STORY HIS y, FE ed Far —8 — FA —— Magazin für den neueſten Zuftand der Ratuttunde mit Ruͤckſicht auf die dazu ‚gehörigen Hülfswiffenfchaften herausgegeben u | don Johann Heinrih Voigt, DW. W. D. H. ©. Weimar. Hofrath, Profeffor der Mathematik und Phyfif zu Sena, Mitglied der Fön. Soc. der Wiſſenſch. zu Göttingen, der batavifchen zu Haarlem, der naturforfhenden zu Brocdhaufen, der mineralogis fhen zu Sena und der phnfifch = mathematifhen zu Erfurt, Mitdirector der Naturforfchenden Geſellſchaft, fo wie des practifchen phyfifch = medanifchen Snftitut3 zu Sena, NReunter Band Mit Kupfern, Meimar, im Verlage des Landes = Induftrie s Comptoiss, 1805, Bus 1, Fa A [3 f. * * “u ? 1 * —A u * J | £ mr u Bine ei -. Ayiv Pl a 2 u * ee 0— — ui * y « — SR TR j — un e r } IT BT { Ya Be 9'514 X m 91] Mag ara im x für den neueften Zuftand der Tarurtunde EX. Sander 1, Stud. Januar 1805. I Ueber das neue Motlif Eengefchlecht Pyrofomie Vom Herrn Peron. (Aus einer Eleinen Schrift des Verfaffers ‚gezogen und‘ mit einem. Nachtrage begleitet vñ D. Fr. Voigt.) Mit Abbild. auf Taf. r.y ’ Gas Studium der Weichthiere wurde lange von den Naturforfhern und noch länger von den Rei: fenden vernachlaͤſſigt. Der Grund von diefer Gleiche: gültigkeit lag gewiß mit in dem Widerwillen, den Voigt's Mag, IX. B. 1. St. JZan,ı8905, 2 4 * —— 2 — — ee — nn diefe Gefchöpfe den meiften — aintöhen, wozu noch die Eigenſchaft kommt, daß fie faſt augenblick⸗ lich nach dem Tode zergehen und ſich aufloͤſen. Andrer Urſachen zu geſchweigen, kommt auch noch der ſchwierige Umſtand hinzu, daß der groͤßte Theil von ihnen den Ocean bemohnt: Hr Peron hatte alle diefe Schwierigkeiten - nicht zu befämpfen. Nach einem vierjährigen Stu⸗ dium unter Hrn. Cuvier konnte er Nicht als lein deſſen Methode, fondern fogar einige fchriftli: che Anmeifungen , die er von ihm dazu erhälten hatte, zu folhen Unterfuhungen benugen. So ausgeruͤſtet begleitete er die Erpedition des Capit. Baudin, und befand fi, als Zoolog und ‚befonders als Anthropolog am. Bord des Natus saliften. Hier zeigte fih ihm dann bei feiner dierjährigen Reife genugfame Gelegenheit, eine Menge neuer Erfheinungen an lebenden Thieren zu beobachten, under hatte dabei an ſeinem Freunde Lefueur einen fertigen ſehr gefchidten Zeichner und Maler. Unter ben von ihm entdeckten Gefchöpfen zeich⸗ net fich das gegenmärtige vorzüglich, zumal auch duch feine fowunderbar ftarke Phosphorescenz, aus * x > 5 Es iſt auf beiden Schiffen im Ocean zwiſchen Eu: ropa und Ste de France beobachtet und bewundert worden. Unfer Verf, nennt es PYROSOMA. - Corpus liberum ,' subco- nicum, exztremitate- ampliore apertum, va cuum ,‚Taperturae margine intus tuberculis cincto. > PYROSOMA atlanticum. ’ Aequatorio - atlanticum, ;gregarie-pe- lagivagum vividiffime phosphorescens, colo- ribus eximüs tunc effulgens, in aquis vigin- tiduobus Reaumurianis calidioribus occur- rens, I0—12-—-14— 16 centimetros (45 — ‚54—63—72 lineas) aequans. Die HReifenden waren ſchon lange durch die » Windſtille zwifhen den Aequinoktialregionen aufge halten worden, und fonnten bloß in ber Breite, mittelft der Eleinen dort einheimifhen Stürme wei⸗ ter fommen, als fie am 4. December Abends von einem der heftigften biefer Art überfallen wurden. Der Himmel war dicht mit Wolken bedeckt, und die Dunkelheit außerordentlich; der Rind blies mit Heftigkeit, und das Schiff fegelte aͤußerſt ſchnell. Plöglihentdedteman, in geringer Entfernung, einen 6 * breiten Phosphorſchein uͤber die Wellen ausgebreitet; alles lief hinzu, um dies ſonderbare Schauſpiel zu betrachten. Man erreichte bald den Ort, wo es ſich zeigte, und entdeckte, daß die Urſache davon eine zahllofe Menge dicker Geſchoͤpfe ſey, die in verfchiedenen Tiefen auf den Wellen ſchwammen, und mehrertei Geftalten anzunehmen fehienen. In der That zeigten die tieferen, von unbeflimmterm Umriſſe, eine ordentliche brennende Maffe, oder viels mehr große glühende Kugeln, mährend die auf der Oberfläche befindlichen mit weißglühendem * zu vergleichen waren. Indeſſen waren alle Naturforſcher beider Schiffe bemuͤht, ſich eine genugſame Menge davon zu ver— ſchaffen. Bon 40 — 50 in einem Augenblicke her= ausgefiſcht, unterſchied ſich eins von dem andern bloß durch die Größe, die zwiſchen 3 bis 7 Zoll be— terug. Die waren alle frei und unzufammenhäns gend, h Shre Geſtalt war länglicht, faſt cylindriſch; ihr Bordertheil dicker und gerade abgeftust; eine weite zirkelformige Deffnung. ließ in das leere röh: rige Innere des Thieres fehen, wo man nichts or⸗ ganifirtes, als ein feines fehr zartes Gefäßneg ents dedte, welches alle Wände davon überzog, Ein Ring mit diden Knoten verfehen, nahm den innern — 7 Saum diefer Oeffnung ein, und verminderte ſo den üubrigens ziemlich großen Durchmeſſer dieſer Art von —E — faſt um die — | Das he föyihätere,; ſtumpfe Ende zeigte nicht die geringſte Spur einer Ben — durch die ai ‚vom Die ganze i innere — — des Thieres war mit dicken laͤnglichen Knoten beſetzt, die ſich härter als die übrige Subftanz deſſelben, durchfichtiger, Hlänzender 'und polirten Edelfteinen gleich, zeigte. Es iſt dies der Hauptfig der fo wunderbaren Phos— photescenz, "don der bald nachher die Rede ſeyn wird. Zwiſchen den großen Knoten erblickt man fürzere und ftumpfere, "die fehr nahe an einander ſtehen, und die leuchtende Eigenfchaft gleichfalls befigen. Endlich bemerfte man noch in dem Innern der Subftanz ſelbſt, mit Hülfe der Durchſichtigkeit des Thiers eine Menge Eleiner, fcehmaler, verläan: gerter Drüschen von eben der Länge einer Linie, die ebenfalls im hoͤchſten Grade phosphorescirten. Was die Farbe diefer Thiere betrifft, fo ift fie, wenn diefelben vuhig find oder fterben wollen, ein _ Dpalgelb, mit einem fehr unangenehmen Grün ver: miſcht; allein in der Bewegung, mo das Thier frei: - REN willige Bufammenziehungen äußert, die durch Eleine Reizungen vermehrt werden, entzündet fih, fo zu fagen, das ganze Gefhöpf, und wird: faft augen: genblidlich roth, wie glühendes Eifen, mit dem leb—⸗ hafteften Glanze. Aber gleich diefem Beiſpiele ver- ändert auch das Thier, in dem Maaße, wie es feine Phoephorescenz verliert, die Farbe in unzähligen _ Zinten der mannichfaltigften und angenehmften Ab— ftufungen, und geht fanft in roth, morgentoth, pomeranzengelb, grünlich, und azurblau über. Die letztere Farbe ift eben fo glänzend als rein.” Indie: fem Zuftande hat Leſueur geglaubt, es darftellen zu müffen, nicht bloß, weil e$ der angenehmfte ift, um eine richtige Idee von dem reizenden Thiere zur » geben, fondern auch, weil diefe Farbe gerade die blei- bende Mittelfarbe zwiſchen dem gluthroth des höchs fien Leuchtens und dem Opalgelb der matteften Ab- ſtufung ift, Was auch die Natur diefes Reuchtens fenn mag, fo zeigt es fich wenigftens beftimmt als eine natuͤr— liche und regelmäßige Funktion. Thut man einige folcher Thiere in ein Glas Meerwafler, fo fieht man fie in Eleinen Zwifchenrdumen fidy fanft zufammen« ziehen und wieder ausdehnen, gerade wie beim Ath— men der vollfonamenften Thiere. Mit jeder diefer Bewegungen nimmt man wahr, mie fi) die Phos⸗ phorescenz beim Zufammenziehen entwidelt, un⸗ ⁊ — 9 merklich ſchwaͤcher wird, ganz verſchwindet, und ſich dann bald bei der naͤchſten Zuſammenziehung wieder zeigt. Man kann dieſe Erſcheinungen nach Wohlgefallen hervorbringen, je nachdem man das Thier in verſchiedenen Zeiten dadurch reizt, daß man es entweder mit etwas berührt, oder auch nur das Waller fchüttelt, während es darin [hwimmt. , In jedem Falle ift das Leuchten genau von dem: Leben des Thieres abhängig, fo daß es nach beflen Tode auf keine Weife hervorgebracht werden kann. Diefe lestere Eigenfchaft haben übrigens diefe Feuers thiere mit allen anderen leuchtenden Seegeſchoͤpfen gemein, Die Fähigkeit diefer Gefchöpfe, fich fortzubes wegen, möchte aber ‚noch mehr, wie das Reben der— feiben befchränft und unbekannt ſeyn. Es, fheint beinahe, ‚als beftände fie bloß in jenen Zufammen: ziehungen, die eine rudgängige Bewegung veran— laßt. Dies ift wenigſtens alles, was or * Er — konnte. he die wahrſcheinlich⸗ —— dieſes Kiste, hat Hr. Peron ebenfalls Feine Beobachtun⸗ gen anftellen können. Er vermuthet, das: Thier ziehe vielleicht die dicken knotigen Ringe der innern Seite der Deffnung zu, fo bald e8 merkte, daß mit dem Seewaffer Eleine Molusten hineingedrungen 10 — ſind, und hier moͤchte denn ein Prozeß von Zer⸗ ſetzung / Aufloͤſung und ee in die Gefaͤß⸗ va Besen \ Ueber die Fortpflan gungsweife etwas zu ent⸗ decken, war, trotz des mannichfaltigen Forſchens darnach, unmoͤglich. Indeß bemerkt Hr. Peron am Ende ſeiner Abhandlung, daß er in den langen Streifereien durch ſo manche Meere, nie wieder nur ein einziges Exemplar des ganzen Geſchlechts habe ent⸗ decken koͤnnen. Es ſcheint daher zwiſchen dem Toten und 20ſten Grad weſtlicher Lange vom Pariſer Me: ridian, und zwiſchen dem Zten und 4ten nördlicher Breite, wo die Beobachtungen vorfielen, einge—⸗ ſchloſſen zu ſeyn. Die Temperatur des Meerwaſſers war damals auf der Oberflaͤche gerade 22° Reaum Hr. Peron fuͤhrt dieſe Umſtaͤnde an, um in der Folge feiner Arbeiten zu zeigen, daß die verſchiede— nen Gattungen der Polypen und Mollusken nicht zufaͤllig im Ocean zerſtreut ſind, ſondern daß jede zwiſchen ihren eigenthuͤmlichen Längen: und Breiten geraden firirt ift, und fih beſtimmt an demfelben Drte, wo die Temperatur, wohl mehr als alles andere, fie zu bleiben zwingt, wieder erzeugt. | — 11 Nachtrag des Meberfebers,. er der Baudin'ſchen Erpedition befanden fi & * Bord des Naturaliſten mehrere Naturforſcher neben Hrn. Peron, und unter diefen Hr. Bory de St. VBineent, der ebenfalls ald Zoolog ange— ſtellt wor. Diefer letztere hat vor kurzem ſeine Reiſe— beſchreibung ) herausgegeben, und wir hatten Gele— genheit, bei Vergieihung derſelben mit dem Peron— fhen Auffage zu finden, daß auch er unfer Nolluss Eengefchlecht mit fah, und e8 unabhangig von jenem Auffage befchrieb, Zur vollftändigen Kenntniß des Lefers haben wir das als Supplement dienende aus: gezogen, bemerken aber, daß weder feine Abbildung, noch die Befhreibung felbit fo vollftändig ift, als die des Hrn, Peron, weshalb wir auch letztere zur Hauptfache gemacht haben. 838.1 ©. 107. heißt e8: „Am Abend des 13. Srimäre des 9. Jahres (4. December 1800) ſahen wir diefe Gefchöpfe in zahlloſer Menge längs dem Striche des Schiffe, Wir fiihren einige davon, *) Der vollfländige Titel ift: _ Voyage dans les quatre principales Iles des Mers d’Afrique, pendant les annees 1801 et 1802. IX. et X. d. l. Rep. Par J. P. G. M. Bory de St. Vin- cent etc, Avec la collect. de LVIII Plan- ches etc. III. Vol. in 8. Paris 1804. wovon wir nädftens einen ganzen Auszug in diefem Magazine mittheilen werben. — 12 — uud fanden die oben beſchriebenen Merkmale: Sie gehören zunahft zu den Holothurien, und gränzen an die Holothuria elegans, wenigften® nah Müller’s Abbildung zu urtheilen (Zoo- log. Dan. Tom. I. Fig. 1, 3.) und die Eucy- elopedie (Vers. Pl. LXXXVIIL. Fig. 9.) Hr. Bory de St. Bincent nenntdiefes Thier Mo- nophora noctiluca. Das Thier ift inwendig wie mit Fleinen Hoͤrn⸗ chen beſetzt, und iſt gleichſam eine bloße Scheide, welche die Dicke einer oder anderthalb Linien hat. Beunruhigt man es, fo fcheint es fich etwas aufzu= blähn und fleifer zu werden. Außerdem Täßt fich Fein Zeichen des Lebens bemerken. Es waren aber viele Eremplare vorhanden, die inwendig eine Quan—⸗ titdt Quarz = oder Kalkfand enthielten; daher die Dermuthung entfteht, dag daffelbe manchmal in die Ziefe des Meeres hinabfteigt, wo diefer Sand mit eindeingt, und nicht wieder herausgejpuhlt wird. „ — — xahriht —— neuen chemiſch⸗ teq niſchen Werke. (Aus 'einem Briefe des Hrn. Landkammerraths Ber—⸗ ug, ‚an den Herausgeber.) Weimar d, 14. Dechr. — Ich erhielt vor kurzem durch die Guͤte des — Gelehtten Hrn. Garriga den erſten Theil feines und ſeines Landmanns, D. Chriſto— bal, neun chemiſch-techniſchen Wer— kes, und eile, Ihnen vorlaͤufig eine Skizze ſeines weſentlichen Inhalts mitzutheilen. Zuerſt ein Paar Worte über die Verfaſſer ſelbſt, und uͤber die Ente flehung ihres Werkes, Garriga 9 Buah und Don Joſef Maria de S. Chriftobal, zwei iunge Spaniz ſche Gelehrte, Eide von ihrem Hofe penfionirt, halten ſich feit einigen Jahren in Paris auf, und beſchaͤf— tigen fich vorzuͤglich mit technifcher Chemie und Me: ‚tallurgie. Vollkommen bekannt mit den Lehrfägen _ ber neuern Chemie und ihren Anwendungen, arbeis teten jie in Paris für Spanien den Plan zu einen größern inftruftiven Werke über technifche Chemie aus, welches für ihr Vaterland von unfhäsbarem 14 — Werthe ſeyn kann, da Spanien den groͤßten Reich— thum roher Produkte aller Art hat, die aber groͤß— tentheils aus Unwiſſenheit oder Indolenz unbenutzt liegen bleiben. Die beiden Gelehrten uͤberteichten ihren Plan dem Spaniſchen, Hofe, und durch die, Verwendung des biedern Spaniichen Gonfuls in Paris, D. Kernando de la Serna,' dem thätigen Beförderer ales deffen, was Aufklärung und wiffenfhaftlihe Kultur in feinem Baterlande befördern kann, gelang es ihnen, den Dof'dafür zu ſintereſſiren, fo daß der Drud des Werks in Pa— ris auf Eönigliche Koften beordert wurbe. 2 Nach Ueberwindung manderlei Schwierigkei— ten ,-worunter diefenicht die aeringffe war, ſich eine neue Terminologie im Spanifchen für ihr neues Werk zu bilden — und durch die thätige Unterftügung vom) Bauquelin und Charles, finddie beiden Spa- nier fo weit gefommen,. daß der erfie heil ihres Werks (welches im Ganzen aus 5 Octavbaͤnden beftehen wird.) bereits in Paris erſchienen iſt. Der Titel ift folgender: : Curso de Quimica general, aplicada a las: Artes, escrito por D. Josef Mariä de S.: Christobal y .D. Josef Garriga y Buach, Pensionados de S. M Osietcs, etc. Tomo I. Paris, de la Imprenta de; — 15 Carlos opeien MDCCCIV. ( mit 13 Ku⸗ pferta feln.) Re erſte Zeit ki in 2 Sertionen u und in 14 Kapitel getheilt, Did. ui ir Bi Ich gebe Ihnen kurz ihren Inhait.c an. 1. AbtHeitung. Alig emeiue Bettlach⸗ tungen. J 1. ‚Kap. Ueber: hi Chemie. im: — — 2. Kap. Ueber die Kraft der Anziehung. 2, „ Astheitung. Weber die einfachen Eubftan- ‚sen, ( De los Cherpos simples. ) mar ad Bu Heben das Licht. — Einfluß defjelben auf die 3 Heiche der Natur, — Beichreibungbes Photometers von Leslie, nebft Abbild.) 2. Kap. Vom Wärmefloffe Die verfchies . denen Syſte me der neuern Phyſiker und Che— miker daruͤber werden entwickelt. 1) Vom sorfreien Waͤrme ſtoffe. (Debcalorico " hbre.) Berfchiedene Arten von Pyrometer "und Thermomiter. 2) Bom gebundes nen > imehell (Delcalorico com- binado. * — — 37 BAU ©9 73 16 — 3, Kapı Von der Eléktricitaͤt. Die Berfaffer nehmen hier als die erften die Lehre der Sleftricität, in ein hemifches Werf auf, indem fie diefelbe' wegen der Decompofition des Waſſers, der, Salpeterfäure ꝛc. als wich⸗ tiges chemiſches Agens betrachten. Sie ſtuͤten ſich dabei auf "die Autorität von Berthollet in ſeiner Statik der, Che⸗ - mie.”) — Da dieſe Lehre hier nur ſubſi⸗ diariſch eingeſchaltet iſt, ſo ſchraͤnken ſich die Verfaſſer bloß auf die Elementarbegriffe derſelben ein. 4. Say. Bon ea ana Te en euft. Hier find die Verfaffer gleichfalls von der gewöhnlichen Entwickelung abgegangen. Sie j . 7° halten. ° *) Aungque hasta ahora no se haya hecho men- cion de la electrieidad en las obras clasicas „de Quimica; juzgamas que es de absoluta necesidad dar una idea general de este pode- roso agente en el estado actual de la ciencia, pues es imposible dexar de reconocer sü grande influencia en los mayores fenömenos due exa- mina; y si nuestro parecer necesitase el apoyo de alguna auctoridad, nos parece que la de Berthollet que nos ha dado el primer exemplo en su sublime ens ensayo de Estatica quimica, es mas que suficiente. 5 -17 halten es für methodifcher, dieſe Fehre haupt: “0 fächlich nach-den beiden Hauptbeftanttbeilen der Luft abzutheilen. 1. Abth. Analyſe der $ Luft. 2. Abth. Vom Sauerjtoffe und Sauer: ” 53 ſtoffgas. 3. Abth. Vom Stickſtoffe (Azöe) und Stickſtoffgas. 4. Abth. Won den phy— ſiſchen und chemiſchen Eigenſchaften der at— und Zuſammenſetzung des Waſſers. 2. Abth. Vom Waſſer als feſter Körper (Eis.) 3. Abth. moſphaͤriſchen Luft,. — Barometer, Luft⸗ © pumpe u. ſ. w. | | 5. 8ap. Bom Waffer. 1. Abth. Zerlegung Dom Waſſer im flüfjigen Zuſtande. — Lehre von der hydroſtatiſchen Mage. Ni: holfons Wage. — Araͤometer. Hygrome⸗ ter, + 4: Abth. Vom Waſſer in Dunſtge⸗ ſtalt. | 6, Kap. Bom Mafferftoff und Wafferftoffgas, “17. Kapı Von ber Kohle. Mit 3 Unterabthei- lungen. — "8. Kap, Bom Phofphor. 9. Kap, Vom Schwefel. (Bereitung der Schwe⸗ felfäure koͤmmt unter den Säuren vor.) 10. Rap. Bon den Säurungsfähigen Grund: lagen überhaupt und von den Erden insbe- Boigt’s Mag. IX. B. 1. St. San, 1805. B * Hifingeriund Berzelius in Stockholm IL, 13; 13, ar fondere. — Hier folgen in ro Abtheilungen die Beichreibungen und Eigenſchaften der ro reinen Erden, 1) Kiefelerde. 2) Thon: erde. 3) Zirkonerde. 4) Bernlierde (Glu- cina.) 5) Vetererde. 6) Bittererde. 7) Kalferde. 8) Strontianerde.. 9) Schwer: erde. ° Te) Die neue Deriterde. (Ocrita) von Klaproth. Die Berfaffer führen auch die Zweifel der Schweden *) an, daß diefes vielleicht keine eigentliche Erde, fondern iel» mehr ein Oryd eines neuen Metalls, des Geriums, fer. Kap. Ueber die Alcalien. 1. Xbth. Pflanzenlaugenſalz. 2, a. Som. 32. Abth. Ammoniak, Kap. Bon der Verbindung des De und des ſchwefelſauren DEREN mit Erden und Ulcalien. | | Kay. Vom Töpferhbandwerk. (De la Alfareria. .) Die Verfaffer nehmen hier drei Hauptabtheilungen. an: 1) Thon : Ar: beiten ohne Ölafur. 2) Shon- Arbeiten mit metalliſcher Glaſur. 3) &hon= Arbeiten mit erdiger Gtafur, — Beſchreibung der Higio— „A _ is camen , oder Gefundheitsgefhirre von Fourmop, und ber Bereitung des Porzei- lans. 14. Kap, Von ber Glasmacherkunſt. (Del arte de la Vitrieria.) Hierbei diegt vorzüglich Loysel’s Essai sur V’art de la verrerie zum Grunde, So viel vom erften Theile, Den zweiten Theil, der von den Saͤuren , ibe rer Bereitung und verfchiedenen Anwendung handen | wird, verſprechen die Verfaſſer baldigſt zu liefern, und dann in Eurzen Zeiträumen den dritten, vier⸗ ten und fuͤnften Theil, welcher letztere das Ganze fließt, nachfolgen zu laffen. A R 2 29. | A —— III. Ueber das Chamaͤleon. | (Aus bem European Magazine Jan, 1804. p- 6.> Hr. Golberry fand während feines Aufent: halts in Afrika die Eigenfchaft des Chamäleons: eine beträchtliche Zeit lang blog. von der Luft leben ‚zu können, vollfommen beſtaͤtigt Er ſchloß fuͤnf hamaledns von einander abgeſondert in Käfige, welche rundum mit feinem For umgeben waren, wodurch alle Inſekten abgehalten wurden. Sin we⸗ nig Tagen wurden die Thiere müger, bekamen eine ſchwaͤrzlichtgruͤne Farbe, ein ficheres Zeichen ihres Uebelbefindens; nachdem ſie aber einen ziemlichen Grad von Magerkeit erreicht hatten, blieben fie auch faft einen Monat lang in diefem Zuftande, ohne fihtbar weiter an Kräften zu verlieren. Nach zwei Monaten wurden fie fo ſchwach und matt, daß fie fi) nicht mehr von dem Boden ihres Käfiges erheben Eonnten, ihre Haut wurde faſt ſchwarz, ihre Augen fahen trübe; fie konnten ſich nicht mehr bis zue Hälfte ihrer gewöhnlichen Größe aufblafen und waren am Ende nichts mehr als lebende Skelete. Daß erſte was ſtarb, hatte Bo Tage ohne Nahrung gelebt; das zweite gı Tage; das dritte 105 Tage; * — —— 21 das vierte 115 Tage, Das fuͤnfte Chamaͤteon würde, nachdem es 116 Tage ohne Nahrung zugebracht Hatte, vom Hrn. Golberry wieder in Freiheit gefeßt, und erhielt in 14 Tagen Kräfte und Farbe wieder; es entzog fi darauf durch die öfucht allen meiteren Unterfuhungen, * Das Chamäleon fist ganz ruhig und ohne ſich zu bewegen auf einem Zmeige, und läßt feine Ete- btige einem Regenwurme ähnliche Zunge zum Maute heraushängen ; dieſe Zunge giebt wahrſcheinlich einen Geruch von ſich, wodurch kleine Inſekten angezogen werden; mern fie ganz damit bededt iſt, fo zieht das Thier fie mit außerordentlicher en ins Maul add Ueberdie Farbe diefer Thiere fast Hr. Gott bern folgendes: » Wenn ich meine Chamaͤe „leons in ihren Käfigen beunrubigte oder plagte, ſo „ſah ich, daß fih Angft und Zorn ihrer bemädhtig- „ten, welches fich dadurch zu erkennen gab, daß fie „beim Be die Luft mit hörbarer Gewalt „ausftießen; kurz nachher wurden fie dünner und „ihre grüne Farbe wurde dunkler und ſchmutzig. „Wenn man fortfuhr, fie zu plagen, wurde die „Farbe gelbgruͤn; dann gelb mit rothen Flecken; „dann gelbbraun mit rothbraun gefledt; darauf „bräunlihgrau mit fhmarzen Fleden. Zuletzt wur- 223 i 7: „ben fie duͤnn, und erhielten verſchiedene Schatti⸗ „rungen, aber die angegebenen waren die einzigen „Sarben, welche ich hervorbringen konnte.“ Hr. Golberry wickelte fie in verſchiedentlich ‚gefärbte Zeuche, und ließ. fie Zage lang davon umgeben ; aber die Farbe des Thiers wurde dadurch nicht, verän: dert, und er üfE der Meinung, daß bie Farbe bloß durch innere. Bewegungen, buch ben Einfluß von Hitze oder Kälte, Licht und Dunkelheit, Wohlbefin⸗ den u. f,.w. beſtimmt und befördert werde. — — Daß das Chamäleon die ihm ganz eigenthuͤmliche Eigen fchaft.hat, ‚feine Augen von einander unabhängig, in verfchiedener Richtung zu bewegen, iftbefannt. — Es ift fo organifirt, daß es nicht nur. einefehrgroße Duantität Luft einathmet, fondern dieſe Luft auch zurüdhält, abforbirt und gleihfam verdauet; die Luft durchdringt auch alle Theile feines Körpers, fo daß felbft Süße, Schwanz und Augen davon ange Fülle (2) werben, kr Fir Suite | IV. | Nachrichten von dem Nordlichte am 22. De- | tober 1804. Bon den Herren: Lamarck in Paris; Bory de Saint :» Bincent in Brügge; und Ausfeld in —n Die Nordlicter, faut Hr. — haben ſich bisher, zumal in Frankreich ſehr ſelten gemacht; es verdient daher die Beobachtung derſelben gewiß ei⸗ ner Aufbewahrung, zumal wenn etwa einiger Ein⸗ fluß derfelben auf die Befhaffenheit der. —— * finden ei Am 30. Vendem. oder 22, Det. zeigte ſich eine fehr hervorftechende Erfcheinung diefer Art zu Paris, Abends gegen 7 Uhr, und dauerte einen großen Theil der Nacht hindurch. Auf der Morbfeite ftellte fie einen ſehr weißen Lichtftreifen dar, welcher das An- fehen eines fehr febhaften Dämmerungsfcheins hatte. Es hielt ficy diefer weiße Streif zwifchen dem Nord: oft» und Weftfübweftpunfte, und erhob fich wie ein Dammerungsbogen bis auf faft 30 Grade, fo bag er über eine dunkle neblichte Binde, die mit. ihm parallel lief, herauf ragte. | 4 * Der vorerwaͤhnte weiße Lichtſtreif blieb , fo Ianae feine Erfcheinung dauerte, in unveränderter Lage; feine Elevation aber, fo mie fein Glanz unb feine Breite, veränderten fi) von Zeit. zu Zeit, theilte fich auch bisweilen der Laͤnge nach in zwei ungleiche Theile. In Weſt-Nordweſten ſah man über der weſtlichen Graͤnze in einer Höhe von ohnge- fähr 40 Graden einen großen leuchtenden blutrothen Flecken, der fich in feiner Größe und Strahlung alle Augenblide veränderte, und von einem ſehr dunklen Roth in ein ſehr Iebhaftes Feuer = oder Kirfchfarbi- ges, — und von diefem mieder in jenes uͤberging Der größere Durchmeſſer dieſes Flecks gieng gegen den Sceitelpunft und feitwärts bemerkte man von Zeit zu Zeiteinen Strahl oder Streif von ber namlie chen Roͤthe, ber fich von einem Augenblicke zum andern verlängerte und verkürzte, dann 3 bis 4 Minuten Unverändert und Immer gegen —* Zenith gerichtet blieb, u Bu Sn Nordoften glaͤnzte gegen halb 8 Uhr ein breiter ſehr weißer Lichtfleck, der hoͤher und heller als die Dämmiertingsjone war, 6 bis 7 Minuten lang und zertheilte ſich alsdann allmaͤhlich. Einige ans dere weiße Lichtflecken, die fih im Daͤmmerungsbo⸗ ‚gen auszeichneten, erfchienen ebenfalls gegen Nord: often; fie waren aber weniger glänzend und auch nicht fo hoch über dem Era. als bie oben er⸗ waͤhnten. Der große rothe Fleck in Welt + Norbweften verſchwand auf einmal gegen halb go Uhr, und es blieb nur noch der Düimmerungsbogen übrig, wele her aber wegen des Glanzes vom Monte, nach und nach unbemerkbar wurde. IE Das Barometer war Rachtäittage wieder ein wenig geftiegen , und der Wind batte fih, mie ger wöhnlich, von Meit: Suͤd⸗ Weſt gegen Wejt - Nord: Weſt gewendet. Auch wurde der Himmel nach Sons nenuntergange und ſpaͤterhin, groͤßtentheils heiter; indeſſen wurden gegen 8 Uhr Abends die von Süb- weiten kommenden Wolken fehr häufig, und die Nacht über fiel das Barometer ohngefähr wieder um I Linie. Hr Lamard getraut ſich nicht zu beſtimmen, wie hoch die leuchtende Materie von dieſem Nord⸗ lichte geweſen fen; er glaubt aber, daß, menn fie fich in unferer Atmofphäte befunden hätte," fie fehr haoch gemefen feyn, und feinem in derfelben befind- lichen Luftftrome, nachgegeben haben müffe, und- daß ſonach die atmofphäriihe Schicht, weiche den Wolkenzug von Südiweften nah Nordoſten machte, unterhalb derfelben — Stand gehabt —* Noch bemerkt Hr. £., daß die leuchtende Mas 26 — * terie, von welcher hier die Rede iſt, fortzufchiegen,. und mehr von den Polargegenden nach dem Aequa⸗ tor, als von diefem nach jenen zu fließen ſchien. Huf die Frage: worin die Natur diefes Lichts beſtehe? ob es der Elektricitaͤt, oder der Sonnen: Atmoſphaͤre zuzuſchreiben ſey? — wagt Hr. L. nicht zu antworten. Er bemerkt bloß als etwas Sondere Bares: daß bei diefem Mondſcheine das weiße Licht Sei feiner Schwächung niemals in ein vothes; und das rothe niemals in ein weißes uͤberging, fondern beide Lichtarten bei allen ihren, Verſtaͤrkungen und Verſchwaͤchungen ihre N — beibe⸗ hielten. * 4’ Man Hat diefes Nordlicht auch zu Brügge im 898 -» Departement an dem naͤmlichen Abende, wiewohl in einer ganz andern Geftalt, beobachtet, welches um fo merkwuͤrdiger iſt, da dieſe Stadt nicht mehr als 70 Franz. Meilen nordwärts-von Paris entfernt liegt. Hr. Born de, Oainte Bincent giebt davon im Monitenr folgende Be: fchreibung. Es war gegen 9 Uhr, als Hr. Bor» an der Mordfeitedes Horizonts einen ungewöhnlichen Schein bemerkte, und der Himmelhatte bafelbit das Anfehen der Milchftrage. Die Witterung war mild und mehr warm als | Ealt, wie dies in Flandern, wo ſich der Herbſt als = die fhönfte Jahrszeit anszeihnet, fehr häufig der Fall if. Der Wind war ſchwach, aber fletig und wehete aus Well: Sid: Meft; men bemerkte Eeine einzige Wolke und die Sterne funielten ſtark. Der Lichlſchein bildete hier nicht, wie zu Paris einen Bogenartigen bis auf 30 Grade ſich erhebenden ‚Streifen, fondern ſchien aus allen Punkten des Ho: rizonts von Südweften bis Nordweſten, dag beißt: aus einem ganzen Quadranten des Himmels hervor zu Iarteden, Um halb tı Uhr breitete fich der Schein gegen Norden aus, und um ıı Uhr -erfiredte er fich von Suͤdweſt bis Nordoſt. Die ganze Zeit über, mo | die Erfheinung dauerte, ſchien es, als wenn die leuchtende Materie durch einen ſtuͤrmiſchen Wind "gegen das Zenith getrieben würde, modurd der Glanz bald erhöht, bald herab gebracht wurde, aud) ſchien er ſich an gewiſſen Stellen gänzlich zu zerſtreu⸗ en; auch war er beitändig in ſolche deutlich abgefonzs derte Büfchel getheilt, welche ven Strahlenparthien glichen, die zur Zeit der untergebenden Sonne über =; taufen. 28 = dem Horizonte hinter det das nee verber· ar Wolken erfheinen. Diefe Strahlenbuͤſchel waren beſtaͤndig glaͤn⸗ zender und vom ſchoͤnſten Weit am Horizonte, wo fie ſich auch am breiteften zeigten ; gegen das Zenith hingesen, wo fie hin getrieben zu fenn ſchienen, waren fie matter, Oft fchien fie mit einem Male ‚ein frärkeres Licht von neuem zu befefen, und fie finfenweife von der Bafis bie sur —* zu durch⸗ Gegen die Mitternachtzeit gelangten die Spitzen der Strahlenbüfchel convergirend bis über den Scheir telpunft hinaus, fo daß zu diefer Zeit der ganze vierte Theil des Himmels leuchtend wars; von die- ſem Zeitpunfte an wurde die Erfcheinung ſchwaͤcher und die bis zum Zenith gelangten Strahlen hielten ſich daſelbſt de Zeit unveränderlidh. Der Schein des Mondes war heraus tina welches verur achte, daß das Nordlicht einen Theil, feines Glanzes verlor und felbft wenige Perfonen - 8 bemerften. Indeſſen beobachtete Hr, B. mehr: mals Sterne, felbft von der zweiten Größe, vor welchen die Strahlenbüfchel vorüber fuhren, und vie davon beinahe gänzlich verſchwanden; nicht eben, weil ihr Glan; durch jenen verdunkelt worden mäte, > — 7 * fondern weil das Licht, von den Stea hue abigchein das Licht der Sterne gleichſam verdeckte. In dieſen Zeitpunkten ſchienen die kleinen Räume, wodurch die Buͤſchel von einander abgeſondert wurden, die * des dunkelſten Blau zu haben, Hr. 8, heben & wenig, als Hr. —— im Stande geweſen, den Abſtand dieſer Lichtmaterie vonder Erdjläche zu meflen, oder auch nur zu ſchaͤten; oberhalb des herrfchenden Windes muß fie aber wohl gewelen ſeyn, weil die Nichtung der Strahlen mit ‚ber des Windes verfchiedese Winkel machte, ja am Ende derfelben fogar entgegen lief, Bon folhen Flecken, dergleichen Hr. Lamard erwähnt, hat Hr. Bory nichts geiehen, und das Licht hatte allenthalben das Aniehen, wis das von der Milhftraße; nur daB es zumeilen lebhafter wurde, und etwas von der Sarbe röthlicher Slam: men annahm. . Hr. Ausfeld, welchem ich meine Beobach⸗ tung *) des Nordlichts vom 22. Det. mitgetheilt hatte, fchrieb mir unterm 13. Nov. von Schnepfen« *) M. f. diefes Mag. December 1804. ©. 499. . 5 * thal am Thuͤringer Walde, etwa g Meilen von Je— na, hierüber folgendes: „Am 22. Det. 9 Uhr fa- hen wir eine ähniche, jedoch dem Drte nad), ganz verſchiedene Erſcheinung. Zwei Wolken » ähnliche, blutrothe Lichtmaffen, von melden aud) dide Strah: Ienbüfchel ausgiengen, zeigten fich in beträchtlicher Höhe (etwa 60° über dem weftliihen Horizonte, etwa eine halbe Stunde lang, mit bald mehr, bald meniger, bismeilen fehr lebhaftem, Lichte; fie zo— gen fich dabei allmählich etwas gegen den Horizont nieder und verfchiwanden nach und nad. er > — — — — * V. —— des Hrn. Dr. Se fted zu Ku: peuhagen neo 3... Ritter zu Jena, Chladnis Klangfigaren in elekirie ſcher Hinſicht betreffend. en? td Kopenhagen d. 5. Ditober 1804, "Ueber die Chladni'ſchen Klaugfiguren habe ich einige Verſuche angeſtellt, die vielleicht bedeu—⸗ tende Aufklaͤrungen über die Theorie ver Zone geben Tonnen. Ich glaubte bei der Hervorbringung der Klangfiguren auch elektrische Frfheinungen entdecken zu Eönnen, und wählte daher zur Beſtreuung der Glasſcheiben, Statt des Sandes, Semen 1yco- podii, in der Hoffnung, daß diefer Staub fid an die pofitiv gewordenen Stellen anhängen, und von den negativen leicht abfallen würde, Das erſte, was ich bei dieſem Verſuche bemerkte, war, daß bei je⸗ dem Striche von dem Violinbogen, eine Menge kleiner Wellen oder Schwingungsknoten entſtanden, welche alle ſich gegen die groͤßeren ruhenden Linien hin bewegten, und endlich in die elben yineinfielen. Es iſt alfo jede Klangoscillation aus e’ner Menge Eisiuerer'zu,ammengefegt. Die Natur eines / g2 er , jeden Tons möchte alfo wohl mehr von dem Ver hältniffe der untergeordneten Oscillationen zu der Hauptoscilation, als von der bloßen Zahl der Hauptosciliationen, abhängen, Seder Zon wäre dann felbft eine DOrganifation von Dscillationen, fo’ wie jede Mufit eine Organifation von Tönen iſt. Sch habe viele Verfuche hierüber angeftellt, Nr werde diefe naͤchſtens vollftändig befannt machen. Wenn ich das Pulver wieder von den Scheiben abfhütteln wollte, fand ih, daß es an die Puncte, welche entiweber in abfoluter, oder relativer Ruhe gemwefen waren, feſter anhing, als an ben übrigen Stellen. Brachte ich jest aber einen andern Ton hervor, ſo daß eine neue Figur entftehen mußte, fo f murbe es loſe, und ließ ſich leicht abſchuͤtteln. Auch habe ich oft durch das Coulomb’ he Elektrometer Zeichen von Elektricität an beſtimm— ten Stellen. der Scheiben gefunden; doch iſt es im dieſer Ruͤckſicht fo leicht ſich zu taͤuſchen, daß ich dieſes noch nicht fuͤr etwas ausgemachtes anſehen mag. Be | Die Phänomene, die man in diefen Berfuchen beobachten kann, find zahlreich und ſchoͤn, und ver- dienen gewiß gejehen zu werden, # | Ä Derfted,. Un: \, — 33 — Anmerkungen zum vorſtehenden Schreiben des Hrn. D. Oerſtedz von Hrn. Ritter— Es iſt erfreulich, durch obige Bemerkungen meines Freundes die Aufmerkſamkeit der Pheſtker auf einen Punct geleitet zu leben, der fo viel Ans fprudy darauf zu maden hatte. Alerdings ift feine Schwingung irgend eines Kor pers obne eleftrifhe Prozeffe, db. h. bei jeder Schwingung entiteht im ſchwingenden Kör: per der Merth einer nämlichen Körperdifferen;, als überhaupt zur Entftehung einer eleftriihen Span— nung bedingt, und womit diefelbe auch ſogleich ge: geben ift. Bei feften Körpern liegt der Grund ih— ver Sonorität, vornämlih in ihrer Nigivität. *) Sn meinem mit naͤchſtem erfcheinenden Werke: „Das elektriſche Syſtem der Körper,” (Leipzig bei Reclam), wird man im vierten Abſchnitte mit Ver— gnuͤgen ſehen, wie bei allen vorerſt unmetalliſchen Koͤrpern durchaus das (laͤngſt vermuthete) Geſetz gilt: daß von zwei Koͤrpern beim gegenſeitigen Rei— ben, der haͤrtere + E, der minder harte — E, befommt. Nur durch feine-Rigıditat aber ift der Körper hart. Wo nun Werthe differenter Nigivirät «9, 3n den flüffigen und bampf- und luftförmigen Stoffen ift die fogenannte Glafticität das Aequi⸗ valent derſelben. — Mag, IX. B. 1.St. San, 1805. C 34 - RR, gefest find, iſt auch fogleih ein Werth elektriſchet Koörperdifferenz, elektsifhe Spannung felbft, gefest. - Man denke fich jest zuerft einen geraden, am einen Ende befeftigten, mit dem andern aber frei fhwingenden Glasſtreifen. In jeder Lage, in wel- che er hierbei, feine natürliche ausgenommen, ge— fest wird, beſchreibt er mehr oder weniger einen Bogen, an dem eine convere und eine concave Seite zu unterfheiden find. Die Theile der convereren befinden fid in einem Zuſtande, wo der natürlichen Rigiditaͤt durch die Fünftliche Biegung entgegenge— arbeitet, wo fie geſchwaͤcht ift, die Theile der con— caveren hingegen in einem, wo der natürlichen Ri— gidität durch jene Biegung zu Hülfe gekommen, ſie gleichfam* verftärft ift. Die convere Seite hat den Werth eined weichern, die concave den eines härtern Glaͤſes. Daraus folgt nah obigem Gefeg, und daraus, x% durch das Seyn in Einem Continuum, beide Seiten- oder Hälften in wahrem Conflikt find, für jene, die convere, — E, für diefe, die con— save, r E. Sie treten hervor, und der ge: kruͤmmte Gtasftreifen ift in dieſer Lage gemilfer- mafen miteiner [hwach geladenen Leidner Flaſche zu vergleichen. Später kommt der Streifen wieder in feine natürliche Rage, aber das Glas ift ein for lator, und die entſtaͤndenen Elektricitaͤten blei- ben. * Später wieder geht er in neue Krümmung in der vorigen entgegengefegter Richtung über, was * — x * Nach dem dies ſchon eine Zeit geſchrieben, finde im närnal de Paris, An XIII, Nr. 32: r p. 208. die Nachricht, daß Libes eine Reihe von Berfuchen angeftelt habe, deren Refuitat ſey, daß: „Les [ubftances relineufes exercent au con- tact favori[e par la pr-flion, une action &lec- ‚tromotrice puiflante fur tous les corps de la mature, et V’electricite que le contact derve- loppe, eft toujours l’inverle de celle‘, que fait naitre ‚le- frottement.‘“ 95h Eenne das Z Detail dieſer Verſuche noch nicht, wage aber dech ſchon "im Votaus die Vermuthung, daB diefe Vertuche zuliegt ein bloßer Kommentar zu dem, was ih oben fage, jeyn werten. Man bebenfe, baß jede gedruͤckte oder gepreßte Etclle aleih ift, der con— caven Seite des oben erwähnten Glasftreifen. Auch ift der Drud irgend eines Karpers mit fei: nem Nachlaß, für diefen Körper ſelbſt nichts ans deres, als was bie halbe Schwingung oben für das Glas. Es muß an ber Stelle dee Druda + E£, an der, welche dabei in die entgegengeſetzte Stimmung verfegt wurde, — E, enflanden ſeyn. Diefes Eann verbreitet, und daher weniger unmit: telbar merklih fjeyn. ‚Beide aber müffen, weil Harze ifoliren, fliehen bieiben, wenn auch der Deuck bereits nachgelaſſen; das concentrirtere + Z zeigt jih dann bei der Unterſuchung der georudten Stelle als jolhes. Das aber Harzc allein diefe Eigenigaft haben fouten, kann id kaum glauben. 62 36 — vorhin concav war , wird jetzt convex, was conver, concav; ſo entſteht, wo vorhin — E, jetzt + E, Sie muß allen Körpern zukommen. Nur werden Harze befonders gefhidt ſeyn, ſie zu zeigen, da fie, erſtens, minder hart, als Glas u. ſ. w., größere Biegungen ertragen, dem Drude mehr nachgeben, und ſomit einen größern Grund. elek— trifher Spannung darstellen Fönnen, zweitens, die entfiandene Elektricität an ihnen, wie bekannt, fh weit beffer und länger erhält, als’ an Glas u. ſ. w. Mirklih aber ift auch ſchon bekannt, daß zwei Glaͤſer, an einander gepreßt, nach dem Auseinandernehmen an beiden Druckſtellen + E zeigen. Lichtenberg erzählt in Errlebens Natur Lehre, 6. Auflage, ©. 476., ein Phänomen, was gewifjermaßen das umgekehrte von dem ift, welches Libes beobadtet hat. Er britht Giegel- ladftangen entzwei, und findet gewöhnlid, beide Brucfläben — E, Was waren fie aber, während ‚dem Zerbrechen, anderes, als Aequivalente der converen Seite des oben gebogenen Glasitreijens, der Schon aus andern Gruͤnden hier — E Haben ‚mußte, wie biefes Siegellack ebenfalls. Wie leicht und fehr jich diefe Eleftricitäten bes Druds in die der Reibung einmengen, und fie " modificiren koͤnnen, iſt deutlich. Faſt allemal müf- fen fie ungünftiger Art feyn ‚ auch weiß man, duß, in dem meiften Faͤllen ein- gelindes Reiben weit vortheilhafter ift; als ein mit großem Drude be- | £ | = $X 32 und hebt es auf zu Null, wo vorhin + E, jest — E, und hebt es-ebenfalls auf zu Null. Der nämliche Streifen wiederholt dies eine unbeftimmte Zeitlang, und damit dieſen Elektricitaͤtsſetzungs— und Wie deraufhebungsprozeß eben jo lange.’ Sit der fchwingende Körper eine auf gewöhnt: liche Art geipannte Suite, fo iſt der eleftriihe Pro— zeß und der Gang bdeffelben während ihrer Schwin— gung begreiflich der nämlihe, fo lange die Saite ein Sfolator if. Denn obgleid bier, Die ganze Saite, und in jedem Augenblicke, im Zuftande ei- ner Eünftlihen Spannung ıft, die ihre Rigiditaͤt im aligemeinen ſchwaͤcht, fo ift dody jede Erumme Lage derielben, in die fie bei der Schwingung wie— derholt verfegt wird, ebenfalls von einem Werthe gleiinzeitiger mehrerer und minderer Spannung ihrer verſchiedenen Seiten, und damit (ſ. das Vorige) gleitetes. Aus allem aber erhellt, daß Reibung bei der Eleftricitätserregung noch etwas anderes thun müffe, als bloße gute Berührung zu jeßen, die etwa duch den Druck gewiſſer würde. ch habe hierüber bereits einige gluͤckliche Unterſuchun— gen angeftellt, deren Refultate ich zu feiner Zeit mitfheilen werde, und die zugleich auch den Punct aufklären werben, wie Reiben Wärme erzeugen könne: N 38 — geringer und hoͤherer Rigiditaͤt, begleitet. Jede Setzung eines ſolchen Unterſchieds iſt damit zugleich elektriſche Spannungsſetzung, und das Uebrige wie vorhin. Iſt die Saite ein Leiter, 3. B. von Metall, fo tritt das namliche ein; es ift, als ob die beiten Seiten derielben, Die concave und die convere, in ihrem Nebeneinander, zu einem Werthe von Zinf und Sitber erhoben wären. Aber die Subflanz der Saite leitet; ebe fie in die entgegengefeste Kruͤm—⸗ mung übergesangen, find beide Elektricitaͤten bes reits wieder imdifferentiirt, Sie ſind es fchon im dem Augenblicke, wo di: Saite durch ihre natürliche Lage hindurdy geht, und das Folgende wird fogleich ein neuer zweiter wiederum vollftändiger elektriſcher Prozeß. Hier hat alfo zum Unterfchiede von dem Vorgang bei Iſolatoren diefes Statt, daß die Ein- zelne Krümmung und Wiederftredung der Saite fhon einen vollfandigen eleftrifchen Prozeß giebt, mährend bei legteren erft Zwei einen ausmachen. Mn in diefem eleftrifchen Prozeß, der. fich überall, wo der natürliche Zuftand eines Körpers ‚ungleich verändert, Ungleichheit in ihm gefeßt wird, alfo überall, wo Körper ſchwingen, und zwar hier mit ſebr vieler Wiederholung, realifirt, vielleicht bas Weſen des Tones zu ſuchen fy? — Eine — 39 Frage, die ich hier noch nicht ſtreng beantworten, ſondern mehr nur dazu vorbereiten will. Zuerſt beſehen wir den beſchriebenen elektriſchen Prozeß, der allem Schwingen der Körper, alſo auch allen dadurch hervorgebrachten Toͤnen, coerxiſtirt. Er iſt feinem Werthe nach ein vollig Galvan i— ſcher Prozeß. Denn Galvanismus iſt nichts anders, als der zuſammengenommene Akt elektri— ſcher Differenziirung und Wieder: Indifferenziirung.- Mir finden, zunähft bei Keitern, ‚daß, ſo viele Schwingungen der Körper, die Stange, der Stueis fen, die Saite, u. f, w., in einer gegebenen - Zeit macht, fo viele Galvanismen gehen auch in diefer Zeit vor. ‚Und eben fo gut, wie wir fagen, die Zahl der Schwingungen mache den und den beftimm= ten Ton, Eönnten wir auch fagen, die Zahl der fi folgenden Galvanismen mache den Zon. Bei Iſo— latoren finden wir in einer gegebenen Zeit nur halb fo viele Salvanismen, als Schwingungen, jede ganze giebt erfi einen halben. Hier ſchiene fich der Aysdrud: Galvanism, fiatt Schwingung, zu wis deriprechen, denn bei Iſolatoren fommt auf eine Schwingung, wie erwähnt, nur ein halber, und erſt bei Leitern ebenfalls ein ganzer. Wir fragen aber, für was der Zon erſt Zon als folcher wird und iſt? — Gewiß nur für das Dhr, Gerade aber die wefentlihen Theile diefes Organes find Lei— + 40 — ger, Ein I folator oder ein Reiter habe geſchwungen, daffelbe Ohr vernimmt den Zon von beiden, und haben beide nun gleich oft in gegebner Zeit Q es fhwungen, fo wird das Ohr von beiden auch den leihen Ton gehört haben. Diefen Zönen haben im Dhre eine gleibe Anzahl Galvanismen core fpondirt, im einen wie im andern Falle, und mels cher Unterfchied auch in der Zahl der Galvanigmen am zuerft in Schwingung verfegten Körper, feiz ner Natur nach, geberricht habe, im Ohr vers ſchwindet dieſer Unterfchied : 728 Schwingungen — 128 Galvanismen in der Sekunde geben im Dhre C, es habe Glas oder Stahl gefhwungen. Mollten wir jetzt ferner fragen, wie erſt eine, - eine gegebene Zeit lang dauernde Wiederholung diefex Galvanismen, die Empfindung des Tones bringe, fo koͤnnten wir dafür die allgemeine Analogie anz führen, daß alles, mas einzeln zu ſchwach iff, um von uns deutlich empfunden zu werden, deſſen durch feine Succeffion fähia wird. Goift die ſtaͤrkſte Ladung einer Reidrer Flafche, die unſer Auge er- rasen kann, doch nicht im Stande, eine Spur von dem Blige in demfelben hervorzubringen, welche das einzelne beinahe unendlich ſchwaͤcher geladene Metallpaar fchon im befannten Galvanifchhen Ver— ſuche fo reichlich hervorbringt. So hat man Mühe, von den Gonduftoren großer Eleftrifirmafehinen die f * ‚+ Empfindung des Gefchmads zu befommen, während 28 mit zwei Eleinen Stäbchen Zink und Silber fo leicht ift. So fühlt man von der Entladung einer Leidner Flafche noch Eeinen Schlag bei einer Span⸗ nung, die nicht geringer, als die einer Voltaiſchen Säule, ift, melde den ganzen Körper erfchüttert, U.f.w, Wir müßten von einer einzigen Schwin- aung, einem einzigen Galvanism, einen Ton ha— ben, wenn einerfeits es moͤglich wäre, den Verſuch zu machen, andrerſeits jene Schwingung, diefer Galvanism, flarf genug wäre, Warum aber die continuirlibe Unter brehung in jener Succeſſion, damit wir heren?d — Auch hier haben wir die fhönften Analogien das für. Jede mit gleibem Momente ununterbrochen anhaltende Aktion, ift nur in der erfien Zeit ihres Eintritt3 einem Organe in ihrer ganzen Größe ver- nehmlich; fpäter gewohnt fie fih das Draan, oder dieſes fich jener, am, und der Eindruck, die Em: pfindung, nimmt ab. So ift der Schlag einer Boltaifhen Säule nur eben beim Scliefen der Kette am ftärkften da. Das Gefühl der Gegenwart im Kreife bleibt, und bald weiß man gar nichts mehr von ihm. Zu dem allen gehört nur eine kurze Zeit, und eine um ſo kürzere, je ſchwaͤcher die Wir⸗ tung vom Anfang an war, Daſſelbe hat mit dem / des Einfluſſes der Säule nimmt ab, je laͤnger man 42 N 1 Licht und den Farben im Auge, dem Gefhmade auf der Zunge, und zur hoͤchſten Aehnlichkeit mit unſe⸗ rem Ball, auch mit den Zonen im Ohre ſtatt. Die erſte Zeit des Eindrucks iſt überall die des ſtaͤrkſten, und auch außer. dem Kreife der Saͤule findet man dies Geſetz überall wieder, . Bricht man den erjten Eindend ab, und lüßt zwifchen ihm und dem zwei: ten eine zeit vergeben, ſo ttein fie auch fen, fe fammelt ſich das Organ wieder, und empfängt den neuen Eindrud wieder beinahe oder wirklich gang mit der erften Starke. - Auch hierüber kann man am bejien an der Voltaifchen Säule erperimentiren, Ein öftered wiederholtes Schließen und Trennen der Kette erhält den Schlag, das Licht, den Gelhmad, den Ton, u. ſ. w., weit länger fuͤhl-⸗, ſeh⸗, ſchmeck-⸗, hörbar als eine gleihjormig unterhals tene Schließung. Wenden wir dies auf unfern hie= figen Fall an. Ein Galvanismus von der Stärke, als eine einzelne Schwingung - eines Körpers von denen, deren eine Summe einen wirkliben Ton geben könnte, aber ohne Unterbredung und Wie: derkehr, würde, wenn er auch vielleicht dent Ohre wirklich im erfien Momente vernehmbar geweſen wäre, bald aufhören es zu fenn. Das erfte würde er wegen der vorhin erwähnten Succeffion, das zweite aber wegen zu langem Anhalten derfelben, geweſen feyn. (Man ſieht, der Nusen der Sue: ceffion wird immer für das Gefühl durch deſſen Ab— \ 4 a * 4 ſtumpfung wieder beſchraͤnkt, endlich ganz aufgehoben; uͤberhaupt entſteht er nur daher, daß die Seele eine gewiſſe endliche Zeit braucht, erinnert, auf den — Gegenftand gewandt zu werden, und hierauf ihn zu faſſen. Während diefem Faffen aber verſchwin— det er ihe fchon wieder. Der trägen gebt fo eine Manni altigfeit von Wahrnehmung verloren, die die agilere erfreut). " Inden gewöhnlihen Bedin— gungen des Tons ift dem allen vorgebeugt. Sie verhüten den Machtheil der Succeffion, indem fie ihn auf ein Fleinftes zurückbringen. Die einzelne Aktion, der einzelne Galvanismus, wird fehr kurz geſetzt. *Er wird abgebrochen, unterdeffen erholt ſich das Drgan von der erlittenen Ermattung, er Eehrt wieder, das Drgan erhält ihn, eben fo friſch und ganz, von neuem, u. f. f. Diefes folgt, fich ſehr fehne auf einander, und diefe Suczefiion, ganzsanderer Art, als die des gleichföormigen Anhal— tens Einer Aktiom, bat kei weitem nicht die Nach— theile jener. Ehe fie welde, und in bedeutenden Grade, ausüben kann, ift Zeit genug verfloffen, damit dem Ohre mittlerweile alles aeworden ſey, was ihm zu werden hatte. Ale Forderungen find erfüllt. | | Der Merth des Frhaltenen beftimmt den Ton felbft, feine Höhe oder Tie fe. Bei gleicher Wiederkehr beftimmt die bloße Stärke des Erhalte: 44 — nen auch wieder bloß die Staͤrke des Tones, welcher der Hoͤhe oder Tiefe nach derſelbe bleibt. Dieſe richtet ſich einzig nad) der Zeit. Eine ſtark ſchwin— gende Saite, ein in ſtarke Schwingungen verſetztes Gehoͤrorgan, giebt denſelben Ton, als ein ſchwach ſchwingendes. Die Zeit iſt uͤberall gleich. Der Prozeß, der einzelne Galvanismus im Ohr, hat das eine Mal ſo lange, als das andere, gedauert. Nur je oͤfter er wiederkehrt, deſto hoͤher iſt der Ton. Deſto kuͤrzer damit aber iſt auch der einzelne Prozeß. Defto öfter kann fih das Ohr von neuem erholen. Deſto ungeſchwaͤchter empfängt es ihn immer wieder. Deſto mehr kann die Seele fih dem ganzen Vorgange hingeben. Es ift merk: würdig, daß mit dem allen, was bloß Gradunter- ſchied ſcheint, auch der Ton felbft höher ift. Der Grad der Annäherung zur Continuität der inneren Bernehmung gleichlam, und nichts anderes, ere hoͤht, vertieft, den Ton, Je vollſtaͤndiger fie ift,- je näher ihre Elemente zufammenrüden, je mehr fie, aleich den verfchiebenen leuchtenden Stellen des gefhwungenen Feuerbrandes, in Eins verfchmelgen, defto mehr Kontinuität, Integrität, ‚Gediegenheit und Individualität ift in ihr, im Zone. Je weni— ger von allem zugegen, defto mehr nimmt auch die— ſes ab, defto allgemeiner, unbeflimmter, aufgelöfter gleichſam, tiefer, " aft den Zon. Diefer zieht die Gele zu ſich herab, jener fie-zu fih hinauf, Vieles _ 4 Liege fiy hier tiber den Gebrauch der Töne, ihrer Tiefe und Höhe nach, im Leben, ſagen; wie Trauer, und Luft, ihre eigne von beiden, erftere in Mol, legtere in Dur, fich wählen, während das Erhabene, weit über beidem, nur in größter Alumfaſſung und Aufpebung jedes Unterihieds, feines Ausdrucks Fülle zu verkünden wagt. U. f. mw. Mir fönnten ferner den Tönen im ihrer Höhe bis dahin folgen, wo endlid das Intervall zwifchen je zwei Schwingungen, je zwei Galvanismen, zu Fein wird, um dem Ohre die nöthige Reconvalescenz zu erlauben, auch der jedesmalige Akt nad und nad ſelbſt zu wenig Ausdehnung und Stärfe hat, um überhaupt bedeutend zu affıciren. Hier verfhwins det der Zon dem Ohre nad) und nad) völlig, der ganze Vorgang wendet ſich ab von ihm, und an ein ‚höheres Drgan, — das Auges der Ton geht über in — Licht. Wir, hätten hier eine mwunderfame Menge von Ericheinungen vor ung, die uns dies lehren koͤnnten und zeigen, wie nach einer äbnlidyen Pauſe, als zwiſchen dem Unterfchiede der einzelnen Schwingungen ber Saite durch das Gefiht, und dem eriten Hören des tiefften Tones, nachdem jest alle bis zum böchften hörbaren durchgegangen find, der nun noch höhere im Auge in matter blauer Dim- merung als Licht auftrete, und diefes Blau ſich im— mer mehr erhelle, bis es endlich, mit immerfort J 46 * geſteigerter Schwingungszehl und damit Zahl ber Galvanismen, uͤbergeht und ſich voͤllig aufheitert zum herrlichen Roth. Wir würden vielen Stoff haben, zu ſprechen von der neuen Wiederkehr des nämlichen Gegen- ſazes als Sarbe im Auge; den wir vorhin im Ohre ald Ton verliefen; von dem Verhältniffe des Gee hoͤrs zu dem Geſichte; von dem Verhältniffe der ver: ſchiedenen Sinne überhaupt zu einander; von ihrer verſhiedenen Reconvalescibilität, wodurch felbft die Wahrnehmung durch die verfchiedenften Sinne, und dicfer ihre eigre Wahrnehmungsfaͤhigkeit, nur ſtu— fenweife Verſchiedenheit erhält; und wie diejelben auf der großen Skale finnlicher Wahrnehmung über haupt, gleiham nur Dftaven von einander bilden, eben fo, als wieder am einzelnen Sinne, dem Ge- höre z. B., die Skate feiner Wahrnehmungen in aͤhnliche niedere getheilt iff, und im Prismabild in den Newtoniihen Farben man fhielicher ſolche, als die einzelnen Töne der Oktave ſelbſt, ſuchen Eonnte; wie ferner das ungetheilte Licht felbft nichts anderes - fen, als diefelbe oben beichriebene Aktion in puncto, welche in der Galvanijchen Kette und Säule, ihrer Hier erforderlihen Bedingungen megen, in einen Raum aussefperrt, Galvanismus heft, und . fein mittleres Dfcillationemoment dafjelbe fey , was dieſer auch beſitzt; ja wie in Iegierer Aktion alle 47 Dfeilfationen vorkommen, melde den verſchiedenen einzelnen Sinnen entfpreden, modurd fie von al: len Sinnen vernommen zu werden, fähig ill; und endlich wie bie legten Refultate über Ton und Licht diefeiben feyen, deren Vorgefühl fhon die Alten be: wog, den Schall bedeutungsvol den bloßen * des Lichts zu nennen. Aber ich habe oben bereits erwähnt, daß wir zu allem dieſem hier nur vorbereiten wollen. Die Ausführung bleibe daher für einen andern Dre, Vorher wird man mit Vortheil Mag. Bd. VI. S, 203 — 215 nochmals überlefen. Ritter. VI. Bemerkungen über die Verſuche, welche mit Zenithwaͤrts gerichteten Kanonen angeftellt worden find; nebſt Nachrichten über die eben erfchienene Schrift des Hn. Dr. Ben⸗ zenberg: „Verſuche über das Gefeg des Falles, über den Widerftand der Luft und über dielmdrehung der Erde. (Aus einem Briefe des Hrn. Dr. Be TER ar den Derausgeber.) Sie, erhalten hierbei einen Aufſatz“) meines Freundes Brandes, über die Abweichung die ſteilrecht geihoffene Kugeln nad Weſten haben müffen, wenn die Erde fih um ihre Achſe dreht. ES ift fehr gut, das diefes früher theoretiſch unterſucht wird, als man dieſe fehr fchmwierigen Verſuche wirklich anſtellt. Dieſe find auf jeden Fall ungleih ſchwerer als die theoretifhen Berechnungen, und man Hätte fie vielleicht nie angejtellt, wenn man fich vor» Ber gefragt hätte, wie viel nun eigentlich eine ) Es folgt diefer zunaͤchſt | D. H. N * 49 eimes ffeilvcht geſchoſſene Kugel nach MWeften fallen würde, wenn die Erde fich um ihre Achfe drebt, — und wie genau fleilreght man eine Kugel [hießen Eönne? | So viel ich weiß, Find diefe Verſuche nur zwei— mal angeftellt worden. Einmal in Sranfreih von Petit mit Kanonenkugeln. Diefe Verſuche wa— ren indeg fo fehlerhaft, daB man die Kugeln gar nicht wieder fand. Allein aus tem Nichtwieber: finden ber Kugeln ſchloß man nidt auf die Fehler der Berfuche, fondern daß fie in die unend— lihben Raͤume des Himmels geflogen und gar nidht wieder auf die Erde zu: rüdgefallen wären. — Gartefius, der in einem Briefe an Merfenne allerhand ver: nünftige Beobachtungen hierüber anftelit, meint, daß diefes wohl möglich feyn fünnte, und zwar des: wegen, weil in einer gemiffen Höhe von der Erde die anziehende Kraft aufhöre, — Auch machten, fo ſchloß er weiter, die Kranniche und Stoͤrche ihre großen Keijen jenfeits ‚der Region der anziebenden Kraft, und daraus würde es begreiflih, mie fie fo ' lange fliegen fönnten ohne auszucuhen, weil fie nämlich von der Erde nicht angezogen und in ihrem Fluge nicht gehindert würden. Wir lächeln freilich über die Hypotheſen des Voigt's Mag. IX. B. 1. St San.ıgog, D Er, — Gartefiuß, — aber werden nach’ zweihundert Sahren unſere Nachkommen nicht eben fo über viele der Unfrigen laͤheln? — Und vielleicht über die am meiften, die fühn und unabhängig von der Erfahrung, fo wie Gartefius feine, auf eine leidte Aehnlichkeit des — gebaut wurden. | Petit's Berfuche bezogen fih vermuthlich noch auf den Satz der doppelt mitgetheilten BHemwegung:, Db nämlich eine Kugel bei der Ka: none, oder aber weit nach Weiten niederfallen wuͤrde? meil die Kanone während die Kugel in der Luft ift, im jeder Sekunde ſich mit der votirenden Erde um 800 Fuß nah Morgen bewegt. Eine Kugel die 40 Sekunden in der Luft bliebe, müffe demnach 23000 Fuß oder 15 Meile von der Kanone nach Weſten fallen., Spaͤterhin ſah man ein, daß Galilaͤi und Gaſſendi Recht hätten, indem fie lehrten: daß, wenn einem bewegten Körper, eine neue Bewegung mitgetbeilt würde, er dadurch die erfte Bewegung nicht verlör, und daß eine in die Höhe gefchoffene Kanonenkugel eben fo nad) — gehe, wie unter ihr die Kanone. Nur faͤnde dabei ein kleiner Unterſchied ſtatt: — x u e weil nämlich die Kugel in ber Luft einen größeren Nadius bei ihrer Bewegung nah Diten befchreibe, als die Kanone, fo müffe fie ſchneller nad) Morgen fortgeben, als dieſe wenn fie immer fiber der Muͤn⸗ dDung-bleiben follte; — ba aber Feine Urſache da fen, welche der Kugel diefe fchnelleve Bewegung mitz theile, fo bleibe fie hinter der Kanone zuruͤck, und falle etwas weſtlich von derſelben nieder, D'Alembert berechnete in der Hilt. de l’acad. 1771 und Opufe. Tom. VII. die Ab— weichung einer Kugel, die auf dem Aequator mit ei- ner Gefihmindiufeit von 900 Fuß in einer Sekunde in bie Höhe gefhoffen wird, zu 60 Fuß, wobei er aber Feine Ruͤckſicht auf. den Widerſtand der Luft nimmt. Um dieſelbe Zeit ſtellte in Strasburg ein In— genieuroffizier zwei Verſuche mit einem ſteilrecht ges richteten 24pfündener an, welches völlig mißlangen. Die eine Kugel fiel 1800 Fuß füdlih und die an- dere 2200 Fuß öftlih. — Dieſes Iegtere ſtimmte gut mit der Meinung des Seleucus, der wie Plutarch erzählt, geglaubt hat, daß die Erde fi) von Morgen nach Abend bewege. Die Verſuche über das nicht fenkrechte Fallen freilvehtrgefhoffener Kugeln, können nut — ds ‘ V.OFIL UBS, — 2 7 I“ + ‚an fehr windfillen Zagen angeftellt werden, und find dann noch aͤußerſt fhwierig. Ich halte fie in- deß nicht für unmöglich, und ich habe ım legten Ab: fhnitte ver Verfuye über die Umdrehung der Erde eine Methode angegeben, bei welcher fie vielleicht gelingen werben. So wie mai fie bis jest anftellte, war es fchlechterdingse unmöglich. Die Kanonen haben feinen Zug; — die Kugeln fließen niht diht an, — und es ift ſchwer den Lauf genau fenfrecht zu ſtellen, und ihn zugleid) unbeweglich bei einer Entzündung von ı2 Pfund Pulver zu erhalten, Aber wenn man auch ſtatt der Kanone einen gezogenen Bücfenlauf nımmt, und fi durch ei- gene Vorrichtungen von feiner genauen fenfrechten Stellung überzeugt, fo bleiben diefe Verſuche immer noch aͤußerſt fhmwierig und fein, meil die ganze Ab— weichung der Kugel nad) Weften im lufterfüllten Raume nur 4 Buß beträgt, wenn fie auf dem 50. Grad der Breite mit 1000 Fuß Geihmwindigkeit in ı Sekunde in die Höhe geſchoſſen wird, wie fi diefes aus den Unterfuhungen meines Freundes Brandes ergiebt. Wuͤrde fie auf demfelben Grade der Breite und mit derfelben Gefchwindigkeit im Luftleeren Raume in die Höhe aefchoffen, fo wäre ihre Ab- J J — 53 meichung nah Weiten ftatt 4 Fuß, 35 Fuß. Man fieht hieraus den aroßen Einfluß des Widerftandes der Luft, den D’Alembert gar nicht mit in Betrachtung gezogen hat, Wenn man diefen großen Einfluß bei den Berfuhen in Strasburg gefannt hätte, fo hätte man fie vielleicht gar nicht unter= nommen, Herr Brandes war fo gütig mie die beige- fhloffene Abhandlung zugufhiden, weil ih noch ei⸗ nige Refultate aus ihre gebrauchte. Ich würde fie in den Nachtraͤgen der Verfuhe über die Umdrehung der Erde haben abdruden Laffen, wenn nicht fhon alle Kupferplatten zu Oftern waͤ— ren abgegangen gewefen, und ich alfo die Figuren ' nicht mehr liefern Fonnte, auf die fid die Rechnun— gen beziehen. — Mein Freund gab mir die Er- laubniß fie Ihnen für das Magazin zuzufhiden. Es find die erften Unterfuhungen über diefes Pro- blem in Deutfchland, und ich hoffe, daß fie dazu dienen werden, die Aufmerkfamkeit der Naturfor— fcher wieder auf eine Kehre zu leiten, die zwar nicht mehr bezweifelt wird, die aber wegen ihrer Wichtig- keit verdient, von allen Seiten und mit aller Sorg- faft vollendet und befeftigt zu werden. Sie ift der ſchoͤnſte Triumph des menschlichen Geiftes über die Borurtheile der Sinne, und zugleich der fchönfte Stern indem Kranze Deuticher Erfindungen. 54 — Sie werden geſehen haben, daß die Malline krottſche Buchhandlung die Verſuche über Die Um: Drehung der Erde, welde ich in Hamburg im dem Michaelisthurme und in der Grafſchaft Mark, in einem Kohlenbergwerke angeitelit habe, ſchon im Katalog der Oſtermeſſe ankuͤndigte. Es ift ihre Schuld nicht und auch nicht die meinige, daß ſie in der Dftermoffe nicht Eonnten ausgegeben werden, Der tiefe Schnee den wir zu Ende des Februars befamen, hatte die Grubenwaffer fo ſtark gemacht, daß es unmöglich war die Berfuche zu vollenden, und erft als ich im Dctober aus Paris zurisdkam, fand ıch die Gruben troden genug, um in ihnen fo ſehr delikate Verſuche anſtellen zu koͤnnen. Die Verſuche find jest gluͤcklich beendigt, und noch in dieſer Woche wird die Verlagshandlung die Eremplare nach Leipzig und an die Buchhandlungen ſchicken, mit denen fie in Verbindung ſteht. — Sie verpflichten mich fehr, wenn Sie die Güte ha⸗— ben, diefeg, und die Urſachen der verfpäteten Ausgabe n Ihrem Magazine eben anzeigen. Die Schrift hat ro Abfchnitte, ift 35 Bogen ſtark und hat 9 Kupfertafeln, Der Titel ift: Verſuche über das Geſetz des Balls, über den Widerſtand der Luft = 55 und über die Umdrehung der Erde, Der Mreis 3 Rthlr. *) Das Titelkupfer fielt den Mi: chaelisthurm in Hamburg vor. Die Zitelvignette, das Innere des Kohlenbergwerks zu Schlebufch, wo bei einer Salıhöhe von 262 Fuß die Verfuche über die Umdrehung der Erde angeitellt wurden. - Inder ——— iſt eine Beſchreibung des Michaelisthurms und Züge aus dem merkwuͤrdigen Leben des Erbauers Sonin. Das Kupfer ftellt den Durchſchnit des Thurms dar, Sm erften Abfhnitt wird die verfchte- dene Höhenmeffung befchrieben, mit Silberdrath, mit der Schnur, mit Pendelfchwingungen und mit den Barometerbemerkungen über die verjchiedenem- Formeln nach denen die Barometerbeobahtungen. berechnet wurden... Dann folgt eine Unterfuchung über den Gang der Göttinger Tertienuhr, melche ich duch die Güte des Heren geheimen DE Hepne erhielt. Sm zweiten. Abfhnitt iſt die Ge: ſchichte des Galilaͤiſchen Fallgeſetzes mit den Verſu— — Wir werden, fobald' uns dieſe ſehnlichſt erwar— tete Schrift zu Geſichte kommt, eine weitere An— zeige davon in dieſem Magazine liefern. D, 9, 56 — chen, die man daruͤber angeſtellt hat, erzählt. Anz wendung und Beftätigung diefes Gefeges durch die Verſuche in St. Michael. Das Kupfer ſtellt ben Thurm degli afinelli in Bologna vor. Im dritten Abſchnitt iſt die Geſchichte des Geſetzes und der Verſuche uͤber den Widerſtand der Luft, zuerſt his auf Newton, dann von Newton bis auf Borda und Hutton vorgetragen. ; Der vierte Abfhnitt enthält die Verſuche über den Widerftand im Michaelisthurm von Fall: böhen, die von 25 Fuß bis 340 Fuß gehen. Sm fü nften Abſchnitt ift die Geſchichte des Gopernifanifhen Syſtems erzählt. Die Schid- Tale Galilaͤi'ſs — Die Berfuhe Guglielmini’s J und die Urſache ihres Mißlingens aus einem Briefe von Guglielmini. Auf der Kupfertafel iſt ſeine Fall⸗ maſchine abgebildet. Der fehfte Abſchnitt enthaͤlt die Verſuche fiber die Umdrehung der Erde in St. Michael, Sm fiebenten Abfchnitte befinden fih ) Das Kupfer ftelt 9 ’Arety3 Pendelmaſchine vor, | — 57 die theoretifchen Unterfuchungen über die Abweichun— aen fallender Körper von der Lothlinie. Zuerſt eine Abhandlung von der Gauß; danmein Send- fchreiben von Dr. Olbers. Ferner ein Brief, von welchem Guglielmini wuͤnſchte, daß ih ihn drucken ließ — und endlich ein Memoire fur la deviation, par C. la Place. i Sm ahten Abſchnitte find die Verſuche auf dem Kohlenberawerk: zu Schlebufch. Die Ku- pfertafel enthält die Maſchine zum loslaffen der Kugeln die hierbei gebraucht wurden. Der neunte Abfhnitt enthält eine hiſto— riſche Unterfuhung: Ob die Alten wirklich das Copernikaniſche Spitem Eannten, wie. man diefes beſonders in Franfreih behauptet hat. Dann Fine Darjtellung des Charakters und des Lebens vom Copernikus nah Lichtenberg. Der zehnte Abfhnitt endlich enthält noch Feine Nachtraͤge zu einigen der vorigen Abſchnitte. Fin paar Rupfertafein enthalten Figuren zur Rech— nung und andern Eleinern Zeichnungen, Ob man diefe Verſuche einmal auf der fair ferlichen Sternwarte zu Paris anitellen werde, wie La Place in dem Memoire vorſchlug, aus | — dem Sie neulich einen Auszug im Magazin ga: ben, das iſt noch wohl etwas zweifelhaft... Bou— vard klagte, daß er fo viele Arbeiten hätte, dag er noch nicht daran denken Eönnte, Auch hat man, — vermutblih noch unter Caffini, die runde Deffaung in dem untern Gewölbe zuge— mauert, wo die Kugel durch muß, um in den Erdfto@ und in die Steingruben zu fommen. — Der Portier der Sternwarte, (ein ehrlicher Schu: fter, der gleich rechts im Eingange der Sternwarte feine Eleine Schufterbude hat, und gern per Wir fpriht, wenn er Semanden beim Herum— führen etwas von den franzöfifhen Aftronomen und der franzoͤſiſchen Aftronomie-erzählt,) fagte war: nous allons repeter les experiences furla rotation, — qu’on a fait dans une Ville d’Allemagne, je crois a Hambourg; — aber ih weiß nicht, in wie fern Dieles ficher. ifk, Leben Sie wohl. Benzenberg. * Em RT Weber die Abweichung nad) Weiten, welche Die Arendrehuug der. Erde bei fleilvecht geſchoſ⸗ fenen Kugeln verurſacht. Bom:9rm Dr, Brandes.) (Mit Zeihnungen auf Zf. 2.) ä Eckwarden am 7. Aug. 1804. ' Ich verfprach neulich, eine Auflölung des Problems, welchen Weg eine auf der votirenden Erde vertical aufwärts geſchoſſene Kugel duchläuft, mitzutheilen; viefes Verfprechen will ich jest, fo weit ıh e8 vermag, zu. erfüllen fuhen. Der Wis derftand der Luft, den man hier doch nicht überfe- hen darf, macht das Problem fehr ſchwer, und ich zmeifle, ob im die Integrationen der allgemeinen Gleichungen ausführen kann: ih will von dem einfachen Falle anfangen, und für jest auch den Widerſtand ver Luft bei Seite ſetzen. Der Punct A, Taf. 2 Fig. I., wo die Kugel aufwärts gefhoflen wird, liege im Aequator der Erde, und ACH fey die, Ebne des Arquators, C der Erde Mittelpunct. Offenbar wird der ganze Weg, den Die Kugel durchläuft, in eben dieſer 60 — * Ebne liegen, denn die Richtung der anfaͤnglichen Bewegung, und die Richtungen der auf die Kugel wirkenden beſchleunigenden Kraft der Schwere lie— gen in derſelben. — Um nun zuerſt das Problem nur oberflaͤchlich aufzuloͤſen, kann man die verticale Bewegung und die horizontale jede für ſich betrach- ten. Rotirte bie Erde nicht, fo wauͤrde die mit der Geſchwindigkeit — c aufwärts geſchoſſene Kugel die Höhe AG — erreichen, wenn g die Höhe 48 nn >» des freien Salles eınes Körpers in A in ber erſten Ser. bezeichnet; fie würde in der Zeit t — = zu diefer Höhe gelangen, und nad) einer doppelt 5 fangen Zeit — — wieder im A anfommen. Dieſe Zeit des Steigens und Fallens wird durch die hori- zontale Bewegung, melde der Kugel als Theil der rotirenden Erbe eigen ift, nicht geändert; ſtatt daß aber auf der ruhenden Erde die Kugel bie G fteigen würde, erreicht fie jest die größte Höhe in einem andern Puncte H. Die horizontale Gefhwindig: Feit der Kugel ſey — h, fo Paares fie vermöge berfelben in ber Zeit t = — ben Raum — —— 28 28 ich ziehe Hüher —— G aus dem Mittelpuncte C den Bogen DATE — _—, fo wird H obngefahr der 23 Punct feyn, wo die Kugel ihre größte Höhe erreicht. J — 61 Diefer Punct liegt vertical über B, und man hat IaB' = er. Während des Falles bewegt die * Kugel ſich horizontal um eben ſo viel fort, als waͤh— send des Steigens, und wenn man BE — br 25 nimmt, fo ift E ohngefähr der Punct, wo fie wie: der zur Erde koͤmmt. Unterdeß ift feit dem Anfan- ge der Bewegung die Zeit —= 2 verfloffen, und da- 5 ber der Punct A der Dberflädhhe der Erde um Ir | 5 —=>BE=AF fortgerüdt; EP ift alfo die Ent- fernung, in welcher die Kugel meftlih von dem Orte, wo fie in die Höhe geſchoſſen ward, nieder: faͤllt. Es ſey AD=DF, ſo ıtBD=EF, aber rg AB ME end iſt. Der Halbmeſſer der Erde AC ſey — r, die Zeit der Rotation der Erde — m Secunden, pith= 27T un AD— a alfo «rc? ober BD = — gm(4gr+e?) Dieſe Beitimmung des Raumes BD ift zwar 62 —_ N ee aus Schlüffen hergeleitet, die nicht ſtrenge wahr find, indeß reicht fie zu einer ohngefähren Berech- nung bin, und ihre Mittheilung wird vielleicht der- jenigen Lefern , deren die folgende Nechnung zu fchwierig iſts angenehm feyn. Für die Erde ift m — 86205 Se. r = 19660000: Par. Fuß; = 15,1 Var. $, wern alfo ce = 1000 Fuß ift, fo wird BD 39,9 Fuß, die Höhe BH — 16556, Fuß, die Zeit des Steigens —331 Sec Ich will jest denjelben Fall firenger unterfuchen. Die Buchſtaben c, h, g, r, m, behalten ihre vorige _ Bedeutung, t aber foll jest die Zeit bedeuten, wel- che vom Anfange der Bewegung bi3 zu dem Augen: blicke veorfloffen ift, da die Kugel irgend einen . Punct S ihres Weges ASHE erreicht hat: die Lage, diefes Punctes wird durch den Winkel ACS—O und den Radius CS — E beſtimmt, und diefe beis den @rögen ändern fih um dO und de, während | des Zeitraums dt, Denkt man fi alfo die Geſchwin⸗ digkeit der Kugel in S nad) der Richtung des Ra- | dius CS und auf diefe Richtung fenkrecht zerlegt, - ſo iſt en | ine = — dieſe — Auf die Kugel wirkt, wenn ich den Widerſtand der | Luft nicht betrachte, bloß die befchleunigende Kraft der Schwere nach der Richtung SC , und dieſe allein bewirkt Uenderungen der Geichwindigkeit: es iflalfe ee Xu dt? y folglich “= Conft. — 2gt; und, el® — Conf.—h, dt ‚ weil im Anfange der Bewegung die horizon- tale Gefhw. — h war. In der Gleichung = — Conft. — 2gt, wird Conft. = ec, weil für t tg die verticale Geſchwindigkeit — c iff, und diefe Gleihung giebt nun de — cdt — 2gtdt, Aafo e=r + ct —gt?, weil die befländige Größe = r feyn muß, indem im Anfange der Be: wegung er wur. Der Radius 2 wird zum zweitenmal = r, wenn t—= _— iff, und Diefes iſt alſo die Zeit, nach welcher die Kugel die Erde wieder erreiht. Die zweite Gleihung = — giebt, wenn man für E feinen Werth fest, * hdt hat f t t2 = i X ht f et gi? e?t? cgt? ee 5 SEE er 9 * — 64 — — wo feine Conſt. hinzu koͤmmt, weil O mit t ver- ſchwindet; für t—=_ wird alfo 5 ht ct e?tı? } he f c? = 1 ih — x r r gr gr 1 —J “9 2272 } für den Augenblid, da die Kugel die Erde wieder erreicht. In eben der Zeit ift aber der Punct A, wo die Kugel aufwärts gefchoffen ward, durch den Bogen AF=ht= * fortgeruͤckt, und man hat 5 —* he? he? 6. g?r 30. g’r ap EF=1Pp— = z oder, 5 wenn ich fuͤr feinen Werth — Br ſetze, m zmg? wo das — Zeichen anzeigt, dag E ————— von F liegt. Diefer er | EF=ı” zm — | — “ | unirerherbet fih von be oben gefundnen um et- was; denn ber dortige war, wenn man ihm in eine Reihe verwandelt und die mit r? dividirten 3 f 2’ . Glieder wegläßt — = za Ge sch — — | 2 Kugel fällt alfo noch mehr weſtwaͤrts — als dort berechnet iſt. l Um Er | 65 Um nun ben allgemeinern Sal zu betrachten, wo A, der Punct, aus welchem die Kugel vertical aufwaͤrts geworſen wird, nicht unter dem Aequator liegt, ſey Fig. 2. PC die Erdaxe, PCA eine durch A gelegte» Meridian» Ebne, AC die- Richtung der Schwere, alfo C der Punct, wo die Normallinie de Erd. Sphärvids die Are: fchneidet. Am Ende der Zeit — t fen die Kugel nad). S: gelangt. PCSU fen die durch diejen Punct gehende Meridian-Ebne, CTU eine dem Aequator parallele Ebne, melde in Cu die Ebne PCA, in CU .aber die Ebne PCS fhneidet. Da der Körper während der Bewegung gewiß jehr nahe unter derielben Breite bleibt, fo | nehme ih an, daß SC die Richtung der Schwere in S iſt, oder daß die Richtungen der Schwere in A und in S bie Erdare in demielben Puncte C ſchneiden. Ich zerlege nun die Bewegung der Kuͤ— gel, für den Augenblick, da fie in S angekommen Hi, nad) drei Richtungen, nämlih nah der Rich— tung des Radius SC, und nad) zwei auf diefen "Radius fenfrehten Richtungen, wovon die eine in der Meridian Ebne SCU, die andere in einer dem Aequator parallelen Ebne liegt. Es ſey der Radius CS=p, die Neigung deſſelben gegen den Aequa— tor. oder den. Winkel SCU— wy die Neigung feis ‚ner Projectiom auf den Aequator gegen den Merid. PSu, oder der Winfel uCU—=O, fo ill offenbar, dag im Anfange der Bewegung pP=AS5 Boigt's Mag. IX.B,1.St. San. 1805. . € 66 — w —ACu — a, und G=o'nmd, wo «a die fcheimb. Breite des Orts bedeutet, don dem die Rus gel ausgieng. Die Gejhmwindigfeiten nad jenen drei Richtungen ſind — odw, __ eColw. dd dt” at dt Nehme ich alſo auf feine andere Kraft, als auf die Schwere Ruͤckſicht, fo iſt d . u a re ee t Ye — — dw folglich 0; um dt 3.10 en =zh, dt weil beim Anfange ber Bewegung bie verticale Ges ſchwindigkeit c, die Geſchw. nad der Richtung der Tangente des Meridians = o, die nach ber Tangente des Partallelkreiſes = h mar. Die zweite jener Gleihungen giebt w—= Conft. alſo w—a; die Neigung des Radius CS gegey den Aequator bleibt umverändert, die Kugel fällt alfo auf demſelben Parallel nieder, wo der Punc A ſich befinden, Die erſte Gleichung giebt pr + ert—gt?, und bie Kugel koͤmmt alfo nad Verlauf der Zeit t=_ wieder zur Erde, und alsdann iſt | 7 | * 2. 2 ‚und «= w ift, Oreh. | = |ı ne Waͤhrend eben der Zeit = — ift der Punct A, wo 2 5 die Kugel ausging, um ben Winkel y =? s I: m - fortgeruͤckt: der Längen - Unterfchied diefes Punctes nd desjenigen, mo der fallende Körper die Erde ri ER - zc?d f ce?‘ wieder erreicht, ift alfo = — 4 ; % — ; NEE eins er) Ffolglich der meftlihe Abftand des Punctes, wo der „Körper niederfält, von dem, mo er aufwärts ges u «c’Cola ” worfen ward = } I N Le sr) # wel⸗ mg? gr ches für Eee 1000 Fuß und a = 50 Grad etwa 34,7 Buß beträgt. So würde es PR verhalten, wenn der Körper ‚ohne Widerſtand in der Luft zu leiden, ſich be— wegte. — Aber der Widerſtand der Luft iſt bei diefen ſchnellen Bewegungen viel zu erheblich, um bei Seite gefegt zu werden: — ich will daher den ‚Einfluß deſſelben in Rechnung zu bringen ſuchen. Um dieſes mit aller Schaͤrfe zu thun, muͤßte man bedenken, daß die Lufttheilchen in 8 ſelbſt nach der Ea 8 ai | 3 38 SA 2 Richtung der Tangente des Parallelkreiſes mit einer Geſchwindigkeit — Ben — fortgeh⸗ n, daß alſo m die relative ———— gkeit des Koͤrpers gesen das angraͤnzende uf tcheilchen dt}2 | ii do? #474? + 02 Cola? fa == 7 m Pan 2 ee | iſt. Man kann ſich aber zuerſt leicht überzeugen, daß edw auch hier — 0 iſt, over daß w) auch wenn ber Körper Üch im widerſtehenden Medio be— wegt, unveränderlich bleibt.» Denn im erſten Au⸗ genblide der Bewegung liegt die Richtung ver Be: wegung iM der durch CA auf den Meridian PCA fenkrechten Ebne; die Richtung der Schwere umd die Richtung des Widerftandes legen in derſelben Ebne; es iſt daher u daß im erſten Au⸗ genblicke eine auf jene Ebne jentrechte Bewegung oder eine Geſchwindigkeit nach der Richtung der Tangente des Meridians entfiche: aber zieht man nun.den Kadius, ın welchem ſich der Körper am ‚Ende dieſes Zeittheilchens befindet, fo liegt die Richtung der Bewegung und die Richtung der Kräfte wieder in einer auf dieie neue Meridian - Ehne ſenk⸗ rechten Gone, und man kann. von Augenblick zu ‚Augenblid fortfchliesen , daß feine Aenderung des Winkels w möglich ſey Wie alfo auch übrigens die Bahn des gran Körpers beſchaffen fon — ſchieden ‚ich kann daher AD — 14 Bi 69. mag, fo erhellt, daß er auf demfelben Parallelkreiſe niederfällt, wo er aufwärts geworfen ward, und daß folsiih Feine nördlidhe oder füdlihe AUbweihung fatt findet. Aber wenn id) nun auch pdw—o ſetze, fo biiehe der Ausdrud für die telative Geſchw. des Körpers gesen das anlies gende ufttheilhen doch noch zu verwielt, um die Aufloͤſung der Gleichungen, worin dieſer Ausdruck wegen des Widerſtandes vorkommt, hoffen zu duͤr⸗ fen. Sch nehme daher zur Adkuͤrzung eine bei⸗ nahe wahre Borausfegung an. Die bier hori— zontale Geſchwindigkeit des Körpers ift von der des anliegenden Lufttheilchens in den Verſuchen, bie wir etwa arffellen koͤnnten, niemals erheblich vers dt rin; und die Bang — Geſchw. des Koͤrpers 4 ſttzen/ oder annehmen, daß der Widerſtand nur die verticale Bewegung afficirt. Nenne ich nun diejenige Ge: fhwindigfeit, bei welcher der Widerſtand der Schwere gleih wird —=k, fo befomme ich folgende mei Gleihungen für das Skin des Körpers d?e to —_ #2 25 „dp, und dt 26 K? e Col. a. edo —h ini 4 j | ar J & 048 —*4 Jene mit 2. 2.0 en Cmultiplicirt und integeit, u) Br Be giebg @ — N et = * En —— —— oder weil der : “für em! * = wird | Bor En. die ER Sefhwindigkeit Bee alfo, wenn 48(e—r) € — c?+k2 — — ren er — 1 — in — ua =, ee iſt Um "aber zu beftimmen, mwelhen Werth als: dann O erlangt bat, muß vorher 0 dur t ausge⸗ drüdt werden; — dieſes läßt Mm erreichen, wenn man die Gleichung i | fo integritt, — tausgedrüdt wird, Man überfieht leicht, * = | = Confi. Ar tang. a: wird, und weil rt t=0, = ==C} — ai tang. 2 Arc. van, — oder s | | de} |e— a x tang —\ olglich Be‘ k2+ ed “Tr a c—k tang. u 4 GR —k | ; und bie verticale Ge⸗ k+ (7 a — — — in . ſchwindigkeit if = 0, wenn — =tang. ask, oder, + -—K wenn t=&! Arc. tang. 2. &ete ich bie bein 28 | den allgemeinen für * gefundenen Ausprüde eins ander gleich, nenne aber, um abzufürzen, 48(e—r) k2 tang. =y und — = log. z, fo wird (c?+k?) z—k?—k° —— * alſo Amar u — | 48 ß + c tang. | diefer Werth von 0 muß in die Gleihung hat dd = e p Col» geſetzt werden, man hätte alfo dt { agt?? — h h | L Col. w r+— log. er igen k? (1 +[ tang. on L eine Gleichung, die fih wohl nur durch Eonftruc- tion integricen läßt. Ich fege in Zahlen c== 1000 Buß; k=4c— 3334 Fuß, 48 = 060,4. folglich +3 -, 2. IE ==.0,000093383., wenn id r = 19660000 8. , er beibehalte, und bie "ganze Bein des Steigens —3 786; die ganze Höhe, welche die Kugel er: reicht — 4236 Fuß. Wenn ih nun iR d Ir+—.tang — log — —=w feße, ” ı+ Itang. a i E * > dt —* al = —; fo wird 10 Y x Col. sr j für t=o0 , wi; le1; w für = 1” ; w==1,00004425 ; - —9,9999557 5 Lam zw ——ı —— ; - =o 019999213; je ;w—1/00012933 —=o 0,9998707; 22613 v= 1,00016409 ; - = 0,99983595 | Tag ; w=1,00018809 ; = 0,9998119 5; i hies; Io’; w= Aha 3 - =o 09997958; a =. 99997873; Y für == 13,786; 5; w==1,00021502; Fu — ==. 0,99978503 — 73 und das. Sneearaı ift dem Stächenenume Dior portional, welcher von.einer Su jpegränst ift, Der ven Drdinate — für jede Abſciſſe — t, nach dem vorigen verinihe werben. Diefer Flächenraum wird genau genug gefunden, wenn man denfelben als aus geradlinigtem Trapezien zuſammengeſetzt be⸗ trachtet, oder, wenn man zwiſchen jeden zwei, der eben berechneten Werthe für — das Mittel nimmt, w F umd ſie mit dem zwifchen liegenden Stüde der Ab— feiffentinie multipliciet, und die Summe ſucht: man findet = 13,78394, W folglich 2138394 — weil h— J ar ; m ift. Dagegen iſt der Winkel, um welchen ſich die — Erde unterdeſſen gedreht hat —2. 13,786. und: = —* ın OrrCol.o folglich der Laͤngenunterſchied zwiichen dem Orte, mo die Kugel inibrem hoͤchſten Stande im Zenith it, und dem, mo fie osgeläeffen ward 1& "== 0,00206.. — 0,03097. — , = der werliche Abftand dieſes Punctes alfo für die Breite von 50 Grad etwaı 1,9 Fuß. — Su as Eomme jest zur Betrachtung des Mieder- fallens der Kugel. Wir haben hier die Glerhungen | SR I — 2.3 % ——— 2gdt (r ——— und Cof. & AR nn ger k2dt:} dt dt l wo die erfte bei der Integration giebt | ——— * | # k log. — — = — 2gt + Conft. Rechnet a man bier t von dem Augenblicke an, wo die Kugel zu fallen anfüngt), — fürt=o auch die verti⸗ eale Gefehwindigeeir {E == o und allgemein do f st} “ı +} kat ——— RL MER folgich d — —— k do kdt t)32 —9 * udo=R—_ lo — ; wenn R dem 48t ; | an Abftande der Kugel vom Puncte C beim Anfange des Niederfallens gleich ift. Die Bewegung ift alfo vollendet, oder die Kugel erreicht die Erde wieder, wenn or oder im vorigen Zahlen = Erempel R— po= 4236 Zuß ift. Der eben gefundene all- gemeine Werth von E muß in die Gleihung dd = un gefegt werden, und ‚man erhält dann o = | 13,73394 + f& |: wenn man er Et, * 75 das unaufgeloͤſte Integr fo nimmt, daß es für 10 verfchwindet; denn im Ausenblide, da die Kugel anfängt zu fallen, war, wie wir, geieben haben, 0-7. 13.783394. Um das uf zu beftimmen, u” ich die Merthe von — für verfchiedene Merthe von t bis zu dem Augenblid, wo o==r wird, oder das Integral den vollftändigen Werch erreicht, den wit fuchen. Diefes gefhieht, wenn t== 20,03 ift. Furt=o wird e=r+4236; —— 0,999735. 3 [ —— r 4! — 0o—=R—2365 —== 0,999796%. "Ko = — (A-8925 — 0,9993. ; 112!" m e=R—1846; E09 t—16t — .0o—=R—2980; ZAINNIIL. ' *29 — e—=R—4213; 2099999898, Das ‚Integral fe wird alfo, wenn man es bis ⸗ aa nimmt, == 19,99742, und alsdann iſt oO =. 33778136. In diefem Augenblicke be⸗ finder fi fi & war Die e Auge noch etwa 20 Fuß über —4 76 — der Erde, aber der Punct, wo fie alsdann im, 1 Be: nith ſteht, iſt Faft genau eimerlei, ‚mit deu, wo ie wirklich zur Erde kommt, der Unterfchied beträgt kaum einige Miliontheike bes Fußes, - Bis zu die⸗ fen Augenblicke find, ſeit die Kugel abgeſchoſſen ward, 33786 verfloſſen, und der Längen Unter: ſcheb des Ortes, wo fie ausgieng, und beffen, ı wo fie wieder anfommt, iſt alſo =. 0,00464. — 0'1,06976. m " i öhher wiker einer Breite von 50 Grad, bie wefttiche Entfernung dieſer Puncte von. einander — 427 Fuß Dieſe Rechnung wäre nun genau richtig, wenn der Widerfland dem Quadrate der Geſchwindigkeit proportional wäre, wenn die obern Lufttheilchen nicht. ſchneller nach horizontaler Richtung fortrüd: ten, als die, untern, und wenn die Luft in bdiefer ganzen Höhe gleich dicht wäre. Wegen der umglei- hen Dichtigkeit der Luft in größern Höhen würde die weftliche Abweihung der Kugel etwas größer werden, ald man jie findet, wenn man den Wider: ftand altenthalben fo groß annimmt, wie er in der dichteren unteren Luft ſeyn würde; der Einfluß der relativen horizontalen Geſchwindigkeit der obern Lufttheilchen iſt aber gewiß fo unbedeutend, daß . man auf. denfelben. gar feine Ruͤckſicht zu Dehanch —0 * = 2** 2 Pa NAH. .r ira - = re a en an XIII. * de. la Republique Frangaise, -a Fu- sage des agriculteurs, des medecins, "" des marins etc. Presentant ı° la di- vision des mois pour l’an XIiF, rela- tive aux deux declinaisons alternati- ves de la lune et & leurs influences calculées avec celles du Systeine sy- nodique, ‘du Systeme anomalıstique et du Sykteme de la lumitre solaire, dont les points agissent simultane- nn ment; de nouvelles observations sur differens faits mete -orologiques observes, et sur le moyens de parve- ir A appreeier : les influences des . peints lunaires; par J. B. Lamartk. A Paris, chez l’Auteur, au Mus+um .d histoire naturelle; et chez Mail- a libsaiıre rue. du pout de Lodi Aus diefem Ibtbuch⸗ hat Her Tourlet im Moniteur einen Auszu eincuden laſſen, woraus wir hier folgendes — «78 — Die wahrſcheinliche Berechnung des kuͤnftigen Zuſtandes unſerer Atmoſphaͤre fuͤr mehr oder weni⸗ ger ent’ernte Epochen von uns, und überhäupt die "meteorologifchen Prophezeihungen welche fich auf die . Kenntniffe der auf unferem Erdballe geltenden Gefeze „gründen, haben zu allen Zeiten Menfchen von Beob: ahtungsgeift beihäftigen müffen. Waren diefes Philofopben, fo mußten fie bis zum Urfprunge der Wett hinauf zu fteigen, und in den Elementen ihrer Bildung die Grundfäge aufzufinden ſuchen, weiche bald oder fpät ihten Untergang wieder herbei führen werden. Diefe großen .Fragen gaben ihnen aud Gelegenheit die Urfacyen der Gewitter, der Bul: Eane, der Erdbeben, ‘der Ueberſchwemmungen und der großen Katafteophen, wovon uns Traditionen und Gefhichte das Andenken erhalten haben, zu unterfuchen, Das Volk Eann bloß die regelmäßige Bewegung der Geftirne beobachten, woraus die Ordnung der Zage und Nächte, der Jahrszeiten und Jahre her: vorgeht; aber was wichtig ift hier zu bemerken, ift, daß das Volk eben fo wie die Philoſophen, det Ge- lehrte wie der Ungelehrte, eine natürliche Verbins dung zwifchen allen Ordnungen der Phaͤnomene er: Eennen, und alle alauben deshalb ohne den minde— ften Zweifel, daß die Kenntniß der einen zur Kennt» niß der andern führen koͤnne. So will jeder nah | ER: Tr, — 0 SR { — feiner Art, nicht allein die Erſcheinungen von wel— chen er Zeuge geweſen iſt, anwenden, ſondern auch die welche bei beſtimmten Perioden auf einander fol— gen Eönnen. ’ »» Die meteorologifhen Kenntniffe Famen von Aegypten und Perfien nah Griechenland, wo man fieht wie die Einflüffe der Geſtirne, die unter Völkern dieſer Gegenden anerkannt wurden, durch ihre Dich: ter und Afteologen bezeichnet, und felbft —— worden ſind. Bel den Alten verkuͤndigten der Auf- oder Untergang gewiffer Geſtirne; der Eintritt der Sonne in diefes oder jenes Zeichen des Ihieräreifes die Re— genguͤſſe oder die Zeit der Gewitter. Die Richtung der Winde und Wolken. Die Farben der lestern, die Erſcheinung einiger Voͤgel, — dienten ihnen zu mehr oder minder untruͤglichen Zeichen der Veraͤn— derungen, die fich in der atmoſphaͤriſchen Temperatur ereignen mußten: Die hebräifhen Lehrer maditen ebenfalls Bemerkungen diefer Art, wie ſolches aus einem. ıhnen von Chriftud gemachten Vorwurfe er- hellet. „Wie Eonnt ihr, fagt er, - die Zeichen‘ von der Ankunft des Sohns Gottes verfennen, die ihr die Witterung fo gut vorher zu fagen wiſſet? — denn wenn der Himmel des Abend3 roth erfheint, ‘fo jagt ihr, daß der morgende Tag ſchoͤn ſeyn werde, 80 iR... and im Gegentheile wenn fich des Morgens röthliche Wolken zeigen, ſo erwartet man an dieſem Zage einem Stuemi nude warmen Meinl MIRE9F.II Auf eben folche und ähnliche Zeichen, mie die Blaͤſſe der Sonne umd des Mondes, die Richtung des Windes u. f. m. baut nohammer-das Volk ſeine Prophezeihungen; und: es iſt die Sache dar Phyſi— Eer, die Verbindung zu unterfuchen, die gwifchen den Bewegungen der, himmliſchen Körper und: dem Zuftande der Atmoſphaͤre fiatt finden Eönnen. / Herr Lamard unterfuht im gegemmärtigen Jahrbuch vornehmiih die Frage: Ob Mond und Sonne auf unfere Atmofphäre, beſonders in bes traͤchtlichen geographifhen Breiten fo merkliche Ein— flüffe Außern können, daß: fie unter verfchiedenen Umftänden als die herrſchenden Urfachen der. dabei beobachteten Veränderungen abueben können.‘ — Nach feinen Unterfuhungen glaubt er wirklich Be— ziehungen zwifchen den verfchiedenen atmofphärifhen _ Gonftitutionen und den Durchgaͤngen der Sonne und des Mondes durch die himmliſchen Zeichen; _ der. Nachbarſchaft und Goinc'denz der verſchiedenen Mondespunfte und den’ Graden der Kectafcenfion und Deklination jener Dimmelskorper, — wahrge— nommen zu haben... Er hat feinem Ann waite die Einrichtung gegeben, daß jedermann leicht prü- ß fen BR 081 „fen Kann, ob. feine Vermuthungen gegruͤndet find „ober nicht, indem er in mehreren Spalten den Auf: und Untergang der Sonne für jeden Monatstag, das " Aitee und die Phafen des Mondes, die Dauer jeder nördlichen und ſuͤdlichen Mondeskonſtitution, den Durchgang des Mendes durch den Pariſer Mexidian, deſſen Deklinationen u. ſ. w. angeſetzt hat. Auch Supiter und Benus find Planeten wo- von Here Lamard Einfläffe auf die Befhaffenheit der Luft unter auferordentlichen Umfländen vermu: thet. So ſcheint ihm der Winter in dem Falle ſehr ſtreng zu werden, wenn gegen bie Zeit des 20. Nivofe (zr. Jan.) der Neumond in die Mondsftillftandstage der füdlichen Eonftitwtionen deſſelben faͤllt, und in ‚der Nähe des noch nicht erreichten Perigaͤums iſt, auch Venus nicht mehr bei ihrer untern Zuſammen ⸗ kunft mit der Sonne iſt. Mild und — oft regnetſch duͤnkt ihm dar ‚gegen der Winter zu feyn, wenn im Frimaͤre der ‚neue Mond in die Luniſtiztage der füblihen Con— ftitution fait, und ſich zunaͤchſt vor dem Apogaͤum befindet , «und» diefer Umftand wird dadurch noch be> guͤnſtiget, wenn ſich Venus zu diefer a in ihrer untern Conjunktion befindet. A ? en in den Monaten Meffidor, Thermidor ‚und Fruktidor das legte Monvesviertel in die erſte Voigt's Mag. IX.B. 1. St. San. 1805. 5 82 - — — es Haͤlfte der nördlichen Conſtitution bie und mit zum | Luniſtiz fällt, wenn ſich zugleich Die Apfiden in Der Nähe des Yeguators befinden, und fo diſponirt ſind⸗ daß ſich das Perigaͤum gegen die nördlichen Conſti⸗ tutionen wendet, und anfängt in dieſelben zu 1re= ten, fo läßt fich eine anhaltende Trockenheit und lang⸗ dauernde Hitze vermuthen, beſonders wenn Benus nicht in der Naͤhe ihrer untern Cunjunktion iſt Ein - Beifpiel davon kann das Sranzöftihe Jahr 11 lieſern. IX. —— E Ben, Verfuch einer Ynteitung, zum dium Der Mineralogie für Anfanger, Br von © E.: Andre gr. 8.28 B. nebit 2 einem Kupfer und einer großen” Tabelle, Bei Eamefina. 2,81. 30 Kr. Dieſes Buch foll nach des’ Verf. Aeußerung das ſeyn, was man in der Methodik das Klementar- Hucy'zu nennenipflegt, Der Verf. iff zu dem Ente feinen eignen Weg nach 15 jährigen Erfahtungen gegangen, Er hat: fi bemüht won möglichft be⸗ ‚ flimmten Begriffen und feften Standpunkten aus⸗ zugehen. Düher hebt die Schrift mit einer Anlei⸗ tung zu mineralogifchen Wanderungen an, mit < Ruͤckſicht auf die PAupraesTpiehtngetten die. bei a dem Lokal eines jeden Naturfreundes in Teutſch⸗ Tand vorkommen tüunen, Er beſchrankt fich in die: fem erften Kurſus / bloß auf die Erke nntmiß nittel der am gemeinſten verbreiteten einfachen Erd und Steinarten, bei deren Beſchreibung er aber mit moͤglichſter Genauigkeit und Vollſtaͤndigkeit zu Werke geht. Der Liebhaber kann ſich dieſelben in feiner Gegend entweder ſelbſt ſammlen, oder, wo er Schwie⸗ rigkeit dabei fände, ſich an dem Verfo oder Verleger wenden, welcher ihm Sammlungen um den mäfi: gen’ Preis: von 2 Konobentlonsthalern zu liefern er⸗ boͤtig ift. Es heſchah uͤbrigens dieſe Wuswahl wer Foſſilien nicht: bloß ihrer Gemeinnkgigkeit wegen; ſondern auch deshalb, daß der Anfaͤnger ohne ſon⸗ derliche Schwierigkeit im zweiten Kurſus gleich zur Sebitgslehre Übergehen, und: jeder: ‚die Sebirge feiner Gegend verſtehen lernen könne; denn wer bier im erſten Kurſus Quarz, Fe loſpath, Glimmer, Pornblende, Thonfchiefer, Kalk tc- genau kennen gelernt hat) wird die aus ihnen’ zuſammengeſetzten Berge bald nach Anleitung des zweiten Kurfus zu beffinimen wiffen, Dir gaͤleicher Auswahl hatı der Berf. die Kennzeichenlehre behandiit;" Er hat zwat bloß ent ſcherdemde Merkmale gewählte, dieſe aber auch deſto ſchaͤrfer und fahlicher auf wenige Seiten zuſammen gedrängt, und ihre Ueber ſicht noch dur h eine Tabelle erleichtert... Die Anord— nun gift bon den Bisher uͤblichen nach chemiſchen /, : 52 ⸗ * F SE 2; £ — 84 J Prineipii en; Rginzlich abweichend, mehr —E und rein rasant Ehen: jo perfchieden findrbie Befı chreibungen der Foſſilien von der ‚Möberigen Ber handlungsart han Beſtimmt der Verfßallezeit den Begriff des Fofſſils durch Angaben ſeiner allgemeinen Metkmale, fo daß ſie eine Act mineralogiſcher De⸗ finition: ausmaden.ds 2)Sergliedert und beſtimmt er ſodann Die Merkmale naͤher nach den Verſchie— denheiten ihres Vorkommens und ihrer Ausnahmen. Dierauf folgen 13). die. Angaben: der aͤußern Geſtal— den, Größen und Sumdörters ob fie. B. in-Lr, oder Floͤzgebirgen, Geſchieben u. f. angetroffen werden. ı BE Wird die Verwandtſchaft mit ſolchen Foſſilien, mit welchen man das beichriebene, leicht verwechſeln koͤnnte, vergleichungsweiſe durchgegan⸗ gen und die Scheidungslinie ſcharf befiimmt. 5). Werden eigenthuͤmliches Gewicht uud Beſtandtheile ‚angegeben... 6) Die phyſiſchen und. hemifchen Kenn— zeichen. 7) Der Gebrauch und Nutzen, beſonders vom Mergela Kalẽ Thon, Gips 8) Die Auf⸗ zaͤhlung aller andern Foſſilien, die mit, oder in dem beſchriebenen Sauptfofftt-vorzufommen pflegen. 9) Sind die beſondern Fundoͤrter geographiſch geord- ‚net. Io) Iſt eine vollſtaͤndige Nomenklatur ange⸗ geben: Die Vorrede ſtellt die Mineralogie als Heil⸗ mittel gegen die Hypochondrie auf, amd giebt u.a. auch eine Anleitung zum, Packen ber, Foſſilien, nebft einer Lifte Maͤhtiſcher Soffilien, die man beim ‚Verf. - i u ac Bu N Äf - 88 - Baker Farin. Auf dem Kupfer ift ein Modell zur brauchbarſten Art von Handhaͤmmern vorgeſtellt⸗ Das vollendete Spſtem des V Laßt he ui u 236 * ©. 288 —* Hz A ER Mm LP er} N) und anun > Ein Zuder = Surrogat aus Wein: DRSBENn cn. ‚Wo rn, Pully einem. Chemiker in Dayland)... Man pfluͤckt die ſuͤßeſten reifen Beeren von den. Weintrauben, und bringt fie unter die Preſſe, fo; daß nur wenig von der markigen Subſtanz außer dem Safte mit ausgedruͤckt wird, dieſen Saft bringt man in ein Faͤßchen, worin ohngefaͤhr der vierte Theil noch leer bleiben muß. Nachdem der Saft etwa 5 bis 6 Stunden ruhig geftanden hat, bringt man. Eohlenfaure. Kalkerde, 3. -B.- geitoßene Kreide, ober. gefloßenen Marmor hinein, welche, die Säure‘ ‚des Moftes in ſich ziehen werben. Es iſt auf jede ‚Zönme ein halbes Pfund hinreichend, man kann aber auch ohne Nachtheil etwas mehr nehmen. Die Maſſe wird nundin Gährung kommen; und die Zlüffigkeit bald darauf Elar werden. | Man gießt fie; fanft von dem kalkigten Bodenſatze ab, und fest fie in einem Keffel aufs Feuer, Elart ſie mit Eiweiß ab; sund feihet fie durch Beuteltuch oder dichte Leinwand.) i + 8% — Wenn ſie hekn und durchſicht ig iſt bringe man fie aufs Feuer und dampft fie im Marienbade bis auf ohnge faͤhr zwei Drittel ab, Hierdurch erhaͤlt man einen Sprup der über alle Maaßen angenehm, und fo füß ſchmeckt, daß es ſchwer halten dürfte einen noch füßern aus dem beften Zuder zu bereiten, Die: fer Eyrup halt ſich auch fehr gut, es kriſtalliſirt ſich aber, nad) Hrn. Pully nur ein Theil davon, nach "Verlauf einiger Zeit an den Waͤnden der Glaͤſer, wodurh er übrigens an feiner Güte nicht das mins deſte verliert. Man kann auf ſolche Art das ganze Jahr hindurch einen fluͤſſigen Zucker zum verſuͤßen der Nahrungsmittel, B. der Kompote, — "con, Liqueure u. fin. hehe I Journ. ‚de Paris, I. F. Ackermaitn de PRRSN PERTEIRER ende phänomenis, ee vitam constituunt. . Jenae 1304... | Der Here: Na Kr re ſchrieb diefe Abhandlung: zu feinem’ Difputationgaft pro: loco in facultate medica, obtinendo auf un erer Unriverfität zu Jena, und waͤhlte dazu den wichtigen" Gegenftend, „die phyſiſch chemiſche - Erfläsung der Erfheinungen des. organiſchen Les | Dt. ‚8 bens. Die Abhandlung und die darin. vorgetragenen Saͤtze find, zw intereſſant, als daß wir, fie nice, auch den Leſern dieſes Magazins mittbeilen folten, 5 , Die erſte Beobachtung des Hrn. GHfr. ift ‚die, daß jeder organiihe Körner aus meiter nichts ale Zellge webe beſteht, in welchem die Slüffigkeiten gleichförmig vertheilt werden. Die verſchiedenen In— ſtrumente und Organe, die ſich in den Organiſmen zeigen, ſind nur mehr oder weniger compaktes Zell: gewebe, und ſelbſt Knochen, Membranen, und. mehr dergleichen laſſen ſich darein aufloͤſen. Se höher die organiſche Bildung ſteigt, in. deſto verſchiedenere Kanäle bildet ſich auch daſſelbe, und deſto manz nichfachere Fluͤſſigkeiten ‚werden, darin fortgeleitet. Zuletzt kommen Muskelfaſerm hervor; eine gewiſſe Gattung von Roͤhren fuͤllt ſich mit eiweißartigen Kügelhen, und bildet Kiahaun das fogenannte Ner— — Daß Sich dieſes bei best — ——— — beſtaͤtigt findet, iſt von ber größten: Wich⸗ tigkeit. Es erklaͤrt ſich naͤmlich hieraus, wie da& Blut durch die Arterien getrieben, in alle Theile des Koͤrpers gebracht, und nur ein gewiſſer Theil deſſelben durch die Venen wieder zurüdgeführt wird; inbeß ein, anderer, Theil durch die zelligen Wände, ber Arterien. dringt, und ſo zu allen: Punkten des organiichen Gewebes; gelangt. _ Das Blut im an der Saͤugthiere entfieht j . ’ & — bekanntlich aus dem durch den Bruſtgang in die vena [ubclavia ergoffenen Milchſafte (Chylus), welcher aus den Nahrungsmitteln bereitet, und dur) einen wmunterbrochenen Einſaugungsprozeß der abſorbirenden Gefäße aus "den Darmkanale ‚fortgeführt wird. Duch die. vechte Herzkammer wird es fodann in die Lungen getrieben, indem. die arteria pulmonalis fich bis in die EFleinften Hefte vertheilt, und fo die Blütmlffe zulegt der Oberfläche der eingeathmeten Luft ausfetzt. Hier erleidet nun das Venenblut wie He Ackermann fagt, den erſten Grad einer tängfamen £ Verbrennung, indem es die atmoſphaͤriſche Luft einſaugt. Es beſteht aber daſſelbe erftlich aus Waffer, oder Wafferftofforyd, aus’ Röhlenfäure, und nicht felten aus orpdirt gefohlten Mafferftoffe mit Stickſtoff verbunden, welche Verbindung man mit bem Nanıen des Urinftoffes (ureum) bezeich- siet hat; zweitens aber noch aus Gollerte Ei⸗ weißſtoff und einer ſehr geringen, mit letzterem innig verbundenen PORN von — Eiſen Dieſe —— Stoffe bilden nun die! feften, ſchon verbrannten Theile des Körpers, die her⸗ nach dur die abforbirenden Gefaͤße ach und nach! wieder zur Blutmaffe zuruͤckgefuͤhrt undals Waſ⸗ | fer, als —— und * ve ausgeſchieden werden, - UT a. / Akne 89 Indem fich num die Belt andtheite zweiter Ord⸗ nung des Bluts in den Lungen mit der atmoſphaͤ⸗ riſchen Luft verbinden, nehmen dieſelben einen Theil derſelben, das Sauerſtoffgas, in ſich auf, und bil⸗ den das hellrothe, fehäumente, einen groͤßern Er- panſionsgrad beſizende Arterienblut Der Theil aber des. letzteren⸗ welcher jenes Gas anzieht, iſt * vorzuiglich das phospharfaure Eifen und: der Ei & —* iR 3.4 x Es iſt keinem Zweifel unterworfen, daß das —“ enthalte‘ Schon der Verſuch, es zu kochen, wobei ſich unzählige Luftblaͤschen entwickeln, die, in eine Glasroͤhre geſammelt, ſich mit Salpe⸗ tergas verbinden/ oder von Waſſer abſorbirt, ſich als Sauerſtoffgas zeigen, beweiſt dies. Sum Ueber— fluß ſtellte aber unſer Here Verf. noch folgendesan: Da er ſchon langeglaubte, die fogenannten unter dem Mikroſkop beimerkburen Blutkuͤgelchen ſeyen nichts anders als Luftblaͤschen, ſo braihte er, um ſich zu uͤberzeugen, einen Froſch dergeſtalt unter die Glocke einer Luftpumpe, daß die doppelte Haut zwiſchen ben Fingern der Fuͤße durch das zurückge⸗ worfene Licht eines ſchiefen Planſpiegels erleuchtet wurde, Am Gewoͤlde der Glocke befand ſich aber ein Mikroſkop fo, daß aller aͤußeren Luft der Zus gang verſperrt war. Wie nun Hr. U; die Glocke auf den Zeller der Luftpumpe geſetzt, und die Luft, ausgezogen hatte,» bemerkte er deutlich, daß dieſe Kuͤgelchen aus Eiweißſtofftheilchen beſtanden, die 90 —— | mit dem Sauerſtoffgas der - Luft umgehen Waren, denn letzteres bieng ſich als Bläschen an die Wunde tee Gefaͤße an, und jene floſſen mit der Blutmaſſe zuſammen, und verſchwanden? Kurz, es zeigte ſich durchaus daß ein Theil der atmoſphaͤriſchen Rufe die innerften Theile allen, Gefäße durchdrang. ‚ Eben. / fo leicht ergab ſich, daß die hellere Röthe des ‚Blur | tes aus diefer Verbindung entftand. Noch dur ‚ einen andern Verſuch aber zeigt Herr A., daß auch bie rothe Farbe im allgemeinen von ber Verbindung bes Sauerſtoffgaſes mit dem phosphorfauren Eiſen des Blutes: herrühee, Durch den Zufas der Phoſ⸗— phoriaure entfieht namlich ein Auffhäumen, und nach der Sättigung der Miederfhläg eines perlfar⸗ benen Pulders. Entzieht man dann durch einen, kleinen Zufas von Soba der Verbindung einen Theil ihrer Säure, fo bleibt nach Berthol Let’8 Beor bahtung ein phofphärfaures: Eifen mit einen bes traͤchtlichen Ueberſchuß des Grundſtoffs (Eiſen) zu⸗ ruͤck. Miſcht man nun dies Praͤparat mit Waſſer⸗ in welche m etwas Eiweiß aufge loͤſt worden, und Sch ttelt es heftig mit atmoſphaͤriſcher Luft, im eis ner verſchloſſenen Röhre, fo nimmt die Fluͤſſigkeit eine rothe Farbe any die um fo ſtaͤrker wird, je hef⸗ tiger man dies Blut ſchuͤttelt und die noch ſchnel⸗ "fer erfolgt, wenn man bie Röhre mit — — anfuͤllt. Sauptſaͤchlich aber ir Herr’ U. in Anie- gung, daß der Sauerſtoff, in Verbindung mit dem - — 9L z - Mörmeltoffe in erpambirten, aber nicht völlig Luft: förmiger Geſtalt dem Blute anhänges Da die ge⸗ woͤhnliche atmoſphaͤriſche Luft die Poren der Haͤute nicht durchdringt wie dies Verſuche mit der Luft: pumpe beweiſen, for mußte bei der Beruͤhrung deſ⸗ ſelben mit dem Blute ein Theil des Waͤrmeſtoffes verloren. gehen, und ihm das Gas in einer mebr dunſtartigen Geſtalt beigemifcht werden. So haͤngt es dem Eiweißſtoffe und dem phofphorfauren Eifen an, und dringt duch alle Wände der Gefäge, Bei dem Kreislaufe geht es mun immerfort Verbindun: gen mit den Waͤnden der Gefaͤße ein (d. b. es bildet Oxpde), nimmt eine feſtere Geſtalt an, und bekommt eine Form, die Herr A. Halbaas, bier aura orygena, genannt hat. Je mehr die Blutkuͤgel⸗ hen, in Verbindung mir dieſem Halbaas verſchwin⸗ den, deſto mehr Drnde der feſten Theile bilden fich, Se inniger fich der Sauerftoff mit dem Eiweiß— ſtoffe u. f. w. verbindet, deſto mehr wird diefer zur. fefter Materie umaebildet, waͤhrend jener zu den ſchon feiten Theilen kommt, fie flüffig macht, und ins Berbindung mit fidy ald Kchlenfäure, Mein und Waſſer ausführt. Dieſes Wechſelſpiel bringt die Et Rn ; arafi⸗ hervor. Indem naͤmlich die fluͤſſig gemachten Theilchen aus dem Zellgewebe ausgeführt werben, zieht ſich letzteres zuſammen, fo wie es umgekehrt ausgedehnt wird, wenn die zuwachſenden Theilchen an die Stelle der verlornen treten. Dieſen ganzen 92 — Prozeß bezeichnet aber unſer gur Berfafer’supän? dig mit dem Namen einer — Ber brennwing, N m Eine Andrei nicht minder Bingen; die thierifhe Warme, iſte hier eben ſo gut erklärt. Auch weiß man durch Verſuche, daß, wenn man eim Thremoineter in bie Lungen eines eben’ ge— ihlachteten Thieres taucht) der) Waͤrmegrad noch sicht for betraͤchtlich en als bei andern innern y Theilen Herr Ackermamnmn bemerkt bock in — des fo lange gefuͤhrten Streites unter den Phyſiolo— sen, ob das Blut Lebenskraft beſitze, oder nicht? | Daß ſich dias aus dem obengefagten leicht entfcheiden taffe. Das Blut it feiner Aktion zufolge in der That organiſch, und daher mit Lebenskraft vergab Durch den Zufag von Sauerftoffhalbgas wird! daſſelbe in einen größeren Raum ausgedehnt, der ſich ſo— gleich vermindert, nachdem ein Grad der langſamen Verbrennung vor ſich gegangen ift, wodurch ein Zu⸗ ſammenziehen erfolgt, und fo find die erſten mecha⸗ niſchen Kraͤfte beim Herzen erklaͤrt. In den weis teren Aeſten, der Aorta und ben folgenden ‚geht das naͤmliche ſo lange fort, bis das Sauerſtoffhalbgas durch Verluſt ſeines Waͤrmeſtoffs gaͤnzlich mit den. feſten Theilen zuſammen geht, und das Blut nach and nah feine Ausdehnungs⸗ und uſammenzie— | hungskraft verliert. Arch verliert dag Blut, je weiteres vom Bergen nd den Lungen entfernt \ift, \ | "er | TE um fo mehr eine Blutkuͤgelchen. Die Lymphe ſchwitzt zuletzt durch ‚die Arterienwaͤnde, und: ernähnt auf dieſe Weife ten Körper... Das Blut, oder feine Be- ſtandtheile kehren jetzt auf doppelte, Weile zuruͤck. Es geht entweder durch die Venen oder durch die abſorbirenden Gefaͤße wieder zum Herzen. Durch die Venen, da es hieſelbſt faſt alles Sauerſtoffgaſes bexaubt iſt, mit langſamerem Laufe, daher dieſe auch in weit größerer: Menge und mit mehrern Ae⸗ ſten vorkommen, als die Arterien. Unterſtuͤtzt wird dieſer Ruͤcklauf indeſſen durch die Beimiſchung einer nicht unbetraͤchtlichen Renge ſauerſtoffhaltigen Blu⸗ tes, das aus den Hautgeflechten ſich darein ergießt, dann auch durch mechaniſche Muſkelbewegungen, und endlich durch kleinere ins allgemeine Behaͤuniß zuruͤckfließende Baͤchelchen, IR alles zuſammen die Schnelligkeit vermehrt. Der Seen der Lymphe fheinen die — ruͤſen zu Huͤlfe zu kommen, in die ſich eine zahlloſe Menge Atrterien aſt chen einfenfen, und ihnen durch — tes Blut eine Reizkraft mittheilen 9" Endulch ver aͤptet nod Herr %. ‚ und zide . wis‘ vor aufacetärteh Phyfietogen ihm gewiß zuge: ſtanden werden wird, bag’ die Nerven feinen Zheit- Fan diefen‘ arteriöfen Bewegungen haben. Daß die ‚wenigen entdeckten Nervenaͤſtchen gar nicht Sropors tionirt und’ bintänglih feyen, das Herz fo anauf— hoͤrlich im Thaͤtigkert nu erhalten," vermuthete ſchon Soͤmmering, auch zeigen Verſuche, daß man a f 94 Ä ale: ſogar das Ruͤckenmark vihhſchihtde ronne ohne daß Was Pulſiren des Herzens dadurch aufhoͤrt. # Blog inden durch Interceptlon eine Lähmung der Thorarxmuſkeln entſteht, wird fheinbar- area „die Merven das Leben unterbroden. | Sp ſchließt dieſe Abhandlung in —* — Herr Verf die chemiſchen und daraus entſtehenden mechaniſchen Kraͤfte des menſchlichen u.'a, Orga⸗ niſmen ſo faßlich erklaͤrt hat; er bemerkt noch am Ende, dies alles ſey bloß vom Leben im hei ‚zu verſtehen a 1 ——— Elektricitaͤtsgeſetz. Sn einer der neueſten Sitzungen des Nationale inftituts bat Herr Libes eine Abhandlung voll der ſinnreichſten und genaueften Verſuche vorgelefen, welche auf folgendes wichtige Kefultat führten: die harzigten Körper üben bei einer Berührung, weiche vom Drucke noch mehe befördert wird, eine elektro⸗ | motriſche Wirkung auf alle Naturprodukte aus; und die durch eine ſolche Beruͤhrung erzeugte, Elektrici⸗ taͤt iſt allemal derjenigen, welche durch das Reiben hervorgebracht wird, entgegen⸗ gefegt. *) RR J. de Po, *) Die Franz. Worte ſehe man ©. 35 in der Rotes — — — — * —⸗ Seit⸗ I. Ueber bas neue e Molluftenaeihtedt Pyrösoma, — vom Sen. Peron. (415 einer kleinen Schrift — ‚des Verfaſſers gezogen und miteinem Rachtrage „begleitet, vom De Fried. Boigt. Mit Ullum, Abbildung auf Taf. 1.) . UI. Kadricht von einem neuen —— idw Then Werke, - (Aus eineni Briefe. des Herrm Landkammerrat ho Bertuch en, den. Drraus: -geberz: Weimar d. 14. Dec, 1804. ETBAENE III. Aeber das Ehamöieon. (dus der ‚Euro- pean Maguzine mito. theilt vom ER Mof. Sxro rae p..... % 8 Nachrichten von dem Nor Biichte am.22, Ottbr. Won den Herten :Kamard in Paris; Bory de SoBincent in Brugge;, und Ausfeld in Schnefenthal.) nung des Hrn Dr. DO erjties in — "gen, an Hrn. BB) Witrerin Jena, EiHab- £ ni⸗s Klangfguren in elekt riſcher Sinſicht betref⸗ fend. Kopenhuigen dd 5. Oktbr. B4.) Anmerkungen zum vorfichenden Schreiben des Orn. Dr. Derftod won Din. Riten. VL Bemerkungen über die Verſuche welche er 3e- nithwaͤrts gerichteten Kanonen angeſtellt wor⸗ den find, nebſt Nachrichten über. die eben erſchie— nene Schrift de Hrn Dr. Benzenderg: Berſuche über das Eefig des Falles, über ben * -31 NE TE a Aa aa; RER der Luft und über bie UNERSENG.: der Erde. (Hus einem Briefe des Hrn, Dr. Benzenberg an den Herausgeber.) ! “48 VII. ,Ueber die Abweichung nach Weſten, welche die Urendrehung ber Erde bei ſteilrecht geſchoſſenen Hugem verurſacht. (Boni Hrn. Dr. Branzı des; mit Zeichnungen auf Zaf, 2.) 59 viIE Anrichre — DDD — ———— de .ı la RepubliyueFr augaise, &l’usage des agti- “eulteurs; . des —— des marins. etc. Pıösentauti® la ditisıon des mdis pour Vanı £ XII. relative aux deux declinaisons alter- natives delaluneet à a leurs influences tal-. eulees’avec celles du Systeme synodique, du System» anpınalistkjue er du Systeme £2 de lalumiere solaire,. dontles points agis- — ‚sent simultanement; 29 de nouvelles obser⸗ wätionssur difförens faits mettorolögigqnes obseryes,. etsur les moyens. de.parvenir.ä apptecierles influences des poin:s lJunaires; / ı parJ.B. Lamarck. AParis,chezl’Auteuretc. 77 IX. Berfuch einer Anleitung zum Studium der Mi: £2 ° neralogie- für Anfänger, were. Andne, 97, 8,28 Benebſt einem. Kupfer und einer gro⸗ - gen Tabelle. Wien bei Cameſina 2 Fl. zo Kr. 82 ! X. Ein 3uder - Surrogat aus Weinbeeren, (vom b, I, Den’ Pully,ı Chemiker in Mayland.) | 85 XI. J. F. Ackermann de comkustionis lentae:\ phaenomenis, quae vitaweenstituuntJenae 1804. (Wusgezogen von Dr. Fr. Boigk.) „186 XI. Elektricitaͤtsgeſetz vom Sn. Lides, ©. 94 * x 1 3 Fr. en Te pe wuegmnTr = — — ———— — ‘ 96 Mao. d@. Väturk. BdIN. 0 > 7 Ü ⸗ Förgtr. — 4. Häturk. BAD, “ 4 2. / / Magazin für r den neueflen Zuſtand der Naturfunde — IX. Bandes 2. Stud. Kebruar 1805. f F / Ueber die Strahlen, die aus einem Lichte aus: zufahren fcheinen, das mit halbgefchloffe- nen Augen betrachtet wird. REN (Vom Hrn, Prof, Kries), Ich rede hier von einer ſehr gemeinen Erſcheinung, deren Anblick ſich ein jeder leicht verſchaffen kann, wenn er ein brennendes Licht mit halbgeſchloſſenen Augen anfieht. Es feinen dann aus der Licht: flamme, ſowohl auf» als unterwärts, Strahlen auszufahren, die bald mehr bald weniger geneigt Boigt’s Mag. IX. B. 2. ©t. Febr, 1805, G /m 38 R ch gegen den Zuſchauer geben. Ihre Lage unter ein: ander ift nicht parallel, fondern vom Kichte abwärts, etwas divergent. Die aufwärts gehenden Strahlen find leichter zu bemerken, als die unterwärte gehen= den.- Sehr umftändlih und genau bejchreibt diefes Phänomen Hr. Drof. Vieth im erften Bändchen feiner Bermifhten Auffäsge, Er führt eben dafelbft die Erklärungen mehrerer Phyſiker an, und fügt diefen feine er neue Erflärung ie: Diefe fubt ſich auf ein.andere aͤhnliche & fheinung, Wennmen über ein Augenglas mit et— was fehmweißigen oder fettigen Singern binflreicht, fo daß dadurdy auf dem Blafe Streifen enijtehen, und alsdann eine Lichtflamme durch das Glas be— trachtet, ſo ſcheint dieſe auf eine aͤhnliche Art mit Strahlen verſehen, wie in der angeführten Erſchei— nung: Hieraus jchlieft er, daß auch in dem Auge eine ähnliche Urfache diefer Erfcheinung flatt finden möchte. Die Oberfläche der Kıpftalllinfe nämlich wäre nicht vollkommen glatt, Sondern mit feinen Streifen verfehen, die von den Fafern herrübren, aus denen, nal) Leuwenhoekhs und anderer Beobahtung, die Lamellen der Kryſtalllinſe beftehen. - Gewoͤhnlich wären die feinen Zwiſchenraͤume diefer Streifen durch die Feuchtigkeit des Auges ausgefüllt, und die Oberfläche dev Kryſtalllinſe geglättet; daher ein Kicht bei vollig geöffnetem Auge ohne jene Strah⸗ * 2 99 ten erfchiene.- Allein, wenn durch, das Blinzen das "Auge von außen gedruͤckt würde, fo theilte ſich der Drud ver Kenftalltinfe mit, und mädhte, daß die Streifen mehr hervortriten. Daher zeigte ſich bie Erfheinung nur unter diefen oder ähnlichen Um- BORN. &o ſinnreich diefe Erklärung iſt, fo laſſen ſich boch noch manche Zweifel Dagegen erheben, und ihr beſcheidener Urheber ift ſelbſt weit entfernt, fie für entſcheidend AT Zuerſt wird wirklich das Auge durch das Zur -fammenziehen der Augenlieder gar nicht oder doch fo wenig gedrüdt, daß es ald unmerklich angefehen werden kann. Die Augenlieder bewegen jih vor dem Auge aufund nieder, und find weit genug, daß fie jich gänzlich ſchließen koͤnnen, ohne das. Auge merklich zu afficiren, Bei der Erfcheinung aber, von der hier die Rede ift, brauchen fie ſich nicht einmal ganz zu fchließen, folglich ift ihre Wirfung auf das Augedefto geringer. Da nun die Krnftalllinie mitten im Auge ruht, fo müßte ein Drud, der fich bis zu ihr fortpflangen und ſtark genug fenn follte, ſelbſt ihre Dberflähe zu ändern, in der —— nichts weniger * unmerklich jeyn. Man kann aber auch wirklich einen ziemlich G 2 1 390 | — ſtarken Deuck mit den Fingern auf des Auge aus üben, und zwar in ver Richtung, als ob dadurch die Kryſtalllinſe zuſammengedruͤckt werden follte, ver⸗ hindert man nur zu gleicher Zeit, daß die Augen: lieder fi nicht vor das Auge fchieben, fo wird man nichts von jener Erfcheinung wahrnehmen. 5 Es ift auch nicht einmal nöthig, die Augenlie— der zufammenzuziehen, um die Erfcheinung her: vorzubringen, fondern man braudt nur den Kopf etwas zurüd zu beugen. Hierbei kommt zwar der Kopf in eine etwas gezwungene Stellung, das Auge fetbft aber wird nit gedruͤckt oder gezwaͤngt. Merkwuͤrdig ift dabei noch der Umftand, daß die Strahlen nicht zu = oder abnenmen, je mehr oder weniger der Kopf zurüdgebogen wird, fondern es giebt gewiſſe Graͤnzen, innerhalb deren die Erſchei— nung allein fiatt findet; und weiter daruͤber oder Dasunter iſt nichts zu ſehen. Die Gränzen find aber für die obern und untern Strahlen nicht einterlei, Bei dem geftreiften Glaſe ift dieſes nicht der Sal, Diefes laͤßt fih ganz um einen Ducchmeffer, der der Richtung der Streifen parallel läuft, herz umdrehen, ohne daß die Erſcheinung ſich fehr verän: zert. Auch ift es einerlei, ob man das Glas gegen vas Licht zu, oder von dieſem abwaͤrts herumdreht; — * 101 bei dem Kopfe aber iſt es nicht einerlei, ob man ihn Hor oder ruͤckwaͤrts beugt. Mir wenigſtens will es nie gelingen, bei vorwärts gebeugtem Kopfe die obern Strahlen wahrzunehmen, ſondern ich ſehe nur die untern, und auch dieſe nur Eurz," Ferner, bedeckt man einen Theil des Glaſes ſo wird dadurch die Erſcheinung nicht geaͤndert, wo— fern der Augenſtern ſelbſt dabei nicht verdeckt wird, Geſchieht aber das letztere, ſo verſchwinden die un— tern Strahlen zuerſt, wenn man den untern Theil des Glaſes, und die obern, wenn man den obern Theil deſſelben bedeckt. Der Grund davon iſt leicht zu finden. Denn an jeder Stelle bes Glaſes werden die auffallendem Strahlen durch die Streifen nach entgegengefeßten Richtungen gebrochen: ein Theil ‚ aufwärts, der andre unterwärts. Befindet ſich alfo der Augenftern dahinter, fo kommen die Strahlen überall auf eine ähnliche Art ins Auge, und bein: gen alfo einerlei Erfheinung zumwege. Liegt aber der Augenftern im Schatten, fo Eönnen nur dieje: nigen Strahlen ins Auge kommen, die nach der Schattenfeite zu gebrochen werden. Wird alfo der untere Theil des Glaſes verdeckt, fo fallen nur die: jenigen Strahlen ins Auge, die herunterwärts ge- brochen werden, folglich von oben her zu’ kommen ſcheinen; wird hingegen der obere Theil des Glaſes verdedt, fo iſts umgekehrt. . — * 102 — — Ganz anders verhaͤlt es ſich mit dem Auge bei der genannten Erſcheinung: bedeckt man den untern Theil deffelben, fo verſchwinden die obern Strahlen; und bededt man den obern Theil, fo verihmwinden die untern. Hr, Prof. Vieth erklärt dies nad feiner Hypotheſe: An dem obern Rande der Kıyftall: linfe, fagt er, werden die meiſten Strahlen auf: wärts, und an bem untern die meiften unterwärts + h gebrochen. Bedeckt man daher den obern Theil des » Auges, fo Eommen nur die unterwärts gebrochenen Strahlen auf die Neshaut, und.da; das Bild der Lichtflamme im Auge verkehrt liegt, folglich die Spitze derſelben unterwaͤrts ftebt, ſo ſcheinen die noch übrigen Strahlen aus der Spise der Lichtflamme zu kommen oder aufwärts zu fahren. „Umgekehrt iſts, wenn man den untern Theil des Auges be— det, Bei biefer Erklaͤrung fheint der Umſtand nicht genug beobochtet zu feyn ,. daß der ganze Rand der Kryſtalllinſe durch die Blendung im Auge verdedt, und nur ein Fleiner Theil der Mitte frei gelaffen ift. Hier kann der Unterfchied der Erleuchtung und Brechung an der oben und untern Seite unmöglich fo beteähtlich fern, daß, wenn eine-von beiden Geis tem verdeckt wird, auch nur die eine Art von Strah— len — bie aufwärtsgehenden oder die niederwärtd- gehenden — fihtbar wäre. Vielmehr müßte man — — 103 forlange beider Arten von Strahlen wahrnehmen, als noch ein Theil der Kryſtalllinſe erleuchtet würde — eben fo wie 28 fich beivdem geftreiften Glaſe zeigt. Nur im der Stärke des Lichts) oder in der Menge der Strahlen würde ein Unterſchied ſtatt finden, „ Endlich ift die ganze Hnpothefe von dem faſeri— gen Bau der Kryſtalllinſe felbft noch zweifelhaft. Menigftens fagt der neuefte und geuauefte Zerglie- derer des Auges, Sömmering, in feinem lehr⸗ reichen und prachtvollen Winke (Ab bi [dungen des menſchlichen Auges, ©. 80. 3 ausdrüd. Eich: „Ohngeachtet eine Linfe durch eine behutfame „Einwäfferung nad) dem Zode fih in Kugelfegmente, „Blätehen und Faſern zerlegen (akt, fo folgt „daraus noch gar nidt, daß deshalb die Linſe ‚im frifhen Zuftande oder im Leben aus ſolchen Faſern, Blaͤttchen und Kugelſtuͤcken befteht, oder da im eben, im gefunden Zuſtande der Linfe, „ein folcher Zeolithartiger Bau der Kinfe Statt fin- „bet. u x Es wird alfſo nicht überftüffig Pe * eine a Erklärung jener Erfheinung zu verſuchen Und wo koͤnnte man die Urſache derfelben eher ver: muthen, ald eben in: den Theilen, die offenbar zur Hervorbringung derfelben wirffam find — in den Augentiedern’undden daminverbundenen Au= genwimpern? ? 104 — Die letztern ſcheinen mir hier ganz vorzuͤgliche Ruͤckſicht zu verdienen. Denn bildet nicht jede Aus genwimper einem beinahe senlindrifhen Spiegel, ber die Eigenfchaft hat, die Gegen: ſtaͤnde ſchmal und "lang darzuſtellen ? Die Licht: flamme alſo muß in dieſen Spiegeln von fehr Elei- nem Durchmeſſer ſehr ſchmal erſcheinen, und diefes - feine, langgezogene Bild nennen wir einen Licht⸗ ſtrahl. So viele Augenwimpern alſo vor der Oeff⸗ nung des Sterns liegen, fo viele cylindriſche Spies gel haben wir, folglich fo viele Bilder der Lichtflame me oder fo viele ſcheinbare Lichtſtrahlen. Andeffen würden doch auch bie feinen Augen: wimpern für ſich allein nicht geſchickt ſeyn, das Bild ber Lichtflamme fo lang gebehnt dauzuftellen, ald wir die, Lichtſtrahlen bei diefer Erſcheinung erblicken. Denn ein cylindtiſcher Spiegel ſtellt die Gegenſtaͤnde bekanntlich zwar, mit verminderter Breite, aber in ihrer natürlichen Ange dar. Es muß alſo noch ein anderer Umſtand hinzukommen, wodurch die ſchein⸗ bare Länge der Lichtſtrahlen hervdrgebracht wird. Diefer aber ift nicht ſchwer zu entdecken. Die ganze Erfheinung findet namlich nur dann ſtatt, wenn! wir die Augenlieder zuſammenziehen. Dadurch bringen wir die Augenwimpern mit der Lichtflamme und dem Yugenftermungefähr in eine Ebene; nur in diefer Lage Lönnen die von den Yugenwimperm — — zutuͤckgeworfenen Strahlen in hinlaͤnglicher Menge ins Auge fommen,. um einen merflihen Eindrud hervor zubringen. Alsdann aber liege zwiichen ven Augenwimpern und dem Lichte £ein fichtbarer Gegen— fand; wir verlängeen daher durdy eine fehr gewoͤhn— liche optifche Taͤuſchung die Strahlen bis zum Lichte fi. AAllein die Lichtftrablen feheinen nicht vom_ Auge nach dem Lichte, jondern vom Lichte nach dem Auge zu gehen.” Auch hiervon laͤßt ſich wohl ein Grund angeben. Die von den Augenwimpern ins Auge 'geworfenen Strahlen. fallen zum Theil mit dem Bilde der Lichtflamme ſelbſt im Auge zuſam⸗ men, Die Augenwimpern aber koͤnnen wir nicht ſehen, folglich aud) den Drt, von dem die Strahlen herkommen, nicht durchs Geſicht unterfcreiden. Was iſt alfo natürlicher, als daß wir ihn dahin feßen, wo wir das Lichrfelbft zu fehen glauben? Doch dies fer Umſtand verdient noch eme etwas genauere Aus: BG | - — J Die Augenwimpern — — ganz da⸗ nen find etwas gekruͤmmt. Daher kann wicht die ganzer Augenwimper, beim Zufammen=- ziehen der Augenlieder, mit de r Lichtflamme und dem Uugenftern in eine gerade Linie Fommen, fon- dern nur ein Punkt derfelben. Diefer eriheint am - — 106 — glaͤnzendſten, und ſein Bild faͤllt mit dem Bilde der Lichtflamme ſelbſt auf der Netzhaut zuſammen. Er liegt aber nicht an der Wurzel der Augenwim— per, zunaͤchſt am Augenliede, fondern mehr oder meniger davon entfernt, je mehr oder weniger die Augenlieder zufanımen gezogen werden. Derjenige Theil der Augenwimper, der zwiſchen dieſem Punkt und dem Augenliede liegt, ſteht gegen die Flaͤche des Auges etwas geneigt, und zwar fo, daß er nach innen einen fpigigen Winkel bildet. Das Licht, das auf diefen Theil fällt, wird ins Augegeworfen, und diefes iſt es, welches die Erfcheinung der Strahlen hervorbringt. Es ift aber leicht zu fehen , daß das, welches von den untern Augenmwimpern auf diefe Art ind Auge gelangt, abwärtsvon dem Bildeder Lichtflamme auf die Neshaut fallen, und. dasjenige, welches vonden obern Augentiedern ins Augetommt, aufwärts von jenem Bilde gehen muß, Li Z ' HL So entiteht alfo auf der Metzhaut ein Bild der Lichtflamme, das mit auf: und abwaͤrtsgehenden Strahlen verfehen ift, und mir glauben daher an der Lichtflamme felbft dieſe Strahlen zu erbliden. Daß wir ihnen die Richtung nach unferm Kopfe ge— ben, kann von: der geneigten "Stellung der: Augen— wimpern gegen das Auge, und vielleicht vom einem dunkeln Gefühleder Nähe des Orte ihrer Entſtehung herrühten. Uebrigens ift audy ihre ſcheinbare Lage - — —J—— gegen das Auge nicht immer gleich: bald ſcheinen fie gerade nach dem Auge zu gehen, bald hoͤher auf- und tiefer unterwaͤrts zu fahren. Daß bie Strahlen vom Fichte aus etwas diver⸗ given, erkläre ich nicht aus einer divergenten Stels lung der Kugenwimpern felbft — denn eine ſolche Annahme moͤchte weder der Natur gemäß, noch zur. Erklärung dieſes Umftandes geſchickt ſeyn. Die Au— genwimpern ſcheinen mir keine beſtimmte Lage ge: gen einander zu haben: einige gehenconvergent, an— dere divergent, andere parallel. Bei tiefer Ungleiche heit kann man fie wohl bis auf eine Eleine Entfer- nung. von dem Augentiede für ziemlich parallel halten; Die Strahlen, die gerade von diefem Theile der Au— genwimpern gebildet werden, müßten eigentlich pa rallel laufen. - Allein parallele Linien, die von un: ferm Auge abwärts gehen, feinen wegen des ım- mer. Eleiner werdenden Schmwinteis ihres Abftanz des, zu convergiren. Daher foheinen uns auch hier die Strahlen näher nach dem Lichte zu zufammen zu laufen, Aus der gegebenen Erklärung laſſen fih noch einige andere Umjtände, vie bei .diefer Erſcheinung ftatt finden, herleiten — wodurch die Erklärung ſelbſt unftreitig gewinnen muß. Es ift fhon oben bemerkt worden, daß, wenn man den untern Theil 108 — des Auges verbedt, die obern Strahlen am Lichte verfhwinden, und wenn man den obern verdedt, die untern ausgelöfcht werden. Wir haben aber auch gefehen, daß das Licht, das von dem untern Augenwimpern ins Yuge geworfen wird, die auf der. Netzhaut abwärts gehenden und das von den obern Augenwimpern zurüdgemworfene Licht die aufwärts gehenden Strahlen bilde, Da'nun das Bild der Lichtflamme im Auge umgekehrt liegt, fo feinen jene Strahlen aufwärts von der Flamme, - und diefe unterwärts zu fahren, Verdeckt man alfo den untern Theil des Auges oder läßt einen Schatten auf das untere Yugenlied fal:- len, fo verhindert man dadurd) die Entflehung der abmärts gehenden Etrahlen im Auge, oder der auf- waͤrts gehenden an dem fichte ſelbſt; verdbedt man hingegen den obern Theil, fo hebt man die obern Strahlen im Auge, oder die abwärts gehenden am Lichte auf. mn | Fin anderer Umftand, "deifen fhon oben Er- wähnung gefchehen ift, iſt der, daß ſich die obern Strahlen am Lichte niemald zeigen, wenn man den Kopf vorwärts beugt, und überhaupt die Erſchei⸗ nung beim Bor: oder Ruͤckwaͤrtsbeugen des Kopfs nur innerhalb gewiffer Gränzen flatt fin- bet. Die Urfache hiervon iſt leicht zu finden. Wenn wir den Kopf vorwärts beugen, fo zieht ſich der 7 — 109 Augenſiern in die Höhe ud entfernt ſich von dem untern Augenliede; die Augenwimpern deſſelben * koͤnnen alſo unmoͤglich mit dem Augenſtern und dem Licht in eine Ebene kommen, welches die Bedin— gung der ganzen Erſcheinung iſt; folglich koͤnnen auch die von den untern Augenwimpern hervorzu— bringenden Strahlen, das ſind die obern am Lichte, nicht entjichem, Beugen wir den Kopf rückwärts, fo ziehe ſich der Augenfiern herunter, vie untern Yugenwimpern hingegegen werben erhoben — Auf diefe Art können beide leicht in die gehörige Lage gez gen das Licht fommen, um die Erfcheinung hervor- zubringen, Wird aber der Kopf zu weit zuruͤckge— bogen, fo fommen die Augenwimpern zu hoch, das Licht faͤllt auf die untere Seite derfelben , und kann alſo unmoͤglich ins Auge geworfen, folglich koͤnnen alsdann Feine Strahlen geſehen werden. — Die Anwendung auf die obern Augenwimpern iſt nicht ſchwer. Man bemerkt auch, daß die Strahlen ihre Richtung ändern, wenn man den Kopf zur Seite beugt, Sie fallen alsdann nicht im die Vertikal⸗ ebene, ſondern ſchraͤge gegen dieſelbe. Es ſcheint, als ob fie ſich mit dem Kopfe zugleich um die Licht: flamme drehten; und zwar fo, daß die obern Strahs len nad eben der Seite gehen, auf die man den Kopf neigte, und die unterm nad) der entgegenges festen. Die Drehung iſt fcheinbar, und was fih \ R N io: — En; dreht, iſt eigentlich das Bild der Lichtflamme auf der Netzhaut. Denn die Lage der, Augenwimpern gegen das Auge ändert fih nicht, wie wir auch den Kopf dreben mögen; und die Beugung des Kopfes hindert die Lichtftrahlen nicht, eben fo gut auf die— felde Seite dev Nugenwimpern zu fallen, als wenn der Kopf gerade fieht. Daher fallen die von den’ Augenwinpern zurüdgeworfenen Steablen immer auf die namlide Etelle ver Netzhaut, und diefe Legt in dem Durchſchnitt einer durch das Sicht auf die Ebene der Augenwimpern ſenkrecht ge- legten Ebene und der Netzhaut Dältman den Kopf ‚gerade, fo fallt auch das Bild der Lichtflamme in diefe Durchſchnittslinie. Beugt man ihn aber zur Seite, fo dreht fih das Bild der Lichtflamme-und Schneider jene Durchſchnittslinie, und zwar fo, daß, wenn man den Kopfaufdierschte Seite neigt, derun- tere Theil der Durchſchnittslinie Finker Hand von der Spige der Lichtflamme im Auge zu liegen kommt Folglich müffen die an diefer Stelle gebildeten Strah: fen rechter Hand vor der Lichtflamme ſelbſt zu ſtehen ſcheinen. Allein die in den unteren Theil der Durchſchnittslinie fallenten Strahlen find eben die, weiche oben am Lichte auszufahren fcheinen. Daher drehen fich diefe rechts, wenn der Kopf auf die rechte Seite, und links, wenn er auf die linke Geite ge- dreht wird. Auf eine ähnliche Weiſe verhält es fid) mit den untern Strahlen am Lichte. — Til J Auch wenn man den Ropf in horizontaler Nich— tung bin und her bewegt, nachdem man vorher die Augenlieder gehörig zuſammengezogen, wird man einen Wechfel der Lichtſtraählen bemerken, der Daher ruͤhrt, daß der Augenſtern vor. der Reihe der Au« genwimpern hin und.her geführt wird, und alfo die Strahlen bald von diefen bald von jenen Wimpern Ans Auge fommen. Dodeda die Lage und Beſchaf— fenheit derſelben aͤhnlich iſt, fo iſt auch die Erſchei⸗ nung der Strahlen aͤhnlich. Den ficherfien Beweis, daB die ganze Exfihei- nung, von ber hier die Rede ift, von den Augen- wimpern herrührt, kann man, meiner Meinung nah, dadurch befonmen, daß man die Strahlen auf, die gewöhnfiche Meife duch Zufammenziehen der Augenlieder hervorbringt, und dann die Augen— . wimpern-allein mit dem Singer oder. einem Kauten- blatte zuruͤckbeugt; ſoglelch verſchwindet alles, Di Augentiedez bleiben hierbei in ihrer zuſammengezo⸗ genen, Lage; wenn alſo dadurch ein Druck aufs Auge hervorgebracht wuͤrde, der die Oberflaͤche der Kryſtalllinſe dnderte, fo ße es aud) unter biefen Umftänden gefchehen. Man kann. fi aber leicht überzeugen, daß es nicht —— Doch muß ich bemerken, daß, da es ſchwer iſt, die Augenwim— pern beider Augenlieder zu gleicher Zeit zuruͤckzubeu⸗ gen, man — thut, es nur mit dem einen auf 112 — einmal zu verſuchen. Beugt man die untern Au— genwimpern zuruͤck, fo verſchwinden die obern, und beugt man die obern zuruͤck, ſo verſchwinden die un— tern Strahlen. | Bieweilen wirft auch der glatte Rand ber Au: - gentieder ſelbſt Licht ins Auge zurück, und bringt eine ähnliche Erfheinung, wie die Augenwimpern, hervor; nur mit dem Unzerfchiede, daß wir alsdann nicht Lichtfirahlen, Sondern einen Lichtftreifen zu fehen glauben. Dies ift z. B. der Fall, wenn wir mit halbgeichloffenen Augen gegen den Rand eines hellen Fenſters oder gegen eine flarfe Lichtflamme in der Nähe bliden. Da der Rand der Augenlieder eine zufammenhängende Fläche bildet, fo muß au) das von ihm zuruͤckgeworfene Bild zuſammenhaͤn⸗ gend erſcheinen. Er macht aber einen viel unvoll: fommenern Spiegel, als das glatte Haar der Augen- wimper, und erfordert daher ein jtärkeres Licht, um eine merkliche Wirkung bervorzubringen. Eine Beugung des Lichts, aus welcher einige diefe, Erfheinung haben erklären wollen, findet ſchon deswegen nicht flatt, weil die Strahlen gänzlich far⸗ benlos erjcheinen. Dagegen iſt fie gewiß die Urſache derjenigen Strahlen, die man’ zu gleicher Zeit an ber Seite der Lichtflamme erblidt, die ungleid) kuͤr— zer als jene, und farbig find. J Kries. A, = 113 us a? € Beichreibung eines leuchtenden Meteors, was zu London und an andern Drien am - 13. November 1803 gegen halb neun Uhr | des Abends gefehen worden. (Xu& dem Monthly Magazine Febr, 1804.) (Mit einer Abbild. auf Taf. 3.) Die verfchiedenen Abbildungen dieſer Rufter- fheinung ftellen feibige vor, fo wie fie von verfchie- denen Perfonen an verfhiedenen Drten ift beobach— tet worden. - } Bei feinem erfien Erſcheinen ſchien das Meteor ganz rund und fcharf begrängt, ausgenommen an "der entgegengefesten Stelle der Richtung die es nahm, wo es etwas hervorgezogen und in einen Schwanz, der fih.ein wenig ausftredite, verlängert zu ſeyn fchien. Auf jeder Seite dieſes Schweifes befanden ſich zwei oder drei Fleinere Kugeln, die am Rande gelb oder Pomeranzenfarbig war, und wo— ‚von die eine purpurroth ausfah. Der ganze Ball ‚bewegte fih, ohne eine merfliche Veränderung we⸗— der der Farbe noch der Figur, bis etwa eine Ge: kunde vor dem Verfhmwinden, "mo er ploͤtzlich feine BSoigt's Mag. IX.B.2.8t. Febr. 1805., 9 * 4‘ 114 | — laͤngliche Geſtalt in eine Eifoͤrmige verwandelte. In diefem Zeitpunkte wurde fein Licht fo ſtark, daß man nicht ohne Befchiwerde des Auges hin einzubliden ver⸗ mochte, Es ſchien dabei, als wenn das Meteor mit einer außern Schale märe umgehen geweſen, bie nun plaste, und eine blendende Oberfläche‘ derjeiben, weiche jene an Glanz weit übertraf, . Der Durchmeſſer der großen Kugel mot fcheindar zwanzig Minuten eines Grades betragen; die kleinern Kugeln, faſt von gleicher Geftalt, hats ten etwa den fünften Theil des großen Durchmeſ— fers. Die Höhe dis Meteori betrug zwiſchen 50 und 55° und es blieb. Darin waͤhrend der ganzen: Zeit feiner Erfheinung, die etwa vier bie tunf Ex Eunden dauern mochte. f — * Zwei Minuten nach ben Entſtehen der Exfcheiz nung hoͤrte man ein Getöfe, das einem fernen Dons nerſchlage glich; es wurde immer fhwächer. und ſchwaͤcher, und endlich unhörbar, Es fchien dem Laufe, den dus Meteor genommen hatte, zu folgen, und dauerte eine Minute Jo Sekunden. Das Mer: teor hatte im Öanzen das Anſehn einer firigenden Pakete. A Es wäre fehr zu wuͤnſchen, daf Leute, die daß Gluͤck haben, ſolche Meteore zu bemerken, eine — u 37; Meffung von deffen Höhe vornähmen, die aber ſo genau als möglich ſeyn muͤßte Dies kann oft mit großer Sorgfalt bewirkt werden, wenn der Beob: achter ſich den Der merkt, wo er ſtand, als er es ſah. Denn,/ geht er hierauf mit einem Spiegel: Qua: drangen oder- einem andern Inftrumente, das genau Höhen mißt, wieder an diefen Dit, und erinnert fih eines Gegenſtandes, 4.8. eines Baums, Kirch: thurms 2c., mit dem er die Höhe des Meteors ver glichen hatte, fo kann er die Höhe leicht und init ziemlicher. Genauigkeit beſtimmen, iſt er in: eiriem beihränften Raume, 3. B. im Hauſe, ſo Fann er bee Wahrheit noch näher Eommen:‘ Er kann fi auch mit Nadel und Compaß helfen Befindet ſich der Beobachter auf dem Felde, mo keine benachbarten Gegenftände zur Vergleichung vorhanden jind, fo gehe er auf den Platz, wo er gejtanden, und fede dafelbjt einen langen Stab fenkreht in den Boden, entferne ſich davon, und died fo weit, bis er den oberiten Punkt deffelben in einer Linie mit der Stelle am Himmel findet, mo erdas Meteor bemerkte; mit er hierauf die Ent⸗ fernung des Stabes und die Hoͤhe ſeines Auges vom Boden, und alsdann die Laͤnge des Stabes, ſo iſt r im Stande, die Hoͤhe des Meteors zu berechnen. Es hielt ein Beobachter den fcheinbaren Durch⸗ meſſer unſers Meteors zwanzig Grad groß, und er ; H 2 — * — x — a6 * — fand ſonach durch Berechnung der Entfernung aus dem Zeitraume zwiſchen dem erſten Erſcheinen des leuchtenden Koͤrpers bis zum Hoͤren des Scale les, den wirklichen Durchmeſſer 286 Ruthen, oder feinen Umfang fait eine halbe (engl) Meile; folglich | auch feine Gefhmindigkeit, durch Verbindung der ganzen Länge feines Laufes mit der Zeit der Bewe- gung, zwiſchen fiesen und acht engl. Meilen in der - Sekunde. Bei der Betrachtung Über die Naturund i das Entftehen der Metedre ift es gewiß, dag nichts ’ beſſer unfere Unterfuchung unterfthgen Fann, Vale eine Kenntniß ihrer Entfernungen und die Größe des Raumes), den ſie durchlaufeng beides kann bloß durd) gute Beobachtungen erreicht werden. 1) Jemand, der das Meteor über St. Annene Kirche, Soho, paſſiten ſah, beſchteibt es als einen aͤnglicht elliptiſchen feſten Körper, mit kurzen her⸗ ausbrechenden Strahlen am vordern Theile, und einer Menge Funken am hintern. Er vergleicht es mit dem Verjehren einer serbrennlihen Materi im | RENTEN, Br | 77 n a 2 — E ſah dieſet Amrig Beobachter auch * große Meteor vom 18. Auguft 1783, welches rund war; und biefer paͤlt das —— fuͤr eben ſe groß iz \ j 2 117 m | — III. von einer feurigen dufterfäei nung. Aus einem Briefe des Hrn. Korflaff. Slevogt in Schwarzenberg, an-den Serausg.) — Am 16: December 1803, 20 Minuten nach 7 Uhr Abends, erfchten, bei ſchoͤnem ſternhellen Him⸗ mel, am hiefigen Horizont ‚. über den niedrigern Wolkenſchichten ein feuriges Meteor, das Anfangs eine Eugelähnliche Geſtalt, von etwa anderthalb Fuß im Durchmeſſer zu haben ſchien, ſich aber balb in ein laͤngliches Oval ausdehnte, und dann mit einem krachenden Knall, aͤhnlich dem Schalle eines abge- feuerten Regimenteftüds, der keinen Nachhall hin⸗ texläßt, verfhmwand. - Diefes leuchtende Meteor vere. breitete auf feinem Mege ein fehr helles Licht, und ahmte felbft auf der Erdfläche das Leuchten des Voll⸗ mondes nad, beffen Licht es jedoch bei weitem über: teaf, ob es gleich über dem Horizonte nur wenige Sekunden eriftirte, indem es mit pfeilſchneller Ge- ſchwindigkeit aus den öftlihen Himmelsgegenden ‚gegen die weſtlichen hinrollte. Da ich mid) eben im ‚Seien auf der ziemlidyen Anhöhe befand, worauf Schwarzenberg liegt, fo hatte idy ‚Gelegenheit, -diefe Lufterfcheinung fehr genau zu beobadhten ; aber nicht) während. ber: Dauer. derſelben mar in den Motten: 118 — ein dumpfes Knallen hörbar, wie man mir von Nürnberg aus fchrieb, fondern erſt bei ihrem Zer— fliegen. Der flarfe, Eurz abgefeste Erachende Knall, ‚machte, daf man ihn in unſerer Nachbarfchaft für eis nen Nothſchuß der fogenannten Lärmkanone hielte, wo man in die Häufer eingefperret, das Meteor nicht hatte wahrnehmen können. Es hat Menfchen gene: ben, weiche es für einen Herold des Himmels hielten, der den nahen Krieg hätte anblafen muͤſſen. Karl Slevogt, * IV. Winters Anfichten der Chemie und Phyſik, von J. F. ©. Wuttig. Vorgeleſen in der Berg- und Huͤttenmaͤnniſchen Privat : Geſellſchaft zu Freiberg, im Auguſt 1804. > Eu A ‚em. Hrn. Berf, dem Berausädhte für diefes — zin mitgetheilt.) Auch Winterl'n (in welchem ein weitden⸗ kender Kopf nicht zu verkennen iſt) ſollte man mehr Aufmerkſamkeit ſchenken, ba feine Theorie doch nicht = 119 aus finnlofen Hypotheſen zuſammengeſetzt iſt. Noch mehr Verdienſt wuͤrde man ſich daher erworben ha— ben, wenn man ſeine wichtigern Anſichten ſtrengen - Prüfungen unterworfen hätte, als das Nichtdaſeyhn der Andronie ınd Thelife im der Erfahrung nachzuweifen, da biefe ohnehin Eaum eine Beach— tung verdienen, und übrigens wenig Störung in feiner Theorie verurſachen. Mären bdieie Stoffe auch bloß ideell; hätte W. Fe auch wirklich nur durch Zufälliskeiten der Behandlungsart erhalten; fo ter J N denke man nur, daß auch die größten Gelehrten ihre Schwächen haben koͤnnen. — Marum aber fuht man das Unbedeutendfte heraus, und läßt deshalb das Wuͤrdigſte liegen? — Alles find doch nur mehr oder weniger Annäherungen zur Wahrheit, daher prüfe man was nicht finnlos ift, um nicht auf ei— nem Puncte zu bleiben. Woitte man W. gar nicht beruͤckſichtigen, fo giengen auch Überdies feine Er- fahrungen, mande Verfuche, verloren, die viel: leicht zu andern Auffhlüften hätten führen £önnen, Wundern mus man fi, wenn man öffentlich ſagen hört: „der Geift, der in W. Theorie heerſcht, ift „ber alchimiftifhe, entgegengefegt dem mathemati= „ſchen ber antiphlogiftifchen Lehre ıc. ic.“ Die Sprahe, der zumeilen breite und unver- ſtaͤndliche Vortrag in Ms. Schriften u. dal., mögen wohl auch Gründe fern, die das naturforſchende 120. NER v N Publikum von dem Studium derfelben abgehalten haben, und es wäre zu wünfcen, daß er uns bald einen Grundrig feines bis hieher entwidelten Sy⸗ ſtems gäbe, da in feinen Schriften doch noch man— ches Unbefriedigende zu finden iſt. Ich will eg in- deſſen verfichen, eine gedrängte Ueberſicht von dem, bis jest won ihm befannt gewordenen, barzufiellen. Hierzu will ich das Buch benugen: Darftellung der vier Beftandtheile der anorgani- fhen Natur, da man hierin feine Ideen am vollſtaͤndigſten aufgeführt findet, Die Ordnung des Vortrags werde ich theils beibehalten, cheils abaͤndern, und dem Auszuge Bemerkungen beifügen, ) Am erſten Abſchnitte wird gezeigt, daß die Cha— raktere, welche man bisher zur Bezeichnung der Sauren und Baſen aufgeſtellt hat, ſehr unbeſtimmt gewählt ſeyen, und nur eine wahrſcheinliche Anzeige, von der. oder jener Natur der Korper geben koͤnnen, weil ſie 1) nicht bei jedem Körper alle zuſammen⸗ treffen, 2) die Stärke der Baſen und Säuren mit dieſen Merkmalen in geradem Verhaͤltniſſe ſtehen, und man folglich auf welche kommen muͤſſe, wo der Charakter unbeſchadet der Aciditaͤt oder Baficitaͤt der | Koͤrper verſchwinden muß. Es wird bewieſen, daß der Geſchmack und die —— der Manzen⸗ farben ſich deshalb nicht als Merkmale bewähren,” _ 3 / — 121 PR RE e im Neutraliſationspunkte nicht wegen der Ueberwucht eines oder dee andern Körpers „ fondern wegen der Abſtumpfung der Körper *) unter einan⸗ der verfhmwinden. Die Auftöstichkeit der Baſen durh Eäuren, und-umgefehrt der Säuren durch Baſen, mird cbenfalls als ein unficheres Kennzei- hen betrachtet, da 1) zweierlei Kräfte in der Auf: !öfung zufammentreffen, nämlich die der wechfel: feitig anziehenden, und die der Anziehung entgegen: ſtrebenden (vergl. Berthollets Gef. d. Verwandſch); daber Anziehung ohne Wirkung ſtatt finden könne; wenn die gegenftrebenden Kräfte der Anziehung ihr gleich, oder flärfer feyen, 2) Die Säuren nur, gewiffe Bafen, und die Bafen nur gemiffe Säuren auflöfen, und meifteng keine wechſelſeitigen Au floͤ⸗ ſungsmittel ſind; daher man manche Koͤrper unter die Baſen oder unter die Saͤuren aufgenommen habe, welche es nicht waren, ohnerachtet die Kraft, aber doch nicht die Wirkung, ihr Dafeyn —* W. theilt die hieher gehoͤrigen Koͤrper in — Rategorieen ein: r) in. Säuren und Bafen, welche nur wechſelſeitig gegen jih wirken; 2) in veränderlihe Körner, welche bald baſiſch bald ſauer ſind J *) Erläuterung in der Felge. / * Er. 122 — in ———— d. i. zugleich baſiſch und ſaure; 4) in hekateriſche, die nur fauer und Sant wirkende; 5) in Synfomatien, db. i. Säuren bie fi mit Säuren, oder Bafen die fih mit Bafen verbinden, TB. giebt zu, dag die obenerwähnten Merk: male da ihren Nusgen haben, wo es nit auf Ger nauigkeit anfommt, daB fie aber nicht zur Richt⸗ fhnur genommen werden können, die Gränzlinie zeifhen Säuren und Baſen zu beftimmen; worin man ihm auch gewiß beiſtimmen wird, da dieſes ſchon mehrere einſahen. Im zweiten Abſchnitte werden, der Kunſtſprache wegen, zuförderſt folgende Hypothe⸗ ſen aufgeſtellt: | I) Alle Körper find entweder Bafen ober Säuren oder neutrale (aus Bafe und Säure beftehende), oder adiaphöre (zu keiner von vor: hergehenden Klaffen gehörende). —* 2) In den Baſen und Säuren iſt ein materi⸗ eller Theil, ver als ſolcher keine andern Eigen- Km _ 2 — IE 125 £ ſchaften hat, als die, welche alle Materie beſitzt, — Stoff, Die lesten untheilbaren Theile des Stoffes, = Atome. 3) Diefe Atome: haben für unmittelbare Urſa— chen ihrer ipezififchen Eigenfchaften Empfaͤnglichkeit, welche wandelbar und vom Atom felbft verfhieden if, = Band, (Das Band iſt nach FB, immateriell, Im Smmateriellen aber nimmt er eine Stufenfolge an; alfo ein von der Materie entferntes und ein der Ma- terie nahefommendes Ertrem. In dieſer Stufens folge fegt er das Band zu unterft, folalich der Mas terie, im welcher feine Verſchiedenheit angenommen wird, am naͤchſten.) 4) Die unmittelbare Urſache der fpezifiihen Eigenfhaften = begeijtigendeg Prinzip. 5) Das begeiftigende Prinzip, welches einen ; Körper zur Säure, oder zur Bafe maht = Säure: oder Bafeprinzip. (Die begeiftigenden Prinzipien ftellt W. der Materie entgegen; fie find nach ihm auf der hoͤhſten Stufe des Immateriellen, folglich über dem Bande; ihre Eigenfchaften find unerklärbar, wie z. B. die BR, — Re VAL, des Denkens in der Seele, daher fie nur vermittelt des Bandes auf den Stoff wirken koͤnnen. In Verbindung mit einander, find diefe Prinzipien (nicht immateriell, ſondern find) Waͤrmeſtoff, wel⸗ cher ſich von wahren Stoffen dadurch unterſcheidet, daß feine Zerfegung keine Atome, ſondern immate⸗ ah Subſtanzen giebt. * Wenn W. biefe und die beiden vorhergehenden Hppothefen nicht deshalb angenommen hat, etwas Allgemeines zu haben, um das Befendere daraus ° ableiten zu fönnen;, fo mag der, welcher die Grän- zen bed menſchlichen Wiffens überfleigen will, ent— ſcheiden, was ihn zur —— Baer Borfelung betechtigt.) >. > 6) Ein feines begeiftigenden Prinzips be: taubter Körper (aus Band und Stoff beftehend) == Subftrat. Nach W, ift ein Zuftand fowohl der Säuren als Bafen denkbar, in welchem fie ihres begeiftigens den Prinzips beraubt find. In dieſem Zuftande eig— net das Band einige Atome bloß fuͤr das Saure, andere fuͤr das Baſeprinzip, wodurch ſie entweder zum Subſtrat einer Säure oder einer Baſe werden,) Nach diefen Vorausfegungen hängt alle Ver⸗ je / — pr r\ ) “ u ” ſchiedenheit der Subſtrate vom Bande ab, nicht von den Atomen. r ⸗ — Aus Atomeır beſtehende Koͤrper, welchen das Band einerlei Anlagen giebt, heißen einfadhe; die, deren Atome verfchiedene Anlagen habın, ge: mifhte oder zufammengefeste. Disfes hat indeffen blog bypothetifhe Beziehung. ° Auf’ dem Erfahrungswege koͤmmt man auf Stoffe, die entwe- der unter beftimmten Umftänden in ungleichartige zerſezt (— zerfallende), oder auf folche die nidst ‚zerfest werden Finnen (= zufammenhal- tende). S (Saͤuren mit zerfallendem Subſtrate ſind nad W. die, welche fidy nicht mit reinen Bafen verbinden laffen, ohne mehr oder weniger zerſetzt zu werden; mit zulammenhaltendem die,- welche ſich unzerſetzt mit den meiſten reinen Baſen verbinden. Ein zer: fallendes Subftrat ift das, miles nach Verminde— rung des begeiftigenden Prinzivs zerfest wird; zu— fammenhaltendes, welches ungeachtet deffen nicht zerfegt wid.) HIRFNO 7 Säuren mit zufammenhaltendem Subſtrate, die fich durch blog erhöhte Temperatur aus erdigen oder falzigen Bafen (ohne Gfühehige) ausſcheiden laffen, zeigen Aciditaͤtsverminderung im Vergleiche = | Jah -- 120 | A mit ihrem vorherigen Zujtande; auch erzeugt der erſte Theil, der alſo erhaltenen Säure, mut zuruck⸗ ge elaſſener DAR. daſſelbe Neutralſalz wieder, - Säuren mit zerfallendem Subſtrate können, bei gleicher Anziehung, durch Temperaturerhchung leichter von den Baſen getrennt werden, als die mit zufammenhaltendem. Mird eine flüchtige Bafe aus einem Neutral: fa ze durch erhöhte Zemperatur (doch ohne Gluͤhehitze) ausgetrieben; jo zeigt die feuerfejiere Saure WERNE Aciditaͤt als vor der Verbindung. Alle — Säuren. werden in Werbin- bung mit erdigen oder falzigen Bafem entgeiftigt, doch auf ungleihe Weiſe; dieſes fcheint won der feiteren oder fehlafferen Verbindung des Säure prinzips mit. feinem Subſtrate abzubängen, in Hinfiht der Kraft, die die Baje bejigt, es zu vermindern. Der Grad der Aciditaͤt, der durch einfache Ab⸗ flumpfung oder Zerlegung gefhwädht worden, ver- hält fich wie die Stärke des: Gefhmads, welchen die Säuren in demfelben Zuftande der Vollendung haben, und wie die Menge der mwechielfeitisen Ans ziehung, welche zwifhen den Bafen und Säuren 7 z \ — 127 ſtatt hat; daraus erhellet, daß die Stärke der Saͤu⸗ ten ſich auf das ſchwaͤchere Band des Saureprincips und des Subſtrats gruͤndet. / - Die Säuren werden deſto mehr durch die Bas fen abueitumpft, je größer das Mengenverhältniß der legtern zu den Säuren ift. Wenn nämlich eine Saͤure mit zerfalendem Subfirate aus ihrem dops pelten Verhaͤltniſſe der Baſe ausgetrieben wird; ſo erſcheint fie in die Beſtandtheile ihres Subſtrats zer— legt, ohne Spur von vollendeter Saͤure. Aus ei— nem dreifachen Verhaͤltniſſe der Baſen zu den Saͤu— ren, gehen ſelbſt die Beſtandtheile des Subſtrats der letztern (welche ſonſt ſauer bleiben) entgeiſtigt hervor. Säuren eines zufammenhängenden Sub: ſtrats, mit ihrer doppelten Menge Bafe verbunden, erfordern einen flärfern Feuergrad, als vorherges hende, um davon getrennt zu werden. Die, der Baſe auf dieſe Art entlockte Saͤure, ſtumpft die Baſen weniger ab, als wenn fie aus einem. Sätti- gungsverhältniffe der Bafe ausgefchieben wird; daher die Baſe beinahe unverändert-zurüdbleibt. Wenn fie aus einem dreifahen Verhältnifle der Bafen aus: gefchieden werden,. fo find alle Abweichungen vom vollendeten Zuftande deutlicher; man unterfcheidet durch die Sinne feine Kraft mehr, die Bafe abzu: flumpfen. * Einige Säuren laſſen fih aus dem Sättigungs- f 228 En eh verhaͤltniſſe der Bafen als zuſammenhaltende, ne | vermehrtem aber als zerfallende ausfcheiden. , Die abgeftumpften Säuren behaupten (in ge: radem Schritte mit ihrer Abſtumpfung) eine Wahl: anziehungsordnung gegen, vollendete Bafen, welche der ihres vollendeten Zuſtandes entgegengeſetzt iſt. (Nah W. gab die Unbekanntſchaft mit den Ei- 7 genfchaften abgeftumpfter Säuren bisher zu meh= rer Irrthuͤmern Anlaß, 3. B. Verwechſelung der Sättigung und Ueberfättigung, die Vorftellung eis ner nothmwendigen Theilung jeder Säure zwiſchen zwei Baſen.) — | Dritter Abſchnitt. Hier wird, wie bei den Säuren, in der Erfahrung nachgewiefen, daS _ die Bafen durch die Berbindung mit ihren entge⸗ gengefegten Körpern (Säuren ) entgeiftigt werben. Wenn daher eine fluͤchtige Säure von einer feuer- feſten Bafe, oder umgekehrt eine fluͤchtige Baſe von einer feuerfeften Säure durch eine Temperatur - getrennt wird, weiche nicht bis zum Gluͤhen erhöht — — 9 bleibt der feuerfeſtere Theil abgeſtumpft zuruͤck. — Die Baſen aus neutralen Verbindungen durch Zemperaturerhöhung, in abgeſtumpftem und zu⸗ gleich reinem Zuſtande darzuſtellen, iſt weit ſchwie⸗ rd riger Br — ‘129 riger als bei ben Säuren, meil die feuerbeftändigen Bafen immer nicht rein von den Säuren getrennt ‚werden können, und die flüchtigen während der Ver— flüchtigung wieder begeiftigt werden. Die Metall: ſaͤuren fönnen jedoch zu dieſem Zwede ſehr vortheile haft angewandt werden, da dieſe eben fo wie jebe andre Säure die Bafen entgeiftigen, ihr Zuſtand aber auf dem mit den Metallen werbuntenen Ver: Bältniffe der Wafferfäure *) beruht, und diefes Vers - haͤltniß leicht vermindert werben kann, ohne den Buftand der Bafe in der Neutralifation zu verändern, (Beiden hieher gehörigen Verſuchen bemerkt W., daß die Aetzbarkeit des Kalks und der alfalis ſchen Salze nicht als ein negativer Zuftand zu bes teachten ſey, der nur in der Abwefenheit der Saͤu— ten beftehe; fondern daß ein eigner Stoff, der Aes- ftoff, welcher identiſch mit der Wafferfäure ſey, die Aetzbarkeit begruͤnde. Er bemweift es dadurch, daß diefer Stoff aus einer Baſe in die andere uͤbergetra— gen werden koͤnne (z. B. aus dem Kalke in die Pot: afhe, und umgekehrt) ohne Vermittlung einer Säure, und daß es einen nichtägenden Zuftand der Baſen gebe, ohne daß die Aesbarkeit durch Säuren N‘ *) Daß W. unter Wafferfäure den Sauerftoff, fo wie unter Wafferbafe ven Wafferftoff ver: ſteht, darf ich wohl faum bemerfen, Boigt’d Mag. IX. B. 2. St. Zebr. 1805. 98 130° | — vertrieben worden waͤre. Den Beweis für die Ei— .. dieſes Stoffes und der Wafferfäure, fagt ., babe man nit im fauren Geſchmacke, —* * im Roͤthen der Pflanzenfarben zu ſuchen; habe auch feine eigentliche Faͤhigkeit, die Baſen J zuſtumpfen, wohl aber ihre Wirkung gegen gewiſſe Koͤrper zu beſchraͤnken, andern Saͤuren den Eingang in die Baſen zu erſchweren, und ſelbſt die Fluͤch—⸗ tigkeit der Baſen zu vernichten. Dieſer Stoff habe jedoch auch wieder ganz beſondere Eigenſchaften, wo— durch er ſich von der Waſſerſaͤure unterſcheide, z. B. ſich mit ſalzigen und erdigen Baſen, jedoch nicht mit Metallen zu verbinden u. ſ. w. Seine Iden— titaͤt mit dev Waſſerſaͤure zu erkennen, ſagt er fer- ner, muͤſſe man auf ihren Urſprung zuruͤckſehen, der die Verſchiedenheit beſtimme. Es iſt nicht zu laͤug⸗ nen, daß dies etwas geſucht zu ſeyn ſcheint; warum ſoll man nur im Urſprunge und nicht in der Abkunft die Einerleiheit der Waſſeſſaͤure mit dem Aehſtoffe erkennen? Warum herrfht in der Abkunft allemal diejelbe Berfchiedenheit, und warum ſteht es nicht in dk Gewalt des Erperimentators deren mehrere ‚ aufzuzeigen? — Die Erzeugung der Vitriolfäure } des Aesitoffes mit dem Schwefel, "des Waffers mit der Wafferbafe u, dergl. m, kann nichts beftätigen.‘) Sm vierten Abfhnitte wird bemiefen, dag esin der Natur mehrere unbefannte Kräfte giebt, * "iR die ſowohl die Säuren, als auch die Baſen abſtumpf— ten, und durch welche ſogar die zerfallenden Sub— ſtrate zerlegt werden, "Die Säure einiger Säfte, z. B. unreifer Fruͤchte, entweicht beim Reifen derfelben ; das Blut im thierifihen Organismus befteht aus einer didli ‘hen Säure, befißt aber einen füßlihen Geſchmack, iſt alfo fehr entfäuert darin enthalten; fo find au "das Ammoniakim Harnjtoff, die Kalk» und Thon: erde im Trapp u. dergl. m, entbafirt. Wenn nun entgeiftigte Säuren und Bafen, fagt W., fehr oft in der Natur vorkommen, wovon der. Grund unbekannt ift; wenn ferner Sorm und Eigenſchaften der Stoffe von der Begeiftigung abe haͤngig find; ſo war es fein Wunder, daß die ent- geiftigten Körper, bei ihrer Unbefanntfchaft mit den begeiftigenden Prinzipien und dem Bande, für ganz neue, unbekannte gehalten. wurden. i Dee fünfte, Abſchnitt handelt von der Allgemeinheit des Baſe- und Saͤureprincips. Es wird hier dargethan: 1) Daß es dem Vorhergehenden zufolge nur einerlei Materie gebe, der begeifligenden Prinzipien „aber zwei, der Bande aber vielleicht eine fo große a S2 Anzahl, als Verfchiedenheiten der Xorer —— N r moͤglich werden; daß | 2) fein Unterſchied im Säure - ‚oder in Bafe- prinzip als ſolchem Liege (entgeifligte Säuren koͤnnen ‚duch das Säureprinzip anderer Säuren wieder ih⸗ ren vorigen Zuſtand erlangen, ſo wie bie entgei⸗ ſtigten Baſen durch das Baſeprincip anderer; auch koͤnnen ſie dadurch uͤbergeſaͤuert und uͤberbaſirt wer⸗ den. Der ſtatt findende Unterſchied zwiſchen den Saͤuren und Baſen, gruͤndet ſich auf das Mengen⸗ verhaͤltniß der begeiſtigenden Prinzipien zum Sub: Reste, oder auf das Band, von weldem die Ver— ſchiedenheit der Subſtrate abhängt.) 9) Dis der erfte Grund aller Zerlegung ift: daß in der Natur zwifchen nichts eine unmittelbare Anziehung bejtede, als —— dem Säure: und — zn Die Berbindung diefer Prinzipien zum Wir: meftoff wird zumeilen durch Grundurfahen verhin= dert, die ſich theils zwifchen beide’ als Hinderniß les gen, theils fie an die Materie Enüpfen. Es würde nichts als Wärmeftoff und todte Materie vorhanden. feyn, wenn ihre Anziehung leg duch audere Urlar an beſchraͤnkt würde, : ir —X — des Waͤrmeſtoffs hält in Ruͤck⸗ 4 — ſicht der Menge, geraden Schritt mit der Staͤrke der Saͤuren und Baſen, weil die begeiſtigenden Prinzipien ſchlaffer an die Subſtrate der ſtaͤrkern gebunden ſind. Wird naͤmlich zu einer Verbindung einer geſchmackloſen Baſe mit einer vollendeten Saͤure, eine vollendete Baſe geſetzt; ſo wuͤrde ſich fein Waͤrmeſtoff erzeugen, wenn dieſe ihr Bafeprine zip an jene abträte , dies findet. aber ftatt, wenn fich die zugeleste Bafe gerade nur mit der (beinahe vol« endeten) Säure verbindet. Dieſe Verbindung fiegt; die gefehmadlofe Baſe fällt, unberuͤckſichtiget ihres: Bandes, heraus. Der Gegenftand de ſech ſten Ab ſchnitts iſt: die Verbindung der beiden begeiftigenden Prin⸗ zipien zu MWärmeftoff. Die Abftumpfung der Säuren und Bafen in ihren Verbindungen ſteht im geraden Verhältniffe mit der. Stärke der Körpet, und im umgekehrten‘ mit der Menge derfelben, bezogen ” den Sättis GEGOPRNER, z Die dabei — gegangenen ——— Prinzipien findet man als ſolche nirgends wieder; gleichzeitige Temperaturerhöhung zeigt ſich, die ſich genau wie die Summe bes Verluſtes verhält, wel⸗ ches beweift, daß der Wärmeftoff aus biejen Prim zipien befteht. Win 134 * Bei Ueberſaͤttigungen iſt zwar die Temperatur—⸗ erhoͤhung abfolut groͤßer, als bei geſaͤttigten Verbin- dungen, aber in Beziehung auf die Maffe Eleiner. Die Zernperaturerhöhung hängt größtentheils von dem Begeiſtigungsgrade der Säuren" und Ba⸗ fen ab, Menn die Säure überfauer , die Bafe uͤberba⸗ fire ift: fo entfteht am mehrſten Wärmeftoff — Berluft der begeiftigenden Prinzipien. Iſt die Säure’ fo wie die Bafe geſchmacklos; fo entfteht zwar dafs felbe Neutralfalg, aber ohne Wärmeftefferzeugung, - Synſomatiſche Verbindungen zeigen weder Bere mehrung noch Verminderung der Temperatur, PB. beweift, daß das relative Verhältniß der Beſtandtheile des Waͤrmeſtoffs (welchen feine zeit⸗ liche Bewegung, fein Unvermögen , andere Körper, außer die Poren derfelben, zu durchdringen ‚- zum: Körper machen) keine Verfchiedenheit in demſelben hervorbringen kann, ausgenommen im erften Aus genblidedes Entfteheng. Et fage: feine Eigenſchaf— ten laſſen uns ihn als den größten See in der’ Nas tur betrachten , in welchem die Materie als Inſeln ſchwimmt, worin ſich jeder Unterſchied durch Anzie— hung der begeiſtigenden Prinzipien —— Be hebt. = | 135, — Im ſiebenten Abfhnitre wird daryes than, daß die zahlreiche Derfchiedenheit der Körper, ) deren Dafenn Stoff, Band und die begeiftigenden Prinzipien verurſachten, ‚in bejtändiger Ruhe blei— ben wuͤrde, wenn nicht der vierte Beſtandtheil der unorganiſchen Natur, das Licht, dieſe Ruhe ber— nichtete; ferner daß das Licht dieſe Thaͤtigkeit vers mittelft ziveier relativer Kräfte erhalte, deren jede‘ bloß negativ ſey; es hebe nämlich die mwechfelfeitige Anziehung der Beftandtheile des Märmeftoffs auf, und vernichte das Band, durd) welches diefe an den Stoff geheftet werden, ' nachdem fie zerfallen find; eine fchließe die andere aus, meil Anziehung und Band antagoniftifch feyen, und ſich einander auf- heben, Würden beide ‚gleichzeitig aufgehoben, ' fo würde das Licht alle Thätigkeit des Unorganismus vernichten, und ald negative Potenz feine Birkung an die Stelle fegen. Der ——— der Beſtandtheile des Waͤr⸗ meſtoffs iſt um ſo ſtaͤrker, je geringer ſeine Anhaͤu⸗ fung iſt; bei gewoͤhnlicher Temperatur wird er nur zum Vortheil der Saͤuerung entſaͤuerter Subſtrate Be bei Dilvntuns einer maͤchtigern wich Sn den grünen Theilen der Pflanzen, wird der Wärmeftoff immerwaͤhrend durchs Licht zerlegt; feine Beftandtheile fonftituiren im Wafer der Pflan» — 136 Be zen Wafferfäure und. Mafferbafes erftere wird’ aus⸗ gefondert, lestere zur Defonomie der Pflanzen ver= wendet. Hier wirkt die Lebenskraft mit, denn das Licht alfein würde diefe Trennung nicht hervozgubrine gen vermoͤgen ⸗ | Nach Abſterbung eines organifchen Körpers, iſt die Lebenskraft entwichen, die. bildende aber, welcher nebft andern Erzeugniffen der Grund der —— Bi unverändert zuruͤckgeblieben. * J Die bildende Potenz — si Waͤrmeſtoff wenn in der Miſchung Subſtrate zugegen ſind, welche die Faͤhigkeit haben ſeine Dee — mens z. B. in der Gaͤhrung. (Alle —— geben nach WB. zwei Produk: te ; ein gefäuertes und ein baſirtes. In der Meins und noch mehr in der Effiggährung, überteifft das geſaͤuerte das bafirte; bei der faulenden BE. if es mit den — FEN Unter bie Zerſetzungen dee Waͤrmeſtoffs — Ani fhen zwei Subffraten, deren eins das Baſe⸗ das andere das Säureprinzip anzieht, find alle — ie with fich W. an einem andern Orte deut⸗ licher ernlaren. 47 * | —— | 137 a , verkalfungen duch Wafler zu zählen, melches ſowohl mit Bafe» ald auch mit Säureprinzip verbunden — kann. sn. t len nenfrafe set an den — RE entgeiftigt find, als es der neutrale Zuſtand mit fih bringt; ſo wird denſelben ſchon durch wenig erhöhte Temperatur, fo viel Begeiſti-⸗ gung mitgetheilt, daß fie vollfommnen Neutralſal⸗ zen gleichen. Diefe Bolendung gefchieht auf Koften des Waͤrmeſtoffs. Durch das Licht wird zwar die Anziehung der Beftandtheile des Waͤrmeſtoffs vermindert, allein es giebt einen Grad der Gluͤhehitze, in welchem es eine ſolche Gewalt erlangt, daß es der einfachen An— ziehung der Beſtandtheile des Waͤrmeſtoffs nicht ent⸗ gegen wirkt. In der Verglaſung entfernt das Licht die be— geiſtigenden Prinzipien nicht, ſondern die Bermin- derung der wechſelſeitigen Anziehung dieſer Prinzi— pien nimmt nur — mit der Anhaͤufung des Lichts zu. (Alte Gtäfer find nah. W., entweder während der Berglafung neutrale Körper, oder waren es fhon vor der Berglafung. ) 2 — Indem das Licht die Beſtandtheile des Waͤrme⸗ ſtoffs vermindert und zuletzt aufhebt, verhaͤlt es fich, als wenn es keine Wirkung auf das Band haͤtte; in andern Fällen wirkt ⸗s ganz auf das Band, und bes guͤnſtigt dadurch die Anziehung der Säuren und Ba: fen, indem e8 ihre Prinzipien loslaͤßt, um ſich zu verbinden. . Nah W., werden bie Wirkungen des Bandes fo wie des Lichts durch Inſtinkt belebt. Bemerfungen zum fehften und fieben- ten Abfchnitte. Es laͤßt fith nicht wohl einfehen, warum W. das Licht als einen felbftftändigen Stoff aufftelt. Mie, wenn wir das Licht als den reinften Aus— deu der begeiftigenden Prinzipien (des alles bele— benden Geiftes) betrachteten? — Diefem zufolge, wäre der Wärmeftoff als Produktion, der Einwir- kung des Lichts auf andere Körper, anzufeben; dem Lichte würde durch diefe Einwirkung das Band ers theilt, es näherte fich der Materie — Waͤrmeſtoff. Die Anziehung zwifchen beiden Prinzipien,’ wäre nur durch DVermittelung eines dritten (ded Bandes) möglich; die Mifchung der begeiffigenden Prinzipien (S Licht) ließe fih duch bloße Stralenbrehung trennen, d.i.jebes Prinzip wuͤrde für fich dargefiellt, "(Für diefe Borausfesung riechen mehrere — B. die Oxydirungs- und Desoxydirungs⸗ faͤhigkeit 9 rothen und des blauen Lichtſtrals; daß aber im Farbenſpektrum die oxydirenden und desorn- direnden Stralen keinen regelmäßigen Uebergang has Ausıh beweift nichts dagegen, ) = Bei der Zerfesung des Waͤrmeſtoffs, d. i. mo dem Waͤrmeſtoffe das Band entzogen wird, wuͤrde dann Licht entſtehen, wenn die begeiſtigenden Prin⸗ zipien nicht zur Begeiſtigung an andere Koͤrper gien⸗ gen. Hiernach waͤre das Verhaͤltniß des Lichts zum Waͤrmeſtoff — ab: abc; alſo dem Waͤrmeſtoffe — b £ das Band entzogen — od Licht, / ’ c { Hypothetiſches auf Ungewiſſes bauen, ift nichts weniger al& rathſam, aber warum follte man da Berfchiedenheit aufſuchen, wo fie nihtift. So meit ich diefen Gedanken verfolgt habe, habe ich ihn nicht ganz ungereimt gefunden, ic) habe.aber hier weiter gat nichts thun wollen, als in Betreff der W. Theo: vie, darauf aufmerffam zu machen. Achter Abfhnitt. Von einigen Erfcheis nungen, melde die zerlegten und nad Miedervers bindung. firebenden Beftandtheile * Waͤrmeſtoffs zum Grunde haben. 140: | Hier wird. gezeigt, daß die Wirkungen bes Lichts ‚(welches relativ gegen das Band oder gegen die Ans ziehung gerichtet ift) fich, zum Beſtehen der Thätigr £eit, nothwendig umgekehrt verhalten, Für diefe, entgegengefesten Wirkungen ift das Licht mit, eigez: nen Beftandtheilen verfehen, von melden einige, nur auf die Anziehung. der Beftandtheile des Wär: meftoffs , andere auf das Band. fallen. Hierdurch ift eine große Mannichfaltigkeit von Wirkungen bes- ſtimmt. Bon diefem Einfluffe hängen einige merf-, würdige Naturerfcheinungen ab, welche nun Gegen. ftände der Betrachtung feyn follen. A. Elektrizität. 1) Starre Körper haben ihre Form der ampho: teriſchen Kraft zu verdanken; diefe beruht. auf der doppelten Anziehung ihrer. neutralen Aggregativs, theilchen, und wird hervorgebracht durch die Menge des in den Theilen enthaltenen Säure» und Bafes prinzips, fo weit diefe ungehemmt wirken Eönnen, Sie find aber (die begeiiigenden Prinzipien) durch ihr Band fo ſehr mit dem. Stoffe verknüpft, daß ihre Anziehung in der Neutralifation nicht befrie= digt wurde. Die Kohärenz wurde alfo dur Bas ‚Bufammentreffen einer wechfelfeitigen Wirkung der, neutralen Theile begründet, und das Band firsbte den durch fich gebildeten Zufammenbang zu erhalten.. x N) — | 141° "So mie eine Aufßere Urfache die Trennung bedroht, nimmt es mehr begeiftigenve Prinzipten auf, um die Trennung zu verhindern; dauert das Streben der aͤußern Urfahe gegen die Kohärenz fort ,. fo haͤuft auch das Band mit gleicher Thaͤtigkeit die bes geiitigenden Prinzipien an; dabei verbindet fi, in gfeichem Verhaͤltniſſe der verſtaͤrkten Anziehung, ein Theil der Prinzipien zu Waͤrmeſtoff, welcher zu einem hoͤhern Grabe gelangen kann. Die primäre Urſache aller Friktionseffekte iſt ſonach ein Streben des Bandes, durch Vermehrung der begeiſtigenden Prinzipien, den Zuſammenhang zu verſtaͤrken; die wirkliche Waͤrme aber (die gewoͤhnlich dabei erfolgt) iſt nur ſekundaͤre Wirkung der Reibung, welche die Anziehung der angehaͤuften Prinzipien veranlaßt. 2) Die zweite Wirkung der Friktion iſt die Ans ſammlung des Lichts, um den geriebenen Körper. Diefes koͤmmt wahriheintich dem Bande dadurch zu Hülfe, daß es die Verbindung der Beftandtheile des Märmeftoffs (melhe die Anjfammlung.. zu diefem Zwecke ganz. fruchtlos machen würde) verhindert; da aber der Grund beider Wirkungen (bedrohte Iren: nung) momentan iſt, neue Sriktion aber neue Anz fammtung bewirkt; fo müffen auf der Fläche der ge: riebenen Körper immer eine Menge der beiden Prin: jipien anzutreffen feyn, Anhäufung aber nur dann fatt haben, wenn ihre Ruͤckkehr durch Sfolatoren \ 142 — 4 abgeſchnitten iſt; find zwei gegen einander geriebene Koͤrper hetexogen, ſo theilen 1» die FIR in ihre Oberflächen. 3) Sind die Conduktoren (deren mehtere an: gebraͤcht ſeyn koͤnnen) alle iſolirt, ſo theilt ſich die Ladung anfaͤnglich nur dem erſten mit; waͤchſt aber feine Atmoſphaͤre, fo daß fie den zweiten erreicht, fo übernimmt auch der zweite die gleiche Padung u. f. f. Iſt einer diefer Leiter mit der Erde verbunden, fo - führt er feinem Vorgänger eine, feiner Ladung ent- gegengeſetzte, entgegen; ift es der erfte, fo findet keine elektriſche Erſcheinung, fondern nur Wärme: ſtoffbildung ſtatt; iſt es der zweite, ſo aͤllt die Bil⸗ dung des Waͤrmeſtoffs auf den, zwiſchen dem erſten und zweiten befindlichen Raum, wobei ein Flaͤmm⸗ chen (mit Knall begleitet) ſtatt hat, welches in ge— radem Verhaͤltniſſe mit der Ladung ſteht, und im umgekehrten dev Quadrate der Entfernungen, 4) Zwiſchen fpisigen Gonduftoren eufeheint je⸗ nes Flaͤmmchen nicht; die Ladungen erſchoͤpfen ſich "in weitern Entfernungen als bei abgerundeten, je— doch ohne MWärmeftoffbildung; mit Waffer in Ver- bindung gefest, bildet ſich wafferbafifhe und waſſer— faure Luft. (Die eigenen Wirkungen der Spigen, nennnt W, eleftrifhen Galvanısmus.) 5) Die Ladung des zweiten Conduktors if 7 } u * 143 ‚fauer, wenn bie. bes erſtern baſiſch iſt; nur darf er R felbjt durch Eeine Luftart unterbrochen ſeyn. Unter gewiſſen Bedingungen kann man jedoch Luftarten darin einſperren, um ſie zu ſaͤuren, wenn ſie durch ihr Band Anlage dazu haben. 6) Wie der erſte Konduktor baſiſche, der zweite ſaure Ladung hat, ſo muß der dritte, mit der Erde verbunden, abermals eine baſiſche haben, welches auch ſchon die Entſtehung eines Flaͤmmchens, zwi— ſchen dem zweiten und dritten, fo wie zwiſchen dem erjten und zweiten, beweiſt. 7) Abgefehen. davon, mas in der Efeftrizität magnetifches oder galvaniſches iſt, bleibt für den Begriff der Naturericheinung nichts, als eine immas terielle Subflanz anzunehmen, weldhe in Nichtlei= teen aufbewahrt ift, woraus fie in Eurzer Zeit wieder entgcht, fo lange fie aber noch zuruͤck iſt, mit an— dern Subftanzen vermifcht werden Fann. Daher jene wecjfelieitigen Wirkungen und Erzeugungen. B, Differenz zwifhen Galvanismus und Eleftrizität, 1) Elektrizität iſt luftfoͤrmige Anhaͤufung der Waͤrmeſtoffbeſtandtheile, aus Mangel an Fottlei—— tung. Zu jeder Begeiſtigung der Stoffe wird Band , 7 | —* —— a 144 = TEN ‚erfordert, widrigenfalls Eeine chemifche Piobutich, fratt findet, außer wo Galvanismus mit enrikt, oder ſchon —— ein w — Band im Stoffe Ing. : Galvanismus —— und kafiet alle Stoffe, ‘ausgenommen Ifolatoren, lichtreiche Stoffe, und Die welche ein: feſkeres Band haben, welches ſich mit dem Galvanismus nicht vertraͤgt. | {Der Bofpasierud unterſcheidet ſich a W von der Elektrizitaͤt dadurch, daß er die Anlagen (Bande) ertheilt, letztere aber dieſes nicht thut.) 2) Elektriſche Ladung beſteht bloß bei einer Umgebung mit Iſolatoren; mit der Erde verbunden, wird fie entladen, Galvanismus wird durch Feine. unmetallifche Ableitung geſchwaͤcht, wenn glei) die Prinzipien, welche bei der elektriſchen Ladung find, auch hier angetroffen werden, und wenn fie glei) aus der Saͤule an die Metalle treten, welche fie be— rühren; fo; leiden die chemifcher Erzeugungen da— durd) wenig, x 3) Gleichnamige Elektrizitäten ftoßen fich ab, ungleichnamige ziehen ſich an. Letztere entladen ſich und werden wieder gleichnamig. Das Band macht das MWefentliche des Galvanismus aus, fo wie bie ——— Prinzipien das der Gieeigithe 4) f 2 ) Moͤelich iſt 68, doß der — Pol der voltair fhen Säule ein fauereleftrifches, ber ch Pol ein baſiſch elektriſches Koͤrperchen zuruͤcktreibe, ie une anziehe. Y ö 5)-Die Bedingung des einfachen Galvanigmus iſt, ein lichtvoller und ein dichtleerer Körper, mit, _ einander in Kontact geſetzt. Eleftrophore und elek— triſche Kondenfatoren, find alfo galvanifher Art. 6) Der Galvanismus ift eine Wanderung des Bandes; führt er gleich die begeiſtigenden Prinzipien aus jedem Vorrathe, den er antrifft, mit fich fort; fo ift dies doch nicht feine Wirkung mehr, -fondern die unmittelbare des Bandes. 7) Eigenſchaften des Bandes: Es hat ſeinen Gegner an dem Lichte. Dev Anhaͤufungsgrad des - Lichts Fann bewirken, daß ein Band däs begeiſti— gende Prinzip’ ſchwaͤcher mit dem Stoffe verfnäpft, als außer dem Lichte; ein zunehmender Grad kann verurfahen, daß es das begeiffigende Prinzip gar nicht an den Stoff heftet, fondern daſſelbe außer dem Körper als Atmofphäre zuruͤcklaͤßt; ein Beiſpiel iſt jedoch nicht aufzuweiſen, wo das Licht dem Bande alle‘ Begeiftigung raubte. J 8) Die Excitatoren des Galvanismus find von ſehr verſchiedener Qualitaͤt 3. B. Metalle,“Kohle, Voigt's Mag. IX. B. 2, St. Febr. 1805. hZ ** 0 N \ „145: - 146 | _— an } Schwefelleber, u. d. m.). Die edlen Metalle find lichtvoller ald die unedlen; daher find jene beſſere Excitatoren als diefe. .9) Wird ein edles Metall mit einem unedlern in Kontact geſetzt, ſo muß es ſein Band ſogleich dem unedlern uͤberlaſſen. 6 10) Werden zwei heterogene Metalle vor ihrer Berührung mit einem leitenden, aber lichtleeren Körper verbunden, fo iſt der Grund, diefem ihr Band zu uͤberlaſſen, deſto deutlicher; dieſes Ueber— iaſſen, wird aber durch das Leitungsvermoͤgen für, das Band begrünzt, Diefes Leitungsvermögen ton. nur in. einem andern Vande feinen Grund ‚haben, das fchon im lichtl:zten Körper lag. Werden die Metalle unter einander in Beruͤhrung geſetzt, ſo ſetzen fie die Verwechſelung des Bandes unter ſich fort, Baffer, Silber, Zink, u ſ. w. Das erfte Giied erhält eine bafifhe, das. zweite eine faure, das dritte eine baſiſche, das vierte wiederum eine faure Ladung ; daraus ift auf das. Band zu fhließen, welches ihnen zu Theil wurde, und der Grund der Ladung iſt: Band fuͤr Baſizitaͤt, Band fuͤr Azidi⸗ tät, B. f. B., B. fA. Bringt man die Metalle vorher in Beruͤhrung, und ſchließt das Waſſer fpd- ter an die Flaͤchen, fo reiht ſich alles durch eine Art - von Magnetismus in diefelbe Ordnung, jedoch nicht ſo augenſcheinlich fuͤr uns. * ar). Die Beiden Mafler nehmen fo viel von den Banden aus den Metallen an, mit welchen fie in Berührung find,” als ihre Mezeptivität erlaubt; bringt man nun Drache mit den Waffen in Be: ruͤhrung, fo erfeidet ihr von den Metallen genomme: nes Band keine Veränderung: fie entlaffen es nicht an die Dräthe, weil fie lichtvokfer findy- und nehmen den Dräthen , als‘ fchon befriedigt auch nichts. Bringt man aber zwifchen beiden Deäthen Waſſet an, tim den Kreis zu ſchließen; ſo beruht es auf. dem Durchmeſſer des Waſſers, jener beiden Waſſeta etwas von ihren Banden zu entziehen, 12) Werden die Plattenpaare verdoppelt, und wird dazwifhen Waſſer gebraht, fo nimmt dieſes durch eine Art Magnetismus, zwei, ihren benache barten Metallen entgegenftehende Bande an! SW ZW. W. BB SE, ih SH IT. art Do Fun Bu A ’ 13) — — ———— eines Maffers aus dem andern, und der Waſſer aus den Metallen, geht bei Vermehrung der Schichtungen zuruͤck; das durch merden auf der Zinkfeite ale Metalle ihres B.f. U, auf der Silberfeite des B. f. B. be— raubt; in der erſtern bleibt aber das B. f.B., in hieteret das B. f. A. angehaͤuft, big Gegenfire- 8 2 + h BR 148° — > / — nach Erſatz AR in der Mitte be Säule treffen. 14) Die Schließung der Kette zu einem ſphaͤ— eifchen Gontinuum, macht den Apparat zur Einheit; bie Folge, davon ift: daß fich die beiden Bande aus der ganzen Säule. dahin verfügen, wo fie den we⸗ nigften Widerjtand finden, jedoch mit Unterſchied der Entfernungen, fo daß auf dem — Dot mehr B: f. B., auf den + Pol mehr. B. f. Mangehaͤuft zuruͤckbleibt; daher das Umgekehrte aller Erſchei⸗ nungen im Moment der Trennung des Kreiſes. 15) Iſt das Band nichts als immaterielle An— lage und Richtung ertheilende Subſtanz, ſo kann es als ſolches nicht alſo auf die Sinne wirken; es kann nur auf ſein Daſeyn geſchloſſen werden, wenn ſich ein Beftandtheil des Waͤrmeſtoffs auf einen Stoff “ wirft, und fig) mit demfelben dauerhaft verbindet. Das dies ohne Vermittlung des Bandes unmöglich ift, beweiſt die ganze Eleftrizitätslehre. Durch die Erſcheinungen in der Voltaiſchen Säule läßt fich die Yun des Bandes —— * 16) Nah W, giebt es foigende Arten des Gal⸗ vanısmus: a) Der einfahfte, aus einem — und einem lichtleeren Koͤrper; 1 a 149 7: b) der‘ doppelte, aus einem oe und zwei lichtleeven Körpern ; ‘ 11977 ce) der zufammengefeste, "welcher Wer: vielfachung des zweiten ift. ( Volta’ Erfindung. ) f GC. Magnetismus. } 2) In ihm ſpielen, fo wie in andern Ereig: niffen der Natur, die Beftandtheile des ABGEO TORE die erfte Rolle. 2) Unterfchied zwiſchen Magnetismus und Elek: keigieät. Bei erfterem findet eine Auseinanderfesung des Säure - und Bafeprinzips fat, ‚ohne fih zu Waͤrmeſtoff zu verbinden ;- bei legterer wird eins ber begeiftigenden Prinzipien, wegen Fortleitungsmans gel, immer angehäuft, indem das Streben der be- geiſtigenden Prinzipien zur Wärmeftoffverbindung fortbauert 3) Ansiebung und Abſtoßung ſind beim Magne= fismus und der Elektrizität identifch ; gleichnamige ſtoßen fih ab, ungleichnamige ziehen ſich an, Die Anziehung ift beim Magnetismus nur wegen Nicht: erzeugung bes Märmeftoffs dauerhaft, da hier die >» Drinzipien nicht verbunden, fondern nur vermifht find, 4) Das Säure- und Bafeprinzip im Magne—⸗ tismus erkennt’ keine Iſolatoren, außer den gleich: namigen Pol eines andern Magnete, f 5) Weldyes der faure oder bafifche Pol ſey/ laͤßt ſich beim Magnet, wegen der Nichtverbindung der Prinzipien nicht beſtimmen. 150 — 6) Die Richtung der Magnetnadel beweiſt die Polaritaͤt der Erde, und daß eine entgegengeſetzte — der Prinzipien auf ihr ſtatt RN 2) Menn die werfzeuglichen Prinzipien bie Ur: ſache der, Schwere find, fo koͤnnen fie ſelbſt nicht ſchwer feyn; fie laffen fi) alfo auch außer der At⸗ moſphaͤre der Erde in ihrem magnetiſchen Zuſtande antreffen. 9 Anhaͤufung der Prinzipien macht vermuthz lich den Borrath aus, aus welchem geriebene Körper Elektrizität und Magnetismus borgen , die Jahress zeiten ſich Wärmefloff bilden, und in welchen fie denfelben im zerfesten Zuftande wieder zuruͤckgeben. * = — | 150 ” 2 & * +.) . Die Schneegruben im Schleſiſchen Riefen- gebuge ' Un dem nad Schleſien gekehrten Abhaunge des, in vielen Beziehungen der genauern Bekanntſchaft fo werthen und noch viel zu wenig gekannten, Rie⸗ fengebirges, befinden fich, nicht weit unter dem höchften Rüden, oder dem Kamme, zwei ungeheure Gebirgsausfchnitte, welche den Namen der großen und Eleinen Schneegrube führen; ‚weil fi, bei firengen Wintern und nicht zu heißen Sommern, der Schnee von mehrern Jahren in ihren Schlud: ten häuft. Bei meiner Unmefenheit im September dieſes Jahres war indeß in der Eleinen nur nod) ein. Fleck von geringem Umfange mit Schneerbededt. — Diefe Ausfchnitte, oder vielmehr Eefjelartig einges, fhloffenen Thaͤler, die nach einer beiläufigen Schaͤz⸗ zung eine fenfrechte Ziefe von 800 — 1000 Fuß haben, find nur durch, eine ſchmale Erdzunge von einander getrennt. Ihre ſteilen Seitenwaͤnde be— ſtehen aus beinahe horizontal geſchichtetem Granit *), Von der Schichtung des Granits wird ſich jeder uͤberzeugen, der ohne vorgefaßtes Urtheil das Schle— ſiſche Gebirge bereiſt. Ucberall iſt er in Baͤnke — c 152°... \ li: — Se dem aber fehr häufige fenkrechte Verkluͤftungen en fäulenformiges Anſehen geben. In der größern befonders, in welche ſich, jo viel ich weiß, noch nier mand zu genauer Unterfuhung aemagt' hat, ftarren dem Hinabſehenden uͤberall Eoloffalifche Pfeiler und Pyramiden entgegen, die fich an den Seiten, zum Theil freifienend, aus dem Abgrunde heraufdrän- gen, Das Innere der Eleinen if von faͤcherer Bildung und sicht das Auge durch feine nicht fo Ekuͤhnen Formen bei weitem weniger an; für den Geologen. ift fie aber die intereffantefte, denn in ihr trifft er, mehr ald 4000 Fuß tiber. der Meeres: fläche erhaben *), eine Bafaltmaffe an, die fchon — durch ibe Vorkommen auf einem Punkte, der in. Zeutihland wenigſtens der höchfte ift, wo fih Ba—⸗ falt findet, feine Anfmerkſamkeit reizen wuͤrde, wenn ſie auch nicht andere Umſtaͤnde merkwuͤrdig machten. * Un ber weſtlichen Seite, der kleinen Schnee⸗ grube nämlich erhebt ſich eine große Belfenpartie, oder, 2 / ; und Schichten getheift, die meift nur unter Eleinen Winkeln von der horizontalen Lage abweichen, oft faum einem Fuß flark, oft aber auch von großer Maͤchtigkeit find. — Hier in ben SHRFEEUREA, fällt er gegen NW. —* *) Nach dev Meſſung des Hrn. v. Gersd — wel⸗ eher diefe Vaſaltmaſſe entdeckte. S. Zollners Briefe über Schleſica. IL ©. 301. / * * * ganz dus Baſalt beſteht, und nur mit ſeiner ſuͤd⸗ weſtlichen Seite ſich an den Granit lehnt, wo er feſt an ihn angewachſen iſt. Hr. O. BR, Kars ‚ften Äiberzeugte ſich davon vor mehrern Jahren durch eine kuͤnſtliche Entblößung des Geſteins, welche er in ungefaͤhr 60 Fuß Hoͤhe von unten herauf vor— nahm Mir ſelbſt gelang es zwar, ebenfalls durch Wegraͤumung der aufliegenden Erde, an die Graͤnze des Granits und Baſalts zu gelangen, allein ich fand beide Steinarten durch eine Kluft von Fuß— breite von einander getrennt und den Zwiſchenraum mit losgeriſſenen Bruchſtuͤcken derſelben ausgefuͤllt, an welchen indeß doch hin und wieder der Zuſammen⸗ bang beider fihtbar war. - Diefe Maffe ift an ihrem untern Theile unge: fähr 60 bis 70 Fuß breit, und erfiredt fich von Grunde der Grube bis über die Hälfte ihrer Höhe, wo it den Granit abgefchnitten zu fenn fcheint, An ihrem Suße erlauben die herabgefallenen Baſalttruͤmmer und die äußerft üppige Vegetation keine Entſcheidung, ob ſie noch weiter in die Tiefe | fortfege. — Sie ift in Schichten abgetheilt, die etwa 1 — 2 Zuß Stärke und ein, dem Fallen des Granits entgegengefestes, Fallen gegen SW haben, Der Baſalt ift feinkoͤrnig, von ſchwarzer und ſchwaͤrz⸗ a vielmehr ein eigner ſteilanſteigender Berg, welcher x — 4 x % 4 154 — Be lichgrauer Farbe, und enthält runde, mitunter auch fcharflantige, Stuͤcke eines Gemenges von weißem Feldſpath und Quarz, die gewoͤhnlich für eingefchlofs ; . e > ı e fene -Granitfihde angefehen werden; indeß fonnte die fchöne reine, uͤberall von der Peripherie nad) dem Mittelpunkte ftrebende Kryſtaliiſation des Ges fpaths in einem Exemplare, welches ich beftge, eher auf die Vermuthung führen, daß diefes Gemenge urfprünglich im Bafalt erſt entitanden fey.*) — Außerdem fand ich darin eingemengt: roͤthlichen Feldſpath, weißen Speckſtein, wenig Hornblende und in fogenannten. Blafenlohern weißen faferigen Zeolith. Don Dlivin, den ic in einer Baſaltkuppe des flaͤcheren Landes, dem Graͤditzberge unteit Loͤ—⸗ wenberg, in ſo außerordentli cher Menge antraf, konnte ich Feine Spur bemerken **) Doch ſoll er, nach Anderer Beobachtung, nicht ganz fehlen, — Aus ben herabgefallnen Trümmern las ich noch ein Stud Bafalt auf, von grauer Farbe und wie aus _ S. Leop. v. Buchs — Beobacht. auf geiſen durch Teutſchland und Italien ©. 123 wo einer aͤhnlichen Erſche inung im Defalt bei Landeck er⸗ waͤhnt wird. | | i * Auch unter dieſen Baſaltbergen des flaͤchern Landes ſelbſt, weicht beinahe jeder, in Anſehung ſeiner Form, der Art des Baſalts und ſeiner Graͤnztheile, von allen andern feiner Nachbarn ab. E ; 7 £ 5* — 155 ER rundlichen Kötnern zufummengebaden; die dadurch entitandenen Höyungen mit mean —* lith uͤberzogen. a Der Granit, „welcher an den Baſalt graͤnzt, hat weißen Seldipath, groͤßtentheils von verwittere em Anfehn, und grauen Quarz; Glimmer ſcheint ihm ganz zu fehlen. Im übrigen Umfange der Scneegruben ift er Eleinfornig, aus fleifhrothem Seldfpath, grauem Quarz und dunfelbraunem Glim— mer gemengt, Er k 2 Bor mehrer Jahren ſoll auch hier ein Blitz⸗ ſtrahl, der eine große Felsmaſſe losſchlug, ein ans fichendes Trum Moly bdaͤner z aufgedeckt haben, * Derſelbe feinkoͤrnige Granit, von denſelben Be: ſtandtheilen, ſcheint, mit geringen Ausnahmen, auf der ganzen Hoͤhe des Rieſengebirges herrſchend zu ſeyn; auch fand ich ihn auf einigen hohen Berg: ſpitzen im Hirſchberger Thale, z. B. ben Falken— ſteinen. Sn den tiefen Gegenden zeigt er ſich von groͤberm Korn der Beſtandtheile. Ein Beweis für die allmaͤhlige, ungefiörte Abſetzung deifelben aus u. dem Waffer, — . Daß in den Ebenen von Schweibd- nitz nach Breslau zu, der feinkörnige Granit wies | j der vorkommt, koͤnnte vielleicht mit für diejenige », Meinung fprehen, welche eine Erhebung der Ge— "birge, groͤſtentheils erſt nad vollendeter Abla— gerung der ſie konſtruirenden Foſſilien, annimmt. a ‚oder ob er nur auf den Granit aufgeſetzt, gleich— . fam nur daran geflebt fen; — daruͤber entſchei⸗ h weiches man anfänglich für ein-Silbererz eg dann 159 nf NR aa ber w für Bleierz, bis. man. es endlich fuͤr — ki er⸗ kannte. — Ob nun dieſer Baſaltberg als ein Si anz zufehen ift; oDderals eine im Granit gebildete. und davon eingefchloffene unfoͤrmliche Maſſe— den vielleicht ſpaͤtere Erfahrungen und Beobachtun⸗ gen., Indeſſen möchte ich mir gegen die beiden er⸗ ſten Vermuthungen einen Zweifor etlauben; nicht als ob etwa der Bafalt, als eine jüngere Forma⸗ tion, ſich nicht im Granit finden koͤn ne — denn in der That gehoͤrt er wohl weder den juͤngern, noch den aͤltern Gebirgsformationen dusſchließlich an.) — *⁊ *) ©..v. Bud 8 obenangef. Sr. *) Eine merkwürdige Beftätigung' davon findet ſich auch in Schleſien, ſelbſt wenn man den Umſtand nicht dafür gelten laſſen will, daß hier, wie an ſo vielen andern Orten, Baſaltkuppen bald auf Sand⸗ fein, auf Klözkalt,; bald auf Granit ruben. (Sie wi aud indem oben angeführten ‚Werke erwähnt Seite 124.) , Bei Krobsdorf nämtich zeigt fih ein Sager von Bafalt zwiihen Glimmerfhiefer, und bei Goldberg durchſetzt ein mit Bafalt erfüllz ter Gang den Sandſtein; — und zwifchen beiz den Bafaltarten ift ein fo geringer Unterſchied, daß LER =; 157 BE, | u ondern biali meil mich eigne Anſicht und Unter: uhung mehr für die begtere Vermuthung ber immt — welche jene beiden ausſchließt. er er endlich ein Produft vulfanifcher Erup- io en.fen? — — adhuc ſub judice lis est! Vieleicht iſt die Zeit nicht mehr fern, wo die Mei: nungen, über das fonderbare Foſſil überhaupt, richt mehr getheilt find, Er Ca. er ſelbſt bei Baſaltbergen, die nahe bei einander liegen und ein und daſſelbe Geſtein zur Unterlage haben, oft viel groͤßer erſcheint. Man vergleiche 3: B. den Baſalt vom Graͤditzberge mit dem vom Probſthahner Spitzberge, welche beide auf dem— ſelben Sandſteine ruhen, — Dies ſpricht doch wohl deutlich genug fuͤr die obige Behauptung. ER 158 | — v1. RN BR Nachricht von einigen elektriſchen Verſu⸗ hen, vorzuͤglich im Vergleiche mit cher miſch-galvaniſchen Wirkungen, an einer neu gebauten großen Maſchine nad) van Marum's Art mit freiſtehender Schei⸗ be und iſolirender Are, *) angeftellt von 3.8. Ritter. Bei der Probe diefer neu gebauten Mafchine ‚glaubte ich von ber mir gegebenen. Gelegenheit ei= nen nuͤlichen Gebrauch zu machen, wenn ich ver: *) Diefe Mafchine ift nad einer, in meinem phyſi⸗ kaliſchen Apparate befindlichen, von unferm Herrn Hofmehanikus Otteny, fürdas $. ©. pr, Lan: des » Snduftrie- Compfoir in Weimar gebauet-mor= den. Die Erfindung iſt vom Hrn, Dr. van Ma: vum, wie er folche zuerfi in einem Briefe an Sn: gewhouß (der fi) im Journ. de phyf. Juin 1791, und als Anhang zu Tweede Vervolg der Proefueemingen gedaan met Teylers Electrizeer Machine; aud im tag. für das neuefte aus der Phyſik VII. 8.4. ©t. befindet), beſchrieben ee und abgebildet hat. Sie unterſcheidet ſich bekanntlich von den ſonſtigen Scheibenmaſchinen dadurch, daß die Ständer zwiſchen welchen die Scheibe geht, hier ner 159% N —— —9 Ne Be anftelite, die ei— es Theils gefchickt wären, die Güte der Maſchine bie, erforderlichen Falls, beftättigen zu Beh ndern. Theils aber auch an ſich ein beſonderes Ins veffe hätten. J nf ; x } ganz weggelafen, und die Reibzeuge auf eignen Iſolirſaͤulen in horizontaler Stellung angebradt: ſind. Nimmt man dieſe hinweg, ſo iſt die, Scheibe ganz- frei an einer ifofirenden Are befeitiat, An beiden Flächen der Scheibe find Bögen mit Satte ‚gern angebracht, Lie ſich nad) Gefallen in eine ver⸗ ticale und horizontale Lage drehen laſſen Auf ſolche Art kann man an einerlei Hauptleiter, die poſitire und negative Elektricitaͤt in gleicher Stärke, glei hinter einander haben, Bei der mit geaen mwärtiger Maſchine angeftellten Probe, wo die Um— ‚fände aber, nicht die günftigfien waren, gab der Hauptleiter bei einem Abſtande des Ausladers von 4 Pariſer Zolfen einen ununterbrochenen Strom, und einzelne Funken liefen fidy in einer Entfernung von 6 Zollen ausziehen, Bei einer 12maligen Um— drehung der Scheibe wurde eine kleine Batterie von 14 Quadratfus Belegung fo ſtark geladen, daß freiliegendes Schießpulver bei einer unvollkomme— nen Leitung entzuͤndet wurde. Ein Stahldrath von Nro. ıı. 6 Pariſ. Zoll lang wurde bei 40 Um— drehungen zu Perlen aefhmalzen, bei einer Länge von 8 Zollen Tief er blau an. in, Gtanniotftreif: chen von 5 ZoU Länge und Z Lin, Breite, wurde ei 80 U mdrehungen in Dampf aufgelöft, D.9, 160 ee, ae | In allen bisherigen Miederholungen des ber rlhmten Amfterdamer Verfuchs über die, Verwandlung des Wasfers, durch die ge⸗ woͤhnliche Elektricitaͤt, in Drpygen und. Hpdrogen, bis auf die feste bekannt gewordene von Ban Marum {m f. dief, Mag. 8. III, S. 839 — 841. ), unterbrach man, wo man aud) den Strom der Maſchine, ohne ibn (— Paets van Trooſt wyk und Deiman, Gren, Pear⸗ fon, und id in feühern Verſuchen — ) durch. die Leidner Flaſche zu verſtaͤrken, unmittelbar anwandte (— Wollaſton, Ban Marum—), ihn den⸗ noch immer durch einen bald Fleinern bald geößern. Luftraum zwiſchen den Conductoren, von welchem wie von dem bei Anwendung Leidner Flaſchen, man“ fogar fand, daß er die Erzeugung der Safe, in : übrigens aleicher Zeit, um fo mehr beförberte,. je, größerer bis auf einen gewiſſen Punkt war. Es war indeſſen durch die Entdeckungen an Volta's Säule intereſſant geworden, die Elektrici⸗ tät in jenen Verſuchen o ohne alle Unterbrechung auf das Waſſer wirken zu laſſen, als dies eben bei der genannten Saͤule der Fall iſt, um hier, wie dort, einen durchaus kontinuirlichen Stuom der) Elektricitaͤt herzu Tellen; und obgleich obige Bemer⸗ ung der Vergroͤßerung der Wirkung mit der, einer) — rate, und die ungemeine, — ———— — — die in Wollaſt on's und Van Marum's Zu bereitung des Apparats und ſeiner Draͤthe zum Ver⸗ ſuch, eine Wiederholung deſſelben auf diejenige kurze und einfache Art/ wie an den Voltaiſchen Säule, ſehr mißlich zu machen ſchien, wagte ich * gera⸗ Ana — — —— gewöhnliche gerade Glasröhre von 4 Parifer Zoll Länge und 3 Linien Weite füllte ich mit reinem deftillirten Waffer, und vers ſah fie am einen Ende mit einem Zinkdrathe der, an feiner Spitze F Lin. im Ducchmefler hatte, am andern: mit einem Platindrath, der durch und durch I Linie ſtark war, Keiner diefer Dräthe hatte hier fo wenig, wie in der Folge, irgend einen ifoliwenden Uebetzug, fondern fand mit 4 bis zu 3 Zoll ganz freiin der Fluͤſſigkeit. Sch brachte darauf die Spige beider Deäthe in eine Nähe von 3 Linien, verkand den Zinkdrath mit dem pofitiven Zuleiter der Mafchine, dem Platindrath mit der Erde, und ließ num die Mafchine drehen. Mit der zoſten Ums deehung, der Zeit nad etwa nach 25 Sekunden, Stiegen einzelne Gasblafen- vom Piatindrath auf; und: bald: bildete fih ein fehr feiner Gasſtrom oder Gaben, ber ununterbrochen vom Drathe in völlig: - perpendifufärer Nichtung ausging, und fo lange anhielt, als die Dafchine gedreht wurde. Am Zink⸗ | drathe hingegen zeigte ſich feine Spur von Gas, Er Voigt's Mag. IX. B. 2. St. Febr, 1805. 2 10623 £ Rn. N oxydirte fich bloß; fehr deutlich ſah man — * vor⸗ Pr —— —5 matt werben, Nachdem ich altes anhingente:Gas vom Plas tindrathe abgeklopft hatte, ließ ich von neuem 100 Mal umdrehen. Seit fieng das Gas ſchon mit der ızrten Umdrehung an aufzufteigen, bald darauf fam der continuirlihe Strom wieder, doch ohne ſtaͤrker, als im vorigen Verſuche, zu werden, Am Zinkdrathe war jetzt die Oxydation noch merklicher, und als er herausgenommen und getrocknet war, fanden wir ihn ſehr matt, und mit einem nach der Spitze hin zunehmenden weißen Anfluge (von Sinkorpb) * zogen. Ich ließ nunmehr zwar den Platindrath an ſei⸗ nem Orte, vertaufchte aber den Sinkdrath ebenfalls mit einem von Platin und von 3 Kin. Durchmeſſer, welcher jest flatt des vorigen Zinkdraths mit dem pofitiven Zuleiter verbunden wurde. est fieng das Gas an dem mit der Erde verbundenen bisherigen Hydrogendrathe erft mit der. 2often Umdrehung an, die Bläschen fingen aud an, fich ſchneller zu fol⸗ gen, alein zu einem continuirlihen Strome Fam es jest nicht, Mit der 46ſten Umdrehung ſtieg auch von dem ſtatt des Zinkdraths eingefegten Oppe gendrath von Platin, Gas auf. Seine Blafen wa⸗ sen großer, als die am Hydrogendrath, ber Zahl _ — | 163 nach aber bei weitem geringer, und zu einem Fon tinuirlihen Strome fam es vollends nicht, Ich wechſelte nochmals die Conductoren um, und verband den Hydrogendratb, ſtatt mit der Erde, mit dem negativen Zuleiter, den Orygendrath aber, ftatt mit dem pojitiven Zuleiter, mit der Erde, Dies Änderte das. Phänomen nicht merfiih, und faum um ein Bemerfbares gewann es, wenn, wähe rend der eine Drath, z. B. mit dem pofitiven Cons buetor verbunden war, der andere, ftatt mit der _ Erde, geradezu mit dem Negativen Reibzeug ver: bunden wurde, n \ Sch ließ ferner den eleftrifchen Strom auf eine- Auflofung don ı Theil Ervflallifirten Silberfalpeter in’ 16 Theilen deſtillir— ten Waſſer wirken. Sie befand ſich in einer Vfoͤrmigen Noͤhre, deren jeder Schenkel 2 Zoll lang, 3 Linien weit, und mit Z Linie jtarken Pla— tindräthen verfehen war, deren Enden im Laufe der Fluͤſſigkeit 22 Zoll von einander abftanden, Der eine von ihnen fand mit dem negativen Conductor, der andere mit der Erde, in Verbindung. Nach 106 Umdrehungen der Mafıhine waren deutlich etliche erhabene kryſtalliniſche metallifch glänzende Punfte andem eriten zu fehen, der andere hatte un: ‚terbeffen etrvas Gas in großen Blafen gegeben. — 2a l 164 — Es wurde ‚wieder 100 Mal umgedreht. Die Zahl und Groͤße der glaͤnzenden Silberpunkte hatte ſich vermehrt, der ande e Drath aber diesmal kein Gas gegeben; etwas anderes war an Mon noch — * zu unterſcheiden. Dh che Es wurden neue Dräthe eingeſetzt, und wie⸗ der 100 Mal gedreht, - Die metalliſchen Eilberz punfte an dem Dratbe, der in reinem Waller Hydro⸗ genzas negeben haben würde, waren abermals da Drr ‚andre Drath ſchien nad) dem. Herausnehmen fhwac dunkel angelaufen zu ſeyn, am ſtaͤrkſten am) der Spihe; — mwahrfheinlih nichts als ein ſchwa⸗ cher Anfang von dem ſuroxydirten Silber, welches im. Kreile der Voltaiſchen Saͤule in Silberauflöfung am zolitiven oder Oxygendrathe faft allemal entſteht, und ich in Behten’s Neuem Alle, Journ, der Chemie. B; IH. 9.561. 5362, näher beſchrieben babe. Ich wuͤrde den Verſuch ſicher haben forciren und das reducitte Silber fo wohl, als das ſuroxy⸗— dirte, in größerer Duantität darftellenfönnen, wenn ih der Maſchine ſelbſt diesmals nicht SRH ſchuldige seiwefen-wäre. 4, I, Ka Es er fich, aus den vorigen Deren ı ei⸗ nige ſitareſſante Reſultate 1) Zeigen. jie, daß mit —— Maſchin⸗ TER + N 165 Berſuche angeſtellt werden kon ten, die,’ auf fo einfachem Were, ſelbſt Van Marum bei der eben fo großen fogenannten Eleinern Tepler— ſchen Mafhbine für unmöglich zu hatten fhien, wie aus den vielen Vorkehrungen erhellt, die er zu dem Gelingen des Verſuchs für noͤthig hielt; was für- dag Gute der gegenwärtigen Maſchine nicht wes nig Spricht. i 2) Daß zwifden den Wirkungen eines contis nuirlicyen Stroms der gewöhnlichen Elektriſirma— fine, und dem der Boltäifhen Säule, nit der geringfte Unterſchied iſt, im Gegentbeile fie io uͤber⸗ einſtimmen, daß felbſt bis ins kleinſte Detail ⸗ Verhalten des einen Stromse genau das des andern iſt. Ich rechne hierher die ſtakere Gaserzeugung, wenn im Gasapparat der Oxygendrath von Zink, als wenn er von Platin, war; bie fchnelfere Erz ſcheinung des Gaſet, wenn die Draͤthe kurz zuvor ſchon einmal dem Strome der gleichen Stettricititen ausgeſetzt waren; das Verhaͤltniß der Erſch einungs⸗ zeiten der Gaſe an den beiden Draͤthen zu einander; das Verhaͤltniß ihrer Menge zu einander; die Wir⸗ kung auf die Silberaufloͤſung und dergleichen mehr: wie ich denn einiges hiervon in meiner fruͤhern Ana⸗ lyſe des Amſterdamer Verſuchs mit Leidner Flaſchen⸗ Schlägen in Gil bert's Annalen der Phyſik, B. IXS. ruf. ſchon anfuͤhrte, es aber jetzt dus 166 — Er erftemal war, daß die chemifchen Phaͤnomene der Elektrifirmafchine mit denen der Voltaiſchen Säule, dutch die Segung der möglichften Gleichfoͤrmigkeit der Urfachen, zur geößten und überzeugenditen Aehn⸗ lichkeit und Gleichheit mit einander aebeaat wurden. Jena, am 12. Sanuar, ie 3. 08. ARILLER. VI. Merkwuͤrdige ———— von Johannis— wuͤrmchen. (Aus einem Briefe des Hrn. Kriegsregiſtrators se ee zu — an den Herausgeber.) Re Beimar dv, 24. Dec. 1804. Bei einem m faſt rataͤgigen Aufenthalte in der, bem Notutforſcher und Technologen gleich merkwuͤr⸗ digen Bergſtadt Ilmenau, beſuchte ich in Geſell⸗ ſchaft des fo gefaͤlligen Hrn, Bergraths, Voigt, am 23. Okt dag. unter andern Merkwuͤrdigkeiten auch das Steinkohlenwerk bei Cammerberg, dag gewiß kein denkender Geognoſt unbefriedigt verlaͤßt. | Als wir den. Ruͤckweg nach Ilmenau antraten, war es Nacht. geworden. Der Himmel war in feir ⸗* — 167 — mem ganzen Umfange vollkommen rein und an dem⸗ ſelben Tage, auch den Tag vorheryihatte es für die Jahreszeit ziemlich. ſcharf gefroren. Wir hatten einen falſchen Weg eingeſchlagen, und mußten, um uns in der großen Dunkelheit zu orientiren, den Wagen verloffen. Bei diefer Ge: legenheit bemerkte ich in dem ganzen Walde, fo weit id) gieng, den ſtark bemooften Boden, mit taufens den von fogenanhten Fohanniswärmchen - Weibchen (Lamıpy ris noctiluca Fabri2. ) bebedt. Die Erfeheinune — befremdend, daß ich Anfangs meinen Augen gar nicht traute; allein da ich einige davon aufgeleſen, genau betrachtet, und dieſe genaue Betrachtung ſelbſt noch am andern Tage fortgeſetzt hatte; ſo mußte mir jeder Zweifel ſchwinden. Beſonders merkwürdig mar mir, daß auch nirgends eine Spur von einem herumſchwaͤr⸗ menden Maͤnnchen zu ſehen war, und daß die Phos⸗ phorescenz der im Mooſe liegenden Weibchen faf noch ftärfer als im hohen Sommer war. Das Leben dieſes Inſekts —— ſich befannt: lich nur auf einen kleinen Theil des Sommers, und nie habe ich von einer noch ſo ſpaͤten RN * ſelben etwas geleſen und gehoͤrt. u J — In dieſer Hinſicht halte ich die Erſcheinung für merkwuͤrdig genug, um ſie fuͤr * — * * kannt machen zu koͤnnen VIIL ER HE DE I 9. — k * Considerations sur les Etres organiscs, par J. C, Delametherie.. 2, V.ol.,ın. 8”? avec planches et gravures de l’impri- -..merie de H. L Perronneau, san XIII. J (1804) A Paris ché? Bang) Hei —J— ni ranos. | —* uf! 9 Erw’ A Das ———— durch Zetlegung der Gier Mmentärtheile der lebenden Körper zu entdeden, fhien dem Verf. unmöglich , da diefe Theilhen wegen ih: ter außerordentlichen Kleinheit eben ſo ſehr dem Meſ⸗ fer des Anatomen als den gegenwirkenden Mitteln des Chemikers entwiſchen; er machte deshalb den Verſuch, daſſelbe in einigen Organen des lebenden Körpers unmittelbar aufzufinden. Was aber dieſe Unterfuchung ſehr erfehwert, iſt der Umſtand daß manchen Gefchöpfen diejenigen Organe gänzlich feh: fen, welde bei andern unerläßliche Bedingung ih- — — | 1 * J res Lebens ſind. So ſterben z B. einice ſogleich wenn man ſie des Kopfs oder Herzens beraubt, an: dere hingegen geben alsdann immer noch Zeichen des Lebens von ſich Amaller verwickeltſten wird beſon— ders die e Unterſuchudg bei den Mollufken und Po: lypen· Man koͤnnte deshalb fragen: giebt es meh: rere Artem von Keben im eigentlichen Verftände, oder _ iſt bei allen belebten Gefhöpfen das Leben nur eins und daſelbe; oder Teriftirt endlich ein allgemeines Leben »' eine allge Reine Seele, an welcher aile le— benden Weſen Theil nehmen? Bei Erörterung die: fer Frage ſchien der Grund des Pebens mehr in der ganzen Organiſation zuſammen genommen , "als in diefem oder jenem einzelnen Organe zu finden zu feyn. In die ſer Ueberzeugung hat der V. mit ber forg: fättigften Genauigkeit die zahlloſe Reihe von Res nee durchgegangen und beſchrieben um auf ches zu ſtoßen⸗ was bier irgend einen Auf⸗ ſchluß geben koͤnnte· Er fand bei diefer Arbeit die— zwar laͤngſt erfannte, aber noch nicht hintaͤnglich entwickelte und bewiefene Wahrheit beſtaͤtigt daft ale) organiſirten Weſen nach ein’ und demfelben — Plane gebaut ſind, der bloß verſchiedene Modifika— tionen in den verſchiedenen Gattungen derſelben er-—— titten hat. Auch beftätigten alle Analogien noch eine andere Wahrheit: daß alle organifirten Weſen mit Senjibilität begabt, aber diefe Senſibilitaͤt ſo— wohl, als die Berftandesfähigkeiten, der Organifation 170 — Er proportionirt find. - Der Verf, fchließt hieraus, daß das Leben ver organifirten Geſchoͤpfe nicht aus ſchließ⸗ lich in einem der Degane exiſtire, welchem es die neuern Phyſiologen zugefchrieben: ‚haben; daß daffeibe weder im Gehirn, noch im Herzen, noch im Ner: venfofteme, fondern daß 28 ſowohl beim thieriſchen als vegetabilifhen Körper ganz und gar im der Exci⸗ tabilitaͤt deſſelben beruhe, denn alle ohne Unterfchied fterben fo bald ihre Ervegbarkeit zerſtoͤrt iſt. Das wahre Lebensprincip ſoll ſonach die galvaniſche Fluͤſſigkeit ſeyn, die bei ihrem Uebergange aus einem Theile. des erganifchen Körpers in den andern die Erregbarkeit deffelben bewirkt. Der V. glaubt uͤbri⸗ gens nicht, dag die Eingeweide oder die Druͤſen ihr eignes befonderes Leben haben koͤnnten, ‚obgleich ihre Verrichtungen mehr oder ‚weniger an die das. Leben unterhaltende Kraft gebunden fenn könnten; Uebrigens betrachtet der Verf. das Leben als eine Kraft, welche verfhiedene Grade haben, und fo: wohl oberhalb ale unterhalb derfelben, fehr wohl be— ſtehen koͤnne Den aeringften Grad des Lebens ſcheint ihm das befruchtete Ei, oder SaamenEorn zu haben, — — — — 171 Pr r, BE DZ — * Zortgeſette —— uͤber die Entf hung des Splintes in den Holzge— wächien. . Bom Hrn. dorſtaſſ. Slevogt. Ein Nachtrag zu dem Artikel IIT. im. Sulius: Stuͤcke 1804. dieſes Mag. ©. 14 bis 28.) Sch babe im Schatten von — Waͤldern aufgewachſene, verdoppelte Kiefern vor mir, die, bei einer Durchſchnittsſtaͤrke won zehn Linien, act: zehn Fahr alt find, in melden ‚der Baſt des einen Halbmefjets auf der Durchſchnittsſcheibe eine halbe Linie ſtark ift, während die vier jüngften Splint ringe zufammen, im Belbmeſſer⸗ kaum eine halbe Linie dick find, Je Am 26, Mai 1803 war in — von 11 Lin. Durchmeſſer, wo man acht Jahrringe deutlich unterſcheiden konnte, die junge aufgelegte Splintmaffe, ſchon wieder in der Stärke von + bis zu einer halben Linie und drüber vorhanden, wäh; rend der Baſt an denfelben Zweigen, kaum die halbe Staͤrke hatte; diefer letztere hatte eine fhöne weiße Farbe; : die Splintmaffe war grauz der Baft dicht IroR — * un sah, und nur mit Gewalt zu gerreifen: Die junge Splintmaſſe noch faftig, noch nicht ſehr haus tig und leicht zu zertrennen: lauter unumftößliche Beweife,, daß die Meinung unſerer Gewaͤchsphyſio⸗ logen, nach welcher die jaͤhrliche Splint! age aus der jährlich von der Rinde abgeledigten Baſtlage entftes ben fell, nicht auf anatomilche Beobachtungen ge⸗ gruͤndet oder ſonſt der Natur abgemerkt worden ſey, ſondern unter die Maͤhrchen gehoͤre, dergleichen uns, in ben Schriften, welche die Phyſiologie der Gewaͤchſe zum —— haben ; ie viele erzähle werden. s t un Auf — — ———— en Unter leimbacher Forjireviere, in Franken, befinder ſich ein eingegangener See, der fogenannte Bernhards⸗ See, der mit Birken bepflamzt und nur an den Auf ſenſeiten mit verpflanzten Kiefern begraͤnzt iſt. Al— les vegetirt darin im uͤbertriebenſten Wuchſe und der Ort iſt eine wahre Schule fuͤr den Naturforſcher und ſcharfſinnigen Forſtmann, weil die Natur in alien ihren’ Produkten darin der höchiten Grad von Ergiebigkeit zu zeigen ſcheint, der nach den örtlichen Verhaͤltniſſen moͤglich iſt, und in ihrem Organen⸗ bau alles nach großem Maaßſtab angelegt har. Man finder da Kiefern, die, ob man gleich an ihnen Auf ferlich nur ſieben Jahrestriebe unterfcheidem ann, doch uͤber zE Fuß hoch und am Stammende I5Li⸗ * $ ER 173 nien Im Durchſchnitt ſtark find, ob ſie gleich bei dir Verpflanzung die guͤnſtigſte Stelle nicht erhielten, und an welchen der vot aͤhrige Haupttrieb, in den lesten Tagen des Maimonats 1803, 16 bis 18 Zoll lang mar; -alles nah Rheinlaͤndiſch em — ie gerednet: | » Die neue: Sjlintantage iſt in dieſen Kiefern tn * wieder uͤber eine halbe Linie dick angelegt, aber, wie ſehr natuͤrlich iſt, nur erſt noch von wei— her, breiigter, gallettartiger Maſſe und lichtgrauer Farbe; und dieſe Eallerte, der urfpruͤngliche Stoff jedes vegetabiliſchen Körpers ſſt ed, welche in der Dauer verſchiedener Zeitperioden, durch veränderte: | Verhäftniffe ihrer Eiemente , in dem Organismus des Pflanzenkorpers gar marnicjfaltig verändert wırd. Es ſcheint nicht am Gelehrten gefehlt zu haben, die dieſe Aufiage des werdenden nemen Jahrringes für den zubringenden Saft halten Eonnten, indem fie fi vorftellten, 'da3 bei. dev Verhoͤlzung des in jedem Sahre neu aufyelesten Splintringes, melde in der Forſtſprache inssemein din Verbeinung genannt wird, durch ſeine Zrennung von der Rinde zwiſchen ‚beiden Theilen ein gewiffer leerer Raum entſtuͤnde, den nachgehends der im Frübjahr auf | ‚Reigende Nahrungsſaft zuvoörderſt ausfühte/u noben 174 F — ihm die Rinde und der Baſt zum fortleitenden Mit⸗ tel dienten u. ſ. w.: allein die Natur zwingt in fol hen Individuen, als ich zergliedert habe, auch - den Kurzlichtigen, den auffteigenden Saft in den, im Kreis geſtell ten, Gaftröhren des jüngern Holz jed, den "eilfgängigen Saft aber inden durchſchnit⸗ tenen Kindencellen wahrzunehmen, und zwar berges ftalt, daß in den beichriebenen Stämmen acht aus dent Holze austretende, deutlich" von einander zu _ unterfcheidende Tropfenkreife von lichtgelber Farbe zu unterfcheiden, die Tropfen ſelbſt aber kryſtallenhell und durchſichtig find; zwiſchen Holz und Rinde aber werden nie dergleichen austretende Zropfen, oder in anderer Form hervorgedruͤckte Feuchtigkeiten ſicht— bar, und Eönnen ſich nie veroffenbaren, weil es da⸗ felbſt an der nöthigen Maffe dazu fehlt. # Schabt oder freift man, um die angegebene | Zeit, diefe junge, lichtgraue Splintanlage von den ‚ ältern Holzlagen ab, und Enuet fie, "fo Außert fiel doch fhon eine merfliche Sähigkeit, und verhält fich zwifchen den Zähnen auf ähnlihe Weife, wie gefaus tes Papier, nur mit dem Unterfchiede,, daß die were dende Splintnaffe fid) beim Kauen nicht wohl zer⸗ malmen läßt, fondern langfafert: zum evidentes. fien Beweiſe, daß fie aus der Natur der Säfte hers ausgetreten und zu einer ſchon etwas feſte n Mate⸗ xie aſſimilirt worden iſt. u Au « — 175 In den vorjährigen, acht Linden im Durch⸗ ſchnitt ſtarken Trieben nimmt die Rinde ſammt dem Baſte, zwei einander gegenuͤber ſtehende Seiten zus fanmengerechnet, nur anderthalb Linien ein, waͤh—⸗ rend die Markſaͤule dritthalb Linien im Durchmeifer die iſt; folglich der jährige Splint vom Ganzen vie Hälfte oder vier Zoll einnimmt, Hierin liegt, buntt mich, doch klar vor Augen, daß der jaͤhrliche Splint nicht aus den at geledigten Baſtlagen gebildet werden kann, indem wir ihn im Fruͤhjahre nicht nur in grauer Farbe, ſondern auch als eine noch etwas breiartige Maſſe wahrnehmen, waͤhrend der Baſt eine reine weiße Farbe und zu kei⸗ ner Zeit das geringſte breiartige, vielmehr einen ſehr ſtarken Grad von Elaſticitaͤt veroffenbart. Ich ſehe zwar ſehr wohl ein, daß meine Beob: achtungen, Erfahrungen und darauf geſtuͤtzten Be⸗ hauptungen, den ſeither faſt allgemein herrſchenden Meinungen entgegengeſetzt ſind, und daß ſie ſelbſt den Lehrfäsen derjenigen Schriftſteller widerſpre⸗ "en, denen ein hoher Grad von Celebrität, mit Decht zu Theil geworden ift; allein alles dies Fonnte mich nicht zurüdhalten, meine bloß nah den Diks taten der Natur niedergejhriebenen Bemerkungen dem Publifum vorzulegen, da fie unter der Gas rantie der großen Meifterin Erfahrung ſtehen ER * Zur Erlaͤuterung einer oben befindlichen Steile, worin vom vegetabiliſchen Leim Die Rede iſt, babe ich noch zu bemerken nicht für zweckwidrig gehalten: dag im Winter der immer gefchaftige Drganismus der Rinde die abgeſetzte neuefte- Holzlage an Die Sommerſchichten andrüdt, und durch den; auß! Kohlenſtoff und Stickſtoff zuſammengeſetzten zähen, Leim ) oder Kleber, auf dieſelben aufleimt, durch dieſe Auftragung der Herbſtholzlage auf die Som— merſchicht aber den dunkelſchattirten Theil des Jahres ringes bildet, der zugleich auch immer dichter: iſt; wenigſtens gilt dies RR: von den Boheinönnpn 7 | —— Da die groͤßte —— des Holzes vom. der moͤglichſten Dichtigkeit abhaͤngt, in welcher die. Holzfafern über und neben einander liegen». und‘ zugleich die größere Dauerhaftigkeit darin gegründet | ifb,. weil ſie die Urfachen ventfernt, welchen die Ein⸗ auartirungen der Inſekten und. den Anfang der Faͤulæ niß beguͤnſtigen, wenigſtens erleichtern, ſo liegt zus’ gleich zu Tage, daß die Sommerlagen seines Sabre ringes immer zuerſt von der Faͤulniß und den Inſekten — werden muͤſſen/ und die Natur beſtaͤtigt dieſen k e = x Ai Ahr “ Dh die Gewaͤchſe aber viet zur Bereitung dieſes Leims Stickſtoff einathmen oder uͤberhaupt in Pr. —— iſt noch unentſchieden Br m | "W7- dieſen Satz durch — Erfahrungen; auch kennt ihn jeder Zimmermann, daher er im Sommer ge— faͤute Nadelholzſtaͤmme ſogleich beſchlaͤgt, um fie dem Verderben der S Sommerfplintlage zu entziehen. ‚Und en fo kann man ſich durch Beobaͤchtungen Aber. ‚zeugen, daß bie frarkften Jahrringe immer zuerft der Vergaͤnglichteit unterliegen. / Karl © Slevogt. J Teige’s Man. IA B. 2. &t. Gebr. 1805. m r N 178 * X. Ueber die angeblich unteritdifchen Sccretionen A der Gewaͤchſe. (Bon Ebendemfelben.) Es hat nicht an Naturforfchern gefehlt, melche die -Brugmans’ihe Anzabe, daß durch die feinen Saferwärzelhen die Gewaͤchſe viele überflüffigen Seoffe ausfchütteten,, und daß auf diefe Art das for genannte Unkraut ben Geteaidearten fehadlich würde, weil Die aus den Wurzelſpitzen ausgeſchwitzten eir - genthuͤmlichen Särte der erſtern die Wurzeln der lesssen verbeizten, erſtickten, oder ihnen fonft bald mehr bad weniger verderblih würden, — fo einpaf- ſend in ihr Hypotheſenſyſtem gefunden haben, daß fie die gemeinen Begriffe über die angeblichen unterirdi- fchen Abfonderungen der Vegetabilien, ober die Ent: fedigung ihrer Excremente durch die aͤußerſten Mur: zelfpigen um fo mehr. weiter auszufpinnen, fid) ha— ber angelegen ſeyn laffen, als man bemerft haben wollte, daß die Wurzeln, im duͤrren Sande flehen- der Remächfe, mit Feuchtigkeiten umgeben wären, und darauf den Schluß baute, daß dieſe wohlnirgends J * | 179 — wahr, als aus den Murzeln felbft herruͤh— ten könnten; undweil Barrom an irgend einem Orte gefast hatte: daß die Euphorbien und Canna— ‚pflanzen in den dürren Karrofeldern von Suͤdaftika ſich von ihrem eigenen Safte nährten, und den Ue— berfluß derfelben wieder einfaugten, den fie durch die Wurzeln ausſchwitzten. Daß man von dem Dachſe (Ursus Taxus 'Blumenbach. ) erzählet hat, daß er; während fei- ne3 langen Winterfchlafs, von feinem eigenen Fette zehre und es aus dem, von den J Jaͤgern ſo genannten, Saugloche fauge, indem man ſich vorſtellte, daß in dem dick angeſetzten Specke des Dachſes, den Winter uͤber Zerſetzungen oder Aufloͤſungen vor— giengen, die ſich, von Zeit zu Zeit, in dem am Hinterleibe befindlichen Fettbeutel ſammelten und zur Winternahrung des Dachſes zuſammenfloͤſſen, — war lange Zeit an der Tagesordnung; war urſpruͤng— lich eine Sage, die man den Jaͤgern auf Treu und Glauben nacherzaͤhlte, und die ſich aus den Beob— achtungen ableitete, nach welchen man bemerkt hatte, daß dieſes traͤge, verſchlafene Thier im Schlafe ſich zuſammenkugele und den Kopf mit den Hinter: theilen in Nerbindung bringe, Allein wer je einen Hausdachs zu beobachten Gelegenheit gebabt hat, — kann die Bemerkung nicht entgangen fern, - Ma # daß es in dem Naturell des Dachſes liege, nur zu: fanımengeftämmt,. und, fo viel e3 fein Körperbau zuläßt, zufammengerolit fih dem Schlafe zu über: laſſen, es mag Sommer oder, Winter ſeyn, ‚oder daß der fruchteeihe Herbit dieſem Zhiere allenthaiben ein volles Mahl zubereitet habe. Keinem Jaͤger kann tie Beobachtung fremd ſeyn, daß auch bie Jogdhunde, beſonders wenn fie von der Jagd er— mirder nach Hauſe kommen, immer am liebſten zu— ſammengekugelt ſchlafen, und im feſteſten Schlafe liegen, wenn ihre Augen gerade unter dem After ruhen; allein noch nie iſt es einem Jaͤger eingefal: len darıuf den Schluß zu. bauen, daß eine fau- gende Abſicht dabei zum Grunde liege. Der Dachs kann den Winter über fo wenig ohne eigentliche Nahrung zubringen, als er ohne Waſſer leben kann; auch macht er in der großen Dekonomie der Natur nicht die einzige Ausnahme und zehret von Abfonderungen oder feinem Naturell angemeſſenen Auswuͤrfen: denn kein Geſchoͤpf iſt ſo ſchmutzig, die Auswuͤrfe zu verzehren, die es felbji von fi) gab, Der Dachs ift vorfichtig genug, im nahrungsreichen Herbite fein Wintermagazin, ſo wie _ es das Terrain feiner Wohnung und defien Nach— batſchaft verftattete, mit Kaftanien „ wilden Dbfte, | Bucheckern, Eicheln, Spieraͤpfeln (den Fruͤchten vom 2 — 1817 Spierlinäbnum; (Sorbus’domeftica Linn.), den! Fruͤchten des Elzbeer: und Mehlbaumes (Cratae gus torminalis und Crataegus Aria Lian.) zu füllen, und allerlei Feldobſt, Möhren, Erdkohlruͤ⸗ ben, weiße Ruͤben, im Nothfalle auch rothe Rüben: und Nangeres, für den unfreundlihen Winter eine! zufammeln u.'f. w. und dann in Zeiten der Noth davon zu leben, Sm.abgewichenen Winter ift er"in dem gelin— den, ja mehr warm als Falt! zu nennenden Jenner*)" *) Am zoten Ienner, d. 3. hatte in der hiefigen Forft- plantage der Philadelphus coronarius, der zum Austrieb feiner Blätter Eeine Knospen vorbereitet, aus den Gewerben fein lebhaftes Grün größtentheile ausgetrieben,' das an den Eraftdolleften Zweigen ſchon in der Größe der Mäufeohren hervorgebrochen war, und eben fo hatte die farbliche Robimie (Ro- binia ferox Pall.) Anjtalt gemadht, ihre Belaus bung ans Licht zu bringen; am Acer rubrum plasten die Endfnospen der Zweige; an einem un terirdiſch ausgetriebenen, noch grün: behäuteten Stammauslaͤufer desEvonymus latifolius hatte die Endknospe zwei Zoll lange Blätter, in geſundem Grün, ausgebreitet; der Liriodendron tulipifera hatte feine Belaubung fchon einen halben Zoll lang aus den fie bedsdenden Hülfen zw Tage gefördert, und die Ptelea trifoliata tried eben ihr: Lichtes 182 —. täglich auscelaufen, um von der, in ‚Kieffgen Ges genden, im vorigen Jahre häufig gerathenen Meids maft feine Mahlzeiten zu nehmen ; und gleihe Beob⸗ achtungen Fonnte man bis in die Mitte des Februar, und zwar deſto zuverkälliger und. obne viele Mühe machen, wenn man den Vorhof bewohnter Dachs— baue mit Ache beſtreute und dieſe einebnete, fo oft man dabin refognofeiren gegangen war, wenn man keinen Feld- oder Grubenfand in der Nähe hatte, und zu gleicher Adficht gebrauchen konnte. Auf: f merffamen Forſtmaͤnnern, noch mehr aber leiden» ſchaftlichen Jaͤgern und Jagdliebhabern, kann aud) der Waſſergang der Dachſe, den ſie im Winter ma— chen, wenn ſie durſten, nicht unbekannt geblie— ben ſeyn. Auf aͤhnliche Weiſe kommt es mir mit den an— geblichen Wurze abſonderungen oder dem unterirdi— ſchen Auswurfe der Gewaͤchſe und deſſen Wiederge— Grün aus den Endknospen der Zweige hervor. — Eine nicht minder ſeltene Erſcheinung war, in hie— ſigen Gegenden ein Gewitter, das ſich am ı8ten Senner, Abends gegen 6 Uhr, mit einigen heftigen Blisen und einem, nicht fehr harten Dommerfchlage, in Begleitung eines heftigen Sturmwindes, verz ' offenbarte, wie ich hier nur im Vorbeigehen be— merke. J ‘ f Pr Zi ac u ee A aa — | 18 : nuffe vor und was man damit in Verbindung ges btadıt hat; wenigſtens finde ich es bei weitem nicht fo unphitofophifh zu behaupten, daB wenn einige Gewaͤchſe auch zu dem widernatuͤrlichen Gange ver— | dammt ſeyn ſollten, von ihren Excrementen *) zw leben, ſie dann durch ihren Auswurf, andern neben ihnen ſtehenden Pflanzengeſchlechtern nicht nachthei— lig, oder wohl gar verderblich werden koͤnnten, als die Brugmans’fhe Meinung zu vertheidigen, daß eben deshalb wahrſcheinlich manche fogenannte Un« krautgeſchlechter dem Getraide fo nachtheilig wuͤrden, weil fie duch ihre, aus den Wurzelfpigen ausges fhwisten, Säfte den Murzelftod tes legteren ver— oifteten; indem doch die natürliche Ziehkraft der Wurzeln gegen die ihnen fo angemeffenen Nahrungs: mittel, als der angeblich ausgeſchwitzte eigenthuͤm—⸗ liche Saft ihnen doch widerfprechlich fenn muß, nad allen natürlichen Geſetzen ſowohl, als phufifalifch- hemifchen Prinzipien, für viel zu ftarf angenommen werden muß, als daß jenen Abfonderungen nachges laffen feyn follte, den Sauggefägen ganz ungleich artige Pflanzengattungen nadjzuziehen und wenn % Da dieſe Abſonderungen bei den Gewaͤchſen durch ihre Ausfuͤhrungswege geſchehen ſollen, ſo wird der bier gebrauchte Ausdruck Excremente, eben. jo tadelhaft als unpaſſend jeyn. f — 134 Ri. auch hir ficivon ihnen einfchlürfen zu laffen, diefel, ben doch fo verderben, daß die nachtheiligen Folgen daran unverfennbar blieben, 5 Es ift ganz dem Baue der Rindengefaͤße ents. gegen, daß der in ihnen enthaltene, der Anneigung fähige, Saft ohne vorgängige Beſchaͤdigung, uns. terwärts aus ihnen austreten und ın Tropfen an den, | Wurzelfaͤſerchen ſich ſammeln kann; ja es iſt ‚sang, unmöslich; denn Die Rindengefaͤße haben nur hori⸗ zontale Aueginge, woraus der, in’ der Veraͤhnli-⸗ hung begriffene Saft vegen den Baſt hingeleitet , mitd, um durch diefen geläutert und’dann außer den⸗ felben zur Splintlamelle vollender zu werden Al⸗ (es, was bei der Generation der VBerähnlichung an,,, ' überflüfiigen, zu dem Maturell einer beftimmten, Pflanzengattung nicht paffenden Stoffen, abgeichie- ben werden, muß, wird durch die Ausführungsgänge, der Epidermis ausgefördert, wie ich in einer befon=. dern Abhandlung, uber den Gang der Säfte in den, Vegetabilien, uͤherzeugend darzuthun bald Gelegen⸗ heit haben werde; alles uͤbrige aber wird durch den Baſt gefhlichtet und der jedesjährigen: Spiintmaffe aufgeſchichtet. Die Angabe von den Keuchtiafeiten aber, wo— mit die Wurzeln der Gewaͤchſe, die in durrem Sande = 185 v ſtehen, umgeben ſeyn follen, muß ich noch. fo lange | zweideutig oder wohl gar zweifelhaft finden, als es ſowohl weder mir noch irgend einem andern Beob⸗ achter, in unſerm flüchtigen Sande um Erlangen oder Aſchbach, ohnweit der Pojtitation Burgwind— ‚heim, ‘gelingen wird, aͤhnliche Beobachtungen zu machen, ohne überzeugt zu ſeyn, daß hei der Mur: zelemziehung der Nahrungsftoffe in ihrer vaͤchſten Nachbarſchaft eine Anhäufung derſelben natürlich erfolgen. müffe. Im abgewichenen, tefanntlic aͤußerſt dͤrren Sommer habe ich aber, bei meinen häufigen Nahforihungen, nicht das mindefte ent: beden fünren, was die vorhin ernähnte Angabe glaubwuͤrdig zu finden geeignet gewefen waͤre. In dem heißen Afrifanifhen Sande fann aber die ans geführte Anbäufung von Feuchtisfeiten, um die Wurzeln der Gemächfe herum, um fo leichter ſtatt finden, als daſelbſt in jeder Nacht ein außerordent— lich ſtarker Thau fällt,” der dann, in Berührung mit dem lodern Sande, den Ziehkräften der Wur— jein zu folgen ſich nicht, entziehen kann. Noch ſchwerer fällt meinem Verſtande, bei der mir befannt ‚gewordenen Summe phyſiſcher Gelege und natuͤrlicher Erſcheinungen, die Möglichkeit ein- zuſehen, nach welcher «8 den aus den Kronenthei- 186 | _ ‚len, 3a ch den Stamm, in die Wurzel ruͤckgaͤngi⸗ gen Safte fol gelingen können, bis in die feinjten _ — fern zuruͤckz itreten und dann aus den an den ar ne Mir: zeln beſindlichen Haaren, die doch ha ch zur Einſaugung der Erdfeuchtig⸗ koiten fi ‚nmt ſeyn follen, autzuichwigen, fo glaubhaft auch dies sin neuerer Schriftfteller zu machen fh hat angelegen ſeyn laſſen; weil ic zu, bee: etien nicht ım Staade bin, wie in einem ſo Aerordentlich feinen Gefaͤße, als die in Betrach⸗ tung liegenden Wurzelhaͤrchen ſi find, die man kaum unter einer ſtarken Vergroͤßerung als hohl erkennen — kann, und die ausdruͤcklich für Einfeugungsorgane der Ser ift2 ausgegeben werden,“ folglih an einem. hin mit zuleitenden Säften im Getriebe ftehen, zu gleicher Zeit rohe Säfte, d. i., der fogenannte Nah— rungsfaft der Gewaͤchſe, auffteigen ; eigenthuͤmliche oder aſſimilirte Säfte aber ausſcheiden Eönnen, - Dieſe angeblichen Abfonderungen des eingebil- beten Ürerfihfigen, eigenthämlichen Saftes, durch die Wuczelbaare, Eönnen aber auch ſchon nicht den gerinafter Beifall verdienen, wenn man je fich der Bemaͤhung unterzogen hat, den die Rindengefäße durchlanfenen und ber Aſſimilation unterzogenen, von andern Schriftſtellern ſogenannten ruͤckgaͤngigen, ? | — 187 Saft einer genauen Unterſuchung zu unterwerfen, teil man dann gefunden haben wird, daß er durch die erlittenen mancherlei Abtheilungen in den Kro— nentheilen, durch die Blätter und in dein Stamme, durch die Ausführungsmege der Epidermis, viel zu teichhaltig an Kohlenſtoff oder uͤberhaupt viel zu kon⸗ zentrirt, d. i., dem gallertartigen Zuſtande zu nahe geruͤckt worden iſt, ehe er wieder in den Wurzelſtock gelangt, als daß ihm in die Wurzelhaͤrchen einzu— treten nicht ‚gerade phyſiſch unmoͤglich fen mäffe, Mit den auffteigenden oder von den Wurzeln anzu faugenden Nahrungsftoffen hat e8 eine ganz andre Bewandniß; in Dunftseftatt treten dieſe auch durch die feinften, kaum unter einem ſehr guten Mikroffope erkennbaren Haarſpitzen in die Wurzeln der Gewaͤchſe und fliefen dann dem Stamme zu, weil, | mittelſt des Waͤrmeſtoffs auch die engſten Raͤume fuͤr ſie nicht unzugaͤnglich ſind. Wenn aber auch die Brugmans'ſche Beobach— tung, daß der betaͤubende Lolch (Lolium temu- lentum Linn.) und einige andere mwuchernde Ge— wächle, zur Nachtzeit an den Wurzelzafern Erire: mente ausftoßen, die fih daran in Geftait kleiner Tropfen einer Ztüffigfeit zeigen, im Gange der freien ungeftöcten Natur wirklich gegründet wäre; fo dürften wir doch daraus fo wenig den Schluß zie: ⸗ — 188. a; hen, daß alle Pflanzen bei der Nacht durch ihre aͤuſ⸗ ſerſten Wurzelfpisen, Feuchtigkeits-Tropfen aus— fliegen, wie Brugmans und feine Nachbeter ſich er⸗ laubt haben ‚als wir auf das ſogenannte Saugloch des Dachſes Dir Folgerung kauen koͤnnen: alle Thiere find mit dieſem Abſcheidungsorgane verfehen us f. w. \ 7 Menn ich aber die Brugmans'ſche Erzählung feiner in Berrachtiing liegenden Beobachtung. genau erswäge, fo kommen nie die Tropfen, bie er zur Nachtzeit an *inigen in mit. Erde angefüllten Glaͤ— fern gepflanzten, den Verſuchen unterworfenen, muchernden Gewaͤchſen, und zwar an ihren ‚Außer: ften WBurzelfpisen, bemerkte, fehr natürlich und zugleich als die evidenteften Anhaufungen feiner Düne vor, die fih, auf leicht begreifliche Weiſe, zuerſt nach den Fälteften Gegenden ziehen, dann aber zunaͤchſt fih an diejenigen Körper anhängen und fich daran fammeln; melde die größte Ziehkraft gegen fie zu aͤußern gecignet find. Bei der Macht machen ſich eine Menge Dänfte von der Erde los, die, bei freifte= henden mit Erde angefülten Gefäßen fi eben fo; ſtark feitwärts nach. den Wänden derfelben ziehen, « als fie aufwärts fleigen und fi dann an diefen in Tropfen zu ſammeln, gezwungen find, Haben ſich nun einige oder mehrere Wurzeln der in ſolche Gefäße.) .» — 189 gepflanzten Gewaͤchſe aufierhatb'deri Erde vetlaͤngert ‚und ſich an die nackten Waͤnde der glaͤſernen Behäl- ter angelegt; fo iſt leicht begreiflich, daß ihre Saug⸗ ſpitzen dieſe Duͤnſte anziehen, Die eiıtanderin größerer Menge folgen, als fie mit einemmale in den Pflan- ‚genförper eindringen koͤnnen, und fich alſo an den feinen Wurzelfafern, in Geftalt Eleiner Tropfen, anhaͤufen müffen. Desfalüige Verſuche ſind mis viel zu wenig Unbequemlichteit verknüpft, als daß fie nicht jeder eifrige Forſcher nach Wahrheit wieders holen und dann meine Behauptung volfommien ge= gründet finden werde, . Wäre übrigens das Auströpfeln des ongeblich uͤberfluͤſſigen eigenthuͤmlichen Saftes weniger in ei— ‚nee Schimaͤre als in wahrhaften Vorgaͤngen in der Natur gegruͤndet, und fände fein Anziehen und feine Miederaufnahme in den Pflanzenkorper wahrhaft ftatt, fo wäre auch zusleih eine Art Kreislauf in den Wegetabilien nicht abzuläugnen, nur mit dem Unterfchiede, daß die Eäfte erft außer den vegeta- biliſchen Organismus verfest weroen müßten, ehe fie den Kreislauf beginnen und vollenden Eönnten, Se mehr ich übrigens unfere Schriften, welche bie Phylioiogie der Gewaͤchſe zum Gegenftande ba- 1 —— — * * ben, ſtudire, deſto mehr werde ich überzeugt, daß ſie wirklich noch einen ſolchen Wuſt von Erdichtun⸗ gen, Maͤhrchen und Sagen enthalten, den rein auszuraͤumen endlich einmal Zeit iſt; es wird Er freilih nicht eher ernftliche Anſtalt dazu gemacht werden, bis man anfängt, Über natürliche Gegen-⸗ fände weniger auf der Stube zu philofophiren, als fie in der freien Natur, mit philofophiihem Auge, au betrachten und fie fleißig zu MEHR | 8. —— Sıuhetin => \ ei A Ueber die Strahlen, bie aus einem Lichte auszu: fahren ſcheinen, das mit halb gefchloffenen Augen betradhtet wird, ( Vom Hrn. Profeſſor Kries.)i 97 Il. Beſchreibung eines leuchtenden Dieteors, welches zu London und an andern Orten, am 13. Novem-⸗ ber 1803, gegen halb 9 Uhr des Abende. gefehen worden, (Aus den Monthly Mag. mit einer Ab: bild.) 113 1. Nachricht von einer feurigen Lufterſcheinung. (Aus einem Briefe des Ern. Foſtaſſ. Slev ogt in Schwarzenberg, an den Herausa.) 117 IV. Winterl’s Anfihten der Chemie und Phyſik, von 3. 8. ©. Wuttig. VBorgelefen in der Berg— und Hüttenmännifchen Privatgefellfchaft zu Frei⸗ " berg, im Aug. 1804.) 118 V. Ueber die Schneegruben im Schleſiſchen Rie ſen⸗ gebirge. (Vom Hrn. Conteßa in Weimar.) 151 VI. Nachricht von einigen elektriſchen Berjuchen, - vorzüglich im\Wergleic mit hemifh = galvaniz ihen Wirkungen, an einer neu gebaueten gro— pen Mafhine nah van Maru m’s Art, mit freiftehender Scheibe und ifolirenber Are, an— geftelt von 3. Wi; Ritrer. 158 192 Inhalt. Es VIE Merfwürbige Beobahtung an Johannis⸗ wuͤrmchen. (Aus einem Briefe des Hrn- Krlegs— vegift.ators Helbig zu Weimar, an ben Heraus— Y Den geber. Weimar d. 24. Dec. 1804.) - 196 VIII. Considerations sur les Etres organisds, par J. O. Delametheriere bo). ®vo avec plan- ches, et sravures de P impriınerie de H. O. Perronncau An XII. (1804). A Paris chez Courcier. Pr. 12 Frances. 168 . EX. Zortgeiegte Beobachtungen über bie Entſte⸗ hung des Splintes in den Holzgewaͤchſen Bom Hin. Forſtaſſ. Stevogt. Ein Nachtrag zu, dem Art III. im Zul. Stuͤck 1804. bief: Mag. S. 14 bis 28.) 17 X. Ueber. die angeblich unterirdiſchen Secretionen der Gewaͤchſe. (Bon Ebendemſelben.) 478 Druckfehler in dieſ. Mag. VIII. Bd. 6tem Stuͤck. ©. 495- 3; 9 ftatt Würme lies Wärme * — 3 12 9 Un] fr won lies vor. J ©. 498 3.3 dv. w. ft. krofbar lies teopfbar. &. 499 3,7 ſt. ı lies II. a #T Monats-Beriht | des | J F. ©, privil. Landes-Induſtrie-Comptoir fo wie auch des Geographiſchen Inſtituts zu Weimar f: von allen im Laufe des Monats bei beiden Inſtituten erfhienenen literarischen Neuigkeiten und Nach⸗ richt von ihren Unternehmungen. Kan uar. uno» —“i “ ———— — Vorbericht. Mir haben durch eine ziemlich lange Erfahrung gefunden, ba bei all ver Menge von Buchhandels-Anzeigen, die man in aller Seitungen lieft, und welde die beinahe üdertriebene merfantiz liſche Speculations-Luſt jegt unentbehrlich macht, das Publi— tum dennoch ſelten die eiiheimenden literariſchen Neuigkeiten gehörig kennen lernt, noch auch über den Gang und die Entres prifen mancher foliben Buch- und Kunſthandlung, welche ein gewiſſes Syſtem bei ihren Verlagsgeſchaften befolgt, vollſtaͤndig unterricht wird. Immer bort man nach dem oder jenem Bude, A ur 3 ad länaft da und erfchienen ift, noch unmilfend fragen, ober on einem großen Werfe, das längft vollendet ift, noch zwei⸗ Haft, ob und was benn davon erfchienen fey, ſprechen. In en ypolitifhen Seitunaen und andern dÖffentlihen Blättern, hm mmt alles bunt durcheinander, mwirb, der großen Schrift nd des geſperrten Drucke ungeachtet, ſelten gehoͤrig bemerkt, nd oͤfter noch gleich wieder vergeſſen. Kurz, man kann als her annehmen daß nit ein Vieriheil unfers Publikums ors entlich weiß, was auf jeınem literarifhen Markte da und er- hienen ijt, oter noch kommen wird, Dieß ‚hat uns veranlaßt Alles, mas wir dem. verehrten dublito von Zeit zu Zeit über unſre eigne Verlags - Unterneh: nungen zu faaen haben, in dieſen Monate: Beriht, welcher allen Liebhabern frei und unentgeldblih gegeben wird, u fammeln, und mitzutheilen. Er enthält daher 1) alle ausführlihe Anfündigungen von unfern neuen Verlags » Unternehmungen, 2) Anzeige unfrer im Laufe bes Monats erfhienenen Ber- lags: Werke; deögl. 3) den Inhalt der neuerjhienenen Hefte unjrer Verlages Journale. 4) Anzeige aller bei uns neuerfhienenen, ober aufs Lager gefommenen Land-Charten; desgl. 5) neuer, von uns in Commiſſion genommener Kupferftiche und anderer Kunftwerie, Maſchinen, Naturhiſtoriſche Apparate u. dergl. 6) Was mir irgend font noch bem Publife in Betreff F unfter eignen Geſchaͤfte zu ſagen haben. Kurz unſre Monatd:Berihter werben bas Vehikel ſeyn, durch weiches wir uns immer mit bem verehrten Publiko, das uns bisher fein Thäsbares Vertrauen ſchenkte, unterhalten Eönnen, und die Liebhaber den Gang unjter Geihäfte am bes ften werben Eennen lernen. Da mir nun gern an jede ſolide Buchbandlung und an jedes hochloͤbl. Poſtamt oder Intelligenz: Gomptoir, menatlih fo viel Eremplare als daffelbe verlangt, gratis davon verfenden, fo bitten wir jeden Bücher: und Kunftliebhaber, ben es intereffizen kann, fih bei feinem näd)ftgelegenem Poftamte oder feinerBuchhbandlung ein Frei⸗Ex—⸗ emplar unfers Monats⸗Berichts, (davon mit Schluſſe des Januars No, I. verjendet wird) zu befieilen, und wir Hoffen daß Er ihn auf dieſe Urt immer richtig erhalten werde. ir werden ihn. auch, wie bisher, den Intelligenz-Blaͤttern, aller unſter Joutnale, die damit verſehen ſind, anhaͤngen, — 3 — wenn zuvor erſt bie einnscangnen fremden Intelligenzen be= kanntgemacht und abaedru . worden find, Weimar, den 2. Jan. 1805. 5 ©. priv, Landes: Inbuftrie-Comptoiz, * * * Das Geographiſche Inſtitut. I. Ankündigungen, svurnalt für | Kinder, Eltern und Erzieher, sn Doppelhbeften berausgegeben von d% 3 Bertuch ud C. Ph, Funke, „Die Erziehung des Menfhen erfordert eine beftänbige „» Sorgfalt, und das ſchwere Geihäft des Unferrihts war zu „allen Zeiten ein Gegenftand des Beobadhters und der genaueſten „Unterſuchnng der Phileſophen:“ fagt ſehr wahr der neue geifts reihe Gefhichtfchreiber der Dindus, Legoux de Flaix. Ueber⸗ blidt man die große Menge Kınder » und Erziehungsſchriften, welche wir ſeit 20 bis 30 Jahren erhielten, und weiche in unſerm ungeheuren Buͤcher⸗Meere theils noch ſchwimmen, theils ſchon laͤngſt verſunken find, fo ſollte man wirklich glauben, daß in Teutſchland fuͤr dieſen wichtigen Gegenſtand ſchon alles Mögliche geſchehen ſey; aber das Auge des praftiihen Kenners unfrer Pa— dagogik fieht leiht wie arm wir bei al diefer Neberfüllung noch wirklich find, und melde große Luͤcken wir noch auszufüllen ba- ben, ehe wir uns eines confequenten Ganzen in diefem. A —— ar Menſchheit und Laͤnderwohl fo aͤußerſt wichtigen Fache zu uͤhmen haben. \ Das Meifte ift bisher in Teutſchland für den Öffentligen nterridt und die phyfilde Erziehung-der Kinder ger Heben, und es ift nicht zu läugnen, daß fih viele vortreffliche ädagogen um unfre Schulen, fo wie unfre aufgeflärten Xerzie - m unſre Wochen - und Kinderftuben unfterblich verdient gemacht aben; aber die häußliche Erziehung des Kindes ıft ein unet, welcher mit jenen beiden nit gleihen Schritt gehalten at, und no großer Verbeſſerungen bevarf. Er ift aber au ewiß einer der allerſchwierigſten, weil er don fo unzähligen erhältniffen und Mobifitationen ber Eltern und ihres bürgerlie en Lebens abhängt. Erziehung, Ausbildung und Unterricht des Kindes bis ins wölfte Jahr — denn alsdann geht feine beftimmtere wiſſen— ſchaftlich e Bildung an — hängt faft ganz alleın von Mutter, ater und Hauslehcer ab. Haben alle dieſe auch die nothi:- gen Kenntnifje, die noͤthige Geduld und Ausdauer, die nöthigen Mittel dazu, die phyfiihe und moralifche Ausbildung des Kindes ichtig zu handhaben ? des jungen Geiftes Naturgaben, Anlagen und Fähigkeiten, die fi) oft nur wie Blitze aus der Geele dufern, uszuforfhen, und ihin die wahre Riditung für feine Beſtim— ung bes Lebenszu geben? feine unerſaͤtiliche Wißbegierde, wel— er Alles new iſt, vud die Alles ergreift und an fich reißt, ohne 3 nch faſſen und ordnen zu koͤnnen, tihtig zu beſchaͤftigen und u mähren? Der tinterriht, welden das Kind in beffimmten hulftunden befümmt, ift das Wenigſte. Sem Geift und örper waͤchſt mit jeder Stunde, ftrebt unaufhoͤrlich nach Aus— ildung, und will ftete Uebung und Fortfhritte. Wird dieß nicht Zu diefem Allem fommt nun noch die zweite Schwierigkeit, aß die ſtets wechſelnden Verhaͤltniſſe unfers bürgerlichen Lebens, nfres Etandes, unfrer Sitten und Gebräude, unſers Woha- tfs, unferer Gefhäfte, ja felbft der Kortgeng unfrer Wiffen- ‚aften, unaufhöslihen Einzluß auf unſte häusliche Erziehung aben, und fie modifiziren. Cie ift und bleibt daher ein immer: vahrendes Etubium bes praftifhen Erziebers und dentender El: een, und chendies macht unfers Beduͤnkens, ein fortgeben: 28 Merk nöthig, worin alle Erfahrungen, Hedürfniffe und Mit- tel dafür niedergelegt und mitgetheilt werden; — furz eine Zeitſchrift fäü Kinder, Eltern und Erzieher bie wir hiermit für künftiges Jahr ankündigen. Sie zerfällt natürs n u. — — N lid) in zwei ganz feparirte Hälften, obereigentlih we Sournale, deren bas eine bloß für die Eltern und bie Erzie bet, und das andere nur für Kinder bis sum zmwölfte Sabre beftimmt ift, beide aber Beziehung aufeinander babe Faft jede Wiſſenſchaft hat jetzt ihre eigene Zeitſchrift; fiher beda aber feine dieſes Vehikels mehr, als die häußliche Erziehung, um zwar in dieſer boppelten Form, die wir ber unfrigen zu gebe gedenken. _ * Wir find beide Vaͤter, haben mit Sluͤck Kinder erzogen, um Enkel erlebt, und ſchmeicheln uns, während unſrer beinahe zojaͤ rigen ſchriftſtelleriſchen Laufbahn uns das Vertrauen des Publi kums in dem Grade erworben zu haben, daß wir uͤber dieſe wi tige Materie die Stimmen und Meinungen unſrer wurdigſt Paͤdagogen ſammeln, und in ihrer Reihe mitſprechen dürfen Unſer Plan iſt kuͤrzlich folgender: >... Die erfte Abtheilung | Des Sournals für Kinder ober der Sugendfreund | if ein monatlih erfheinender eigner Heft, ganz allein fü das Kind, das ſchon lefen kann, alfo vom 6ten bis zum ı2f Sabre, und für feine Unterhaltung und Ausbildung be flimmt. Es enthält, in der mannigfaltiaften Abwechſelung be Materien und Korm, Alles was die Wißbegierde des Kindes inter efficen, und ihm eine anzichende Unterhaltung gemähr fann. Snftructive, faubere, und oft Eolorirte Kupfer - über Merfmürdigfeiten der Naturkunde, Naturgefhichte, Laͤnde und Bölferfunde und Gegenftände der bildenden Kunft, follen es ſtets begleiten, und wir ſchmeicheln uns diefem Zugendfreumde fowohl für Knaben ale Mädchen eine fo gefalliae Korm ü Gompofition zu geben, daf das Kind jeden Monats: Heft fein Sournals immer mit Verlangen erwarten, und als Belohnun feines Mohlverhaltens aus den Händen des Waters oder der Mut: ter empfangen wirb, | | Der Umftand, daß das Kind alle Monate rihtia fein Sournal, alsein für, vaffelbe eigens beftimmtes Merk bekoͤmmt das ihm etwas Neues und Amüfantes bringt , fpannt immer feine Erwartung, erneuert ſtets fein Vergnügen und feinen geiftigen Genus, gewöhnt es an Drdnung, und aiebt dem Vater und ber Mutter taufend Gelegenheiten das Kind anaenehm und nuͤtz— lich zu befchäftigen, und feinen Geift und Talente auszubilden. Wir werden uns mit unfern Pleinen Leſern oft felbft in Wer: hältniffe fegen, die fie interefftren follen. Es find noch mande Hebel und Mittel, dem Geifte des Kindes und feiner Entwicke— lung zu. Sülfe zu Eommen, nicht verfucht, oder nicht richtig be— nußt worden, und wir hoffen deren no mande in unferm Sournale zu liefern, Die gweite Abtheilung, bed Zournals für Eltern und Erzieher oder der Rathgeber ft allein für diefe beflimmt, deßhalb auch befonders gehef— fet, und das Kind befommt nur feinen Zugendfreund, ben athgeber aber nie in die Hände. Sn dieſem werden mir ns mit Vater, Mutter und Lehrer über alle Gegenftände er phyſiſchen und moralifhhen Erziehung und des Unterrichts, rer Schler und Verbefferungen unterhalten, und Ihnen unfere nd anderer Pädagogen Erfahrungen, Meinungen und Rath, bes cheiden mitiheilen. Da wir uns bier mit Eltern und Lehrer, zu fagen, vertraulich befprechen, und oft Gegenftände bes ühren müffen, von denen das Kind nichts wiffen foll, fo rhellet daraus, warum das Kınd — deſſen Geiftesfähigkeiten ih oft im ııten und ızten Sahre außerordentlich entwideln — iefe Abtheilung unfers Journals nie in die Hände bekom—— en darf. Da nun Yeibe Abtheilungen, ber Zugendbfreund ind der Rathgeber, monatlich zufangnen erfcheinen, und im thgeber immer auf den Inhalt des Zugendfreundes Ruͤck icht enommen ift, fo finden Eltern und Lehrer barinne ftets einen trläuternden Sommentar über die im Sugendfreunde enthalte: nen Artikel, um fich, darüber mit dem Finde angenehm zu unters halten, Erläuternde Kupfer werden auch ven Hathgeber ber leıtem, Es leudhtet von felbft ein, daft an unferm Journale meh: ere praftiihe Erzieher Theil nehmen müffen, um ihm die nöthie e Mannichfaltigkeit zu geben; - und wir zeigen daber mıt Vers nügen an, daß wir auf die Unterftügn ng vieler fhägbarer Mit⸗ rbeier, worunter fih auch einige Damen befinden, rechnen Önnen. Ihre Namen, welche das Publikum ſchon größtentheils ennt und ehrt, werden wir, wenn es uns erlaubt wird, in der olge nennen. Wir, an unferm heile, find nur Sammler er Stimmen und Meinunaen, und Redactoren der Beiträge, ür deren Güte und Gehalt wir haften, 7 3u mehreren Reize für die Kinder haben wir mit der Vers agshandlung, dem Landes: Induftrier Coımpfoir zu Weimar, die Anftalt getroffen, daß bdaffelbe jedem Abonnenz, en eines laufenden Sahrgangs unfere Journals, mit dem Des cemberſtuͤcke, zugleich ein Wethnachtsgeſch ent füuc das Kind, von mwenigftens einen Rthlr. an Mertbe als Pramie mit ebliefert. Die Ungewißheit, worinne dies Weihnachtsgeſchenk beftehen wird, giebt unfern Eleinen Lefern eine angeneyme Er: martung, | Mehr können wir hier über das Detail unfers Vlanes nicht ſagen. Des Publikum, das fon, ſowohl von uns als der Ver— lazshandlung Beweiſe genug hat, daß wir ımfere Unternehmun: re — F — * * gen nicht vernachlaͤſſigen, und, ohne viel Worte zu macht der Sache ihr Recht thun, wird es aus den beiden erſten M natslieferungen, die im Februar des Eommenden Jahres zufamm erſcheinen follen, näher kennen lernen. or der Hand empfehl wir uns und unfere Unternehmung feinerigütigen Aufmerffamfe und Wohlwollen. Weimar und Deffau, den ıften Novbr. 1804. e F. J. Berxtuch, G Ds. Funke 2. Sachiew: Meimar. Lege: F. Schw. Rudolſtädt. Erzies; tions = Rath. hunad= Kath und Sniyector des Seminn:ti zu Deifau. | * * * Da wir obiges Journal in Verlag genommen haben, | werden wir Drud, Kipfer und Lieferung mit even der Elegar und Genauigkeit beforgen, die wir bei allen unfern Verlag: Unternehmungen zu beobachten gewohnt find, Folgendes fir die Bedingungen: I) Der ganze Jahrgang von 12 monatl. Lieferungen, jede vc 2 Heften, Eöftet 4 Saubrhaler; 6 Rthlr. 8 Gr. Preuß 11 Gulden Reihscourant. Died Abonnement wird pra« numerando gezahlt, um viele Unannesmlichkeiten zu. ve meiden, | 2) Zede Lieferung an alle Buchhandlungen, Poftämter ur Zeitungs: KEomptoire gefchiebt zu Anfange des Monats. D beiden erften erſcheinen im Februar kommenden Jahr zufammen, h . 3) Man kann bei biefem Sournale mit jedem Monate antr ten und abgeben, aud einzelne einfadje oder Doppelſtuͤck zu Ergänzung entfiehender Defefte haben. Jedes Monatı Doppelftüd Eoftet aber aledann 16 Gr. Sidi. Cou oder ı Fl. 12 Kreuzer Reichsgeld, und das einfad Stüd, Sugendfreund oder Rathgeber, 8 Gr. Süd oder 36 Kreuz. NReichögeld. Bei der Beftellung der Defek muß aber genau angezeigt werden, von welher Ahthe lung das Städ feyn fol. 4) Abonnenten, weldhe im Laufe des Sahres antreten, tınd al feinen vollen Jahrgang nehmen, bezahlen ihre Lief rungen bie Ende des Jahres nad) No, 3. als Kraamen ſtuͤcke; treten aber mit dem neuen folgenden Jahrgang in bas ordentlihbe Abonnement nah No. 2 ei wenn jte fih zum ganzen Sahrganae verbindlich machen, 5) Mit dem Detember = Stüde liefern wir zu jedem vol kändigen Sahrgange bes Journals zugleid, ein und fimmtes Weihnachtsgeſchenk von einem Athlr.a Werthe gratis mit ab; aber-bios für bie Abonnenten voli — ſt”)aͤndiger Jahrgaͤnge;“ nicht für Fraamentaremplaer. — 8 — —* 6) Mit BVerfendung einzelner Eremplare fönnen wir uns nidyt abgeben, und unter 5 Eremplaren nehnıen wir von Privat- Gollecteurs keine Beftellungen an. Wir liefern bagegen alle unfere monatl. Sendungen Franco Leipzig, Kurnberg und Srankfurth a7 M., und von ba aus trägt der Gollekteur das Porto, 7) Ale Eremplare, welde bis Johannis tag nit bezahlt „find, werden, zu Vermeidung unangenehmer Weitiaufigfers "ten, ohne Ausnahme gefperrt, Weimar den zien Novrbr. 1804. 3. ©. pr. Landes» Induftrie: Comptoir. 2. —— wegen der — der Sprengel: Ehr⸗ mannſchen Bibliothek der neueſten und wichtigſten Reiſebeſchreibungen. WVon dieſer nach dem Urtheile kompetenter Kunſtrichter, amer intereſſanter werdenden Sammlung auserleſener Reiſebe— hreibungen, die nun auch raſcher fortſchreitet, find zur legten tichaelismeffe erichienen : Der XIIIte Band — enthaltend: Reife nach Aegypten (vom Sallard) aus dem Frz. mit einer Charte. Der XIVte Band — I) Barrom’s Reife durch Shine ‚ ır Zbeil a. d. Engl. von Hüttner mit 6 Kupfern. > ; 2) Beiträge zur Kenntniß der Zartarei, aus Ruſſiſchen Driginalberichten, Mit einer Charte. Der XVte Band (der fogleich nach der lesten Mefie erſchien) enthält: 1) Bolney’s Schilderung von Norbamerita a. d. — mit einer Charte. 2) Malouer’s Reife nad) dem Franz. Guiana und nach Surinam, a. d. Franz. mit einer Charte. Der XVIte Band (der noch vor Weihnachten bie Preſſe verließ) enthaͤlt: 1) Barrow's Reife durch China 2r Theil mit Rupfern. 2) Wittmann’s Reife nad der Tuͤrkei, ———— Syrien und Aegypten a. d. Engl. Der XVIIte Band (welcher alsbald nachfolgen wird) Liefert: 2) Dereival’s Beſchreibung des Vorgebirges der guten — — — — Soffnung, va, d. Engl. mit Einleitung, Anmerkungen und Zuſaͤtzen. Ferner -find- folgende für dieſe Bibliothek beſtimmte Laͤnder- und Reiſebeſchreibungen ſchon unter der Preſſe: Michaux's Reife in das Innere der Nordamerifaniz fhen Freiflaaten a. d. Franz. u 2) Broughton's Entdeckungsreiſe in das nördliche ftille Merr, aus dem Engl. — a 3) Barrow’s Meife in das Innere von Suͤdafrika, ar Sheila. d. Engl. 26 4)-Dlivier’s Reife durch das Tuͤrkiſche Reich, Aegypten und Perfien, 2v Zheil a. d. Franz. - 5) Reife nah Martinigue (von d. Franz. General 3 RR...) a. d. Franz. 6) Berti’ de St. Conſtant Exhilderung von Eng: land a. d. Franz. — — Endlich find bereits in den Händen der Herren Ueber— feßer, und werden auch.noch zur Eünftigen Oſtermeſſe geliefert: 7) daringmann’s Reife nah Marodo, «a. d Holländ, 9Borywä de Gt. Vincent Reife nah den Maske: reniſchen Inſeln, a. d. $ranz. 9) Mac Kinnen’s Reiſe nah Weftindien, aus dem Engl, 10) Dalla’s Reife nad) Jamaika und Gefhichteder M ronen, a. d. Engl. Die übrigen zur 1eberjegung von uns angezeigten aus: laͤndiſchen Land- und Reifebefhreibungen werden dann auch in Zeiten nachgeliefert. — Zweck und Plan dieſer Bibliothef der neue ffen und wihtigiten Reifebefhreibungen — find dem Publikum ſchon bekannt, welches hierin eine fort: laufende , Eritijih bearbeitete. Reihe »von Gemälden aus der Länder-, Voͤlker- und Steatenfunde, fo wie die Darftellun der wichtigjten Kortichritte dev Erdforfhung findet, und be forgfältiger Auswahl, ſtrenger Sichtung der Berichte, und den jedem Geographiefteunde fo willlommenen Erläuterungen un Ergaͤnzungen in Anmerkungen, Einleitungen und Zufägen, auch richtige Ueberſetzung und reinen Styl nicht vermiſſe fol. Auf diefe Art hoffen wir, diefes Werk, verdunden mil uniern Allgemeinen geographifihen Ephemeriden zu einem moͤglichſt volfftändigen Archive der Geographie und ihrer Geihichte zu machen... 4 Pu Weimar, im Januar 1805. F. ©. pr. Landes-ISnduftrie- Eomptoir, — 16 — N. S. Belanntlih werden alle in biefer Sammlung er- ſcheinenden Lands und HReifebefhreibungen, jede unter ihrem befonbern Zitel, auch einzeln vertauft. Br. Ueberfeßungsanzeige. Bon folgenden neuen Reifebeihreibungen erfheinen in unferm Verlage für die Sprengel s Ehrmannfche Bibliothek en — zweckmaͤßig bearbeitete Ueberſetzungen, naͤmlich: Hebbe, Underrättelser om Fayal och ‚de öfrige Acoreren etc. 8. Stockholm 1804, | und _ Eenige Berichten omtrent het Noorden en Noorden- Östen von Europa, door Mr. Joh. Meermann, Heer van Dalem en Vuren. sGravenhaage, 8. 1804. Beide Werke find intereffant. Das erftere Schwedifche if nur Elein und betrifft. die Azoriihen Infeln, und das letztere, wovon bis jeßt der erfte Theil erſchienen ifi, enthält in Dols ländifcher Sprache die Reife des in der gelehrten Welt fchon rühmlicdhft bekannten Hın. Meermann durch Nord-Zeutfhland nah Schweden, Norwegen 2c. 2C. Nicht minder liefern wir eheſtens von der dor einiger Zeit in England erfhienenen intereffanten Reiſebeſchreibung: A Supplement to the Account of the Pelew - Islands etc. by J. P. Hockin, ete. 4. welche die Neifegefhihte der Shiffe"Panther und Endea- vour enthält, bie von Bombay aus nad den Pelew- Snfein geirkidt wurden, um bem König Abba Zhulla Gefchente zu überbringen und den Tod feines Sohnes zu mel- den — eine zweckmaͤßig bearbeitete Teutſche Ueberfegung. Die efchichte des Kapt. Wilfon und bes Prinzen Li-Bu ift befannt, unb bat allgemeine Senfafion erregt; um jo ehr war man bisher begierig, von dem meitern Erfolge u hören; bieje Wißbegierde wird jegt Hier befriedigt. Weimar im Jan. 1805. ®. ©. pr. Landes» Induftrie-Comptoir. = —* — 11 — II. Frfchienene Neuigkeiten. \ I. Sn unſerm Verlage ift fo eben erfchienen und an alle Buchhandlungen verfandt worden. 1. Bertuhs Bilderbuch für Kinder, mit Teutſchen, Franzöfiihen, Engliſchen und Ztalienifhen Erklärungen. No. 79. und 80. mit ausgemalten Kupfern. gr. 4, ı Rthlr. 8 al. oder 2 Fl. 24 Kr. . | — en mit ſchwarzen Kupfern ı6 al. oder ı Fl. 12 Kr. 2. Funke ausführliher Zert zu Bertuchs Bilderbuch fü Kinder. Ein Kommentar für Eltern und Leſer, wel fidh jenes Werks, beim Unterrichte ihrer Kinder und Schuͤ— ler "to wollen. No. 79. u. 80. gr. 8. 8 gl. ode 36 Kr. 3. Bibliothefder neueften und widhtigften Reife befhreibungen, zur Erweiterung der Erdkunde na einem fpftematiihen Plane aefamınelt, und in Berbin dung mit einigen andern Gelehrten bearbeitet von M &. Sprengel, fortaeiest din © 8%. Chrmann XVr Band mit 2 harten gr. 8. 2 Rthlr. 6 gl. ode 4 5.3 Kr. j Diefer Band enthält, und find auch unter befonderm Zi tel zu haben: a) ©. 8. Volney’s Schilderung ber vereinigten Staater von Nordamerika zc. a..d. Sr. Auszugsweife überfeg von Th. F. Ehrmann mit ı Eharte*gr, 8. ı Kthlr 6 al. od. 2 &l. 15 Kr. b) V. 9. Malouet’s Reife nach dem Franzöfiiche Guiana und nah Surinam... Auszugsmweife a. d. Sr — mit ı Charte, gr. 8. 1 Rthlr. od. ı Al 48 Kt. Weimar, im Dechr, 1804. 2. In unferm Verlag ift eben fertig worden und a alle Buchhandlungen verfandt. Bibliothek der neueften und wichtigſten Reifeb Threibungen zur Erweiterung der Erdfunde nad eine \ \ — 12 — ” ſyſtematiſchen Plane gefammelt und in Verbindung mit eini: gen andern Gelehrten bearbeitet von M..@. Sprengel, fortgefegt von 2. $. Ehrmann, mit Kupfern und Charten. XVI. Bd. gr. 8. 3 Rthle. 08.5. 24 Kr. . Diefer Band enthält und find auch unter ihren eigenen Ziteln befonders zu haben: a) J.Barrow's Reife durh China von Peking nah Can: ton ım Gefolge der Großdrittan. Befandfhaft in d. 8. 1793 u. 1794. %. d. Enal. mit Anmerk. v. 5. &, Hütt: ner2r Zhl. m. Kpfen. gr. 8. 2 Rthlr. 0d. 3551. 36 Ar. 5) ®. Wittmann’s Reifen nah ber Zürkei, Klein = Afien Syrien und Aegypten in d. 3. 1799 1800 und ı8or a. ®. Engl. gr.8. 1Rthlr. od.ı Fl. 48 Kr. Weimar im Jan. 1805. | — — — gi ; Bon den Allg. Geograph. Ephemeriden ift fo eben das ıfle Stuͤck J. 1805 erſchienen und hat folg. Inhalt. Abhandlungen. 1. Allgemeine Ueberſicht der ſaͤmmt⸗ ichen geographiſchen Veraͤnderungen und der Fortſchritte der änder:, Voͤlker und Staatenkunde im 3. 1804. 2. Statiftifche Tabelle auf das Jahr 1804. 3. Beitrage zur Schilderung der Sierraleona» Küfte und ihrer Bewohner. Büher-Recenfionen. 1. Barrow’s Travels in China »tc. (Bortic.) 3. The Hikory of the Maroons, etc. By R.C. Dallas. Eig. 3. Geografilk och ekonomilk Befkrifning sm Kemi-Lappmark i Westerbottns -höfdingedöme, etc. . Beknoopt D- *-Jonrnal van en Verhlyf van agt Weeken, un Marocco, door den H. H. Haringmannete. — A Jaur- nal of travels in Barbary by Curtis — Curtis Tagebuch ic. Gharten= Recenfionen. ı. Atlas hiftorigue et zeographique de M. A. Lesage. 2. General: Charte des Kö: tigreih® Ungarn, ſammt Eroatien, Slavonien und Sieben— jürgen nebft der Miiitärgränze von Joh. v. Lipszky. 2 Sharte vom Weftohälifhen Kreife, nach den Aufnehmen des . Dr. Gen, Majors v. Le og und gezeichnet von D. G. Reymann. 4. Gharte von Oftpreußen, Lithauen und Weft- teußen. Sect. IV. i Vermiſchte Nachrichten. 2. Die Bewoh⸗ er von Infu oder Jedfo. 2. Zartaren oder Tataren? . Auszug aus einem Schreiben des Hro. Miniſt. Refid. von chwarzkopf, an die Herausgeber. 4. Avantcoureur ueuer usländifher aeoaraphifcher nnd flatiflifiher Schrifien. 5 ſvantcoureur neuerfchienener Charten. 6. Auszüge aus Brie— en aus St, Petersburg. 7. Nefrolog. 8. Bevölkerung — 3 — der Kurfuͤrſtl.-Erzkanzleriſchen Beſitzungen. 9. Kurze Notizen. 10. Kurze Nachricht von der Meflung eines Meridiangrades in Sftindien. ıu. Anzeige. v 3u dieſen Gefte gehören: 1) Die Abbildung der Einwohner von Infu (nad Brough— ton). 2) Die Eharte von der Iniel Jamaika (nah Dallas.) 3) Das Portrait von Dapres de Mannewvillette, Weimar im Ian, 1805. | * — | Vom Journal des Lurus und der Moden 1805 iſt fo eben das ıfte Stud erfchienen und hat folgen= den Snhalt. J. An die Damen von Weimar beim Eintritte des Jahres ‘1805. 1. Das wunberthätige Grab, I. Künfte 1. Por trait der Durchlaucht. Prinzeſſin Caroline von Sachſen Wet: mar. 2. & 3. Brutus gemalt von G. Fuͤger, gefhabt vo 3.9. Pichler. 2. Koflüme auf dem Berliner Nationaltheater. 4. Bremerihe Kunfthandlung in Braunſchweig. IV. Ueber de Zrouffeau der Er, Erbprinz. v. Sachſ. Weimar Großf. v. Ruß- Yand, R. Bob. V. Mifcellen und Modenberidhte. ı Tells Kapelle am Biermwaldftätter See. 2. Das Jahresfeſt de Thronbeſteigung des Großmoauls, 3. Eheſtandsverbindungen der Zeuffchen mit Franzöfinnen. 4, Volksluſtbarkeſten nad) de Kaiferfrönung in Paris. — Großes Feft, weldhes die Stab bericht. VI. Umeublement. Parifer Wagen von neuefte Sorm. VII. Erffärung der Kupfer, Weimar im Jan, 1805. 5 | Bon der Zeitfchrift london und Paris VII. Jahrg. ift fo eben das Zte Heft erfhienen und hat folgenden Inhalt, . I. London, 1. Einige Bemerkungen über Engliſche Erzie— bung. 2. Beredfamfeit und Mittel der Londner Kaufleute, um ſich Kunden zu verfchaffen, Eidouranion, oder Transparent — AR Orrery von Mr. Romley. Walkers Vorleſung darüber, 3, Schilderung des Monats Mai in London. Verſammlung der eleganten Welt in Kensingten- Garden, Umzug der Kamin: fegersfnaben. Einrichtung der Eufferiptions » Konzerte. The Ladies Concert. Barriffons Konzert, Die Harmonic So- ciety. I. Daris. 1. Ueber Herrn Hauy’s Blindenanftalt. 2. Ueber die Prekfreiheit. Luſtige Werbung von zweimal hundert taufend Madden. Die Zapezierer, Eleganz verftümmelter Krieger. 3. Ausftellung der zur Auszierung bes Gigungsfaals des Erhaltungsfenats beflimmten Statuen. 4. Gemäldeaus: ftelung im Louvre. 5. Anfihr von Paris, vom Montmartre aus genommen. Gierzu gehört bie Abbildung No. VI.) II}. Engliſche Karifaturen, Die Parlamentswahl von Middleſer, oder ein langer, ein’ ftarker, ein allgemeiner Zug. (Hierzu gehärt die Doppel: Karitatur No. V.) — — — — 6. Bon dem Allg. Teutſchen Gartenmagazine 1804 iſt das sote Stuͤck erſchienen und hat folgenden In— halt. | 1. Sarten = Baukunst. Ucher die malerifhe Anlage und VBerfhönerung Eleiner geſchmackvoller Landhäuferden, oder fogenannter Engl. Coitages; von Hrn. Bartell, V. Blur mifterei. Weber bie Rartung einiger fhön blühender Sumpfs Fewaͤchſe. VI. Obft- Kultur. 1. Ueber die Kirſche von Mos nin, genannt Quatre A un livre. >. Auszug eines Briefes über die großen Kortichritte der Obſtkultur in Weſtgallizien. 3. Nachtrag der Weinforten in der. Baumfchule des Den. Forthum in Zerbſt. 4. Eine befondere Art in Schweden Kir: ſchen zu erzielen. X. Garten-titerafur. Neue Gartens ihriften, melde in der 2, Michaelismefje 1804 erſchienen find, XI. Garten » Mifcellen. 3. Neuer problematiiher Vor—⸗ chlag zur Bertilgung ber Obftbaumraupen, 2, Ueber die Arz— neipflanze Ayas Dana. 3, Improvement des Parifer Frucht— brechers. 4. Ueber die befruchtende Kraft des gefrodneten Blumenftaubes. 5. Biumengeftelle, "6. Ein Leichtes Mittel, die Kohlichmetterlinge meazufangen, 7. Unfruchtbare Obfts yäume tragbar zu madıen. Zu diefem Hefte gehören an Kupfern: Zaf. 30. 31. 32. Sechs Anſichten von Kleinen beforirten tandhäufern oder Engl. Cottages. Weimar im San. 1805. Vom Handeldmagazin 1804 ift das ııte Stud erſchie⸗ nen und bat folgenden Inhalt, 1. Handels- und Gewerbskunde im Allgemei- nen. Was heißt fpetuliren, unb mas ift ein fpefulla- tiver Kaufmann. I. Handelsgeſchichte. x Etwas über den Shisjenghandel in Korbamerifa, 2, Ueber den VPelzhandel auf der Norbmeitküfte von Amerika, und feine Bor- theile für Großbrittannien,. III. HSandelsgeographbie und Handelsſtatiſtik. ı. Handel und Fabrikweſen der Stadt Elbing in Preußen. 2. Wichtigkeit dee Infel Malta für den Brittiihen Levantehandel. 3. Kurze Befchreibung der Inſel Scios im Griehifchen Infelmeere, IV. Produkten- und MWaarentunde. 1, Der Maflir. 2. Berlinerblau, V. Ge werbskunde. ı. Eine neue Kupferdruderprefie, 2. Ueber die Baummollenfpinnerei in Franfreih, 3. Ein neues Blei: weiß und treffliche Zeilen. 4. Wichtige Erfindung für Kupfer: fteher. VI. Literatur der Handels- und Gewerbe: Funde, Anzeige einer neuen Schrift. Unterricht zur Verfer— figung guter Firniffe und zum Bergolben. VII. Korref: ponbdbenze und vermifhte Nachrichten. 1. Zejuiten als Fakire verkleidet, 2. Auszüge aus Briefen, 3. Zabellarifche Deberfiht der Kortfhritte des Geibenbaues in ben füblichen Provinzen Rußlands feit dem Jahre 1798. 4. Nachrichten aus Rußland. 5. Aus Amerika, 6, Kurze Notizen. 7. Derabge- fegter Bucherpreis, Zu biefem Hefte gehören: | ı) Die neue Charte von Norbamerifa. 2) Abbildung des Maftirbaums, Taf. XXI. 3) Abbildung einer’ neuen Kup: ferdruderpreffe. Zaf, XXL. Weimar im Dechr, 1804. 8. Das ı2te Stuͤck vom Handelömagazin 1804 ift fo eben erſchienen und har folgenden Inhalt. I. Hanbdele- und Gemwerbsfunde im Allgemeinen, Ueber ben Ertrag bes Kapitals, das auf Fabrif- Mafdinen berwendet wird. U. PHandelsgeſchichte. Rheinſchiffahrt. ı) Memoire der Kommerz; « Kammer zu Mainz, über das. Anlandungsrecht, in beifen Beige ſich diefeStadt und Koblenz beiinden. 2) Vertrag des Teutichen Reichs mit HYReankreich per gen der Kheinſchifſahrtsabgabe. III. Handels - Geogres pbie und Handels-Stäriſtik. 1, Rahricht von den Ub- — 16 * ren » Manufalturen des vormaligen Bisthums Baſel (jest im Departem. des Dberrheins) in den Gebirgen und Thaͤlern des Zutaı 2 Weilindien. IV. Produkten- und Waaren- Funde. 1. Der Alaun. 2, Die Gewürznelien oder Näaes lein. V. Gewerbsfunde, Von der Kunft figurirte oder Damnascener Klingen zu verfertigen. : VI. «Literatur der Handels: und Gewerbstunde. Neue Bücher. Bärmes Recepte für Bäder, Bierbrauer, Efjigbrauerund Bvanıtwein: brenner. VII Korvefpondenz- und vermifähte Nach— tihten. Auszüge aus. Briefen. Madrid, Paris, Agram. Petersburg. Berlin. Wien, Kopenhagen. Münden. Stod: holm. Mannheim. Hamburg. Zu dieſem Hefte gehoͤren: I) Die Gharte von Weftindien. 2) Kupfer. Abbildung der OH oder Naͤgelein. Taf. 24. 3) Abbildung der amascener Klingen. Zaf. 25. Weimar im San. 1805. 0. Bon Sidlers Teutſchem Doſtgartner 1804 if das 1ER Stud erſchienen und hat folgenden Inhalt. Erfte Abtheiling. ‘ IL. Birn=: Sorten. No. CXXI. Die Eleine Blankette, No. CXXII> Die Sommer: Ambretfe. UI. Kirſchen-Sor— ten. No. LI. Büttners neue ſchwarze Herzkirſche. No. LIII. Die fpäte Maulbeerkirſche aus Paris, Zweite Abtheilung. T. Hiftorifhe Nachricht über die Rational - - Baumfchule zu Paris, Geſchluß.) IL. Des Engl. Gaͤctners Forſyth's Manier die Höftfruggtbäume im Allgemeinen zu ziehen und zu pflegen, III. Anzeige eines neuen pomoloaifhen Werks über die Pflau— men; von den Hrn. v. Güntherode und Bordhaufen. IV. Nachricht von dem Sranz, Pomologen Hrn. Etienne Cal— vel zu Paris, (Mit defien Portrait.) V. Pomo logiſche Bemer⸗⸗ kungen. VI. Berichtigung der Obſt-Nomenklatur ‚Weimar im Januar 1805. Vocgtr « Hay. dMäturk.BdIX. Maygazın für den neueften Zuftand der ſſaturkunde. IX. Bandes 3. Stuͤck. Maͤrz 1805. I, leber den angeblihen Schwefelregen am 25. Mai 1304. (Aus einem Briefe des Hrn. Hofrathe Blumen: bach an den Derausgeber.) Göttingen d. 18. San. 180%. on dem vermeinten Schwefelregen bei Kopenha— n habe ih von ©, K. H. dem Prinzen Chriftian In Dänemark ein Portiönchen erhalten. Das Pol- n war, wie der Prinz fchreibt, am 25. Mai bes rigen Sahres früh zwiſchen 5 und 6 Uhr mit ei— Voigt's Mag. IX. B. 3. St. Maͤrz iso85. M 194 De Peer Lin, = ma 10 2 u nem ſtarken Plagregen — Ich ruͤckte, (chreibt er)um 7 Ube mit den Truppen aus, da denn die Renniteine ‚auf den, Stroßen,, fo. wie der Ser ftungsgraben u. a. damit wie bededt waren. Auf Kohlen roch es, wie gebranntes Mehl, und unter dem Mitroikop zeigte es ſich gleich, als Blumenſtaub. Zu bewundern war aber die ungeheure Menge; denn 68 ift über das Meer von S. W. gekommen und von der Insel Amoch bis Helfingör, alfö in einem Striche von 7 bi 8 8 Meilen. bemerkt worden. Der Prinz vermutbet, daß diefer Staub durch einen elek⸗ triſchen Nebel ſey aufgezogen worden. Nachſchrift des Herausgebers. Diefe Erklaͤrung iſt unſtreitig weit befriedigen: der, als die ſonſt gewoͤhnliche, mo man ſolchen Blü- - tenftaub duch einen Wirbelwind in die Luft führen läßt. Indeſſen muß bei einer elektriſchen Wirkung allemal ein Zuftand von entgegengeiegten Eleftricitäs ten angenommen werden, fodaß 5.8. der ärzieyende örner die pofitive,. und der angezogene die negative ö Elektricitaͤt hat. Wollte man aber auch im Nebel die poſitive, und im Bluͤtenſtaube die negative Elek⸗ trieität annehmen, fo würde doch noch erfordert, daß beide bis auf einen gewiſſen Grad von einander, getrennt wären. Dies läßt fi bei einem Ne: bei, der fih von der Erdflaͤche bis in die Wolkente⸗ gion erſtreckt und alle Theile eines Baums bis zut * 27195 unmittelbaren Beruͤhrung umgiebt, nicht anneh— . men, Auch fheint mir der Blütenftaub viel zu feft in feinen Beuteln zu fißen, als daß ihn eine fo ſchwache Elektricitaͤt, wie fie im Nebel anzunehmen wäre, davon trennen und in die Höhe befördern fonnte. Ich denke mir daher die Erfheinung von folgenden Umftänden begleitet: In der Nacht vom 24. bis 25. Mai ftieg im Walde ein dicker Nebel auf, und brachte durch diefes Auffteigen einen elek: ‚ teifchen Zuftand bei fich zu wege, _ Gegen Morgen erhob fi der Nebel auf einmal ſchnell in die Höhe und bildete pofitiv eleftrifhe Wolken, immittelft unter andern der Blütenflaub im Walde negatis elektriſch zurück blieb. Ein ftürmifcher Wind beglei- tete, oder veranlafte auch mohl, das Auffteigen des Nebels und trennte zugleich den eleftrifchen Bluͤ— tenſtaub von den Bäumen. est Eonnte die An: ziehungskraft der pofitiv elektrifhen Wolken diefen in der Luft fehmebenden negativ eieftrifchen Staub leicht an ſich ziehen, um das elektriſche Gleichgewicht wieder herzuftelen. Hierdurch aber wurde das Gleich— gewicht der Atmofphäre noch mehr geftört und der Wind verftärkte fid) dergeftalt, daß er die mit Staub geihtwängerten Wolkenmaffen fo ungeſtuͤm vor fid) ber trieb, daß fie auf einander gethuͤrmt, endlich in einen Plastegen ſich ergießen mußten, und mit dieſem Regen kam dann das Pollen wieder zur Erde. N2 196 — * Solche Nebel: und Wolkenerſcheinungen, wie ich. fie hier angenommen, habe, beobachte id) jedes Fruͤhjahr aus meinem Gartenhaufe, welhem von unfern Jenaiſchen Umgebungen der an der Weſtſeite einen ſehr regelmaͤßigen Kegel bildende H außberg, fo nabe liegt, . daß zwifchen. feinem Fuße und, dem Garten bloß der, Saelſtrom durch liest. Ber Ans bruch des Tages fuͤllt da oft ein dicker Nebel das ganze Thal ſehr gleichfoͤrmig. Nach ein paar S Stun: ben verwandelt, ſich derſelbe entweder in einen zarten; - Staubregen, wo hernach ein .heiterer Tag folgt; oder er erhebt ſich uͤber die Erdflaͤche, ſo daß man hier alle Gegenſtaͤnde deutlich ſehen kann und bildet ſich zu einzelnen großen wolkenaͤhnlichen Maſſen, die Anfangs an der Mittelregion des Hauf be: 96 und feiner Nachbarn herumziehen, als ob ſie die Berge ausſaugen wollten, bald aber ſich allmaͤhlich höher heben, jedoch beftändig fi) an der Bergmaſſe | halten. bis fie.endlich ganz darlıber hinaus fonımen, und auf einige Zeit in bei Atmoſphaͤre Baal sah Dieſe Erhebung rührt wahrſcheinlich daher, daß ih— nen an den Bergen chen das wied: fahren HE, mas ihnen vorher in der Tiefe wiederfuhr, nämlich daß ihr eleftwifcher Zuſtand noch betraͤchtlicher wird, daß ſich dadurch ihre Theile noch weiter von einander ent⸗ fernen und ſo ihr eigenthuͤmliches Gewicht vermin⸗ dert wird. Haͤuft ſich nun aber auch die untere zu⸗ ruͤck gebliebene entgegengeſetzte Elektricitaͤt an den ——— 19) Bergen an, indem fie fih bei fortwaͤhrender Aus! dünftung an denfelben hinauf zieht, fo fommen ihre Gipfel in einen negativ elektrifhen Zuſtand, movon die Folge iſt, daß fich die pofitiv elektriſchen Dunſtmaſſen nach dieſen Gipfeln hinziehen und Nie dicht um dieselben unhäufen. "Mas fich dort nicht heutralifiren Eann, zieht fih nach den Ehihen, wo noch ein betraͤchtlicher Theil negativer Elektricitaͤt zuruͤck gebliehen ift. Und da fich diefe auch bierun- gleich vertheilt befindet, fo gefchiebt es, daß an den- jenigen Stellen, wo fie am ftärkften ift, und ſich zugleich eine gute Leitung oder eine Furze Schlag weite befindet, eine Exploſion durch Blis, Dorner und Mafferergiefung erfolgt. Diefe Erplofionen find daher nicht fo haͤufig und heftig, wenn die Gewit— ter von Gebirgen herkommen (wo zum Theil ſchon . eine ruhige Ausladung geſchehen ift) als wenn fie ſich aus ebenen Streden herbei ziehen, wo gegen« theil® aber auch die Gemittererfcheinungen feltner vorfommen. "Bei minder ſtarker Eleftricität Folgt auf die Erhebung der Nebol gewoͤhnlich nur ein Re— gen, der fo, wie wahrfcheintich jeder Regen, auch ein Refultat elektriiher Wirfungen if. — Da mir eben eine ſehr wirkſame Elektriſirma⸗ fine zur Seite ftand, als ih den oben erwähnten Briefvor mir hatte, fo fiel mir ein, das Phanpmen im Kleinen daran nadızuahmen. Ich brachte des halb 198 | — auf eine Spitze des poſitiven Hauptleiters einen leichten Wagbalken mit einer horizontalen Papps ſcheibe, an deren unterem Theile ich eine Lage fein gekrempelter Baumwolle, ebenfalls in horizontaler Richtung, mit feinem Drath befeſtigte. In einem Abſtande von 12 Zollen feste ich unterhalb jener Baummolle einen metallnen Teller, der mit Herens mehl beftreut und mit dem Reibzeuge der Mafchine ın Verbindung gefest war. So wie die Mafchine gedreht wurde, 309 fich die Pappfheibe mit der Baum: wolle (welche eine elektrifche Wolkenmaſſe vorftellen folte) nach dem Zeller hin, und fo wie fie über demfelben ſchwebte, fuhr der Staub in die Hohe und hieng fih nicht bloß an die untere Släche der Baummolle, fondern drang auch, in ihr Inneres - hinein, fo daß fie mie ducchpubert davon erſchien. Hätte ich dem Staube auf dem Zeller durch fanftes Blafen oder Beuteln fhon vor dem Drehen der Ma- fehine einige Bewegung geben wollen, fo würde ge= wiß die nachmalige Anziehung in einem noch größes ven Abftande gefhehen feyn. Ich nahm nunmehr die Baummolle ab, reinigte fie vom Staube, 309 fie nech feiner aus einander, fo daß fie einen Mebel nachbilden konnte und brachte fie in verticaler Stel: lung wieder an die Pappſcheibe, fo daß fie von der⸗ felben bis an den mit Staub beflreuten negativen Teller herab reichte. Nach abermaliger Drehung ber Mafchine zog fi die Scheibe mit der Baum: — je 1:99 - wolle zwar wieder nach dem Zeller, auch hing fick an die untere Etelle der. Baummolle, melde den ‚ Zeller berührte, etwas Staub an, aber in die übri: gen hoͤhern Theile ftieg kein Atom;davon auf, mels ches auch deshalb nicht erwartet werden fonnte, weil durch die herunter reichende Baummolle eine völlige Verbindung zwifchen dem pofitiven und negativen Reiter bewirkt worden war. 200 — Kl garurhitbrthe Mifelen. | Aus Briefen an 3. 2. Slumenba h) — I. Keifenachrichten vom Hrn. Dr. Seeßen aus Smirna den 6. Sept. 1803. | Von Burfa madhten wir einen Abftecher nah dem Myfifhen Olymp, einem berühms ten Schneegebirge. Die mittlere Region deffelben befteht aus Granit; die oberfte aber aus Salini— fchem Kaltftein (Marmor) ohne die geringfte Spur von Verfteinerungen Diefe höchfte Spige an deren Fuß wir aftronomifche Beobachtungen machten, ift faft ohne alle Vegetation; doc fand ich auf derfel- ben das Vergißmeinnicht (Myolotis /corpioides arvenf.) ziemlid häufig. *) * Sch habe ein foldes, von diefem wackern Rei: fenden auf dem Olymp aepflüdtes Vergißmein— nicht —, dies für uns Zeutfche fo fehr erprefjive Salam -— aus der Hand unfers gemeinfchaftlis chen Rreundes, des Hrn. Oberhofmeifters von Zach erhalten. B. 2 en | 201 uf mineralogiſche Gegenſtaͤnde war ich auf diefer Reife immer ſehr aufmerffam; und da wir mehrere Gebirgszüge ‚paffirten, fo fehlte es mir nicht an Gelegenheit, monde Beobachtung darüber in mein Tagebuch einzutragen. — Be Ma: niffe (Magnelia ad. Sıpylum) fand id unter andern vielen grünen Porphyr. — . Die Gebirge um Smirna beftehen größtentheild aus braunem Thonporphyr der oft ing blauliche fpielt; der ge— woͤhnlich nur wenige Sunfen durch den Stahlgieht. Als Bauffein hält er ſich viele Jahrhunderte uns verfehrt. 5 Auffallend ift es, daß ich bisher in Klein- afien feine einzige deutliche Spur einer Verſtei— nerung antraf. Noch heute werde ich eine Reiſe nach Epheſus (Ajd Soluck) und nach etlichen Griechiſchen Sa: feln antreten. Schon bin ich hier feit dem 3. Sul. und karte auf den Abgang einer Kierwäne nach Halp; und dennoh muß ich befürdten, daß eine ſolche Gelegenheit, „ohne welche Fein, Menfch diefe Reiſe zu machen wagt, erſt nach Verlauf eines Mo- ts eintreten duͤrfte. Dieſe Nothwendigkeit, eine 9 abzuwarten, gehoͤrt zu den großen Uebeln, welche einem Reiſenden in Kleinaſien, Syrien und Arabien bevorſtehen. Man verfäumt tie koſtbare / - zo * ⸗ Zeit und ſchwaͤcht ſeine Reiſekaſſe zwecklos. Und dennoch bedarf man hier vielen, fehr vielen Geldes, weil die Miethe der Pferde, Efel oder Kameele die man für fih und fein Gepäd gebraucht, ſehr hoch ift, | i Auf meine Reife nah Haleb freue ich mich ungemein. Ich werde auf derjelben Kleinafien ſei— ner ganzen Fänge nach, und zwar die Mitte: deffel- ben, kennen lernen, viele anfehnliche Städte und anfehnlihe Gebirge pafficren, und "häufig Gelegen- heit haben, mineralogifche und afteonomifche Beob- acht ingen zu machen. Meines vieljährigen Reifegefährten, Heren Ja— cobfen’s Rüdkehr in feine, Göttingifche Heimat, war mir freilich fehr unangenehm; allein feine Ge⸗ fundheitgumftände fhienen diefelbe nothwendig zu madhen; er konnte die bhiefige Sommerhige gar nicht ertragen. Ich habe jegt einen hier anfäffigen Franzoſen zum Dolmetfcher auf meiner Reife nach etlihen Griehifhen Inſeln und nad) Haleb ange— nommen. Außer feinec Mutterfprahe fpricht er das Italieniſche, Tuͤrkiſche und Griechifche fertig. Die Levante iſt gleichfain das Mutterland der Pr Sprachen. Sch fenne hier einen Mann der vier- zehn Sprachen mit vieler Fertigkeit ſpricht J — | 203 Den Scheel eines Arabers hoffe ich ihnen zu verfchaffen, und follte ih auch den Dſießar Paſcha in Akre um feine Beihuͤlfe erfuchen müffen. 2. Reifenachrichten vom Hrn, Dr. Langsdorff, —von Santa Eruz auf Tenerife den 25. Det, 1803, Waͤhrend meines Eurzen Aufenthalts in Kal mouth babe ich auf dem dafigen Sifhmarfie wer nigftend an 20 verichiedene Species von Fiſchen ge- zähle. Unter andern fand ich die Trigla lineata ein Cornwalliſches Gefchöpf, und eine Glupea bie in Menge da eingefalzen und nach dem Mittelländi- [hen Meere verführt wird. Sie hat zwar mit dem gemeinen Häring viel ähnliches, doch ſcheint fie mir fpecififh davon verfchieden, nur habe ic fie bis jest noh nicht genau genug —— koͤnnen. Den zten Oktober reiſten wir von Falmouth ab, und kamen den 2often hier an, — Das Ther— mometer fteht ‚bier täglich auf 20 — 22° Reaum. Wohl iſte für” uns Nordlaͤnder eine eigne Empfin- 204 — dung in fo kurzer Zeit ſich in ein Sand verfegt zu fehen, das fo ganz andre Früchte trägt ale das unfre. Bananen, Datteln, Feigen ıc. — Der größte Theil der Inſel ift mit vulfanifchen Produften be- deckt, bloß die Thaͤler und einice der andern niebern Gegenden iind zum Aderbau sauglih. Die Laven find meift dichter Art, doch finden fich auch, zumal in der biefigen Gegend fhwammige; auch wahrer Bimsftein. Sin und wieder habe ich große Lagen von Hornftein metrofilex), und an der nordoͤſtli⸗— chen Spise der Inſel, drei Stunden von hier, -einen fein koͤrnigen mit Schörl übermengten Granit ge: funden. t Die hohen und feharfen Pavaberge find beſon— ders wegen der berühmten Grachöhlen merkwürdig in melden ſich die Gebeine und zuweilen (aber jest freilich nur noch felten) die wunderbaren in Zie- genfelle eingenähten Mumien der Urbewohner diefer glüdfeligen Inſeln, der alten Guanchen, finden. — Eine ſolche Mumie hatten wir das Gluͤck vom bie: ſigen Gouverneur für das Mufeum in St, Peters- burg zu erhalten. *) — Ich felbft habe eine Eleine *) Sch hin fchon feit einigen Jahren im Befis einer ſolchen und zwar ausnehmend volllommen erhal: tenen Buandhen: Mumie, wowit der Herr Baro— net Bants meine anthropologiide Gammlung 2 205 Guanchenhoͤhle auf der Spitze eines ſchroffen wenig zugaͤnglichen Berges beſucht. Der Eingang war ganz mit alten ganz morſchen ai mie ein Beinhaus gefuͤllt. Auch habe ich eine Tour nach Porto d Orotava gemacht, einer kleinen Stadt im Nordweſten der Sniel, etwa S teutſche Meilen von bier und 7 Meilen vom Pie. In diefer Stadt fand ich etwas ih auf Zenerife nicht erwartet hätte — einen guten botanifchen Garten. . Bor etwa 10 Jahren ſchickte ein reicher, daſelbſt anfäffiger Edelmann, der Maryuis de Nava dem Madrider Hofe einen Plan ein, worin er zeigte, daß man auf den Kanarien die Gewaͤchſe faft aller Welttheile mit geringen Ko— ſten ziehen, wenigitens ‚die nusbaren Gewaͤchſe des Spaniihen Amerika dahin verpflanzen, und fo vors erſt an ein gemäjigteres Klima gewöhnen Eönne, um fie dann von da auch in Spanien zu naturali— firen ıc, Seine darauf gegcknoeten Vorſchlaͤge zur -Unlage eines botaniihen Gartens wurden ;geneh- miat, und ihm felbit, vielleicht dem einzigen war⸗ men Freunde dieſer Wiſſenſchaften auf den Inſeln, die Direktion deſſelben uͤbertragen. Im Jahr 1795 war der Garten eingerichtet, der Marauis hatte I reihert hat. — ©. dieſes Maaazin III. B: ©, 723 u. f. B. 206 _ einſtweilen die Koften vorgeſchoſſen, auch vor andert⸗ halb Zahren einen Gaͤrtner aus Kew, einen ſehr eifrigen und gefaͤlligen Mann kommen laſſen. Jetzt iſt der Garten in beſter Ordnung und enthaͤlt auf 3000 Spe:ieg. Aber — der patriotiſche Marquis hat bis jest vergebens um den Erias feiner darauf verwendteten Vorſchuͤſſe anhalten muͤſſen, und fo fteht zu fürchten, daf die ganze wichtige Anlage in Kurs zem wieder eingehen dürfte! Den Eindrud den der Aitvater-Pic mit feinem mit Schnee bededten Haupte ſchon in mweiter-Ent: fernung von der Infel auf uns alle gemacht hat, kann ich Ihnen nicht befchreiben, Leider verbietet uns die jekige Jahrszeit ihn zu befleigen, Das geht eigentlih nur im Sulius, Auguft und Anfang Septembers. Jetzt ift er fhon feit einem Monate zu ſtark befchneit. Worigen Sommer hat fih ein Franzoͤſiſcher Naturforfcher und vorzuͤglich guter Mineraloge Hr. Cordier, den unfer Freund der Herr Dr. Stromeyer perſoͤnlich kennt, einige Monate hier aufgehalten, und namentlich uͤber den Pic intereſſante Bemerkungen gemacht. y 3. Prüfung der Luft in Penfylvanien; während das gelbe Fieber dafelbft wuͤthete! nebft mis neralogiſchen Notizen daher. (Aus einem Briefe des Hrn. Dr. Seybert aus Philadelphia den 24, Dec. 1803.) Einige unferer Aerzte hatten diefe Krank: heit einem veränderten Mifchungsverhältniffe der atmofphärifchen Luft zufchreiben wollen. Nur waren ihre Meinungen darin fehr getheilt, daß die einen ‘glaubten, fie hielte zur Zeit der Seuche nicht genug Saurrfioffgas und die andern hingegen behaupteten, fie fen dann vielmehr damit uͤberladen. Da aber feine von beiden Parteien, ihre Angaben auf Ver: fuche gründete, fö hielt ich8 der Mühe werth, einige darüber, zumal mit aufgelöffer Schwefelleber, ans zuftellen , fand aber daß fie ganz die gleichen Neful- tate gaben, fie mochten in der am ftärfften infi— eirten Gegend der Stabt, oder auf dem von der Seuche freien Lande einige Meilen von hier gemacht werden. In beiden Fällen zeigte fich einerlei Abforb- tion von = 2ı im 100. Und dies ſtimmt wieder mit Davv’s Verſuchen (im medical and phyfi- cal Journal) überein, welchen zu Folge die Atmo— i 208 * EN fphäre in der alten und neuen Welt von einerlei Keinigkeit ift. \ ‘Zugleich erhie't ic} einemabermaligen mich tigen Beitrag zu meiner Suitenfammlung von Nordamerikaniſchen Foſſilien, zu welcher wer fel. Prafid. Sch öpf den Grund gelegt, und die fejtdem zumal durch die Güte des Herrn Dr. Seybert, eines eifrigen Mineralogen, anſehnlich vermehrt worden. ift, Zu dem was mir die diesmalige Sendung vorzüglich intereſſant macht, gehört na= mentlich: | | > 1) Der, vom Heren Doktor in der neuen Melt zuerſt entdedte Corund. (f, Guille: mard im Jour». de phyfique, T. LI. . P- 404. —) & bricht 9 Engliſche Meiten N. W. von Philadelphia in einem ſehr grob⸗ koͤrnigen aber friſchen und feſten, auch mit ſchwarzem Stangenſchoͤrl übermengten Granit, der in meinen Exemplaren aus vorwaltendem blaßroͤthlich weißem Feldſpath, faſt durchſichtigem Quarz, und großblaͤttrigem Eilberglänzenden Glimmer beſteht. Die darin eingewachſenen Corunderyſtalle - haben — 209 haben theils faſt die Laͤnge und Dicke des kleinen Fingers; und find gruͤnlich grau; wenig durchſcheinend; inwendig mehr glas— glänzend; von außen nur matt⸗fettglaͤnzend. Die Kryſtalliſation einer 6 feitigen Säule, von meift gleichen Seiten, aber rauher und theils ganz unebner Außenflaͤche; die Enden an meinen Eremplaren wie abgebrochen oder nicht auskryſtalliſirt; der Querbruh ziem: | lid) eben, verſteckt blättrig etwas minder hart als Quarz. Im ganzen ähnelt diefes Foſſil feinen äußern Kennzeihen nah, allerdings dem Corund ven Coromandel gar fehr; nur muß man abwarten, ob auch das fpecififche Gewicht, das fihb an meinen im Granit verwachfenen Kınftalen nicht beftimmen läßt, “und dann die hemifche Analpfe, eben fo das mit übereinflimmen, Der ſchwarze Stangenfhörl, der mie gefagt, zugleich mit diefem merkwürdigen Foſſil in jenem Granite bricht, bildet auch zum Theil Singers lange und fleine Fins gers dide Kryſtalle in dreifeitigen Säulen, mit weit. cplindrifchonveren Seitenflähen; ſtark in die Länge geftreift; oft mit Quer: fprungen unterbeochen, deren vormalige Boigt’s Mag, IX. B,3, St, März 1905, O⸗ 210 X Zwiſchenraͤume wiedet mit Feldſpath und kleinblaͤttrigem Glimmer ausgefuͤllt find. 2) Eine zum Granit gehoͤrige Gebirgs— art, die ſich durch die uͤberaus regelmaͤßige rhomboidale Geſtalt ihrer Bruchſtuͤcken aus— zeichnet, von Mount airy, 8 Meilen noͤrdl. von Philadelphia. Es iſt eine Art After: granitt die aus bei weitem vorwaltenden und ſchon ſtark in Aufloͤſung ſich befinden— dem gelblichweißem Feldſpath, wenigem Quarg und Hornblende beſteht; und deren wie ge— ſagt, ſehr regulaͤre Bruchſtuͤcke in meinen Exemplaren die Größe von ein bis 4 Kubik⸗ zollen haben. 3) Ein ausnehmend fhöner eigentli- her Granit, 15 Meilen weit meftl. von Philadelphia. Den vorwaltenden Gemeng⸗ ſtoff macht ein himmelblauer Quarz deffen Halbdurchſichtigkeit und Sarbe der vom Treßtyaer Chalcedon ähnelt und ihn hinge⸗ gen gar fehr von dem durkhfihtigen, mehr, violblauen Quarz im Granit don Boden— mais in der Oberpfalz unterſcheidet. Diefer ſchoͤne Quarz ift mit ifabellgelbem Feldfpath und ev ge einzelnen kleinen bag ._ — 211 4) Theils prismatiſche, theils rhomboi⸗ dale Stuͤcken von Gruͤnſtein-Baſalt von Flour Town, ı2 MN. M. O. von Phi: ladelpbia/ Diefe Städen find rund herum auf allen Seiten mit einer ſtark und leicht abfärbenden, meift eine gute Linie diden brandgeiben Rinde von Dder, überzogen, oder vielmehr zum Theil in diefelbe aufge— loͤſt. — Dieſe Baſaltſtuͤcke finden fih in einem beſandern Lager von Granit und uns gleichförmigen Geröllen von Milhquarz, die durch ein fehr eiſenſchuͤſſiges, fandartiges Ge- ment zu einer feſten Breihe zufammengebafs Een find. 5) Amianth, der wie in Schnuͤren durch gemeinen Serpentin fest, 16 M. weſtlich von Philadelphia, Auch Asbeftpapier daraus ver fersigt (1. davon fhon Kalm's Keife, IL, Th. ©, 441 u. f.) 6) Gemeiner Asbeft, von grünlicher, gelblicher,, bräunliher Farbe und Seiden- glanz; Erummfaferig, in großen fpannenlans gen Stüden. . O2 212 [3 7) Pfeilfpigen, aus Milchquarz aus: nehmend nett gearbeitet. Aus den Gräbern der alten Indianer, vor Ankunft der Eu: ropaͤer. 8) Großblaͤtte iges ganz durchſichtiges roth⸗ braunes, fogenanntes Rufſſiſch Srauen gias, aus New: Da mpfbhire, 7 9) Rauch⸗ und aſchgrauer Hepatit (Schwerleberftein), aus Virginien, 10) Magneteifenftein von Oley Zomnfhip, Bode: County, in Venfülvanien, Don einer Kraft wie ich fie nad) vergleichen» den Verſuchen Über die Stärke der Anziehung. und über die Diſtanzen, aus welcher fie die Magnetnadel in Bewegung feßt, noch bei keinem andern rohen Stüde in meiner Sammlung, gefunden habe. : * 215 4 Ueber den Gerbeſtoff aus Hinduſtan und den worgeblicyen unterirdischen Wald, Der (den Zeitungsnachrichten zu Foige) mit Menichen- und Pferde- Gerippen auf der Isle of Dogs P aufgegraben jeyn ſollte. (Aus verschiedenen‘ Briefen des Herrn Baronet Banks, ) Allerdings find Stämme von foffilem, bitu— minöfen Holz in .beträchtlicher Tiefe auf der Isle of Dogs ausgegraben worden. Aber dergleichen finden fih_faft in allen niedern Gegenden nad dem Aus: fluffe dee Themfe zu, und zwar in einem Lager das aus vermoderten Waſſerpflanzen und einer Art von Torf beiteht. Aber nie find noch bei oder unter dems felben Menfchengebeine gefunden worden. Uebers bleibfel von einem Pferde hingegen hat man einige Fuß tief unter der Dammerde und zum Theil’im Zorfmoor ftedend angetroffen. Die Knochen waren ganz friſch und unverändert geblieben, das Fleiſch aber in Adipocire umgewandelt, Bedeutender war der Fund eines großen El- fenbeinzahns, der 23 Fuß unter der Oberfläche der Erde und beträchtlich tiefer als der Eobeftand (the low water mark) der Themſe, am —— derſel⸗ \ 2: — ben ausgegraben worden, und in ſeiner Form und doppelten Bug *) dem Sibiriſchen erg rt koſt Kern | 8: u Sch ſchicke Ihnen hier ein paar Kuchen von einer Subſtanz die wir neuerlih aus Indien erhalten ‚ haben, mo fie nebft Areda, Betel und Kalk das Hauptinaredieng zu der Kompofition macht, die bekanntlich von den dortigen Eingebornen faft uns aufh oͤrlich gekaut wird, *) Hier DIE Kuchen beſte⸗ {I *) WVergl: vom den Gtoßzähnen dieſes praͤadamiti⸗ \ fhen Elephas primigenius Breyne und Mef- : ferfhmid on some Mammoth’s Bones dug up in Siberia. Sn den Philosophical Trans- ‚actions vol. XL. Nro. 446. pag. 135 uf. — Ich — in meiner Sammlung den Sqadel ei⸗ nes Javaners, an welchem die Kronen ber ‚Zähne (nur bie beim Kauen auf einanber ft: Bene ben Endflähen ausgenommen) vom vormaligen be: fändigen Betelfauen ganz rothbrann gebeizt und theils wie mit einer Rinde von diefer Karbe über: zogen finds juſt fo, mie es der brave Man: und hello vor anderthalbhandert Jahren. befchrieb — ‚als aufgedörret Blut anzuſehen“ — f. Decas — — i ragen craniorum ete. we *ab. '39. = Su ben, wie die Analyfe zeigt, faft ganz aus Gerbe- ſtoff (Tannin) und werden, wenn wir fie, mie. zu vermuthen fleht, für wohlfeilen Preis nah Eng— land bringen koͤnnen, eine wichtige Veränderung in der Gerberei verurfahen. — Ich halte diefe Subftanz für die ächte reine terra catechu die nad Kerr's Bericht, durch Kochen aus dem Holze der. mimola catechu gezogen wird; da hingegen Die gemeine officinelle Terra Japonica durch Zufas von wenigftens 4 einer feinen Erde verfaͤlſcht ift. ”) 2) Ich habe aleich die von dem Hrn. Baronet er: haltene reine Gatehu mit der gemeinen aus meh: rern Apotheken veralihen, und finde eine Karbe zumal auf dem frifchen Bruce, bei jener dunkels faſt Gaflanienbraun, bei dieſer heller leberbraun; der Bruch ſelbſt bei jener dicht, glaͤnzend, bei diefer aber erdig, matt; und der Geſchmack bei jener mehr herbe und bitter aber känger- und ſtaͤrker ſuͤßlicht nachſchmeckend als bei dieſer, die ſich auch durchs kauen nicht fo.rein auflößt als jene, fondern auch dann immer noch ihren erdigen Sig e BRNO den Adpnee und auf der ‚Sunge verrath. B. 216 5. Höchftionderbare Ericheinung an dem, dem Pferdegeſchlecht eignen fogenannten Luft: beutel der Euſtachiſchen Röhre *). } mir Aus einem Briefe des Herrn Direktors Hader mann zu Hannover vom 19. Sept. 1804. Sch ließ im Dec, vorigen Jahres (fo ſchreibt dieſer vortreffliche Veterinararzt) eine 12 bis 14 Jahr alte magre Stute fuͤr die Zergliederung kaufen, die an der linken Seite oben am Halſe, ge— rade da wo der fogenannte Luftbeutel der Euſtachi— ſchen Röhre liegt, eine laͤngliche Geſchwulſt ‚hatte, die ohngefähr in der Dicke einer halb durchſchnittenen Maasbouteille hervor ragte, und größtenrheils hinter der Zuberofität der Hinterinnlade verbörgen lad. Da * Bekanntlich öffnet ſich diefe Röhre beim Pferde niht unmittelbar in den Rachen, fondern in jene "geräumige Höhle an den Eeitenflügeln des Unter: fiefers, oben am Halſe, unter der parotis, und diefe Höhle mündet dann erft wieder mit einer fnorp= lihten Klappe und einer laͤnglichten Gpalte an jeder Seite des Rachens — Vergl. Bourgelat, Elemens de l’art veterinaire. Par. 1769 8. pag. 498 u. f. — (Eine Nore die beiläufig auch ale ein Nachtrag zu ©. 364 und 256 meines Handbudhs der vergleihenden Ahatomie angefehen ! werden kann). — ni . » x - = 27 das Pferd ungemein lange Haare hatte, fofiei dieſe Geſchwulſt eben nicht fehr in die Augen. Bet der nähern Unterfuchung aber bemerkte man, daß fie hart und etwas hödrig anzufühlen, aub im Gans zen beweglich war, und fich in etwas bin und her fhhieben ließ. Die Haut daruͤber lag ganz natürlich "108 und konnte leicht als eine alte aufgehoben wers den. Das Pferd fraß und ſoff natuͤrlich und ohne alle Befchwerde, auch zeigte e& in der Haltung des Kepfs nichts befondres. Da nun dieſe fo ganz fon= derbare Geſchwulſt (die ich namentlich wegen ihrer ganzen Lage, Borm und Demeglicdeit durchaus für feine ſcirrhoͤſe Parotis halten Fonrte) meine ganze Aufmerkfamfeit erregte, fo fuchte ih mich zufoͤrderſt deshald bei dem gewefenen Eigenthuͤmer des Pferds zu erkundigen, von dem ich aber nichts weiter er— fahren konnte, als daß er dieſen Gaul nur etwa zwei Monat gehabt und ihn ſchon mit dieſer Beule in voller Groͤße und Beſchaffenheit bekommen habe. Das Pferd habe zwar dabei arbeiten koͤnnen, doch bei der Arbeit geroͤchelt und etwas muͤhſam Athem geholt. — Vom vorletzten Beſitzer des Pferds er— fuhr ich, daf er es zu Ende Julius vorigen Jahres erhalten habe. Damals fen die Beule noch dicker geweſen, welches ihn denn veranlaßt habe, ſie auf— zuſtechen, da denn nur wenig eiterartiges Flnidum bherausgefloffen, die Deffnups aber bald wieder zu— geheilt ſey. Weil das Pferd dabei habe arbeiten 1? Se * koͤnnen, fo habe er hierauf die Beule in Ruhe ger laſſen. Zufaͤllig habe er erfahren, daß das Pferd im vorhergegangenen Mai eine ſehr ſtarke Druͤſe gehabt, jedoch ſey ihm nicht bekannt, ob die Beule bei dieſer Gelegenheit erſt entſtanden ſey, oder ob ſie das Pferd ſchon vorher gehabt. Bei der Section fand ich die Haut durch ein natürlich lockres Zellgewebe mit der Geſchwulſt ver- bunden, und nach deren Wegnahme zeigten fich die unmittelbar darunter - liegenden Xheile, und na: mentlich die Barotis, völlig gefund. Bei der vor- fihtigen. Abſonderung diefer Druͤſe, fo wie derfty- lomaxillaris und der großen Gefäße, die den for genannten Zuftbeutel bededen; erichien Diefer bei— nahe noch einmal fo groß als im natürlichen Zu- ftande, Ich machte einen großen. Einfchnitt in den« felben , da es ſich dann zeigte, daß. er mit einem zaͤ⸗ ben Schleim und. einer Menge fonderbarer Enor: pelartiger Concremente angefültwar. Der Schleim war weiß, fehr zufammenbängend und zähe, fo wie man ihn wohl im Raden bei Pferden anzu: treffen pflegt ‚und mochte: deffen Quantität etwa zwei Theetaſſen voll betragen. * Der gedachten Concremente waren nicht weniger denn 136 Stuͤck. Im friſchen Zuſtande waren ſie weiß, nach Verhaͤlt⸗ niß ihrer Größe leicht, und im ganzen Habitus, be: ſonders auch in Ruͤckſicht ihrer-Elafticität, Enoepel- - — 219 aͤhnlich. Ihre Geſtalt war ungleich; doch bei den mehreſten rundlich, mit mehr oder weniger platt gedruͤckten Flaͤchen. Die kleinſten hatten die Groͤße von Zuckererbſen; die groͤßten faſt die eines kleinen Huͤhnereies; die bei weitem mehrſten aber die von großen Haſelnuͤſſen Beim Durchſchneiden zeigten fie ein.blättriges Gefüge von concentrifchen Lamel— len, die wie Zwiebelſchalen um einander lagen, Die Haut des Luftboutels, der diefe Körper erthielt, war etwas dider als die des gefunden auf der rechten Seite, auch war fie mit einigen ziemlich ſtarken Blutgefäßen durdzogen. Die anfehnliche Kiappe, hinter welcher fidy der Luftbeutel im Ra- then des Pferdes öffner, mar feft verflebt, fo def auf diefer Seite gar Feine Kommunication zwifchen der Euftachifchen Röhre und dem Rachen flatt fand, Unſer trefflicher Chemiker, der Herr Apotheker Gruner bat dieſe Concremente analyſirt und ge funden, daß fie, wie wohl zu erwarten war, faft ganz aus Eiweißſtoff beftehen. *) BET . „u *) Diefe fonberbaren Körper ähneln in ihrem ganzen - Habitus, und namentlih audh in der lamelloͤſen Terxtur, ben Eleinen mandelförmigen Knorpeln bie man zuweilen bei Menſchen, 3. B. in der Gelent: 220 — — 6. Fernere Reifenachrichten vom Hrn. D. Langs- dorff von der Iniel St. Catharina an der Küfle von Örafilien den i5ten 3a: nuar 1804. Den 27. Dkt. vor. J. verließen wir Zeneriffa nach einem fiebentäuigen Aufenthalte. Freilich eine kurze Zeit, die ich indeß doch bejtmöglich zu benutzen gefucht, und audy in der That viel intereffantes, aus mal für Mineralogie, gefammelt habe. ; | Seit dem 4. Nov. habe ih mich vorzuͤglich mit Unterſuchung der verſchiedenen Koͤrper beſchaͤftigt, die das Leuchten im Meerwaſſer verurſachen. Ich habe zwei Monate hindurch taͤglich Verſuche und Beobachtungen darüber angeftellt und ein ganz vor: treffliches Mikroffop, welces wir an Bord haben, „at mir dabei große Dienfte geleiſtet. Doch wage ich bis jest noch nicht, ; ein allgemeines Refuktat aus meinen Beobahtungen zu ziehen. " Das aber iſt Thatfache, daß alle-Körper, die ich bis jetzt bei Nachtzeit als leuchtende Punkte aufgefifcht habe, organiſirte Körper, und zwar Thiere von Eapfel des Aniees, nder auch in den bursis mucosis, und in der hydroceie und zwar auch theils in zahl: ‚ reihe Menge beifammen gefunden hat. B. / * \ — 22i mancherlei Urt waren. Unter andern und vorzüg» lich fand ich kleine Arebshen, Eauillen und Gam: mazellen von den ſonderbarſten Seftaltungen, Außer dieſen find esaber noch eine Menge von Salpen (fiehe Sorstäl), Medujen und andere. [chleimigte-und theils durchſichtige Thierchen, die das meilte zum Leuchten der See beitragen. — Warum aber diefe Geihöpfe zu einer Zeit fiärker leuchten, zu anderer wenig oder gar nicht, das iſt eine Frage, bie ich mir big jest noch nicht befriedigend genug habe beant- morten Eönnen, Da unſre Seefahrt erft recht an— gefangen hat, fo hoffe ih noh manches Stündchen diefer Unterfuhung widmen zu koͤnnen; und da es mir night um Beſtreitung oder Verfechtung einer Meinung, fondern lediglih um Erforfhung der Sache felbit, Eury um die Wahrheit zu thun ift, fo Eönnen wenigſtens die zuverläfiigen Beobachtungen die ich daruͤber aufzeichne, einft tiefer blidender Phy— fiter weiter führen. — Ich befise fchon jest eine Sammlung von leuchtenden Seekoͤrpern, die mei: nes Wiffend Einzig in ihrer Art iſt: wenigſtens entfinne ih mih nicht, eine ihr ähnliche gefehn oder auch nur von einer folhen gehört zu haben, Den 22ften Dec. erreichten wir die ſchoͤne Inſel von der ich Ihnen fchreibe, und wo auch La Pey- roufe einlief, Man zog diefen Haven jedem an— ‚dern vor, gerade meil er von dieſem wadern See- 222 — fahrer fo ſehr vortheilhaft beſchtieben worden, "andy fanden wir was er davon Mad) Ei Dr betätigt, Sch harte von jeher, "zumal aber feit meinem Aufenthalt in Vortugal, eine große Idee von der Fruchtbarkeit und dem Reichthum der Natur in Hrafilien.. Und doch vermag ich nicht aus zu⸗ druͤcken, wie ſehr das was ich nun hier wirklich finde, alle jene wenn gleich noch ſo guͤnſtigen Vor— fielungen, bei weiten uͤberſteigt. Ich -fehe mich hier wie in einer neuen Schöpfung, deren Ueppig⸗ keit und Fülle und Pracht und Fremdartigfeit mich wie geſagt uber allen Ausdrud überrafcht. Im der mit Palnıen und Bananen geigmüdten Landſchaft am Zage die Sluhten von Papageyen, die Colibris, die mächtiggroßen und mwunderfchönen Schmetters linge ıc. im ftilen Dunkel der Nacht die prachtvolle Erleuchtung durch mehrere Arten von Lamppriden,. beſonders aber durch den Gucujo (Kater noctilucus) von welchen letztern ein Einziger vollfommen hin— reiht, um bei feinem fchönen Lichte im einem dun⸗ keln Zimmer leſen zu koͤnnen. Nur für Mineras lien fcheint die hiefige Ausbeute kaͤrglich auszufallen, Hingegen habe ich aus dem Thier- und Pflanzen: reiche fchon anſehnliche Sammlungen zufammenge: draht, Namentlich aus jenem feltne Fiſche, Krebſe und Schmetterlinge: und aus diejem trefflihe fu- cos und Eonferwen. | 4 e PR“ 245 In etwa To bis 14 Zagen gehen wir wieder unter Segel und. gerade um Gap Horn. Freilich ift die Jahrszeit etwas vorgerüdt; indeß tüchtige Schiffe und vortrefflidde Führer werden uns ficher über folhe Bedenklichkeiten megfesen. — Auf unfern Gapt. von Krufenftern muß Rußland ſtolz feyn, mit dem vortrefllichiten Charafter ver: bindet er die folideiten zu fol einer wichtigen Ex— pedition erforderlichen Kenntniffe in einem zum be— wundern weiten Umfange. Von Kamtfhatka aus erhalten S Sie frnere Nach⸗ richt von mir, % e E . 224 = I. Fernere Beohächtungen über die Schleimdruͤ— fen der Spechtkoͤpfe und die damit verwand⸗ ten Theile. VomHrn. Dr Wolf) — (Mit Abbild auf Taf. IV. Fig. 2) Ich habe in dem 1. Bd. 4.&t. ©. 73 diefes Magazins, mo ich von den Schleimdrüfen des Grüns ſpechts redete, verfprochen, daß ich in der Hinficht auch andere Spechtarten unterfuhen, und, fodann bekannt machen wollte, ob fich bei diefen eben die Drüfen und eben dieſelbe Beichaffenheit vorfänden, als ich fie bei dem Gruͤnſpechte beobachtete. Es ließ ſich dies ſchon voraus vermuthen, da dieſe Voͤgel in ihrer Lebensart ſehr viel Uebereinſtimmendes mit ii einander haben, Eben diefelbe Wahrung, eben der: felbe Dit, wo bdiefe gefucht wird, erfordern eben diejeiben Werkzeuge zu ihrer Habhaftwerdung, I Hier find nun die Beobachtungen, melde ich an den gleichfalls hier verzeichneten Spechtarten ge⸗ macht habe, Picus 225, — Picus Martius. Auf dem Scheitelknochen eines Jungen, be— merkte ich keine Rinne wie beim Gruͤnſpecht; eben ſo fehlte ihm auch die Knochenerhoͤhung daſelbſt. Das Zungenbein endigte ſich nahe an der Mitte des Schei— tels. Im Oberſchnabel war auch keine Höhle zur Aufnahme des Zungenbeins zu finden, Beide Theile defjelben find durch ein Häutchen mit einander ver: einige, Jede Echleimdrüfe hat fechs bis acht Löcher, welche in den Unterfchnabel den Schleim ergießen. Sie fängt hinten bei dem Gelenk des Unterfiefers an, und hat fhon die beim Gruͤnſpecht befchriebene Geſtalt. An jedem Schenkel des Zungenbeins läuft ein Merve, welcher, wenn die Zunge im Schnabel, und alfo verkürzt ift, fait tie neben einander lie— gende Schleifen, gefchlungen ijt. So oft die Zurge durch das Herausziehen fich verlängert, fo oft gehen auch diefe Schleifen aus einander, "und der Nerve liegt wie ein weißes gerade laufendes Faden am Zungenbeine; druͤckt man die Zunge wieder in ben Sihnabel und verkürzt fie alfo, fo bilden ſich auch die Schleifen wieder, Diefe beiden Nerven laufen am Gelenke des Unterfieferd, durch eine Deffnung in das Gehirn. An dieſer vereinigen fi, mit dem— felben noch zwei andere Nerven, wovon der eine am Halfe herauf kommt. So vereint gehen fie in der -Geftalt eines einzigen Nervens in die Gehirn: höhle ein, Das oben angeführte am Zungenbeine Voigt's Mag. IX.B. 3. St. März 1805, P 226 _ — bis an die Vereinigung beider Schenkel vorlaufende Nervenpaar iſt wahrfheintic Fein anderer, ale der Geſchmacksnerve Erklaͤrung der hieher gehörigen Sigura. Taf.IV; a.a.a. Der rechte Schenfel des Zungenbeing. b.b b. Der linfe Schenkel deffelben. c..c. c. Die wie Schleifen zufammengeiegten Nerven. f Picus canus Lin. Picus viridi-canus. Mihi. Auf dem Scheitel und der Stirn iſt in der Mitte eine Erhöhung, und zwifchen diefer und dem rechten Auge liegt in einer DBertiefung das lange Zungenbein. Die Schleimdrüfen fehen fo aus wie beim Grünfpecht, fangen hinter der Ohrenhöhle an, und haben anfangs eine Breite von 4 Linien. Das _ Zungenbein ift von da an, wo es aus der untern Kinnlade heraustritt, und fih um den Hinterkopf biegt, vier Zoll lang. _ > Diefer Specht wird übrigene öfters mit dem Grünfpehte P. viridis vermechfelt, dem er auch ziemlich gleich ſieht. Linné nannte ihn canus, feines grauen Kopfes wegen, beffer fcheint mir der * a ER 297 Name Picus viridi-canus zu feyn. Er unters ſcheidet fih von dem Gruͤnſpechte: Tr) Durch den - roſenrothen Augenſtern, 2) durch den gruͤnlich— grauen Kopf, 3) durch den Eleinern karmoiſinrothen Sceitelfleden, 4) durch den ſchwarzen, über den Augen und am Sinne herablaufenden Streifen, und dadurch, das er überhaupt etwag Fleiner ift. Bed: ftein fcheint ıhn, als er feine Naturgeſchichte der Vögel heraus gab, noch nit, wenigftens nicht als teutfchen Vogel, gekannt zu haben, Sn feinem ornithol. Taſchenbuche führt er ihn als leutſchen Vogel auf. Seine dafelbjt angegebene Diagnofe ift aber nicht vollſtaͤndig. Er bruͤtet im Nuͤrnber— gifchen. Picus major. Auf der Stirn ift eine Enöcherne laͤngliche Er— böhung. Auf der rechten Seite ift eine Vertiefung, worin das Zungenbein läuft." Die Scyleimdrüfen jind wie bei den vorigen Arten vorhanden, Picus medius, Die knoͤcherne Erhöhung auf der Stirn ift eben» falls bemerklich, nur ift fie Eleiner als beim P. maior. Zur rechten Seite befindet fih die Vertie— fung, worin das Zungenbein liegt. Die Schleim⸗ druͤſe war bei dem unterſuchten Exemplate 11 Lin. P 2, 228 Na lang, ı# Lin, breit, tief hinten am der Seite des Kopfes etwas fpikig zu, und nahm ihren Anfang unter der Ohrhoͤhle. | Picus minor, Schleimdruͤſen und der Zungenbau mie bei den vorigen Aıten. Aus Mangel an frifhen Exempla— ven Eonnte ich Feine weitern Beobadhtungen an ftellen, * Yunx torquilla. Diefer Vogel gehört zwar nicht zur Gattung Picus. Er hat aber ebenfalls eine lange wurmfoͤr⸗ mige Zunge, die er mit einem Schleime, der aus den wie bei den Spechten gebauten Drüfen kommt, beſchmieret. Die Drüfen nehmen 3 Kin. hinter der Ohrhoͤhle ihren Anfang. Die Zunge bat vorn an der Spise feine Widerhafen. _ W 229 IV. Der Todtenkopfſchwaͤrmer. (Sphinx Atropus. L.) (Bom Hrn Der Votf.) Seit mehrern Jahren war diefer Schmetter: ling in unferer; der Nuͤrnbergiſchen Gegend, dußerft felten anzutreffen, ungeachtet bei uns die Kartoffeln, deren Blätter bekanntlich feine Lieblingsfpeife find, fehr häufig gebaut werden. Mir find Perfonen be« kannt, die den Schmetterling gern um 2 Gulden ge= kauft hätten, wenn fie ihn nur hätten erhalten £önnen. Im vorigen Sahre fand man: inzwischen die Raupe fparfam hin und wieder in den Kartoffel- feldern. Im verwichenen Auguft des jesigen ‘Jah: tes fand man ihn weit häufiger, als im vorigen, _ Sch erhielt mehrere Erempfare deffeiben, und ließ - ſie nad der gewöhnlichen Behandlunasart verpuppen. - Der Regel nad) fommt nun der Schmetterling exft im folgenden Frühjahre nach der Verpuppung zum Borfchein : allein wider alle Ermartuna ftreiften nicht nur meine drei Exemplare ihre Hülle ab, fondern e3 thaten dieſes auch einige andere „. welche von an—⸗ dern mir befannten Perfonen aezonen wurden. Un: ter den vollkommen geftalteten Schmetterlingen be— L_ \ 230 — fanden ſich auch drei kruͤppelhafte. Dieſer Umſtand darf bei der Unterſuchung der Urſache ihres fruͤhern Erwachens wohl nicht außer Acht gelaſſen werben, Vielleicht haben andere Naturbeobachter aͤhnliche Er— fahrungen gemacht, und dann iſt man vielleicht auch im Stande, die Urſache ihres fruͤhern Hervorkommens ausfindig zu machen. "Hat man dieſen Schmetter— fing im Freien ſchon im Herbfte nad) der Verpup— pungszeit herum fliegend, oder fißend gefehen 2 Das Zuckerglas, worin meine Puppen lagen, war ‚in: der Stube, jedoch an keinem warmen Orte, der aber doch wärmer ſeyn mochte, als die Erde, worin die Raupe fich gewöhnlich verpuppet, Wie Fam diefer Schmetterling feit einigen Jah— wen wiederimunfere Segend? Und warum war ee: vorher fo felten? ı Meine Vermuthungen darüber find folgende: Der Schmetterling feheint ſich nicht ſehr ſtark zu vermehren Die Raupe deſſelben iſt groß und ſchoͤn gezeichnet. Der Finder, wenn er auch kein Entomolog iſt, ſtaunt fie an und nimmt ſie mit nach Hauſe; es iſt um ſeine Nachkommenſchaft ge— ſchehen. Liebhaber und Entomologen, die ihn ten: nen/ gehen ihm. ohnedies nach, und follte e6 auch nur des Memento moriwegen, dag er auf dem Bruſtſchilde trägt, geſchehen. Db er unter den — | 231 Voͤgeln oder andern Thieren Seinde bat, iſt mir nicht befannt: allein e8 Eönnen auch ſchon obige Ur— fahen feine Bermehrung hindern. Hiezu kommt noch, "daß mehrere Pandleute ihre Kartoffeln oben abfehneiden und die Blätter als Viehfutter ges brauchen. In diefem Falle fieyt e8 denn auh um feinen Unterhalt mißlic aus, Die Beraubung feir ner Nahrung fcheint aber im vorigen und in dem heurigen Jahre nicht in dem Maaße mie fonft flatt gefunden zu haben, da nicht nur in beiden die Feld— früchte uͤberhaupt, fondern auch befonders heuer die Kartoffeln gut geriethen, Vielleicht find aber auch noch andere Umftände eingetreten, die ihn zu feiner Niederlaffung in hieſiger Gegend beftimmt haben. Wenige verirrte Pärchen koͤnnen unter günftigen Umftänden innerhalb zweier Jahre ſchon hinreichend ſeyn, einen Diſtrikt mäßig zu bevölfern. / ’ 7 232 N — v. Merfwürdige Begattung. (Bom ah Dr. Wolf.) Es iſt in diefem Magazin im vierten Stüde des erſten Bandes ©. 70. eine Nachricht von einer Be— gattung mit Cantharis melanura Mas und Ela- “ ter niger Fem. mitgetheilt worden. Einer mei⸗ ner Freunde, welcher ein aufmerkſamer und fleißiger Inſektenſammler iſt, zeigte mir dieſer Tage zwei Inſekten, die in einer wirklichen Begattung mit einander begriffen waren. Das Weibchen war Ce- tonia hirta, auf welchem Melolontha agricola, ein Männchen, ſaß. - Man kann die innige Ver- bindung der Zeugungstheile genau fehen, die um fo gewiffer zu feyn feheint, da beide Inſekten auch durch das Anfpießen der Stedinadeln fi * von einander trennten. Merkwuͤrdig ſind beide Begattungen vorzuͤglich dadurch, daß die e vier Inſekten nicht bloß der Art, fondern auch der Gattung nach von einander ver— fchieden fird. Es entfteht hiebei die Frage, ob eine ° foiche Verbindung fruchtbar fey, und ob nicht auf diefem Wege Abarten oder gar neue Arten entftehen ? — _ 233 Menn es erwiefen ift, daß der Finnenwurm, | Hydatis finna, nur in dem zahmen Schweine fi befindet, und diefes dag wilde Schwein, in melthem derielbe micht ift, zur Stammmutter hat, folglich diefer Wurm erft lange nach der allgemeinen Schös pfung hinterdrein gebildet wurde fo möchte ich, wenn meine Kühnheit nicht zu groß ift, und man einmal eine unmittelbare Schöpfung des Finnens wurms ftatt finden läßt, auch eine mittelbare Schö- pfung in Ruͤckſicht auf neue Inſekten annehmen, — >34 * VI. Zaͤhes Leben eines Inſekts. (Bon Ebendemfelben,) Im DEtober des vorigen Jahres fand einer meiner Freunde mehrere Iebendige Cremplare des Rhagium inquilitor unter der Rinde eines alten Baumſtammes Er ftedte einige derfelben leben— dio an Stednadeln in eine Schachtel, murde aber gehindert, fie fogleich mit heißem Wafferdunft zu tödten. Er ftellte die Schachtel in der Eile bei Seite, und vergag die darin befindlihen SInfeten. Im darauf folgenden Januar, alfo nad etwa drei Mo- naten, fiel ihm die Schachtel wieder ein, er bolte fie herbei, und brachte fie in dad warme Zimmer, und fiehe — zwei Eremplare des Rh. inquilitor lebten noch und regten ſich fo, als wenn fie eben erft lebendig gefpießt worden wären, Nürnberg den 15. Nov, 1804, D. Wolf. > we 235 VI Bemerkungen über die Spaniſchen Schafe, Hr. Victet bat befanntiicheine Heerde Spa- nifher Schafe von Lancy in der Nähe von Genf, von welchen er bereits mehrere Nachrichten gegeben bat, Die folgenden Bemerkungen befinden fid in - ‚der fünften Nachricht, melde in feinen Bibl. bri- tannigue enthalten iſt. Die Heerde iſt von der zei- mon Race, wovon der erfte Stamm aus den Ram: bouilletiſchen Schafen genommen iſt. Aus den Erfahrungen einer großen Anzahl von Landwirthen ergiekt fih, dag die unter dem Na— men ver Merinos bekannten Spanifhen Schafe ſich am beften halten und gar nicht ausarten. Dies hat ſich beſonders ber den zu Rambouillet darüber — —— — udn. N icter hat * feiner Heerde einen Wid> der Pieire ot" genannt,” der fi in feinem gten Jahre befindet, umd wofuͤr man ihm 960 Livres geboten hat. Cr beſitzt bereits zo Laͤmmer von ihm und hat Hoffnung, daß ſich dieſelben in dieſem Jahre bis auf 60 vermehren werden. Unter allen ſeinen Wid derm hat die ſer am wenieſten vom Refpringen ge 236 _ litten, ob ihm gleich weit mehrere Schafe zugetheilt find, als allen üdtigen. Der Schäfer von. Croiffy fagte ihm, daß er nie einen Widder von lebhafte: rer Confticution gefehen habe. Er war nad dem Berichte: dieſes Scäfers, Herr und Meifter von allen andern Widdern der Heerde und wich nie einem derfeiden. Eben fo war. er es bei Hrn. Pictet. Diefes fo Starke Thier ift übrigens Außerft fanft, es ftößt niemals; es greift nie die andern Widder an,. und läßt fich überhaupt niemals eher in einen Streit ein, als wenn es nöthig ift, die Ordnung wieder berzuftellen. Hr. Picter bemerkte, daß, feit dies fer Widder bei der Heerde iſt, die Kämpfe feltner geworden find. Er wird von allen übrigen gefuͤrch⸗ tet, und keiner derſelben faͤngt einen Streit in ſei— ner Gegenwart an, aus Furcht, er möchte ſich darein mifhen. Hr. P. hoft, daß die merkwürdigen Ei- genfchaften diefes Thieres auf die ganze Race über: gehen werden, und daß ihm ſeine Zoͤglinge nicht bloß in der Schoͤnheit ihrer Geſtalt, ſondern auch in der Lebhaftigkeit ihrer Conſtitution gleichkommen werden. Ein Paar kranke Schafe wurden mit Wermuth behandelt, deſſen Abſud theils im die Mafe geſpritzt theils innerlich angewandt wurde. Dies Mittel that gute Dienſte; und wenn es auch die Krankheit nicht heilte, ſo verzoͤgerte es doch den Tod. Die geſtorbenen Schafe hatten theils Hydatiden oder - 237 Blaſenwuͤrmer im Kopfe, theils fand ſich eine ſeroͤſe Feuchtigkeit, die das Gehirn druͤckt, theils fanden ſich in den Stirnhöͤhlen Würmer von ähnlicher Art, - Der größte war beinahe wie die, Larve eines Maikaͤ⸗ ferd, von brauner Farbe, Eegelformig und an einer Seite abgeplotter. An der Bafis des Kegels, welche der vordere Theil des Wurms zu ſeyn fchien, be— . merkte man zwei Eleine, gleiche Deffnungen. An der Spitze des Kegeld, oder an der hintern Seite des Wurms, zeigten fidy zwei ſchwarze Punfte im Geftalt einer Gabel, die unbeweglich waren. Die Würmer ſchienen todt zu ſeyn. Die vier übrigen Würmer befanden. fih in verfchiedenen Graben ihe ter Entwidelung. Der Eleinfte war Faum halb fo groß als der größte und weiß von Farbe. Sie ga— ben mehrere Stunden lang Zeichen des Lebens von fih. Zehn Stunden nach dem Zode des Schafszog fich einer von diefen Würmern noch zufammen, wenn man ihn berührte ; ſtreckte auch die gabelformige Spige hervor, und z0g fie wieder zurüd an feinem hintern und untern Zheile. Die nähere Urfache des Todes ſchien bei diefem Schafe eine Kopfmwaflerfuht zu ſryn; indeflen konnte die Gegenwart der Würmer aud wohl eine Drehfrankheit bewirkt haben, und in diefer Ruͤckſicht war vielleicht das Einfprigen des Wermuths heilfam, Noch ein drittes Schaf, wel⸗ ches von der. Drebkranfheit befallen worden war, - wurde durch biefes Mittel geheilt, Man nahm 2 238 > Unzen getrodneten Wermuth auf 2 Bouteillen Waſ⸗ fer, und kochte dieſes ſo auge, bis nur noch eine Bouteille übrig blieb, und dieſes war die Doſis fuͤrz Tage. Mit dieſem Abſude wurden die Einſpritzungen taͤglich 3 Mal wiederholt und 3 Glaͤſer täglich davon auch innerlich gegeben. Die Behandlung wurde 5 Wochen lang fortgefest, die Krankheit, melde vollkommen charakteriſirt war, ſchien biefer Cur vom 13ten Tage an fhon zu weichen; Hr. D. ließ aber "die Behandlung noh 36 Tage lang fortfegen, um fich völlig von der Heilung zu verfichern, Es ver: tiefen hierauf noch Monate, ohne daß das Schaf einige Anmwandlung vom Drehen hatte. Es fheint alfo, daß diefes Mittel, welches man Hrn, von Gingins-Ghewilly verdankt, die Drehkrankheit im gewiffen Fällen. heilen kann, dies iſt immer genug für ein Uebel, welches als, un- heilbat ausgeſchrieen, und welches bei gewiſſen Gi: tuationen 5 bis 10 von 100 jungen: Schafen weg— tafft. Es iſt deshalb die forsfättigfte und‘ öfterfte Miederbolung diejes Mittels und die Bekanntma: hung der Reiultate fehr wuͤnſchenswerth. Hr. Pietet hatte ſchon vormals Gelegenheit gehabt, zu bemerken, daß man ſich hüten müfle, das Pferchen der Aecker nit auf Koften der Befund: heit der Schafe vorzunehmen; Dies iſt beionders bei Te 239 7 der fo Foftharen und delikaten Race der Meri— n08 von Wichtigkeit. - Hr. Pictet pfercht alle Jahre, abee bloß in den waͤrmſten Naͤchten und wenn bie Erde völlig troden iſt; dies ſchraͤnkt fih in feinem Klima bloß auf zwei Monate ein. Uerbrigens pfercht er auf kieſigtem und thonigten Boden. Auf dem erflern ift der Dferch den Hammeln meh: angemefien, aber ihr Dünger briäigt wenig Nugen ; beim legrern hingegen ift die Wirkung des Pferches ſehr ausge: zeichnet, aber das Vieh leidet, fo bald diefer Boden feucht if. Hr. Pictet. hat den Verſuch gemacht, daß, wenn der Pferch die namliben Dienſte, wie die gewöhnliche Düngung thun foll, man die Schafe zwei Nächte hinter einander auf der namlichen Stelle laffen muß, und zwar fo, daß auf jedes Stuͤck ein Raum von. 10 Quadratfuß kommt, dies macht vier- mal mehr als Daubenton vorfäreibt; es hat aber derfelbe wahricheinlich feine Verſuche im beſſern Lande gemaht. Das Pictir’fhe Reſultat nähert fid) dern von Arthur Young, welcher überhaupt ganz andere Vorfchriften giebt, ald Daubenton— Hr Pictet machte im vorigen Fahre den Ber fuh den Pferd die Mächte hinter einander an ein und demfelben Plage zu laffen. Der Boden be: fiand aus einem fo unfruchtbaren Ihone, daß dieſes Stuͤck feit undenklichen Zeiten ale Lerde war lie: gen geblieben, und kaum zur Trift zu benugen ge— weſen war; nad diefem dreinaͤchtlichen Pferch aber 240 — war es ſo fruchtbar geworden, daß ſich das Getraide legte, ehe es reif ward. Nicht genug kann Hr. Pictet in dieſer Notiz das Verfahren empfehlen, daß man in den Schaf: ſtaͤllen eine Menge leichte Erde oder Sand unter die "Streu mifht. Seine Erfahrungen haben ihm hievon den größten Nugen aezeiat, Es folgt dar⸗ aus: 1) daß die Schafe immer troden Liegen; 2) daß nie ein übler Geruch in den Ställen enttüeht; 3) daß die Quantität bes Düngerd ums Doppelte vermehrt wird, ohne daß ſich die Qualität im ges J ringſten vermindert. Das Verfahren ſelbſt beſchreibt er auf folgende Art: Im Schafſtalle wird der. Bo: den mit Thon wie eine Tenne ausgefchlagen,. auf dieſen ſchuͤttet man 2 bis 3 Zoll hoch eine (odere trodne Erde auf und bedeckt felbige mit Stroh. ©o wie fih nun der Geruch im Stalle anfängt zu zei— gen, bringt man des Morgens das Stroh, welches | noch nicht verfault ift, längs den Krippen, und fhüttet von neuem einen Zoli hoch trockne Erde auf und uͤberdeckt fie mit friſchem Stroh. Hierdurch wird der Geruch vollkommen vermieden, indem das ſich entwidelnde Ammoniy von der Erde abforbirt wird. Diefes Ammonium würde ohn⸗ jeine Verfhludung | nicht allein den Schafen nachtheilig, fondern auch für die Düngung, wegen feiner Rerflüchtigung, ‚vers foren gemwefen ſeyn, fo aber wird es von der Erde oder nu in 2341 oder dem Sande feſt gehalten. *)' Man muß dies ſes Verfahren fo oft wiederholen, als ber Geruch ticder metklich wird, und wenn ſi ih der Boden in * — nr Si irIasEI7d.9 wi 4 9 Dasß biefed Ammonium, es die Schafe durch „die Ausdünftung. bon ſich geben, ein eben fo Eräfe 2 " tiges, ja vieleicht noch fräftigeres Düngungsmite “tel als der eigentliche Mift des Schafes ſelbſt ift, hat fi durch wirkliche Thatſachen beftätigt. Ich hatte, als ich den gegenwärtigen Artikel für das u. Mag. Hearbeitete, Gelegenheit;einen der Kenntniß: 4 reichſten und Einſichtsvollſten praktiſchen Defonoz, men, Hrn. Amtsverwalter Kuhn, bermaligen pacht inhaber bes akademiſchen Dotalguths in Remda, (der ebenfalls ſowohl hier, als auf feinem eigenen Guthe zu Sa hlborn eine treffliche Spaniſche Schafzucht unterhaͤlt) ‚hierüber, zu ſprechen, und. dieſer war, nicht allein mit den Pictefihın Grundjägen und Vorſchlaͤgen vollfommen einverftanden , fondern verſicherte mich auch, daß an den Stellen wo die ESdafe des Nachts mehrere Stunden bloß gelegen Mr geruht hätten, ohne dag mans etwas. bedeuzs, tendes- gewahr werde, die im ſolch Erdreich. einge, fäete Gerfte den, üppigiten- Wuchs bekomme, wo J— wen igſtens an gewiſſen Stellen, die Ausduͤn⸗ ung allein, bie‘ fette Duͤngung bewirkt haben “muß. Merkwuͤrdig iſt, daß dieſer Stoff feine Ei: In genthümlichkeit bei feinen mehrernMobdificationen; fo unmwandelbar behält, daß, man ihn noch in bei, ‚ Gerfte, ja ſelbſt in dem daraus gebraueten Biere, D. 9. erkannt haben will, J 0 4 - BAR AlyucH * &ı 35% 83 wur üß Boigt’s Mag, IX.B.3. St. März 180%. O J 5 243 * Abſicht der Krippen und Raufen nach und nach da— durch zu ſehr erhoͤhet, fo wird dieſe ganze Dünger: mafle aus dem Stalle geihaft , in Haufen, gebracht und mit Waſſer begoſſen. Die Maſſe geraͤth da⸗ durch alsbald in Gaͤhrung und verwandelt ſich in eine ſchwarze, fette, gleichartige Subftanz, welche jur beſten Düngung dient. Sie iſt vornehmlich auf den Wieſen von großem Nuten weil ſie das Moos vertilgt, den guten Pflanzen Kraft sieht, und die Sanze Begeration im Thätigfeit bringt. Es ift aber hiebei Hrn. Pieter oft vorgefommen , daß ſich ber Drift in dieſen Haufen mit Schimmel bedeckte, wodurch er merklich an Güte verlor, wenn man, ihn nicht ſogleich verbrauchte, Es zeiete ſich ubrigens auch dieſet — ſehr wirkſam, wenn er ſogleich aus dem Stalle auf den Acker gebracht und ufiters gepfluͤgt würde; vorzuͤglie yut that er bei einem Staͤcke euzernerklee Der Unterjchied im Wachs⸗ thum war im Vergleich mit andern, dieſen ſonſt voͤllig aͤhnlichen, Stucken ſehr auffallend. Der Lu: zerner⸗ und andre Klee vom zweiten und dritten Hieb wurde für bie Mutterſchafe und Laͤmmer am dienlichſten gefunden Man darf uͤbrigens die Me⸗ rinos ja nie Hunger leiden laſſen; denn wenn man ihnen genug. Futter vorlegt, fo hören fie gleich auf zu freſſen, ſo bald fie ſatt find, haben fie aber ge⸗ hungert, ſo fteſſen fie dann fo uterinäfig, daß ſie aufſchwellen, wodurch ihr Appetit und ihr Körper: — * 243 bau leidet, und mandjerlei anderet — ent: fehet. VIII. ueberſicht der Gebirgsformationen und beſonders der Uebergangsforma— tion in Mähren; _nebit einigen neue— ren Nachrichten von den, Mährifchen Kalkhoͤhlen. | ; Die bier folgenden intereffanten Nachrichten find aus einem 4 Bogen ſtarken Auffage des. Hrn, Edukationsraths Andre zu Bruͤnn, gezogen, welche er aus dem von ihm herausgegebenen patrioti— ſchen Tageblatte beſonders abdrucken ließ, und wovon er auch mir, dem Herausgeber dief, Mag. ein Eremplar zur weitern Bekanntmachung (da der Wirkungskreis jenes Tageblatts meift nur auf ein Eleines Lokal befchränft ift) gefaͤlligſt mittheilte, Unter Uebergangsgebirgen verfieht Hr. Undre folhe Gebirgsreihen die unter fich einen eignen Zufammenhang bilden, gewöhnlich fich auf der einen Seite an das Urgebirge, anf ber andern D 2 = JX * — am ‚das Ftörgedirge anſchließen ; ıfolden Uebergang , zu beiden Gebirgsreihen machen, und deren Stein: arten man fonft theild ausjchließlich dem Urgebirge, theil® dem Flözuebirge zugefellte, bis yenauere Be: obahtungen zeigten, dat fie zu feinem von beiden gehörten, fondern eiren eighen, von ähntichen, in beiden vorkommenden Gattungen abweichenden Charakter, mein gleich wieder tänandes Semeinjame, — haͤtten. ar BE — Edharatteriſtiſch fuͤr Be in \ Vergleihung mit den Urgebirgen iſt das erſte Vorkommen von Ver— ſteinerungen, als Beweis, das zwiſchen ihrem, und dem Entſtehen der Urgebirge die Zwiſchenepoche der erſten Organiſation eintrat. Dabei iſt wieder merk⸗ würdig, daß dieſer Formation nur gewiſſe Gattun⸗ gen von Verſteinerungen, z. B. von Korallen, Zoo⸗ phnten (in dem, mit verfteinten Thierpflanzen, deren Originale zum Theil sar nicht mehr exiſtiren, gang durchzoanen Stinkſtein bei Adamsthal) — vor al⸗ fern aber die Orthocerathiten und Enztogiten,, aus | deren Truͤmmern ſich ein hohes Bergconglemeraf eine hatte Stunde von Brünn gebildet bat — ei- genthumlic, find, Anis Bi sen wo m ae is 3 3, Micht überall find-aber der Charakter der Ueber⸗ gangsformiation und deren Graͤnzen leicht aufzufin - | 245 den; imdeflen ſcheint Mähren ganz beſonders Ger win um. ich beides leicht zu werdeutlichem, ° Denkt man ſich nämfich eine Sinie von Zeittch nah Großen» Meferitfch, und verlängert dieſe in Be; danken bis nach Schleſien, ſo hat man ohngefaͤht die Hauptrichtungslinie des Maͤhriſchen urge— birgs. Eine gleiche Linie in der Richtung von Bruͤnn nach Kremfier und meiter, würde als zweite Parallele, die ungefähre Durchſchnittslinie des Ue: bergangsgebirges, fodann eine dritte von Ni: 6 kolsberg nach der Hradiſchen Gegend iur die Rice tung des Flöggebirges bezeichnen. Nach der neueften geognoftiihen Anficht der Dinge zählt man nun folgende Gebirgsarten in der Ordnung, wie fie von unten auf ſich einander fol- gen, zur Webergangsformation: Grau wade, Graumadenfhiefer, Uebergangs— trapp, (alö eigner Gruͤnſtein, Mandelſtein por= phyrartiger Trapp, Kugelfeld) Ihoneifenftein und Kiefelfchiefer der zweiten Bildung. . Alle diefe Stein⸗ arten aber finden ſich in jenen —— Bon einigen Merkwürdigkeiten bes Riyeiigen uebeesan getarte nr Es findet ſich diefer Uebergangatalt — lich auf dem: linken; Ufer Bat Zwittama ; er erſtreckt * 246 - ſich nach Heren Andres eigner Beobachtung etwa 2 Stunden im Durchſchnitt von Weften nach Often, wo er ſich verliert, und nun die Grauwacke fich aus: zubreiten anfängt; fo wie in Weſten vornehmlich ber Syenit ihn begränzt, aber eben diefer Syenit macht auch die legte fichtbare Unterlage aha: gane zen Region, Diefer Sandftein fcheint einen vollkommnen Uebergang aus dem Kohlenfandftein in die Grau— wade zu machen, und es fragt fi, ob nicht jener mit der älteften Steintohlenformation beffer zur Ue—⸗ bergangsformation zu rechnen wäre? — Wenn män erwägt, daß die Hauptabdahung Mähren nach Süden und Süboften geht, fo begreift man Yeicht, daß der Syenit, als Iegter und niedrigſter Zweig des nordmweitlichen Urgebirgs auf dem rechten Ufer der Zwittawa, wo er noch unbededt erfcheint, jenfeite diefes Fluffes auf dem linken Ufer, immer) mehr herabfinten, nach und nad) von ben fpäter gelagerten Schichten der Uebergangsformation ganz überdedt merden, und:nun dem Auge voͤllig ver⸗ — u Wenn man die Zwittawa in ihrem nie bis Bruͤnn von Norden nah Süden, etwa 3 bis 4 Mei: fen weit, als Richtungslinie annimmt, und fich eine zweite mit jener parallele, durch Radſchitz und Kr EN dr auf der Olmuͤtzer Chauffee ſenkrecht gefest, gedenkt, fo erhält man drei abgetheilte Regionen, welche eben fo viele abgejtufte Terraffen vorftellen. Die hoͤch ſte diefer Terraffen von Bergreihen ift zwiſchen der Zwittawa und Schwarzama. Ihre höchften Punkte find Syenit, an welchem ſich zwi— fhen Lipuwta, Vranau, Struz, Trappgattungen, an den Ausgaͤngen aber auch Kohlenſandſtein anles gen. Ja, in der Zifhnomwiser Gegend liegt auf den Kuppen des Conglomerats ein Kalklager, das unftreitig aud) zum Uebergangskalk gehört, fich aber fhon me hr dem Urkalk als dem Floͤzkalk nähert, für den genauern Beobachter Übrigens ungemein lehr— reich iff, indern man deutlich das Verbindungsglied zwiſchen dem fhönen Urkalk bei Bernftein und dem Uebergangskalk bei Sloop und Kiretein, wahrnimmt. Herr U. nennt fie die Syenitregion, Die zweite fhon niedrigere, fehr fhmale Zerraffe, von geringerm Umfange läßt ſich ohnges faͤhr zwoifchen der Zwittawa, Radſchitz und Rausnitz, annehmen. Ihre hoͤchſten Punkte ſind Uebergangs⸗ kalk, welcher, ſo weit man nachkommen kann, theils unmittelbar auf dem Syenit, theils auf einer Art Grauwackenſandſtein liegt, welcher wieder Syenit zur Unterlage hat. Sie kann die Uebergangs— talkregion genannt werden, Endlich liegt die britte, viele Meilen weit verbreitete, aber gegen die vorigen beiden nie— driufte Zerraffe oſtwaͤrts von Radfchis und Kausnig, Ihre hoͤchſten und mwahrfcheinlih auch niedrigften Punkte zu Tage, find Grauwacke — und fo-fönnte fie die Grauwackenregion heißen, AFTER: Die, Kalkregion macht. u bie ——— Proportionalhoͤhe zwiſchen der hoͤhern Syenit⸗ und der niedrigern Krauwackenregion aus; und es wird nun ſchon begreiflicher werden, daß die Graumade eher gebildet war, als der Uebergangskalk, und daß fie zum größten Theil überall fo bie Unterlage des Uebergangskalks ausmachen werde, wie man es an einigen Orten wirklich antrifft. Dieſe Folge der Dinge iſt nun nichts weniger als gleichguͤltig, denn ſie iſt geſchickt, auf eine ſehr einfache. Art das haͤu⸗ fige Vorkommen großer Hoͤhlen in hieſen gei zu erklaͤren. Es waͤre die Frage: ob biefer Rau nicht mit eben fo vielem, und nod größerem Rechte den Namen Höhlenkalt verdiene » als der Jura; kalk, — und ob bei letzterm Gyps nicht eben die Rolle geſpielt habe wie die Grauwacke beim Weber gangskalke? — Man kennt r,ehrere große Höhlen in * * 249 * Kalkregion/ wovon zum Theil auch. Thon ältere Be⸗ ſchreibungen aus dem Tten Jahrhunderte vorhan⸗ J— ſind. kN 4 * 2 Die erſte Pe sie Führt den Namen Re, puftet, welches Wort in der Böhmifken Sprache einen Durchgang anzeigt, indem man glaubt, daß ſich das Waſſer dort einen Weg gebahnt habe. Man nennt ſie auch die Höhle von Kiritein, 3 Meiten von Brünn, wovon Vigſius 1663 eine ganz kurze Beſchteibung geliefert hat. * ‚De Eingang dieſer merfwürbisften Höhle in / welchen ſich im Fruͤhjahre die Gewaͤſſer ſtuͤrzen, iſt 3 Fuß hoch. Ihre Beſuchung kann daher auch bloß im heißen Sommer, oder im ffrerigen Winter mit Sicherheit geihehen.. Saft 30 Schritte muß man gebuͤckt fortkriechen, bis man endlich in eine ſehr geraͤumige Gegend kommt; ein Gewölbe in einer Höhe von 20 Fußen zeigt ſich dem Wanderer plös- lih, und läßt ihn wieder frei athmen, Aus diefer geräumigen Höhle führen wieder 3 verſchiedene, aber alle ſehr niedrige Wege in eine jmeite, welche bie erſte an Größe weit übertrifft. . Sie fol ein regel, maͤßiges Viereck von 32 Fußen bilden, und um die Hälfte böber als die erfiern fenn, „Ungeheure Fel ſenmaſſen hängen über dem Haupte. bes Wan deres, krabap mit ihrem Einſturze, und trotzen bed) viel. 250 .- | ’ leicht feit Sahrtaufenden ſchon ihrem Kalle. Aus diefer Höhle gehen wieder verfchiedene Eingänge in andere unterirdiiche Höhlungen , die wieder theils zu Eleinern Gewölben führen, theils fih in Abgruͤnde und Gemäffer verlieren. Schwarze Nacht herrſcht eroig hier, und nur durch die ftärkiten Fackeln kann die dide Finfterniß einigermaagen erhellt werden. Beim Ruͤckwege muß man fih wohl in Acht neh: men, daß man den wahren Eingang nicht vwerfehle, da Verirrungen bier fo überaus leicht find. Es iſt daher Jedem ber diefe Graͤnze befuhhen will, zu ra— then, daß er erfahrne Wegweifer mitnehme, oder, wo diefe noch nicht hingefommen, ſich feinen Weg mit. Spreu oder gruͤnen Zweigen genau bezeichne. Be— fonders eigenthuͤmlich find diefer Höhle vor vielen andern. 1) Viele fehr niedrige Gänge; 2) Ab⸗ gründe die oben mit einer dünnen Rinde Tropfftein bloß überdedt find, daher man leicht durchbrechen und hinabflürzen Eann. 3) Daß fie unter allen u. die fhönften Stalaftiten hat. Die zweite Höhle ift am bequemiten zu ber achen. Sie befindet ſich in der Naͤhe von Adams: thal einem Fuͤrſtl. Lichtenſt. Hammerwerke, :3 Stunden von Brünn zwifhen Branau, das mehr weftlih, und Kiritein, das mehr öftlich lie: gen bleibt. Der Eintritt in diejelbe ift zu ebner Erde vom Thale aus; das fich bier ein menig — 251 kruͤmmt, und eine kahle Felſenwand der unterges henden Sonne praͤſentirt, im welche der Eingaug ein niedriges Tonnengewoͤlbe vorſtellt. Man ſieht aber denſelben nicht eher, als bis man davor ſteht. Ein kleiner Erdhuͤgel verdeckt ihn fruͤher dem Auge, und man'hält in einiger Entfernung eine kleine Ne— benfchlucht rechter Hand, dafür. Die Höhe des Ge: woͤlbes ift Anfangs kaum Manns hoch. Hier muß man ſich, ehe man weiter geht, mit eininen bren= nenden Kerzen, Fackeln oder Tannenholzſpaͤh nen ver⸗ feben. Iſt man einige Klaftern durch das niedrige’ Gewölbe eingegangen, fo dehntes fi) alsdann um mehrere Klaftern in die Höhe und Breite aus. Man fieht aber linker Hand eine Schlucht, deren Wand mit Zropffteinen behangt ift, welche aber ſchon größtentheils abgefchlagen find. ' Vorwärts verengt fi die Wölbung wieder etwas und zieht fich in klei— nen Krümmungen etwa 130 Klafter oftwärtsin den Berg hinein. Der Boden darin erhebt und fenft ſich wellenfoͤrmig. Hie und da ragen einige Felfene ſtuͤcke aus ihnen hervor. Die Wände find vom dur= geitrömtn Waffer an einigen Stellen zu zierlichen Nifchen ausgewafhen, und ander Dede drohen maͤch⸗ tige Selfenftüde den Einſturz. Die Lichter flim: mern in den Tropfen des an den Mänden ſparſam herunter riefelnden Waffers, dasfich im Eleine Boden in der Höhle fummelt. An der Dede fieht man, außer der Sommerszeit, Fledetmaͤuſe im Winter 52 * | ſchlafe, mit (hr n Füßen angehängt, fhmeben. „Die häufigen Graumaden - Quacz⸗ und Seuerfleinges ſchiebe bedecken den Sm in der Hoͤhle. Sie lie⸗ gen zuweilen ſehr dünn, und neben ihnen ragen Kalkolöde aus dem Boden hervor; zuweilen ſehr dicht, und am Ende bilden fie feitwärts, rechts, eine feſte Bank von mehrern Fußen Hoͤhe. Hier hindert ein Becken mit dem klaͤrſten Waſſer das weitere Vordringen, die Felſen ſenken ſich bis auf wenige Fuße über die Oberfläche des Waſſers herun— ter, und man kann deshalb nur mit einem Kahne, in welchem man gebuͤckt ſitzen muß, noch eine kleine Strecke vorwärts: kommen. Dieſer kleine See wurde zum erſtenmal vor 5 Jahren auf Veranlaſſung des Hrn. Grafen Salm von dieſem und Hrn, Andre, nebft Hrn. Schott, botan. Gärtner in Wien, bes fhifft. Er hat zwar nur wenige Klafter im Durch— meſſer und in der Tiefe, ift aber wegen des kleinen fhwanfenden Fahrzeugs, das allein nur durd die niedrige Schlucht des Felſens, der ihn wie ein Vor⸗ hang deckt, durch zu bringen iſt, nicht ohne Gefahr zu befahren, weil beim Umſchlagen die Rettung, wegen des Lokals, einige Schwierigkeiten haben wuͤrde. Er ift ringsum von einem gefchloffenen, Kalkgewölbe überdedt. Dir Knall eines hier losgefchoffenen Feuerges, mehres rollt-lange, wie cin Donner, über das Waf- _ = 253 fer in der Höhle weg. Eine Fleine holzerne Pant ladet zur Ruhe ein, undeine Inſchrift at der Wand erhaͤlt das Andenken an den zweimaligen Beſuch des Heren vieler Gegenden, des jesiyen Fürften Aloys von Lichtenſtein, diefer Hohle., Eie war bei deffen Anmwefenheit dur den Fürftl. Archi⸗ teften, Hrn. Rudzinsky, mit 600 Lampen er⸗ leuchtet. Der Weg war moͤglichſt von Steinen ge⸗ ſaͤubert und über die Waſſerbaſſins waren Eleine Brüden gefchlagen. Diefe Wegebefferungen kom— men noch jedem, der diefe Höhle befuhr, zu gure, Eine dritte Höhle iſt bei Iedomnik duch den Hrn, Grafen Salm entdeckt worden. Die Kalkwand, in welchet ſie befindlich ift, ſperrt hier das Thal, wodurch man zu. derfeiben, ‚gelangt. An ihrem Fuße fließt ein Bach hinein und verliert ih. Mah Elettert den Felſen hinan, wo fi oben Hinter verwachfenen Gefiräudyen der Eingang. in die Tiefe öffnet. Man geht und Elettert etwa 4 Klaf⸗ tern tief mit brennenden Holzſpaͤhnen verſehen über Steingerölle und Felfenabfige wie in einer Keller: Öffnung hinab. Dann erweitert fi das Gewoͤlbe etwas, aber nur um den Wandret zu zeigen, das ‚feine Laufbahn gehemmt ſey; denn plöglich beſindet man ſich am Rande eines brunnenartigen Schlun— des; der 12 Klafter tief ſeyn mag, und unten einen 30 Klaftgr langen Gang hat, der zu einem zweiten 13 * bis 15 Klafter tiefen Schlunde fuͤhrt, und in welchen das Waſſer, welches außen zu Tage am Fuße hin⸗ ein fließt, ſich hinein ſtuͤrzt, ſo daß man tiefer ſte⸗ hend dieſen Waſſerfall uͤber ſich exbua — Die vierte größte und entferntefle Höhle von Brunn, die aber eben fo malerifch, ‚als leicht zu begehen ift, befindet fih bei SIoop. Als Vorhof derfelben ift ein Paufilipp,.im Kleinen zu betrachten, den ein in dem zur Höhle führenden Thale vorfpringendes, ‚natürliches Kalkgewoͤlbe bil— det, hier der Schuppenfgenannt. Es mag erwa 15 Klafter lang und 4 bis 5 Klafter breit ſeyn, mit einem Ein» und Ausgang, fo daß duch bie ganze Woͤlbung Licht genug einfaͤllt, und man, obgleich im Verhaͤlt niß der hohen Woͤlbung im Innern, die beiden Ausgänge niedrig ‚find, dennoch ein: und ausfahren kann, welches eine fchöne Wirkung auf den Fremden maht, wenn er von dem dicht daran fioßenden, höber gelegnen Kornfelde, plöslih in: dies fen anfcheinend ſchwarzen Schlund, hinabrollt, aber gar bald wieder durch den andern Bogen dag WR Wieſengruͤn wie ein Elyſium eirblickt. Den Geognoſten macht Hr. Andre aufmerk⸗ ſam, daß er, bei genauerem Nachforſchen, auf dem eben erwaͤhnten Kornfelde anne anfichend- finden wir. & ” — ’ = 255 ‚ Der Eingang zur ‚großen Hoͤhle felbft ift fehr bequem an ihrem Fuße. Sie hat mit den übrigen gleichen Charakter, Das Groteske und Unfoͤrmliche den Wechſel Hoher Wölbungen mit wieder abfteigen: den Kalkwaͤnden, unter: welhen man. oft mehrere, Klafter lang fortkriechen muß, um. in eine andere, Halle zu kommen — ; Erweiterungen von mehrern Klaftern im Durchmeſſer, die dann wieder im, Schluchten auf mehrere Fuße zufammen ſchwinden, labyrinthiſche Kuͤmmungen, in welchen man ohne Wegweiſer und Licht, Tage und Wochen herum ir— ren koͤnnte, ehe man ben einzigen Ausgang wies ber fände, Schönheiten. find bier. nicht zu erwarten; alles bat vielmehr den Chärafter des Unformlichen und Schmusigen; bie aſch- und rauchgraue Farbe mas. hen das Hauptkolorit. Selbſt der Zropfftein ift, von außen fr angelaufen, und zeigt ‚bloß in feinem Innern fein glänzendes, blendendes Weiß. Uebti— gens uͤberzieht er hier nur Nindenförmig die Ge: woͤlbe und in feiner bedeutenden Stärke, häuft aber, nach vieljährigen Niederſchlaͤgen, deſto größere Anol: len auf dem Boden an, Das von oben durch die nicht zu bemerfenden Spalten herabtroͤrfelnde Waſſer iſt zu unbedeutend, und außerdem ſcheint es auch zu fehr an Kalfipath J und ſenkrechten Stalten zu‘ te um geehrte uns ſchoͤne re Stolocktitenmſſen zu bilden. Daher‘ iſt die Waſſerbenezung von oben, unbedeutend für den Wanderer, Mehr fammelt ſich auf dem Boden, da alle heftigen Regenguͤſſe, beſonders aber bei ihmel- zendem Schnee, die Fruͤhlingsfluthen in diefe Schlunde⸗ bei ihren Eingaͤngen ſt irzen, Geſchiebe hinein führen, noch mehr aber Schlamm, Thon und Sand abe ſetzen; größtentheits zwar fich bald in, die tiefen ‚Höhlungen ergiefen, aber doch auch in manchen! Tuͤmpfeln theilweiſe figen bleiben, fo daß man fe ten eine diefer Höhlen ganz ohne Waſſer finder. Sehr wahrfcheintich ift es, daß die unterirdi⸗ ſchen Gewaͤſſer dieſer verfchiedenen Höhlen unter ein— ander zuſammenhaͤngen, und faſt gewiß, daR die lestern die großen Behälter der vielen Quellen aus: machen, welche weftlich und öftlich, vornehmlich ahen füdblih — als der natürlichen Abfallsgegend —' überall an den Gränzen diefer Kälftegion zum Vor⸗ ſchein kommen, indeſſen ſie ſelbſt in ihren oberflaͤch⸗ lichen Bezirken, arm an Waſſer iſt und nur dazu vorhanden zu ſeyn ſcheint, die großen hier vorhan⸗ denen Waſſerbaſſins zu uͤberwoͤlben. Faſt under⸗ kennbar offenbart ſich ihr Daſeyn zwiſchen Je— downitz und Stoop. Der hohle Schall der Fuß⸗ tritte und des Wagengeraſſels fuͤhrt nicht allein dar⸗ auf; auch die ſogenannten Teichter diefer Ger > Y > = 257 ‚gend ſprechen einleuchtend dafür... Man fieht naͤm⸗ lich hier auf den Ackerfeldern haͤufige -trichter jör- mige Einſenkungen, won bald wenigen, bald meh: ern Klaftern im Durcdimeffer, , Dieſe fangen zuerſt in kleinern Dimenfionen unmerklich anz die. Regen⸗ waſſer ſuchen den tiefften Punft einer: ſolchen klei⸗ men Senfungımbohten ſich ein, unterwaihen das zunaͤchſt um diefen Punft liegende Erdreicg ,; indem fie_felbft immer. weiter in die Ziefe gehen,,. Das unterwafchene Erdreich ſinkt und zieht die angrän- gende, Lage, duch 'Zufammenhang und Schwere rings herum ebenfalls nach. ; Mit jedem, Jahre nimmt dann der Umfang diefer Senfungen und Die, Ziefe ihres Mittelpunfts zu, fo daß fie, nebſt den Höh- len, ein Bild e ORTEN Ktain im Alei- * — * kin: hit Etwas ſehr Beſonderes ift,... dag. bie aus biefen Zrichtern auffteigenden Dünfte der Vegetation ſchaͤd— lic find, fo daßıbefonders die Felder um Dfirow. rings um dieſe Trichter wie verbrannt ausſehen. Indeß koͤnnte dieſes auch vom Waſſermangel her— ‚rühren, ba ſich naturlich die Waſſer ſchnell indie Tiefe des Trichters ſtuͤrzen und folglich die Raͤnder der gabe übggiajien bleiben: 3 EDER 4 am ö i " Kapefeeiniic werden: gr mit, * Zeit kiefe Zrigter nach und nach zu förmtichen Erdfaͤllen um—⸗ Boigrs Mag. IX. B. 3.&t, März 1805. R 258 4 — wandeln. Sie ſetzen unter der Oberflächeeine Erd⸗ und Stinmafle woraus (wahrſcheinlich Lehm und Sand) welche durch Regenwaſſer weggeſpuͤhlt wer⸗ den kann; — Wine andere feſtere Ehochſtwahrſchein⸗ lich Kalk) welche die Wände der Ttichter bildet; — endlich, in dieſen feſtein, unteritdiſchen Schluch— ten ‚in welchen das Waſſer ſich ſammeln, und von da aus die TE oben he Quellen ——— REN en — aiſtehen dann hie mit der a * ſolche Erdfalle als die‘ * ron — * — en NN | a hir le Er zwifchen Willimowig, Oſtrow/Suchdol und Neuhof, nicht weit von Sloop und Jedownitz ſchon manchen BR in An Eindde — hat. — J Man fette fih ein laͤngtiches⸗ Terrain HOP, deffen Länge erwa 50, und die größte Breite etwa 30 Klaftern halten mag, deſſen abſchuͤſſige Längen: richtung von Mittag nah Mittefnact geht. Die: fes iſt ringsherum von fleilen, ſchroff abyefchnitter nen, grauen Kalkfelſen in einer Höhe von mehr als 100 Klaftern umgeben. Dieſe Felſen ſchließen ſich zu einer Maſſe von ziemlich Aleicher Höhe an einan- der, und eh bie —— —— _ 6 me ' 259 h gar eine Art des Zugangs; wie wohl auch hier die leichtere Zugänglichkeit mehr TURIRSNDN. als wirk⸗ lich iſt⸗ | Bald hinter Willimowitz werden die Kalkfelfen durch ein dürres Thal gefinieden. Man gebt den Berg hinab, paſſirt dies Thal, und fleigt den an— dern ziemlich ſteilen wieder hinauf. Nun geht es immer gemach Berg an durch Waldung for, und alles verfündigt, daß man fih im Didigt diefes Waldes auf einer ziemlich bedeutenden Höhe befinde, Man geht forglos fort — noch ein Schritt — und man ıft verloren. Wirklich jteht man am Abgrunde der Macocha ohne es zu ahnen, da fih Baͤume und Geiträuche bis dicht an ihren Rand hinzichen, und dieſer Bis, in die Tiefe, fleil abgefchniuten ift, Serbft das bloße Hinabjshen bleibt ein Wagſtuͤck An der Morgetifeite find namlich 2 Eleine Eins fchnitte in der fchroffen Selfenwand, und zmwifchen ihnen eine Eleine Vertiefung in welche man Auf: ſerſt vorſichtig binabgeht, und hier eine Abplats tung am Felſenrande findet, die ein, wenig Über dem Abgrunde hängt. Auf diefe, die kaum den Körper eines Menfchen faßt, legt man fi auf dei Bauch und kann fo mit vorragendem Auge in den wirklich Schwindel erregenden Absrund bliden, mo das Dunkelgruͤn des Pflanzenteppihs, die Schwaͤrze des Waflers, das Schwarzgrün der Felſenloͤcher, das N 2 + 260 | — Aſchgrau ihrer. Oberfläche, an welche überall das Grün einzelner Buchen uud Nodelbaͤume wieder hin ſtreift, das groteske Bild einer trichterartigen Per— fpeftive macht, das feine volle maleriſche Wirkung duch die fhhräge Beleuchtung des Morgenlichts er: hält. Wenn man in diefe Ziefe einen Stein hinab wirft, fo veraehen etwa 8 Sekunden ehe man das Geraͤuſch hört, welches er im untern Waffer ver: arfoht, weldes Dann auf eine Tiefe von ohngefaͤhr 1000 Fuß ſchließen laͤßt. Die Reiſegeſellſchaft wandte ſich von dieſer Stelle ſuͤdwaͤrts, um an den Abhang zu kommen, wo es ſchien als werde man faſt gerade in den Schlund hinab ſteigen koͤnnen; aber nachdem einige von der Geſellſchaft den letzten Baum am Rande erreiht hatten, und man von hier wieder Steine hinab warf, Eonnte man abermals 4 bis 5 Sefuns den zählen. ehe man den Sall-hörte, was alfo im: mer noch auf eine Tiefe von 300 Fuß hin deutete, und hier war alles weitere Fortkommen unmöglich, Es find von viefem Baum aus, 2 Zeichnungen von der Macoch a genommen worden; die eine von dem berühmten Fiſcher in Wien, mwelhe im Schloffe zu Raiz befindlich feyn foll; die andere von dem dama— digen Keijegefährten, Herrn Maier, Berfaffer der Dya — na — fore. — FE J Herr R. Andre theilt hier noch Machrichten von einer andern ſolchen Reiſe mit, welche vom Hüt: tendireftor Rude zinsky bereitd im Jahr 1784 unternommen worden war. Es ließ fich derfelbe am- 15. Surius um g Uhr früh mittelit dreier Seile. von 120 Klaftern Ränge auf einem Anebel hinab, worauf ihm der Amtmann: Poſtawka der Sn: 2 genieur Thallherr und der Forftfchreiber Fech— ter nachfolgten. Diefe Meiferden blieben bis um halb 2 Uhr Nachmittags unten, und Here Rudczinsky ver: fertigte dafelbft einen Riß vom Ganzen, befeftigte fodann, fo hoch ‘er reichen Eonnte, eine bleierne Tafel mit den Namen der Keifenden, nebit dem Sahre und Tage der Reife, Um fie oben- fihtbarer zu machen, bedeckte er fie mit einem großen weißen Tuche; bierauf traten alle wieder den Ruͤckweg an. Gerr Rudezinsky glaubt im feiner kurzen gegebnen Beſchreibung, daß dieſer Abgrund durch eine außerordentliche Gewalt des Waſſers entſtanden ſey, welches das zwiſchen den beiden Felſenwaͤnden befindliche Erdreich unterwaſchen und fortgefuͤhrt habe. Er gruͤndet dieſe Meinung darauf, daß man in dem Umfange von einigen Meilen viele aͤhnliche kleinere Loͤcher (die oben erwaͤhnten Trichter) fin— det. Von allen dieſen Loͤchern iſt die Macocha 262 u die größte Senkgrube in welche nach den verſchiede⸗ nen eingefhlemmten Stein» und Gandarten zu fchließen, das ganze Waſſer durch die Löcher der Selfen von einer Seite, hauptfächlich. von’ Mittag her, zu. kommen fcheint,. hinab, in den Abgrund fließt, und da im Wirbel fich nach und. nach verliert, oder bei höherem Wafferjtande den tiefften Punkt der Fläche nad Mitternacht zu erreicht, , und dann eine Strede von 3 Meiten in unbekannter Krüm- mung und in Gafcaden unter der Erde fortläuft, endlich aber bei der Mühle Bunqua unter ei- nem Felſen hervorkommt , und das Bunguaflüschen Bilder. Ay AN Herr Rudezinsky ſchaͤßt die Höhe von dem oben erwähnten Steine an, auf welhem man ſich zur Beobachtung diefes Abgrundes legt, bis an die‘ ‚untere Wafferfläche, auf 162 Klafter.. Wo der. Ab- grund in der Mitte am engften ift, mißt er ber Länge nah:53, und der Breite nach 35 Klafter im Durchmeſſer. Es fheint Übrigens von Dben als hätte. man die ſchoͤnſte ebne Wiefe vor ſich, da doch faft Eein feftes Pläschen horizontal iſt. Weil man wegen des jähen Bergabhangs Feine Maſchine anbringen: kann, fo liegen ſich die Reiz fenden durch. 175 Bauern. heraufziehben, welche von dem Domherrn Stanz von Beftenberg und dem Haupt⸗ ) mann von Rochepine ‚geleitet. wurden, wobei ber Dedownitzer Pfarren, den Bayern gegenüber, auf einer Felſenwand denjelben Nachricht gab, was uns ten worgieng „ indem, es oben: nicht wahrgenommen “ werden konnte. Man. fährt nämlich oon hier aus 24 Klaftern einen Selfen hinab, der eine ſteile Ab⸗ dachung von 70 Örnden hat, wobei man denn forg« fültig alle lofen Steine,» die unter das Seil kom— men könnten, abräumen und binabmerfen muß, um ſich vor dem Nachfallen derfelben ficher zu flellen. Dann hängt man durch 42 Klafter lang frei in der kuft, weil der Felſen ſehr uͤberhaͤngend wird. "Hier durch geſchieht es auch, daß das Seil an der Ecke des vorfpringenden Felſens ſich auflegt, reibt, und. ſich beim hinab⸗ und hinauffhieden aufs und zu: dreht, wodurch der Darauffisende leicht ſchwindlich wird, Man muß fich deshalb die Augen zuhalten, jedoch zumeilen wieder auffehen, um den vorftehen- ben Felfenfpisen auszuweichen. Die befte Lage if, wenn man fich mit dem Gefihte gegen ben. Felfen . wendet, um die Tiefe im Rüden zu haben. Man erreicht: alsdann eine Abdachung von 64 Graden, welche durch nach und: nach herabgerollte Selfenftüde entftanden ift. Diefe üft deswegen ge- fährlich zum Begehen — weil man leihtiim Abglit: fen ein Bein ‚brechen, oder durch das Nachrollen eines losgewordenen Steins binab gefchleudert wer— 264 — — den koͤnnte. Hier bemerkt man zur Rechten eine Höhle durch welche bei einem ſtaͤrkern Antaufen das Maffer einen Auslauf nimmt. Bei ihe fängt ein fandigter Grund und befferer Meg an, auf welchem man ohne Beihfiffe des Seils bis zum Waſſer hinab Eriochen Eanı!’ Die von dem Maffer im Sande ae: bildeten terraffenartigen Abfäge zeigen ganz — das Steigen und Fallen deſſelben Die Reifenden ſetzten immer in Eh Richtung von Mittag nach Mitternacht über das Waſſer. Sie fanden jenfeits gleich wieder einen Sandberg zu ‚bp fteigen „. den vermuthlich bie Waſſerergießungen aus den Hoͤhlen angeſchlemmt hatten. Man fand hier Spuren von Fiſchottern; es ließen fich aber weder diefe noch Fiſche im Waſſer bemerken. In den Hoͤhlen findet man außer einem gelblichten Spatheenftelt, der vermufhlich ein Zropfflein war, nichts Bemerkens⸗ werthes. Außer einer Froͤſchen, Schnedir und gemeinen Inſekten fanden fie Eein lebendes Ger ſchoͤpf, ausgenommen nod eine Gattung Vögel, noch kleiner als die Zaunfönige (Mach Herrn An Dre’ 3 Vermuthung, Goldhaͤ h uche n, Mota- eilla regulus L.). Ihre Farbe war grün, de Flaͤg ihnell, die Stimme fehr heil, und ſtark, und ihe Aufenthalt in dem hin und wieder an den Fel- fen hängenden ‘Moos, a “ a. a 265 So viel den Zug der Luft betrifft, ſo wurde bei der einen Hoͤhle win abwechſelnder, bald warmer, bald kuͤhler Dampf empfunden, überhaupt aber be⸗ merkt maͤn, daß der Druck der Luft viel ſtaͤrker als ihre Bewegung fen, weiches das befchwerte Durchdrin⸗ gen der‘ binabgefchrieenen Reden zu bemeifen fcheint, indem. die untern- Perfonen dasjenige was die bei dem Baume ſtehenden riefen, nie verftanden, fon: dern nur ein duͤſteres Geflüfter über fih vernommen hatten, welches ſich gleichfam an den Felfen zu bre- hen ſchien. Wenn dagegen von dem nördlichen Standorte des Jedownitzers Pfarrers durch Zuſam⸗ menlegung der Hände, der Stimme die Richtung gegen die Wölbung des Felfen in Süden gegeben, und jedes Wort lang ausgehalten wurde, fo prallte vom Felſen ab, und kam als Echo ganz vernehm— Lich, binunter, ‚Sm Gegentheile Fonnten die Oben: ftehenten alles, was ihnen auch ohne befondere An- firengung zugerufen wurde, wohl verftehen. Der Knall einer unten abgefeuerten Piflole war eben nicht ungewöhnlich ſtark, doch verſicherten die Oben: befindlichen, er hätte auf ihre Obren wie der Knall einer ftarf geladenen Kanone gewirkt. *) Der Pul- 9) Diefe fonderbare Verſtaͤrkung und Verſchwächung des Schalles mag zwar allerdings, wie der Hr. Berf. angiebt, ihren Grund in.einer Preſſung der untern Luftihihten haben, allein zunaͤchſt 1 — Er. .y verdampf blieb in’ Geſtalt einen Glocke, über eine Stunde (fo lang fie naͤmlich noch unten blieben) ſcheint fie mir eine ganz direste — des Falles zu feyn, welchen Huyghens am Ende feines Werks de motu corporum ex percussione, anführt: wo er nämlich elaſtiſche Maſſen betrach⸗ tet die ſich in einer geometriſchen Progreffion: be: finden. Kaͤſtner hat inf. analytifchen Mechanik, eine logarithmifche Rechnung mitgetheilt, wo. bei 100 elaftiihen Kugeln, don melden die folgende jedesmal die Hälfte der vorhergehenden — ie die erſte mit einer Geſchwindigkeit = 1, an uͤbrigen 99 ruhenden ſtoͤßt, welches fuͤr die letzte eine Geſchwindigkeit von ($) ?? = .2'',338,500°,000,000 giebt, mit welcher fie fortfliegt, woraus denn ums gekehrt folgt, daß wenn die Eleinfte, hundertſte Kugel mit der fo eben angegebenen Geſchwindigkeit an die übrigen ruhenden ftieße, die erſte, größte, nur mit einer Geſchwindigkeit — fortgehen würde, Denkt man fih nun, wie au) aus den barome: triſchen Beobadhtunaen Elar iſt, daß die Luftſchich— ten nach dem Grunde der Höhle immer dichter wer- den, fo wird ein fogenannter Schallftra HI von einem adgefchoffenen Piſtol, eine Reihe von Luft: <_ maſſen bilden , welche fih von unten nad) oben, in . einer abnehmenden, von oben nach unten hingegen in einer wachfenden aeomerrifhen Progreſſion be— finden, wo alfo auch nach den. Percuffionsgefegen für: elaſtiſche Maffen, die Luftmaffe welche das obere Ende des Schallfiradles bildet, mit einer Ge: ſchwindigkeit bewegt wird, melde. meit beträdht- — 267 — ungefaͤhr bis zur Hoͤhe der erſten beim — bemerkten DO" ſchweben. nr — 71 2 4 #7 «% — ——— HSV kE MINM * iſt, als die, womit die Maffe bee untern En des vom erplodirenden Pulver in’ Bewegung ger, ſetzt wird; und es Fann daher das Produkt aus der Maſſe welhe den Schallftrahl unten begränzt, in die ihr, ertheilte Geihwindigkeis, eben jo vrelmal einer feyn, als das welches aus der Multiplication, - ber obern Geſchwindigkeit in die obere Graͤnzmaſſe erwaͤchſt, als der Knall einer Piſtole geringer iſt, als der von einer Kanone. Es wäre der Muͤhe werth geweien, oben eine Kanone abzufeiern und» die unten, befindlichen zu fragen: ob ihnen -biejerr a. wie der von einer, Piſtole vorgekommen wäre?, — ohne Zweifel würde die Antwort bejahend aus= gefallen feyn, weil fih dem Berichte ah? ähnliche Verſchiedenheiten beim Schall der Worte aus dem Munde, oben und unten gezeigt haben, "Am ents Theidendfien. würde ein folder Berfuh mit Huͤlfe ve ‚eines. Aeroffaten anzıisellen. feyn, aus weldem man mit obngefähr eier Staͤrke die Stimmen hertinter und hinauf riefe, oder auh oben und unten’ gleich ftark geladene Piſtolen abfeuerte, und die Stärke des Knalles einer Meffung zu unter⸗ „werfen ſuchte. Es ließe fig, dann auch mit dem, „. Refultat einer folgen Meſſung dasjenige, verglei⸗ chen, welches die Rechnung aus dem Geſetze der an Dichtheit abnehme Üben Luftſchichten gäbe. Meir nes Wiffens ift bisher an ein« n fofchen Verſuch bet kuftfahrten noch nicht gedacht J den. Anm. d, Herausg. 268 * Auf dem Boden dieſes Abgrundes giebt es zwar verſchledene gewoͤhnliche Unkraut- und Gras— arten, doch find fie alle waͤßricht und von gelbgruͤ— ner Farbe. Die Kälte iſt noch erträglich, deſto em: pfindlicher aber, und beinahe unausfteplich die obere Luft, wenn man herauf kommt. Noch ift eine eöhtenfdrmide Deffnung merke wuͤrdig, welche an ein:m der Felfen von oben herab. bis Fat auf den Boden, zwar etwas im Zickzack, doch aber in der Darchſchnittsrichtung ziemlich ſenk⸗ echt hinabgeht , und die das Landvolk den Raus fang nennet, Wenn man auch die’ größten Steinz arten hinein wirft, fo find fie doch alle zu Sand zermalmet, ehe fie unten wieder herausfommen, und dies geichieht mit einem jo heftigen Geröfe, daß es die ſtaͤrkſten Donnerfchläge übertrifft. 9 Die Bauern der Gegend EN ruft jedes porüberziehbende Gewitter fchlüge einigemal hier ein;, daher fie fi auch bei der Annäherung deffelben ,; ge: ſchwind mit ihrem meidenden Viehe von da entfers nen. Wermuthlich wirkt diefe Deffnung im Großen bier eben fo, wie ein Schornſtein im Kleinen, wo das Gewitter dem ſtarken abwaͤrtsgehenden Luft⸗ zuge folgt. 0 _ 29 Ueber die befte Art, große Duadrupeden für Naturhiſtoriſche Sammlungen aufzufegen. F Vom Hrn. L. Kammer-Rath Bertuch. (Mit einer Abbildung auf Zafel.IV. Fig, 1.) b Mas das Auffesen und Ausftopfen der Vögel und Eeinerer Duadeupeden betrifft, fo hat man laͤngſt darüber mehrere gute Anweiſungen und Vorſchrif— ten erhalten, und fie bei Anlegung natuchiftortfcher Kabinette auch befolgt. — Die Schwierigkeit aber war, große Quadrupeden wie der Elephant, die Giraffe, das Kameel u.f.w. -gehörig zw arrangiren. Die gewöhnlichfte Mechode war, die ahgezogene Haut mit Stroh und Heu auszuftopfen, und. dies fer Unform duch) eiferne Stangen fo gut wie möglich eine Richtung zu üben, — Die zweite beffere Art war, ein beinahe maffives großes Modell des Thieres von Holz zuarbeiten, und die Haut darlıber zu zie- hen. Hierdurch gab man zwar die natürlichen aͤußern Formen dem Thiere weit beffer wieder, allein dieſes fo aufgefegte Thier war bei einiger Größe fo unge: heuer jchwer, daß man eigne Maſchienen brauchte, es von einem Orte zum andern zu transportiven, und es mar unmöglid, es anders als par Lerre in einem - Gebäude aufzuftellen. — Um diefe Unannehmlicdh- keit zu vermeiden, erfand Herr Lafaigne, Kunft: tifchler und Maſchiniſt bei dem Jardin des pläntes q An Parisy ein aͤußerſt finnreichet Kopf, eine Vor⸗ richtung, welche Leichtigkeit, Feſtigkeit und vollkom⸗ mene Nachahmung der natuͤrlichen Form des Thieres ‚vereinigt. Nah mehreren vorhergegangenen Verſu⸗ chen bauete er im Herbſte 1803 ein Kunſtgeruͤſte nach feiner Erfindung, um die Haut des am 6. Jan 180L } in der Menaghern geſtorbenen Elephanten daruͤber zu ſpannen. — Sch beſuchte ihn öfters bei diefer Arbeit, und hatte Gelegenheit mich’von deren Vollfommen= | heit zu überzeugen. Hetr Lafaigne Tieß das) ganze Geruͤſt des Elephanten zu feinem eignen Ge— 3 brauch in Kupfer ftehen. Da dieſes nicht in den Bud): | handel gefommen ift, fo glaube ich, daß es den Freunden der Naturgefchichte nicht unangenehm ſeyn werde, dasjelbe hier Tat. IV. Fig. I. mitgetHeilt zu erhalten. Die Beſchreibung der ganzen Art, wie man das Geräft errichtete und bekfeidere, entlehne ich aus einem treflichen RUN den on Du fresne „a \ x 4 2; / * A ’*) Hr, en ale Chef des oblogiſche⸗ Labo⸗ ratoriums (Chef de Laboratoire de Zoologie du Museum National d’histoire Naturelle) diri— — girt alle dahin ſchlagenden Arbeiten im Jardın des Plantes und hat jich durch feinen Eifer für die Ver⸗ volllommnung und Vollſtaͤndigkeit des zoologiſchen j Gabinets des Mufeums große — — 1 — \ i % — —⸗ 274 x — über die Taxiderm vo (aus dem Griechiſchen von rabıs die Anordnung und osopo die Haut) in dem 3103 HL wra sn: Oi" Er ſelbſt befiet ein ‚spologiiges Gebinet , das in der Srnit hologte nach dem des ——— ſeums das vollſtaͤndigſte in ganz Frankreich iſt. Quadrupeden enthält es nur 30, Hingegen gegen ' H1o@ Bögel aus alieı Weltfpeilen, die end duch Med. Dufresn? vortrefflidy aufgefegt fir Unter diefer großen Anzahl'von Voͤgeln findet no) män unter andern auch den großen ſtrugpigen Wiedehopf (Upupa magna L.), die meiften Ar— ten Yaradiespögel, und eine große Anzahl Afri⸗ kaniſcher Vögel, die le Vaillant, Geoffrop! „und Roujillon aus dem Senegal, und Mauge "(deren raſtloſer Eifer für die Naturgefhichte leider ‚fein Grab bei, der icöten Entdefüngsreife Bau: "pins in Neuhelland fand) aus den Antillen mit: brachte. Ferner bemerkt man den ſeltenen Guira Panga (Ampelis carunculata Lath.) aus Brofilien,. und eine der vollftändigiten Suiten der Colibris "ind Flie⸗ - genvögel, die Audebert bei feinem Prachtwerke uͤber die Oiseaux dor&es vor; zuglch benutzt hat. Aus Reuholland findet man viele ſelte ne Voͤgel, ‚die Hr. Dufresne aus Enaland mit) rachte; uns ter andern auch die prächtige Maͤnura oder den Faſan mit leyerformigem Schwanz. (8, dieſ. Ma: gazin Bd. IV. 5.©t. ©. 689 iſte Abb.) Hr. Dufresneift Willensy dieſe vortreffliche Sammlung, die untadelhaft erhalten iſt im Gan- J. 1 =. XXL. ‚Theile: des: Nouveau Dictionaire dYHi- _ stoire naturelle, Paris chez Deterville 528 geliefert hat. — Hier find feine eigenen Worte: ——— Von dem Elephanten. — Nun ſind wir bis zu den groͤßten, den koſt⸗ ſparſten, aber auch die kuͤnſtuchſte ——— * dernden Thieren vorgeruͤckt. Sa dem Augenblicke wo ich dieſes ſchreibe ha⸗ | ben wir den Eisphanten *) der im Mufeum des N 4 ß 1 zen zu verkaufen, und fie verdient die Lukmerk⸗ ſamkeit hoher Beſchuͤtzer der Naturgeſchichte — Den Preis kann man erfahren, wenn man ſich in frankirten Briefen an die Berlagshandlung diejes Magazins wendet, - 2.8.8 *) Diejes war das Männchen. der beiden Ceyloniſchen Elepganten(Hans und, Margaretheoder Parz_ Era) die ſich fonft in der berühmten Menagerie des Erbftatihalters zu.%oo befanden, und im Jahr 6 durch die fliegenden Franzoien in zwei gewaltigen” Käfigen nach Paris aeihafft wurden. — Die Ge: Tchichte diefer beiden Eirpyanten, fo wie ihren merf= würdigen Tranfport von Lo o bis Paris, der vier fen Schwierigkeiten unterworfen war, 'erzänlk Houel'in einem eianen Werte: Histoire'natu- relle des deux Elephans male’ et femelle du Museum. de Paris, veuus de. Hollande en No. 1. Monats-Berihbt bes F. ©, privil, Landes - Snduftrie - Comptoirs fo wie auch des Geographiſchen Inſtituts zu Weimar | von allen im Laufe des Monats bei beiden Infituten erſchienenen literarifchen Neuigkeiten und Nach— richt von ihren Unternehmungen, Februar. 1805 I. Ankündigungen und andere Notizen. I, Unzeige wegen einer neugebauten großen Elektrifirmas ſchine nah Herrn van Marum’5 Erfindung. Wir haben unter der Direction des Hrn. Hofr. und Pros feffors der Phyſik Voigt von dem gefhidten Hof» Medha- niEus Hrn. Otteny zu Jena, eine neue große Elektriſir— Maſchine, nad Hrn. van Marums Erfindung, mit frew ftegender Eheibe und —— Axe, derfertigen ae * laſſen, und keine Muͤhe und Koſten geſpart dies koſtbare In— ſtrument zu feiner hoͤchſten Vollkommenheit zu bringen, & ift auch nad) dem einftimmigen Zeugniffe aller der Saͤchkenner und Eompetenten Richter, die bei der zweiftündigen Haupt: probe defjelben zugegen waren, ſowohl an Bollendung der Ars beit und Außeren Schönheit, als aum an Stärke der Wirkung fo vortrefflid ausgefallen, daß es wohl fchwerlid feines Gleis hen in Teutſchland haben möchte, .und dem größten phyſikal. Snftrumenten »Rabinette zur Zierde gereichen würde, Die Scheibe hält 31 Parif. Zoll im Durchmeſſer und if in der Churfürfil. Saͤchſ. Spiegelfabrik zu Dresden verfertigt, Die ganze Fußplatte, Säule der Scheibe, Sockeln der ifoli- tenden- Glas-Cylinder, Arme der Sauger, und Reibzeuge, find von Mahagony, und Außerft ſchoͤn gearbeitet. Phyſiker Eennen bereits aus Hrn. van Marums 1795 zu Haarlem in 4to erichienenen Werfe, diefe von ihm neuvervollflommte Mafchine, wo fie aud zu ©.298 abgebildet tft. Als die Mafhine ganz vollendet und fertig war, veran= ftaltete Hr. Hofr. Voigt eine Dauptprobe derſelben, in Ges genmwart mehrerer Naturforſcher und Kenner, welche dazu ein: geladen wurden, Diefe Hauptprobe wurde d. 12. San. d. 5. von Ir dis ı Uhr, in einem 150 Reaum. gehetzten nicht fehr geräumigen Zimmer, unter ziemlich ungünftigen Umjtänden (denn es war eben diefen Zag eine totale Witterungs = Veräne derung eingefreten, die Luft feucht, und 13 Perſonen in dem Zimmer gegenwärtig, von welden fid häufige Dünfte an den Tenftern niederfhhlugen) gehalten; und dabei folgende Herren gegenwärtig: 1. Hr. Dofr. Voigt; 2. Hr. Prof. Goͤttling; 3. Hr. Geh. Hofr. Ackermann; 4. Hr. Dr. Ritter; 5. Hr. Dr. Kaftnerz 6. Hr. Ober-Bergrath v, Einfiedel; 7. Hr, Dr. Eihmwedel; 8. Hr. Legat. Rath Bertuch; 9, Hr. Paft. Putſche; 10. Hr. Mepel, Die Kräfte der Mafchine wurden zwei Stunden lang an- haltend durch mehrere wichtige Verſuche geprüft, und bei allen that fie eine erflaunlide Wirkung. Hr. Dr. Ritter madte unter andern mehrere elektriſche Verſuche vorzüglih im Bere gleide mit chemiih-galvanifhen Wirfungen, welde derjelbe aud in Hrn. Hofr. Boigts Magazine f. d. Nature funde (IX. Bos. 28 ©t. Febr. 1805.) ausführlich befchrieben, und wobei Hr, Hofr, Boigt ſelbſt folgende Notiz (©. 158) beigefügt hat. 4, Diefe Mafchine ift nad einer, in meinem phyfikaliſchen Apparate befindlihen, von unferm Seren Hofmechanikus De teny, für das $. ©. pr. Landes: Induftrie-Gomptoir in Weise mar-gebauet worden. Die Erfindung, tft vom Hrn. Dr. van Marum, wie er folde zuerft in einem Briefe an Ingen— bouß (ber fich im Journ. de Phyf. Juin 1791, und als Anz hang zu Tweede Vervolg der Proefneemingen gedaan met Teylers Electrizeer Machine; aud) im Mag. für das 4 neuefte aus der Phyſik VII. B: 4. St. befindet), be fhrieben und abaebildet hat. Cie unterfcheidet fich bekanntlich von den fonftigen Scheibenmafchinen dadurch, daß die Staͤn— der zwifchen weldhen die Scheibe geht, hier ganz weggelaſ— fen, und die Reibzeuge auf eignen Sfolirfäulen in horizontaler Stellung angebradht find. Nimmt man diefe hinweg, jo ift die Scheibe ganz frei an einer ifolirenden Are: befeftiget. An beiden Flächen. der Scheibe find Bögen mit Saugern ans gebracht, die fih nadı Gefallen in eine vertikale und horizon= tale Lage drehen laffen. Auf folme Art kann man an einerlei Dauptleiter,, die pofitive und neoative Elektricität im gleicher Stärke, gleich hinter einander haben. Bei der mit gegen- mwärtiger Maſchine angeftellten Probe, wo die Umftände aber nit die günftigften waren, gab der Hauptleiter, bei einem Abſtande des Ausladers von vier Parifer Zollen, einen ununs terbrodpenen Strom, und einzelne Funken liegen ih in einer Entfernung von ſechs Zollen ausziehen. Bei einer zwoͤlfmali— gen Umdrehung der Scheibe wurde eine kleine Batterie von 14 DQuadratfuß Belegung fo ſtark geladen, daß freiliegendes Schießpulver bei einer unvolllommenen Leitung. entzündet wurde, Ein Stahldruth von Nro. 11. ſechs Parif. Zoll lang. wurde bei 40 Umdrehungen zu BDerlen gejshmolzen, bei einer Länge von acht Zollenvlief er blau an. Ein Stauniolfreifchen. von fünf Zoll Länge und 4 Lin, Breite, wurde bei 80 Umdre— bungen in Dampf aufgeloft.‘ i Voigt. Dies wird fuͤr Kenner hinreichend ſeyn die Vortrefflichkeit und hohe Vollkommenheit dieſes ſo außerordentlich gluͤcklich gerafhenen Inſtruments zu beglaubigen. ’ Gleih nach Beendigung diefer Sauptprobe wurde die Ma— fine von Hrn. Otteny auseinander genommen, und aufs forgfältigfte. in eine große Kifte eingepadt, von uns verwahrt; und wir wünfhen nun einen Liebhaber dazu zu. finden, -der. bies toftdare Inftrument ganz zu fchäßen weiß, und Fäuflich an fih zu bringen Luft hätte. Den gewiß billigen Preiß da— von werden wir beflimmmen, wenn man fich deshalb direct an uns menden mill. Weimar, den 6. Februar 1805. 5 ©. pr, Landes-Induſtrie-Comptoir. 24 Noch einmal Über das Allgemeine Repertorium der iz teratur 1796 bis 1800, ; Seit der Auffündigung der Fortſetzung des Allg. Repert. d, git, ergiengen an mich nicht wenig mündliche und fchriftliche Auf— B2 . — 20 — J orderungen zu einem nochmaligen Verſuche, den Drud dieſes Werkes möglih zu machen; ein Gelehrter zu Leipzig bot for 10 für fein Eremplar allem Hundert Reihsthaler; ein Hebhaber der Literatur im Kurland zehn Dukaten. Sn: effen kamen alle Aufforderungen diefer Art zu ſpaͤt, wenn yon einer Fortjegung diefes Werkes nah feinem bisheri- en Umfange die Rede if. Abgerechnet die Unwährſchein— ichteit, jest noch die dazu nöthige Unterftügung zu bewirken, tlaubt es auch meine gegenwärtige Lage nicht, die von mir ibernommene Bearbeitung der auslaͤndiſchen Literatur — ie feit geraumer Zeit indem Grabe ſich minderte, in welchem ie Hoffnung, fie gedrudt zu fehen, abnahm — früh genug zw sollenden um das Publikum nicht über die Gebühr hinzuhal— en. Will man fih aber mit einem Repertorium der Literatur yon 1796 bis 1800 begnügen, das alle in Zeutfhen ge— ‚ehbrten Zeitungen und Journalen angezeigte Zeutfhe und ausländifhe Schriften — folslih, da vichtige ausländifhe Schriften in Zeutfchland felten unange— ‚eigt oder umüberfegt bleiben — außer den Zeutichen aud die yedeutendften Literarifhen Erzeugniffe des Auslands jener Jahre, nach dem Plane der vorhergehenden Repertorien Tyftes matifh geordnet aufftellt, das Auffuhen der Autoren und Materten in den verjchiedenen Faͤchern aber durch ein kur: je5 Namen: und Sachregiſter erleichtert, fo kann dies Berlangen ſchnell und um einen niedrigen Preis befriedigt wer- en. Die dazu nöthigen Vorarbeiten find von einem Freunde, Hrn. Dr. Pappe zu Hamburg, der jie größtentheils auch für das zweite Repertorium mit der ihm eigenen Genautakeit Tie- ferte, fo.aut wie vollendet. Indeſſen Tann aud dies einge: ſchränktere Repertorium nur unter der, Bedingung zu Stande fommen, daß nicht nur alle Subferibenten bie fih auf das bisherige meldeten, bleiben, fondern aud) mehrere neue bazu treten, alle aber fih bis zur Oftermeffe und während berfelben entweder bei der Berlagsyandlung, dem Landes: Snduftrie : Gomptoir zu Weimar oder aud) bei jeder andern Buchhandlung ihre Beftellungen gemacht haben. Kommt die zur Beftreitung der Koften nöthige Subfeription zu Stan: de: fo werde ich zu gehoͤriger Zeit ven Anfang des Druds un: ter meiner Auffiht anfündigen, Halle, ben 3. Ian. 1805. 3:8. Erid, 4 i ordentl. Prof. vd. Geogr. u, Statiſtik. * * * Wir wollen gern unſer Moͤglichſtes thun, um das Allg. Repert. d. L. zu erhalten, und offeriren daher dem Publikum, nad) obgedachtem etwas eingeſchraͤnkterm Plane, das Quin- quennium von 1796 bis 1800 zu fünf Rthlr. Saͤchſ. ober OR. Reichögeld, ale Subferiptionspreie, bie zur naäaͤch— zii a = ften Letpziger Oſtermeſſe; hernach tritt, wenn es, nad biefen Werfuche noch zu Stande Tommt , der Ladenpreis von ſech Rthlr. ein; ein beträchtlicher Unterfchted zwiſchen diefem un dem zweiten Quinguennio weldes zehn Rthlr. Fofte Kommt dies dritte Quinquennium zu Gtande, fo ſoll die unentbehrlihe Werk alle 5 Jahre richtig fortgefegt werben Mir Eönnen nit umhin das ehrenvolle Jeugniß, welches b Gelegenheit diefer Anzeige in der Hamburger Neuen Zei tung, der würdige Hr. Prof. Dr. Ebeling zu Hamburg freiwillig unjerm Allg. Repertorio gab, und was er de bei dem gelebrten Publiko zur Beherzigung empfahl, hier a zuführen; weil es eim Wort zu feiner Zeit gefagt zu fer fcheinet. Folgendes ijt es: c „Das Allgemeine KRepertorium ber Eiteratu welches in fehs Quartbänden die Ueberfiht bes größten Theil Kortfegung man allgemein wuͤnſchen würde. Wer dies We und dıe Literatur kennt, weiß, daß es ein unentbehrlich Kein andres Buch zu leiften vermag, Sondern auch jedem G lehrten, ſelbſt dem, der fi bloß auf fein Fach einfhränf eine Weberficyt defjelben gewährt, welche die jesigen ſchuelle fchreiberei doppelt nothwendig maden. Defto unerwartet war es, bag Hr. Prof. Erich, deſſen Einſicht und Fleiße ma Bedünkten. nah in der Bibliothek jedes Gelehrten feyn mu beiten Lage ihm erlaubt, Geld an Bücher zu wenden, ſchie anzuzeigen, daß man entweder ben Werth und Nusen dep ben nicht genau fannte, oder daß die Lage der Gelehrten Zeutfchland fi fehr verfhlimmert haben müffe. Die Verlag handlung machte in der Folge einen Unterzeihmungspe Ihlag für die Kortfesung bis 1800 bekannt, rr£lärte ab nad) einiger Zeit, daß fih zu wenig Subfceribenten funden hätten, um ein fo Eoftbares Unternehmen ohne große Berluft zu wagen. Wenn ih von mir und meinem kleine Kreiſe ſchließen dürfte, worin mehrere bie Unterzeihnung de fäumten und bo das Buch gewiß gekauft hätten, fo muß die Verlagshandlung an einem ſchadloshaltenden Abſatze nicht verzweifeln. Sie ſcheint auch neue Ermunterung erha ten zu haben, ein ſo nuͤtzliches Unternehmen nicht aufzugebe und ich freue mich, daß ich jetzt die Ankuͤndigung bes Hr a Ak von ber wieder vorgeaommenen TKortfesung anze ann. REN „Möge ſich dod nun Feiner von uns, die wir den Wiſſen⸗ haften ernſtlich obliegen, bedenken, ungeſaͤumt, als guter Belehrter und als patriotiſcher Teutſcher ſeinen Namen zu er Unterzeichnung einzuſenden! Dies bleibt zwar immer ein fehr großer und für viele Teutſche Gelehrte binlänglicher Umfang von unleugbarer Brauchbarkeit, aber es wäre doch zu wünfchen, daß das Un: ernehmen nad feinem erften uneingeſchraͤnkten Plane fort: ienge, ober wenn bies zu viele Shmierigkeiten fande Fdaß lsdann doc bald ein Repertorium der ausländifchen kritiſchen jeitichriften von Deren Prof. Erfid und feinen Mitarbeitern achaeliefert würde. Die ausländiiche Literatur wird durch eutſche Zeitſchriften und Ueberſetzungen dennoch nicht voll: Andig bekannt, fo viel allgemeine Literatur = Zeitungen ir auch Haben. Mondes wichtige Buch des Auslandes ent: eht unfern Recenſenten, fo wie der jpürendften Ueberſetzungs— 1985 und doch interefjirt es den aͤchten Gelehrten nidt we: ig, immer zu wiffen, was infonderheit Brittannien, Frank— ich, Stalien, Spanien und die nordifhen Länder zu den Siffenfehäften beitrugen. Die Käue find fogar nit felten, 0 er ſich gedrungen fühlt, nähere Rahrichten darüber einzus ehen. Der Literaturen find jest aber zu viele und ihr Um: ing ıft zu groß, auch find die Zeiten vorbei, wo der Gelehrte ch Briefwechfel mit feines Gleichen oder durh ein Paar emde Journale fi die nothige Kenntniß von der ausländis hen Gelehrſamkeit verfchaffen Eonnte. Fehlen doch dieſe ſelbſt n meiſten öffentlichen Bibliotheken noch! Und. wie einges- hraͤnkt und erſchwert ift jest nicht der Zeutfhen Buchhandel it dem Auslande noch immer! Ohne den Beiftand der Göttingifhen Bibliothek duͤrfte ſich eilich in dieſem auslaͤndiſchen Fache wohl kaum etwas Voll⸗ indiges liefern laffen Allein! wer Eennt nicht die edle Ger ligteit ihrer Vorſteher, und da Herr Prof. Erſch diefe bei n vorigen Theilen fchon ’erfahren hat, warum follte ihm zt bei der Kortfegung deren Unterflügung fehlen Eönnen? uch finden ſich wohl Gelehrte in Göttingen, welche dieje Ar: it übernähmen.. Nur die Auszüge aus den Schriften gee« hrter Geſellſchaften koͤnnten Eünftig ganz wegbleiben, da an daruͤber das unvergleichliche Repertorium des Herrn Hofr. euß hoffentlich bald vollftändig befigen wird. | 3 wuͤnſchte durch diefe Anzeige etwas beitragen zu koͤn⸗ N, daß das Reperlorium nad) dem alten Plan fortgefegt irde, und fordre deswegen die Geiehrten Zeutfchlande auf, zu bald aufs thätigfte mitzuwirken. Uns allen ift befannt, 8 Buͤcherkenntniß noch Eeine Gelehrfamkeit ausmaht, aber rt jollten doch alle wiffeh, daß ohne fie die Gelehrfamfeit der gründlich noch ausgebreitet feyn fönne, und daher bie rfertigung ihrer brauch&arften Hülfgmiitel zu befördern fus it. Unterbeffen geftche ich doch gern, daß auch das Reper⸗ — 23 — torium, auch nach dem eingeſchraͤnkten Plan, ein ſehr will: kommnes Unternehmen ift. Wer mit mir darüber gleich denkt, der zögere ja nicht, ficd) bei der Verlagshandlung in poftfreien Briefen deswegen zu melden.’ \ a MR, C. D, Ebeling, " Prof. am Gymnaſium und Bibliothefar zu Samburg. Weimar, den Io. Jan. 1805. 8. ©. pr. Landes: Induftrie-Gomptoir. — * Anzeige der Fortſetzung von Rumfords kleinen Schriften. Von den ſaͤmmtlichen Werken des Hrn. Grafen v. Ru a ford haben wir bereits in einer Teutſchen Bearbeitung dret Bände unter dem Titel: Rumfords Eleine Schtifte politifhen, öfonomijhen und philofophbifhen In halts, geliefert. . Wir Eündigen daher dem Publikum di Fortfegung diefes gemeinnügigen Werkes, oder des IVte Bandes ıfte Abtheilung an, die zur Ofter- Meile 805 erfchei: nen wird, Diefe enthält eine - forgfältige Bearbeitung de neueften Forfhungen Rumfords über die Wärme, die i Paris unter dem Titel: Memoires sur la chaleur, par ] Cte. de Rumford. Paris, chez F. Didot. 1804, — fo ebe erſchienen ift. Weimar, den 4. Febr. 1805. 3 ©. pr. Landes» Indufrie:Compteir. 4: ! Veberfeßungsanzeigen. Bon der kuͤrzlich zu Paris mit Kupfern und Charten er fhienenen wichtigen Reiſebeſchreibung: { Voyage en Morde, à Conftantinople, en Albanie et dan, plufieurs autres parties de "Empire ÖOttoman, pen dant les anndes 17098, 1799, 1800 et I8oI, par 7 C H. L. Pougueville, Docteur en Med. Membre de | Commiss. des sciences et aris d’Ezypte etc. Drei Oktavbaͤnde — “ beforgen wir durch einen Sachkundigen Gelehrten eine zweck⸗ mäfig bearbeitete Weberfesung für die Sprengel: Ehrmannfche Bibliothek von Reijebefchreibungen, welche dem Originale bald nachfolgen fol. Weimar im Februar 1803. 8. ©. pr. Landes: Induftrie-Comptoir. au > * Bor Kurzem ift zu London eine fehr intereffante Reiſebe— hreibung von dem Shiffslieutenant Tudey, vom Schiffe Salcufta , erfhienen, welde die Gefchichte der Anlegung leiner neuen Brittifhen Kolonie auf der Süpoftipise von Neuholland, an der Baßeſtraſſe, und mehrere merkwürdige Nachrichten aus dieſem Erdtheile enthält; fie ift betitelt: Account of a Voyage to establish a Colony at Port-Phi- ip in Basse - Strait on the South - Coast of New - South- Wales. By J. H. Tuckey, Esq. Von derfelben laffen wir gegenwärtig eine mit Anmerfun: sen begleitete Zeutfche Leberfesung für unfte Sprengel: Ehr- nannſche Bibliothek von Reifebeifhreibungen bear: seiten; weldes wir, um Colfifionen zu vermeiden, hierdurch mzeigen wollten. Meimar, Ende Februars 1805. 1 3: ©. pr. Landes: Snduftrie-Gomptoir. 5 | Literarifche Anzeige. Verſchiedene Gelehrte haben gewünfht, die Gatterer:- he Charte zur Gefhihte der Völkerwanderung 'ennen zu lernen, um fie mit meinen biftorifhen Atlas u veraleihen. Ic, zeige deshalb an, daß auf meine Veran: aſſung im Aprilz Hefte der Allgem."Geograph. Epheme: iden d. J. eine volllommen getreue Probe diefer Arbeit fi der dazu nöthigen Erläuterung erfcheinen wird, Leipzig, ben 28. San. 1805. C. Rrufe Herzog. Holftein » Oldenburgifcher Konftftorialrath. | ar; — 25 — 6. Neues Planetarium und Tellurium. Auf die in No. 1. des Reichs-Anzeigers von dieſ. Jahre arfchehene Anfrage des Hrn. v. 3. in W*, zeiaen wir hier⸗ durh an, das wir dermalen wirklich mit Verfertigung ſowohl eines Planetarii als Zellurii zur Erläuterung der Lehren der phyſikal. mathematifchen Geographie für Schulen befhäf: tiat find, und beide fehr einfache Mafchinen um den möglihit billigen Preiß zur 2. Ofter: Meffe liefern werden. Die fperieke lere Ankündigung davon behalten wir uns bis bahin vor. Weimar, den 10. San. 1805. Geographiſches Inftitut. II. Erfchienene Neuigkeiten. I, Das Xlte und XIIte Stud vom Allg. Teutſchen Gar: tenmagazine 1304 find fo eben erſchienen und ents halten. XI. Stüd Novbr. 1804. I. Lanbihafts-Gartenfunft. Repton's Bemer: tungen über die Theorie fomohl als Praris der Landſchafts— Gartentunft. II. Garten: Baufunft Thier-Baraken für Enal. Gärten. (Mit Abbildungen auf Zaf. 34.) IV. Blu: mifterei. 1. Praktifche Bemerkungen über die Schäblichkeit der Blumen in ben Zimmern. 2. Tintenflecke auf Refeda. V. Gemüjebau im Garten und auf dem Felde.tfeichte Methode, recht frühe junge Erbfen im freyen Lande zu zie— ben. VI. Obft£ultur, 1. Charakteriſtik der Obitforten. Enalifhe Stadhelbeere. A. Trop's fchöne Betty. B. Sohn: Tons weiße Kugel. 2. Ueber die Bearbeitung der Weinberge durch den Pflug. 3. Woher koͤmmt es, daß man unfere edlern Dbftarten niht aus dem Saamen ziehen kann. 4. Ueber die Dbftforten zu Pflanzungen in rauhen gebirgigten Gegenden. VII. Garten: Botanif. Berzeichniß der auf den'v. Fried— ländifhen Güthern zu ‚Gunnersdorf, Eultisirten Gemächfe. — 26 he IX. Garten» Mifcellen. r. Kurze Gefchihte des Akazien⸗ baumes. 2. Verſuch mit Fiſchthran zu dungen. 3. Ueber der Erde gewachſene Kartoffeln. 4. Erhoͤhte Anſicht des Pflan— zenreichs. 5. Auszug eines Schreibens eines Ungenannten Cor: reſpondenten aus Muͤnſter in Weſtphalen d. 31. Ottbr. 1804. 6. Iſt das Verſetzen den Pflanzen vortheilhaft oder nachtheilig. ?. Nahricht wegen Schroͤters Aeſthetik der Blumen. $ - Bu diefem Hefte aehören folgende Abbildungen: —* Taf. 33. 3wei Englifche Stachelbeer-Sorten. Taf. 34. Thier-Baraken zu Paris, Taf. 35. Pfluͤge zu Bearbeitung der Weinberge. XI. Stud, December. | I. Landſchafts-GBartenkunſt. J. Reptons Bemerkun- ‚gem über Theorie und Draris der Landſchafts-Gartenkunſt. Fortſ. 2. Die Ceder bon Libanon. IV. Blumiftereti. 1. Beſchrei— ‚bung einiger Amaryllis-Acten und deren Behandlung. 2. Mi- ehauxia Campanuloides, eine neue 3ierpflanze. 3. Beſchrei— bung und Behandlung des Cyrthantus. VI. Obft: Kultur. 'I. Charakteristik der Dbfiforter. Die Langbirn. 2. Ueber das Welken oder Dürren des Dbftes. IX. Gaamenbau, Sämerei- und Pflanzenhanbel. Ueber Saamenbau und Gaamenhandel. XI Garten: Mifcelien. J. Ueber die verfhiedenen Duͤn— gungsmittel ausländifher Völker, und deren mögliche Anwen- dund auf unfere inländiichen Gärten und. Gemüs = Felder. 2. Antwort auf Hin. Prof. Kurt Sprengels ganz uhrid: tige Berichtigung meiner Bemerkungen über den Rafen in Engl. Gaͤrten, im VI. Hefte des Allg. Teutſch. Gartenmagazins. Bon Hrn. H. ©. Schoch in Wörlis. Zu diefem Hefte gehören folgende Abbildungen: Taf. 36. Die Geder von Libanon im Jardin des plan- tes. Taf. 37. Die Langbirn. Zaf..38. Eine große Obſtdoͤrre. Weimar im Febr. 1804. 8 S. pr. Landes-Induſtrie-Comptoir. x ner | 99 — Bon den Allg. Geograph. Ephemeriden ift fo eben das 2te Stud J. 1805 erfchienen und hat folg. Inhalt. Abhandlungen. 1. Volksmenge ber landgräfl. Hefr fen= Darmftädtifhen Länder in den Sahren 1791 und 1803. 2. Urser Finlands Bevölkerung. BüherzNRecenfionen. 1. Abtif der neueften Statiſtik des Preußiſchen Staats von Leopold Krug x. 2. Rohe vers Berfuch über die Teutſchen Bewohner der Defterreichie [hen Monarkhie ꝛc. 3. Barrow’s Trawels in China etc; (Beſchluß). 4. A Tour through the British West -Indies, in the years 1802 and 1803 ete. by Daniel Me. Kinnen. 5. Nägra korta Underrättelfer om Eayal och de öfrige Acorerne, Af John Guſtaf Hebbe. Charten-Recenfionen. ı. Carte de la Mer Noire, d’Azof et de-Marmora, etc, 2. Charte von Güdpreußen ꝛc. von Gilly ꝛc. 3. Defterreichifher Poft- und Reife - Atlas, worin alle Dber: und Abſatz-Poſtaͤmter, Haupt: und Unter: - legs = Pofiftationen zc. angezeigt find 2c. 4. Befhreibung und Gebrauch einer geographiſchen Uhrtafel nebft dem dazu gehoͤ⸗ rigen Inſtrumente; von U. ©. Meißner, 2} Vermiſchte Nachrichten. r. Beriht von den Arbei— fen bes 8. Epanifchen See » Charten = Depot oder Erp„ition (Direccion de trabajos hidrograficos) zu Madrid. 2, Be: völferung der Kur» Wirtemberg. Lande in den Zahren 1802 und 1803. 3. Beftimmung der geographifchen Lage von ver: fhiedenen Dertern in Schweden. 4, Auszug aus einem Briefe aus Paris. 5. Kurze Notizen. Zu diefem Hefte gehören: 1) Das Portrait von Peter Ani. 2) Die neue Ruffis ſche Charte vom ſchwarzen Meere, Weimar im Febr. 1805. F. ©. pr. Landes-Induſtrie-Comptoir. 3, * Vom Journal des Luxus und der Moden 1805 iſt fo eben das 2te Stüuͤck erſchienen und hat folgen— den Inhalt. J. Briefe an eine junge Dame uͤber Poeſie und Theorie der Dichtungsarten. Erſter, Zweiter, Dritter Brief. IL Kunft, 1, ‚Herausgabe. von Salomon Geßners Bowahe» Gemälden. 2. Ueber Profeffor Graffis Aufenthalt in Gotha. 3. Anfihten aus der - Sädfifhen Schweiz. heraus egeben von Sentfh und Schumann. III Zheater. Bellet in Kaffel. IV. Schoͤne Punkte von Dresden. V. Be: merfungen fiber die Sitten und den Charakter der Parifer. vr. Mifcellen und Modenberihte. T. Buftand des Theaters, der Aunft und Mufit in Würzburg. 2. Bemer- ‚Zungen durch die Rectüre der Oeuvres de Lady Montague veranlaßt. 3. Maffei’s berühmte Gonverfationen in Verona. % Alt: Engliihe Moden. 5. Der berühmte Mobdehändler Le Roi in Paris. 6. Kleidung des Kranzöfiihen Kaifers und ber Kaiſerin an ihrem Krönunastage, VIl. Ameublement. $il« trir- Kaffeefanne. VIII Erklärung der Kupfer. Weimar im Septbr. 1805. . 8 ©. pr. Landes- Snduftrie: So mptoir. 4. Inhalt des ıften und 2ten Stüds v. 3. 1805 vom Voigts Mägazin für den neueften Zufland der Naturkunde. Erftes Stt uͤck. I. ueber das neue Molluffengeichlecht Pyrosoma, vom Sen, Peron. (Aus einer Eleinen Schrift des Verfaffers gezogen und mit einem Nachtrage begleitet, vom Dr. Fried. Voigt. Mit iu. Abd. auf Zaf. I.) II. Nachricht von einem neuen Spaniſchen bemifh-tehnifhen Werke. (Aus einem Briefe des Hrn. Sandfammerratbs Bertuh an den Derausgeber, "Weimar d. 14. Dec. 1804. III. Ueber das Chamäleon. (Aus dem Eu- ropean Magazine mifgetheilt vom Hrn. Prof, Kroriep.) IV. Nachrichten von vem Nordlichte am 22, Dftbr. 1804. (Bon den Herren: Lamardin Paris; Bory be St. Bincent in Brugaes;s und Ausfeld in Schnepfenthal.) V. Schreiben des Hrn. De. Derfted in Kopenhagen, an Hrn. 3. W. Ritterin Sena, Ehladni’s Klangfiguren in elektrifher Hinficht betreffend. Kopenhagen d. 5. Dftbr. 1804.) Anmerkungen zum vorfichenden ‚Schreiben des Hrn. Dr. Derfted vom Hrn. Ritter. VI. Be: merkungen über die Verſuche welche mit Zenithwärts gerichteten Kanonen angeftellt worden find, nebft Nachrichten über die eben erfhienene Schrift des Hrn. Dr. Benzenberg: „Verſuche über das Geſetz des Falles, über den Widerſtand der Luft und über die Umdrehung der Erde. (Aus einem Briefe des Hrn. Dr. Benzenberg an den Herausgeber.). VE. Ueber die Ab- weihung nah Weften, welche die Arendrehung her Erde bei fteil- recht geſchoſſenen Kugeln verurfaht, (Bom Hrn. Dr. Bran- — 29 — des ; mit ——— auf Taf. 2.) VIII. Annuaire météo ro lo- gigue pour l!’an XIII. de la Republique Frangaise, à l’usage desagriculteurs, des medecins, des marins etc. Presen- tant 10 la division des mois pour l’an XIII. relative aux deux declinaisons alternatives de la lune et à leurs influen- ces calculees avec celles du Systeme synodique, du Sy- stenge anomalistique et du Systeme de lalumiere solaire, dont les points agissentsimultandınent; 2° de nouvelles ob- servations sur differens faits meteorologiques observes, et sur les moyens de parvenir à apprecier les influences des points lunaires; par J. B. Lamarck. A Paris, chez !’Auteur ete. IX. Verſuch einer Anleitung zum Studium der Mineralo: gie für Anfänger, von E. E. Andre, gr. 8.288. nebſt eis nem Kupfer und einer großen Tabelle. Wien bei Gamefina 2 Fl. 39 Kr. X. Ein Zuder » Surrogat aus Weinbeeren, (vom Hrn, Pully, Chemiker in Mayland.) XI. J. F. Ackermann. de combustionis lentae phaenomenis, quae vitam constituunt. Jenae 1804. (Ausgezogen von Dr. Sr. Voigt.) XI. Elek: trisitätsgejeg vom Hrn. Libes, Weimar im Febr, 1805. 8. ©. pr. Landes-Induſtrie- Gompteir, * * Zweites Stuͤck. I. Ueber die Strahlen, die aus einem Lichte auszufahren fheinen, das mit halb gefchloffenen Augen betrachtet wird, (Bom Drn. Profefjor Kries.) IL. Befchreibung eines leuchten: den Meteors, welches zu London und an andern Orten, am 13, November 1803, gegen halb 9 Uhr des Abends gefehen worden. Mit einer Abbildung. ILL. Nachricht von einer feurigen Luft— eriheinung. Vom Hrn. Foſtaſſ. Slevogt. IV. BWinterl’s Anfihten der Chemie und Phyſik, von 3. F. C. Wuttig. V. Meber die Schneegruben im Schleſiſchen Hiefengebirge. Vom Hrn. Dr. Conteßa in Weimar. VI Nachricht von"einigen eleftrifchen Verſuchen, vorzüglih im Vergleich mit chemiſch— galvaniihen Wirkungen, an einer neu gebaueten großen Mar fhine nah van Marum’s Art, mit freiftehender Scheibe und ifolivender Are, angeftelt von 3. W. Ritter. VII. Merk: würdige Beobahtung an Zohanniswürmden. Vom Hrn, Kriegsregiftrator Helbig zu Weimar. VIIL. Considerations sur les Etres organises, par J. C. Delametherie 2 Vol. IX. Fortgejegte Beobahtungen über die Entffehung bes Splin- tes in hen Holzgewaͤchſen. (Vom Hrn. Forſtaſſ. Slevogt. — X. Ueber bie angeblich unterirdiſchen Secretionen ber Gewächfe, (Bon Ebendemfelben.) chſ Weimar im Febr. 1805. 8. ©. pr. Landes-Induftrie-Gomptoir, 5 * Von Wielands neuen Teutſchen Merkur 1805 iſt das ıfte Stuͤck erſchienen und hat folgenden Inhalt. ... „I Das Löowenthor zu Mycenaͤ, eine Religuie der Vorzeit, II Gediähte. 1, Anden Frieden. Zur Defterreichifchen Kaifers frönung. 2. Die Infel der Giuffeligkeit. 3. Prolog zu Gu⸗ ſtav Wafa von Kogebue. IL. Veberfeßungsproben. Kal— purnius erfie Idylle. (Nah der Beckfchen Ausgabe.) IV. An den Barden Rhingulph. V. Kunſtnachrichten. 1. Briefe über bie Berliner Kunflausflellung im Oktober. 1804. Erfter Briefr Aligemeine Ueberjiht. Porzellanfabrik. 2. Entde: Gung des Diebftahls der Antiken in der Nationalbibliothek zu Paris. 3. Kunſtnachricht aus Berlin. VI. Dr, Reinharde ‚Landtagspredigt zu Dresden, Weimar im Febr, 1805. ch °. ©. pr, Landes» Induffrie: Gomptoir, Br 6. | Vom Magazine ber Handels und Gewerbs:funde, 1805. iſſt das ıte Stüd erfchienen und hat folgenden Inhalt, I. Handels- und Gewerbsfunde im Allgemeis nen. Betrachtungen Über die Beherrihung der Meere, der älteften und neueren Bölker. II. Handels: Gefdhidte, 1. Skizzirte Weberficht des Handels von Hamburg und des Handels von Europa überhaupt gegen das: Ende des Jahres 1804. . 2. Zerſtreute Bemerkungen über den jesigen Zuſtand einiger Theile des Brittifhen Außenhandels. II. Handels: Geographie und Handels Statiffik, r. Kurze Bez . ſchreibung von Jamaika. 2, Nahrichten von dem Handel und Manufatturen in dem Eranzöfifhen Departement der beiden 2 * — 31 * J Nethen. 3. Seidenbau in den ſuͤdlichen Provinzen von Ruße land. IV. Produkten- und Waarenkunde. 1. Mus: katnuͤſſe. 2. Kardamomen. 3. Asbeſt. V. Gewerbskunde. 1. Beſchreibung des ſogenannetn Gyps-Cements VI Lite— ratur der Handels- und Gewerbsekunde. Neue Han— delszeitung. VII. Korreſpondenz- "und vermiidfe. Nachrichten. J. Dandeisnachrichten aus England. 2. Dans deisnahricten aus der Schweiz. 3. Korreſpondenz-Nachrich— ten. Stockholm. Gt. Barthelemy, Odeſſa. Wien, Berlin. Trieſt. Dänemark. 3u diefem Hefte gehören: _ Die Charte von Jamaika. Kupfer. Taf. 1. Abbildung des Muskatnufbaums. Zaf, 2. "Abbildung der Karbamomen, Weimar im Febr. 1805. 3 ©, pr, Landes: Induftrie:Gomptoin, — 7: Allg. Bibliothef der neueften Reifen XVIL. Band. ” a 2 Es hat fo eben bei uns die Preſſe verlaſſen; und wird näd- flens in allen guten Buchhandlungen zu haben feyn. +, Bibliothek der neuefien und wichtigſten Reife beihreidungein zur Erweiterung der Erdfuhde, nach einem ſyſtematiſchen Plane; gefammelt und in: Verbindung mit einigen andern Gelehrten bearbeitet von M. C. Spren: gel fortgejest von 3. R. Ehrmann, XVII. Band mit 2 Charten. ge. 8. 3. Rhlr. 6 gr. oder 5 Fl. 51 Kr. Diefer Band enthält, und find auch unter ihren eignen Zie teln befonders zu haben, a) 3° Barroms Reifen dur die innern Geaenden bes — Afrika in den Jahren 1797 und 98 aus dem Eng: sy 2t Thl. mit ı Charite, gr. 8. 2 Thlr. oderz Fi. 3 a (Der ıfte Zheil erfihien 1801, koſtet ı Thlr. 18 gr. oder 3 5,9%8r, und ift im V. Bande der Bibliothek der Reifen geliefert worden,) 2) F. X. Mihaur’s Reiſe in das Innere der Nordameri— kaniſchen Sreiftaaten, weſtwaͤrts der Alleghany-Gebirge aus dem Franzoͤſiſchen mit Anmerkungen und Zuſaͤtzen von . =. 8. Ehrmann, mit einer Charte gr. 8. 1 hl, 6 98, oder 2 Fl, ı5Rt. ’ f Weimar im Febtuar 1805, 5 S. pr. Landes Indufirie Gomptoir, | OR 0. an bad Publifum wegen des Sournals für Kinder, Eltern und Erzieher. Die beiden erften Doppelhefte des Journals für Kin der Eltern und Erzieher von F. 3. Bertud und 8. E. Dh. Funke, welde zu Ende Sebruars erſcheinen foll- ten, Eönnen wegen des Aufenthalts den die gute und faubere Kertigung der Kupfer, bei den kurzen und trüben Wintertagen nothwendig verurfaht, nicht eher als im Laufe des März er: ſcheinen. Wir bitten deshalb das verehrte Publitum um eine turze gütige Nahfiht; und glauben gewiß daß die Abonnenten Yieber ein wenig länger auf die erfte Lieferung warten, als über: eilte und verſudelte Kupfer haben wollen. Die folgenden Liefe- zungen werden hernach immer zu Anfange jeden Monats richtig eriheinen. Weimar den 2aſten Febr. 1805. F. ©, priv. Landes Induftsie Gemptoir, . A > Hg , _ *. J 4 z 4 : vn 273. Jardin des plantes zu Paris, am 16. Nivofe im Jahr 10 (6. Januar 1801) in der Menagerie ſtarb, vollendet. Das Detail des ganzen Verfahrens da— bei, waͤre viel zu weitlaͤuftig zu beſchreibenz ich be⸗ gnuͤge mich alſo damit, hier einen Auszug davon zu liefern, _ Ich habe in England zwei und in Paris einen ausgeſtopften Elephbanten geſehen: alle drei find. ſehr unförmlich ausgefallen : doc) ſcheint der unſrige - France en L’an VI, par J. P. L. L. Houel, (Aus ‘.teur du Voyage» Pittoresque die la Sieile) Paris AXII. 1803 ‘mit: 20 Kupfertafeln, sr Man fieht 86 dem ganzen Werke an, daß es eine auf die Neugierde des Dublifums berechnete Spekulation 2 ME Das intereffantefte darinn iſt bie Eurze Gen ſchichte der beiden Elephanten wegen der fie harak- teriſirenden Anekdoten und Zuge. Die 20 Kupfer⸗ "tafeln worauf ‚Sr. Houel Elephanten in allen „möglichen Stellungen gruppirt hat,, find fräftig, aber zu wild und’ unbeſtimmt radirt, um’ Nature hiſtoriſche Freue und Genauigkeit in Ahnen zur fine‘ Eden. — Ganz ohne Grund, und ohne. Kenntniß > der neuern Beobachtungen von Goreu.a. bat Hr. BD. auf PL. XVI. ‚die liegende Begattung ber Ele⸗ . Phanten ganz nad) den fabelhaften Bef eibungen. - früherer Reifenden aus der Idee gezeichn und abe’ gebildet, und dadurch den Ramen Natura iete, Ai ‚den er ſich auf dem Zitel jeinds Werks beilegt/ nicht Aſehr gerechtfertigt. ii Me Be Boigt's Mag, IX.B,5,€t, März 1805. S "24 * noch etwas mehr werth zu ſeyn. Sert will ich nun die Mittel, die wir angewendet haben, um die abge: fireifte Haut des im Mufeum geftorbenen Elephan— ten auf bie zweckmaͤßi afte Art zu Bar mir‘ klirzen Worten aftzeigen. i te Der auf die Erde ausgeftrefte Cadaver des Elephanten erleichterte uns die Abeit ihn in allen feinen Thellen gehoͤrig auszumeſſen, und das Maaß zu bemerken" Die verſchiedene Die dee Thieres wurde mit einer Art von Maaßftab, mel: chen! Herr La ſa igne, Kunſttiſchler und Machinift des Muſeums auf der Stelle verfertigte, — aufge— nommen. Dies Inſtrument "gleicht beinahe der Maaslade, womit die Schumacher die Füße meffen. Die Kruͤmmungen des Ruͤckens, des Bauches u.f. w. wurden mit kleinen Bleiſtangen, von neun Linien ins Gevierte, aufgenommen. Dieſe Materie ſchmiegte ſich, da ſie keine Elaſticitaͤt hat, nach allen’ Kruͤm⸗ mungen, nach welchen man ſie bog, und behielt dieſe Biegungen bei, fo Da man fie nachher benuz⸗ zen konnte. pn —— Nach allen dieſen Vermeſſungen entwarf mein College Desmoulins an der Mauer der, Werkitätte, worin. das Model aufgerichtet werden follte; die Zeichnung des Thieres in jeiner natürlis chen Größe. Nachdem diefes geſchehen war, ſchrit- G — * du B & 4 » 275 — ten wir zur Abhaͤutung und Abſchaͤlung des Ele— phanten; wir konnten ihn aber nicht anders auf den Ruͤcken wenden, als vermittelſt an der Decke angebrachter Flaſchenzuͤge. Im dieſer Lage des Thieres machten wir einen Einſchnitt in Form eines doppelten Kreuzes; der mittelſte Schnitt gieng vom Munde aus, bis an den After, die beiden andern zogen fih vom Ende der beiden linfen Süße quer durch die erfie nach dem Ende der rechten Fuͤße; der Schwanz und der Küffel wurden auf der Unterſeite der Länge nach aufgefhnitten. Wir löften hierauf die Fußſohle, damit die Nägel an der Haut hängen bfies ben, einen Zoll breit vom Rande rund herum ab. Um dies zu bemerfftelligen, waren wir genothigt uns dee Meifjeis und Schlaͤgels zu bedienen. Dieſe Opera— tion war hoͤchſt muͤhſam. Endlich nach einer viertaͤgigen Arbeit mehreret Perſonen, hatten wir die Haut von dem Koͤrper ab⸗ geloͤſt. Die Haut wog 576 Pfund; wir breiteten fie auf die Erde aus, um die übrigen Muskeln der Haut, die hauptjädlic am Kopfe — lagem, RN 27 Die Sant wurde nun, fo wie fie war, im eine große Bütte yelegt; man jereuete in alle Falten ders felben eine große Menge geſroßenen Alaun, und ließ nachher Waſſer mit ſo viel Alaun aufkochen, S 2 276 — daß nach der Aufwallung auf dem Boden des Keſ— ſels noch ganze Stuͤcken deſſelben Liegen blieben Dieſes Waſſer wurde uͤber die Haut gegoſſen, und man fuhr fort, ſolches Alaunwaſſer zu ſieden und über die Haut zu gießen, bis es ſechs Zoll hoch über. derfelben ftand, Zu mehrerer Genauigkeit in den Dimenfionen die das zu verfertigende Model oder Gerüft von Holz, über welches die Haut gefpannt werden ſollte erlangen mußte, ließen wir die Hälfte des abge— ftreiften Kopfes, fo wie einen Vorder: und Hin« - terfuß in Gips abdrüden, Da alle diefe Meffungen und Vorarbeiten voll: endet waren, verfertigte Lafaigne einen kuͤnſt— lichen Körper von. Kaſtanien- und Lindenholz, in der natürlihen Größe des Elephanten; der Lefer würde aber, wollte man ihm das ſinnreich durch⸗ * — dachte Verfahren, welches Herr Laſauigne erfun— den hatte, um theils das Holz geſchickt zu ſchnei-⸗ den, theils die Sormen diefer großen Maſſe in ihrer natürlichen Geſtalt wiederzugeben, genau befchreis ben, diefe Details viel zu langweilig und Eleinlid finden, Um aber alle Weitläuftigkeit zu vermeiden, iſt es hinlaͤnglich, wenn wir erwähnen, daß diefer hoͤlzerne Elephant (Taf. IV.) fo gebaut iſt, daß alle oder jeder ſeiner einzelnen Theile abgeloͤſet wer⸗ en 4 li ? I > rd 15/ a A © — # | ; * 277 den kann. Laſaigne kann z. E. ein jedes belie— biges Feld a oder b u. f, w. womit nach und nad alle Zwifchenräume des großen Gerippes (aa) aus: gefhaalt wurden, heraus nehmen und in das In— nere des Körpers hineinfteigen, um entweder die Schwere der Holzmaſſe zu vermindern, oder eine andere nüsliche Procedur vorzunehmen. ı Der Kopf, (tie man auf der Kupfertafel deutlich fieht) der Rüfs - fel, alles iſt hohl, fo daß dieſer ungeheure Körper von Holz, der bei dem erſten Anblide wegen des Ge: wicht, was män in ihm vermuthet, in Exftaunen fest, leicht und ohne große Anftrengungen von einem Er zum andern transportiert werden Fann, Den 12. Bendeminire im Jahr 12, (4. Octobr, 1803) ließ man das Alaunwaſſer aus dem Bottidy, worin die Haut lag, ab. Man ließ es von neuem auffohen, und goß es dann ganz fiedend über die Haut, welche wir anderthalb Stunden in diefem Zu: ftande ließen. Nac Verlauf diefer Zeit zogen wir die Haut heraus, um fie ganz warm. über den hoͤl— zernen Elephanten zu fhlagen. Diefe Arbeit war nicht leicht, allein was und noch mehr in Berlegen- heit feste, war, daß der verfertigte hölzerne Körper ein wenig zu ftarf war, und die Haut felbigen alfo nicht ganz bededte. Es blieb. nur ein Mittel zu ergreifen übrig; von der Holzmaffe konnte man nichts abnehmen, wollte man nit der ganzen Pro: — 278 ——— — portion ſchaden; uͤberdies würden die Schrauben- naͤgel, die das Zimmerwerk zuſammen hielten, von ihrer Kraft verloren haben, und man lief Gefahr, J das ganze Bauwerk zuſammenſtuͤrzen zu ſehen. Ich ließ alſo die Haut abnehmen und ſie auf Saͤgeboͤcke legen. Mit Huͤlfe großer Meſſer, verminderten wir die Die der Haut, indem wir aus der gan- zen innern Flaͤche ſtarke lange Fleiſchſtriemen ab- _ Löften, Diefe Arbeit befchäftigte fünf Perfonen vier ganzer Tage lang. Man wog aus Neugierde alle diefe ausgefihnittenen Fleifchfiriemen, und ihr Ge- wicht betrug hundert und vier und neunzig Pfund, Waͤhrend diefer Arbeit war die Haut getrodnet, und hatte folglich ihre Gefchmeidigkeit verloren. Ich Jieß fie alfo wieder in eine Bütte thun, und mit kaltem unvermifchten füßen Waſſer begiefen. Den andern Zag breiteten wir fie wieder über das Holz- gerüjte aus, *) und hefeftigten fie mit Spisen- und Kopfnägeln. Diejenigen, - weldhe den Rand der Haut halten follten, wurden feſt eingefchlagen, die ‚andern nur zu Hälfte, damit die Haut an: alle Krümmungen des Körpers angeichmiegt werden Eonnte. Man wird die Irgtern Nägel zum Theil wieder herausziehen, fo bald die Haut bull trocen ift. i *) Die punktirte Linie c auf der Rupfertafel bezeich— net die Dicke der über das Gerufie gezogenen Haut, — — 279 Dieſe vorgenommene Verduͤnnung der Hunt, gewaͤhrte uns zwei weſentliche Vortheile; erſtlich daß uns dadurch die Mittel erleichtert wurden, den Holzkoͤrper durchaus uͤberkleiden zu koͤnnen ohne die Form deſſelben zu ändern,» zweitens daß uns ſolche eine ſchnellere Austrocknung zuſicherte. Die fer letztere Umſtand war anfaͤnglich nicht wenig beun⸗ ruhigend, denn es war zu fürchten, daß die Feuch— tigkeit, welche die Haut enthielt, (trotz der. Vorſicht, die wir gebracht hatten / dem hölzernen, Geruͤſte einen Anſtrich von Delfarbe zu geben) ſich fo an— haͤufen möchte. daß fie in den der Luft am we— niuiten ausgefesten Zheilen Stodung und Schim- mel bewirken möchte. Der Alaun, mit welchem die Haut gefättigt ift, wird ſich auf der Außenfeite bald eryſtalliſiren, welches ihr eine fehr unanfehnliche graue Farbe geben wird; allein wir hoffen ſolche ganz wegzubringen, indem wir die Haut auf der - Dberläche zuerft-mit Zerpentinöl, und nachher mit Dlivenöl abreiben, Die Augen unfers Elephanten find von Por— zellan vollkommen nachgemacht, und wenn fie einge: fest iind, werden fie diefem großen vierfüßigen Thiere, welches man bis jegt inden Kunftfabinetten noch nie anders als in einer hoͤchſt unförmlichen undaller na- 280 * A türlichen Attitude beraubten Maffe hat aufſtellen koͤn⸗ nen, fo zu ſagen vollkommnes Leben einhauchen. Futter Die Giraffe, der Couaga, der Cous doma, melde'gegenwärtig die Gallerien des Mu- feums zu Paris zieren, find beinahe auf die naͤm⸗ liche Art gefertigt; die nämliche Behandlungsme— thode, wird man Elinftig auch bei allen großen Thie: wen, 3. E; dem Pferde, dem Maulefel, dem Stiere, dem Dromedar, dem Kameel u, f, mw, beibehalten, : — J— 4 Nachricht von einer mit Sternchen um— gebenen großen Feuerkugel, die in _Sena beobachtet worden. (Bom Herausgeber.) Am ı. Febr. dief. Jahres gerade 2 auf 4 Uhr, als noch die didfte Finfternig herefchte, nahmen die Soldaten auf hiefiger Hauptwache auf einmal einen ſehr helfen Schein wahr ,- den fie im erften Augen- blide für die Wirkung einer in der Nähe plöstich ausgebrochenen großen Feuersbrunft hielten. Meh— tere liefen aus der Wachtftube heraus und der Troms nielfchläger war im Begriffe Feuerläem zu fchla- gen. Als aber dieſer den Blick in die Höhe rich: tet, Eömmt über das benachbarte Dad in ſuͤdweſt— licher Richtung eine Feuerkugel gezouen, die fih ihm wie ein Menfhenfopf mit noch einem Stüd von der Bruft darftellt. Sie mar meit heller als der volle Mond, fo dag man jede Nadel auf der Erde ſehen konnte, mit einem etwas mattern Scheine, je: doch ohne Schweif, und mit einer Anzahl von we: nigftens 30 Sternen, umgeben. Diefes Meteor, das-nicht hoch Über dem Dache angfam bin und ber _ ſchwebte, 309 ſich über den gleich an die Hauptwache / eB2 — antogenden Schloßhof; — der Soldat lief in den— feiben hinein, um die Kugel zu verfolgen. - Diefe ſchwebte immer gemachſam nad der langen Seite über den Hof fort, und mar am Ende deſſelben, wo ſich (am oͤſtlichen tiefften Ende der Stadt) die Her- zoal. Neitbahn befindet, im Begriff, ſich auf die Erde zu fenfen, fo daß fie nur nodh etwa Manns- hoch über derfelben fehwebte (2); auf einmal aber er- hob fie ſich wieder mit einem Gezifch über das Dach und zog gerade oſtwaͤrts nach dem Gewpenthale zwiſchen dem Haußberge und dem Fenzigen. Die Zeit der Verweilung an diefem Drte fhäßte der-Beob- achter, aus deffen Munde felbft ich diefe Befchrei- bung habe, auf etwa fünf Minuten. Als ſich daß Meteor entfernt hatte, war im -Schloßhofe einige Zeit lang im brenziichfchweflichter Geruch ſehr merk⸗ lich zu verfpüren, übrigens aber keine Spur einer etwa daraus niedergefallenen Materie an ke Orte ihrer Senkung zu bemerken. 2 , Meine Wohnung liegt. nur etwa 50 Schritte vom Schlöffe und fo, daß ich aus meinem. Fenfter in den. Hof deſſelben fehen kann, auch pflege ich ge» wöhnlich m, diefe Zeit munter zu ſeynz nur da⸗ mals war dies nicht der Hall, und ich habe deshalb ſelbſt gar nichts von dieſer Erfheinung wahrzenom- men; aber gleih am Morgen des 2. Febr, erbielt ih) Nachricht, daß dieſe Feuerkugel auch in Jena⸗ prießnis einem im Gempenthale eine Kleine Stunde von Jena oftwärts liegenden Dorfe, bemerkt wor— ‚den jey. Merkwürdig ift bei diefem fonft nicht feltenen Meteore der Umftand, daß es mit Sternden umgeben war. Das einzige Beiſpiel, welches mir davon befannt geworden, ift die im lestern Februar— hefte beſchriebene und abgebildete Eriheinung, wo ſich abernur ein Paarfolhe Sternartige Erſcheinun— gen befinden; vielleicht find aber deren Anfangs auch mehrere gewefen, die hernach zerplast find, oder fid in den Bauptballen hinein gezogen haben; fie können fich aber auch umgekehrt erft nach und nad daraus bilden, wie etwa die Klämmchen, wenn man eine Wachholderbeere an einer Nadel am Lichte ver: brennt. Wahrſcheinlich ift es diejer allmaͤhligen Bildung zuzufchreiben, daß die Feuerkugel fo lange fam 309, daß fie Schlangenbogen beſchrieb, ſich fenfte und wieder erhob und dag diefes Erheben mit einem Geziſche gefhahb, — Denn fo lang? der Feuerballen bei feiner Maſſe einen großen Raum einnimmt, kann er fi in einer berrächtlichern Höhe erhalten, als wenn er gleihjam in ſich felbit zufams men gezogen und tief zu gehen genörhigt ift. Die La— teralerplofionen vermindern alsdann wieder fein eis genthuͤmliches Gewicht, ſo daß er ſich von neuem erheben muß; eine ſolche Partialexploſion, die z. B— Ren, 2854 un } —— oſtwoͤrts geſchieht, treibt den Körper durch die be: kannte Nüdwirkung weftwärts, und fo hinwiederum ; er müßte fonach ganz ftille ſtehen, wenn die Late: ralerplofion nad) mebrern Seiten zugleid und von gleicher Stärke erfolgte. Wahrfcheinlich war bie Zahl der Sternchen vermindert, ale fich die Kugel im Schloßhofe ſenkte; aber in demfelben Augenblick _ erzeugten fich mit einem Zifchen neue Seitenfternchen und das Meteor erhob fi dadurch wieder, » Die Erplofionen mußten aber auch immer überwiegend an der Suͤdweſtſeite gefhehen feyn, da das Meteor meift norböftlich 309g, wovon der Grund darin lies ‚gen kann, daß immer an der Seite, mo der Feuer- Elumpen bei feinem erſten Entftehen 'her fam, die Luft verdünnter und weniger mwiderftehend war. Es iſt Schade, daß diefe Vermuthungen nicht durch genauere Beobadjtungen des Phänomens einer naͤ— bern Pruͤfung unterworfen werden Eönnen. Ins deffen fcheint ver Schweif, den man gewöhnlich : bei den Feuerkugeln bemerkt, und der ihnen den Na— men eines fliegenden Drachen verfchafft hat, nichts als eine ſolche Seitenerplofion zu feyn, die immer in einerlei, nämlidy in ‚der dem Zuge entgegenger ‚ festen Richtung , blieb, fo daß ſich das Meteor hier in der: wangrechten Richtung ganz fo wie die ſtei⸗— gende Rakete in der ſenkrechten bemegt, Eine andere Merkwürbigkeit iſt, daß ſich die * 285 Temperatur der Atmoſphaͤre gleich nach dieſer Er— ſcheinung ſo auffallend aͤnderte. Die Witterung war ſeit mehreren Tagen naͤmlich ſo gelinde, daß das Thermometer verſchiedene Grade über dem Ge- - frierpunfte fand, und auf einmal fiel in der Nacht von ı. bis zum 2. Febr. eine fo firenge Kälte ein, daß am 2. Gebr. gleich bei Tages Anbruc das Thermom. auf 23 Grad unter Neaum. Null ftandz eine Kälte, die noch etwas größer ald die am Neu- jahrstage war, Indeſſen dauerte ſie nicht lange, ſondern ließ gleich am folgenden Tage ſchon merklich nah. Da auch die Nordlichter oft eine betraͤcht— liche Kaͤlte zur Folge haben, und auf heftige Se: witter meiſt fühle Witterung folgt, fo Eonnte man wohl verleitet werden, dieſe Thatfachen aus dem Verſuch des Prof, Mollet zu Lyon zu er- klaͤten, wo eine ſchnell und ſtark zufammenge- preßte Luft in einer Compreffionspumpe, den Feuerſchwamm entzündet hat, welcher Verfuch nicht . allein in Paris beim Nationalinftitute, ſondern au in Berlin vom Hrn, Prof, Ermann und in Halle vom Hrn. Prof. Gilbert mit dem be- ſten Erfolg und auch für andere entzundbare Koͤr— per wiederholt worden if, M.f. Gilberts An— “nalen 10. ©t. 1804. ©.240 und 12. St, d. J. ©. 407: Eine Luft, die durch Preffung auf ein- mal eine folche Menge MWärmeftoff abjest, daß Glut entſteht, muß natuͤrlich bei ihrer Wiederausdehnung 286 — den benachbarten Koͤrpern eine große Menge ihres Warmeſtoffs entziehen und fo in ihnen eine jaͤhlinge Erkältung hervorbringen. Man weiß diefes auch von den Wirkungen der Säulmafchinen in den Bergwerken. Der Hauptzweifel aber, der ſich ge: gen eine folche Anſicht erhebt, ift dag Mißverhaͤlt— niß, welches fich zwifchen den Feuer eines Eleinen fliegenden Drachen und der Kälte einer fo ungeheuer geoßen Luftmaffe zeigt; — wenn auch die Erfcheiz - nung eines Nordlichts noch eine folhe Erklärung verträgt, fo dürfte diefes ſchwerlich der Fall bei ei: ner Feuerkugel ſeyn! Indeſſen, wie viele folche Ausfheidungen von Hitze koͤnnen gefchehen, die nicht fo leuchtend find, daß wir fie mit unfern Au: gen wahrnehmen können! Nur mehrere zufammen: wirkende Umftände fornen unter vielen einmal ein fo glänzendes Phänomen hervorbringen 5; aber was bringt in der freien Atmofphäre auf einmal eine fo ftarke und jählinge Preffung hervor? Hier hören älle weitern Bermufhungen fo lange auf, bis wir die große Defonomie der Natur in den höhern Ne: gionen erſt naher kennen gelernt haben. Vielleicht laſſen fih nur von Luftfahrten, wie fie ein Biot und Gay-⸗Luſfaec vorzunehmen und zu benutzen pflegen, Annaͤherungen zu ſolchen Kenntniſſen er warten. *) j * *) Wie ich aus dem Hakliſchen Wochenbl. d. 16. Febr. erjehe, iſt dieſes Meteor aud in Halle von e — * 4 E — 287 Er | Ueber die TEUER Diveetion der Aexoſtaten. Ein Ratras zum vorigen Artikelvom Berausgeber Die im vorigen Aufſatze genommene von der Art wie die Feuerkugeln in der Atmofphäre beweat werden, leitet, mich ſehr natürlich auf den Gedanken, dag man wohl auf ähnliche Art auch die. Luftbaͤlle nach einer beliebigen Richtung bewegen könne, Direktionen durdy ruder = und flügelartige Vorrichtungen blieben immer, nicht allein deshalb, unausführbar, weil die Luft ein fo überaus ſchwach widerſtehendes Mittel ift, fondern auch, weil diefe zwei Studirenden am fühlichen Himmel den 1. Febr, bald nad 4 U. Morg. beobachtet worden, Die Kugel zerpiagte und erloſch ungefähr in Güdoft in einer fcheinbaren Höhe von 9° 45°. Nah Hrn. Prof, Gilbert’s Vermuthung find ihre Bruchftüde um Dresden, oder in Böhmen in Geftalt einds "N &teinregens nieder gefallen. Hr. Prof. Gils bert.verfpriht in feinen Annalen ber Phnj, mehreres was ihm. theils ſchon darüber befannt ift, theils was er nod zu erfahren hofft, befännt zu machen; — Ich werde ein Gleiches thun, fobald mir weitere Nachrichten bekannt werden follten, SUREK D, 3, ı J 288 — — Geraͤthſchaften zu vielen Raum einnehmen und den Aeroſtaten zu. ſehr belaͤſtigen. Folgender Vorſchlag | dürfte deshalb im doppelter Ruͤckſicht annehmlicher fenn: 1) Man ſuche die Stelle des Schwerpunkts des Aeroſtaten, der ſich ſo ziemlich innerhalb des Randes der Gondel befinden wird. 2) Man um- gebe die Gondel in der durch diefen Schwerpunft ge- henden horizontalen Ebne mit einem fteifen, aber fehr leichten Reife. 3) Im der Verlängerung der Halbmeffer diefes Reifs bringe man Hülfen von Pergament an, im welche ſich nad) Belieben Patro- nen mit Schwärmer- und Raketenmaſſe fo fteden faffen, daß die Aren derſelben genau durch den Schwerpunkt des Xeroftaten gehen. Will man nun den Aeroftaten genau oſtwaͤrts fieuern, fo, zuͤnde man die Patrone an, welche nad dem Wejtpunft des Horizontes mit ihrer Deffnung gerichtet ift; die Erplofion wird eine Ruͤckwirkumng (gerade wie bei der Nakete, dem Feuerrade, der zurkdlanfen- ven Kanone u. f mw.) bervorbringen, Da nun in einem fo ſchwach widerfiehenden Mittel, mie zumal die Luft in den böhern Regionen ift, ſchon durch eine mäßige Kraft ein Aeroſtat, der hier beinahe als eine bloß träge Maffe anzufehen ift ‚muß in’ Bewer gung gelebt werden Eönnen, fo wird durch dieſes Mittel ſchon ſo viel erreicht welden, daß man ſich im a von einer Seerüuͤſte, dev man etwa zu nahe ed * 289 nahe gekommen wäre, oder von einem feindlichen Lager, weiches man haͤtte recognoſciren wollen und aus welchem man mit Geſchuͤtz bedroht würde, big auf eine’ gemiffe Strede zurüdzuziehen, Bedent⸗ lid) koͤnnten vielleicht die fprühenden Funken für das entzuͤndbate Gas im Ballon ſeyn, deſſen Hülle frei— lich gewiſſermaaßen feuerfeſt ſeyn müßte; indeſſen koͤnnte auch wohl eine Aeolipel, die man ſo legte, daß die Axe ihres Schnabels durch den Schwerpunkt des Aeroſtaten gienge, fratt jener Seuerhülfen ge: braucht werden, wo ſich das zu ihrer, Erhitzung nö- thige Feuer beſſer verwahren ließe; vielleicht gar eine Art von großem Blasbalg, der durch Stahlfedern gepreßt und wieder ausgedehnt würde und wo ber Schnabel die nämliche Lage hätte. Da ich gezeigt habe, daß fogar ganze Weltförper durch einen ähn= lihen Prozeß, melden die Strahlen der Sonne einleiten und unterhalten, bewegt und gelenkt wers den*),, fo wäre mwenigftens ein Verſuch der Mühe werth; es iſt mir aber bei allen den Nachrichten, die ih von Luftfahrten 'gelefen habe, noch nie et= was vorgefommen, mas einem folchen Verſuche aͤhnlich ſaͤhe. Gegen den Wind würden freilich *) Man fehe diefes Magazin II. Bandes 3. Stüd ©. 613 ꝛc. Teigt’s Mag. IX. B.3. St. Maͤrz tsos. 7 390 —* ee biecduch bie Aeroſtaten nicht geſteuert Inter Yon | nen, aber in ruhiger und ziemlich verduͤnnter Luft und bei einer hloß trägen Maſſe Fönnte eine Tor | Kraft wohl hinreichen. Druefehien ©. 229 3, 2 lies atropos ſtatt atropus. Im Dec, 1804. ©, 40 letzte Zeile I. Buren fl. Bur⸗ | — zen, Eben fo ©. 491 3, 3. Sn Febre 1805. S. a03 3. 70 I, Werke, t. Winke. N 7 ’ Sabalt, | \ Seite I. Ueber: den angeblichen Schwefelregen am 25. Mai 1804. (Aus einem Briefe des Hrn. Hofr. Blumenbach an den Serausgeber. Göttingen den 18. San. 1805.) 193 _ . Mit einer Nachſchrift des Herausgebers, II, Naturhiftorifche Mifcelen, (Aus Briefen an 3.8. Blumenbag.). : 1..Reifenahrichten vom Hrn. Dr. Seesen aus Smirna, den 6. ©ept. 1803. 208 2. Reifenahrichten vom Hrn. Dr. Langsborf, von Santa Eruz auf Zeneriffa ben 25. Dftbr, 1803, 203 3. Prüfung dev Luft in Penſylvanien, während das gelbe Fieber daſelbſt würhete, — nebft mi: neralogifchen: Rotizen daher. (Aus einem Briefe des Hrn. Dr. Seybert aus Philadel- - phia den 24, Deebr. 1803.) 207 4. Ueber den Gerbeftoff aus Hinduftan und den vorgeblihen unterirbifhen Wald, der (den Bei: tungsnachrichten zu Folge) mit Menfchen- und Mferdegerippen auf der Isle of Dogs aufgegra: ben feyn ſollte. (Aus verjchiedenen Briefen . des Hrn, Baronet Banfs,) 5. Hoͤchſtſonderbare Erfcheinung an dem, dem Pferbegeihleht eianen fogenannten Auftdeutel der Euſtachiſchen Röhre. (Aus einem Briefe bes Hrn. Direktors Havdemann zu Hanno— ver, vom 19. Sept. 1804.) 216 6. Fernere Reifenagrichten vom Hrn. D. Langs⸗ 213 =. 292 . Sn h ir KR; — nfet 1. Katharina an der Küfte von Brafilien, d. 15. San. 1804. 220 11I. Fernere Beobadhtungen über die Schleimdrüfen der Spehtföpfe und die damit verwandten Theile. (Vom Hrn. Dr. Wolf. Mit Abbitd, auf Taf. IV.) 224 IV. Der Sodtentopffhmwärmer (Sphinx Atro- pos Lyvom Den. Dr. Wolf.) mn 20 V. Merkwuͤrdige Begattungt Wom— sen. Di * Wolf.) ke VI. Zähes Beben eines Inte kts Bon Er): | VII. Benierfungen über bie Spanifhen Safe. Bi (Aus einer Nachricht des Hrn. Pictet in der Bibl. britanique.) "TE —285 VIII. Ueberſicht der Gerirgsfermardue und beionders der Uebergangsformationen“- in Mähren; nebſt einigen neueren Nachrichten von den Maͤhriſchen Kalkhöhlen. (Aus d Brunner: patriotiſchen Tageblatte des Hn. Educa⸗ tionsraths Andre, von demielben mitgetheilt. ) 243 ‚IX. Ueber die beite Art arofe Quadrupeden für Naturhiſtoriſche Sammlungen aufzuſetzen. (Bom Hrn. Landkammerrath Bertuch, mit einer Ab— bild. auf Taf. IV. Fie. 1.) 7.2609 X. Raheiht von einer mit Sternchen umgebe- nen großen. $euerfugel, die in Jena beobachtet mworden.: (Bom Herausgeber.) — 281 XI. Ueber ‚die horizontale Direction der Aero⸗— ftaten. Ein Nachtrag zum vorigen Artikel, 287 f d —— mm All X re IE | — Ds F — Fe H A u AH Vorgtr May: ir die Näturk. Bd. IN. N H Gi u An, IH ⸗ | % IM BP | 2 — V * ET, —— hr —T : Sl 9 EM > N) * — Ge — ——n | / ? * J | J N} N — — % | 9 V- | \ )) IN I II]; ——7 DH N ] DA En / | MA \ | W.IMNN \\ N) N \ ), —9— | (N, N) } AI HINEIN \ « z Magazin für den neueften Zuftand x der. Naturf unde IX. Bandes 4. Stud. April 1805. I. Beiträge zur Geſchichte der Entftehung unfe- ver Gefchöpfe. . (Mit seinem Kupfer auf Zafel VL) (Bom Hrn. Dr. Fr. Voigt.) E⸗ haben ſchon die Alten verſchiedenen Geſchoͤ⸗ pfen, z. B. den Pilzen, Schwaͤmmen, manchen Inſekten u. dergl. eine Entſtehung zugeſchrieben, die unter dem Namen generatio aequivoca ber Fannt ift, und die mit ihrem unpaffenden Namen _ eine Erzeugung aus allerlei todten, meift verfaulten Voigt's Mag, IX.B.4. St. April, U - 294 a UT ENTE ae VE nr ren Stoffen, ausdrüfen fol, Die fpätern Naturforfcher jener Zeiten bis vor einigen Jahrhunderten pilichtes ten ihr bei, und nur erſt in neuern Zeiten ift ſie, wie Herr Steffens fich ausdrüdt, ordentlich ver- fchrieen worden. Ohne Zweifel waren die falfchen Begriffe, die mit diefer, außerdem noch fehr un- zwedmäßigen Benennung verbunden worden waren, die Urfache, daß engltiche, teutiche, italieniſche und franzöfifhe Naturforfcher fih mit Eifer dagegen erklaͤrten, und da viele größe Mannet unſerer Zn fie nicht einmal einer genauern Unterſuchung wuͤr—⸗ digten, ſo hielt ſie das Publikum fuͤr falſch und ver— — und ließ die ganze Sache liegen. Es if indeg wirklich auffallend, daß kein einzi⸗ ger von jenen Naturforſchern es unternahm, die an— fangende oder zuerſt entſtehende Zeugung zu erklaͤ— ven. Keiner ift weiter gegangen, Als bis zu den eriten Stammeltern'hinauf, die er als fer- tig fest, und die Stage unbeantwortet laͤßt, wel: en Umftänden diefe wohl ihre Entfiehung zu dan— Een haben möchten, . Eine bibliſche Erklärung iſt heut zu Tage genugſam fuͤr das erkannt, was fie ſeyn fol, d.h. eine poetiſche Darſtellung jener Zeiten, ſie kann dem Phyſiker nicht: mehr, genug: “ hun, und da wirklich. eine gewiſſe Zuſammenrei⸗— hung von Thatfachen, ‚über; die kein Zweifel mehr 1 waltet, auf einige hierher gehörige Schluͤſſe leitet, N? 1 ’ km & 'P sy — 295 fo. dürfen wir e8 wohl wagen, dieſe aufzufuchen, * wobei jedoch die Theorie einer urſpruͤnglichen Zeu⸗ gung Beduͤrfniß werden wird. Wiederholt man die täglich anzuſtellenden Ver: fuche mit Erzeugung von Infufionsthierchen; der Prieſtley'ſchen grünen Materie u. m.’ dergl.;' ja, 3J— beobachtet man den bloßen entſtehenden Schimmel, / F fo kann man durchaus fein Dafeyn eines Eies oder Saamens in’ der Klüffigkeit oder an dem Orte wor- aus fie fich erzeugen, darthun, und ſowohl die Vers anderlichkeit der Form diefer Geſchoͤpfe, als auch der bekannte Verſuch (melhen ich haͤufig habe wiederholen Eönnen) daß ſich Vegetabilien in’ Thier— hen, und diefe wieder nad Belieben in Schim— mel verwandeln lafjen, hebt die ganze Anwendung ber gewöhnlichen Zeugungstheorie völlig auf, Nie: mand hat nah Redi und Spallanzani, melde bie alte Xehre von der. generatio aequivoca zu vernichten trachteten, wahre Eier und Saamen hier anzunehmen gewagt, und Needvham und Büf- fon: haben fchon früher jene widerlegen helfen. Sch habe die ganze Reihe: der hierher gehörigen Vers fuche nebft ven Meinungen dev Naturforfcher darüber nirgends vollftändiger und ſchoͤner aufgeftellt gefuns den, als in dem zweiten Bande der Biologie des Herrn Treviranus in Bremen *), wohin "ı%) Die Anzeige von diefem gehaltreihen Werke fiehe in biefem Magazine, VII. B. wc ©, 15. 2 A 296 ie ich verweiſen muß, da ich mich. hier ur auf die | wichtigſten einſchraͤnken kann. Werden die Schranken umgeworfen, die unſern Geiſt bei der Erforſchung der Natur der Dinge fef- felten,, ‚erlauben, wir ung, auch Die mahrfcheinlichen ‚Ereigniffe der Vorzeit zum Gegenſtand unſerer Un— terſuchung zu machen, ſo duͤrfen wir mit Recht von dem, was wir jetzt noch ſehen, auf das Vergangene zuruͤckſchließen/ und es muß damals daſſelbe Grund: gejes der Natur ‚gewaltet habenz was jest noch herrſcht, und ewig und unveraͤnderlich bleiben wird. Die Thaͤtigkeit der Natur iſt in ſich immer diefelbe und bloß dem Grade. nach verfchieden. Die Nefte einer untergegangenen Schöpfung , die man Aus der Erde gräbt, zeugen laut von mehr als einer Generation von Weſen, ‚die vbrmals in ihren Gättungen verſchieden von ber jegigen ‚'unfere Pla- hetenbewohnten! Die EntftehungderGegenmwärtigen ‚geht nur bis auf eine gewiffe Neihe von Jahrtauſen- den zur, und doch finden wir keine fo außerge- möhntichen Ereigniffe, die von außen her uns alle dieſe DOM: Hütten BEER koͤnnen. er ze Es iſt ande wohl Niemand, der idies leßtere im . Ernft behaupten möchte. ' Meine Gedanken über + E * 2% vieſen Gegenſtand erlaube ich mir, im — genden bekannt zu machen. Unſer Planet wird, fo viel wir irgend auffinden fönnen, durch Eeinen andern Körper auser ihm bes ſtimmt, oder in eine gewiffe Thaͤtigkeit geſetzt, als durch die Sonne. *) Das Licht welches dieſelbe ausſendet, ift die⸗ jenige Slüffigkeit, welche am leichteſten mit der Erve Verbindungen eingehen, deren Materie beſtim— men, und fo auf diefefbe wirken Eann. Da jede Materie einen Zrieb des Zufammenhanges' ihrer Theile befist, der als Attraktionskraft erfcheint, und da jeder größere Körper dieſe ftarfer gegen einen kleinern Außert, fo ift bei dem fo ungleichen Vers aͤltniſſe der Größe der Sonne zur Erde leicht. abzus fehen,, daß der Sonnenball die Erde in dem Maaße nach ſich ziehe, daß nur bie Zentrifugalkraft bei ihrer Bewegung um jenen im Stande ift, hier ein \ —— hervorzübtingen. BE mid Die Sonne fhidt demnach das Licht Herab, ;®) Sollte fh nicht ſelbſt der Einfiuß des Mondes auf fen appralleudes Sonnenlicht zuruckbringen laffen? 298 | ar; um mit der Erde ſich zu verbinben, und dieſelbe fo verbunden leichter anziehen zu können. Das beglef- tende Phänomen ift haͤufig die Wärme Die Materie unferes Planeten wird in diefem Falle an den Punkten, wo fie von diefer Kichtmaterie durch: drungen ift, in einen größeren Raum ausgedehnt, and fo der Sonne etwas näher gebradht. Die At— traktionskraft, welche die Materie der Erde nach ihrem Mittelpunfte zieht, wird dadurch zum Theil aufgehoben, „und der Zuſammenhang derfelben auf diefe Weife geringer. Nun, iſt aber bis fefte oder ps Materie, (die eigentlich fogenannte Erde nebft dem mas dazu gehört) für fih ruhig. Sie ift als folche bes trachtet, das wahre Leblofe oder Zodte. Der große Mittler, welcher, bewirkt, daß die trodnen Erdtheil- hen von den ‚Kräften beftimmt, und in ihren Stand⸗ punkten verändert ‚werben, können, iſt das Waf- fe ty. das eigentlich Fluͤſſige in der — Man hat dieſes ſchon lange in dem Satze: Corpora non agunt nili fluida ausgedruckt. Es laͤßt ſich in der That gar vieles uͤber den fruͤheſten Zuſtand unferer Erde vorbringen, und ich behalte miv vor, in Zufunft meine Gedanken über denfelben zu äußern. Iest wird es hinlänglih fen, die Erde einftweilen von dem Zeitpunfte tee ne ua u me * 299 betrachten, wo ſie bloß aus dem fuͤr uns bekannten Kerne der Urgebirgsmaſſe beſtand, ohne eine Spur organiſcher Weſen. Die Geologen nehmen an, daß dieſe Maſſe durch einen Niederſchlag aus dem Fluͤſſigen entſtanden ſey; ich bitte, hieraus zu bemerken, wie ſehr man jederzeit genoͤthigt wor, auf die vorigen Erfheinungen von heutigen zurädzus ſchließen. Die fo geſtaltete Erde hatte natuͤrlicherweiſe damals einen Eleineren Durchmeſſer als jegt, und eine wahrſcheinlich meit langfamere Bewegung, welche Umftände nebft andern gewiß ein großes zu der Verfchiedenheit ihrer damaligen Produkte von den jegigen beigetragen haben. Von ihrer Iren: drehbung und Bewegung um bie Sonne bat mein Vater eine Erklärung gegeben, ) die von vielen für richtig erkannt, und fo viel ich weiß, noch von Niemand beſtritten worden iſt. Ich bemerfe hier bloß; daß auch dieſe Bewegung nothwendig ben Lichtſtrahlen, als den einzigen von uns erkannten Motenzen, die auf die Erde wirken, zugefchrieben werden müfle. Wir Eommen auf einen Zeitpunft der Erdgefhichte, wo fih die Eahle Granitober- flähe den Sonnenjtrahlen dargeboten haben kann. af 5 » M. ſ. dief, Mag. II. Bb. 3. St. S. 613 u. f. 300 — Hier kommt nun ein Fall, wo wir mit Leich— tigkeit fagen fönnen, was damals moͤchte vorgegans gen feyn, wenn wir wahrnehmen, was heut zu Tage auf einer ähnlichen Oberfläche vorgeht.i — Setzt man z. B. ein Stuͤck Granit, dem Sonnenlichte unter beguͤnſtigendem Einfluffe des Waſſers aus; fo entſteht folgender Prozeß: die durch die Sonnen: ſtrahlen von der einen, von der Erde aber mittelft ihrer Attraftivfraft von der andern Seite angezogene Maſſe wird geneigt, ſich zu zerfesen. Jetzt tritt das Waſſer hinein und loͤſt die Theilchen unter ein» ander. Die fchwerern, der Erde verwandteren, ſinken ungeändert zu Boden; die- dem Lichte ver mandteren, mit ihm in Verbindung getretenen, werden angezogen, fie bleiben auf der, Oberflähe, - "und legen ſich als Krufte auf. Diefe Ausſcheidung ift aber unvolllommen. Durch immer fortgehende Wiederholung wird fie vollendeter, und nad einem hier vorwaltenden, immer thätigen Bildungstriebe ſtellen sich die in ihrer Lage gegen einander veränders ten und mit mehr Licht Ne in eine. regels mäfigere Som. 5 So erhalten «wir Schorf, Krufben, und - urſpruͤngliche Flechten (Lichenes). Folgende Beiſpiele aus den neueren Zeiten moͤgen zur * tigung bes Geſagten dienen. — * 301 Herr Treviramus führt zuerſt ein Beiſpiel aus Olivier an, — daß auf der im Archipelagus entſtandenen Inſel Neu:Camene, die vom Jahre 1707 bis 1711 durch verſchiedene Erdbeben in die Hoͤhe ſtieg, und deren flaͤcherer Theil von ſchwarzen Granitbloͤcken ſtarrt, auch hier die Natur ſchon laͤngſt an der Erzeugung des Lebendigen arbeite. - (Diivier Reiſen d. d. Türkifhe Neih, Egypten und Perfien; überf. v. Sprengel S. 482.) Ohne aber fo weit zurüd geben zu müffen, giebt uns bei- nahe jedes Ziegeldach ein Beiſpiel diefer Urt. Sch darf befonders darauf aufmerffam machen, daß ge— rade die vor dem Winde und der allzu ftarken Sonne geſchuͤtzte ſten Dächer ſich gerade am meiſten dieſes Worts) bienhe koͤnne geflogen Ion. * mit den Anfaͤngen der Vegetation uͤberziehen, wo man leicht welche finden wird, die auch (mir wenige ſtens) nicht die. vernünftige » Möglichkeit zulaffen, daß ein Saame (in der ungezwungenen Bedeutung d Die * Steine; die Ziegelm, * vor⸗ zuͤglich zur Erzeugung ſolcher Vegetationen der un⸗ terſten Stufen geſchickt; ihre verſchiedenartige Dich⸗ tigkeit, ihre Poroſitaͤt, laſſen das Waſſer leicht ein— dringen, und die ſchiefe Lage der Daͤcher verſtattet ein ſolches Auffallen der Sonnenſtrahlen, daß die obenerwaͤhnten Prozeſſe ohne irgend eine Störung ‚vor ſich gehen können. Schwerer werden die Steine X 302 — zerftört, am welchen die Hände des Menſchen noch nichts verdorben haben. Die zu Tage liegenden, vorzüglich auf der fhiefen Fläche eines Berges. ſich befindenden Quarz: Kalk: u. a. Steihe, beſonders⸗ jedoch Granit, Thonſchiefer u. ſ. w. find immer noch zu feft, und ftehen auf einer tiefern Stufe der Orga— nifation, als daß die arbeitende Natur fie in eben fo kurzer Zeit zu verwandeln vermöchte, wie jene Kunftpeodudte. Zwar find auch fie, fo bald fie rk: fangen zu verwittern, todt, doch noch nicht fo po: rös, and nicht immer in der Lage, daß fie Licht und Waffer gleich günftig auf ſich wirken Taffen fünnten. ‚Mo indef diefe Umftände vereinigt wur- d>n, da zeigt, votzuͤglich beim (EalE= thonhaltigen: etenfhäffioen ic) Sandftein, und heim Eohlenfaur von (Floͤz) Kalk dir Narur die mannichfaltigfte Vege- tation von Lichenen, Marchantien u dergl. die man fon feit mehreren Jahrzehnten in beftimmte Spe⸗ zies, ja Gendra, abgetheilt und beſchrieben hat. Das fo zufällige Borfommen an Dertern, die bloß durch Menfchenhände veraͤndert wurden, und das fo. ° beftimmte Erſcheinen auf derjenigen matt die auch ihre eigentliche wahre Mutter iſt, ſpricht ſehr für eine Erzeugung derſelben ohne einen Saamen. Einige Beilpiele aus meiner: Sammlung, die ich in dieſer Ruͤckſicht unterfucht habe, bemeifen d dies * mehr. Ich bewahre unter andern ein Stüd Sraniı R 303 dom RR auf, deffen Oberfläche auf das fbönfte mit Verrucaria contluens *) und geo- eraphica überzogen ifl. Rings am Rande herum bemerkt man auf der Unterfläche einen meißen Saum, der durd) das Zerwittern de3 Granits ent: fanden ift, und alfo vermutben läßt, daß ih bie ganze Oberfläche diefes Steines in aleichem Zuſtande befinde. Auf einem andern Städchen Granit, vom Brocken, two der Feldſpath ſchon ganz zerwittert iſt, zeigt ſich ebenfalls Verrucaria confluens. Ja ich befike diefelbe auch auf dichtem (aber durch loͤ⸗ | hertem) Quarze, den ich wegen des daran vor- kommenden fogenannten Biolenfteins (Byssus aurea var. 8. Jolithus) in meiner Summlung liegen habe. An einem Exemplare von der Hein— richshoͤhe, das ih, wie mehrere andere ſeltene Stüde meiner Sammlung dem allen Botanikern gewiß vortheilhaft befannten Herrn Floͤrke ver- danke, ift der Granit mit Lichen polytropus | Ehrh. (Verrucaria polytropa Foffm,) überzo= gen, Aber alle Duarzpunfte find frei, Pesterer Umftand giebt zu re Muthmaaßungen Antag. ff * Kr Lecidea des Acharins. Sch habe mit — die Be⸗ mennungen aus Hoffmann’s hotan. Taschenhuche 2.92.1795 flatt derer von Acha rius beibehalten, . weil jene wohl immer noch allgemein verbreiteter, und verftändlicher find als dieſe. 304 R * So viel vom Granit. Jeder MNaturforſcher, der Gelegenheit hat eine wiewohl bloß wegen dieſes Ueberzugs angelegte Sammlung ſolcher Mineral: förper zu unterjuchen, wird das Gefagte beſtaͤtigt finden. Sehen wir nun, daß das aͤlteſte Mineral, was wir Ffennen, auf diefe Finwirfung der Elemente verwandelt werden kann, fo ift leicht abzunehmen, wie, zamal durch Hinzukommen anderer Körper von einer ſchon feftern Zuſammenſetzung die Ober: fläche der Urgebirge an vielen Drten habe veraͤndert, und mit einer, wenigftens zum Theil vegetabiliſchen Maſſe, Anegigain werden koͤnnen. RN laſſe jest die Unterfuchung, melche bloß in die Geologie gehört, bei Seite, wie ſich nad, und nach Gneis, Glimmerſchiefer, Zhonfchiefer, Sand- fiein u. f. w. über und neben dem Granit erzeugt haben. Daß fhon manche Uebergangsgebirge, (fo wie fpäterhin überhaupt aller Kalk) ihren Urſprung zum Theil verweſten Organismen mit verdanken, iſt mir mehr als wahrſcheinlich. Die Tiefe in welcher Steinkohlen, Schieferthon, u ſ. w., die bei Mont- martre ausgegrabenen Reſte untergegangener Orga— nismen, ſo wie uͤberhaupt manche Verſteinerungen vorkommen, ſpricht laut dafür, daß unfer Boden nad und nach mit Schichten bededit worden fen, die ihn erhöhten, und was Eönnen dieſe N an: — — 305 ders fenn, als Trümmer geſtorbener Naturpro⸗ duckte? | Se öfter diefer Einmwirfungsprozeß des Son: nenlichtes auf der Erde wiederholt wird, deſto be— ſtimmter geht die organiſche Geſtaltung hervor. Je * Po ug mebr durch dies Anziehen der feinjten Theilchen im Fluͤſſigen die gröbern unten zuruͤckbleiben, deſto zaͤrtere Gejtalten müffen ihr Dafenn erhalten, und vorzüglich ſcheinen viele Mollusken nad; diefein Pro: jeffe gebildet zu werden. Es findet aber der Erfahrung zufolge das Ges feg in der Natur ftatt, daS, je geläuterter die Erde Z oder die mairix ift, aus. der ſich das Geichöpf er- hält, auf defto höherer Stufe aud) dann das gebils dere Weien fiehe. Sonach kommen auf dem kohlen— fauren Kalf u. dergl. welcher weit fpätern Urs fprungs it, weit ausgebildetere Drganısmen vor, und die noch höher ftehenden, noch feineren ent- Ipringen gar aus einem Aufenthaltsorte, der fich vor unfern Augen vegetabiliſch erzeugt hatte — auf todten Baumſtaͤmmen, Rinden oder Blaͤttern. Das gaͤnze Wahsthum nebſt der Entwickelung der Theile iſt eine Folge der Einwirkung des Lich— tes, des Waſſers und der Atmoſphaͤre. Das Licht zieht deutlich die verwandteſten und daher feinſten Stoffe am maͤchtigſten an denn jeder oberſte Punkt 306 =, 4 der DVegetation ſtrebt feiner Natur nach zu dem Lichtquell hin, und er wird durch Waſſer und an— dre aus beiden verbundene Stoffe, die herzufließen, zu dem gebildet, was er ſeyn ſoll, Blatt, Knospe oder Bluͤte. Die zwei, Haupterden im vegetabi> liſchen Reiche, die Kieſel- und bie Kalkerde, werden aus dem Boten eines Baumes, mitteift des Vai: ſers theils im derfelben erſt bereitet, theild an ihren Gefäßwanden abgefegt, und fo ein Boden. über der Erbe gebildet, aus welchem vom Frühling bis zum Herbſt unzählige Knospen als Eleine Som- mergewaͤchſe treiben und vihpe koͤnnen. Ein ſolcher Stamm ſtellt einen ſehr guten Bor ben bar, aus welchem Keimen — ebenfalls ohne Saamen, hervortreiben. Sie treiben, duch einen gemiflen Reiz an beftimmten Punkten hervor, durch. das Licht gelodt, und find alfe, von derfelben Art, :da das Leben des Stammes in allen’ Zheilen ein ähnliches, . und feine, Nahrungsftoffe diefeiben ſind. Stirbt er aber ab, und hinterlaͤßt | bloß eine vegetabilifd) gebildete to dte Erde, ‚Die oft aus denſelben Theilen, wie der Boden unter ihr, nur im feineren Ertrakten und Berhältniffen beſteht, fo.lodt das Licht, mehrentheils durch ur— ſpruͤngliche Zeugungen die mannichfaltigſte Schö- pfung von Vegetabilien hervor. Die beweglichere, ſchon der Pflanzennatur mehr. angeeignete Maſſe | Asus 307 ‚wird in der Feuchtigkeit (die das Holz auch wohl ‚faulen läßt) durch Lichteinwirkung in zärtere, be— fiimmtere und regelmäßigere Bildungen umgewan— delt, und blattförmige, Lienen, Pilze, und fogat geune Moofe bemächtigen ſich ter naͤhrenden Beftandtheile. Mein am Ende beigefügter beobach— teter Fall, den ih durch die Abbildung zu erläus ‚tern. geſucht habe, wird das Gefagte vollftändiger beweiſen, ‚hier vorläufig, einige andere Beripiele, aus der neuera Scyöpfung.-, ja Diejenigen Flechten, welche in großen Aeſten, Saubartiger Form oder in. mehr gallertartiger Sub— ſtanz ericheinen, kommen faft alle auf Baumrinden, -Dammerde, (aus todten Gewaͤchſen entftanden) oder auf dem Holze ſelbſt vor. Nie habe ich eine Ulnea auf Stein, zumal Granit gefunden, Letzteres Ge— ſchlecht zeigt ſich vorzuͤglich an Nadelholzbaͤumen, ſelten an den Rinden anderer, z. B der Buchbaͤu⸗ me, wenigſtens hab’ ic; dies fo vorgefunden. .. Die meiften Lobarien pon größerer, Ausdehnung finden ‚ih auf Baumrinde, zumal des feſten Holzes, bie ‚Cladoniae auf,,guter Dammerde, (humus) und ‚eben fo,Peltidea, und Collema Zo/fm.,.. wie aud) „überhaupt, Cetraria, Coxnicularia, Baeomy ces u dergl. des Acharius. Bloß Collema base ic) auf Steinen wachſend gefunden, doch immer in unmit: teibarer Nähe von Gras und feuchten Mooſen. 308 — Die durch Organismen der tiefſten Stufe, wie ich oben Verrucaria, Plora, Stereocaulon | etc. *) genannt, bedeckten Eteine werden auf diefe Weiſe, wenn der Tod jene Geſchoͤpfe wieder zerſtoͤrt, mit einer Rinde uͤberzogen, deren chemiſche Beſtand⸗ theile fich von den darunter liegenden durch eine, mehr reine Kalk» oder Kiefeleıde enthaltende Mi: fung auszeichnen. Ohne daß id) es hier zu unter⸗ nehmen wage, das erfte Hervortreten des Kohten- ſtoffs, der in der fo allgemein verbreiteten Kob: lenfäure jegt eine mächtige Rolle fpielt, ausmit« teln zu wollen, darf ich doch ohne Bedenken anneh⸗ men, daß durch die Verbindung des Lichtes mit. diefer Säure, da wo fie vorhanden ift, z. B. im Eohlenfauren Floͤzkalk, eine Thätigkeit erregt werde, deren Folgen das SHervortreten einer organifchen Bildung feyn muß, mo ſich 3. B. in den unterjten Ktaffen der Vegetabilien der Fohlenftoffhaltige Uns theil des Muttergefieing am den oberften Punkten (vermittelft des obigen Geſetzes, daß die Sonne die verwandteſten Theile am weiteften nad ſich zieht) anhaͤuft, und foden Skutellen, ſpaͤterhin wahrhaften Bluͤten ihr Daſeyn giebt. Die zwei in der leben⸗ dea Natur ſich immermehr rein darſtellenden Grund: beflandtheile der Miſchung der Organifmen, ‚Kalt ) | — und. > ») Variolaria, Lepraria, Pulveraria Achar. &c. . 2 . 309 und GalTerte,tmwerden durch immer wiederhol⸗ tes Aufloͤſen im’Raffer, und’ Sparten durchs Licht endlich dollig getrennt‘; welches wir ber den auf der Obetrflaͤche des Wuſſersvorkommenden Geſchoͤpfen, Mollusken, Conchylien, dann ah Corallen am deutlichſten wahrnehmen. +). Die abgeftorhenen , den Granit — bedecenden erſten organiſchen. Ueberzuͤge gaben einen neuen Boden ab⸗ der neuen Geſchoͤpfen, aber von hoͤherer Bildung, ihr Daſeyn geben mußte. So kann man die, dichten der immer fierbenden Ges FRA fort u bis ein AR dargeftellt re 7 DBIENL * Um ——* nicht zu weit —5 — bemerke ich bloß, was ich in einer andern Abhandlung genauer darzuthun mich bemühen werde, bag ih mir die Entfiehung vieler Corallen jo denke, daß durch das Licht, welches in der beweglichen Flüffigkeit fo leich⸗ tee Spiel hatte, die Gelatina von dem Kalke pl: lig geſchieden wird, wo ſich dann der Kalk in bes * ſtimmter Form, als Corallengebaͤude, die au geſchie dene Gaͤllerte aber oben auf, als Eleiner Polyp, alfo'ebenfalls in Form, uber in weit särterer und regelmäßigerer, darftellt, und daß dennoch beide, zuſammen immer erfbein Ganzes ausmachen, w o= von keins das andere allein aufbaute, Die Mollusken find mir eine gebildete extrahirte Gal⸗ lerte, wo der Kalk vielleicht gefaltios su more gefallen ift. 2 Voigt's Mag, IX. B. 4. St. April 1805, * J > wird, der die hoͤheren Gefchöpfe unſerer letzteren Erdperiode hervorgebracht haben kann, und wenn wir in gegenwaͤrtigen Tagen ſowohl zahlloſe Crypto⸗ gamen des Pflanzen ⸗— und: Thierteichs, als auch manche Geſchoͤpfe hoͤherer Organiſation aus ſolchen Stoffen entſtehen — ſo koͤnnen wir. dem Ge: | BERATER Daß das Auf die Erde einwitfende Licht, durch feine mannidfattig wie derhoten Thätigkeiten und Ver bindungen, die fefte Materie mit —Huͤlfe des Waffers in To viele Ge ftaltungen nah und nad verfegt babe, daß daraus die jegige Shöp: fung ihr Dafeyn erhalten fonnte — feine größte Wahrſcheinlichkeit nicht verſagen. Er fügt ſich auf die einfachften ,. vielleicht. jedem Leſer bekannten Thatſachen, und dies. muß ihm ‚gerade zum Vortheil dienen, Wir haben, ſelbſt durch die fü gründlichen Widerlegungen der Maturforfcher, dag man feine Anthropolithen finde, nur einen Be— meis mehr, daß viele der uns zunaͤchſt ſtehenden Geſchoͤpfe eines ſpaͤteren Urſprungs ſeyen und ohne dies Problem ihrer erſten Entſtehung gleich hier auf— oͤſen zu wollen, bemerke ich bloß, daß dieſer Weg auf Vermuthungen leite, die vieleicht ein neues Reſultat herbeizuführen vermöcten. ; — 311 Ich komme zum Schluſſe dieſer Abhandlung, und gehe von Beiſpielen einer urſpruͤnglichen Zeu— gung aus der Reihe höherer Organismen zu einigen tieferer Stufe herunter, um mit der Befchreibung von einem zu endigen, über deffen Nichtigfeit ich meine Leier von allen Zweifeln zu befreien, und gänzlich) zu überzeugen münfche, Zu ben. das allergrößte Erflaunen erregenden Zeugungen ohne Eier, gehört unter andern das Bei— fpiel, was ih in Hrn. Treviranus Biologie 2. Band finde, melhes Adanfon (Reife. nah dem Senegal, überf. von Schreber ©, 182.) beobachtete, da er bei einer Reife über die Holzinfel in. den von Regenwaſſer entftandenen Seen einige Kothfedern gemahr wurde. Die Regenzeit war vers floſſen, die Zeiche vertrodneten, und die Fiſche ka— men um. Nichts defto weniger zeigten ſich im fol: genden Sabre die nämlichen Thiere wieder, obgleich jener Wafferbehälter mit dem dreihundert Klaftern entfernten Niger keine Gemeinfchaft hatte, auch felbige Art Fiſche in diefem Fluſſe gar nicht anzue treffen waren, — Nicht minder dürften wir die in Steinblöden vorfommenden Kröten u, dergl. hiere her rechnen. Denn was ift denn nur ſo ganz em: pörendes gegen eine Annahme diefer Entftehungss art, wenn wir in einem bis jegt bei aller möglichen Analyſe, doch nur die naͤmlichen Stoffe in einem *2 312 * gewiſſen Verhaͤltniſſe finden, die auch außer demſel⸗ ben vorhanden find, „und deren verhältnigmäßige Miſchung in einem Eleinen Raume hinlaͤnglich iſt die jedem Atome der: Mäterie zugetheilte Lebensthätigkeit zu größerer Ausdehnung eines | or⸗ ganiſchen Weſens su sage Doch ih will mid; nicht bei biefen alenfall⸗ problematifchen Fälfen aufhalten, fondern nur noch einige Beifpiele berühren, über die ſchon die Zwei⸗ fel gehoben ſind. Vorerſt die Ordnung der Eimge— weidemwürmer. *) Von der Kinne (Hydatis Finna), im zahmen Schweine, fagt Hr. Hofrath Blumenbach ©. 425 feines Handbuchs der Nat. Geſchichte, felbft, daß fie lange nach der erſten Schope fung naderfhaffen ſey. Von der Duerfe (Hydatis cerebralis) in ben Köpfen der drehenden Schafe, die für nichts weiter als eine Blaſe * 69 Siehe. in dem a für das WANN aus der Poyfitu. N. G. Bd. IV. ©t.ı. ©. 188 das merk; mürd'ge Bei'piel eines lebendigen Wurms in einem Hünereie. — Man hat mir ganz Fürzlich von ei⸗ nem aͤhnlichen Beiſpiele, welches vor einigen Zah: rem in einer hier bei Jena liegenden kleinen Stadt vorgekommen iſt, erzählt. Ich bin aber noch nicht im Stande gewefen, die Perfonen, die es jahen, ſelbſt darıım zu befragen, und mir, das beiktain e Faktum erzählen zu laffen. / — — 313 hatten, iſt gleichfalls keine andere Entftehung mög: lich Denn bei allen dieſen Geſchöpfen ift der Um; fand wichtig, daß fie immer nur. in ein und dem⸗ ſelben Aufenthaltsorte vorkommen, von wo ihre Eier in einen andern eines anderen Geſchoͤpfs doch durchaus nicht. auf natürliben Wege gelangen, fons nen. Die übrigen ‚Eingeweidewirmer find ſchon lange von vielen Naturforichern „und Aerzten nad diefer Erzeugungsart anerkannt, *), Zunaͤchſt bei den Infufionsthierchen geht diejenige Stufe an, die unter der Benennung Zoophyten und Phytozoen in ihrer Bildung zwifchen animalifcher und vegetabilt: fher Natur ſchwankt Viele ihrer Gefchöpfe verdan- Een, fo mwie überhaupt diefe Ordnung am meiften, einer fehr neuen freien Erzeugung ihr Da— ſeyn, und man darf annehmen, ‚daß manche. Öat- tungen von Seemollusfen befchrieben, und im Syr ſteme aufgeführt worden find, die vielleicht Eurz vor ihrer Entdeckung erſt entjtanden, Andere find viels "5 muß hier die Bemerkung beifügen, baß es mir immer wabrfcheinlicher wird ,„ den Kopf des Bands wurms beftändig mit dem Darmkanale für verwachſen zu halten. In ſolchem Falle wäre fein Kopf als eine wahre Wurzel von ihm anzu= nehmen, weldyes damit übereinftimmte, daß man in der ganzen organifchen Schöpfung den Kopf ei- ' nes Thieres und die Wurzel einer Pflanze > ein und daſſelbe Organ zu halten hat. - j - s1 314 = | leicht ſchon wieder untergegangen, fo daß das Sy— ftem nie vouftändig werden kann, als wenn es alfe > mögliche Formen, deren die Gatlerte im ihrer Verbindung mit Kalk, (nebft dem zwifchen beiden ftehenden Taugenfalze) fähig ift, nad verlor: nen und noch vorhandenen Gattungen vereint auf: zugihlen vermag. Die Veränderlichkeit der fo Aufl ſerſt bildfamen Materie bei diefen fich meift im See: waffer aufhaltenden Gefhöpfen, kann theils bei ihren Leben, theils nad) dem Tode augenblicklich anders geftaltet erfcheinen, und ihre ungeheure Menge im Ocean, von welcher Bory de St. Vincent ſagt, die wenigften daraus ſeyen be: ſchrieben, beweift, daß bei allen Befchreibungen doch nichts Feftes Für’ die MWiffenfchaft zu erwarte fey, und daß fie in immer neuen Formen wiederkehren. Ich überlaffe jedem Naturkundigen die weiteren Ber _ trachtungen über diefe Gefhöpfe, Über ihre unge: heure Verbindung mit Licht, das: am Tage ein: gefogen, fih als Phofphorescenz mwieder los— reißt, und nachdem es fie verlaffen, — ala bem Zode übreläßt u. dgl, mehr. Die Uehergänge von Infufionsehierden, Blu⸗ menpolypen, Vorticellen, Tubularien u. dgl, zu Schimmel, Byſſus, Conferven, Zremelien ıc. find befannt. Ihre Aehnlichkeit geht oft fehr weit, wie . 1. ©. Hr. Hofe. Blumen bach fagt, bei Brachio- # A EI: Anis und VorticeMä habe eine Kolonie folher Poly— pen ganz das Anfehen von Schimmel. Bei denen fürzlich in diefem Magazin (November 1802) be, ſchriebenen Tubularien des ſuͤßen Maffers vom Herrn Vaucher bat ſich die, willkuͤhrlicher Bewegungen faͤhige Gallerte aus der Conferve wirklich herausge— ſchieden, und fo ein Mittelgeſchoͤpf zwiſchen Thier und Pflanze gebildet. Dieſes Beiſpiel ſchließt ſich an die Entſtehung Ren! und vielleicht man⸗ vr NEON an. Pilze und Schwänme (hießen aus faulem Holze, aus kranken Inſektenlarven (wie Müllers Clavaria militaris crocea *) ja, aus der Erde und verfauften thierifchen Theilen aller Art hervor. Sast jemand, daß die Saamen zu diefen Gat- tungen im Innern derfelben gelegen, fo bin ich völ- fig feiner Meinung, denn der Grund der Ent ftehbung mar gewiß darin. Nur nicht von einem Muttergefchöpfe diefer Gattung hineingeftreut. Ein fauler oder mit Schwaͤmmen verſehener Balken in ein Haus gebracht, fiedt oft alle anderen an, fie werden zerftört, und es [hießen an anderen Orten ähnlihe Shwämme hervor. : Lycoperdon equi- num findet ſich bloß an faulen Pferdehufen; Aga- *) Zreviran. Biologie ar Bd. ©. 28. 316 En * ricus quercinus ſoll vom Duͤngen mit Pferdemiſt entfiehen, (To urne fort und Trewiranusl.c. S 359 19q9.) und Morcheln (Phallus esculentus) ſchießen beſtimmt da hervor, wo Branditellen im Malde gemweien find, » Man kann fih die lestern Erfcheinungen leicht erklären, wenn man bedenft, daß durch das Verbrennen des Holzes, Aſche mit ihren kaliſchen und anderen Beſtandtheilen in grof⸗ fer Menge an einen, Ort gebracht wurde; wo ſich die darunter liegende Erde nur damit zu ſchwaͤngern brauchte, um mit Huͤlfe von wenigem Lichte dieſe Schwammbildungen hervorrufen zw,fönnen.? Die Folge eines aͤhnlichen Prozeſſes iſt den Landleuten ſchon lange Zeit bekannt, ohne daß ſie ihn zu erklaͤren wiſſen. ‚Sie beobachten, daß Trifolium pratenie, Lathyrus pratenſis, und andere nahrhafte Kraͤu⸗ ter auf feuchten und ſumpfigen Wieſen, wo ſie ſeit Menſchengedenken nie ſtanden, alsdann haͤufig an— getroffen werden, wenn fie die Stellen, mo fir ſich jest finden, vorher mit Gyps und Afche beſtreut hatten. . Ein. einfihtsvoller und Eenntnißreicher Landwirt verficherts mich, etwas ähnliches beobach⸗ set zu. haben, und führte an, daß er-fich oft vergeb⸗ lich bemüht ‚habe „ ‚aus Saamen Brennefleln zur Zütterung zu erziehen, wo er nur wenig Pflänzchen erhalten, da ihm: diefelben aussausgebrannter „mit Aſche, Koblen, Kalk u. dgl. zufällig vermifchter Scutterde um und baneben, ja auch an einge: - 317 ſchloſſenen Drten freiwillig hervorgefommen wären. Borv.de St Bincent fast im 1. Bande fei: ner Reile ©. 199. In den Loͤchern die man (an ‚einem gemwiffen Orte Isle de France) gemacht hatte, um Bäume herein zu feßen, die aberinicht gebraucht worden waren, und fich mit-Negenmwaffer gefüllt ‚hatten, traf.man Marfilea quadrifolia an.“ — ‚Sch. müßte mehrere Bogen füllen. wenn ich alle bie ‚gefammelten entfcheiberden und nicht enticheidenden Beobachtungen hierüber anführen wollte, ich be= gnuͤge mich daher nur roch, eine einzige, die man im ‚Kleinen. auch bei ung.oft gemacht hat, aus Hrn. Tr es viranus Biologie (B. II. S. 19.) her zu ſetzen: Nach M orifon’s ‚Erzählung fand man acht Mo— nate nach dem großen Brande in London von 1666 die Brandftelle in einer Meite von 200Moruen mit dem Eryfimum latifolium majus glabrum Bau- hini *) fo bedet, daß ganz England, mo doch diefe Pflanze nit felten ift, Frankreich, Zeutfchland und Stalien zufammen fdjwerlich eine gleiche Denge Aaürben Io — koͤnnen.“ ip - ai j * * "Das beigefügte Kupfer ftellt eine hieher ge- hoͤrige Erfheinung dar. Da die dabei vorfom- *)' Silymbrium Irio Linn. 318 = menden Nebenumftände den Fall beſonders inſtrukti machen, ſo glaube ich, daß es der Mühe werth ift, fie genau aufzuzeichnen. Es befindet ſich naͤmlich in der Saalvorſtadt von Jena eine Malkmühle, deren Schindeldach das Beifpiel einer urfprünglichen Erzeus - gung am drutlichiten giebt. Sie ift hier abgebildet, Das Rad, welches fie von außen treibt, wird durch einen unter der Eleinen Bruͤcke weglaufenden Nebenarm bes Fluſſes in einem ſteinernen Bette mit Waſſer ver. forat, und ruht mit feiner Welle auf mehreren in die— fem fteinernen Bette angebrachten Balken. Es drehtfich dem Strome entgegen, nach den Bäumen hinwärts und gießt miteinem Schöpfgefäße bei jeder Umdrehung etwas Waffe in den Behälter rechts, zwiſchen ihm und der Brüdfe, welches dann in das Innere der Mühle geführt wird. Durch die beiden Keniter, linker Hand neben und hinter dem Rade ſpritzt gelegentlich auch Waſſer von demſelben hinein, und die an dieſen Fenſtern befindlichen, ſo wie alle mit dem Rade in Verbindung ſtehenden Balken ſind beſtaͤndig waͤh— rend die Muͤhle im Gange iſt, naß, und oft ſchon oberflaͤchlich faulend. Das ziemlich ſchiefe Dach läßt die Mittags: und Abendfonne auf ſich falten, und wird, welches hauptfächlich zu bemerken ift, in einem Halbfreife, fo.weit wiedie hie range gebene weiße Flaͤche reicht, beffändig mit einem Wafferregen vom Rade befprigt. Segt findet nun der Korfcher folgende Erfcheinungen: | — 319 n Das Schindeldach Taf. VI. (die Schindeln find bon weichem Hclze verfertigt), ift dutch das flete Bes fprisen an der unteren Hälfte ganz morſch, und zum Theil ſogar loͤcherig geworden. Gerade in die: m Halbkreife aber, fo weiter vom Waffer —J— berührt werden koͤnnem, iſt et mit einer Sledhte, Lobaria verficolor Hoffmanni, auf das fhönfte überzogen, welches jich in der Natur noch weit artiger ausnimmt, als es in dee Abbildung darzuftellen moͤglich war. Mitten, zunaͤchſt um das Rad herum auf dem Dache, iſt ſie ſo dicht, daß kein Holz mehr zu ſehen iſt, und manche Stuͤcken deſſelben ſehen ganz wie in Flechte verwandelt aus Weiter hinauf ſteht fie einzeln, und am Rande ber: um bildet fie, wie man gewöhnlich findet, centrale Ringe, von Laub, mit einigen Sfutellen in der Mitte, Unter dem Dachfenſter, wo ein beitändiges Waſchen und Abtriefen ftatt findet, fieht man feine, Eben fo wenig weiter hinauf, oder in der Nachbar: ſchaft. Bloß das Dach über der Thür (wohin aber das Rad noch fprist), bat einige davon. Zwiſchen “ durch zeigt fie fich in der Geftält von Lobaria pul- veruleiita Holm.” 88 2. Hin und wieder —— —* Gefüge zweier Schindeln findet fich etwas Tortula ru- ralis Roth. (Syntrichia Bridel.) 3. Unten an der Wand wegen beſtaͤndiger / Naͤſſe und vertikaler Stellung, nichts, Bloß am ei» ner Stelle etwas Hypnum und. ein Pflaͤnzchen von Epilobium rofeum Schreb. Beide finden fid aber mehr in dem Boden u. f. w. des Bettes, | 4. Die Bordere und die Seitenflächen des Rades felbit, Eeinesweges aber die Hinter fläche, find mit Schlamm und eine feinen Con- ferva uͤberzogen. Steht dag Rad till, fo verdorrt die außer dem Waſſer ftehende Conferve, bei neuer Drehung ‚ift, es aber wieder damit ‚bededt. "5. "Unterhalb eines beſtaͤndig naffen, zur Faͤulniß geneigten Querbalkens, der zur Stüße der vorderen Are dient, drängt fich nach den Steinen zu die helzin + Eorkartige Glavaria Aypoxylon, zum Lichte hervor. —6. Inwendig in der Mühle felbft, ‚fand ich ı in der Nähe der beiden Feniteröffnungen einige alte bolsige Agaricus Rudimente (vielleiht vom [Lube- rofus), und ‚einige linfengroße, ziegelrothe mit einem ſchwarzen etwas gefranzten Rande verfehene Pilzchen, die wahrfcheinlich erft Anfänge einer voll: Eommneren Bildung find, und hin und wieder an den feuchten Balken, nah dem Lichte zu, hervor: kommen. Un der einen enfteröffnung felbft, einen etwa ein Paar Zoll großen, weichen, flachen Aus: wuchs, der ohngefähr wie. dahin gegoffenes Zalg — 321 Aadſah⸗ und —E tin Agaricüs mit — Oberfläche zu werden anfieng. au Bu 11175 7. Außen auf m Pilafter vor dem Rade ein üppig wachſender Grasbuſch, und mehrete ‚zufällige Pflanzen, Poa trivialis u. few. So erhielt fh alles zu Ende Septimbers 1804. | Diefe ganze Heine Wett von Geſchoͤpfen verſchie? dener Drdnungen hier beifammen, giebt zugleich die ſchoͤnſten Andeutungen von ihrem, jeder Gattung eigenthumlichen Wohnorte *) Wenn die Slechte auf einer oft Zage lang trockenen ber Sonne aus deſetzten Fläche unverändert bleibt, fo ſucht die ‚Sonferve eine beitändige Feuchtigkeit, und verdorrt, wenn man ihr diefe entzieht. Das grüne Moos, ja ſelbſt der Keulſchwamm ſcheut mit ſeinem oberen Punkte das belle Licht nicht, indeß der noch geſtaltloſe Pilz im dumpfigen Dunkel, innerhalb, fein Däfeyn etz hält, und zu einer holzartigen Trockniß zurüdgebt, wenn man ihm jenes nimmt. — Was aber den Grund des Hiervochandenfeyng aller diefer Vegeta: bilien. betrifft, darüber habe ih wohl meine Mei: nung in der vorhergehenden Abhandlung deutlich genug, angegeben. Fuͤr die, die dennoch einige Zwei⸗ fel hegen ſollten, bemerke i ich bloß Folgendes * *) So z. B. gebt der Lichen auf einer Ehiritet un: mittelbar in Schwammſubſtanz über, wenn er auf der dunkeln Unterſeite deſſelben hervortritt. 322 — Die gegentheilige Meinung iſt die, es ſeyen von dieſen Geſchoͤpfen Saamen hieher geflogen, Dieſe muͤſſen daher aus dem Waſſer hingekommen ſeyn, denn bloß fo weit dieſes gewirkt hat, finden ſich Spuren von Organismen. Der Wind würde oft, wenn er ſie herbeigeführt hätte, die Flechten auch auf dem übrigen Dache ausgeftreut haben, da auf anderen Schindeln jelbige gut gedeihen. Abges rechnet nun, daß der Agaricus gerade inwendig, die Conferve gerade am immer naſſen Rade, und I gene Mi auf dem Dache wachfen, wo alfo die Na⸗ fur den Saamen meislich vertheilt, oder doch viele zu Grunde gerichtet haben müßte, ift mir am ganzen Saalufer auf und abwaͤrts, fo weit ich es kenne, kein Ort befannt, an dem das Waffer die Saamen diefer Gattungen abgefpült haben fünnte — genug! ein jeder denfender Leſer kann ſich ſelbſt ſein urtheit bilden. Um indeß noch mit einigen Worten den Zweck zu ——— der mir bei Abfaffung diefes ganzem Auffages vorfchmwebte, will ich ganz Eurz alle darinnen enthaltenen Hauptfäße, fo wie ich fie mir bei Anficht ber Natur gebildet, wieder herſetzen, die in meiner fürzlih pro venia legendi vertheidigten Differtas tion, *) in der nämlicyen Reihe von mir aufı — worden ſind: #) Dissertatio physica de generatione. Jen. Fehr. 1805. ( NT. 323 +» Die Materie befigt eine Attraktivkraft, und diefe Eommt jedem einzelnen Theilchen derſelben zu, Se mehr Materie zu einer großen Mafle vereinigt iſt, deito ſtaͤrker aͤußert ſich dieſe Kraft gegen: andere Maſſen. 2. Die trodene Materie iſt für ſich ruhig, nad dem Geſetze der Traͤgheit Wir fehen:die Aeuf: ferungen, ihrer Anziehungskraft nicht. - Durch den’ Beitritt des W uflers als des flüffigen, auflojfen= ben, wird fie beweglich gemaht, und. fann auf. ——— Weiſe ——— werden. —* De Sonne, als. eine große ——— * kin obigem. Geſetze, ſich ‚mit anderen Körpern zw vereinigen, ‚und felbige, wenn fie Eleinee find, an ſich zu ziehen. Sie ‚wirkt aus dieſem Grunde auf die Planeten, und fhidt dazu das Licht auf dies felben ‚, um mit ihrer Materie Verbindungen einzus ‚gehen, und fie anzuziehen. Das begleitende Phaͤ— nomen bierbei ift öfters die Wärme, welche die Körper: augdehnt, , daher ——“ * — — A. re Die, Sonne zieht alfo- bie. in 1 Baffer * au fgetöfte Erde an, deremieigene Anziehungskraft gegen jene ſtreitet. Die Erſcheinung dieſes Streites, fowohl an organischen. als unorganiſchen Koͤrpern iſt 324, vn das Leben: Das Licht ordnet die angezokenen Theile in eine Figur, und iſt alsdann die Thaͤtig⸗ keit, die Hetr Hofr. Blumenbach mit dem Nas men des Bildungstriebes belegt hat." © (Was ich dort über das Hervortreten des Geis ſtes, wie über einige fcheinbare Ausnahmen voh die: fer Regel zuB. das unmittelbare Vereinigen mit dem Bichte beim Diamant und den Metallen u, fi wol’ gez' fagt, muß. ich hier auslaſſen und auf eine di wand Abhandlung: ° J 5. Ss diefe Spntbefis ichtig, fo —— durch Analyſis beſtaͤtigen? Die Zerlegung aller Koͤr⸗ per zeigt üns am Ende nur Erde, Wafſer ind Heuer, welches theils durch Verbrennen ſicht— bar, theils durch den ruhigen Prozeß der Verwe⸗ fung unſichtbar zur Sonne⸗ aha and die * * EL ar aan, * Dur die PR jener einfachen An: ziehungskraͤfte auf angeführte" Are in Wirkfamkeit geiest, Eonnen nun Theilchen ‚der, (fo tief! ſie uns die Geologie zu zeigen vermag), ſchon verſchiedenartigen Maͤterie aAuf einen Punkt geführt, und in mancher⸗ lei Geſtaltungen gebracht werden! Wird dieſes Zu⸗ fammenführen der konſtituirenden Theilchen an ei? nem Punkte to dter Materie bewirkt, fo ent: ſpringt = — RE fpringt daraus ein urfprüngliches Gefchöpf, ohne Aeltern, denen es aͤhnlich fehen Eönnte, und ich habe dieſe Erzeugung, GENERATIO ORIGINARIA, lieber nennen mögen, .ald aequivoca oder ſponta⸗ nea, da beide alte Wörter falſche Nebenbegriffe ein— fhließen. — Werden nun aber folhe konſtitui— vende Theilchen durd) das Licht an einem Punkte lebender Materie, d. h. eines lebenden Drgas nismus zulammengeführt, fo entjteht daraus ein Gefhöpf, dem Muttergefhöpfe an Geftaltung aͤhn— lich, das folglich nur die Gattung erhält, und eine wahre GENERATIO PROPAGATIVA ift. Diefe durch, Saamen, Eier, Sprößlinge, 2. ſich darſtel— lende Zeugung wurde vor einiger Zeit für die einzig mögliche gehalten, 7. Da nun diefelben Fonftituirenden Zheil- hen, die ein Gefchöpf zuerit bildeten, diefem aud) fpäterhin als Nahrung dienen, indem fie als die verwandteften von der neuen lebenden Maffe ange» zogen werden, fo hat dies bewirkt, daß jene Theil— en auf der mit lebenden Wefen bedeckten Erde, ſehr oft nicht in hinlängliher Menge mehr in der Nähe liegen, fo daß Gefhhöpfe daraus urfprüng- lich. Eonnten erzeugt werden; es ift aus diefem Grunde bei den meiften Gefchöpfen höherer Organi— fation die.generatio originaria in eine propaga- tıva übergegangen, d. h. diefe pflanzen fid, Voigt's Mag, IX. B,4. St. Aprilıgos, y 326 Bi als einmal vorhanden, bloß auf dem Mege zweiter Art fort, und Eonnen nicht wieder von felbft her: vorfchiegen, wie doch vielleicht in der nämlichen Ge: ſtalt bei ipren Stammältern gefheben mußte, *) Bloß im MWaffer, auf verwitternden Steinen, Erde, top: ten Drganigmen und lebenden, aber alddann Frans ten, Eommen außerhalb und innerhalb beffelben noch heut zu Tage urjprüngliche Zeugungen vor, von denen ich oben Beiſpiele aller Act angeführt babe. Ä ri | Fr. V. *) Man mißverftehe mich nicht fo, als ob ich Hiermit "7 behaupten wolle, es ſeyen einmal alle Gattungen, fo wie fie jegt vorkommen, uriprünglich hervorge— ganaen. Viele hoͤhern Gefhöpfe des Thier- und Pflanzenreichs find ohne Zweifel aus den bildfamern tiefern (3. B. Waffergefhöpfen, die auf’s trockene “ “Land Eummen mußten) erfi naher in die Form ge: — bracht worden, in der fie ſich jegt Durch Fortpflan: zung immer wiederholen. Auch hierüber hoffe ih - mich in einer andern Abhandlung ausführlicher er: klaͤren zu Eönnen, | — 43 a 37 II. Ueber die Vegetation auf den Gebirgen, Bom Hrn. Ramond, (X. d. Ann. du Muf. nat. Heft 23.) Das erfie, was dem Beobachter der Pflanzen bei feinem Eintritte in die hohen Gebirge unferer gernäfigten Regionen auffält, ift die Kraft und der Luxus der Vegetation. Alles was er auf der nahe dabei liegenden Ebene fah, hat ſich in der Größe, Seftalt und dem Anblicke plöglich verändert. Kaum erkennt er die gemeinften Pflanzen in dem neuen Schmude der fie bekleidet, wieder. Die Stiele has ben jich verlängert, die Blumen vergrößert, die Blätter, felbft der Bäume, haben einen Umfang ı gewonnen, der bisweilen zweifeln läßt, ob es die- felbe Gattung fen; die Schatten find dunkler, der Kafen dichter und gefchloffener; ein lebhaftes, zar— tes, glänzendes Grün belebt und färbt alle, von der Ziefe der Thäler bis auf die Höhen hinauf, wo das Auge nur nadte Felfen und ewigen Schnee uns terfcheidet. y So fireben die Pflanzen, mit einer fonft unbe- kannten Begetationskraft, und mit größter Ener— D 2 328 * gie, die Perioden ihres Daſehns zu durchlaufen, Die Jahreszeit, die fi) in den Ebenen langfam dabin zieht, — fliege auf den Gebirgen. - Alles ent mit ihr; die Meteoren folgen mit ‚unglaubli: cher Schnelligkeit auf einander; die Luft iſt in un⸗ aufhoͤrlicher Bewegung. Alle beſtimmenden Urſa— chen wirken zugleich. mit, aller ihrer Macht, Das Signal zum Keimen, Bluͤhen und Fruchttragen wird allen Individuen dirfer Art mit einem Male gege— ben. "Der Schmuck der Wieſen, Raſen und Haine derändert fich ſchnell nach einem Suͤdwinde, nach einem Regenguß, einem Orkan oder Sonnenſtrale, der die Maſſe diefer oder jener Species in gleichen Grade angreift, und jeder Tag diefer ſchoͤnen Zeit iſt der Frühling einer Reihe von Vegetabilien dieſer Regionen. : — Auf dieſen Hin Blick folge ein zweiter, Man durchſtreiche Gebitge und Thäler: jedes hat feinen Boden und fein Klima. Jede diefer verſchiedenen Regionen hat ihre eigenthuͤmlichen Produkte, jede ihre charakteriſtiſchen Gewaͤchſe, die ſich alle in der Menge der kosmopoliti chen Pflanzen auszeichnen, deren robuſtere det biegfamere Bau mit allen Wohnplägen zufrieden, allen Klimaten zu trogen ſcheint. Auf den Ebenen nehmen diefe örtlichen Ve— getationen ungeheure Flaͤchen ein, deren Graͤnzen ſelbſt zu ausgedehnt und unbeftimmbar find, um fie Ya -. # | | — 329 in einem Blicke zu fallen. Auf’ den Gebirgen bes ſchraͤnkt fich hingegen alles in felten Einkreifungen, die das Augeroft ganz vollitindig überfieht,, Ein niedriger, zroifchen zwei Thaͤler vorgeſtreckter Dirgel, ein Helfen, einige Stufen, die der Neifende binnen wenig Augenblicken uͤberſchreitet, dies find die unüberfteiglichen Scheidewände der Natur, die fie zwifchen dem, was: ihr au trennen gefiel, aufge— — * hat. In dieſen verſchiedenen Urſachen der Trennung ſcheint übrigens eine mehr in die Augen fallende ‚Die andere zu beftimmen. Es iſt dies nämlich die relative Höhe der verjchiedenen Erhebungen der Ges birge. Alle fünfzig Klaftern hoch vermindert fich die Temperatur um etwa einen halben Grad der gewoͤhn⸗ \ lichen Thermometerffale. *) Nimmt man nun den-Punft der Kälte, wo im Durchſchnitt alle Vegetation aufhoͤrt, nämlich die Gipfel der mit nie fehmelgendem Eiſe belafteten Felfenfpisen zum Außerften Grade an, fo bilden die ewigen Schnee: und Eisberge am Pole einen aͤhn— lichen Graͤnzpunkt, und funfzig Klafter vertitas ler Höhe entiprechen dann regelmäßig einem Grade - ber Entfernung von dem Polargebirge, Auf diefer 7 *) Afo wohl Reaumur. 0 9 ru 330 — kleinen Leiter drängen und engen fih die Phaͤ— nome aller Klimate zufammen, die einander auf unferer Erdoberfläche langfamer folgen, Die Um: ftände find verfchieden ; die Reſultate faft die nam: lichen. Won einer Seite ift das Kälterwerben mit Perkürzung der Luftjäule, von der andern mit fhiefer auffallenden Sonnenftrahlen verbunden, Nichts defto weniger find die Vegetabilien auf faft ähnliche Weiſe vertheilt; und dieſe Uebereinſtim— mung zeigt, daß man von der Zahl der auf diefe Vertheilung wirkenden Urfachen diejenigen aus fchlieffen muͤſſe, die nicht beiden Stufenleitern, auf denen fie die Natur ausgeführt hat, zugleich — — Demnach bleiben die Bäume auf einer abſolu—⸗ ten Höhe von 1200 bis 1300 Klaftermw ftehen, wels ches dem 70. Grade der Breite entfpriht, und der Gebirgsguͤrtel, den diefe Vegetabilien einnehmen, theile fih dann in fo viel befondere Streifen, als Gattungen von jenen vorkommen. Die Eichen blei- ben am tiefiten, die Buche behauptet die mittleren Höhen, darüber breiten ſich Tannen und Eibenbaum (Taxus) aus, welche bald der Fichte Plag machen, und die Fichten find in Schottland und Liefland die naͤmlichen wie wir fie auf den Pyrenaͤen und Alpen finden, mit der Bemerkung indeffen, daß die legtere Kette um fo mehr die Zirbelnußkiefer (Pinus Cem- ar. 331 bra) und den Lerchenbaum befist, die den erftern Gegenden fiemd find, als ihr die Ceder die auf dem Libanon waͤchſt, abgeht, welche doch gewiß "auf ———ã Ben. — gut Aero ngg würde, / * | * — pt In der Zone der Bäume zeigt fih ein Strauch, der allen Gebirgen Europas zufommt und ihnen dabei einenthämlid if, Er geht nicht aus ihnen fort. Ungelehrig für die Kultur trauert er in uns fern Gärten. Er braucht den Boden, die Luft, die Gewaͤſſer und den Schnee feines Geburtslan- des; er muß felbft die Berge und eine befiimmte Lage nebft einem Wohnplag haben: es ift die Scneerofe (Rhododendron) von der die Rede if. Man Eann nichts prächtigeres erblidden als die— fen Strauch in der Blüte; aber nichts ift auch delis kater zubehandeln als derfelbe. Er erfcheint auf den Pyrenaͤen in einer genau beflimmten abfoluten Höhe von 8ooKlaftern. Er bleibt bei 1300 ſtehen. Zwi— fchen diefen Grängen aber iſt er fo häufig und üppig, daß es ſchwer fern würde, ihn daſelbſt auszurotten, als, umgekehrt ihn darüber hinaus zu bringen. Dr Wachholderſtrauch durchfchneidet diefen Gürtel, und läßt ihn bald. hinter ſich zurüd. HER, hat ihn bis 1450 Klaftern über der Meeres⸗ flaͤche gefunden; aber auf jeder Etage, wo er ſich 332 x * erhebt, verliert er etwas von den Zuͤgen die ihn auf den Ebenen auszeichnen. In der Hoͤhe findet man den Wachholderſtrauch Schwedens und Lapplands, klein, ausgebreitet, liegend; ſein Stamm kriecht auf der Erde fort, um einen Schutzort in den Fel— ſenſpitzen zu ſuchen, die ſich uͤberall vorfinden. Hier ſucht er, von der Natur wie durch Inſtinkt geleitet, und findet auch jedesmal ohne fie zu truͤgen, dieje— nigen Selfenwände, welche der Mittags = oder Abende fonne ausgeſetzt find, richtet ſich an denfelben auf, und breitet feine Aefte fpaliermäfig daran aus, und zwar mit einer Megelmäßigkeit, die duch Kunft kaum zu erreichen feyn wuͤrde. | Höher hinauf leidet das Klima bloß Geftrüppe die vom erffen Schnee bedeckt werden koͤnnen. Noch höher ift ſelbſt dieſer Schuß gegen die Rauheit des Himmels und die lange Kälte unzureichend; nichts bleibt übrig, als mas die Erde ſelbſt verbirgt. Hier bleiben nur noch Kräuter mit Tebendiger Murzel zurüd, und die Natur bat von hier faft alle einjäh- rigen Gewaͤchſe verbannt, die doch ihre Hoffnun⸗ gen betruͤgen wuͤrden, da im Verlaufe eines Som— mers, der auf einige Tage, ja oft nur Stunden beſchraͤnkt iſt, ein ploͤtzlicher Wind, ein Nebel die kaum entwickelten Bluͤmchen dahinwelkt, den Win⸗ ‚ter DREI und fo das Jahr ſchließt. ’ — 333 Keine Höhe hält aker auch gegentheils die aus— dauernden Gattungen zuruͤck, die bei Annäherung der Kälte wohlbehalten unter dem doppelten Schutze des Schnees und der Erde bleiben, und aus ihren Wurzeln bei den erften fchönen Tugen wieder hervor ſproſſen. Ihre Dauerhaftigkeit erfchöpft jeden Wech⸗ fel der Sahreszeiten um früher oder fpäter das guͤn⸗ ſtige Jahr zu Reifung ihrer Saamen abzuwarten, das ihre Gattung erneut. ; Die vegetabilifche Zone kat in der That Eeine anderen Gränzen als die der Frde ſelbſt. Der Pic du midi ift 1500 Klaftern hob. Herr Ramond bat ihn fech® und zwanzig mal beftiegen, und «8 ftand das Thermometer auf dem Zemperirpunft. Hier fand er demohngeachtet acht und vierzig Spe— zies phanerogamifcer Pflanzen auf einem nadten Selfen, wovon nur eine einzige eine Sommer: pflanze war, die fih auch vielleicht nicht wiederfinz den wird, 3u Neouvielle, hat Herr Ramond kei fünf Wanderungen dahin, auf einer Höhe welde bie des Pic du midi noh um 125 Klafter über- fteigt, und wo das Thermometer im Sommer nicht ‚acht Grade überfchreitet, zwölf fehr lebhafte Plan: gen verſchiedener Art gefammelt. | 334 — Auf dem Gipfel des Mont-Perdu, auf einer abfoluten Höhe von 1450 Klaftern hat er fechs ſehr lebendige Gewaͤchſe, mitten im emigen Schnee, biog auf einer durch ihre Neigung davon befreiten - Belfenabdahung gefunden. Hier fiieg das Ther— mometer an einem der heißeften Tage eines durch feine große Dige auggezeichneten Jahres nicht böber als 5°,5 über den Gefrierpunkt, und e8 fällt im Winter gewiß bis 25 und 30° herab. Iſt es wohl | glaublich, Daß dieſe Pflanzen, die er bier in einem Sahre entdeite, wo der Schnee ungewöhnlich zu: ſammengeſchmolzen war, fih alle Fahre von dem— felben zu befreien vermögen? Er hat welche erfchei- nen feben, die am Rande des ewigen Schnees blie- ben, während ihre Aussreitungen faſt immerwährend begraben liegen. Sie fehen das Zageslicht vielleicht nur zehnmal in, eingm Sahrhunderte, und durchs laufen den Zirkel ihrer Vegetation dann in dem kur— zen Zeitraume einiger Wochen, um ſogleich in einen Winter mehrerer Sahre zurüdzufallen. Pflanzen, deren Eriftenz mit fo eigenen Be— dingungen verbunden ift, wird man nicht auf den Ebenen des gemäßigten Klima’s wiederzufinden, | erwarten; entweder finden fie fih allein auf den oberſten Gebirgsgipfeln, oder fie. zeigen ſich bloß noch in den Europaͤiſchen Polarlaͤndern wieder. Norwegen, Lapland, Grönland, Dies find die Orte ’ | — 335 wo ſich noch analoge Gewaͤchſe der Alpen und Pyrenaͤen wieder entdecken laſſen. Weder Sibi— rien noch Kamtſchatka, weder die Aſiatiſche, noch die Amerikaniſche Polargegend bieten ähnliche dar, und es iſt eben ſo wenig leicht zu erklaͤren, warum eine ſolche Verſchiedenheit vegetabiliſcher Production -in ſo benachbarten und ſich ähnlichen Gegenden, ald warum eine Aehnlichkeit zwiſchen einer der: felben, und der einiger Gebirgfpigen, "die auf 40 Grade davon entfernt fliehen, ſich findet. *) Die Beobachtung lehrt indeflen, daß die Forts pflanzung der Begetabilien nicht immer parallel mit dem Aequator gehe, daß, wenn eine gewifle Anzahl von Pflanzen, die ihrer Natur zufolge an ein bejtimmtes Klima gebunden find, fih bis auf eine gemwiffe Entfernung in der Breite wiederfins den, eine große Menge anderer fih im Gegentbeil in der Richtung, wie ſich unfer feftes Land trennt, fortgezogen, und der Linie des Meridiand nad ausgedehnt haben. Südlich, in Amerika, Afrika und Alien; noͤrdlich, in Europa, Aſien und Ame— *) Es ift, wenn man fidy diefe Aufgabe lößt, ber Schluß zu ziehen, daß die, uns noch größtentheils unbefannten Gebirgspflanzen des innern Aſiens, von den unfern ebenfalls verfchieden, und dagegen denen ihrer Polarländer ähnlich feyn müffen. q %, d. Ueb. \ 336 * ' rika, zeigt jeder dieſer Welttheile bei weitem eine ganz andere Vegetation in derſelben Parallele, während. eine Menge Pflanzen, treu ihrem Welt: teile und felbft treu gewiffen kleinen Abtheilungen diejer großen Abtheilungen, allen Hinderniffen, die ihnen eine verichiedene Temperatur, entgegen. fest, teosen, um ſich imeiner gang andern Finie fortzus pflanzen, als die, welche ihnen ein gleiches Klima darbietet, , I &o findet es fich, damit wir und nicht von. unferm Gegenftande entfernen, zum Beifpiel , daß verfchiedene ausgezeihnete Wegetabilien Sardi—⸗ niens, Siziliens und Italiens, auf die Alpen flei- gen, Über felbige weggehen und fih bis nah Mie- derfachfen ausbreiten, ohne den Einladungen des Klimas zu folgen, das ſie auf unſre Seite ziehen moͤchte Gleichgerſtallt empfangen die Pyrenaͤen aus Spanien eine große Zahl Pflanzen, die der Barba— rei angehoͤrten, und fuͤhren ſie nach dem weſtlichen Frankreich. Die Merendera, die auf der Nord— kuͤſte von Afrika waͤchſt, zeigt fih in Andaluſien, Kaftilien, Arragonien, ben Pprenden, und fteint bis zum Departement des Landes herab. Die Jacinie tardive *), die Narcilfe bulbocode ha: *) Die fo ühle und ſchlimme Gewohnheit einiger Fran- zofen die lateiniſche Kunftiprade zu einer Franzoͤ⸗ 4 84 = 337 ben denfelhen Urſprung, und folgen dem nämlichen Wege. Das Anthericum bicolor geht von Als Hier aus und deingt auf gleiber Stiaße bie Anjou vor. Die Scille A ombelles und der Safran’ multifide gehen von den Pyrenäen bis nach Eng: . land, ohne daß [ich eine einzige dieler Pflanzen feite waͤrts wendete, um mit denen zufammenzurreffeu, welche die Alpenbewohner ebenfalis von Mittage ber erhalten, um fie in die nördlichen Gegenden der Zeutichen Kinder zu verfhiden. In den großen ganz ausgehöhiten Thaͤlern von Norden nach Süden, welche. die Pyrenaͤen in ſich Schließen, nehmen indefz fen diefe : Richtungen einen ganz eigenen Charakter an. Ban findet den Dianthus [uperbus beim Eingange des Thales Lampan und Gavarnie. Er durchlaͤuft beide ganz, ohne ſich in eines der fchies fen Thaͤler, die fih nad) der Seite öffnen, zu ver: lieren. Das Verbaicum Myconi, diefe fhöne _ und feltene -Pianze, die weder zu dem Geſchlechte, wohin fie Linn‘ gerechnet, noch vielleicht zu irgend ‚ einer jest angenommenen Familie gehört, und die in der Mitte unſrer Europätihen Gewachfe ein fo * ’ - ſiſchen auf diefe Weife umzubilden, fest uns „in die unangenehme Nothwendigkeit, einige der: gleichen Yamen, um beim Keduciren nicht etwa zu fehlen, in BEN Franzoſiſchen Geſtalt herzufegen. A. d. Ueb, 73; 3: — 358 ⸗ t fremdes Aeußeres beſitzt, daR fie wie der Eisvogel unter den einheimifchen Vögeln ſich auszeichnet, diefes Verbaſcum Myconi behauptet, dieſelbe Vorliebe und Richtung Man finder es in allen großen Thälern der Pyrenaͤen, wo es ſich gleichgül- tig gegen jeden Boden und jede Rage zeigt, und dennoch zieht es Fein ähnlicher Boden oder gleiche Lage in die Seitenthäler hinüber, Es tiefen fich eine Menge Beifpiele diefer Art anführen , wovon aber ein einziges hinreichend feyn mag, der Bu ch 8: baum. Diefer fo dauerhafte Strauch benimmt fih in den Gebirgen wie einer der zärtlichiten. Auf den eriten Stufen der Pyrenaͤen bedeckt er alle Ab— hänge, ſowohl auf der Franzofifhen als auf der Spanifchen Seite. Hier öffnen fih vor ihm’ bie großen Thaler von Norden nah) Süden; er geht hinein, aber um nicht wieder herauszufommen; vergeblich bieten ihm die Verzweigungen dieſer Thaͤ⸗ ler unter einander von allen Seiten dergleichen dat, die ſich von ihm bevölkert wünfchen, er überfpringt diefe Deffuungen, und indem er feinen Weg im der angenomnienen Richtung fortiegt, feige er von Norden nad) Süden, bleibt am Buße des Stamms dDiefer Kette etwa 1000 Klafter fenfrechter Höhe fie: ben, und während er auf der andern Seite im der — naͤmlichen Höhe erfcheint, fleige er nach der Mit- tagsfeite in der nämlihen Richtung herunter, bie er zu verlaffen fo ſtandhaft fich weigerte. — er 339 So behalten die erſten Zeichnungen der Natur ihre Züge beftimmter und reiner auf den Gebirgen, wo jede Reihe von Vegetabilien fi in bejtimmtere ſchwer zu überfpringende Gränzen beichränft, und wo der Einfluß des Orts kraftvoller dem Einfluffe fefundärer Urſachen widerficht, melche immer fire= ben, das zu vermengen, was die Natur der erften getrennt hatte. Und dod auch hier, wieviel Mo— dififationen find nicht ſchon durch den Verlauf der Sahrhunderte und vornehmlich durch den Menſchen hervorgebracht worden! Man durchftreift die unge: heuren Wuͤſteneien hoher Gebirge; ploͤtzlich unter den Alpenpflanzgen erfennt man einige der gewöhnlichen, Das Grün zeigt fi) dunkler, und unterfcheider ſich dadurch fchon von dem muntern Hellgrün ber Alpen— wieſen; man dringt weiter vor. Die Trümmer einer Hütte oder ein durch Rauch gefhmärzter Fel— fen, erklären das Geheimnif. Um diefen Zufluchts- ort des Menfchen haben ſich die Pflanzen der Bauer: wohnungen naturalifirt: die gemeine Malve, Bren- nefjel, der Gauchheil, die Melde und der gemeine Ampfer , womit ſich der Alpen : Ampfer vermifcht, zeigen fih. Ein Schäfer hielt fih einige Wochen bier auf, vielleicht mehrere Jahre, Indem dieſer feine Heerben hierher führte, brachte er unwiffend die Vögel, die Inſekten feiner Thaͤler, die Keime feiner Dornpflanzen mit herauf. Vielleicht Eehrt ex ‚nie wisder hierher, aber diefe wilden Plaͤtze haben — — * 340 — r 3 den unverlöfchtichen Eindruck der Men ſchenhettſchaft empfunden und behalten. Solchen Einfluß hat ein Weſen * das Gleichgewicht der Natur! Uebrigens iſt es nur Zerſtoͤrung wodurch er ſein J Daſeyn bezeichnete. Beim Beſteigen der Gebirge | zerriß ev nad) allen Deiten den unermeglichen Schleier der Waͤlder, der ihren Boden verbarg. Die Gehölze find nicht die Wohnungen des Menſchen. Er fheut die Irrgaͤnge dieſes großen Labyrinths. Er traut ihrem Miederhalle nicht; er verwißt die Sonne ‚gegen welche er den Blick der Ehrfurcht und Hoffnung wendet. Er dringt nur in fie, um Feuer und Eifen hineinzubringen. Der Keim der Maldgemächfe fchläft ein in der ausgetruf: neren Erde, die ihn nicht mehr entwideln kann; andere Pflanzen treten an feine Stelle. Das Klima hat fich verändert und zieht neue Gattungen herbei, Die Zemperatur erhöht fih, die Regengüffe fallen feltner und größer, die Winde unbeftändiger und ftürmifcher; die Waldſtroͤme, die Schneelawinen kommen häufiger, die Abhange furchen fih in Schluchten, und die Felfen befreien fih von der Erde und den Dflanzen die fie bededte und fie ſchmuͤckte. Alles veraltet mit reißender Schnelligkeit: | ? ein Sahrhunvdert des Menfchen wiegt zwanzig * hunderte der Natur auf. Und ‘ { * 341 Und dennoch iſt es noch immer hier, wo die Naturproduckte am meiſten ihren originellen Charak— ter erhalten haben. Hier, wo die erſte Vertheilung der Vegetabilien am wenigſten geſtoͤrt, wo die Graͤn— zen ſchaͤrfer gezogen, wo der Einfluß des Bodens und Klima’s bemerkfbarer ifi, bier läßt die Anein- anderruͤckung der Gegenftände deutlihern Kontraft und Spmmetrie wahrnehmen; hier fan das Auge . ‚zugleich erfaffen, was die Beobachtungen herruft und das Urtheil beffimmt; und wenn der Geolog in der Struftur der großen Gebirgsketten die Natur der Erde und die Gefhichte ihrer großen Umwaͤl— zungen, bie ihr die legte Geſtalt gaben, ftudieren muß | fo find es diefelben Gebirgsfetten, wo der Botaniker den Verſuch macht, das Geheimniß der erfien Aus— faat der Vegetabilien, Und ihre folgende Verbreitung zu enthuͤllen. Voigt's Mag, IX. B. 4. St. Aprilıss. 38 342 ae url Was darf die Naturgeihichte von der neue: ften Franzöfiichen Entdedungsreife er: warten? (Bom Hrn, 2. Kammer:Rath Bertuch mitgetheilt.) Die neuefte Franzoͤſiſche Entdeckungsreiſe, die dom Kapitain Baudin mit den beiden Corvet- ten dem Geographen und dem Naturalifien tim Sahr 1800 unternommen wutde, und wovon der Naturalift fchon I8o2, der Geograph aber am 25. März 1804 an den FSranzöfifchen Küften wie— der anlangte, ift auch für die Bereicherung der Na- | furkunde *) faft in jedem ihrer Theile, von großer. Wichtigkeit geweſen. Dbgleih der größte Theil _ der Gelehrten und Künftler, die diefe Expedition begleiteten, aus Unzufriedenheit mit, ihrem Chef die Schiffe theils am Kap, theils auf Fsle de France verließen, oder Dpfer ihres rühmlichen Eifers und anſteckender Krankheiten auf der fernern *) Ueber die geographifhen Reſultate diefer Entde: cungsreiſe habe ich in den Allg. Geogr. Ephem. Kepibr,. 1804 ©. 32 bereits eine Notiz gegeben. 6. 8. ’ BERN 343 Reiſe wurden, fo fammelte und bemahrte doch ver unermirdete Eifer der wenigen noch übrig gebliebenen in der kurzen Zeit von einigen Jahren faſt unglaub» lihe Schäve für die Naturkunde auf, und brachte fie mit nach Europa zuruͤck. Den größten Theil der Beobachtungen, Sammlungen und Zeihnun: gen verdankt man dem trefflichen Naturforiher und Arzt, Herrn Peron, der mit den ihm zuge ordneten Zeichnern Herrn Petit und vorzüglich Hein Lefueur, durch feine raftlofe Thätigkeit und ftets regen Forfhunasgeift eine, faſt moͤchte ich es -fo nennen, neue zoologifche Welt aus fremden Zonen nah Europa uns zugeführt bat, — Hrn. Peron’$s Tagebuch, welches er während der Reife lateiniſch niederfchrieb, enthält über 2000 detaillierte Befchrei- bungen vorzüglich folcher Naturköcper, die ihrer *), Der Talentvolle Zeichner Petit ift leider vor kur— zem in Paris geflorben. , Er hat vorzüglid) auf der Reiſe seine große Suite vom Rational: Phnfiogng- mien und dhatafteriftiihe Zeichnungen der Wilden von Dort Jakſon, don van Diemenstand ' und der Inſel Maria entworfen. Außer einzelnen Portreits von Männern und Weibern fah id in h feinen'reihhaltigen Portefeuill’s colorirte Gruppen, — bie ihre Taͤnze, die Kämpfe um die Weiber, ſonder— bare Grabdenfmähler u. ſ. we darftellten. Snter- eſſant war mir ferner eine fortlaufende Suite Chas —— der Malayen auf der Inſel Timor. C. B. 32 344 ** Natur nach ſich nicht auch und transpotti- von ließen, wie 3 B. der größte Theil der Mollusken, u.a. m. und die er deswegen an Ort und Stelle ſelbſt genau beobachtete, und die merfwürdigften davon vom Herren Lefueur mit einer unnahahmlichen naturhiftorifhen Treue und Genauigkeit zeichnen . lieg. — Außerdem fammelte Here Peron mit Hülfe feiner Gefährten eine der reichten naturhi= ftorifchen Sammlungen, wie fie wohl faum je eine der früheren Entdeckungsreiſen gelieferr bat, und die jest das Franzöfifhe Nationatmufeum zum voll- ftändigften eriftirenden Kabinet macht. - Die freundfchaftliche Güte des Herrn Peron. fegt mich in den Stand, den Freunden der Natur: geichichte einen vorläufigen Bid über den Reich— thum diefer mitgebrachten zoologiihen Sammlun- gen durch beifolgende Tabelle zu geben, und fie wer: den daraus fehen, wie viel man fich von den über diefe Expedition bald zu erwartenden Werten vers fprechen darf. (Man fehe die Nachſchrift. — 345 General. Zabelle der durch die neuefte Franzoͤſi— fche Entdeckungsreiſe mitgebrachten zoologi⸗ ſchen — — en. _ er eV — | selzaslas® a. 21 Pe 4 3ASsler°t|853 EIIsza>S|I23 22|8281322 ; a ir. Säugethiere, Mammife- res. . ® 63 132(?)*) 124 2. Bögel. 288 | Nod 895 — unbe⸗ ſtimmt —* Vierfuͤßige Amphibien. Qua⸗ drupedes-Oripares. . 90 48 175 4. Zweifüßige . Amphibien. Bipedes- Ovipares. i 3 2 I u 12" —— — 36 26 40 6. Fiſche J 330 104 589 7. Saaunſekten. Cruftaces.| 114 109 380 . "Spinnenartige Zhiere.] ° | Arachnides, . i i 39 25 76 grün ; en tie 1054 830 4840 . Würmer, . 34 28 304 j er MWeichthiere, Mollusques. ‚180 170 350 12. — — Echino- dermes. 100 71 591 13: Schalthiere. Tefaces. "102132 540 | 66000 14. Thierpflanzen. Zoophyr| tes. 335 ; 191 876 15. Seräthfhaften und andere IN Dbjecte von verſchiedenen Bölkerfchaften. ; — — 293 16. Zoologiſche Gemaͤlde und Zeichnungen. N f — — 980 Bei naͤherer Vergleichung mit den von Shaw in ſeiner Natural -Hiſtory bereits beſchriebenen Thie— ren von Neuholland moͤchte ſich die Ai vielleiht etwas verringern, — 346 — | Mehrere beruͤhmte Franzöfifhe Naturforfcher haben bereits den Auftrag erhalten, über die ein- seinen Theile diefer Sammlur, dem Gouvernement Rapports abzuftatten. — Man hat mir dieſe Rap— ports in handſchriftlichen Kopien verſprochen — fo wie ih fie erhalte, theile ich fie in diefem Maga: zine mit. C. B. 2 * Nach ſaouh tt. Nach den neueſten Nachrichten aus Paris werben F über die ganze Entdeckungsreiſe drei verjchiedene Werke heraustommen, nämlidy: 1; Die Reifchbefhreibung ina2 Quartbänden, + j 3 ‚ 2. Eine Hauptzoograpbie von Ser | und den daffelbe umgebenden Meeren. 3, Eine Vergleichung der Wilden von van ‚Diemens Land mit den Wilden von Neuhol: land und der großen Snfel Zimor; ı Band mit Rupfern. Wegen der nähern. Berbinbung mit Hrn. Deron f wird die Verlagshandlung diefer Beitjchrift eine teutſche Bearbeitung diefer drei wichtigen Werke faft fo ſchnell als das Franzöfiihe Original liefern, und Hr, Prof. Kroriepin Halle hat bereitsdie Bear: beitung ſaͤmmtlicher Werke übernommen. De rn AN = 347 IV. Auszug aus dem Berichte über einen im, _ Bauche eines vierzehnjährigen Knaben ge: fundenen Foͤtus. (Aus dem Moniteur 16. Det. 1804.) Herr Dupuptren, Chef der anatomifhen Arbeiten ber medizinifhen Schule, hat der Societät . im Namen einer Kommiffion, die aus den Her ten Euvier, Rihard, Alphons Leroy, Baudelouque und Jadelot beftand, einen Bericht über den im Bauche des jungen Biffieu, aus Verneuil, im Departement de l’Eure, gefun- denen Foetus übergeben, Die Erfheinung von melcher derfelbe handelt, hatte durch ihre Publicität und die Erklärung welche man davon gab, die Regierung eben fo aufmerf: fam gemadt, als die Phyſiologen. Der in jeder Ruͤckſicht ſo aufmerkſame Miniſter Chaptal gab daher der Societaͤt den Auftrag, dieſes außeror- dentliche Phänomen genauer zu umterfuchen. In einem foldyen von den gewoͤhnlichen Gefegen ab: ‚ mweichenden Falle äußert ſich die Weisheit darin, dag zwar einerfeits „nur ſtreng bewieſene Zhatfachen x 2 1 3 zugelaffen, aber auch andererfeits die Graͤnzen der Naturkraͤfte nicht zu eng gezogen werden dürfen. Der Bericht enthält daher. mit-fehr großen Entwif- F felungen, die Geſchichte des jungen Menfhen, die der Deffnung feines Körpers, die Zergliederung des Foetus felbft, und endlich phyſiologiſche Betrach⸗ tungen. —Amadaͤus Biſſieu hatte ſich ſchon von der Zeit an, wo er die erſten Worte lallen konnte, über einen Schmerz im der linken Seite beklagt. Es war an derfelben eine Erhabenheit entſtanden, die einen Tumor ſeit ſeinen fruͤheſten Lebensjahren gebildet hatte, Alnterdeffen hinderten diefe Sym⸗ ptomen nicht im geringſten die Entwickelung der phyſiſchen und moraliſchen Fähigkeiten des Kindes, - bis erft im ızten Jahre das Fieber anfieng. Seit— dem wurde die Geſchwulſt fehe fchmerzhaft, und nahm betraͤchtlich an Umfang zu, Einige Tage nachher gab der Knabe durch den Stuhl Eiterartige und ſtinkende Materie von fi, Nach Verlauf von 3 Monaten, ſeit dem Anfange jener erſten Krank— heit, kuͤndigte ſich eine Art von Lungenſchwindſucht deutlich an. Wenige Zeit darauf gab der Kranke einen Knauf Haare durch den Stuhl von ſich, und ſtarb nad) ſechs Wochen im Zuſtande einer ſehr weit gediehenen Abzehrung. ae Bei der Oeffnung ſines Koͤrpers fand man in PER A URN z einem an den Querdarm (colon transverfum) anſtoßenden Sade, der mit felbigem kommunizirte, und in sich einige Ballen Haare nebit einer orga— nifirten Maffe enthielt, die mehrere Züge mit einem menfchlichen Foetus gemein hatte. "Die Unterfu- hung der der Societüt zugeſchickten Stuͤcke, die Herr Blanche, ein Wundarzt zu Rouen vornahm, kaͤßt jegt keinen Zweifel übrig, daß fie in einem " Sade eingefähloffen waren, der fih am Melocolon in der Naͤhe des Inteftiinum Colon, und aufer- halb der erſten Wege befand. Zwar kommunizirte dieſer Sad wirklich mit dem Darme, aber die ſe Oeff⸗ ‚nung war friſch und zufälig, und man fah deutlich noch die Ueberbleibſel der Scheidewand, die beide Boͤhlungen ano hatte. Man NE RERR bei der in dem Sacke enthaltes - Men Maſſe, außer den Aehnlichkeiten mit einer menſchlichen Leibesfrucht, auch zu gleicher Zeit noch viele beſondere Erſcheinungen, die theils einem Feh— ler der Bildung, theils dem durch den Aufenthalt und durch die Zeit herbeigeführten Mifgeftaltungen . zuzufchreiben waren. * Duck) die Zergliederung, die mit auferordentliher Sorgfalt angeſtellt wurde, entdeckte man nun einige Sinnesorgane; ein G& bien, ein Ruͤckenmark; ſehr jtarke Nerven, Mus— fein, die in eine Art Faſern ausheartet waren, ein Seelet das aus einem Ruͤckgrade, “einem Köpfe, / - 359 \ ⸗ — einem Becken und den erſten Anlagen faſt aller Gliedmaaßen beſtand: endlich, eine ſehr kurze und außerhalb der Bauchhoͤhle in das Meſocolon trans- verlum eingehende Nabelfhnur, in welder eine Arterie und eine Vene waren, die fich beide an ihren Enden in viele Aeſte zertheilten. Der eine gieng nad) dem Foͤtus und der andere nah dem Individuum zu, von welchem er das Dafern erhalten hatte, Dies alfes zeigte hintänglich die Individuaglitaͤt dieſer Mafje, obgleich fie übrigens feine Organe’ der. Ver: danung, des Athems, der Ueinabfonderung und ber Zeugung hatte. Man mußte fie, daher ald einen jener monftröfen Foetus betrachten, deren Leben gleich bei ihrer Geburt wieder zu Grunde.gehen muß, Zur Widerlegung vieler ungereimter Hypo⸗ thefen dient, daß .fich der Foctus außerhalb des Nahrungsfanalsı befand, folglih nicht von eufen hatte herein gebracht werden Tonnen. -Da auch das Öefchlecht des jungen Biffieu durch die Herten Delzeufe und Brouard genau bewies: fen. ift, fo fallen alle Vermuthungen «einer Selbft: befruchtung mie auch einer Empfaͤngniß weg, denn man entbdedte auch nicht, die geringften Spuren weiblicher Geſchlechts organe. * 14 Daß der Foetus ſo alt roie der junge Bi fieu ſelbſt ſeyn muͤſſe, bemweift einmal die erſte . — 351 Krankheit des jungen Menfhen und derglei— chen und dann, die Größe feiner Zähne, die fofrige Ausartung der Muskeln, die Merhornung des Gehirns, die an mehreren Stellen abgenugte Haut, der Knochenfraß an mehren Gebeinen u. ſ. w Zur Erklärung des Phänomens giebt der Auf: faß bloß die Hppothefen, daß entweber. ein Keim bei der Zeugung den andern durchdrungen habe, oder das beide auf diefe fonderbare Weife ſich in einander ſchon vorfanden. Die Societät der medicinifhen Schule wird die” ganze Gefchichte in. den erften Band ihrer Denkſchriften einruden, und mit Zeichnungen aller Theile von den Herrn Cuvier und Jadelot > begleiten laffen. . 3 - * Beſchreibung einer bisher noch unbekannt ges bliebenen Abart der gemeinen Bude. (Mit einer eolorirten Abbildung eines Zweiges derſelben auf Taf. In Bis jetzt feheint den Botanifern und Forſt⸗ maͤnnern außer der Blutbuche (Fagus [ylvatica, foliis atro-rubentibus) feine andere Abart der genieinen, Buche (Fagus I[ylvatica) bekannt. zu ſeyn, da außer obengenannter feine andere von den: ſelben befchrieben werden ift. Zwar bemerkt Bed: mann in’ feinen Grundfägen der Teutſchen Land: wirthſchaft ald Seltenheit, eine Buche welche ſich im Walde bei Mheinhaufen befindet, und die von dem da herum mwohnenden die Rammelsbuche ge⸗ nannt wird, ohne aber weiter einige Kennzeichen von ihr anzugeben, als daß die Rinde derſelben ſo— wohl am Stamme als Zweigen, voͤllig wie bei einer Eiche gefurcht, und ihre Saamen mehr — als dreieckigt wären, *) 4. * Bon diefer bei Rheinhaufen, (einem drei Stunden von Göttingen gelegenen Dorfe) befindlihen Roms melsbuche, deren Hr.H. Beckmann in feiner Landwirthſchaft ©, 448 erwähnt, befindet fi in De u a af — * — In dem Ettersberger Forſte welcher eine Stun— de von Weimar noͤrdlich gelegen, ſo wie in dem anderthalb Stunden von Weimar fuͤdlich gelegenen Hetſchburger Forfte, befindet ſich aber noch eine Ab— art der gemeinen Buche, die fich von derfelben merk— "ich unterfcheidet. Ihre generifhen Kennzeichen bemweifen , daß fie alfer Wahrſcheinlichkeit nach ihren ° den Transactions of the Linnean Society - Vol, V. p. 232 lg. ein. Xuffag des Hrn. Chr. 9. Per: foon, unter der Xuffchrift: Account ofa remar- kable variety ofthe Beech, wovon wir die Ueber- ſetzung des Engl. Originals hier um fo lieber mit: theilen, als fie Gelegenheit. zur weitern Verglei— hung geben kann. Fagus Sylvatica. Varietas quercoides cor- „tice tessellato - [ulcato. Die Rinde des Stam— „mes und der größern Zweige ift vollflommen wie ‚die eines Eihbaums aeftaltet, wödurd fie jidy fo: „gleich von andern Buchen unterfheidetz; der Baum „hat aud) eben jo gefrümmte, und die im Verhaͤlt— „niß Eurzen Aeſte einer Eiche, fo daß der, welcher „ſie erblidt, ſelbige ohne Zweifel dafuͤr halten „wuͤrde. — ESie hat eine Hoͤhe von 40 bis 45 Fuß, und 8 Fuß im Umfange. Der Stamm iſt ſtraff und ger rade in die Höhe gerichtet, und giebt die meiften „Aeſte am Wipfel’’, Auf der eilften Tafel jenes Bandes der Tranſa— etionen ift eine Abbildung diefer Rammelsbuche ge: \ geben, ‚Dr, Boisgt, ‚354 TER Urfprung von der gemeinen Buche und der Eiche hat, ald aus welchen Holzarten beide Forſte beftchen ; die Mutter fcheint die weisliche Blüte der Buche, und der Vater die männliche Blüte der Eiche, und erftere von dem Blütenflaube der letzten befruchtet worden zu fern, — Da fich vielleicht in mehreren Forſten, welche aus Eichen und Buchen vermifcht beitehen, diefe Abart findet, und bis jest bloß über; fehen worden, fo glaube ich den Kiebhabern der. Pflanzenkunde, keinen unangenehmen Dienft zu er: weiſen, wenn id) Ihnen hier ſowohl eine möglichft getreue Abbildung als Beſchreibung derjenigen Kenn: zeichen liefere, wodurch fich diefe Abart von der ge= meinen Bude unterfcheibet. die Rinde des Stammes und der Aeſte ift nicht wie bei der gemeinen Buche glatt, fondern wie bei der Eiche aufgefprungen und riffig, von einer braungrünen Farbe, mit einem ſtarken weißgrauen Ueberzuge von Kichen, fo daß fie ausfiehee, ald wenn fie mit Mehl beftveuet wäre; auh im Wuchfe der Krone gleicher fie der Eiche. — Wenn daher der Baum von Blättern vollig entblößt fr, fo wird ihn auch der geuͤbteſte Forſtmann nicht für eine Buche. fondern für eine Stiel - Eiche (Quercus foemina) oder wenn er ihn im einiger Entfernung, und dabei nicht auf feine Krone fiehet, für eine alte Eſche (Fraxinus excellior) halten. — Die Rinde — — * 355 der jungen Zweige iſt wie bei der Buche hellbraun gruͤnlich und mit einzelnen weißen Flecken beſetzt. A Die Blätter find Eleiner, faft nur halb fo groß. als bei der gemeinen Buche, und runder, auch am Rande nicht gezahnt noch wellig, fendern in Eleine runde Kappen ausgebogen, welche von den Spitzen der Spitenadern des. Blattes gebildet werben. Die gelblihe Mittefrippe oder Hauptader, aus de- ven Verlängerung der Blattſtiel entſteht, läuft etwas. erhöht duch die Oberfläche des Blattes und endiger ſich in einer fchärfen Spitze. Die Seitenadern ſtehen wechſelsweiſe am der Haupt: aber, und haben da wo fie aus derjelben entſprin— gen, eine Eleine Erhöhung auf der Oberfläche. des Blattes ,„ welche fich aber gegen den Rand zu ver- lieret. — Die Farbe der Blätter it etwas hei ler, und ihre Textur etwas fteifer als bei den Blättern der gemeinen Buche, und jie haben, in der Entfernung angefeben, Aehnlichkeit mit den Slaͤt— tern des wilden Birnbaums (Pyrus communis). Die Saamen oder die Buchnuͤſſe find etwas Heiner als die der gemeinen Art, übrigens aber eben fo geftaltet; jedoch verdient angemertt zu werden, daß diefe Abart in den Saamenjahren seine weit guößere Menge Saamen gehabt hat, als bie gemeine Buche. m \ 356 — —1 Ich kann nicht umhin bei dieſer Gelegenheit Forſtmaͤnner und Pflanzenkenner noch auf einige Merkwuͤrdigkeiten aufmerkſam zu machen, welche oben genannte beide Forſte enthalten. — Sn dem Ettersberger Forfte naͤmlich befindet fi) an ſei⸗ nem mittägigen Abhange eine gewiß 200 jährige Gerreiche, (Quercus cerris), Auch in dem Belvederſchen Walde bei Weimar befanden fih noch vor ein Paar Jahren zwei eben fo alte Baume von diefer Eichenart, die aber leider beide bei dent letzten Schlage, der Art haben unterliegen müffen, beide befanden fih auch an- der Sommerfeite des Waldes; Daß diefe Eichen Feine Spielart der bei ung einheis . mifchen Eichen, fondern wirklihe& erreichen find, bemweifet diefes, daß dev Herr Hofgärtner Reihart, da er noch in Belvedere Gärtner war, Eicheln von diefen Bäumen gelegt, uud wieder junge Gerreichen erhalten hat. Da man nun Burgund für das Vater— fand diefer Eichenart angiebt, ob wohl fie auch nach Rinne in Spanien, jo wie in Deſtreich, beſonders in der Gegend um Wien angetroffen werden ſoll, fo fragt fih, wie find diefe Eichen in unſre Gegend gefommen? Durch Anpflanzung unmöglich: denn por 200 Jahren mag fi wohl niemand um Anpflanz zungen ausländifchee Holzarten befümmert haben, War fie nicht vieleicht: ehedem, als unfte Vor— eltern noch Eicheln aßen, auch in Zeutfchland eins heimiſch, und hat nicht vielleicht das immer mehr | | rere \ - * RT = * 357 rere Auslichten unſrer Urwaͤlder ſie dadurch ver— ‚drängt, daß fie, als eine zaͤrtlichere Eichenart, des ihr zu ihrem Fortkommen fo noͤthigen Schnges gegen die rauhen Winde und Ealte Nordluft beraubt worden find ? In dem Hetſchburger Forfte befinden fih auf dem fogenannten Eichenberge, der aus lauter Trau— beneichen (Quercus robur) beftehet, mehrere Gal- lenzwergeihen (Quercus humilis), Die füdli- chen Theile von Sranfreih, Spanien und: Italien giebt man für das Vaterland diefer Eihenart an. — Außer Hetſchburg habe ich fie aber auch in der Ges gend von Roda nah Salfeld, einzeln in Vorhöl- ‚gern, mit der Stieleihe vermifcht angetroffen, Sollte diefes wohl eine eigene Eichenart oder nicht vielmehr eine durch Krankheit oder andere Zufälle entjtandene Abart der Zrauben = oder ‚Stieleiche feyn ? Weimar, im Julius 1804, Joh. Chriftoph Gottlob Weife, Landfeldmeſſer. Woigt's Mag. IX. B. 4. St. Xprittgos. . Aa \ 358 ee \ | 2% VI. Bemerkungen zur Phyſik und Chemie. (Bom Hrn. Dr. Kaſtner in Sena.) Wenn es überhaupt Pflicht derjenigen iſt, die auf den ehrwürdigen Namen Naturforfher — Unfpruh machen, — alles was zur Erweiterung ihrer Kenntniſſe, zur Realiſirung ihres Urzwecks bei- tragen fann, prüfend in Empfang zu nehmen, fo ift dieſes gewiß um fo mehr dann der Fall, wenn feltnere Meteore an dem Horizonte ihrer Wif- fenfhaft erſheinen, die durch ihre Größe die frohe - Erwartung begranden, dauernderes Licht an demfelben zu verbreiten! — — aber leider liefert die Gefchichte der Naturmwiffenfchaft, häufige Belege zu einer — der obigen entgegenftehenden — Bes. hauptung: man läßt, theit5 aus Gemaͤchlichkeit, theils aus partheiiſchem Sektengeiſte und übetriebe- ner Vorliebe für ältere liebgewonnene Hppothefen, nur zu oft jene glänzenden Himmelszeichen vorüber fhwinten, ohne fich weiter als nach dem äußeren | Umriffe ihres Dafeyns — momentan — zu erkuns digen, Juͤngſt ward uns wieder einmal das Gluͤck, eine ſeltenere Erſcheinung der Art, am naturwife * 359 fenſchaftlichen Horizonte auftreten zu ſchen — J. FJ. Winter, ein ſtarker Mann, duch vieljähriges Studium und ununterbrodhene Beobachtung der Wax tur — ſich ihrer reinern Anſchauung nähernd, zeigte ang, in der Erfuͤllung feiner fhon vor funfzehn. Sohren *) geaebenem Verheißungen, herrliche Reſul— tate des glücklichen wahren Freundes der Wiffen: ſchaft und des ehrwürdigen Forſchers, deffen tief dringendem Blide fih die Natur in manchem ihrer ‚ verfchleierteften Procefie, bis auf ihr Innerſtes zu entfalten: — Direkt haben Winterl's Entdeckungen und die dargus gefölgerten Schläffe die hemifche Seite der Naturwiſſenſchaft berührt, von hieraus hat man. angefangen ihn zu beurtheilen, aber leider haben viele der bisherigen Prüfer, die erfte Grundbedin- sung vernächläfigt, fih der Idee deſſel— Ben zu bemaͤchtigen, ohne deren Befis wohl durchaus ein entfcheidendes Urtheil, fen es auf dem durch Vergleichung mit bisherigen Erfahrungen, 3. Winter!l, die Kunf Blutlauge und meh: rere zur Blaufarbe dienliche Materialien im Großen zu bereiten und ſolche zur Blaufärberei anzumen- den, Wien bei. Gräffer 1790, In der Ein- ‚leitung. — 360 | — 1 ober auc bloß auf Dem experimentirenden Wege, un- moͤglich iſt. Unſtreitig haben in Winterl's neuer An- ſicht der Chemie, und in deſſen dieſelbe begruͤnden— de Entdeckungen, naͤchſt ſeiner eigenthuͤmlichen Vor— ſtellung uͤber die Konſtruktion der belebten Materie und der aus derſelben folgenden Anſicht der hemi- fen Thätigkeit, zwei fih urſpruͤnglich entgegen- gefeste fa wer und baſiſch feiende Subftanzen die Andronia und Zhelifa Hauptrolien übernommen; fie harafterifiten fich dur ihre innere Anlage zur fteten Metamorphoſe, welche fie bis in ihre Außer- fen Verzweigungen mit gleicher, Energie verfolgen. Bald erblidt fie dev Chemiker ald rigide, bald ale teopfbar- dampffüormig oder gasfürmig ela— ſtiſch flüffige Subftanzen, je. nachdem ihr Ver— mögen begeiftert zu werden — im ihrer Einung un: ter ſich oder mit andern, Subſtanzen — minder oder färfer gefteigert if, und je mehr. fie felbft freier um gebundener hervortreten; bald erfcheinen fie in Vers 7 bindung mit andern Subftanzen als faure,bald als bafifhe Produkte, — und wiederum fieht man ite in fich ſelbſt exlofhen — faft frei von fogenann- ter Qualität entitehen, | "Sie ehren fih an Feine Außere Form, jedes Gewand iſt für fie paffend um ihrem Dafeyn als * — J — 365 I ö Subſtanz finnliche Darftellbärkeit und Nealität zu geben. Wir haben fie ſowohl in den Blüten der anorgifhen Erdmaffe — in den Metallen, als auch in den tibrigen Gliedern der anorgifchen Kette vor uns; aber dauernd und feft ift hier ihre Hülle, und oftmals find fie — in diefem Gebiete — für die Bemühungen des Chemikers unzuganglic. Sehen wir und nah Mitteln um, beide abge: fondert in derjenigen Form zu produciren, von welcher aus ſich das befondere Seyn faft aller jener Sndividuen datiert, die wir bisher als Glieder der anorgiſchen Maſſe aufſtellten, fo treffen wir dieſe Mittel dort zahllos an, wo die innere Kraft — die geſchloſſenen anorgiſchen Banden zerbrechend — ſich als animalifche oder vegetative Thaͤtigkeit — in zahlloſen unendlich mannichfachen Individuen, im freieren unbegraͤnzteren Seyn, organiſch lebend ausſprach. — Aber nur durch Zerſtoͤrung der Geſtaltung dieſer Individuen, nur durch das Ertoͤdten ihres freieren Lebens, bahnt ſich dem Che⸗ miker der Weg — zur Produktion jener merkwuͤr⸗ digen Subſtanzen. Jedoch taͤuſcht er ſich, wenn er glaubt, durch dieſes Herabziehen der organiſchen Welt in das Territorium ihres Antipoden, durch dieſes relative tödten, — alle Sehnſucht nach dem ehe— waligen hoͤheren Leben zu erloͤſchen; — dies ver— mag'er nicht — ſondern Bas was er im Wahne 202 = \ / * fuͤr voͤllig getoͤdtetes organiſches Individuum — hält, dieſes uͤht auch in dem neuen beſchraͤnk— teren —in ſich verichloffenen — Gewande, die ihm- ehedem jo ganz eigenthuͤmliche bildende Kraft nur unmerflicher und unter anderer Form aus. — Ber- gebli bemüht ſich der Chemiker gegen dieſes ihr inz neres Weſen zu kämpfen; kaum waͤhnt derfelbe beide, die Andronia oder Thelika entbloͤßt dargeſtellt zu haben, fo entwinden fie ſich ſeinen Haͤnden, um ſich ihm unter laͤngſt gekannten For⸗ men von Faktoren der Atmosphäre oder des Sole — zu zeigen, „. Bunt — es hier durch einander, nirgends firirte. Punkte ihrer Geftaltung, denn huͤlfreiche Hand bietet diefem ihrem Treiben nach ſteter Meta= morphofe — nach ewig reger Produktion — das Waffer, diefe Mutter aller Differenz, aus deren Schooße das qualitativ verihiedene emtfeigt, um miederum in demfelben zu erlöfchen. Die im vorigen gefhifderte innere Anlage dee Andronia und Thelika ift es, auf melde diefer Eleine Aufſatz diejenigen Chemiker aufmerf- fam machen fußte, welche die Winterl’fche Lehre h auf dem praftifhen erperimentirenden Wege, eines Pruͤfung unterwerfen wollen ; denn gerabe in dieſer Anlage zur fteten Anderswerdung, ruht die Erklaͤe⸗ | = * ⸗ 7 x — F ar” 363 + 2 J > / rung des Mißlingens der beftätigenden Darſte llung jener Subſtanzen, — welches bis jest ‚mehreren, jedody nicht allen Chemikern begegnete, und hierin ift überhaupt das Nichtgelingen anderer, von Wine terl's gluͤcklich beobachtendem Auge zuerſt angeger bener Verſuche zu ſuchen. Aehnliche Falle wie bei Andronia und Thelika, finden bei den Beweiſen für die Realität der Winterlſchen Behauptung über die Eriftenz feiner begeiftenden Principien ſtatt⸗ — deren Gütigfeit jedoch, — auch außer Winterl's Bemuͤhungen, durch wahr erwieſene Verſuche, welche in den Schriften anderer Chemiter angetroffen w wer⸗ den, dokumentirt wird, *) } Auch ich beſchaͤftigte mich mit Wiederholung, der Verſuche des großen Winter!, und war mitunter gluͤcklich, denn meiste Verfuche zeigten mir bie Ric: tigkeit mehrerer der wichtigften Entdeckungen def: felben, von denen ich hier nur die fögenannten fa: den, entgeifteten Zuftände der Säuren und Alka— lien, die Andronie u. m. d. nennen will. Ehe ich - an die Berfuche gieng, durchſchauete ich prüfend die Werke älterer und jest lebender praftifdher Che: miter, und fand mande herrliche Belege, theils x ‚wiederholte ich num auch mehrere von diefen Ver— ſuchen und fuchte fie durch einige eigentbümliche zu erweitern. Wie weit mir die Erringung meines geſteckten Ziels überhaupt gelungen, werde. ich !in einer eignen Ehrift — Phyſikaliſche Bei- träge betitelt, die zu Oſtern 1805 ericheinen und 364 * Die im gegenwaͤrtigen Aufſatze niedergelegten Be- merkungen über Winterl's Entdeckungen, veran⸗ laſſen mich, einige Deutungen über die ſogenann⸗ ten Zuftände des Waſſers auszufprechen, vielleicht wird der eine oder andere Leſer bewogen, fie zu prüfen. | Bekanntlich fehen wir das Waffer bei werfchier denen Temperaturgraden, veränderte Formen annehs men, die bei Zuruͤckbringung der Zemperatur wies der die erftere Form, von der die andere ausging, fest. Es erſcheint uns ſtarr, teopfbar- und das ſtiſch fluͤſſtg, fheinbar ohne Veränderung feines innern Verhältnifjes, | Betrachten wir indeß dieſe he näher, fo finden wir daß diefelben jenen Prozeſſen analog find, die wir im Allgemeinen chemiſche nennen, das flarre Mafjer bezeichnet fih durch an dere Siualitäten ‚ als das tropfbar= oder elaftifch flüffige, und jede Erreihung eines ſolchen firirten Punktes des Waffers in feinem Dafeyn, den wie Zuſtand deffelben nennen, fegt bei ihrer Werbung außer den Winterl’fhen Entdedungen noch einige andere Gegenftände der allg. Phyf. abhandeln wird, zu zeigen, Gelegenheit haben. Auf diefe verweiſe ich daher diejenigen der Lefer, welche fich überhaupt für Gegenftande diefer Art intereffiren, W 7 . — t ER Kr RE 365 qualitative Verfhiedenheit feiner ſelbſt und oftmals auch der mit demſelben ın Berührung feyenden Körper voraus, / Einmal laͤßt ſich dieſe Behauptung a priori aus denjenigen Saͤtzen erweiſen, worauf ſich uͤber⸗ haupt die Anſicht des chemiſchen Aktes ſtuͤtzet: Je de Formaͤnderung iſt zugleich ein inneres Anderswerden, und ſetzt durch ſeine Entfiebung das gaͤnzliche Verſchwin— den, den abſoluten Tod deſſen woraus es wurde; jedes durch den Tod eines andern neu gewordene behauptet aber durch fein wirkliches Art: dersſeyn, eine andere von der vorigen ver— ſchiedene Qualitaͤt. Menden wir dieſen Schluß nun auf das Waſ— ſer an, fo finden wir a priori: daß — wenn das Waſſer — Eis over Dampf oder Luft wird, durch das Seyn diefes Eifes, Dampfes oder diefer Luft zugleich das Anders ſeyn (als wie es vor dieſen Formen als tropfbarfluͤſſiges war) geſetzt iſt; das Waſſer als ſolches iſt total verfhwunden, und eine der vorhin ‚genannten Subſtanzen (Eis, Dampf, Luft) ift durch dieſes abfolute Sterben — erzeugt worden. Wir haben nun alfo nicht mehr das Waffer, fondern eine neue Subftanz vor uns, die duch ihr Senn — 4 366 — | inneres Verhaͤltniß, verfchieden von jeder‘ andern iſt. ö J—— 5 Indem mir aber jedes Seyende (die Ber ariffspezeihrungen, 3. B. Raum x, fhließe ich natürlich aus) als Glied in der Kette des Orga— nie'm, — des Weltalls, — antreffen, finden wir in diefem Zufammenhange der Weſen die Urfache jener . Veränderung des innern Verhäftniffes, welche in diefen fyeciellen Fällen das Waſſer bei feiner An⸗— derswerdung, in denjenigen Sübſtanzen fest, mit denen es während des Proceffes in Berührung war; und dieſes Nefultat des Nachdenkens erhellet und den andern Weg, den wir betreten Eönnen, um uns von der Realität der Behauptung zu überzeu=‘ gen, daß bei jeder fogenannten Zus ffandsänderung, zugleih das innere Berhältniß, die Qualität verändert, ein Neues wird. Diefer zimefte Weg tft num derjenige, welchen Beobachtungen, Verſuche und Erfahrungen ung zeis gen, er wird uns, menn die Idee von welcher wir bei feinem Betreten ausgiengen, bie richtige oder überhaupt Idee war, Nefultate zeigen, bie ſich an die des erſtern Weges vollkommen anſchließen. 5 Wird Waſſer mit Dingen in Berührung ge” r B 3 , — | ‚ 367 2 bracht, die durch ihren Character, ihren Beſtand und innere Anlage, als Subſtanzen erfheinen, welche durch jedes (auch nur ſchwache) ihnen entges gen geſtellt werdendes Deterogene zur Anderswer⸗ dung. ihrer felbft, zur neuen Deterogeneität gend» thigt werden, fo werden diefe Subftanzen, in dem Moment da in demWaſſer eine Verhältnigabände- ung vorgeht, (3. B. bei. der Bildung des Eifes, Dampfes ıc.). ebenfalls in ihrem Innern eine aͤhn— liche Veränderung erfahren, dadurch daB das Waſ— fer in jenem Momente nicht mehr als relativ qua- litaͤtsloſes, fondern als mit Qualität erfülltes auftritt, | Daher bemerkte ich bei der Eis- und Daͤmpf— bildung des Waffers, bei paffenden, mit dem fropf> bar flüffigen Waffer zuvor in Berührung gebrach⸗ ten Subſtanzen, Oxydation und Anoxydation, je nachdem ich mit Subſtanzen operirte, die auf der einen oder andern differenten Seite ſtehen, und nachdem ich entweder Gefrierung oder Dampfbil- dung bewirkte. Manche bisher bemerkte chemiſche Erſcheinung der Art, gehört in dieſe Reihe. An ei⸗ nem anderen Orte, *) werde ich daraufı weitläuf: -tiger zurüdfommen. **) ; ‘*) Sn meiner zunädft pro facultate 2 aa heraus: zugebenden Dissertation, Ich gebrauchte zu dieſen Verfuchen cheils Glascy⸗ linder, V formig gebogene Roͤhren, Schalen u, ba. —* ur 36 a Sept dringen ſich mir andere hiermit in Vers bindung ftehende Fragen auf: wodurch werben jene. fogenannnten Zuftände des Waſſers überhaupt ge- fest? Wie — auf welde Art wird in und durch ſich ſelbſt — Verhaͤltnißänderung moͤglich⸗· — um d,, Gewoͤhnlich glaubt man befriedigend dieſe ver⸗ wickelten Prozeſſe dadurch zu erklaͤren, daß man 2 eine eigne urſpr inglich erpanfible Subftanz — einen Wärmeftoff annimmt, ber da$ Maffer durhbringt ed. bh. mit dem Waffer ein anderes wird, fih miſcht — voreint) und durch ſeine Er⸗ ⸗ ⸗ die ich in einigen beſonderen Fällen mit Queckſilber fperrte, theils an einem Ende geſchloſſene Baro— meterröhren, die ich, nachdem ich fie mit der zu. orpdirenden Gubfianz und dem nöthigen Waffer gefüllt hatte, durch gelindes Erwärmen von der darin enthaltenen Luft möglichft zu befreien ſuchte, und aladann das entgenenaejeste Ende der Röhre durch ſchmelzen verſchloß. — J Ich bemerkte auf dieſem Wege Anoxydation und Oxydation mehrerer Metalle Metalloryde und me: tallifcher Salze ır. ſ. w. aͤhnliche Modifikationen bei veaetabilifh= organischen Produkten, fo wie auch bei einigen dazu tauglichen animaliſchen Gubflan= zen. ak iche diefer Art werde id) im naͤch— ften Hefte dieſes Journals mittheilen. K. J Pr — Vz. tr —— ul nn 522 — a a ia | m»; — panfibilität und feine urſpruͤnglich flüffige Korm, — die tropfbar= oder elaftifch fluͤſſige Form des Waſ⸗ fers fest. Hiernach iſt das Waſſer eigentlich Eis, welches durch Miſchung mit Wärme zur tropfbaren oder elaſtiſch-fluͤſſſgen Subſtanz wurde. Waͤrme laͤßt ſich nun aber, wenn man alle Erz: Iheinungen, wobei fie bemerkbar wird, vergleicht, durchaus nicht als etwas fuhftanzielles erkennen, fondern erfcheint nur ſtets als begleitendes Phaͤno— mer; fie ift für unfer Gefühl und überhaupt für uns ald Gegenftand der Beobachtung und Wahr⸗ nehmung geſetzt — der Ausdruck der freiern Lebensthatigkeit der uns umgebenden Dinge, mithin nichts materielles, fondern nur Be: zeichnung eines ſich mit uns ausgleihenden, in feinem Seyn — in feiner Lebensthätigfeit gefteis gerten Dinges, Die Entftehung des Eiſes oder Dampfes kann daher nicht durch Wegnahme oder Zufas einer eigen- thuͤmlich elaſtiſchen Fluͤſſſgkeit, (der Wärme, nach der bisherigen gewoͤhnlichen Bezeihnung; erelder. werben , fondern muß ſchon im tropfbaren Wafler felbft begeündet feyn, — in einem der naͤchſten Hefte will ich es verſuchen, mich hierüber weitläuf- tiger auszuſprechen, vieleicht gelingt es mir, jene Möglichkeit des Anderswerdens des Waſſers aus ſich 370 RN. | ae ſelbſt, — in den verfchiedenen befonderen Fällen, . © . N I two jene Zuftände überhaupt entſtehen, ayzubeute —— LER J \ r ENTER — 8 —— Außer dem Waſſerdampfe und dem tropfbar⸗ fluͤſſigen Waſſer,„giebt es noch einige untergeord— net ſcheinende Formen deſſelben, deren Geſtaltung, deren Entſtehen und Vergehen für den Beobachter ebenfalls intereſſant ſeyn muß; — ich meine den. Nebel und Dunft oder Rauch. j \ 2 Der Waſſerdampf cdharakterifirt ſich var feine erpanfive Norm, und befondets durch feine Unficgtvarfeit. Das Waffer (als tropfbares) er⸗ ſcheint ſtets ſichtbar und verleugnet als tropfbares "ganz das innere Streben nach Expanſion, im Ge: ’ gentheil ſcheint Kohkrenz Behauptung des Zufam: J menhalts in beftimmter Geftalt, (dev des Tropfens) das ihm — — Streben zu I, | u Dunſt und Nobel freten- ſcheinbar n die Mitte, die Unſichtbarkeit des Dampfes und die das mit verfnüpfte Expanſion ift, — fo wie das Stre⸗ ben des Waſſers nach Tropfenbildung — faft unter⸗ } druͤckt; fo erfcheinen uns beibe. bei der erhal -mit unbewaffnetem Auge; bebienen wir und aber zur Befichtigung der fogenanmen Vergroͤße⸗ " wi 371. tungsaläfer, wie diefes Sauffitre that, — fo erblicken wir fowohl den Dunft als aud den Ne— bei, — in Gejtalt unendlich vieler neben einander liegender Sphäroiden, deren äußere Hülle Waffer, und deren innerer Kaum mit unfichibarer Zlüffige keit gefüllt it, es find alfo Aeroſtaten. Beide find alſo nicht eigenthümlihe fogenannte Auftände des Waſſers, fondern fie find durch das Neben ut einanderfeyn zweier verfd;ieden gearteten Sf — gene Waſſerdunſt oder Rauch ſteigt in die Hoͤhe, Nebel Fällt, dies erregte in mir die Vetmuthung daß der erftere duch Wafjerdampf und Waſſer, der letztere hingegen durch atmoſphaͤriſches Gas und Waſſer gebildet werde, indem Wafferdampf bekannt⸗ en ein weit geringeres — Gewicht hefigt *) P ) Dieher gehört aud) das Auffleigen der Seifenblaſen ch 8 welche mittelft ausgeathmeter Luft gebildet werden; ,, ,w/ die ausgeathmete Luft befteht aus Weiter: und Koh: lenſaͤurehalkigem Stidgafe, — die Kohfenfäurer wir“ wird vom Natron der Seife abforbirt, das leichtere Stickgas füllt die Blafe, und daher fteigt diefe — weil das Gtidgas- fpecifiih Leichter als die .ats mofphärifche Luft ift, in bie Hoͤhe; der geringe zu— rüͤckgebliebene Gehalt von Kohlenſaͤure der nicht abforbirt wurde; trübt mit der Zeit vor innen heraus, jo wie die Kohlenfäure der die Blaſe um: \ * 3 72 PERS — als die atmoſphaͤriſche Luft, und daher wohl eine dünne proportioniete Waſſerhuͤlle zu tragen — beim Nebel hingegen iſt zwar die are Luft, weiche mitteljt tropfbaren Waſſers ihn bildete, / | reiner ald die der untern, die Erde unmittelbar be rührenden Schicht, (d. h. nicht: mit kohlenſaurem Gaſe, erdigten und andern fremdartigen Theilen vermiſcht) jedoch nicht fpecififch Teicht genug, um bie Waſſerhuͤlle in den obern Regionen zu tragen, ea faͤllt aller Nebel diefer Bildung nach und nah Bin en — — zu Boden, Was ſind nun aber die Wolken? Sehr wahr⸗ ſcheinlich eine Art des Nebels, die durch eine ſehr reine Atmoſphaͤre gebildet wurden. Vielleicht iſt hier auch ein dreifaches Nebeneinanderfeyn gefest, Waffer: Dampfhaltige Luft? Der Rauch ber erhitzten Metalle, Salze u. f.w, r fheint aber wiederum vom Dunft und Nebel ſehr verſchieden zu ſeyn, denn wenn wirklich auch bier Sphaͤroidenbildung ſtatt haben dollte, fo iſt die Huͤlle derfelben duch wohl nicht topfpasnlifng? und denn gebenden Luftfhichten, von außen, die Seife hal- K: tige wäfjerige Hülle, und fo entficht das Karben: fpiel, welches bei'm Sonnenfhein der Geifenblafe © eigent huͤmlich iſt .· Ku; 8— ‘ * 373 dann fragt es ſich auch, ob’ jene Hülle von wirkli⸗ dem Dampfe gebildet wird? Das rigide ſcheint ſelbſt ohne tropfbar flüffig zu werden, die Fähigkeit zu befigen,, die Steigerung feiner ſelbſt, in bleiben» der Rigidität, dennoch als Erpanfion zu zeigem, D. KRaftner. | VII. | Tragbare Euftreinigungsflafchen. Die großen WVerheerungen, welche das gelbe Sieber neuerlich wieder an verfchiedenen Drten an—⸗ gerichtet hat, und die Leichtigkeit mit welcher dieſe Peſt von einem Orte zum andern gebracht werden. kann, haben e8 jetzt mehr ale je wünfchensmwerth ger | macht, ein'ficheres Luftreinigungsmittel zur Vers huͤtung dieſes Uebels zu finden. Man ift immer noch allgemein der Meinung, daß hierzu nichts dienlicher fen, ale dir von Guyton-Morveau vorgeſchlagene orpgenirte a ſich wegen ihrer Dampfgeftalt leiht mit der atmos fphärifchen Luft vermifchen läßt. Diefes Mittel em > pfiehte fich außer der Bequemlichkeit feiner Anwens dung, nod durch den mäßigen Preis der zu feiner WBoigt's Mag, IX.B.4.&t, April 1805, Bb ET 974 * Bereitung erforderlichen Materialien, ſo wie durch die Leichtigkeit, der Bereitung ſelbſt Altes was man bhiebei in: Acht. nehmen: muß, ift, daß. man 28 nicht auf einmal im zu Geoßer Menge be reite, oder wenigſtens nicht eine zu große Quan⸗— tität davon an einem Orte mo Menſchen athmen, in Freiheit feße. Der Profeffor Chauſſier hat bei der Anmendung beffelben in einem großen Mi— Litärhofpitale, folgende Vorrichtung gebrauht: In einem Heſſiſchen Schmelztiegel, der auf einer Koh— lenpfaune ftand, that er Kocfalz und goß nah und nah etwas Schwefelfäure darauf, die, fo wie die £ Dämpfe naglieben, wieder, erneuert wurde, 1. Man erhält, aber, auf dieſe Art. bloß die uns oxygenirte Salzfaͤure, und der Gebrauch der Koh— lenpfanne ift dabei-etwas unbequem. Es hat des⸗ halb der Apotheker Boullay zu Patis, unter Morveau's Aufſicht, tragbare Flaſchen ver— kauft, wo man. die oxygenirte Salzſaͤure aus dem Stegreife an jedem Orte und zu jeder Zeit ſogleich erhaiten kann. Diefe Slafhen find im 4ıften Vol, der. Annal. de Chimie befchrieben. . Eine foldje ſche haͤlt 2 Gentiliter, und iſt bis auf zwei Drittel mit einer Mifchung angefüllt, welhe Jahre, lang folhe Dämpfe liefern Eann, \ Für, das Rei— fen find fie in hölzerne Büchfen eingeſchloſſen, und außer dem eingeriebnen Stöpfel, noch mit einer % — — 375 hoͤlzernen Schraubenkappe verſehen, wie den Stoͤp⸗ ſel feſt hätt, daß ihn weder die Elaſticitaͤt des Gas heraustreiben, noch er von feloft ſich losruͤtteln £ann.ı Guyton Morvenu giebt dieſen las ſchen in der zweiten Ausgabe : feiner Schrift: Traite desımoyens de desinfeeter lair, das günftigite Zeugnis und verfichert, daß, fo oft er Sie geöffnet, und nicht zu nahe an die Nafe gebracht habe, ihm der angenehmite Geruch entgegen gefom» men ſey Der Preis einer folhen Flaſche mit ihrer - Büchfe ift 3 Franken. Da man dieſe Slafchen zu -Haufe und auf Reifen leicht bei fich tragen kann, fo hat man an irgend einem verbächtigen Drte nichts meiter noͤthig, als fie. zu öffnen, und fogleich wird die Luft, von weicher man umgeben ift, von den etwa in ihre enthaltenen [hädlihen Stoffen gereiniget. Fuͤr größere Räume z B. große Säle in Hofpitäs Teen, verkauft Boullan gläferne Eimerchen, auf deren abgeichliffenen Rand Glasplatten genau paf: fen, und die mittelft einer Preßſchraube feft dars auf gehalten werden. Hierzu verkauft er noch zwei Slufhen, wo in der einen Königswafler, umd in der andern gepülverter Braunftein, in der gehoͤri— ‚gen Proportion, befindlich iſt. So wie man nun das Gas verlangt, miſcht man die in den Flafchen vorhandenen Materien im Eimer zufammen, und verſchließt ihn nach gemachtem Gebraude, genau Bb 2 376 Bun 5 mit dem Dedel. "Der Preis diefes Apparats iſt | 24 Franken. Br Es ift übrigens der Gebrauch von diefem Gas nicht bloß auf die Keinijung der Ruftieingefchränft, fondern man fann ſich dieſer Dämpfe auch zur Vertreibung allerhand beſchwerlicher Inſekten, 3.8. der Wanzen, bedienen, welche von biefen Dim: pfen in eine Art von Aphprie falten, ph 2 ) J * *) Sch habe mir ein kleines Flaͤſchchen auf aͤhnliche Art zurecht gemacht. Ich that 3 Theile Kochſalz 1 Theil Braunſtein untereinander gemiſcht fo tro— | Een als möglich hinein. Auf dieſe Miſchung goß ‚ih 2 Theile concentrirte Schwefelföure, Es ent: - ſtand, weil doc die Mifhung nod) einige Keudtig- keit hatte, eine gelinde Erwärmung, und bald da: | tauf erfolgten die orygentrten Salzſauren Dämpfe allmaͤhlich. Wie fie nachließen, goß ich etwas Waf- fer in die Mifhung, daß jie wie ein Brei wurde; die Ecwärmung erneuerte fih, und jo wie dieſes geſchah, kamen auch wieder neue Dämpfe zum Vorſchein. Wie auch dieſe wieder nachließen, er— hitzte ich das Flaͤſchchen auf einem Ofen und num zeigten ſich abermals Dämpfe. Wenn das Flaͤſch⸗ hen einige Zeit verftopft gelaffen worden ift, und . man öffnet es alsdann, fo dringt auch ohne befone dere Erhisumg etwas Gas heraus. Man kann auf ſolche Art das Gas na) Gefallen an jedem Orte we ä : N .j ; a / 3 2 u f} NE nu: VII. Sin Beifpiel ‚von der; Kultur, und Gelehrig⸗ keit der Affen. Unter den ſeltenen Thieren die ſich zu Mal maifon befinden, zeichnet ſich ein kleiner Sapas jou von der dritten Species aus, der einige Aehn⸗ lichkeit mit dem Winſel- oder Voltigiraf— fen hat: Das Journal de Paris giebt in Ne. 127 ‚man es nöthia Kat zum Borfchein bringen. Im. — Ermangelung eines Dfens oder Kohlenfeuers, fan | aud die Flamme des Lichts behutſam angewandt, fhon die zur Entwidelung neuer Dämpfe erforder: —liche Hise beraeben. Es zeigen fih dergleichen Dämpfe auch an ſolchen Orten ſehr mohlthätig, wo, Kranke liegen die mit Gefhmwüren oder andern Uebeln belaben find, melde ‚einen unerträglihen Geftanf im Zimmer verbreiten. Diefe Dämpfe vertreiben in wenig Minuten dieſen GeftanE beffer, ‘als Lurftzüge und gewöhnliche Raͤucherungen Es laffen fih au Schränke und andere Behältniffer welche von; darin gejtandenen Speifen einen widri⸗ . gen Geruch anaenommen haben, ber ſich hernach den friſch bineingefegten Lebensmitteln wieder mit- theilt, durch dieſe Dämpfe beſſer wieder herſtellen als es ſelbſt durch — und Ausſcheuern ge: ſche hen kant. DD: 373 Kur. d. 3. folgende Befchreibung bavonz Es Fam bier i fes Fleine artige Gefhöpf in Lima am 5 Therm. des 12. Sahres zur Welt, und’ wurde ‚von einem Kriegskommiſſaͤr zu St. Domingo, nad Frankreich gebracht. Seit dem fich diefer Affe auf Fran— zoͤſiſchem Boden befand, ward er allenthalben wohl aufgenommen, mit Artigfeiten uͤberhaͤuft, und auf alle Weife aufgemuntert, und dadurch ward ev ferbft von Tag zu Tage liebenswuͤrdiger und un terhaltender, Er iſt fo Elein, wie alle übrigen’ Affen feiner Gattung. Sein Tell ift braun, feine Hände find unbehaart, der Kopf ſtark, das Geſicht kurz, die Stirn aſchgrau, die Dinterbaden behaart und der Schwanz greifend. Mit feiner Fröhliche Eeit, Lebhaftiekeit und Gewandtbeit, verbindet er ungemein viel. Einficht, fo daß er eine hervorfte= chende Zierde feiner Gattung genannt werden kann. Er hat ein fehr: gutes Ortsgedaͤchtniß und vergißt feine Freunde eben fo wenig als ſeine Feinde, - Er liebt die Kinder wenig und vertraut ſich denen gern Ann die ihn lieb£ofen Er zerbricht und zerreißt alles maß er in die, Hände bekommt, iſt aͤußerſt neugierig, und bemerkt ſogleich alles aufs genaueſte, was in feiner Nähe "vorgeht, und’ zwar mit eis nem Bid, als wenn ev daruͤber nahdächte, und eine Unterfuhung damit vornehmen wollte. Sein Auffeher hat ihn gelehrt euer, durch nachgelegtes Holy zu, unterhalten, einen Cigarro zu rauchen, a * 379 die Lichtflamme durch Bedeckung mit einem Hit: chen auszulöfhen, Linien mit Kreide oder einer Feder zu tiehen ) die Trommel nath' dem Zakte zu ſchlagen, wobei er ein aͤußerſt feines Gehör zeigt. Er iſt uͤberaus nuͤchtern, und unterſcheidet ſich be— fondere durch eine exemplariſche Schamhaft gkeit von den mit ihm verwandten Geſchoͤpfen. Er liebt die recht reifen Fruͤchte und. genießt von allem et— was, nimmt ſich feinen Kaffee mi t Drei Diertheilen Sahne; ißt zu Mittag eine Suppe und liebt vors zuͤglich die weichgefottenen Eier. Sein gewöhnli: cher Trank ift Waffer, Für Kälte und Drohungen ift er Außerft empfindlich und eine Beftrafung fann ihn bis zum Weinen bringen. Er läßt fich alle Tage kaͤmmen, das Bad hingegen iſt ihm zuwider, in— deffen erfordert feine Gefundheit, daf man ihn dazu zwingen muß, auch ift nöthig, daß ihm Hände und Füße fo oft gemwafchen werden, als er Diefels ben befubdelt hat, 380 * — und Nachricht von einer in Nepreußen entdeckten neuen gruͤnen Erdfarbe. ed Hrn 9. MR. Klaproth.y A: d. Kug, Sourn. ber. Chemie.) | 3 Man findet zwiſchen Loſſoßna und Sallurva nicht weit von den Ufern der Memel eine Erde von birngruͤner Farbe, die ſich der Ghlotiterde an die Seite ſetzen läßt, und e8 ift felbit nicht uns wahrfheinlih, das fie aus den Trümmern eines chlorithaftigen Schiefers entffanden ift, ber vom Maffer aufgeloft und fortgeſchwemmt morden ift. Sie läßt ſich ſehr Leicht durchs Waſchen von dem ihr beigemiſchten Sande, abfondern. Aus einer vom Hrn. Klaproth borgenommenen und ausführlih beichriebenen Analyfe ergeben fi folgende Beftandtbeile diefer Erde: Kiefelerde ⸗ ⸗ ⸗ 53 Eijenoryd z 5 a 17 Yiaunerde = 5 E 12. Bittererde ⸗ 3 ⸗ 3:5 Kalt 5 ⸗ ⸗* s 2,5 Waſſer ⸗ ⸗ s II Berluft = A I 100, 0 — 381 Da weder die Säuren, noch die Laugenſtoffe dieſe Erde merklich angreifen, ſo kann man ſie eben fo gut wie die geime Veroneſiſche Erde zur Malerei und zwar unter zweierlei Sormen, gebrauchen: einmal als Birngrün in ihrem natürlihen Zu— ftande und als Kaflanienbraun, wenn man fie cateinirt hat. Sie wird im Handel um billigen Preis zu haben fenn, da fie im Ueberfluß vorfommt und zu ihrer Ausförderung eben Fein großer Auf wand nötbig if. Zu ihrer Reinigung braucht man nichts weiter ald einen einfahen Waſch— apparat, X. Bemerkungen über die Kameelziege oder das Slama. (Camelus Llacma, Guanaco. *). Das Slama ift eine Art von Kameel mel- ches keine Wildheit zeigt, und fich leicht zum Haus— . *) Aus der zehnten Sanımlung der Menagerie des 'animaux du Museum d’histoird naturelle de Paris, dessines d’apres nature et graves en taille douce, avec l’histoire et da description 382 | — thiere hat ziehen laſſen. Sein natuͤrliches Klima iſt nicht wärmer als das in Frankreich. Es bedarf keiner beſondern Wartung und keiner ausgeſuchten Nahrung. Der Transport würde alſo das ſchwie— rigſte ſeyn, wenn man es in Srankfreich zur Zucht halten wollte, Das Männchen und Meibhen von dieſem⸗ Ihiere welche der Kolonialpräfeft an J. M. die Kaiſerin geſandt hat, waren aus Santa Fee de— ‚Bogota im Süvamerifanifchen den Spaniern ge: hörigen Königreih Neugranada durch den General D’Alvimar, gebraht worden, und ftammten urſpruͤnglich aus der Gebirggkette der an ras ber. Sie haben die Hise des —— von @t. Dos: mingo, wo fie fich mehrere Wochen vis zum Floreal de chaque Sujet. Fol! de l’imprimerie de M. Patris. Jede Lieferung von4 Ihönen Kupferplat- ten und Tert 8 Franken. Dieje 1ote Samml. ent: hält außer dem Ilama noch die Genette, das uns gehörnte und das gebdente Zebra, alle forafältig nad, der Natur gezeichnet von Marechal und de Wailly, geftohen von Miger. Der Zert ift von Lacepede, Geoffroi, Cuvier u. a. durchgeſehen. Es, ift jedesmal genau angegeben in welchem Ber: pältnie die Abbildung mit der natürlichen Größe # Thieres fteht. Die Kaiferin hat erlaubt, daß 7 alle in-ihr:m Garten zu Malmaifon befindlichen Zhiere.bier abgebildet werden. Die obige Nachricht theilen wir aus einem Auszuge des Drn. Peuchet im Moniteur, mit. 7 y F — 383 des raten Jahres befanden, ertragen. Weder die See⸗ noch die Landreiſe von Breſt bis nach Paris; hatſie ab emattet, und fie hatten bis zu ihrer Ankunft in Maͤlmaiſon nicht die mindeſte Anwandlung von Krankheit empfunden Man erinnert ſich hierbei eines aͤltern Jlama's, welches 5 Jahre in ber Bez terinaͤrſchule zu Alfort, von 1773:618 78 gehalten wurde; und wovon Buffon die Beſchreibung und Abbildung geliefert bat. Auh Geſner redet von einem’ Slama, welches 1558 zu Middelburg in eeland ausgeſchifft wurde, And welches man dem Kaiſer Karl V. uͤberbrachte. Er theilt einen Nach: ſtich von einer zu Nürnberg gemachten Abbildung mit. Marhiolus der wahrfcheinlich dieſes Thier ebenfalls gefehen, hat eine gute Befchreibung davon geliefert. Die Schriftiteller des 16ten und 17ten Sahrhunderts reden häufig von Thieren die man bald nach der Eroberung von Peru in Spanien eingeführt hat, aber außer den vorhin genannten dreien/ fcheint es nicht, daß man dieſes Thier an⸗ derswo als im Amerika geſehen, und daß es von: ſonſt Jemanden als den Reifenden und Einwohnern der dafigen, Gegenden fen befchrieben worden. Man hatte auf folche Art ganz verwirrte Bes geiffe von den verwandten Gattungen des Jlama's und vom den Mitteln fie zu untericheiden. each den neueſten Unterfuhungen iſt der Name dieſes Thiers eine allgemeine Benennung u * TE \ ” er 2 mit welcher die Amerikaner auch unfere Schafe wuͤr⸗ den belegt haben, wenn ſie die Spanier zu ihnen gebracht hätten. Nach einigen zeigt Jlama ein wollentragendes, nach andern ein dummes Thier an. Man iſt aber noch ſehr verſchiedener Meinung uͤber die Zahl der darunter begriffenen Gattungen. Buffon und andere Zoologen neh— men deren zwei an: das Yama Guanaco und dag Lama paco, welches im milden Zuſtande auch den Namen Vicuna oder Vigogne, führt.: Diefe beiden Species gehoͤren zu den wiederfauen:) den Thieren, und Eommen dem Kameelgefhlehte fehr nahe, daher fih auch bei Linne der Name Gr melus z/zcma ſchreibt. Das FZlama übertrifft den Hirfh richt bes träntlih an Größe, fo wierdie Bicunna den Hammel. Das groͤßere von den beiden im Gatten zu Malmaifon befindlihen Thieren, das Meibchen, hatte von der Bruft bi zum Schwanz 96 Centime⸗ ter (2 9” 5%, 5) und eine Höhe bis zum Hals von 68 Eentim. (1 10'5'', 5) und eben fo viel betrug auch die Höhe des Halfes; der Umfang end: ih ı, 28 (3 Fuß 83. 7 Lin.). Das Männchen, welches weit jünger ift, Hat: auch ein jtärferes wollenreicheres Fell; feine Farbe ift blaß grau braun, gleichförmig, nur am Ende der Haare etwas dunkler braun Der Kopf hat eine dunklere braune Farbe als der Bauch \ * 325 "m wilden Zuſtande iſt ihr Aufenthalt die Kette der Cordilleras, die höchiten Gebirge der Erde, die ſich von der Laadenge bei Panama bis fat zur Magella- nifhen Straße durch das aanze füdlicke Amerika erz ſtrecken. Sie leben dafelöft in großen Haufen, zeigen ſich äußerft gefellig, und behalten diefen Eparatere aud als Hausthiere bei. Die beiden im Garten von Malmaifon befind- lichen Thiere zeigen eine überaus große Liebe gegen einander; fie leben immer zufammen, und wenn "man das eine in ein befonderes Behaͤltniß bringt, So nähert fih das ‘andere fogleich demjelben, gebt und um daffelbe herum, und vuft fein Liebchen durch "alle Deffnungen. Sie find von aͤußer— ſter Sanftheit, kaum fchlagen fie aus, wenn man fie auch heftig fhlägt. Ihren größten Unwillen geben fie dadurch zu erfennen, daß fie auf diejeni— gen fpeien, von mwelcen fie gequält werden; ihre Speichel hat aber Feine fchädlihe Wirfung auf ‚die Haut, wie einige Meifende haben behaupten sollen, Man weiß daß diefe Lama's und die Paco’s vor der Ankunft der Spanier, die einzigen Haus: thiere der Peruaner waren. Die eritern brauchten fie zum ziehen und Laflentragen, und felbft zum Adern; die lestern hingegen, werden mie unfere Hammel, bloß ihier Wolle und ihres Sleifches we: gen gezogen, 380 — | Die groͤßten Vortheile Guben die Lama's durch ihre Bedaͤchtlichkeit und Sicherheit ver fi fie, fo dag ſie ohne ale Gefahr. Über ı die, fteilften Eu geben koͤnnen; indeffen werden diefe Vortheife durch eine nachtbeilige Schwäche: derjelben wieder, aufge- wogen; denn ein ſolches Thier trägt nicht bet 150 bis 200 Pfund Markgewicht, und es legt bei einer ſolchen Belaſtung nicht mehr als 4 bis 5 Franz. Meilen des Tages zuruͤck, und dabei muß es dach nod) oft ausruhen. Wenn man: es zwingen will weiter zu gehen, oder mehr zu tragen, ſo legt es ſich nieder, und nichts iſt im Stande es ‚wieder in die Hoͤhe zu bringen. Mißhandelt man es gar zu ſehr, ſo bringt es ſich ums Leben, indem es den Kopf gegen die Felſen ſtoͤßt. Eben fo wenig kann man es zwingen bei Nachzeit zu gehen. Es iſt deshalb ſeit ſich in Peru die Pferde, Maulthiere und Eſel vermehrt haben, der Gebrauch deſſelben zum Zie⸗ ‚ben und Tragen gar fehr eingejchränkt worden. Su diefer Ruͤckſicht würde auch der Nutzen def: ſelben in Frankreich bloß auf die Alpengegenden, eingeſchraͤnkt ſeyn. Sein Fell aber wuͤrde auch in Europa ſeinen vollen Werth behalten; was indeß das Fleiſch betrifft, fo koͤnnte es wegen feiner Aehn— lich£eit mit den Dammelfleifche wohl zur Nahrung dienen, wenn es nicht etwas barbariſch wäre, ein fo mildes und fanftes Geſchoͤpf zu ſchlachten. | ei u) Ze nr ’ se nt % ge Fe REP RT @eite 1. Beiträge. zur Seſchigte der Entſtehung unjerer Gefhöpfe, mit einem Kupfer auf- Zaf. VI. (Bom Hrn. D. Fr. Voigt.) 293 II. Ueber die Vegetation auf den Gebiraen, vom | Hın. Ramond. (X. d. Ann. du Mnf. nat. Seft 23). . 327 III. Was darf bie Raturgefhiäte von sei neue: fen Franzoſiſchen Entdedunasreife erwarten? , 7 (Som Hin. Landkammerrath Bertuch mit- getheilt). . r 2 > 342 IV. Auszug aus dem Berichte über einen im“ Bauche eines vierzehnjährigen Anaben gefunde: nen Fotus. — d. Moniteur V. 16. Oktbr. 1804). . 347 V. Beihreibung einer bisher Por unbetannf: ge: bliebenen Abart der gemeinen Bude; mit einer colorirten Abbildung eines Zweiges der— felben auf Zaf. V. (Bom Hrn, Landfeldmeffer Weife in Weimar). . "352 VI. Bemerkungen zur vpᷣhvfit * G (Vom Hrn. D. Kaftuer in Sena.) 3 VIf. Zragbare Luftreinigungsftafden, vom Hrn. Boullay, Aus den Ann, de Chimie Vol. 4r.)- : . ; } ; 373 388 Inhalt. VII. Ein Beifpiel von der Curtur und Ge— lehrigfeit der We (%. d. Journ. de | Paris.) —— IX. Nachricht von einer in — ————— ———— neuen grünen Erdfarbe; vom Hrn. O. M. R. Klaproth. (U. d. Allg. Journ. der Che— mie.) . » r ; 380 X. Bemerkungen über bie Kameelziege oder das Slama (Camelus Llacma,-Guanaca) (X. d. ıoten Samml. der Menagerie des animaux 7 du Muleum d’hiftoire nat. de Paris etc.) 381 No. IH. Monats - Bericht {5 bes F. S. privil. Landes = Induftrie= Comptoir fo wie aud) des [a Geographiſchen Inſtituts zu Weimar von allen im Laufe des Monats bei beiden Snftituter erfhienenen literariſchen Neuigkeiten und Nach: richt von ihren Unternehmungen, el M. a 24: 205 I. Ankündigungen und ander | | Noetizen, - | I, Ä Ankündigung von Tatham's antiken Bau: Drnamen ten als klaſſiſchen Werks über die Verzierungsfunft, AUnſer Zeitalter hat unftreitig, durch das einmüthige um allgemein berrfhend: Be teben, den reinen und edlen Gefchmat ‚ber Alten in unſer Bauweſen und Ameublement einzuführen ‚eine ‚totale Reform unferer Verzierungsfunft- bewirkt Man vergleiche nur. die abgefhmadten unb finnlofen Deforg: tions- Schnörtel der vorigen Franzoͤſiſchen und Zeutichen Bild- hauerei und Bildfepnigerei, mit den jegigen einfachen, edlen und zwecdmäßigen Kormen, um den Kontraſt recht auffallend u fühlen. Die Engländer waren unftreitig bie Erften, weiche en bejjeren Geſchmack in Stalien an den Werfen der Alien Rudierten, und bei ſich einführten. Raphael durd feine Los gen, Piranefi, Bafari, Damilton, Zifhbein und AUlbertolli durch ihre Eofibaren Sammlungen, lieferten ihnen reihe Quellen dafürz unter allen diefen Wiederherſtellern des guten Sefhmads aus der Antike hat fih aber Keiner die eier gentliche Ornamental-Architectur fo zu feinem befonde- ten Studium gemadt, als der Engliihe Architect Tatham, der uns in feinem neuen Eoftbaren Werke darüber, eine höchft vortreffliche Sammlung der fehönften antifen Bauornas menten liefertes welche jener Künftler und Kunfiliebtaber, der feinen Geſchmack bilden will, nothwendig fennen muß, Es erfchien vor fünf Sahren zu London in einem RojaleKolivbande bon oo, von ihm felbit gezeichneten und meifterhaft grästen Rupferblättern, unter bein Zitel: Etchings, reprefenting the beft Examples of ancient ornamental Ärchitecture; drawn from the Originals in Rome and other parts of Italy, during the years 1794, 95 and 96, by Charles Heatheote Tatham, ar- chitect. London by Gardinier 1799. Roj. fol. Eoftet: aber, leiter, 36 Rthlr., ein zu hoher Sreis für unfere Zeutihen, nicht fo reihen Künftier und Kunftliebhaber, als jene ın der ftolzen Iniel, Wir glauben uns daher ein wahres Berdienft um unfere Teutſche Kuͤnſtlerwelt und die Verbreitung des guten Kunſtgeſchmacks dadurch gemacht zu haben, das wir dies interefiante und koſtbare Merk, in fo Außerfi aetreuen Ko— pien, dad man fie nicht von den Originalen unterfcheiden kanß, ind zwar um die Hälfte wohlfeiler als das Englifihe Werk, unter folgendem Zitel liefern: Auserlefene Mufter antiler Bauornamente, gezeich- net nad) den beften Driginalen in Rom und anderen Thei— len von Italien, in den Jahren 1794, 1705, 1796 von Gari Heathcute Zatbam, Architecten und Mitgliede der Akademie von St. Luca und des Inſtituts vor Bo- logna. Rojal- Folio. Da ſaͤmmtliche Platten ſchon geſtochen ſind, und das ganze Werk ei uns fertig liegt, fo koͤnnten wir es jogleih ganz, und un- etheilt um den Ladenpreis zu 18 Rthlr. Gühf. eder 33 Sl. Reis: Gourant, liefern, Da dies aber wohl für. junge, Archie ‚ecten und weniger reihe Kunftliebhaber eine zu ‚flarte Ausgabe uf einmal ſeyn moͤchte, jo wollen wir diefen den Ankauf diejes Werks dadurch erleichtern, daß wir das Ganze in drei Cieferun: jen, jede zu 6 Rthlr. Saͤchſ, oder 11 öl. Reihe: Gourant zbtheilen, und die erfte im naͤchſter Leipz. Subil, Mefle, die zweite zu Sohannis, und die dritte zu Michaelis diefes Zah: res auögeben. Möre aber einem reiheren Liebhaber. daran ge: legen, das aanze Werk gleih zufammen zu haben,’ fo fönnen wir demfelden auch, auf beiondere Beitellung, alle 3 Yotheilungen in nädifter Oftermejje zufammen liefern, Da dieſe Blätter vorzuͤglich auch wegen he ſchoͤnen geiſtrei⸗ chen Manier — denn ſie ſind wie mit der Rohrfeder gezeichnet — zu Vorſchriften in Bau- und anderen offentlichen Zeichen⸗ ſchulen geeignet find, fo koͤnnen wir ſie dieſen beſonders empfehlen. Vrvdatlibbaber, welche 5 Eremplare zuſammen gegen baare Zahlung nehmen, erhalten das fünfte Erempl, frei oder 20 pr, Er, Kabbat vom Geldbetrage, und wir erwärten des— halb ihre Beftellungen franto. Augerdem aber ift diefes Wert auch von der Oftermeffe an, in allen foliden Bud = und Kunfts bandlungen zu haben. Weimar den.ı2. März 1805. 5 ©. priv. Landes-Induſtrie-Comptoir. 2. Neue Berlagswerfe, Kupferftiche und Kunſtſachen des 5 ©: pr. Zandes- Zudufirie = Comptoirs zu Weimar welche zur Leipziger Subilate= Meſſe 1805 erſcheinen und zum Theil ſchon fertig find. Barromw’s J. Esq. Reife durh Ehina von Peking nad Kan: ton im Gefolge der Großbritt. Gefandtihaft in den Jahren 1793 und 1794, a. d. Engl. und mit Anmerk. v. J. Ch. Hütt- ner, 2r&h.m. Kupfen gr. 8. 2 Üthlr. oder 3 Fl. 36 Kr. (aus der Bibliothek d. Reifen 16T BD.) — deſſen Reiſen durch die innern Gegenden des ſuͤdl Afrika in ben 3. 1797 u. 1798. A. d. Engl, or Th. mit ı Charte. gt 8. 2 Athir. oder 3 51.36 Kr. . Bartell Ed., über die malerifhe Anlage und Verbefjerung klei⸗ ner geſhmackoouer Landhaͤuſerchen oder ſogenannter Engliſcher Cottages, er. dem Engl. mit Kupfern gr. 4. Batſch X. G. €, Einleitung zum Studium der allgem, —— 1e Xbth. Mineralreıh; nebit Zufaͤtzen » und bericyfigenden Bemerkungen mit Dinfiht auf die Hauy⸗ fe Eryfiallifationslehre und einer Eritifchen Beurthei- lung der £egtern von Dr. C. C. Haberle. Mit Rpfıen, ar, 8. — Derfelben 2te Abtheilung; Pflanzenreid; nebf Bufägen und Bemerk. von Dr. C. E. Haberle. M, Kpf. gr. 8, — Derfelben Zte Abtheilung; Thierreich; nebft Zus fägen und berichfigenden Bemerkungen von Dr. &, &e., 27 riep. Mit Kupfern, gr, 8. & * 2 } kl ’< 0 ER ae Bertuchs 7 3, Bilberbuc) für Kinder mit Zeutihen, Frans zoͤſiſchen, Eng Gıfehen und Stalieniihen Erklärungen mit ausge: malten Kupfern. No. 79. 80. $ı. und 82, gr, 4. 3 Rtpir. 16Gr. oder4. Kl. 48 Nr, e — Daffelbe mit ſchwarzen Kupfern gr. 4. 1 Rthie. 8 Gr. ‚oder 2 Bl. 24 Kr. Biblivrpet * neueſten und wichtigſten Reiſebeſchreibungen zur Erweiterung der Erdkunde nach einem Inftemar. Planz „bearbeiiet, und in Verbindung mit einigen anderen Gelehrten gefammelt und berausa. von M. @. Sprengel, fortgefest von 2.8. Ehrmanı XV. Bb. enth.- 1) E $. Dolneys _ - Schilderung der vereinigten Staaten von Nordamerika mit 1 harte. 2):-8.-9. Halduets Rz ie nach Guiana nit 2°C. gr. 8.2 Myle? 6 Br. oder 4 Fl. ZzRr. — Derfelben XVL Band enthb. 1) 3. "Barrowrs .Reffe durch Shi na vor Pelingnad Kanton. A. d. Engl. gr. 8. 3 Ribir. oder 5 Al 24 Kr. 2) WB. Wittmanns Reifen nad) der Zürkei, Kleinafien, Sy: ien und Aeaypten, a. d. Engl. ar. 8.3 Rthlr. 8.5 8. 24 8. — Derfelben XVII. Eon dent... T) %. Barrow’s Reife bucch die innern Segenden des judlihen Afrika, ind, a und 1708." A. d. &. 2r BE. mit ı Charte. 2) 3. x. haux Reife in das Innere der Rorbamerikanifchen — ten ıc, mit 1 Ch. gr. 8.- 3 Rthlr. 6 Gr. oder SH Fl. 5ı Kr, — Derfelben XVIH. Zand enth. I) Rapt. Rob. Percivals Beſchreibung d Borgebirgs der guten Poffnung. Aus dem Engl, 2) Scmpies Wanderungen und Schhilberungen von dem Borgebivge. ar. 3. — Derjelben XIX. Band.enth. 1) Kapt.W..8. Brougk ton's Entdeckung gsreiſe in das nördl. ſtille Meer ꝛ2c. 2) Pa- pons Keile in das Derartement-der Seealpen, 3) Reife nad der Snfel Martinique. ar, 8. —5 — Derfelben XXr Band enth ©. A. Olivier's Reiſe durch das Tuͤrkiſche Reich, Aegypten und Perſien ꝛc. or Th. gr. 8. Brouabton 5 Kapt. WAR., Entdeckungsreiſe in das nördliche ftille Meer ind. Sabren 1705 bis 1798. Aus den Engl. mit - Ebarten und Kupfer. gr. 8. (aus der Bibliothek der Reifebefchreibungen 19r Bd.) Dallas R. G. Esq., Geſchichte der Maronen-Negoern auf Ja: muika, nebſt bifonn schen, geographif ME und ftatiftifchen ne richten von dieſer Inſel. A. d, Engl. m. ı Charte, 98 Ba m eriden Allgem. Geograph., verfaßt von ‚giner Sefell: ſchaft von Gelehrten, und herausgegeben v. F. S. Bertud und C. G. Reichard. 7r Jahrq. 1804. 115 128 und 8r Jahre. 1805 18 — 68 Stuͤck mit Kupfern und Charten. gr. 8, Der . Sahrgang von 12. Etüden 3Rthlr. oder 14 Fl. 24 Kr. Zunke E.9h., ausführt. Text zu Bertuns Bilderbuch für Kine dev Ein Rommentar für Xeltern und Lehrer, welche ſich Te: nes Werks beim Unterricht ihrer Kinder und Schůler bedienen - wollen, No, 79. 80, 81. u, 82. gt, 8. 16 Gr, oder sl. 128. Dlivier’s.®.X., Neife durch das Tuͤrkiſche Reich, Aegvpter RR na A — Deffen und ©. 9. C. Lippold’s neues Natur: und Kunſt— lexicon, enthaltend die wichtigſten Segenfände aus der Ratur⸗ geſchichte, Naturlehre Shcmie und Technologie gr oder Sup⸗ plemert:Banb. gr. Garten: Magazin, —— ag Teutſches, ober gemeinnüßige Beiträge für ale Theile des praft. Gartenweſens Tr Sartıg, 1804. 118 123, 2t Sab: ‘9. ao RE &t. mit ausgematten und ‚ fowarzen Kupfern. gr. 2 Der Jahrgang von 12 Städen 6 Rthlr. oder 10 Kl. 48 Kr. x Sournalfür Re r, Keltern und Er zieher, keraus: gegeben von & 3. Bertud und C. Ph. Funke in — Ab theilungen, —* Jusendfreund und Rathgeb er, mi ausgemalten und ſchwarzen Aupfern ır Sabre. in 12 Doppel beften brofdirt. ar.8. 6 Rthlr. 8 Er. oVer sm K. Sournal des Lurus und der Moden, herausgegeben vo Bertudh und Kraus ıgr Jahre. 1804. IıS 125 und 29 Jahre. 1805 15 —68 Srüt, mit ausgcmalten und fihwarzen u ern. 9r.8. Der J ahrn. bon 12 Stuͤcken 5 Rthlr. ode — in ber Handels: und Gewerbsfunde, herausae geben von einer Geſellſchaft von Belchrten und Gefhäftemän nern, Sabre. 1804. I1$ 128 und 1805. 13 — 63 Stüd, mi ausaem, und fhwarzen Kupf. und Charten. Der Sahre. vo 12 Stüden 6 Rthle. ober 10 Kl. a8 Kr, Malouets V. P. ‚Re ife nad ben Franzoͤſiſchen Gutana un nad Surinam, - 6. p, Frau . überf, mit einer neuen Charte vor Guiana. gr.8 1 Rtblr. oder ı Kl. 18 Kr. 1 (a. d. Bi bliothek d. Rz iſen XVr Bd. beſonders Agebrut Michaux's F. A., Reife in das Innere der Nordamerikaniſche — Wweiwärts be er Alleghany⸗ Gebirge. U. d. Kranz, mit Anmerk. u. Zuſ. von T. F. Ehrmann. Mit r Shark 0r.8. I 6.Gr. oder 2 Kl. ı5 Kr. | (a. d. Bibliothek d. Reifen XVIIr Ban.) Morveau (Bupten), Abhandlung über bie Mittel. die Luft z reinigen. %.d. Kranz. m. Anmerkungen v. Dr. H. F. Mar tens; nebft einem Anbange über die origen itte Cal fäuire und deren Anwendung zu 3erfiörung ter anſteckende Miaimen und befonders des gelben Siebe ers, von C. Fr Buch holz. gr. 8 7 ‚und Perſien wärend der erften 6 Saure der Kranzöfifchen Re: publik. %. db. Kranz. IIr Th. m. ı Erarte. or.$. = (a. d. Bibliothek d. Reifen XXr and.) 7 Papon's ©., Reife in das Departement der Gee=Alpen. Au * Franz. m. Anmerf. u. Zuf. ar. 8, (a. d. Bibliothek d. Reifen XIXr Band.) * —— Kapt. Rob., Beſchreibung des Vorgebirgs der gu ten Hoffnung. Aus d. Enal., mit einer A und Anm herausgegeben von & 8. Ehrmann... gr. S ba. d. Bibliotäet d. Feilen xYiin =», ) — 38 — Reife nach der Inſel Martinique von J. R. A. 8. Franz. mit Zuſaͤtzen und ı Eharte. ar. 8. (a. d. Bibliothek d. Reifen XIX r 35.) Rsheanmon, Grafen de la, Einleitung in die Kriegsfunft mit Kupfern und Planen, IV. und letzter Band. gr, 8. 4Rthlr. 18 Br. oder 8 Fl. 33 Ar. Rumforb’s, B. Grafen von, Kleine Schriften, politifchen milden und philofophifhen Inhalts m. Kupfern IV. Bd. ıfte Abth. gr. 8. Lathbam’s ©. H., auserlefene Mufter antiker Bau» Ornamen- ten; gezeichnet nad, den beften Driginalen in Rom und ander ‚ren Gegenden Italiens gezeichnet, in den Zahren 1794. 95. U. 96. ıfte Lief. Mit Kupf. Rotal Fol. 6 Rthlr. Foigt's Magazin für den neueften Zuftand der Naturkunde, mit Rüdfiht auf die dazır gehörigen Hülfswiffenfhaften 1804. 115 125 und 1805 15—63 Stüd mit — 8. Der Jahrg. von 12 Stuͤcken 4 Rthlr. oder 7 Fl. 12 K ßolney's, C. F., Schilderung ber vereinigten Staaten von Nordamerika, vorzüalich in Sat ihrer Lage, Naturbe— ſchaffenheit und ihrer Ureinwohner. U. d. Franz. herausgegeb, von. 8. Ehrmannm.ı —— gr. 8. ı Athle. 6 Gr. oder 2 Fl. 15 Ar. (a.d. Bibliothek d. Reifen XVr Band.) Bielan d's C. M,, Neuer Zeutſcher Merkur v. Jahre 1804. Nov. Decemb. und 1805, San. — Sun, Mit Kupf, 8. Der Zahrg. von 12 Stüden 3 Rthlr. oder — Kl. 24 Ar, Bittmann’s W., Reifen nah der Tuürkei, Kleinafien, Sy— rien und egyoten in den Jahren 1799. 1800. und 1801. U. dem 6 Auszugsweiſe uͤberſ. A 83. 1Rthr. oder 1 SL 488. . (a. d. Bibliothek d. Reifen ı6r Bd.) * — * ” Supferfiihe, Portraits und Kunſtſachen. Abbildungen der Obſtſorten aus dem Teutſchen Obſtgaͤrtner. Aepfel Jote Lief.gr. 8. in Portefeuille. ı Rthlr. 8 Gr. od. 2. 24 Kr. — Derfelbem Birnen ıote Bief. gr. & I Athlr. 8 Gr. oder 25.24 Kr. — Derfelben Kirſchen zte Lief; gr. 8. 1Rthlr. 8 Gr, oder 2Fl. 24 Kr. — Derfelden Pflaumen ate Lief. ar. 8. 16 Gr. sder ı $. 12 £r. Ä — "Derielben vermifgte Obſtſorten Zte Lief. sr. 8. 16 Gr. oder ı Fl. — Derfelben relhen und Aprifofen Zte Lief, gr, 8. 16 Gr. oder ı Sl. 12 Kr. (Hiermit ıft diefe Sammlung zugleich mit dem 2. Obſtgaͤrtner geſchloſſen.) — 39 — vPortrait des Hrn. G. R. C. L. von Oesfeld, gr. 8. 4 Gt oder ı8 Kr. — Hernando Magelhaens, erften Weltumfeglers gr. 8. 4 Gr. oder 13 Kr. —-Domingo Badia y Leblich gr. 8. 4 Gr. oder 18 Kr. — J. B. K. D. d’Apr&s de Manevilette gr, 8, 4 Gr. abe 18 Kr. | — Peter Anich gr. 3. 4. Gr. ober 13 Ar. < — Kapitän Job. Hunter gr. 8. 4. Gr. oder 18 Mr, — of. Acerbi gr. 8. 4 Gr. ober 18 Kr. 2 — Thunberg gr. 8. 4. Br. oder 18 Kr. | Domologifhes Kabinett, enthaltend alle im Teutſcher Obſtgartner befihriebenen Obſtfruͤchte Teutſchlands, über di Natur feibft geformt, in Wachs mit möglihfter Treue nad): gebildet und herausgegeben unter. der Auffiht von I. Sidler XVle Lief. in einem Kaſtchen 3Thl. 46r. od. ZEl 30 Kr. (Wird fortgefest.) —— | | 5 © — Commifſſions-Artikel. Bollftändige Characteriſtik der Gartennelke aber Gras blume, Dyanthus caryophillus hortensis, herausgegebe v. Rekt. Hübner ır. 9, mit ilum. Kupf. 8. Reichenba 16 Sr: ober ı Kl. 12 Kr. — Dafjelbe auf Belinpapier ı Rthlr. oder ı Fl. 48 Kr. Monumens antiques du Musde Napoleon graves p. Th Piroli avec une Explication p. L. P. Radel vuhlide F. et P. Piranesi Liv. VII— XII. 4. Paris. Antiquites d’Herculanum gravdes p. Th. Piroli et pub p. F. et P. Piranesi Liv. VI—XL 4. Paris. r Kraus, 6 M., Vebungen für den Zeichenſchuͤler, al Fortfegung des A. B. €. des Zeichner Zr gr Heft, quee 4. ı Athie. 8 Gr. ober 2 Fl. 24 Ar. . — Deffen Rationaltrahten verfhiedener Bölke st Hr Heft. Jeder Heft enthält 4 Eolorirte Blätter in “ beide zufammen 3 Rthlr. 12 Gr. oder 6%. 18 Kr. 9 — Deſſen Anſicht des Herzogl. Schloſſes in Weimar vo der Morgenſeite, radirt und in Aquarelie kolorirt, 23 30 lang IB 30U hoch, 3 Laubth. oder 8 Al. 15 Ar, (Ein fhö att. Difian’s Dihtungen. Ein großes reich fomponirtes Bla gemalt von $. Gerard, geftohen von 3. Gobdefroyi Paris. Rojalfol. Probedrud zo Rthlr. oder 54 Fl. mit b Schrift 15 Thlr. oder 27 Fl. — 410 — 3. ein Wort an das Pomologiſche Publikum zum Schluſſe des Teutſchen Obſtgartners. * Wir Schließen jegr mit det XXI. Bande den Teutſchen ARſtgaͤr eier, der von 1794 an volle IL ’Sahre dauerte und 2 Bunde ausmacht welche 454 größtentheils ausgemalte Kupz er enthalten, und in dieſen die forgfältigft nach ber Natur ges eichneten Kobildungen von ıry Xepfel- 192 Birne gs Kir hen= 35 Pfloumen= und Zwetfhen: 15 Pfirigenz "Upeiitofene 1o Wein: 1o Ruß- und Mandeln und I verjipiebenen Beeren - und vermifhten Obſtſorten Kiefern, i Wir glauben in dieſem klaſſiſchen Werte, mweldes auf reine md bejtimmte Charalterifiik-und treue Abbildung er Dbflforten gegründet iit, der Teutſchen Pomologie und Ibfipflege einen wichtigen Dienft geleifter zu haben, und wür: en es auch gern in dieſer Form noch fortgeſetzt, und Alles, was ie gefammte Pomologie umfaßt, darin geliefert haben, wenn 5 wegen der duch Abſterben wercingerten Abonnenkemzahl mög: ich gemwefen wäre; denn allen an uns aethanen öffentlichen Auf— orderungen muͤſſen wir nochmals biermit antworten, und be— timmt veriichern, daß das Ndonnement auf den ©. Obftgartner n den 2 legten. Jahren nıht mehr sie Berlagsfojften er= tu, und wir dies Werk in biefen beiden Jahren. noch mit Schaden und Roftenaufopferimg fortfeäten, um es doch auf ei— en gewiſſen Punkt der Bollendung zu bringen. . Dies ft au), 4 u unſerm Vergnügen und Danke, von. dem Publikum aner: > annt, und bie Fortſetzung des Zeutfhen Dbfgärt- - ters, weldenun, von demſelben Redacteur und vortrefjliden Domologen Hrn. Pfarrer Sidler in Kl, Zahnrun. bearbeitet, ls der pomologiſche Abſchnitt in umjerm neuen Alle, Beutihen Sarten-Magszine eriheint,. mit Beifalle ufgenommen worden. Die bishexigen Leſer des T. Obſtgaͤrtners, welche feine Fort— ſetzung verlangten, finden ſie im Allg. T. Garten: Magazine, welches fie ih um denſelben Preis als den T. Ddftgärtner, naͤm⸗ ich zu 6.Rthie, jähelih, halten Tönnen, Da aber auch meh: rere neue Intereſenten des &. Garten: Dragazins uns angezeigt, daß fie, um etwas Banzes über bie Obſtkultur zu haben, fi uch den T. Obſtgaͤrtner noch anzuſchaffen wuͤnſchten, und bei uns deshals angefragt haben, To zeigen wir hierdurch an, daß wir die kleine Anzahl von kompleten Exemplarien, die wir das son noch auf dem Lager haben, ihnen noch un den herabgeſetzten Preis, paͤmlich zu go.Athlr.. Saͤchſ. ſaͤmmtliche 22 Bände (welche ſonſt 60 ätthlr. Eofteten) gegen baare Zahlung ab— laſſen wollen; und man ſich deshalb an alle folide Buchhandlun⸗ gen. wenden Zann. Weimar, dem 28. Dec, 1804. er — F. ©. priv, Landes⸗Induſtrie-Comptoir. Anzeige wegen foftenfreier Einruͤckung der Garten- In⸗ telligenzen in das Jatelligenz⸗ Blatt des Teutſchen - Garten » Magazins. Auf die wiederholte Anfrage einiger Gartenfreunde, warım das monatliche Intelligenzblatt unfers Garten : Magazins fo we—⸗ nige eigentlige Sarten-Sntelligenzen enthalte, können wir bloß dies antworten, daß wir zwar alle uns dafür einge: ſchickte Avertiſements fogleich und pünktlich im naͤchſten Hefte des Garten: Magazins abdruden laffen, daß aber Handels - und andere Runftgärtner,, von denen dergleichen Sntelligenzen beion» ders zu erwarten wären, überhaupt mohl wenig lefen, oder die Art, ihre Geſchaͤfte dem Publiko gehörig befannt zu machen, nicht rest verftehen, und meiftens den Spaten gefhidter als die Feder zu führen wiffen. Der Borfdlag, den uns der Eine unfrer verehrten KRorreipondenten Hr. R—n dabei that, name ih alle uns einaefhidte Garten = Intelligenzen frei und un— zahlbar abzubruden, würde unbedingt, bei allem unfern guten Willen, unjer Alg. I. Garten: Magazin aud zum A (1: gemeinen Repertorio der Handbelsgärtnerei zu mas ben, und den Liebhabern die Beiträge dazu zu erieihtern, pie zu weit führen, und uns mander indifereten Anforderung, gonze Gämerei» und Pflanzenkatalogen gratis abdruden zu lafien, ausiegen. Wir wollen aber, zum Beweife unfrer Unei— gennügigfeit und Gefälligdeit in biefem Stüde dennod thun, was uns möglid ift, und uns erbieten von heuer an, olle Sntelligenzen und Snferate, welch wirkliche Gartenbau- und Handelsgeſchaͤfte betreffen, nit über Zeiner SpaltenColumne, oder 18 Zeilen de Druds unfers Intelligenzblatts, lang find, und uns gan franco eingefhidt werden, frei im nädjiten Stüde des GM. aufzunehmen und abdruden zu laſſen. Was tiber ı Zeilen Druck beträgt, wird. dem Einfender mit 8 Pf. obe 3 Kr. für die Zeile Inferatgebühren berechnet. — Wi wünfchen, daß diefe freigebiae Offerte, die wir nah Auf: . forderung obgedachten Hrn. Korrefpondenten dem Garten prubliko machen, die gehofite Wirkung thun möge, Wei⸗ | den 24. San, 1805. "8. ©. priv. Landes - Indufirie Gomptoir, 5- — Ueberſetzungsanzeige. Bon der küuͤrzlich erſchienenen ſehr intereffanten — Zu - 4 Ze — 42 — * Dinaley s, Thomas, Narrative of a Voyage te Brazil, terminating with the imprifonment of the Author. “ London 1803. } zird eine zweckmäßig bearbeitete Ueberfegung für die Sprengel: herannidh: Bibliothek der neueften, und merfwürdiaften Rei- beſch eibungen geliefert, welches wir hierdurch vorläufig anzei> en wollen. Weimar, im März 1805. * F. ©. priv. Landes-Induſtrie— Eomptoir. 6. St. Petersburgiſche Monatsſchrift zur Unterhaltung und Belehrung. Herausgegeben vom Bibliothefar Fr Enoch Shroder. Monat Jan. 1805. Suhbalt, 1. Was thaten die Regenten Ruslands für die! Kultur und Aufklärung ihrer Nation, bis auf Peter den Sr,? vom Herausgeber. 2. Ueber das Dafeyn von Davis-Land von Hrn. Kapitän v. Kruſenſtern aefchr. im April 1804. Am Boro der Nadeshda im füdl. Deeen. 3. Willhelm Zelt, von Schiller, im Auszuge v. D. S—r. 4. Auszug aus der Unteriegung der neuen Sefeg: Kommiffion an Str. Kaif. Maj. Über den Plan und Fortgang ihrer Ars beiten, 5. Miscellen. Theater: Nahrihten. Beförderungen bei ber Akad. d. Wiffenfhaften — Neue Schulen. Niue Ruf). Lehrbuͤcher — Majers Dampfmaſchiene. Chemnigens Konchilien-Sammlung. Eserſcheint von dieſem Journal monatl. ein Heft von 5 sogen broch. Der Preis des Jahrgangs iſt hier to Rubel. Al— 3 was Rußland in biftor. ftatift. geogr. artiftifch Liter. Hinſicht ageht, ift der Hauptzweck des Herausgebers, und feine Lage und erbindungen fehen ihn in den Stand, das redlidy zu leiften, as er verfprohen, der großen Concurrenz anderer in Rußl. -iheinender Zournale ohngeadhlet. * * * Da wir von diefer neuen Monatsſchrift für Teutfhland die aupt-Commiſſion übernommen haben, fo Eönnen fih die Buch⸗ andiungen deshalb mit Ihren Beſtellungen an uns wenden. Weimar den 2. März ı805. $. ©. pr. Lanbes:Inbuftrie-Eompteis. — Voigt's Kabinet der Gebirgskunde, neue Ausgabe. Da von dem erklaͤrenden Verzeichniſſe zu meinen kaͤuflichen Kabinets von Gebirgsarten abermals eine neue Auflage veran—⸗ ſtaltet wird: ſo verſchafft mir dies Gelegenheit, Einiges an der Einrichtung derſelben zu verbeſſern, und fie gleichſam zu moderz nifiven. Auch werde ich mehr Koffilien dazu thun, und fie voll« ſtaͤndiger wie bisher liefern. Sch zeige diefes ben- Kreunden der Gebirgskunde hierdurch aeziemend an, und bemerke dabei, daß diefe Kabinets für z Sguisd’or, oder 5 Th. 8 Gr. Sädhf., oder 31 Laubth. inchuf. Gmballage beftändig bei mir zu haben fenn werben. Wer lieber Durch Buchhbändter feine Beftellung machen will, kann folde für eben den Preis aud von dem 8. ©. priv. Landes - Inbuftrie= Goimptoir in Weimar erhalten, als welches die Generalfomiffton bat, und gewöhnlih Eremplare davon mit nad Leipzig zur Meſſe bringt. Boiat, Bergrath zu Ilmenau, in Shüringen. 8. J Kunſtanzeige des Herrn Rath und Direct. Kraus in Weimar. ı) As Suite meiner Thon bekannten Anſichten des Her: zoal. Parks in Weimar iſt fo eben von mir erfchienen: Anfiht des Herzogl. Schloffes in Weimar von der Morgenjeite, radirt und in Aquarell Eolorirt, 23301 lang und 15 Zoll hochh, Preis 3 Laubth, oder 8 FL. 15 Kr. 2) Da übrigens meine zwei erften Hefte der Uebungen für Beihenfhüler fo jehr günftige Aufnahme fanden, fo lier fere ih zur näcften Reipziger Oſtermeſſe zu diefen beiden den 3. und 4. Deft, wo in Leptem ich beſonders Rüdfiht auf junge Zeihnerinnen genommen, ba id) in Diefem ein— zelne Blumen, Blumenbonquets, Deffins zu Stammbüdern, Stiemufter zu Ofenihirmen und anderen Stidarbeiten an: wendbar, liefere, Der Preis bleibt wie bei'vorberigen, der Heft à 16 Gr. GSädjf. oder LFI. 12 Kr. Reichsgeld. | 3) Auch liefere ih zur nächften Oftermeffe auf oft wiederhol— tes Berlangen den 5. und 6. Heft Nationaltradhten verſchiedener Völker, wo in jedem Hefte, wie bei den erften, vier Eolorirte Blätter find, fowohl einzelne als aud Gruppen von mehreren Figuren aus ber Gegend von Senna, Neapelzc, die ich nach der Natur gezeichnet, und aus SPorte: feuilles reiſender Kunſtllebha aber geſammelt habe. Der Preis iſt wie bei den 4 exſteg Heften a 1 bh. 18 Sr. oder 3 AL. 9 %8r. pr. Heft. — Sowohl dieſe neue, fo wie meine fünf: lid geliefe erten, genugſam vefannten — ſind bei mir ſelbſt und in Commiſſion ber hiefigem Landes⸗Induſtrie— "&omptoie zu Haben. Weimar, im Naͤrz — G. M. Kraus, * II. —— Nenigkeiten ım März END DEREN INHALT. | SIE, — Allgm. Teutſches Garten-Magazin 1805. I. Stuͤck. Snihalt. J. Englifde Garten: “oder Landbfhafts- Gar: enf£unft. 1. Sbyllen = Zafeln für Engl. Baris.. 2. Reptons Bemerkungen .über Zheorie und Praxis der Landfnafts- Gar: enkunft. Fortſetzung. IV. Blumifterei, ı. Beihreibung er Kalomeria amaranthoides, einer neuen Sterpflanze, 2, Sinige neuere Zierpflanzen. 3. Ueber die ſo ſchaͤdliche ſoge— rannte Herzmade in den Nelken. 4. Nachtrag zu den Birken: ungen über die Kultur der Aurikeln im III. Hefte des Gar: en= Magazins vom Jahr ı804.: VI. Obft- Kultur A. (epfelforten. 4. Die Delicatefie von Monbijour, 2. Der Orange: Pipping. B. Bitnforren. i. Die Gtümplerbien. =. Die — VII. Garten = Botanik, Ueber die Ve— jetation in Nortugal. XI Garten: Mifcellen. J. Mei Sherflein für. das Allg. 2. Gurten » Magazin. 2. Auczug ines Schreibens vom * San. 1805. 3. Anzeige des Hrn. », d, Buſche. Zu dieſem Hefte gehoͤren folgende Abbildungen: Baf. ll. Idyllen⸗ Tafeln Taf. IL Die Delitateffe von Monbijour und der Drange = Pipping. - Zaf, III. Die Stümp: erbirn und Kriegebirn. | 2 — —8 2 ‘ = ( n z 2 Sicklers Teutſcher Obſtgaͤrtner 1804 12tes und letztes "Stud, womit dies Werk geſchloſſen iſt. e - Erſte Xbtheilung. E I. Dfirfhen : Sorten. No. XV. Die Rieſenpfirſch von Domponne. No. XVI. Die Kirſchenpfirſche. Ki fchen Sorten. No. LIV. Die Scckbacher Kirſche. "No. LV. Die rothe Molkenkirſche. x Zweite Abtheilung. 4 J. Neberjicht der Witterung des 1804ten Jahres und dere Einfluß auf die Obſtkultur. Il. RNachricht von den Abbildunge aller Sbſtſorten in dem T. Obſtgaͤrtner. III. Nachricht, de Domeisgiihe Kabinet betreffend. AV. Als ich neulich einig junge Sbſt- und andere Baͤume abgeknickt fand. (Zur Beher: zieung für ältere und jüngere Baumverderber.) V. Ei Wort an das VPomologiſche Publikum zum Schluſſe de Zeutihen Obſtgaͤrtners. Ein breifahes Wort: und Sadyregijte über alle 22 Bände diefes Werks. — 3- ? Yngemeine Geograph. Ephemeriden 1805. III. Stud Inhalt. —— Abhandlungen. Ueber die Whaabis. Bücher =» Reocenfionen, 1. Ueber Sen Zuſammenhang der Höhen von Fr. Schulz 8, G. @. Bredow geographiae et Uranologiae Herodo seae [pecimina etc. 3. Voyage en Chine et en Tartari: a la fuite de ’Ambaffade de Lord Macariney, etc, Journal der Reize van Mr, Sebaft. Corn. Nederburgh et =. Befkrifning öfwer norra delen af Stockholtns Laen Ferdi Trlhem Badlofj,.ete. 6. Europa — ‚Ein geogra phifch = hiſtoriſch = ftatiftiihes Eemölte von C. Kitter, 7. Memoire explicatif de la Geographie perfectionnee p denouvelles methodes de Nivellemens, d’apr&s du Carla et 8. ı) Notice d’un Voyage aux tropiques exécuté par M. Humboldt et Bonpland en 1799, 1800, 1801, 180 1803 et 1804 par J, C. Delametherie etc. 2) Reiſe der Her - zen Aler. v. Humboldt und Bonpland nad) den Zen kreiſen in den Jahren 1799— 1804 ıc, von 3. €, Delamı L J m 4 therie. Aus d, Franzöf. 20, 3) Alerander von Humboldts Keifen um die Welt und durch das Innere von Sütamerita, als Pefebuch für die Jugend brarbeitet. 9. Voyage dans le Departement des Alpes maritimes etc. par S. Papon ete. Gharten » Recenfionen. I. Rindermann’s Allas der Oeflerreichifchen Monarchie, 2. Eüdmeftl Teutſchland nach ber neuefien Entinädiaung ıc, bon 3. E. F. Herdegen, 3. Das Fuͤrſtenthum Würzburgze. bon ©. 5. Treiherrn v. Fackenhofen. Vermiſchte Nachrichten. 1. Vorlaͤufige Notiz von dem kuͤrzlich zu Paris erſchiene— nen wichtigen Werke, betitelt: Voyage en Morée etc. par H. L. Pougueville. 2, Yuszug aus einem Briefe des Kapi— tönlieutenonts v. KRrufenftern. 3. Die Mastarenifhen In ſeln, Frankreich und Bourbon. 4. Huszüge aus Kirchens iften verfchiedener Etädie und Länder m T. 1804. 5. Adınt- teureur neuer geographiicher und flatiflifcher Echriften. Aus: And. Literatur. 6. Auszug aus ten Briefen eines neuern Mif- tonärs am Surinamfluffe, 7. Nerrolog. 8. Brief aus St. Thomas in Weftindien. 9. Finanzberichte. 10. Kurze Notie en. 11. Anzeigen. 12. Sreundlidye Zurechtweiſung eines Re— tenfinns = Fabrifanten, Kupfer zu dieſem Hefte, | | Portrait von John Hunter, Engl. Shiffsfapitin, Die Sharten von Isle de France ımd der Snfei Bourbon oder Reunion, nah Bory's de St. Vincent Zeichnung. 4. sournal des Lurus und der Moden 1805 III. u, "IV, Stüd, | Snhalt bes III. Stüds. I Briefe an eine junge Dame über Poefie und Eheorie der Dihtungsarten. (Fortjesung.) Bierter: Brief. Fünfter Bkief. Sechſter Brief. IL. Winterunterbal: ngen in Frankfurt a, M. AI. Ueber Verzierung der immer mit allegorifhen Arabeften. Erſter Ber- ch. Das Schlafzimmer. IV. Kunft. 1. Artarıa’s Kunft: - andlung in Manheim. 2, Berfauf der Kreuchaufichen Ku— ferftichfammtung in Leipzig. V. Theater. ı. Theater in eipzig. 2. Coſtumes der Kurfuͤrſtl. Saͤchſ. Hofihaufpieler: sefellfchaft. 3. Lyc&e dramatique des Herrn de Villiers— 3 Mifcellen und Modenberichte. 1, Der neue Franz s f l zoͤſiſch⸗ Kaiferlihe Hof. 2. Urfprung des Wortes Calem— bourg. 3. Neue Moren und Modefarben. 4. Franzöfifher Movdenbericht. 5. Zeutfcher Modenderiht. VII. Ameuble—⸗ ment. Thee⸗Service von feinem Pariſer Silber, VIII Er: klaͤrung ber Kupfer. Ä * * * Inhalt des IV. Stuͤcks. | I. Das 'gelbe Fieber. Eine Modeftene II. Ein Kranz um eine Urne, II. Kunſt. ı. Portrait der Fr, Erbprinz. v. Sachſ. Weimar 8. 9. 2. Ruhls Umriffe nad Dffians Gedichten. 3. Anſicht des Reſidenzſchloſſes in Weimar. 4. Ueber Zatbams antife Bauornamente. IV. Zheater, J. Ueberfiht der Theater in Petersburg. 2, Iffland in Dres: den. V. Mufik. 1. Mujii in Königsberg... 2. Wintercone zerts in Leipzig. VI. Mifceslen und Modenberidte,. 1. Das Feft der Waſſerweihe. 2. GSinnreihes Kinderfefi im Gotha. 3. Gonderbare Heurath. 4. Der Wintermarkt in St. Petersburg. 5. Der diesjähriae Sarneval in Mailand. 6. Pa- rifer Mifcellen. 7. Parifer Modenbericht v. März. 8. Teut⸗ fher Modenbericht. VII. Ameublement. Mahagony-Kom— mod: mit neuem Engliihen Beſchlaͤge. VIII. Erflärung der Kupfer. 5. Magazin der Handeld- und der Gewerböfunde, 1805. 1V. Stud, | Snhalt, I. Handels: und Gewerbskunde im Allgemeinen. Beträhtungen über die Beherrihung der Meere. (Beihluß.) U. HSandelsgefhichte. 1. Zur Gefhidhte des Handels von Odeſſa. 2. Neueſte Nahıridten von dem Handel in der Schweiz. Hl Handels» Geographie und- Dan: bels - Statiftit, ı. Kurze Befchreibung von Jamaika. (Beihiuß.) 2. Die nen aufolühenoe Handelsftadt Theodo⸗ 'fia in der Krımm. 1V. Productens und Baar m Funde. 1. Vanille. “(Mit Abbildung.) 2. Coloquin— ten. (Mit Asdildung.) V. Gewerbskunde. 1. Neue Er: findungen. 2. Neue Engliihe Erfindungen. 3. Ueber den ſo— genannten KRömifhen Gement und deſſen Zubereitung. VI. Literatur der Handels- und Grwerbefunde 1ı Neue Landharte. 2. Neue Bücher, VII. Correfpondenze und vermiſchte Nachrichten, ı. Einfache Methode, Be Helligkeit eines Lichtes zu vergrößern, und bes Lichtputzens ent: a übrigt zu ſeyn. 2. Ueber bon bevihmten Engliſchen Steingut- fabrifanten Wedgmwood. 3. Handel von Hamburg. 4. Handel von Elbing. 5. Brief dus St. Thomas in Melt indien. 6. Bemerkungen über den Handel von Gerolina in Nordamerika, 7. Ueber die Aufbewahrung der Kartoffeln, 8. Kurze Notizen. — Hamburg. — Gent. — Petersburg. — Hambura, — Mannheim, — Gtraßburg. — Rußland. — Ko— penhagen. — Frankreich. — Madrid. — Kupfer zu dieſem Hefte: 1. Die Charte von der Inſel Bourbon (die dazu gehe: ‚rige Beſchreibung folgt im naͤchſten Hefte.) 2. Kupfer. I) Abs re der Vanille, Zaf. 3. 2) Abbildung der. Coloquinte. ee a 2 4. 6. Voigt's Magazin für den neueften Zuſtand der Natur: funde. 1805. Ill. u. IV. Stüd. - Snhalt des II. Stüds, L, Ueber ben angetliben Schwefelregen am 25. Mai 1804. (Aus einem Briefe des Hrn Hofer. Blumenbadan den Herausgeber. Göttingen den 18. San. 1805.) Miteiner Radı- fchrift des Herausgebers, II. Raturhifteriihe Mifcellen. (Aus Briefen am 3. 5. Blumenbag.) ı. Reiſenachrichten pm Hın. Dr. Seeßen aus Smirna, ben 6. Eept. 1803. 2. Reis fenarichten vom Hın. Dr. Langsdorf, von Santa Eruz auf Teneriffa den 25. Oktbr. 1803. 3. Prüfung der Luft in Peniyivanien, während das aelbe Fieber dafeldft wüthete, — nebft mineralogtihen Notizen daher. (Aus einem Briefe des Hrn. Dr. Seybert aus Philadelphia den 24. Decbr. 1803.) 4. Ueber. den Gerbeftoff aus Henduſtan und den vorgeblichen unterirbifchen Wald, der (den Zeitungsnachrichten zu Folge) mif Menſchen- und Pferdegerippen auf der Isle of Dogs aufgegra— ben ſeyn follte, (Xus verfchtedenen Briefen des_Drn. Baro— net Banks.) 5. Hödftfonderbare Erfheinung an dem, dem Hrerdegefchlecht eignen fosenannten Luftbeutel der Euſtachiſchen Roͤhre. (Aus einem Briefe des Hrn. Direktors Havemann zu Hannover, vom 19. Sept. 1804.) 6. Kernere Reiſenachrich— ten vom Hrn. D. Langsdorf von der Inſel ©t. Katharina ander Küfte vonBrafilien, d. 15. San. 1804. III. Kernere Beobahhtungen über die Schleimdrüfen der Spedhtföpfe und die damit verwandten Theile, (Vom Hrn. Dr, Wolf, Mit - Abbild. auf Zaf. IV.) IV. Der Zodtentopfihwärmer EGphinx Atropes L. vom Hra. Dr. Wolf.) V. Merkwuͤrdige Begattung (Vom Hın. Dr. Wolf.) VI. Zähes Leben eines . Inſekts. (Bon Ebd.) VII. Bemerkungen Mae r: — 8 — par 7 | Spanifhen Schafe (Aus einer Nachricht des Hrn, Di | tet in ber Bibl. britanique.) VIII. Ueberfiht der Gebirg formationen, und befonders der ‚Ueberaangäforma tionen in Mähren; nebit einigen neueren Nachrichten vo den Mährifhen Kalfhöhlen, (Aus d. Brünner patriot fhen Zageblatte des On. Educationsratbs Andre, von demie ben mitgetheilt.) IX. Ueber die bejte Art aroße Quadrup den fur Naturhiftoriihe Sammlungen aufzuiegen. (Bom Hr Landfammerrath Bertuch, mit einer Abbild, auf Taf. IV. Fi I.) X. Nachricht von einer mit Sternchen umgebenen gro fen Feuerkugel, diein Jena beobadytet worden. (Bom Her ausgeber.) XI. Ueber die horizontale Direction der Aer ſtaten. Ein Nadtrag zum vorigen Artitel, a — * * In. Snhbalt des IV. Stüds, - I. Beiträge zur Gefhidhte der Entftehung unfe rer Gejhöpfe, mit einem Kupfer auf Taf. VE (Vo Hrn. D. Sr. Boigt.) II. Ueber die Vegetation auf den Ge birgen, vom Hrn. Ramond. III. Was darf die Natürge fhichte von der neueften Franzofiihen Entdedungsteife erwar. ten? (Bom Hrn. Landkammerrath Bertud mitgetheilt) Weimar). VI. Bemerkungen zur Phyſik und Chemie Bemerkungen über die Kameelziege oder das Llam (Camelus Llacma, Guanaca), | | | | 7. Wielands neuer Teutſcher Merkur 1805. Onst Inhalt des. Stüds, > 1. Die goldenen Eprüdhe des Pothagoras, Bon Sing? 7 berg, U. Gedidte, ı, Graf von Diarfietten, des Moͤhrin⸗ | ==. KO M genannt, Bon K. M. Juſti. 2. Deutung von Roſenheyn, II. Proben. ı. Gedihte von Haug: Kpigrammen. Min: elied. Nah Roft Kithherr zu Sarne, 2. Proben aus ei: em Epiſch-Romantiſchen Gediht, Eyane, in zehn Gefän: jen. IV. Nachtraͤge zu der Adelunafhen Nachricht von einem ‚tteutihen Gedicht über das Schadhipiel. Bon Eſchenburg. V. Stmwas über das hohe Lebensalter der Patriarchen, Ein Brud: tüd. Bon 3. W. Albreht. VI Maleriiche Anfithten und Projpette. Bon v. Gtetten. VII. Foitgejegte Korreſpon— enz = Nachrichten über Ungarns neuefte Literatur und Kultur, Il. Kunſtnachrichten. 1. Ueber die legte Berliner tunflausitellung. Zweiter Brief. 2. Salomon Geßners Gouadhen on Kolde geflochen. 3. Ariadne auf dem Panther. Vom Dofbildhauer Danneder, %* * * Snhalt des II. Stüde. I. Probe eines dramatifhen Gedichts. Die Rreuzfahrer. II. Gedichte. ı. Die Tageszeiten. 2. Herbſt— jemälde. III. Leste Rede in der Akademie der Wiffenihaften u Abo***, Bon Gräter. IV. Erziehung.‘ Bon Tobler. I. Geift der Schul - und Gtudienanftalten in den Oeſtreichi— hen Erhländern, befonders in Böhmen. VI. Die Art, wie ie Lehrfanzeln an Univerfitäten und Gymnafien in den Oeſt— eichifchen Erbländern , befonders in Böhmen, befest werden. 71. Kunſtnachrichten. ı. Briefe über die legte Kunſtaus— fellung in Berlin. Dritter Brief. 2. Hermaphroditen. VII. Korreſpondenznachrichten. 1. Seminarium in Kiel. . Wird die Altdorfiſche Univerſitaͤt in Nürnberg gluͤcklicher ufolübn? 3. Audiatur et altera pars! 8. Magazin der Handels- und Gewerbskunde III. Heft. EL. L Handels- und Gewerbsfunde im Allgemeinen. leber die Handelswiffenichaft im ihrem ganzen Umfange und n ihren Theilen. Sn Briefen an einen jungen Kaufmann, - Erſter Brief. IE Handels:Gefhichte. Ueber das pro— reſſive Zu= und Abnehmen des Englifhen und. Franzoͤſiſchen Handels- und Manufakturwefens. III. Handels- Geogra- — 51 — | phie und Handels- Statiftil. 1. Statiſtiſche Ragrigt von dem gegenwärtigen Zuftande der Schwediichen Apr Erite Abtheilung. 2. Die Masfarenifhen Snfeln. IV. Pr dukten: und Waarenfunde. ı. Die Haufenblafe. 2. Ko rallen. V. Gemwerbsftunde. 1. Nachricht von der Korallen fiiherei und Korallenmanufaktur zu Marjeille. 2. Ueber de Cement. (Beihiuß.) 3. Befchreibung einer neuen Briefkopier Preſſe. VI. Literatur der Handels und Gemerbs zunde. Anzeige. VIL. Korrefpondenz: und vermiſcht Nachrichten. Auszüge aus Briefen. London, — Peter burg. — . Stodholm. — Wien. — Arnheim. — Berlin, — Neuyork. — Kopenhagen. Zugabe Auszug aus ver Briefe eines Keifenden. Die Raffauijchen Länder, Kupfer zu diefem Hefte, I. Die Charte von ber Infel Säle de France. 2. Kup fer. 1) Abbildung des Haufen. Zaf. 5. 2) Abbildung de neuen Brieffopier = Drejie. Zaf. 5. B. | 0. Neuerfchienene Charten in unferm Verlage. A. Sn großem Formate. . Sharte von XAfien, nad den neueften Entdeckungsreiſe und aſtron. Ortsbeſtimmungen berichtigt von C. G. Rei chard 1805. 89l. ord. Pap. 12 gl. Olif. Pap. (NB. Zur Gaſpar. Handatlaſſe gehörig womit diefer geſchloſſen iſt.) 2. Charte der vereinigten Staaten von Nort amerifa, mit dem neu acquirirten Luiſiana, von C.8 Güßefeld 1805. 8 gl. ord. Pap. ı2 gl. Dlif. Pap. (A ' Berichtigung zum G. Handatlas gehörig.) 3, Reue Charte ber Rordoftfüfte von Aflen und dei Sapaniihen Inieln, nah W. Nob. Brougbton’ Entdefungsreife entworfen von 3. G. Bashon 1905 8 gr. ord. Pap. ı2 gr. Diif. Pap. 9 4. Neueſte Specialcharte des Fuͤrſtenth. Hilde? beim, nach ven beften Quellen und Aſtronom. Ortsbe ffimmungen. entworfen von Di 8. S. 1805. 8 gr. ord. Pap 12 gr. Dlif. Pap. | 5. Charte von Syrien, Meiopotamien und einem Theil von Derfien, neu entworfen von G. A. Olivier nac feinen eignen, Beauhamp’s und Niebuhr's Beobad ‚tungen. 1805. ord, Pap. 8 gr. A Pap. 12 gr. ! . 2 — 52 — B. SnEleinerem Formate. . Allgemeine Weltharte, nah Mercator’s Projecs tion 1805. 6 gr. . Neue Charte von dem mittleren weftliden und füd- lihen Zändern der Nordamerikaniſchen Freiſtaa— ten, zu Michaux Befhreibung bderfelben entworfen von ‚ Dupis ©ohn, 1805. 6 gr. . harte des Shwarzen, Azowſchen und Marmara- Meeres entworfen bei dem Ruſſ. Kaiferl. Eharten: Depöt zu ©t. Petersburg, und reducirt von C. ©. Reidhard, 1805. 6 gr. . SCharte von Isle de France, oder der Inſel Frank reich, nad der Zeichnung von Boryde St, Vincent, 1805. 4 gr. 0, Charte von der Snfel Bourbon oder Reunion, nach der Zeihnung von Bory de St. Bincent. 2805. 4 9. 1. Charte von Jamaika, in Kirdhfpiele getheilt, und mit den Poftfttaßen; von Dallas. 1805. 4 gr. 2. General» Charte von Weflindien, nad einer neuen Engliichen Zeichnung. 1805. 4 gr. 3. Sharte von der Sierra= Leona: Küfte und den an- gränzenden inneren Ländern von Afrika; nad) einer neuen Beichnung des Dr. Thom, Winterbottom 1805. Geographiſches Infitut, F OLQTS ag kap fe Ü,n FALUFR. DE. SL . a 1. er * 7 EUR REES t Foru us % verhce * rede. HE NE Fe ARE } Hayay.f d.Näturk. Bd. III —XR —RXR —X TANKS Magazin für den neueſten Zuftand der Natı tr the IX. Bandes 5. Stüd. Mai 1805. R 2 | I. 4 Er. Ideen zur Naturphilojophie, 3 (Bom Herrn Profeffor Wildt in Göttingen.) Wenn der eigentliche Phyſiker fih nur um die erfte Hälfte der Naturphilofophie befümmert, und die zweite Hälfte diefer Wiffenfchaft: unter die Che: mifer und Phnfiologen vertheilt ift, fo wird es immer viel Schwierigkeit mahen, unter den ein zelnen Lehtern dieſer Miffenfchaften, Männer zu finden, die fih mit der Ueberfiht: des Ganzen, was jest Naturphilofophie genannt wird, befaffen Voigt's Mag, IX. B. 5. St, Maid, Cr 390. ia rer a ERTEILT Öse wollen. Eben fo felten wird man aber unter den Philofophen Männer finden, die in allen diefen Fächern fo viel reelle Kenntniffe befiten, daß man von ihnen eine Zufammenftellung der allgemeinen Principien erwarten darf, die der Wahrheit ent: ſpricht, denn in den Fehrbüchern der einzelnen Wif- fenfchaften kann man diefe nicht finden, weil dazu eine Weberfiht des Ganzen erforderlih ift. Daraus erklaͤre ih mir, daß in den verfhiedenen Verſuchen gerfreicher Schriftteller immer noch fo manche Be⸗ hauptungen vorkommen, hie ſich dem Kenner der einzelnen Unteefuchungen gleich auf den erſten Blick ale Fehlgriffe auszeichnen, und leicht Die Idee vers h anlaſſen können, daß das ganzg Unternehmen zu gewagt fen: doch halte ich daffelbe nicht allein für ' ausführbar, fondern für eines der intereffanteften unter allen wiſſenſchaftlichen Problemen, Venn diefer Berfuh die chemiſchen Principien ; aufzuſuchen, und fie mit. den übrigen heilen in naͤ⸗ — here Verbindung zu ſeten, die Aufmerkſamkeit ge⸗ achteter Forſcher auf die Punkte zuruͤckfuͤhrt, wo meine Reſultate von den ihrigen abweichen, ſo ha⸗ ben dieſe Blaͤtter einen großen —*9*— De — — * — J * Fuͤr den Chemiker fiegt in: der Natur nur‘ eine Triplicitit von’ Kräften, denn die Dreieinig⸗ keit derſelben (daß ich mich dieſes Ausdrucks bediene), *24 6 pt * 291 das Pſychikon, liegt nicht innerhalb der Grenzen feiner Wiffenfhaft. Uber diefe drei Kräfte, ein- zeln betrachtet,- darf man nicht in diefem oder jenem Körper- auffuhen ; nein! nur erft durch biefe zufammen mwirfend, entfteten Körper. (Man Iefe Schellings Deduftion feiner drei Kategorien, um unfere Anſichten zu vergleichen ) Das Kaufifon ift die Längenfunftion der Matur: es fucht fi) zu vereinigen im Verhaͤltniß der Maffe, Das Phlogifton ift die Klächenfunktion der Natur: es flieht ſich in feinen Eleinften heilen im Berhältniß der Dichtigkeit. Dass Dynamifon if die Körperfunftion ber Natur, es iſt geflalterd im Werhältnig der Raͤume. Das Pſychikon iſt die Punktfunktion (sleihfam das punctum faliens) der Nas tur: es ijt befeelend im Verhältnif des Vo— lumens. Der Chemiker fann darauf nicht . Rüdfiht nehmen: der Phyſiolog unterfucht aber wie in den drei Naturreichen die drei Derfonen des’ Pſychikon der Natur (wenn man ſich dieſes Bildes bedienen darf) fich ihrem ganzen Wefen nach darzuftelen ſuchen. SEHR 6:2 392 = Eo lange dieſe Funktionen ifoliet zut Etſchei⸗ nung kommen, geben fie das was immer ſchon ei⸗ nen Hauptgegenſtand der phyſikaliſchen Unterſu—⸗ chung ausmachte, aber bis jetzt vergeblich einer wiſ⸗ ſenſchaftlichen Deduktion entgegen ſah. Das Kauſtikon giebt Schwere; | Das Phlogifton Affinität; und ! das Dynamikon Kryitallifation. Aus den drei möglihen Verbindungen ber Zunktionen zu zwei werden die Stoffe abgeleitet, weiche für ſich allein in den Erklärungen zwar nach⸗ gemwiefen, aber body nie als Körper bargefiellt wer= den fönnen, Das Kauftifon und Donämikon giebt ben. Sauerfiofl: Das Kauftifon und Phlogifton giebt den Stiefof:- 3 Das Phlosifton und Dynamikon — den Waſ ſet ſt ff... Nur erſt duch die Verbin nung, diefer Zune tionen zu drei, fi nd Körper möglich; wie oben fchen * 393 erinnert wurde; wenn alle drei Funktionen zur völligen Indiffereng mit einander gekommen find, haben wir den Kohlenftoff: wenn aber, eine ober bie andere Funktion dabei mehr . vormwaltet, haben wir die übrigen Korper der Erde, welche fich daher nad) diefem Princip unter Klaffen ordnen laffen. Mo der Sauerftoff vorwaltet, haben wir mit einem Marimum von Phlogiiton die Säuren, mit einem Minimum die Salze. Wo der Stickſtoff vorwalter, haben wir mit, einem Marimum von Dynamikon die Inflam: mabilien, mit einem Minimum das Waffer. Mo der Wafferfioff vorwaltet, haben wir mit einem Marimum von Kauftifon die Metalle, mit einem Minimum die Erden. Wo der Kohlenftoff vormwaltet, haben wir Gläfer. Dadurch find die chemifhen Erklärungen fo weit eingeleitet, daß in diefer Eurzen Ueberficht jede nähere Erörterung nicht an ihrem Drt fenn würde, Nicht in dem einzelnen, fondern in der Bufam: 394 * menſtellung des Ganzen iſt bis jetzt mehr verſehen worden, und die Ueberſicht des Ganzen wird mehr erleichtert werden, wenn dieſe Stoffe auch in den uͤbrigen Anſichten der Natur nachgewieſen werden. Gehen wir 3. B. zuruͤck zur dualiſtiſchen Anſicht der Natur, die in der eigentlich ſogenann⸗ ten Expetimentalphyſik die herrſchende iſt, fo er— halten wir drei korreſpondirende Abſchnitte. Der Kohlenſtoff kann hier natürlich feiner Indifferenz wegen nicht wie die uͤbrigen Koͤrper einen eigenen. Abſchnitt veranlaſſen. Der Sauerftoff eiebt das Licht, undie Saͤuren und Salze die beiden Elektrik = täten, Der. Stieftoff giebt die Luft, und das Waſ— fer und tie Inflammabilien geben die 9 VE Feuermateriate. | Der Waſſerſtoff giebt die Wärme, undbie Metalle und Erden geben die beiden magneti- then Po (e. | Auch die NER Anficht der —— ſtebt mit dieſen chemiſchen Anſichten in der engſten Verbindung. Ale ſogenaunten allgemeinen Eigen« a 395; fhäften der Körper, koͤnnen nad feiner leich— teren und bequemeren Zufammenftellung geordnet werden, * Der Sauerſtoff giebt Attraktion, die Saͤu— ten find auflöfend, und die Salze dßend, Der Stidftoff giebt Elafticität, das Waf- ſer ift flüffig, und die Inflammabilien find flüchtig. Der Waflerftoff giebt Kohäfion, die Me: talfe find dehnbar, und die Erden feft, Der Kohtenftoff ift durchfichtig. Aber die phyſiologiſche Anſicht ſcheint noch auffallender mit der chemiſchen Zuſammenſtellung ſich zuſammen zu reimen. Der Sauerftoff iſt Hauptfaktor der Produk tivität, das auszeichnende des Mineralreiche, Wie er Nepräfentant dee Sonne ift, fo find die Säuren es bei den Kometen, und die Salze bei den Planeten, Der Stidftoff if Hauptfaktor der Seritabis lität, das auszeichnende des Pflanzenreichs. Wie er Repräfentant der Fruftifitation iſt, fo ift das 396 * Waſſer es bei der Radikation, und die Inflamma⸗ bilien find es bei der Ramifikation. Der Waſſerſtoff ift Hauptfaftor der Senfi- bilität, das auszeichnerde des Thierreihs. Mie er Kepräfentant des Nexvenſyſtems ift, ſo find die Metalle es beim Blutſyſtem, und die Erden beim Mufteliyflem. Der Kohlenfloff kann auch hier keinen Ab: fchnitt geben. . In ihm bat die Natur “das beite Ziel ihres Strebens erreicht. Durch die Ruhe, welche die Indifferenz deffelben nach fich zieht, würde das Ende der Melt herbeigeführt werden, da in - diefer alles auf ewige Thätigkeit berechnet ift, wenn derſelbe nach ewigen Gefegen nicht aufs neue immer in den Kreislauf zurüdgezogen wuͤrde. Aber die näheren Crörterungen darüber. gehören in bie Chemie, | Ueberficht man, wie ſich auf dieſe Weife die drei Funktionen der Natur durch alle vier Anfichten berfelben durchführen laſſen, bedenkt man dabei mie fie in der phyſiologiſchen Anficht die erſte Deduktion der fo lange fihon angenommenen drei Naturreid)e herbeiführen, fo kann man fih kaum der Hoffnung entihlagen, der Wahrheit nahe gefommen zu fenn. Sch theile deshalb-meine Ideen gern öffentlich mit: - oe er 397 es waͤre möglich, daß fie auch in dieſem kurzen Abriſſe bei dieſem oder jenem neue Ideen veranlaß⸗ ten, bie unſere Wiſſenſchaft dem Ideale einer Na- turphiloſophie näher bringen koͤnnten. Wenigſtens laͤßt ſich erwarten, daß unſere Naturphiloſophen die Punkte ihrer Unterſuchungen einer neuen Anſicht wuͤrdigen, wo meine Reſultate von den ihrigen ab— weichen: und dies wird immer für die Wiſſenſchaft ein Gewinn feyn, den ich mit Vergnügen veran- laßt habe, 4 II. Ueber das Zuruͤckgehen papierner Schuͤſſel⸗ chen, die mit einem Bleiſtift in der Hand gedreht werden. (Bom Herren. Prof. Kries in Gotha.) . Der verfiorbene Lihtenberg gedenkt in feiz nen Papieren an vielen Stellen einer Erfcheinung, die, fo geringfügig fie an ſich felber iftz ihm mes gen ber fcheinbaren Abweihung von den aewöhnli= hen Gefegen der Bewegung, und ihres möglichen - Zufammenhangs mit andern groͤßern Erfheinungen, fehr wichtig ſchien. Wenn. man naͤmlich ein ganz kleines Stuͤckchen Papier auf bie flache Hand legt, und mit einem zugefpisten Bleiſtift immer nad 398 7" einerlei Richtung darauf herumfährt, fo daß das Papier die Form eines Kleinen Schüffelchens er— hält, fo wird es bald anfangen fih in der ent gegengefesten Rihtung herumzudrehen. Der Berfuh ſchlaͤgt nicht Leicht fehl, wenn man nur ein etwas giattes Schreibpapier dazu nimmt, und date auf fieht, daß die Spise des Bleiftifts wohl abges rundet fey. Der Bleiftife darf auf Feine Weife an dem Papiere hänaen bleiben, fonft reißt er es na— türlig mit jich fort, fondern er muß bloß auf dem. glatten Rande hingleiten. / Es iſt nicht zu leugnen, daß die Erfheinung auf den eriten Anblick etwas fehr Auffallenves hat. Fahren wir mit einem Stabe in einer Flüffigkeit heram, fo fehen wir bald die ganze Fluͤſſigkeit ſich in der nämlichen Richtung herumdrehen. Nehmen wir einen ringförmigen Körper und bewegen den. Finger, oder einen andern fehidlichen Körper an der innern Seite beffelben herum, fo dreht fich eber- falls der ganze Körper in der naͤmlichen Richtung herum. Diefe Wirkung ift den gemeinften Gefegen des Stoßes fo angemeffen, daß wir uns das Gegen- theil kaum als moͤglich denken koͤnnen. Das Ber: - fahren bei den Scüffelhen aber fcheint dieſem Verfahren ganz ähnlich zu feyn, und doch ift der Erfolg zer entgegengefest, Wie geht diefes zu? Pe 3 399 Sn Lihtenbergs Papieren finde ich fhon . eine Anmerkung vom Jahre 1784, die feinen Vors fag ausdruͤckt: „ernfflih zu unteriudben, was die Urfahe des Zurückgehens dei Papierhen fen, inmwelhen man auf der „Hand mit einer Bleiftiftfpige rührt,” WVielleicht, fest er hinzu, leidet die eine Anmwen« „dung ım Großen.‘ ‚Er kam öfters auf diefen Ge: genftand zurüd, und noch in dem legten Bande feines Tagebuchs findet fi eine Stelle, nad der "zu urtheilen, er ihm einer Frage für die Eönigliche Societät nicht unmerth gehalten hat. MNirgente _ “aber findet fih auch nur eine Spur einer Er —— Und —E iſt die Sache in der That nicht ſo verwidelt und ſchwierig. Es ift aber wohl öfters der Fall bei natürlichen Erfcheinungen, daß wir fie bloß deswegen nicht verftehen, weil wir ihre Er— klaͤrung für ſchwerer halten, als fie ift, und daher den Grund derfelben tiefer —— als er wirk— lich Beat | re + Um die wahre Befchaffenheit der Sache deut: licher zu erkennen, wollen wir uns den Gegenitand vergrößert vrrftellen, und anffatt des papirenen Schuͤſſelchens irgend eine kugelfoͤrmige Schaale mit ihrer konueren Seite auf eine horizontale Ebene ge: * | ? L 400 a fient, annehmen. Dreht man diefe fo herum, daf man den Körper mit dem man fie in Bewegung fest, an der innern Seite immer in gleicher Ent- fernung von der Ebene herumführt, ohne den Rand der Schaale gegen die Ebene zu drüden, fo erhalt man die naͤmliche Erfcheinung, wie bei dem ringföormigen Körper: . die Bewegung der Schaale folgt der Richtung des drehenden Körpers. Es iſt in diefem alle eben fo, als ob durch die Mitte der Schaͤale eine Achfe gieng, um. welche fie ſich her: umdreht. Die Ebene wird nur von der Mitte der Schaale, und zwar immer an berfelben Stele ber rührt, und der Rand der Schaale bleibt der Ebene parallel. Druͤckt man aber die Schaale mit der Außen Seite des Nandes gegen die Ebene, fo hebt fi die Mitte der Schaale von der Ebene ab, und jeden Augenblick kommt eine andere Stelle der Ebene und der Schanle in Berührung, und das if ber Fall in der Erfheinung von ber bier die Rede ift, | Es fen nun AB (af. VII. Fig. r.) ein Durch⸗ fehnitt der Ebene, und CED ein Durchſchnitt der Schaale, fo ift CD der Durchmeffer der obern Deff: nung oder des Nandes der Schaale. Wird aber die Schaale mit der äußern Seite des Randes auf der Ebene.herumgeführt, fo befchreibt fie einen Kreis, deffen Durchmeffer fo groß als die Erumme Linie | | y | 40T CED, und folglich beträchtlich größer ; als CD iſt Man ftelle fich beide Kreife auf die Ebene projicirt vor, fo bilden fie. zwei Eoncentrifche Kreife, wovon: der’ innere den Rand der Schaale, und der aͤußere die Bahn deffelben in der Ebene ‚darftellt (Fig. 2,). Sit alfo m der Punkt der Bahn, auf welchen der Punkt C des Randes trift, wenn die Schaale auf diefer Seite niedergedrudt wird, fo ift Elar, daß, wenn man fortfährt den Rand auf dem Kreife mnop herumzudrehen, der. Punkt G nicht wieder auf m falten kann, weil der Rand merklich Eleiner als dev Kreis mn opift; fondern er muß auf die Geite nah p zu, z. B. ins, fallen. Es wird daher fo ausfehen, als ob jih die Schaale von m nad's: gedreht hätte, indem man fie mit dem Rande im der Rihtung m n o p herumgeführt hat, Bei jeder neuen Umdrehung wird der Punkt C immer weiter von m abweichen, bis er endlich von der andern Seite her wieder mit ihm zufammenfällt 5; und dann ſcheint es, als, ob die Schaale ſich einmal in der entgegengefesten Richtung von der, nach wel— cher man den Rand. herumgeführt hat, gedreht, hätte, Das. Zurüdgehen : der. Schaale iſt alfo nur: ſche in bar. Die Schaate ſelbſt geht wirklich im: der Richtung des bewegten Körpers: fort, weil aber die Bewegung im Kreiſe herum gehtu fo bilden wir, 402 — ung leicht ein, es fände hier bloß eine drehende Bewegung ftatt, wie in dem erſt beſchriebenen Kalte, wo die Schaale ſich um ihre Achſe dreht, da doch wirklich eine progreifive und — Bewegung zugleich ſtatt — Es iſt aber wohl öfters der Fall, daß, wenn eine drohende Bewegung mit einer progreffiven vers bunden wird, Taͤuſchungen entjtehen, die aus dem Ungewöhnlichen der Sache und einer nicht genauen Unterfcheidung des Charakters der Bewegung entz fpringen. Ich erinnere hier nur am das Beiſpiel des Mondes und die berühmte Gtreitfrage, ob er fih um feine Uchfe drehe oder nicht, die bloß da— durch entftanden war, daß man die befondere Art der Verbindung einer drehenden und progrefiiven Bewegung, die hier flatt m... nicht gehörig be: achtet hatte, | Unftatt der Schaale nehme man einen gleiche feitigen Kegel, und drehe ihn mit feiner frummen Fıäche auf einer Ebene herum, fo wird man die Urt der Bewegung, von der hier die Mede ift, noch genauer fennen lernen. Denn wenn die Schaale nicht um ihre Achfe, fondern auf der äußern Seite | des Randes herumgedreht wird, To verhält fie fih wie ein Kegel, deffen Grundfläche ihrer Deffnung, und deffen Seite dem Halbmeſſer des Kreiſes gleich a mon — 403 iſt, den fie bei ihrer Umdrehung in der Ebene be- ſchreibt. Der Kegel befchreibt in der Ebene einen Kreis, deffen Halbmeffer der Seite des Kegels gleicht, und folglidy jederzeit größer, ald der Halb⸗ meffer der Grundfläche ift. Daher kann die Peris pherie der Grundflähe niemals auf. der Peripherie des Kreifes in der Ebene ausreihen, und bei der zweiten Umdrehung. Fönnen alfo nie die Punkte beider Peripherien zufanmentreffen, Die bei ber erften Umdrehung zufammen fielen. Sndeffen wenn bie Seite des Kegeld zwei— oder mehrmal fo groß, als ver Halbmeſſer der Grundflähe, und Folglich der Kreis den der Kegel in der Ebene beſchreibt, zwei- oder mehrmal fo groß, _ als die Peripherie der Grundfläche ift, ſo fällt das Progrefjive in der Bewegung des Kegels zu deutlich in die Augen, und es Fann feine Täufhung dar— über entftehen. Wäre z. B. der Kreis in der Ebene dreimal fo groß als die Peripherie der Grundfläche, und man ließe den Kegel in der Sichtung abc (Fig. 3.) berumlaufen, fo würde ein Punkt der Peripherie der Grundflähe von a nah b, vonb nah c, von cnah au. f. mw. rüden, folglib in eben ber Richtung, wie der Kegel ſelbſt, im Kreife herumzugehen fcheinen. Iſt aber die Seite des Kegel nur wenig gröf-. fer als der Halhmeffer der Grundflaͤche, ſo daß ber , Kreis im der Ebene den Umkreis‘ der Grundfläche nicht viel an Größe übertrifft, fo. wird der Punkt diefes Umfreifes, während man den Kegel in der Kihtungahhgfedch ($ig:4.) herumdreht, von a nach b, von’bnahe, von c nad du: f. wi; fortruͤcken; folglich wird: es fo ausfehen, als hätte‘ fi der Rand des Kegels in der entgegengeſetzten Richtung herumgedreht. Dies ift derfelbe Fall, wie bei dem oben erwähnten Schüffelhen, das; da 28 nur Elein und flach ift, bei feiner Umdrehung einem Kegel gleicht, deſſen Seiten einen ſehr ſtumpfen Winkel einfchließen, und von dem Halbmeſſer der» Grundflähe nur wenig verfchieden find. Da aber‘ der Rand des Kegeld mit dem übrigen Kegel feſt zufammenhängt, fo kann niemand im Ernſte glau⸗ ben, daß er fih anders als der ganze Kegel bewege, und man ahndet gleich eine Taufhung. Hingegen“ bei dem Schüffelhen haben wir nicht den vollftän: digen Kegel und Eeine zufammenhängende Grunde‘ fläche, fondern nur den Rand derfelben vor uns, und der Bleiftift mit dem wir es: bewegen, iſt ein von ihm verfchiedener Körper, daher iſt hier die - Taͤuſchung viel größer, Die Leichtigkeit des Pa— pierchens macht, daß fid der Rand deffelben, fo: bald wir mit dem Bleiftift daran hinfahren, gleich» fam von felbft gegen die Ebene der Hand neigt, ohne daß wir die beftimmte Abfiht haben, ihn nie— E der _ 405 der zu drüden; mir bemerken dahes nicht, daß ber Rand gegen die Ebene geneigt ift, ſondern es fcheint uns, als ob er ihr parallel wäre, Und doc) ift das bier ein Hauptumftand. Denn wenn der Rand der Ebene parallel wäre, und wir fähen, daß die Punkte deffelben von anad b; vonbnabh cu. f. mw. (Fig. 4.) ruͤckten, indeß wir mit dem Bleiftift in der Richtung ahg f here umführen, fo maren unftreitig die Bewegungen beider einander entgegengefegt. Aber hier befchreibt ein jeder Punkt des Randes, indem er von a nad b, von b enach c u. f. w. geht, einen Bogen, def: fen Ebene gegen die Ebene des Kreifes geneigt ift. Dies ergiebt fih aus der Xheorie der Umdrehung eines gleichfeitigen Kegels: der ganze Kegel befchreibt eine Halbkugel (die beim rechtwinklichten Kegel voll⸗ ftändig ift, beim fpis- und ftumpfwinflihten aber einen Ausschnitt hat), und jeder Punft der Peri- pherie ber Grundfläche befchreibt einen Bogen. Der Meg eines foldyen Punktes läßt fih alfo gar nicht nad dem Kreife in der Ebene beflimmen; denn wenn er von a nach b gelangt, fo ift er eben ſowohl von ben Punkten des Bogens aheb, als vor benen bes Bogens a b vorübergegangen; man Eann alfo aud feine Bewegung eben fo wenig der Bewe— gung eines Körpers, ber durch ah e b gegangen ift, entgegengefest, als mit der Bewegung eines Voigt's Mag. IX. B. 5. St. Mai 1805, Dd 406 * ſolchen, der ſich durch a b bewegt hat, uͤberein⸗ flimmend nennen. Daß aber wirklich jeder Punkt der Peripherie des Schüffelhens einen ſolchen Bo> gen befchreibt, Fann man aus der wellenför; migen Bewegung defjelben wahrnehmen; jedoch find, bei der Kleinheit des Ganzen, auch die Mel: Ten oder Bogen nur Klein, und entgehen daher leicht der Aufmerkfamkeit der Beobachters — ein Umftand, der die Faufhung ungemein befördert, ober — hervorbringt. Kries. = 407 III. Ein Brief ded Hrn. Prof. Wildt in Göt- tingen an den Serausgeber; Mittheilung Naturphilofophiicher Gegenſtaͤnde und Nady- rihten über Bethylien oder Welt: trümmer betreffend. - Göttingen d. 2, März 1805. Sie haben die Guͤte gehabt, meinen Drganifas tionsplan der Naturphilofopbie in Ihr Magazin aufzunehmen, *) und mic dadurch jehr verbunden, Das allgemeine Intereffe zieht immer mehr Freunde der Naturforihung herbei, und ich bin überzeugt, dag eine Zeitfchrift, die-fo recht eigentlih darauf berechnet ift, die Beduͤrfniſſe aller zu befriedigen, fih ein großes Publikum zu verſchaffen und zu ers halten weiß. Das mas unter Philofophen jest Na⸗ turphilofophie heißt, darf meiner Meinung nad Shren Leſern nicht ganz unbefannt bleiben, aber eben fo wenig fcheint e8 mir zweckmaͤßig, fie mit den Ideen ausführlih bekannt zu machen. ine folde kurze Zufammenftellung mird aber immer beim fee fen neue Ideen weden, und fich diefem oder jenem dadurch intereffant zu machen wiſſen. **) Ich hoffe, *) Oktober 1804. *+), DieferBriefwar mitder Abhandlung Begleitet mel: he den Anf. des gegenwärtigen St. macht. D. 9. 1 D v2 408 — ihnen auch bald eine Eleine Abhandlung uber Be- thylien oder Weltträmmer zu fenden, die Foren Lefern gewiß nicht unangenehm ſeyn Eann. Ich hate nämlich die älteften Spuren diefer vom Himmel gefallenen Steine aufgefunden, und bin überzeugt, daß die aͤlteſte Verehrung ber Steine als Spuren der göttlichen Gegenwart, allein von. dem Derunterfallen derfelben auf die Erde, abgeleitet werben muß. Der Name war die Bezeihnung eir nes Daufes Gottes (Bethel), wo er fich naͤm— lich durch feine Kraft auf eine ungewöhnliche Weiſe wirkſam zeigt. Die Stelle ı Moſ. 28, 19. und mehrere alte Eosmogenifche Mythen werden dadurch gedeutet. Freilich halten Viele diefe aiten Mythen nur für poetifche Diytungen und Bilder; ich frage aber, wie ein Dichter folhe aufzunehmen magt, wenn er fürchten muß, feinen Zeitgenoffen unver: fändlic zu ſeyn: daher bin ich für etwas hiffori- ſches, das allem diefem zum Grunde liegt; und ‚eine große Molle Spielen darin, die vom Himmel gefallenen Steine — welche Trümmer einer zerfförten Welt find, die fo lange um die Sonne iaufen, bis fie früher oder „jpäter einem Planeten begeguen, Ohne Zweifel gehören fie zur Geres, Pallas und Sung, und find gerade —— von Einer und derſelben Natur. „N sec» WRildte, Tee a ee IV. Nachricht von einer merkwürdigen Verfteine: er rung. (Vom Hrn. Doctor Dyckhoff in Osnabrüd,) (Mit Abbild. auf Taf. VIL. Fig. 5.6) | Sch habe vor einiger Zeit Gelegenheit gefun- den, ein Petrefaft an mich zu bringen, mas mir merkwürdig genug ſcheint, um eine meitere Be— fanntmahung zu verdienen, Es befteht in einem Straude, ber aus ei- nem harten Steine frei hervorgeht, und von dem Boden an bis an die aͤußerſte Spise ohngefähr 9 Zoll hoch iſt. Der Form nad iſt es Fein Zwerg— ſondern ein vollkommener Strauch, der unten am Stammende 3 Zoll mißt, ſich bald in zwei Haupt⸗ äfte theilt, und eine Menge von Nebenzweigen hat, die fih zum Theil in ſehr lange feine Spigen endi« gen. ’ Das untere Stammende iſt rund umher gefurcht, und diefe Furchen, welche in etwas ges - wundener Richtung den beiden Hauptäften hinauf: laufen, fegen ſich auf der Steinmaffe ſelbſt fichtbar fort. Die Holzart ähnelt in den langen dünnen Zweigen der gemeinen Heide, fcheint aber body in der Urt des Wuchſes davon derfchieden: Die Rinde des Holzes ift mehr ſchwarz als braun, und zum Theil glänzend; der ganze Strauch ift hart anzufaffen und elaftifch, beinahe wie Eifens drath; er widerfieht dem Meffer feibft in ven Außer: ſten Spigen, ſchneidet fich faft wie Knochen und ift auf dem Schnitte glänzend. Hin und wieder finden ſich an den Zweigen kleine fteinigte Auswuͤchſe, oder GSorallenartige Anfäge, und durch ein Bergröße- rungsglas betrachtet, find die Zweige größtentheil® mit einer fchönfarbigen Rinde bezogen, welche, wenn man mit einem Meffer darüber hinfährt, . glänzende Punkte zen. Beim Anfchlagen mit Metall, geben die oberen Zweige einen Ton wie Eifendrath, der nach unten hin immer. härter wird, und am unterften Ende von dem Zone, den der Stein felbft giebt, nicht zu unterfcheiden ıft, Beim Brennen ift der Geruch nicht wie von Dal, fon» dern beinahe wie von Dorn, Der Stein, woraus biefes fonderbare Produkt hervorgeht, iſt etwa L—IE Pfund ſchwer, unregel⸗ mäßig Ei- oder Herzfoͤrmig, und gleicht von unten betrachtet, einem gruͤnſchwarzen Bachkieſel. Der obere Theil iſt faſt honigfarben mit einem graus meißen Weberzuge, wie die Verfieinerungen, welche gewöhnlich die Mergelgruben liefern. Diefe ſchwarz⸗ graue Maffe, welche den eigentlichen Körper bed Steins auszumachen fiheint, ift von der honigfar- — * 1 benen Maſſe, welche ſich darauf angeſetzt haben mag, weſentlich verſchieden: dieſe iſt kalkartig und braußt mit Scheidewaſſer, jene aber zeigt dieſe Wir« fung nicht, nimmt den Strich von Metall an, giebt aber am Stahle Eeine Funken, 1 Sn dem fchwarzgrauen Theile unterfcheibet man zwei Lagen, die jedoch, fo weit fie von der Kaltmaffe bevekt werden, nur wenig fihtbar find; hingegen finden fih auf der Oberfläche der Kalk: maffe einige Ungleichheiten, auch einige etwas fid) hervorkebende Körper, die alles Anſehen Eleiner verfleinerter Muſcheln haben. ’ Mit diefer Steinmaffe ift nun der Stamm je: nes Strauchs fo innigjt verwebt, als wenn er na— türlic daraus hervorwuͤchſe; und fo merkwürdig die ganze Erſcheinung ift, ſo merkwuͤrdig ift es ins— beſondere, daß die am Stamme des Strauchs be— findlichen Furchen ſich in feinen Zuͤgen uͤber die ganze kalkartige Maſſe ſichtbar fortpflanzen, und fe zuſammenhaͤngen, als wenn dieſe mit jenen ur— ſpruͤnglich ein Koͤrper und mit einer Haut umgeben geweſen waͤren; was jedoch ohne die Idee eines animaliſchen Urſprungs, welchem ohngeachtet des Horngeruchs beim brennen, die ganze Struktur widerſpricht, nicht wohl denkbar iſt dıs — Ob dieſe Verſteinerung im Waſſer, oder wie man faſt dafür halten moͤchte, in einer Mergels maffe gebildet fey, das wirb wohl eben fo räthfels baft, als ihr Alter und ihr Vaterland bleiben, Bon dem Ganzen wird die beiliegende nach ber Natur getreu genommene Zeichnung Taf. VII. einen deutlicheren Begriff geben. A. Fig: 5. ift die vor⸗ dere Seite wohin fih ‚der Strauch hinüber neigt, und B. Fig. 6. die entgegen geſetzte. Osnabruͤck im März 1805. D. Dydbofl. -— 413 VF Ueber die Lichtſtrahlen beim Blinzen. (Vom Hrn. Prof. Vieth in Deffau.) Durch einen beſonderen Zufall hat es fich ges teoffen, daß Here Profeffor Kries und ich zu glei- der Zeit, Er im Februarfiüde des Voigtfhen Magazins, ih im Februarflüde der Gilbert: fhen Annalen, über oben genanntes Phänomen gerathen find, beide in ver Abficht, eine frühere Erklärung, die ich felbft in meinen vermiſchten Auffäsgen 1792 aufgeftellt hatte, zu widerlegen: Sn diefer Widerlegung ſtimmen wir beide fehr überein; aber nicht fo in der neuen Erklärung. Herr Prof. Kries erklärt die Erfcheinung aus Zus ruͤckwerfung von den Augenwimpern, melde al& glatte Haare enlindriiche Spiegelfläcdyen bilden follen ; ih aus Brehung in der am Rande der Augen: lieder befindlichen Feuchtigkeit. Uns beiden ift es gewiß um Wahrheit, auch bei diefem Eleinen Phänomen zu thun. So bald ich diefe auf Seiten meines wihrdigen Gegners fehe, werde ich gewiß der erite ſeyn der fie gern anerkennt ; bis jet aber geſtehe ich, daß mir bie Meinung von a 4 14 — enlindrifcher Spiegelflaͤche der Augenwimpern eben fo irrig ſcheint, wie meine ehemalige, von der fafe- richten Struktur der Kryftallinfe hergenommene, As den ficherften Beweis für feine Erklaͤrung fuͤhrt Herr Prof. Kries an, daß die Erſcheinung ſogleich verſchwinde, wenn man waͤhrend des Blin— zens die Augenwimpern zuruͤckbiegt. Mir ſcheint dieſer Beweis ganz unſicher zu ſeyn. Die Strahlen verſchwinden nicht wegen des Zuruͤckbiegens der Au- genwimpern, fondern weil man dabei den Rand des Augenliedes befchattet, Werhütet man dieſes, fo erfcheinen die Strahlen auch bei zurüdgebogenen Augenwimpern, wie ich fhon in den vermiſch— ten Yuffäsen ©. 36 angemerkt habe, Eine Betrachtung und vollends ein Verſuch fcheinen mir fomohl Priefiley's Erklärung von Bengung an den Augenwimpern, ald Kries’s Er- klaͤrung von Zurüdwerfung von denfelben zu wis verlegen. 1. Sollten die Augenwimpern Urfahe der Erfheinung fenm, fo müßte fich zwifchen den oberen ” und unteren gefehenen Strahlen, eine merkliche Verſchiedenheit zeigen, ba bierunteren und oberen Augenwimpern fo verfhieden find; letztere nämlih länger, dicker und dichter ——— als jene am unteren Augenliede x ——— = 45 2. Der Verſuch, der für mich entfheidend ‚gegen die Theilnahme der Yugenwimpern an der Erſcheinung ift, läßt fich leicht anftelien, und er— fordert nichts meiter, als ein Streifchen von fei— nem Drudpapieriund etwas Behutfamkit. Man nehme nämlich einen folchen Streifen, etwa ı Zolk lang und Z Zoll breit, von weichem ungeleimten Papiere, feuchte ihn mit der Zunge an, lege ihn auf die Spisen der beiden Borberfinger, und bringe ihn, vor dem nahe gehaltenen Spiegel, behutfam über die unteren, oder unter die oberen Augenwim— pern, fo kann man diefe damit zurüd Eleben. Die rechte Hand verrichtet es am beiten am rechten, die linke am linken Auge. Wenn man. ein Yuge fo vorgerichtet hat, fo blinze man damit, indem man das andere mit der Hand verdeft — und man wird die Strahlen eben fo wie bei frei- gelaffenen Augenwimpern, aus ber Slamme hervorſchießen Sehen. Sch habe dieſen Verſuch oft, und erſt jest eben wieder ge— macht, und er beftärkt mich in der Meinung, die ih in dem oben erwähnten Auflage in Gil: berts Annalen vorgetragen habe. “ Indeſſen wird mir eine Antwort auf obige beiden Nummern, von einem ſo einſichtsvollen Ge— lehrten, wie Herr Prof. Kries, immer willkom— | 4116 — men ſeyn, auch wenn ſie meine eigenen Vorſtellun⸗ 3 gen wiberlegt und berichtiget, Deffau d. 4. März 1805. G. V. J Vieth VI. Ueber die Vertheilung der Blutgefaͤße und | die wahrfcheinlid davon abhängenden Ei- genthümlichkeiten der Muskelthätigkeit ; vom Hrn. Garliöle. (Aus dem Monthly Magazine Oct. 1304. pag 237. Bom Den. Prof. Froriep mitgetheilt.) Sm Jahr 1800 Iegte Here Anthony Gar: lisle der Rohal Society zu London, feine „Be: a a obachtungen über die Vertheilung der Blutgefäße in } den Eriremitäten der ſich Tangfam bewegenden Säugthtere” vor, die er an Lemur 'tardigradus und den heiden Faulthierauten gemacht hatte, *) Seit der Zeit hat Hr, C. fich fortwährend bemüht, - M. Piefes Magaz. IT. BdR. 2tes St. &.205, BER a Ay — 417 durch weitere Beiſpiele die Verbindung, die zwiſchen der Vertheilung der Blutgefäße und der Muskel: thätigkeit fiatt findet, nad) zu weifen, Gr meint, daß bei wiederfäuenden und fleifchfreffenden Saͤug⸗ thieren deswegen das rete mirabile vorhanden ſey, um die große Geſchwindigkeit des Bluͤtumlaufes etwas zu mindern, die fonft, wegen des Übrigen Baues und der Lebensart viefer Thiere, in dem Gehirn bewirkt roerden würde, Der gewundene Lauf aller zum menfhlihen Gehirne gehenden Ar— terien und ihre Einſchließung in lange Gänge ſcheint denfelben Zweck zu haben. Als hieher gehörige Bei— fpiele fieft Herr EC. auch die arterias [perinati- cas bei Menſchen an, die von dem oberen Theile der herabſteigenden Aorta entſpringend, beim maͤnn⸗ lichen Geſchlechte zu den Hoden gehen, und bie kingfien arteriöfen Cylinder des ganzen Körpers find. — Am naͤchſten fommen ihnen die Interkoſta— larterien und dann die Schlagadern des Zwercfells. Die Zrisift bei Menfgen und Thiecen mit zylindriſchen Arterien verjeben, Die den hinteren Theil des Augapfels durchbohren, umd zulest mit einigen Windungen in jenen Muskel dringen, — die Pupille des Auges zieht jih langſam zuſam— fam, muß aber oft lange in dieſem Zuſtande bleiben. 418 — * —— Eine ganz entgegengeſetzte Art der Vertheilung bemerkt man an den Kranzadern des Herzens, eines Muskels, deſſen Thaͤtigkeit ſchneller als irgend ei- nes andern ſich äußert; man findet, daß die Kranz- arterien fich früher zeräfteln, als es mit den Ar: terien der Muskeln fonft ver Fall iſt. Dabei brin- gen die Kıanzvenen des Herzens das Blut doch ‚eben fo fehe verändert, und vomarteriöfen Zuftande abweichend, zuͤruͤck, als wenn es durch die entfern: teften Theile des Körpers gegangen wäre, Ein Hinderniß, wodurch der Blutumlauf in irgend einem Muskel aufgehalten wird, hat au eine verhaͤltnißmaͤßige Verminderung der Muskel: fraft zur Folge. Wenn, um bie Heilung eines Anevrism's zu bewirken, der die Muskeln des Gliedes verforgende Haupt - Arterienffamm unter: bunden, und fo unwegfam gemacht wird, fo bleibt auch das Glied fo lange in feiner Muskelkraft ge: u * ua ſchwaͤcht, bis die gefchlängelten Seitenäfte wieder | eine hinreichende Quantität Blut zuführen, Bei den Thieren mit Widelfhwänzen, wie 3. B. manchen Affen und Beutelthieren, werden die Muskeln des Schwanzes durch eine zylindriſche i lange Urterie verforgt; die Ränge der Zeit, die ſich Die Thiere an diefen Schwänzen anfhlängeln koͤn⸗ 4 nen, iſt aber auch ſehr — Pr +19 Die Shwimmbläfe der Fiſche geist etwas ähn- Uches; auch bier werden die musfulöfen Theile durch einfache cylindriſche Arterien verſorgt; da dieſe Blafe beftimmt zu ſeyn fcheint, das Steigen und Sinken des Fifhes im Waffer zu begünfligen, und den Rüden oben zu erhalten (2?) wenn ev ruht, fo ift ihre Muskelthaͤtigkeit wahrſcheinlich —— aber anhaltend und dauernd. Aus dieſen und andern der Societaͤt mitge— theilten Umſtaͤnden, folgert er nun, daß Langſam⸗ keit der Muskelthaͤtigkeit ſehr oft mit außerordent— lich langer Dauer der Zuſammenziehungen verge— ſellſchaftet, und daß ſolche ungewoͤhnliche Erſchei— nungen an den Muskeln, mit einer beſonderen Vertheilung der ſie mit Blut verſorgenden Arterien verbunden fey., Ob aber die Langſamkeit oder die Dauer hiebei beabfichtigt worden, oder ob. diefe Urt von Blutvertheilung die einzige zweckmaͤßige Vor— richtung zur Hervorbringung folder eigenthuͤmli— hen Muskelthätigfeit fey, das will Hr. Carlisle nicht beflimmen, | * 4 * Zufat des Einfenders. Auch ohne mein Erinnern fpringt es in die Augen, daß Herr Earliste durch obige Bemer- 420 _ Bungen der Hactonie und Deofiotogie einen ſehr weſentlichen Vorſchub gethan hat. Denn wenn man auch, und vielleicht nicht mit Unrecht, einwen⸗ den wollte, daß Herrn Carlisle's Anſicht etwas ſehr oder zu teleologiſch ſey, ſo kann man doch auch nicht laͤugnen, daß uns dieſe Anſicht am naͤchſten liegt, und daß gerade im Verfolg dieſer Anſicht die wichtigſten und fuͤr die Phyſiologie fruchtbarſten Entdeckungen gemacht worden ſind. Und welch ein neues Feld ward nicht ſchon der vergleichenden Ana— tomie durch die Bemerkung über die Blutgefäßver: theilung im $aulthiere u, f. w, eröffnet — um mie viel wird diefes Feld nun nicht durch den jetzigen Auffas erweitert! — Sollte nicht das was hier mit der Beftimmung dir Musfeithätigfeit verſucht ift, auch auf andere Funktionen angewendet wer: . ven Eönnen? Würden da nicht durch die Verthei— fung der Schaamgefäße, durch die fo fehr eigens thuͤmliche Vertheilung der Nabelfchnurgefäße m. few. nicht bedeutende Aufklärungen über einige Funk: tionen erhalten werden Eönnen? Wenn mehrere diefen Weg verfolgen, fo wird es nicht an Ausbeute fehlen. Einige, bis jetzt fehr fluͤchtig angeſtellte Unterfuhungen über Blutgefäße weißbluͤtiger Thiere, die ich fortzufegen nicht unterlaffen werde, feinen gar nicht unfruchtbar zu ſeyn. — Warum folfte man aber Herrn Garliste’ s Unterfuhhungen von den Blutgefüßen nicht auch auf die Nerven uͤber⸗ tragen 7 2 tragen können? Es iſt doch aewiß in Bezug auf die Furftion eines Organs nicht gleichguͤltig, ob feine Nerven geradezu aus dem Hirn- oder Rüden; marke in den Theil gehen, oder ob fie erft Gungs lien Biden! — Nur wenn man auf diefe Meife das Sneinandergreifen der verfchiedenen Spfteme der Organismen zu erforfchen fireben wird, duͤr— fen wir hoffen, daß manche bis jest für unſere Blicke vollig unduchdringlihe Schleier fallen werden! Froriep. VII. Fernere Bemerkungen uͤber Sternſchnuppen und Feuerkugeln. (Aus einem Briefe des Herrn Dr, u, Prof. Bene jenberg an den Derauögeber.) Düffeldorf d. 15. San. 1805. Sch habe den Brief des Herrn Majors von. Hardenberg, den Sie im Dftoberhefte des Mas gazins haben, abdruden laffen, mit großem Vergnuͤ— gen gelefen, und danke Demſelben auf da? verbinds fichfte für die gefällige Berichtigung meiner Aeuße— Voigt’s Mag. IX. B. 5. St. Mai 1805. ee e 422 * rung uͤber die Feuerkugeln vom 1eten Nov. 99,1 Nach der Beſchreibung die der Herr von H. die Guͤte hatte daruͤber mitzutheilen, iſt es wohl keinem Zwei⸗ fel unterworfen, daß die Erſcheinungen, welche in Jena, Karlsruhe, Groͤnland und Ungarn geſe— hen wurden, Feuerkugeln waren, — und dieſes ſcheint die Meinung, daß. Feuerkugeln und Sterns fhnuppen nicht Fosmifchen, ſondern tellurifchen Uriprungs find, zu befiätigen. Sind Sternſchnup⸗ ‚pen und Beuerfugeln Atmofphärilien, fo waren im der Naht vom ı2ten Nov. Über die halbe, Erde Seuerkugelgemwitter, Und gerade diefes haͤu⸗ fige Kommen, ſcheint ihren kosmiſchen Urfprung ſehr zweifsthaft zu machen. Diefe fo weit verbriis, tete Tendenz der Atmofphäre zu Feuerfugeln und Eternichnuppen fcheint mir ein neuer Beweis für die Entfernung biefer Phänomene von der Erde zw ſeyn, "weil in der Mähe der Erde die Atmoſphaͤre zu viele lokale Ungleichheiten hat, als daß ſich ihre Prozeſſe uͤber einen ſehr großen Raum verbreiten koͤnnten. — Wie eng begraͤnzt iſt gewoͤhnlich die Gegend, die ein Gewitter uͤberzog, und wie ſelten ſind die Gewitter welche einen Raum von 100 Mei⸗ len durchziehen, wie dieſes das ſtarke Gewitter that, welches wir im Februar von 99 hatten ? Die Beobachtungen der Sternfchnuppen in Göttingen und Hamburg geben ihre Entfernung von ber Erbe 303, 22 8, 12, 15, 18, 20, 23, 26 bis. 30 4 ie — * — WEN, (o —— | 423 Teutſche Meilen an. Die wenigen Beobachtungen die fo viel Beftimmtes enthielten, daß man dabei rechnen Eonnte, geben ihre Entfernungen auch+zu ‚20 bis 30 Meilen. Sn diefen Höhen fallen frei- lich alle Lokalverfchiedenheiten weg, und das Ba- rometer fieht da beftändig fehr nahe auf Null, fo wie das Thermometer vielleicht 100 Grad unter dem Gefrierpunfte, In einer Höhe von 8 Meilen fteht das Baro— ‚meter nach dem Mariottiihen Gefese noch auf 52, Linie, und die Kubifmeile Luft wiegt noch, da fie um 82,000 mal dünner iſt, 120,000 Gentner, In einer Höhe von 20 Meilen ift fie 1,176,000 Milionenmal dünner als an der Erde, und wiegt nur noch ı Pfund In einer Höhe von 25 Mei- Ten, ift fie 1200 Billionenmal dünner, “und die Kubifmeile Luft wiegt nur noh „, Loth. (Ueber die Beffimmung ver geogr. Länge durd Sternfhnupyen. Hamburg bei- Per: thes. Seite 160.) Der feelige Lichtenberg fchrieb mir einmal ‚hierüber in einem Briefe, ven ich dort habe abdruf- ‚Een laffen, folgendes: „Die Sternſchnuppen aus ‚„unferer warmen Thal-Chemie zu erfläten, halte ich „Aſchon deswegen für unmöglich, wegen der ungebeu: „ren Kälte die, dort oben herrſcht. Wahrſcheinlich Ee 2 244 — „märe da mo mir Sternfchnuppen beobachten, das „Duedfilber, ein fefles malleabeles Metall. Das „chemiſche Laboratorium dort oben, ift alfo gerade „das entgegengefegte von dem unfrigen. Ob nicht „ungebeure Kalte fo aut Lit hervorbringen Eönnte mals Hitze?“ Daß die Chemie von der Diffanz der „gaboratorien vom Mittelpunfte der Erde abbänge, ‚ft immer ein Favoritgedanke von mir gemefen, „Wenn mir einmal werden gelernt haben Feuer zu „entzieben, wie wir gelernt haben es anzubäufen, „oder Kälte anzumachen, wie wir Feuer anmadhen, „oder (eine Hauptiahe) wenn mir eine Chemie ‚in der Natur haben werben, ſo wird ſich manches „andern.“ Nah unferen geringen Kenntniffen bie mir bis jegt von den Sterenfhnuppen und Feuerfugeln haben, find beide daffelbe, und unterfheiden ſich ‚bloß von einander durch ihre fcheinbare Größe, die vielleicht bei den Feuerkugeln noch zum heil mit von ihrer Scheinnähe herruͤhrt, wenn ſie fich der Erde bis auf die Schlagweite genühert haben. — Nielleicht kann man diejenigen Meteoren, welche leiner find al 4 Monddurchmeffer (alfo Eleiner als 8 Minuten) nod zu den Sternjchnuppen erfter Größe rechnen, und tie welche größer find, zu den Eleiner Feuerfugeln. Biel Willtührliches bleibt - hier ohnehin, da man den ſcheinbaren Durchmeſſer Du — 425 wegen ihrer aroßen Gefhmindigfeit, nur fehr beiläufig ſchätzen fann. Wir werben über die Natur der Sternſchnuv⸗ sen und über die Dertoden ihres Erſcheinens, richt eher etwas mit Gewißheit erfahren, als bis wir eine längere Reihe von Beobachtungen haben, bei welchen ſich eine Rechnung anbringen läßt. Eine aliein kann bdiefe nicht veranlaffen; und gerade das macht fie ichmwierig, daß der Beobachter mehrere ‚ feon müffen, um Eforreipondirende zu ‚baten, und daß der eine heute fich durch diefes verleiten läßt, und der andere. fih morgen durch etwas anders. Werden dann endlich die Journale verulihen, fo findet fich, daß fie die metite Zeit nicht an dens felben Abenden beobachtet haben, fondern an vers ſchiedenen. Aber auch einzelne Beobachtungen von ſo merk⸗ würdigen Perioden wie die im Novem er von 1799 warten, haben fhon einen Wertb, nur muß etwas mehr von dem aufgeichrieben werden, was man ges ſehen hat. Der ſcheindare Durchmeffer einer Feuers kugel läßt fich leicht: mit dem fcheinbaren Durch, mefjer de3 Mondes vergleichen, welches der beite Maaßſtab hierür ift, den man bat, Ihre Bern und ihr VBerfh.winden kann man in einer Sternhellen Nacht ſehr gut unter den Sternen beflinnmen, und < — 426 — hat man nach dem Verſchwinden noch ein Paar Mi⸗ nuten hingefeben- und“ fih den: Ort gemerkt, ſo fann man ihn leicht auf ein Blatt Papier mit Blei- ſtift zeichnen, und die umgebenden Sterne dazu, — Kennt man die Sterne, -oder hat man Bode's kleine Sterncharten bei, der Hand, deſto beffer, fonfb zeigt man nadher jemandem der beides (Sterns kenntniß und Sterncharten) hat, die Stelle am Himmel, und das Blatt Papier, und fagt ihm die Zeit, wann die Feuerkugel verfchwand. » Diefer kann dann leicht den Drt ihres Verſchwindens am Himmel durch gerade Aufſteigung uud ———— gg und die Lage der Bahn dazu. Die, venelmäfigen Sternſchnuppen-Beobach— tungen haben in Zeutichland. bis jegt noch wenig) Gltuͤck gemadt. Man: hätte das Gegentheil erwar—⸗ ten follen, da die Steine welche vom Himmel kamen immer nah Erplofonen von Beuerfugeln fielen, und die fo viel Aufſehen, und jo viele Pers murbungen verurfachten; ohne fonderliben Scharfe - finn ließ ſich einſehen, daß korreſpondirende Bes obachtungen uͤber Phaͤnomene, die fo viel Identiſches mit den Fruerkuseln haben, ſehr lehrreiche Auf: ſchlaͤſſe uͤber die Feuerkugeln und die vom Himmel —— Steine geben würden. Ich habe ein Memoir uͤber die —— * 427 und uͤber die Reſultate unſerer Beobachtungen an La Lande geſchickt. Ich hoffe daß es den Stern⸗ fhnuppen geht, wie dem Bordenurwein der auch durchs Verfahren gewinnt, und den man nad) Am: ſterdam ſchickt, um ihn nachher in Bordeaux, wenn. er zurüdfommt, als guten Zifchwein zu trinken. Wenn dieſes Memoire von Paris zuruͤckkommt, und aus den franzoͤſiſchen Sournalen in die deutihen, fo hoffe. ıh foll nod der Eine oder der Ändere Geſchmac daran finden. Unſere Regierung laͤßt jetzt das Herzogthum Borg für die Steuerkataſter vermeſſen, — und alle Fluhrcharten werden durch ein großes Dreiecknetz, welches uͤber das ganze Land geht, mit einander verbunden. Die Seiten der Dreiecke, geben Standlinien von 3 bis 10 Meilen, und ich werde diefe und einen Theil des WVermeffungsperfonales dazu nügen, um in den fünftigen heitern Herbft- naͤchten Eorrefpondirende Beobachtungen über die Sternfhnuppen auf Standlinien von verſchiedener Größe anzuftellen. — Die Wiffenfchaften tyun fo viel für den Staat, daß umgekehrt der Staat au wohl etwas für die Wiſſenſchaften thun kann. — SH hoffe nur, daß dieſe Beobadjtungen in einen ._ f 2 428 m | Zeitpunet fallen mögen, wo bie Sternfchnupsen fa häufig find, als im Herbſte von 1798, - Die verfchiedenen Beobachter. am 12. Novemb. 1709 die unter fich jo ſehr von einander entfernt waren, faben mohl alle, verſchiedene Feuerkugeln. Um eine Feuerkugel über 200 Miiien weit zu ſehen, muß fie fchon 10 Meilen hoch nn. Eie hat dann 180° Parallare und der eine fieht fie am weſtlichen Horizonte indeß fie. der andere im öfflichen fiekt, Bei 15 Meilen Hoöbe fieht man fie 320 Me:.len weit und bei 20 Meilen Höhe über 367 Meiten. Der Herr Major von Härdenberg hätte den Weg der Feuerkugel fehr genau beftimmen koͤn⸗ hen, da er ihren Schatten zmwifchen dem Schatten des Kenfterbleis auf der Erde fah. Die Zit gab mit der Polnöbe ſehr nenau das Azimuth und die Höhe des Mordes für den Augenblid der Beobach— tung, folglich die Direktionslinie, wodurd die Steenſchnuppe yieng. Sehr entfernt von der Erbe war fie wohl nicht, meil fie fchon im Innern aufzus walten ſchien, alſo wahrfcheinlich fihon in der uns teren Atmoſphaͤre, wo: fie ihrer Schlagmweite und der Erde nabe war. Uebrigens hätte fie nahe am Horizonte feyn können ohne nahe an der Erde zu ſeyn, und eben fo konnte fie noch entfernt von ber, Erde feyn, und doch no einen Schatten von einem Ruß im Daurchmeſſer auf den Fußboden werfen, > | 429. wenn fie nämlich fehr groß war. Man hat Feuerku⸗ gelm beobachtet deren Durdymeffer man zu 2500 Fuß berechnet hat. Welche Lage der Mond am ı2 Mov, 1799 des Morgens um 6 Uhr gegen den Horizont von, Sona hatte, *) kann ich nicht beitimmen, da ih daß aftronomifhe Jahrbuch von 1799 nicht bei der Hand, hate. Man würde fonit hieraus, jest nom, ihre Lage wenigfiens beiläufig beſtimmen fünnen, da die Zeit der Wahrnehmung aud nur beiläufig beffimmt if. Ein Beobaditer der am Fenſter geitanden hätte, mürde die Feuerfuyel vor dem Monde haben hergeben jenen. Den 18. Senner, Indem ich diefen Brief ſchließen mil, erhalte ih einen von La Lande aus dem der lebhaftefte Antbeil an den Beobachtungen der Sternichnuppen hervorleuchtet: J’ai ete -enchante de Votre lettre [ur les etoiles tombantes; elles font extremement curieules.. Nous Vous aurons l'obligation de premieres oblervations de ce genre, elles pourront devenir fort impor- -tantes, et je les annencerai à l’inftitut natio- nal, dans mon hilftoire de l’Alironomie et dans nos journaux. *) Die Länae bes ) war 13. 150 4775 die Breite 40⸗ 37 nörbi. berlinterg. geſchah? U. igm. M. 8:9. 430 — . Notre fameux voyageur Mr. de Hum-' boldt m’a dit, qu’il avait vu dans .lazone torrıde un eis nombre d’etoiles tomba ates et qu'on les avait vues le möme jour en Peufylvanie, ce qui [’accorde hien avec vos. oblervations. Benzenberg, ® VIII. j * Verſuche uͤber das Zerbrechen freiliegender Hölzer, fo wie über Maaß: und Gewichtsbe-⸗ flimmungen derjelben bei verfigiedenen Graz: den ihrer Trockenheit. (Aus einem Briefe des Hrn. Wegbaucommiffarius Eartorius, an den Herausgeber. | — Wilhelmsthal im Jan. 1805. Ich lege Ihnen zum beliebigen Gebrauche 2 Tas beilen bei, die durch, die von mir gemachten Bez obahtungen, beim Zerbrechen und Eindoͤrren des Holzes, entſtanden find, Die erſte enthaͤlt die Beobachtungen uͤber das Zerbrechen des Holzes, ich ſtellte die Verſuche eines Theils zur Beſtaͤtigung, — andern Theils zur Ver— fi EN * 431 vielfältigung am, und zwar ließ ich Parallelepipeda machen, legte ſie auf beiden Seiten wagreht auf, und hieng in der Mitte die Gewichte daran. Einige Verſuche ſind, wie ich vermuthe, ganz neu, — einige vergleichend, und einige koͤnnen das Abrichten der Balken leiten. ale Brüche erfolgten in der Mitte. Es kann daher ein Balken, wenn man ihm-+ bloß in der Mitte das Holz laͤßt, oder noch anderes aufſchraubt, ſehr verſtaͤrkt werden, wie ſich ſolches aus dem 14. Verſuche ergiebt, wo der Erfolg noch groͤßer war, ale wenn es ein ganzes Stüd gewe⸗ fen’ wäre, ö ‚Sch enthalte mich alfe® mweitern daraus fließen- den Raiſonnements, und wuͤnſche nur, daß fie von! Nutzen ſeyn moͤgen; waͤre die Witterung nicht fo kalt geweſen, fo witrde ich die vergleihenden Vers ſuche, bis.auf Balken von 6 bis 8 Zoll Stärke forte‘ geſetzt haben, woraus ſich denn — — ergeben B. M haben wuͤrde, daß die Formel * wen — den Werth zu klein angiebt, mie Sie fhon Tab. I bemerken fönnen, indeffen da fie leicht, und nıcht nachtheilig it, indem ein Balken immer: mehr tragen wird, als die Rechnung giebt, fo habe ich feine nähere fur | chen wollen, Daher kommt es auch, dag Büffons, 43° * — Re ultate viel groͤßer ausfielen, als es die Rechnung | verlangte... Bemerfen muß ich’aber doch, daß jede: Holzart ihre eigene Biegung hat, bis zu deren Grade: fie nicht brechen kann, wie die Derfuche 20 und Bar zeigen, Ein Balfen 8 Zoll’ bob, 7 Zoll breit 15 Zuß lang fann ein Gewicht von 512 Prund tragen ohne ſich zu biesen, bingegen von 25 Fuß Länge. 307 Pfund, Ein ſolcher Balken wird zwar in einer, Dacke noch gerade liegen Fönnen, die Schwere der Ausfelderung aber abgerechnet, feinen Men ſchen ttagen koͤnnen ohne ſich zu biegen. Er wird zwar nicht brechen, aber ſo bald ſich ein Balken biegt, er halt die Dede Riſſe — es ift alfo nicht wohl tkun= Ich, die Balken viel länger als 15bis 16 Fuß ohne Unterzug oder Armirung zu machen, | Die VBerfuche der zweiten Tabelle find, wenn ih nicht irre, ganz neu, und ich brauche wohl nicht viel daruͤber zu fagen, aber bemerken muß ih, daß die Ver uche der verfchiedenen Hölzer mit 2 Stüds Ken angeſtelt worden find, davon eins getrodnet und das andere gequellet wurde. Um aber dod zu feben, ob einerlei Erfolg von beiden zu erwarten fey, wurden ſie verwechjelt, mobei ich bemerkte, | daß das Holz von der größten Frodenheit bis wieder zur größten YAusdeynung wuchs, und fo umgekehrt | y x OL (Zu Seite 431.) zarten betreffend. e nach ber ung brechen Anmerkung. wei Pf. — 1) Das Maaß iſt Leipziger, und — das Gewicht 108 Pf. p. Ctr. — 2) Die Berechnungen mit (S) bezeichnet, gründen fih auf 186 M.| meine Beobaditungen, und 135,7 die (M) bezeichneten bedeuten Muſſchenbroeck 3) Alle Berehnungen find nad der Kormel m. — gemacht, und die Muſſchenbroeckiſchen Verſuche auf Leipziger Maaß 158 M.| reducirt. 110 M.ia) Diefer Etab war im Mittel | | 3 2änge mit 0,3' dien und 158 M.| 0,7’ breitenStäbchenarmirt, 158 M.| fo daß dieſes Stabchen durch "966,8 M. nt befejtigt war, 88 M. |, Und unten lag. b) Diefer Stab war als ein or: dentlicher verzahnter Balken gemacht, doch lag nur die hal: be Stärke auf, und 0,3’ im natürl, Zuftand aufwärts ge: bogen. ce) Waren aus Baum geſchnit⸗ ten und ganz dürre, und No. 19. war am Ende 0,3’’ einge: ſchnitten. d) Dieſe Stäbe wurden der Ber: aleihuna wegen aus einerlei Holz geſchnitten, undliefendie Sabre, wie bei allen vorheri- gen Hölzern, indie Höhe, hin: gegen 23. u. 24. liefen die Jah: re in die Breite, u.nidhtdürr. > e) War aus einem Werfftüd, und bürr, REEL EEE Er nn nn a ne — « “ “ 193,7 M. 195,7 = ww. + . = 22 ” gr (Zab, I.) nl -(3u ‚Seite 431.) Zabellarifche Weberfi dt, das Zerbrechen verſchiedener Holzarten betreffend. + —— —— — — ——— ——————— — — 2 5 Namen — = = der verfchiebenen Hoͤlzer. zw ei 515 1) Weißbudhen] war noch nicht 24 1 2) ditto dürre, und|24| ı 3) ditto aus Nugholz!24| 1 4) ditto gefpakten. |24|0,7 5) Nothbudyen\war auseiner|24] I 6) ditto bürren Boh:!23|0,7 7) ditto le gefchnitten| 2410,7 vor mar aus 8) ditto Splint en ı H Io 19) ditto Kern und nicht 231 ı dürr. " 6 einer 10) Zißjen here Bohle Fu it) ditto- } gefcjnitten, 24|0,7 12) Eichen Spiint 535 24| ı m 13) ditto Kern fpalten. 241 1 14) ne, ditto a). 241 15) ditto b) . 90,7 16) Kiefern, blau angelaufen 24| ı 17) ditto Splint 24| ı 18) ditto Mittelftüd e). 24| ı 19) ditto Kern . .124| 1) 20) ditto ) 2 240,5 21) ditto : ß . 1241 1 22) ditto.? d)., 461,4“ 23) ditto u P ‚ 14811,4° 24) ditto 21,8 25) Tannen, Kern 24| ı 126) ditto, Mittelftüc 24| I 27) ditto, Splint 22] 1 i 24 1 ‚7 usnog wi’ arraı ar x Shsae] 2399 uadarg rn? un Qu Bug Ss Nm AOBN Oo» Banpno mn o®@ 5 2 PS: 027 > Bog ſich bei 58 & |Sollte nach "der S Reine brechen 126 Pf. 82 z bei Pf. sel a" 0,4” iz 246 — — 0,4” er 186 — a 0,4, 2 23) — 1’ 23 |:161,5[148 S. | — |108,5[199 5. 186 M 0,9 | 25 1661146 $. 135,7 M 14") — | 146,5|140 5. — 1% | 106| 193,7 M — — | 220 193,7 M v5 | 224 158 M. ı’'| ız 17811579. zıoM — — 126 158 M 11 23] 158 158 M 0,4 — | 27 266,8 M. \ — 3 88 M Rz I — — | = — — — 155 = E 0,5 I 15 — = bei 6Pf. 3 1,4" 7 * — o,61,4468119 8. 1,9°°\4,5'°) 1971167 8. 1,7" 45, 191 = — 1,5" 145 ı\ 2661220 $. Ze — * 0,7" H | 1490| — — — — 189 — — Anmerkuns. 1) Das Maaß iſt Leipziger, und das Gewicht 108 Pf. p. Ctr. 2) Die Berechnungen mit (S) bezeichnet, gründen fih auf meine Beobadhtungen, und bie (M) bezeichneten bedeuten Muffhenbroed, 3) Alle Berechnungen ſind nach der Formel m. — gemacht, und bie Muſſchenbroeckiſchen Verſuche auf Leipziger Maaß reducirt. .ja) Diefer Etab war im Mittel 4 8änge mit o, En dicken: und er breitenStäbchenarmirt, fo baß biefes Stabchen durch Eifendrath recht befeftigt war, und unten lag. *.|b) Diefer Stab war als ein or⸗ dentlicher verzahnter Balken gemacht, doc) lag nur die hal⸗ be Stärke auf, und 0,3’ im natürl. Zuftand au fwaͤrts ge⸗ bogen. c)Waren aus Baum geſchnit⸗ ten und ganz duͤrre, und No. 19) war am Ende 0,3°’ einge- ſchnitten. dh Dieſe Stäbe wurden der Ver⸗ gleichung wegen aus einerleif. ‚Holz gefhnitten, und liefen die Jahre, wie bei allen vorheri- gen Hölzern, in die Hoͤhe, hin: gegen 23. u. 24. liefen die Jah⸗ ‚te in die Breite, u. nicht dürr. e) War aus einem: — und dürr, « ) “ * IN Seite 432.) s zum aͤußerſten des Quelle — — ——— —— ——— — nenn Gewichts— in Unter; Junter⸗ beſtimmung Iſchiedſchied roh, J der der Breite] Dicke cke Loth | Sra | (Zab. 11.) E 5. - (Bu Seite 432.) _° % ; Zabellarifche Ueberfiht von dem größten Punkt der Dürre bis zum äuferften des Quellens, verſchiedener Holzarten. ZEN — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —— — — — — — — —ñ — —— — — — — — — — 1 1,62 Maapheftimmung, Maahbeftimmung, - Maapbeftimmung, —— a Fre ——— — ie His bey Toscana Wege . 14 Kane Fang. In Unter» unter: 4 beitimmung, ln jftimmuns, au AnTag sieh des - tamen worden — Wuaſſer gelegen ſchied ſchied BE a Namen bes Holzes. der Eder Trocknen Waſſer gelegen Breite] Dicke — Laͤnge | Breite | Dide eange une | m Breite h Dide | Länge | Breite | Dide goth | Sran | Loth | Gran ; Loth Gran goth | Gran — — — — — — — — — — — — — — — — —— — : | — T a) Nu 358 a“ar,2ↄ“5“ — 1’',10,3°'| 4,8% — 840) 5,40 11,5" ers 2 46 3 Er 1& | 14 |1) Anmerkung Dil - 2) Elzbeer 36,3 1.,11,8. ya 1’',10, gr az — 2“,0,5 5,3" 17724 0,6" 3 40 ö 24 53 4 30 14 7 Längen fand ic) im: 3) Birnbaum ne Pur" DRTSBe 1,11,3'] 49 I — 2',1,8°'#| 5,1” I 2,51. 0,2” 3% 8 al 50 4 20 1} — mer gleich, deswegen 4) Eiben 3 h Pa 1/7 ON hir Ib Gay 9 99: LA 7 E.V 1’',10,5''| 3,8°°° — ‚1,11,6°°, 4,3 1,1”) 0,5 21 2 14 20 24 10 3 | 20 laſſe ic fie hinten weg.h . 5) Erlen 3,6,1° 2’ gl" 1,114] .4,6 _ 2,0,3”\ 5,47 1 1,31 0,8 2 — 14 20 31 — 3 10 |2) Das Gewicht fchreibe 16) Airfhen . 2. [3,549 a, van ‚1,119 4,9 — 2'',0,4'”| 5,3 1 1,4” 0,4 2% — 2 20 33 — Ir 10 ich der leichtern Ueber⸗ Daben nr 26 2,00, 163,3 AR EL — 2— 1,5% —— 34 20 24 20 334— 14 | \ıo fiht wegen nur unter] 8) 8wetſchen. .. [36,17% 1 19,11,97 | 57% 1" 10,8. 4,6 — — 0,5 3 8 21 24 3— 14 6 4 %oth in Granen, 9) uUmn 0% 3,6" nung“ 5 1°°,10,9°°| 4,7’"' — 2,0,5511,3 0,8 24 — 2 12 4 — I 17 | 18 13): Das ſaͤmmtl. Maaß 10) Rothbuchen . ”. 3,6 | 1,11,8' 5", — 7/4 11,77721 46° — Br 9 le o, 23 10 2} — 4 — 1$ — iſt Pariſer, und das 1) #hctn ET DRRER: 3,6 gr ie —— — — 2,09 |52”” | 19 | 04 21 13 4 — 31-12 — Gewicht Apothelerge⸗ 12) — ——— 3“6,3 5,1, — 17 12,1%] 4,97% 2 pet] gar 19 1 05 24 3 24 10 32 30 ıt | 20 wicht, r e —— x X se Er — ur er ana“ sr 2,1] 0,3 5, 23 9% 24 CT ‚38 ka 9 77 Be 2 Die Hola » Gremptarel — Pe a — EM —* N ER 2 8 _— * — Fe A] genau MDR Sean, je = 2,11 147 I 0,4 253 10 12 2 2 Har TUR e et 16) Bihten ER . — 1’',10,2°]| 4,5’ — 2 |46 1,9’ 0,1 13 8 14 — 12 —4 — | j —— — 3 k : — we 2,0,5° 5,2740 0,45 ⸗ * — 120,94] 4,7% | F 488 und jedesmal den erſten Punct wieder erreichte, Die Nugborfeit der verſchiedenen Holzarten werden See nach ihrem Schwinden bemerken fonnen, wie fie jetzo ſchon beim Kuͤnſtler im Kredit ſtehen. Aus der Zunahme des Gewichts werden Sie feben, daß ibre Ausdehnung, nicht mit der Gier mwichtezunabme im Verhaͤltniſſe ſtehet, desgleichen ſtehet auh die Dichtigkeit nicht im WVerhältniffe der Gewichtszunahme, welches die Verſuche 14 und 16 deutlich darlegen, n . IX. Ein Brief vom Hrn. Pandfammerrath Ber: tuc an den Herausgeber, Hrn. v. Dans Feimann’s Reiſe betreffend. Nebit Auszug eines Briefes des Hrn. v, D. an Hrn, L. K. R. Bertud. Weimar den 23. Maͤrz 1805. Im November 1804 war ich ſo frei, Ew. den Auszug eines Brief des Hrn dv. Dankelmann vom Borgebirge der auten Hoffnung, mitzutheilen,. Gr war dumals im Beyriff, eine mineraloyifhe - — — am. * Unterſuchungsreiſe durch die Kapkolonie zu ma⸗ ‚hen. Hrav. Dantelmann endigte ſeitdem dieſe Reiſe ghuͤcklich, gieng im Sept. 1804 vom Kap * einem amerikaniſchen Schiffe nach Charlestown in Amerika, hielt ſich dort einige Zeit auf, und fam von da den 13, Januar 1805 gluͤcklich wieder in Bordenur an. Sest hält er ſich im Haag auf, und ift mit dem Ordnen feines Reiſejournals befchäftigt, - durch defien Herausgabe wir vorzüglich neuere ſchaͤtz⸗ bare Nachrichten über vie Inſel Java, Die ung im⸗ mer noch fehlen, erhalten werden. Sch theile Ew bier einen Auszug aus Heven v. D. lestem Briefe mit, da er mehrete intereffante Notizen jeiner Reiſe enthält, und überlaffe es Ih⸗ nen ganz, ob Sie ım Magazin der Naturkunde das von Gebrauch machen wollen. e pr * * Br Haag d. 12. März 1805. u Sch habe hier die Nachricht von einem mir Außerft unangenehmen Verluſte erhalten. Ich ſchickte vom Kap gleich nach meiner Zuruͤckkunft aus dem Innern der Kolonie faft alle gefammelten Produkte, meine Bücher, einen Theil der Zeichnungen und meine Papiere, ferner Naturalien für die Jenaiſche naturforichende Gefellfchaft beftimmt, mit einem Amerikaner, morauf ein.holländifcher Kapitän mit Namen BezE ſich befand, der vom Gouvernement N u 5 ee 435 mit Depeſchen abgeſchickt wurde, und als mein Freund fuͤr meine Sachen, die ohnedies gut re— kommandirt waren, Sorge zu tragen verſprach, uns ter Deiner Addreſſe ab, Das Schiff iſt aber Teider mit Mannichaft und allem auf der amerikaniſchen Kuͤſte im Sturm verungluͤckt. Die Nachricht davon iſt jetzt durch einen zweiten hollaͤndiſchen Kapitän, der über Philadelphia Eimmt, hier angefommen, Mas mich am meiften. fhmeizt, ift ein Etüd ges dDiegen Blei und eine Zafel- Krifiallifa: tion des Bergkryſtalls, zwei neue unbe Fannte Sachen, die ich auf jenem Schiffe verlor, und für die ich alles gäbe, fie wieder zu befommen, Die Maffen waren fehr groß, und idy, wollte aus Furcht dic Hauptfache nicht zu verderben, nicht an das Pochen und Zerfchlagen geben. Meine Mine: talien in 4Kiſten (worunter eine große Menge Prehs nit) die ich theil$ auf Teneriffa, Batavia, und ei: nigen daſigen Inſeln, felbft gefammelt hatte, theil® son Bailln, Mineralogen der franzöfifchen Expedi— tion unter Kapitän Baudin erhielt, alles ift ein Raub der Wellen.geworden! Ein Gluͤck noch, daß id mein Hauptmanuffript, fo wie meine Zeichnuns gen von meiner Reife felbft mitnahm und rettete, ſonſt hätte ich alle Früchte meiner muͤhſe ligen ge: fahrvollen Ale verloren, Du fragft mich vorläufig, wie weit, ich, die Kaps s.,- 436 * kolonie durchwandert habe? Die öſtliche Küfte und. tief ſüdoͤſtlich ins Land bis zur Kaffeengränge habe ich beſucht n*d fo unterfucht als nötyig ift, um als Minera og Rechenſchaft davon zu geben, Die nord» weſtliche Kuͤſte befuchte ich nicht. Sonach bin’ ich in meinem VBorbaben nicht aanz fo meit zum Zwecke gefommen, als ich Dir Anfangs ſchrieb, doch — die Urſachen davon werde ich oͤffentlich bekannt ma— hen. Ich arbeite jest mein Reiſeſournal zum Drud aus; der dazu gehörigen Zeichnungen wer— den ohngefähr acht an der Zahl feyn, nebit einer Eharte. Unfer Pandemann Dr. Lichtenftein, der fich am Kap im Haufe des Gouverneurs Sanfen be: finder, ift voller Thätigfeit, und ganz dazu geeig— niet, viel Gutes für die Wiffenfhaft in jenem Lande zu bewirken. Er hat bereits eine große Reife durch die ganze Kapfolonie mit dem Generalfommiffär de Mift gemacht, und die Schlangen, Inſekten, Schmetterlinge und andere naturhijtorifihe Gegen— fände aller Art gefammelt. Kurz ih glaube, Dr. Lihtenftein wird, wenn er nah Europa zus ruͤckkommt, fehr inteteffante Gegenftände mirtheilen Finnen, da er das Kap und feine Kolonie genau kennt. — Wahrſcheinlich wird er diefes Frühjahr mit dem Sohne des Generalgouverneurs Sanfen, nad) Europa zuruͤckkehren, um mit legterm einige Zeutfche \ ——— > ER; Teutſche Univerlitäten zur beſuchen, fo daß er alfo »or der Hand die mit dem Dänen Herrn Pohl: mann projeftirte Meife *) nicht ausführen kann. Pohlmann ift ein fehr talentveller Chemiker und Botaniker. Er iſt Provilor bei einer Officin am Kap. und lebt ganz für jeine Wiſſenſchaft. Dr. gichtenftein, Pohlmann, Paſtor Defie von der reformirten Gemeinde, ein geborner Han- noveraner, ich und noch einige andere, deren Mas men mir entfallen find, hatten am Kap eine Ges felfihaft unter dem Titel: Verein Naturfor: ſchender Freunde, errichtet. Wir lieferten in jeder Verſammlung geichriebene Auffäge und Notie zen über naturhiſtoriſche Gegenſtaͤnde. Die Sache mar etft im Entſtehen, und würde gewiß gute Fol: gen gehabt haben, hätte unfere verfchiedene Beſtim—⸗ mung uns nicht wieder getrennt. Pohlmann bielt in diefen Verſammlungen auch öfters chemiſche Borlefungen;- und machte die dazu gehörigen Vers fuhe. — Doch aud Pohlmann ift- Willens, das Kap mieder zu verlafjen, und nad) Kopenhagen zu⸗ ruͤckzukehren. Ad. v. Dankelmann. | +) Siehe diefes Magazin, Novbr, 1804. ©, 407. = . Boig’5 Mag. IX. 8. 5, St. Mai 1805. Sf 438 a X. Auszug eines Briefs des Hrn. Hofe. Tile- fius an Hrn. Profefor Rofenmül- ler in Leipzig; dem Herausgeber gefal- ligſt mitgetheilt, Snfel St. Katharina in Brafilien d. 18. San, 1804, Sn der Befornig theuerftere Freund, daß bei. den jesigen Kriegsunruhen wohl mancher Brief ver- foren wird, fchreibe ich jedesinal wenn Schiffe nach Rio-Janeiro gehen! Ob mir gleich hier auf dem Schiffe viel verdirbt und von dem häufigen Regen verfault (wie idy denn 1000 ſolche verdorbene Pflan⸗ jen die ich mit unfäglicher Mühe gefammielt hatte, | jüngft über Bord werfen mußte), fo denke ich doch roh ein kleines Herbarium für dich zu erhalten, Für Mineralogie iſt hier gar nichts zu thun, denn man fann 10 Meilen weit von St. Miguel ins fefte Land hinein reifen, und man findet doch nichts als Thonſchiefer und einen fehr feiten Granit, wo— von ich indeffen einige Proben mitbringen werde. Dagegen ifb die Natur hier unendlid) reich an Pflane jen und Thieren, befonders an Inſekten und‘ Schlangen, über Iestere habe ich befonders ſchoͤ— ne Beobachtungen angeftellt, die zum Theil mit‘ = 3? 439 Präparaten und Zeichnungen belegt find, ſo wie ich überhaupt an Zeichnungen und Präparaten uns aufbörlich arbeite. Auch, D. Langsdorf iſt uns ermuͤdet im Inſektenfang und trägt vortreffliche Sachen zufammen. Die beiten Srmunterungen bei unfern Ürbeiten, finden wır in unferm trefflinen Kapit. von Arufenftern, der ein wahrer Ge ledrter, großer Geograph, Literator, Aſtronom, Mathematiker, und dabei ein fehr befcheidener Mann iſt. Unſer Gefandter hat erfi in Zeneriffe einen Befehl vom Kaijer befannt gemacht, in welchem er für den Oberbefehlshaber beider Schiffe auterifirt ift. Vorher glaubte man in dem Kapit. von Kru: fenftern, dem Schöpfer des ganzen Reifeplans, den alleinigen Dberbefehishaber zu bejigen. Vorgeſtern habe ich einen jungen Amerikani— ſchen Krokodil nach dem Leben gezeichnet, ihn ſodann ; mit Branntewein getödtet und die Haut abgezogen. Vorige Woche habe ih auch Coluber atrox ges fangen, und ihm die Haut abgezogen. Der Jäger fhiegt bier Vögel, und wir faufen noch welde dazu, die wir gemeinihaftlich ausſtopfen; indeſſen liebe ich ſelbſt dieſe Arbeit nicht, und habe bisher nur zwei Kolibris geſtreift, welche bier außeror— dentlih häufig find, Die Portugiefen: nennen fie Pica flor , Blumenbeißer. In unferer Sammlung befinden fi unter andern: Rampha- öf2 — — i 10° ae | fos Aracari L., der Pfefferfras, Portugiefifch, \ Tocano; et zeichnet fih in unferer Sammlung durch feine fehönen Farben aus; ferner der Brafi- liſche Strandiäufer, Parra Brafil. L., und eine Menge Papageien. Bon den Bierfüßern, der Affe, Cercopithecus Cynamulgus Macaco, ‚Simia Beelzebub u. a. Viverra nalua, Myrmeco- phaga guacu. Cavia Capivara, Waſſerſchwein. Dalypus fex et novem cinctus, Lacerta Kay- man. Das übrige Verzeihniß werde ih Dir zu j einer andern Zeit mittheilen, N \ > 441 XI. 4 Auszug eines andern Briefes vom Hrn. Hofe rath Zilefius an Hrn. Prof. Mars: tens in Sena. Peter Paulshaven in Kamtſchatka den 29. Aug. 1804. =... 3 Tage vor unſerm Abgange na, Sapan, Seit unferm 6 wöchentlichen Aufenthalt auf der Inſel St. Katharina in Brafilien, babe ich Eeine Ge— legenheit gefunden, Dir lieber Freund, wieder einige Nachrichten von mir zu geben. Wir find feitdem die Marguezasinfel Nukahiwah, und die dur Cooks Zod berühtigte Sandwichsiniel Dmaibhi, paffirt, Dort habe ich intereffante Thiere gefunden, und mit Pinfel und Feder, mie ich hoffe, gluͤcklich geihildert. Worzüglichen Fleiß habe ih auf die dafigen Menſchen verwendet. ch habe drei fehöne Schädel von-ihnen gefammelt, melde ih Dir von Kopenhagen aus, wenn wir wieder glüdlih duch den Sund kommen, nebſt andern guten Sachen, überfenden werde. Meine Natienalphufiognomien von den Wilden, ihre Wohnpläse, Trachten, Ges raͤthſchaften u. f. w... hält jeder Kenner für volls- fommen treffend und richtig. Komme ich gluͤcklich 443 —* nach Europa zurück, fo werde ih Dir all das wild, Volk mit ihren Punktirungen und Zatuirungen fo treu in Wachs darftellen, als wenn es vor uns lebte, denn ich bin auf einem vertrauten" Zug mit ihnen gewefen, und habe: eben fo viele Zeihnungen als Abguͤſſe gemacht. Sch ſchicke fo eben 69 Tafeln von hier aus zu Lande nad) St. Petersburg an die Faifert. Akademie der Wiffenfchaften, nebft doppelt fo vielen ausgeſtopften Bierfüßern, Amphibien une Dögeln. Zwei Kiften mit Spirituofis bleiben bis übers Jahr zu unferer Ruͤckkunft hier ſtehen. Dop— pelt fo viele Skizzen von zootomifchen, zoologifhen und Landſchaftszeichnungen liegen noch bei mir ver⸗ wahrt. Das Verzeichniß der Abbildungen, welche jetzt nach St. Petersburg abgeben, füge ich hier bei, und damit alle meine Freunde erfahren, dag ih noch lebe, kannſt du es irgendivo beuden laffen, H I. Große Kobilbungen * Betine papier im größten Ropyalformat: 1. Viverra nafua L. Marg. Braßil; Coati mondi, der poſſierliche Brafil ſche — St: Katbar. 2. Ramphaltos Aracari.. Der Tofan oder Bf „aM ferfraß, natuͤrl Gr, aus St, Kathar, — —— 5. 6. 7 8. 9. IO. II. 12 13. 14. 15. 16. a7- 17: 18. 20. 21. 22. —* 443 . Pfittacus Pihidi, der Marquefan. Papagei. Neue Spec. aus Nufahimah. . Hirundo Braßl. Sterna Megalops. Neue Speer. graue Ber ſchwalbe. Parra Brafil. Der große Braſiliſche Kampf— firandläufer oder Kiebitz, aus St. Kathar. . Parra minuta Bralil. Columba montana Marqueſ. Nukahiwah. Columba [ylvatica Marque[. Nukahiwah. Raua cernuta, Brafil. natuͤtl ®r, Lacerta alligator, der Kayman, Amerikan. Krokodil, St. Kathar. Braſ. Maja maxima, die große Kamtſchadaliſche Zeufelsfrabbe. Lebensart, Trigla Gurnardus, der Anurrhahn. Ammodytes Tabianus, Sandaal, Trigla rubens, der rothe Seehahn. Clupea cörnubienfis, der Hering. Sparus cornubienlis. | Squalus Galeus, der Haifiſch. Scomber pelamys, ber Boint, | Coryphana hippurus, der Braſil. Stußkopf. Pleuronectes ftriato-pinnatus, neue C per. aus dem Peter Daulshafen von Kamtſchatka. Phylalis-Holethurio, ber Seepfau, die große Seeblaſe auß dem Brafil, Ocean, die erfte gute Abbildung, woran es bei diefer mangelte. — 444 I. 293. Oftrea mater perl. die Marguef, Perlmutter⸗ aujtet, das Thier ic, Nukah. 24. Die Kamtſchadaliſche Feuerlilie 25. Die Kamtfdiadalifche braune Lilie, - 36. Fucus burlarius, neue Spec, vom Cap arm, ohnmweit Terra del fuego. II. Kleinere A in Folio und Quartformat; 2 I. Piitask; Bra Nierd „der Brafit. Perokit. 2. Teſtudo lutaria, nebft ihrem Blutigel Hi- rudo Swampina, aus Braf, St. Kathar. und St Franziſco 3. Coluber coccineus, Korallenſchlange aus Braſilien. Coluber Gyraracca. Gecko rapicaudatus, aus Nukahiwah Elater noctilucus Bralil. Cimex pedibus alatis, Corype Latreilliä, . mov. Braf. — 7. Blatta conica nova [peec. Bl. Madeirae; Bl. m xima nov: [pec. etc. Brafil. 8. Phala ena pieaflor b. phalgena fici minima Brafil. 9. Sphinx Gigas Brafil, ein ifennen Gemälde, —— . Cancer Bernardus. ar 74 Pa che A Io. Cancer roliratus und C, vocans Brafil. - Be Lauffrabben, in buceinis, trochis, turbi- ı. nibus. 11. Cancer globulus, neue Sper. vor Cap Brio bei Brafil. färbt die See blutroth. 12. Cancer ſcaber Bralil. 13. Anatomes Majae Tab. I. et II. Kamtfch. 14. Aranea avicularia 3 var. tres tabulae cum anatome. Bralil. 15. Aranea ruderalis; aran. atrofulca maxi- ma; ar. arborea, 16. Aranea comprelfa, omnes novae [pecies Brafil. et Nukah. — 17. Alterias rubens 6 rad. 18. Alterias violacea 5 radiata. 19. Afterias anatomes Tab. IIT. 20. Cometa, novum genus Bralil. cum ana- tome. | * 21. Phyſalis pelagica cum anat. Teneriff, 22. Phyftophora Brafil. 23. Biphora Bofckii vel Salpa Forskal Te. neriff. 24. Telephorus, noy. gents mollufcorum . noctilucentium. 8 25. Medufa radiata nov. ſpec. anglica.. 26. Medufa agilis nov. ſpec. Brafil. 27. Amphitrite Sabella Norw. 28. Beröe ovatüs et Ber. valculofus nov. [pee. “ Brafil. 46 = 29. Actinia rubens, viridelcens et fucoides nov. Spec. Teneriff 30. Ein Brailifher Mohrenfelave, 31. Dev Braiilifhe Mohrentanz. 32, Nationaltrachten von Zeneriffe. 33: Der neue Vulkan auf Teneriffa von ‚Gross, Comm. de la Rep. Franc. 34. Eine neue Guanchenmumie von Keneniin nebfi dem Schnabel der alten Löffelgans. 35, Ein tatwirter Driefter beiden Marquefas- Wilden auf Nukahimah im Schmude. 36. Ein Sandwiches: Infulaner von Owaihi, genau portraitirt. | 37. Ein Mann und eine Frau eben daher. 38. Ein Kamrichadale, 39. Die Kolchka. 40. Der Peter Paulshafen. } Alle? diefes it im Zeit von einem Fahre ge M zeichnet worden. Unſer Mater bat, meil er am Steinſchmerzen litt, den Entihluß gefaßt von 'hier zu Kande zurud, nah St Petersburg zu reifen, und der Ruſſiſche Botaniker fiudiof. med. Bri- tin geht mit ihm, Beide Aemter hat man mir übertragen, ——— | — 447 XII. f Nachrichten. von verſchiedenen Nat ur hiſt o⸗ riſchen Gegenfländen, aus einigen dem Nationalinftitute vorgelegten Abhand- lungen vom. Hrn. Deron, Naturforſcher und Arzt bei der Entdeckungsexpedition. (Aus der Revue philosophique etc.) Herr Peron hat innerhalb vier Jahren un: emehliche Gegenden bereift, wovon das Meifte bis— jet völlig unbeachtet geblieben wat. Zweimal hat r das Atlantifche Meer feiner ganzen Laͤnge nach fahren; Zweimal das Vorgebirge der: guten Hoff: tung umfchifft; eben fo viel Mai van Diemens and, und befonders das füdlichfte Worgebirge diefer Gegend; . fünf bis ſechs Mal die Straße von Baſſa ucchfegelt5; zu zwei verichiedenen Malen einen heil der Dftküfte, fo wie die noch intereffantere Zuͤdweſtkuͤſte von Neuholland unterfuht ıc. . Das Sndifche Meer ift vier bis fünf Mal nach mehreren Richtungen, und der Wendekreis des Steinbods im erfchiedenen Puncten der Länge fieben Mal durch— hnitten worden. Die Linie von Norden nach Suͤ— en betrug über 60° oder mehr ale 900 geographi- che Meilen, und die von Oſten nad) Weften über # un , ri \ Ey ER 448 ° aan. * J \ 190° oder 2850 Meilen. Man kann denken wie viele Mühfeligkeiten bei einer folchen Reife zu über: \ fieben waren! Bon fünf Zoologen die fie mit anger treten hatten, war Herr Deron allein fo gluͤcklich ſie zu beendigen, und nie ermuͤdete dabei feine raſt⸗ loſe Thaͤtigkeit, fein Eifer, fein Muth, und fein a Gegenſtand deſſen nähere Kenntnif irgend etwas | zur Ermeiterung der Wiffenfchaften verſprach, blieb von ihm Arabia | x a Die ——— welche er KERN. den In⸗ ſtitute vorgelegt hat, betreffen I) die Tempera: tur des Meeres. 2) Einige zoologifche That- |, fahen, welche mit ber Theorie der Erde in Vearbins dung ftehen. 3) Tin neues Molluskengeſchlecht, Pyrofoma genannt: *). 4) Beobachtungen über. die Ruhr auf der Inſel Timor und. über dem’ Betel. i | I — a 1) Die Beobachtungen über die Temperatur— | der See find: 1) auf der Oberfläche des Maffers, 2) in serfchiedenen Tiefen und nahe an den’ Kür ften, 3) in großen Tiefen und weit von den Kür fien, angefis!ft worden. Alte ander Oberfläche des ( Waſſers gemachten Berfuche wurden in ‚ber offen. , ; Y *) Eine Nachricht hiervon mit Hösit; — ſich im San. Stuͤck 1805. diefes Mag, wis * 449 Ser ausgeführt, und viermal des Tags wiederholt: um 6 Uhr Morgens, ju 9 Mittag, um 6 Uhr Abends und um Mitternadt, Es ergab ſich aus denſel⸗ ben, daß im Allgemeinen des Mittags die Tempe-⸗ ratur des Waffers geringer, als die der Nimofphäre im Schatten und zu der nämlichen Zeit, ifts höher hingegen allemeb um Mitternacht; : Morgens und Abende beinahe einerlei, die Mittelzahl aus einer gewiffen Menge giebt mehr Wärme für das Waſ⸗ fer des Meeres, als für die Luft der Atmofphäre, * Dieſe unmittelbar aus den Beobachtungen ges zogenen Folgen, haben Herren Peron au in den Stand gefest, ein Vorurtheil zu vernichten, das ziemlich allgemein war, nämlich daß fi die Wellen durh ihre Bewegung erbisten. Wenn fih ein "Mind der Eälter als das Waffer ift, auf. einmar erhebt, fo vermindert fich wirklich Die Temperatur der Luft unter dieſen Umftänden weniger als die des Oceans; indeflen wird auch diefe allmählich niedti- ger, nur geſchieht ſolches mit einer Art von Wider— ftand, da hingegen die Luft wegen ihrer: Großen Beweglichkeit fchneller abgekühlt wird, Auch die Ausdunftung welche mit der Erhebung der Wellen ihren Anfang nimmt, trägt mit zur Abkühlung der -Atmofshäre bei, und alsdann muß das Seewaffer, ohne daß es durch den Sturm wirklich mehr er= \ 450 © * waͤrmt wird, nicht ſo kalt als die almeſphaͤriſche Luft zu ſeyn fcheinen, Die Berfuhe über die Waͤrme der See in verfhiedenen Ziefen, wurden Herrn Peron vor feiner Adreife vornehmiih von Fourcroy, Las place, Briffon u.a. empfohlen. Sie wurden mit einer Geräthfchaft angefieilt, welche ſich von allen bisher gebräuchlien in mehrern Rüdfichten untericheidet, und die Herr Peron auf-folgende Art beicreibt: „Ein Queckſilberthermometer an einer Scale von — war in eine Glasroͤhre eingeſchloſſen, deſſen Durchmeſſer etwa 3 Centi⸗ meter betrug. Dieſes Werkzeug wurde in ein etwas laͤngeres hoͤlzernes Futteral von doppeltem Durchmeſſer fo eingeſchloſſen, daß der Raum zwi—⸗ ſchen beiden Zylindern mit geſtoſſenen Kohlen aus» gefült wurde. Diefes Ganze wurde aufs Neue7in einen-metallenen Zylinder von doppeltem Durchmefjer bes hölzernen 'geftedt, und der Zwiſchenraum mit geihmolzenem Talg ausgegoffen, Sowohl der’ höl: zerne als metallene Zylinder waren mit einem be— fondern Dedel von der. naͤmlichen Materie auf eine folhe Art verfehen, daß fie beide zugleich mittelft eines Eleinen fehr einfachen Mechanismus, fehr ge- fhwind abgenommen werden konnten. Man ges langte hierdurch in einem Augenblicke zum Thermo= meter felbft, welches mittelft einer aus ber Talg⸗ „er u Hülle hervorragenden Schnur herausgezogen werden konnte. Diefer ganze Apparat wurde noch in einem gefätterten Beutel von Wachsleinwand (teile gou- dronnee) verwahrt, welchen man hernach an das Ende der Senkſchnur hieng, welche in die beſtimmte Ziefe geleffer werden follte. Gin Klumpen Blei von mehr oder wenigern Gewicht diente noch dazu um das Ganze bis auf den Boden des Meeres hinab zu bringen, und die Schnur in einer moͤglichſt ſenk— rechten Richtung zu erhalten.“ Da es indeß auf dem Schiffe nicht möglich war, einen metallenen Zylinder zu verfertigen, fo mußte man ſich einftweilen mit dem gläfernen und hölzer- nen und dem Koblenpulver begnügen; indeſſen hat aud) diefer Apparat die ER Reſultate ges liefert. Die damit an deo Kuͤſte angeftellten Verſuche haben gezeigt: 1) daß die Zemperatur des Meers in dem Maafe zunimmt, wie man fich dem feflen — Lande und großen Inſeln nähert, und dag ſelbſt — diefe Zunahme der Wärme als ein Mitrel- die: nen kann, die Annäherung zum feſten ande, fo wie die Nahbarfchaft großer Klippen und Sand— baͤnke daraus zu fchließen, welches auch der Herr ven Humboldt durch frühere Verſuche gefunden bat, Eben fo flimmen die Beobachtungen von "7 — Marfigliund PATER EROR: damit überein, Auf⸗ — ſerdem laͤßt ſich der Satz, daß die Waͤrme des Oceans an den Kuͤſten größer, als weit davon im’ | pe Meere, fen, noch aus einer Menge anderer Thatſachen fliegen, Unter den vielen- hierauf Einfluß habendenden Urfachen, fcheint die, daß die mittlere Wärme der feften Erdmaſſe auf fuͤnf Mal: höher als die des Waffers ift, die vornehmfte zu ſeyn; dazu kommt noch die geringere Tiefe des Waſſers ‚an den Kuͤſten, die mehrere Verdichtung der Son⸗ nenſtrahlen, die von den Strömen herrührende Be— wegung, die in den tiefiten Abaründen des Oceans ganz unmerklich werden muß; enelich auch vielleicht die ungeheure Menge’ organifirter Gene in der Naͤhe der Kuͤſten. Die Reſultate aus den Verſuchen des Herrn Deron über die Temperatur des Merres in ver⸗ ſchiedenen Ziefen, und weit von den fern, find in; folgenden Sägen Yacht . — 1) Die Temperatur des Meerveſſes weit vom. | Ufer und in einiger Tiefe, ift im Ganzen geringen als die an der —— — 2) Dieſe Berfärtedenbeit eindet eben fowobt. in den Potar = als Aequatorialgewaͤſſern flatt. 3) Diefe Verſchie denheit ſchien um defto größer ' \ * — — zu ſeyn, in je betraͤchtlichern Tiefen die Beobach— wungen angeftellt wurden. —2 Man hat Grund zu — daß die tiefe fien Stellen des Meers eben fo wie die Gipfel der. hoͤchſten Berge, felbft unter dem Aequator beftän« dig mit Eis belegt find, und daß fie den organifir« ten Geſchoͤpfen wenig zuträglich find, Diefe Refultate ffimmen auch mit denen über: ein, welche man über die Temperatur der vornehm⸗ fien. Landfeen und dem Innern der Erde gefun- den hat. Alte diefe Thatfahen zufammen genommen, müffen natürlich Zweifel über das Dafeyn eines Gentralfeuers begründen; aber nur eine. Menge fer: nerer Unterfuhungen kann es außer Zmeifel fegen, ob, nach der Meinung einiger Phnfifer die Sonne die alleinige Duelle aller Wärme des Erdkör⸗ pers ſey. = Ueber einige zoologifhe, auf die Theorie der Erde Bezug habende, Thatfachen. Die vom Heren Deron hierüber vorgelegte Abhandiung, ift in zwei Abfchnitte getyeilt. Die Voigt's Mag. IX.B.5. St, Mai 1805, Ga “ 454 Pr erſte enthält die Beobachtungen, welche eine ut? frringlihe Vereinigung von Neuholland mit Dan Diemens Land zweifelhaft machen, Diefe Zweifel gründen fich auf die Verſchiedenheit der Menſchen⸗ tacen , mit weichen diefe Ränder bevölfert find, Diefe Berfipiedenheit iſt ſehr beträchtlih, da die Einwohner von Yan Diemens Land nicht allein viel brauner, ale die von Neuholland find, fondern überdem auch kurze, mwolliate und gefräufelte Haare haben, immittelft die auf Neuholland lebenden Wils den mit ihlichten, langen und flarren Haaren bedeckt find. Dieſe Unähnlichkeitenr erftreden ſich auch auf ihre Gebräuche, auf ihre Werkzeuge zur Saad und Bis fherei, auf ihre Wohnungen, Piroguen, Waffen u.a. Dinge, Der andere Abfehnitt ift den Kefuls taten mehrerer Beobachtungen gewidmet,. wodurch bewiefen werben fol, daß einjt das Meer die Gipfel der hohen Gebirge in Ban Diemens Land, Neu: holland, Timor, bededt habe. Der vornehmfte das bin gehörige Beweis wird von bei veriteinten Mur ſcheln und Zoophyten, die ſich auf diefen Gipfeln - befinden, bhergenommen. Uebrigens finden ſich aush die Schalthiere vom füdlichften Ende der öftli- chen Hemifphäre bie mitten in die Aequatorialge- genden; indefien ift das Vaterland der feſten Zoo— phyten weit mehr eingefchränkt, und fiheint fich nicht Über den 34° zu erfireden; auch Fann man es als erwiefen anfeben, daß ſich diefe Familie der — 7* * 455 Thiere mitten auf den wärmften Meeren fortgefegt habe, mie die zahlreihen Beobachtungen der bes rühmteften Seefahrer ſolches beweiſen. Man’ fieht wie die ganze Familie der Madreporen im Zuftand ihrer Verfteinerung alle die niedern Inſeln des grof: fen Aequatorial-Oceans bilden, fo wie einige andere von größerer Höhe in diefem und dem Indiſchen Ocean. Auch im belebten Zuftande vergrößern bieſe Thiere von Tag zu Tag den feften Theil der Erde in diefen Meeren, vervielfältigen die Korallen— tiffe; erweitern die Inſeln und Arcipele, verengen die Rheeden und Häfen und bilden alfenthalben neue Kalkgebirge. 456 — XIII. Beobachtungen über den Witterungszu- ftand in Grönland und Fabrador innerhalb den Jahren 1790- bis 1801. Ein Auszug aus dem geichriebenen Tage: buche der. Maͤhriſchen Wiſſionarien daſelbſt. Die Moaͤbriſchen Brüder haben jetzt drei Ge⸗ meinden, oder Niederlaſſungen in Grönland: — I) Neu-Herenhut, am Balsriviere auf einer | Helbinfel nicht meit von der Daͤniſchen Kolonie Godhaab im 64° 14’ noͤrdlicher Breite erbaut, und im Jahre 1733 gegründet. — 2) Lichtenfels in der Fifcherfiorde, Dieſes liegt achtzehn Meilen füdlicher, auf einer Infel von vier Meilen Um: fanse, und ift im Jahre 1758 gegründet mor- den. — 3) Lihtenau, in Suͤdgroͤnland unterm 61 Grade und einigen Minuten nördlicher Breite, an der Bai Agdluit. Diefe Niederlaffung hat I dem Sahre 1774 eriftirt, Die unter dem Namen Terra Labrador befannte Halbinfel erfivedt fi) vom zaften bis zum 61ſten Grade nördlicher Breite, fo daß der noͤrd— lichfte Punkt von Labrador faft unter derfeiben * 457 Breite, wie Cap Farewell, welches der ſuͤd— lichſte Punkt von Grönland ift, liegt. Da. einige Gtieder ver Maͤhriſchen Brüderfchaft in den Jahren 1752 und 1764 entdedt hutten, daß die Srönläne der und die Ejfimo- Indianer ein und dieſelbe Na— tion iind, und eine ziemlich aͤhnliche Sprache reden, fo bildeten fie unter denfelben allmaͤhlich folgende Mifiionen und Gemeinden: — 1) Nain, im Sabre 1771 unter dem 55° 55° noͤrdl. Breite geles gen. — 2) Eine große auf der Inſel Kivallek, nördlih von, Nain, an einem Fleinen Meerbufen, - den die Eſtimos Okkak, d.h. Sprache, nennen. — 3) Hoffenthal, im Jahre 1782. Diefe Nie derlaffung iſt die füdlichfte an der Küfte, und Okkak die nöcdlichfte, da fie faft unter dem 58ſten Grade noͤrdl. Breite liegt, Am 2uſten Januar 1790 flieg das Thermome- ter zu Lichtenfels in Grönland fünf Grad über den Gefrierpunft, obfhon die Kälte kurz vorher ziem—⸗ lich ſtreng geweſen war; denn das Thermometer hatte am 19ten Dec. 1789 achtzehn Grad unter dem Gefrierpunfte geftanden: Wenig Tage nachher wurde es aber wieder Fälter, Zu Anfang des Aus guſts waren ein Paar überaus heiße Tage zu Lich« tenau, und e8 war, wegen ber unfäglihen Schwaͤr— me von Fliegen unmöglih, außerhalb des Hauſes zu bfeiben, Gleich nach dem Igten September war 453 _ aber der Grund in der Nachbarfchaft von Neus Herrenhut ganz mit Schnee — und der Win: ter trat ſchon ein, Mährend diefem Winter Iag viel Schnee in Pabrador, der von ſtarkem Froft begleitet war, fo das das Fahrenheitifche Thermometer fehr oft zwifchen 30 bis 36 Grad unter Null fiand. Zu Hoffenthal fiel es am 6ten Januar gar bis auf 40 Grad herunter. Die Bay von Nain war bis zu Anfang des Sulius nicht frei vom Eife. — Am zweiten Auguft zeigten fih in der Nacht zu Hoffen: thal viele Blitze — Die Eſkimo's, denen dies eine ungewohnte Erfcheinung war, medten bie Mifiionarien auf, in der REIN dag das Haus im Feuer ftehe. 1791. Am 6ten Mat war die Witterung zu Neuherrenhut noch immer fo Ealt, daß ein Grön= laͤndiſcher Anabe, der fih nur eine Eleine Strede vom Haufe entfernt hatte, faſt todt gefraren war, und fogleih nad Haufe gebracht werden mußte, So war auh noch fpäterhin, am vierzehnten Mai, die Ebene mit einem ziemlich didem Schnee bededt, und die Kälte blieb in ihrem Grade. Mit Aus: nahme weniger Zage, blich das Wetter rauh und kalt, und es fiel fo viel Schnee als mitten im Win: ter, Im Sunius regnete es faft immer fort, bis — zum ısten; nach dieſem Tage bis zum T7ten, wurde e8 warm, und der Himmel heil: Am erften Ju— lius kehrte jedoch der Froſt mit ſolcher Heftigkeit zurüd, daß einige Boten, die Geſchaͤftshalber nach Herrenhbut gefommen waren, bdiejen Drt nicht ver— laſſen Fonnten. Den dritten November war die Mitterung fo fhön und mild wie im Sommer, und es fiel wenig Schnee um diefe Zeit. Die Gröns länder brachten täglich ganze Säde voll Beeren von einem hohen, und ſechs Meiien entfernten Berge mit nah) Haufe, Sm Barten der Miffionare zu Okkak, lag ber Schnee zu Ende des Mai neun bis zehn Fuß hoch, fo daß fie ſich genöthiget fahen, einen Theil davon weanzufhaufeln, um einige Saamen daſelbſt füen zu Eönnen, An der einen Seite der Kirche, mar er am ı7ten immer noch zwanzig Fuß hob, und. dridte fo ftark gegen diefelbe, daß er die Wand aus ihrer ſenkrechten Richtung brachte. Noch nie hatten die Miffionarien fo tief unter dem Schnee begras ben gelegen, als diefes Jahr. Es war ihnen keine Möglichkeit, ihre Sämereien vor dem 24flen Ju⸗ nius in den Garten zu bringen, und zwei Zage nachher war der Boden doch ‚wieder mit einem tiefen eben gefallenen Schnee bededt. Das Eis am Strande blieb bis am ıdten Julius, wo «6 plöß: lich in einer Nacht verſchwand. 460 — Zu Nain war das Wetter gleichfalls im Ju⸗ nius ſehr Winterartig; noch am 2ten Julius fien—⸗ gen die Groͤnlaͤnder fuͤnf Seekaͤlber auf dem Eiſe, und fuhren mit ihren Schlitten darauf umher; am folgenden Tage brach es aber, und am fünften Sus lius wurden die eriten Kayeks vom Stapel ge: laffen, Si: Zu Lichtenau war der zweite Mat des Sahres 1792 ein fehr warmer Tag, und die Schaafe wur: den auf die Weide getrieben. Am ızten befäeten die Miffionarien ihren Garten. Am zoften December war das Reaum. Ther: mometer zu Herrenhut bis auf 152 unter Null, und die Kälte außerordentlich freng. Im Sanuar aber zeigte fich das Wetter fo gelinde, als man ſich ed nur irgend von jener Jahreszeit erinnern Eonnte, Das Thermometer ftand gewöhnlich. auf dem Ges ftierpunfte. Zu Anfang des Februars trat der Froſt ein. Am dritten war das Thermometer auf — 16 Grad, und am fünften auf — 23 Grad Fahrenheit, Um die Mitte des Julius war die Hitze fo groß, daß das Fahrenheitifche Thermom. auf 92 Grad flieg, 1793. Am dritten Februar und an den uns | — | 46x mittelbar darauf folgenden Tagen ftand das Thers mometer zu Neuherrenhut auf — 19, und den 24ften März auf — 23 Grad Reaumur. Zu Ende des Mai fehneiete es fo heftig, daß es einige Ver— famminngen zum Gottesdienfte, welche gewoͤhnlich um Pfingften gebalten werden, verhinderte, Am sten Februar fiel das Fahrenheitifche Ther: mometer- zu Hoffenthal bis auf — 34 Grad. Die Kälte war dabei einige Zage lang fo fehneidend, daß die ner ſich nit vor die Thüre wagen durften, BER Am ııten Februar zeigte fich der Kälte: grad zu Meuherrenhut — 21 Grad Reaum, Ein Grönländer und feine zwei Söhne muften damals eine ganze Nacht zwifchen dem Eife in der See zu— bringen: indeß Eehrten fie am andern Morgen wohl: behalten nadı Haufe. Am Ioten December war die Kälte am naͤmlichen Orte nur 18 Grade Reaum. Den folgenden Morgen fanden die Miffionarien das Waſſer in den Theekeffein auf dem Dfen zu Eis: gefroren, obgleich vom vorigen Abend her ein ſtar— kes Feuer in demfelben war unterhalten worden. Um Weihnahten war das Wetter in Grönland fehe gelinde. In Lichtenau flieg die Hige in der Halle, wo die kirchliche Verſammlung fi eingefunden 462 » hatte, fo hoch, daß ſie ſehr — und b fogar unleidlic zu werden anfieng. 1795. Um 8ten Kanal erhob fih zu Neu: herrenhut plöslih ein ftarker Süboftwind, der fo warm war, als ob er aus einem Ofen blies. Zu "gleicher Zeit regnete es fo heftig, daß das Waffer in das Haus hinein lief, Am roten wuchs diefer Sturm zu einem gefahrvollen Dekan heran, der das Magazin der Grönländer riederriß, und der Wohnung der Miffionarien, die faft nicht ausge: beffert werden Eonnte, den Untergang drohte, — Zu Lichtenfels erhob fi am 16ten Januar gleiche fall8 ein Sturm von Südoften, der den ganzen Tag anhielt, und fo heftig war, daß fich die Alte- ſten Europäer und Grönländer nicht erinnern fonns ten, einen gleichen erlebt zu haben, -—- Einige Zeit hernach erhielt fi das Wetter ziemlich gelinde, und wurde bisweilen fogar warm. Im Durchs ſchnitt hatten die Miffionärs noch feinen fo milden | Winter in Grönland erlebt. (In Europa war die fed Jahr der Winter im Begentbeil ſehr ſtreng) Den 24 und azjten Sunius zeichneten fich faft un— unterbrochene Stürme mit einigen hellen Blitzen und ziemlich ſtarken Donnerichlägen aus. Da dies etwas fehr feltenes in Groͤrland iſt (denn, zum wenigften in Norogeonland ſieht man den Blitz ge⸗ / — 463 woͤhnlich, ohne einen Laut von Donner zu hören), fo wurden die Eingebornen in großen Schreden vers fest, und blieben in ihren Zelten, Am 7ten Ju— lius zeigte fi ein neuer heftiger Sturm zu Neu— herrenhut, wo der Schlag oft unmittelbar auf den Blitz erfolgte, und mit einem lebhaften Anprallen an die hohen Gebirge begleitet war, von denen fich große Felſenſtuͤcken in die See ſtuͤrzten. Zu Labrador war mährend der ganzen legten Hälfte des Januars eine fhönere Witterung als ich der ältefte Einwohner von Main, zu diefer Jahres— zeit gefehen zu haben erinnerte. - Jeden Tag Sons nenjhein, ohne Wind, und die Kälte ziemlich ge: mäßigt, Im der Nacht vom sten zum zten Auguſt, ein ſtarkes Gewitter, mit vielem Regen. 1796. Am ıgten Sunius brachten die Miſ— fionerien zu Lichtenfels ihre Waſſerkunſt im arten zu Stande, während der Schnee an der Außenſeite des Gartens immer noch einige Fuß hoch lag. Zu Meuherrenhut hatten fie am 27ſten Mai fchon einen Theil des Gartens mit Stfrüben befaet. Diefe Aerndte wurde aber durch den nahfommenden firengen Froſt gänzlich zerflört; fo daß fie um die Mitte des Junius von vorn anfangen mußten, 464 N Gegen Ende des Julius war das Wetter zu Lich— genau fo warm, und die Fliegen fo zahlreich, daß es nicht möglih war, lange vor der Thüre zu bleis ben, und die Schaafe mußten den ganzen Zag über inne gehalten merden. In der Mitte des Auguſts war ein Sturm zu Lichtenau mit Schnee und Re— gen, und hierauf hörte man Donnern, ohne jedoch Blitze entdeden zu können. Um roten November war die Luft fo dicht, ohne jedoh mit Schnee oder Regen uͤberladen zu feyn, das der Morgendienit in dev Schule ausgefest werden mußte, Um Mittag war es noch immer fo finfter, daß die Deiffionäre x eine Lampe bei Tifehe anzünden mußten. Zu Ende Movembers war das Weiter ın Neuherrenhut ſehr mild, und es fiel mehr Regen als im Fruͤhſahre. Der Schnee fieng an ſich zu vermindern, und die Bäche floſſen wieder in ihren gewöhnlichen Gräben. Am rgten December war e8 fo warm zu Neuher— renhut, als wenn die Luft aus einem Badofen kaͤme Die Einwohner fahen dies als den Worbos | ten eines Sturm an, ber aud wirklich kurz nach— ber eintrat, und mit folder Gewalt und Heftigkeit wuͤthete, daß er das Gebäude der Miffionarien bis auf den Grund erfütterte. Zu Labrador war die Kälte während des ganz zen Sanuars außerordentlich anhaltend, und dus * 465 Fahrenheitiſche Thermometer ſtand meiſt zwi— ſchen — 15 bis 28 Graden. Gegen Ende des Julius wurde die Hitze unausſtehlich. Das Thermometer ſtieg bis 85 Grad. Zu Ende Auguſts ſchloß ſich ver Sommer plößlih mit einem heftigen Gewitter ſturm. Das Wetter wurde indeß im September wieder veränderlih,, und blieb fo bis zum Monat B December, 1797. Zu Anfang Aprils war das Thermome- ter 20 Grab unter dem Gefrierpunkte. Am zweiten Augufi ein heftiger Gewitterſturm zu Lichtenfels mit vielem Regen begleitet. Der Himmel war dabei fo verdunkelt, daß fich die Miffionarien um Mittag w eine Lampe anzuͤnden mußten. Die firengen Sröfte “zu Anfang ‚des Septembers nöthigten die Miffionäre mit der Aerndte ihres Gartenertrags zu eilen. Auf: fer den gewöhnlichen Aerndten an Rüben und Kohl, hatten fie einige Slartoffeln gepflanzt, melde nun größer waren, als die, fo fie vorher verfucht hatten, Der Kapitän eines Englifhen Schiffes hatte fie mit einer Eleinen Quantität diefer Erdfriichte verſehen, die hier eine große Seltenheit iſt. Sie ſtekten zwei davon in einen Aſch in einer warmen Kam— mer, wo ſie auch ſo weit wuchſen, bis es das Wetter erlaubte, fie in den Garten zu verpflanzen. Der Ertrag gab fieben und achtzig Kartoffeln, da- 466 — von die groͤßte von der Größe eines ggg Zu Labrador war die Kälte im Januar fo ſtreng, daß das Thermometer zu Okkak auf — 36 . ! — —⸗ * — — aan Grad Fahrenheit ftand, und fo den ganzem Sebruar hindurch blieb. - In diefem nördlichften Punkte war die Hige gleichfalls größer in diefem Sabre. Das Fahrenheitifhe Thermometer flieg auf 76 Grad, 1798. In Grönland war der Minter von 1798 bis 1799 fehr gelinde, und durch Feine vielen Stürme ausgezeichnet. Doc im Junius 1798 gab e8 viel tobended® und Faltes Wetter, mit vielem Schnee begleitet, Auch in der füdlichen Gemeinde, in Lichtenau, fchneiete es am 2ıjten, am längjten Tage im Jahre, von Früh bis Mittag. Auf Labrador herrfchte in den erjten Monaten a des Jahrs ein fehr firenger Frofl. Das Thermo: meter fiel zu Okkak bis zo Grad Fahrenheit; und zu Nain noh am 2ten Mai — 23 Grad. Es fiel auch ein fo gewaltiger Schnee , daß er von den Bergen um: die Hänfer bis zu einer Höhe von zwan- — 467 zig Fuß hinauf ftöberte, und um die Kirche bis hoch an das Dach hinauf lag. Eine Europderin, die um jene Zeit geftorben war, mußte bis zum Früh yabr im Schnee liegen gelaffen werden, ehe man fie begraben Eonnte. Der diesjährige Sommer war nicht jo warm als der vergangene; doch jlieg das Thermometer zu Nain einmal über 70 Grad. Hier— auf erfolgte aber plöslih eine große Veränderung: in der Eleinen Zeit von einer halben Stunde, fiel es um mehr ald 30 Grade; und am folgenden Zage war die See mit einer dünnen Krufie neuen Eijes bedeckt. 1799. In den Wintermonaten zu Ende des Jahres war in Groͤnland die Witterung ungewoͤhn— lih milde. Zu Lichtenau und an andern Drten ftand das Thermometer meift um wenige Grade über dem Gefrierpunfte. Es fiel auch ein wenig Schnee. 3u Labrador zeigte fih der Sommer meiſt ſtuͤrmiſch und winterbaft. Am ıoten Junius fiel sine Viertelelle hoher Schnee; zu Ende dieſes Mo: nats war die Bai von Nain noch nicht ganz vom Eife frei. — Der Froſt roͤdtete faft alle Kurtof: fein. In Okkak thaute der Schnee zwar in dem Thale, Eurz hernach aber ſchneiete es von neuem; und am 24ften Mai kamen zwei Eskimo⸗Indier an, bie mit ihrem Schlitten auf dem Ciſe gereift waren. Zu Ende des Junius for es wieder fo derb, daß die ganze Bai von Okkakb in einer Nacht mit einer duͤnnen Eisrinde bedeckt wurde. Mehrere Garten gewaͤchſe erfroren, und der größte Theil der übrig blieb, wurde von Mäufen und Vögeln gefreffen. Ani ııten Auguft war die ganze Küfte bei Okkak und die See, fo weit man unterfcheiden konnte, immer noch mit Eis überzogen. Während den Bintermonaten hätte man gelinde Witterung. Am ı23ten November zeigte fih eine fehr merkwürdige Erſcheinung zu Nain und Hoffenthal, . weiche die Eskimo's fehr in Schrecken fegte. Beil Zagesanz .ı bruche flieg nämlich eine große Menge Feuerkugeln, deren einige im Durchmeffer eine halbe Elle zu ha— ben fchienen, in allen Richtungen nad) der Erde herunter. Dieſe Erfcheinung bemerkte man zur naͤmlichen Zeit auch zu Neuherrenhut und zu Lich— tenau in Grönland. (alſo in einer Entfernung von ohngefaͤhr hundert Meilen.) Man kann daraus auf die Höhe der Regionen ſchließen, in denen ſich * Meteore bildeten. 1800. Zu Anfang dieſes Jahres fuhr das Metter fort, fih ungewoͤhnlich milde zu zeigen. Sn den Tagebuͤchern der — Miſſiona⸗ vien, | 8 a6⸗ rien, findet ſich weder von einem ſtarken Froſte noch einem tiefen Schnee Meldung, > Ai In Grönland fiel den ganzen Winter durch wenig Schnee. Es thaute fo bald, daß im Jauuar die Erde ſchon fo troden wie andermale im Soms mer war, und daß die Schaafe ihr tägliches Futter außer den Ställen finden Eonnten, ‚Sn der nördlichen Gegend von Europa herrſcht im Gegentheile eine ziemlich ſtrenge Kälte, die von tiefem Schnee, der lange Zeit liegen blieb, Beglei- tet war. Der Sommer mußte gleichfalls in Neu— herrenhut ungünftig ausgefallen feyn, denn die Ruͤbenaͤrndte war’ fehr gering- Sie mußten am 24ften September und den folgenden Zagen mit vieler Schwierigkeit ausgezogen oder vielmehr aus: genraben werden, da die Erde fchon gefroren, und tief mit Schnee bedeckt var, 1801. Vom ıyten Januar, hielt die Kälte wachſend in Grönland an. In der VBerfammlungs: halle zu Neuherrenhut, mar die ganze Orgel mit einem dien Reif befchlagen, fo daß fie nicht ge: ſpielt werden konnte; ein Zufall der bisher noch nie eingetreten war. Verſchiedene alte Groͤnlaͤnder bemmerften, als nach der Mitte des Aprils Kälte Voigt's Mag. IX. B. 5. St. Maiıgos. Hh = 470 — 9 und Schnee immer anhielten, daß es ſchiene, als ob ihr Land jährlich immer rauher und rauher würde; denn wenn vormals die Sonne zu felbiger Zeit in dieſer Höhe geitanden hätte, fo fey bie Witterung weit milder und weit weniger vom Schnee begleitet geweſen; jetzt aber ſcheine es bei jedem wiederkeh⸗ renden Fruͤhlinge immer mehr, als ob die Kaͤlte nie wieder aafpoige wollte. 1 Dr, ® —8 —* —JJ6 Kur; @eite 1. Sdeen zur Naturphilofophie, (Vom Hrn. Prof, Wildt in Göttingen.) — ö x 339 II. Ueber das BZurüdgeben pappierner Schuͤſſelch en die mit einem Bleiſtift in der Sand gedreht werden. 397 III. Ein Brief des Hrn, Prof, Wildt in Got⸗ eingen an den Herausgeber; Mittheilung Natur-⸗ philojophifcher Gegenftände und Nachrichten über Bethylien oder Weltfrümmer betreffend. Göttingen d. 2. März 1805. r 407 IV. Nachricht von einer merkwürdigen Berfteine: - rung (vd. Hrn, Dr. Dyckhoff in Osnabrüd, mit Abbildung auf Taf: VII. Fig. 5 u. 6, 409 V. Ueber die Lichtftrahlen "beim Blinzen. (Vom Hrn. Prof. VBieth in Deflau.) -. - 413 VI. Ueber die Bertheilung. der Blutgefäße und die wahricheinlih davon abhängenden Eigen: - thümlichkeiten der Muſkelthaͤtigkeit. (Aus dem Monthly- Magazine Oct. 1804 ©. 237. Bom Hrn. Prof. Kroriep mitgetheilt, nebſt einer Nachſchrift von demſelben.) — 416 VII. Fernere Bemerkungen uͤber ———— und Feuerkugeln. (Aus einem Briefe des Hrn, Dr. u, Drof. Benzenberg an den Herausge— ber. Düffelvorf d. 15. San. 1805.) 421 VIII. uͤber das Zerbrechen freiliegender “ 47% | Snhate Seit? Hölzer, fo wie über Maaß- und Gemwichtsbe: ftimmungen verfelben bei verfchiedenen Graden ihrer Trockenheit und Feuchtigkeit. (Aus einem Briefe des Hrn. Wegbaufommilfarius Sarto— rius an den —— Wilhelmsthal im San 88— IX. Ein Brief des Hrn. Kanbtanminraihe Ber: tuch an den Herausgeber, Hrn. ven Dankel— mann’s Reife in Afrika betreffend; nebft Aus: zug eines Briefes des Hrn. v. Dankelmann an Hrn, & K. R. Bertud. X. Auszug eines Briefes des Hrn. Hofe. zite fius an Sem. Prof. Rofenmüller in Leip— zig. Inſel St. Katharina in Brafilien, d. 18. San. 1804. Ä X1. Auszug eines —— Bliefes vom Se Soße: Zileftus an Hrn. Prof. Martens in Sena, Meter: de in Kamtſchatka d. 29. Aug. 1804. — XII. Nachrichten von ——— Seatuchiftort- chen Gegenfländen, aus einigen dem National inftitut. vorgelegten Abhandlungen vom” Hrn, -Peron. Naturforfcher und Arzt beider Entdek— fungserpedition. (Aus jder Revue philaso- phigue etc.) AI. Beobadptungen über den. Wictetaz——— 430 433 438 447 in Grönland und Labrador innerhalb den Zah: - ven 1790 bis 1801. Ein Auszug aus dem ge: ſchriebenen ei der Mährifhen Brüder daſelbſt. —— — 456 va No. IV. Monats - Bericht des F. ©, privil. Landes-Induſtrie- Sonptin fo wieaud des Geographiſchen Inſtituts zu Weimar von allen im Laufe des Monats bei beiden Inſtitute erſchienenen literariſchen Neuigkeiten und Nach— richt von ihren Unternehmungen. 2.9 ii. 08.0 I. Ankündigungen und andere Notizen. u; Die Zeiten, oder Archiv für die neuefte Staaten: gefchichre und Politik. Derausgegeben von C. D. Voß, Profeſſor zu Delle. (Plan und Ankündigung.) Beobachter und Freunte der Geſchichte, Staaten kunde und Politik, ingleicyen Lehrer ind Schiiftiteller in diejen Faͤchern yaven ohnfercıtig fun längjt mit mir den ran: E el eines Werks empfunden, in weldhem alle, im jener Hin: ht, Merkwürdige forgfältig verzeichnet, unter lichtvolfe Ueber— ichten planmäßig zufammenageftellt, und, nad) der forgfältig- en Erforfhung, der Wahrheit moͤglichſt gemäß, für die Zeits enojfen und Nachwelt aufbewahrt würde. Sndem dies Gefühl immer lebhafter bei mir wurde, vers mloßte es mich, nad jahrelanger Beſchaͤftigung mit diefer Fdee, zu dem Entſchluſſe, die Ausführung eines foldyen Were es zu verjuchen. Ich kuͤndige fie jet an, da mir der Zeit: unkt, aus mehr als einem Grunde, nicht ungünjtig zu feyn heint, und eine Verlagshbandlung mir dazu die Hand geboten at, deren Soliditaͤt und bewährter Eifer in der Beförderung vahrhaft nugbarer Unternehmungen mich jede Unterſtuͤtzung er— varten und dem Publifum zufagen läßt. . Der Plan zu dieſem Werke ift von mir mehreren der kom— petenteften Richter in dieſen Fächern zur Prüfung vorgelegt porden, und wird hier dem Mublitum fo übergeben, mie er ac ihren Erinnerungen revidirt und verbeffert ift, und nun on ihnen Billiaung und Zufage der Unterfiügung erhalten hat, Schon aus der fummarifchen Anzeige des Zwecks ergeben ih im Allgemeinen die Gegenftände, welche dies Werf — as feiner Natur nach die Form einer Zeitſchrift erhalten nuß — umfaffen wird. _ Alles, was zur Kenntniß des nnern Zuftandes und der Schidfale der Staaten ehört und auf diefelben Einfluß-und Beziehung at, oder was — im weiteren inne — in ber Etaaten: eihichte begriffen ift, gehört ın fein Gebiet. Wenn bie Staatengeſchichte, nah Schlözers Ausdrucke, eine fortlaus ende Statiſtik feyn fol; fo wird aus unferm ihr gewidmeten rchive auc nichts ausgeichloffen werden dürfen, was zw einer oliftändigen Staatenfunde gehört. Auch werden die Sraehftände in demfelben auf ähnliche Art, wie es in dieſer ifenfchaft gewöhnlich ift, geordnet werden. Folsende Ru— Ei: fheinen mir daher, zur Gewährung einer lichtvollen Ue— erjiht, zwedmäßig und nothivendig zu feyn. 1. Regenten und Höfe. Dieſe Rubrik wird Alles umfaffen, was die Perfonen, Kami- ie, das Öffentliche und Privatleben der Regenten betrifft; — erficht fich, in fo fern es für die Publicität geeignet ift nd für die Geſchichte Intereſſe hat. Dahin rechne ich ie Berzeichnung der Geburten, Heiratben, Sterbefälle, Schil: tungen der täglichen Lebensweiſe, Beihäftigungen, Lieblings: ergnügungen, Nachrichten von Aufenthaltsveränderungen, Rei: en, Zuiammenfünften, Befuchen , befonders merfwürdigen Hof: eſten, Audienzen u. f. w. Ferner Anfaufe von. Bibliotheken, Lunfimwerfen u. f. w., Anfaufe oder Baue von Schloͤſſern ıc. eformen, Einrichtungen und bedeutende Veränderungen ‚An ben Hofftaaten, Promotionen an den Höfen, in den Rittero den u. f. w. Daß, fo wie überall dur das ganze Werk, nu das wahrhaft hiſtoriſch Merfwürdige und voll kommen Authentifhe aefammelt und mitaetheilt, und je Anefdotenjänerei und Kläticherei, als tief unter der Würde de Geſchichte und eines jeten .ehrliebenden Schriftſtellers, auf da forgfältioite vermieden werden wiid, barf wohl kaum hier ei mal für allemal angemerkt und verfichert werden, HI. Miniferien und Kabinette, Wenn Staatsminifter, geheime und Kabinetsräthe u. dgl als unmittelbar an der Seite der Stegenten ftehend, als fein perſoͤnlichen Gehülfen, Rathgeber, Stellvertreter, Werkzeug u, f. w. in der Staatsverwaltung betradiet werten müjlen fo müffen auch die fie betreffenden hiftorifchen Merkfmürdigfeite ebenfalls in diefem Archive aufbewahrt bleiben: Hier wird au Ungabe des Verjonals ‚in den Minifterien und Kabinetten fi ereignenden Beränderungen, Beftimmung tes Geihäfts- un Wirkungskreiſes der Individuen, Aufentbaltsorte, Reifen, b fondere Aufträge, vorzüglich glüdlih und ruͤhmlich ausgefuͤh wichtige Geichäffe, Unternehmungen, Würdigung großer un bewährtef Verdienfte — etwanige Gewaltsmißbräude, darübe angeftellte Unterfudungen und Beftrafungen u. f. w. Ruͤckſich zu nehmen ſeyn. III. Staatsverfaffung und Verwaltung im Allgemeinen. In diefe Abtheilung gehören, meiner Einfiht nad, a Maasresein,; Verfügungen und Einrihtungen zur Gidyerung und Berdefferung der beitebenden Staatsverfaſſungen und Ab: miniſtrationen; Darftellungen und Brüfungen der Staatsver— faffungen und Berwaltungen, dem Ganzen oder einzelnen Thei— len derjelben nach; Andeutung entfchiedener und weſentlicher Borzüge oder Mängel, biftorifche Notizen von Dischffionen darz über u. f. w: - Um nun die übrigen. Geaenftände der Staatsverwal—⸗ fung unter eine möglichft leihte und klare Ueberfiht zu brin: gen, jgeint es rathfam, die Innere von der Heußern zu jgaere und danad) zwei Dauptabtheilungen zu bifven. Uns ter den u IV. Innern Angelegenheiten und Eteigniffen wird alles wahrhaft Merkwuͤrdige und Intereffante 1) der Gefeggebung mitgefheilt werden. Dahin rehne ih: Kabineteorbren, bie auf irgend einen Zweig der Staatsverwaltung Bezichung haben, oder die Grundlegen zu Gefcgen enthalten; Ereigniſſe, die geſetzgebenden — re betreffend; Verord⸗ wr — \ ungen in ihrer Organifation u. f. w. Berhandlungen Inn Beſchluͤſſe derfelben (alfo 3.8. die Parlamentsdebät— en, Bills, Deputationen, Reden, Borträge, Sfhlüffe in den Sranzöftichen gefeßgebenden Gorporationen ı 1. f. w.),. neue volftändige Geſetzgebungen, Charakterifirung, Executirung bderfelben 26, Dies veranlaßt zu einem Blicke auf 2) bie Gerehtigkfeitspflege. eb Nachrichten von den Reformen, neuen Einrichtungen in er Organiſation der Gerichtshöfe und dem Rechtsgance; be— onders merkwürdige Nechtsfälle, wichtige und charafterifiiiche Entſcheidungen; Weberfichten der Arbeiten der Gerichtshöfe, iacy Zahl und Berhältniß der zuc Enticheivung beförderten- und noch zurücdgebliebenen Prozeffe u. f. w. ſollen unter dicfer Rus riet miigetheilt werden. In diefer Hinficht werde ich Freilich, rionders ın unferm Zeutihen Baterlande, meinen Zweck, mei: wm Wunſche und Plane nah, nur dann erreichen, wenn ich son patriotifchen Borftehern und Mitaliedern der Gerichtshoͤfe ſelbſt Unterfiugung erhalte. Sch varf aber aud wohl um fo mehr Rechnung darauf machen, da ihnen feldft daran liegen muß, nur völlig authentiſche Thatſachen in das Archiv der Ge: hichte nicdergelegt zu wilfen. Mit demielben Streben, nad moglichfter Wahrhaftigkeit, wird man aud 3) Das Polizeiwefen darzuſtellen ſuchen. Als allgemeine Schutz- und Sicherheits: anfalt macht — 4) das Militärwefen in Friedenszeiten befanntlich einen der bedeutendften Theile ber Staatsverwaltung aus. Man wird daber der nähern Kennt— niß derjelben in dem hiftorifchen Archive fo gut als den übrigen einen Platz einräumen. Bor allen Dingen aber wird 5) das Cameral- und Finanzweſen als Quelle der Lebenskraͤfte des ganzen Staatsförpers, die Auf: merkſamkeit und Beobachtung des denkenden Gefhichtsfreundes auf ſich ziehn, und daher auch in diefer Zeitfchrift ganz vor: züalicy mit Sorgfalt behandelt werden. Wichtige Beranital: tungen und Anwendungen zur Beförderung der Landwirthſchaft, des Manufakturmwefens und des Handels werden genau verzeich— net, mitunter auch beicheiven gewürdiat und auf die Wirkun— gen ver Grundfüße, welche bie Staateverwaltungen in dieſer Hinſicht befisen, hingedeutet; e& werden möglihft wahrhafre Schilderungen bes Zuftandes der Kultur und Induſtrie gelie= fert, und PBeraleichungen unter den merfwürdigften Staaten Eurspens, To wie ihrer Belisungen in andern Welttheilen an: geſtellt werden Die Staatskraͤfte wird men in ihrem Zu: uehmen und Abnehmen beobachten, und nad) den authentifchften ſtatiſtiſchen Angaben und Thatſachen, unter vergleihende Uederfihten zufammenfteilen. — 537 — Ein gleiches Verfahren wird man, in Betreff bes eigen lichen Rinanzwefens, der Einkünfte und Beburfniffe, de Schases oder der Schulden u. f. w. — der Staaten bes achten und nichts außer Acht lajfen, was dazu dienen kann diefe, in den meiſten Staaten noch dunkel oder verworren er fheinende Gegenitände in cın helles Licht zu jegen, und zu ei ‚ner leiten und richtigen Beurtheilung zu befördern. 6) Der öffentlihe Unterriht und die Erzi bung find in uniern Zagen ailgemein als wichtige Gegenftände d Stuatsfürivige anerkannt. Sie dürfen daher eben jo wenig al D die Biffenfhaften und Künfte ji und 8) die Religion und das Kirhenmwefen, die mit jenen zu gleihem Zwecke hinwirken oder doch hinwi ken Eönnen und ſollten, aus unſerm Plane ausgeſchloſſen bleibe Das hiſtoriſche Archiv wird auch in Betreff dieſer Gegen ſtaͤnde, Urkunden und Thatſachen, zur Kenntniß un welt aufbewahren. Dabei verſteht ſich von ſelbſt, daß Bie feine Geſchichte des Erziehungsweiens, der Wi 9) die Sitten und Gittlidfeit ein beobadhtender Blick geworfen, fo viel es thunlich ift un der Raum geflattet, Beiträge zur Gefhihte der Sitten un Sittlichkeit — in vorzüglich charafteriftiichen Zügen und That fahen — geliefert werden. Wenn alle dieſe Gegenſtaͤnde ein aroßez und vielfaches Sn terefje erregen; fo ift dies in Dinficht auf V. Die äußern Angelegenheiten unb | Ereigniffe, befonders gerade in unfern Zagen, gewiß nicht weniger Fat Man darf wohl nur, um dies zu bewähren, an das Einpor fommen zweier neuer Kaiſerthümer, die Verwandlım einer Republifin ein Königthyum und den Ausbrun ei- nes der mwichtiaften und fonderbarften Kriege und die dadurd veranlaßten ungewöhnlihen Werhäftniffe und Erfiheinungen er: Innern und auf die Eriwartuna der Dinae hindeuten, die da noch kommen follen, tnd die hoͤchſt wahrſcheinlich nicht weniger außerordentlich und merkwuͤrdig ſeyn werden, als die, elche wir in den legtern Zahren in dem Europäifchen Staar nverhältniffe erhalten haben. 2 Um auch in diefer Hinfiht dem denkenden Beobachter der eitgeſchichte moͤglichſt Genüge zu leiften, wird man nicht nur it der erforderlichen Sorgfalt und Genauigkeit alle merkwuͤr— gen Unterhandlungen, Verträge u. f. w. in dem beir fügten fogenannten Urkundenbuche -fammeln, fondern an wird auch den Geiſt und die Tendenz derfeiben aufzufaffen nd die verfchiedenen politifchen Syſteme und Verhaͤltniſſe der taaten in ein helles und richtiges Licht zu fesen ſuchen. Dabei wird man nicht außer Acht lafien, von dem gefamme n Europäifhen Corps diplomatique, nad), eben ven Ber ehungen, wie oben bei den Staatsminifterien näber angemerkt orden iſt, moͤglichſt genaue Ueberſichten und en ju ge m; auch fo viel möslih authentiſche Nachrichten, über die ründe der darin vorfommenden Weränderungen und bie Ber: liniffe umd Einflufe einzelner Sefandihaften an den Höfen, i denen fie accreditirt find, beizubringen fuchen. Sn dem unglüdlichen Falle des Kriegs werten die merk ürdigfien Ereigniffe deffelben wohl am ah un: t einer eigenen VI. Ueberficht der Kriegsbegebenheiten ıjammengeftellt werden. Tas nun die Ausführung diefes Werks anbetrifft, fo ılte ich für nötbig, aber auch hinreichend bier darüber noch gende Mittheilungen zu machen, 1) Nach dem Gutachten fehr Tompetenter-Richter ſchließt ch dieſe Zeitfhrift an meinen im vorigen Jahre erjdienenen lie auf vie Lage Europens ac, dergeftalt an, daß fie, | den erjten 3 Heften, eine der dort gegebenen ähnlıhen Ueber: ht der Hauptbegebenheiten und Veränderungen in den uropäifhen Staaten und Staatenverhältniffen — von dem eitpunfte an, wo jener endet — liefern und mit einer childerung der Lage Europens, beim Anfange des, ahrs 1805. dem Uebergang zu der fortlaufenden Darſtellung er Zeitgeſchichte machen wird. 2) In diefer werden dann ſtets zwei Hefte die Ausfuͤh— ungemgnad dem oben gegebenen Grundriffe, der dritte aber nen Ueberblic und eine Recapitulation enthalten, um das anze fters gleich Hell und vollftändig überfehn zu koͤnnen. 3) In der Ausführung wie in den Ueberſichten und Reca— tulationen wird man ſich zwar ſtets möglihft genau an obis an Grundriß halten, ſich aber dabei eines freien Bortrags dienen und auf jene Abfonderungen der Gegenftände nur in r Snhaltsanzeige und am Rande des Zertes hinweifen, J 4) Bei den zu liefernden Thatfachen find möalidfte Wahr: beit und Vollftändinfeit diefenigen Zielpunfte, die man ſich Hauptiählich vorgefegt hat und nch deren Erreihung man unabläffig ftreben wird. Bei dem Näfonnement madıt man ſich Unparteilichkeit und Wahrheitsliche, zugleich aber auch Bebut— famfeıt und Beſcheidenheit zu den erften Pflichten.‘ Alle Kan: negießerei wird, als gänzlich unter der Würde der Geſchichte, fireng vermieden und überhaupt mehr durch Thatſachen als durd; Gemeinpläse geurtheilt werden. Bei merfwürdigen Dis, euiftonen über politiiche Gegenftände wird man treu referiren, fich aber meiftens auch bierauf Fefhränfen, um dem denkenden Lofer nicht verzuichreiben und jede MWeranlaffung zu vermeiden, wodurd ein Merk, was feiner Beſtimmung nah ein Archiv für Geſchichte und Staatenfunde feyn fol, nicht im einen Schauplas politifher Hahnengefehte ausarte, oder auch nur nebenher dazu gemißbraucht werben Eönne, 5) Mit ſtrenger Geiwiffenhaftigfeit wird man darüber wa— chen, daß in die hiftorifchen und flatiftifhen Ausführungen und Ueberjichten nichts einfließe, was nicht als völlig bewährt, — fo weit dies zu der Zeit moͤglich ift — angenommen wer: den koͤnne. Um jedboh auch dem Gange der Sagen und Gerüdhte, der Bermüthungen oder politifhen Weiffa: gungen — als welche, in gewiſſem Betrachte, ebenfalls mit zu der Zeitgeſchichte gehören — zu folaen und dem Feier bie Unterhaltung zu verichaffen, melde aus der Weraleihung dies fer, mit dem wirklichen Erfolge der Thatfadhen her— vorgeht, wird man jene, verſteht fih mit Auswahl, fo viel e5 der Raum erlaubt, ebenfalls mittheilen und zur Bezeich— nung, ihnen die Ueberfhrift: Gorrefpondenznahrichten geben. Auch werden wir, unter biefer Rubrik, diejenigen Ereigniffe vorläufig mittbeilen, von denen man nod Feine vollkommen authentiihe Nachrichten hat; oder von denen die Nachrichten verfchieden lauten. 6) Ale Belege, zu der hiftorifchen Ueberfiht, werden in einem beigefügten Urfundenbucde gefammelt 5; und bier entweder im Driginale oder, nad möglichft treuen Neberfez- zungen, in extenso, -mitgetheilt; wobei man im Voraus die Berfiherung giebt, daß man nur wirkfih Hiftorifh merk würdige Urfunden fammeln, aber au von diefen feine außer Acht Laffen und Feine Mühe fparen werde, fie herbeizu: Ihaffen und mit wahrhaft diplomatifher Genauigkeit mitzutheilen. Dies jogenannte Urkundenbuch wird zwar je: dem Hefte der Zeiten beigedrudt, ba es aber befonders paginirt wird, fo Fann es von den Heften getrennt, und beim Binden jedem Bande angehängt werden. 7) Biographifhe und netrologifhe Notizen bür: fen in einem Archive für die Zeitgefhichte nicht fehlen; wenn fid die zu gebenden Nachrichten diefer Art, auch nur — mwentgftens bei den meiften — auf furze Notfzrn beſchraͤnken — 6 — ollten. Für eine ausfuͤhrliche Biographie eines ganz befon- ers merkwurdigen Regenten, Staatsmannes, Feldherrn, Ge: ehrten u. ſ. w. wird ſich doch auch immer hie und da ein platz finden. 8) Da der Jahrgang dieſer Zeitſchrift aus zwölf Monats— ten von act. dis neun Bogen befieht, davon drei einen Juartalband machen; fo fol jeder Band mit dem fchön efiochenen möglichft treuen Bortraite einer wo möglich in iefe Periode fallenden hiflorifch wichtigen Perſon, einer ach dem Bepürfniffe neu entworfenen Diftorifhen Charte, nd der Abbildung hiſtoriſch merkwürdiger Münzen, Is Quellen der Geſchichte, geziert werden; welches jicher un: er Archiv den Liebhabern der Zeitgeſchichte um defto angench- ter mahen, und feinen Werth für die Zukunft beträchtlich rhöhen wird. Das Journal beginnt mit Anfange dieſes Jahres, und die rei eriten Hefte, follen unverzüglich geliefert: werden. Halle, den 20. März 1805. * C. D. Voß. * * Da dieſe intereſſante Zeitſchrift, zu deren Herausgabe ſich nehrere Teutſche Geſchichtsforſcher mit dem Hrn. Prof. Voß ereinigt haben, in unſerm Verlage erſcheint, ſo werden wir nſrer Seits auch Alles was uns obliegt, dafuͤr thun. Wir aben anjetzt, wegen der merkantiliſchen Einrichtung derſelben ur noch Folgendes zu bemerken. Beh . Der Sahrgang melder mit heuer beginnt, befteht aus zwölf Heften, von acht bis neun Bogen, (davon mo: natlid) einer erfcheint) und Eoftet 8 Rthlr. Saͤchſ. oder 14 5. 24 Kr. Reichscourant, Drei Hefte machen einen Quartalband mit Zitel, Regi— fier und Urkundenbuch; und jeder Band befommt ein ſau— ber gefcochenes Portrait einer hiftoriich merkwürdigen Per— fon, Kupfer von merkwürdigen Münzen, und eine inters effante hiſtoriſche Charte. . Man Eann fih bei allen ſoliden Buchhandlungen, Poſtaͤm⸗ tern, und Intelligenz-Comptoiren in und außer Zeutfchland darauf abonniren; und mit jedem QDuartale antreten und abgehen, nur muB die Abbeſtellung einen Monat zupor bei uns geſchehen. „. Brivatliebhabern welche fich zu wenigftens fünf Exempla— ren Mitintereſſenten fammeln wollen, und ung die Praͤnume— ration darauf baar einfenden, accocdiren wir wie bei allen unfern übrigen Sournalen entweder das fünfte Erem: »lar frei, oder 20 pro Gent von der Sahlung als Rabbat, un © Zn ve 5. Mit Verfendung einzelner Eremplare fönnen-mir ung nicht befajjen, jondern bitien jeden Liebhaber ih bei feinem naͤchſten Poftiamte ‘oder Buchhandlung zu abonnıren, Weimar, den 23. Mär; 1805. 5. ©. pr. Fanvdes-ISnduftrie-Comptoir, 2. Neues Natur: und Kunftlericon, enthaltend die wichtigfien und gemeinnüßi ften Gegenjtande aus der Naturgefhichte, Naturlehre, Che— mie und Zechnologie, zum bequemen Ge— brauche infonderheit auch für Ungelehrte und für gebildete Frauenzimmer, ausgearbeitet von ©. H. C. Lippold, und herausgegeben von. E. Ph. Funke. Bierter, oder Supplement:Band, Das Publikum kennt und fchäst bereits feit 3 Jahren dies vortrefflihe und hoͤchſtgemeinnuͤtzige Werk, als einen Handlei— ter, den fchmerlich ein Liebhaber der obengenannten Naturwiſſen— fhaften wird entdehren fönnen. Der alpbabetiichen Ordnung nah, war es zwar mit dem III. Bande, der fih mit 3 endigte, geihloffen; aber um es wirklich zu vollenden, d. h. ihm die möglihfte Vollſtaͤndigkeit in Rüdiiht aller neuen Entdedungen, und die gemeinnügigfte Brauchbarkeit zu ges ben, mußten nidt allein die ganze dateinifhe Nomenkla— tur, und das Synonimen-Negifter über alle Raturs törper nachgeliefert, fondern auch alleneue Entdeckungen und Berichtigungen ın der Naturgeſchichte, melde das waͤh—⸗ rend des Druds unjers Lericond, zu Paris bei Deterpille in XXIV Bänden erfhienene große Nouveau Dictionnaire d’Hi- stoire naturelle. appliquee aux Arts etc. entbält, aus dem— felben forgfältig gefammelt, und ın das unfrige in alphabetifcher Drdnung nahaetragen werden. Dies haben nun die Serren Berfaffer im gegenwärtigen Supplementbande, der nik über ı Alphabet ftark ift, und hoͤchſtens ı Rthlr. 20 Gl. Eoften wird, mit größter Sorgfalt aethan, und dadurch diefem Werke die Thönfte Bouftändigkeit und Vollendung gegeben; fo daß es außer feinen eignen Driginal: Artikeln, nun aud allesNeue des gro— Ben Franzöf. Diet. d’Hist, mat. enthält, und ein völlig brauch— bares Handbuch aller Naturwiſſenſchaften geworden ift. Der Preis des Ganzen ift nun folgender: 1. Bond 753 Bogen . . ä 4 Rthlr. 1. = 5 Bogen. 2.7... % 3 RAthle „UI — 742 Bogen FE SR 4 Rihlr. IV. — 24 Bogen p. pt. . . .„ . r Athir. 18 Er. 12 Rthle. 18 Gr. — 2 — Liebhaber welche 5 Eremplare zufammen, ‚gegen baare Zah: ana von uns verfhreiben, erhalten, fo wie von allen unfern jerlagswerfen das fünfte Eremplar frei, oder 20 pr. ‚ent. Rabbat vom Geldbetrage, Weimar d. 10. April 1805, % ©. pr. Landes- Inbdbuftrie-Gompkoir, 3: Ueberfekungs - Anzeige. Bon folgendem fo eben zu Paris erfchienenen für den Ges: raphen und Statiftiker eben fo als für den Negozianten 2 neuen zerken liefern wir in Kurzem eine zweckmaͤßig bearbeitete a für die Sprengel -» Eprmann’fhe Bibliothek der ‚ Reifen. I) Essai historigue sur le Commerce et la Navigation de la Mer- Noire, oü Voyages et entreprises pour etablir des rapports commerciaux et maritimes entre les ports de la Mer-Noire et ceux de la Mediterranee; ouvrage enrichi d’une carie oü se trouvent traces, 10 la navi- gation interieure d’une grande partie de la Russie eu- ropeenne et celle de l’ancienne Pologne; 2° le tableau de i’Europe servant à indiquer les routes que suit le commerce de Russie par la Mer-Baltique et la Mer- ‘ Noire pour les ports de la Mediterranee; 30 le plan des catarattes du Nieper. — A Paris 1805. 2) Voyage a Cayenne, dans les deux Ameriques et chez . les. Antropophages, ouvrage orne de gravures, conte- nant le Tableau general des Deportes, la Vie et les Gau- ses de l’Exil de l’Auteur, des Notions particnlisres sur Collot et Billaud, sur les Isles Sechelles et les Depor- tes du Nivose; sur laReligion, leGommerce, et les Moeurs des Sauvages, des Noirs, des Creoles et des Quakers; par Louis Ange Pitou, deporte a Cayenne, pendant trois ans, par jugement du Tribunal erıminel du Departemeut de la Seine, et rendu & la liberte par les lettres de grace de S. M. l’Empereur. 2 Vol. in 8vo. Paris chez I’ Auteur. Weimar im April 1805. 5 ©. pr. Landes- Induflrie-Eomptoir, — RER 63 a 2 4: Neue Verlagswerfe, Kupferftiche und Kunſtſachen de $: ©. pr. Landed- Induftrie: Comptoirs zu Weimar, welche zur Leipziger Jubilate-Meſſe 1805 erfcheinen und zum Zheil fchon fertig find. — Barrow's J. Esq. Reife darch China von Peking nah Kan⸗ ton im Gefolge der Großbritt. Geſandtſchaft in den Jahren 1793 und 1794 ,.a. d. Engl. und mit Anmerf, 8. 3.Ch. Hufte. ner, 2zr&h. m. Kupfern gr. 8. 2Rthlr. oder 3 Sl. 36 Kr. (aus der Bibliorhef d. Reifen ı6r Bd.) — deſſen Reifen durch die innern Gegenden des ſuͤdl. Afrika in ben 3. 1797 u. 1798. A. d. Engl. or Th. mit I Charte. gr; 2 Kthir. oder 3 1.36 Kr. (U. d. Biblioth, d. Reiſen 177 BP.) Bartell Ed., über die maleriſche Anlage und Verbeſſerung Fleis, ner geſchmackvoller Landhaͤuſerchen oder fogenannter Engliſcher Cottäges, nach dem Engl. m. K. gr. 4. 18 gr. od. 1Fl. 21Kx. Batidh A. J. ©. E., Einleitung zum Studium der allgem. Katurgefhichte Je Abth. Mineralreidhz nebit Zufägen und berichtigenden Bemerkungen mit Hinfiht auf die Hauy— fhe Kryfiallifationslehre und einer Eritifchen Beurthei— lung der Lestern von Dr. &. C. Haberle. Mit Kpfen. gr. 8. — Derfelben 2ate Abtheilung; Pflanzenreich; nebſt Zufäsen und Bemerf. von!D. ©. C. Haberle, M. Kpf. gr. 8. — Derfelben 3te Abtheilung; Thierreichz nebft Zu: fäsen und beridtigenden Bemerkungen von Dr. &, Fe. Fro— riep. Mit Kupfern. ar. 8. Z Bertuch's F. J., Bilderbud für Kinder mit Zeutfhen, Trans» zoͤſiſchen, Englifhen und Stalienifhen Erklärungen mit ausge: malten Kupfern. Ro. 79. 80. 8ı. und 82, gr.4. 2 Rthlr. 16 Gr. oder 4 Fl. 48 Kr. — Daſſelbe mit fhwarzen Kupfern gr. 4. ı Kthlr. 8 Gr. oder 2 Fl. 24 Kr. Bibliothek der neueften und wicdhtigften Reiſebeſchreibungen zur Erweiterung der Erdfunde nad einem fyflemat. Plane bearbeitet, und in Verbindung mit einigen andern Gelehrten gefammelt und herausg. von M. C. Sprengel, fortgejegt von 8.8. Ehrmann. XV. Bd. enth. 1) €. F. Volney’s Sıilderung der vereinigten Staaten von Norbamerifa mit ı Eharte. 2) 3. P. Malouet’s Reife nad; Guiana mit. ı &. gr.8. 2 Athlr. 6 Gr. oder 4 Fl. 3 Kr. — Derfelben XVI. Band enth. 1) 3. Barromw’s Keife durch China von Peking nad Kanton. A. d. Engl. 2r®h. 2) W. Wittmanm’s Reifen nach der Zürkei, Kleinafien, —— und Aegypten, a. d. Engl. gr. 8. 3 Rthir, od. 5 Fl. 24 Kr. — Dirfelben XVII. Band enth. 1) 3. Barromw’s Keife durch die innern Gegenden des fudlihen Afrika ind. S, 1797 und 1798. A. d. & 2 Bd. mit ı Sharte. 2) 3. X. Mi: — 4 — chaux Reife in das Innere der Nordamerikanifchen Freiſtaa— ten x. mit 1 &h. gr. 8. 3 Rthlr. 6 Gr. oder 5Fl. 5ı Kr, — Derfelben XVII. Band enth. ) Rapf. Rod. Percival's Beihreibung d. VWorgebirgs der guten Hoffnung. Aus dem Engl. 2) Semple's Wanderungen und Schil’,‚cungen von dem Borgebirge. gr. 8. 2 Rthlr. 18 Gr. od. 4 Sl. 57 Kt. — Derielben XIX. Band enth. 1) Kapt. W. R. Brough— ton’s Entdedungsreife in das nördl, ftile Meer x, 2) Da: pons Reife in das Dept. der Seealpen, 3) Reife nad) der Snfel Martinique. gr. 8. 2NRthlr. ı8 gr. od. 4 &l. 57 Kir. — Derjelben XX. Band enth. Ferri, London und die Eng: länder ıc Bd. mit ı Plan, gr.8. 2 Rthir. 18 9r. 0d.4 5. 57 Kr. Broughton's Kapt. W. R., Entdeckungsreiſe in das nöceliche ſtille Meer ind. Jahren 1795 bis 1798. Aus dem Engl. mit Eharten und Kupfern. gr.8. ı Rtyle, 21 Gr. oder ZFl. 24 Ar. , (aus der Bibliothek der Keifebefchreibungen ıgr Bd.) Ephemeriden Allgem. Geograph., verfaßt von einer Gefells Thaft von Gelehrten, und herausgegeben v. 8. 3. Bertud und C. G. Reihard. 7r Jahrg. 1804. 118 128 und Zr Jahrg. 1805 15 —65 Stuͤck mit Kupfern und harten. gr. 8. Der Sahrgang von 12 Stüden 8 Rthlr. oder I4 Fl. 24 Kr. Gerri, d. Conft., London und die Engländer, ein geogranh. fta= tift. moral, Gemälde 1r Bd. mir dem Plane von Lendon. gr. 8, 2Rthlr. 18 gr. od. 4Fl. 57 Kr. Funke C. Ph., ausführl. Text zu Bertuhs Bilderbud für Kin- der. Ein Kommentar für Aeltern und Lehrer, welde ſich jer nes Werks beim Unterricht ihrer Kinder und Schüler bedienen wollen. Ro. 79. 80. 81. u. 82. gr.8. 16 Gr. oder Fl.ı2 K. — Dejien ud G.9.6& Lippold's neues Natur: und Kunft- lericon, enthaltend die wichtigsten “egenftände aus der Natur—⸗ gefhichte, Katurlehre, Chemie und Zechnologie gr oder Sup: plement-Band, nebft doppeltem Regiſter über das ganze Werk. ar. 8. — Garten: Magazin, allgemein. Teutſches, oder gemeinnuͤtzige Beiträge für alle Theile des prakt. Gartenwefens ır Jahrg. 1804. 118 125. 27 Sahrg. 18 — 65 St. mit ausgemalten und IShwarzen Kupfern. gr. 4. Der Sahrgang von ı2 Stüden 6 Rthlr. oder 10 Fl.48 Ar. Sournal für Kinder, Aeltern und Erzieher, heraus- | gegeben von . 3. Bertud und C. Ph. Funke in zwei Ab— theilungen, der Zugendfreund und Rathgeber, mit ausgemal'en und ſchwarzen Kupfern ır Zahrg. ın 12 Doppel: beften brofgirt. gr.8. 6 Rthlr. 8 Gr. oder ıı Kl. ournal des Lurus und der Moden, herausgegeben yon Bertuh und Kraus ıgr Jahre. 1804. 118 128 und 2or Sahrg. 1805 1S— 68 Stuͤck, mit ausgemalten und fchwarzen “A sr.8. Der Jahrg. von-ı2 Stüden 5 Rthle. oder 958. ' agazin der Handels- und Gewerbsfunde, herausges geben von einer Befeilihaft von Gelehrten und Gefhäf:smän: nern, Sahrg. 1804. 118 125 und 1805. 15—65 Stüd, mit ausgem. und ſchwarzen Kupf. und Gharten, Der Jahrg. von ı2 Srüden 6 Ktblr. oder 10 Fl. 48 Kr. Malouet's V. P., Reife nah dem Franzöfifhen Fuiana und nah Surinam, a. d, Frauz. überf, mit einer neuen Charte von Gurana: gr. 8. 1Kthlr. oder I Fl. 48 Kr. (a. d. Bibliothek d. Reifen XVr Br, beſonders abgedruckt.) Mihaurs F. A., Reife in das Innere der Nordamerikaniſchen Freiſtaaten, weflwärts der Allegbanyz Gebirge. X. d. Kranz. mit Anmerf. u. Zuf,. von &. %, Ehrmanr, Mit 1 Eharte 91.8. ıRthle 6 Gr. oder 2 Fl. ı5 Kr ; (a. d. Bibliothek d. Reiſen XVIIrBanp.). Morveau (Guyton), Abhandlung über die Mittel die Luft zw reinigen. A. d. Franz. m. Anmerkungen v. Dr. H. 8. Mars tens; nedft einem Anhange über dic origenirte Galz- fäure und beren Anwendung zu Zerftiörung der anſteckenden Miafmen und beionders des gelben Kiebers, von C. Fr, Budol;. gr. 8 12 Gr. oder 54 Kt. Dapon’s S., Neife in das Departement der See-Alpen. Aus d. Kranz. m. Anmerf. u. Zuſ. ar. 8. ı2 ar. 0d. 54 Kr. (a. d. Bibliothek d. Reifen XIXr Ran.) Dercival’s Kapt. Rob., Beſchreibung des Vorgebirgs der gu— ten Hoffnung. Aus d. Engl. mit einer Einleitung un? Anm, herausgegeben von &. %. Ehrmann, gr. 8 2Rthlrs Gr. oder 4 Fl. 35 Kr. ca. d. Bibliothek d. Reſen XVIIIr Bb,) Reife nach der Inſel Martinique von I. R. A. d. Franz, mit Bufägen und ı Eharte. gr. 8.09 ar. od. 40 Kr / (a. d. Bibliothef d, Reifen XIX r 3b.) Racheaymon, Grafen de la, Einleitung in die Kriegsfun mit Kupfern und Planen, IVr und letzter Band. ar. 8 4 *thlr. 18 Gr. oder 8 Fl. 33 Kr. Rumford’s, B. Grafen von, Eleine Schriften, politiſch dfonomifchen und philofophiichen Anhalts m. Kupfern IVr Bd ıfte Abth. ar. 8. ı Rthlr. 6 gr. 08.2 Fl. 15 Kr. Semplie’s, Rob., Wanderungen un? Schilderungen von de Vorgebirge der guten Hoffn. X. d. Engl. gr.8. 12 Gr. od 54 Kr. Zatham’s C. H., auserlefene Mufter antıfer Bau -Ornamen ten; gezeichnet nad den beiten Originalen in Rom und arde ren Gegenden Italiens, in den Jahren 1704. 95. u 96 ıfte Lief. Mit Kupf. Rojal Kol. auf Landchartenpapier. gebunden 6 Rthir ober 10 Fl. 48 Kr. — Dajfelde auf Schweizer Rojalpap. gebunden 7 Rthlr. ode 12 Kl. 36 Kr. Boigt’s I. C. M,, erflärendes Verzeichnif feines Gabinet ee gte verbefjerte Auflage. gr. 8. 3 Gr. od 15 Kr. Voigt's J. H. Maaazin, für den neweften Zuſtand der Natur funde, mit Küdfiht auf die dazu gehörigen Hülfswiffenfhaf: — 66 == ten 1804. 118 125 und 1805 18— 65 Stuͤck mit Kupfern, 8. Der Jahra von 12 Stüden 4 Rthlr. ober 7 RI, ı2 Kr, Volney's © F., Ecilderung der bereinigten Staaten von | Nordamerika, vorzüglich in Hinſicht ihrer Lage, Naturbe— ſchaffenheit und ihrer Ureinwohner. X. d. Franz. berausgegeb. von. 8. Ehrmann m. I Charte. gr. 8, ı Rthlr. 6 Gr. . oder 2 Fl. 15 Kr. (a. d. Bibliothek d. Reifen XVr Band.) Wielands E. M., Neuer Teutfcher Merkur v. Zahre 1804. Nov. Decemb, und 1805. Ian. — Jun. Mit Kupf, 8. . Der Sahrg. von 12 Stüden 3 Sthlr. oder 5 Al. 24 Kr. Wittmann’s W,, Reifen nah der Zürkei, Kleinaften, Sy: rien und Xegypten in den Sahren 1799, 1800, und 1801. A. dem Engl. Auszugsweife überf, gr, 8. ı Rthr, oder ı 5.488. (a. d. Bibliothek d. Reifen XVIr Bd.) Seiten, die, oder Archiv für die neuefie Stiaatengefhichte ıınd - Politik, herausgegebeu von C. D. Voß, mit Kupfern und Eharten. Ir Jahrgang 1805,, 1. Stüd, gr. 8, der Jahr⸗ gang von 12 Stücken 8 Rthlr. oder 14 Fl. 24 Kr, } * * Kupferſtiche, Portraits und Kunſtſachen. Abbildungen der Obſtſorten aus dem Teutſchen Obſtgaͤrtner. Aepfel Jote Lief. gr. 8. in Portefeuille, 1 Kthlr, 8 Gr. od. 2 8. 24 Kr. — Derfelben Birnen Iote Lief. gr, 8, 1Rthlr. 8 Gr. oder 2 8. 24 Kt. — Derjelben Kirfhen ste Lief, gr, 8. ı Kthlr. 8 Gr. oder 25. 24 Kr. — Derjelben Pflaumen te Lief. gr. 8. 16 Gr. ober I 8.12 Kr, — Derfelben vermiſchte Obfiforten Zte Lief.gr. 8, 16 Gr. oder ı Fl. 12 Kr. — Derjelben Pfirfhen und Aprifofen 3te Lief, gr. 8. 16 Gr. oder ı Fl. 12 Kr. ; (Hiermit ıft diefe Sammlung zugleich mit dem T. Fi Dbftgärtner aefchlofien.) Bi Portrait des Hrn. ©, R. C. 8, von Desfeld, gr.8 4Gr. oder 18 Kr. — Hernando Magelhaens, erſten Weltumfeglers gr. 8. 4 Gr, oder 18 £r. — Domingo Badia y Leblich gr. 8. 4 Gr. oder 18 Kr. — J. B. K. D. d’Apres de Manevilette gr. 8. 4 Gr. oder 18 Kr. — Peter Anich ar.8. 4. Gr. oder 18 Kr, 3 Joſ. Acerbi gr, 8. 4 Gr. oder 18 Kr. — Zhunberg 97,8. 4. Er. oder 18 Kr. Ch, 5. Weife der Kinderfreund gr. 8. 4 Er, od. 18 Ar. — 17 — Portrait des Hrn, C. H: Gebhard, pomologifcher Zeichner des Zeutfhen Dbftadrtners ar. 8. 4 Gr. od. I8 Kr. — (Stienne Calvel v. Touloufe. ar. 8. 4 Gr. od. 18 Kr, Kabinet von 106 Kryftall: Modellen ,»zur anichaulichen Er— läuterung der Grundgeftalten, Hauptferngeftalten und Haupt— Erpftallaeftalten der Mineralien, in einem Käftchen. Mit furzer Erklärung für Anfänger im Studium der Minera: Iogie von D. C. E, Haberle, 5 Rthlr, oder 9 Fl, * * x Gommiffiong - Artifel; Vollftändige Characteriſtik der Gartennelfe oder Gras: blume, Dyanthus caryophiilus hortensis, herausgegeben v. Rekt. Hübner ır 9. mit illum, Kupf. 8. Reihenbad) 16 Gr, oder IF. 12 Kr. 9 — Daſſelbe auf Velinpapier ı Rehlr, oder ı Kl. 48 Ar Monumens antiques du Musee Napoleon graves p. Th. Piroli avec une Explication p. L. P. Radel publies p. F. et P. Piranesi Ein VII— XIII. 4. Paris. Antiquites d’Herculanum gravees p. Th. Piroli et publ. p- F. et P. Piranesi Liv. VI—XII. 4. Paris. Kraus, G M., Vebungen für den Zeihenfdhüler, als Sortfegung des U. B. ©. des Zeichners Zr 4r Heft, quer 4. 1Rthlr. 8 Gr. oder 2 Fl. 24 &r. ; — Defien Nationaltradhten verfchiedener Bölfer 5r 67 Heft. Jeder Heft enthält 4 Folorirte Blätter in 4, beide zufammen 3 Rthlr. 12 Gr. oder 6 Fl. 18 Kr. -- Defien Anſicht des Herzogl, Schloſſes in Weimar von der Morgenfeite, radirt und in Aquarelle Eolorirt, 23 Zoll ang ‚5 Zoll hoch, 3 Laubth. oder 8 Fl. 15 Kr, (Ein fhönes att. Dfiian’s Dihtungen. Ein großes reich Eomponirtes Blatt gemalt von 8. Gerard, geflohen von 3. Godefroy in Paris. Rojalfot. 15 Zhlr. oder 27 Il. Der Tod des Socrates gemalt von 8%. David, geſtochen von 3. Maſſard in Paris, Ein großes vortrefflihes Blatt. Rojal Fol. 15, Thlr. od. 27 Fl. j = Kabinet der Gebirgsfunde vom Hrn. Bergrath Voigt in Ilmenau, neue Ausgabe in einem Käfthen mit dazu gehöriger Erklärung - 34 Lhthlr. od 10 Sl. 36 Kr, II. Erfchienene Neuigkeiten ım April UND DEREN INHALT. I, Ueberfiht des vollendeten Gafparifchen allgemeinen Hand: Atlafjes in einzelnen Charten im fogenann: ten Homannifchen Formate (Weimar. Im Ber: lage des Geographiſchen Inſtituts.) Diefer nunmehr völlig beendiate Hand - Atlas gehört be: Eanntlich zu dem ganzen Cyklus ver bisherigen geographifchen Berlags: Unternehmungen dee F. ©. privil. Landes-In— duſtrie-Comptoirs allhier, welhe wir, laut öffentlicher Bekanntmachung von demfelben übernommen haben. Das Publitum Fannte fhon 57 feit dem J. 1794 gelieferte Charten davon, und hatte ihnen feinen Beifall gefihentt. Die, legten 3 Sharten Afien, Weftphalen und die Aſiatiſche Zürkei find nun auch vollendet und geltefert, Wir wendeten auf diefen Atlas (davon wir, mit der Erfheinung eines jeden Theils des Gaſpariſchen Handbudhs der Erdbeſchrei— bung, den Liebhabern die es verlangen, auch die dazu gehoͤri— gen Charten liefern), die größte Sorafalt, um ıhn durch Rich— tigfeit der Zeichnung, Sauberkeit des Stichs und der Illumi— nation, und dennoch Wohlfeilheit des Preifes, (denn jede Charte Eoftet nur 8Gr. Saͤchſ. oder 36Kr. Reihe Courant), den Schulen, Zeitungsiefern und minder reihen Chartenſammlern, elche die enorm theuren Kabinetscharten nicht bezahlen koͤnnen, brauchbar zu machen, und ihnen dadurch die nun größtentheils unbraudhbar gewordenen alten Handceharten zu erfegen. Da unfere Charten von den beiten jest Icbenden geographifchen Zeichnern entworfen, und großen= theils auf der Herzogl. Sternwarte Seeberg bei Gotha tevidirt und berichtigt worden find, fo empfehlen fie ſich den Liebhabern vorzüglich durch ihre Zuperläffigkeit, und viele dar— unter fönnten wohl mit mander fehr theuern Kabinetscharte um den Rang ftreiten. Die Ermeiterung der Geographie duch Unterfuchungen, durch Reifen und durd Bemühungen der Aſtronomen von ber ei— nen nen, und durch die vorzünlich in unferen Zeiten fo beträchtlichen politifhen Veränderungen von der andern Seite, madın eine fortwährende Berihtigung der Landcharten durch— aus nöthig. Um num jederzeit auf unjeren Charten dem Publi— fum die neueften und bewährteften Hefultateb ider Art verfichern zu Eönnen, ift von uns die Einrichtung getroffen, daß, im Kal diefe Berihtigungen zu weitgreifend find, um folche durch eine Eleine Correctur der vorhandenen Plaite einverleiben zu können, jederzeit eine ganz neue Zeichnung entwerfen und nad) derfelben eine neue Charte geliefert wird, wie dieſes ſchon mit mehreren unferer Gharten (3. B. von dem - Bayerfdhen, Fraͤnkiſchen und Oeſterreichiſchen Kreife), der Fall ger weſen ift. Wir glauben, hierdurch auch den firengiten Forde— zungen des Geographen Genüge zu leiften und uniere Bemühung für die Verbreitung jeder Berichtigung der Geographie zu bele— gen. Um die efiger der Älteren Charten des Atlaffes in den Stand zu fegen, die neueren Charten bequem bon erſteren beizu— ordnen, und um zu verhüten, daß die früheren harten nicht für die neueren in unjerm Verlage erichienenen gehalten wer: den, fo wird bei jeder neuen Ausgabe einer Charte auf dem Zitel derfelben Jahr und Monat ihrer Berihtiaung, fo wıe auch in den A. G. Ephemeriden jlät$ in dem Januar— Hefte bei der allgem. geograph. Ueberfiht der Erde, auch der neuefte Befiand des Hand -Xtlaffes anaezeigt. Auf dieſe Art erhalten wir unfern Atlas immerwahrend neu und braud: barz dahingegen jeder andere Atlas nad einigen Sahren veral- tet und unbraudjbar wird, und nur nodh ein Monument der Vorzeit iſt. Wie ſehr diefe Einrihtung außerdem der come parativen Geographie für den Befiser beider vortheilhaft feyn müffe, erhelit aus der Reichtigfeit durch eine Vergleihung unferer früheren und fpäteren Charten die Fortſchritte der dar— ftellenden Erdkunde zu überjehen. ! Es enthält aljo diefer Atlas nach unferm Plane 60 Char: ten und umfafier die wichtiaften Länder der Erde. Wir haben für alle Eharten einerlei Format und zwar das allge- mein befannte, fjogenannte Homannifche, gewählt, davon das Papier 22 Zoll Rheinl. Höhe und 26 ZoU Breite hat, Fol— gendes ift die Leberficht davon, Veberfiht des Handb- Atlaffes. . Deftlishe und weftliche Hemifphäre. ‚ Nördliche und Suͤdliche Hemifphäre, . Europa. . . Zeutfchland, . Der Defterreidhifhe Kreis, Lit. A. B. 6, Der Bayerifhe Kreis. Lit. A. B. 7. Der Schwäbifhe Kreis. 8. Der Ober- und Kurrheinifde Kreis, - 9, Der } rei npwn — 70 — . Der Südlihe Oberfädhit' che K Kreis. 12. Der nördliche Oberſaͤchſiſche Kreis. 13. Der Riederfähliihe Kreis, 14. Böhmen. 15. Mähren und Schlefien. | 16. Helvetien. 17. General: &harte von Stalien, 18. Ober- und Mittel: Stalien. 19. Unter: Stalten. 20. Sicilien und Malta. 21. Sardinien und Gorfica. 22. Die Franzöfifhe Republik, 23. Spanıen, 24. Portugal. 25. Großbritanien und Irland, 26. Enaland. 27. Schottland. 28. Irland. 29. Die Bataviſche Republik. 30. Dänemark. 31. Schweden und Norwegen. 32. Island. ; 33 u. 34. Das Europaͤiſche und Aftatifche Rußland. 35. Oſt- Weft: Süd: und Neu: Dft. Preußen, 36 Ungarn und Siebenbürgen, - 37. Oft: und Wofl- Galizien. 38. Das Tuͤrkiſche Reih in Europa, '39. Aiten. 40. Das Tuͤrkiſche Reich in Afien. 41. Perſien. ee) 42 44. 44. 46. 47. 48. 49. 50, 51. 52. 53- 54- 55 56. 57. 58. 59. ; ©. und 43. Dftindien dieffeits und jenſeits * Ganges mit feinen Snfeln. China, Das ſchwarze Meer. Die Kaukafifche Landenge. Das fblle Meer zwifchen Aften und America. Afrika. Kord : Afrika. Keaypten mt Habefh und Darfur. Senegambier, Nigritien und Guinea, \ Nieder: Guinea. Zanguebar, Kafferfüfte und Madagascar. Suͤd⸗ Spige von Afrika. Amerika, Norvamerika. Nordamerikanifher Freiftaat. Meft- Indien. &ür: Amerika, Auſtralien. — 71 — ſchaͤdigungs-Geſchaͤftes'abhieng, wir bisher unahläffia arbeiteten, Das Sanze Eoftet, dem ?iebhaser und Lehrer der Erdbeichreibung — der daran Alles, was er von Charten bedarf, bat, mehr niht als 20 Athli Säkdhi. oder 36 Kl. Rheinl, im ſuc— ceifiven Antaufe; eine gewiß ſehr mäßıge Ausgabe für den forgfäls tig geprüften Kern aller neuen geographiſchen Entdes dungen und Berihtigungen, Daßman von obigen Char— ten auh jede einzeln fuͤr Gr. Sädhf. oder 360 Kr. Rheinl, im Zadenpreife von uns haben könne, verfteht-fich ohnedies. - Für Liebhaber und Sammler liefern wir auch von allen die fen Charten eine feinere Ausgabe auf Holländ. Dlifant Papiermit Engl. verwafhener Gränz: Sllumination a ı2 Gr Saͤchſſ. oder zu, Kr. Rheinl. das Blatt. Allen Privatliebhabern, welche wenigftens 5 Erempl. de Alafeszufammen gesen baare Zahlung von unsdirec nehmen, geben wir davon, fo wie son allen unferen Verlags Artileln 20 pro Gent Rabatt, Weimar, den 2. April 1805. Geographiſches Inſtitut. =.’ Vom Allg. Teutſchen Gartenmagazin fir 1805 ift dat aie Stud erihienen und hat folgenden Intalt, I. Landihafts-Gartenfunft. 1. Reptons Bemer tungen über Theorie und Praris der Landſchafts-Gartenkunſt Beihluß. 2. Practifhe Methode, Enal. oder Landſchaftsgaͤr ten anzulegen. Vom Hrn. 9. G. Shod. IV. Blumifte rei. 1. Die Birginifche Götterblume. 2. Die Kapifhe Sep tas. 3. Die Cobda als Schling- und 3ierpflanzge. 4. De Aegyptiſche Stebapfel. 5. Die Pancratien, als fhöne Blu menzwiebeln. 6. Ein bewealihes Blumengeftel. VI. Ob Kultur. 1. Charakteriftif der Obftforten. Der Melonen apfel. 2. Pomologifhe Gefellihaft in der Neumark, XI. Ga ten-Mifcellen. J. Hrn. Pf. Sidlers Beantwortung d im Januar des 3. Garten: Magazins von heuer befindlidhen A zeige des Hrn, Dbriftlieutenants von dem Buſche zu Walbed gegen ihn. 2. Ueber die Berbefferung der Methode die ed Gaͤrtnerei zu feudieren.. Zu diejem Hefte gehören folgende Abbildungen. , af, 4. Die Virginifche Götterbiume. Tai. 5. Der Me iönenapfel, Zaf. 6, Gin bewealihes Blumienaeftelle.- i — 72 — * Son der Zeitſchrift London und Paris 1804 iſt fo eben das ste Heft mit folgendem Inhalte erſchienen. 1. London. 1. Engliſche Karikaturen. 2. Monatliches zerzeichniß der vornehmſten Vergnuͤgungen in London. 3. Die zegend um London. 4. Land-Aufenthalt der Engländer, — Srcurfionen in die Badepläge. — Fulham bei London. — Bi: Hoff Sherlods Grab. — Wafferfahrt auf der Themfe. — 'he water fencibles, — Hammerihmidt, Landfig der Marf: raͤfin von Anſpach. The ghost of Hammersmidt. — Das neue Schloß zu Kem. — Richmond, der Park da: elbſt. Twikenham, wo Pope wohnte. I. Paris, . Nadrict von der Peſtalozziſchen Lehranftalt in Paris. Dankfeft für Bonaparte’s Erhebung I Kaiferthron in er Haupt= Synagoge zu — gefeiert. Panorama von ondon in Paris. Abbe Sicardgy mit A weiblichen Zaubftummen = Zöglingen beſucht es.” 4. Neuefte Arbeiten der sapetenmanufaftur der Gobelins. 5. Das Natıonalinftitut ver— aͤßt das: Louvre. — Deffentlihe Sigung der Klaffe der Kranz. iterafur des Nationalinftituts 6. Denfmünzen bei Gelegen: eit Des Feſtes, das die Stadt Paris dem Kaiſer gab, ge— chlagen. 7. Ueber die — Franzoͤſiſche Literatur — Mer— ier — Urtheile uͤber ihn in Paris. III. Engliſche Karika— uren. Die Ausſoͤhnung. (Hierzu gehört die Karikatur No. x.) IV. Franzoͤſiſche Karikaturen. Erziehung eines ungen Parifers im neunzehnten Jahrhundert. a im April 1805. | Neue Societäts- Bud: und Kunſt— | handlung, N Verts « HWagaz. fd 7aturk.BDd. IN . E 7 FIR: - 9 Magazin | für den neueften Zuftand der Naturtunde IX. Bandes 6. Stud. Junius 1805. J Auszug aus dem Berichte an die Akademie der Wiſſenſchaften zu St. Peiersburg , die alte des Hrn. Robertjon mit Hım ‚© a 9 aroff betreffend. &, gat des Unbekannten iſt groͤßer als das des Bekannten; dies iſt eine Wahrheit, welches ſich beim Studium der Wiſſenſchaften jeden Augenblick dar—⸗ bietet, Der Aſtronom, der Chemiker, der Phyſiker, und der Naturforſcher haben bis jetzt uns einen-fehr | Boigt's Mag. IX.B. 6. St. Junius 1805, Ss 474 * kleinen Theil des unermeßlichen Schleiers aufacho: - ben, hinter welchem die Natur, fich zu verbergen, fiebt: läßt fie auch bisweiien einen Lichtſtrahl her- vorſchluͤpfen; ſo fheintes, als 0b fie dies ungern tbäte ; fie umgiebt ihre neue Wohlthat mit ſo vie: len Hinderniſſen und Gefahren, daß ſie dem Men— ſchen das Geheimniß, was ſie ihm eben anvertraut hatte, wieder entreißen zu wollen ſcheint. Zwanzig Schre find verfloffen, als fie feiner Macht einen neuen Hebel wieder zugeſtand, den Vogel nachzu— ahmen, und in den Lüften zu ſchweben; jedermann glaubte damals im dieſer ſchönen Entdeckung ein neues Feld Fire wiffenichaftlihe Beobachtungen er- Öffnet zu jeben, und ganz Europa beeifirte ſich, eis nen bewundernsmwürdigen Verſuch zu wiederholen, der der Einbildungsfraft die größten Triumphe ver— ſprach. Doch, es iſt das Schickſal der ſchoͤnſten Entdeckungen, daß fie einen Augenblick lang unſre Bewunderung erweden; es vermindert fich aber diefe Theilnahme allmählig, und bald bewundert der Menſch dag nicht mehr, was er gefehen hat, was | er Eennt. Bielleicht zeigte dieſer neue Schauplatz auch zu viel Gefahren einer Einbildungskraft, die im Boraus die Tiefe des — und ſeine Ab⸗ Suͤrde ——— Es iſt gewiß, daß die Gelehrten zwanzig — hindurch dieſe nuͤtzliche Entdeckuns — uͤber⸗ A * 475 ließen, die Begieriger nah Gluͤck als nah Ruhm waren, Menichen, die, auf Neugierde ſpekulirend, dieſen ſchoͤnen Verſuch der Frivolitaͤt und Unterhal— tung der Menge hingaben. Auf dieſe Weiſe ver— ſchwand die Hoffnung die man Anfangs gefaßt - hatte, das Magazin der menſchlichen Kenntniffe zu vergrößern. So blieb die Luftſchiffahrt, diefes Kind, was man kaum hatte geboren werden fehen, ohne Erziehung, und Menſchen überlaffen, denen Fein Recht auf die Wiſſenſchaft zukam, meil fie nie etwas - für ſie gethan hatten. Frankreich, England und Deutfchland, welche feine eriten Schritte geleitet hatten, verließen es, und tkaten nichts weiter für daſſelbe. Es war der Akademie der Wiffenfhaften. von St. Petersburg aufbehalten, die wichtige Entdefung nüslih zu mahen, und dem gelehtten Europa ein neues Feld zu großen Handlungen zu eröffnen, Die Afademie zeigte feit langer Zeit ſchon alfen den Bortheil, den die Kunit, ſich in die hoͤchſten L Regionen der Atmosphäre zu.erheben, wo die Luft ‚ weder duch Ausfluͤſſe, noch durch die Dicptigkeit des Stoffs, der fie deut, gefeffelt wird , dem Beobz achten der Natur eröffnete; eine Erhebung, mo das Produkt aller chemiſchen Zerlegungen, alle feine Aus: dehnungsktaft genießen, und ſich dem Geſetze der Anziehungskraft unterwerfen muß. Diefem zufolge 31 2 476 * beſchloß die Akademie in. ihrer letzten Sitzung im Mai 1804, daß eine Summe zu den Unkoſten der erſten Aufſteigung eines Luftſchiffes, bloß zur Be— foͤrderung der Wiſſenſchaften unternommen, be— ſtimmt ſeyn ſollte. Der Zweck dieſer Aufſteigung war, mit mehrerer Genauigkeit, als bis jetzt ges‘ ſchehen iſt, den phyfifhen Zuſtand der. Atmosphäre, und. ihre conſtituirenden Beſtandtheile in verſchiede— nen, durch das Barometer beſtimmten Höhen, zu ers forſchen. Die. Verfuche, welche Deluc, Sauf fure, und v. Humboldt auf ben Gedirgen an— ‚geftellt haben, mußten mir Mobificattionen und Abs weichungen verſehen ſeyn, die der Anziehung von Seiten der Erde, oder der Zerlegung organiſcher Koͤr— per zuzufchreib n waren: Die Akademie ber Wif- fenfchaften urtheilte, daß eine Aufſteigung das ein: zige Mittel fen, über diefen Punkt genaue Kennt- niffe zu erlangen, und daß es auf diefe Weiſe mög— lich feun würde, endlich ein Gefes in Bezug auf die Dichtigkert der Atmosphäre zu erlangen; fie bes aufteagte daher den Hrn. Profeffor Lomwiz, einen . gelehrten Chemifer und Akademiker, fih mit Herru NKobertfon einzuverftehen, wie fie die zu diefer nüslichen Expedition nothmwendigen Arbeiten in Did» nung bringen wollten. . Der Aeroftat, welchen Hr. Kobertfon zu diefer Reiſe verfertigte, ift eine volfommene Kugel (Sphäre) von dreißig Fuß im Durchmeſſer. Die Art, wie die Segmente vereinigt FR 477 | find, zeigt eine ſchaͤtzbare Verbefferung für die Luft: ſchiffahrt. Die Näthe find fo eingerichtet, daß fie ſich deito mehr vereinigen, je mehr der Zaft durch die Erpanfivfraft des Gafes ausgedehnt wird, und’ rich durch ihre in Einander » Raltung der Entweihung diejer Flüffigkeit entgegenſetzen. Der große pneumatifch » hemifche Apparat, wurde in dem adetiengarten aufgerichtet, und in. den erftern Lagen des Junius beendigt, allein die ungewiffe Witterung, durch das Solititium, und die widrigen Winde, welche nach der Oſtſee hinfünr- ten, erlaubten nicht, die Reife fo bald zu unter: nehmen, als man e8 wuͤnſchte. Während diefer Zeit nöthigte der ſchlechte Gejundhe: ts zuſtand des Heren Profeſſor Lowiz, noch die Akademie der Wif- - ſenſchaften, Herrn Sacharoff, Chemiker und Akademiker, den Vorſchlag zu thun, die Stelle von jenem einzunehmen, und die Luftfahrt mit Herrn Robertſon anzuſtellen, welches ex auch mit dem lebhafteſten Vergnügen annahm. — Da der dreißigſte Junius ſchon vorläufig zum Aufſteigen bejtimmt war, fo befchäftigte fih Here NRobertfon eifrig mit der Bereitung des Waflers ftoffgafes durch Zerlegung des Waſſers; am dreißig- fien, um drei Uhr des Nachmittags, hatte er ohns gefähr neun tauſend Kubikfuß brennbarer Luft ct: fammen, die ihm eine Gewalt von ohngefähr 630 Pfund gaben. 478 Ä 2* Folgendes iſt die Summe des Widerſtandes, welchen das Gas zu überwinden hatte: Gewicht des Aeroſtaten B 100 Pfund " Der Pol von Holz, feine eiferne 42 Schraubenmutter und deren 0.5 Schnur . ⸗ ⸗ 4 — Eifernes Rohr, welches mittelſt einer innerhalb verborgenen Schnur, die beiden Pole des Ballon’ verbindet ⸗ 6 — Das Garn, mit 26 Stricken um die Gondel zu tragen ⸗ 30 — Die Gondel, mit Tiſch, Stuͤhlen, Bekleidung, Reifen und Flagge 34 — Gewicht des Herrn Robertſon IIO — Gewicht des Heren Sacharoff 150 — Pelze, Handſchuhe und Kleider ꝛc. 11 — Phyſikaliſche Jaſtrumente, Baro— meter, Thermometeru.fw. = 25 — Zauben, Böcel, Chronometer, Geld, Sprachrohr, Fernglaͤſer Waffen, lebendiger Kalk, Säuren, Flaſchen für die Luft ıc. ⸗ 14 — Waſſer, Wein, Brod, gebratenes Huͤhnchen, Mundprovifion 15 — Zwei Saͤcke Sand als Ballafi =. 110 — ; \ Summe 622 Pfund _ * Zuſammen 188 Pf. Ballaſt. N * 479 Obgleich der Aeroſtat ſchon um vier Uhr bereit far, fo verſpaͤteten die Vorbereitungen zu den Vers ſuchen, dennoch die Atreife; um fieben Uhr wurden zwei Eleine Vortäufer : Ballon’s ausgeſchickt, um die wahre Richtung des Windes fennen zu lernen. Sie wurden hier anfangs nach dem Lande zu Nord» öftlich getrieben; als fie aber in eine größere Höhe gelangten, nahmen fie einen andern Kauf, und ein öftlicher Wind führte fie nach der offenbaren See zu. Es war feinem Zweifel unterworfen, daß der große Aeroſtat den nämlihen Weg verfolgen würde, und in diefer Meinung giengen die Reifenden ab. Um fieben Uhr funfzehn Minuten, bei einem Baromes terftande von dreißig Zoll, und einem Thermometer: flande von neunzehn Graden, erhob fi der Ballon majeftätiih, da er nur eine Auffteigungsfraft von einem halben Pfunde hatte, welches durch eine Schnellwage angezeigt wurde. Als er 108 Toifen über die Newa gefommen mar, ſchien er etwas zu finten, diefe Wirkung wurde ohne Zweifel durch tie Verdichtung des Gafes hervorgebracht. Da der Ae— roftat aus einer ftarf erhisten Atmosphäre, die ihn umgab, heraustrat, fo mußte er phyſiſcher Weiſe feine Steigkraft verlieren, fo bald er die Ealten Dünfte oder das Waffergas durchſchnitt, welches fi) von der Newa entband. Allein, als die Neifen- den etwas Ballaft auswarfen, erlangten fie bald ihren anfänglihen Lauf wieder, und verfäumten 480 — nicht, ihre Erhebung nach dem allmaͤhligen Sin» _ fen des Queckſilbers im Barometer zu inäsen, Die Ausbreitung des unermeßlihen Schauſpiels, mel: ches fich unter ihren Süßen entwidolte, erlaubten ihren Blicken ſchon den ganzen Umfang der Gegens den um St. Petersburg herum, in einem Durchs fhnitte von mehr als 30 Werften zu umfaffen ; der Horizont ſchien nur durch die dunkelgrauen Dünfte, welche fih oft am Ende eines fchönen Ta: ges von den Tannenwaͤldern erheben, verengt oder gufammengezogen zu ſeyn. Während ſich der Aeroſtat ftill erhob, drehte ex fich mehrmals langſam um ſich feibft herum, und - bewirkte dadurch, daß die Reiſenden ihren Plas er u veränderten. Dieje, nicht unangenehme Berande- zung, wurde.ohne Zweifel durch das Antreffen eines hoͤhern Luftſtromes, in welchen anfangs der Ballon hineinkam, hervorgebracht, wobei während dieſer Zeit der Nachen noch dem untern Luftzuge, im wel—⸗ chem er ſchwamm, gehorchte. Der Lauf der Reis fenden nah dem Meere, welcher in diefem Augen= blide raanh, Scheint diefe Meinung zu ———— In Baziehung auf die Kenntniß, welche der Luftſchiffer von ſeinem Laufe erhalten kann, wird es bier der rechte Ort ſeyn, von einer koſtbaren Ent⸗ deckung zu ſprechen, mittelſt welcher der Phyſiker — 434 die geringſte Bewegung feines Fahrzeuges genau be: flimmen £ann. Man meiß, daB, wenn fich der Luftſchiffer in einer ſehr großen Höhe befindet, es ihm unmöglid wird, den Punkt zu erkennen, ges gen weldyen er wetrieben worden ift. Sein Luft: bal und alles unter feinen Füßen, fcheint ihm im der vollfommmenften Unbeweglichkeit und Ruhe, denn „ er hat durchaus feinen Gegenſtand zur Vergleichung, - Sein Compaß zeigt ihm wohl den Nordpol an, aber wer zeigt ihm genau und mit Zuverläffigkeit die Richtung, welche der Aeroſtat nimmt? Das Verfahren, deffen fich die Reifenden be— ‚dienten, iſt ausnehmend genau und ſicher. Sie vereinigten in Form eines Kreuzes zwei Blätter von dünnem und gefhwärztem Papier; man hält fie durch kleine hoͤlzerne Leifichen zufammen. Die: - fer fehr leichte Körper war an dem äußern Ende der Gondel durch einen Faden von 25 Arſchinen (ohngefaͤhr 10 Klaftern) Länge befeftigt. Da die: ‚fer fliegend = fhwimmende Korper leichter war, und | weniger Oberfläche darbot, als der, Aeroſtat, fo folgte er auch dem Luftiteome weniger als das Luft: ſchiff, und folgte mithin bloß dem Ballon; ver: glich man nun feine Stellung mit der Richtung des Compaffes, fo zeigte fie den Punkt an, gegen welchen hin die Neifenden ihren Weg nahmen. Ein zweiter Bortheil , den dieſer Schwimmer abgiebt, 482 * J iſt der, das er das Aufſteigen des Aeroſtaten oder ſein Sinken anzeigt, ſelbſt, ehe noch das Barome⸗ ter die mindeſte Bewegung gemacht hat; wenn der Sachen ſteigt, ſinkt der Schwimmer, und er rege in die Dot, wenn jener — mei f > ——— man * Weg entdeckt mei welchen der Ballon nimmt, wenn er fich im Raume verlo- ren, bleibt den Heifenden nichts weiter übrig, als die wahre Lage Eennen zu lernen, melde fih auf dir unter ihren Füßen befindlichen Gegenſtaͤnde bes zieht; hiermit befhäftigten fih die Phnfiker der Akademie mit gutem Glüde. Man weiß, daß, wenn ſich die Auftfchiffer auf einer fehr großen Höhe befinden , fie von ihrer geographifhen Lage nicht ‚ urtheilen Eönnen, da fie keinen‘ Gegenftand zur Vergleichung haben; fie glauben in der vollfom> menften Unbeweglichkeit zu feyn, und die Gegen: ſtaͤnde welche oft mehr als eine Meile von ihnen entfernt find, zeigen, ihnen bloß einen Punkt, fo das jie das Zenith aller Gegenftände zu feyn glau— ben, die fie unter ihren Süßen haben; das Verfah⸗ ven, melches die Phyſiker angewandt haben, gluͤckte voillfommen. Ein ſtarkes achromatiſches Fernglas gieng durch den Boden des Schiffchens; es Mar mittelft.einer Bleimage fenfrecht auf den Horizont befeitigt. Es zeiate aufs genaueſte die Gegenftän- de, über weichen fich der Aeroftat befand. Durch 483 diefes Mittel erfannten unfere Reifenden ben Aus genblick ihres Eintrittes Über die Mündung der Dewa. 2 Um 7 Uhr 50 Minuten. während das Baros meter auf 27 Zoll und das Thermometer auf 15 Grad ſtand, bemerkten die Reiſenden mittelft des Schwimmers, daß fie gerade auf die Oſtſee losge— trieben würden, fie öffneten daher die Klappe, um herunterzufinfen , bis fie den Luftſtrom wieder ges funden hatten, welcher fie im Anfange nach Gat— ſchina hin geführt hatte; der Sau war gleichfoͤrmig, und wurde durch den Schwimmer und das Bıros meter, das wieder auf 29 hinaufftieg, zu gleiher Zeit angezeigt. Kurz vor diefem Sinfen fühlten die Neifenden eine eigene Empfindung in den Oh: ren, Das unangenehme Gejumfe, melches dieſes Drgan ergreift, hört nicht eher auf, als wenn man in die untern Gegenden der Atmofphäre kommt, und wenn bie im Ohre enthaltene Luft, mit ber aͤußern wieder im Gleichgewichte ſteht. Da die Ges fahr des Meeres vorüber war, warfen die Keifens den Ballaſt aus, und allmaͤhlich fiel das Barome— ter auf 25 Zoll herunter, und das Thermometer - gieng auf 13 Grad. Hier wurden fie durch ihren Schwimmer oder durch ihre Art von Senkblei be: lehrt, daß fie eine neue Richtung genommen hatten, und daß der Wind, weldien fie fuchten, fie in das 484 * Land — — hatte, indem er gegen Süden Rh trieb. Ste waren Test. im Stande, mit der groͤß⸗ ten Genauigkeit, durch ihr ſenktechtes Suchglas, die Zeit ihres Austritts aus dem Meerbufen zu wiſ— fen, welche zu ihrer Zufriedenheit auf 8 Uhr 45 Minuten fiel. - Sie verfolgten diefe Richtung ei⸗ nige Deit, und da es fchien, als hatten fie vom Mee— ze nıchts meiter zu befürchten, warfen fie im ver Zwiſchenzeit ohngefähr Zo Pfund Ballaft aus, um ſich zu erheben, fo daß um 9 Uhr 9 Minuten das Queckſilber des Barometers auf 24 Zoll fank.: In diefer Höhe hielten die Reiſenden eine Eleine Mahl: zeit, bei welcher frohe Laune den Vorfis hatte, Der Hrof. Saharoff ſchloß atmofphäriihe Luft in eine 6te Flafıhe ein, fo wie er es bei jedem Zolle, den der Fall des Barometers anzeigte, gethan hatte. Die Vorrichtung , deren man ſich hierzu bediente, iſt finnreih, bequem, und genau: es ift eine Buͤchſe, die 12 durch eilerne Hähne verfchloffene . Flaſchen enthält. Der leere Raum ift in denfelben mittelft Quedfilbers hervorgebracht worden. Jede Flaſche hat eine Nummer, um in das Reiſejournal eingetragen, und mit den Barometerbeobachtungen verglichen werden zu Eönnen. *) In diefer Höhe *) Es ift wichtig, anzumerken, daß die Eintihtung diefer Hähne -einen in feiner Kunſt vollendeten » Künftler anvertraut werden mußte. Sie müffen — 485 7 . gab man einem kleinen Vogel, der von der dünnen Luft zu leiden ſchien, die Freiheit; er wollte das Schiffchen nicht freiwillig verlaſſen. Man noͤthigte ihn endlich, und ſahe ihn alsdann wie einen Stein auf einer nicht ſehr ſchiefen Ebene fallen, er ſchien wir an einer Schnur hinabzugleiten, ohne faſt die Slügel in Bewegung zu fesen, Dan machte den. mnaͤmlichen Verfuh mit einer Zauber; aber kaum war dieſe aus der Gondel herausgefommen, als jie ihre Schwähe und Anſtrengung beim Fliegen em— pfand, und zuruͤckkam, um fih auf den Strängen des Ballones feftzufesen, auf weldye Weiſe fie lange Seit mit ihm fuhr Sie ahndete ihre Gefahr fo ſehr, daß fie ſich von Hrn Sacharoff ergreifen ließ, verkittet und ſo verſchloſſen ſeyn, daß ſie der atmoſphaͤriſchen Luft durchaus keinen Zutritt er— lauben, ſo bald der leere Raum hervorgebracht worden iſt. Man brachte ein Torricelli'ſches Bacuum dadurch zuwege, daß man die Flaſche mit ſehr reinem Queckſilber fuͤllte; Man ſchraubte alsdann auf den Hahn eine Barometerroͤhre, die gleichfalls mit Quedfiiver gefüllt war, und kehrte x, dann das Ganze über einer Schale mit Quedill: ber um, wodurch das Quedjilber aus der. Flaſche ſank und ein volliges Vacuum darinnen zurüd lied. Man weiß, daß es nothwendig iſt, vor dem Berfuche, die in dem Queckſilber enthaltene Luft duch Feuer oder auf andere Weife aus zu ‚treiben, » 486 | — der fie hierauf unter die Gondel warf, und man fahe, wie fie hiet im beftändigen Drehen herabfiet, und fich vergeblich, anftrengte, um das Luftfchiff twieder zu etreihen. Du diefer Zeit flieg der Balz lon ſchnell, die Kälte nahm zu, das Thermometer war auf 6 Grad herabgefunfen, und das Baromes ter zeigte auf 23 Zoll. Die Sonne, welde für die Erdenbewohner ſchon feit einer halben Stunde untergegangen war, zeigte ſich den beiden Reifen» den noch fichtbar 5; bloß ihre Lebhaftigkeit wurde duch ihre graulihen Dämpfe gemildert, die einen weiten Kranz um den Horizont herum bildeten, Das Luftſchiff fuhr fort, fih bis um zehn Uhr zu erbeten; das Queckſilber ſank auf 22 Zoll herab, und dag Thermometer auf 43 Grad. In diefer Höhe beobachtete Hr. Sacha roff mit der größten Soryfalt eine Erfheinung, welche fhon vom Deren Mobertfon bei feiner erſten Luftfahrt in Ham— burg, allein bei einer weit größeren Höhe, bemerkt tworden war. Da fih Hr. Saharoff der Inclina— tionsnadel nicht bedienen konnte, weil fie in Un— ordnung gerathen war, fo benwete er die der Des elinition; er bemerkte, daß fie nicht mehr hori⸗ zontal wär; der Nordpol war um beinahe 10 Grad mehr erhoben, und der Suͤdpol neigte fich gegen bie Erde. Hr. Robertfon wiederholte diefe Beods achtung ebenfalls, und fand fie beſtaͤtigt Vielleicht verbreitet diefelbe dereinſt das groͤßte Licht uͤber eine | — 487 Materie, welcher bis jegt noch Feine genugthuende Hypotheſe iſt untergelegt worden; vielleicht vermins dert ſich die Anziehungskraft des Magnets, wie das Quadrat der Entfernung zunimmt, und ver— ſchafft auf foldie Art den Phyſikern ein neues Hülfgs mittel, um ſich in dem Himmel$raume zu leiten, und feloft in Abmefenheit des Barometers ihre Ers hebung fennen zu lernen. Bon neuen Erjcheinuns gen, die fich in diefem Gebiete ereignen, in welchem fich die Phyſik zu bereichern firebt, muß man alles hoffen, alles erwarten. Hr Saharoff unterfuhte in diefer Höhe feine phyſiologiſchen Sunftionen; im Pulsſchlage und der Nefpiretion fand er wenig Abweichung. Er gab jest einer dritten Taube die Freiheit, welche vergeblich mit: den Fluͤgeln fhlug, und fih am Kahne feitbalien wollte, um ihn nicht zu verlaffen. * Man mußte fie herabwerfen, und der wahrhafte Sturz laßt zweifeln, daß jie lebendig zur Erde ges fommen ſey. In dieſer Höhe entweicht das im Weine enthaltene kohlenſaure Gas mit großer Schnelligkeit, und brinet eine Art von Aufbrauſen im ſich hervor. Die in einer Klaiche enthaltene at— mofphärifche Luft; zeigte, wenig abgerechnet, fait eine ahnlihe Erfheinung. In dieſer Höhe ſchlug Hr. Saharoff dem Herin Robertſon vor, die Nacht im Aeroſtaten zuzubringen. Dan mußte \ 488 — den wenigen Ballaſt, den die vorhergehenden Verſu⸗ che übrig gelaffen hatten, um dem Luftſtrome der nah dem Meere hin führte, auszumeichen, hieczu verwenden. Der Vorſchlag wurde indeß angenom⸗ men, und die Reiſenden gaben ſich, zum Zeichen des Entſchluſſes einander dir Hände, Indeß nahm, die Yusdehnung bes Waſſerſtoffgales mit der Erhe⸗ bung des Ballons beſtaͤndig zu. Sie war ſo ſtark, daß die Huͤlle an allen Punkten geſpannt wurde, und das Gas gewaltſam aus zwei Oeffnungen zus gleich ausftsömte, nämlid aus der. Klappe, und aus dem Anhange; diefer Verluſt war fuͤrchterlich und weit ftärker, als er in diefer Höhe hätte feyn follen, da das Barometer nur um 8 Zoll gefunten war. Die Keifenden fchrieben diefe Verdünnung der Dualität des Wafferfloffgafes zu, welches ohne Zroeifel mit einer großen Menge von kohlenſaurem Gas verbunden fenn'mußte, das aus den Metall ſpaͤh⸗ nen entwickelt worden war, fo wie auch dem Oxpde, welches fich in den 20 Tagen, wo die Materien im Apparate geblieben waren, gebildet haben mußte. ”) Diefe *) tim fih von dem Eohlenfauren Gafe zu befreien, ſchlug Hr. Robertfon vor, ſich irgend einer alka— lichen Subſtanz zu bedienen; allein man Eonnfe feine hinlängli große Menge von lebendigen Kalte finden: der welcher angewandt werden Tote, war ſchon in Effloreszenz gegangen. BERN — 489 Dieſe Quantitaͤt mußte anſehnlich ſeyn, weil Ro— bertſon bei ſeinen vorigen Aufſteigungen nie noch eine ſo —E Ausdehnung bemerkt Re \ i Verſchiedene Umſtaͤnde verhinderten die Neis fenden fid) fo hoch zu erheben, als ſie fih Anfangs vorgefegt hatten: \ 5% 1) Die Richtung des obern Luftſtromes, der | nach dem Meere hin führte. 2) Diefe grofe Menge von Eohlenfaurem Ga$, welches den Ballon zu feinem offenberen Schaden ausdehnte, ohne ihm dadurch mehr Leichtigkeit zu verſchaffen. Und 3)- Die düftern Dünfte, melde fih um bie Gondel herum anhaͤuften, und fie bald in voͤllige Dunkelheit zu verfenfen ſchienen. Da feit einer halben Stunde die Erde völlig verſchwunden mar, fo. mußten die Reitenden befürchten, einen neuen Luftftrom anzutreffen, welcher fie zum drittenmale nah dem Meere bin geführt hätte, von welchem fie - fo nit ſehr weit mehr entfernt waren, *) m pr *) Die Reiſenden hätten ohne Zweifel weit früher abreiſen follen, allein ſie konnten die Hoffnung, die ſie hatten, einen Augenblick den Souverain Voigt's Mag, IX. B. 6. St. Zuniusigog; Kk 490 en Der BVorfchlag, fich der Erde wieder zu nähern, leuchtete Herrn Saharoff ein: er hätte indeß allen Midermwärtigkeiten getrost, um noch eine Menge Berfuhe anzuftelken, welche diefer neue Schauplatz feinen Beobachtungen darbot; da er aber die Gefahr einer in der Dunkelheit fortgefögten Reiſe fühlte, und dies in einem falten Dampfe, ger die phyſikaliſchen Infteumente befeuchtere, und in einer unbefannten Himmelstegion, fo willigte er ein, fich der Erde zu nähern, in der Hoffnung auf dem nämlihen Wege wieder zurück zu kehren, fo bald als es die Akademie wünfhen würde. Die fern zufolge öffneten die Neifenden allmaͤhlich „die Klappe, und berechneten, das Auge auf das Baros meter geheftet, die Schnelligkeit ihres Herabſtei—⸗ gend, fo, daß fie felbige fehneller und langſamer machen Eonnten, je nachdem es ihnen der Gang des Queckſilbers anzeigte. Als fie indie untern Gegenden der Atmoſphaͤre herabftiegen, wiederhol: ' ten fie die Beobachtung eines Phänomens, welches bei einer Eünftigen Auffteigung von dem n geößten Nusen feyn kann, zu befißen, der alles was zum Nusen der Künfte und Wiſſenſchaften geſchieht, zu beleben weiß, nicht eher als in den legten Augenbliden urn geben. — — Spricht man naͤmlich in ein ganz ſenkrecht nach der Erde hin gerichtetes Sprachrohr, ſo wird die Stimme mit einer außerordentlichen Reinheit reflektirt. Sie ſcheint nichts von ihrer Staͤrke ver⸗ loren zu haben. Jedesmal konnte man die Er: fhütterung (durdy eine leichte wellenformige Bewer gung des Schiffchens), die per Schall der Luft be— wirkte , bemerken. Dieſe Wallung ſcheint die Macht, die der Menſch auf der Erde befist, zu bes flätigen, wo er nämlich im Stande ift, Regen-⸗ oder Gemitterwolfen duch miederholte Erſchuͤtte— rungen, die er auf die Luftfäule, mittelft des Knal⸗ les einer Kanone oder auf andere Art, wirken läßt, - abzuwenden. Bei einem diefer Verfuhe wurden die Stimmen erft nah zehn Sekunden zurüdge worfen. Nach Nemwton’s Zheorie Eann fich der Schall auf der Erde nur in einem Fortſchritte von 900 Fuß in der Sekunde, fortpflangen; eine große - Menge genauer Verfuche haben indeffen feinen Lauf - auf 1038 Parifer Fuß in der Sekunde beſtimmt. Diefem zufolge hätte der Schall des Aeronauten in zehn Sekunden 10380 Fuß durchlaufen; allein, da man nur die Hälfte des Weges für die Ruͤckkehr bes Schalles bei dem Abprall in Rechnung bringen - darf, fo blieben 5190 Frangofifhe Fuß für die ee re Ertfernung, des Lufticiffes. vo der Erde übrig. Das Barometer ftand auf 27 Zoll. Es ift wahr— peinlich, dag die Geſchwindigkeit beim Aufſteigen #2 492 Is — des Schalles von der bei feinen horizontalen Fort— fhritten abweicht; die Verſuche, dieſes neue Gefeg ausfindig zu machen, müffen ſehr intereſſant ſeyn, und fönnen auf die Dichtigkeit der Atmofphäre, und aufihre Art, nad) ihren verfchiedenen, fowohl thermometrifchen, als hygromektriſchen Zuſtaͤnden, zu wirken, ein neues Licht werfen. Da es in der ganzen Natur Eein fichereres und bequemeres Mit tel giebt, Verſuche tiber den Schall anzuftellen, als einen Xeroftaten, fo würde es leicht ſeyn, mittelft ein Paar Terzienuhren, die Schnelligkeit des auf: fteigenden Schalles zu beffimmen; man müßte, von -30 zu 30 Sekunden, eine fenkrecht aufgerichtete Kanone Löfen, die fich auf einem freien Orte befan« * Ü de, Die Beobachter auf der Erde fowohl als die Luftſchiffer würden den Augenblid des. Verfuches, da8 Anfangen und Aufhören des Schalles genau - aufzeichnen können, Auf dirfe MWeife würde ſich ‚ein ficheres und unveränderliches Gefes aufſtellen laſſen. Man muß bemerken, dag bei dem Verfuhe mit dem Sprachrohre der. Schall auf feine Weiſe zuruͤckgeworfen wurde, wenn man in einer der Erde entgegengeſetzten Richtung ſprach. — Nachdem die Reiſenden mehrere Dunftlagen *) *) Diefer frifche und feuchte Dunft war es, ‚der die Phyſiker jederzeit verhinderte, um den Kleinen A N 493 die ſaͤmmtlich in der Temperatur verfchieden waren, durchſchnitten hatten, fahen fie dag Thermometer ziemlich ungeftüm um mehrere Grade fleigen, und dies war der Augenblid, wo fie die Erde, aber auf " eine fehr verwirrte Art, erblidten. Sie ſptachen oft mittelft des Sprachrohres; ihre Entfernung hin- derte fie gehört zu werden, bloß das Echo antwor- tete ihnen. Sie befchleunigten ihre Niederfteigung, um ein Dorf zu erreichen, allein, da fie ein ſehr dichtes Gehölze bemerkten, welches ihre Rüdkunft erichweren Eonnte, verlängerten fie ihren Weg, und wählten einen prächtigen Garten, der fi ihnen, . um fie aufzunehmen, anzubieten f&hien. Um Io Uhr 45 Minuten landeten fie mwirktih, auf einem ſchoͤnen Grasplatze, gerade dem Schloſſe St, Ercel- ‚ Teng, des Herren Generals P, G. Demidoff ge: genüber, zu Siworis, 60 Werſte (etwa 6 deutfche Meilen) von St. Petersburg entfernt. Man Sieht, daß, da man nicht Über die Zeit, welche durch die - beiden Maneuvres, um dem obern Luftſtrome zu entweichen, zugebracht ward, urtheilen kann, das S Puftfchiff in einer Sekunde 17 Zug 4 Zoll 63 Li— nien mittelft des ſchwaͤchſten, und auf der Erde kaum bemerkbaren Windes, durchlief. Dieſe - Schnelligkeit ift noch etwas geöfer, als die, welche Berfuh über die atmoſphaͤriſche ie an⸗ zuftellen. 7 494 —* * ein frei fallender Koͤrper in der erſten Sekunde hat. *) Um die phyſikaliſchen Gnkineni zu (ho: nen, und den beidleunigten Lauf des Luftſchiffes zu mäßigen, ließ Hr, Robertfon, vermittelft eis nes fehr langen Stiefes, deffen anderes Ende er in I der Hand hielt, alle Inſtrumente, die er in feinen Delz getban hatte, herab, Kaum war der Aeroſtat von dieser Laſt befreit, als er einige Augenblide faft unbemeglich ftehen blieb, welches den Bauern, die fi bald außer Athem liefen, um ihn zu vers folgen, Gelegenheit gab, den Steid zu ergreifen, ö um den Xeroftaten zu bugfiren, und auf den fchöns ften Rafen herabzuziehen, Diefes ift das Mefultat des erften Verſuches, welchen die Akademie, der Miffenfhaften anorbnete, Es fann diefe Reife nur als der erfte Verſuch betraͤch— tet werden, welchen fie vornehmen ließ, um neue Negionen zu entbeden, und fih einen Weg in die - Gefilde zu bahnen, wohin das Auge des — — ters noch nicht gedrungen iſt. ) Dieſe Bemerkung beſtaͤtigt dasjenige was ich bei meinem Vorſchlage zur horizontalen ‘Direktion -) der Aeroſtaten BCYRIRENERE, ın dief, Mas. 9 1805 ©, 287 u. f. 8,9 5 \ FEINE | * 495 II. Auszug aus einigen Verſuchen über die Wir: fung der galvaniſchen Elektrizität. auf die Keimung verfchiedener Pflan= zenfaamen. (Bom Hrn. D. Klog in Zübingen, dem Heraus— geber mitgetheilt.) ‚Schon vor geraumer Zeit, wo die Erfcheinun= gen, welche die Volta'ſche Säule liefert, fo viele Aerzte und Naturforfcher zu Anftellung fo mancher Berfuche über den Einfluß derfelben auf den thie— eifhen Körper und auf unorganifhe Materien ver: anlaßte, wo man nur bemüht war, einen großem Borrath von Erfheimungen, melde die Volta'ſche Säule, als Reagens, lieferte, fchnell und ohne Uns terfchied anzuhäufen, während man gegenwärtig ei- ne bei weitem firengere Auswahl in Anftelung ſolcher Verfuhe macht, und die hervorgegangenen Erfcheinungen beffer bearbeitet, — fchon damals war es wohl auffallend, dag man den Einfluß der - galvanifhen Elektrizität auf den Lebensprozeß der Pflanzen überhaupt nicht mehr beachtete, und ins— befondere, dag man die Wirkung derfelden auf die Keimung der Pflanzenfaamen gar nicht, 496 — — | 4 7 * oder doch, in Betracht der Menge der Verſuche mit thieriſchen Korpern und Körpern des unorganiſchen Reiche, nur ſehr wenig unterſuchte. Eine eigene Veranlaffung brachte mich fhon damals auch wicklich darzu, Verſuche über die Wir: Fungen der galvaniſchen Elektrizität auf.die Keimung der Pflanzenfaamen anzuftellen, an deren Fortſezung und weiteren Be— arbeitung ich aber fpäterhin, und wenigftens bis jest noch verhindert wurde, | So ifolirt nun auch die Verſuche, welche ih in den Monaten Julius und Auguſt anftellte, noch dajtehen, und fo wenig ich mir, theild wegen . der nody fo geringen Anzahl diefer Verſuche, theils wegen der fich zu wideriprechen ſcheinenden Erfchei= nungen, noch bis jest getraue, die erhaltenen Re— ſultate auf allgemeine Geſetze zu bringen, fo dient vielleicht doch diefer Auszug aus jenen Berfuhen geübteren Erperimentatoren zu noch genauerer Auf— hellung diefer Materie, und auch die, hier folgen den, nur wenigen Bruhftüde könnten Winfe ges. ben, welche vielleicht in der Folge von einigem Bes lang werden möchten. u In Anſtellung diefer Verfuche ſuchte ich von einfachen nah und nah zum zuſammengeſetzten — — Sag E —— * ————— ee er > 4 — x * 497 # . : aufzufteinen, ich wählte gröftentheils Pflanzenſaa— men, weldye in unjerm Klima leicht keimen, zwei— tens, mie fchon erwähnt, eine Jahrszeit, in welcher die Temperatur der atmoſphaͤriſchen Luft bei Nacht, wie bei Zaye , der Vegetation günftig ift, und nahm drittens meine Verſuche immer an einem ſchattigten Orte vor, in welchem aber die atmofphäs riſche Luft immer freien Zutritt hatte. T) Da da8 gemeine Quellwafler, wenn es lange mit dem Zinkmetall (auch in demjenigen Grade der Reinigfeit des legteren, in welchem es gewöhnlich zu galvaniihen Verſuchen angewandt wird) im Contakt bleibt, diefes Metall gern oxy— Dirt, und daß deito mehr, je länger .es mit demfel: ben im Contakt bleibt, felbft ohne mit einem andern von ihm, in Abfiht auf Verkalkbarkeit, oder ſpezi— fiſchem Gewichte jehr verjchiedenen Metall gepaart ‚zu feyn, fo unterfuchte ich zuerft, ganz abgefondert, die Wirkung diefes Metalloxyds auf die Kei— mung. Daher wurde eine runde Zinkplatte, welche ungefaͤhr 6 Zell in der Peripherie haben mochte, in ein flaches, porzellaͤnenes Gefaͤß gelegt, und darauf ſo viel gemeines Quellwaſſer gegoſſen, als noͤthig war, um die Zinkplatte gerade damit zu bededen. Dann wurde vollfommen gefunder Suame »on- * 498 8** Hyssopus officinalis darauf geſtreut, welcher nicht- auf dem Wafler ſchwamm, fondern unmittelbar auf der Zinfplatte auflag. . Nah 36 Stunden. zeigte fi) die Zinfplatte, wie mit einem mweißlicht = grauen Flohr überzogen. Die Saamenkoͤrner waren ftarf aufgequolien. Nah 48 Stunden lag deutlich ein weißlicht - graues Pulver auf der ganzen Fläche der Zinkplatte. Am dritten Lage war die testa det meiften Saamen zerborften, und fie zeigten ſchon ganz deutlich die hervortretende plumula: und ra- ‚ dieula. Üben fo fielen die Verſuche mit den Saa- men von Oenothera biennis, Pyrus Malus, - Colutea frutescens, Helianthus annuus, Car- thamus tinctorius, Nigella damascena, und Lepidium sativum aus. Nur die beiden leßteren jeigien die Keimung um J Tag früher, als die an— dern. Es zeigte fi demnah, daß diefes, fo ' entftandene Metalloryd die Keimung, gegen bie Weiſe der Drpde von Braunflein, Blei und andern Metallen weder erfchwerte, noch aber auch befchleus nigte. Das Silber freht bekanntlich in der Verwandt: fhafts: Reihe mit dem Sauerfloffga® weit tiefer, und orydirt fich, aud) bei langem Contakt mit ge: meinem Waffer nur äußerst ſchwer, weswegen die jenem entſprechenden Verfuche mit diefem Metall anterblieben, ‘ | * 499 2. Zu jener Zinkplatte wurde num unter ‘ gleichen Umftinden eine Silberplatte von gleicher ' Größe gebracht, auf jene etwas von den Saamen⸗ £örnern des Lep. sativıum gefreut, und dann die, Eilberplatte auf die Zinfplätte fo gelegt, daß fie hinten diefe berühtte, in der Mitte auf jenen Saas menförnern auflag, und vorne mit der Binfplatte eine Eleine Spalte bildete, Von gemeinem Brun— nenwafler wurde gerade fo viel darauf gegoffen, daß beide Platfen ganz davon bedeckt waren. Schon nah ro Stunden, ehe noch die Saamenkörner ges hoͤrig aufgequollen waren, zeigte ſich die testa der= felben zerriffen und die plumula hervortre— tend. ‚Eben fo ſchnell gieng es mit dem Saamen der Nig. damascena, Daucus Carota, Oeno- thera biennis und des Hyss. ofücinälis. Eis nen Unterſchied von 5 Stunden machten die andern im erften Verfuche genannten Saamenkörner. An der untern Fläche der oben gelegenen ©ilberplatte zeigten fich fehr viele ganz Eleine Luftbläschen. “Un allen genannten Saamenkoͤrnern wurden die Saas menhüllen merklich gebleicht. Die gemeine Bohne (Vicia Faba) der Saame der Vicia sativa und V. Cracca, der Medicago turbinata und des 'Lathyrus odoratus erforderten bei diefer Armi— tung 32 Stunden, und noch To Stunden mehr der Saamenkern der Zea Mays. Diefe Verfuche wur: den einiyemal wiederholt, und immer zeigte ſich nn ” daſſelbe Nefultat; nur die Kerne der V, Faha machten einigemal Ausnahmen, zeigten die Kei- mung entweder bei weitem fpäter, oder ihre Eotyle— donen wurden bald durch Faͤulniß geftört und zer floffen, wo dann der Embryo nur ned allein mit der umgeflörten testa vzufammenhieng. Letzteres Phaͤnomen zeigte fich beinahe conftant bei dem Kerne des Assculus Hippocastanum, ber gemeinen Eiche, und dem Kerne des Lupinus "angustifo- Bus. Vermochten auch diefe Saamen hie und da dem Faͤulungsn rozeſſe Wide ſtand zu leiſten, fo zeigte fi doch die Keimung erft beträchtlich fpäter, als bei jenen andern Saamen. Die Zinfplatte wurte bei diefen Verfuchen nur unbedeutend mehr orpdirt, und wurde flatt der Zinfplatte eine gleich große Kup erplatte angewendet, fo zeigte ich im Allge⸗ : meinen das galvanifche Agens etwas fchwächer, fo. . daß bei den ent ſprechenden Verſuchen die Reis mung etwas fpäter anfieng, oder die Desorganifa= tion der Eaamen duch den Prozeß der — ganz unterblieb. * | 5 | 1% 4 Aiz'% 3) Der dritte Apparat, deſſen ich mich zu Dies fen Unterfuchungen bediente, ift der, deſſen ſich bes kanntlich Volta fchon früher zu andern Zwecken bediente. Sechs der gewöhnlichen Zrinfgläfer wur: den in einem Kreis dicht an einander geftellt, und dann in jedes fo viel gemeines Brunnenwaſſer ge: * —* * * * "A > f ’ $ j [| . h L Fe + — ‚501 goſſen, daß es über 4 Linien hoch den Boden des -Gtäfes bedeckte. Nach diefem wurde an einen: ges ‚bogenen Metalldrath auf die eine Seite eine Sil- berplatte, und auf die andere eine Zinfplattenges "hängt, deren jede 3 Zoll in der Peripherie betrug; Sechs, fo armirte Halbzirkel von Metalldrath, wur: . den fo in diefe Gtäfer vertheilt, daß in jedes Glas ‚eine Silber: und eine Zinkplatte kam. Diefe Piat⸗ ten hingen dann bis auf den Boden in jedem Glaſe - hinab, fo das. fie alfo über 4 Lifien hoc) von dem eingegoſſenen Waffer bevedt wurden. a) Mit dem Saamen der Nig. damascena, wurde nun der Boden eines jeden Glaſes fo hoch be⸗ ſtreut, als die kleine Quantitaͤt Waſſer zur Befeuch⸗ fung aller Saamenkoͤrner erlaubte. Nach 6 Stun⸗ den waren dieſe ſaͤmmtlich fehr aufgeguolen, und hatten alles Waffer abſorbirt, daher diefelbe Quan— tität Waffer in jedem Glaſe erneuert wurde. Auf: > dem Boden der Glaͤſer entfianden num wieder viele, Luftblaͤschen, und noch 7 Stunden ſpaͤter fieng bie Keimung unter den dort genannten Umſtaͤnden, uͤberall gleich im Glaſe, und an keiner Stelle fruͤher oder ſpaͤter, als an der andern, an. Das dieſe Luftbiaͤschen dutch Zerſetzung oder Formveraͤnde⸗ rung des angewandten Waſſers, mittelſt Einwir— kung der galvaniſchen Elektrizitaͤt, ſowohl in die⸗ ſen, als in jenen Verſuchen entſtanden feyen, —R 502 8* duͤrfte doch vielleicht nicht ſo unbedingt angenom⸗ men werden, da es hoͤchſt wahrſcheinlich iſt, daß mit der Entwicklung der plumula und radicula, immer auch Luftentwidlung mit ftatr findet, Soll- ten übrigens diefe Lufrotäschen etwa Sauerftoffgas gemwefen feyn, fo ift die Entſtehung deffelben Feines weges den Feimenden Pflanzen zuzuſchreiben, da die Pflanzen erſt wenn fie Stadien der Keimung durchlaufen haben, dieſes Gas zu entwideln im Stande find, Denfelben Gang nahm die Keimung bei ben &aamen der Oen. biennis, D. Carota, Lep. sativum, Hyfs. officinalis. Die Saamen dis _ Hel. annuus, Carth. tinctorius und der Col. frutescens, - feimten in, diefer galvanifchen Kette nur 3L Stunden fpäter, Auch die Saamen der V. sativa, V. Faba und Cracca, die Saamen des Lath. odoratus und der Med. turbinata, Eeimten bei diefem Apparat um 3 Stunden früher, als in jenen Berfuhen. Die Frucht der gemeinen . Eiche, der Kern des Lup. angultifolius, Z.Mays und V. Faba, giengen bei diefer Vorrichtung nie in Faͤulniß fiber, jedoch Eeimten die beiden erjten erſt am Anfange des dritten Tages. Das Bleichwerben den Saamenhuͤllen bei allen hier genannten Saa— men, war unter diefer Vorrichtung eben fo ftark, wo nicht flärker, als in dem Verſuche Nr, 2, und = 503 beſonders auffallend bei denen, welche mit ſchwar— zen Saamenhuͤllen umgeben find. b) Bei der Entwicklung des Keims der Pflan— zenſaamen (fo wie eines jeden Embryonen ) muß das Licht nach den täglichen Erfahrungen, und nad befonder3 darüber angejtellten Verſuchen ausges ſchloſſen ſeyn, wenn fie nicht erſchwert werden foil, Wenn nun glei die Einwirkung des Lichts, der [hon angefangenen Keimung den Prlanzens ſaamen nachtheiliger ift, als der erft entftehen: den, fo iſt doch nicht zu verkennen, daß die Dune Eelheit der erſten Entwidlung der Eünftigen neuen Pflanze zuträglicher ift, als. das Licht, da dieſes den, Pflanzen vorzügli den Sauerſtoff entzieht, und der Embryo im Anfange mehr des Reizes durch Sauerftoff zu feiner Entwidlung bedarf, als fpäterhin, wenn feine Entwidlung ſchon vollendet if. Das Licht wirkt zwar an und für fi aud) ſchon reigend für die Keimung der Pflanzen, allein es fcheint fih mit irgend einer Bafis der keimenden Pflanze zu verbinden, welche Bereinigung fodann ber mweitern Entwidlung des Keims nadytheilig ift; und überdieß ijt fein Neiz Eein hinlänglicher Erſatz für das Sauerftoffgas, welches es der Feimenden ‚Pflanze auf der andern Seite entzieht. Um alfo biefer genannten negativen Wirkung N 504 L — | | des Lichts, noch weniger, als in den vorigen Wer: ſuchen (obwohl diefe ſaͤmmtlich an einem ſchat⸗ tenreichen Orte angeſtellt und wiederholt wur⸗ den ) binderlich zu ſeyn, bediente ich mich fein— koͤrnigen rein abgewaſchenen Sandes, — — des gemeinen weißen Schreibfandes, Wenn ‚alfo alles fo, wie in den legtgedachten Verſuchen ange: - geben wurde, angeordnet war, fo wurde dann auf die Saamen fo viel von diefem Sande geftteut, daß fie 3 bis 4Linien tief, unter demfelben lagen, und alfo auf diefe Weite bei weitem mehr vor der Einwirkung des Lichts gefhügt waren. Nur in ber Duanfität des zugegoffenen Maffers, mußte eine Vermehrung gefchehen, weil der Sand allein fo viel davon anffhludte, als in den erfien Verſuchen mit diefem galvanifchen Kreife gebraucht wurde, Bei diefer Vorrichtung zeigte ſich jedoch nur ein Unter— ſchied von 2bis 3 Stunden, daß die Saamen frü- her keimten, als bei jenem einfacheren Apparat. Die Saamenhuͤllen wurden hier nicht ſo Sure. — * Zu bemerken iſt noch, daß die Keimung in al⸗ len bisher angeführten Verſuchen, unter der fort- dauernden Einwirkung gleicher Umflände, auch Stets chen Fortgang in Ausbildung der erſten Organe der neu entfiandenen Pflaͤnzchen nahm, jedoch nicht mit berfelben Ge ſchwindigkeit, mit- welcher ſich ihre Ent⸗ vi ſtehung ⸗ U de —* — _ — | 505 ftehung zeigte. Auch bei diefem Apparate fehien fich die Paarung von Silber: und Zinfplatten wirkfa- mer. zu zeigen, als die von Silber: und Kupfer: platten. 4) Andere Refultate endlich zeigte die Anmen- dung der Volta’fchen Säule, fie mochte dann aus Silber » und Zink =, oder Silber» und Kupferfchei- ben beftehen. Zu diefer Unterfuhung wurden nad) der Reihe alle bisher genannten Saamenarten in ein Glas gebracht, und mit Waſſer, wie in den Verſuchen Nr, 3. a. bedeckt. Nach Verlauf von drei Stunden wurde immer eine neugenäßte Saͤule mit gleichen Dlattenpaaren an die Stelle der alten ge— fest. Mit einer Lage von 4 Paar Metnilplatten wurden die Saamen, welche in einem folhen Glaſe waren, durch angebrachte Metalldräthe fo in Vers bindung gebracht, daß diefe Draͤthe, ohne ſich jes doc zu berühren, unterhalb des Waſſers mit ein- - ander, und mit den darüber gelegenen Saamen, duch die Leitungsfaͤhigkeit jener Wafferfhicht in Verbindung ftanden. Die Saamen der D. Carota, Oen. biennis, Nig. damascena, das Lep. sa- tivum und Hyls. officinalis, fiengen ſchon nad) der achten Stunde an zu keimen, die weitere Ent- wicklung des Keims aber gieng bei weitem nicht fo ſchnell fort, als in den vorhergehenden Verſuchen, jedoch wurden die Keime wicht zerſtoͤrt. Es zeigte Boigt’s Mag. IX. B.6. St. Sunitis 1805. 81 506 4 fih durchaus Fein Unterfchied bei diefen Saamen, ob fie dem negativen Pol, oder dem pofitiven. näher lagen. Die Saamen der V. sativa, V. Cracca und V. Faba, des Lath. odoratus, der Med. turbinata und Z. Mays feimten, wenn fie nicht ſchon zu Ende des zweiten Tages von der Fdulnig \ bedroht wurden, mie dies in mehkern Verſuchen ges ſchah, erſt am Anfange des dritten Tags und ihre Keime gediehen, das chloritiſche Ausſehen abgerech⸗ net, ziemlich gut, Die gemeine Eichel, der Kern des Aesc. Hippocastanum und des Lup. angustifo- | lius, feimtennicht nur nicht früher, als wenn fiegang der Natur überlaffen werden, fondern giengen mei— fiens bald in Faͤulniß über... Wurden bei diefen größeren Saamen die Metalldraͤthe dicht angelegt, fo daß der Plus- Pol die eine, und der Minus- Pol die andere Seite des Kerns unmittelbar berührte, fo zeigte fich hierin Fein weſentlicher Unterſchied. 4 Auf diefe Weife wurde in den weiteren Bere fuchen von 4 Paar Metallpfatten, bis zu zo Pan: ten nach und nach aufgeitiegen, und da zeigte ſich dann, wenn die Säule 8 Metallplattenpaare und darüber faßte, folgendes, Die Saamen der Oen. biennis, Nig. damascena, D. Carota und des Hyif. officinalis feimten war, jedoch nicht fruͤ⸗ her als in der zwölften, früheftens zehnten Stunde, i So wie radicula und plumula hervorzutre- ten anfingen, fo wurde die fernere Entwicklung ‘ganz gehemmt, und der Keim ertödtet. Den an: dern Tag bildete die jedesmal angewandte Saamen— lage, eine breiähnliche, meißlich gelbe Maffe. Die Saamen der Col. frutescens, Med. turbinata, des Carth. tinctorius, Hel. annuus, Querc. robur, Lup. angukifolius, V. Faba, V.- Cracca und V. sativa, zeigten vor der Faͤulniß nicht einmal eine Spur von Keimung, und biefe Erſcheinungen mwaten um fo auffallender,; und er— folgten um fo fhneller, je größer die Zahl der Me: tallplatten war. - Das Blaßwerden der Saamens huͤllen und die Erſcheinung von Luftbläschen, was ren bei allen, unter »iefer Nr. angeführten Verſu— chen Eonftant, jedoch Feinesweges ftärfer, als bei den vorhergehenden Verſuchen. Das Bededen mit Schreibfand änderte bier nichts, weder ın der Keis mung, noch in der Faulniß, Merfen Mir nun Noch einen Blick über das Ganze diefer gemachten, wenigen Erfahrungen, fo ſcheint im allgemeinen wenigftens ungeführ dies hervorzugehen : daß das galvanifche Agens bei der Keimung der Pfiangenfaamen reizend, Aber nur un- ter einigen Umitänden die Keimung befördernd, un: ter andern Umftänden dagegen den Keim ertödtend, wirke; daß diefes Agens in flärkerem Maaße ein« ta wirfend den Keim, deftruire, und die Faͤulniß be: fördere; daß der Contakt mit Metallorpden hier: bei gar nicht, oder doch als nichts bedeutend anzu- ſchlagen fey; daß nur gewifle Pflanzenſaamen uns ter Anwendung des galvanifhen Agens ihren Keim früher entwideln, und daß die beiden Pole deſſel— ben, gleich der gemeinen, pofitiven und negativen Elektrizität, hiebei nicht verfchieden einwirken, il. Beſchreibung eines Snftruments, um den Druck und Ausfluß unelaſtiſcher Klüffig: keiten gleihförmig zu machen; vom Den. Steevens's. (Aus dem Philosophical Magazine Ianuar | 1805.) (Mit Abbild. auf Taf. VIIL) Da mir oft der Fal vorfam, den Drud und Ausfluß des Waſſers mit einem gemwiffen Grade von Genauigkeit zu reguliven, und id) dabei fand, daß mancherlei Schwierigkeiten zw überwinden waren, fo veranlaßte mich dies, auf Berfuhe zu denfen, * Röhre e betraͤgt. — * 509 wodurch dag, mas der Gegendrud der Atmoſphaͤre hiebei thun koͤnnte, beruͤckſichtigt würde, Das auf Tafel VIII. vorgeſtellte Inſtrument, iſt das Reſultat verſchiedener ſolcher Verſuche; es ſcheint mir eben ſo einfach als genau zu ſeyn, und iſt, wie ich glaube, in jedem Falle, bei welchem man ſich einer ſolchen Geraͤthſchaft zu bedienen wuͤnſcht, an— wendbar. Es giebt noch verſchiedene andere Vorrichtun—⸗ gen, die weit geſchmackvoller und zu dem Gebrauche, wozu ich fie anwenden wollte, ebenfalls nutzbar ſind. Ich habe aber die Deutlichkeit der Theile der Symmetrie vorgezogen, da meine Hauptabſicht mehr auf die Erklaͤrung der Grundurſache, als auf die Einrichtung der Maſchine ſelbſt gerichtet war. A iſt ein glaͤſerner oder metallener Zylinder, von ohngefaͤhr vier und zwanzig Zoll Laͤnge, und vier im Durchmeſſer, der unten bei GC in einen meflingenen Fuß, und am obern Ende in eine Kappe A, die mit einer Rederbüchfe verfehen, gefits tet ift. Durch die Lederbuͤchſe geht eine Eupferne Röhre, e f, von etwa 3; Zoll im Lichten, g ift ein in den Fuß B eingefihraubter Hahn, veffen Mündung ohngefähe Z von dem Durdjmeffer der — 510 — Iſt nun die Maſchine auf dieſe Weiſe einge— richtet, fo ſchraube man die Nuß d ab, und fülle das Gefäß fait ganz vol Waſſer; hierauf ſchraube man fie wieder auf, und ftoße die Röhre e f fo weit herunter, daß. ihr unterftes Ende ein wenig unter - dem Hahne g oder unter r zu ftehen kommt. Herz auf Eann der Hahn geöffnet werden, wo fodann eine Kleine Dortion Waſſer herauslaufen. wird; denn dies hört fogleich auf, fo bald dre Luft in dem ohern Theile des Gefaͤßes fo weit verduͤnnt ıft, daß ihre Giaftizität, nebfi dem Gewicht der Waflerfäule ober: halb. g oder. r genau dem ‚Gegendrudg der Amos fphäre. bei g, aleihfommt. Zieht man nun bie Rohre e fin bie Höhe, fo fließt das Waſſer mit eis nem gleichförmigen und ununterbrochenen Strome ab, indem gleihe Quantitäten in gleichen Zeiträu: men laufen, ohne daß dabei die Höhe der Säule q r, in Betradht kommt, vorausgefegt, daß ihr Drud nicht größer als der Drud der Atmoſphaͤre ift. Der Grund davon ergiebt. fih von felbft: denn es ift klar, daß ſich der Drud des Waffers bei r, nach der ganzen Höhe. der Säule.q r beffimmen muß, wenn die Atmoipäre ſowohl bei g als bei q, gleihföcmig wirkt; wenn aber die Luft duch die Röhre e f hereindringen, und auf folche Art der Säule fg entgegen wirfen kann, ſo folgt,» daß der Drud bei q geringer als der, durch das Gewicht der u 511 Säule gf bei g, ſeyn wird: Nun ſteht aber ber Drud bei g im umgekehrten Verhältniffe mit dem von f q,- daher muß der Drud bei r immer ber nämtliche feun; denn weil das Gefäß am obern Ende‘ verfchloffen ift, und die Luft durch e f hineindrin⸗ ‚gen muß, fo iſt der Druck auf irgend eine Flaͤche nn, der Säule g f, mit dem Drude auf der Obers fläche q zufammengenommen, gleich. Da das Ge⸗ wicht q £ bei der Abnahme des Waſſers abnimmt, fo muß der Drud der Luft auf der Oberfläche zu: nehmen, da fie bei ihrem Eindringen eine Eleinere Waſſerſaͤule zu überwinden hat, fo daß die Zunahme des einen, der Abnahme bes andern immer gleich kommt. Ich gehe jetzt zu der Erklaͤrung desjenigen Theiles des Inſtrumentes uͤber, der gebraucht wird, einen beſtaͤndigen Zufluß von Waſſer zu unterhal— ten, wenn daſſelbe etwa mit einem Gaſometer oder anderm dergleichen Inſtrumente verbunden iſt, wo ein Verſuch eine lange Zeit hindurch ohne Unterbre⸗ hung fortgefest werden muß, V ift ein mit einem Hahne h und einem Trich⸗ ter k verfehenes Gefäh, welches Iegtere ebenfalls einen Hahn 1 hat, der mit dem, obern Theile der. Maſchine bei d in Gemeinfhaft fteht. Ferner hat das Gefäß eine Röhre m p⸗ mit einem andern ⸗ — * 512 | — Hahne p, ber mit dem untern — der Maſchine AB in Verbindung ſteht. , Jetzt verſchließt man die Hähnel und p, und öffnet k, füllt das Gefäß V und die Roͤhre mn mit Waffer, bis es über k fleigt, und ſchließt dann k, öffnet aber wienerum die Hähne l und p; auf diefe Aıt wird alles ın einem einzigen Gefaͤße vor— gekommen, und das Verfahren beftebt in richte mweiter, als dem Uebertragen der Fluͤſſigkeit von eis nem Theile zum andern, da Drud und Ausfluß die namflichen bleiben. Man wird Teiche begreifen, daß der Drud nach Belieben erhöbt oder vermindert: werden kann, wenn man, nach Gelegenheit der Umitände die Röhre ef, etwas weiter heraufzieht — niederwaͤrts ſtoͤßt. Dieſes Inſtrument wird auch (außer dem oben angefuͤhrten Gebrauche) in dem Kabinet ber mathe—⸗ matiſchen Societaͤt gebraucht, um alle diejenigen Verſuche die man bodroſtatiſche Paradoren nennt, zu erklären, Nachſchrift des Herausgebers. Da die obige Befchreibung und Erläuterung wieleiht manchem Leſer nicht recht deutlih ſeyn möchte, fo will ich hier noch einiges beifügen, da | Oo * 513 ich mit einem von mir auf ähnliche Art einnerichte: ten Apparate, die dazu dienlichen pe —J an⸗ geſtellt habe. % J Wenn das Gefaͤß auf die beſchriebene Art ge⸗ fuͤllt worden, und man ſtoͤßt die Roͤhre zuerſt ſo weit hinein, daß ihre untere Oeffnung unterhalb r, der Linie durch den Hahn, fommt, ſo fuͤllt ſie ſich fo weit mit Waffer an, als der Außere Waſſerſtand bis q reicht, und es hält die Luft in der Röhre der Luft im Gefäße über q das Gleichgewicht. Deffnet Man jegt den Hahn, fo ift die Drudfraft der Atmo— fphäre bei g fo ſtark, als der Gegendruck der Luft über q, und es fließt ein Theil des Maffers bei g- aus, fo vaß q niedriger wird. Da nun bie Luft über q feinen Zufluß von Außen hat, fo dehnt fie ſich in ven größer gewordenen Raume aus, und in dem Maafe wie fich diefer Raum vergrößert, ver⸗ mindert fih ihre Drud, Iſt diefe Verminderung fo weit gegangen, daß Luft: und Wafferdrud zufam: men dem Drude der Atmofphäre bei g gleich werden, fo hört das Laufen auf. Test fteht auch das Waf- fer in der Roͤhre nicht mehr auf der anf nglichen Höhe, und es iſt daſſelbe nicht blos fo tief herab« gefunf en al3 der jegige Stand von q im Gefäße bes trägt, fondern bis faft herunter an r; denn weil die . Luft über q dünner als die der Atmofpbäre ift, fo müßte, wenn das Waffer in der Röhre mit dem im - > ’ — 514 * Gefaͤße wieder gleichen Stand haͤtte, die duͤnnere eingeſchloſſene Luft über q, mit der ungeſchwaͤchten atmoſphaͤriſchen das Gleichgewicht halten, welches nicht möglich iſt; es wird alſo das Waſſer in ber Roͤhre ſo lange ſinken, bis ſein Druck nebſt dem Druck der Atmoſphaͤre fo viel betraͤgt, als der Ges gendrud ver geihwächten Luft und der höbern Wafa ſerſaͤule im Gefäße. Diefes Sinfen wird aber nur fo weit. gehen fönnen, daß die Tiefe von q rnit überfchritten wird, weil jetzt die Luft in der Röhre gleihen Druf mit dem Waſſer und der Luft im Gefäße und bei offenem Hahne, auch der bei g vorhandene Drud, alle einander gleich find. Zieht man aber jest die Nöhre fo hoch herauf, daß ihre untere Mündung etwas über die Linie des Hahns gr, z. B. imnn kommt, fo kann Waffer und Luft im Gefäße, wenn g offen ift, nicht fo ſtark drüden, als die Atmofpähre in der Röhre e g da- gegen druͤckt, denn diefe Atmofphäre druͤckt fo viel - als Luft und Waſſer im Gefäße, bis herunter au gr; hiervon ift die Folge, daß Luftblaſen aus der untern Mündung der Röhre dringen, im Waffer des Gefäßes in die Höhe ſteigen und die Luft über q in ihrer Druckkraft fo verftärken, daß dieſe Luft nebft dem Waſſer im Gefäße fo ftarf gegen den Hahn von innen, als die Atmofphäre gegen g von außen druͤckt. Von dieſem Aufſteigen der Luftblafen hat Steevens's das nothige in ber Beſchreibung aber, — — — — — J — 55 nichts in der Zeichnung bemerft. Es muß fih nun ber) Ueberfchuß des Luftdruds in der Nöhre, über den Luft: und Waflerdeud im Gefaͤße, bis zur Linie nn, nad der Hohe des Waſſerſtandes, zwiſchen nn und gr richten, folglicy weniger Luft bei £ herausgeben, wenn r f kleiner, als wenn dieſes geößer ift; und fo zeigt es fih auch. Es fliege im einer gewiffen Zeit bei g gerade fo viel Waſſer aus, als wenn über m n das ganze. Gefäß offen wärs, und durch allmähliges Nachgießen der Wafferftand bei nn in gleicher Höhe erhalten würde. Man kann demnach die Wirkung des Apparats fo betrachs ten, als ob von g bis £ eine iſolirte Mafferfäule märe, und diefe fo wie fie abjlieft, unmittelbar vom Waſſer des Gefäßes oberhalb n n, augenblidlich wieder ergänzt würde. Mit diefer Ergänzung der Mafferfäule fteht aber zugleich eine Verminderung bes Mafferitandes bei q und deshalb ein nothmen- dig werdender Erfaß der Luft zwifchen Aund q, und folglich das Auffteigen einiger Luftblafen aus f, in Verbindung, Der Drud der Atmofphäre in ef, halt nun nicht allein dem Armofphärendrud bei g, fondern wegen des Auffteigens der Luftblafen, auch dem gemeinfamen Drud der verdünnten eingefchlof- fenen Luft über q, und dem Wafferdrud von q f, das Gleichgewicht. Zieht man alfo die Roͤhre e f noch höher herauf, fo daßr f, 3. B.4 mal größer als zuvor wird, fo fließt aud in der nämlichen Zeit 516 * doppelt fo viel Waſſer aus, und man ficht jest häufigere Luftblaſen mit größerer Schnelligkeit aus fnach q hin fteigen. Kommen fund q in einerler / Horizontalebne, fo wird das Auffteigen der Luftbal— fen ein Größtes, d. 3. es geht gerade fo viel Luft aus f als noͤthig ift, um die Luft zwiſchen A und q fo dicht ale die aͤußere atmoſpaͤriſche zu machen; Jetzt hört aber der Apparat auch auf, feine Eigen: thoͤmlichkeit zu zeigen, denn eg iſt nun eben fo, ale wenn das Gefäß oben ganz offen, und keine Röhre meiter vorhanden wäre; die Erniedeigung von q hat jetzt die Folge, daß bei g in gleichen Zeiten im: mer weniger Waffer abfließt, und daß man, um auch noch immer einen gleichen Abfluß zu haben, den Stand bei q duch nachgießen erhalten müßte. — Dieſes Werkzeug iſt ſonach ſeht brauchbar, um in gleichen Zeiten nicht allein gleiche, ſondern auch beſtimmte Quantitaͤten von Waſſer, an irgend ei— nen Det zu bringen. Die Quantität laͤßt ſich bei gebsriger Größe der Deffnung g, durch die Heraufzier hung der Röhre e f, wodurch die Wafferhöhe r f bes ſtimmt wird, erholten. Man fieht leicht, daß das Auslaufen bei g aub ohne Verſchließung des Hahns, untssbrochen werden Fann, menn die Röhre bei e seritopft wird, und auf folhe Art laſſen ſich vie Erſcheinungen des magifhen Trichterd, des inter» En * | 517 mittirenden — x, mit biefer —2 | leicht darſtellen. / Me IV, Ar Entwurf zu einer doppelten Zuftpumpe, » Bom Hrn. Hofrath Gervinus, Mebft Abbild. auf Tafel ıxX.) Die von den Herren Profeffor. Parrot, und Magenhofmeifter Munke, gefchehenen Vorſchlaͤge zur Berbeflerung der -Luftpumpe, und eine mit kuͤrzlich zu Geſicht gefommene Zeihnung von der CE chraderifhen Maſchine von 1791, die beim Auf⸗ und Niederminden des Kolbens verdiimnet, verans laßten mid zum Nachſinnen, ob man nicht alle be= abfihtigten Zwecke zufammen auf eine einfachere: Art erreichen koͤnne. ch brachte alfo den Entwurf zu Stande, welchen ich hier den Kennern und Arti— ſten zur Prüfung vorlege, mit der Bitte, ihre Ge: banken und Bemerkungen darüber in diefem Mo- gazine zu aͤußern. 518 Erflärung des Kupfers. Taf. IX: Sig. I. ſtellt die Luftpumpe im Durchſchnitt vor: | | A. Der Zylinder von gemöhnticher Größe mit einer Lederbuͤchſe vor der ‚Kolbenfange, und zwei Hahnenfuttern, an welchen oben und uns ten Rohrſtuͤcken befeitiget find, um auf erftere den Glodenfanal, an lestere aber Ventile ge: gen die außere Luft, oder auch Apparate zum Erperimentiren fchrauben zu konnen, B. Der Kolben mit feiner Stange. Un diefer ſteckt bei a. ein Stift, der fih herausnehmen läßt, und bei b. ift ein anderer mit einem Ohr und einer Stellfhraube, *) Der Kolben hat zwei Keilformige Zapfen, die genauin bie Bälle der Hahnenfuttern einpaffen. C. ein gezähnter Stab mit dazır gehörigem Rab oder Trilling, und einem Steeg, der duch ?) Der äußere Stift hat ein Ohr mit einer Gtell- ‚ihraube, ‚daß man ihn nad) dem Gange der Ge: wichtfeder und der Hahnen richten Eönne. Es muß naͤmlich die Diftanz von a bis b dem sten Theile ber Peripherie eines Hahnenrads und dem Kaume, welchen die Gemwichffeder im Gleiten über den Stift h zurüdlegt, zufammen genommen, accurat ent: Tprechen, — 519 ſeinen mit der Kolbenſtange verbundenen Arm dieſe aus⸗ und einwindet. Auf dem Steege eine Gewichtfeder, davon die Beſchreibung unten folgt. D-—-E. die Hahnen: fie werden mit einem Ges wicht im Futter gehalten, und find doppelt durchbohrt, mie die Kanäle m, n, 0, p, q, Z, s und t. zeigen. *) F. eine an beiden Enden nur fo weit gezähnte - Stange, als die Umdrehung der Hahnenräder e3 erfordert, Bei h und i find zmei gleiche lange Stifte, und bei k noch ein kurzer, mo= von die zwei leßtern fih rüden und durch Stellſchrauben fefiftellen laffen, aber nach dem Gang der Hahnen von dem Knopfe bei 1 ber gränzt werden, **) *) Die Ausgänge der Hahnenhölen müffen fih von Quadrant zu Quadrant deden, und die Räder müf- fen durchaus einerlei Umkreis und Verzähnung haben, wenn Oeffnung und Schluß der Luftfanäle richtig zutreffen follen. ”*) Der Stiftimuß hart wider den Knopflan, — ber Stift k aber fo weit davon abitehen, als ber Quadrant eines Hahnenrads beträgt. # 520 } 2” — G. der Glockenkanal, welcher mittelſt beweglichen _ S chraubenmuttern:auf die Lit. A, euipäpnten Rohrſtuͤcken auTuel@ rag ift. Fi . 23 1 “ u u, u, u, u, u die Ohren, worin der gezähnte: \ Stab und die Hahnenſtange gehebe pin - und, ber gehen. Y Sig. II. ift eine Gewichtfeder: 5 c, d. Zwei Widerhalfer: fie find mit Charniee ten angemacht, und weichen oben zurüd, fies je hen aber vorn feft auf. c wird dutch das Ges wicht f, hingegen d durch das Gewicht g an= gezogen... Zwiſchen ihnen befinden fih e eine etwa Z Bol breite jtarke Zunge, die ebenfalls ein Charnier bat, aber fi) vor- und ruͤckwaͤrts nach c und d oben bewegen laßt: fie hat in der Mitte einen verticafen Einfhnitt, zus Durchlaſſung der Schnüre, woran die Gewich⸗ te *) hängen. Si » ’ Mer | " ı Jedes der Gewichte muß ſo ſchwer ſeyn, daß &, an dem Rad cines Hahns hängend, diefen umdre— her, wozu vielleicht eine Kraft von bis 5 Pfund erfordert wird. Und damit fie nicht im Erperimen- | tiven hindern, rathe ich ven Stab c auf der von dem Erperimentator abgefehrfen Seite anzubrin: gen, aud die Stirn der Hähne dahin zu wenden, und. — 521 En | Dedanis wus Gegenwaͤrtig iſt bei D die Communication zwifchen dem Zylinder und der Glocke geſperrt, bei E aber offen. Drehet man nun den Zrillina, fo leat der Stab C ohne mit feinem Arm den Kolben - zu bewegen, den Raum von a bis b zuruͤck, nimmt aber unterwegs mittelii der Gewichtieder den Stift h mit, bis k vor 1 anhält, oder bis die Hahnen einen Quadranten gemacht haben. Dadurch fommt der Hahnenhöhlenausgang p auf m und s auft,, d. i., der Glodenfanal öffnet fih dem Zylinder. bei D, und verfchließt fih ihm bei E, wohingegen die Communication des lestern mit der Atmoſphaͤre of: fen wird. Nach dieſer Hahnenrichtung faͤngt erſt die Kolbenſtange an, dem Stabe zu folgen, und die Zunge der Gemwichtfeder aleitet jeßt, die Hahnen zurücdlaffend, über den Stift h, und demnaͤchſt auch über den Stift i hinaus. So mit wäre der Kolbenauszug vollendet, und in ein und ebendem: feiben Moment das Einftrömen der Glockenluft durch D in den Zylinder, und aus dieſem die Aus: » ‚treibung der Znlinderluft durch E in die Atmofphä= ze bewirket, Der Ruͤckzug des Kolbens geſchiehet und die fie im Futter haltenden Gewichte fo ein zu richten, daß jie gegen die Stirn, druͤcken, welches leicht thunlich ift, Voigt’s Mag, IX. 8,6. St. Suniuz18og, Mm 522 — ‚auf die naͤmliche Weiſe, nur im umgekehrten Sirne, fo daß ich mit einer Beſchreibung davon bie Kunft: verftändigen nicht ermüden will, Es fällt in die Augen, daß eine fo conftruirte Mafhine fowohl beim Aus- als Einwinden des Kolbens verdünnet, und Niemand. wird = die Vorzüge abftreiten, dag z) fie, je nachdem die Hahnen geftellt werben, zum Verdichten fo gut, wie zum Verdünnen geeignet iſt, welches erftere bei der a a. Maſchi⸗ ne gicht ſtatt findet. 2) fie den hoͤchſtmoͤglichen Grad der Verduͤnnung gewaͤhret, weil der Kolben mit ſeinen Zapfen den Zylinder dergeſtalt genau ſchließet, daß gar keine Luft darin bleiben kann, auch die Hahnen die Einrichtung haben, daß in ihren mit dem Glocken kanale communicirenden Hoͤhlen ſich nur verbünns F te Luft aufhält, | 3) fie im Aus: und Rüdzuge des Kolbens Erleich- terung verfchafft, maaßen eines Theils die Glo- denluft, die Luft aus dem Zylinder: austreiben hilft, und andern Theils das unten angefchraubs | 1 "te Ventil der atmofphärifhen Luft den Eintritt in den Zylinder verfperret, folglich beim Austrei⸗ — 593 ben nicht gleich der ganze Miderftand der Atmo- fphäre zu uͤberwinden ift, fondern diefes erſt als— dann eintrifft, wenn die Zplinderluft den Dich tigfeitsgrad der Atmofphäre erreicht hat, welches immer fpäter und mit jedem Zuge, in fürzeren -Momenten geichiehet. 4) man nad Abnehmung des gedachten Ventils die - Apparate zu Erperimenten mit befondern Luftar⸗ ten ohne viele Mühe und Umſtaͤnde anzuſchrauben vermag. 5) ſie viele Zeit erſparet, indem die Hahnen ſich von ſelbſt öffnen und ſchließen, und weder hierzu, noch auch, wie ander Schraderiſchen Maſchi— ne, zur Hebung des Glockenventils, Vorrichtun- gen mit der Hand nöthig find, und überdies man nie in den Fall kommt, fich zu irren, fo daß man die Hahnen ftatt aufzudrehen, fie zudrehet, oder die Ventile zur Unzeit hebt, - 6) ihre Berfertigung und jemeilige Reparatur mes nig Kunft erfordert, weil nicht nur die Halter und Stifte beweglich find, und nah Erforderniß der Umftände gerückt werden können , folglich die Beſtimmung ihrer Verhältniffe unter fihb und mit den Hahnenrädern keine Schwierigkeit macht, fondern man auch die Mafchine fo zufammenfezs Mm 2 x F A — — — * * m nun nie EI ai Zn DH en 3 524 — „zen Kuna, daß fie fich bequem aus einander legen läßt, | V. Einige Bemerkungen uͤber Bewegungen der Magnetnadel unter Glas, in einer Bouf- ſole, welche duch elektriſche Einflüffe - — zu ſeyn ſchienen. (Aus eine m. Briefe, des. Hrn, Megbau- Infpec- tors Sartorius, an. den Herausgeber.) Wilhelmsthal d. 27. Ian. 1805. Da ich in diefem harten Winter, nicht weit ind Freie kommen Eonnte, fo maaß ich von einer | langen Galerie aus, die Höhe der unfer Wilhelms- thal umgebenden Berge, wovon der hoͤchſte 258 Parifer Fuß über den Teich, und Wilhelmsthal nad barometrifcher Beflimmung ohngefähr 1000 Par, Fuß über dem Meere erhaben liegt, * Als ich das Meßinſtrument wieder reinigen und aufheben wollte, fuhr ich mit den. 3 erſten Fingern uͤber das Glas, der daran befindlichen Bouſſole; auf einmal fuhr die Magnetnadel aus \ — * 325 * Nichtung, und haͤngte ſich ans Glas ich glaubte, daß die Nadel vom Stifte abgefallen fen; fhüttelte alfo daran, wovon jie losgieng/ ‚aber auch ° wieder ans Glas hüpfte. Ich merkte ſogleich, daß diefes eine Mirkunn der Eleftricität fen, die fo ſtark war, daß, wenn ich nur mit dem Singer auf dem Glaſe wegfubr, die Nadel fogleich die nördliche Sichtung verlieh, und ans Glas ſprang — dieſes geſchah auch, wenn das Glas mit Papier, Seide ıc. gerieben wurde. Darauf nahm ich Siegellack und trieb das Glas damit, aber da blieb die Nadel fo Jange ruhig, bis ich das Reiben fo weit fortfegte, daß fich das weich- gewordene Siegela® ans Glas zu hängen anfieng Diefer Berfuch geht befonders gut von fiatten, wenn das Glas Falt und troden ift, und man mit dem Siegela€ im ganzen Zirkel mehrmals reibt, und dann auf einmal anhält und. auf einer Stelle bleibe. Wenn ip mit dem Siegellad einen Strich uͤber et⸗ mas wollenes Zeuh that, und ſolches an irgend ei» ner Stelle aufs Glas brachte, fo drehte fich gleich die Nadel und fprang den Eirzeften Weg an die glaͤſerne Dede. Seste ih das Siegellad auf eine ‚andere Stelle, fo folgte audy die Nadel, Auf diefe Weiſe machte ich allerlei Verſuche, wobei ich fand, daß die re eine aͤußerſt feine —— anzeige. 526 _ — — Eins muß ich noch anführen: wenn ich das Glas etwas mit den Fingern gerieben hatte, ſo ſprang die Nadel an, und blieb 5— 10 Minuten \ am Glafe hängen, gleichfam als ob fie an Eifen hing, und zog fid) darauf langjam zuruͤck — wobei man die Wirkung zweier Kräfte fehr deutlich be⸗ merken konnte. So bald fie aus ver elektriſchen At-⸗ mofphäre mar, flellte fie ſich ſchnell nad Norden. Mir fchien es übrigens, als fey der Nordpol em= pfindlicher für diefe Einflüffe ais der Südpel, Diefe Erfheinungen waren mir nicht. auffal- lend, meil fie mich an die Nadel erinnerten, welche. man an einen feidenen Saden hängt — od gleich hier der une etwas anders war, Uber auffallender war ed mir, daß, ald ih mich mit etwas ſtark geriebenem Siegellad, dem | Glaſe näherte, fhon die Nadel anfieng fich zu bee wegen, und als ich 2 — I Zoll noch davon mar, en Se fich diefelbe mit dem naͤchſten Pol fchnell drehete, und im Eürzeften Wege ans Glas, genau unter dem Siegellad, hüpfte, wo fie fo lange daran hängen blieb, als die elektrifche Wirkung des Siegelads dauerte, ohnerachtet legteres das Glas nicht bes rührte, # * u Es ift hieraus offenbar, daß eine Strömung ji EL . 5°7 vom Siegellad nah ber Magnetnadel vorhanden war, die von Luft, Glas und wieder Luft nicht aufgehalten wurde: denn um das Glas herum ſchien der Strom nicht zu gehen, fonft hätte”diefel- be Erſcheinung ftatt haben müffen, wenn man das Siegellack der Einfaflung genähert, welches aber nicht geſchah. Die Nadel folgte dem Siegellack im ganzen Zirkel. Diefes beſtimmt mic vorfiehende Thatſa— hen Ihnen zu näherer Prüfung mitzutheilen, viel leicht daß Sie ſelbſt Verſuche darüber anftellen, foliten fie anfänglich nicht gelingen, fo werden Sie bei fortgefegten Bemühungen alles bemerken; denn die Verſuche werden immer Iebhafter und entfcheis dender, je mehr man manoͤvrirt — ich habe fie mehreremale wiederholt. Sollten fie mit Shrer Bouſſole nicht gelingen’; fo fejide ich meine. Die Nadel in der meinigen ift etwa ız Linie vom Glaſe entfernt, etwas faul und an ber fhmalen Kante auf den Stift gerichtet: Anmerkung. Erfheinungen, wo bie Nabel ſchnell ans Glas der Bouſſole fuhr, haben ſchon mehrere bei Feldmeffer = Arbeiten bemerkt, aber fie nit fo wie Hr, Sartorius weiter verfolgt. Sch habe mit einer fehr guten Bouf- fofe vom Hrn. Schröder in Gotha, fo wıe mit 528 UHR einer von Dollond- in einem filbernen Ge⸗ hau'e mit Flintglas bedeckt, wo die Nadel aͤuſ⸗ ſerſt beweglich iſt, die erwaͤhnten Verſuche ; nachmachen wollen, aber nie war es möglid, | die Nadel dadurch aus ihrer Richtung und ang | ' Glaͤs zu bringen, daß ich das Glas mit den Fingern oder fonft etwas rieb; es geichah in: deifen bei diefem Meiben oft, daß die Bouffole, wenn die Unterlage nicht feſt genug war, aus _ Ihrem horizontalen Stande kam, und dadurch die Nadel ſchnell and Glas zu fahren: genöthigt ward. ‚Dies war aber eine. bloß mehanifhe und feine eleftriihe Wirkung, und ih will nicht glauben, daf andere dadurch ſich getäufcht haben, Eine ſtark geriebene Siegellackſtange brachte vie Nadel allemal aus ihrer Richtung, wenn fie über dad Bedeckungsglas gehalten murde, aber bei weitem nicht durch viele Grade des Kreifes, oder zum Anhängen, ans Glas. | Bielleicht waren meine Bouffolen nit genug ; zu biejen Erfcheinungen geeignet, ’ d. 9. VI. Neuere Nachrichten vor der am rften Febr. 9» 5. beobadteten Feuerkugel. (Aus einem Briefe des Hrn. Oberften und Gouver— nements = Adjutanten von Trautſchen an den "u east ) | Dresden d. a. Apr. 1805. Em. ꝛc äußern in dem neueften Stuͤck Ihres Mag. der Naturkunde) das Verlangen, von dem mweitern Bortgange des Meteor, welches den ıften Febr. in Jena und in Halle gefehen worden, unter: richtet zu feyn. Da nun bier, fo wie bei Ihnen fein Sachverftändiger, Augenzeuge davon gewefen ift, fo kann ih Ihnen bloß die Ausfage der bier auf den Waͤllen geftandenen Schildwachen davon-mittheilen. Diefe lauter einftimmig, daß fie früh gegen 4 Uhr eine Feuerkugel erblickt, größer und heller als der volle Mond, ganz rund, ehne Sterne und Schweif, die ſich ganz tief aus W, ©. MW. über die. Alt: und Meuftadt hiefiger Nefidenz aegen D. N. O. bewegt; fi) 3 Stunde von hier auf den Anhöhen des Wal: de8 in der Richtung mach Radeberg gejenft, worauf *) M. ſ. das Märzitüd 1805: ©. 281 u. fi, 530 — — ſie eine Exploſion wie der ſtaͤrkſte Donnerſchlag ge⸗ hoͤrt, der auch viele Menſchen in der Stadt aus dem Schlafe erweckte. Da dieſe hier ſo ſtark ge— hörte Exploſion ihre Nähe wahrſcheinlich machte, fo. gab ih mir alle Mühe Meteorfteine zu erhalten, allein ein (ohngeachtet ber eingetretenen Kälte von IS? R.) gefallener Schnee, machte mein Nachfus chen vergeblich. N. ©. Gleich jegt erfahre ich, daß diefes Meteor auch in der Oberlauſitz fol gefehen worden ſeyn. Iſt diefes, fo muß hier zu gleicher Zeit ein Gewitter eriftirt haben. ® — Nachſchrift des Herausgebers. Sowohl dem edlen Freunde der Naturkunde, ‚dem verehrungswuͤrdigen Hrn. Verf. des vorftehens den Briefes, als auch den braven, wackern Mäns nern, melde ihre Pflicht nit allein darin festen, für die Sicherheit des Frdifchen zu forgen, fondern auch noch Beruf auf himmliſche Vorfälle ihre, Auf: merffamfeit zu richten, in fich fühlten — ftatte ich meinen verbindlichften Dank für die mitgetheilten Nachrichten ab. Nicht bloß die angegebne Zeit, Br ‚531 ſondern auch die Richtung welche dieſes Meteor ge— nommen hat, maden es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß es mit dem bier in Jena beebadhtsten,, einerlei war, Zwar feinen die Sterne, welhe man an dem _ biefigen beobachtete, und am Dresdner nicht bemerkte, auf eine Verschiedenheit hinzudenten, und- eben fo auch der Umfland, daß die ſcheinbare Größe des hiefigen viel beträchtlicher als die Dresdner, bes fhrieben wird, — aber gerade in diefen Umftänden finde ih Gründe für die Identität von beiden, denn die beträchtlihen Seitenerplofionen, die bei dem hiefigen ftatt fanden, deuten auf eine größere Maffe bin; fie fchienen aber wegen der beträchtlichen Sen— fung, ihrer, Abnahme fhon nahe zu feyn, und die Haupterploiion die vielleicht fpäterhin unter dem Bilde eines Schweifes, den Ballon nordoftwärts forttrieb, blieb einige Zeit noch allein übrig. Ver— muthlich hatte auch diefe ihre Endichaft erreicht, als der Ball in der Gegend von Dresden anfam, umd die Bewegung welche noch fortdauerte, ruͤhrte von den legten Kräften der ‚Erpiofion her, und mar Folge der Trägheit oder auch wohl ves bloßen Luft: zugs. Als aber auch endlich diefe erfchöpft war, endigte eine allgemeinere und augenblidlihe Explo— fion die Erifteng der ganzen Erſcheinung mit einem > ſtarken Knalle. Ein folder Knall ward bei uns nicht gehört, fondern blos ein flarkes Ziſchen, durch weiches allein der Bau zwar vermindert und 532 Tage geſchwaͤcht, aber noch nicht zerſtoͤrt werben Fonnte. Das Auffinden von Steinen wuͤrde auch dann noch eine ſchwere Sache gewefen ſeyn, wenn auch kein Schnee gefallen wäre, denn die Patallare mußte den eigentlichen Dit des Miederjinfens ſehr | % unfiher machen, zumal zu einer Nachtzeit wo die Dunkelheit fo ausnehmend groß war. Wielleicht finden fich in der Folge noch Anzeigen von Meteor: feinen in jenen Gegenden, D. Dr — 598 Vu. Einige Raturmerfwürdigkeiten bei. Markt Holling unweit Salzburg. (Vom Hrn. Prof. Stephan in Bamberg.) Der hohe HöHL, der zwiſchen Berhtesgas den.und Holling fein. fiolzes Haupt erhebt, ' mißt wenigfiens 5800 Fuß über die Meeresfliche*), die Meftfpise des nahen Tännengebirges am Paß Lung 6644, nach Herin von Dumboldt und Schiegg, geweſenen Prof. der Mathematik zu Salzburg. (Der berufene Brocken im Harz: ‚gebirge hat nur 3279, der Fichtelber g in Fran— ' Een 3618, der Befuv 3900 Parifer Fuß.) Aus dem Bauche des hohen Hoͤhls, kommt ein mertwürdiger, doppelter Wafferfalt, Eo bald der oberite aus dem Berge koͤmmt, faͤllt er tief hinab. Vor dem Waſſerfalle ſteht eine ſchmale hohe Felſenwand, mit einzel *) Lor. Hübner Geſchreibung des Erzſtiftes und — —— Salzburg. I. Band Salzburg 1796) vergaß, dieſen Berg unter den beträdhtli: eren Bergen des Hollinger Pfleggerihts (Seite 336.) anzuführen. ' , — * / 534 er nen Bäumen bewahfen. Sie bildet einen tiefen Keffel. Sieht: man von Dben in denfel- ben hinab, fo ift e8 ein Bhi in den Tartarus, Der Abgrund ift ffodfinfter. Der anfäng:. lich etwad ſchauerliche Blick gewährt viel Beranägen. Befindet man- fih auf der, für die Bequemlichkeit der Naturfreunde vom Ealzburgifhen Domherrn Sürften u, Schwar:- zenberg, und vom Eurfürftt. Landes-Regierungs— rath v. Mayr beforgten Terraffe, auf der rechten Seite des Wafferfalles; fo blide man von Unten in die finftere. Oeffnung des Keffels, in die das Waſſer geraͤuſchvoll, ſtaͤubend und ſchaͤumend hin- abſtuͤrzte. Wirklich ein nicht gemeiner Waſſerfall!! Der zweite oder untere iſt vorzuͤglich ſchoͤn, wenn eine große Menge Waſſers an dem uͤberſtroͤmten Felſenkegel hinabftürzt. - Scheint Vormittags bie Sonne in den durch den Wafferfturz verurfachten Mebel; fo bilder fie eine herrliche Maturfcene, — einen Nebelbogen, Graf Wilhelm von Kar racciolo aus Prag, in Begieitung des Advokaten Joh. Große, und des Landichaftsmalers Ant, Belzer, ließ diefen Wafferfal 1803 aufnehmen, um ihn mit andern Naturmerkwärdigkeiten in Kupfer ftehen zu laſſen. Um Fuße des hohen Hoͤhls befindet fih ber „Fieberbrun“, welcher chemifh unterfu- J — 535 det zu werden verdient, um zu fehen , was die Beftandtheile diefes mineralifhen — — nens denn eigentlich ſind. Gehet man von Holling nach dem Paſſe Lueg (dieſem Thermopylaͤ, das das Gebirg und flache Land verbindet) : fo kommt man zu den „Oefen“. Da nämlih, wo die Salza, nachdem fie bei dem befagten: Engpaffe vorbeigefloffen ift, aufs flache Land aus dem Gebirge koͤmmt, find die beiden Fel—⸗ ſenwaͤnde bis auf einige Schritte völlig bei- fammen, Die maffiveften Selfenmaffen bedachen die Salze, welche ſich mit einem betäubenden Ge: töfe durch die fehr enge Schluht, etwa 70 oder mehrere Klafter fief unten hindurcharbeitet. Wenn man den Einfluß der Salza, fo wie auch den Aus: fluß derfelben in einiger Entfernung fieht; fo glei— chen die finſtern Wölbungen großen Defen. (Auch - fie ließ Karracciolo aufnehmen.) Hoc über den Defen ſieht man an ven fteilen Belfenwänden ausgefpühlte Becken. So hoch muß alfo vor Zeiten das Rinnfal der Salza gemefen feyn. Wirklich ficht man an der hohen Landſtraße, fo bald fie ſich ins Gebirg felbft drehet, am erften gefprengten Felſen, links hart am Wege, etwas über dem Boden noch ein Petrefaft, einen verſteinerten Fifd, Der Ichthyolich ift nicht gar einen Fuß lang und etwa 2 Zoll hoch. Er ift der Länge nach durchs 536 er Steinfprengen in * Mitte BER worden,‘ Da: feibft fah ver Werwefer des Schmelzwerkes zu Lend andere Petrefakte, als er eben bei den Steinſpren— gern vorbei reiſte, die ſich aber durch feine Weiſung, die Petrefakte bis zu feiner baldigen Zuruͤckkunft zu fhonen, nicht irre machen liefen. Co find die Pe: trefakten zerfchlagen und Lingft ſchon Staub!! Am Bruneck ſah Bergraty Schroll aus Flözkalkitein einen Ammoniten hervorragen, deſſen Durch: meffer nicht sunter 1! Fuß zu betragen fehlen; und daneben einen Pektiniten, von beinahe gleicher Größe. Wenn ih mich nicht irre; fo findet man an dem erwähnten gefprengten’ Zelfen » Spuren von einer Muſchel. Denn manı bemerft da eine Freisformige Erhabenheit, an der man etwas Horn⸗ artiges wahrnimmt, d. i. etwas, das der grauen Scha—⸗ Ionfarbe aͤhnlich iſt. In dem nahen anftoßenden Marmorbeuche: traf. ich, was mid) wunderte, nie ‚eine Berjleinerung, | Ber Holling find auf dem Moofe® (von wel⸗ chem durch ſechs berechtigte Gypshaͤndler zur Anbau⸗ ung mooſiger und. andrer unfruchtbarer Gruͤnde, jaͤhrlich viele tauſend Zentner außer Land verkauft werden) und in der Scheffau, eine Viertelſtunde von der Kirche gegen den ER zu 2. a beige. - 5, i Nicht: m 537 Nicht weit von der Lammerbrüde in der Sheffau gegen die Weitenau, ift die „Xeufel®: brüde”, ein Uebergang von Felfenftüden über die Lammer. ja‘ g Mrwüetg, den 2ten Maͤrz. Kaſp. Joh. Stephan, Inſpector des für Bamberg und Wuͤrz— burg beftimmten Gereral : Schnee lehrer - Sceminariums, Profeſſor der Religions vund GEittenlehre am Gymnaſium. VII. Nachricht von einem Sonn =. und Mond⸗ Nebel-Bogen. Bon Ebendbemfelben) In diefem Magazin für den neuefien Zuftand der Naturkunde, Julius 1804, theilt der Hr. Prof. Kries,. (Seite 81.) eine Nachricht von einem Mond» NegenzBogen mit, den er in der Nacht vom 28. auf den Zoften April 1804, zwifhen 2 und ZUhe Nachts, ‘in Gefell: Voigt's Mag. IX. B. 6. St. Junius 18085. N n 538 ' * ſchaft einiger guten Freunde beobachdt hat. Der Bogen war aber nicht vollſtaͤndig, er mar Elein, und der innere Rand ſchien etwas ver— wifht. Es mar ein Mond - Regen: "Bogen. Denn es batte die — lee ur — geregnet. Einen Sonn-und Mond-Nebel— ER beobachtete ich im Herbſte 1804, welche Jahres: zeit ich zu einer Vakanz- und Gefcäftsreife in mein Vaterland benügte. Am 6ten Drtober gieng ih von meinem Baterorte Ebenhaufen, im Wuͤrzburgiſchen (an der Chauſſee nah Sachſen, unweit Schweinfurt) nah tem IF ©t. entfernten Nannungen, zu dem Herrn Pfarrer. Desan- dern Tages gieng .ih nach Sonnenaufgang auf fein Filial Nottershaufen. Ein dider Mebel befchränfte meine Ausfiche fehr. Aber dafür hielt mich der Anblick des Mebels ſchadlos. Die Sonne bildete in demfelben einen "Nebelbogen, der nicht Elein, fondern hoch und breit war, und mit feinen beiden Enden big zur Erde reichte. Auh war er ziemlich klar, ohne daß ich jedoch die 7 nämlihe Anzahl von Farben, wie bei einem Ner genbogen; deutlich genug von einander hätte unter: fcheiden fönnen. Je mehr der Nebel zu Boden fiel, defto mehr verſchwand der Sonnen » Nebel: Bor gen, und die Eonne erſchien allmählid im * Glanze am ganzen — * a ® | A m 539 | Am 2rften Dct. bemerkte ich bei einer Reife nah Schweinfurt, zwiſchen Esleben und dem kurfuͤrſtl. Schloffe Werned, daß der Mond .in dem Mebel einen Bogen bildete, mwelder groß aber nicht ſchoͤn oder hell genug war, um alle Regen » Bogen » Sarben mit Beflimmtheit er- Eennen und unterſcheiden zu koͤnnen. Herr Prof, Kries macht in feiner Nachricht von einem Mond: Negen = Bogen ©. 82. die Anmerkung, daß die Farben deſſelben nicht zu unterfcheiden waren, une fireitig weil es fhon 5 Zage nad) dem Vollmonde war, folglid der Mond nicht ſtalk genug ſchien. Und bei dem von mir bemerkten Mond = Nebel: Bogen war e8 bereits fhon 8 Tage nah dem Boll: monde. Kein Wunder, wenn die Menge der in Farben zerfireuten Strahlen nicht, fonderlich groß war, folglich der Mond + Nebel: Bogen fich nicht fo ausnahm, mie er fi bei dem größeren Lichte de8 Vollmondes ausgenommen haben würde *). Das Gefagte wird hinreichend fepn, um die Freunde der Natur auf diefes intereffante Sqau⸗ ſpiel aufmerkſam zu machen. *) Wenn man das helleſte Mondlicht auf ein Farben: prisma fallen laͤßt, ſo bemerkt man kaum ein Kar: benſpectrum, indeſſen zeigen ſich dieſe Farben aͤuf⸗ ſerſt ſchöͤn, wenn man ben Mond ſelbſt durchs Prisma anſieht. D. H. 540 Bu IX. Rachricht von einer Spiojyafıafie meis nes Gehör --Diganes. (Bon Ebendemfeldbe,n,) Spiofynerafie heißt die Fähigkeit, gewiffe Dinge auf eine eigenthümlide, von ber Regel abweichende, Art zu empfinden, Auf das Gehörorgan hat die Wirtkuͤhr einigen Einfluß, indem ſie die Trommelhaut durch die Muskeln des an ihr liegenden und mit ihr zuſammenhaͤngenden Hammers ſtaͤr⸗ Fer ſpannen, und dadurch die Empfaͤnglichkeit für ſchwaͤchere Töne vermehren kann. (Vergl Jakobs Grundriß der Erfahrungs =» Ceelenlehre. Driste Ausgabe. Halle 1800, $. 157 mit $. 214.) Der musculus tensor unb laxator tyım- pani, und der von Home in ber Trommelhaut entdeckte Strahlenfoͤrmige Muskel ſcheinen in ihren Wirkungen auf das Trommelfell von dem — theils mit Bewußtſeyn, theils Inftinftmäßig wirkenden — Willen abzuhangen, und nicht (wie einige glau— ben): von der Erſchuͤtterung der chorda tympani und ihren in diefe Musfeln gehenden Zweigen, als = 541 Folge der Erfhütterung des Trommelfelles. Be: fonders Eann der Witte auf diefe Art das Gehör für ſchwaͤchere Schalleindrüde fhärfen. (Berg. Dömlings Lehrbuch der Phnfiotogie des Men. ſchen. Erſtes Bändchen, Göttingen 1802. 6. SIT.) - Ueber das Trommelfell geht ein Eleiner Nerve auer herüber, um die Muskeln der Gehorfnochen in Bewegung zu fegen, und das Trommelfell felbjt — nah Belhaffenheit der Stärke oder; Schwäche dis Schalles — entweder anzufpannen oder fchlaf- fer zu machen. Am Trommelfelle liegt der Hammer an, und wird durch 2 dazu beflimmte Muskeln bewegt. Die vier Gehoͤrknochen find alle un= gemein beweglid. — Meine Gehörorgane haben das Eigen: thuͤmliche, daß der Hammer willkuͤhrlich, je nachdem ich will, auf dem Zrommelfelle durdy Daranfhiagen einen lauten Shall bewirket, melcher auh von Andern beutlih gehoͤret werden Fann. X. Ueber die Verfertigung des Wachſes von den Bienen. (Bon Ebendemfelben.) Inden Lektionsplan für die Schulſe— minariften iſt aub die Naturgeſchichte, Haus: und ———— mit Ruͤckſicht auf Bienenzucht, Obſtbaumkultur, In— duftrie » Gärten und Induſtrie-Schu— Ten, aufgenommen. Deshalb intereffirt mich, was in diefe Lehrgegenflände einfchlägt. Halt es meine Prüfung aus, und findet es meinen Bei⸗ fall; ſo wird es den Eleven vorgetragen. Die neue Beobachtung über die Bienen vom Heren Huber in diefem Magazine, Nov. 1884. Seite,433. zog deshalb meine Aufmerkſam— feit auf fih. Da heißt es: Die Bienen bereiten das Wachs aus den zuderigten XTheilen des Honigs durh eine innere Abfonderung; das Wachs fen alfo nicht in dem Fruchtſtaube (pollen) der Staubfäden vorhanden. — eb: teres it aber unrihtig. Denn man hat glüd« liche Verſuche gemadt, die Kaͤtzchen des PDappelbaumes (populus nigra) in Sädden A a au * 343 zu preſſen, und aus denfelben aͤch tes Wachs zu erzielen. Die Behauptung, daß Fruchtſtaub lediglich zur Ernährung ‚ber Bienenlarven beftimmt fer, (9. 434.) tft demnach ein uneriwiefener Machtſpruch. Herr Hu— ber fagt: Wenn man einem Bienenftode den Blu: menftaub entzieht und ihm dafür Honig giebt, fo werden die Bienen (dus ben zuderigten Theilen deſſelben) noch Honig bereiten; aber die Larven werden an der Auszehrung flerben. Aus diefem folgert er, daß der Blumenftaub nicht zum Wachſe, fondern zur Nahrung der DBienenlarven - diene. Allein wenn Horniffen oder Wespen in ihren Zel: len ihre Brut abfesen, die fie da und dort (3. 3; unter den Hausdaͤchern) anbringen; fo tragen fie weiter feinen Blumenftaub mehr zu, um bie Brut zu ernähren — Sie überlaffen die Brut dem Zufalle. Die atmofphäriihe Wär: me entwicdelt biefelbe, (wie fo manche andere Arten von Thierchen ihre Eier dem Zufalle überlaffen und nicht für die daraus Fommende Brut forgen, 3. B. die Eidechſen). Die Bienen tragen aber doch Blumenftaub nah Haufe, wo andere Bie- nen ihn von ihren Faͤßen abnehmen, um daraus Wachs zu verfertigen, wie die Auto pfie ei: nen jeden Beobachter lehrt. Der zu Hauſe durchknetete Saam en ſt a unb Wachs: Wenpt genannt) wird verzehrt, und erſt im Seide 544 — der Bienen in eigentlihes Wachs verwandelt. Vergl. Funke“s Naturgeſchi chte I... Ein Beweis, daß Hubers Bemerkung, die in— nere Abſonderung des Wachſes betreffend, zwar wahr, aber nicht neu, und daß die Bemer⸗ kung, das Wachs fen nicht in dem Pollen der ij Staubfäden vorhanden, unrihtig ift, wie auch, daß der Kruchtftaub der Staubfäden ledig lich zue Ernährung der DEBEDINERER be⸗ PRO ſey. ER; ; "£T — Nachricht von einem Stücke Sonnenkrong, welches Br. Lamark zu Paris am 30. Pluv (24. Febr. d 3.) beobachtet hat. (Aus Franz. Blättern. Monit. 3, März. I de Paris.4,Mürz.) ° > Das nachbeſchriebene Phänomen gehört zu dem feltnern metedrologiſchen Erſcheinungen und. vet» dient deshalb eine befondere Aufmerkſamkeit der Phyſilker⸗ Um 19. Februar d. J. um AU. 35M. Abends war der Wind nord nord» öftlich, der Himmel wol⸗ ⸗ — N / x ® —F it ”* 545 tigt und die untere Luftfchicht etwas neblicht. Das Barometer ftand auf 27 Zoll 11,5 ein‘ Das Thermom. (Gentefimal?) auf + 5° Hr. Lamarck bemerkte in einer füdweitlichen Höhe von etwa 15° über. dem Horizonte, einen fehr glänzenden Licht— ftreifen, der das Anfehen von einem Stüde Regen: bogen hatte, deffen fehr deutliche Farben aber von einer befondern Anordnung waren, Es ſchien dies fes Bruchſtuͤck welches fenkreht auf dem Horizonte fand, ein £leiner Theil eines Kreifes zu fern, deſ— fen Mittelpunkt die Sonne, und defien Durchmef- fer ohngefähr 25 Grade groß waren. Es hatte feine Stelle in einer faft ifolivten neblichten Wolfe, ‘ Beim eriten Blick hielt Hr, L. die Eeſcheinung für ein Städ von,einem Regenbogen. Da er abar fogleich bedachte, daß ein Regenbogen nur in derje- nigen Hälfte der Halbkugel des Himmels entfteben. Fönne, welche der, worin fidy die Sonne befinder, entgegen gefest ift, und wo fich der Beobachter im, der Mitte befindet „ fo mußte es ihn fehr wundern, dag er diefes Meteor und die Sonne an ein und derſelben Seite bemerkte, \ Es hatte uͤbrigens diefer Lichtftreifen völlig bie Breite und den Glanz eines fhönen Negenbogens; aber feine fehr befchränfte Länge füllte hoͤchſtens die Schenkel eines Winkels, von 5 bis 6 Graben. - 546 — Die Anordnung ber Farben war folgende: der Aufiere Rand des Streifend, welcher der Seite we die Sonne fland, entgegen gefegt war, zeigte ein fehr weißes Licht von einem blendenden lange; darauf folgte gelb, dann Drange, hernach roth, faft in der Mitte des Streifens. Nach dem Not) fah man Violet und alsdann fehr finfteres Blau, welches ben innern dunkeln Rand des Streifens begrenzte. Diefe fehr fonderbare Sarbenfolge, mo man nirgends etwas von Grün entdedte, brachte Hrn, Zar mard mieber die Sarbenordnung ind Andenken, welche er in feinen Memoires de phyfique p. 66. etc. befchrieben hatte, und welches die Ordnung der Natur ſelbſt ift, welhe im Regenbogen zwei folhe Barbenfolgen in umgefehrter Ordnung. mit einander verbindet, und wo bei ihrer Berührung die blaue Grenze an die gelbe ftößt, und — das Gruͤn zum Vorſchein bringt. % Nahfhrift des Herausgebers. Man Eann fih die Erſcheinung von melcer Hr. Pamard bier am Ende feiner Nachricht redet, ſehr leicht verfhaffen, wern man ein gemöhnliches Farbenbrisma fo vor das Auge nimmt, daß der bre- ? a a ” 547 u ende Winkel zu unterft gekehrt iſt, und dann bie Augen nady einem hellen Senjter richtet, wo ein Paar horizontale Rahmenfchenfel nicht weit von einander ftehen. Man wird die untere Grenze des obern Schen: kels roth und gelb, und die obere des untern Schenfel® _ violett und blau fehen. Senkt man nun das Geficht mit dem Prisma vor dem Auge immer tiefer, fo werden fich die beiden gefärbten Rahmſchenkel im: mer mehr nähern und endlich zufammeitoßen, wo dann im Zufammenftof das Grün und zwiſchen den Schenkeln felbjt ein ganzer Megenbegen mit feiner gewöhnlihen Karbenfelge erfheint. Die weitere Entwidelung diefes Phänomens habe ih im gothai— {hen Mag: für das Neueite aus der Phy— fit ꝛꝛc. VIIIB. 13 St. 119 ©. und in meinem Lehrbuche der angewandten Mathem. ©. 384. $. 47- mitgetheilt und durch Zeichnungen erläutert. Ue— brigens ſcheint mir das Lamarck'ſche Phänomen große Aehnlichkeit mit dem zu haben, melches man bei naffer und ffürmifher Witterung in unfern Ge: genden oft bemerkt und mit dem Namen Wetter: galle zu bezeichnen pflegt, . V. 548 = XII. — * Fr Nachricht von einer Vorrichtung, wodurch bie Zeit des wahren Mittags fehr genau ange: zeigt werden kann; vom Hrn. Reg ner. (Journ. de Paris 168. 1805.) u R. Ingénieur — hat dieſe Maſchine fo eingerichtet, das fie in ber Deffnung 3 ‚ eines gesen Mittag liegenden Fenſters bequem an- gebracht/werden kann, wo die Seit der Gulmination —— der Sonne durch Schlaͤge auf ein Gloͤckchen ange⸗ zeigt wird. Die Einrichtung iſt ſo getroffen, daß der Apparat unbedeckt der freien Luft ausgeſetzt bleis ben, und die Bewegung im Kleinen duch Raͤder—⸗ merk auch einer großen Uhr mitgerheilt werden kann, um die Mittagsftunde zu fihlagen. In diefer Rüd- ſicht kann er Bei den Schlagubren auf den Dörfern angebracht werden. Der Mechanismus felbft be: ſteht in einer Armatur von der Geftalt eines Kreis— quadranten, morauf fi) eine Loupe und eine Me: tallplatte, die mit einem in der Meridianebne lies genden ſchwarzen Haare verfehen ift, und welches beim Zerreißen den Aufhalter eines Hammers ent: wifchen läßt, wodurch das Gloͤckchen angeſchlagen wird. Dieſes Haar kraͤuſelt ſich und zerreißt beim — 4 Fe A a en ; — | 549 jetingften Sonnenftrahl, ‚ movon «8 getroffen vird; dieſer Strahl braucht nicht einmal ſo hell zu eyn als einer, welcher den Schatten eines Stiftes. * einer are deutlich ya ers 4 1 1 ir, DT , XIIT, Nachricht von einer Mißgeburt. Es iſt neulich ein Italiener durch Marfeilfe ges Hängen, der eine Mißgeburt nah Paris brin— gen wollte, von welcher er felbjt folgende Beſchtei— bung gab: Es ift ein Milchferfel, der über feinem Schmweineruffel auh noch einen mohlgebildeten Menfchenkopf hat. Die Stirn ift verfhwunden. und in den Unterfiefer des Schweinchens virfhmols zen. Dieſes Gefchöpf hatte nur Eurze Zeit aelebt, und feine Organifation war auch fo beihaffen, dag es nicht über etliche Zage zu leben im Stande war; denn alles was es dur den Mund des Menfchen: Eopfs zu ſich nahm, ging wieder durch den Schwein: züffel heraus, und fo hinwiederum. Es kam die: ſes Monftrum im Königreich Neapel zur Weit, und der Käufer hatte es für das Kabinet der Naturges fhichte zu Paris beftimme. Er bewahrte es im— 55° = —J mittelſt in einem Glaſe mit Weingeiſt auf. Man, = hat am Kinne der menſchlichen Figur eine Art von mei ßlichem Barte bemerkt, und einen Anſchein von Alter eines Kopfes, der vom Kopf eines Foͤtus gaͤnze lich verſchieden iſt. J. de Paris, 188, 1805. F — zen k Inhalt. — Seite I. Auszug aus dem Berichte an die Akademie der Wiſſenſchaften zu St. Petersburg, die Luft: reife des Hrn. Robertjfon mit Din. Sa— charoff betreffend. ; II. Auszug aus einigen Verſuchen über sr Wir fung der galvaniſchen Eleftrizität auf die Keimung verfdiedener Pflanzeniaamen, (Bom Hrn. D. Klog in Züsingen.) UI. Zeihreibung eines ISnftruments, um den Drud und Ausfluß uneaftiiher Tlüffig: keiten gleihförmig zu machen, vom Hrn. Eteevenss, (X. d. philosophical Mayaziır San. 1805. Mit Abbildung.) Nebft einer Nach: fHrift des Herausgebers. j IV. Entwurf zu einecdoppelten euftpumpe; " pom Hrn. Hofrat Gervinus. (Mit Ub: bildung.) i V. Einige Bemerkungen dher — der Magnetnadel unter Blas, in einer Bouſ— fole, welche durch elektriſche Einflüffe ver: urſacht zu ſeyn fchienen. (Aus einem Briefe des Hrn. Megbau Inſpektors Sartorius, an den Derausgeber,. Wilhelmsthal den 27. San, 1805.) ee a rl Bw” Inhalt. VI. Neuere Nachrichten von der am 1. Kebr. d. J. beobachteten Feuerkugel. (Aus einem Briefe des Hrn. Oberfien und Gouvernements- Adju: | tanten von Zrautfden, an den Heraus: geber. Dresden d. 4, Apr. 1805.) Nebft ei: . ner Nachichrift des "Herausgebers. ‚529 VII. Einige Naturmerfmwürdigfeiten bei Martt-Holling unweit Salzburg, (Vom ‚Hrn. Prof, Stephan in Bamberg, dem Herauso. mitgerheilt. . : 533 VII. Nachricht von einem Sonn“ und Mond: Re belbogen. (Bon Ebendemfelben.) 2 537 | IX. Nachricht von einer Sdpiofynfrafie meines Gehörorgans. (Von Ebendemfelben.) 6% X. Ueber die Verfertigung des Wachſes von ben Bienen. - (Von Ebendemfelden.) 542 XI. Nachricht von einem Stuͤck Sonnen Krone weldyes Hr. — ck zu Paris am 30. Pluv. (19. Febr. d. 3.) beobachtet hat. Nebſt einer Nachſchrift des N 544 XU. Nachricht von einer Vorrichtung eh die Zeit des wahren Mittags ſehr genau ange zeigt merden Fann, vom Hrn, Regnier. 548 . XII. Nach richt von einer Mißgeburt, . . 549 @eite er BR SAN TR® Regifter % Fr —1 * + St. S. Mimeung, nah Weiten, bei fteilcecht geſchoſſenen Kugeln durch die, Axendre— hung der Erde verurfacht. I, Ackermann, de ‚combufkionis len- tae phaenomenis quae, vitam con- ftituunt. F I. Aeroſtat, Erfhütterung deffelben durch ei= neu nad) demfelben reflektirten Schal. 6.491 Aeroſtat, ungewöhnliche Ausdehnung des darin befindlichen Wafferjtoffgafes- in BR.” 86 großen Höhen. 6. 487 VBoigt's Mag. IX. B.6. St, Zuniusıgos, Do f 1 si Regiſter. Aerxroſtat, Mittel, die Stelle auf der Erd» fläche zu beflimmen, in deren Zenith er ſich befindet. Aeroſtat, Mittel, deffen- PORWARNS und Richtung zu beobakhten, Aerxroſtat, phyſiologiſche Bunktionen des menfhlichen Körpers in demieiben. Aeroſtaten, über die horizontale Direktion derfelben, Aetzbarkeit des Kalks und dir _alkalifchen Salze, Winters Meinung darüber. Affen, Beilpiel von Kultur und Gelehrig— keit derfelben. Amianth, Nachrichten davon. . Andre, Verſuch einer Anleit. zum Stud, der Mineral. fiir Anfänger. Annuaire meteorologique pour Pan XIII. von Lamard, Ausfluß, unelaſtiſcher Fluͤſſigkeiten, In— ſtrument, denſelben gleichfoͤrmig zu machen. Asbeſt, gemeiner, Nachr. davon. St. Axendrehung der Erde, verutſachte Ab: weichung derfelben bei ſteilrecht geſchoſ⸗ ſenen Kügem, Di . 508 A | 59 ö Regifen 2. Bafalt: Brünftein, Nachrichten davon. Bafaltmaffe, merkwürdiges Vorkommen derfelben. 3 egattung, merkwuüͤrdige. Bemerkungen D; Benzenberg’s, über die Verfuhe, melde mir Zenithwärts ge⸗ richteten Kanonen angeſtellt worden. Benzenberg, D., Nachricht von deſſen Werke: Verſuche uͤber die Geſetze des Falles ꝛc. Bienen, uͤber die Verfertigung ihres Wachſes. Blinzen, Erklaͤrung der dabei entſtehen⸗ den Strahlen. Blut, Modifikationen deſſelben im orga⸗ niſchen Körper. Blutgefäße, über die Vertheilung derſ. Bogen, Sonn- und Mond: Nebel: Bouſſole, Bewegung der Nadel in derſel⸗ ben durch Eleftricität. Brandes, D., über die weſtl. Abweich. von der Arendrehung der Erde bei verti- kal geſcheſſenen Kugeln, verurſacht. Oo 2 D a . 158 . 232 N IV; Regiſter Buche, Abart derſelben von der gemei— er nen. — | &. I E “ * Cabinet, zoologiſches, des Hrn. Duftesne, Carlisle, über die Vertheilung der Bluf- gefaͤße und die davon abhängenbe Mus: kelthaͤtigkeit. Chamäleon, über daſſelbe. Chemie ,. Anſichten derfelben von Binterl, Chemie, Bemerkungen dazu. Comprefiion der Luft, ſtarke, jählinge, ent: zündet Feuerſchwamm n. a Confiderations fur les Etres organi- 3.77 Tees‘, par a Delametherie. Corund, Nahrichten davon. Dachs, Meinung von deſſen Nahrung im Winter. TR: Delame&therie, Confiderations fur les ‚. Etres organiles. 44 Duͤnſte, höher verfenfen una ihte An- — En — ei 7 , Regifern N { Et, ©. haͤufung um ben Aeroſtaten denfelben in Dunkelheit. De Dufresne, Nachricht von deffen zoologiz © 7 fhen Cabinet. —— Dyckhoff, uͤber eine merkwuͤrdige Verſtei— nerung. | 5. 419 E. * Elephant, hoͤlzernes Geruͤſte für deſſen Haut. Hip ‚39972 Elektricität bewirkt Metallniederfchläge. 2, 163 Elekteicität, ſcheint beim ae mitzumirfen. 3.194 Eisktricität, Winterl's Anficht berferben. 2.140 Eiektricität, wird duch Schwingungen der‘ : Körner erwedt. h 1, 33 Eleftricıtätsgefeß, neues, von Libes. r. 94 Elektriſche Verſuche, im Vergleich mit chemiſch⸗ galvaniſchen Wirkungen an-⸗ geſtellt. * 2. 153 Elfenbeinzahn, großer. 3. 213 | Erde, auf die Theorie derſelben Bezug —* bende zoolegifche Thatſachen. 5.453 Euſtachiſche Roͤhre, Luftbeutel an der von einem Pferde. 3. 216 vI Regiſter F. Farbe, gruͤne neue Erd⸗, in Suͤdpreußen entdeckt. | Barbenerfheinung, prismatiſche. Seuerkugel, große, mit Sternchen umge: ben, Beob. derſ. Feuerkugel, Nachrichten davon. Feuerkugeln, große Menge derſelben auf Labrador und in Grönland beobachtet, Feuerkugeln und Sternſchnuppen, Bemer: Eungen daruͤber. R Fieberbrunn, ein Gefundbrunnen. Fiſch, verſteinerter. —2— Beobachtung einiger zu — Flaſchen, mit torricelliſchem Vacuum, die Luft in hohen Regionen zu ſammeln. Fluͤſſigkeit, unelaftifhe, Werkzeug ihren Druck und Ausfluß gleihförmig zu ma- chen. Foͤtus, im Bauche eines vierzehnjährigen Knaben gefunden. Frauenglas, ruffifhes, Nachr davon. St ©. - Gatvanifche Eleftricität, Wirkſamkeit der- felben beim Keimen der Pflanzenfnamen. 6. 493 Galvanijche Slüffigfeit, als Lebensprincp + aufgeſtellt. 2. 170 Salvanifcher Prozeß, wie er mit — elek⸗ triſchen und einem Ton in Verbindung ſteht. I. 39 Galvanifmus, Differenz zwifhen ihm und der Eleftricität. 2. 143 Garten, botaniſcher, zu Porto d'Orotawa. 3. 205 Gas, Fohlenfaures, entweicht in großen Höhen aus dem Weine. 6.487 Gebirge, über die Begetation auf denſel⸗ ben. 4.987 ° Gebirgsformation in Mähren. 034.243 Gehoͤrorgan, Idiofnnfrafie deffelben. 6..540 Generatio aeguivoca, in mie term fie i gelten Eann. 4. 294 Gerbeſtoff, uͤber den aus Hindoſtan. | 3. 214 Gervinus, Entwurf zu einer doppelten Luftpumpe. 6. 517 | Geſchoͤpfe unferer Erde, Beitrag zur Ges Achichte der Entſtehung derfelden. “4294 VIII KRegiften Gewaͤchſe, über bie angeblich unterirdi- ſchen Secretionen derſelben. Gewitter, feltenes. Granit, After-, Nachr. davon. Grönland," Beobahtungen über den Wit: terungszuftand dafelbft. Guanchen, Mumien davon. ! 9. — Hepatit, Nachr. davon: Hoͤhl, hoher, Merkwürdigkeiten deſſelben. Höhlen, Kalk-, in Mähren. ee Hölzer, freiliegende, Verſuche uͤber das Zerbrechen derfelben, Hölzer, Maafi- und —— derſelben bei verſchiedenen Graden ihrer Trockenheit und Feuchtigkeit. Holzaewaͤchſe, Entſtehung des Sins in. dſethen F Ideen zur Naturphiloſphie. Ilama, Bemerkungen daruͤber. 4 4. 2 . 381. Regifen Inclination der Magnetnadel, Leträchte liche Veränderung derfelben in großen Höhen. Inſekt, zähes Leben von einem. Jnſel St. Katharina in Brafilien, Nachr. daher. Johanniswuͤrmchen, merkwuͤrdige Beob— achtung von denſelben. — Kalk, Urſache von deſſen Aetzbarkeit. Kalkhoͤhlen, Nachrichten von den Maͤhri— ſchen. Kameelziege, uͤber dieſelbe. Kanonen, Zenithwaͤrts gerichtete, Verſuche mit denſelben. Kaͤſtner, D. Bemerkungen zur Phyſik und Ghemie. Keimen, Einfluß des Galvanismus auf daſſelbe. Kiangfiguren , Chladniſche, Betracht. der: ſelben in eleftrifcher Hinficht. Klima, greonländ: Ines: ſcheint immer rau⸗ her zu werden . » IX St. ©. 6.4286 3. 234 3. 222 2. 166 FTF 4. 359 6. 493 Roy, D., deſſen Berfuch über ie Wie— a % x BE. R e, 9 i ſt er kung der galvanifhen Elsftricıtät auf das.Keimen. q Kries, über das Zurüdgehen papierner Schuͤſſelchen, die mit einen Bleiftift in der Hand gedreht werden. Kries, über die Strahlen, die aus einem St. ©. 6. 493 Lichte zu fahren fcheinen, welches mit | halbgeſchloſſenen Augen betrachtet wird. Kugeln, ſteilrecht gefchoffene, Abweichung derfelben nach Weiten. ®, Labrador, Beobachtungen über den Wit- terungszufland dafelbft, Lebenskraft, ob das Blut damit begabt ſey? Lebensprinzip, a baffelbe zu ent: ecken. Leuchten des — — Unterſuchung deſſelben. Licht, chemiſche Wirkungen deſſelben. Licht, deſſen Einwirkung auf die Ge— ſchoͤpfe. Licht, Nachtheil deſſelben beim geimen der Saamen. 4. 310 6. 503 Regifer Lichtſtrahlen beim Blingen, Erklärung derfelben. Luft, durd deren jählinge und ſtarke Comprefiion Entzündung zu bewirken. Luft, Prüfung derfelben« in Penſylva⸗— nien. Luftentwickelung in einem galvaniſchen Apparat, wo Pflanzen keimten. Lufterſcheinung, feurige. Luftpumpe, Entwurf zu einer doppelten, v. H. Gervinus. Luftreinigungsflaſchen, tragbare. Luftreiſe, der Hrn. Robertſon und Sacha— roff, Nachricht davon. Luftſtroͤme, find in verſchiedenen Höhen, nah verſchiedenen Richtungen gehend, vorhanden, M. Macocha, Beſchretbung dieſer großen fon: derbaren Höhle. Magnet⸗Eiſenſtein, Nachricht davon. Magnetnadel, in der Bouſſole, Bewe— gung derſelben durch Elektricitaͤt. Magnetismus, ſcheint in Abſicht der Infli- xıı Kegifter | * — nation in hohen Luftgegenden ae ‚ nehmen, Magnetismus, Winters. Anſicht defſl— * ben. Markt Holling, Natiemerkmwiirdigkeiten daſelbſt Meer, Beobachtungen über die verſchie— dene Temperatur deffelben. Meerwaſſer, über das Leuchten deffelben, Dietallniederfchläge, durch einen elektri⸗ ſchen Strom. Meteor, leuchtendes. Mineralogie, Verſuch einer Anleitung zum Studium derfelben. Mißgeburt, Nachricht von einer Mittag ,: Vorrichtung die a; des wahren zu beobachten. Molluskengeſchlecht, neues, Beſchreibung deſſelben. Mond, Einfluß deſſ. auf unfere Atmo⸗ ſphaͤre. Muskelthaͤtigkeit, Eigenthuͤmlichkeit ** ſelben, von der Vertheilung der Bag gefäße abhängig. N. —* Naturgeſchichte, was dieſelbe von der neuen — ee. — x ü Pie. * ‘ nd t Regiken — "Granger schen Entdeckungsreiſe zu erwar⸗ ten habe? | Naturhiſtoriſche Gegenſtaͤnbe, Nagrigien. ‚won denſelben. Neturmerkwuͤrdigkeiten, bei Markt Holling. 6 Naturphiloſophie, Ideen dazu. Sa Erfheinungen welat damit ver⸗ ‚bunden find. — von der Sonne. Nerven, haben feinen Theil an den arte⸗— riöfen Bewegungen. ı im organiſchen Koͤr⸗ per., Nordlicht, Nachrichten von dem am 22. | Dit. 1804, beobachteten Oefen, aus Felſenwaͤnden gebildet. Olymp, Myſiſcher, ee an dem- felben, DOrganifirte Weſen, deren Bau und ——— en. & a 02 9 — OR Penſyloanien, Prüfung der daſigen Luft, | | 3.207 xıIv Regiſter. Peron, Nachrichten deſſ. von naturhi⸗ ſtoriſchen Gegenſtaͤnden. 5 Pfeilſpitzen, aus Milchquarz. 3. Phyſik, Anſichten derſ. v, Winterl. 2. 118 Phyſik und Chemie, Bemetkungen dazu. 4 Pic, auf Teneriffa, Bemerkungen darüber, 3 Dianeten, Jupiter und Venus, deren Einfluß auf unfern Dunſtkreis. 1, 8ı Porto d' Orotawa, botaniſcher Garten daſelbſt. 3. 205 Pyroſoma, ein neues ROH LORERDORANRONN: | | Beſchr. defl. eg Q. Quadrupede, große, beſte Art ſie fuͤr na— turhiſtoriſche Sammlungen aufzuſetzen. 3. 269 Quarz, Miich-, Pfeilſpitzen daraus, 3. 212 R. Kamond, über die Vegetation auf den Gebirgen. 4. 327 Regnier, deſſen Vorrichtung zur Beob⸗ achtung des wahren Mittags. 6. 548 Reiſe, neue Franz. Entdeckungs-, was die Naturgeſchichte davon zu erwarten? 4. 342 * R e g ifte Tr, Reifenacetten vom dm. v. Danfel: mann, Ritter, Verſuche Über die angebliche Waf- fetzerfesung duch einen eleftrifchen Strom, Robertfon, Nachr. von der rare Luft: reife deſſ. Saamen, Wirkung des Galvanismus auf das Keimen derielben. Sacharoff, deffen Luftreife. Saft, über die Abfonderung deflelben in den Pflanzengefaͤßen. Santa-Eruz, auf Teneriffa, Bemerkun— gen daſelbſt. Sartorius, deſſen Verſuche Über das Zer— brechen freiliegender Hoͤlzer, ſo wie uͤber das Schwinden und Aufquellen derſelben. Schafe, über die Spaniſchen. Schaͤll, aus einem Aeroſtaten ſenkrecht nach der Erde gerichtet, wird vollkom— men reflektirt. Shall, eine Verſtaͤrkung und Verſchwaͤ— St. a 33 233 473 Sat Regifen | Hung deſſelben, nach einem Hugeni-, ihen Percuffionsgefese, erklärt. Bi, | Schall, über deſſen Wirkung in dichterer ; und bünnerer Luft auf das Gehör. 3. 265 Schleimdeüfen , Beobachtung derf, an den Specht£öpfen. y 3 er Schnee, zwanzig Buß hoher, zu Dffat auf Labrador, Schneegruben, im Steffen Rieſenge⸗ birge. Schuͤſſelchen, papierne, uͤber das Zuruͤck⸗ gehen derſelben. Schwefelregen, Urſprung deſſelben. Schwingungen der Korper erwecken Eleftris on. Ä TI. 33 Seekoͤrper, leuchtende, ‚3: 221, Seetzen, D., Reiſenachrichten von dem⸗ * ſelben. 3. *8 Secretionen, über die angeblich unterirdi⸗ BC ſchen der Gewächfe. 2. 178 | Slevogt, Uber Entftehung tes Splintd. 2, * Smima, Beſchaffenheit der daſigen Ge: birge. 3. 201 Sonne, deren —5 auf unſere Atmo⸗ Pet ſybaͤre. 1. 80 | Sonne, u Regifer. belebten Exdförper, Sonnenfrone, Beobachtung eines Studis’ derfelben, Spechtkoͤpfe, Beobachtungen uͤber die Schleimdruͤſen derſelben. Splint, uͤber deſſen Entſtehung in — Holzgewaͤchſen. Sprachrohr, Verſuche damit in einem Ae— roſtaten. Stängenſchoͤrl, ſchwarzer, Nachrichten davon | Steevens's, Beſchr. eines Werkzeugs, Druck und Ausfluß unelaſtiſcher Fluͤſſig— keiten, gleichfoͤrmig zu machen. Stephan, Nachrichten deſſ., von Natur—⸗ merkwuͤrdigkeiten. Sternſchnuppen und Feuerkugeln, Bemer: kungen daruͤber. Strahlen, die aus einem Licht auszufah— ven fcheinen, das mit halbgeſchloſſenen Augen betrachtet wird, über dieſelben. ne 1 Temperatur, über die des Seewaſſers an verichiedenen Stellen, Voigt’ May, IX. B6. St. Junius 1805, Sonne, Einwirkung derfelben auf unfern St. ©. 4.297. ° 92 5. 448 Dr XVIII Regiſſter. er 2 x Terra catechu , Nachr. davon. Zeufelöbrüde, eine Naturmerfmwürdigkfeit Zilefius, Hofr. Brief deffelben an Prof. Rofenmüller, a. d. Infel St. Katha— tina, Deffelben Brief an Prof. Martens, aus dem P. BP. Hafen zu Kamtſchatka. Zon, das Wefentliche, von deffen Höhe und Ziefe, St, ©. 6. 537 Ton, ob das Weſen veffelben in einen elektriſchen Proceß zu fegen ſey? Ton, Uebergang deſſelben in Licht. Todtenkopfſchwaͤrmer, über denſ — Vegetation, auf den Gebirgen. Verſteinerung, Nachricht von einer merk— wuͤrdigen. Verſteinerung, wird nirgends in Kleina— ſien angetroffen. Vieth, uͤber die Lichtſtrahlen beim Blin⸗ sen. Voigt, D., Beiträge zur Geſchichte der Entfichung unferer Geſchoͤpfe. Vogel, aus einem Luftfhiffe in großer Höhe berabgelaffen. Kegifter W. Wachs, uͤber die Verfertigung deſſelben, von den Bienen. Wald, unterirdiſcher. Waͤrmeſtoff, Winterl's Begriffe davon Waſſer, uͤber die verſchiedenen Zuſtaͤnde deſſelben. Waſſerbaſe, was Winterl darunter ver—⸗ ſteht. Waſſerlaͤure. Waſſerzerſetzung, durch einen elektriſchen Strom bewirkt. Weinbeeren, Zuckerſurrogat daraus. Welttruͤmmer, Bemerkungen daruͤber. Wildt, Prof. Brief über Mittheil. natur: hiſtor. Gegenftände und Nachrichten über Bethylien oder Welttruͤmmer. Wildt, Idee zur Naturphiloſophie. or a Wind, [hwähfter, bewegt einen Aereoftaten ſchneller als der freie Fall der Körper iſt. Winter, Gelindigkeit defjelben, im Ja— nuar 1804. « Winter, Bemerkungen zu deffen neuen chemiſchen Anfichten. Winterl's Unfichten der Chemie und Pin ſik. Dp2 x Reg iſſt e r Witterungszuſtand in Groͤnland und La— brador, in den Jahren 1790 bis 1800, Wolf, D., Beobacht. uͤber die Schleim: druͤſen der Spechtkoͤpfe. Wuttig, deſſen Darſtellung der Winter: ſchen Anſichten der Chemie und Phyſik. 3. Zel!gewebe, macht den allgemeinen Be— ſtandtheil der organ. Körper aus, Zodlogiſche Thaͤtſachen, auf die Theorie „der Erde Bezug habende. Zuderfurrogat, aus Weinbeeren. — St. S. 5. 456 3. 224 — 8 No. V. Monats. Beriht des F . ©, privil. Landes-Induſtrie-⸗ ennce ſo wie auch des Geographiſchen Inſtituts zu Weimar | von allen im Laufe des Monats bei beiden Inſtituten erfhhienenen literarifchen Neuigkeiten und Nach— richt von ihren Unternehmungen. Mai 1805. J. Ankündigungen und andere Notizen. Einleitung in bie gaefammte Kriegskunſt, zur Bildung junger Offiziere; vom Grafen De la Rocheaymon. Königl. Preuß. Viajor, und ehemal. Adjutanten S. Königl. Hoh. des Prinzen Heinrid von Preußen Bruder des Königs Friedrich II. 8. Sn 4 Theilen. mit einem Atlas von 61 Planen un, Kupfern. in gr. Fol, Dies wichtige Werk, welches jedem jungen Offiziere, der fich für feine Beitimmung ausbilden will, ben Ueberblick de# J 8* — 74 — zanzen Feldes feines Wiſſens, fo klar und gedraͤngt 113 möglid) liefert, und ihm die ganze Kriegstunft in ih: er neueften Geftalt und Lage dorftellt; welches wir be: anntli vor 3 Tahren unternahmen, ift nunmehr (ſowohl Teutſch als Franzoͤſiſch) sat vollendet; und wir machen es uns ur angenehmen Pflicht, dem Publikum bier eine vollſtaͤndige leberſicht, ſowohl feines Geiſtes, Zwecks und feiner Be— timmung, Als auch feiner Ausführung zu liefern. Ueber Zwed und Beftimmung des Werks, erklärte fi) er Hr. Verfaffer feibft in feiner Ankündigung unterm 20 3an, 1802. hinreichend folgendermaaßen, - „Die Wiffenfchaft des Kriegers ift an fih eine Verkettung nannichfaltiger anderer Wiffenfchaften., ‚Ihre Vielfeitigkeit und hr Sewicht für Ehre und Voͤlkergluͤck machen fie zu einem der nterefjanzeften Zweige des menfchliden Wiffens. Um junge Män: 1er, die fi) für fie beftimmen, ihrem Zwecke näher, alsjauf em gewöhnlichen Wege, zu führen, unterzog fich der Verfaffer eit fieben Jahren anhaltend der Arbeit, die er gegenwärtig dem Dublitum vorlegt. „‚Beiden vielen, die Kriegsmiffenfchaften betreffenden, Wer- en jcheint freilich die Ankuͤndigung eines neuen, dem erſten Anſehn nach, ſehr uͤberfluͤſſig. Wären die Fortſchritte, die junge Rieger im ihrem Fade zu thun haben, mit ver Zahl der Schrif— en, die es betreffen, im VBerhältniffe, fo dürfte vielleicht fein Zeitpunkt erftere mehr befördert haben, als der gegenwärtige. Über wozu dient für junge Leute, für Anfänger, diefer ganze Wuft jelehrter Abhandlungen, in deren feiner die Grundfäge deut- ih genug aufgefteltt find, diedas Ganze der Kriegs— kunſt umfaffen, die die Ark des Unterrichts in ihr erleichtern — _ ie endlich eine Theorie derfelben, auf fefte unb einfache Srundfäße geftügt, hergaͤben, welche jungen Offizieren zum Fuͤh— ver, von dem Erertiren an bis zu dem großen Wirkungskreife des Generals en Chef, dienen Fönnten, „Man kann mir einwenben: daß wir fchon viele vollftändige Anleitungen zu den Kriegswiſſenſchaften befigen. Cie enthalten gewiß wichtige Grundfäge und manche neue Anfichten. Allein She Vorkenntniſſe, ohne lichtvolle Anleitung wird der junge Anfaͤnger in der — eiegasmuft ſelten die ergiebigen Wahrheiten aus ihnen hervorſuchen koͤnnen, da ſie groͤßtentheils nur geuͤbte— ven Kriegern verſtaͤndlich und nutzbar find, und da faſt durch— aus in allen ſolchen Schriften wenig oder gar Feine Ruͤckſicht auf Unfänger genommen ift. Wie koͤnnen legtere, ohne die Kennt— niß der eriten Grundfäße ihrer Wiffenihaft, deren fie jo gut, als jede andere Wiſſenſchaft DERN EL, Anſpruch auf die Groupe: feit jener Abhandluugen machen? „Man könnte ferner einwenden: wenn man in biefer Hinz Ticht die Mängel der _meiften Anleitungen zu der Kriegswiffen: I haft zugefteht, To fehlt es doch nicht an brauchbaren Merk ber einzelne Theile derfelben. Gewiß haben wir mehre Beh: vorzuͤgliche uber Kavallerie, Artillerie, Infanterie; — ab jedes ift für fih gleihiam ifolirt. Der Schriftſteller, der ein Theil der Kriegswiflenichaften behandelt, ſucht ibn gewohnli ‚dor ben Übrigen auszuzeihnen. Um die Grundfäge jeder Abthe lung derfelben zu edernen, muß man jedes Werk, ohne aufd Bahl der Bände oder den Zeitverluft zu ſehn, leien, mit ande vergleichen und wieder vergleichen, da feldft die reichſte Buͤche fammlung bis jest in diefer Rüdfiht nichts als übelverbunde Glieder einer großen Kette darbietet. Außerdem deuten die me ſten Schriftſteller die eriten Grundfäge des Theils der Krieg Funft, den fie abhandeln, entweder nur flühtigan, oberen fellen fie gar, um fie ibren Syſtemen und Hypotheſen anz paflen. Auch ift es oft der Kal, daß ſolche Werke ſich ledigli auf die Kriegsverfaffung diejes oder jenes Staats beziehn un daß die Verfafler die Wahrheit nicht zu beherzigen fheinen: d bie Kriegstunft in ihrem Eleinften Detail und in ihren größt DO perationen firh einzig auf eine Reihe mathematiiher Lehr gründet, die volkommen unabhängig von der verfchiedenen A find, wie man fie hier oder dorf in Ausübung brirgt. — Woh nahme man ferner vie Zeit alle dieie Schriften zu lefen? W Eönnen in fleinen Garnifonen, die oft weıf von größer Bibliotheken entlegen find, fih junge Offiziere fur ip Fach bilden? — | „Und geſetzt aud) die Nähe eines größern Orts erleichtert dem angehenden Krieger die Anichaffung der Schriften für fei Fach, fo ift der hohe Preis ber meifien von’ denfelben ei neues und gemwöhnlidy unüberſteigliches Hinderniß. Man be Ihränft fih dann gewöhnlich auf den Ankauf eines einzige Werks, das ſich auf den Dienft bezieht, in dem man angefte ift, und vernadyläfliat, fi die Kenntnißderubrigen Theit der Kriegswiſſenſchaften zu erwerben, da doch ohne Ber bindung aller derjelben nie jemand auf den Namen eines brauch baren DOffiziers, geſchweige denn eines guten Gene tals Anfprud machen fann, ‚‚Diefe flühtige Ueberficht zeigt hinlänglih, wie nügli ein Werk, wie ich dem Publikum darbiete, jeyn würde, wenn fi vielleiht ein Mann von größeren Zalenten und reiferer Erfah: tung der Bearbeitung derfelben unterzöge. Ich wuͤnſche unter obigem Zitel, in wenigen Bänden für den mög lichſt billigen Preis dem angehenden Taktiker, der den Werth feines Berufs fühlt, eine Einleitung zu der - Kriegs-Wiffenfhaff in allen ihren Theilen von ihren erfien Grundfäsgen an bis zu ihrer weite ffen Ausführung zu liefern,- die ihn in den Stand jeßen wird, ſich felbft zu unferridhten, genau die Vortheile, das Berhältniß, die Erärke, die Schwaͤche, die Brauchbarkeit feines Dienftes zu überfehen, kurz — ſich zu einem Offizier, der ur jedes Fach paßt, zu bilden.’‘ Folgendes ift der Gang nd Inhalt des Werks, und vielleicht trägt feine Darlegung ehr) als alle Übrige Eroͤrterungen bei, dem Leſer die Ab na es Verfaſſers überjehen zu laſſen. —— | 5 * Inhalt aller vier Baͤnde. | ERBETEN Borrede. Alphabetifches Verzeichniß der vorzüglichiten Schriftfteller über die Kriegsäunft überhaupt, und ihre verichie« enen Theile. Einleitung in die Kriegskunft. I. Geographie. I. Zopographie. III. Praktiſche Topographie, oder — hie der Anwendung. IV, Vom Scharfblick. (Coup d’oeil.) . Gegenftände, die man auf einem Terrain in militärischer Dinficht zu betradhten bat. VI. Zeichnung. 3 BB bei Bon der Artillerie. I. Kanonen. Ii. Mörfer. IH. Haubise, IV. Petarbe. Artillerie -» Arbeiten, I. Nöthiae Materialien zum Batterie - Bau nd anderen Arbeiten ı. Würfe. 2. Faſchinen 3. fäble. 4. Schanztörbe. 5. Deckwerk. 6. Blendungen. (Chan- leliers.) 7. Gant:, Eid: und Woufäde. II. Batterie: Bau. J. Bom XAbfteden und Bau der Batterien. 2. Haubis »- Batterien. 3. Mörfer- und Steinmör: er» Batterien. 4. Küften » Batterien. 5. Bon Sappen. ' I. Brüden. J. Brüdenbau von Schiffen. 2, Von der Biertelsfhwenfung. 3. Brüde von Pontons. 4. Abfchnitt ver Brüde, 5. Viertelsſchwenkung der Brüde, 6. Eine Pon- ‚on = Brücke abzubrechen oder wegzunehmen, 7. Bon der bei die en-Brüden benöthigten Borfiht und Sorgfalt. 8. Wagen« rücden. 9. a Bod-Brüden. 10. Bau der Brüden mir Rüft- Böden. Fernere Bemerkungen über die Bod : Brü- en. 12. Brücken son Seilwerk. 13. Von Brüden bei abge- en Bonicn. 14. Brüden von eingerammeten Grundpfäh— en. Floß- Brͤtzen 16. Kaſten⸗Vruͤcken. 17. Rahm⸗ —2 18. Tonnen-Bruͤcken. 19. Fliegende Brüden. 20. Schicklicher Platz fuͤr Bruͤcken. 21. Bruͤcken-Geraͤthe. IVe Dienſt der Artillerie während den Lauf der . * Dperationen eines Feldzugs. 1. Ausrüftungen, Ausruftungen für einen Feldzug. 3. Ausrüftungen für eine ® lagerung. 4. Bon den Paris. 5. Bom Eleinen Park in Bel gerungen und Lägern. 6. Vom großen Park in den Läger 7. Dom großen Part bei Belagerungen. & Vorläufige Beme tungen über die Bewegungen oder Märjche der Artillerie in eine Geldzuge. 9. Park: Stüde. V. Anwendung der Grundfäge auf verſchieder Kriegsvorfülle im Felde. r. Sclachtordnungen. 2. X griff und Vertheidigung ver Verſchanzungen. 3. Angriff. 4. P ſtengefechte. 5. Ein in Gegenwari des geindes mıt Gewalt e zwungener Uebersang über einen Fluß. 6. Krieg in gebirgige Landen. 7. Angrifi auf Zeitungen. 8.9. Bon Batterien. - Pofition der erflen Stüd. Batterien. 10. Wie man diefe Be längerungen zu nehmen bat. ır, Diftanz der Batterien. ı. Rlatz derſelben. 13. Batterie-Bau. 14. Bemerfungen. 1 Brejche » Batterien und andere nach der Einnahme des bedeckt Wegs. 16. 17. Bau der 2ten Std: Batterien oder Brefi Batterien. 18. Bertheidigung der feiten Plaͤtze. 19. Feſtun Batierien. 20. Bau. 21. 22. Vom Gebrauch der Artille nad) der Berennung, bis zur Wegnahme des bedeckten Weg 23. Gebraud der Artillerie nad) der Wegaahme des bededt Wegs, und während des Stucmlaufens auf den Hauptwall d Beftung. Anmerkungen. A. Bon der Infanterie. 1. Vom Schießen oder Abfeuern des Gewehre. 2, Bo Mari. 3. Evolutionen. 4. Alianement, (Richtung.) 5. 8 den Evolutionen, die ein in Schlachtordnung geftelltes Batai ton auf der Stelle mahen muß. 6. Auf der Flanke Front, machen, oder Bewegungen der Schwenfungen. 7. Mari: Ev lutienen. 8. Bon der Eolonne. 9. Golonne zum Angriff. ı 7E. Pofitions= oder Fronten» Veränderung. 19. Ployiren u Depleyiven. 20. Linien: Angriffe. 21. Rüfzug. 22. Mand vres in zwei Zreffen. 23. Schwenfungen, Pofitions-Berä derungen. '24. Leichte Infanterie, 25. Säger. B. Bon der Kavallerie, 1. Eskadronſchule. 2. Marſch rüdwärts. 3. Evolutione 4. Nüdzug dur Defileen. 5. Formirung zur Schlachtordnun 6. Angriff oder Ehoc. 7. Fronten : Veränderungen. 8. Bo Ummenden dev Stellung. 9. Rüdzug. 10. Kortfesung d Elementar= Unterrichts. IT. Große Evolutionen. rz. Gro Manoͤuvres. e. Bom Eleinen Kriege ober von der Deta: fhirungsfunft. 1. Bon den Detafchementse. 2. Allgemeine Regeln für die arteien, die in Kriegsverrichtungen ausgejchicekt werden, 23. igenfchaften und Kenntnijfe, die der Anfuhrer eines Detaſche— ſents befigen muß. 4. Spione. Geheime Einverftändniife, ‚ Gefangene. Deſerteurs. Reifende, 6. Rapporte. 7. Fuͤh⸗ er oder Wegweifer, : 1. 8 ud. Kapvallerie - Detafhemente. I. Patrouillen. 2. Recognofeirungen. 3. Die Pofttion ner feindlichen Armee zu recognofciren. 4. 5. Recognofcirung 05 Mariches der feindlichen Armee — feindlicher Detafchements. ‚ Recognofcirung eines Poftens. 7. Recognofcirung eines Plaz: 5 oder einer Feftung. 8. 9. Scharmügel und Gefechte. 10. interhalte, Ueberfälle der Poften. 11. Bon Aufhebung der indlihen Poften, 12. Kavallerie in ihren Quartieren aufzuhe— on. 13. Aufhebung der Fourragierer, 14. Aufhebung ober 3egnahme einer Kriegsfafle, oder eines dem Feinde zugehoͤri— en Geldfransports. 14. b. Aufhebung der Eilhoten und Gene: le. 15. Unternehmung auf Brüden. 16. Unternehmungen egen Magazine. IE. Bud... Snfanterie = Parteien, Angriff und Bertheidigung der Vorpoſten. II. Bud. * on der Ausführung oder Leitung aroßer, oder aus verfhiedenen Truppen zufammengefegter Detafhements, 1. Marfch eines Snfanterie= oder Dragoner: Detafhements rt einer ebenen, von Baͤchen durchſchnittenen Gegend. 2. An— riff eines aus Infanterie und Kavallerie beftehenden Detafche- Jents in einem flachen Lande, das von Fluſſen durchſchnitten ift, . Rüdzug eines Detafgements, das aus Infanterie und Ka: allerie beftcht, in einer flachen von Zlüffen durchſchnittenen gend. 4: Marfc eines Infanterie: und Kavallerie : Detafche: ſents in waldigen und gebirgigen Gegenden. 5. Angriff eines Infanterie» und Kavallerie = Detajcyements in einer gebirgigen zegend. 6. 7. Rückzug eines vermifchten Detafchements, im ei— er waldigen und gebiraigen Gegend. 8. Marſch eines Detaſche— tients, bas aus Kavallerie und Huſaren beſteht, in einer flachen nd ebenen Gegend. 9, Angriff eines Kavallerie - Detafhements — 9 — auf einem ebenen Terrain. 10. Rüdzug eines Kavallerie3Dde; tafchements in einer ebenen Gegend, A * IV. Bud. —— Bon den defenfiven Detaſchements. 1. Poſten. 2. Bon einem Detafhement, das auf ebenen Zerrain poftirt ift. 3. 4. Detafhhement bei einem Defilee. 5. 6. Detafhement bei einer Brüde — in oder vor einem Walde. 7. Detaſchement, das vom Lager abgefhnitten iſt, wo fein Eorps fieht. 8. Yon großen Poſten. BY. Dritter Zbeil, Erfte Abtehbeikbung, | Von ber Befeftigungsfunft, Il. Bud. — Erſtes Kapitel. Terminologie. Von den Profilen. Von den Linien und Winkeln, woraus die Theile eines befeſtigten Platzes beſtehen. > Zweites Kapitel. Prufende Beihhreibung ber verfchies denen Theile der Befeftigung. Bon den Bollwerken oder Baftio: nen. Bom Graben. Bom bededten Weae, | Drittes Kapitel, Fortſetzung der prüfenden Beſchrei— bung der Feftungswerke, Scheerenwerf. (Tenaille.) Halbe Monde. Bon den Bollwerfswehren, Gouvrefaces oder Con- tregardes.) * 1. Bud, — Fortſetzung des analytiſchen Verzeichniſſes der- jenigen Bertheidigungsmittel, wodurd bie Stärke eines befeftigten Plages vermehrt wird, Crſtes Kapitel. Bon den äußern Bertheidigungsmit: teln, Zweites Kapitel, Bon den Außenwerfen die vor ben Graben und dem bedeckten Wege angelegt werden. Borgraben. Aeußerer bededter Weg. Bon den größern Außenwerken. Abge: fonderte Werfe. (Pieces detachees.) | Drittes Kapitel. Bon den innern Berfhanzungen. Biertes Kapitel. Bon den Hülfsmitteln, melde bie Snundationen und Minen zur Verthetdigung befeftigter- Pläge darbieten, günftes Kapitel. Bon den Minen. Zerminologie. Bau der Minen, Art und Weife die Minen zu laden. Art und Weife die Minen anzuzünden. Wirkung der Minen. Syſtem der Minen. ; u % — 80 — Swerter Abifhnitt. Gebraud der Minen bei der Vertheidbigung und beidem Angriffe befeftigter Pläge, oder Gang des Minenkrregs., Galerie der Gontreminen. Bertheidigung berielben. Mittel, den Gang der Belagerer Eennen zu lernen. Vertheidigung des Belagerers. Angriff des feindlichen Mini: vers. Mittel, die Arbeiten des Feindes zu hemmen und zw vers nichten. Anwendung der Drucdkugeln. Gontreminen, deren man ji zur Vertheidigung der Brefchen bedient. Minen ohne Galecten und Zweige, Anwendung der Minen in der Feldbefe: fkigungscunft. j IT. Bud. Bonden Gyftemen. T. Pagan's Syſtem. 2. Bauban’s erfles Syſtem. 3. Bes merfungen darüber, 4. Vauban's weites Syſtem. 5. 84 drittes Syſtem. 6. Bemerkungen uͤber Vauban's zwei neuere Syſteme. 7. Verbeſſerungen des dritten Vaubanſchen Syſtems durch Cormontaigne 8. Coehorn's Syſtem. 9. Bauart des Royal-Sechseck des Baron von Coehorn. 10. Einrichtung des halben pe 11. Einrichtung der Contregarde oder Couvre— face. . Beichreibung des bedeckten Weges und feiner Waffen plaͤtze. * Befondere Beſchreibung der Ravelins, oder der hal— ben Monde des Hrnv. Coehorn. 14. Ausführliche Beſchreibung bes HSauptbollwerks des Erfinders. 15. Veſchreibung des Oril— lons, oder ſteinernen Thurms des Herrn von Coehorn. 16. Be: merkungen über die Syiteme des Herrn von Cdehorn. IV. Bud. Anwendung ber Befelligung auf die Terrains. Erſtes Kapitel, Summarifche Wiederholung der Grund: füge der Befeftigungsfunft, Zraffirung. — RT A—— Erſter Grundſatz. Man mache die Werke unzugaͤnglich fuͤr jede Art des An— griffs. Noͤthige Vorkehrungen das Breſchelegen zu verhindern. Dinderniffe, den Uebergang über den Graben zu erihweren. Sicherheitsmittel geaen die Wirkung der Waffen. Widerſtand gegen den unterirdiſchen Angriff. Zweiter Grundſatz. Man muß die Anwendung und Richtung der Offenſivwaffen srleichtern. Dan muß ſehen, ohne ſich zu zeigen, und man muß — treffen, ohne ſich der Gefahr ————— getroffen zu verden Dritter Grundfaß. “ Man vervielfältige die Hinderniffe, um den Bertheibigung: mittein einen Zuwachs zu verfchaffen. ıfte Untera btheilung. Jedes Werk verteidigt ſich ſelbſt. zte U nterabth. Gegenfeis tige Vertheidigung der Werte, 3te unterabrh. Guccejfio Vertheidigung der Werke. 4te Untera bth. Ausdehnung de Fronte, oder Superiorität des Feuers, ste Unterabth, Man mus den Feind der Mittel berauben, Logements anzulege und ſich darin zu decken. * Vierter Grundſatz. Man erleichtere die Operation der mobilen Vertheidigung mittel. iſte ünterabtheilung. Sichere und dauerhaft Gommunicationen für die Truppen und für die Artillerie. 25 uUnterabtd. Man muß die Ausfälle für jede Art der Zrupp erleichtern. 3te Unterabth. Man fihere nad) vollbrachte XAusfällen, den Ruͤckmarſch der Truppen. 4te Unterabth Man erleichtere die offenfiven Gegen = Anfälle im Innern de Werke. Be Zweites Kapitel. Bon der unregelmäßigen Befeftigung Rom Fraiffiren der unregelmäßigen Befefligung, wenn die Ein faffung des Platzes nicht beſtimmt iſt. Bemerkungen. t Drittes Kapitel, Erfter Abſchnitt. Von dem & placement der Feſtungen. “ Zweiter Abſchnitt. Berſchiedene Arten der Feftungs werte. Bon Keftungen die auf einer Ebene liegen, Bon Feftun gen, die in Moräften liegen. Lage auf Anhöhen. Von der 3 fammengefesten Lage. — Lagen, die aus Ebenen und Moräfte oder aus tief liegenden fumpfigen Terrains beſtehen. Lane at einem theils ebenen theils hohen Zerrain. Lage ,. die aus Mi räften und Anhöhen beftehet. Lage die aus Moräften, Anhoh und Ehenen zufammengefegt iſt. Bon den Geehäfen. Dritter Adfhnitt. Anwendung der Befefligung 3 Bertheidigung einer Gegend nach ihrer natürlichen Befrhaffenhei 1. Anwendung der Befeftiguna zur VBertheidigung flacher Gege den. 2. Anwendung der Befeſtigung zur Vertheidigung der © genden, wo hohe Gebirge find. 3. Anwendung der Befeftigu gen zur Vertheidigung waldigfer und von Gewaͤſſern durchſchni tener Gegenden; auch ſolcher, deren Lagen von verſchieden Beſchaffenheit ſind. 4. Anwendung der Befeſtigungen zur Ve theidigung der Graͤnzen, die an der See liegen. Vierter Abſchnitt. Vom Viereck. Vom Fünfek; vo Sechseck. Vom Siebeneck, Achteck ꝛc. Vom Zwoͤlfeck und ai deren noc) größeren Polygonen. Won den Appropifionnirung der Plätze. Won den Kanonieren, die man in einem befeftigt Platze nöthig hat, und von den Sandlangern bei der Artilleri Anwendung obiger Grundfäge auf die Appropifionnirung be fligter Pläße, | j Br Dritter Theil. sSweite Abthbeilung. V. Bud. | } Vom Belagerungsfriege, Angriff und Vertheidigung der Pläße, Syſtem des Mar: Haus von Bauban, Coehorns Syiteme. v1.8Bud. Von der Feldbefeftigungsfunft. Shre Regeln, ihre Zraffirungen, ihre Gonftruction, ihre nwendung auf das Terrain. Bon den Berfhanzungen. Bon en Eleineren Berfhanzungen. Won den Verfhanzungen mit fener Kehle. Bon den Verihanzungen mit gefchlojfener Kehle. on den nöthigen Materialien zu Erbauung der Schanzen. Art nd Weiſe, die erforderliche Anzahl von Materialien jeder Art beflimmen, Bon der Zraifirung der Werke. Bom Bau der serke. Bon den bededten KRevouten. Bon den größern Ver: hanzungen. Von den Bruͤckenſchanzen. Bon den Linien. Bon n Linien, die aus zulammenhängenden Werken beftehen. Li— en mit an einander hängenden Zenaillen. Kinien mit ſaͤgefoͤr— igen Einſchnitten. Linien und Luͤnetten. Von den Linien mit ollwerken. Bon ben Mitteln, die Linien zu verſtaͤrken. Zwei rafjtrungen. Bon ven Linien over Verfhanzungen, weiche is detafhirten Werfen befiehen. Anwendung der Befeftigung If das Zerrain. Von den Eleinern Verfhanzungen. Linien, odurch man eine Gegend 'vertheidigt und dedt. Bon den Lir en, welche darauf abzweden, eine Armee zu deden, welche fid) tweder gar nicht jchlagen, oder ein angebotenes Treffen nur ıter vortheilhaften Umftänden annehmen will. Bemerkungen. » on ben verfchiedenen Arten der Berfchanzungen, welche die ver: ebene Beſchaffenheit der Terrains erheijcht. Anhöhen, Huͤ— [ und Berge. Chauſſeen und Dämme.- Defileen, Gebirge: fe, Schludten, Bon verfchanzten Poften. Wie man einen irchhof, einen Garten verſchanzt. Wie man Kirchen, Schlöf: - und Häufer befeftigt. Wie man Dörfer verfhanzt. Art und eife, einen Flecken zu verfchanzen, Art und Weife, Eleine tädte zu befeftigen, i VII. Bud. Angriff und Bertheidigung der Feldbefe ffigungen. BVertheidigung der Linien, um ein Land zu beden, Verthei⸗ jung det Linien, oder verſchanzten Lager, die aus zufa mmen ngenden Werken beftehen. Bertheidigung der Linien die aus taſchitten Merken beftehen. Mertheidigung der Fleinen Ver: — 83 go ſchanzungen und verfchanzten Poften. Vertheidigung ber Redou⸗ ten und anderer Eleinen VBerichanzungen. Bertheidigung ver— Ihanzter Poſten. Bertheidigung einer. Kirche. . VBertheidigung Eleiner Städte. Bertheidigung der Dörfer und Flecken. Bei— fpiele. Angriff der Verihanzungen. und verfchan;ten Poften. Angriff der Cixcumvallationslinien. Angriff verichanzter Lager. Angriff Eleiner Berfhanzungen. Unarit verſchanzter Poften, geihloffener Städte u. |. w. Summarifche Ueberfiht der allge: meinen Regeln, welche man bei dem Angriff der Verſchanzungen zu beobachten hat, + VIII. Bud. Verbindung der Ingenieurkfunft mit der Taktik, oder Anwendung der Befeftigungsfunft auf die größeren Kriegsoperationen, ; Exſter Abſchnitt. ıfter Grundfaß. 2ter Grundfag. 3ter Grundfaß. 4ter Grundias. Ster und 6ter Grundfag. Zweiter Abfhnitt, Anwendung der Befeftigungsfunft auf dic Taktik. 2 Bierter Theil, ? Einleitung, | l.. Bud, Gaftrametation. Oder von der Kunft ein Lager, nah Befhaffenheit des Zerrains und der Um. ftfände zu nehmen. Bon den Eigenfchyaften, welche ein Lager in einem Verthei— digungsfriege haben muß, Bon der Beihaffenheit eines Lagers im Angrifföfriege, Von der Abftechung eines Lagers... Von der. Art, die Klanfen anzulehnesn. Von der Art, wie die Fronte eines Lagers gededt wird. Von den Kantonnirungen. Von der. Brrtheilung ber Zruppen in Kantonnirungsguartiere. Ueber Kantonnirungen in bergigten Ländern. Won jedem Kantonnez ment insbejondere. Von den Märfhen. Ueber die Eröffnung der Maͤrſche. Hauptregeln der Armeemärſche. Bon der. Anorb- nung der Märfche. Von der Eintbeilung der Artillerie bei den Marfhordnungen. Don der Anordnung der gefammten Bagage auf den Märfchen, Krontemarih in einem ebenen Lande, Bon dem Marfche ın einer waldigten Gegend. Bon dem Frontemarſch in einem gebiraiaten Lande, Bon den Parallel» oder Flanken— waͤrſchen. Bewegungen zweier aegen einander ftehender Armeen. Bon den Schlachtordnungen. Bon der geraden oder parallelen Drdnung. Bon den geraden Dffenfivdifpofitionen. Won den Defenfiv- Parallelordnungen. Bon der fhiefen Ordnung. Von der nah Grundfägen fhrägen Ordnuna. Von den Angriffen mit dem Gentrum. Bon der durch Umftände hervorgebradhten Ichie- Ten Schlachtordnung. Ben dem Angriffe-mit beiden Klügeln, —* 84 En Von den Winterquartieren. » Allgemeine Regeln für die Winter: quatliere. Von den Borfihtsmaaßreaeln, welche jeber Kom: Mandant in feinem Quartiere nehmen muß. Memoires über die Winterguartiere von 1759. Anordnungen, welche der Marſchall von Broglio zur Einrichtung der Winterquartiere 1761 — 1762 2c, gemacht bat. I. Bon der Vertheidigung Heſſens während des Winters. II. Ron dem Unterbalte. Betrachtungen über die verfchiedenen Gegenftände, von denen gehandelt worden ift. 1. Bud. E * Von Kriegsmändpren, Erſtes Kapitel. Bon den Mandvren mit der ganzen Armee. Von den Schlachten. Grunde, woburd man zur Pie: feruing einer Schlacht bewogen werdeh' karh. . Eine Schlacht muß vermieden werden. Von den Mitteln, wodurch man den Feind nöthigt, fih in ein Treffen einzulaffen, Vorbereitende Anordnungen. Regeln welche bei der Difpofttion zu beobachten find. Allgemeine Grunoregeln für die Anordnungen ober Difpo: fitionen., Grundregeln der Offenſivdiſpoſitionen. Bon den De: fenfvpofitionen. Bon der Schlädt. Beifpiele, Bon dem all: gemeinen Angriffe der Winterquartiere einer Armee. Von den Ueberfällen. - Bon dem Ueherfalle detafhirter Corps. Mom Ucberfaile der feinilichen Quartiere. Bon dem Uebergange über Fluͤſſe. Vom Nebergange über Flüffe anf Brüden, Von ber Ueberfahrt über einen Fluß mit Kähnen oder Klößen. Vom Ueber: gange über Zlüffe beim Rüdzuae. Wenn zine Armee aend: tbigt wird, ſich in eine Schladt einzulaffen, wenn fie einen Flug, im Rüden Hat. Beifpiele einer Darallelordnung für eine Armee, welche zur Schlacht genoͤthigt wird, und einen Fluß im Rüden hat. Beiſpiele fchräger Ordnungen nad Grundfägen für eine Armee, welche genöthigt wird eine Schlaht anzunehmen, und einen Fluß im Rüden bat, Bon ber Bertheidiaung ‚eines Fluſſes. Bon den Ruͤckzuͤgen. Ueber die innern Bewegungen einer ji) zurüdziehenden Armee. II. Bud. Von den großen Detafhements, / i | | j | Von den Avant- und Arriergarden.. Bon den Detaſche— ments, welche bejtimmt werden, ben Feind zu harceliten, zu recognofciren und feine Magazine zu verbrennen. Bon den Kourragirungen. Bon der trodenen Fourragierung. Don dem Angriffe auf die Kourragivungen. Bon den Zufuhren oder Transports. Bon dem Angriffe auf bie Transports ober Zu: ‚führen - Bon ber Aufhebung der Convois oder Trains, welche zu Waſſer fortgeſchafft werden. Von den Unternehmun⸗ —J 85 nz r — | gen gegen Keftungen. Ron den Borfichtsmaagregeln gegen die Ueberfalle der Zeitungen. Bon ber Berennumg und Blofirung einer Feſtung. on den Detafhements, welche ein fand gegen Kontrisutionen jhügen folen. Bon Erhebung der Kontribuz fiomen. IV. Bud. » Bonder Etrategie oder von der Bif enfhaft, Pläne für den Feldzug zu entwe fen. Ron dem Materiellen eines Feldzuges. Brief des Marſchalls von Sachſen an den Marquis von Armentières Senerallieut. und Kommandant zu Ath. Jnuſtruction des Marihall von Saͤchfen für den Marihall von Loͤwendal. Bm Angriffskriege. Pian eines Angrifistrieges, wobei borausgciest wird, daß man dem Feinde zuvorkömmt. Entwurf zu einem Keldzuge, wo man den Feind bereit findet, fih zu vertheidigen. . Won den Ländern, welche durch eine einzige Pofition gededt werden. Bon dey Laͤn⸗ dern und Grängen, die nur zum Theil gedeckt find. Bon den * * Ländern, die der Feind nur durch Mandupres perspeipigen, Lana Zweites Mittel, die feindliche Defenſionslinie zu forciren, und zwar buch Detalhemeni?. Drittes Mittel, die feindliden Paz rallelen zu durchbrechen, durd) Manduvres, Märid;e und Gegen⸗ märihe. Bon den Diverfionen. Bon den Schlachten. Bon dem Bertheidigungskriege. Don dem reinen Bertpeidigungse kriege. Vom Keldzuge, wo man von der Defenjive zur Offen⸗ five übergeht. Beſchluß. - “ Man wird auf ber erften Ueberblic biefes reihen Jahalts fogleich finden, daß dieß gemeinnügige Werk alle Zweigeber Kiiegskunft, bis auf ihr Eleinftes Detail umfaßt, und in einem lihtvolen Spfteme darftellt. Es ift ein Sufammentrag aus den beiten Werten über alle Theile der Kriegsmwiffenichaft, welcher dem jungen Offizier zum Handleiter feines Privat: Studiums, und Statt einer größeren militärifhen Bibliothek dient, die fi ohnehin nicht anfhaffen fann, und in tleinen Garnıion: Städten aud nie findet. °_ - Dieß nun fo eben in unferm Verlage fowohl Franzoͤſif als Zeutfch erfhienene und vollendete Werk von 181 Bogen i viet Theilen, fauber auf Schreibepapier gedruckt, mit einc Atlas von 61 Planen und Kupfern in aroß Golio, ‚tofte im Laden 15 Rtblr, 12 Gr. ein fo billiger Preiß als man gewi nur irgend erwarien fann. Da indefjen ſowohl der Or. Berfaf jer ale aud mehrere würdige Herren Dffiziere und für die Aus bildung und Kultur der jüngeren Krieger. forgende Regiments Chefs und Commandeurs uns geſchrieben und den Wunfi geäußert haben, daß mir zu eben dieſem Behufe für jüngere O fiziere, Regiments, und Garnifon - Militär: Bibliotgekkn eine Subfcription eröiinen, "und einen wohlferlen Partie: Preiß von diefem gemeinnügigen Werke machen mödten, fo wollen wır uns, um diefen guten Zweck zu befördern, gern ih: rer Aufforderung und Wuͤnſche fügen, und unfrer Geits das Aeußerſte was wır fönnen, dafür thun. | Wir zeigen alfo hierdurch an, daß wir den Ladenpreiß von 15 Rthlr. 12 Sr. von Dato an auf den Suͤbſcriptions— und Partie-Preiß von Io Rthlr. Saͤchſ. oder 18 Gulden Reichs Curt. herabgeſetzt haben, jedochmit der Be— dingung, daß jerer Dr. Collecteur, der darauf Subſkriben— tenfammeln will, eine Partie von wenigſtens zehn Erem- 2 plaren zufammen, direct von uns verjchreibe, und uns . dafür baare Sahlung übermace, Um den Gubferibenten dieie Zahlung noch mehr zu erleid)- tern, Tann die Subſcription, Beftellung und Zahlung in brei-tieferungen aetheilt, und M der I. und LI. Theil zu 3 Rthlr. 8 Gr. Sähf. od. 6 Fl. Reichsgeld, 2) der Ill. Theil zu 3 Rthlr. 8 Gr. od. 6 FI. und 3) der IV. Theil zu 3 Rthlr. 8 Er. oder 6 Tl. von uns verfchrieben werden, nur müffen alle ro oder mehrere Exemplare jeder Lie ferung von gleicher Art feyn, d.h. einerlei Theile des Werks enthaltın, weil das Gegentheil fonft Verwirrung mächen würde. Bei dieſen einzelnen Lieferungen kommt der Atlas erſt bei der dritten Lieferung mit, weil er zu— ſammengeheftet iſt, und nicht zerriſſen werden kann. Jede Lieferung kann auch ſucceſfiv, etwa von 3 Monat zu 3 Monat auf einander folgen, ſo wie es dem Hrn. Beſteller ſelbſt zu beſtimmen gefaͤllig iſt. Wir liefern und ſpediren alle dieſe Beſtellungen Franco Leipzig, Frankfurth a. M., Dalle an der Caale, und Nuͤrnberg; von da aus aber trägt der Hr, Befteller die Fracht des Padets. + * Auf dieſe Art hoffen wir alles Möaliche gethban zu haben, um die qute Abficht dieß gemeinnüsige Handbuch bei den Teut— ſchen Kriegsheeren einzuführen, und es aud jedem jungen Of: fizier zugänglich zu machen, zu unterſtuͤtzen; und u nun beſcheiden den Erfolg unferes Anerbietens, Meimar d. 1. Juny 1805. 8 ©, pr, Landes: Induflrie-Gomptoir, ! I. Erfchienene Neuigkeiten im Mai UND DEREN INHALT. 1. Allg. Geogr. Ephemeriden 1805 ztes Stüd. nn Bo LE, ö Abhandlungen. Ueber die Kunde von Japan vom Hrn. Gollegien : Afjeffor Dr. Schneegaß in St. Petersburg. Büher:Recenfionen. 1. Reflections on the Com- merce of the Mediterranean etc. By John Jackfon Eig. ı 2. Voyage en Moree, à Conftantinopie, en Albanie et dans plufieurs auires parties de l’Empire Othoman; pendant les anndes 1708, 1799, 1800, 1801, par F. C. G. L. Pougue- ville. 3. Almanach Imperial pour I’An XIII, prelente A Sa Majelte l' Empereur, par Tefiu, —— Charten-Recenſionen. 1. Charte von Sdleſien. 2. Specialcharte vom Herzogthum Meklenburg-Strelitz. Von D. F. Sotzmann. hr Vermiſchte Nachrichten. T. Kurze Biographiſch Nachricht von dem berühmten Reiſebeſchreiber Thunberg 2. Avantcoureur neuer, ausländiicher geoaraphifher und ftatifti- ſcher Schriften 3. Apantcoureur neuerfchienener Charten. 4. Nachrichten aus Paris. 5. Brittiſche Sees und Landmacht z Anfange des Jahres 1805. (1) Seemacht. (2) Landmacht un ihre Bertheilung in und außerhalb England. 6. Zournalifti für das Jahr 1805. 7. Nachrichten aus Et. Petersburg. 8 Anzeige von der Herausgabe der Schriften der Herren Aleran dbervon Humboldt und Aimée Bonpland, 9. Kurze Roti zen, — Lendon. — Madrid, 10. Eharten = Anzeigen, 11, Ueber: feßungs = Anzeige. . 3u diefem Hefte gehören: 1) Das Portrait von Thun berg. 2) Brougthon’s Charte von feiner Fahrt längs de Sapanifchen Küften, s * ©, a 2. - Wieland’5 neuer Zeuffher Merkur 1805 IV. und V. Stud. Snhaltbes IV. Stüds3.. I. Gedichte. 1. Andenken an Teurfhe Dichter. Bon Slife Bürger. 2. Die drei Grafen: Söhter. Von K. W. Sufti, [I. Dffians legtes Lied Berrathbon. Von Reyer. II. Odins Reden an die Götter, IV. Erinnerung an Spalding. V. Ue— er Prof. Levezow’s- Iphigenie. VI. Kunftanfihten aus _ Stalien. * * * Inhalt des V. Stuͤcks. J. Gedichte. r. Der Schafbock und fein Pelz. 2. Die Erſcheinung. II Bruchſtuͤcke aus einem Reiſe-Tagebuche „om September und Oktober des Jahres 1804, III. Die Je: uiten in. Polen. 3. Pe! des Luxus und der Moden 1805 ztes Stüd. Sıahatlt. 1 Briefe über Poefie und Theorie der Dichtungsarten. "Kortfegung.) DU. Kunft. ı. Landidaftsinaleer Schönberger - in Wien, 2. Ueber den Erfinder der Phelloplaftit. 3. Etwas über die diesjährige Drespner Kunftausfielung. IU. Journal für Zeutfche Frauen. IV. Ueber die Memoires posthumes ‚ - bon Marmontel. V. Mifcellen und Modenberidte. 1. Perrarca und Laura. 2. Deciamatorien in Dresden. 3. Ue— ber Bonaparte und feine Jugendjahre. 4. Große Wintergefell- [haften in London. . 5. Aeayptiiher Geſchmack ın London. 6. e dernier Soupir. 7. Kurze Parifer Notizen und Neuigfei- ten. 8. Moden des EntrerXcts zwiſchen Winter und Frühjahr. . Neue Mobenartifel für den Sommer. 10. Teutſcher Moden= Bist: 11. Franzoͤſiſcher Movenberiht. VI Ameuble ment, Fenſter Draperie, Vil. Erklärung der Kupfer. Vörgtv Magd NK-Bi. IX. App. ARE a * 3 — ne ” —* ee ——— Torgtr Magaz. f£ d. Naturk. Bd.IX. Taf IX. “el | ig. 1. N ,