| Hl: Wiener Sachen: ſelbſt eine Invifche Anthologie unter dem en en | borde | bucher.

Als der berühmte Göttinger Hainbund im Jahre 1770 den erſten Jahrgang feines | Muſenalmanachs erfcheinen lieh, vier das zarte Bändchen Iprifcher Ergüſſe eine folche Begeiftgrung in der gebildeten Welt hervor, daß in wenigen Monaten ein Abjat von fait. 5000 Eremplaren erzielt wurde. Angeeifert durch den unerwarteten Erfolg, fette fich Die DreisDichter-Runde zufanımen und ſchlich fich | in mondhellen Nächten aus Göttingen, um in Wabern und auf. Sluren : „um die Wette zu Dichten”, wie es aus ven Briefen: von Voß,

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Stichen und Neuerſcheinungen auf literariſchem Gebiet. Manche Taſchenbücher

ver. edlen Seele des Bundes, zu entnehmen iſt. Dann fanden ſich die ſentimental⸗romanti⸗ ſchen Poeten in einem Gartenhauſe ein und laſen ſich beim duftenden Kaffee ihre. Dich: | tungen vor, eine Mode, die fich,. ſelbſt in ‚samilienfreifen, bis tief hinein in die Bieder- | meierzeit erhalten hat. Wer fennt nicht aus dieſer beſcheidenen Dafeinsfphäre die an— heimelnden Schilderungen der „afthetifchen Tees”, der Kaffeevifiten in der Pubitube und der Zuſammenkünfte in den Salons und Konditoreien Alt-Berlins und Alt-Wieng! Der Göttinger Mufenalmanah wurde ſchließlich eine Kr ‚begehrte Anthologie der | ‚beiten zeitgenöffifchen Dichtungen. In der Folge erichtenen in verſchiedenen Städten, wie in Berlin, Hamburg, Nürnberg, München, | Weimar, Wien, ähnliche Inrifche Jahrbücher, und die Mode der Dichteralmanache- war damit bejiegelt. Sie erhielt fich in ihrer Eigen- art bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts Da die Muſenalmanache aus dem jederen Volkskalender entſtanden find, blieb ihnen die gewiſſe EigentÜmlichteit des Ab— jonderlihen und Intimen haften. Zudem ivaren al3 Mitarbeiter die beiten beittichen Dichter tätig, und felhit Schiller ließ fich herbei, einen Almanach berauszugeben. In ODeſterreich entichloffen ſich ſchon im | Jahre 1777 einige junge Wiener Schriftſteller, die D. Richter, M. Prandſtetter und andere,

rvomantiſchen Geſchichten „aus grauer Vor⸗ zeit“ ae Vordergrund. Man bielt ſich ni I ziemlich an die literarifche Geiftesrichtung, J of Jean Paul, Börne, Heine, Herwegh d und biele andere Dichter die damals ton— angeberiden ivaren. Beliebt blieben auch die ZIotengefänge, die maureriſchen Grabreden auf berühmte Männer und die Elegien, mitunter in franzöſiſcher und englifher Sprache. Mit arbeiter der Biedermeiertajchenbücher waren die meisten eh Schriftſteller, wie pr Grillparzer, Rückert, Holtei, Halm, Hebbel, Beauernfeld, Grün, Platen, Geibel, Ebers, Lenau, der bekannte Stalender-Vogel, der Biedermeierpoet Caftelli, ferner Frankl, Stelz- hamer, Seidl, der, Romanfchriftiteller Langer und viele andere mehr. Beſcheidenere Mit- ‚arbeiter zeichneten fi) nur mit den Anfangs— buchitaben ihres Namens. J Später einmal hat man verſucht, die Taſchenbücher wieder in Mode zu bringen. Geſchlechtes ee. “ea Teog ihrer hübfchen Ausitattung. gelang das Dazu gejellten ſich die. Taſchenbücher aus Yinternehmen jedoh nicht. Mar kam alsbald der Be die beibetiichen, ſchwäbiſchen zur Erkenntnis, daß jede Zeit ihre Menſchen rheiniſchen, weſtfäliſchen und nordiſchen Bat, und daß bieſe Menſchen, je nach ihrer Almanade mit ähnlichen Eafjiigen und zeikd Eigenart, in Sitte und Brauch) ihrem Gemuͤts⸗ gemäß pathetiſchen Titeln. eben nachhängen. Und es verſchwand mit der zu zit, ee ber Tafgenbüdier tar DA Tieben, guten alten Zeit aud) Diejes bejjeibene Zeit von 1820 bis 1830. Die Almanadhe eu Geſchenkbüchlein der Freuden und Tränen mit | Titten im Laufe. der Kahrzehnte jal teinerlet? feinen vollen Werte und tieferen Inhalt, die I 2eränderung. Sie blieben ſich feldit treu und freilich nur von ihren in ihrer Beſchaulichkeit ne Menmenden Nenſchen zur Gänze eingefchäßt EL N 2 imırben, Anstoss Meailly.

ermeierzeit BE zum Be— beſcheiden

dahinlebenden Menſchen dieſes in hr mancher oſtkutſche

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