytris fiilcatis, trunculo*) convexlnsculo fub« ovalii corpore elongato. II« Unterfamilie der Anthien. Gatt,: An- thia. 0 ^* '-2 guttata n. fp. nigra, trunculo obovato, elytris fubfulcatis, punctis fex margineque ante apicem albis» In Arabien. 2) A, 2 guttata D. fp. elytris quadriftilcatis , nigro fusca, abdomine oblongo, elytrorum fulcis grifeo villofis, tertio an- te medium puncto albo. Vaterland unbeflimmt 3^ A* Jo fulcata n. fp. coleoptris decem fulcatis , nig- ra, thorace inaequali punctato, dorfo glabro, ely- tris fulcis grifeo villofis, immaculatis, futura apice integra. Vaterland unbeftimmt. An Anthia villofa Schönherr? Gatt* Hellvo. Zahnlofe Kinnbacken. Hornige, gewölbte, breite, gerundete Zunge, ohne Nebentheile. Lippe mit verlängerten fpitzigen Lap- pen, an der Ausrandung mit einem kurzen einfa- chen Zahn verlehen. Deckfchilde an der Spitze jäh «bgefchnitten und die letzten Hinterleibs Ringe un- bedeckt. Einzige Art H. coßatus in Neuholland. IIL Unterfamilie der Siagonen. Gatt.'. Sia» gona. OS. rufipes 2) S>. fiucipes nov. fp. aptera nigra, pedibns fuscis, trunculo fubquadrato, thorace trifulcato. In Egypten. 3) S. deprefla. (Galerita depreffa Fb.) 4) S. plana nov, fp. alata nigra , tho- race trifulcato, pedibus rufis. In Ollindien. Gatt.: Enceladus begreift eine Art, £• gygas , ein In- ^ Aas fekt *) Unter trunculus verlieht Bonelli den gefammten Hinterleib. 372 X. Literatur» fckt von dem Habitus der Anthia rrifixlllofa, aber ab- geplattet und ganz fchwarz, die DecklV iiue geltrcifr. IV. Unteifamilie der Scariten. Gatt : Sca- ritesi i) S. gygas Fb. InAfrica. '2) S. Pyrac- mon Bon. (S. gigas Pvoff Oliv.) im fü llichen Euro- pa, und zcither mit vorigem vcrwtchfclt. 3) 5". Polyphemus n. (]). ater, elytris fulcatis , fulcis obfo- lete punctatis, punctis discoidalibas o — 3. In Por- tugall, Aegyp:en, Syrien. 4) S. quadratus Fb. 5) S faxiCöla n. fp. nigcr, capite utrinjqüe unifulcato, levi, elytris punctulato fublldaiisj tibiis interniediis fpinis aequalibus, antennis extrorfum ferriigincis. In Syri£?n unter Steinen. 6) S. fulcatus Fb. 7) S. fub- terraneus Fb 8) S fubtcrreus nov. fp. piceus, niti- dus, fupra obfcurior, fronte foveolisqne Kvifilmis, elytrorum ftriis profundis, levibus, antennis ft-rru- gineis. In Nordamerika. <>) S. glahratus nov. fp. fronte utrinque ftriata , elytris levifiimis, puncto ante apicera impreffo, tiblis anticis bidenticulatis, inter- niediis fpina fuperiore minuta. Wahifcheinlich in Amerika. 10) S. poUttiS rov. fp. fronte foveolisque frontalibus levibus, thoracis canaiiculo, elytrornm- que ftriis punctisque obliteratis, corpore fubcylindri- CO atro. Vaterland unbefrimmt. i 0 S. indus Fb. 12) S, orientaUs n. fp, fronte media occipiteque Ic vifllmis, elytris punctis discoidalibus 5, ftriis thora- cisque canaiiculo leviffimis , corpore convexiuscnlo atro. In Oftindien. 1 3) S. planus n. fp. fronte me- dia leviffima, occipite punctato, elytris punctis discoi- dalibus 5, ftriis thoracisque canaiiculo punctatis, cor- X. Literatur. 373 co-pore deprefTo atro nitido. In Egyptcn und Syrien, 14) S. Urrkola n. fp. fronte tota ilriolata, elytris punctis dnobus imprelTis, ftriis iitrinque crcnulatis, thorace canaliculo levi, corpore convixiusculo nigro. An den fandigen Ufern des mittelländifchen Meeres in Provence. 15/ 5*. areiiarkiS nov. fpV fronte tota ftiiolata, elytris pnnctis iniprefiis pofdcis i — 2, tho- racis canaliculo fübcrennto, elytrorum (Iriis puncta- tis, corpore convexiusculo , atro, nitido. An den Weftküften Italiens. 1 6) S. mamus n. fp. fronte media occipiteqne levibns, elytris pnnctis discoidali- bus 3, qnornm fecundr.s ad \ elytri, ftriis thoracis- que canaliculo levlfiimis, corpore convexo, nigro, nitido. Vaterland unbeAimmt. 17) S. gagates nov. fp. fronte media occipitcque levibus, elytris pnnctis discoidalibus 3 , qnorum fecundus ad ^ elytri , ftriis thoraceque canaliculo Icvifrimis, corpore convexo atro nitido. In Nordamerika. IS) S levigatus Fb. (S. fabulofiis Olivier). 19) S. Thelomnßs v\ov, fp. fronte utrinque ftridata, ater, elytiis punctato (Iria- tis, piinctisque düobus poftxis discoidalibus impreffis. Bei Toiilon. Gatt.; Pafimachus r) P. depref- fiis. (vScar. depreffus Fabr. Oliv ). 2) P. niargina- tus (Scar. marginatus F.;br. Oliv.). Gatt.: Care- fjutn. Einzige Art C cyaneum (Scar. cyaneus Fab. Oliv.). Gatt: Cl'iuina, i) C. arenaria Latreille. 2) C. lübata n! fp. thorace quadrato, picea, elytris punctato fti'iatis, punctisque qnatiior -discoidalibus im- prefiis, femoribns anticis fiibtus dilatato bilobis. In Bengalen. 3) C picipes n, fp. thorace quadrato, atra. 374 X. Literatur» atra, nitida, pedibus piceis, antennis grifeis, elytris punctato ftriatis. Vaterland unbekannt. 4) C gib- ba Ltr. 5) C. thoracica Ltr. 6) C. arctica Paykull, Gyll. 7) C biviacuhta n. fp. thorace globofo, viri- di - aenea , antennis pedibusque riifis , elytris intus ftriatis, ante apicem macula magni obliqua discoi- dali flavescente. An der Rhone. 8) C. dyfchiria »ov. fp. thorace glcbofo, nigra, tibiis rufis, anticis extns fiibpalmatis, elytris punctato ftriatis, apice le- vibus. Bei Turin. 9) C. tranquebarica n. fp. tho- race transverfo fubglobofo, nigra, pedibus rufis, ely- tris totis punctato ftriatis. In Tranquebar. G. Synonymia inßctormn , oder Verfuch einer Sy- nonymie aller bisher bekannten Infekten, nach Fabricii Syftema Eleutheratorum etc^ geordnet, von C. J. Schöniierr, König!» Schvved. Commercien - Rathe etc. Erüer Band. Käfer. Dritter Theil Hispa - INIolorchus. Upfala bei Bruzelius 18 1?» 8. maj. pag. 506. Appendix ad C y. Schönherr Synonymkm in* Jectorufu, Tom. I. Pars 3. fiftens defcriptio- nem novarum fpecierum. pag. 266. cum tabb. aem coior. II. Nach einer langen Paufe liefert uns der Verf. die von allen Freunden der Entomologie fehnlichft er- X. Literatur. 375 erwartete Forffetzung feiner mit Recht gefchätzten Synonymie, die zur Erleichterung des Anfchaffens auch an Strasburger, Berliner, Göttinger, Hambur- ger, Leipziger, Nürnberger, Tübinger, Wiener und Weimarifche ßuchhandhingcn verfendet worden ift. Der Plan der Bearbeitung ift im Ganzen derfelbe, wie in den frühern Bänden , doch ift jetzt bei jeder Art das Vaterland angegeben, und die Befchreibun- gen der neuen Ar|en flehen nicht mehr als Noten unter dem Text, fondern find zu einem befondern Bande als Appendix vereinigt worden , der 277 neue, rheils von Gyllenhal, theils von Dalman, theils von Afzelius, Billberg, Swartz, Paykull, Steven und vom Verfaffer fehr genau befchriebene Arten liefert» Wer die Schwierigkeiten kennt, welche mit Ausein- andetfetzung der cntomologifchen Synonyme verbun- den find , wird von einem folchen Werke nicht ver- langen, dafs es vollkommen fehlerfrei fey, und dem Verf. das Zeu^nifs eines ungemein grofsen Fleifses und einer gewiffenhaften Sorgfalt willig geben. Die einzelnen Bemerkungen , die wir hie und da zu ma- chen hätten, haben wir für rathfamer gefunden, dem Verf. felbil mitzutheilen , um fie bei fpätern Nach- trägen zu benutzen! als fie hier aufzuführen. G. 0/2 the gener a and Jpecles of eprohoscideous infectf^ and on the arrangement of oeftrideous in- fects, by Dr. Leach. From the Memoire of the Wernerian Natural Hiftory Society. Edin- 37^ X. Literatur. Edinburgh, printed by Neill et Comp, ig 17. 8 pügg. 20. et 2. mit 3 illum. Kupft. Der für Entomologie immer thätige Verfaffer wählte fich in dii fer kleinen Schrift die Diptera epro- boscidea zum G<'gen{land einer genauem Unterfti- chung, die um lo erwünfchtcr iA, da diefe Familie nur von wenig Entomologen beachtet wird. Nach Angabe des Fi^milien Charakters aus Latreille, folgt eine Stirpium gcnerumque Synopfis, auf diefe die Charäcteres ftirpium et generum , dann eine Sy- nopfis fpecicrum und zuletzt die defcriptiones et fy- nonymia fpecierum. Die angenommenen Gattungen find: 0 Hippoboica auct. , 2) Feronia nov. gen., die fah durch vollkommene Randzellen der ftumpf gerunde'.en pjügel, Mangel der Nebenaugen, zwei- krallige KUuen , und ein, vorn für die Aufnahme des Kopfes ausgerandetcs Halsfchild unterfcheidet. Es' find drei neue exotifche Arten befchrieben 3) (?r- mthomyia Oliv, Ltr. 4) Stenopteryx nov. gen. Ein- zige Art Hippobosca hirundinis Linn. 5) Oxypte- rum nov. gen. wohin Ornithomyia pallida Oliv. (Schaff. Icon. 53. f. 12;) und eine neue Art Oxypt. Kirbyanum. 6) Melophagus Latr. Auf den beige- fügten Kupfertafeln find die Arten recht fauber abge- bildet. Angefügt diefer Schrift ift noch ein einzel- nes Blatt : on the arratigevient of oeßytdeus 'mßcts, nach welchem Oeilrus bovis Linn. ( Equi Clark), haemorrhoidalis Linn. und eine neue Art die Gat- tung Gaßerophilus bilden. G, ' The X Liferatur. 377 The Zoolcgical Mifcellany , being defcriptions of new, or interefting animals, by Wil- liam Elford Leach, M. D. f. L. S. et W, S. etc. liluftrated with coloured figures drawn from nature , by R. P. Nodder, aninnal- painter and draftsmann in natural - hiftory. gr. 8. Vol. II. London 1815. Vol» 111. 1817. Von diefem Werke, deiTen erüer Theil bereits in unferm Magazin angezeigt wurde, ift nun der 2, und 3. Bd. erfchienen, und Plan und Behandlungsart gleich geblieben. Der Zweite Band enthält 154 Seiten, einen fyftematirchen und allgemeinen Index, nebft Tafel 6i — 120, der dritteBand 151 Seiten und allge- meinen Index, nebft Tafel 121 — 150. Der Preis jedes Bandes ift i Pf. 11 Seh. Wir heben hier eine Anzeige des entomologifchen Inhalts aus. Zweiter Band. S. 25. 26. mit Taf. 70. Genus ActiaS* In diefe Gattung ftellt der Vf. zwei Arten, 1) A. Luna. Cram. Tab. II. f. A., 2) A. Selene. Phal. Luna Cram. tb. 31. f. A. B. Wirklich find diefe beiden Arten, die Fabricius und Gramer vereinigen, wefentlich verfchie- den, und finden fich auch bereits in der Helwig- Hoflmannseggifchen Sammlung unter obigen Namen getrennt. Luna, in Nordamerika einheimifch, Sele- ne in Oftindien, bei letzterer find die Oberflügel ftär« ker fichelförmig gebogen, der Augenfieck hängt mit dem 378 X. Literatur. dem Vorderrande nicht ziifammen, und der Hinter- rand aller Flügel ifl: ohne rothen Saum. — Uebri- gens ftch: n diefe beiden Arten wohl befler als Familie in der Gattung Saturnia Ochfenh. S. 44. m. T. 75. Rutela vtrtät • aenea Leach. Melolontha viridi- aenea Donov. Jnf. Nov. Holl. viri- di aenea, punctulata; elytris bafi punctatis : punctis in ftrias fubdigellisi anttnnis pedibusque caftaneis: tailis nigris. . Rutela v'mdt ■ tarßs Leach. fubcaftaneaj thorace fcutelloque aeneis, elytris punctatis, punctis in ftrias digeflis, tarfis viridibus. Beide Arten aus INeuholland. S 83. 84. m» T. 89. Genus Macropus Thunb, ( Acanihocinus Hoffiusegg. ) Der bekannte Ceranibyx longimanus wird hier als Macropus pictus autgellellr. S. 85. 86. ra. T. 90 f. I. Necrophorus amerl- canus Oliv, grandis Fab. Syft. El. fig. 2. N, Piediatus Fab. Beide aus Nordamerika. S 87. S8. Genus Nec'rodes Leach» Die englifchen Entomologen Leach, Kirby, Spence und Wilkin trennen jeUt diefe Gattung, zu welcher Sil- pha littoralis Fab. gehört, von Silpha. S. «>3. 94. m. T.93. Genus Calefoma, Ab- gebildet ift C. fcrutator. S 95. 96. m. T. 95. Genus P et alura Leach, Eine mit Aeshna Fab. nahe verwandte Gattung, mit Belchreibui.g und Abbildung einer neuen neuholländi- fchen Art, P. gigantea : alis hyalinis inunaculatis, flig- X. Literatur. 379 ftigmate pterigoftiisque atris , margine antico antico albido. S. 97 — 99, m. T. 94. — Fig. I. Panorpacom- viun'ts, Fig. 2. Pa7iorpa affinis Leach. alis hyalinis, pterigoftiis, maculis apiceque fufcis; cofla obfcure te- ftacea; thorace maculis pedibusque teftaceis. Habitat cum praecedente. Fig. 3- Panorpa Scorpio. S. III. 112. m. T. 100. Genus Mutilla. Ab- gebildet mas. fem. M. coccineae» S, 124. m. T. 105. Ceramhyx virens Linn. S. 131. 132. m. T. 109. Genus Epeira» Be- fchrieben und abgebildet E, gigas : thorace nigro, difco margineque ferrugineis, palpis pedibusque ru- fefcentibus nigro annulatis, abdomine albido : medio lineis duabus aogulatis poftice convergentibns brun- neis. S. 133« 134. m. T. HO. Genus Nephila Leach. Eine neue Spinnen- Gattung, gebildet aus der chinefifchen Aranea maculata Fab. S. 144. T. 115. Cic'mdela quaärilineata Fab. Dritter Band. S. 31. Clsiiiis Miriapoda. Der Claflen- Charakter ifl: : Caput amennis 2; mandibulis 2; ma- xillis 4 confluentibus in labium inferius transformatis» Corpus multiarticulatum ; fegmentis omnibus pedige- ris. Nun folgt bis S. 4^. die Eintheilung diefer Claffe in Ordnungen und Gattungen, mit Angabe einer oder einiger dahin gehöriger Arten. Ordö 38o X, Literatur. Ordo I. Chilognatha* Anfennac 7 arti- culaiac. Pedes breves. Corpus faepius cruftaceiim» Genus i. Glomeris, Sp. i) Gl. mar^^innta tb. 132. Oniscus zonatus Pzr. Genus 2. J dus. Sp. 1) J. fabulofas. 2) J. Londioenfis Lrach tb. 133, 3) J. jiiger Leach. Linn. Trans. 4) J. terreftris. 5; ], punc- tatus Leach. 6) J. pulchellus Leach Linn. Trans. 7) J. pufillus Leach Linn. Trans. Genus 3. Crapedo- foma Leach. Sp. 1) C. Pvawlinfii. tb. 134 f. i — 5. 2) C. polydesmoides. tb, 134. f. 6 — 9. Genus 4. Polydesmus L;itr. Sp. 1) P. complanatus. tb. 135« Genus 5. PoJyxemis Latr. Sp, i) P. lagiirus. (Sco- lopendra LinnO tb. i3> ß. Ordo IL Syngnatha, Antennae 14 arti- cr.latae et ulrra. Pedes elongati. Corpus depreffum coriaceum aut inembranoceum. Genus I» Cermatia Illg. Sp. 1) C» livida» tab. 136. Genus 2. Luhobms Leach. Sp. i) L. forficatus (Scolopendra anct.) tb. 137. 2) L. variega- tus Leach Edinb. Encycl. et Linn, Trans. 3) L. vulga- ris Leach 1. c. Genus 3. Scolopendra. Sp, i. Sc. iDnrfitans Donov. 2) Sc. alternans Leach tb. 138. 3) Sc fubfpinipes Leach Linn, Trans. 4) Sc. trigonopoda Leach. 5) Sc Gigas Leach. Linn. Trans. Genus 4. Cryptops. Sp. 1) C, hortenfis Leach 1. c. tb. 139. 2) C. Savignyi (habitat in Muf» Britannici horto^. Genus 5. Geophtliis Leach. Sp. i. G. carpophagus Leach. Linn. Trans, wird von Banks für Scolopendra electrica gehalten, 2) G. fubterraneus, Leach I. c. 3) G» X. Literatur. 3St G. mantimus. tb. 140. f. t. 2. 4) G» acuminatus L. Linn. Tr. 5) G- longicornis. tb. 140. f. 3 — 6. S. 46. 47. Giobt eine Elfitheihitig dzr fpinnmaV' tigen Infekten (Ai'achniJeiJ in folgende Famiiien: I. S-orpiüiiidea. II. Tarantulidea. IIL Phalangidea, IV. Solpugidea. V. Aranidea. S. 4S — 5 3» Charakterißrung der Gattungen der Familie Scorpiomdea ; mit ßclchreibung der zu den Gattungen Chelifer und Obifiiim gehörigen briti- fchen -Arten. Familia Scorpionidea. Genus 1. Ciie- lifer. Gen. 2. Obifium, Gen. 3. Scorpio. Gen. 4» Biitlins. Zu Chelifer find fünf Arten (t 142.) und zu Obi- finm drei Arten (t. 141.) aufgeführt. Angehängt ili: eine Befchrcibung und Abbildung des Buthus occitani- cus, Scorp. occitanicus Lütr. S. 54 — 56. Befchveibung von drei zur Gat- tung Phthiridmn Olfers ii. Leach^ Nycterihia Lntr^ gehörigen Avten. 1) P. Blainvilii. 2) P. Hemanni (Hippobosca vefpertilionis Schrank Fa. boic). 3) P, Latreillii (Nycter. Vefpertilionis Latr. Gen j Den folgenden Inhalt diefes Bandes habe ich meinem Mitherausgeber zur Anzeige übertragen. Z. g. S. D^r dritte Band der Zoological Miscellany bereichert die Entomologie mit einer grofsen Menn;e reuer Ordnnngen und Gattungen, die zwar den Ur- heber als kenntoifsreichen, thätigen Entomologen beurkunden, aber bei weitem nicht alle den Beifall der 382 X. Literatur. der Zeitgenoßen erhalten werden. Je mehr wir felbft des Verf. rühmlichen Flt-ifs , und ftinen Eifer für die Entomologie achten , defto ernfter muffen wir auch fein Beftreben , die Abtheilungen und Gattungen ohne Noth und ohne zureichenden Grund vielfach zu zerfpalten, tadeln. Wenn folche Meifter in der Wiflenfchaft , wie Leach, fich folche Eiiigriffe und Aufhellungen erlauben, was foU die Critik dann den Jüngern fagen? Eine einzige, gut begründete, nach allen Eigenthümlichkciten durchgeführte und darge- legte Gattung hat für die Wiffenfchaft mehr Werth, als ein ganzes auf einzelnen, wjllkührlich bald hier bald dort ausgehobenen Merkmalen gefchaffenes Sy- ftem; das eben durch eine folche Erbauung aufhört ein wifienfchaftliches zu feyn und in fich felbll zu- famineDfällt. Wir können nicht alle von dem Verf. angege- benen Abfchnitte genau durchgehen, weil fie felbft nur Abriffe keines weitem Auszugs fähig find, und unfere Anzeige ftärker ausfallen müfste , als die Abhandlungen felbft, aber damit unfer Tadel nicht unbegründet fcheine , mögen einige genauer gewür- digt werden, und von den übrigen die Inhalts- An- zeige hinreichen. S. 57 — 60. N. XVI. Ofi the Characters of the Clafs Infecta and of the orders cowpoßug it^ der allgemeine Charakter der Infekten iit nach dem Verf.: „Corpus tripartitum , e capite thorace abdo- mineque conflans. Caput a thorace didinctum , ocu- lis 2 : antennis 2 : mandibulis 2 : labio e maxillis ex- X. Literatur. 383 exterioribus confluentibns efformato. Tliorax fexpe- datus, faepe alatus. Abdomen articnlatum. Tra- cheae pro refpiratione. *' Wie viel läfst fich hier nicht gegen die aus den Kinnbacken und dem Mun- de hergenommenen Unterfcheidungs- Merkmale ein- wenden! Wer wird dem Verf. ohne weitern Beweis zugeben, dafs bei den Schmetterlingen die fögenann- ten Tafter als Kinnbacken betrachtet werden dürfen? Geftalt, Art der liewcgung und ihre Funktion fpre- chen dagegen. Die folgende Ordnungseintheiinng der Infekten hat Leach bereits vor einigen Jahren im 9. B. der Edinburger Encyclopädie, und fpäter mit einigen Abänderungeo im i. Snpplementbande der En'cyclo- paedia britannica bekannt gemacht. Subclaffis L Infecta Ametabolia, Infecta transformatione nulla. O r d o I . Thyfanura. Abdomen fetis terminatum, Ordo 2. Anophtra. Abdomen apice fimplici. Subclaffis IL Infecta metabolia. Metha- morphofis triplex. A. Os mandibulis maxillis labioque perfectis» (Alae 2. elytris tectae.) a) Metamorphofis incompleta. Ordo 3. Coleoptera. Alae transverfim plicatae. b) Metamorphofis femicompleta. Ordo 4. Dermaptera. Alae longitudinaliter et transverfim plicatae. EJytra (brevia) futiira recta. Ordo 384 ^» Literatur. Ordo s^. Oithoptera, Alae longitudinaliter plica« tae. Elytra futura recta. Ordo 6, Dictuoftera. Alae longitudinaliter plica- tae. Elytra cruciata. B.Os mandibiiHs et maxillis letifonnibus. Alae 4: pofticae longitudinaliter plicatae» (Meiamorphu- fis feiDicompleta.) Ordo 7. Hemtptera. Alae anticae cruciatae co- rlaceae apice membranaceae. Ordo 8. Omoptera, Alae anticae coriaceae aut membranaceae; futura recta. C Os mandibulis maxillis labioque elongatls, fub« fetaceis. Alae nullae. (Metaniorphofis incompleta.) Ordo 9. Aptera. Corpus comprefsifsimum. D, Os mandibulis abbreviatis, incompletis, La- binm et maxillae bafi faltem coalitae. Alae 4 (Metamorphofis incompleta.) Ordo 10. Lepidoptera. Maxillae in linguam fpi« ralem producrae. Alae faepius fquamofae. Ordo II. Trichoptera. Maxillae et labium coa- litae; illis procc'ITa trigono ioftructis. Alae pilolae. E. Os mandibulis maxillis et labio perfectis. a) Alae 4. Ordo 12. Neuroptera» Alae membranaceae reti- culatae faepius aequales. (Metamorphofis fiib- femicompleta.) Ordo 13. Hymenoptera, Alae membranaceae ve- nofae; pofticae minores» (Metamorphofis in- completa,} b) X. Literatur. 385 -b) Alae 2. Ordo 14. Rhiplptera, Alae longitudinaliter plj. catiles. (M^^tamorphofis fubcoarctataj F, Os niandibuHs et maxillis elongatis: labio pro- boscidiformi. Alae 2. Halteres 2 pone alas. (Me- tamorphofis inconipleta aut coarctata.) Ordo 15. D'iptera. Tarü unguibus duobus fim- plicibus inftructi. G. Os mandibulis et maxillis elongatis : labio fim- plici. Alae 2 aut nullae. (Metamorphofis coarcta- ta.) Ordo i^, Omaloptera» Tarfi unguibus quafi du- plicaii aut ternati. Das ill die wörtliche Wiedergabe von des Verf. Syftem, deffen Unanwendbarkeit fogleich in die Au- gen fällt. Die Orthoptera finden fich in drei Ord- nungen zerfpalten , aber wie wenig die von der La- ge der Deckfchilde gegen einander hergenoinmeneQ Kennzeichen hier entfcheiden, erhellt daraus, da(s nach des Verf. Merkmalen Blatta, Mantis und Ache- ta Fabric. unter Dictuoptera; Phyllium, Truxalis, Gryllus, Locufta unter Orthoptera kämen; wo fei- len endlich die ungifiü^eltcn Arten, wo die Gattung Empufa hin? Die Hemiptera Latr. find in Hemip- tera und Omnptera gefpauen, aber Thiere die fich in allen Beziehungen fo fthr nahe flehen, kennen wegen der abweichenden Lage der Deckfchilde un- möglich in zwei Ordnungen gefetzt werden. Die Trichoptera von den DiiHcris zu trennen, und ne- Band IIU ß b ben 38Ö X. Literatur. ben Lepidoptera zu flellen, ift auch kein zureichen- der Grund vorhanden, und die Omalopttra ftchen ebenfalls ohne Bedenken in der Ordnung der Zwei- flügler an ihrem Platze. S. 6i. — 63. XVII. On the Families, St'irpes and Genera of the Order Thyfanura. Sie bild'-n zwei Familien: A) Lepismidea. i. Sippfch. Die Fühler zwifchen derr Augen, Die KinnL.deniiifter mit dünnen walzenförmigem Endgliede. Die Augen k ein, gekörnt. Der Körper plattgt-drückt. Gatt. i. Zff- pisvia, 2. Sippfch. Die Fühler unter den Augen, Die Kinnladentailer mit verkehrt kegelförmig m End- ^liecie. Die Augen grofs , zufammen ftofsend. Der Körper gewölbt. Gatt. 2. Petvohius Leach . mit Ab- bildung (tab. 1450 und Befchreibung von P. mariti- mus. Gntt. 3. Forbicmi Geoffr. Machilis Latr. B) Poduridea» Gatt. 4. Podura. Gatt. 5 . Smynthurus, S. 64. — 67. XVIII. On the Fümilies , Stirpes und Genera of the Order Awplura. (P^rafita Ltr ) Fam. A. Pediculidea. Gatt. r. Pthhus Leach» Pth. inguinalis, der Pediculns pnbis Auct. Gatt. 2. Jiaematoplmis Leach, mit Befchreibung und Abbil- .dung (tab. 146.) von H. Suis, Pediculus Suis Linn, Gatt. 3. Pediculus, Galt. 4. N'trmus Hermann» Dafs in diefer Ordnung noch viele Gattungen auszu- heben find , leidet keinen Zweifel , und die ?wei neuen Gattunc^en des Verf. reichen keinesweges zu» Wir haben darüber eine vollftändige Arbeit vom Prof. Kitzfeh zu erwarten, der feit einer Pveihe von Jah. X. Literatur» 387 Jahren mit unermüdetem Eifer diefe Ordnung bear- beitet. S. 68. ~ 73. XIX. Sympfu oj the ßh-pes anä genera of the Family Dyticidect. (Hydrocanthari LtrJ. Wenn bereics und mit Recht, die zu grofsen Kerfpaltnngen , die Clairville und Latreille in diefer Familie vornahmen, nicht durchgängig Beifall erhiel- ten, fo dürften die meillen der hier neu aufgehell- ten Gattungen noch weniger darauf rechnen können. Es find folgende Gattungen aufgd'ührt: i) Haliplus Ltr. CHopIitus Clairv. Cnemidotus Illig.)» 2) Pacld- hius Schönherr, die Hydrachna Hormanni Fabr. 3) Hyphyärus Ltn Der Dyticus ovatns Linnee bildet we- gen der ungef^.altenen Klaue doch vielleicht eine eigne Gattung. 4) Hydroporus Clairv. Latr. die übrigen fonil zu Hyphydrus gerechneten Arten. 5) Nutevus Clairv. Latr. mit 2 Arten, dem Dyt. crafficornis Auct. und Dyt. fparfns Marb. elytris punctis fparlis impref- fis. 6J) Latcophilus Leach. Der Dyt. minutus Auct. und Dyt. hyaiinus Marsh, y) Agahus Leach. Der Dyt. Cerricornis Payk. ß) Colymbetes Clairv. Latr. 9) Hyäaüciis Leach. Dytic. Höoneri, transverfalis, ftagnalis etc. 10) Acilms Leach. Dyt. fulcatus Linn. 11) Dytkus. D. latifiimns"., marginal.'s «tc, 12) Tragus ^^ein fchon längll bei den Piezatcn ver- gebener Name) Dyt, lateralis , Roefflii. etc. S. 74. 7?. XX. On the Nalvral Char acters of Four Gefiera, wich haue heen confvunded imder the Name SiJpha. i) Nccrodef nov. gen. Silpha littoralis etc. 2; dceoptojna Leach. Silpha thora- L-b 2 cica. 388 X. Literatur. cica, finuata, dlspar, laevigata etc. 3) Silpha S, op-^ca, reticiila!:n, nigrita, obfcura et-:, t^)' Phos- fhuga Leacb. S. atrata. S^ ^6. — 79. XXI. y^ Sketch of the Ckarac- Urs of the Stirpes and Gemra of the Family Hifte- ridea, Diele Familie wird in drei Sippfchdf^ii ü;e' tbeilt: A) Der Körper dick, fall kuglich viereckig» Die Schienen fchmal , lang, die Füfse lang und fchlank. Das Bruftbtin einfach. Gattung i, yibraeiiS Leach. Hifter globofns Ent Hefte, Gart. a. Onthophtlus Leach. Hiil. ftriatus et fülcatus. Bei- de Gattungen unterfcheiden fich in fehr unbedeuten- den Verfchiedenheittn der Gellalt der Fühlerglieder vor der Kolbc. B) Der Körper flach. Die Schienen breit, die Füfse kurz Das Bruftbein fehr erweitert, oben ausgeholt, den Mnnd aufnehmend. Gatt. 3. JHtßer H. unicolor, fmuatus, bimaculatus, fterco- rarius, virescens, aeneus etc. Gatt. 4. Dzndto- fhilus. H. punctatus E. H. Gart 5. Platyfoma (e:, giebt eine Gattung Platysma BoneVii.) H picipes, depreffus , oblongus. Die Gattungen Füller und Dendrophilus unterfcheiden fich blofs durch die Schienenäornen, die bei erllerm eine doppelte, bei letzterm eine einfache Reihe bilden, Platysma von DendrophiUis durch flaohern Körper und vorn nicht verfcbmälertes Halsfcdild. Alle folche Abweichungen können doch unmöglich Gattungs - Verfchiedenheiten begründen. C) Der Körper ll'hr fl .ch , platt ge- drückt. Die Schienen breit, die Füfse mäfsig lang. I)as Bruftbein einfach, vorn abgeftutzr, die Kinnba- cken X. Literatur. 389 clcen glcichgrofs * zahnlofs. Gatt. 6. Hololepta Pa\k S. %o — 87. XXIT. On the Stirpes and Gene^ ra compoßng the FainiJy Pfelaphideii ; wHh de JVa- mes ofthe Bvhifh Specks. Wer (ollte wohl glauben^ dafs es möglich wäre, diefe Gattung noch in mehre- re zu trennen? Doch ift dem fo ! die Gattungen lind von der mehr oder mindern Länge der einzelnen Fühlerglleder hergenommen, und da wird der Verf. genöihigt werden , wt?nn er einmal die Gattungeri Cerocorna, Pauf^us und ähnliche bearbeitet, fo viele Gattungen aufzuftellen ^Is es bis jetzt Arten giebt; er wird unfern oben befchriebenen Claviger longi- cornis, deffen Gattnng.re^hte felbft die Ameifen aner- kennen, in eine befondere Gattung bringen muffen. Der ßeifpiele, dafs Aiten, die beftimmt zu einer Gat- tung gehören, im Bau einzelner Glieder von einan- der abweichen, lit fert die Infektenwelt zu taufenden, man vergleiche nur die Gattungen Elater, Btipreftis, Saperda, Apion etc. Die hier aufgelühr en Gattungen fiod: 1) EupIectiiS Leach. Eup. Pveichenbachii Der Pfelaphus nanus Reichb. Mon. 2) Bythmus Leach» Pfel. fecuriger Reichb. , und eine neue Art Byth, Curtifii; faturate badius aut fusco badius, ore an- tennis pedibusque rufo caftaneis, thorace capite la- tinre, elytris punctatis. Habitat in Norfolcia. 3) Arcopagus Leach. Pfel. glabricollis, clavicornis, bulbifer Pveichb. 4) Tychus. Pf. niger Reich. 5) Bryaxis Knoch. Pf. fanguineus, infignis, impreffus, foffaldtus, haematicuy Pv. Als neue Arten werden diag- 39° X, Literatur. diagnofirt. Bryax. longicornis: antennis artl- jcnlis 9, lo et ii elongatis, clavam j^radatim efFor- mantibiis, hac apice acuminata. Bei London an Graswurzeln, ßr. jüncorum: rufescente cafcanea, cinereo pubescens, pedibus antennisque dilutioribus, thorace Ciibgibbofo; foveolis lateralibus majoribns: poftica minima. Hab. in juncis. 6j PJelaphus, Pf, Herbftii, Heifei , longicoUis et dresdenfis K. 7^ Clavigev Preyfsler. Die Gattungen Chennium Latr, und Ctenißes Reichb. werden in den Anmerkungen als wahricheinlich in diefe Familie gehörig aufgeführt« S. Hg u. 89. XXIII. Sketch of tke Characterf of the Genera of Parnidea. 1) Parnus Fab. P. au- riculatus. 2) Dryops Ltr. D. Damerilii Latr., wel- cher, wie wir hier gelegentlich bemerken, einerlei mit Parn. fubftriatus Müll in lUig. Mag. V. i/l. 3) Potaviopb'tlus Germar. Nicht im I, Bande unfers Magazins, fondern bereits 181 1. im 6. Hfte. des I.E. d. neu. Schrift, d. hall natf. Gq(» wurde diefe Gattung, die Latreille neuerlich Hydera genannt hat, errichtet. S. 90. — 94. On the dtßmguishing CharaC' tevs of two Fami/ies of Coleopterous Infects , Jiitined Hydropb'tlu by Latreille^ wiih a Synopfis of the ge- nera cumpoüng them. Familia 1. Helophoridea. Mandibulae apice inermes. Corpus elongatum. Gatt. I. Hduphovus Fabr. Gatt. 2. Hydrochus Germar mfcr. Helophorus elongatns, crenatus Fab» Gatt. 3» Ocbtkbm Leach. Hydraena riparia Illig. He- X. Literatur. 39» Helophorus marinus Gyll. 4) Hydyaem Kugellan. M. Kugellanii Leach feu riparia Kugel. Familia IL Hydrophilidea. Mandibulae ad apicem biden- t'.rae , corpus ovale aut fubrotundiim. Gatt, i* Spircbeus Fabr. Gatt. 2. Bernfus Leach. Hydr. luridus aut Gntt. ^ Hydrobius Leach. Hydr. fas- cipes, melanocf phaliis , orbicularis. Gatt. 4. Lim* minus Leach. Hydr. trnncatellus Fb. Gatt. 5. Hy* droiis Linn. Mscr, Hydr. pjceus. Gatt. 6, Hydro- phiius. Hyd. caraboides. S. 9 «f. Synofßs of the genera Cdmpnßtig the Family SphaeriJidea Gatt. Sphaeridium, Sphaer. fcarabaeoides , marginatum. Gatt. 2. Cercyon Leach« Sph. unipunctatum, melanocephalum. S. 96. — 98. On the dißinctive Char acters of tipo fpecies of the Fabrician genus Geotrtipes^ which have been confounded uiider the name of Actaeon» Die Bemerkung, die bei der Veränderlichkeit des Kopffchildes von Actaeon gelegenth'ch gegeben wird, nach welcher es Weibchen mit ungefurchten Deck- fchilden des Dyticus margioalis geben foll, berich- tigt fich durch Ahrens Btitr, oder neue Sehr. d. hall, naturf Gef. II. B. 2. Heft. Unter Geotr. Actaeon unterfcheidet Leach i) G. Actaeon Fab. Linn. und 2) G. crefiatus. Letzterer hat dicht punktirte Bei- ne, und auf der Innenfeite ungezahnte Vorderfchie- nen, deren innere Spitze nicht in einen langen Zaha vorgezogen ift, wie die Abbildung beider Gefchlech- ter auf Taf. 147. zeigt. S. 39* X, Literatur. S. Q9. Syfiopfis of three of the gemva bf ihe Order Dcrtnaptera, Gatt. i. Furficida. 14 Fiih- lergiierier. F. auricularia. Gatt. 2. Lahidura, 30 Füiilerglieder. F. gigantea. Gatt. 3. Lahia. 12 Fünlerglieder. F. minor. Wir können aus diefen wirklich intereffanten Cemerkunijen weiter nichts fol- gern, als dafs in der Gattunu Forficiila die Zahl der Fühlerglieder nur Art • aber keine Gattungs - Unter- fchiede gewähre. S. 100 — 13?.. On the external Char acters qf the Stirpes and Genera of the Family Temhredi' fiidea i with Deicriptions of feveral new fpecies. Stirps I. Cinibtx Auct. Gatt. i. Ctmbex. 1) C, fitscipemiis : obfcura, tarfis antennisq'ie luteis, alis infuscaris. Patria ignota. 2) C, Mac Leayi : pal- lide violascente nigricans, antennis tarfis abdomine- que (bafi dorfali excepto) luteis, alis hyaiinis ; api- ce areolaqiie fecunda coftali fuscescentibus» long 13 f L-n. St. Domingo. 3) C Amerkana: capite thorace- que nigris, abdomine intenfe violaceo, ventre fusco nigro , antennis tarfisque luteis , femoribus tibiisqne intenfe cyaneis, alis hyaiinis: apice areolaqne fecun- da colVüli antice fuscescentibus. long. i3f Lin. Aus Georgien. 4) C Europaea. C fomorata Auct. 5) C vav'tam: nigra, antennis tarfis membranaque ab- dominali hueis, alis hyaiinis, apice areolaque fnb- mar^inali fecunda fu>cis, long. --J; — 11^- Linie. Bei L'>ndon. 6) C. Klngl'i : violascente nigra, ca- pite thoraceque nigiis». antennis, tarfis abdominisque dorfo fasciis quinque flavis; duabus primis et ulti- ma X Literatur. 393 ma interruptis, alis hyalinis, apice areolaque coftati fecunda antice fubfusca long. 13 f Linie. Aus St. Domingo. 7) Qmbex 10 maculata : violascente nigra, capite thotace ventreque nigris, antennis tar- fis membranaque abdoiuinali luteis, abdomine leg- mentis 3 — 7 utrinque macula flava, alis hyalinis fubfiilvescentibus, apice areolaque coftali fecunda fa- turatioribus. long. 10 — 11 lin. var, (h. ano fubtus flavo. An Tenthr. lutea Linn? In England. 8) C* mactihta. Crabro macul. Fourc, Tenthr. mon- tana Panz. 9) C. amiütata. C lutea Panz. 10) C. Griffinix lutea, pectore ' faturatiore , abdomine flavo, fegmentoriim interfiitiis nigris, alis lubfalves- centibus, areola fecunda coltali faturatiore. In Eng- land. 11) C htimeralis: Crabro hum. Fourc, Ten- thr connata Sehr, axillaris Pzr. Jur. Ltr. Gatt. 2. Trichioßma i) T* fylvatkum: fubaeneo - atrum, abdomine nigro • aeneo; venire fordide luteo, fusco ' margiiiato , femoribus cyaneo atris, tibiis tarfisque luteis, alis fnbfulvesccntibus apice fuscis. Bei Lon- don, 2) T. laterale: nigro - aeneum, capite fatura- tiore, antennis nigris, femoribus cyaneo atris, tibiis, tarfis, ventre lateribusque abdominis luteis, alis fub- fulvescentibus apice fuscis. Bei London. 4) 71 marginale: nigro- aeneum, femoribus violascentibus, antennis, tibiis, tarfis, ventris abdominisque lateri- bus macalis luteis, aus fubfulvescentibus apice fus- cesceniibus. Vaterland unbekannt. 7 Linien lang. 4) T, Latretllii: aeneo - nigrum, capite antennls- que Digris , abdomine fupra purpurascente - nigro, fe- 394 ^» Literatur. femoribiis violascentibus, tiblis tarfisque luteis, alis fabfiilvescentibus apice fuscis. Von Latreiüe mitge- theilt. Wa'rfclieinlich aus Frankreich. 5) T. Lu- €ovum. Cimbex Lucorum Auct. 6; T. Scaleßi: aeneo- nigrum, capire atro, femoribus purpnreo vio- lascentibus, tibiis tarfrsqne lureis (mandibulis maris parvis ) .'n England. 1) T. unidentatum : nigrum, capite, thorace abdominisque bafi ferrugineis den.le villofis, femoribus violascentibus, tibiil tarösqne lu. teis, alis flibfulvescentibus apice fuscis, mandibuiis Tufis unidrntatis. Bei London einmal gefangen, Gatt. j. Clavellaria Lamarck, 1) C. y^rmerinae* a) C. viavginata. Gatt. 4. Zar ata. i) Z, fas» tiata. Gatr. 5. Ah'ia^ i) A rngvicovins. Ten- thredo nitens fem. IJnn. Fn. fu. Cimb. fericeae var. Fabr. 2) A. ßricea. 3) A. Irevicornis : antennis brevibus femoribnsque ferrugineis, alis linea trans« verfa medio maculaque obfcura apice fubfuscescente, tibiis tafisque flavis. Gatt. 6. Amaßs. i) A. ob- fcura, 2) A laeta. S t i r p s II. Gatt. : Perga 1 ) P. poUta : brun* Deo - violascens pollta nitens, thorace ferrugineo: disco macula^ fquamis, pleuris, fcutello, c-^pite, an- tennis, coxis, tibiis tarfisque flavis, femoribus ven- treque fubviolascente ferrugineis politis, ftigmat'bus poftice albido notatis, alis fl vescentibus : pterigoftiis iryrL^ine ftigmateque ferrugineis. long io|[ lin. la . Auftralifien. a) P bicolur : pernigra, clypeo, capi- tis bieribus, thorace ante fquamas utrinque > fcu- tello, tibiis, tarfis coxisque quatuor poilicis albidis; tar- X. Literatur. 395 tarfis tibiisqne 4 pofticis apico nJgris, alis hyalinis, apice fuscescentibus ; pterigoftiis nigris. long y^ K In Auftralafien. 3) P* Latveilln: hiteo - ferrcginea, capite, thoracis dorfo taifisque pofticis bafi nigds, pectore ventreque hitescentibus; clypeo vertice ma« ciilis, fcutello, fquamis, thoracis margine pleurisque albidis, ölis hyalinis; pterigoftiis luteis. long, s^ lin. Wie die folgenden tbenfalls aus Aiiilra'afien, 4) P. dorfilis: coeruleo chalybeata, clypeo, labro, antennis, pleuris macula triangalari, thoracis angulis anticis, fcLitello pedibusqne fabferrugineo- lutpis, ab« doniine fupra macula magna quadrata fericea flavida externe ferrata, alis fulvescentibus; pteriß^ofteorum margine ftigmateque ferrngineis. long, lüf lin. tab. 148. fig. 6. 5) P. Kirb'ti: lutescens, capite thora- ,ceque fupra fusco - ferrugineis, abdominis dorlo vio- lascente - ferrugineo, alis hyalinis: cofta ftigmatequo ferrugineis. long. 9 lin. 6J P. ferrugbiea: ferru- ginea, abdomine pallidiore , labro, clypeo, fronte, antennis, tarlis omnibus tibiisque 4 polhcis luteis, alis fubfulvescentibus. long. (.^ lin. Stirps HI. Gatt. Pterygophorm. Klug Berl. Mag. 1814. i) P» mtervuptus Kl. 2) P. cin^tus Kl* Abbildung davon auf Taf. 148. f% 6. 3) P. cya- mus i cyaneus, thoracis angulis anticis, tibiis tarfis- que flavis, antennis nigris, ?lis hyalinis apicem verfiis anti9e fiifcescentibus. Long. 4 ^ — ^\ lin. In Au- ilralafien. Stirps IV. Gatt. Lophyrus Klug , Latr. Da- von befchreibt der Verf. 4 neue Arten aus Georgien IQ 396 X. Literatur. in Amerika, i) L. americanm: (9) luteiis abdo- mine Oiuratiore, thorace nigro maculato, antennis nigris 19- articulatis, aus hyalinis, äiiticis bafi prae- fertim fubfulvescentibiis. long. 5 lin. 2) L Abhotii: (^) ferruginei's, fiibtiis capke pedibu?que luteis, an- tennis nigris 17 articulatis, alis hyalinis pallidifllme fubfulvescentibus. .loni;. 3 | b'n. 3) Z. Fahrten: C$) lu^eiis, thorace fusco maculato . antennis nigris 16 articulatis, alis hyalinis pallidiflime fubfulveCcen* tibus. Long 3 ^ lin. 4) L. compar : niger, tibiis tarlisque pallidis (antennis ^ 16 - articulatis), alis hyalinis. Long. 4 lin» Stirps V. Gatt. i. Hylotoma. Nene Arten: 1) H pdicomis : C^) corpore atro - coerulefcente, alis palliie nigricantibus, apice dilutioribus, pedibus nigris, albo vcftitis, antennis elongatis nigris, nigro ciliatis , areola lubnnarginali tertia apice fuperiore producta. Long. 2 ^ lin. Bei London. 2) H. a;i- glica: corpore atro coerulefcente, alis albidis, fufces« cente fubnebulofis , anttnnis pedibusque nigris; his albido villofi>. long. 4 1. Bei London. 3) H Mac Leayi: fubaeneo- nigra, alis fiifcefcentibus apice di- lutioribtos, antennis femoribusque nigris, tibiis tarfis- que flavefcentibus. long 3 — 4 3 lin In Georgien» 4) //. Klugii: fubaeneo - nigra , aus fufcefcenti - ful- vesLcniibns, tibiis tarfisque flavis. long. 3 J lin. In England. An H. fegmentariae alter fexus? 5) H, anälis: (-^) capite thoraceque coerulefcente- nigris, aniennis atris, pedibus nigris, alis fufcefcentibus api- ce dilutioribus, abdomine fulvefcente - fiavo , apice ni- X. Literatur. 397 nigro. long» 4 lln. var. pedibus liitefcentibus. In Ge- orgien. 6; H. Stephaifit: atro- violafcens, aljs hya- linis, co/la pedibusque niqricanribus: bis alblno villo- fis, femoribus 4 poflicis abdf mineque flavis. long 2 4 — 3-^1. In Fnghiid. 7) H, ahdominalis : ($)atro- coerulea, tibiis antennisque nigris, alis nitentibus fus- cis, abdomine faturate flavo. Ing. 4 — 6 1. In Ge- or;. ien, 8) H erythrofiina : (2) coccinea, anten- nis pedibusque nigris , alis nitentibus fufcis. Icng 4 J lin. In G^rgien. 6) H xanthothorax : violafcente- iiigra, pedibus cbfcurioribus, thorace totoflavo, alis infufcatis apice dilntioribu , antennis nigris. long. 4 4 lin ($) Art H Americana Fab.? lo) H. pectoralis : lutea, thocace coccineo • luteo, pectore capite pedi- busque cyaneo - atris, antennis nigris. ($) long 4!, Aus Nordamerika ? Gattung 2. Ctyptus. 1) C Fil" letfii. Hylot. fuicata Auct. mas. , Hylot. Angelicae Fab. Klug. Tenth. melanocephala Panz. fem. 2) C» Jüugii: flavus, thorace croceo-flavo (iriarfs dil'co ni- gro, capite anrennis pedibusque (anticis exceptis^ anoque nigris, alis fuscescente hyalinis. long. 2 |; 1. In Georgien. 3) C palUpes : aeneo-niger, abdo- mine obfcuriore, antennis nigris, tibiis tarfisque palli* dis, alis hyaiinis fafcia obfcura fub ftigniate pallide fufcefcente. Einmal bei London gefunden. 2^^ Lin. lang. Stirps VI. Gatt. I. MeJJlu i) M. hortulma. Tenthredo hortul. Kl Gatt. a. Aikalia, Die erfte Blattwefpen Familie KUigs, wohin T. fpinarum, Ro- (ae, Gatt. 3. Selaiidria, Die zweite Familie Klugs, 398 X. Literatur, •wohin T. ferva, cincreipes, ovata, Gatt 4. Fenufa, Die Tenthr. pumila Kl. Stirps VH. Gatt. i. Alhmus Jur. Panz. A. femicinctus, zonatus. Gart. 2. Tenthredo. T. Rapae, nallata. (^att. 3. Dofytheus. Eglantt-riae, Junci. Gatt. 4. Dokvus ^ opacus, gonagra. Gatt. 5. EmphytuS Klug. E. cinctns, cereus, tibialis. Stirps VIII. Gatt. I. Craefus- Der Nematus feptentrionalis Jur. Latr. Gatt, 2. NematuS , niger, luteus. Gatt. 3- Cladms Latr.. Stirps IX Gatt. i. Tarpa. 1) T.Fahrk'ü: atra , capite maciilis duabr.s inter ociilos margine po- ilico utrinque, rhorace angulis anticis flrigisque dua- biis pnpe fciuellum, pleiiris puncto, abdomine mem- brana fafciis duabus, puncto utrinque, ano ventre- que fafciis albidis, aojennis ferrngineis; articulis duo- büs priniis atris , pedibus luteis , coxis omnibus femo- ribusque quatuor anticis bafi atris. long 7 lin. Vater- land unbekannt. An T. plagioceph^lae Fabr. var. major? 2) T, Klugii. T. plagioccphala Kl. cephalo- tes Fab. i) T. Pdnzeru T. cephalotes Kl. Panz. Gatt. 2, Lyda Fab Kl, Spin. S, 1 3 3 — 196. On the Rhiptptera 0/ Latreilky sn Order of Infects named by Kirby Strepfiptera. Mit Abbildung auf Tab. 149. Savigny hat ein vom Verf. ihm überfchicktes Exemplar, belbnders in Hin. ficht der Mindtheile genau unterfucht, und gefun- den, das Li pe, Leze, Kinnladen und Kinnbacken vorhanden finj, una aie Kinnladen, aber nicht dio Lippe, X. Literatur» 399 L'ppe Tafler führt. Eine neue Art Stylops Kirim ift hier abgeb Idet, aber nicht befchrieben. Zii(,^Ieich beTTierkt Leach, dafs nach einer Zeichniin^ und Be- fchreibung jurines vom Xenos Vespanim Roffi, der- felbe eine von dem Xenos Peckii Kirby vtrfchieden© Gattung zu bilden fcLeine, G» ^71 mtvoduct'wn to Entomolcgy : or Elements of the Natural hiftory of Infects : with pJares» ßy W. Kirby Rector of ßarham and W, Spence Esq. Vol I. Second edition Lon- don 1816. pagg. XXIV. und 517» Vol. IL 1S17. pagg. 529. 8. maj. Kaum war der erfle, von uns bereits im vori- gen Bande des Mag. angezeigte Band diefes Werks erfchienen, als auch fchon die iioo Exemplare fcarka Auflage vergriffen war und eine zweite nothwendig wurde, in welcher die Verf. mehrere VcrbefTerun- gen und Züfätze einfchalteten , die jedoch für die Befitzer der erften Auflage auch befonders abgedruckt wurden. In der Tliat 'n\ auch dies Werk mit fo viel Fleifs und Kenntnifs ausgearbeitet, dafs es untec die vor7.üglichften Werke der neuern entomologi- fcben Literatur gehört. Vertraut mit den Schriften der Phyüologen und Anatomen früherer und unferer Zeit, enthält es ihre Erfahrungen in einer anfpre- chenden Zufammenllellung , verbanden mit einer Menge eigener Beobachtungen und Winke. Uns geilattet der Raum und Plan diefer Zeitfchxift nicht, auf 40« X. Literatur. auf eine ausführliche Inhalts - Anzeige einzugehen, aber wir wünfchten fehr lebhaft, dafs dies Werk einen fachkundigen deutfchen Ueberfetzer finden iröge» um fo mehr, da uns eine gute Propädeutik der Entomologie jetzt gänzlich fehlt. Die im zwei- ten Bande abgehandelien Gegenlländ^ find: XVI. Brief. Imperfect Socktk! of Infects, Ueber das Züfammenwuhnen der Infekten, das nur in einem Stande oder zu einem Zwecke ftatt findet. XVIL Perfect Societles of InfectT. Das Zufammenwobnen in allen Ständen. Termircn und Ameifen. XVII f, Perfect Socleties of Infects combined. Fortft tzung des Vorigen. Wespen und Hummeln XIX. Per- fect Societies of Jnfects cont'tnued, Honigbiene. XX, Perfect Societies of hfacts ccficluded Noch über die Honigbiene. XXI. Mca?2S hy rvhich Infects de- fend thevifelves. Die Nlirtel wodurch die In'"ekten gegen Nachftellungen gefcnützt find. XXlI. Motions cf Infects. Bewegungsweife der Raupen und Puppen. XXIII. Motions of Infects. Bfwegungswtiie der voll- koramnen Infekten. XXIV^ On the nuifes produced hy Infects» ütber die Töne welche die Inlekren hervorzLib^ringen vermögen. XXV. On himhioiis In- fects. Ueber die leuchtenden Infckrcn. XXVI On the hyhernation and torpidity of hfects. Uiber t^as Uebeiwintern der Infekten. XXVII. On the infimct of Inßcts. G. X, Literatur. 401 yerzeichnji det^ Euvopaeifchen Sc/w/ctierlmge, Breslau bei Wilibald Auguft Holäufer. gi\8. V. u. 92 Seit. Der Verfafier , Hr. Oberbergrath von Charpen- tier zu Breslau, hat uns in der vorliegenden klei- nen Schrift ein alpnabetifches Namc'n- Verzeichnis der Europäifchen Schmetterlinge mitgetheilt, das der Vor- rede zufolge vorzüglich daiu beftimmt ift, um den Sammlern die mülifame und langweilige Anfertigung gefchriebencr Verzeichniffe für den Taufch und ähn- liche Mittheilungen zu überheben, fo vi^ie auch, nm fich ein Verzeichnifs feiner eigenen Sammlung mit Leichtigkeit entwerfen , und davon auf Reifen bei dem Befthen anderer Sammlungen Gebrauch machen 211 können , indem man in beiden Fällen, je nachdem der Zweck ill 1 die fehlenden oder die zn vertäu- fchenden Arten, oder den ganzen Beftand der Samm- lung durch AnlUeichen der Namen bemerklich ma- chen kann. Wirklich ifl: nicht zu leugnen, dafs die- ks Verzeichnifs für den angegebenen Zweck pafslich eingerichtet ift, und viel Zeit dadurch erfpart werden kann» Eine befondere Empfehlung für daffelbe ift roch, dafs es zugleich als Regiller xu Hübners gro* fsem Europaifclicn Schmetterlings- Werke mit Angabe der Synonymen nach Ochfecheimer und Boikhaufen dient* Z. g. S» Monographia Tchmummum psäeflrimn, praemifTo prooemio de tranütu et mutabilitate fpecie- Band IlL C C rUIll 402 X Liieratui'. rum et va^ieta^um ; aiictore J. L. C Gra- VEN HORST, Ph. D. Hift nat P. P. O. Vra- tislavienf 8. pagg VIII. u. iio. Leipzig bei Gölchen. Die Paniilie der nnsicflügelten Ichneumonen be- handelt der Verf ziemlich auf diefelbe Wtife, wie früher die Microptern , und macht uns mit 23 Arten bekannt, worunter 14 vorher unbefchriebrne. Wenn niciit die bereits lange von ihm gv nährte Anlicht, dafs die Arten in einander überj^ingen , und durch Begat- tunii, verfchiedener Arten Zwifchcnglieder entHänden, auch hier auf feine Bearbeitung tinflufs gthabt, und ihn ve'anlafst hiatte, zalilreiche Abänderungen (beim I^hnrumon agilis allein 64 Spielarten!) feinen Arten unterza rdnen, fo würde die Z^hl der Arten noch ungleich grofser feyn. Eine befondere Abhandlung jft differ Anficht des Verf. gewidmet , in welcher er durch die M nge der Bildungen und Färbungen der Abänderungen des l hneumon agilis diefelbe zu be- giünden flieht. Wir können nicht umhin, feiner An- ficht unfere Beiftimmung zu verfagen , alle Erörterun- geü und Schlüfle bleiben über diefen Gegenlcand ( hne En fcheidiing, bis uns durch Erfahrung nachgewiefen wird, dafs Begattung verschiedener Arten oft vor fich gehe, ,was jeder Sammler leugnen wird, dafs ferner di' fe B gattimg fruchtbar fey , worüber wir noch kei- ne Erfahrung haben, und dafs endlich der nännliche SaatTip bei der Begattung wirklich im Stande fey, auf die künftigen Gewalten und Farben der JtTgen einen Einflufs zu äufsern, wä^ noch Rhr zu bezweifeln ift, uud X. Literatur. 403 und auch dies zugegeben , ff) ifl es doch mehr als wahrfcheinlich, dafs eine Iblche Baftardart in der nächften Generation wieder zur Stammart zurück- kehrt, mithin ein würkÜcher Uebergang der Arten in einander niclit ftatt findet, fondern höchilens in felte- nen Fällen eine einzelne einer andern Art fich nähern- de Abänderung. G. Nova acta regiae focktatis fcientiarum VpfalUnfis, Vol. VII. pagg. 394. 4. Es ilT: uns noch nicht gelungen, dies Werk felbfi: zu erhalten, und wir niüffen uns daher begnügen, die darin enrhaltenen entomologifclien Abhandlurgcn aus andern öffentlchen Anzeigen anzugeben. S. IQ4. De Cokoptevis voflratis co7iime?itatio Caroli Petri Thun* herg. Eine Anordnung der llüflelkäfer mit Beifügung mehrerer neuer Arten. Nachdem der Vf. die Arten von Attelabus und Curcuh'o geprüft hat, und mehrere ihrem vorigen Gattungscharakter nicht entfprechend gefunden hat, fo Hellt er fie unter neuen Gartungen auf, und nimmt die verfchiedeue Länge ^qs Rüflfels, und den Einfetzungsort der Fühler zu ünterfcheidungs- Merkmalen an. Die CiiYCulioms longiroßres zerhU len in drei Familien: A. loiigiroßres aiitennis fr actis, Genus i. CorJjile. (Calandra Fabr.) Die Arten C» granarius, llriatus , Oryzae find genauer befdirieb-n, Genus 2. Ramphus COrcheilcs Iliig.% Befchrieben ifl: R. bifafciatus. Genus 3. Lixus. Mit den Fabri- cifchen Arten werden auqb L, lymexylonund Atripli- C c 2 eis 404 X. Literatur. eis vereinigt. Befchrieben find L. ariindinis und tri" coftdlis. Genus 4. Rhynchaemts ^ dahin vaginalis, «rermanus, aetinops, carbonatius, Lapathi, Equifeti, quadrimaculotus, quadrituberculatus u. a. Befchrie- ben find armiger, vitellus, vacca, canus, fimbriatus, VC' ins, amylaceus und bovinns, nieift Südafricaner, B antennis perfnUatis, Genus 5. Rhynchites Be- fc'.riebcn werden R. virescens, javnnicus, nanus, Genus 6. ^plon mit den Befchreibimgen von A. fru- mentariuni, punctigerum und Allragali. C. anten* nls monihformtbus . G -nus -. Bvejittis. Die Curcuhones breviroßres zerfallen in vier Familien : A antennis fracüs. Genus 8- Curculh, dahin gl« bifer, capenlis, incanns, pölliatiis . pilofus u. a Die Befchreibungen betieffen C armatus, Gaf- fer, lacunofus, bnviniis, giöfstentheils vom Vorge- bürpe der giten H. ffnung. Genus 9. Co(fo7ms. Nur linearis und elongatulus. Genus 10. HyleßntiS ^ als Scolytus, liqniperda, piniperda , cloropus, ater, mi- nutus, palliatiis u.a. B. antennis perfvliatis, Genus 11, 'Anthribns. Genus 12. y^mblycerus, dahin ne- buloJus, Robiniae, reticulatus, fcabrofus, varius. B' fchrieben fin-i GuineenfiS, japonicus und fcriptus. Genus • 3- Platyrhynchus , nur eine Art, Attelab. Betulae Fab. ßel'^h rieben ift P nebulofiis vom Cap, Genus '4. Temnocerus ( Rhinofimu Latr Salpingus 111 Gyll.). C. antennis mondtformibus. Genus 15. Brachycerus. Genus 16. Chyphus. Die Befchrei- bung von Attelabus curculionoides Fybr. Genus 17» Attdabus, Coryli und gcromatus. Befcbrieben ifl A. pecto- X. Literatur. 405 pectoralls vom Cap. G.^nns ?g. Bvuchiis. D. an- Unnh filtfoYfuibus . Genus 19. Rhinomacer ^ dabin nur attelabaeoides und curculioides. Seite 126. Philavthi gemvis infecü hymempteri monogniphia a C P. Thunhe^g, giebt die ßefchrei- bung voD 25 Arten, worunter folgende als neu auf- geführr werden. Nro. 8. Philanthus bkolor : abdo- mine rufo, bafi nigra, fegmentis omnibus margine fla- vis. Nr 9 P.rybetjßs: Jibdomine nigro, falcia uni- ca interrupta puncrisque duobus fiavis, nebft drei Ab- arten labio argenteo und labio flavo ; aus Schweden. 10. P biguttatuS'. abdomine nigro, fafciis diiabus pnnctisque duobus flavis; aus Schweden, n. Pfp't' niger : abdomine atro: fafciis duabus, thrrace icu- telloque macuüs flavis. 12. P tricinctus : «bäMtnine nigro; fafciis tribus flavis continuis 14 P. Colon: abdomine nigro, fafciis tribus punctisque duobus pri- nii fegmcnti flavis. 16. P. 4 fafriatus : abdondus nigro, fafciis quatuor continuis flavis In Schweden in Gefell chaft des P. arenarius. Fängt Rüfftlkäfer und tra^t fie in fein Neft. 17. P. mäicus: abdomi- ne nigro, fafciis quatuor flavis, fecunda excifa, tertia interrupta, fronte pedibusque flavis. 18- P. algiri- €ui '. abdomine atro, faxiis 4 flavis, prima mar^inis antici, tertia dimidiata, pedibus fiavis. 20 P lunu- latus: abdomine nigro, fafciis 4 punctisque du<'hus flrivis, pedibus rubris, fronte nigra. 21 P. albofaS- ciatus: abdomine nigro, fafciis 4 punctisque 2 flavis, pedibus rubris, lineis frontis 2 flavis. 55. P, clypta- tus: 4o6 X, Literatur. tus : abdomine atro, fafciis 6 flavis , duabns primis interruptis; aus Africa. S. 150. /4nthrem monographia a C, P. Thtin- Berg. Hierinn folgende neue Arten: n. 5) y^iithre- fius clnereus , tomentofus, fubtiis obfcurior immacu« latus, in thorace piincta 4 fusca, obfoleta, in elytris ftrigae obliqnae fuscae albaeque obfoletae. Magni- tudo fere A Scr''phulariäe. Patria Cap bon. fp. 6) y^. ohfcurus: fubtiis cinereus immacuiatns, fupra fiiscus, margine elytrorum et puncto luarginali albido j ebendaher; dem Anih mufeorum ähnlich, aber ohne Streifen auf den Deckfchilden, 7) ^, pellio: fub- tiis totus albus immaculatus, fupra ater, punctis al- bis. Antennae cinereae , clava nigra. Elytra albo- punctata: punciis ante medium 8 transverfis, quorum duo prope futuram oblvonga. Pedes fusci. In ei' ner FliegenDmmlung als Verwüller gefunden. 10) ^, pufluhtus : totus fubtus ater, glaber, immacula- tus, fupra ater fubpubesccns. Thorax punctis ful- vis, verfus niarginem pofticnm 4. diftinctis niüjoribus, antice 6 obfoletis minoribus Patr. Cap. b. fp. 12) yi. granMs : corpus reliquis majus, totum atrum, ni- tiduni, fubtus immaculstum , fupra macnlis fparfis fubfasciatis e vlllo albo, fub quo translucent fasciae rufescentes , inprimis duae verfus apicem elytrorum. Aus Schweden, it) A bifasc'tatui : fubrus cinereo niger, certo fitu ex albedine fplendens, fupra ater, eleganter albo puLCtatus et fasciatus. Elytra ante et pone medium f^scia undulata albida. Vom Cap. 1») A. tomentofus: fupra cinereo flavescens, fubtus albus, Xi Literatur. ' 407 albus, capite immaculato, thoracis lateribus albidis, t'lytris fasciis trib'is albidis. Pfde» fusci. Aus Schweden. 19) ^^ irroralus: fubtus cinereus imma- cfilatus, fupra fuicus , tenuiflime pubescens. Thora- cis margo anticus et lateralis «Ibus, albedine den- tata, in medio puncta duo alba et ante fciitellum duo alia minutiffima. Elytronmi margo exterior al- bus et fa^ciae quatuor obliqnae cum apice albo Am Cap. Die Arten A. ferraticfirnis und denticornis will der Verf. aus dielVr Gattung ausgtfchiofien wif- fen. S r57. /icrydii defcriptio a C. P Thunberg, Enthält die ßtlc reiburg von eilf Arttn, die m 2 Familien zerfallen; Fam. A. Scurello abd< mine lon- giori. ij A fulndatmn 2) A. fcabriim: Corpus fuscum, tubercülis minimis oblci.nonb.o. Thorax ad latera utrinque macula arra majore, terminata puncto minimo albido Vom Cap. ^) A. dorjale: fuscum, antennis bafi albis, dorfo linea intei>ra alba* Aus Schweden. t\) A, ^ jnaculatum: fuscum, an- tennis bafi fiavescentibus , thorace urrinqiie in fulco crifcae macuhs 4 atris. Femora cinerea fasciis 2 atris. Aus St. Bartht lemy. — Fam, B. ScuttHo abdominis longitudine. ^) A. morhilloj'im 6) A. bipunctatum. Kommt in Sc- wtcen und Üllinuien zugleich vor. y) A btfaic'iatum'. fuSCum , fenifri- bus albo bifasciatis; ebmdüher. 8) A Ephippum: Cf)rpus rufescente cinerenm. Th^-ax eph ^^pu mltar fascia lata albida, polbce bifida n^tatus, cui adja- cet macula utrinque atra obliqua ; margo aniicus ma- 4o8 X Literatur. maculae albae qiioque ater eft. Bei UpfaJa. 9) A hmidatum: fubtus fuscum, fupra albicans, fcu- tello pofdce lituris atris, anrice macula utrinque lu^ nari atra. In Schwreden. 10) A. crißatum : fus- cum, criaa dorfali toto a capite ad apicf-m fcntplli alba. In Südermannland. 11) A, ccvipvtßum. Corpus compreffum, inp'imis crifta dorfi et fcutelli, totiim fuscum, immaculatum, facie valde monftrofa. Antennae albo fubinnulaiae, capite thoraceque paul- lo longiores, fere pollicares. Frons fovea retufa. Crifta thoracis et fcutelli comprefTa , n)embranacea, diaphana, alte elevata, antice fupa caput protenfa, dentata , poftice altior denfara, apice rotundata , ex- cifa, undulata, infimo apice bifido. Femora poftica craffa, comprefTa, ftriata. Aus Jamaica. S. 271 — 281. Inßcta ex ord'me Coleoptero» ruvi defcripta a Gnfl. Job. Billhevg. Nemlich O Geotrupes IV^elcs ans Sierra Leone ^) Onites Steve- ni 3) Onthophagus hircus aus Brafilien. 4) Opatrum affine. 5) Op. graniilofum. 6; Op. dilatatum. 7) Zophofis picipes ans ßrafilien. g) Scaurus miliaris ebendaher. 9) Scarites corrugatus. 10) Moluris Osbeckii vom Cap, S. 286 — 29g. Aäänamma ad Monogra- fhiam Philamhi a C P. Thunberg. Nach einigen Bemerkungen über die Kennzeichen der Gattung überhaupt, werden noch vierzehn Arten eingefchal- tet und Synonime zu den frühern nachgetragen. G. Me> X. Literatur. 409 Memoires pour ßrv'ir a /* htflolre naturelle d^t abülks folitaWes , qni compofent le geneve Hi- licte^ par O. A Walkenaer. Paris chez Didot. ig 17. 8. pag. 90. av.. i. pl Der Verf. beobachtet die Oekonomie zweier Ar- ten. Die eine kleinere die er Halictus terebrator nennt, fcheint einerlei mit Kirbys Melitta fulvo cincta var. 7. zu ftyn, die andere ift HaL quadri- ßngatus Ltr. Die Lebensweife beider, ihre Feinde, VurwandluDg u. f. w. werden genau betrachtet, und fie ft'lbfl: ausführlich befchrieben. Ueberdies finden fich die Befchreibungcn von folgenden Infekten: Halictus fexcinctus Ltr. , Zebrus (Hylaeus 4 cincrus Illig.), fodiens Latr , fexnotatus (Melitta 6 cincta Kirby) , Cerceris ornata Latr , Pediculus Mt^littae Kirby, Lycofa andrenivora CAraneus pulverulentus Clerk ). lieber den Pediculus Melittae finden fich keine neuen Auffchlüffe- G. Entomologifche Fragmente^ von Gust. Kunze Med. Bacc. oder Neue Schrijten der uaturfor^ Jchenden Gefellfchaft zu Halle. II Bd. 4, Heft. Halle bei Hendel ig ig. 8» pagg 76, Enthält vorzüglich Zufätze zu den frühern ento- mologifchen Heften der Schriften der hall, naturforf. Gef. In den Beiträgen zu Ahrens Monographie der Rohrkäfer, werden neben den Bemerkungen und Zufätzen zu den frühern Befchreibungen 13 Arten befchrieben , die dort fehlen. Den grofsen Waffer- kä. 4IO X.- Literatur. käfrrn in Ahrens Beitragen wird eine neue Art Dyt. confonnis beigefeilt, und die Reihe der Hyp' y rus Arten, welciie dem picipes ahnlich find, iil penaiier durchgegangen, ihre Synonimif bcrichtiLit, und jtde einzelne Art ne'i diagnofirt worden. £•» finiUn fich folgende Arrcn aiifgeiüiirt: i) Hypii, ij'graiimaiuf Gyll. Schönh. lineatiis Mrih. parallelograuiDUs Ahr. 2) H. conjobrinus Genua r nov. fp 3} // picipes Fb. punctarus Msh. 4) H alternans Giavh. Iinea- tus Scbönh. linecllus Gyll. s) /:/ frater Spt-ncc, depreffus Duftfchm 6) H. deprejfus auct. ^) H, afßmilis Gyll. Payk. h;ilenlis G vh. amoentis Oiiv.? rotnndatus Müll. §) H hafe>.ßi Fab Payk grifeo llriatus Gyll. De. picipes Tbu b. areolatus Dnfffm» Grvh. 9; H. alpiniu Gyll Pk. Df. ic) H inar^ ginatus Duftf. lapponum Gy 1. i\) H. cuspidatus Germ. n. fp Eine befondere Abhandlung giebr die Kennzeichen einer neuen Gattung Zeiigophora aus Lcnia fubfpinofa und IkvicoUis errichiet. G. Pkyßologifche tinurfiichutigen über die thierifche Hamhaltimg der hjfekten ; von J R. Reng- GER, Med. Stud. Tübingen bei Laupp. 18« 7- '^' pagg- 8u Dieff kleine Schrift hat die Aufmerkfamkeit der Entomologen mit Recht auf fich gezo^^en, iinjd er- freut durch die Genauigkeit und Umficht, vv( mit ihr Verf. zu Werke geht. Dem Plane unierer Zeitfchrift ge- X. Literarur. 411 gemäfs, von keinem rein entomologifchen Werke — zumal von folcheii, die im dentfchen Buclihandel leicht zu habt^n find — einen Aufzug zu liefern, niüffen wir uns hier auf eine allgemeine Inhalts- Anzeige befchränken , die um fo kürzer ausfallen kann , da wir dies wenig koftbare Wtrkchen im Be- fitze unferer meifttn Lefer vorausfetzen können, p». 1 — 4. Allgemeine U( berficht des Infektenbaues. Die Eigenthümlichkeiten der Infekten in ihrem Haut - Muskel . Nerven . Refpirations • Verdauungs- und Generations - Syftems im Allgemeinen. p». 4 — 21. Speifenweg und deffen Funktion, lieber Lage und Struktur des Speifecanals und über Ver- dauung der Kaupen und vollkommenen Infekten.. p. 21 — 28- Sogenannte Gallengefäfse und ihre Funktion. Der Verf, macht es durch feine Unterfu- chnngen fahr wabrfcheinlich, dafs die zeither als Gallenuefäfse angenommenen Organe keinesweges als. folche betrachtet werd' n können, fondern wohl mehr als Nieren • Ausführnngs - Gänge anzunehmen lind. p. 28 — 32, GemeinRhjftlicher Nahrungsfaft. V^or- liiglich chemifche Unterfucl ungen daiüber. p. 3?- — 34. Fett der Pvaupcn. Die voükommnen Infekten enthalten wenig oder gntr nichts davon, p. 34 — 36. Abgefonderte Säfte bei den Pvdupcn. Befonders über die Spinnorgane und über die Sprü zorgane der Bomb. Vinula. Ungein veimifst man Bem. rkunuen über den abj;ehsriden Saft ^us den Geler k.n der MeK;e und aus den Tronipeten der Dlaftüauie p, 36. — 38. Refpirations Vcrfuch, wodurch der Verf.; dar* 412 X. Literatur» darthnt, dafs bei den Infekten ein Hinziehen und Ausilofsen der Luft durch die Stigmaten ftatt findet. Diefer Verfuch ift nicht neu, und war fchon Tre- viranus (conf. Biologie IV. p. 158) bekannt, auch Von ihm berückfichtigt worden. Ufberhaupt befrie- diget diefer Abfchnitt nicht, p. 3S — 39- Ausdün- ftung der Inlcken. Dafs Ausdünflnng bei den Infek- ten ftatt finde, leidet keinen Zweifel, dafs duAv aber durch die Tracheen allein gefchehe, ift durch den angeftellten Verfuch noch keinesweges ausgemacht und auch unwvihrfcheinlich. Der Verf. hätte den Verfuch machen f-llen, ob Infekten, denen die Stigmaten verfchlolFen wurden, nicht in der Zeit bis zu ihrem Tode noch ausdünfteten. p. 39 — 40. Eigene Wärme der Infekten. Sehr richtig ift die Bemerkung, dafs die Infekten fehr geneigt find, den Grad der Temperatur des umgebenden Mediums an- zunehmen. Kann auch bei folchen mit Luftcar.älen durchkreutzten Thieren nicht gut anders ftyn. p. 40 — 45. lieber das Nervenfyftem. Die Verfnche über das Abftcrben des Thieres nach den Verletzun- gen an verfchiedenen Theilen des Ganglien- Syltems find intereffant, was der Verf. aber über die Sin- nes Organe f<3gt, ift fehr unbefriedigend, und ver- räth Mangel an Bekanntlchaft mit der Literatur, p. 45 — 47. Rückengefäfs. Befonders über die da- rinn enthaltene Flüffigkeit. pagg. 47. — 49. Ge- fchlechtstheile der Raupen. Mit Herold überein- ftimmend. pag. 49. — 67. Uebcr die Entftehiing lind Verwandlung der Raupe, Chryfalide und Schmet- ter- X. Literatur, 41 j terliog. Befonders nach Beobachtungen bei Sphinx Euphorbrae dargeftellt. Ein fehr anziehender, gut vorgetragener Abichnitt, in welchem fich der V^erf. nachzuweilen bemüht, dafs bei der Entftehung der Puppe fich Flügel, Fühler und Beine durch Wachs- thum und Ausdehnung der Tracheen entwickeln, und nur weitere Ausbildungen fchon in der Raupe vorhandener Theile find. Merkwürdig find die Ver- fuche die durch Verletzungen der Raupe angeftellt wurden und nachherige Veikrüppelungen des vollen^ deten Thieres zur Folge hatten, Verfuche die uns nie gelangen, p. 67. — 79. Ueber die Bildungs- ftufe der Infekten. Auch ein fehr anziehender Ab- fchnitt, der die Infekten mit den übrigen Thierclaf- fen vergleicht, und die Analogien nachweift. Das ift eben das Anziehende des Studiums der Entomo- logie, dafs die Infektenwelt uns die Sonderbarkei- ten in Geftalt und Leben aller übrigen Thierclaf- fen — mutatis nuitandis — vorführt, und eine fo grofse Mannigfaltigkeit der Erfcheinungcn giebt^ p 79. — 82. Folgerungen für die Phyfiologie der Säugthiere und des Menfchen. Aus dem Vergleiche und der Funktion der Organe der Infekten mit den Organen der höhern Thiere gefchloflen. Wir haben mit wahrem Vergnügen die Reng- gerfche Schrift gelefen, und wenn erft eine längere Zeit und gröfsere Hülfsmittel dem Verf. eine noch genauere Bekanntfchaft mit feinen Vorgängern ge» geben haben, fo darf die Entomologie fich aus feinea Forfchungen fehr reiche Ausbeute verfpcechien, G. Xtlß 414 X. Literatur, Reife nach Dalviatien und in das Gebiet von Ra- giifa, von E F. Germar, aufs. Prof. d. Mineral, etc. Mit 9 iH. Kupf. und 2 Charten. Leipzig bei Brockhaus. i«i7. g. pagg. XII, u. 323. (2 Rthlr. 16 gr.; Erft jetzt ift dies Werk erfchienen, zu dem das Maiiufcript bereits im Jahre 1812, abgeliefert war, weil der früher beftimmte Verleger (Joachim in Leip- zig), durch fein Betragen jede fKihere Frfcheinung tmmöglich machte Die enromologifchen Bemerkun- gen nel mi-n den Pv»iim vqn S. »76 — 292 ein, und dazu gehören vier Knpfertafeln. Blofs die neuen, oder wenigflens früher unzulänglich befchriebenen Arten find befchrieben, die übr g n nur n)it Namen aufgeführt. Da fich feit 1812., wo das Mfpt. und, gröfsteorheüs auch der Druck beendigt war, einige Berichtigungen und Bemerkungen erg^ ben haben, wo- von wir viele dem General Dejean,der iXiyDalma- tien in entomologifcher Hinficht bereifte, verdanken, fo tragen wir diefelben hier nach. H'ißer corvinus p. 18?. n. 37. ift H. 12 flrißtus Duftfchm., 12 ftriati var. b. Sturm Faun*, parvus var. b Gyll. Akls CUrculionoides. p. 189. n. 50. durch eine Verweth- feiung in der Sammlung mit orbiculata aufgeführt, denn der dalmatilche Käfer ift orbiculata. BlafS emarginata 190. 56. der dalmatifche Käler ift nach Dejean fowohl vdn Helops triftis RoflT. als auch von Bl eniarginata Fabr. verfchi^den. Blaps femoraliS 190. 58. kommt in Dalmaticn nicht vor >' der ge- mein- X Literatur. 415 meinte Käfer ifl; verfohieden. HeJops txaratus 192. 63. Und von D:hl unter dem Natnen H friulicus verfjindt.- CarabhS pil'tpes ly^ 7;?. \i\ li^toralis Düftfchm. Fn. Aullr Caralms paflicus 194. 7-. Zu ihm f. .11 C. tenebrif.ides Duftf. gt hören. Carabus Dama 199. '^f)> lloilis ScaiftOs Dama ift nach HofF- mai n-tj»:e[s Verficherung ein veifchiedenes Thier. Za Canthavis fqual'uia 201» 104 gehört C elonj^ata Gyll. Fall, atra P-yk, , auch wohl atra lllig. Käfer Pr- Ptilinus cylnuhkus i r i 1 1 3. ei« Xyletini» Ltr. C/iryfowela Bankfii 205. 127. ift zu ftreichen, die drffür gth Itene Art ift verfchieden und neiu Gallsruca Jangt-i'mea 207. 137. mijfs ebenfalls aus der Lille da'ii.yt^fcher Infekten geftrjchen werden» die dort vorkommende Art IH: verfchieden und neit. Donacia lirevicornis 2 «2. .'69. gehört, wie Kunze ia den entom. Fuiunionten bereits bemerkt, zu imprcflk Payk. (nicht Ahrens). Ceramhyx noduhfus 220* 209. iil von Botielli fc!,on fiühcr unter dem Namen C miles b^fchrieben, findet fich auch in mamhea Sammlungen unter den Namen C. victi>r M.-gerle, procerns Hffmgg , f'iulanus alior. , Wellenfii Dahl. Curcuiio hiicmatocevus 231. 265. ift der Wi^hre Lixus filifornns Fab Bardanae Pnz CurcuUo MonachiiS 294, 28« vi^^ahrfcheinlich einerlei mit Liparus tenebrioides 01,'v. Curcuiio Giraffii 244. 2^4. Findet fich bei Jaf-quin als Cure, corruptor befchiieben. Curcuiio Cmifev 245. 2t;7. Nach Fabricius nachgelaffener Sammlung hat er diefen Käfer als Curjc. bifulcatus befchfiebeD, er fetzt ihn aber fälfehlich unter die Ab- thel- 4i6 X. Literatur, theilung mit gezahnten Schenkeln , und fein Exemplar ift auf dem Rücken abgefcheucrt. BiSiitus Corona- tus 247. 3C0, Auch unter dem r^amen B. iialicus bekannte G. Ich mache i3as entomologifche Publicum hier noch auf eine fehr interelVante kleine Schrift auf- jnerkfam, womit der Oberbergrath v. Charpentier in Breslau uns zu erfreuen Willens il>, fobald fich ein Verleger dazu findet. Sie enthält: Bemerktwgen über die Gattungen Pyvalis^ Tortrix, Tinea und yilucita des IViemr Ferzeichniffes. Der Verf. be- fuchte im Jahre 18 17 Wien, und benutzte diefe Ge- legenheit, um die zu obigen Gattungen gehörigen Arten des grofsen Hübnerfchen Werkes „Sammlung curopäifcher Schmetterlinge" und des „fyflematifchen Verzeichniffes der Schmetterlinge der Wiener Gegend" mit der Schiffermillerfchen Sammlung zu vergleichen, um die Synonimie zu berichtigen. Das llefiiltat die- fer Arbeit, die mir der Verf. im Manufcript mitiu- tbeilen die Güte hatte, entfpricht vollkommen den Er- vt'artungen , die man von einem fo tüchtigen und er- fahrnen Entc-mologen hegen darf, es zeigt aber auch leider, dafs die Schiffermillerfche Sammlung nicht mehr ift, was fie urfpriinglich war, denn viele Arten fmd gar nicht mehr vorhanden, und andere, über welche kein Zweifel flatt finden kann , füh|:en verän- derte Namen. . Mit Erlaubnifs des Verf. habe ich fein X, Literatur. 417 fein Mfcpt. bereits oben in meiner Monographie der Gattung Phycis benutzt. Z. g. S. Die Brunnerfche Buchhandlung in Coppenhagen zeigt an » dafs fie das Verlagsrecht von Paykull FaU' naßtecka^ die in Uplala bei Edman 179g — igoo in 3 Bänden herauskam , übernomraen habe. G. Band in, D (i XI. XL M i s c e 1 1 e IL Infekten im metfchUchen Korper. In Hufelands iind Hd'les Journ. der prakt. Heilkunde ii. St. Novbr. 1817. findet fich folgender vom Dr. Dorfmüller zu Fürflenau im Osnabrückfchen eizählter merkwür- diger Fall. Ein neunjähriger Knabe b(kam den fo- genannten Veitstanz (Chorea St. Veiti) und zwifLhen- durch auch Aniälle wirklicher Epilepfie. Auf ein ge- gebenes Brechmittel giengen eine beträchtliche Men- g! gröfserer und kleinerer fchvvarzer Käfer von der Gröfse einer Sälatbohne bis xu der einer Linfe her- ab, weg. Pulver aus Sem. Sabadillae mit Refina Jalapp. und Marc. dulc. führten auch eine Quanti- tät der nemlichen Infekten und viele Ascariden mit auffallender Befferung aus. Die Veranlaffung zu die- fer Infektenbrut, hatte das Trinken eines moorigen ftehenden Waffers gegeben, es fcheinen fonach Waf- fe rkäfer gewefen zu feyn. Hownfchip in feinen practica! obferv. on the Difeaf. of the urinary organs (London 1816) erwähnt einen Fall , wo eilf lebendig abgegangene Infeki'^n, (die ab^r nicht näher beftimmt werden) ' Steinbefchwerden ähnliche Zufälle veranlafsten. In XI. Miscellen, * 419 In Leroiix Journ. der Medic. Chirurg, etc. (Mars. 18 «6) findet fich die E Zählung, daCs ein Mann Schmerzen in der Nierengegend und Bluthar- nen bekam , welches er fich durch Trinken von Ci« fternen - Wafler auf Walchern zugezogen hatte. Es giengen endlich Larven durch den Urin, die der Be- fchreibung nach wahrfcheinlich Zweiflüglern angehör- ten. G. Käjerzucht am Larven. Ein Schreiben des Predigers Büttner in Curland. Bei den ßefcbwer- lichkeiten mit denen Excurfionen hier zu Lande verbunden find, legte ich mich auf die Zucht der Infekten aus Larven und vorzüglich intereffirten mich die im Holze wohnenden Infekten. Hier fiel mir zuerft auf, dafs ich eine Menge feltner Arten erliielt, die ich vorher nie gefunden hatte, dahingegen fand ich die Arten, die als vollkommenes Infekt häufig vorkommen, feiten oder gar nicht. Manche Larve die auf bekannte Arten oder Gattungen gar nicht zu deuten war, gieng freilich verlohren, aber doch erhielt ich auch manches Neue. Aebnlich find fich un- tereinander; die Larven von Scarabaeus und die von Lucanus L. — die von Cerambyx und die von Leptura und Molorcnus — die von Bolhichus und die. von Apate und Hylefinus — die von Anobium und, die von Ptinus und Ptilinus — die von Tenebrio und die von Helops, Cillela und Elater. Dahinae- gen weichen die Larven von Melandrya, Serropal- pus, Dircaea, Hallomenus, Mordella, ohngeaehtet D d 2 der 420 XI Miscellen» der Athnlichkeit der vollendeten Thi'ere, fcbon mehr von einander ab. Ganz eigenthiimliche Gollalttn ha- ben die Larven von Cleriis, Cantlaris, Malach us, Lymexylon und Buprellis. Bei letzter Gattung find die Larven der breiten Arten von denen der fchma- len verfchieden. Die meiden Holzlarven find auf beftimmte Banmarten angevviefen , doch giebt es einige, wel- che in ganz verfchiedenen Bäumen leben; z. B. Rha« gl »01 inqiiifitor und indagator, leben unter Eichen, Bi'keni Tannen und Kieferrinde» Die Eichenlarven findt^t man meid auch in Birken , feltner die ßir- kenlarven in Espen., wie es bei Clytus plebejus der Fall id. Aber nicht nur die ßaumarten lind es, auf welche die Larven angewiefen find, fie find überdies eigen und eckel in der Wahl jedes einzelnen Stam- mes. In manchem Walddriche findet man fie fad in jedem abgedorbeiien Baume, in andern fucht man fie vergebens, oder findet nur höchd feiten einen Baum, in welchem die härtern wohnen. Mancher abged' rbene Baum wird gar^ nicht von ihnen be- rührt, da man in einem dicht dabei dehenden eino Menge Larven verfchiedener Art findet. In man- chfm Baume haben fie nur eine Seite, oder einen fchmalen *^trich gpfreffen. Bisweilen findet man die U.'fache auf, warum fie einen Baum vermeiden, z. B. er ift zu nals, oder verfchimmelt, oder das H )Iz id von einem Schwämme durchdruni^tn, der fü; die Brut fchailich id, denn fo wie e- an die Zellen an- dringt, ftirbt die Larve» Die Bauern hiefiger Ge- gend XL Miscellen. 42t gend behaupten, es hänge davon ab, in welchem Mondlichte der Baum gefallen, gehauen oder der Waldilrich gebrannt fey. Ich habe darüber kein© Erfahruncen, doch wurdf^ das junge Eichenholz, das man .gewöhnlich zu Schleifen anwendet, und wel- ches irewöhnlJch flark und fchoell von Larven ange- fallen wird, bei den Schleifen, die einer meiner Knechte fertigte, gar nicht angegriffen, und er be- hauptete, dafs es darum nicht gefchehe, weil er die Bäume dazu bei gutem Lichte fälle Wer daher Larven im Holze xiehen will, gebe ihnen wo mög- lich von dem Hoize, in dem er fie fand, oder we« ßigftens von Holze, das von Larven bewohnt wird. Auch darf man nie zu viele Larven in einem BehältniflTe ziifammen erziehen, fänimtliche Larven von Cerambyx, Leptura Linn., Cucnjos, Pytho, Pyrochroa, Clerus, Helops, Elater find Räuber ihrer eignen Art, die aber von Bupre/lis, Melandrya, Bo- ftrichus, Lymexylon find friedliebend. Arge Feinde der Käfer find die Raubfliegen (Afilus, Laphria fo- wohl im vollkommnen, als im Larven • Zuftande» Ihre Larven find weifs, v^alzenförmig , lang, fchmal und haben acht Reihen kegelförmiger, vorftehender Warzen Der Kopf ift klein und fpitzig. Wenn man fie anfafst, fchnellen fie den Kopf mit grofser Gewalt an den Finger, wodurch fie einen flechen» den Schmerz hervorbringen. Einige Arten Nympfen bewegen fich gar nicht» auch nicht wenn fie fich fcnon getärbt und gehäutet ha- 42« XI. Miscellen. haben, man darf fie deshalb nicht ftören, oder füc todt halten und wegwerfen. Manila von CicaJeit* Mr. Grofe hat der literar. philof. GA* za Ba'^h einige Proben der Cica" da mannajevzns von Neu Südwallis und auch zugleich von dem wilden Honig oder Manna mitgetheilt, welchen d^es Infekt auf dem hohen Baume Eucalip- tus niederlegt. Es wurde zuerft 1800 vom Colonel Peterfon beobachtet. Es nimmt, fobald es Flügel bekommen hat, fo fchnell an Gröfse und Stärke zu, däfs es in wenig Stunden nachher auf die Gipfel der 60 — 70 Fufs hohen Eucalypten fliegen kann. Das von diefen Thieren kommende Manna, ift theils tro- cken, theils zuckerartig, die Eingebohrnen fammel- ten es und brauchten es eine Zeitlang als Zucker, bis die Erfahrung lehrte, dals es in einem gewiffen Grade die Eig« n chaften des wirklichen Manna be- fitZR. Das Geräufch , welches die kleinen Gcfchöpfe machen, ahmt das Geräufch eines Meflerfchleifers nach, daher dies Thier in der Volksfprache auch ScheerenCchleifer genannt wird. Es giebt eine Art, welche eben fo ausfieht, auch daflelbe Geräufch macht, aber kein Manna hervorbringt (Nachrichten aus London Morgenblatt 18 17. n. 234.). Schon in den geogr. Epheraeriden von Bertuch, Mti 1816 , findet fih eine hieher gehörige, jrdoch in mar^chen Siücken abweichende Nachricht, die aus djm englifchsn morning herald entlehnt iil. Dar- nach XI. Miscellen* 423 nach hat das jenfeits der blauen Berge gelegene Land eine Menge des fchönllen Mannas, welches Mr Ewans in dem Gräfe und in den abgebrannten Feldern fand, die nach feiner Befchreibung in klei- nen Stücken Fleckenvveife damit bedeckt find. Wahr- fchfinlich iil es ein Erzeugnifs der Cicaden Ctetti- gonia>/, welches dies Infekt in dem Gräfe abgelegt hat, oder vielleicht ein Ueberbleibfel von der Zer- flörung dicfer Infekten , wenn fie mit dem angezün- deten oder in Brand gcratheneij Gräfe verzehrt wur- den. (??). G. Aufhewahrung der Spinnen, In Sturms Ver- zeichn, feiner zum Taufch und Verkauf V(jrräthigen Infekren vom Mai ig'?-» giebt Hr. Hahn in Fürth eine Anweifung die Spinnen für Sammtungen zu präpa- liren, die wir hier aufnehmen, um fie allgemeiner be- kannt zu machen , und verfichern dabei , dafs die von ilim erhaltenen Exemplare fehr fchön conlervirt wa- ren Die gehafchte Spinne wird fogleich mit einer verhälfnifsmäfsig langen und feinen Nadel mitten durch den Vorderleib aufgefpiefsi Ift dies gefche- hen, fo läfst man folche ; i bis 2 Stunden flehen, damit die durch die Nadel gemachte Wunde etwas verharrfche, weil fönft beim Trocknen das ganze In- fekt durch den herausfiiefsenden Safr überzogen wird, und die natürliche Farbe dann verlohren geht. Zum Trocknen felbfl: nimmt man eine verhälf- nifsmäfsig grofse Kohlenpfanne , füllt fie zur Hälfte ■424 XI. Miscellen/ mit glühenden Kohlen, ebnet diefe, und legt dann eine runde, zur Kohlenpfanne gtpafste, dicke Blech- fcheibe darauf, und erhitzt diefe, bis fie beinahe glüht; dann packt man die Nadfl, woran die i-pinne fteckt, beim Kopfe, und hält fie mit einer Zange 2 bis 3 Zoll hoch über die Platte, bis man fieht, dal's der Hinterleib der Spinne zufr.mmenfällt und Falttrii bekommt, — merkt man dies, fo fährt man rafch mit der Spinne hinab, dafs die Nadelfpitze die Blech- fcheibe beiührt, wo fich dann der Hinterleib und die Beine ausdehnen werden ; — fo wie dies gefche- hen ift, geht man nach und nach wieder in die vo- rige Höhe zurück , (denn aufserdem würde der Hin- terleib durch die zu grofse Hitze zerplatzen) und läfst die Spinne gänzlich austrocknen, Riijßlkaf^r mit vcvßehefiden Kinvlacken Eine auffaller.de tirfcheinnng habe ich an den Männchen des Ctircnlio vefpertimis Fab. (Mali Gyll. Payk Hb ), fevkeus Gyll. (^exd. Synon.) und hirfutulus Fab. Gyll. Hb. bemerkt. Hier finden fich, wiewohl höchll fei- ten, Individuen, bei denen die Mandibeln ungemein grofs, faft V :n der Länge des Rüffels, dijnn^ gebogen, und vorragend find, liemlich fo, wie fie an Pfalidium inaxillorum gebildet erfcbeinen, da hingegen bei den- felben Arten diefe Theile fonfi; fehr kurz, im Mundo verborgen, dick und breit gebildet vorkommen. Als eine gdnz zufällige monftröfe Bildung läfst fich diefe Erfcheinung nicht gut annehmen, weil divfe Kinnba- cken völlig fymmetrifch und bereits an drei Arten ge- fun- XI. Miscellen. 425 funden find , und als auszeichnendes Mckmal des männlichen Gefcblecbts laiT« n fie fich darum nichr be- trachten , weil die Manncht-n in der Repe] fie nicht haben. Die Frage : warum und wodurch habt-n ein- zelne Männchen dlefe ibnderbaren abweichenden Kinn- backen ? kann ich nicht löfen. Sollte wohl ein drit- tes Gefchlechts V'^erhäitnirs, in mancher Hinficht dem der Bienen u. f. w, ähnlich , ftatt finden ? P. W. j. Müller. Eihennufjgszelchen der Bienen, (Aus dem Cul- tivateur des abeillts des Hrn. Pfarrers Jonas v. Gclieu in Colombier im Canton Neufchatel in der Schweiz.) Die Bienen eines Stocks haben Mittel fich zu er- kennen, und ihre Gefpielinnen von allen fremden Bienen zu iinterfcbcicen. Ohne dies könnten fie ih- ren Honig nicht vertbeidigen. Der Schöpfer hätte vergeblich eine jede mit dem gefürcht<^ten Sta :hel ver- feben, wenn fie die Feinde nicht erkennen könnten, welche diefer Stachel tödfcn foll ; diele würden ohne Gefahr aus- und eingthen, fich mit den Arbeiterinnen vermifchen , und ihnen ihre mühfam gefammelten Schätze rauben, wenn fie nicht angehalten und ge- ftraft werden könnten. Allein der Schöpfer, der ihnen Vertheidigungsmittel gab, gewährte ihnen auch Mit- tel, fich unter einander zu erkennen und von den Haubcrinnen zu unterfcheiden Wenn eine Biene durch Zufall oder vom Winde getrieben auf einen fremden Stock fällt, fg wird fie ergriffen, und als fchlira- 426 XI. Miscellen; fchlimmer Abfichten verdachtig, auf der Stelle getöd- tet. Welches ift wohl das E: kenniiO;:^zeichen? Wo ift das 0;gan, das dazu dienliche Werkzeug? Sind es die nach allen Richtungen hin beweglichen Fühler? Erkennen fie ftch an dem Geruch ? Auch dies ift nicht unwahrfcheinlich. Finden fich eine beträchtlich© Menge Bienenftöcke in einem Dorfe oder gar auf be- nachbarten Ständen aufgeftellt, fo kann fichs zutragen, dafs 2 oder mehrere von ihnen die nämli- ch en Er ken nu ngs - M er kma le haben, wo- durijh fie in den Stand gefetxt werden, einandei: ungeftraft zu plündern. Sio können aber in die fem Fall, der doch nur feiten vorkömmt, ihr Erkennungszeichen verändern und ein neues annehmen In einem der honigreichften Jahre des verfloffenen Jahr- hunderts machte Ich folgende Erfahrung. Ich hatte im Maimonat meinen erften Schwärm, der fehr ftark war, in einen grofsen Strohkr-rb einge- fafst. Weil die Witterung fehr günftig war, fo fing er fogleich zu bauen an, und füllte in kl)rz^'r Zeit die Hälfte feines Korbes. Nach einigen Tagen be- merkte ich, dafs er von einem meiner Nachbaren zu- gehörigen Stöcke, deffen Bienenftand nur einige loo Schritt von dem meinigen entfernt war, beraubt wur- de, dafs die Räuberinnen aus- und eingingen, ohne erkannt zu werden > und dafs fie wenigllens foviel Honig davon trugen , als meine Arbeiterinnen einfam- mein konnten. Ich verengerte das Flugloch um die Hälfte ) Hellte mich eine ganze Woche lang in müfsi- gea XI. Miscellen. 427 gen Stunden in die Nähe meines Stocks , und tödtete täglich meiirere 100 lläuberinnen, welche ich leicht an ihrem Bauch erkennen konnte. Diefer war näm- lich dünn, wenn fie eingingen, und beim Herausge- hen von der möglichil grofsen Menge Nektar, dea er nur aufnehmen konnte, aiifgefchwollen. Nichts konnte fie abhalten, lie kamen ohne Aufhören immer in grofserer Anzahl, fetzten ihre Räuberei bis auf die Nacht fort, und fingen den folgenden Tag früh wieder an, ich mochte foviel umbringen als ich woll- te. Alle meine Beniöhungtn waren vergeblich, und ich verzweifelte fchon an der Erhaltung diefes Schwärme? , als ich ihn einfl gegen Abend fehr un- ruhig und in ftatker Bewegung fand, wie wenn er feine Königinn verlohren hätte. Die Bienen liefen nach allen Richtungen auf dem vordem Theile und auf dem Fhigbrette herum, berochen und betafteten fich abwechfelnd, als ob lle einander etwas zu fagen hätten. Sie wollten ihr Erkennungszeichen verän- dern, welches auch wü.klich in der Nacht gefchab. Alle den folgenden Tag Ikh wieder einftellenden Räii- berinnen wurden angehalten und getödtet. Mehrere entkamen den anfmerkfamen Wächtern, welche dea Eingang vertheidigten , berichteten ohne Zweifel die andern von der Gefahr, die ihnen gedrohet hatte, und dafs man nicht weiter ungeftraft rauben könne. Auch nicht eine, welche die Plünderung wiederum anfangen wollte, wurde in den beraubten Stock ein- gelaffcn , der von aun an wunderbarlich gedeihete. Ich 428 Xl. Miscellen. Ich habe in meinem Leben nur noch 2 andere Vorfälle diefer Art gefeben , die den nämlichen Erfolg hatten. D'ie Raupen der Graphiphora Candelife^jua und Hadena Pteridis Ochf. (^Aus einem Schieiben des Hn Carl von Tifcher Premier - Lieutenant 'md Geieitsmann zu Schandau) Die Rai-pe der Graphi' phora Candelifequa Och. Noctua Candelijequa Hüb*. hat riielelben Sitten wie die Raupen von Oraph'pho- ra Sigma, Brunnea und C nigriim^ deren Verwand- fchaft auch durch die Aehnlichkeit in der Gellalt und Zeichnung beurkundet wird. Sie kömmt fchon im Heibfl: aus dem Eie , und überwintert nach den erften Häutungen unter Steinen , wo ich fie hier bei Schandau verfchiedentlich fchon im Januar und Fe- bruar von der Grofse eines Zolles antraf» Ihr Ge- wand ift in diefem Alter von dem der ausgewach- fenen Raupe, bis auf einen grüngrauen Seitenilreif nicht verlchieden. Im April , wo fie ihre Voll- kommenheit erreicht hat, ift fie einen Zoll und 8 bis 10 Linien lang, und walzenföanig, nur wenig fchmä- Jer gegen den Kopf zulaufend. Die Farbe ift im Ganzen matt fchwarz, mit vielen feinen weifslichen Riefeln wie die Pvaupen des Sphinx Porcellus und Elpenor; die Seiten etwas heller und der Bauch grünlich grau gefärbt. Vom 4. bis 11. Abfatzo liegt auf jedem derfelben zu beiden Seiten de» Rü- ckens ^ wie bei der Raupe der Graphiphora C. nigrum ein tieffchwarzer keilförmiger Schrägftrich, der wie bei XL Miscellen, 429^ bei jener a.u{ den hinterften Abfatzen am aiisge- zeichnetllen und ftärkften ill. Der Kopf ifl: roth ohi ne Zeichnung, die ßrulltüfse gelbbraun und dio Bauch - und Hinterfüfse grüngrau und fchwara punktirt. Sie lebt wie ihre Verwandten am Tage ver- borgen und beionders gern eingeengt unter Steinen, In:\ Ausgange des April geht fie zu ihrer Veiwand- luujT in die Erde und verfertigt fich, gewö'MiIich zwi- fchen zarten Wurzeln eine einfache, nicht ausge- fpwnnene Hole, in welcher fie nach einigen Tagen zu einer hell rothbraunen, frdl fenkrecht ilehendea Puppe von gewöhnlicher Foi»! wird. In der Gefangenfchaft läfst fich diefe Raupe mit Rreutzkraut , Senecio vulgaris, und kleinen Sauerampfer, Rumex acetofella, nähren; doch zieht fie jenes diefem bei weitem vor und gedeihet auch belTer dabei. Das Gefäfs worin man fie zieht, mufs Tum Theil mit fiilcher Erde gefüllt und diefe mä- fsig feucht erl. alten werden, damit fie an der ge- wohnten Feuchtigkeit , welche ihre Lebensart er- heifcht, keinen Mangel leide und zu ihrer Verwand- lung in die Erde gehen könne: auch trägt es fthr zu einer glücklichen Erziehung bei, wenn man eini- ge flache Sreine fo in ihr Behältnifs legt, dafs fie fich dazwifchen verkriechen kann. Am bellen brachte ich daher diejenigen Raupen zur V^erwvüidlung , wel- che ich in Blumentöpfen erzog, in welchen ihre Fut- terpflanze ftan,d, da mir hingegen alle die flarben, welche ich in hölzernen Gefäfsen aufbewahrte. Nach 450 XI. Miscellen. Nach einer Puppenruhe von 6 bis 7 Wochen» erfcheint der Schmetterling in den letzten Tagen des Mai und der erften Hälfte de? Jun. HaJena Pteridh^ Ochfenh. Diefe Raupe bat zipmlich die Geftalt und Gröfse der Hadena Lucipa- ra. Sie ifl hellgrün, auf dem Rücken verliert fich diefe Farbe faft ins Weifse. Jeder Abfatz hat auf dem Rücken einen breiten dreieck gen dunckler grü- nen und weifs eingefafsten Flecken. Diefe Flecken haben das Anfehen, als ob fie erhaben wären. In jeder Seite läuft eine weifse Linie hin, und der Kopf ifl: grün mit vier braunen Strichen. So hat Hübner N. II. E. e fig. i. a. b. die Raupe abgebil- det, und fo habe ich fie auch meillens gefunden. Noch giebt es aber drei Abänderungen. Die erfte Abänderung ill wie die eben befchrie- bene Raupe gefärbt und gezeichnet, führt aber überdies noch auf dem Rücken jedes Abfatzes einen rofl:farbigen kleinen Strich. Die zweite Abänderung bezieht fich blofs auf die Farbe. Was bei der Erllern grün war, ifl: hier roth, und die Zeichnungen — ganz diefelben — find bei diefer blafsgelb. Die fchönfte Spielart ift diejenige, wo die Grundfarbe giün, die Rückenflecken dunkelroth, mit weifser Einfafsung, und die Seitenlinien gleich- falls roth find, Sie hat i6 vollkommene Füfse. Man findet diefe R.aupen im Augull und Sep« tember blofs auf dem Adlerkraut, Pteris aquilina, wo fie auf der untern Blattfeite fitzen» Sie XL Miscellen» 431 Sie hält fich in mehreren Gegenden der fächf. Schweitz auf, wird aber immer nur fehr einzela anget reffen. Ihr Wachsthum ift im Verhältnifs gegen andere Raupen fehr fchnell, ihre Verwandlung zur Puppe hingegen geht fehr langfam vor fich, denn nachdem fie im September ihr faft eiförmiges Gehäufe in der Erde verfertiget hat, bleibt fie den ganzen Winter über noch als Raupe darinnen liegen und Iheift erft- lieh im April die Raupenhaut" ab. Ferwüflung der Kork - IVäUer im füilkken Frankreich durch die Raupe der Liparts Difpar, Wt'hhe Verwüftungen durch die Raupe der Liparis Difpar Och,, Phal. Bomb, difpar Linn. angerichtet werden können, ifl: theils bekannt, theils fehr be- greiflich, wenn man die G^^fräfsigkeit diefer Raupe bedenkt. Ein fehr ausgezeichnetes Beifpiel davon finde ich fo eben im Journal des Dehats vom 1 4. Jul I8i>i. S. 3., als Auszug aus dem Journal d'Agen vom 8. Jul, und theile daffelbe feiner Merkwürdigkeit wegen hier wörtlich mit. „Les belles forets ä li^ge, qui s'etendent depuis Barbaste jusqu'aii delä du village de Podenas, sont ravagees d'une maniere desespd-rante par un nombre infini de chenilles , provenant de la ciasse de papil- lons, nommee Bombice disparate. Apres avoir d6vo» re non senlement les feuilles des arbres k li6ge, mais cncore les glands de cette annee et ceux de l'ann^e pro-, 432 XI. Miscellen, prochaine Oe fruit de Tarbre ä llige raroit nne an- ß6e avant de niütir), nos mai's, nos mils, nos fou- rages et tous nos fniits sont deveniis lenr proie ; quelques tronpeaux se sont d6jä empoisonn<§s dans leurs patiiraü:es infect^s par ces insectrs. Les habi- tations voisines des arbres eil sont remplies, et ne peiivent plus servir d'asilo d leurs malheureux pro- pri^caires. Les vignes meme, eparses 5a et U suc notre sol sablonneaux, n'ont pas 6t6 epargnees Ko- tre maiheur, rendu puljlic par vone Jr.urnal, poiirva toucher quelques uns de cts hommes estimables, qni s'occupent d'^conomie pt blique , et qui peut ctre tronvercnt quelque moyen de nous d^faire de chrysa- lides qui commenceht a sc former, et sont pour nous d'un effrayant pr^sage. Nous craignons que la pri- vation de seve nous empcche de tirer de liege, et meme, que nos arbres n'en meurent." Die Mittel zur Verminderung eines Infekts kön- nen dann nur vom Erfolge feyn , wenn fie auf deflen befondere Naturgefchichte gegründet lind. Die Raupe der Liparis difpar kömmt im Mai aus dem Eie, und lebt, wie wir fchon aus der vor- legenden unglücklichen Gefchichte fehen, auf fehr verfchiedenen, fehr hohen und auch niedrigen Pflin- z.en ; fie ift im Jun. ausgewachfen und wird im Ende Jim. und Anfang Jul. in einem fehr lockeren netzarti- gen Gefpinnile Zvvifchen Blättern oder in Winkeln, wo Regen und Sonnenfchein nicht darauf wirken kennen, zur Puppe, aus welcher fich zu Ende des Jul. und im Aagull der Schmetterling entwickelt. Der XI. Misceilen. 433 Der weibliche Schmetterling legt mehrere hundert Eier, welch« er auf einer Stelle bei einander an Baumftiimme, Planken, W^ände, Latten und ähnli- chen Gegenwänden ablegt, und mit der braunen am Affer deffelben befindlichen Wolle bedeckt, unter de- ren Schutze ein folcher Haufen den V/inter über ge- gen jede Witterung gefiebert ifl. Schwerlich möchte durch iigend ein Mittel g^gen die Raupe und gegen den Schmetterling etwas auszurichten Ceyn , wohl aber gegen die oben gedachten Eier, von welchen man die Nefter, die durch ihre Grpfse und die brau- ne Wolle, womit fie belegt find, leicht erkannt wer- den, durch Kinder aufliichen und zerdrücken laffen kann. Da man hierzu vom September bis Ausgangs April des folgenden Jahres Zeit hat, und mit jedem folchen Nefle einige hundert Eier zugleich zerflört, fo ifl: allerdings von diefem Verfahren ein glücklicher Erfolg lu erwarten *, noch mehr aber von der Begün- ftis^ung gewifler Vögelarten, welche diefen Eiern be- fonders nachbellen, als Spechte, Baumläufer und Meifen. Indeffen möchten hiervon die Wirkungen wohl nur erll nach mehrern Jahren fichtbar werden» Z. g. S, Beiträge zur Gefchkkte der Graf- Euk, Ich habe bereits im 2ten Bande unferes Magazins S. 337. der Verwl'iftung gedacht, welche die Raupe der Gras ' Eule {/Ipamea Graminis Oeh. Bombyx Gra- minis Linnee Fabr. Efp. et tricuspis Efp. Noctua Graminis Borkh., Hüb. et tricuspis Hüb.) im Jahre Band III, E e i8i6 434 ^I' Miscellen» 1816 in der Grsfang an den Bergen des Harzes anrichtete. Ich fching damals vor, die angeeiifiVnen Stellen, je nachdem es der Boden gefiatten würde, mit flachen Gräben, oder auch nnr mittelH: eines Pfluges mit tiefen, niöglichfl: brt it< n Furchen zu um- ziehen, und die fo auf gewiflTe Pläize einf^efchränkren und gleichfam eingefchlofsenen Kaupen, durch Behü- tung mit Schweinen zu vernich en. Die K,iiipe kann nämh'ch, befonders frifche Giiaben und Fiirciien nicht überfchreiten, und fammlet fich daher fchon in Wagengleifen und auf Fahrwegen in ungeheurer Menge an. Allein ehe noch die nörhigen Befehle gegeben und ausgerichtet werden konnten. w«ren auf einmal Cum Jf>hannis) alle Raupen plötzlich verfcliw inden. Ob ich nun gleich erinnerte, dafs diefes Verfchwinden nur fcheinbar fcy, fich die Rau- pen nur zum Verpuppen verkrochen hätten und ia veränderter Geftalt noch vorhanden wären , lo fchien es doch , was bei der Unb.-kanntfchaft mit einem fo neuen Uebel auch ganz natürlich war, als wenn einige andere geneigt waren zu glauben, dafs irgend ein glücklicher Zufall fie zerftört habe. Die Sache war nach einer Ruhe von eilf Monaten gewifiermaa- fsen vergeffen, als im Anfange des Jun. des folgen- den Jahres 1817 durch Eilboten die abermalige Er- fcheinung der Gras - Raupe hier angekündiget wur- de. Während man nun durch eine Commilfion an Ort und Stelle die Sache unterfuchte, fich über die bei verändeitrm Umfange und Localität diefesmal ge^en fie anzuw'endeüden Mittel berieth und zur Aus- XI, Miscellen. 435 Ausführung anfchickte, war an Grafung ein Flächen- inhalt von mehr als 3000 Waldmorgen gänzlich ab- geweidet und die Raupen wie im Jahre vorher wie- der verfchwuoden. Es hatte alfo eine Vermehrung mft 30 llatt gehabt, und war nach diefem Verhalt- uiffe für das folgende Jahr für einen Flächenraum von ohngefähr 100,000 Waldmorgen zu fürchten. Mit banger Erwartung Iah man v daher dem Monat Jun. des Jahres, 181 8 entgegen; alle Anilalten wa- ren getroffen , um die erflen Spuren der Verwüilung fogleich zu entdecken und das Uebel, foviel es die jetzige Ausdehnung deflelben noch geflatten würde,' niöglichfl: zu bekämpfen. Die Pvaupen erfchienen aber nicht, die Grafung blieb unverfehrt, und bei einer genauem Unterfuchung fand ich felbfc, dafs die Raupe zwar vorhanden, aber auf ihren natürli- chen Numerus zurück geführt war. Die einzige mögliche Uifache diefer glijckliche» und unerwarteten Verminderung war höchft wahr^ fcheinlich keine andere, als ein aufserordentlich hef- tiger ununterbrochener 48 ftündiger Regengufs, wel- cher in der Mitte Mai d. J. foti^ohl hier im flachea Lande als befonders am Harze ftatt hatte, durch welchen auch alle von daher kommenden Flüfse zu einer um diefe Zeit ungewöhnlichen, ihre Ufer weit überfteigenden Höhe angefchwellt wurden» Die Raupe tritt, nämlich um diefe Zeit eine ihrer vor- letzten Häutungen an, während welcher ihr, wie bekanntlich allen Raupen, jede Störung nachtheilig ifl: wie ilOrend aber ein Regen, der fo dicht und E e 5 reich- 436 XI Mi«cellen. rcichlicb fiel, d;ifs er nicht fcbnell genufj ein'jefojen we dtn konnte, Coiiiit-rn auf JL'dem Punkte' der Ge- birge herab'.i.^f, in der Dauer von zwei vo'l.n Ta- gen fchon inechanifch auf diefe Raupen wiikn nnifte, iil febr begreiflich: und auch diefe mecha- nifche S'örung war es wohl nicht alUin, weiche ihr Verderben herbeiführte : fo viel VValTer «ri den Berten herabflofs, fo viel brachte der liefen j- den A'i'^enblick wit^der zu; die Abliänge waren mithin während der ganzen Zeit einer überfchwemrtiten Ebene gleich; die zwifchc-n dem Moof.? und Gras- wnrz'-ln verfleckron Pvaupen mufsten erfäuft, und die W' iche höher pn die Giasftiele hinauf gekrochen waren, endlich ermattet von den Abhäng. 'U in die Th'aler herabgefchvvemmt vverdt-n und umkommen. Wirklich wurden denn auch die wenigen Kaupen, welche bei den na-j:-.herigcn Unterfuchtingen vorka» inen, nicht wie fonfl: auf und an den Abhängen ier B'rge, fondern unten auf den kleinen in den Tiä- lern befindlichen Erhabenheiten angetroffen. Ueber die Urfachen einer fo aufserordentlicben Vermehrung diefes Infekts fchweige ich, da fie mich hier zu weit führen, und wenn fie gründlicii aus- einandertjefetzt werden follien, eine eigene wcitläuf- tig.' Abhandlung erfordern würden: nur bemerke icii, dafs eine folchi' Kraft der Vermehrung in je- dem Thiere liegt, die nur durch andere zevflörenda Kräfte im Gleichgewichte gehalten, und fo ein gewif- 1er dem Ganzen angem'^fsener Numerus bewi kt wird. Werden die letztem vermindert, fo rnüifen die XI. Miscellen. 437 die WOrknngen der erilern vermehrt werden Nun gehöixn aber die Vögel, befonders einige derfelben untef die bedeutendllen Kräfte, wt Iche der Verrteh- rung der Infekten entgegengeftellt find , in Ib fern diefe ihnen entweder ausfchliefslich oder zum Theil zur Nahrung angewiefen find So lanj,^e man daher den leichtfinnigen Na^' ftelkingen der Vögel keine G enzen fetzen wird; fo lange fogar , wa'^ hin und wivnler noch der Fall feyn foll, die Oekonomcn und jüi er noch jährlich eine gewifle Anzahl von Kräb-n - Köpfen oder Beinen gefetzlich werden ein- liefern müfn^n, r lange möchten Verheerungen durch Infekten, auch wohl keine Seltenheiten werden. Ich fü^e noch eine kurze Naturgefchichte unfe- rer Apamea Graminis hinzu. Als vollkommenes fliegeniies Infekt, als Vogel, lebt diefelbe im Jul. und Augufl: und fliegt fowohl bei Tage als gegen Abend auf Wiefenblumen. Die Zahl der Männer verhält (ich zu der de-r Weiber ohngefähr wie ^ zu I. Die Männer erfcheinen, wie überall in der Klaffe der Infekten mit beiläubten F iigeln , zu Anfang und Ende der Flugzeit allein, im Vorlaufe derfelben aber beid^ Gefchlechter gemifcht. Das Weib legt einige hundert Eier an die Grasiliele oder das dazwifchen befindliche Moos ab, gewöhnlrch auf einem klfinen Räume bei einander. Aus diefen kriechen die jun- gen Raupen nach 14 Tagen, höchrtens 3 Wochen aus. Diefe leben unter dem Moofc, in der Ober- flä he der Erde und zwifchen den Graswurzcin ver- fteckt, und bis zu ihrer letzten Häutung Truppweife bei 43? XI. Miscellen. bei einander. Sie liäuten fich im Herbfte noch eini- gemal, überwintern dann und vollenden die ff Igen- den Häutungen im Frühjahre. Die letzte HäLitung erfolgt im Anfange des Jun. ; nach diefer erft wird die Raupe furchtbar, wtnn fie in zu grofser Zahl vorhanden ifl» Vorher blieb fie unbemerkt , weil fie verfteckt lebte, zu ihrer Nahrung nicht mehr be- durfte als täglich wieder zuwuchs, und nur die zar- teren kleineren Grashalme verzehrte ; jetzt da fie mehr bedurfte und fich auch ihr Futter dadurch felbft zerfrört, dafs fie die Grashalme dicht über der Erde abbeifst, die dann bald welk, trocken und zu ihrer fernem Nahrung untauglich werden , treibt der Hunger fie aus ihren Schlupfwinkeln hervor, und fie fängt an zu wandern , um fich neue Nahrung zu fuchen; die verfcbiedenen Truppe breiten fich nach allen Seiten aus, vereinigen fich, und in kurzer Zeit fmd grofse Strecken abgeweidet und wie mit Raupen befäet. Ich fah felbfl in den Jahren I8i6 und J7 am Harze ganze Berge, die am Abend noch mit dem Ichönllen Grün bedeckt waren, am andern Morgen kahl und trocken, und die Gleifen der an ihnen hin- führenden Wege mit Raupen ausgefüllt, ja die AVe- ge felbft zum Theil fo damit bedeckt, das diefe durch das Zertreten derfelben fchlüpfrig und kothig wurden. Die Verwandlung zur Puppe gefchieht um die Zeit von Johannis in einem leichten Gefpinnfte unter Moos, Steinen und ähnlichen Gegenfiänden, aus welchen nach 3 bis 4 Wochen wiederum dio Entwickelung der Schmetterlinge erfolgt. Diefes In- fekt XI. Miscellen. 439 fekt fcheint übrigens nur trockenen Wiefen» befon- ders Holzvviefen und Bergweiden nachtheilig zu feyn ; auf niedrii^en nafsen und fumpfigen Wiefen ha- be ich die Raupe nie anget\"offen. Einige Nachrichten über die Scbädh'cbkeit die- fer Raupe und Beifpiele ähnlicher Grasverheerungen durch fie finden wir unter andern in Linnei Fauna Stiecica ed. 2 fia. g. 303. Nn H40. — Linnei Syfleina nat ed. 12. Tom, I. Pars II. S. 830. Nr. 7^ — ISü.zliche Verfuche und Bemerkungen aus dem Reiche der Natur. Nürnberg 1760 bei Gc^org Bauer. S. 65. — 168 (Gefchichte der Grasver- wüilunii um Upfal, im Jahre I741). — Othonis Fabricii Fauna GrünUudica S. 193. Nr. 144. ^Die Verheerung in der Kolonie Friderich-haab in Grön- land im Jahre 1770). Borkhaufen Natnrgelch. der Eurrp Schmett. 4. Bd. S. 425. u f. vvofeibfl: auch die Befchreibiing der Raupe und eine umlländlichere Literatur diefes Infekts gefunden wird. Z. g. S. Nachricht über eimge dem Sommerviihfaamen fiachtheiligen Infekten, Der Sommerrübfaamen , wel- cher in mehreren Gegenden der Provinz Sachfen hiau- fig als Handelsgewächs gebaut wird, hat mit fchr vie- len Feinden zu kämpfen, welche oft dem Landmann feine beften HoiTnungen vereiteln. Ganz befonders gehören hiezu die Larven dreier Infekten, welche un- ter den Namen der grünen Raupe ^ der fchwar%en Raupe und des Pfeifers bekannt find. Die 440 XI. Miscellen, Die gyüfje Raupe erfcheint in der Mitte Julius, ift hüclifb gefräfsig, indem fie niciit allein die Blätter und Blüthen, fondern felbft die Pvinde des Rübfen ab- nagt. Doch fchreiten ihre Zerflörungen familienweife in geradliniger Richtung des Ackerilückes fort, und fie wird daher weniger grülsern Gebreiten, wo fie hauptfächlich an den Furchen ihre Verwüftungen be*. giont, als fchmäletn Ackerfcücken gefährlich, w-tlche völlig zernagt werden, fo dafs die dürren Siängel weifsgebl eicht von der Sonne dallehen. Diefe Raupe, ausgewachfen etwas über einen Zoll lang, ift von grüner Farbe, mit einig' n weifsen Linien auf dem Rücken , und mit zwei gelben Seiten- linien bezeichnet. Sie fpinnt fich im Augult in ein weifses durchfichtiges Gewebe, verwandelt fich io ei- ne braune Puppe, und aus diefer entwickelt fich An- fangs September die Noctua gamma Fahr» Die fchwarze Raupe erfcheint feltener , ift aber bei weitem gefährlicher, indem fie die Saatfelder durch das Abnagen der Blüthen und Knospen völlig zerftört. Auch fie beginnt ihre Verheerungen Ende Julius und Anfangs Auguft, der Blütbozeit des Rüb- faamens. Sie ift ausgewachfen bis acht Linien lang, hat acht Paar Hinterfüfse und- drei Paar Vorderfüfse, jft fammtfchwarz, fehr glatt, und über den Rücken und an beiden Seiten laufen ^Jrei noch fchwarzere Län- gonftreifen. Bis zu ihrer vollkommenen Gröfse häu- tet fio fich mehreremal, und nach einem wahrfchein- lich fec' swöchentlichen Alter macht fie auf der Ober- flache der Erde ein rundliches feidenartiges Gefpinnft, XI.- Miscellen. 441 in liier fich eine weifsgraue kleine Chryfalide findet, aus welcher eine Blatiwzspe fchlüpft, welche mit ausgefpannten Flügeln etwa 8 Linien breit ifl. Ihre kurzen Fühlhörner find gegliedert, und wie der Kopf fchwarz, die Bruft gelb, das Brudfchild höckerig, an den Seiten mit einer fchwarzen, zackigen Zeichnung, in der Mitte dunkelgelb. Der Leib, welcher unmit- telbar an der Brufl: angeheftet » und wenn das Thier ruhig IJtzt, von den zufammengefchlagenen Flügeln bedeckt wird, ifl dunkelgelb mit 8 — 10 bräunlichen Ringen verfehen. Die fechs Vv.üq find dunkelgelb, mit fchwarzen Häckchen. Die vier Flügel durchfich- tig, mit feinen fchwarzen Adern durchzogen, fcbmut- zigweifs, und die oberen beiden Flügel haben am obern Rande einen langen roftfarbenen Strich, wel- cher den untern fehlt. Die gröfste Aehnliihkeit hat diefes Infekt mit der Befchieibung, welche Fabricius uns von der Ten- thredo flava giebt, doch kann dann hierher nicht die Abbildung des Reaumur gehören, welche eine auf der Ribes Groflularia lebende Blattwespe und deren Larve vorfcellt. Diefes Infekt und deffen Larve erfc! eint in ei- nem Sommer mehreremal , und lebt nicht allein von dem Sommerrübfen , fondern benagt mehrere Tetra- dynamiilen , nanienilich Sinapis arvenfis, PvHph nus Raphaniflrum und Cochlearia armoracea. Oft ficht man fie mehrere Jahre nach einander gar nicht, bis fie auf einmal in fo unglaublicher Menge vorkommt, dafs 442 XI. Miscellen* dafs jpder Sommerrübfen Blüthenftangel mit fechs und raehrern diefer Raupen befetzt ift. Der Pfeifer , welcher in der Schote des Sommer- rübfens lebt, und die nfch nicht völlij? ausgebildeten Saamen verzehrt, wurde lange für die Larve eines Curculii) gehalten, und als folcher von den neueften ükonomifchen Schriftftellern, felbft von Thaer, be- zeichnet. Er ift indefs tine wirkliche Raupe, hat drei Paar Vorder- und vier Paar Hinterfüfse, und unj^e- fähr 4 Linien Länge ; ihre Grundfarbe ift ein grauli- ches Gelb, welches auf der UnrerfJäche dunkler ift» Auf beiden Seiten ift fie mit zwei rötlich gelben Banden bezeichnet, auf denen fich dunkel - violette, Wärzchen erheben , aus deren jeder eine klein© fchwarze Borfte hervorragt. Der Kopf und After find jfchwarz Im September begiebt fie fich in die Erde, und umfpinnt fich mit einem dichten filzigen Gehäufe, ver- bleibt aber darin in Raupengeftalt bis zum Frühjahre, wo fie fich erft in eine hellbraune Puppe verwandelt, aus welcher im Anfange des Julius ein fi:hwefelgelber kleiner Schmetterling fich entwickelt, delfen obere und untere Flügelränder mit einem afchgrauen zacki- gen End- Bande verfehen find. Nach den Beltiminun- gen des Herrn Prof Ger mar findet er fich im Sy- llem des Fabricius unter dem Namen Phalaena mar- garitalis befchrieben. Man findet diefe Raupe befonders häufig, in ge- riDgerer oder gtöiserer Zalil alljährlich in den Schoten des XI. Miscellen» 443 des Sommerrübfen , wo er fehr vielen Schaden an- richtet, den man aber gewöhnlich erll bei dem Aus- drufch gewahr wird, da die Schoten trocken wie die übrigen , von allen Saamen entleert und nur ein kleines Loch aus welchen die Raupe entfchlüpfi, der genauen ünterfuchung bemerkbar wird. Kreiseinnehmer Rabe in Halle, Anmerkung d. Herausgebers. Die Raupe der Plufia Gamma Ochf. Phal. Noc- tua Gamma auctor. finden wir befonders fchön abge- bildet in Röfels Infekten • Beluftigungen I..TlieiI 3» Clafle der Nachtvögel Tab. 5., desgleichen in Hfibner? Raupenwerke „Gefchichte Europ. Schmet- terl. Noct. III. Semigeometr. Tb. A. c. fig. i. a. b. Sie hat wie die Raupen der reichen Enlen alle, nur zwei Paar Bauchfüfse, daher denn auch ihr Ging fpannerartlg i/>. Die Raupe fowohl als der Vogel werden das ganze Jahr angetroffen, und gehen ihre Verwandlungen oft dreimal im Jahre durch,- befon- ders aber kommen zwei Generationen derfelben vor: die eine, wo der Vogel im Mai und Jun. fliegt, von welcher die Pvaupen im Jul. erfchcinen ; die andere zu Ende Auguft und im September» von welcher die Raupen iib?rwintern. Die Zhl der Pflanzen, von welchen fie fich nährt, ifi: Legion, Bäume, Sträucher und Gräfer ausgenommen, welche fie nur im Nothfalle aus Hunger angreift, ift nicht leicht eine Pflanze, auf welcher fie nicht gefunden würde. Von dem Schaden, welchen diefe Pvanpe bei 444 X^- Miscellen; bei einer ungewöhnlicti grofsen Vermehrung anrich- ten kn, würkliches Fett fey, als auch daran, dafs diefe Ma- terie ausfchliefsUch in der n)änn]ichen Saamenfeuch- ti^'.keit enthalten, oder vielleicht diefe felbft feyn follte. Was 446 XI. Miscellen. Was den Punkt betrifft, dafs die Urfache die- fer Eifcheinung in dem männlichen Saamen liegen foUte , (o fetzte derfclbe zum Voraus, dafs nur männ- liche Schmetterlinge ölig werden konnten, welche fich der Saamenfenchtigkeit noch nicht durch die Be- gattung entleert hatten, aber keine Weiber, oder höchllens nur folche, welche durch die Begattung mit einem Manne an der männlichen Saaraeofeuch. tigkeit Theil genommen hatten. Ein einziges unbe- gattetes Weib, welches ölig wurde, würde daher fchon hinreichend gewefen feyn, diefe Ga tung zu wiederlegen ; nun fanden fich folcher aber fogar ei- ne ganZvj Menge, von welchen ich hier nur dio Weiber einiger Schilf - Etilen , als Nonagria Cannae, Typhae und Sparganii Ochf. anführen will. Der inännliche Saamen konnte mithin nicht ausfchliefslich der Sitz diefer Feuchtigkeit feyn. Was den ändern Punkt betrifft, dafs diefelbe fettiger Natur feyn follte, dagegen erhoben fich mir dadurch Zweifel, das bei dem Aufweichen trockener Schmetterlinge in Waflerdämpfen gerade diejenigen am erden weich wurden, deren Körper ölig waren, dafs diefes Oeligfeyn im Dampfbade beträchtlich zu- nahm , dafs oft fchon in wenigen Secunden grofse Waffertropfen an einem folchen Körper hingen, und dafs endlich Schmetterlinge , die vorher nicht ölig waren, es im Dampf bade erfl wurden. Alles Vorfälle, welche fich mit dem Begriff von Fett nicht gut vereinbaren licfsen. So verfuchte ich auch einen Tropfen Waßer auf ölige Körper zu brin- XI. Miscellen» 447 briTiSfen, und diefer lief nicht ab, fondern wurde fch>K-ll eingefogen. Ich bemerkte nachher auf meh- rern, längere Zeit ölig gewefenen Körpern kleine Salzcryllalle, und endlich auch, dafs Iblche Körper auf« Lackmuspapier gelegt, diefes roth färbten. So kam ich natürlich auf die Lit^e , dafs hiec vielleicht ein faures Salz zum Grunde liegen könne, und ftellte dieferwegen mehrere Verfuche an, aus welchen fich denn ergab, das die Urfache des foge- nannten Oeligwerdens, eine Säure eigener Art fey. Welche, indem fie die Eigenf^haft hat Feuchtigkeitea aus der Luft aniiixiehen, die Körper nafs macht und ihnen fo das Anfehn eines Fettigfeyns giebt. Ein fülcher Körper ilt daher nicht fertig, fondern rats, und wenn man ihn in abforbirende E'den legt, fo wird dief-r Znftand zwar gehoben, aber nur fcheinbar, und daher auch nur auf kurze Zeit« Es wird nemlich duich die Erde die Feuchtigkeit von der Obci fläche des Körpers verfchluckt und die darin enthaltene Säure neutraliTirt, bald aber zieht die im Innern 2Uiücki;ebliebene Säure von Neuem Feuchtigkeit an, und das vorige Uebel kehrt wieder zurück, w^ulches daher nur gänzlich gehoben wird, wenn man den Körper abbricht, in Alcohol legt, und durch wiederholte Aufgüfse in einer mäTsigea Temperatur die Säure vollkommen extrahirt, Vermuthlich ift diefe Säure keine andere, als die fogenannte Raupenfäure des Chaufsier, (fiehe Chaufsier über die Raupenfäure in den Memoires de rAcademie des Sciences de Dyon» I783. S» 7. — . Crell 448 XI. Miscellen. Crell chemifche Annal. 1788. Band. IL S. ?i6» — und Hemiblledt Giimdrifs der allgem, Experimental- Cheuiie; Berlin. l8or. Band. II. S. 374. u. f.) und eben die, von welcher das Kupfer der Mefßng- Na- deln, womit SchiDfetterlinge gc'piefst find, angefrcfl'en wird', und wodurch die giönen federartigen Cryftalle gebildet werden, welche fich an diefe anfetzen. Die chemifchen Verfuche, welche fowohl ich, als bi'fonders nachher auf nieio Erfuchen auch Herr Ru(i. Erich D o n n c r b e r g aus Osnabrück , ein fthr geCciiitlctcr Pharmaceute, mit diefer Säure angellellt haben, gehören theils nicht für diefes Magazin, theils waren fivi uns wegen der geringen Menge Süure, WL4che wir gewinnen konnten, nicht hinrei» cli-nii genug, um mehr über die Natur deifelben za ffcg n, als dafs fie eine eigentbüiLÜche Säure ley. "Wir behalten es uns aber vor, hierüber einandermal und an einem andern Orte mehr zu fagen. Jetzt follte diefe Anzeige nur dazu dienen, um anderen Entomologen die zugleich Chemiker find, zu Verfa- chen über diefen Gegenftand AnUfs zu geben. Zu [diefem Ende bemerke ich noch, dafs die fcbon oben gedachten Schilfeulen, als Nonagria C-^n- nae, Typhae und Spaiganii, indem fie verändern einen beträchtlichen Antheil freier Säure enthalten, zu Verfuchen der Art befonders geeignet find , und zeige zugleich das Mittel an, wie man fich von die- fen eine hinreichende Menge zu verfchaffen im Stande ift. . Die XI. Misceilen, 449 Die Raupen diefer drei Eulen leben nämlich fämmt- lich in der bekannten Wafierpflanze, der Schiifkolbe, Typha latifolia und angnftifolia *) und zwar im Innt^ra des Stammes derfelben verborgen , und find im jmI, die eine Art mehr die andere weniger ausgewach- fen, wo fich alsdann die Gegenwart der Rciupe iq einer Pfianze dadurch verräth, dafs die beiden inner- ften oder fogenannten Herzblätter derfelben , ftatt grün wie die übrigen, dunkelgelb oder auch braun gefärbt find. Diefes läfst fich leicht vom Ufer ab erkennen und die fo bezeichneten Pflanzen mirrelH: eines krummen Gartenmeffers, das man an die Spi- tze einer Stange feft gebunden hat, im WaiTer über der Erde abfcbneiden und an das Ufer heranziehen» Die erhaltenen Pflanzen werden zu Haufe noch eine Zeitlang im Waffer frifch erhalten, damit alle Rau- pen erft gehörig ausvv'achfen und fich verpuppen können. Nachher kann man durch behutfames Spal- ten der Stämme leicht die Stelle entdecken, wo die Puppe liegt, und das Uebrige davon wegfchneiden, da- *) Es iil eigen, dafs viele am und vom Schilf lebenden Infekten ungemein viel RaupenTäure enthalten und es fcheint die Nahrung auf diefen GthaJt Ein- flufs zu äuf^ern. Unter allen F\äferarten t-reift keine fo fcharf die Meflingnadel an, oder wird fo leicht ölig, wie die Rohrkäferarten (Donacia), auch die am Schilf gewöhnlich lieh aufhaltenden Fliegen, Dollchopus, Calobata, Scatophaga «an- graenofa, urticae u. a. greifen die Nadel meiftens leichter an, als andere. G. Band IIL F f 450 X[. Miscellen. damit man Raum gewinne diefelben aufzubewahren. Jedoch darf iDan die Tuppe nicht aus dem Stamme herausHthmen, fondern mufs den Spalt mit einem Faden wieder z ibinden , damit der Schmetterling bei feinem Ausfchlüpfen feinen natürlichen Ausgan^j durch das feitwärts am Stamme befindliche Bohiloch nehmen könne. 2. g. S. Beiträge zur Natur gefchichte einiger ausländi- fchen Schmetterlinge. Es ill immer fchon etwas fchwierij^es Schmetterlini^s - Puppen aus einer nach- barlichen Provinz in die andere zu verfenden , und es bedarf in vielen Fällen einer genauen Bekannt- fchaft mit den fpeciellen Eigenfchaften eines In''ekts in diefer Form, allemal ab -r einer grofsen Vorficht, fowohl bei dem Verpacken, als dem Verfenden, wenn die Puppen nicht abfterben und der Empfän- ger der Hoffnung beraubt werden foll, aus ihnen die Schmetterlinge zu erhalten. Nachrichten über Fälle, wo Schmetterlings - Puppen aus entfernten Welttheilen nach Europa übtrbracht wurden und hier fich entwikkelten, find daher für den Entomo- logen um fo merkwürdiger, nicht nur weil fich die- fen noch mehr Schwierigkeiten entgegenftellen, und um folche zu überwiegen, auch noch weit mehr glikküche Ümfiände fich vereinigen müfiTon, fondern weil fie auch die Phanthafie eben fo angenehm auf» reitxen und befchäftigen , als fie belehrend werden, wenn fie in die Hände von Perionen gerathen, die unterrichtet genug find, um Vortheil für die Wiflen- fchaft XI Miscellen. 4ji fchaft daraus ziehen zu können , und gnten Willen haben, ihre Beobachtiinuen mitzuthrilcn : Beobach- tungen, die um Co willkommener find, als fie Ge- genlVande betreffen, welche Entfernung und V^er- hältniffe gewöhnlich in den Schleier des Geheimnifies hüllen. h[\ hoffe daher, dafs es nicht ganz ohne Intereffe feyn wird, wenn ich ein Paar foicher Fälle hier bekannt mache, die mir durch die Güte meiner Freunde, bei welchen fie fich ereigneten, mirgetheilt find, und ergrtife zi;gleich die Gelegenheit diefen öffentlich meinen Dank zu wiederholen , deff^ n fie fchon zu verficht in fowohl diefer, als viele andere ähnliche Beweife ihrer Freundfchaft mir ($ oft Ver- anlaffung gegeben haben. Herr J. R. Pagenftecher, Kaufmann in Bre- men, fchrieb mir unter dem ib. ]ul. 1817, dafs er aus der Gegend von Neu -York mit einem in den letzten Tagen des Decembers 1017 von dort abge- gangenen, und Anfangs Februar 1. J. in Europa an- gekommenen Schiffe, unter andern drei Schmetter- lings - Puppen erhalten habe. Die eine, eine grofee Sphinx- Puppe, fey leider vertrocknet gewefen ; die andere, eine Tagvr^gel - Puppe, habe ganz die Ge- ftalt der unferes Pap. Machaon gehabt, und fey aus. ihr in den erflen Tagen des Jul. der Pap. Troilus Lin ausgekommen; und aus der dritten Puppe ha- be fich gegen die Mitte des Jul. die ßombyx Acria Fabr. entwickelt. Ich gründe hierauf folgende Bemerkungen: Ff 2 Grofse 45» XL Miscellen. Grofse Sphinx • Puppen möchten überhaupt wohl mit minder glücklichem Erfolge zu veifenden feyn , indem ihres grofseren Gewichtes wegen jede Erfciütterung ftäiker auf fie wirkt, und lie zu ihrer Erhaltung einer gewiflen Feuchtigkt-it bedürfen, wel- che ihnen zwar durch Einpacken in frifches feuch- tes Moos gegeben werden kann, wodurch aber bei einer längern Reife wiederum andere nachtheilige Folgen für fie entliehen können. Pap. Troilus hat wahrfcheinlich zwei Genera- tionen und feine Erfcheinungen mit unferm Pap. Ma- chaon gemein; die erfte Erfcheinung des Schmetter- lings fiele nämlich im Mai und Anfang des Jnnius, (vermuthlich ifi: auch die Entwickelung jener Troi- lus - Puppe durch unfer fpäteres und rauheres Kli- nia noch etwas verzögert worden) und die der R iipe im Jul. Die zweite Erfcheinung im Augufl-, davon die Raupe im October ausgewachlen wäre, und als Puppe überwintert. Arctia Acria hat mit unfercr A. Lubricipeda, mit welcher fie auch frhr nahe verwandt ift, glei- che Verwandlungs Perioden; fie lebt als vollkom- menes Infikt im Jul., als Larve im September und October und überwintert als Puppe. Der andere Fall der Art ereignete fich ganz kürzlich Mein Freund der Kaufmann Herr M. C. Sommer In Altona erhielt vor kurzen aus Georgien im füdlichen NordamcMca mit einem Transporte von Schmetterlingen aucii ein Kiftchen worin fol- gende Puppen befindlich waren: Atta- XI. Misccllen. 453 Attacns Lima Linn, 6 Stück, Attacus Polyphenuis Fab. 7 Stück. Arctia ocularia , Bomb, oculana Fab. B, fcri- braria Stoll. 2 Stück. Papilla Troilns Lin. Pap. Turnus Linn. und Papil. nova Ipec. (vielleicht Pap. Glancus Linnee) von jedem ein Stück, zulammen alfo 18 Stück. Diefe waren den 3. März d. J. gepackt, den 16. Miärz von Savannah mit dem Amenkanifchen Sc iffe Trajan , Capt. Neale , abgegangen und den 20. Mai an der Münduni'; der Elbe ange-kommtn. Hier wurde jedoch das Schilf durch widrigen Wind aufgehalten und konnte erft am erften Jun, vor Al- tona anlegen, wo dann mein Freund gegen Abend fein Kiftchen erhielt und auch fogleich öffnete. Es fandenrfich bereits ausgekrochen die fämmtlichen Pup- pen von Attac, Luna> 4 Stück von Attac. Polyphe- mus, die beiden Arct. ocularia Fabr. ein Pap. Tur- nus und ein Pap. Troilus. Natürlich waren diefe alle verkrüppelt und unbrauchbar geworden, da der enge Raum, der nur den Puppen allein Platz ge- währt hatte, jeder Ausbildung hinderlich gewelen war. Die A. Luna waren alle hart und trocken und zeigten, dafs fie fchon feit längerer Zeit ausge- krochen feyn mufsten. Frifcher waren die A. Poly- phemi , und befonders zwei, die erll vor wenigen Tagen fich entwickelt haben konnten ; auch Papilio Troilus und Turnus waren noch etwas weich. Un- entwickelt waren noch vier Puppen vorhanden, die durch 454 XI Miscellen. durch ihre Schwere und Bewegungen Leben verrie- then. Aus diefen entfchlüpften den zweiten Jun. gegen Abend ein Att. Polyph^mus mas.; den 8 Jim. Nachinit- tags ein Polyphemus fem.; den 21. Jun. ein Papilio nova fpeci's? zwifchen Pap Troilus L. und Alle- rias F. ordnend; (vielleicht Pap. Glaucus Lin. ) und am 22. Jun. gegen Abend Attac. Polyphemus mas. Sämmtliche Schmetterlinge erreichten ihre gröfste V^oUkommenheit. Die Polypheme fafsen in der Ru- he wie Attac. Tau mit rückwärts zufammengelegren Flugein , äufserten fehr viel Muskel - und Lebens- Kraft, konnten nicht ohne Schwierigkeit nur d^rch Hülfe flarker glühender Nadeln getödtet werden und die Bewegungen der Antennen und des Afters dauer- ten noch einige Tage nach dem Tode, die des letz- tern an dem Wtibe noch fünf Tage fort. Wir ziehen aus diefen Nachrichten unter an- dern befonders folgende Bemerkungen. Die Flugzeit des Att. Polyphemus fällt in das Ende des Mai und in den Jiin , mithin die Zeit der Raupe in den Aug. und September, vielleicht auch bis in den Octöber, indem eine fo grofse Raupe auch wohl eine längere 2eit zu ihrer Ausbildung rö'hig haben kann; und die Puppe überwintert. Nach dem Berichte des Senders lebt die Raupe in der Gegend von Savannah häufig auf Eichen, (auf welcher ift nicht bemerkt) und foviel ich aus der Unterfuchung des abgeftreiften , hinter der Puppe liegenden trockenen Raupenbalges abnehmen konnte, hat fie eioen grofsen runden Kopf und der Körper ift XI. Miscellen. 455 ift mit einzelnen borftenartigen Härchen befetzt, de- ren allzeit mehrere (Irahlen'örmig aus einem Punkte ausgehen; und hat mithin in der Form höchll wahr- fcheinlich einige Aehnlichkeit mit den Raupen des Attac. Atlas, Pyri , Spini und Carpini. Die Puppe, welche mir Hr. Sommer zugefchickt hat, iil fchwarz- braun, kurz, dick, mit ftumpfen Afterende, an welchem einige kleine Häckchen fitzen, mittelft wel- chen fie an ein im Boden des Gefpinniles befindli- ches kurzes Eändchen befeftiget ift. Das Gtlpinnfl ift ein gflbgraues, fehr feftes und hartes, aus gro- ben geleimten Fiiden gefponnenes, eirundes Tönn- chea, inwendig fehr glatt, auswendig mit einigen dicht anliegenden Blatte n bedeckt und am Kopfen- de mit einer Ocffnung verfehen, in welche ein brei- ter, fefter, aus einer Diiplicatur der inneren Fa- denlage gebildeter, und mit einer dünnen Membran verfchldflener Pving eingeletzt ift, durch welchen der Schmetterling auskriecht. ^ Artacus Luna fliegt friiher , ohne Zweifel im April und Anfang Mai, und hat wahrfcheinlicb glei- che Perioden mit unfern Att. Carpini und Tau ; eine zweifache Generation wäre zwar möglich, aber ge- gen die Analogie. Die Puppe hat die Form der des Att. Polyphemus, ift aber rothbraun, das After- ende mehr kegelförmig zugefpitzt und an der Spitz» mit fehr ftarken, auf einer kleinen Erhabenheit fitzen- den Häckchen befetzt, die in die inneren Fäden des Gefpinnftes eingreifen. Das Gefpinnft ift hell- braun, pergamentartig, geleimt, aber weit dünner und 456 Xr. Miscellen, und nachgebender, als das von A. Polypliemus, auch weiter, hat keine Oeflnang am KopftMde, r)ndern ift glcichförmi'^ gefchloill^n und inwendig mit einzel- nen (larken geleimten Fäden netzartig ausgekleidet, auswendig aber mit dicht anliegenden Blättern be- legt. Der abgeftreifte trockene Pvanpenbalg zeigt, dafs die Pvaupe einen kleinen, runden, wahrfchein- lieh fchvvaizen Kopf habe und ihr Körper mit ein- zelnen kurzen fternförmig fi'zenden Härchen befetzt, die Schwanzklappe und Nachlchieberfüfse aber nackt, hornartig und knotig feyen. Da ich in diefen Ta- gen den Att. Luna erft direkt von Neu York er- halten habe; fo folgt dafs dys Vaterland delTlben fich vvenigftens von da bis" Savannah ausdehnen xnüffe. Von Arctia Ocularia Fabric. ift auch ein Rau- peobalg eingefandt. Diefer zeigt die gröfste Aehn- lichkeit mit den Raupen unferer Arct. Lubricipeda, Urticae und Menthafi:ri> nur find die (chwarzen, fehr dicht flehenden Haare weit fteifer und durch die Lupe betrachtet aeftig, wie die aeftigen Dornen ei- niger unferer Tagvögel Raupen Der kleine runde Kopf und die Brullfüfse find giäniend fchwarx. Dio Puppe ift glänzend fchwarz und hat genau die Ge- ilalt der unferer Urticae. Der Analogie nach findet auch bei diefem Schmetterling nur eine Generation ftatt und find feine V^erwandelungs- Perioden mit de- nen feiner eben gedachten Gattungsverwandten gleich. Was XL Misccllen. 4^^ Was ich oben vom Papilio Troilus angemerkt Jiabe, beftätigt ficb hier, und kömmt Doch hinzu, dafs wir das Vaterland deffelben wt nigftens auf die Gegend von Neu • Yv.ik bis Savannah beftimmeo können. Eine Ausdehnung von 9 bis 10 Breitengra!* den, oder 140 bis 1^0 geographifchen Meilen. Pap. Turnus hat ohne Zwj^ifei diefelben Erfcbei- nungen als Pap. Troihis. Obgleich die Bemerkungen der Zahl und dem Inhalte nach jetzt nur noch gering find, und auch Dicht anders feyn konnten, fo dürfen wir doch von einem Manne wie Herr Sommer, der nicht nur fei- ne treffliche Sammlung, fondern auch feine Kennt- nifle als Naturforfcher unabiäfsig zu vermehren fucht, erwarten , dafs er die Verbindung mit feinen Freun- de in Savannah zur Vermehrung feines und unferes WiflTens im Gebiete der Entomologie eifrig benu- tzen werde, und darf ich dabei zu einem um fo gröfseren Ertrage Hrffnung machen, da jvner Fteund in Savannah felbll, feine Mufse dem Studium der Entomolgie und Botanik widmet, und verfproche« hat, feinen Sendungen künftig auch die RaupenbäU ge und Nachrichten über die Futterpflanzen beizu- fügen. Ueberhaupt giebt uns die forgfältige ünterftü- tzung und Begünlligung der Künfte und Willenfchaf- teu in Nord - America die angenehme Hoffnung, das Gebiet der Naturgefchichte von dahtr fi-hr erweitert und berichtiget zn fehen. Ein fo ergiebiges Land, in welchem man die innere Kraft d.es StaatikOrpers Band III G g durch 458 XL Miscellen« durch vermehrte Bildung feiner Individuen fo zu he- ben fncht, kann nicht anders, als auch 1 itrin üch auszeichnen; nicht feine KennrnifiTe in der Natnrge- fchichte auf die engen Grenzen feines L>.ndes, r-der lelnes UVlttheilcs, fo grofs diefe auch feyn ntönen, befchfänkt n ; es mufs fie gegen die anderer Lär.de^ "austaufchen , und feine auf blünenden Mifeen und Privat • Sammlungen auch in andern Welttheilen zu bereichern fuchen : und mirklich werden Gegenwän- de der Natur, welche der wifsbegierige Europäer fonft von Am»^rica fich holen mufste , jetzt dort felbft beobachte' , gefammlet und gegen die der unferigen ausgeraufcht. Z. g. S. Knochs Tod» Am zweiten Jqn. igig ftarb hier zu Braunfchweig der Profeffor Augull Wilhelm Knoch im 77 Jahre feines Lebens nach einem fie- benwöchentlichen Krankenlager an der Entkräftung. Er war den 3. Jun. 1742 zu Braunfchweig geboren und ein Sohn des damaligen Hofpredigers, nachhe- riger Priors des Klofter Riddagshaufen und Superin- tendent« n zu Querum G L. A. Knoch. Nachdem er fich in Leipzig der Theologie gewidmet und dar- auf einige Jahre bei den v^öhnen des älteren Gt hei- menraths von Hoym als Hauslehrer geftanden hatte, wurde er im Juhre 1775 als öffentlicher Hofmeifter am CoUegium Carolinum hiefdbft, und im Jhhre 1789 als ordentlicher Profeflbr und Intendant deflel- ben angedfcllt. Die Gegenftänd- ferner Vorlefongen waren vorDemlich r^aturlehre und Mineralogie , mit wel- XI Miscellen. 459 welchen Wiflenfchaften er auch eine fehr gründh'che Kenntnifs der Entomologie' und üotanik veiband. Er war Miiglied mehrerer gelehrten Gefellfc' af- ten , namentlich der Gefellfchaft naturtorfchender Freunde zu Berlin, der phyfikalifchen Gefellfc aft zu Göttingen, der naturforfchcnden Gefellfchaft zu Je- na, der Jeiiaifchen mineralogifchen Societät und dee Societat der Bergbankunde. Einen fehr rü »milchen Beweifs feiner vorzugli- chen Kenntnifle im Fache der Entomologie und fei- nes giündlichen F(^rfchfns und genauen Beobachtens geben feine Beiträge zur Infektengefchichte ^ von vi^elchen zu Leipzig im Schwickertfchen Verlage f7Sl bis »78? drei Stücke in «v« mit illum. Abbildungen erfchienen find: desgleicheji feine Neuen Beiträgt %ur Infektenkunde von denen aber nur ein Theil igoi mit color Abbildungen bei demfelben Verleger herauskam. Er hinterläfst eine ausgezeichnet fchöne und inftruktive Mineralien- und eine fyftematifch geord- nete und forgfältig bellimmte Infek enfammlung, fo wie einen reichen Apparat fchöner phyiikalifcher In- ftrumente, und eine ausgefuchte in diefe Fächer ein- fchlagende Bücherfammlung. Die Infektenfammiun^ mit Einfchlufs der Schrän- ke lieht für den Preis von looo Thaler in Golde zu verkaufen. Sie befteht an Käfern aus 4246 Ar- ten, enthaltend 9066 Stücke, darunter 2375 Auslän- der, gröfsten Theils aus Nord - America und von der Külle Coromandel; an Schmetterlingen aus logo G g 2 Ar- '4^o XI. Miscellen» Arten enthaltend 2841 Stücke, damnter 169 Aus länderj an andern Infekten aus ^^n Ar/ten enthal tend 662 Stücke, darunter 92 Ausländer j und ai noch nicht in die Sammlung eingetragenen, abe^ doch beftimmten Infekten, aus 3J5 Arten, enthal tend 605 Stücke darunter 23 Ausländer, Der gai ze ßeftand der Sammlung ift mithin 5979 Arrei enthaltend 13174 Stücke, darunter 2659 Ausländel befindlich find. Hierzu kommen noch i^i kleine Schachteln, in welchen die Frefswerkzeuge von eb< foviel Ar^en enthalten find» Z. g. S. Er- Erklärung der Kupfertafeln, Tab. I. zu pag. !♦ Naturgefchichte des Bruchus ruficornis. Fig. 1. Die Larve. Fig. 2. Die Puppe. Fii^ 3. Die INTufs mit dem flafchenförmigen Puppengehäufe des Bruchus ruficornis, in natürlicher Gröfse, Figur 4, Der Käfer, wenig vergröfsert. Tab. II. zu pag. 69. Natnrgefchichte der Gattung Claviger, Fig. X. Die Mundöffnung des Claviger foveolatus von den Frefs\verkzeugen au.sgefüllt, »wie fie lieh von vorn und unten gefehen unter llarker V^ergröfs<-iung darfteilt, a) Die Lefze (labrum) b) Die Lippe (la- bium) c. c) Der Piaum wo die Kini>!arkei: liegen d. d ) Die vordem Taller e. e) Der Stamm der Kinn- lade, f) Das Kinn. Fig. 2. Lippe und Kinnladen des Claviger foveo' latus, b) Die Lippe d. d^ Die vord-rn Talter e. e > Die Stämme der Kinnladen f. f^ der äuCfere mehrmals getheilte Kinnladen Fortfatz, g. g) Der innere Kinnla- den Fortfatz. Fig. 3. Diefelbe Figur mit gleTchen Bdzeicbnnn- gen, aber dargeflellt •wie fie auf .dem fchmalen Kinn n und diefes vtneder auf dem, an beiden S ritenM.ih et» losgetrennten Unteriheil des Kopfes — guia luig. — i) ruht. ^ 46z Erklärung der Kupfertafeln. Fig. 4 Die Unterlippe von der innern Seite mit dem darauf ützenden Zünglein (ligula) und den Lip- pentallern b. b). Fig. 5. Das Zünglein mit den kaum durch ftar- ke Vergröfserung zu erkennenden zweigliedrigen Ta« ftern. Fig. 6) Die Lefze (labrum). Fig. 7) Eine einzelne Kinnbacke, ^mandibula). Fig. 8 Der gefchloffene Mund des Claviger Ion- glcornis mit gleicher Bezeichnung wie bei üg. 1. Fif^ 9. Ein Fühler des Clav, foveolatus. Flg. 10. Em Fühler des Clav, longicornis. Fig. lt. Das mittlere Bein des Clav. longicornis fexus alter, den Dorn an der Innenfeite der Schienen und die dreygliediigen Füfse darAellend. Fig. 12. Ein mittleres Bein des Clav, foveolatuf ^mas. ^ mit dem Dorn an der Schenkelwurzel auf der inn»;rn Seite, r)el)ft dem Z:;hnchen auf der Innenfeite der Schienen und den dreigliedrigen Füfsen. Fig. 13. Ein vergröfserter ausgebrochener Fufs. Fig. 14. E'ine einzelne Kinnlade, mit dem bei- nahe •walzigen, undeutiich gegliederten, an der Spitze , mit zwei feinen gekrümmten Häckchen bewaffneten Tafler, d. Flg. ^5. Die Nymphenhülle des Clav, foveolatus. a) natürliche Gröfse, b) vergröfserte Oberfeite c) vergröfserte Unterf^ite. Fig 16. Claviger longicornis a) natürl. Gröfse, b) vergröfsert. Bemerk. Zu diefer Tafel war eine Zeichnung vom PJarr Müller eingefandt worden, die aber zum Stich nicht tauglich war. Nach ihr und nach einer felbll vorfjenomrnenen Zergliederung des Clav, foveo- latus, welche die Genauigkeit der Müllerfchen Anga- ben bis ins kleinfte Detail beftätigte, iH die Zeichnung diefer Platte von mir entworfen, Gr. Tab. Erklärung der Kupfenafeln, 46J Tab. III. Zu pag. 232. und pag. 258. Fig u IWeloti inlignis pag, 253. i) Der verf^rö- Xserte Kopf, b) Das vollkommene Infekt in natürlicher Gröfse. Fig. 2. IVIalachius regalis pg. 232. a) natürlich« Gröfse b^ «ergröfsert. Verbefferungen, Der p. 1, u. w. als neu berchriebene Bruchus n^comis fcheint Br. curvipes Latr. in Humboldts voyage. livr. IV. n. »b. tb. i6. fig. 5. 6. (conf. Magaz. I. Bd, 2. Hft, pag. 11 1.) zu feyn. Pao. 6. Z. 5 V. u. ein lies einen, — . 11 — II V. o. copiert 1, copirt. — 16 — 5 V. o, Hnmmel 1. Hummel, — 17 — 12 V. o. geibt 1. giebt. — 29 — 2 V. o, nnd 1. und. '^ — 65 — I V. u. ideen 1. jeden. — 88 — 4 V. o. deulich 1. deutlich. — »19 — 6 V. o. aufwärts 1. abwärts. — 188 — i3 V. o. dafs 1. das. — iy2 — 1 V. o. unterfchlagenen 1. untergefchlage- nen. — 2C6 — 5 V. o. ringsnm 1. ringsum, — 216 — 7 V. o. Delphax guttula ift nach Exempla- ern, die Zetterftedt aus Schweden fandte, die DeU ■pfuix inirmta Fallän, und alfo wahrfcheinllch von ihm für D. minuta Fab. fälfchlich gehalten, und als lülche befchrieben worden, Pag. 464 Verbeflerungen, Pag. 224 Z. 10 V. o. Vll. 1. VIII. — 232 — 3 V. o. Haarbfckleibung 1, Haarbekleidung, — 239 — 9 V. o. 1 ruhen I. früher, I— 24» — I V. o. UnterCuchnng ] Unterfcheidung. — 252 — 12 V. o. graulich, wrifs 1. gvaul'uhweifs. 1— 2b2 — >» v.o. Gattungen 1. Loricaten Gattungen. _ 2b8 — 2 V. o. Foifchung 1 Forfchurgen. — 289 — 2 u 3 V. o. fcflicicntes 1. efücientibus, .^ 2qo — 3 V. u. europaei 1. catsori. „_. '-3_^o — 4 V. o» Föutiine 1. fö; mige. — 337» ^^- Fani. i3. Melyrides. Der ganze Familien« cliar^'aer ift zu ftreichen, und wurde aus Verfe- hen des Abfuhreibers von der nebenftehenden Gat- tung Atractocerus genommen. Statt deffen ift zu fetzen: „Die Kinn«>arken an der Spitze g» fpalten oder gezahnt. D«r Körper weich, dieDeckfchil' de mt'ilt biegfam." •- 3ß8 Z. i5 V. o. Heife 1. HeilVi. V— 397 — 14 ^' ®' 'hocace 1. thorace, c^. ^.1. ^.^. ^y77''U7''u<:Ati^ 7't(Jicornu O^r/iv f.^(q./. ^3. y\ A3. ^2. ^i ^l.J/. «5f// / /y\ 3^. /y. 3-C .///. ^. /('.^y/,,. ^e/. '■ ^. ^'■)'//i.r?^ /ir'iijc , ^^/•?« . . //^^, ^. f^,iUm. MB. U^^.1. ' üvJ.-JB'. V J^c^'^ tapemlf' (jtiMmentii Tai. 'iL. ■ /c^e/^^?/-^/ rtejcd/'yC C /urMdmt/(r . zIv/iUE ^ J j^X^H infiemi/': ()hMmentLiJr yAe/i/c^/y^^^^.' nffo/iX U/urrj, fntf't/-.. 'r Z, P. ivlETCALP \V5rw' i «c V r