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Magazin fuͤr den neueften Zuſtand \ der Katurfunde mit Rückficht auf die dazu geförigen

Huͤlfswiſſenſchaften

herausgegeben

von

Johann Heinrich Voigt, D. W. D. H. ©. Weimar. Hofrath, Profeſſor der Mas thematik zu Jena, Mitglied der koͤn. Soc. der Wiſſenſch. zu. Göttingen, der bataviſchen zu Haarlem, der nas © gurforfchenden zu Xena und Brochaufen, der mineralogifchen zu Jena und der phyſiſch⸗ma⸗ thematifchen zu Erfurt.

Bierter Band.

Mit Kupfern.

MWeimer, im Verlage des Landes s Snduftrie s Comptoirs,

= ı8032, _

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: Schreiben des an D. Ochelver an den Herausgeber, eine vielleicht für die Elektrieitätsiehre nicht unwichtige neue % Entdeckung betreffend. Halle den 14. Sebr. 1802 *

= Kr Nachſchrift des Herausgebers

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Beobachtungen über die Natur der Sonne um die Urſachen und Umftände zu entde⸗ den, welche ihre veränderliche Ausſtrah— lung von Licht und Wärme betreffen; nebſt Bemerkungen über den Gebrauch

den man von Öonnenbeobachtungen viels leicht machen könnte; vom Hn. D. Hevs ſchel. A. d. phil. Transact. f. 1801. &, 265 mit Abbild. ; 7

*

3

Kurze Darftellung der vornehmften Berfuche des An. Volta die er in Gegenwart der Commiſſarien des Nationalinſtituts wie⸗ derholt, oder die in den Auffägen, wels che er der phyfifch miathematifchen Klaſſe dieſ. Inſtit. vorgeleſen hat, beſchrieben worden ſind. Mit Abbild. a. d. Schr. des Nat. Inſtituts. s 24

Inhalt.

4.

Mathematiſche Anſicht der Voltaiſchen Saͤu⸗ le, beſonders in Verbindung mit dem REN

5.

Ueberſicht der neuen, uͤber den ſogenannten Galvaniſmus gemachten Entdeckungen.

6.

Auszug aus einem Schreiben des Hn. Prof. Da rrot an den Herausgeber, über Sal: vaniſmus und Verbefferung der Volta i—⸗ fhen Säule; auch über den Phosphor und die Humboldifchen, damit an: geftellten endiomerrifchen Verfuche. Dor⸗ pat den 25. Nov. 1801. 1

48

64

75

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*

Befchreibung einer neuen ſehr bequemen Einrichtung der Voltaiſchen Saͤule in horizontaler Lage; nebſt Beſchreibung eis nes neuen Verſuchs. Mit Abbild. Vom » ar a 89

u.

‚Erläuterung des bekannten Gefekes wei - ches dag Verhältnig der Wege beftimmt,

die ein fallender Körper in verfihiedenen Zeiträumen zuruͤck legt, ohne den Ges brauch eines geometrifchen Huͤlfsſatzes. | om Hn. Ansfeldt in Schnepfenthak ° 97

1 9 Herrn Millots Zunft, das Gefchlecht eines zu erzeugenden Kindes nad) Willkuͤhr zu

beſtimmen. s 2 104 4 10.

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Veber den Gebrauch der Schnurrbaͤrte bey gewiffen Duadrupeden vom On. Vroo—

lyk, Prof. der Naturgeſchichte zu Am⸗

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11»:

Auszug aus einem Briefe des An. Chen vir an An. Prof. Pictet über einige neue Entdeefungen in der Chemie. A. d. Brit. Bibl. London 1. Der. Igor,

| 12. RKunſtgriffe die Salzkryſtalle nach Belieben

zu erzeugen. ee

13,

119

113

114

Auszug aus einem ſpaͤtern Biiefe des Bu.

Prof. Parrot an. den Herausgeber,

über

J n h alte über ähnliche Gegenftände. Dorpat im

April 1802. (Der frühere üft der in nr. \ 6. enthaltene. ) ‚117

14-

Beyſpiele von fufpendirter Lebenskraft bey den Pflanzen vom An. J. Gouch. Aus - Nicholf. Journ. of nat. phil. _ 131

15.

Nachtraͤge zu den neueſten Entdeckungen in der Planetenwelt 1. Ceres- Ferdinandea 136 2. Pallas, ein vielleicht neunter | Hauptplanet unfers Sonnenfpfiems 140

16.

Preißaufgaben der tif, Akademie der Na— turf. zu Erlangen. - _ $

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143

I.

alie Pi DE Dr 10%;

Schreiben des Heren D. Schelver: an den:

Herausgeber, eine vielleicht für die Elek⸗ trieitaͤtslehre nicht unwichtige neue Ente ER: betreffend.

——— Auen Ei den 24. ‚Sehr, 1302.

*

V«ꝙc theile kb il eine Heine 2 für das Magazin welches fie herausgeben, mit. Die Fleinften Verſuche ſind oft die wichtigften, und der Hier beſchriebene iſt zu eigenthuͤmlich, als daß ich ihn länger dem phyſikaliſchen Publikum vor⸗ enthalten koͤnnte, da es mir jetzt an Zeit zur tie⸗ Rise Mag. IV, B. 1. St. A feren

2 | feren. Unterſuchung fehle. Ich habe ihn lange nicht wiederholt und weiß nicht zu beſtimmen ob

auch Jahreszeit und Witterung einen auf denſelben ago

Ich beftäubte im Julius ıgor eine Ölasfcheibe mit dem feinften .Stärkemehle (fogenanntem Haarpuder) fo lange, bis fie auf der unteren Flaͤche undurchfichtig wurde, und in kurzem ſah ich auf der unbedeckten Seite der Glasſcheibe einen kleinen Zickzack von der Breite einer Linie, der ſich zwiſchen dem Glaſe und dem aufliegenden Staube gebildet hatte. Er war ſo fein, daß man ihn auf der beftäubten Seite nicht bemerkte, dieſer kleine Strahl ſchritt allmaͤhlig langſam fort, aber ſo⸗ langſam daß er oft in 5 Minuten kaum 475 Linien an Länge. gewonnen hatte, , ‚Sch legte die Ölasfcheibe mir der unbeftändten Seite auf ein Trinkglas, und fand nach mehreren Ständen, daß er fich-auf der Glasſcheibe immer mehr ausgebreit tet hatte. Er nahm einen ganz regellofen Weg und fchlängelte ſich in: den mannichfaltigften Wins, wieder zu —— ſeiner 40 zurück, und durchkreuzte die vorigen Wege, nahm auͤber die Stellen wo dag Stärfemehl abgewifcht war, ungefört feinen Weg, jedoch langſamer; verweilte: vorzüglic) lange an einer kleinen im Glaſe befiuds

lichen

3

lichen Blaſe, und wurde endlich am entgegenge⸗ ſetzten Theile derſelben geſehen, ohne auf der Bla— ſe, die doch auch beſtaͤubt war, eine ſichtbare Spur hinterlaſſen zu haben. Die Geſchwindigkeit ſei— nes Fortſchrittes war ſehr abwechſelnd; er ſtand oft eine Zeitlang ſtille, und ſchritt dann ſehr ſchnell vorwaͤrts. Bein. Anfang war etwas breiter als fein Fortſchritt. Er ſchien zuweilen erfchöpfe zu ſeyn, und kam in) einiger Entfernung wieder zum Vorſchein. Er fihien endlich, von der Slasfcheide abzuſchleichen; wenigfiens 309 fih der Strahl an den Hand der Scheibe, und verfihmand hiermit. Sein Entwicklungspunkt zeigte keinen in entgegengelebter Richtung. |

* Ich ur diefen Verſuch über JE mal wieder holt, und einige Abaͤnderungen getroffen, deren Nefultate ich in kurzem mittheile. 1. Einigemaf war der Erfolg fehr gering und von kurzer Dauer, 2. Einigemal erfolgte die Erfcheinung gar nicht, 3. Zuweilen erfolgte fie Schnell auf das Beftäußen, ‚zuweilen erſt viele Stunden darauf. 4. Bey dem einen Verſuche war dev Fortſchritt fchneller als bey dem andern, «5. Die Wärme der Luft fchien feine Entwickelung vorzüglich zu befördern. Auf med; teren beffäubten Glasſcheiben, die fchon eine lange Zeit ohne die erzählte Erfcheinung lagen, ent⸗ * ſe ploͤtzlich und haͤufig, als das. Simnmer wo A 2 ſie

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ſie Tagen geheitzt wurde. ee Sta * platte ſchien die Erſcheinung ſchneller und haͤufiger zu geben. 6. Eine zweite auf die Seite der bes ſtaͤubten Scheibe geishte Glasſcheibe, hob die &u ſcheinung nicht auf. "7. Glasſcheiben die gewiß - feit Sahren nicht waren, und auch von mir unberührt beſtäubt würden, "zeigten dieſelbe Erfcheinung. 8. Sie ſchien auf dem dicken grüs nen Glaſe nicht ſo Teiche und häufig als auf dem duͤnnen weißen zu entſtehen. 9. Behutſam und dünn aufgelegter aber nicht aufgeſtaͤubter Stärke: mehlſtaub, zeigte hie die Erfcheinung: 10. Das Pulver des Lycopodiums gab dieſelbe Erſcheinung, der Strahl war breiter als beym Staͤrkemehle ſtaube, ſchien aber langſamer zu entſtehen. 11. Kohlenſtaub der gar Feine Adhaͤſion am Glaſe hat⸗ te, und Harzſtaub der eine zu große Adhaſion Au baffeibe Fu Haben ſchien, gaben die Erfeheinung nicht. 12. Einigemal entwickelten ſich beym Staͤrkemehlverſuche zwey Strahlen, von’ welchen jeder ſeinen eigenen von dem andern unabhaͤngigen Weg zu nehmen, und deyde nie zuſammenzutre⸗ ten ſchienen Aufgelegte Metalldraͤhte ſchienen ohne Einfluß auf * kan * zu N | |

zar den der dieſe Verſuche —— und » weiter verfolgen ſollte muß ic) noch anmerken, daß

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daß das zu wenige, und zu viele oder zu fihnelle Beſtaͤuben die-Wirkung zu ſchwaͤchen und aufguhes ben fcheinetz- ‚wiederholte Verfache werden jedem die nöthige Duantität anzeigen. Das Beſtaͤuben geichah mit einem Buͤſchel Gänteflaumen; una die fämmtlichen Berfuche im Sommer.

Schelver.

Nachſchrift des Herausg.

Ich habe die vornel hwſten von dieſen Verſuchen

ſogleich wie ſie mir von der Güte ihres ſinnreichen

Erfinders mitgerheilt worden waren, wiederholt. Dieſes geſchah in der letztern Hälfte des Februar: wo. die Temperatur. in einem ungeheizten Zimmer: nur: wenige. Grade über dem Gefrierpunkte war. Sch bediente mic) Hierzu der Slasicheiben auf wein chen ich die Chladniſchen Klangfigurenmit Sand‘ darzuftellen ‚pflege; zum Aufſtreuen nahm ich gez wöhniihen Haarpuder ineinerdabengebräuchlichen: Duafte. Die Erfheinung wollte jich nach einigen: -

Stunden noch nicht zeigen und blos: weil ich fie er⸗

wartete, fihien ſich mir endlich. hin und wieder eine geringe Spur davon zu zeigen. Ich brachte nun

die Scheibe auf einem Trinkglaſe in mein Wohn⸗

zimmer wo die Wärme +16° Reaum. war und

hier zeigten: ſich gleich nad. wenigen Minuten die oben Sefehriebenen Erfheinungen ſehr merklich und

439 man⸗

F 23

. 6

mannichfaltig , und ſelbſt auf der beftäubten Seite. Einige Züge waren ohngefähr auf die Art verfchlungen wie man die Fafern in ſchlech⸗ ‚ten Papierforten zu finden pflegt. Eine Menge anderer Stellen hingegen waren‘ mit bloßen matz ten Punkten bedeckt woran fidy nichts verfchlunger nes zeigte etwa fo wie eine unreine Flüffigkeit bey ihrem vertrocnen Spuren zurüd laßt. Es hatte Sjemand den Sedanten, daß diefe Gänge vielleicht von einer Art Milben oder andern nicht zu bemers i fenden Inſekten berrühren könnten. Sch brachte deshalb einige folder Stellen unter dag Vergrößes rungsglas, konnte aber nicht die gerinafte Spur eis nes lebenden Wefens entdecken, ob diefe Vergrös Berung gleich die Käfemilben größer als Wangen darſtellt. Auf einer Tafel von Spiegelglas etwa anderthalb Linien dick, wollte fih lange Zeit in eben dem warmen Zimnier feine Spur von ſolchen Fi guren zeigen und erſt nach etlichen Tagen konnte man etwas ſehr unvollfommenes der Art wahrnehr men. Eben diefes war der Fall bey einem Glass teller von duͤnnem aber ettwas wellenförmigen Glafe auf einem gläfernen Fuße wo die Figuren äußerft fparfam erſchienen. Ich wollte fehen ob andere Materien hiezu ebenfalls gefchickt wären und bes fireute eine abgedrehre etwas fein polirte Zinns fheibe die auf einem Glasfuße befeftigt war, ganz auf die vorige Art, und es’ zeigten fich wirklich

auf

* 7

auf dieſer einige Figuren, wie wohl nicht ſobald, nicht ſo haͤufig und nicht ſo nett als auf der erſten

Scheibe die von gewoͤhnlichem Fenſterglaſe war.

2,. |

,

Beobachtungen über die Natur der Soune

‚um die Urfachen und- Umſtaͤnde zu elite decken welche ihre veraͤnderliche Ausſtrah⸗ lung. von Kcht und Wärme betreffem; nebſt Bemerkungen Über den Gebrauch den man von Sonnenbeobachtungen viel- leicht machen koͤnnte; vom In. D. Her-

J ſchel. Aus den phil.» Transact. fuͤr

1801. S. 265. PR

Ar. Herſchel bat ſchon langſ Gruͤnde ſtellt, daß die Sonne eine prachtvolle, bewohn— bare Kugel fey. In der gegenwaͤrtigen Abhand—⸗ lung geht er, mehr in die Unterſuchung ihrer phy—⸗ ſiſchen und planetariſchen Conftruction ein... Die Derbefferungen feiner Zeleftope und der Gebrauch ben er davon für die Unterfuchung des Sonnens

\ A400 0. baues

*) Eine vorlänfite Anzeige von diefen Beobachtungen ſteht in dieſ. Mag. III. B. 3.©t. ©. 598.

N oe E *

J a

baues gemacht hat, veranlaßten ihn die aͤllere r⸗ minologien von Sonnenflecken, Kernen, Halb⸗ ſcchatten u. dgl. zu verwerfen und dafuͤr ganz neue einzufuͤhren .B.Oeffnungen (Openings), Uns tiefen (Shallows), Ränder (Ridges), Knt—

chen (Nodules), Runzgeln (Corrugations), Eins

ſchnitte (Indentations) und Zwifhenräumen

(Pores). Sn feinen frübern Auffäßen über die Nas

tur und den Bau der Sonne und der Fieſterne.

Phil. transact. f, 1703. ©. 72. hat Kr. Herſchel

bereits gezeigt, daß der leuchtende Stoff der Sons ne keine fluͤſſige oder elaftifhe Materie, fondern eine Art leuchtender Wolken fey, die in der durchs fichtigen Sonnenatmofphäre, oder vielmehr in leuchtenden Zerfeßungen ſchwimmen, die inner⸗ nerhalb ihrer Atmoſphaͤre vorgehen, Die gegen⸗ waͤrtigen Beobachtungen beſtaͤtigen und erweitern jene Meinung. Er hat ſie unter gewiſſe Rubriken gebracht, welche im folgenden mit den nöthigen Shäuterungen angegeben werden.

Zeil

|

Die J—— Dieſe * ſtatt,

wenn die leuchtende Wolke von einer Stelle der

Sonnenſlaͤche weggeruͤckt iſt, ſo daß man duͤrch

die dadurchſentſtandene Oeffnung die dunkle Ober⸗

fläche der Sonne ſehen kann. Am 4. San. 1801 zeigte ſich eine ſolche weite Deffnung nahe beym Mittelpunkte der Sonnenſcheibe mit einer dieſel⸗ a be

RR 9 be umgebenden Untiefe, wie ſie auf Taf. T- fig. 1. vorgeftellt iſt. An der vorangehenden Seite war, die. Dicke jener Untiefe unterwarts von ihrer Oberflaͤche ſichtbar, an der nachfolgenden Seite hingegen konnte man blos die Schärfe, nichtraber ‚die, Dicke ſehen. Die Seite der, Erhebung, wel⸗ che dieſe Untiefe umgab, zog ſich in einer Kruͤm⸗ mung unter die Oberflaͤche der Untiefe an ihrer vorangehenden Seite. »Fig..2. ſtellt einen Durchs ſchnitt eben dieſer Oeffnung vor, wo die Linien ab od ſo anzunehmen find, als ob fie aus dem Auge des Beobachters gezogen wären und correfpondiren übrigens mit den gleihnamigen Linien der fen Figur. Die Linie d geht durch die Deffnung nad) Der ‚Oberfläche der. Sonne: Die 2te Figur zeige wie die Dicke der Untiefe und die Erhebung an den leuchtenden Stellen auf der einen, nicht aber auf der andern Seite, wird.

Weiue Ye ef nungen haben überhaupt Un; tiefen. um.fih herum, manche kommen aber - auch ohne ſolche vor, weiches überhaupt der Fa bey den, kleinern Deffnungen ift. ‚Auch haben die

Oeffnungen insgemein Ränder und Knoͤtchen um ſich herum. Auch zeigen die Oeffnungen im⸗ mer ein Beſtreben in einauder zu fließen und nes ben denen, welche fid) bereits gebildet haben; bres ‚an neue hervor. Die wahrſcheinlichſte Urſache 4 45 die⸗

-

10 Yan

dieſer Oeffnungen ift, daß ein eläftifches aber nicht Icuchtendes Gas’ aus den Poren oder den eben ents fiehenden Deffnungen hervorquillt, fih auf die Lichtwolken wirft, fie hervortreibt und ihnen den Durchgang erweitert. Die Richtung und Wirks ſamkeit diefer Urfache fcheint aber nicht nach allen Seiten gleich ſtark zu feyn, fondern oft eine fchies fe Richtung zu nehmen, fo daß die leuchtenden Wolken nach einer Seite getrieben werden und da⸗ felbft eine breitere Untiefe bilden. Verſchiedene auf diefe Art entftandene Deffnungen fcheinen das Werk: einer: ——— zu

faibe. AN er Trane: | ie zte Figur fett eine Deffnung mit. einem aus ihrer Untiefe hervorgehenden Zweige vor, wels che am 19. Febr. 1801. beobachtet wurde. In der ten Figur ift eben diefe Deffnung vorgeftellt, wie fie fih 1 Stunde fpäter mit einem dreyfachen Ausbruch auf der einen Seite zeigte und wo zus gleich die jenen Ausbrüchen entfprechenden Pros jectionen in der ihr zugehörigen Untiefe mit ange; geben find, welche legtere an derjenigen Seite, wo der Ausbruch angegeben iff breiter, dagegen aber auf der andern ruhigen Seite, fehärfer begrenzt iſt. Die zte Figur ſtellt eine fchmale länglichte Oeff⸗ nung mie einer ziemlich langen Untiefe vor, wo die

x 11

die leuchtende Materie an den andern Seiten der

Oeffnung dicht zuſammengedraͤngt iſt. Von 8an⸗ dern kleinen Oeffnungen die eine Traube bildeten, hatte jede ihre Untiefe an der nämlichen Seite. Nach 3 St. veränderte fie ſich in die Fig. 6 vor; geftelfte Anſicht, und eine Stunde fpäter fieng fich eine Deffnung in dem vorderften Ende der Untiefe

an zueigen, : wie in.der 7ten Figur zu ſehen iſt.

Wenn die Untiefen anfangen kleiner zu werden und ihre Hervortretungen zu verfchivinden begin: nem, ſo zeigen fich die Deffnungen in der Periode ihrer größten Erweiterung, Fig. 8. Es zeigen fi; bisweilen einige Verfchiedenheiten in der Farbe der Deffnungen die wie es fcheint von einem düns nen Schleyer leuchtender Wolken 'herrühren, die

über denfelben Hangem' "Wenn -fidy die Deffnungen

im Abnehmen Kefinden, fo zertheilen fie ſich wie in Fig. 9. Bey einer folhen Beobachtung am

"27. Dec. 1799 glich der Lichtſtreifen queer durch

die Oeffnung, einer Bruͤcke, welche uͤber eine hob: fe oder vertiefte Stelle geſchlagen wäre. Am fole

genden Tage war die Oeffnung völlig verſchwun

den. Uebrigens nahmen die Oeffnungen zuweilen

auch wieder zu, nachdem fie fih im Abnehmen ges zeigt hatten. Ueberhaupt werden fie Kleiner und verfchwinden. Zuweilen verwandeln fie fich in breite Einfihnitte mit oder ohne Poren oder

kleine Oeffnungen, und wenn fie verſchwunden find,

‘fo

18 7.7 ———

ſo ſie die Oberflaͤche in einem mehr als ER EURER * HB.

—*

Die Siefe der Dune iſt dem Anſchein noch ſichtbar und der Abſtand zwiſchen den Untiefen und der Sonnenflaͤche zeigt ſich durch die freye Bes wegung der tiefern Wolken. Fig. 10. zeigt eine weite Oeffnung die am 25. Jah. 1801. um 9 U. 22 M. ift beobachtet worden. Sm Tagebuche iſt davon folgendes aufgezeichnet: „Eine weite Defe

nung die-ich feit dem 19. ‚beobachtete, ift nun weis . ter. nach dem Rand zu vorgerüct. Sch kann bins vin ſehen; und zwar ander vorangehenden Seite

wie es mir fiheint, um-ein gutes Stürf unter die |

niedrige Negion der Wolfen woraus;die Untiefen beſtehen. Der. obere Rand der. Untiefe.ift fehr Scharf begrenzt, die Wolfen am unteren Theile defs felben hingegen find mehr zerfireut, einige derfelden hängen ziemlich) tief Hevabwärts nad) der Sonnen: flähe. Sig: 11. bey a.: Um 10 U. 20 M. iſt die vorangehende Seite der Untiefe an der weiten Deffnung nun am Boden ihrer Dicke mehr abges brochen begrenzt; die hangenden ‚und hervortveis benden Wolken b ſind gegen die nachfolgende Sei⸗

te —— ©. fig. 12.” |

12. Die —— Die —J—— ſind un⸗ ter die Sonnenflaͤche im allgemeinen vertieft und ha⸗

haben ihre Stelle wo die leuchtenden Sonnenwol⸗

fen der hoͤhern Regionen entfernt find. Man kann ihre Diele ſehen. Es giebt zuweilen einige die ohne Oeffnungen ſind. Sie nehmen ihren uUrſpruͤng von den‘ Oeffnungen oder breiten ſich auch von den bereits gebildeten Untiefen aus und gehen" weiter vorwaͤris. Ihre wahrſcheinliche Urſache gruͤndet ſich auf! Beobachtungen Yon wela u. .. aufgezeichnet hat.

—* 25 San. ıgor um 9 U. 20 M. ESS zwey Aeſte einer Untiefe A B hg. 13. aus einer Oeffnung C hervor die ihren Weg ſuͤdwaͤrts nah⸗ men. Es ſchien als wenn fie beſtimmt waͤren oben entſtehenden Untiefen von einer ſuͤdwaͤrts

folgenden Oeffnung D, zu begegnen. Um gi. 50 M. war die Untieſe B in ſehr naher Ver⸗

einigung mit dem ſchmalen Theile der die Oeffe nung D umgebenden Untiefe. Die Untiefe R ſchien in einer Richtung gegen die entfernteſte feits wärts folgende Deffnung D E vorsadringen. Um

10 U. 20 M. war die Untiefe B völlig in die um D befindfihe eingefloffen und die Untiefe A war

gegen F breiter geworden. Um ıı U. so M war die Untiefe fo volltommen mit D vereinige, daß es ſchien als fey fie gar nicht von der Oeff⸗ nung C ausgegangen. Die Untiefe Aendigte ſich jegt in eine fiharfe Spike Fig, 15. Um 12 U. if so

‚14 => = 2

50 M. ſah die Untiefe A nicht mehr zugeſpitzt, ſon⸗

derngegen das Ende verbreitert aus, und es entftand

ein neuer nah G zu ausbrechender Zweig fig. 16, Alle dieſe Veränderungen ſchienen darauf Hinzu deuten, ‚daß die Untiefen von Etwas aus den Oeff—⸗ nungen„hernorfirömenden verurfacht würden, wel ches durch, feine durchdringende ‚Bewegung ‚die leuchtenden Wolfen von der, Stelle hinwegtrieb wo der geringfie Widerfiand anzutreffen ‚war, oder was fie feiner Natur nad) auflößte fobald es dies felben ‚erreichte. Wenn. die nun eine, elaftifche Fluͤſſigkeit wäre, fo müßte fie fo, leicht fenn „daß fie ſich über die niedrigeren. Negionen dev Sonnem wolten ‚erheben und. fich ohne fremde, Beyhülfe ducch ‚die obere leuchtende ; Materie. verbreiten tönnte, Umsz U. 10 M vergrößerte, ſich derx neue Auswuchs G. und die Deffnungen C DE er⸗ weiterten ſich. Auch drang / ein neuer Zweig aus der Untiefe um E hervor, der mit H: in der 14 Figur bemerkt und mit Punkten angedeutet iſt. Dieſe Veraͤnderungen ſcheinen zu beweiſen, daß eben dieſes Gas welches ſich durch ſeine eigene Elaſticitaͤt uͤber die Untiefen verbreitet hat, ſich durch ſeinen Ausbruch eine Oeffnung verſchaft und dieſelbe alsdann erweitert hat. Daher iſt die Zu⸗ nahme der Oeffnungen ein Umſtand mehr, welcher uns die Urſachen der Untiefen enthuͤllt. Um t U. 20 M. waren aus der Untiefe einer ſehr graz

Ben

| 15

* Sen voraugehenden Oeffnung die fich much immer im Wachfen befand, ſo eben drey ſchmale Aefte a, b, c, fig. 17. ‚hervorgegangen... Um 2 U; 30 M. waren nun die, leeren Stellen zwifchen den 3 fhmalen hervorgefommenen: Untiefen durch eben die Urfache der fie uͤberhaupt ihr Dafeyn zu vers danfen hatten, ausgefüllt, ſo daß ſie das Ans fehen einer. gleichfoͤrmigen aber breiteren Untiefe an der. ‚Seite befamen wo er a die imert

gezeigt hatten.

Die Untiefen haben uͤbrigens keinen Aufchein von Nunzeln, aber rauf fehen: fie aus. Die en: ge Verbindung diefer rauhen Stellen fuͤhrt auf die Vermuthung, daB in jedem leeren Zwifchenraus me Wolken über einander. gethuͤrmt ſeyn moͤchten welche es verhindern daß man tief in ſie hineinſe⸗ hen kann. Die Abnahme der Untiefen ſcheint von einer Verminderung, der Kraft) welche ihnen vorher ihr Daſeyn gegeben. hat und von einem dadurdy möglich gewordenen Herzudringen der eh von allen IR berms

J Die ee Die Raͤnder ſind übers Bas Erhebungen über die leuchtenden Sonnen: wolken. Eine der größten betrug, ohngefaͤhr

75000 Meilen im die Länge. Smsallgemeinen um;

' 16 Br * ii Mani * umgeben fie die OFaunten EBENE, y indeſſen werden fie auch oft an ſolchen Orten geſehen 100 ſich keine Deffnungen befitiden.. Diefe find aber bald zerfirent, Den Grund ihrer Erſcheinung fucht Hr. Herſchel darinn, daß bie leuchtende Materie durch die elaſtiſche Flüſſigkeit welche aus | den Deffnungen hervorbricht in den obern Regio⸗ nen in Unordnung gebracht wird, oder daß ſie viel⸗ leicht unterhalb der Sonnenwolken bemüht iſt ſie in die Hoͤhe zu heben oder ihre Maſſe Edi mehren. aA rk RENTEN. 2. Sie waste Duſe beſtehen aue kleinen aber merklich erhabenen Theilen der leuche tenden Materie. Manñ kann ſie als ung‘ su amıs En a | 5, Die ger Dieſe —— * wechſelnden Erhoͤhungen und Vertiefungen und haben ein vermiſchtes Anſehen von dunkeln und glänzenden Stellen. Einige von den dunkeln Stellen find nicht rund, ſondern nad verſchiede⸗ nen Richtungen etwas ausgebreitet auch ſchtenen fie niedriger als die glaͤnzenden Stellen. An guͤnſtie gen Tagen erfcheint die gerunzelte Oberfläche fo deut⸗ lich wie die unebene Mondfläche und die Runzeln verbreiten fi) über die ganze Sonnenſcheibe. Zer⸗ ſtreute Nänder oder Knoͤtchen ftellen ebenfalls ſol⸗ | che

*

a 17

he Runzeln dar. Uebrigens ändern die Runze— lungen ihre Geſtalt und Lage, fie wachſen, nebs men ab, theilen fih und verfchwinden ehe man fihs verfieht. Die 18 Big fiellt einen kleinen Entwurf der Stelle dar, wo Herfchelund Wil— fon diefe, Ericheinungen beobachtet haben und wo

die finellen Veränderungen correſpondirend be⸗

merkt werden ſind.

6. Die Einf var Berne Die dunkeln Stel ‚fen der Runzeln bilden die $ndentationen. Daß

ſie nicht tiefer als dieſe liegen, ergiebt ſich aus ihrer

Sichtbarkeit in der großen Naͤhe des Sonnenrans

des. Sie ziehen ſich wie Kreisbögen nach den Seiten niederwärts, ihre Grundflächen aber find

zufaͤlligerweiſe flach. Man ſ. Fig. 1. Manche

Indentationen haben keine, Oeffnungen, bey ans dern hingegen -bemerft man. dergleichen. Die Runzelungen fommen in allen Gefalten, meiſt dänglidy vor. Die ndentationen hingegen verg halten. fih.völlig fo-wie die -Untiefen. Sie find

über. die. ganze Sonnenfläche verbreitet und durch -

‚Sernröhre von. mäßiger ——— erſcheinen ſie als Duni:

m. Die —— Die kleinen ung

bedeutenden Stellen in den Identationen nennt Herſchel Poren. Dieſe pflegen fich zuweilen zu

WVoigts Mag. IV. B. 1. St. B ver⸗

ar

18 a

vergrößern, we dann Deffnungen aus ihnen werden; oft aber verſchwinden ſie wieder in kurzer Zeit. *

8. Die * der me, ten. Hr. Herſchel bemerkt daß die bisher bes ſchriebenen Phänomene nicht als das Werk einer liquiden oder gasförmigen Materie der leuchtenden Sonnenkugel könnten angejehen werden, indem fonft nach den Geſetzen der Hydroſtatik, alle die Deffnungen, Untiefen, Indentationen und Pos ven damit ausgefüllt feyn müßten und die Nänder fo wie die Knoͤtchen kaum länger als einen Augen: blick beſtehen fönnten. Dazu kommt, daß er verfchiedene Deffrungen fennen gelernt hat welche fi) während einer ganzen Sonnenrevolution ers hielten, und ausgebreitete Erhebungen zeigten fich mehrere Tage lang. Solche Phänomene werden ſich ſchwerlich mit der Annahme eitier elaftifchen

Fluͤſſigkeit reimen laffen. Es bleibt daher nichts übrig als eine Art von wirklicher‘ Lichtmaffe welche in Wolkenform eriftire, anzunehmen die ſich in der hoͤhern Region der Sonnenatmofphäre aufhält. In dieſer Vorausfesung Hat Herfchel noch folgende Beobachtungen befannt gemacht.

Es ereignen fich beftändige Veränderungen in ben leuchtenden Sonnenwolfen, und es giebt von ihnen

ihnen zwey vwerfchiedene Regionen, wo die nie⸗ brige aus weniger hellen als die obere, beſteht. Die untern Wolken ſind undurchſichtig, die Farbe iſt bey allen Untiefen dieſelbe; folglich werden ſie von der Kraft welche auf die obere Region wirkt, wenn Untiefen erzeugt werden, nicht affieire. Bey einer Unterfuhung die Herfchel mit feinen Photometer anftellte, fand er, daß wenn die ober: fien feldftleuchtenden Sonnenwolfen eben fo viel Licht auf die untern würfen als fie uns zufenden, diefe untern Wolken aus welchen die Untiefen ge? bildet werden, ohngefähr 469 Theile von 1000 die fie erhalten hätten, zuruͤckwerfen müßten, und daß die feſte Oberfläche der Sonne die man durch die Deffnungen fieht, nicht mehr als etwa 7 reflectire. Die Indentationen find planetarifche Wolfen welche Licht durch die offnen Stellen der Eorrugationen reflectiven und diefe opafen untern Wolken erhalten wahrfcheinlich zu wenia Licht von den obern felbfifeuchtenden, als daß fie die Sons nenflähe reichlich damit verfehen Fönnten. Die Bes wegung der untern Wolken fann man durch die Ope- nings fehen wenn fie vor denfelben vorüber ziehen. Auch die obern Wolken kann man durch dieſelben

offnen Stellen, vor ihrer Verdichtung, bemerken. Daß die planetarifhen Sonnenwolfen eine ſehr wichtige Beflimmung haben, läßt ſich ausden Bisher angeführten Erfiheinungen leicht fihließen. Die B 2 pla⸗

4 J 1

20. |

planetariſche Atmoſphaͤre der Sonne, ihre be⸗

traͤchtliche Hoͤhe und Dichtigkeit, welche letztere

man aus der 27mal groͤßern Gravitation auf der

Sonnenflaͤche in Betracht der unfrigen, ſchließen kann, die in ihre vorgehenden Bewegungen, nach Art ünferer Winde, fo wie der helle atmos

fphärifche Naum unterhalb der Untiefen, find faus

ter Gegenftände;, welche den Scharffinn- unferer Naturphilofophen befchäftigen koͤnnen. Dieſe Bes

merfungen werden noch intereflanter, twenn man

die Dperationen der elaſtiſchen Flüffigkeit, die ſich von der Sonnenflaͤche nah den Wolkenregion,

erheben ſoll, näher unterfucht, wodurd die Pos ven,‘ Corrugationen und alle die Solar Abwechs

felungen bewirkt und wahrfcheinlih audy folche "Phänomene, die bey uns blos vorübergehend find, 3. B. Mordlichter us dgl. mit viel längerer Beharr⸗ kichkett zum Borfchein gebracht werden. Wäre man nun einmal hierüber in Nichtigkeit, fo dürfte auch die Frage nicht ſchwer zu entfcheiden ſeyn, die fich bier ganz natuͤrlich aufdringtr ob wirklich ein merklicher Unterſchied in der Menge von Hitze und Licht, welche zu verſchiedenen Zeiten vom der Son; ze ausgefandt werden, ſtatt finde? Herſchel theitt Hierüberfolgende Beobachtungen mit,

Zuerfi ‚giebt er eine Reihe von Beobachtungen

on, wo die Spuren’ von einer zu Zeiten vorkom— ‚mens

);

4

\ - 2E

renden Seringhattigkeit ber leuchtenden Materie

auf der: Sonne unverkennbar fi nd. 3. B. ein Mangel der. leuchtenden oder empyreal s Wolken, wo dann auch weder Ränder noch Knötchen noch Corrugationen- und Deffnungen zu ſehen find. Dies fe Periode dauerte vom Jahr 1795. bis 1800. Eis ne andere Reihe die mit 1800 anhebt, Liefert Art zeigen von ganz entgegengeſetzter Natur. Herſchel aͤußert daruͤber die Meynung, daß der Charakter der Witterung der Jahreszeiten groͤſtentheils hies von abhaͤngig ſeyn möge. ; Um uͤbrigens durch eis nige Erfahrungen: und Folgenden Satz zu begruͤn⸗

den, daß die Witterung am -fruchtbarjten geweſen

fey, wenn man die meiſten Sonnenflecken bemerkt habe, bezieht er fih auf Lalande's Aſtronomie

‚und auf Adam Smiths Tafel über den Neichthum ‚der Netionen, aus dem Getreidepreiße, für eben

dieſe Periode· Die Reſultate fielen im Ganzen vortheilhaft für, dieſe Theorie aus; indeſſen hielt ſie Herſchel sein ah: ah etwas Kara Dei. 2,3 Ri Br ei; er

I

"Su. einem andern Yuffase * u Yan

des bringt er noch, eine Anzahl anderer Beobachtuns

gen bey, die, ex im Fruͤhjahre 1801 angeftellt;hat, und woraus fich ergiebt, daß die Sonne noch im⸗

mer fortfahre, Zeichen von reichlichen Lichtausſtrah⸗ lungen von ſich zu geben. Er vermuthet noch im⸗

B 3 ‚mer

J

| ‚ie Ak #3 % N mer mit aroßer Zuverficht, daß die eine Hälfte der Sonnenkugel weniger lenchtend fey, als die andere, und daß fie wegen diefer Ungleichheit in andern Sonnenfyfiemen als ein eben fo veränder Licher Stern erfcheinen dürfte, als wir dergleichen Zennen. Ob aber diefe mannichfachen Abwechfer tungen in einem befondern permanenten Bau des Sonnenkoͤrpers, oder blos in zufälligen Umftäns den ihren Grund haben, muß künftigen Interfus ungen überlaffen werden. Die Thermometerber obachtungen welche regelmäßig in den philoſt Zransactionen-mitgetheilt werden,’ können ein fehr gutes Mittel abgeben, obige Meynung durch Vers gleihung mit dem beobachteten Sontenphänomes nen zu prüfen.

9

richtung beſchrieben, mittelſt welcher gefaͤrbte Fluͤſſigkeiten ſtatt der Dampfglaͤſer, um das Som nenlicht zu mäßigen, gebraucht werden, Sie bes fiebt in einem viereckigten Behältnig das auf 2 entgegengefesten Enden mit ein paar fein polirten Plangläfern umfchloffen it. Auf der einen Seite Befinder ſich ein Heiner Griff und an der andern eine Mindung um Waffer in den Zwifchenraum aus und einzulaffen. Diefe ganze Geraͤthſchaft ift außerdein fo eingerichtet, daß fie’ ſich bequem

vor dem Dcular eines Fernrohres anbringen laͤßt,

fo

*

In eben dieſem Aufſatze iſt auch die Vor⸗

*

J —* 23 ſo daß die Sonnenſtrahlen erſt durch die Fluͤſſig— keit gehen muͤſſen, ehe ſie zum Auge gelangen. Durch den Grad der Faͤrbung kann ſich nun jeder Beobachter das Licht nach Gefallen maͤßigen und das Waſſer haͤlt die Hitze ſo gut zuruͤck, daß nicht die mindeſte Unbequemlichkeit davon zu fuͤrchten iſt. Man thut wohl, wenn man Verſuche mit mehreren Fluͤſſigkeiten auf dieſe Art macht. Unter andern ſolchen Miſchungen fand Herſchel, daß Dinte mit Waſſer diluirt und durch Papier fil— trirt, das Sonnenbild ſo weiß als Schnee und

vollkommen deutlich darſtellte. Durch eine ſolche 2

Mixtur konnte er die Sonne im Meridian lange Zeit ohne Verlegung feines Auges betrachten, wos bey das Fernrohr einen Spiegel von g Zollen im Durchmeſſer und eine Oeffnung im Ocular hatte, wie fie bey - BAER —— gewoͤhn

lich if

B 4 8.

L Kür Darfieltung der Set che des Hu. Volta Die er in Gegenwart „der. Commiffarien des Nationalinſtituts wiederholt, oder die in den Aufſaͤtzen wel⸗ che er der phnfifch - ‚matbematifchen Claſſe vorgeleſen hat, beſchrieben worden find, Aus den. Schriften des Nat. Inſtituts.

| ‚Sr. Bolta hat befanntlich der phyſiſch⸗ mas them. Ciaffe des Parifer Nationalinftiruts eine Reihe von Verſuchen vorgelegt, duch welche er die Identitaͤt der Prineipien swifchen den Erfcheis nungen des Salvanismus und denen der Elektrici⸗ tät ins Licht feßen wollte. Diefe hat er in Ge genwart der dazu ernanaten Commiſſarien wie; derholt und es find folgende:

*

N 18 Princip. Denn 2 verfchledene Metalle die einzeln feine Zeichen von Elektricität geben, mit einander verbunden werten, fo wirke im Aus genblick der Berührung ein Metal auf das andere, fo daß fowohl in dem einen als dem andern eine merkliche Elektricitaͤt zum Vorſchein fommt, die im einen Metalle pofittv, und im ondern negativ iſt und die fih auch nad) ber Stennung der Mes

| sone noch erhält. ıv

f

; 5

,

25

Ar Verſuch. Man nehme 2 aleihe Plat— ten ‚„eine. von Silber oder Kupfer und die andere von Zink. Auf einer Seite müflen fie fein polirt

und auf der andern mit einem Glasgriffe der mit

Siegellad überzogen iſt, verfehen ſeyn. Man feße ‚fie genau auf einander in dem. man fig bey id: ven Glasgriffen halt, wie Taf. U. Fig, 1. zu fe: hen ift.. Man trenne fie hierauf von einander und bringe die eine Platte an die Coliectorfcheibe eines Eondenfaters. , Diefes Verfahren wiederhole man mehrmals und trage dabey Sorge, daß jedesmal die andere Platte wieder in ihren natürlichen Zus ſtand, Durch Berührung oder irgend eine Verbins dung ‚mit, der Erde, verſetzt wird. Die Folge wird ſeyn, daß man den Condenſator mit einer betraͤchtlichen Elektrieität. beladen finder, fo daß die. Fäden eines Elektrometers dadurch be— traͤchtlich auseinander getrieben werden. Wenn man die Zinkplatte an den Condenſator gebracht

hat, ſo wird man die Electricität poſitiv finden ;

iſt hingegen die ſilberne oder kupferne Platte ge⸗ braucht worden, ſo ehe; man Die negative oder Barzeieferisität |

Kam. Zur Aufellung der Berfus

he hat Hr. Volta feinen Condenfator aus 2

Kupferplatten verferrigen laſſen, die nicht mehr

als 1bis 2 Decimeter im Durchmeſſer haben, auf

>

25 Glas

26

Stas ſtehen und an den ſi ch berührenden Flaͤchen mit Firniß überzogen find. Dieß thut eben die

Dienfte, als wenn die zwifchenliegende Scheibe ein Halbleiter wäre. Man f. Fig. 2. Die eine

von diejen Scheiben b welche zur Unterlage dient, muß mit der Erde in Verbindung fiehen. Die ans

dere a, welche die colligirende ift, pflegt manan -

ihrer obern Faſſung mit einem Metalldrarhe e zu verfehen; an den fih auch wohl nod eine Kugel befinden ann, um deſto leichter mit den efekteis fchen Körpern in Berührung kommen zu fönnen.

Das Eleftrometer des An. Volta $ig- 5. befteht aus einer Glasflafche mir 4 ebnen Seis tenflähen. Die Elektrometerfeiten beftehen aus 2 gleichen, geraden vom Kork der Flaſche parallel und dicht an einander herabhängenden Strohpen⸗ dein. Der obere Theil diefer Flaſche ift mit Sites gellact überzogen. Auf den beyden parallelen Flaͤ⸗ hen der Flaſche, über welche die Strohpendel bey ihrem Auseinandergehen hinftreichen, iſt ein Kreis; Bogen gezeichnet, deflen Mittelpunkt an der Stelle liege, von welcher die Pendelchen herabhängen. Er ift in Grade von der Sröße einer halben Linie getheift. Gewöhnlich bringt man an der obern Seite des Deckels eine gefirnfte Kupferplatte a an, worauf eine andere b gelegt wird, die ebenfalls gefirnſt iſt, und die mit der untern einen Con⸗ | den:

Do 27 y

denfatsr bilde. Die auf den Deckel gefchraubte Scheibe fislit den. Collector vor, und kann, wie beym gewöhnlihen Kondenfator, ‚unterhalb mit einem Metalldrathe c, verfehen werden. Die andere Scheibe kann mittelft eines Metallſtreifens d, mit dem Fußboden verbunden werden und auf folche Art eben die Dienfte thun, wie die ‚untere Scheibe der andern‘ Condenfatoren. Wenn die soliigirende Scheibe geladen ift, hebt man bie obere ad und die angehäufte Elektricität geht fos gleich. an die Pendelchen des Eleftrometers Über. Dieſes Elektrometer iſt überaus empfindlich, aber in’ Abſicht der Meflung feldft freylich nichts weni ger ald genau, denn: wenn man such auf die Schwierigkeit nicht Rüdfiht nehmen will, welche Die Beobachtung des eigentlichen Grades big anf wel⸗

chen fich der Pendel erhebt, darbietet, fo zeigt doch

auch eine doppelt fo große Divergenz der Pendeln nicht die doppelte elektrifche Kraft ans Denn im

Anfauge verhält ſich dieſe Kraft: nach dem von

Coultomb erwieſenen Sefege, verkehrt wie dag Quadrat der Abſtaͤnde und in der Folge muß man

noch die zur Ueberwindung der Schwere erforders

liche Kraft Hinzufügen, gegen welche fih die Pen; deicher bey ihrer Ausbreitung erheben und die fich bey ihrer Erhebung wie der Sinus des Winkels verhält, welchen das Pendel mit der Vertiesllinie

made,

er

ar Berſuch. Statt der beyden Platten Fig. 1. nehme man eine Scheibe von Bin; woran ne Aupkehtset Ban ei RN

‚ar Fall, Man Be Zint 2. ‚Sie. J in die Hand: und lege die. daram gelöthete Kupferplatte e auf die Scheibe a des Condenſators. Man wird fehen, daß dieſe Scheibe. dadurch eine negative ——— A dem 1.

2r Sallıc Nimmt: ‘man. dagegen das c zwischen die Finger Fig. 4. und legt den Zink auf den Condenſator a, fo wird der Condenſator kein —— von Etettriennut von ſi af geben.

gr Falls. Man een PR ar die nämliche Art a 4. bringe aber ein beneßtes Papier h zwiſchen den Condenfator und den Zinkſtreifen, fo wird ſich die! eolligirende Scheibe des Conden⸗ ſators eben ſo poſitiv elektriſch, wie der Zink zei⸗

gen; und wenn man den Apparat umwendet und

das feuchte Papier mit dem Kupfer beruͤhrt, ſo wird. man eben ſo die Scheibe in den elektriſchen Zuftand verſetzen, der aber in Ruͤckſicht des Zuftans des des Kupfers negativ: feyn wie im ın 33 | TERN

|

| a

Sm erſten Fall zeigt ſich daffelbe wie beym erftien Verſuche. Der veleftrifche Zuftand der dem Kupfer durch dert daran gelötheten Zink mitgetheilt wird, geht eben fo in die Scheibe des: ORDER or ehe das uͤber.

es gweyten Zelle wird fh der Zinf zwi⸗ (hen. der, Kupferplatte, «woran er gelörher iſt und der fupfernen Scheibe des Condenſators die er ung . mittelbar berührt, an beyden Enden zwifchen Ku⸗ pfer befinden, folglich zwiſchen zwey entgegenges —* und gleichen en die einander vernich⸗ tan;

Im dritten Falle die —— des feuchten Papiers die Berührung des Condens ſators von Seiten des Zinks und fomit aud) die wechfelfeitige Einwirkung beyder Subſtanzen ‚die nur durd unmittelbare Berührung möglich. iſt, und laͤßt die Elektricitaͤt des am Zink angeloͤtheten kupfernen Stiels in ſeiner ganzen Wirkſamkeit, welche demnach durch die leitende Eigenſchaft des feuchten Pappiers der —— zugefuͤhrt wird.

Zweyter Grundſatz. Es iſt hieraus of⸗ ſenbar, daß dieſe Eigenſchaft der: Metalle ſich wechſelſeitige Berührung ‚in einen elektri⸗

ſchen

a *

ſchen Zuſtand zu verſetzen, welche Hr. Volta die elektromotriſche Kraft (vis electromotrix ) nennt, wicht anders als bey der unmittelbaren Be; rührung ftatt Haben kann. Die feuchten Körper unterbrechen als leitende Subſtanzen und ſelbſt das dur, daß fie fchlehtere Leiter als die Metalle find, einerfeits die Berührung und zertheilen das durch die eleftromotrifche Wirkung; andererſeits aber laffen fie den elektrifchen Zuftand in welchen die Metalle mittelft jener Wirkung verfegt worden find, an die Subfiangen übergehen, mit welchen diefe feuchten Stoffe feldft in Berührung finds: So daß eine Reihe von metallischen Plattenpaas ren und feuchten Stoffen den eleftrifchen Zuftand - abwechfelnd erregen und ‚fortleiten und auf folhe Weiſe die Wirkungen in eben dem Maaße anhäus fen Eönnen, in welchem jene ——— ſelbſt ſtatt haben.

Hier alſo die Erſcheinungen an der elektriſchen Säule

Dritter Verſuch. Man hen 2 Metall; platten, eine von Silber und die andere von Zink Fig. 6. a und z. 1. lege eine unmittelbark auf die ‚andere ohne fie zu ifoltren. Mean lege auf diefeg Plattenpaar ein Stück benestes Papier sder Tuch h, lege fodann auf diefes feuchte Tuch ein anderes Plat⸗

tens

tenpaar a und z 2, in der nämlichen Ordnung wie das erſte. Man nehme mit dem Condenfator die Eleftricität Diefer zweyten Lage auf und lade dens felben durch eine hinlängliche Anzahl von Beruͤh⸗ zungen. Diefe Elektricitaͤt meſſe man hierauf am Elektrometer, fo wird man, alles übrige gleich gefeßt, die Eleftricität der zweyten Lage färker ‚als die erftere finden. Fähre man auf diefe Art weiter fort, fo wird die eleftrifche Intenſitaͤt im eben dem Maaße wachſen, wie die Zahl diefer Lagen vermehrt wird.

Wenn endlich diefs Säule völlig aufgeftellt if, fo wird fich die elektrifche Kraft mehr oder weniger beträchtlich zeigen, je nachdem man fie an diefer oder jener Stelle von ihrem Fuß nach ihrer Höhe Hingerechnet, der Prüfung unterwirft. Die Elek⸗ tricität wird negativ feyn, wenn die obern Plat—⸗ ten in jeder Lage aus Silber, und pofitiv, wenn fie aus Zink beſtehen.

ein diefem Falle begreift man, daß die erften Scheiben, indem fie fih in Berührung befinden, in den elektrifchen Zufiand verfeßt werden (nad) Verſ. 1.) die zweyten durch das naſſe Tu von den erfiern abgefondert, werden ebenfalls elektriſch; und äberdem vertheilen fie nad) Verf. 2. no. 5, die Eiskericität der obern Platte in der erſten Lage, und

32 _ J

und eben fo auch bey den folgenden durch alle La; gen, woraus die Säule zufanımen geſetzt iſt. So

. wie man die. Elektricität aus der oberſten oder ir⸗

gend einer andern Lage hinwegnimmt, ſo wird ſie

allemal auf Koſten des gemeinſamen Vorraths ge⸗ liefert; ſo daß die elektriſche Intenſitaͤt von dem

einen Ende bis zum andern nothwendig in einer

arithmetiſchen Progreſſion zunimmt. So ſcheint

es wenigſtens das Elektrometer des Hu. Volta anzuzeigen; es wäre aber za wuͤnſchen, daß dieſe Thatſache durch genauere RE noch be be⸗ ſannn wuͤrde. ha

Bierter Verſuch. Wenn le ae an ihrer Grundfläche ifolirt, ſo befindet ſich die N erſte und legte Läge in dem entgegengefeßten elek trifchen Zuftande, von gleicher Sntenfität und-die Mitte der Säule: zeigt gar feine Spur von Elek

tricitaͤt. Don’ diefer Mitte aus waͤchſt Die elektris

ſche Kraft nach beyden Seiten, poſitiv auf der e ei⸗ nen und negativ auf der andern und an beyden aͤußerſten Lagen iſt fie am ſtaͤrkſten. Wenn in; deſſen die Saͤule nicht ſehr betraͤchtlich iſt, ſo wird der Condenſator von jenen beyden Grenzlagen nur eine le, Eleftricität erhalten:

Bey diefer- Lage der Soden, ſieht man 2 daß jede Platte des erften Paares in einen mit der | | 'ans

33

andern im Gegenfaß ftehenten elekteifchen Zuſtand iſt (Verf T.), und daß jede ihre Elektricität bes haͤlt weil keine mit dem Boden: einige Gemein Schaft hat. 2) Daß fo wie die Säule zunimmt, die "Wirkung der neuen Lage nach jeder Seite hin ftärfere Eteftwicität zeige. Auf folhe Art ftellt die Säule zwey einander entgegengefeßte Progreffios nen auf, die beftändig nach entgegengefeßten Nichs ‚tungen wachfen; das Eleinfte Glied in der einen entipricht der größten Intenſitaͤt in der andern, und in der Mitte befinden fich die mittlern Glieder nes gativ und pofitiv von gleicher Stärke, heben fich auf and bringen hier den Grad der Intenſitaͤt auf Null. Man fieht auch noch warum der Condenſator eine fo geringe Menge Elektricität erhält, daß fie bey einiger Größe deifelben faft unbemerklich iſt; denn fie kann ſich nicht wieder erfegen: da der Zufams —— mit dem Boden an re iſt.

* Indeſſen wuͤrde die ——— der Baſis der Saͤule mit einer betraͤchtlichen Verſtaͤrkungs⸗ flaſche doch zum Theil eben die Wirkung hervor; . bringen wie ihre Verbindung mit dem Boden feldff, und es dürfte Dadurch der Kopf einer foichen iſolir—⸗ sen Säule eine ſehr merkliche Eleftricität zeigen.

| Fa nft er Verfud. - Wenn man die Vers ‚bindung zwifchen dein Fuß und dem Boden wieder Boigte Mag. IV. B. 1, Et ˖ her

34 ä * * herſtellt und zugleich mit dem Condenſator den Obertheil der Saͤule beruͤhret, ſo wird ſich der⸗ ſelbe ſelbſt in einem Augenblick, ſehr merklich las den. Beruͤhrt man mit einer Hand den Fuß der Saͤule und mit der andern ihren Kopf, ſo wird man eine anhaltende oder beſtaͤndig wiederholte Empfindung verſpuͤren. Wenn man vom Kopfe bis zum Fuße der Säule eine Reihe von Leitern anordnet, zwifchen welchen ſich Stoffe finden die von der galwanifchen Kraft eine Veränderung erlei: den, wie z. D. das Waſſer in welches man von beyden Seiten Dräte bringe u. f. w. fo zeigt die Continuität ‚der Phänomene wodurch jene Wirkung charakfterifirt wird, eine Kontinuität. von Mirkfamkeit weiche von der Tommunication her: gühet die von der Verbindung der auf beyden Seiten angebrachten ‚Körper mittelft des dazwis ſchen befindlichen Waſſers abhängt. , Diefe Bors richtung. hat zu einem Heere von Verfuchen aller Art Anlaß gegeben die jekt zu bekannt find, als daß man derfelben zu gedenken brauchte, *

Man begreift daß im 1fren Falle alles was durch den Condenfator weggenommen worden, vers hältnigmäbig duch die Verbindung mit dem Bas den wieder erjeht worden iſt; aud) begreift man in den übrigen Fällen, daß fh ein Strom vom bern Theile nach dem unsern zwifchen der einen

and

. + 33

und andern: der entgegengefesten Elektricitäten ers zeugt.

Schfter Verſuch. Wenn man einerfeits zwifchen der Bafis der Säule und dem Boden eis ne anfehnliche Verbindung errichtet und anderer; feits die Eleftricität vom Kopfe der Säule in eine fehr große elektriſche Flaſche leitet, fo fann man durch eine.fehr fchnelle Berührung des Kopfs der Saͤule dieſe Flaſche fo laden, daß man eine fehr ſtarke Erfhütterung daraus erhält. Die 7 Fig. ftellt eine von den bequemftien Arten vor, dieſen Verſuch zu wiederholen. Die Verbindung des Säufenfußes gefchieht durch einen breiten Metall— ftreifen der in das, Waffergefäß reicht in welhes der Erperimentater die eine Hand taucht. Mit der andern hält eben diefer Phyſiker die Verſtaͤr⸗ kungsflaſche und faͤhrt mit dem Leiter derſelben ger, gen einen Knopf der an der oberfien Metallplatte der Säule angebradgt if. Man kann auf die nämlihe Art eine, Gaspiftole föshrennen wenn man mit ihrem Knopf an den der Säulerübrt. Die Ladungen die man auf folhe Art vom Kopf der Säule nimmt, es fey nun mit dem Condenfator oder mit irgend einem andern Apparate, finden - auf gleiche Art ftatt, die Säule mag begrenzt ſeyn wie fie will, auch iſt es einerley 06 die Berührung an einer von den Metallplatten, oder an der feuchs ten Subſtanz gefihieht. Mm | 2 Die

56 A 5 et k A ;

-

Die Verſuche der Herren van Mar um-und

Pfaff mit der Teylerfhen Mafhine Haben auch gezeigt dag man eine Batterie auf gleichen Grad,

mittelft einer Säule von 200 Plattenpaaren durch

wenigere Berührungen, als mittelft des Conduk⸗

tors diefer großen Mafıhine laden ‚könne. Dies fes Phänomen welches kaum begrerflich if wenn man die Wirkungen der großen eleftrifchen Appa: rate kennt, rührt nach Volta daher, daß feine Bergleihung zwifchen einem eleftrifchen Strom

der durch eine Neide von Wirkungen welche unabs

gefegt erneuert werden und einer augenblicklichen,

obgleich fehr FKarken Entladung, ſtatt finder, Das nämliche Phänomen findet ſich bey Vergleichung

der Wirkungen beſtaͤtigt die in der Oekonomie des thieriſchen Koͤrpers, bey Anwendung der Voltai— ſchen Saͤule und der shape irma⸗ | ſchmnen *— —*

——— Grundſatz. Da die Saͤule aue zwey Ordnungen von Koͤrpern zuſammengeſetzt iſt die zu ihrer Wirkung unentbehrlich ſind, wovon

die eine aus elektromotriſſchen und die ans

dere aus blos conducirenden befieht, fo müffen die refultirenden «Eigenfchaften »diefer Zur

fammenordnungen eben fo verfihieden auffallen h

wie die Stoffe feldft find welche man zu diefen

verfchiedenen Theilen gewählt hat, Auf ſolche

Art

*

J

37

Art wirken eines Theils die Metalle in verfchie:

denen Graden von eleftromotrifher Kraft auf ein? ‚ander, und anderntbeils pflanz en Die. zwiſchenlie⸗ (genden, feuchten Subftanzen die Wirkung diefer Kraft mit mehr oder weniger Leichtigkeit *

a A fort.

rt | Auf einer andern Seite offenbart fich die In⸗ tenficät oder der Grad der Stärfe von. der mes

talliſchen elektromotriſchen Kraft wefentlich duch)

eleftrometrifhe Wirkungen, wodurch er gemeflen werden kann, und im Voltaifchen Eleftrometer,

wo freplich die Meffung nicht, den hoͤchſten Grad

der Genauigkeit hat, wird er wenigftens Durch die

‚Größe der Divergenz der, Strohpendelchen anges ‚zeigt. Wenn übrigens die eleftrometrifchen. Wirs

ungen dieſelben bleiben, fo ſieht man an andern Erfcheinungen: wie fie, ſich verändern »und. ‚ihre Eigenthuͤmlichkeiten bald durch die Leichtigkeit des

Ueberganges, bald durch die Groͤße der Oberflaͤchen

in welchen dieſer Uebergang ll

lich zu vo legen. eg

"Huf ſolche Weiſe ſcheint alfo die Mannig:

‚faltigfeit und Energie der Wirkungen. weiche die Voltaiſche Säule herverbringt aus: der Verbin⸗ dung zweyer Elemente zu refultiven; und wenn

man die efeftrifchen Wirkungen mit andern Kraͤf— 3 ten

38 ——

ten vergleicht von welchen die Koͤrper belebt ſind, fo ſtellen die Intenſitaͤten ihre Geſchwindig— keiten, und die Faͤhigkeiten der leichteren und weitern Fortleitung ihre Maſſen vor. |

Die folgenden Verſuche werden einen Begriff von diefen beyden Arten von Einfluß geben.

Siebenter Verſuch. Die Erfahrung Hat bewieſen, daß man die Metalle nach der In— tenſitaͤt ihres eleftrifchen Zuftandes der aus ihrem Contact refultirt, "ordnen könne Silber, Ru: pfer, Eifen, Zinn, Bley und Zink bilden eine Reihe in welcher jedes Metall, mit dem vorhet: ‚gehenden in Berührung gebracht, in einen pofitis ven; beym Contact mit dem folgenden hingegen in einen negativen, clektrifchen Zuftand verfeht wird. Die Extreme diefer Weihe find diejenigen ‚welche bey der unmittelbaren Berühruug die größs te Sintenfität geben, welches alfo hier das Silber und der Zink if. Man fann aber noch mehrere Stoffe in diefe Reihe aufnehmen wie z. D. Braunftein, Reifbley, Kohlen, alle übrigen Metalle, verfchiedene Sompofitionen u. f. mw.

+" Die Wirkung des Braunfteins in Verbindung mit

dem Zink ift beynahe doppelt fo ſtark als bey dem Silber. | er |

Die

38

Die Engländer deegleihen Ar Pfaff in Kiel haben auch) Säufgn- aus einem einzigen Mes tabl aus Schweieihattigen und feuchten Subffans sen zufammengefeßt. ‚Br, Sautherot hat Wirkungen von einer Saͤule aus Kohlen, Schie fer und feuchten Subſtanzen erhalten. Davy verſi chert daß er einen Apparat aus gepaarten Kohlen welche zu beyden Seiten in Fluͤſſigkeiten von verſchiedener Natur eingetaucht waren, zu⸗ fommengefeßt habe; auf der einen Seite war 5. B. Waſſer und auf der andern eine Auflöfung in Säuern, Alkalien u. few. Iſt es nicht möglich daß es ſelbſt unter den fläffigen Körpern einige giebt melde in Beziehungen gegen einander elek tromotriſch werden, denn Volta vermuthet, daß der Bau bey dem Zitteraal und den eleftrifchen Fi⸗ ſchen auch auf aͤhnliche Schichtungen verſchieden⸗ artiger Stoffe hinauskomme; fo wie einige Phyz fiter auch auf die Gedanken gekommen find, daß ähnliche, Difpofitionen zwiſchen den Kryftallplats ten gewiffer Mineralien die eigentlichen Urfachen, ihrer elektrifchen Erſcheinungen fenn möchten.

h Oboleich Hr. V⸗ (ta felö die Verfuche über die Succeffionsordnung der Metalle nicht vor, den Commiſſarien des Inſtituts wiederholt hat, ‚fo haben fi) doch mehrere Phyſi ifer und. unter ans Bern der B. Lehot, fo wie einige der Commiſſa⸗ C4 rien,

rien, von der Realität der Sacı a waſute

uͤberzeugt. age I

Aber ein tichtigeres —— und peffen Kenntniß man An. Volta allein zu verbanfen - hat, ift Biefes, daf die eleftrifche Intenſitaͤt vom „Contact des Silbers und Zinks welche von. Ele trometer angezeigt wird, gleich iſt der Summe als ler derer die ſich in den zur Reihe gehoͤrigen Me tallen von dem einen und dem andern Extrem an entwickeln; fo, daß wenn die Intenſitaͤt des Silbers am Zink durch 12 vorgeſtellt wird, die des Silders am ‚Kupfer in der angezeigten Reihe der Zahl I gleich iſt; des Kupfers am Eijen.2; des. Eifens am Zinn 3; des Zinns am Bley 1; des Bleyes am Zink 5; die Summe aller 12 gleich der Intenſitaͤt der elektromotrifchen Kraft des Silbers am Zink. Wenn man ſonach alle dieſe Metalle zwiſchen ihren Extremen austheilt, ſo erhaͤlt man fuͤr die Totalwirkung nicht meh, als wenn man. blog die. äußerften allein unmittels ; bar mie einander, verbunden gehabt hätte.

Diefes Phänomen verdient durch) genauere Werkzeuge als das Pendeleleftrometer if, ‚aufs forgfältigfte geprüft zu werden. Es ergiebt ſich daraus ein Grund mehr, warum es nothwendig iſt feuchte Koͤrper zwiſchen die Metalle zu legen.

Achter

IR | 4

Achter V— erfu ch. Die —— lei⸗ ea nicht alle in gleicher Bolltommenpeit die Disnftereines Leiters: Das reine Waffer iſt einer der unvollkommſten; fobald man aber einiges Salz darunter mifcht , wird die leitende Eigenfiraft das durch vermehrt und: die Wirkungen der Saͤule werden merklicher. Auch ſcheint die Verkalkung welche durch das Zwifchenlegen der-feuchten Körs

per veranlaßt wird, etwas zur vollfommenen Wivs

fung beyzutragen. Spndeffeir verändert fich hier⸗ Buch, nah Volta, die durchs Elektrometer ans gezeigte elektriſche Intenſitaͤt nicht, aber die Em: pfindungen welche die" Säule auf. unfere De äußert, werden! wiel lebhafter. - a. Be? Man ordne den Apparat mit Schalen oder Glaͤſern an, die in 2 parallelen Reihen neben ein⸗ ander ſtehen und mit Streifen von Kupfer und Zink verſehen ſind wodurch fie mit einander in Verbindung kommen, fo daß das negative Endeder einen: Reihe mit dem pofitiven der andern zufam; men trift. Man fülle diefe Gtäfer mit gemeinem Waſſer und bringe die Schenkel eines Frofchpräs parats in jene beyden äußerften zuſammen treffen⸗ den. In die beyden Glaͤſer am andern Ende der Reihe bringe man die mit dem kupfernen Stiele verbundene Zinkplatte wodurch dieſe beyden Rei⸗ A mit einander verbunden werden koͤnnen. Sm E’5 Mos

43 —J *

J

Momente des Eintauchens wird das Praͤparat Zu⸗ ckungen bekommen. Man bringe in die beyden am weiteſten vom Praͤparat entfernten Glaͤſer etwas Kochſalz oder Salmiak, fo werden die Zu: ungen merklich ftärker werden; bringt manders Hleihen auch an die zunächlt befindlichen, fo wer⸗ den die Zuckungen noch mehr zunehmen und jo immer weiter ‚fo daß wenn die Mufkeln des Fros fehes ermüder zu feyn fcheinen und unbeweglich. werden, eine folche Auflöfung ihre Wirffamkeit augenblicklich erneuert; auch jelbit dann: wenn die Glaͤſer worinn:die Auflöfung vorgenommen wird, in beträchtlichen ‚Entfernung von denen fiehen wos rein man die Schenkel des Thierd getaucht hat.

WVon allen: bis jetzt verfuchten Salzen ift der Salmiak das! wirtfamfte, fowohl beym Apparat mit den Gläfern als aud) in der Eonfteuftion der. Saͤule: Es wird nicht undienlih feyn, hier die Beobachtung eines ſehr merkwürdigen Phänos mens mit beyzufügen wovon die Folgen bey den. nüslichen Anwendungen der Galvanifchen Aps yarate auf die thierifche Defonomie und bey Bes Handlung der Krankheiten intereflant werden koͤn⸗ nen: wenn nämlich das vorerwähnte Froſchpraͤpa⸗

rat endlich erfchöpft zu feyn fiheint und unbeweg⸗

lich bleibt, fo ift es hinlänglich wenn man die Schenkel wechjelt und z. B. den der im pofitiven Gla⸗

Safe gehangen hatte, ins negative hängt und ſſo hinwiederum; augenblicklich werden ſich alsdann die Zuckungen erneuern und wieder wie anfangs zu feyn feheinen. Noch mehr, wenn auch jetzt wieder "alle Bewegung aufgehört hat, und man nach einiger Zeit abermals die Verwechfelung vor; nimmt, daß die Schenkel wieder in diefelden Glaͤ— fer wie das erffemal zu liegen kommen, fo entſteht angenblicklich ‚wieder die convulſiviſche Bewe— sm -

Meunter Verfuhr Die heit in der leitenden Eigenſchaft der feuchten Subſtanzen uͤberhaupt und des reinen Waſſers insbefondere kann noch durch eine Art von Verſu⸗ chen bewieſen werden. Man nehme eine Saͤule die ſo aufgeſtellt iſt, daß man ſie als iſolirt oder nur ſchwach mit dem Boden verbunden anſehen kann, die z. B. auf einem gewöhnlichen hoͤlzernen Tiſche ſteht. An dieſe bringe man einen Streifen benetztes Papier, Fig. 8. fo an, daß das eine Ende am Kopf der Säule P welcher etwa poſitiv ‘angenommen wird, und das andere Ende am Fuße N der negativ fey, anliege. In diefem Zus fande wird der Nullpunkt der Säule O in ihrer Mitte liegen. Unterſucht man nun den elektris schen Zuftand des Vapierfireifens, fo wird mar Eh gegen P hin poſttiv und negativ gegen N hin

fins

A > finden. Geht man aber von dieſen beyden Punks ten aus, fo findet man die Elektricirät immer ſchwaͤcher je näher man an o kommt, fo op fe in © ebenfalls Null ift. |

Wenn man nun an irgend eine Stelle 2 Theis Po am Papierfireifen,. eine. beffer. als Waſſer Teitende Subſtanz zu BD. Salzwaſſer bringt, ſo wird ſich der Nullpunkt O in der Saͤule gegen den KopfiP erheben und das Gegens theil wird flatt finden wenn man die Unterfus bung am untern Theile N o eben dieſes Streis fens vornimmt. ‚Eben fo: variirt auch der Nulls punkt O in der Säule wenn einer der beyden Theile des Papierſtreifens ſeine Leitungskraft entweder durch feine Lage, oder durch feine Aus: trocknung Ändert. Wenn die Theile Po und No ſtatt einen einzigen Streifen auszumachen, aus zwey Abgefonderten und von einander unabhängis gen: Streifen: befiehen, wovon fich die freyen En⸗ den: abgefondert über den Tiſch verbreiten und man num einen: derſelben mit einer Salzaufls: fung beladet immittelft der andere bloß mit Waf: fer durchnaͤßt iſt, ſo wird. fich der elektriſche Zuftand des mit Salzwaſſer beladenen, theils viel weiter erſtrecken als bey dem wo bloßes Waffer ges braucht worden, und der Nullpunkt O der Säule wird fich in eben dem Maaß auf diefer Seite We Höhen ‚oder erniedrigen.

Zehn—⸗

45

Zehnter Verſuch. Man nehme einen Apparat der aus Metaflplatten von einem betraͤcht⸗ lihen Durchmeſſer zufammengefest ift und wozwi— fhen ſich naffe Pappfiheiben von gleichem Durchs, meffer «befinden. Darneben fielle man einen ans dern von eben fo vielen Lagen derfelben Metalle, aber von Eleinerm Durchmeſſer. Diefe beyden Säulen werden am Eleftrometer gleiche Grade zeis gen und folglich bey gleicher Zahl der Platten: paare auch gleiche Intenſitaͤten haben. . Wenn man hingegen mit beyden Säulen den Verſuch anſtellt wo Eifendrat verbrannt wird, ſo zeigt die Säule vom größern Durchmeſſer, wie man weiß, weit ftärkere Wirkungen als die vom kleinern. Auch erleiden die Metalidräte eine defio thätinere _ Verbrennung wenn fie auf der einen Seite mit der Säule durch eine ‚größere Oberfläche, und anderetfeits durch ein fein zugefpistes Ende mit derfelben in Verbindung kommen.

Veberhaupt find, die Genauigkeit des Contacts, die Größe worauf er fi erſtreckt und die. Voll—⸗ tommenheit der leitenden Mittelköryer, die Ber dingungen unter welchen, bey Übrigens voͤllig glei⸗ dien Umftänden die größte Menge eleftrifher Ma— terie in Thaͤtigkeit gefeßt wird; da hingegen bey einer geringen. Anzahl von Berihrungspunften und dünnen Leitern auch nur wenig Elektricitän ur Ausbruch kommen kann.

Die

46 BE ae

Die Heine tragbare Säule deren fh Hr. Bolta gewöhnlich bedient, iſt auf folgende Art eingerichtet. In Fig. 9. ift d eine kleine Saufe von einer mehr oder minder beträchtlichen Anzahl Lagen die in ein Futteral von Weißblech einges ! fehloffen find. Jede Lage diefer Säule beftcht aus einer Kupferplatte weiche an eine Zinkplatte gelöthet ift. Zwiſchen diefen Lagen befinden ſich naffe Tuchſcheiben und das Gange wird von 3 Stasfäulen zufammengehalten. Dieſe Säulen find am untern Ende in metallene Hülfen eitigelafs fen wodurd) fie an eine Kupferplatte befeftigt wers den welche die Baſis der Säule bilder und die hier im untern Theile des Futterals verborgen iſt. Am obern Ende find fie in einen Hut von dem näms lichen Metall gefaßt üser welchen fi eine mes tallene Duafte e befindet und welcher gedrange über den obern Theil des Futterals a geſchoben werden kann, wenn man ihn verfohließen will. Die Slasfäulen laffen zwiſchen der innern Wand des Zutteralis und den Metalifcheiben einen fo weiten Zwifchenraum daß diefes Futteral blos mit dem obern und unterm Theil der Säule in Verbins dung fieht. Der Theil des Futterals c über wel⸗ hen der Deckel gefhoben wird, iſt mit einem: etwas ſtarken Ueberzuge von Siegellack oder Gummilack verfehen, fo daß dadurch beyde Theile an diefem Orte volllommenvon einander iſolirt ſind.

Bern

-

_ 47

Wenn man nun in diefem Zuſtande das vers ſchloſſene Zutteral unten in eine naßgemachte

Hand nimmt, und den Deckel oder Hut mit iv

gend einem Theile des Körpers berührt, fo ems pfindet man an beyden Theilen eine merfliche Erz fhütterung. Zwey folche Apparate wo die Plat— ten in umgefehrter Lage zufammen geordnet find, geben eine doppelte Erfchütterung wenn man in jeder nallen Hand eine hält und beyde Hüte eins ander bis zur Berührung nähert. Diefe Geraͤth— fchaft welche man fehr leicht bey ſich führen kann, dient zu einer großen Menge von Verfuchen.

Diefes find die vornehmften Verſuche auf wels

Ge Hr. Volta feine Theorie gegründet hat. Sie

zeit auf eine fehr einlenchtende Art die Sdentirät des Grundſtoffs beym Salvenifmus und der Elek teicität; ferner macht fie uns mit einer wichtigen bisher unbekannten Thatſache befannt, welche in der Eigenfchaft gewifler Naturkörper und beſon⸗ ders der Metalle liegt.

A h er - 9r rs 4. hi r Bir # BR

Mathematiſche Anſicht der Voltaiſchen Saͤu⸗ fe,» beſonders in ee mit EUR. 9

*— J 2

dan denke ſich die Saͤule im Sufranı de und feße den Ueberſchuß ‚an Elektrieitaͤt, wel⸗ chen eine Zinkplatte uͤber eine Kupferplatte hat, mit welcher fie in unmittelbarer Berührung iſt, —“

Wenn die Säule blos aus 2 Platten beſteht, wovon die untere Kupfer und die obere Zink iſt, ſo kann der elektriſche Zuſtand der erſtern durch = 3, und der andern ihrer durch *ausged werden.

Fügt man noch eine s dritte Platte, von Kupfer, bey, ſo muß man ſie durch eine naſſe Pappe von der vorigen Zinkplatte trennen um eine Berfegung der elektrifchen Fluͤſſigkeit dadurch zu bewirken. Sie wird alsdann in den nämlichen elektrifchen Zuftand kommen, wie dieje letztere, wobey man freyt

*) Aus dem: Rapport fait a I Infiitat natio« - ‚nal [ur les experiences du Citoyen Volta. 4to 32 ©. fe dem mathematifchen Theile voraus⸗ “geht, ift im vorigen Artikel; 1 enthalten.

* 49 ſreylich auf die eigne Wirkſamkeit des Waſſers, die ſehr gering zu ſeyn ſcheint, und als unvolls fonimner, Leiter der Mittheilung nur einen. ſchwa⸗

chen Widerſtand leiſten duͤrfte —, nicht Ruͤckſicht nimmt. Wegen der Iſolirung wird die obere Plaatte ihren Ueberſchuß nicht anders als auf Kos ſten der untern Kupferplatte erhalten können. Jetzt werden alſo die reſpektiven Zuſtaͤnde nicht inch ſo ſeyn, wie beym vorigen Berlude, ng

PM

die ber ir fegende von Zint aber - J ı= 5

Die, dritte. an Ba re durch eine angefeuchtete Pappſcheibe von der vorigen getrennt ift, hat eben. das Quantum von Elektri⸗ ‚sirät + Hund die. Summe der durch die erſte Plat⸗ te verlohrnen Elektriritätsmenge und der von den ‚andern. beyden „erworbenen, wird gleich o ſeyn, wie im a Dr zwey au

Nimmt ‚man noch eine ate Platte, von Zinf, —1— ſsco wird ſie eine Einheit mehr haben, als die Kupferne, uͤber welcher fie unmittelbar liegt, ‚und dieſer Ueberſchuß hat wegen Ber Iſolirung eis onen Verluſt der untern Platten zur Folge; mit⸗

hin hat man für die untere, kupferne Platte— 1, und für, die andere fie berührende von Zink, 0,

dai. fie wird fih im natürlichen Zuſtande befinden. volets Mag. IV. B. 1. St. D Fuͤr

4 *

J Fuͤr die zte Platte, von Kupfer, welche von der vorigen durd) feuchte Papps getrennt iſt, o, die alfo auch im “natürlichen Zuſtande ſeyn wird. | Endlich EM: die REN von Mealnt Til. Sälieft man bieſ⸗ Yrt weiter fort, fo is | det man die eleftrifchen Zuftande jeder Platte der Säule: die Onantitäten der Elektricitaͤt wachfen für jede derfelden vom Fuß bis zum Kopfe in eis mr —— Pe MEN deren 0. Iſt die Zahl der Elamente. fo if Biefes sam leichteſten zu uͤberſehen. Vom Poſitiven zum Negativen muß immer der Uebergang durch o ges ſchehen und fo wird ſich das mittlere Plattenpaar dechau im NIKON are befinden BARON:

Man BER an, dag die untere Platte von Kupfer mit der Erde. in Verbindung, oder die Iſolirung aufgehoben ſey. Jetzt wird alſo die ne— gativ elektriſirte Platte ihren Mangel aus der Ers de zu nehmen bemuͤht ſeyn; dieß wird aber nicht ‚Anders als durch eine Veränderung: der Elektricitaͤt in dert oben. Platter; gefhehen koͤnnen; folglich "werden alle negativen Duantitäten der unteren "Hälfte der Säule auf Koften des gemeinen Elefteis « rirätsbehältniffes neutralifict feyn. Daraus wird fotsen, daß Di die e unterſte Kupferplatte die Eleetrici⸗ taͤt

51

»tät des Bodens hat, weichen man = 0 ſetzen fan. Die zweyte, von’ Zink, welche jene be; - rührt, wird haben + 1. Die Zte von Kupfer, durch nafle Pappe von der vorigen gefchieden, eben fo’+ 1; die ste von Zink, welche jene bes ruͤhrt =+ 2, und fo werden die verfchiedenen Ele⸗ mente in einer arithmetiſchen Progreſſion wachſen.

"Sat man nun die außerſt geringe Wirkung des Waſſers auf die Metalle beyſeite, ſo kann man annehmen: 1. daß in der iſolirten Saͤule, die Galvaniſche Fluͤſſigkeit von einer Schichtung zur andern durch die naſſe Pappe übergeht, ſelbſt in demjenigen Falle wenn keine Verbindung zwis fchen den Heyden Enden der Säule vorhanden ift,

‚2. Daß der. Ueberfhuß von Eleftricität wels hen der Zink vom- Kupfer erhält, für diefe beyden Metalle unveränderlich ift, fie mögen ſich im nas

türlichen Zuftande befinden oder nicht.

3. Man nenne n die Anzahl der zur Säule gehörigen Eiemiente, fo daß die ganze Anzahl af ler ihre zugehörigen Platten = 2n. Man nehme durchgehends an, daß die unterſte Platte von Kupfer umd die oberſte von Zink ſey, und x be⸗ zeichne die Menge Elektricitaͤt welche in dieſer letz— gern * ihr natuͤrliches Maaß angehaͤuft iſt.

D 2 | Die

U. oF EL LIE.

Die Spannungen oder Elektrieitaͤtzgrade der verſchiedenen Zinkplatten werden vom obern Ende der Saͤule bis zum untern * berg Progreffion bilden: +’ { xi5:ı XI 5 ie: -.. Krb 11 1 deren Summe it zax— m nr 2 Eben ſo wit bie e Profi ion der Supferoia ten —— tom u “u zn, 82); * ——— —— re die: Summe. un nx m abs —— J 2 Die dieſer ———— —— iſt anx san? Diefe muß imZuſtande des Gleichgewichts ='o a wenn naͤmlich die Säule iſolirt ift und weis ter nichts als ihre natürliche Elektricität hat, die vorhin also angefehen worden iſt 9 en tem Öl |

Hierans folge: x welches die Span ‚nung, der oberſten Platte im Zuſtande des Gleich ‚gewichts iſt; die der unteren, ——— Ne wird durch zen ig on so Eben

To wie die vorige ,. nur mit dem ——— Zeichen.

Die

53 Die Tenſion der mten Zinkplatte von oben her⸗ ab gezählt, wird fyn= x— (m—J) ode (m—1); Die von einer Kupferplatte in —* dem Abſtande vom andern Ende der Säule = x—n + m—1 oder: Pe + m—1; Ebenfalls, bis

auf das Zeichen, einerley mit der vorigen, alfo find im iſolirten Zuftande der Säule, wo ſie blos ihre natürliche Elektricitaͤt hat, die Platten in gleichen Abftänden von den Extremitäten der Säus le im gleichen Grad elektrifiet, die eine pofitiv die andere negativ.

Nimmt man eine Zinkplatte in ihrem natürki: chen Zufiande, wo ihre Spannung Null ift, fo wird ihre Rang oder ihre Stelle duch folgende

Gleichung beftimmt: a (m) = 0. Wei⸗

ches giebt m = ı } —, wo m eine ganze pol;

tive Zahl feyn muß, welches nicht, anders ſtatt findet, als wenn n eine gerade Zahl iſt. Alsdann iſt die Kupferplatte, die eben dieſe Spannung, mit dem entgegengefehten Zeichen hat, ebenfalls im natuͤr⸗ lichen Zuſtande und die reſpektiven Abſtaͤnde Bun

der, von den Endpunkten der Säule: ıtr—

werden fich in der Mitte befinden. D5g 4

ec

‚4. Man nehme an, daß eine Verbindung zwi⸗ ſchen dem Fuß der Säule und-dem allgemeinen Elektricitaͤtsbehaͤltniß, der Erde, vorhanden ſey; n habe wieder die vorige Aedeutung, fo wird man für die Spannungen der Zinkplatten folgende arith— metifhe Reihe haben:

5 n—1; n—2; ---- Ln.

Ä Ei nti

deren Summe if = Mey die Spannungen der Kupſervlaiten ſind in folgen⸗ der Fortſchreitung

a EN ER hl

wovon die Summe ift = BR - Sekt man diefe zu den vorigen, fo erhält man bie Duantitäten von Eleftricität, welche die Säule über ihrem natärlihen Zuftande enthält. Diefe Summe wird feyn = Die ift alfo die Las dung der Säule, die durchs Quadrat der Anzahl der Säulenelemente dargeftellt wird, Die Span: nung ber. oberften Platte hingegen iſt blos dur) die erfte Potenz derfelben oder durch n, darzuftels len. Woraus fi ergießt, daß unter Übrigens gleis den Umftänden, die Phänomene welche von einer Anhäufung der Eleftricität in der Säule abhängen, mit der Höhe der Säule in einem viel ftärfern Ver: haͤltniſſe wachfen , als diejenigen, welche blos von den Spannungen abhängen.

5-

z

55

5. Bey der iſolirten Saͤnle find die Zeichen der Eieftricität fehr ſchwach, ja es tft gang unmögs lich, den Eondenfator auf eine merkliche Art zu Iaten , wenn die Zahl der Schichtungen nicht groß if. Die Rechnung giebt die Urfache hiervon ſehr bequem an; übrigens zeigt fie auch das Spiel des Condenfators fehr einleuchtend. | |

Es ſey q die Capacität der colligivenden Schei: be des Condenfators ; die Capacität einer von den Scheiben der Säule fey als die Einheit angenommen, fo daß die Quantitäten qa und a erforderlich find, um die nämliche Spannung für die Condenfators ſcheibe und für eine Säulenplatte zu erhalten. Man nenne i die condenfirende Kraft des Inſtru— ments, ‚wenn deflen beyde Scheiben auf einander fiehen, wobey zugleich die untere mit der Erde verbunden iſt; daß alfo eine durch b ausgedrückte ' Spannung für den Zuftand der Vereinigung beys ‚der Scheiben, bi wird, wenn-fie getrennt-find.

1 Iſt num die Saͤule nicht iſolirt, ſo wird nach (4) die Spannung der Endplatte von Zink, =, ‚nfeyn. Bringt man diefe Platte mit der Sam: meljcheibe des Londenfators "in Berührung, fo wird fie derfelben einen Theil ihrer Eleftricität uͤberlaſſen; diefer Verluſt aber wird ſich aus dem Boden wieder erfeken, fo daß ihre Spannung dies ſelbe Bleibt und die des Condenfatorg ebenfalls = * D 4 7

ss *

n wird. Die Quantität überhaupt, womit ber

Eondenfator geladen ift, welche duch X’ ausge

drückt fey, wird feiner Sapacität und feiner cons denfirenden Kraft proportionat feyn und man wird in der/unifolirten Säule haben: X’ = qni. Wenn im Gegentheil die Säule ifolirt iſt, fo wird ſich die oberfte Platte nicht anders mit dem Condenfars for ins Gleichgewicht fegen können, als indem ſich ihre Spannung verändert, Es fey x diefe Span nung im Zuftande des Gleichgewichts, fo wird die durch den os: abforbirte Quantitat ſeyn = gix ! und die Summe der Spannungen von allen Shichs ten der Säule, wird, wie in (3) feypn = 2nx

—-x?. Sebt man dieſe zur Ladung des Condens

fators, fo kommt o für die ifolirte Säule, die blos

ihre natürliche Elektricitär Hat. Man wird alfo

um den Werth von x zu beſtimmen, haben;

znx-n? + qgix = o woraus man n2 -

erhält x = r . ' Dieß iſt der Ausdruck fuͤr

ntgi

die Spannung am oberften Ende der Säule. Man muß ihn multipliciren mit qi, um die Ladung des Kondenfators für die ifolirte Säule zu erhalten;

druͤckt man pm durch x aus, fo ift X gi

2n +gqi R

‚und für ati feinen Werth X‘ gefest, kommt nr ER

* 87 , x: BT

en 24 u

Der a: if nothwendig ein Bruch der

5

deſto kleiner wird, je betraͤchtlicher die Stärke des Condenfators ift. Sonach ladet fich der Condens fator weit fchwäcer, wenn die Säule iſolirt if als wenn das Gegentheil ſtatt findet. ü

Wenn z. DB. 5o Plattenpaare find, der Con:

denfator blos die Capacitaͤt einer einzigen derfelben hat, und 120mal verdichtet, ‘wie ſolches beym Wok taifıben der Fall war, fo Bar mann = 30, g= und 1 = 120 dieß giebt X= HN Es if alfo die Lauung des’ Condenfators * der iſolirten eine 6mal fleiner als bey der unifolisfen.

Die. Capacitä der Sammelfcheibe ift gewoͤhn⸗ lich größer als 15 ſetzt man fie = 4 und die uͤbri— gen Werthe bleiben, fo findet ih X = 75 X‘

Es ift oben bemerkt worden, daß in ber ifolivs ten Säule für die gerade Anzahl der Elemente, in der Mitte 2 Platten, eine von Zint und die ans dere von Kupfer, liegen, welche fih im natürlis hen Zuftande befinden. Diefes findet nicht mehr fs ſtatt, wenn der Condenfator an den obern Theif

der Säule angebracht wird, und der Punkt des DD5 Ueber:

——

58 ER, al

Uebergangs vom Pofitiven ins Negative verändert

ſich. In der That iſt die Spannung der mten Zinbplatte von, oben herunter gerechnet, ru von (3). |

* —-

Um dieſe Spannung S 0 zu haben, muß m =ıtz * oder wenn man für x ſeinen Werth ja wid m t N _ znygi Der Werth von m und folglich der Rang der Plat⸗ ke, die fid) in ihrem natürlichen Zuftande befindet, hängt, wie man fieht, von der Plattenzahl und der Stärke des Eondenfators ab; und es wird aus Ferdem noch erfordert, wenn die Bedi Hung mög: lich feyn fol, daß meine ganze Zahl ſey. Co _ wird man alfo in einem der vorigen Beyfpiele, wo a=30 q= 1; i= 1720 war, haben m= 6 Das beißt die 6te Zinkplatte von oben herab ges rechnet, wird in ihrem natürlichen Zuftande feyn; ohne Condenſator würde diefes die 160te Piatte feyn, indem alsdenn für den Werth von m die Zahl 16 käme. Ueberhaupt wird fi der Werth von m in dem Maaße vermindern, wie gi größer: wird und n unverändert bleibt. Und es geht. deshalb der Zuftand des Pofitiven ins Negative ‚näher am obern Theile der Säule über, wenn der daſelbſt angebrachte Condenſator ſehr ſtark if. Wird

59 Wird gi unendlich, foiftm = 1, das heiße: wenn die Stärke des Eondenfators fo beträchtlich ift, daß die Eleftricität, wodurd) er von der Saͤu⸗ . te geladen wird, Feine merflihe Spannung in ihm bewirkt, fo wird er alle diefe Efeftricität abs ſorbiren; die Säule wird ganz negativ werden und bloß die oberfte Platte wird fih in ihrem nas tärlichen Zuftande befinden. Dies ift der Fall bey einer an ihrer Baſis ifolirten Säule und wo die oberfte Platte, die von Zink, mit dem gemein rege Nefervoir der Erde in Verbindung ſteht.

Es fragt ſich jetzt, was geſchehen wird, wenn der Condenſator ſtatt am oberſten Ende der Saͤule angebracht zu ſeyn, ſich an irgend einer andern Zinkplatte befaͤnde, deren Rang, von oben herab gerechnet, durch m ausgedruͤckt wäre? Die Span— nung diefer Platte wäre x (n I) nad) dem was zu Anfang bemerkt worden, und die Ladung des Condenfators wird feyn: qi [x— (m—1)] Sekt man dazu die Summe der Duantitäten vor Elektricität, die in der Säule enthalten find, wels de it anx—n?, fo muß diefe Summe für den Zuftand des Gleichgewichts c werden; dieß giebt, um x zu beffimmen, die Gleichung znx—n? Fr q (s— (m—ı) zo woraus folgt x = n? +qgı (m—r)

Fe Hier

sr (m—-1 I

60 | ENT

Hier ſieht man, daß fi ch die Spannung in ber oberften Platte mit der Lage des Condenſators ver: ändert. ‚Wennm 1, ſo iſt er am ——— ah

de der Säule angebracht, und man hat = x n? }

wie vorher.

Man Ban mit Huͤlfe diefer Formeln ben der Platte die ſich im natuͤrlichen Zuſtande befindet, fuͤr jede gegebne Lage des Condenſators finden; wenn naͤmlich dieſer Rang durch m* von oben herab gerechnet, ausgedruͤckt iſt, ſo hat man:

Ben iss oder m’ = ı + n?igi (m—r) "oenftgı

Um das Geſetz diefer Variationen zu verfolgen,

hat man zu merken, daß wenn m—ı fleiner als.

n ift, der Condenfator an der obern Hälfte der Da *

Saͤule angebracht ſeyn muß; hingegen an der une tern wenn m ı größer als jener Werth if.

Wenn m—ıI = > fo if der Werth von x = Ri

anyalt. dureh 2 nt di theilbar, und

get x = in. |

Das heißt, wenn man den Condenfator in der Mitte der ifolirten Säule änbringt, fo wird die Spannung der obern Platte wie vorher feyn; aber . es wird auch die Ladung des Condenſators: qi

[s—

\

61

x)) folgende: gi (s— =) und verwandelt ſich ino, wenn man den vorigen Werth

von x fubftituirt: Folglich nimmt jet der.Com

denfator gar-feine Elektricitaͤt an. unlaanı m.

Mamma de

und if‘ w poſitiv in der a Halfte der Sine und negativ in der unter fo nimmt der Werth

von * fölgende Form an: sel ae Mi

anırn

& wie = » bejahend if, wird n Meiner als feyn.

Wenn aber » verneinend wird, fo wird es groͤ⸗

Ger als jenet Werth. Sonad) vermindert fi, die Spannung der oberften Platte, wenn man den.

Eondenf tor an der obern Hälfte der Säule. an- bringt, fo wie fie fi) bey der untern ———

Die Ladung des Condenſators hat den Aue⸗ deu; gi 1 = San her, 220 Setzt man, ſtatt 1, Jo erhält man gi (x—

4 9* Endlich wenn man fuͤr x feinen Werth Test, und die Ladung des Condenfatarg durch X

ausdiaet, ſo findet ſich Az A

no

a * x

xX iſt alſo poſitiv oder negativ, je nachdem *poſi⸗ tiv. oder negativ iſt. Sonach ladet ſich der Conden⸗

fator pofitiv, wenn man ihn an die obere Hälfte der: Saͤule legt, und negativ, wenn er an der un: tern angebracht wird, v 1

Der Werth von x, welcher die Spannung der oberſten Platte ausdruͤckt, iſt, wie man ſo eben

RR Br gr a gefchen hat, x are la 2 Wenn der Condenfator, an der letzten Zinkplatte am Fuß der Säule, angebracht ift,

4 re + 1, welches giebt men dir RR ER | < art znrgi Die Spannung der leßten die z—n it, iſt, wird alsdann s—n = > -.—ıt ne) z : ar w u 28 u mare 35 —Intgi Wenn die Stärke des Eondenfatore unendlich if, fo reducirt ch der Ver) auf 1, welches giebt x = nl; = 1, dieß Heißt, daß als dann ‚wenn die Stärke des Condenſators ſo betraͤchtlich iſt, daß die Eleftricität die er an die Säule überttägt, in der Sammelfheibe feine merkliche Spannung verurſacht, fo neutraliſirt er alle

63

*

alle negative Elektricitaͤt, die der unterſten Platte

allein ausgenommen. Die Zinkplatte an welche der Conductor angebracht iſt, wird im natuͤrlichen Zuſtande ſeyn, die Kupferplatte welche unmittels bar darunter liegt, wird I haben und das übrige der Säule pofitiv ſeyn. Dieß iſt der Gall bey einer Säule Sie mit Kupfer anfängt und mit Zink, ens digt und in welcher die.erfie Platte von Zink in⸗ ‚dem fie von der Baſi s ausgeht, mit der Erde in if.

Es ließen ſich noch mehrere andere Erſcheinun⸗ | gen an der DVoltaifchen Säule dem Calcul unters werfen; allein wenn er fih auf hinlänglic) genaue Thatſachen gründen foll, fo "erfordert er außerſt

praͤciſe Verſuche. Uebrigens ſieht man aus dem bisherigen wie man dazu gelangen fann.

5.

6 - + 24 |

* * win Ahr —84 5+ ve’ I ö ar Ir wur, 2 . Ian 3. J 2

Yeberfiht, der. neuen über den. fogenannten Galvaniſmus gemachten Entdeckungen.

Es iſt bisher uͤber den Galvaniſmus ſo viel bemerkt und geſchrieben worden, daß eine kurze Ueberſi ht der Hauptpuntte diefer neuen Lehre nicht allein dem bloßen Liebhaber, fonderh Feroft‘ denjenigen" det nach feinem Beruf alte ie einzelnen“ darüber erſchienenen Abhandlungen ge⸗ leſen hat, gewiß nicht unwillkommen ſeyn wird. Wir benutzen deshalb eitlen von der Scciete phi- lomatique entworfenen Auffag worinn fi ch eine folche Ueberſi icht —— für die Leſet dieſes —— h

Die. enge Pan erh Ser weguhgen wenn Nerve und Mufkel durch einen Bogen von verfhiedenen Metallen in Verbindung gebtacht werden, ift eine Thatfache die urfprüng: lich fihon von Galvani ifi-dargeftellt: worden *).

bie-

Ar e

x

*) Schon aus diefem einzigen Grunde dürfte eg nicht unbillig feyn, für Diefe und alle verwandten Er fiheinungen den Namen Galvanifmug, den man in neuern Zeiten verdrängen zu wollen ſcheint, benzubehalten. Eben fo billige und gerecht iſt eg

aber. * |

d | 63, Die genauere Entwicelung der Analogien diefer Erfcheinung mit denen. der Eleftrisität war es, was ſogleich Hrn Volta beſchaͤftigte. Mehrere organiſche, durch den Contakt der beyderley Mer talle hervorgebrachte Erfcheinungen, 3. B. der Blitz, der Gefchmad 2c. wurden in eben die Claffe von -diefem gelehrten Phyſiker gefegt. Die Be fimmung aller der Umftände welche die Hervor—⸗ bringung ‚der Convulfionen mehr oder weniger bes günftigten,; der Beweis, da; mehrere von diefen Umftänden nicht eben diefelben Wirkungen wie die von der Elektricität äußern, waren die Nefultare langer Arbeiten von Humboldt, Pfaff, Kalle! a. a. ı Daher die neuen Anftrengungen von Volta feine, Theorie aufrecht zu erhalten: die Erfin⸗ dung feiner- Säule; die erſtaunenswuͤrdige New mehrung ‚der Wirkungen durd dieſe Wervick - fältigung der, Metallſcheiben; die Aehnlichkeit dee duch die Säule, erhaltenen Empfindung mir der elektrifchen Erfchätterung ; die re und ger. ayeie‘ —D | Ab⸗ h aber auch auf der andern eh; * der + Balvanifhen Batterie, mit dem weit ſchie— lichern der Voltaiſchen eleftrifhen Sig Ike, nach dem Vorfchlage des Sn. D, van Ru um zu vertaäfchen. 3 nn

Soigts Mag. IV, B. 1. ©t.

Abſtoßungen die anf der Zinkſeite der reſinoͤſen und auf der Silberfeite: der Glaselektricitaͤt entiprachen. Alles dieß gehört in die zweyte Epoche und iſt das Refultat der Entdeckun— gen des Paduaniſchen Dhyfikers. Aber von hier an. ging aud der Galvanifmus der bieher _ blos für die Phoſ iofogie ein Intereſſe zu Haben fchien , in das Gebiete der Chemie Aber und ſchien felbft die «neueften Theorien derſelben zu erfchütz tern. Zwey Engländer, Tarfisle und Ni &olfon, hatten den Gedanken ein vaar Metall; bräte ins Waſſer zu tauchen wovon jederimit der einen Ertremität der Säufe in Verbindung ftand: fie ſahen die Erfcheinung der, Gasarten woraus dieſes Waſſer zuſammengeſetzt war und zwar ohn⸗ gefähr in dem nämlichen Verhältniß in welchem fie bey demfelben vorhanden find; indeffen erfchien jede einzelne Gasart am Ende des einen Drats änjeinem gewiſſen Abftande vom Ende desjenigen 100 ſich das andere Gas entwickelte und fobald ſich die Dräie berührten, hatte alle Entwicelung auf einmal ein Ende. Seit der Zeit ift alle Aufmerk Samfeit auf diefe Seite gerichtet worden und die Wirkung des Galvanifinus auf’ die Ihiere bat ‚man fo lange vernachläffigt big die einfachſte und allgemeinſte Frage uͤber ſeine Wirkung auf das and er erſchoͤpft war.

Vor

WVor allen fraat fih nun: Eommen diefe Oxygen : und ‚Hpdrogenbläschen von ein und demfelben Waffertheilchen ? um darauf zu ants worten wöllte man fehen ob ſie fih in getrennten Wafferportionen darfiellen ließen. ; Die Herren MNitter und‘ Pfaff zeigten zuerft daß dieß wirklich der Fall fey, wiewehl duch Mittel die noch Zweifeln unterworfen waren. Ar Davy in London fand ein ei facheres und evidenteres: nad) dem er jeden Drat in ein befonderes Waffergefäß geſteckt hatte, fo verband er das Waffer beyder Ger fäße mittelft feiner eignem Finger. Die Entwicker lung hatte ganz auf die gewöhnliche Art ſtatt. ‚Eben dieß gefchieht wenn man flatt der Finger Muftelfafern, Sehnen, Diantenfalsen a u. dal. nimmt. | Es giebt nur zwey Arten dieſe Erfahrung mie der neuen chemiſchen Theorie der Natur des Waſſers zu vereinigen. Entweder das Waſſer jedes Gekaͤ⸗ Fes verliert den einen feiner Beſtandtheile und ents Hält den andern überſchuͤſſig es wird oxygeniet oder hydrogenirt —, oder die Galvaniſche Fluͤſſigkeit fuͤhrt den uͤberſchuͤſſigen Beſtandtheil an das Ende des Drats im andern Gefäße, ‚Die ers fiere Meynung haben die Herren Monge und Berthollet aufgekellt und Hr. Haffenfrag hat fie durch folgende Erfahrung zu beweilen ges ſucht. ‚Wenn man die Sehne zur, Verbindung ges ve 2 Braucht,

> / Br 7 K Hr g

35

Braucht, Fo dauert die Entwickelung nicht lange oͤhne ſich merklich zu fhwächen; verwechſelt man aber die Draͤte der Gefäße, fo erneuert fi & die Stärke der Entwickelung wieder, erzeugt aber in jedem Gefäß ein Gas das dem’ vorigen entgegenges ſetzt iſt. Die Ukrſache iſt, ſagt er, weil jedes Waſſer moͤglichſt von dem Beftandtheile erſchoͤpft war, welchen ihm der Drat entriß und dafuͤr den andern im Uebermaaß enthielt. Jetzt wo der Heue Drat gerade den Beſtandtheil verlange wels HA im Uebermaaß vorhanden iſt, uͤberlaͤßt ihn dns Waſſer ohne a vi

"Die andere Meynung ift die * See 50 4.

I re Vangnelinund Thanard, Die Sal

ihre Hypotheſe zu ai A bemuht find, "HE san 6⸗ A

‚vanifche Fluͤſſigkeit, fagen fie, zerſetzt das Waſſer indem fie aus dem Drate der Stiberfeite heraus⸗ ſtroͤmt, laͤßt aber blos das Oxygen entwiſchen in⸗ Wen es ſich Teibft mit Dem’ Hydrogene berbindet m eine Fluͤſſ igkeit zu bilden welche auf eine uns

fichtbare Art das Waſſer und den zur Verbindung

Oder beyden Waſſergefaͤße dienenden Koͤrper durch: ſtromt um zum andern Drat aberzugehen ‚wo “Aber während des Eindringens in denſelben die Galvaniſche Fluͤſſigkeit das Hydrogene wieder abs ſetzt, welches ſich dann in Blaͤschen entwickelt. Der vornehmſte Verſuch womit dieſe Phyſiter

ui

—32

ee & * ‚Bonn man zwiſchen die, Sup det beyden " ‚ein, recht ‚reines Silberoxyd Bringt, fo, ‚18 ducirt ih daffelbe an dem Ende des pofitiven

- Drats oder an demjenigen wo fih das Oxygengas

etzeugt und in dieſem Falle erſcheint fein Hy: drogengas am entgegengeſetzten Dräte; die Urſa⸗ sche iſt weit ſich dieſes Hydrogen bei ſeinem Ueber gange mit dem Oxygen des in fer‘ verbunden‘ har. —* a nn

fe! > FIRE Fee 4, rl ww. Fun. J “rt, er

Außer dieſen en Vecachen von weh derjenige welcher mit voͤlliger Genauigkeit ange⸗

ſtellt war vielleicht eine: Art von Rxperimen-

tım crucis vorſtellen koͤnnte, haben mehrere Phyſiker noch andere angeſtellt wo ſie verſchiedene ‚Säuren oder andere zufammengefchte. Stoffe uns ‚ter das Waſſer wiſchten. Ihre Reſultate ſind aber

im Stunde „nichts. weiter als Mopificationen des Fundamentalverfirchs, über die Entwickelung der

Leyderley Gasarten. Wenn man auf ſolche Art

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Satpererfäure untermifeht, fo loͤßt ſich der Drat

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j ‚auf der Silherſeite ſehr fehnett auf, der an der „Binffeite hingegen: thüt diefes nicht. Man fi ſi eht

daß "hier das Kydtogene fih. des, Oxygens ‚der ‚Säure bemärhtigt und dem Drat nicht Zeit läßt ſich fo zu orydirgn def. er aufgelößt.werden könnte.

Wenn, man Schwefelfäure anwendet, fo Zeläge ſich an. der. Zinkſeite ——— nieder, wo ‚das

SH Hy⸗

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drogene die Saͤure gerſetzt ieh fie he das Oi

gene dep und fo in allen andern ‚Fällen. "

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Eine Shatfade aber die bemerkt zu werden

verdient iſt die, daß die Herren Nichol ſon,

Cruikſchank, Pfaff und Deſormes im—

mer. gefunden ‚haben, daß ſich an der Silberſeite

ein wenig Salpeterſaͤure, und an der Zinkſeite et— \ was Ammoniac erzeugt. Ohne Zweifel rührt fols ahes daher, daß auch das reinfte Waſſer allemal etwas Azot enthält das fih im erſtern Falle mit dem Oxygen und im le&tern mit an A werbinbet: R3— an

man nun auf ſolche Art die ** Nr

tur der Erfcheinungen untgrfuchte welche ſich in dem Waffer worinn die Dräte eingetaucht waren

zeigten, vernachläffigte han aud) Diejenigen nicht

‚welche an der Säule feldft vorkormen. Die Bes ſtimmung des währen Elements der Säule hat beſonders Hrn. Deformes und Dfaff Io fchaͤftigt. Hier fragt es ſich, ſind die Lagen welche ein ſolches Element ausmachen, ſo zuſammen⸗ gefeßt : Zimt, - Silber, feuhte Sub Kan; ? oder vielmehr —* Silber, feucs te Subfanz, Zt "Deformes ik für die erffere PR 'fagt er, in der

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Säufe ift es ber Zink der ſich oxydirt; und ment man. die Saͤule fo zufammenfege: Zink, Stk ber, feuchte Subftanz ı. fo orpdirt ſich auıh der’ Dras der mit dem Zinf in Verbindung

ſteht; der Zink iſt alfo jeßt wirklich am feiner actis

ven Stelle und iſt nicht ald Conductor anzufehen. Hr Pfaffiaber iſt ganz der entgegengefekten Meys nung denm eben deswegen weil fich der Zink oxy⸗

dirt, muß das Hydrogen an dem. Drate erſcheinen

der mit ihm in Verbindung ift, Er beweißt ‚über diefes noch durch die Analogie mit den Ver⸗

fuchen die er über die Thiere angeftellt hat, daß

im wahren Element der Säule die feuchte Subs ſtanz zwifchen den beyderley Metallen befindlich ſeyn muͤſſe; in der That wenn man Zint an einen

Nerven bringt, ans Ende diefes Zinks Silber

legt und den Erregungebogen durch Zink begrenzt welcher vom Silber zum Muſkel geht, fo erfolgen keine Zuckungen; wohl aber wenn man auf die ‚eine, Seite Zink, auf die andere Silber legt und

beyde alsvann nach Gefallen verbindet. Wenn

*

‚bie erfiere Verbindung die wahre wäre, ſo müßte ‚das andere Stück Zink indem es als bloßer Leiter ‚diente, eben. fo ae wie jedes andere 3 TOR a OR

= wird nicht undienfich feyn hier —5

va fagen,, woher der ſcheinbare Unterſchied ruͤhrt ar E & der

72. *

der ſich zwiſchen den franzoͤſiſchen und engliſchen

Verſuchen findet. Dieſe letztern ſagen immer, daß der Zink die poſitive Elektricitaͤt und das Oxy— gengas liefere; die franzoͤſiſchen aber legen dieſe Eigenſchaften dem Silber bey. Dieß kommt daher

weil die Engländer ihre Säule fo conſtruiren: Zink, Silber, feuchter Körper; Zint . Hier fol nach Pfaffs Theorie die erfte Zinfplatte bios die Dienfte eines Leiters verrichten. - Die: Franzo⸗ ‚fen conſtruiren hingegen ihre Säule fo: Silber Koͤrper, Zink; Silber m we

Kenn man zwiſchen jede Metallplatte einen feuchten Körper bringt, 5. B. Silo. feuchter, + Zint feuchter K, Silber, feuchter K. Zink u. ſ. w. ſo zeigt ſich gar keine Wirkung, es iſt gleich⸗ {am als ‚wenn man 2 Säufen in entgegengefeßter Richtung sonftruirt, hätte die fich neutralifi irten.

Die —— der Luft um die Saͤule iſt

ee, denm unter dem Mecipienten der

Luftpumpe werden die Wirkungen in dem Maaße -Shwächer in welhem die Luftverduͤnnung zu— nimmt Wenn man die Säule in Waffer ver; ſenkt, jo werfhwinden die Wirfungen edenfals, vielleicht weil das Waſſer ein unmitteldarerer Leiter ift als die Diäte. Indeſſen fragt es fich, ob es die Luft ſey welche ihr Oxygen Herzugeben habe, oder ob die Oxydation des Zinkes ihren Sauerſtoff nicht * 3 vom.

————— 78 som Waſſer erhalte womit die Tuch / oder Papp⸗ ſcheiben durchnaͤßt ſind? Dieß iſt noch nicht ent— ſchieden. Einige glauben eine Abnahme der Luft bemerkt zu Haben wenn die Glocke auf einem her

miſch Bene —— ſteht. Andere vers neinen es. Ben Eu Wenn Ruh die ganze Säule von Woͤſſer trieft, fo thut ſie dem ohngeachtet Wir: kungtz uͤberhaupt iſt ein großer Unterſchied zwi— ſchentihr und der Leidner Flaſche. Eine Verſchie⸗ denheit liegt darinn/ daß die Anziehungen und Ab; ſtoßungen im Vergleich mit den Erſchuͤtterungen, unendlich ſchwach ſind. Man hatte gleich anfangs die Meynung daß die Betaͤubungen der Krampf— ſiſche mehr zu den Galvaniſchen als zu den elektri⸗ ſchen Erſcheinungen 'wehöten: dürften und Ar. v Humboeldit Hat dieſe Vermuthung in am Bun. un LE ; —— ———— Pfaft und echte andere haben fich überzeugt, daß die vor; geblichen großen Salvanifchen Funfen nichts ans ders als ein Produkt der ‚Verbrennung der Dräte find; daher zeigen fie ih au⸗ auch nur bey den ver: brennlichen Metallen: Zint, Eifen ıc bey den . übrigen wie-Gold, Platina ꝛc. nicht. Auch if die Wirkung der Säule in Hervorbringung Galvani⸗

.B- | E5 ſcher

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74 | * ſcher Wirkungen nicht fo ununterbrochen, daß man fie nicht augenblicklich erſchoͤpfen koͤnnte Wenn man. an ihre beyden Enden große metallis ſche Leiter anbringt, fo empfindet man eine ſtarke Erfhütterung und Die, Wirfungen find auf einige Sekunden ganz fchwach, wie folhes Vauque⸗— Yin beobachtet hat. Neuere Verfuche von eben diefem Phyſiker Haben auch gezeigt, daß vierecfigs te Kupfer: und, Zintplatten von ı Quadratfuß, faft gar keine Erfchätterungen gegeben und das Waſſer nur ſchwach zerfeßt haben; dagegen find die an: einander gebrachtem Metalldräte mit uns ‚glaublicher Heftigkeit entzündet worden, ‚Macht man aus einer ſolchen Platte. 4 kleinere, und thuͤrmt ſie auf einander, daß man eine viermal ſo hohe Säule erhält, fo verſtaͤrken ſich die Erſchuͤtterun⸗ ‚gen, aber die Entzuͤndungen werden ſchwaͤcher. Zwey Saͤulen von gleicher Hoͤhe, geben beynahe gleich ſtarke Erſchuͤtterungen und Gasentwickelun⸗ gen, wenn auch gleich ihre Durchmeſſer ſehr uns gleich find. Eine Säule ‚aus Gold und * em a feine Miet gezeigt. . r

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J

Skip aus einem Schteißen des Hn. Prof. Parrot, an den Herausg. über Galva- nifmus und Verbefferung der Voltaifchen

"Eäulez auch hber den Phoſphor und die Humboldeifhen, damit angefiellten eudio⸗

R —J Verſuche. | |

Eh Dorpat den a Re 180:,

+ “ae ae ir tr, 32.4. 17% f 1 lat; er ea

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Be 2

Ich bin jest. mit der Vlorbeiung der ganzen ah des Salvanifmus, auf dem Wege der un: mittelbaren Erfahrung, beſchaͤftigt. Gegen 80 Rerfuce, größtentheifs mir eigen, und 30 durche aus heue Lehrfäge über dieſe wichtige Lehre, be— techfigen mich zu glauben, daß ich eine vollſt n⸗

dige Theorie alter Galvaniſchen Er; Theinungen gefunden habe, und dazu brauch⸗ te ich nichts als die gemeine Theorie der Elektvici- rät und die gemeine Kenntniß der Beftandtheile des Waſſers. Ich habe weder neue Stoffe, noch neue Wirkungtart der alten noͤthig, und im Ges gentpeit folgt aus diefer Lehre die Verfhwindung der elektriſchen Finfigfeit aus der Meihe der ims vondeloblen © Stofe, das heist, die Reduction des FEud—E auf andere beiankte imponderable

—* Stoffe,

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j Siofe, wie auch die nicht. unwichtige Entdeckung derjenigen Stoffe, welche die ponderabeln im die Gasform verſetzen, wodurch die, Dunkelheit in der Lehre von den Gaſen und Danſien bald ver⸗ ſchwinden muß.” Diefe neuen Entdeckungen rei⸗ hen ſich an meine Theorie der waͤßrichten Meteo⸗ re, ſo wie an die der Entzündung, und der Gaͤh—

tung, fo ſchoͤn an, daß Aber all. neue Strahlen ar

von Licht hervor leuchten. Noch, ‚habe ich den Zu: fammenhang aller diefer Lehren nicht ein in einfiges Gebäude zufammengeftellt;- dazu ift es noch erwas zu früh. Ich wünfche fogar noch einige Verſuche mehr anfiellen zu fönnen,, um ‚dig, ‚Baden fefter an: zufnüpfen. Sch babe eine wichtige ‚Beräuderung im Bau, der Voltaiſchen Säule ‚angebracht, wel: che außer dem großen Vorzug, einer beträchtlichen Spntenfität noch den Bortheil hatte, daß ich ‚mit | der groͤß sten Leichtigkeit und in kurzer, Zeit, ‚alle erfinnfiche M odificationen in der. Anordnung der Platten machen konnte. Diefe Anordnung beſtand darinn, daß ich die Saͤule horizontal baute. Ein Be war, es, ‚daß, ich Damals, die vergeblis. angeſtellt hatte, 30 vielleicht hätten. fe mich abgeſchreckt. So aber erhielt ich die groͤßten Reſultate. Es ſchlugen mir B. ‚die, Funten, ohne Blattgold ununterbrochen und ſehr lebhaft, ganze Minuten lang; die ‚Ziunfolie gieng ſchnell in

j > | 77 in dickem Hauch auf. In etwas veböihtiter Luft ſchlugen die Funken ohne Blattgold⸗ auf 2% Zoll weit, Die Erſchuͤtterung war den mehreften n Men- ſchen ganz unerträglich. Eine Vorrichtung von 2 Waſſerglaͤfern konnte, wenn die Saͤule friſch ge— laden war, von Niemanden beruͤhrt werden, als von rohen Menfchen‘/ welche eine ſehr dicke Haut auf den Fingern hatten. Die Wafferzerfegungen 'giengen bey einer- Entfernung der Spigen von 20 Zollen noch vor ſich, und ich habe mie mit den ein⸗ fachen Dratconductoren die Haut ſo verbrannt, daß augenblicklich Baafen wie von ſpaniſchen Flie— gen entſtanden. Meine S Saͤule beſtand aus 96 La⸗ ‚gen Zint und Kupfer, von der Größe eines Laube | thalere. * Meiner Theorie „zu Folge, giebt es ein = Meximum von Inten ſtit der Wirkung, welches durch keine Anzahl der Lagen, wohl aber durch "ihre Größe, noch vermehrt werden tann, und id vermute mit vieler’ Wahrfcheinlichkeit, daß ich mit * der genannten Batterie jenes Maximum ziemlich nahe erreicht habe; daß alſo Batterien von 200 bis 600 Lagen, dergleichen man ankuͤndigt, nichts mehreres leiſten werden, wenn man bey dieſer Groͤße der Platten ſtehen bleibt Da mir jene „Wirkungen meiner Säule fo. auße erordentlich vor, Aamen; fo ſtellte ich die Verfuche in Gegenwart "mehrerer Sachkundigen Perſonen an, theils um mic felöft vor Taͤuſchungen zu fihern, theils um ihre

+

78. a J ‚ihre Avthenticitaͤt zu beſtaͤtigen. Jene großen Wirkungen werden Ihnen, nach den mißlungenen Verſuchen der Engländer mit. horizontalen Batter rien, vielleicht fremd vor kommen; allein ich brauch⸗ te beſondere, wiewohl in der That ſo natuͤrliche Vorſtchten, daß ich mich ſehr wundere, daß ſie den englifchen Naturforfchern. nicht fonleich einfie⸗ len. An den Platten waren 2 Dhren von, dem naͤmlichen Metalle angegoſſen. Mittel. dieſer Ohren ruhen ſie auf horizontalen Glasſtaͤben, wer⸗ che von 4 Zoll zu 4 Zoll durch ſchiefliegende glaͤ⸗ ſerne Strebſaͤulen unterſtuͤtzt ſind. Die naſſen Lederſcheiben haben keine Ohren, ſondern ſind voͤl⸗ lig rund und etwas kleiner als die Platten, ſo daß die Glasſtaͤbe nie naß werden koͤnnen und die trocknen Seiten der Metallplatten noch viel. weni: ‚ger. . Ein dazu angepaßtes Geſtell mit einer Schraube an jedem Ende, trägt das Ganze; giebt ihm degteu und Iſolirung. *) * * Der

= ‘6 habe nach dieſen Rt durch nA Mecha⸗ nikus Ottenh der den artiftiſchen Theil eines kuͤrzlich von mir entworfenen afademifchen Inſti—⸗ tuts für die praftifche Mechanik beforat, und wo⸗ von ich nächftens dem Yublifum, auch in dieſem Magaine, den nahern Vlan vorlegen werde, für gleich eine Batterie ausfuͤhren laſſen. Das Nähe

ve bievon wird im nächflen Artikel ———— 36

Re 79

Der Grund warum ich mich zu einer Horizon, talen Batterie entſchloß, war folgender: Beym Bau einer Säule von 50 Lagen Zinf- Silber, überzeugte ich mich fogleich, daß die größte mög: liche Wirkung eine Fünftion eines gewiſſen Grads von Feuchtigkeit in den Lederfchetben und eines ge: wilfen Drucks (die übrigen Umſtaͤnde abgerechner) feyn möge. Um diefes Maximum von Intenſitaͤt zu erreichen, mußte ich alfo durchaus die Wirkung des Gewichts der Säule felbft auf das Leder zer⸗ nichten, das heiße, ich mußte die Platten nicht "über: fondern neben einander fegen und den erfor- derlichen Druck durch ein paar einander entgegen- geſetzte Schrauben bewirken. Als ich eine hori— zontale und· eine verticale Batterie, jede von 50 Lügen, mit einander verglich, ſchien in der erſten die Witkung etwa doppelt fo groß als ih der letz⸗ tern zu feyn. Zwar wird die Wirkung der vertis calen etwas länger anhalten, allein die hori: von 96 Lagen mr nad) 48 Stunden

DER X noch © Babe die Ohrem von Bin Platten weagelaſſen, meil mir dieſes zu viel Schiwierigfeit bey der Bear— beitung und Zufanmenferung zu machen fihien, 3umal da auch ohne diefelben «nur ein Eleiner Theil der Platten-Peripherien mit den Glasſtaͤben in erührung kommt, welche Berübrung auch ber den —2 ſelbſ iu sermeiden if:

im

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noch das. Blattgold. Die Oxydation der Platten iſt nicht Wirkung, ſondern Urſache der. Galvani⸗ ſchen Elektricitaͤt; dieß habe ic) durch, ſehr bes fiimmte Verſuche erwiefen. —Durch ‚die Sal vaniſche Waflerzerfeßung entfiehen zweyerley Waſ⸗ ſer, das eine iſt ein uͤberoxydirtes, das andere ein unteroxydirtes. Sie entſtehen nicht durch Aende⸗ rung der Verwandtſchaftsgeſetze der beyden Grund⸗ ſtoffe des Waſſers zu einander, ſondern durch die unmittelbare Action des HE) und Kauf dieſe Grundſtoffe So beſtaͤtigt der Galvaniſmus meis nen in. der Theorie der. Entzündung aufgeftellten Satz, daß das. Waſſer in tropfbarer Geſtalt unter ‚andern Verhaͤltniſſen als den bisher, bekannten, beftehen könne. Dort in den ‚brennbaren Sub⸗ ſtanzen, Del, Talg, Wachs, Alcohol zc. bewirkt "das Azote (nach meiner und Grimdels Nomen klatur) was hier die Elektricitaͤt bewirkt; und ſo wie dort der Ueberſchuß des Einem Stoffes durch den andern nicht voöͤllig gebunden iſt ſo ſind as hier beyde Ueberſchuͤſſe auch nicht. Es zeigt ſich das uͤberoxydirte Waſſer unter den Phlogogen Dry: z den, wie die überorygenirte Salzfäure unter den Säuren, und wiederum das Unterorydirte wie "eine Subftanz der es an Oxygen fehlt, um ganz ‚gefästigt zu wetden. Sch will ‚Ihnen nichts von. den vielen Verſuchen fagen, die. ich mit, dieſen beyden Waſſern angeſtellt habe, weil ſie außer

dem

dem Zuſammenhange blos den Werth der Neuheit haben. Es wird Ihnen mehr Vergnügen machen, wenn Sie fie in ihrer mit der J

So weit für jetzt Nun etwas neues, ſehr neuess Humboldt iſt über den Phosphor gerechtfertigt! wenigſtens ift er nicht der leichtſin⸗ nige Erperimentator, wofür er nad) Berthollets und meinen Arbeiten gehalten werden möchte. Bringen Sie dieß fobald als möglich zu Jeder⸗ manns Kenntniß. Ich fehreibe auch an Ber— thollet. Möge Humboldt bey feiner Ruͤck⸗ kehr die Kraͤnkung nicht eher als die Genugthu⸗ ung erfahren! Es thut mir Leid, zu jener Mey⸗ nung von Ihm, obſchon unſchuldiger Weiſe, bey⸗

getragen zu haben. Wenigſtens habe ich das Des.

wußtfeyn‘, immer von ihm mit der größten Ach⸗ tung gedacht: und gefprochen zu haben. Zwiſchen „Shm und mir, war nie etwas Perfönfiches als Hochachtung und Zuneigung von meiner Seite. Hier das Faktum: Bald’ nach’ meiner Ankunft in Dorpat Iud ich mein großes Eudiometer mit Zims

merluft. Nach der gewöhnliiyen Zeit von 6 bisg 8

Stunden und mit alien Correfturen erhielt: ich

‘0,231 für den Sauerfioffgehalt. Ich ließ den Aps

patar fo fiehen, und fah mit Verwunderung, daß ‚das Queckſilber täglich fiel. Anfangs hielt ich es WVoigts Mag. IV.B.1.©t. 5. für

82

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für barometrifche —— bald abe wurde e8

mir zu arg. Sch fieng- an aufzufchreiben. Die Temperatur des Zimmers änderte fih im ganzen Zeitraum meiner Beobachtung faum um Z Kaum. Grad über oder unter der urfprünglichen Wärme. Nach 18 Tagen war mein Duedfi !8er von 231 bis auf 0,205 gefaken und fiel dann nicht mehr, aud) jest (nach 8 Tagen), nicht mehr. Täglich beobachtete ich bey Nacht, fah aber nie leuchten, weder ohne, noch mit Bewegung und Erwärmung des Eudiometers. Sch beſchwerte das Eudiometer um die Queckfilberfäule in demſelben tiefer als die äußere zu bringen, damit, wenn das Phänomen _ irgend einer Definung im Infirumente zuzuſchrei⸗

ben wäre, die Luft aus dem Eudiometer, gepreft werden, und das Queckſilber wieder fleigen möchte. Allein das Queckſilber fiel demungeachter, daß die Urſache durchaus einer innern Erpanfion zuge- fehrieben werden mußte. Aber was war dieß für “eine Erpanfion? Das Sauerfiofiges Eonnte eg nicht feyn, denn Einmal fah ich die Säure auf meiner Schraube und an der Wand des Ge faͤßes liegen. Dort zerfraß fir das Eiſen. Auch fah ich in diefer ganzen Zeit die Wände des Eudios meters mit Wafferdunft beſchlagen, welches nicht

moͤglich getoefen, wen das Oxygen der Luft wie der frey und elajtifch geworden ware. Ich brachte das Eudiometer in eine Temperatur unter Kr, N: den

den Gefrierpunft, aber es fchlug fich nichts nie; ders das Queckſilber flieg gerade fo viel, als es der 8 0 erforderte, Kleinigkei⸗ ten von z Taufendtheilden abgerechnet, Ich war alfo gewiß, daß die elaftifche Fluͤſſigkeit die fich entbunden hatte, fein waͤßriger —* ſondeen eine Gasart ſeyn muͤſſe.

Neben dieſer ſehr wichtigen Erb: muß ic Ihnen von mehrern andern Meldung. thun, weiche mit diefer im offenbaren Widerfprucheifies ben. Im Anfange des Befißes meiner Eudiomes ‚ter, ftellte ich fi e fehr oft und mehrere Tage. bins ter einander in die Arbeit um mit ihnen befanntee zu werden. Unter diefen einzelnen Beobachtung gen, die mir nie das obige Refultat gaben, finde ich eben jeßt die längfte Reihe von 17 Tagen, die . mit 2 Eudiometern zugleich angeftellt wurden, wos: bey ich mit der gewiffenhafteften Aufmerkſamkeit beobachtete, und alles auffchrieb, was: in dieſen 17 !Tagen fich zutrug. Ich befiße noch diefe Tas belle, fiesenthält die einfachen; Beobachtungen mit Eudiometer, Barometer und Thermometer; mit SEudiometern, und die Reduktion aller Beobach— tungen auf die Temperatur von 153° Reaum. und 27 Zoll Barometerfiand. In beyden Reihen fin: den fich Variationen, aber eben fo viele-obers als unterhalb der erften Beobachtung. In der einen

* iſt der groͤßte Unterſchied avteiha = ö2 Reihe

©

0,6034, oberhalb aber 0,0065. In der andern Reihe iſt der größte Unterfchied 0,0064, oberhalb 9,0007. Solche Bartarionen find fchlechterdings nur Sehler der Beobachtung, oder der Reduk⸗ tionsformeln. Wie weit find dieſe Bas riatiönen . von dem ungeheuern Fall von 0,108! Diefer Unterfhied in den Reſultaten zweyer gleich gut beobachteten Erſcheinungen, muß durchaus einen wichtigen Gruͤnd haben, und ich hoffe, daß er in der Natur des Phosphors liegt, die wir nun dadurch kennen lernen müflen. Hier, glaube ich die Löjung des Knotens zu -fins den. Damale hatte ich friſchen, jeßt aber ak ten, Phosphor den ich öfters umſchmolz, weil mir bie Stangen zuweilen entzwey giengen.

Sch habe Shnen ſchon in einem meiner Eleinen Beytraͤge über die Eudiometer angezeigt, daß ſich meben der erwarteten Phospborfäure, auch eine Gasart erzeuge, welche eine neue wichtige Correktut nothwendig mache. Sch hielt fie für luftförmige Phosphorfäure und gab in einem Briefe an Gil⸗ bert die Gründe an, warum ich fie nicht wie Berthollet für ſchwebenden Phosphordunft hielt: -" Damals waren meine Phosphorftangen ſchon alt und wahrſcheinlich A jene gasförmige Säure der Anfang des oben erwähnten Phänos- mens gemwefen. Jetzt iſt mein Phosphor noch Als ter, daher Fein Wunder, wenn er mehr von dier.

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‚fer Säure; liefert, ale frifcher. Sobald als ich, ‚vor etwa 18 Tagen, jenen merkwürdigen Fall des _ Queckſilbers beobachtete, nahm ich mir ſogleich vor, die Luftart zu unterſuchen, die ſich da zu bilden ſchien, und lud auch wirklich eine lange Glasroͤhre mit Phosphor und atmoſphaͤriſcher Luft. Allein eine Unvorſichtigkeit brachte mich 14 Tage darauf, um diefe Luft, Sch werde, ſobald wieder ein hinlaͤnglicher Vorrath von, friſchem Phosphor vorhanden iſt, die uUnterfuchung von neuem anfangen um vergleichbare Reſultate zu er⸗ halten. Das Altwerden des Phosphors iſt eine Veraͤnderung, d ie ich erſt ſeit dem Gebrauch eini⸗ ger Eudiometer gehoͤrig beobachtet habe. Bekaunt⸗ lich ſetzt der Phosphor. im Waſſer eine weiße Rin⸗ de, ein Phospherorud, ‚au, Das immer, abaefihabt ‚werden muß, wenn. ‚der Gebrauch des Phosphors tauglich ſeyn ſoll. Dieſer Umſtand wuͤrde mich alſo gezwungen haben, meinen Phosphor ſehr oft zu erneuern, weil deflen Bolunen nicht betraͤcht⸗ lich abnehmen darf, wenn die Verſuche ſcharf feyn ſollen. Um diefer Unanı: ehmlichfeit vorzubeugen, ließ ich die Phosphorſtangen immer im Eudiome⸗ Aer liegen. Hier wurden ſie nach und nach roth, braun und dunfelbraun,,. und zwar nicht blos auf ‚der Dberfläche, fondern durch die ganze Maſſe bindut qh Der Phosphor den ich herausnahm und ins Waſſer tauchte, blieb hellgelb, feßte aber 5 3 eine

6 -_!

eine Rinde an. Da ich fuͤrchtete, das Braun⸗ ‚werden möge dem Phosphor ſchaden, fo kam ich auf den Gedanken, meinen Phosphor in engen | Glasroͤhren die von den Stangen behnahe ganz angefuͤllt wurden, zu verwahren! So behalte ich ihn noch bis jetzt und mit vielem Nutzen. Indeſ⸗ Ten Kabe; ich bald, —*— —J. der braunſte TR

Pl,

wöhnte, den Däbsihen in ven Eudiometern ie zu'faffen, wo er endlich beynahe ſchwarz wird. Diefer ‚gefärbte Phosphor erleider im Schmelzen _ eine‘ neue Veränderiing. Iſt die Hitze des Waſ⸗ ſers in welchem er geſchmoͤlzen wird, ſehr groß, behnahe Siedhitze, ſo trennt ſich ein gefaͤrbter Theil aus dem Phosphor, ſinkt zu Boden, und liefert eine beſondere Subſtanz, die ſich weit ſchwerer entzuͤndet und faſt gar nicht leuchtet. Der uͤbrige Phosphor iſt durchſichtiger, als der neue Phosphor ſelbſt, aber etwas grau; er ſcheint ins deß die Eigenfchaften des Phosphors’ nicht ver- lohren zu haben. Iſt die Hige beym Schmelzen nicht betraͤchtlich, fo ſondert ſich die gefärbte Sub: franz nicht ab, und der’ Phosphor bleibe: braun, wie vorher, wird nur etwas ungleichartig. Von dieſer Art iſt jetzt mein Phosphor im großen Eus diometer. Es ſcheint alfo ausgemacht, daß das Drpkollafies einen betraͤchtlichen Einfluß auf Die

ganze

i 87

ganze Maſſe des Phosphors Hat, daß Hier Zers feßungen vorgehen, welche auf eine Vielheit der. Grundſtoffe des Phosphors ſchließen laſſen. Ich muthmaße, daß der Phosphor aus Azote und Phlogogen in conereter Form beſteht, wahrſchein— lich mit einer Portion Oxykollaſtes, welche die Säurung durch Oxygengas ſehr erleichtert: Doch wieder zu den Humboldtiſchen Verſuchen zus ruͤck: Sind fie vielleicht mit altem: Phosphor ans geftelie werden?’ Sie dauerten oft 14 bis 20. Tas ge. : Folglich mußte die gebrauchte Portion Phos-⸗ phor gegen die Luftmenge fehr gering feyn,, da in: meinem langfamften Eudiometer die Zerfeßung bey 15° Reaum. nie 14©t. danert. Dieſe Heine Stange wurde alfo alt, beym erfien Berfuche nicht: fo fehr als beym 2ten und Sten und den folgen=. den. Daher mußten die Reſultate verfihieden ausfallen. Ferner waren es vielleicht nicht immer die nämlichen Stangen, welche gebraucht wurden; daher wurden auch die Refultate nicht immer ges ringer. Kurz diefe meine Beobachtung des Alt werdens des Phosphors macht Hundert Fälle mög lich, wodurch die auffallenden Humboldtiſchen Res fultete ſich erflären laflen, ohne Ihn einer nach läffigen Beobachtung zu befchuldigen. Sch nehme daher, und gewiß jeder Freund der Wiſſenſchaft, fehr gerne diefe Befchuldigungen zurück, die man bey aller Achtung für den vortrefilichen Humboldt,

N 54 doch

ee

doch aus meinen und Verthollets Verſuchen, und geſchah es auch noch fo ungern, immer zog. Fürchten Sie nicht jetzt für die Unträglichteit; der Eudiometer? ih ganz und gar nicht. Es ſtrahlt mir vielmehr die Hoffnung entgegen, et: was beftimmtes über die Beftandtheile des Phoss phors fagen zu können.

Noch muß ih zum Boften derer, welche diefe | Verfuche mit der Gaserzeugung nachmachen wols Ien, bemerken, daf fie nicht gelingen, wenn wähs rend der. Abforption die Temperatur +14° der 80 theiligen Scale iſt. Am ficherfien gebt diefe Gas erzeugung bey 24,5 und 15° vor fih. Ein Ums ſtand der auch in Nückfiht Humboldts wichtig if, weil feine Verſuche bey einer beftändigen Tempe: ratur von +14 bis 16° vorgenommen wurden, ..

nn 889

Befchreibung einer neuen fehr bequemen + Abänderung der Voltaiſchen Säule in borizontaler Sage, Nebſt einem nenen Verfuch über die Galvaniſchen Erfhüt- terungen in der unorganifchen Natur.

Wenn die Voltaiſche Säule aus einer zu aroßen Menge von Metallplatten befteht, wie dies ſes befonders bey den Verbrennungsverfuchen noͤthig iſt, fo entficht die Unbequemlichfeit, daß die feuchten Stuffe zwifchen den Metallen durch

den beträchtlichen Druck der oberen Echichten aus:

gepreßt: werden, wodurch einerfeits diefe Etoffe zuwenig Jeuchtigkeit behalten, andererfeits aber die giäfernen. Umfaffungsfäulen naß werden und

——

ihre iſolirende Eigenſchaft verlieren. Selbſt die

Metallplatten werden an den Flächen wo fie eins wander berühren, und wo män fie möglicht trocken zu erhalten fucht, durch das ablaufende Waffer mehr oder weniger befeuchtet. Niemand hat die Nachtheile weiche von einem zu ftarfen obern Druck entfiehen,: näher unterfucht als der Sr. D. van Marum, weshalb er fih auch bewogen fand feine Säule aus mehreren nebeneinander ftes henden Theilen zufommenzufegen. Durch diefes Mebeneinanderfiellen wird aber doch die Abficht 5 h nicht

J * nicht ganz erreicht; denn ſind die Theile zu klein, ſo werden ihrer zu viele, und der Transport eines ſolchen Apparats ift ſehr unbequem ; find fie aber irgend etwas beträchtlich, fo ift gleich wieder die , Preſſung der unterften Schichten zu ſtark, und die der. oberſten zu ſchwach. Eine verticale Saͤule von einiger Hoͤhe hat auch noch das Unbequeme, daß ſie ſo leicht ſchwankt und durch den Arm eines Statives oder auf ander Art in ihrer Stellung ge⸗ halten werden muß; ſelbſt die verſchiedenen Vor⸗ richtungen welche bey den Verſuchen noͤthig ſind, laſſen ſich bey ihr nicht gut * | ;

Ale dieſe —— ſind AR der horizontalen Einrichtung zu welcher mir die Nach⸗ richt meines Freundes, des An. Prof. Parrot in feinem fo eben mirgetheilten Scheiben Anlaß gab, und die der gefchickte hiefige Kuͤnſtler Hr. Otteny, Welcher den artiftifchen Theil einer fo eben hier errichteten "afademifchen Lehranftalt fuͤr⸗ die ausübende Mechanik, beforgten wird, fo ges ſchmackvoll "ausgeführt Hat, völlig’ vermieden, wie aus der nähern Befchreibung derfelben, fo wie aus der Anficht der Vorftellung auf Taf. TH. Sig. 1. ſelbſt noch deutlicher erhellen wird.

abc find given höfgerne gleichfeitige Dreyecke jede Seite 7 parifer Zoll lang und die Dicke von 2 *

a —— 91

3 30. Sie find der’ Verzierung Wegen unten

bey b etwas ausgefhnitten und werden fowohl

durch die 2 Zoll im Durchmeſſer betragende und 26 Zoll langen hoͤlzernen Stäbem mm m, als auch durch den Meſſingſtab d e miteinander verbunden und durch Holzſchrauben mit Roſetten an den Köpfen bey b’und c feſt zuſammen gehatten. Der Diefs fingftab wird über g durch verzierte Schraubens murtern (von befeſtigt. Sn der Mitte dieſer hoͤlzernen Dreyecke find meſſingene Schraus benmuttern von mehrern Gängen eingelaſſen und an beyden Enden: mir Meffingfcheiben verfehen, wodurd) fie an die Hölger angepreßt werden. Die äußern Scheiben bey g haben 13 Zoll im Durch; meſſer und die innern bey ho 22 Zoll. Mitten durch gehen die eifernen Schrauben bey f undg, wovon jede 6 Zell lang iſt, um nah Maasgabe der Vielheit der Platten oder deren Stärke immer den nörhigen Naum zu haben An beyden Enden derſelben befinden «+ fich. geränderte meffingene Scheiben von 13 Zoll im Durchmeſſer theils zum bequemen Umdrehen, theils zum Anlegen an die Plaͤtten. Nahe an der; Sderipherie der innern, großen Scheiben find auf jeder Seite 3 Meſſin—

gene Huͤlſen eingeſchraubt, worein ſich ſtarke

Staseöhrench ı ſtecken laſſen zwiſchen welchen die Metallplarten und Leders Tuchsoder Pappfıheiben em ihrer Peripherie aufgeſtellt und zuſammenge⸗

hal⸗

"92 Ä va

Halten werden. Die obere Glasſaͤule h i’dient blos zu einem ſchwachen Anbaltepunfte, die bey⸗ den untern hingegen bey k42 muͤſſen die Laſt der ſaͤmmtlichen Stuͤcke tragen. Sie find deshalb

durch die ſchrag liegenden 2 Zoll langen und 5 Li⸗ nten dicken Glasfäulen mn unterffüßt, welche -

fowohl oner.s als unterhalb mit meflingenen Fafs

füngen und Defen verfehen find um. die nörhige

Seftinfeit dadurch zu erhalten. Sollten die Glass zöhren zu Schwach feyn, fo kann man die Zahl

diefer Strebfäulen nach Verhaͤltniß vermehren.

Hier find fie 6 bis 7 Zoll von einander, wobey die ©lasröhren 43 in. im Durchm. haben,

Die ganze Länge aa bb beträgt: 26 Zelle, "wo.

ih 95 Lagen von: Kupfer, Zink und. feuchter

Pappe hineinbrachte und noch fo viel Raum übrig behielt, daß ich die. Zahl der Schihrungen bis.

auf 100 hätte vermehren können. + Man kann die Preſſung hier fo ftarf oder ſchwach, und daben fo

gleichförmig machen, als man es nur irgend für

gut finder. Um die Vorrichtung auch für grds

ßere Platten (die: methigen haben 20 Linien im

Durchm.) gebrauchen zu fönnen,. kann man die innere Meſſingplatte an den hölzernen Dreyecken bey bh kr etwas größer. machen und ihnen Eins fehnitte geben, fo daß fid die. Meflinghülfen et;

as weiter auseinander ftellen und durch ihre

Schrauben feft anziehen laſſen wo aber auh | | die

*

die hoͤlzernen Staͤbe etwas zuruͤck muͤſſen. Es lie Ge ſich auch wohl die Einrichtung treffen, daß man die ganze horizontale Säule oder Walze, um ihre Are drehen könnte, um die Fluͤſſigkeit die fih an die untere Grenze gezogen hat, Wieder ‚an die obere zu bringen und dadurch das Naßwerden der beyden untern Gtasfäulen defto leichter zu verhuͤ⸗ ten. "Man kann aber auch, um diefe Abficht zu erreichen ,/ die ganze Mafchine umwenden und fie einige Zeit auf die Spigen aa fegen, nur verficht ſich, daß man alsdann für die nörhige Unterüs Bung der Glasröhre zu forgen hat, die fonft zerbrechen würde. Wenn man einen Heinen Scher. mel bey der Hand hat, in deflen Mitte fih eine Oeffnung für den Schraubenkopf, £ oder g bes findet, fo fann man die Horizontale Vorrichs tung augenblicflich in eine verticale-Lage brins gen und ihr fo die urfprünglice Geftalt einer Sänle geben, auch vergleihbare Verſuche zwis fihen diefer verticalen und horizontalen Lage anſtellen. Man kann, je nachdem man B oder. 'g unten. hin nimmt, bald diefe bald jene: Art ver Elektricität unten oder oben haben. - Es dienen alsdann abermals die Stäbe m n, oder der. Stab de, zum SFefihalten, "Die horizontale: Lage habe id) indeffen immer als die bequemfie ger 'funden. Man kann da die Batterie vor fich auf, einen Diſch ſetzen und alle Nebengeraͤthſchaften bes

quem

1 *

94 quem und ſicher dazu ſtellen. So hing ich .B. bey g wo die Zinkſeite war, ein ganzes Blatt Gold an die Schraube auf und fuhr hernach mit der Spitze eines Eifendrats der bey k befeftigt war, an ben Stellen herum die ich entzünden wollte, Allenthalten, in der Mittefowohlalsam Ende, ging die Verbrennung mit lebhaften Sprühen und lau; tem Kniftern vor ſich, fo daß ich nad) Gefallen gans ze Figuren in das Goldblatt hinein brennen konnte, +.” Eine: intereffante Erfiheinung: verfihafte mir der He. Major Helvig, der mid auf einer Reife durch Jena befuchte, als ich eben . mit diefen Verfuchen befchäftige, war. In eine Stasröhre Fig. 2. nah Maasgabe der Wirkfam: teit der Batterie, 6 bis 7 Zoll lang und 3 big‘r Zoll weit, wird etwa zum 6ten Theil mit Queck⸗ ſilber, und der übrige Raum größtentheils mie Waſſer gefüllt. An beyden Enden find Korkftöps fel eingefütter und durch dieſelben Eifendräteges ſteckt. Jeder braucht kaum 1 Zoll weit in die ‚Röhre zu gehen, fo daß die Enden.mehrere Zolle von einander ftehen koͤnnen. Man legt die Röhre nicht gang waagrecht, fo daß das Queckſilber niche genau in der Mitte fieht, fondern mehr an dem eis nen Ende liegt. Auch berührt e3 den darüber-lies | ‚genden Drat nicht, fondern diefer fireicht noch fo eben darüber hin, Bringt man nun den: einen Drat worunter das Queckfilber liegt, mit der

Kupfer⸗

Kupferſeite in Verbindung und ſchließt alsdann die Kette von der Zinkſeite her, fo bemerkt man ein Zittern durch die ganze Queckſilbermaſſe, ohngefähr wie die convulfivifchen Bewegungen bey dem Frofehpräparate, auch orydirt fih das Queck⸗ filber an der einen Seite fehr fchnell und merklich). Diefe im den innerſten und kleinſten Theilchen des Queckalbers vorgehende Bewegung unterſcheidet ſich ſehr auffallend von jeder andern durch einen mechaniſchen Stoß an die Roͤhre, hervorgebrache tem, der mehr undulirend iſt. Hr. Ritter der diefen Verſuch mit anfah, verficherte, dag auch Er ohne von demfelben etwas zu wiſſen dies fes Phaͤnomen bey feinen Verfuchen mit den fehe großen Batterien in Gotha auf eine nech auf fallendere Art gefehen habe. Bey diefer Gelegens heit beuachrichtigte mich auch derfelbe, daß die Mirkfamfeit der Batterien dadurch ungemein er⸗ hoͤht werden könne, wenn man eine Warme gefätz ‚tigte Kochſalzaufloͤſung noch mit Rindergalle, oder in Ermanglung derſelben, mit Lacmustinktur in einem fo fiarfem Maaße als man es haben könne, vermiſchte; ferner, daß Scheiben. von duͤnnem Paoppendeckel allen andern Subſtanzen vorzuziehen waͤren; daß man übrigens wohl thäte, went man kurz vor dem Bau der Batterie die Metall: platten erwärmte und während dem Bauen feine Probeverſuche vornahme. Sch habe alle dieſe

Bor

Vorfihriften befolgt und die Wirkſamkeit meiner Batterien has im der That alle Erwartung übers troffen. Eifendtäte von der Dieke einer ſchwachen Stricknadel, nicht ſcharf zugeſpitzt, gaben in der Sichtflamme die biendendften Funken und ſchmol⸗ zen bey der Berührung fo feſt an einander daß fie durch ihre Schwere nicht leicht wieder von einans der riffen. Wenn man mit dem’einen Eifendrat an die Meralltheile der Batterie des andern Endes vührte, fo waren die Sunfen fo ſtark und fo ums herſpruͤhend, daß manche Strahlen wohl die Laͤn⸗ ge eines Zolles hatten. Die Erſchuͤtterungen die bey Beruͤhrung der Platien mit bloßen Haͤnden nur etwas empfindlich find, werden ganz unaus⸗ haltbar wenn man große Metallmaſſen in die Hände nimmt und die Kette damit ſchließt. Kr. Kirrer hat hierzu eiferne Kugeln von etlichen Pfunden am Gewicht angewandt; mit filbernen Löffein war aber auch ſchon die Erfehütterung ſo ſtark, daß fie nicht leicht Jemand zum empfinden mochte. Ich bin erboͤtig Liebhabern ſolche otterien um den billigſten Preiß zu beſorgen, wenn ſie ſich in poſtfreyen Briefen an mich werden wollen.

Der Keransgeber.

&

N or | al

Erläuterung des Geſehes wein ches das Verhaͤltniß ver Wege beftimmt, die ein fallender Koͤrper in verſchiedenen Zeitraͤumen zuruͤcklegt; ohne den Ge— brauch eines geometriſchen Huͤlfs ſatzes. Vom Hnu. Ausfeldt in Schnepfenthal.

Die gewöhnliche Erläuterung des‘ erwähnten inc: bey welcher der Lehrſatz der ebnen Geo⸗ metrie, daß aͤhnliche Dreyecke ſich wie die Quadra⸗ Na ihrer gleichliegenden Seiten linien verhaltem die Hauptrolle ſpielt, it, wie die Erfahrung mich gelehrt hat, nicht ganz dazu geeignet, Ans fängern die Sache vet einleuchtend zu machen. Folgende Darſtell ung ſchien mir dieſem Zwecke beſſer zu eniſptechen. v

Es iſt gewiß, daß die Sqhwere auf jeden Koͤr⸗ ser, er mag ruhn oder (gleichviel nach welcher Richtung) in Bewegung ſeyn, unablaͤſſig fort wirft, ihm fortdauernd gegen die Erde nach vers. ‚ricaler Richtung zu treiben bemüht ift; denn’ wir fehn, daß ſich ein unterſtuͤtzter Körper, wo er fi auch befinden mag, in demfelben Augenblicke nach dieſer Richtung zu bewegen anfängt, in welchem ihm feine Unferftiäßung genommen wird: und warr Voigts Mag. IV, B. 1. St. & um

N * 2

L E y d %

rum follten wir glauben, daß die Kraft welche die; fes bewirkt, auf Körper die ſchon in Bewegung find, anders wirfe, als auf foldyeidie vuhen? Da es aber, wegen dieſer fortdauernden

Mirkung der Schwere, nicht fo ganz leicht zu.bes

ſtimmen ift, wie die Wege fi zu einander verhals ten werden, die ein Körper den man jest eben feiner Unterftüßung beraubt, und dadurch der ungehinderien Wirkung der Schwere Preis giebt, nad) einem, nad) 2, nach 3, nad 4.2. gleichen Zeittheilen, 3: B. Secunden, zurüdgelegt haben wird: fo wollen wir, bey der Unterfuchung dieſes Verhaͤltniſſes, uns der Wahrheit nur nach und nad), fiufenweife zu nähern fügen. /

Gefetzt alfo 2, die Schwere wirkte nur in dem erfien Augenblicke auf den Körper, in wels chem dieſer feiner Unterftüßung beraubt wurde: fo würde, dem befannten Gefeße der Trägheit ges maͤß, ſich derfeibe-in der: zten Secunde und in jes der folgenden ‚durch einen eben: fo großen Raum ſallend Jahren als in der Secunde.

Naher ſchon kommen wir der Wahrheit, wenn wir 2, uns vorfiellen, die Schwere wirfe ur. immer. nad) Verlauf einer jedem Secunde wieder von neuem eben jo flark auf den Körper, als fie anfänglich * ai gewirkt hatte. Neh⸗

men

* | 99 men wir nun den Weg, den der fallende Koͤrper in der erſten Secunde zuruͤckgelegt hat, zur Eins heit ans fo würde er, dieſer Vorausfetzung ges maß, im der: 2ten Secunde fchon durch Wirkung der Trägheit allein wieder den Weg 1, zugleich: aber auch, wegen der neuen Wirkung der Schwere am Anfange: diefer Secunde, noch einen eben ſo

großen, und. alfo Überhaupt einen doppelt fo. grog

Ben Weg, alsı in der erften Secunde zurücklegen, den wir mit 2 bezeichnen muͤſſen. Sn der dritte Ser. müßte er ſchon ohne dies abermalige Wir— kung der Schwere wieder-den Weg 2, wegen dies fer. aber auch noch den Weg 1, und alſo überhaups den Weg 3 zuruͤcklegen. Und; eben fo kann man: ſich leicht Überzeugen, daß er inder 4ten Secunde den a4fachen, in der 5ten den 5fachen Weg: ꝛc. durchfallen muͤßte. Eine leichte Addition gaͤbe dann die Wege, welche der fallende Koͤrper, unter dieſer Vorausſetzung, nach dem Verlaufe einer des liebigen Anzahl von | * RR, —— | Dr Bataum * Pr ap: m es indenz erſten Ser. = ı1t2= 3: iinden zerſten Sec = 343.6: in den / erſten Se. = 6*410 Da aber jene Vorausſetzung noch gar ſehr von der Wahrheit abweicht; ſo koͤnnen auch die daraus on & 2 Hera

100 nr .

hergeleiteten Fallraͤume nicht das tihtige Verhaͤlt⸗ niß zu einander haben. Wir müflen alfo unfere Vorausſetzung der Wahrheit nöd mehr zu nähern fuchen; und dieß ’gefchieht, wenn wir annehmen: die Schwere wirfe immer nach Verlauf einer jeden Hundertel=Secunde wied- von neuem auf den Körper. Nehmen wir jetzt den Weg, den der Koͤrper in der erſten Hundertel'= Secunde durchfaͤllt, zur Einheit an: fo wird wie vorhin gefchloffen, daß er in der zen. Hundertel⸗Secunde den Meg 2, in der Item den Weg 320. zuruͤck⸗ lege: Wil man alſo den Weg, den er unter obi- ger: Vorausſetzung während der ganzen erſten Se⸗ cunde zuruͤcklegt⸗ durch eine Zahl ausdruͤcken, die ſich anf die angenommene Einheit bezieht: ſo muß man alle ganzen Zahlen von 1 bis 100 addiren; indem durch dieſelben die 100 Wege in Ruͤckſicht auf jene Einheit bezeichnet werden, die in den ein⸗ zelnen Hunderteln dieſer erſten Secunde zuruͤckge⸗ legt wurden. Eben ſo muͤſſen alle ganzen Zahlen Jon I bis 200 addirt werden, wenn man den in den 2 erfien Secunden zuruͤckgelegten Weg durch dieſelbe Einheit ausdrücken will; alle ganzen Zah⸗ few vom Ir bis ‚300 zum den Weg der-in der 3 ev; fien, und alle gangen Zahlen von 1bis 400 um den Weg der in den 4 erſten Secunden durchfallen würde, anzugeben; ma fr 1. "Diefe Additionen können, da die zu fummirenden Zahlen jedesmal En a ce» eine

—2 101

eine arithmetiſche Progreſſion bilden, deren Diffe⸗ renz a iſt, gar ſchnell verrichtet werden: indem man nur immer die erſte Zahl zur letzten addirt, und dieſe Summe, durch die halbe Anzahl der zu ſummirenden Zahlen multipliit. So erhaͤlt man dann st

ana Den Sallraum in ‚der erften. Secunde = (rootı) 50 = 5059. 55% in den 2 erſten Se. = (200 1) 100 = 20100 Me in den 3 erffen Se. = f300 F 1) 150 = 45150 ° —— in den 4 erſten | | Ser. =. (400 ) 200 = 80200 a erften Su. = (500 +D.250,5 125259, Nehmen wir nun blos auf die Zahl der Tanfende

Ruͤckſicht, die in diefen Zahlen vorfommen: fo

ni ſenter daß ſich verhalte

RE in d. Zeit 1: Galle, in d. yet Zeit 2 meet Fallr. in d. Zeit 2: Fallr. in d. Zett 3 *202 ige: gear Su 9, Falle. in d. Zeit 3: Falle. ind. | IR 45: 80 = 9: 16= 3°; 4 | &3 Satlı.

102.

Falle, in d. Zeit 4: Sale. ind, Paz go" 125 = 10: ey TR oder mit Worten: daf die, vom erften Augen» blicke des Fallens an, in verfchiedenen Zeiträumen jurüdgelegten Sallraume fih wie die Quadrate der Zahlen verhalten, durch welche jene Zeiträume in Deziehung auf einerley Einheit ausgedrückt ‚werben; oder, wie man auch kürzer zu fagen pflegt, wie die Quadrate der Zeiten.

Vollkommen genau findet dieſes Geſetz bey den eben entdeckten Zahlen nicht Statt; denn wir has ben bie. Hunderte und Zehende derſelben nicht mit in Betracht gezogen. Dieb rührt aber nur daher, weildie Boransfekung, daß die Schwere immer nur nach Verlauf einer jeden Hundertele Secunde wies der von neuem auf den fallenden Körper wirfe, auch nicht vollkommen mit der Wahrheit übereins flimmt (indem die Wirkung der Schwere gang ununterbrochen fortdauert), fondern derfels ben nur fehr nahe koͤmmt. Das Verhältniß der auf ähnliche Weife zu berechnenden Fallräume, - wird aber immer weniger von dem durch das Ges feß beftimmten abweichen, je mehr man fich mit der Vorausfesung der Wahrheit nähert, d. 5. je Eleiner man die Zeittheilchen annimmt, nad deren Verlauf die Schwere ihre Wirkung erneus ern fol. Naͤhme man 3 B. an, dab dieß nach

Ver⸗

* 108

Verlauf jeder Milliontel⸗Secunde gefhähe, und Nnaͤhme den im erſten Milliontel burchfallenen Weg für die Einheit an: fo wäre wieder

der Fallraum in der erften Eee. = (1000000 t I) 500000 = 500000500000 | der Falle. in den 2 erſten Ser. = (2000000+1) 1000000 = 2000001000000 | der Sallr. in den 3 erſten | ©er. = (3coooooti) 1500000 = 4500061300008 Sollen. diefe Fallraͤume genau das Verhältniß 5: 20: 45 oder 12: 4: 9: bekommen, fo muͤſſen wir vom erften 500000, vom 2ten 1000000 und vom 3ten 1500000 mweglaflen. Diefes Weggelafs fene macht aber, wie eine aufmerkfame Vergleiz dung der Zahlen ‚lehrt, jedesmal einen viel Blei: nern. Theil des Ganzen von dem. es weggelaffen wird aus, als bie vorhin weggelaflenen 50, 100, 150 von den ganzen Fallraͤumen ausmachten, von denen fie weggelaffen wurden: fo daß der dadurch entfiehende Fehler dort betraͤchtlicher ſeyn mußte, als er es jetzt iſt.

204

l

PAR * Herrn Millots Kunſt das Geſchlecht duch zu erzeugenden Kindes nad Willführ zu beſtimmen. | |

Nah An. Millor iff die genannte fo Yeicht daß es dabey blos auf eine Bewegung mehr oder weniger im Augenblick der Befruchtung an: kommt. Wil die Frau fich aber jeder Bewegung enthalten, will fie, fiatt ganz eine waagrechte Las ge anzunehmen, ſich nur ein klein wenig auf die rechte Seite neigen, fo. wird ſicher ein Knabe die Frucht diefer Umarmung feyn, wenn anders die Eyerſtoͤcke und Eyergaͤnge dieſer Seite geſund ſind und uͤberhaupt Schwangerſchaft auf den Beyſchlaf folgt. Legt ſich im Gegentheil die Frau ein wenig auf die linke Seite, ſo wird unter aͤhnlichen Borausfesungen ein Mädchen erzeugt werden.

Die kei uns.in der Mitte der Höhle des Fruchthälters eine leichte Erhöhung wels he fih theilt und auf jeder Seite einen halben Kanal oder hohlen Gang bildet welcher auf beyden Seiten zu den Eyergängen führt, und jeder Eyer: gang nimmt wie befannt, feine Richtung nah dem Everftod feiner Seite. Diefe Structur und dieſe Beſchaff enheit Det —9 ſind Urſache

daß

| 105

daß beyde Eyerſtoͤcke zugleich -befruchtet werden koͤnnen wenn die Frau eine vollfommen waagred)s ı te Rage beobachtet; welches aber in einem gewöhns lichen, Bette: ſehr fehwer if. Dahingegen das Meib doppelt, drey- und vierfad) mit einem Ger ſchlechte befruchtet werden fann, wenn fie die waagrechte Lage nicht genau genug beobachtet "hat, und wenn in jedem Eyerſtocke mehrere reife und zur Befruchtung hinlänglich hervorragende Eyer vorhanden find, denn alle Eyer find nicht zu: glei: cher Zeit in dem Zuſtande daß fie befruchtet wer⸗ den koͤnnen und es giebt mehr Faͤlle wo nicht ein Ey zur Befruchtung reif iſt, als wo mehrere es ſind. Man ſieht hieraus, daß das ganze Geheimniß blos in der Befruchtung des einen oder des an⸗ dern Eyerſtockes beſteht. Kr. Millot bemerkt übs rigens felbft daß diefen Gedanken fhon Raſes ein arabifcher Arzt und Geburtshelfer aus den -gten Jahrhundert, geäußert habe; indeflen ‘zeigt er doch, daß der Rath und die Meynung diefes Schriftftellers von dem’ feinigen ſehr verfchieden ſey. Was jener als eine bloße mehrmals: zuge; teoffene Erfahrungsfache anführt, ift unferm Ver: faſſer das Nefultat anatomifcher Unterſuchungen und Folge des Naturgeſetzes nach welchem jeder Eyerſtock die Faͤhigkeit erhalten hat ein beſtimm⸗ ine s &5 tes

106 tes Geſchlecht zu erzeugen, ſo wie zwey verſchie⸗ dene auf einen Stamm gepfropfte Zweige vers ſchiedene Früchte hervorbringen können die fowohl in Anfehung der Grundfioffe, als auch des Sei ei durchaus EN fi ind»: | |

Das Werk in welchem dieſe a weiter ausgeführt ift, Hat ben Titel: L’art de pro- ereer les ſexes a volonte, ou [yfieme comple- xe de generation , par I. A. Millot. Paris IX Der Hr. D. Martens hat davon’ eine gute deutfche Ueberfegung mit Anm. und Zuf: Leipzig bey Reinike 1802 m. 8,

Aus den phyſiologiſchen Grundſaͤtzen, welche hierinnen aufgeſtellt ſind, ſchließt der Verfaſſer

1. Daß der Schöpfer die Teſtikeln zur Aus: fonderung und Bearbeitung der beftuchtenden Feuchtigkeit beftimmt habe, ohne welche die Be— fruchtung nicht flatt finden könne, und daß beyde, wenn fie im gefunden. Zuftande find, zu gleichen Zwece wirken, ohne daß der eine oder andere eine -/ Eigenfchaft oder einen Vorzug vor dem andern bes ſitze. 2. Daß die Eyerftöce die Fähigkeit haben, Die erfien Grundftoffe des Menfchen anzulegen, und die Gefchlechtstheile befonders auszubilden; daß diefes letztere Gefchäft von jedem befonders

ge

107

|

geſchehe und vollbracht werde, woher es denn an fommt, daf es unter den Menfchen durchaus feine wahren Zwitter giebt, indem der rechte Enerftocf gewöhntich die Grundfioffe für das männliche Ey, der Linke hingegen, die für das weibliche enthält. "5. Daß fin im Ey vonder Mannbarkeit des Weis bes an, die Grundftoffe des Gefchöpfes anfamms len und immer an Menge und Vollkommenheit zus nehmen. 4. Daß das Geſchaͤft der Erzeugung im ‚Ense felbft angefangen und vollendet wird, und daß ‚fie durch eine genaue Beymifchung des ätherifchen Theils des männlichen Saamens gefhieht. 5. Daß die Fiäffigkeit deren. Atome durch diefe Bey⸗ mifchung getrennt werden, im Eye zuriick bleibt um den Embryo zu erhalten, diefem feinen Wohnplag ‚auszudehnen, da die Eyhäute ohne diefe Ausdeh> nung nothiwendig zerreißen müßten. 6. Daß ver: möge der Bewegung und Wärme, welche die Bey: mifchung der Feuchtigkeiten veranlaft, die Bil⸗ dung und Zufammenfügung der einzelnen Theife geichieht. 7. Daß die Achnlichkeit durch die Ark und. Weife entfteht, wie. diefe Zufammenfügung und Bildung gefchieht, und daß auf eben die Weis fe auch die größte Unaͤhnlichkeit entfiehen kann; daß endlich diefe Verfchiedenheiten nicht etwa der größern oder geringeren Menge von organifchen Motecülen zuzufchreiben find, weiche. von dem “einen oder andern Individuum zue Befruchtung BY her⸗

108 u i

N a hergegeben werden, mie Buͤffon behauptet. Woraus denn auch folge, daß die volllommene

Aehnlichkeit ein bloßer Zufall if. 8. Daß die.

Baſis des Mutterfuhens durd die organifchen Motecülen gebildet wird, welche in-fo großer Men; ge im männlichen und weiblichen Saamen verbreis tet find. Diefe organifhen Molecuͤlen . beftehen blos aus belebter Materie, welche in jedem Aus genblicke zur Organifation bereit ift. 9. Daß das

Ey, wenn es durch die Fallopiihe Trompete oder den Eyergang in den Fruxhthälter gelangt if, Dafeldft den: Grad von Wärme vorfindet der zu ‚feiner Entwicelung nöthig if. „Zugleich ift auch

Die erſte zur Ernährung des Eyes: nothwendige Fluͤſſigkeit in dem Schleime enthalten, welcher im

Augenblicke der Befruchtung in den Fruchthaͤlter gelangt, auf welchem ſich das Ey vermittelſt der

Nabelſchnur feſtſetzt, welcher zum Theil ſchon in

dem Ey enthalten iſt, und daß der Embryo in der ‚Folge feine Nahrung in den lymphatiſch / milchig⸗

ten Saͤften findet, welche durch die Filamente der

organiſchen Molecuͤlen, die ſich in die zellichten

Hoͤhlen der Gebaͤrmutter ſeſtgeſetzt haben, den Heften der Nabelvene zugeführt werden. |

Nach den verfchiedenen Eintheilungen,, welche Prokop in Anfehung der Oviſten gemacht Bat ift Ar Millot ein Uno - femin - oyift und

macht

|

2009 macht gleichfam eine fünfte Ciaffe von Dviften aus, denn 1. glaubt er, daß die Matur fogfeich bey der Mannbarfeit des Weibes die erſten Grundſtoffe

zur ‚Ensfiehung und Bildung des Befchöpfes in den Eyern abſetzt, welche blos die. Grundſtoffe des

geiſtigen Theils vom männlichen Saamen erwar⸗ ten, um eine beſtimmte Form ‚anzunehmen, und

belebt. zu werden, und. ‚daß von dieſem Augendlick in dem Eye blos die enthaltene Flaſſigteit eben io wie-in der Naupenpuppe fichtbar it, 2. Sft.er überzeugt, daß nothwendig beyde Saamenſeuch⸗ tigkeiten zuſammentreffen muͤſſen, daß dieſe Vers mifchung aber auf eine ganz andere Weiſe vor, fi ch gehe, als die Alten, es glaubten, daß übrigens

| ohne das Zufammentreffen Feine Befruchtung mögs

lich ſey und endlich. 3 glaubt er eben fo ‚wie

Mic. Prokop, daß Die Vermiſchung nirgends anders. ‚als, im- Eyerfiode geſchehe weil die Frau

keinen ſpiritudſen Theil ausſondern kann und weil alle Grundſtoffe im Ey enthalten. und von N fir nd. Wehr

8

213 F

I)

Io,

Ueber den Gebrauch der Smurbärte * gewiſſen Quadrupeden, vom Hu. Vrolyk nen der Naturgefihichte ‚zu Amferdam.

‚Hr. 8. ftellte allerley Verſuche an, um ale: |

Änbie zu machen, wog "sie Tangen und ſteifen Haare dienten, womit der Mund mancher vier⸗ fuͤßigen Thiere beſet if. Us er einft eine Men⸗ ge Tücher auf dem Boden felnes Zimmers auf

dem Schnitt umherſtellte und eine Art von Laby⸗

rinth damit bildete, ließ er ein Kaninchen dem er die Augen verbunden hätte, zWwiſchen felbigen hert rumgehen. Das Thier fand ſich aus dieſem Jer⸗

gange heraus, ohne die Bader umzuwerfen; an

ein nachdem ihm Kt. die Haare feines Schnurr⸗

bartes abgeſchnitten hatte, fie es fi ſich alle Augen⸗

blick an die Buͤcher und warf dieſelben um, vhne Sweifel, weit ihm die Werkzeuge, womit es die Gegenftände in der Naͤhe gefuͤhlt hatte, jetzt mans gelten, Man weiß aud), daß das Knoͤllchen, in welchem jedes Haar des Schnurrbartes eingeſetzt ift, einen Heinen Nervenfaden aufnimmt, der vom nervus infra - orbitalis fommt.

a

4

A ER

9* A a © PR ee einem Briefe des Hn. Chenevir

‚an Hu Prof Pieter über einige neue

Entdeckungen in der Chemie, A. d. brit.

Bibliothek. |

e London 3, Dee. 1807,

Has Ru Wer) ; in fin | Ich bin eben mit 22, Analyfen uͤber das Co» . zundum oder. den. Demantfpath und feine Gang: art zu. Ende. gefommen. Ich werde mit Hu. Bowenon eine Abhandlung darüber herausges ben. Was Sie:indeflen mehr als Bisfes. intereffis - zen wird, iſt eine Abhandlung-von unferm Freund Hatchett Über ein. neues Metall, die er in der, letztern Sitzung der. koͤn. Soc. vorgelefen hat. Sie willen, daß er feit langer. Zeit mit dem Dostor Grey beſchaͤftigt war, die Mineralien: : Samm: lang. des britifcyen Muſeums zu ordnen, und hier fonden fie.unter der Sammlung des feel. Sioan e ein Mineral, welches fie fogleich für ein Eifens Hromat anfahen. Um ſich davon zu überzeugen, verſuchte Hatchett eine Zerlegung und fand ein neues Metall, das ſich durch folgende Merkmale auszeichnet: Es iſt durch die Galpeterfäure fäuers bar und feine Säure ift faſt unaufloͤslich im Wafe fer, demohngeachtet roͤthet es die blauen Dflans 1 22 PO | zen⸗

Fr —————

zenſaͤfte, vertreibt die Kohlenſaͤure aus den Kalien und bildet mit denfelden kryſtalliſirbare Salze. Aus diefen wird es durch Säuren die ſtaͤrker als die feinige find, niedergeſchlagen und dann loͤßt es ſich nicht mehr in dieſen Saͤuren auf, Die Farbe ſeiner Säure iſt weiß. Mit Sallusfäure niedergefchlagen, giebt es eine herrliche Drängen: farbe: mit Berlinerblaufäure, Olivengrün. Es ver⸗ hätt fi endlich gegen alle Reagentien fo, daß fein Zweifel übrig Bleibt, es für ein von alfen ans dern Metallen verſchiedenes zu halten. Ich bin mit gm. Hier Zeuge von Allen diefen' pin) ben geweſen und in meinem Laboratorium, haben dieſe Herren eine Reduction deffelden verſucht. Es wurde etwas von dieſer Säure in einem gekohlten Ziegel in einen Blackiſchen Ofen geſetzt und nach Verlauf von 15 Stunden wieder heraus genom⸗ Men. Es ſchien wirklich als ob ſich ein Anfang Jur Reduction zeigen wolte, denn die vorher gang weiße Materie war ſchwarz geworden. Wir konnten nad der Operation nicht fuͤglich das Ge wicht befiimmen, weil die e warte mit Kohlen‘ ver? miſcht war ıc.. ' EP In der Folge RES wir re ER die. —E damit, wie ich es mit dem Titaneum gemacht hat⸗ fe, das heißt, wir ſchlugen es durch‘ Phosphor fäure nieder, um zu verſuchen, ob es fich zu einem

; Phos⸗

Sabusliun Ihe ONihge can, Es Hır: nen \6, daf von Alın ans en; Shi a Dielen din

hr,

Phosphorate machen ließ. Wir haben es mit faf eben fo guten Coaks wie die Edimburger, ir meiner Eſſe behandelt, mo ih in 20 Minuten die heſſiſchen Tiegel ſo zuſammen ſchmelzen kann, daf man keine Spur mehr davon findet. Es iſt wahr daß wir vielleicht noch nicht alles moͤgliche Feuer gegeben haben, denn man muß Gradweiſe gehen morgen aber fol die Glut aufs hoͤchſte getrieben werden.

- Die Hatchettifche Abhandlung ift-fehr -interef fant, und er hat fein Metall meifterhaft darinner

beſchrieben. Er giebt ihm den Namen Colum

Bium, weil das Mineral, woraus er es gewann aus Amerıca gefommen war. Er hatte nicht meh:

„als 200 Gran zur Analyfe genommen um das ® im Muſeum nicht zu klein zu machen.

Ich bin fo frey in einem kleinen ar Nicoiſon gegebnen Aufſatze, Sie als Zeuge

von dem Nicfel zu nennen, der dem Magnet ] ; nicht folgt. Sch habe eben eine Arbeit mit diefen Metalle vor. Ich befike bereits 2 Unzen von ei ner folchen Reinheit, daß der Magnet nicht dar auf wirkt; aud habe ich Kobalt bereitet, der eber dieſe Eigenfchaft hat, und beſitze bereits goo Grar ‚davon; auch darüber werde ic) eine Arbeit vorne

mens... Voigts Mag . IV. 8. ,.6 59 N

N. ©. von 2. Dee. Unfere‘ Schmelzarbeit ) iſt vollendet. Die heſſiſchen Tiegel ſind gefloffen, wir 5 aber nichts a sr, |

9

12.

Kunſtgrife, die Satzeiyftalle nach Belie- | ben zu erjeigeu,

Man weiß ſchon lanoſt, pen fa ein und daß ſelbe Salz in verfchiedenen Geftalten Eryftallifiven laͤßt, und der B. Hauy har bewiefen, das alle diefe fecundären Formen verfchiedenen Anordnuns | gen an ein und demfelben integrirenden Molecuͤt "zügefchrießen werden muͤſſen. Er hat ferner ges Jeigt, daß diefe Anordnungen nicht das Werk des Zufalls, ſondern daß ſie beſtimmten, uͤbrigens fehr einfachen Geſetzen unterworfen find. Der B. Leblane gieng, indem er bey feinen Beohachtuns gen über das Anwachfen der Kryftalle die Urſache "davon auffuchte, noch weiter. Er überzeugte ſich, daß man die Größe und Geftalt der Kıyftalle ? ——— der Umſtaͤnde vollig in feiner * Ge—⸗

en " Ar

| Gewalt habe,. ob es auf die Anwendung fol: gender mr anfommt.

Die * Gefaͤhe ſchoͤne iſolirte AB zu erhalten, find die von Glas oder Porcellan mit einem ganz platten Boden, und die Nuflöfungen müffentbis zum Kryſtalliſationspunkte getrieben wers den. "Auf folche Art erhält man fogleich Kryſtallen,

welche überaus klein find. Unter dieſen Heinen Kryftallen, welhe Hr. Leblanc Embryonen nennt, ſucht man die netteften aus, um fie wachfen zu laffen, -oder nady Leblancs Ausdruck, um fie aufs zujiehen. Man gießt die Fluͤſſigkeit ab, um fie zu reinigen und vertheilt die ausgewählten Kleinen Kryſtallen in derfelden; wobey man Sötge trägt, daß fie alle Tage umgewendet werden. Hierauf macht man unter diefen Kiyftallen eine neue Aug; Wahl um diejenigen abzufondern, die ein größeres WVolumen, oder: eine abgeaͤnderte Geſtalt erhalten Follen. Damit fie nun nicht auf eine irreguläre Her heranwachfen, muß man fie in die Mutterlau⸗ ge einer Aufloſung legen, die eine Kryſtalliſation in Maſſe gegeben hat. Hiebey muͤſſen ſie fleißig gewendet werden, und man muß fie nach: dem Maaß ihres Wachſsthums immer mit neuer Mits terlauge verfehen; auf dieſe Art kann man ihre

Grohe lehr weit Den AZ Sir EEE UT tert Ancee ER H 2 Maaß

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16

Wenn man fie zu lange in einer Auflöfung laͤßt, in welcher fie ihr volles Wachsthum erhal, gen haben, verkleinern fi fie fich wieder, ſtatt fich zu vergrößern, und man bemerft, daß diefe Abnahme an ihren Winfeln und Kanten gefchieht, fo daB fih ordentliche, Streifen zeigen, an welchen die Nichs

tung der ihnen entzogenen Molechlenreihen bes

merklich ifi. Die Lage, welche die Kryſtallen in der Auflöfung haben, hat einen: Einfluß auf ihre Bildung; am deutlichfiem zeigt ſich dieſes bey, den prigmatifchen: , dieſe wachfen in die Länge, wenn ſie auf einer ihrer Seitenflaͤchen liegen; nach der Breite aber, wenn, fie * ak Bruni |

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At. Leblanc hat den Alaun ern durch in den cubiſchen verwandeit, daß er einen oetaedriſchen Kryſtall in eine Aufloͤſung des Mlaung legte, welche mit. feiner Erde, welche Wuͤrfel giebt, geſattigt war. Hieraus ſchließt er, daß die ſecundaͤren Formen oft den Verſchiedenheiten in der. Proportion ihrer Urbeſtandtheile zuzu— ſchreiben ſeyen. Eine artige Bemerkung die ſchon im Journ. de phyſ. erwähnt iſt, beweißt, daß ‚eine: gewiſſe ſich ſelbſt uͤberlaſſene Auſloͤſung nicht in allen ihren Theilen gleichfoͤrmig geſaͤttigt iſt. Wenn man in derſelben Kryſtalle in verſchiedenen aufhaͤngt, fo vergroßern ſich die tiefern

2 weit

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EN 117

" weit ſchneller als die höhern und ed defchieht fo- gar, daß lid) diefe leßtern auflöfen, indem die uns ‚tern noch fortwachlen, wobey Leblanc auf bie Analogie aufmerkſam macht, die ſich zwifchen dies fer Bemerkung und der tiber die volllommene Sät: tigung des Seewaffers in fehr großen Tiefen mas «hen laͤßt. Endlich zeigt Hr. 2. noch an, daß wenn man zum Rupfervitriof der fih in fchtefen Prifs men fryfallifirt, Eifenvitriol von octacdrifchen Krys fallen feßt, man allemal Rhomboiden erhalte. Es ift aber auch die primitive Form des Eifenvi- triols chomboidifch und das irreguläre Dctacder, welches er zuweilen zeigt, iſt blos fecundär.

13.

ne aus einem fpätern Briefe des Heren | "Prof. Parrot an den Herausgeber,

—— frühere fieht oben in Nr. 6. ©. 75.) Dorpat im April 2803,

In meiner Theorie der brennbaren Subſtan⸗ ‚zen habe ich angeführt, daß die Entzündung der geglüheten Kohle unter gewiſſen Umftänden kein Anliet, ‚fondern Phlogogenſaͤure lieſere, und zus N 3 gleich

.ı118 -

gleich die Graͤnde davon angezeigt. Es folgte al— fo daraus, daß auch die gemeine Kohle dieſe Saw - re liefern, und daß fie fich deshatb mit der alten Luftſaͤure bey allen Kohlenentzändungen befinden müffe, und ich fhloß daraus mit vollem Rechte, daß Lavoifiers Berechnungen über Biefe Verbrens | nung untichtig wären. Es war mir vorher fchen bey der Erfindung meiner Theorie der Gährung aufgefallen, daß die Zahlen für die Quantität Kohlenkoff in Lavoifiers Berechnung im Alcohol und im Zucker, gleich find. Nun glaubte ich den Schlüffel dazu gefunden zu haben, und obgleich das Anfehen Lavoifiers mir immer Mißtrauen in diefer Entdedung einflößete, fo konnte ich doch aus dem Kreife meiner Schlüffe nicht heraus kom⸗ men, Sch fah immer gleiches Verhaͤltniß von Kohlenftoff, wo ich nur gleiche Zahlen fand. Sch Hberfah es, daß Sauerftoff und Waſſerſtoff auch

in Anfchlag kommen mußten. Dieß war ein Au: genblick von Blindheit die ich damals nicht zu he⸗ ben vermochte. Jetzt feh ich recht gut ein, daß wirklich im Alkohol ein anderes Verhältniß des Kohlenſtoffs zu den Übrigen Stoffen entfieht als im Zuder, und die Lavoifierfche Berechnung ift von diefer Seite nicht angreifbar. Allein die Gründe welche ich gegen feine quantitative Bes ſtimmung der Beftandtheile der Luftfäure: aufftell- te, Sehalten dennoch ihren ganzen Werth ımd

folgs

119

folglich auch die Einwuͤrfe gegen Morveaus Ihes

orie vom Diamant und der Kohle, Lavoiſier zeigt nur, daß er alle Stoffe in die Berechnung bringt,

aber diefe Berechnung legitimiert die Vertheilung nicht die er mit denfelben vornimmt.

Sn meinem leßtern Briefe den Sie hoffentlich schon haben werden, theilte ich Shnen ein neues wichtiges Phänomen über des Phofphors Eudios meter mit, nämlich die Entfiehung einer Gasart nach der Abſorption desSauer— ſtoffgas. Zur genauern Beſtimmung der Um ſtaͤnde unter welchen dieſes Gas ſich entwickelt, habe ich noch folgendes nachzuholen: Als mein Phoſphor noch neu war und ich unter andern den erwaͤhnten wichtigen Verſuch anſtellte der vom 19. März bis zum 9. April dauerte und Feine, be— merfliche Volumänderung in der mit dem Phoſ— phor eingefchloffenen Gasportion, als die Baro, mietriſche und thermomerrifche wahrnahm, ſtand

beym Laden des Eudiometers das Thermometer auf 159 R. und fiel in dieſer ganzen Zeit nur eins mal bis + IL, I, und zwar nicht in den erften Tagen in welchen es nicht unter + 13° fiel. Jetzt ‚erhielt ich die beträchtliche Gaserzeugung zweymal bey + 14,° 5, hingegen bey 12,° 66 nicht; fo dag diefe Gaserzeugung von weniger als Temperas 4 | 4 eur

120 - ad ‚®

tur abhängt, und es ift Höchft wahrfcheintich, daf fie noch beftimmten Bedingungen unterworfen tft, fo daß größere J————— geringeres TC ter des Phosphors, zur Gaserzeugung erforderlich feyn dürften. Sch glaube daß ich Ihnen mein Er ffaunen über diefes wichtige Phänomen ſchon mits getheilt habe, Der Wunfch Licht in diefer Mate: vie zu haben, ließ mir feine Ruhe. Meine Abs fiht gieng zuerft auf die Unterfuchung diefer ers zeugten Luftart. Aber diefe Unterfuchung erfors dere mehr Muffe und befonders einen freyern Kopf, as ic) gegenwärtig habe. Sch hoffe mei— ne Dfterfeyertage dazu anwenden zu können. Sin; deſſen blieb ic, doch nicht ganz ruhig und fuchte vor allem vie Urſache davon zu erforfhen. Sch Tonnte die Einwirkung des zurückaebliebenen Orys kollaſtes-Gas, die ich zuerft als Urſache anſah, mit keinem der aͤltern, und mit keinem von mei— nen eigenen Saͤtzen der Chemie reimen. Endlich erinnerte ich mich, daß ich oͤfters bemerkt hatte, daß das Licht das weiße Phosphoroxyd welches im Waffen entfteht, roͤthlichgelb färbte, und ein angebranntes Stück Phosphor, in Oryfollaftes s Gas hermetiſch verfchloffen, gänzlich vers flächtigte, Sch entſchloß mich alfo zu fehen ob das Licht nicht etwa auch hier im Spiel wäre 5.00 ftellte folgende Berfuche an:

T.

u i2z

1. Ih nahm eine Fleine, von dem weißen Oxyd völlig. gereinigte Stange fehr reinen und ſehr hellgelben Phosphor, von meinem geſammel⸗ ten Phosphor der ungefaͤrbteſte; theilte dieſe

Stange in 2 gleiche Theile und verſchloß jeden

Theil in eine Glasroͤhre hermetiih, welche das

—J

durch faſt ganz angefuͤllt wurde. Die eine Noͤhre bewickelte ich mit vielen Lagen blau und gelb ge—

faͤrbten Pappier, um ſicher zu ſeyn, daß gar kein

Licht durchkaͤme. Die andere Stange lief id)

nackt in ihrem verfchloffenen Glaſe. Beyde hieng ich in die Sonnenſtrahlen. Nach 3 Stunden

bemerkte ich an der nackten Stange eine merkliche Sarbung. In meinem Zimmer hatte ich damals

‚die Sonne nicht länger als täglich 3 Stunden,

‚mithin mußte ich auf den folgenden Tag warten.

‚Am zweyten Tage war fchon die Farbe dunkler; ‚am Zten und gten war fie ſchon beynahe fo dunkel ats

die meines älteften Phosphors. Das eingewickel— te Stud Phosphor hingegen lag in feiner ur- ſpruͤnglichen Weiße und erhielt fih auch nad) vies

*

Ten Tagen diefer Lichtausfekung noch immer fo.

Es ift hieraus klar, daß das Braunmerden deg

Phosphors dem Sonnenlichte zuzuſchreiben ift.

Freylich erlitt der nackte Phosphor eben durd) die ‚Einwirfung der Sonnenfirahlen eine größere Er: "wärmung als der eingewicelte und man könnte auf den Gedanken kommen als braͤchte Hier die

25 freye

122 .

frege Wärme jene Wirkung hervor. » ‚Allein. ich habe fehr oft Phosphor eine beträchtliche Zeit in heißem, ja. in kochendem Waſſer gehabt, ohne je

eine Färbung deffelben zu beobachten. Folglich,

wenn man auch zugiebt daß die Temperatur hier

einen Einfluß gehabt habe, fo ift fie doch für ſich

nicht fahig das Phanomen zu bewirken, fondern es muß diefes dem feuchtenden Theile der Sons nenftrahlen zugefchrieben werden, - Noch liege ſich dagegen fagen, daß vielleicht die Gegenwart des

Waſſers in jenen hohen Temperaturen. die Faͤr—⸗

bung verhindern möge, Sch ftellte daher folgende Verſuche an: ar *

2. Ich nahm ein Ähnliches Stuͤck Phosphor ‚wie in (1) legte es in eine etwas weite Glasröh: re, füllte fie vollends mit Waller und hieng die ‚ganz volle und verfchloffene Röhre in die Sonne. ‚Sie färbte ſich eben fo fchnell als diejenige welche Waſſer aufgehangen worden war. |

J Ich nahm eine weiße Phoephorſtanoe,

[4

verfihloß fie hermetifch in ein Roͤhrchen ohne Waſ⸗

fer wie in (1), befeftigte fie aber flehend mit et—

was Wachs in einem zylindrifchen fehr weißen

Zuderglafe, gerade in der Mitte und übergoß fie mit fehr durchſichtigem Wafler. ‚Sn 3 Stunden

war der, fer dunkelbraun als: ich ihn

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fonft in’ Jahren ’erhalten habe, Die Sigur des Gefaͤßes hatte eine Refraktion des Lichts im Waſ— ſer verurſacht welche eine Verdichtung der Strah⸗ len auf die Phosphorſtange bewirkte und ſo die Faͤrbung beſchleunigten. |

Sp hatte id) die Wirkfamkeit des Sonnens ' tichts auf die Färbung des Phosphors außer Zweifel gefegt, aber ich mußte noch erfahren, ob das direkt firahlende Sonnenlicht allein diefes ver: möchte, oder ob diefe Eigenfchaft auch dem reflek— tirten, fogenannten Tageslichte zufäme:

ö 4. Sch bereitete mir 2 Stüde Phosphor voͤl⸗ fig wie in Cr) hing ſie aber nicht in die Sonne, fondern an eine weiße Wand wo fein Sonnenftraf

jemals hinkommt. Anfangs fchien keine Verän: derung vorzugehen, aber jet, nach 9 Tagen neh: me ich eine fihon merkliche Färbung. des nackten Stuͤckes wahr, da hingegen das im Dunfeln lies gende fih vollkommen fo hell wie anfangs erhält.

- Endlich, wollte ich wiſſen welchen Theilen der

weißen Strahlen diefe Veränderung zuzuſchreiben ſey, und ſtellte deshalb folgenden Verſuch an:

5. Ich bereitete mir 3 Phosphorſtuͤcke ing Bm völlig wie in (3), goß aber in, jedes eine

124 ) 3 eine fchöne helle Tinftur ven Safranz ins zweyte eine reine Rubinrothe Auflöfung von Fernambnk⸗ Holz und im Zten eine blaue Sacmustinktur, wo ich die Farben ſo lange verduͤnnte bis ich mich durch eine genaue Probe überzeugt hatte, daß fie von. gleicher Ducchfichtigkeit wären. Nach zmal

3 ftündigen Einwirken des Sonnenlichts fand ich

den Phosphor im blauen Glaſe beträchtlich braun gefärbt; im vothen weniger, im gelben faft gar nice. Seit diefer Zeit Hatte ich keine Sonne mehr, werde fie aber für den naͤchſten Sonnen⸗ blick ftehen laſſen.

Dieſer Verſuch zeigt alſo, daß die blauen Son: mnenſtrahlen am meiſten zur Faͤrbung des Phos— phors beytragen. Dieſe wichtige Thatſache Übers laſſe ich zu Schlußfolgerungen denjenigen Phyſi⸗ kern die ſich mit der Zerlegung des Lichts mehr Wbeeſchaͤftigt haben als ich. Sie giebt der Meys nung, daß die farbigten Strahlen nicht bloße Modificationen des ungefaͤrbten Lichts find, fons dern daß der weiße Lıchtfirahl wirkiid aus heteros genen gefärbten Strahlen befiche, eine neue Stüge. Eine Meynung die ich nie liebte und zu der ih mich noch nicht völlig befenne, obſchon diefe Ichte Thatfache fo fehr für fie ſpricht. Es iſt Hier der Ort nicht meine Gründe für diefe Ab⸗

nei

eine andere gefärbte Ftüfiokeit In das erfe

er

EN: 125

neigung anzufuͤhren; ich eile zu andern vo foise sen: eine ah ei der ——— der im, Eudiometer ent— fiehenden Sasart, mußte, ich natürlich ſehr wüng schen daß ich: diefe Entſtehung zu verhindern im Stande fey und ß ich folglich dem Phosphor diefe Eigenſchaft benehmen Fönnte, weil die Ents ‚ftehung dieſer Gasart mic zwingen würde dem Zeitpunft der völligen Abſorption des Sauerftoffs gaſes genau wahrzunehmen; da einige Stunden fpäter ‚die Gasentwicfeluug fhon das Reſultat irrig machen kann. Denſelben Wunſch werden auch alle Beſitzer vom Phosphor-Eudiometer he gen. Die Entdeckung daß es das Licht iſt, wel: ches den Phosphor färbt und ihm fo die Eigen: ſchaft mitcheitt ein. Gas zu erzeugen, giebt ein ficheres Mittel an diefem Uebel abzubelfen. Man gebrauche Anfangs ganz reinen Phosphor und halte uͤber den Theil des Eudiometers worinn ſich der Phosphor befindet, eine Buͤchſe von Kol; oder Pappe welhe den Zutritt des Lichts verhindert and zugleich. eine Thermometerkugel innerhalb ih: rer. Mölbung Hat, deren Röhre oben heraus ficht, damit man gewiß: fey die Temperatur des Eudips meters genau zu fennen.

m: 1 hi K Ba?

126 | _

So fehr man mun aber auch ubejeiäet eh mag , daß das Phosphoreudiometer von.allen Uns gewißheiten befreyt fey, fo unficher find gleiche wohl die bisherigen, beſonders die neuern, Verſuche damit, welche die Beftimmung der abfoluten Mienge des Sanerfioffgafes zur Abfiche haben, und esift mir fehr lieb, daß ich. noch nicht viel Zeit auf ſolche BVerfuche verwandt habe, fündern daß meine biss herigen Unterfuchungen mehr comparativer Art waren, wo ich immer "homogenen Phosphor ‚Hatte und alfo die etwanigen Wirkungen des ers zeugten Gas im feine Betrachtungen kamen.

6. Da ich einmal Phosphor in Händen hatte, ſo ftellte ich noch einen Verſuch uͤber die Oxydation des Phosphors im Waſſer, in Ruͤckſi cht der Erzeu— gung ſeiner weißen Ninde an. Ich legte eine ganz gereinigte Stange in ein mit 20° NR. wars men Waſſer angefülltes Gefäß, verfiegelte die ‚Heffnung mit Wachs und legte es umgeſtuͤrzt in ein anderes leeres Slas.: Die Temperasur'des Zimmers war + 14°. Sogleich entftanden auf. der Oberfläche des Phosphors eine Menge Luft: blaſen welche fih nach und nach trennten um fich in eine beträchtlichere Blafe zu vereinigen. Zu. gleicher Zeit wurden einige Waffertropfen aus ‚dem Glaſe durch das Wachs hindurch) getrieben. Da⸗ Phänomen iſt Hier doppelt, Da ich warmes TR

=... 127

Waſſer gebraucht Hatte, und dieſes fih in derfältern Luft verdichten mußte, fo möchte man dem leeren Naume der in der Flaſche dadurch entftand, Die Entwiefelung der Luftblafen zufchreiden. Allein daß eine ſolche Ausdehnung der im Waſſer enthal⸗ genen Luft nicht ſtatt fand, dieß zeigt das Heraus dringen des Waflers durth den Kork und durch das Wachs. Es befinden fich vielmehr Luft und Waller in einem verdichteten Zuftande und es war deshalb die Erfcheinung der Luftblafen einer chemi⸗ fhen Urſache zuzufchreiben. Nach einigen Stuns den hörte die Entftehung der Luftblafen auf und feit 9 bis 10 Tagen hat fich keine mehr auf dem Phosphor gezeigt, auch iſt er nicht mit einer wei: sen Rinde überzogen, da hingegen andere Phos⸗ phorfküde welche in offnem Waſſer tagen damit bedeckt find. Heute öffnete ich die Flaſche und verſuchte die entſtandene Lufcblaſe zu entzuͤnden, allein ich konnte keine Entzündung wahrnehmen, dieſes war auch ſchon fruͤher mit einer aͤhnlichen Portion der Fall geweſen, fo daß ich völlig übers zeugt bin daß dieß kein Waflerftoffgas war. _

Brceyh dieſen Verfuhen werden Sie ſich ohne Zweifel an diejenigen» erinnern die fie über die ‚Kraft des Galvaniſmus anftellten , worebenfallg en E.. durch RUE Blaſe u: dgl.

drang,

128

Brang, *) und. in der That find die äußern Um⸗ fände beyder Phanomene einander fehr ähnlich, nicht fo ‚aber . ihre innere Befchaffenheit. Bey dem Salvanifmus wird das Maffer. wirklich. zer feßst, hier aber nicht, ſondern hier ſcheint ſich blos die atmoiphärifche Luft zu zeufeßen weiche im Waſſer enthalten war um blos u übrig lei |

; Aber

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| J M. . dief, May. I. 3. 3. St. Ich

hatte bey jenem Apparate Kanne Para die meffingenen Kappen und Schrauben gewählt, weil

ich gern die Röhre gang mit Waffer anfüllen wollte

welches bey’ eingeſchmolzenen Dräten nicht fo leicht

—zu bewerffielligen war. Hr Prof. Simon neck cher etwas gemeine Puft in der. Rohre lieh, uͤbri⸗ gens eine Nöhre mit eingefchmolzenen Drasen wähle te, bat es, wieich aus On. Prof. Gilberts Annalen erfebe, 10 B.5 Et. 295 &., wirflich dahin gebracht, daß nach binlänglich hart comprimirter Luft und entbundenem Gas die weitere Entwickelung bey ei⸗ ner Säule welche die beſte Wirkſamkeit zeigte, ende lich aufhörte. Es ware zu wuͤnſchen gemefen daß er den Apparat fo eingerichtet hätte, Daß man den Kaum welchen die Luft im comprimirten Zuftande einnabm, mit dem, welchen fie im freyen, dag

- beißt, wo fie blos vom Druck der Atmoſophaͤre zus faınmengehalten wird, eingenommen baben würde, vo: /

129

Aber warum entſteht keine Phoephorſaͤure, fondern, Phosp horoxyd? Die Antwort liegt in ‚meiner Theorie der Oxydation und Acidation. Weil nämlich die atmofphäritche Luft dadurch daß fie vom Maffer verſchluckt worden, ihre Gasfſorm— verlohren hat und ihr latenter Warmeſtoff unter der Form als freyer Waͤrmeſtoff ins Waſſer uͤber⸗ getreten iſt, ſo hat ſie in dieſem Zuſtande die Be— dingung zur Acidation 9 mehr.

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Ei

‚hätte vergleichen kͤnnen. Bep einer 8; 63 folchen Compreſſion war,bey mir die Gasentwickelung noch

in ziemlich gutem Gange, Der Hr. Major Helvig mit welchem ic) mic) über dieſen Verſuch zu unter eden Gelegenheit hatte, verſicherte mich, daß er ihn ebenfalls, und zwar mehrmals, mit eingeſchmolzenen " Sräten vorgenommen gehabt, dag ihm aber allemal "die Möhren zerfprungen wären ehe die Gasentwicke⸗ lungaufgehoͤrt haͤtte. Nach der Staͤrke der Gasſaͤulen

I ven dem, Durchmeffer ihrer Weite habe ich nicht gefrast. Hierauf kommt aber frenlich auch febe viel an. Vielleicht bin ich naͤchſtens im Stande zu mehrerer Gewißheit in dieſer Sache zu kommen, wo ich denn befonderg alle nöthigen Maaße genau ans Bien werde,

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1: Beige Mag. IV. B. * St. 3

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(„SB ae KR, ven

Eine eben fo glückliche Anwendung diefes wichs tigen Lehrfaßes habe ich in meiner Theorie des Salvanifmus gemacht, befonders bey der Entfie hung der Säuren, und alle dahin einfchlagende - Phänomene daraus mit Leichtigkeit erklärt.

Die Färbung des Phosphors in der Blauen Stüfigfeit hat noch immer die Dberhand, ( (ich erhielt wieder 'einige Sonnenblide): Aber ih mache eben die Entdecfung daf die gelbe und rothe, befonders die erſtere Flüffigkeit, trübe wird, die blaue nicht. Der Verfuch ift demnach nicht als rein anzufehen. Haben Sie die Güte Be bey der SEEN ORG anzumerken.

Unfere treue Akademie wird am 21 April dief. S. eröffnet werden, die eigentliche Einweihung aber wird viel fpäter gefchehen: Ich Habe ſchon Vorleſungen über die Phyſik angefangen, an wel: chen das hiefige Publicum lebhaften Antheil nimmt |

*

151 14.

Beyſpiele von ſuſpendirter Lebenskraft bey den Pflanzen, vom Hn. J. Goud. Aus Nicholfons Journ, of nat, phil,

Beyſpiele von unterdrücdter Lebenskraft bey kleinen Wafferthierhen find von Baker und Spallanzani beobachtet und befchrieben wor— den. Außerdem Wafler fchienen fie ganz todt, fobald man fie aber in diefes Element zurücdbrachte, zeigs ten fie ſich wieder in ihrer vorigen Geftalt und mit allen ihren Lebensfunctionen, der leßtere hat feine Unterfuchungen auch über das Pflanzenreich ausgedehnt; aber ein paar Arten der Tremella war alles was hier feiner Erwartung entſprach. Es fiheint aber diefem überaus aufmerffamen Nas turforfcher doch eine Pflanze ven volllommnerm - Bau als die gallertartige-Tremella, entgangen zu ſeyn, der es in einem vorzüglichen Grade eigen-ift in eine Art von Todesfhlummer zu verfallen, dann wieder aufzuleben und fich überhaupt nach jes der Veränderung ihrer Lage zu bequemen, Es ift dieſes die Wafferlinfe (Lemna minor). Einige Zufällige Beobachtungen die er im Sulius 1797 über diefelbe anftellte, brachten ihn auf den Gedans fen, daß diefe ſchwache Pflanze in lang anhalten; dem trocknen Wetter fehwerlich ihre Eyiftenz werde

32 bes

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‘behaupten können, wenn ſie nicht jenen Waffer:

thierchen gewiſſernaßen ahnlich wäre die im Trodke ven gfeichfatn abſterben und hernach im Waſſer wieder neues Leben befommen,

14

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Um nun zu ſehen in wilden Grabe diefe Pflanze das Verinögen beſitze ſich nad, ihrer Um⸗ ſtaͤnden zu bequemen, fiellte Hu, ©. folgende Verfus

He an. Eine gewiffe Quantität derfelben wurde

4 bis 5 St. fang der Sonne ansgefekt, in wel⸗

cher Zeit fie volllommen trocden wurde. Mach 2

Tagen wurde eine Anzahl von ſolchen trockenen Blättern im eine. Schale mit friſchem Waſſer nes

legt, wo fie. dern fegleich wieder auflebten und 3 Wochen lang dem Auſchein nach gefund blieben, wenigfteng war fo viel gewiß, daß dieſe Blätter in weit kuͤrzerer Zeir-hätten in Faͤulniß übergeben muͤſſen, wenn fih nicht eine gewiſſe TORE in ihnen Peuakel gehabt DRan:

Eine andere Anzahl von Blättern welche eben: falls bey dem’ vorigen Verſuche mir getrocknet wors den waren, wurde zufällig vom Anfange des. Su: lius 1797 bis zu Ende März 1800, in einer klet⸗ nen Schachtel aufbewahrt; sr, ©. der von der langen Dauer des Lebensprincips bey diefen Plan zen fchen ‚überzeugt war, Tegte einige davon in eiz

zen glaͤſernen Becher der mit einem kleinen He— ber

—1T

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| NR €. Ber verfehen war um von Zeit zu Zeit das alte Waſ⸗ fer mit friſchem zu vertaufchen. Diefe auf folche

Art behandelten Pflanzen wurden nicht nur, da fie. länger als 2 Sahre anſcheinend erftorben geweien waren, wieder belebt, fondern erholten fich auch dergeftalt, daß fie im Auguſt, wo die eigentliche Dlürhenzeit diefer Art vor Lemna ift, ihre völlis gen Fructificationstheile erhielten. Es fießen ſich hier noch verfchiedene Arten von Conferven und Tremellen nahmhaft maden welche ebenfalls mit Diefer Eigenfchaft begabt zu ſeyn ſcheinen; Ar. ©. macht aber blos auf folgenden Umſtand aufmerk. ſam.

/ = Wenn im Sommer Teiche austrocknen, fo bifs det fich auf dem Boden eine Papierähnliche Sub⸗ fang aus dem Binterlaffenen Gediment.. Legt man ein Stuͤckchen davon ins Waffer, fo wird es nah Maasgabe der verfchiedenen Conferven welche in die Subſtanz diefes natürlichen Papiers einger hen, in wenig Minuten grün und lebt ſogleich wieder auf wie es die ihm eigne Slüfligkeit wieder erhält.

* En N

Das Prinecip dieſer Ar Umſtaͤnden eintreten: he, den Wiederbelebung iſt nicht auf Wafferpflanzen ‚allein eingefchränft, fondern Sr. bat fie auch ben weiterer Fortfetzung feiner Verſuche in den t | PIE: RR vege⸗

134 *

vegetirenden Keimen der Feſtuca vivipara be: merkt. Es famen aus einigen derfelben vollkom⸗ mene Pflanzen zum Vorſchein nachdem ſie 4 bis 5

Wochen waren trocken gehalten worden. Der Gedan⸗

fe daß die Gerſte nach dem Malzen ihre Kraft aus zu⸗ wachſen nicht verliehrt, veranlaßte Hu. G. die Natur

der Koͤrner hieruͤber zu unterſuchen und er erwaͤhlte

ſich hiezu die Erbſen. Er waͤſſerte einige derfels ben ein, ließ ſie 3 Tage lang keimen und trocknete

ſie alsdann wieder bey maͤßiger Waͤrme. Als er

ſie nun hernach wieder in Waſſer aufweichte und der Luft ausſetzte, fingen ſie von neuem an zu kei⸗ men, oder es wuchſen vielmehr die vorigen Kei⸗ me wieder fort als wenn ſie gar nicht waͤren un— terbrochen worden. Ein zweyter Verſuch mit eben dieſen Erbſen fiel wie der vorige aus: ein dritter hingegen misglüskte weil ſich die Erofr in zwey Theile trennte.

Aus diefen Verfuchen fcheinen fich folgende Reſultate zu ergeben.

1. Die Aehnlichkeit welche fih fhon in vers fchiedenen andern Fällen zwifchen dem Thierzund Pflanzenreiche zu erkennen gegeben hat, erſcheint immer größere weiter die Unterfuchungen darüber getrieben werden, wovon befonders obige Beyſpiele zur Befiätigung dienen Fünnen.

BR re 135

mg: Dieſe Aehnlichkeit ſcheint Auf eine beſon⸗— dere Einrichtung der Natur hinzudeuten, nach welcher die Geſchoͤpfe beyder organiſirten Reiche im Stande ſind ſich nach den verſchiedenen Ab— wechſelungen in ihrer Lage, zu bequemen, wodurch nicht allein das Leben einzelner Individuen, fon: dern vielleicht auch die Eriftenz ganzer Gattungen mittelft einer ſolchen Sufpenfion Lebenskraft, geſichert wird.

3. Die Saamen der Landgewaͤchfe welche über der Erde keimen und den widrigen Einflüffen der Witterung unterworfen find, fcheitten ebeir fo wie die Waflerpflangen die in feichten Suͤmpfen wachfen, mit diefem Triebe für ihre Erhaltung zu forgen, verfehen zu ſeyn. Dieß ift durch Verfu: che entfchieden; aber unfere Keuntnif von den Pflanzen iſt jeßt noch zu beſchraͤnkt, als daß wir das Eigenthümliche ihrer Defonomie woraus ifre Eigenheit entfpringt, follten aufdecken finnen, Wir bewundern blos die Weisheit der Thatſache ohne die AmpaAe davon zu kennen.

J 4. Das Eigenthuͤmliche in der Einrichtung h wodurch ſich die durch Sprößlinge fortpflangenden ie Gewaͤchſe auszeichnen, ſcheint darinn zu liegen, daß die Keime derſelben hervortreiben wenn fie ei: r uk folder Menge Seuchtigkeit eingefogen haben

* wel

ae; —— * a ER welche in den gewöhnlichen Fällen nit sureishend ift, aus welcher Urſache fie. denn gewoͤhntich auf dem Stamm ihrer Mutterpflanze hervorwachſen. Diefe Meynung beſtaͤtigt ſich durch folgende That fachen: Alle Saamenkoͤrner keimen wenn fie ander Luft lie gen und ihre Keimblaͤttchen ſich vöß —J mit Waſſer geſaͤttigt haben, dagegen fangen ſie an zu faulen wenn die eingeſogene Quantität zu gering iſt. 2) Die verhaͤltnißmaͤßige Menge Waſſer welche zur ‚Sättigung erfordert wird, iſt bey gleichem Gewicht verschiedener Saamenkoͤrner verfihieden. 3) Einige Pflanzen, wie z. B. das Polygonium viviparum , find. blog viviparirend bey naſſer Witterung. |

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15,

Nachtraͤge zu den neueften Entderfungen im Planetenſyſtem.

1) Ceres Ferdinandea.

"Der Hr. Baron von Zach bemerkt in ——— Correſpondenz daß be Beobachtung. des

> 4 *

* | 137

des neueſten Planeten, nicht blos die Zartheit der Fäden im. Fernrohre und die Schwierigkeit ih⸗ rer Beobachtung Beſchwerlichkeit gemacht, ſon⸗ dern daß beſonders die ‚ganz eigne Beſchaffenheit dieſes Weltkorpers verurſacht hätte, daß ſeine ge⸗ woͤhnlichen ſtarken Vergroͤßerungen an dieſen Werkzeugen, welche bey lichtſtarken Geſtirnen mit

ſo großem Vortheile zu gebrauchen find, hier aber⸗

mals einen nachtheiligen Einfluß gehabt haͤtten. Eben ſo aiſchien die Ceres auch dem Hru O. U. Schroͤter, D. Olber s und Obſervator Har⸗ ding unter ſtarken Vergroͤßerungen immer mat— ter... Ein, eben daſelbſt abgedruckter Auſſatz des an, Schröter ‚giebt. über »dirfe Paradoxa eine sehr intereffante Ausfunftz Es iſt daraus erfichts did) , daß dieſer Planet nicht allein in einem ſtar— ten Rometenähnlichen Nebel eingehuͤllt/ fondern daß dieſer ſelbſt einem merkwuͤrdigen atmoſphaͤri— ſchen Lichtwechſel unterworfen iſt, fo daß auf def ſen Oberfläche, überaus ſchnelle und fonderbare Lichtseränderungen, vorgehen, müffen. Als "Hr. Scr:o np weſtlich aus dem Sehfelde des 18fuͤßi⸗ gen Reflectors mit 136maliger Vergroͤßerung brachte, ſtand die Ceres info vollkommen aufs fallender runder, ruhiger: und ſanfter Planeten⸗ geſtalt vor ihm, daß nicht der geringſte Zweifel uͤbrig blieb Ihr Bild war unter voͤlliger 93 zollis ger Oeffnung in ihrem dießmal voͤllig weißen Lichs = Voigts Mag. IV, B. 1. © 8 te,

138 ——

te, dem des Uranus durchaus aͤhnlich. Sie Hätte einen beträchtlichen Durchmeſſer den er ungemeſ⸗ gen‘, wenigſtens ſo groß als den des Georgspla⸗ neten, fhäßte, und ihr Licht blieb, indem die ans dern viel kleinern and hellern Sterne feintillirten, fortdauernd 'ruhigy und alles dieß verhielt fi auch fo beym Mondlichte. Beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit ſchien Hrn. Schr. der Umſtand zu verdie⸗ nen, daß die Scheibe dieſes Planeten ſowohl mit 136 als 288 maliger Vergrößerung, dem Uranus völlig ähnlich, ungemein deutlich begrenzt ins Ge: fiht fill, dapıfie aber einen’fhmalen Nebel um fih herum hatte durd weh hen die Planetenfugel begrenzt dutch bliſck te In Ruͤckſicht dieſer Art von Begrens zung glich der Planet gewiſſermaßen dem im gZten Bande der Schroͤterſchen Deyträge Be fHriebenen Kometen von 1799 Nur’dag feine Scheibe viel heller und deutlicher durchblickte und ihr atmoſphaͤriſcher Nebel ungemein ſchmal war. Für den Durchmeſſer der eigentlichen Planetens ſcheibe fand ſich 1, 8153 für den ganzen Durch⸗ meſſer aber mit Einfchluß des atmoſphaͤriſchen Re beis, 2. 514. beträchtlich Aleiner als es Hr. Schr. nah des Planeten Anſehen geſchaͤtzt hätte. Am: 26 Zan. Abs 1o:U. 45° war unſer Dunſtkreis viel heiterer als Abends vorher. Der Planet ers ſchien jegt im Suder des

23

139 13fuͤß. Refl. gegen feinen benachbarten Stern Zter

Groͤße viel groͤßer und in weit matterm, hier

roͤthlichem Lichte, als ein wahres und begrenz⸗ tes Manetenfcheibchen,, weiches Abends vorher nicht der Fall gewefen war. - Gm Teleftop Hinz gegen hatte er fowohl unter 136 als 288 maliger DBergrößerung wieder ein weißes, etwas ins blaus lihe faltendes aber ein angenehmes, fanftes mats

tes und doch ziemlich helles Planetenlicht. Er

Hatte wieder eine Nebel: und etwas Kometenartige Begrenzung, aber was hoͤchſtmerkwuͤrdig war, iſt, daß ungeachtet der viel guͤnſtigern Luft dießmal

waͤhrend der ganzen Beobachtung, dennoch ſeine

begrenzte Scheibe nicht wieder ſo, wie Abends vorher durch den Nebel vorblickte, ſondern das Ganze einen Kometenaͤhnlich⸗ Kasse begrenz⸗ ten Pe Feben⸗

Waͤre dieſer hoͤchſt meifroärdige Danet, fagt Bi Schr. fo wie die Sicilifhe Teres, dur Zeugung entſtanden, ſo wuͤrde ich ſie fuͤr einen durch Meſalliance erzeugten Baſtard halten, deſ⸗ fen Vater ein Planer die Mutter ein Komet gewe⸗ fen'wäre. So viel iſt aber nach meinem Bedüns - Een gewiß, daß diefe‘ größe Entderfung gerade im die rechte Zeit trift wo wir über die Atmofph& ren der Weltkörper überhaupt ſchon ei; am ſtarken Schritt vorgedrungen ſind, und daß

"82 "fie

148 N

fie‘ ung vielleicht noch große Auffchtäffe über man⸗ ches liefern. was Miss bis jetzt * had duntet 2 HET

5) Ein piefleicht neunter Hauptplanet. N

Die mit; it Eifer. v von deutſhen Aſtronomen aufgeſuchte und beobachte⸗ te Ceres hat wahrſcheinlich die nähere: Verans laſſung gegeben: daß wir noch einen andern Stern fennen geleent haben, der ihr an Groͤße und Licht geſtalt Fehr ähnlich. ift. Der HD. Dlbers in Bremen war am 28 März fo glücklich im ndrdlis chen Flügel der Sungfrau einen planetarifchen Stern, einem Fixſtern der 7Groͤße aͤhnlich, zu entz decken. Seine Rectaſcenſion betrug um.g U. 25 A 184° 56% und feine, nördliche Declingtion

% 584.4 Er beobachtete. ihn noch mehrere Tage —— einander und am I April hatte er 184° 15‘ Rectaſcenſion und 12°154° Declim In einem Driefe an Hn. Burkhaurdt worinn er. ihm diefe ——— wee fun wovon im Journ, de Ä i ‚Pa-

*) Dan vergl. di, Mag. D,B. 3. ©. 613,© Met.

**

1 j

14t

Paso? ein Kuayii ſteht, laͤßt er es Amnentſchieden ob dieſer Stern ein Komet, oder wieder ein neuer A fey. In der Nachricht aber welche D. D. dem Freyhen. von Zach’ Hierüber gegeben Hat und welche ſich im Neichsanzeiger findet, wird geäußert, daß man diefen Stern für einen fonder baten Kometen deshalb nicht wahl halten Eönne weil er eine zu regelmäßige Bewegung Babe und fein äuferes infepen- mehr auf eine planetatifche Natur ſchließen laſſe. Andererſeits hat freys Lich feine Bahn eine gar zu große Neigung gegen die, Erdbahn. Indeſſen wagt es D. Olbers Hier doch, ihn“ für) einen zwifhen Mars und Ceres um die Sonne laufenden neuen Haupt

- planeten) unſers Sonnenſyſtems zu halten und ift geneigt ihm den Namen Pallas beyzulegen, Bon der Schwierigkeit dag er dann nicht in die Bodiſche harmonifhe Progrefion, welche der Ceres fo uͤberaus guͤnſtig war, paßt, wird nichts erwähnt. Die Umlaufszeit ſetzt er auf 3 Jahre;

- den mittlern Abftand’von der Sonne 25mal groͤ⸗

ber als den der Erde von derfelben- und den auf—

steigenden Knoten in 5 Zeidien2o Gr. Erentfernte

Y ſich damals von der Erde und nadın an Licht abı

Der Freyhere von Zach fand ihn gleich-nach der

erhaltenen Anzeige und beobachtete ihn den 4 und

5April auf Seeberg, wobey er die Wahrnehmuns gen des D. Olbers beftätige fand, wiewohl er

ihm

f w | % 4 * 142 |

ihm eine etwas geringere Lichtſtaͤrke als Ceres zu haben ſchien. Der Ar O. A. Schröter Hat zu Lilienthal auf die Anzeige des D. Olbers ‚eben diefen Stern mit feinem großen rZfuͤßigen Ner flector, beobachtet. Er fand ihn etwas größer und . beffer begrenzt als die Ceres, den Durchmefler nämlich 42.'Sec. da er den von der Ceres nur 4 Ser. ſchaͤtzt. Aus Privatnachrichten von guter Hand will man wiflen daß Ar. Schröter diefen Stern doch mehr für einen Kometen zu halten’ger neigt if. Eben fo wird aud) im Hamb. Correſp. gemeldet, dab Hr. Prof. Bode am 5 und 7 Aprif einen Kometen entdeckt habe der fich als einen Stern von nicht mehr als 7ter Größe, ohne mer lichen Nebel gezeigt Habe. Er bewegte ſich lang: fan gegen Nordiveft und hatte am 7ten eine gez rade Auffteigung von 183° mit einer nördlichen Abweichung von 14° 20’, woraus klar iſt daß diefer Stern fein anderer als der vom Au. D, entdeete hat feyn können, Sollte ſich diefer neue Gaſt weder zum Planeten noch Kometen qualificis ren, fo bleibt, da er auch Fein Firftern ſeyn kann, nichts übrig als gar auf einen Satelliten zu. rar then. Dann fehlte ihm freylich die Naͤhe ſeines Hauptplaneten und man muͤßte annehmen daß er demſelben, z. B. dem Mars oder auch der Ceres, durch einen Kometen entriſſen worden fey.

16.

RW

zu 143 = Di 16,

Dreißaufgaben- Die Kaiſerl. Akad. der Naturforfcher zu Erlan⸗

gen hat fuͤr den 30 Sept. 1303 gegen eine Medaille

von 25 Ducaten, welche d. 5 San. 1804, vertheilt wird, folgende, lateiniſch, deutich oder. fran;ds his, ‚abzufaffende Preißaufgabe befannt gemacht.

1) Es follen alle bie. zum Anfange des Jahrs 1808 von der VBoltaifhen Säule vorraͤthigen Beobachtungen gefammelt, und eine fyftematifch ger ordnete Reihe von Erfahrungsfäßen. aufgeitelft wers den unter welchen dieſe Beobachtungen mit na⸗ mentlicher Anfuͤhrung der Beobachter und Schrifs ten benannt find. 2) Bey jevem noch zweifelt haften oder doch noch nicht völlig eriviefenen,, Er⸗ fahtungsfage find eigne forgfältige Beobachtungen anzuſtellen und. wo es möglich if, durch dieſe zu eniſcheiden. 3) Bey diefen Erfahrungsfägen find zuerſt die Wirkungen der Säule auf nicht organi> ſche Körper, auf reines Waſſer, Kalien, Saͤn⸗— ren, Metalle u. ſ. w. wohin auch die Sunfen, Dry dationen und Schmelzungen der M etalle gehoͤren,

ſodann beſonders die Wirkungen auf organiſche

und zwar auf todte (Beförderung und Abhaltung

der Faͤulniß) und lebendige (Stoͤße, Stiche, Ge⸗ ſchmack, blitzender Schein u. dgl.) ungefähr nach der hier angegebenen Ordnung, zu prüfen und

aufs

*

A

aufzuführen. 4) Snshefondere Bat der Verfaſſer

auf die zu bejahende oder zu verneinende Identitaͤt

der elektriſchen und —— Kraft Materie?) Ruͤckſicht zu nehmen; auch) die Erklaͤrung der Ph nomene welche andere, vorzuͤglich He Retter gegeben haben, kurz zu erzaͤhlen und zu beurthei⸗

len; wobey es der Akademie vorzuglich angenehm ſeyn wird eigne Verſuche und Beobachtuggen des

Verfaſſers, ſein Naſonnement, gründliche Beltär

tigung oder Widertegung ber Hypotheſe des Hn Ritter und Anwendung der Lavoiſierſchen Lehre zur Erklärung dieſer Phanoniene zu cchalten. S5) Daß endlich, derfelbe Die in. —* 1424834 enthaltenen Erfahrungsfäße, und Shlüf . insbefe dere auf bie pruetii che Mebicin anwende und MN thedtetiſch zu beſtiiamen ſucht in wiereth ind

wie die Anwendung ver Woltaiſchen 4

Krankheiten, und in welchen, heilſam ſeyn kdn ne? b) die, ſchon uͤber dieſe Anwendung von den, Sum Grape engieſſer, Hagenbach, Huber u. «de gemachten Bedbachtungen ſammle, ſyſtematlſch - ne, pruͤfe und beurtheile, ©) eigne Beobachtungen

darüber anftelleund deren Erfolge, ſowohl negative

als ‚pofitive,igerreu undsunbefangen erzaͤhlez bey

dieſen aber allemal auch genau die Art und Weiſed Anwendung, zB die Zahl der Lagen, die Anord⸗ nung der Metalle in eine oder mehrere verbundene ei gentliche Saͤulen oder andere Vorrichtungen, ne

fhaffenheit der Außerfien Leiter nf. wi angebe und

aufdie davon —— —— Ras⸗

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Magazin für den neneften Zuftand, Der

KRaturfunde mie Rückficht auf die Dazu gehörigen | Sulfswiſſenſchaften

herausgegeben

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von Sohbann Heinrih Voigt, "9. W. D. H. S. Weimar. Hofrath, Profeffor der Mas thematif zu Sena, Mitglied der Fon. Soe, der Wiſſenſch. Ju Göttingen, der batavifchen zu Haarlem, der nas . zurforfchenden zu Jena und Brockhaußen, der mineralogifchen zu Jena und der phyſiſch⸗ma⸗ thematiſchen zu Erfurt.

DBierter Band.

* Mit Kupfern.

Weimar, im Verlage des Landes-Induſtrie-⸗ Comptoirs.

1803.

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Inhalt.

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Seite Moe die Mittel die Hige bey der Feues - rung zu verftärten; vom Grafen Rums

ford. A. d. Journ. of the Royal Infitu- tion of great Britain no. 2 u, 3. June

1801. ( 145 * 24 ER

Ueber den Gebrauch des Dampfes als eines Mittels, Wärme von einem Drte zum - andern. zu leiten; vom Grafen Rum—⸗— ford. Ebendaher. —— 152

J *

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Me

; Dt Re 3. *r

Seite

Ueber die Reizbarkeit der Nerven; von Eve⸗

rard Home Esqr. F.R.S. A.d. Zrancact. für 1801. P. J.

4.

Nachricht von einem neuen Eudiometer des Hin. Davy. A. d. Engl.

5

Auszug aus einem Briefe des Hrn. v. Hum⸗ boldt an Hrn. Fourcroh. A. d. Schr, d. Nat. Inſtituts

' 5 \ 6.

Ein fehr einfaches und leichtes Mittel, eine Kopie von einer Schrift zu nehmen. Der Soc. philom. mitgetheilt vom Hrn. Cos

quebert

7+

Auszug aus einem neuen Schreiben des Hrn. D. Schelver. Ein Nachtrag zu der im vo

166.

181

188

rigen |

ar) x . ;

| Anal

Seite

tigen St. ©. ı. u. i beſchriebenen Ents * becung. al 7. Apr. 1802. 1097 | Zufas des Herausgebers hs

8. ; Eine Bemerkung des Hrn. Prof. Tourdes

zu ÖStrasburg, über die Wirfung des Galvaniſmus auf das Blut nn 200

48

s 9. Meteorologifche Erfcheinungen.

—* Nebenſonnen. ad, Journ. de Paris "201

er Ungewohnliche Daͤrre in Puglia Ard. Moniteur 202

3: Ein Feuermeteor 203 10,

Rachtichte von einem neuen Markſcheider⸗ Inſtrumente 204

oe

a, 5 Inhalt:

Seite Ueber ——— und insonehäliehe eh; |

ſigſaͤure. A. einer Abh. des Ken, Dars racq, aus d. Schr. der Soc. philom, 206.

REED über die Verwandtſchaft der Erden gegen einander; \ von Ebendemf. 211

a Etwas über die Natur der Erde, die Einwohner von Neu— Caledonien eſſen; v. Hrn. Vauquelin, Ebend. VV— 14. Nachricht von der langen, zwey bis dreys

jährigen Wolle der NRambonilletifhen Hammel; ve Ken. Silveſtre. Ebend. 216

15.

ih ale 15,

ee Seite | Smaragde in Frankreich entdeckt; v. Lelievre. Ebend. 217 16. Ein blaues Eiſenoxyd; vom Sr Vauque⸗ in Ebend. st ER 17

Ueber die falzige, unter dem Namen des Salzburger Muriacits ——— Sub⸗ Ran; v. Ebendemſ. | “20:

& | 18. Ein paar Eyerlegende, Bis jetzt noch nicht

beſchriebene Duadrupeden, v. Ken. La: cepede. Ebend, 221

19.“

Beſchreibung eines fehr einfachen Snftew “ments, von jedem Gegenſtand eine per y 2 ſpecti⸗

\

\, a

| Seite fpectivifhe Zeichnung zu entwerfen. Ghend. U... 16 0 ze

Ein neues, vom Hrn, Prof. Tromedorf entdesftes Gas MR. 226 -

neber die Kobaltfäure des Hen. —— teli 227

ns + Gi6 J

Nachricht von den: Pan eine des Hrn. Prony die Metallpendel: betref⸗ fend, ‚weiche derfelbe an verjchiedenen Puncten der Kuppel des franzoͤſiſchen Pantheons angebracht hat, um die Bes ' wegungen der Säulen, wovon es unters fihßt wird, zu beobachten. A. d. Schr. u Ne des Nat. Inſt. | 229

25:

Ueber des Hrn. Prof. Parrot Vorſchlag zur Luftpumpe. Sn dief. Mag. III. B. St. 182. ©. v. Hrn. Hofr. Gervinus 234

24.

Fa: Snbars | 24.

Anatomifhe Beſchreibung eines männlichen Nashorns vom Hrn. Leigh Thomas, Wundarzt; mitgerheilt vom Hrn. ©. Sordyce M.D. F. B. S. | 25. Ein Mammouth : Skelett | 26,

Verfuche über die Afche verfchiedener Hol arten; vom Hrn. Piffis, Arzt zu Bri— oude im Haute; Loires Departement

er, Ueber die fogenannte Galvanifche Elektrici⸗

Seite

236

248

tät; oder, Zweifelss und Entfcheis

dungsgründe über die Identitaͤt von Gak

vanifcher und elektrifher Fluͤſſigkeit,

vom Ken. Volta

DA 28.

Programm der batavifchen Societaͤt der Wiſ— ſenſchaften zu Haarlem für 1802. Sm Auszuge

25$

272 20:

Su hal So. r | 12

Ein Batertate in Nürnberg; vom Ken

Wolfy Lehrer am Buͤchneriſchen Erin 281

aan,

_ /

3L

Beyfpiel von einem Rieſenmaͤßigen Men⸗ ſchen

Seite

284

in *

I,

*

Ueber die Mittel die Hitze bey der Feurung zu verſtaͤrken; vom Gra— fen Rumford. Aus dem Journ, of the Royal Inftitution of great Britain

no% & Urn ‚3. June 1501,

e *. “iR

Es iſt langſt bekannt, daß die Steinkohlen, wenn man ſie in einem gewiſſen Verhaͤltniß mit Leimen oder andern unbrennbaren Subſtanzen vermifcht, eis ne ſtaͤrkere Hitze geben als wenn fie unvermiſcht vers brannt werden; die Urſache dieſer ſtaͤrkern Hitze

Voigts Mag. IV. B. 2. St. L ſcheint

x *

146 Pad hen

ſcheint aber bis jeßt nicht mis gehöriger. aerstale \

| unterſucht worden zu ſeyn.

Die tägliche Erfahrung lehrt, daß alle Körper wenn fie im Brande find, nad) allen Mi er: Hitende Strahlen verbreiten; die gemeine Beobs achtung iſt aber nicht hinreichend, yzwifchen den Duantitäten der erhißenden Strahlen, welde vers

ſchiedene Körper bey gleicher Temperatur von fich werfen, einen merflichen Unterfchied zu zeigen, der doch wahrfheinlich nicht unc —z ſeyn mag.

Erſt neuerlich iſt es bewieſen, daß wenn die Seiten und der Ruͤcken eines offenen Camins, in welchem Kohlen gebrannt werden, aus Backſteinen

beſtehen, die bis zum Gluͤhen erhitzt werden, die⸗

ſelben dem Zimmer weit mehr Waͤrme geben, als alle moͤglichen Kohlen, die man in den Roſt thun

mag, ſelbſt wenn fie auch mit dem hoͤchſten Grade

von Lebhaftigkeit brennen. Sonach giebt eine

glühende Kohle offenbar nicht fo viel erhißende

Strahlen als ein Stuͤck von einem glühenden

Backſtein von gleicher Form und Größe, Diefe intereffante Entdeckung fest ung nun in den Stand unfere Seuerheerde zu verbeflern und in Anfehung der Feurung beträchtliche Erfparniffe zu. machen.

| Das

147

J Das Brennmaterial muß fo angebracht wers den, daß. es, fhatt das Zimmer direct zu erwärmen, den Ruͤcken und die Seiten des Roſtes erhißt, welche durchaus von gebrantiten Steinen, nicht aber von Eifen oder einem andern Metalle verfer: tigt feyn muͤſſen. Wenige Kohlen in gehöriger Lage, geben demnach ein weit befferes Feuer alg eine ‚größere Menge, und flache Roſte die von zweckmaͤßigen Materialien gebauet find, erwaͤr— men ein Zimmer weit färker und mit einem weit geringern Aufiwande von Brennftoffen, ‚als tiefe; denn eine große Kohlen-⸗Maſſe in dem Roſte, Hält die Wärme, welche von dem Nüden und den Seiten des Roſtes ſtrahlt, zuruͤck, fo daß fie ſich nicht durch das Zimmer verbreiten fann.

Bey dem gewöhnlichen Verfahren wird der Roſt nicht fo weiterhißgt, dag er zu Erwärmung des Zimmers viel beytragen könnte, felhft wenn er. von ſchicklichen Materialien gebaut feyn follte, aud) werden ſehr viele Kohlen darin - vergeblich vers braucht. |

- Bill man in einem fchlerhten Noft ein gutes Teuer machen, fo muß der Boden deſſelben zuerft mit einer Lage von Kugeln bedecft werden, die aus gut gebrammten Steinen gemacht find, jede Kugel muß ganz und, und ungefähr 2E bis 2:

| 2 Zoll

* —X

148 14 TE

Zoll im Durchmeffer feyn. Auf biefer Lage von

"Kugeln zuͤndet man das Feuer an, und legt behut⸗

fam mehrere Kugeln mit Kohlen untermengt,, dar

auf, bis der Roſt voll if. Iſt diefe Vermengung

aber nicht gut, fo faken eine Menge Kugeln zu

fammen auf einen Haufen und erfalten, da fie

durch die drum herumliegenden Kohlen nicht alir

hend erhalten werden, und das Feuer ift dann au

diefen Stellen fehr matt; ift Hingegen die Mis fhung gefchicft vorgenommen worden, fo werden

alle Kugeln, die auf dem Boden’ des Roſtes etwa

ausgenommen,’ glühend werden und das Feuer

wird nicht nur heil brennen, fondern auch fehr

viele und anhaltende Wärme im Zimmer verbreis ten, DBerfchiedene Proben haben fehon gezeigt,

daß über ein Drittel an Brennftoffen hierbey ers

fpare wird, aber bey noch mehrerer Einficht und

Sorgfalt dürfte die Erfparniß wohl bis zur Hälfte

getrieben werden Fönnen.

07 Bey denn Gebtaudhe diefer Kugeln muß man ihre Anhäufung auf dem Boden des Noftes zu verhüten fuchen; fo wie die Kohlen ſich verzehren, fenten ſich natürlich die Kugeln immer mehr nad) dem Boden des Noftes, und man muß gelegentse lich mit der Feuerzange fie wieder zu heben ſuchen. Das befte ift, daß man fo wie das Feuer nachlaͤßt, einen Theil derfelßen wegnimmt und fie nicht eher wie \

249

wieder in. den Noft fegt, bis wieder frifche Kohlen eingeworfen worden find. Weberhaupt lernt man bald, wie bey einer folhen Feuerung auf das vor - und bequemſte * verfahren iſt.

Kugeln aus Stuͤcken von gutgebrannten Back⸗ feinen find brauchbar wenn fienur ganz rund find, denn außerdem fommen die flachen Seiten zuſam⸗

‚men und hindern den freyen Durchzug der Luft, da denn das Feuet nicht hell genug brennt. Die befte Maffe ift eine Miſchung von zerftoffenen Schmelz: tiegeln und angefeuchtetem Lehm; auch aus zerftofie: nen hartgebrannten Ziegelftücken mit Lehm ver: mifcht laffen fich ebenfalls gute Kugeln machen, fie müffen aber immer fo groß feyn, daß fie nicht zwis ſchen den Roſtſtangen durchfallen können.

Bey diefen Kugeln findet Überdies noch der Vortheil ſtatt, daß die Kohlen faft gänzlich ver: zehrt werden, denn die kleinen Kohlen, welche fonft unverdrannt unten durch den Roſt fallen, ‚bleiben auf einigen von diefen Kugeln liegen, und da diefe fehr heiß find, fo werden diefe Kohlen auch bald heiß, fangen Feuer und brennen. Weil‘ nun auch durch den Roſt beftändig Luft zwifchen den Kugeln durchdringt, fo begünftigt jeder Im: fand die fchnelle und völlige Verbrennung diefer Heinen brennbaren Körper. Fallen hingegen diefe 8 Rohr

| *

150 | y * 3 Kohlenſtuͤckchen auf die Stangen des untern Roſtes, fo können fie kein Feuer fangen, und muͤſſen ſelbſt verloͤſchen, auch wenn fie noch brennend darauf fal⸗ fen, indem dieſe Stangen Wärmeleiter find und wegen ihrer Lage unter dem Feuer nie ſeht heiß werden fünnen.

Diefe Thatfachen find ſehr wichtig und verdies nen wohl erwogen zu werden, wenn man von der

Berbefferung der Feherflätten und Erfparniß des Brennmaterials Vortheile ziehen will.

Aus einigen Umſtaͤnden fann man einen hin: länglichen Beweis aufitellen, daf eine Mifhung von nicht brennbaren Körpern mit brennbaren, befonders mit Steinfohlen, die Hiße verſtaͤrke, r auc wenn das Drennmaterial in einer verfchloffes x nen Feuerftätte verbrannt wird, . Keine Feuerftätz ten können beffer verfchloffen feyn als die in den eifernen Defen die in den Niederlanden gewöhnlich find, in diefen Defen die mit Kohlenfeuer geheizt werden, wird immer eine Quantität von angefeuch⸗ tetem Lehm groͤblich unter die Kohlen gemiſcht, ehe ſie in die Feuerſtaͤtte kommen.

m Verfahren nicht als nuͤtzlich befun; den worden, fo würde es gewiß nie dort inallgemeinen | Ge⸗

. 151

Gebrauch gefommen, und über zweyhundert Gab; re lang darinn geblieben feyn,

Die fünftliche Verbindung brennbarer und nichtbrennbarer Subſtanzen, um verſchiedene Arten wohlfeiler und zweckmaͤßiger Brennmateria: lien zu bilden, iſt ein Gegenſtand, welcher der Aufmerkſamkeit unternehmender und ſinnreicher Köpfe wohl würdig wäre. So liegen z. B. ganze Derge von Kohlenftaub unbenugt am Eingange der Kohlengruben, woraus mit- gehörigen Beymi— fhungen und zweckmaͤßigen Behandlungen ein vor— trefflihes Brennmaterial bereitet werden könnte, Wie viel würde es zur Neinlichkeit und Zierde beys tragen, wenn flatt der rohen, fehwarzen, ſtaubi— gen und ſchmutzigen Steinfohlen harte und leichte Brandkugeln in unfern Häufern und Küchen allges mein eingeführt würden. Die große Erfparnif, welche fich hieraus ergaͤbe, iſt keinem Zweifel un— terworfen.

Wie ſehr wuͤrde es zum Beſten der menſchli— hen Geſellſchaft gereichen, wenn Mittel ausfin⸗— dig gemacht werden koͤnnten, auf dieſem ſo lange vernachlaͤſſigten aber hoͤchſt intereſſanten Gegen⸗ ſtand die Aufmerkſamkeit thaͤtiger und menſchen⸗ freundlicher Maͤnner zu lenken.

> *

152 E —ñ— * —* 2: Der

Ueber den Sebraud des. pfes als eines Mittels, Waͤrme von einem Drt zum andern zu leiten. Bom Grafen Rumford. Ebendaber,

Der Oberſt Will. Cook hat fehon vor funfs zig Jahren in den phil. Transact. ein Mittel ber fannt gemacht, Zimmer durch Dampf zu eriwärs men welcher aus einem außerhalb angebrachten Kefr fel durch metallne Röhren firömte. Seitdem ift diefes Mittel oft und mit gutem Erfolge, ſowohl in England als auf dem feiten Sande angewender wors den, Dan hat auch verfchiedene Verſuche ge: macht , flüffige Körper durch hineingeleiteten Dampf zu erhigen, wovon aber die mehreften miß— gluͤckten. So lange man nicht wußte, daß flüflige Körper Feine Wärmeleiter feyen und folglich die Hitze, auf dieſe Art, in ſolchen nicht niederſtei— gen koͤnne, (welches eine neue Entdeckung iſt) mußten freylich dieſe Verſuche fehl ſchlagen. Soll der Verſuch gluͤcken, ſo iſt durchaus noͤthig, daß die Oeffnung der Dampfroͤhre in den unterſten Au des Gefäßes, worin die zu erhißende Fluͤſſig⸗

keit

J 153

keit iſt, geleitet, oder in einerley Hohontalebne mit deſſen Boden angebracht werde So lange man irrig glaubte, daß die Hitze in flüfige Kör- per, in allen Richtungen koͤnne geleitet werden, ‚war freplich nicht abzufehen, warum man die Deffs nung der Dampfröhre gerade am Boden des Ge: fäßes anbringen muͤſſe, da andere Gtellen hierzu weit bequemer und fchieflicher ſchienen.

Will man indeflen Stüfigkeiten durch Dampf erhißen, fo muß derfelbe nicht allein vom Boden des Gefäßes, worin ſich die Flüffigkeit befindet, eins dringen, fondern er muß auch von oben herab kom⸗ men, ehe diefes Eindringen gefchieht. Die Dampfs röhre muß fich deshalb in einer verticalen Stels lung befinden, und der Dampf aus felbiger erft herab fteigen, ehe er in das Gefäß dringt und fih mit der Flüfligkeit vermifcht, fonft dürfte diefe Flüffigkeit leicht in den Dampffeffel getries ben werden; denn fo bald der heiße Dampf die kalte Fluͤſſigkeit berührt, wird er plößlich verdich- tet und es entfiehet dadurch am Ende der Röhre “ein leerer Raum, worin die Fläffigfeit durch den Druck der Luft mit Gewalt gepreßt wird; hat diefe Röhre aber eine verticale Stellung und ift "fie etwa 6 big 7 Fuß hoch, fo hat die in das uns "tere Ende eingedrungene Flüffigkeit nicht Zeit fo e hoch zu der Dampf kommt ihr entgegen 825 und

*

154 ——— und treibt ſie in das Gefaͤß zuruͤck. Auf ſolche Art und nad) einigen genommenen Borfihtsmaßs regeln kann der Dampf in vielen Fällen mit Bor theil zu Erhitzung der’ Fläffigkeiten und der Er: haltung ihrer Hiße angewandt werden. -

Bey dem Färben und Brauen zum Beyſpiel

und mauchen andeen Manufacturen und Fabriken

würde dieſe Methode nicht nur viele Arbeit und Feurung fondern auch beträchtliche Ausgaben bey Anſchaffung und Ausbefferung der Keffel und ans derer Eoftfpieligen Geraͤthſchaften eriparen, denn die Keffel können in diefem Falle fehr dünn und leicht gemacht werden, und da man fie bequem mit Reifen und eifernen Bändern verfehen kann, fo werden fie wenig koſten und felten einer Repa— | ratur bedürfen. Hierzu kommen noch andere erheblis here VBortheile: die Dampfkeffel können in dem Zimmer wo und wie man will, in jede beliebige Entfernung vom Feuer, und fo geftellt werden, dal man fie von allen Seiten rücken. fann wohin man will. Ueberdies können fie leicht mit Holz oder andern wohlfeilen Subftanzen eingefaßt wer- den, um die Hiße defto beffer zufammen zu hal: ten. Die Dampfröhren, welche nahe unter der Decke des Zimmers hängen, können ebenfalls, um den Berluft der Hiße zu vermeiden, in jede belies bige Lage gebracht und mit Stoffen überzogen werden, welche die Hitze nicht durchlaſſen. Diefe

155

Dieſe Roͤhren duͤrfen indeſſen nicht ganz ho— rizontal unter der Decke liegen, ſondern ſie muͤſſen mit dieſer einen kleinen Winkel machen, und vom obern Ende einer weiten verticalen Dampfroͤhre, welche ſich aus dem Keſſel erhebt, mit demſelben bis zu ihrem aͤußerſten Ende in Verbindung ſtehen. Sn diefer Lage wird offenbar alles in den Röhren entſtandene Waffer in den Siedekeſſel zurück fließen, anftatt fi, anzuhäufen und dem Dampf den Durchgang zu verfperren, ein Umſtand der noth— wendig bey beträchtlichen auf und nieder laufenden Kruͤmmungen in den Röhren eintreten würde,

Damit man fih von’ den verfehiedenen Theis len diefes Apparats, feldft ohne Kupfer, deut— liche Vorſtellungen machen könne, wird es dienlich jeyn jedem Theile cine befondere Benennung zu geben. Das Gefaͤß, worin das Waffer zu Dampf erhige wird, und welches; dem Siedekefjel einer Dampfmafchine ahnlich feyn kann, mag Dampf keſſel heißen. Die verticale Roͤhre, welche vom Obertheil des Keſſels aufſteigt und den Dampf in die beynahe horizontal liegenden Roͤhren leitet, welche oben von der Decke des Zimmers ſchwebend erhalten werden, heiße der erſte oder Haupt leiter. Die horizontal liegenden Röhren mögen Hotizontalleiter oder fchlehthin Dampf leiter heißen, und die Fleinen Nöhren, welde

ſenk:

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ſenkrecht von den Horizontalleitern herunter gehen,

Sand den Dampf zu den Fluͤſſigkeiten die erhitzt

werden ſollen, herabfuͤhren, koͤnnen ausſchließlich den Namen Dampfroͤhren erhalten. Die Gefaͤße mit den Fluͤſſigkeiten ſollen Behaͤlter heißen. Dieſe koͤnnen jede beliebige Form haben, und in vielen Fällen von Holz oder andern wohls feilern Subftanzen, als Metalle find, verfertigt werden.

Sede Dampfröhre muß von dem Hor i⸗ zontalleiter womit fie verbunden iſt, ſenkrecht bis zu gleicher Tiefe mit dem Boden des Behäls ters herabgehn, wozu fie gehört. - Ueberdies muß fie mit einem meffingenen Hahne, der gut fchließt, verfehen feyn, diefer wird am beften gegen 6 Fuß hoch ber dem Boden des Zimmers-angebracht:

Diefe Dampfröhre kann entweder in. den ihr zugehörigen Behälter hinein, oder auswendig an demfelben herabgehben, wie man es am bequems ften findet. Kommt fieran der Außenfeite des Ber hälters herab, fo muß fie am Boden deffelben mit einer kurzen horizontalen Kruͤmmung hinein lau— fen, und die Stelle, wo dies gefchieht, muß gut verwahrt feyn, damit nichts durchfeigern kann. Geht aber die Nöhre von innen hinein, fo muß fie bis auf fehr wenige Zolle an den Boden des De

* 157

Behaͤlters reichen, ſonſt wird die Fluͤſſigkeit nicht gleich und durchgängig erhitzt werden. Im letz⸗ tern Fall iſt es gleichguͤltig, ob die Roͤhre mit den Seiten des Behaͤlters in Beruͤhrung tommt oder nicht,

erden mehrere zu —— Behaͤlt n ge hörige Dampfröhren mit einem horizontalen Dampfleiter verbunden, fo darf das obere Ende diefer Roͤhren nicht glatt an die untere Seite des ‚Leiters gelöthet feyn, fondern es muß wenigftens einen Zoll lang in die Definung deffelden hineinge— hen, fonft läuft das Waſſer, welches aus der Vers dichtung von einem Theile des Dampfs in dem Leiter entftehet, durch die Dampfröhren, und ver: miſcht fich mit den Flüffigkeiten in den Behältern ſtatt rückwärts in den Dampfkeffet zu fließen. Bey obiger Maasregel kann dies aber —* nicht anmehen: Ä

um den Dampf in den Roͤhren ſo heiß als moͤglich zu erhalten, muß man ſie mit guten Nicht⸗ leitern der Waͤrme uͤberziehen, welches leicht und mit ſehr wenigen Koſten geſchehen kann. Die horizontalen Leiter koͤnnen in viereckigte hoͤlzerne Roͤhren eingeſchloſſen und mir Aſche, Kohlenſtaub, Sägefpähnen oder auch Wolle überzogen werden; die Dampfröhren und den Hauptleiter fann man { drey⸗

155

drey? oder vierfach mit ſtarkem Papier uͤberziehn, welches aufgeleimt hernach mit Firniß uͤberzogen | wird, nnd zuleßt mit diem ‚groben Zuh ums geben, wird... Eben fo rathſam wird es ſeyn, auch den Horizontalleitern mehrere Ueberzuͤge von Papier zu geben; leimt man dies Papier in lan: ‚gen Streifen und in einer Spirallinieum die Röhre von einem Ende bis zum andern, fo hält diefer Ueberzug nicht nur die Hitze mehr auf, ſondern giebt auch der Roͤhre mehr Haltbarkeit, ſo daß man nicht noͤthig hat ſie aus ſtarkem Blech machen zu laſſen. Durch wiederholte Verſuche fand ſich, ſo unglaublich es auch ſcheinen mag, daß eine hohle 25 Zoll dicke Röhre von Kupfer + Blech durch einen eat fo dicken Ueberzug von flarfen und feft aufgeleimten Papierſtreifen eine mehr als dop⸗ pelte Staͤrke erhielt. Der Graf fand durch die entſcheidendſten Verſuche, die er kuͤnftig dem Pu— blikum umſtaͤndlich mittheilen wird, daß an einen dichten Cylinder aus feſtzuſammengeleimten Pa— pierbogen deſſen Querſchnitt blos einen Flächen⸗-Zoll betrug, eine Laſt von 30000 Pf avoir du poids, oder uͤber 13 Tonnen gehaͤngt werden konnte ohne jerriffen oder zerfnickt zu werden. Die Stärke, des Hanfs, wenn er gleichförmig nach der Länge! feiner Fäden gezogen wird, ift noch weit ‚größer. Verfuche die Rumford hiermit anftellte, zeig— ten, daß ein. eben fo dicker Eylinder von firaffges zoge⸗

—8 1us9

*5 und zuſammengeleimten Faͤden Düggo Pr. ohne zu reißen.

En ben (6 dieker Eylinder vom ſtaͤrkſten Ei— fen das" ich nur finden fonnte hielt keine groͤßere Delaftung als 66080 “Pf. aus und das Eiſen muß fehr gut ſeyn went es von einer 55000 Pfund ſchweren Laft nicht brechen foll.

Die Staͤrke der Körper von verfchiedener Grds ge, ähnlicher Form und gleicher Subſtanz, oder die Kräfte ihres Widerffandes wenn fie der Länge nach durch angehängte Laften von einander geriffen werden, fliehen nicht in dem einfachen Verhaͤlt— nifle ihrer Querſchnitte, fondern in einem höhern welches in verſchiedenen Subſtanzen verfchieden if. | | Ye 1%

‚g !

Die Form eines Körpers hat einen beträhtliz hen Einfluß auf die Kraft feines Widerſtandes, ſelbſt wenn er der Laͤnge nach gegagen wird.

Pt Diefee im nie, und nun wieder, zur Hauptfache. Da es unumgänglich nöthig ift, dag der Dampf am Boden oder doch nahe daran in den. Behälter der Fluͤſſigkeiten geleitet werde, fo muß natuͤrlich dieſer Dampf mächtig, oder ela—

ſtiſch

160 h —— ſtiſch genug ſeyn, nicht nur den Druck der Amos fphäre, fondern auch den der Flüffigkeit in’ dem Behälter zu überwältigen; der Dampfkeffel muß daher fiark genug feyn um den Dampf zufammen: halten zu fönnen, wenn. die Elaſticitaͤt deſſelben ſtark genug geworden iſt, jenen Widerſtand zu uͤberwinden. Dieſe verſtaͤrkte Elaſticitaͤt braucht indeſſen in keinem Falle den Druck von 5 bis 6 Pf. auf einen Duadratzoll des Keſſels oder die Haͤlf⸗ te oder den dritten Theil der Atmoſphaͤre zu Übers ſchreiten. In dieſen und allen | Sälten wo Dampf als ein Wärmeleiter gebraucht wird, muͤſſen Si⸗ cherheitsklappen von doppelter Art angebracht wer⸗ den. Die eine Art, um einen Theil des Dam— pfes herauszulaſſen, wenn bey 8 Verſtaͤr⸗ kung des Feuers derſelbe ſo ſtark wird, daß der Keſſel leicht ſpringen koͤnnte, die andere: um Luft in den Keſſel zu laſſen, wenn bey verminderter Hitze der Dampf in den Keſſel verdichtet wird und ein leerer Raum darinn entſteht, oder wenn zu beſorgen waͤre, daß die Seiten des Keſſels durch den Druck der aͤußern Atmoſphaͤre einwaͤrts gepreßt, oder daß die Fluͤſſigkeiten in den Behäl: ‚tern in die horizontalen Dampfleiter hinauf, und

von da in den Dampfkeffel hinunter getrieben were

den möchten. Der legtere Sal kann indeffen nur

u ſtatt

Be | 161

ftatt finden, wenn die Hähne in einigen Dampfs roͤhren offen feyn fellten. Die zwey Kiappen dies nen auf jeden Fall, alle ſolche Zufälle zu vers hüten.

Man wird ohne Zweifel auf dag bisher ges faate noch aufmerkfamer werden, wenn man- ers fährt daß der obige Plan bereits im Grofen und mit dem glüdlichften Erfolg ausaeführt worden ift; denn was bier umftändlich befchrieben worden, iſt nicht viel mehr als eine genaue Darjtellung defs ‘fen, was wirklich eriftirt,

Ein großes Handels + und Manufacturhaug zu Leeds, namentlich der Herren Gott und Coms pagnie, haste den Muth, troß der abſchreckenden Prophezeihung aller Nachbarn, und aller Bes mübungen den Vorſchlag lächerlich zu machen, eine Faͤrberey, und zwar nadı einem fehr großen Plan, nad den bier REN Srundfägen zu ets Daun . Kar

| Ber Eigenthuͤmer verficherte, daß der Verſuch feine gefpannteften Erwartungen bey weiten übers troffen habe, auch aͤußerte er, daß fein nächiter Nachbar, ein Färber von Profeflion, der anfange ſtark gegen diefe Neuerungen eingenommen gemwes

Voigts Mag. IV. 3. 2, ©t. M fen,

162 4 NA

fen, fie neuerlich felbſt befolgt habe, und nun von ihrem wirklichen Nutzen bi überzeugt fey-

Die Färberey der Herren Gott und Comp. ift fehr geräumig und enthält eine große Menge kupferner Kiſſel von verfchiedener Größe, und da diefe Sefiße, wovon einige fehr groß find, vers miſcht durch einander fichen und dem Anfehn nad) ohne alle Ordnung geftelir find, (denn jeder Keflel ſcheint ifolirt zu feyn und mit den andern nicht die mindeſte Gemeinſchaft zu haben,) fo hat das Ganze ein fehr fonderbares Anfeben. Die Zim: mer find mit platten Steinen gepflaftert und die Raͤnder von allen großen und Kleinen Kefleln ftehen ‘in gleicher Höhe ungefähr 3 Fuß über dem Pfla; fier. Einige von dieſen Keffeln enthalten bis zu 1800 Gallons ünd alle werden durd) Dampf von Einem Dampffeffel erhist, der, in dem Wintel eines Zimmers ſtehet.

Die Horizontalroͤhren haͤngen dicht unter der Decke der Zimmer. Einige ſind von Bley, au: dere von gegoſſenem Eifen und haben 4 bis 5 Zoll im Durchmeſſer. Veberzüge hatten fie nicht als fie der Graf ſah, man fagte Abm aber, ap fie dergleichen bekommen follten.

163

Die verticalen Dampfroͤhren ſind alle von Bley und haben 3 bis 2; Zoll im Durchmeſſer, fie find nach Verhältniß der zugehörigen Behälter größer oder Kleiner, Diefe Dampfröhren kom: men alle von außen in die Behälter herunter, und gehen horizontal an ihren Böden hinein. Seder Behälter ifi mit einem meflingenen Hahne zum Abzapfen verfehn und mit Waffer aus einer Cyſterne gefüllt, von welcher es durch eine bleyerne Roͤhre Herbey geleitet wird. Die Behälter find alle mit dünnen, runden Ziegelwänden umgeben, welche nicht nur zu ihrer Unterftüßung, fondern auch zum Zufammenhalten der Hitze dienen,

Wie ſchnell diefe Behälter durch den Dampf erhitzt werden, iſt wirtlich zum Erſtaunen. Einer der groͤßten, der gegen 1800 Gallone faßt, wur— de, nachdem er mit kaltem Waſſer aus der Cy— ſterne gefuͤllt worden, in einer halben Stunde zum Sieden gebracht. Das größte Kohlenfeuer unter einem ſolchen Behaͤlter wuͤrde dieß ſchwer⸗ lich in einer Stunde bewirkt haben.

Man kann leicht einſehen, daß bey dieſer Vers fahrungsart die Zeiterfparniß fehr groß feyn muͤſſe; auch kann dtefe offenbar blos durch Erweiterung der Dampfröhre noch ungemein vergrößert werden,

wenn nur darauf. gefehen wird, daß der Dampfı . M2 keſſel

164 N

+ u \ Mor

keſſel aroß genug ift, um den erforderlichen Dampf zu liefern. Die Erfparniß der Seuerung muß na: türlich ebenfalls beträchtlich feyn. Dieſe betrug nah Herrn Gotts Berechnung 3 der ehedem aufs gewandten Quantität, da unter jedem Keſſel bes fonders gefeuert wurde. Allein diefe Erfparniffe find noch bey weitem nicht die einzigen Vortheile, welche mit diefen Verbeflerungen verbunden find. Da bey dem gegenwärtigen Verfahren die mittlere Temperatur des fiedenden Waflers nur um wenige Grade überftiegen wird, fo können die Stoffe welche ihr ausgefeßt werden, feinen Schaden lei: den. Bey vielen Künften und Sabrifarbeiten iſt

dieſer Umſtand ein großer Vortheil, zumal in Ki: -

chen, befonders in Öffentlichen, wo in febr großen Keſſeln gekocht werden muß; denn’ bier. bedarf es feines Umrührens um das Anbrennen zu vers hüten, wobey immer viele Hiße verloren gehet, und anffatt theurer metallener Keſſel, die fehwer rein zu halten find und oft ausgebeflert werden muͤſſen, fann man mit großem Vorteil hölzerne Zuber ald Kochgefchirre gebrauchen, welche durch tragbare Feuerftätten mittelft der Dampfkeſſel er: hist werden können.

Da diefe tragbaren Feuerffätten und ihre Dampfteffel ohne den mindelten Nachtheil von

folger Schwere, Form und Größe feyn können,

| dag

165

daß zwey Perſonen im Stande ſind, ſie leicht zu tragen und nebſt der zugehoͤrigen Maſchinerie an Dampfröhren und einigen hölzernen Zubern, durch eine Thür von gewöhnlicher Weite zu bringen, fo fann in einer halben Stunde in jedem Zimmer, wo nur ein Camin ift, eine vollffändige Öffentliche Küche, um die Armen und andere mit Suppen, Klöien, Semüfen, Fleifh u. f. w. zu verfehen, eingerichtet werden; auch fann das Zimmer, wenn man es nicht länger zum Kochen braucht, in, wes nigen Minuten wieder ausgeräumt werden.

Diefe Methode ift befonders bequem für heiße Fäder, auch dürfte fie vielleicht beym- Bleichen und Waſchen nüßlich befunden werden, endlich würs de fie in allen den Fällen, wo man eine Flüfftgs keit lange in der Nähe der Siedhitze erhalten will, ſehr vortbeilhaft feyn, da der Brad der Wärme mittelft des zur Dampfröhre gehörigen Hahns fehr genau zu beſtimmen ift, indem man nicht ‚mehr Dampf hindurch, läßt als zur beliebigen Er hitzung der Fiäffigkeit erfordert wird. In der vorerwähnten Manufactur befand fih ein Keffel, worinn Abgänge von Fellen, um Leim daraus zu bereiten, langſam gekocht wurden, welchen man auf eben diefe Art erhißte.

M Dieſe

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166

u

Diefe Temperatur hat man bey dem Leimſie⸗

den als die beſte befunden, indeſſen wuͤrde man

auch eine niedrigere, die irgend einer Abficht ent;

fprehen möchte, ohne Mühe erhalten koͤnnen,

wenn man mittelft des Hahns einen Theil des Dampfes zurück behielte.

3% leber die Reitzbarkeit der Ner- ven, Bon Everard Hofe Esqgr,

F.R.S. Aus den Phil, zrangdste für 1801. P.1, |

Dan hat bisher die Nerven als Fäden ber trachtet, welche feine Contractilitaͤt oder Kraft ſich zufammen zu ziehen, in ſich felbft befäßen, ſon— dern blos dazu dienten die Einwirkungen des Ge hirns den Muſkeln mitzutheilen oder umgekehrt Eindruͤcke, welche auf den Koͤrper geihehen, dem Gehirn zuzuführen.

Die

167

Die Menge von Hinderniffen die fih der Un— terfuchung des wahren Zuftandes der Nerven im lebenden Körper entgegenfeßen, und .die Unmög: lichkeit, feine Kenntniſſe hierüber nach dem Tode deffelben zu erweitern, mögen zur Entfchuldigung die; nen, daß obıge Mrinung fo allgemein angenom; men morden if. Die folgenden Verfuche und Beobachtungen werden aber zeigen, daß man fi) bisher geirret habe.

Die einzigen Mittel, von der Neizbarkeit ber Nerven gehörige Kenntniß zu erhalten, find dis rurgifche Operationen, die an Nerven entweder bey gefundem Zuſtande des Körpers, oder unter dem mitwirfenden Einfluffe eines llebelbefindeng, vor: genommen werden, oder eigne DVerfuche an noch nicht getödteten Thieren, die man zu diefem Bes Hufe anftellt. |

‚Die Aufmerkfankeit des Hrn. Home hier: über Verſuche anzuftellen, wurde durch folgenden Fall erregt der auıh dazu dienen fann, mancherley Umftände die unter krankhaften Zufällen an den Beerden erfcheinen, ins Licht zu

Ein Mann von 36 von Natur un: muthig und empfindlich, deffen Magen auch vor: zglich reitzbar und in ſeinen Verrichtungen unre⸗

M 4 gel

J J 168 u RE |

| | ‚gelmäßig war, wurde bey einem Ritt im Winter 1796, durch eine plößliche Bewegung des Pfer; des aus dem Sattel gehoben; und als er fich \hels- fen wollte wurde er mit dem ganzen Gewichte feis nes Körpers auf das Ende feines Daumens gegen den Sattelfnopf geftaucht.

Der Theil fhwoll, und wurde fehr fchmerzs haft. Einige Tage nachher verwundere er ihn von neuem, welches die Geſchwulſt vom Sturze zwar verminderte, aber der ganze Theil blieb aufs getrieben und krankhaſt 3 bis 4 Monate hiny durch. Hierauf wurde es etwas beffer, indeß ftanden die Bewegungen des Daumens nicht ims mer in der Willtühr des Patienten, fo daf er in den jahren 1797 und 98 beym Schreiben es befhwerlih fand , manche Buchſtaben darzus ftellen. |

Am Abend des 16. Dftobers, der kalt und neblich war, fuhr er in einer Chaiſe, und lie das Fenfter nieder, um dem Kutſcher etwas zu fas gen. Ein Falter Wind blies gerade in die Kutfche, ‚and er verfuchte daher das Fenfter wieder in die Höhe zu ziehen; da er aber das Glas nicht in die Höhe gehen ſah, blickte er auf feine Hand, wel che anftatt das Fenfter aufzuziehen, auf dem Knie lag. Der Daumen war gegen den Ballen ver

Sand.

—_

* 169

Hand eingekruͤmmt: ein Krampf verbreitete ſich in die Muſkeln des Arms fo daß ſich der Elnbogen kruͤm— men mußte der gleich Darauf ganz unempfindlich wurs de. Mac) einer Viertelitunde erholte er fich indeß vollfommen wieder. Als er einige Stunden nach her feinen Daumen aufrichtete, um zu ſehen, was daran gefchehen fey, kam ein zweyter Anfall Dies fes Krampfs welcder ihn ebenfalls einige Minus ten Empfindungslos machte.

Bon diefer Zeit an war er 9 Moden lana von diefem Anfalle befreyt; bier aber am 28 Decems ber 1799, als er eine Bewegung mit der Hand

über den Kopf machte, aus Unwillen, daß ihm jes

mand nicht nachfolgte, fchlug fid) der Daumen aber: mals in die Hand ein, und er fiel Empfindungslos auf den Boden. Diefer Anfall ging vorüber wie die übrigen; er hatte am Abend noch einen, und am folgenden Tage ziwey vongleicher Heftigkeit. Da nun die Bewegung des Daumes das erfte Symptom bey allen diefen Anfällen war, fo nahm man feine Zuflucht zu einem Handſchuh, deffen Däumling an der äufern Seite fo fteif gemacht

wurde, daß er der Tewegung des Daumens Wi—

derftand leitete, und ihn an feiner Stelle erhielt. Hierauf famen die Anfälle ſeltner. Ueberdies wurde nun noch eine Binde um den Vorderarm befeſtiget, und wenn der Daumen anfing ſich zu

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bewegen, wurde dieſe zugefihnärt, worauf ſich fand, daß die Krämpfe an der Latur ſtehen blies ben, und verhaltnigmäßig an Heftigkeit * |

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—— Zeit an trug er beſtaͤndig ein Zur: niquet am Vorderarm, und es war immer jemand bey der Hand, der ihn anziehen mußte, ſobald der-Rrampf eintrat, welher ſich durch eine Un behaglichkeit über den ganzen Körper ankündigte, Sobald der Krampf nachließ, welches unmittelbar nachher gefchah, wurde das Turntquet wieder nach—⸗ getaffen, Dieſe Krämpfe kamen oft zu unbeftimm; ter Zeit, gewöhnlich alle drey Stunden, biswei: len öfter, einmal aber erfi nach 36 Etunden.

Drey oder 4 Tage nachher wurde die Elektrici: tät verfucht, welche auch Erleichterung zu verfchaf; fen fehien. Funken die aus dem Daumen gezogen. wurden, erregten ein Zittern in den Muſkeln, wel; ches fih an der Spike des Daumens endigte. Eine elektriſche Erſchuͤtterung durd) den Ballen der. Hand brachte einen anfehnlichen Krampf im Arme zu wege. Allein weder Funfen noch Commotios nen zeigten einige Wirkung am Daumen ber an⸗ dern Hand.

* 17

Am 29. December fah Ar. H. den Kranken zum erftenmal; und machte Bemerkun— gen uͤber die Krankheit, nachdem er feine Symp— tomen 3 Tage lang beobachtet hatte.

Der Anfang eines jeden Unfalls beftand in einer unwillführlihen Bewegung des Daumens und Zeigefingers. Es fehien deswegen, daß dag Uebel feinen Sitz in dem Nerven haben muͤſſe

welcher diefe beyden Gliedmaßen verforgt, und welchen Winslowder Mediannerven nennt. Die Zufammenziehungen erfireckten ſich weiter in derfelben Linie bis zum Kopfe, wie eben diefer nervus medianus läuft. Sobald man den Arm an der Stelle, wo der Nerve läuft,» zufammens preßte, fo hörten die Anfälle auf, wenn fie fi noch nidyt vorher bis zu jener Stelle ausgedehnt hatten. Waraber der Muffel fchon in Bewegung. gewefen, fo hatte das Zuſammendruͤcken feinen Effect. |

Ueberhaupt gingen bie Krämpfe von dem Fiu— ger an bis zum Kopfe nad) der Reihe hinauf, und leßterer wurde nad diefer Seite einigemal durch den Krampf herübergezugen, morauf alles ruhig ward, und der Kranke ſich erholte, ohne mehr als ein kleines Unbehagen zu fpüren.

173 ' Be A

Diefen Beobachtungen zu Folge ſchien dag Uebel ganz beſtimmt ſeinen Sitz im Mediannerven zu haben, und man fihlug vor, den Nerven unter: halb des ligamenti annularıs des Handgelenkes zu zerichneiden, und fo die Verbindung des franz ten Theils mir dem ganzen Merven aufzuhes ben. Daß die Operation gluͤcklich feyn würde, mollte man außer den Vernunftgründen auch dar— aus prophezeyhen, daß man fie fhon früher beym

Tic douloureux CGeſichtsſchmerz) mit °

Gluͤck angewandt hatte, welche Krankheit über; haupt diefem Falle ähnlich zu feyn fcheint.

Die Operation wurde fo angeftellt, daß man den Nerven an der erwähnten Stelle blos leate, ihn dann von allem Zellgewebe befreyte, und bier: anf den Heft eines Biſtouri unterfcboß, fo daß ihn die Anwefenden einen Zoll lang frey liegen fe hen fonnten.

So wie nun aber der Nerve durchfchnitten wurde, zogen ſich plößlih beyde Enden zurück, welches um fo unerwarteter war, da fie an keinem Theile mehr feſt hingen oder fonft damit verbunden waren, auch fein Muffel verlegt wur: de, welcher fie hätte mit zurückziehen können.

Man

er | 173.

Man weiß zwar wohl, dag fih die Nerven zuruͤckziehen, wenn fie durchſchnitten werden, wie man folches bey chirurgiſchen Operationen oft ſieht, allein Bisher ſchrieb man dieß der Contrak— ‚tion der nebenliegenden Theile zu, welche dann die mit ihnen verbundenen Nerven auch mit zus ruͤckzoͤgen. Hier fand aber dieſer Fall gar nicht flatt, und man war daher gendthigt eine eis gene Action im Nerven anzunehmen, die durch die Krankheit noch erböht feyn muß— te, da auch der Nerve ungewöhlid groß war. |

So wie der Nerve durchfchnitten wurde, ent: fand ein Krampf über den ganzen Korper, nebft einer momentenen Unempfindlichkeit, Hie rauf wurde die Wunde verbunden um prima intentione zu heilen.

Sie heilte nach und nach, aber mit Eiterung, und die ganze Zeit uͤker hatte der Kranke mehr oder weniger, mit abwechfelnden Symptomen bes gleitete Krämpfe, welche ihn noͤthigten, die vor der Operation angewandten Juſtrumente und Dans dagen fort zu gebrauchen. Die Rückkehr der Krämpfe nach geheilter Muns de war ein Beweis, daß die Operation nicht . ' den

174

* >

den —— Erfolg gehabt Es kam dieß vermuthlich daher, daß die Wande nicht pri-

ma intentione heilte, und die nachfolgende Ent: zündung das abgeſchnittene Ende ungemein reizbar machte.

Bon diefer Zeit an war der Kranke nicht mehr unter Hrn. Home's Behandlung. Er. erfuhr,

dag man große Dofen Opium verſucht hatte, wel⸗

che ihm aber feine Erleichterung verſchafften. Hier— auf wurde ihm die Elektricitaͤt angerathen, doch dieſe war ebenfalls unnuͤtz, und er ſtarb an einem Paroxyſmus, den man damals fuͤr Apoplexie hielt, etwa fünf Monate nach dem Ende der Operation. Der Leichnam wurde nicht geöffnet, daher man die Natur des Paroryf mus nicht gewiß beftimmen fonnte.

Der ganze Fall erregte Hin. Home’s volle Auf: merkſamkeit; nichts aber beſchaͤftigte ihn mehr als

der Umſtand, daß ſich der Nerve waͤhrend der Operation zuruͤckzog.

Der dee Sedanfe der ihm dabey einfiel, war,

zu verfuchen wie man fich überzeugen koͤnne, ob dieß eine natürliche Aktion der Nerven fey, oder ob fie von. der Krankheit hervorgebracht worden wäre.

Um

| 175

Um dieß nun zu erforfchen, wurden verſchie— dene Verfuche angefiellt. Die Hauptfache dabey fam auf folgende Puncte an: I) Zu erfahren, ob im gefunden Zuftande des Rörpers eine folche Zuruͤck— ziehung bey einem Nerven flatt fände, wenn man ihn zerfchnitte, 2) die Größe einer folchen Zus fammenziehung zu beſtimmen; und endlich 3) die dabey vorkommenden Umſtaͤnde, mit zu bemerken. Der erfie Verfuch war folgender:

Der innere Hautnerve des Voderfchenkels eis Bes jungen Kaninchens wurde blos gelegt wo er durch den Beugemuffet, biceps cubiti vorbeytommt; der Nerve wurde von feinen Seitenbefeitigungen losgetrennt, und dann durchfihnitten, als dag Glied " mäßig ausgefreeft da lag. Die beyden Enden Wi ‚chen fogleich von einander; die obere Portion ſchien fich mehr als die untere zurüdzugiehen, und lag unter dem Mufkel in gerader Richtung verſteckt, während das Ende der untern Portion ein wenig auf die Seite gebogen war. Der Kaum zwifchen beyden Enden betrug nach der Meſſung £ Zoll.

Beny diefem DVerfuche war der Schenkel aus; gedehnt, wenn gleich nicht aufden Außerfien Grad. Es entſtand daher der Zweifel, ob ſich das naͤm— liche auch bey gebogenem Schenkel zeigen wuͤrde, und ein, vier Tage nachher am andern Schenkel

def;

176 * = \

deſſelben Kaninchens ER ei hatte den nämlichen erfolg,

Hierauf fhritt man zu mehrern Verfuhen an Nerven größerer Thiere, und wählte den nervus phrenicus des Pferdes, der wegen feiner oberflachs - lichen Rage, und weil er fehr weit fortläuft ohne irgend einen Zweig abzugeben, der dienlichfte ſchien. Es iſt bey allen Verſuchen dieſer Art ein Vortheil, fie an einem möylichft großen Thiere vorzunehmen; die Art, wie die Pferde in Lon— don gerödtet werden, verſchafft daher Häufige Gelegenheit, Verfuche an diefen Thieren anzuſtel⸗ len; ohne daß fich der Erperimentator den Vor— wurf zu machen braucht, neue Dualemeinem Thie: ve zugefügt zu haben.

Da die Pferde nur zu gewiffen Zeiten getödtet werden, und dieß fich gerade da trifft, wo Hr. H. feine meiſten Amtsgefchäfte zu beforgen hat, fo hat H. Elift Lonfervator des Hunterſchen Mu: feums, die nachfolgenden Verfnche angeftellt, ver ſehr viel Geſchicklichkeit dazu beſitzt.

Sogleich wie man ein Pferd zu Boden geſchla⸗ gen hatte, wurde die Brufihöfe neöffner, und der nervus phrenicus der rechten Seite (wo er um das Perikardium herumgeht), blos gelegt. Es war

| eiwa

Se 177

\

etwa von der Größe einer Nabenfeder, und leicht

*

gemacht.

mit dem Herzbeutel verwachſen. So wurde er mit einer Scheere quer durchſchnitten, ohne irgend eine Beurunhigung ſeiner Seitenverbindungen. Die abgeſchnittenen Enden trennten ſich auf der Stelle von einander, und ließen einen Raum von einem Zolle zwiſchen ſich

Bey einem andern Pferde geſchah das naͤmli⸗ che. Bey einem dritten war die Entfernung nahe zwey Zoll.

Um zu erfahren, ob die Zuſammenziehung im Nerven ſelbſt vor ſich gehe, oder von einer an— dern Urſache entſtehe, wurden folgende Verſuche

Gleich nachdem das Pferd zu Boden war ge— ſchlagen worden, wurde die Bruſt geoͤffnet, der nervus phrenicus der rechten Seite blos gelegt, man maß zwoͤlf Zoll von ihm ab und ſteckte andiebeys den Emden diefer Länge zwey zarte Nadein durch die Subſtanz des Nerven. Diefer Theil zwiſchen den beyden Nadeln wurde nun von dem übrigen Mer: ven fo: abgefondert, daß der Operator in jeder Hand eine Schere hielt, deren einen Schenkel er unter den Nerven brachte, and fo mit einemmaf den Ner⸗ den unter beyden Nadeln zerfihnitt. Dieſe Pobs

Voigts Mag. IV, 3. 2, Et. N tion

178 1 N

tion betrug dann bey der Meffung flatt 12 Zoll nur ıı Z an ihrer Sanup, fo daß er durch den Reiz des Schnitte um 5 z zoll Pe worden war.

Dkaheise ‚hierauf —— Verſuche dieſer Art gaben ähnliche Reſultate, je nachdem man fie früher oder fpäter nach dem Tode des Pferdes anftellte, Eben fo verhielt fihs mit einem Ders ſuche, wo man den Nerven vorher von allem Zells gewebe befreyte um auch dem Einwurfe-(ais ob dieß mit an der Zuſammenziehung Anthei habe) zuvor zu kommen.

um zu beſtimmen, wie lange die Zuſammen⸗ ziehungsfraft eines Iterven nach dem anſcheinen⸗ den Tode fortdaure, und daraus den Grad der Elafticität des Merven Fennen zu lernen, wurde folgender Verfuch. angeftellt.

Es wurdeu 18 Zolle vom nerv. phren. abge meſſen, und mit Hülfe einer Schere durchſchnit—⸗ ten. 7 uni.

Die erfolgende Contraftion betrug nicht mehr ols 3 Zoll; der Verſuch wurde aber beynahe eine Stunde. nachher angeltellt als das Pferd nieder: geſchlagen worden war. Nach einer gewaltfamen Ausdehnung des Nerven verlängerte er fich bis zu

18

179

18 Zoll, und ſobald man ihn ſich ſelbſt uͤberließ zog er ſich bis 17 } zurüd. Er wurde bis zum nächften Tage aufgehoben, und hierauf wieder gemeflen, wo er blos 17 3 hielt. Nachdem er von ‚neuem ausgedehnt worden war, hatte er 18 3 Zoll, gleich darauf aber bey feiner Erichlaffung wie— der 18. .

Um dem Unterschied kennen zu lernen der Pi⸗ ſchen einem zuſammengezogenen Nerven und einem ſolchen der im Zuſtande der Erſchlaffung geblieben iſt, ſtatt findet wurde folgender Verſuch ange— ſtellt.

Ein Stuͤck phreniſcher Nerve von etwa g Zoll Laͤnge wurde gleich nach dem Falle des Pferdes ab— geſondert. Dieß wurde hierauf zur Contraction gebracht, und nachdem es 24 Stunden ruhig geles gen hatte, wurde feine äußere Oberfläche blos ge; legt, fo daß man die Fibern deutlich fehen konnte, Hierauf wide ein Stuͤck Nerv eines PM ferdes dag eines natürlichen Todes geflorben war, mit jenem verglichen.

Der Unterfchied zwischen beyden Stücken war fehr auffallend. In dem zufammengezogenen Stüde waren die Fafern alle gefhlängelt im ans dern aber gerade. u

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180 ö El; |!

Alle diefe Verfuche, die an einem fo großen Thiere von einem Manne angeftellt wurden der. alle Fähigkeiten fie anyufiellen, befaß und die fo oft: wiederholt worden, um allen Tauſchungen auszu⸗ weichen, bereihtigen wohl zu folgenden Scräflen:

* 7. Daß die Nerven eines gefunden flug för hig find, fich bey der Zerfchneidung zurückzuziehen, und daß diefe Wirkung ganz unabhängig von den fi e umgebenden Theilen iſt.

2. Daß dieſe Zufammenziehung im lebſt vor fh geht, und folglich unabhangig vom Ges hirn aus dem er entfpringt, und unabhängig vom. Muftel iſt, in den er fich endigt.

3. Daß der zufammengezogene Merve eine Zu: fammenziehung feiner Fibern zeigt, die dem ‚Auge ſichtbar ift, welches nicht der Fall if, fobad ein Nerve erſchlafft.

Gr. Clift fiellte hierauf noch einige Verfuche mit Nerven an, um den Einfluß der Eleftricität auf diefelben zu beobachten, es erfolgten aber feine Zufammenzichungen der Nerven auf folche elektri⸗ ſche Einwirkungen.

BER —— 181

Nachricht von einem neuen Eu—

diometer des Hrn. Davy. Aus dem Engliſchen.

Der Umſtand, daß die Geſundheit und das Leben des thieriſchen Koͤrpers von einer eignen

Beſchaffenheit der Atmoſphaͤre abhaͤngt, hat den

*

Unterſuchungen uͤber die Beſtandtheile und die Ei—

genſchaften der atmoſphaͤriſchen Luft ein beſonderes

wichtiges Intereſſe gegeben. Es iſt laͤngſt bes

kannt, daß man dieſe elaſtiſche Fluͤſſigkeit unſeres Dunſtkreiſes vorzuͤglich als aus Oxygen und Ni— trogen, oder aus Lebens- und Stickluft beſtehend, angeſehen hat. Dieſe unter einander gemiſchten

Stoffe ſollen ſich in einem Zuſtande von leichter

Verbindung befinden und aufgelöftes Waſſer in ſich enthalten. |

Es, find vwerfchiedene Verfahrungsarten erfons nen worden, um das Verhaͤltniß diefer beyden Sasarten zu einander genau zu beftimmen, aber

die mehreften haben den Keim einer zu geringen

Genauigkeit in ihrem Wefen gehabt und find dess halb fämmtlich bis auf zwey: die lanafame Verbrennung des Phoſphors, und die Wirkung

NZ: | der

? 182 der fluͤſſigen Schwefellebern allgemein in Ders geflenheit gerathen.

‚Spott der Phofphor als die flüffige geſchwe⸗ felte Potaſche verichluckt das fämmtliche Oxygen der atmofphärifchen Luft bey der gewöhnlichen Tempes ratur ; auch wird durch dieſe Wirkung weder das We fen der zurücfgebliebenen Stickluft, noch das Volus men derfeiben geändert. Aber die Operation geht aͤußerſt langſam von ftatten, und in manchen Fäls len iſt es fchwer, den Zeitpunct zu beffimmen, wo man den Verſuch als —* anſehen

Hr. hat kuͤrzlich die Aufloͤſung von fatys faurem, oder fihwefelfanrem Eifen mit Salpeters gas gefhwängert, zu einer eudiometrifchen Subs ſtanz angewandt und gefunden daß felbiges in manchen Rückfihten den vererwähnten Stoffen noch vorzuziehen fey, indem es das Oxygen ſehr fchnell verdichtet, ohne auf das Nitrogen oder den Stickſtoff zu wirken, auch erfordert eg zu ſei⸗ ner Anwendung bloß eine,ganz einfache und leicht fortzubringende Geräthfchaft,

Diefe Fluͤſſigkeit wird bereitet, wenn man ni; tröfes oder falpeterhalbfaures Gas durch eine ges fättigte Auflöfung von grünem Eifenvitriol firös

men

* 155

men läßt, Dieſes Verfahren Bat Prieftley zus

erit beobachtet und man findet darüber Erwas in den Relearches chemical and philofophical, p- 152. So wie das Gas verfchluft wird, bes kommt die Auflöfung eine dunkel: olivenbraune Farbe, und wenn die Sättigung volltommen if, erſcheint fie undurdfichtig und beynahe fchwarz. Der ganze Proceß ift wahrfcheinlich das Werk eine® einfachen Wahlanziehung; denn in feinem Halle wird das Gas zerfeßt und unter dem Reci— pienten der Luftpumpe nimmt es feine elaftifche Form wieder an und laͤßt die Fluͤſſigkeit womit es vermiſcht war, ohne Veraͤnderung ihrer Eigen— ſchaften zuruͤck.

Die Geraͤthſchaft, um von dieſer geſchwaͤn— gerten Fluͤſſigkeit fuͤr die Unterſuchung der atmo⸗ ſphaͤriſchen Luft Gebrauch zu machen, beſteht in einer fein graduirten an einem Ende verſchloſſe⸗ nen Glasroͤhre, deren Raum in 100 gleiche Theile getheilt, und die ihre größte Weite am offenen Ende hat. Naͤchſtdem in einem Gefäße welches die Fluͤſſigkeit enthält.

. Nachdem die Röhre mit der zu prüfenden Luft gefüllt ift, wird fie in die Probefluͤſſigkeit ges fenft und ſanft auf und niederwärts bewegt, fo daß fie abwechfelnd bald in die verticale Bald in

NR 4 die

&üs

Ba N a

die horizontale Lage kommt, um die Wirkfamkeit defio ſchneller zu befördern. Unter dieſen Um— ſtanden entſteht eine ſehr ſchnelle Luftverminderung und die Schwärze der Fluͤſſigkeit macht es leicht.

die Groͤße der Verſchluckung zu beobachten. ‚Der

ganze Verfuch iſt in wenig Minuten vollendet und

das gefammte Oxygen mit dem in der Auflöfung befindlichen nitröfen Gas zu Salpeterfaure ver bunden. % r

Bey allen eudiometrifchen mit gefhwängerten Auflöfungen vorgenommenen Proceffen iſt es eine

Hauptſache, den Zeitpunct genau zu beobachten,

wo die Verſchluckung ihre Endſchaft erreicht; denn gleich nach) diefer Beendigung fängt das Bos lumen des übrig gebliebenen Gas wieder etwas zu wacı fen an, Und nach einigen Stunden beträgt dieſe Zunahme oft einige Hunderttheile an der Scale der Eudiometerröhre.

Diefee Umftand hängt von der allmähligen Zerfegung der während des Verſuchs erzeugten Salpeterſaͤnre ab, welche von dem grünen Eifens oxyd bewirkt wird. Hieraus entficht eine kleine Duanrität luftfoͤrmiger Fluͤſſigkeit, vornaͤmlich nitroͤſes Gas, weiches feine Verwandſchaft zum falzs oder ſchweſelſauren Eiſen hat; dieſe ent:

A

185

bindet ſich allmaͤhlig * vermiſcht fi ſich iR dem Zuruͤckgebliebenen Nitrogengas.

Die Auflöfung des grünen ſalz⸗ ſauren Eiſens wirkt viel fehneller als die des fhwefelfauren. In den Fällen wo man diefe metalliihen Salze nicht im reinften Zuftande haben kann, ift auch der gemeine Eifenvitriol zu gebrauchen. Ein Kubikzoll von einer mäßig ge⸗ fehwängerten Auflöfung kann 5 bis 6 Kubkizoll Oxygen bey dem gewöhnlichen Verfahren abſor— biren; aber diefe ganze Duantität darf nicht mehr als einmal bey jedem Verfuche angewandt werden,

Eine Menge vergleichbarer Verſuche, welde

Sul. Aug. und Sept. 1800 über die Luftbe⸗

fchaffenheit zu Briftol mit Phoſphor, Schwefel— leber und der obigen gefihwangerten Auflöfung ans geſtellt wurden, haben die Genauigkeit des Vers fahrens, welches befonders dabey angewandt wors den war, vollfommen bewiefen. Die Luftvers fhlufungen waren zwar in. der That bey Anwens- dung der Schwefellebern, wo Eleine Portionen gebraucht wurden etwas größer als beym Phos— phor und der gefchwängerten Auflöfung, die Urs fache hiervon wird ſich aber denjenigen welche die Eudiometer kennen, leicht darbieten. Sn feinen Falle fand fich der, Orpgengehalt größer als 21 im

- En Hun⸗

185 | a ET Hundert, und die Veränderungen welche mit ber Richtung des Windes, fo wie mit den verfehies denen Zuffänden der Temperatur , Feuchtigkeit 2.1. w. in Verbindung fanden, waren fo under deutend, und fo oft auf bloße Zufälligkeiten zu rechnen, daß man nicht einmal genaue Kenntniß davon erhalten fonnte. |

Bey verfrhiedenen Unterfuchungen. der atmo— fphärifcgen Luft an verfchiedenen Orten mittelft der gefihwängerten Auflöfungen bat Ar. Davy niemals eine merkliche Verfchiedenheit in der. Pro: porkion ihrer Beſtandtheile bemerken koͤnnen. Seeluft aus der Mündung der Severn, die bey dem auhaltenden Weftwinde über den größten ‚Theil des Atlantiſchen Meeres geftrichen feyn mußte, enthielt nicht mehr als 21 im Hundert Gauerfoffgas, und dieß iftungefähr eben das Vers. haͤltniß weihes Dr. Beddoes auf der Küfte von Guinea duch zwey Wundärzte von Liverpool erhalten hat.

Vergleicht man diefe Reſultate mit denen, wels che länger als 20 Jahr zuvor vom Hrn. Caven- diſh aus feinen Verfuchen über- die Zufammen; fesung der atmofphärifchen Luft zu London und Kenfington angeftellet waren; erwägt man die zu gleicher. Zeit von Berthohlet in Eaypten und

zu

187

zu Paris, ſo wie die von Marti in Spanien angeſtellten, ſo hat man hinlaͤnglichen Grund zu ſchließen, daß die Luft aller Orten wenn ſie nur den Winden ausgeſetzt iſt, immer die naͤmlichen Procente an Sauer; und Stickſtoff in ſich hält. Ein Umſtand von großer Wichtigkeit; denn wenn wir wiffen, daß die verfchiedenen Grade von Sa: fubrität der Suft.nicht von den DVerfchiedenheiten in der Quantität ihrer vornehmften Beftandtheile abhänsen, fo muß uns dieß antreiben befondere Unterfühungen über die verfchiedenen Stoffe welz che darinn aufgeloͤſt oder ſchwebend vorhanden ſeyn, und der menſchlichen Koͤrperconſtitution nachtheilig werden koͤnnen, anzuſtellen. Denn nur eine genaue Kenntniß ihrer Natur und ihrer Eigen— ſchaften kann uns vielleicht in den Stand fegen, ihre schädlichen Wirkungen größtentheils zu vers hüten. T |

* 5

Auczug aus einem Briefe des Hrn. v. Humboldt an Hrn. Zout- croy. A. d. Schriften des ar fiomalinfiturs,

Cumana d. 16. Det. 1800.

Während der 10 Monate die wir mit Berei⸗ fung des großen Landfirichs zwifchen der Küfte, dem Dronoco, dem ſchwarzen und Amazonenfluffe zubrachten, hbatder B-Bonpland mit den Dow btetten über 6000 Pflanzen getroufnet. Ich habe mit ihm an Ort und Stelle auf 1200 Species bes fbrieben_ worunter eine große Menge zu feyn fcheint die noch nicht von Aublet, Jacquin, dutis nnd Dombey befhrieben find. Mir,

haben Inſecten, Schalthiere und Färbehölger ge⸗ |

fammier; Crocodile , Seefühe (Lamantins) Xf: fen, Zitteraale (Gymnotus elect.) wo die Fläfs ſigkeit ledialich galvanifch, und nicht eleftrifch iſt zeraliedert. Wir haben viele Schlangen, Eideren, einige Fiſche u. f. w. befchrieben.

Sch babe eigentlich zwey Reifen unternommen: eine nach den Miffionen der Chaymas : Sindianer Paria und die andere in das unermeßliche Land

(4 SH ER 189

Land nordmwärts des Amazonenfluffes zwiſchen Dos payan und die Gebirge des franzoͤſiſchen Guyana. Wir find zweymal vor den großen Wafferfällen des Dronoeo, unterm 12/füdl Breite 0.4 ©t. 43 Min. wett. Lärje von Paris, und denen von Atures und Maypures im 39° Br. und 4 ©r. 41. M. 40 ©. Länge, vorbeygefommen ; von der Mündung des Guaviare und der Fluͤffe Hrabaya, Temi und Tuamini. Sch ließ meirfe Pirvane zu Lande, nad) dem fhwarzen Fluffe ſchaffen. Wir gingen zu Fuß durch die Wälder der Hevea (die das elaftifche Harz liefert) der Eins cbona (wo die Chinarinde berfommt) und der Winiterana - Canella. Ich fiieg vom Rio - Ne- gro bis San - Carlos um die Länge durch den Zeitz halter von Berthoud zu beſtimmen, mit weichen ich noch immer fehr zufrieden bin. Ich Befuchte alsdann die Gegend von Kafigniare welche von den Yoapaminaren bewohnt wird welche blos von geräuherten Ameifen leben. Ich drang bis zu den Quellen des Oronoco, bis jenfeits dem Vul—⸗ - can von Duida vor, fo weit als es die Wildheit der Gmaicas; und Guakaribos-Indianer verftats tete; ich fuhr den ganzen Oronoco hinab bis zur Hauptfiadt von Guyana wo ıch 500 Lieues in 26 Tagen machte ohne die Raſttage zu vechnen.

Bir

190 |... A

Wir Haben Ihnen den Milchfaft eines Baus mes geſchickt welchen die Indianer die Kuh nennen, weil fie die Milch davon trinfen die nicht fchädlich fondern vielmehr fehr nährend ift. "Mit Hüͤlfe der Salpeterfäure habe ich Caoutchouc oder Feverhary daraus bereitet... Unter das für Sie beftiminte mifchte ich etwas Goda und zwar gang nach den Srundfägen die Sie ſelbſt davon aufge⸗ fieilt haben. *)

Sch Habe auch verfucht Ihnen dag Eurare oder das berüchtigte Gift der Indianer vom ſchwar⸗ zen Fluß, in feiner ganzen Reinigkeit, zu verfchaf: fen. Sch machte ausdruͤcklich deshalb eine Reife nach Esmaralda um die Pflanze zu fehen welche diefen Saft liefert. Ungluͤcklicherweiſe aber ſtand fienicht in der Bluͤthe. Ich werde Shnen ein andermal die genaue Bereitungsart diefes Giftes mittheilen, wie fie bey den Catarapeici; und

dagnixitaſesgIndianern gewöhnlich iſt. Hier nur einiges: Die Pflanze die das Gift enthaͤlt heißt Maracury, ich ſende Ihnen hier die Zweige dieſer Liang; ſie waͤchſet ſparſam zwiſchen den Gra⸗

=

*) Eonreron hatte vörgefchlagen den Gaft der Hovea den man in Flaſchen verfenden wollte, mit aͤgendem Raugenfalze zu verbinden um den Nieder: ſchlag des Cabutchouec zu verhüten.

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_ 101. 1

Granitgebirgen von Guanaja und Yumar i—

quin, im Schatten der Theobroma-Cacao

und der Caryocas. Nachdem man das Ober;

haͤutchen aufgehoben hat, uͤbergießt man fie mit kal—

tem Waffen, man drückt alsdann den Saft aus, läßt

etwas Waffen uͤber dem ſchon halb ausgedruͤckten

Oberhaͤutchen ſtehen und filtrit den Aufguf. Die

ducchgegangene Fluͤſſigkeit ifE gelblich. Kierauf

kocht man fie und läßt fie bis zur Conſiſtenz deg

Syrupzuckers abdampfen. Diefer Syrup ent:

hält fchon das Gift ſelbſt, iſt aber noch nicht dick

genug um die Pfeile damit zu überziehen. : Man

vermiſcht ihn deshalb mit dem glutinöfen Saft eis

nes.andern Baums welchen Die Indianer Kina— cagnera nennen. Diefe Mifchung ‚wird. wics der ſo lange gekocht: bis, fie fich zu einer bräunliz hen Maſſe verdickt.» Sie willen daß der Curare innerlich ale ein Magenmittel gebraucht wird und er iſt auch in. der That nicht eher. Schädlich als. wenn er mit dem Bluse gemifiht wird wel— ches er desoxidirt. Ich ‚habe nur erſt ſeit etli—

chen Tagen Verſuche damit angeſtellt, aber ber

reits bemerkt daß er die atmoſphaͤriſche Luft zer⸗

feßt. . |

Sch füge dieſer Subſtanz noch 3 andre „Bey; das Dapiche, le Dapiche (ausgefprochen: Da; pitfche) das Pendarenharz e leche de Pen-

dare)

494 | 3 SORR J

dare) und die Otomaken Erde terre des Oto-

—— Alu

; Das 4. iſt eine Art von elaſtiſchem Gummi das Ihnen wahrſcheinlich nicht bekannt iſt. Wir haben es an einem Ort entdeckt wo ſich keine Hevea findet in den Moraͤſten des Javitage⸗ biras in einer Breite von 5’. Diefe Sümpfe find durch die fürchterlihen Boa + Schlangen die darinn leben, berüchtigt. Wir. fanden bey den Poimalanos:- und Paragini s ndianern murficalifche Inſtrümente die aus Caoutchoäe verfer: tigt waren und die Einwohner fagten, daß fich diefe Subitanz in der Erde fände. Das Dapiche oder Zapis tft ein weiße ſchwammige Maffe die man un ter den Wurzeln der beyden Baͤume Jacia und Cur- vara findet; diefe Bäume fcheinen ung neue Sat tungen zu feyn und wir werden zu feiner Zeit die Hefchreibung davon geben. Der Saft diefer Baus me ift eine ſehr waͤßrige Milch; indeſſen ſcheint es eine Krankheit fuͤr ſie zu ſeyn wenn ſie dieſen Saft durch die Wurzeln verlieren und wirklich fiirbt der Baum durch diefe Art von Haͤmorrhagie ab und der Saft gerinnt in der feuchten Erde ohne die freye Luft zu berühren. Sch fende Ihnen hier ſowohl das Dapiche ſelbſt als auch eine Art von. Caoutchouc welches daraus bereitet ift indem man es blos dem Feuer ausſetzt und es darinn fchmelzt.

Das

%

RR 193

Das Pendarenharz iſt eine getrocknete Milch des Baums Pendare und fielt einen weißen natürlichen Firniß vor. Man überzieht mit dies fer Mitch wenn fie noch frisch ift, die Gefäße der Tutuma's. Sie trocknet ſchnell und iſt ein fehe ſchoͤner Firniß; ungluͤcklicherweife aber wird ſie gelblich wenn man ſie in großer per trock⸗ net. ——

Die Erde der Otomaquen iſt 3 Monate lang faſt die einzine Nahrung diefer durch ihre bemahlten Körper fheußlichen Nation. Diefe Leute effen die erwähnte Erde fo lange als der Oronoco ſehr hoch ift und man viele Schildfröten dafelöft findet Es ift eine Arc von lettiger Erde und es giebt Leute die I bis 15 Pfund des Tages davon verzehren, Einige Mönche haben behauptet dag fie das Fert aus den Crocodillſchwaͤnzen damit vermifchten; aber dieß ift falfch. Wir haben bey den Otoma— guen Vorräthe von ganz reiner Erde gefunden, ‘die fie aßen, und fie geben ihr feine andere Zus bereitung als daß fie feldige ein wenig röften und | anfeuchten. Mir feheint es fehr wunderbar wie. man rubuſt feyn und täglih 12 Pf Erde eſſen kann, da es doch bekant iſt was 108 traurige Wirs tungen die Erde bey Kindern hat. Indeſſen Ba; ben mich meine eignen Erfahrungen über die Er— de und ihre Einenichaft, im feuchten Zuftande Voigts Mag. IV. B. 2, St. 2 die

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194 re.

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ten wirken fönne.

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| ‚Die Luft, zu BR gelehrt, Ba fie wirklich | nähren, das heißt, durch Gelee | i

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2. Sch füge. für das Mufeum eine Taboksdoſe |

eben diefer Otomaken und das Hemd einer Ma: tion aus der Nachbarſchaft der Piroas bey. Diefe Dofe ift fehr groß, eiggntlih eine Schüflrl

auf welche man eine Mifchung von einer geriebes

nen und verwefeten Mimoſenfrucht nebft etwas

Salz und gebrannten Kalk fehüttet. Der Otomak hält die S:chüflel in der einen Hand, und in der andern eine Nöhre wovon 2 Deffnungen in feine Naſenloͤcher paffen um diefen ftimulirenden Tabak

dadurch einzuziehen. Diefes Werkzeug hat ein hiſtoriſches Intereſſe: es ift blos bey den Dtos

mafen und Dmeguas im Gebraud wo es Cons damine geſehen hat; folglich bey zwey Nationen die ſetzt auf 300 Lieues von einander entfernt woh: nen ; es beweißt daß die Omekas die nach einer alten Tradition von Guaviare getommen find,

vielleicht von den Otomaken abfiammen und daß

die Stadt Menoa von Philipp von Urre zwi- ſchen Meta und Guaviare, gefehen worden: ift. Diefe Thatfachen können Aufſchluß über die se des ‚Dorada geben,

Das

* 195 Das Hemd der Nation in der Nachbarſchaft der Piroas iſt von der Rinde des Baums Marisna der man weiter feine Zubereitung giebt, hier Wachs fen alfo die Hemden auf den Bäumen! Eben fo ift es auch in der Nahe des Dorada, mo ich feine mineralifche Merkwürdigkeit als Zait und etwas Titaneum gefehen habe. *

Es wird bemerkt daß Fourcroy noch keins von allen den hier erwähnten Dingen erhalten Hatte.

| 196 % 6.

Ein ſehr einfaches und leichtes

Mittel eine Copie von einer Schrift zu nehmen. Der Soc. ‚philomatique mitgetheilt vom Hru. Coquebert.

Dieſes Mittel gewinnt dadurch noch ein groͤ— ßeres Intereſſe, daß weder eine Maſchine noch ſonſt eine kuͤnſtliche Vorbereitung dazu noͤthig iſt, und daß man allenthalben Gebrauch davon machen kann. Es beſteht darinn daß man etwas Zucker unter die gewoͤhnliche Schreibdinte thut. Mit ſolchher ſhreibt man auf ganz gewoͤhnliches geleim⸗ tes Papier. Will man nun von dieſer Schrift eine

Copie machen, ſo nimmt man ein feines, nicht

geleimtes Papier; feuchtet es ein wenig mit einem Schwamm an und legt es auf jene Schrift indem man zugleich mit einem mittelmäßig warmen Büs geteifen leicht darüber hin fährt. Man wird dann ſogleich auf dem ungeleimten Papiere die zu copi: rende Schrift zum Vorſchein kommen fehen.

*

197

Yuszug aus einem neuern Schreiken des Hrn. D Schelver Ein Nachtrag zu der im vorigen Stüf ©. ı u. f. ber ſchriebenen Entdeckung.

Halle d. 7. Apr. 1802. Es freut mich ſehr, daß Ew. ꝛc. den Ihnen mitgetheilten Verſuch beſtaͤtigt gefunden haben. Sc habe ihn vor einigen Tagen oftmals wieder⸗ holt, und es ift fonderbar daß er mir nicht wieder gelungen if. Vielleicht Hatte das Staͤrkemehl welches ich dazu gebrauchte, und das mir ver fäischt zu feyn fchien, daran Antheil. Sich bes fürchte daß diejenigen welche die Erſcheinung noch nicht gefehen haben, den verworrenen Zickzack den man auch auf dem Mehle fieht, und der jedesmal da ift, damit verwechfeln werden. Ich hätte dechalb gern noch folgendes hinzugefekt: „Man fireiihe mit der Spiße einer feinen Nadel über die beftäubte Fläche, ehe man den Verfuch ans fiellt, die Erfcheinung hat, das Gerade des Striche und die Ränder deſſelben abgerechnet, san, dafs ſelbe Anſehen.“

O 3 Die

zu

198 ER Te he

‚Die Meinung daß Milben im Spiele TOR drang fich auch mir ſchon beym erften Verſuch auf; ich glaube aber daß folgender Verfuch, den ich fchon vor einem halben Jahre anftellte, diefe Furcht widerlegen wird. Sch erhigte nämlich das Stärfemehl zu dem Grade, daß gewiß jedes Thier dabey fterben mußte, und fah dem ungeachtet die befannte Erfiheinung Sm tropifhen Siw ne fönnten freylich wohl Milben vorhanden ges

wefen feyn! Es war mir fehr auffallend, daß

Sie die Ericheinung auch auf Zinn gefehen has

ben, da ich fie fogar auf dem Glaſe nie an der beſtaͤubten Fläche deutlich erkannte,

%:;

Zufaß des Herausgebers.

Es hat in der That mit diefem Phänomen eine eigne Bewandniß. Als ich die .erfiern Vers

ſuche im geheizten Zimmer anftellte, bediente ich

mich des gewöhnlichen Haarpuders, der wohl ein halbes Jahr lang-in einem ledernen Beutel, wie wohl ohne alle Fettigkeit, gelegen hatte. Die Figuren waren fo fprechend und beftimmt, daß fchlechterdings Feine Verwechfelung mit der ums gleichartigen Dberfläche des Mehls auf der ber ſtaͤubten Seite möglich war. Uebrigens hatten

alle

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A

alle Figuren auf der beftäubten Seite gerade die

N ER Nee

| Deftimmtheit als auf der unbeftäubten. ı Sekt nach Empfang des zweyten Briefs, habe ich ans

dere Ölastafeln mit ganz frifhem Haarpuder oder

Staͤrkemehl, das ich mir eben aus dem Laden Holen ließ, durch einen kleinen Reinwandbeutel ber

ſtreut, (das vorigemal gefchab es mit der gewöhns lichen Puderquaſte) und die Scheiben in ein um:

geheiztes Zimmer gelegt, wo aber doch des Tages

einige Zeit die Sonne auf die beſtaͤubte Flaͤche

ſchien. Nach mehrern Tagen zeigte ſich noch im:

mer, feine Spur von jener Erſcheinung, weder

auf der untern noch obern Seite; auf einem Streifen von Glaſe der etwa ı Zoll breit war

und den ich zu gleicher Zeit ganz auf diefelbe Art beftäubte , auch neben die Slastafel legte, zeigte fi) an einer einzigen Stelle die befaunte Erfihei: nung auf eine ſehr ausgezeichnete Art. Diefe Stelle befand ſich aber doch noch unter befondern

Umftänden, unter welchen der Hr. D. Schelver

der mich zu diefer Abänderung des Verfuhs vers

anlaßte, auch ſolche Figuren erhalten hatz er wünfcht aber, daß diefe Umſtaͤnde fo lange noch

im Verborgenen bleiben, bis genugfame Sichere

heit vor Taufchung vorhanden ift. Ich habe eine

andere Stelle eben diefes Streifens ganz unter

die nämlichen Umftände der vorigen Stelle ge-

bracht, aber es will ſich da bis jet noch nichts

O4 deut;

200: a

deutliches zeigen, blos einen kleinen Anfang glau⸗ be ich zu bemerken. » Künftig vielleicht hiervon das Nähere: . 547 85

8.

14 ** | —* Eine Bemerkung des Hrn. Profi Tourdes zu Strasburg über die

—39 des Galvanıfmus auf,

Kr. hat Hrn. Volta in einem

Schreiben gemeldet, daß, wenn man etwas Blut

von feinen wäßrigen Thetlen, der Lymphe ıc. bez freyt und es. dadurd) auf: den blos, faferigen- Theil

reducirt, alsdann aber folches der Wirkung einer

Boltaifchen Säule ausſetzt, darinn eine Art von Zittern, Oſcilliren und Palpitiren entitehe, wel:

che viel Aehnlichkeit mit den Zucfungen: habe, die

man bey einem. fo eben erdrofelten. Thiere wahrs nimmt. Es if eine doppelte Bewegung von Zus

fammenziehung und a die mit—

telft

201.

telft einer Loupe fehr deutlich wahrgenommen wer: den fann. Hr: T. fieht diefe Erfcheinung als einen klaren und entfchiedenen Beweis von der Vitalität des Blutes an, fo wie man ſie an den Mufkeln, am Zellgewebe u. a. bemerkt; übrigens ſcheint er fie auf Rechnung der fogenannten thieris ſchen Electricitaͤt zu Decade: phil,

no. 3, A

9 Meteorologifge Erfheinungen,

1. Nebenfonnen. Aus dem de "Paris,

"Man *— am 7. Febr. 1802 hassen in’ Be ein artiges Phanomen beobachte: Um 8 Uhr Morgens fah man Io Minuten lang zwey Sonnen, die eine nördlich, die andere füdlich. Diefe Erfcheinung wurde mit einer andern von ganz verfchiedener Art: vergefellfchaftet: Sn der Nacht vom 9 zum 10 Febr. fah man eine aufers ordentliche Menge coufins ınd Erdfiöhe (puce-

25 rons

202 /

rons de terre) nieberfallen, die wahrfcheintich in den nächften Sümpfen ihre Entitehung "gehabt

hatten, wo fie von einem feit etlichen Tagen uns

unterbrochenen Sonnenſchein waren ausgebrütet worden. Der Schnee war mit denſelben dergeſtalt bedeckt, daß er ganz aſchfarbig ausſah⸗ Die mehreſten von dieſen Inſecten ſtarben uͤbrigens Pr 2 gleich wieder von der Kälte.

8 2 | J a 2, Ungewöhnlidhe Dürrein Puglia. Aug dem Moniteur.

Schon, feit. dee Eroberung Apuliens duch. die . Roͤmer, erhielt und verdiente diefe Gegend den Beynamen;, Sitiens. Allein feit Menſchenge⸗ denfen iſt die Dürre Dafeldft nicht fo ftark, als im ge verfioffenen jahre gewefen. Der bekannte Naturforfcher Giovene, der feitmehrerem Jah⸗ ren in Apulien meteorologifche Beobachtungen van? ſtellt und im Ducchfihnitt die Höhe der während der Monate Oktober, November und December aus der Atmofphäre niedergefchlagenen Waffermens ge auf 6 Z0ll 9 „5 Linien (Par.) ſchaͤtzt, fand in denfelben Monaten. des verfloffenen Jahrs dieſe Höhe nur 1 Zoll 11 #3 Linien. Welchen Eins

fluß

er A 203

fluß muß eine ſolche Anomalie nicht auf ein ohnehin waſſerarmes Land äußern! Die barometrifchen Beobachtungen während der drey Herbfitmonate gaben aleichfalls fchr feltfame Ne; fultate. Die Winde, welche ſonſt diefer Jahrs⸗ zeit eigen ſind, wurden gewoͤhnlich von den ent— gegengeſetzten uͤberwaͤltigt.

3. Ein Feuermeteor.

Am 23. October hat man um 7 Uhr Abends zu Colchefter eine Lufterfcheinung in Geftalt eines Tenerballens beobachtet, die fich ſehr Ichnell von Süden nah Norden über diefe Stadt hinzog. Das Licht welches fie über die Erde verbreitete, fihien den Gegenfänden eine gruͤnliche Farbe zu geben. Die Kugel war. von einem Lichtſchweife begleitet der immer: größer wurde aber auch im, eben. dem Maaße den Feuerball ſelbſt aufzehrte, Es war zu vermuthen daß diefes Meteor nicht hoch in der Atwmofphäre erhoben war weil ein Theil feis

nes Schweifsder aufdasHauseines Müllersinder

Gegend ron Bury St. Edmont fiel, eine Entzuͤn— dung verurfachte die fo heftigum ſich griff daB man faum im Stande war einen Theil der Gerärhicafs son den Flammen zu entreißen. J. de Par.

Io.

; 204 u‘ Io,

Nachricht von einem neuem Marf- ME Inſtrumente.

Der Ar. Mechanitus und Dpticus ren Haupt zu Caſſel ſah ſich durch das Bedürfniß verarlaßt auf ein Werkzeug zu denken mittelft def: fer fih das Streihen und Donlegen weit zuver: läffiger meffen und aus diefem die Sohlen und , Seigertenfen mit hinlaͤnglicher Schärfe fünnten abnehmen laffen. Er hat deshalb den gewoͤhnli— chen Haͤngecompaß und Gradbogen der Markicheis der mit der Bouffole der Feldmeffer vertaufcht und auf eine wierfantige Platte eine Büchfe mit ein- getheiltem Ringe für eine vierzöllige Nadel befe: ſtigt, über welchem ſich an einem auf der Platte angebrachten Henkel ein Halbzirfel ſenkrecht auf .

die Ebne der Platte, in der Ebne ihrer Central⸗ linie auf und nieder ‚bewegen: läßt der an feiner obern Seite das Viſirrohr träge in deffen Are ſich die Fadenkreuze zum vor: und rückwärts vifiren befinden. Ein auf der Platte noch außerdem in einem gläfernen Eylinder angebrachter Senkel zeigt daben den wagtedhten Stand derfelben ; der Sen kei am Gradbogen zeigt die Donlegen, die Mage netnadel aber das FOREN der. Flaͤche an, die übris gens

Ale

gens mit der Lachter Kette abgenommen wird. Das Sanze iſt auf eine Spindel des Stativs befeſtigt und laͤßt ſich auf derſelben central, und außerdem durch eine Schtaubenbewegung auch ſanft drehen, waͤhrend dieſe Spindel ſelbſt in einer Saͤule auf und nieder geſchoben werden kann die an ihrer un; tern Seite in eine Nuß ausläuft durch welche fie mit einem iriangulären mit Stollen verfehenen Geftelle, verbunden wird auf welchem die gemöhns liche Hülfe der Nuß feit ift, fo daß zuſolge diefer Vorrichtung die Säule des Stativs auf dem tri— angulären Geftelle nad) belieben geneigt und loth— recht geftellt werden kann, wenn auch das Geftell ſelbſt nicht wagrecht ſteht. Hr. Breithaupt bat von diefem Inſtrumente fo wie von verfchiedenen ans ‚dern umftändlich gehandelt in einer 1800 zu Caſ⸗ ſel herausgekommenen Kleinen Schrift, wovon fich eine ausführliche Anzeige in der A. Lit. Zeitung No. 37. 1802 befindet.

il.

206 er, ıl,

Ueber vollfommene und-unvoll- fommene Effigfänre Aus einer Abh. des Hın. Darracg, iu den Schr. der Soc. philom.

Da die Chemiker über die Natur der voll: kommnen und unvollfommnen Effigfäure' nod nicht ganz einig find, fo hat fih Ar. Darracq be muͤht, diefen Gegenftand mehr aufzuklären und deshalb mit großer Sorgfalt die Verſuche anderer, befonders die des Hrn. Adet, wiederholt, welche leßtere er vollfommen genau gefunden hat. Von der- großen Menge feiner eignen find folgende die vornehmften;

1. Die vollkommene Effigfäure welche fo weit mit Waffer verdünnt wurde, daß ihr eigenthuͤm⸗ liches Gewicht dem der unvollfommnen gleich kam, Hatte beynahe den nämlichen Geruch und Ger ſchmack wie diefe leßtere. Beyderley Säuren ers litten keine Veränderung durd) die Salpeterfäure: beyde paflirten die Deftillation und bildeten mit dem Bleyoryd eine gleiche Menge Bley „Enden . (acetite de plomb )

2. Die

\

| BE 0,

- 2. Die unvolltommene Effiafäure welche der

‚Wirkung der oxygenirten Salzfäure ausgeſetzt

x

"wurde, erlitt feine ‚Veränderung. Sie gab Bley:

zueferfryiallen mit dem Bleykalke, fobald ihr etwas vom Ueberfluß der oxygenirten und der ge— woͤhnlichen Salzfäure entzogen worden war.

3. Die volltommene und unvollfommene Efitgfäure gaben mit Potafche ganz einerley Salz, und gleiche Theile diefes Salzes lieferten bey der Deſtillation ähntiche Reſultate. Das Ruͤckbleib— ſel an Kohle, wo die vollkommene Eſſigſaͤure war

angewandt worden, verhielt ſich zur andern Menge

wie 55 zu 54.

Die Soblenfaure Soda mit diefen beyden Säus ren gefättigt, lieferte Fryftallinifche Saize, welche die

naͤmlichen Ergenfchaften und das nämliche Gewicht

hatten; eben fo haben fie gleiche Kefultate bey der Deitillation gegeben. Die Rüdbleibfel von Koh: le waren in dem Verhältniß von 25 zu 24 wel:

che leßtere Zahl der mit unvolllommener Efftafäute

gefättigten Soda zugebört. Dieſe Verſchiedenheit der Kohlengewichte ſoll von der mehr oder weniger genauen Trocknung der Salze herruͤhren.

| Eine Mifhung von gleichen Theilen Bleyzur ‚Fer, in ‚Kupfer: Virriol, ‚in einer Glasretorte im offnen

| offnen Fener deſtillirt, gab eine Fluͤſſigkeit völlig

—* ————

wie radicaler Weineſſig. Der Ruͤckſtand zeigte

feine Spur von Kohlen; es waren auch feine gas: artigen Stoffe, fondern blos etwas von der Luft der Gefäße, davon 1 gegangen. '

Hr. Darracq ſchließt aus diefen Verfuchen

daß die vollfommne Effigfäure nicht wentger Koh—

lenhaltig fey, als die unvollfommene.

Die gereinigten Grünfpancryftallen die man ‚gewöhnlich anwendet um vollkommene Eſſigſaͤure zu erhalten, geben ben der Deftillation eine Mens ge Gas und laffen Kohle in der Retorte. Als

Ar. D. diefen Verfuch mit Eryfiallen, aus volls -

fommner Efftgfäure und Kupferoxyd bereitet, wies derholte, befam er die nämlichen Producte. Gleis che Mengen Gas und Kohle. Das Gas war von derfelben Natur und im nämlichen Verhältnif wie bey den Grünfpan - Eryftallen. Kr. D. fbreibt die Kohle und die Gasfirmigen Stoffe einem Theile der durchs Feuer zerfeßten Säure zu.

uns

Diefer beftändigen Verhältniffe wifchen beyden Säuren ohngeachtet, wo fie von gleichem eigens thuͤmlichen Gewichte find, giebt es doc noch Vers

ſchiedenheiten, wovon äh D. die Urſache zu ents

ee 2 209

entdecken fuchte. Er wollte unterſuchen, ob die: volitoinmene Efligfäure, nah Chaptals Bor ftellung nicht etwa mit einem gewiffen Theil einer ſchleimigten Materie oder Ertractivfteff, vereinigt: fey, wodurch diefe natürlichen Eigenſchaften mafs quirt würden. Er ſuchte fie deshalb, wiewohl vergeblich, durch die Deftillation von diefen Stofs fenzwbefreyen. Gluͤcklicher war er, indem er fie mit einem Alkali fättigte, wo er beftändig ein flo digs tes Rüdbleibfel erhielt, welches jich bey der vollkommenen Effigfäure niemals zeigte.

Um nun die Meinung des Hrn. Adet welcher die volllommene Efitgfäure als eine unvollkom⸗ mene, von geringem Waflergehalt betrachtet, auf eine entfcheidende Art zu beftätigen, mifchte er jehr trockne falzfanre Kalferde unter Weineffig

“und erhielt durd die Deftillation eine ftärkere Säure, und bey weiterer Fortfegung diefer Arbeit wurde feine Säure eben fo flechend und auffallend wie die vollfommene Efligfäure. Nie erhielt er bey diefer falzfauren Kalferde einiges Nücfbleibfel von Kohle, fondern blos eine vegefabilifche flocfigte Mas terie. Es hat diefe Säure mit den Kalien nie einen flocfigten Bodenfak gegeben. Mit Alkohol zu gleichen Theilen deftillirt, gab fie Eſſignaphtha. Bey der Verdünnung mit Waſſer zeigte fich nichts von dem brennzlichen Geruch den man bey den Efs

Voigts Mag. IV, B. 2, St. P ſig⸗

*

A we, ze

figfauren Metallen wahrnimmt, Hieher fheint noch eine Bemerkung des Hrn. Pontier zu gehören. As diefer eine Effigdeftillation im Großen vor: nahm, To erhielt er bey den erſten Uebergaͤngen eine Fluͤſſigkeit von angenehmen Geruch welche fich +, der Restification als Effigäther erkennen ließ.

Aus allen diefen Thatfachen ſchließt H. Dar⸗ racq daß die unvolifommne und vollkommne Eſ— figfäure einerley Subſtanz fey die ſich in verfchied: nen Zuftänden befinden uud welche bios darinn von einander unterfihieden find, daf die eine mit einer gewilen Menge Waffer und einer Sihleimigten Materie verbunden ift, wel che ſich Hey der andern nicht befindet. Er fihlägt vor, dieſer Subſtanz den Namen vollkommene Eſſigſaͤure zu geben, weil fie bis zum hoͤchſten Grad von Oxygenation getrieben worden iſt, der nur irgend ſtatt finden kann, ohne daß rs in ihre Veſtandtheile wuͤrde.

12.

211 Pi s * * un! . 1 2 vi E) -

Beobachtungen. über die Vers wandtfchaft der Erden gegen einander; von Ebendenf, |

Wenn fich die Erden unter einander verbinden, fo bringen fie Miſchungen hervor welche zuweilen für nene einfahe Erden genommen werden, auch ift diefer Umftand eine Quelle von Irrthuͤmern welche bey der Zerfegung der Mineralkörper bes gangen werden fönnen. Hr. Gupton hat bes reits eine folche wechfeljeitige Wirkung der Erden auf einander erkannt, und dr. Darr acq hat feine Berfuche wiederholt. Durch diefe find zwar einige

"von jenen NRefultaten zweifelhaft, andre hingegen aber auch befiätigt und ganz neue Hinzugefügt worden. rs.

1 Guyton hatte geglaubt, daß das Waſſer des Kalks undder Schwererde bey ihrer Bermifchung einen Niederfchlag gäbe. Dieb hat Darracg nicht beitätigt finden fünnen, und er glaubt, daß der von ©. gebrauchte Kalk etwas Schwefelfäure enthalten habe, wodurch dieſer Irrthum veranlaßt worden ſey. |

Da NE 2. Wa;

g12 2. Waſſer von Strontian, Schwererde, Kalt,

fe zwey und zwey mit einander vermiſcht, gaben beyden Chemikern feinen eher {FAT |

2 —— aluminirte Potaſche mit gefiefels \ ter vermengt, gaben eine Zufammenfegung vor > Kiefels und Alaunerde.

4. Eben fo hat fih auch die mit Kiefelerde verfeste Potaſche mit Steontian und Kalk nieder: gefchlagen, wenn die Flüffigkeiten worinn diefe Erden aufgelößt waren, mit einander wurden,

Man ſieht hieraus: daß blos die Kie— felerde im Stande iſt, andere Erden aus ihren wäffrinen Auflöfungen an fih zu nehmen und mit ihnen erdige Berbindungen einzugeben.

5. Guyton hatte gefagt, daß die falzfaure Kalt: und Strontian s Erde bey ihrer Vermiz fhung einen Niederfchlag gäben der nicht in Saͤu— - ren auflösbar fey. Darrvacg bat diefen Nieder flag nie erhalten koͤnnen, und er glaubt den Grund von Guytons Täufchung in etwas Schwefelfäure zu finden, welche immer an der | reinen

| | 218 reinen Thonerde hängen zu bleiben pflegt, ı wenn man fie aus dem Alaun zieht.

6. ER —— nie einen Niederſchlag aus einer Miſchung von ſalzſaurer Kalk- und Schwererde erhalten und fchreibt den, welchen Gupyton gefehen hat, ebenfalls der Gegenwart von etwas Schwefelfäure zu.

7. Eben fo wenig konnte er einigen Nieders fihlag erhalten, wenn er falzfaure Bittererde mit ſalzſaurer Alaun⸗ oder: Schwererde jedes Paar beſonders, vermifhte. Er mochte fo viel Vorfihe Brauchen als er wollte um diefe Suytonifhen Ankündigungen zu fehen zu befommen, fo war doc alle Mühe vergebens. Endlich hat auch Darracg feine Erde mir der andern verbinden Zönnen, wenn. er diefe Erden aus TEEN von einerley Säure nahm.

214 NE N

WETTE

Etwas über die Wenn Ser Erde welche die Einwohner von Neu: ‚Ealevonien effen. Bom Hrn. Bau quelin. A. d. Schr. d. soc⸗ philom. |

Der Sr. von Bu mbotdt hat einer Erdart erwähnt, weiche. von den Otomaken in Süt- america gegeſſen wird, wenn es ihnen an Lebenss mitteln mangelt. *): Hr. Labittardiere hat eine eben folche fonderbare Thatſache in einer-von der vorigen fehr weit entfernten Weltgegend, auf der Inſel NeusCatedonien im fiillen Meere, beobachtet. Wenn,diefe Inſulaner vom Hunger ‚geplagt werden; fo nehmen fie seine. fehe große Menge von einem grünlichen, zarten und zerreibs lihen Spyedftein zu fih. Es wird; daraus bes greiflich, mie foihe Menfchen auf den fiheußs lichen Gebrauch ihre Kriegsgefangenen zu verzeh— ven, haben fallen können, da fie, um ihren Was gen vor dem aänzlichen Zufammenfchrumpfen zu. bewahren, zu fo ganz unnatürlichen Mitteln ihre Zuflucht genommen haben. Vauquelin war begierig zu wiffen, ob Miete Erde einige naͤhrende

» : HM, ſ. oben ©. 193.

h /

7 #15 Beftandtheile in fich halte, und hat deshalb einige ihm von Labillardiere zugefommenen Proben analyfirt. Diele Proben waren fanft anzufühlen

und bildeten Eleine leicht zu zertheilende Fäden;

im Feuer wurden fie roth und verloren zz von

ihrem Gewichte Sie. beftanden aus

37 Theilen reiner Bittererde 36 Kieſelerde

17 Oxyde

3 bis 4 Waſſer

2 bis 3 Kalk und Kupfer.

Man fieht Hieraus, daf diefe Erde feinen ein: zigen Theil eines nährenden Stoffes enthält und für weiter nichts als ein mechanifihes Mittel an:

geſehen werden fann, wodurch die Zufammen; ziehungen des Hungers aufgehalten werden.

P 4 14.

216. \\: ER Nachricht von der langen zwey bis dreyjaͤhrigen Wolle der Ram— bouiltletiſchen Hammel; vom Hrn. Silveſtre. Ad. Schr. der Soc. phi-

lom.

Die am feichteften zu beftätigenden Shatı fachen find in der Landwirchfchaft zuweilen der Gegenftand lang währender Srrthümer. So hat man 3. DB. feit langer Zeit geglaußt, daß die Ham—⸗ mei jedes Jahr ihre Wolle verlören; und diefe ganz grundlofe Behauptung if in ‚die angefebens ſten Schriften mit eingefchlichen, Die Glieder des Confeil d’agrieulture du miniftre de l'inte- rieur, die fich mit den Unterfuchungen der Nam; Bouilletifchen National: Schäferey befaßten, woll ten diefe Behauptung beftätigen. Sie ließen dess Halb 2 bie 3 Sabre lang ihre Schafe ohne fie zu fcheeren , fortgehen und erhielten eine lange Wolle von gleicher Feinheit und eben fo vielem Gewicht, als wenn es die Schur von 2 bis 3 Jahren gewei fen wäre. Diefe Entdecfung eröffnet einen neuen Zweig der National; Sndufiriee Man hat diefe longe Wolle von Schafen edlerer Zucht, verfchie: denen franzöfifchen Manufacturiften übergeben,

wel-

2 Ä 217

welche daraus fo feine Cajimirs verfertiaten, daß fie bey der Ausftellung der Produck von der franz zoͤſiſchen Induſtrie, die Vergleichung mit den fchöns ften englifchen zu ihrem Vortheil aushielten. Das bey hat man bemerkt, daß die Schafe welche mit Diefer langen und fihweren Wolle bedeckt waren, nicht. den mindefien merkbaren Schaden genoms men hatten.

15:

Sınaragde in Frankreich entdeckt, von Hın. Selievre.

Hr. Lelievre, Mitglied des Confeil des Mines fand auf einer Reife von Paris nad Pir moges unter den zur Ausbeflerung des Straßens baues beftiimmten Steinen, gewiſſe Drifmen von‘ einer zwar wenig beftimmten Structur, aber dod) ausgezeichnet genug, um fie ganz fiher für Des ryll oder Smaragd zu halten. Ar. Hauy beftätigte in der Folge diefe Meinung noc mehr und Hr. Vauquelin zeigte durd) feine Anatvfe, daß fie wirklich die von ihm im Beryll entdeefte

95 Sa

%

*

218

Suͤßerde oder Glucine enthielten. Es iſt übris gens diefeg nicht die einzige von den Subftanzen, die man bisher für nicht einheimiſch auf franzoͤſi⸗ ſchem Boden, gehalten und gleichwohl neuerdings darauf gefunden hat. - Hr. Gillet, welcher dieſe Nachricht der Soc. philomatigue mittheilte,. führt folgende Mineralien an, welche kurz vor der Res volution in Frankreich gefunden worden find: Arragonit; Anaſtas; Kupholit; Stil— bit; Dypir; Menilitkieſel; phoſphor— ſaures Bley; natuͤrlicher Spießglanz; gekohltes Eiſen oder Reißbley. Seit jener Epoche hat man noch gefunden: Dolo— mit; Porphyroidiſchen Felsſtein mit kalkigter Grundlage; ſchwefelſauren Strontian; Avanturin— Duarzy Am thracit; roffigen Scheelin oder Wolf ram; oxydirtes Titaneum; oxydirten Spießglanz; chromatiſches Eifen; oxydirtes Uranium; arſenikhaltige Bley und mehrere,

16.

16.

Ein blaues Eifenoryd; vom Hrn. Vauquelin.

Dieſes Mineral wurde vom Hrn. Baron von Moll an das confeil des mines geſandt und war von hellblauer Farbe. Es zeigt fih in Ges alt kleiner iſolirter Maſſen in den Quarz : Hölen und Kluͤften, fo wie im harten, grünen Speck ftein. Es iſt gerreiblich, aber, etwas fettig anzu⸗ fühlen. Bor dem Löthrohr entfarbt es fid und fließt aledann zu einem grünlich weißen Glafe. Vom Lafurftein und Berlinerblau unterfcheider eg fi) dadurch, dag es fich weder durch Säuren no) Schwache Alkalien entfärben läßt. a

Dieſe blaue Subſtanz theilt der Safzfäure worinn man fie in Digeſtion feht, eine fafranz gelbe Farbe mit, und verbleicht ein wenig. Ganz aber kann man fie nicht. ientfärben ‚ohne fie zus gleich aufzuloͤſen; und in diefem Selle bleibe nichts als ein wenig Kiefelerde zuruͤck, Die ihr a Ben gedient zu haben fcheint.

unterſuchung der Salzſaͤure, welche bey diefem Berfahren war angewandt worden, zeigte

ſich,

220 - Se J ſich, daß fie Alaun, Kalt und Eiſenoxyd auf⸗ loͤſte. Uebrigens entdeckt man darinn weder Braunſtein, noch geſchwefelten Waſſerſtoff noch | Phoſphorſaͤure, welchen Stoffen man etwa die blaue Farbe diefes Eſſenoxyds zuſchreiben koͤnnte. Es iſt alſo die Urſache noch zu erforfchen übrig,

aus welcher fich diefe fo merkwürdige Farbe, die. man dem Eifen bisher durch; eine chemiſche Bes

Handlung geben konnte, erfläten Tief. So viel

feine ficher, daß das Eifen in diefem Oyyd zu einem Grade von Drigenirung gebracht iſt, der

ans Maximum grenzt. Soc.

—77

ueber die ſalzige, unter dem Na. men des Salzburger Muriacits befanute Subſtanz vom Vauquelin. Ebend. pt

Diefe Subftanz, weit Hr. voude muriatee gypsifere nennt, iſt ebenfalls vom Hrn, B. von Moll ans Confeil des mines 'gefande worden. Vauquelin hat darinn eben fo wie

Klap⸗

PR 221

Klaproth die Verbindung des Gipfes mit dem Kochſalz erkannt, wodurch erfierer die Eigenfchaft erlangt, füh in Würfeln zu Eryftalifiven. Aber er hat auch überdieß bemerkt, daß 100 Grane von diefem Stoffe klein geftoßen und 3 Stunde lang dem heftigfien Feuer ausgefekt, nichts von ih— rem Gewichte verloren haben, fondern blos etwas undurchfi qeig geworden ſind.

Es iſ ſonderbar genug, ein kryſtalliſirtes Salz zu ſehen, welches feines Keyftallifationg : Wafferg gänzlic, beraubt ift, 05 es gleich aus zwey andern befteht, die deflen gewöhnlich eine ſeht gtoße Menge en

13.

Ein Paar eyerlegende, bis jetzt noch nicht beſchriebene Quadru— peden, vom Hru. Lacepede.

Man findet bey den Reptilien faſt alle Ver— bindungen der Zehen, von 5 bis 1. Nur fehl— in

7 ———— 7 ; x . D) 7 | " Pr" a H a - [ *

222 ———

‚ten noch die Combinationen von 4, 2, und I Ze⸗ ben, wie. Lacepede bemerkte, bey jedem ihrer 4 Füße... Die. beyden von Lacepede hier be; ! ſchriebenen Gattungen füllen 2 von. jenen 3 kuͤcken

ans % DE

*

343 ar Die eine hat 4 Zehen an jedem Fuße, under nennt fie deshalb teiradactyle;. die andere hat nur 1, und heißt deshalb monodactyle. Es find zwey lntergefchlechter vom Gefihlechte ‚der Eis deren und gehören nach Brongniarts natuͤr⸗ licher Anordnung zu den Chalci den.

Die viergehige Chalcide hat ihre 4 Füße aͤußerſt zart und ſo kurz, daß ſie kaum die Erde erreichen koͤnnen; auch bedient ſie ſich derſelben nicht zum Fortſchreiten, ſondern macht ihre Bewegungen nach Art der Schlangen. Die ıfte und 4te Zehe find fo Elein, dab man fie kaum bemerken kann, die Ste hingegen iſt fehr lang.

Die einzehige Chalcide hat noch Fürzere und ſchwaͤchere Füße als die vorige, und man fieht an jedem nur eine, einzige Zehe. Die ganze Länge dieies Thiers betrug 4 Decimeter und 8 Gentis meter.

19. |

N

=

Befäreißung eines fehr einfa- en Juſtruments, von jedem. Gegenſtand eine perſpectiviſche Zeichnung zu entwerfen, Eben- daher. |

i

Hr. Pictet hat bey feiner Zurückunft von London der phyfifch = marhematifhen Claſſe des Nationalinftituts mehrere Inſtrumente vorgelegt, unter welchen fich ein fehr einfaches für perfpecs tivifhe Projectionen befand, und wovon Erfindung und Ausführung den Kindern der Ma: dame Maria Edgeworth zugehört.

Diefes Inſtrument welches auf Taf. IV. Fig. 1. 2. 3. vorgeftellt ift, beftcht aus einem Brete AB., welches des bequemen Transports und Dehandelns wegen, in der Mitte durch ein paar Gewinde zufammengelegt werden kann. An dem tinen. Ende finder fih ein Abfehen, wodurd das Auge die zw entwerfenden Gegenſtaͤnde betrach: tet. Das andere Ende ift nad) den Gegenftäns den gerichtet und mit einer gebrochenen Regel CDE verfehen, deren unterer Theil um den

Punit

224 Punct C. welcher auf der Kante des Bretes liegt,

a

der obere hingegen um den Punct D. der ſich im

vorigen Theile befindet beweglich iſt. Auf dieſe

| Art fann man der Spike E. dieſer Regel alle |

möglichen Lagen im einer auf dem Brete ſenkrecht |

fiehenden Ebne geben, Richtet man alfo diefelbe

auf den Punct des, abzugeichnenden Gegenflandes,

welchen man durd das Abfehen betrachtet, fo wird |

fie die perfpectivifche Projection dieſes Puncts auf einer Tafel bemerken, welche ſenkrecht auf dem

Brete ſteht. Hat nun dieſes letztere eine wagrech⸗

te Lage, fo kann ihre Rand B. F. als die Fun—

damentallinie der Tafel betrachtet werden. Penn daher ein fteifes Papier in Bereitfchaft ger Halten wird, auf welchem eine gerade Linte gezor

‚gen iſt, die ihrer Länge und Lage nach mit der Schärfe jenes Randes B. F. genau zuſammen fällt, fo kann auch diefe alg die Fundamentallinie jener

Dapiertafel angefehen werden. Go oft. man

demnach einen Hauptpunct des Gegenſtandes durch

das Abfehen betrachtet und zugleich die Spitze

2

" ©, auf denfelben gerichtet hat, fo legt: man her⸗

nach die Schärfe des Randes vom Brete fo an die auf dem Papiere gezogene Fundamentallinie, daß beyde aufs genauefte an einander paflen und be: merkt auf diefem Papiere den Dunct welchen die Spitze C. andeutet. DVerfährt man nun nach und nad) mit allen Hauptpuncten des Gegenſtandes

auf

4

auf ähnliche At, fo wird man leicht sem perfpecs

tiviſchen Entwurf des Gegenſtandes dem Pa⸗

pier pen können.

Um des beſchwerlichen und ſelbſt etwas unſi⸗

cheren Wegnehmens und Mipaffens dieſes Inſtru⸗ ments an die Linie auf dem Papiere, überhoben ‚zu ſeyn, bat Hr. Coquet vorgefchlagen, die Hegel mittelft eines horizontalen Charniers um die Schärfe des Nandes herum beweglich zu machen, fo daß blog diefe Regel mit ihrer unverrückten Spi—

Ge fo oft ein Punct angegeben werden foll aus der

vertifalen Stellung in die horizontale auf das Papier niedergelaffen wird, und der übrige Theil

des Sinfiruments an feiner Stelle feftitehen bleibt.

Die 2. Figur. fiellt diefe Veränderung vor und die "3. das gan Inſtrument bey feinem Gebraus che. 9

E Rear

Noch leichter und fiheter wuͤrde es vicheicht feyn,. wenn man einen Rahmen mit dem Papiere fo an dag Bret der Mafıhine befeftigte, daß er mittel -

Charniers, fo lang als man nach dem Gegenz ſtande ſieht und die Spitze C. darauf richtet, waa g⸗ recht niedergelegt, und alsdann wenn dieſer NPunet bemerkt werden foll, vertical geſtellt wer— —— Ich bin erboͤtig Liebhabern dieſes In— ıent mit den vorgeſchlagenen Verbeſſerungen

Voigts Mag. IV. 3.2. €. Q im

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226 | | u

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——

Werkzeuge dieſer Kt verdienen um * mehr Aufmerkſamkeit, als junge Leute ohne feldige nicht leicht im Stande find die Theorie der Perfpectiv gründlich zu faffen, und wenn es diefen blos dars um zu thun ift, Mafhinen und Gebäude richtig perfpectisifch di fo Eönnen fie mit dieſer ee ganz allein’ ausfommen. Mr 3

MR 20, Ein neues as.

Der Herr Prof. Trom sdorf hat eine neue Gasart entdeckt welde aus Hydrogen, Phofphor und Kohle zufammengefegt iff, und welcher er den d Namen Kohlenwafferftoffgas beylegt. Dies fes Gag, deffen Unterfuchung der Hr. Prof. weis ter fortzufeßen gedenkt, fiheider die edlen Metalle

aus ihren Auflöfungen in den Sauren in metalli⸗ Ir Seftalt ab. . .

2I. im biefigen mechaniſchen Inſtitut auf Verlangen verfertigen zu laſſen. 2

.2Is

leber die Kobaltfäure des Sen: Drugnatelli.

Hr. —— glaubte im grauen. Ros baltoxyd eine neue Säure entdeckt zu haben. ie deshalb angeftellten Berfuche hat er in den Anna- les de Chimie bekannt gemacht. Darracg hat fie wiederholt, aber nichs geglaubt daß fich die nämlichen Schlüffe daraus ziehen ließen. Bruge natelli ließ fein Oryd in Ammoniak digeriren und erhielt dadurch eine röthliche Flüffigkeit, die bis zur Trockenheit abgeraucht, einen Ruͤckſtand gab, deflen röthlicher Theil im Waſſer auflösbar war. Dieſer Theil ift es welchen Dr. als eine volltommne Kobaltfäure betrachtete. Er

laubt, daß fie ganz gebildet im Oxyd eriftire, weit das Waffer welches man über demfelben Eochen laͤßt, einen weißlichen fauren Stoff herauszieht, welcher folgende haracteriftifche Eigenfchaften haben follte: I) Er fchlage das Silber aus feiner Aufs löfung nieder: 2) Er fchlage aus dem Kalfwafler eine gronnene, weiße Materie nieder welche im Wal:

fer oder in einer überfauren Säure unaufloͤslich

wäre. 3) Er könne aus feiner wäßrichen Auflöfung

durch Alkohol abgefchieden werden. 4) Er koͤnne die Eſſig⸗ und Salzſaure Schwererde niederfchlagen.

2a Dar

#

N

* er

Darracy hat diefe Verſuche wiederholt und gefunden, daß die genaue, im Waffer unauflößli- he Materie, die Brugnatelli für reines Kos baltopyd hielt,, ein Arfeniktfaurer Kobalt war der bey gehöriger Erdigung die Arſenikſaͤure ——— ließ. In der Folge pruͤfte er auch die

gebliche Kobaltſaͤure, fand aber daß alle die br * Eigenſchaften diejenigen waren welche auch der Arſenikſaͤure zukommen. Kurz, Ar Dar racq ſchließt aus feinen Verſuchen daß es keine wahre Kobaltfänre gebe, und das die Subſtanz welche Brugnatelfi dafür gehal⸗ ten hat, nichts anders als eine Verbindung der Arfeniffaure mit dem Ko baltoryd Ä

x

ſey. Sog, phil. en | Ama j * v /# u —— f * » e \ 3 AR gi ® 22. #

N > f * > Ag | $

* | 229

y

* 23 gend Nachricht von den Reſultaten der » Verfuhe des Hr. Prony, die x Metallp ndel Betreffend, wel— che derfelbe an verſchiedenen Puneten derKuppel des frauzoͤſe— ſchen Pantheons angebracht hat,

len wovones unterſtuͤtzt wird, zu beobachten. A. d. Schriften des Nat. Inſt. |

ze. Ar. Prony hat an allen den Steffen des Pantheous von deren Unwandelbarkeit er ſich ver⸗ ſichern wollte, metallne Pendel angebracht, um ſowohl in der verticalen als horigontalen Rich⸗ tung das ſogenante Setzen und Verſchieben

nm die Bewegungen der Sän-

des Sebäudes, beobachten zu Finnen. Diefe Per⸗

pendikel beſtehen aus ſehr Kaufen eifernen Ketten

die am untern Ende mit einem nretallifchen Kegel

verſehen ſind, deſſen Spitze in der vertikalen Axe der Kette liegt, und welche zugleich auf die obere Fläche einer fehr feit gehaltenen horizontalen Scheis Be zeigt, —— dieſer Spitze von der Obers

h 3 fläche

.

* | J fläche der Scheibe iſt bey der mittlern Temperatur ohngefähr 2 Decimeter. —*

| ee | Er Es iſt nun klar, dag wenn fih die Stelle des, Gebäudes wo das obere Ende des Pendels befe— ſtigt iſt, feßt, FE RN Spiße i des Kegels der Scheibe näher Fommen müffe, und eben fo kann, wenn eine Brfhiebung fat - finder, diefe Spitze nicht mehr auf den Punct der _ ; Scheibe treffen, wo ‚fie zuvor hingewieſen hat. | Um diefe Veränderungen zu meſſen, ift noch eine Kleinere beiwegliche Scheibe fo angebracht, daß fie ſich an einer verticalen Are auf und ab verfehieben läßt, wo zugleich die Are in Millimeter und Zehn: theile derfelben getheitt it. Man erhebt nun diefes Scheibchen fo weit bis es die Spigedes Kegels beftveicht und nimmt. mittelft eines Vers niers ganz genau das Maaf an der Are deffelben. Der Unterfchied zwiſchen dem Abftande der Spike von der. großen und kleinen Scheibe zeigt die rd | Ge der Veränderung an. Pr

Auf dem beweglichen Sheibchen ſind eine Menge Kreife verzeichnet, deren Halbmeſſer von Millimeter zu Millimeter wachſen und dazu die⸗ nen um die DVerfchiedungen in der horizontalen Lage, oder auch die Neigungen die das Gebäude an der Stelle wo die Pendel Befeftigt find, angenoms

ER men

RN —— men hat, zu meſſen. In dieſer Ruͤckſicht werden ‚bey der erſten Operation wo die Spitze des Kegels genau auf den Mittelpunct jener Kreiſe trifft, Merkzeihen am Buße der kleinen Scheide g&s macht. So wie nun der Punct woran das Pen⸗ del haͤngt, eine horizontale Bewegung erleidet, wird ſich auch die lach Regels auf gleiche Weiſe von jenem Mittelpunct entfernen, und der Halbmefler des Kreifes in deffen Peripherie die Kegelſpitze trifft, wird Die Größe der Verfchiebung anzeigen. |

Indeſſen giebt die Differenz zwifchen zweyen Erhebungen der fleinen Scheibe nicht immer die Größe der Senkung an, weil fih die Kette nady dem verfchiedenen Wärmegrade verlängert und vers kürgt. Aus englifchen Verſuchen die auch in Frankreich von Lavoifüer und Saplace wie derholt worden ‚find: daß ſich ein ſtaͤhlerner oder auch gefchmiedeter eiferner Stab von der Eisfälte bis zur Siedhiße um z53, und einer von gegofles nem Eifen, um 355 verlängert, kann man die Einfluͤſſe der Temperatur von den wahren Reſultaten der Verruͤckung abſondern, und um den Grad der Waͤrme von jedem Theil der Kette zu wiſſen muß man in verſchiedenen Höhen derſelben Thermome⸗ ter anhangen. Von ſolchen Pendeln hat Prony fünf angebracht; vier an den 4 Endſaͤulen der

. | 24 * Kup⸗

7

*

m ur» DIRT; > *. * 7. Me. ll! 3 PR dl “.*

en r jedes 15. Meter fang ind. Bas» fünfte am oberften 0 der Kuppel‘ ar. 63 Meter ang. J

jeder Decade 39 Monate Kr. bamit ununterbrochen angeſtelten Verſuche deren zahl

ſich Mn letzteren 1. Vendemiatre auf 1170 erſtreck⸗

D> ö i v 2 1 - f JF J hr ir %

| \

. te, und wobey der Einfluß von der Wärme forg:

\

fältig abgerechnet war, haben im Gebäude feine

\

merfbare Senkung gezeigt. Was die Verſchie⸗—

bung betrifft, fo war ſelbige wegen der angebrächs ten ſtarken Strebpfeiler und Widerlagen auch wegen der beym untern Gebäude nöthigen Stügen nicht wohl auzch

a Ta Prony hat in feinem Kuffasy, * vol digſten Genauigkeit wegen, auch Rechnung uͤber

die Verlaͤngerungen der Ketten in ſo fern getragen,

als ſie vom Spiel-der Glieder durch die Schwer— kraft, entſtehen, ſo wie von der Ausdehnung der

kupfernen Bolzen, wodurch ſie unterſtuͤtzt werden,

und welche Ausdehnung eine in Ruͤckſicht der an⸗

dern Urſachen, entgegengeſetzte Wirkung hat.

Er bemerkte auch dag dieſe Pendel als ſehr gute pyrometriſche Werkzeuge dienen koͤnnen, wo ſich außer den Abſichten wozu fie" beſtimmt find, und welchen fie vontenien entſprechen, auch mehrere 2 in⸗

E

x 2 N mom / 25 53

erſuche für. die Phyſik, in Ruͤckſi cht der Temperatureinfluͤſſe und der Wirkung der Son⸗ nenſtrahlen auf große Gebäude, anſtellen laſſen.

Uebrigens erinnert dieſer Gegenſtand an eine Vor⸗

richtung von Bouguer, wo er ſehen wollte,

ob die Richtung der Schwere immer

genau diefelbe bliebe und deshalb am Höhe

‚fin Ende der Kuppel des Invalidenhauſes ein 1875 Fuß lange Kette aufhing bien ihrem uns

tern Ende ein Fernrohr von 15 Fuß in horizonta⸗ ter Lage hatte, durch welches man nah Merks.

zeichen auf der Straße von Paris nach Sevres ſahe, welches einen Abſtand von 556 Toiſen be— trug, und wodurch die etwanigen Veraͤnderungen Bin Hichtung der Kette, ſehr m die Augen fals lend Bemacht werden tonntenl. ‚Die Verändern n⸗ gen welche die Temperatur am Inſtrument und am Gebäude hervorbrachte, waren ſo merklich, daß ein paar durch eine Molke anfgefangene Eonnens” firabfen, ſchon machten, daß das Fernrohr ein paar zoll, ‚höher zeigte als das Abzuihen fiand. Sin den. Mem. von 1754 Wo Er guer dieſe > Berfuche beſchreibt, lieſt men, daß ein Officier der ſich mit den Beobachtungen am Frrurohre be⸗ Maͤftigte, ‚gefunden habe, daß der Gang der auf ‚den Horizont projieirten Dendelpuncte eine El—⸗ “Lipfe befchriebe,, deren, große Are auf die Mits tagelinißfentsecht war. Es wuͤrde ſehr wichtig Qf83 ſeyn {ey

E23

Fl 3 u =

234 | Rise; P 4 ; feyn diefe Verſuche zu wieberholen ung, ns Br e zu Gprisanah (UBER Eben. | Nas s » : . « . - er * » Ueber des Hrn. Proſeſſors Parrot Vorſchlag zur Lüftpumpe, in dieſ. Mag. B. ul, St. 1. ©. 182. . *

Behyhy dieſem ag welcher mir erft vor turzem zu Geſicht gekommen ift, ift blos dag G widht am Stempil, etwas Neues. Meine. ur pumpe, davon eine Befchreibung in dem 202. St. der Göttinger gelehrten Zeitung von 1798. *) fiehet „ift Sig. 4. Taf. IV. eben fo eingerichtet. Auch fol, wie ich neuerlich erfahre, an der Marums ſchen Luftpumpe, von deren und der Senquer⸗ difchen Einrichtung mir nichts befannt war, [don ein KRolbenftift angebracht feyn.

Statt Be perpendieufaren Stellung der Mas fhine würde ich die horizontale wählen, die ſich zur Gewichtsanhängung beffer ſchickt, Überdieg

De Auch in dief, Mag. J. 2, 159. 3

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Fein 4 Po‘ —W REN. v It zu‘ E r

h Ne RR _ | | N 235 auch den kuͤrzeſten Glocken⸗ Kanal zulaͤßt ander niger koſtet. | | '

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Um die Verlängerung der Stempelftange und ihren Schluß am Eylinder zu erfparen, wärde ich I Kolben bey a einhängen und ‚über die Rolle’bigehen. laffen. Im ganzen aber Scheint mir migdem Gewicht nicht viel gewonnen au werden: es erleichtert beym exantliren die Herz des Stempels, macht hingegen das Eindrücken deſſelben deſto beſchwerlicher, und iſt ohne veraͤnderte Direction beym Comprimiren zweckwidrig. Hier müßte die Schnur am Stem⸗ pel bey c angemacht feyn und unter der Rolle b

Bingehen. Bey det perpendicularen Stellung des

Parrotiſchen Vorſchlags Fig-5 erfoderte es zwey Rollen. * 9

In Betref der Feder am Hahne hat mich die Erfahrung gelehrt, daß ein Gewicht beſſer ſey— Man fann die zur Fefthaltung des Hahns nöthige Kraft genauer beftimmen , und es wird durch den Gebrauch nicht geihwäght. RC Gervinus

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p n L 1] ; * 3 & y J = ————— *— PR mes ea TI —— J FAR —— 48 N PERF 2 HER

Ynashhirde DBersreißung —34 männlichen Nashorns.s Bon 9.

u. Seigb Thomas, Bun drat;, mitge-| A theilt 7 Hin. ©. 8 —— *

ie OR * | Be Te

Unfee von dent ——— iſt bisher noch ſehr beſchraͤnkt geweſen. H. James Parſons hat zwar in einer Abhandlung der koͤnigl. Societaͤt v. 17483 eine gena⸗ Beſchreib ung dieſes Thieres ‚vorgelegt, aber fie- erſtreckte ſich nur auf die au⸗ ßern Theile, welche indeß fehr, forgfältig und ſchon befchrieben find. Hr. Thomas begnügt fih | daher, 6108 dasjenige zu befchreiben was bis jest a: war |

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4*

u: Das. ———— —— wurde von Oſtindien dach England: gebracht, von wo aus man es bey einer fchielichen Gelegenheit, nach Wien ſchicken wollte. Byte feiner Seife von Indien befand es fih vollkommen wohl, big eini— ge Tage vor feinem Tode; da bemerkte man ein bes. ſchwerliches Athemholen in ihm, und es ſtarb,

bevor es das dritte Jahr erreicht hatte. Kährend der

Aw a | 7 237 3—

der Zeit war es ziemlich zahm und gelehrig gewor⸗

den, doch zeigte es niemals irgend eine Neigung.

zu feinem Wärter oder fonft jemand, und gab übers

| upt Beweiſe der größten Stupiditaͤt. Es naͤhr⸗

te fi von Hafer und Heu, auch von Kartoffeln

und andern frifchen DVegetabilien. Es fraß im erftaunlicher Menge und mehr als zwey 'oder drey Ürbeitspferde. Es ſchien daß das Thier night fein

volles Wachsthum erreicht habe; es hatte etwa”

die Größe einer zweyjährigen Kuh, die Dicke des Leibes aber betrug weit mehr als die ganze Laͤnge ſei ⸗/⸗ nes Körpers, das Horn war eben im Hervorbrechen. Die Hufe waren an drey flumpfe Zehen getheilt und hinlaͤnglich duch. eine elaſtiſche Subſtanz bes ſchuͤtzt, die noh mit einem harten hornartigen Ueberzuge verfehen wat. N =

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| HE far * Sm ganzen gleicht dev innere Bau diefes pe tes dem des Pferdes; die Befonderheiten und Abs * weichungen aber find folgend * Die Haut iſt batanntlich ſehr Hart, und fuos tig, doch iſt ſie an den untern Theilen des Koͤr— „pers bei weiten weicher und leicht mit einem ges Wwöhnlichen Meſſer durchzuſchneiden; fie ließ fi, betraͤchtlich Hin und her fehieben, was eine Folge von der Menge lockeren Zeligewebes war, welches ſich zwiſchen derfälben und dem Fleiſche befand. i

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Der Nutzen hievon ſcheint wohl der zu ſeyn, daß das Thier alsdann ſeine Haut freyer in verſchiedenen Lagen bewegen kann. Ich konnte feine Faſern ents decken, die auf einen panniculus comofus Hätte | fchließen laffen; in der That würde diefer Ba bier auch unnüß gemefen feyn, denn bey einer folhen unelaftifchen und harten Haut; konnte dag Thier weder empfindlich gegen Inſektenſtiche feyn Ka fih jenes fchwachen Muſkels bedienen, um auf diefelben zu wirken. Die Bauchmuffeln waren ñͤußerſt ſtraff und wohl zu unterſcheiden; die Sehr nen waren weit dicker als bey irgend einem ans dern Thiere welches Hr. Th. unterſucht hatte, wahrfcheinlich follen fie die Laft der Eingeweide - mit tragen helfen. Es hatte in jeder Kinnlade zwey Schneidezähne, die in beträchtlicher Entferz rung von einander fanden; außerdem fanden fid) in jeder Kinnlade acht Barfemzähne. Der Magen war an feiner innern Oberfläche mit einer die Abs | fonderungen befördernden, Oberfläche böderft, da im Gegentheile die des Pfehdes häutig iſt. Die dünnen Därme waren betraͤchtſich kurz, doch zeig⸗ te ſich ihre innere Oberflaͤche mehr als gewoͤhnlich ausgedehnt; es verlängerte ſich naͤmlich ihr Ueber— zug in laͤnglichte Fortſaͤtze, und dig⸗ zeigten ſich in einer ſchoͤnen zottigen Geſtalt, als man die Gekroͤſegefaͤße injicirte. | ER | * va RN

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IR -. li Es ſcheint, daß fie diefelben Zwecke erfüllen, "wie die valvulae conniventes beym hfchen. &ie unterfcheiden fich davon blos in ihrer Anords nung (arrangement) und, haben mit £ginen Aehn⸗ lichkeit, die der V. jemals in einem andern Thies re ſah⸗

Die Leber war dunkelſchwarz, weich, und in verſchiedene Lappen getheilt. Die Gallenblaſe fehlte. Milz und Bauchſpeicheldruͤſe glichen der des Ochſen. Die Nieren waren groß, und ziems lich flach; fie waren getheile, doch bey weiten nicht fo diftinke wie beym Bären. Vermuthlich verliert fich dieſe Geftalt auch hier im Alter, wie beym Menfchen und andern Thieren.

Indem H. Thu die arteria emulgens aus: fprigen wollte, war er fehr erflaunt, die Injee— tionsmaffe gleic) in den Ureter dringen zu fehen, ne daß er die Spriße weiter forcirt Hätte. Als er aber die andere Tiere durch den Harngang injis eirte, drang die Maſſe ebenfalls in die Vene und Ürterie ein; diefen Umſtand würde er nicht an: “führen, da er ihn biswellen auch bey Mens ſchen vorgekommen ift, dod Hier giebt er einen Deweis von dem einfachen Baue dieies Organs ab. Die Gefchlechtstheile hatten ihre Reife noch nicht erlangt, und das merfwirdigfte war, daß die

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7

convere Krümmung des Gefchlechtägliedes gegen. | den Leib gekehrt war; es beweift dieß was man

vermuthen konnte, daß das Nhinoseros das Zeus

gungsgefchä t von’ hinten vollzichen Mille Die

Lungen waren ftarf ehtzünder. ee *

So lange das Thier lebte, ſchienen die Augen waͤßrig und bloͤde zu ſeyn, das obere und untere

Augenlied beruͤhrten einander kaum einmak Die palpebra tertia ſchlug es ober häufig über die Hornhaut herüber, und es glich diefelbe der. des

EEE ED ———— ——

Ochſen. Der Augapfel war etwa ſo groß, wie

beym Schafe, aber die cornea noch Kleiner als bey demſelben. Als Hr. Th. die [clerotiea durchs fihnitt, fander fie etwas härter und dicker. als beym Schafe, und als er fie von der choroidea trennen wollte, fühlte er einen ungewoͤhnlichen

Widerſtand an dem hinterm Theile des Auges.

Diefer ungewöhnliche gufammenhang erregte feine Aufmerkſamkeit, und er entdeckte bald vier Fort fäße die mit deutlichen Sehnen von dem innern und hinterü Theile der Iclerotica, in gleihen Ent

fernungen von Sehnerven entfprangen. Dieſe

Fortfaͤtze gingen durch die Haͤute vorn durch, wur—

den allmaͤhlich breiter, und bildeten zum Theil die

Eubitanz, theils nerloren fie fich in die choröidea e,

an der Gegend des breitefien Ducchmeffers des Auges. Diefe procellus Hatten ein mujtelähntis

ches

ches Anſehen. Sie ließen ſich leicht von den Haͤu⸗ ten trennen außer an ihrem Urſprunge und an ihe ver Sinfertion. Nirgend war an ihrer Oberfläche eine Spur vom ſchwarzen Pigment zu fehen, fons dern dieß befchrankte fich auf die innere Seite der choroidea, ohne etwas vom tapetum lucidum zuzeigen. Die Regenbogenhaut war zirkelrund, und von dunkelbrauner Farbe, Die Kryſtallinſe war beynahe ſphaͤriſch, ihre vordere Fläche etwas plat⸗ »ter als die hintere.

Dieſe eben beſchriebenen Fortſaͤtze findet man "bis jetzt bey keinem Thiere weiter, und fie fcheis nen. überhaupt aus Mufkelfofern zu beſtehen. Hieraus möchte folgender Nugen zu vermuchen feyn.

Die Naturforfher fagen, daß das Nashorn: ein fchlechtes Geficht habe, und nur Gegenftände in der Nähe ünterfcheiden und erfennen koͤnne. Diefe Meynung mag vorzüglich aus der ſcheinba— ren Bloͤdigkeit der Augen entftanden feyn. H. Ch. ‚vermuthet aber dennoch, daß es fich bev näherer Bekanntſchaft mit der Naturgefchichte diefes Thie— res zeigen würde daß es ein eben fo volltemmnes Geſicht als andere beſitze, denn warum ſollte ihm die Natur etwas verſagt haben, was es allen an⸗ dern Thieren verliehen hat. Da nın feine Augen

Voigts Mag. IV. B. 2. St. R naͤher

Ä 343 i GEAR . näher an dem Munde ſtehen, als bey andern Thies

ven, fo ift zu vermuthen, daß es ſehr nahe Ge⸗

genſtaͤnde eben ſo gut als jene, wo nicht beſſer, werde erkennen tönnen. Alsdann aber muß noch

eine Veränderung mit dem Auge vorgehen, wenn

das Thier entfernte Gegenftände fehen will; diefe wird dann nun wahrfcheinlich durch die vier Muf; kelfortſaͤtze bewirkt. Das Auge wird durch ihre Wirkung verkuͤrzt, und die Netzhaut der Kryftalls linfe näher gebracht.

‚Einen ähnlichen Zweck findet man bey den Voͤ⸗ geln fo wie beym Chamäleon, durch den pecten avium Hal! (voniandern marsupium genannt) erreicht. Vermuthlich wird man auch noch einige hiecher gehörige Entderfungen bey andern Thieren machen fönnen, welde den Beobachtern re entgangen find.

Da die Befchreibung diefer Mufkelfortfäge wohl zu unvelltommen ift, als daß man: fi) eine richtige Idee davon machen koͤnnte, ſo hat H. Th. Iine Abbildung davon beygefuͤgt, welche auf Taf, V. in ———— Groͤße zu ſehen iſt.

Fig, 6, zeigt den Eingendurchfänitt des Aug: apfels. Die gläferne Subſtanz ift zurückgefchlagen, die choroidea abgefonderst und vorgebracht. Zwis

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N ei 243 fchen die behden Fortſaͤtze und die lelerotica a; eine N

N * bu ar fi Fig. 7. zeigt die innere und hintere Fläche der fclerotica, Dur) das Loch in der Mitte geht der Sehnerve, und die vier Fortfäße entfpringen in gleichen Entfernungen von denfelben.

Fig. 8. ftellt die äußeren Seiten dieſer Mufs felfortfäße dar, wie fie fi) in die tunica cho- roidea verlieren. Unter jeden ift ein Stückchen Papier geſchoben, um fie deutlicher zu mas chen,

25

u:

. Ein Mammouth⸗Skelett.

Man erwartet zu London ein games Mams mouthgerippe welches nahe bey Neu : York vom Hrn. Peale einem Einwohner zu Phila⸗ delphia entdeckt worden iſt. Es iſt dieſes ohn— ſtreitig eine der merkwuͤrdigſten Curioſitaͤten die Ra man

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man der-öffentlichen Bewunderung darbieten kann. Der Mammouth wovon die Species, nad) der Tradition der Fingebornen von Nordamerica, ſich

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ſeit 10000 Monden verloren hat, mußte das

größte aller bekannten vierfüßigen Thiere feyn wenn man auf die Abmeflungen Rückficht nimmt welche Deale von den gefammleten und gemeſſe⸗ nen Knochen mitgetheilt hat.

26.

Berfuhe über die Aſche verfcie- dener Holzarten. -Q®om Hrn. Diffis Arzt zu Brioude im Haute- Loire Departement.

Hr. P.hatte im Winter desgten (1800) Jahres viel weißes Pappelholz (Populus alba L.) ges brannt und bemerkt, daß die Afche beym Ausglüs hen auf dem Heerde ſchlackigte Stücken wie eine wahre Fritte bildete, ohngefähr wie bie Cendre de Varech. Er fchloß hieraus fogleich auf eine außerordentliche Menge von Potafche, fonnte fie

aber

By. | 248 aber doch nicht wohl der VBefchaffenheit des Holzes zufchreiben, da man befanntlich von den weißen Hölzern wenig Laugenſalz zu erwarten pflegt, ine dem 3. B. die Zitterpappel (P. tremula L.) bey Verſuchen, welche die Regie hatte anftellen laffen, nicht mehr alsg Gros 45 Gran Potafche vom Cent⸗ ner Holz lieferte. Es entftand daher der Gedanke, daß hier eine Veränderung in der Beſchaffen heit des Holzes an der groͤßern Reichhaltigkeit Urſache ſeyn muͤſſe. Man pflegt nun in jenen Gegenden die Pappel blos deshalb zu pflanzen um Wein— pfäle von ihr zu erhalten; und da fie wenig Hiße giebt, fo fchlägt man fie nicht eher zu Brennholz, als bis fie feinen Sprößling mehr treibt und es it deshalb nichts feltenes Pappeln zu fehen wo Scale und Zweige ganz lebhaft fiheinen und der Stamm kaum aus ein paar Hände voll Baumerde beſteht. Bey naͤherer Unterſuchung beſtaͤtigte ſich indeſſen dieſer Gedanke von Vermehrung der Pot— aſche durch die Faͤulniß des Holzes, nicht ganz; indeſſen fuͤhrte ſie doch auf Reſultate welche von den gewöhnlich angenommenen ziemlich verfchies den find. ae 2) 100 Theife trocknes und gefundes Pappel⸗ Holy lieferten 4 Theile Aſche.

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2) 100 Theile trocknes und faules orbethot a ‚das aber noch nicht in Baumerde Ferne | EL war, an 8 Theile Afche.

100 Theile von jeder dieſer bis zur Su

ſchmackloſigkeit ausgelaugten Aſchen und auf eiz

nem glühenden Eifen völlig ausgetrocknet, verlos ren 28 Theile am Gewicht.

4) 100 Theile von eben diefen Aſchen nochmals ansgeglühet und dann eben ſo wie die vorigem bes ‚handelt, verloren nur 22 Theile, die Laugen waren ftärfer und äßender als die vorigen.

5) 100 Theile Aſche von gefunden und trock⸗ nen Eichen, nochmals ausgegluͤhet, verloren, auf vorige Art behandelt, 16 Theile.

6) zoo Theile feuchte ocherfarbige Baumerde von einer Eiche, auf ein gluͤhendes Eiſen gebracht wurde ſehr ſchnell getrocknet und in Aſche verwan—⸗

AN delt. Es gab 3 Theile Afche welche nach abermas

h ligem Ausglühen noch immer wie Eifenfeile auss fah. Dies ift ohngefähr das Doppelte von dem was das trockne Eichenholz bey den.von der Regie veranftalteten Verfuchen gegeben hat. Dieſe Aſche war völlig geſchmacklos. |

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——

J 100 Theile von der Fritte deren zu Anfang dieſes Aufſatzes gedacht worden, wie die in No. | 3 ‚behandelt, verloren 37 Theile am Gewicht, Diefe Fritte ſchien beym erſten Verſuch unſchmack: haft und die Potaſche war darinn verſteckt; ‚aber durch die Laͤnge der Zeit und mittelſt der Zerrei⸗ bung fuͤhrte das Waſſer einen betraͤchtlichen Theil davon fort; gleichwohl iſt es wahrſcheinlich, daß zu Gunſten einer Art von Verglaſung noch ein Theil darinn zuruͤck geblieben Dieſe Laugen waren aͤußerſt ans

8) ei Stücke von diefer Fritte ausgegluͤht und in einer Heinen Menge Waffer abgeloͤſcht, gaben eine fo Abende Lauge daß gefchmolzenes Wachs und Talg dadurch in - Seife verwandele: wurde, indem fie falt darüber gegoffen worden war.

9) Diefe Lange über gebranntem Kalk und ges »ülvertem Gips ([ulfate calcaire mêlé de chaux) filtrire, verlor ihren laugenhaften Sefhmad und lies ‚ferte bey der freywilligen. Berdampfung fhöne Kryſtallen von vitrioliſi rten Weinſtein oltate de zone

248 4 ® '

Es folgt aus dieſen Verſuchen: RE un DD Aus den 4 erfiern mit dem sten verglichen, daf das weiße Pappelholz viel reicher an Laugen: 3 ſalz iſt als das eichene. Eine wichtige Ausnahme |

von der Regel, daß die harten Hölzer reicher an Potafche wären. Das trodne Pappelholz brennt » mit einer weißen Flamme, bißt wenig, wird fehnell verzehrt und giebt feine Kohle. Offen: bar find in diefem Holze die - unverbrennlichen Stoffe in größerem Leberfluffe vorhanden als in andern Hölgern. Ein gleiches kommt bey der » Weide vor, welche zweymal mehr. Afche giebt, ‚aber faft nuc eben fo viel Laugenfalz wie die Eis de, nämlich 15 Srammen von ı Myriagr. Holz; immittelft unfere Pappel 72 lieferte! wo fchreibt fih dieſe Mengeher ? vielleicht liefert der ſcharfe und Elebrige Saft ihrer Sproffen weh her in der Pharmarie BT wird einiges ERBEN pe

Ein von der Zitterpappel liefert nad) den Verſuchen der Regie (Ann. de chim t. 19. p. 178.) nicht mehr als 7 Grammen Laugens ſalz. Dieſer mehr als Iofache Unterfchied für eis nen mit dem vorigen fo nahe verwandten Baum kann nur diejenigen befremden welche nicht wiſſen uni fi " die Natur-nicht an are Eleinlichen Vor—

fiel

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A 249°.

lungen von Analogie bindet. Man hat als Grund: - ſatz angenommen, daß von den Pflanzen einer Familie in der Medicin eine die Stelle der ans ‚dern vertreten könne; man follte aber ollemal die Vorficht brauchen und vorher jede genau analyfiren.

- 2) Aus den 5 erften Verfuchen eraicht fich, daß das faule Holz mehr Aſche liefert als das gefuns de, oft mehr als doppelt fo viel, Die ift aber leicht gu begreifen, da das Holz bey feiner Faͤul—⸗ niß ſchwammigt und leicht if. Es giebt welches das bey gleichem Volumen nur halb fo viel als das gefunde von eben dem Baume wiegt; Es brennt wie Zunder ohne Flamme und ifk nicht leicht in Afche zu verwandeln. Sfiheint, daß das Hydrogen in-demfelben beynahe Zanz zerfiört, und die Kohle von den erdigten Theilen fo einges huͤllt iſt, daß fie fi der Verbrennung entzieht.

Diefes Holz iſt oft phofphorefeirend ; eine Er- fheinung wovon die Urſache noch zu entdecken iſt. Man muß übrigens das faule Holz nicht mit dem wurmftichigen verwechfeln, denn in diefem Falle wird das Holz ohne feine Farbe zu verändern in einen unfühlbaren Staub verwandelt und in dem wenigen was feft bleibt, fieht man die Gänge der Würmer und oft den Wurm ſelbſt. Hundert Theis

le Wurmmehl von Weinreben verwandelten ſich a N R/5 | im

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—_ 24 aufei einem. 3 Eiſen vollkommen in Aſche * ließen 3 Theite Aſche zurück, welches ohngefähr eben i fo viel ift als diejenige welche Etnr. trockner ver⸗ brannter Weinaſche bey einem von der Verwal— tung angeſtellten Verſuche zuruͤck ließ. Der Name Wurmmehl iſt deshalb ſehr unſchicklich der ver⸗ faulten Holzerde beygelegt worden, die aim

mit jenem gemein hat.

Man hat gefagt daß das fanfe Holz wenig Laugenfalz enthalte. Dieb iſt richtig wenn man das vom Negenwafler ausgewaſchene meynt, und wird durch. den gren Verſuch beftätigt; allein-der Ste Verſuch beweißt, daß das. ohne Auswaſchung verfaufte Holz nicht einen Atom von Laugenfalz verliert: und daß bey gleihen Gewichten wo das faule Holz doppelt fo viel Afche von gleicher Reich⸗

haltigkeit gegeben hat, es auch pas Doppeltean Pots

afche geben werde. Dies iſt wichtig für die Fa⸗ Briten in Nückficht des niedrigen Preißes um wel chen dieſes allgemein verachtete Holz verkauft wird.

Man kann alfo die Afıhe von abgeſtorbenen Baͤumen, wenn nur die Krone nnd Rinde noch fo weit erhalten iſt, daß kein Regen ins Innere hat dringen koͤnnen, fo wohl zu Laugen beym haͤuß— lichen Gebrauch, als aud) bey Salpeters und Salz⸗

weis

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ir. a 251

‚werfen, recht gut benußenz auch giebt die Baums _ erde folcher Stämme ein vortreffliches - Düngmirs tel ab, weil ‚auch darinn, die Potafche erhalten worden. iſt. Man. weiß auch aus: Vanguelins . Derfuhen dag die Potafche im Saft der Bäume - ſich in einem Zuftande von unvollfommner Effigs fäurung befindet und es wäre intereffans zu wifs ſen, in welchem Zuftande fie fih im Holz und in der Baumerde befinde:

3) Der vierte Verſuch beweißt daß man beym Ausgluͤhen der Afche ein Fünftel Laugenſalz verliert; dieß muß deshalb fo kommen weil ſich dabey ims mer mehr und mehr Kohlenfäure abſondert; ihs deſſen erhöher fih auch in eben dem Maaß ihre Guͤte, welches vornämlich durch) den Sten Berfuch bewiefen wird." Wenn: man indeffen eine fehe reichhaltige Aſche wie die von der gegenwärtigen Pappel ausglüht, fo erhält man eine Fritte oder halbe Verglafung die noch einen Theil Potafche in ſich verſchloſſen hält. Diefe Fritte muß noch) übers dieß zerrieben werden um fie. auszulaugen welches die Arbeit noch mehr vergrößert. Diefe Tritte woraug man 30 Procent Laugenfalz ziehen kann und die daneben noch mehr in fih hat, tönnte vieleicht fo gut wie gewifle Sodaarten zum Glasmachen ges braucht werden. Diefer halbverglafete. Zuftand und die Derbheit der im Sten Verſuch erhaltenen

Sei⸗

252 ip Seifen brachten Krn. pP. einen Augenblick auf —9— | Gedanken daß die Pappelaſche Soda enthalte; allein der ote Verſuch benahm ihm feinen Irthum. Er bediente fich des Gipfes den er bey der Hand hatı te, weil es ihm an Schwefelfäure mangelte,

| |

Wachs, Talg, Schmeer und die Dele nehmen bey der Erhigung eine höhere Temperatur als das Waſſer und felbft als die fiedende Lauge an. Gießt man num die Lauge darüber, fo blähe fih die Mi⸗ (hung außerordentlich auf, und das gefammte Waſſer verdampft in einem Augenblick. Dabey erhält aber die Seife unter gleichen Verhaͤltniſſen der Zuthaten eine größere Feftigkeit als die beym gewöhnlichen Verfahren und wird -überdieß fo ſchnell trocken, als fie bereitet wird. Diefe Vor: theile find wohl eines Verſuches werth, wobey man indeſſen auf folgende Umſtaͤnde ohne zu nehmen hätte:

ı) Man muß den Keffel worinn das Del ges fotten wird fehr tief nehmen und ihn kaum zum vierten T at en:

2) Sobald die Lauge unter das Del gebracht worden, kann man das Gemiſch umrühren, weil es daun * —*

‘3)

j ar J 253

3) Die nicht zur Seife gehoͤrigen Salze, ber ſonders die Kohlenſauren Alkalien werden ſich nicht gut durchſchlagen laſſen.

4) Die Sligten Körper verändern bey großer Hitze die Eeife in etwas, bey Hrn. P. wurde fie dadurch sum.

27°

Leber die fogenannte Galvani- fhe Electricitän Vom Hm Volta. | |

Diefe Abhandlung ift vom Hrn. 3. in der Sitzung der phyf. math. Elaffe des Nat. Inf. im fegteren Brümaire vorgelefen und eine vom Hrn, Bolta corrigirte Abjchrift den Herausgebern der Ann. de Chimie davon mitgetheilt worden, welche hier benugt worden iſt. *

/ .

Hr. V. hat bereits in einer frühern Abhande fung. die Gründe angegeben warum er das. ſoge⸗ nann⸗

*

—2

J

nannte Goloaniſche Fiuidum für vdllig einerley mit dem elektriſchen haͤlt. Einige Einwuͤrfe die | ihm hierüber gemacht wurden und werfchiedene |

Schwierigkeiten die er damals mit Stilifhweigen |

überaing, glaubte er noch aufs Reine bringen zu muͤſſen und er will deswegen die gegenwaͤrtige Abs handlung als einen Nachtrag zu feiner frähern ans gefehen wiſſen.

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Die wichtiaften Einwendungen welche man ger gen die Sleichartigfeit der Galvanifchen und elefs trifchen Fluͤſſigkeit gie hat, veduciren fich auf folgende:

1) Der Mangel einiger efektrifchen' Zeichen und die wenig ausgezeichnete Entwicelung vieler andern im Vergleich mit den Erfchütterungen, fchmerzhaften Empfindungen und dergl. weiche in der Kette der Säule verfpürt werden.

2) Die Unfähigkeit verfchiedener Subftangen das Salvanifche Fluidum fortzuleiten, welche gleiche wohl: vortreffliche Leiter für die Elektricität find, . 3. B. die verdünnte Luft, die Flammen. a.

3) Jene gang unerwartete und bemunderngs würdige SON des Waſſers in eben diefem Ay: drei

255

parat, die man hier einer faſt unmerklichen und durch die feinſten Elektrometer kaum anzuzeigenden Elektricitaͤt zuzuſchreiben genoͤthigt iſt, und die ſich dagegen bey den ſtaͤrkſten Entladungen der an den gewoͤhnlichen Elektriſirmaſchinen geladnen Flaſchen ſo wie bey den ſchnellſten und anhaltends ſten Funkenſtroͤmen nicht zu erkennen geben will, Dieſes ſind die Zweifel und die Meynung derer welche in der Elektricitaͤtslehre und beſonders in demjenigen Theite welcher die Elektrometrie begreift, nicht genug bewanders find und die. Hr. Dolta hier zu heben gedentt. | | F

Um dieſe Zweifel gruͤndlich zu heben, bes ſtimmt Volta genau den Grad der Stärke wel chen die Elektricität durch die Berührung zwey verfchiedenartiger Metalle erhält. Eine Beruͤh— rung wodurd fie nicht allein zu Conductoren | diefer Flüffigkeit, fondern auch zu Ercitatoren und Motoren derfelben werden, wie er folches ‚bereits in mehreren feit 1792 von ihm herausgeger

benen Abhandlungen bewiefen hat. Unter dieſen

Metallen deren bewegende Kraft derjenigen Körs

per ihre weit übertrifft, die er mit dem Namen der feuchten Leiter oder Conductoren der zweyten Elaffe belegt hat, wählt er die

| Beyden einander am meiften entgegen geſetzten und | in

\ Ks

256

in fo fern wirkſamſten, Silber und Zink. *) Wenn dieſe wohl gereinigt und polirt ſind und einander in vielen Puneten berühren, fo verſetzen ſie die elektriſche Fluͤſſigkeit, und heben das Sfeichgewicht derfelben dergeftallt auf daß ein Theil vom Silber an den Zink übergeht,: und es folglidy im Silber verdünnt und im Zink verdich⸗ tet wird, wobey nöthig ift, daß diefe beyden Mes talle volltommen ifolirt find, fo daß fein andrer Leiter dem Silber feinen Verluſt wieder erfeßen, oder dem: Zink feinen Weberfiuß abnehmen kann. Den Grab diefer Verſetzung, oder der Impulſi—⸗ on welchen das eleftrifche Fluidum durch feine Vers minderung im Silber und Anhaͤufung im Zink ers fährt, zeige das Voltaifche Strohrendel⸗ Elettrome / ter ) Grad an.

Dieſe

Eine Miſchung von Silber und Kupfer wie bey den gewoͤhnlichen Silbermuͤnzen ſo wie eine Verbindung von Zink und Zinn; oder von Zink, Zinn und Bley, ſchwaͤchen jene Wirkſamkeit nicht, ſondern in gewiſſen Proportionen vermehren fie dieſelbe noch.

) Eine Abbildung dieſes Elektrometers findet ſich im vorigen Stuͤck Taf. H. Fig. 5. in Verbindung mit dem Condenfator.

V.

4

u 56, a Dieſe efeetrifhe Spannung von nicht ‚mehr alg Grad iſt nun freplich zu ſchwach um am Stroh— pendel⸗Elektromteer unmittelbar, ja ſelbſt an dem viermal beweglichern Beunetiſchen aus Dlatks goldftreifen fichtbar werden zu koͤnnen. Indeſſen kann fienicht allein merfbar gemacht, fondern es kann fo gar ihre pofitive oder negative Natur beſtimmt werden, wenn man den Eondenfator zu Huͤtfe nimmt.

Der Semi Eondenfatet deffen fih Hr. V. am öfterfien bedient, befteht in 2 Meffingplatten von 2 bie 3 Zoll im Dırsineffei deren Flächen ſehr fauber mit Schmirgel polirt find und volls kommen auf einander paffen. Die beyden gegen eittander gekehrten Flaͤchen werden mit einem leich: tenlieberzug von Siegellack oder Copal: oder Berns ſteinſirniß verſehen Damit feine unmittelbare Be: ruͤhrung der Metallflächen ftatt finden möge ohne übrigens die’ möglihft größte Annäherung dadurch zu verhindern. Ein paar Glasfäulen mit Siegel:' lack uͤberzogen in jedem Mittelpunct der Scheibe befeſtigt, dienen zum Auseinandernehmen der Platten und zu einer vollkommnen Iſolirung. Man kann auch Scheiben von Holz nehmen und ſie mit Stanniol⸗ oder Silberplaͤttchen überziehen ud mit Wachsleinwand oder Tafft belegen. Auf

ſolche Art kann man fie größer machen ohne ihr

Voigts Mag. IY, B. 2, St. S Ge⸗

258

Gewicht zu ſehr zu vermehren; inzwiſchen find Kick Eondenfatoren, bey weiten nicht: von der Süs te. wie der oben befchriebene weit die Wach slein⸗ wand die Eietirieitat gar leicht durchlaͤßt wenn ſie nicht den hoͤchſten Brad von FEN]

Fr. Volta nimmt nın eine Silbermuͤnze und eine Zinfplatte und prefit fie durch eine Schraube, ohne irgend einen fremden dazwifchen liegenden Körper, zufammenz diefe Vereinigung kann auch durch Mieten und Lörhen geſchehen, und es duͤr⸗ fen dabey ihre Mittelpuncte nicht, aufeinander fallen. Die Zinkplarte wird hierauf mit dem Finger gefaßt und die Silberplatte einige Zeit. am die obere Scheiz be des Condenfators gehalten, immittelft die uns tere mit der Erde in Verbindung ift. Hierauf wird die gefuppelte Zinkſilberplatte weggezogen und der Kondenfatorderfel oder die Collectorſcheibe in die Höhe, gehoben, welcher mit der Silberelek: tricität geladen feyn wird umd es zeige ſich eine negative Elektricität von 2, 3. und felbit 4 Gra⸗ den am Elektrometer indem die abgehobene Con— denſatorplattg an den Hut dieſes Elektrometers gehalten wird. Die Einrichtung iſt ſo, daß wenn ſich die Enden der Pendel eine Linie von einander ent⸗ fernen alsdann eine Elekiricität von 2 Graden vors handen ift. Haͤlt man nun während diefer Din

f ver:

x

au 239

E

vergenz der Pendeln eine geriebene Siegellackſtange an den Hut des Elektrometers und die Pendel ges hen dadurch noch weiter aus einander, fo ift die dem Elektrometer vom Condenfator mitgetheilte Elektricität befanntlih negativ: geweſen; p-os ſitiv hingegen, wenn bey diefer Berührung mit der geriebenen Siegellackſtange die Pendelchen

fogleich zufammen fahren. |

Nimmt man hingegen die Silberplatte zwifchen die Finger und berührt mit dem Zinf die obere Condenſatorſcheibe, fo wird bey Abhebung derfels ben dem &leftrometer eine poſitive eben fo flars fe Elektricität mitgetheilt werden.

Es ift zu bemerken, daß bey ‚diefem letztern Verſuch die Zinkplatte nicht in unmittelbare Berühs tung mit. der Collectorfiheibe des Condenfatorg, wenn diefe leßtere von Kupfer ift, fommen darf; denn weil diefes Metall die elektriſche Fluͤſſigkeit faft eben fo fiark als das Silber nad. dem Zinke treibt; fo würde die Zinfplatte zwifchen zwey beys nahe gleiche und entgegengefeßte Kräfte fommen und es würde fich wenig oder nichts im, Condenfas tor anhäufen und überall; gar nichts. bemerkbar werden. Man muß deshalb noch. einen. dritten Eonductor- von andrer Natur, z. B. einen feuchten: Körper oder Leiter der zwey—

ji Sa ten

266 | | ee 4

ten Claſſe der mit den Metallen nicht von gleich ſtarker Wirkſamkeit ift, oder in Abſicht derſel⸗ ben eine geringere Erregungskraft zeigt. Ar. V. legt gewoͤhnlich einen naſſen Pappfreifen auf die Collec⸗ torſcheibe und beruͤhrt dieſelbe mit der Zintplarte, wodurch die vom Silber immerfort in den Zink ges triebene elektriiche Fiüffigfeit ohne Hindermiß durch

die Feuchtigkeit nad) dem Condenfator gehen Fann. Hebt er aledann die Collectorfcheibe ab, fo erhält er ohngefähr 3 Grove. von PER Elektri⸗

citat.

Der erſtere Verſuch, wo der Zink zwiſchen die Finger genommen, und das Silber an den Con⸗ denſator gebracht wurde, gelang ohne hringung jener feuchten Subſtang, wie es aus, den Umftande daß Silber und Kupfer eine faſt gleiche elektriſche Kraft äußern, zu erwarten war. Es ergiebt fih hieraus, daß die Wirkung welche aus dem Contact von Silber und Zink an der Stelle entfieht "wo beyde Metalle mit einander vereinigt find, ungeſchwaͤcht bleibt und fein Hinders nit zu befiegen hatz "eine Wirkung wodurch die elettrifche Stäffigkeit mir hberlegener Gewalt’ aus. dem Silber‘ in den Zink getrieben wird; und das Silber welches hierdurch ſeiner elektriſchen Fluͤſſig⸗ keit beraubt wird, erſetzt ſich ſeinen Verluſt aus der Collectorſchelbe des bis auf den

Punet

7 )

Punet doß fe) ohugefähr 3 PN negatien Eich tricitaͤt zeigen tann. | u IR NT 3

Hierdurch und mitterit ahnlichet, veſuch⸗ ſcheint es nun Hrn. Di hinlaͤnglich bewieſen zu ſeyn, daß die Kraft welche die elektriſche Fluͤſſig⸗ keit fortſtoͤßt, nicht von einer Communication dies ſes oder jenes Metalles mit einem oder mehrern feuchten Leitern herkommt, ſondern daß dieß ledig— lich die Sache der wechſelſeitigen Berührung zwey⸗ er Metalle, ſelbſt fuͤr den Ort wo fie fich berühren, * iſt. Denm die Vergleihung des Verſuchs wo man das: Silber zwifchen die Finger nimmt mit demjes nigen wo folches mit. dem Zink geſchieht, zeigt, daß es im erftern Fall einerfey ift, ob man noch eihe feuchte Subftanz anwendet, oder ob man fie hinweglaße:v Indeſſen könnte man doc) noch vers muthen daß dieſe Verfegung der elettrifchen Fluͤſ—⸗ figfeit von einer: Berührung des Silbers oder Zinks mit den Fingern zwifchen welchen fie. gehab ten werden oder mit einem andern für diefelben zu ne rad Leiter, herkomme.

Es au a diefe ——— ſogleich wenn man bey Wiederholung der Verſuche die Hand ganz aus dem Spieletäßtz wenn man 3. Ds die eine Platte: ganz iſolirt ſtellt, immittelſt die ans dere mit dem-Condenfator in Berührung iſt; hie⸗ S3 f bey

i R y j n N 7 * 262 *

J

bey iſt aber zu bemerken, daß dieſe iſolitt ſtehende

ſehr groß feyn muß um die erforderliche-Capacität R zu Defigen.“ Man kann ihr diefelbe dadurd ver: : fchaffen, daß man fie mit dem Kropf einer Leydner j Flaſche In Berbindung bringt, welche. aber: ſelbſt

nicht geladen und nicht iſolirt ſeyn darf. In ſol⸗ hein Falle wird ſich der Condenſator ſchon genug las

den; wenn gleich nicht fo ſtark daß er ganze 5 Grade

Elektricität, wie fonft, zeigen kant. Ari V. hat

auch noch ein. andeves Verfahren »befchrieben , wel⸗

ches ähnliche Nefultate Qiebt. Man findet es in

feinem Schreiben an Gren 1796 und an Aldini 1798, welde in: ee —— Annalen

Be fi ind,

Eine andere Flage * —* bie heine Be feine Impulſion durd) die unmittelbare Berührung mir einemfeuchten Leiter erhalte? Diefe hat Ar, V. durch viele andere» Berfuche die

man in den erwähnten Briefen finden, ıbejahend.

Anwendung des bloßen oder geſalzenen Waflers ſo ſchwach, daß man fie denjenigen nicht gleich ftellen kann welche won der Verbindung, verſchiedener

beantwortet, Indeſſen iſt diefe Impulſion bey J

Metalle beſonders Zink, Kupfer und Silber ent

ſteht, nur einige congentrirte Säuren und, Kalien, h

Schwefellebern ꝛc. machen eine msrkliche Ausnahme,

&

So iſt nun die Elektricitaͤt mittelft des Conden: Fators gefunden worden. Um hieraus denjenigen Grad herzuleiten welchen die gepaarten Metalle an ſich obne Condenſator zeigen, muß bekannt ſeyn um wie viel jenes Werkzeug dieſen Brad erhoͤhet Hr. DB. hat'diefes bey feinem Eondenfator durch andere Verfuche mit großer Genauigkeit beitimmt. Geſetzt nun fein Condenfator verdichte 120 mal und zeige beym VBerfuche mit den gepaarten Mus tallen indem er von der Bajis abgehoben und am Clektrometer befindlich ift, 2 Grade, fo folgt, daß er zu der Zeit wo er fi noch auf der Baſis befindet, eine 120 mal kleinere Spannung, alfo nur von z- Grad,: gehabt habe, und fo ergiebt fih dann auch für die Elekrricitätsäußerung des Plat tenpaars eine folhe Größe von J, Grad, die fie einem andern Körper z. B. einer Leydner Flaſche ——— kann. 9 kin

84 Start

R. u) Eins von den Mitteln deffen fe Hr. V. zur Bes ſtimmung diefer Condenfirung bedient, befteht darinn daß er der Eolleetorfcheibe, indem fie au der unfolirten Bafis fteht, eine ſtarke Elektriei— tät von 1, 2, 3, und mehreren Graden ſeines Eleftrometers giebt, die ihre Quelle in einer arofen Leydner Zlafche hat, welche bis zu eben dieſen Baden geladen iſt. Hierauf werden die Grade

der

264

En des Silbers und Kupfers giebt es noch andere Koͤrper welche die elektriſche Materie weht ſtaͤrker als dieſe gegen den Zink reiben Dahin gehoͤrt das Reißbley, mehrere Arten von Kohlen und vornaͤmlich der kryſtalliniſche Braunſtein wo die Tenſion faſt dobpen fi groß als bey Silber und Zink ift, folglich zZ bis zZ, Gr. a wer⸗ den kann. J

Se dem wo die Zintylatte an die Collectorſcheibe gebracht wird, iſt es noͤthig daß die zwiſchen den Fingern gehaltene Silberplatte durch irgend einen guten Leiter mit dem Erbboden oder wenigfteng mit einem fehr großen Leiter oder

Recipienten in Verbindung ſtehe , ſonſt wird ah das ?

der Eleftrieität welche der Gebrauch des Inſtru⸗ ments angiebt, aufgezeichnet und wenn man auf folche Art eine 100 bis 150 mal größere als die von

“2, 2, bis 3 Graden findet, fo fieht man wie ſtark

die im Condenſator gewefen if, naͤm⸗ lib 100 bis 150 fach, Das GStrobpendeleleftromes ter bat aber eine viel zu geringe Capaeität als daß es cine fo ſtarke Dofe von Clektvieitärgfpannung

-. anzeigen Fonnte und Hr. V. bedient fich deshalb des Qundranteneleftrometers deſſen Eeale leicht mit der gewöhnlichen verglichen werden Fann.,

en

das empfindlichſte Elektrometer keine Spur won ‚Efeftricitar bey einem folchen Contacts zwey pers ſchiede ner Metalle zeigen koͤnnen. Nur ein einzis gesmal hat Hr. V. 1796 Spuren von Elektricitaͤt bey iſolirten Metallen uͤnd felbſt ohne Eondenfa tor erhalten, aber die Metalle waren ſehr feih polirt und berühuten einander in fehr groͤßen Flächen, wo fe folglich die erregend eh‘ und tonden: fir reuden Fuhtetionten zugleich verri chteten, wie er. ſolches in den 1797 herausgegebenen 2 Abhand⸗ lungen wo "man auch noch andere Verſuche mit vers ſchiedenen Metallfcheiben findet, bewwiefen hat. Ale dieſe Verſuche welche ihm 2, 33 4 Grad poſitive Elektrteitaͤt in der Zink und negative in der Silberplatte geben, waren Solgen von den naͤm⸗ tichen Grundſaͤtzen; daß nämtidy das elektriſche Fluidum von Silber in den Zink mit ſolcher Stärs fe geſtoßen wird, daß eine Spannung von 2; Grad eritfiehen kann; und diefe Spannung dauert ſo lange ungeſchwaͤcht fort als die: Berührung fo ünterhaftenswird;ı daß keine Communication. mit andern Leitern ſtatt findet, weiche dieſe Eleftricität im ſich und könnten,

—J—

Der —— von der Kichtigfeit die: fer: eteftrifchen Tenfion bey der wechfelfeitigen Bes ruͤhrung zweyer Metalle liegt ei daß bey der ſolcher Plattenpaare von Silber und

S 5 Zink,

a

266 Zink, auch die Spannung serfäfnipmägig von mehrt wirds: er NE A; LEBEN AB 7222

f N * —— “ri sfr —* erg Fin

& erhielt 5.8. bey 2 Lagen 2 Fa bev dreyen 1. f. w. und dieß war der große Schritt gegen das Ende von 1799 zur Erfindung der fo berühmt gewordenen. Säule, welche Hr. Volta mit. dem Namen, Electro- Motor eigentlich belegt und wor. von die wahre Konftruction fo iſt, daß Stiber, Zink, feuchte Pappe. ıc. das Element, iſt. Haͤlt man nun bey 2o0 ſolchen Elementen on die ‚untere Eilberplatte den Finger oder läßt einen Drat von ihr auf die Erde und berührt mit der letzten fub: ten Pappe des "oberften Elements die Eotestorfchei be des Condenſators, fo.erhält man 35 Grad Eieks tricitaͤt. | er |

Mollte man die feuchten Pappen ziwifchen den Metallplatten hinweglaſſen, fo wärde jede zwi⸗ fhen 2 Silber⸗ oder Kupferplatten liegende Zink platte von 2 gleichen entgegen gefeßten Kräften afficire werden und die Wirkung aller Elemente würde nicht größer als die von einem einzigen feyn, im Fall nämlich die beyden Srenzplatten der ganzen Eule aus 2 verfchiedenen Metallen beftinden. Endigte fich aber die Säule mit eben demfelben Metalle mit welchem fie fich anfing, fo

würde

N ai 267 würde nicht einmal zz Grad, fondern gar rare ergeinen. 1503

Es fan daher keine Vergrößerung der Sleteis fchen Kraft durd) bloße Anhaͤufung, der Metalls platten ohne feuchten Leiter erhalten werden. Eben fo wenig würde. felbige ſtatt finden, wenn. man ſtatt zweyer, drey oder mehrere ohne feuchten Lei⸗ ‚ter, anwenden wollte, da ein acwifies Berhälte nif wiſchen den Metallen oder Leitern der Iſten Claſſe in Nückficht der Gewalt ſtatt findet mit welcher, die eleftrifche Fluͤſſigkeit aus dem einen in das andere getrieben wird. Unter dirfem Ber: haͤltniß versteht Hr. V. fo viel, daß 3. B. dag Silber die elektriſche Flüfigkeit mit einer Gewalt =.ı indas Kupfer trieb, das Kupfer ins Eifen mit 2; das Eiſen ins, Zinn mitz; diefes ins Bley mit I und endlich das Bley in den Zink mit 5; ſo wuͤrde es das Silber in den Zink, wenn es denſelben unmittelbar beruͤhrte, mit einer Kraft =zıt2+5+1+35=12, hinüber treiben. Ließ man hingegen das Kupfer mit dem Zinn in des ruͤhrung kommen, ſo wuͤrde die Gewalt mit wels cher die elektrifche Flüffigkeit aus dem. erſtern ins letztere ͤberging = 5; bey Eiſen und Bley = 4; bey Eiſen und Zink = 9 u. ſ. w. ſeyn; ſo daß uͤberhaupt die Impulſion welche zwey Metalle der elektriſchen Fluͤſſigkelt zeben, gleich iſt der Summe

| der

der Kraͤfte welche aus den Zahlen h edien ter entſpringt. Sonach iſt es ohne feuchte Leiter ganz einerley ob wiſchen ein paar Metallſcheiben auch: die dazwiſchen fallenden wirklich amit befind⸗ lich Find, oder nicht d. ir blos die beyden auderſten liegen. us, ehren

Wenn vuh aber Biefe Hietmäßide Stifter ter in den elektriſchen Kräften fchön und "auffallend iſt, ſo benimmt fie, uhe auf der andern Elke die Mittel einen fehr wirkfanien. Avatar hr con⸗ firuieen, d der Erſchetlerngen Funken u. d. zu geben im, S tande wäre ud dabey fe vier Beauem⸗ lichkeit und Douerhaftigkeit hätte. Indeſſen datf man doch an der Möglichkeit einen andern” Elec⸗ trometor zu erfinden der san; alıs foliden Sub⸗ Ranzen zufammengefekt wäre, nicht we fen. Es bra te ih der That nichts weiter als ein ſolider Con:

hier? aufgefunden zu werden der aller‘ beivegenden Kraft {in dem Einne wie hier diefer Ausdruck zu nehmen if) beraubt wäre und den man deshalb an

die Stelle der feichten ‚Stoffe zwiſchen den Pla ts tenpaaren. feßen ko inte: "eite Entdeckung die H. 8 zwar für ſchwer, aber oeehalo doch nicht für" ‚sanz unmöglich, Hält, -

| Wenn übrigens zwiſchen den Metallen und feuchten: Stoffen oder’ swifchen den Leitern der ers ſten und denen der aweyten Claffe ein ähnliches r Ber

_ 269. Verhaͤltniß wie zwiſchen den. verfchiedenen Leitern der erfien Claſſe allein, ſtatt fände, fo wuͤrde das Zwiſchenlegen felcyer fenchten Stoffe von gar kei⸗ nem Nutzen ſeyn. Gluͤcklicherweiſe ifb aber dieſes nicht dev Fall. Durch die Beruͤhrung eines Mes talls mit einem feuchten Leiter aͤußert ſich zwar wirklich einige Elektricitaͤt/ aber fie kommt in gar keinen Vergleich mit derjenigen welche ſich beym Contact zwey verſchiedener Metalle zeigt. Das Silber z. B. zeigt die elektriſche Fluͤſſigkeit in dem Zink mit einer Gewalt = 12 und diefer treibt fie durch das Maffer durch eine ihm eigenthämliche Kraft = 1; wenn .alfo Hier ein ähnliches Verhälts niß wie bey, den Metallen ſtatt fände, müßte das Silber diefe Fluͤſſigkeit mit einer Kraft = 13 durchs Waſſer treiben, da dieſe durchgehends nicht großer als ‚ohngefähr = ='y if.

an fönnte fragen ob ſich nicht ein Ähnliches Verhaͤltniß unter ben Leitern der zweyten Elaffe gegen einander äußere, wie zwiſchen denen der erften? Man würde, wenn diefes der Fall wäre, durch folche Stoffe eben fo wenig eine ſehr wirkſame Saͤule zufammenfeßen koͤnnen, als durch die Metalle allein. Indeſſen hat die Natur die⸗ fen herrlichen Vortheil in den elektriſchen Organen des Krampffiſches (Raja torpedo und des Su— rinamiſchen Zitteraals, (Gymnotus electricus) ver⸗

270 m u er

vereinigt ,. welche blos aus feuchten Stoffen, ohne alles Metall zufammengefegt find. Diefes Kunſt⸗ ſtuͤck wird man vielleicht bald nachzuahmen fuchen. Es verdiente auch unterfucht zu werden, ob die Stoffe diefer Elaffe eine eben folche regelmäßige Fortſchreitung beobachteten wie die der erftern, oder ob unter diefen thierifchen feuchten Stoffen wieder eine eben folche Unterabtheilung ftatt finde, wie zwifchen den Metallen und den gewöhnlichen mit Wafler befeuchteten Körpern ?

Eine folche dritte Klaffe von Körpern welche zugleih Conductoren und Motoren wären,

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h r f

entfiehen vielleicht aus, Subjtangen die in eine

Slüffigkeit eingetaucht find die fich coagulirt und nad unferer finnlichen Wahrnehmung den Namen einer feuchten Subſtanz nicht eigentlich verdient. Hierher gehören vielleicht die thierifhen Subſtan— zen, Muſkeln, Sehnen, Membranen, Der: ven ic. die im frifchen Zuftande beffere Leiter als reines oder gefalzenes Waſſer find. | , j 2:

Es iſt feldft zu vermuthen, dag in den elektri; fhen Organen des Krampffifches die-in jeder Co: lonne über einanderliegenden Kleinen Schichten oder

Haͤutchen abwecfelnd, halb zu den Conductoren

der zwenten und halb zu denen ‚der dritten Claſſe gehö:

- 271 gehoͤren, und zwar mit einer Anordnung daß jede Schicht oder heierogene Paarung der dritten Elaffe * durch einen Leiter der jwenten, d. 1. durch eine feuchte Part, abgefondere ift. ©

Dief if ne die Borftellung die fih H. Volta vom eleftrifchen Organ der Zitterfifche macht, welche einzig aus conducivenden Stoffen aufammengefeßt find; ein Organ dag man nicht anders als einen eleftriichen Apparat anfehen kann, wo ſowohl der Bau als die Form und die Wirs kungen beynahe einander ähnlich find.

28.

Fun— FR ie; run Ash 'se Last GEITHEIRT FIRE

A 4 * Ir A A —J ad Programm der batavifchen ‚Socierät Der _ Wiſſenſchaften zu * für: ‚89% ‚gm auede, Fi ERW ‚Die Sprierät hat ihre Softe Sahresfiung am ı. Mi day ‚gehatten. Hr. Deder war Präfte dent. ‚und der Serretär Hr. van Marum erſtat⸗ tete Bericht von den eingegangenen Bertfhriften.

1. Für die Preiffrage, welche bie Bir fung der fogenannten alvänifdhen-

- Säule betraf, war eine Abhandlung in deut-

ſcher Sprache eingegangen mit dem Denkſpruch: Felix qui potuit ete. die aber deshalb. nicht zur Concurrenz gelaffen werden konnte, weil die Ber fchreibung der Säule von einer beſondern Bauart, ſchon anderweit für eine deutiche Zeitſchrift mitges theilt worden war. Indeſſen wurde dem B. doch eine filberne Denkmuͤnze unter dem Stempel der Societät, für den Zten Abſchn. diefes Auffages : Ueber die Zerlegung des Waffers mit: telft der elektriſchen Säule, unter der Bedingung zugefprochen, daß der V. nicht anders wärts die neuen darin enthaltenen Verfuche mits

ge

* 973

getheitt Habe, zu Ki PO Erklärung ihm 2 Mo: nate Ba gelaffen worden ift.

2. Für die aftronomifche Frage: Ueber die, Sröfe und Anordnung des ‚Weltge bäudes 1. waren 4 Schriften eingegangen, 0% von die Au holländifcher Sprache mit dem grichifhen Spruch: In meines Vaters Haufe ıc. einmüthig den Preiß erhielt und Hrn. J. F. 8. Schröder in Amfterdam, zum Verf. hatte. Von einer andern in deutfcher Sprache Mundi remota etc. wurde befchloffen, den ıften Abſchn. abdrucken zu laſſen und dem V. eine ſilberne Medaille anzus bieten, wenn er feinen Namen binnen 2 Mona; ten anzeigen wolle.

3. Für ——— welche die Phyſiolo⸗ gie der Pflangen, die verfchiedenen Düngungsarten u. dgl. betraf, war eine deutfche Abhandlung Non.honoris folum etc. eingegangen, die man aber für viel zu,flach und feblerhaft'erflärte, als dag ihrjder Preiß hätte zus gefprochen werden koͤnnen. Sie wurde aufs neue für den Novenber 1803 ausgefeßt.

4. Auf die Frage: Ueber den Nutzen des Studiums der Naturgeſchichte für die Jugend, als eines wefentliden

Theils der Erziehung; welde Zweige

Voiats Das. V.B.2, St. T die

a

1 diefer Birfehfhaft den Bir ven

dienten, wie man die Jugend am be fen dazu ermuntern könne, was ſich für Nutzen davon erwarten laſſe; waren 9, Antworten eingegangen, wovon aber keis ne durchaus des Preißes würdig gehalten wurde, - Befonders in Hückficht des 2ten und Zten Theile der Frage, obgleich einige allerdings ihre Der: dienfte hatten. Sie wurde deshalb aufs neue für den 1. San. 1803 ausgefebt. Beſonders drückte man um die Meinune der Societät defto beffer zu faſſen, den ten. Theil der Frage fo aus: Und weldes ift die ſchicklich ſte Art die Ju— gend uͤberhaupt, und die von. Diefem Lande befondersg, in den verfhiedenen Ständen der Gefeilfhaft, durch oͤf— fentlichen und Privatunterricht zum Studium dieſer Wiſſenſchaft aufzu muntern und ihr dadurch nüßlid zu J

5. Sn Betreff der Frage über me Um lauf des Safts in den Bänmen-und Pflanzen und die davon abhängende Eultur diefer Sewäcfe ꝛc. erhielt die Ges fellſchaft eine einzige deutſche Abhandlung, die aber derfelben nicht Genüge that. Die ‚Stage wurde deshalb wieder für den I. Nov. 1803 auf BON ke wi = *

EU

MR

' | 875 6. Ueber die Verhütung des‘ Muches Hatte die Sorietät, erfilich eine Theorie oder eine klare und deutliche phyſiſche Entwickelung der Urfachen vom Auffteigen des Rauchs in den Schornflrinen, fo wie über die, welche daſſelbe verhindern, vers langt; zweytens Vorſchriften aus dieſer <heorilf zum Bauen folcher Feuerſtaͤtten, welche dem Rauche nicht ausgefegt find. Unter 5 Schriften ward

feine des Preißes würdig erklärt, "und die Aufs.

gabe wurde für den I. Nov. 1803 wiederholt. 7. Was uns die neuern Entdeckun— gen.in der Chemie über die Natur der

Gährung Helehrt,haben und was für

Bortheile bey gewiffen Gewerben da

"von zu ziehen find, wo man Gebrauch

von gährenden Stoffen macht? war in’ einer deutfchen bhandiung Beantwortet

diefe wurde zwar nicht der goldnen Medaille werth geachtet, weil ihre Theorien zu wenig auf Berfuche gegründet waren; weil fieaber doc Spus ren von Talenten ihres Verf. zeigte, To ward be: ſchloſſen den Verf. durch diefes Programm zu ev

worden? mit der Devife: Tout ef important ete,

muntern ihr dadurch noch größere

heit zu geben, daß er die Theorien beffer dur

Verfuche bewiefe und fie auf mehrere von den

angezeigten Gewerbsarten anwende, ſie ſodann vor

76 en > vor Ende dies, oder im ‚folgenden Jahre, Mies, der zurückende, wo fie, die Societaͤt im Fall ſie ihr Genuͤge leiſtete, in der Jahresſitzung * 1803 oder 1804 Erönen würde.

+ 8. Huf die Frage: Was für ale fe, bisher, noch nicht gebräudlide Pflanzen nah wohl bewährten Ver fuchen, gute und mit Nußen einzufübs rende Farben lieferten; auch was für ausländifhe Pflanzen zu einem fol hen, Behuf in der Republit gebaut werden *önnten, ‚war gar feine Antwort eingegangen. Sie wurde daher auf unbeſtimmte Zeit wiederholt.

9. Die Societaͤt hatt in einer gerwößnliien Sitzung vom Hrn. Adrian van den Emde eine Abhandlung erhalten und gebilligt, welche Be— trachtungen über den Donner, als eine rein elek— teifche Erſcheinung enthielt, Mr u

Sie das gegenwärtige Jahr ſetzte die Societaͤt folgende Fragen aus: s

* 108 haben ung die neueften Beobahtuns gen vom Einfluß des Oxygens in der Atmofphäre,. er mag nun, mit der Wirkung des Lichts- verbuns den

*

Ba 277

———— den ſeyn oder nicht auf die Veraͤnderungen der Farben, gelehrt, und was für Vortheile laſſen ſich daraus ziehen? Die Soc. wuͤnſcht, daß man genau und beſtimmt zeige, was durch Bes obachtungen oder Verſuche, genugſam bewieſen iſt, damit man den Zuſtand der Wiſſenſchaft in dieſem "Betracht ganz genau beſtimmen und hinlaͤnglichen Nutzen ſowohl für die Gewerbe, als die Haushal⸗ tung daraus ziehen koͤnne. Der Termin iſt dem 1. Nov. 1803. | 2. Mas für Licht iff feit der Entdeckung von "der Decompofition des Maffers und der atmofphä; riſchen Luft, über die Lehre verbreitet, auf welche Art die Pflanzen ihre Nahrung erhalten, und was kann man aus dem was davon bekannt ges worden if, für die Verbefferung der Eultur nüßs licher Pflanzen, herleiten? „Ebenfalls für den 1. Nov. 1803.

3. Was hat die Erfahrung in Ruͤckſicht der Reinigung des verdorbenen Waſſers und anderer unreiner Subſtanzen, mittelſt der Holzkohlen, ges lehrt; bis anf welchen Punct kann man aus chemiſchen Srundfäßen die Art dabey zu verfahs ten’ erklären; und was für weitere Vortheile laſſen ſich ale ziehen?! Ebenfalls für den Nov. 1803. - "

- Auch

*

} Mr ; * 278 a N Auch diein Jahren von der Societät ausgeſetzten Preißffagen find, im Programm wies derholt worden, weil feine Schriften darüber. ‚ges frönt werden Eonnten. 3. B. für 1802, die 1799 aufgegebene ; Ueber bein Einfluß der neuern Che⸗ mie auf die Phyſiologie des menſchlichen Körpers; h über die beſſere, ‚hierdurch erlangte Kenntniß der Krankheiten und die Folgen daraus fuͤr die prak⸗ tiſche Arzneykunde· Eben ſo uͤber den Einfluß der nenern Chemie auf die Renntniß der Wirkſam⸗ keit der Arzneymittel. Die fuͤr 1801 aufgegebene ‚über die Natur des Feuers in Ruͤckſicht der Wärs mes Erzeugung und. des vortheilhaften Gebrauchs der Feuerungsmittel, der Verbeſſerung der Feuers ſtaͤtten und der Erſparniß des Holzes ꝛc. Die gleichfalls: für, 1301 aufgegebene über die Ders derbniß des fiehenden Waflers und die Mittel fels biges zu verhüten. Die für 1300 ausgefeßie über die Theorie der Ehladnifchen Klangfiguren und die Claſſification derſelben in Ruͤckſicht der ihnen entfprechenden Töne, _ Die 1796 und 1799 | wiederholte über die Narurgefhichte und phyſiſche Beſchreibung der Wallfiſche; die beſte Art ſie auf⸗ Fufuchen, fie si toͤdten und fish ihrer zu verſichern.

Folgende ſind auf unbeſtimmte zeimi⸗ derholt worden: a

1. ie

1. Weber den möglichen Nutzen der für ſchaͤd—

lich gehaltenen Thiere, befonders in den Nieders ‚Ionden, und die Vorficht die bey ihrer Ausrottung

anzuwenden if. Schon 1794 aufgegeben. 2. Ue⸗ ber die bis jetzt wenig in Abficht ihrer Arzneykraͤfte bekannten einheimiſchen Pflanzen, welche. ausläns diſche Mittel entbehrlich machen können, Zuerft 1793 ausgefeßt, 3. Weber einheimifche als Nahs rungsmittel brauchbare Pflanzen. Auch über die

Cultur ausländifcher Pflanzen in unfern Gärten,

wovon man ſich nähren könnte, -

Die Abhandlungen muͤſſen fo gedrängt als. möglich, mit Vorbeylaſſung aller niche fchlechters dings nöthigen Sachen, gefchrieben feyn.

Alle Mitglieder der Soc. können concurriren, nur müffen fie gu ihrem Denfipruc, und auf ihre Abhandlung den Buchſtaben L feßen.

Die Schriften tönnen Hollaͤndiſch, Franzoͤſiſch, Lateiniſch und Deutſch (aber mit lateiniſchen Lets. tern) gefchrieben feyn und werden an den Secr. der Gef. Hrn. M. van Warum, gefande.

Der Preiß iſt eine goldene Denkmuͤnze vom Stempel der Societät, mit dem Namen des Verf. und dem Jahre worinn er den Preiß erhalten hat; oder 30 Ducaten an Golde. Die Schriften wels

Voigts Mag. IV. B. 2. St. u che

= 2 ed 260 | ,

che den Greif oder das Yecefit, baten PR

duͤrfen nicht „anderweit gedruckt werden, weder ganz noch Theilweife, weder befonders, noch in irgend einem agdern Werke, ohne die ausdruͤck⸗

r en

liche Erlaubniß der Geſellſchaft dazu erhalten zu _

haben. Auch wird die Geſellſchaft ferner. fortfahs ren, gewiſſe gute Abhandlungen uͤber irgend einen Zweig der Phyſik oder der Naturgeſchichte, mit einer ſilbernen Medaille vom Stempel der Geſell— ſchaft zu belohnen und uͤberdieß eine Gratification von 10 Ducaten, dem Einſender zuſtellen laſſen.

Die Societaͤt hat zu Mitgliedern aufgenommen:

1. Arm David Safob van Senne», Prof. der Nat. 5. Beredtſamkeit, Poeſie, Antiquitäs- ten und Li ſteratut zu Amſterdam.

Srn. Gerard Vrolyk, Prof. der Anat, | Wh siegte und Dotanif, in Amfterdam.

Zu Hrn. Adrian van den Ende, zu Haarlem.

"4. Sen. A. F. Fourcroy, Prof. der ‚Chemie zu Yan: 127

I. F..de —— Prof. der Chemie ln.

=

‚50 a Las Rat Ein Saterafe in Nenerg

ve —8 ſich ein Kmabe Namens Sachs, 143 Jahr ale, 4 Fuß ın Zoll par Mi; hoch, Er iſt aus dem Defterreichtfchen gebaͤbtig and beſucht das hieſige Gymnaſium. Da ich hoͤrte, daß er ein Kakerlake ſey, ſo ließ ich ihn zu mir kommen, um ihn beobachten zu können. Hier iſt was ich der Aufzeichnung eh ke *

chyergs I

Die Bubille iftroth, der Stern roſenroͤthlich, in der Nähe der Pupille weißſtrahlig; der Aug— apfel bewegt fi) immer wie ein Pendel fehr ges fhwind Hin und Her, welche Beregung aber der Knabe nicht bemerkte als ich ihn in den Spiegel fehen lie. Die Augentieder hält er gewöhnlich big auf eine kleine Oeffnung verfchkoffen, ſo daß man ihn wenn man ihn ſtehen fieht, für blind halten könnte Sin Dunkeln öffnet fih das Auge mehr, fo bald er ſich aber. gegen das Licht wendet, iſt er gend» thigt, jenes mehr zu verſchließen, weil ihm zu vieles Richt empfindlich iſt. Eben fo empfindlich it ihm der Schnee. Er hat ein kurzes Geficht, und muß beym Lefen das Bud) fehr nahe vor die Augen halten. Die Haut feiner Augen war nicht

weis

weißer, als die Haut zweyer andern Knaben, die

ich damit verglich; die Haut des Kopfes ift, wie ihm die Leute gefagt haben, in der Sonne roth. (Dies Eonnte ich nicht beobachten, da er an einem seüben Tage bey mir war.) ; Die Haut der Wans gen-ift roth; feine Kopfhaare: find lang, ſtark und fchön weiß, im Winter, wie er mir fagte, weißer als im Sommer, die untern Haare im Zopf fallen ins Gelbliche. Erift übrigens gefund, hat nach Ausfage aller derer, die ihn: keunen, gute Beiftesanlagen und iſt wißbegierig. Don feinen fünf Geſchwiſtern hat nur das jüngfte, ein Mädchen zwar weißes aber etwas dunkleres Haar und feine fo vothen Augen. Dieſer Kakerlate uns terfcheidet fih von jenem, dem „Ar. Drof. Schmidt zu Wien in diefem Magazin befchreibt, vorzuͤglich durch die ——— Bewegung ſeiner Augaͤpfel.

In meiner Nachbarſchaft befindet ſich ein Mädchen von 3 Jahren, deſſen Augaͤpfel ebens falls in einer beffändigen Bewegung find. Als etwas Befonderes fiel mir zugleich die Bewegung des Kopfes auf, die zwar nicht fo fchnell und oft . wie die der Augen, aber doc fehr merklich war. Alles Übrige fand ich wie ——

Obi⸗

2.289

Obiger Nachricht füge ih zur Vergleihung ‚eine andere aus Paris bey, die in dem Intelligenz— blatte der Erlanger Literaturgeitung Nr. 34. 1801. beiindlich. ift.

Auch fahe ich Bier ein paar Albinos, die ein Engländer in ihrer Jugend aus America wegführs te: Die Dupille war vollflommen roth, die Haut auf dem Scheitel Aufßerfi fein, die langen weichen Haare blond; bey ſtaͤrkerm Lichte konnten fie feiz nen Gegenftand untgrfcheiden, » übrigens waren beyde Brüder, die einige: 3o Sabre haben, wohR gebildet, rüftig, fprachennfertig engliſch, und ant⸗ worteten mir fehr verffändig auf jede Frage sein Beweis, daß die allgemeine Behauptung vonder Kraͤnklichkeit und dem Bloͤdſinne der Albinos eine Ausnahme leider.

| "Hürnberg d. 31. May 1802,

Wolif, Lehrer im Büchnerfchen h Erziehungsinftitut.

31.

234

Beyſoiel von einem ——— Men⸗ OR |

‚Sn engfifchen Blaͤttern vom 22. mi iſt folgende Nachricht enthalten: Am 6ten May ſtarb zu Guerneſey ein Werbofficier Namens Sas muel Macdonald, der aber mehr unter der Benennung Big⸗Sam (der große Samuel) bes

kannt war, im 40. Sahre feines Lebens. Er

hatte: eine Höhe von 6 Fuß Lo Zell und über die

Bruſt eine Breite von 4 Fuß. Alles war an

ihm gut: proportionirt, die Schenfel etwa ausges nommen, welche für das Gewicht, das fie zu

tragen hatten, etwas zu lang fcheinen Eonnten. |

Die Natur hatte ihn zugleich mit einer bewun— dernsmwürdigen Leibesftärke verfehen, deren er fich

aber niemals zu feinem Vortheil bediente. Mit

dem fanfteften Charakter verband er zugleich eine vorzuͤgliche Seelengröge. Nur ein einzigesmal

konnte er ſich aus Hochachtung gegen ſeinen

Wohlthaͤter den Prinzen von Galles, entſchließen

‚die Rolle des Herkules auf dem Hays Marfers Theater im Cimon und Iphigenia zu übernehs men,

-- 285

men; verſchiedene Antraͤge fuͤrs Theater, welche man ihm zu machen gedachte, lehnte er ſtand— haft ab. Er ſtarb an der Bruſtwaſſerſucht, wor—⸗ an gemeiniglich Leute von feiner Stärke fterben.

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Magazin für den neueſten Zuftand der

Ratuırfunde mit Nückficht auf die dazu gehörigen: Hülfswiffenfchaften herausgegeben

von

Johann Heinrih Voigt, DW. D. H. ©. Weimar, Hofrath, Profeffor der Dias thematif zu Jena, Mitglied der Ein, Soe. der Wiffenfch,

zu Göttingen , der batavifchen zu Haarlem, der nas turforfchenden zu Jena und Brocdhaufen, der mineralogifchen zu Jena und der phufifch - mas thematifchen zu Erfurt.

Vierter Band.

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Mit Kupfern,

Weimar,

im Verlage des Landes s Snöufieie s Comptoirs, 1802.

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RE Saite

über. die enatifäen, Stadel ſchweinmenſchen, vom Sen. J. . F. Au⸗ | ienrieth, Prof. in Tübingen. 7 287

2».

Die Safatte i in der. Gegend von Eifenas. | Aus einer vom Hrn. Bauconduct, Sar⸗ torius unter dieſem Titel herausgegebe⸗ nen Schrift. 299

[s.} De

Bemerkungen über die Mittel, den Bleyges halt eines verfälfchten Weins zu entdedfen. Vom Hın, Meineke. %. d. Ann. de

' Chimie.

ya

4: | Seite Befgreibiii: 3 einer kuͤnſtlichen © Vom Hrn. John Ruſſel. 314 5.

Beobachtungen über" die Grappfaͤrberey; nebſt einem einfachen und ſichern Verfah⸗ ven, wodurch das türkiſche Roth in feiner, größten Schönheit und Feſtigkeit erhalten, werden kann. Vom Hrn. Kaufmann. = % d. 7 Zi; 322 vr 6. "Obi Ein leichtes Nittel den See Mi Moden —*

DR; ihres Criämats au. benehmen ae

7.0 Einige Bemerkungen über die Güte des Leims und des Kieifters, bey Gelegenheit der u Malerey mit Mid; vom KArn. Monte Louis zu Parma. Alde ‚pi. ‚no. 19. 1902. 342 8 PR» Sefichte der Sternfunde für das frang.

Jahr IX. oder 1801, vom Hrn. Lalande. * Im Auszuge. | 345

9.

Be Yar7es | Seite Eine neue Beobachtung uͤber die Piloten des Hayfiſches, vom. Hrn. Winkler in Paru⸗ RR N ER - Haase W —* ER Y dr * er

Ueber die beſte Art anatomiſche und andere Praͤparate ‚zu BROS 5 von Eoendems (&

un N ao EN, 5 ss⸗

En Setwährtes Mittel rn —*

te vor Ze ie Ah day... 1887 a a 7 Au \ 2,7705 Diler

Nachrichten von Beobachtungen Über die Keys den. neuen von Piazzi und Olbers entdeckten Waund elſterne in Ffaͤnkreich.

Nebſt einem Vorfſchlag zur Benennung ſolcher kleinen beweglichen Weltförper vom.

. Kr. Herſchel. EEE |. .13.

Beobachtungen uͤber den Trocodil, vom Ken. Frank, gewefenen Arzt bey dei franz. Armee des Drients. | 394

14.

"She a

Beyſpiele⸗ nn Dar, 312 |

‚nungen.‘ BER] IB *

5 D Ein Wahnſi inniger, der im eigentfis chen Verſtande von der Luft gelebt zu

haben fcheint. A. d. St. u. —D

2) Eine allgemeine Berwachfung der Ge⸗ lente (Anchylofs.) Ebend. Ar⸗

3) Eine san Te an

* F

2 Ein NA ubehwäibiaee und fettes x ner Blitzſchlag. 416

12.8 Anzeige von * Shqrift ——— Bu ſchreibung und Abbildung der beyden for. genannten, Stachelſchweinmen ſchen aus der bekannten engliſchen Familie Lam . ""Yert/ oder the porcupine- man; von W. ©. Tileſius. D. W. W. Arzneyk. und Wundarzneyk. D. u. few, Alten burg 1802. Fol. mit 2 gemahlten Tafeln. 422

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Genanten. uber die ehe Sragelfhmweinmenfchen, von

Ir H. F. eg 2 AU .

Tübingen | er

an HETROETUN BURTRN id

a: no 18 5 Sn; pen erfien Tagen des Junius diefes gahres kamen die beyden ſonderbaren Menſchen von welz

chen der Hr. Hofrath Blumen bach in dem an⸗

—— Yufiabe redet, auch hier in Tübingen Der Anblick ihrer grauſchwarzen Arme und zu war ſo überrafchend, daß man dieſe gleich⸗

ſam mit einer Thierhaut uͤberzogenen Gliedmaßen

gar nicht mit dem meuſchlichen Geſichte reimen Eonntezudenn von weitem erfeheinen in der That ne er aa IM. vergl. dief. Mag. 3. B. S. 687; ‘: Voigts Mag. IV. B5.C 8, N

>

*

288 *

die Warzen beynahe wie ein kurzhaariges, grauliches Baͤrenfell, wiewohl übrigens dieſe jungen Mans

\ wi; %

ner ganz wohl gebaut find. Man ift bey Erwag

wodurch man in KErfiaunen gelegt wird, nicht eher ruhig, bis man die Sache wenigſtens einis germaßen an fein übriges Willen angereihet Hat; fo eing es mir, und‘ fo vielleicht jedem der diefe Menſchen ſah. Ich bot all mein gebro: hen Engliſch auf um mit Huͤlfe von Fragen und defien was ich ſah, Doch irgend einen Zufammens

Hang in diefe Erſcheinung mit dem was mir fonft

von Abänderungen in der Menfihenform bekannt iſt, zu bringen.

Hier ift meine Hypotheſe darüber:

Erfien 8, der Fuß dieſer Menſchen hat etwas

mehr Neger: als Europaͤerartiges in der Bildung

der Wade; nod) viel mehr! die Fußſohle ift ganz

platt bey beyhen, gerade wie ſie bey unfern Kins |

dern, und wie fie auch nach Sömmering und nach jedem der ſelbſt Neger unterſucht hat, bey erwach⸗ ſenen Negern, dieſen von einer heißen Sonne zu fruͤh entwickelten, und wegen der zu fruͤhen Ent⸗ wickelung allzubald darinn ſtehen gebliebenen Kindern der Menſchenſpecies, wirklich iſt. Die

erwachſen ſind. Zwey—

Europaͤer haben eine ausgehoͤhlte Sufohlewenn fie

I) Ä M in - 28

Zweyſtens, die Flaͤche der Haͤnde und die Sohle der Fuͤße iſt eben ſo frey von der ſchwar— zen Ausartung der Haut, wie bey dem Neger die flache Hand und die Fußſohle frey oder ſo ziem⸗ lich frey von dem allgemeinen ſchwarzen Pigment iſt. Indeſſen iſt zwiſchen unſern nn ‚menfchen und den Negern der. Interfchied, daß beym Neger das Pigment bis an die Nägel auf dem Ruͤcken der Fin: ger geht, bey den Stacheiſchweinmen⸗ ſchen aber die Gegend der Naͤgel auch auf dem Ruͤcken der Finger ungefaͤrbt und von der Ausartung des Oberhaͤutchensfrey iſt. Auch hat der aͤltere von die⸗ ſen Menſchen in der Mitte der Fußſohle einiges fhwarzes Pigment, wenn gleich keine warzigte Ausartung der Oberhaut. |

Drittens aber ift das Pigment. der veräns derten. Oberhaut bey unfern Menfchen Rauch fchwarz , wie bey Negern die in feinem ſehr hei— fen Lande gebohren find, 3: B. wie bey ——— Nordamerikaniſchen Creolen⸗Negern.

Biertensé iſt bekanntlich nicht nur das Obers ſondern auch das Malpighiſche Schleims neß bey Negern fo verdickt, daß fogar einige Freygeifter aus .leßterm eine eigne Haut machen wollten um dadurch den Neger nicht nur gegen die Mofaifhe&rzählung, ſondern wirklich gegen jeden m Natuhiſtoriſchen Begriff, zu einer eig⸗

—F & 2 nen

7 ans a, SR

‚nen Menſchenſpeeles zu machen. ‚Hier it ie nicht nur das Vigment vorhanden, fondern die, DOberhaut ift fogar zu langen Warzen verdickt oder auszewachlen. Die Warzen find zwar hier ges faͤrbt, aber bekanntfich iſt auch bey Negern das

Oberhaͤutchen nicht, wie man gewöhnlih ans nimmt, völlig ungefärbe , fondern nur ungefärbt

in Bergleihung des kohlichten Pigments das uns ter ihm liegt, fonft merftich grauer als das Obers ‚Häuschen eines ne. Europäers, *

Fanfte n8 bemerkt ſchon Sr. Soft. Blu⸗

menbach in der oben erwähnten Stelle dieſ. Mag-

daß wo die Oberhaut nicht in ſolche Warzen⸗ aus⸗

gewachſen war, fie ſich allemal weichlich gleichſam

wir etwas grobnarbichter Corduan anfuͤhlen ließ.»

Diefe weichliche "fat wie die Narbenfeite des Juchtenleders ſich anfühlende Oberhaut ift bey Ne⸗ gern auffallend und. befremdend, fo wie es mir z— 9. bey auch fonft wohlgebildeten Degern und Des greflen Höchft widernatuͤrlich, oder weil es fremds artig war, felbſt unnatürfich fehlen. Wo die

Warzen bey dem Altern unferer Stadhelichweins.

menſchen abgefallen find, zeigt ſich die Haut faſt eben fo wie fie fih bey Negern zeigt die an fchors figten Hautausſchlaͤgen leiden, oder deren Kant

durch Krankheit ihre natürliche öligte ver⸗

lohren hat.

Sch

—* 294 Sech ſten 7 faͤngt N beyalfen 9 dieſer Stachelihweinmenfchen das widernatuͤrli⸗ che Pigment und das Auswachſen der Oberhaut, ſo wie das Schwarzfaͤrben der Haut bey den Negerkins dern, erſt nach der Geburt an. Mir fagtentheils die ſe jungen Männer ſelbſt, theils ein Frauenzimmer welches bey ihnen war, das erſte wodurch ſich die ſon⸗ derbare Ausartung ihrer Haut aͤußere, waͤren Ri n9e am die Geſchlechtstheile, um den Nabel und d nu um die Selenfe, welche fih bey ihnen einige Vor en nach. der Seburtzeigten. Nur geht die Ausbreitung diefes Pigments bey dieſen Porcnpine- men ‚Diet langfamer von ſtatten, als bey den Negerkindern. | Noch ift der jüngere von ihnen im ı5ten Sahre bey weitem nicht jo ſchwarz und warzenartig borr fig als der ältere. Dieſer jüngere fagte mir zus gleich von, ſchwaͤrzlichen Ringen um die Au⸗ gen die ſie anſangs hätten, in ber Folge aber wieder veridren. Jetzt iſt davon bey ihnen keine Spur wehr vorhanden. Meine geringe Sprach⸗ kenntniß im Engliſchen und die Unwiſſenheit die⸗ fer Menſchen, welches völlig ungebifdete, wies wohl artige Landfeute find die ihren Provinzial Dialect ſprechen, verhindeuten mich dek Sa; che fe weit nachzuforfihen als ich es mungen, ev ®& * en ens iſt auch dag Geſichtsknochen / Sy: ſtem des den von dieſen beyden Menſchen, ſo ſau⸗ * ber

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292 Abi SE Pe FR / e >

ber er auch ſonſt E auafieht, REN Es |

fiel mir diefes zu meiner wahren Freude noch fru⸗—

‚ber auf, als ich mit meiner Hypothefe zu Stande '

gekommen war, auch hatte Ar. Prof. Kielmayer, in deffen Geſellſchaft ich dieſe Menſchen ſah, es ganz 1% ſich, und unabgeſehen auf meine Idee, bemerkt.

n Ahtens endlich, nahm zwar weder ich, noch fonf jemand in der Gefellfchaft, einen befondern Geruch bey dieſen Menſchen wahr, aber in dem vom ‚Hrn. Hofr. Blumenbach angeführten aͤhnlichen Veyſpiele, welches Stalpart van der Wiel aufzeichnete heißt es’ aus uͤcklich: Ipſe etiam cum, aliis Medicis ex ejus (pueri) corpore pro- deuntem animadverti, qualem pisces diffun- dunt, odorem, ld quivis, admoto pro⸗ pius aaſo, percipere poterat. Man weiß, daß die Neger einen ganz fpecififen Geruch an ſich wahrnehmen laſſen der bey etwas ſtaͤrkerer Be⸗ wegung wie z. B. bey einem naßgemachten Pudel, noch auffallender iſt, es war alfo hier in einem analogen Beyſpiele doch auch etwas von die⸗ ſem Negerartigen Geruche zu bemetfen.

Biefes fcheinen mie nun derUebereinſtimmungen

unſerer Stachelſchweinmenſchen mit dem was die

Neger ausgezeichnet, genug zu ſeyn, um in einer Sache wo keines Menſchen Geſundheit oder Leben auch ſonſtiges zeitliches Gluͤck gefährdet üft, eine

Hy⸗

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Hoypotheſe wagen zu duͤrfen. Der Neger ſcheint mir gleichſam, was ſeinen Lebensproceß betrifft, ein zu fruͤher und nicht hinreichend ent— wickelter Hydrogenmenfch zu ſeyn, wenn wir Eus ropaͤer die pofitive Polarität, oder der Oxygen⸗ menſch, wären. Das heißt: wenn bey ung Sauerftoff in unferm Lebensproceffe eine hbermies gende Rolle, fpielt,, und; unfer Rohlenfioff im aus fäuerten Zuftaude alſo farbenlos , entweicht, ſo findet bey dem Neger verhaͤltnißmaͤßig ein größe zes Mebergemicht der entgegengefeßtenPolarität ftatt: er riecht, hat eine ölichte Haut, fein Kohlenſtoff iſt nur halb geſaͤuert, bleibt alſo ſchwarz zurüd, und

man muͤßte gleichſam, um einen Mohren weiß zu

waſchen oxygenirte Salzſaͤure nehmen. Unge— achtet ich leider, ſehr ſchwach in der Naturphis

iofophie bin und fogar glaube in der Natur fey

nicht alles blos als weiß oder ſchwarz zu betrach-

ten, ‚fordern auch in fo fern es Mbenher rund

oder viereckig, veraangen oder zukünftig iſt n. f. w.,fo zweiſle ich doch feinen Augenblick, daß ſich die⸗

de Gegenfag im Dienfchengefchlecht in jener Wiſ⸗

enfchaft werde nachweiſen und a priori beweifer laffen. ‚Sollte es nun etwas anders feyn, wenn

eine widernatüclibe Annäherung zum Neger

- fporadifch Hey uns ſtatt findet, als wenn zuweilen unter den Negern einer weiß wird. Mie leicht tritt ni bey gewifjen Veränderungen die eine Po⸗

x 4 er, ve

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- mifchen Charakter in Vebindung fände, iſt hier

Yarität an die Stelle der Pr aber einmal

eine daurende Veränderung im der Art des Le

bensproceffes entſtanden, fo muß ſie fih auch forterben, ‚gerade weil das Forterben nur durch ein Product des Lebensproceſſes, durch die Zeugung, möglih wird. Warum aber hier. diefe befondere Ausartung nur im männlichen Geſchlechte forterbt,

Sal

iſt ein Umſtand der befonders für meine Kppothefe -

zu fprechen Scheint. D. Mitchill glaubte ja

fhon gegen, die Frauenzimmer galant zu feyn,

wenn er fie alkalilch nennt, und uns Mannsper⸗

fonen mit dem Septon - acid vergleicht dem er als Les Boͤſe zuſchreibt. Roußeau nannte die

Frauenzimmer erwachfene Kinder. v— Wie weit dieß, wenn eg wahr feyn follte, mit ihrem be

der Ort nicht zu unterfuchen, Daß aber auch)

‚alte Neger nur eine Art Kinder ſind, dieß zeigt

nicht nur ihr Skelett wenn man es mit den verſchiede⸗ nen Entwickelungen unferer Embryonen vergleicht, fondern es läßt fich auch aus ihren Geiſtegfaͤhig kei⸗

ten fchließen. Frauenzimmer ' find fetter Mannsperfonen, fie haben einen fleinern Thorar,

athmen alfo Auch weniger Sauerftoff ein, als wie uf. w. Bey ihnen wird alfo auch ein kleines

Uebergewicht von Wafferftoff im Lebensproceß nicht

fo viel fchaden. Unſere Stachelſchweinmenſchen

Haben 7 Schweſtern, alle, wie fie ſagten, fo. ſchoͤn

N ee ſchoͤn und glatt wie andere Menfchen,. Wie weiß ſie ſeyen, mochte ich die Bruͤder nicht fragen. Auch ihre Tanten ſollen wie gewöhnliche tauenzimiier gewefenfeyn. Daß alfo immer nur im männlichen Geſchlechte jenes-Negermachende Princip Veraͤn⸗ derungen hervorbringen, und da es in unſern kal⸗

ten Himmetsſtrichen das Uebergewicht erhal⸗

ten kann, gleichſam durch einen Auswurf der Nas tur, auf die Haut werde getrieben werden, und ‚hier als unpaffend Degenerationen bevvorbrächte, dieß muͤßte fomit auch a priori wahrſcheinlich feyn, wenn anders die Hypotheſe etwas gelten

ſollte. Ich koͤnnte noch hinzuſetzen: ſo wie ſich aͤhnliche Erſcheinungen in gleichem Grade der

Breite, dieſſeits und, jenfeitö des Aequators auf

der Erde, dieffeits und jenfeits der Mitte des Les

benslaufs beym Menfchen, und diefleits und jens

feits "der gefunden Erregung zeigen, fo

find" auch hier die Warzen diefer Menſchen denen bey andern gewöhnlichen Menfchen entgegengefeße aber ahnlich; weil dieſen, wenn: fie Sehr Häufig ventftehen, oft fo deutlich Saͤure zum Grunde liegt, daß man ſchon geſehen hat wie durch den Gebrauch der Kalk⸗ oder Bittererde die Dipoſition dazu ger hoben wurde; und umgekehrt fielen dem erſten Porcupine- man die Warzen durch den Gebrauch

des Queckſilbers wodurch Sauerftoff im. Körper ‚ausgefihieden wurde, ad. Warzen zeigen ſich am | - ar häus

3 * 0

. * “7 i 296

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häufigften bey ganz jungen Derfonen, und bieim hoͤ⸗ Bern Alter entfichenden find gleichfam ihr polaris fer Gerenfag. Nun macht zwar Beder den Ne⸗ ger fein Pigment allein zum blos ermwächlenen

Kinde, noch das Negerpigmentunferer Porcu- pine- men, dieſe zu völligen Megern, aber in der Natur hängt ja doch alles an einander. Auf die ‚Frage: Warum das Geficht diefer Menſchen ganz frey, von dem ſonderbaren Auswurf fey und nur etwas von der Roͤthe neugebohrner Kinder zeige; ferner: warum ihr Haar nicht wie eym Neger, lang, braun, wellenfoͤrmig ſey? weiß ich nur

mit der Gegenfrage zu antworten: warum wers

den erwachfene Menfchen gewöhnlich nur au den Händen, Beinen, an der Bruſt, und nicht auch im Geſichte Frägig? Ih fhließe minder Demers fung, daß der Ältere, unferer Leute vorn auf dem Haarigten Theile des Kopfs etwag fettig anzufühs ende dicke Schuppen hat, welche denen vollkoms ‚men ahnlich find, weiche ale Fleine Kinder mehr ‚oder minder auf dem Kopfe befommen, fobald ihs nen die aus Mutterieibe mitgebrachten Haare auss fallen und Andere dafür noch nicht ftarf genug ge⸗

wachfen find. Mur findet man hier diefe Schups

ven weit ſtaͤrker und ſchwarz.

Sollte aber nicht wirklich einiger Acht africas * Urſprung bey dieſen Menſchen ſtatt finden?

Dt “,

. Ä "ge Diefe Menfchen verficherten mich zwar fie wuͤßten ſelbſt vom Urſprungſihrer Familie nichts genaues, ‚Mur. das habe man ihnen gefagt, ihr Ur: Großvas ter fey aus Nordamerika gefommen. Da es in England feine Empfehlung iſt, ein; Ausländer zu

feyn; da die Familie lange Zeit, die befondere

Beſchaffenheit ihrer männlichen Zweige mehr zu verbergen als auszubreiten fuchte, da diefe ſelbſt zwar nicht ungebildete, aber doch unjtudirte Lands deute waren und es noch find, fo lag ihnen: wenig an ihrem Stammbaum von welchem fie vielleicht ſelbſt einen nicht befonders edlen Alriprung ahn— beten. Lambert iſt der Familienname, anfche

nend mehr ein franzöfifcher als englifcher. Kam der Groß: Grogvater vieleicht aus dem, franzöfis chen Weftindien wo ‚Mulatten häufiger als in Nordamerika ſind? Hat fih wielleicht die Mutter des Knaben welhen Van der Wiel beichrieben, an etwas anderm verfehen als blos an den ſchup— pigten Fifchen der Neapolitaniſchen Kuͤſte? Bon Brambilla’s Schriftifann ich nicht urthei— len weilich diefelde gerade nicht hey der Hand habe. Daß Mulatten eine ſchwaͤrzliche Schattirung um Mund uud Augen behalten, "und fie zum Theil fortpflangen, ift bekannt. » Der Hr. Drof. Kiel— maner äuferteden Gedanken gegen mich: ob nicht der Urgrofvater ein von Indiern und Negern Er zeugter ſeyn koͤnnte. Es ift aber bekannt, daß x we

“.

AN Ru) er EI ae, A Wenigſtens in den durch Vermiſchung von Amerika⸗ nern und Weißen entſtandenen Familien die itaf⸗ fen, langen und ſchwarzen Haare, die hier | J wie bey blonden Europaͤern find, und die dun⸗ kelbraunen Augen, die hier heil find, viele Genera— tionen hindurch forterben, auch da wo bie Den lauter weiße Frauen find. | |

03

56 babe nur die iöltfefenin praktiſchen und chirurgiſchen Inhalts, aus den‘ philoſod hiſchen Transastionen von Leske vor air. Hier ſteht in dem Auffake von Machin Ks, von der Befchaffenheit des. Waters vom erſten bekannten Procupine- man; und ben wenig, ob die übrigen Geſchwiſter unferer letztern lauter Frauensperſonen geweſen find." Unſere Menſchen verſicherten mich wiederholt, der Urgroß— vater fey auch fo wie fie beſchaffen gewefen? So wäre alfo dieß fehon die vierte Generätion. Ob die Nachricht, daß das dem Altern der gegenwaͤrti⸗ ‚gen, während feiner Abwefenheit gebohtne Kind wirklich Schon angefangen babe dem Vater und Oncle nachzuarten, gegründet, wder "blos der Schoͤnheit der Sache zu Gefallen rasen worden ° m, muß die Zeit lehren.

Ich ſchließe mit der —— die viel⸗ * = dem oben gefagten in 9 ſteht: > daß

- u 2.29 daß unter allen vom HrnHofr. Blum en buch angefuͤhrten Beyſpielen dieſer Ausartung des Mens

ſchengeſchlechts nur Ein Mädchen, naͤmlich das |

‚von Brambilla beſchriebene, vorkommt; daß es aber fonft.fcheint, als wenn befondere,Verhärtuns gen der Haut, beym weiblichen Gefchlechte, se figer bemerkt ivorden wären.

8

Die Dafalte im der Gegend» von Eifenad. -

Inter diefem Titel hat der en Saum —* Sartorius zu Wilhelmsthat bey Eifenach, deſſen intereffante Entdeckung eines phofphorefcirens den Sandmergels, den Lefern dief. Mag. aus deff. 1:B,1.©t. 113. ©. noch im Andenken feyn wird eine nette Heine Schrift in dieſem Jahre bey Wittes kindt 56. St. fiark in 8. herausgegeben, wovon wie hier fo viel mitcheiten als dem Plane dief, Mag. eritfprechend feyn dürfte, zumal da folche Schriften nicht foileicht, als größere Werke, allge: mein. genug im Publitum verbreitet zu werden

pfle⸗

2300 = du { g

pflkgen. "Der Dal alt ber na dem Bekannten Streit uͤber den Vulkanismus und Neptunismug bald durch das F Feuer, bald durch das Waſſ er, bald durch beh⸗ des zugleich oder durch eine unterirdiſche Gaͤhrung⸗ entſtanden ſeyn ſoll iſt ſowohl durch dieſe ſeine zweifelhafte Entſtehung, als durch fein irregulaͤres Vorkommen, nicht Ar, außerordert! ie chen Variationen, woring ſich beynahe feine ältere Steinart mit ihm meflen fann, die intereſſan⸗ teite Gebirgsart geworden; und als die jüngfte Srappformation macht feine Steinart_ den Geos guoften mehr als dieſe zu ſchaffen.

Unter allen Bruͤchen der Baſaltgebirge ſind | Vielleicht Die in der Gegend von Eiſenach die klein⸗ ften, aber fiher auch die intereffantefien. Sie bes decken hier feine Gebirgsart wie z. DB: auf der öhn, dem Meißner u. a. fondern ſie feßen urch 2 die in der Gegend des Bruchs herrſchende FI ges birgsart durch in die, Tiefe, ohne daß die mindefte -Epur einer gewaltfamen Kataftrophe an der Floͤz⸗ gebirgsart zu bemerfen wäre, delches doch bey der Wirkung einer Vulkaniſchen Exploſion vihan ſeyn dürften

Die kleinen Veränderungen die man an-beyden | Salbändern des Dafalts und Sandfteins bemerkt,

Aafien ſich nach jeder Hypotheſe erklären wenn fie auch

a” OR | 301

u m auch noch wichtiger wären als fie find. Nicht fo ans dere Erſcheinungen, nämlich: das Weberhängen, des Floͤzſandſteins über, den Baſalt; der mit. Das faltmaffe, oder vielmehr mit der. Baſalttinctur, wovon der Stein feine Schwärze erhalten hat, durchdrungene, auch geftreifte Sandftein,, ‚der fich inwendig im Baſalt der Kupfergruben befindet, ohne das man Auperlich einen Weg entdeckt auf welchem er hineingefommen wäre; ferner die ‚ordentlihe Sanvdfteinfchicht im Dafalt an eben

dem Orte. Diefer Sandftein ift zwar nicht vein,

fondern mit feinfryftalifirter Hornblende mifcht und unterwaͤrts immer mehr in Vaſalt übergehend, 4

Bey Städtefeld kommt der Baſolt in einer Spalte in Flozkalk, jeben fo wie auf der Dbereller Höhe vor, und fcheint felbft mit dem anfißenden Kalkſtein gleichfam. verwachfen zu feyn, fieht aber eigentlich nur fehr feft an, Sn diefem Bafalte finden fib Trümmer von Kalkſtein; ein Beweiß, daß der Baſalt weich und der Kalk ſchon —— war, al“. der. Dalalt da anfam..

Die Charakteriftit des Eifenadis ſchen Rare? im #figemeigen ift fol⸗ wer; |

Er

J

WN YA | nf »

Er iſt und geil, PR grüne ER: Farbe, oft auch aſchgrau und felten braun. Er kommt immer in irvegulären. Stür een vor; dann und wann auch Euglicht. Nur

|

in einem Bruche findet er fich‘ pords, und zwar

grob⸗ und feinloͤchricht. In den übrigen iſt er

ſtets dicht, enthaͤlt nur einzelne Hoͤhlungen in

welchen ſich allerley fremdartige Körper befinden:

Inwendig iſt er matt, außer wenn ihm viel Doris

blende oder Olivin beygemifcht if. Der Glim⸗ | mergehalt macht ihn ſchimmernd. Sein Bruch ſt gewoͤhnlich uneben, doch geht’ er dann und wann - ing fpfittrige und flahmufthliche uͤber Seine Bruchſtuͤcke find gewöhnlich unbeſtimmt

eckigt, ſtumpf, nicht felten aber auch feharffantig,

bisweilen fallen fie auch Scheibenförmig aus Er gewöhntih undurchſichtig, aͤußerſt felten an den anten durchfcheinend. Er’ giebt rinen lichtafchs grauen Strich; ift halbhart, von allen Geraden und nähert fich manchmal dem ganz harten. Er fühle fih mager und kalt an; iſt fpröde und ungewoͤhn⸗ lich ſchwer zerfprengbar,, geht aber auch ins leicht yerfprengbare über. ‚Sein. eigent huͤm⸗ liches Gewicht faͤllt zwiſchen 2,440 und 3,064. Durch das Anhauchen wird feine Farbe dunkler.

er erſcheint feucht und giebt einen ſtarken Thonge⸗

ruch von ſich. Er enthaͤlt ſehr viel Eiſen, ſo daß öfters die Magnetnadel durch ihn aus ihrer Rich⸗ tung

er | 6⸗

tung gebracht wird; Sein okonomiſcher Gebrauch iſt mancherley, doch iſt er im Großen zu nichts beſſer anzuwenden als zum Pflaſter und zum Chauſ⸗ ſeebau. Zu letzterm iſt er ganz vorzüglich yes

‚schickt, da er das Geſchirr nicht zu fcharf angreift und. den, Druck des Rades beſſer als Porphot und ai ayshält.

a es nun den auswaͤrtigen Mineralogen und Mineralienſammlern leichter zu machen, ihr Cabis net mit einer Suite dieſer intereflanten Baſalte zu vermehren, fo hat fich der Verfaſſer mit Sen.

Profeſſor Görmwiß in Eifenad) verbunden, «nach einem in der Schrift mitgetheilten Verzeichniffe felbige zu liefern. Vor jedem Verzeichnig der Stuͤcke eines jeden Bruches foll eine kurze Bes *—— davon vorausgeſchickt werden.

Der. 8. ae in der Schrift felbft einige Pr Sen: von einer ſolchen Beſchreibung und macht den Anfang mit der Pflaſterkaute. Dieſe ift ein Dafaltfteindruch von mittlerer Größe, zwifchen Eis fenach und Markſuhl dicht an der: Landftraße von Leipzig nach Frankfurt. Wenn man in den Bruch. tritt, findet man linfer Hand die merkwürdige Er— fcheinung, daß der Sandſtein freylich Fehrzerklüfs ‘tet, über den Baſalt überhängt. Der anftes hende, Sandſtein iſt hier viel dichter als an den

Voigts Mag. IV. B. 3. St. P uͤbri⸗

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übrigen Orten und es ift derſelbe ſehr oft mit Ba⸗ 2

falttinctur wolkigt gefärbt, hin und wieder auch mit ſehr ſchoͤnen Strauchartigen Dendriten bes

zeichnet. Sonderbar iſt es, daß auch das irre⸗ Zulaͤrſte Stück Baſalt, wenn es verwittert ift, ime mer, und wenn es in der Mitte noch einen Steinfern hat, mit diefem jederzeit fuglich auss fällt. Um dieſen kuglichten Kern iſt der Ba⸗

ſalt ſchaligt verwittert. Hin und wieder trifft

man darinn Bafaltifchen Hornſtein an, der aber

ſchon ſehr verwittert und dem Sand ſtein nahe 3 gekommen if. Er zerfällt zuerſt im größere,

dann in immer feinere Stückchen und zulekt in

den feinften Sand. Wirft man fo ein Stüd ins

Waſſer, fo bläht es ſich auf wie Thon und zerfällt.

Sn der Tiefe wird der Bafalt immer mehr ganz

und hat ftets eine etwas irreguläre kubiſche Geſtalt

von beträchtlicher Größe. Diefer fefte Bafalt enthaͤlt

mehrere fehr intereflante fremdartige Mineralien

in fih von welchen hier ein® Neihe die geliefert

werden follen, angeführt find z.B. Zeolith, Chats xedon, Dlivin, Speckſtein, Kalkſpath, Mandel:

TREE

fein, kryſtalliſirter magnetiſcher Eifenftein, Horns | fein, und als Seltenheiten: Porcellan : und blau⸗

lichter Jaſpis; mit Chalcedon austapezirte Höhlen,

mit Srünerde überzogen; Honiggelber Flußſpath. Noch feltner ift eine ganz befondere Zeolithkryſtal⸗

liſation die Hier umftändlich befchrieben wird. | ! Der

305

je Der zweyte hier benannte Ort wo fi Bafakı \

finder, iſt die fogenannte Kupfergrube welche drey Viertel- Stunden vom Dorfe Wuͤnſchenſuhl an der nah Nürnberg führenden Heſſenſtraße liegt, wo ebenfalls die. an Liebhaber abzulaſſenden Stuͤcke angegeben werden.

Der deitte beträchtliche Baſaltſteinbruch iſt die

Stopfelsfnppe, ein fpisigermit Wald bewach—

ſener Berg an der Poſtſtraße von Eiſenach nah

Berka nahe beym Huͤtſchhofe. Blos auf ‚der zwis ſchen 50 bis go Schritte im Durchmeſſer haltenden Kuppe befinder fich der Dafalt. Er ift der feftefte inter allem in der Eifenachifchen. Gegend vorhans denen, und,enthält die betraͤchtlichſte Menge Oli— ‚win von allen Arten. Da er größtentheils, we— nigftens oben herum, kuglicht ift, fo giebt er. den Befien Pflafterfiein ab, und wird deshalb auf ‚etliche Stunden weit bis nach Berka verfahren. Auf diefer Kuppe muß fih jedem die Frage auf dringen: Wie fam die blaue Kuppe doch auf dies fen Der, ? Wollte man, fagt der V., ants worten: Der Baſalt fey durch Spaltungen aus dem Innern des Bergs hervorgefommen, fo denke man fich die Kraft die nöthig war, den Berg zu zerfpalten um ohngefähr ı5 bis 20 Fuß hoch Bas galt auf, denfelden zu feßen, ohne daß alle ums fiegenden Thäler damit angefüllt worden wären.

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* * * * 3 P * Man findet aber im Thale gar keinen Baſalt, als

blos etwas Weniges, welches eher einem Herab⸗ rollen vom Berge, als einer gleich bey der Entſte⸗

Hung dahin‘ ‚gelegten Schicht zugefihrieben werden |

ann. Es iſt niche ſehr wahrſcheinlich, daß ein

Berg von fo geringem Umfange noch eine ruhige Baſis fürden aus ihm hervorfommenden Bafalt hat

bleiben koͤnnen; fein oberer Theil wäre gewiß ab: gebrochen oder weggefchleudert worden und nit auf den Ruinen wuͤrde der Bafalt eine Nuheftätte gefunden haben. "Man denke fid) ferner die Möglich: feit, daßein Sandſteinruͤcken von 14 Fuß Breite bey dem Zirfprengen des Berges habe ruhig ftehen bleis den fönnen! Schon in einer unermeßlichen Tiefe mußs te ja der Ruͤcken von dem Gebirgegetrennt und abges ruͤckt ſeyn, und daß er bey diefem Verruͤcken ſtehen geblieben wäre, iſt beynahe eine inmöglichkeit. An einer andern Bafaltfuppe, fährt der V. fort, die zwifchen Urnshaufen nad der Probſtey Zelle lins ter Hand liegt, fah ich darunter beſindliche Kalk

fchichten horizontal fortlaufen” und. den Bafalt

vielleicht auf 40 Fuß hoch oben auffisen. Es iſt daher nod) ſehr zu bezweifeln, daß der Bafalt auf den Bergfpißen jedesmal aus dem Innern empor> gekommen fey. Wollte man aber auch annehmen,

der Bafalt fen durch den Berg in die Höhe gefties

gen, oder getrieben worden: fo fragt es fich, we kam das Gebirge hin das die Oeffnung erfüllte?

r x [3] *— —E 20

und ſollte denn MICH micht mehr. Baſalt ir bie Hoͤ⸗ he gekommen ſeyn, als eben da liegen konnte ? Denn an den Seitenflächen der Berge finder manı feinen und iſt ja etwas davon da, ſo iſt ſchon vor⸗ Hin bemerkt worden was man davon zu halten Habe. Waͤre der’ Berg ſchon bey dem Emporkom— wen des Baſaltes vorhanden geweſen, fo hätte ſich unmögfich der jeßt vorhandene Baſalt fo hoch aufthürmen koͤnnen; er hätte nicht fluͤſſig ſeyn, und die Schwerkraft hätte nicht auf ihn wirken. dürfen. Da alſo dieſes nicht denkbar iſt, ſo mußa ten bey der’ Entſtehung des Baſaltes die Berge noch nicht da feyn, d. i. es waren noch Feine Thäfer vorhanden. Zu der Zeit alfo da ſich die Thäler noch nicht gebildet hatten, "waren wenige Vulcane öder Deffnungen noͤthig aus welchen der Baſalt durch Kräfte: die in der Tiefe wirkten, über ganze Flaͤchen verbreitet werden konnte. Daß aber auch be) der Entſtehung des Baſaltes das Feuer mit - wirkfam geweſen ſey, diefes kann man ſich dur die Uebergaͤnge von dem dichteſten Baſalt zu wirklicher Lava, begreiflich machen. Während fih der Bafalt auf der Oberfläche-verbreitete, konn⸗ ten’ freylich mandhe entſtandene Spaltungen und Abgründe von oben her ausgefüllt werden, ſo daß ihr geognoftifches Vorkommen eben fein Zeugnig ihrer Geburt‘ abgeben kann. Aber konnte nicht Be die Zalbilduns eine Folge dieſer Kata— 93 i firs;

nr ! 308

%

\2'7:433

nahm es er * Baſalt nebft. dem. an» dern Seftein mit fid hinweg, vertilgte: oder zer⸗

ſtuͤckelte die erſt entſtandene Baſaltflaͤche und ſtellte

ihn dadurch ſo problematiſch dar... Das was noch das von vorhanden iſt, ward durch natuͤrliche Umftäus, de, oder manches auch durch bloßen ‚Zufall erhals ten, Ob Übrigens der Abzug von Landfeen oder

des Meeres, die Thalbildung bewirkten,, uͤberlaͤßt

Hr. Sartorius andern. zur Entfcheidung. . Eine weitere Aufklaͤrung uͤber diefen; fo, merkwürdigen Gegenftand erhalten wir vielleicht in der. Folge, von dem Vf., wenn nämlich, wie zu hoffen fteht, von Seiten des Landesherrn die Stopfelskuppe fo zw bearbeiten befohlen ‚werden follte, wie es Hr. ©. eben: fo vortheilhaft für die Wiſſenſchaft, als rs dae Cammer⸗ Intereſſe HRG:

ehe Ort endlich, wo der Safatt 4 din merfwürdige Art vorfommt, , ift die Gegend ‚von Städtefeld. Außer der Sammlung Eifenadhis ſcher Bafalte, wird auch den Freunden der Mine:

valogie noch eine Sammlung, Eifenabifher Ga '

nn De

*

——

birgsarten von 40 Städen, worunter 7 ſeltene vorkommen, augeboten. Sie ſind "alle befchrieben ! und von den feltenen Stücken die, einzelnen Preife | beygefuͤgt. Beyde Sammlungen often ı Louis: | d'or; jede: enge‘ 3 Thaler Saͤchſiſch, ein eins

zel⸗

*

>

Se 309 ‚zelnes Stuͤck 3 Gr. Man kann ſich fowohl an den Df. als den Ken. Profeffor Goͤrwölz zu

Eiſenach mit franfirten Briefen wenden.

a

3.

Bemerkungen über die Mittel den Bley⸗

gehalt eines verfaͤlſchten Weins zu ent- decken. Bom Hrn. €. Reinecke. A.

d. Ann. de Chimie,

Die Veranlaffung zu den hier N, Weinproben wurde Sen. R. durch eine Flaſche Wein von Chably gegeben, welche ihm von den Herren Lafond und Chevalier mit dem Ders dachte zugefandt wurde, daß ſich Bleykalt darinn

‚befände..

Er fing damit an, die Ilnverleßtheit des Siegels und die. phyſiſchen Eigenschaften: deg über: fandten Weins zu unterſuchen. Dieſer war vol; kommen klar, hatte faft gar feine Farbe und nicht den mindeſten Bodenſatz, auch ſprach ihn [don 94 der

srB | ;

der. Gefchme beym K Koſten, ws fi nichts’ von

‘der truͤglichen Suͤßigkeit des Bleyzuckers und 4

dem ſtyptiſchen Nachgeſchmack, der auch bey. der, Zeinfien Dofe nicht zu verkennen iſt, ————

von allem Verdachte der Verfaͤlſchung frey.

Um indeſſen nichts unverſucht zu laſſen, wurden zuerſt die alcaliſchen Blauſaͤuern mit me— talliſchen Aufloͤſungen angewandt. Man weiß,

daß diefe fämmtlih dadurch zerſetzt werden,

daß durch eine doppelte Werwandtfchaft die Blau⸗ *

ſaͤure ihren anfaͤnglichen Grundſtoff verlaͤßt, um mit dem Metalloxyd ein unaufloͤsliches und nach der Natur des Metalls gefaͤrbtes Pruſſiat zu Bit den. Er loͤſte deshalb FEryftallinifche blaufaure Potafchd in deſtillirtem Waſſer auf und vermiſchte dieſe Kaflöfung mit etwas von dem verdächtigen Weine. Die Miſchung blieb 24 Stundet an der Luft ſtehen, zeigte aber keine weitere Veraͤnde— rung, als einige Körner blauſaures Eiſen, wel ches an feinem reinen Blau fehr genau zu erken⸗

nen war, und hieraus ließ fich ficher ſchließen, daß

diefer Wein fein Atom von Bley enthalte.

Es wurde hierauf um vorige Probe noch aus

genfcheinlicher zu mahen, eine andere Portion

von diefem verdächtigen Weine mit einem 1 einzigen Tropfen Bleyzuckerauſtoͤſung vermiſcht und diefer Mi:

+ RL u J Ir N r War, *

* 311

Welſchung ſette man hernach auch 1bis 2 Tropfen

von der vorhin erwähnten blaufauern Potafche zu,

. &m Augenblick zeigte fich jeßt ein ſchmuzig weißer

Bodenſatz von blauſauerm Bley, woraus ſich dann

ergab, daß auch im vorigen Verſuch eine ſolche

| Erſcheinung haͤtte vorkommen muͤſſen, wenn ct was im Weine geweſen wäre,

Diefen Proben fügte Hr. R. ntın auch die mit der Salzſaͤure bey. Diefe Säure trennt bes kanntlich das Bley aus feinen Aufloͤſungen unter der Geſtalt eines wenig auflöstichen ſalzſauren Körpers. Bey dem zu probirenden Wein aber, wurde nicht einmal die Durchfichtigfeit daran ge: flört, und an andere Veränderungen im Probs Weine war gar nicht zu gedenken.

Die Probe mit Schwefelleber oder geſchwe— fetter Potaſche, war bereits von dem Ueberſender dee Weins ſelbſt vorgenommen worden. Es iſt "aber dieſelbe aus mehrern bekannten Urfachen, et— was zweydeutig und nur alsdaun ſicher, wenn die Gegenwart des Bleys durch eine volfommene Desorygenirung, wodurd ſich das Oxyd im me— tallifchen Zuftande wieder hergeftellt hat, iſt ers probt worden, Aus Mangel diefer Erforderniß iſt diefe Probe ſehr oft eine Quelle von Jeha— mern geworden, die um ſo trauriger ſind, der

A Ber

Vi ö * m. N: 1 ö rs \ n 4 1 7 . wu , 312 2 rt, W

hintängfichen ® Menge deſtillirten Waſſer aufgelöft.

\

[2

Verdacht einer ER, Berfälfhung fo viel Se

haͤßiges an fih hat. Die, ‚Probe ſelbſt war auf

folgende Art angeftellt worden: Man hatte gleiche | Theile Schwefel und Eauftifche Potafche in einer /

Einige Tropfen dieſer Auflöfung,, welcher man E den Namen sulfure hydrogene hätte geben toͤn⸗ | nen, wurden mit dem verdächtigen Beine ge⸗ mifcht, und. es wurde Feine weitere Veränderung dabey bemerkt, als die- ſich auch bey ganz reinem Weine haͤtte zeigen muͤſſen, naͤmlich die Zerſetzung des Schwefels, entweder durch die Apfelfäure oder durch Die unvollfommene MWeinfteinfäure der weinfäyerlichen Potaſche. Wenn nun diefer Wein nur Den aeringften Bleygehalt gehabt ‚hätte, fo hätte ſich fogleich ein gefchwefeltes Metal, wel: ches unanflöstich und an feiner rothbraunen, ſo⸗ gleich ins ſchwarzbraune uͤbergehenden Farbe, ſehr leicht zu erkennen geweſen wäre, bilden muͤſſen. So aber entſtand nichts als eine weiße Wolke mit etwas Schwefelniederſchlag von eben dieſer darbe. Ein anderer Theil von eben diefein verdaͤch⸗ tigen Weine, wurde vorher mit einem Tropfen‘ Bleyzucker-Aufloͤſung vermiſcht und alsdann die, Schwefelleber zugefeßt, wo man dann augenblick⸗ lich ein geſchwefeltes Bley von der eben beſchrie— ‚denen Farbe erhielt. Auch beym rothen Weine | N aus

ne ee EEE

\ * 313 aus einem Wirthshauſe zeigten ſich ſolche Ver— aͤnderungen, wenn Bleyzucker darinn war. Die Purpurfarbe ging beym Zuſatz der Schwefel leber ins Schwarze uͤber, und ein ſogleich ent— ſtehender haͤufiger Bodenſatz von eben der Farbe verrieth das Metall. Bey unverfaͤlſchtem rothen Wein von dem naͤmlichen Faße zeigte ſich zwar nach dem Zuſatz der Schwefelleber eine eben ſo ſchnelle Veraͤnderung der Farbe, aber dieſe Ver⸗ anderung war der vorerwaͤhnten ganz entgegen gefetzt Hier wurde die Roͤthe nicht dunkler, ſondern heller; roſenfarbig von einer ſo ſchoͤnen Schattirung, daß man nachher als ſich die Fluͤſ⸗ ngteit truͤbte, Hoffnung bekam, durch den Bor denfaß ein für die Künfte nügliches Product zu erhalten, welche nicht eher verfchwand, als bis das Filtrum zeigte, daß hier Fein merklicher Dos denſatz geſchehen ſey.

| In .“r a 3 M

a ——— 314 * J 9 r und 48% 2 mama ART | ? \ 2 Kir s Bit * 4* FT J Apr.

Befchre iBung. er eintichen in Mutti EHER hi u manscy"

Auf dieſer Wendkogel And, ‚Die am Flecken nach mikrometriſchen Beobachtungen und nach den ſorgfaͤltigſten Kupferſtichen aufgezeichnet. Die Mondsberge werden je nachdem es ‚verlangt wird, mit äußeriter, Genauigkeit, entpeden ‚blos abgebildet, oder no datgeſteſtt.— ER

Die Kugel feloſt iſt auf einem &nfteumente beleſtiget, wodurch ſie ſo herum gedreher wird, daß fie afle deu Erdbewohnern gewoͤhnliche Lichtgeſtat ten darbietet nicht blos nad der verschiedenen | Elongation von der Sonne, ſondern auch nach der Libration in der Länge und der Breite.

Außer dem offenbaren Bortheil, welchen eine völlig treue Darjtellung der Mondsfläche für die oftronomifchen Beobahtungen gewährt, iſt es auch befonders intereffant, ein authentifhes Mo— dell von diefem Himmelskörper für einen be: ſtimmten Zeitpunct zu haben. Denn, obgleich feit der Erfindung der Fernröhre, dee Mond nicht viele Veränderungen erlitten zu haben fcheine, fo hat man doch auch Grund genug zu vermuthen,

das

a 345

> Yaf- er nicht ganz unveränderlich fey,. und in dies

fer Ruͤckſicht könnte eine genaue Vorftellung von ihm, für die ‚Zukunft von Ren REN BSR

feyn.

- Schon Hevelius, diefer unermüdete Monds> Beobachter, Hat am Ende feiner 1647 erfchienenen Selenographie den Gedanken von einer folchen Mondkugel geäußert; es fcheint aber nicht, als ob man vor 1745 irgend einen Verſuch gemacht habe feinen Wunſch zu erfüllen; erſt feit dem

letztgenannten Jahre unternahm es der berühmte

Tob. Mayer eine folche zu Stande zu bringen, und befchäftigte fich verfchiedene Jahre damit: Es ſoll auch Lahire eine Mondkugel verfertigt | haben, fie ift ader nie Öffentlich zum Vorſchein gefommen.

Die Vortheile welche eine Mondfugel vor den gewöhnlichen Mondfarten hat, find ſchon von Hevelund Mayer als fehr wichtig erkannt worden. Die Karte ficlit den Mond doch nur für einen gegebnen Zeitpunct dar, da hingegen die Kugel ihn für jeden Zeitpunct und unter allen Umftänden darftellt. Es ift eine große Selten; heit, daß der Mond in eine Lage zurück kehrte, in welcher er genau diefelde Anſicht gewähren könnte, die er in einsm ſolchen vorherigen Zus

fiande

316 „y ——

ſtande dargeboten hat. Wenn man z. B. eine gewiffe mittlere Schwanfung des Mondes ver langte, fo müßte er für einen ſolchen Zuftand nicht allein in der ApfidensLinie befindtich. feyn, fondern diefe Linie müßte auch zugleich mit der

=. B * Knotenlinie ſeiner Bahn und der ſeines Aequators

zuſammen fallen. Und da die monatliche und taͤgliche Schwankung, welche von der Mondpas rallare herruͤhrt, beträchtlich ift,. fo muß zu der hämlichen Zeit wo die übrigen Umſtaͤnde feiner

Lage vereinigt find, die Erde den naͤmlichen Punct

ihres Aequators gegen den Mond gerichtet haben, welches nur äußerfi felten vorfommen Fann.

Wer die Sache nicht genau erwogen hat, fünns te vielleicht den Einwurf mahen, daß ein Kleiner Fehler in der mikrometrifchen Meffung der Dreyecks—

feiten aufder Mondsfläche, einen fehr beträchtlichen

bey Auftragung der Dreyecke auf die Kugel, hervors

bringen fönne, befonders nahe an den Grenzen der Mondfcheibe,; allein bey genanerer Erwaͤ— gung der Sache wird man einfehen, daß hier fein Anderer als ein Meffungsfehler vorkommen koͤnne, weil die Mondkugel dazu beftimmt ift, auf eben die Art betrachtet zu werden, wie der Mond feldft im Moment der Beobachtung gefehen wird; und. im übrigen trifft diefer Einwurf auch jede andere Vor— ftellung des Miondes eben’ fo gut. Da aber die

| Schwan:

>

ur rc Ze

Schwankung des Monde zu verfchiedenen Zeiten vers

fchiedene Anfichten der vorgenommenen Meffungen

giebt, fo verfchaft diejeg eine Gelegenheit die Irrthuͤ—

mer zu entdecken die begangen werden koͤnnen, und ſie mittelſt der auf vers wugel befindlichen Flecken, zu verbeſſern. Um hinlänglich verfichert zu ſeyn, daß eine Mondfarte genau fey, muß man darauf fehen, daß fih der Mond in eben dem Zuftande

der Schwanfung befinde, in welchem er zur Zeit |

ihrer Entwerfung war. Da es nun verftattet ift die kuͤnſtliche Mondskugel durch ein Fernrohr im einer ſchicklichen Entfernung zu betrachten, fo kann man fie zu jeder Zeit mit dem Monde felbft vergleichen und fo ihre Genauigkeit und ihre Feh— ler kennen lernen.

Mittelfi diefer Kugel laſſen ſich auch eben fo angenehme als nüßliche Verſuche anftellen. Man bemerkt auf derfelben drey große leicht gezogene Kreife: einen waagrechten und zwey verticale. Der Horizontale ftellt den Monds: Aequator vor,

er geht durch den Flecken Cenlorinus und ers_

ſtreckt fi) etwa 3 Grade nördlich vom Grimal- dus,

Der zweyte ift der erfte Mittagskreis der durch die Pole geht, und den Aequator unter einem rech— ten intel in dem Puncte fchneider, welcher das

mit:

mittelfte FRE der Meondsibration, vun von ;

Tob. Mayer auf 32° 45° oſtwaͤrts vom Genförinps 4

beſtimmt worden iſt. | ———

x

‚Der dritte Kreis ſtellt die Sefichtögrenze or,

wenn fich der Mond im mittlern Zuſtande feiner Libration zeigt. Die beyden Puncte in welchen die for Kreis den erſten Meridian unter: rechten

Winkel ſchneidet, find die, beyden Pole des:

Mondes, welche folglich, um Br vom: eg abſtehen. |

Die Hafgine welche dieſe Mond; fugel in Bewegung test, |

Eine le Halbkugel ſteht auf einem ar |

| fe ‚an welchem alle die zur Bewegung dienlichen

Theile angebracht find. Diejenigen welche die.

Kugel in Bewegung feßen follen, find ganze und

halbe Rreife, auch Kugelfegmente die alle fo ges.

fiefie find daß fie einen gemeinfchaftlichen Mittek punct haben, der zugleich der Mittelpunct der Mondkugel ill, Das. Stäbchen welches

der Kugel die Bewegung von den übrigen N,

Theilen der Mafchine mittheili, durchdringt fie an dem Puncte welcher demjenigen entgegen ges fest ift, wo der Aequator und der erſte Mittags

kreis

-

PR Ba

i i 319 kreis einander ſchneiden, d. i. in demjenigen Puns ete welcher der Mittelpunct der Schwanfung heißt:

An der Vorderfeite der Kurgel find zwey Halb⸗ freife angebracht, welche zur Anzeige der Größe der Bewegung beftimmt find, welche ihr durch die Mafchine ift gegeben worden. Sie find an eınem ebenfalls eingerheilten Kreife befeftigt, der am vordern Rande der fupfernen Halbkugel angebracht ift und den allgemeinen Gefichts: Terminator borz ftellt. "Einer von diefen lektern Kreifen iſt unter rechten. Winkeln. an ihm befeftigt und mit dem Namen der. Ekliptik bezeichnet; der andere, wel⸗ cher beweglich iſt, befindet ſich unter rechten Winkeln an der Etliptik and ührt den Namen , Terminator: Er fielle die Lichtgrenzen unter allen Elongatisnen des Mondes von der Sonne dar. Uebrigens ift dieſer Terminator auch bes ſtimmt die Flecken anzuzeigen, welche am Rande der erleuchteten Scheibe des Mondes in allen Gras den feiner Phafen, feiner ſcheinbaren Polar— fehiefe und feiner Längen s und Breitenſchwankung, fihtbar find:

Auf dem Rande der kupfernen Halbkugel find zwey Merkzeichen angebracht, welche die Pole der Mondsekliptit anzeigen, um welde man mittelſt eines «Nades die Pole feines Aequators herum

Voigts Mag: IV, B. 5. St. 3 dro⸗

/

*

320 *

drehen laͤßt, und dieſe beyben Zeichen befinder

ſich um 23 Grad von einander entfernt, mittelſt

einer Spige, welche außerhalb des Mittelpuncts _ des Nades gelegt, und an dem einen Ende des zupfernen Arms befeftigt iſt, welchem der Erfinder den Namen des Polars Begleiters gegeben _ Hat. Am andern Ende diefes Polar; Begleiters iſt das oben erwähnte Stäbchen eingelaffen, wels ches in die Mondfugel hinein geht.

Die Zeihen des Thierkreifes find auf. das Dad geflohen, um die Punete im Himmelsraum | anzuzeigen, gegen welche die Mondare zu jeder Zeit gerichter iſt. Es erfiheint daſelbſt auch noch ein anderer Kreis, auf welhen ſich Abtheilungen befinden woran man erkennen kann, wie weit der Mond in feinem periodifchen Lauf um die Erde fortgeräckt ift, wie nämlich dieſe Bewegung aus dem Mittelpuncte der Erde geſehen wuͤrde. Auf eben

den Kreis hat man auch die Abtheilungen fuͤr den fynodifchen N —J

Auf ber Soderfeite der Mondkugel Befindet ſich ein Arm, welcher eine kleine Erdfugel trägt, um die Mirkungen der Mondparallare, oder feine tägliche und monatliche Schwankung leichter u Sberfehen. Zur. Bequemlichkeit der Beobachtung iſt diefe Erdkugel etwas größer dargeftellt, als fie

aus

aus dem Mittelpuncte des Mondes betrachtet, ers ſcheinen follte; die convergirenden Linien -aber ſchraͤnken fie. auf ihre eigentlichen Abmeffungen ein,

Es laſſen ſich mit diefer Maſchine mehrere ars

tige Verfuche über die Principien der Notation

und Libration nach den Anfichten, welche diefer Himmelskoͤrper den Erdbewohnern darbietet und

welche hier alle auf est: Art vorgerichg tet find, anftellen, lich iſt diefe Mafıhine auch für den Gebrauch der Planzeichnungen in fo fern vortheilhaft, daß fie die allgemeine Webers

-ficht des Gegenſtandes, zumal bey: Perfonen, wel che noch nicht an perfpectivifche : wöhnt find, auf bie. leichteſte und ge Art EBEN

Vorſtellungen ger

l

A3 Muhretet über den Gebrauch und Nutzen

diefer Kugel beyzubringen, geſtaitet hier der Raum nicht. Hr. Ruſſel aber hat ſie vollſtaͤndig in einer beſondern Schrift beſchrieben, welche bey Faden zu London heraus gekommen iſt.

ET

Beobahtungen über bie Grapp-

Faͤrberey; nebſt einem einfa- chen „und fihern Verfahren, wodurh das tüärfifhe North in feiner größten Schönheit und geftigfeilerbalten werden tan Vom Hrn Haußmann.

Herr Ha F mann hat bereus in * * nales de Chimie und dem Journ..de Phyf. ge⸗

zeigt, daß die metallifchen Erden und Kalbfäuern

mehr oder weniger die Eigenfchaft befisen die färben: den Theile aus den vegetabilifchen und animalifchen Stoffen an fid zu ziehen und feft zu halten. Der

Alaun und das Eifenoryd haben dieſe Kraft im vors

züglichern Grade als das Zinnoxyd; da indeffen diefe leßtere Subſtanz wieder mehr Wirkſamkeit zeigt, als viele andere Erden und Metalltalte—

Aber ſowohl der Alaun als die metalliſchen Halbſaͤuern halten nicht ohne Unterſchied jede Art von faͤrbenden Stoffe mit gleicher Feſtigkeit an ſich. Die Theile des Grapps oder der Faͤrberroͤ⸗

the haben DIOR vor allen übrigen den Vorzug und man

* 323

man kann dieſe letztern in folgender Ordnung auf:

führen: Kermes, Cocenille, Campecheholz, gel: bes Sndifches Holz, Wau, Quercitron, Fernam⸗—

buc, rothes indiſches Holz, Körner von Avig— ‚non ꝛc. Die Gallaͤpfel, der Sumach und andere ad:

firingirende Färbeftoffe haben den Grund ihrer

Wirkſamkeit vorzüglich in der Gallugsfaure und fönnen in Ruͤckſicht des Grades ihrer Dauerhafs tigfeit unmittelbar nach dem Grapp aufgeführt werden. Dieß ift aber nicht fo der Fall mit der Dlaufäure wodurch verfihiedene Metalloryde ge> färbt werden, welchen fie durch kalte alkalifche Laugen entzogen werden fann. ı %

Die befte Probe für die Feſtigkeit der Farben welche von vegetabilifchen und animalifihen Stofs fen fommen, gefchieht mittelft einer Lauge von oxygenirter Salzſaurer Potafhe 1 Berthollets Knallſalz.) Se länger die Farben diefer Lauge wis derfichen, defto weniger Fönnen ihr Eäuren, Al falien, Seifen u. dergl. anhaben.

Sin der Färberey verfteht man unter der Kunft mit Grapp zu färben, das Berfahren mittelft deflen die Farbetheile des Grapps auf Alaun oder - Eifens oxyd, die an irgend einen Stoff mittelft heißen Waflers gebunden find, übergetragen werden,

33 | In⸗

324. / | er [3

Indeſſen hängt die Lebhaftigkeit und Dauer der

aus dem Srapp erhaltenen Karben nicht blos von

=

ber Art zu verfahren, ſondern auch von der Neir nigfeit des Waffers und der Färberröthe ſelbſt, ab. Man muß deshalb jeden fauern, alkaliſchen oder

falzigten Stoff welcher ſich im Waſſer oder in der Särberröthe befinden koͤnnte, unwirkfam machen.

Hr. Haußmanm bat vorlängff gegeigt, daß die _

fohlenfaure Kalkerde oder die gepülverte, Kreide

ein folches Reinigungsmittel für die Roͤthe fey,

von welcher er glaubte, daß fie Gallusfäure ent⸗ - halte, wovon aber fein$ Sreumd, Ar. Bertholdi,

fpäterhin gefunden hat, daß es eine an gebundene Schwefelſaͤure ſey.

Diefe wichtige Entdeckung von dem Zuſatz der

Kreide, hat vielen Fabriken welche fein mit kohlen— ſaurer Kalferde verbundenes Waffer hatten, das Da:

feyn gegeben, und andere welche bereits vorhanden waren, verbeflert; ja es iſt feitdem diefe Kreide fo gar ein neuer Handelszweig geworden. Da der Preiß derfelben fo gering ift, fo hat fih Sr. 9.

nicht um die genaue Proportion in welcher fie

zugefegt werden muß, bekuͤmmert; er nimmt ge

li z Theil Aut 4 5 und 6 Theile ——

aber die a in ihrer größten |

Lebhaftigkeit zu erhalten, ift es auch noch wefent: | lich

325 fich nöthig den Wärmegrad der Küpe genau zu bes frimmen. Eine zu niedrige Temperatur würde die Ausziehung, und Feſthaltung der Farbetheile aufhalten und eine zu hohe wuͤrde dagegen die Adhaͤſton der falben Theile des Grapps zu fehr be⸗ guͤnſtigen wodurch die zu erhaltenden Abſtufungen verdunkelt und vertruͤbt werden würden. Blos die ſchwarze Farbe gewinnt durch Vermehrung der Waͤrme. Die beſte Temperatur iſt diejenige wo man noch die Hand in der Kuͤpe leiden kann und wo man alsdann eine ſolche Temperatur einige Stun⸗ den unterhaͤlt.

Die falben Theile des Grapps und enderer Faͤr⸗ beſtoffe ſind wahrſcheinlich die faͤrbenden Theile ſelbſt, mit Oxygen verbunden. Das Product dieſer Verbindung iſt eine größere Auflöflichkeit, aber Bem.ohngeachtet wird felbiges durch) bie Sarbener; hoͤhung nicht leicht mweggenommen, wenn man beym Färben die Hitze nicht genug gemäßiget hat.

Verſchafft man fih nun bey der Grappfärbes rey dadurch, dag man die Temperatur wohl in Acht nimmt, fehr lebhafte Farben, fo opfert man freylich zu gleicher Zeit einige Sarbetheile vom Grapp auf, der fi) nicht anders ganz ausziehen läßt, als daß man etwas Galläpfel oder Sumach zuſetzt und hernach die Hitze bis zum Sieden ver— 3 4 mehrt.

* *

*

——

mehrt, Da aber hierdurch die Farbe ſchlechter wird, fo muß man ſich dieſes Mittels mit Vor— fiht und blos bey ſolchen Stoffen bedienen, die nicht zu den feinern gehören. Am beiten ift es daher, zuerft die feinften. Sachen bey mäßiger Wärme und ohne jenen Zufaß zu färben und dann nach jener Abänderung und mir einem Zufaße von noch etwas Grapp, auch die geringeren Artifel nachfolgen zu laflen, Man forgt zugleich dafür, daß die Flüfigfeit nicht eher als 2 Etunden nach dem gefchehenen Zuſatz ins Kochen kommt.

Hr. Haußmann hat mehrmals verfucht, den Grapp durch das bloße Kochen und ohne einen andern Zufaß als Kreide, auszuziehen, aber alles

mal fihien dies auf Koſten der Farben zu geſchehen,

die fchwarge allein ausgenommen: Für die wohl— feilen Zeuche ift es alfo unumgänglich nöthig, Salläpfel und Sumach zuzuſetzen um die Hälfte, ja zwey Drittel, vom Grapp dabey zu erfparen, freylich werden dadurch die Farben weniger lebhaft und feft. Auch ift dabey doch die Kreide nicht zw vers geilen, ohne welche die Sallusfäure einen Theil Alaun und gefärbtes Eifenoxyd wegnehmen und da— durch die Nuͤance der Farbe verderben würde; auch würde fie die Weiße der Stoffe die man fo gern beyzubehalten wünfiht, angreifen. Wahrfcheinlich ift es der leimende Theil des Gerbeſtoffs in

den

|

327

den Galläpfeln und im Sumach, welcher dem

Grapp feine Farbetheife entzieht und fich mit ih— nen. verbindet. Hr. H. bemerkte auch, daß die Salläpfel und der Sumad) durch den Zufaß von Kreide ihre ſchwarz färbende Eigenfchaft, verlieren und dagegen eine andere erhalten wodurch der Alaun gelb und das Eifenoryd Dlivengräün gefärbt wird, indem fich hier die Kalkerde der Kreide mit der Sallusfäure. verbindet. Es entſteht aber bier noch die Frage: ob jene gelbe und Dlivengrüne Farbe von einem Befondern, in den Galläpfeln und im Sumach vorhandenen Stoffe herrühren,

oder ob fie ihren Lirfprung dem Gerbeftoffe verdans -

fen?

Die zum Färben anzumendende Menge muß nicht blos nach der Groͤße der zu faͤrbenden Flaͤche, ſondern auch nach der Staͤrke der beizen— den Fluͤſſigkeiten, von Eſſigſaurem Alaun und Ei— ſen beſtimmt werden. Uebrigens kann man ſol— che Stoffe, die nicht ſehr tiefe Farben bekommen ſollen, nur ein einzigesmal mit Grapp färben,

bey andern hingegen muß man es 2 bis Zmal wies

derhofen. Drey Viertel Pf. guter Grapp find hinreis hend ein Stück weißbodigten Cattun von Io El: len Länge und 3 Ellen Breite zu färben, im Fall er nur wenig farbige Gegenſtaͤnde darfiellen fol. Die Menge diefes Färbeftoffs waͤchſt im Verhältz niß der Quantitaͤt von Alaun und Eiſenoxyd wel⸗

35 che

®

ee = el che fih auf einem Stuͤcke von gleicher Größe bes finden. . Sie fann bis auf 6, 8, Io und feibft 12 Pf. anwachfen, wenn der Boden ſtark bedeckt

ift und die Farbe lebhaft und von einer fehr großen:

Sutenfität werden fol.

F \ . W.-

N s Ne oa EN

Wenn man gleich noch fo viel Sorge getras

gen hat, um das Anhängen der falben Theile zu verhüten, fo fehlt doch noch immer viel, die Far

ben in der größten Schönheit und Feſtigkeit zu er halten. Wenn man indeffen reines Wafler mit Kleyen eine Zeit lang kochen läßt, fo ift diefes ak lein fihon zur Erhöhung der Farbe hinreichend. Noch Heller wird das North, wenn man Seife zus ſetzt, es fey mit oder ohne Kleyen. Nimmt man ftatt der Seife Eohlenfaure Potafche oder. Soba, fo befommt man Karmoſinroth; um aber nicht in

Gefahr zu kommen, dag dag Noth ganz braun wird, iſt es durchaus nothwendig, vor der Ans wendung des Raugenfalzes und der Seife die Farbe

einem fo hohen Grade von Hiße auszufeßen, als man dem Waſſer zu geben im Stande iftz diefes bewerkitellige man dadurch am beften, daß man fo wenig Waflerdämpfe als möglich entwifchen läßt, und den Keflel gleichfam zu einer Art von Papiniſchen Digefior macht. Die Feftigkeit der Farben fieht durchaus mit der Zeit im Verhaͤltniß,

wähs

329

während welcher man fie der Wirkung des kochen⸗ den Waſſers und feiner Dämpfe ausgeſetzt bat, En *

GraHaußmann hat neuerlich noch ein ats deres als das türfifche Roth entdeckt, welches uns endlich viel finöner und fefter als diefes if, ins dem er den Maun auf das baummwollene oder leis nene Garn durch eine alkalifhe mit Leinöl ges mifchte Auflöfung diefer Erde, befefligte. Sein Verfahren war dabey folgendes:

Zuerft machte er eine kauftifche Lauge, aus eis nem Theil guter verfäufliher Potafche, die in 4 Theilen fiedendem Waſſer aufgelöft war, und einen halben Theil gebrannten Kalk, der in der Folge der Operation gelöfcht wurde, Hierauf ließ er ı Theil gepülverten Alaun in 2 Theilen fiedens dem Waffer auflöfen, und während diefe Auflds fung noch ganz warm war, goß er fo geſchwind als möglih, um das Wiederanſchießen zu verhüs ten, in Eleinen Portionen und unter beſtaͤndigem Umrühren, die kauſtiſche Lauge darauf, Bis der Hann, der nah der Sättigung fein Heßermaß yon Schwefelfäure hatte zu Boden fallen laſſen, wieder war aufgelöft worden. Er ließ hierauf -

diefe

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330

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diefe Alaunauflöfung rubig ſtehen, die einen Ger ruch von Ammoniac aushauchte und beym Erkats ten einen Bodenſatz von fihwefelfaurer Potaſche oder vitrioliſirten Weinſtein in ſehr kleinen Kry⸗ ſtallen gab. Nach dieſem miſchte er Leinoͤl darunter, mit welchem die alkaliſche Alaunauflo— fung eine Art von Milch bildete. So wie ſich das Del nah und nad von dieſer Mifchung: nach Art eines Rahms abſondert, kann manı ſich derfelben nicht anders «bedienen, als nach einem neuen Umrübren. Die Stränge von baums: " mwollenen oder leinenen Garn ‘werden nun nad und nach darin eingetaucht, und fo wie fie heraus kommen, ausgedrückt und in der nämlichen Ord— nung auf Stangen zum Trocknen aufgehängt, wo fie aber vor dem Regen gefchüßt werden muͤſſen. Sm Winter werden fie. 24 St. iang in ein geheizs tes Zimmer gebracht. Nun werden fie in einem, recht reinen Flußwaſſer gewafhen und abermals getrorfnet., Hierauf taucht man fie in die alfa: liſche Lauge, druͤckt ſie aus und trocknet ſie auf eben die Art wie das vorigemal. Man muß hierbey in Acht nehmen, daß diejenigen Straͤnge, welche zuletzt aus der oͤligten Miſchung gekommen find, bey der Wiederholung zuerſt hinein kom⸗ men, weil die erften allemal eine größere Menge Del hinweg zu nehmen pflegen, als die zuleßt, eingetaushten. Es iſt auch fehr gut, wenn man bey jeder

331 jeder Arbeit die Mifchung gänzlich verbraucht, da: mit fie nicht die Kohlenfäure aus der Luft an fich ziehe, denn ſobald das Alfati Fohlenfauer wird, fäßt es den Alaun fallen and verliert die Eigen— ſchaft ſich mit dem Dele zu vermifchen,

S8wey Einweihungen in der alkalifchen mit Del gemifchten Auflöfung find hinreichend, um sein fchönes Noch zw erhalten, aber wenn man ganz auf diefelbe Art, noch eine dritte und vierte vornimmt, fo werden die Farben aͤußerſt beilfant, Die Sntenfität des Roths, welches man zu er— ‘Halten wuͤnſcht, iſt allemal im Verhaͤltniß der Menge des Gtapps, den man zum Färben nimmt, Bey eben fo viel Grapp als das Garn wiegt, ‚wird man ein Roth erhalten, welches die Avivage zum Rofenfarbigen erhoͤht. Nimmt man Hinges gen 2, 3, bis 4 mal fo viel Grapp, fo erhaͤlt mar mehr, oder. weniger lebhafte Carminfarben, wobey man nie vergeffen muß, Kreide. zuzuſetzen, wenn anders das Waſſer nicht fihon dergleichen ‚enthält. ; Bier; Theile von dieſem faͤrbenden Stoff, bringen ein Roth von einer folchen Schoͤn—⸗ heit und Sutenfität hervor, daß man es gar niche in. den Handel dringen kann, weil es niemand würde bezahlen wollen, Verduͤnnt man die dligt⸗ alkaliſche Alaunbrähe mit. 2 bis 3 TIheilen Waſſer und weicht die Garnſtraͤnge 2 bis 3, und ſelbſt 4 mal auf vorbefchriedene Ars darinn ein, fo bes

fonme

‚ten, muß man fich eines Arhometers zur Beſtim⸗

‚332 ——— an

lich iſt diefe Methode außerſt toſtbar.

kommt man helle ee cher viel‘ app zufegen zu. dürfen, aber die Intenſi itaͤt iſt nicht ſo, als wenn man die Bruͤhe concentrirt laͤßt und uͤbrigens eben ſo wenig Grapp sufeßt. YA

Die beſte Art helle und lebhafte Askufungen zugleich zu erhalten, beſteht darinn, daß man ein tiefes und avivirtes Roth eine lange Zeit in eine Lauge von: oxygenirter ſalzſaurer Potaſche oder Soda mit einem Ueberſchuß an kohlenſauerm Alkali bringt, wo man ſich die Abſtufung ganz nach eignem Gefallen verſchaffen kann, aber frey⸗

3— Am bie Stigtaffatifche annbräbe in foR: in mer gleichem Grade von) Koncentration: zu erhal:

a b) |

mung der Stärke der Fauflifchen Rauge bedienen, ehe die Procedur mit der Aaunauflöfung vorge⸗

nommen wird. Die kauſtiſche Lauge ſelbſt berei⸗

tet man ſich anfangs aus der beſten im Handel

vorkommenden Potaſche die nur zu haben iſt,

und bemerkt den Grad ihrer Staͤrke am Araͤome⸗ fer; hat man dann geringere Sorten Potaſche, fo | Zann man die Lauge durch mehreres Abdampfen | elfemal wieder auf jenen Grad zuruͤckbringen.

Die

# : er 3 Die kauſtiſche aus 4 Theilen auter verkaͤufli—

- chen Dotafıhe oder auch wohl Soda, bereitete Lauge, darf nicht viel fremde Salze enthalten. Wenn man fie im Großen bereiter,. fo wird es nach Abgießung des klaren Theils nöthig feyn den Bodenſatz alle Tage zweymal einige Zeit ums zuruͤhren, um nach und nach alle alfalifche Fluͤſ— figfeit abgießen zu können; und um gar nichts von dem was noch im Bodenſatze befindlich iff, zu verlieren, muß man den Reſt noch mit Neuem Waſſer verdännen, deſſen man ſich dann in der ‚Folge zum Auslaugen des Cattuns bedienen fann, ‚welcher, ehe er in die Farbe kommt, ſehr wohl gereinigt und gefäubert. feyn muß. Dieß ges ſchieht durchs Auslaugen und Einfeifen, oder durchs bloße Kochen im Waffer, um hernach aus; gefchwänft und getrocfnet zu werden. Da aber das Ausdrücken mit den Händen die Fäden der Stränge in Unordnung bringen und verſchwaͤchen könnte, fo iſt es am. beſten wenn man es, zumal

im Großen, durch eine Preſſe bewirkte.

Wenn man dem leinenen Garn eine tiefe, rothe und dauerhafte Farbe geben wid, fo mug es zuvor wohl gebleicht und wenigftens viermal nad einander in die oͤligt-alkaliſche Alaunlauge eingeweicht worden fehn, weil nicht allein der Alaun, fondern auch die Metalloryde dem Linnen we:

weniger leicht als der Baumwolle anhängen, ſon⸗

dern weil auch die gefärbten mineralifihen Stoffe

bey der Avivage das Linnen viel leichter als die

Baumwolle verlaffen. Es ift aber nun auch zu

unterfüchen , ob zwifchen jedem Einweichen in die

mehr erwähnte Lauge, das Garn längere oder

fürzere Zeit ruhig gelaffen werden muß, ehe das Auspreffen und Trocknen vorgenommen wird.

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Alle fetten Dele können übrigens unter der nöthigen Vorficht bey diefer Mifchung gebrauchte | werden, indeffen mifcht fich das Leinoͤl am beften,

und bleibt am längften in der Lauge fchweben.

Vielleicht it aber auch der Fifchthran dienfich und

wohl gar noch vorzüglicher, Im Großen möchte auch wohl die Menge des Dels etwas zu verinindern

el u

feyn, denn Hrr Haußmann har oft Gelegenheit

gehabt zu bemerken, daß zu viel Del der Anhängs lichkeit der J——— des Grapps geſchadet hat. Sm Kleinen iſt z 5 Del immer vor Run Eu folge gewefen.

Nach dem Einweichen in die Lauge muß man die Straͤnge ſorgfaͤltig von jedem ſalzigten Stoff

und dem uͤberfluͤſſigen Dele; dadurch reinigen, daß,

man fie lange Zeit in einem fehr reinen Stußwaffer adusſchwaͤnkt. Nach diefem bringt man fie, ohne vorher gettocknet zu gi ; auf eine Vorrichtung,

| die

5 ee 7

aan 335

die jeder nach der Befihaffenheit des Keſſeis feibſt einzurichten wiſſen wird, mittelſt deren ſie die

ganze Faͤrbezeit uͤber, beſtaͤndig herum gewendet

werden koͤnnen, fo daß ſie allenthalben von den

faͤrbenden Theilen gleichfoͤrmig beruͤhrt werden. Das Bad beſteht aus Grapp mit 2 gepuͤlderter ‚Kreide gemifcht, welches mit 30 bis 40 heilen Waffer verdünnt wird." Die Hitze wird nicht höher getrieben ‚als daß man die Hand ı Stun— de lang im Bade halten kann ohne fich zu verbren⸗ nen und in der näntlichen "Temperatur ſucht man fle noch cin paar Stunden- länger zu erhalten. Drey Stimden find: Sum Färben hinreichend um den Grapp voͤllig auszuziehen. So wie das Garn aus dem Bade kommt, waͤſcht man es in reichlichenn Waſſer aus und nimmt alsdann die Avivage damit vor, welche darinn beſteht, daß man das Garndohngefaͤhr g Stunden hinter "einander, in einem Waſſer kochen laͤßt, worinn ſich ein Sack mit Kleyen befindet, und wo man noch Seife und

ein kohlenſaures Laugenſalz zuſetzt, um dem Roth

eine Abſtufung von Roſen oder Carmeſinfarbe Fur Geben. Wonn das Waſſer verkocht ſo gießt man von Zeit zu Zeit neues im Sieden befindliches, mad. Hi Haußmanw Hat durch dieſes Ko⸗ chen mit Kleyen ſchoͤn allein, ohne Seife und Laugenfalz) ein ſchoͤneres und feſteres Roth als das tuͤrkiſche erhalten, welches in allem Betracht Woigts Mag. IV. B. 5. St. Ya. die

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sie Vergleichung mit dem beften in Frankreich und 4 zu Lauſanne bey, Paul Remy und ältefien Sohn, gefärbten, aushalten kann.

Hr H. nahm zu feinem Roth auf 1 Ge: | wichtstheil trocdenes baumwollen Garn, 3 Theile R vom beſten Srapp. Man fann bey der gehörigen Vorſicht das Färben zwar durch eine einzige Oper | ration beendigen, es iſt aber doch rathſamer de: } ven zwey vorzunchmen, indem man bey jeder nur | die Hälfte Grapp und Kreide anwendet; dieß ift Hefonders nöthig, wenn das Wenden des Garns | im Keffel nicht recht ununterbrochen und gleichförs mig geſchehen kann. ‚Diefes Bad kann alsdanı auch zur Avivage dienen, wenn man den Keilel ‚mit seinem guten Deckel verfieht, daß fo wenig Dämpfe als möglich entweichen können, indem es: fehr umſtaͤndlich üft, immer neues fochendes Waſſer nachzugießen. Es ift Hrn. H. ſehr wahr⸗ fcheinlich, daß die Avivage des türkifchen Roths Anlaß zur Erfindung des Bleichens mittelſt der Dämpfe, gegeben hat; denn man hat gefehen, daß bey jeder Avivage die Farben beträchtlich von | ihrer Tiefe verlieren ;ound wahrſcheinlich hat man bemerkt, daß die Fäden wodurd man die Gebinde | in den Strängen abtheilt, von dem. bey der Avis]

vage zugefeßten Laugenſalze gebleicht werden. ,

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| = 337

Die Färberey mit Indig ift zu befannt, als daf Hr. 5. hier umftändlich davon hätte handeln follen. Die roftgelbe Farbe erfodert wenig Kos fien, man muß nur darauf fehen, daf die Sträns ge in einer Auflöfung von Eifenvitrioi recht durchs nößt werden, worauf man fie gleihförmig aus: preßt und fie in eine fauftifche Potafchenlauge bringt, welche das Eiſenoxyd mit einer nnange— nehmen Farbe niederfchlagen und. befeftigen wird. Diefe Farbe wird aber bald darauf ins Roftbraune übergehen, wenn man fie dem Oxygen der abs mofphärifchen Luft ausfest. Bey einer abernias ligen Wiederholung dieſes ganzen Verfahreng wird die Farbe noch tiefer und gleichförmiger. Inzwiſchen muß man fich hüten, daß nicht Soda bey diefer Operation angewandt wird, meil diefe gewöhnlih Schwefel enthält, welder das Eifens oxyd mineralifirt und ſchwarz macht.

Wenn die Stränge, welche blau oder roſtgelb gefärbt jind, mit der oͤligt alfalifchen Alaunauflds fung behandelt .worden find, fo, erhält man mit: telſt der Grappfärberey Farben von Purpur, dun: tel Chamois ,.. Violet, Lila, Püce,. Mordoree u.a. Nimmt man Garn, weldes gleich anfangs mit Grapp gefärbt worden, und färbt es darauf mit Kermes, Kocenille, Fernamboue, Campe— cheholz und ähnlichen Färbeftoffen fo erhält man

Ya 2 eine

har

> De ee eine große Verſchiedenheit von Erbe Noch mehr vervielfaͤltigt man die Abſtufungen, wenn man die faͤrbenden Ingredienzen in verſchiedenen Proportionen vermiſcht. Hat man "gelbe und olivengrüne Zeuge, fo laffen fie ih durch die Faͤr⸗ berey mit Grapp, Kermes, Cochenille oder Fer⸗ nambuc zu Orange, Capucin, Carmelit, Bronce uf. w. färben. Sollte für die eine und andere diefer Sarben die Vorbereitung durch die oͤligt⸗ alkaliſche Alaun⸗ Aufloͤſung u Eoftbar fallen, fo kann mar dafür das von Hrn. H. 1792 in den Ann.’de' Chim. pag. "350 befchriebene Verfahren, anwens den, weiches darinn befteht, daß man das Garn abwechfelnd mit Seife und ſchwefelſaurer Thon⸗ erde oder Alaun, wo man den Veberfchuß der‘ Säure mit Kohlenfauerm Alkali oder Kalk gefäts tigt hat, "behandelt, wo Vorbereitung und Färz bung in einem einzigen Tage, zumal im Sommer, vollendet werden können. Die Hige fann man Babey meift big ‚zum Sieden treiben, und die Avis vage mir Kleyen 5, 5 umd bey einigen I ganze Stunde unter halten. Uebrigens zeigen alle Bes daß die Grappfaͤrberey uͤberhaupt der ergſatigtten Aufwmertſamteit werde imüfjer

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Ein leichtes, Mittel, den Gefäßen dag Modrige ihres Gefchmacks zu benehmen. ‚Man hat zwar bisher mancherleygegen diefes Uebel vorgeſchlagen, aber niemals mit ganz gluͤck⸗ ‚lichen Erfolge. In den‘ Annal. des Arts etc. wird von einem Ungenannten ein Verfahren ans gegeben, welches ein Landmann bey ein paar Faͤſſern anwandte, die einige Monate unausges ſpuͤlt und ohne Spund geftanden, und die ber kannte üble Eigenfchaft angenommen hatten. Der Eigenthümer , der diefes nicht wußte, ließ fie aus: ſchwaͤnken und mir Wein füllen.’ Nach etwa 14 Tagen gab er dem - erwähnten Landmann. diefen Wein zu verfuchen, und diefer fand: ihn nach dem verdorbenen Faße ſchmeckend. Es wurde von dem nämlichen Weine der Auf Bonteillen gezogen wor— den, etwas verfücht und Fein uͤbler Geſchmack "daran gefunden, woraus man ſchloß, daß’ der widrige Geſchmack blos von den Faͤſſern kaͤme. Das Mittel, welches dieſer Mann zur Verbeſſerung beſtand im folgenden:

Er en ztrang ganz friſchen Kuhmiſt, fo wie ver aus dem Leibe des Ihieres kam, und vers duͤnnte ihn mit fo viel lauem Wafler, daß die

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342 » Be ' | Brühe leicht durch einen großen Trichter laufen - fonnte. In diefer Brühe hatte er gleich anfangs auch 4Pf. Kochfalz und ı Pf. gemeinen Alaun aufgelößt, die Menge dieſer Fluͤſſigkeit betrug ungefähr den 16ten Theil vom Inhalt des Fafles. Er brachte alles in einem kleinen Keſſel uͤber das Feuer und erhitzte es bis beynahe zum Kochen, wo er es immer mit einem hoͤlzernen Spatel um— ruͤhrte. Nun goß er die Bruͤhe ganz heiß ins Faß, ſpundete es feſt zu und ſchuͤttelte es 5 bis 6 Min. lang ſo herum, als wenn man ein Faß ausſchwaͤnkt. Hiermit fuhr er von 2 Stunden zu 2 Stunden fort und nahm am Ende jedesmal den Spund ab. So wie dieſes geſchah, fuhr ein dicker Dampf heraus, der einen ſtarken modrigen Geruch hatte. Nach 24 St. ſpuͤlte er das Faß ſo lange, bis das Waſſer ganz klar heraus lief. Während dieſes Verfahrens ließ er wieder Waſſer heiß machen, worinn er 2 Pfund Kochſalz und 3 Df. Alaun gethan hatte, und goß es ganz heiß ins Faß. Er fhwänfte es ein einzigesmal wie zuvor, herum und ließ es feſt verſtopft, liegen. Nah 2 St., wo das Waſſer noch lau war, ließ er es heraus laufen und das Faß gut abtropfen, worauf es wieder feft verfvundet wurde, Das Berhältnig obiger Beſtandtheile ift nicht näher angegeben, und nur fo viel bemerkt worden, daß etwas mehr, feinen Nachtheit braͤchte. Uebri—

gens

i } N 341 gens ſoll es nothwendig ſeyn, daß der Miſt von ‚einer Kuh genommen werde, indem der von einem Dchfen nicht die geringfie Wirkung thue; hierüber hat aber der Verfaſſer diefer Nachricht eine nähere Unterfuchung angeitelle, auch nicht - darüber, wie viel man wenigftens von den vor; befchriebenen Dingen nehmen muß, um die - Wirkung zu erhalten. Das Gefäß hatte übris gens einen ſo angenehmen Geruch, daß ſelbſt der vorher darinn verdorbene Wein ſeinen ſchlech— ten Geſchmack wieder verlor, als er aufs neue darauf gezogen wurde. Ob auch Glaͤſer und irdene Flaſchen auf dieſe Art wieder hergeſtellt werden koͤnnen, iſt nicht mit bemerkt worden.

>. DEN 187

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Einige Beriäetuliden über die e Site des Leims und des Kleifters, bey. Gelegen-

heit der Malerey mit Milch; vom-Hen. Mont- Louis zw Darma, Aus der

Decade phil. no. 19. 1502.

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Ar Mont: Louis bemerkt bey dem Auf—

ſatz des Hrn. Cadetsdes Baur, uͤber die Milch— malerey, daß die italieniſchen Tiſchler ihrem Leime oft Kaſe zuſetzen, und ihm durch dieſe Beymi—

ſchung die Eigenſchaft geben, daß er beſſer bindet

und weniger von der Feuchtigkeit leidet. Hr. M. fah zu Parma eine große Flaſche von weißem Glaſe die gefprungen war, und mworinn man gleichwohl feit 8 Sahren Weineflig zum Dausges

brauch aufbewahrt Hatte; es war nämlich ein

Streifihen Leinwand auf den Riß mit folaendem Kleiſter geleimt: „Eyweiß mit gepülvertem un⸗ geloͤſchten Kalk, bis zur Dicke des gewoͤhnlichen Mehlkleiſters wohl durchgearbeitet und zwiſchen = bis #, dem Raume nach, von recht wocknen

und geriebenem Käfe beygemifiht. Diefer Leim

wird aufeinen neuen fkeinwandftreifen geftrichen und der Riß in einiger Bfeite damit belegt. Dieſe

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er. 243. ' Methode laͤßt Pr auch bey den gefprungenen Weins

flaſchen, welche manımit Stroh oder Binfen ꝛc.

zu uͤberſtricken pflegt, fehr vorcheilhaft anwenden.

Sin folchen Flafchen laffen fih hernach die geiftis

gen Flüfjigfeiten ohne: alle Sefahr aufbewahren, wenn fie anders feiner merklihen Gährung uns

‚terworfen find. Auch für die Gerne Gefäße

empfiehlt fie Cadet; de⸗Vaux.

* iſt auch ii Sstalien die Malerey mit Milch ſchon feit langer Zeit, fowohl inwendig als ,

auswendig an den Gebäuden gebraucht worden.

Die damit: abgeriebenen Farben an den Fagaden der Gebäude, widerftehen dadurch der Feuchtig—

‚Zeit und dem Schlagregen, welches feine andere

Sarbenbereitung fo gut vermag.

Pas *

Eine ganz neue Art von Leim theilt Hr. M. feinem Correſpondenten, dem Hrn. Moreau de Saints Mery, in folgendem Recepte mit:

Man macht einen recht klaren Abſud von Milch und Mehl aus tuͤrkiſchem Waizen oder Mais, welcher > Stunde im Kochen erhalten. wird; wenn es nöthig ift, wird während des Kochens nach und nad) immer noch etwas Milch zugegof- fen. Man giebt: ihm die Conſiſtenz des Mehk oder Staͤrkekleiſters. Dieſer Kleiſter ift ganz vor— | | Aa 5 trefft

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| , ER R trefflich zum Aufziehen der Landfarten auf Leins

wand und für andere Papiere, wo man Sorge tragen muß, daß die däräuf befindlichen Zeichs nungen beym Aufzichen feinen Schaden leiden, und in diefer Ruͤckſicht ift er befonders allem ge:

wöhnlichen mit Waſſer bereiteten Mehlkleiſter

weit vorzuziehen, denn die Milch dringt weit langſamer ins Papier als das Wafler, verftatter alfo dem Arbeiter mehr Zeit und fichert ihn dadurch vor dem Zerreigen. Ein mit foldem

Kleifter beitrichenes Papier nimmt audy die Ein: drücke von den Fäden der Leinwand niche fo Leicht. an, und erhält ihm fein fchönes Anfehn, welches

beym Gebrauche des Waſſerkleiſters ſo leicht ver⸗ loren geht. Endlich iſt auch eine ſolche Arbeit weit dauerhafter, da ſich die Feuchtigkeit weit we— niger hinein zieht, als wenn man fich des ges wöhnlichen Kleifters dabey bedient hat, Wenn man noch eine bittere Subſtanz zufest, fo darf man darauf rechnen, daß auch die Würmer nicht hinein fommen. Hr. M. fchlägt hierzu die Lupi— nen vor; Cadetzdes Baur hingegen empfiehlt in

einer Note noch mehr die Bitterkeit von Wers.

muth und Coloquinten und giebt Bun Vor: fchrift dafür:

Auf ı Pinte Kleifter nehme man 4 Unzen, oder ungefähr. eine Tafle kochendes Wafler und gieße

= 345

gieße folches auf £ Unze großen oder Fleinen trock⸗ nen Wermuth; ferner 2 Drachmen Coloquinten. Diefen Aufguß erhalte man 53 bis 6 Stunden lang in einer gelinden Wärme, feihe ihn her: nach) durch ein leinenes Tuch, welches man etivas preßt. Die erhaltene Flüffigfeit mifhe man einen Augenblick vorher unter den Kleifter, che er vom Feuer genommen wird.

8

Gefchichte der Sternfunde für das fran;. Jahr IX. oder, 18015 vom Hrn, La— lande,. Im Yuszuge.

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Der erfte ag des 19. Sahrhunderts wurde durch eine afteonomifche Merkwuͤrdigkeit ausges zeichnet, indem am ı. San. 1801 Piazzi zu Palermo einen neuen Planeten entdeckte. Er zeigte fich als ein Fixſtern gter Größe und wurde 40 Tage lang beobachtet. Burkhardt, DE ers, Bode, Piazzi und’ Gans fihrieben ihm

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EN j j Be Er DER dp, Ar * ach Ki # * BEL VE Se} 9— * 3 \ ) W

ihm, um jene Veebachtu ngen ——— eine R Umlaufszeit von: Sahren zu. Die mitgetheilten Elemente von Burkhardt und Gaus weichen noch ziemlich von einander ab; indefien fieht Las _ Tandebie planetarifche Erifteng diefes Sterne mit. vem Anfange des Jahrs 1802 als entſchieden an. Am 25. October 1801 ‚erhielten die franzoͤſiſchen Aſtronomen P RD! Beobachtungen, er zugleich die Hoffnung zu erkennen gab⸗ daß der Stern ein neuer Planet ſey welchem er den ! Namen Ceres Ferdinanden zu Ehren des Kir nigs von Neapel, beylegte. Lalande nennt ihn Diazzt, fo wie er den Planeten von 1781, Herſchel nennt. Die Heydnifchen Gottheiten, fagt er, haben jegt nichts merkwuͤrdiges mehr für ung, und Complimente gefallen nur denen, welchen fie gemacht werden. *) h EZ

Am 12. Un, des Abends haben Meifier, Mechain und Bouvard, jeder fuͤr ſich, einen kleinen Kometen am Kopfe des großen Baͤren ent— 4 deckt, und es ſcheint, daß ihn die Nacht er Hr. Bons, Auffeher: der Sternwarte zu Marz feilfe wahrgenommen habe. Das Büreau fuͤr die Meerestänge Hat ihm «600 Franken gegeben, web che Lalande * den Entdecker eines Kometen a

bey 4

NE) Mehreres von dieſem neuen Planeten ſ. man in dieſes Mas. 1. B. Ss u. 322, auch IV. B. ©. 136,

r i "347

bey einem Notartniedergelegt hattes- Dons it 3761 zu Peyre im Departement der hohen Alpen ‚geboren, und ſeit dem Febr. 1789 bey der Mars feillee Sternwarte angeftellt. Er bat fi ss Nachtfernrohr womit. er anı 11. Sul. ‚feinen Ko: meten entdeckte, ganz allein verfertigt und zwar nach dem Mufter eines von Georg Adams, wei: ches die Navigationsſchule zu Marfeille beſitzt. Das Längen s Bürean-hat ihm ein beſſeres übers fande | *

Die 30080 Sterne, welche Lalande des Aſtro— nomie verschafft, und die genauen Oerter, welche fein Neffe für die ehedembeobashteten Sterne ber ſtimmt hat, haben fi aufs neue nußbar bey dem oben erwähnten Kometen gezeigt, indem wehrere ‚zu defien genauen Ortsbeſtimmung dienten, fo daß feiner kurzen Erfcheinung von, zo Tagen uns

geachtet, doch feine Bahn fehr gut beſtimmt iſt.

Hr. Thulis uͤberſandte 7 Beobachtungen von 12. bis 21. Sul, die aber blos aus Azimuth und

SHohe genommen waren, ohne daß fie mit Ster⸗

nen verglichen werden fonuten. In Partis war

man aber glükliher, und Mechain bat folk

‚gehde Elemente: aus den Parifer Beobachtungen "entworfen? Neigung 25°, Rnoteno 3. 8°. Son: nennaͤhe 6 8. 112. Diſtanz o, 3. Durchgang de7. Aug. um 15 U, no |

Las

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348 u MR

Lalande wünfdt bey dieſer Gelegenheit, daß fih mehrere Liebhaber der Sternfunde, mit Auffuhung der Kometen befchäftigten, denn weil 4 Derfonen zugleich den vorerwähnten gefehen ha: ben, fo muß es nicht gar zu ſchwierig feyn, einen Kometen zu entdecken. Es gehört nidyt mehr als

ein fimples Fernrohr und ein hölgerner Duadrant

von 2 Fuß dazu, weldhen man auf eine Mittags linie ftellt, um welcder fich ein in 360° gerheilter Kreis befindet. Wird nun das Fernrohr nach den Drte des Kometen gerichtet, fo giebt das In— firument zugleich Höhe und Azimurh für die Be obachtungszeit an, und fo viel wäre zur Nach: richt an die Aftronomeh hinreichend. Auf foldie Art wäre es nicht einmal nöthig die Sterne‘ zu fennen, um Kometen zu finden. Es giebt in— defien auf 100 Nebelfleken, welche fleinen Ro: meten in etwas Ähnlid) Sehen. Um biefe zu un tericheiden, Fann man den Himmelsatlas zu Hülfe nehmen, der zu Paris bey Lamarche erfchienen

ift, welches weder langweilig noch fchwierig ſeyn

wird. Doc, weit vollftändiger ift der Berliner Atlas.

Meffier bedient fih eines Nachtfernrohrs, womit er bereits 20 Kometen gefunden hat. Es ift 2 Fuß lang, hat 25 Zoll Deffnung und 3 Ocu⸗ lare. Das nädfte am Auge hat 237 Zoll Brenn weite

349

veite und ro Lin. Oeffnung; das folgende 9, und das Ste 94 Zoll. Der Abftand zwifchen beyden bez /

trägt 10 Lin., und zwifchen dem vorigen und

dem zweyten 5 Zoll. Zwiſchen dem 1. und 2ten Ocular befindet fih ein Diephragma von 14 Lin. und zwar 2 Zoll vom erjten und 3 Zoll vom zwey— ten entfernt. Diefes Fernrohr vergrößert nur 5mal, faßt aber 4 Grade im Sehfelde. Man kann ein ſolches Juſtrument für 70 bis 80 Franken erhalten.

Durtbardt Hat auch die Kometenbahnen von 1763, 1771 und 1773 berechnet 7 wo er die zweyte hyperbolifch fand.

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Der Komet, weldhen Meſſier am 1a. Sun. ‚1770 entdeckte und worüber Burkhardt lange und gelehrte Rechnungen geführt hat, fiheint eine kleine kreisfoͤrmige Bahn von 5 Jahren 7 Don. zu haben. Indeſſen Hat man diefen Kometen, weder vor noch nad) 1770 gefehen, welches von großen Veränderungen in der Tahn herrähren muß. . „Darf man alfo, fragt Lalande, nachdem man im. 18. Jahrhundert behauptet hat, daß alle Kometen wieder, fämen , im 19ten fagen, daß fie nicht wieder kaͤmen? (den von 1759 ausgenoms men). Dieß iſt der Grund, warum ich jest. an nichts mehr als an Konieten denke, daß ich von

nichts

350 : | —“ Be

nichts al⸗ Kometen rede, daß ich ———— Corre ſpondenten nichts empfehle als Kometen zu füchen, indem ſch ihnen fchreibe, daß das ‚einzige was dei Aſtronomie noch mangelt, die der Ko:

meten *4 PEN id, Jar U! Hi

An ar nr hatte Gatände das Bötgriägen, das erſte Exemplar feiner-Hiftoire celefte fran- cöife zu erhalten; eine Frucht 12jähriger Arbeit, welche die 50000 Öterne beendigt, welchen fein Neffe Michael Lefrancais den beften Theil feiner Jugend gewidmer hat." Die Beobachtungen von d' Ag elenmd Dargaterifindet man auch dar⸗ inn. Die Beobachtungen 'von Tycho Flamſteed, Picard, Lacaille, Mafkelyne find der Grund von allen Fortſchritten in der Aſtronomie. Die tief— ſten Theorieen und. die gelehrteſten Caleuls koͤnnen ihrer nicht enebehren: Sie alle werden: uns über: leben und die Beobachter, man zu oft herab⸗ F auwhenigen mat, werden h ng fönnen. ı

Der. Self Ealanve Kat die Ber obachtungen und Rechnungen von ‚3000. Declina⸗ tionen und 1600 Mectafcenflonen der vornehmſten Sterne; welche mehrmals Beobachter worden, fort: geſetzt. Dieſe langwierigen und befihiwerlichen Arbeiten haben ihm am 26. Der, eine Stelle im. Nationalinſtitute verſchafft. Seine Gattin bat

die

8 * 351

die Nebuction det 50000 Sterne fortgefeßt, eine

ungeheure Arbeit, der fie fih mit Muth unterzog

und worinn fie ſich felbft durch ihre Schwangerfchafe

nicht unterbrechen ließ. Ihr Sohn’ fchickt fich an,

in ihre Fußtapfen zu treten, calculirt bereits

mit einigem Erfolg und der alte Lalande hofft,

daß Iſaac Lalande der dritte Aſtronom feines Nas mens feyn wird,

Delambre hat mehrere Declinationen am Reflexionskreiſe beobachtet. Piazzi kuͤndigt ein Verzeichniß von 7000 Sternen an, die er zu Pas lermo beobachtete, und Cagnoli ift mit einem Vers zeichniß von 500 Sternen befchäftigt, die er zu Paris und Verona mit ganz befonderer Sorgfalt —J sr

Vidal hat die von ſuͤdlichen Sternen, die man zu Paris nicht gut ſehen kann, auch die noch fehlenden Circumpolarſterne und noch ein überaus ſonderbares Dreytagewerk einger ſandt. Er beobachtete naͤmlich den 28. Apr. und die beyden folgenden Tage, jedesmalalle Planeten. Auch Beobachtungen Über den Merkur und die Sonne in den beyden Solſtizen hat ev beygefügt, nebſt einer finneeichen Boufjole, womit er viele Bes obachrungen über die Abweichung dev Nadel ans gefteliet hatte. | | !

Voigts Mag. IV, B. 5.6. Bb Burg

353 *

Burg der Wiener Aſtronom, der den Preiß des Inſtituts uͤber die Ungleichheiten des Mondes erhielt, hat dieſe Arbeit fortgeſetzt. Er hat mit zoco Beobachtungen die 24 Mondungleichheiten von neuem berechnet. Diefen find auch noch "neue von Laplace aus feiner Theorie mitgetheilte, beygefügt worden!" Diefe Tafeln kamen am. 8. Dec. an. Ihr Fehler fteigt noch nicht bis 15“ und der Preiß von 6000 Franken *) ift als wohlver⸗ dient anzuſehen. Das Laͤngen⸗Buͤreau iſt jetzt mit ihrer: Beſtaͤtigung beſchaͤftigt. Indeſſen beſtaͤtigen alle ſeit kurzem zu Gotha angeſtellten Beobachtun⸗ gen die Genauigkeit dieſer Tafeln; denn, ſagt Lalande, auf der gothaiſchen Sternwarte, dieſem Heiligthum der Aſtronomie in Deutſchland, hat Burg ſeine Arbeit vollendet. Der Freyherr von Zach hatte ihn dahin berufen, um ihm su gleicher Zeit alle Annehmlichkeiten und Erleichtes rungen; die er nur wünfchen konnte, ‚genießen zu laſſen. Was nun noch für die Mondtheorie zu thun uͤbrig iſt, haͤngt vielleicht von einigen Gliedern ab, worin die hoͤhern Potenzen von den Excentricitaͤten und Kräften mit aufgenommen wer;

ah 8 den

«) Mir ſehen fo eben aus dent Journ. de Paris mit Vergnuͤgen, daß der erſte Eonful dieſen Preiß ver- yegt hat. |

TER

Se 353

den muͤſſen » und Burkhordt beſchaͤftigt ſich bereits damit. 9 Man hatte für die Mondbewegungen die Ara— biſchen Beobachtungen aus dem 1oten Zahıhuns dert mir angewandt. Die Abfchrift, welde Las lande glücflicherweife unter Joſeph Delisle’s Papı pieren wiederfand, machte auf das Original bes gierig, welches in Leyden war. Der batavifche Minifter überfandte es, und Couffin Hat es uns terſucht. Es war aber nicht vollftändig und entz hielt weiter feine als fehon bekannte Beobachtung gen. Man findet darinn nicht die erwarteten Dez Ichrungen über die Inſtrumente der Araber und ihre Beobachtungsart ; aber einige. intereffante Verbefferungen für die Abfchrift die man hatte, ergaben ſich daraus. Sie wird mit denfelben arabifch und Franzöfiih auf, Befehl des Minifters vom Innern in der Drückereh der Republik, Jetzt ge⸗ druckt. R ie rm f

Die Beobachtungen des Gommerfolftizes has ben aufs neue beftätigt, daß die Schiefe der Eflips sit von 2392 28° 6,5 um 5" größer als in fa: lande's Tafeln ſey. Die Vervielfaͤltigungskreiſe geben bis auf 1 Ser. Gewißheit, und Las lande glaußt zuverläßig, daß die Verminderung worüber man fo. vief geflritten hatte, 33° in Too . Bb 2 Jah

a4, ce | Jahren betrage. Das Winterſolſtiz hatte 8 zu wenig gegeben, welches wahrſcheinlich von den noch ſo unſichern Refractionen in ‚geringen Höhen. herrühren mag. Ob nun gleich dieſe Schiefe bey⸗ nahe entſchieden iſt, fo hat doch die Berliner Afas

demie einen Preiß für 1802 auf die Beſtimmung ährer Variation geſetzt.

5 Sm Laufe diefes ER find. alle Maneten. vom Monde bedeckt worden, welches eine Seitens heit iſt. Die an vielen Drten beobachtete Bei deckung der Kornähre der Jungfrau am 30. März, und 24. May hat Gelegenheit zu. vielen, Laͤngen⸗ Derichtigungen gegeben, wie denn. überhaupt die: Bedeckungen der 4 Sterne erſter Groͤße die wich⸗

tigſten Erſcheinungen fuͤr dieſe Art von Beſtim⸗ mungen find.

Lalande hat die Berechnung aller Sonnen: und) Stern: Bedeungen die beobachtet worden ‚find, and wo die Aftronomen aus Furcht vor den langwieris gen Rechnungen, es vernachläffigt hatten Folge⸗ rungen daraus zu ziehen, fortgefeßt. Er hatte ‚bereits vor 40 Sahren den Anfang damit ge⸗ J macht. Er hat daraus die Laͤngen von Rom,

Middelburg und der neuen Stadt. Bafpinsten in America, verbeſſert.

ir

Da

na 559

Der Diarift Kautfch zu Leutomifchl in Höhe men, bat eine Karte für alle Sonnenfinfternifl e des Igten Sahrhunderts entworfen, worinn men alle Umftände derfelben für jeden Ort auf der Erde, wo fie fihtbar find, bemerken fann.

Goudin der eine analytiſche Methode fuͤr die Finſterniſſe herausgab, hat ſie auf die 1847 eintreffende, welche die merkwuͤrdigſte dieſes Jahr⸗ hunderts ſeyn wird, angewandt. Er hat fie be: fonders für die ganze Erdflaͤche berechnet.

.. Die Zufammenfünfte der Planeten unter ein ander haben Kein Intereſſe für die Aſtronomen; fie find aber ein Schaufpiel fürs Publitum, be: fonders wenn fie fi) mit andern Ereigniflen ver binden. So hat alfo auh Meffier geglaubt, die Bemerkung machen zu müffen, daß uns die Kegel das Glück des Friedens für dem Zten Dctoz ber anfündige, Als an welchem Tage der Mond, . Venus, Jupiter und Saturn bey dem fhönen

Stern im Kerze des Löwen befindlich waren. "Die

Zeiten find jetzt vorbey two ſolche Annäherungen _

als etwas wichtiges betrachtet werden; im Jahr

1186 aber fündigten die Aftronomer fürdterliche

Kevolutionen an, weil da alle Planeten zufammen

tamen, Flaugergues wurde von Lalande vers

anlaft, nach den neuen Tafeln eine genaue Ber

363 rech⸗

856 m 2

rechnung bir Art. vorzunehmen und dieſer fand, daß wirklich am Isten Sept, 1800 um 5 U. M. alle Planeten ſich zwiſchen o00 und 100 befanden. Dieß ſind indeſſen nur ungefähre, Zus fammenfünfte, die aber auch wenn fie ſcharf fuͤr alle Planeten ſeyn ſollen, incalculabel find. Ein Ueberblick ſolcher Wiederkuͤnfte, wo Lalande die Umlaufszeiten blos in ganzen Tagen rechnete, gab ihm 17000 Billionen von Jahren für die Zwi—⸗ ſchenzeit von einer Zufammenfunft zur andern; was würde für eine Zahl gekommen ſeyn, wenn er auch auf Stunden oder gar Minuten’ hätte Ruͤckſicht PORN wollen!

Mars war unter allen Planeten deſſen Tafeln die wenigſte Genauigkeit hatten. Pefrangais hatte fich feit 6 Monaten mit denfelben beſchaͤftigt, alle Beobachtungen berechnet ‚und. alle neuen Störungen angebracht; die Schärfe trieb er bis auf Zehntheile von Secunden, und brachte end: lich Marstafeln zumege, die wenig. zu wünfchen ‚übrig laffen werden. Sie. follen in der Connaif- lange des tems für das Sahr 12 erfcheinen. Lalande fah mit Vergnügen feinen unmittelbaren Nachfolger und liebften Schüler eine Arbeit. fort⸗ ſetzen, ‚womit ihn Lemonnier fein Lehrer, vor so Jahren den Anfang machen ließ. Eben fo wie Tycho feine Unterfuchungen über den. Planeten

Mars

2m I:

| 337

Mars anfingz und. Keplern auf den Weg feiner Entdesfungen durch eben diefen Planeten brachte. Lefrangais wird: fich naͤchſtens mit den Denuss tafeln befchäftigen und dabey RB anf die nehmen. · | RT

Für Saturn hat fih ber Serehum auf * 1” in der Länge und 9" in der Breite gefunden. Delambre hat neue Unterfuhungen vorgenom: men, um den Sehler von 30° in den Jupiters— tafeln wegzufchaffen. Bouvard hat feine Lak culs ber ale Planetenfiörungen beendigt; bey jedem find nach Faplace’s Theorie die Störungen alfer übrigen im Betracht gezugen worden. Hier: aus werden neue Tafeln entftehen, welche einen. hohen Grad von Genauigkeit verfprehen. "Burk: hardt hat eine analytiſche in Zahlen uͤbergetragene Rechnung über die Glieder der zten Ordnung ger macht, worauf man bisher wegen Länge des Cal⸗ culs nicht Ruͤckſicht genommen hatte. Er fand, daß. diefe Glieder die große Ungleichheit des Sa⸗ turn um I Min. |

Chabrol hat Beobachtungen Br Es zeigte ſich daß man von. denen, welche die franzöfifchen Tafeln: gaben, abziehen muͤſſe. Delambre aber hat Anfalt zur Be— tehnung von 7 bis 800 Bradleyiſchen Beobach⸗ tungen gemacht, welchen er 8 bis 10 neue Glei—⸗

Bb 4 chun⸗

358. a NL

Hungen beyfügte, welche der Attractionscafcul

verschafft Hatte. "Die Ercentrichtär von Supiter und der Erde. giebt Gleichungen für die Sonne,

die fih) auf 8 big 9 Sec. erfireefen. So werden

bald neue Sonnentafeln erfcheinen, die nod ger" nauer als die vor 10 Jahren von Delambee

gelieferten find, und welche feiner Vervollkomm⸗

nung ar zu bedürfen ſchienen.

Beym Merkur bat. fih der Fehler der Las Iandifchen . Tafeln ‚nicht über 10“ erſtreckt. Eine Benusbeobachtung vom 24. May gab 30° für den Fehler der Tafeln, Dieß fcheint darauf zu deuten, daß man. 12 von der Epoche wegnehmen muͤſſe, daß dagegen die Gleichung fuͤr die a sur fey.

Die Connaillance des tems für das Jahr 12, ober 1804, welche bereits erfihienen iſt, enthält alles was die Sternkunde feit einem Jahre In— tereflantes dargeboten hat: die finreichen Unters fuchungen über die Mondtheorie von Laplace; ' die neuen Marstafeln von - Lefrangais Lalande; einen neuen Catalog von: reducirten Sternen, der ihre Zahl auf 11300 fortführt und eine Folge von denen iſt, die fih in den frühern Banden befinz den; Beobachtungen, Tafeln und wichtige Bes vehnungen von Mechain, Delambre, Cha

brol,

Fl 359

Hrol, DBidaly Thulis, Flaugergues, Ciccolini, Duc Lachapelle, Burkhardt, Bernier, Humboldt, Quenot und meh— rere Calculs von Lalande, nebſt Anzeige der wichtigſten in dieſem Jahre erſchienenen Werke.

Die Wiener Ephemeriden fuͤr 1802 enthalten eine 4te Fortſetzung der Laͤngenbeſtimmungen von Driesnecker, welcher alle beobachteten. Sons nen = und Sternenbedefungen berechnet hat, Dies fen chat er eine Tafel beygefügt, welche alle vors hergehenden Reſultate ‚für. die Lage. der: Städte enthält, wo man dieſe Veoh tetohat. © rue

Die Darifer Sternwarte iſt, feitden fie neue Inſtrumente erhalten; durch Mechain und DBouvard wieder in Ihätigkeit gekommen und das Längen = Bureau befchäftigt fih mit dem Druck der Beobachtungen von Igor, in dem nämlichen Formate wie die von Greenwich. Ca— roche hat fein a2fußiges Teleftop beendigt, und Tremel if jest mit dem: Stativ fuͤr daffelbe bes ſchaͤftigt, auch. die Einrichtung des. Platzes, wo es aufgeſtellet werden ſoll, iſt ſchon ſehr weit vors geruͤckt. Ueber alles dies macht Lalande dem Mi— niſter große, verdiente Lobſpruͤche.

Bb 5 | Das

*

Das Paſſe geninſtrument, welches Joſ. Der fisle 1748 im. Hotel von Cluny aufgeſtellt hatte, und womit Lalande und Meffier. ihre erſten Beobachtungen gemacht hatten, iſt dusch den Roſt faft ganz unbrauchbar geworden; das Längen Direau will es nun aber aus Platina wieder

| Ben laſſen. rat | IN

e enoir hat bey feiner Sffentfichen Xusfellung

im gten Jahre, gegeigt, daß die franzöfifche Ins

dufteie der englifhen nichts nachgiebt, und er hat deshalb auch von der Regierung eine von den 12 goldnen Denkmuͤnzen erhalten, welche an die ems pfehlungswürdigften Künftler —— wor⸗ Ben find.

Dr B. Jecker Date eine. aa mit 40: Aus beitern für optifhe und aftronomifche Sinfteumente eitigerichtet, wobey er vom B. Michel, einem der Sa unterſtuͤtzt wor⸗

Das Ehngeris Shen J einen Quadranten an Flaugergües nah Viviers, und einen an Dangos nach Tarbe gefandt, um diefe Aſtro⸗ nomen in &tand zu feßen, beſſere und genauere Beobachtungen als bisher, anſtellen zu können. Slaugergues hat von dem ſeinigen bereits

Gee

EEE, 5

= | 361

Gebrauch gemacht, um die Breite feiner Stein;

warte zu beftimmen, welche fih 44°,29’ 22°”, alfo um 18 groͤßer als die aus den franzoͤſiſchen Tri; angeln befinder. Mit Beobachtungder Verfinjterun:

‘gen der Zupiser Trobanten und der Sonnenflecken,

die dieſes Jahr ſehr häufig geweſen ſind, iſt er fleißig fortgefahren, auch hat er viele Seernnoſ⸗ tionen berechnet.

DAR Ehabro { hat Nachricht von einer neuen

analytifchen Methode für. die Finfterniffe gegeben, und mehrere darnach berechnet. Eben ſo hat er

die Mars- und Mercurstofeln durch Beobachtun⸗

gen von dieſem Jahre bewaͤhret. Er hat 600 Stern, Beobachtungen reducirt, und 609 Pängen des Tundamentalverzeichnifies berechnet; fo dag ihn Lalande als einen jungen, eifeigen, anfpruchss

Br Mitarbeiter ATEM

Der Peediger DIN sure hat eine ar Tafel

| von; Präceffionen, oder jährlichen Rectafrenfionss Veränderungen der Firfferne nach Daten die ihm

Lalande geliefert hatte, eingefandt. Schon feit 30 Jahren hat diefer würdige Geiftliche folche Bes weile von zahlr und Thaͤtigkeit ve Maftelyne hat feine Beohuhtingen von 1800 überfandt, eine treffliche aͤhnli⸗

cher Re

cher feit 36 Sahren ‚gelieferter Arbeiten. Er hat zugleich den Nautical - Almanac für 1806 anger fündig. |

Bode * den letzten 9— feines Yrsben Himmelsatlas in 20 Blättern heraus, welcher alle aften und mehrere neuen Geftirne nebft mehrern 1000 einzelnen Sternen, die ihm Lalande lieferte, enthält. Eine unermepliche Arbeit, welche für die Aſtronomen Se war!

Am 27 Sent: * die helvetiſche Repadlit die franzoͤſiſchen Maaße angenommen. Dieß iſt der erſte europaͤiſche Staat, der die Wichtigkeit dieſes Univerſalmaaßes fuͤr das allgemeine Wohl der eingeſehen hat. Gugtielmini zu Bologna hat ieh neue Nerfuche über den Fall der Körper gemacht, um die Rotation der Erde zu beweifen. Er fand bis auf 1 Linie die nämliche Ablenkung nach Süden, ob fie gleich aus der Theorie nicht folge, die Ablens tung gegen Weſten aber, fand er fo wie fie nah der Theorie feyn fol. Auch zu Hamburg werden ähnliche Verfuche in einer Höhe von 362 Fuß auf dem St. Michnelsthurme vorbereitet.

Die

|

368

Die Sternwarte zu Cadir hatte den franzöfis ſchen Aftronomen etliche Jahre eine Reihe wichs tiger Beobachtungen geliefert; feit langer Zeit if aber diefelbe vernachläffigt worden. Der General Mazzaredo. ließ eine neue auf der Löweninfel bauen, ftellte 4 Seeofficiers als Aftronomen bey derſelben an, welche feit 2 Jahren dafelbft woh⸗ nen. Man hat aud) feit 10 Jahren einen Schifs ferkalender in Spanien herausgegeben. Das Telef- top von 25 englifchen Fußen, welches Herſchel für Spanien verfertigt hat, ift im Januar dahin abe gegangen, und der B. Duͤpont geht 8* Spa⸗ nien um es aufzuſtellen.

Travaſſos, Secretaͤr der Liſſaboner Akade— mie, har Beobachtungen vom Am. Ciera, an £alande gefandt, welche die Länge von Liffabon befiätigt haben. Dabey befandensfih auch naus tifhe Ephemeriden bis zu 1803 und: vers fhiedene Werke der portugiefifhen Akademie, wor von man, vorher keine Idee hatte, welche aber das Nationalinſtitut mit vielem Intereſſe empfing.

Man hat diefes Verkehr dem Ritter von Araujo zu verdanken.

Die Atronomie fchlummerte feit langer Zeit in der batavifchen Republik. Dr. Fokker hat auf feine Koften zu Middelburg eine Sternwarte

er⸗

364 an

erbauen und feldige mit Inſtrumenten verfehen laſſen. Er fandte dem Nationalinſtitute Beobach⸗ tungen, dierdafelbft von 1797 bis 1801 gemacht

>

worden"waten. Bey der Revolution von 1795 war Fokker Mitglied vom. Wohlfahrtsausſchuß.

Er ließ fi damals den Thurm einer Abtey anweis ſen, aber die Revolution vom 12. Jun. 1796 unterbrach feine Entwürfe, denfelden zu einer

Sternwarte einzurichten. Er iſt gegenwärtig beym

Seelaͤndiſchen Finanzweſen angeftellt, dieß hin⸗

dert ihır aber nicht, die ihm übrige Zeit auf die

Aftronomig zw verwenden, - wie er denn an Las

lande: mehrere intereſſante Beobachtungen ger

Sande Dis.

4

In fäpee die —— fort in großer Thätigkeit zu ſeyn. Die Reife des Frey yeren von Zach nach Bremen und Lilienthal, hat neues ‘Leben hinein gebracht. + Die fül die Stevifion des Himmels daſelbſt geſtiftete Gefelh Schaft, ift in fortdaurender, Befhäftigung. Kr, v. 3. iſt anhaltend mit der Beobachtung des Mons des befchäftige und. erweckt in Lalande die Hoff nung, nädften Sommer in Gotha abermals. eine Anzahl von Aftronomen beyfammen zu fehen, welche ſich dafelbft wie 1798 zu einem aftvondmis

fhen Congreß verfammelt haben. Mitten unter -

den Schreckniſſen des Krieges haben die Franzoſen

Des

hi

. 3053

Veweiſe ihres Eifers für die Sternfunde zu Tage gelegt. Als fich der General Moreau zu Creme: münfter befand, ‚wo. eine, berühmte Sternwarte iſt, ließ er einen Befehl befannt machen, worinn bey Lebensſtrafe jede Unordnung verboten war, und fowohl.die Sternwarte als das Benedictiner— Klofier haben nicht das mindeſte gelitten. Man werde ſonach, meynt Salande, von den Soldaten nicht mehr fagen können, daß fie durd) ihren Stand unwiſſend und grauſam waͤren.

Die Akademie zu St. Petersburg wünfdte fi) einen Aftronomen, aber Bucg und Wurm find von ihren Landesherren abgehalten worden, einen Ruf dahin anzunehmen, und diele treffliche Sternwarte ift, der großen Menge fehöner In⸗ ſtrumente ungeachtet, noch von keinem Gebrauch. Henry war ſo gluͤcklich, daſelbſt den großen Mauerquadranten von. Bird aufzuftellen, und einige Beobachtungen an beimfelben zu machen. .

Die Inregelmäßigfeit der Grade auf der Erde, die bis jetzt gemeffen worden find, ließ einen Ser thum bey dem 1736 in Lappland gemeſſenen vers mutben, Melanderhielm erhielt Befehl vom Königin Schweden, eine neue Meſſung deffelben - vorzunehmen, und im April gingen Oſperbom undSwanberg nach Tornea. Sie fingen damit

Ph

‚3066 *

an, Zeichen aufzurichten und. kleine Sternwarten zu bauen, um ſobald der Fluß Tornea mit Eis belegte wäre, eine Standlinie mittelft der ihnen vom franzoͤſiſchen Nationalinſtitut geſandten M aß⸗ ſtaͤbe zu meſſen, und im Fruͤhjahre ſollten mit einem von Lenoir zu Paris verfertigten Multis plicakionskreife die Winkel gemeffen werden.

Mendoza ein fpanifcher Officer hat zwey große Sammlungen von Tafeln heraus gegeben, | eine zu Madrid. 1800 und die andere zu London im April 1801. Man findet hier Neductionstas feln für Diftangen durch Addition von 5 natürs lichen Zahlen; auch Bat er einen neuen Gebrauch von den Duerfinuflen gemacht, welcher die numes zifchen Operationen mehr abkuͤrzt and erleichtert. Sie enthalten 407 Quartſeiten.

Garrard in England hat ebenfalls Tafeln Herausgegeben, die nur 13 Quartſ. ſtark find, aber feine Methode iſt weder Kr noch ſo genau wie |

Vinde ein geſchickter engliſcher Aſtronom, hat den 2ten Band eines großen engliſchen saftro: nomifchen Werks herausgegeben, wo bisher * keins in dieſer Sprache or

Die

Ä er Die ſtereotypiſchen Tafeln der Logarithmen, welche Firmin Didot 1795 heraus gab, ſind von neuem verbeſſert worden. Vega der in Seutſch⸗ land die groͤßte Sammlung die wir haben, hat drucken laſſen, hat die franzoͤſiſchen Tafeln prüfen laffen und verfihiedene darinn. gefundene Fehler - überfandt, die man verbeffern wird; welche aber wahrſcheinlich die letzten ſeyn werden, ſo daß man nun fuͤr immer auf fehlerfreye Tafeln wird rechnen koͤnnen. Da aber auch kleine Handtabel⸗ fen von gar haͤufigem Gebrauche find, fo hat Las landes von folhen ebenfalls eine Ötereotypens ‚Auflage veranftaltet, die von mehrern Perſonen eorrigirt worden ift und gegenwärtig fo weit fertig feyn wird, daß fie als die genauefte, bequemfte und nettefte aller bis jetzt bekannten Ausgaben in Sedermanns Hände kommen kann. . hat den Stich ſeines großen Grundriſſes von Paris in 72 Blättern, wo die halbe Linie eine Toiſe ausdruͤckt, vollendet. Die Genauigkeit uͤbertrifft bey weitem alles was man je in der Art geſehen hat. J E P* 9. Lange hatte man ſich mit dem Project einer

kuͤnſtlichen Mondkugel beſchaͤftigt. Ruſſel hat endlich eine zu Stande gebracht; m. f. davon obeg ©. 314 u. f. die umſtaͤndlichere Beſchreibung.

Voigts Mag. IV. 8, 5. St. Ein

Ä 4 * u. 308. »

‚En Hu P Dhitippines auf dem Behepe: kom in Theffalien geboren, dev 1794 die Aſtrono⸗ nie im College de France fiudiete und: gegens wärtig zu Jaſſy lebt, wird Lalande's Abrege d’A- Mean in: griechiſcher Sprache BR Mr

u Bon den Geyden legten Bänden. von Monin⸗ cda's Hiſt. des niathematiques waren als R dieß ſchrieb, drey Viertel abgedruckt. Es befindet ſich darinn die Geſchichte der Aftvonomie, der Optik, der Schiffarth, wo Lalande wegen des zu ſchnell erfolgten Todes ihres aha Stel bet hinzu aan müflen, * » * Hr. v. Murr in —— HEN De ſchriften von Regiomontan dem erſten Wiederher⸗ ſteller der Aſtronomie vor 1500, beſitzt, hat 1 Seite davon ganz genau in Kupfer ſtechen laſſen. Er iſt erboͤtig dieſe Handſchriften für 2400 Franken abzulaſſen . Dieß wuͤrde Bir für eine | ſge

Die aſtronomiſchen Gedichte von Ricad, ger \ imiere, Sontanes find mit einem neuer von Guͤ—⸗ din vermehrt worden, welches die Geſchichte der Sternkunde und die Beſchreibung des Himmels mit eben ſo viel Eleganz als Genauigkeit enthaͤlt.

Auch

| Be . R , \ * 369 Yu die hat dieſes Jaht Fort⸗ ſchritte gemacht. Tranchot hat eine Karte von⸗ den 4 mit Frankreich vereinigten ——— geliefert, wo 100 Toifen auf ı Lin. gehen, Es wird jetzt auch das Land zwifchen der Adda, Piemont, Schwaben und der Schweiz auf⸗ gehommen, "dag nähere davon hat der Kriegsmis nifter in dei Monitene vom 26. Thermidor Gr Aug.) einten laffen. Baia, Se B. Henry, der zum Huth einer Karte von Bayern, nad) Münden war berufen wor⸗ den, ſchreibt an Lalande, daß der topographiſche Theil dieſer Arbeit chon weit vorgeruͤckt ſey. Man hat eine Baſis von 21649 Metern ‚oder 11108 Toifen gemeſſen; bey weitem die laͤngſte welche jemals gemeſſen worden iſt Die großen Dreyecke, welche jene Hauptſtadt umgeben, find ſchon zum Theil geſchloſſen. Es kommen darunter einige vor, deren Seiten auf 15 bis 20 Lieues und druͤber betragen. Unter mehrmah mit einem ganzen Kreis um einen Puet he gemeſſenen Winkeln, fanden ſich einmal 6, deren Summe über 366° nicht mehr als 0,8 Sec. bes teng. Da fein Kreis doch vielleicht Nicht einer der beſten iſt ſo ſucht er die Genauigkeit durch Vervielfaͤltigung der Beobachtungen zu erhalten, wie er denn fir jede Meffüng deren’ wenigſtens &c2 248

Mi

Be

und die Meſſung hatte wenig Genauigkeit. —*

von dieſen Gebrauch zu maden, hat Henry eine

Rethe von 14 andern Drehecken angeordnet, wor durch über TO dee Meridiang beſtimmt werden

wird. Von den Reiſen des Freyhn. von Zach

und ſeinen Mitarbeitern haben wir ebenfalls neue

Auftlarungen für die‘ Geographie Deutfchlands

und neue Ortsbeſtimmungen erhalten, auch hat

der Oberſt Te Coq ſeine Karte von fertgefsät. fe

SE Wr; * HL+ 30:3 )

Der PN v. Ende zu Celle hat mehrere Orte. ‚in Niederfachfen. bes.

ſtimmt, und einen ganzen Band von Beobachtun⸗ gen und Rechnungen daruͤber herausgegeben. *

*

v

Mit nicht geringerer Thangtein wird auch in entferntern Gegenden für die Geographie ger forgt. Der Capit. Baudin hatte auf ſeiner neu⸗

m‘ Entdeckungsreiſe die Canariſchen Inſeln am 24 Nov. und Isle de France am 22 Mär; verlaffen, und es if Hoffnung vorhanden, daß er auch in Neuholland intereffante Entdeckungen gemacht. habe. Die ift. das ‚einzige noch faft ganz unbe

Tannte Land, ob es gleich auf 2000 Fieues im Ums fange bat. Der Ben Bernier, welchet ihn

N

a

; 15 und. zuweilen 20 macht. Die a \ j Drehecke um Münden ı waren fehr übel, gewählt,

371

ihn Begleitet 2 ‚läßt von feiner Einfiht und. feinem Muth alles erwarten. Im Junius bewilligte die franzoͤſi 'iche Regierung 9 eifepäffe für die englifchen Schiffe J 8 nveſtigator om Capit. Flinders, and Lady N elfo n vom Sieut. Grant befehligt, welche auf Entderfungen in der Süpfee ‚auszuges hen im Begriff, waren.

Deguignes der Sohn, ift von China ** gekommen, wo er ſich von 1784 bis 1797 aufge⸗ halten hat; es iſt zu vermuthen daß ſich in ſeinem zunaͤchſt herauszugebenden Tagebuche, einige Auf⸗ klaͤrungen über diefes ſchoͤne Land WELCHEN

Der Herr v. Hum golde hat in Südamerica ‚unter den ſchrecklichſten Gefahren und den peins uͤchſten Maͤh ſeligkeiten einen Weg von 1300 Lieues durch die Wuaͤſteneyen gemacht, um uns Aufkläs ‚zungen über die Seographig, die, Phyſik und die ‚Naturgefchichte, dieſer fuͤr uns ganz neuen Gegen⸗ den zu verſchaffen. —*

Serr Dekerrer hat an Lalande Beobahs tungen gefandt, welche die Lüge von Natchetz in Louiſiana und Guaira in Suͤdamerika angeben. Vom erſtern die Breite 31° 33% 45‘, die: Merid. ‚Differenz 6 St. 15 M. 21 Ser. und vom Kae „10° 36° 40° Nord. und 4 St. 32M. 1 ©.

A

*

®»

k. a J 324 Ba Monet, hat ein Jahrbuch aus Aegypten ‚eins | gefandt, weiches, er, für, diefes, Land. berechnet. * auch mehrere Bogen. von. Städten bis: nad) * aghpten E⸗ if, nicht, zugbefchreißen, mit welch J Sefahren y und, Wuͤhſeligkeiten, Beobachtungen —J un Art erbunden. find, ; Der Grad des ‚Mittagss reifes beträgt daſelbſt 56880 Toifen; das aͤgyp⸗ tiſche Stadium 711 Fuß; die aͤgypt. Eile 21,53 Zolle; das.griehifche Stadium 487,543. Fuß und die Eile .19,5017 Zoffe, Emhat auch noch von an⸗ dern Arbeiten Nachticht ‚gegeben, ie er mit feinem, Gehuͤlfen Iſaac Mehain, dem Sohne des be⸗ ruͤhmten Aſtronomen dieſes Namens, unternoms men hat, "Fourrier bat Zeichnungen von Den ägyptifchen, Thierkreiſen mitgebracht, welche, von dem hohen Altertum. ‚det Sterntunde zeugen und den Beweiß enthalten, daß die, ‚Erfindung der - Sternbilder auf 14000 Jahre hinaufſteigt, wie e 9 uis vermuthet hat, Ä an; ge | F Der Meurthepräfert Marquis hat dem Laͤngenbuͤreau Beobachtungen und Handſchriften vom Pater Barlet einem Jeſuiten von Nancy, geſchickt, WORUM? ſich RN Sachen finden, < % "Um aud) ein art von der Metenrologien su ſagen, bemerkt 2, daß Lam ark ein meteorofos E IE Jahrbuch herausgegeben babe, worin ee

viele - Tu

373 viele Beobakhtüngen mittheilt und die Witterung der Jahrszeiten angiebt, die ſich dieſes Jahr wer: muthen laͤßt. Der Miniſter des Innern hat auf Lamarks Betrieb eine meteorologiſche Correſpon⸗ denz angelegt, wodurch die Beobachtungen noch mehr vervielfaͤltigt werden er An ie | > Auch Burkhardt * fuͤr die Neth ‚eine lange und ſchaͤtzbare Arbeit unternommen. Er hat 15006 Baromeserss Bevbadjtungen unterfucht Sum den Einfluß des Windes daraus zu Berechnen. Hiernach fand fih, dag der Suͤdwind mit einer " mittlern Höhe von 27 Zoll 11, 3 Lin. der Oftwind hingegen mit 28‘ 1,9 im Berhältniß ſtehe. Eben ſo fand er, daß die Höhe am Ufer des mittel: ‚ländifchen, Meeres 28” 24,2 und die am ufer des Oceans 28” 2, 8 ſey. —— Am 3 Nov. war auf dem baltiſchen Meere ein ſchrecklicher Sturm, wobey verfchiedene Schiffe untergingen, und welcher ſich bis nach Breſt er: ‚fireete. Am 7 Nov. war ein Gewitter in der ne; welches innerhalb 23 Sfunden dur einen S SO Wind auf 73 Lin. Waffer brachte. Es hat zu Marfeille und in der umliegenden Gegend entfeßliche Berwäftungen angerichtet. Viele Men: ſchen find dabey ums Leben gekommen. Thulis hat verſchiedene ſolche Wetter angemerkt gefunden: ec4 vom

Kr s i . % ‘2 R A Ki 2 "374 BAT Pi ‚vom 12, Jul. 4 Sept: 1764, mon ;

1772 s aber von einem wie das } noch Niemand Ki gehabt. Aud die Ufer

des Po ſu ind Ye: atlich überſchwemmt worden:

Am 6 Se find Inh math. or: "die 3 Aftronomen Vidal, Se, manvile * ‚Bernard an die Stelle des verſtorbenen RER J irten St. Jacques vorgeſchlagen worden. erſte iſt ein ſeltner Beobachter der allein am * | fur mehr Beobachtungen gemacht bat, als ſeit , 200 Jahren alle —— uuſammen ge⸗ nommen. a ar RE N 4 A ' Lalande hat bie kleine Sratification von ber ;

Petersburger Afademie, die er feit ‚30 Jahren zum Beſten der Sternkunde erhielt, mit GSenehmi . _ gung des —— ferner erhalten,

. Der König ‚von Etrurien hat verſprochen, die Aſtronomie zu Florenz zu befoͤrdern. Es befinden ſich bereits gute Inſtrumente auf ſeiner Ster warte, und Fabroni hat verſprochen, einen Bes obachter dabey anzuſtellen, wozu er einen soslins von Lalande zu 5 ———

General FR der Mräfident-b der ; Akademie Vaſſalli zu Turin, haben Hoffnung ge⸗ * macht,

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ah daß die dafige Sternwarte * wieder her: geftellt werben ſollte. 7

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"Der ‚Seeminifier bat Befehl en daß zu

Breſt neue Beobachtungen über die Ebbe und Fluth

angeftellt. werden follen. Ldlande wuͤnſchte die⸗ ſelben um feine Abhandlung über dieſen Gegen;

Ku worin. er. die Schöne Theorie in der Mecha⸗

des Himmels von Laplace zum Stunde legte, vo fändig zu machen, und dabey zu erfahren wie weit fi ich der Einfluß, des Finde⸗ auf die Ebbe und Fluch erſtrecke.

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Das Inſtitut hatte den erften Conful gebeten,

2000 Pf. Platina aus Spanien fommen zu Iafı "

fen, um daraus ein Teleskop von 36 Fuß verfer tigen zu laſſen, und es iſt Hoffnung vorhanden,

daß es geſchehen werde. Dieſes Fernrohr dürfte

dann vielleicht das Herſchelſche uͤbertreffen.

Die Pariſer Sternwarte hat einen 5

amd, Agoftene erhalten, und der Minifter

des Innern Chaptal, hat eingewilligt, daß das

Laͤngenbuͤreau zu. Gunſten deffelben eine neue Auss

gabe: mache. Lalande erhielt den jungen B. Giroult zu einer neuen Stüße, von deſſen Thaͤ— tigkeit er große Erwartungen hat, und nur bedaus

vet; daß er * noch ser Ri Gehuͤlfen ber

fommen kann.

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Es iſt der Geſchichte fürs 1800 der. Verluſt von Ramsden, welden die Aftronomie | deh 5 Nov. dieſes Jahrs erlitt, bedauert worden. —* Wiſſenſchaft verdankt ihm ſeit 20 Jahn e,fchönften und größten Inſtrumente, die voll⸗ | enften Fernroͤhren und die ſinnreichſten Ent⸗ * Troughton iſt gegenwärtig der beruͤhm⸗ teite Kuͤnſtler in England, und er richtet ſich ganz fo ein, daß er jenen Verluſt erſetzen kann; er hat bereits ſehr ſchoͤne Inſtrumente geliefert, von wel⸗ chen Pieter neuerlich verſchiedene mitgebracht hat.

Am 20 $ebr. verlor die Aſtronomie Hrn. Et. Jacques de Sylvabelle, Director dev» Gteins warte zu Marfeille der fid) feit 1753 ſowohl durch theoretiſche Unterſuchungen algynügiiche Beobach⸗ tungen ‚ausgezeichnet hat. „Er war 79 Jahre alt, und noch immer mit nuͤtzlichen Gegenſtaͤnden be⸗ ſchaͤftiget. Seine Stelle iſt durch Hrn. Thulis erſetzt worden, der ſeit langer Zeit ſein Adjunct war, Diefer Hatte bereits die Bürger Pla npain und Degrand zugezogen, die aber beyde wie der der Aftronomie, .. Nachtheil S ent⸗ gansen ſind. | 5 ' RN 6 art * Im December 1800 farb Mattewect zu Bo⸗ logna, welchen man die leßten Ephemeriden dieſer Stadt verdankt, die bis zu 1810 gehen. Er iſt 4 N 4 . durch

. » » 9 1 Te ** N

a | Wer 377 | duch die Buͤrger Ci ecolini und Guglielmini ‚erfeßt worden, welche, einer duch, Manfredi, Zanottiuhd Matteucei feit ‚beynahe einem Jahrhundert intereſſant geweſenen Sternwarte, ‚neue Thaͤtigkeit verſprechen. 3

Chaligni farb zu Madrid. Er hat feit lan: ger Zeit Beobachtungen und Rechnungen geliefert, ‚die ihm eine vortheilhafte Auszeichnung unter den Aſtronomen verfchaffen. I ige

\ J we ausn Zu Prag farb. Sr. Ch evalier, der ſich durch müßliche, 1759 zu Liſſabon und Drüffel angeftellte Beobachtungen um die Aftvonomie verdient ge: ‚macht bat,

Am 8 Det, ſtarb zu Paris Gabriel de Borv, 81 Jahre alt. Er arte 1751 eine Reife nadı Spanien und 1753 eine nach Portugall und ver Inſel Madera, um die geographifche Lage Dderfei- ben zu ‚beftimmen. Seine Beobachtungen ſtehen in.den Memoiren von 1768 und 1772. In den Denkſchriften ‚für, 1770 gab erwie. Befchreibung eines tragbaren Obfervatoriums, und im dritten Vol, des Savants etrangers die Beobachtung des Mercurs vor der Sonne im Jahr 1753... Schon vorher #752 hatte er eine Beſchreibung deg Spie— gelostanten für den Gebrauch anf dep ee, ber

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a x 378 ehr, m ;- VER " 8 A B 1 » A

ausgegeben. * der Koͤn. werin dr

er den Geſchmack am Beobachten, wozu ei | Chef v’Escadte und Gouverneur der r Infeln unter dem Binde güte Gelegenheit hatte. „Im Jah te 1765 wurde er zum Aflocie-Jibre der der Wiſſenſchaften ernannt und 1798 m Mit⸗ gliede des | i

Der Verluſt von —* —* fuͤr die Aſtronomie iſt der von Sofeph de Beauchamp, 3 * zu Vezoul 29 Sun. 1752- Seine u ; obachtungen zu Bagdad in Perfien und am ſchwar⸗ zen Meere, haben ihm eben fo viele Mühe ges } macht als fie für Frankreich wichtig waren. Er ging 1795 a!s franzöfifcher Conful nach Mas cate in Arabien, und ſchrieb bey feiner Abreife ana 4 lande: „Sie werden fid meiner Ergebenheit für | Sie und die Afteonomie erignern.“ Er vers tief in der That etwas ütigern ein Land und eine Familie die er liebte, und. iſt als ein wahrer Maͤr⸗ tyrer der Sternkunde zu betrachten. Er war am 25 Sept. von Con tantinopel abgereift und man erwartete ihn in tanfreich mit Ungeduld ‚Als a er kaum an den Küften ber Provence ängefomtni h war, unterlag er einer Krankheit, von welcher fe; schon vorher nicht gut geheilt worden war. ſtarb zu Nice am 19 Nov. 1801. Acht Tage vor

ſeinem LTede Harte —* I Seetlon der Aſtronomie ee

* * * *

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A 379 dem Snfitut für ‚die, erledigte Stelle präfentivt. Lalande hat von. Re ‚Arbeiten im Moniteur vom 24 Selimäre, oder ‚5 Ali 1801, Nach⸗

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Eine nee ln ser die

Piloten des Hayſtſches— —5

Maehrere Reifende haben verſichert, daß Be Hayfiſch an einem fehr kleinen Fiſch aus dem Ges ſchlechte der Gadus eine Art von Dienſtboten habe, daß dieſer auf den Reiſen ſeines Herrn vor ihm berf hwimme, ihm die fiſchreichſten Orte des Meers anzeige, „ibm denjenigen. Raub auffuhe, der ihm # angenehmfien iſt, und daß zum Dank fuͤr dieſe tigen Dienſte, der Hayfiſch, ungeachtet ſeiner unten Gefraͤhigkeit mit einem fo nüßlichen er in befier Eintracht lebe. Die Natut⸗ 4* Ps fündis 3 Dieſe und die folgende Nachricht ver⸗

danken wir einem ſchaͤtz baren Beledrten. Herrn Winkler au Paris.

ihnen und dem Hayfiſch immer ziemlich gut die

380

kuͤndiger, welche immer ein gewiſſes

gegen die uͤbertriebenen Erzählungen der Reiſenden hegen, haben diefe Tharfachen in Zweifel gezogen, 4 da kein Reiſender s. Gründe einer folhen Bars bindung angeben konnte. Dieß Mißtrauen hat im vorliegenden Falle, der bekannte, aus Eghpten zu⸗ ruͤckgekommene Profefior der Zoologie am Mufeum der Naturgefhichte, Geoffroy, als ungegruͤn⸗ | det gezeigt. Er theilte der philomatifchen Ge ſellſchaft einige auf feiner Reife nach Egyppten des: | falls gemachte Bemerkungen mit, die mit fo vies lerley befondern Nebenumfiänden begleitet find, daß wohl bis jezt noch fein anderer Reifender | im Fall geweſen iſt, von denfelben Augenzeuge zu ſeyn. Ä | ee

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Am 6 Prairial des Jahrs 6, befand ſich die Fregatte PAlcefe, auf welher Ar. Geofftoy eingeſchifft war, zwifhendem Cap: Bon und der Snfet Malt a. Das Meer war ruhig: die Per fenden waren der allzulangen Windſtille Herzlich müde, als ein Hayfifch, det gegen das Schiff los⸗ ſchwamm , ihre Aufmerffamfeit auf fih 309. Vor ihm her ſchwammen feine Piloten, welche zwiſchen

nemliche Entfernung beybehielten: die zwey Pilos

ten ſchwammen auf das Hintertheil des Schiffes

los, unterſuchten es zweymal von einer Seite bis, Ä TE

F Mi. * | 381 zur andern, und als fie ſich vergemiffert hatten, daß es hier nichts für fie zu haſchen gäbe, fo nah⸗ men fie wieder ihren vorigen Weg. Während ih⸗ rer verſchiedenen Bewegungen verlohr ſie der Hay— fiſch nicht aus dem Geſichte, oder vielmehrier folgte ihnen mit folder Genauigkeit, daß es das Anſehn Hatte, als werde er von ihnen fortgezogem. Kant 4 h Sobald man ihn erblickt Hatte, machte einer von den Matrofen des Schiffs, einen großen Ans geladen zurecht, an welchen er ein Stück Speck befeftigte; allein der Hayfiſch und feine zwey Ger fährten waren ſchon 60 bis 70 Fuß von dem Schiffe eritfernt, als der Matroſe alle feine An; falten. getroffen hatte. Demohngeachtet warf er auf gut Glück feine Angel mit dem Speck fo meit ins Meer gegen’ den Hayfiſch hin, als er fonnte. Das dadurch verurfachte Geräufh hörte man ziemlich weit. , Die reiſende Fiſchgeſellſchaft ſtaunt daruͤber und bleibt ſtille halten; die zwey Piloten ſchwimmen hierauf nach dem Hintertheil des Schiffs zuruͤck, um in Erfahrung zu bringen was dies fes Geräufih verurfacht babe. Während ihrer: Abwefenheit blieb der Hayfifch auf demfelben Platze, um das Nefultat den Necoanogeirung feiner Pils ten abzuwarten. Er fpielte, diefe Zeit über auf) | tauſenderley Art an der Oberfläche des Waſſers; bald legte er fich auf den Rüden, bald kehrte we

ſich

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ſich wiederum auf den: Bauch, bald tauchte er une” ter, allein. immer Fam er wieder an demſelben Orte zum Vorſchein. Als die zwey Piloten a das Hintertheil des Schiffes gefommen-waten, und - taum den Spee erblickt hatten,“ fo ‚Eehrten fie, weit, fchnefler als fie gefommen waren, zum Hays fifch zuruͤck. Als fie ihn erreicht hatten, feßte ſich dieſer wieder in Bewegung, um feine Reife forts zufeßen: von feinen beyden Piloten ſchwamm ihm einer zur rechten und einer zur linken Seite, und beyde gaben ſich alle Muͤhe vor ihn hinaus zu kommen. Kaum iſt ihnen dies gelungen, ſo len⸗ Een fie zum zweyten Mal nad) dem Hintertheil des Schiffes hinum; der Hayfiſch folgt ihnen, und wird endlich durch Huͤlfe ſeiner Gefaͤhrten, den ihm beſtimmten Raub gewahr,

Man hat öfters verſichert der Hayfiſch habe einen ſehr feinen Geruch. Hr. Geoffroy fagt: er habe ſehr ſorgfaͤltig auf alles das Achtung gege⸗ ben was vorgefallen, als der rHayfiſch in der Nach⸗ barſchaft des Speckes war, und es habe ihm ges ſchienen als feye er denfelden nicht eher gebahr ae worden, als bis ihm feine Piloten denſelben ſo zu ſagen lingsum gewieſen hatten; erſt alsdann ſchwamm er geſchwinder, oder vielmehr er that fodann einen Sprung um denſelben zu erhaſchen. Das erſte Mal gelang es Cm, ein Stuͤck von dem

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En abguteißen, ohne den. Angelhaken zu be⸗ rahren; allein: beym weyten Verſuche den übri Speck auch zu erhaſchen, drang. ihm der Haken in die linke Lippe: er war getakt, und wurde an Bord ‚gesogen.

Erſt zwey Stunden nachher, waͤhrend denen | Sr. Seoffroy-befchäftige gewefen war, den Hapfiſch zu anatomiren, bezeugte er, daß es ihm leid ſey, Vie Fiſche, welche ſich ſo freywillig dem Dienſte des Hayfiſches widmen, nicht nahe genug geſehen zu haben, um zu beſtimmen zu welcher Art fie gehören: man verſicherte ihn, daß dieß et was fehr leichtes jey, indem. die beyden Pitoren diefe ganze Zeit: über, die Gegend des Schiffes nicht verlaffen hätten; einige Augenblicke nachher ſtellte wan ihm ſogar eines der beyden Individuen zu, welches Herr Geoffrohy für einen Galterofteus ductor der Naturkundiger, den Pilote oder Sanfte w Sedlente, erkannte. | " Aferdings wäre es —— zu unterfuchen, warum dieſe zwey Thiere, welche durch ihre Drggs niſation, ihre Größe und ihre. Lebensart fo fehr von einander verichieden find, dieſe Art.von Vers bindung miteinander eingegangen haben, Naͤhtt ſich etwa, wie Herr Dose glaubt, der Pilot von ‚don Excrementen des Hayfiſches, und follte er fi id Voigts Mag. IV. B. 5.6. Dd

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um in ber Nachbatſchaft eines fo gefcäßigen St ſches Sicherheit und Schuß zu finden, den muͤh⸗ famen Pflichten des Dienſtboten⸗ Siandes * willig unterzogen haben? Rn.

10.

Ueber die beſie Art und andere Praͤparate zu verfertigen.

Nach den wiederholten Beobachtungen des Pro⸗ feſſors Chauffier iſt die beſte Art theils ganze thieriſche Koͤrper, theils einzelne Theile, als ana⸗ gomifche Präparate aufzubewahren, folgende: Man legt den, aufzubewwahrenden Körper in eine Solution von Muriate furoxygene de Mercure, | wobey man jedocd) die Sorgfalt haben muß, in das Gefäß, welches die Solution enthält, eines oder einige zugenähte Sädchen aus feiner Lein⸗ wand, mit diefem merfurialifchen Salze gefüllt, zu legen, damit die Auflöfung immer volltommen, und gleich gefättigt bleibe, Nachdem der Körper

10,

* * 385

10, 20 ober: 0 Tage in diefer Fluͤſſigkeit d. wenn alle Theile deſſelben von ihr ganz durch⸗ drungen worden ſind, ſo kann man ihn aus dem ‚Sefäßenehmen und ihn in ein anderes thun, weh: des mit deftillirtem Waſſer angefuͤllt iſt, in wel; ‚chem man etwas muriate [uroxygene de Mercure ‚hat zergehen laffen ; oder auch) man kann ihn bog an einen luftigen Ort fielen, wo er vor der Sonne und dem Staube ficher. ift. Nach und nad) troc; net er aus, und wird endlich fo hart wie Holz; in diefem Zuftande fhaden ihm weder die Inſecten nod) die Luft mehr, wie dies zahlreiche, und Sahre lang fortgefeßte Verſuche des Profeſſors Cha ufs ſier beweifen. A Um einen ganzen Körper —J—— muß man freylich viele Sorgfalt anwenden. Dieß iſt gewiſſermaßen eine neue Kunſt, wozu eigentlich ein geſchickter Anatom erfordert wird, Hier nur ſo viel. Damit dieſe Praͤparation vollkommen gelinge, muß man durch mehrere mit Sorgfalt: und. Kunft gemachte Einfchnitte, der Fluͤſſigkeit das fchnelle Eindringen in alle Theile des Körpers. . erleichtern; und will man einem Cadaver das Ans _ fehn eines lebenden Körpers geben; fo muß man | ‚zuerft die innern Gefäße, das Zellgewebe n. f. w. mit einer Auflöfung von gefärbter Gallerte anfuͤl⸗ je und die Augenhöhlen mit Emeilaugen aus ı Dd2 fuͤl⸗

we... a | füllen, die den natürlichen Augen Sie bene hatte, ſo viel als moͤglich, gleichen Nach dieſen vorlaͤufigen Anſtalten, legt man den Leich⸗ ‚Ham in die gedachte Auflöfung, und laͤßt ihn, nachdem er groͤßer oder kleiner iſt laͤngere oder. kuͤrzere Zeit in berfelben, fo daß alle Theile davon. durchdrungen werden können. Hernach nimmt man ihn heraus, und laͤßt ihn langſam trocknen; auf dieſe Weiſe erhaͤlt man eine Art von Mumie, ‚welche fo dauerhaft iſt, als die aghptiſchen, und, den Vorzug hat, daß die charakteriſtiſchen Zuͤge der Phyſiognomie beybehalten find Zahl⸗ reiche Verſuche des Hrn. Chauſſier haben ihn uͤberzeugt, daß die gedachte Solution die chiern ſchen Koͤrper nicht bloß vor der Faͤulniß bewah⸗ ve, ſondern auch wenn dieſe ſich ſchon gezeigt hat, derſelben Einhalt thue, und die Theile wies der in ihren vorigen Zuſtand verſetze. Er hat ſich derſelben mit beſtem Erfolge bedient, um Holz, Papier, ; Carton, und Pelzwerk vor der Ge feäßigkeit der Inſecten zu fchügen. Man kann ſich djeſes Verfahrens and) in den naturhiſtori ſchen Kabinetten bedienen, um die Vögel und kleinern vierfüßigen Thiere zu erhalten. "Um z. B kleinere Vögel nach der gewöhnlichen Merhodt auszuſtopfen, begnügt ſich Hr. Chauffier ihnen das Abdomen der Länge nad) aufzufchneiden, dir faͤmmtlichen Eingeweide herauszunchmen , «bet N a

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ſomittelft einer Oeffnung unten am Schädel, das Gehirn wegzuſchaffen, ‚unter der Haut an dem dicken Theil des Schenkels einige Einſchnitte zu machen, und den Vogel hierauf die gehoͤrige Zeit in die gedachte Auſtoſung zu legen. Wenn er ihn herausgenommen hat, und der Vogel hinlaͤnglich abgetropft it, ſo ſtopft er den Bauch und die Bruſthoͤhle mit feinem Werg aus, naͤht den ger machten Einſchnitt zu, und giebt dem Koͤrper die Stellung welche er in der Folge behalten ſoll. Will man Inſecten von ehmals praͤparirten Thter ren entfernen, ſo braucht man ſie nur eine Zeit⸗ a; in de PR zu legen.

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Ein Bewährtes Mittel, abgejogene Vogel⸗ bant vor dem uf fi *

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Schon vor ieh Safe zwang wich die Noth auf ein Mittel zu denken, durch welches ich die Balge feltener Vogelarten, wenn es der Mam zei an Zeit‘ . zuließ, fie ſogleich auszuſtovfen,

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ne bis zu einer fhilichern Gelegenheit —— koͤnnte, ohne daß ſie ein Raub der Inſecten wär den.» In dieſer Adficht ließ ich mir. einen etwas, großen Kaflen mit. einem genau paflenden Schie⸗ ber machen, in welchen id) die Vogelbaͤlge legte, nachdem ich ſie, fo viel ich in der, Gefchwindigs feit fonnte, von dem meiften Fette befreyet, 8

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4 9— 3

mit einer Alaunbeize uͤberſtrichen hatte. mußte aber doch nicht vorſichtig genug er feyn, weil ich nach einiger Zeit, als ich den Rus | ſten öffnete, ‚eine: ziemlich große Verwuͤſtung, die ; der, Speckkaͤfer angerichtet. | alle Bälge waren angegriffen, nur zwey micht, die vor dem Hineinlegen mit einem bloßen Brey von Aſche und Waffer, der ich noch etwas Potaſche zuſetzte, inwendig uͤberſtrichen waren. Sch wur⸗ de aufmerkſam, und ließ daher dieſe zwey Baͤlge noch ein ganzes Jahr in dem Kaſten unter bereits angegriffenen und mit Speckkaͤferlarven verſehenen Baͤlgen liegen. Zu meiner Verwunderung war, als ich. nach einem langen Zeitraum wieder nach⸗— ſah, keiner von beyden angegriffen. Sch’ wieder⸗ holte den Verfuch nun auf eine andere, Weife, zog einem Vogel aß, beſtrich die friſche Haut mit dem Aſchenbrey, ließ fie einige Stunden in der Sonne liegen und etwas abtrocknen, legte fie dann in ein Glas und warf zugleich ‚mehrere Speckkaͤfer hin⸗ ein und verſchloß das: Glas mit Papier. Nach einis

h | 389

einiger Zeit öffnete ich daſſelbe und fand nirgends eine Spur jenes, befannten Feindes, als am

Kopfe des Vogeld, den ich abfichtlich nicht mit Aſchenbrey beftrich, wohl aber fah ich einige Ka⸗ fer todt, die Übrigen traurig herum kriechen. Diefen Verſuch wiederholte ih noch einmal mit einem frifchen und gar nicht getrocfneten Krähen: balg- Auch dieſer wurde nicht angefreſſen. Es ſcheint alſo, als wenn die Aſche ein Mittel waͤre, den Speckkaͤfer abzuhalten. Ich erklaͤre mir die Sache auf folgende Weiſe: das Salz, welches in der Aſche befindlich iſt, wird durch das Waſſer

Aufgelöfet,, verbindet fih mit dem Fette in der

Haut, dem die Inſecten eigentlich nachgehen, vers ändert es und macht es zu einer Art von Seife, und ber erdige Theil der Afche zieht vollends dag gett, wo nicht ganz, doch größtentheils in ſich, und verändert es dergeftalt, daß das Inſect fein Behagen mehr daran findet. Ob dies Mittel aud) gegen andere Inſecten ſchuͤtzet, kann ich miche fagen, da ich noch feine Verſuche angeftellt habe. Sollten einige Naturfreunde mit diefem Mittel Erfahrungen anftellen, oder fchon angeftellt Haben:

fo wäre es wohl gut, wenn ſi ie tie in diefem Ma:

gazin mittheilten.

Wolf, Lehrer am Buͤchnerſchen Juſtitut.

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‚„benden neuen von Piazzi und Dlhers

entdeckten Wandelfterne in Sranfreich; nebſt einem Vorſchlag zur ſolcher kleinen beweglichen Weltförper von Herſchel.

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Die Ceres PER den OR Hr. Me Hain lange aufgefucht, und alle Heinen Sterne zwifchen welchen diefer Planet erfcheinen. mußte, beobachtet, fah ihn aber nicht. ‚eher als am 23. San. 1802 auf einen Augenblick und ‚gab. ſchon den

24. und 25. dieſes Mon. dem Suftitute Nachricht |

von feiner Beobachtung. Am Abend diefes leßtern Tages, beobachtete ihn Delambream parallak⸗

tiſchen Inſtrumente 6 St. lang ununterbrochen. . Er ſah ihn auch im Meridian. Von dieſer Zeit

an behielten ihn, die Aſtronomen beſtaͤndig im Au⸗ ge, und beobachteten ihn 5 mal in 13 Tagen; | glücklicherweife, befand er fich damals zugleich in feiner Erduaͤhe und nicht weit von, feiner Sons nennähe. *

Bon der Nallas des Hru. Olbers hat Ar.

Burkhardt die Sans berechnet, die diefer neues

/ J 391 neueſte Planet durch den Jupitet etfahren muß Er Hatte ihn vorher nebſt dem juͤngern Hrn La⸗ lande beobachtet und ſich uͤberzeugt, daß er kein Komet fey. Der Abſtand von der Sonne betraͤgt nach den ebenfalls vom Hrn. Burkhardt berechne⸗ ten Elementen diefes Sterns, 2, 8 desjenigen, - welchen die Erde von der Sonne hat. Die Um— (Rufsett‘ ift 4 Sahre Mon. (fat eben fo mie Rry der Ce tes) die Neigung der Bahn 36% 5 der -— Durchnieffer 4 bis 3 mal größer als der von ber. €: 8; indeffen wars der fiheinbare Dnrehmeffer alcht gut zu beſtimmen, weil der Planet nur als ein Firftern Zter Größe erfihlen. Die Bahn tft weit excentriſcher als bey alten uͤbrigen Pianeren. Ferch einer Bemerkung‘ des altern Hrn. Lalande im’ Jotrn. de Patis, haben dit Burkhardtifchen Eiemente die Beobachtungen der Herren Meffier und Mechain bis Auf einige Secunden dargeſtel— let. Die Excentricitaͤt der Pallas variirt von ar bis 33 ſolchen Theiten dergleichen auf die De 8 any zwifchen Sonne und Erde 100 'gehen. Bey der Be u, ae Vactatnnt nat“ an #7 bis Bu

He. Herfchel Hat in einem Schreiben an Hrn. Medain vom 22. Mah 1802: et ö D>Dd5. ge

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gemeldet, daß, er in einer Ykhanbiana, welche er der: fönigl,, Sr. zu London. am: 6 und 13 May vorgelejen, ‚die Größe, der von ‚ihm, bey der Ceres und Pallas gefundenen Durchmeſſer in. 0 naueften Detail angegeben habe.,

Der Durhmeſſer der Scores am 22. April so der Erde aus: geliehen, betrug nicht mehr als

‚216 und,der von der Patlas nach einer fehe —* Meſſung 0,17; nach) einer andern aber die noch. genauer war, bios, 0,13. „Eine auf dieſe Angaben gegruͤndete Berechnang, gab, nach der noch unvollfommenen Kenntniß, von den‘: Bah⸗ nen dieſer Himmelskoͤrper, den ‚waht ven, 2 Durchs mefler der Ceres ohngefähr 162. englifche Meis den, und. ben, von. der » a side über 70 AR.

| Herſcel aus —— einen Beobachtungen barthun,, daß, man. diefe Körper nicht zum ange ‚der Planeten erheben. dürfe, denn fie find theils zu Hein, theils befinden „fie, ſich außerhalb dem Thierkreiſe. Da ſich nun ferner ergiebt, daß ſie auch keine Kometen ſind, ſo folgt, daß man ſie

als

2) Der Hr. O. A. Schröter ſoll ebenfalls mittelſt Herſchelſcher Teleſkope den Durchmeſſer der Ceres auf 529.geographifche Meilen oder 9,308 Erdniefier beſtimmt haben.

395

als gewiſſe Mittelkoͤrper zwiſchen Planeten und

Kometen anfehen muͤſſe, wovon wir bis jetzt kel⸗ nen Begriff haben und fuͤr welche deshalb auch ein befonderer Name nöthig wird. Herſchel nennt fir Aſtero iden, weil fie mit den kleinſten Stern: hen Aehnlichkeit Haben, von welchen, „man fie, ſelbſt durch die beften Fernröhre nur noch mit Muͤhe unterfiheiden kann. Den % Vegriff von Mr + toiden, fabt, et ul lach auf folgende Art ‚ab: = , In Die Afteroiden, find kleine RR, ‚Körper, welche ihren. Umlauf um die Sonne in mehr und weniger excentriſchen Ellipſen machen, deren Ebne unter jedem Winkel gegen die Ekliptik geneigt feyn ‚Lonn,. Ihre Bewegung kann recht— laͤufig und raͤckgaͤngig ſeyn. Sie koͤnnen mehr „oder, ‚weniger, beträchtliche Atmofphären, Kleine Säneife,, Sande, Kerne haben, und. auch ' nicht haben.‘

_ Man ſteht, daß uns dieſer Begriff einen großen Spielraum laßt und wie bey Ans nahme, dreyerlen Arten, von Wandelſternen: Pla⸗

neten, Aftereiden, Kometen, (wo kommen die Satelliten, hin?) es weit leichter feyn wird, die. in der zu. machenden Entdeckungen zu claſſi ficiren.

13.

Be: et den a | N. dil. Bom Hrn. Frank, Exrmedieus der framz. Inne my

Ar Frank bemerkt, im Moniteur vom Nil⸗ crocodil uͤberhaupt, daß Se Gefahr von ihm ger freſſen zu werden, bey weitem nicht ſo groß ift, als man inegemein glaubt. Ferner, daß dieſes Amphiblum niemals in "dentjenigen Theile des Nils ange tfoffen werde, der durch Niederägypten fließt, fordert daß man felbſt weit bis in die Ge⸗ gend von heben hinauf reifen muß, un das hier zu Gefichte zu bekommen; wie denn Ar. 8. feine Crodocile eher zu fehen Beh! als bis er Ghegeh vordey ‚gekommen war. Es kommt dieſes Thier an warmen Tagen und wenn das Waſſer niedrig iſt, von freyen Stuͤcken aus der Tiefe des Waſſers herauf, und fest fi fich auf die daſelbſt haͤuftg vorhandenen Sandbaͤnke. Es war im April und M zah, wo Di. $. die Gegend. von Said beteifete. Der Erocodil ſetzt ſich felten an das Ufer des Fluſſes und nur an folchen Stellen wo es unzugaͤuglich iſt nd wenig beſucht wird, und eg feheint als ob er die Gefahr kenne der er fi) ohne dieſe Bor fichr ausſetzen würde. Gewöhn

lich

% * Sy lich entfernt er fih nicht Aber 6 Schritte weit vom Waffer. Das mindeſte Geraͤuſch ſchreckt ihn auf und: es war Km F nie möglich, ſich ihm bis auf einen’ Flintenſchuß weit zu naͤhern; da indefs fen diefes Thier ſehr harte Schuppen hat, fo ift es faſt unmöglich es auf eine, andere Art durch den: Schuß zu toͤdten, als daß man es unter der Schuls

ter trifft. Hr: 5 fand zu Denderha einen Kachef, der ſich befonders mit der Erocodiljagd beluſtigte. Er hatte deren nad) und nad) 7 eriegr,

welche auf der Terraffe feines Hauſes ſo umher

‚gelegt waren, daß fie in einiger Entfeinung dag

Anfehen von Kanonen Hatten. Wenn die Eins wohner der Gegend einen ſchießen oder fangen, fo thut man fich darauf eben fo viel zu gut, als wenn man bey uns einen Wolf erlegt. Mas die Größe der Crocodile betrifft, die Ar. F. ſowohl aufs als abwaͤrts des Stroms zu fehen bekam, fo fand er nie einen der über 8 bis 10 Fuß lang war.

Proſper Alpin reder von einem 30 Ellen dan: gen; man muß aber willen, daß diefer Autor nie

nach Oberaͤghpten gekommen iſt und daß man ihn wahrſcheinlich durch falſche Nachrichten hintergan⸗ gen hat. Der berühmte Norden ſagt, daß er welche von 50 Fuß Länge gejehen habe; aber auch dieſer iſt wahrfcheinfich hintergangen worden, denn Kr. $. fand Niemanden in jenen Gegenden, dev, einen von folcher Größe je gefehen hätte. F Was

‘als man gewöhnlich glaubt; denn dag Thier ſcheint im Allgemeinen den Menfchen zu fürchten, da es | durchaus keine bewohnten: Gegenden, liebt; und nur je weiter man nach den ‚großen Waſſerfaͤllen

‚396 *8 PER i |

Was die Gefahr betrifft von dieſem Thiere ge⸗ 4 freſſen zu werden, ſo iſt ſie unendlich geringer

hinauf kommt, deſto häufiger trifft man Croco⸗

dile an. Die Gleichgältigkein, mit welcher fich die Einwohner und ihre-Kinder im Waſſer beluſti⸗

gen und am Ufer des Nils fpaßieren gehen, ift

ein fprechender Beweis von ihrer m... u

‚vor dem Erocodil.

Wenn fih irgend einmal eine: günftige Gele

genheit darbietet, fo bemächtige ſich Diefes liſtige

hier durch Ueberfall eines Hammels, einer Zies

ge, eines Efels und bisweilen aud eines Kindes,

welches von ihm nach der Mitte und nach der

Tiefe des Fluſſes hingefchleppt wird. An einem einzigen Orte wo die Weiber ihr Wafler zu holen

pflegten, fah Ar. F. eine Halb Freisförmige Um-

säunung von Binſen, welche zur Abhaltung der Erocodile angelegt war. Es hatte hier. einmal einer die Bruft einer Frau in dem Augenblick ers woifcht und abgeriffen, als fie ſich buͤckte um in Krug mit Waſſer zu füllen, |

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u 397 Zum Beſchluß macht Hr. F. noch die beſon—

ders intereſſante Bemerkung, daß der Erocopil,

fo lange er fih außer dem Waſſer befindet, faft immer mit verfchiedenen großen Dögeln umgeben iſt, unter welchen man faſt immer den Pelican bemerkt.

Weich eine ſeltſame Vereinigung ſo ganz ver⸗ ſchiedener Geſchoͤpfe! Es iſt aber auch eine bekannte Thatſache, daß der weiße Reyher oder

Ochſenhuͤter ganz beſonders mit den Buͤffeln, Ochſen und Kuͤhen ſympatiſirt. Sollte vielleicht auch eine aͤhnliche Sympathie zwiſchen dieſen Voͤ—

geln und beſonders zwiſchen dem Pelisan und dem

Crocodil exiſtiren?

14.

j kart ey lien Ben fiete von werfwärdigen Ne turekfheinungen P .:

3 a an —J

3 Ein Wahnfinniger, der im äh 2 Verſtande son der sun selcht * dep | * Ari

Sa art }

Ein gewiſſer an Landart aus Rancourt "Fam als Soldat in ſeinem zoſten Jahre am letztern 18. März ins Pariſer Militaͤrhoſpital. Sein Einlaßbillet vorn Capitain feiner Compagnie, gab dem Arzt unter deſſen Aufſicht er ſtehen folte, zu erkennen, daß er den Kranfen genau examiniren möge, indem es fcheine als wolle derfelde Feine Nahrung zu fihnehmen. Diez machte, daß man ihn unter die forgfältigfie Auffüht gab. Hr. Des genettes, Oberarzt der Armeen und des Milis tächofpitals, vertraute ihn dem Wundarzt Bal— lin in diefem Hofpitale an. Von diefem lehtern rührt auch die gegenwärtige Beſchreibung ber, welche ein Auszug aus feinem in der Decade phil, no. 27. befindlichen Auflage if. Der vorers . wähnte Menfch beklagte fih über fein Uebelbefin⸗ den: die einzige Urſache, fagte er, welche ihn ins Hoſpilal gebracht hätte, wäre fein hartnädiger *

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Ben 899 _

Widerwille gegen. jede Art von Nahrungsmittel -gewefen, den er feit 2 Jahren nicht überwinden fönne Hr. Ballin fuchte zuerft Kenntnif von der Urfache feiner ihm zur Gewohnheit gewordes nen Traurigkeit zu erhalten. Der Menſch blieb: den größten Theil des Tages liegen und hatte ims mer den Kopf gegen die Hand und den Vorderorm der rechten Seite geftüßt. Auf mehrere an ihn . gethane Fragen gab er blos allgemeine Antwors ten td wollte fih auf feine genaue Beſchreibung feines Zuftandes einlaſſen. Endlich erzählte er doch die Sefihichte feiner Krankheit. Er war feis nes Handwerks ein Maurer, hatte einige Erzie— "Hung genoffen und wie alle andere Leute gelebt. Bor ungefähr 3 Jahren war. er ohne irgend eine ibm. befannte Veranfaffung, in eine traurige Stimmung verfallen; die Geſellſchaft feiner Mies gefellen ward ihm langweilig, er fuchte die Eins ſamkeit und beſchaͤftigte ſich in feiner Kammer fehr ‚anhaltend mit Lefung der Bibel, allerhand Er— bauungsbüchern, Legenden der Heiligen u. ſ. w. Der Geſchmack an diefer Leferey nahm fo zu, daß er fi Stunden von feiner Arbeit und feiner Ruhe abbrach, um. immer weiter zu leſen und nachzua denken. Dabey befuchte er weder die’ Kirchen, noch fam er zu einem Geiftlihen. Die Kirchen waren ihm zu zahlreich, und ein Geiftlicher hatte ihm nie Zutrauen einflößen koͤnnen. Diefer Zus Voigts Mag. IV. B. 5, Et. Ee ſtand

400 Ä u Wh

fand dauerte ungefähr ı Jahr. Einftmals legte er fih am St. Sohannistage, da er länger als gewöhnlich gelefen und nachgedacht hatte, zu Berte. © Kaum war er eingefchlafen, fo erfchien ihm ein Ens gel und verfündigte ihm,, daß Gott ein Wohlgefal⸗ len an ſeinem Beten und Leſen gefunden und ihn auserſehen habe, an ihm den Menſchen ein Bey⸗ foiel feiner Macht aufzuftellen; zugleich befahl er ihm 40 Tage und Nächte zu faſten. Ganz von Dank durchdrungen und um biefer göttlichen Wahl völlig zu entfprechen, nahm er ſich von Stund an vor, fich viele Dinge zu verfagen. Er nahm nur felten und wenn ihn das Dedürfniß allzudringend auf: forderte, etwas Speife und Tranf zu fih. Waͤh— end diefes zotägigen Faftens nahm er fehr ab an Fleiſch und kam fo von Kräften, daß er feine Bernfsarbeiten nicht mehr verrichten fonnte. Sei: ne Berwandten fonnten ihn durch nichts vermös - gen, etwas mehr Nahrung zu fih zu nehmen und glaubten mit jedem Tage er werde Hungers fierben, Als die ihm vorgefihriebene Zeit zu Ende war, fah er in einem andern Traume den naͤm⸗ fichen Engel, der ihm zuvor erfihienen war. Dier fer görtliche Bote lobte ihn wegen der Pünctlidy: keit, mit welder er die ihn gegebene Verordnung befolgt habe und zeigte ihm an, daß er feit diefer Zeit an Fleifch vnd Blut geftorben fey (dieß war ven feine eignen Ausdrüde) und daß er künftig

zu

401

zu ſeinem Leben keine Nahrungsmittel mehr zu ſich zu nehmen brauche. Zugleich uͤberreichte er ihm ein Gefaͤß, wo die Fluͤſſigkeit die es ent⸗ hielte, hinreichend wäre fein Leben zu unterhal⸗ ten, und daß es nie erfchöpft werden würde. Er näherte e8 feinen Lippen und erfüllte feinen Mund mit einer rothen Fluͤſſigkeit vom £öftlichften Se fhma und dem lieblichften Geruch. Der Engel verſchwand. Bey ſeinem Erwachen ſchmeckte Landart noch auf ſeinen Lippen und in ſeinem Munde die ſuͤße Feuchtigkeit die ihm zu Theil ges worden war und zugleich bemerfte er, daß die Bewegung feiner Saugwerfzeuge ihm noch mehr davon zuführte. Seit diefer Zeit ſtieß er alle Arten Nahrungsmittel von fih, und wenn er ja durch anhaltendes Bitten feiner Verwandten end; lich etwas nahm, fo gab er es doc) faft auf der Stelle duch Erbrechen wieder von fih. In der Meynung, daß er ein ganz neues Leben erhalten babe, und voller Vertrauen auf Gott, der ihn dazu auserwählt, fühlte ſich diefer Menſch glück: lich) und zufrieden, und wurde fogar wieder etwas vollleibiger.

Sept fing man in feiner Gegend an, etwas aufmerffamer auf ihn zu werden und glaubte, day der Grund diefes fonderbaren Benehmens etwa darinn läge, daß er fich der Kequifition entziehen | Ee 2 wolle.

402

wolle. Man ließ ihn deshalb nach Paris kommen

und brachte ihn unter ein Regiment, wo er mehrere Monate blieb, aber keine Art von Nahrungs mit⸗ teln die man ihm darbot, annahm. Endli ch ſchickte man ihn ins Hoſpital.

Dieß iſt die. Krankheitsgeſchichte wie fie Landart ſelbſt erzaͤhlte. Es war dieſer Menſch von mittlerer Statur, hatte eine braune Haut,

dicke Adern, trocknen Koͤrper, eine weite Bruſt, |

ſchwarze funkelnde Augen, einen ſtarren Blick,

ſehr ſchwarze Haare; einen. ſehr übelrtechenden . Athem, weiße Zunge und der Mund wargewöhntich | teigigt- Er unterhielt damit beffändig eine jaus

gende, Bewegung und verichluckte jeden Augenblick den Speichel, den er ſich durch dieſes Mittel in großer Menge verfchaffte.*) Der Puls war klein und ſchwach von 55 bis 60 Schlägen in ı Min.

Des Nachts ſchlief er ſehr wenig und am Tage gar nicht. Wenn er einſchlief, wurde ſein

Mund

*) Wahrſcheinlich hatte ſein Körper den hierzu erfor⸗

derlichen Stoff aus der Atmoſphaͤre eingeſogen; und man koͤnnte vielleicht in fo fern von dieſem Menſchen fagen, dab er von der Luft gelebt habe, indem durch den verſchluckten Speichel ein Theil der fon gewöhnlichen Ernährungsfioffe erſetzt wor⸗ den iſt.

®». 9.

u u 403

Mund ſehr ſchnell trocken, und eben dieß geſchah, wenn er etwas lange hinter einander ſprach.

Man reichte ihm ſogieich im Hoſpital die feis nem Zufiande angemeflenen Lebensmittel, wovon er aber nichts zu ſich nahm, fondern die mar vielmehr fammtlich am andern Morgen auf feinem Bette wieder fand. Da halfen keine Vorftellune gen und fein Bitten. Bis zum 27. März hatte er auch nicht das Mindefte von fefter oder fläffts ger Nahrung zu 1 genommen; inzwiſchen ließ er jede Nacht, 15 bis 2 Unzen Urin von fich, der - bey der Zerlegung fich durch nichts ven anderm unter; age als * er etwas * *) ERROR

Am 27. Maͤrz ließ er ch bereden, etwas Ge⸗ traͤnke zu ſich zu nehmen, und wählte dazu eine Mis ſchung von Wein und 3 Waſſer. Hr. B. gab ihm eine Pinte, aber kaum hatte er ein halb Glas vers ſchluckt, fo bekam er Erbrechen. Hr. B. ermahnte ihn ‚mit Trinken in folchen Kleinen Portionen fortzufahr ten, er felbft aber fammelte forgfältigft alles was er weggebrochen hatte. Don der Pinte war etwa & bey ihm geblieben, und das was wegging, hatte fih fo an Zeit in feinem Magen aufgehalten, -

Ee3 - dag

*) Bon diefem neuerlich entdeckten Stoffe ſehe an dieſ. * II. B. 2.St. 254. ©.

/ j in;

daß es ſeht wenig, Veraͤnderung erlitten haben

konnte. Es war daher alles noch ſo wie er es ge⸗

noſſen hatte, mit dem einzigen Unterſchiede, daß

eine große Menge eines ſa— NN MN |

der Oberfläche ſchwamm.

Den 28. März nahm er zwey Pinten, x von

demfelben Trank, uud brach wieder zwey Drittel davon weg, wie das erfiemat, Der Urin war um das Doppelte vermehrt und bey der Deſtilla⸗ tion gab er weit mehr Waffer.

Am 20. März wünfchte er, nichts * * duͤrfen; er bat Hrn. B. blos um ein Stuͤckchen Zucker,

das er waͤhrend der Nacht im Munde ſchmelzen ließ, weit ihm dieß nach feiner Meynung, eine

größere Menge. von der Flüffigkeit des Engels vers

fibaffte, die ihn naͤhrte. Ar. B. fuhr daher die

künftige Zeit über fort, ihm täglich zwey Unzen

Zucker zu geben. Den 30. Maͤrz machte er den

Verſuch mit 1 Pinte Molken, wovon er aber:

ebenfalls 3 wieder von fich gab,

Den 31. Märy bat er um ordentlüche Milch;

man gab ihm eine Pinte mit: Zucker verfüßt.

Er nahm Elcine Portionen auf einmal. Dry

Viertel wurden im Augenblicke wirder weggebros chen; er brach ni den Fäfigten Theil allein. weg, und

und Hierauf die Molken, beydes alfo abge: fondert- | |

Anz. April dat er fich kalte Milh, ohne Syrup aus; er befam eine Pinte, wovon er eben foviel wie am vorigen Tage wegbrach; die Mil war in demfelben Zuftande von Zerfeßung.

Am 2. April machte man ihn mit einem etwas foliden Nahrungsmittel vertraut, er befam näms ih 3 Unzen Reis mit Mild. Diefen behielt er etwa dreyviertel Stunden bey fih, und brad) dann nur die Hälfte davon weg.

Den 3. Apr. verzehrte er eine ziemlich Eräftige Fleiſchbruͤhſuppe mit einer Art von Vergnügen, und gab nur die Hälfte davon wieder von fih. Kr. B. fand den Urin etwas vermindert; er-war duns kelrothgelb, und gab einen fehr ſtarken Bodenfak von Harnſaͤure.

Den 4. Apr. gab er zu erkennen, daß er fi durch die häufigen und wiederholten Erbrechungen feit mehreren Tagen ermattet fühle, und erklärte, daß er gefonnen fey, nichts mehr zu ſich zu neh: men. Er flagte viel über lange Weile, und bat um feinen Entlaflungsfchein.

Ee 4 Den

—— oO 07 ; 406 a

Den 5. Apr. und, ‚folgende Tage wa Mae: fein Zufland und die Diät folgende

Den 5. ging ex feit feinen. Eintritt ing Be |

tal zum erfienmale zu Stuhle, der aber gering war. Die Ereremente: waren hatt, braun und trocken. Er klagte über Schmerz, während er zu Stuhle gefeflen habe.

Den 6. war bie Menge des Urins cs auf

zwey Unzen vermindert. Den 7. Diefelbe Urin, Langeweile, iaſen.

Den 8. Neue Wuͤnſche aus dem Hoſpital ge— hen zu koͤnnen. Lebhafte und wiederholte Bitten, die Erlaubniß zu erhalten, zu ſeiner Familie zu⸗ ruͤckkehren zu duͤrfen. Der Arzt erlaubte es ihm daher, und beſtimmte je Abreiſe auf den folz genden’ Tag.

Den 9. Zeichen der lebhafteſten Dankbarkeit. Ob er gleich noch ſchwach war, trat er. doch feine Reife an, und wollte zu Fuße nach * Hei math gehen.

Mißmuth, und Wunſch das zu ven

Den

—— 407 Den 28. ward dleſer Landart, den man weit von Paris zu ſeyn glaubte, auf einer Trag⸗ bahre wieder nach dem Hoſpital zuruͤckgebracht; er war nur bis zu ſeiner Caſerne in der Ourſinen⸗ gekommen.

Als man ihn in ein Bett gelegt Hatte, näherte fich ihm Hr. B., und that Fragen an ihn; er hatte aber ganz ſeinen Verſtand verloren; ſeine

unzuſammenhaͤngenden Ideen gaben keinen Sinn.

Er kannte Hrn. dB, auch nicht mehr. Man konnte nicht herausbringen, was er ſeither oder genoſſen, und was ihn in den Grad von Schwäs he und Verfhlimmerung gebracht hatte, der. fo aan von dem Bine Ausaange war. Alle Ai veligiöfen ſich mit Heftigkeit ſeiner Einbildungskraft im Wahn⸗ ſinn; er fuͤhle, ſagte er, die Hand Gottes auf ſich ſchwer werden; er ſah den Teufel neben ſich zur Seite, der ihn immer verfolgte, und immer peinigte; er verſchmaͤhte jede Art von Huͤlfe, und wuͤnſchte ſich den Tod.

Da er ſehr ſchwach war, gab man ihm einige Löffel Fleiſchbruͤhe mit Reisbrey; die Muſkeln des Schlundes waren aber ſchon paralytiſch, und es kamen nur einige Tropfen von der Fluͤſſigleit zum

Ee3 Ma⸗

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403 | Tr,

Magen. Der Kranke empfand übrigens viel

Schmerz bey der Gewalt die er anwandte, um die

Bewegungen des Schluckens zu vollbringen, ee

ftieß alles zurück, was man ihm an die Lippen

brachte, und biß mit Heftigkeit die Zähne zufam:

men um zu verhindern, daß man ihm etwas eins

flößte. Wenn man ihm’ endlich mit vieler Mühe

etwas beygebracht hatte, wurde es sieih wieder weggebrochen. je

Man Ichlug zuleßt den Weg ein, ihn durch

Fleiſchbruͤhelyſtiere zu naͤhren; er behielt die 4 erſten bey ſich, die aber gingen Be lich wieder von ihm.

Den April Mittags magie ber Ton yotein £eiden ein von:

Die —— zeigte folgendes:

‚Sehen Konſiſtenz, Derbheit, Farbe, *8 |

natürlich. Einige weißlichte Anhäufungen an der obern und innern Seite jeder Hälfte,

Keine Anfammlung von Feuchtigkeiten, wer,

der zwifchen den Haͤuten, noch in den Hoͤhlen. gr

Das Here Gehirn ER Mund

Be her 409 Mund und Zunge ganz vertrodner, die letz— tere hart und hornartig.

Die glandulae maxillares, buccales, die pa- rotides, furz, alle Speicheldrüfen, an Bo; lumen verkleinert. Die Deffnungen ihrer Ausfuͤhrungsgaͤnge fo groß, daß fie fehr deut:

lich zu fehen waren.

Der Pharynx, Larynx und die Luftroͤhre mit einer großen Menge Schleim uͤberzogen.

Lungen ganz geſund; keine Verwachſung.

Eine unbedeutende Waſſeranhaͤufung im Her z⸗ beutel.

Das Herz mit BROT fehr duntefgeiben | Bert überladen,

Bas Zwerchfelt natürlich.

Die Waͤnde des Bauches ſehr zufammen gefuns ken, ſo daß ſie die Ruͤckenwirbelſaͤule be— ruͤhrten.

Der Magen kaum den vierten Theil fo groß als ım natur lichen zuftande, enthielt eine Men—

2

9J

uo a.

[2 / r ‚Menge EN Säleims,. die Speif es 2 röhre, die Gardia, und, der Pylorus, ges fund. Die Häute des Magens fehr Se RR Dot und Babe —— ———

Der —— alle duͤnnen

Daͤrme mit ganz dunkelgruͤner Galle ge: füllt. Die Häute der Därme-auf eine eigne

Art Nverdickt doch als im —— |

| | / Das Colon transverfum f ſtatt längs nach) der

curvatura major ventriculi zu laufen, bes ſchrieb einen völlig umgekehrten Bogen, defs fen concave Seite nad) der großen Krümmung des Mageng gerichtet war. Der Maſtdarm enthielt nur wenig flüfige föces.

Die KHäute des Darmcanals in ihrer. ganzen

Länge verdickt.

keit dar.

Leber. Größe, Konfiftenz und Farbe, gewöhns ih. Das ganze BERNIE des Un⸗

>y ters

5 = vr. ee x R

| Die Getrösdrüfen boten keine Mertwůrdig

An Rum 3

411 terleibes und beſonders das der Pfort— ader, zeigte ein fehr ſchwarzes Blut.

Die Gallenblafe groß, und mit ſchwarzer, dicker und klebrigter Galle gefuͤllt, die ans ‚fing fid) hin und wieder zu verhärten. Das Pancreas und die Milz ganz gefund.

Die Nese: * und ſehr fett, sorgt 3 das

Omentum gaftr ocolicum.

Die Nieren und Haragange natuͤrlich.

Die Slafe war ſehr klein, und zeigte in —— Haͤuten eine Verdickung, die noch betraͤcht⸗ licher als die des Magens und der Einge— weide war. |

412

2) Eine ——— ee. der Se lenke. (Anchyloßis.) | |

Eins franzöfifcher Officier, Namens Simor re, hatte fich bey feinen Feldzügen in Corſica eiz nen gichtiſchen Rheumatismus zugezogen, wodurd) er erftlich den Gebrauch feiner Finger, dann feis ner Hände und Füße, und endlich nah unfäglis hen Schmerzen, auch die Beweglichkeit feines

Unterfiefers und ſelbſt das Geſicht verlor. Das

bey war er ganz fihlaflos, od er gleih die flärks ften Dofen von Opium nahm. Eine kleine Lüke zwifchen den Schneidezähnen blieb nach und nad) der einzige Weg, wodurch er einige Nahrungs mittel, die in etwag Fleiſchbruͤhe und Wein be— ſtanden, zu ſich nehmen konnte. Ein paar ab⸗ ſichtlich ausgezogene Schneidezähne verfchafften ihm den freyen Gebrauch der Sprache und die Faͤhigkeit, gehacktes Fleiſch zu genießen und

Fluͤſſigkeiten durch ein Roͤhrchen einzuziehen. Ues

brigens war er ganz einer belebten Bildſaͤule aͤhn— lich, indem fein ganzes Knochengebaͤude nur ein einziges Stuͤck ausmachte. Indeſſen hatte er bey diefem hoͤchſt traurigen Zuftande der ärger als der Tod feldft war, viel frohe Stunden, und dictirte jährlich eine Art von Muſenalmanach, den man emfig faufte, um ihm mit Schonung feiner Des

licatefle, fein trauriges Loos zu mildern. Die Ue⸗ | " bers

Sue

* 413

berſchrift dieſes Almanachs ſtellt die Surae ſeines Gemuͤths Ir treffend dar:

Prive de la lumiere, et perclus de 1%; son corps :D se zit de la vie, en attendant la mort.

Bey einer Ausdrucdsvollen und heitern Phy⸗ ſiognomie, hatten Simorre's Geſichtsmuſkeln noch eine ſonderbare Beweglichkeit erhalten, ſowohl um die ihm verſagten Geſticulationen zu erſetzen, als auch die Inſecten die ihn beunruhigten, zu verſcheuchen. Der Wundarzt Percy hat den Urs fprung und Fortgang diefes, glüclicherweife,, ſel— tenen 1lebels genau entwickelt, und dem Natio— nalinſtitut eine Abhandlung darüber vorgelefen, weldye Auszugsweife in der Decade phil. fteht. Auch das Skelett diefes merkwürdigen Leidenden hat er dem Inſtitute dargeftellt.

3)

"ons. der Kühe, und was fonft bey der. Vertheis

Push. 1 CIE O6) DE —— Mm \ RR k NR \ [} 14 1.7 een: - re.

*

8) Eine ganz ungensgatige,6e fräßigfeit. a cn

>

. Eben’ diefer Ar. Percy hat dem Sjopirub

J— Bemerkungen uͤber einen gewiſſen, aͤußerſt gefraͤßigen Menſchen, Namens Tarare vorge—⸗

leſen, wovon ſich ebenfalls in der Decade ein Auss zug befindet. Die erfie Veranlaſſung dazu. mochte

die Vebung gegeben haben, die fir Tarare bey

einer Tafchenfpielergefellfchaft , mit welcher er herumzog, durch Verſchlucken von Kiefelfteinen, großen Stücken fchlechtes Fleiſch, Meffer, und ſelbſt lebendiger Thiere, verfchafft hatte. ; Schreck liche Koliken und ähnliche ſchwere Zufälle, hatten:

ihn nicht von diefer unnatürlichen Lebensart abs

Bringen können, fondern fie war ihm vielmehr zum dringenden Beduͤrfniß geworden, Als Sol⸗ dat ſuchte er bey einem Feldlazareth allen Abwurf

lung uͤbrig blieb, um ſeine unnatuͤrliche Freßgier zn befriedigen, alles aber war dazu nicht hinreichend. Er fam fo weit, daß er den Ichlechtefien Thieren ihr ekles Futter ſtreitig machte; dag er: Hunde, Katzen und Schlangen verfolgte, die ev lebendig auffraß; das Blut von Aderläflen der Kranken, and endlich fogar die Leichname anging. Man ſuchte ihn dadurch zu heilen, ‚dab man. ihm abs | „wechfelnd fette ODE Säuren, Opium , und | ans

19

2 |

| | 2 415 andere Mittel gab, alles vergebens. Die” Verſchwindung eines I6monatlichen Kindes ers regte einen fo entfeßlichen Verdacht gegen ihn, daß er flüchtig werden mußte. Im She 1798 fam er in einem Zuftande von Abzehrang ins Hofpital zu Verſailles, die nach feiner Auffage von einer ſilbernen ihm im Darmcanal ſtecken ges bliebenen Gabel herrähren follte, und woran er bald darauf farb. Der Dberwundarzt Hr. Teſ⸗ fier öffnete, des unerträglihen Geruchs unge— achtet, feinen Körper, fand aber feine Gabel, Sein Magen war aͤußerſt erweitert, die Einges weide befanden fich in Eiterung und Aufblähung, die Gallenblafe hatte eine beträchtliche: Größe, Uebrigens war dieſer Menſch klein, kraͤnklich und ſchwaͤchlich, ohne irgend einen wilden Blick. Sm nuͤchternen Zuffande lich ſich die Haut feines Bauchs um den ganzen Leib herum legen, nadı einer veichs lihen Mahlzeit aber fah er einem Wafferfüchtigen | ähnlih. Aus feinem Munde quoll fo wie aus feinem ganzen Körper, ein dieer Dampf. Ein häufiger Schweiß floß von feinem Kopf, und wenn er verbauen wollte, fiel er nach Art der reißenden Shiere in einen Schlummer, . Aus der Defihreis bung feines innern Körperbaues erklärte Percy die mehreften Erfcheinungen fehr natürlih. Aus mehrern Beyſpielen von ſolchen Polyphagen fhloß er, daß der Tod gemeiniglich die Leider

Doigts Mag. IY, B. 3. St. Sf ſol⸗

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ſoſcher ungluciuchen vor chien sone vehr⸗ er '

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5 Ein merfwiige und ſelte⸗ ne Blitzſchlag.

"Das Merkwürdige und Eine * dieſem

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Blitzſchlage, beſteht darinn: 1) daß hier der

Blitz durchaus nicht das Metall oder grünes Holz verfolgte, wie er fonft immer zu thun pflegt; 2) daß er fih theils fo gedrängt in feinen Wirkun⸗ gen zeigte, daß er Ziegelftein und flattes Holz wie ein Bohrer durchdrang, und zu gleicher Zeit auch ganz ſporadiſch auf voͤllig trockne Lehmfaͤcher wirkte, wo er bloß das eingeknetete Stroh aufge⸗ ſucht zu haben ſchien. 3) Daß die Lage der Split: ter an den zerfchmetterten Dachſparren voͤllig ſo ausſah, als wenn ſie durch Schlaͤge von der Erde heraufwaͤrts entſtanden wäre. 4) Daß er einem Menſchen nahe am Scheitel des Kopfs, und dicht neben ſeinem eiſernen Haarkamme die Haut

nach mehrern Richtungen blutig zerriſſen, und rothe

Strahlen auf der einen Seite des Koͤrpers zuruͤck⸗ gelaſſen, ohne daß der Haarkamm, oder die Hienſcha⸗

le, oder ſonſt etwas am Koͤrper verletzt worden wäre.

2

- 417

3) Daß der dickſte Schwefeldampf das Haus erfüllte,

ohne daß auch nur die mindefte Angeige von einer Entzündung zu bemerfen gewefen wäre 3.6) endlich), daß dieſer Blitz im Zickzack ins Haus hinein, dann fvieder’Heraus, und hierauf abermals hinein und zwar in mehr als einem Strahle gefahren- ift. Die Belege zu diefen Puncten find in folgender Gefchichtserzählung, welche der Herausgeber dies fes Magazins an Ort und Stelle ſelbſt eh su, enthalten.

Es war am 22. Zul. Nachmittags nad) 1 u. wo ein heftiges und fohnelles Gewitter von Suͤd⸗ weften nad dem J Stunde von Jena gelegenen Orte Kunik zog, und wo der Bliß unter ſtar⸗ fen Regengüffen in das Haus eines dafigen Eins wohners, welches dicht am Felde wo das Gewitter herfam, und an der niedrigften Stelle des Dors fes liege, einfhlug. Es war fein Feuer in der Küche, fondern die Bewohner deffelben waren fämmtlich mit der Henerndte befchäftigt , und ka⸗ inen nur ungefähr 1 Minute vor dem Einſchlage ganz mit Schweiß bedeckt, ins Haus. Der alte Dater ging Hinauf in die Kammer, fein Sohn lieb unter im Flur zwifchen"der offenen Haus— thuͤr und der verfchloffenen Stubenthür auf dem Steinpflafter ftehen, und Iehnte fich dabey an die Stubenwänd, wo nichts von Metall befindlich

öfz war.

far. Die Frau mit-einem Finde tim Monte, befand: ſich nebſt der Schwiegermutter eich. nes ben dem jungen Manne. Ueber der, Hausthuͤre

befindet ſich ein kleines Wetterdach, worunter ein Taubenhaus angelegt iſt; auf: dieſem Daͤchelchen ſaßen 2 tuͤrkiſche Tauben. In dem: Augenblicke nun, wie der alte Mann in ſeine Kammer tritt,

hoͤrt er auf dem Dache ein Knackern, als ob man

mit harten Kugeln auffchlüge, und gleich darauf

ein Sepraffel als wenn man Bouteillen gegen die

and’ wuͤrfe, welches alles mit einem hellen

Schein und diem, ‚Schwefeldampf. ‚begleitet, iſt. Er begiebt ſich zuerſt auf den obern Boden;, wo

er die Haube der Feuereſſe zerſchlagen und durch

einen Ziegel ein Loch gebohrt findet, welches uns

gefähr die Groͤße hatte, als wenn seine Buͤchſen⸗

kugel durchgegangen wäre. Vom Dache war der Blitz an einem Sparren hingegangen, aber nicht in

gerader Richtung ſondern völlig gewunden ‚-und ſo,

daß dieſer Sparren wie geſchaͤlt ausfah, und die

2: abſtehenden Splitter alle heraufwaͤrts gingen, gleichſam als wenn die Kraft wodurch ſie losge⸗

trennt worden, von der Erde nach der Hoͤhe ge⸗

gangen waͤre. Dieſe Erſcheinung hat der H. auch

anderwaͤrts geſehen und, von zuverlaͤſſigen Perſo⸗

nen vernommen, daß ſie auch ſonſt ſchon vorge— kommen ſey. Vom Sparren ging der Blitz nach dem auswendigen Wetterbrete unter dem Dache —5 und

| BR . 419 und gerriß die ausgeklebten Lehmfelder, fo daf man allenthalben beſonders die Strohſtuͤrzeln wie

zetriſſen erblickte. Weber. der Hausthuͤr war ein kleines Ziegeldach, worauf ein paar tuͤrkiſche

Tauben ſaßen. Dieſen wurden die Federn und der einen der Kropf abgeriſſen, auch die Foße zer⸗

ſchmettert, ſo daß ‚fie, kein Zeichen des Lebens mehr von ſich gaben. Won ſhier theilte ſich der Blitz

und ſchlug mitten zwiſchen den vor den unterſten

Stuben fenſtern ſtehenden Weinſtoͤcken, ohne dieſe

im mindeſten zu beruͤhren, durchs Senfter, warf

in, der, Stube, eine Wanduhr herap, ohne .e etwag

am ihr zu verletzen, zerriß den Kalk in den ‚Feb | —* und bohrte ein Loch durch den Traͤger als wenn (wie oben beym Ziegel) eine Buͤchſenkugel durchgefahren waͤre, worauf er ſich hinter dem Ofen verlor. Der andere Theil aber fuhr vom Wetterdache zur offenen Hausthuͤre hinein, und traf den jungen

‚Mann Taf. V. Fig. 1. auf den Kopf, links nahe am Scheitelpunet, (welcher in der Figur, mit eis

nem .„ bezeichnet iſt) me er aber blos ‚die. äußere

Haut ‚verlegte, fo, „als. wenn Einſchnitte nad

mehrern Richtungen in, dielelbe gemacht worden > wären, Dicht hinter dieſer Stelle ſteckte ein

ſtaͤhlerner Haarkamm, der nicht im mindeſten an, gegriffen worden wor. Dom Scheitel fuhr, ‚der

Blitz nach der, linfen Schulter, zerriß hier. das in ganz kleine Faſern, ſo daß ein ‚ganzes

ER BE Stuͤck

F —D u

420 u a

Stuͤck einer Hand groß fehlte, ſtreifte in getheil⸗ ten Strahlen an diefer ganzen’ Seite hinunter und kam endlich unter der Ferſe wieder heraus, wo er ebenfalls ein paar runde Loͤcher in den Strumyf und Schuh gemacht Hatte. Außer den blutenden Schnitten auf dem Kopfe und den feuri⸗ gen Streifen an der Haut des Koͤrpers auf der Seite, war keine Verletzung weiter geſchehen, als daß auf der linken Bruſt noch einige Aderger ſchwuͤlſte zu ſehen waren. "Der Mann ſank übris. gens als der Schlag geſchah, bewußtlos zuſam⸗ men und kam erſt nach einer halben Stunde, als ihn der von oben herabkommende Vater aufgeho⸗ ben hatte wieder zu ſich und: klagte uͤber nichts als: etwag Harthoͤrigkeit am linken Ohre; vom Schläge wuht te er nichts, ſondern fagte, es waͤre ihm dieſe Zeit uͤber geweſen als ob er geſchlafen haͤtte. Als die Zeichnung Taf. V. gemacht wurde, war die Wunde ſchon etwas in Eiterung Übergegan; gen, "mit welcher fie "Sig. 2. im vergrößerten Maßſtabe einzeln vorgeftelft ft. Neben dem Manne ftand feine Frau mit einem Kinde im Mantel, welche ebenfalls betaͤubt und knieend neben einem Troge gefunden wurde, an diefer war weiter feine Verletzung als einige rothe Streifen geſchehen, und eben fo wenig an dem Kinde und der Schwiegermutter, welche gleich neben der Tod: ter A einer innern Treppe dicht an der Haus thüre

421

thüre ſaß. Der ganze Kaum an der Hausthüre, wo die 3 Menfchen fich aufhielten, beträgt nicht viel mehr als. einen) Schritt in die Länge und Breite, Man hat. dem H. auch dicht unter den An; gein der Hausthuͤre eine Heine Vertiefung gezeigt, aus welcher der Strahl ein Stüd aus der Steins platte (womit die Hausflur belegt iſt) gefchlagen haben follte, diefes ift ihm aber nicht wahrfcheins lich vorgefommen. Der junge Mann. wäre viels leicht nicht getroffen worden, wenn er fi) nicht äußerlich an die Stubenwand angelehnt gehabt hätte, wo inwendig der BABdIe Wanduhr herab geworfen hatte, und zum Theil durch die verfchloffene Stus benthuͤr, wiewohl nicht an den Stellen wo fich das Schloß oder anderes Metall befand, gedrungen war; auch wäre vielleicht gar nichts von aufen wieder ins Haus hinein gefahren, wenn die 3 Menſchen nicht im ſtaͤrkſten Schweiße daſelbſt ge⸗ ſtanden, und durch eine Art von Dunftfäule den Blitz auf ſich geleitet hätten; wiewohl aud) ande: rerſeits nicht unwahrſcheinlich iſt, daß ihr mit vielem Schweiß bedeckter Körper dem Bliß eine - fotche Leitung verſchafft Hatte, daß die innern Theile fo völlig unverleit bleiben Eonnten, |

15.

„422 f 5

Ausführliche Beſchreibung und Abbildung der beyden ſoge— } nannten Stahelfhweinmen- fchen, aus der befannten engli« fhen Familie Lambert, oder che ! Porcupine - mans von W. ©. Tie } lefius, der Weltw Arzneygel. und 7 Chir. D Du. fe Mi; nburg im. litera⸗ 1 rifchen Comtoir 1802. 12 dog. Fol: mit 2 gemablten Tafeln. ‚Hm, Bar. Banks |

und Hofr. Blumenbach zugeeignet. j

Der Ar. D. hat in diefer ſchoͤnen und claffs | fhen Schrift alles was von der fo allgemein inters A eſſant gewordenen Familie der Kruftenmänner | zu unvollftändig oder gar unrichtig bekannt war, nicht allein mit vielem Fleiße gefammelt, beleuch⸗ tet und berichtiget, fondern auch aus feinen eignen Beobachtungen fo viel neues hinzu gethan, daß | diefer Gegenftand der Narurgefchichte beynahe für | erfchöpft gehalten werden fann, zumal wenn man das noch dazu nimmt, was in diefem Magazin *) ,

er Yon |

731.6. und B. Y. s an“ 4

4 425 von den Ken. Blumen bach und Autenrietp davon mitgetheilt worden if. Die nähere Vers anlaffung Hierzu war nicht blog Die Aufmerkfam⸗ feit und Bewunderung, welche die beyden Ads fömmlinge aus der englifhen Familie des Krus fenmannes, die inder Michaelismeſſe 1801 uns ter andern in Leipzig zu fehen waren, mit Recht erregten, fondern vielmehr die irrige Vorftellung ‚die man fi) bey dem flüchtigen Anblicke dieſer ‚merkwürdigen Erfcheinung, von dieſen beyden Menſchen machte, der falſche Geſichtspunct aus welchem man ſie ‚betrachtete, und zum Theil” die Vorurtheile welche mehrere Aerzte und NMaturfor, ſcher von einer genauern Unterfühung derfelden abgehalten haben follen. Noch mehr beftärkte den B. in feinem Entfehluffe die zu flüchtige Behand: lung von J. Machin und Sein. Baker in den phil. Transact. v. 1737 und 1755. Den Stich der Tafeln übernahm der V. deshalb ſelbſt, damit nicht etwa der wahre Charakter der Krufte welchen er in die Zeichnung gelegt hatte, durch die mechaniſche Behandlung des. Stichs eineg mit dem Gegenfiande unbekannten Kuͤnſtlers vers loren gehen moͤchte. Er ſelbſt aber hat die Vor⸗ ſtellung der Natur, welche ſich bey ihm durch eine forgfaͤltige Unterſuchung feines Gegenſtandes und durch ein laͤngeres Verweilen des Auges und Geis fies auf demfelben ſtaͤrker als bey einem gleichgäftie

Voigts Mag. IV. B. 3. Et. &s gen

424 er 8 gen, Zuſchauer eingepräat RR auch * dieſer mechaniſchen Arbeit beſtaͤndig vor Augen. ‚gehabt. Der, B. befige, auch noch außer den beyden hier gegebenen Abbildungen eine Profilzeihnung und eine: hintere, Anſicht von Sohn. Lambert (dem ältern 22jährigen der : gegenwärtigen beyden Keuftens menfchen) und eine Hand nebſt einem Fuße von Ri Hard Sambert (dem jüngern 13jährigen Bru⸗ der) in natuͤrlicher Groͤße, welche er bey mehrerer

Mube in Aquatinta zu aͤtzen Willens iſt, Dieſe |

letztere Manier hat. überdiefes den, Vorzug, daß.

non, ſich dabey nicht auf die Illumination verl fs. den. darf, da man die Tafel ‚gleich colorirt abdrucken kann. Freylich iſt andererſeits der Druck der Ta⸗ fein bey: dieſer Manier unter, allen, ‚andern, der, {chwierigfie und wird von. den. ‚gemeinen Kupfer⸗ druckern ſelten gut beſorgt, kann auch wegen der, geringen. Anʒahl von Abdruͤcken Bicht- zu: ſtarken Aufiagen angewandt werden, ‚weshalb: fie der V. bey dem gegenwärtigen Werke nicht wählte fon⸗

a nr ee

dern die Farbengebung von der Geißleriſchen ie

luminirſchule, die ſich durch Pallas Reiſen em⸗ pfohlen hat, beſorgen ließ. Im x. Abſchn. ſelbſt

giebt der V. einen allgemeinen Ueberblick uͤber die

in England entſprungene Familie nebſt ſpeciellen

Rachrichten über ‚die, Beyden zuerſt nach Deuiſch⸗ 4

land gekommenen Abkoͤmmlinge deſſelben. Das was Seeligmann, Schreber, Wuͤnſch und 3 im⸗

* 425 Zimmnet mann⸗ aus den Schriften von Mas hin, Bator ind Edwards 'entlehnt haben, iſt fo wenig. Befriedigend, daß man keine richtige Vorſtellung vor der Sache ſelbſt dadurch er halten kann. Machin hat den Stammvater oder den erſten Porcupins· man als einen Knaben von 14 Jahren bebachtet und beſchrieben, auch die Abbildung vom Ruͤcken, der Hand, nebft der mikroſcopiſchen Ans fiht der Stacheln beigefügt; es iſt aber eins fo | unzulaͤnglich als dag andere, wie der BE Aus fuͤhrlich zeigt. "Edwards und Baker haben ‚feinen Sohn befchrieben, und dabey eine AB; Bildung von der inneren Handflaͤche gegeben, wel⸗ he gleichfalls nicht viel beſſer ift als die vorige. Dieſe Figur iſt von Seeligmann nachgeſtochen, und nad) Belieben "mit Farben ausgemahlt worden. Münf ch hat zwar die ganze Figur eines Poreu⸗ Pine - - man abbilden laſſen, aber dieſe Abbildung ift noch ſchlechter als: feine Befchreibung. Sie ift klein und von einem hoͤchſt mittelmaͤßigen Kupfer ſtecher nach keinem Driginale,’ (denn die Engläns der haben keinen Totalhabitis zeichnen laſſen, und nach Deutſchland war bisher noch kein ſolcher Menſch geforimen)” ſondern wahrſcheinlich nach

* Gutdan ken zezeichnet/ und ſieht beynahe aus wie

ein Bär oderꝰ wie ein Den: an bl Im orte, iR

IRIeTE

JE] ei ai &, 2. Die

| 426 Bi

Die beyden jungen von welchen hier die

Rede ift, find nicht wie ihr Vater, in Brandon,

fondern in Leiſton in Suffolf, geboren. Der. ältere ift feit einem Jahre verheirathet. Seine

Frau, welche zu Haufe bey ihrem Schwiegervater Ä

geblieben ift, war ſchon bey der Abreiſe ihres Mannes

Hoc fchwanger und man war begierig auf Nachrichs ten von ihrer Niederfunft, um zu erfahren ob fie einen Knaben oder ein Mädchen zur Welt bringen werde, weil man durd alle bisherigen Generatio⸗

|

nen die Erfahrung gemacht bat, daß ‚die weibliche _

Nachkommenſchaft feinen Theil an ‚der, Erbkruſte hat und daß nur die Knaben ‚gewöhnlich 8 Mo⸗ nate nach der Geburt die bekannte Rinde auf den

bedeckten Theilen der Oberhaut zu. erhalten pflegen.

Seine Frau ſoll übrigens. nicht, aus der, Familie

diefer Menſchen abſtammen, fondern die Tochter eines benachbarten Landmannes ſeyn. Diefe Bruͤ⸗ der haben noch 7 Schweſtern, wo ſich nicht die ges ringfte Spur’ von jener Krüfte zeigt, wobey ſie gleichwohl ſonſt ihren Bruͤdern auffallend aͤhnlich

fehen ſollen. Det zte Abſchn. befehäfftigt fich Bes |

fonders mit der erblichen geborftenen Hautkrufte

unferer beyden Menſchen, nach eigenen Unterfus

chungen des Verf, Wer fi unter der Haut diefer Menfhen eine natürlihe ſchwarze oder. braune Haut vorftelle, die dicht mit Stacheln beſetzt ift

wie bey einem gel oder Stachelſchweine, der

macht

f 427

acht. ſich eine ganz irrige Vorſtelung; denn die berhaut ſelbſt iſt an den mehreſten Stellen nicht tuͤrlich, fondern calloͤs, rauh, ſchrundig und ocken, dabey faſt uͤberall mit einem grauen oder waͤrzlichen Ueberzuge bedeckt, der ihre kleinen inſchnitte, Linien, Erhabenheiten und Waͤrz⸗ en vergroͤßert, und ſich allmählich fo dick und iederholt darauf abſ est, das er eine dicke mit en io viel vergrößerten Hautw aͤrzchen und Erha⸗ nheiten hervorragende ſchwarze Rinde bildet, e dur die mancherley Bewegungen der. Glieder id durch die Ausdehnung der Haut endlich zers icht, weil: fi ie. eintrocknet und ſproͤde wird. Dieſe inde trennt ſich dann in eben ſo viel geborſtene ruchſtucke als Einſchnitte und Linien in der iter ihr befindlichen Ober haut find, Einige die⸗ Bruchſtuͤcke ſind rhomboidiſch andere prisma⸗ ſch, vier⸗ fünf : und fechsedis; Noch andere. cos fh, Hohl, glatt, fireifig, rund, ‚abgefchliffen, regulär u. f. w. Die Materie des Ueberzugs, enn man fie bloß aͤußerlich unterſucht, iſt nicht dick und zähe wie ‚Korn, fondern vielmehr talk: tig, foröde, rauh und brüchig, jedoch wegen $ beygemifchten Schleims und Fettes, weich und ichgiebig. Aus dieſem und mehrern was der f. anfuͤhrt, iſt das Unſchickliche der Benennung: tach elſcchweinmenſch und die weit paſſen— ve: Kruſtenmann, einzuſehen.

| Gg 8 Sm

428 J N Im Herbſte Haben dieſe Kruſtenmenfchen ein ganz anderes Anſehen als zu andern Jahres geiten | weil ihnen um dieſe Zeit die am laͤngſten geftäne denen Kruſten ausfallen; daher fommt es, daß fie um diefe Zeit fleckig und fhäbig ausfehen. Die Dberhaut, weiche ſobald die dicke Rinde abfaͤl t

ſcheint, bildet dann an’ verſchiedenen | ‚Körpers tiefe Thäler, welche wieder durch dickert oder dünne, Höhere oder niebtigere guutnun sen yon Von mannigfatligten Bructüten uhtet Htochen werden, und bieg macht Den Auffafiendet Ynbtie'son einer dreh Bie'wierfac dicht mir eittag

de Tegmden Sinsefäict, weide Siena

immer länger find und mehr hervorſtehen als au der andern. Man kann dieß auf der beygefuͤgte

Abbildung Taf. VI. welche den Kohn Lambert nat “einem noch mehr verfleinerten Maßſtabe vorſtell auf den Armen und Scheukein, auf der Bri und and) fhon auf der Hand, ſehr deutlich merken. | te | Diejenigen Bruchſtuͤcke der Kruſte, welche einigermaßen mit Stacheln verglichen werden f ten, befanden ſich auf den faltigen * ERS Hi

—2 —* 429 haut, zB. am Bauche und an den Runzeln der Seite und des Ruͤckens, ‚und waren fehr kurz und klein. Sie hingen an ihrer Grund flaͤche nicht zuſammen, ſondern ſtanden einzeln auf der eins fachen ‚dünnen Schuppenfrufte, welde unmittek bar, auf,i dem Dberhänrchen; feit ſaß. Der DB. ‚Hb

IZ227

* aus und. die Stelle blutere. An andern Stellen, ı unterfuchte er die Hautdede, welche die Grundfläche, diefer, ‚einzelnen Bruchſtuͤcke ausmach⸗ te, auf einer ſolchen mit den Fingern gequetſchten Falte, mit dem Mikroſcope, und fand, daß ſich die erwähnten Schuppen, derfelben mittelft einer Lanzettenſpitze erheben ließen; es blieb aber auf dem Oberhaͤutchen ein weißes, mehlartiges Zellge⸗ webe zuxuͤck, welches auch am Bruche der Schup⸗ pe zu pam war .

Beyde Brüder erzäbiten dem B., daß ſie fo “oh! Abends, beym Auskleiden als früh,, mehrere

ausgefallene Bruchſtuͤcke in den Kleidern und Betz ten faͤnden. Der Verf. hat-eine Anzahl folcher auss gefallenen oder ausgeriffenen Stuͤcke, auf doppelte Art benußt: einmalum ſie mikroſtkopiſch, und dann auch hemifch zu unterfuchen. Er bemerft hier: bey, daß die losgeriſſenen weicher, ſeifenartiger oder fetter anzufuͤhlen waren als die ausgefallenen, wahrſcheinlich weil ſie noch unmittelbar durch die aus

4220 ee

| aushauchenden Poren Sb Bene Laut ostfan uet indan⸗ —— MIET,

d.)

3 fiben ihren Kauttruftenftatt finder." Der ältere

Ein ————— Er BB |

> Bey aller Uebereinſtimmung der Here Ei⸗ dieſer Bruͤder, wurde man doch die auffallende Verſchiedenheit gewahr, welche zwi⸗

iſt beynahe durchaus mit der Hautkruſte uͤberzogen

und ſſelbſt adie Geſchlechtstheile find * nicht‘ davon , frey; der jüngere hingegen⸗ iſt an mehreren Stel len nicht mit Kruſte bedeckt, beſonders an der vordern Seite, daher ihn aulch der V. von’ der hintern gegeiähnetihot ‚Use ernmeht inckuſtirt iſt.

Auch iſt ſeine Kruſte weit ſchwaͤcher als die des —9 tern nitkgends findet man an ihm doppelte Rin⸗ denfihiihten, und an viele Stellen war die Haut blos calloͤs und ſchrundig und uͤbrigens ganz ohne Kruſte. An andern Stellen war ſie bloß granulirt. A

Der gte Abſchu. onthaͤlt eine’ tritifche Aneige:

* einiger uͤber dieſe Familte vorhandenen Nachrichs ten und Abbildungen, "Main hat zuerſt Durch

‚feine Ausdruͤcke Gelegenheit geneben, daß man dieſe getrocknete Hautkruſte welche aus Erde, Keim | und Fett beſteht und nichts weniger als Br

Hornartig oder ſtachlicht iſt welche ganz von der Haut verſchieden, und nur oberflächlich auf der

—— ef autlett/ mt die verbilvete oderẽ in

s Ihe Bor:

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1 j, ! Bötften und hornige Spitzen ausgewachſene Haut felbft gehalten «hat, welcher Serehum hernach durch Die gang unſchicklich gewaͤhlte Benennung Porcupine man, beſtaͤtigt wunder In dieſem Abſchnitte hat der V. ſeinen großen Reichthum au literarifchen Kenntniffen zu Tage gelegt. » Sim ten folgt eine genauere" Unterſuchung der. Hautkruſte und der Integumente, nebft einigen Verſuchen die Entftehungsweife der erftern zu erklären. Mit der größten Sorgfalt hat der V. uͤberall beobach⸗ tet und gefunden ‚daß die Krufte nirgends tiefer liegt, als auf der Epidermis, und. dafs die letz⸗ tere überall, und: zwar ſehr dick, naͤmlich in 2 bis 3 2amellen, callös und fchrundig vorhanden ift. Die Materie alfo welde die Krufte bilder und vorher flüflig war, kann nur durch die Epi— dermis hervorquellen. Es fiheint bey der Enıfie: hung der Hautfrufte eine doppelte Urfache vors handen zu feyn: eine vorbereitende und eine darz aus erfolgende. Die erſte ſucht der V. in einer Desorganifation der Fettdrüschen Hierdurch wird die Haut zur Sprödigkeit prädifponirtz fie befommt Riſſe und Schrunden, aus welchen älsı dann die zur Krufte erhärtende, krankhaft Flebrige Lymphe hervorquillt, und nach dem mit dem Als ter zunehmenden Grade des Uebels die Epiders mis mit zunehmenden Lagen und Schichten über; zieht. Am Ende kommen nod) einige Verſuche Voigts Mag. IV. B. 5. Et. Hh einer

432 —— * | je einer chemischen Prüfung diefer Hautkruſte. Aus allen denfelben erhellet, daß die Kruſtenmaſſe aus einem Schleime, einem Sette und einer Erde BER welche innigſt mit eg *

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Magazin - für den neueften Zuftand | Der

NRaturfunde

mit Rückficht auf die dazu gehörigen Hülfswiffenfchaften

herausgegeben

von

Johann Heinrich Voigt,

D. W. D. H. S. Weimar. Hofrath, Profeſſor der Ma— thematik und Phyſik zu Jena, Mitglied der Eon, Soc. der Wiffenfch..zu Göttingen, der bataviſchen zu Haar⸗ "Tem, der narurforfchenden zu Jena und Brock— haufen, der mineralogifchen zu Jena und der. phy⸗ x

fifh » mathematifchen zu Erfurt.

DBierter Band.

Mit Kupfern,

Weimar, im Verlage des Landes s Snöuftrie s Comptoire, 8 1802.

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Inhalt.

* Seite

Naqricht von einigen bey der mediciniſchen Anwendung des Galvaniſmus gemachten Beobachtungen, von D. €. ©. Ortel, Dhyficus im Amtsbezirke zu Freyburg an der Unfirut. | 433

Bun

Verſuche und Vemerkungen über die Frage; Ob Fluͤſſigkelten Wärmeleiter find, und ob der Wärmeftoff in Flüfligkeiten von oben nad unten zu, fann geleitet werden, oder ob er vermittelſt des Gefaͤßes in wels Hem fie enthalten find, ihnen zugeführt | X wird?

Inhalt. wi. gi TH . Beite wird? Bon J. Murray M.D. Prof. d. Dhyf. u. Chem. zu Edinburgh. I. Nicholſ. Sourn, 3 St. 1802. m. K. 440

3+ Edgeworth’s Eiſenbahnen. Be ' 455 Ueber Wahl und Gebrauch der Raſiermeſſer. Ebendaſ. 460 . * *

Archivariſche Nachricht von einem monfteöfen > Karpfen; mitgetheilt vom Hrn. Bäfell. 463 115 6 | Bemerkungen vom DB. Chauffier, über die. Wirkungen des unvolkfommenen Eohlens

fauern Gas auf die thierifche Oekonomie. A. d. Schr. 8 Eoole de Med, au Darie, 465

Ueber die Mittel den fehädlichen Folgen der, Ueberſchwemmungen in Wohnhaͤuſern vors

r 0 KuHalk Seite vorzubeugen; vom ©. bog X. d. Decade philoſ. —2 467 ‚8

- Auszug aus einem Schreiben des Hm.) > Riedle, welcher als Gaͤrtner der Expebis""" tion. des. Cotn. Baudin 'Beywohnte,) am! Hrn, TIhouin, Prof. des Nat. Mufeums der Naturgefch. Datirt von der Inf. Tir mor, 6. Bendemiäre 10. A. d. Moniteur. 472

9. Ueber die Oldershäufer Braunfohlen. X. eis nm Schreiben des Hrn. Blumhof an den Herausgeber. Deftedt bey aD dv. dr ang: 1802. 480 en Weber die Anatomie der pflanzen, vom B. Mirbel. A, d. Schr, des Nat. Inſt. 483 - II- AT FW WE ELLE ET Rack hal, Neuere Nachricht von der Sees Briefpoft - durch ſchwimmende Bouteillen. Ein Nady trag

Inhalt —J—— |

"> U. der Dec, phil. no. 30. X.

12.

ch Bar 0 J Seite trag gu. 11.9. 4©t. 7288. dieſ. Mag.

489

Ein ſehr einfaches Mittel, Saamenkoͤrner

vor den Inſecten, beſonders vor dem

ſchwarzen Kornwurm zu bewahren. Ebend. 493

.

13,

Bemerkungen vom Cptn. So w den über feis

ne Luftfahrt. Aus dem Moniteur.

3

DIN,

Sammlung africanifdier Merkwürdigkeiten.

15, Beyfpiel eines befonderen Inſtinkts vor ei ner Rage. A. d. Franzif.

J 3

16.

Nähere Nachricht von dem Mammouth⸗ Stelerr des Hrn. Peales Aus einen

Schr. des B. Roume, franz. Agenten

* 1J

494

501

auf

Snhalk | Seite

auf St. Domingo an f. Freund Gr** in Paris. Philadelphia den 14.Nivofe. 10. 503

17:

Ueber ein befonderes vegetabilifches Princip im Kaffee, von rn: Rich. Chenevix Eſq. Aus Nicholf. Sournal. Sun. 1802. 506

18»

! Eine neue Art, Abdrüde von Schriften ober Zeichnungen zu machen. A. d. Franz. 511

19.

Nachricht von einem kuͤnſtlichen Gefrieren. A. de brittiſchen Bibliothek. 512

20

Verſuche und Bemerkungen über fteinartige "und metallifche Maſſen, die zu verfchies denen Zeiten wie man fagt, vom Hims mel gefallen find. Aus einem Auffaß vom Hrn, Howard in den phil. trans- act. for. 1802. vom Arn.Hofr. Blumen bach, nebſt eignen Zuſaͤtzen mitgetheilt. 515

21.

2 2 Ueber den Basler Taufftein. V ‚Sr. Be ſtoph Bernoulli, Dr. der Philoſ. Aus einem der phyſ. Gef. zu Göttingen vors

gelegten handfihriftl: Aufſatze mitgethein * vom Hrn. ** ae u Er

*

J

Ueber den Difanit oder Anafas: vr. Hin,

Bauquelin— ‚Ad, Sranz. >

3%

Befhreibung ‚einer neuen Vorrichtung: zum

9

Braten des Fleiſches, vom Gr. Benj

Rumford. A. d. zten Th. feines 10. Eſſay's; mit Abbild.

Go RL

Anzeige einiger neuen Schriften, als: Hi- _

332

ffoire du Galvanisme, et analyle des i

differens ouvrages publies fur cette

decouverte, depuis [on origine jusqu’ä a ‘ce jour; par P. Sue aine, Prof. et

Bibi.

Inhalt.

Bibl. del’ecole de med, de Paris. 2Vol. 8. ago.

25

Carı Chriſtoph Delhafen von ‚Shöllenbah’s Abbildung und

Seite

545

Befhreibung.der'wilden Baus me, Stauden und Bufhgemwäds

fe; fortgefeßt von Joh: Wolf, Lehrer am Büchn. Erziehungeinft. II. Theit,

1. u. 2. Heft. Nürnberg bey Winters

fhmid d. j. 1799 und 1802. 4, |

26.

348

Die Atufit, bearbeitet von Ernffls

tens Friedr. Chladni, d. Phil. u. N, Dort. ıc. mit 12 Kupf. Leipzig, bey Breitkopf und Härtel. 1802- gr. 4.

*

27»

Paris, bey Deterville; Traite Elemen- taire de Phyfigue, presente dans un ordre nouveau d’apres les decouvertes

modernes ; par 4. Libes, Prof. de

550

Phyf,

\ J n 9 ns I %

Ei ‚aux £coles centrales de Paris etc,

u

f

Seite

:T.L 26 ©& 13 8 DE ET OR. T. II. 414 ©. 11K. gr. 8. An.

x 1801.

28.

557

Phoſiſch chemiſche Unterſuchung der Zah⸗ ne; vom B. Joſſe aus Rennes: A.

d. Annal, de Chim, Meſſid. X

29.

"560

Preiße: 1. Leber Galvaniſmus und Elek⸗

tricitaͤt, vom erſten Sonful Bonaparte,

2. Ueber die Verhütung der ſchaͤdlichen Aus DAUBRUREN. R Sn

571

.

„Ir

Nasrige von einigen bey der Kern dicinifchen Unwendung des Gal«⸗ vaniſmus gemachten Beobach— tungen, von D. C. G. Ortel, Phyſi cus im Amtsbezirke zu LA an Ben Ana

D. Voltaiſche Saͤule deren ich mich feit eini— ger Zeit bediene, iſt aus zwey beſonderen, nebens einander ſtehenden, zuſammen geſetzt, und es ſind deshalb nicht wie gewoͤhnlich 3, ſondern 5 Glas⸗ roͤhren fo zuſammen geſtellt, daß ſie auf der Grundflaͤche die Figur einer Fünf auf den Würs fein : : . bilden, Gerade fo wie der Fuß ums

ten. iſt, wo ſie eingelaſſen ſind, iſt auch oben der Voigts Mag. IV.B.4. €. Hi Deckel,

N 2 a

Deckel, wodurch diefe Röhren fehr gut zuſam— mien gehalten werden. Zwifchen jedem Paare der Eäulen am Umfange und der in der Mitte fann eine einzelne Säule von 50 Lagen aufgebaut wers den, wodurd man im Ganzen 100 Lagen in den beyden Säulen erhalten kann. Sie find oben durch ein kupfernes Vereinigungsband in. Form einer Klammer mit einander verbunden. Die Platten felbft find von Zinf und Kupfer in der Größe eines Guldens und nad) Cruikſchanks Art, paarmeife an einander gelöthet, ‚welches, ſowohl beym Reinigen als beym Aufbanen vortheilhaft iſt. Dieſe Batterie laͤßt ſich in einem Höfgernen Kaͤſtchen eis ir und‘ * tragen.

Daß eine "role Säule i in ihren Wirkungen zuweilen gewiſſe Ruhepuncte zeigt, iſt mir eben: falls vorgefonimer, aber daß die Ungleichheit in der Wirkung vom Einfluß der atmofphärifchen Luft herrähren ſollte, wie, der Ar. D. Sterns berg zu Goslar behauptet, davon ift in meinen Erfahrungen fein Beweis vorhanden. Sm Gans zen fcheint die Derfchiedenheit in der Wirkung theils von zu großer Näffe, theils von zu großer Trockenheit, der Tuch: oder Pappiceiben, ‚her: zurühren. Außerdem haben auch Mangel an Reinlichkeit, und eine nicht gehötig eingerichtete. Salzbruͤhe zum bee der Scheiben, AIR

"An:

. | J— 435 . |

Antheil an der mehrs oder mindern Wirkſamkeit diefes Apparats. So lange ich mich der Koch— falzauflöfung bediente, konnte. ich nie eine gleich; Geige Wirkung erhalten, und bey ſtarker Sätti; Yung derſelben hielt es äuferft ſchwer die Platten gehoͤrig zu reinigen, ich habe daher in der Folge unter Salzwaſſer noch Salmiak, Rindsgalle und Laemustinctur genommen, womit ich eine Menge Tuchſcheiben in einer Schale übergoß und fie fo - lange wendete ‘bis’ fie vollfommen durchzogen wa— von. Ich ſchlug fie hernach in ein mit Brunnen wafler mäßig befeuchtetes Teinenes Tuch und ber wahrte fie in einem feuchten Keller auf. So viel Scheiben num täglich zu Galvanifhen Operationen nöthig waren, fo'vielwurden von diefem Vorrathe genommen, ohne fie aufs neue zu befeuchten," wenn fie auch gleich mehrere Tage aufbewahrt geweſen waren. Auf dieſe Art wurde die Saͤule in einem gleihförmigen Zuſtand von Feuchtigkeit erhalten, und die guten Folgen hiervon’ waren ganz unvers A

son I; wurde I) re alte REN nigung der EEE und: BU ver⸗ TUR! 2, - i 2) * en der Batterie konnte mit größerer Schnelligkeit gefcbehen," als wenn man Si2 vor;

vorher die bis auf einen nmifen Brad auspreſſen muß.

3) Der Proceß der Pa * BERN

mer vor fih, und dadurch) wird die Dauer der Birkung *— Aal

312 M

ui 4 ki ee ala

4) Die Wirkung war ER —— gleichfoͤrmig,

die Säule mochte angewandt werden wie ſie woll te, auch machte guͤnſtige und unguͤnſtige Witte: rung. darinn keinen Unterſchted, welches ganz, . gen BR D. —— iſt.

na . .5)- Die; Shätigfeit der Säule if; felbft u ge⸗ ringerer Anzahl von Platten ungemein erhöht und gewinnt noch immer re je: * ſie auf⸗ bleibt.

6) Die un laſſen ſich weit (once und. befler von ihrem Oxyd veinigen. Von der Gewißheit der unter No. 5 erwähn: sen, Verftärfung haben mich mehrere auffallende Berfuche überzeugt, ‚indem felbige bey einer Bats terie von 60 Lagen, weiche über die gewöhnliche Zeit aufgeftellt geblieben war, an Stärke fo zus nahm, daß reizbare Srauenzimmer sim einer 6 Fuß weiten Entſernung von der. Saͤule kleine Schlaͤge

|

437 Schlaͤge an ihren entbloͤßten Armen empfanden, fo wie ich auch ſelbſt beym Beruͤhren der Patien— ten an ihren lerdenden Theilen mit den Conductes ren, bie doch mit Slasröhren Äberzogen was ren, Eingenommenheit des Kopfs veripürte, welches mehrere Stunden lang dauerte, und mit heftigem Ziehen in den Fingerfpigen das fich bis hinauf in die Schultern erfirerfteysvergefellfchaftet war, ja wo am Ende der Operation fogarı eine Art von einer Laͤhmung in den’ Armen zurück blieb, die indeß nach * —* —** * | Nach DRS diefer Art bey jeder Witterung, wo ſich immer das naͤmliche Res ſultat ergab)’ nahm ich die Galvaniſche Behand⸗ hung bey eben fo viel Lagen von Platten vor, : wo ich eben weißlederne Handfhuhe.angejogen hatte. Hier bemerkte ich" ſogleich, dag das fonft gemöhntiche Ziehen in meinen Fingern fühn verminderte, dages gen klagten aber die Kranken uͤber ‚eine weitihefs tigere von der "Säule herruͤhrende Empfindung, welche fogleich wieder abnahm als ich die Hands fhuhe ausgog, Da nun hieraus zu: erhellen ſcheint, daß das trocdne Leder ein ifolivender Koͤr⸗ ver fey, (welches auch ſchon daraus zu ſchließen ift, daß ſich die trockne Hand bey ſchwacher Wirs fung der Saͤule als Ifſolator zeigt), fo bediene ich Sig ‚mich

438 KERN, } { a

mich feit diefer Zeit jedes mal beym Galvaniſiren

der ledernen Dandfchuhe, und finde die Richtig⸗

keit meiner obigen * * ZIEH MH Hi ie

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ie * ht ic * mit großem Vortheil folgendes Mitteld. » Nach— dem ich die Batterie aus einander genommen habe, lege ich ‚die Platten einige Zeit in friſches Waſſer,

alsdann befeuchte ich ein Stuͤck Kork mit verduͤnn⸗ ter Schwefelfäure ‚obeftrene es mit feinem weißem Scheuerfand, und fahre damit über die, Platten Hin und her. Hierdurch wird in fehr kurzer Zeit und mit dem / kleinſten Verluſt an Metall, das Oxyd gänzlich: hinweggebracht. Man muß aber

dabey Sorge tragen/ daß die Platten nach dem

Abſcheuern nicht wieder ins Waſſer kommen, um ſie etwa abzuwaſchen, weil fie ſonſt bald» wicder

ſchwarz anlaufen, ud dadurch an Brauchbarkeit

verlieren, am beſten iſt es alſo ſie recht gut abzu⸗ trocknen. Die angenommene Meynung, daß Die

Wirkfamkeit der Säule: mit der Stärke der Dyys dation "der Platten im geraden Verhältniß ſtehe, Scheint: nun zwar durch dieſe Beobachtungen nicht

beftätige zu werden, indeſſen ann in gewiffer Ruͤckſicht beydes wahr ſeyn. Eine raſche Oxyda⸗ tion befoͤrdert vielleicht anfangs die Wirkſamkeit;

—* aber die RM: Fangen fo kann auch

En

439 eben dieſer ſtarke Ueberzug von Oxyd eine Urſache werden, daß die Säule ſchwaͤcher wirkt, als eg

bey einem nicht fo beträchtlichen Heberzuge der Fall Isa würde.

u

Nach einigen ahnen, ſol endlich auch die Dicke des Kettendrates etwas zur, Staͤtke ‚der Wirkſamkeit beytragen; hierbey muß ich aber wieder bemerken, daß ich bey Anwendung eines ganz duͤnnen Schließungsdrates eine ſtaͤrkere Wirkung beobachtet habe; indeſſen will ich. hier— uͤber nichts entſcheiden, da manche Erſcheinung das Wert ganz anderer Urſachen feyn kann, als die man eben vor je hat.

2 viel für diefesmal. Die durch den: Gaks vaniſmus bewirkten Heilungen wichtiger Krank heiten, werde ich umftändlich ‚und. mit aller Un⸗ partenlichkeie im J. Hefte meiner mebdicinifchen Beobachtungen, welche naͤchſtens ringen follen, dem, —— es

* u.

314 2,

440 * Berfüldie und et über die. * | se:: ob. Slüffigfeken Wärme leiter find, und ob der Wärme floffin Stäffigfeiten von oben nach unten zu, kann geleitet werden, oder ober vermittelſt des Gefaͤßes, indem fierenthal- ten find, ihnen rugebracht wird? Bon J. Murray. M. D, Prof. 2. Phyſ. u. Chem. zu Edinburgh. | Aus Nicholſ. en 3” *

Es iſt —— daß der Glaf Rumfols bie Meynung hat, daß Fluͤſſigkeiten keine Waͤr⸗ meleiter feyn könnten; aber ob er gleich diefen Sa durch viele mit der größten Sorgfalt atiger ftellten Verfuche zu beweifen glaubt, fo wird er doch von vielen Chemikern als noch nicht völlig ausgemacht betrachtet, indem es wenigftens nach. unentfihieden zu feyn fcheint, ob er fo uneinger - ſchraͤnkt dürfe angenommen werden, als es der Graf will. Andere find zweifelhaft, ob die aus der krass der Temperatur flüffiger Körper

her⸗

hervorgehenden Erfcheinungen zu etwas "mehr al? der Folgerung berechtigen, daß fie nur fehr uns volltommene Waͤrmeleiter find. Um mehr Ges wißheit darüber zu erhalten, ſtellte Murray niehrere Verſuche an, die aber auch noch feine ents‘ ſchiedenen Nefuttate Ban Sie ae fol: BIO: . Mer TE y Der en one der Oberfläche fefer Körper mitgetheilt wird, erhöht die‘ Temperatur der ganzen Maſſe derfelben mehr oder weniger geſchwinde, und bringt endlich bey allen Theiten eine gleichförmige Wärme hervor. Sin diefem Falle dringt der Märmeftoff von einem einzelnen Theilchen des Koͤrpers zu dem RER Ba und. wird‘ fo‘ kei das’ ee —** Erſcheinnug hat man —— auf ee keiten ausgedehnt und angenommen, daß ſich der Wärmeftoff einer ganzen Maſſe davon eben fo mittheile, indem er von Theil zu Theit durchgehe. Dieſes zieht nun der Graf Rumford in Zwelfel und behauptet dagegen, daß die Veränderung der Temperatur im Fluͤſſigkeiten auf eine ganz andere Art bewirkt werde,” nämlich dadardh daß die Wärme den Theil derfelben, dem fie vermirtelfk eines feiten Koͤrpers mitgetheilt worden, ausdehne und alfo-fein fpezififehes Gewicht vermindere, wos Ji 5 durch

442 Ka: * durch dann bewirkt werde, daß er in Bewegung gerathe und ‚feine Stelle verändere, welche ſogleich ein anderer ‚n: noch nicht erwaͤrmter Theil wieder einnehme und fo fort, bis die ganze Maſſe erhitzt ſey, es gefchehe nun dies von unten nadı oben zu,

oder umgekehrt, fo daß die Temperaturänderung der ganzen Maffe lediglich dur den Waͤrmeſtoff bewirkt werde, welcher den einzelnen Theilchen derfelben nach und nach mitgerheilt wird ‚welche fich alsdann nach andern Gegenden bewegen, und. daß keinesweges der Wärmeftoff. durch ein Waſſer⸗ in das andere gen dcu rn

‚O6 num wie ae der Graf biefe Behauptung mit vielen in »diefer Ruͤckſicht ange— ſtellten Verſuchen unterſtuͤtzt bat, ſo räumt er doch ſelbſt ein, daß dieſe Verſuche nicht faͤhig ſind, eine abſolute *— des ee ERROR NEL

Indeſfen loße ſich, nach ed dieſer Satz durch einen anderen; Grundſatz beftätis en. Iſt ſie nämlich richtig, ſo folgt offenbar aus ihr, daß eine fluͤſſige Maſſe nicht von oben nach unten zu kann erwaͤrmt werden, ſo daß, wenn man zu d. einen heißen Koͤrper auf ihre Obers fläche bringt, zwar die Temperatur der oberen, Lage derfelben erhöht werden kann, aber’ diefe ) nicht

Bor! 4

443.

I

nicht fähig -feun wird, weder einen Theil des ers haltenen Wärmefioffs der zunaͤchſt unten ihr lie— genden Schicht der Fluͤſſigkeit mitzutheilen, noch auch ſelbſt ihren Ort zu verändern, ſondern fie muß immer auf der Oberflaͤche bleiben, ſo daß die unter. ihr liegenden Theile keine Beränderung ie in der ihn

| Yen Berfurhen des, Srafen ‚has Rurray beſonders folgende wiederhoit.

Er hing einen erhitzten eiſernen Cylinder in einem mit Baumoͤl angefuͤllten Gefaͤße, deſſen Boden mit einen Lage won Eis bedeckt) war, fo auf, daß zwiſchen ihm und dem Eiſe nur ‚noch ein Zwiſchenraum won zwey Zehntheilen eines Zolles blieb, ohne daß auch nur das mindeſte von dem Eiſe geſchmolzen worden waͤre. Murran ſelbſt bediente ſich dazu eines —— der * VI.Fig. I. Anger nur |

13 it It In ö

Das. Chermomeler A iſt fo. —— fi daß der Theil der Roͤhre deſſelben a der von der Kugel auslaͤuft, laͤnger iſt als der andere Theil b, der annder, Scale befeſtigt iſt. Es iſt im dem Maaße mit Queckſilber gefüllt, daß bey einer maͤßigen natürlichen Temperatur der Theil a voͤllig angefuͤllt bleibt. An dem unteren Ende des Theis:

les

les b der Roͤhre faͤngt dia Scale mit 20° nach Fahrenheit an. Dieſes gebogene Thermometer ift auf einem glaͤſernen Stabe befeftigt, welcher ſich in einemẽ zirkelrunden hoͤlzernen Fuße befindet, und dieſer hoͤlzerne Fuß liegt auf dem Boden eines chlinderfoͤrmigen Glaſes Bvon drey Zoll im Durchſchnitt und neun Zoll Hoͤhe, mit dein er durch Wachs verbunden ift. Mit dieſer Vorrich⸗ tung ſind

V werſug.

9 —* *

Das B wurde mit Waſſer an⸗ fuͤllt, daß dies einen Viertelzoll über. die Kugel des Thermometers ſtieg. Die Temperatur war 46° Fahrenh. und dies war auch die Temperatur. des Zimmers in welchem das’ Erperiment gemacht wurde, Hierauf wurde eine bis zu 140 Graven erhigte Unze Baumoͤl vermittelſt eines Heinen Stuͤckchens einer Karte, das langfam wieder zu⸗ ruͤckgezogen wurde, fo daß das Waller nicht in die getingfte Bewegung gerieth , hineingegoſſen. In Zeit von 1. Minute fing dag Thermometer lang⸗ fam an zu fleigen; nach 5 Minuten, don dem Anfange des Verfuhs an gerechnet, frieg es auf 4, in zehn Minuten auf 65, und in funfzehn Minuten auf 8 Grade. Sm diefer Höhe blieb

es

7 Eh 445

; es 7 Minuten lang, dann fing es wieder an zu fallen, und zwar fehr.langfam.

IS 113

Bwepter‘ Verfug.

Sin das FOR B wurde abermals SBaflr von 49° Wärme in der Maafe,gegoflen, daßes 1 301 hoc, über der Kugel des Thermometers fiand. Dar: auf wurde eine in fiedendem Wafler bis zu 212° erhißte meflingene Kugel, vermittelft eines Dras tes bis, auf. einen Viertelzoll zu der Kugel des Thermometers in.das Waffer hinabgelaffen. Nach Verlauf von 23 Minute bemerfte man an dem Thermometer noch feine auffailende Veraͤnderung;

nach 5 Minuten flieg es anderthalb Stade; nad Io Minuten 4:2; nad 15 Minuten 7: und nad zo Minuten.g 3 Grade. ‚Auf diefer Höhe erhielt es fi 15, Minuten lang. Ein in. eben. dieſes Glas gehaͤngtes Thermometer, das neben C Fig. 1 abgebildet iſt, und das ſo angebracht war, daß nur die Kugel deſſelben von dem Waſſer bedeckt wurde, ‚zeigte nad, wenig Minuten eine Tempes ratur des ‚mit der Ihermometerfugel in, Beraͤh⸗ rung gebrachten Waſſers von 82° „. worauf fie nach und nach wieder herabfiel. In tabellariſcher Form waͤrk dieſer Bein fo vorzuftellen :

8 82 5

+ ' Die Tomperätur der Luft des Zimmers und Mr ‚in dem Slafe beſindlichen Waſſers = 149°. h

| Nach der Einſenkung der erhigten Kugel konz das Thermometer

nr 27u4 A; 2 Gi Nah 5 Minuten win. Me er 3 Sa ira nt re ee —— ee nee. > 3 en a0 RR ei 4 ENT ET ET AT —30 RFEE nn LE

Dieſe Reſultate blieben nach mehreren Wie⸗ derholungen des Verſuchs, bis auf einige Buße; deutende Abweichungen diefelben. *

Nach ihnen ſcheint es alte), daß ——— eine Quantitat des Waͤrmeſtoffs in die Fluͤſſigkeit von ihrer Oberflaͤche niederwaͤrts geleitet worden, die hinlänglich war, Die Temperatur des Thermomes ters beträchtlich zu erhöhen, und zwar nach dem’ erfien Verſuche auf in 15 Minuten, und nach

dem zweyten auf 82 in 20 Minuten, und fo fünns

* 447 konnte mar leicht verſucht werden anzunehmen, daß Fluͤſſigkeiten eine abwaͤrts leitende Kraft fuͤr den Waͤrmeſtoff beſaͤßen. Dagegen ſagt aber Murs ray, daß man bey fchärferer Prüfung diefer Ers fheinungen bald aufs neue zwerfelhaft werde, da man es fih nicht verfchweigen koͤnne, daß bey "allen diefen Berfuchen die Gefäße fetsft, in wel— chen das Waſſer befindlich geweien, Leiter, wes ‚nigftens für einen Theil des Märmeftoffs find; und da fich ſchwerlich die Quantität dieles Theiles "genau angeben laffe, fo werde man auch nie mit Gewißheit beſtimmen fönnen, wie’ wiel dadurd) zur Erhöhung der Temperatur beygettagen werde, "und folglih auh nicht auszumachen im Stande ſeyn, ob Fluſſigteiten Beer, des Waͤrmeſtoffs ſeyn 1.7. aueh Zn AR

Daß aber, fährt er fort, bey diefen Verfuchen ‚dem Thermometer Wärmeftoff vermittelft des Ge: fäßes in welchem das Waſſer befindlih war, wirk; ich zugeführt worden, Täßt ſich leicht zeigen: "Ben dem erften Verfuche nämlih, kam das heiß ‚gemachte, auf die Oberfläche des Waflers gegoffene ‚Del, in unmittelbare Berührung mit den Wäns ‘den des’ Glaſes; dadurch wurde diefes alfo auch ers wärmt und theilte folglich auch dem zunacft an den Wänden befindlichen Waſſer Wärmeftoff mit. Diefer durch das Glas abwärts geleitete Warme—

ſtoff

‚448 ——

ſtoff dehnte nun das durch ihn vermittelſt Waͤnde erwaͤrmte Waſſer aus, und da hierdurch

deſſen ſpacifiſches Gewicht verringert. wurde, ſo koun⸗

te es nicht langer mit dem Gefäße, in —— bleiben; ſondern bildete gleichſam einen. von,d

‚fen Wänden nach Innen zu treibenden. rg der fi) unter „dem. Dele verbreitete... Dadurch

‚mußte ſich nothwendig ‚in der Mitte des. Gefaͤßes,

‚ein abwärts gerichteter Strom bilden, und ſo „eine, ſich immer, vergroͤßernde Lage von erhitztem Waſſer entſtehen. Daraus ließe ſich dann. auch das ſchnellere oder langſamere Steigen des Thers mometers erklären, indem das Steigen fo lange fort; dauern mußte, bis der über dem Thermometer ‚befindliche Theil des Wajjers ‚eine ‚gleiche, Tempe: ratur befam. Eben fo mußte es beym zweyten Verſuche

Vielleicht möchte. man ——— daß

die hier angenommene, den Seiten des Glaſes

mitgetheilte Ouantitaͤt von Waͤrmeſtoff ſchwerlich

groß genug ſey, um daraus die Hoͤhe der Tem⸗ peratur zu erklaͤren. Allein, wie waͤre dies zu

beweiſen? Und ſo lange dieß nicht geſchehen kann,

‚bleibt dieſer Punet unausgemacht und der lu iſt folglich auch mit: eniſcheiden· —9

* 2

| Wollte

te . 449 Wollte man, um der Gewißheit naͤher zu —— das erwaͤhnte Glas in ein andres Ge⸗ faͤß mit Waſſer, ſtellen, um durch diefes, den in⸗ neren Wänden;des Glaſes, den ihnen mitgethe il⸗ ten Waͤrmeſtoff ſogleich wieder zu ‚entziehen ‚...fo würde dieß doch nur in Anſehung eines Theiles deſſelben moͤglich ſeyn, indeß immer noch ein an⸗ BP Theil deſſelben, dem innerhalb des: Glaſes Waſſer würde mitgetheilt werden, , rde das. Waſſer womit das Glas, umgeben if, demfelben. nicht. viel mehr. Waͤrmeſtoff entzier ben, als die atmofphärifche Luft die es umgiebt, auch ſchon thut. —J

Da mir aber, faͤhrt Murray fort, die Aus— fuͤhrung dieſes Verſuchs in einer anderen Abſicht belehrend ſchien, indem er naͤmlich wenigſtens be⸗ weiſen wuͤrde, daß die Seiten des Glaſes Leiter fuͤr den Waͤrmeſtoff ſind und man alſo nach ihm ungefaͤhr wuͤrde beſtimmen koͤnnen, wie groß die abgeleitete Quantitaͤt deſſelben ſey, ſo ſtellte ich ihn wirklich an, und die Vorrichtung dazu iſt 518: 2 pain.

Ich, ns bloß ein —— Glas D, das im Durchſchnitt 6 Zoll weit war, und in welchem ich die vorhin beſchriebene Vorrichtung anbrachte. Als dies gefcbehen war, goß ich ſo

Voigts Mag. IV. B. 4. ©t. RE viel

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viel Waſſer in’ Ahhelde, daß es jan ; ängefüllt war/ als das innere Glas ind hing ein

Thermometer F, hinein / deſſen Kuge (genau eben

fo weit von der’ Oberflaͤche des Wa entfernt var, als die de gebogenen Thermometers des in⸗

neren Giafes A." "Darauf wurde die bis u 21220 erhitzte kupferne Kugel in das in dem äußeren Ge

fie D’ "befindliche" Maffer, und zwar genau in

derfelben Entferntitig Yon dem Ther N als bey den erften Verfuchen geſchehen war⸗ 9* wovon ——— ieh find: J

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Auch dieſer Verſuch beweihe indeſſen weiter

nichts, als daß die Wände des Gefäßes Leiter |

für einen Theil des’ Wärmeftoffs find. "Man könn-

te zwar noch"annehmen, daß eine Wergleichung der eungn 1 kan der beyden Wärme:

meh

* 451 meſſer Auſſchluß uͤber die Mit, wie ihnen der "Märmeftoff zugebracht worden ‚geben könnte, ins dem man fagte, daß, wenn er bloß vermittelſt der Waͤnde des Gefaͤßes in das Waſſer neleiter worden waͤre/ das Waſſer in dem äußeren Gefäße in’eßen dem Grade muͤßte erwaͤrmt worden: ſeyn, als das in dent inneren, und daß folglich die beys den Thermometer in gleichem Verhaliniſſe und bis zu gleichen Graden ſteigen muͤßten; da aber das Thermometer in dem inneren Gefaͤße Höher’ ſteige als in dem aͤußeren man annehmen koͤnne, daß die wiſchen hi” und der erhitzten Kugel befinds füche Fluͤſſigkeit einen Theil des Waͤrmeſtoffs der letzteren ihm zugefuͤhrt habe. Allein, um von Verſchiedenheiten der Are, über die Sache ent: ſcheidend urtheilen zu Können, wären Voraus⸗ feßungen‘ nochwendig die ſchlechterdings unmoͤg⸗ lich ſind. So wäre j B. erforderlich, daß beyde Waͤrmemeſſer vollkommen gleich wären; dag fie fich genau in gleicher Entfernung von den Wänden der refpectiven Gefäße befanden und dag fie mit einer völlig Hleihen Quantität Waſſers bedeckt waͤ⸗ ten ‚"das'in beyden Gefäßen auch ein und daſſelbe Volumen einnaͤhme. Die kleinſte Abweichung dieſer Umſtaͤnde von einander muß eine Verſchie—⸗ denheit der Refultate bewirken. Und könnte man auch die völlige Einerleyheit diefer Umſtaͤnde bes werfftelligen, fo bliebe ja doch das Verhaltniß der

Kk 2 bey⸗

452 ig beyden Gefäße zu einander noch; N verſchieden.

Das eine derſelben bietet zum Beyſpiel dem um⸗

gebenden Medium eine viel ausgedehntere Ober⸗ flaͤche dar als andere, und ſelbſt die Matur dieſes Mediums iſt verſchieden, indem Das ‚innere Ge⸗

faͤß mit Waſſer umgeben iſt, deſſen Temperatur

waͤhrend des Verſuchs erhoͤht wird; das aͤußere ober. mit atmoſphaͤtiſcher Luft: deren Temperatur diefelbe bleibt.- ;. Diefe Verfihiedenheiten haben eis

nen entfcheidenden Einfluß auf die Nefultate, und

es iſt deshalb auch dieſer Verſuch nicht genugs thuend, da man weder vermoͤgend iſt, die Duans titat des durch die Wände des Gefaͤßes dem Waſ⸗ fer. zugeleiteten Waͤrmeſtoffs genau anzugeben, noch auch zu beſtimmen, ob fi e hinreichend ſey, die Erhoͤhung der Temperatur, die ſich doch wirk⸗ lich zeigt, hervorzubringen, oder ob nicht diefe Erhoͤhung, wenigſtens zum Theil, einer leiten⸗ den Kraft Br; Me: unufähreiben, fe.

‚Die: Aofihe * Veruce Be jede zur Verhuͤtung diefer Ungewißheit etwa anzuwendende

Vorſichtsmaßregel unmoͤglich, da jede zugleich, die

Wirkung der bey dem Waſſer angenommenen lei—

tenden Kraft, geſetzt daß es ſie auch * ie

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Wollte man zB. die Kugel des Thermome⸗ tere in einer ‚größeren Entfernung von dem den Wärmeftoff enthaltenden und mittheilenden Koͤr⸗ per anbringen ſo wide das Thermometer fpäter anfangen zu ſteigen und auch aicht ſo hoch herauf kommen; und dieß wird geſchehen muͤſſen, man nehme an welche Meinung man wolle, weil in beyden Fällen ;«die zur Durchlaſſung des Wärme: ftoffs —— Umſtaͤnde gleich *— Pa nah "

—— man —8* ch eines weiteren stur for muß die Erhöhung der Temperatur geringer ſeyn, als wenn die Fiuͤſſigkeit in einem, engeren enthals ten iſt, weil in dieſem Falle eine größere -Maffe der unten enter —— aaeıne. ‚werden: urn: 4 197334 Er |

4 BER des andere * der den Waͤrmeſtoff mittheilenden Subſtanz wie in unſerem Falle die meſſingene Kugel iſt eine große Portion; von⸗ Fluͤſſigkeit befindlich, fo, muß and; dadurch die: Wirkung eben ‚fo ſehr ges fhwärht werden Denn da der von der Kugel: ausgehende Wärmeftoff von einer größeren Maſſe von Fluͤſſigkeit eingefhlucdt wird, fo muß dadurch. die Temperatur dieſer Fluͤſſigkeit nochwendig we⸗ niger erhöht, und folglich auch entweder das &e-

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Und doch —*— es 3 wielleicht Bach ** der zu einerkwölligen Befriedigung aller Forde⸗ rungen führen fönnte, wenn man nämlid den DBerfuh mit einem von Eis ı wieder: NET BE URLS EL j

6

Denn wenn man in einem eylinders |

förmigen, dem oben befchriebenen glaͤſernen, vök

Lig "gleichem &efäße von Eis, ein Thermometer befeftigte, das mit einer Fluͤſſigkeit, de⸗ ten Temperatur 32° wäre, anfuͤllte und in dafs felbe bis auf eine geringe Entfernung von der Kugel des Thermometers einen erhitzten feſten Körper hinabließe, einige Erhoͤhung der Tempe⸗ ratur erfolgen, ſo koͤnnte man dieß allerdings fuͤr einen ſicheren Beweis hatten‘, daß die ‚Stüfligs keit eine leitende Kraft: für den Waͤrmeſtoff habe, da ihr derſelbe vermittelſt des Gefaͤßes unmoͤg⸗ lich zugebracht werden koͤnnte. Weil die Teinpe⸗ ratur des Eiſes nicht uͤber 32 zu ſteigen vermoͤ⸗ gend iſt, und alſo in dieſem Falle der Waͤrme⸗

ſtoff,

455

ſtoff/ um von dem feſten Koͤrper zu dem Ther⸗ mometer zu gelangen, feinen anderen Weg hat, als durch die zwiſchen —— Be * | 4 J Bon den —959 diefeg a an geftellten- Verſuchen, veripricht D. eg Banfis Redeafhaf meh

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Saoena.

8. u : f N 426

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es emonth's Eirensabnen, Ehen,

in. Des Sinn Edgewor th? 8 Borfcilag: A Erleichterung ; des Tranfports von Waaren auf Wagen -Eifenbahnen (iron rail - ways) anzulegem, iſt auch fehon in Deutichland aus. den‘ engliſchen Miſcellen und anderen Journalen bekannt und in England ſelbſt ſchon auf mehreren Landſtraßen ausgefuͤhrt worden. Von ihm ſelbſt weiß man es, dab er ſchon im Jahre 1768 der Geſellſchaft

gta für

Pr die‘ der und Manufacim⸗ ren Modelle von Wagen vorgelegt,‘ die den Trans; port auf Eifenbahnen erleichtern: follten „und daß er dafür fo wie für andere mechanische Erfinduns gen, die goldne Preismedaille diefer Societaͤt er; hatten hat. Sm Sahre 1788 baute er wirklich vier dergleichen Wagen; die er auf einer für fie | angelegten Holzbahn zum Herbeyfahren der. Kalk | Erde um feine Ländereyen zu verbeffern, gebraudys te. Seit diefer Zeit hat er fie noch mehr vervolls fommnet. Bon dem großen Nusen diefer Was gen und der dazu erforderlichen Eifenbahnen über: zeugt, ſchlug er daher-vor, den Verſuch im Großen zu machen, und dergleichen Eifenbahnen auf Landftrafien anzulegen, die nad Haupiſtaͤdten fuͤhren. Dann muͤßten auf der Straße vier fe cher Eifenbahnen angelent werden; zwey für Laſt⸗ wagen, eine nad) der Stade zu, und die andere _ von ihr abführend, und zwey fir leichtere Fuhr⸗ werke eben fo eingerichtet, um das Begegunen der Fuhren zu 'verhüten Sie müßten Unterlagen von Stein (lleepers) haben, und: in einer Eihb- hung von Zoll Aber der Straße ſtehen. Die Form derfelben müßte von der Erde aufwärts Hohl und won obem nach. unten abgerundet ſeyn; damit ſich weder Koth noch Staub hineinſetzte. Sie ſind uͤbrigens fuͤr leichte Wagen, die hoͤchſtens eine Laſt von anderthalb Tonnen fahren können. Don ı

Bu, 5

= 3 437.

Von: deniwier Eifenbahnen „die auf jeder: Setufie folen'migeiegt werden, find Die beyden in: deren zu Laſtwagen und die beyden äußeren zu feichten Fuhrwerken beſtimmt. Dies von der Stadt kommenden Fuhren müffen die links liegen; den Eifenbahnen fahren „. und. die. hinein ‚fahren; den, die rechts liegenden, ‚um ‚einander, Hape zu begegnen. !

x N us 4013. 3

Die ſelbſt beruͤhren die Bahnen nicht unmittelbar, ſondern ſie ſtehen auf einem beſon— deren „flachen Geruͤſte * mit Rädern, welche die Spur der Eiſenbahnen halten und. genau nach ihr nem, gerichtet ſind, ſo daß jeder gewöhnliche Wa— gen, ehmeverändertzumwerden, fich dieſer Bah— nen bedienen fan, indem ihn die Pferde auf dies ſes Serüfte oder diefe Unterlage, und mit ihr auf die, Eiſenbahnen fahren, dann ſelbſt aber auf der gewöhnlichen, Straße, gehen. Auch für Poſtwa⸗ gen koͤnnten dergleichen Geruͤſte gemacht werden, dann wuͤrde ‚ein dev; ‚gleichen Wagen mit 12 Perfo: nen innerhalb einer Stunde, nur mit. "einem Pferde beſpannt ſechs engliſche Meilen zuruͤck⸗ Kt5 legen

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ir. Elwa nd Aa: vermittelf deren Di ‘gen über Flüffe gebracht werden ?

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458 *

legen koͤnnen und Miethkutſchen oder andere leich⸗

te Wagen, wie eigene Equipagen find, wuͤrden dann wmit einem Pferde; zusacht Meilen vun mehr als eine Bet u er

it fi MEIN? x 43

N gilr!: * 4* 4.4

Wo die Wege —— gef, find diefe Eiſen⸗

bahnen nicht anwendbarwenigſtens duͤrfte die ‚Anhöhe nicht über 10 Fuß hoch ſeyn. Syn einem

foichen Falle müflen neue Straßen, die bloß im der Ebne fortlaufen angelegt werden. Wuͤrden ſie allgemein, fo wirden ſie von dem größten Nutzen feyn. "Die Pferde würden ges fehont und Futter für fie erſpart werden, auch brauchte man ihrer weniger und doch würde man viel weiter in einem Tage fahren konnen ate en

Wagen und Zeug wuͤrden ke "erhalten; man würde nicht von Keth und Staub belaſtiget lief in der Nacht nicht mehr Gefahr umgeworfen zu werden; kranke und ſchwache Perſonen konn⸗ ten leichter und mit weniger Beſchwerde von einem Orte zum andern kommen u. ſ. w.

Auch koͤnnte man kleine Dampfmaſchinen in einer beträchtlichen Entfernung. von einander: an» bringen, und vermittelſt an. ihnen angebrachter

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irkulitender Ketten, Wagen fortbewegen und ſo gtobe Koſten ag

E Dem Einwande: daß Feel ——* diefe Eifenbahnen * bald zu Grunde richten würden, begegnet Hr, Edgeworth durch den Vorſchlag: Große und fhwere Ladungen auf mehrere Kleine Wagen zu vertheilen, und "diefe fo an einan— dert zu hängen und mit einander zu verbin⸗ den, daß demohngeachtet feine” größere Anzahl von Pferden zum Tranfvorte derſelben erfor—⸗ derlich waͤre, indem nur der vorauch/hende Br gen befpannt werden dürfte.

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Ueber Baht und. res er „Barbiermeffen ae

oh man bie Mohr: unter: fo wähle man fich dasjenige, deſſen Klinge nicht. leicht die Schärfe verliert und fih am wer nigften umlegt, wenn) die Schneide ‚deffelben von dem unterften Theile der Klinge an bis zur Epige- über ein Stäcdf Horn, oder über den‘ RER * Daumens gezogen wird 0 m, 9

Streicht man 4 auf dem Streichleder, fo trage man Corge, daß man die lebten und Haupt ftriche nach der Richtung führe, in der man das Meſſer zu brauchen pflegt. Führt man alfo beym Barbieren den Strid von dem unterfien Theile des Meffers an nach der Spiße deffelben zu, fo. muß es auch fo auf dem Streichriemen geftrichen werden , und umgekehrt.

Eben dieß gilt auch‘ von Sirurgifcen Snfra menten. | ;

. Eine rundere Schneide für einen flarken Bart erhält man durd) einen Sieiafimenn der nicht auf

& | = 404 auf einem feften Körper aufgeleimt, fondern los iſt; aber fhärfer und dauerhafter wird fie, wenn fie auf einem: Streichriemen geſtrichen wird, der auf einem nicht. Koͤrper Aeliget iſt.

Ser a des Seifenfhaums —* Barbieren, ſcheint darinne zu beſtehen, daß er dem, Barte eine Art von Feſtigkeit giebt. Ee vereinigt in gewiſſer Maaße eine. große Anzahl von Haaren, und bewirkt dabey außerdem noch einen gleichfoͤrmigeren Widerſtand genen. den Strich. des Meflers, indem er die Elafticirär der Haare vermindert ‚und ‚ihnen einen Theil der ih⸗ nen natuͤrlichen feinen ‚Stätte benimmt. Wenn man id ohne Seifenihaum barbiert, ſo betoͤmmt man einen ungleichen Bart, beſonders wenn die Schneide des Meſſers nicht die gehörige Schärfe hat, wie man. leicht: fehen kann, ‚wenn man einen lockeren Buͤndel Haare mit dem Barbiermeſſer durchſchneidet oder mehrere, Bogen Papier zu: gleich, damit beſchneidet, ohne ſie einzupreſſen. Wenn der Seifenſchaum nur die ‚gehörige Conſie fienz hat, fo thut er feine Wirfung er mag warm _ ‚oder kalt ſeyn. Wahrſcheinlich wirkt in bepden Faͤllen das Alkali der Seife ſehr ſchnell auf die glatte Oberfläche der Haare und befördert dadurch das leichtere ano derjelben.

Auch

2

Auch auf! die Geſtalt des Meſſers kommt te was an. Sunge Barbierer, deren Strich noch nicht feſt iſt ſollten ſabelformige Klingen führen) und die Spitze eines jeden’ Meifers in einen Zir— kelausſchnitt endigen weil es ſonſt nicht leicht iſt, beym Barbieren den Strich von der Spitze des Meffers an nach dem Hefte zuzufuͤhren Welches oft nothwendig if, wenn man die linke Hand er eben Aa ie as die —— ef Tann“,

Fa 2 x Wa wo ss 193 u Hau

7 2

Da man Et) beimerft 177 daß in den Ai Gegenden von Nordamerika eine Art oft indem. man fie braucht / in Stäke zerfpringt, als var fie von Glas, und es auch die Schmidte fahrung wiſſen/ daß eine geringe‘ Erhdh Tewpert atur eiferner oder anderer merälle ener Werks, zeuge, wenn fie ohne im geder vorher feyn, muͤſſen gehämmert werden, "ihnen die Spt digkeit benimmt, und fie 2 doher machen ehe fie fie hammern um das des Metalle zu verhäten fo Ueße ſich weht Bier Erfahrung auch auf die Scheermeſſet anwende beſonders auf ſolche, die geneigt hund zu oder die Politur zu verlieren, wenn fe alt auf dem Streichleder geftrihen, oder‘ zum’ Bars Bieren ‘gebraucht werden, welcher Unbegnenlich‘ keit man dadurch vorbeugen konnte | daß

daß man die Klinge des Meſſers unmittelbar vor dem Gebrauche deffekden mäßig. erwarmte.

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Urhivarifhe Nachtich Wor’en nem monftröfen Karpfen,

- 2 RT ET 1}

| Sn dem hier befindlichen Gefamnit + Archive der Iſenburgiſchen Häufer, fand ich beym Durhblättern eines Concepts Buches von Bries fen, welche die vormaligen Herren mit einander gewechfelt hatten, einem-Schreiben des Grafen Henrih von Gfenburg an den Grafen Wolffgang Ernfi zu Birſtein folgende Nachricht von einem monfiröfen Karpfen beygefuͤgt:

Schickt per Schedulam einenn Pfuͤndigenn Karpffenn mit, fo ohe sinn Maull,

Pitt

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464 * Fe * Pitt daß Ihnn dee —— enn OA wela n.⸗ vnao 24

ei, Das. Schreiben ift vatiet : lein jetzt noch, aber nur von mehreren Juden - Familien bewohntes Bergfchloß, anderthalb Stun: den von Büdingen.) denn 25ten * Ar daß nie Par | if, durch welchen anderweitigen Kanal etwa, und auf was fuͤr Art

dieſes monſtrum per defectum feine Nahrung zu A—

187% Eur Kon Ins 1 Büdingen, 1 RE Ri

- ; ? 4 {m Auguf 1802. · Zöfeli, en And. gain 1? nat. NR DR ti nald. <a TE RT A TIERE GN 14111000 ET TREE | | F ara Kapkinmaar. sig 8038 I * —8 > er 2 { * J my: a 2 ent WI —4 wer N Du [ EL iA „srluaie in i imma L CHE 1.044 B140% ‘ir Mar PUR NR 3,8 3 94 3 2 in J —* M 2 ERt PETE CH 2 ron 42 en } Kat. j 8 m #4 ig

—— 465

Bemerkungen von B. Ehauffier über die Wirfungen des unvoll. | fommnen kohlenſauern Gas auf die animaliſche Defonomie, U d. Ecole de Med,

Vor 20 Zahren glaubte man, dag der über

gluͤhenden Kohlen gefehmolzene Salpeter Lebenss

luft ergeuge und dadurch die verdorbene Luft vers beſſere. Chauffier fand, daß diefes Verfahren

nicht allein von feinem Nutzen, fondern fogar ges

fährlich fey, weil dadurch ein irrefpirables Gag zum Vorſchein kommt, welches unauflöslich im Waſſer und fihwerer ald das eigentliche entzuͤnd⸗ bare Sas ill. Die von Guyton, Deforaies, und Element vorgenommene Zerlegung deffele

ben zeigte, daß es aus vollfommmen und unvoll-

kommnen Eohlenfauern Gas (gas acıde carbonique und gas carboneux ) beftehe, unter welchen ers fieres 27 bis 28 im Hundert Kohlenftoff, und letz— teres 46 bis 52 Theile enthält.

Mit folhem wohl gereinigtem gas carborngux

hat Chauſſier einige Verfuche an lebenden Thieren und frifch aus ih Ben RIESEN Blut, anges WVoigts Mag. IV. DB. : L ſtellt,

a

ſtellt. um die Reſultate 45; genauer, zu er⸗ halten, ftellte er die Prüfung auch noch in andern Gasarten an. Hiernach war RE

I. Sm reinen die Aſphy⸗ xie langſam, das Blut und alle Be in 1 re eine bräunfiche Be

2. Sm gefhwefelten —— war die Aſphyxie ſchnell; Blut, Leber und alle Theile Ka ii eine ſchwarze Farbe an.

43 Im KT Bes br die Aſphyxie weniger fihnell als im ;volltommen. koh⸗ lenfauern, aber heftiger als im reinen Hydrogen⸗ gas; das Blut und alle Foyile bes eine lebhaft rothe Farbe. ide

4. Im vollkommen kohlenſauern Gas erfolgte die Aſphyxie in wenigen Secunden; in der Folge convalſiviſche Anſtrengungen zum Ath- men, Nicderfinten der Muffein die feine Reizbar: feit mehr zeigten. Das Blut gerann nicht fons- derlich und nahm fo, wie alle andere Theile, eine dunkle Farbe an; oft Delta, fi) die Lungen nicht über dem ——

5. Ends

Res 467

5. Endlich, im unvolfommen en Rod fengas war die" Afphyrie langfamer , die Mus: fein blieben längere Zeit reizbar; das Blut und ‚alle Theile nahmen eine ſchoͤne Scharlachröthe an.

Man fieht aus diefen Verfuchen, daß die koh— lenftoffhaltigen Luftarten dem Blute eine Hochrorhe Farbe geben, die derjenigen aͤhnlich iſt, WAR es vom a des Oxygens

7.

Ueber die Mittel den ſchäaͤdlichen Folgen derleberſchwemmungen in Wohnhaͤuſern vorzubeugen; vom Hrn. Cadet-de- Baur A. d. Decade phil. |

Nichts ift der Defonomie des thierifchen Koͤr⸗ pers nachtheiliger als eine Ealte und feuchte Luft; kommt nun dazu, daß unter folchen Umſtaͤnden der Menfh ein Haus bewohnen muß, wo fich ' eia kurz

En

468 em 111 j kurz vorher eine Ueberſchwemmung gezeigt hat, ſo muß auch der ſtaͤrkſte dabey —* an Br Ge⸗ ſundheit leiden. I u

Eins der erſten und feäftioffen ssätfsmittet it ; hier die Reinlichkeit; nicht bloß in Waſche

und Kleidern, ſondern auch“ am- Körper und im Haufe felbfi. Nichts unterhält die Feuchtigteit

und den Mephitiſmus mehr als das Leinenzeug

und der Schmuz. Man ſorge daher vorzüglich fuͤr trockne und veine Kleider, waſche den ganzen

Körper, befonders aber Kopf, Arme und Beine, und ſchwemme zugleich allen Schlamm im ganzen Haufe, wo das Waffer von Ueberſchwemmungen Hingefommen iſt, fo rein als möglich ed Das bloße Waffer, welches dabey zurück bleibt, wird an der trocknen und warmen Luft bald vers

dunften, aber fo fange noch ſchlammigte Unreim lichkeiten zuruͤck ſind, wird ſich die Feuchrigteit, immer darinn feft halten, und der faulige Geruch wird nicht zu vertreiben feyn. Sobald nun alle

Winkel recht ausgewafchen find, muß man für Luftzug forgen und den Tag über, Thuͤren und Senfter offen halten. Bey trockner und frifcher Luft wird jeßt die Feuchtigkeit bald verdunftel feyn, und ſelbſt bey feuchter äußerer Luft wi N doc) ein folcher Zug zum trocknen des Innern be tragen. Sobald indeflen die Sonne untergehen

* ne 469 will, verſchlleßt man Thuͤren und Fenfter wieder, und zündet im Kamin ein hellesgener an, welches man einen ‚Theil der Nacht hindurch unterhält. Diefes wird dann nicht allein durch feine Hitze, fondern auch durch einen Luftzug welchen es be— wirft, die Feuchtigkeit austrocknen und die Dünfte durch den Rauchfang abführen. Bey diefer Ge legenheit fann man auch alle Kleidungsſtuͤcke und Geraͤthſchaften, die von der Ueberſchwemmung noch, feucht ſind, ans Feuer bringen und‘ fie trocken machen, zumal wenn: fie vorher ebenfalle durchs Auswafchen vom Schmuze gereinigt find. Den Körper hält man dabey der Nacht ſorgfaͤltig bedeckt.

Am andern Morgen muß man vor dem An— kleiden abermals Sorge tragen, daß die Klei— dungsſtuͤcke welche die Nacht Über Feuchtigkeit in ſich gezogen haben, vorher wieder am Feuer ge⸗ trocknet werden, zumal wenn fie mit zur Des deckung oder zum Bette gedient haben, in wel— chem Falle auch noch Feuchtigkeit aus dem Koͤrper in ſie gedrungen iſt und ſie dadurch noch ungeſunder gemacht hat. 3—

Von beſonderm Nuken wird nächftdem , das Näuchern mit Schwefel feyn. Man verfchließt zu dem Ende die Fenſter genau, und ſetzt auf den

213 Dos

1

- Boden eine Panne mit gluͤhenden Kohlen, worauf man eine Hand voll gepuͤlverten Schwefel ſtreut und ſich ſchnell hinweg begiebt; dann ver⸗ ſchließt man auch die Thuͤr und geht nicht eher ‚als nach 24 St. wieder ins Haus. Die Daͤmpfe

des brennenden Schwefels dringen in alle Kluͤfte der Mauern, und werhüten dafelbft die faule Gah⸗

zungen Man weiß was der Schwefel fuͤr eine

Wirkung auf den Moſt aͤußert, wo er die Gah⸗

rung aufhaͤlt, auch auf den. Wein ſelbſt, der ſich dadurch beſſer und std nee gg, wird. sh

Sins die Mauern und Rinde feht fo wird fich auch viel von der faulenden Materie hineinziehen, und diefe wird+in eben: dem Maaße ‚wieder : davon ausduͤnſten; find. fie nun noch feucht dazu, ſo wird das Waſſer als ein guter Leiter des —— das Uebel noch ärgee

a,

Um alfo dich Art von Ssästigteit zu ver⸗

hüten, muß man die Waͤnde mir frifh geläfchs

tem Kalfe wohl durchs und Überweiffen, ‚denn der

gebrannte Kalk ift eins der fihnellften und wit fonften Mittel gegen den Mephitifmus,

h 2 | i L

* 47E.

« . Diefe Borfiht muß man nicht allein da bes obachten, wo ſich Menſchen gewöhnlich aufhals ten; fondern. auch in den ‚Pferdes Kühs und Scaafftällen, weil diefe noch mehr als die Zim⸗ mer der Menſchen für den Memphitiſmus ems fu nd.

„Wenn der Sausfur nit ‚mit Steinplatten oder Backſteinen ausgelegt iſt, ſondern bloß aus Erde beſteht welche tief vom Waſſer durchdrun— gen worden, fo bedecke man die ganze Fläche mit einer Schicht yerfioßener Kohlen und laſſe fie fo lange liegen, bis alles völlig ausgetrod: net iſt. Die Kohlen find nämlich unter allen ſolchen Reinigungsmitteln das wirkfamfte.

472° EEE

Kuczus aus einem —— des Hrn. Riedle, welcher als Gaͤrt⸗ ner der Expedition des Captn. Baudin beywobnte, on Hrn. Thouin, Prof. des National. muſeums der Narurgefhichte; Datirt von der Infel Timor 6. Vendem. X. A. d. Moniteut. |

-

„Bir waren am tete Se Apr: 1802) von Isle de France abgereift und unfere Ueberfahrt nad) Leuwinsland auf Neuholland betrug 32 Tage. Kaum waren wit auf diefer Küfte angefommen, fo trieben uns die Ströme wieder über 10 Lieues auf die Seite zuruͤck. Endlich gelang es uns zwar wieder der Küfte nahe zu fommen, aber wie mußten mehrere Tage in einer Entfernung von 2 Meilen längs derfelben hinfahren, ehe wir einen einzigen Pla& finden fonnten, wo füch das Boot mit Sicherheit anlegen ließ. Diefeganze Küfte ift mit Kiffen beſetzt und ihr Anblick unfruchtbar, indem. man nichts als eingelne Gebüfche mitten im weißen Sand erblickt. Sobald wir aber die Höhe des nördlis a“ Puncts erreicht hatten, entdeckten wir eine

R große

MN . | 473 ww: "

große Bucht deren Eingang auf 15)L. breit feyn ‚mochte, und die ſich auf 10 L. landeinwärts ers ſtreckte, fie wurde mit dem Namen der Geogras yhenbay (vom Namen des) Schiffs eo graph, welches der‘Cptn. commandirre) beleat. Wir legten am 8. Prair. (28. May) an dieſer Bay an, und 28 war die erfie Sorge des Cptn. ihren Grund zu unterfuhen und eine Katte davon aufs zunehmen. Wit landeten an einem Plage, we ſich zwar wenig Holz, aber eine große Mannichs faltigkeit von Pflanzen zeigte, wobey ich mich aber nur wenige Augenblide aufhalten konnte. Am andern Tage fuhren wir in diefe Bucht, und ein großer Theil der Mannſchaft ging ans Land, und hier befamen wir gumerfienmal Eingeborne von dies ſem Lande zu fehen.-Die Ufer diefer Bucht welche ung zu Sefihte kamen, zeigten im Allgemeinen nichts als kleine, vom Winde zufammengetriebene Sands hügel. Es wachfen einige Stauden dafeldft, fie find: aber dünne gefäet und die größten erreichen nicht die Höhe von 6 Fuß. Ueber denfelben bes finden fih niedrige Stellen, welche Hin und wies der mit dickem Holze bewachfen find, worunter ſich befonders eine Art von Juniperus aus zeichnet. Dieſe ſchoͤnen Baͤume welche ihre Blaͤtter das ganze Sahr-durd behalten, wachſen ſehr dicht in einander, und da ſich ihre Gipfel ganz in einer; ley Hoͤhe halten, fo ſieht es von den Hügeln herab | 215 aus, -

‚474 | REN x

aus, als ob ein NER Tuch waagrecht ‚über die.

daffelbe: ungebenden Bäume ausgeſpannt waͤre.

Ihre ſehr dichte und auf 5 bis 6 Linz: dicke Rinde, dient den Eingebornen zur Vedeckung ihrer Hut⸗ ten; auch ſchuͤtzen ſie ſich damit vor "der EN und Ki uns! BR OR

RR 91 3

RE 5

23 Die PL hat das Anfehen |

von einer 6 Zoll dicken: Torfſchicht und darunter befindet ſich eine ſehr ſchwarze unfruchtbare Erde/ wovon ich etwas zur Probe mitgenommen habe

Dieſer Tag hat mir viel ſchoͤne Pflanzen weis

ſchafft, unter andern ein Gnaphalium mit großen ſchneeweißen Blaͤttern und eine Atriplex

mit breitern und. laͤngern Blättern als die des

franzoͤſiſchen Lorbeers. Andere waren mir nicht neu, und ich ſah ſogar welche, die in der von Bene wann: \ |

Das eben Schiff, der Matural iſt hatte auf einer andern Kuͤſte eine Arpsvon Fluß entdeckt welcher näher unterſucht werden ſollte. Alles) der Botaniker, der Mineralog, der Arzt u ſ. w. wollten mit dahin. Dieſe Expedition lief aber uns gluͤcklich ab. Ich hatte die reichſte Blumenleſe gemacht und kam ganz mit Pflanzen belaſtet, an

den Ort der Einſchiffung, wo man mir ſagte, das

Boot fey —— und durchaus kein Mittel BIN

en 475 | vorhandenes wieder flott zu machen. "Das Canot ging’ Abends um 10 U. allein ab und der Officier der es fuͤhrte, verſprach, dem Tapitaͤn eiligſt von unſerer traurigen Lage Nachricht: zu geben. Es waren unſer 7 Perſonen am Lande; wir machten eine Art Verſchanzung um uns herum, zünderen ein: geoßes Feuer an und ſtellten die Macht. über, eine 3 Wann ſtarke Wache hus. Der andere Tag verſtrich ohne: einen neuen Zufall; es brach auch der dritte Tag an, Und noch immer: ließ ſich nichts zu unſerer Rettung fehen ‚> indeſſen konnte man mit Augen fehen, wie’fih die See hob und ims mer drohender ward. Wir fingen an Mangel an Waſſer und Lebensmitteln zu leiden, endlich ers blieften wir am folgenden Tage ein Canot vom Geograph, das. uns alle Hülfe mitbrachte des ren wir sbedurften und: wir erfuhren „daß. dasjes ige, welches dem Lommandanten die Nachricht von unferm Mißgeſchick uͤberbracht hatte, nicht eher als nach 36 St. an Bord deffelben gefommen wäre, da er gegen, eine Außerfi-hochgehende See ‚hätte kämpfen: müflen, daß das Barometer in ſehr kurzer Zeit um 6 Lin. gefallen wäre. und alles eis ‚nen heftigen Sturm anfündigte; der Commans dant ließ uns die möglichft fehnelle Einfchiffung empfehlen und das Voot feinem Schickfale zu übers -laffew, wenn das Flottmachen defjelben etwa zu viel Zeit koſten ſollte; Jedermann war. der Meys nung,

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nung, nichts Weiter. damit vorzunehmen. Wir ſchifften uns eiligſt ein, ließen Waffen, ‚Munition )

und ‚alle. Habſeligkeiten ſelbſt bis auf die gefams

melten Pflanzen am Ufer zuruͤck, indem es die

hoͤchſte Zeit war und 2 Stunden fpäter keine Mög: lichkeit: gewefen wäre, die Schiffe wieder zu erreis chen, ja man hätte nicht: einmal ins Canot kom⸗ men koͤnnen. Der Natuͤraliſt ſandte hernach

ein Canot ab, um unſere am Lande zuruͤckgelaſſe⸗ ‚nen Sachen zu holen. "Ein Matroſe, der ein ſehr guter Schwimmer war, warf fi ins Meer um

den Kahn am Ufer zu befeftigen, aber die Wellen verfchlangen ihn, daß er nicht wieder yum- Bars Schein fam und der Kahn kehrte ungelandet ziruͤck. Wir brachten 3 Tage zu; ehe wir dieſe Bay ver⸗ ließen, und vom erſten an trennte fih der Na tu⸗ raliſt von ung und wir haben ihn nicht eher als zu Timor wieder gefehen, nachdem wir ı Monat auf —— Inſel ausgeruhet ah Nachdem wir die Bucht und das Wetter wieder gut ‚geworden war,, naͤherten wir uns dem Lande wieder und fuhren ſo nahe

als möglich; längs’ der Kuͤſte Hin, Ich habe in

meinem Leben fein duͤrreres und "unfeuchtbareres Land geſehen; nicht ein Tropfen trinkbares Wafs

fer; wenig oder feine Hegetätion: unzugänglid)e ji

Ufer mit Niffen und Sandbaͤnken umgeben. . Biss

weis

* 477 weiten hatten wir in einer Entfernung von 6 Lienen von der Küfte auf 35 Faden Wafler und einige Minuten darauf faum 5,

Mir erreichten auf diefe Art die Seehundshay wo das Schiff Anker warf. Während- dieſer Ers holung hatte ich Gelegenheit zwey Inſeln zu bes fudhen, wovon jede 12 bis 14 Lieues im Durch⸗ ſchnitt haben konnte. Ich durchlief ſie faſt nach allen Richtungen und beobachtete ihre Naturer⸗ zeugniffe, beſonders ihre Pflanzen, wovon mir mehre unbekannt waren, fo daß ih auf 70 Spes cies daſelbſt ſammlete, und ich bedauerte, daß ich nicht noch weiter Landeinwaͤrts dringen konnte, weil aller Unfruchtbarkeit ungeachtet, doch noch eine reiche Erndte intereſſanter zu er⸗ warten geweſen w waͤre.

Bey der Ausfahrt aus der Seehundsbay ent— deckten wir eine neue Inſel, welche in die Charte eingetragen wurde. S Sie erhielt den Namen Ads miraiitätsinfel, weil man dafelbft viele Voͤ— gef dieſes Namens zu fehen befam. Sie liegt unge: fähr 3 Lieues vom feften Lande, Obgleich der Befehlss haber allen guten Willen zeigte, fo war es doch feis nem Naturforfcher möglich auf diefelbe zu kommen ; indeffen brachte der Dfficier der fie recoanpfcirte, mehrere ſchoͤne Schalthiere und Pflanzen. Er

be:

478 NN nen *

bemerkte auch ein vierfuͤßiges hier von Berge eines. Schäferhundes, und. entdeckte eine * Däielle von vortrefflichem Waſſer.

er

Wir festen nun unfere Fahrt längs den Rz |

ſten von Neuholland fort, warfen alle Abend An: fer ‚kamen aber nirgends ans Land, + Endlich fa:

men wir. nad) der trautigfien Fahrt am 5 Frucs

dor an die Sinfel Timor, und quartirten unsam 7..an der Rhede von Coupant, im zwey Käufer ein, welche der Gouverneur für unfern. Commans danten beforgt hatte. Diefer bezog das eine und alle: üerigen Naturforſcher das andere. —*

Welch einen Contraſt ie diefes fruchtbare

und Bufchreihe Land befonders der Theil wo

wir wohnten mit den Küften von welchen wir fo eben gekommen waren! Die Pflanzen find zwar dort. nicht fo unbekannt, als die von Neus Holland, und es fanden fich eine große Znzehl, die in Isle de France gezogen wurden. Ich fah hier: wilde Brodbäume, Manauires und Tamas rinden von einer ungeheuern Größe; Arequiers, Cocotiers, und yerfchiedene Arten Maringa, So— phara u. f. w. Rings um die Rhede von. Cou— pant ift alles mit diefen fihönen Bäumen bedeckt. Sch ſah Hier Feigenbaͤume von 30 Fuß im Um— fange, die auf eine weite Strecke die Erde be—

ſchat⸗

Br | 479

ſchatteten, und wo ſelbſt ein Bataillon Soldaten Schutz vor dem Regen unter ihren Zweigen haͤtte

finden fönnen: Ich fand hier die Nizophora .

Mangas wieder, die ich bereits. in America: bes obachtet hatte; aber diefer Baum der mir äußerft merkwürdig gefchienen hatte, iſt eine Art von Caſuarina, deſſen Stamm bis auf 10 Fuß Umfang bekommt und auf 50 Fuß hoch wird.

Der Hoden diefer Snfel wird durch eine Mens ge von Dächen bewaͤſſert. Es giebt hier eine Menge Ebnen, die fic) vortrefflich mit dem Plus ge ‚bearbeiten lafjen. Der Boden ift vortrefflich und von einer großen Fruchtbarkeit. Man baut. daſelbſt nic Reis, al Igname und Taback. F

Ich habe bereits zahlreiche Pflanzenſammlun—

gen auf dieſer Inſel gemacht, und indem ich die Pflanzen fürs Herbarium trockne, vergeſſe ich nicht, fie auch. lebendig aufzubewahren, um fie mit, nach Isle de France und vielleicht mit nach Europa, zu nehmen. Ich werde ſie indeſſen ſo lange. in Timor zuruͤck laſſen, wohin wir zuruͤck kehren werden, nachdem wir den ſüdlichen Theil von Neuholland unterſucht haben. Sc rechne wenig darauf, etwas aus dieſem fremden Lande fortzubringen, und der Commandant hat mich ſchon

f,, = I yarı »r.a cl 2) - a En ARE TE

40 ſchon darauf vorbereitet, indem er mir ſagte, daß es faſt unmoͤglich ſey lebendige Pflanzen auf ſo gefährlichen Küften zu Schiffe zu bringen, beſon⸗ ders auf ein Fahrzeug, wo es die Gefahr: noths —— macht, DEE vorzunehmen.

> *

0

Ueber die Diverspänrer Braut. Fohlen. Aus einem Schreiben des Hrn. Blumbof an den Her- | ausge ber. Deſtedt d. 1. Yug. 1802.

Endlih bin ih im Stande, mein Verfpres chen zu erfülen, und die Braunfohlenfiufen von Didershaufen zu uͤherſenden. Zugleich erhalten Sie hierbey eine kurze Nachricht von dem geogno⸗ ſtiſchen Vorkommen derſelben, welche ich meinem Freunde dem Herrn Eiſenhuͤttenreiter Stuͤnkel zu

Zellerfeld, verdanke, und die Sie vielleicht in ihr

Magazin einruͤcken laſſen.

Die

Ste Olderehaufer Braunkohlen kommen in einem ıbis 2 Lachter mächtigen Lager vor, wel ches im zöten £ bis 25ten Grad gegen Morgen fällt, und ziemlid) in.der 12ten Stunde flreicht. Das Dad des Lagers. oder Flößes der Brauntkohlen be⸗ ſteht aus grauem Thon, und ſo weit der Bau bis jetzt extendirt worden, iſt es auch hier der Faf, wie Hr. Voigt (EL. mineralog. Abh.) es Anders waͤrts fand, daß dieſe Braunkohle feine feſte Ge fieinart über fih bar. Die Sohle unter den - Brauntohlen befteht aus mürbem Schiefer, wele cher etwas mergelartig, und meift Thon. iſt. Ver⸗ ſteinerungen fand Hr. H. R. Stuͤnkel noch nicht darin. * Der Floͤtzgebirgsruͤcken an welchen ich dag Braunfohfenlager angelegt hat, beſteht wie jene ganze Flöggebirgsgegend, oßen aus wei⸗ Gem Sandftein, darauf folgt ein lofer mergelar⸗ tiger Schieferthon mit Verſteinerungen, daun Floͤtzkalk mit Verſteinerungen, dann muͤrber Mer⸗ gelſchiefer und unter dieſem rother Sandſtein; was hierunter liegt, iſt dort noch nicht bekannt, weil er ſehr maͤchtig liegt. An einigen Stellen jener Gegend liegt: zwifchen dem erwähnten Kalks fein und dem darunter vorkommenden Mergels

ſchiefer, ein: Eifenfteinflöß von = bis 15 Lachter

maͤchtig, mit vielen Prfkeinerungen. auch mit einigem verkohlten (nicht verſteinerten) Holze.

Voigts Mag. IV. B. 4. St. In

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* 481

—— dem Vrountohlenla der —— viel Sn, aim ‚meiften aber die unglanjiger braune, zerreibbare Braunkohle vor. An einigen Stellen liegt eine hori: | zontale Schnur von 2 bis 6 Zoll mächtigen: ſchwaͤrz⸗ | lichem Thon mitten im Braunkohlenlager, weis. ches ein ziemlich egales Fallen und Streichen, ſo weit wir es jetzt kennen, ‚behauptet, Weil die Gegend von Oldershauſen eine der holzreichſten

des Landes iſt, ſo finden die era noch faft gar feinen Abſatz. =

Die Braunkohlen ſowohl als der darin und darüber liegende Thon und der darunter lies gende Schiefer , find fehr Aaunpaltig ; der Aaun zeigt ſich nach einiger Verivitterung üßer- all: Dielleicht wäre es zweckmäßig, eine Alaun: fabrit im Material und in der Seutung aus diefem Sagt, zu etabliren.

Soliten diefe Braunkohlen mit Vorthel zum Eiſenſteinſchmelzen auf den Hohoͤfen gebraucht werden koͤnnen, ſo waͤre die Entdeckung dieſes Kohlenfloͤtzes fuͤr die Eiſenwerke zu Gittelde von beſonderer re,

Io,

ar 453

'10, j

Ueber Die Anatomie der Pflan- ‚zen, vom Bd. Mirbel; A. d. Schr. des Nat. Inſt.

Au— —————— ſind aus einem membrand: fen Gewebe! gebildet, welches in Ruͤckſicht feiner Form und Dichtigkeit nicht bloß bey verfchiedenen Gattungen, fondern fogar bey demfelben Indivi— duum verfchieden iſt. Man findet eigentlich nie wahre Fibern, fondern die Fäden, denen man diefen Namen gegeben hat, find nichts weiter, als Häute, die man in Streifen der Länge nach zerriffen hat; ‘das häutige Gewebe bilder aber zwey Arten verfehiedener Organe, ob es gleich ein Ganzes ausmacht, nämlich das zellig e, und das Gewebe.

Das eg iſt eine Membran, die fid) gewiflermaßen ablöft, um Hölen zu bilden, die unmittelbar an einander flogen. Obgleich dieſe Hölen nicht von außen her gepreßt werden, ſo zeigen fie doch Die Seftalt eines ſechseckigen Bes hältniffes, und da fie von einer Seite mehr als von der andern gepreßt werden, fo nehmen fie die Form eines Parallelogramms ans Die Häute Mm 2 die⸗

7

484 BEN —— 2 RER I

dieſer Zellen find mit Loͤchern durchbohrt, Deren Durchmeſſer nicht mehr als Zi eines Millimes ters beträgt, und die zum. Durchgang der. Säfte beſtimmt ſind. Die äußere Wand der erſten Schicht dieſer Zellen bildet die Oberhaut, die folglich in dieſer Ruͤckſicht betrachtet, keine eigne

dembran ausmacht. Das Zellgewebe findet ſich in: den fleiſchigten Theilen der Pflanzen, in den faftigen Fruͤchten, der. Rinde, dem, Embryo u. ſ. w. Re; Ir —— 2 Ani AUHU N ap DIE. a

O8 Ras kt Gewebe Wi zwey Arten von en: die und die hehe. 4

Die Röhren. find. Deffngnasn; durch das Zellgewebe durchgefuͤhrt ſind, und fie exiſtiren bloß „weil eine Luͤcke in den, Haͤuten \ ap. Man fieht fie nie.bey den Schwaͤmmen, Flech⸗ ten und dem Tang. Sie nehmen den Mittelpunct der Holzfaſern bey den Monocotyledonen ein; fie find bisweilen, wie zufällig in dem Holze der Dicotyledonen verbreitet, biaweilen bilden fie auch regelmäßige Bündel, oder, find, in concentriſche Ringe rangirt. May kann von hu Arten unterſcheiden:

1. Die einfachen Röhren; ihre Waͤnde find gang, ds ie haben weder Poren noch

Nitzen

Hisen: fie entha en eigene, Säfte; und find i Br Rinde am ven eichſten.

J 2 Die. Röhren Ihre Waͤnde ſind ſiebfoͤrmig mit kleinen Loͤchern, wie die Haͤute des Zellgewebes, durchſtochen; dieſe Löcher find in regelmäßige und parallele Reihen vertheilt. Ihr Gebrauch ſcheint der nämliche wie der der einfachen Roͤhren. un

3. Die ‚fakfchen Luftroͤhren. Diefe Roͤhren find die Queere durch parallele Spalten durchſchnitten. Es find durchbohrte Röhren, aber ihre Löcher find größer als bey der vorhergehens den Sorte. Dan finder fie bey den weniger feſten Hölzern, und Iuraheionber bey «den Monocotyle⸗ donen.

4. Die Lu ftroͤhren. Dieß find Roͤhren, welche aus Faͤden beſtehen, die ſpiralfoͤrmig von der rechten nach der linken gewunden ſind. Man findet ſie in allen weichen Theilen der Pflanzen. Die Luftroͤhren der Blumenbinſe oder Waſ— ferviofe (Butomus umbellatus) haben das En gene, dag fie fih nicht wieder zufammenzieben, wenn fie einmal find aufgewunden worden,

Mm 3 Die

nn

F

Die Unterſcheidung dieſer vier Gattungen iſt

nicht geſucht. So z. D- Jeigt die Blumenbinſe in denfelben Roͤhren Deffnungen der durchbohrten Möhren, die Risen der falfchen Luftröhren, und die Windungen der Luftröhren. Diefe Nöhren nennt Ar. Mirbel gemifchte Röhren.

Die Heinen Nöhren find aus an einander | ftoßenden Zellen zufammengefeßt, gleich denen, die | das Zellgewebe bilden, die fich aber nicht. gleichs förmig erweitern, fondern außerordentlich verlans gert, und Röhren bilden die anden Enden verfchlof: j fen find; ihre Wände find oft durchbohrt. Diefe Heinen Röhren find im Embryo noch nicht ents wickelt. Man bemerkt fie im Umkreiſe oder in der Mitte gewiffer Lichenen; fie befinden fihb um die großen Röhren herum, und bilden die Holz ° fafern der Monogotyledonen. Bey den Dicotys

ledonen machen fie die Holzſchichten aus, und ges hen um das Mark, und die großen Röhren umgiebt, herum.

Hr. Mirbel Biickäner durch den Namen Liv

Een, tegelmäßige und fymmetrifche Deffnungen, °

die im innern der Pflangenförper durch Zerreißung

der Membranen gebildet werden. Man fieht fie nur bey Pflanzen mit fchlaffem Gewebe. Beym

Schafthalm (Equiletum) zeigen fie eine aus:

= ee EEE

neh⸗

* 487

nehmende Regelmäßigkeit; eine immer ‚größer wie die andre, ‚bilden eine Roͤhre in der Mitte des Stengels; und zwey Neihen von kleinern Lücken umgeben diefe Mittelröhre. In den Bläts tern der Monocotvledonen find diefe Lücken durch Scheidewände getrennt, die fogar dem unbewaff— neten Auge fichtbar find, und die aus weiter nichts bejtehen, als aus Zellgewebe, das fid) von Zeit zu Zeit zufammengezogen hat. Es ift möglich, daß die großen Röhren immer aus folden Luͤcken entftehen.

Man Fann bey den Pflanzen keine Drüfen ent: decken, aber es laͤßt ſich vermuthen, daß dergleis chen in den Membranen vorhanden ſeyen, da ſie Saͤfte bereiten. Vielleicht ſind die undurchſichti— gen Wuͤlſte, welche die Oeffnungen und die Müns dung der großen Röhren umgeben, Drüfenartig.

Die Poren find Kleine Deffnungen, inden Diem: branen angebracht. Man. kann drey Gattungen daven unterfcheiden :

I. Die unfihtbaren Poren. Noch hat lan man fie nicht entdecken koͤnnen. Sie find die Ou er, gane der unmerklichen Ausdünftung. - ud ya „as

2’ Die ausgedehnten Doren. Es find dieh die von Decandolle, unter dem Namen der

Mın 4 Rin⸗

„den ſich auf der Oberhaut der Kräuter. Sie die

488 | \ vo | = * * Rindenoͤffnungen Sie fin]

nen zur Tranfpiration und Abforption der Flüffigr feiten. Jede von ihnen bezieht fih auf eine Zelle. re . Er "3, Die druͤfigten Poren. Dieß find Deffnungen die mit zerſtreuten, ungfeichen, und. undurchfichtigen Wuͤlſten eingefaßt find, Sie fin“ den fich fowohl innerlich, als auch bisweilen aͤu⸗ ßerlich am Pflanzenkoͤrper. Es finden ſich ſehr kleine darunter, * andre groͤßere, die vielleicht durch Vereinigung jener entſtanden find, \

Alle Theile’ des DVegetabils find urfpränglich ſchleimig; daher zeigt der Embryo nichts, weiter im Anfange als einen Schleim, der dem Eyweiße ſehr aͤhnlich iſt. Dieſer Schleim findet ſich wie⸗ der beym Splint und in der Markhoͤhle bey den Dicotyledonen; bey den Monocotyledonen iſt er um die Holzfaden herum befindlich. In ihm bil⸗ den ſich die beyden Gewebe; der Embryo haͤlt ſich an der Mutterpflanze durch den Nabelſtrang von eigner Organiſation, und die Saͤfte fommen durch ihn zu demſelben.

J \ u. . en } ö 489

Neuere Nachricht von der Sge - Briefpoft durch ſchwimmende Bonteillen, Gin Nachtrag zu 1. B. 4 En 7256, Biel: Mas.

| * Bernardin⸗de Saints Pierre, der die Idee von der Bouteillenpoft zuerft Hatte, erhielt vom Praͤfect zu Guadeloupe D. Lescal lier folgenden Brief:

Auf der Rhede der Inſel Dominica 24.

Germ. X, (14. ar 1802.) „Sch mein lieber College, Ihnen ein Vergnuͤgen zu machen, wenn ich Ihnen hier die Abſchrift ‚einer, zu Guadeloupe geſchehenen Erklaͤ— rung über ein Billet beyfuͤge, welches, in einer Bouteille gefunden wurde, die der Commandant der Fregatte Clorinde, Capt. Bozec am 22. Ni: voſe (12. Jan.) ins Meer geworfen hatte, und die am 29. dieſ. Mon. (19. Jan.) an den Kuͤſten von Guadeloupe ankam, Diefe Bemerkung fann fih an diejenigen anfıhliegen, welche fie in der Are zu ſammlen bemüht find, und woräßer Sie Mmuz zu

490 * zu einer andern Zeit mit mir zu ſprechen die Zeeund⸗

ſchaft gehabt haben u. ſ. w. i Lescatlier.

In der See am Bord der Fregatte Clorinde, den 22. Niv. N. Sim 55° 30° weſtl. Länge von Daris, und 19° 21’ noͤrdl. Breite.

56 ER diejenige Perſon welche diefes Billet finden wird, fo gefällig zu feyn und mir durd) die Journale den Ort und die Zeit zu melden, wo es in ihre Hände gefommen ifl. Sie wird denjeni— gen gar fehr verbinden, ber die Ehre hat fie zu grüßen,

Le Bozec, commandirender Capitain der republica: nifchen Sregatte Elorinde.

Dieſer Brief wurde den 29. DVentofe (20. März) im Theil von Gros-Cap, genannt PAn- ce- - Patates im Canton Moule auf der Sinfel Gun: deloupe in einer Bouteille gefunden.

Bonjo ur Gouvernementscommiſſaͤr des erwaͤhnten Cantons.

Ich

Bd

| 491

Ich bitte den B. Lacroſſe, Genekalcapitaͤn von Guadeloupe und Zubehoͤr die Gefaͤlliakeit zu haben und zu ſorgen, daß die Beylage ſicher in die Hände des Capitän Le Bozeckomme.

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Port de la Liberte, 11. Germ. X. Rouſtagnenq, Principalcommiſſaͤr und Admi— Br dr niftrationschef.

Der Generalcapit, von Guadeloupe un) Zus behör.bitter den Contreadmiral LatoucheTre— ville, Kommandant der Seedivifion von St. Domingo, das beygefchloffene Billet an den Las pitän- fe Bozec, Commandanten der Fregatte Clorinde, zu befördern,

Auf der Rhede der Inſel Dominica, 16. Serm. X. Laero fe

Für die gleichlautende an den B. Lescallier gefandte Abſchrift.

Der Seneralcapitän Lacroſſe Für die Abfchrift, Lescallier,

.

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Fe CH A 0 a . y x . 4 * a 2 \ \ s * —M 492 i% 1 =

Dieß ie Schreibt Sr. Bernurklartiı St. Pierre, in der Decade phil, nos 56,,X. | wo ev dieſe Eorrefpondeny hat einrücken laſſen, das vierte zu meiner Kenytniß gekommene Billet, welches durch die Stroͤme des Oceans in einer % bloßen Bouteilte an feine Addreſſe gekommen ift. { Es hat. auf 2 Monatelund 7 Tage zugebracht, um wenigſtens 200 Lieues von Nordoſt nach Süds |

4

BD,

weit zu machen, Wahrfcheinlich ift es im Nivoſe mit den Strömen des Südpols heraufgefommen, und im Ventoſe ſuͤdweſtwaͤrts mit den Strömen des Nordpols, welche anfangen das Eis zu kreis ben, felbft bis an die Bank von Neufundland noch fange wor’ der Srählingsnactäteige, wieder hin untzr gesähgen. | y Ve

22,3

j N 495 —— . * 2 A er | r 12, ——

"Ein ſehr einfaches Mittel, Saamenkoͤrner vor den Inſecten, beſonders vor dem ſchwarzen Kornwurm zu bewahren. A. d. Decade phil.

Man weicht ein Tuch von haͤnfenen Garn in Waſſer ein, ringt es dann wieder aus, und bedeckt damit die Körner. Nach 2 Stunde wird man alle Chasencons an se finden, die man forgfältig fammien muß damt ſie nicht wieder davon laufen, man taucht ic bann das Tug) einige Zeit ins Waſſer um ‚Nie; erjäufen. FR

Eine Pflanze von Jusguiame; die auch um

ter dent Namen Hannebonne. oder Potelte 6% kannt iſt, verjagt ebenfalls Die Sinfecten, wenn

J u

‘2 \,,8 =FP i

man fie in die Mitte seines Getreidehaufens Tepe, A

und macht @ daß / ſie das. Weite ſuchen. So wie nun dieſes geſchieht, muß man ſie auf ihrer Flucht zu erhaſchen und zu toͤdten ſuchen, welches ſehr geichehen- kann, |

9 .

Die

4 ————

Die Ackerbaugeſellſchaft zu Meaur hat im. | vorigen Sabre diejenigen, welche Gebrauh von | diefen Mizteln gemacht. haben, erſucht, den davan 4 span ‚Erfolg ihe mitzut heilen. |

it a Ne Bemerkungen vom Epen. Sowden

über’ feine —— Aus dem

Moniteur. | Mr

Bey der erfien Erbebung in die Luft fielen einige Mogentropfen. Bey einer Höhe von 3000 Fuß bar der Capitain Hrn. Garnerin, die weis tere Erhebung fo lange anfiehen zu laffen, bis der Ballon’ die Hauptſtadt hinter fich habe, um deren Einwohnern das Vergnügen die Luftfahrer zu fehen deſto länger zu verfchaffen. Als der Bals don in. einer gewiffen Entfernung von London. | war, paflirte derfeibe durch einige fehr dicke Wol: ten, worinn fi) drey verfchiedene Schichten fehr gut unterfiheiden liefen. In der niedrigften Schicht

4

ER 495 Schicht dieſer Wolken ſtand das Fahrenheitiſche

Thermometer auf 15°, welches den Eptn. veran⸗

laßte ſeinen Mantel umzunehmen. Wie indeſſen der Ballon Höher ſtieg, wurde die Temperatur

milder und ehdlich noch wärmer als an einem ges

wöhnlichen Sommertage. Hier fehienen fie ganz, ſtill zu ſtehen; ſie ſaßen wenigſtens ſo ruhig auf

ihren Sitzen wie in ihrem Zimmer, Dieß vers

anlafte fie nach ihrem Magazine zu fehen, und da befonders in der feuchten Wolke ihr Appetit lebhafter geworden war, fo hielten fie eine gute

Mahtzeit Die Wolken waren auch indeſſen unter ih> ron Fuͤßen verſchwunden, und die unten liegenden

Gegenden gewährten das herrlichſte Schaufpief. Der Cotn. weiß-nicht, 06 es der Feinheit der Luft zuzuſchreiben iſt, oder 06 es vom Ruͤckprall der Sounenftrahlen herkam, daß er bey feinem font ſehr ſchwachen Gefichte, alle Gegenftände

auf. der Erde unterfcheiden konnte. Es war ein

weites Panorama, oder eine Karte don ungefähr

' 50 Meilen im Umfange, wo fih noch die Kreuz

wege, und felbft die Ackerfurchen recht gut unter: fcheiden Meißen. *) ; Auch

) Man hat wegen diefer und einiger folgenden Acußerungen Hrn. Sowden felbfi in öffentlichen Blättern, Zweifel über die Zuverlaͤſſigkeit dieſer

Be

vw

Auch Sag Gehoͤrorgan hatte fs Bier; ungemein

a man.in einer Höhe von 15000 Fuß das Raffeln der Wagen, das Brüllen. der Ä

Thiere und das Zujauchzen ‚des unten fishenden

Volks gatız deutlich hören konnte, immittelſt die |

hbeyden Luftfahrer. einander, felbfl faum verſtehen

konnten. Hr. S. glaubt ſicher, daß man mit⸗ telſt eines Sprachrohrs oder auch nur einer ſtarken

natürlichen Stimme, einem Luftfaͤhrer in dieſer Hoͤhe werde verſtaͤndlich ſeyn koͤnnen. * Ar, ©: bemerkt, daß alle die von. 1b in. 1 Höheren R Regionen gehabten Empfindungen, vollkoms men dag Gegenteil von denen geweſen find, die, man insgemein daſelbſt vermuthet., Sehr achtungs⸗ werthe Briefe von Perſonen die hieruͤber ‚genau unterrichtet feyn wollten, yerficherten ihn, daß er immer mehr Kälte empfinden werde,. je höher. [74 ſich erhuͤbe; er empfand aber im Gegentheif, Pr die Wärme fo groß wurde, daß, er feinen Montel und ſelbſt ſein RAR ‚ablegen mußte, gu’ on ne Ä | peut Behauptungen erhoben, indeſſen maß man doch wohl mit: ſolchen Borwürfen behutſam ſeyn, bie das Gegenteil durch ungezweifelte Ihatfachen dar. geihan worden iſt; vielleicht iſt bloß ein und ande, ves das Werk einer allzulebhaften Einbildungs— kraft. PO ® 8, H.

[3

Ben

3.

| - 497 peut regarder d’une hauteur fi prodigieufe.en ‚bas, [ans que la tete tourne au point qu’on ne, tient plus fur lon fiege, Man glaubt ins gemein, daß man von einer fo erftaunlichen Höhe nicht ohne Schwindel herabfehen könne; er fand dagegen, daß man ohne die mindeite Unannehms lichkeit und mit einem gewiſſen Vergnügen in die Tiefe herabfehen könne: au lieu qu’en regar- ' dant tout autour de moi dans ce valte efpace ‚qui nous environnait, j’avois les yeux telle- ment eblouis , que j'etais quelquefois plu- fieurs minutes avant d’y voir parfaitement.

“5 Eben fo fand er nicht die mindefte Befchwerde beym Athmen, oder beym Schwanfen des Bal lons. In der That, ob fie gleich mit einer un: glaublicdhen Geſchwindigkeit in Bewegung gefeßt wurden, ſo empfanden fie doch nicht den gering: ſten Windzug, und nicht den mindeſten Druck der Luft. Die Windftille war fo vollfommen , daß die Pavikons welche fie in den Händen hielten, fo wie die, welche zur Zierde des Ballons dienten, ganz unbeweglich herad hingen.

Hr. ©; machte die Bemerkung, daß zwiſchen jeder Wolkenſchicht nicht allein die Atmofphäre, fondern auch der Wind einige Veränderung erlit; ten; denn als fie die erfte Wolfe, nachdem fie

Voigts Mag. IV, B. 4. St. In Lon⸗

18

London verlaſſen hatten, ' paſſirt waren, ging der

Wind der anfangs beynahe Suͤdweſt war, nah Suͤd-Suͤd⸗Oſt um, wodurch fie gerade über St.

Albans in Kertfordshire kamen. Wie ‚fie noch

Höher fliegen, hatten fie faft reinen Weftwind, der fie. nah dem Walde von Epping führte, welchen Hr. ©. fehr deutlich fah: Er kam feinem *

wie eine Touffe de groſeillers vor.

Der Cptn. zeigte Hrnu. auf der Karte den Lauf ihres Ballons, und machte ihm be⸗

merklich, daß ſie bald das Meer wuͤrden zu ſehen bekommen, welches fie auch in kurzer zeit wirk⸗

EEE Zu

Mir Aa en a ui 26 2 ni

lich erbiickten. Garnerin fagte, daß nun fein i Augenblick zu verlieren fey, und daß fie ſich fo gefchwind als möglich herniederlaffen müßten; in

dem nämlichen Augenblicke zeigte er ihm eine fehr ſchwarze Wolke: die faft unter ihren Füßen war, und feßte hinzu: durch diefe Drole muͤſſen

wir hindurch; halten Sie fih feſt an,

denn wir find im Degriff den Hals zu

Drehen. Bon ganzem Herzen gern,

erwiederte der Capitän. Er öffnete hierauf die Klappe, und fie fuhren mit größter Schnelligkeit herab. Wie fie die Wolfe duchfchnitten, zeigte

fich nad) der gehabten Vermuthung, wirflid ein fo entfeßlicher Wind: und Regenfchauer in derſel—

ben, als je einer exiſtirt haben mochter Die Ans | ie

Ei 499

ziehung des Waſſers, die Gewalt des Windes und das unaufbörliche Ausftrömen des Gas durch die Klappe, warf die Mafıhine mit folder Schnels ligfeit gegen die Erde, daß es allen Anjchein zur Erfüllung der Garnerinſchen Prophezeihung hatte, und in diefem Augenblick wollten die Empfinduns gen des Capitäns nicht recht mit der feinem Ge führten ertheilten Antwort zufammen flimmen.

Ar. Garnerin hingegen behielt feine ganze Gegenwart des Geiſtes und feine völlige Kaltblüs tigkeit, und indem der Ballon mit einer ſolchen entſetzlichen Schnelligkeit herabſank, ernahnte er Hrn. S. den Reif recht feft anzupacken, der am untern Theil des Netzes woran der Ballon hängt, befeftigt ift, und am Netze felbft hinauf zu Elet> tern um nicht fur, und Elein geftoßen zu werden. Wie der Ballon die Erde erreichte, ſprang er nicht gleich wieder in die Höhe, fondern wurde. mit einer wunderwärdigen Schnelligkeit auf der Erde fortgetrieben, und es dauerte lange, ehe der Anker eingreifen wollte. Da fie an eine Meyerey famen wo ſich Leute fehen liegen, warfen fie dens felben Seile zu, und baten fie den Ballon feft zu halten. Hier war aber alles Bitten und Drohen umfonft, und fie erfuhren hernach, daß fie von dieſen Leuten für Zauberer wären gehalten wor— den. Sn diefer Lage blieben fie etwa 3 Min. wo

Nn 2 der

300 ; Zu der Mind ihr Tau zerriß und fie dadurch wieder um etwa 600 Fuß in die Höhe trieb. As Ar, Garnerin mit den Seiten befchäftigt mar, die

er den Leuten zuiwerfen „wollte, entwifchte ihm

dasjenige welches an der Klappe befeftigt tar, wodurch denn der Boden des Ballons vom Winde

aufwärts getrieben ward. Hr. ©. erwifchte zwar daffelde wieder, und der Ballon ging wieder zur ' Eide, wurde aber bald an der Erdfläche, bald in

der Luft fo heftig fortgeriffen, daß S: darauf ans

trug ihn zu verlaffen, welches abet G. nicht zugab. Unter diefen Vorfällen wurden fie gegen verfchies

dene Bäume gefchleudert, wovon ihnen einer den Garaus zu „en drohete. Endlich ward der. Dallon felbft von Baumaäften zerriflen, und nun

hatte dieſe wilde Fahrt ein Ende. Sie packten

den Ballon zufammen, mußten ihn aber des hef⸗— tigen Regens wegen auf dem Felde liegen laflen.

Sie kamen nad allerhand anderm Abentheuer

nach Colcheſter, und endlich glücklich wieder in die

Hauptfiadt zuruͤck.

14.

| iR 501

14-

RER africansfher Merk

se“

würdigfeiten.

Ar Paliſot-Beauvais, Mitglied des National, Inſtituts, bat von feinen Reifen in Africa ein reichhaltiges und koſtbares naturhiſtort⸗ ſches Cabinet mitgebracht, welches uͤber 7000 Nummern. enthält, Sowohl Säugerhiere als voͤ⸗ gel, Fiſche, Inſecten, Würmer, Mufcheln und Schneden, Mineralien, Holzarten, Geraͤthſchaf⸗ ten und Werkzeuge der Indianer. Die Samın: lung der Inſecten iſt vorzüglich ſchoͤn; fie, ent hält eine Menge ‚Arten, die einzig in ihrer Art und nod von feinem Naturforſcher beſchrieben worden ſind. »Die Voͤgel und Inſecten ſind in Schadtelu und Glaskaͤſten aufbewahrt. Diefe Sammlung foll im Ganzen verfauft werden.

En3 15,

*

502

15+

Benfpiel eines befondern Inſtinets von ei»

ner Rabe, A. d. Franz

P 2 Eine alte Jungfer Hatte eine Kate die ihre einzige Gefellfhaft ausmachte. Diele-wurde von -

ihr mit vorzäglicher Sorgfalt gepflegt und ers nährt, und fo war aud) gegenfeitig das Thier ſei— ner Wohlthäterin ganz befonders zugethan. "Die

Jungfer ſtarb, und das arme Thier ward von

den Erben vernachläffigt, und befam eınmal einen

ganzen Tag lang nichts zu effen; der Hunger trieb -

die Katze in ein Zimmer welches ehedem eine Vor⸗ rathskammer geweſen war, da ſie aber auch hier

‚nichts fand, fo fing fie erbaͤrmlich an zu mauzen,

und wenn Leute hinein kamen, kratzte fie ohne iin:

‚serlaß an einem Orte, wo fi ein verborgener

Schubkaften befand. Man achtete anfangs nicht

darauf, als aber die Kake mit Scharren fortfuhr,

fo entdeckte man endlich den Schubladen, zog ihn Heraus, und fand darinn 2000 Franfen. Don diefem Augenblicke an, feßten die dankbaren Erben dem hungrigen Gefhöpfe einen eignen Gehalt

aus. *

16.

Tu.

508 16. arg

. | | A NINANMR!

Nähere Nachricht von ven Mammouth · Skelett *) des Hr, Peale, aus einem

‚Schreiben des B. Roume, franz. Agens ten auf St. Domingo, an feinen Freund Gr** in Paris. Philadelphia d. 14. Ni voſe. 10.

Hr. Peale einer der eifrigſten Natur forſcher in America, hat unter mehrern von ihm entdeck— ten, Mammouthſkeletten auch ein ganz vollftändis ges gefunden. Einige Knoche fehlten zwar, das für waren aber andere wodurd) jene erfeßt werden konnten, doppelt vorhanden. Diefes Skelett iſt am 13. Niv. 10. ‚Öffentlich ausgeftellt worden⸗ Am erften Tage der, Austellung war der Zutritt bloß den Gliedern der Akad. und Künfte zu Phis ladelphia verſtattet, Hr. Roume erhielt aber doch aug) den Zutritt durch die Güte des Hrn. Peale, nebſt andern Franzoſen, namentlich des B. Fouſ—⸗ ſenguy. Dieſer letztere ſoll in Auftrag des Hrn. Koume in Frankreich muͤndlich beftätigen, daß das Mammouthffelett von dem „Des afiatifihen

| | AU Mr Ele⸗

NM. f. dieſ. Mag, IV. B. 2 &t. 243 ©.

4 - A

Elephanten Stoß in Abſicht der Zähne, und bes der langen ae ein wenig abineiche. i

304.

Die des einander in nicht ſehr ungleichen Flachen, da hin⸗ gegen beym Mammouth die obern Flaͤchen der Zähne im Unterkiefer, und die untern des Ober; kiefers mis; fehr hervorftehenden und nat Warzen ſind.

Die Eckzaͤhne des —— haben iR eine einfache Krümmung, die des Mammouths hinge— gen eine donpelte. Zuerft fommen fie ats dem Dherfiefer viel divergirender als beym Elephanten hervor; in der Folge kruͤmmen ſie ſich zum Theil ſpirolfoͤrmig, indem ſie ſich immer“ weiter von der Rechten nach der Linken wenden. Endlich ift, "abs gefehen von der doppelten Krümmung, und jeden Eckzahn im Durchſchnitt betrachtet, als wenn er. auf einer Ebne verzeichnet wäre, die Totalität der Krümmung bey den Edzähnen des Mams mouths weit mehr zugerunder, oder fie ftellt einen Bogen von mehrern Sraden dar, als beym Ele⸗ phanten.

Wenn dem Mammouthſkelett eines vom Ele; "phanten zur Seite geftanden hätte, fo würden ſich vielleicht noch mehrere Verſchiedenheiten gezeigt ha⸗

ben,

505

be; fo aber konnte für den u Ar R feine weiter bemerfen.

Hr. Peale if im Begriff noch ein anderes Mammouthffelett zufammen zu ſetzen,“ welches aber nicht fo vollftändig wie jenes ift. Er wird feinen Sohn damit in den vornehmften Städten von Europa herum fenden, um es für Geld zu jeigen, nicht um davon zu leben, fondern um es - ju neuen Unterſuchungen anzuwenden, weil eg jet hinlänglich bewiefen ift, daß in America noch ein anderes, und vielleicht weit größeres Thier als der exiſtirt.

Hr. R. Bat den jungen Peale veranlaßt, das Skelett zuerſt nach Paris zu bringen, und ihn zugleich dem Nationalinſtitut empfehlen laſſen. Er Hoffe, daß es dann der erſte Eonful fürs Muſeum kau⸗ fen würde, wo es entweder ſogleich, oder nachs dem es im uͤbrigen Europa gezeigt worden, aufs geftelle werden fönnte. Das jetzt fehon aufges ſtellte hat eine Höhe von 11 Fuß 9 Zollen englifch Maaf, von den äuferften Epiphyfen des Wieder rüfts bis zu denen der Vorderfuͤße.

ee

Nn5 17.

506

Ueber ein beſonderes vegetabiliſches Prin- zir im Kaffee, v. Rich ar d Chenevix Elg. F. BR! 5. M. R JA. Aus Nie cholſ. Journ. Jun. 1802.

Sch erhigte in einem Gefäße, welches zum. Einfchließen des Wafferdampfes: eingerichtet war, eine anfehnliche Menge Waſſer über, einem Pfun⸗ de rohen Kaffee, der direct von Martinico gefom: men, und von deflen Güte ich verſichert ara Sch filtrirte hierauf die Fluͤſſigkeit, und dampfte fie in. einer gläfernen Schale bey mäßiger Pike bis beynahe zur Eintrocknung ab. Auf dieſe Art erhielt ich als Ruͤckſtand eine helle gelbe Fluͤſſigkeit, von der Farbe des durchſichtigſten Horns und von der. Eonfifteng des. Honigs. Die Einwirfung der ‚außern. Atmofphäre ſchien Feine Veränderung. im diefer Maſſe hervorzubringen, oder: fie jerflichen | zu machen. Im Alkohol loͤſte fie fih aber auf. Es zeigten ſich weder Eigenſchaften einer Saͤure, noch eines Alkali's. Nach verſchiedenen Experi— menten fand ich aber, daß es eine von allen mir bekannten vegetabiliſchen Principien verſchiedene ec fey, und da id F durch Anwendung der

Mei

, 507 j

Methode, womit fih Prouſt das adſtringirende Prinzip verſchaffte, rein erhalten kennte, ſo ver⸗ fuhr ich auf folgende Weiſe: |

Sch tröpfelte eine Auflöfung von falzfaurem Zinn in’ etwas von diefem Kaffeewaſſer und er: hielt einen Niederſchlag, welchen ich filtrirte und auswufh. Hierauf that ic) denfelben in Waffer, \und leitete einen Strom von geſchwefeltem Mafs ſerſtoffgas lang ſam durch daſſelbe Hin. Durch dies fen Prozeß wurde das Zinnoryd mit dem geſchwe— felten Wafferftoffgas vereinigt, und dies eigne, im Kaffee" enthaltene Prinzip, welches fih mit dem Metalloryde verbunden hatte, befreyt, wels ches im Waſſer aufgelöft blieb, da fih das waſ— ſerſtoffhaltig geſchwefelte Zinn niederfchlug. Es war hierauf ‚bloß noͤthig die Fluͤſſigkeit abzudams ‚pfen, um danır Das venetabilifche Peiuzip rein 1 zu erhalten. -

In dieſer Form zeigte es ziemlich diefelbe De: ſchaffenheit wie zuvor in feiner Verbindung” mit Zinnoxyd, doch ſchien es Heller von Farbe, durchs fihtiger und reiner, da es meiner Meynung nad) von allen fremden —* befreyt war.

36 loͤſte es jetzt in einer Heinen Portion Bas, fer auf, und unterfuchte es chemiſch: Die

r ——— *

*

Fu a ra

Die Aufloͤſung war von heller hornbrauner

Farbe, hatte einen bittern, doch nicht. unange⸗ nehmen Geſchmack, und war weder: ſoui ar —— Natur.

Aurlöfung von Gr, Sora,. Ar ER

inoniaf in die Fluͤſſigkeit getröpfelt, änderte die Farbe in ein helles Granatroth. | 1.

Salpeterſaͤure Dre eine ähnliche Wirkung

—*

Sat, toncentrirte Kuflöfungen. koßfenfaurer Alkalien verurfachten- feinen -Miederfchlag, wie

bey Auflöfungen des adftringirenden Prinzips,

Eichwefelfäure wurde mit der Aufloͤſung ſchmu⸗ tzig braun, uͤbrigens bemerkte man keine weitere

Veraͤnderung.

Die Salzfänre, Phoſphorſaͤure, und die ver

getab iliſchen Saͤuern zeigten keine Aenderung, als die in der Farbe durch Miſchung zweyer verſchie— den gefaͤrbter Fluͤſſ u entfteht, ash

Mit einer Sifenauflöfung bey der die ———

eben nicht vorſtach, aͤnderte ſich die Fluͤſſigkeit in

ſchoͤnes Grün; und bey der Concentration ents

fland ©

*

ten 3 509

fand ein grüner Niederſchlag. Metallifche aus rothem Eiſenoxyd bereitete Salze ſchicken ſich am beſten hierzu, und die wechſelſeitige Wirkung zwi— ſchen dieſem Grundſtoff und dem Eiſen, iſt feiner als irgend eine zwiſchen re oder Geber ftoff und Eifen. |

Mit falgfaurem Zinn zeigte fih ein häufiger gelber Niederfchlag, welcher eine Verbindung des neuen Prinzips mit Zinnoryd war. Sowohl dieſer, als der Eifenniederfchlag find in allen Säuren unauflösiich, und die Slüffigfeiten verlieren dabey ihre Farbe. |

Kalkwaſſer verurſachte fo wenig Als Stron; tianmwafler einen Micderfihlag.e Es erfolgte aber ein falber mit Barytwaſſer. Mir. Kalkwaffer giebt der Gerbeftoff einen. bläulich grünen Nies derichlag,, und faft eben fo mir Strontian + und Schwererdewaffer.

Eine Auflöfung von Gelatina gab mit diefem Princip keinen Niederſchlag. Die Wirkung des Gerbeftoffs auf die Gelatinen iſt hinlänglich ber kannt.

Durch dieſe Verſuche ſcheint erwieſen, daß dieß Princip von jedem der uns bekannten, ver— ſchie

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510 ie

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fehiedene Charaktere an fich trägt. ° Die einzige Aehnlichkeit mit Gerbefioff beficht in feiner Vers wandtichaft zum Zinnpryd, im übrigen iſt es fehr von ihm verfhieden. EEE

ESs iſt offenbar, daß der Kaffee, ehe er ger brannt iſt, keinen Gerbeftoff enthalten Eann. Eine Auflöfung von Gelatina in dag Decoet von wohl gebranntem Kaffee: getröpfelt, giebt jedoch anmittelbar einen Niederſchlag, welcher aus Ser: beſtoff und Gelatina beſteht. Die Herren Prouſt Seguin und Davy haben beobachtet, daß die Hitze in mehrern Vegetabilien das Gerbeprincip entwickelt. Es koͤnnte in Ruͤckſicht des Handels intereſſant ſeyn, zu unterſuchen, ob nicht meh— rere Vegetabilien vor der Erh cung dieß neue Prinzip enthielten. | ö Y

13:

* 51

Eine neue Art, Abdruͤcke von Schriften oder Zeichnungen zu machen A. d. ——

Man nimmt einen Kalkſtein von feinem Korn und fhwammigen Gefüge, und fihleift ihn recht eben, ohne ihn übrigens zu poliren. Auf diefe glatte Fläche träge man die Schrift oder Zeichnung mit einer feinen Feder und einer eig— nen Dinte, welche aus einer Auflöfung von Gummilack in Waffer mittelfi Soda und etwas Seife, bereitet worden iſt. Diefe Dinte hat die Eigenfchaft, daß das Waffer ihr nicht anhängt; die Druckerſchwaͤrze hingegen fchließt ſich fehr ges fhwind an fie an. Sobald nun die Zeichnung fertig iſt, fo befeuchtet man die ganze Oberfläche des Steins mit Waffer, das ſich denn in alle die Theile des Steins hineinzicht, welche nicht mit den Zügen der Zeihnung oder Schrift bedeckt find. Hierauf überzieht man die ganze Fläche des befchriebenen Steins mit Drucerfhwärze auf die gewöhnliche Art. Diefe wird an den befeuchz em Stellen des Steins nicht haften und fic nz vein laſſen, wohl aber wird fie fih auf den

| Zuͤgen

512 * er Zügen der Schrift oder Zeichnung, womit Stein bedeckt iſt, feſtſetzen. Legt man nun ein befeuchtetes Papier uͤber die Flaͤche des Steins und preßt es etwas ſtark an dieſelbe, ſo wird man einen ſehr netten und lebhaften Abdrück erhalten, - welcher dem Driginale vollkommen. ähnlidy iſt, und ein ſolcher Abdruck wird mehrere Hundert male wiederholt werden koͤnnen. *

19.

Nachricht v von einem fünftfichen Gefrieren. A. d. brittiſchen Biblothek. | i

Ar. Depys hat mit Hülfe zweher geindo den Herren Howard und Allon einen der merfwürdigften Verſuche über das Gefrieren degi Queckſilbers in fo fern zu Stande gebracht, daß: er 56 Pfund diefes Metalls feft machte.

Nach mehreren Verſuchen über die verfchik | nen Kälte erzeugenden Miſchungen fand er diejeni

ER Ve 513

Kalt und Schnee, nah Seguins Vorfchlage, genommen wurden. Die Verfahrungsart die er dabey befolgte, war fo. daß er zuerft eine Mis ſchung aus den befchriebenen Sngredienzien bereis tere, welche zur definitiven Erkältung dienen folk ten. Der hierzu gehörige Apparat beftand in eis nem äußern Gefäße von Steingut oder dickem Glaſe, um die Wärme fo wenig als mSglich zu leiten. ° Sn diefem Gefäße worinn fich eine Kaͤlle ‚erzeugende Mifchung befand, war ein anderes Ge⸗ faͤß eingelaffen, in welchem man eine neue Mir fhung aus fchon erfälteten Ingredienzien bereis tete, welche durch Korkſcheiben in einer Art von Iſolirung erhalten wurden. Sir diefeg zweyte Gefaͤß wurde nun das Queckſilber gelegt, welcheb in einem glaͤſernen Gefaͤße oder in einer Blaſe enthalten, und ſelbſt ſchon —— erkaͤltet wor— den war, | |

Dieſe Gefäße wurden mit Waͤrmeiſolatoren bedeckt, damit die fich oberhalb verdichtenden Dämpfe bey ihrem Diederfchlage nicht etwa die Wirkung verminderten. Durch alle diefe Vor— fihten fam es foweit, daß eine Kälte von 415 Sr. Reaum. entftand, bey welcher die erwähnte Quesfilders Maffe feſt wurde.

Voigts Mag. IV.B. 4. St. Oo Der

ge als die vorzuͤglichſte, wo gleiche Theile ſalzſaurer *

514

Der Schwefeläther gab in dieſer Mifhung fein Zeihen von Congelation. Der tectificirte Terpentingeift wurde did und bepnahe feſt; Die | söncentrirte Schwefelfäure, fo wie die vollfommes | ne Effigfäure völlig. feſt. Die Satpeterfäure bes kam ein zähes und faferiges Anfehen, die Salz⸗ ſaͤure hingegen erlitt gar keine ee

„Ar. Pepys Pe mit echt, daß dieſes

Verfahren vielleicht bey mehrern chemiſchen Unter⸗ ſuchungen mit Vortheil angewendet werden koͤnne, zumal da es gar nicht umſtaͤndlich und koſtbar iſt, auch die ſalzſaure Kalkerde als Reſultat anderer Operationen oft vernachlaͤſſigt wird; und wenn man Gebrauch von ihr gemacht hat, durch J Abdampfung wieder werden kann. Wenn man ſtatt der ——— —— Koch j

ſalz zur Bereitung des fünftlichen Eifes anweng det, fo muß man davon dreymal fo. viel ne s men, um gleiche Wirkung davon zu befommen,

515 20.

Verſuche und Bemerkungen über fleinar- tiger und metaltifhe Maffen, die zu werfchiedenen Zeiten,‘ wie man fagt, vom Himmel gefallen find.

Aus einem Auffas von 9. Ed. Howard in den Transact, for. 1802.

ai “;

Die factifhe Zuverläffigkeit der Sache * iſt nun wohl keinem Zweifel mehr unterworfen, wern man einerfeits die auffallende Uebereinſtim mung der Umftände unter welchen der Fall ſolcher Maffen zu ganz verfchiebnen Zeiten und in ganz verſchiedenen Weltgegenden beobachtet worden, und andeverfeits die eben fo merkwürdige Aehnlichs feit, fowohl was ihre äußeren Kennzeichen, als die Refultate der chemifchen Unterfuchung —* betrift, zufammenhält.

Hr. H. hat die feltene Gelegenheit gehabt, vie verley dergleichen Steine die zu verfchiedenen Zeiten und in viererley Gegenden gefallen waren, zu analyfiren, und vergleicht feine Reſultate mit des nen von zwey andern Analyfen ähnlicher Maffen die fihon vorher bekannt waren; nämlich mit Hrn. Oo 2 Prof.

Prof. Bartholds zu Colmar Unterfahung * beruͤhmten zwey Centner ſchweren Steins, der

ſchon a. 1492 bey Enſisheim im Ober; Elfas ge⸗

fallen, und ih der daſigen Pfarrkirche aufgehängt

worden; und dem was die Pariſer Ncademifien an den ‚Stücken. gefunden, Die) 2.1768, an drey \ verſchiedenen Gegenden in Frankteich gefallen waren. Was er hingegen felöft er Er war

von folgenden er * NE

ea‘

42 or ar I | * 1 als

1) Ion dem neuerlichen Steinregen in Hin⸗ doſtan, deſſen ſchon in dieſ Magaz. im Iren Ba— © 297 u. 629 —) gedacht werden / und ‚wovon wir nachher noch einaa naͤhere Umſtaͤnde |

ur wollen. are. 1i hm 13 Ar

% er) 14

Von dem De Pfund. Stein, au 2 den. 13ten D ‚Dec. 1795: bey: Wold Cottage in York⸗ ſhire unter lauten Exploſionen faſt wie, Piftolens i ſchuͤſſe, gefallen war. (— fe das 5* am

erft angeführten Orte —)

3): Bon dem bekannten —— behy | am. 10ten Jun, 1794 (— f. ‚ebenfalls dieſes Ma⸗

gazin im I. Bd. 1. St. ©. 17

und 4) von einem Fall folcher Stein:

maſſen, der ſich den Zten Jul. 1753 eine Meile

von

517

von Tabor in Boͤhmen ereignet, *) und wovon ein Stuͤck in der Borniſchen Sammlung war, die ſich bekanntlich nun in dem reichen Minera— lien-Cabinet des Hrn. Ch. Greville in * don RR

u

4—

Die ausführliche und genaue Berhreisung diefer viererley Steine nach ihren dupern Kenns zeichen, bat der als trefflicher Oryetognoſte ber fannte A. Graf von Dournon geliefert. Alle vier fommen in ihrem Totalhabitus, fo wie in al- len Saupteigenfihaften untereinander und folglich mit derjenigen Charakteriftit uͤberein, die wir von den in Hindoſtan gefallenen Steinen nach. den Proben die wir der Güte des Hrn. Baronet

Oo 3 Banks ) Bon dieſem Steinregen exiſtirt eine Monographie des ehemaligen Prager Mathematikers und Aſtro— nomen Joſ. Stepling unter dem Titel: De gr pluvia lapidea anni 1755 ad Strkow et eius cau- „Dis. meditatio. Prag. 1754. 8. Sie iſt sroßenebeilg dem eben fo wenig befannt gewordnen Werfe ins ferirt, dag der Jeſuite Domin. Troili über ein ähnliches Phaͤnomen, fo fib im Zul. 1766 bey | Albereto im Movdencfifchen ereigner, unter dem Titel: Ragionamento della caduta di un 16 dall’ aria zu Modena im nemlichen 39 in 4. herausgegeben hat. ‚4 21

I 5: 3.

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⸗*

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318

Banks verdanken im zweyten Bande bieſes Magazins gegeben haben. Alle waren von außen mit winer dünnen Rinde von ſchwarzem Eiſenkalk überzogen: alle haben im Ganzen einerley Ge⸗ menatheile, und überhaupt eine gang eigne und auffallende Analogie unter einander, und find Hins gegen durchaus von allen nur bekannten Foffilien, den vulkaniſchen a ale’ —* ganʒlich ver⸗ ſchieden °

*

| Von jenen aus Hindoſtan iſt ein umſtaͤndlicher Bericht von Hrn. JALloyd Williams einge ſchaltet, aus welchem wir das nt * * * * D9Dee. 1798 —— um 8 1 ward in

und um Venares beym heiterſten Himmel, eine Feuerkugel unter donneraͤhnlichem Getoͤſe gefehen, und zugleich waren bey Krakhut einem Indiſchen Dorfe, ungefaͤhr drey deutſche Meilen von jener Stadt, am nördlichen Ufer des Goomty-Fl. die gedachten Steine gefallen. "Ste hatten auf dem benachbarten Acer, ungefähr 6 Zoll tief in den Boden gefchlagen, und die Erde dafelbft herancs geworfen. Gie lagen theils etliche Hundert Fuß weit aus einander. Einer warin die Küste eines

. Wächters durchs Dad) gefahren, und ein paar zo tief in den feltgefchlagenen Leimboden einge druns

drungen. Die mehreften: waren etliche» Pfund ſchwer, und ihre Form faft eubiſch aber mit abge rundeten Eden, ı Bekanntlich giebts in Hindoftan feine Vulcane, und eben fo wenig kennt man dort irgend ein Foflil, das Puipen Steinen nur * en

* si Unterfuchung hieiien die fteinartigen Gemengſtoffe dieſer Maſſe = 50 Kieſelerde; 15 Talkerde, 34 Eiſenkalk und 2% Mickelkatl: Außerdem war Schwefelkies ‚und ges diegen "Eifen mit Nickel eingemengt. Und im Ganzen genommen, fand er aud die, gleichen Bes ftandtheile in den übrigen dreyerley Steinen, bie bey Siena, in Yorkfhire und in Böhmen gefals len: waren. Nur beylaͤufig merkt er auch an, daß alg er’ einen elestrifchen Schlag von 37 Quadrat fuß Glas uͤber einen: deriSteine von Benares ge— hen tief, dieſer gie eine: erg a im zu leuchtete. 19 | P vet —— art net Naächſtdem liefert er aber. —3* genaue RS fen von den beyden beruͤhmten Eiſenmaſſen, naͤm—⸗ lich von der Sibiriſchen die Hr. Staatsrath Pats lası rieben, und von der zu Choco im Spas nifhen Südamerica,; (— von beyden f. die. Altes ven Sahrgänge diefes Magazins; von jener nän: ih R. B. 4 St. ©. 1175 und von diefer VI. Ina B.

59° a z

B. 4 &t. S. 60 —) fo wie von ähnlichem gedie⸗

genen Eifen, das der General O'hara vom, Sene⸗ gal mitgebracht hatte; und findet. bey allen die merkwürdige Erfahrung beftätigt, Die. Schon Hr:

Prou fi. bey feiner Unterſuchung jenes. Eiſens

aus Südamerica gemacht hatte, daß fie nämlıc) auch Nickel enthalten; das Americanifche unge: fähr zo im, Hundert, das Sibiriſche 17 und das aus Senegambien 5bis6. Eine Erfcheinung, die nun um fo auffallender wird, Je genauer ſie mit der bey dey vom Himmel gefallenen Steinmaſſen zuſammentrifft, als welche wie gedacht, era gediegen Eifen und Nickel enthalten. m...

* Auch dasdem Chryfotith äbnelnde Soft, das fi

befanntlid; in den Blafenräumen der Sibiriſchen Eifenmaffe findet, ‚hielt in. 50 Granen = =:,27 Ries felerde, 133 Talferde,.87 Eifenkalt, und z is ckelkalk. Und eben das waren Die —5 theile der kleinen rundlichen Koͤrner in den Stei⸗ nen von Benares (— ſ. dieſes Magaz. II. B. ©. 630 —) nur daß. dieſe nach Verhaͤltniß weni⸗ ger Talkerde und. Hingegen mehr Eiſenkalk halten.

Ich füge diefem Auszug aus H. Howards Ab⸗ handlung noch ein paat Worte bey,

Die

—* 521

Di⸗ ſogenannten Steinregen dienen, zu einem ee Beyfpiele ſtatt vieler, wie oft wohl ſchon der Zuwachs und die Erweiterung der Mas turwiffenfihaften dadurd) behindert oder verzögert worden, daß man merkwuͤrdige Naturerfcheinuns gen, bloß, deshalb gar ‚feiner, Aufmerkfamfeit und

Nachforfchung gewürdigt, weil man fie geradezu

für unmöglich) gehalten uud verworfen. ı

Der Stein zu Enfisheim hing drey lange Jahrhunderte hindurch dort in der Pfarrkirche zur Schau, ward angegafft und belacht, ohne dag bis anf Hrn. Prof. Barthold jemand es nur der Mühe werth gefunden hätte, ihn döch ein Bis⸗ chen * zu anterſuchen.

Als a: "1766 der bey Atbereto fiel, fo gab es Denker in Modena, die in allem Ernſt fich das Raͤth— ſel dadurch löften, daß ihn wahrfcheinlicherweife ir— gend ein Spafvogel aus einem Feuermörfer wie eine

Bombe hergeworfen, habe. (—f. Troili’s Ra-

gionamento p.,45 —)

Noch von meinen Schuljahren her befiße ich ein Heines Pamphlet Lt.: Nachricht und Abs handlung, von einem in Bayern unweit Mauers firchen d. 20. Nov. 1768 aus der Luft herabges fallenen Stein. Straubingen, 1769, 8. mit einem

905 Kupf.

522 —— Kupf!; deſſen Verf. ſich über die Leichtglaͤubigkeit derer, die das Herabfallen eines Steins aus der Luft‘ für möglich hielten , "gar weidlich luſtig macht, uUnd doch ſtimmt die dabey befindliche Beſchreibung dieſes Steinies‘, der inwendig von blaͤulicher Farbe, von außen aber mit einer ſchwar⸗ zen Rinde uͤberzogen geweſen ıc. recht gut mit * ———

9—

Um ‚fo, mes mat es alſo dem Scharffnn des Hrn. D. Chladni 53 daf er in ‚feiner merkwuͤrdigen Schrift uͤber den Urfprung der von Dallas. gefundenen und ander, ihr ähnlichen Eis ſenmaſſen, (— ſ. das ältere Magazin: B. IX. ©. 116 —) das Phaͤnomen der Steinregen mit tem von. diefen Eifenmafjen in eine Verbindung gebracht, die jetzt durch Hrn. Howard's Unter— ſuchung ſo große Beſtaͤtigung erhaͤlt.

Und nun theilt mir, da ich gerade an dieſen Zeilen bin, mein verehrungswuͤrdiger Freund der Freyherr von Zach den Auszug eines Schrei— bens mit, das er von Hrn. De fa Place aus das ris erhalten, worinn dieſer große philoſophiſche Phyſiker die Frage aufwirft: ob alle dieſe Maſſen nicht wohl vulcaniſche Producte aus dem Monde ſeyn koͤnnten? Er haͤlt es fuͤr moͤglich,

wenn

—* I

| 523

wenn man annimmt, daß fie mit einer fünf bis ſechsmal größern Gefchwindigkeit auggefihleudert

orden, als eine Kanonenkugel laͤuft, und: es

ſcheine, daß die Wulcane auf unferm Planeten

allerdings Körper mit einer noch größern Geſchwin⸗ digkeit auswerfen. Die Kleinheit des Mondes und feine aͤußerſt dünne: Atmiofphäre (wenn er ja eine hat) machen die Sache: möglich, vorausge: feßt, (wie er ausdruͤcklich hinzufuͤgt) daß erft die Facta, und dann auch alle anderen Erklaͤrun— gen die man davon geben kann, ſorgfaͤltig ‚geprüft werden müffen, Mn

er F. B.

21.

524 *

1.4 u I * NZ * —W 2 4 HEINE: ‚>

“- . E

WM /

Ueber ver Basler ———— Ron J—— Ebriſtoph Bernoulli, Dr, Bert Pbiboſ. J N ge

au⸗ einem andfehriftlichen Auffap ,. = ji Hr. Dr. der phyſicaliſchen Gefelfchaft zu Goͤt⸗ tingen vorgelegt.

ik der um das folidere Studium der Mineralogie fo unendlich verdiente Cron— fiedt, der erſte der in feinem claflifchen Foͤrſoͤck til Mineralogie (Stodholm 1758. 8. pag. 70) einer Abart von röthlichbraunem Schörl, bey welcher immer zwey Kryffallen einander durch— freuen, unter dem feltfamen Namen von Ba- ſelſke Tauffltein gedentt. Seitdem ift aber dies fes Foſſil in fo manchen mineralogifchen Schrif; ten verkfannt, mit gany-fremdartigen verwechfelt worden, daß es ſich fehr der Mühelohnte, ihm end: lich durch eine genaue Charakteriftif feine beſtimmte Stelle wieder im Syſtem anzumweifen. Ar, Dr. Bernoulli benutzte zu diefem Behuf die güns ſtige Gelegenheit, da er in der reichen Samm— lung des würdigen Hrn. Drof. d'Annoni zu Bafel fehr oft eins der fhönften Stüde diefes

Foſ⸗

525

Foſſils unter Augen hatte, von welchem gerade

die mehrſten, nur oft unrichtigen, Notizen davon ins 7 Pr waren.

$ AA ki,

6 if die eine 8Zoll la

5 Zoll breite Platte von aſchgrauen feh

rigem Glimmerſchiefer, in welcher uͤbe

braune, etwas flache Saͤulenfoͤrmige

aufliegen, von welchen aber faſt immer * und

zwey einander unter ſchiefen Winkeln mehr oder

weniger deutlich durchkreuzen, fo daß fie dann zus

Sammen Zwillingskryſtalle in der Form eines. foges

wannten Andreasfreuges-bilden. Jeder einzelne

Kryſtall beiteht aus einer fchmalen, wie gejagt etwas flachen fechsfeitigen Säule mit: zwey breis tern und vier fihmälern Seiten, die an beyden Enden mit drey Flächen zugefpigt find. Diefe Kryſtalle find einen, bis 23 Zoll lang und drey bis 4 Rinien breit. Ihre äußere Dberfläche iſt wenig glänzend. Der Bruch) dicht und uneben. Auf den Magnet wirken fie nur ſehr ſchwach; Electricitaͤt aber zeigen fie gar nicht. Sie rigen in las; geben am Stahl lebhafte Funken; und find, gegen Kerzenlicht gehalten, nicht einmal an den Kanten durchicheinend.

Aus diefer ganzen Charakteriſtik ergiebt ſich, a diefe fo berufenen Basler Taufſteine nichts mehr

526 ; =.

mehr und nichts weniger find, als Zwillingstry: ſtalle von demjenigen Foſſil das Sauffüre und Struve mit dem Namen Granatit: bezeichnet Haben. Auch haben jene mit diefem einen und eben⸗ in Fundort, nämlid Val Piora am St. . Nie ift hingegen im Canton Bafel ‚davon gebrochen, noch auch nur da zu erwartet. Auch findet er’ fih außer der d'Anno⸗ niſchen in Keiner andern Basler Sammlung und iſt im Ganyen dort fo unbekannt, geſchweige daß fih nur eine Spuranffinden ließ, daß und ivie oder wann er je bey der Taufe gebraucht wor⸗ den ſeyn ſollte, daß es durchaus noch ein Raͤthſel bleibt, wie in aller Welt er zu ſeinem wunder⸗ * Namen gekommen ie mag.

Anmerk. d. Heransg-

Eine Abbildung dieſer Basler Taufſteine, die wir in einer Originalzeichnung von der Güte des Hrn. Hof⸗ raths Blumenbach, welder auch ven vorge— benden Auffag mitgerheilt bat, erhalten haben, ift Taf. VIII.IFig. * enthalten.

22

"29%

ueber den Sifanit oder Anofas. Bon Hin. Banquelin. A. dem Sranz.

J V. hat bereits am letzten 20. Pluv. dem Inſtitut gemeldet, daß der Anaſſtas kein Stein ſey, wofuͤr ihn die Mineralogen bisher gehalten haben, ſondern daß er vielmehr zu den Metallen gehoͤre, woran er uͤbrigens Eigenſchaften bemerkt habe, die feinem andern zugehoͤren. Seit dieſer Zeit haben ihn. aber ‚neuere Unterfuchungen ges lehrt, daß er in. mehrern Stüdfen dem Titaneum Ähnlich: fey , und dieß hat ihn zweifelhaft gemacht, ob wirklih ein neues Metall in diefem Mineral enthalten ſey. Vergleichbare Verſuche über bens . derleh Koͤrper dar yore * am beſten zu Banner

" Unter den Erſcheinungen die fih am Dilanit ergeben, zogen” befonders die Farbenveränderun: gen die er vor deu Löthrohre zeigt, Hrn. V. Auf merkfamkeit auf fich und bewogen ihn. denfelben für einen neuen Körper zu halten, da ihm. kein. anderer befannt war, der ſich auf die nämliche Art ‚erhielt‘ Da er fich indeffen wohl erinnerte, daß

bie

; . f\ us

528 mr

die Farben ber Metallosyde nah Maßgabe der Hibgrade, der Natur der Slamme und ‚der Uns terlagen worauf fie fich ‚befinden, bis ins Uns endliche vartiren, fo entfchloß er fich mittelſt des Loͤthrohre⸗ eine Vergleichung zwiſchen dieſen bey: den Körpern anzuftellen, ob ihm gleich nicht uns befannt war, dab Dr. Klaproth fehr verſchie— dene Farben beobachtet hatte, als er den Titan mit Borax ſchmolz. Bey dieſer Operation ‚erhält man naͤmlich ein: durchſichtiges Glas von einer vos then ins Violette fpielenden Farbe, welches bey der. Erkaltung undurhfichtig und Strohgelb wird, wenn anders die Quantität Borax nicht zu bes traͤchtlich iſt Eben fo weiß man auch, daß der Oiſanit mit diefem Salze geſchmolzen, ähnliche Farben hervorbringt, ' nur mit dem Lnterfchiede, daß das Glas bey mäßiger Erhitzung nach dem Erkalten: undurchfihtig wird, bald darauf eine geünfiche Farbe annimmt, und fih in Nadeln kryſtalliſirt. Wenn nun Hr. V. das gelbe Titaris glas der mäßigen Hiße einer äußern Blasrohr— flamme ausfeste, fo erhielt er ganz die nämlichen Wirkungen; welcher Umſtand ihn denn veranlafte, den vornehmften Unterſchied welchen er anfangs zwifchen diefen Körpern vermuthet hatte, anfzus geben, |

*

In⸗

9

* 329

Indeſſen waren ihm dieſe Reſultate doch noch nicht hinlaͤnglich, eine voͤllige Einerleyheit zwi⸗ ſchen den mehrerwaͤhnten beyden Subftanzen zus zugeſtehen, und er fetzte Er: die vergleichenden Verſuche noch weiter fort. Er überzeugte fich bald, daß weder die eine noch die andere Sub: ffanz in den Laugenfalzen auflöslic) waren, daß aber ihre Theile ſich zerfeßten, wenn man fie mit 3 bis 4 Theilen diefer Salze fchmelzen laſſe, fo daß fie dadurch fähig würden fich mit den Säuern zu verbinden; daß die daraus entſtehenden Auf: löfungen, man möge fo viel davon nehmen als man wolle, bis zur völligen Sättigung gebracht werden fönnten; daß fie fih durch Abdampfung trübten und beym Zufak des Waffers milchigt würden, und daß es endlich fhwer halte, fie zum Kryfiallifiren zu bringen. Eben fo überzeugte er fih, daß die Auflöfungen diefer Stoffe in: den Säuren, nachdem fie durch die Hitze concentrirt worden, beyderfeits die nämliche fchwefelgelbe Farbe zeigten, die fie bey der Vermifchung mit Waſſer wieder verlieren, und daß auch ihre Oxyde in diefe Farbe fpielten wenn fiererhißt worden. Ueberdiefes geben alle beyde mit der Galläpfelins fufion blutrothe Miederfchläge, und. nehmen au die Confiftenz des Blutes an, wenn beyde Slüffigs feiten einander hinlaͤnglich genäbert find; auch völlig Ähnliche gelbgränliche Niederſchlaͤge erhält

Voigts Mag. IV. 3, 4. St. Pp man

Be. man von beyden mit blaufaurer Potafche Eine Menge anderer vergleichbarer Verſuche übergeht Kt. B.und bemerkt bloß, daß jener derfelben einen Neuen Grund darbietet, an eine vollfommene Aehn⸗ lichkeit zwiſchen dem Oiſanit und Titan zu glaut ben, und es ſcheint ihm deshalb, ſo weit es mit Huͤlfe der Chemie moͤglich iſt, klar erwieſen, daß der Anaſtas und der Titan eine und dieſelbe Sub: ſtanz find, und daß man deshalb den Anaſtas aus der Claſſe der Steine entfernen, und ihn dafür in die der Metalle unter das Titangefejiecht, aufneh⸗ men muͤſſe.

Es war nun noch uͤbrig zu unterſuchen, ob die Geſtalten dieſer beyden Mineralien auf einer⸗ ley primitiven Typus gebracht werden koͤnnten?

nach den Beobachtungen des B. Hauy tft aber diefes nicht möglih. Es muß alfo wohl in einem von beyden Körpern noch eine Subſtanz beyge— mifcht feyn, die im andern nicht vorhanden iſt. Indeſſen hat man bis jegr im Titan bloß ein wer nig Kieſelerde gefünden, die ſich auch im Oiſa—

nit zeigt. Es if Schade, daß Ar. V. zu. wenig "yon diefer legten Subſtanz hat, als daß er es entfiheiden könnte 06 wirklich nichts anders darin fey als im Titan; -wenigftens würde aber dieſes gewiß nur ſehr wenig betragen.

Zum

WE, a 2

\ ww. u" , *

3 * 491

Zum Beſchluß iſt hier noch zu bemerken, daß

ſich diefer Körper im ehemaligen Delphinat in

der Gegend des Fleckens Difan’ finder, woher er feinen Namen erhalten hat. Da aber Sr.

Hauy in. feiner Nomenklatur mit Recht Feine

Namen von Dertern zuläßt, fo hat er ihn mit

dem Wort Anaftas bezeichnet, wodurch anges deuitet wird, daß feine Form in die Höhe gehos ben fey, Er fryfiallifirt fih gewöhnlich in ein fehr zugefpigtes Octaeder und zeigt verfchiedene Sarben, ald: weiß, blau, braun s rörhlich und geünlich. Sein Anblie hat etwas metallifches, und er fann duch Mittheilung electrifirt werden. Sein eigenthümliches Gewicht iſt 3,857:

= »p2 23,

532 4 *

—2

RN IE

BHefchreibung einer neuen Vorrich— tung zum Braten des Flei— ſches. Vom Grafen Benj. Rum ford; ausdem 2ten Theile feines aoten Eſſay's.

Die erſte Veranlaſſung zu dieſer Art von Bratroͤhre, erhielt der Hr. Graf bey feiner Aufs ficht ber die Militäratademie zu Münden, wo täglich für ungefähr 200 Perfonen Fleiſch gebras ten werden mußte. Eine Menge Verfuche brach⸗ ten diefe Einrichtung zu einer ſolchen Vollkom— menheit, daß fie auch in der Folge zu London und Dublin mit Beyfall in großen Küchen nach— geahmt worden ift.

\

Der wefentlichfte Theil diefer Mafchine, wels chen der Graf den Körper des Dratofens nennt, iſt ein hohler Eylinder von Eifenblech Taf. VIII. Fig. I. der ungefähr 18 Zoll im Durchmeſſer, und 24 Zoll in der Länge betraͤgt. Un dem einen Ende ift er verfchloffen und hori⸗ zontal in ein Gehaͤuße von Backſteinen gelegt, ſo daß die Flamme eines kleinen Feuers auf einem vers

k m 533 verfihloffenen Heerde, rings um die Mände def: felben fpielen, und ihm eine fchnelle und gleich foͤrmige Hige geben kann... Die offene Seite des Eyiinders, welche mit der Vordermauer in einer Ebene liegt, wird durch eine doppelte Blechthüre verfchloffen, die aber auch einfach feyn fann, wenn fie auswendig noch mit einem hölzernen Lier verfehen wird. Inwendig im Cylinder liegt eine horizontale Platte von Eifenbleh, welche duch angenietete umgebogene Ränder an beyden Seiten gehalten wird. Sie liegt etwa 3 Zoll un: ter der Are des Eylinders und dient der Brat— pfanne zur Unterſtuͤtzung. Diefe Bratpfanne ſelbſt iff ebenfalls von Eiſenblech, und hat eine Tiefe von etwa 2 Zollen; oben ift fie 16, am dos den 15: Zoll weit und 22 Zoll lang. Sie fieht auf 4 kurzen Füßen, oder noch befier auf 2 lan⸗ gen, an ihren beuden Enden aufwärts gehenden Eouliffen,, die an den Enden der Bratpfanne bes feftige find, fo daß der Boden diefer Pfanne etiva ı 300 body über ver Platte fieht, von welcher fie getragen wird. |

Damit die Pfanne in ihrer gehörigen Kid: tung bleibe, wenn fie in die Röhre, geſchoben wird, find 2 Rinnen in der Diatte angebracht, in welche die unter der Pfanne befindlichen Couliflen eingefihoben werden fünnen, "wodurd alles Ans

Pp 3 ſtoßen

\

!

N ſtoßen an die Waͤnde der Roͤhre verhuͤtet wird. Die ıfte Fig. ſtellt die vordern Enden dieſer Rin—

nen und der Couliſſen der nn fo wie einen von ihren Henkeln vor.

In die Pfanne wird ein Roſt gelegt, den man ebenfalls Fig. 1. fehen fann, und wovon die hori⸗ zontalen Stäbe mit den Nändern der Pfanne in einer Ebne liegen. Auf dieſen Noft wird das Steifch gelegt. Man muß forgen, daß der Boden der Pfanne beftändig mit oder $ Zoll hohen Waſſer bedeckt fey. Diefes Waffer iſt wefentlich zum Braten des Fleifnes, und hat die Abfihe das ausgebratene Fett aufzunehmen, welches fonft aufden erhigten Boden der Pfanne fallen , dafeldft verdampfen und die Röhre mit übelriechenden Aus: flüffen anfüllen, fonach dag Fleiſch verderben würde, indem e3 einen fehr widrigen Geruch und Gefhmad erhielte, Dieß ift auch die LUrfache, warum der

Boden der Pfanne nicht unmittelbar auf die Bleche

durch eine neue Erfindung verbeſſert. Nachdem

tofel gefeßt, fondern durd) die ‚Süße oder Eoulifs fen etwas über diefelbe erhoben wurde; es wärs de fonft die zu große Piße das in der Pfanne bes findliche Waffer zu leicht in Dampf verivandeln.

Hr. Froſt ein gefchiekter Arbeiter in Norwich, hat vor Kurzem die Einrichtung dev Pfanne: noch

er

en 535

‚er nämlich in bie Hauptpfanne, von Eiſenblech eine gewiſſe Menge Waſſer gegoſſen, ſetzt er eine andere Eleinere von Zinn in Diefelbe, die auf 4 kurzen Füßen ruht, und in. diefe letztere legt er den Noft worauf das Fleiſch gebraten wird. Da jest die zinnerne Pfanne vom Waſſer vor einer zu ſtarken Erhitzung bewahrt wird, ſo iſt es nicht noͤthig Waſſer in die zinnerne Pfanne zu thun, und man kann ohne allen Nachtheil das Fett in dieſeibe laufen laſſen, wodurch man noch den. ? Vortheil daß es nicht mit Waſſer vermiſcht wird. dan kann auch unter den Roſt auf dem Boden zinnernen ‚Pfanne, Yorkshireſche Puddings und Kartoffeln legen, welche in dem abtroͤpfelnden Fette gebraten werden.

Bey, * Verfertigung diefer ———— iſt ge

nau darauf zu fehen, daß fie gehörig in einander gepaht werden: fo darf 3. B. die zinnerne welche „einen concaven Boden hat, nicht anders ald durch “ihre Füße mit. der eifernen, in Berührung ſeyn. Obenher koͤnnen beyde Pfannen von gleicher Weite feyn, und der Nand der zinnernen fann & Zoff über den der eifernen hervorftehen; die Fläche des Koftes darf aber nicht niedriger feyn als der Rand der eifernen Dfanne, und man muß das Fleifch ſo auf den Roſt legen, daß das herablaufende Fett notwendig. in die Pfanne, und durchaus nicht an

Pp 4 den

536 KR

-

den Wänden der Bratröhre herab, auf ie eu hitzten Boden kommen koͤnne.

Um ſowohl dem Dampfe des in der eiſernen Pfanne befindlichen Waſſers, als auch dem vom Fleifch auffteigenden einen Ausgang zu verſchaffen, iſt am obern Theile der Brarröhre etwas feitswärts. nahe an der Borderfläche, ein Dampfrobr. angebracht. Es hat daflelbe, wie man Fig. 1. deutlich fieht, eine Verſchließklappe welche leicht behandelt werden | kann, ohne daß man die Thür der Roͤhre zu oͤff⸗ nen braudht. Sm der 2ten Fig. fieht man das Ende des Handgriffs, womit diefe Klappe regiert wird. Die Kite felbft fann nad) Gefallen und mit der größten Genauiafeit, mittelft des Regi⸗— fiers an der Thür des Afchenheerds Fig. 2. und durch eine Klappe in der Nauchröhre (die hier in keiner Figur zu fehen if) vegiert werden,

/ SH Grad der Trockenheit welcher in der "Bratröhre erhalten werden fol, wird nicht bloß „durch die eben erwähnte Klappe im Dampfrohre, ſondern auch noch durch befondere Luftzige, die man in der 2ten Fig. deutlich ficht, beſtimmt werden. |

Dieſe Luftzüge fiegen unmittelbar‘ unter der Bratroͤhre; ſie a aus 2 .eifernen. Nöhren von

537

von 23 Zoll im Durchm., und 23 Zoll Laͤnge. Sie find an ihren Hintern Enden durch Knieftücke dicht an den Boden der Bratröhre befeftiger und fiehen mit deren innern Raum "in Verbindung. Ihre vordern Enden gehen durch die Mauer des Backſteingehaͤußes, und man fieht fie an der vors dern Seite der Bratröhre, mit welcher fie in einer Linie liegen. Diefe Luftzüge find mit Stöpieln verfehen, wodurch fie genau verfchloffen werden können. ‚Wenn man aber das Fleifch vöften will, fo öffnet man fie ein wenig, ‚und zugleich muß auch die Klappe des Dampfrohrs offen feyn, wo ‚alsdann ein Zug von ſtark erhister Luft durch die Bratroͤhre gehet, daſelbſt alle Feuchtigkeit vers treibt, und dem Fleifche eine ſolche Befchaffens heit giebt, wie man es von einem guten Braten verlangt. In der Zten Fig. iſt dieß alles deutlich zu fehen. | 2

‚Ehe man die Wirkung diefer Mafchine genauer fannte, war man wegen des Geſchmacks welchen das Fleifch annehmen würde, in Sorgen und meynte, daß felbiges darinn mehr gekocht als ges Braten wuͤrde; allein dieſes hat fih bey der ge: naueften Prüfung ganz anders gefunden, und dag Fleiſch jeder Art wird in diefem Apvarate nicht allein völlig gebraten, fondern befommt auch einen fo angenehmen Geruch und Geſchmack, iſt fo fafs

Pps tig

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tig und delicat ale irgend eing, welches uͤber einem

offnen Feuer am Spieße gebraten wirde Dieß alles hat ſich ſchon ſeit 4 Jahren vollkommen be⸗ ſtaͤtigt, und kann durch die kompetenteen ae verfihert werden.

‚Ein Hauptumſtand if en Biefer ne neuen Mas fchine, daß das in derfelben gebratene Fleiſch wenn es gahr iſt, um 6 pro Cent mehr wiegt als dasje⸗ nige, welches am Spieße gebraten worden. Der Verſuch iſt mit 2 einander voͤllig gleichen Ham⸗ melkeulen auf das vorſichtigſte angeſtellt worden. Eine große Geſellſchaft welcher beyde Braten aufs getragen wurden, und die. über. dieſen Punct ohne alles. Vorurtheil war, „fand beyde ſehr gut, zog

„aber den in der Maſchine gebratenen einmürhig vor weil, er. Saftreicher. „war. und, ‚angenehmer

ſchmeckte. Wie alles verzehrt war was „hier. ‚ge: noſſen werden konnte, fand ſich bey der in der

Maſchine gebratenen Keule nichts als der bloße

Knochen noch uͤbrig, da man hingegen von der am Spieß gebratenen, noch eine gute Portion unge⸗ nießbarer Reſte zuſammen brachte. Man ſieht

hieraus, wie ‚viel auf ſolche Art den Meuſchen noch zur Nahrung dienen kann, was ſonſt Hun⸗

den und Katzen zu Theil wird, oder was man ganz verderben laͤßt.

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539

Noch ein anderer Grund zur Empfehlung die— ſer Maſchine iſt die große Delicateſſe des Fettes am Fleiſche welches darinn gebraten wird, zumal bey einem Tangfanien Feuer. "Wenn man z.B. das Fett von einem guten Hammelbraten mit eins gemachten Sohannisbeeren genießt, ſo ſchmeckt es dergeftalt angenehm und mild, daß es vom Fette des beften Wildprets und Fluͤgelwerks kaum unters fchieden werden kann. Auch das Fett anderer Sleifharten nimmt hier eine befondere Güte an,

und ift wahrfcheintid) der Gefundheit bey weiten

nicht fo nachtheilig als dasjenige, welches am Spieße gebraten worden if. Die große Hiße, welche in dieſem legtern Fall an die Oberfläche des

Fleiſches ſchlaͤgt, trocknet es daſelbſt zu ſtark aus, macht es unſchmackhaft und ſelbſt ungeſund. Man haͤlt das Fett von wildem Gefluͤgel zwar nicht fuͤr

ungeſund, aber wenn es am Spieße gebraten

wird, muß man es forgfältig bededfen, damit es

nicht unmittelbar von den Straleh des Feuers ger

troffen werde. Diefe Vorſicht wird bey obiger Maſchine uͤberfluͤſſig; ſelbſt wenn im Augenblick des Roͤſtens der Feuergrad betraͤchtlich verſtaͤrkt wird, iſt doch die dadurch entſtandene Hitze nicht ſo nachtheilig, weil ſie dem Fleiſche erſtlich durch die Luft mitgetheilt wird, welches ihre Wirkſam—

keit viel milder und gleichfoͤrmiger macht.

Von

340 .

4— Von der Art wie dieſe Maſchine ge— feßt werden muß. |

Die Maurer muͤſſen beym Setzen der Bratı töhre auf zwey Puncte aufmerkſam feyn, indem fonft aller Vortheil verloren geht. Erfilich muß der Feuerheerd ausnehmend klein, and zweytens jede Zugröhre fo angeordnet werden, daß fie fich von Zeit zu Zeit vom Ruß reinigen laßt, Die Küchenleute haben, wie allgemein bekannt ift, einen ganz unwiderſtehlichen Hang, immer ein vecht großes Feuer zu unterhalten. Hierdurch werden aber die Nöhren in furzer Zeit zerftört,

und die Güte des Bratens wird zugleich vereitelt. Das einzige Mittel ift alfo ganz kleine Feuerheers de zu machen, und fie tief unter der Röhre anzu— bringen. Für die obige Mafchine ift eine Länge von 9 Zollen, und eine Breite von 7 vollfommen für den Heerd hinreichend. Die Umfaſſungswaͤn— de werden bis auf eine Höhe von 6 bis 7 Zollen, völlig vertical. Die genaueften Verfuche, welche der Graf im Hofpital der. Findelkinder bierüber hat anftellen laffen, haben gezeigt, daß man fehlechterdings nicht mehr als etwa den 16ten Theil von der Feuerung bier braucht, welche beym ges mwöhnlihen Braten am Spieße angewandt wird. Es ift aber nicht fowohl die Erfparniß des Feuer; materials, welches den Erfinder bewogen hat, fo - fehr

e |

Ir ‚541 fehr auf Eleine Heerde zu dringen, fondern vors namlich die Erhaltung der Mafchine, die Güte des Sleifches und die Verhütung des Mißcredits, in welchen eine nüßlihe Erfindung kommen, fönnte. |

Bon der Art, wie man fi der Brat— maschine zu bedienen hat.

| Vor allen Dingen muß man forgen, daß die

Brateöhre vecht reinlich gehalten werde, alfo ver; hindern; dag das Fleifch nicht die Wände derfel- ben berühre, oder von dem Safte etwas auf den - Boden laufe. Sollte diefes aber ja gejchehen feyn, fo muß man die Flecken mit Seife auswa: fhen, dann die Seife durch reines Waffer hin— wegnehmen, und am Ende alles mit einem leines nen Tuche wohl abtrocknen. Denn fo wie etwas Fett darinnen bleibt, wird es durch die Hitze in einen brenzlichen Dampf verwandeit, “welcher ſich in das. Fleiſch zieht und ihm den widriaften Geſchmack giebt. Das Feuer muß fo gemachſam unterhals ten werden und die Hitze fo maßig feyn, dal wohl ein Drittel von Zeit mehr auf diefe Ope— ration verwandte wird, als beym Braten am Spiefe. | ji Mi

Man

54° : a ; Stan muß die Luſtcanaͤle von dem Augenblicke an wo das Fleiſch eingeſetzt wird, Bis etwa I Diertelftunde vor. dem Anrichten, immer verſchloſ⸗ fen hatten. Nur alsdann ‚werden fie eine kurze Zeit geöffnet, wenn das Fleiſch die Roͤſtung evs hält. Diefe Roͤſtung gefchieht fo, daß ‚man ets liche Deinuten lang ein helles und lebhaftes Feuer macht, bis die Luftroͤhren rothgluͤhend werden, welches man bemerfen kann, ‘wenn man die Stöpfel ein wenig herauszieht, und einen Blick | ins Innere thut. Man oͤffnet alsdann die Klap: ve der Dampfröhre, zieht die Stöpfel der Luft: roͤhren etwas zuruͤck, und laͤßt auf fofche Art eimergewiffe Menge erhißter Luft in: die Bratröhre. Man muß aber forgen, daß die Lufteöhren nicht ganz offen bleiben, weil: fonft zu viel Luft durchzichen, und die Bratröhre abkühlen: fönnte, flatt fie zu erhisen. Ein geſchickter und aufmerkfaner Koch wird dieß ohne weitere Vor; fchrift zu treffen wiffen. Die Klappe der Dampf; röhre darf nur fo lange offen gehalten werden, bis. man vorne an der Thäre der Bratröhre keinen durch die Fugen dringenden Dampf mehr bemerkt, denn wenn ſich dieſer hier nicht mehr zeigt, fo wird atmofphäriihe Luft in die Bratroͤhre drins gen und fie abkühlen, welches dem Braten nadır theilig iſt. Würde gegenfeitig jene Klappe zu lange verfchloffen gehalten, fo würde die Küche

‚mit

ee 548

mit Dampf erfuͤllt werden. Tim dem Seuer die

gehörige Lebhaftigfeit zu geben, wenn der Braten die Röftung erhalten foll, wird zu gleicher Zeit‘

das Regiſter des Afchenheerds und die Klappe des

Kauchrohres geöffnet; man kann aud) das Feuer durch aufgelegte trockne Holzfpäne und duch Eins

blaſen lebhaft machen. Ueberhaupt wird Holy

feuer immer beffer als Kohlenfener zu diefer Abs

ſicht gebraucht werden können.

So lange die Hitze mäßig gehalten wird, ik es nicht nöthig das Fleifch zu wenden oder zu bes gießen; Bey raſcher Hitze aber kann es wohl 2 bis 3 mal gefchehen. 5

Man kann in diefer Mafchine 2 bis dreyerley Arten von Fleifch braten, wenn man fie nur groß genug macht. Damit fih das Fert nicht vermi⸗ ſche, ſetzt man unter jede Art Fleiſch eine beſondere zinnerne Schüffel auf oben befchriebene Art ms Waf;

“fer der Hauptpfanne. Kurz man faun eine ganze

Mahlzeit von alleriey Berichten darin bereiten, wie auch wirklich ſchon der Verſuch mit Erfolg angeftelit worden if. Man kann auch über der Pfanne noch eine höhere Platte anbringen, und auf diefer gerade auf die Art wie in dem gewoͤhn— lichen Ofen das Fleiſch behandeln, In London find folcher Einrichtungen aud) bereits mehrere vor:

x han⸗

/ *

344 / en _ handen. Wenn man die Thär der Mafchine wäh rend des Bratens Öffnen will, fo muß man alle: mal eine Viertelminute vorher die Luftzüge nebſt der Dampfklappe öffnen, indem man fonft den ganzen Qualm ins Geſicht befommen würde,

\

Ein Fleiſch welches in einem gewöhnlichen

Dfen gebraten wird, befommt nicht einerley Grad

von Hitze, fondern diefe wird immer fhwächer

je länger die Operation dauert; in diefer Mas

chine aber kann das Feuer von Anfang bis zu.

Ende immer nah Gefallen unterhalten werden. In einem Ofen haben die Dämpfe feinen Abzug, dringen daher ins Sleifch, und geben ihm einen widrigen Geſchmack, bier hingegen fönnen fie durch die Dampfröhre abziehen. Man hat ges ‚glaubt, das das Fleifch mehr durch die Hitze der aus der Pfanne fleigenden Wafferdämpfe, als durch die Hitze der Luft gahr werde; dies ift aber nicht der Fall; denn weil die Waflerdämpfe leichter als die Luft find, fo erheben fie ſich fogleich über das Fleiſch und fahren zur Dampfröhre hinaus, fo daß das Fleifh bloß von heißer Luft umgeben ift. Geſetzt aber auch, diefe Dämpfe umgaͤben das Fleiſch mit Permanenz, fo find fie doch nichts weniger als eine feuchte Subſtanz, fondern völlig trocken, und fünnen alfo fein fogenanntes ae daͤmpftes Fleiſch bereiten, wie es der Fall

| bey

>

ur 545

bey demjenigen ift, welches kalt in die Dämpfe kommt, wo ſich denn felbige im fenchten Zuftande darauf niederfchlagen.

24:

Hifioire du Galvanisme, et analyse des . differens. ouvrages publies sur cette decouverte, depuis son origine jus- qu’a ce jour; par P. Sue aine. Prof. et Bibl. de Técole de med. de Paris;

2 Vol. 3. Paris 1802, .

Sm 1. Theile redet der Bf. von: dem Ur⸗ furunge des Salvanismus und zeigt, daß die Sulzerſchen Berfuche in feiner vor 40 Jahren er⸗ fchienenen Theorie des Vergnügens, nur 'eine fehr entfernte Aehnlichfeit mir den Gatvaniſchen haben. Eben fo wenig hat das, was man im der zu Bouillon 1769 erfhienenen Schrift: Le teme ple du bonheur finder, etwas mit der: Galvani⸗ ſchen Entdefung gemein. Wo von Galvanı's Les Voigts Mag. IV. B. 4. St. ng bens⸗

346 Be | bensumftänden und Arbeiten die Rede ift, Bat der Vf. Aliberts Lobfchrife benugts Hierauf wer; den die Voltaiſchen Verdienſte ins Licht ‚ges fetzt, beſonders im der Ruͤckſicht, daß die Galva⸗ niſchen Erſcheinungen nicht das Werk einer beſon— dern thieriſchen Elektricitaͤt, ſondern der Eleftri; citaͤt überhaupt find. Es folgen alsdann die Ver: fuche von Balli, Desgenettes, Vaffalli, a Fowler, Ereve, Fabros ‚Niholfon, Catlisle, Eruitfhant,

Fe Fey wo; ra N er AP, ee; \ \ N r 5 n vr. rt * * * 1

u. a., womit der Iſte Band beſchloſſen wird. Der zweyte Band macht‘ den "Anfang mit

einem Detail der in der medieinifchen Schule zu

Paris angeſtellten Verſuche, und: enthält einen

Auszug von dem Berichte, welcher vom B. Hab

. Te dem Nationalinſtitut erſtattet worden. Dann

vom Humboldtiſchen Werke, und von den Ver— ſuchen der Herren van Mons, Ritter und Pfaff. Ein beſonderes Capitel enthält die Vers fude von Dümas, Riherand und andernı Phyſiologen. Ein anderes Liefert die Beſchreie bung der neuen Apparate von Vohta und die Verfahrungsarten, durch welche dieſer gelehrte Phyſiker die Wahrheit feiner bis jetzt faſt allge mein angenommenen Theorie beiwiefen hat. Dem) Beſchluß des Werts macht die Gefchichte der Anz wendungen des Gatvaniimüs bey der Behandlung) verfchiedener Krankheiten „two ſich die Verſuche

Hm von

7

547 von Humboldt, Halle, Richerand, Pfaff, Grapengleßer u. a. finden, woraus ſich er— giebt, daß der, Galpaniſmus bey Lahmungen und ſelchen Uebeln, wo die Beweglichteit der Theile gehindert it, ſich wittſamer als die gewöhnliche Elektricitaͤt gezeigt hat; To wie er denn die Hhier riſche Faſer weit lebhafter reizt als die gewoͤhn⸗ liche Elektricitaͤt. Eine Kupfertäfel, welche aus dem Journal der Soc. philom, „entlehnt, worden, ſtellt die allgemeinften Npparate für die Erweckung der Galvaniſch⸗elektriſchen Erſcheinungen dar, und am Ende befindet ſich noch ein alphabetifches Verzeichniß der im Buche genannten Schriftſteller. Yon diefem Werke ift kurzlich eine —* Mebens Sue: worden.

Tu en u’, ia

25,

Cari Chriftopb Deigefen bio Schoͤllenbach's Abbildung und Beſchreibung der wilden Baͤu⸗ me, Stauden, und Buſchge— wädfe; fortgeſetzt von Joh. Wolf, Lehrer am Buoͤchnerſchen Erxziehungsin⸗ ſtitut. IL. Theil, 18 und, ‚28 Heft, TIL Th. 18. und.28 Heft, Nürnberg; bey J. "©. Winterſchmid, 9 1799. 1802. 4

Schon im Jahre 1778 erſchien im Verlage des aͤltern Winterſchmid der erſte Theil des obigen Werks, von Oelhafen v. Schoͤllenbach mit! 34 Kupfertafeln, welche die immer gruͤnenden Bäume oder Nadelhoͤlzer (?) enthielt. Aufge—⸗ muntert durch die beyfaͤlligen Rezenfionen erſchie⸗ nen hierauf 43 Tafeln nebſt Beſchreibung von: Saubhölzern als 2r Theil, und 14 Tafeln mit: Bufhgewähfen, als Zr Theil. Exft im Jahre 1799 erfolgte die weitere Fortſetzung, wovon die Kupfer noch unter Oelhafen geſtochen und illu⸗ minirt wurden, Hr. Wolf aber den Text be— ſorgte; 1802 kamen noch zwey Hefte ganz unter Arm. Wolfs Direstton dazu.

Die

409

Die Kupfer und Beſchreibungen der vor uns liegenden Hefte gehen im zweyten Theile von ‚No. 44 bis 66, und im dritten, von No. 26 bis. 37. Ar. Wolf erinnert in einer, Borrede aufs neue, daß in diefer Sammlung die in des Arm. von Durgsdorf Anleitung zur Erziehung und Anpflanzung einheimifcher und fremder Holzarten2c. angeführten Gewaͤchſe abgebildet und beſchrieben werden follen, und giebt eine eigne Definition von Forſtgewaͤchſen.

Die Beſchreibungen der Gewaͤchſe find größs tentheils recht gut und zweckmäßig, einiges in den erſtern Heften ausgenommen, wes auch det Dez. der Erlanger A. 2. 3. gerügt, wogegen ſich aber Hr. W. in einem Blatte vor dem dritten Hefte, vertheidigt hat. Der Kaum geſtattet uns bloß, anzufuͤhren, daß man hier die lateini⸗ ſchen, deutſchen, engl. und franzoͤſ. Namen, die Beſchreibung (in deutſcher Sprache) den Nutzen und die Fortpflanzung findet, worauf denn die jedesmalige Erklaͤrung der Kupfer folgt. Dieſe ſind an Guͤte verſchieden. Mehreremale iſt die Illuminirung der Blaͤtter, der natuͤrlichen Dar⸗ ſtellung der Gewaͤchſe nachtheilig geworden, wie z. B. bey 17. 19. 31.; auch find bey No: 23, 27. die Blumen durch ein darinn angebrachtes Grün uns Eenntlich, Dagegen find die Kupfer fauber, und bey

243 No.

>

J 2

% a \ DER ——— 550 * 3 ri

Mr k N, 46 u f. 62 ꝛc., fo wie die“ Bluͤthen von 21, ven Driginafen fehr ähnlich und treffend gerarhen.

]

Die Erdbeere ſteht wohl hier gang am untechten.

Orte. Hr. W. geſteht es ſelbſt, hat fie aber ge⸗

laſſen, weit dem Verleger ſonſt ein Schade ev:

wachſen ſeyn würde, wenn er die Tafel cafliet hätte die Selhafen fchen verfertigen lief. Sm Ganzen find die ea des IL, —J ve, beſſer als die des dritten,

26, | & \

Die Akuſtik, bearbeitet von Ernft $lo-

rens Frieder, Chladni, d, Phil: ir. NR, Doet. u, ſ. w. mit 12 Kupf. Leipzig, bey —J u. te 1502, 3106. ‚gt. 4 5

Laͤngſt Haben die Phyſiker diefer claſſi⸗ ſchen Schrift, welche zugleich die erſte in ihrer Art iſt, mie Sehnſucht entgegen geſehen. Der

Bf. hat fie der DBatavı Gef. der Wiſſ. zu Haar⸗ tem, welche eine genauere, Unterfuchung. der) vom. RER,

*

* 551

Bf. entdeckten Schwingungen einer Flaͤche für die fes Jahre als Preißaufgabe vorgelest hat, gewids met. Schwerlich dürfte die Frage beſſer beant? wortet werden, als fie im diefer Schrift beantz wortet worden iſt. Sehr richtig ſagt der Bf. in der Vorrede, daß bey fo vielen neuern Vermeh— rungen menfchlicher Kenntniffe und Verbeſſerun— gen ihres Vortrags, die Au ftift das unverdiente Schickſal gehabt habe, weit mangelhafter als ans dere Theile der Naturkunde behandelt zu werden. Zwar finden fi über einzelne afuftifche Gegen fiände vortreffliche Abhandlungen in den Schrif— ten der gelehrten Gefellfchaften, z. B. in den Pas rifer und Turiner Denkſchriften, zerftreut, von weis hen man aber meiftens entweder gar feine Notiz ges nommen, oderdoch nicht immer den gehörigen Ses brauch gemacht hat: Weber das Ganze der Aku— ſtik ift noch kein einziges, auch nur mittelmäßiges, Merk vorhanden. Sm vorliegenden Werke hat ſich der Bf. bemüht, die Akuſtik fo allgemein als möglich, und mit Benutzung ales deflen, was fowohl von andern, als vom Vf. felbft, darinn entdecft worden ; vorzufragen, und um auc fol- chen Lefern,, die nur wenige phufifch s marhemati: ſche Vorkenntniffe haben, verſtändlich zu feyn, find von fehr fchwierigen Unterfuchungen nur die Re— fultate angegeben worden; für diejenigen aber welche ſich noch genauer unterrichten wollen, find‘

bey

552

bey jeder Gelegenheit die Quellen angezeigt, aus welchen ſich weitere Belehrung, fchöpfen läßt. Lin: ter denen welche zu der Kenntniß ſchwingender Ber wegungen Beyträge geliefert haben, verdienen Vorzüglich mir Achtung genanntzu werden: I) Dan. Bernoulli, wegen feiner Unterfuchungen der Luftſchwingungen in Orgelpfeifen und Blasinſtru—⸗ menten, der Schwingungen eines Stabes, wels ehe er zuerft entdeckte, der Schwingungen einer Saite und des Beyfammenfenng mehrerer Schwins gungsarten in den Schriften der Parifer, Pe tersburger und Berliner Afademien der Wiſſenſch. 2) Leonh. Euler... Einige Schriften, durch wels che er der Akuſtik weniger genüßt hat, find wein mehr befannt und überall erwähnt worden, ale andere weit lehrreicyere Abhandlungen von ihm. 3) La Grange im zu. 2. B. der Turiner Dentfcheiften. 4) Lambert, von welchem ſich lehrreiche Auffäße über die Töne der Dlasinfiru: mente und über die Fortleitung des Schalles durch die Luft in den Mem. der Berl. Ak. d. W. befinden. , 5) Graf Giordano Riccati, wel der außer einigen andern Abhandlungen: durch fein Wert: Delle corde ovvero fibre \elaftiche, Bologna, 1767. 4- vieles zur beſſern Kenniniß akuſtiſcher Gegenſtaͤnde beygetragen hat. Bon: einem Gelehrten, der ſo viel Eignes entdeckt hat wie unſer Vf., ya; fih ſchon von felbft erwarten, MP

1 a 553

daß er fremdes Eigenthum nicht als das feinige anfes hen werde, und fo hat er wirklich jedesmal mit möglichfter Sorafalt bemerkt, was. jedem Andern zugehörte, dafür aber auch unbefangen angezeigt, was ihm als Literarifches Eigenthum angehört, Dahin ift vorzüglich der Plan zu rechnen, nah welchem die gegenwärtige Schrift bearbeitet wor: den iſt, wobey nicht bloß auf Saiten, wie fonft wohl gewöhnlich, Fondern vielmehr auf alle mögs lichen Arten von flingenden Körpern in gleichem Grade Rüdffiht genommen iſt. Verfchiedeneg hiervon ift bereits in feinen Entdeckungen über die Theorie des Klanges und fpäter in einigen Zeit fohriften, als, in den neuern Schriften der Berli— ner Geſellſchaft naturforſchender Freunde; in der Berliner muſicaliſchen Monatsſchrift; in den Schriften der Churmaynziſchen Akad. d. Wiſſ. ſo wie auch im gegenwaͤrtigen Magazine, bekannt gemacht worden: Mehreres aber erſcheint hier ganz zum erfienmal, z. B. die Lehre von den Schwingungen Rectangelförmiger und elliptifher Scheiben, deren Unterfuchung ſehr muͤhſam war, wie auch halbrunder, gleichſeitig ſechseckigter und dreyeckigter Scheiben; die Schwins gungen einer Gabel, nebſt verſchiedenen Erlaͤu— terungen und Berichtigungen der bereits bekannt gemachten Entdeckungen. Die Urſache, warum Hier Rectangelſcheiben zuerſt unterſucht wer⸗

245 den,

54 | R Mi hy En. Rt

den, iſt, weil an diefen die im 3. Abfchn. beſchriebe⸗ nen transverfalen Schwingungsarten eines Stas bes ebenfalls ftatt finden, ‚und deren Uebergang zu andern nicht durch krumme Linien, fon

dern duch Slächenfrümmungen auszudrütfenden Schwingungsarten fih auch daran am beſten zei

gen läßt: An einer ganz freyen Nectangelfcheibe fommen die einfachern Schwingungsarten mit des nen Überein, deren ein freyſchwingender Stab fär big ift, Bey der einfachften Schwingungsart zei; gen ſich bey dem Aufftreuen des Sandes, zwey nad) einerley Michtung gehende und von den Em den faft um den vierten Theil’ der Länge der Schei:

be entfernte Linien. Bey der zweyten zeigen ich

drey mach eineriey Richtung gehende Kriotenlinien, von welchen die aͤußerſten ſaſt um den 6ten Theil ‚der Länge der Scheidenlänge won dem Enden ent: fernt find. Die Tonverhältniffe find eben diefek ben, wie bey einem an beyderr Enden freyen Sta— be, und fommen ebenfalls. mit den Duadraten von 3, 5, 7, 9% ſ. w. überein, die Breite der Scheibe fey fo groß oder klein als fie wolle. - Die Schwingungen einer Gabel, d. ti, eines Stabes, der in der Mitte fo gefrämme iſt, daß feine beys den Schenfel mit einander: parallel gehen, find von den Transverfaffhwingungen eines geraden Stabes, defien beyde Enden frey find, nicht wer fentlich verfehieden, und koͤnnen eigentlich durch

Ver:

=

v * Fa

| u Vergleichung beyder am beſten beurtheilt werden. Der Hr. Vf. bemerkt hierbey, daß ſowohl de Ta Hire als Funk den Umſtand, daß eine Feuers zange klingt wenn man ſie anſchlaͤgt, nicht aber, wenn man ihre beyden Schenkel mir den Fingern zufammendrädt, und mieder losläßt, ganz un:

- richtig erklärten, Sole Irrthuͤmer wären meift

dadurch veranlaßt worden, weil man nicht gewußt ‚habe, daß jeder-elaftifche Körper vielerley Schwin- gungsarten annehmen koͤnne, deren jede einen andern Ton giebt. "Die wahre Urfache des Klingeng und Nichtklingens einer Fenerzange-liege darinn, daf beym Loslaſſen der mit den Fingern zufammen gehals

tenen Enden, die beyden Schenkel bey der erfien

Bewegungsart gewöhnlich viel zu langfam fihwins gen, als daß ein Klang Fönnte gehört werden, '

dahingegen durch Anfıhlagen an verfchiedenen Stellen andere Bewegungsarten hervorgebracht

werden, welche höhere Töne geben. Von der fys

ſtematiſchen Anordnung der Materien in diefer vortrefflichen Schrift, geben wir noch folgende kurze Ueberfiht. Sin einer Einleitung werden zuert die Bewegungsarten welche auf das Gehör wirken, unterfucht, und Die Bedingungen der :feit fchwingender Bewegungen angegeben, erfchiedene Worte: Schal; Akuſtik, Ton, ie, Accord u. f. w, erklärt, und die dahin gehörigen Eintheilungen beygefügt, Der I, Theil ſelbſt

i 1 1,” 556

F

ſelbſt enthält die allgemeine Tonlehee oder den arithmetifhen Theil der Akuſtik, wo im ıfien Abſchn. von den urfprünglichen Verhaͤltniſſen der Töne, und im andern von dem nothwendigen Ab; änderungen der Tonverhältniffe, oder von der Temperatur gehandelt wird. Der II. Theil be> greift die Geſetze der eigenthämlichen Schwinguns gen Elingender Körper, oder- die erfte Abtheilung des mechanifchen Theils der Akufiif. Der 1jte Abſchnitt befchäftiat ſich mit allgemeinen Bemer: tungen über den IUnterfchied zwifhen Klang und Geraͤuſch; über Transverfal; Longitudinals und drehende Schwingungen; ber 2te mit den Schwingungen der Saiten felbft; der Zte mit. den Schwingungen einer gefpannten Membrane; der zte mir den Schwingungen der Luft; der 5te mit den Schwingungen eines geraden Stabes; ber 6te mit den Schwingungen gefrüämmter Stäbe; der 7te mit den Echwingungen einer Scheibe; der Ste mit den Schwingungen einer Gloce und überhaupt einer gerümmten Fläche; der gte mit dem Beyfammenfeyn mehrerer Schwingungsarten, und der zote mit dem Beyfammenfeyn ſchwin— gender und anderer Bewegungen, Im III. Theife kommt die Lehre von den mitgetheilten Schwingungen, oder von der Verbreitung des Schalles vor, und macht die zweyte Abtheilung der mechanifchen Atuftit aus. 1. Abſchn. von der

Ders

-_ 557 Verbreitung des Schalles durch die Luft, und durd) andere ausdehnbare Fluͤſſigkeiten. 2. Von Verbreitung des Schalles durch tropfbar: flüffige und durch feſte Körper. IV. Theil. Von der Empfindung des Schalles, oder phyfiu Iogifcher Theil. 12 Von dem menfchlühen

Gehoͤre. 2: Vom 5* bey verſchiedenen Thier⸗ arten.

27.

Paris, bey Deterville: Traité élémen⸗ taire de Phyfi ‚que presente dans un ordre nouveau, d’apres les decouver- tes modernes; par 4. Libes, Prof. de Phys. aux ecoles centrales de Pa- is etc. T.I. 410 ©. 19.84, MH, 445©. 6 Kupf. T. II. 414 ©. 11 ges An, X. 1801.

| Nach einem Difcours preliminaire worinn ber Df- die vornehmen Geſichtspuncte der Phy—

ſik

558 Ba

x ar ——— fit darſtellt, und wo er unter den aͤltern Phyſikern die Verdienſte Newtons und S’Gravefan des, ſo wie unter den neuern die von Laplace, Monge, Coulomb, Hauh, heraushebt, und deren Ideen er in Verbindung mit ſeinen eignen im gegenwärtigen Werkes vorzüglich : entwickeln will, folgen alsdann in verfchiedenen Abtheiluns gen die aligemeinen Lehren von der Ausdehnung, TIheilbarkeit, Figuͤrlichkeit, Undurchdtinglichkeit und Beweglichkeit der Körper, Don det Trägs heit, dem Stoße; von der krummlinigten Bewer gung, Die Statif nebft der Theorie der eins fachen mechaniſchen Potenzen; von den zufams mergefesten Maſchinen; vom Widerftande, durchs Reiben und durch andere Hinderniffe. Grunds Ichren der Hydroſtatik. Von der, ‚Gravitation. Darftellung des Weltgebäubes. , „Hin mlilche Er; ſcheinungen welche von der Bewegung der Erde und der Planeten in ihren Bahnen, abhängen. Phys ſiſche Urſachen diefer himmlischen Erfcheinungen, Mafien und "Dichtheiten der Planeten: Geſetze der Schwere und des Falls der Körper auf einer ge neigten Ebne; Pendel: und. Wurfbewezung. Dieß iſt in 3 Büchern begriffen, mit dem ten. Buche hebt der 2te Band an, und handelt. von der Affinität oder chemifchen Anziehung. Erſt die Theorie und‘ die Gefeße, dann die Aniwiens dung auf die Haarroͤhrchen, auf die Amie—

PR hun:

RR 559

Hungen und Abſtoßungen ſchwimmender Koͤr— ‚per, und auf die Erfcheinungen der Kryſtalliſa⸗ tion. V. B. Vom: Calorigue, feinen Eigen:

ſchaften, Geſetzen, deflen Einfluß auf die Bil dung feſter, liquider und Luftförmiger Körper. VI DPorofität, Compreffibilität und Elaficieät. VIE Atmofphärifche Luft,

dabey auch vom Schafe; und von den chemifchen Eigenschaften der atmofph. Luft, in wiefern fienäms

lich aus Oxygen und Azotgas befteht. VII. Dom Waffer, wo von ihm erfifich in feinen verfchiedes

nen Aggregatzuftänden,, als Eis, flüfigem Waſſer

und Dampf; und dann von feiner Natur, vom

reinen, gephofphorten. und gefchwefelten Hydro:

gengas gehandelt wird. IX. Die Säuren in

folgender „Ordnung: Kohlen = Schwefel Salz⸗

und Slußfäure X Phänomene der Ver— brennung, des Athmens, der thieri— ſchen Waͤrme, der Vegetation und der Gährung Mit dem XI. Buch hebt der zte Band an, von den. Erden: der Kiefelr Alauns

Zirkon⸗Glucin⸗Itter⸗ Aguft s Birters und Kalkerde. XIL Die Alkalien: Schwererde, Potaſche, Soda, Strontian, Ammoniac. XIIT. Das Licht: optifcher, katoptriſcher, und di— optrifcher Theil nebft der Farbenlehre, wo auch

die Theorie des Negenbogens mir vorkommt,

IV lElektricität, : Auch, mit Anwendung auf

560 —J* auf die Oekonomie des thieriſchen abrpers bey der Theorie wird die von Franklin, Aepinus und Coulomb vorgetragen. Auch von der Elektricität einiger Fiſche und Mineralien; von der atmofphärifihen Eiektricität; vom Gewitter und Nordlichte. AV. Vom RN | XVI. Vom ———— BSD,

*

28.

Phyſiſch - hemifche Unterfuchung der Zaͤh⸗ we, vom B. Jofie, aus Rennes Ann. de Chimie Meffid. X.

Unter. den thierifchen Stoffen hat man feit langer Zeit die Knochen als erdigte Subſtanzen Betrachtet, deren Beftandtheile durch einen befons. dern Gluten oder Leim mit einander verbunden wären. Jetzt aber weiß man, das; fie nichts ans ders als eine wahre ſaliniſche Concretion find, die man unter dem Namen der phofphorfauren Kalks erde kennt und noch mit einer aewillen Duantis

tät

_— | 561

taͤt Gallerte gemiſcht iſt. So ſehr man aber auch mit dem knoͤchernen Theile der Zähne aufs Keine; iſt / fo fehlt. es doch noch gar Fehr. an der: nähern: Kenntniß der Glaſur oder des Schmeljes, womit: fie bekleidet find. Diefe Huͤlle hat man immer mit dem fnöchernen Theile, vermengt und ſie des⸗ halb orte Gr Hohen —— Br. —*— 3

Ben n man. ** Arnd an den Zähnen. * nau betrachtet, ſo findet man ihn weiß, glatt, glänzend, durchſcheinend, ſehr bruͤchig und von der aͤußerſten Haͤrte. Er zeigt auf ſeinem Bruch eine regelmaͤßige, deutlich dargeſtellte Kryftallifas tion, die durch eine Zuſammenordnung kleiner funkelnder ſehr gedraͤngter Kryſtallen, Anſehen bahn —— wird.

Zu Ben. Flaͤchen, die von biefem Schmelze bededt werden, fieht man ihn in etwas, fchiefen: und waagrechten Strahlen vertheilt, die beynahe fentrecht auf dem Körper des Knochens fliehen, und im Berährungspuncte zwey Winkel mit ihm machen, von welchen der obere eingezogen und ſpitzig, derhuntere aber eingezogen und ſtumpf ift. Auf ſolche Art zeigt fich diefe Subftanz bey allen lebenden Geſchoͤpfen, welche mit Zähnen verſehen find. Schon bey diefem flüchtigen Ueberblick der

Doigts Mag. IV. B. 4. Et. Rr phy⸗

562 a ER | phyſiſchen Charactere der Zähne, ſieht man hin reichend, daß ihr Schmelz von dem Knochen woran er hängt, völlig verſchieden iſt. "Sm La⸗ boratorium der Atzneyſchule zu Paris boten ſich ‚Arnd. fehr vortheilhafte Gelegenheiten zur Un⸗ BEN dar , die erianderswo-fchwerdich" würde: angetroffen Haben; und: dabey hatte er noch das Gluͤck, durch die Rathſchlaͤge des Hrn Prof. Deyeur, fo wie durch die Bephülfe der Eleven ie 1. *9 zu see nn en =

ei exe‘ Soeg⸗ des rn Bi rn; ie, * ehe Schmelz zw verfchaffen dieſes war wegen des innigen Zuſammenhangs dieſes Stoffes: mit dem knoͤchernen Theile des Zahns keine leichte Sache Bloß durch chemiſche Auftöfungsmittel welche zwar den Knochen, nicht aber den Schmelz angreifen, ift es möglich, ſich eine beträchtliche Quantitaͤt davon zu verfchaffen. N Hrirgpe vers ſchaffte ſich zuerſt einem Vorrath von Menfchens und mehreren Thierzähnen, feilte ihre: emaillirte Oberfläche ohne den knoͤchernen Theil zu berühren, ließ das erhaltene Pulver in Wafler kochen, und feßte die erhaltene: Fluͤſſigkeit der Wirkung des Gerbeſtoffs aus, erhielt aber dadurch einen fo leichter Niederſchlag, daß er fich durch diefes Mit⸗ tel kaum von der Gegenwart einer Gallerte uͤber⸗ zeugen konnte; der RE Theil Hingegen lies

| fer te

563 ferte, auf eben die Art und im naͤmlichen Ver⸗ haͤltniß behandelt, einen uͤbermaͤßigen Nieder⸗

fol.

. 2 J die ganzen Zäßne im Waſſere eines Basthifhen‘ Digeftors , einem den Siedpunct übertveffenden Grad der Hitze aus: der Schmelz behiele feine Härte und Bildung , der Endiherne

Theil Hingegen ward weich und zerreiblich. Bey

N

der Wirkung des freyen Feuers war der Schmelz nicht, wie der Knochen, zum Brennen zu brins gen. * Kaum war- der Geruch einer thierifchen, durchs Fener-zerfeßten Subſtanz zu bemerken; ee gab keine Spur von Kohle, fondern wurde bloß bräunlich und verkalkt. Wenn diefer Schmelz vom tnöchernen Theile wohl abgefondert und’ in - einer Retorte defillive wurde, fo ließ fih nur eine ſchwache Spur von animalifcher Eigenfchaft daran wahrnehmen; er lieferte nicht wie der Enöcherne eine

übermäßige Menge Feuchtigkeit, Del, Röhlenfauern

Ammoniac, und gekohltes Wafferftoffgas, kurz er zeigte aud) in feinen chemifchen Eigenfchaften , fo wie in feinen phyfifchen, eine gänzliche Verſchie— Pe von der RE NERPE., | So ſower ſich “4 * bieher der Ehneh veraͤndern ließ, fo leicht iſt er gleichwohl in ai Säuren auflösbar, freylich mit merfivürs Arz2 digen

564 | ER

digen Abaͤnderungen die von. Reben abhängen.: AAN 2 id: neh nad?

Nachtem Ar. 3. Zähne von Menfchen, und mehreren Thieren in Salpererfäure getaucht hatte, bemerkte er, daß diefefehr lebhaft auf den Schmelz; und.hingegen fehr langſam sauf den Knochen wirt te. Der erftere wurde fogleich ‚gänzlich aufgelöft, und es ließ ſich nichts weiter als der Knochentheil bemerken, der zwar in der Folge ebenfalls aufge⸗ Noͤſt wurde, „aber in viel längerer Zeit und bey einem Uebermaaß von Saäure. Wie die Auflds ſung zu Ende war, koſtete ſie dr. Sie ſchien ihm noch ſtark geſaͤuert, aber der Geſchmack war von, dem der Salpeterſaͤure fehr verſchieden. Um die Natur /dieſer Fluͤſſigkeit näher kennen zu ler⸗ nen, filtrirte er dieſelbe und unterwarf ſie verſchie⸗ denen Pruͤfungen, die ihm zu erkennen gaben, dag Phoſphorſaͤure vermuthlich durch die Salpe⸗ terfäure,, wäre entbundenwordens Zähne die mit Salzſaͤure in Digeſtion gebracht fe ten ſich wie die

1*

Ganz war aber bie em * An⸗ wendung der Schwefelfäure: Concentrirt oder mit Waſſer verdünnt, kalt oder warm, verurſachte fie kein ſolch Aufbraufen im Schmelz wie die anderen Säuren. all fihien fie alle Aufloͤſung zu

ver?

565

verweigern, allein bald fonnte man die Wirkung auf den: —J Theil bemerken. In kurzer Zeit ſah Hr. IJ. ein weißliches S Salz, das ſich zu Boden das, er fuͤr einen wahren ‚Selenit oder ſchwefelſaure Kalkerde, erkannte. Die Auf— loͤſung behielt noch ihren ſauexn Geſchmack, der auch nicht fortzubringen war, ohnerachtet neue Zähne zugefeit wurdenz« es war dieſer ſaure Ge— ſchmack der, BEE OR TIERE 6

Ga , ©

HD letztern Pr mit; den: nen ge | Kran. J. deshalb nicht, weil ſie mit Zaͤh—⸗ nen angeſtellt waren, wo ſich Schmelz und Kno— chen noch beyſammen befanden, wo alſo keine rei⸗ nen Reſultate zu erwarten waren. Mit der Feile ließ ſich aber keine hinlaͤngliche Quantitaͤt Schmelz erhalten und es wurde deshalb die Schwefelſaͤure zu Huͤlfe genonmen, weil dieſe bey den vorigen Verſuchen betraͤchtliche Quantitaͤten Schmelz um aufgeloͤſt gelaſſen hatte, die won. aller: Knochen⸗ ſubſtanz befreyt waren. Dieſes Mittel gelang uͤber alle Erwartung; um indeß die Wirkſamkeit der; Saͤure etwas zu mildern, wurde ſelbige erhißt. Die auf ſolche Art erhaltene große Menge reinen Schmelzes, wurde vor ſeiner weitern Anwendung in vielem Waſſer ausgewaſchen, um den auf der

Oberflaͤche befindlichen ſchwefelſauern Kalk davon zu

4

506 N zu trennen. Als der reine Schmelz hierauf ges trocknet und mit der Loupe unterſucht wurde, zeigte

er durchſichtige Stuͤcken, welche beym Zerbrechen nadelförmige, fehr ſchoͤn beſtimmte Kryſtallen gas

ben. Es war dieſer Schmelz ſehr hart, und

glich vollkommen den Splittern welche Hr. J. mit einem Hammer von der Oberfläche der Zähne abs geſchlagen Hatte, bloß die weiße Farbe auf der Dberfläche zeigte ſich etwas blendender, welches

dem Kalke zuzufchreiben war. - Etwas von diefem

Email auf Kohlen gefireut, praflelte, und wurde Fehr‘ weit umher zerftrauts Andere Bruchſtuͤcke brachten in einem glühenden Schmelz tiegel dieſelbe Wirkuͤng hervor. Ein Theil wurde gepuͤlvert und in einen andern Schmelztiegel gethan, wo ſich aber ſogleich die ſehr weiße Farbe: verlor und etwas ins Graue uͤberging, bey fortgeſetzter Feue⸗

rung aber die anfängliche Weiße wieder erſchien. Zetzt ließ fie fih aber zwiſchen den Fingern fehr

leicht zerreiben. Der Geſchmack war alkalifch, und mit Waſſer gemifcht, loͤſte ſich ein Theit‘ auf, und die verhielt ſich wie er. 17

ETF,

\

5

Ein anderer Theil vieres, Patvers: mit PR faurem Ainmoniac gerieben, yerlegte fogleich diefes -

Salz und ftellte den Ammoniac'im fteyen Zuſtande dar. Der caliinirte Schmelz endlich, zeigte im der Salpeter⸗ Salz: und Schwefelfäure feine Vers

ſchie⸗

fchiedenheit, und wurde in der einen wie in der andern aufgeloͤſt; dieſe Auflöfungen verhielten ſich bey der Pruͤfung mit verſchiedenen Reagentien wie

Wenn es nun aus dieſen Verſuchen offenbar

war, daß die Grundlage der Zahnglaſur aus Kalk erde beftehe, fo war noch auszumitteln, an wel

chen Stoff fie vor ihrer Verfalfung gebunden war,

denn es ließ fich leicht denken, daß fie durch dieſe

Verkalfung einen oder, mehrere von ihren Be: nk Binden gehabt habe.

Hr. J. ließ deshalb 4 armen durch Schue felfäure präparitten, und sim Waſſer mittelft eines Dinfels von feinem anhaͤngenden Selenit gefäu: berten Schmelz abwägen und puͤlvern, wo er ihn fodann in einer verftrichenen gläfernen Retorte der

Deſtillation unterwarf. Nach einer Stunde Feuer

rung, wo die Netorte zum Glühen kam, zeigte

ſich im Halſe derfelben ein fehr leichter, Sublimat,

Dieß war das einzige Product, weldes Hr. J. erhielt, und aller Sorgfalt ungeachtet; womit das Feuer unterhalten wurde, verdichtete fi N ch ſeine Fluͤſſigkeit.

Nach geendigter Operation wurde die Netorte geöffnet, aber der Sublimat war in fo geringer Voigts Mag. IV. B. 4. St. Ss Mens

368 yr

* wi, Menge vorhanden, daß es ſchwer bieft ihn zu |

fammlen. Er war in der Öalpetsıfäure- auflös> bar. Es fihien als ob. es ein durch das Feuer vers flüchtigter Kalt wäre ; indeß war ein leichter ams moniacalifher Geruch daran auffallend, und fo

wie man in den Hals der Netorte ein Stückchen

zufammen gedrehtes und mit Salzſaͤure beneßtes

Papier brachte, zeigten ſich ſogleich einige weiße

Der Ruͤckſtand von der Deſtillation zeigte ſich als ein weißliches Pulver, welches einen etwas aͤtzenden Geſchmack hatte. Es loͤſte ſich im Waſſer, und beſonders in Saͤuren auf, und verwandelte

die violette Farbe in gruͤn. Seine Auflöfung gab | bey der Prüfung mit verfchiedenen gegenwirkens _

den Mitteln einen wahren Kalf.

%

Verſchiedene Umftände ließen Hrn. J. bey den erhaltenen Produften auf einen Sauerklee- oder

zuderfauern Kalk rathen. Um hierüber Gewiß⸗

heit zu erhalten‘, befolgte er die von Fourcroy und Bauguelin bey Unterfuchung der Dlafens ſteine angewandte Methode: Er ließ deshalb eine gewiffe Menge gepülverten Schmel; mit fluͤſſiger Eohlenfaurer Potafche kochen. Kaum war die Siedhige eingetreten, als ſich fogleich ein etwas durchdringender a. Geruch zeigte.

Ein

ur * | 569

‚Ein in nicht rauchende Salpeterfäure getauchtes

Papier, an die Mündung der Netorte gebracht,.

gab augenblicklich einen häufigen Dampf, gerade fo wie man ihn bemerft, wenn Ammoniacgas mit dem aus Salpeterſaͤure eatnickeiten in Beruͤhrung kommt.

Nachdem der Ammoniacgeruch voruͤber war, wurde der Kolben hinweggenommen, und in ein Sandbad gefekt. Nach einer 24ftändigen. Diges fiion, fand fih auf dem’ Boden. der Netorte ein weißer Niederfchlag, auf welchem eine helle Flaͤſ⸗ figteit fchwamm. Diefe wurde: abgegoflen und filtriert, im der Folge über eine "neue Quantität gepülverten Schmelz aegoflen, und damit wie zur vor verfahren. Nach abermaligen 24 St. einer neuen Digeftion, fehien der Geſchmack nicht mehr altalifch zu ſeyn. Nach neuen Verfuchen mit Bleyzucker, eſſigfaurer Schwererde und kohlen⸗ ſaurer Potaſche, worinn das Schmelzpulver diges rirt wurde, zeigte ſich ein. reichlicher weißer Bos denſatz, und es ließ ſich vermuthen, daß die mit Kalk verbundene Zuckerſaͤure als ein wahrer zucker faurer Kalt im Schmelz der Zähne vorhanden ſey. ‚Um hierüber Gewißheit zu erhalten, fuchte Ar. J. die erhaltenen Niederfchläge zu zerſetzen, aber alle Verfuche waren fruchtlos. Aus Sorge, daß die zu Erlangung des Schmelzes angewandte Schwer

Ss 2 fel⸗

Be

*

felſaͤure etwas in deſſen Zuſammenſetzung geändert

habe, wurde dergleichen durch ein anderes Ber

fahren nämlich durchuden: Papiniſchen Digefisr, wo feine Säure’ mitwirkte, bereitet, "und diefer gab bey eben den Verfuchen ‚nicht »diefelben Reſul⸗ tote. Denn als man diefes Pulver in einer Ne torte deſtillirte, kam weder ein ammoniacalifcher Geruch, noch eine Ftäfigkeit zum Vorfchein. Der Ruͤckſtand vonder: Deftillation hatte. eine graue Farbe, welche durch: die Calcination: weiß Wurde, und bey einem flärkern Feuer die Härte des Por cellans erhielt. Sie hatte keinen alealifchen Ge— ſchmack mehr,: zerſetzte den ſalzſauern Ammoniac nicht mehr, faͤrbte den Veilchenſaft nicht mehr gruͤn; das Waſſer wirkte nicht mehr darauf, und es zeigte ſich endlich der nicht deſtillirte Schmelz bey Anwendung dieſer letztern Verſuche, wie der Ruͤckſtand von der Deſtillation. Endlich wurde dergleichen auch noch mit verduͤnnter Schwefel ſaͤure in Digeſtion geſetzt, um ihn auf die Art wie die Knochenſtoffe zu Behandeln, von welchen man die Phofphorfäure fcheiden will, und eg zeigten ſich ‚ähnliche Nefultate, das. heißt: ge: fäuerter: Kaltphofphat in einer Flüfigkeit mit Selenit aufgelöft,! nebſt noch ungerfeten Schmelz: Eryftallen.. So zeigten fih Salze, deren "Gegen: wart bey der Prüfung durch die gewöhnlichen Mittel nicht zu verfennen war. Nach diefen fo

vers

* 571

verſchiedenen Reſultaten, die bey der or Dehandlung der Zahnglafur erhalten wurden,

es außer Zweifel, daß Hr. J. anfangs duch die Wirkung der Schwefeliäure iſt irre geführt wors den, indem ihm diefelbe eine Menge Schmelz: teile fieferte , deren phyſiſche Merkmale ihn glauben. ließen, daß fie unverändert geblieben wären. ji

J —————— eh .Ppreige

D) Der erfie Conful Bonaparte hat unterm 15. Sunius folgendes Schreiben durdy den Mini: ſter des Innern, Chaptal dem Nationalinftitut überfandt: „Sch bin Willens Bürger: Miniſter einen: Preiß, der aus’ einer Medaille von 3000 Franken befteht,, für das befte Erperiment zu ftifs tem, welches in jedem Sahre über den Galva— nifmms oder das Galvaniſche Fluidum gemacht werden wird. Die Memoiren welche die gedach— ten Experimente befchreiben , müflen vor dem ıften Fructidor an die erfte Claffe des National - in:

572 Ä —— Eu eingefandt werden, welche in. den erftern njungstagen dem Urheber desjenigen Erperis ments den Preiß zuerkennen wird, welches ‚für die Kortfchritte der Wiffenfchaften am nuͤtzlichſten gewefen iſt. Sch wünfche ferner zur Ermunte— rung eine Summe v0n 60000 (fechzigtaufend) Frans fen’ demjenigen zugeben , der durch. feine Werfuche und Entdeckungen die Elektricität und den Galva- nifmus einen Schritt machen laffen wird, der mit demjenigen verglichen werden kann, welchen Srantı lin und Volta in diefen Wiffenfchaften gemacht haben, und dieß nach dem Urtheil der Claſſe. Die Fremden aller Nationen werden gleichfalls zur Bewerbung zugelaflen: Geben Sie, ich ev fuhe Sie darum, diefe Verfügungen dem Praͤ⸗ fidenten der erften Claffe des Nationalinfiituts zu erkennen, damit fie dieſe Ideen fo entwickeln, wie es ihr dienlich fcheint. Mein befonderer Zweck ift die Aufmerkjamfeit der Phyſiker auf dies - fen Theil der Phyſik ermunternd zu richten, der meiner Meynung nah, der Weg zu großen Ents deckungen iſt. Untergeihnet: Bonaparte, .

Zufolge diefes Schreibens ladet das Nationals inftitut alle Gelehrten Europens und ſelbſt die Mitglieder und Aſſociirten des Inftituts zur Preiße bewerbung über jene wichtigen Nufanben ein. "Die Claſſe der mathematifchen. und phyfifchen Wiffens.

ſchaf⸗

*—

* 573

ſchaften wird jedes Jahr dem Urheber der beften Experimente die den Fortgang der Wiffenfchaft befördert haben , den Dreiß der Medaille zuerken; nen. Der große Preiß von 60000 Franken foll demjenigen ertheilt werden, deffen Entdeckungen in der Geſchichte der Elektricitaͤt und des Galva— niſmus Epoche machen werden.

2) Das Geſundheitsinſtitut des Depart. du Gard, welches ſeine Sitzungen zu Nimes haͤlt, hat für das Jahr X. folgende Preißfrage bekannt gemacht: |

Giebt es einige,phnfifchschemifche Mittel, die Schädlichkeit der Ausdünftungen aus fumpfigen Gegenden, die fo eben umgegraben und ausge: trocknet worden find, zu zerfiören, und diejenigen welche ihrem Einfluffe ausgefeßt werden, vor dens felben fiher zu ftellen? Der Preiß iſt eine gol— dene Dentmünze von 300 Franken, welche am 5. Bendem. XI. vertheilt wird. . Die lateinifch oder franz. gefchriebenen Auffäße werden vor dem - 1. Sruct. des X. Sahres an den Bd. Baumes zu

Times auf die gewöhnliche Art eingefandt.

3 Die

574 ah,

‚A ng Die- Veranlaffung zu diefer Preißfrage gab der auf Befehl der Regierung veranftaltete Canal des Gard = Departem. von Aigues Mortes bis Beaucaire, wobey zugleich eine große ſumpfige Ge⸗ gend ausgetrocknet werden ſollte. So wohlthaͤtig dieſe Veranſtaltung fuͤrs Ganze war, ſo traurige Folgen hatte ſie gleichwohl fuͤr die dabey ange— ſtellten Arbeiter und die anliegenden Oerter. Sol— chen traurigen Ereigniſſen wuͤnſchte man nun bey ähnlichen Gelegenheiten vorzubeugen.

—406. N . 9

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Ay. 2. Am Mi

1] cH M m o vi & * 7 7 TG GT 2 = . u

er Magasin für den neueften Zuftand der

natur kunde

mit Nückficht auf die dazu gehörigen Hülfswiflenfchaften

herausgegeben

N von

Johann Heinrih Voigt, D. W. D. H. S. Weimar. Hofrath, Profeffor der Mi thematif und Phyſik zu Jena, Mitdireetor der naturfore ſchenden Gejelfchaft, fo mie des practifchen phyſiſch— mechaniſchen Inftituts daſelbſt; Mitglied der Fön. Sor, der Wiffenfch. zu Goͤttingen, der batavifchen zu Haar: lem, der naturforfchenden zu Brockhaufen, der mineralogifchen zu Jena und der phufifch- mathematifchen zu Erfurt,

VWierter Band.

Mit Kupfern.

Meimar,

m Verlage des Landes s Snduftrie + Comptsire. ı802. S

\

B. auf trocknem Wege Funken.

Verbrennung am Zints Schmelzung

am Silberpol Verwandlung klein—

plattiger Batterien in Aequivalente

von großplattigen Verſuche damit Beſter feuchter Leiter fuͤr Batterien dazu Nachbildung Galvaniſcher Funken mit electriſchen Batterien Chem. Wirkungen der Galv. Batt. auf naffem Wege Oxygen s und Hydros genbildung Anfichtdavon deren fernere Gefchichte v. Hauch's Vers fuh Metallveductionen Don züglich fhöne Hydrogenmetalle Oxygenmetalle Säures und Alka— bildung Lacmustinctur als Mes talloxydationsmeſſer Geſchichte der Electricitaͤt der Batterie Identitaͤt des Princips in den gewöhnlichen efectris ſchen und in allen Galvaniſchen Er— ſcheinungen Volta's Verſuch Eigne

Einfluß des aͤußern Drucks auf die Leitungsfaͤhigkeit der Koͤrper fuͤr Galvanismus u. ſ. w. Einfluß der

Er

—* ;

.

*

TRUE

Erfchätterung auf diefelbe Verhal— ten des Dueeffilbers im Kreis der Bats terie Brillante Erſcheinungen das

Seite

bey Auflösbarkeit der Metalloryde

im reinen Waſſer Chemifche Pola⸗ vitätsfähigkeit fehr fchlechter Leiter Einfiuß der Geſtalt fefter Leiter auf den Grad ihrer Leitung Umftände, unter denen das unmittelbare In-Be— röhrungsfeyn der Dräthe im Gasaps parat die Sasbildung nicht ganz auf: hebt Horizontalbatterien und Erw

ikſhank's Trogapparat Zufammens

feßung deſſelben für genauere Verſuche aus einer Reihe für ſich beſtehender Zellen Winter! Zurücführung

aller Safe auf zwey erfie Identi—⸗

tät des Gegenfages ihrer Princivien mit dem der Principien der Acidität und Alkalitat Sdentität beyder Se; genfäße mit dem tundd E In— differenz diefer im Caloricum Iden— tität diefes mit der Schwere An— wendungen.

575

Kaya, f 2s |

Naturhiſtoriſche Bemerkungen aus Fr. * nemann's Reiſe von Aegypten nach dem un Feßan im Innern von Afris

Mitgetheilt vom Sn Hofe. Blu er " 662

Pe /

Einige naturhiftorifche Seltenheiten und Bemerkungen vom Vorgebirge der guten Hoffnung. Dem Hrn. Hofr. Blumen— bach mitgetheilt vom Hrn. Heße, Pre diger in der Capſtadt. | 671

4:

a

Nachricht von einigen neuen zoologiſchen Entdeckungen; mitgetheilt von Carl- Bertud. | 680

1. Der Wombat. Taf. IX. 681: 2. Die prächtige Maͤnura. Taft. Xx. 689

+

en

Inhalt 5+

Seite ‚Ein Schreiben des Hrn. Benzenberg, : über feine den Widerfiand der Luft und die Axendrehung der Erde betreffenden Verſuche, an den Herausgeber. Kam bey Hamburg, 30. Sept. 1802. 692

6.

\ %

Befchreibung einer neuen Art Compenfas tions s Pendel, Vom Hrn. Benzen berg. 697

Rein Naturforfcher muß von Elaſtizitaͤt der Luft ſprechen; fo was läßt fich fchlechters dings nicht denken! Vom Hın.D:Rodig: 700

8.

Auszug eines Schreibens des Hrn. Hofraths- Gervinus an den Herausgeber. Seh _ bold den 10, Sul. 1802. 706

uch 7 Lei U 9. u, | Seite Fortſetzung der Beobachtungen über den Aus genbau der Vögel. Dom Hrn. Wolf, Lehreram Buͤchnerſchen Suftitut zu Nürns

berg. 708

Io,

Nachricht von einigen neuern, befonders in Beziehung auf die Phyſiologie und Me: dicin angeftellten Verſuchen aͤber den

Galvaniſmus. zu Il; | Einige kurze Nachrichten. ; 778 u 2. 22, | Herichtigungen. iR | 716

——

—*

1.

—— I

Nachricht von der Fortfegung feiner Ver— ſuche mit Volta's Galvanifcher Batte— tie, von J. W. Ritter. *)

HD. Leſer erinnert ſich noch meiner Aufſaͤtze uͤber Volta's Galvaniſche Batterie in dieſem Magazin B. II. (1800) ©. 356—400

und.

*”) Der obiae Auffag ift dadurch Daf er etwas vers fpäter wurde, länger geworden als Aufſaͤtze nach dem Plane diefes Man. fenn follen. Erwaͤgt man indeffen Die Mannichfaltigkert, ic darf fas gen, Reichhaltigkeit, welce darinn unvers kennbar ift, fo wird man ihn kurz genug finden. Es find darinn Dinge zum erftenmal gejagt, die Hr. Ritter gern an diefem Orte fagen mol- te, da das Yubliftum frühere andere auch fibon

Voigts Mag. IV. B. 5. Et. Tt dier

Bau 2“, NR

und (1801) &.492—552. Sch verfprad ©. 552

die Fortfeßung , die damals auch fertig Tag, und | 9 N SERUt

hier empfing und fo gut aufnahm. Die neue Er: Örterungder Wafferangelegenheit wird dem Defer zeigen, daß das früher davon gefagte nicht auf Zäufchungen beruhte, und die ganz neuen Pfeiler auf welchen fie wiederum ruht, werden bey

- ihrem Ueberblick überrafchend feyn. Aug den Go— thaer Berfuchen hat der vortreffliche Verfaſſer das fplendidefte und zusleich das anges nehm ſte beygefügt, dieß freplich nur fo weit es

- auf feine frübern Auffage im Mag. Beziehung hatte. Den jedem neuen Gegenſtande ift geforgt, daß er nicht zur Abhandlung wurde. Der ganze Auffag fol nach des Vf. ausdrücklicher Aeußerung, zur Erholung und zum Vergnügen gereichen, fo wie er. Shin felbft beydes beym Arbeiten gewährt hat, in wiefern überhaupt deraleichen ed den Arz beiter werden kann. Gpäter find einige Zufäge zu den was von andern Berfaffern im Mag. war, beygefuͤgt worden, und diefer Theil if nicht der anintereffantefte. Hr. Ritter bat mir noch die angenehme Zuficherung gemacht, eirca in Jahres⸗ * frift, von neuem im Mag. einen Bericht abzuftats ten von dem Vorgefallenen, was auf dag im Mag. befindliche Bezug bat. Eine ſolche Ueberſicht von Zeit zu Zeit Eann dem Lefer nicht anders als lieb fenn. Die Ausdruͤcke; Galvanismus, Sal van i⸗

& x ha: RN > 5

nur wegen Mangel an Raum nicht fogfeih in einer Folge mit dem Vorigen abgedruckt werden fonnte. Bey näherer Ueberlegung mit dem Hrn. Herausgeber fand fich inden bald, daß Un— terfuchungen von der Umſtaͤndlichkeit, wie fie durch den Gegenftand felbft noͤthig gemacht waren, -und befonders von ©. 495 an beaannen, mit der umfaffenderen -Beffimmung des Magazins, und der Kürze, auf die einzelne Gegenflände deß— Halb zu beſchraͤnken waren, nicht wohl uͤberein⸗ flimmten, und ich wurde darum mit Ihm einig, jene, die denn nun doch nicht zu vermeiden was ven, an anderen, abfichtlicher zu dergleichen firens geren Auseinanderfegungen geeigneten Orten, forts zufeßen: Dies ift gefchehen. Der Aufmerkfams feit aber, mit welcher der Lefer dieſ. Mag. obi- ge Auffäge beehrt hat, bin ich einige Nachricht von diefen Fortfeßungen ſchuldig geworden, deren Derfpätung ich hiermit endige.

. tt2 Sch

vanifche Batterie, bitte Hr. R. vor. der ‚Hand noch zu dulden; im Auffage war nicht der Dit fie zu rechtfertigen, es foll aber anderswo zur Gnüge geſchehen.

89

5

575 a Bra Pi

Ich bleibe bey der Folge, in der, von B. IT. ©. 356 d. Mag. an, die verfhiedenen Phaͤno— mene der Batterie vorkamen.

Daß ih nah Volta’s Beyfpiel Mihok fon’s Journ. of nat. phil. Vol. V. p. 179.) fpäter Seitändig ftatt des Silbers Kupfer mit

Zink gun Datterse angewandt habe, weiß man

zum Theil fhon aus dief. Mag. B. IL ©. 328 u. f., und inGilbert’s Annalen der Phy— fit B. VIL ©, 373—375 habe ich einige Um⸗ fände näher angegeben, die mir die mögliche Keinlichkeit beym Bauen von- Säulenbatterien noch immer fehr vollfommen gewähren. Das Kupfer, als nach dem Silber die befte Subſtanz zu Batterien mit Zink, wie ich es Dort nannte, ift feit der Zeit darinn allgemein beflätigt worden. Die aus den Verſuchen mit der einzelnen Kette ‚gefolgerte Angabe aber, daß gut gebrannte Koh:

Te, Reißbley (Plumbago), und Eryflallis

firtes Braunſteinoxyd, (Ann. a. 0.0D, und ©. 438: 439), ſobald fie in gehöriger Menge und leicht genug zu haben waren, noch weit vortheilhafter als Kupfer oder Silber, mit Zink zu gebrauchen ſeyn würden, iſt für die Kohle zuerſt durch Davy GET l. c. p. 402. Ann. VII, 310.) und

für

#

en 579°

- für das Reißbley durch Marehaur (Ann. XI. 126 uf.) wenn.er anders durch „Waſſerbley“ und „Molybdän,” einer noch immer fehr gewöhnlichen Verwechſelung zu Folge, inder That bloß Plumbago verſtanden hat, wie aus der bekannten Seltenheit des wahren Molybdäng, feiner, wie ich (Beyträge B.I. St. 4. ©.227) erfahren habe, nur ſchwachen Leitungsfaͤhigkeit fuͤr Galvanismus, und dem Umſtand, daß M. des Reißbleys ſelbſt unter dieſem Namen am a. D. nie gedenkt, hoͤchſt wahrſcheinlich, ja gewiß, iſt erwieſen worden. Letzterer giebt an, daß Reißbley mit Zink 23 Male ſtaͤrker zu wirken pflege, als Kur pfer mit Zink. Es iſt bekannt, daf man die Da Entdefung der vorzäglichen Wirkſamkeit diefes Körpers in der einfachen Kette, Hrm. Hofr. Oo lu menbac zu verdanken hatte. Die Batterie aber ift das —— der Kette, (Mag. I. 356.) und dieſer giebt es zweyerley: 1) aus zwey Metallen oder Lei: tern der erften Klaffe und einem Leiter der zwey⸗ ten; 2) aus einem Metall oder Leiter der erfien Klaffe und zwey der zwenten. (Auf eine oder die andre von diefen laſſen fich felbft die Ketten aus bloß thierifhen Theilen zurückbringen.) . Es giebt alfo auch zweyerley Batterien. Die oben erwähnten find welche der erften Art. Die Wirks lichkeit derer der zweyten Art iſt, wie ich fie | Tt3 (Ann.

J

‚Ann. vm 439) Pen as : (Phil. trans. £. 2801 und Nich.'s Journ. 1802. Febr. vergt. Ann. XI 388— 395) nach allen Ruͤckſichten ebenfalls beſtaͤtigt worden,

Mehrere Auskunft, über die. Mannichfal— -tigkeit möglisber Batterien, ifr natürliches Borkfommen, nf. w., habe ih, in Ann, VII, 431 446, vor allen, aber in m. Beyfrägen "8.1. ©t.4: ©. 221-247 gegeben, wofeldft man auch ©. 226 u. 227 ein ganzes Verzeichnig neuer bisher noch unbekannter vorzäglicher Gal— vaniſcher Ercitatoren oder. Leiter der erften Klaſſe, als Reſultat einer mit Hrn. Kammerrath von Schlotheim zu Gotha im Februar 1802 unternommenen Kevifion. faft aller Körper des M ineralreichs antreffen wird, e 9

Die im Magazin %. U. —— Be— nennung der Enden oder Pole der Bat— terie hat durdh v. Arnim, Boͤckmann, Er

man, Gruner (dergf. dieſ. Mag. TI. 338 330), und andere, Einſpruͤche erhalten. Ich habe auf die erſte Nachricht davon fonleich die Gründe (Ann. IX. 217— 262) aufgezeigt, zu. Folge welcher bey jener zu bleiben fey, und die anderfeitigen Prüfungen der Herren Gilbert (Ann. IX 249 251. Anm) und Keim hold (Anm X. 301—355) haben daſſelbe ger lehrt.

*

u _ 587

=

lehrt. Bleibe man bey den Batterien oben ge: dachter erfter Art ſtehen, fo wird jederzeit der- eine Leiter der erften Klaffe ſich zum andern diefer Klaſſe verhalten, wie Zink zu Silber, und ums gekehrt. Ich habe aber (a. a. D.) gezeigt, daß von den Leitern dieſer Klaffe die Pole der Batte— tie ihren Namen zu erhalten haben, und in den Beyträgen Bd. I St. 4. ©. 247—253 die Methode angegeben , den Zink: und Silberpol (oder Ende) bey irgend einer Batterie diefer Art jedesmal auf die einfachfte Weife zu beſtimmen, fo daß al lein die Einfachheit der Methode fchon diefer Des nennungsweife vor jeder andern den Vorzug giebt. Nach den Electricitäten die Enden oder Pole der Batterie zu benennen, wird übrigens dadurch für mangelhaft erklärt, daß es ein Leichtes iſt, Bat: terien zu confirniren,, deren beyde Dole pofis tiv, und wieder andere, deren beyde Pole negativ, mit einembloßen Unterfchied des _ Grades find, wie ich denn dergleichen Batte— rien im Gebr. 1802 zu Gotha, wirklich errichtet Habe, und in B. III. m. Beytr. aufs gehörige fie aus einander feßen werde. Eben fo wenig find fie nach dem Orygen und Hydrogen, was an ih; nen gebildet wird, zu bezeichnen, indem e8 - noch nicht bewieſen ift, daß Galvanifche Battes rien, im Zuftand ihrer Schließung, von Oxygen⸗ und Hydrogenbildung, oder uͤberhaupt von einer

Tt 4 che⸗

Re ——

* chemiſchen Umaͤnderung der Fluͤſſi igkeit vothwen⸗ dig begleitet ſeyn muͤſſen, vielmehr hieruͤber noch unerwartete Aufſchluͤſſe aus kuͤnftigen Unterfus chungen zu hoffen find. Ueber die Bene nung der Pole Galvanifcher Batterien zweyter Art, iſt einiges zeither auch noch nicht gefagt wors den; man kann indeß bis dahin Ann. IX. 261

262 vergleichen.

Die Beobachtungen der Wirkungen der Batterie auf menfhlihe Sinnesorga— ne (Mag. II. 367-365), habe ich bald nad;her beträchtlich erweitert.

Den Schlag mit feinen Folgen, als Wir: fung der Batterie auf das Semeingefühl, und in phufiotegifeher KHinficht als das Fundament aller übrigen Wirkungen, habe ich in B. J. St.4. ©. 255— 290 m. Beyträge, und B. II. St. 2. ©. ı u. f. derfelben, fo vollftändig und genau abs gehandelt, als der gegenwärtige Zuftand der Sa— che es hat erlauben mögen. Bis ©. ift die Duantität deſſelben für alle möoliche Fälle, und mit beftändiner Nücficht auf die Leidner Flas ſche und die efectrifchen Fifhe, abgehandelt, nebft einer Beantwortung der Frage Über das Maris mum von Schlag, was von einer gegebenen

* Bat⸗

J | N ER = Kl Sr 583

AFTER

Batterie zu erhalten if. S. u. f. handelt von der Dualität des Schlages und ihrem Ges genſatz. Die entdeckte Neduction dieſes auf Ex— panſton und Contrackion, wird ein in der Menge von Erfahrungen uͤberall leitendes Princip, fo wie die Verſuche ©. so u.f. über die Modificationen der Erregbarkfeit menſchlicher Drgane dem Arzte mande Bes lehrung geben können, indem dieje fih bier auf eine ungleich befimmitere und volfländigere Weife ausgefprocen haben, als in den früheren Vers fusen an Fröſchen (f. m, Beweis n. |. w. 1798 S. 119-133 u. a. O.). Wegen alles- Liebrigen und dem innern Zufammenhang des Ganzen, muß ich auf die Beyträge felbft verweilen.

Ueber die Wirkungen der Batterie auf den Körper als caloriſches Drgan, oder über die Warme und Kälte, die man zu den beyden Seiten oder Polen der Batterie bemerkt, Habe ich einiges in G's Ann. VII 458 —460 ange führe, feit der Zeit aber weit beftimmtere Erfah: rungen gefammelt, die in der Folge der Bey: träge ihren Ping finden werden. Es war dies eine der vermwickelteften Unterfuchungen, und id) habe alle Umftände benugen müflen, um darinn zu einer Entfcheidung zu gelangen,

Tt5 * Wir⸗

354 )% *

Wirkungen auf die Naſe als Geruchs or⸗

gan, von denen ich im Mag. noch nichts ers

wähnen konnte, habe ih a. a. O. ©.

beſchrießen, und andere neue auf

Die Zunge, als Geſchmacksorgan oder Ernaͤhrungsſinn, wird man in der Forts feßung der Beyträge finden.

Das Auge oder das optifhe Organ hat |

“außer dem im Mag. Hl. 361 365 erwähnten und nachmals weiter verfolgten, noch andere Dhäs nomene gegeben, die für eine £ünftige Theorie des Sehens von befonderem Werth feyn fönnen, Vergl. Ann. VIE 467-472. Die Tabelle ©. 474 475 ſtellt ſie zur gemeinſchaftlichen Ueberſicht dar.

Das Ohr, oder dag acuſtiſche Organ, von deſſen Unterſuchung Volta's Erfahrung (Ann. VI. 345) faſt haͤtte abſchrecken koͤnnen,

und die man auch wirklich mit ſo viel Vorſicht

als Uebung betreiben muß, beſonders wenn man®

ſie, wie zu den Verſuchen, die ich erwaͤhnen will, mit Batterien von 100, 200 u. mehr Sagen zu behandeln hat, hat demungeachtet außerdem, was ih in Ann. VIL 462— 466 ſchon anführen £onnte, noch viele intereflante Beobachtungen ge⸗ ſtattet. Der Schall z. B., den man vernimmt,

wenn

—5

_ 8

wenn man beyde Ohren in. die Kette einer flar; fen Batterie bringt, hat wirkiich einen deutlichen Ton, der bey mir noch immer das eingefiri chene g, vder genauer, ein faft unmerkliches nies driger , als g, if" Sch bleibe indeß der Kürze wegen bey 5 felbh. Iſt nür ein Ohr mit der Parterie verbunden, und die Kette wird mit der Fand der entgegengefegten Seite geſchloſſen, fo iſt, wenn das Ohr mit dem Zinkpol der Datz ‚terie verbunden it, der Ton niedriger als 8, wenn. das Ohr hingegen mit dem Silber: pol verbunden ift, höher als z. Ich Habe diefe Verſuche mir moͤglichſter Ruͤckſicht auf. alle Nünncen der Quantität Sowohl als Qualität, bey der. Schliehung, dem Geſchloſſenſeyn, wie bey der Trennung, verfolgt, aber fo ſcharfe Reſultate erhalten, als ihre Auffuchung koſtbar für die Ge— fundheit war. Non ihnen, wie von der Verbreis tung des Gehörfinns über den ganzen Körper, und dem Werth, den obiger Ton g.in der Tonfeiter, wie im Leben überhaupt, Hat, wird in. den Bey⸗ trägen weiter die Rede feyn,

Verfuche über den Einfluß des Galvanismus . auf das Zeugungsoraan, find Beytr. B. II. St. 2. S. 83 u. f. erzählt, und anderer über den Einfluß deſſelben auf den Puls, die Nuss

lee‘

1 Fr 0, ee

we 4 leerungsorgane, und andere vorzägliche Their te des Körpers, über diereigne Polarität des ganzen Körpers, und der ihm, unterge: ordneten Theile, über die Modificationen diefer Polaritäten durch die Pole der Bats terie über die Erregbarkeitsmodificatio— nen der fpecielteren Sinne überhaupt, und dergleichen, werde ich ebenfalls in der Fort⸗ ſetzung derſelben nachzuſehen bitten muͤſſen.

Eine Reihe von Beobachtungen uͤber die Wirs fung der Batterie auf vom Ganzen abge trennte thierifche Organe, welches Gegenftande im Mag. IH. 365 bloß gedacht wurde, in noͤthi⸗ ger beftändiger Vergfeichung mit der der ar | Kette und ihrer Brüche, liegt gleichfalls für fie bereit, und darf bis zu ihrer Erſcheinung noch - Zufäge erwarten.

Sp wie üÄberhaupt ein endlihes Zufammeris faffen aller phyfiologifhen auf Galvaniſchem Wege erhaltenen Refultate, verbunden mit denen auf dem älteren electrifchen, manche ermunternde

Ausſicht verfpricht,

| Mag.

BR _ 587

Mag. H. 366 betrifft eine Sache, die feit der Zeit ein Gegenftand fehr umftändlicher Inter: fuhung geworden if. Man ift nunmehr völlig darüber einig, daß Fein abfoluter Unter ſchied zwifhen Leitungsfähigfeit der Körper für Elecstricität und Galva— nismus Ötatt finde. Die näheren Umſtaͤnde, unter denen ein und dafjelbe Princip in beyden feine Wirkung vollendet, und das Droduct giebt, was man das einemal das Salvanifche, das ans dremal das electrifche nennt, haben eben fo gut die Richtigkeit jener Beobachtungen, als die Uns möglichkeit, aus ihnen verglichen mit anderen, ein verfchiedenes Nefultat zu ziehen, erwiefen, eine Sache, die die erfie ruhige Beobachtung von - felbft entfchied. Vergl. Volta in Pfaff und Eriedländer’s franz Anm Heft II. S. 9. u.f. Sc ſelbſt habe zu Anfang dieſes Jahres in Gotha fehr beweifende Verfuche diefer Art anges ſtellt. Sch Ind z. B. am 2. Febr eine electrifche Batterie von ungefähr 40 par. Quadratfuß Be; legung mit gewöhnlicher Elecricität zu derfelben Spannung, zu welcher fie dur) eine Sinffupfer; batterie von 600 Lagen geladen zu werden pfleate. Don der pofitiven Delegung aus hielten Stative einen Eifendrath in die Flamme eines ifolirten Wahslihts; zwey Linien von deflen Endis gung befand fi ein neuer, mis feinem einen

Ende

vo

588 o y Ir

Ende ebenfalls in der Flamme, mit dem andern nach der negativen Belegung zu. Bon diefer bes fand ſich ein gleicher Drash mit feinem Ende drey bis vier Zoll vom aͤußern Ende des letztern. Die | Schließung geſchah mit einem gebogenen. ifolirten Drath von Eifen, und die Flamme befand ſich bey ihm mit zwey Linien in der Kette. Bey dies fer Schließung (4) erfolgte am Dtte derfelben feine Spur von Sunfen. Sch ſchloß momen tan, d.i., ich 309 ‚ven fehliefenden Drath nad der Berührung fogleich wieder ab. Sch entlud

darauf (B) die Batterie, ohne die Flamme in der

Kette, und zwar genau wie vorhin, Eifen an Ei: fen. Der Funfe dabey war nur ein fehr weniges Heiner, als ich ihn (©) befam, wenn ich die Bat⸗ terie, ohne daß vorher eine Schließung mit Flams me in der Kette vorausgegangen War, fogleich

entlud. Sch ließ in einem zweyten Verſuch A

1 Sek. gefhloffen,; in DB war der Funke aber; mals wieder nur wenig kleiner, als in C, 05

| gleich deutlich mehr, wie nad) momentaner Schlies

ßung 4. Sc ließ in einem dritten und folgen: den, 2, 4, 8, 16, 32, ja 64 Set. gefchloffen in £: in B erfchienen allemal noch Funken, die zwar mit der Länge ber Schließung Z auch'immer

Heiner und fleiner, aber doch felbft nady der

Schließung 4 von 64 Sek. noch immer fo groß als einer von der naͤmlichen Batterie, wenn

380

wenn ſie von einer Satvanifchen von 200 Lagen geladen, und darauf fogleich mit einer Schließung C entladen wurde. Bey einer Linie Flamme in der Kette, Calfo halb fo viel wie vor: Hin), war die Schwächung der beſtaͤndig gleichen electrifchen Batterieladung durch gleich lange Schließungen 4 etwas größer als vorhin bey zwer Linien Flamme, jedod nur wenig. Dey einer halben Linie Flamme ebenfalls nur ‚wenig fiärker wieder, als bey einer Linie Slam: me. Wurde mit ifolirten Dräthen von den beyden Belegungen der electrifchen Batterie aus in der Flamme feldft gefchloffen, fo erſchien den; noch kein Funken, obgleich nun die Batterie ent: laden war. Ich feldft im SKreife erhielt bey einem folgenden Berfuch fo wenig Schlag, als Funfen in der Flamme erfohien. Die Flamme aber wur de in allen Schließungen Z, fo lange fie datters ten, befiändig nah der einen Seite hingezo— gen. Dergleichen Verſuche habe ich darauf mit 0 Theilen der Batterie bis zur Flaſche von Z Duadtatfuß Belegung, und mit mehrfa— der —— in ſteigender Ordnung, angeſtellt, und auch hier ſtatt der Flamme mit Knochen m. ſ. w. wiederholt; ihre Aufzaͤhlung wuͤrde zu weit fuͤh— ren. Man ſieht aber ſchon aus dem Angefuͤhrten auf der einen Seite die ſehr ſchlechte Leitung der Flamme fuͤr Electricitaͤt, auf der andern aber auch

wie⸗

590 er ee

%

*

wieder, * bey der Entladung in ber. Slamme | ſelbſt, die Succeffion der für jede gegebene Di⸗ ſtanz der Conductoren in ihr an ſich ſchwachen, jedoch bey jeder kleineren immer etwas ſtaͤrkeren, in ihrer Summe nach und nach thut, was ein - guter Leiter fcheinbar auf einmal thut. Ron foßhen ſchwachen aber fuccefliven Entladungen Galvaniſcher Batterien durch die Flamme ka— men auch die Rußdendriten her, die ich in Ann. IX. 335 341 befchrieben habe, und ich feßte damals ſchon hinzu, daß fie ein Beweis wäs "ren, daf die Flamme nicht alles, di. nicht ganz ifolire; der Zufak ©. 340 3. 20—25 bes zog fih Bloß auf die directe Bemerkung. Eine Menge Verfuhe mit Srofhpräparaten in Galvanifchen Batteriefetten, in denen die Flam⸗ me an. f. w. als Glied iſt, uͤbergehe ih.

Ich werde uͤberhaupt lange noch Veranlaſſung haben, mich der ſchoͤnen Gelegenheit zu erinnern, die mir des vegierenden Herzogs zu Go tha DBurhlaudt gab, mit einer Galvanis fihen Zintkupferbatterie von 690 Lagen und einem electrifihen Apparat bekannter Güte, zwey Mo; nate lang (an. Febr. d. 5%.) ununterbrochen zu arbeiten, und einen Schatz von Beobachtungen zu fammeln, deren Wirth fhen dadurch "verbürgt

*

591

iſt, daß vor allen Sr. Durchlaucht ſelbſt ein faſt beſtaͤndiger, ja thaͤtiger derſelben, gewesen ift.

Der Weingeiſt, der Mag. II. 366 als ein ſehr ſchlechter Leiter des Galvanismus angegeben iſt, iſt es zwar in der That ſo weit, daß ich in hoͤchſt rectificirtem, auch bey einer Bat— terie von 600 Lagen, bey feiner Naͤhe der Draͤthe Gas in ihm habe entftehen ſehen, vielmehr bey der Berührung der Drathe in ihm ein fnacfender Sunte mitten in ihm (wie in der Flamme, f- Ann. IX. 336), überfchlug, auf der andern Seite aber weißt er fich dennoch in ähnlichen Vers ſuchen, als die mit der Flamme, als ein fhwas cher fucceffiver Leiter aus, fo daß er überhaupt der gute Leiter gar nicht iff, für den man ihn häufig noch halten mag. Schwefeläther gab unter gleichen Umftänden feine Funfen, aber er gab ‚auch etwas Gas, und leitete überall zwar weit fchlechter, als Waſſer z. D., aber doc beträchtlich befier, als der Weingeifi. Doc fann ich nicht fagen, ob er an ſich völlig waflerfrey gewefen ſey. Vom Weingeift will ich. noch den merkwuͤrdi— gen Umſtand erwähnen, daß er, nachdem mehrere Funken in ihm übergefprungen waren, endlich wirk⸗ lich, aber nicht eher anfing, etwas Gas zu ge ben, welches zunahm, je öfter ich ferner die Dräs

Voigts Mag. IV. B. 5. Et. Uu the

592 —— | | the in, und wieder außer Berührung gebracht 1

hatte. Als wenn der Funke erſt Waffer ge, macht hätte,

T

Sn Hinfiht des Funkens feldit iſt die Vers muthung durd) die Folge beftatigt worden, die ich, Mag. II. 367 über deſſen damaliges Außenblei— ben hegte. Es kennt ihn jegt jeder. Mit ihm find die Unterfuhungen über bie Wirkungen des Salvanismus auf trodnem Wege eröffnet worden. Er zündet, Sn Ann. IX. 341-347 habe ich bewiefen, daß Metallblätter u. f. w. bloß verbrennen, wenn fie auf der Zinffeite der Batterie angebracht find, daß fie alfo diefe Seite oder diefen Pol derfelben repräfentiren. In der Tolge wurde ich zweifelhaft, denn ich ſah feines Dlattgold au auf der Silbers (Kupfer) Seite große Streden verlieren. Verſuche in Gotha aber haben mir volltommene Auskunft hierüber geger ben. Wie es aud) lautet, und zu welchen Mißs verfiändniffen es auch Anlaß gebe, aber das Re: fultat daraus ift: daß an der Zinkfeite ven brannt, und an der Silberſeite gefhmol zen wird Hatte ich an die Dräche beyder Sei: isn ein Blatt von einem Metall gebrasht, was

leicht

* 593 leicht verbrannte, aber (— zum Theil wegen der Stärke der Blätter —) fhwer ſchmolz, fo war, indem ich, den Funken’ überfchlagen ließ, während beyde Blätter einander fich fo: + näherten ‚6 ftändig vieler Ausbrand an dem "Blatt der Zink: feite, und das Blatt auf der Silberſeite bekam faft gar feinen Einfchnitt oder Vertiefung. War Hingegen an jedem Drath ein Blatt von Metal; was ſchwer verbrannte und leicht ſchmolz, fo war nur wenig von dem Blatt der Zinkfeite ausge— brannt, von dem der Silberſeite hingegen fehr viel weggenommen. Verfuche mit gewöhnlicher Elestricität gaben analoge Nefultate, Alles N; here hiervon aber am einem anderen Ort. Nur foviel noch, daß auch: die verſchiedenen Lickten; berg’fhen Figuren eigner Art, die ih beym Schlagen Galvanifcher Funken auf Que filber erhalten, in Ann. IX. 347—350 be: fchrieden und Reinhold (Anm XI. 383), u a., beftätigt gefunden haben, ſchon ganz hierher ge: hören; von denen indeß zu merken ift, daß ihr Erfcheinen in aller Schönheit‘ fehr an einen be flimmten Grad von Wirkung der Batterie gebunt den iſt. *

Man weiß, daß bey gleicher Anzahl der Lagen in einer Galvaniſchen Batterie die Funken un fo BerY zu erhalten find, je größer die Oberflächen .

Nua der

54 |

der Platten, eigentlicher: je größer ihre Beruͤhe

rungsflächen” mit dem Leiter der zweyten Klaſſe find. Die jest üblihen Platten find gewöhnlich

von der Größe eines Laubthalers oder nicht viel

mehr. Es giebt aber ein Mittel, auch mit ihnen Batterien zu confiruiren, die einer

von 2, von 4, von Smal größern Par.

ten u. f. w. gleich gelten, Man vertheile

zum Beyfpiel eine: Anzahl von’ 200 Lagen in 4

Säulen, jede alfo von 50. Man verbinde darauf alle Zinkpole dieſer 4 Säulen‘ durch einen gemeinſchaftlichen Eiſendrath (a), und eben fo alle 4 Silberpole durch einen andern (5). Haͤnge man jetzt an 4 Metallblaͤtter auf, bringe einen dritten Drath (c) an 5, und ſchließe damit entiveder an a felbft, oder an den Metallblättern, die daran hängen. Man wird fehen, wie fehr diefe Funken und Verbrennungen diejenigen übers treffen, die. man erhalten haben würde, wenn man alle 200 Lagen in Eine Eänle, oder wenn in, mehreren, Doch diefe fo mit einander vereinigt hätte, daß immer der Zinfpol der einen mit dem Silberpol der andern zufammenhing, und man nun vom äußerften Silberpol aug, am äußerten Zinkpol am andern Ende der Säule oder Säulens

ordnung gefchloffen hätte. Die dHemifhen Wir⸗

“Zungen aber, der Schlag, die Spannung, und die uhr. die eine elestrifche Batterie | durch

*

* 595

durch ſie erhalten kann, gleicht bey einer ſolchen

einer aus großen Platten gleichgeſetzten, aus klei—

neren beſtehenden Batterie im vorigen Fall unter

uͤbrigens gleichen Umſtaͤnden durchaus nur dem oder der einer einzelnen Saͤule von den vieren. Sch habe in Gotha, wo ich dieſe Art Saͤulenverbin— dung zuerſt verſuchte, im San. d. J. dergleichen Combinationen mit 600 Plattenpaaren vorgenom⸗ men, und alles damit ausgerichtet, wozu man ſonſt groͤßere Platten fuͤr noͤthig hielt. Es waͤre zu wuͤnſchen, daß van Marum (Mag. U. 768) feine. Batterie.von 200 Lagen 5zoͤlliger Plats ten einmal auf diefe Art behandelt hätte. 192 Lagen in 16 Säulen vertheilt, und auf oben ans geführte Art verbunden, hätten das Refultat einer Säule aus 12 Lagen 20zoͤlliger Platten gegeben. In Gotha habe ich bey runden Platten von 18 Zoll Durchmeſſer, deren Pappe nicht

einmal mit Falter Salmiafauflöfung, die fo vors

I

züglich ſtark wirkt, fondern bloß mit der zu Bat—⸗ terien, die für chemifche Wirkungen beftimmt was

ren, gewöhnlich angewandten Brühe aus Koch—

falzauflöfung, Laemus und Galle, genäßt waren, fihon von einer allereingigen Lage deut tihe Funfen, und bey zwey Lagen Sum

ten von 3—4—5 Linien Durdhmeffer

gehabt. Was würde erft bey Falter Salmiakaufs löfung gefchehen feyn. Und doc) bemeift diefe Ers Uu 3 fahr

Ar: |

fahrung gar ſehr die Wahrheit der van Dias rum’fchen Ausfane (Mag. III. 769), daß die Wirffamfeit einer Säule, (auf Funken naͤmlich), nicht voͤllig im Verhaͤltniß der Plattenflaͤchen waͤchſt, denn die genannten Platten hatten uͤber

254 Quadratzoll Flaͤche, die gewoͤhnlichen alſo 3 Quadra vll angenommen, galt Eine Lage jo ner, an Flaͤche, einer Säule von 85 Lagen aus: diefen, gleich. - Es ift aber ſchon bey 25 La: gen kleiner Platten, bey derfelben Fluͤſſigkeit, ein weit größerer Funken zu erhalten, als der ‚war, der an jener Einen Lage größer erfihien.

Liebhaber in ih noch mit otwikim außer beiltanten Phänomen bekannt maden, was man fich bey der Verbrennung von Metallblaͤtt⸗ hen, und ganz vorzüglich an Batterien, deren Theile fo mit einander verbunden find, wie ic) oben angegeben. habe, darſtellen kann, und es ‚Tohnt die Mühe, daß fie, wenn ihnen auch die Bedingung dayu nicht gleich das erfiemal glücden ‚follte, es doch ſo lange verſuchen, bis fie ihnen glüdt. Man macht dazu den Drath z, der: alle Zintpole der Säulen 7 2...) mitt einander: verbine det, mit Waffen über und über mäßig naß oder feucht; ein rad, den der Verſuch felbft näher lehrt; hängt daraufiden ganzen Drath voll feiner

Silherblätter 2. Br, fo, daß ihre Siume durch | dieſe

dieſe Feuchtigkeit am Drath gehalten werden, und denfelben bedecken, auch'unter einander in fortges hender Berührung ſtehen. Darauf bringt man / den Drath e, der fih mit feinem Ende am Drath _ b befindet, gegen eines jener Öilberblätter, und fährt nach dem erfien Brand fort, ihn am Dlatt hin und her oder vom einen zum andern zu bewe— gen. Iſt man nun mit der Belegung des Draths glücklich gewefen, fa fieht man dabey zugleich den ganzen Drath a hindurch, fo weit das Silber reicht, diefes, da, wo es den Drath a berührt, voll klei— ner. tangender am Silber wiederglängender Fünf: hen, deren Bewegung auf das buntefie wechſelt, und im Dunkeln ein herrliches Schaufpiel giebt. - Das leife Geräufch dabey Über den ganzen Drath hin, giebt fait den Schein, als wenn fie fprächen. Laͤßt das Phänomen nach, fo darf man nur eini— ge Zeit inne halten, und es beginnt von neuem.

Früher als ich, hat übrigens obige Verwand⸗ lungsart Heinplattiger Batterien in großplattige, Rortum’ bereits ,: jedoch im Kleinen nur, aus geübt, wie aus Mag. UI. 657 No. 7. erhellt; welche Beobachtung mir aber damals noc nicht bekannt feyn konnte. Vor Kurzem hat Reins hold (Ann. XI. 782) fie ebenfalls gemacht.

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Kalte Salmiatauflöfung wirkt um: ‚gleich stärker auf Funkenproduction, als die

Fluͤſſigkeit, mit der ich gewöhnlich die Pappen

anfeuchte, und die aus Kocfalzauflöfung, Lac

mus und Galle, beſteht, ſelbſt wenn fie heiß: ift

Eine Säule von 100 Lagen mit kalter Salmiat

auflöfung, und fo fihnell als möglich gebauet, giebt ftärkere Funken und Verbrennungen, ale eine Batterie aus 600 Lagen mit jener Flüfigkeit. Dafür iſt aber auch Die Wirkung von der Sal— miatauflöfung nach kurzer Zeit ſchon vorüber, waͤh⸗

rend jene Flüffigkeit eine 3—4 Tage und länger

faft gleichförmig und dabey dennoch weit ſtaͤrker, als eine mit bloßer KRochfalzauflöfung gebaute, wirkende Batterie giebt. Batterien mit Salmiak⸗ auflöfung muß man für ihre hoͤchſte Wirkung "eis

genrlih ganz außerordentlich fchnell Bauen, und

unmittelbar darauf die Verfuche anftellen. Bey Platten von der Größe der Laubthaler und einer Säule von zoo Lagen hat man dann bey der bloßen Schließung durch ſtarke Eiſendraͤthe ſchon Funken von 2— 3 Zoll Durchmeſſer, und faſt ein ganzes Platt feines Gold geht mit prächtigem Feuer auf Einen Schlag in Dampf auf. Aber diefe hohe Wirkſamkeit bleibt nicht; fie geht unter den Haͤn—

den vorüber, Die Zeit, daß fie anhält, macht es

fchlechterdings unmöglich, eine Batterie von 5. B. 600 Lagen mit folder Salmiakaufloͤſung zu bauen, ' wenn

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wenn nicht mehr ald zwey Perfonen dazu vorhan— den find. Denn während dem Bauen wäre die Batterie fehon wieder bis zur Wirkſamkeit etwa ‚einer von 200, 150, u. ſ. w., zuruͤckgekommen. Hatten ſolche Satmiafbatterien eine Stunde ge; fianden, oder auch noch fürzere Zeit, fo hörten fie im Bezug auf das vorige ſchnelle Sinken ihrer Mirkfamkeit, gewöhnlich auf zu finfen, und blie— ben nun einen Tag und länger in ziemlich ordents licher Steichförmigfeit. Sch muß aber’ zufegen, daß. diefe Verſuche in Zimmertemperatur von 17— 18° R. vorgekommen find, da, befonders bey Salmiakanflöfung und ihrer Wirfung, die Ten peratur von ungemeinem Einfluffe iſt. An irgend einem Umftand, der auf fie Bezug Bat, muß es - wohl vorzüglich gelegen haben, dag van Ma— rum noch den Grad von Sleichförmigkeit in. fei- nen Verſuchen haben konnte, den man darin wahrnimmt.

x Daß heiße Salmiafauflöfung, fie

enthalte mehr, oder auch nur fo viel Salmiat, als

die falte, weniger Wirkung zeige, als falte, wie

san Marum (Mag, II. 751) verfichert, erlei—

det wohl eine Berichtigung, Sie wirft weit ffär:

fer, wie man fehen fann, wenn man fchnell ges

nug Säulen von Io oder 15 Plattenpaaren von beyden fd aufbanen will, daß beyde zugleich anges Uu 5 fan⸗

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6090 *

N | A fangen und wieder zugleich fertig werden. Sn gleichzeitigen Verſuchen den Augenblick darauf, wirft dann die mit heißer Auflöjung gebaute weit ſtaͤrker, als die mit der Falten. Aber in eben dem Grade geht auch die Wirkfanikeie der heißen Auflöfung fchnelleer vorüber, als die der falten. Man baue daher mit jeder dieſer Aufiöfungen eine Säule von 150 Lagen. Sie mögen zufammen fertig werden,‘ und doch wird die Säule mir Kalter Auflöfung. jest ſtaͤrker zurücgeblieben feyn, als die mit warmer. Aber der Grund liegt darinn, daß, während dem Bauen von der mit warmer Auf löfung, weit mehr Wirkſamkeit von dem fhon gebauten Theil derfelben vorüberging, als von der mit Falter. ine Batterie von 600 Lagen 3. B., wit warmer Salmiafauflöfung zu bauen, | ift daher ganz vergebliche Arbeit. Sch habe eg einmal gethan; der ganze Bau währte feine halbe Stunde; ich verband die Säulen, hoffte nun auf recht viele Wirkung; aber der erfie Verfuch war zugleich der letzte.

Daß übrigens bey gleihen Temperatw ren die Wirkfamfeit einer Salygauflöfung in Batterien fih in der That nicht immer wie der Grad ihrer Sättigung verhalte, Habe ich

bey

601

bey reiner Kochſalzaufloͤfung ganz beſtimmt erfahren. Batterien mit heißer ganz gefät tigter Kochſalzaufloͤſung wirkten jederzeit, und von Anfang an, fchwächer, als andere mit heißer, aber etwa nur Halb gefättigter. Auf eine Kepftallifation des Salzes in der Batterie und deßhalb, analog dem was Kortum (Mag, III. 610) beobachtete, gefhwähte Wirkung Ießtes rer, kann man hier darum nicht rechnen, weil‘ bekanntlich der Sättigungsgrad des Waflers mit Kochſalz für jede Temperatur über Null ziemlich derfelbe iſt.

tan hat * in den Funken Galvani— ſar Batterien in Hinſicht ihrer Geſtalt, Schlagweite u. dergl., Unterſchiede aner— kannt, von den gewöhnlichen electriſchen, die, wie ich weiß, viele verleitet haben, zu glau— ben, daß diefe Art Funken ein ausfchließlicheg Ei: genthum der Salvanifchen Batterie feyn. Ich erinnerte mich indeß fehr bald an die Refiduens funfen, die ich bereits im Jahr 1797 an einer eleetrifhen Batterie von 5 6 Quadrarfuß Bele⸗ gung öfters gefehen Hatte, und die ganz denen ähntich waren, die ic) fpäterhin bey mäßig wir— Senden Salvanifchen Batterien vorfand. In &o tha habe ich deßhalb diefen Segenftand aufs ge⸗ naueſte unterſucht, und gefunden, daß man alle

mög

602 _ Een ER möglichen Suntenaten, die bey der Gal⸗ vanifchen Yatterie irgend Statt haben mögen, mit elektriſchen Batterien oder Leidner Flaſchen, und der gewoͤhnlichen Electricität, aufs uͤber⸗ eintreffendſte nachbilden, ja nach Willkuͤhr noch weit uͤbertreffen kann, und die Umſtaͤnde, unter denen ſie Statt finden, ſind noch uͤberdieß in an⸗ derer Hinſicht hoͤchſt belehrend. Da ich wegen der Verfuche felbfi auf m. Deyträge verweiſen muß ‚fo. wollte ich foviel hier einſtweilen nur an- geben, indem, wie ich finde, ‚bisher fein einziger. Phyſiker, und felbft Volta (Mag. IV. 24—47, 253 271, fernee Franz. Ann. IT. 3 41) nicht, der doch) vor allen Urſache hatte, alle Diffes renzen zu —— ein Wort biert⸗ geſagt hat⸗

un,

Sch komme zu den fogenannten chem iſchen Erſcheinungen der Galvaniſchen Batterie, Mag. I. 367 u. f. Sch bin aber genoͤthigt, hier vorzüglich bey der Hauptſache ftehen zu bleis ben, da das Detail zu weit führen würde,

Die Wärme, mit der ich die Verfolgung der— felben damals empfahl, ift durch fie ſelbſt hinlaͤng⸗ | | lich

Ds 603

lich gerechtfertigt worden. Die Journale ſind ſeit 1800 voll davon, und wer ſie geleſen hat, weiß ihren Inhalt. Die Anſicht, welche ih S. 380 über das Phänomen der Oxygen- und Hydro— genbildung wagte, hat begreiflih ihre Geg— ner erhalten. Gerade diejenigen Männer indeh, welche das nämlihe Phänomen am ernftlichften verfolgt Haben, Haben der Oppofition ungeachtet, die gleiche Anfiht nicht verbergen fünnen. So fagte Englands Galvaniſt, Davy, fhon im Des cember 1800: ‚Many new obfervations muft „be collected, probably before we fhall be „able to alcertain wheter water is decompofed „in galvanic procelles. Suppoling its decom- „pofition, we muft allume, that at least one „of its elements is capable of rapidly palling „in an inviiible form through metallic fubftan- „ces, or through water- and many connected „organic bodies; and fuch an aflumption is „incommenfurable with all known facts.“ (&, Nich.'s Journ. IV. 400) und ein Erman, wenn er die Enden der Batterie durch eine Waſ— ferfäule von 18 Fuß getrennt hat, und fie dann- noch Gas geben, fpricht: „Sch geſtehe es_offen; „herzig, unter folchen Umftänden das Phänomen „geradezu und apodictifch auf eine gewöhnliche „Waſſerzerſetzung reduciren zu müflen, ſcheint mir „doch ein harter Stand.” (©, Ann. VIH. 206)

| u.

/ fi . J l N \ on N | 694 wo r R \ Y . \

u. ſ. w. Sch babe im vergangenen. Jahre

die verſchiedenen Anſichten, die man zur Er

haltung der Lehre Lavoifier’s entwerfen könn |

te , .gefammelt , und was mir‘ damals noͤ⸗ thig ſchien, daruͤber geſagt. Vergl. Ann. IX 265—335. Ferner m. Beytraͤge B.1L.©t.r.

S. 1—54: Am leßtern Ort ift vorzüglih auf |

die Hypotheſe Rückfiht genommen, welche die Bürger Fourceroy, Vauquelin und Thes nard (Mag. enc, An 6me T.IV. p. 375, 379. vgl. auch Mag. VI. 68, 69) auf einen. Verſuch gegründet hatten, deflen angeblichen Erfolg ich jedoch bey allen möglichen Wiederholungen, Abs änderungen, u. dergl., mit Silberoryd fowohl als aud mit fogenanntem KHornfilber , fihlechter; dings nicht habe wiedererhaften können. Auch iff mir nicht bewußt, daß er feit der Zeit einem ans dern gelungen wäre. . Sc Habe indeß (Beytr. a. a. D. ©, 35—37) gezeigt, wie ſehr die Buͤr⸗ ger F., V. u. Th, in der Wahl des Verſuchs, der ihre Hypotheſe beftätigen follte, und der Be fiimmung feines Erfolgs, gefehlt Hatten, indem der Derfuch,, wenn er fo ausfiel, wie fie es bes ſchrieben, ihre Hypotheſe geradezu widerlegt hätte, und gerade dadurch, daß er. nieht fo ausfiel, als ſie angegeben hatten, wenn auch ihre Hypotheſe nicht erwieß, doch wenigſtens derſelben nun nicht mehr entgegen war, S. 40 u, f. iſt fie daher vor

ein

|

695

ein höheres Forum gebracht, und es ift zu fordert, daß der dort 3. 11 bis ©, 41 3. 11 (vergl. auch Davy, oben) ihr entgegengefeßte Widerfpruch in den fie fih mit ihrer Setzung begab, erſt gehoben werde, ehe fie daran denken kann, weiter von ſich zu fprechen. Sch fege hinzu, daß die Hypotheſe des Hrn. Kortum (Mag. IH. 676 677), mit der jener Chemiker eins, und nur darinn fcheing bar von ihr unterfchieden ift, daß fie ſtatt Galva⸗ niſche Flüffigkeit (Galvanique), + E (Electri- que) ſpricht; mit der denn auch wieder die fpäs tere des Hrn. Erdmann (in ſ. Snauguraldiffers tation: Utrum aqua per eleciricitatem co- lumnae a cel. Volta inventae in elementa fua diffolvatur? Wittenberg, im May 1802. 4. u. G's Ann. XL. 217, 218) ganz dieſelbe iſt. Sie haben fonach mit der der franzöfifchen Chemi— fer zunaͤchſt gleiches Gefchäft. Von der Hys pothefe und dem Verfuch des B. Haffenfrag (Mag, IV. 67) wird an anderem Ort umftänds licher die Iiede feyn; man vergleiche indeß bis das Hin, was ich über die nämliche Hypotheſe bereit in Ann. IX. 310—323 angeführt habe.

Der Verfuh (Mag. II. 383), wo hoͤchſt eoncentrirte, rectificirte, weiße Schwe— felſaͤure in einer Röhre mit Gold draͤthen ein⸗ geſchloſſen, keine Spur von Bas, m.f.w,

gab,

606 a 2

gab, ift ſeit der Zeit durch die genaueften: Erperi⸗

mente beſtaͤtigt worden. Vergl. Hauch Mord. |

u

Arthiv.-B®. H. St. 2, ©. 30) und Simon (Ann. B. von. ©. 55 Verſ. 5.) Sch ſelbſt

habe noch in Gotha dieſelbe Säure einer friſch gebauten hoͤchſt wirkſamen Batterie von 600 La⸗

gen unter Verbindung mit den reinſten Gold— draͤthen 24 Stunden lang ausgeſetzt, und waͤh— rend der ganzen Zeit erſchien nicht eine Gasblaſe, noch ein Puͤnktchen Schwefelniederſchlag; bloß am Drath derSilberſeite war die Säure ein hoͤchſt weni⸗ ges gefaͤrbt worden, und doch war die Batterie waͤhrend deſſen ſo total geſchloſſen, daß ſie weder Fun⸗ ken, andre electriſche Phaͤnomene, noch Schlaͤge, u. w., gab. Der Verſuch (Mag. IL 384 385 Tab. V. Fig. 4.), ganz anderen Sinnes (gl. Mag. IV. 67) übrigens, als die Pfaff fhen und Davv’fchen, (f. Unn. IX. 274—278 308 309), ftebt alfo zur Zeit noch in der gan—⸗ zen Maradorie da, mie damals. Die weitere Merfolgung jenes Verſuchs hat indeß auf hoͤchſt intereſſante Entdeckungen geleitet, an denen Hr. Simon (Ann. VII. 32—36) vorzüglichen Ans theil hat, und die ich in gedachten Annalen nächftens zur freven Leberficht darfiellen werde. Die Berfuhe (Mag. II. 385 —387) find ihr Dpfer geworden; aber fie dürfen es gern, denn ihr TAN Wahrheit zu Samen; ift erfüllt:

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zz 607

"Daß fie felbſt damals fo ſeyn konnten, wie fie wa-

‚ven, hat die Folge aus der Kürze ihrer Dauer und der Schwäche, ihrer Batterie, ‚binlänglich erklaͤrt.

Sie forderten (S. 399) Prüfung, und fo viel iſt

durch fie gemognen; was wollten fie Ks

ſind andere au —* Stelle *

ten, die von neuem auffordern, thaͤtig zu ſeyn.

Man ſehe Gruner (Ann. VE 220), Dfaff

«af. 231,332), und, Huth (daf. X. 45 462)

Aber frühen als,alle (am 2. San. 1801), hat ein

ſchaͤtzbarer Mann, der ‚neben feinen Meinung, die

Wahrheit, die,ihm die Natur darbot, noch nie

verſchwieg der koͤn. Dän. Geſellſchaft der Wiſſen⸗

ſchaften, nebſt vielen andern, einen Verſuch übers

‚geben, der allen ſpaͤtern ähnlichen noch die RR

geweſen ift.

Der Oberhofmarfhall von Hauch zu Su

penhagen füllte vier mit-Golddräthen

verfehene Röhren, 4, B, C, D, mit Bafler, feste Z und B in ein Gefäß mit Wafler,

1 und C und D in ein anderes, verband die Dräthe

von BD und C oben durch eine goldene Schnur, den Drath von A _aber mit der Silber:, und den von D mit der Zinkfeite einer Galvanifchen Batterie von ungefähr 100 Lagen, Zinf und Sie ber. Die Draͤthe aller, Röhren gaben Gas, von.

Voigts Mag. IV. B. 5. St. Er dem

122: 7 a IN

dem dad in. A und CO (wie man ſchon aus ori. 11: 382 wiffen kann), Hydrogengas, das in Bund D Hingegen Oppgengas war; aber merkwuͤrdig: nach Endigung des Verſuchs waren in A drey Cubiczoll Hydrogengas, in C hingegen nur anderthalb Cubiczoll deffel: bvben, und wiederum in D nur ein halber Eu: biczoll Oxygengas, in D —— ein gan— zer Eubiczoll deſſebben, erzeugt. Es befand fi mit B/ (und nicht wir D), in einem und demſelben Waſſergefaͤß, und C mit D, (und nicht mie), in einem und’ demfelben ai. deren. Die) zwey Waſſercontinua, die demnach in der Mitte enthalten waren, hatten Drygen und Aydrogen alfo in gany vomeinans der verfihiedenen Berhättniffen ge⸗ liefert: ————

er „nn i 4 u⸗ *

Bio Ina Sr" O⸗ 15 se Hydra. 1,0 Dr: Hifi i u Be

Ba )D

+ Bwifchen dem Waſſer von Trnd Tl fand feine mecyanifche Communication Statt; es iſt alſo je— des für ſich zu betrachten. Dreh zu Eins

ſey,

609 ſey, bein Volumen nach, das Derhältniß des Hy⸗ drogengafes zum Orygengas , damit es, dem Ge wicht nach, dem Lavoifierfchen Verhältniß

| 14, 337.: 85% 663

Aber das Waſſercontinuum T giebt das Verhaͤltniß Sechs zu Eins. Das Waſ— fercontinunm II. Dingegen das Verhaͤltniß An—

derthalb zu Eins. Wurde demnach in bey⸗

den Nöhren das Waſſer im Lavoifierfisen Sinne im feine Beftandtheite‘ zerſetzt, fo beftand (einer leichten Rechnung zu Folge) das im Contir nuum I * J———— * im —— niß von 1 Biens

"dr 0775. "741,02 245; ? |

das im Sontiimun II Hingesen im! we vor

7 722 ; Br 378, | EAN es * nicht in we ven "Con tinuen Ein und das naͤmliche Waſſer? So giebt alſo die Batterie das Verhaͤltniß it welchem das Waſſer aus Hydrogen und Oxygen beſte⸗ hen ſoll zoder beflern dia! Batterie macht dieſe Beſtandtheile erſt; oder noch beſſer: das Waſſer beſt eht gar nicht aus Aydrogen und Oxygen, und ſoviel von dieſem und ſodbtel von jenem ſon—

2,3 dern:

616 | a

dern: das Wafler wird zu Oxygen und wird | zu Hydrogen; und zu wievieh Diygen, und su wieviel Hydrogen, es werden, fol, das kommt von dem Verhaͤltniß der beyden umbilden; den Potenzen der Batterie felbft zu einander, her. Sind etwa aber die beyden abſoluten Potenzen der Batterie ein Zuftand der Schliegung diefer überall, wo fiernur find, beftändig in einem und demfelben Verhältniß da, (wie es Wohl feyn möchte), fo zeigt das, daß jene das Waffer ums bildenden Potenzen ſelbſt, im werfchiedes nen, Verhaͤltniſſen gu einander » vorfümmen koͤnnen, nur wieder; fo: viel, daß entwe— der dieſe umbildenden nicht die abſoluten ſelbſt ſind, ſondern nur, durch die Umſtaͤnde naͤher be— ſtimmten Modificationen derſelben in die aber bey weitem nicht jederzeit die ganzen abſoluten über? zugehen brauchen; oder die umbildenden find die abfoluten felbft, von deren aber ein wieder durch die Umftände näher beftimmter Theil in Zus fiände getreten if, unter welchen er nicht mehr als umbildend jener Art gegenwärtig iſt; worüber eine firengere Unterfuchung wohl Entſcheidung ges waͤhren kann. Unter den abſoluten Potenzen aber habe ich dieſe verſtanden, wie ſie aus der Quelle aller Batteriewitkung, dem Contact, heterogener Metalle, m f. w., zunaͤchſt entſpringen, alſo die primaͤren. Daß aber 2. die Dattes

vie

.

_ 611

ete das Vethaͤltniß beyder Umbildungen zu einans der beſtimmt, daß ferner aller Uebergang der nicht umbildenden Potennen in umbildende, oder umgekehrt, abermals nur von der Batte— rie aus, und zwar vondem, alle Wirkung begrän: wenden Element derfelben, den Metallen im Contact ihrer Heterogenen, und dem, was durch dies oder feine Summe in ihr gezwungen! wird, ihn nadiyubilden, 5. B. jedem zwifchen. zwey Waſſerſchichten befindlichen Metallcontinuum, aus, und von nichts anderem aus beſtimmt werde: dafür find im Verſuch ſelbſt wieder die fprechends ſten Data enthalten. Nur wenn man von den Maffercontinuen ausgeht naͤmlich, haben die

Anomalten des Berhättniffes. Statt, nicht: fo,

‘wenn man von den Metallcontinuen ausgeht. Das Metalloonsinuum, was: das Waffer I mit

dem Waffer Il.verbinder, beobachtet wirklich das Verhaͤltniß der Volumina von 2:3, (0,5 Dr. zu ‚1,5 Hydr.) So behaupten auch wicder die En⸗ den der Metallcontinuen, von denen das eine das

Waſſer I, das andere das Waffer IE mit der Bat⸗ terie verbindet, das Verhältnig von I: 3, (10 Dr. zu 3,0 Hydr.), was nichts anderes heißt, als daf das anderer in ‚die Batterie fallende Ende “eines jeden mit dem einen in das Waſſer I oder II fallenden ebenfalls das Verhaͤltniß von 'z: 3

behauptet. Auch fieht man, das Vorige im Ges

3 daͤcht⸗

612 |

—* daͤchtniß, hieraus wieder den neuem Satz: «daß | ‚bie beyden Potenyen der Batterie felbſt, unter jeder Art ihrer ‚Gegen: | wart, ein unveränderlihesu— ewis | ges Verhättmih behaupten, indem das Verhaͤltniß, in welchem ſie mmbildenve.- find, auch ſtreng dasjenige tt, in ‚dem fie es nicht ſind; ein Verhältniß zo was: man chs | ven maß, weites das Fundament der de | miſchen Verhaͤltnißlehre vs überhaupt werden könnte. 0 © —D— TR

Der Verſuch, deſſen Sinn ich hier darfteilte, und der fo Wichtiges ahnden laͤßt, it im Mord. Arch. B. U. ©t. 2. ©, 38: 39. enthalten, wie ihn Sr. von Hauch ſelbſt erzähle m Möge ‚meine Aufmerffamfeit auf jenen, den Dank aus> drücden, den id, «mit fo vielen, für fo vieles, dieſem längft fihuldig: war. Ich weiß, daß. bey :gedachtem Verſuch noch verfchiedene Umftände zu eröreeen fiehn; ich weiß indeß, wie weit diefe gehn, und es ift genug uͤbrig geblieben, ihn von der Seite anzufehen, von der ich ihn darftelite. Ich Habe von eignen Beobachtungen demfelben nichts Hinzufügen wollen, da ich übergeuge bin, daß jener Verſuch für fich fprechen wird, und ich es liebe, was zu fagen ift, wo möglich an die Erfahrungen. anderer zu Enüpfen, da fo eine Theils R nah:

nahme gewiſſer iſt. Nur: das will ich anmerken, daß die Aenderung des »Verhältniffes von Oxygeu zu Hydrogen, wie es beym erſten Anblick obigen Verſuchs ſcheinen koͤnnte, feine gewiſſe iſt, ſondern daß die Staͤrke der Dat: terie und andrer Umſtaͤnde von entſchiedenem Eins fluß auf daſſelbe ſind, der fo weit geben kann, daß jene Differenzen faft verfchwinden.

Aus Allem ſieht der Leſer aber, daß nod- wie fes zu thun uͤbrig fey, seinen Gegenftand in poͤlli⸗ ges Licht zu ſetzen, in deffen Dunkel man dieſes Licht nicht ahndete. Es gebrochen zu haben, war der erſte Weg zu letzterem. Aber es, wird nicht - erreiche werden, wenn wir darum ruhen wollten. Lavoiſier's Ent deckung zu beftätigen, kann um ſer Ziel nicht ſeyn; was er in Wahrheit entdeckte, ift beſtaͤtiget. Sie zu verherrlichen, fie wieder—⸗ zufehen im. größeren Syftem der Thaͤtigkeit der Natur, das iſt esallein, was wir wuͤnſchen, mund ‚in diefen Wunſch braudyen wir uns der allgemeis nen nicht erſt gu verſichern.

Die im Mag. II. 393, 304 befchriebenen Phänomene der Metallpracipitationen aus ihrer Auflöfung durch das Hydrogen, wel ‚ches innerhalb diefer Auflöfungen fich vermöge. der Batterie am. Silberdrath derfelben erzeugte,

ERA ‚bar

614 | a

* V—

haben; außer ihrer Befätigung, dutch die Folge }

noch beträchtliche Erweiterungen erhalten. Sie alle anzuführen, "wäre fehr weitläuftig. Nur weniges von dem, was mir eigne a van, will id) ee

Ich habe in Gotha die —— faſt aller bekannten Metalle der Wirkung der

fehr ftarken Batterie von 600 Lagen auszufegen

Gelegenheit gehabt. "Schon im’ Dee, 1800 hatte ih erfahren, daß die Reduction des Got des aus feinen Auflöfungen eines der prächtigs fien Phänomene fey, weiches man’ auf naß e m Wege in der Mitte der Batterie haben kann, fo daß fie ein wahres Gegenſtuͤck zu deſſen Ber brennung auf dem trodnen bildet. Sn der Herrlichkeit aber ift diefer König der Metalle wohl feiten erſchienen, in weicher er erfcheint, wenn man einen Drath deffelben Metalle in deffen

Auflöfung in einer ſtarken Batterie 3 bis 4 Tage -

verweilen laͤßt. Das veinfte Gold in feiner brens nendften Farbe, fo daß es Blitze wirft, bekfeider, einem Sammet ah, den Drath der Silber | —* 22

Auf andre Reife fhön erfcheint AO aus ſeiner Auflöfung am Gölddrath der Silber⸗ feite der Batterie. Im Kleinen kennt man diefes

w

Phaͤt

[1 RR 3 | 615

Phänomen bereits‘, aber man muß es im Großen fehen. Eine ſchwache Batterie in langer Zeit ver— richtete hier nicht, was eine: ſtarke in kürzerer thut. " Eine vom 600 Lagen fehuf binnen wenig Stunden in langen V ähnlichen Röhren einen Arbor Dianae von 4, 6, und mehr Zoll Länge, deſſen Aeſte ſich wenig verzweigten, fondern, in gedrängter Conſiſtenz, und dem reinſten Glanze, in ihrer Mitte einen Stamm erhielten, der durch keine Fortſetzung unterbrochen wurde. Will man dergleichen Baͤume aufbewahren, fo geſchieht eg am defien zwifchen den beyden Solddräthen einer kleinern Batterie, die hierzu ſehr ſchwach zu ſeyn braucht, indem fie bloß verhindern foll, daß fie von der freyen Säure in der Fläfftgkeit beym ru— higen Stehen nicht wieder zerftöre werden, "Die Fluͤſſigkeit behutſam abzugießen, und Weingeift überzufüllen, iſt, andere Umftände ausgefchloffen, etwas ſchwer Ueberdem iſt es auch gar: Teicht, jo oft man will, neue Bäume wachfen zu laffen, und diefern Wachſen zuzuſehen, zu neuer Ergdsung.

Den edlen Metallen * es zu gehoͤren, ſich ſchoͤn zu zeigen. Sie erwarten darum auch den Neid der niedern. Keines dieſer aber weiß ſich deſſelben fo gut zu entuͤbrigen, als das Btey: Man ſchließe im einer langen V-Roͤhre mir Gold⸗e

Xr 5 draͤ⸗

510

—— | draäthen klaue —— Bleyzuckeraufloͤſung in eine Batterie von 500 bis 600 Lagen. Nach 6 bis 5 Stunden findet man am Drath der Silber: | feite einen Arbor Saturni, einer Weinrante gleich, die aus lauter in einander gefloffenem Bıiättern beſteht, ſo zwar, daß alfe eine: lange breite. Suirlande ausmachen, die aber doch in eis nem Laufe von 5 bis 6 Zoll ſich mehreremal um ihre eigne Mitte windet. She milder aber reiner | Stanz fiebt fie wie aus der Entfernung dar, und alles vereinigt: fih, anzudeuten, daß diefem Mes tali der Verſuch gelungen fey, fich für die Verachs tung, der. es Preis gegeben war, von der Zeit mit Ruhm frönen zu laffen. |

——

Ich uͤbergehe die Erſcheinungen der uͤbrigen Metalle, die indeß an aͤußerer Schoͤnheit, ſo weit ich ihnen Veranlaſſung dazu gab, den ange⸗ führten nachſtehen. Ihre Mannichfaltigkeit iſt ſehr groß, und nach den Bildungen auf der Sil— berfeite der Batterie, find bey mehreren auch die

Auf der Zinkfeite merkwürdig. Vorzuͤg— fich zeichnet füch hier das Silber aus, denn in feiner Auflöfung bildere ſich auf diefer Seite eine, in halbe und ganze Zoll langen, Spießen forts laufende Rryftallifation von etwa caffeebraus ner Farbe, in der fi die Hängen an die älteren

be;

617 beſtaͤndig unter rechten Winkeln anſetzten. Es iſt zu wuͤnſchen/ daß dies raͤthſelhafte Product, welches bey Batterien von 600 Lagen nicht ein— mal ausblieb, die Aufmerkſamkeit geſchickter Ana— oe * ſich siehe,

Das Nähere von a diefer Art, von denen etwas Aehnliches auch in der wäßrigen Auf: loͤſang der reinſten Erden, (in Kalk⸗,Baryt— und Strontianwaſſer) erſchien, fo wie die Ver— folgung eines andern Phaͤnomens, wo ein Theil der Metallpraͤcipitate auf der Silberſeite unter guͤnſtigen Umſtaͤnden in Hydrogenmetalle (metaux hydrogenes) überzugehen ſchien, an anderem DOrt. So auch das Mittel, auf dem Wege der Batterie, die &rade der Bindu na des Oxygens an die Metallbafen, im Derhälmis zu einander, zu erfahren; eine Die: thode, die, ihrer Präcifion wegen, vor andern zu empfehlen iſt.

Die Veränderung der Pflanyenfäf: te oder Tinctwren, deren Mag. II. 396 gedacht wurde, hat die Folge aus einer wirklichen Säure: und Altalibildung hergeleitet und beftätiget.. Die Bildung beyder iſt aber übrigens duchaus fein die Oxygen- und Hydro genbildung in Battericen nothwendig

b%

\ 2 , V

or? u 618 14

—_ begleitendes Phänomen, Sn reinem dei

ſtillirten Waſſer erfchien bey der er ' fung einer Batterie von 600 Lagen darauf,.mit

welcher le&ßteren das Waſſer durch ſtarke Dräthe vom feinften Solde verbunden war, nicht eine

Spur von Alkali auf der Silbers, oder von Saͤu⸗

ve.auf der Zinkfeite, ohngeachtet jeder Drath fih

in einer eigenen Röhre befand: Sch (habe aber

bey Diefer ‚Gelegenheit: erfahren, was es heißt,

veines deſtillirtes Waſſer zu haben: Sch habe

ed aus. gefchmolgenem Schnee mit der größten

Vorſicht aus neuen noch nie gebrauchten gläfernen

Retorten überdefilliven laſſen muͤſſen. Im ge⸗ woͤhnlichen deſtillirten Waſſer der Officinen war ſogleich beydes, Säure wie Alkali, ſchwache Auf⸗

loͤſung des Goldes auf der Zinkſeite, und Nieder⸗ ſchlagung von Goldpurpur auf der Silberſeite, da; welches aber kein Wunder iſt, da man hierzu gewoͤhnlich dieſelben Blaſen anwendet, aus denen man den Tag vorher Waſſer uͤber Kraͤuter abge— zogen hat, und ſo bey aller Reinigung der Blaſe doch in den Kuͤhlroͤhren leicht noch mancherley ve;

getabiliſcher Anſatz zuruͤckbleibt, der dann das neue an ſich vielleicht voͤllig reine Waſſer von

neuem wieder mit fremden Theilen ſchwaͤngert. In wahrhaft reinem Waſſer aber habe ich ſelbſt

5

nicht einmal foviel wahrgenommen, ald Simon

(Ann. VIII. 42), der doch im Waſſer auf der

Sik

619

Silberſeite noch Goldpurpur niederfallen ſah. Eben ſo wenig hat dergleichen in irgend einer Roͤhre bey einer Wiederholung des oben beſchriebe⸗ nen Hauch'ſchen Verſuchs State gehabt. Es kommt alſo Alkali wie Saͤure nlır unter, Gegen: wart einer acidis und alkaliſirbaren Baſis zum Borfhein, ses: fey nun, ‚dag das Waſſer diefe Dafis enthalte „oder, was nach Umftänden ‚auch der Falk ſeyn koͤnnte, daß ſie das Metall. ergebe, im welcher letzten Hinſicht ich noch die nicht. gang hieher gehörige Demerkung beyfuͤgen will, daß alle Metalle, bey ihrer Oxydation in Lay mustinctun, auch außer der Batterie, die ges nannte Tinetur zuletzt vöthen, was ich bey Vers fuchen Darüber, fehr bald erfuhr, und mir die Lacmustinctur in den Verſuchen, die id) über das Chemifche des Magnetifmus (f. Beyer. B. . St. 1. S.55— 165) anſtellte, und in andern, zu einem ſehr zuverlaͤſſigen Oxy da— tionsmeſſer für Oxydationen machte, deren Grade ſchwerlich auf: andere Ant fo ſcharf zu er⸗ waren. |

mi war

Die geibrsthlihte 2 und zwiſchen den Zähnen knirſchende Subflanz, die (Mas. IL. 376) auf der-Sik berfeite der Batterie entffanden war, Nachdem gewöhnliches Brunnenwaſſer einen, Tag. mit der

Bat⸗

#

N Z - 1 20 «4 2 ff,

u

Batterie durch Golb draͤthe in Verbindung iger ſtanden Hatte, habe ich nachmals ofter wieder ers halten, wenn’ ich abermals 'gewöhnlihes Bruns nenwaſſer lange Zeit mit mäßig wirkenden Bat: terien in "Verbindung tief. Vom Wachs, wie Hr. Hfr. Voigt und ih (a. a. D. 376, 406) damals vermutheten, kann fie nicht herruͤhren, da in dieſen folgenden Verſuchen keines gegens wärtig war: Sie mag vielmehr von dem auf diefer, der Silberfeite, vorgehenden Miederfehlas . gung des wenigen Goldes, was auf der Zink⸗ feire zu Folge der Saͤure, die da in ſolchein Waſ⸗ fer gebildet wird, adıfgeföft und fo dem Drath der Silberſeite zugeführt wird, verbunden mit dem Antheil'von Erde, der zugleich auf letzte⸗ ver Seite aus dem Waſſer abgeſchieden wird, hertähren. Am fih von letzterem zu überzeu⸗ gen, darf man nur einen’ ke —— auf der Zint: feite einer mäßigen Batrefie, 2 2, 5 oder eine gan⸗ je Stunde, in einer Länge von ühgefäpk‘ Soll, in Brunnenwaſſer laſffen ihm darauf herausnehmen, und unabgewaſchen trocknen. Mat finder ſodann den Golddrath mit einem feinen weißlichen Pulver befchlagen, was bon deſtillirtem Eifig'y. 8, for gleich wieder weggenommen "wird, , wähtehd“ der Drath felbſt an Glanz dabey nichts verloren hat, Huch auf Elfen; und andern "Dräthen erfcheint unter gleithen Umſtaͤnden diefer Beſchlag. In

| ax reis

621

reinem deſtillirten Waſſer hingegen nimmt man nichts davon wahr.

Ich komme zu den Verfuchen Über die An: jiehung, Abitopung, u.f.w., bey Sal vanifthen Batterien, deren Erzählung. ich im Mag. I. 495-552 begann, Die Gründe, aus welchen die Fortfetzung, welche damals fos gleich folgen follte, unsterblich, weiß man. Die Zeit, die mir damit wurde, erlaubte eine noch⸗ malige Reviſion des Ganzen, welches ich denn mit ſeinen Zuſaͤtzen und Berichtigungen im Febr. 1801 An. Gilbert mittheilte, in deſſen Atn. B VM. ©, 383 478 es erfchien. Aus der Bergleihung von ©. 385—445 diefes Orts wie Mag. H. 495—552, wird man ‚jene leicht ab: nehmen können, Auch hat Alles, was ich da und in der Fortfetzung ©. 4434; 73 befannt machte, foweit es von andern wiederholt worden iſt, ſeine völlige Beftätigung erhalten, und id), bin aller: dings noch fehr der Meinung, daß leistere (die Fortſetung) einen großen Theil der Data venthäft, welche die einftige wahre Theorie der Batterie ver⸗ be fönnten. |

mh mw, nichts als dieralte befannte

622 Ri

Sc, ſtellte im San, 1801 ‚Sarei im Ma A. 551 den Sas auf das ſtrengſte fe, daß, | was Die Batterie im, ‚ungeföloffenen, Zuftande nad) Außen jeige, mittheile,

Electricität felbft fey: Die erfie Arbeit, die vorzunehmen war, um zu erfahren , mit wel⸗ | hen Kräften die Batterie im geſchloſſenen Zu⸗ ſtande umgehe, indem ſie in dieſem nun ‚aus eig⸗ nem Fond ſchoͤpft. . Sn Ann, vn. 446: u, gl habe ich die .elef triſche Polar tan unge ihloffener B 6; Batterien, überbaupt,, voͤl⸗ lig entwickelt. ©. 469466, ‚habe, ic gezeigt, daßj jene eleeteiic,e Polaritat der Bay | terie zugleich chemiſche e das, andy ve, was. zu thun far. Die delicaten- ‚Berfuce darüber, deren Beſtaͤtigung ich, ſobald nic ers. | martete,, hat, | dennoch Reinhold, "Olnn. 470, 47 ‚eben fo ‚gefunden, Es fteht alfo auch dieſer Gab unverbrüchlich feſt. Aber bereits zu jener Zeit jagte, ih (Mag. I. 519, 520): „Bas „ann. jede fogenannte Schließung der. ‚Batterie „anders, als ein wechſelſertiges Urberaehen ‚der „beyden Entgegengefeßten. <in, Jener Polarität), „in die jenes Eimas, was ich oben vor der, Hand, „mit X bezeichnete, (die, Folge aber [©. 551] „= E auswies), zerfält, nad ihren gegenſeiti⸗ „gen Trägern, begleitet freylich von einem, Sins „dif⸗

| 623 .

„differentiiren beyder, aber dauernd erhalten, weil „die Duelle der von beyden verichiedenen Seiten „herzuſtroͤmenden Differenten dauernd geöffnet „bleibt, zur nothmwendigen Folge haben!” nd Ann. VIII 450-452, 455460 , 462—463 habe ich die Phänomene des Verſchwindens obis ger Gegenfäße bey der Schliefung der Batterie, und ihr Wiedererfcheinen bey der Deffnung ders ſelben, mweitläuftig verfolgte Das dritte-alfo, was zu erweilen war, war der Satz: daß auch die gewöhnliche Electricität beym In— differentiirenibreräntgegengeiebten die demifhen Wirkungen nah demfek ben Schema, nah welchem es in der GSalvanifhen Batterie gefhieht, her— vorbringe. Und es ift dies in (Ann. IX. 1—17) gleichfalls mit aller Strenge durch Vers fuche gefihehen, deren erften ich im phyficalifchen Kabinet des In. HAfr. Voigt bereits am 4. Dec. 1800 anftellte. © Auch diefe Verſuche find in ihs rem ganzen Umfange beftätigt- worden. Man ſehe, | 2 fpäter Wollafton (Phil. trans. f. 1801 vgl. Anm. XL 104—I11) und noch fpäter van Mar eum (Ann: XI 220, 227: u. Mag. II. 839, 840), beobachtet haben, ' (welches letzteren Des obachtung indeß nur zum Theil Hieher gehört). Mach diefen Unterfuchungen war kein Zweifel mehr über die Identitaͤt des Prineips in den gewoͤhnlichen elertrifhen Erſcheinun—

Voigts Mag. IV. B. 5. St. 9 gen;

gen, und. deſſen in allen Phänomen, welche Volta's Batterie gewährt, vor: handen. Die festen hatte ich zum Ueberfluß für mich noc gehoben, durd eine umftändlihhe Un: terſuchung über die Wirkungen der gewöhm lichen Electricität auf organiſche Kir per, verglihen mit denen der Galvanifdhen einfahen Kette wie der Batterie auf | auf eben diefelben , deren erſten Theil, die Ver; 4 gleichung der Wirkungen der gewöhnlichen Electris . citär mit denen der einfachen Kette, zu welchem | Bolta ſchon im Jahr 1792 u: früher (f. deilen Memoria full Eleitrieitd animale, difeorfo recitato nell aula dell’ Univerfita in occafio- ne di una Promotione, il die 5 Maggio,1792. In Pavia $, 31. 35.) den Grund legte, ich 1798 ‚bereits geendiget, den zweyten aber erft im Früh: jahr 1801 zu einiger Vollſtaͤndigkeit gebracht, bey: de aber noch bis jet nicht bekannt gemacht habe, pbaleich die erfieu. a. die aus m. Beweis, $, 20. bekannten, in der Galvaniſchen einfachen Kette erhaltenen verſchiedenen Erregbar geitsmodifticationen, durch die ſchwa— hen Electricitäten von geriebenen Glass und Siegellatftangen oder damit: äußerft ſchwach geladener kleiner Leidner Flafhen ebenfalls dargeftellt, ziemlich vollſtandig enthält. In den Beyträgen wird man fie zu feiner Zeit finden.

Eine

625

Eine Frage konnte Unkundigen nun noch ent— ſtehen, naͤmlich: ob wirklich in einer Galvaniſchen Batterie gegebener Groͤ— Beder Fond für die große Menge von Electricitaͤt enthalten wäre, welche dazu erfodert wird, den Grad von Vin tung hervorzubringen, welden jene Batterie leiſtet? Nicholſon hatte fihon im Sept. 1800 (in f. Sourn. IV. 245— 245, vol. Ann. VIL 194-201) einen unge⸗ -fähren Vegriff von der ganz immenfen Menge von Elektricität gegeben, die man vorausfeßen mäffe, um nur die erfte befte Wirkung einer ſehr mäßig wirkenden Batterie von 100 Lagen Zinf und Silber, den Schlag, und nod) dazu unter hoͤchſt ſchlechten Umftänden genommen, daraus zu erklären; und man war faft zweifelhaft geworden, 06 die Batterie diefelde auch wirklich zu liefern im Stande fey. Diefe Zweifel aber tvaren es, welche Volta noch im Sahr 1801 durch einen Verſuch gehoben Hat, der fait alle Welt, nur ihn vielleicht nicht, in Verwunderung ſetzte. Man fehe als erſte Nachricht davon f. Brief: datire: Como den 29. Aug. 18017 in Aun IX. 3gr, dann die fpäteen, als f. Brief an Delametherie vom 18. VBendem: 10. (m. Beytt.®. DH. ©t.r. ©, 169-171), Pfaff's in d. Int. BL», | L. 3. 1801 No. 207 (= Ann. IX. 489, 490);

dyı auch

| 626 BER { | auch Has. IV. 35; —* aber "Ann, X. 228, 229, vgl. mit 230, 231, und Pfaffs u.

Friedlaͤnders franz. Ann. U. 5—7,u.

| |

a. O. Der Verſuch felbft war ſeinem MWefen

nach nicht neu, indem Cruiefhant(Nid.’s

Journ. IV. 243 = Ann. VII 195) fhon im ‚Sommer 1800 eine große Leidnet Flaſche durch Berührung ihrer beyden Belegungen mit den bey: den Enden der Batterie fo weit geladen hatte, daß fie‘ bey der Entladung nachher einen Schlag gab, welchen Verſuch Hellvig Ann. vH. 493— 495) im Febr. 1801, ahrſcheinlich wegen der kleineren Flaſche) ſoweit beftätigte, dag er bey

der Entladung einen kleinen Funken erhielt. In

feiner Größe und ganzen Präcifion ins def, die ihn fo aͤußerſt unterrichtend machte, hat ihn Volta zuerſt aufgeführt; (der übrigens ſchon feit 1797 Leidner Flaſe hen mit der noch weit fhwächern Electricität. einzelner Plattenpaare zu laden J— war, f. m. Bevtr. 9.1. ©t. 3. ©. 76-106), Ban Marum’s und Pfaff’ s Wiederholungen deli elben im groͤßern Styl (Mag. 728 741, ‚750 = Yan. X. 123—134, 143) haben feine eigne Größe vols lends gezeigt. Ich ſelbſt habe im San. u. Febr. d. J. in Gotha mit der bekannten Galvaniſchen

Batterie von 600 Lagen und einem electriſchen

Apparat betraͤchtlicher Groͤße ſo daß beyde zuſam⸗ men

627

men ein Product von faſt derfelßen Größe, als das van Marum’fheift, gaben, hicht nur jes nen Verſuch angeftellt, und: verfchiedentlich wies derholt, fondern eine. ganze Reihe von. Vers ſuchen angeftellt, von dem erften und lang: famften Erfcheinen der Eiectricität in großen Galvanifchen "Batterien an, die ich z. D. "mit Glas, dann mit Wachstuch (flatt der naſſen Pap⸗ pe), Leder u. f. w., alles von gewöhnlicher Tro— ckenheit gebaut hatte, bis zu ihrem fchnelliten Erscheinen in Batterien mit der oben oft genanns ten Fluͤſſigkeit, oder. auch mit Salmiafauflöfung, und wieder von ihren längfien Erſcheinungen sder Aeußerungen in mehr: oder minder vollfoms men ducch Flüffigkeiten gefchloffener Batterie, bis herab zu ihrer fürzeften in Fällen, wo man die Batterie, bey aller Vollkommenheit, dennoch nur auf einen Moment schließt, fo wein. ihm menſchliche Geſchwindigkeit ſich nähern kann. Bei ſonders durch dieſe letzten Verſuche kamen die Eis ſcheinungen der Galvaniſchen Batterie ſo ganz und gar den bekannten gewoͤhnlichen electriſchen gleich. Die ganze ſchoͤne, durch ſo viel Umſtaͤnde unterſtuͤtzte Arbeit werde ich in den Beytra gen, B. UV. St. 1. oder B. I St. 1. u. f. mittheilen, Und nicht um einen Auszug daraus zu liefern, fon» dern nur einige Verfuche davon hier gelegentlich bey: zubringen, will ich als Beyſpiel folgendesanführen.

Yy3 1)

a

628

J ans IR F

FRE I) Beweis. im Großen, aß, dasjeni ge, was G©alvanifde Datterien, electrifhen mittheilen, durchaus BETA ER GE Electricitaͤt ſelbſt I:

u Ich lade bie ion Batterie von 40 par. Quadratfuß Belegung, von der Galvani⸗ ſchen von 600 Lagen aus, durch eine momentaue Berührung, von der ich aus Erfahrung weiß, daß fie daſſelbe, als eine noch fo lange, verrichtet. Sc) fehe am Electrometer den Grund der Spannung, entlade die Batterie nah Abnahme der Verbin: dungsdräthe; und bemerkte dabey noch die Größe und Art des des u. ſ. mw, genau: y |

b) Sch erfahre nun, daß ich 4. B. 40 Umbdres Hungen einer Fleinen Electrifirmafchine nöthig has be, um eine-Leidner Flaſche beitimmter Größe fo ftart zu laden, daß fie, wenn ich ſie nun wieder in:die Batterie entlade, in diefer ganz genau die nämliche Spannung , und leßtere bey ihrer eignen Entladung den ınämlichen Funken, Schlag, u. ſ. w., als vorhin von der ——— aus, giebt. |

—— F ) lade die electriſche Batterie abermals durch ———— wie in 4), fo daß z. B. die

629

die innere Belegung +, die äußere —, hat. Ich lade darauf die Flafıhe in 5) durch 40 Umprehuns gen, und entlade fie fo in die electriſche Batterie, daß fie ihr + an die äußere, alfo-die —s, und ihr an die innere, alfo Die +: Belegung, giebt. Sch verfuche darauf, die fo behandelte electrifche Batterie wie in a) oder 5) zu entladen. Aber nicht das Mindefle von Funfen, Schlag, uf. w., iftda - Aucd war durch die Entladung der Flasche in fie, ohnehin ſchon alle! Spannung aufgehoben. | ar!

d) Ich verfahre wie in c), entlade die Flafche aber in die gleihnamigen Delegungen der Batterie. Die Spannung leßterer fteigt aufs Doppelte, und bey der Entladung ift Schlag, Fun— ten, u.f.w., alles noch einmal ſo far.

e) Ich verfahre abermals wie in ec), habe die Slafche aber mit go Almdrehungen geladen, und entlade fie in die ungleihnamigen Belegun— gen der Batterie. Ich finde in ihr die Span— nung noch gerade fo groß, als vor diefer Behands lung mit der. Stafıhe, bey bloßer Ladung von der Salvanifchen Batterie aus. Auch find Funken, Schlag, u. f. w., durchaus nur das Phänomen einer Entladung nad) der Ladung einer Flafche mit 40 Umdrehungen und der Entladung in fi.

V9 4 2) -

=" 680 >

2)Zu machen, daß eine Batterie von 600 Lagen im beſten Zuſtande ihrer Wirkſamkeit, in Waffer beym Abs “ffand der Golddräche um ı Finie von eimander, bey der Schliegung eben fo wenig ein‘ bemerfbares Luftbläschen, u. f. w., bervorbrim ge: als die ahndide Entladung der mit 40 Umdrehungen geladenen Fla— ſche aus ey), oder einer ſehr großen electr:fohen Batterie; die denſelben Grad von. Spannung hatte, und eben fo große und größere Funken giebt, als obige Salvanifdhe in ih— ver beſten Wirkſamkeit. | 2 Man fliege momentan »— ı Man kann indeß hierbey nicht bemerken, in welche Menge von Theilen man eine Zeit dennoch wieder theilen kann, die man fihon für zu Klein zum weitern Theilen gehalten bat. Ich Habe unter der mos mentanen Schließung die fürzefte Berührung vers ftanden, die ich nad) vieler habe zu Stan⸗ de bringen 3

3) Zu machen, daß eine Galvaniſche Batterie von 600 Lagen in einer Röhre mir Waſſer und Golddraͤ—

then

—— 6351

then die beyden Safe ganz geuau

mit einem folden Stoße u. ſ. f. ge

be, als eine ſtark geladene Leidner Flaſche bey der Entladung.

Man bringe die Draͤthe in der Roͤhre in eine Entfernung von 3, zZ, oder % Finie, und verfahre wie in 2). Von dem Drathe der Sit Berfeite fommt im Augenblick der Schliefung ein horizontaler (wenn man die Nöhre nämlich Horizontal Hält) Stoß aͤußerſt feiner und vieler Staubbläschen. Won dem Drathder Zinkfeite ebens falls, aber er befteht aus noch feinern, auch feltes nern Bläschen. Die legtern deutlich zu beobachten, ſtellt man die Drathe einander nicht genau gegen— über, fondern etwa fo _ . Diefes Phänomen iſt durchaus gleichzeitig mit der Schliefung. Iſt fie nun irgend nicht momentan genug (im obir gen relativen Sinne des Wortes) gewefen, fo kommt, nachdem man fehon eine Zeit wieder weg

von der Batterie iff, ein perpendicnlärer Gasfaden oder Gasftrom auf jeder Seite nach, und zwar auf der Zinkfeite fpäter, auch fchwächer, als auf der Silberfeite. Iſt man nach) der Schließung in der Kette geblieben, fo erfcheis nen diefe perpendiculären Ströme auch, und in eben der Ordnung wie vorher, nachdem man ſchon von der Batterie wieder weg war, fie dauern aber

99 5 fort,

}

632 | BE REN

* = fort, fo lange geſchloſſen bleibt, und geben übers haupt nichts anderes, als das Phänomen der Gasentbindung, fo wie es einem jeden uch it,

Diefes Wenige wird ein vorläufiges Zeugnif für das geben, was id) cben von den. Verſuchen in Gotha geſagt habe. Das Weitere darf man alſo von ihnen ſelbſt erwarten.

Aber foviel kann ih ini hinzufügen, daß

man fihwerlich eine lebendige Vorftellung von der über alle Ahndung gehenden Electris citätsproduetivität in Volta's Datte tie fih zu machen in Stande feyn wird, wenn man. den gedachten Voltaſchen Ver ſuch nit irgend einmal nur einigermaßen im Großen ſelbſt geſehen hat. Esslohns der Mühe, die man. A "darum möchte geben muͤſſen, reichlich.

Mir willen jeßt von allen Seiten, ‚daß zu Al: | lem, was. in Volta’s Batterie geſchieht, Electris -

tät gegenwärtig feyn muß, und daß die Größe des Gefchehenen der Menge leßterer proportional iſt. Ueberall, wo Electricität ift, und man fonft

die

er w33 die Bedingungen ſchicklich fegt, wird daſſelbe ge: than, wie in jener Batterie, und. umgekehrt. Aber: FRA | | Wiffen wir Be das ſte BER 30 will nicht bey einer Antwort verweilen, die beunruhigen möchte. Und um Alles zu ver: meiden, breche ich ‚überhaupt ab. In den Beys tragen hoffe ich das Ganze freudiger zu erinnern und was hier Verſicherung wäre,: wird dort Res fultat feyn; i Aber dan ken wollen wir allerdings Volta, | daß er Fragen, wie die aufgeworfne, begründet hat, Aehnliche waren fihen oft: der Vorbote ih: tes nahen Todes; auch diesmal Afeien wir daher alles hoffen.

Sch benuge die Gelegenheit, noh Einiges zu den. Berfuhen und Bemerkungen anderer zu fagen, melde in diefem Maspzine niedergelegt find.

*

634 |

J. Was die Verſuche betrifft, welche der Hr. Herausgeber B. II. ©. 554— 558 beſchrie⸗ ben hat, fo glaube ich nicht, daß man fie fchon

der ganzen Aufmerkfamfeit gewürdiget hat, die fie, befonders nah Simon’s intereffanten Zus

fa (Ann. X. 297, 298. vgl. Mag. IH. 128. Anm.), doch fo fehr verdienen. Da Waſſer, bey gleihen Dimenfionen , in der Kette der Batterie, wie ich; aus eigenen Berfuhen weiß, ziemlich im Grabe feiner Leitung die Gasentbindung gewährt, weswegen auch diefe in heißem, aber aus diefer Urfahe auch beſſer leitendem, Waffer, bes deutend ftärker ift, fo fommt vielleicht die gerin- gere Sasentbindung, und das endliche Aufhoͤ—

ven derfelben (f. Simon) bey immer größerer

Eompreffion deſſelben, von nichts anderem, als davon, daß das Wafffer im Grade feiner Compreffion ein immer fohled: terer Leiter für die Wirkung der Bat:

terie wird, welches fo weit geht, daß es zu⸗

lest faft ganz ifolirt. Umgekehrt ift gewiß die ſtaͤrkere Gasentbindung, wenn ſich dag Waſſer im Vacuum der Luftpumpe befin, der (ſ. Mag. II. 548 -550), bey welchem Ber: Such des Herausgebers ich gegenwärtig war, nicht Bloß fheinbar, (foviel auch davon, megen des größern Volumens, in welches fi) jeßt die erzeugte

Luft begeben kann, wirklich noch ſcheinbar bleibe),

ſon⸗

* 685

ſondern die Gasentbindung in der That erle ich— tert, weil die Compreſſion des Waſſers durch den Druck der Atmofphäre viel geringer iſt, ja es folgte dies fogar aus Simons Beobachtung, wenn man das Phänomen rückwärts verfolgt, gang nothwendig.. Und damit geht denn über: haupt über die Wirkung des Außern Drucks auf Leitung und Nichtleitung. flüffiger, ja zum Theilaud fefter Ri per, eine weite Anſicht⸗ auf. Ihre Beftätigung iſt leicht. Man laſſe bey zwey gleich ſtarken Bat— terien, von zwei) völlig gleichen Roͤhren mit Waſ— fer und Golddraͤthen, die eine in jenem Vacuum, die andere außer demfelben, beyde eine gleich lange Zeit in der Kette. der Batterie, und vergleis che nach der Aufhebung des Vacuums die Gasmenge mit einander, Dder: man wiederhole Simons Verſuch (a.a.D.) fo, daß man, neben der hermes tisch verfchloffenen Röhre, noch eine zweyte nicht fo verfhloffene mit dem nämlichen Waſſer andrings, und beobachte, ob. nicht in diefer zweyten, indem in der erften die Sasentbindung aufhört, fie auch aufhört, vder audh bloß abnimmt, und im legten Fall ivird man noch überdies aus dem Uns terfchiede fehr genau erfahren, wie viel beym Abs nehmen und Aufhören der Gasentbindung im comprimirteren Wafler noch auf Rechnung andes ver Umflände, als: anf größere Auflöfung des

ge⸗

686 A | gebildeten Gaſes im Waſſer der Comrreſſien we⸗ gen, und dergleichen, kommt. Nach voͤlliger Be⸗ ſtaͤtigung jener Anſicht auf dieſe Weiſe wird ſich ihre Erweiterung ehr apa ——— Bi IE. Sie rare des bers Mag. 11.556), wo eine Erſchuͤtte⸗ rung der Roͤhre neue Gasentbindung veranlaßfe, babe ich bey Waſſer unter dem ges wöhnlichen Druck der Luft, auf andere Art haͤu— fig. wiedergefunden.‘ Sch glaube ganz beſtimmt fagen zu können, daß im einer Roͤhre, die man in beffändiger Erfhätterung ew hält, bedeutend mehr Gas entbunden werde, als in eiwer nämlihen, Wie aber nicht erſchuͤttert wird; fey es auch vorerft nur darum, daß der feine Gasüberzüg, mit dem fich die Drache zu Folge der Batteries wirkung in jedem Augenblick betleiden, und der fich fpäter erft in Bläschen zuſammenzieht, gleich falls in jedem Augenbli immer wieder wegge nommen, die Conträrtion in Bläschen erleichtert, und darmit die Sfolation gehoben wird ; Die jener Ueberzug gewähren muß. Dod wäre auch nad) auf eine eigne Wirkung der Erfhütte zung, als folder, Ruͤckſicht zu nehmen, und es könnte leicht feyn, daß eine ganze Batterie auf einer beffändig erfchhitrertem Unterlage, weit ftävs

\ 637 ſtaͤrker wirkte, als auf einer ruhigen. Wird doch ſchon in der einfachen Kette ein erregbares Organ um fo fiärker-contraftirt, je heftiger man die beyden Metalle, mit denen man die Kette fehließt, gegen einander ſchlaͤgt. Auch iſt fonft die Erfchätterung von ungemeinem Einfluß auf Proceſſe aller Art. Durch fie werden Kryftallifas sionen eingeleitet, Oxydationen befördert; das Ohr Hört in der Nähe einer fummenden Glocke feiner, als außerdem, das Auge fieht Ichärfer, und im Geraͤuſch wird jede Thaͤtigkeit leichter und ler bendiger. Wenn einft die Klanglehre auch auf die innern Vorgänge im Elingenden,, d. i., fihwingen: den Rörper, und fomit wieder auf die an feinen Grenzen, Ruͤckſicht nehmen wird, dann haben wir auch uͤber jene Kleinigkeit große Entdeckungen zu erwarten. IH. Das Phänomen der Erfhütterung des Duedfilbers, was fih auf ſchickliche Art in der Kette der Batterie befindet, hat Bolta zuerft bemerkt. (S. Brugnatelli’s Annali di Chimica. T.XVIH. (1800), und daraus &’3 Ann. d. Phyf. VII. 296). Er bradteQluec filber in eine Vs Nöhre, auf beyden Seiten mit Waffer übergoffen,, in die Kette der Batterie, und fah es auf der Seite, wo es Gas (Hydro⸗— gengas) gab, im eine ſehr merkliche und unaufs hör;

638 | | hoͤrliche Bewegung übergehen. » Später, doch auch fihon 1800, erwähnt Heury ( Nich’s Journ. IV. 224. = Aun. VL 37) ‚the agita- tion of the ae of ‚the. mercury‘“ auf der nämlichen. Seite, gedenkt indeß, fo wenig wie Volta, einer auf der entgegengefeßten, da naͤm⸗ lich, wo das Queckſilber orydirt wird. Sch ſelbſt Hatte bey den früheren Verſuchen mit Queckſilber (Mag. IL. 370) dieſes Phänomen uͤberſehen. Erſt im Sommer 1801 führte mic) eine Unterfus chung über die innern Vorgänge bey Le i⸗ tern erſter Klaffe in der Kette der Batterie, aufdiefes, als ihren fprechendfien Kies präfentanten zurück, und ich, fand, was ich früher hey mir und andern überfehen ‚hatte, in feiner ganzen Vollftändigkeit, und noch weit mehr, Als les anzuführen, wäre zu weitläuftig, daher nur das, was auf das Phänomen, wie es im Mag. von Hellvig, wie er eseine Woche vorher in Res gensburg gefunden hatte, erzähle iſt, Bezug hat. Henn Due dfilber in einer Röhre eingefchloffen ift, die fo gebogen iſt, daß ihre Schenkel wieder pa- rallel in die Hoͤhe gehen, über das Queckſilber anf beyden Seiten Wafler . .. gegoſſen iſt, und. in diefes Dräthe reichen, deren einer mit dem Zins der andere mit dem Silberende einer ſtarken Batterie verbunden. wird, ſo ſteigt daſſelbe im Augenblick der Schließung auf der Seite, deren Waſſer

639

Waſſer mit dem Zinkende verbunden iſt, alſo da, wo es Wafferftoffgas giebt, und fällt hin— gegen auf der entgegennefeßten, d. i. da, wo es fih orydirt. ‚Er behauptet feine Stände, waͤh— rend die Kette gefchloffen bleibt, ja jeder, befon> ders der auf der Zinkfeite nimmt eher nach und nad) etwas zu. Oeffnet man wieder, ſo faͤllt es wieder auf ſeinen vorigen Ort zuruͤck, ſetzt ſich aber doch erſt nach mehreren Schwankungen wie— der ins ruhige Gleichgewicht. Greift man in die entſprechenden dieſer Schwankungen ein, ſo kann man es durch wiederholte Schließungen und Tren⸗ nungen in kurzem ſo weit bringen, daß der Un—⸗ terth ted der‘ Niveaus bey einer Röhre, des ren jeder Schenkel 12 Zoll hoch und 3 a bis 3 Zoff weit iff, einen, ja etliche Z0H beträgt, fo daß zuleßt, wenn die Umftände es erlauben, das

affer über dem Queckſilber, und auch wohl dieſes mit, zu bepden Seiten oben zur Deffnung der Roͤhre anfängt herabzuſtuͤrzen. Laßt man auf der Silberfeite das Waſſer weg, und bringt den Drath diefer Seite geradezu ins Queckſilber, fo. fteigt bey der neuen Schließung das Queck; filber wie zuvor, und zwar (wegen defferer Reir tung, weil weniger Wafler in der Kette ik, ſt aͤr— fer. Auch Hier fann man die Schwankungen auf vorige Art weiter treiben. Laßt man auf der Zinkſeite das Waffer weg, fo fällt dag

Voigts Mag, IV. B. 5. St. 35 Queck⸗

640 RR ihn. I. De Queckſilber im andern Schenkel kaum, fondern es überzieht fih, wie immer auf diefer Seite, aus genblicklich mit einer fleifen Kant, dem erften Anfange der Oxydation, Es ift überhaupt, als würde das Queckſilber auf diefer Seite far: zer, während es auf der andern, wenn Waffer über ihm ift, flüffiger wird, und Höchft deut lich wird dies eben in dem Fall, wo auf beyden Seiten Waſſer ift. Indem hier das Queckſilber auf der einen Seite feigt, und auf der andern fallt, fält es hier nicht mit feiner ganzen Eon verität, fondern die Ränder behaupten ſich zus naͤchſt, und die Oberfläche des Queckſilbers wird concav. Nach der Trennung kann es diefe Cons cavität nicht ganz wieder in Converität verwan: dein, fondern nur zum Theil, und man muß die ehre mannichfach ſchuͤtteln, damit es vollends geſchehe. Daß dieſe Starrheit nicht von der Oxyd— Haut herfommt, finder fich in Verfuchen, two man eine altalifche Fluͤſſigkeit ftatt des Waſſers ange wandt hat,-in welcher bekanntlich das Queckſilber, wie alle oxydirbare Metalle, Boch genöthiget wird, den Sauerftoff auch als Gas zu geben. Auf der entgegengefsäten Scite hingegen fcheint das Querks fiber ganz außerordentlich fluͤſſig, und wie in eis er immerwährenden inneren Notation zu feyn, die ſich, wenn Unreinigfeiten im Waſſer .... fi Rd, anf dag ke verfolgen läßt, Das { Steis

| . il

641

Steigen aber wie das Fallen dee Quekkſilbers ift nur ſcheinbar, und beruht. auf feinem abfoluten Leichter oder Schwererwerden deffelben auf der einen oder andern Seite, wodurd es genöthigt wäre, ein ungleiches Niveau zu fuchen. Auf der Zinkſeite nämlich ſtuͤrzt im Augenblick der Schlies Bung das Wafler mit Heftigkeit zwiſchen dem Queckſilber und dem Stlafe tief herab, ſo daß es daſſelbe in eine engere Säule zwingt, die darum höher iſt, und höher bleibe, weil nach Audroftas tiſchen Geſetzen damit auch ein Theil Queckſilber in den anderen Schenkel uͤbertritt, und ſo beyde ein gemeinſchaftliches Niveau haben wuͤrden, wenn nicht eben der Verlaͤngerungsact der Säule auf der Zinkfeite noch eine überwiegende Solircis tation nach. diefer mit fi) brächte, die durch die immer ‚weiten gehende, Verengung derfelben forts dauernd unterhälten: wird. Huf der; Silberfeite bemerkt man wenig oder nichts von einem folchen ‚Herabfteigen des Waſſers. Diefes Eindringen des Waffers zwifihen dem Glafe und. dem Queck— filber geht fo weit, daß bey kurzen Nöhren das Waſſer hoͤchſt leicht Bis in den andern Schenkel überteitt, und in diefem auffteigt; Durch hinlaͤng— lich lange Röhren kann man aber diefem: Ereigniß vollfommen Einhalt thun, und bat man das, fo ‚nähert fid) das Nivean beyder Seiten wieder mehr oder weniger etwas dem gleichen, Die totafe

3; 2 Schein⸗

642 —*& | & |

Sceinbarkeit des Steigens und Fallens des Queck⸗ ſilbers aber erhellt, foweit fie nämlich (ein viels leicht noͤthiger Zufaß), das Auge erreichen kann, aus folgenden. Verſuchen. Sch richtete om

2. Aug. 1801 zwey gerade Röhren mit Queck⸗ filber vor, die unten duch Eifendrath, ab.

fo auch einen Leiter der erften Kaffe, verbunden,

übrigens fo verwahrt waren, daß das Queckſilber

der einen Röhre mit dem’ in der andern von ges

genſeitigem mechanifchen Einfluß ausgeſchloſſen

war. Weber jedem Queckſilber befand fich Flüffigs feit, und in diefer von oben hinein ein fehr dich: ter von Wafler ganz durchdrungener Kork, der die Roͤhre inwendig genau füllte, an der Seite aber einen feinen Einfchnitt hatte, in welchem das Waſſer vor dem Verfuche bis zu einem genau bes merften Puntte ftand. Durch jeden Drath ging ein Kork bis in die Stüffigkeit: Sch ſchloß. Das Queckſilber auf beyden Seiten begann feine veräns derte Stellung, wie vorhin, doch ganz ohne die zu vermehrenden Schwankungen, wie oben. Aber:

das Wafjer ftieg oder fiel in Feiner Röhre

in dem Seiteneinfhnitt des Korks, um das mindefte, obgleih die Dueckfilberfäule auf der Zintfeite länger, und die auf der Silberfeite der Concavität näher trat, Und doc hätte das der Fall feyn muͤſſen, wenn das Quecdfilber auf der einen Seite wirklich in ein größeres Volumen,

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643

auf der andern aber in ein kleineres, getreten wäs te, da fehr genaue anderweitige Werfuche mit frey Salangirenden Röhren mich gelehrt haben, das das Waſſer feldft feine bemerklihe Volumsaͤn—⸗ derungen eingebe, ja nicht einmal folche, die fich etwan hier compenfirt hätten. Ich übergehe eine große Menge weiterer Berfuche, um aus den ans geführten nur das Nefultat zu geben, daß alles, fo weit der Stand und die Form der Queckfilbers fäulen davon abhängen, ein blofer Grenz proceß mit dem Waffer war. Ein Grenzs proceß, den man nun noch in weit größeren Sphäz ren beobachten fann, wenn man eine mit Dräthen verfehene Nöhre mit Queckſilber und Waſſer oder anderer befler leitender Flüäfligkeit, unter einem fehr fchiefen Winkel mit dem Horizont, und fo in die Kette der Batterie bringt. Liegt das Queck⸗ filber hier am Drath der Silberjeite an, fo daß es ihn, ohne dag Fluͤſſigkeit dazmwifchen üft, bedeckt, fo tritt das Queckſilber mit der Schlie fung hervor, breiter fih aus, und fucht übers haupt recht viele Berührung mit dem Wafler. (Zugleich giebt es Kydrogengas). Liegt es hins gegen auf der Zinkfeite auf die angegebene Weiſe an, fo zieht es fih vorn wie zurüd, es fcheut den Eonflice mit dem Waffer, wird übers haupt unbeweglicher, (und oxydirt fi zugleich). Sobald aber der Drath der einen oder andern

355 Seite

* * in diefen Verfuchen zwar am. Quesffilbersantiegs, Y aber doch Fluͤſſigkett dazwiſchen if, fobald fängt auch diefe Seite des Queckſilbers ihre. Vorgänge ‚an, und fie treten ftärter hervor, je mehr dazwi⸗

ſchen ift, je völliger überhaupt die Scheidung des. Draths und des Queckſilbers durch das Waſſer geworden ift. Hierher gehört denn ziemlich der Verfuh, wie er Mag. IV. 94 beſchrieben .ift. Die beyden VBorgarmstheile treten brftimmter her⸗ vor, wie das Queckfilber ein gleiches Verhaͤltniß zu den beyden Batteriedräthen befommt, und das

„Zittern“ deffelben ift bloß Folge des erften Eins drucks, von welchem das Duedfilber durch Dfeils kation wieder, in die Ruhe zuruͤcktritt, wie es dies felbe bey fortdauernder Schließung zu behaupten bat. Es ereignet ſich nun auc während diefem nichts neues mehr, es fey denn, daß durch irgend. eine äußere Urfache Störungen in den Schließun⸗ gen vorgehen, die man aber vermeiden wird, wenn die Dräthe an der Batterie felbft gehörig feft und fonft vor Trennung und Wiederberührung, fie fey fo momentan, als fie wolle, gefchägt find,

Aber man kann das Phänomen zu einem Anz blick fürs Auge erhöhen, der ein befonderes Mohlgefallen erwedt. Sch bradte in Gotha etz liche Pfund Queckſilber in eine, mehrere Fuß lange und fehr weite Roͤhre, Waſſer darüber,

und

u De 645

das Ganze in die Batterie von 600. Es komme hier. bloß auf die Lage der Röhre an, ob das Dueskfiider, was am Death der Silber: (Kur Ufer ;) Seite der Batterie anliegt, beym Schluß den Kette, bloß durch einen Theil oder durch die ganze Röhre felbft hervorſtuͤrzen ſoll. So iſt auch das Sammeln deſſelben in ſich ſelbſt, wie man es nennen koͤnnte, wenn es am Drath der Zinkſeite anliegt, hier außerordent⸗ lich) ſtark. Man laffe nun die Roͤhre in dieſer leßtern Lage 5 bis Io Minuten lang. Das Queckſilber wird ganz mit Oxyd überzogen. Man fiöre die. Röhre nicht, fondern verwechfele nun mit Vorficht die Drathe, die die Nöhre mit der Batterie verbinden, fo daß nun dieſes Queck⸗ ſilber Hydrogen geben muß. Es follte jetzt vor: ſtuͤrgen, die Oxydkruſte aber verhindert es; fie muß erft vom Hydrogen verzehrt werden... Sf diefes bis auf einen gewiſſen Punkt gefommen, den man mit Geduld abwarten muß, fo durdy bricht plößlih das Queckſilber die, Oxpdkruſte, und ſtuͤrzt ſich mit dem veinften Slange, in dem man. es je geſehen hat, aus der dunkeln Einfafs fung hervor. Die zerbrochene Oxydkruſte loͤſt ſich jet in immer mehrere Fragmente auf, die, begies rig nad) Kydrogen, um wieder beym Queckſilber zu feyn, das luftigfte Spiel auf dem Queckſilber⸗ ſpiegel felbft treiben, was man fi Denken kann. 334 Iſt

I BE Iſt die Reduction endlich vollſtandig, fo läßt das Quedfilber nun das Kydrogen als Gas entweir ER, und der —— wird ein ‚gewöhnliche:

"Süt man das PR, einmal gefehen, fo beobachtet man nun das Durchbrechen des Spiegels, und das bunte Spiel des Oxyds noch weit vorzäglicher, wenn man die Röhre gerade in die Höhe fielt, hier das a. Queckſilber fich erft orydiren läßt, und darauf die Pole verwechfelt. Plöslich bricht dann im gege: benen Augenblick die Krufte, und weicht in tau⸗ fend Trümmern nad allen Seiten zurück, wähs trend das Queckſilber felbft wie eine Sonne in der Mitte erfcheint, worauf das Oxyd vom Ums freife der Roͤhre in Außerft fchneller Bewegung im Bogen herauf fteigt, um fogleich wieder herabzus follen, und während diefem Wirbeln , deffen Sphäre den Metallfpiegel wie mit einer Krone umgiebt, immer mehr und mehr fich felbft zu vers zehren, Bis endlich, nachdem alles verfhmunden ift, das Duecffilber wie ein ruhiger See erfcheint, von welchem überall die feinften Gasperlen: aufs ſteigen. Die Zeugen diefes Phänomens wer: den ſich deflen 20 jeßt mit Vergnügen er; innern.

39

* 647

Ich hielt dies außerordentliche Phaͤnomen,

welches bey weiterer Verfolgung faſt alle Geheim— niffe über die Rolle, welche Leiter der zweyten Klaſſe in Volta’s Darterie fpielen, zu verras then gezwungen iſt, bisher noch zurück, weil ich hoffte, es einft in feinem ganzen Umfang erfcheis nen zu laffen. Das Erzählte befaßt indeß bey weitem den Eleinften Theil noch, und ich würde auch ihn bis zu jener Zeit verſpart haben, wenn das im Mag. a. a. O. Erwaͤhnte nicht einige Ers örterung nöthig gemacht hätte. So iſt 3. D. hier noch wenig der Phänomene gedacht, von denen neulich Gerbo in ‚(Annal. de Chim. T. XLI. p- 196— 199, = Ann. XI. 340—343) ver fihiedenes, und gut beobachtet, angab, der aber, was dem Queckſilber feldft wiederfuhr, ganz über: fah. Vom Einfluß der Batterie auf Cohäfion, Adhaͤſion, u. f. w., ebenfalls nichts. Und eben fo wenig von der Anwendung andererMer _ taliflüffigfeiten, und dem Einfluß der Bats terie auf ihr Erſtarren und MWiederflüffigwerden. So wie auch vom Gelingen des Phänomens ſchon inder einzelnen Kette; u. ſ. w. Es ift das her noch viel zu erwarten. |

IV. Das Schwarzwerden des Silber falts im Schatten in Kortum’s DVerfuchen (Mag. IH. 660 No. 12. u. 662 No, 15,) rührt

335 von

von feinem Hepatifiben: Stoff, wie 8. glauöt, her, fordern bloß von dem Pi gas, mit welchem ih das Waffer am Drath der Süberfeite gern zu -fchwängern pflegt. Es Hört daher auf wenn man dem Waſſer Diefeh) SR. durch eine. Schicht Sand 5. Be, die Toms munication mit dem der andern, und dem Gil: beroxod in ihr, abſchneidet. Viele Erläuterung über diefe und Ähnliche Fälle, Mo z. B. das Silberorpd gar nicht in concreter Form, fondeen ü als bloßes Silberorvyd im Waſſer aufgelöft ift, welche Eigenfchaft, ſich ſelbſt im rein— ffen Waffer aufzulöfen, zuerſt Bucholz (. deffen Depträge zur Erweiterung und Berichtigung der Chemie. Heft I. 1800 &. 5 u. f.) an ihm bemerkte, und ich uns abhängig von ihm ebenfalls fand, und die es, wie ic ferner erfahren Habe, mit den Oxyden al ler Metalle theilt, ſind in den Verſuchen, "die ib Beytre B. I. St. 1. ©, 10—22 ber ſcheieben habe, RR

Daß Kortum «(a. a. O. S. 66 667 No. 32.) feine Veränderung der Lacmuss und Turcumatinctur bemerken fonnte, lag ents weder daran, daß beyde zu ſtark waren, oder daf die Dräthe einander zumahe ftanden, oder daß auch die veränderte Fluͤſſigkeit zu viel Gelegenheit, ſich

wie

649

wieder zu vermifchen, und fo ihre entgegengefeks ten Veränderungen in einander aufzuheben, hatte, oder endlich auch, daß ein vorhandener alfalifcher Zuſatz es verhinderte. Ueber alles iſt Ernikr fhant’ 6 Verſuch unter ganz gleichen Umfländen (Ann. VIL 109) fehr inſtructiv.

Verſuche, wie die, die Kortum (a. a. D. S. 668. No. 33.) erzählt, gehören unter bie, welche noch ganz vernachläffige find. Sie betref; fendie chemiſche Polaritär, welche fehr fhledhte Leiter in ber Kerte ywifchen Släffigfeit annehmen, und verfprechen nod) wichtige Refultate,

Wie nah Rortum (a. a. D. S. 672 No, 46) lange Dräthe ſchlechtere Wirkung (Lew tung) gewähren, als kurze, fo thun es bey glei— her Länge Dräthe, bie ſehr oft in 3ikzak, gleich ſam fägenförmig, beſon— ders mist recht ſcharfen Winkeln, gebo— gen ſind. Solche Draͤthe geben bedeutend ſchwächere Funken u. ſ. w., als eben fo lange, aber nicht ſo gebogene. Es ſcheint, daß man durch ſolches Verfahren endlich ſelbſt den beſtleitendſten Eiſendrath, in einen wäh ligen Sfolator vewandeln könne,

/ Bu

059: } Bemerkungen, wie die Kort u m'ſche ca. a. 9. ©. 673 No. 47) verfprechen noch aͤußerſt viel, beſonders, wenn man die Verſuche mit den eins zelnen Farben des Prismaſpectrums wiederholt haben wird; eine Sache, auf die zur Zeit große Aufmerkfamfeit zu iſt.

Kortum empfiehlt (a. a. O. S. 672 No. 46 noch, die Glieder der EN wenn leßtere aus Ketten beſtehen, mit Waflertropfen zu ver binden, wo denn in jedem ſich eben fo gut Gas entwickeln fol, wie in der Batterie. Ob nun gleich diefe Vorſicht nicht noͤthig iſt, wenn die Glieder der Kette nur gehörig von allem Roſt, Schmuß, u. f. w., befteyt find, und vollflommen genug an einander anfchließen, fo muß ich doc) eine Bemerkung beyfügen, diedie fo allgemeine Be: hauptung, daß, wenn in der Wafferröh: ve die beyden Dräthe einander beruͤh— vet, ——— aufhoͤre, ſehr einſchraͤnkt. Ich habe in Gotha bey der ſehr ſtar⸗ ken Batterie oͤfter geſehen, daß, wenn auch die Gold— draͤthe in der Roͤhre ſich wirklich beruͤhrten, dennoch etwas Gas fortdauernd erſchien. Sie beruͤhrten ſich aber in dieſem Fall nur in ſehr wenigen Punkten. Stieß ich ſie gegen einander, oder. brachte fie ſonſt duch ſtaͤr ke—t ren Druck ‚gegen einander,-fo daß dadurch jene Punkte zur Flaͤche, oder die aͤußerſt kle i⸗ ne

a J

651 ne zur größeren wurde, fo war nun er ſt feine mehr vorhanden. Man fieht, daß die fehr fhmale Metaliverbindung hier. nicht genug

Reiter war, um die ganze Kraft der Batterie durchs zulaflen ; ein Theil von ihre mußte immer nod) feitwärts durch das-Wafler hindurch, und. in dies

ſem die Gaserfcheinung bewirken, die damit geges den ift. Es ift hier ganz derfelbe Fall, wie bey großen ſtark geladenen Leidner Flaſchen, die man ſo entladet, daß der Schlag an einer Stelle in der Kette durch eine feine Metallfpige in ein Mes tall von größerer Maſſe, auf deren Fläche die

Spitze fteht, gehen muß. Hier erfiheint auch noch ein mehr oder minder Kleiner Funke an der: Be—

ruͤhrungsſtelle, weil nicht die ganze Ladung Durch das Metallcontinuum hindurch gehen kann, fon; dern ein Theil derfelben feinen Weg durch die Luft fuhen muß, wie ich das häufig zu. fehen, Gelegenheit hatte. Selbft bey großen Galvanis fhen Batterien kamen in Ruͤckſicht der Funken oft ähnliche Fälle vor.

V. Die Borzüge horizontaler Batte— rieen vor perpendiculären find, ſoweit fie aus der Vermeidung des ungleihen Drucks der Platten, und der Folgen hieraus, entfprins gen, durch die Beobachtungen Parrot's (Mag. IV, 76 u. f.) und des Herausgebers (daf. 89

u. f.)

652 * * uf.) Sinfängtie beſtatigt Es Bedarf indeg weniger, Handgriffe, um auch bey perpendiculären den Druck

voͤllig gleich zu ſetzen, welcher ich mich dann auch zeither, wo es nöthig war, bedient habe, nach⸗

dem ich die Wirkungen eines ungleichen Drucks bey taufend Verfuchen auch von nod) anderem Eis flug, als bloß auf die Stärke der Wirkung, fond, (vol. Ann. VAL: 456), welder Handgriffe ‚man ſelbſt noch in horizontalen. Vorrichtungen: nicht. ganz entuͤbrigt it. Daß P. die Verfuhe Erui

'f hank' s mit Horizontalbatterien (Ann. VER

99—102) vergeblich und mißlungen nennt, iſt wohl zu hart. Ich finde vielmehr zwiſchen den Beobachtungen beyder die letzte Uebereinſtimmung, beſonders wenn ih Cruikſhank's ſpaͤtere Nach⸗ richten (Ant. IX. 353 356) vergleiche, die freylih P. noch nicht befannt feyn konnten, aber, doch auch von dem nämlichen Apparate herruͤhren. Man fehe indeß fchon Ann. VIEL 102. Anm; euch Grimm (Ann. VIIL 133, 134) eriheilt ihnen das gebührende Lob. Daß P.'s Baiterie noch in Dratbentfernungen von 20 Zoll Gas gab,

darf nicht auffallen, dieß Hat man bey ſchwaͤchern - perpendiculären audh, und Erman (Ann. VIE.

206) ſah bey einer perpendichlären Batterie, die bloß noch einmal fo viel Lagen hatte, als P. ’g,

‚die Gasentbindung noch bey Drathentfernungen von 216 urn und Huth Ann X. 46), bey

ehens

| .653

ebenfalls perkenbinätkrer,, von wirklich nur 4°:

gen mehr, als die D.’fche horizontale von 96, in Entfernungen der Batteriedräthe von fogar 430

Zoll. Der Cruitfhanf’fhe Trogapparat

aber hat noch außerdem einen gan; wefentlichen

Borzug vor der D.fihen Horizontalbatterie, dev darinn befteht, daß in ihm die Fluͤſſigkeit nicht

erft vermittelt Tuch, Dappe, u. f. w., darf ans ‚gebracht werden. Welche Sußftanzen die Leitung der Flüffigkeiten noch gar beträchtlich ſchmaͤlern,

wie ich Aus vielen ‚vergleichenden Verſuchen weiß,

weßhalb ich auch zu Fluͤſſigkeitstraͤgern, duͤnner wenig geleimter als der Subſtanz, die es unter vielen noch am wenigſten thut, noch immer

den Vorzug gebe (ſ. Mag. IV. 95). Bey Es

Borrichtung fällt aber das Hinderniß, was felbft

dieſe noch gewährt, weg. Daher ihre fo außer: ‚ordentliche Wirkfamfeit. Sc möchte bey den größten Batterien, felbft bey breitplattigen, deren,

‚Einrichtung ganz von mir abhinge, nie eine aus dere, als die Cruikſhank'ſche gebrauchen; befonders wenn ich die Schnelligkeit Bedenke, mit

der fich bey ihr alle mögliche Abänderungen treffen

faffen. Hoͤchſtens würde ich, wo es auf genaue

vergleichende Verſuche ankäme, (bey ſchmalen Platz

ten) das Ganze nicht in einen Troa fütten, fon; dern, damit die eiwa eintretende Schadhafjigkeit

einer Zelle nicht fogleich eine Störung ins‘ Ganze ben

654 ne 5 bey ihrer Wieder verbeſſerung —— je eine Platte Zink. und Kupfer (oder Silber) zu einem befondern Fach zuſammenkuͤtten laffen, und dann auf einer Glas: oder Harzebne fie nah der Fül: lung immer ‚fo zufammenfeßen, daß jedes Fach mit der Zinkflaͤche ſich an die Kupferflaͤche des an⸗ dern anſchloͤſſe. Es iſt begreiflich, daß ein ſchad⸗ haft gewordenes Fach hier ſogleich weggenommen, und durch ein anderes erſetzt werden kann. Doch wuͤrde, wie geſagt, dies nur dann der Fall, und mit Bedingungen, ſeyn muͤſſen, wenn es auf mathematiſche Genauigkeit ankaͤme, ohne die es aber auch, bey dem jetzigen Stande der Sachen, wo der Caleul ſeine Rechte fordert, in der Font nicht mehr abgehen darf.

v1. Die Theorie, weihe Parrot (Mag. IV. 75) verfpricht, fcheint mehrere Wahrheiten, die Anerkennung fordern, beſtimmt zu ahnden, und es ift zu wünfchen, daß derfelben aufs befte gepflegt werde, wenn gleich fie felbft feine Neuigkeit mehr find. Zu derfelben Zeit, wo man im Weften, nur noch im fpäten Verſtaͤndniß fängft dagewefener Wahrheiten, neue Entdeefungen zu feyern weiß, um im felöftgefhaffnen Miederfhein des alten Glanzes fih täufhender Weife dennod wohl zu befinden, tritt im Oſten ungeahndet ein ftarker Mann mit Eöftlichen Refultaten eines 40jaͤhrigen Fors

| | * 655

Forſchens auf ‚und man bemerkt ihn nicht. Seit

Anfang 1800 befindet fi ein reiches Werk mit

beſcheidenem Titel, und, daß, es ganz Geſchenk fey, durch des Verfaſſers eigne Güte, in ven

Händen der berühmteften Chemiker, aber man hört nichts von Winter!’s Prolujiones ad Chemiam Seculi decimi noni. . Wenn

aber alles Neue, was wahr zugleich IE, dennoch die Duarantaine halten muß, in der es, weil ee von einem verdächtigen Ort kommt, von allen Menfchen abgefondert bleiden muß, damit man fiehet, ob ſich eine Krankheit an ihm äußere, oder nicht: fo find die Tage der feinigen, ob es gleich aus Peft fam, laͤngſt vorüber, und es darf frey' ing Land der Wiffenfchaft eintreten. In diefem Werke, deffen Licht nie untergehen möge, ift ent Halten, was Volta’s Säule ewig wiederhs—

len wird. Darf ich von einzelnen Theilen fpres hen? Das Azot ift fein urfprüngliches mehr: Andronia und Baſis der Lebensluft bilden es. In Slupfparhfänre und Salzfäure ift die Nothwendig—

keit der letztern längft nachgewiefen.. Alles, was nicht DOrygens und Hygrogengas, und doc Gag ift, genießt der Bafis des einen oder andern bey feis ner Bildung. Es giebtnur zwey urfprüängs tihe Gasarten, das Oxygengas und dag Sybrögengas, und alle übrigen findes nurdurhfie Die Roͤhre mir Waffer zwirs - Voigts Mag. 1V. B. 5. Gr. Aaa ſchen

656 N. , N fhen Gold und Gold im Kreife der Säule ſtellt die gefammte Prneumatif in ihrem Fundament dan Die beyden bildenden Potenzen in diefem.Kreife find die beyden Principien aller Gas: eität, und ftellen die Pole, deren Miedervereis nigung im Waffer, Licht und Wärme endet, Treffen aber Oxygen und Hydrogen, indem fie durch jene Potenzen hervorgerufen werden Anden tes um fih an, mit dem fie fih auch verbinden möchten, fo gefcbehen die. Verbindungen, ben Saszuftand aber dulden die Umſtaͤnde nicht, und j das zurücdgefeste Saseitärsprincip, durch) ſich felbft einmahl angewiefen auf das Oxy⸗ gen und das Hydrogen, in welche Verbindungen diefe auch füch wieder ‚begeben haben mögen, und damit auf diefe und jene Verbindung mit, ers ſcheint in diefer Anfchließung, das eine, am einen, als Aciditätsprincip (caula acidita- tis), das andere, am andern, als Alkali tätsprincip, oder wiorW. es (richtiger) nennt, als Baficitätsprincip (caula balicitatis), amd beyde bezeugen in diefem’Zuftande die Ten» denz des Oxygens und Hydrogens, Gas zu feyn, deren Nealifirang aber verboten ift. Beyde Prins eipien, in diefem Zuftande halbfrey, eilen bey der Berührung, ihrer Träger in gegenseitige Indiffe— renz, und heben ſich, da fie + * und —E ſelbſt find,

A 657 find, ganz wie diefe, gegenfeitig auf. Acidi— tät wie Daficität find verfhmwunden, das fogenannte Neutralfalz ift gebilder, und bey feiner Bildung zeigte ſich Wärme Wo fie ſich aber wieder ‚erzeugen, zeigt ih Kälte. Wird nun das Wärmerwerden eine Zunahme, ferner das Rälterwerden eine Abnahme des Caloricums genannt, fo folgt, daß das Caloricum die Quelle fey, aus der das Acidiräts: und Baflcitätsprincip ihren Urfprung haben, und daß es wieder dafs felde fen, in welches fie bey ihrer Vereinigung fich zurüdbegeben. Es läßt fich ferner den Körpern das Acidirätsprincip entziehen, durch das freye ihm entgegengeleßte, und fie bs ren in dem Maaße auf, die Eigenfchaften eis ner Säure zu zeigen. Es entfieht dabey Wärs me. Auch läßt fihb den anderen das Bafici tätsprincip entziehen, durd das freye ihm entgegengefeßte, und fie Hören in dem Maafe auf, Alkali oder Dafis zu ſeyn. Auch bier entfieht Wärme Abgeſtumpfte Säuren mit abgefiumpften Alkalien zufammenge bracht, werden nicht warm. Die abge ftumpfte Säure. kann ihr verlornes Aciditaͤts— princip, oder den verlornen Theil deffelben, wieder erhalten, und fie iff wieder Säure. Das abgeftumpfte Alkali ann fein Baficitätsprim cip, oder den verlorenen Theil deffelben, wie Aaa 2 der

- 658 =

der erhalten, und es iſt ie Kita. In beyden Faͤllen aber entſteht Kälte Bey Tren—⸗ nungen abgeftumpfter Säuren von abgefiumpften Alkalien zeigt ih Beine Kälte Die Folge daraus ift die obige. Beyde Principien find durch die ganze Natur Shre Gegenwart iſt die Bedingung alles “gegenfeitigen Eingriffs, W. nennt fie daher die belebenden. Das Calo⸗ ricum iſt die Stätte ihrer Vereinigung, das Ca— dorieum aber, und die Schwere, find Eins, wie bewiefen wird; wotaus vieles folgt. Ein Rörper wird nur dann warm werden, wenn jene PBrineipien, =t and E. in feiner Sphäre zur Vereinigung kommen. Dies gefchieht nur in den Leitern der erften Klaffe. In denen der zweyten fommen fie nicht zur Vereinigung. Den das Keidirätsprineip geht mit dem Oxygen zufammen , und giebt Gas oder Säure; das Bas. ficttärsprineip geht mit dem Hydrogen zufammen, und giebt Gas oder Alkali, Daher fann ein Ma tall im Kreife der Säule wohl fhmelzen, aber Waffer wird nicht warm. Aciditaͤt und Baſicitaͤt geht weiter, ale auf das, was man bisher Säure und Alkali genannt. Ueberall, wo Baficitätsprinein = Aydrogengaseitätsprineip, ſei⸗ ner Beſtimmung, Gas zu realifiren, zu welchem Theil es auch fey, entfagen mußte, ift Bafich tät, Alkalitaͤt. Ueberall, wo Acidirätsprin cip

- a O8

cip = Diygengaseitätsprineip feiner Beſtimmung,

Gag zu realifiven, zu welchem Theit es auch fey, entſagen mußte, iſt Acid i aͤt. Selbſt das Oxy⸗ gengas kann mit Gaseitaͤtsprincip ſeiner Art uͤberladen feyn;: und es hat den Character der Aciditaͤt. Hydrogengas mit feinem Gasei— taͤtsprincip, und es hat den Character der Alfa: lität, Bafitcitat. Jenes laͤßt ſich des ac i⸗ diren, dieſes debaſidiren. In der ers brennung des Hydrogengaſes mit Oxygengas, geht Hydrogen und Oxygen in Gleichheit zuruͤck, das Aeciditaͤts- und Baſicitaͤtsprincip ebenfalls. Licht und Wärme begleiten den Act, und das eine it das Phaͤnomen des Werden: des andern. Mieles folgt hieraus über das Licht, Hier nicht zu erzählen. Ich habe nur wenig gefagt von dem, was jenes Werk enthaͤlt. Die Säule kann⸗ te W. noch nicht: Die einzelne Kette aber war ihm bekannt, und er hat: in wenigen Worten koͤſtliche Dinge; gejagt: Was ich hier anführte, ift eines der naͤchſten Nefultate,, die, wenn man jene beyden auch nur aus der Beſchreibung kennte, man in deutlichen Buchſtaben und großen Facten, durch das Merk ſelbſt gegeben finder. Ein Freund iſt mit einer deutſchen Bearbeitung dieſes Werks, zur allgemeinen Notiz, beſchaͤſtiget, die mehr ats eine Ueberſetzung ſeyn wird. Eine Aufzeigung des inneren Organismus in W's Werk, werde ich Aaa3 ſelbſt

J

660 —— 7

ſelbſt verſuchen; ſie wird der Arbeit jenes Freun⸗

des folgen. Es iſt zu hoffen, daß der durch dieſe Bemühungen erweckte Dank, W. veranlaſſen werde, ſich neuen zu bereiten, denn noch hat ſelbſt dieſer uns erſt einen Theil von dem gegeben, was er geben wird, wenn wir es wuͤnſchen. Das Angefuͤhrte enthaͤlt nun zwar die beſtimm⸗ tere Anſicht einiger Vorgaͤnge in der Kette der Galvaniſchen Batterie, allein. die Nothwendig⸗ keit derfelben, wie aller in. derfelben, d. t. ihre Theorie, und damit bie Theorie: der Kette wie ber Batterie ſelbſt, betrifft es fo direct noch nicht, Diefe ift der: Folge vorbehalten, ob ſich gleich wird zeigen laflen, was durch W’E Entdeckungen auch für fie gerhan iſt. Merkenswerth mag es einfiweilen aber immer bleiben, wie in den ange: führten Sägen, "die in: mehreren das als Wahr heit wiedergeben, was. ehemals u..." Lidhten: berg, man kann nieht fagen, ob früher wie W., vermuthete, ſchon mehreres Wichtige fuͤt die weis tere Verfolgung des Vorgangs in der Kette, mie in der Batterie,tienthalten if. VShnfieht man z. Di wie das und E des teinen Platten: yaars.in der Batterie,’ das + und '— E dest ans dern hie erreiche‘, auf die Art, als wie wenn, ftatt dor Fluͤſſigkeit der zweyten Klafle, ein Leiter der LM ‚die ne. werbände, ‚und wie dadurd die

Span:

* 661

Spannung der Batterie, als die des einzelnen Plattenpaars, multiplicirt mit der Zahl aller ges genmwärtigen Pattenpaare, zu Stande fommen tönne, denn in dem Grade, als der Körper zwis fihen beyden Paaren, als Leiter zweyter Rlaffe gegenwärtig ift, in dem Grade macht es auch die ‚Communication der Efestricitäten der Plattenpaas re unmöglich, deren + und ſich jedes mit dem ihm entfprechenden durch ihn hervorgerufenen Pol der Flüfligkeit zu kinem andern Producte, als zu E , indifferentiirt, weßhalb man auch von —7

ſigkeiten, foweit fie Leiter zweyter Klaſſe find,

firengften Verftande'gar nicht fagen kann, daß. pr die Electricitaͤt leiten koͤnnten, da fie dieſelbe viel mehr total ifolren, und nur fih ſelbſt leiten, was fie aber nicht hindert, am Ende dieſer Leitung wieder dem electrifchen Gegenſatz offen zu Ted, | der ſich von der Grenze der Leiter zweyter und er⸗ ſter Klaſſe auf dieſelbe Art ebenfalls nur felbſt wie⸗ der zu leiten vermag, wodurch denn allerdings der Schein, als leiteten Flüffigkeiten zwepter Kiaſſe wirklich die Electricitaͤt, gar wohl unterhalten wird, obgleich die Leitung jeder Klaſſe in Bezug auf die andere, bloße Repraͤſentation iſt. Und was deien mehr if, wie der Lefer leicht, weiter findet.

Jena am 28. Pe 1802: Ritter.

Yang 2.

662-0 we.

24

Naturhiſtoriſche REN. aus * Hornemann's Reiſe von Aegypten nach dem Koͤnigreich —9 im

4 „von Afıifa. ©)

Ä Bon der wichtigen Sendling diefes unfers talentvollen und unternehmenden Landsmanns und den naturhiftorifchen Bemerkungen, die er ſchon auf feiner Reife nach Aegypten und während ſei⸗ nes daſigen Aufenthalts zu machen Gelegenheit gehabt, find bereits in den beyden erſten Baͤnden Dinfee Magazins, Nachrichten mitgetheilt worden. Jetzt heben wir nun aus dem reichhaltigen Werke, das wir vor uns haben, das fuͤr dieſe Zeitſchrift

gehörige aus, was er auf dem überaus merkwuͤr⸗ digen Theil ſeiner ‚fernern Reiſe, den er mit der Caravane von Cairo nach Murzuck gemacht, a | theils | \ Kr x HR —J ir , *— gt. Hornemann’ 6 glg: ſeiner Reiſe son Cairo nach Murzuck, der Hauptſtadt des Kö: nigreiche Feßan in Afrifa in den J. 1797 und 98, ‚aus der. deutfihen Handſchrift deffelben herausgege⸗ hen von E. König. Weimar 1802, 8. mit 2

Charten.

j 663 theils ſelbſt beobachtet, theils durch forgfaͤltige Erkundigung erfahren. Vorzüglich wichtig iſt die Aufbellung,, welche die Geologie dieſes großen, bis dahin fo wenig gefannten Erdſtrichs, deg nördlichen Africa, dadurch erhalten Hat. Am fich die Ueberſicht davon zu erleichtern, darf men nur auf jeder neuern Karte diefes Welttheils die Strecke zwifchen Cairo und der genannten Haupt— ftadt von Fezzan in vier große Stationen theilen, nämlid a) von Cairo bis Siwah, wo Horne⸗ mann, ſo wie vor ihm Browne, nach größter Wahrfcheinlichkeit die Ruinen des faniofen Am: morstempels gefunden hat. b) Won den nad) Ausgila, das ungefähr in der Mitte zwifchen Cairo und Murzuck liegt. c) Weiter bis zur ſchwarzen Harutſch (Felſenwuͤſte) und fo d) bis Murzuck. i 7 —— ei: - £ Beydes, Siwah und Augila, find die Haupt; orte zweyer Oaſen ınder fruchtbarer Inſeln mit ten auf oͤden Sandmeeren. Und die ſchwarze Harutſch eine Baſaltgegend, die vermuthlich einſt durch/ Erdbrand ihr: jetziges ſchaudervolles und triſtes Anſehen erhalten hat. ——

Naun zu den einzelnen naturhiſtoriſchen Bes merkungen, die ſich unſerm wackern Reiſenden auf dieſen vier Hauptſtationen dargebothen haben.

Aaa5 —* Auf

u A

Auf halben Wege zwilhen Cairo und Siwah befindet ſich auf einer beträchtlichen Anhöhe ein Salzlager, deſſen Laͤnge unabfehbar iſt; feine Breite beträgt einige (englifhe) Meilen. Es hat das Anfehn eines frifch.gepflügten Ackers, weil der Sand, welcher über demfelben liegt, durch die Satzſchollen emporgehoben und Bann als ti X

an nordwefch von Simah ift der Soden

| * eine Strecke von etwa einer Meile mit Salz belegt. Unter den zahlloſen Quellen, die ſich da herum finden iſt oft eine ſuͤße nur as na te von einer ea nik Be,

Der Sn der Rt aan der fich vom Natronthale und der MWüfte des heil. Macarius im Werften: des’ Delta bis gegen Siwah erſtreckt, iſt mit einem groben Kieſelſande be deckt, der, wenn er durch heftigen Nordwind auf⸗ gewirbelt wurde, faſt wie ein Schloßenſchauet, nur noch weit ſcer hanner⸗ ven den ehe wirfte. ul.öhe Sehr häufig trifft man im diefer Wuͤſte vers fkeintes Holz an; theils in Baumſtaͤmmen von 12 u. m, Fuß im Umfange, theils duͤnnere Aeſte; auch Rindenſtuͤcke, die der Eichenrinde aͤh⸗ neln.

N 665 nen. An manchen Stämmen find die Jahrringe noch deutlich zu unterfcheidenn Die Farbe diefes Holzſteins iſt ſchwaͤrzlich; zuweilen mehr oder wes niger grau, da cs dann dem natürlichen Holze

| ſo taͤuſchend gleicht, „daß es die Sclaven oft als folhes aufheben wollten. Es liegt theils im eins zelnen Stuͤcken zerfireut: häufiger aber in großen unordentlichen Lagern.

Nördlich wird dieſe Müfte durch eine Kette von niedern Fahlen Kalfgebirgen begrenzt, ders gleichen nachher auch in der zweyten der obgedachs ten Hauptftationen fortlaͤuft und von Trümmern feffiter —— gleichſam wimmelt.

JR „der ale 2 tablen Borge und der Meeres Sand, mis weldem die Wuͤſte be: deckt, iſt, > fcheinen auf. die Einwirkung. einer großen, einft aus Beten Fluth zu deuten. RER | Abi

3

* Im Stwaher Gebiet: fand H. eine Menge Mumien,Catacomben, deren jede thren bes ſondern Eingang hat, und die fammttich mit großem Fleiß in den Helfen ausgehauen findi Ei⸗ nen ganzen Schädel fuchte er vergebens“ aber eingelne Stuͤcken fand er in Menge, Nirgends zeigte

556

zeigte ſich daran eine Spur von Harz; und die * Bekleidung womit ſie umwunden

von ſehr Ben Zeuge,

Me J ki } 1; i

Weſtlich von Siwah * ganze Bante A an Fr Boll Br M ufcheln.

Manche einzelne Berge ber Sat Gehirgs— reihe haben fo taͤuſchende Pytamiden on als ob ſie rl ae Wären. |

5 as &

5, Ungefähr uf der Die bee; dejtten & von den obgedachten Haupiſtationen fangen. die Daf alt berge an, die dann weiterhin gen Weſten dem ſchwarzen Harutſchgebirge eben das lugubre ſchau⸗ dervolle Anſehen geben. Auf den mit Flugſand bedeckten Ebnen finden ih “häufig, riegelrothe, ſchwammige, oder ſchlackenfoͤrmige Sefchiebe, theils halb roth, Halb ſchwarz, und die Bafaltgebirgs— maſſen ſelbſt ſind theils dicht, theils ſchwammig, » voller Blaſenraͤume, aber ohne eingemengte fremd⸗ artige Foſſilien. Die Lagen find zum Theil ſehr gewaltfam verrückt und wie durch einander gewor—⸗ fer. on Die ganze Gegrnd iſt wohl eine der traurigſten auf Erden: Sie erſtreckt ſich auf viele van in. die * und Breite; ſelbſt noch ‚von. Murzuck —— gen Burnu zu, und iſt ohne

er 667 ohne Zweifel der mons ater bey Pliniuv 3. Hin und wieder wechfeln die Bafaltberge mit Kalfges birgen ab. Und weſtlich ſtoͤßt hierauf die weiße Harutſch daran, eine weite Ebne, die fich big ges gen Fezzan erſtreckt und mit merkwürdigen Ges ſchieben von Sandftein bedeckt iſt, welche fo wie die aus dem Boden hervorragenden Felſen von außen wir glafirt ausfehen, und einen helfen Klang von fi) ‚geben, wenn fie an einander gefchlagen werden. Auch auf dem Bruche erfcheinen fie glasartig. Und zwiſchen dieſen Steinen trifft ‚man viele Truͤmmer von Detrefasten, fo wie auch ganze gefchloffene Muſcheln an.

An diefe Ebene ſchließt fih noch auf jener legten Station wiederum ein niedres Fahles Kalk gebirge , das von allen, die H. ſah, die mehrfien Borfteinerungen enthält, fo wie auch der Boden mit Conchiten wie bedeckt if. Der Kalkſtein die; fer Berge iſt fo loße und broͤcklich, daß man die Petrefacten leicht herausfchlagen kann. Sie be-

fiehen aus lauter Ceeproducten, verfteinerten -

Eonchylien, Schrhyolithen u. fs mw. inter an: dern fanden ſich Köpfe von Fiſchen, an deren Einem ein Mann zu tragen gehabt haben wuͤr— de. Sn den Thälern zwifchen dieſen "Ber: gen finden ſich ebenfalls noch von den gedach⸗

| ten,

668 | ——

ten, von außen gleichſam glaſirten et,

ben. x x x 5?

Bon der Auferft wichtigen Ausbeute, weldhe H's Reife für die Anthropologie und Voͤl— kerkunde liefert, berühren wir bloß die vielen mächtigen, weit verbreiteten und doch bis dahin nicht einmahl dem Namen nad) bekannt geweies nen Völker, die Tibbus und Tuarids, je ner zumal im Südoften und dieſe meift im Süds weften von Fezzan: und dann die über die ganze Naturgefchichte und Verbreitung des Menfchen: geichlechts fo überaus vieles Licht werfende Ents deckung, die der große Linguiſte und claſſiſche De;

ſchrei⸗

*) Gar manche dieſer merkwürdigen geologiſchen Phänomene, namentlich aber die dem Anfchein nach gleichfam verglaften Sandſteine, erinnern ung an ein auffallend ähnliches Vorkommen in der Nachbarfchaft von Göttingen, bey Drangfeld, und wieder ienfeits Caffel am Habichtswald , worz über zur Vergleichung Raſpe's Beytrag zur al: lerälteffen und natürlichen Hiftorie von Neffen ©. 51 u, f. und H. Hofr. Brandis im Goͤttin— giſchen Magazin IV Jahrg. 1 ©. -1785 S. 146 nachgelefen zu werden verdienen.

2 a ——

ſchreiber von Sumatra, Hr. Will. Marsden nah Hornemann's Angaben gemacht, hat, daß nämlich die Sprache der Einwohner von St; wah mit der Berber ihrer, fo wie mit der von den alten Guanchen auf den Canarifchen Inſeln eine und dieſelbe iſt! |

Wir müflen eine Menge andrer äußerft in: tereffanter Notizen zur Anthropologie, z. Ds über die Einwohner von Feyzan u. f.w. übergehen, und gedenken nur noch der Hußes oder Sudaner (in dem anfehnlichen Reiche gleiches Iiamens, das von Tombustu oͤſtlich in der Mitte des noͤrdli— chen Africa liegt), eines wahren Negervolks, das aber als das aufgeklaͤrteſte, humanſte und kunſt— veihfte im ganzen Innern von Afrika gefchilders wird.

Die wichtigen Bemerkungen über den Cha; vacter der Lufifeuche in diefen Weltgegenden, und ihre leichte Behandlungsart ift fihon vorläufig in diefem Magazin bekannt gemasht worden (— f. 8.1. ©. 771 u. f. —)

| In Burnu ift Kupfer das gefhäßtefie Mes tall, und es foll ſich dafelft gediegen finden. Der Werth der Waaren wird darnach bes

ſtimmt,

670 | —_ ſtimmt, ſo wie in Tombuctu und ante nach j

dem Golde. -

+ se yi ;

Doch wir muͤſſen abbrechen, und können es um fo füglicher, da hoffentlich ſchon dieſe wenigen ausgehobnen Bemerkungen zureihend feyn werden, auch die Lefer des Magazins auf diefe fhon an fich fo aͤußerſt intereflante Reife beſchreibung aufmerkſam zu machen,

an 671

Einige naturbiftorifhe Selten⸗ beiten und Bemerfungen vom VBorgebirge der guten Hoff ‚nung.

Dem Hofr. Blumenbach mitgetheilt von ‚Hrn. Heer ei in der Cap Stadt.

Wahrend die ‚Engländer im Befiß des Vorges birges der guten Hoffnung waren, farb der deut— sche Prediger bey der daſigen Iutherifchen Gemein de, Die Stelle mußte alfo von der englifchen Regierung wieder befegt werden, und diefe übers trug es dem Confiftorium ın Hannover. Die Wahl fiel auf einen dortigen Candidaten, Hrn. St. Heße, einen uͤberaus gebildeten jungen Mann, von den trefflichſten zweckmaͤßigſten Kenntniſſen. Da er vor ſeiner Abreiſe erſt noch nach Goͤttingen kam, ſo hatte ich Gelegenheit, ihn auf manches, was die Naturgeſchichte jener ſo fernen und ſo merkwuͤrdigen Weltgegend betrifft, beſonders aufs merkffam zu machen, und ihm eine Menge ber ſtimmter Fragen und Winfe, und reſp. fleiner Aufträge mitzugeben: und eine Felge davon war, daß ich ohnlaͤngſt mit einigen fehr lehrreichen Brie;

Voigts Mag. IV. B. s. St. Sb fen

672 ; RD: 2%

fen und einer Fülle von wichtigen Naturſeltenhei⸗ ten für meine Sammlung von ihm aberraſchi

wurde,

Nur einiges von diefen letztern anzufüßten, 1

Befindet fih darunter:

1. Ein aufs volftändigfe erhaltener und zum

Sprechen characteriſtiſcher Schädel einer Hots

tentottinn, den der dafige Wundarzt Ar. Das las, dem Hrn Paſtor für mich uͤberlaſſen hats

te. Ohne Ausnahme hat-jeden, der: diefen

Kopf feitdem in meiner Sammlung gefehn, die auf> fallende Aehnlichkeit frappirt, die er im Totalhabis tus mit dem wahren Drangutang, hat, dem ich bes fige; als welchem er wenigftens ohne ‚allen Vers

gleich näher kommt, als irgend einer von, den

acht Negerſchaͤdeln, die darneben ftehn. Und das reimt fih dann aufs volltommenfte mit dem, was der fcharffichtige treue Beobachter, Ritter -

Thunberg von den Hottentotten fagt: „fie has

„sen in der Bildung des Kopfs mpolaubliq viel Aehnuchteit mit Affen.“ |

2. Ein weiblider Hottentotten: Sb: tus aus der Mitte der Schwangerfchaft. Das | paſ⸗

an, 673

Haffendfte Gegenſtuͤck zu jenem Schädel, In feis ner Art gerade. eben fo characteriftifch und fpres end. Aber was dabey auf den erfien Blick gar wunderfam auffällt. das ift ein kurzes aber. dichz tes bräunliches ‚Slaum s oder Milchhaar, womit das kleine Geſchoͤpf vor allem aber fein Kopf, mit Einſchluß des ganzen Sefihts wie mit einem zartbehaarten Selle überzogen ift.

Daß auch bey uns in Europa die neugebornen, und zumal die frühzeitigen Kinder eine gemiffers maaßen ähnliche feine Janugo, befonders im Ser fihte mit zur Welt bringen, ift was Trivialeg, Und daß diefelbe bey unreifen foetibus von Ne gern vorzüglich ſtark iff, wußte man. auch längft aus den Abbildungen in den thefauris von Ruyfh undSeba, und ich finde es auch an den unreifen Mohrenfrüchten im asademifhen Mus feum und in meiner eignen Sammlung beftätigt. Aber von folher Dichtigkeit und folder Stärke, . als an diefer kleinen KHottentottinn, ift mir ders gleichen BAD nie vorgefommen.

Daß: übrigens das Heine Mädchen am Lnters leide nichts von dem vermeynten natürlichen Sch uͤrzchen habe, das der- ehrlihe Leguat auf feiner Abbildung einer Hottentottinn Jans for

Bbb 2 " cos-

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cottillon' barftelft ,‚ und beffen Line ah Kein

Namen des finus pudoris im Naturfpitem ges denkt, das auch Büffoh für ganz ausgemacht annimmt, und Voltaire’s Amabed fo hoͤchh

Ken: u. f. w., bedarf hoffentlich im. roten |

Sahrhundert feiner weitern Verfi derung. Und ſelbſt

die Nymphen fi find in nichts won denen bey wohlge⸗

bildeten eutopatſchen weiblichen Früchten von die fem Alter verfchieden.

9

3. Eine zahlreiche Suite der ee!

ten vom Cap, namentlich von ben verfchieds

nen Lagen des Ta fel b ergs; zuſammen die voll⸗ ſtaͤndigen Belege zu den trefflichen Nachrichten,

die Darromw neuerlich über die phnfifche Ge

graphie jener ſo merkwuͤrdigen Weltgegend geges

ben, und zugleich ein äußerft reichhaltiger und

t

wichtiger Beytrag zu der fuͤr die Geographie uns fers Planeten gar lehrreichen, und num ſchon Igar

enfehnlihen Sammlung von Foſſilien, ausden

verfchiedenften Ländern und Inſeln der füdlie hen Halbfugel, welche ich zumal mit Hilfe

des Hrn. Baronet Banks und des feel. Dr.

Forſter nach und nach zuſammengebracht habe.

um hier doch nur ein paar Worte von dieſem

Veytrag anzuͤfuͤhren, ſo beſteht die Grundlage

der -

75

* Tafel» Balley,. ‚auf welcher fich der Tafelberg

erhebt, groͤßtentheils aus friſchem feſten Thon⸗

ſchiefer, der theils in Chloritſchiefer uͤbergeht,

auß erdem aber. finden ſich auch in diefer Abthei—

lung , der mir- von Hrn. A. jugefandten Samms lung fihöne Stüden, eines aus dem dunflen

Lauchgruͤn ins Schwarzgrüne übergehenden harten, ‚am Stahl cha DE Bean X BR

„Höher nah * Be as des Tafels bergs felbft, beſteht das Geftein hauptſaͤchlich aus mancherley weicheren Abarten des Thonſchie—⸗ fers, und aus dazwifchen liegenden, theils unge⸗ heuer großen Geſchieben von verwittertem Granit,

theils auch von grobkoͤrnigem, meiſt eiſenſchuͤbtgen

Sandſtein.

| Diefer hält ‚weiter hinauf: immer mehr an, wird theils felbft durch Duarzeäment fefler, und geht fo zum Theil in koͤrnigen Quarz über, theils hat er aber auch ein Brefchenartiges Anfehn, indem er zahlreiche Bohnenförmige, Geroͤlle von Milchquarz eingemengt haͤlt. ——— Der Gipfel endlich oder die eigentliche Tafel, wovon der Berg den Namen hat, und welche Ar. H. den 2. Nov. 1807 beftiegen, beſteht meift i Bbb 3 ganz

678 Be

ganz aus folcher Sandfteinattiger Brelche, wo theils die ungleichfoͤrmigen Mitchguarzeörner und Heinen Geſchiebe noch fefter zufa mmen getuͤttet ſind, außerdem aber loße, meiſt von Bohnen⸗ und dandel⸗Groͤße, in zahnoſen Taufenden umher» | liegen.

‚Unter den andern Foffilien aus der Nachbarſchaft der Cap s Stadt. bemerfe ic; ein Faufigeoßes, völlig Farbenlofes und Mafs ferhbelles, durchaus’ reines von Berg⸗ Rain 1 ie a 3

. ferner Gtliedslange,. rein ——— irte ders | ofrichen Cryſtalle;

Bergerpftall mit eingewachsnen Sommer blaͤttchen;

> finanzen Stangenſchoͤrl in Milchquarz;

‚aroßbläigee, raucbraungg Ruſſiſches S Frauen * ein Ca | AR.

"von Ergen, zumal Kupfergeiin mit Kupfer fur und Kupferpeher;

' cubiſchen Norheifenftein, ann. 1045 sroßfpeific igen Bleyglanz. | Ä Don

677

Von Petrefacten aber findet ſich in dieſer Suite nichts als Judenſteine, die auch ſchon der ware Kolbe vor go Jahren dort gefunden hat.

Diefem allem füge ich endlich noch einige nas turhiftorifche Eclogen aus hr Paſtor Heße“s Briefen RR

FESTER ERROR der Hottentotten if wenig von derjenigen verfchieden, welche bey uns die Menfchen von etwas gelben Teint haben.“

„Unter dem ſchwarzen Sclaven von Mo: fambique finden fich nicht felten weiß gefleckte oder getigerte Individua, die ich übrigens ganz ruͤſtig und friſch bey ihrer Arbeit getroffen Habe.‘

Ihre Frage, was Wahres an Kolbens Ers zählung fey, wie ‘ganze Schaaren von Papio maimon die Gärten plündern follen, wird hier im Ganzen fo beantwortet, wie Forfter in feinen Anmerkungen zum Levaillant Wavon fpricht. Ein ganz glaubwärdiger bejahrter Sn hat, wie er erzähle, ſelbſt eine dergleichen

3664 Sar:

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ee

Gortenpluͤnderung mit angeſehn, und das Spiel fo ſeltſam und comiſch gefunden, daß er fi ich z. wie er. fogt, ‚nicht habe entſchließen Finnen, auf die Paviane zu fihießen, ohnerachtet er ſich in dieſer Abſicht mit einem Veleu a in ſenen Garten s verſteckt gehabt.“ % a

„Auf die Frage, ob auch wohl hier die wun: derliche Sage gehe, als ob das Stabelfhmwein feine Stacheln von, ſich ſchießen könne; antwor⸗

te ich, daß allerdings die Sage auch hier iſt, daß

aber mehrere fundige Einwohner mir verfichert: haben, daß ‚nichts, dran ſey, ſondern daß das Zhier, wenn es gereizt wird, im der Wuth fehnell auf feinen Verfolger zulaufe, und ihm die Sta cheln in den Leib renne, die dann leicht darin ſtecken bleiben. Einer hatte ſie —* dieſe > in den Suhl. bekommen.“

—*

die 06 es ‚unter ben Afri - canifhen Rhinocern doch nicht auh Eins Hornige Individua gebe, Habe ich einen Mann befragt, der weite Züge landeinwärts gethan, und Nashoͤrner zu Duzenden ;gefchoffen ‚haben will; aber ‚der ‚behauptet, daß fie alle: ohne zwey HERAN Einer Ben: EST? vi

„Die

„AR |

" ME „Die vorgeblihe fogenannte,bezgauberns de Rrafe mander hieländifhen Schlams gen, von welcher Forfter zum Levaillant fo auffallende Umftände anführr, wird her geglaubt, und man neunt.es im Hollaͤndiſchen befaugen (bezuigen), und ſtellt ſich alfo die fogenannte Des zauberung als ein Saugen vor. Man- behauptet das Factum von Land, und Waffer : Schlangen, Zemand hatte z. B. auf dem Anſtande des Abends eine Maus aͤngſtlich pfeifen, und hin und her laufen gehoͤrt und ſiehe, ſie ward von einer Schlange befogen, und dann verzehrt. Ein andrer ſah einen Froſch, der im Waſſer durchaus nicht weiter kommen konnte, und auch Er mußte einer. Schlange, die. * nenn une ‘in den area sr ar |

32

080 Yo { | * [2 5 | 4.

Nachricht von einigen neuen zoo⸗ Iogifhen Entdeckungen; mitges theile von Carl Bertuch. m *

| | ü

Die genauere geographifche Kenntnig von Neuholland, die wir jetzt vorzüglich dem unermüs deten Eifer des Lieutenant Flinders und des Wundarztes Baß verdanken, welche auf. Befehl des Gouverneurs Hunter auf dem Schiff, Res liance im Sahre 1798. und 99 mehrere kleine Un» terſuchungs-Reiſen machten, bereicherte auch die Zoologie durch die Entdeckung. mehrerer bisher noch unbekannter Duadrupeden und Bögel. Sch theile die Beſchreibung und Abbildung zweyer das von, eines Duadrupeds und eines Vogels, den Lefern des Magazins mit, fo wie ich fie in dem fo eben erfchienenen aten Bande von Collins Account of the English Colony in New- South - Wales, London bey Eadell, 1802, finde,

1. Der

681 * Der Wombat. Taf. IX. |

| | Dideiphis IV ombat oder * * Auf Barren-⸗Inſel * fand Baß

in ziemlicher Menge, ein neues grasfreffendes Duadruped, das von den Eingebohrnen von Port Jackſon Wombat oder Wombak genannt murs des Ungeachtet der Mchnlichkeit, die es auf den erfien Anblick mit dem Bärengefchlechte zeigt, are hört es doch offenbar zu den DBeutelthieren oder den Didelphen, weil es das charakterifiifche Kenns zeichen derfelben, dei Beutel zwifchen den Hin⸗ terfüßen, zur Aufnahme der Zungen, hat. De Shaw fuͤhrt den Wombat in feiner trefflichen Zoologie **) unter dem Namen Baͤrenaͤhnli— ch es

2 Cape Barren-⸗Inſel gehoͤrt zu der Gruppe N der Fonrnea ux⸗Inſeln, die in der Bafes Straße . wifchen Neu-Chd- Wallis, und dein davon ger | trennten Van Diemens Lande liegen.

FA Zoology 6 or [ystematic Natural: Hi- story by George Shaw M.D. with plates from the first Authorities and most select specimehs. London, Kearsley. 1800. Das ganze Werk wird aus zehn big zwölf Bänden beſtehen. Die vier erz ſtern find bereit! erſchienen.

ME N

ſches Beutelthier, The LAN Opolkum nur niit wenigen Zeilen *) . als ein neu entdecktes }

Thier, das noch nicht hinlinglich befannt und bez ſchrieben ſey, an. Lieut. Flinders in feinen Bes

merfungen **) über van Diemeng ; Land liefert.

Hleichfalig nur eine Ffurzge Notiz davon. Deſto willkommner war eine weitlaͤuftigere Beſchreibung

des Wombats mebft mittelmaͤßiger Abbildung

im Collins, die ich den greunden ad der Matuse geſchichte hier | \

„Der Wombat (oder Bombaf, ‚wie ihn

die Eingebohrnen von Port Jackſon nennen), vers

dient als neue Entdeckung näher. beſchrieben zu

werden. Es iſt ein ——— dickes,

ir stur

*) Vol. I. Part. 2. pag. 504. —, Urfine

Didelphis ‚Urfina. The largest of all the Opos-

sums: size of a Badger: ‘colour pale yellow:

far longish and fubereet :, nose, strongly divi-

ded by a furrow., Native of New Holland:

a species very Tape discovered , and not yet "> fully'ox fatisfactorily«kmown,or deferibed,

*") Observations on the coasts of van Diemens Land, om Bals’s Strait amd its Islands, and on ‚a part of the coasts of New South Wales, by Matthew Flinders, London, Nichols, 1801.

ſelben unterfeheidet.

E

nF 683

| furzbeiniges, "unthätiges Quadruped von ſteifem

Ausdruck, und etwas ftärker, als ein großer Dachs⸗

‚Hund (Turnfpit dog). Seiner äußern Geſtalt und Bewegung nad), bat er fehr viel Aehnlichkeit

mit dem Bär, ob er fich gleich im uͤbrigen von dem—⸗

1 Die Länge von der Nafen: bis zur Schwan

ſpitze beträgt 31 Engliſche Zoll, wovon 23 5 Zoll auf den Körper fommen. Der Kopf ift 7 Zoll,

der Schwanz nur 3 Zoll lang. Der Umfang bins “ter den Morderfünen ift 27 Zoll; da wo der Koͤr—

per am färkften ift, 31 Zoll. Das Gewicht fälle zwiſchen 25 und 30 Pfunden, Die 35 Zoll lans gen Haare find hart, fisen nur dünn am Bauche, dicker auf dem Ruͤcken und am Kopfe, und am dickſten an den Lenden und am Hintertheile. Die

Farbe iſt gelblich braun von verſchiedenen Schatti—

rungen; am dunkelſten aber auf dem Ruͤcken.

Der Kopf iſt breit, vorn abgeplattet, und gleicht, wenn man das Thier von vorn betrachtet, und die Ohren wegrechnet, beynahe einem gleich, feitigen Dreyecke; wovon jeder der beiden glei: chen Schenkel 73 Zoll mißt; die Balls aber, weis che die Breite des Kopfes bezeichnet, beträgt ei;

was weniger.

Die

*

684 ae

Die suefniten, in die he gerichteten N ven find. 23 ZoU lang, und keineswegs unver” haͤltnißmaͤßig zu dem Übrigen Körper. Die klei⸗ nen Augen ſind mehr zuruͤckliegend, als hervorſte⸗ hend; aber voller Lebhaftigkeit und Feuer. Sie ſtehen 23 Zoll aus einander, etwas unter dein ! Mittelnuncte des angenommenen Dreyecks nach

der Naſe zu.

Die Naſe iſt breit, die Naſenloͤcher weit, groß, und das Thier kann ſie verſchließen, oder ganz zuſammenziehen. Gegen die Oberlippe zu Läuft von ihnen eine Hoͤhlung herab. Die Obers lippe ift gefpalten, wie bey dem Hafen. Die Harthaare fi find 2 bis 3 Zoll lang, ſtark und borſtig.

Die Oeffnung des Mundes iſt Hein, und ents Bält oben und unten 5 Schneidezähne. Zwiſchen ihnen und den zwey Kleinen Eckzaͤhnen iſt eine Lücke von einem Zoll, oder noch, etwas, darüber. Die Eckzaͤhne find mir den acht dahinter liegenden Backenzaͤhnen von gleicher Höhe, und gleichen fich überhaupt fo fehr, daB man fie faum von einan⸗t der unterfcheiden fan. Die ganze Zahnreihe in jeder Kinnlade belauft ſich alſo auf 20 Stüge.

N Der

685 > Der Hals iſt kurz und dick, und hindert fehr Die Bewegungen des Kopfs, der auf den Schul; tern feſt zu fisen ſcheint. Von dem Haife an woͤlbt ſich der Rüden bis über die Gegend der Vorderfuͤße, dann fällt er nach hinten zu wieder ab, wo man auf den erfien Blick feinen Schwanz bemerkt. Doch wenn man mit dem Finger genau. über das Ruͤckgrad nah dem Schwanzbeine zu fuht, indem man die Haare aus einander-theilt, fo findet man einen Heinen 3 Zoll langen Schwanz, Der ganz narft und bloß an der Spige mit-wenigen kurzen feinen Haaren beſetzt ift. Diefer fonderbare Schwanz ift bey den Zungen verhättnißmäßig größer, ale den ausgewachsnen TIhieren.

Die Vorderfüße find fehr ſtark und muſkuloͤs. Ihre Länge bis zu den Fußſohlen beträgt 53 Zoll, die Entfernung von einander 5 Zoll, Die Fuß— ſohlen find fleifchig, rund und breit, 1-% Zoll im Durchmeſſer. Jeder Vorderfuß hat 5 Krallen, die wie kurze Finger neben einander fißen. Die 3 mittleren Krallen find fiarf, 8 bis 9 Zehntelzoll lang; die beyden äußern find von gleicher Stärke, nur etwas kürzer und 5 Zoll lang. Die Fuß— fohle iſt hart, und der obere Theil des Fußes big zur Wurzel der Klauen mis den gewöhnlichen Haa⸗ ven bedeckt.

Die

1 IR Nr

686 >

"

Die Hinterfüße find nicht fo ſtark und mufkutde, als die vordern. Ihre Laͤnge bis zur Fußſohle

Seträgt 37 Zoll, die Entfernung von einander

73 Zoll. Der hintere Unterfuß iſt länger, als der

vordere, aber eben fo fleifchig. " Seine Lange ber trägt 275 Zoll, die Breite 2% Zoll. Krallen

find 4 an jedem Hinterfuß, die drey nad) innen !

zu gefehrten find nicht fo fiark, aber Z, Zoll län: ger, als die längfien an den Vorderfüßen., Da wo die Daumenkralle ſeyn follte, findet fich bloß ein fleifchiger Knorren. Die ganze Fußfohle Hat eine Beugung, die den vordein be ur wu

nad) —— zu sieht,

An Sıöße find fi h die ER Sefihlecter

Hemtich gleich; nur möchte das —— etwas

ſwerer ſeyn.

2

Bon dem innern Ban bieſes ip führt Kerr

Bas in. feinem Tagebuche nichts an:

Der Wombat kann nicht ſehr ſchnell laufen,

fo dag man ihn zu Fuße wohl einholen Kann. Sein Bang ift ungefhicft und wanfend, beynahe fo tölpifch, wie der des Bären. Sein Narurelf :

ift, wie das der mehriten grasfreffenden Thiere,

mild und fanft, doch wenn man ihn reist, fe wird er und beißt tapfer um ſich. Seine Stim⸗

Beer... 687

. k

Stimme iſt ein leiſes Ziſchen, was man nicht. über 30 bis 40 Schritte Weit Hört. "Hr. Baß ‚hörte fie bey folgender Gelegenheit. * Er verfolgte einen Wombat, holte ihn ein, hob ihn, indem er die Hand unter feinen Bauch Tegte, ſchnell von der Erde auf, ohneihm weh zu thun, und legte ihn dann mit dein Rücken, wie ein Kind, auf-feinen Arm. Das Thierlag ganz Mil, lieh feinen Laut hören, und machte nicht den"geringften Verſuch ‚zu enttommen. Sein Anfehen war ruhig, unges ftört und es ſchien mit feiner Lage fo zufrieden zu ſeyn, als ob es vom Hrn. Daß von Jugend an wäre aufgezogen worden. So trug B. den Woms bat über eine Englifhe Meite fort, hatte ihn bald auf diefem bald auf jenem Arm, legte ihn auch eintgemal auf die Schulter, was er fich alles ges fallen ließ. Dod als Bag 'in ein Gebuͤſch kroch, um da eine. neue Holzart abzufchneiden, und bey dieſer Gelegenheit das Thier mit der Schnur kneipte, ſo wurde es wild, ziſchte ſehr heftig, ſchlug und kratzte wuͤthend mit den Nagein, und riß mit ſeinen Vorderzähnen Hrn. Baß am Elnbogen ein Stuͤck aus ſeiner Jacke heraus. Nun war es aus mit der Freundſchaft zwiſchen beyden; dag Thier war den uͤbrigen Weg bis zum Boot nicht wieder zu beſaͤnftigen, und hoͤrte nur auf zu to⸗ ben, wenn es ermattet war.

Voigts Mag. IV. 8. 5. &. Cec Die

>

688, 4

| Dieſer Umſtand beweiſt, daß der Wombat

durch ſanfte Behauptung leicht * und zu machen Pe i * Wombat, wie man fand, on die welich von Dort Jackſon liegenden Gebinge. Sin beyden Ges genden gräbt er fich mit beivunderungsmwürdiger Geſchicklichkeit ſeine Wohnung in die Erde hin⸗ ein. Dis zu welcher Tiefe aber, hat man noch nicht ausgeforſcht. Nach der Befchreibung der Eingebohrnen, fiebt man den Wombat von

den, Gebirgen nie bey Tage, Da lebt er zurückges zogen in feiner Höhle, und geht nur des Nachts

heraus, um ſeine Nahrung zu ſuchen, der Be⸗

wohner der Inſeln hingegen geht den ganzen Tag

über nach Sutter aus. Seine Nahrung ift noch nicht ganz genau bekannt, doch ſcheint er ſie wahr⸗

J

ſcheinlich nach Verſchiedenheit des Orts, wo er

ſich aufhaͤlt, zu veraͤndern. Die Magen der Exemplare, die Hr. B. unterſuchte, waren mit einer harten ſpitzigen Grasart angefuͤllt.

Hr. Baß ſowohl, als andere, hatten das

Thier auf den an den Ufern aufgeworfenen Haus feu von trocknem Seemoos angetroffen, als es darinne herumkratzte, fonnten aber nichts ausfins dig mahen, was es da ſuchte.

| Die

PAR 639

Die beyfolgende Abbildung dieſes neuen und merkwürdigen. Duadrupeds von Neuholland wurs de nad einem lebenden Eremplare gemacht. Es war ein Weibchen, welches das. characteriftifche Merkmal an fich hatte, wonach man diefes Thier mit Recht unter die Beutelthiere zählen kann nämlich den Beutel oder den Sack für die, Jungen.

2. Die prächtige Mänura. Taf.X,

Maenura fuperba.

" Diefer außerordentlich fehöne Vogel wurde gleichfalls vor einigen Sahren in Neuholland, dem Wunderlande der Naturgefibichte entdeckt, und id; gebe hier nur eine kurze Nachricht davon, fo wir ich fie im zten Band von Collins oben angefühts ten Werke fand, behalte mir aber vor, alle weis geren Auftklaͤrungen daruͤber, ſo wie ſie bekannt werden ; den Leſern dieſes Magazine mitzu⸗ theilen.

Folgendes iſt Collins Notiz:

„Bon einer Unterſuchungsreiſe, die man füb- weftlic von Parramatta *) 140 Englifche Meis Cee 2 len

*) Parramatta oder Paramatta, eine Engli⸗ ſche Colonie ⸗Stadt in Neu, Sid: Wallig, die der

x ' Mr u 690 N h

fen Landeinwärts unternommen: Hatte, brachten i die Neifenden einen von den Vögeln mit, die fie

Fafane nannten; "doch Bey genauerer Unterfus hung fand man, dag er zu den Paradies 08 gain gehöre. a BANN D * J— OBEN. fonderbare Vogel’ er die N einer Haushenne. Die Farbe des Körpers iſt roͤthlich ſchwarz; der Schnabel lang, "die Schens kel ſchwarz und fehr flarf. Den zwey Fuß langen Schwanz bilden mehrere verſchiedenartige Federn. Die beyden breiteſten kann man als die Hauptfe⸗

dern anſehen. Ihre innere Seite iſt mit ſchlan⸗ |

genförmigen, Ausſchnitten verfehen, von abwech— felnd dunkler oder. lichter rothbrauner, ‚ins Drans ge ‚fallender Farbe; nach dem Kiele zu wird die Schattirung ſilberweiß. Dieſe Federn kreuzen ſi ſi ch, und laufen in ein breites, ſchwarzes, abgerundetes Ende aus. Der: Unterfchied der Farbe der Auss

ſchnitte kam nicht von wirklicher Sarbenfcattirung,, fondern entfland bloß durch die duͤnnere oder dichs

- tete Tertur der Federn. Die Fahnen an der aͤu⸗

- gern Seite des Kiels find ſchmal und bleyfarben.

Zwey andere ‚Sedern von gleicher Länge, aber fehr Ä ſchmal,

per Gonperneit Phitipn im 1790 anle⸗ gen ließ

ER ———

691 fhmal, und nur auf einer Seite des Kiels mit Fahnen verfehen , bläulich grau oder bleyfarben, liegen ‚zwifihen den vorher beſchriebenen. Um dieſe herum ſtehen noch eine Menge bloß grauer Sedern, von gleicher Länge mit den vorigen. Sie unterfcheiden fich aber durch ihre erſtaunend zarte Tertur, wodurch fie mehr dem Gerippe einer Fe— der, als einer Feder ſelbſt, gleichen. Beyfol— gende Abbildung Taf. X die nad) der Zeichnung eines vorzüglichen Künftlers gefertigt wurde, ers laͤutert dieſen Vogel beſſer als jede Beſchrei⸗ vn ni

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Ein Scräben de Sn; Bee Sich ber ‚feine. den Widerſtand der Luft und die Axendrehung der Erde betreffenden " Berfuche, an Den Heraue geber. ——

Hai ben Hamburg, 30. Sir. 1802.

„6 iege Ihnen einen kleinen Aufſatz über Compenfations: Pendel bey, von dem ich wirh - lich nicht einmal weiß, ob er etwas neues enthält, da man der Compenfations : Bendel, fo wie der Reife: Barometer fchon eine fo große Menge hat, daß es faft unmöglich ift, fie alle zu kennen.

Menn er nichts neues fagt, fa erfuche ih Sie, ihn mir wieder zuruͤckzuſchicken. Er ift ſehr fluͤchtig geſchrieben, da jetzt faſt alle meine Zeit den Verſuchen uͤber den Widerſtand der Luft und denen uͤber die Axendrehung der Erde in dem hie⸗ ſigen großen Michaelisthurm gewidmet iſt. Sie werden in Gil berts Annalen geſehen has ben, wie ganz vorzüglich der Thurm zu diefen Verſuchen gebaut, un? daß die Fallhöhe in ihm . 100 Fuß höher, wie in Bologna, und 85 Höher, wie in St. Paul if.

Ich

- | 698) Ich habe jegt die Verfuche über den Wider⸗ ſtand, die mit Bleykugeln angeſtellt wurden de⸗ ren Durchmeſſer 1,46 par. Zoll war, geſchloſſen. Ich hatte zu dieſen Verſuchen, durch die Güte des. Hrn. geh. Juſtizr. Heyne, die Tertienuhr der Göttinger Sternwarte erhalten, die ih in Dies fen Tagen, nachdem ich mit ihr die Fallzeiten von 7 Stadien beftimmt habe,’ wieder zurückſchicken werde. Die Höhe diefer Stadien geht von 10 bis 340 par. Fuß. Ich habe auf jeden mehr rete Reihen an verfchiednen Tagen aus zo bis 12 Verſuchen conftenirt, wo ich nachher ſowohl aus den geraden Reihen das Mittel nahm ald ans ‘den ungeraden. Die Abweichung diefer Mittel zeigs te die Ungewißheit der Beobachtungen an. Sie geht, wie Sie ans foigender Tafel ſehen, auf ® nem Stadium über 3 Tertie-

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4 695 Beym letzten Stadium von 340 p. F. konnte ich den Schall nichtmehr hören. Ich konnte die Ans kunft der Kugel nur an dem Auffpringen der uns tergelegten: Breter beym Auffchlagen bemerken. Wegen des Locale war diefes fehr precaͤr, und zu dieſen 6 Beſtimmungen, die gelangen, gebrauchte ‚ich 36, die mißlangen. Dieſes war die Urfache,

warum ich bey. der Fallhöhe von 340 p. F. feine Reihen formiren konnte.

Sch habe zugleich zwey Reihen Verfuche über den Newtonfchen Beweis für die Axendrehung der Erde formitt, deren Mittet nur 3 Linie von eins ander abweichen, Diefe Verfliche gehören zu den delicateſten in der ganzen Phyſik, und es iſt faſt nicht moͤglich, ſich ſo vollkommene Kugeln zu verſchaffen, als ſie bey großen Fallhoͤhen erfodern. Diefe Verſuche haben ſehr viel Zeit und Geduld gekoſtet, und mehr, wie ſie werth ſind, wenn es nicht ſo wichtig waͤre, endlich einmal etwas og fheidendes darüber zu liefern. Es find jeßt 12 Ssahre, daß Newton fie zuerft vorſchlug; und damals war man fihon uneinig über die ‚Größe der Abweichung nach Often und Süden, Hooke fielte Verfuche von einer Höhe von 27 Fuß an, und fand eine Abweichung nach Süd: often. Nachher fiellte Guglielmini fie von. einer Höhe von 240 par. F. an, Nach ihm gaben

Cec5 Theo:

f x { „! 696 le 4

« | Theorie und Verſuche eine Abweichung nach Ofte von Hinten und eine mach Süden von 5:,— La Pace hingegen behauptete, daß die Abweichung nach Dften nur 5 Linien, (nach der Theorie) bes trage, und daf eine nach Süden gar nicht ftate fände. Guglielmini gab .nachher felbft die Rich⸗ tigkeit feiner Theorie und Verfuhe auf, —: ob⸗ ſchon diefe gut. unter ſich fimmten , wie man aus einem Briefe von La Lande in ben Allg. Geogr. hrsg IL B. fieht.

Vermuthlich lag Sugliem. Fehler darinn, bat | er die ſenkrechte Richtung feines Aufhängepunkts erft den folgenden „Wihter- verificitte, nachdem die Verſuche ſchon 6 Monate geſchloſſen waren. So große Gebaͤude ſi nd fehr wandelbar. Ich habe im Michaelisthurm Unterſchiede zwiſchen | Abend und Morgen von 10 Sek, gefunden, wenn ſich die Temperaturen auch nur um wenige Grade | geändert hatten.

Um zinen ähnlichen eomftanten Fehler zu -sermeiden, beftimmite ich bey jedem Verſuche, die vertikale RR des —— “us Neue

| * 697 Sch werde jetzt noch eine dritte Reihe Verſuche ber die Rotation beſtimmen, ehe ich es wage, rwas Entfiheidendes darüber zu ſagen.

14

Bengenberg.

6:

Beſchreibung einer neuen Art Compenfa- - . sions- Pendel.

x Die beften Compenfations s Pendel leiten ‚immer die, welche aus zwey Metallen zufammen: gefegt find. Die hölzernen Penvelftangen »empfehten fih duch ihre Wohlfeilheit, und die Leichtigkeit, fie zu verfertigen. Sie find fehr brauchbar ; fobald man nur nicht über einen ger wiſſen Grad der Genauigkeit hinuͤber will.

Diie mit Hebeln fheinen den Beyfall nicht zu i finden, den ihnen eine Empfehlung, wie die yon Derthoud, hätte verfhaffen muͤſſen. Wirbel c) Der |

‚parat, daß die. Compenfation” entweder‘ zu 2

608

Der Grund hiervon liegt darin/ daß ihre ganze Wirkung auf der ſehr vollkommenen Größe des Hebels beruht; der geringſte Fehler hierin macht ſchon einen beträchtlichen in der Compen fation; und diefe Aenderung in der Compenfation bleibe immer da noch zu Beträchtlih, auch wenn man die Hebel mit Mikrometerſchrauben macht, wo man ars der Sekunde fodert.

Die Grahamfche Einrichtung der Roſtfoͤrmi⸗ gen Pendelftangen bleibt immer noch die, welche: man an den beiten Uhren finder. Sie ift ſchwer zu machen, da die Ausdehnung der Metalle Eleis ne Variationen hat, die von Umſtaͤnden abhängen, welche der Künftler vorher nicht beftimmen fann. Finder fih nun im Eis: und fochenden Wafleraps

oder zu Elein ift, fo —1* N ie ſich ſchwer a ER Folgende Einrichtung: * WM mir ſehr einfach und doch genau zu ſeyn. Sie iſt, ſo viel ich weiß, neu, wenigſtens habe ich ſie noch nirgends gefunden. Sie beſteht aus Stahl und Bley. A. B., Fig. ı. Taf. XL iſt eine Stahl⸗ ftange von 5 Fuß Länge und 2 Linien’ Die. | Diefe geht durch eine durchbohrte Bleyftange von |

20 Zoll Länge und 6 Linien Dicke. Die Bley

ftange

6 tange ruht unten auf der Mikkometer Sihraube B, "mit der die Penbellänge regulirt wird. Auf ser Bleyſtange ruht ‚oben die 8 Zell große | Linſe

Da ſich nun nach Berthoud die Ausdehnung es Stahls zu der des Bleys wie 1:2, 8 ver— hält, fo hebt die Dlevftange den Schwingungss punkt des Pendels wieder eben fo viel in die Hös he, wie er durch die Verlängerung der Stahlſtan— ge gefunfen ift. |

Da es felten zutrifft, daß die Compenfation gleich das erſtemal vollkommen gelingt, ſo kann man die Bleyſtange etwas zu lang machen, wo— Bun der Pendel ANETTE: wird.

Sm Eisapparat läßt fi ſich beſtimmen, wie viel dieſes betraͤgt, und ſie wird dann hiernach abge— eine. v Sarg feine Correktionen laffen fich auch noch durch untergelegte ſehr danne Meflings plättchen erhalten.

6) Diefe if dutd bohtt und —9 eine 6 Pinien meite % eiſerne Huͤlſe, durch welche ſich die Bleyſtange durchſchiebt. TR

#

Die oben angeführten Zahlen find. nur uns gefähr richtig. Sie hiengen von der Größe und Schwere der Linien. und von. dem Unterfchiede ih⸗ res Schwingangspuntis, von ihrem Mittelpunkt

ad

*

Benzendeig

Er 7 Kein Naturforfher, muß s von Ela j fligität der Luft fpredenz fo

was läßt fig ———— nicht denken!

Der ſo gewöhnliche Ausdruck: „Elafticität, | der Luft,” erfcheint mir bey genauer Betrachtung, ich kann es nicht bergen, noch bey weitem ſinnlo— fer, als die fo oft Eritifirte Anziehungskraft, b“

u re u a ee Le

Henn ich eine Stahlfeder, ein Stud Sum mi elafticum u. dgl. feſte Körper elaftifch nenne, fo 3’ ſieht jeder darinne eine fehr begreifliche Eigenjchaft eines Koͤrpers, einem ſich zeigenden Andrange

nach⸗

nachzugeben , ‚feinen. vorigen Ort aber fogleich ohne weitere. beiondere ruͤckwirkende Urſache beym Nachlaſſen dieſes Andranges wieder einzunehmen.

Ganz anders verhaͤlt es ſich nun aber, wenn ich mir vorſtellen ſoll, eine gewiſſe Quantitaͤt Luft werde in einen kleinern Kaum (wie ſoll ich ſagen) zufammengedrüct, verdichtet, verringert ? eine gewiſſe Quantitaͤt Luft, die alſo einen beſtimmten Raum in allen ſeinen Theilen oder Punkten er— füllt, werde mit allen dieſen feinen Theilen in ei: ‚nen. Eleinern Raum eingefchlofien; fo muß dies felbe Materie (hier die Luft) einen und denfelben Raum doppelt erfüllen können, ein Raum dops pelt in allen Punkten erfüllt feyn. Sn mei: wer Abhandlung „Kaum und Zeit” für phi— Iofophifhe Naturforſcher, Lpzg. bey von Kleefeld zeigte ich, warum der Ausdruck dichter, dünner, ſehr unphiloſophiſch fey; hier beziehe ich mich darauf, Kurz, es wär; de etwas irgendwo fepn, und zugleich daſelbſt auch nicht er

De

*) Die Schwierigkeit, welche der Hr. V. bey der Luftelafticität findet, rührt wohl blog daher, das der Kaum, welchen die Lufft einnimmf, mit der

Lufr

%

702 Be

ein Vorgeben fehlechterdings für Unfinn, und wis

iſt alſo leider dieſe —— Wahrhen der Phyſiter,

Der Satz des Widerſpruchs ——* nun der dieſen Satz laͤßt ſich nicht gut ſtreiten. Es)

ARMOR EUR, Unfinn, |

Das wäre nun genug und dankenswerth, dies fen Irrthum angezeigt und unwiderleglich darges than zu haben, weil es in der Naturlehre (ganz unähnlich der Staatsverfafung) ſchon Verdienſt iſt, "Mängel, Irrthuͤmer und Gebrechen aufzu: deefen, felbit wenn man bloß negativ d.i. eine reißend, aber nicht pofitiv, d. i. aufbauend vers | fährt; dennoch vermeide * gern ſtets, beydes zu

6 tren⸗

Luft ſelbſt verwechſelt, oder doch als ihr weich | zugehörig betrachtet wird. Nimmt man hingegen bey der Lufr einen materiellen Stoff an, der ſie zwar zu einem undurchdringlichen und felbft ponderablen Weſen macht, deffen Eleinfte Sheilchen aber mit ‚einer gewiffen Flüffigfeit umgeben find, welche durch äußern Druck mehr oder weniger davon enfs fernt wird, und die, wie 3. B- der Wärmefioff, felbft durch die Wände fefter Körper entweichen, nad) aufgehobenem Druck aber, ſich wieder in die vorige Lage verfeken Fann, fo dürfte Dann mohl diefe Schwierigkeit baͤnlich verfchwinden, ®. 9. *

ER 705

x 2.

trennen and ſo will ich auch bier fogleich die Er: klaͤrung der die Phyſiker verwirrenden Erfcheinung,

‚die fie; duch vorgebliche Zuſammendruͤckung der Luft in das Licht zu ſtellen vermeinten, beyfügen,

Wir vermögen einen Stempel, eine Schraube; oder des etwas in einen hohlen Rörper aus fefter Maffe durch gebrauchte Gewalt hineinzutreiben, ‚und den inneren Raum derfelben dadurch (wenig? ftens ſcheinbar) etwas zu verringern, fo daß, wenn wir die auf den eindringenden Stempel gewandte Kraft wegnehmen; er ſelbſt wieder herausgemor; fen wird... Wenn wir aber den eindringenden Stempel mitimmer vermehrter Gewalt einzudrim gen zwingen, fo wird der hohle Körper an irgend einer Stelle fich auseinander geben, und. hieraus dann ungehindert fo viele Luft austreten, als der Stempel ferner einnimmt. | Das iſt die bekannte Erſcheinung, die man hoͤchſt unverftändig durch eine der * zu erklären hat.

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Wenn ich von itgend einem Punkte aus, ge gen eine. eingefihlofiene Duantirät Luft drücke, fo ſtoße ich dadurch die Luft zurück, welche dadurch nachgebend, fic) nad den Seiten diefes Körpers begeben , und von den Seiten gerade fo viel Platz

Voigts Mag. IV.B. 5. Gt. Ddd eins

704 |

einnehmen wird, als der druͤckende Koͤrper ein⸗ nahm, indem er ſie zuruͤck ſtieß; dieſes zeigt ſich an einer aufgeſchwollenen Blaſe und unzaͤhligen ans _ dern Körpern. Wenn der dieſe Luft einſchließende Körper aber feft ift und in Maffe nicht nachgiebt, fo müffen. diefes dennoch feine Kleinen Theildhen, woraus er zufammengefeßt: ift, thun, und die nächften müffen fi durc) die innen Andrängende

Luft entweder als Springfebern, als vom Winde

angefchwollene Segel, oder unter ähnlichen Ger falten, von innen zurücklegen.» Die hinter dies fen innerftien kleinen Theilchen befindliche Luft

(denn jeder Körper hat noch mit Luft erfüllte Pos

ren) muß zurüctreten, und hier wird'fie entweder,

wieder bloß die. nächften ‚Hinter ihr befindlichen feften Theile zuruͤckdraͤngen, ‚oder. aber fie ift fo nahe an der Außenfläche der einfchließenden Rinde oder Schale des hohlen Körpers, daß fie durch die Heinen, faum dem beften Mikroſkope fichtbaren Poren ganz aus dem Körper zu treten vermag, und fo befinden fich die weiter nach innen zu bes findlihen Theile des hohlen Körpers in dem geges benen Falle allegeit in einer gefpannten Lage, ohne daß von außen das geringfte wahrzunehmen ift. Wenn nun der diefes alles verurfachte Druck des Stempels, der Schraube, aufhört, fo fpringen die als ausgeſpannte Segel oder Federn zuruͤck ge⸗ draͤngten kleinen Theilchen wieder in ihre vorherige Lage,

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Lage, und fioßen durch Hülfe der Luft den Stems pel (bey der Windbüchfe die vorgelegte Kugel) mit Gewalt fort und das um fo mehr je ſtaͤrker und vorzüglich je elaftiicher die Maſſe des feften hohlen Körpers war. (fo Stahl bey der Windbuͤchſe, Glas bey dem Heronsball). Wird. aber der Druck fers ner vermehrt, fo geben immer mehr kleine Par⸗ tikelchen ganz nach, verlieren ihre Spannkraft durch Ueberſpannung, die Luft druͤckt, ſelbſt gedruͤckt, immer weiter, und wo ſich nun die Dos ven am größten oder häufigften zeigen, auch der feſte Körper fih am wenigften dick findet, da tritt die Luft in Maſſe mit Zerreißung des Körpers heraus. |

D. Rodig.

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Ddd 2 8,

706 A

5 Scheiene des | raths Geroinus an den Herausgeber.

ESelbold den 20, Inus 1802,

Setannii pet in ber Lehre von. der Bewegung flüffiger Körper noch viel Dunfelheit: 4 vornämlich wird es noch lange auffallend bleiben, wie bey communicirenden Röhren die Fluͤſſigkeit ih einer engen Roͤhre der im einer weiten dag Gleichgewicht zu halten vermoͤge. Ich glaube demnach den Naturforfchern einigen Dienſt zu er⸗ weiſen, wenn ich ſie mit einer Maſchine bekannt mache, welche mir zu Verſuchen und Beobachtun⸗ gen daruͤber recht geeignet zu ſeyn ſcheinet. Es fol mid, freuen, wenn Ew. ic. die beyliegende Zeichnung in Ihr Magazin aufzunehmen geneigt ſehyn wollen.

Erflärung diefer TR Taf. XI. Fig. 2

a) iſt ein gleichweiter Sad von waſſerhaltendem Leder oder ſonſtigem Zeuch.

b) eine blecherne Schuͤſſel, und c) ein detto Dedel, woran der Sack luftdicht befeftiget ift. d)

—* 707 qh ein auf dem Deckel ſtehender Maaßſtab.

it ed) ein Knie von Blech, deffen Röhre in der Schuͤſſel Iuftdicht,eingelaflen wird .

) eine in das Knie gekuͤttete Slasröhre, wors ‚auf das nämliche Maaß, wie am Maapftabe „gezeichnet ift.

ug) ein höfgerner aplinder‘, in —— der Deckel mit dem beweglichen Theile des Sacks aufs und nieder geht, und der dieſen gegen das Derften fühert,

h) Zapfen oder Vorfprünge, welche den Dedel nicht Höher fteigen laflen, als der Sad es leiden mag.

Die Weite und Höhe der Röhren hängt von eines —* Gutfinden ab.

Anm. Man wird * Aehnlichkeit dieſer Maſchine mit 8’Gravefandeg follis hydroſtaticus nicht vers kennen. D. H.

Did 3 9

708 N \ Dir

der Deotehtungen über den Yu der Voͤgel. |

In des 2. B. 1. St. ©. 113 dief. Mag. theilte ich einige Beobachtungen mit, weiche die Farbenver⸗ aͤnderung des Augenſterns bey verſchiedenen Voͤ— geln betrafen. Da ich ſeitdem wieder Gelegenheit hatte, aͤhnliche Beobachtungen anzuſtellen: ſo

theile ich ſie hier ebenfalls mit.

Falco palumbarius hat einen gelben Augen⸗ ſtern; der junge fluͤgge hat einen weißlichen; bey Falco Milvus iſt gr nach Bechſtein gelblichweiß, bey einem Eremplare das ih im Januar erhielt, war er bloß ocergelb, bey einem ungen graus braun; beym Wefpenfalten apivorus, iſt er gelb, bey einem jungen, tar er. heil graußraun ; bey dem Sperber Nifus ift der Stern gelb, die uns gen haben einen gelblihweißen; bey der Nacht— eufe Strix aluco fand ich ihn ſtets dunkelbraun, nach Bechſtein ift er entweder ſchwaͤrzlich dunkel blau oder dunkelbraun, nah Frifch ift er blau. Ich glaube, daß diefe Eule, wenn fie erwadhfen it, immer einen dunfelbraunen Stern hat. Fans

den

709 den ihn die beyden eben erwaͤhnten Beobachter blau, ſo hatten ſie wahrſcheinlich todte Exemplare

vor ſich; denn im Tode wird das Auge gewoͤhn⸗ lich ganz blau. »Strix pallerina hat einen blaßen ſchwefelgelben Stern, wenn der Vogel jung iſt, der alte hat eine gelbere Augenfarbe; bey Frifch iſt er abermals blau, wie bey mehrern feiner Eus len, die einen gelben Stern haben foliten. Eben fo ift-in den Frifchifchen Abbildungen der, Stern der Dohle Corvus Monedula blau, Bechitein giebt die, wahre, nämlich die weiße Farbe an.

2 Bey dem nackten Mandelhäher Coracias Gar- zula, ift der Stern graubraun, bey dem flüggen hellbraun, nah Bechſtein find die Mugen grau, beym Friſch Blau. Der junge Eicheihäher Corv. glandarius, hat einen mildhweißen Stern; bey einem andern altern jungen bemerkte ich im Stern "3 Ringe, wovon der Aufßerfte braunroth, der mitts lere milchweiß, und der dritte, welcher das Sehe: loch begrenzte, dunkel braunroth war. Mach Bech— frein ift der Stern nufbraun, und fo fand. ich, ihn bey alten Eremplaren auch; nah Friſch ift er blau. Picus major hat nach Bechſtein blaͤu⸗ liche Augen, nah Friſch find fie. blau. Nach meinen en vielen lebenden Erempiaren angeftellten Beobachtungen niemals blau oder blaͤulich, fons dern allemal mehr oder weniger roh. Picus

Mar-

710

Martius hat jung einen grauweißen, alt einen weißgelben Stern. Bey Friſch iſt er wieder blau. Cuculus rufus hatte einen bräunlich weißen Stern, | der in der Nähe des Sehers ins Braune über: geht; nad en iſt er in, und bey sc | Braun.

Cuculus canorus hat einen gel6lichhran nen, alt einen gelben. beym. Friſch iſt der Junge und Alte mit einem J Stern verfehen. H

——— orte hat nad) Bechftein einen heilgelben Stern. So fah ich ihn nie, fondern immer mehr oder weniger Eochenilleroth, Biel: leicht nahın Bechſtein die Befchreibung von einer Abbildung. Bey Friſch iſt er ebenfalls gelb. Der Junge hat einen roͤthlichweißen Stern. *

Es wäre gut, wenn die Ornithologen bey ihr ven Befchreibungen allemal angäben, ob fie den Vogel im Leben oder nad dem Tode’ beobachtet hätten; dadurch würden viele Zweifel worden ſeyn.

\

Nürnbergr Wolf, Lehrer

den 22, Weinmonat am Büchnerfchen Inſtitut. 1802. lee hir 324 at A J in gi

10.

10,

Nachricht von einigen neuern, befonders in Beziehung auf die Phofiologie und Medicin, angeftellten Verſuchen Ange den ——

Sm Moniteur vom 22. Vendem. XT. wer⸗ den vom DB. Tourlet Verfuche mitgerheilt, welche in einer Sißung der neulich errichteten Salva; niſchen Societät zu Paris, B.Aldini, ein ‚Neffe von Salvani, zur Begründung der Theorie feines berühmten Onkels angeftellt hat. Friſche . Präparate von Fröfchen zeigten ohne alle metalfis ſche Concurrenz, merkliche Contractionen, wenn Merve und Muffel in Berührung kamen. Bey drey folchen in einerley Richtung neben einander gelegten Präparaten, wurde die Zufammenziehung durch bloßes Silber bewirkt; als aber Aldini dem mittleren Präparate die entgegengefekte Richtung gab, zeigte Diefes Feine Spur von Zuckung mehr, fondern fie ließ fich bloß an den beyden Außerften ‚bemerken. U. fchließt hieraus, daß die Galvanis ſche Fluͤſſigkeit nicht den fürzeften Weg genommen, und daß fie deshalb nicht die metallifch z electrifche feyn könne, zu deren Hauptcharacter es gehöre,

Voigts Mag. IV. B. 5. St. Eee bey

712 N... bey ihrer Bewegung immer den kuͤrzeſten Weg zu nehmen. Auch mit dem Muſkel eines warmblüs | tigen Thieres brachte A. den Schentelnerven | eines Froſches in Berührung ; und, bemerkte dabey unzweydeutige Zeichen von Contractionen. As er aber das Herz eines warmbluͤtigen Thieres in ein Gefäß legte und es der Wirkung der Säule ausfeßte, zeigte fich feine Spur von Erregbarkeit. Man weiß aber auch, daß fid) dies ſes Organ nach dem Tode am erften zerfeßt.- Ar ‚glaubt, aus feinen Verfuchen die Folge ziehen zum koͤnnen, daß hier die. eleftrifche durch Metalle fort— ‚geleitete Fluͤſſigkeit, durch eine bloß animaliſche erſetzt werde, und daß ſelbige keines andern Lei⸗ ters, als organiſcher Theile bedürfe; daf Nerven und Mufkeln die fiherften Leiter, derfelben wären, und daß angebrachte M etalle bloß zur Fortleitung jener Univerfalfläffigkeit dienten, indem fie auf eine vortheilhaftere Art-die nervigten und muffus loͤſen Theile durchdraͤngen.

Sn einem ſpaͤtern Blatte vom 7. Drum, giebt der B. Saurherot, Mitglied der nämlichen S Su cietät, von Verſuchen Nachricht, wodurch die Zuns ge zu einer Art von Galvanoſkop gemacht wird, das ſich hier ohngefähr fo verhält, wie der Voltaifche Kondenfator bey der Elektricitaͤt.

Han

* 718

WMan gnimmt zu dieſem Behuf ein paar Gal⸗ vaniſche Leiter von einem nicht oxydirbaren Körs Fa, Dd. Solds oder Platinadräthe, und legt die einen Enden derfelben an die Zunge, die andern aber an die Pole einer ganz ſchwach wirkenden Säule, ' Wenn man nun bey diefer Berührung nichts von einer Geſchmack ähnlichen Empfindung wahrnimmt, fo wird eine ſolche Empfindung zum Vorſchein kommen, ſobald man die Drath Enden von den Polen wegnimmt, und ſie gegen einander ſelbſt druͤckt, dabey aber die an der Zunge unvers ändert in ihrer Lage läßt. Wiederholt man die abwechfeinde Operation mehrmals hinter einander, fo wird die des Serenade immer

Mr Eben wird, vom Peifdenen d ber e Ge feitigen engen am **— heilen koͤnne, wenn man z. B. die lahme Haͤnd an den einen Pol der Saͤule, und den zackigten Fortſatz des 6 u. zten Halswirbels an den andern bringt. Iſt der Schenkel getähmit, fo bringe man den Fuß an den einen, und den Fortfag des 12ten Nücgradswirs bels an den andern Pol. - Man verfpürt hierbey eine Wellenförmige Bewegung duech alle Muſkel— organe, welche dadurcd wieder beweglich werden. Sollen die organifihen Kräfte im Ganzen auf Ere 2 eine

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* *8 er 714 r *

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eine außerordentliche Art erhöht fo muß | man den Anfang des Ruͤckgrads mit dem einen, || und die zadigten Fortfäge der erſten Lendenwirbel mit dem andern Pol in Perbindung bringen. Hier zeigen fih dem Kranken, der fo behandelt wird, Blige, alleriey Geſchmackseindruͤcke, mehr oder weniger. heftige Empfindungen im Magen und dem Darmcanal, fo wie überhaupt in den Eingeweiden der. Bruft und des Anterleibes, wor bey zugleich die Muffeln des. Rumpfs und ‚der Extremitäten heftig su famımengegogen werden.

Noch eine, nicht RER intereffante That⸗ lache hat Nauche fefigefeßt: dab nämlich die Satvanifhe Behandlung vorzüglich die Ohren» Kinnbacken⸗ und Thränendrüfen in Thätigkeit feße; auch ift diefes bey den Nieren und dem

- ganzen: Aymphatifchen Syſteme der Fall; mobey aber zu bemerken ift, daß man nicht diefe Drüfen ſelbſt, jondern den Urfprung der Nervenafte, die ſich in dieſelben vertheilen, ſo viel moͤglich mit

den Polen der in Ferſruss bringen muͤſſe.

715 2 4 II. Pr ; Einige Eurze Nachrichten.

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R: I) Das große Teleſkop von 22 Pariſer Fuß Ränge und 22 Zoll Durchmeſſer iſt beunahe fertig. Man glaubt, daß es mehr leiften werde, als die beyden Herfchelfchen Teleftope zu Sisugh. Sein Mechaniſmus ift ſo trefflich eingerichtet, daß es mit der größten Leichtigkeit rund herum gedreht > werden fann, nur ift erforderlich, daß es wie das Herfchelfche in frever Luft aufgeftelit werde. Der Spiegel von 22 Zollen im Durcm. hat eine be: wundernswuͤrdige Klarheit und Reinheit. Indeſ⸗ fen befteht er nicht ganz aus Platina, welches an; - fangs der Fall feyn follte, weil die vom König in Spanien überfandte nicht dazu hinreichend war.

Monthly Mag.. Nov.ı8o02,

2) Hr. Cavallo deflen Name feit verſchie— denen Sahren nicht mehr in den Verzeichniffen der ‚neuen Schriften erfhien, hat fürziih Elements of natural and experimental Philofophy in 4 NEN angekündigt. |

Gentlemans Mag, Nov. 1202.

Eee 3 3) Die

7160

) Die Crocodile, welche donſt fo gemein in Aegypten waren, ſind jetzt daſeldſt ungemein ſelten geworden. Die engliſche Armee hat in einer Strecke von 100 Meilen, die fie am Ufer des Nils durchzog, zufolge der nach London erſtatteten Bm, richte, nicht mehr als ein einziges von dieſen Thieren in ganz Oberaͤgypten, wahrgenommen.

12... Berigeigungem

7) Sn dem deitten Bande im zweyten Stice diefes Magazins S 274 ftehr: daß der Höllenfteitt, Lapis infernalis , ein Mittelogegen den Biß gifr

tiger Ottern fey. Dies muß aber dahin abgeän:

dert werden, daß nicht der Höllenftein, fondern der Aetzſtein, Lapis cauflieus, den giftigen Ottern⸗ biß unfhäadlih made. „Fontana, ‚der Erfinder Diefes Mittels, fagt ja ©. 446 feiner Schrift: *)

„Ich

*) Auch in dieſem Altern Magaz. V. B. 2. Et. 146 ©. iſt der Aetz ſtein genannt und dabey bez merkt, daf die Verſuche mie dem Hoöllenftein nicht eniſcheidend geweſen waͤren. Es koͤnnte nun

aber

* 717

uch wiederhole es; der Aetzſtein macht das Bir perngift unſchaͤdlich, und er ift ein wahres fheris fifhes Gegengift.“ Und weiter unten: „Es ift natürlich , daB man auf den Gedanken fomme, ob ih, nicht auch einige Verfuche mit dem Hötlenftein gemacht habe, Diefe Verfuche fielen aber lange nicht jo glücdlich aus, als die vom Aez— fein.“ Man fieht alfo, daß Fontana den Unter fchied beyder Steine wohl gewußt hatte.

Wolf. F

2) Sin dematen Bande, Y. St. 180r ift Fig. ı.. auf der VII. Tafel, die zur Erläuterung des Aufs ſatzes über die. Zunge des Grünfpechts gehört, unrichtig abgebildet; denn das Zungenbein läuft nad meinen Erfahrungen niemals in die Höle auf der linken Seite des Oberſchnabels, wie es daſelbſt vorgeftellet ift, fondern allemal in die Hoͤle der sechten Seite des Oberfchnabels.

Wolf.

3) Die im 1. B. 2, ©t. 139 ©. dief. Mag. zue nähern Prüfung mitgerheilte Bemerfung, dag die Stubenfliegen den magnetifhen Stahl ſcheu⸗—

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| aber doch ſeyn, daß fie Hr, Boag entfcheidend gefunden bäfte: D». 9,

718 | ar 3 ten und. iin deshalb nie zu ‚Ihrem Aufenthalte wählten, hat ſich bey genauerer Unterfuchung nice | beftätigt,

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Berbefferungen

‚583 3. 8 lefe m. grßferer |

610 7 im flattein - : —16 fiimmte

613 6 andre

624 Phaͤnomenen

9 ſtreiche man auf hinweg.

627 25 leſe m. ©t.3- k | 630 rede nicht 8 633 9 des Ganzen 635 4 folgt

637 3 contrahirt

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Magazin fuͤr den neueſten Zuſtand J

Raturfunde mit Ruͤckſicht auf die dazu gehörigen \ Huͤlfswiſſenſchaften

herausgegeben von

Johann Heinrich Voigt, D. W. D. H. S. Weimar. Hofrath, Profeſſor der Ma— thematik und Phyſik zu Jena, Mitglied der Eon. Soe. der Wiffenfch. zu Göttingen, der-batavifchen zu Haarlen, der naturforfchenden zu Brockhaußen, der mineralogis fchen zu Jena und der phyſiſch » mathematifchen zu Erfurt, Mitdireetor der naturforfchenden Gefelfchaft,

fo wie des practifchen phnflich s mechanifchen

Inſtituts zu Jena.

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Mit Kupfern.

Weimar, im Verlage des Landes-Induſtrie-Comptoirs. 1802 ne

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73 A Seite Heser den, innern Bau des Ornithorhyn« chus paradoxus, Aus einem. Auffage vom Hrn. Everard Home in den philo- fophical transactions for. 1802, mitges theilt vom Hrn. Hofr. Blumenbad) 719

2:

Ueber den Proteus anguinus, das räthfele. hafte Amphibium im Sittiher See in Kaͤrnthen. Aus einem Auffake des Hrn.

Dr. C. Schreiber zu Wien, in den philof. transact, for. 1801, mitgetheilt vom Ken. Hoft. Blumenbach. 2727

3.

Weber die Natur der Pfeifentöne, welche in gläfernen Nöhren durch brennendes Hydro⸗ gengas hervorgebracht werden. Vom Hrn.

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| | 2 EIN Ds KERN 41 Delarive, Expraͤſid. d. kon Se. in Edinb. ıc., vorgelefen in der phyf. und- Naturhift. Soc. zu Senf. Jon —* phyf. ra X. 732 * Ueber die Beftandtheile des Schmirgels. Aus einer in der koͤn. Soc, zu London vorge— leſenen Abhandlung des Hrn. ©- Ten

nant. 74 4 ‚Ueber das rethe Polirpulver; vom B— Süyr 0 7 ton, N den de Chraried er 746 es |

Ueber einige Eigenfchaften der Pttererde in Vergleihung mit denen der Süßerde,;, desgleichen über ein paar Subſtanzen, wor⸗ inn ſich ein neues Metall gefunden hat, welches in der einen mit der rtererde und dem Eifen, in der andern aber mit dem Eifen und dein Braunftein verbunden war.

Aus einer Abhandl. des Hrn. Efeberg. 747

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Lieber den Saft des Papayabaums/ (Carica ° Papaya).vom Ara Vauquelin. A. d. Ann, de 'Chimie, Fruct 9 754

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Heber die Et bes Dampfs vom Maffer und mehrern andern Flüffigkeiten, ſowohl in der Luft, als im leeren Raume. A. d, Ann. des arts et Manuf. Fruct, X 761

i ) ‘8 % j aus einem Schreiben des Hrn. D. Denzgendbera Ham bey Hamburg..d- 30. Dec. 1802. Enthält Betrachtungen: über die Einrichtung roftfsrmiger Pens del; "Di Dibers frühere Idee als die von: La Place, die Steine aus dem Monde betcffend. Ein fchöner Mondregenbogen ; Repfſolds achrem. Dbjestive; Bearbeitung und Heraus. der vom Verf. auf dem Michaelischurme zu Hamburg angeftellten Verſuche. 782 EIERN ELTERN Leber Koftförmige Pendelftangen, zufams mengef. ac und Eifen. Taf. XII. 787 IIx $ Berfudhe über die Wirkfamkeit elta Volt. Säule, bey welcher Lufefhichten ftatt der feuhten Subſtanzen zwiſchen den Plattenpaaremangebracht: waren. Aus einem Schreiben des Hrn. D. Med, Di ck⸗ ih hoff

Seite

Fndark —— 4

Seite | Hoff an den Htcansanber, Osnabrůͤck den 1. Jan. 1803: 5 > 7791t 1m DE Ein Beytrag zur Benutzung der Dämpfe des kochenden Waſſers bey. oͤkonomiſchen Verrichtungen in der Kuͤche, beſonders fuͤr weibliche Beſchaͤftigungen. Aus einem Schreiben des Hrn. D. u. Prof. Heine⸗ ten an den Herausg. Nebſt Anzeige einer Heinen darüber vom Hrn. H. herausgeges benen Schrift, mit den nöthigen Abbild. > der Bremen d. 7. Jan. 1803. 794

13.

——— von einigen die phyſiſche Chemie betreffenden Verſuchen. Aus einer Ab⸗

handl. des Ken. Davy. Syn Nicholl.

Journ. I. Eine neue Bereitungsart der Phoſphorluft. 2. Erzeugung eines grünen Lichts unter dem Waſſer. 3. Entzündung des gephofphorten - Kydrogengas durch Ealzfaures Gas. gi Verbrennung vers fchiedener "Stoffe durch oxygenirte Salz:

- fäure im Moment ihrer Entbindung. 5. Verbrennung der fetten Dele auf, der Ober⸗ flähe des Waſſers mittelſt orygenirter Salzſaͤure. 6. Verbrennung des Phoſph.

uns

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unter dem Waſſer mittelft oxygenirter Salzfäure:

\ * 14.

Nachricht von einigen Naturhiſtoriſchen Ges genftänden. Aus einem Briefe des Hrn. Prof. Froriep, an Hrn. 2. C. Ber— such. Paris den 5. San- 1803.

| 15.

Ueber die Fruchtbarkeit der Maufefelinnen, Aus franz Blättern. 16. Beobachtungen zur Erklärung des fonderbas . zen Phanomens des Bauchredens, vom

Ken. Gough; aus den Mauchefter Memoirs Vol.V. p.2. Lond. 1802

ERTE: er Auszug aus einem Schreiben des Hrn. Cons fiftorial» Secvetärs Wolff an den Hers ausgeber, über Gegenftände der Eleftris cität. Hannover den 22. Dec. 1802. 1. Beſchreib. eines electriſchen Cotillons. 2. Bemerkungen über den Lichtſtrom, der

807

809

811

825

aus losgeſchoſſenen Windbuͤchſen bey

ſtarken Luftverdichtungen herausfaͤhrt.

826

® * \ Ssehealg

Min 1. Sortiegung der Nachrichten von Ir: Verſu⸗ "ben der Galvan. Soc: in Paris. Ein Nachtrag zu No. 10, ii —J St.

ef Mage 2 ZIT nf U

| ‚Seite,

. g 54 [2 077 4J

Beobachtungen über die Eriftenz dee Ph .

phors im Zucker; vom Hrn. Aporhefer bu3 B Du { ha y in Daris. Ann. de Ch. N, 119.

20,

835

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Weber die zweckmaͤßigſte Einrichtung bee Fi

trirtrichter. Aus einem Schreiben des

Apotheters Vignon zu Toulon, an Hrn. *

Parmentier. Ebend. No. 1hnır |

21 y —* Magazin der Handels: und Gewerbsfunde,

Herausg. von Joh. Adolph Hildt. San. 1803. 1 B. mit ausgemahlten Kus

pfern und Charten. Weimar, im Verlage

des Landes» Ind. Comt. 1803. gr. 8-

au. Er Fe

22

338

Anzeige über die ſchneller⸗ Lieferung dieſes

Magazine,

843

I.

Weber dem inneren Dau des Ormi- thorhynchus paradoxus.

Aus einem Auffase vom Hrn. Ever. Home in „ben philofophical Transactions for 1802.

Di Zahre diefes Wwenn fe fo ger nannt werden können *), find lauter Backzaͤhne, und diffeeiren fehr weſentlich von gemeinen Zaͤh—⸗ | nen,

") „if they can be fo called“

* * *

/ [2 In der erfien Nachricht, die ich von dieſem Wunderthiere nach dem Exemplare gegeben habe, Voigts Mag. IV. B. 6. St. Sf das

720 5 nen, indem fie weder Schmelz. nod Knochenſub⸗ ſtanz haben, ſondern hornartig ſind und ſich leicht

mit

Das ich der Güte des Hrn. Baronet Banks ver⸗ danke, C— f. den II. B. diefes Magazins ©. 205 u. f.—) befchrieb ich es als zahnlos, und damit fimmte auch Hrn. Dr. Sham’$ Befihreibung ei- nes andern Exemplars überein, der ebenfalls das von fagte: Dentium nulla funt veftigia, (— ſ. eben daſ. S. 206 u.f.—) Allein Hr, Ever. Home mis berlegte das ganz beſtimmt und entfcheidend, als eine gar. voreilige Angabe in einem Auffage in den philo- fophical Transactions, wovon im III, B. des Magazins ©. 78 u. f. ein Auszug gegeben worden. Nun Eamen mir zwar diefe fogenannten Zähne, die nach. diefer Berichtigung weder Wurzeln noch Zahnzellen haben follten, ziemlich parador vor. Inzwiſchen dürfte mich das allein an einem fo abentheuerlichen Gefchöpfe eben nicht: ſehr befrems den, batte ich.es doch felbft Ornithorhynchus paradozxzus benahmt. Daß aber nun nad) obis gem neuern Auffaß deffelben Verf. jene vorgeblichen, erft fo beſtimmt und entfcheidend von ihm behaups teten Zähne, auch nicht einmal weder fubftantia vitrea noch oſſea haben, fondern ihre Gtructur mit der von der. innern Haut des Hünermagens geralichen wird, das duͤnkt mir fürwahr Hyper⸗ parador, und ich.muß ed dem Urtheil der Pefer hberlaffen« ob fie dieſe Organe, ſey's nach dem gemeis

mit dem Meffer fchneiden laflen; da fich dann ihr Gefüge fafetig zeigt, wie Nägel; die Richtung der Fafern geht von der Krone niederwärts. ‚Diefe Structur ähnelt der von der innerften Haut im Fleiſchmagen der Vögel. | |

Zmifchen dem Backen und ben Kiefern, iſt auf jeder Seite eine Badentafche. Beym Weib: chen fand fih in jeder derfelben ein Concrement von der Größe einer ganz Fleinen Nuß, die, wie ſich unter dem Mikroſcop zeigte, aus fehr Kleinen Portionen von zerbrochnen Cryſtallen beftand (of * fmall portions of brokenverystals.)

Der Magen iſt ein ovaler haͤutiger Sad, von welbem man faum’fanen fann, daß der Schlund in ihn hineintritt, da diefer vielmehr an der einen Seite deſſelben vorbey läuft, bis er den Zwölffingerdarm bildet, fo daß der Magen. eher eine Laterals Erweiterung des Schlundes zu ſeyn

ſcheint. Fff2 Der

gemeinen Sprachgebrauch, oder nach der wiſſen— ſchaftlichen anatomiſchen und naturhiſtoriſchen Ter⸗ minologie, fuͤr Zaͤhne eines warmbluͤtigen Quadru⸗ peds anerkennen wollen.

J. F. Blumenbach.

"223 e

De Blinddarm iſt inwendig zellicht/ und aͤhnelt mehr der Ga als der Quadrupeden ihrem.

Vebrigens find die dien von den duͤnnen verſchieden, und der ganze —— nal nur 5 F. 8 3. lang:

An jeder Seite des Afters liegt eine große feſte Druſe, Tat. XI. Fig. ı. ee —)deren Aus⸗ fuͤhrungsgaͤnge ſich mit mehrern Mandungen in den Maftdarın öfinen. |

Das eyförmige Loch —— den Sy ohren war verſchloſſen.

Der mornlihe äußere Gehoͤrgan 8 bilder einen langen gewundnen Canal $ dk er ins Schlaf: bein teitt. |

In der Paute Befinden fih nur * Ge⸗ hoͤrbeinchen: das eine ragt gerade vom Trom— melfell nad dem eyförmigen Fenfter, in welchem das zweyte liegt, das einige Yepnlicteit mit dem Steigbügel hat. | |

Bey feinem von beyden Geſchlechtern zeigen fih dußere Genitalien; fondern der After bil: det zugleich die Definung für die Vorhaut des RR und die Scheide des Weibchens.

Auch

r \ * * 723 Auch dient bey jenem die männlihe Rus the (— Fig. 1. £—) blos zur Ausführung des Saamens. Der Harn hingegen wird durch einen befondern Canal (— h—) in den. Mafldarm es offen.

Die V och aut if eine Salte von ber ER Haut am Nande des Aftersz- wie bey den Voͤgeln.

Die Hucher hat eine doppelte Eichel 15 —);' Wieder eine Achnlichkeit mit vielen RR Jede pi am ‚Ende: pie ——— J

Sancablagen finden Pr nicht.

roch unterfcheider fih das Mänmhen durch eine Spornförmige Kralle an der Ferfe der Sinterfüße, die dem Weibchen mangelt, und ‚womit diefes vermuthiich bey der Paarung feſtge⸗ Reh wird.

Beym Weibchen war keine —— von Yito: ris. Seine Genitalien Öffnen fih in den Maft; darm (— Fig. 2. a —) wie bey den Vögeln.

Die Scheide (— e —) ifl anderthalb Zol fang. Am Ende derfeiben ift die Deffnung des | 5a 2... Harn:

©. Die Harnblafe,

Noch ein paar Worte Fur erttätung

‚ber Stauten.

W, Narr *

‚Taf. XII. Fig: 1.82 5%

sole, Seiten. g

bb. Die ETRTT AR NEUE

d. Der Maſtdarm.

"Fig. 2*

hr Die Ränder des. sh Mt

7 darms. 4 irn en Karnbtafe Kan ala X

4

Ueber den Proteus anguinus, das cärhbfelbafteimphibiumimG&it« tiher See in Kaͤrnthen.

Aus einem m Auffete des Hrn. Dr. €. Schrei—⸗ bers zu Wien, in den philofoph. —— for 1801.

Unter den mancherley Seen und unterirdiſchen Waſſerhoͤhlen in Karnthen, die ſaͤmmtlich unter einander und zumal mit dem berühmten Gzirfniger See, als ihrer gemeinfchaftlihen Duelle, in Vers Hindung fliehen, iſt der Sittlcher See defonders für die Naturgefhichte deshalb merkwuͤrdig weil er, wenn er uͤbertritt, zuweilen, aber doch nur ſehr ſelten, den fo raͤthſelhaſten Proteus anguinus ausſchwemmt, den Laurenti vor 34 Sahren in feitter trefflichen Synopfis reptilium zuerſt bes kannt gemacht und abgebildet hat. Diefes feltz fame Geſchoͤpf ift Eiderenartig, aber Fußlang und Daumensdick, hat eine nackte Schuppenloſe Haut von hellrother Farbe, einen langgeſtreckten meift cylindriſchen Leib, eine Floßenartige Einfaſſung an der obern und untern Seite des Schwanzes,

vier kurze Beine, die vordern mit drey und die RR

726. a, _

No ein, paar Worte Sur Erttätuns der Bisuten. i

- * er *

Taf. XII. Fig: Dr 2% DIE Seiten. —* Ab Die TER A | © Die Harnbiafe, d. Der Maſtdarm— II TARA IR

; "Fig. Dr

han Die Ränder des. a IN ur DOEM ES. G

ve : 23) Ss BSarnblaf ve‘ vis ® , 4 \ j wre. /

Ueber den. Proteus anguinus, das raͤthſelhafte UmphibiumimSit— ticher See in Kaͤrnthen.

Aus einen Aufſatze des Hrn. Dr. €, Schrei bers zu Wien, in den philoſoph. —— for 1801.

Unter den mancherley Seen und unterirdifihen Wafferhöhlen in Karnthen, die fämmtlich unter einander und zumal mit dem berühmten Czirknitzer See, als ihrer gemeinfchaftlichen Quelle, in Vers Bindung fliehen, ift der Sitticher See beſonders für die Naturgefhichte deshalb merkwürdig, weit er, wenn er Übertritt, zuweilen, ‘aber doch nur ſehr felten, den fo värhfelhaften Proteus an guinus ausſchwemmt, den Laurenti vor 34 Sahren in ſeiner trefflichen Synopfis reptilium zuerft be— kannt. gemacht und abgebitdet hat. Diefes felt fame Gefchöpf ift Eiderenartig, aber Fußlang und Daumensdick, hat eine nackte Schuppenloſe Haut von hellrother Farbe, einen langgeſtreckten meift

eylindrifchen Leib, eine Floßenartige Einfaffung

an der obern und untern Seite des Schwanzes,

vier kurze Beine, die vordern mit drey und die

an

728

PR hintern mit zwey —— und iſt, fo wie die Kaul⸗ quappen der Froͤſche, und wie die Larven des Sas\ | lamanders und der Waflermolh, mit gefiederten A| Kieinen zu beyden Seiten des Halfes verfehen. Da das wenige, was man bisher von diefem fons derbaren Thiere wußte nur ſehr fragmentarifch und unbefimmt war, fo verdient Ar. D. ©. großen Dank der Naturforfiher, daß. er. ihnen nun angführlichere und genauere Nachrichten das von, und zumal eine überaus intereflante Zer⸗ gliederung. deffelben liefert, wovon wir denn das merkwuͤrdigſte hier ausheben. | DET t& * 2 Die, Gefalt. des ganzen ißfeafen. 2 ſaer⸗ zeigi Taf. XII. Fig: 5 s | Die un Seite —— drey einfache gefäßlofe Memfnanen abgetheilt, die an eben fo vieien Enorpligen Bogen: befeftigt: find, und nur zwey Mündungen zwifchen fich laflen. Das Thier Hat wed Poufenbödher, noch äußere Dhren. Auch feine geöffneten Augen lieder, und dennoch) liegen ein paar kleine Aus . gen unter der Haut an der Bafis des Schnabel⸗ fürmigen Oberkiefers verborgen,

Sjeder

729

en Kiefer iſt mit. einer Reihe lehr kleiner wena Zaͤhnchen verſehen.

Die Zun 19 e ift breit und fleiſchigt.

Be: im 1 Radıen (iegt eine * Stimm ritze, ohn⸗ Kehldeckel.

Im innern Bau find: beſonders die Luns gen merkwürdig. Dieſe beginnen unter (oder nach der horizontalen Lage des Thiers zu ſpre⸗ hen hinter) der. Stimmriße mit einem Luft: fa von fehr einfachem Bau, der durch eine ons gitudinelle Scheidewand wie in zwey Hälften ab: getheilt iſt. Jede dieſer beyden Hälften verläuft ſich aber in ein langes dünnes Luftgefaͤß, und die: fes endet dann auf jeder Seite in reine länglichte Luftblaſe. Der Luftſack und die letztgedachten Blafen find jedes’ etwa einen Zoll lang, das Vers Gindungsgefäß zwiſchen beyden etwa 23%.

Das Herz * Einen Ventrikel und Eine Aue =

? Die Leber ift Fk s Zoll king

Die Galtenblafe von anfehnlicher Größe,

Auch

730 N

Auch Milz und S Barca wu zu er⸗ —— de 1“

Von ein paar andern Eingeweiben des Unten

leibes hält der Bf., doch nur Bermuthungsweife, das eine fir Nieren, : das andere far,

mutter.

——

eat erſtreckt ſich mit: feinen Wir bein in den Schwanz. Hingegen find weder Kips

pen noch. Brufibein ag J

| Das RATEN <hier. ik. anafam und geichſamn in PER

Es n idee fi 6 smentig, von Gb, hm

ae und kleinen diſchen a Be, g

Sieht oft ein sende, —2* laut⸗ Stin⸗ me von ſich. | }

‚Zeigt füh, wie obgedacht/ nur beym Uebertre⸗ ten des Sitticher Sees, und zwar bloß in den

Sommermonaten, im ei und Sopr

tember. ; Der Meynung, daß diefer Protens ein noch nicht völlig ausgebildetes Geſchoͤpf, eine bloße

i

X

/ E

bloße Larve fey, ſteht doch hauptfächlic das ents gegen, daß aller forgfältigen vieljaͤhrigen Nach— fellung und den häufigen Fiſchereyen, die in den oberwähnten Seen und Waſſerhoͤhlen gehalten werden, ungeachtet, doch noch nie ein Thier ent⸗ deckt worden, zu welchem dieſes die Larve ſeyn finnte,

Offenbar hat der Proteus viele Aehnlichkeit mit der famofen Siren Zzcertina, doch ift bey diefer die Form der Lungens Ölafe anders, auch Hat fie nur zwey Füße, (fein hinteres Paar) und einen anders gebildeten Ropf, mit Kleinen ſpitzen Mund, Nafenlödhern und ofinen Augen.

732

3 hi. |

\ i Leber die Natur der Hfeifensdne, welche in gläfernen Roͤhren durch bremnendes Hydrogengas hbervorgebraht werden. Bom Hrn. Delarive,: Erpräfid. der Kön. Ser. in Edinb. ꝛc. Vorgeleſen in der pbnfifchen und naturhiſt. Soc, in Senf. Toben ‚de FRA Fruct. X.

In einer frühern Steüng * Hr. Prof. Picter der Gefellfehaft Nachricht von einer Reihe Unterfuchungen über die Glasröhren gegeben, worinn fich) die befannten Harmonicatöne bilden ; bey welcher Gelegenheit er, auch die verfchiedenen mufitalifchen Erfheinungen entwickelte, melde dies fen Röhren eigen find. Er zeigte, daB es dabey auf Länge und Weite der Röhren, fo wie auf die Stelle ankomme, an welcher das Gas brennt. Was aber die Urſache der Töne feldft fey, darüber hat er bloß einige Vermuthungen geäußert; da überhaupt feine Arbeit nicht auf diefen Zweck ges richtet war; dagegen hat fih Hr. Delarive eins zig hierauf eingeſchraͤnkt. Er glaubt, daß drugnas

telli

gi 735

telli der erfte fey, der die hieher gehörige und von einem Deutfchen erfundene Erfcheinung be: kannt gemacht habe. Es komme dabey vorzüglich auf folgende Umflände. an: wenn man einen Strom von brennenden Hydrogengas in einer Nöhre von einer elaftifchen Subſtanz, wie Glas, Metall, trocknes Holz u. a. einfchlieft, fo wird fie nach einigen Secunden einen Sarmonica: Ton von firh geben. Iſt diefe Röhre an beyden En: den offen, fo wird. der Ton flarf und voll feyn; man kann ihn aber aud) durch eine am obern En; de zugefchmolzene Röhre erhalten, wenn nur ihe Durchmeſſer groß genug ift, daß eine hinreichende Circulation atmofphärifher Luft zur Verbrennung des. Gas ſtatt finden kann. Die wefentlichen Bedingungen zum Gelingen des Verſuchs find folgende: ı) Muß die Subftang der Nöhre elas ftifch feyn, um die Luftwellen, die vom tönenden Puncte ausgehen, zurädzumerfen, indem eine Röhre von Papier oder Pappe keinen Ton giebt. *)

2

2) Es fcheint außerdem auch noch die Härte der Subftanz eine unerläfliche Bedingung zu ſeyn, ins dem Röhren von Pergament oder Federhaarz eben fo wenig einen Ton geben werden, obal ir. diefe Stoffe einen hoben Grad von Eiaitiirät haben, wobey ibnen aber die Härte fehler, und wodurch

Die

734 eg SE

2. Die Flamme muß dur ‚einen ‚Strom von Kydregengas erhalten werden, da ein Strahl von.

entzuͤndetem Aether oder Weingeiſt, oder eine Wachslichtflamme u. dgl. nicht im Stande, her einen Ton zu bewirken. » |

Syn Verſuche ſelbſt ve fi. —— ein Punct aus, welchen man den tönenden nen: nen fönnte, und wo die erſten Schwingungen hers vorgebracht werden, welche der Luft eine Wellen: förmige Bewegung mittheilen. Diefer Punct iſt da, wo die Verbrennung gefchicht. Denn fo wie man die Stelle der Verbrennung verändert, wird auch gleich der Ton anders. Diefes hat Pict ee durch eine ganze Reihe von Verfuchen bewiefen, aud, hat er mittelft einer Menge Rauch, den er in die Röhre ließ, eine ununterbrochene Folge von . Vibrationen an diefer Stelle beobachtet, die ſich mit einer beftimmten Schnelligkeit nach den Waͤn⸗ den der Röhre begaben, und von denfelben mit der

naͤm⸗ |

die Schwingungen zu langſam werden, um hörbar zu ſeyn. | \ >. Su:

*) Die Urfache hiervon ſcheint ebenfalls im Man: gel der erforderlichen EROBERN der nung zu liegen.

D. 5

- FRE ‚>

naͤmlichen Gefchtwindigkeit zuruͤckgeworfen wurden. Wenn nun die Diſtanz der Wände fo ift, daß die ans und abprallenden Wellen mit deren, welche die natuͤrliche Urſache des Schalles ſind, iſochro⸗ niſch werden, ſo waͤchſt der Schall an Intenſitaͤt und wird muſicaliſch vernehmbar. Es ſcheint auch, daß die zuruͤckgeworfenen Wellen eine Ge— genwirkung auf die primitiven Vibrationen äußern, und fih harmoniſch mit denfelben reguliren, denn man bemerkt, daß allemal einige Zeit verfließt, ehe der Ton regelmäßig und voll wird.

Eine andere Thatfache ift bey diefem Verſuche, daß die Temperatur der Luftfäule nicht durch ihre ganze Länge dieſelbe iſt. Am tönenden ‘Puncte, wo die Flamme brennt, iſt fie ſehr hoch, indem die Spike der Glasroͤhre woran die Flamme fißt, immer glühend ift, Flammen von Weingeift oder Aether geben eine weit, geringere Hitze. Einige Verſuche ließen auch vermuthen, daß dierTempe: ratur des Zimmers und die Reinheit der Luft in demfelben, Einfluß auf das ‚Selingeh des Der: ſuchs habe.

Man weiß, daß waͤhrend der Verbrennung des Hydrogengas Waſſer entſteht, welches hier in Dampfform erſcheint. Da nun an, der Ver: brennungsſtelle die Die fehr groß ift, fo nehmen

Voigts Mag. IV. B. 6. St. SH. dies

. VER = ! % Le

736.

diefe Dämpfe einen beträchtlichen ne: ein; da fie fih aber aud) mit einer weniger. erhißten Luft } in Berührung befinden, fo wird dadurch ihr Vo⸗ E lumen ploͤtzlich vermindert. Auf ſolche Art ent⸗ 4 ſteht ein leerer Raum, in welchen ſich die Luft ſiuͤrzt, um durch neue Dampfe zurüdgetrieben zu werden, die fi) dann abermals verdichten. Hr. 1 D. kam bey Erwägung diefer -Umftände auf den Gedanken, daß in diefer abwechſelnden Ausdeh- nung und Zufammenzicehung dev Dampfe wohl der Grund von. jener Erſcheinung liegen möge,

Es war ihm eben eine Glasröhre zur. Hand, deren Durchmeſſer etwa 1 Linie betragen mochte, und an welcher am einen Ende eine Heine Kugel angeblafen war. In diefer Kugel befand fi ein Tropfen Waffer, den er heraustreiben wollte, Er brachte deshalb die Kugel zu verfchiedenenmalen über die Flamme einer Weingeifilampe, und war ſehr angenehm uͤberraſcht, als er aus. diefer Röhre einen Harmonicaton hervorgehen. hörte. Um dies fen Verfuh fo zu, wiederholen, daß er leicht ger lingt, muß man eine Röhre von 2 bis 3 Linten im Durchmeffer nehmen. Shre Länge kann 3, 4 bis 5 Zolle betragen. Daran blaͤſt man eine Ku: gel, deren Durchmefier etwa das Dreyfadhe von dem der Roͤhre ift, auch braucht fie nicht fehr res gelmäßig zu ſeyn, es fchien fogar, daß der Ton

etwas

—_— 737:

etwas höher wurde, wenn die Kugel ein wenig. abgeplattet war. In diefe Kugel bringt man eine‘ ſehr geringe Quantitaͤt Wafler oder Duedfilber, und ſetzt fie alsdann einer. ftarfen KHige aus, wo die von einer Weingeififlamme «gewöhnlich hin⸗ reiht, ıdie aber groß feyn muß, »wenn’manı den. Verſuch mit einer. beträchtlichen Roͤhre anftellt. Nah wenigen’ Augenblicken wird nun die Nöhre einen Ton von ſich geben, der bey weitern Roͤh— ven tiefer ift, als bey engern. Es ſchien auch, als od, die Größe der Kugel mit zur Wirkung beytruͤ⸗ ge. Einige Zeit iſt nun diefer Ton gleichförmig, nachher aber: vermindert er fih Stufenweife und verfehwinder endlich ganz. Laͤßt man die Nöhre kalt werden, ünd die verdichteten Dämpfe wieder) tin die Kugel herabfallen, fo kann man, den’ Ver⸗ ſuch ſo oft als man will.

Aus dieſem ——— glaubt nun Hr. D. bie Entjiehung der Harmonica : Töne auf eine fehr bes friedigende Art erklären zu können. ‘Die wefent: lichen Bedingungen find, wenn Röhren: tönen follen; 1) daß eine Kugel daran befindlich ſey, denn wenn die Röhren bloß am einen Ende zuge: fhmolzen waren, «ließ fid niemals. ein Ton her: vorbringen, 2) Die Kugel muß eine verdampfs bare Flüffigkeit enthalten. Das Waffer: fchickt fi) Hierzu am beſten, hat aber doch das Nacıtheis

Ss, 2 lige,

N

738 er

quemlichkeiten hat das Dueckfilber nicht. Mit

ſie in allen Theilen im gleichen Stade, wo ſich

die Roͤhre erkaltet war, wo er denn die Queckſil⸗

lige, daß ſich bey Verdichtung der Dämpfe ein Heiner Tropfen: bildet, der oft die Roͤhre völlig verſtopft, oder auch in die erhigte Kugel zurück faͤllt, und ihr Zerfpringen bewirkt. Dieſe Unbe—

Aether, Weingeift oder Schwefelfäure hat. aber’ diefer Verfuch nie gelingen wollen. Auch ift die Menge der in‘ der Kugel befindlichen Fluͤſſigkeit nicht gleichgültig, fondern fie muß fo gering als | möglich feyn : denn wenn fie zu groß ift, fo jagen die Dämpfe alle Luft aus der Röhre und erhißen:

dann fein Ton hören laͤßt. Die Ste wefentliche Bedingung iſt, daß die Hitze an der Kugel ſehr ſtark ſey, aber die Roͤhre kalt bleibe. Endlich iſt 4, die Gegenwart: der atmoiphärifchen Luft in der” Röhre unerläßlich ; denn während des ganzen Ver⸗

ſuchs wird man den Dampf nur in einem Theile

der Roͤhre antreffen, und im uͤbrigen wird Rufe.

zugegen ſeyn. Hr. D. hat mehrere Verſuche an⸗ geſtellt, um den Naum genau zu beſtimmen, wel⸗ hen die Daͤmpfe in dem Augenblicke einnehmen, |

wo der, Ton anfange hörbar zw werden. Er hielt deshalb. in dem Augenblide,'wo er den Ton vernahm, feinen Finger auf die Deffnung der Röhre, tauchte diefelbe fo verfehloffen in Queck⸗ ſilber, und nahm den Finger wieder hinweg, als

ber:

Di A ann tr Bi N 739

‚berfäule beobachten konnte, die in die ges

treten war, Hr. Delarive wollte nun auch noch ficher ſeyn, daß die beym Verſuche gebrauchte Fluͤſſigkeit keine Zerfeßüng erleide. Er nahm deshalb eine Roͤhre, die lang genug war, um den Daͤmpfen eine volltommene Verdichtung zu geffatten. Diefe wog er genan ab, und Lied fie dann die Töne von ſich geben, wo er denn fand, daß, nah mehrmaliger Wiederholung des Verſuchs, ihr Gewicht weder zur noch abgenommen hatte, . woraus er «denn ſchloß, daß die Hitze die Flüffigkeit bloß in Dam pfe verwandle, und daß dieſe nachher wieder in ‚den vorigen Zuſtand der Fluͤſſigkeit zurück kehrten. Hr. D, glaubte nun anfangs, daß das: gange Phaͤt nomen auf diefer wechfelfeitigen Ausdehnung und Zufammenziehbung der Dämpfe beruhe, fam aber von diefem Gedanken zuruͤck, als er fahe: erftlich, daß Ausdehnungen und Zufammenziehungen ſtatt fanden, shne daß ſich der geringfte Ton Hören ließ; zweytens daß nur alsdann’erfi ein Ton zum DVorfehein Fam, wenn fein Atom von ttopfs barer Fläfigkeit mehr in der Kugek, Sondern als les davon völlig. in Dampf übergegangen war, und folglich die Hisse bloß auf den. Dampf, und diefer durch Neaction auf die satmofphärifche Luft wirkte. Er. bildete fih daher, folgende Exrflärung : 9935 der

740 *

er der. in der Kugel vorhandene Dampf erhält von der ihm ringsum zufteömenden großen Hitze eine foiche Vergrößerung feines Volumens und feiner Elafticitär, daß er mit Gewalt aus der Kugel in die Roͤhre fährt, und die darinn befindliche Luft heraus treibt. " So wie aber diefesigefchieht, wird ihm durch die Berührung von eben dieſer Luft. und den Wänden der Röhre ein Theil feiner Hitze ents _ zogen‘, fein Volumen vermindert ſich in diefem Augenblick und bringt einen leeren Naum zumege, fo daß die Luft wieder. ihre vorige Stelle einnimmt. Ein neuer Zuwachs . von Hitze giebt dem Dampfe feine ganze Elafticirät wieder, die er aber fogleich auch wieder auf die nämliche Art verlierts. Dars aus entfteht eine Folge von Dfeilationen folcher Art, daf die Luft in Schwingungen 'verfeßt wird; die von den Wänden der Röhre zurückgeworfenen Wellen werden Elingend und vernehmbar, weil die zuriücfgehenden mit den angefommenen ifochros

niſch find.

Es giebt Röhren, in welchen man durchaus eine Töne Hervordringen kann, und hiervon fiheint der Mangel an Iſochroniſmus die Urfache zu feyn, und wo vielleicht die eine Art Wellen von der ans. dern zerſtoͤrt wird. Bey tönenden Röhren mit Kugeln pflegt der Ton nad) einiger Zeit aufzuhoͤ⸗ ten, dieß läßt ſich leicht LH erklären, daß die

Roͤh⸗

I" 741

Roͤhre nah und nach zu fehr erhist wird, alg daf die zur Erzeugung der Wellen erforderliche Abkuͤh— lung gefhehen könnte. Dieß wird dadurd außer Zweifel gefeßt, daß eine Nöhre, welche im beften Tönen ift, fogleih aufhört, wenn fie durch eine befondre Flamme ſtark erhitzt wird, übrigens aber die Hitze an der Kugel ungeändert bleibt. Es iſt daher gut, wenn die Nöhre aus einem Körper beſteht, der ein fchlechter Wärmeleiter: ift, weshalb dann das Glas hier allen andern vorzugichen ift.

Vergleicht man nun dieſe Kugelvorrichtungen mit den Nöhren, worinn Sydrogengas brennt, fo finder man in dieſen leßtern alles, was zur Her⸗ vorbringung eines Tons erforderlich iſt: einen fehr heißen und: folglich. fehr elaftifchen Dampf, der ſich ir Augenblick feiner Entftehung mit der von unten eindringenden Luft im Beruͤhrung bes finder ,: wodurch denn fein Volumen fogleich etwas vermindert wird. Neue heiße Dämpfe folgen auf die vorigen, und ziehen ſich ebenfalls gleich darauf wieder zuſammen, und hieraus entſtehen ‚Dann die tönenden Wallungen. Daß ſich mit einer Weins geififlamme fein Ton erzeugen laͤßt, rührt nicht vom Mangel an Danıpfen, fondern daher, daß die Hitze diefer Flamme nicht flark genug ift;, um den Dampfen den erforderlichen Grad von Elaſti⸗ citaͤt zu geben» Bey der Verbrennung des Hydro⸗

99 4 gen—⸗

EN

MB *

gengas wird nicht allein aller darinn befindliche | Waͤrmeſtoff, ſondern auch der im Oxygengas, wo⸗ von die Flamme umgeben iſt, zu ſenſibler Waͤrme, welches bey feiner andern Verbrennung der Sal if, indem da bloß der Waͤrmeſtoff aus dem zer: ſetzten Oxygengas frey wird, der noch dazu größs tentheils durch Die Bildung des fohlenfauern Gas wieder ‘gebunden wird, welches Gas. vielleicht ſelbſt auch ein NE er bie. Vi⸗ brationen iſt. J h

“Sn Roͤhren, worinn Hydrogengas brennt, iſt der Ton: weit ſtaͤrker, als in den Roͤhren mit "der Kugel; über diefes iſt er in den erfiern anhats tend, in den letztern hingegen dauert ver nur we⸗ nige Augenblicke. Die Urſache iſt dieſe beym Hydrogengas⸗Apparat find die Roͤhren unten und ‚oben offen, wo’ alfo immer ein frifcher Luftzug unterhalten werden kann, der den heißen und ela⸗ ftifchen Dampfen einen Theil ihres Wärmeftoffs _ entzieht, und. fo die Undulationen Tebhaft ‚unters hält, » Ganz anders iſt dieſes in den mit Kugeln verfehenen Röhren. Auf ſolche Art erklärt ſich nun auch leicht, warum der Verfuch in einem heißen und mit Menfhen angefüllten Zimmer fo ‚wenig’gelingen will. Es iſt hier nicht allein Man⸗ get an hinlaͤnglich kalter Luft, welche in die Nöhre ftrömt , fondern es iſt diefe Luft auch fchon arm

7

an

= 743

an Oxygen und mithin auh an Warmeftoff, mo: durch an der Flamme der Grad von Hitze etwas age wird,

—— REIHE har Töne in Röhren durch bloße | Verbrennung des Phofphors hervorgebracht, und einige Phyſiker, welche dem Hydrogengas eis gentlich die Urfache des Tönens beylegen, Waren in Berfuhung, deshalb Hydrogen im Phoſphor anzunehmen, Es iſt aber, nach dem, was oben geſagt worden, die Erfcheinung weit einfacher daraus. zu erklären, daß Phofpherfaure Dämpfe erzeugen werden, weiche durch die beym Verbrem nen frey gewordene Wärme einen hohen. Grad von Elaftieität angenommen haben, und die im: wer mir kalter Luft in Berührung fommen. 15;

ans

n 995

Weber die Beſtandtbeite eh

Shmirgels. Aus einer in der fon.

Soc, zu London vorgelefenen Abhandl.

des 5.00 ei Tennant.:

Der RR m Ne feiner lichen Haͤrte ſeit langer Zeit ein unentbehrliches Beduͤrfniß vieler Kuͤnſtler, indeſſen ſcheint man ſeine wahre Natur bisher noch nicht gekannt zu haben. In den mineralogiſchen Schriften findet man ihn unter den Eiſenerzen, allein Hr. T. bes merkt „daß dieſes Metall mehr ‚eine Verunreini⸗

gung des Schmirgels, als ein Beftandtheildefjelben. zu nennen fey, da es demfelben keineswegs die

Härte giebt, wodurch es ſich auszeichnet, Es £ fcheint vielmehr, nad) den Berfuchen des Hrn. Tens / nant, daß der Schmirgel ein mit Eifen mehr oder weniger vermengter Demantfpath oder Co: sundum fey. Im Ganzen ift diefe Vermens gung fehr innig, aber es giebt doch bisweilen Adern von Demantfpath, die fo rein find, als der chinefifhe. Ar. T. fuchte ein Stuͤck Schmirgel aus, wo wenig Eifen eingemengt war, zerſtieß es groͤblich und fonderte, * viel moͤglich, die Eifens

Hals

| 745

haltigften Theile ab. Das Uebrige feßte er der Wirkung einer von Kohlenfäure freyen Soda aus, und lößte es alsdann nach Klaproths. Verfahren in Säuren auf, wo er dann die nämlichen Vers Hältniffe von Thon, Kiefel und Eifen erhielt, wel— che diefer Chemiker aus dem chinefifchen Demant— fpath gezogen Hatte. Et mußte ein reines Laus genfalg nehmen, weil die Eohlenfauern fehr uns vollkommen auf den Schmirgel und Demantfparh wirken. Die Eifenhaltiaften Schmirgelftüce gaben, ‘außer dem Thon und Kiefel,i bis auf 35 im Huns dert an Eiſen. Ein anderes eben fo Eifenhalti- ges Stück, weldes aber vorher in Öalzfäure dis gerirt worden war, che es der Wirkung dep Laus genfalzes hi hielt nur 8 pro Cent Eifen.

er —— 5

aber das rotbe pörirsutwer, Ans ..d. Ann..de Chimie no, 129. Fruct. x

Der 8. Bien: 4 vor Eu der phyſiſch smathematifchen Claſſe des National inftituts Bericht ‚über ein derſelben übergebnes ro: thes Dolirpulver ab, und nahm dabey Gelegens heit, felbft einige Verſuche zur Erfindung einer Subſtanz anzuftellen, welche: jenes Pulver sent behrlich machen könnte. Die Anwendung der Ei ſenhaltigen Dchererden und des Colcothars, den man bey der Zerfeßung des Schwefelfauren Eifens erhält, ift bekannt; aber bey jenen ift das Korn nicht fein genug, und diefer erfordert für ſehr feine Polituren eine etwas umftändlihe Zubereis tung. hen. Guyton fiel ein, daß der Hutfilz duch Schwefelfaures Eifen fihwarz gefärbt würde. Taucht man daher denſelben einige Minuten in Schwefelſaͤure, welche mit Waller berduͤnnt wor⸗ den, fo wird das Eiſen in den zaͤrteſten rothen Theilchen niedergeſchlagen, und man hat nichts weiter zu thun, als die Stuͤcken ins Waſſer zu tauchen, um die Saͤure wieder weg zu nehmen. So wie dieſes geſchehen iſt, traͤnkt man den Filz mit Oel, wo er völlig Zu u ift, um die

fein

!

_ 747

sfeinften Polituren auf Cryſtall, Glas und andern harten Körpern damit vorzunehmen.

Re Ueber einige Eigenſchaften der Meter- Erde, in Vergleihung mie denen der Güß-Erde; des— gleichen über ein paar Subſtanzen, wor«' inn fich ein neues Metall gefunden bat, welches in der einen mit der Pier - Erde und dem Eifen, in der andern aber mit dem Eifen und dem Braunftein verbun- den war. Aus einer ſchwed. Abhandl. des Hrn. Efeberg. |

Aus Hrn. Ekebergs Unterfuchungen ergab’

fih, daß die Yrter-Erde in den cauftifhen Lau

‚genfalzen nicht auflöslih war, die Slucins oder - Suͤßerde hingegen ſich leicht darinn.auflöfte. Dieß fcheint zwar mit Klaproths und Baugue

Tin’s

748

* lin's Aeußerungen nicht uͤbereinzukommen; in⸗ deſſen hat doch Vauquelin in den Ann. de Chim. T. 36. ©. 135 geſagt, daß die PYetria nicht merklich in den Alkalien aufgelöft werde, und daß fie fich hierinn von der Alumine und Glucine unterfcheide.

Als ein Merkmal, worinn fi die Yttria von der Glucine ganz eigens unterfcheidet, fieht Hr. Efeberg den Umftand an, daß fie fih aus ihren Auföfungen durch die blauſaure Potafıhe nieders ſchlagen läßt, welches bey der Glucine nicht der Hall iſt. Auch diefe Bemerkung hat Vauque— Lin fhon in feiner Abhandlung ©. 158 gemacht.

‚ar. Efeberg fand, daß die Glucine aus - ihren Auflöfungen durch die Bernfteinfauren Stoffe gefüllt wurde, und daß dieß bey der Yttria nicht geſchaͤhe. Dieß iſt ein neuer Zuſatz zur bis jet noch nicht vollftändigen Geſchichte dieſer beyden Erden.

Auch das eigenthuͤmliche Gewicht ſchien Hrn. Ekeberg ein ſehr gutes: Unterſcheidungszeichen zwiſchen dieſen beyden gleichfoͤrmig calcinirten Stoffen zu ſeyn. Das von der Rtria iſt nach ihm 4,842, dahingegen wae von der Ölucine nur

2,967: Ast eh m | Yucı

ü | | 749 Auch dieferliinterfchied war von Vauquelin bemerkt worden, fo daß er ſelbſt dadurch in der Folge auf die Verniuthung kam, daß die Pttria vielleicht gar ein Metalloxyd ſeyn könne; er ers hißte fie deshalb in einem heftigen Feuer mit Koh: lenſtaub, befam aber fein Metall, fondern eine ſehr Harte, Haldgefioffene Maſſe, die etwa 5mal mehr eigenthümtiches Gewicht als das Waffer Hatte.

As Hr: Ekeberg die Analyfe des Minerals, worinn fich die Mtria findet, den Gadolinit, vors nahm, fand er 4,5 Ölueine im Hundert, . welches weder Klaproth noch Vauquelin bemerkt hatte.

Hr. E. hat nah Klaproths Entdeefung das Eifen aus der Yttria mittelſt der Bernſteinſauren Stoffe geſchieden, wodurd das Eifen, nicht aber die Yıtria aus einer Säure, worinn der eine und der. andere von diefen Körpern aufgeloͤſt iſt, nie— dergeſchlagen wird, Er bemerkt aber, daß in fol: chem Falle das Eiſen volllommen oxydirt feyn muͤſſe; denn fonft bleibt ein Theil ungefällt zuruͤck.

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Aus der letztern Unerfüchufig des Hrn. Eke— berg ergab ſich, der im ent Kan Hlria 2 0004 RINER "3 Gluͤcine ı 9 5 45 Eifenoaypd 7 5 Verluſt, nur 2 4

"Er erwähnt nichts von Braunftein, ob er ſich gleich von der Eriftenz deffelden in diefem Steine verfihert hatte. Bon Kalk aber war Bis jekt nicht die kleinſte Spur im Gadolinit ansutreffen, weshalb es Scheint, daß derjenige, welchen Bauques fin darin gefunden, bloß zufällig darinn gewefen. Befremdend iſt es aber, daß Efeberg nur 0,5 Verluſt gefunden hat, da Vauquelin beſtaͤndig 16 big 12 im Hundert fand. Diefe außerordent liche DVerfchiedenheit rührt alſo vielleicht von einer Verſchiedenheit der oder art *

Als * Eteber 5 einige andere Gadolinite analyſirte, welche er von Hrn. Geyer erhalten hatte, entdeckte er darinn eine metallifche Sub: ſtanz, welche in.einigen mit Eifenoyyd und Brauns ftein, in andern aber mit Am⸗ und Eiſen vers

buns

f ms 751

bunden war. Diefe Mineralien waren aus dem Kirchſpiel Kimift in Finnland. Er benennt das erfiere Tantalit, und das andere Yrtrotan tal, weil fih das neue darinn enthaltene Metall nicht mit den Säuren verbindet.

Seit 1746 kannte man dem Tantalit in den Cabineiten unter dem Namen der Zinngram pen. Die Gebirgsart, worinn er fich finder, bes fieht aus weißem Quarz, mit Glimmer gemengt, und mit Streifen von rothem Feldſpath abge— ſchnitten, welcher auch die Gangart des Minerals bildet.

Die Tantalitſtuͤcke kommen gemeiniglich in Kryſtallen von der Groͤße einer Haſelnuß vor, und ſieht aus wie Zinngraupen oder oxydirtes Zinn. Die Geſtalt iſt octaedriſch, die Oberflaͤche iſt glatt, ſchwarz und Katzenaugartig; der Bruch compact und metalliſch, in einigen Exemplaren mit Nuͤancen von Grau und Blau, das Pulver grau ins Braus ne fpielend. Am Stahl geben fie ſehr lebhafte Funken, werden nicht vom Magnete gezogen, und haben ein eigenthümliches Gewicht von 7,953. Man findet den Httrotantal an dem naͤmlichen Ort, und in der naͤmlichen Gangart, wo der Gar dolinit bricht. Diefe Gangart iſt immer reine

Voigts Mag. IV. B. 6, ©t. Hhh Feld⸗

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ee *

Feldſpath, dev: uͤberhaupt ben vornehmiten Theil des Bruchs von Vererby ausmacht. Man bemerkt "auch dafelsft Quarz und Glimmer, vaber iſolirt, fo daß diefe Stoffe keinen wahren! Granit bilden, Sadolinit überhaupt, mit einer von feinen

eiten an einen Silberweißen Glimmer befeſtigt, und an den andern’ Seiten mit Feldſpath umhäß‘ fer: der Mtrotantal Hingegen hängt felten am Glimmer, ſondern iſt in Geſtalt fleiner Nieren in Feldſpathſtrelfen eingeſprengt, welche durch Platten von ſchwarzen Glimmer vertheilt find. Die größten Stuͤcke kommen beynahe einer Haſel⸗ nuß gleich. Der Bruch if koͤrnig, metalliſch grau; die Haͤrte nicht ſehr betraͤchtlich, ſo daß man den Stein zur Noch mit dem Meſſer ſchaben kann; wird nicht vom Magnet gezogen, und a ein eignes Gewicht von 5,130% art

n n: 1 | |

Sie —— bee neuen, vom Hrn. E. iniden-erwähnten Minern gefundes ten Metalls, find: I) die Unauflöglichkeis in den Saͤuern, man mag fie nehmen und behandeln wie man will, 2) Die Alkalien greifen es an und fös' fen eine große Menge davon auf, welche man hernad) durch Säuren fällen fann. 3) Das Oxyd des Metalls iſt weiß, und nimmt nie vom Feuer: eine Farbe an. 4) Sein eignes Gewicht ift nach. dem Ausglühen 6,500. 5) Er fließt in der Phof

| » phor⸗

* 753

phorfauern ‚Soda. und im. Borax, ohne. diefe Stoffe zu färben. 6) Das Oxyd des Tantals laͤßt fih durch Erhitzung mit Kohlenſtaub in eine feſte Maſſe verwandeln, welche ein metalliſches Anſehen, einen glaͤnzenden und ſchwaͤrzlich grauen Bruch erhält. 7) Die Saͤuern exydiren es und verwandeln es wieder in ein weißes Pulver, wie es vorher war. Hr. Er hat fi überzeugt, daß diefes Metall mit feinem von den bis jeßt bekann⸗ ten Aehnlichkeit Habe, am nächften kommt es uͤbri⸗ gens dem Sinn; dem Tungſtein , oder Wolfram und dem Titan. Auch geben wirklich bie beyden erftetn, Oxhde die wie das feinige In firen Lau⸗ genſalzen aufloͤslich ſind, und widekſtehen der Wir⸗ kung einiger Saͤuren; aber das Zinnoxyd iſt leicht zu reduciren, und“ gießt ein dehnbares Metall. Das Tungſteinoxyd loͤſt fiht em Ammoniac auf, wird von den Säuern geld,» und giebt dem das rar ſo wie dem Harnſalz eine blaue Farbe, web ches. beym Tantaloxyd nicht der Fall: iſt. Das Titanoxyd iſt in den Säuren aufloͤslich, nach⸗ dem es von den Laugenſalzen zertheilt wor, den, und bringt dem **— eine Hyaeinthfar⸗

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Da bie Mineralien, ehe or Metall * halten, ſehr haͤufig in Schweden: und Finnland vorsufommen: ſcheinen, fo iſt zu Hoffen, daß Hr-

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5552 Ete

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Ekleberg in der Folge nbh mehrere wattururs

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daruͤber geben wird. hr

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Ueber dem Saft des Papayaı . baums (Carica Papaya); vom Hru. Vauquelin. A. d. Ann. de Chimie no. 129, #Fruct., X. |

* th Der Baum, welcher diefen Saft liefert waͤchſt auf Isle de France, Peru; vielleicht auch an noch vielen andern Drten, und gehört unter die Dioecia Decandria Der Saft, welchen Hr. Banguelin janalyfirt hat, wurde von Ara. Charpentiekt de Coffigny aus Isle de France: gebracht ‚!wofelbfi er ihn von den Einwoh: nern mit Erfolg ;gegen den Bandwurm anwenden fah. Diefe Wirkung haben nun zwar die Parifer Aerzte nicht betätigt gefunden, indeflen fchien die chemische Unterfuchung deſſelben Hrn. Vauque— lin dennoch intereſſant. Kr. Charpentier brachte zweyerley Proben davon mit: eine in trockner Ge⸗ , ftalt

\

755

ſtalt ohne alle Zubereitung; die andere als einen weichen Extract aus der Milch der Pflanze, wel Ken man im einer gleichen Menge Rum aufber

mwahrt hatte, der aber hernach verdunftet war.

Die erfie Art war von gelblich weißer Farbe, Halb durchfichtig, von etwas Zucerartigem Ges ſchmack, feinem merklichen Geruch, fehr fefter

Eonfiftenz, und in Geftalt Feiner unregelmäßiger

Stuͤckchen. Die andere Hingegen hatte eine braunrothe Farbe, war halb durdfichtig und vers hielt fih in Geruch und Geſchmack wie gekochtes Nindfleifh, Beyde Arten £nifierten auf glühens den Kohlen, blähten fih auf, wurden ſchwaͤrzlich und verbreiteten einen Geruch, vollfommer wie

werbranntes Fleiſch. Wenn das Feuer bis zur

Einäfcherung getrieben wurde, fo erhielt man eine geringe Menge weißer Afche, deren Natur in der Folge entwickelt werden wird, Wenn man diefe Afche der Flamme eines Lörhrohrs ausfeste, fo umgab fie fich mit einem febe Photo besnielneahen Lichte.

Der Saft von der erſtern Art wird bruͤchig, wenn man ihn an einem trocknen Ort aufbewahrt, ſobald Ian ihn aber der feuchten Luft ausfest, grweicht er und laͤßt fic) biegen. In fo viel Wafs fer das 36fache eine Gewichts bes

25h 3 traͤgt,

u fügt, TE er fich auf und nirdi zu einer Milch⸗

dernmal Klar, und feßt weiße Sloden ab. u

756

die bey der Bewegung wie Seifenwaſſer ſchaumt. Nach einiger Zeit Eärt fich die Fluͤſſigkeit ab, und giebt einen weißen Bodenfaß, welcher der Auflis fung widerſteht; fogleih aber truͤbt fich diefe Auflöfüng aufs neue; auf ihrer Oberfläche ent ni ſteht ein fchleimiges Haͤutgen, und’ein ſehr ſtin⸗ kender Geruch, voͤllig wie von einer faulenden thieriſchen Subſtanz. Sie wird endlich zum ans

Derjenige Theil, welcher fih im Waſſer nicht aufloͤſen will, hat ein fettiges Anſehen, und er⸗ weicht an der Lufe, wo er klebrig, braͤunlich und © Halb durchfichtig wird. Bringt man diefen Stoff auf glühende Kohlen, fo ſchmilzt er und ſchwitzt

auf feiner Oberfläche Fetttroͤpfchen aus; zugleich Hört man ein Platzern wie vom Fleiſche, welches

haftig gebraten wird, wobey zugleih Dämpfe zum Vorſchein fommen, welche einen Geruch wie von verdampften Fett verbreiten, und es bleibt fein merklicher Ruͤckſtand übrig. »Die Auflöfung im Waſſer giebt, mit Salpeterfäure gemifcht, einen fo übermäßigen Niederſchlag, daß man die Mis fung für eine folide Maffe halten kann. Eine zwehte Portion von dieſer Auflöfung,,

boagulirte fich in der Siedhitze, und feßte viele

a weiße

nn & 257

weiße Flocken ab: Die filtrirte Fluͤſſigkeit gab nun von der, Salpeterfäure Leinen Niederfchlag

. mehr, Aber die Galläpfelinfufion verurfachte einen

ſehr | ?

Eine dritte Portion, mit Alkohol gemiſcht, gab ebenfalls einen Niederſchlag, wiewohl nicht ſo

reichlich wie von der Salpeterſaͤure. Verſchie⸗

‚dene Metallaufloͤſungen, z. B. von Bley Queck⸗ ſilber, Silber, brachten auch Niederſchlaͤge darinn

hervor.

Fluͤſſige Laugenſalze loͤſen einen Theil des Pas payafafts auf, und die Saͤuren fchlagen diefe Auf - löfungen weiß nieder; zugleich erwecken fie einen

‚„fehr eklen Geruch, völlig fo wie von einem thieris

-

fihen Stoffe, den man auf aͤhnliche Art behandelt. Der gang er afferfreye Alkohol Löft diefen Stoff nicht merklich auf; miſcht man ihn indeſſen herz nad git Wafler, fo wird er etwas milchiat.

Der trockne Payayafaft gab bey der Deftilfas tion piel Eryfiallifirtes Kohlenſaures Ammoniak, ein vothes, dies und flinfendes Del, Koblenz faures: und gekohltes Hydrogengas, auch eine leichte Kohle, welche nach der Incinergtion eine weiße Afche zurückließ, die ſich als völlig reine ——— Kalkerde zeigte.

254 Aus

758 Ne

Aus diefen ſchließt Ar Vau⸗

quelin, daß der trockne

ſchaften eines thierifhen Stoffes, und befons

ders des Eymweißes, habe. Er vermuther fo:

gar, daß er ſich dem Blute oder dem färbenden.

Theile deffelben, nähere; denn er glaubt, daß er

apayafaft alle, Eigens

2

X

im Rückftande diefes Stoffe, der im Waffer un: |

auflöstih war, ähnlihe Merkmale, wie in der thierifchen Fafer, nur mit etwas Fett gemiſcht, wahrgenommen habe. 3

Die weiche Art von Papayafaft hatte 1) eine röthliche Farbe, und war halb durchſichtig. Ges ruch und Geſchmack waren wie von einer einges fochten Sleifhbrühe, nur etwas fade und mit eis

nem efeln Nachgeſchmack. 2) Im Wafler wurde |

diefer Saft weich, loͤſte fih bey der Bewegung.

faſt gänzlich auf, und fehäumte wie ein Gummis ‚wafler. Dach einiger Zeit feste fi etwas weiße Materie zu Boden, weldhe mit dem Wafler uns vereinbar zu feyn fehien. 3) Mit der Salpeters fäure erfchien der Niederſchlag nicht fo fehnell wie bey der erfiern Art, fondern erft nad 24 St. 4) Der Alkohol machte diefe Auflöfung milchigt,

und in der Folge fonderten fich viele weiße Flocken

‚ab. 5) Die Galläpfelinfuflon wirkte hier völlig fo wie bey der vorigen Art. 6) Das Sieden be> wirkte feine Truͤbung, fondern ein bloßes Schäus

men.

z

men. 7) Silber:, Bley, und Mercurialauflös fungen gaben in diefer Aufiöfung gelblihte Nies derfchläge. 8) Blieb die Auflöfung fich felbft übers laſſen, fo bedeckte fie jich fehr bald mit Schimmel, ward aber nicht fo ftinfend wie.die vorige in die⸗

ſem Falle. 9) Bey der Deftillation in-verfchlofles

*

nen Gefaͤßen zeigte ſich zuerſt Waſſer, alsdann eine roͤthliche Fluͤſſigkeit; Kohlenſaures, kryſtalli— ſirtes Ammoniac; rothes, dickes und ſtinkendes Oel; endlich eine leichte Kohle, die nicht gut brennen wollte, und die nach der Einaͤſcherung als reiner Phoſphorſaurer Kalk erſchien.

Nach dieſen Unterſuchungen ſcheint die zweyte

im Rum aufbewahrte Art des Safts, von der

Natur des Eyweißſtoffs in die der thieriſchen Gallerte uͤbergegangen zu ſeyn. Eben dieſes thut auch das Eyweiß, wenn man es lange mit

Waſſer kocht, und dieſes hernach abdampfen laͤßt.

Es iſt in der That intereſſant zu ſehen, daß ein Pflanzenſtoff alle Eigenſchaften eines thieris ſchen an fid trägt, und es muß dieß für die Zus kunft Vorficht empfehlen, wenn man fagen fol: * ob ein gewifler Stoff zum Pflanzen- oder Thiers veich gehöre. Freylich hat Fourcroh ſchon längft Spuren von Eyweiß im Saft gewiſſer Pflanzen gefunden. Scheele wollte in den Blättern der

2555 Pflan⸗

760

Pflanzen eine Käfenrtige Subſtanz bemerkt Haben, und Prou ſt hat dor kurzem geſagt, daß die Mandel milch eine Berbindung von Oel und Käfe fr.

Aber niemand hat doch bisher Gelegenheit gehabt eine Pflanze zu unterfuhen, die völlig animali-

ſcher Narur gewefen wäre, und weicher fo zu far & gen nichts weiter, als ein färbendes Prineip fehlt,

um Saft dem Blute voͤllig gleich zu ‚teilen.

& wäre dbrigene. zu wuͤnſchen, daß diejenis gen: Chemiker, welche die Gegenden durchreifen, #

wo ſich diefer Daum befindet, mit feinem ganz frifch ausfließenden. Safte chemiſche Verſuche anftells ten, welche fid) auch auf den Baum ſelbſt erſtrecken könnten. Man würde gewiß die Natur diefes Baums von ganz beſonderer Art, und überhaupt mehrere fehr intereffante Nefültate erhalten?

0

Ueber die Staͤrke des Dampfs vom Waſſer, und mehrern andern ‚Stäffigkeiten, fowoßl” in der Luft, als im leeren Kaume Aus den Ann. desArts etManuf. Fruct. X.

Die Bier mitgetheilten Derfude verdankt man

Hren. Dalton zu Mancheſter, und fie find um defto wichtiger, je groͤßer die VBortheile der Dampf—

maſchinen fuͤr die Kuͤnſte und die Ausbreitung der

Induſtrie in unſern Zeiten geworden ſind. I Von den Daͤmpfen im leeren R a ume. Unter Dünften oder Dämpfen —— man be⸗ kanntlich ſolche elaſtiſche Fluͤſſigkeiten, welche durch

Abkuͤhlung, oder einen gewiſſen Grad von Druck

wieder in den Zuſtand von liquiden Fluͤſſigkeiten, ganz oder zum Theil, zuruͤckgebracht werden koͤnnen; und ſie unterſcheiden ſich hierdurch von den Gas— arten, welche nicht durch die vereinte Wirkung von Kälte und Druck aus ihrem expanſiblen Zus ſtande zurück gebracht werden können. Es ift des; halb auch die mechanifche) Wirkung von beyden ganz verſchieden. Wenn man die Menge eines Gas in einem beftimmten Raume vermehrt, fo

- währt

‚762 i |

=

waͤchſt die Kraft defjelben in eben dem Verhaͤliniß; vermehrt man hingegen die Quantitaͤt irgend einer liquiden Fluͤſſigkeit in einem beſtimmten Raume, ſo kann dadurch die Kraft des Dampfs, welcher davon herkommt, weder vermehrt noch vermin— dert werden. Andererſeits wird bey Erhoͤhung der Temperatur eines Gas die Elaſticitaͤt deſſelben in eben dem Verhaͤltniß betraͤchtlicher; erhoͤht man hingegen die Temperatur einer tropfbaren Fluͤſſig⸗ keit, ſo waͤchſt die Kraft ihres Dampfs mit einer bewundernswuͤrdigen Heftigkeit, da die Ver— mehrung der Elaſticitaͤt gewiſſermaßen in einer geometriſchen Progreſſion fortgeht, indem die Ver— mehrung der Hitze in einer arithmetiſchen zu— nimmt. So iſt z. B. die Elaſticitaͤtskraft der ats moſphaͤriſchen Luft von 32 Grad zu der von 212, beynahe wie 5 zu 7, dahingegen das Verhaͤltniß der Kraft vom Waflerdbampf, der von einem 32 Gr. und 212 Gr. heißen Waller kommt, ungefähr wie I zu 150 iſt

Der Zweck von gegenwaͤrtiger Abhandlung iſt, den hoͤchſten Grad der Kraft zu beſtimmen, zu welchem gewiſſe Dämpfe bey verſchiedenen Tem: peraturen gelangen koͤnnen. Da man bisher dieſe Unterſuchungen nur bey der mechaniſchen Wirkung des Dampfs fuͤr wichtig hielt, ſo richtete man auch ſeine Aufmertſamkeit bloß auf hohe Grade

von

eo * 763

von. Hitze; aberman wird ſehen, daß für den Fort: fchritt der Miffenfihaft auch bey niedern Tempes raturen die Kenntniß diefer Kraft wichtig ift.

*

Es find zwar fchon verfihiedene Nefultate von Unterfuhungen über die Dampffräfte bekannt. So fieht z. B. von unſerm Verf. felbft in den Meteorological Effays ©. 134 eine Tafel diefer Kräfte von 80 bis 212 Gr. Der Verf: des Ar tikels Steam in der Encycl. Britannica giebt eine Zafel von 32° bis 280°; und Betanconrt in den Mem. des Savans etrangers für 1790 Hat ebenfalls Tafeln für Waffers und Weingeift: dämpfe von 32 bis 280 befannt gemacht. Diefe beyden letztern Verfaffer haben aber die Gewalt des Wallerdampfs von 32° für nichts gerechnet, und find deshalb wirklich, ſowohl für dieſen Punct, als auch für alle niedrige Grade der Scale in Irr⸗ thumgerathen.. Für die hoͤhern, üben 212 ges henden Grade geben fie diefer Gewalt einen allzu hohen Werth. Kr Dalton glaubt; daf der Verſtoß von einer ‚gewiffen Menge Luft herruͤhre, die fih durch die Wärme vom Waſſer getrennt hatte, und durch Einmengung in den Dampf; deſſen Elaftichtät vermehrt gehabt habe.

“Die vom Hrn, Dalton befolgte "Methode war diefe: Er nahm eine vollkommen trockne Da; rome⸗

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U ei: 5 | rometerröhre, füllte fie mit Queckſilber, welches

er durchs Kochen von Luftngereinigt hatte, und

bezeichnete die: Stelle, wo e8 ftehen blieb. Er brachte hernach eine Scale an die Röhre von Zol—⸗ len und Viertelszollen. Nun goß er etwas Waf; ſer/ oder eine andere Fluͤſſigkeit, die er dem Ver⸗

- ® " * - + . ſuch unterwerfen wollke, hinein, ſo daß die in⸗

nere Flaͤche durchaus davon“ benetzt wurde. Jetzt fuͤllte er abermals Queckſilber hinein, und kehrte

die Roͤhre behutſam um, daß alle Luft daraus X

vertrieben wurde. Nach wenigen Minuten be— merkte man uͤber dem Queckſuͤber in. der Torricel— liſchen Leere, etwa bis Soll hoch von der Feuch⸗ tigkeit, welche das Det hinauf gepreßt hat⸗ te. Er neigte hierauf die Roͤhre ſo weit, bis das Queckſilber ganz hinauf trat, und man ſicher feyn konnte, daß keine Luft mehr: uͤber demſelben enthalten war. Er nahm hierauf eine cylindriſche, an beyden Enden offne Glasroͤhre von 258o0ll

Durchmeſſer, und 14 Zoll Länge. In beyde Def nungen) ſteckte er einen durchbohrten Pfropf, fo

daß die Barometerroͤhre in dieſer weitern feſtge⸗

Halten werden. konnte. Der obere, Pfropf war

2 bis 3 Zoll unter der Oeffnung der Roͤhre ſo eingepaßt, daß er zugleich. Halb durchſchnitten war; um dem hier einzugießenden Waffer einen Durch: gang zu verfatten. Nach diefen Vorbereitungen goß er Waſſer von jedem Grad Wärme fo weit

in

en | 765 in die offne Röhre, bis der obere Theil der Ba: rometerröhte, wo fih.der vollkommen luftleere . Raum befand, davon umgeben war. Die Waͤr— me des eingefällten Waſſers bewirkte einen Dampf von der im Torricellifhen Raume befindlichen Fluͤſſigkeit, deſſen Staͤrke durch das Herabſinken des Queckſilbers bemerkt werden konnte. Es wür⸗ den auf ſolche Art Verſuche gemacht, wo das aͤußere Waſſer bis auf 155 erhitzt war. Da aber: ‚eine noch größere Hike den Glasapparat in Gekahr gebracht haben“ würde, fo wurde Een ee | |

eh RE eine von Weiß led, 4 301 im Durchm. und 2 Fußlang. Um einen Ende war eine Blechſcheibe, mit einem runs den Loch sin der Mitte, eingeloͤthet. Zn’ diefe Roͤhre wurde, hernach eine zweyte Heinere eingeloͤ⸗ thet, deren Axe mit der Axe der groͤßern zuſam— ‚men fiel, und weiche an beyden Enden offen war. Auf ſolche Art konnte Waſſer in die weite Roͤhre gefühlt, werden, deſſen Temperatur auch der ins nern kleinern mitgetheilt wurde. Sn diefe' Eleis nere Aburde die ‚obere. Hälfte eines Heberbarome⸗ ters geſteckt, und mittelft eines Korks darinn fefts ' gehalten, auch war die innere Blechroͤhre durch einen. Kork oberhalb: anı die aͤußere befeftiger: ie ſolche Art ließ ſich der Verſuch mit * den

2ten

—————— _ | 212ten Grad noch nicht üßerfteigenden Tempera: tur anftellen, und die Herabdruͤckung des Queck—⸗ filbers im langen Schenkel, ließ fih duch das Steigen deflelben im. kurzen, beobachten, die Dampftraft des Waflers zwifchen go und 212°, tonnte auch mittelft der Luftpumpe beftimmt wer— den, und die hierdurd) erhaftenen Niefultate fimms ten mit den vorigen genau überein. Man nimmt z. B. eine Florentiner Flafche Halb voll warmes Waſſer, und hängt die Kugel eines Thermomes ters hinein: man bringt fie dann unterden Recipien⸗ ten einer Luftpumpe, welche mit 2 befondern Tellern verfehen ift. Auf den zweyten Teller ftellt man das gewöhnliche Probebarometer. Nun zieht man die Luft allmählich aus, und beobachtet zu gleicher Zeit das Thermometer auf dem einen, und das Darometer auf dem andern Teller, in dem Augenblif, wo das Wafler anfängt zu wallen, und es wird die Queckfilberhöhe im Barometer die Kraft des Dampfs bey dem zugleich beobadys teten Thermometergrade anzeigen. Man kann diefe Methode für jede Art von Fluͤſſigkeiten an wenden; aber die Thermometer muͤſſen hierbey überaus genau feyn. Hr. D. Bat alle diefe Mer thoden gebraucht, und aus den Refultaten eine Tafel verfertige, worinn fi die Kräfte des Wafı ferdampfs bey allen Temperaturen von 32 big 212° befinden. Es war ihm aber noch daran gelegen: erſt⸗

| EN 767 erftlich die Dampffraft des Waflers über 212° und unter 32°, und dann die comparativen Kraft te des Dampfes von andern Flüfigfeiten zu be fiimmen. Es fihienen ihm zwar diefe beyden Unterfuhungen unabhängig von einander zu feyn, er fand aber doch, day fie mit einander in Der: bindung ftänden. Wenn man die durch Verfuche beftimmten Dampffräfte bey verfihiedenen Wär: megraden gegen einander hält, fo machen fe wirk lih eine Art von. geometrifcher Progreſſion, ins deffen find die Erponenten zwifchen jedem Paare von Gliedern nicht ganz gleich, fondern nehmen bey fteigender Temperatur etwas ab. Wenn z. B. die Wärmegrade find:

SBTe UT TON IOZ- BIRr

fo find die Dampfkräfte : durch Queekſil ber ſaͤulen nach Zollen ausgedruͤckt, folgende:

0,2 0,91 8,5 1125 30,0 Hiervon find die Erponenten:

455 3,5346 3,214 2,666.

Da fich aber auch in diefer Abnahme ein ges wiſſes Gefeß veroffenbart, oder die Abnahme der Erponenten gleihförmig ift, fo. kann man die Voigts Mag. IV. B. 6. Et, Sii Grad⸗

768 J ° 9 Gradleiter der Dampfträfte auf- und abwärts, ohne befondere Verfuche weiter fortfegen, und felbft Mittelgrade nad) Belieben beftimmen. Bey dem allen aber ift es doc gut, auch noch die Erfahs rung zu Huͤlfe zu nehmen, ‘weil es einerfeits fo ſchwer Hält, über den Siedpunct des Waflers hins aus, ſich eine beffändige Wärme zu verschaffen, und anderntheils unter dem Eispuncte die Veräns Ä ‚derung der Dampfträfte fo gering ift, daß fi nie ſich beynahe nicht bemerken läßt.

Die kokränbe Tafel enthält in der erften Spal- te die. Temperaturen. der Dämpfe von 5 zu 5 Graden des Fahrenh. Therm., und in der andern die Stärke des Dampfs nach Zollen von Queck⸗ filberfäulen, welche dur ihr Gewicht den ihnen entfprechenden Dampffräften die Wage halten:

769 IE: 1.247, 1 RR 0 ©

—40° 0,13| 85° 0,117| Siedpunct.- —30 0,020! 90 1,36 |212°. 30,00 20 0,030| 95 158 |215 „31,83 —IO 0,043 | 100 1,86 | 220 34.99 Kuͤnſtl. Froft: | 105 2,13..)225 38,20 puct, IIO.. ‚2,53. 1230 41,75

16) 0,064|115° - 2,92 1235 45,58 „+5 0,076lı20. 3,33. 12490 49,67 10 .00g90|125 3,79. |245 .. 53,88 15 0,108 | 130 4,34 |250 58.21 20 0,129|1135 5,00 |255... 6285 25 .0,156| 140 5,74 |260 67,73 30. .0186|145 .6,53 1265... 72,76 Matürlicher | 150 7,42. 270 7785 Eispunct. |155 8,40 1273 83.13 32 0,200 | 160 9,46 |280 .. 88,75 35 0,221|165 .10,68|285 9485 > 40 0,263 | 170 12,13 290. . 100,12 45 0,3161 175 13,62 205 105,97 50 .0,375|180 15,15 |300 111,81 55 9,443|185 17,00 305 117,68

60 0,524 | 190 19,00|510 123,53 65 0,6161195 21,22 815 129,29 70 ..0,721|200 _23,64|320..; 135,00 75 0,851|205 26,18 325 140,70 80 0,100|210 . 28,84

Sii2 Ueber

770 | ER Weber den Dampf des Aether

Es ift befannt, daB andere liquide Fluͤſſigkei⸗ ten, 3. B. Ammoniac, Aether, Weingeift, leich⸗ ter, andere hingegen, wie Queckſilber, Schwes felfäure, Salzfaurer Kalk, Potafchenauflöfung 1 ſchwerer als Waſſer verdampfen; und es fcheint, daß die Stärke des Dampfs von jeder derfelben, im leeren Raume, ihrer Verdampfbarkeit propors tional fey. Betancourt behauptet, daß die Dampffraft des Weingeittes bey allen Temperatus ven zu der des Waffers, in dem unveränderlichen Verhaͤltniſſe 7:3 fiehe, und die erftern Verfuche des Hrn. Dalton führten ihn auf ein ähnliches Hefultat von beftändigem Verhaͤltniß; nachher aber fand er diefen Grundfag falfch, ſelbſt beym Weingeiſt. Vielmehr ergab fi fh aus Verſuchen über fechs verſchiedene Fluͤſſigkeiten, folgendes alls ‚gemeine Gefeß: daß die Variation der. » Dampftraft aller Ftläffigkeiten die nämliche, bey der nämliben Varia— tion der Temperatur if, wenn man dabey von einer gewiffen Dampffraft ausgeht. Nimmt man z. B. zur Normalfraft eine Dueckfilberhöhe von 30 Zollen, (welches in der That die Kraft einer jeden in frever Luft fies denden Fluͤſſigkeit ift) fo finder fih, daß der Waſ⸗ die ONE von - feiner Kraft verliert,

wenn

ea ad 771 wenn die Temperatur um 30° vermindert wird; und eben fo verliert auch jede andere Fläffigkeit, bey einer Temperaturverminderung von 30° unter der, bey welcher fie fiedet, die Hälfte ihrer Rraft, und eben fo bey jeder Vermehrung und Vermin— derung der Wärme. Es ift deshalb unnuͤtz, Ta: feln für die Dampffraft jeder befondern Ftäffigs feit zu geben, da eine und diefelbe für alle hins reichen kann. Indeſſen wird es nöthig feyn, über die Verſuche Rechenſchaft zu geben, auf welche fich jenes Geſetz gründet.

Derfuhe über den Schwefelätker.

Der zum Verſuch gebrauchte Aether kam bey 1022 in freyer Luft zum Sieden. Die Vorrich— tung mit der Darometerröhre war fo, wie fie oben ift befchrieben worden. Nachdem die Röhre in: wendig mit Aether benegt, und dann mit Queck— ſilber gefüllt war, erhob fih nad) einigen Minus ten ein Theil Aether über das Quecfilber, und nahm nun nicht weiter zu. Als der Apparat die Temperatur des Zimmiers von 62° angenommen hatte, fand das Queckſilber in der Nöhre 17,00 Zoll hoch, das Barometer aber 29,75. Es war alfo die Dampfkraft des Aethers bey 62° Tempe ratur dem Druck von 12,75 Queckſilber gleich, welcher der vom Waflerdampf bey 172° ent

—— ſpricht.

772 ; i | NR R " s

ſpricht. Jede von dieſen Temperaturen ift 40° niedriger, als die, wobey jede refpective Fluͤſſigkeit fiedet, indem 102— 62 = 212— 172= 40. Spüs tere Verſuche zeigten, daß die Dampftraft des Aethers bey allen Abänderungen der Temperatur von 32 bis 102°, . vollfommen mit den Dampfs fräften des Waſſers in der nämlichen Ordnung, d. i. von 142 bis 212° übereinfiimmte. Der Aer therdampf erniedrigt das Queckſilber ungefähr um 32° Wärme. ‚Hr. Dalton fchloß hieraus, daß diefelbe Uebereinſtimmung auch über dem Sied— puncte fiatt finden werde, und der Verſuch beſtaͤ— tigte diefen Schluß vollkommen. Der Aether ſchickt fich übrigens zu diefen Verfuchen beffer, als das Wafler, weil er nicht eines fo hohen Grades won Hitze bedarf,

Hr. D. nahm eine 45° lange Barometerroͤhre, fhmolz fie an einem Ende zu, und bog fie dann nach Art eines Hebers mit parallelen Schenfeln, wovon der zugefcehmolgene 9”, und der offne 36° lang war. Er ließ hierauf etliche Tropfen Aether - an das Ende des verfchloffenen Schenkels laufen, und füllte den übrigen Theil diefes und des langen Schenfels fo weit mit Queckſilber an, daß im le&s tern nur noch- 20 Zolle leer blieben. Nun tauchte er den ganzen kurzen Schenkel, worinn ſich der Aether ee in ein großes Gefäß voll heißen

—* Waſ⸗

* EN, 223

Maflers. Da hierdurch der Aether einer geößern Hitze, als bey welcher er fiedet, ausgefegt wurde, fo zeigte auch fein Dampf eine größere Gewalt, als die Druckkraft der Atmoſphaͤre, dergeftalt, daß er nicht allein den Druck derfelben überwand, fons dern auch noch außerdem -eine Queckſilberſaͤule, nad) Maßgabe der Temperatur des Waffers im äußern Gefäße, erhalten konnte. Wenn das Wafler eine Wärme von 147° hatte, fo bob der Aetherdampf eine Queckſilberſaͤule von 35 Zollen, außer dem Druck der Atmoſphaͤre, welcher da— mals 29,“75 Betrug. Sonach war die Dampf— fraft des Aethers einem. Duecfilberdrud von 29,75 + 35,00 = 64°',75 gleich, welches einer Dampffraft des Waffers von 237° nad) der oben mitgetheilten Schäßungstafel entfpricht. In dies fen beyden Fälen find die Temperaturen 45° über ihren reſpectiven Siedpuncten. Eben fo waren die Dampfträfte des Aethers or allen Temperas turen zwifchen 102 und 147° in Uebereinſtim— mung mit dem vom Wafler, zwifchen zı2 und 257°, weßhalb wohl nicht zu zweifeln ift, daß ein ähnliches Verhältniß auch bey noch höheren Tem— ‚peraturen ftatt findet. Die Gewalt wächft indefs fen beym Anwachs der Hige fo beträchtlich, dag - man die Berfuche nicht füglich weiter treiben kann, wenn man fih zumal nicht fehe lange Röhren ans - Schaffen will. Um aber doch durch einen Verſuch

| Jii 4 zu

* 774 ar zu beffimmen, wie weit die Da mpfkraft des Ae⸗ thers bey 212%. gehe, nahm Hr. Dreine Heber⸗ foͤrmige Roͤhre, etwas länger als die vorigen, und füllte fie auf ähnliche Art mit Aether und Queck⸗ ſilber, ſo daß ungefaͤhr 12 Zoll im offnen langen Schenkel leer blieben. Dieſen leeren Theil gra⸗ duirte er nach gleichen Capacitaͤten, (indem er nicht völlig cylindrifcy war) troefnete den an den innern Wänden hängen gebliebenen Aether forgs

. fältig ab, und zog das Ende in eine feine Spige

aus, die fo lange offen blieb, bis alles Falt und die innere Luft mit der äuferen von gleicher Dicht⸗ heit war, worauf das Ende fihnell zugeſchmolzen wurde. Es wurde hierauf der Schenkel der Roͤh— te, worinn fich der Aether befand, im fiedendes Maffer getancht, wodurch der Aether in einen Dampf verwandelt ward, der die Queckſilberſaͤule erhöhete, und die im andern Schenkel eingeſperr⸗ te Luft fo weit zufammendrückte, bis ein Gleich— gewicht entfiand. Es zeigte fich jeßt, dab 8,25 | Abtheilungen atmofphärifche, Luft von einer Fe derfraft, die 29,5 DBarometerfiand entſprach, durch die Verdichtung in einen Kaum von 2,00 Abtheilungen zufammen gedrängt,.: und zugleich eine fenfrechte Säule von 16° Queckſilber, ihren Druck gegen den Dampf äußerte. ° Da nun die Kraft der, elaftifchen Flüfjigkeiten im umgefehr; ten DBerhältnig der Räume fieht, fo hat man ' | | | 2,00

AN 775

2,00::.20,5 = 8,23 : 121°,67 fir die Kraft der eingeſperrten und verdichteten Luft, wozu noch jene 16” Queckſilber gerechnet, eine Gewalt von 137,67 Queckſilberzollen entſteht, welche der Ela⸗ ſticitaͤt des Aetherdampfs das Gleichgewicht hielt. Die Staͤrke des Waſſerdampfs bey eben dieſer Erhöhung über feinen Siedpunct, oder. von 322° ift nach obiger Tafel 137,28 Zollen gleich. Es fiheint alfo, daß bey allen Höhen der Scale, für weiche Verſuche angeftellt worden, immer daffel: be Berhältniß zwiſchen den Rräften des Aethers und Wafferdampfs gefunden worden.

Berfuhe füber die Dampfe des Wein geiftes.

In einer Heinen Flaſche wurde ungefähr 1 Rus bifzol Weingeift gekocht, woben, das TIherm. ans fangs 179°, zeigte, bey weiterer Fortſetzung deg Siedens wurde die Hitze etwas größer, weil der geiftige Theil mehr, als der waͤſſerige, während dem Kochen verdampft war. Ar. Dalton fest den wahren Siedpunct auf 175°. Bey einer ähns lihen Behandlung, wie die vorbefchriebene, fand fih die Kraft der Weingeifidämpfe bey 212° fo groß, als der Druck einer Quecfjilberfäule von 58,5. Dieß iſt etwas mehr, als die Kraft des

Et. Waſ⸗

A u ® x x -

Waſſerdampfs bey einem zlelchen Abſtand vom

Siedpuncte, welches aber billig kleinen, nicht zu vermeidenden Irrthuͤmern zuzuſchreiben iſt. In

einer Barometerroͤhre erniedrigte der Weingeiſt

dampf von 60°, die Dueckfüberfäule um etwa

A ne ee

1,“4 bis 1,5, welches etwas weniger ift, als es

feyn ſollte. Wahrfcheinlih Haben diefe Abwei— chungen in der veränderlichen Verdampſbarten des Weingeiſtes ihren Grund.

DE fire Kr das traftise Km), moniac.

Das fogenannte flüchtige Alkali, deſſen eigens thümliches Gewicht 0,9474 betrug, fam nahe bey 140° zum Sieden. Sm Barometer erniedrigte eine geringe Menge das Quedfilber um 4,“3 bey einer Temperatur von 60°. Bey höhern Tempe: raturen zeigte fich Feine verhältnigmäßige Ernies

drigung, weil der flüchtigfte Theil diefer Mi⸗—

fhung fih im leeren Raume des Barometers vers breitete, und den mehr gemwäflerten zurück ließ, zumal wenn die gebrauchte Menge nicht mehr als ı big 2 Tropfen ———

Salz⸗

Sex Ts Salzfaurer Kalk,

Hey diefer Fläffigkeit war der Sieddunct 280°. Ueber der BRRKaNIgerfäuie, | in einer Barometerröh: te war:

‚bey 553 die SER der Säule 0,455.

er: 05 Fa N ——— .0O,0II.

welches ungefähr der Kraft des Waſſerdampfs von 18° unter den Matgie Temperaturen ents

ſpricht. Queckſilber und Schwefelſaͤure.

Der Siedpunct des Queckſilbers war nach Sen. Dalton's Therm. 660° und der des Vi⸗ triolöls von 1,83 eingenthüml., Gewichte 590°. Es ift fehr Schwer, die genaue Dampffraft diefer FStüffigkeiten bey einer niedrigern Temperatur als 212°, zu beftimmen, weil bey einem folchen Ads finde vom Siebpuncte, die Dämpfe diefer Fluͤſ⸗ figkeiten feine bemerfbare Wirkung hervorbringen tönnen. Nach dem allgemeinen Gefege muß der Queckſilberdampf von 460°, und der von. der Schwefelfäure bey 390° mit ı Zoll Queckſi (ber im ſtehen.

Roy

- t h

778 J

Roy brachte die Aucdehmog von gar Queck⸗ ſilber, bey 130° Wärme auf 0,5969 bis 0,"5651. Sin Barometer betrug fie unter eben diefen Um: fränden 0,5117, wovon der Unterfchied 0,0852 und 0,0534 ziemlich das Maaß von der Wirkfams feit des Queckſilberdampfs bey 212° Wärme ift. Es ift aber fait unmöglich, irgend eine tropfbare Flüffigkeit völlig von Luft zu reinigen; und wenn dann eine gewiſſe Menge Luft in den leeren Kaum fommt, fo vereinigt. ſie ihre Kraft mit der des Era

J

‚Ueber den Dampf in der

Die hierher gehoͤrigen Verſuche ſind mit Ma— nometern angeſtellt worden, die aus geraden am Ende zugeſchmolgenen Roͤhren von veeſchie— dener Fänge, und ; Zoll im Lichten beſtanden; dabey waren fie nach gleichen Kapacitäten graduirt. Don der zu prüfenden Flüffigkeit ließ Dalton 1 oder 2 Tropfen in die Nöhre laufen, wo übris gens die innern Wände derjelden durch einen zwie⸗ fach umwundenen Drath ſorgfaͤltig abgetrocknet wurden. Nun wurde atmoſphaͤriſche Luft in die Köhre gelaffen, und diefe mit einer Queckſilber⸗ fäule gefperrt, die von z; Bis zu 30 Zollen va: riirte, fo wie es die Natur des Verſuchs erfors derte. Es wurde hierauf das Ende des Manome—

ters,

\

779 ters, worinn ſich die Luft befand, in ein großes Glas mit Waſſer von irgend einer Temperatur aes bracht, um die Wirkung des dadurch erzeugten Dampfes auf die Ausdehnung der Luft zu be merken. Zuerft follte der Zuwachs. diefer Ausdeh— nung beffimmt werden, welchen eine ſolche Tem⸗ peraturerhoͤhung der Luft verſchafft, welche feine tropfbare Stüffigkeit, außer dem Queckſilber, affis che. Die Erpanfion aller -elaftifchen Fluͤſſigkeiten ſcheint ganz, oder beynahe dieſelbe zu ſeyn, for bald nur die Umftände einerlen find. Es nehmen ‚1000 Theile einer fofihen Fluͤfſigkeit bey einer Wärme von 150°, faft gleich formig 1370 oder 1335 Abtheilungen ein. Sr. D. hält es deshalb für unnäß ‚alle die sahfreichen Verſuche, die mit verſchiedenen Fluͤſſigkeiten bey allen Temperaturen von 32° bis 212° angeſtellt worden, zu wieder: holen, da alle Refultate fih zur Beſtimmung des folgenden allgemeinen Gefekes BRREE be; naͤm⸗ lich:

Wenn der Raum, welcher von einem ausge— trockneten Gas, bey einer gegebenen Temperas Ar tr fe gegebene darauf wirkende Drucks kraft in Quedfilberzollen = p; die Dampftraft einer gewiſſen Fluͤſſigkeit bey der naͤmlichen Tem: peratur im leeren Naume = f; fo wird die Fluͤf⸗ fi —* beym Zutritt des Gaſes eine Expanſion

er⸗

780 | Be BR

u * > s erleiden , und der von der Luft eingenom:

mene Raum wird fogleich oder im kurzer Zeit

Es fey z. B. für das Waſſer p = 30 Zolle;

1

.£= 133. bey einer gegebnen ik |

180° (nach. obiger. Tafel) fo hat man 3835 = 2

für den verlangten R Kaum, woraus man fieht, daß die Luft ihre Volumen verdoppelt. - Wenn die Tems.

peratur 203° beträgt, fo Äft nad obiger Tafel f = 25, und ber Raum wird jeßt 6mal größer, als vorher. _ Bey der Siedhige giebt die Tafel für £ = 30" Wäre nun jetzt p = 60°, fo ers Hält man wieder 2, oder den doppelten Raum, in welchen die Luft durch den Dampf ausgebreitet wird.

Geſetzt man wählte Kether. Es fey die Tems yeratur 70°, fo wird f = 15; wärenun p= 30, fo würde er der Luftraum ebenfalls verdoppelt.

Die Expanſion des N und der ats

mofphärifchen Luft durch den Waſſerdampf ift bey

allen Temperaturen die nämliche. Die Schwefels

fäure von der Temperatur des fiedenden Waſſers, bringt Eeine merkliche Wirkung auf das Gas her—

vor, Man

er .781

Man fieht, daß diefe Theorie aus den Grüns den des erften Abfchnitts Fehr einleuchtend werden kann. Wenn man fie 3. B. auf den Verſuch mit dem Wafler von 212°, unter einem Drud von 60° anwendet, fo ift Bier die Luft in den Raum ı durch einen Druc von Go Zollen gepreßt ; wird fie nun der Siedhitze des Waſſers ausgefest, fo erhebt fich ein Dampf, deffen Kraft 30’ gleich ift; die Luft wird daher fo weit ausgedehnt, daß ihre Kraft ebenfalls 80 Zollen gleich kommt, und beyde Kräfte zufammen ertragen einen Deuck von 60 Zollen, Mit einem Wort, in jedem Falle ers hebt fich der Dampf zu einer gewiflen Kraft, die von feiner, Temperatur abhängt, und die Luft beingt das Gleichgewicht durch ihre Ausdehnung - oder Zufammenziehung, nach Erfordern zumege-

9

. J —“ y 2 n 782 . \ r \ j } W PN ar R a e Is | TR EN ER 4 ah N 9 4. Y 2 L . Be 4 e 53 "In HR LINE ag ör lad

Auszug eines —— vom He .D. an. den Herausgeber, ji

SUR AR. FR

a En Samba, 4 ho 5 Dee. 1804

Sch lege Ihnen einen kleinen Auffatz über Koftförmige Pendel bey. (Er folgt in der naͤch⸗ ftien Hummer.) Die Compenfationsffange iſt von Bley, weil diefes Metall, unter den feſten, ‚der ‚größten Ausdehnung mittelſt der Wärme fähig iſt. Ich glaube, daß es nicht ſchwer ſeyn wuͤrde, kuͤnſt⸗ liche M etallmiſchungen zu’ finden, tie das Bleh an diefer Ausdehnungsfühigkeit noch überträfen, und die alfo noch gefebiefter zum Compenfiren wär ren. Sc glaube fogar, daß dieſes fehon mit der befannten, leicht flüffigen Metallmifchung der Fall feyn dürfte, welche in fiedendem Waſſer ſchmilzt. Die einfahfte Compenfation ift unftreitig die, wo eine Stange von demfelden-Metall an die Wand befeftigt iſt, und die dann den Aufhängepunct des Pendels um eben fo viel hebt, als der Schwins gungspunct finft. Diefe Erfindung: ift ſchon oft gemacht worden, und noch neuerlich hat = Prof. Huth in Frankfurt fie fo im WS. 3 1803 befchrieben, als wenn oh. Zac. ee Inne: in Stettin, der erfte Erfinder wäre;

aber \

- 783 aber fhon vor einigen Jahren fland, wenn ich nicht irre, diefelbe Compenfation im Journal für Fabrik ze: (wo damals viel von Uhren verhandere wurde) und Käftner befaß eine, die Klind worth vielleicht vor 20 oder 30 Jahren verfer⸗ tige hatte, Allein diefe Einrichtung fcheint keinen Beyfall zu finden, und die Urfache davon iſt vieß leicht die, daß dabey voraus gefeßt werden muß; daß -der untere Punct, wo die Stange an die Mauer befeftige ift, und der obere, mo die Feder durchgezogen wird, völlig unbeweglich find, Al le die Veränderungen, welche die: verfchiedenen Temperaturen, oder die Feuchtigfeiten in der Wand, an welcher die Uhr flieht, etwa hervor Bringen können, haben unmittelbaren Eim fluß auf die Pendellaͤng e. —Und daß eine Wand von 3 Fuß im Sommer und Winter, bey trocknem und feuchtem Wetter völlig unbewegs lich fey, iſt nächte wohl anzunehmen. Hierzu kommt noch, daß dicht an der Wand immer eine andere Temperatur ift, als 3 Zoll davon, wo die Pendelſtange ſchwingt. Hr. Prof: Huth ſagt zwar, daß der Gang der Uhr der gleichfärmigfte fey, den Künfilergefchicklichfeit bewirken fönne: allein da kein Journal des Ganges; welches fih auf Vergleihungen mit einem Mittagsfernrohre bezieht, beygefuͤgt ift, fo laͤßt ſich diefe Genanigs keit nicht beursheilen. Die Uhr, welche Käffner

WVoigts Mag. IV. B. 6. St. Kkk be⸗

284 RE | \ N, F Ta, befaß, ging wenigſteus fo ungleichfoͤrmig, daß ſich dieſe Compenſation auch ohne Mittagsfernrohribes urtheilen ließ. Wennidie Vorausſetzung, daß die, Mauer: unveraͤnderlich iſt, ihre Nichtigkeit haͤt⸗ te, fo. wäre. diefe Compenſation nicht einmal nös thig, man brauchte) nur aus dem Material; woraus die Maner beficht zueine Pendelſtange zu machen, die gerade. wegen ihrer MR | keiner beduͤtfen würde, . Eis D, Hlbers falt mir ein, daß die a x ie c ey daß; Steine vom Mondiaufdie Erde fallen können, nichts weniger als neu iſt. Er ſchickte mir neulich eine Abhandlung, die er im Jahr 1795 im Bremer Diufeum vorlas. Sie handelte vom Steinregen in: Siena, und von «der Kppothefe, . daß, die Steine aus dem 50 deutfche Meilen ents fernten: Vefuv. geflogen wären.) In dieſer hatte Olbers die, Gefhwindigkeit, welche ein Stein * muͤſſe, um nicht wieder auf den Mond zun het gm fallen, zu 7700 Fuß in der Sec berechs net, under, fand es in dieſer Abhandlung nicht unwahrſcheinlich, daß aus den Kratern des Mon des zu Zeiten Steine mit einer ſolchen Sefhmwins digkeit in „die Hoͤhe geſchleudert würden, daß fie nicht „wieder auf den Mond zurück fielen: und wenn dieſes waͤre, fo wäre es zugleich fehr wahr⸗ nen, daß fie yon Erde ſtaͤrker an⸗

zum 785;

angezogen: es ald von einem andern Pla⸗ neten. Zn * Fr

* 4* hi >

ed e H#arre = sauer

Am 7 Bi 1802 war des Abends um uhr bey Hamburg ein fehr fchöner Mondregenbogen. Es. war 4 Tage vor dem Vollmonde. Der Negen: bogen war volftändig, und fland, von dem Sreins thore aus gefehen,, ‚über. dem äußern Alfters See. Ich felbft habe ihn nicht. geſehen, fondern es cv: zählte es mir. am gelgenden, RR ‚die —— Br 3 296 ab |

rer Ba | ti Hall ; * Pr at Hat ein other Ob⸗ jectiv von 8 Fuß Brennweite, und 12 Patif. Zoff Oeffnung zu Stande gebracht. Er iſt aber nicht damit zufrieden, und läßt jest if einem der hie figen Kalköfen einen maffiven Flintglaskegel ſchmel— zen, aus welchem er nachher, um Ötreifenfreyes Flintglas zu betommen, Scheiben fihneiden wird. Diefes Objectiv iſt nächft dem 5zoͤlligen in Oxford, das größte was eriftirt. Die hiefige neue Sterns warte ift bis auf die Inſtrumente, welche dahin tommen follen, fertig, Diefe find auch ſchon ‚größtentheils vollendet, Sn 3 Monaten foll alles fertig feyn. Das Hauptinftrument iſt ein acht⸗ füßiges Mittagsfernrohr, deflen Are einen Volk kreis von 4 Fuß trägt.

x PER N eg

*

Ach beſchaͤftige mich jetzt mit der Bearbeitung Rn Verfuhe in St. Michael. Innerhalb 2 Monaten werde ich von hier abreiſen, 5 sa * dieſe Arbeit ui pollenden. —59—

pi nu ,

”) In den Hamburger andre » temon / Nairic "Hr D. —— ausführliche Naͤchricht von den aſtronomiſchen und phyficaliſchen Verſu⸗ chen auf dem Thurm der St. Michaelis Kirche zu Hamburg, abdruden laffen. Schon der hier mit⸗ getheilte Wlan und inhalt des heramszugebenden Werks, ſo wie die vorangehende Eunge Gefchichte der frühern Verſuche und Betrachtungen “über. diefen Gegenftand , iſt überaus intereffant und lehrreich, ‚noch viel mehr wird dieß bey der Schrift der Fall ſeyn. | B—— 9. we

ir os u >

Io,

- 787 a se 1.

hie: Kopfermige Denbelfangen, zufam mengeſetzt aus Bley und Eiſen. Vom Gru. D. Beuzenberg.

Unter den feſten Metallen iſt Bley dasjenige, weiches fi fih am flärfften ausdehnt. Da es nun bey Rofförmigen Pendeln gerade darauf ans kommt, zwey Metalle zu haben, ‚von. denen ſich das eine fehr viel, und das andere ſehr wenig ausdehnt, ſo iſt es auffallend, daß man das Bley nicht eab⸗e zum Compenſ ren bat.

Die Urfache if vielleicht, die, weil dünne Bley ftangen fich leicht Biegen, und bey. dicken, der, Koft zu BR würde.

u” folgener Eincistung ra, Geydes weg.

&n Taf. KIM. Fig. ı. iſt die mittelfte von den 5 Stangen eine Bleyſtange, die,263 par. Zoll lang und 3 Zoll dick iſt. Diefe Stange hebt, wie man leicht, ohne weitere Erklärung, ſieht, die Linfe wieder eben fo viel in die —— wie ſie um die Aedehauus des Eiſens ſinkt.

Da

nd

Ei -

n he —— | Da fih die Ausdehnung des Eifens zu der des

Bleys verhält, wie J zu 2,57, fo comvenfiren

365 B0ll Bley, 43, 30l Eifen-m ; Wie viel Zoll

Eifen ı zu compenfiren, nd,.dae laͤßt ſich nicht eher genau fagen, bis das Pendel fertig. iſt, und man

weiß, wo fein Schwingungspunkt liegt. sh

Ich siehe Eifen ‚dem Sahl vo, weil * ſich MO feichter bearbeiten läßt, und dann iſt die Aus⸗ dehnung des Eifene, eben nicht Me geben, wie se. * uhle RER LEE

Art Ir# ; 748 ‚Rp: 4 wir n„* 115 593

+

da pie Sriftinge einen: —— dick iſt,

a da der Druck, den fie erleidet; im ſchlimmſten

Falle nahe ſenkrecht iſt, ſo hat man das Biegen

nicht jur sefürähten, wenn ſich (ber nf übrigens al EN 1 A BE —— a in” Die verfchiedenen Theile des Roſtes ſind, wie gewöhnlich ‚mit eiſernen Stiften in einander ber feſtigt. Nur iſt hiervon die Bleyſtange ausge⸗ nommen Dieſe ruht, wie man Fig. 2. ſieht, bloß mit Zapfen und Kragen in dem’ meſſingenen Dierbatten.. "She kann, wenm der Roſt in einans der geſchoben it), leicht herausgenommen und abgedeckt werden. Dieſes iſt der Hauptvor⸗ theil bey dem Compenftten mit einer Stange, auf den Hr. Repf * a. aufmerkfam gemacht ‚bat.

% jr 288,

Hat.» Bey feiner letzten Pendeluhr hat’ er’ einen Roſt mit einer Zinkfrange angebracht, an · ven die Correctionsſchraube für die ————— wor ke der ig Akt. MAR, —— Die Tompenfätide fa ihre)" fehr einfach und zugleich fehr : genau. Die BR fange wird" beym drehen ſo lang getkffen, daß man ſicher iſt daß die Uhr uͤbercombenſirt ſey· W Man kann nun die Groͤße dieſes Fehlers im Eis⸗ apparate finden/ und datnach mit einer oroßen Genauigkeit! Berechnen, wie viel man die Bley— ſtange noch abdrehen muß Eben ſo frudet man die Fehler der Compenſation, wenn man die Uhr in ſehr hohen und wieder in ſehr tiefen Tem⸗ peraturen gehen läßt. Aus dem Unterſchied des Ganges berechnet man nach bekannten Gefeken die Unterfchiede der Pendellaͤngen, und aus diefen nah dem Verhältniß der Ausdehnung vom Dley und Eifen, die noͤthige Abkuͤrz zung der Bleyſtan⸗

Bey. diefen Correktionen hat man den großen —— daß man immer vom Großen aufs Klei— ne ſchließt.

/

Diefe Koftförmigen Pendtt machen ſich ſehr leicht, da das Bley ſich leicht gießen und drehen laͤßt, und da man nicht, wie bey den aͤltern Roſt— al noch in der Mitte einen meffingenen

Kkk 4 Quer⸗

h 799 h u }

Querbalken gebraucht, um das Biegen zu vermei · den. Der bloße Roſt koſtet dem Arbeiter nicht uͤber zwey Tage, und. tann alſo, da auch das Material niche theuer iſt, ſehr wohlfeil ges liefert werden. Die Loͤcher in den vier Quer⸗ balken muͤſſen, der leichten Schiebung wegen, ge⸗ nau uͤber einander ſeyn. Der Arbeiter erhaͤlt dieſes ohne Mühe, wenn ser alle 4 auf einander ſchraubt, und nun die, Löcher durch ‚alle zugleich bohrt. Zu den Eifenflangen wird. dider Ei⸗ ſendrath genommen, dieſer erfodert nur wenig Arbeit. Biegen koͤnnen ſich dieſe REN: mio weil alle gerade beraten. BeUT.

791 | we |

Verluche über die Wirkſamkeit einer Vol⸗ taiſchen Saͤule, bey welcher Suftfchich- sen flatt der feuchten Subftangen zwiſchen den Plattenpaaren angebracht waren. Aus einem Schreiben des Hrn. 2. Med. Dodge, an den Heraus

Oenabruck, den 1. San: 1803. Hr. Ritter erklärt in No. 193. des Intel⸗ figenyblatts der. allgemeinen. Literaturzeitung 1802 alle Stoffe, die ſiatt der naſſen Tuchſcheiben, in die Voltaiſche Saͤule gebracht, Elektricitaͤt erre⸗ gen, nur in ſoferne wirkſam, als ſie Feuchtigkeit enthalten , und Sehaupter: eine ſolche ohne alle | Feuchtigkeit eonſtruirte, und doch wirkfame Säufe fey ein Ding der Unmöglichkeit. Gegen diefe Bes hauptung erlaube ich mir eine Erfahrung aufzus ſtellen, die auf ähnliche Veranlaſſung? im Auguft diefes Jahres ſich mir darbot, und die, follte fie auch weniger wichtig ſeyn, als fie mir es fcheint, doc vielleicht zu mweitern Verſuchen, und dadurch zu mehrerer Aufklaͤrung Anlaß giebt. Ich RR 5 ers

i

792 2 u Fe | * errichtete eine Saͤule aus Bin: Zint und

Stuͤckchen von dünnem grünem Glafe, ungefähr von der Größe einer, ‚Linfe, . ‚die auf die Kupfer 2

oder Zinkplatte wo ſonſt die Tuchſcheibe lag, jetzt fo ins Dreheck gelegt wurden, daß, ſtatt der Tuch⸗ scheibe. zwiſchen den Metallen, jetzt eine dünne

J a a Pina" rn Haid *

| 9 Sie "Cine befand. aus 10, & gen, und diefe zetgten durch Hulfe vs AR am Elektrometer ungefähr den nämlichen Grad der

Elektr. wie 5 Ragen auf die gewöhnliche Art mit

naffen, Tushfcheiben exrichtet·

> ah Luft toden. war; , „feuchte Suft fhien

ir

‚ger ST *

a ven Bdg ana Splendid ur amestahiti Tr. 2 ar —* Srads, Der Eistteisitäs, ließ Ei auf, die: ‚ee ‚Art „einer,

—— J ag

x Bauer? an BD) as

Die hielten nür: im ſer; ich hatte fie, weil ſie ſchon in der Voltaiſchen Saͤule geweſen, und daher ſehr angegriffen wa—⸗

ren, zwar beſonders zu dieſem Verſuch abfeilen

laffen, allein fie blieben immer noch rauh und Bet, uns

3) Die Wirkung blieb def ändig, ß —D Bat Ye

793

uneben, und diefen Unvoltommenheiten fchreibe ich es zu, daß ich keinen Höhern Grad der Eileftris eitaͤt erhalten konnte. Es hat mir,bisheran Ge⸗ le zenheit gefehlt, diefen Verſuch im Großen zu allein ſollte er auch ſo nicht, ſchon hinreichen, wegen der Richtigkeit jener Behaup⸗ tung wenigſtens Zweifehzu erregen? Sollten Glas, dünne ‚Lagen; Siegellak, ꝛc. in. der Voltaiſchen Säule nicht auf die. ‚nämliche 2 Art wirkſam ſeyn danen, wie im Voliaiſchen Condenſator? "Soll Ber Verſuch gelingen, ſo muͤſſen die Glasſtuͤckchen ſo duͤnn und gleichſoͤrmig als möglich ſeyn; iſt die Luftſchicht zwiſchen den Platten zu dick, ſo muß natuͤrlich die durch die Beruͤhrung der beyden Mes talle in ſo aͤußerſt ſchwachem Grade erregte Electric auf die Platten unwirkſam bleiben 14, 88

Er: f t

12,

794 N an a Sa gt DET

ak ch En Ein We zur —* der Dämpfe br des fochenden Wafers bey otonomiſchen * AR Seh in der Kuͤche, befonders für weibliche Beichäftigungens Aus einem Schreiben des Hin. Di und Prof. Heinefen an den Herausgeber, Nebſt Unzeige einer. kleinen Darüber berausge⸗ gebenen Schrift mit den noͤthigen Ab» bildungen der Gerathſchaft. * Mn

a TR.

Brenn yon! 7. San. 1803. |

——— REED NR,

In dem zweyten Sae⸗ des vierten Bandes Ihres Magazins, machen Sie das Publikum mit einem Vorſchlage des Grafen Rumford, fich der Dämpfe als eines Mittels, die Wärme von einem Orte zum andern zu leiten, zu bedienen, bekannt. Schon lange vorher, ehe dieſer Vorſchlag durch She Magazin und Niholfon’s Journal be: kannt wurde, fuchte ich. hiefige Gelehrte auf dies fen Nugen der Dämpfe und den großen Vortheil, der davon zur Erfparung der Feurung erhalten wers den konnte, aufmerkffam zu machen, und gab vor 3 Jahren beyfommende Kleine Schrift über dieſen Ge⸗

ar 795. Gegenſtand in die Hände unfers Publifums, Man zweifelte zwar nicht an der Möglichkeit, ‚die Daͤm⸗ pfe auf die beſchriebene Are zu benugen ‚-fonnte ſich aber doch nicht überwinden, eine fo ganz unges wöhntiche Verfahrungsart fintt der alten zu adops tiven, und fo blieb man gleichgültig dagegen, 06 ich gleich den Nutzen davon an dem: Apparate, welchen ich. mir «hatte verfertigen: laflen, durch vielfahe Verſuche vor Augen zu legen mich bes ſtrebte. Jetzt aber, nachdem man hoͤret, daß in England die Dämpfe zur Erſparung des Brenn—⸗ mäterials angewandt: werden, fängt man an, der Sache wieder einige Aufmerkſamkeit zu ſchenken; denn das deutfhe Publitum hält ja leider ges wöhnlich nur ausländifche Produkte für reife und ſchmackhafte Früchte. - Sollte: es vielleicht nicht jegt Zeit feyn, das Intereſſe des Publikums für eine fo allgemein nüsliche Sache mehr zu wecken, und fie auf den Nugen der Dampfe in Manufacs turen, Fabriken und den Küchen aufmerkſam zu machen, befonders da es bey dem immer allgemeis ner werdenden Mangel an Brenn Materialien ſehr wichtig iſt, wenn man ein leichtes, bequemes und ohne viele Mühe anzumendendes Mittel haben fann, um fehr) viel im denſelben zu erfparen ? Nehmen wir hierzu noch den großen Nutzen, wei; hen man bey der Anwendung der Dampfe das durch erreichet, daß man. immer einen gleichen

RR Grad

26 .. 7

Grad von Hitze Hat, worauf Bey: manchen abet: ken und: ſelbſt in: unfern Küchen doch. oft: ſehr wies les ankoͤmmt, ſo gewinnet der Gebrauch derſelben einen noch groͤßern Werth. Doch ich habe nicht noͤthig/ etwas weiter hinzuzuſetzen, und erlaube mir nur noch, beykommende kleine Schrift Ihrer weitern Bekanntmachung zu empfehlen. Ihre Beſtimmung fuͤr das ungelehrte vorzuͤglich we ib⸗ liche Publikum, machte eine ganz einfache, Ein⸗ kleidung, von allem gelehrten Schmucke entbloͤſt, nothwendig. Sollten Ew. 20 fie werth halten, eine Heine Anzeige davon in ihrem Magazin ein⸗ zuruͤcken, ſo wuͤrde mein Wunſch, etwas zur all⸗ gemeinen Verbreitung einer gemeinnuͤtzigen Erfin⸗ dung vielleicht mit zuerſt in Deutſchland **

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Restseie des Heiausgeber. |

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Die obenerwähnte kleine Schrift des * Profi Heineken, verdient wirklich in mehr als einer Ruͤckſicht allgemein bekannt zu ſeyn. Sie hat den Titel: VBorfhläge zur Einfuͤh rung eie ner größerm Defonomie« by dem Feu— { rungsverbraude in unfern Küchen: Bremens KHaußmüttern gewidmet won Dr: nnd Pre Heineken. Mit:z 8, Bremen: bey Bils mans,

| 797. mans 1800. 50 S. 8. Ehe der Hr Wi Hier auf feinen eigentlichen Gegenftand kommt ‚sfchiekt er erſt die phyſiſchen Grundfäke voraus welche auf die Waͤrmelehre und deren Anwendung‘ Bes

ziehung haben. Ohne der Gruͤndlichkeit im min⸗ deſten zu nahe zu traten, iſt gleichwohl der Vor⸗ trag fo. faßlich, daß keine Hausmutter einer wei⸗ tern Nachweiſung bedärfenwird. Es werden dar bey! die verkehrten Anwendungen der Feurungss mittel ins Licht geitellt und gerügt, auch die bis— herigen Einrichtungen der Kochheerde und Bratöfen beſchrieben und beurtheilt, ſelbſt Berechnungen über den dabey unvermeidlichen Waͤrmeverluſt bey⸗ gebracht. Gegen das Ende der Schrift ſagt der Vfr da in den mehreſten Haushaltungen der ſogenannte Theekeſſel faſt beſtaͤndig am Feuer ſteht/ indem heißes Waſſer den hauptſaͤchlichſten Artikel in den Kuͤchen ausmacht, ſo koͤnnte derſelbe bey einiger Verbeſſerung, das Gefäß bilden in wels dem die Dämpfe entwickelt würden. Um ihn aber zu Diefem Zwede zu benußen, müßte man feine Einrichtung etwas "abändern: zuerſt muͤßte der Deckel deſſelben fo genau ſchließen, daß feine Dämpfe.entweichen fönntem, und fo befeftigt feyn, daß dien Kraft derfelben ihn wicht: heben koͤnnte Alsdann würde das. unverſchloſſene Seitenrohr, durch welches das Waſſer ausgegoſſen wird, mit Dampfdichten Hahne zu verſehen ſeyn! irn Ends

798 er |

Endlich koͤnnten in dem obern Theile des Keſſels mehtere mit Haͤhnen zu verſchließende Roͤhren an⸗ gebracht wreden, welche genau in diejenigen Roͤh⸗ ven paßten, durch welche der Dampf zu ven Ges fäßen geleitet wird, in welchen gekocht werden ſoll. Sobald nun das Waffer im Kochen sift, brauchen nur die Kähne in den obern Roͤhren geöffnet zu werden. Fleiſch, Gemüfe und andere Arten von Speifen werden in. den Gefaͤßen, wohinein jene Roͤhren geleitet find, in kurzer Zeit zum Genuſſe zubereitet, und man kann bey dem nämlichen Feuer diefelben fo vollfommen zubereiten, als wenn man unter jedem Gefäße ein: eignes Feuer hätte, wo: bey fih noch der Vortheil zeigt, daß folche Speis fen nie andbrennen, und aͤußerſt reinlich bleiben. Die Gefäße ſelbſt können übrigens von Thon oder Eifen ſeyn, wenn fie nur mit. foldhen Anfägen verfehen find, daß die Leitungsröhren Dampfdicht darinn befeftige werden‘ können. Am leichteften und wohlfeilften werden fie aus verzinntem Eifens blech zu verfertigen ſeyn; ſie dürfen ‚aber beym Gebrauche nicht auf Metall oder Stein fiehen, weil dieje Körper die Warme zu fehr leiten, und dadurch den Kochgefäßen viel von ihrer Hitze ent ziehen. Ant beften iſt es, fie in Hölzerne Kübel zu feßen, welche die Hiße fehr gut zufammen hal: ten, Da ich einen auf diefe Art eingerichteten ARENA befige, und. Schon zw verfchiedenens

malen

* 799

malen Proben damit habe anſtellen laſſen, ſo kann ic die Verſicherung geben, daß die Erfahrung mei⸗ neworhin geäußerte Meynung über diefe öfonomir: ſche Benusung der Dämpfe völlig befiätigt, und mich uͤberzeugt hat, dag man, fobald die erften » Schwierigkeiten uͤberwunden ſind, die Speifen auf: eine viel wohlfeilere und beſſere Art bereiten tann, als auf die gewöhnliche. Ich habe ſchon I mehrmals eine. Mahlzeit von Fleichſuppe, gekoch⸗ tem Fleiſche, Gemuͤſe und andern Speifen, übers. haupt von 4 bis 6 Gerichten, mit 12 bis 14 Brocken Torf und 2 kleinen Stücden Fahmholz, welche unter dem Waſſerkeſſel verbrannten, zu⸗ bereiten laſſen. Ami größten iſt der Gewinn, wenn viele Arten von Speifen zubereitet werden ſollen; denn bey einem einzigen Gerichte wuͤrde die Erſparniß wenig betragen. Hat man aber außerdem heißes Waſſer noͤthig, ſo kann man das eine Gericht dabey zubereiten, ohne eines zwey⸗ ten Feuers zu bedürfen. Ale Artin von Speiſen, Braten ausgenommen, koͤnnen durch Daͤmpfe zu⸗ bereitet werden; indeſſen gerathen diejenigen, wel⸗ he. man im vollen Waſſer kocht, beſſer als folche, die. in einer kurzen Brühe gahr werden follen,

weil durch ‚die Zerfekung der Dämpfe in den Koch⸗—

gefäßen zu viel Waffer beygemiſcht, und die Brüs ? he zu ſehr verdünnt wird. Man kann fih Aber : auch hierbey gut helfen, und jedes andere Fleiſch

Voigts Mag. IV. B. 6. Et. oder

oder andere Speife, mit Butter in feiner eignen Brühe ganz ſchmackhaft und vollkommen zum Ges nuffe zutichten, wenn man eins der größern Koch» gefäße zum Theil mir Waffer anfült, in diefes eim Hleineres dicht verfchloffenes Gefäß mit dem Steifche oder der andern Speife'feget, und in er⸗ fteres die Dämpfe leitet; denn dadurch wird nun das Wafler erhißt, und durch die Wärme deflels ben die in dem verfihlofenen innern haben fi ——— Speiſe gahr gemacht.“

Dee gange —— feöft ift Taf. XIII. folgender: Fig. 3. iſt der von ‚der einen Seite anzufehende Waflerkeflel, mit 2 aus feiner obern Faffung‘ ausgehenden Röhren, der Verbindungss: röhre mit dem Kochgefäße, und dem Kochgefaͤße ſelbſt. a iſt derjenige Theil des Keffels, der das- Waſſer enthält; bb ift die meffingene Faffung der obern Deffnung deflelben , welche verjüngt zus läuft; damit der Deckel in allen Puncten deſto beffer darauf anfchließen koͤnne. cc’ find die Mes berfallftücke die einen Ausfchnitt haben, in wel⸗ chen der an dem Deckel fich Hefindende Stift eins greift, ; ee find 2 Röhren, die aus der obern Sallung herausgehen, und mit den Kähnen 1, d, geöffnet iund verfchloffen werden fünnen, k ift‘ der Drt, wo die eine diefer Röhren mit der Leis ir a M, die in fie hinein geher, verbunden

| iſt.

iſt. Lift die Seitenröhre des Keffels mit dem Hahne g, zum Behuf des Waller : Ausgiefens. n ift ein mit dem Deckel verſchloſſenes Kochgefäß, , und m die Seitenröhre deſſelben, in welche die —— tritt.“ „Fig. 4 iſt der Deckel des Keſſels mit dem Stifte p, der in den Ausſchnitt der Weberfallftüce ‚der obern Faflung defielben greift.” Fig. 5: iſt ein Rochgefäß ohne Deckel, um die Form feines obern Randes, auf welchen der Dedel paßt, welcher wie bey ss verjüngt zuläuft, zu fes ben. r ift ein Stift, der in dem Ausfchnite des uebertauad es u des Deckels t ——

„Fig. 6. v iſt der hoͤlzerne Küßel, der aie uns urton für ein Kochgefaͤß dient,

„Fig: 7. jeigt den Keffel mit 4 Rodocfäßen, von oben in Verbindung geſetzt. x ift der Keſſel; w fein Dedel; 2222 die Leitungsröhren; lc ihre Höhne, und ana die Kochgefaͤße

‚til’2 | 13.

5 eo. u 0

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Nachricht von einigen die phnfi

ſche Chemie betreffenden Ber- fuchen. Aus einer Abhandlung des Hrn. ‚Dar y. Sn Nichoſeg Journ. Apr. ‚1802,

En nene Bereitungdart der Phoſphor⸗ luft AGas 'hydrogene ! RE) Hen. Davy:

+ ©

| * nacıfichende Debeka kommt darauf

hinaus, daß man den Phofphor dem Hydrogen in dem. Augenblicke darbietet, wo ſelbiges mittelſt des Zinks und der verduͤnnten Schwefelfäure ents bunden wird. Es ift hierbey erforderlich, daf das Waffer bey feiner Zerfeßung, ſtark erhitzt fey, wel—

*

ches durch eine hinreichende Menge von ‚Schwes.

felfäure bewirkt wird. Man nimmt je d. auf 1 Theil Phoſphor, in Kleine Stuͤckchen zerſchnit⸗

ten, 2 Theile gehackten Zinf, 3 Theile concenz

trirte Schwefelfäure, mit 5 Waſſer ver:

duͤnnt. Das ſich entbindende Hydrogen loͤſt den

Phoſphor zum Theil auf, und dieſe Aufloͤfung ar fih, ſobald fe auf die Oberfläche der Fluͤſ⸗

*

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Fluͤſſigkeit kommt, und dieß dauert ſo lange fort,

als die Zerſetzung des Waſſers mit Heftigkeit vor ſich geht. Es brennt dieſes gephoſphorte Gas mit

einer leichtern Flamme, als dasjenige, welches

man auf die gewoͤhnliche Art erhaͤlt; der Anblick aber iſt ſehr intereſſant, weil die ſich beſtaͤndig er⸗

hebenden und in Brand gerathenden Blaſen die ganze Fluͤſſi igkeit als eine Feuerquelle darſtellen.

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2, Erzeugung eines grünen Lichte unter dem Waſſer, mitteilt Phofphorgas und oxyge⸗— nirter Salzfaure,

Man thut in einen Kolben oder eine Flaſche von Glas‘ etwas Kalkphofphor in Stücken von Erbfengröße, und hierzu halb ſo viel oxygenirte Salzfaure Potafhe (Berthollets Knallſalz.) Nachs

dem hierauf der Kolben mit Waſſer angefüllt wors den, feßt man 3 bis 4 Theile concentrirte-Schwes

felfaure zu, welches fo gefchehen muß, daß man fie duch einen Trichter, deſſen Schnabel bis an den Boden des Kolbens reicht, einfuͤllt. So wie

nun das Waſſer anfaͤngt ſich zu zerſetzen, bemerkt

man use auf der Oberfläche der Flüffigs 2113 keit,

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keit, und der Phoſphor verbreitet auf dem Bo⸗ den des Gefaͤßes ein ſchoͤnes grünes Licht.

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. 3, Entzuͤndung des gephoſphorten Hydro⸗ gengas durch Salzſaures Gas.

Sobald man die eben genannten beyden Gas— arten mit einander vermiſcht, entſteht eine Verbren⸗ nung mit Flamme. Es erzeugt ſich Phoſphorſau⸗ re, Salzfäure und Safe, |

4. Verbrennung verſchiedener Stoffe durch oxygenirte Fahfanre im Moment ihrer Entbindung. -

Man bringt in ein Glas, recht trockne oxyge⸗ nirte Salzfaure Potafche (Muriate oxygene de ‚potafle) und gießt doppelt fo viel am Gewicht, ‚weiße verfäufliche Schwefelfäure darüber. Es er: folgt fogleich eine heftige Wirkung, und die oyys genirte Salzfänre entbindet fich- Laͤßt man nun ‚etwas Schwefeläther, Alcohol ober Terpentinöt hin:

| \ u J es ‚805 „bineinfallen, ſo entzünden; ſich diefe Fläffigfeiten ſogleich mit einem Geraͤuſche. Auf eben die Art läßt fih aud) Kampfer, Harz, Caoutchouc, Talg, Pech ꝛc. entzünden. (In der auf die gewöhnliche . Art bereiteten oxygenirten Salzfäure fannte man die Entzündung des Blattgoldes, des Spießglan: zes, Phoiphors ,worlängft fhen,) -

2

ne Verbrennung, der fetten Dele auf der Dberfläche des Waffers, ‚mittelft oxygenir⸗ ter Salzſaͤure.

In ein etwas großes Glas thut man ı Theil oxygenirte Salzſaure Potaſche, und ſetzt derfelben 3 bis 4 Theile Waſſer und einen halben Theil Dlivens oder Leinöl Hinzu. Darüber gießt man endlich 4 bis 5 Theile concentrirte Schwefelfäure, wodurch eine heftige Wirkung entfteht, und fich eine Menge Kohlenartige Materie zu Boden feßt. Man bemerkt eine Menge Funken, welche in der fhwarzen Fläffigkeit herum fahren, und welde ein intereffantes Schaufpiel gewähren. Ein neuer Zufa& von Knallſalz und Säure bringt die ganze Maſſe zur Entzündung, die mit einer gelben dicken Flamme brennt.

214 6.

1 AR: = ir wi x = 7 o x Ä A { N - . —— a

2. N *

"6, Verbrennung’ des Pphoſ hor⸗ unter dem Waſſer, mittelſt oxygenitter Salzfäute,

Sm einen langen Slascylinser, der bis anf die

Hälfte oder zwey Drittel mit Waffer angefülle iſt,

wird 1 Theil PHofphor und Theile oxhgenirte Salzſaure Potaſche gethan. Hierauf ſetzt man 3 bis 4 Theile Schwefel; oder Salpeterfäure zu,

worauf fih der Phofphor entzünden, und lebhaft

unter der Waflerfläche brennen wird. Wenn man die Mifhung bewegt, fo fi ER man die in ihr herum fahren. gr.

Es ift hierbey zu bemerken, daß man die drey leßtern Verſuche mit Vorſicht anftellen,’ und ſich etwas von der Geraͤthſchaft entfernen muß, wenn man die Saͤure oder den brennbaren Stoff zufest, ‚weil leicht ein Theil der Miſchung aus ben” oh {On herausgeſchleudert wird. Ä i

. Atuhın . al 7

4 x r J J » ZER: N EAITAR f 3 4 1 * Zr .d‘ + „ing —F Be vr . _ 4

——— von R— ung rifhen Gegeuftänden. Aus einem Briefe des Hru. Profeſſors Froriep san Hm C. B. Dem Herausg -

Einrichen 'mitgetheilt.

Paris, 4. an. 1803.

Unter einer Menge anderer Dinge, die aus

Egypten angekommen find, befinden ſich auch meh— ‚tere Mumien, fowohl von Menfihen als von heis

ligen Thieren. Nach und nach fängt man nun

an dieſe Schäße zu ordnen. So hat man aus ‘einer Ibis⸗ Mumie den Vogel : gar und gar, ohne daß die Federn eben verlegt wären, zu "entwicelh ‚gewußt. Aus einer andern Ibis Mumie hat

F Herr Rouſſséau, aide anatomiste für die vergleis

|

Hhende —————— das fchoͤnſte Steleit zuſam men⸗ geſetzt, was man nur ſehen kann. Sie koͤnnen ſich nicht vorſtellen, welche unſaͤgliche Geduld zu diefen Arbeiten gehört. Mod) mehr faft it Hrn. Roußeau das Skelett aus einer Käßens Mumie gelungen. "Vor $ Tagen hat er aber ein nech in: tereifanteres Werk vollender, nämlich dag Skelett aus einer Menfchen: Mumie, das erfie, wovon ih noch gehoͤrt habe; was die Entwickelung def;

£1l5 ſel—

808

Aſelben noch beſchwerlicher ‚mabte, war der Dunft, den die zur Balfamirung der Mumie gebrauchten Harze von ſich gaben. Der Koͤrper dieſer Mumie ift, obgleich der Ruͤckgrad etwas ſchief iſt, ein mehr als mittelmaͤßiger Mannskoͤrper von ſtar⸗ kem feſten Knochenbau. Die Eingeweide des Uns terleibes und der Bruſt waren alle beſonders eins balſamirt und eingewickelt, aber wie natuͤrlich voͤllig unkenntlich. Das Gehirn ſcheint durch die eine obere Augenhoͤhlenſpalte herausgeſchafft zu ſeyn, (bey andern Mumien ſoll es durch die Naſe aus der Hirnhoͤhle herausgezogen worden. seyn) Der Penis war in Erektion befonderg eingewickelt, aber nicht von dem Koͤrper getrennt; die Eichel war ohne Vorhaut. An den Knochen fanden fich. viele Eleine Knoͤtchen, Exkreſcenzen, wie man. fie gewöhntich nicht findet,. Was mir aber ganz bes fonders ‚auffiel, war ein Knochenbruch des rech⸗ ten Wadenbeines, der ganz vortrefflich gerade geheilt iſt und beweiſt, daß die Chirurgie vor 4000 Jah⸗ ren doch auch fo übel nicht geweſen ſeyn muͤſſe.

Zwey fehr fchöne Dromedare, ein maͤnnlicher und weiblicher ſind in der Menagerie. Man macht Verſuche, ſie zum Ziehen zu gewoͤhnen, aber dem Verſuche nach zu urtheilen, den ich mit angeſehen habe, ſcheinen ſie eben nicht ſehr gelehrig zu ſeyn. Etwas, was mir bey dem Strauße

| in

% N | 809 in. der Menagerie befonders aufgefallen iſt, iſt die fo. ſehr beträchtliche Breite des Schnabels an, fels ner. Wurzel. Auf keiner einzigen Abbildung, die ich bis jetzt ſah, iſt dieſe Breite fo ausgedrückt, als ſie in der Natur ſich findet“

4A

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de, | | Ueber die Fruchtbarkeit der Maulefelinnen,

Sin einem kürzlich erfchienenen Werfe: Exa- men de l’E/elavage, 2 Kol. 8. wird gefagt, daß man auf St. Domingo imehrere Beyſpiele von Mautefelinnen habe, welche Sjunge zur Melt ges bracht hätten, . Ein gewiſſer Hr. Mozard be merkt hierbey im Moniteur, daß bereits der jetzige Staatsrath Moreay St, Mery, der ehedem einen ähnlichen Poften auf St. Domingo befteider „in f. defeription de la partie frangailer.de Saint» Domingo, T. ı. p. 165 geſagt habe, daß -in der Miederlaflung Verron auf diefer Infel am: 24- Det. 1771 ein Füllen von einer Maulefelin ſey ges worfen worden, welches bis zum 17. Sun. 1776 | ſey

8 ns 1

«fen am echen geblieben. PET I andern es wieder/p.229, daß in der Habitation Goudion eine Mauleſelin am 30. März 1788: ein Junges jur Welt gebracht; welches mit feinem! darüber aufgenommenen Protocoll an die Soc der Wiſſ. und Kuͤnſte des Cap ſey geſandt worden. Noch ein Beyſpiel der Art im Kirchſpiel ae am 15. Dec. 1769, welches mit großer Sorgfalt unterfucht und aufgezeichnet worden war, wo aber das junge Geſchoͤpf alsbald farb, wie es zur Welt gefommen, und welchem auch die Mutter 2 St. darauf nachfolgte. Wüffon hat im 5.8. feis ner Supplem. etwas ‚davon erwähnt, wo es ‚beißt, daß die Haut des jungen Thiers an den’ "Dort. Matty nad London fen gefandt worden, der fie im Cabinet der Konigl Societaͤt * In der Gazette von St. Domingo den 28. Zum, 1788 fteht: „Man glaubt allgemein, daß die Mautefelinnen unfähig feyen Junge zu 'empfans gen, aflein ein neuerlicher Vorfall beweift das Ge - gentheil. Am 23. des verfloffenen Monats (May 1738) bat eine Maufefelin in der Niederlaffung des Hrn. Morel zu Leogane ein Junges zur Welt gebracht, weiches wohlgebaut und ſehr leb⸗ haft geweſen. Die Mutter habe es nicht an ſich wollen ſaugen laſſen, und es an dem naͤmlichen Tage mit Fußtritten getoͤdtet. Sie iſt von einem Eſel belegt geweſen. Der Vorgang geſchah in Ge⸗

gar.

des Hrn. Saladin de aͤlt. Apothe⸗ ker des Gouvernenients, von Port au Prince u. a. Man kann auch hieruͤber nachſehen Hiſt. nat. de Buffon edit..du C; Sonnini, Paris VAL. ı T,.22%

pag. 419 leg. ,

a,

Een, und Tbatſachen zur, ‚Eıflä- zung ‚des fonderharen Phaͤnomens des. Bauchredens, vom Hrn. John Goug h. Aus den Mahchelfter Memoirs vol. V.

J

P. 2, ‚und Nicholf. ‚Journ, Jun, 1802.

Ypssnklung dag —— ein Auer, zug äft, hat den Titel: Invefügation of the Me-, thod wäereby men judge..by, the Ear of the, pohition of⸗ ſonorous bodies relative to. their, own Perfons. Lond,, 1802. .,. Der... Verf. bes merkt zuvoͤrderſt, 25 man dich länge mit der. a —* —— Habe, eine Andere, fept wich tige

812 tige Eigenſchaft aber, mittelſt welcher es die Rice tung des Schalles zu vernehmen fähig iſt, bisher ganz ohne Erklaͤrung geblieben ſey, obgleich dieſer letztere Umſtand bey vielen Vorfaͤllen des gemeinen Lebens von vorzuͤglichem he m A Bey der Unterfuhung diefer Fähigkeit kann man das, was wir vom-Sehen wiffen, nicht auf das Gehör anwenden. Denn beym Sehen dringen die Lichtſtralen felbft in einer beftimmten Richtung als phyfifche Linien ins Gefichtsorgan hinein; beym Ohre Hingenen gelangen die Lufterſchuͤtterungen von allen Gegenden in der Richtung des Gehoͤr⸗ gangs ins Ohr. Der Berf. mußte alfo auf ans dere Gruͤnde bedacht ſeyn, von welchen er aus⸗ zugehen: Hatte: Er fand. mittelft eines Inſtru— ments, welches duch die Wirkung einer Feder ims mer gleiche Schläge gab, daß fich die größere oder geringere Entfernung bis auf den Hundert und zwanzigften Theil der ganzen Reihe beurtheilen ließ. Ferner bemerkte er, daß der Schall am wirkfamften war, wenn er gerade von einer dem Ohre gegenüber liegenden Stelle herkam; auf bewieß er durch die Erfahrung, dag der Kopf ſelbſt als ein folides Gehörwerkzeug zu betrachten fey, welches durch die anf feine Oberfläche wirken⸗ den Yufterfchätterungen einen Schall empfinden fönne. Wenn man alfo auf die Verfchiedenheis ten =

ten der Wirkung von einerley Schaft in Betracht’ der Verſchiedenheiten feines Abftandes und feiner Kichtung, mit Beziehung auf beyde Ohren und beyde Seiten des-Kopfe, Nüdficht nimmt, fo ergiebt fich daraus eine große Veränderlichkeit in den Einpfindungen, wodurdy die Richtungen des Schalles zu beffimmen find, und man lernt, wie in vielen andern Dingen, nur duch eine lange‘ Uebung diefe Veränderungen fhäßen-

J Die Zeichnung auf Taf. XIII. Fig. 8. kann die - Erfiheinungen deutlich machen, "welche die Luftſchwingungen auf einen durch beyde Ohren gehenden horizontalen Durchſchnitt des Kopfs her» vorbeingen. Wenn der fchallende Gegenftand ges’ rade vor dem Hörenden ſteht, fo fey der Halbkreis eine durch beyde Ohren E und F gelegte waagrechs te Ebne, wo EF in der Are der Sehörgänge liegt. In G Tiege der fehallende Körper. Aus dieſer Vorſtellung ergiebt fih nun, daß alle Schallftrahs len, die nicht innerhalb des Winkels EGF aufs fallen, für den Hörenden verloren find , diejenigen

‚hingegen, welche innerhalb diefes Winkels liegen, treffen beyde Ohren auf einerley Art, woraus fich alfo Hinwiederum ergiebt, daß der Hörende einen fallenden Körper , deflen mittelfter Hörbarer Schallſtrahl GS auf die Are der Gehörgänge EF ſenkrecht fällt, gerade vor oder hinter ſich zu haben

PR. glaubt.

*

Bi: 0

» = glaubt. Ob nun gleich hierbey der Schal wor, nämlich im, Ohre erſt gebildet wird, ſo ‚trägt, dog. das. Auffallen der Schallftrahlen auf. ‚die, hartem; Theile des Kopfs viel zur —— Beh

ben bey.

Die des fchiefen: —— dar) A men vor, wenn der fallende, Körper, zwar- in. ei⸗ ner durch die ‚Sehörgänge ‚horizontal‘ ‚gehenden * Ebne, aber nicht in der geraden Linie liegt, wel⸗ che die Gehoͤraxe in rechten Winkeln fehneidet, ſon⸗ dern 3. B. in ‚der Linie, MO, wenn in Mder, ſchallende Körper, liegt. Ob alfp gleich jeßt eben: foviel Schallftrahlen -auf den Kopf fallen, - wie. vorhin, fo. treffen fie. doch beyde Ohren nicht gleichförmig, fondern das auf der Sun wM_ liggt weit mehr. als das anderes

Die Shäsung der . Direction „des. Schalles traf. bis auf 8 Grad in der horizontalen Lage, und ungefähr Io Grad in der Erhöhung über Alan, Ebne mit der anſemmen

Diefe muß aber ——— | ankamen unserworfen fern, ‚fobald die Schals firablen anderswoher auffallen, „als wo ſich der fallende Gegenſtand befindet, wie ſolches der Fall beym Echo iſt; und dieſe Taͤuſchung muß

deſto

815

deſto größer werden, je mehr man fih gewöhnt hat, das, was das Gehörorgan anzugeben fcheint, als vollfommen richtig anzunehmen.

Nach diefen allgemeinen Bemerkungen fommt nun Ar. ©. feinem Gegenftande feldft näher. Es Hatte, fagt er, Jemand Gelegenheit durch ein Thal zu gehen, worinn fich verfchiedene Gchäude mit Glocken befanden, und mo eben mehrere da= von geläutet wurden. Diefer fand die vorhin erwähnte Bemerfung, daß eine plößliche Abändes rung in der Divection des Schalles, ben unters brochener urfpränglicher Mittheilung, wahrzunehx men fey, wenn anders ein wirklich empfindbares - Echo vorhanden if. Denn flatt daß der Schall von den Glocken beftändig in der wahren Richtung in die Ohren der Perfon, welche fih in diefer Richtung befand, hätte gelangen follen, fe wurde er in furzer Zeit von zwey bis drey vers fihiedenen Stellen oft zurücdgemworfen. Dieſe Täufhungen wurden in manchen Fällen, wo nach - und nach neue Zwifchenförper vorfamen, auf fo verfchiedene Art verändert, daß der Glockenthurm dem Hörenden als einrecht geübter Bauchredner ‚auf dem Theater vorfam, mit dem Unterfchiede, daß hier Glockenklang ftatt einer Menfhenftimme gehört wurde,

Boigts Mag. IV. B. 6. Et. Mium De

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4 9 x

a.)

Dieß Phaͤnomen * ‚oft ſchon mein⸗ ap | merkſamkeit auf fich gezogen; und die Aehnlich⸗ keit der Wirkung zwiſchen demſelben und dem. Bauchreden, uͤberzeugt mich jedesmal, ſobald ich es höre, daß die Urfache des einen auch die Ur⸗ fache des andern feyn koͤnne: dieß heiße nämlich, das Echo berühre das Ohr, wenn ‚der Driginak fchall entweder zufällig, wie dieß der Falk mit. der Glocke iſt, oder abfichtlih zuruͤckgeworfen a. weiches leßtere beym —— OR a

Es wird ſeyn, einige umnſtaͤnde * zu beſchreiben, welche bey dieſer Art von Spre— chen vorkommen, um die Urſache dieſes unterhal— tenden und ſeltnen Talents mit mehr Deutlichkeit auseinander zu ſetzen, da die Geſchicklichkeit des Bauchredners überhaupt darinn zu beſtehen ſcheint, die Stimme zu ſparen. Die Kunſt den Schall des Larynx zu bilden, beſteht in Articulationen, welche durch Mundhoͤle, Zunge, ae and Lips pen unterſtuͤtzt werden.

Die ———— Vibrationen, welche durch die verbundene Wirkung jener verſchiedenen in Thaͤtigkeit geſetzten Organe bewirkt worden, pflans zen ſich nun durch die Knochen und Knorpel von ihrer Entſtehung an. bis zu den Integumenten des Kopfes fort, und theilen fich ihm, den Wangen,

dem

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* 817

dem Hals und dem Geſichte mit; von dieſen wird aber ein Theil fortgepflanzter ähnlicher Vibratios "nen der angrenzenden Luft mitgetheilt, und fo durch. die obere Hälfte des Körpers des Redners in einen extenfiven Leiter des Schalles verwandelt. Diefe Meinung läuft der allgemeinen zuwider, wels he annimmt, der einzige Weg des Schalles gehe durch die Mundöffnung der Lippen, Allein ich glaube, es giebt nur wenig Perfonen, welche nicht ein oder das anderemal davon überzeugt wers den fünnten, wie irrig die allgemeine. Meinung ‚in diefem „Falle fey. _Denn wenn: z. B. ein Menſch, welcher ſich in einem verfchlofenen Zim— mer befindet, ſein Geſicht zu einem Mauerloche oder einem kleinen Fenſter hinausſteckt, als ob er mit jemand drauſſen ſprechen wollte, ſo wird ein andrer, der ſich im Zimmer befindet, die Stim— me deſſelben nicht in ihrem natuͤrlichen Tone, ſondern fo wahrnehmen, als ob fie gewaltſam aus einer Hölung hervorfäme. Da man nun aber den Sinn der Worte deutlich vernimme, fo beweift dieß obige Behauptung hinreichend, näms lich daß die erregten Vibrationen durch ‚die feften - Theile des Sprechenden gegangen feyn muͤſſen. Die Urfache indeß, wovon wir meinen, die Stim⸗ me fey bloß zur Mundöffnung berausgefommen, fcheint folgende zu feyn. Diejenigen Stöße des Schalls, welche aus der Mundöffnung heraus; Mmm oz kom⸗

sı8 ; | | kommen, find jederzeit die ſtaͤrkſten „fie uͤberſchreyen

daher die ſchwaͤchern Vibrationen der angrenzens den. Theile; denn wenn ein von mehrern Drten:

herfommender Schall, der aus verſchiedner Rich— tung her gehört wird, das Ohr erfchüttert, fo

ſchließt der Hörer nicht auf den verfchiedenen Urs fprung, fondern er leitet alle von dem Orte her,

wo der ftärkfie hergefommen war, Wenn fih zum Beyſpiel jemand in einer hinlänglichen Entfers

nung von einem ausgebreiteten Widerſtandspuncte

befindet, fo werden feine Worte dur ein Echo

——

erwiedert; macht er hingegen ein ununterdroches

‚nes Getöfe, fo wird weder er noch fonft jemand-

ziwey Stimmen bemerken, fo lange ev damit ans Hält, und blos, fobald fein Setöfe aufhört, wird

Das Echo wahrgenommen werden,

Wir haben gefehen, auf weiche Weiſe ein fer Zundärer Körper oder vefleftirter Schall, durch feinen urfprünglichen gemildert wird, Allein es ift zu bemerken, daß, wenn gleich die Stellen, wor⸗ aus der Schall kommt, - vom Ohre nicht unters

fchieden werden, doch die Wirkung nicht, unbes.

merkt bleibt: denn die zurückprallenden Töne mis :

fchen fich mit denen, die unmittelbar aus dem fchaltenden Körper kommen, und modificiren die Empfindungen, welche ohne ihre Dazwifchenfunft unzufammenhängender geweſen IFDRBRREBEN Dieß

iſt

iſt der Grund, warum basnämliche muficalifche Sins ſtrument einen andern Ton in einem eingefchloffe> nen Zimmer bat, wo die Töne einem vielfachen Wiederhall unterworfen find, und wieder einen andern in freyer Luft, wofelbft dergleichen Vers haͤltnißmaͤßig fehr wenig find. \

Es iſt jeßt Zeit, obige Thatfachen auf unfern -Hauptgegenfiand anzuwenden, und wir wollen mit einem befannten Beyfpiele anfangen. Wenn ein Redner einen Vortrag in einem weiten und luͤftigen Raume hält, fo wird feine Stimme von jedem Punkte des Gebäudes wiederhallen, wels dies allen durch das Geräufin kenntlich werden wird, was man hört, fobald- der Nebner eine Paufe macht; michts defio weniger weiß indeß - jeder den wahren Ort, wo fich der Redner befins det, weil feine Stimme zu felbiger Zeit der übers wiegende Ton iſt.

Waͤre es aber möglich zu verhindern, daß der Schalt aus dem Munde des Sprechers unmittels bar das Ohr der Hörenden berührte, was würde dann erfolgen? Ohne Zweifel ein volkommnes Beyfpiel von Baucdreden, und die Umherſtehen— den würden in ihrem Gedanken jeder den Redner an den Ort verfeßen, wo er das Hauptecho hoͤrt. Die muß er um defwilen thun, weil das mm 3 menſch⸗

R:3 ©. MER BEE. 2 wenſchliche uethen eines ſetzes, genoͤthigt iſt, die Perſon des Sprechenden * unzertrennlich von ſeiner Stimme zu betrach⸗ n; und die gegenwaͤrtige Taͤuſchung wird die⸗ —* ſeyn, wie die mit den Glocken im Thale. Es iſt das Geſchaͤft eines Bauchredners, feine Bes wunderer mit Spielen obiger Art zu unterhalten, und man wird gern zugeben, daß er hier einen Sinn zu taͤuſchen hat, der durd die Erfahrung fehr ausgebildet ift,, und wo das lirtheil eben fo gut irre geführt werden muß, als das Ohr. Dieß fann nun bloß auf: die Art gefihehen, daß er die Anftöße des Schalls, die feine Worte ausmachen, an die Koͤpfe der Hörenden nicht in gerader Michs tung zwifchen fich und ihnen anprallen läßt... Er muß daher die wahre Richtung feiner Stimme abe zulenfen wiſſen, weil ihm diefer Kunftgriff Gele genheit geben wird, irgend ein Echo an die Stelle vanlhen zu fegen. | | wi Es if nun entſchieden, daß der obere Theil des menſchlichen Koͤrpers einen ausgebreiteten Sitz des Schalles bildet, aus deſſen ſaͤmmtlichen Dunks ' ten die Anftöße zurücgeworfen werden, als wenn fie von einem allgemeinen Mittelpunfte divergirs ten, wefwegen man auch, Sobald man auf ge: woͤhnliche Art ſpricht, die Direktion feiner. Stim; men nicht vertheilen kann, da fie in der That im | nam;

| 0 8321 naͤmlichen Augenblick von allen Punkten ihres Urſprungs herfömmt. Der Bauchredner erwirbt ſich des wegen die ſchwer zu, erlangende Geſchick—⸗ lichkeit, den ganzen Wirkungskreis des Schalles in den Bezirk ſeiner Lippen zu eoncentriren, welches - ihn dann in den Stand feßt, felbigem nur einen kleinen Ausweg zu verftatten. Alsdann thut aber ein Meifter diefer Kunſt nichts weiter, als daß er feinen Mund fchief der Gefellfchaft entgegen rich» tet, und dann feine Worte fo zu fagen gegen einen gegenüber befindlichen Gegenftand abfchieft, von wo ans fie unmittelbar veflektirt werden, und fo die Ohren der Zuhörer von einer unvermutheten Seite her treffen, wodurch natürlich der refleftis - ende Punkt fuͤr den Sprecher felbft wird gehalten. - werden. Die Natur feheint diefe Art von Täus ſchung keinen Grenzen unterworfen zu haben, man muß bloß Sorge tragen, die Richtung des: nad) den Reflexionspunkt fahrenden Schalles nicht zu "nahe an den Ohren des zu täufhenden Hörers vorbeygehen zu laflen, denn alsdann würde derfel: be den unmittelbaren, unrefleftisten Ton hören.

Der einzige Bauchredner, den ich gehört habe, befolgte genau die angegebene Theorie von diefem merkwürdigen Paradoxon in der Akuſtik. Seine Derfammlung war in zwey entgegengefeßten Reis ben, die den Wänden eines Eleinen Zimmers kor⸗ | Muma re⸗

4 822

reſpondirten, getheilt. Die Sitze, auf welchen ſich die Perſonen befanden, reichten vom Ende des Zimmers bis in die Mitte deſſelben, die an— dre Haͤlfte blieb leer. Der Bauchredner machte folgende drey Kunſtſtuͤcke: Zuerſt ließ er ſeine Stimme hoͤren, als ob ſie hinter ſeinen Zuhoͤrern erhoben worden waͤre; indeſſen ſchien es niemals, als ob ſie von der Mauer neben den Koͤpfen der Anweſenden herkaͤme, ſondern es ſchien die Stim— me eines Kindes zu ſeyn, welches ſich unter den Stuͤhlen befaͤnde. Waͤhrend der Operation nahm er eine gebuͤckte Stellung an, und hatte ſeinen Mund gegen den Ort gerichtet, woher der Ton kam, fo daß die Linie zwifchen beyden die Ohren der Zuhörer nicht traf,

Zweytens ging er in dem leeren Theile des Raums etwas vorwärts, indem er der Gefellfchaft den Ruͤcken zufehrte, und gab verfchiedene Töne an, die aus einem Schranke, welcher etwa zwey bis drey Ruthen weit gerade vor ihm. Ka: zu fommen fchienen.

Drittens ſtellte er einen umgekehrten Glasbe— cher auf die Hände feiner Zuhörer, und ahmte dann das Gefchrey eines Kindes nach, welches ums ter diefem Becher zu ſtecken ſchien. Die Art, wie er hierbey verfuhr, war folgende: der Oberarm

der

823 der Zuhörer war dicht an ihrer Seite angedrüuͤckt, "den Vorderarm aber hielt der Bauchredner in eig ner twaagrechten Lage mit unterwärts gefehrter Sand. Nachdem er diefe vorläufinen Anordnuns gen gemacht hatte, bog er feinen Leib vorwärts, fo daß das e feines Gefihts nahe an die - Stirn feiner Zuhörer Fam, und zugleich hielt er

- feinen zugefpißsten Mund an den Glasbecher. In—

dieſer Stellung ahmte er die Stimme eines im Glaſe ſteckenden Kindes fo vollfommen nad, daß zugleich drey verfchiedene Lagen des Glaſes durch leicht zu unterfiheidende Töne bezeichnet werden konnten. 3. Be, wenn er feinen Mund an das gegen die flache Hand geſtemmte Glas drückte;

wenn der and defielben auf einer Seite etwas

erhoben wer, und wenn der Becher nahe an die

Hand gehalten wurde, ohne dag Liefer Re die

Hand

Das zweyte und dritte der vorerwaͤhnten Bey— ſpiele vom Bauchreden geben nun einen anffallens den Beweis, daß dich taͤuſchende Tatene nichts weiter ift, als die Kunft, ein Echo für den ur ſpruͤnglichen Ton zu fubſtituiren; denn abgerech⸗ net, daß die Direction des Schalles veraͤndert wurde, wie man deutlih bemerken konnte, fo fühlte man auch, daß verfihiedene Nebentoͤne uns —5 waren, dergleichen man mwahrzunchs

Mmms nen

‚824 A

*

h

men pflegt, wenn ein Geräufh aus einer Hölung 3 hervorfommt. Ich habe gegenwärtig einige Bes

» ebachtungen ‚über diefen Gegenſtand angeftellt, al fein e8 wäre unrecht, den Gegenftand zu verlaflen, ohne die Genauigkeit bemerflich gemacht zu has

“Ben, mit welcher das Ohr die feinern Modificas

tionen des Schalles, und ihre Urſachen erfennt. Ich habe oft bemerkt, daß ein gewiffer Wafferfall

ein: dumpferes und fchwächeres Geraͤuſch machte, |

wenn der Grund’mit Schnee bedeeft war; die

menfihliche Stimme ift innerhalb eines Zimmers,

einer ähnlichen Veränderung. unterworfen, wenn fie auf eine Menge weicher Körper trifft, 3. B. Wollenbündel, oder eine zufammengedrängte Ges feufchaft in einer Kirche, | Die Methode, wodurd verhindert wird, daß die Schallorgane nicht durch die Berührung der außern Integumente erfchüttert werden, iſt noch nicht bekannt, da fie ſonſt diefe Theorie des Bauch; redens vollftändiger machen würde, Ich glaube,

ſie wird blos durch einen Kuͤnſtler in diefem Fade

auszufinden-feyn. Ich muß deßwegen diefe Mar

terie felft verlaffen, da ich nicht zu jener Klaffe von Kuͤnſtlern gehöre.

J ?

r 17,

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Bu,

Auszug aus einem Schreiben des Herrn EConfiftorial- Secretärs Wolff an den Herausgeber, über Öe- aa Br Elektricitaͤt.

t

Hannover, den 22. Der. 180%,

Bey Gelegenheit der vom Hrn. Prof. Res mer in Gilberts Annalen 8, B. S. 323 uw f. mitgethejlten elektriſchen Verfuchen, tft mir ein und, anderes beygefallen, das ur Einruͤckung in Ihr Magazin geeignsi feyn dürfte, und das ich Shnen deshalb hier mittheile. Das Iſte iſt ein nicht durchaus bekannter recht artıger ee: Eotillom

Auf einem glaͤſernen Teller mit einem Fuße, dergleichen man zu Auffägen von Confitüren ge: braucht, etwa To Zoll im Durchmefler, klebt man zwey Streifen Stanniol, etiva 1 Zoll breit und fo lang, gegen einander Über, dag, wenn eine aläs ferne Glocke auf den Teller gefest wird, fie etwa einen halben Zoll weit unter folche hineinreichen. Außerhalb werden fie etwas über den Rand des

Tellers hinüber geleimt. Hierauf macht man ſich

Kus

826

is: ER Kugeln aus dem Marke der Sonnenbiumen:-Stens

gel von allerley Größe, von der Größe einer Erbſe an, bis zu der von einer gewöhnlichen Buͤchſen⸗ Zugel. Diefe Kugeln bringt man unter die wohl: getrodnete Slode. Dann ladet man zwey

Flaſchen, die eine pofttiv, die andere negativ, und

verbindet fie zu gleicher Zeit durch ihre Knöpfe, die eine mit dem einen Stuͤck Stanniol, und die andere mit dem andern Stauniol » Streifen. Sn

diefem Augenblicke werden nun die Kugeln amgezos

gen, und gleich dem gegenüber ftehenden Stanniols

Streifen zugeworfen, wo fie aber auch feine Ruhe finden, fondern in eine ſolche wirbeinde Bewer gung gerathen, daß einige bis oben an die Glocke fpringen, und fogar die großen an den innern Mänden bes Glaſes ſpatzieren, wie die Fliegen. Zumeilen fteilen fi einige ganz ſtill neben einans

der an die Slode hin, als wenn fie den andern

. Blog zufähen: auf einmal verfeßt fie aber ein Stoß von den übrigen in eine eben fo lebhafte Bewer gung, wie die übrigen, welches Spiel fo lange dauert, bis ſich die Flaſchen entladen haben.

a

Am angezeigten Orte ift S. 336 m. f. von Lichtericheinungen bey abgeſchoſſenen Windbüchfen die

die Rede» Nah meinem Dafürhalten, leidet es nicht den geringften Zweifel, dab, unter gewiſſen Umjiänden, der, aus einer abgeſchoſſenen Winds buͤch ſe herausfahrende Luftſtrom, oft im Duns keln, leuchtend erſcheine.

In einem Alter von 12 Jahren hatte ich, ohne Wiſſen meiner fehr ſtrengen nun verewigten Eltern, mir eine Windbüchfe gekauft, und konn⸗ te, damit es die Eltern nicht erfahren möchten, fie nicht anders, als nur des Abends im Dunkeln, auf. meinem Zimmer Ioevuffen. Bey jedem der’ erſten Schüffe, wach gefchehenem Pumpen, fuhr ein Feuerſt rom heraus, der vorzüglich bey den erſtern Schuͤſſen ploͤtzlich verſchwandz nach ges woͤhntem Auge aber laͤnger zu dauern ſchien. Viele meiner damaligen jungen Freunde ſahen die— ſes mit an, und ich erinnere mich noch, daß einer dieſer Phyſiker behauptete: ich haͤtte die Buͤchſe mit ſtillem Schießpulver geladen gehabt. Meine guten Eltern hörten das Puffen, waren beſorgt, und nahmen mir die Büchfe weg. Ich habe nach— her nicht Gelegenheit gehabt, mic eine folhe Büchfe wieder anzufchaffen, dennoch aber fehe ich mic, ungeachtet daß ich jet mehrere Winds flinten mit eifernen und meſſingenen Laͤufen bes fiße, zu meiner gegenwärtigen Abſicht genöthis get, eine kurze Befchreibüng jene Windbücfe

und

und thret dermaligen, WAR Hide fehr erinnertichen hier vor Auen zu SR: ne

; Der Lauf A 5 Seifen an war Erima ge⸗

wunden; die abzuſchraubende Kolbe enthielt die

Windkammer, welche aus geſchmiedetem Eiſen gemacht und zuſammengeſchweißt war; ſie zu fuͤl⸗ len, mußte ein hoͤlzerner Schwengel in die Wand feſtgeſchraubt werden, und ſo zuckte man 400 bis 450 mal ſehr leicht, zu einer Zahl, welche am Revers des Schloſſes eingepunſet war; die Eins ſetzung der Kugel geſchah, wie bey einer Pulver⸗ buͤchſe, mit einem Pflaſter und mittelſt eines Ham⸗ mers. Hielt man den geladenen Lauf in einer Ent⸗ fernung eines Fußes, einem eichenen Staͤnder vor und ſchoß, fo drang die Kugel auf wenigfiend 25 , Zoll ein; (der, welcher mir die Buͤchſe verkaufte, ſchoß, und ich, unglaͤubig, maaß). Vom Haufe dieſes ſehr großen Ruͤſtmeiſters und Kuͤnſtlers, waren 200 gemeſſene Schritte bis zum naͤchſten Kirchthurme, man ſchoß ins kupferne Zifferblatt, und ich ſah das Loch mit meinem Perſpective.

Sch. habe. mit Bindflinten, die gewohn⸗ | lich eing ſo ſtarke Preffung, wie eine Wind buͤ ch⸗ ſe, nicht leiden, dergleichen nachher nicht wieder hervorbringen koͤnnen, ungeachtet ich den Grad der Fuͤllung mehreremale uͤbertrieb, und nachdem

ich einige fcheußlihe Ungluͤcksfaͤlle, welche ſich

"durch das Zerplagen. der Windbüchfen : Kammern),

fogar noch ganz kürzlich in meiner Nähe ereigneten, erfahren, danke 43 daß ich es bisher nicht ‚tagte, fie ohne Eine gewiſſe mir genrachte Beſtim⸗ mung und Vorrichtung zu füllen. Sch warne daher vorzüglich alle diejenigen, die zwar eine Windbuͤchſe wohl laden und losfihießen, fie aber nicht felbft mechanifiren Eönnen, hierdurch recht herzlich den ihnen von Mechanikern, welche die Buͤchſe ans ordneten oder reparirten, beſtimmten Grad der Füllung um feinen Stoß zu übertreiben,

x

Bindflinte gewiß keinen Seuerfirom, fie habe einen eifernen oder meffi Lauf.

N 529

Es ſcheint mir ven Lichtſtrom ri Jo ein eleftrifcher Lichtſtral zu ſeyn; welcher —*

nicht anders als bey ſehr trockner Luft, allenfalls in einem geheitzten 5 durch einen ſehr ſtarken Windſtrom ſichtbar werden kann; und wel— cher nur durch das ploͤtzliche ſchnelle Reiben, der aus der Buͤchſe durch Oeldunſt negativ oder zum Leiter gewordenen und herausfirömenden Luft maſſe, die mit der Büchfe und deren Abſchießer in Verbindung ift, in der gewoͤhnlich pofitiven Luft: maſſe, durch die er Hindurchfährt, entſteht.

Ohne

Be 829

Bey einer folchen miäßigen Füllung, giebt eine.

ss *

Ohne Del Halten die Ventile an den Winds

buͤchſen oder Windflinten die Luft nicht. So oft

elfo, wenn fie gehörig eingeölet find, ein Schuß aus ihnen reuͤſſirt, geht zuerft viel Del und nachs

ber ein immer feiner werdender Deldunft mit hers aus. Sekt ladet man wieder, und der Deldunft

wird immer feiners aufhören darf diefer nicht,

fonft hat das Ventil kein Del, und der BERN ge⸗

raͤth gewiß nicht.

*

Dieſer leitungsfaͤhige, den Stral ſichtbar mas

chende, mit der Ableitung, den die Buͤchſe gewaͤhrt,

verbundene Oeldunſt, iſt vielleicht die Urſache,

warum die Harzfiguren, wegen der jedesmaligen

augenblicklichen Ableitung nicht “gelingen wollen, welche beym Beputern oder Beſtaͤuben des Electro⸗

phors nicht vorhanden iſt. Mit einer hoͤlzernen Windbuͤchſe aber, welche den Wind mittelſt eines Blaſebalgs in der Kolbe herausſchlaͤgt, gelingt,

caeteris parıbus, det Verſuch immer, ſelbſt auch

alsdann, wenn das Metall if

Wol 6: Conſiſtorial⸗Secretaͤr.

RR

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*

Id Nie

831

18.

Fortſetzung der Nachrichten von den Ver— ſuchen der Galvaniſchen Societaͤt in Pa⸗ ris. Aus dem Moniteur.

Ein Nachtrag zu No. 10. im vorigen St. dief. Mag. ©, 711 nf

Hr. Sautherot hat. beobachtet, daß die Galvaniſche Flüffigkeit, in wiefern fie das Ges Ihmadsorgan afficirt, nicht durch die Flamme hindurch geleitet wird, da es doch andererfeits bes kannt iſt, daß ſich die gewöhnliche efeftrifche Fluͤſ—⸗ figkeit fehr gut durch die Flamme fortleiten laͤßt. Es hat ihn diefe Verfchiedenheit in dem fünft ges faßten Gedanken, daß die Galvaniſche Ftüfs figfeit eine aus der eleftrifhen und nod einem andern Stoffe zufammengefegte ſey, noch mehr beftärkt. Fürdiefen andern Stoff, der eigentlich den fpecififen Geſchmack an der Zuns ge hervorbringt und den er Übrigens nicht näher iharakterifirt, obgleich aus andern Aeußerungen zu fihließen if, daß er den Wärmeftoff damit meynt, ift die Flamme gar kein Leiter, fondern eine Art von Iſolator.

Voigts Mag. IV. B. 6. St. Run Ein

Ein anderer Beweis von der Verfchiedenpeit zwiſchen galvaniſcher und elektriſcher Fluͤſſigkeit ergiebt ſich aus folgendem. Verſuche: Gauther | rot verfopfte eine Flaſche voll Salzwaſſer mit einem Kork, durch welchen zwey von einander abe geſonderte Platinadraͤthe mit ihren unteren Ens den in das Salzwaſſer reichten, mit ihren oberen. Hingegen an den beyden Polen einer Saͤule anges bracht waren. Wenn man nun diefe Enden von den Polen abnimmt, und fie an die Zunge bringt, immittelft die andern fernerhin im Salzwaſſer blei⸗ ben, ſo zeigt ſich ein merklicher Geſchmack, ſelbſt eine kleine Erſchuͤtterung. Es erſchoͤpft ſich auch dieſe Wirkung nicht leicht, ſo daß ſogar noch das Waſſer dadurch zerſetzt werden kaun, obſchon die Enden nicht wieder von neuem an die Saͤule gebracht worden find. Wenn man eben dieſe Dräthe am poſitiven und negativen Leiter einer: Elektriſirmaſchine elektriſirt, fo entfieht diefe Wis Zung keineswegs dadurch, oder fie ift wenigftens fo ſchwach, daß fie faum Einmal das empfindlich» 1 fie Srofchyräparat auf eine hemerkbare Art af cirt; von einem Gefhmad und einer Waſſerzer⸗ feßung zeigt ſich hier. vollends gar nichts. Sa, wenn auch ftarke und anhaltende elektrifche Schläs ge, wie beym Amfterdammer VBerfuche, das Waffer zu zerfeßen ſcheinen: fo verbrennen ſich diefe ente ftandenen Gasarten fogleich ſelbſt wieder ohne

Rruͤck⸗

etem der Funke durch ſie ſchlaͤgt, da hin⸗ gegen die vom Galvaniſmus hervorgebrachten Gas⸗ arten permanent bleiben, und durch Feine Galva⸗ ge Wirkung, von der Art, wieder verpufft wers

Mit, ‚einer Leidner Flaſche kann jene Flaſche J deſto weniger verglichen. wer⸗ den, ‚als hier, beyde Dräche inwpendig find, nicht ‚aber nur der eine an einer innern, und der, ‚ats ‚dere an n eignen: Belegung. ana sein, Afale

af g Ja 7a rau - rss) > 599

Pe 7

Se —— von Sefehfäaft, He. Naude,' hat den Blinden. die, Empfindung, des Galvaniſchen Blitzes dadurch verſchafft, daß ſie die Extremitaͤten ihrer Gliedmaſen, z. Deu Hand, ‚oder Fuß, mit dem einen Pol ber Säule, und. die efitgegengefeßte Seite des Geſichts mit, dein. an:

‚dern in Verbindung brachten. Die Blitze die

ſich hier zeigten, erſchienen dem Blinden ‚wor beyden Augen, wenn hingegen der andere Pol nicht mit der abgewandten, fondern mit der naͤm⸗ lichen Seite des Gefihts in Verbindung gebracht wurde, auf welcher ſich au der mit dem einen Pol in Verbindung gebrachte Fuß befand, fo er: fhien der Bliß nur vor dem einen Nuge, und

zwar vor demjenigen, ts die Verbindung ange

Inn 2 bracht

1

—— 833.

834 J bracht war. Eben fo verhielt esfich auch mit dem Geſchmack an der Zunge, als welcher fih entweder über die ganze Zunge und Gaumen verbreitete, oder nur auf det einen Seite eihpfunden wurde Die Verbindung diefes einen Pols mit dem Ge: fihte kann übrigens an allen ‚Stellen gefchehen, wo fich keine Haare befinden, weiter’ geht aber dieſes nicht, als bis an das Halsgenick. Dieſes giebt gleichfam eine Demarcationslinie ab, unter⸗ halb welcher keine Blitze weiter hervorzubringen ſind. Es dient dieſe Bemerkung beſonders denen zur Nachricht, welche den Galvaniſmus zur Heis lung des ſchwarzen Staars, in wiefern er einer Erfchlaffung der Fafern zugufchreiben iſt, gebrau⸗ Gen wollen. "Auch wird man wohl thun, wenn | man beym Gebtaud der Blafenpflafter in Augens .. ttankheiten , ihre Stelle am Nacken und niht am Arm oder zwifhen den Schultern, wählt. Bey einer Harnverhaltung, die ihren Grund in einer ahnung der Blaſe hatte, zeigte ſich der Galva⸗ —— 1e9® ——

———— _

19:

Erg 835 ieh

Beobachtungen übendie Eriftenz des Pb ofs phors im Zucer; vom Hrn. Apothe- ter Boulfay in Paris, Ann. de Chi- „mie. No,119,. |

Ar. Boulla y hatte eine große Menge unvoll⸗ kommene SchwefzI!fäure näthig, und wollte ſich dies felbe durch eine, wechfelfeitige Zerſetzung der voll: kommnen Schwefel: und Zuderfäure bereiten, Er bediente ſich hierzu des Wouffifchen Ofens und Sands Bades, nebft einer tubnlirten Retorte, die mit Wels terifchen Sicherheitsröhren und mehrern Gefäßen mit deſtillirtem Waſſer in Verbindung gebrad;t war. Nachdem die ganze Geräthfchaft eingerichtet und wohl verfirichen war, wurde durch die Seitenöffs nung klar geriebener Zucker in die. Retorte geſchuͤt⸗ tet, und über denſelben nach und nad) ein gleiches Gewicht von 66 Grad ftarker vollkommner Schwer felfäure gegoffen. Bey der Berührung beyder - Stoffe entftand. eine beträchtliche Hitze, und die Luft trat in Menge aus den Gefäßen. Es wurde nun Feuer unter die Netorte gemacht, und fo lange unterhalten, als die Entwickelung dauerte.

Kaum hatte nun der erfte Recipient die Halfte des unvollkommenen Schwefelſauern Gas, das zur Nnn 3. Saͤt⸗

A j 836 _ R Sättigung erfobderlich war, fo bemerkte Ar. Boul; Lay, als er fid der geöffneten Röhre, die fih am Ende der Geraͤthſchaft befand, näherte, daß das Gas, welches durchs Waſſer der Gefaͤße unzerſetzt gegangen war, bey Beruͤhrung mit der freyen Luft einen Phoſphoͤrgeruch von ſich gab, welcher auch ſo lange fortdauerte, bis das Gas den ganzen Apparat durchgangen hatte, und ſich am Ende ſelben je erfennen BRD...

Dieſe ſehr fonderbare ————— konnte wa auf feine Weiſe der Gegenwart eines ‚fremden Stoffes ih den“ gebrauchten Körpern zugeſchrieben werden, indeffen entſchloß ſich Hr. BD. doch, das Verfahren mit Zuckerkryſtallen und gereinigter vou kommner Schwefelſaͤure zu wiederholen. Die Am ordnung des Apparats war wie zuvor, mut daß er das Ende deſſelben mit der pnevmatiſchen Wanne verband." Er erhielt, wie gewöhnlich, zu gleicher Zeit Kohlenfaures und Kohlenhaltiges Waſſerſtoff⸗ gas von einem ſchleimig zuſterigten Geruch, und in der Folge kam Hydrogengas mit einem ſtatken Phoſphorgetuch beladen welches an der frehen Luft ohne Knall mit einer gruͤnlichen Flamme ver⸗ brannte, wenn man eine brennende Kerze daran brachte. Um ſich von der wahren Natur diefes Gaſes zu verſichern, nahm er ſich vor, es in allen Stuͤcken nachzumachen, welches auch recht gut ges lang,

837 lang; indem er 2 Centigrammen Phoſphor in une gefähe T Litre Hydrogengas digeriven ließ, wels ches in 4 Tagen die Hälfte davon auflöfte.. Diefes mehrmals gewafchene Gas verlor feine phofphoris The Eigenfhaft nicht, und Ar. B. erfannte es für vollkommen ähnlich mit dem bey Bereitung der flüchtigen Schwefelfäure erhaltenen. Hr. De vers fuchte auf mancherley Art eine Erklärung von dies ſem Refultate zu erhalten. Die Meynung der als ten Chemiker, daß Schwefel und Phoſphor einers ley Grundlage haͤtten, wollte ihm hierzu nicht hin⸗ reichen, und er ſchlaͤgt fi ch des halb, bis weitere Verſuche etwas naͤheres ergeben, auf die Seite de⸗ rer, welche einen Phoſphorſtoff im Pflanzenreiche und beſonders in den Zuckerhaltigen RE annehmen.

Hr. B. macht am Ende noch die ———— daß, ob es gleich erwieſen ſey, daß die volllomme⸗ ne Schwefelſaͤure durch die Pflanzenſtoffe, beſon⸗ ders durch die darinn als Grundlage ſehr fein ver⸗ theilten Kohlenſtoff zerſetzt und in fluͤchtige vers wandelt werden koͤnne, dennoch der Gebrauch des Zuckers vor allem andern zu deren Bereitung ver⸗ diene empfohlen zu werden, da man fie hierdurch äuferft vein, in großem Ueberfluß und mit gerin⸗ gen Koſten erhalten koͤnne. Ein Kilogramm Zucker, und eben fo viel Schwefelfäure, lieferten ihm 6

bis,

838 * bis g Litres ſehr durchdringend flächtige Schwefel⸗ ſaͤure. Dieſes kann beſonders den Fabrikanten wichtig werden, welche die fluͤchtige Schwefelſaͤure in fluͤſſiger Geſtalt zum Bleichen der Seide anwen⸗ den, da ihnen dieſe leichte und wohlfeile Verfah⸗ rungsart große verſchaffen kann.

204

Ueber die zweckmaͤßigſte Einrichtung der Fil⸗ trirtrich ter. Aus einem Schreiben des Apothekers Hen. Vignon zu Toulon an Hru. Parmentier. Ebend. No, 131.

Die gewoͤhnlichen Glastrichter haben die Un⸗ bequemlichkeit, daß ſich das von der Feuchtigkeit durchdrungene, zur Filtrirung angewandte Papier dicht an ihre innere Flaͤche legt, und die Fluͤſſigkeit am Durchlaufen hindert. Strohhalmen oder Glas⸗ roͤhren, die man zwiſchen das Papier und das Glas | bringt, helfen dem Uebel einigermaßen ab, laffen aber doch noch manche Unbequemlichkeiten übrig. Ar, Vig non glaubt deshalb, daß ein Trichter, | welcher der Länge nah mit etwas. tiefen Furchen verfehen fey , jenen Unbequemlichkeiten ganz abhels fen würde, und lieh fid) deshalb einen folchen vers fertigen. Er * aber bald, daß das Fließpapier

nad

* 889 ig ind "täch fo weich wurde, oh es dem Druck der Fluͤſſigkeit nachgab, und fig eben fo in den Vertiefungen der Furchen anlegte, wie es vorher am: den glatten Wänden des Glaſes gefchehen. war, Nun brachte er noch eine Verbeſſerung an, welche darinn beſtand daß mit der obern Peripherie des Trichters varallet, in gehörigen Abftänden, S6

oder verfeßt wurden, —— wo fie fo frey und offen Ölieben, daß die Fluͤſſigkeit an ihrem Ablaufe nicht gehindert wurde; die Ringe waren nämlich). Bloß an den hervorſpringenden Winkelpuncten der Furchen befeftige. Hierd urch ‚wurde dag Papier, verhindert, ſich in die Furchen zu feßen, und, u, R Trichter thaten vollkommen ir Penie,

| u —— Haan der. Handels a und: Ge. werbskunde. Herausgeg. von Joh. Adolph Hilde, Jan. 1803. 1.3. mit ausgemahlten Kupf. u.’ Chart. Ser. mar im Verlage des fandes Ind. Come. 1508. gt. 8. 4 Eine kurze Anzeige und Empfehlung von dies

fet neuen Zeitſchrift wird hier nicht am unrech» Doigts Mag: IV. B. 6. St. Ooo ten

“u

| 9*

09? —7—

ten Orte ſeyn, da ſi e in manchen St tücen mie un fern Magazin. zu einem gemeinfam n, Beck bin, arbeitet, Aa naruewiffenfehartlic Gegenftäns de’für den Kaufmann und Defonomen all⸗ gemeiner bekannt au maden. Seit 29,

30

Ri bewogen, ad, ber RR geitumftände feinen Plan, dadurch ; zu erweitern und

SF,

z vervoltoum nen daß er das gegenwärtige Mar

| sa an ihre Stelle fehte. In Verbindung mit.

miehrern Sachkundigen Mitarbeitern ‚wird er ber, fffen fen, ſowohl dem Kaufs und Sefhäftsmann, als auch d dem Staatsmann alles, was zum Handel, und Gewerbe gehört, ‚einzeln zuſammen zu ſuchen, und es ihm gleich nen und auf eine intereſſante Art zu liefern. Die-hierzu dientichen Materialien kommen unter folgende 5 —V

1. Geſchichte und. Fortſchritte des Haudels in und außer Europa. Im ge geniwärtigen Stuͤcke wird die Geſch. des Handels

in. ‚ver Barbarey, ‚nad insbefondere des Staats

von, Algier, mit einer ganz neu dazu ‚geffochenen harte ‚gegeben. Eine folhe Kleine. Kandelscharte foll auch if jedem folgenden Hefte geliefert werden, woraus mit der Zeit ein ganzer Hanbdelsatlas ents fiehen wird. © Aüpetdem finden fi % unter dieſer

Ru⸗

NRubelt auch Ho chtichten vom Ena von Banque doc} von der Meſſe von Beaucaire, auch ein, Tir⸗ cular luͤber die "Beitimmung d der Zahlungsart, von verfallenen Mechfeln auf dem Miener Platze. 2. Funſtfleiß in Manufacturen oder Fabrite n. Hierunter finden wir die Beſchrei⸗ bung und ia Abbildung der Sternbirke, Kuffifden oder Kamtfhatfifhen Bin £e, alseiner feit Kurzem befannt gewordenen, neuen Holzart für Kuͤnſtler. Man glaubte ihre Maſer zu Pfeiſenkopfen anwenden zu tonnen dieß wollte aber nicht gelingen; zu Dofen ‚gedreht, hat fie; hin⸗ gegen wegen des fönen (hier illuminivt abgebil⸗ deten) Sterns, ‚großen Beyfall erhalten, Zufolge einer vom Hrn. Koft.. Beckmann ‚mitgetheiltem Nachricht, iſt der. Baum die Carolinifche, oder Vir⸗ giniſche Pappel populu⸗ ‚heterophylia) und. es entſpricht ihr alſo der oben ‚angegebene Name nichts y Es if zugleich ı noch eine Abbildung. mirgstheilt, wo das Kol nad) der Länge gefchnitten iſt, nad außer den feinen Mafern noch fhilfernde ‚Spiegel hat, wie das Atlacholz⸗ wodurch ‚es zu Fournirungen ſehr brauchbar wird. Hiernähft folgt ein Entwurf zu einer Gewichtmuͤhle, aus den nachgelaſſenen Papieren des vor einiger Zeit in Osnabruͤck verſtor⸗ benen D. Reinhold, mit seiner ſehr deutlichen Zeichnung: ‚Der feel. Mann hatte fie für Gewuͤrze und: ae beftinmt. Ihr gleichſde⸗ | Do 2 mi-

\

3

miger Gang wird wie eine uhr au > Dendet-und englifchen Haken erhalten. Das Hauptgewicht be⸗ traͤgt 100 bis 150 Pfund an einem Flaſchenzuge, welches durch eine Haußwinde alle 12 bis 14 Stun⸗ den wieder aufgezogen wudb Handels; Wanrenfunde Allgemeine Seragkuhgen Sehr, ausführlich von. Eiderdus nen, mit illum, Abbildungen des männlichen. und weiblichen Eidervogels, alles in naturhiftorifcher, oͤkonomiſcher und mercantiliſcher Hin ſicht. VomP ers ſio oder dem co then Indig, einem neuen Fär— beproduct. Es foll daſſelbe von der Schild: und. Nab elflech te (Lich. 'tartar, und omphaloides), Fommen, welche ſowohl in Schottland als Deutſch⸗ | land einheimiſch find, Man feßte Bisher daran, aus, daß die Farbe nicht genug Glanz und Dauer babe; es iſt aber in einer von Hrn. Streiber ‚herausgegebenen Schrift gezeigt worden, worauf es ankomme, daß die Farben weit tebhafter, glängens der und dauerhafter werden. Don der Smalte *— Kobaltfa rb e eben ſo ausführlich. Öranaten. 4. Litteratur der Handels: und Ge, we —* 2 un N e. Enthält Anzeigen und Benrtheis,, lungen, 03; Es bietet PR bier wohl gang natürlich der Gedanke | da ob man nicht die grüßen Thurmuhren nebenher zu folchen Gewichtmuͤhlen einrichten, und dadurch ‚den Thurmwaͤchtern, die oft fehr geringen Gehalt haben, noch einiges Fintommmn verfchaffen Eönnte?

[7 %

843

lungen nebſt —— von neuen in / und ausläns *— Schriften.

5 Ent halten allerley Neuigkeiten und kurze Rotigen an deren ſchneller M ittheilung gelegen iſt.

Am Ende iſt auch noch ein Intell igenzblatt an⸗ gehaͤngt, und das Ganze mit einem‘ huͤbſchen Far⸗ benumfchlag bekleidet. Der Jahrg. von 12 Heften, jedes zu 6 Bogen, koſtet 6 Rihlr. Sa, ‚oder 12 E er fr. AO,

an: aan

5 —A

Bee | Apege fiber die ſchnelere terug Die „Magazins, | |

Die neue Einrichtung, welde im vor. 3. mit gegenwärtigem Magazin für den neueften Zufand der. Naturkunde, mit Raͤckſicht auf die damit verbundenen Huͤlfswiſ— rend Affen in fo fern getroffen wurde, daß die

nen Stüde deifelden nicht mehr von Meffe zu | au, fondern von zwey zu zwey Monaten zu 92 Bogen erfchienen, fand ſowohl bey den Lefern a den Mitarbeitern fo viel Beyfall, daß ſich die

Verla shandlung, welche zu jeder weitern Vers volltommaung immer gern die Hand bieret, ents ſchloſſen hat, feldige nunmehro, wie bey einer or⸗ dentlihen Monätsihrift, auh monatlich aus zugeben und zu verfenden, wodurch denn alles Neus, OT. nF was

844 | ! *

[2

was eingeſandt, oder dem Herausgeber fönfe kannt wird, unverzüglich in die Hände der Leſer

gebracht werden kann. Es wird alſo mit dem Ans fange des Jahrs 1803 dieſes Magazin als ein na⸗ Arwiff. ſſenſchaftliches, oͤkonomiſch s artiftifches. Jour⸗ nal anzuſehen ſeyn, und von demſelben im Lauf eines Monate ein Heft von 6 Bogen mit

ſchlage zu8 Sr. geliefert. Merden. Es erhoͤhet ſich hierduech die jährliche Bogenzahl von 57 auf 72 Bogen, wovon 36 einen Band. mit dem, Regiſter

ausmachen werden, Diefe Vermehrung foll 'vors

züglid) den neueften und intereffanteften Naturs hittorifchen Genenfländen gewidmet feyn. Un⸗ jere Leſer erinnern ſich noch, mit welhen Eifer bes fonders die Herren Blumenbadh und Bertuch, ſolche Gegenſtaͤnde für Das Magazin. zu bearbeiten, berliffen gewesen find, und es geben unter andern auch die inftructiven und zum Theil illuminirten Rupfer vom ‚Ornithorhynchus: paradozus ,.-vom Womba ‚t, von, der- Maenura [uperba, bie, fpres hendften Deweile davon ab. Aehnliche Beſchrei⸗

bungen und Abbildungen, z. B. vom Ornithorhyn- . chus aculeatus oder Hyfirix, Banklii find fchon vorräthig und werden zunachſt erſcheinen. Am as, nuarhefte wird bereits gedruckt, „und derfelbe unver⸗ züglich Ausgegeben werben. ‚Hoffentlich werden die .

Leſer fowohl mit meinem als der Verlagshandlung

thaͤtigem Beſtreben dieß Journal lebhaft fortfchreis- i ten, und fo reichhaltig und gemeinnüßig als, möge

—9 BANN 9 ſeyn.

—* 2 Beige

Kegk

Resipen

über den diertem ‚Ban

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A

Munde, ‚neue Art dergl. von Schriften

1 une a

oder Zeichnungen zu machen. 4'518 Xomiralitätsinfel;, Nacht. von derfelben. 4. 477 Meuftit, bearbeitet von D. —— 4. 550 Anaſtas, über denſelben. 4. 527 Anchylofis, allgemeine. 3. 412 Anziehungen und Abftoßungen * Palonı |

niſchen Batterien 5: 628 - Afche, ein Mittel, die Spedtäfer von

Präparaten abzuhalten. 3. 889

Voigts Mag. IV. B. 6. St. a Aſche,

Re . i f et. —ñ— nn ers an r ©.

S.

Aſche Verſuche uͤber die von verſchiede⸗ ua

nen Holzarten. 2% Afteroiden, Mittellörper zwifchen Diane -ten und Kometen. 8

B.

3

Batterie, Salvan. Semifäe Erfgei

‚gen an derſelben. 5 {

Batterie, Galvanifche, Wirkung er ben auf das Gehörorgan. 5, Datterien, Galvanifche, geben den elek trifchen blos gewöhnliche Elektricität. 5. Batterien, Galvanifche, Verwandlung kleinplattiger in Aequivalente von groß⸗ plattigen. 5. Batterien, Galvan., über den Vorzug * der horizontalen vor den verticalen. 5. Batterie, Voltaiſch⸗ Galvanifhe, Verſu⸗ che.damit. - ! 5. Baſaltberge in Aegypten, ER 5.

Hafalte, in der Gegend von Eifenah. 8.

Bauchreden, Erklärung dieſes ſonderba⸗

‚zen Phaͤnomens. 6.

Bemerkungen, naturhiſtoriſche, ———

244

> 393

ce nemanns Reife in Afrim» 5. 662 |

Resifen

' ‚St. ©; Bemerkungen vom Rorgeta⸗ der guten

Hoffnung. 5. 677 an der Sonne, davon zu machender Gebrauch. J. Bleygehalt, denſelben in einem verfälfchs

ten Weine zu entdecken. 3. 309 Blisfhlag, merkwürdiger und feltener. 3. 416 Blut, Wirkung des Galvanismus auf

daſſelbe. 2. 200 Brauntohlen, Dldershäußer. - „4 489 Bouteillen, ſchwimmende, als Seebrief⸗ poſt. | 4. 489

C.

Caffee, beſonderes vegetabiliſches Princip darinn. 4. 506 Carica Papaya, deren Saft, 6. 754 Ceres Ferdinandea, ein adter Haupt planet unfers Sonnenfyfiems. I. 136 Chladni, Akuſtik. 4. 550 Columbium, ein neues Metall. I. 113 Eompenfationspendel, von Bley. 6. 782 Condenfator, befte Einrichtung deffelben

‚von Volta. 2. 257 Eondenfator, in Verbindung mit der Vol⸗

pe Säule. | I: 48

a2 Cs

ur

J— au es ; kein PT, | as 98 Eopie, teichtes. Mittel, dergleihen von einer Schrift zu nehmen, | Ri: 2.. 96 | Cotillon, Beſchreibung eines elektrifchen. 6 825 Erocodill, Beobachtungen über denfelben. 3. 394 Crocodile, Seltenheit ira: in Aegyp⸗

ten. bye, Ban Eurare, ein: indifches Sift. Me 00 D. | Dämpfe. des kochenden Waſſers ——— Benutzung derſelben. RE 794 Dampf, Gebrauch deſſelben, Waͤrme von einem Orte zum andern zu leiten. 2. 152

Dampf, über die Stärke defielben. 6. 761 Dampfgläfer,. wie man flart derfelben

Fluͤſſigkeiten gebrauchen Eann. N Dapiche, eine Art von —— Gum⸗ mi 2.2. 792] Dromsdare, in Frankreich 6808 Duͤrre, ungewöhnliche in Puglia. 2. 202 | E.

ifentähnen v von Eigenart. 2. 455 Eifenoryd blaues: 219

% ar ! Eduet

f

Regifen N

w 7 St. &.- Elekteleitat, uͤber die Identitaͤt ala mit dem Galvaniſmus. 2.253 Elektricitaͤt, über Gegenſtaͤnde derſelben. 6. 825 Entdeckungen, neue zoologiſche. 5. 680 Erde der Ottemaguen. 2. 193 Erbe, über diejenige, welche die Neu Ri ledonier effen. ®. 214 Erde, Verſuche über deren Arendrehung. 5. 692 Eiden, Über deren Verwandtfchaften gs gen einander. 2. 211 Effigfäure, über vollt, und unvolllons mene. 2. 206 Eudiometer, neues, von Davy. 2. 181 Eudiometer, Verſuche über die Qumboldts Ha mit Phoſphor. u I. 75 Hs 8: Sau der Körper, Erläuterung des Gefeges über denfelben. L. 9% Feuerung, Mittel die Hitze bey berfeißen | | zu verftärken. 2 145, Figuren auf beftäuhten Glas undMe tallplatten, | Pad: © Sülteietrichter , Verbeſſ. beſſ. 668

Sn Vorrichtung zum Braten deſſ. 4: 53 ME Fluͤſ⸗

>

u. Megife e

*

le ©. e- | Stäffigfeit zwiſchen ben Metallplatten der Salv, Batterie, deren Wirkſamteit nach verſch. Zubereitung. 5. 598 Flaͤſſigkeiten, Unterf. ob fie Märmeleiter u find? 4 440 Stüäffigkeiten, Vorrichtung, dieſelben hatt ‚der. Dampfgläfer zu gebrauchen. 1.:-'22 | Soffilien aus der Nachbarſchaft der Cap⸗ —J ſttadt. 5. 676 Funken aus Galv. Batterien im Rehab. —34 mit elektriſchen. s 601 G. ui Sarvanifmus, mebicinifche Anwendung er deffelben. 4 433 Salvanifmus, phyſiol. und mei. Vers fuche über. denfelben. | 5. 711 Galvaniſmus, über denfelben. . 1. 75 Galvaniſmus, aͤber deſſ. Wirkung auf | das Dlut. 2.200 Galvanismus, ueberſicht der neuen dar⸗ uͤber gemachten Entdeckungen. I 64 Galvanoſkop, neues, v. Gautherot. 5. 712

Gas, Entſtehung einer Art deſſelben nach der Abſorption des Sauerſtoff⸗ gas. | * J. 119 J9 Gas

X

Resifen wm

8 St. S. Gas, neues, von Tromsdorf. 2. 226 Gas, unvollkommen kohlenſaures, deſſ. J Wirk. auf die thieriſche Oekon. 4. 465 Gefaͤße, Mittel ihnen den moderigen Ger * ſchmack zu benehmen. 34339 Gefraͤßigkeit, eine ganz ungewoͤhnliche. 3. 414 Gefrieren, kuͤnſtliches. 4 512

Gelenke, allgemeine Verwachſung ders ſelben. 28. Geographenbay, Beſchr. derf: 04 73 Geſellſchaft, Salvanifche in Paris. 5 De 6 Geſchlecht, Millots Kunſt daſſelbe bey einem zu erzeugenden Kinde nach Wil/. kuͤhr zu beſtimmen. x. 104 Gift der Indianer, Bereitungsant: und oR. Natur deſſelben. 2.198 Grappfärberey, Beobachtungen darüber. 3. 322 Summi, neues elaftifches. 2.792

⸗.

Harz, vom Pendarabaum. Hayfiſch, uͤber die Piloten deſfelben. 3. 379 Hilde, Mag, d. Handl. u. G.K. 6. Hitze, ſelbige bey d. Feuerung zu verſtaͤrken. 2. 145 Holz, verſteintes in Aegypten. 5. 664 * ag Hk

u 75 ine 0 Et. e.

ER RN, weiblicher an Capdins, 672 |

Hutfilz ſchwarzer, Zubereitung del. zu

einem feinen Polirmitte. u 6. 746

Kydrogengäß, gephofphortes, Entzuͤn -

„dung deſſ. durch Salzſaures. 6. 804 |

AL SPNIR AURERR ie une cn Snfrument, zu verriet —— rn. “20923 K. r m . > Kakerlake, Beſchreibung eines: in Seien FaRr «berg befindlichen. muar Er * Karpfen, monſtroͤſer. end. 34463 Kaße, befonderer Inſtinct deſ. 4.502 Ketten, Galvaniſche, vr. Aeten derſelben. N 5 579 Kiefelfand, merkw. BR defl. auf. den Körper. 5. 664 Kleifter, über die Güte deſſelben. 3: 342 Kobaltfäure von Brugniateli, 2. 227 Kohle, Producte * nr ihrer Ent⸗ ER a REST end %

i

kebenskraft Beyſpiele von füfpenbieter "bey den Pflanzen, an A a9 Leim, Bemerkungen über die Güte def. ‘3. 342 Leitungsfähigkeit der Körper für Tune ? eität und Salvanifmus. 5. 587 Libes traite elementaire de Phyfique. 4, 557 it, Erzeugung eines grünen unter |

dem Wafler. 6. 803 Lichtſtrohm aus losgeſchoſſenen Wind⸗

buͤchſen. 6. 827 Luft, über deren Elektricität. 5, 1790 Luft, über den Widerftand derf. —— Luftfahrt, ——— über die des

Cptn. Sowden. 4. 494 Suftpumpe, über den Betrug Vor⸗

fqlag zu Ba 2. 234

‚le den einer ih, Sähke, 6. 791

0 BR \

Maenura fuperba, deren Beſchr. 5 5, 689 Magazin, Anzeige über die fchnelere in r "ferung deflelben. 6. 843 Mammouth⸗Skelett. 2. 243 IN Bm Manıs

x. Kestifew

biete | Ben

St. ©. Mammouth- : Skelett. 4 503. Marisna, Hemden aus der Rinde dieſe

Baums. "26,199 Markjcheiderinftirument, Nadır. Kae 2. 204 Maſchine den Druck der Fluͤſſigkeiten in

communicirenden Roͤhren zu zeigen. 5. 706 Maſſen, Stein- und Metallartige von Himmel gefallene. 4 515

Mauleſelinnen, über deren Fruchtba ' " keit. | 6.809 Merkwürdigkeiten, africanifhe 4: 507 Metall, neues von Hatchett. r. 1I11 Metall, neues. | 6 747 Metallblätter, brillantes Phänomen three |

Verbrennung an Galvan.- Datt. 5 596 Metallpräcipitationen BR den Salvanif?

mus. 1 5. 613, Meteor, feurige®, 2203 Millot, deſſen Kunſt das Geſchlecht eines *

‚zu ergeugenden Kindes nad Wilkähe 1,

zu beſtimmen. 1. 104

Mond, Steine aus bemfelben, zuerft von Olbers vermuthet. 6. 784 Mondkugel, kuͤnſtliche. 83. 314 Mumien-Catacomben im Siwaher Ges

665

Mu⸗

Kegifen

St. S. a ART von Menfhen, Ras Gen, Ibis. 6. 807 Muriacit, Salzburger. T 8.220 N. Nashorn, anatom. Beſchr. eines maͤnn⸗ lichen. | 2. 236 Nebenfonnen. 2. 207 Nerven, über deren Heigbarfeit. 2. 166 Neucaledonien, über die daſelbſt efbare Erde. 2.214 Nickel, von folher Reinheit, daß der Magnet nicht darauf “nirft. - 1. ı13 Ds

Objective, achromatiſche von Repſold. 6 785 Oele, fette, deren Verbrennung auf DEM

Wafler. 6. 805 Delbafen von Schoͤlenbach's Abbild. und

Behr. von wilden Gewaͤchſen, fort

geſ. durch Wolf. 4.348

Difanit, über denfelben. 4: 527

Ortnithorhynchus paradoxus A über den innen Bau defl. 6. 719 2. 194

Ottomaguen, Tabacksdoſen derfelben,

REES - s ®

durch oypg: Salzſaure. 6. AM Phoſ⸗

St. S. EA P. PalHas Olberſiana, ein neunter Haupte planet unſers Sonnenſyſtems. 1. 140 Papayabaum, uͤber deſſen Saft. 6. 754 Pendel, Metal, Verſuche damit Pantheon. 2. 229 Pendel, neue Art von Compenſations⸗ 5. 697 Pendelſtangen, Roſtfoͤrmige aus Bley und Eiſen. 6. 787 Perſpectiviſche Zeichnungen, Inſtrument dergl zu entwerfen. 2, 223 von Hydrogengas, über bie ek - Nature berfelben. 6 792 Pflangen, über deren Anatomie. > 4 483 Pflanzenfäfte, deren Verägderungen durch den Galvaniſmus. —— Phoſphor, deſſ. Exiſtenz im Zucker. 6. 835 Phoſphor, Faͤrbung aa duchs Sons | nenlicht. 'T. 123 Phoſphor, über denſelben und die da⸗ mit angeftellten Humboldtiſchen eudio⸗ metriſchen Verſuche. an I. 75 Phoſphor, uͤber deſſen Oxydatlon im | Wafler. - I. 126 Phoſphor, Verbrenn. def, unter Wafler 806

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Regißen _ zu

* | St. ©. Vhohdheiges, neue Bereitung deſſel⸗ ben. 6. 802 Planeten, neuentdeckte, Beob. über diefebs ; ‚ben in Frankreich: ‚9% 390

Matten, arofe, geben bey der Voltai⸗ ſchen Saͤule ſtarke Verbrennung, kleine in großer Anzahl, ſtarke Erſchuͤtterun— gen. I. 73

Mole der Voltaifchen &äute, Charaft:ri ß ſtik derfelben in Abficht des Schmel

zens und Verbrennens. 5. 592 "Pelirpulver, rothes. .6. 746 Präparate, beſte Art fie zu —— * „gen. 3. 384 Preiße: Ueber: Salvanifmus und Es trieität vom 1. Conful.Bonaparte. 4 571

Preiße: Der Batav. Soc. der Will: zu. - Haarlem: 1. Weber den Einfluß des Oxygens in der Atmofphäre- 2. Ueber die Art, wie die Pflanzen ihre- Nah» rung erhalten. 3. Ueber die Reinigung des verdorbenen Waſſers und anderer unreiner Subftanzen. 2. 276 Hreiße: Der kayſ. Ak. der. Naturf. zu „Erlangen: Ueber die Voltaifhe Saw ke. * | j 1. 143. Proteus angumus. 6. 727.

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BE; Regipen ie: 8. N, \ . ——— Quadrupeden, Eyerlegende. . 221 Queckſilber, Erſchuͤtterung deſſelben durch den Galvaniſmus. I. 89 R. Raſirmeſſer, uͤber Wahl und Gebrauch derſelben. 4. 460 Regenbogen, Mond⸗ 6. 785 Reiſenachrichten aus dem ſuͤdlichen Ames 4 | rica vom Hrn. v. Humboldt. 2. 188 Nieſenmaͤßiger Menſch, Seyfpiel eines ſolchen. 2. 284 Roth, tuͤrkiſches in ſeiner groͤßten Schoͤn⸗ | 9 und Feſtigkeit zu erhalten. “ER, ©.

Saamenkörner, Verwahrung bderfelben

vor den Sinfecten. 4. 493

Säule, Kleine tragbare von Volta einges

richtete. 1.246

Säule, Boltaifche, Preißaufgabe dars über. + 1.143 i Säus

2 ge

Regyifen

m | St. ©. Säule, Volt, Beſtimmung des wahren © Elements derjelden. I. ‘70 Säule, Volt., deren Verbeflerung. 4 Säule, Volt. Mathemat. Anſicht derſ. 1. 48 Saͤule, Volt., ſehr bequeme Einrichtung derſelben in horizontaler Lage. 1.89 Salzkryſtalle, Kunftgriffe dieſelben nach Belieben zu erzeugen. 1. 114 Salzlager zwiſchen Cairo und Siwah. 5. 664 Salyfäure, orpgenirte, Verbrennung vers | ſchied. Stoffe durch diefelbe. 6. 804 Sartorius, uͤber die Baſalte in der Ge⸗ 9 gend von Eiſenach. 3. 299 ——— Naturhiſtoriſche vom Bor gebirge der guten Hoffnung. 5. 671 Skelett vom Mammouth. | 2.243 ——— von Mumien, Menfgen, er i "Ben, Ibis. 6. 807 Scnurbätte; über den Gebrauch) RR ben bey gewilfen Quadrupeden. " T. 110 Schrift, leichtes Mittel fie zu copiren. 2.196 Swaragde, in Frankreich egtbedt. 2217 Smirgel, über deſſen Beftandtheile. 6. 744 Societät, Galvanifche in Paris. 5. 711 et gr Sonne, Über ‘deren veränderlihe Aus— ſtrahlung von Licht und Wärme. :

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zur. Fre | ei. 4

Sonnenticht,, deſſelben it *

Faͤrbung des Phoſphors. | BR > | Stagelfcpweinmenfchen, englifche. J 287 Sternkunde; Geſchichte derſ. f- oo 3. 345 Sue, hiſtoire du Galvanisme. 4. 545 Süßerde, Vergleichung derſelben mit der ———

Vttererde . m ee

x. Bi 814 >. 12 FE RR Bade. von Suinn· | tem EP Re 14 82.624 Zantalit. | | 40,751 Taufſteine, Basler. 4524 Teleſkop, Nachr. von einem großen heg verfertigten. 45 Theorie, Voltaiſche, vom N. Safvanifmus ar der Säule. 1.204

Tileſius, ausführliche Befchreibung und N der beyden Stachelſchwein⸗

Menſchen. —2 423 Simor, Beſchr. biefer Inſel. 4. 478 Ueber die Verhutung der ſqhaͤdlichen Aus /

duͤnſtungen. | 4. 878

Ueber⸗

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Regiken Ixvu

St. * = ER deren ſchadliche J IR. Pr, gen in Wohnhaͤuſern zu verhüten 4. —*

It

> ö arg er \ iu BE MSyHnn 2 AN « 15 —* u)

Verſuch neuer mit der alt. —— so) ig Verſuche, auf dem. Hamburger Minen!

Usthurm angeſtellte. 6786 Verſuche mit Gasarten, uͤber Bntplutbähe, Indınt und Verbrennung. 6. 802 Verfuche, von Volta im Mationalinftitut wirderholt. I. 24 Vögel, über deren Augenbau. I ‚27 708: Vogelhänte ‚, abgezogene vor dem Inſecten⸗ frahe zu ſichern. 3. 387 \ W.

Wärmefoff, oberin Surf figkeiten von oben

nach unten fann geleitet werden. | 4. 440

Wahnfinniger, der von der Luft gelebt zu on haben fcheint. | 3. 398 Wafler, wird im Grabe feiner Comprefs fion ein immer fchlechteser Leiter für

die Salvan. Batterie. 5. 634 Waſſerzerſetzung, Hypotheſen über die durch den Salvanifmus bewirkte. 1.- 67

Voigts Mag. IV. B. 6, St. 6 Waſ⸗

XVIIL Reh ke is 9: N * St. Wafferzerfegung Schwierigkeit vergl

chen bey Galvan Batt anzunehmen. * er

Bein, Mittel den Bleygehalt eines ver⸗ faͤlſchten zu entdecken. 8, 909 Winterl, über defl. Prolufiones ad Che- Be

miam [ec. XIX. a 633 Wolle, lange, von we ne * Hammel. EHE, 6

Wombat, Beſchr. deſſelben· Ian a EN '6gr ; 1,9 a r ——

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