r" ^\i FORTHE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY '1 ,^,o>^ 'f^ 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamljurgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXI. 1903. Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg XXI. Jalirg-ang^. Inhalt: Seite Dr. W. Michaelsen: Kevision der compositen Styeliden oder Polyzoinen. Mit 2 Tafeln, 1 Abbildung im Text und 1 Karte 1-124 Dr. W. Michaelsen: Über eine Trinephrus-Art von Ceylon. Mit einer Abbildung im Text 125— 1?>1 Dr. Georg Duncker: Die Fische der nialayisclien Halbin,sel. Mit zwei Tafeln, einer Karteu.skizze und einer Figur im Text 133—207 Hamburg 19 04. Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem. B e m e r k u Ji g. Von den „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg" sind erschienen Jahrgang I— V (1884—1888) als „Berichte des Direktors Prof. Dr. Pagenstecher nebst wissen- schaftlichen Beilagen" ,. • VI— X (1889-189:5) als „Mitteilungen aus dem Natur histori seh en Museum" „ XI (1894) und folgende als „Mitteilungen aus dem Naturhisto- rischen Museum in Hamburg", Beihefte zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XI. Jahrgang 1893 und folgende. i m Jahrbuch der Hamburgischen Wissen- schaftlichen Anstalten, Jahrgang 1883- 1892, I— X. ■Revision der compositen Styeliden oder Polyzoinen. Von Dr. W, Micha eisen. Mit 2 Tafeln, 1 Abbildung im Text und 1 Karte. Die Bearbeitung der holosomen Ascidien des magalhaensisch- süd- georgischen Gebietes führte mich in das Studium der compositen Styeliden oder Polyzoinen ein und ließ mich zugleich erkennen, daß eine Revision dieser Ascidiengruppe die Vorbedingung für ein ersprießliches Weiter- arbeiten in diesem Spezialfach sei. Die in der damals resultierenden Abhandlung (Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb.) enthaltene Übersicht über die compositen Styeliden, an jenem Orte Polyzoidae (= Polystyelidae Herdman) genannt, kann als solche Revision nicht gelten, fehlt ihr dazu doch eine Hauptgrundlage, das Studium der älteren Gattungen und Arten an typischem Material. Nachdem ich durch das liebenswürdige Entgegen- kommen verschiedener Fachgenossen in den Stand gesetzt bin, die hauptsächlichsten Typen aus eigener Anschauung kennen zu lernen, und nachdem ich auch noch weiteres, bisher unbearbeitetes Material unter- suchen konnte, glaube ich eine genügende Basis für eine Revision dieser Ascidiengruppe gewonnen zu haben. Es ist mir eine angenehme Pflicht, den Herren, die mir typisches Material zukommen ließen, meinen Dank abzustatten. Ich erhielt derartiges Material von den Herren Prof. F. JEFFREY BELL (London), Kurator R. Etheridge jr. (Sydney), Prof. E. Haeckel (Jena), Dr. R. HARTMEYER (Berlin), Prof. W. E. RITTER (Berkeley, Cal.) und Prof. C. Ph. Sluiter (Amsterdam). Herrn Dr. R. Hartmeyer bin ich zu besonderem Danke verpflichtet für den Hinweis auf einzelne Literaturstellen, die in Er- örterungen über andere, von mir nicht eingehender studierte Familien verborgen waren und deren Bezüglichkeit auf composite Styeliden wahr- scheinlich wenigstens zum Teil von mir übersehen worden wäre. GescMchtliches. Im Jahre 1774 veröffentlichte PALLAS (Spicil. zool, fasc. 10 p. 40) die GAERTNERsche Diagnose einer compositen Ascidie unter der Über- schrift „Distomus variolosus Gaertner in litt." und unter Hinzufügung eines zweiten, eigenen, für uns belanglosen (siehe unten, unter Alloeocarpa apolis n. sp.) Namens „Äkyonhim ascidioides^^ . Dieser GAERTNERsche Distomus variolosus ist zweifellos ein compositer Styelide. Die systematische Natur dieser Art ist jedoch lange verkannt worden. Savigny (Recherches Aseid., p. 178) erhob sie, unter ungerechtfertigter Umwandlung des Namens 1 2 W. Micliaolsen. Distomus in Dütoma, intiiniliclierweise zum Typus einer Gattung, mit der sie tatsächlich niclits zu tun hat, nämlicli der Gattung, die nach der nächst jüngeren Bezeichnung den Namen Polijcitor Renier zu füliren hat. Selbst dem ausdrücklichen Hinweis ALDERs (Obs. British. Tunic, p. 1G8) auf diesen Irrtum Savignys gelang es nicht, dieser Art die ihr gebührende Stellung zu sichern. Sie blieb nach wie vor als Typus jener SAViGNYschen Gattung bestehen, und dieses Mißverständnis wurde noch schwerwiegender, als diese Gattung 1872 von Giard zum Typus einer Familie, Distomidae, von mir jetzt Polycitoridae genannt, erhoben wurde. Distomus variolosus Gaertner ist meines Wissens die älteste Polyzoine. Mehr als ein halbes Jahrhundert verstrich, bevor DELLE Chiaje die Untersuchung über eine zweite Art dieser Ascidiengruppe veröifentlichte. DELLE Chiaje bezog diese Art zunächst auf die ältere GAERTNERsche Art (1828 „Distomo vaiuloso", Memorie, Vol.lII, p. 80); erst später (1841, Descrizione e Notomia, Vol. III, Tab. (59, Fig. 2, 3), als er zwei Abbildungen derselben publizierte, gab er ihr einen besonderen Namen, Distoma fuscum. (Ich glaube nicht zu irren bei der Annahme, daß die 1828 ohne Abbildung gegebene Diagnose von „Distomo vaiuloso" und die 1841 ohne Diagnose veröffent- lichten Abbildungen von Distoma fuscum sich auf ein und dasselbe Objekt beziehen; siehe unten, unter Alloeocariia foisca [DELLE Chiaje].) Zwei Jahre nach der ersten Publikation Delle Chia.TEs, 1830, erschien die erste Beschreibung einer außereuropäischen Polizoine, Polizoa opuntia Lesson (Zool., in Yoy. Coquille T. 2ip. 437). Auch diese Gattung und Art hatte ihr Schicksal. Während die beiden ersten Arten, wie oben erörtert, ihrer systematischen Stellung nach lange Zeit verkannt wurden, geriet diese LESSONsche Art ganz in Vergessenheit. Keine der zusammen- fassenden Schriften der 80 er und 00er Jahre des verflossenen Jahrhunderts erwähnt diese Art und diese ungemein charakteristische Gattung, der die Priorität vor der 1871 aufgestellten Gattung Ooodsiria CUNNINGHAM (Nat. Hist. Magellan., p. 126) zukommt. Nach der LESSONschen Veröffentlichung verflossen wiederum 38 Jahre, bevor eine neue Art unserer Ascidiengruppe entdeckt wurde; es war das die leider ungenügend charakterisierte und auch jetzt noch eine „spec. inquir.", wenn nicht eine „spec. spur." repräsen- tierende OcuUnaria australis GRAY (1868, Note on Omlinaria, p. 564). Mit den Arbeiten GlARDs (1874, Struct. append. caud. larves Asc. und 1874, Embryog. Ascid.) mag die Periode der intensiveren Polyzoinen- forschung und der Betrachtung dieser Gruppe in ihrem Verhältnis zu den übrigen Ascidien, speziell zu den Styeliden, eingeleitet werden. GlARD bespricht in diesen Arbeiten zwei Ascidien, die in ihrer inneren Organi- sation Übereinstimmung mit der Solitärgattung Styela zeigen, dabei aber fragliche Kolonie-artige Verbände bilden. Leider gibt er seinen neuen Gattungen und Arten nur eine ungenügende (PoJystyela Lemirri) oder Revision der coiiipositen Styeliden oder Polyzoinen. 3 gar keine Diagnose (Synstyela, gen. sine spec.) mit auf den Weg. Wenige Jahre später (1877, Tunic. Adriat. Mittelm. III [I]) faßt dann HELLER die Kolonie-bildenden Styela-^\m\\Q\\B\\ Ascidien zu der Gruppe Polycynthiae zusammen und stellt sie den Monocynthiae gegenüber. (Die Cyntliien, Poly- cynthiae + Monocynthiae, HELLERS entsprechen annähernd der jetzigen Auffassung der Ascidiacea holosomata stolidohranchiata.) Der Name Polycynthiae ist die erste Gruppenbezeichnung für unsere Polyzoinen, der bei scharfer Durchführung des Prioritätsgesetzes der Vorrang vor allen übrigen gebührte, wenn es sich auch später herausstellte, daß eine der 3 von Heller in diese Gruppe gestellten Gattungen {Thylacium CARUS 1850) nachweislich, und die zweite {Polysfyela GlARD 1874) wahrscheinlich nicht in diese Gruppe gehört. Zugleich beschreibt HELLER in jenem Werk (1. c. p. 263) eine Mittelmeer-Polyzoine unter dem Namen Polycarpa ylomerata Alder (die unten als Älloeocarpa fusca [D. Ch.] erörterte Art), ohne jedoch ihre Zugehörigkeit zu dieser Gruppe zu erkennen. Einen bedeutenden Zuwachs erhielt unsere Kenntnis im Jahre 1886 durch HerdmaNs Publikation über die Challenger- Ausbeute (Tunic. Challenger II, p. 322 u. f.). In systematischer Hinsicht bedeutet diese Arbeit jedoch einen Rückschritt, insofern HERD MAN die schon von GlARD und Heller richtig erkannte nahe Verwandtschaft dieser Polyzoinen (von Herdman unter Nichtberücksichtigung der älteren HELLERschen Bezeichnung „Polystyelidae^^ genannt) zu der Solitärgattung Styela in seinem System nicht zum Ausdruck bringt. Seiner Einteilung der Ascidien in „Simplices", „Compositae" und „Luciae" zuliebe stellt er sie weit ent- fernt von jener Solitärgattung an das Ende der „Suborder Ascidiae compositae'"'' , eine Einordnung, die er auch (1891) in seinem nächstfolgenden zusammenfassenden Werk (Rev. Class. Tunic), ja selbst noch 1899 in seinem Werk über die Tunicaten Australiens (Tunic. Austral. Mus.) auf- recht erhält, trotzdem mittlerweile Sluiter (1895, Tunic. Semon) auf die Unnatürlichkeit dieser Stellung hingewiesen hat und für einen engeren Anschluß an die Styeliden eingetreten ist. Außer den erwähnten Arbeiten fällt auf das Dezennium von 1890 — 1899 noch eine Reihe von Arbeiten, die teils einzelne, teils eine geringe Anzahl neuer Arten zu unserer Kenntnis bringen. Es sind das die Arbeiten von Lacaze - DUTHIERS & Delage (1892, Cynthiad. Roseoff), GOTTSCHALDT (1894, Synasc. Spitzbergen), Ritter (1896, Budd. Comp. Ascid.), Sluiter (1898, Tunic. Südafrika) und Michaelsen (1898, Tunic Magalh. Südgeorg.), an die sich dann noch am Anfange des Jahres 1900 eine Arbeit Sluiters (Ber. Synstyela) anschließt. Besonders hervorzuheben ist von diesen Arbeiten diejenige Ritters, in der zuerst die Art der Knospung bei dieser Ascidiengruppe klargestellt wird. Eine eingehende Berücksichtigung fanden die Polyzoinen dann 1900 in meiner Arbeit über die holosomen Ascidien des magalhaensisch- 4 W. ]\ricliaelsen. südgeorgischen Gebietes, in dej- zugleich eine Anzahl neue Formen beschrieben wurden. Ich stellte niich in dieser Arbeit, was das System anbetrifft, auf die Seite Sluiters, indem ich diese Ascidiengruppe als Farn. Polyzoidae (nach dem ältesten damals gültigen Gattungsnamen Polyzoa LESSON) an die Farn. Shjelidae anreihte. Ich versuchte zugleich eine der erweiterten Kenntnis angepaßte natüilichere Einteilung der Fam. Polyzoidae zu liefern; ich berücksichtigte hierbei in erster Linie die Gestaltung der Geschlechtsorgane, im Gegensatz zu Herdman, der lediglich die Gestaltung der Kolonie zur Diagnostizierung der Gattungen benutzte. Meine Methode der generischen Gliederung der Familie wurde angenommen und weiter ausgebaut durch VAN NAME (1902, Asc. Bermuda I.), der zugleich zwei neue Arten zweier neuer Gattungen zu unserer Kenntnis brachte, und durch Hartmeyer (190.3, Ascid. Arktis), der für die alt- bekannte arktische Polyzoine die neue Gattung Kükenthalia aufstellte. Eine Zurückweisung erfuhr andererseits meine Bezeichnung der Gruppe als Fam. Polyzoidae, zunächst durch SEELIGER in seinem Referat über meine Arbeit (1901. Eef. Holos. Asc. Magalh.-südgeorg. Geb.) und in der auf meine darauf bezügliche Entgegnung (1902, Entgegnung) folgenden Schrift (1902, MICHAELSEN u. s. holos Asc). Sodann sprach sich auch Van Name (1. c) für die Beibehaltung der von mir verworfenen Be- zeichnung Polystyelidae aus. In meiner jüngsten Arbeit (1904, Stolidobr. Asc. deutsch. Tiefsee-Exp.) brachte ich schließlich außer der Beschreibung einiger neuer oder wenig bekannter Arten eine Rechtfertigung meines Standpunktes in bezug auf die Bezeichnung der ganzen Gruppe, und befürwortete zugleich einen noch engeren Anschluß an die Styeliden, eine Einverleibung dieser Gruppe als Unterfam. Polyzoinae in die Fam. Siyelidae, wie sie von Hartmeyer (1. c.) bereits vorher zur Ausführung gebracht war. Stellung im System. Die Polyzoinen stimmen in der Organisation der einzelnen Personen durchaus mit den Styeliden überein. Die zunächst solitären Mutterpersonen der Kolonien können bei manchen Arten geschlechtsreif werden, bevor sie die erste Spur von Sprossung und Koloniebildung aufweisen (siehe Alloeocarpa incrustans Herdman); dieselben unterscheiden sich während dieses Stadiums in keiner Weise von den dauernd solitär bleibenden Styeliden. Die Koloniebildung infolge pallialer Knospung und das Nicht- vorkommen derselben ist der einzige durchgreifende Unterschied zwischen den Polyzoinen und den solitären Styeliden. Die Polyzoinen weisen zwar in der Regel noch andere Charaktere auf, die den solitären Styeliden in der Regel fehlen, aber diese Charaktere sind nicht durchgehend. Die Polyzoinen sind meist kleiner als die kleinsten solitären Styeliden; es kommen aber Revision der compusiteu Styelideu oder Polyzoiuen. 5 auch etwas größere Formen vor (z. B. Stolonica socialis Hartmr.), die etwas größer sind als die kleinsten solitären Styeliden. Der Kiemensack weist nie vier gleichmäßig und stark ausgebildete Falten jederseits auf, wie meistens bei typischen Styela-ki'iew und anderen verwandten Gattungen, sondern höchstens drei gut ausgebildete Falten und eine vierte kleinere jederseits und im übrigen alle Grade der Vereinfachung bis zu dem Vor- kommen von nur 3 (2?) inneren Längsgefäßen jederseits auf faltenlosem Grunde. Aber auch bei gewissen solitären Styeliden findet sich eine Re- duktion der Falten, zumal (nicht ausschließlich) in der Gattung Dendrodoa Mac Leay (inkl. Styelopsis TRAUSTEDT). Der Magen trägt bei den Polyzoinen einen mehr oder weniger großen, selten rudimentären oder ganz in der Magen wandung verborgenen Blindsack; dasselbe Organ tritt auch bei einzelnen solitären Styeliden, konstant in der Solitärgattung Dendrodoa, auf. Mit dieser Gattung haben die Polyzoinen auch in der Regel die glattrandige, breit-zweilippige Gestalt des Afters gemein, der bei den übrigen solitären Styeliden gelappt ist. Aber auch bei einzelnen Poly- zoinen, z. B. Polyandrocarpa lapidosa (Herdman), ist der After nicht glattrandig, sondern deutlich gelappt. Es ist nach allem zweifellos, daß die Polyzoinen den solitären Styeliden so nahe verwandt sind, daß eine Trennung durch Familiengrenzen keinesfalls angebracht erscheint. Die Frage ist nur, wie eng die Verbindung zwischen diesen beiden Gruppen gestaltet werden soll; soll jegliche sytematische Grenze zwischen den Gattungen der solitären und der compositen Styeliden aufgehoben werden, oder sollen diese beiden Gruppen als Unterfamilien der einen Familie Styelidae nebeneinander bestehen bleiben? Hartmeyer und ich haben in unseren jüngsten Arbeiten (Ascid. Arktis bezw. Stolidobr. Asc. deutsch. Tiefsee-Exp.) diese letztere Zusammenordnung durchgeführt und die compositen Styeliden als Unterfamilie Polyzoinae den solitären, der Unterfamilie Styelinae, gegenüber gestellt. HARTMEYER erwähnt gleichzeitig (1. c. p. -02), daß wir beide den Gedanken einer noch engeren Zusammenfassung bereits in Erwägung gezogen haben. Zwecks Klarstellung des Verhältnisses zwischen den solitären und compositen Styeliden ist zunächst zu prüfen, ob eine totale Verschmelzung beider Gruppen, eine Neuformierung und Neugruppierung der Gattungen ohne Rücksicht auf den wesentlichen Unterfamiliencharakter — die palliale Knospung bezw. das Fehlen derselben — ■ angängig ist. Elimi- nierte man den bezeichneten Charakter aus den Gattungsdiagnosen, die im übrigen in erster Linie auf der Bildung der Geschlechtsorgane beruhen, so würden die Diagnosen mancher Styelinengattungen denen gewisser Polyzoinengattungen gleichen oder sehr nahe kommen. Vollkommen identisch würden die Diagnosen der beiden Gattungen Heterocarpa und ÄUoeocaipa werden; doch bleiben gerade diese beiden hier richtiger außer ^ W. Michaelsen. Frage, da die Styelinennatur der Gattung Heterocarpa noch nicht siclier nachgewiesen ist. — Es ist noch fraglich, ob es sich bei Heterocarpa um eine aggregate oder eine composite Form handelt; in letzterem Falle müßte sie ohne weiteres mit der Polyzoinengattung AUueocarpa ver- schmolzen werden. — Die Diagnosen der Gattungen Dendroäoa (Styelinen) und Oynandrocarpa s. s. (Polyzoinen), sowie der Gattungen PoJycarpa (Styelinen) und Polyandrocarpa -\- Easynstyela (Polyzoinen) würden sich bei der Eliminierung des Knospungscharakters sehr nahe kommen, während die Gattungen Styela (Styelinen) und Diandrocarpa (Polyzoinen) wenigstens in der Gestaltung des Geschlechtsapparates eine gewisse Über- einstimmung zeigen. Andere Polyzoinengattungen haben kein derartiges Gegenstück unter den Styelinen. Eine Verschmelzung der sich ent- sprechenden Styelinen- und Polyzoinengattungen halte ich keinenfalls für angebracht. Soweit die Gruppe der beiden ersteren, Dendrodoa und Gynandrocarpa, in Frage kommt, spricht schon die geographische Ver- breitung gegen die Verschmelzung: Dendrodoa (inkl. Styelopsis) ist arktisch-boreal, Gynandrocarpa stammt lediglich aus dem tropischen Indischen Ozean (Dar-es-Salaam) und dem Kapländischen Meer. Vor allem spricht eine andere Überlegung dafür, daß wir es in den Ähnlichkeiten zwischen den Geschlechtsapparaten der sich entsprechenden Styelinen- und Polyzoinengattungen mit einer Konvergenzerscheinung zu tun haben. Es sei mir gestattet, bei dieser Erörterung meine auf dem Gebiet der Oligochaeten gesammelten Erfahrungen zu Rate zu ziehen. Eine Konvergenz ist nicht ungewöhnlich in systematischen Reihen, deren divergierende Enden durch Reduktion einer Mehrheit von homodynamen Organen charakterisiert sind. Ich erinnere an die Konvergenzerscheinung in den divergierenden Reihen der metagynen Oligochaeten (Fam. Moni- Hgastridae, Megascolecidae, GlossoscoJecidae und Luvtihricidae) mit ihrem ursprünglich holoandrischen Charakter und den metandrischen und pro- andrischen Reduktionsformen ^), sowie an die Reduktionszustände, die aus dem acanthodrilinen Geschlechtsapparat der ursprünglicheren Gattungen ') Die gemeinsamen Vorfahren der Oligochaeten dieser Familien waren zweifellos, wie jetzt noch die Haplotaxiden, hologynandrisch, d. h. sie besaßen 4 Paar Gonaden in 4 kontinuierlich aufeinander folgenden Segmenten, 2 Paar J im 10. und 11., 2 Paar $ im 12. und 13. Das vordere Paar der $ ist allen höheren Familien gleicherweise ver- loren gegangen, so daß bei allen da.s 12. Segment eine Lücke in der Reihe der Gonaden darstellt, d. h. sie sind sämtlich metagyn. In betreff der ^ Gonaden treten aber in ver- schiedenen Reihen verschiedene und verschiedenwertige Reduktionen auf, und zwar die gleichen Reduktionen (metandrische Formen mit 1 Paar cT Gonaden im 11. Segment und proandrische Formen mit 1 Paar ^ Gonaden im 10. Segment) bei den verschiedenen Familien und Mnterfamilien, die sich durch viele andere Charaktere, sowie durch die geographische Verbreitung — diese bietet stets das sicherste Kriterium — als natürlich umgrenzt darstellen. Revision der compositen Styelideu oder Polyzoineu. 7 der Farn. Megascoleddae hervorgegangen sind^). Auch bei den hier in Betracht kommenden verschiedenen Charakteren der Geschlechtsapparate handelt es sich hauptsächlich um Reduktionen in der Anzahl: Bei Poly- carpa einerseits, Polyandrocarpa und anderen Polyzoineu andererseits eine Vielheit von Zwitterorganen, bei Styela und Diandrucarpa ein einziges Zwitterorgan an jeder Seite, bei Dendrodoa und Oynandrocarpa ein einziges Zwitterorgan nur an der rechten Seite. Auch die Umwandlung der zwitterigen Geschlechtsapparate in eingeschlechtliche, wie sie inner- halb der Unterfamilien der Polyzoineu und Styelinen voi- sich geht, ist eine derartige Reduktionserscheinung, die eine Konvergenz leicht erklär- lich macht. Ich kann zurzeit nicht behaupten, daß die wahrscheinliche Konvergenz zwischen den Styelinen und Polyzoineu gerade in der Weise aufgetreten sei, wie ich es oben dargestellt habe. Jene Darstellung soll lediglich als Beispiel eine von verschiedenen Möglichkeiten vorführen. Eine andere Möglichkeit wäre die, daß die beiden konvergierenden Reihen sich in entgegengesetztem Sinne entwickelt haben, daß nur in der einen Reihe eine Reduktion der Vielheit in die Einheit, in der anderen Reihe dagegen eine Vermehrung der Einheit in die Vielheit stattgefunden hat. Man könnte annehmen, daß sich in der Styelinenreihe zunächst aus der Einzahl des Geschlechtsapparates (Dendrodoa) die Paarigkeit (Styela), und aus dieser die Mehrheit (Polycarpa) entwickelt habe, um dann inner- halb der Polyzoinenreihe durch Reduktion wieder die konvergenten Bildungen hervorzubringen'-). Die Verhältnisse mögen sogar noch kom- *) Innerhalb der verschiedenen UnterfamiÜen und Gruppen der Megascoleddae, die durch wesentUche Charaktere und wiederum auch durch ihre geographische Ver- breitung sich als natürlich begrenzt darstellen, finden sich meist neben dem ursprüng- licheren acanthodrilinen Zustand (J" Poren am IS. Segment, 2 Paar Prostataporen am 17. und 19. Segment, 2 Paar Samentaschenporen auf den Intersegmeutalfurchen 7/8 und 8/9) die verschiedensten Pteduktionsformen, manchmal eine bestimmte vorherrschend, manchmal auch die verschiedensten nebeneinander, besonders häufig auftretend die microscolecine (1 Paar Prostataporen am 17. Segment, 1 Paar cT Poren am 17. oder 18., den Prostata- poren mehr oder weniger genähert, und 1 Paar Samentaschenporen auf Intersegmeutal- furche 8/9), so innerhalb der scharf und sicher begrenzten Unterfam. Ocnerodrilutae, Triffastrinae, Odochaetinae, sowie in den verschiedenen Gruppen — CÄ(7ofa-Gruppe, i\reoriri7«s-Gruppe und Notiodrilus-Gx\\.\}\}Q — der Unterfam. Acanihodrüinae. 2) Die Oligochaeten bieten interessante Beispiele auch für ein derartiges Auf- und Medersteigen in der Anzahl gewisser Orgaue, wobei die Endiiiiedcr vielfach die gleiche Anzahl, also eine gewisse Konvergenz, zeigen. Ich führe hier das folgende näher aus : Die ältesten Glieder der Unterfam. Megascolednae {Dijjlotrcma und Plutelliis part.) besitzen wie die acanthodriline Urform, aus der sie hervorgegangen, 2 Paar Samentaschen, die auf Intersegraentalfurche 7/8 und 8/9 ausmünden. Innerhalb der Mittelglieder dieser Unterfamilie (Plidellus part, Xotoscolex u. a.) findet dann vielfach eine Vermehrung der Sanientaschen statt, indem sich ein, zwei oder drei Paar Samentaschen nach vorn hin an die ursprünglichen zwei Paare anreihen. Innerhalb der jüngsten Glieder (Megascolex und FJiereüma) tritt vielfach wieder eine Reduktion, eine Verminderung der Samentaschenzahl ein. Diese 8 W. Michaelsen. plizierter sein. Es mag von einem Mittelstadium, etwa Styela mit zwei Geschlechtsapparaten, eine Vermehrung' nach einer Richtung hin (zu Polycarpa), eine Verminderung nach anderer Richtung hin (zu Dendrodoa) stattgefunden haben, und die Polyzoinen ihren Ausgang von einer dieser beiden letzteren (unter Verminderung, wenn von Polycarpa, unter Ver- mehrung, wenn von Dendrodoa) genommen haben. Wie dem aber auch sei, die Übereinstimmung in der Zahl der Geschlechtsapparate bei gewissen Polyzoinen- und Styelinengattungen braucht durchaus nicht als Anzeichen einer näheren Beziehung zwischen den betreffenden Gattungen angesehen zu werden. Damit aber wird jeglicher Grund für eine Auf- lösung der Polyzoinengruppe und eine Aufteilung ihrer Gattungen inner- halb einer einheitlichen Familie Styelidae hinfällig. Ziehen wir ferner in Betracht, daß der Hauptcharakter der Polyzoinen, das Vorkommen pallialer Knospung, mit anderen durchgehenden (Reduktion der Kiemen- sackfalten, Blindsack am Magen) oder fast durchgehenden Charakteren (zweilippiger, meist glatter Afterrand) kombiniert ist, so verwandelt sich diese zunächst negative Feststellung (Auflösung der Polyzoinengi'uppe nicht notwendig) in eine positive (Auflösung unzulässig). Ich komme nach diesen Überlegungen zu dem Resultat, daß die Gruppe der Polyzoinen als Ganzes an die Styelinen anzuschließen ist, und es werfen sich nun die weiteren Fragen auf: An welche Gattung der Styelinen sind dieselben anzuschließen und wie eng ist dieser Anschluß zu gestalten. Zwecks Lösung der ersteren Frage haben wir diejenigen Sonder- charaktere der Polyzoinen zu prüfen, die auch bei gewissen Styelinen auftreten. Zunächst die Reduktion der Kiemensackfalten : Eine derartige Bildung finden wir konstant innerlialb der Styelinengattungen i)ew(Zrorfoa und Pelonaia, vereinzelt auftretend bei den Gattungen Styela und Polycarpa^). Eeduktion geht aber nicht immer gerade in derselben Linie zurück ; es schwinden nicht gerade nur die überzähligen, neu hinzugekommenen Samentaschen, sondern ebenso häufig jene beiden hintersten Paare der acanthodrilinen Urform. Teilweise geht die Reduktion noch über das ursprüngliche Stadium der 2 Paare hinaus bis auf ein einziges Paar, ja, die Samentaschen können bei Pheretima sogar ganz schwinden. Wir finden also in der aufsteigenden Reihe {Plutellus-Notoscolcx) 2 — 5 Paar Samentaschen, die des letzten Paares stets auf Intersegmentalfurche S/9 ausmündend, in der absteigenden Reihe (Meijascolcx- Pheretima) 0—5 Paare, an den verschiedensten Stellen innerhalb der Grenzen der Maximal- anordnung, Intersegmentalfurche 4/5—8/9, ausmündend. Es zeigen demnach die jüngsten Glieder, Pheretima, häufig die gleiche Anzahl, 2 Paar, wie die ältesten (oder 3 Paar, wie gewisse, den ältesten Gliedern nahestehende Formen, oder noch andere Zahlen), also eine gewisse Konvergenz ; denn wir können aus der Anordnung, nämlich daran, daß sie nicht stets auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 ausmünden, sicher erkennen, dafs hier die Zweizahl der Paare durch Reduktion aus der Maximalzahl der mittleren Glieder entstanden ist. Da die in Frage kommenden Organe bei den Styeliden keine segmentale Anordnung haben, so fehlt hier leider dieses sichere Anzeichen des Reduktionszustandes. ') Von der Tiefseegattung Paihyoncus sehe ich hier al), ebenso von der Gattung Heterocarjm, deren Styelinennatur nicht sicher nachgewiesen ist. Revision der compositeu Styelideii (idt^r l'ulyzoineii. 9 Ferner ein Blindsack am Magen: Konstant bei Dendrodoa, ver- einzelt bei Styela und Pohjcarim. Schließlich Zweilippigkeit und Glatt- randigkeit des Afters: Konstant bei Dendrodoa, meines Wissens bei den übrigen hier in Frage kommenden Gattungen nicht nachgewiesen. Wir sehen also diese drei Sondercharaktere konstant in der Gattung Dendrodoa wieder auftreten, während zwei derselben auch sporadisch in anderen Gattungen, Pehmaia, Styela und Polijcarpa, vorgefunden sind. Diese Tatsache veranlagte Hartmeyer einen direkten Anschluß der Polyzoinen an die Gattung Dendrodoa zu befürworten. HARTMEYER (Ascid. x\rktis. p. 202) hält sogar die Verwandtschaft zwischen den Polyzoinen und der Gattung Dendrodoa für enger, als die zwischen Dendrodoa und den übrigen Styelinengattungen. Ich kann mich dieser Anschauung nicht ohne weiteres anschließen. Es ist doch nur ein einziger Charakter, die Zwei- lippigkeit und Glattrandigkeit des Afters, welchen die Polyzoinen lediglich mit Dendrodoa gemein haben, und gerade dieser Charakter ist bei den Polyzoinen nicht ganz durchgehend. Polijandrocarpa lapidosa (Herdmax) hat einen gelappten Afterrand, und diese Art neigt demnach ebenso sehr nach der Gattung Polycarpa hin, wie die übrigen mit glattem Afterrande nach Dendrodoa. Auf die Gattung Polycarpa weist auch der Zustand des Geschlechtsapparates hin, wie er vorwiegend, bei den meisten Gattungen der Polyzoinen, angetroffen wird. Diese Übereinstimmung im Geschlechts- apparat ist meiner Ansicht nach bedeutsam. Wir finden wohl auch bei anderen Styeliden eine Mehrzahl von Geschlechtsapparaten, aber doch stets nur eine geringe Anzahl, und stets als große Schläuche ausgebildet, nie eine derartige große Zahl kleiner, meist rundlicher Kürperchen, wie wir sie als Polycarpe sowohl bei der Gattung Polycarpa wie bei den meisten Polyzoinengattungen, so bei den Gattungen Polyandrocarpa, Eusynstyela, Stolonica, Polyzoa, Alloeocarpa und Metandrocarpa, antreffen. Hiergegen treten die Polyzoinengattungen mit jederseits einem einzigen Geschlechtsapparat, Diandrocarjpa und Chorizocarpa, sowie die mit einem einzigen rechterseits, Gynandrocarpa, weit zurück. Auch sehen die einzeln stehenden Geschlechtsapparate dieser drei Gattungen eher den Polycarpen der übrigen Polyzoinengattungen und der Gattung Pobjcarpa ähnlich, als den lang- und großschlauchförmigen Geschlechtsorganen der übrigen Styelinen inkl. Dendrodoa. Auch der Umstand, daß sich diese drei Polyzoinengattungen mit einzeln stehenden Geschlechtsapparaten an weit entfernten Punkten an verschiedene der mit zahlreichen Polycarpen ausge- statteten Gattungsgruppen anschließen — Chorüocarpa an die Gruppe Alloeocarpa-Metandrocarim-Stolonica, Gynandrocarpa (und auch Diandro- carpa?) an die Gruppe Polyandrocarpa-Eusynstyela, — spricht dafür, daß hier zweimal (oder dreimal ?) gesondert eine Eeduktion aus dem Polycarpa- zustande vor sich gegangen ist. Bedeutsam ist ferner, daß gerade 10 W. Micliadsen. diejenige Polyzoineiigattung, die in Hinsicht auf die Zahl der Geschlechts- apparate der Styelinengattung Dendrodoa entspricht, die Gattung (7//nanc?ro- carpa, in der Gestaltung dieses Geschlechtsapparates am weitesten von Dendrodoa abweicht. Die lediglich bei Oynandrocarpa auftretende Ver- bindung des Eileiters mit dem Kiemensack — der Eileiter mündet hier durch einen umwallten Porus in den Kiemensack ein — zeugt von einer Ausbildungsstufe, die man kaum bei dem Grundgliede einer großen Gruppe erwarten darf, man müßte denn schon einen die ganze Gruppe betreifenden Rückschritt annehmen wollen. Meiner Ansicht nach hängt die Einzahl des Geschlechtsapparats bei Oynandrocarpa direkt mit dieser komplizier- teren Ausbildung desselben zusammen, ist also aus diesem Grunde nicht als ursprünglicher Zustand, sondern als sekundärer anzusehen. Diese Überlegungen führen mich dahin, die Styelinengattung Pohjcariia als die mutmaßliche Stammgattung der Polyzoinen ins Auge zu fassen. Es bedarf aber wohl noch weiterer Forschungen, um ein endgültiges Urteil zu fällen. Wenngleich vieles für meine Anschauung spricht, so läßt sich doch nicht von der Hand weisen, daß auch die HARTMEYERsche Ansicht durch bedeut- same Tatsachen gestützt wird. Eine Lösung diesei- Frage ist vielleicht von einem genaueren Studium zahlreicher Polycar2M3iYten zu erwarten, deren manche gar zu lückenhaft beschrieben sind, zumal in Hinsicht gerade derjenigen Organisationsverhältnisse, deren Kenntnis für die Ent- scheidung dieser Frage von Wichtigkeit ist. Die letzte in diesem Abschnitt zu erörternde Frage lautet: Wie eng ist der Anschluss der als einheitlich anzusehenden Polyzoinengruppe an die Gruppe der Styelinen zu gestalten, sind die Polyzoinen als gesonderte Unterfamilie einer Unterfamilie der Styelinen gegenüber zu stellen, oder ist jegliche systematische Scheidewand zwischen diesen beiden Gruppen aufzuheben? Ich neigte mich, wie Hartmeyer erwähnt, bereits der Ansicht zu, die eine gänzliche Verschmelzung beider Gruppen, eine ein- fache Aneinanderreihung der Gattungen beider Gruppen, verlangt. Neuere Überlegungen haben mich jedoch von dieser Ansicht abgebracht, so daß sich meine jetzige Anschauung nicht mehr ganz mit der Hartmey'ERs deckt. Die Frage läßt sich folgendermaßen spezieller formulieren: Welche systematische Bedeutsamkeit ist dem einzig durchgehenden Unterschiede zwischen Polyzoinen und Styelinen, dem Voi'kommen und Fehlen pallialer Knospung, zuzuerkennen? Dieser Unterschied ist meiner jetzigen Anschauung nach recht bedeutsam. Palliale Knospung kommt innerhalb der Gruppe der stolidobranchiaten holosomen Ascidien nur bei Polyzoinen und bei Botrylliden vor. Sowohl die Polyzoinen wie die Botrylliden sind als einheitliche Gruppe zu betrachten, und die Botryl- liden sind meiner Ansicht nach direkt von den Polyzoinen abzu- leiten. Die neueren Untersuchungen haben gewisse Polyzoinenformen zu Revision der coniijositeii Ötyelideii oder Polyzoineu. 1 ] unserer Kenntnis gebracht, die einen zienilicli engen Anschluß der Botrylliden gestatten: das sind die Arten der Gattung Choräocarjni. Bei dieser Gattung ist die Zahl der inneren Längsgefäße des Kiemensackes auf ein Minimum, 3 jederseits, reduziert, wie wir es bei keinen anderen Styeliden, Halocynthiiden und Molguliden wiederfinden. Für die Botrylliden dagegen ist eine derartig geringe Zahl innerer Längsgefäße des Kiemensackes charakteristisch. Bei Chorizocarpa ließen sich auch Bildungen erkennen, die an die Systeme von Botryllidenpersonen erinnern. Es bildet sich nämlich jederseits eine (später von den Geschlechtsorganen eingenommene und resorbierte?) Knospe an der Seitenwand ganz junger Personen, die kaum Vs der vollen Körperlänge erlangt haben und noch bei weitem nicht selb- ständig sind. Diese diei Individuen, die junge Person samt den beiden Knospen, bilden gewissermaßen schon ein System. Man brauchte nur anzu- nehmen, daß bei weiterem Wachstum die Absonderung der Knospen von der jungen Person unvollkommen bliebe und daß die Ausführöffnungen ver- schmölzen, so hätte man typische Botrylliden (Vergl. Taf. II, Fig. 28). Die Ableitung der Botrylliden von Polyzoinen ist für unsere Überlegung insofern bedeutsam, als diese beiden Gruppen hiernach zusammen einen einzigen Zweig in dem Stammbaum der Ascidien repräsentieren, und daß also der Charakter des Vorkommens pallialer Knospung in der großen Gruppe der Stolidobranchiata nur ein einziges Mal erworben worden ist. Diese Feststellung läßt meiner Ansicht nach diesen Charakter als recht bedeutsam erscheinen. Ich komme zu dem Schluß, daß der Giuppe der Polyzoinen der Wert einer Unterfamilie zuzuerkennen ist. Diese Unterfamilie schließt sich einerseits innerhalb der Fam. Styelidue eng an die Unterfam. Stye- linae an (durch Vermittelung der Styelinengattung Polycarpa oder Dendrodoa), andererseits hängt sie durch Vermittelung ihier Gattung Ghorizocarim. mit der nahe verwandten Familie BotrylUdae zusammen. Bezeichnung. Welchen Namen hat diese Unterfamilie der compositen Styeliden zu führen? Es liegen für diese Gruppe drei Bezeichnungen vor. HELLER bezeichnete sie im Jahre 1877 (Tunic. Adriat. Mittelm. III fl] p. 243) als Pohjcynthiae, Herdman im Jahre 1886 (Tunic. Challenger II, p. 322) als Polystyelidae und ich im Jahre 1900 (Holos. Asc. magalhaens.-südgeorg. Geb., p. 13) als Polyzoidae. Die HELLERsche Bezeichnung hat vor den beiden anderen die Priorität. Es ist ihr jedoch durch Modifizierung des Begriffes Cynthia und durch spätere Eliminierung der damit zusammenhängenden Bezeich- 12 W. Michaelseii. nungen (die Namen Cynthia und Cyntlmdae sind, als bereits früher vergeben, für die betreffenden Ascidiengruppen unbrauchbar geworden) die logische Basis entzogen worden. Die HERDMANsclie Bezeichnung beruht auf der Gattung Polystyela GlARD, deren einzige Art und Typus, P. Lemirri GlAED, eine „spec. inquir.", wenn nicht „spec. spur." ist (siehe unten, unter: „Auszuscheidende und fragliche Gattungen!"). Diese Gattung Pulystyela ist wahrscheinlich überhaupt keine dieser Tiergruppe angehörende Gattung; es ist wahr- scheinlich kein compositer Styelide sondern eine aggregate Form solitärer Styeliden, also eine Styeline. Die MiCHAELSENsche Bezeichnung beruht auf der ältesten damals^) gültigen Gattungsbezeichnung, der Gattung Polyzoa Lesson (1830), die gut definiei'bar, und deren Typus, P. opimtia LESSON, auch eine gut charakterisierbare Art ist (siehe unten!). Es kann demnach nur die HELLERsche Bezeichnung oder die MiCHAEL- SENsche in Frage kommen. Von der HERDMANschen Bezeichnung Polystyelidae ist von vornherein abzusehen. Sie hat weder die Priorität, noch ist sie logisch berechtigt. Es ist ausgeschlossen, daß die Bezeichnung für eine bestimmte Tiergruppe einer Gattung entlehnt werde, die wahrscheinlich einer anderen Tiergruppe (in diesem Falle der Unterfam. StyeUnae) angehört. Bei krasser Durchführung des Prioritätsgesetzes müßte wohl der HELLERsche Name Polycynthiae zum Ausgangspunkt für die Bezeichnung der ünterfamilie gewählt werden. Ich halte eine derartige krasse Durch- führung aber nicht für angebracht. Als Revisor der Gruppe mache ich von dem mir zweifellos zustehenden Rechte Gebrauch, diesen Namen, der durch Entziehung der Basis unlogisch geworden ist, in die Reihe der Synonyme zu stellen und die Bezeichnung dem ältesten gültigen Gattungs- namen, Polyzoa Lesson, zu entlehnen. Ich empfinde diese Hervorhebung der Gattung Polyzoa LESSON und ihre Erhebung zum Typus der Gruppe als Akt der Gerechtigkeit gegen den Autor dieser Gattung, die, für die damalige Zeit genügend scharf charakterisiert, so lange Zeit unberück- sichtigt geblieben ist, und zwar unberücksichtigt infolge unzulänglicher Benutzung der literarischen Hilfsmittel von selten späterer Tunicaten- Revisoren. (In L. Agassiz, Nomenclat. zoolog., einem Werk, welches bei einer Revision größerer Gruppen nicht wohl übergangen werden durfte, ') Die Gattung i^o;//,roa ist auch jetzt noch die älteste der gültigen; doch ist zu erwarten, daß demnächst die Natur der viel älteren, zurzeit noch fraglichen Gattung Distomus Gaertner klar gestellt werde. Aber selbst wenn Distomus in die Reihe der gültigen Gattungen einrücken sollte, würde ich es für ausgeschlossen halten, daß der Name der Ünterfamilie von ihr entlehnt werde, da die Bezeichnung Distomidat bereits für eine ganz andere Aseidiengnippe in Gebrauch war, und die Anwendung für die compositen Styeliden infolgedessen zu schwerwiegenden Mißverständnissen führen würde. Revision der compositen Styeliden oder Polyzoinen. 13 ist die Gattung- Polyzoa unter Mollusca, p. 73, mit Literatuiangabe und der Notiz „Tunicata" aufgeführt, auch im „Index universalis" ist sie erwähnt.) Diese persönliche Empfindung ist aber nur eine Folgeerscheinung, die mich bei der Entscheidung über die Bezeichnungsfrage nicht beeinflußt hat, ebenso wenig wie ein anderes persönliches Moment, meine eigene Autorschaft der Gruppenbezeichnung. Systematische Grliederung. Was die Einteilung der Unterfamilie Polyzoinae in verschiedene Gattungen anbetrifft, so bin ich nach wie vor der Ansicht, daß die Organisation des Geschlechtsapparates bei der Formulierung der Gattungen in erster Linie berücksichtigt werden müsse. Ich bin mir der Tragweite der Einführung einer Diagnosticier-Methode, deren Anwendung von der Erkenntnis der Geschlechtsorgane abhängig ist, wohl bewußt; arbeite ich jetzt doch fast 2 Jahrzehnte in einem Fache {Oligochaeta), bei dem im allgemeinen alle Stücke ohne Geschlechtsapparate, mögen sie sonst auch vollständig ausgebildet sein, als unbestimmbar bei Seite gesetzt werden. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß irgendwelche praktische Erwägungen — und dazu gehört die Prüfung der Methode auf ihre Bequemlichkeit für die Determinierung von unbestimmtem Material — für die Fest- stellung von Verwandtschaftsbeziehungen nicht in Betracht kommen dürfen. Das natürliche System, als der präziseste Ausdruck für die anerkannten Verwandtschaftsbezielmngen, hat eine höhere Bedeutung als eine Bestimmungstabelle. Bedarf es bei der auch in anderen Tiergruppen (von der Systematik der Pflanzen will ich hier ganz absehen) sich immer mehr ausbreitenden Erkenntnis von der systematischen Wertigkeit des Geschlechtsapparates überhaupt noch einer Rechtfertigung meines Stand- punktes? Ich glaube nicht. Ich will nur noch darauf hinweisen, daß ja auch die früher übliche Methode der Gattungssonderung nach der Gestaltung der Kolonie in der Praxis große Schwierigkeiten bereitet. Die jüngsten Kolonieformen stellen häufig trotz vollkommener geschlechtlicher Ausbildung der Personen Solitärformen dar (vergl. AUoeocarpa Emüionis, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.- Südgeorg. Geb. p. 36) oder in etwas späterem Stadium kleine Personengruppen, die noch nichts von der definitiven Koloniegestaltung erkennen lassen, also nach der älteren Methode ebenso unbestimmbar sind, wie die ausgebildete Kolonie ohne Geschlechtsapparate nach der neueren Methode. In der Praxis hat diese ältere Methode auch zu dem Irrtum geführt, daß äußerlich ähnliche, dem Wesen nach aber grund- verschiedene Koloniebildungen in einer Gattung vereinigt Avurden, so der mit echten Stolonen versehene Chorizocormus reticulatus Herdman mit 14 W. ;\Iichaelsen. den ecliten Krustenformen Ch. sydneyensis Herdman, Ch. siibfiisms HEKl)]\rAN und Cli. lencophaeiis HERDMAN, die nur in Ansclimiegung an einen besonderen Untei'grund (diinnstenglige verästelte Bryozoen und Algen) Stolonen-ähnliche Bildungen (röhrenförmige Pseudostolonen mit stengeligem inneren Fremdkörper) hervorbringen. Es liegt hier allerdings mehr eine inkorrekte Zuordnung als ein wesentlicher Fehler der be- treffenden Methode vor. In richtiger Beurteilung, d. h. abgesehen von allen auf der zufälligen Gestalt des Untergrundes beruhenden zufälligen Modifikationen, mag der Koloniegestaltung immerhin ein gewisser, von Fall zu Fall abzuschätzender Wert für die Systematik innewohnen. Ich weise übrigens darauf hin , daß ich durchaus nicht der erste bin, der diese systematische Bedeutsamkeit des Geschlechtsapparates erkannt und benutzt hat. Ich erinnere nur an die älteren Gattungen Dendrodoa, Styela, Polycarpa, Heterocarpa, Euyyra und andere mehr, in deren Diagnosen der Geschlechtsapparat eine große Rolle spielt. Lacaze- DUTHTERS & Belage (Cynthiad. Roseoff, p. 72) haben auch bereits auf diese Wichtigkeit des Geschlechtsapparates bei der Diagnosenbildung hin- gewiesen. Bedeutsamer als die Koloniegestaltung, wenngleich nicht so bedeut- sam wie die Organisation des Geschlechtsapparates, erscheint die Gestal- tung des Kiemensackes für die Sonderung der Gattungen. Ich lege nach dem Vorgange Van Names (Asc. Bermuda-I.) diesem Organ jetzt vielleicht noch etwas mehr Bedeutung für die Systematik bei, als es in meinen früheren Arbeiten der Fall war. Auszuscheidende und fragliche Grattungen. In diesem Abschnitt erörtere ich einige Gattungen, die bisher zu den compositen Styeliden gestellt wurden, sich aber später als nicht dazu gehörig erwiesen, sowie einige Gattungen, deren Polyzoinennatur zweifelhaft ist, ferner solche Gattungen, die wohl sicher zu der Unterfam. Polyzoinae gehören, die aber so ungenügend charakterisiert sind, daß sich ihre Stellung innerhalb dieser Unterfamilie auch nicht annähernd feststellen läßt. Gen. Dintomus Gaertner. — Im Jahre 1774 veröffentlichte Pallas (Spicil. zool., fasc. 10, p. 40) die GAERTNERsche Art Distomus variolosus, zweifellos eine Polyzoine, deren Stellung aber fraglich ist. Sie ist zweifellos identisch mit der GlARDschen Synstyela , aber auch diese Gattung ist fraglich. Mutmaßlich ist die unten als neue Art beschriebene Älloeocarpa apoUs von unbekannter Herkunft mit dieser nordwest- europäischen Art identisch. Der zu erwartende Nachweis dieser Identität würde zur Folge haben müssen, daß der „provisorische" Gattungsname Älloeocarpa MlCHLSN. durch Distomus GAERTNER, der „provisorische" Revision der conipositen Styeliden oder Polyzoineii. 1 5 Artiiame A. cq)olis MICHLSN. diircli I). varioloms Gaertner ersetzt wird. (Eine eingehende Erörterung dieser Verhältnisse siehe unten, unter Alloeo- carjya apolis n. sp.) Gen. Pyiira Molina. — Diese Gattung wurde 1782 von Molina (Stör. nat. Chili, A^ol. IV p. 19G) für die chilenische „Piure", eine von den Chilenen als Delikatesse verzehrte Ascidie, aufgestellt. Die betref- fende Art wurde (1. c. p. 348) als P. cliüensis bezeichnet. Herdman sprach sich (Tunic. Challenger II, p. 326) in Hinsicht auf diese Gattung dahin aus, daß sie möglicherweise („it is possible that . . .") zu den Polystyeliden gehöre. Ich meinerseits (Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p. 14) gab diese Möglichkeit zu (Vielleicht ist . , .), betonte jedoch zugleich die große ünwahrscheinlichkeit dieser Auffassung. Gegen die Zuordnung zu den Polyzoinen sprach vor allem die Größe der Personen. Nach MOLiNA hat der Weichkörper der Person — Molina bespricht im ersten Absatz seiner Beschreibung als eigentliches Tier diesen Weichkörper — die Gestalt einer daumendicken Birne („una pera die un pollice incirca di diametro"). Das ist eine Größe der Person, wie sie bei den bekannten Polyzoinen auch nicht annähernd erreicht wird. In Kenntnis meines Wunsches, die systematische Natur der chile- nischen Piure kennen zu lernen, veranlaßte Herr Brakenhielm einen Fischer von Caleta Buena del sur (Nord-Chile), ihm eine Anzahl „piures" zu sammeln, und überbrachte mir dann die betreffende Ausbeute. Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, daß diese von dem chilenischen Fischer als „piure" bezeichnete Ascidie den MOLlNAschen „Piuri" entspricht, zumal da sie mit der Beschreibung genau übereinstimmt. Diese Piure ist keine Polyzoine, sondern eine aggregierte Cynthiide der Gattung Halocyntlda. Es ist nicht meines Amtes, die jetzt eingebürgerte Bezeichnung Halocynthia nun durch den älteren Gattungsnamen Pyura zu ersetzen; die Entscheidung hierüber mag einem Revisoren der Fam. Halocynthiidae vorbehalten bleiben. Ich füge hier eine genauere Diagnose der MOLlNAschen Art nach Untersuchung der mir vorliegenden Stücke von Caleta Buena del sur ein. Halocynthia cliilensis (Molina). 1782 Pyxira cliilensis, MOLMA, Stör. nat. Chili, Vol. IV p. (196) 348. 1791 Ascidia Pyura, Gmelin, Syst. Nat., ed. 13, Tom. I Vol. G p. 3125. 1825 Pyura Molinae, Blainville, Man. MalacoL, p. 585. 1854 Pyura Molinae, E. Blanchard, in Gay, Hist. fis. polit. Chile, Vol. VIIl p. 393. 1871 „piure", Cunningham, Nat. Hist. Magellan, p. 430. 18SG Pyura, Herdman, Tunic. Challenger II, p. 326. 1900 Pyura, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p. 14. ICy W. i\ri(haelseii. Dimensionen: Länge nnd Breite durchschnittlich etwa 15 mm, Höhe ca. '20 mm. Gestaltung: Sackförmig bis dick birnförmig, zu vielen bis etwa Va der Höhe fest aneinander gewachsen, als dicke, breite Polster den Untei'grund überziehend. Tiere einer Lebensgemeinschaft lassen sich, trotzdem sie sehr fest verwachsen sind, ohne Beschädigung voneinander reißen. Die freien oberen Partien, ca. 7^ der Höhe ausmachend, sind durch tiefe, infolge von Pressung meist geschlossene, manchmal auch oifene Furchen voneinander getrennt, und bilden polsterförmige, durch jene Furchen umgrenzte Erhabenheiten, Freie Körperoberfläche mit unregelmäßigen Runzeln und zum Teil sehr großen, unregelmäßigen, klumpigen, blasigen und stummeiförmigen, manchmal an der Basis verengten Papillen, durch Schlamm und Besatz kleiner Fremdkörper (Hydrozoen, mikroskopische Algen u. a. veruni-einigt. Äußere Sip honen und Körper Öffnungen undeutlich ;, sich nicht von den Papillen der Körperoberfläche bezw. den Vertiefungen zwischen denselben abhebend (MOLiNA hat die Körperöftnungen äußerlich überhaupt nicht gesehen!). Körperöifnungen ziemlich nahe beieinander, ca. ^/w des Profilunirisses voneinander entfernt, sehr undeutlich vierlappig. Cellulosemantel der freien Körperpartien dünne, der Anwachs- flächen sehr dünne, zäh lederartig, weich und lappig, an der Innenfläche schmutzig bläulichgrau und weiß gefleckt. "Weichkörper nur an der Spitze der Siphonen fest am Cellulose- mantel befestigt, mit deutlichen, an der Basis aneinanderstoßenden, ab- gerundet kegelförmigen inneren Siphonen. Innerer Ingestionssipho größer als der innere Egestionssipho. Innenkörper dick, mit kräftigen, eine fast geschlossene Lage bildenden, von den Körperöffnungen ausstrahlenden Längsmuskeln und im allgemeinen zarteren, nur an den inneren Siphonen kräftigeren Eingmuskeln. Mundtentakelkranz mit IG (konstant?) zusammengesetzten Tentakeln, unregelmäßig alternierend etwas verschieden groß. Die Tentakelstämme sind seitlich abgeplattet schlank dreiseitig, an der Basis schwach aufgebläht. Ebenso gestaltet sind auch die Fieder erster Ordnung, die auf der gegen das Zentrum des Tentakelkreises hinge- wendeten Kante des Tentakelstammes stehen. Auch die größeren Fieder zweiter Ordnung, die die Anfänge einer Fiederung dritter Ordnung auf- weisen, sind schwach abgeplattet. Dorsaltuberkel sehr groß, im allgemeinen von unregelmäßiger, fast kugeliger Gestalt. Flimmergrubenränder in Form von wenigen kompli- zierten Schnörkeln und unregelmäßigen Spiralen auf hoch und freistehenden Kanten verlaufend. Der Dorsaltuberkel hat daher das Aussehen einer Rüsche, die annähernd zu einer Kugel zusammengefaßt ist. Revision der compositen Styeliden oder Polyzoineii. ]7 Inneres Band des Flimmer böge ns dorsalmedian in stumpfem Winkel nach hinten vortretend; äußeres Band als Doppelsaum dorsal- median viel weiter nach hinten gehend als das innere Band. Kiemensack jederseits mit 6 wohlausgebildeten, aber verschieden großen, zum Teil sehr kleinen, zum Teil großen Falten. Falten III am größten, Falten I, IV und V ein wenig kleiner, Falten II mittelgroß, Falten VI sehr klein. Anordnung der Längsgefäße auf den Falten und Faltenzwischenräumen ungefähr wie folgendes Schema anzeigt: D 3 (17) 2 (9) 0 (21) 0 (IG) 0 (15) 3 (4) 2 E 2 (6) 2 (15) 0 (16) 1 (20) 0 (10) 1 (IG) 2 D. Hauptquergefäße sehr unregelmäßig, im allgemeinen alternierend verschieden stark. Stellenweise sekundäre Quer gef äße die Kiemen- spalten überbrückend. Maschen meist sehr schmal, nur im Grunde der schmalen Faltenzwischenräume etwas breiter und hier bis 5, meist weniger Kiemeuspalten enthaltend. Kiemen spalten im allgemeinen langgestreckt, aber wie die Quergefäße vielfache Unregelmäßigkeiten aufweisend. Dorsalfalte ein scharf quergerippter Längswall, auf dem engge- drängt eine Reihe schlanker Züngelchen steht. Züngeichenbesatz dicht hinter dem hinteren Ende des äußeren Flimmerbogenbandes, also gleich am Anfang der Dorsalfalte, beginnend. Darm (siehe Textfigur!) an der linken Seite des Kiemensackes, eine weite, fast gleichseitig dreieckige Schleife bildend. Oesophagus (o) lang und eng, schwach gebogen. Magen (v) nicht deutlich abgesetzt. In den Magen mündet eine sehr große, baumförmig verzweigte Leber (1) ein. Die Endäste der Leber bilden feintraubige Massen. Die Leber ^ füllt fast den ganzen Eaum der Darmschleife aus und überdeckt stellenweise auch noch die Innenränder der Darmschleife. Vor der Hauptleber stehen einige wenige kleinere --1 oder winzige Leberbäumchen. Mitteldarm (m) so weit wie der Magen, in der Mittelpartie i an der Außenseite von polsterartigen Wuche- rungen, Endo carp- artigen Bildungen, über- Darm und linksseitiger Geschlechts- deckt. Enddarm (e) nicht scharf abgesetzt, apparat von Halocynthia chüe.sis. ^^^^^^^ kuppeiförmig verengt, After eng; e = Enddarm, g = Geschlechts- . „, Z"". ^ , ^. ,. , ^ , i appai-at,l = Leber, m=Mitteldarm, Afterrand etwas wulstig verdickt, schwach 0 = Oesophagus, v = Magen. — lältellg. Vergr. zweifach. Jederseits ein zusammengesetzter Ge- schlechtsapparat (siehe Textflg. : g) von folgender Gestalt: ein schlanker Strang, die aneinandergelegten Ausführ- gänge, zieht sich, an den Innenkörper angeheftet, in weitem, fast halb- 18 W. Michaelsen. kreisförmigen Bogen von vorn nnten nach hinten oben hin, um hier dicht nnter dem Egestionssipho auszumünden. Zahlreiche Eudocarp-ähnliche Gonaden-Klümpchen sitzen zu beiden Seiten dieses Stranges, und eines hinter dem proximalen Ende desselben. Dieses letztere ist am größten; von hier aus, also von dem proximalen Ende der beiden den Strang begleitenden Reihen nach dem distalen hin, nehmen die Gonaden-Klümpclien gleichmäßig, langsam und ziemlich regelmäßig an Größe ab (Die aus den Gonaden-Klümpchen austretenden Sonderausführgänge sind nicht genau erkannt worden). Die Gonaden-Klümpchen bestehen der Hauptsache nach aus einer Anzahl verhältnismäßig großer, unregelmäßig birnförmiger Hoden- bläschen. Die Ovarien liegen an der Unterseite, hart am Innenkörper. Der Gesclilechtsapparat der rechten Seiten liegt frei; der der linken Seite liegt innerhalb der Darmschleife und ist fast ganz von der großen Leber überdeckt. Fundnotiz: Nord- Chile, Caleta Buena del sur, an Pfahlwerk; Bräkenhielm leg. Weitere Fundangaben: Ganz Chile (nach E. Blanchaed), Süd- Chile, Bucht von Arauco und Chiloe (nach Cunningham). Gen. Ociilinaria Gray. — 1868 beschrieb Gray (Note on Ocu- linaria) eine Tunicate von Fremantle (West- Australien), die zweifellos der Unterfamilie der Polyzoinen zuzuordnen ist, als OciiUnaria mistralis n. gen. n. sp. Da irgend welclie Angaben über die innere Organisation fehlen, so läßt sich aus der Originalbeschreibung nicht ersehen, welcher Gattung in modernem Sinne diese Art angehört. Da in den australischen Gewässern zwei solche Gattungen, Polyandrocarpa und Chorkocarpa, vertreten sind, so läßt sich auch keine einigermaßen sichere Vermutung aussprechen. Nur die Nachuntersuchung des Originals von Ociilinaria ausfralis würde hierüber Aufschluß geben können. Da meinem Wunsche, dieses Original zur Nach- untersuchung zu erhalten, von Seiten der Verwaltung des British Museum nicht entsprochen werden konnte, so muß diese Frage zur Zeit unentschieden bleiben. Oculinaria anstralis GRAY ist demnach als gen. et spec. inquir. aufzuführen. Gen. Thylacmm Carus. — Im Jahre 1850 stellte Carus (Zool. Scilly isl., p. 276) die Gattung Thyladum für Cynthia aggregata Eathke und eine angeblich neue Art von den Scilly-Inseln (T. Sijlvani) auf. T. Sylvani ist nach den modernen Nomenklaturregeln als der Typus dieser Gattung anzusehen, da der erste Revisor der Tunicaten, HERDMAN (Rev. Class. Tun. p. 636), nur diese Art von jenen beiden, für die sie aufgestellt wurde, in dieser Gattung beließ. Der Wunsch, den Typus dieser Gattung aus eigener Anschauung kennen zu lernen — Th. Sylvani CARUS mußte bis dahin als spec. inquir. Revisi(tn der compositen Styeliden oder Polyzoinen. 19 angesehen werden — ließ mich die Scilly-Inseln znni Zielpunkt meiner Urlaubsreise des Jahres 11)02 wählen. Da Carus eine sehr genaue Angabe über den Fundort gemacht hat, so war es nicht schwer, Th. Sylvani daselbst aufzufinden. An dem einen der beiden von Carus angeführten Fundorte — den anderen hatte ich nicht Gelegenheit aufzu- suchen — bei White-Isle, einem winzigen Felsen-Eilande von zirka 500 m Küstenlinie, fand ich dieses Tier, wie Carus es schildert, „gregarious in immense numbers on the under surface of overhanging rocks near low water mark". An der Identität meines Fundobjektes mit Th. Sylvani ist nicht zu zweifeln. Ich habe die ganze Küste der kleinen Insel abge- sucht — bei der Kleinheit derselben genügte hierzu die Zeit einer Spring- Ebbe — und fand nur die eine Form, als rotbraune, fleischige Polster mit weit vorragenden Personen die ganze Unterseite der größeren über- hängenden Felsen überziehend. Die genaue Untersuchung der inneren Organisation ergab, daß Th. Sylvani identisch mit der aggregaten Form der weit verbreiteten Cynthia grossidaria BEN. ist. Da diese letztere Bezeichnung die ältere ist, so muß der Artname ..Sylvani''^ in die Reihe der Synonyme für „grossidaria^^ gestellt werden. Dem Gattungsnamen Thylamim gebührt jedoch die Priorität vor dem später für Cynthia grossidaria angewandten Gattungsnamen jS^^/eZo/^s?« Traustedt (ISS^), und er müßte an dessen Stelle treten, falls man überhaupt eine eigene Gattung für diese eine Art, Cynthia grossidaria BEN., anerkennen will. Ich schließe mich jedoch der Ansicht HARTMEYERS ^) an, daß Cynthia grossii- laria der Gattung Dendrodoa MAC Leay (1824) sehr nahe steht. Ich gehe einen Schritt weiter und ordne sie dieser Gattung zu. Sie ist demnach zu bezeichnen als Dendrodoa grossidaria (BEN.) mit der Synonymie: 1848 Cynthia grossidaria BEN. 1850 Thylacium Sylvani CARUS 1882 Styelopsis grossidaria, Traustedt. Vielleicht gehört hierher auch : ? 1 874 Polystyela Lemirri GlARD (siehe unten!). Für unsere Revision resultiert die Erkenntnis, daß die Gattung Thylacium bei der Erörterung der compositen Styeliden, der Unterfamilie Polyzoinae, nicht weiter zu berücksichtigen ist. Gen. Polystyela Giard. — Diese im Jahre 1874 für P. Lemirri aufgestellte Gattung (GlARD, Struct. append. caud. larves Asc. p. 1826) entbehrt einer genaueren Diagnose. Das einzige, was GlARD, abgesehen von systematisch zurzeit wenigstens nicht verwertbaren Angaben über die Larve, über Polystyela aussagt (Embryog. Ascid. p. 3) ist folgendes: ') R. Hartmeyer : Die Monascidien der Bremer Expedition nach Ost-Spitzbergen im Jahre 1889, in Zool. Jahrb., Syst. 12. Bd., 1889, p. 493. 20 W. Michaelsen. ,,.,., les divers individus formaiit iine coloiiie (cormus) sont disposes sur une lame basilaire commune ä la fagon des coralliaires du genre Sympoclium. Chaque individu est d'ailleurs parfaitement libre par la partie superieure du Corps: celui-ci est cylindrique de 4 ä 6 millimetres de hauteur et termine par deux Siphons assez courts ä ouvertures obtusement quadrangulaires ; l'organisation interne (tube digestif. brancliie et filet tentaculaire) rappeile en tous points la structure anatomique des Cynthia appartenant aux troi- sieme et quatrieme tribus de Savigny {Styelae et Pandociae).''^ Aus dieser Beschreibung geht lediglich hervor, daß es sich um eine Styelide handelt, ob aber um eine aggregate (Unterfam. StyeUnae) oder eine composite ^Unterfam. Folyzoinae), das bleibt fraglich; sagt GlARD (1. c. p. 4) doch: „ .... je n'ai pu m'assurer si les cormus de cette ascidie etaient bien le resultat d'une gemmation ou s'ils etaient dus ä la concrescence d'individus issus de larves distinctes". Er fährt dann allerdings fort: „Je dois dire cependant qu'on ne trouve sur la membrane basilaire aucune trace de demarcation entre les diverses personnes; en outre, la distance assez faible d'ailleurs qui separe ces personnes est sensiblement constante"; aber das entscheidet diese Frage nicht. Ich glaube, am meisten Wahrscheinlichkeit hat die Anschauung für sich, daß Polystyela Lemirri GlARD — übrigens ein nomen nudum, denn GlARD gibt über diese Art keine speziellen Angaben — mit der von Lacaze-Duthiers & Belage eingehend be- schriebenen (Cynthiad. Eoscoff p. 263) Heterocarpa glomerata (Alder) identisch ist, einer Art, die von jenen exakten Forschern für eine aggregate, nicht composite Form gehalten wird. Man könnte sonst vielleicht noch an Dendrodoa (StyeJopsis) grossidaria (BEN.) oder an die unten eingehender erörterte Alloeocarpa fiisca (D. Ch.) (= Polycarpa glomerata, HELLER = P. g., Traustedt) aus dem Mittelmeer oder die westafrikanische Alloeo- carpa Hiipferi n. sp. denken. Doch ist bei diesen Formen die Sprossung, wenn auch nur an einzelnen Stellen besonders in der Eandpartie erkennbar, zu augenscheinlich, als daß sie jemandem, der wie Gl\rd die Kolonien darauf- hin untersuchte, hätte entgehen können. Es bleibt nach diesem zweifelhaft, ob die Gattung Polystyela zur Unterfamilie Polyzoinae gehört oder nicht, und da meine wiederholte, an den Autor der Gattung gerichtete Bitte um Überlassung von typischem Material unbeantwortet blieb, so muß ich auf eine Lösung dieser Frage verzichten. Gen. Syiistyela Giard. — Im Jahre 1874 schreibt GlARD (Embryog. Ascid., p. 5): „On trouve abondamment ä Roseoff (Bretagne), dans la zone profonde sur les tiges des Laminaria et des Cystoseira, de vastes cormus d'un rouge vif forme par une espece de Cynthia composee ä laquelle on pourrait donner le nom de Synstyela: les individus composant ces cormus sont ä peu pres de meme taille que ceux de la Polystyela; mais leur forme est plus aplatie, ovalaire; les ouvertures buccales et cloacales sont tont Revision der coinpositeu .Styelideu oder rolyzoiiieu. 21 k fait sessiles, obtusement quadrilobees. De plus, les diverses personnes sont intimement soudees les unes aiix aiitres par leurs parois laterales, de Sorte que si l'on enleve avec precaution tonte la partie superficielle du cormus, il reste une masse formee d'autant d'alveoles que l'on comptait de personnes distinctes. Les parois qui separent ces alveoles sont d'un blanc nacre brillant. Elles sont beaucoup plus minces que la parois superieure, celle qui porte les deux ouvertures: cette derniere est coloree en rouge vif et presente au microscope un aspect rugueux du k des rides irregulieres. Le manteau est egalement d'un rouge vermillon plus accentue vers les siphons, plus clair vers la partie inferieure. La structure du tube digestif et de la branchie rapelle tout k fait celle des meines organes cliez la PolysiyeW^ Weitere Angaben über die Gattung Synstyela fehlen, und vergebens sucht man bei GlARD nach einer Art-Bezeichnung und Art-Diagnose. Es ist demnach ursprünglich eine Gattung ohne Typus, ein „genus nudum". Bei der genauen Fundortsangabe des unbenannten Typus der GlARDschen Gattung Synfttyela mag das über diesem Typus schwebende Dunkel später gelichtet werden. Zweifellos ist der westeuropäische Distomiis variolosus Gaertxer und mutmaßlich ebenfalls die unten beschriebene neue Art Alloeocarpa (qwlis mit dem unbenannten Typus der Gattung Systyela identisch (siehe unten, unter A. apolis!). Der Name Synstyela wird sich nach Aufklärung dieser Verhältnisse kaum aufrecht erhalten lassen. Er ist als fragliches Synonym zu Alloeocarpa MiCHLSN., als sicheres Synonym zu dem jetzt noch fraglichen Distomiis Gaertner, zu stellen. Gen. Symplegma Herdraaii. — Diese Gattung wurde 1886 für die einzige Art S. viride Herdman (Tunic. Challenger II, p. 144, PL XVIII, Fig. 7 — 14) aufgestellt und von ihrem Autor zunächst der Fam. Distomidae, später (Rev. Class. Tunic, p. 605) der Fam. Botryllidae zugeordnet. Da Herdman sie trotz des Vorhandenseins von inneren Längsgefäßen für eine Distomide halten konnte, so muß angenommen werden, daß die Personen außer gesonderten Ingestionsölfnungen auch gesonderte Egestions- öffnungen besitzen, wenngleich eine ausdrückliche Angabe hierüber fehlt (abgesehen von der mutmaßlich dahin zu deutenden, aber nicht sicher entscheidenden Notiz „On both siphons the sphincters are very strong"; in Tunic. Challenger II, p. 146). Sollte sich diese Deutung als richtig herausstellen, so müßte die Gattung Symplegma den Polyzoinen zugeordnet werden. Eine enge Beziehung zu dieser Ascidiengruppe wurde übrigens schon in einer der von Herdmax aufgestellten Stammbaumskizzen (Tunic. Challenger II, p. 398) über die Verwandtschaftsverhältnisse der Botrylliden angedeutet. Prüfen wir die verschiedenen Polyzoinen-Gattungen auf die Zu- gehörigkeit der Gattung Symplegma. Weniger als 5 innere Längsgefäße 22 W. Micliaelsen. jederseits am Kiemensack finden sich nur bei den Gattungen Kiikenthalia (arktisch), Diandrocarpa (tropisch-subtropisch-circummundan, auch von den Bermudas bekannt) und Chm-izocarpa (australisch). Von diesen drei Gattungen besitzt nur Diandrocarpa zwitterige Geschlechtsapparate, wie sie der Diagnose von Symidegma (abgesehen von etwaiger Anordnung und Zahl) entsprechen. Meiner subjektiven Anschauung nach ist Symplegma viride mit der ebenfalls von den Bermudas stammenden Diandrocarpa hotnjllopsis Van Name identisch. Dieser Ansicht stehen aber mehrere Angaben Herdmans über S. viride entgegen, so daß ich sie ohne Nachprüfung am Originalmaterial nicht als genügend begründet hinstellen kann. Ich ver- gleiche im Folgenden die Angaben über diese beiden Arten. Zunächst die Gestaltung der Kolonie: S. viride soll ovale, durch verzweigte Stolonen verbundene Köpfe bilden, während Diandrocarpa hotryllopsis krustenförmig ist. Nach Betrachtung der HERDMANschen Abbildung (1. c. PI. XVIII Fig. 7) kann ich mich des Verdachtes nicht erwehren, daß es sich hier um Pseudoköpfe und Pseudostolonen handelt, vorgetäuscht durch die Anpassung eines krustenförmigen Überzuges an einen stengeligen, zum Teil verdickten Untergrund. Nach Herdman ist die Kolonie „closely united to a group of sponges, Polyzoa, and other foreign objects" (1. c. p. 14.3). Eine derartige Verkennung der Krusten- form habe ich auch bei anderen HERDMANschen Arten am Original- material nachweisen können, so bei Chorizocormus sydneyensis, Ch. lenco- phaeus und Ch. suhfusciis (siehe unten, unter Chorizocarpa sydneyensis). Eine ebensolche anscheinend freie, klumpige Massen bildende Kolonieform konnte ich auch an manchen Stücken der tatsächlich stets krusten- förmigen Diandrocarpa Bräkenhielmi n. sp. (siehe unten!), die der D. hotryllopsis sehr nahe verwandt ist, nachweisen. Die Anordnung, Größe und Gestalt der Personen entspricht bei 8. viride durchaus der von D. hotryllopsis, und ebenso der übrige Botryllus-aiYtige Habitus, wie auch aus der Species-Bezeichnung „hotryl- lopsis^^ einerseits, und der späteren Zuordnung des ;S'. viride zu den Botrylliden andererseits hervorgeht. Die Blutgefäße im Cellulosemantel mit ihren kurzen, schlank birn- förmigen Blindgefäßen gleiclien sich bei beiden Arten auffallend. Der Dorsaltuberkel von S. viride gleicht dem der von mir beobachteten Diandrocarpa- Arten. Die Tentakel sind bei S. viride „eight in number" und „all of the same length." Bei D. hotryllopsis sollen sie „few in number" und „probably of two sizes" sein; das letztere bedeutet eine fragliche, aber jedenfalls nicht schwerwiegende Abweichung in den Untersuchungs- resultaten. Revision der comiiositcn Styeliden oder Polyzoinen. 23 Der Kiemensack trägt bei D. hotrylloysis wie bei den anderen Arten der Gattnng Diandrocarpa jederseits 4 innere Längsgefäße. Herdman fand für S. viride an einer jungen Person 3 an einer Seite, bei einigen ausgewachsenen 2 auf jeder Seite. Daß die ausgewachsenen Per- sonen tatsächlich weniger haben als die jungen, ist sehr unwahrscheinlich. Liegt hier vielleicht ein auf der notifizierten schlechten Konservierung des Materials beruhender Beobachtungsfehler vor, oder eine Anomalie? Die übrigen Angaben über den Kiemensack der beiden Arten stimmen überein. Der Darm stimmt bei beiden Arten vollkommen überein. Hervor- heben will ich nur die Gestalt des verhältnismäßig großen Blindsackes am Magen (nach der Abbildung; im Text, 1. c. p. 147, von Herdman als „small curved horn-like coecum" bezeichnet). Eine nicht leicht zu erklärende Verschiedenheit zeigen die Angaben über die Geschlechtsapparate. Bei S. viride sollen sie als Zwitterorgan in der Darmschlinge, also doch wohl nur linkerseits, liegen. Bei D. hotryllopsis findet sich jederseits ein zwitteriger Geschlechtsapparat. Ist etwa der der rechten Seite von Herdmax nur übersehen worden? Die Angabe, daß der linksseitige innerhalb der Darmschleife liegen soll, ist nicht so schwer mit meinen Befunden an anderen Diandrocarpa- Arten zu vereinen. Bei dem großen Umfang, den der Geschlechtsapparat im ausgewachsenen Zustande annimmt, mag er wohl in die Darmschleife hineinwuchern und an schlecht konserviertem Material an Zupfpräparaten mit dem Darm herausgerissen werden. Er soll nach Herdman aus „one or two large clear yellow ova and an irregulär mass of small spermatic vessels" bestehen. Hat HERDMAN vielleicht die beiden großen, dick- birnförmigen, fast kugeligen Samenblasen des Geschlechtsappai-ates von D. hotryUopsis für Eier und das zwischen den Hodenblasen stehende büschelige Ovarium für die Masse kleiner Hodenblasen angesehen? Eine endgültige Entscheidung über den Charakter des Symplegma viride HERDMAN kann wohl erst nach erfolgter Nachprüfung des Original- materials getroffen werden. Geographische Verbreitung. Die geographische Verbreitung der Polyzoinen stellt sich nach Erweiterung unserer Kenntnis über das Vorkommen der verschiedenen Formen und über die verwandtschaftlichen Beziehungen derselben etwas anders dar, als aus den spärlicheren Kenntnissen früherer Jalire, wie sie meiner Erörterung in „Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 31" zugrunde lagen, hervorging. Die Grundzüge jener älteren Darstellung können allerdings im allgemeinen bestätigt werden ; doch bedürfen sie in manchen spezielleren Punkten einer Modifikation. 24 W. Micliaolsou. Aus den nebenstehenden Karten mit der Eintragung der Vor- kommnisse der verscliiedenen Gattungen ist ersieht! icli, daß alle Gattungen der Polyzoinen^) eine charakteristische Verbreitung oder mindestens eine gewisse Beschränkung einer allgemeineren Verbreitung aufweisen. Diese Feststellung ist zwar belanglos für jene Gattungen, die wir nur in einer einzigen Art von einem einzigen Fundort kennen, und bei denen von einer eigentlichen Verbreitung nicht geredet werden kann, bedeutungsvoll aber für andere Gattungen, deren Verbreitung nach verschiedenen Vor- kommnissen einer Art oder mehrerer Arten festgestellt werden kann. Bemerkenswert ist zunächst eine Verschiedenheit in der Weite der Verbreitung der verschiedenen Arten. So scheinen zwei PoZy^oa- Arten, darunter die vielgestaltige, in viele Unterarten zerfallende P. opuntia Lesson, auf das magalhaensisch-patagonisch-südgeorgische Gebiet be- schränkt zu sein, während die dritte Art dieser Gattung außer in diesem Gebiet auch auf den weit entfernten Kerguelen vorkommt. Dieselbe verdankt ihre weite Verbreitung vermutlich der subantarktischen West- winddrift. Mit den großen Algen (Macrocystis), an die sie sich mit Vorliebe anzusetzen scheint, mag sie durch die charakteristische West- strömung vom magalhaensischen Gebiet über Süd-Georgien nach den Kerguelen getrieben worden sein. Ähnlich verschieden verhalten sich die beiden Oi/nanclrocmpa- Arten, deren eine, G. lüacenta (Herdman), in vielen Funden lediglich aus dem kapländischen Meer gefischt wurde, während die zweite, O. domunada MiGHLSN., zugleich an der afrikanischen Küste des indischen Ozeans bis Sansibar, also fast bis zum Äquator, nach Norden verbreitet erscheint. Auch in diesem Falle mag die weite Verbreitung mit einer bestimmten Meeresströmung zusammenhängen. Das hervorragendste Beispiel einer weiten Verbreitung dei- Art bietet jedoch Diandrocarpa monocarpa (Sluiter) und D. Brakenlüelmi n. sp., die wahrscheinlich zusammen mit D. hotryllopsis VAN NAME eine tropisch- circummundane Verbreitung ihrer Gattung bilden, kommt doch die eine Art am Kaplande und bei den Philippinen, die andere im Golf von Mexiko und bei Mauritius und Sansibar vor, während D. hotryllopsis von den Bermuda-Inseln stammt. Ich hege den Verdacht, daß diese weite Ver- breitung keine natürliche sei, daß sie auf Verschleppung durch den Schiffs- verkehr beruht. D. Brakenliielmi wählt als Ansatzmaterial vielfach Holz- werk sowie gewisse Muscheln der Gattung Avkida, die sich ihrerseits gern an Holzwerk — auch wohl an Schiifswände — ansetzen. Eine besonders charakteristische Verbreitung weisen die Gattungen der Alloeocarpa-Gii'winje mit getrennt-geschlechtlichen Polycarpen auf. Die *) Die kapländische Gattung Monandr ocarpa, deren Ziigeliörigkeit zur Unterfain. Polyzoinae zweifelhiift ist, ist auf diesen Karten nicht mit berücksichtigt worden. Revision der conipusiteii Styeliilen oder rüly/üineii. 'Ib 2ß W. Michaelseu. Gattung AUoeocarpa mit vielen rippenförmigen Längsgefäßen am Kiemen- sack ist rein atlantiscli-mediterran. Ihre nördlichsten Arten sind europäisch (Ä. fnsca und vermutlich auch A. apoUs). An diese schließt sich die west- afrikanische A. Hupferi an, während die südlichsten Formen im ma- galhaensischen Gebiet (A. incrustans, A. intermedia und A. Bridgesi) sowie bei Süd-Georgien (A. Zschaui) beheimatet sind. Die Gattungen Metandro- carjm mit 5 und Chorizocarpa mit 3 rippenförmigen Längsgefäßen jederseits am Kiemensack sind dagegen pazifisch, die erstere mit einer einzigen Art in kalifornischen Gewässern, die letztere mit :> Arten in australischen Gewässern gefunden. Die isoliert stehende Gattung Kükenthalia mit einer einzigen Art ist in arktischen Gewässern von der Davisstrasse bis Nord-Norwegen und Spitz- bergen verbreitet. Systematischer Teil. Subfaiu. Polyzoiiiae. 1877 Poli/cynthiae (part.) -f Poh/carjxi (ßomerafa, HELLER, Tiinic. Aflriat. Mittelm. in. (I). p. 243, 2G3. 1886 Farn. Pohjstyelidae (part.), Herdman, Tunic. Challeiiger II p. 322. 1900 Fam. Polyzoidae, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südg-eorg. Gel), p. 13. 1903 Subfam. Polyzoinae, Hartmeyer, Ascid. Arktis, p. 257. Diagnose : StyeUdae mit ungeschlecli tlicher Vermehrung durch p a 1 1 i a 1 e K ii o s p u n g. I ) 0 r s a 1 1 u b e r k e 1 einfach , F 1 i in m e r g r u b e n ö f f n u n g loch- oder schlitzförmig, höchstens schwach geschweift. Kiemensack faltenlos oder mit höchstens vier Falten jederseits. Magen mit deutlichem oder (selten) rudimentärem Blindsack; After r and zweilippig, meist glatt (selten gelappt). Typus: gen. Pohjzoa Lesson. Die Polyzoinen sind Styeliden, bei denen neben einer geschlechtlichen Vermehrung eine ungeschlechtliche durch palliale Knospung vorkommt, im Gegensatz zur Subfam. Styelinae (Typus: gen. Sfyela MAC Leay), die nur Solitärformen, häufig allerdings durch Aggregation zu Kolonie-ähnlichen Gruppen vereinigt, enthält. Die palliale Knospung führt zur Bildung von verschiedenartig ge- stalteten Kolonien. Die Kolonie besteht im einfachsten Falle aus gesonderten Personen, die durch Stolonen miteinander verbunden sind (junge Kolonien von Pohjzoa retimlnta [Herdman]); doch führt eine Anastomosenbildung der Stolonen bald zu der „Reticulaten"- Kolonie (Ältere Kolonien von Pohjzoa reticulafa [Heedman]). Eine Verbreiterung der Stolonen und ein damit Hand in Hand gehendes Schwinden der Anastomosen-Maschen läßt aus der reticulaten Kolonie eine „Sympodien''- Kolonie entstehen, bei der aus einer dünnen Basalmembran die einzelnen Personen hoch herausragen (Originale von AlJoeocarpa Hupferi n. sp.). Durch Verdickung der Basalmembran und Einsenkung der Personen in Revision der conipositeii Styelidmi oder Polyzoiucn. 27 dieselbe entsteht dann die „Krusten"-Kolonie. Die Krusten-Kolonie kann in Anpassung an die Gestalt des Unteigiundes verschiedene Gestaltung- annehmen. Die einfache, einschichtige Krustenform mit gleichmäßiger Ver- teilung der Personen entwickelt sich meist auf breit-flächenförmiger Unter- lage (Originale von Alloeocarpa incrustans [Herdman]). Bei schmälerem, frei-blattartigem Untergrunde findet leicht eine vollständige Umwachsung statt, die zur Bildung doppelschichtiger Krusten führt und schon als Verschleierung der Krustenform bezeichnet werden kann (z. B. Originale von Metandrocarpa dura [RITTER]). Die Verschleierung der Krustenform wird stärker, falls der Untergrund überhaupt nicht mehr flächenartig, sondern stenglig ist. Die Umwachsung führt dann zu röhrenförmigen Bildungen, die um so eher verkannt werden, als meist auch eine unregel- mäßige Verteilung der Personen hiermit verbunden ist. Die Personen finden an dem dünnstengligen Untergrund nicht genügend Eaum und Stütze; sie beschränken sich mehr auf jene Partien der Kolonie, wo eine Gabelung des dünnstengligen Untergrundes oder ein Zusammentreten mehrerer Äste einen besseren Halt gewährt. An solch festeren Stellen bilden sich kleinere oder größere Gruppen von Personen, zwischen denen sich die Personen-losen dünneren Röhrchen ausspannen wie Stolonen, ohne daß sie tatsächlich als echte Stolonen angesehen werden dürfen (z, B. Originale von Chorizocarpa guttata n. sp.). Ein Querschnitt durch derartige Pseudo-Stolonen verrät leicht den unnvachsenen Stützkörper. Schwillt der allgemeine Cellulosemantel einer einfachen Krustenform stark an, so entstehen einfach-massige Kolonien, die an der Oberseite mit einer einfachen Schicht eingesenkter Personen versehen sind (Hartmeyers Kiikenthalia-Yovm.^ charakteristisch z. B. für Kükenthalia horealis [GOTT- SCHALDT]). Sehr charakteristische, komplizierte Kolonien entstehen, wenn bei der reticulaten Form die ursprünglich einzelnen Personen sich durch Vermehrung ohne Trennung zu Köpfen auswachsen. Wir erhalten auf diese Weise die „Placenta" -Kolonie, falls sich ein einziger Kopf ent- wickelt (z. B. Gynandrocarpa placenta [Herdman]), die „Opuntia"- Kolonie, falls mehrere Köpfe aus einer reticulaten Basalmasse heraus- wachsen (z. B. Polijzoa opnntia Lesson). Eine scharfe Grenze ist zwischen diesen verschiedenen Kolonie-Formen nicht immer zu ziehen. Die Körperöffnungen sind mehr oder weniger deutlich 4- lappig (geschlossen kreuzförmig) oder ungelappt, lochförmig oder quer-oval (geschlossen querschlitz-förmig). Der Cellulosemantel ist entweder im ganzen hart knorpelig oder nur an der Oberfläche, und dann in den inneren Partien weicher knorpelig bis gallertig. Er ist in ersterem Falle meist auf eine geringere Masse beschränkt; in letzterem Falle bildet er häufig dicke, fleischige oder gallertige Massen, die nur außen mit einer Schicht von Personen besetzt sind. 28 W. Michaelsen, Die Personen sind im allgemeinen klein, höchstens etwa 15 mm lang, meist viel kleiner. Nie kommen größere Personenformen vor, wie wir sie unter den solitären Styelinen finden. Die Mundtentakel sind stets einfach. Der Dorsaltuberkel ist ein Wulst oder ein Polster mit einer stets ziemlich einfachen, schlitzförmigen, höchstens etwas geschweiften Flimmerg r u b e n ö f f n u n g. Der Kiemensack ist faltenlos oder mit mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Falten, im Maximum 4 jederseits, ausgestattet. Er trägt in letzterem Falle eine größere bis sehr große Zahl von rippenförmigen Längs- gefäßen; bei faltenlosem Kiemensack kann die Zahl der rippenförmigen Längsgefäße stark reduziert sein und zwar im Extrem bis zu der geringen Zahl von 3 jederseits (Gattung Chorizocarpa). Die Dorsalfalte ist stets ein glatter, glattrandiger Saum. Der Darm liegt linksseitig neben der hinteren Partie des Kiemen- sackes. Es ist stets ein Magen scharf ausgeprägt; derselbe trägt stets eine Anzahl auch äußerlich scharf ausgeprägte Falten und meist am Ende einer Längsnaht einen deutlichen Blindsack. Nur in sehr seltenen Fällen {Chorizocarpa sydneyensis [Herdman] und Ch. guttata n. sp.) erscheint dieser Blindsack rudimentär. Der Afterrand ist fast stets glatt, mehr oder weniger deutlich breit-zweilippig; nur bei Polyandrocarpa lapidosa (Herdman) sind deutliche, regelmäßige Einkerbungen mit dazwischen liegenden Aufwulstungen vorhanden. Die Geschlechtsorgane zeigen die verschiedenartigste Gestaltung. Sie stellen sich als eingeschlechtliche oder als zwitterige Polycarpe von charak- teristischer Anordnung dar, deren Zahl meist beträchtlich ist, aber auch stark — bis auf eins — reduziert sein kann. Die Embryonen entwickeln sich inner- halb des Peribranchialraumes der Mutterperson bis zur geschwänzten Larve. Bestimmungstabelle der Gattungen: r Geschleclitsprodukte (Ovarien) nicht in bestimmten Geschlechtsapparaten h»kalisiert, j j sondern im Innenkürper und in den Bluthahnen anderer Organe zerstreut, diffus gen. Kükenthalia HARTMEYER. ^ (Teschlechtsprodukte in hestimmteu Geschlechtsapparaten lokalisiert '_>. 2 ) Geschlechtsapparate sämtlich eingeschlechtlich 3. ' Geschlechtsapparate sämtlich oder zum Teil zwitterig 5. g j (^ Geschlechtsapparate an der linken, $ an der rechten Körperseite 4. • ^ Geschlechtsapparate hinter den $ gen. Mdandrocarpa nov. {Jederseits 3 rippenfürmige Längsgefäfae am Kiemensack gen. Chorizocarpa nov. Jederseits 5 oder mehr rippenfürmige Längsgefäfse am Kiemensack gen. Alloeocarpa MiCHLSN. j Geschlechtsapparate zum Teil eingeschlechtlich, zum Teil zwitterig ö' ■! gen. Stolonica Lac. Duth. & Del. I Geschlechtsapparate sämtlich zwitterig G. 10. Eevisioii der corapositen Styeliden oder Polyzoinen. 29 Jeder Gesclilechtsapparat mit einer einzigen Hodenblase 7. Jeder Geschleclitsapparat mit 2 oder mehr Hodenblasen 8. Jederseits 8 rippenförmige Längsgefäße am glatten Kiemensack gen. Poli/zoa Lesson. Jederseits eine gröfaere Zahl rippenförmiger Längsgefäße am faltigen Kiemensack (gen, Monayidrocarpa MiCHLSN). Jederseits 4 rippenförmige Längsgefäße am glatten Kiemensack gen. Diandrocarpa VAN NAME. Jederseits eine größere Zahl rippenförmiger Längsgefäße am faltigen Kiemensack 9. Jeder Geschlechtsapparat mit I Paar birnförraiger Hodenbläschen gen. Eusynstyela nov. Jeder Geschlechtsapparat mit einer größeren Zahl birnfilrmiger Hodenbläschen 10. Jederseits eine Anzahl von Geschlechtsapparaten, Eileiter in den Peribranchial- raum einmündend gen. Polyandrocwya nov. Xnr recbterseits ein einziger Geschlechtsapflarat, Eileiter in den Kiemensack einmündend gen. Gynandrocarpa MiCHLSN. Gen. Gynandroearpa Miclilsii. 1883 Goodsiria (part.), Heedman, Tunic. Challenger II, p. 328. 1891 Goodsiria (part.), Herdman, Eev. Class. Tunic, p. 638. 1899 Goodsiria (part.), HERDMAN, Tunic. Austral. ]\Ius., p. 95. 1900 Gynandroearpa (part.), MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p. 29. 1902 Gynandroearpa, VAN NAME, Asc. Bermuda I., p. 382. Diagnose: Kolonie krustenförmig oder ein gestielter Kopf. Kiemensack mit Falten und zahlreichen rippenförmigen Längsgefäßen. Ein einziger zwitteriger Ge- schlechtsapparat an der rechten Seite, bestehend aus einem dickwandigen Geschlechts- sack mit einem mittleren Ovarium und einer zweiteiligen, jederseits neben dem Ovarium liegenden, aus einer großen Zahl birnförmiger Hodenbläschen zusammengesetzten Hode in der vom Tnnenkörper abgewandten Partie der Wandung; Geschlechtssack übergehend in einen Eileiter, der distal mit dem Kiemensack verwachsen ist und in denselben ein- mündet; Samenleiter in den Peribranchialraum hineinragend. Typus: O. placenta (Herdman). Während ich früher in der Gattung Oi/nandrocarpa mit weiterer Fassung sämtliche Polyzoinen mit mehrfacher Hode in zwitterigen Geschlechtsapparaten zusammenfaßte, beschränke ich sie jetzt nach dem Vorgange Van Names auf die G. placenta-Gru^^e. Ich lasse mich hierbei aber nicht von den Überlegungen Van Naiies leiten, welcher glaubte, die krustenförmigen Arten nicht mit der hochentwickelten Kolonie-Form der G. ;placenta (Herdman) in einer Gattung vereinen zu können. Gerade diese Gattung zeigt auf das deutlichste, daß der Form der Kolonie durchaus keine Bedeutung bei der Umgrenzung der Gattungen beizumessen ist. Ist doch die G. placenta mit gestielt -köpf förmigen Kolonien zweifellos nahe verwandt mit der krustenförmigen G. domuncida Michaelsen, die Van Name bei der Abfassung seiner „Asc. Bermuda I." noch nicht berücksichtigen konnte. 30 ^V. Michaelsen. In der Gattung Oynandrocarpa tritt uns die höchste Entwicklung des Geschlechtsapparates unter den Polyzoinen — wenn nicht unter den Ascidien überhaupt — entgegen. Die Geschlechtsorgane sind auf einen einzigen, rechtsseitig liegenden, zwitterigen Apparat reduziert (auch bei den HERDMANschen O. x^lacenta-Yorm^w ! — Herdmans Bezeichnung „polycarps" ist wahrscheinlich in diesem Falle inkorrekt, siehe unten!). Derselbe ist in eine sehr charakteristische Ve]bindung mit dem Kiemensack getreten. Während nämlich der Samenleiter, wie es bei den Ascidien normal ist, in den Peribranchialraum einmündet, ist der Eileiter distal mit dem Kiemen- sack verwachsen und mündet durch eine deutlich umrandete Öffnung in den Kiemensack ein. Diese eigentümliche Ausbildung des Geschlechts- apparates kann meiner Ansicht nach nur den Zweck haben, daß eine vSelbstbefruchtung möglichst veimieden werde. Das Ovarium ist gegen die Peribranchialhöhle, in die die Samenmassen des Tieres zunächst hinein- gelangen, um dann durch die Egestionsöffnung nach außen ausgestoßen zu werden, vollständig abgeschlossen, empfängt also wenigstens nicht direkt die Spermien der eignen Hode. Da der Wasserstrom die Wandung des Kiemensackes in der Richtung vom Kiemensack nach dem Peiibranchial- raum hin passiert, so ist es wohl ausgeschlossen, daß die eignen Spermien entgegen der Richtung dieses Wasserstromes direkt in den Kiemensack gelangen. Da sich die Embryonen im Innern des mütterlichen Körpers entwickeln, so kann die Befruchtung der Eizellen nur im Innern des Ovars vor sich gehen. Als Zuleitung der die Befruchtung ausführenden Spermien dient zweifellos der sog. Eileiter, dessen Funktion hier sicherlich nicht in der Ausführung der weiblichen Geschlechtsprodukte besteht; ist doch der Umfang des sog. Eileiters für eine Ausführung der geschwänzten Larven viel zu gering. In dem sog. Eileiter können aber bei der für Gynandrocarpa charakteristischen Einrichtung nur Spermien aus dem Kiemensack gelangen, also solche, die durch die Ingestionsöffnung von außen in das Tier hineingelangt sind, also mit größerer Wahrscheinlichkeit fremde als eigene. Bestimmungstabelle der Arten: Kolonie ein fleischiger, mit einer einfachen Schicht von Personen besetzter Kopf, der durch einen personenlosen, basal in vielfach anastomosierende Stolonen (zu einer ziemlich kompakten Basahnasse zusammen gezogen) übergehenden Stiel am Untergrunde festsitzt 1 . G. lüacenta (Herdman). Kolonie krusten- oder polsterfürmig 2. G. donmncula MiCHLSN. 1. Gynandrocarpa i^lacenta (Herdman). ISSG Goodslria placenta + \&v fusca, HERDMAN, Tunic. Challenger II p. 328, PI. XLIII Fig. 1—10, PI. XLIV Fig. 4, 8—10, p. 333, PI. XLIV Fig. 5—7. Revision der compositen Styelideii oder Polyzoinen. 31 1S91 Goodsiria placcnta, Herdman, Rev. Ciass. Tuiiic. p. (>3S. 1899 Goodsiria placenta Hp:;rdman, Tunic. Austral. Mus. p. 9ö. 1900 Gynandrocarpa placenta -\- var. fusca -\- var. unilateralis, MlCHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südg'eorg. Geb. p. 29. Diagnose: Kolonie l)estehend aus einem einzigen, abgeplattet-ovalen bis -kreis- runden Kopf, der dicht mit einer einfacdien Schicht von Personen besetzt ist und ver- mittelst eines annähernd zylindrischen, an der Basis in eine kleine, stolonifere Basalmasse übergehenden Stieles am Untergrunde befestigt ist. Kopf innen aus knorpeliger Masse des Cellulosemantels, in dessen Außenschicht die Personen vollkommen eingesenkt sind, bestehend. Ausgewachsene Per.sonenf eidchen ca. 372—5 mm lang. Körper- öffnungen 4 lappig, ca. 1,2— 2 nun von einander entfernt. Mundtentakel ca. 50 (?), regelmäßig alternierend verschieden lang. Kiemen sack jederseits mit 3 Falten und zahlreichen rippenförmigen Längs- gefäßen. Hauptquergefäße etwas verschieden stark. Sekundäre Quergefäße fehlen. Kienienspalten kurz bis mäßig lang. Magen mit ca. 19 Längsfalten und einem kleinen hakenftirmigen Blindsack am Ende der Längsnaht. Afterrand zurückgeschlagen, glatt, in zwei breite Lippen geteilt. Fundorte: Kapländisches Meer, Simon s-Bay (Herdman), Kap Agulhas-Bank (MICHAELSEN). Algoa-Bay; HOLUB leg. (Mus. München). Herdman beschrieb zunächst 188G eine typische Form und, als var. fusca, eine Varietät dieser Art. Im Jahre 1890 untersuchte ich dann ein schönes Stück von der Kap Agulhas-Bank, das dem Hamburger Museum angehört. Da ich bei diesem Stück konstant nur einen einzigen Geschlechts- apparat in der rechten Körperhälfte fand, so hielt ich es für den Repräsen- tanten einer neuen Varietät, var. unilateralis von mir genannt. Da Herdman bei der Beschreibung seiner Formen stets nur von „polycarps" spricht, so durfte ich nicht annehmen, daß seine Formen in dieser Hinsicht der meinigen glichen. Ich habe jetzt aber bei der Untersuchung von Originalstücken anderer HERDMANscher Arten die Erfahrung gemacht, daß HERDMAN von „polycarps" spricht, auch wenn die betreffenden Tiere nur einen einzigen Geschlechtsapparat in jeder Körperhälfte besitzen {Chorizocormus sydneyensis HERDMAN, Ch. suhfuscus HERDMAN und Cli. leuco- phaeus HERDMAN, Tunic. Austral. Mus. p. 96, 97, 98). Dazu kommt, daß ich die bei var. unilateralis gefundene Bildung auch bei einem Stück aus der Algoa-Bay fand, welches in allen anderen Hinsichten mit der typischen G. placenta übereinstimmt. Ich bin der Ansicht, daß die Reduktion der Zahl der Geschlechtsapparate bis zur Einzahl mit der charakteristischen Einmündung des Eileiters in den Kiemensack (siehe unten!) zusammen- hängt, ohne allerdings einen triftigen Grund für diese Ansicht angeben zu können. Ich glaube jedenfalls annehmen zu dürfen, daß die HERDMANschen Formen in dieser Hinsicht mit meinen übereinstimmen, wahrscheinlich auch in Hinsicht der Einzahl der Geschlechtsapparate. Ich ziehe deshalb meine var. unilateralis zurück. 32 W. Michaelsen. Was die var. ßisca anbetrifft, so glaube icli, daß sie haupt- sächlich auf besonderer Konservierung beruht. Da der betreffende Fang der Challenger-Expedition mehrere Stücke enthielt, so ist es annehmbar, daß ein Teil auf diese, ein Teil auf jene Art konserviert wurde; das würde nur einer von geübten Sammlern innegehaltenen Gepflogenheit entsprechen. Eine geringe Variabilität mag übrigens bei dieser Art, wie bei so vielen anderen, vorkommen. Das Originalstück meiner var, nnüateralis stimmt im äußeren mit der var. fusca überein, zeigt jedoch die für die typische Form angegebene starke Ausbildung der Falten des Kiemensackes. Was die Gestalt der Personen an- betrifft, so darf nicht außer acht gelassen werden, daß der Cellulose- mantel der lebenden Tiere viel weicher ist als der der konservierten, daß er bei der Konservierung in sehr verschiedenem Maße schrumpft und auch die Schrumpfung der stark kontrahierbaren Personen sehr verschieden stark beeinflußt. Ich halte eine Sonderung dieser var. fusca nicht für notwendig. Einer eingehenderen Erörterung bedarf noch die Gestaltung des Geschlechtsapparates. Meine Entdeckung der Einmündung des sog. Eileiters in den Kiemensack bei G. domuncida veranlaßte mich, auch die beiden mir vorliegenden Stücke von (?. placenta daraufhin zu untersuchen. Verschiedene Schnittserien ergaben, daß diese Formen hierin genau mit O. domuncida übereinstimmen. Das Ovarium liegt an der oberen (vom Innenkörper abgewendeten) Wandung eines Ovarialsackes, der sich nach vorn zu einem Eileiter verengt. Der Eileiter ist vor seinem distalen Ende sackartig erweitert, unregelmäßig gefältelt und mündet schließlich durch eine Verengung in den Kiemensack ein. Die Öffnung des Eileiters ist von einem in das Lumen des Kiemensackes einragenden schmalen Wulst eingefaßt. Jederseits neben dem Ovarium liegt ein Konglomerat von zahl- reichen birnförmigen Hodenbläschen, deren Sonderausführgänge sich nach und nach vereinen und schließlich durch einen langen, dünnen, unregel- mäßiggeknickten, frei in den Peribranchialraum hineinragenden Samenleiter ausmünden. Der Habitus des Geschlechtsapparates ist entsprechend der Entwicklungsstufe sehr verschieden. In jüngeren Stadien ist er zart und fast flach; die Hodenbläschen sind zart und locker. In älteren Stadien schwellen die Hodenbläschen und ihre Sonderausführgänge stark an und bilden dickliche Massen, die das in der Mitte liegende Ovarium etwas überwallen und fast so dick wie breit sind. Ich fand solche üppiger aus- gebildete, größere Geschlechtsapparate bei dem Stück von der Algoa-Bay, das im übrigen der typischen Form Herdmans ähnelte, zartere, jüngere Geschlechtsapparate bei dem var. /ttsm-ähnlichen Stück von der Kap Agulhas-Bank. Nacli Herdman soll dagegen var. fusca größere Geschlechts- apparate besitzen. Revision der compositen Styeliden oder Polyzoinen. 33 2. Gynandrocarpa domuncula Michlsn. ?1900 Goodsiria placenta, Stebbing, S. African Crustacea p. 2G. 1902 Gynayidrocarim domuncula (noiii. nud.), MICHAELSEN in: SCHWARZE, Beitr. Symbiose Tierr. p. 35. 1903 Gynandrocarpa domuncula, Stolidobr. Asc. d. Tiefsee-Exp. p. '247 [67], Taf. X [I], Fig. 14, Taf. Xni [IV], Fig. 58. Diagnose: Kolonie i)olsterförmig (von der Gestalt einer unten offenen Hohlkugel). Oberfläche eben, ziemlich glatt, gleichmäfiig mit Hachcu Personenfeldchen besetzt. Ausgewachsene Personenfeldchen ca. 6 mm lang und 3'/j mm breit. Körperöffnungen deutlich 4-lappig, ca. 3 mm von einander entfernt. Ausgewachsene Personen sackförmig, ca. 7 mm lang und 4 mm dick. ]\Iundtentakel 36, von dreierlei Größe, nach Schema 1, 3, 2, 3, 1 geordnet. Dorsaltuberkel ein Avinziges elliptisches Polster; Flimmergrubenöffnung ein einfacher Längsschlitz. Kiemen sack fast symmetrisch, jederseits mit 3 starken Falten und zahli*eichen rippenförmigen Längsgefäßen, 4 — 7 auf je einer Falte, 3 — 5 auf Je einem Faltenzwischen- raum. Hauptquergefäße annähernd gleich stark; sekundäre Quergefäße fehlen. Magen mit ca. 18 annähernd gleichmäßig über den Umfang verteilten Längsfalten und einem hakenförmigen Blindsack; AfteiTand nicht zurückgeschlagen, 2-lippig. Fundorte: Kapländisches Meer, südlicher Teil der Kap Agulhas-Bank, 35°2G'18" siull. Br., 20°56'12" östl. Lg-. (Deutsche Tiefsee-Exped.) Westlicher Indischer Ozean, vor Dar-es-Salaam, 6°39'1" südl. Er., 39°30'18" östl. Lg. (Deutsche Tiefsee-Exped.). Der Hauptcharakter dieser Art liegt in der eigentümlichen Gestaltung der Kolonie. Dieselbe ist dem Wesen nach wohl polsterförmig. Die drei vorliegenden Stücke bilden eine unten oifene Hohlkugel, in der sich eine Dromide, nach der Bestimmung durch Herrn Dr. DOFFLEIN (München) Pseuäodromia Jätens Stimps., aufhält. Die (jffnung der Hohlkugel ist gleichschenklig stumpfwinklig-dreiseitig. Wenn der Dromide sich zurück- gezogen hat, füllt er diese Hohlkugel fast ganz aus. Er stemmt die Klauen des letzten Beinpaares gegen die Innenseite der Hohlkugel dicht unterhalb der Basalwinkel der dreieckigen (Jffnung. Diese Öffnung, am konservierten Objekt nur klein, war am lebenden Objekt zweifellos sehr dehnbar, um den Krebs hindurchlassen zu können. Es ist wahrscheinlich, daß diese eigen- tümliche Gestaltung der Kolonie in bedeutendem Maße durch den Einmietling modifiziert ist. Ich halte es für zweifellos, daß diese Art auch in rein polsterförmigem Zustande, aufgewachsen, vorkomme. Fraglich ist, ob Stebbing, der den gleichen Fall von Symbiose mit Pseuclodromia Jätens angibt, die gleiche Art vor sich hatte. STEBBING bestimmt die betreffende Tunicate als Goodsiria placenta Herdman. Von dieser in Hinsicht der inneren Organisation der Personen nahe verwandten Art unterscheidet ^loXxOynandrocarpa donmncida, abgesehen von der Kolonie- gestaltung, hauptsächlich durch die viel größeren Dimensionen der Personen. 34 W. Miohaelseii. Gen. Polyainlrocarpa iiov. V18G8 Ociilinaria, GRAY, Note on Oculinaria p. 564. 1898 Goodsiria, (part.) HFJiDMAN, Tunic. Fauna Austral. S. p. 449. 1899 Goodsiria, (part.) Herdman, Tunic. Austral. Mus. p. 94, 99. 1900 Gynandrocarpa (part.), MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeovg-. Geb. p. 31. Diagnose: Kolonie polsterförmig, mit einer einfachen Schicht vollständig ein- gesenkter Personen. Kieniensack mit Falten und zahlreichen rippenfürmigen Längs- gefäßen. Geschlechtsap parate: Jederseits eine Anzahl zwitteriger Polycarpo, bestehend aus je einem mittleren Ovarium und je zwei Reihen von Hodenbläschen, deren Sonderausführgänge, das Ovarium umfassend , zu einem Samenleiter zusammenfließen. Eileiter und Samenleiter in den Perihranchialranni mündend. Typus: P. lapidosa (HerI)]\IAX). Ich stelle die Gattung Folyandrocarpa für eine australische Form, Goodsiria lapidosa HERDMAN, auf. Diese Gattung steht der Gattung Oynandrocarpa nahe. Sie ähnelt ihr in der komplizierten Gestalt der Geschlechtsorgane, die jedoch bei Pohjandrocarpa noch als Polycarpe — jederseits in beträchtlicher Zahl — ausgebildet sind, und deren Eileiter nicht, wie bei der höchst entwickelten Gattung Gynandrocarpa, in den Kiemensack, sondern, wie bei den übrigen Ascidien, in den Peribranchial- raum einmünden. Folyandrocarpa lapidosa (Herdman). (Tai I, Fig. 2, ^). 1898 Goodsiria lapidosa (nom. quasi nud.), HERDMAN, Rev. Class. Tunic. p. 637. 1898 Goodsiria lapidosa (nom. nud.), HERDMAN, Tunic. Fauna Austral. S. p. 4-19. 1899 Goodsiria lapidosa, HERDMAN, Tunic. Austral. Mus. p. 99 Pl.-Pst. III, Fig. 1 — 12. 1900 Gynandrocarpa lapidosa, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 31. Diagnose : K o 1 o n i e ca. 1 — 1 V2 cm dick. Ausgewachsene P e r s 0 n e n f e 1 d c h e n flach, ca. o'/o nim lang. Körp er Öffnungen vierlappig, ca. l'/o — P/j mm voneinander entfernt. C e 1 1 u 1 0 s e m a n t e 1 dicht mit Sand inkrustiert. Ausgewachsene Personen lang sackförmig, ca. 1,5 mm lang und 4 mm dick. Mundtentakel ca. GO, von zweierlei Größe. Dorsaltuberkel mit einfach ovaler Flimmergruben-Öffnung. Kieniensack jederseits mit drei deutlichen und einer rudimentären Falte und zahlreichen rippeiiförniigen Längsgefäßen. Magen mit ca. 11 Längsfalten und einem kleinen, breit sackförmigen, gegen das Pylorusende an die Magenwand angedrückten Blindsack. Afterrand zurück- geschlagen, mit zwei breiten, durch deutliche Einkerliungen in fiinf oder sechs Lajjpen zerteilten Lippen. Jederseits eine Anzahl (9 — 12) länglicher, mit den Längsseiten an einander ge- legter zwittriger Polycarpe in je einer Reihe neben dem Endostyl; das langgestreckte, durch einen Eileiter ausmündende Ovarium, ist an der Unterseite mit zwei Reihen von Hodenblasen besetzt, deren Sonderausführnngsgänge, das Ovarium umfassend, an dessen Oberseite zu einem Samenleiter sich vereinen. Fiuuloi't: New-South-Wales, Port Jackson (HERDMAN). Revision der compositen Styelidpii (»der Polyzoineii. 35 Unter dem mir vom „Australian Museum" in Sydney zur Verfügung gestellten Material findet sich ein typisches Stück dieser HERDMANschen Art (wahrscheinlicli ein Bruchstück des Originals; denn es zeigt deutliche Spuren einer früheren Untersuchung). Ich kann an diesem Stück ver- schiedene Punkte der inneren Organisation feststellen, die von Herdman nicht berücksichtigt oder verkannt worden sind. Die Falten des Magens sind sehr unregelmäßig; ihre Zahl fand ich stets etwas kleiner als sie HERDMAN angibt; es sind nämlich ca. 11 (nacli Herdman „about 7 on each side"); ich fand 7 Falten nur an der Außenseite des Magens, an der dem Kiemensack zugekehiten Seite stets einige weniger. Herdmans „rounded projection" am Pylorus-Ende der Magennaht ist nach meiner Untersuchung ein richtiger Blindsack mit engem Eingang und erweitertem Lumen. Er ist jedoch nicht kolben- förmig, wie sonst bei den Polyzoinen, sondern ziemlich breit sackförmig und gegen den Magen angepreßt. Eine sehr charakteristische Gestaltung zeigt der Afterrand (Taf. I, Fig. 3). Der Euddarm ist plattgedrückt und der Afterrand in zwei breite, kurze, zurückgeschlagene Lippen geteilt. Diese Lippen sind aber nicht glatt, wie bei anderen Polyzoinen, sondern konstant durch scharf ausgeprägte Einkerbungen in 5 oder (! deutliche Lappen geteilt. Es liegen jederseits in einer Reihe neben der ventralen Medianlinie eine Anzahl zwittriger Geschlechtsorgane, rechterseits ca. 12, linker- seits meist einige weniger, ca. 9. Diese Geschlechtsorgane (Taf. I, Fig. 2) sind im allgemeinen walzenförmig, ca. 2V2 mm lang und 0,G mm dick. Sie liegen mit den Längsseiten aneinander gepreßt, quer oder etwas schräge, fast quer zur Längsachse der Person, die distalen Enden (Aus- mündungsenden) zur Seite gewendet. Die obere, vom Linenkörper abgewendete Partie eines solchen Geschlechtsorganes wird vom Ovarium (Fig. 2 ov) eingenommen und enthält zahlreiche Eizellen in verschiedenen Stadien der Entwickelung. Das Ovarium mündet distal (seitlich) durch einen kurzen, konischen, etwas in die Höhe gezogenen Eileiter (Fig. 2e/) aus. Auf der Oberseite des Ovars, fest an dasselbe angelegt, läuft ein feiner, hellerer Samenleiter (Fig. 2 sl) entlang und mündet dicht vor dem Eileiter aus. In diesen Samenleiter münden jederseits eine Anzahl noch feinerer Sonderausführgänge ein, so daß der ganze männliche Ausführ- apparat einfach gefiedert erscheint. Jeder dieser Sonderausführgänge entspringt aus einem verhältnismäßig großen, sackförmigen, distal in eine kleine Spitze ausgezogenen Hodenbläschen (Fig. 2 hd). Diese Hoden- bläschen, die entsprechend den beiden Fiederreihen der Sonderausführ- gänge zwei Reihen bilden, liegen unterhalb des Ovars direkt am Innen- körper. Die beiden Hodenbläschen-Reihen stoßen in der unteren Mittel- linie des ganzen Geschlechtsorganes aneinander, so daß das Ovarium an 36 W. Micliaelsen. keiner Stelle den Innenkörper berührt. Das Ovarium ist gleichsam vom fiederförmig ausgebildeten männlichen Geschlechtsapparat vollständig umfaßt. Die größeren Hodenbläschen, deren Zahl ungefähr 20 beträgt, unterscheiden sich durch ihre hellere Färbung deutlich von den stets kleineren und zahlreicheren Eizellen. Es ist mir nicht ganz klar, wie die Angaben und die Abbildungen HERr):\lANs auf diesen charakteristisch gestalteten Geschlechtsapparat zu beziehen sind. Herdman zeichnet die Lage der Hodenbläschen ganz unregelmäßig und gibt an, daß die Zahl der Eier viel geringer sei als die der Hodenbläsclien. Ich kann mir diese Angaben nur so erklären, daß Herdman die an der Unterseite des Geschlechtsorganes liegenden, bei der Ansicht gerade von oben nicht sichtbaren ^) Hodenbläschen über- haupt nicht gesehen, dagegen die größeren Eizellen für Hodenbläschen und nur die wenigen unausgewachsenen Eizellen für Eizellen gehalten hat. Da die feinen Sonderausführgänge eng über einzelne größere Eizellen gespannt sind, so ist die Täuschung, als ob sie aus diesen entsprängen, erklärlich. Geil. Eiisyiistyela nov. iioiii. 1902 MicJiadsenia Van Name, Asc. Bermuda I. p. 380. Diagnose: Kolonie krusten- bis polsterförmig. Kiemen sack mit Falten und einer großen Zahl rippenfönnig-er Längsgefäße. Geschlechtsorgane in beträcht- licher Zahl als zwitterige Polyoarpe ; Hode aus zwei einfach bii-nförmigen Teilstiicken bestehend, wie das Ovarium in die dicke Wandung des Geschlechtssackes eingebettet. Tyi)iis: E. Hnda (Van Name). Ich adoptiere die VAN NAlMEsche Gattung Michaelsenia, ohne zu- gleich den Namen derselben zu übernehmen, da der nahezu gleichlautende Name Michaelscna bereits für eine Oligochaeten- (Enchytraeiden-) Gattung vergeben ist. (189G MicJiaelsena, H. ÜDE: Enchytraeiden; in Ei'g. Hamburg. Magalh. Sammelr., p. 23.) Die Gattung Emyyistyela gehört zu der Gruppe der Polyzoinen mit zwitterigen Polycarpen und mehrfache!' Hode (Gattung Oywmdrocarpa im älteren, weiteren Sinne). Sie schließt sich eng an die Gattung Polyandrocarjya an, von der sie sich hauptsächlich durch die Zweizahl der Hodenblasen eines Polycarps unterscheidet. Van Name bezeichnet diese Gattung (seine Gattung Micliadsenid) als „most closely related to MiGHAELSENs genus Polyzoa Lesson as far as the structure of the reproductive organs is concerned, though there the testis consists of but one vesicle in each polycarp. In that genus, ') Zumal in situ, solange die Geschlechtsorgane fest aneinander gepreßt liegen, ist von ihrer Unterseite nichts zu sehen. Eevisiou der conipositeu Styelideii oder rcdyzuineu. 37 moreover, the branchial sac is without folds and lias but eiglit internal longitudinal bars on eacli side, and tlie form of the colony is very diiferent" (Asc. Bermuda I. p. 380). Das sind, auch wenn wir von dem letzteren, belanglosen Punkte absehen, allerdings genügende Gründe für die Sonderung der Gattungen Michaehenia {Eusynstyela) und Folyzoa. Viel näher lag es meiner Ansicht nach, die Micliaelsenia tinda in der damals noch weiter gefaßten Gattung Oynandrocarpa unterzubringen. Diese Gattung erwähnt jedoch Van Name in Beziehung zu Michaehenia gar nicht, wahrscheinlich durch die Kolonie-Gestaltung des Typus jener Gattung, Gynandiocarpa jjlacenta, von einem Vergleich mit seiner krustenförmigen Art abgehalten. Bestimmungstabelle der Arten: ) Jederseits vom Eiidostyl eine Eeihe von rolycarpeu .. \. E. tinda (VAN Name). I Nur linkerseits vom Endostyl eine Eeilie von Polycarpen 2. E. Hartmei/eri n. sp. 1. Eusynstyela tincta (Van Name). 1902 Micliaelsenia tincta, Van Name, Asc. Bermuda I. p. 381, PL LIV Fig. (51, Co, PI. LIX Fig. 109. Diagnose; Kolonie bis 3V2 mm dick. Oberfläche uneben, zart gerunzelt. Personen fehle heu undeutlich begrenzt, flach, ausgewachsen ca. G mm lang. Körper- öffnungen meist auf warzenförmigen äufseren Siphonen, 4-lappig. Ausgewachsene Personen dorsoventral verkürzt, 5 — 6 mm lang und 2 — 2,4 mm breit. Mundtentakel von verschiedener Länge. Kiemen sack jederseits mit 3 oder 4 deiatliehen Falten; auf den Falten ca. 3 rippeuförmige Längsgefäße, auf den Faltenzwischenräumen je 1. Hauptquergefäße mit sekundären alternierend. Magen länglich, fast doppelt so lang wie im Maximum dick, mit ca. 13 auch äußerlich scharf ausgeprägten Längsfalten und einem am blinden Ende etwas ange- schwollenen, stark gebogenen Blindsack. Polycarpe in zwei Reihen, jederseits neben dem Endostyl eine. Fundort: Bermuda-Inseln (VAN Name). Mir liegt eine sehr kleine Kolonie (Originalstück, dem Berliner Museum gehörig, durch Herrn Dr. HARTMEYER mir freundlichst übersandt) voi'. Meine eigene Untersuchung beschränkte sich jedoch auf das Äußere der Kolonie, sowie auf einen Magen ; derselbe war aus einem Riß an der Unterseite der Kolonie, zweifellos beim Loslösen der Kolonie vom Unter- grunde entstanden, herausgequollen. Der Magen ist durch seine längliche, schmale Gestalt auffällig. Die Zahl der gleichmäßig über den ganzen Umfang verteilten, ziemlich regel- mäßig und parallel der Längsachse des Magens verlaufenden, auch äußerlich scharf ausgeprägten Falten betrug in diesem Falle 13 (VAN NAME macht keine Angabe über die Faltenzahl), ist also beträchtlich geringer als bei der nahe verwandten Eusynstyela Hartmeyeri n. sp. 38 W. Micliaelsen. 2. Eusynstyela Hartmeyeri n. sp. (Taf. I Fiy. 1). Diagnose: Kolonie krustenföniiig, unreg'eliuäßii;' umraiulet, bis 2 nun dick. OberHäclie eben, duff', stellenweise schwach gerunzelt, l'ersouenfeldchen gedrängt oder dui'ch ziemlich weite Zwischenräume voneinander getrennt, flach, elliptisch oder in der hinteren Hälfte etwas verbreitert, eiförmig, im Maximum G'/j mm lang und S'/^ nun breit. Färbung .schieferblau (dünnste Partien der Zwischenräume) bis intensiv rot- violett ^PtTsonenfeldcheu). K örperöffniiüge n 4-lai)pig oder kreuzförmig, l)is 3'/^ mm voneinander entfernt. Ingestionsöffnung dem Vorderi'ande etwas näher als die Egestionsöffnuiig dem Hinterrande. Cellul OS emantel zäh-Heischig, an der Ubertläclie lederartig verhärtet, au der Innenfläche liell-violett, schieferfarbig. Personen schräg zur Mediane abgeplattet, den größeren Teil der linken Seite und einen schmalen Streifen der rechten Seite der (iruiulttäche der Kolonie zuwendend. Ca. IS verschieden große einfache Mundtentakel, ohne deutliches System der Anordnung. 'Dorsaltul) erk el ein kleines, länglich-ovales Pidster mit einfachem Längsspalt ainiähernd in der dorsalen Medianlinie. Kiemensack schräg abgeplattet, mit 4 verschied.en starken Falten jederseits; Längsgefäße: D. 1 (11) 1 (5) 2 (6) 1 (5) 0 E. 0 (5) 2 (8) 1 (C) 1 (11) 0 D. Hauptquergefäße annähernd gleich stark, mit sekundären Quergefäßen regelmäßig alternierend. Kiemenspalten schmal, lang gestreckt, parallel den Längsgefäßen, bis zu f) in einer Masche (bis zu S in dem Feld neben dem Endostyl). Dorsalfalte ein langer, glatter, fast glattrandiger, nur schwach eingekerbter Saum. Darm linksseitig neben der hinteren Partie des Kiemensackes. Magen mit ca. 18 auch äußerlich erkennbaren, regelmäßig parallel der Längsachse verlaufenden Falten, zwischen denen noch je eine winzige, saumförmige Falte steht. Naht des Magens wenig markiert, nur durch das Fehlen der Zwischenfalte gekennzeiclmet. Blindsack am Ende der Naht, kolbenförmig, gebogen. ]\Iitteldarm mit tiefer, schmaler Leitrinne. Enddarm anfangs verengt, After länglich, mit glattem, schwach wulstig verdicktem Eande. Eine Anzahl (ca. II) zwittriger Geschlechtsapparate linksseitig am Innen- körper in einer nicht ganz regelmäßigen Längsreihe parallel dem Endostyl. Geschlechts- apparate sackförmig, meist etwas länger als dick ; Ovarium den medialen Teil einnehmend, Hode den lateralen Teil einnehmend; Hode konstant aus 2 birnförmigen, am dünnen distalen Stielende sich vereinigenden Hodenbläschen bestehend. ruiidiiotiz : Rotes Meer, Golf von Suez, Bay von Gimsay an der afrikanischen Küste, am Strande an Steinen; Dr. E. Hart- MEYER leg. Januar 1902 (Mus. Berlin und Mus. Hamburg). Vorliegend eine einzige, in der Mitte stark eingeschnürte (jetzt durchschnittene) Kolonie. Äußeres: Die Kolonie ist dünn krustenförmig, etwa 2 mm dick, unregelmäßig umrandet. Sie überzieht abgestorbene Aste einer Koralle mit den daran sitzenden Spongien, Wurmröhren etc., sich diesem sehr unregelmäßig gestalteten Ansatzmaterial eng anschmiegend. Die vor- liegende Kolonie hat eine Länge von TVa cm bei einer maximalen Breite von 4 cm; sie besteht aus zwei fast ganz gesonderten Teilen, die durch eine nur Revision der compositen Styelitleu udci' Polyznineii. 39 sehr schmale Biückenpartie miteinaiulei' veibiiiulen sind. Die Oberfläche ist, abgesehen von den Krümmungen, die durch die gekrümmte Oberfläche des Ansatzmaterials hervorgerufen sind, eben, duff, stellenweise schwach ge- runzelt. An manchen Stellen des Randes treibt die Kolonie zungenförmige Ausläufer weit vor; auch finden sich einzelnejunge Personen vorpostenartig vorgeschoben, nur durch eine sehr schmale und sehr dünne Partie des allgemeinen Cellulosemantels mit der Hauptmasse der Kolonie verbunden. Die Personenfeld chen sind flacli, elliptisch oder eiförmig, in der hinteren Hälfte etwas verbreitert; sie stehen gedrängt oder sind von- einander getrennt durch ziemlich weite Zwischenräume, deren Flächen- raum den der Personenfeldchen stellenweise deutlich übertrittt. Ihre Länge beträgt im Maximum G'/i mm bei einer Breite von etwa S'Aj mm. Die Körper Öffnungen sind mehr oder weniger deutlich vierlappig oder kreuzförmig. Sie stehen im Maximum 3V2 mm voneinander entfernt; die Ingestionsöffnung steht dem Vorderrande der Personenfeldchen etwas näher als die Egestionsöffnung dem Hinterrande. Die Färbung ist schieferblau (dünnste Stelle der Zwischenpartien) bis intensiv rot-violett (Personenfeldchen); die Körperöffnungen, selbst tiefdunkel, sind meist von einem etwas helleren Hof umgeben. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist fleischig, dabei aber ungemein zäh, schwer zerreißbar, zart gefasert, an der Oberfläche lederartig verhärtet, an der Innenfläche hell-violett schieferfarbig. Seine Oberflächenschicht ist fast rein, nur sehr spärlich von kleinen Fremd- körpern durchsetzt und von kleinen Parasiten korrodiert. Der Cellulose- mantel ist ziemlich gleichmäßig von kleinen Pigmentzellen durchsetzt. Die Blutgefäße sind in den Grundschichten und in den Zwischenpartien zwischen den Personen recht zahlreich, in der Oberflächenschicht, besonders der der Personenfeldchen, sehr spärlich. Die Personen bilden eine einfache Schicht; sie finden in der dünnen, krustenförmigen Kolonie nur dadurch Platz, daß sie stark abge- plattet sind und zwar in einer schräge zur Medianen stehenden Quer- richtung. Sie legen sich mit dem größeren Teil ihrer linken Seite und einem schmalen Streifen der rechten gegen die Unterfläche der Kolonie, während der größere Teil der rechten Seite und ein schmaler Streifen der linken der Oberfläche der Kolonie zugewendet ist. Der Innen kör per ist dem Cellulosemantel in ganzer Ausdehnung ziemlich fest angelegt; er trägt, besonders dicht an der Dorsalseite und der oberen Partie der rechten Seite, spärlicher an der Ventralseite und der unteren Partie der linken Seite, zahlreiche dunkel pigmentierte, schwarz -violette Endocarpen. Cloacaltentakel sind nicht erkannt worden. 40 W. Micliiielsen. Der Mundtentakelkranz besteht aus ca. 18 verschieden großen, einfachen Tentakeln. Es alternieren zwar häufig kleine und größere Tentakel, doch ist eine auch nur einigermaßen deutlich durchgeführte Ordnung nicht nachweisbar. Die größeren Tentakel sind in der dickeren basalen Partie von den Seiten her plattgedrückt; die kleineren Tentakel sind fadenförmig. Der Dorsaltuberkel ist ein kleines, schwach erhabenes, länglich- ovales Polster, dessen längster Durchmesser annähernd mit der dorsalen Medianlinie zusammenfällt; die Flimmergrubenöifnung ist ein einfacher Längsspalt auf der Kuppe dieses Polsters. Der Flimmerbogen weicht dorsal -median weit zurück, ein spitz- winklig-gleichschenkliges Dreieck zwischen sich fassend, in dessen spitzem Winkel der Dorsaltubeikel liegt. Der Kiemensack ist durch die Abplattung des ganzen Weich- körpers stark beeinflußt, ebenfalls abgeplattet, so zwar, daß die scharfen Kanten in die Linie der Falten „rechts IV" und „links I" fallen. Der Kiemen sack zeigt jederseits 4 Falten; dieselben sind sehr ungleich und etwas unregelmäßig ausgebildet. Diese Ungleichheit beruht zum Teil auf der schrägen Abplattung des ganzen Kiemensackes, insofern zwei Falten in die scharfe Kante der Abplattung fallen und daher stark zu- sammengedrückt, schmal und hoch sind, während die anderen Falten in der Fläche der Abplattung liegen. Zum Teil sind die Falten tatsächlich verschieden groß, wie aus der Zahl der auf ihnen entlang ziehenden Längsgefäße ersichtlich ist. Die dem Endostyl benachbarten Falten IV sind sehr klein, vorn noch deutlich erkennbar, hinten aber undeut- licher. Die der Dorsalfalte benachbarten Falten I sind dagegen größer als alle übrigen. Auf den Faltenzwischenräumen finden sich höchstens 2 Längsgefäße, meist nur eins oder keines. Die Entscheidung, ob ein Längsgefäß einer Falte oder dem benachbarten Faltenzwischenraum zuzurechnen ist, ist ganz dem subjektiven Ermessen anheimgestellt; eine scharfe Sonderung ist nicht vorhanden. Das Fehlen der Längsgefäße auf den Faltenzwischenräumen beruht nicht durchweg auf der Schmalheit dieser Räume; die dem Endostyl und der Dorsalfalte benachbarten Kiemensack-Felder sind verhältnismäßig breit und tragen meist kein Längsgefäß, selten ein einziges. Folgendes Schema mag die Anordnung der Längsgefäße auf und zwischen den Falten im vorderen Teil eines Kiemensackes darstellen: D. 1 (11) 1 (5) 2 (6) 1 (5) 0 E. 0 (5) 2 (8) 1 (6) 1 (11) 0 D. Die Hauptquergefäße sind ziemlich breit, annähernd gleich stark; sie alternieren regelmäßig mit zarten, die Kiemenspalten überbrückenden sekundären Quergefäßen. Die Kiemenspalten sind parallel den Längsgefäßen lang-gestreckt, schmal, parallelrandig; sie liegen im Maximum Revision der eompositeii Styelideii oder rolyzoiuen. 41 ZU 5 in den einzelnen Maschen, abgesehen von den breiteren Kiemensack- Feldern neben dem Endostyl, in denen ich bis 8 Kiemenspalten zählte. Die Oesophag-us-Mündung liegt sehr weit hinten. Die Dorsalfalte ist ein langer, glatter, zarter Saum mit ziemlich glattem, nur schwach und unregelmäßig eingekerbtem Rande. Der Endostyl zeigt einige unregelmäßige Schlängelungen. Die Retropharyngealrinne ist sehr kurz. Der Darm liegt linksseitig neben der hinteren Partie des Kiemen- sackes. Er bildet eine ovale Schleife, die nahezu geschlossen ist, da der After ziemlich nahe an die Oesophagus-Mündung hei-angebogen ist. Der Oesophagus ist eng, gebogen. Der scharf abgesetzte, dick tonnen- förmige Magen trägt ca. 18 auch äußerlich erkennbare, regelmäßig parallel der Längsachse verlaufende, tief in das Lumen einspringende Falten, die in einzelnen Fällen nicht in ganzer Länge des Magens zu vei-folgen sind, sondern durch Gabelung einer im Anfangsteil des Magens einfachen Falte in den mittleren Partien des Magens entspringen. Zwischen je zweien dieser großen Falten findet sich regelmäßig eine winzige, saum- förmige Falte^, die die Tiefe des Faltenzwischenraums in zwei Rinnen teilt. Einer dieser Faltenzwischenräume ist durch das Fehlen dieser Zwischenfalte ausgezeichnet, im übrigen aber kaum modifiziert. Es ist die bei anderen Arten schärfer ausgeprägte Längsnaht; an ihrem Hinter- ende entspringt der kolbenförmige, gebogene Blindsack. Von der Basis des Blindsackes geht ein Bändchen zum Mitteldarm hinüber; der in diesem Bändchen verlaufende Ausmündungsteil der Pylorus-Drüse ist am distalen Ende einfach (eine untersuchte Person), oder noch dicht vor seiner Mündung in den Magen mehrfach (eine andere daraufhin untersuchte Person). Der Mitteldarm ist etwas enger als der Magen; er zeigt in ganzer Länge eine tiefe, schmale Leitrinne mit schwach wulstig verdickten Rändern. Der Enddarm ist anfangs etwas verengt und erweitei't sich distal zu dem länglichen After; der Afterrand ist glatt, etwas wulstig verdickt. Eine Anzahl zwitti'iger Geschlechtsapparate — ich zählte bei einem Individuum deren 11 — stehen in einer dem Endostyl parallel laufenden, nicht ganz regelmäßigen Längsreihe an der linksseitigen Hälfte des Innenkörpers. Jeder Geschlechtsapparat (Taf. I Fig. 1) stellt einen vom Innenkörper in den Peribranchialraum hineinragenden sackförmigen Körper dar, dessen größerer medialer Teil vom Ovarium (Fig. 1 ov), einer sackförmigen Höhlung, an deren medialer Wand die Eizellen sprossen, eingenommen wird, während die Hode (Fig. 1 hd) lateral liegt. Die H 0 d e besteht, so weit ich es feststellen konnte (bei einer großen Anzahl von Geschlechtsapparaten) konstant aus zwei birnförmigen Hodenbläschen, deren ziemlich kurze Stielenden sich distal vereinigen. Bei einigen Geschlechtsapparaten ging von der Kuppe des Geschlechtssackes medial und lateral je ein fadenförmiger Anhang aus, wahrscheinlich Ei- und Samen- 42 W. Mii'haelscü. leiter. Die vorstehend geschilderten Geschlechtsapparate haben augen- scheinlich noch nicht die volle Eeife erlangt ; die grüßten Eizellen waren noch verhältnismäßig klein und zeigten noch keine Dotterbildung, Der ganze Geschlechtssack erwies sich im Maximum als nur etwa 0,18 mm lang bei einer Dicke von 0,14 mm. Inwieweit sich dieser Geschlechts- appurat bei der Ausreifung noch verändert, muß einstweilen dahin gestellt bleiben. Gen. DiandrcM'arpa Van Name. 18S6 Synstijela (part.), Herdman, Tunic. Challeiiger II., \^. 342. 1891 Synsti/ela (part.), HERDMAN, Rev. Class. Tunic, p. (j37. 1898 Sijiistyda (part.), Sluiter, Tiiiiic. Süd-Afrika, p. 55. 1899 Si/nsti/cla (part.), HERDMAN, Tunic. Austral. Mus., p. 94. 1900 Gynandrocarpa (part.), MiCHAELSEN, Holos. Asc. inagalh.-südgeorg. Geb., p. i*4, o(). 1902 Diandrocatya, Van Name, Asc. Bermuda I., p. 382. V?1SSG Symplcrjma, HERDMAN, Tunic. Challenger II., p. 144. Diagnose; Kolonie krustenfürmig. Kiemen sack ohne Falten, jederseits mit 4 rippenförmigen Längsgefäßen. Jederseits ein einziger, zwittriger Geschleclits- ap parat, bestehend aus einem frei in den Peribranchialraum hineinragenden Ovarium und zwei frei vom Ansatzpunkt des Ovars zur Seite ragenden Hodenblasen mit gemein- samem Samenleiter. Eizellen an Ort und Stelle, im dauernden Zusammenhange mit dem Ovarium, zu Embryonen und geschwänzten Larven sich entwickelnd. Typus: D. hotryllopsis Van Name. Auch die Gattung Diandr ocarpa gehört nocli zu der Gynandrocarpa- Gruppe, unterscheidet sich jedoch von allen übrigen Gattungen dieser Gruppe durch die geringe und konstante Zahl (4 jederseits) der rippen- förmigen Längsgefäße, sowie dadurch, daß der Kiemen sack faltenlos ist. In der Eeduktion der Zahl der Geschlechtsapparate (1 jederseits) kommt sie der Gattung Gynandrocarpa (nur 1 rechterseits) nahe. In der Zwei- teilung der Hode ähnelt sie der Gattung Eusynstyda, nicht aber in der spezielleren Gestaltung der Polycarpe. Bei Ensynstyela sind Ovarium und Hode in die dicke Wandung des Geschlechtssackes eingebettet, bei Diandrocarpa ragen die Ovarialzotten und die beiden Hodenhälften vom Ansatzpunkt der Ovarialzotten fi-ei in den Peiibianchialraum bezw. zur Seite, nur durch eine zarte Haut an den Innenkörper angeheftet. Ob die Gattung Symiüegma Heedman zu Diandrocai pa gehört, muß einstweilen als sehr fraglich dahin gestellt bleiben. Es lassen sich innerhalb dieser Gattung, verschiedene Formen unter- scheiden, deren Art-Berechtigung mir nicht ganz sicher nachweisbar erscheint. Vielleicht handelt es sich hier nur um Lokalvarietäten. Ich glaube 3 Arten halbwegs sicher sondern zu können, von denen zwei in zwei räumlich weit getrennte Varietäten zerfallen. Kcvisioii der comiHisiten Styelideii oilvv Polyzoinen. 43 Bestimmungstabelle der Arten: [ TTodeiiblaseii einfach binil'üriuig, Magen mit ca. 10 Falten 1. . 1. D. holrijllopiils Van Name. I Hodenblasen mehr oder weniger tief eingeschnitten, Magen mit 14 — 15 Falten 2. ( Hodenhlasen eingekerbt, mit schlanken Sonderausführgängen, Samenleiter lang, ,, ) fadenförmig % D. monocatya (SlüITER). I Hodenblasen tief eingeschnitten, gelaitpt, mit rudimentären Sonderausführgängen; ^ Samenleiter dick konisch, kaum länger als proximal dick . 3. B. BräkoiJddtiä n. sp. 1. Diandrocarpa botryllopsis Van Name. 1902 Diandrocarpa bofrijRopsis, VAN Xamk, Asc. Hermuda L, p. ö.s;], PL LIV Fig. 68. PI. LIX Fig. 120, 121, PI. LX Fig. 123. rMSSn Sympkgma rirüle, Hkkdman, Tunic. Challengerll, p. 144, Fl. XVIII Fig. 7—14. Diagnose: Kolonie krustenförmig, ca. 2 mm dick. Pers ouenf eidchen flach, oval, bis 272 mm lang. Körper Öffnungen schwach erhaben, in der Längsachse gestreckt elliptisch, ungelappt. Ingestionsöffnung dem Vorderrande sehr genähert. Cellulosemautel im Innern weich, mit zart häutiger Oberflächenschicht. Blindgefäfse birnförmig. Mundtentakel in geringer Zahl, „probably" alteruierend verschieden lang. Kiemen sack mit 4 (oder öV: „four, probalily flve") rippenfönnigen Längs- gefäüeu. Hauptquergefäße annäliernd gleich stark. Sekundäre Quergefäße fehlen. Magen mit ca. 10 Falten. Hodenhlasen einfach birnförmig, ohne deutlichen Ausführgang. Fundort: Bermuda-Inseln (VAN Name). Diese Art unterscheidet sich durch die einfache birnfürmige Gestalt der Hodenblasen, die nach der Abbildung (1. c. PL LIV Fig. GS t) ohne deutlichen Ausführgang ausmünden, ähnlich etwa wie bei B. Brakenhielmi, sowie durch die geringere Zahl der Magenfalten von den übrigen Arten dieser Gattung. Die sehr fragliche Identität dieser Art mit Symplegma viride Herdman ist oben, p. 22 — 23, eingehend erörtert worden. 2. Diandrocarpa monocarpa (Sluiter). 1886 Synstyela incrustans (part. : No. h, var. ?), HERDMAN, Tunic. Challengerll, p. 342, 345. 1898 Synstyela monocarpa (part.), SLUITER, Tunic. Süd-Afrika p. 55, Taf. 1 Fig. 12, Taf. 7 Fig. 6 (7?), [non Fig. 0, 8]. 1900 Gynandrocarpa monocarjm, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 30 Taf. III Fig. 8. 1902 [Diandrocarjm] monocarpa, VAN NAME, Asc. Bermuda I. p. 383. Diagnose: Kolonie krustenförmig. Personenfeldchen flach oder schwach er- haben, in der Mitte der Kolonie gedrängt stehend, polygonal, in den Randpartieu zer- streut, oval, ausgewachsen ca. 2V2 mm lang. Körperöft'uungen lochförmig, länglich spaltförmig oder undeutlich kreuzförmig, bis 74 imn voneinander entfernt. Cellulosemautel mit dünner, zäh lederartiger Außenschicht; Blindgefäße birn- förmig, nicht scharf vom mäßig dünnen, ca. '/i so dicken Blindgefäß-Stiel abgesetzt. 44 W. Micliaelsen. Muudtentakel 1-2— ca. 24. Dorsaltuberkel ein winziger, sehr kiu'zer, schräg geschnittener Trichter. Kiemensack glatt, faltenlos, jederseits mit 4 rippenfürmigen Längsgefiißen. Haupt quer gefäß e aniiälicrnd gleich stark; sekundäre Quergefäße fehlen. Kiemenspalten länglich, parallelrandig, zu 3 bis 6 in einer Masche. Dorsalfalte ein langer, mäßig breiter, glatter, glattrandiger Saum. D arm linksseitig neben der hinteren Hälfte des Kieniensackes, eine etwas klaffende ovale Schleife bildend, deren Endäste abgebogen sind. Magen mit 14—15 schwach spiralig aus der Längsriclitung heraus gebogenen, fast gleichmäßig über den ganzen Umfang verteilten Längsfalten und einem großen, schlauchförmigen, am blinden Ende nur schwach erweiterten, hakenförmig gebogenen Blindsack. Enddarm (abgebogenes Schleifenast-Ende) ziemlich lang, nicht scharf vom Mitteldarm abgesetzt. Ho den blasen platt, mit 2 oder 3 mehr oder weniger tiefen Einkerbungen, mit schlanken, langen Sonderausführgängen, die nach ihrer Vereinigung einen langen, faden- förmigen Samenleiter bilden. Bestinunungstabelle der Varietäten: f Mundtentakel ca. 24 a. forma typica. l Mundtentakel 12—14 b. var. pliilippinfusis nov. a. D. monocarpa (Sluiter) forma typica. 1898 Synsfyela monocarpa (part.), Sluiter, Tunic. Süd- Afrika p. 55, Taf. I Fig. 12, Taf. VII Fig. 6, 7 (?) [non Fig. 5, 6]. 1900 Gynandrocarpa monocarpa^ MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 30, Taf. III Fig. 8. Diagnose : K ö r p e r ö f f n u n g e n lochförmig. Mundtentakel ca. 24, sämtlich sehr lang fadenförmig, alternierend ver- schieden lang. Fundort: Kapläiidisclies Meer, Seapoint bei Kapstadt (Sluiter). Die typische Form der D. monocarpa bedarf einer eingehenden Er- örterung, da sich in die Beschreibung Sluitees offenbar ein Irrtum einge- schlichen hat. Sluiter erwähnt in seinen Schriften zwei verschiedene Poly- zoinen. 18i)5 meldet er in Tunic. Semon, p. 183 das Vorkommen einer Art bei der Thursday -Insel. Er identifiziert dieselbe mit Synstyela incrustans Herd- MAN, und zwar mit der angeblichen Varietät dieser Art von den Philippinen (durch kleinere Personen charakterisiert). Außerdem beschrieb SLUITER 1898 eine Polyzoine von Seapoint bei Kapstadt als Sijnstyela monocarpa n. sp. (Tunic. Süd-Afrika p. 55, Taf. 1 Fig. 12, Taf. 7 Fig. 5—8). Später beschrieb er dann die Polyzoine von der Thursday-Insel, ihre Nichtzu- gehörigkeit zu Synstyela incrustans Herdman erkennend, als 8. Michaelseni (Ber. Synstyela p. 110). Herr Prof. SLUITER war so liebenswürdig, mir Bruchstücke der Original-Kolonien dieser beiden von ihm untersuchten Polyzoinen-Arten zu überlassen. Meine Untersuchung ergab bei S.Michaeheni von der Thursday-Insel (siehe unten: Chorizocarya Michaelseni!) im allge- Revision der compositen Styolideu oder Polyzoineii. 45 meinen eine genaue Übereinstimmung mit den SLUlTERsclien Befunden. Es zeigten sich nur geringe Abweichungen, so in der Zahl der Magenfalten — eine häufig mit Irrtümern behaftete Angabe, sowohl bei mir wie bei anderen Tunicatenforschern. Bei Synstyela monocarpa (Diandrocarpa mono- carpa) weichen meine Untersuchungsresultate jedoch so stark von denen Sluiters ab, daß nach einer besonderen Ursache gesucht werden muß. Es ist ausgeschlossen, daß hier Beobachtungsfehler vorliegen. Ein genauer Vergleich der verschiedenen Untersuchungsresultate von den beiden SLUlTERschen Polyzoinen-Arten brachte mich zu der Überzeugung, daß Sluiters Beschreibung der Synstyela monocarpa zusammengesetzt ist aus Charakteren beider SLUlTERschen Arten, sowohl der eigentlichen S. monocarpa (von mir in die Gattung Diandrocarpa gestellt), wie auch der S. Michaelseni (von mir Chorizocarpa Michaelseni genannt). Die Angaben über die äußeren Charaktere entsprechen der Diandrocarpa monocarpa, ebenso die Angaben über die Mundtentakel. Die innere Struktur des Cellulosemantels dagegen, in der Fig. 8 der Tafel VII zur Anschauung gebracht, entspricht der ungemein charakteristischen Bildung bei Chori- zocarpa Michaelseni (hier Blindgefäß-Anschwellungen sehi* groß, annähernd kugelig, von den dünnen Blindgefäß-Stielen scharf abgesetzt, während sie bei Diandrocarpa monocarpa klein und birnförmig, nicht scharf von den ver- hältnismäßig dicken Stielen abgesetzt sind). Der Kiemensack hat nach meiner Untersuchung am Originalstück der typischen Diandrocarpa mono- carpa konstant 4 rippenförmige Längsgefäße jederseits; nach Sluiter soll er wie bei Chorizocarpa Michaelseni jederseits nur 3 tragen. Dieser Punkt ist einer der wesentlichsten ; denn eine so geringe Zahl von lippen- förmigen Längsgefäßen findet sich, soweit unsere Kenntnis reicht, nur bei den Arten der anscheinend ausschließlich australischen Gattung Chorizocarpa. Ebenso überzeugend ist die Angabe über die Magenfalten. Dieselben sollen nach Sluiter in der auffallend geringen Zahl 9 vor- kommen, während ich 14 oder 15 fand. Eine so geringe Zahl findet sich aber, soweit sich feststellen läßt, nur h&i Chorizocarpa Michaelseni, nämlich 8, falls man die äußeren Faltenwölbungen zählt, und dazu ein etwas kleinerer Längswall, der am Pylorus-Ende in den Blindsack übergeht (also einschließlich dieses Walles 9), und 0, falls man die eigentlichen, inneren, in das Lumen einspringenden Falten zählt. (Meist weiden wohl, wie es auch meiner Gepflogenheit entspricht, die äußeren Faltenwölbungen gezählt.) Meiner Ansicht nach sind diese wirklich auffallenden Beziehungen zwischen der SLUlTERschen Beschreibung von Synstyela monocarpa und den Befunden an S. {Chorizocarpa) Michaelseni überzeugend. Das wahr- scheinlichste ist wohl, daß bei einer Vergleichung der beiden von Sluiter untersuchten Arten ein Stück einer Kolonie von S. Michaelseni versehentlich in das Glas mit S. monocarpa geraten ist, und daß Sluiter gerade 40 W. Michaelsen. dieses verirrte Stück zur Feststellung der inneren Organisation verwandt hat. Möglich wäre es auch, daß irrtümlicherweise Zettel mit Skizzen und Notizen von der vermeintlichen S. incnistans var. (der späteren S. Michaelseni) unter die Notizen über S. monocari)a gemischt wurden. ') Da hier zweifelsohne irgend eine Verwechselung stattgehabt hat, so war für mich die Frage zu entscheiden, ob nicht etwa die ganzen Nummern verwechselt seien, ob nicht etwa Diandrocarpa monocmya von der Thursday-Insel und Chorüocarpa Michaelseni von Seapoint bei Kapstadt stamme. Das mir vorliegende Material von Diandr ocariia monocarjJd gab keinen Anhalt für eine Entscheidung dieser Frage und ebenso wenig die sonstige Verbreitung der tropisch-subtropisch circummundanen Gattung Diandr ocarjpa. Genügend sicheren Anhalt bot dagegen das Material von Chorizocarpa Michaelseni, und zwar dahin, daß eine derartige Vertauschung nicht stattgefunden hat. Ch. Michaelseni stammt zweifellos von der Thursday-Insel. Die Algenbruchstücke, auf denen die Kolonie saß, be- saßen leider keine Fortpflanzungsorgane, konnten demnach nicht genau bestimmt werden. Sie gehören nach Bestimmung durch Herrn Major Reinbold (Itzehoe) ^) wahrscheinlich der Rhodophyceen-Gattung Rhody- menia oder Epymenia an, geben also keinen genaueren Aufschluß über die Herkunft des Objektes, ebenso wenig, wie eine dieser Alge auf- gewachsene Bryozoe, nach Bestimmung durch Herrn Dr. L. Calvet (Cette): „Schizoporella hyalina LiNNE qui habite ä peu pres toutes les mers depuis les regions arctiques jusqu'aux regions antarctiques". Ein brauchbares Resultat ergab dagegen die Untersuchung einiger kleiner Krebstiere, die in Höhlungen der Tunicate saßen. Ein in mehreren Stücken vorgefundener Amphipode gehört nach Bestimmung durch Rev. T. R. R. Stebbing (Tunbridge Wells) wahrscheinlich zu Jassa orienüdis (DANA), einer Art, die vor dem Osteingange der Sunda-Straße gefunden worden. Die Bestimmung konnte allerdings wegen der ungenügenden Kenntnis über die DANAsche Art nicht ganz sicher ausgeführt werden. Das zweite Krebstier, ein kleiner Sphaeromide, steht nach Aussage des Herrn Dr. H. J. HANSEN (Kopenhagen) einer noch unbeschriebenen, im Kopenhagener Museum befindlichen Art von Neuseeland nahe, oder ist, falls man gewisse Abweichungen als Variabilität auffassen darf, derselben zuzuordnen. Wenn auch diese beiden Krebstierarten keinen ganz sicheren Schluß auf die Herkunft des Objektes gestatten, so ist doch für beide Australien der wahrscheinlichere Fundort. Dazu kommt, daß die Tunicate ') Es mag (las ein Tri-tniii sein, der nicht dem Forscher, sondern etwa einem auf- räumenden Diener oder einem sonstigen unbefugten Eingreifen zur Last zu legen ist. '■^) Ich sage den Herren, die liebenswürdigerweise die Bestimmung dieser mit der Tunicate vergesellschafteten Lebewesen ausgeführt haben, auch an dieser Stelle meinen besten Dank. Revision der coinpositeu Styeliden oder Polyzciiien. 47 selbst für diese Herkunft spricht. Sie gehört der unter anderm durch die auffallend geringe Zahl der rippenförmigen Längsgefäße charakterisierten Gattung Chorizocarjjci an (bei keiner anderen Polyzoinen-Gattung ist die Zahl dieser Längsgefäße so sehr reduziert). Die beiden anderen Arten dieser Gattung — mehr sind nicht bekannt — stammen von Ost-Australien (Port Jackson). Ich glaube nach all diesen konvergierenden Wahr- scheinlichkeiten als sicher annehmen zu dürfen, daß auch Chorizocarpa Michaelseni von Australien stammt, nicht vom Kap der guten Hoffnung, daß also — was ja auch an und für sich nicht das Wahrscheinlichere war — keine Verwechslung der ganzen Objekte stattgefunden hat. Ich lasse eine ausführliche Beschreibung der typischen Form von Diandrocmya monocarpa (Sluiter) nach Untersuchung des übersandten Originalstücks folgen : Äußeres: Die Kolonie überzieht als dünne Kruste einen Fremd- körper (Alge?). Die Personenf eidchen sind breit oval, bis etwa 'l-'l\ mm lang und 2 mm breit, schwach polsterförmig erhaben. Die Färbung ist hellgrau, schieferig, stellenweise schwach rötlich irisierend. Die Körper- öffnungen sind flach, lochförmig, nicht deutlich gelappt; sie liegen ungefähr V4 mm von einander entfernt, die Ingestionsöifnung dem Vorderende der Personenfeldchen etwas näher als die Egestionsöffnung dem Hinterende. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist lederartig zähe, kaum durchscheinend. Die Blutgefäße bilden im Cellulosemantel ziemlich enge Verzweigungen mit zahlreichen Anastomosen. Die Blindgefäß- An Schwellungen sind birnförmig, von ihren Stielen nicht scharf abgesetzt, ungefähr 4mal so dick wie diese letzteren. Die Personen sind ziemlich dicht nebeneinander in den Cellulose- mantel eingebettet, dorsoventral abgeplattet. Der Mundtentakelkranz besteht aus verhältnismäßig enorm langen, dünn-fadenförmigen Tentakeln, die sich bei den wenigen zur Untersuchung vorliegenden Personen schopfartig verwickelt hatten. Ein solch längerer Tentakel ist ca. V4 mm lang bei einer Dicke von etwa 12 fi. Die Zahl und die genaue Anordnung der Tentakel ließ sich infolge des beschränkten Materials und der Verzwirbelung der Tentakel nicht genau feststellen. Die Zahl mag ungefähr 24 betragen. Es alternieren wenigstens stellenweise (regelmäßig?) längere und kürzere, ob nach Schema 1, 3, 2, 8, 1 oder nach Schema 1,2, 1,2, 1, ließ sich nicht erkennen. Der Dorsaltuberkel ist winzig und hat die Gestalt eines sehr kurzen, schief geschnittenen, etwas seitlich zusammen gedrückten Trichters. Der Kiemensack hat keine Falten. Er trägt jederseits 4 rippen- förmige Längs gefäße. Die Quergefäße sind annähernd gleich stark. Sekundäre Quergefäße fehlen. Die Kiemenspalten sind länglich, parallelrandig. Sie stehen zu 3 bis 6 in einer Masche. An einem der ö 48 W. Michaelsen. genauer untersuchten Kiemensäcke fand ich rechtsseitig folgende Kiemen- spaltenzahlen in einer Masclienreihe: D. 6 I 4 II 5 III 3 IV 5 E. Die Dorsal falte ist ein langer, mäßig breiter, glatter und glatt- landiger Saum, Der Darm (vergl. die Abbildung, Taf. I Fig. 5, des ähnlich gestalteten, aber durch die Form des Afterrandes abweichenden Darms der var. philipimienm!) liegt linksseitig neben der hinteren Hälfte des Kiemen- sackes. Er bildet eine etwas klaffende ovale Schleife, deren Endäste, der kurze Oesophagus und der etwa doppelt so lange P^nddarm, annähernd parallel mit einander aus der Ebene der Schleife herausgebogen sind. Der Oesophagus (vergl. Fig. 5, os) ist eng, kantig, stark gebogen. Der Magen (vergl. Fig. 5, mg) ist oval, etwas länger als dick. Er weist 14 oder 15 auch äußerlich scharf ausgeprägte, schwach spiralig aus der Längsrichtung herausgebogene Längsfalten auf, die sich annähernd gleich- mäßig über den ganzen Kürperumfang verteilen. Am Ende der Längsnaht entspringt ein großer, hakenförmig zurückgebogener, schlauchförmiger, am blinden Ende nur sehr schwach angeschwollener Blindsack (vergl. Fig. 5, hs). Der Mitteldarm (vergl. Fig. 5, mcl) ist ziemlich eng, der Enddarm nicht deutlich vom Mitteldarm abgesetzt, distal abgeplattet. Der After ist schlitzförmig, der Afterrand glatt, weder ausgeweitet noch zurück- geschlagen (anders gestaltet als die Fig. 5 es bei ecl darstellt!). Es findet sich jederseits ein einziger zwittriger Geschlechts- apparat (MICHAELSEN: Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. Taf. III, Fig. 8). Der männliche Teil desselben besteht aus zwei breiten, durch zwei oder drei mehr oder weniger tiefe Einkerbungen geteilten Hodenblasen, die von einander abgewendet liegen und je einen schlanken, langen Sonder ausführgang gegen die Mitte hinsenden. Hier vereinen sich die beiden Ausführgänge zu einem dünnen, schlanken, frei in den Peri- branchialraum hineinragenden Samenleiter (in der zitierten Abbildung zu kurz, nach einem nicht vollständigen Präparat, gezeichnet). An dem Punkt der Vereinigung der beiden Hodenblasen -Ausführgänge entspringen einige Ovarialzotten, deren jede am freien Ende eine einzige in Ausbildung begriffene Eizelle oder einen mehr oder weniger entwickelten Embryo trägt. ' Die Eizelle löst sich nicht vom Ovarium los. Sie wird zweifellos an Ort und Stelle befruchtet und macht hier ihre weitere Entwickelung bis zum Stadium der geschwänzten Larve durch. b. D. monocarpa (Sluiter) var. nov. philippinensis. (Taf. I Fig. 5.) ISOn Synstyela incrustans (part. No. b, var.?), Herdman, Tuiiic. ('hallenger II, p. 342, 345. Diagnose: Kürperöff nungen flach liegend, meist kurze Läiigssehlitze oder sehr undeutlich kreuzförmig, manchmal auch einfach lochfürmig; Ingestionsöffnung dem Vorderrande des l'ersonenfcldchens sehr genähert. Revision der cnnijiositen Styeliden oder Polyzoinen. 49 Mund teutakelkranz aus ca. 14 ziemlich regelmäßig nach Schema 1, 2, 1,2, 1 geordneten Tentakeln von ZAveierlei Länge bestehend (die längeren mäßig lang, die kürzeren etwa '/a so lang). Afterrand erweitert, zurückgeschlagen, zweilippig (jede Lippe mit 2 Ein- kerbungen). Fundort: Philippinen, Mindanao, Prov. Zamboanga (Samboangan), 10 Fd. ; (Herdman). Bei der Erörtennig der Gattung Alloeocarpa in „Holos. Asc. magalh.- südgeorg. Geb. p. 25" sprach ich die Vermutung aus, daß eine Polyzoide nicht eine solch weite Verbreitung haben könne, wie sie HERDMAN für die typische Art dieser Gattung, A. incnistans (HERDMAX), angibt (Magalhaens-Straße und Philippinen). Ich glaubte diese mir damals unwahrscheinliche Verbreitungsangabe auf einen Irrtum in den Fundorts- angaben zurückführen zu sollen. Die Untersuchung eines Teilstückes des Originals jener „Synstyela incrustans HERDMAN, var. ?" von den Philippinen, das mir durch die Verwaltung des British Museum zu London gütigst •zur Nachuntersuchung überlassen wurde, ergab, daß diese philippinische Polyzoine garnicht mit der magalhaenischen Si/nstijela incrustans HERDMAN (von mir in die Gattung Alloeocarpa gestellt) verwandt ist, sondern einer ganz anderen Gattung angehört. Sie erwies sich als artlich mit der kapländischen Diandrocarpa monocarpa (Sluiter) zusammengehörig. Durch diese Erkenntnis wird meine Überlegung betreffs eines eventuellen Irrtumes in der Fundortsangabe jener philippinisclien Polyzoine hinfällig. Zugleich erfährt auch meine oben zitierte Ansicht von der Unwahrscheinlichkeit einer solch weiten Verbreitung einer Polyzoine (Magalhaens-Straße bis Philippinen) eine Korrektur; erweist sich doch Diandrocarpa monocarpa, jene Art, zu der das betreffende philippinische Stück gehört, als ungefähr ebensoweit verbreitet. Es ist eigentlich auch nicht die weite Entfernung zwischen den Fundorten, die jene Verbreitung „Magalhaens-Straße — Philippinen" so unwahrscheinlich machte, sondern mehr der große Unter- schied im Breitengrade der Fundorte: Der eine subantarktisch, der andere tropisch ! In dieser Hinsicht ist die Verbeitung der Diandrocarpa mono- carpa trotz ihrer Weite in ost-westlicher Richtung weit mehr beschränkt (tropisch-subtropisch), als jene angebliche Verbreitung von Synstyela incrustans. Inbezug auf die Organisation der philippinischen Varietät der Diandro- carpa monocarpa ist Folgendes anzugeben: Äußeres: Das Aussehen der Kolonie gleicht fast vollständig dem der D. Brakenliielmi. Die Färbung ist schiefergrau, etwas bläulich. Die Person enf eidchen sind höchstens 2V2 mm lang und 2 mm breit (also viel kleiner als bei der Synstyla incnistans HERDMAN aus dem Magal- haensischen Gebiet). Die Körperöffnungen liegen ganz flach. Sie 4 50 W. Micliaelsen. stellen sich meist als sehr kurze, Komma- förmige Längsschlitze dar. Manchmal zeigen die Ränder dieses Längsschlitzes jederseits eine kleine, nicht ganz deutliche Einkerbung, so daß die Körperöffnungen undeutlich kreuzförmig erscheinen. Manchmal auch sind sie einfach lochförmig. Die Ingestionsöffnung ist dem Vorderrande der Personenfeldchen meist sehr genähert. Der Mundtentakelkranz besteht aus ca. 14 alternierend ver- schieden langen, nach dem Schema 1, 2, 1, 2, 1 geordneten fadenförmigen Tentakeln. Dieselben sind, vielleicht infolge von Kontraktion, nicht so auf- fallend lang und schlank wie bei der typischen Form. Die kürzeren sind etwa halb so lang wie die längeren. Winzige Tentakel scheinen zu fehlen. Der Darm (Taf. I, Fig. 5) gleicht, vielleicht mit Ausnahme der Gestaltung des Afterrandes, dem der typischen "Form. Der Afterrand (Fig. 5 ed) erwies sich bei einer genauer untersuchten Person als erweitert und zurückgeschlagen zweilippig und ließ an jeder Lippe einige wenige, jederseits 2, Einkerbungen erkennen. Die Feststellung, ob hierin eine charakteristische Bildung dieser Varietät zu sehen ist, muß der Unter- suchung an besserem Material vorbehalten bleiben. Im übrigen — ich betone nur die Struktur des Kieme nsackes, des Magens und der Geschlechtsorgane — gleicht diese Varietät der typischen Form. 3. Diandrocarpa Bräkenhielmi n. sp. Diagnose : Kolonie krustenfürmig, 1 '^ — 2 mm dick ; 0 b e r f 1 ä c li e eben ; P e r s 0 n e n f e 1 <1 c li e 11 flach, in den Randpartien zerstreut, oval, in den mittleren Partien dicht aneinander gedrängt, polygonal. Körperöffnungen deutlich längsschlitzförmig bis lochförmig, manchmal auf winzigen, Avarzenförmigen äußeren Siphonen. Ingestionsöffiuing dem Vorderrande der Personenfeldchen sehr genähert. Mundtentakelkranz mit 12, selten bis 14 einfachen Tentakeln, die meist regel- mäßig nach dem Schema 1, 3, 2, 3, I angeordnet sind. Dorsaltuberkel ein winziges ovales Polster mit einfachem Längsschlitz. Kiemensack jederseits mit 4 rippeiiförmigen Längsgefäßen; Hauptquergefäße annähernd gleich groß ; sekundäre Quergefäße fehlen. Kiemenspalten mäßig lang gestreckt, parallelrandig. Dorsalfalte ein glatter, annähernd glattrandiger Saum. Dann an der linken Seite des Kiemensackes, eine ovale, stark klaffende Schleife bildend. Oesophagus eng, kantig, gebogen. Magen orangenförmig, mit 14 oder 15 auch äußerlich stark ausgeprägten Längsfalten und am Pylorus-Ende der Längsnaht mit einem großen, schlauchföriiiigen, hakenförmig gebogenen Blindsack. Afterrand glatt, kaum merklich erweitert, nicht zurückgeschlagen. Hodenblasen dick und plump, in 4 — 8 dickliche, zum Teil aus der Fläche herausgebogene Wülste und Lappen zerschlitzt, distal konisch verjüngt, aber ohne deutliche Sonderausführgänge; Samenleiter dick kegelförmig, nur wenig länger als liroximal dick. Revision der conipositen Styeliden oder Polyzoineii. 51 Bestimmungstabelle der Varietäten: iMnndtentakel sämtlich, auch die 3. Ordnung-, wohl ausgebildet, fadenförmig a. forma tjpica. Muiidteutakel 3. Ordnung rudimentär, warzenförmig h. var. Stidihnanni nov. a. D. Bräkenhielmi Michlsn. forma typica. Diagnose: Mundtentakel sämtlich, auch die 3. Ordnung, wohl ausgebildet, schlank fadenförmig, Fiiiidiiotiz: Golf von Mexiko, Veracruz; Bräkenhielm leg. (Mus, Hamburg), Vorliegend mehrere zum Teil sehr große Kolonien. Äußeres: Die Kolonien sind krustenförmig, ca, IV2 — 2mm dick, Sie überziehen die Außenseite lebender Muscheln der Gattung Avicula, sowie Ascidien, Holzstückchen und anderes. Eine besondere, aber syste- matisch belanglose Modifikation erhält die Kolonie-Gestaltung der an der Ascidie angewachsenen Kolonie dadurch, daß sich die Ascidie stark kontrahiert und dabei ihren ansehnlichen Ingestionssipho zurückgezogen hat. Die den Ingestionssipho im ausgestreckten Zustande gerade bedeckende Dianch-ocarpa-liYVi^ie, ist diesem Zurückzug des Ingestionssipho nicht gefolgt und ragt nun, losgelöst von ihrem Untergründe^ schornsteinartig frei auf, eine Röhre, die lediglich an der Außenseite die Körperöffnungeu der eine einzige Schicht bildenden Personen aufweist. Die Färbung der Kolonien ist grau bis olivbraun, stellenweise mit schwachem violetten Schimmer. Die Personenfeldchen sind flach, im ausgewachsenen Zustande ca. 2 — 3 mm lang und IV2 — 2 mm breit; sie stehen in den Randpartien zerstreut, stellenweise recht weitläufig, und haben hier einen ovalen Um- riß; in den mittleren Partien dagegen stehen sie dicht gedrängt, wodurch ihr Umriß polygonal wird. Die Körperöffnungen, durchschnittlich etwa 1— 172 mm voneinander entfernt, haben im geschlossenen Zustand die Form eines kurzen Längsschlitzes; vollkommen geöffnet, sind sie loch- förmig. Manchmal erkennt man winzige, warzenförmige äußere Siphonen, Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist wie bei i). ho- tryllopsis im allgemeinen wasserhell; doch kommt das nur in den Rand- partien, wo die Personen weitläufig zerstreut stehen, zur Geltung; diese wasserhellen Partien sind weich, fast gallertig, überdeckt von einer dünnen, fest-lederartigen Oberflächenschicht. Der Cellulosemantel enthält zahlreiche, verästelte und anastomosierende Blutgefäße mit vielen dick birnförmigen, nicht scharf abgesetzten Blindgefäßen, ähnlich denen von D. monocarpa. Die Personen sind eiförmig, bis etwa 3 mm lang und 2 mm dick. Der Mundtentakelkranz besteht meist aus 12 einfach faden- förmigen Tentakeln von 3 verschiedenen Längen, die meist regelmäßig 52 W. Michaelsen. nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 angeordnet sind; selten finden sich 14 Ten- takel. Die kleinsten Tentakel, die der 3. Ordnung-, sind noch schlank fadenförmig, wohl ausgebildet. Der Dorsaltuberkel ist ein winziges ovales Polster mit einfachem Längsschlitz. Kiemensack und Darm sind anscheinend genau wie bei D. mono- carpa f. typica gestaltet, so daß es nur des Hinweises auf die betreffende Beschreibung (oben p. 47, 48) bedarf. Hervorheben will ich nur, daß D. Brahenhielmi ebenfalls einen auffallend großen, schlauchförmigen, hakenförmig zurückgebogenen Blindsack am Pylorusende des Magens besitzt, und daß der Afterrand glatt, kaum merklich erweitert, nicht zurückgeschlagen, und daß die Zahl der Magenfalten 14 oder 15 ist. Das Hauptmerkmal der D. BräkenJnelmi liegt in der Gestaltung des Geschlechtsapparates, die bei beiden Formen, bei der typischen Form und der var. StuJümanni, gleich ist (Fig. 4 der Taf. I zeigt den männ- lichen Teil eines Geschlechtsapparates der var. Stuhlmanni) . Jederseits am Innenkörper findet man zwei große, plumpe Hoden blasen (vgl. Fig. 4 hd), die durch mehr oder weniger tiefe Einschnitte und dazwischen- liegende Hervorwölbungen in 4 — 8 dickliche, zum Teil aus der Fläche heraustretende Lappen geteilt ist. Die einander zugewendeten Teile der beiden Hodenblasen sind konisch verjüngt und vereinen sich, ohne daß es zur Bildung deutlicher Sonderausführgänge käme. Die vereinigten verjüngten Enden der Hodenblasen münden durch einen gemeinsamen, dick kegelförmigen Samenleiter (vgl. Fig. 4 sl), der kaum länger als proximal dick ist, aus. An der Stelle der Vereinigung der beiden Hodenblasen sitzen mehrere Ovarialzotten (vgl. Fig. 4 ov), deren jede in dem freien, in den Peribranchialraum hineinragenden verdickten Ende eine mehr oder weniger weit ausgebildete Eizelle oder an deren Stelle einen mehr oder weniger weit entwickelten Embryo trägt. Die reifen Eizellen haben einen Durchmesser von etwa 0,25 mm. b. D. Bräkenhielmi Michlsn. var. nov. Stuhlmanni. (Taf. I, Fig. 4.) Diagnose: M und tan takel kränz mit 1:^ einfachen Tentakeln von 3 ver- schiedenen Läno-en, sehr regelraäßiy nach Schema 1, 3, 2, 3, 1 angeordnet, die der 1. Ordn. niäfMg hing, die der 3. Ordn. rudimentär, warzenförmig oder sehr kurz stummelföi-mig. Im übrigen wie die typische Form. Fiiiidiiotiz : Westlicher Indischer Ozean, Dar-es-Saläm, an einem Ponton; Stuhlmaxn leg. (Mus. Berlin und Mus. Hamburg.) Mauritius, an dickstengeligen Algen, sowie an lebenden Pecfen; Mitintis leg. (Mus. Berlin und Mus. Hamburg). Vorliegend mehrere Kolonien. Kevisioii der cun)po.siten Styeliden dder Polyzuineu. 53 Äußeres: Die Kolonien überziehen als dünne Krusten die Schalen von Musclieln (Pinna fumata HANL. und Avicnla margaritijera DUNK., bestimmt von E. V. MARXENS) sowie blättrige Algen. Sie ziehen sich auch auf kleine, auf diesen Algen sitzende Konglomerate von zarten, zerbrechlichen Schlammröhrchen (von Amphipoden gebaut?) hinauf und nehmen dann, wahrscheinlich in Anpassung an die Hinfälligkeit dieses Untergrundes, eine etwas kompaktere Gestalt an, erieicht durch Ver- dickung der Kolonie, die hier fast klumpig aussieht. Die Färbung der Kolonie ist schieferig grau, teils mehr bläulich, teils mehr rötlich oder olivbraun. Die Körper Öffnungen sind bei dieser Varietät meist deutlich längsschlitzförmig, bei vollständiger Ötihung aber lochförmig. Sie stehen meist auf winzigen, warzenförmigen äußeren Siphon en, die hier, vielleicht infolge anderer Konservierungsart, deutlicher sind als bei der typischen Form. Die Ingestionsöffnung ist meist dem Vorderrande des Personenfeldchens sehr genähert. Innere Organisation: Die Zahl der Mundtentakel ist bei dieser Varietät anscheinend konstant VI, regelmäßig nach Schema 1, 3, 2, 3, 1 geordnet. Sie sind sehr verschieden lang, aber die längsten noch als mäßig laug zu bezeichnen. Diejenigen 3. Ordn. sind zum Teil winzig, warzenförmig, rudimentär, kaum noch als Tentakel zu bezeichnen. Hierin liegt der Unterschied dieser Varietät von der typischen Form. Ich glaube nicht, daß diese Kleinheit der Tentakel 3. Ordn. lediglich auf starker Kontraktion beruht. Meines Wissens ist eine derartig starke Kontraktilität, welche deutlich lang fadenförmige Tentakel, wie sie die typische Form in denen 3. Ordn. besitzt, zu winzigen Warzen i-eduzierte, an den Tentakeln von Ascidien nicht beobachtet worden. Auch zeigt das Material der var. Shüilmanni in keinem anderen Organsystem irgend welche Spuren einer besonderen Kontraktion. Dazu kommt, daß alle untersuchten Personen diese Reduktion in der Länge der Tentakel 3. Ordn. stets in gleicher Weise zeigten. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß es sich hier tat- sächlich um eine Zurückbildung handelt. Immerhin ist der Unterschied zwischen beiden Formen als sehr geringfügig anzusehen, so daß die Berechtigung der Absonderung der YM\Stuhlmanni angezweifelt werden mag. In allen übrigen Beziehungen scheint var. Stulilmanni durchaus mit der typischen Form übereinzustimmen, so daß es hier keiner besonderen Beschreibung derselben bedarf. (Gen. iiov. Monaii(lr(»oarpa.) (geu. ;^ubfam. Polyzoiiiarura aut subfaiii. Styeliiiaruni.) 1903 Monanärocarpa, MICHAELSEN, Stolidobr. Asc. d. Tiefsee-Exp. p. 2-40 [60]. Diagnose: Kolonie-bildend oder solitär? Kiemensack mit einigen Längs- falten niid zahlreichen rippenfürmigen Längsgefäßen. Magen mit einem Blindsack. 54 "^y- Michüflscn. Gesclilecli tsorgiiii e jederseits eine Anzalü zwitteriger Polycarpe mit je eiuer einzigen, einfachen Hodenblase. Typus: M. Irltonis MiCHLSN. Nur unter Vorbehalt stelle ich diese Gattung- in die Unterfamilie der Polyzoinen. Das einzige untersuchte Objekt bestand, trotzdem es voll- ständig gesclilechtsreif war, aus einer einzigen Person ohne Spur von Sprossung. Es ließ sich daran also nicht feststellen, ob es sich um eine Solitärform der Unterfamilie Styelinae handelt, oder um eine Polyzoine, bei der sich später durch Sprossung von Tochterindividuen eine Kolonie gebildet haben würde. Da auch bei anderen sicher zur Unterfamilie Polyzoinae gehörigen Arten ein Muttertier sich bis zur vollen Geschlechts- reife entwickeln kann, bevor eine ungeschlechtliche Vermehrung durch Sprossung beginnt (nachgewiesen z. B. bei ÄUoeocarpa incrnstans [Herdman] = A. Emilionis MiCHLSN. : Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 3G), so steht der Annahme nichts entgegen, daß auch in dem Original der Monandrocarxia tritonis nicht eine echte Solitärform, sondern nur das Jugendstadiiun einer Kolonie vorliegt. Was mich zu dieser Annahme veranlaßt, ist nicht nur die Kleinheit der Person, sondern vor allem die anscheinend nahe Verwandschaft dieser Gattung mit der Gattung Polyzoa. Im Besonderen erschien mir bedeutsam die Glattrandigkeit des Afterrandes sowie auch die Anordnung und Gestaltung der Polycarpe. Es bedarf aber zur endgültigen Klarlegung der systematischen Stellung dieser Gattung noch der Untersuchung an reicherem Material. (Monandrocarpa tritonis Michlsn.). 1903 Monandrocatjm tritonis, MICHAELSEN., Stolidobr. Asc. d. Tiefsee-Exp. p. 240 [60] Taf. X (I) Fig. 2, Taf. XIII (IV) Fig. 55—57. Diagnose: Körper (des lediglich als Einzeltier beobachteten Objektes) von der Gestalt eines flachen ovalen Polsters, mit der ganzen Ventralseite angewachsen. Länge 8 mm, Breite 6 mm, Höhe l'/a mm. Äußere Siphonen fehlen. Körperöffnungen unscheinbar, ca. 3 mm von einander entfernt. K örp er ober fläch e eben, dicht mit Sand inkrustiert. Cellulosemantel hart knorpelig. Innere Siphonen fehlen. Atrialte ntakel vorhanden, ca. 20. Mundtentakel ca. 48, verschieden lang. Dorsaltuberkel ein schwach erhabenes ovales Polster mit einfachem, klaffenden Längssclilitz. Kiemensack jederseits mit 3 (oder 4?) Längsfalten. 4 — 7 rippenförmige Längs- gefäße auf den Falten, keine in den Faltenzwischenräunien. Hauptiiuergefäße annähernd gleich stark. Sekundäre Quergefäße fehlen. Dorsal falte glatt und glattrandig. Darm in der linken Körperhälfte zwischen Kiemensack und Ansatzfläche, zu einem einfachen Oval zusaniraengel)Ogen. Magen mit 1 1 auch äußerlich scharf aus- Revision der conipo.siteu Styeliden udei- Polyziiinon. 55 g:eprägten, verschieden langen Längsfalten nud einem kolbenförmigen, stark gebogenen Bliudsack. Afterrand zurückgeschlagen, glatt, in ZAvei breite Lippen gespalten. Ca. 10 Polycarpe bilden in der hinteren Hälfte des Körpers, im Winkelraum zwischen Ober- und Unterseite, eine bogenförmige, die ventrale Medianlinie kreuzende Linie, so daß ca. 5 jederseits liegen. Polycarpe ellipsoidisch bis annähernd kugelig, mit einer halbellipsoidischen Hodenblase, an deren flache oder etwas ausgehöhlte Seite sich das Ovarium anschmiegt. Fundort: Kapländisclies Meer, Plettenburg-Bucht (Deutsche Tiefsee-Expedition). Gen. Polyzoa Lessoii. 1830 Polyzoa, LesSON, Zool. in: Voy. Coquille, T. 21 p. 437. 1871 Goodsiria, CUNNINGHAM, Nat. Hist. Magellan, p. 12ß. 1871 Goodsiria, CUNNiNGHAM, Notes Voy. Nassau, p. 48'.). 1886 Goodsiria (part.) + Chorizocormiis, Herdman, Tunic. Challenger IL p. 337, 345. 1889 Colella (part.) + Chorizocormiis, PFEFFER, Fauna Süd-Georg., p. 4. 1891 Chorizocormiis (iiart.) -{- Goodsiria (part.), Herdman, Rev. Class. Tunic, 636, 638. 1898 Polyzoa, MICHAELSEN, Tunic. Magalh. Süd-Georg., p. 368. 1899 Chorizocormiis (part.) -f Goodsiria (part.), HERDMAN, Tunic. Austral. Mus., p. 94, 95. 1900 Chorizocormiis (part.) -f Polyzoa. MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p. 26, 27, 44-66. Diagnose: Kolonie bestehend aus gesonderten, durch Stolonen miteinander verbundenen Personen, oder aus personenhaltigen Köpfen, die durch Stolonen miteinander verbunden sind, oder aus stoloniferen Basalmassen entspringen. Kiemensack ohne falten, jederseits mit 8 rippenf ürmigen Längsgef äfsen. Geschlechtsapparate: jederseits in einer Reihe eine Anzahl zwitteriger Polycarpe, die aus einem Ovarium und einer einzigen, einfachen Hodenblase bestehen. Typus: P. ojmntia Lesson. In dem zoologischen Teil des Berichtes über die Reise der „Coquille" (Zool. in: Voy. Coquille, T. 2l-p. 126 — ausführlich zum Abdruck gebracht in Michaelsen, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p. 13), veröffent- licht im Jahre 1830, beschreibt Lesson eine zusammengesetzte Ascidie unter dem Namen „Polyzoa raquette de mer" bezw. „Polyzoa opuntia". Diese Beschreibung ist für mehr als ein halbes Jahrhundert von den Tunicaten-Forschern unberücksichtigt geblieben. Weder CUNNINGHAJ^I, der zunächst über Ascidien dieses Gebietes schrieb, noch HERDMAN, der sämtliche Tunicaten-Arten, auch die seiner Ansicht nach nicht wieder- erkennbaren, zusammenstellte, erwähnen diese LESSONsche Art. Hätten sie die LESSONsche Beschreibung gekannt, so würden sie wohl kaum die Gattung Goodsiria aufgestellt bezw. aufrecht erhalten haben; denn es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Gattung Polyzoa mit Goodsiria identisch ist. Schon der Artname „opuntia" ist bezeichnend und auf keine andere bekannte Form dieses Gebietes anwendbar. Da Polyzoa der älteste Name für diese sicher definierbare Gattung ist, so haben alle übrigen Bezeichnungen in die Reihe der Synonyme zu rücken, falls 56 W. Blichaelsen. nicht irgend welche Regeln der Nomenclatur gegen diese Anwendnng des Namens Folyzoa sprechen. Das ist nicht der Fall. Der Name Polyzoa ist, wie ich anderenortes eingehend nachgewiesen habe, korrekt gebildet. Es nnterliegt keinem Zweifel, daß meine Dentung dieses Wortes als Singular-Femininum {Polyzoa scilicet Ascidia = vieltierige Ascidie) der Auffassung Lesööns — und auf diese kommt es hier an — entspricht. Daß Lesson den männlichen Artikel anwendet („Le Polyzoa") ändert an der Sachlage nichts, entspricht es doch dem Gebrauch der Franzosen, sämtliche Gattungsnamen lateinischer Form, auch die weib- lichen, mit dem männlichen Artikel zusammenzustellen. Der Franzose sagt z. B. „le Viola odorata", unbeschadet des weiblichen Charakters des Begriffes Viola. So gut charakterisiert die Gattung Polyzoa ist, so unsicher erscheint mir die Artsonderung innerhalb derselben. Es liegen mir zahlreiche, von den verschiedensten Fundorten stammende Formen dieser Gattung vor, die in dem Habitus der Kolonie auffallende Verschiedenheiten zeigen. Bei dem Versuch, diese Verschiedenheiten diagnostisch zu formulieren, erkennt man jedoch bald, daß sie nicht auf bestimmten, für die ganzen Kolonien charakteristischen Stockformen beruhen, sondern nur auf dem mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen Vorwiegen gewisser Stock- formen, die das Auftreten anderer Formen an der betreffenden Kolonie nicht ausschließen. Auch die innere Organisation ergibt keine sicheren Handhaben für die Artsonderung. Ich glaubte, in der Zahl der Magen- falten, sowie in der Zahl und der Größenverschiedenheit der Mundtentakel leidlich gute Art- und Varietätencharaktere gefunden zu haben; eine auf erweiterter Erfahrung gestützte Nachuntersuchung läßt mich aber erkennen, daß diese Charakterisierung größtenteils auf direkten Irrtümern oder auf irrtümlicher Verallgemeinerung einzelner Beobachtungen an variablen Charakteren beruht. Die Zahl der Mundtentakel ist etwas variabel und auch die Anordnung nach den verschiedenen Größen schwankt an einer und derselben Kolonie. Irrtümliche Angaben der Zahl der Magenfalten gehören zu den häufigsten Irrtümern in den Polyzoinen-Diagnosen. Fast alle (wenn nicht alle?) Forscher, die überhaupt Angaben über die Zahl der Magenfalten bei Polyzoinen machen, — ich muß mich selbst mit in die Reihe der Irrenden einschließen — haben sich irrtümliche Angaben in diesem Punkt zu Schulden kommen lassen. Abgesehen von direkten Irrtümern beim Zählen der Magenfalten, beruhen die irrtümlichen Angaben auf zwei verschiedenen Inkorrektheiten: Eine zu geringe Zahl resultiert häufig aus der Zählung der Magenfalten an einem Querschnitt durch dieses Organ, da nicht alle Falten in der ganzen Länge des Magens verlaufen und in jedem Querschnitt sämtlich getroffen werden (z. B. meine zu geringen Angaben bei Polyzoa Ctmniiighami MiCHLöN. und P. gordiana Revision der conipositeu Styelideii oder rolyzoiuen. 57 MlCHLSN.)- Eine zu große Zahl resultiert leicht bei einer Verdoppelung der an einer Magenhälfte gezählten Falten, da die Falten meist mehr oder weniger spiralig verlaufen, und einzelne Falten an den Seiten- rändern von der Unterseite auf die Oberseite treten, und zumal auch, da an der der Zählung meist leichter zugänglichen Nahtseite des Magens wegen der Verkürzung der neben der Naht verlaufenden Falten eine größere Zahl von Falten liegt, als an der gegenüberliegenden (z. B. wahr- scheinlich die zu hohe Angabe Sluiters bei Synstyela Micliaelseni Sluitee). Seltener ergibt diese Verdoppelung der an einer Hälfte gezählten Falten eine zu geringe Zahl, falls nämlich die dem Kiemensack angeschniiegte Magenseite, die der Beobachtung häufig erst nach der nicht immer ganz leichten Abpräparierung des Kiemensackes zugänglich wird, eine geringere Zahl von Falten, oder überhaupt keine, besitzt (z. B. die Angabe: „about 8 on each side" — das wären also ungefähr 16 — Herdmans bei Chorizocormus leucophaeus Herd^iIAN). Was nun die Gattung Polyzoa anbetrifft, so hat die Nachuntersuchung ergeben, daß die Unterschiede in der Zahl der Magenfalten bei den verschiedenen Formen nicht so groß sind, wie meine ursprünglichen, irrtümlichen An- gaben besagen. Die verschiedenen Formen dieser Gattung sind also noch weniger scharf voneinander gesondert, als es nach meinen ersten Beschreibungen den Anschein hat. Nur zwei Arten, P. faldandica MiCHLöN. und P. reticulafa (Herdman), sind durch eine wirklich charak- teristische Koloniebildung scharf zu sondern. Die übrigen (jene Formen, deren Kolonien aus kompakten, durch Stolonen oder stolonenhaltige Basalmassen verbundenen Köpfen mit einschichtigem Personenbesatz bestehen) sind schwer voneinander zu sondern, so daß es sich empfiehlt, sie zu einer einzigen, weit umfassenden, sehr variablen Art zu vereinen. Es handelt sich hier anscheinend um eine noch in Sonderung begriffene Artgruppe, bei der die Entscheidung, ob eine weite Art mit vielen Varietäten und Eassen oder ob viele gesonderte Arten vorliegen, vom subjektiven Ermessen abhängig ist. Eine derartige weit umfassende, variable Art oder Gruppe mannig- faltiger unscharf gesonderter Formen bezeichne ich als „species ampla" und ich füge diese Bezeichnung, zu „sp. ampl." abgekürzt, dem betreffenden Art-Namen an. Die einzelnen Formen sind, falls man sie überhaupt sondern will, am besten als Unterarten aufzuführen. Derartige „species amplae" kommen wohl in den meisten Tierfamilien vor. Bei meinen Oligochaeten-Arbeiten hatte ich mehrfach mit solchen zu operieren.^) Zu einer solchen ,,sp. ampl." glaube ich auch die verschiedenen Formen der 1) Siehe z. B. die Erörterung über Phcrethna Halmaherae (MlCHLSN.), P/i. divergens (MlCHLSN.) und Ph. Stelltri (MlCHLSN.) in: W. MICHAELSEN. Die geographische Ver- breitung der Oligochaeten, Berlin 1903, p. IS. 58 W. Micliaclson. hier in Rede stehenden Po/t/^o«- Gruppe vereinen zu «ollen. Nach Maß- gabe der ältesten sicher auf eine hierher gehörige Form bezüglichen Art-Bezeichnung hat dieselbe den Namen „Pol/jzoa oj/^m/m LESSOX,sp.ampl." zu führen. Bestimmungstabelle der Arten: Kolonie mit grofaen Kiipl'en, die mit einer eiiifaclicii Schicht vollkommen eingesenkter Personen besetzt sind 1. P. ojmntia Lesson, sp. ampl. Ausgewachsene Personen vollständig von einander gesondert, durch echte Stolonen miteinander verbunden; höchstens eine geringe Anzahl unausgewachseuer Personen miteinander verwachsen, zu kleineu Köpfen vereinigt 2. Stolonen schlank, durchschnittlich viel länger als die Dicke der Personen, Hauptquergefäße des Kiemensackes mit sekundären Quergefäßen alternierend 2. P. rdkulata (Herdman). Stolonen kurz, sämtlich viel kürzer als die Dicke der Personen; Kiemensack ohne sekundäre Quergefäße 3. P. falclandica MiGHLSN. 1. Polyzoa opuntia Lesson, sp. ampl. 1830 Polyzoa ojmntia, LESSON, Zool. in: Voy. Coquille, T. 21 p. 437. 1871 Goodsiria sp., CUNNINGHAM, Nat. Hist. Magellan, p. 12G. 1871 Goodsiria coccinea, CUNNINGHAM, Notes Voy. Nassau, p. 4S9 T. 58 Fig. III a — e. 1886 Goodsiria pedunculata + G. coccinea, Herdman, Tunic. Challenger II, p. 335, PI. XLIV Fig. 1—3; p. 337, PL XLV Fig. 1—19. 1889 Colella n. sp., Pfeffer, Fauna Süd-Georg., p. 4. 1898 Polyzoa inctonis -\- P. p. var. Waerni + P. Cunninghami, MICHAELSEN, Tunic. Magalh. Süd.-Georg., p. 368; p. 369; p. 369. 1900 Polyzoa Herdmani -j- P. coccinea + P gordiana + P Icnnoxensis + P. inctonis -\- P. p. var. georgiana -\- P. p. var. Waerni, ÄIlCHAELSEN, Holos. Asc. magalh. - Südgeorg. Geb., p. 29; p. 44 Taf. I Fig. 2; p. 49 Taf. I Fig. 1 ; p. 56 Taf. I Fig. 5; p. 59 Taf. I Fig. 6, Taf. III Fig. 9; p. 63 Taf. I Fig. 8 (non Fig. 9) Taf. III Fig. 12; p. 66 Taf. I Fig. 7. Diagnose: Kolonie mit spindelförmigen, U-förmigen, abgeplattet-birnförmigen oder unregelmäßig gestalteten Köpfen, deren Oberfläche eine einfache Schicht zahlreicher, vollständig eingesenkter Personen trägt, und die meist zu mehreren durch personenfreie oder mit zerstreuten Personen besetzte Stolonen mit einander verbunden sind, oder aus einer stoloniferen Basalraasse (zusammengeknäulte oder verwachsene kürzere Stolonen, häufig untermischt mit kleinen kopfartigen Personen-Gruppen) entspringen. Ober- fläche fast nackt, nur mit mikroskopischen oder sehr kleinen Fremdkörpern besetzt bezw. von denselben korrodiert. Kiemensack mit sekundären Quergefäßen. Magen mit ca. 16 annähernd gleichmäßig über den Umfang verteilten Längsfalten; diejenigen neben der Längsnaht verkürzt; am Ende der Längsnaht ein ziemlich kleiner, hakenförmig gebogener Illindsack. Polycarp- Reihen parallel der ventralen Medianlinie oder im Bogen von derselben sich entfernend. Typus: Subsp. ojmniia Lesson. Eevisiuu der compositeu Styeliden oder Polyzoiiien. 59 Bestimmungstabelle der Unterarten: Köpfe säiiitlicli oder zum Teil spindelförmig-, an lieiden Enden in Stoloneu aus- laufend, oder zum Teil U-f ürmig zusammen gebogen bis spaltstielig- birnförmig . . 2. Köpfe sämtlich birnförmig, nur an einem Ende in (selten deutlich gespaltene) Stolonen auslaufend, oder aus einer stolonenhaltigen Basalmasse hervorgehend . 3. Ausgewachsene Personen ca. 3 mm lang a. subsp. j^atayonica nov . Ausgewachsene Personen ca. 8 mm lang b. subsp. picionis MlCHLSN. Polycarp-Keihen parallel dem Endostyl 4. Polycarp-Reihen im Bogen vomEnddStyl divergierend, f. subsp. lennoxensis MlCHLSN. Mundtentakel annähernd gleich groß 5. Mundtentakel von sehr verschiedener Größe ß. Ausgewachsene Personenfeldchen ca. 2 mm breit und 3 mm lang, ausgewachsene Personen ca. 7 mm lang d. subsp. opuntia Lesson. Ausgewachsene Personenfeldchen ca. l'/2 mm lang, ausgewachsene Personen ca. 2V> nim lang g. sul)sp. P. coccinea (CUNNINGH.). Ausgewachsene Personen ca. S mm lang c. sTibsp. Waerni (MlCHLSN.). Ausgewachsene Personen ca. 5 mm lang e. subsp. gordiana MlCHLSN. a. Subsp. patagonica nov. Diagnose: Kolonie: Aus einer kleinen stoloniferen Basalmasse entspringen außer einigen kleinen unregelmäßigen, gerundet endigenden Köpfen mehrere große, lang spindel- förmige, abgeplattete Köpfe, die am freien Ende in lange, mit sehr kleinen, zerstreuten Personen besetzte und zum Teil wieder zu Köpfen anschwellende Stolonen auslaufen. Ausgewachsene Personenfeldchen ca. 2 ','3 mm lang und l'/o mm breit; Körper- öffnungen ca. 173 mm voneinander entfernt. Ausgewachsene Personen abgeplattet und eiförmig, ca. 2V2 mm lang. Mundtentakel von sehr verschiedener Länge, ca. 40. Fundort: Ost-Patagonien, Bahia Bianca; Kapt. KÖHLER leg. 1000 (Mus. Hamburg). Mir liegt eine große Kolonie dieser Form vor, die ich mit keiner der übrigen Unterarten vereinen kann. Äußeres: Die Kolonie basiert auf einer Avinzigen Basalmasse, die deutlich kleine Stolonen erkennen läßt und einen kleinen Stein fest umklammert. Diese Basalmasse ist dicht besetzt mit kleinen unregel- mäßig gestalteten, kopfartigen, personentragenden Wucherungen, von denen eine zu einem etwas größeren, abgeplattet birnförmigen, frei endigenden Kopf ausgewachsen ist. Außerdem entspringen aus der Basalmasse mehrere Hauptköpfe. Dieselben sind kurz und eng gestielt, lang und stark abgeplattet spindelförmig, vielfach schwach und unregelmäßig eingeschnürt. Am freien Ende gehen diese Hauptköpfe in lange Stolonen über, deren Länge die der Hauptköpfe zum Teil bedeutend übertrifft. Einer dieser Stolonen erweiterte sich in einiger Entfernung vom Hauptkopf zu einem scharf abgesetzten, kurzen, abgeplatteten Nebenkopf. Es ließen sich folgende Dimensionen feststellen: Der größte Hauptkopf ist 20 cm lang, im Maximum 30 mm breit und 10 mm dick. Der größte aus dem freien 60 ^V. Michaelsen. Ende des Kopfes entspringende Stolo (ohne Nebenkopf) ist 40 cm lang und l'/s — 5 mm dick. Die diclit über die Oberfläche der Köpfe zerstreuten äußeren Personenfeldchen sind ganz flacli, oval, im ausgewachsenen Zustande 273 mm lang und IV.» mm breit. Die Kör per Öffnungen der ausgewachsenen Personen sind ca. iVs mm voneinander entfernt. Sie liegen bei der untersuchten Kolonie auf deutlich erhabenen, weißlichen, winzigen, warzenförmigen äußeren Siphonen. Auch die Stolonen sind mit Personen besetzt. Dieselben stehen zerstreut, aber ziemlich dicht. Sie sind viel kleiner als die in die Köpfe eingesenkten Personen, nämlich höchstens IV2 mm dick und dabei deutlich erhaben wie kleine kuppei- förmige Warzen. Innere Organisation: Die in die Köpfe eingesenkten ausge- wachsenen Personen sind eiförmig, etwas dorso-ventral abgeplattet, ca. 2V2 mm lang und 2 mm breit und hoch. Die Mundtentakel sind sehr verschieden lang, sehr unregelmäßig nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 geordnet. Ihre Zahl beträgt ca. 40 (bei zwei Personen fand ich 40, bei einer dritten 39). In der Gestaltung des Kieme nsackes und des Darmes gleicht diese Unterart anscheinend vollständig den übrigen. Geschlechtsorgane schienen bei keiner der vielen untersuchten Personen ausgebildet zu sein. Erörterung*: In der Gestalt der Kolonie kommt diese Form der subsp. pidunis am nächsten, in der Kleinheit der ausgewachsenen Personen der subspec. coccinea. Von dieser letzteren unterscheidet sie sich deutlich durch die größere Zahl und die verschiedene Länge der Mundtentakel. b. Subsp. pictonis Michlsn. 1898 Polyzoa pictonis (part., forma typica), Michaelsen, Tuiiic. Magalh. Süd-Georg, p. 3(!S. 1000 Polyzoa pictonis forma typica, MICHAELSEN, H0I08. Asc. magalh. -südgeorg. Geb. p. 59, Taf. I Fig. 6, Taf. III Fig. 9. Diagnose: Kolonie bestehend ans spindelförmigen, an beiden Enden in Stolonen auslaufenden, oder U-förmigen bis zweistielig birnförniigen Köpfen; Stolonen schlank nnd lang, anastomosierend. Ausgewachsene Personenfeldchen ca. 4 mm lang, Körper Öffnungen ca. 1 72 mm voneinander entfernt. Ausgewachsene Personen ei- bis sackförmig, ca. 8 mm lang. Mund ten tak el, incl. der kleinsten, warzenförmigen, ca. 48, von sehr ver- schiedener Größe. P olycarp -Reihen parallel der ventralen Medianlinie verlaufend. Fundorte: Süd-Feuerland, am Nordost-Kap von Isla Picton und bei Puerto Pantalon (MICHAELSEN). Der Hauptcharakter dieser Art liegt in der besonderen Gestaltung der Kolonie, sowie in der Größe der ausgewachsenen Personen. Revision der compositen Styeliden oder Polj'zoinen. 61 c. Subsp. Waerni (Michlsn.)- 1889 Colclla nov. sp., Pfeffer, Fauna 8üd=Georg-. p. 4. 1898 Poh/zon pidonis var. Wacrnl, MlOHAELSEN, Tunic. Magalh. Süd-Georg, p. 3G9. 1900 Polf/zoa indonis var. georf/iana -\- var. Waerni, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.- süd.-geori--. Geb. p. 63, Tafel I Fig. 8 (non Fig. 9), Tai III Fig. 12, p. (JG, Tafel. I Fig. 7. Diagnose: Kolonie bestehend aus einfach gestielten, sehr selten spaltstieligen, Inrnfürmigen Köpfen, die aus einer ziemlich kompakten oder mehr lockeren stolonen- haltigen Basahnasse hervorgehen. Ausgewachsene Perso nenf eidchen ca. 4 mm lang; K ö r p e r ö f f n u )ig e n 1 Vs — 2 mm voneinander entfernt. Ausgewachsene Personen ei- bis sackförmig, bis 8 mm lang. Mundtentakel ca. 24 — 30, von sehr verschiedener Größe. Poly carp-Reihen parallel der ventralen Medianlinie verlaufend. Fundorte: Süd- Georgien (Pfeffer und Michaelsen). Süd-Feuerland, Puerto Pantalon (MICHAELSEN). Magalliaens-Str., Martha-Bank (Michaelsen). Diese Art ist hauptsäclilicli durch die Gestaltung der Kolonie und die Größe der ausgewachsenen Personen charakterisiert. d. Subsp. opuntia Lesson (typica). 1830 Polyzoa opuntia, Lessok, Zoul. in: Voy. Cuquille, T. 21, p. 437. 1886 Goodsiria pedunculata, Herdman, Tunic. Challengerll, p. 335 PI. XLIV, Fig. 1—3. Diagnose: Kolonie bestehend aus [mehreren] abgeplattet birnförmigeu Köpfen, die vermittelst einfacher, mehr oder weniger langer Stiele [aus der Basalmasse entspringen]. Ausgewachsene Personenfeldchen ca. 3 mm lang. Körperöffnungen (nach der Abbildung Herdmans, L c. PI. XLIV, Fig. 1) ca. l'/o mm voneinander entfernt. Ausgewachsene Personen eiförmig bis sackförmig [ca. 7 mm lang]. Mund- tentakel sämtlich von gleicher Länge. Fundorte: [Falkland-Inseln, Baie de la Soledad (LESSON)]. Falkland- Ins ein, 51 MO' südl. Br., 57 «50' westl. Lg. (Herdman). Mit der typischen Form der P. oimntia Lesson vereine ich die von Herdman als Goodäria pechmmlata beschriebene Form, die von annähernd demselben Fundort (Falkland-Inseln) stammt und in allen angegebenen Punkten mit jener übereinstimmt. Ich habe die lediglich aus der Beschreibung Lessons stammenden Punkte der obigen Diagnose durch Einfassung in eckige Klammern gekennzeichnet. Es bildet diese Einfügung eine ziemlich bedeutungslose Erweiterung der im allgemeinen nach der HERDMANschen Beschreibung entworfenen Diagnose. IIerd:man lagen nur zwei losgerissene, einfach gestielte Köpfe vor. Schon nach Analogie der übrigen Unterarten der P. oimntia konnte man annehmen, daß auch die HERD^ilANschen Stücke einer mehrköpflgen Kolonie, wie sie der Beschreibung Lessons entspricht, angehörten. Die nach Lesson angegebene Länge der Personen (7 mm) entspricht nach Maßgabe anderer Q2 W. Michaelsen. Unterarten mit gleich langen Personen so genau der von Herdman angegebenen Länge der Personenfeldclien (3 mm), daß man von vornherein von dieser letzteren Dimension annähernd auf jene erstere schließen konnte. Es bedürfen noch einige Punkte der HERDMANschen Beschreibung einer Erörterung. HERDMAN gibt die Zahl der rippenförmigen Längs- gefäße des Kiemensackes nicht an, zeichnet jedoch 1. c. PI. XLIV, Fig. 2, in einer Kiemensackfläche deren 9, von denen eines, und zwar gerade das mit i. l. als „internal longitudinal bar" bezeichnete, eine scharfe Abgrenzung der Figur bildet. Ich habe schon anderenorts (Holos. Asc. magalh. -Südgeorg. Geb., p. 28) darauf hingewiesen, daß hier wahrscheinlich ein Irrtum vorliegt, daß jene äußerste mit i. l. bezeichnete sog. „internal longitudinal bar" wohl nichts anderes ist als ein mit losgerissenes Band des Endostyls, daß also, falls jene Zeichnung überhaupt korrekt ist, diese Form doch in der 8-Zahl der rippenförmigen Längsgefäße einer Kiemensack- Seite mit den übrigen Polyzoa-kview übereinstimme. Dieser Hinweis auf den mutmaßlichen Irrtum in der HERDMANschen Zeichnung ist dahin mißdeutet worden, daß ich erwähnt habensolle, hei Ooodsiria jjedunculata fänden sich 9 Längsgefäße. Ich betone hier deshalb ausdrücklich, daß ich von vornherein der Ansicht war, daß Herdmans Gooclsiria pedimciilaia wie die sämtlichen übrigen Po/y/^oa-Arten und -Unterarten jederseits 8 rippenförmige Längsgefäße habe, und daß ich jetzt, nachdem ich mittlerweile teils an neuem, teils an altem Material der verschiedensten Polyzoa-F ormen noch weitere zahlreiche Personen daraufhin untersucht habe, mehr als je von der Konstanz dieser 8-Zahl innerhalb der Gattung Polyzoa, und damit auch bei Herdmans Ooodsiria imliincidata, überzeugt bin. Die Zahl der Falten des Magens ist nach Herdmans Aussage durch Zählung an einem Querschnitt (1. c. c. PI. XLIV, Fig. 3) fest- gestellt. Wie ich oben auseinander gesetzt, ergibt eine derartige Zählung in der Regel eine zu geringe Zahl, da die verkürzten, schräg zur Längs- naht gestellten Falten zunächst dem Blindsack in den meisten Fällen (in allen Schnitten, die den Magen so treffen, annähernd senkrecht, daß sie einer Zählung der Falten günstig sind) nicht mit getroffen werden. Jene HERDMANsche Abbildung vom Magenquerschnitt, nach der Herdman auf das Vorhandensein von 12 schmalen und einer breiten Falte schließt, zeigt keine Spur eines Blindsackes, ist also in gewisser Entfernung vom Pylorus-Ende des Magens, wahrscheinlich noch vor dem Vorderende der verkürzten Falten gelegen. Es ist demnach anzunehmen, daß diese HERDMANsche Fomi in der Zahl der Magenfalten mit den übrigen Unter- arten (mit ca. 16 Magenfalten) übereinstimmt. Die Polycarpen sollen bei Herdmans Ooodsiria peduncid.ata ein- geschlechtlich sein und zwar will Herdman nur weibliche beobachtet haben. Da nicht anzunelimen ist, daß diese Form in dieser Hinsicht Revision der corapositen Styeliden oder Polyzoinen. 63 von den anderen Unterarten abweicht, so erklärt sich diese zweifellos irrtümliche Angabe Herdmans wohl auf gleiche Weise wie die ent- sprechende von Chorkocormus reticulatus HERD]\rAN, die ich nach Unter- suchung von Originalmaterial korrigieren und erklären konnte (vergl. unten die Erörterung bei Folifzoa reticulata). e. Subsp. gordiana Michlsn. ?1S71 Goodsiria sp. (part.), CUNNlNüHAM, Nat. Hist. Magellan, p. 126. ? 1871 Goodsiria coccinea (part. ; spec. falclaudic), CUNNINGHAM, Notes Voy. Nassau, p. 489. VlSSß Goodsiria coccinea, Herdman, Tunic. Cliallenger II, p. 337, PI. XLV, Fig. 1 — 19. ? 1900 Poli/zoa Herdmani, MICHAELSEN, Holos. Asc. Magalli.-südgeorg. Geb., p. 29. 1900 Polyzoa gordiana, Michaelsen, ibid. p. 49, Taf. I, Fig. 1. Diagnose: Kolonie, bestehend aus mehreren zylindrischen bis abgeplattet birn- förmigen Köpfen, die vermittelst einfacher, mehr oder weniger langer Stiele oder ungestielt aus einer stoloniferen Basalmasse entspringen. Ausgewachsene Personenf e 1 dchen ca. 2'/2 — 3 mm lang. Körperöffnungen ca. 1 mm voneinander entfernt. Ausgewachsene Personen eiförmig, ca. 5 mm lang. Mundtentakel ca. 30, von zweierlei Größe, nach Schema 1, 2, 1, 2, 1 geordnet. Polycarp- Reihen parallel der ventralen Medianlinie verlaufend. Fundorte: Ost-Feuerland, Paramo und Kap San Sebastian (Michaelsen). ? (Vor dem Osteingange der Magalhaens-Straße, 52^ 20' südl. Br., 67" 39' westl. Lg. und 51" 35' südl. Br., 65° 39' westl. Lg.; Falkland-Inseln, 51" 40' südl. Br., 57" 51' westl. Lg.; Herdman). ?(Falkland-Inseln; CUNNINGHAM.) Dieser Unterart glaube ich die HERDMANsche Goodsiria coccinea und einen Teil der CUNNiNGHAMschen Art des gleichen Namens (specim. falclandic), die von HERDMAN nach Untersuchung von Originalmaterial mit seinem Untersuchungsobjekt für gleichartig erklärt ist, zuordnen zu müssen ; doch ist diese Zuordnung nicht ganz sicher, da die HERDMANschen Stücke ungestielt sein sollen, während bei dem mir vorliegenden Material die Stiele der Köpfe nur ausnahmsweise ganz reduziert erscheinen; es fehlen bei Herdman Angaben über die Gestaltung der Mundtentakel. Der Magen soll nach Herdman an einer Seite (der rechten) nur 6 Falten aufweisen. Dieser Angabe entspricht aber nicht die Abbildung (1. c. PI. XLV Fig. 17 st.), an der man einseitig schon 8 Falten zählt. Da die vom Beschauer abgewendete Seite jenes abgebildeten Magens mutmaßlich verkürzte Falten neben der Längsnaht hatte, so war daselbst die Zahl mutmaßlich nicht geringer als an der abgebildeten Seite. Im ganzen stimmte also wahrscheinlich die Zahl der Magenfalten mit der Angabe in der Diagnose dieser Art (ca. 16) überein. Dasselbe Polycarp ist nach Herd:man „containing both ova and spermatic wessels" (1. c. p. 340). Diese Angabe einer Mehrheit von Samenblasen in einem Polycarp beruht 64 W. Micliaelsen. sicherlich nur auf einer Inkorrektheit der Ausdrucksweise. In der Ab- bildung- von solchen Polycarpen, 1. c. PL XLV Fig. 13 und noch besser in Fig. 14, erkennt man, daß jedes Polycarp nur eine einzige Samenblase enthält, wie es der Diagnose der Gattung Polyzoa entspricht. Der Hauptcharakter dieser Form liegt in der Gestaltung der Kolonie und in der mäßigen Größe der Personen. In dieser Hinsicht bildet diese Unterart einen Übergang zu den Formen mit kleineren Personen, subsp. hnnoxensis, subsp. x^atagonica und subsp. coccinea. Auch die zweierlei Grüße und Anordnung der Mundtentakel ist charakteristisch. f. Subsp. lennoxensis Michlsn. 1900 Polyzoa lennoxensis, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg Geb. p. 56 Taf. I Fig. 5. Diagnose: Kolonie mit abgeplatteten, am freien Ende abgeschlossenen (am freien Ende nicht in Stolonen auslaufenden) Köpfen. Ausgewachsene P e r s o n e n f e 1 d c h e n ca. 3 — S'/a mm lang. Körperöffnungen ca. 0,9 — 1,1 mm voneinander entfernt. Ausgewachsene Personen flaschenförmig, mit verengtem Vorderteil und erweitertem Hinterteil, ca. 4 mm lang. C ellulos emant el mit feinen, zerstreuten Sandkörnchen leicht inkrustiert. Mundtentakel von verschiedener Länge. Polycarp -Reihen vorn dicht neben dem Endostyl beginnend; linksseitige sehr kurz, rechtsseitige in regelmäßigem Bogen vom Endostyl abbiegend und, bevor die Mitte der Personen-Länge erreicht ist, in gleichem Bogen zur Gegend der Egestions- öffnung zurückgehend. Fundort: Süd -Feuer 1 and. Isla Lennox (MICHAELSEN). Der Hauptcharakter dieser Art liegt, abgesehen von der nicht voll- ständig feststellbaren Gestaltung der Kolonie, in der mäßigen Größe und der flascheuförmigen Gestalt der Personen, sowie in dem eigenartigen Verlauf der rechtsseitigen Polycarp-Eeihe. g. subsp. coccinea (Cunningham). 1S71 Goodsiria sp. (part.), CUNNINGHAM, Nat. Hist. Magellan p. 126. 1871 Goodsiria coccinea (part., spec. delin., non spec. falclandic), CUNNINGHAM, Notes Voy. Nassau p. 489, T. 58 Fig. III a— e. 1898 Polyzoa Cunninghami, MICIIAELSEN, Tunic. Magalh. Süd-Georg, p. 369. 1900 Polyzoa coccinea, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 44, Taf. I Fig. 2. Diagnose: Kolonie mit ziemlich kompakter, manchmal nur undeutlich stoloniferer Basalmasse, mit kurz und einfach, manchmal nur undeutlich gestielten, abgeplatteten Köpfen und vielfachen Neben- und Zwischenköpfen; Köpfe am freien Ende abgerundet (nicht in Stolonen auslaufend). AusgcAvachsene Person en feldchen ca. l'/jumi lang. K ö r p e r ö ff n u n g e n 0,6 — 1,0 mm voneinander entfernt. Ausgewachsene Personen eiförmig, ca. 2V2 mm lang. Cellulosemantel mit spärlichen feinen Sandkörnern inkrustiert. Mundtentakel ca. ;i2, sämtlich annähernd gleich lang. Po ly c arp - Reihen parallel der ventralen Medianlinie verlaufend. Revision der cumpositeii Styeliden oder Pol^-zoiiien. 65 Fundorte: Nordseite des Ost-Einganges der Magalhaens- S t r. , D u n g e n e s s - P 0 i n t (Michaelsen) , M a g a 1 h a e n s - S t r . (Cunningham j . Der Hauptcharakter dieser Unterart liegt in der Gestaltung der Kolonie und der Kleinheit der Personen, sowie in der gleichen Größe der Mundtentakel (an mehreren Personen verschiedener Kolonien gleicher- weise nachgewiesen). 2. Polyzoa reticulata Herdman. (Taf. I Fig. G a— d, 7). 188G Chorizocormus retkulatiis, Herdman, Tunic. Challenger II p. 34G— o4n, PI. XLVI Fig. 5— S. 1889 Chorizocormus reticulatus, PFEFFER, Fauna Süd-Georg, p. 4. 1891 Chorizocormus reticulatus, Herdman, Rev. Class. Tunic. p. G3G. 1899 Chorizocormus reticulatus^ HERDMAN, Tunic. Austral. Mus. p. 94. 1900 Polyzoa falclandica var. repens (+ P. pictonis var. georgiana?, junge Kolonie), Michaelsen, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 55, Tat'. I Fig. 4 (p. 147, Taf. I Fig. 9). 1903 Polyzoa reticulata, MICHAELSEN, Stolidobr. Asc. d. Tiefsee-Exp. p. 244 [64]. Diagnose: Kolonie aus vollständig gesonderten ausgewachsenen Personen und sehr kleinen Gruppen von zusammengewachsenen jungen Personen bestehend; ausge- wachsene gesonderte Personen bezw. Gruppen jüngerer Personen durch echte, mehr oder weniger häutig anastomosierende Stolonen verbunden. Personen-Oberflächen mit sehr zarten Fremdkörpern inkrustiert. Ausgewachsene Personen bis 8 mm lang. Mundtentakel 24 — 40, von sehr verschiedener Länge. Dorsaltuberkel sehr groß, mit einfaclier, höchstens schwach geschweifter Flimmergruben-Spalte. Hauptquergefärje des Kiemensackes mit sekundären Quer gef äßen alternierend. Po lycarp- Reihen parallel der ventralen Medianlinie verlaufend. Fundorte: Kerguelen, Royal Sound und Greenland Harbour (Herdman), Gazelle-Hafen (Michaelsen). Süd-Georgien (PFEFFER und MICHAELSEN). Falkland-Inseln, Port Stanley (MICHAELSEN). Durch die liebenswürdige Vermittlung des Herrn Prof. Jeffrey Bell vom British Museum war ich in den Stand gesetzt, eine kleine Original- Kolonie des HERDMANschen Chorizocorrmis reticulatus von den Kerguelen (Royal Sound) zu untersuchen. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist im Zusammenhang mit der Untersuchung über die Stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition veröffentlicht worden (1. c. p. 244 [64] u. f.). In dieser Abhandlung gab ich meinem Erstaunen darüber Ausdruck, in diesen Originalen Angehörige einer schon früher von mir untersuchten Art, Polyzoa falclandica var. repens MICHLSN. (Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 55), wiederzuerkennen. Ich knüpfte hieran eine eingehende Erörterung zur 5 66 W. Micliaelseii. Darlegung der Identität jener beiden Formen und zur Klarstellung der Irrtümer Herdmans, die zur Verkennung seines Chorizocormiis reticnlatus führen mußten. Nur einen Punkt, und zwar den hauptsächlichsten, nämlich die Verhältnisse der Geschlechtsapparate, habe ich in jener Arbeit nur skizzenhaft behandelt, da es nicht möglich war, die für eine eingehende Behandlung nötigen Abbildungen rechtzeitig herzustellen. Während ich in Hinsicht der übrigen Organisationsverhältnisse auf jene Erörterung verweise, lasse ich hier eine ausführliche Klarstellung der Verhältnisse des Geschleclitsapparates folgen. Es handelt sich um eine P^rklärung der nach meinen Untersuchungen nicht zutreffenden Angaben Herpmans über das Verhalten der Gonaden verschiedenen Geschlechts in den Polycarpen. Nach Heedman sollen die Polycarpe seines Chorizocormiis retimlatus eingeschlechtlich sein (Tunic. Challenger II p, 347), und zwar sollen die meisten der untersuchten Polycarpe nur Eier enthalten; doch wurden auch einige männliche gefunden (l. c. p. 349). Nach meiner Untersuchung sind die Polycarpe auch des Originalmaterials sämtlich zwitterig, zugleich aber zeigt die Prüfung dieser Originalstücke, wie die unzutreffende Angabe Herdmaxs zu erklären ist. Wie bei vielen Polyzoinen, scheint auch bei dieser Art die Geschlechts- reife an eine bestimmte Saison gebunden zu sein. Während sämtliche untersuchten Stücke der von der deutschen Tiefsee-Expedition gesammelten Kolonien vollkommen geschlechtsreif sind, befinden sich die mir vorliegenden Stücke der Challenger-Expedition im Zustande der Halbreife. Die Poly- carpe sind bei den letzteren schon angelegt, aber verhältnismäßig sehr klein. Sie berühren sich gegenseitig nicht, während sie im Zustand der Reife mit den Flanken fest gegeneinander gepreßt sich darstellen. Die irrtümliche Angabe Herdjiaxs nun beruht darauf, daß er nur derartiges halbreifes Material untersuchte, bei dem einerseits die ersten Anlagen des Ovars an den jüngsten Polycarpen, andererseits die vom Ovarium überdeckte Hodenblase bei den etwas älteren Polycarpen übersehen wurde. Betrachten wir zunächst die Gestaltung der Polycarpe in ausgewachsenem Zustande. Fig. 7 der Taf.I zeigt in seitlicher Ansicht dasPolycaip von einer geschlechts- reifen Person einer Kolonie, die durch die deutsche Tiefsee-Expedition bei den Kerguelen gefischt wurde. Man erkennt hieran die für die Gattung Folyzoa so charakteristische Polycarp-Form, bestehend aus einer einzigen, durch einen schlanken Samenleiter ausmündenden Hodenblase, und einem derselben aufliegenden, aus verschieden großen Eizellen bestehenden und mit einem breit röhrenförmigen Eileiter ausgestatteten Ovarium. Fig. G a — d zeigt daneben bei gleicher Vergrößerung in der Aufsicht 4 Polycarpe aus einer der großen, anscheinend voll ausgewachsenen (8 mm langen) Personen des HERDMAXschen Originals. Ein Vergleich mit dem Polycarp von Fig. 7 läßt sofort erkennen, daß diese Polycarpe des HERDMANschen Revision der conipositen Styeliden oder Polyzoiuen. 67 Stückes sehr junge Stadien repräsentieren. Das jüngste Stadium (Fig. G a) bestellt fast lediglich aus einer ovalen Hodenblase {hd). Ein Samenleiter ist an derselben noch nicht zu erkennen; doch ist es möglich, daß er bei der Präparation abgerissen wurde. Am schmäleren Pol dieser Hodenblase erkennt man eine winzige Zellgruppe {oii), die sich in Pikrokarmin stark färbt, die erste Anlage eines Ovarium. In ungefärbtem Zustande ist dieses Ovarium sehr wenig auffällig und es unterliegt für mich keinem Zweifel, daß es von HERD:\rAX übersehen worden ist, und daß er das entsprechende Stadium (vielleicht auch noch das nächstfolgende) für ein- geschlechtlich, und zwar männlich, gehalten hat. Vielleicht auch ist das Ovarium in noch jüngerem Stadium (jenes — Fig. 6 a — ist das jüngste von mir beobachtete) noch weniger augenscheinlich. In den nächsten Stadien (Fig. 6 h — cT) nimmt die Hoden blase (hd) verhältnismäßig wenig an Größe zu, doch ist der Samenleiter (sl) in allen Fällen erkennbar, wenn auch manchmal unter dem größeren Ovarium versteckt. Ein sehr starkes Wachstum weist in diesen Stadien dagegen das Ovarium (ov) auf, so daß es schließlich (Stadium der Fig. 6 d) fast die ganze Hodenblase überdeckt. Erst in diesem Stadium bildet sich auch der vorher nur schwach angedeutete Eileiter (el) röhrenförmig aus. In dem Stadium der Fig. G d und wahrscheinlich auch in den von mir nicht beobachteten nächstfolgenden ist die Hodenblase unter dem großen Ovarium fast ganz versteckt, so daß sie in ungefärbtem Zustande sehr wohl für eine „größte Eizelle" gehalten werden mag. Eine Färbung in Pikrokarmin würde allerdings sofort die verschiedene Natur von Hodenblase und Eizellen verraten. Es ist aber wahrscheinlich, daß Herdman, der auf die Klarstellung dieser Verhältnisse kein besonderes Gewicht gelegt hat, irgend welche Färbungsmethode hierbei nicht angewandt hat. Es ist jedenfalls wohl zweifellos, daß er diese Polycarp-Stadien von Fig. G d für eingeschlechtlich- weiblich angesehen hat. Nur so ist die betreffende Angabe Herdmans verständlich. Die Abbildung Herdmans (1. c. PL XL VI Fig. 8 g) zeigt einige Polycarpe, die ungefähr dem Stadium meiner Fig. G d entsprechen mögen. Das Ovarium scheint hier von einem ovalen Sacke umschlossen zu sein. Diese Darstellung beruht jedoch auf optischer Täuschung. Tatsächlich muß angenommen werden, daß das betreffende Ovarium jenem ovalen Sack, der Hodenblase, nur aufgelagert, nicht von ihm umschlossen ist. Die Angabe HerD3[ANs: „Most of those examined contained ova only (PI. XLVI Fig. 8), but a few male ones were also found" entspricht der von mir gefundenen Tatsache, daß das Stadium, in dem das Ovarium sehr klein und unscheinbar ist, jenes Stadium, das von HERDMAN den Eindruck eines eingeschlechtlich-männlichen Polycarps machte, ein schnell vorüber- gehendes ist, das in einer Person des Originalstückes nur durch ein einziges Polycarp oder einige sehr wenige vertreten ist. 63 W. Michaelsen. Mit dem hiermit erbrachten Nachweis von der Zugeliörigkeit des Cliorizocornms reücidatus Herdman, des Typus der Gattung Cliori Zocor miis, zur älteren Gattung Polyzoa Lessox fällt die Gattung Chorkocormns in die Reihe der Synonyme dieser älteren. 3. Polyzoa falclandica Michlsn. 1900 Polyzoa falclandica f. typica, MICHAELSEN, Holos. Asc. Magalh. - südgeorg. Geb., p. 5-2, Taf. I, Fig. 3. Diagnose : Kolonie bestehend ans vollständig gesonderten Personen, die durch kurze, echte Stolonen miteinander verbunden sind ; Stolonen sämtlich viel kürzer als die Dicke der Personen. Personen-Oberfläche mit groben Sandkörnern dicht inkrustiert. Ausgewachsene Personen kugelig, ca. 2V2 nmi dick. Mundtentakel ca. 32, von zweierlei Größe. Kiemensack ohne sekundäre Qiiergefäße. Polycarp-Reihen parallel der ventralen Medianlinie verlaufend. Fundort: Falkland-Ins., Port Stanley (MICHAELSEN). Das Hauptmerkmal dieser Art liegt in der charakteristischen Gestaltung der Kolonie, sowie in dem vollständigen Fehlen sekundärer Quergefäße am Kiemensack. Gen. Stoloniea Lac.-Diitliiers & Delage. 185U Thylacium (part.), Carus, Zool. Scilly isl., p. 267. 1853 Cynthia (part.), FORBES & HANLEY, Brit. Mollusca, Vol. I, p. 41. 1881 Styela (part.), Herdman & SORBY, Ascid. „Glimpse", p. 531. ?1891 Styela (part.), Herdman, Rev. Class. Tunic, p. 581. 1893 Stoloniea, Lacaze-Duthiets & Delage, Cynthiad. Roseoff, p. 250. 1903 Stoloniea, Hartmeyer, Ascid. Arktis, p. 215. Diagnose: Kolonie bestehend aus vollständig voneinander gesonderten Personen, die durch echte Stolonen miteinander verbunden sind. Kiemen sack mit Falten und zahlreichen Längsgefäßen. Polycarpe in 2 Reihen jederseits, linksseitig sämtlich eingeschlechtlich-männlich, rechtsseitig vorn eingeschlechtlich-männlich, hinten zwitterig. Typus: S. sodalis Hartmr. Diese Gattung bildet durch das Zusammentreffen von eingeschlecht- lichen mit zwitterigen Polycarpen einen Übergang von den Polyzoinen- Gattungen mit lediglich eingeschlechtlichen Polycarpen (etwa Gattung Alloeocarim) zu denen mit zwitterigen Polycarpen (etwa Gattung Fohjandro- carpa). Durch die Verschiedenheit zwischen den vorderen und hinteren Polycarpen (rechtsseitig vorn eingeschlechtlich-männlich, hinten zwitterig) erinnert sie etwas an die Gattung Metandrocarpa (beiderseits vorn weiblich, hinten männlich). Revision der coiiipositen Styelideu oder Polyzoinen. 69 Stolonica socialis Hartmr. 1850 Thylacium aggregatum. Caku«, Zool. Scilly isl., p. "iUS. 1853 Cynthia aggrcgata, FOKßES & Hanley, Brit. Mollusca, Vol. I, p. -11, PI. D., Fig. 5. 1881 Styela aggrcgata, Herdman & SORBY, Ascid. „Glimpse-', p. 531. ?]891 Styela aggrcgata, HERDMAN, Rev. Cla.ss. Tuuic, p. 581. 1893 Stolonica aggrcgata, Lacaze-Duthiers & DELAGE, Cyutliiad. Roscoff, p. 250, PI. XIX. 1903 Stolonica socialis, Hartmeyer, Asc. Arktis, p. 215. Non Ascidia aggrcgata, Rathke 1838. Diagnose: Personen eiförmig, bis 15 mm lang. Stolonen mäßig schlank, ziemlich spärlich verzweigt. Körperoberfläche glatt, manchmal sehr fein inkrustiert. Körperöffnnnge'n auf warzenförmigen äußeren Siphoueu, ziemlich dicht neben- einander, 4-lappig. Mundtentakel 25—30, von zweierlei Größe. Kiemensack jederseits mit 2 oder 3 Falten, Magen dick eiförmig, mit ca. 18 Längsfalten, die nur zum kleinen Teil am Vorderrande, größtenteils neben der Längsnaht entspringen, mit rudimentärem, in der Magenwand verborgenen Blindsack; Afterrand zurückgeschlagen, glatt. Linksseitige Polycarp -Reihe V-förmig, vom Endostyl abgebogen, rechtsseitige in ganzer Länge dicht neben dem Endostyl. Hodenblase der Polycarpe sternförmig, durch tiefe Einschnitte in eine Anzahl dick birnförmige Lappen geteilt (bezw. aus einer Anzahl dick birnförmiger Hodenbläschen ohne deutliche Souderausführungsgänge zusammengesetzt), mit je einem schlanken, im Zentrum der Hodenblase entspringenden Samenleiter. Eileiter kurz trompetenförmig. Fundort: England (Forbes & Hanley). Nordwest-Frankreich, Roscoff (Lacaze-Duthiers & Delage). Ich habe diese Art nicht untersucht; dagegen hat HARTMEYER die innere Organisation derselben aus eigener Anschauung kennen gelernt. Nacli brieflicher Mitteilung Hartmeyers kann hier die bedeutungsvolle Tatsache festgestellt werden, daß auch S. socialis wie die übrigen Polyzoinen einen Blindsack am Magen besitzt. Derselbe ist allerdings sehr klein,, anscheinend rudimentär, und ganz in der Magenwandung verborgen. Beim Auseinanderfalten der aufgeschnittenen Magenwand erkennt man ihn als tiefere Einsenkung am Pylorus-Ende der Nahtfuiche. Lacaze- Duthiers & Delage erwähnen diesen Blindsack in ihrer ausführlichen Beschreibung nicht ; auch an ihren Abbildungen ist keine Spur desselben zu erkennen. Geil. Metaudrocarpa iiov. 1897 Goodsiria (part.), RITTER, Budd. Comp. Asc, p. 1.50. 1900 Allococarpa (part.), MICHAELSEX, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p. 26. Diagnose: Kolonie krustenfürmig bis massig. Kiemen sack ohne Falten, mit einer geringen Zahl rippenförmiger Längsgefäße (bei der einzigen Art : 5 jederseits). Geschlechtsorgane in eingeschlechtlichen Polycarpen jederseits ventral neben der Medianlinie, in der vorderen Partie weibliche, in der hinteren Partie männliche. Typus: M. dura (Ritter). 70 W. 31icliaolseii. Ich stelle diese Gattung für die aus dem östlichen Pacilischen Ozean (Kalifornien) stammende Goodsiria dura RITTER auf, die ich früher mit gewissen Formen des Atlantischen Ozeans zur Gattung ÄUoeocarpa ver- einte. Sie unterscheidet sich von den letzteren hauptsächlich dadurch, daß die weiblichen und männlichen Polycarpe nicht durch die ventrale Medianlinie voneinander gesondert sind, sondern daß sich beiderlei Polycarpe jederseits finden, und zwar die weibliciien vorn, die männlichen hinten. Metandrocarpa dura (Ritter). (Taf. I, Fig. 8.) 1S97 Goodsiria dura, RITTER, Bnild. Comp. Asc, p. 150, Taf. XII, Fiy. 1—4. 1000 ÄUoeocarpa dura, MlGHAELSEN, Hulos. Asc. raagalh.-südgeurg. Geb. p. 26. Diagnose: Kolonie im allgemeiiieu krustenfönuig, mir stellenweise zu dickeren Massen ausgewachsen, stets mit einfacher Schicht vollständig eingesenkter Personen. Personen feldchen flach oder nur schwach erhaben. Ausgewachsene Personen ca. 5 mm lang und 3 mm breit. Mundtentakel ca. 3ß, nicht ganz regelmärsig alternierend verschieden laug. Kiemensack jederseits mit 5 rippenförmigeu Längsgef äfsen ; die beiden der Dorsalfalte zunächst liegenden einander deutlich genähert. Sekundäre Quergefäfse vorhanden. Magen mit ca. 13 Falten, die sich annähernd gleichmäßig über den ganzen Umfang verteilen, sowie mit einem hakenförmigen Bliudsack. Afterrand zurückge- schlagen, glatt. Polycarp-Reihen mit ca. 4— G $ und 3— 5 ^ Polycarpen. ^ Polycarpe bestehend aus einer einzigen, einfach ellipsoidischen, etwas in den Celhüosemantel eingesenkten Hodenblase, die dicht o1)erhalb des lateral hingewendeten Pols in einen kurz fadenförmigen Samenleiter übergeht. Fimdiiotiz : Kalifornien, Santa Barbara (Ritter). Ich verdanke dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Autors dieser Art zwei typische Stücke (Kolonien) dieser Art. Ich muß die Beschreibung nach meiner Untersuchung als durchaus korrekt bezeichnen ; doch möchte ich einige Punkte etwas näher erörtei-n. Als Zahl der Mundtentakel fand ich in zwei Fällen 36, in einem Fall 35. Diese Zahlen stimmen recht gut mit der Angabe RiTTERs („usually 20 long and strong ones, and about the same number of smaller ones, alternating mü\ them."). Die Variabilität in der Zahl dieser Tentakel scheint hiernach nur gering zu sein. Was die Zahl der rippenförmigeu Längsgefäße anbetrifft, so glaubte ich die Angabe „5 jederseits" mit der Einschränkung „konstant?" versehen zu müssen (1. c. p. 2(1), und zwar aus folgendem Grunde: Die Distanz zwischen den Längsgefäßen I und II, den beiden jederseits der Dorsalfalte benachbarten, ist viel geringer als die übrigen Distanzen zwischen den Längsgefäßen, und die Längsgefäße 11 laufen nicht ganz bis an den Yorderrand des Kiemensackes nach vorn. Dieselben machen Revision der conipu.siten Styeliden oder Pol^zuiiien. 71 (lemiiach den Eindruck, als seien sie eingeschoben, wie man bei der ver- wandten Gattung Alloeocarpa (vergl. die Erörterung über A. incnistans [Herdm.]) häufig eingeschobene, kürzere Längsgefäße jüngerer Bildung findet, die in ihrem Auftreten nicht konstant sind. Es mögen allerdings auch bei Metandrocarpa dura die Längsgefäße II jüngere Bildungen repräsentieren; die Untersuchung einer Anzahl von Personen ergab jedoch in jedem Falle den gleichen Befund, der genau der Angabe Ritters entspricht. Ich habe demnach keine Veranlassung, den früher ausge- sprochenen Zweifel an der Konstanz dieser Bildung aufrecht zu erhalten. Der Magen zeigt nach Ritter „about 8 deep folds extending lengthwise of the organ, parallel with anothei-, not converging toward the point of entrance of the Oesophagus". Ich kann diese Angabe weder mit der von Ritter selbst gegebenen Abbildung (1. c. Taf. XII Fig. 4) noch mit meinem Befunde gut vereinen. Ich fand 13 Falten, von denen einige verkürzt sind und nicht am Vorderrande des Magens, sondern an der Längsnaht entspringen. An der RiTTERschen Abbildung sieht man, ent- sprechend meinem Befund, an der Nahtseite des Magens allein schon 9 Falten, von denen 7 verkürzt sind. Falls die RiTTERsche Angabe nicht auf einem Druckfehler beruht, läßt sie sich nur so erklären, daß nur die Falten einer Magen-Hälfte gezählt wurden. Die Geschlechtsorgane scheinen bei den von RiTTER unter- suchten Stücken noch nicht deutlich erkennbar ausgebildet gewesen zu sein. Wahrscheinlich hat Ritter nur Kolonien untersucht, die noch im Stadium üppiger Sprossung begriifen waren. Ich fand an einer Kolonie, die anscheinend nicht mehr in diesem Stadium war, folgende Bildung der Geschlechtsorgane (Taf.I, Fig. 8): Jedei'seits neben dem Endostyl (Fig. 8 65^) steht eine Reihe von eingeschlechtlichen Polycarpen. Die rechtsseitige Reihe bleibt in ganzer Ausdehnung dicht neben dem Endostyl, dessen sanfte Biegung sie mitmacht. Die linksseitige Reihe hält sich nur im vorderen Teil dicht am Endostyl, um in der Mitte scharf dorsalwärts vom Endostyl abzubiegen und damit dem vom Darm eingenommenen Platz auszuweichen. Der vordere Teil jeder Reihe besteht aus kleinen weib- lichen Polycarpen (Fig. 8 ov), die bei dem untersuchten Material an- scheinend noch in einem sehr jungen Stadium waren. Sie erschienen als kleine rundliche Gruppen von verschieden großen Eizellen, deren größte noch sehr klein waren. Bei einer genauer untersuchten Person fanden sich rechts 6, links 4 weibliche Polycarpe. Der hintere Teil der beiden Reihen besteht aus männlichen Polycarpen (Fig. 8 hd), und zwar fand ich rechts 5, links nur 3. Dieselben sind in dem untersuchten Stadium viel größer als die weiblichen Polycarpe. Sie bestehen aus je einer einzigen, einfachen Hodenblase von regelmäßig ovaler Gestalt; sie ragen schwach polsterförmig in den Peribranchialraum hinein und sind 72 ^^- Michaelseii. andererseits in ungefähr ebenso starke Ausbeulungen des Cellulosemantels eingesenkt. Hebt man mit dem Innenkörper diese Polycarpe vom Celhüose- mantel ab, so erkennt man an dessen Innenfläche diese Ausbeulungen, gleichsam Abdrücke der männlichen Polycarp-Reihen. Dicht über dem vom Endostyl abgewendeten Pol jeder Hodenblase entspringt je ein winziger, fadenförmiger, frei in den Peribranchialraum hineinragender Samenleiter. Gen. Alloeoearpa Michlsii. ' 1774 Distonms (part.), Gaertner, in Pallas, Spicil. zool., fase. 10, p. 40. 1774 Alcyoninm (part.), PALLAS, Spicil. zool., fasc. 10, p. 40. 1816 Distoma (part), Savigny, Rech. Ascidies, p. 178. 1828 Folyzona, FLEMING, Brit. An., p. 469. < 1828 Botryllus (part.), DELLE Chiaje, Memorie, Vol. III, p. 94. 1842 Distomum (part), TrOSCHEL; in Arch. Naturg., 8. Jahrg., II. Bd., p. 406. 1857 Diastoma, NORMAN, Zoolog., Vol. XV, p. 5707. 1863 Thylacium, x\LDER, Obs. British. Tunic, p. 168. i. 1874 Synstyela, GlARD, Embryog. Ascid., p. 5. ??1874 Polystyela, GlARD, Struct. appeud. caud. larves Asc, p. 1860. 1877 Polycarpa part.), HELLER, Tunic. Adriat Mittelni. III (I), p. 263. 1886 Synstyela (part.), Herdman, Tunic. Challenger II, p. 342. 1889 Goodsiria (part), PFEFFER, Fauna Süd-Georg., p. 4. 1891 Polycarpa (part) + Synstyela (part.), Herdman, Rev. Class. Tunic, p. 583, 637. 1899 Synstyela (part), HERDMAN, Tunic. Austral. Mus., p. 94. 1900 Alloeocarjja (j)&Yt.\ MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p.25,32. Diagnose: Kolonie krustenförniig oder aus frei aufragenden, durch kriechende Stolonen oder eine Basalmembran verbundenen Personen bestehend. Kiemen sack mit oder ohne Falten, mit 5 oder mehr, häufig zahlreichen rippenförmigen Längsgefäßen. Geschlechtsorgane aus eingeschlechtlichen Polycarpen bestehend; männliche Poly- carpe, deren Zahl selten (individuell) auf 1 reduziert ist, an der linken Körperseite, weibliche Polycarpe an der rechten Körperseite. Typus: A. incnistans (HERDMAN). Ich fasse die Gattung ÄUoeocarpa jetzt etwas enger als früher, insofern ich die kalifornische Art Goodsiria dura ElTTER, von mir der Gattung ÄUoeocarpa zugeordnet {A. dura: Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p. 26), von dieser Gattung absondere und zum Typus einer besonderen Gattung Metandrocarpa (siehe oben!) mache. Die „provisorische" (1. c. p. 23) Bezeichnung ÄUoeocarpa für diese Gattung kann auch jetzt noch nicht durch eine ältere ersetzt werden; doch sind wir jetzt wenigstens in der Lage, eine gegründete Mutmaßung über die Identität einer jener älteren Gattungen mit ÄUoeocarpa zu hegen. Mutmaßlich wird der Name ÄUoeocarpa demnächst dem GAERTNERschen Namen Distomus weichen müssen. Es bedarf hierfür nur noch des Nach- weises, daß die unten als ÄUoeocarpa apolis beschriebene Art ohne Fundorts- angabe, aber mutmaßlich von Nordwest-Europa, tatsächlich mit der nordwest- Revision der conipositeii Styelideu oder Polyzoiuen. 73 eui'opäischen Distomus- Art (Distomiis variolosus Gaeetner = Alcyoniiim ascidioides Pall. = Th/jlacmm variegahim Alder = Synstyela GlARD = S. variegatimi HerDj\IAN) identisch ist. Ich verweise an dieser Stelle nur auf diese Mutmaßung, die unter AUoeocarpa apolis eingehender erörtert werden soll. Bestimmungstabelle der Arten: Personen fast in ganzer Länge frei aufragend, nur durch dünne Stolonen oder eine dünne Basalmembran miteinander verbunden; frei aufragender Teil länger als dick, basal meist deutlich enger 2. Personen ganz in den dickeren gemeinsamen Cellulosemantel eingebettet oder höchstens ])(ilsterförmige bis halbkugelige Hervorwölbungen verursachend; freie Hervorwölbung der Personen basal am bi-eitesten 3. Kiemensack mit mehr als 1 Falte jederseits und mit etwa 25—28 rippenförmigen Längsgefäßen jederseits 1. A. fusca (D. Ch.) Kiemensack mit nur 1 Falte jederseits und mit ca. 12 rippenförmigen Längsgefäfaen jederseits 2. A. Hupferi n. sp. [ cf und $ Polycarpe zerstreut, nicht in deutlichen Reihen angeordnet 4. 3. ■( $ Polycarpe in einer deutlichen, ^ Polycarpe in einer undeutlicheren Reihe I parallel dem Endostyl ?>. A. apolis n. sp. . ( Hodenblasen einfach 5. l Hodenblasen eingekerbt oder verästelt 6. ( Eileiter kurz, breiter als lang; 16 — ITrippenförmige Längsgefäße jederseits am r ) Kiemensack " 4. A. Zscliaui MiCHLSN. j Eileiter schlank, deutlich länger als breit; 12 — 14 rippenförmige Längsgefäße jeder- ^ seits am Kiemensack b. A. incrustans (Herdman). P ] Hodenblasen nur einfach eingekerbt 6. .4. intermedia MiCHLSN. I Hodenblasen mehrfach verästelt 7. J.. Briägesi MiCHLSN. 1. AUoeocarpa fusca (D. Gh.). (Tafel II Fig. 17—19). 1828 „Distomo vaiukiso", Botryllus variolosus (err., non Gaertner), Delle C'HIAJE, Memorie, Vol. III, p. 86, 94. 1841 Distoma fuscum, D. variolosum, Delle CmAJE, Descrizione e Notoniie, Vol. III, Tab. 69 Fig. 2, 3; Tab. 80 Fig. 12. 1877 Polycarpa glomerafa (err., non Alder), HELLER, Tunic. Adriat. Mittelm. III (I), p. 263, Taf. V Fig. 9—15. 1883 Polycarpa glomerata (err., non Alder), Traustedt, Asc. Golf. Neapel, p. 481, Taf. 36 Fig. 20, Taf. 37 Fig. 14. non Distoma fmcnm, Milne-Edwards, in CUVIER '? 1842, nee Cynthia glomerata, Alder 1863, nee Styela glomerata, L. ROULE 1885, nee Hetcrocarpa glomerata, Lacaze-Duthiers & Delage 1892. Diagnose: Kolonie bestehend aus fast vollständig gesonderten aber ziemlich dicht gedrängt stehenden Personen, die durch eine gemeinsame dünne Basalmembran bezw. an den Randpartien durch kurze, bandförmige Stolonen miteinander verbunden sind. Personen zylindrisch bis eiförmig, ca. 7 mm hoch, 4— 5 mm lang. Oberfläche nackt, eben oder schwach runzelig. Körper Öffnungen einander ziemlich nahe stehend, auf nicht oder sehr schwach erhabenem Grunde, 4-lappig. 74 W. Iilic'haelseu. Jluiult en takel ca. 25, von verscbiedener (irüfje, nach Schema 1, 3, 2, o, l oder stellenweise 1, 2, 1, 2, 1 geordnet. Kiemensack rechts mit 2 oder 3, links mit 2 mäßig schwach eihabenen Falten und ca. 25—28 rippenfüiniigen Längsgefäfaen jederseits. Hauptquergefäfae annähernd gleich stark, regelmäßig mit sekundären Quergefäßen alternierend. Magen mit ca. 18 auch äußerlich scharf ausgeprägten Längsfalten und einem kurz- und dick-schlauchförmigen, hakenförmig gebogenen Blindsack. Afterrand zurück- geschlagen, glatt. Polycarpe jederj^eits neben dem Endostyl in einer geraden Eeihe. Hoden - blasen gerade gestreckt, wurstfürmig, etwa 3 — 4 mal so lang wie dick, am frei in den Peribranchialraum hineinragenden distalen Ende in einen schlanken Samenleiter aus- laufend, der etwa halb so lang wie die Hodenblase ist. Eileiter schlank trompetenförmig. Fundorte: Adriatisches Meer (Heller). Mittelmeer, Neapel (Delle Chiaje, Traustedt). Im Jahre 1828 beschrieb Delle Chiaje eine zusammengesetzte Ascidie aus dem Golf von Neapel, unter dem Namen „Distomo vainloso", bezw. Botryllus variolosus. In dem späteren, 1841 veröffentlichten Werk DELLE Chiajes findet sich andererseits der Name Distoma Jusmm als Bezeichnung" zweier Abbildungen ohne Beschreibung. Ich glaube nicht fehlzugehen in der Annahme, daß diese beiden verschiedenen Namen sich auf ein und dasselbe Objekt beziehen, daß DELLE Chia.JE dieses Objekt zunächst mit Distomus variolosus Gaertner identifizierte, später aber, seinen Irrtum erkennend, bei Gelegenheit der Publikation der Abbildungen demselben den neuen Namen beilegte. Diese Auffassung teilt auch DellaA^ALLE (Asc. comp. Napoli, p. 40), wenn ich den betreffenden, mir nicht ganz klar gewordenen Satz richtig auffasse. Daß in demselben Werk an anderer Stelle, und zwar in Ver- bindung mit der Abbildung einer Larve (Tab. 80 Fig. 12), der alte Name Distoma variolosiim angeführt ist, spricht nicht dagegen. Inkorrektheiten kommen in Delle Chiajes Werk mehrfach vor. Aus der Beschreibung Delle Chl-'l.jes (1. c. 1828 p. 8G), ebenso wie aus der späteren Abbildung (1. c. 1841 Tab. 69 Fig. 2, 3), geht deutlich hervor, daß jenes Objekt nicht mit Distomus variolosus GAERTNER identifiziert werden kann. Die einzelnen Personen bilden kleine elliptische Schläuche. Die Abbildung der ganzen Kolonie von Distoma fuscum (1. c. 1841 Vol. III PI. 69 Fig. 2) entspricht insofern nicht der älteren Beschreibung von „Distomo vaiuloso", als jede Person nur eine einzige Kürperöffnung aufweist. Das darf wohl als Ungenauigkeit in der Abbiklung angesehen werden; man müßte denn schon annehmen, daß die zweiten Körper- öffnungen in der Abbildung nur deshalb nicht zur Anschauung gelangten, weil sie am Rande oder an der nicht sichtbaren Rückseite der einzelnen Personen liegend gedacht werden sollten. Der Umstand, daß DELLE Chiaje diese Ascidie der GAERTNERschen Gattung Distomus zuordnete, erlaubt jedenfalls keine andere Deutung, als daß jede Person tatsächlich zwei Körperöffnungen habe. Eevisiuu der conipositeii Styelideii (ider Polyzoiiien. 75 Bei einer Prüfung der eingehend durchforschten Ascidienfauna des Golfes von Neapel ergibt sich nur eine Art, die mit dieser DELLE CHlAJEschen Art identifiziert werden könnte. Das ist die von Heller und Traustedt als Cynthia glomerata ALDER bestimmte Art. Mir liegt eine von der Zoologischen Station zu Neapel gesammelte und als Polycar]}a glomerata bezeichnete Kolonie vor, die zweifellos der HELLERschen und TRAUSTEDTschen Art dieses Namens angehört, und die demnach auch mit der Delle CHlAJEschen Art identifiziert werden muß. Fraglich aber ist, ob auch die ursprüngliche x\LDERsche Bezeichnung „Cynthia glomerata" (Obs. British Tunic, p. 160) auf die gleiche Art bezogen werden darf. Lacaze-Duthiers & IVES DELAC4E (Cynthiad. Roscoif, p. 203) identifizieren die ALDERsche Form mit einer bei Eoscoff gefundenen Ascidie, die sie zum Typus ihrer Gattung Heterocariia machen, und die mit der voiliegenden Mittelmeer-Form nicht übereinstimmt. Sie weicht von der letzteren in der Gestalt und vielleicht auch in der Anordnung der Hodenblasen (eiförmig, nicht länglich, nicht (?) in einer Reihe stehend) und in der Gestaltung des Kiemensackes und Darmes ab. Auch ist sie allem Anscheine nach keine sich durch Knospung vermehrende Art. Auch die ALDERsche Form ist nur aggregiert, nicht durch einen gemeinsamen Cellulosemantel als composite Ascidie gekennzeichnet, wie aus der Schilderung Alders deutlich hervorgeht (1. c. p. 167: „the line of junction between each can generally be detected, and, with a little care, an individual raay be detached entire, showing no point of organic junction with the rest."), stimmt also in dieser Hinsicht mit dem Typus von Hetei'ocarpa, nicht mit der HELLERschen Polycarpa, überein. Die ALDERsche Art- bezeichnung darf demnach nicht auf diese HELLERsche Form angewandt werden. Ihr gebührt die Bezeichnung Älloeocarpa fusca (D. Gh.). Die Kombination der HELLERschen und der TRAUSTEDTschen Beschreibungen ergibt ein ziemlich vollständiges Bild von dieser Art, dem ich nur noch einige speziellere Züge anzufügen habe. Die Sprossung der Tochter -Personen gleicht bei dieser Ai't anscheinend genau der bei der nahe verwandten, unten beschriebenen Ä. Hupferi, doch ist der Zusammenhang der Tochter-Personen mit ihrer Mutter-Person, vermittelt durch schmal-bandförmige Stolonen, bei der vor- liegenden Kolonie nur an wenigen Stellen erkennbar, da die dünnen Stolonen meist zwischen den Unebenheiten des Untergrundes verborgen bleiben. Hierauf beruht es auch wohl, daß dieser Zusammenhang zwischen den Personen einer Kolonie weder von HELLER noch von TRAUSTEDT erkannt worden ist. Die Dimensionen der Personen entsprechen bei der mir vor- liegenden Kolonie der Abbildung Hellers (1. c. Taf. V Fig. !)). Die größten Personen sind ungefähr 7 mm lang und 5 mm breit und hoch. Die 76 W. Micliaelsen. TRAUSTEDTsclie Angabe (Höhe [= Länge nach der von mir angenommenen Orientierung] 10 mm, Länge [Höhe] 4 — 5 mm) bezieht sich wohl auf die lebenden Tiere. Die Zahl der Mundtentakel schwankt etwas. Ich fand im Maximum 28, die ziemlich regelmäßig nach dem Schema 1, S, 2, 3, 1 geordnet waren. In kleineren Strecken ging jedoch dieses Schema durch Ausgleich des Größenunterschiedes zwischen Ordn. 1 und 2 oder durch Ausfall der Tentakel 3. Ordn. in das Schema 1, 2, 1, 2, 1 über. Der Kiemensack entspricht genau den Angaben Hellers und TraustedTs. Erwähnen will ich nur, daß die Zahl der rippenförmigen Längsgefäße jederseits 25 bis 28 beträgt, also mehr als doppelt so groß ist wie bei der nahe verwandten Ä. Hupferi MiCHLSN. Dieser Befund entspricht genau genug den Abbildungen Hellers (eine wörtliche Angabe fehlt), an denen ich ca. 24 und 27 (1. c. Taf. V Fig. 11), bezw. 27 und 30 (1. c. Taf. V Fig. 12) erkenne. Der Darm ähnelt dem von A. Hu]}feri,.gi\)t jedoch zugleich einen der Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Arten, neben dem Unterschiede in der Zahl der Kiemensack-Falten und -Längsgefäße wohl den bedeutsamsten. Der Darm ist plump und bildet eine eng geschlossene Schleife; der Mitteldarm legt sich fest an den Magen an, so daß keine Schleifenlücke bleibt. In dieser Hinsicht entspricht die HELLERsche Abbildung (1. c. Taf. V Fig. 14) nicht genau meinem Befunde, wenigstens nicht, falls diese Abbildung den Darm in situ darstellen soll. Sie ist wohl so zu erklären, daß der Mitteldarm bei der Präparation vom Magen, mit dem er durch die Pylorusdrüsen-Stränge fest verbunden war, losgerissen und etwas abgebogen wurde. Die TRAUSTEDTsche Abbildung (1. c. Taf. 36 Fig. 20) zeigt den Mitteldarm in richtiger Lage; doch kommt mir hier der Enddarm etwas schlanker und länger vor, als ich ihn fand. Vielleicht beruht das lediglich auf verschiedener Streckung bei der Konservierung. Weder Heller noch Traustedt gibt eine genaue Schilderung des Magens. Ich fand am Magen 18 Längsfalten, also die Hälfte mehr als bei A. Hupferi. Die der Längsnaht benachbarten Falten, jederseits 2 oder 3, sind verkürzt und erreichen nicht das Oesophagus-Ende des Magens. Am Ende der Längsnaht entspringt ein kurz- und dick-schlauchförmiger, hakenförmig gebogener Blindsack, der wie bei ^4. Hupferi fest an das Pylorus-Ende des Magens angelegt ist. Wie bei A. Hiqferi zwängt sich ein dickes Blutgefäß durch die Magenschleife hindurch, um nach dem Kiemensack hinzugehen. Die Geschlechtsorgane gleichen fast vollkommen denen der A. Hupferi. Die in der linksseitigen Körperhälfte in einer Reihe dicht neben der ventralen Medianlinie sitzenden Hodenblasen (Taf. TI Fig. 18, 19, lid) sind gerade gestreckt wurstförmig; ihre frei in den Peribranchialraum Eevision der compositen Styeliden oder Polj'zoineii. 77 liineinrag-enden distalen Enden laufen in einen schlanken Samenleiter (Fig. 18, li) sl) aus, der in seinen Dimensionen etwas schwankt, aber im allgemeinen etwas länger zu sein scheint als bei A. Hupferi. Die weiblichen Geschlechtsorgane (Taf. II Fig. 19) bilden eine Parallel- reihe an der rechten Seite dicht neben der ventralen Medianlinie, Jedes derselben besteht aus einem rundlichen Ovarium (Fig. 19 ov), welches Eizellen in den verschiedensten Entwicklungsstadien enthält, und einem schlanken, trompetenförmigen Eileiter (Fig. 19 e?), der etwas mehr als doppelt so lang wie das Ovarium dick ist. 2. AUoeocarpa Hupferi n. sp. (Taf. II Fig. U— IG). Diagnose: Kolonie bestehend aus vollständig voneinander gesonderten, in ganzer Länge frei anfragenden, eiförmigen bis kugeligen, im Maximum S'/o mm langen und 2V2 mm dicken Personen, die durch dünne, plattenfürmige oder schmälere band- förmige, dem Untergrunde mit der Unterseite fest anhaftende Stolonen verbunden sind. Oberfläche meist eben, höchstens schwach runzelig, nicht glatt, sondern duif, fast nackt, nur leicht korrodiert und stellenweise mit spärlichem Schlammbesatz. Äußere Sip honen flach polsterförmig, am Vordereude, ziemlich dicht bei- einander; Zwischenraum zwischen ihnen ungefähr so groß wie ihr Durchmesser. Körperöffnungen ungelappt, querschlitzförmig bis lochformig. Cellul 0 s em antel knorpelig, biegsam. - Mundtentakelkranz mit ca. 32 einfachen Tentakeln, die meist nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1, stellenweise nach dem Schema 1, 2, 1, 2, 1 geordnet sind. Dorsaltuberkel mit einfach bogenförmiger Spaltöffnung der Flimmergrube. Kiemensack jederseits mit einer breiten, schwach vorgewölbten, nicht über- hängenden Falte. .Jederseits ca. 12 Längsgefäße, dorsal enger gestellt als ventral. Hauptquergefäße annähernd gleich breit, regelmäßig mit sekundären alternierend. Kiemenspalten bis zu 4 in einer Masche, lang gestreckt. Dorsalfalte ein glatter, giattrandiger Saum. Darm links neben der hinteren Partie des Kiemensackes, eine plumpe, enge Schleife bildend. Magen mit 12 Falten und einem kurz- imd dick-schlauchförmigen, stark gebogenen Blin.dsack am Pylorus-Ende der Längsnaht. Mitteldarm dick, fest an den Magen angelegt. Afterrand in zwei breit-saumförmige, zurückgeschlagene, glattrandige Lippen geteilt. Geschlechtsapp ar at aus eingeschlechtlichen Polycarpen bestehend, die in Reihen von 5 bis 7 jederseits in der hinteren Körperpartie dicht neben der ventralen Medianlinie stehen, die ^ an der linken, die $ au der rechten Körperseite. ^ Poly- carpe: je eine einzige, gerade gestreckt-wurstförmige, proximal am Innenkörper haftende, distal in den Peribranchialraum hineinragende Hodenblase, die distal durch einen mäßig- langen, schlanken Samenleiter ausmündet. $ Polycarpe nur in jüngeren Stadien mit je einem Eileiter versehen. Eizellen bezw. Embryonen bis zur Ausbildung der geschwänzten Larve im Zusammenhang mit dem Ovarium bleibend. Fimdiiotiz : West-Afrika, Goree bei Cap Verde, an anderen Ascidien, Sand- und Steingrund, 20 und 23 m tief; Kapt. HuPFER [f] leg. (Mus. Hamburg). Vorliegend mehrere verschieden große Kolonien. 78 W. Michaelsen. Äußeres: Die Kolonie (Taf. II Fig. IG: jung-e Kolonie) besteht aus vollständig voneinander gesonderten, in ganzer Länge frei aufragenden, mit einem ziemlich kleinen Teil der Hinterseite festsitzenden Personen, die durch dünne, plattenförmige oder schmälere, bandförmige, mit der ganzen Unterfläche am Untergrunde haftende Stolonen verbunden sind. Das Wachstum der Kolonie ließ sich an den verschieden alten Kolonien erkennen. Einzelne Kolonien bestanden lediglich aus einer einzigen aus- gewachsenen Person, deren Anwachsfläche etwas unregelmäßig saumförmig verbreitert war. Das nächste Stadium repräsentieren Kolonien, bei denen jener Basalsaum der einzigen ausgewachsenen Person einige wenige schmal bandförmige Ausläufer vorgetrieben hatte, auf denen sich meist in geringer Entfernung von der Mutterperson, seltener dicht neben derselben, eine oder einige wenige kleine Tochterpersonen von kreisrund polster- förmiger oder mehr oder weniger hoch kuppel- bis eiförmiger Gestalt entwickelt hatten. Eine andere Kolonie zeigt zwei ausgewachsene Personen, die durch einen kurzen, breit plattenförmigen, aber in der Mitte durchlöcherter Stolo, bezw. durch zwei zur Anastomose gelangte Stolonen verbunden waren und außerdem einige schmale Ausläufer mit jungen Tochterpersonen aufweisen (Taf. II Fig. 1 6). Die größeren Kolonien bestehen aus zahlreichen ausgewachsenen Personen, die meist so dicht stehen, daß die Art ihrer Verbindung nicht ohne weiteres erkennbar ist. Manchmal erkennt man aber an weniger dicht besetzten Stellen, zumal an einzelnen Eandpartien, daß sie in der Art der Kolonie-Bildung, in der Sprossung von Tochterpersonen, dem eben Geschilderten entsprechen. Die Oberfläche der Stolonen wie der Personen ist meist eben, höchstens schwach runzelig; sie ist nicht glatt sondern duff, leicht korro- diert, dabei fast nackt, nur stellenweise mit spärlichem, bei mikroskopischer Untersuchung erkennbaren Schlamm-Besatz. Mit unbewaffnetem Auge erscheint die Oberfläche rein. Die Färbung ist an den dünneren Partien der Stolonen w^eiß mit schwach bläulichem Ton, an den dickeren Partien derselben sowie an den Personen-Oberflächen gelblich weiß bis bräunlich grau. Die ausgewachsenen Personen sind kugelig bis eiförmige im Maximum SVa mm lang und 2V2 mm breit und hoch. Die kleinsten Tochter- personen sind kaum erhaben, fast flach, kreisrund. Die größeren sind polsterförmig oder kuppeiförmig bis eiförmig. Die Körperöffnungen liegen am Vorderende der Personen, nicht sehr weit, im Maximum etwa 0,9 mm, voneinander entfernt. Sie sind ungelappt, querschlitzförmig bis lochförmig. Sie liegen meist auf winzigen, flach polster- förmigen, durch hellere Färbung ausgezeichneten äußeren Siphonen, deren Durchmesser ungefähr so groß ist wie die Entfernung zwischen Egestions- und Ingestionssipho. Die ganzeVorderseite der Person mit den äußeren Siphonen ist häufig etwas eingesenkt, wohl infolge der Kontraktion bei der Konservierung. Revision dov cnmpositeu Styeliden oder Pol3'zoinen 79 Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist knorpelig-, bieg- sam, im Schnitt nnd an dei' Innenfläche hellgrau, in der inneren Partie grobfaserig. Er enthält in den Stolonen spärliche, locker verästelte, dünne Blutgefäße mit ziemlich spärlichen, birnförmig angeschwollenen, ungestielten oder sehr kurz gestielten Ampullen. Im Cellulosemantel der Personen sind keine Blutgefäße vorhanden. Der Innenkörper besitzt eine zarte, weitläufige Muskulatur. Der Mundtentakelkranz besteht aus ca. 32 einfachen Tentakeln von ziemlich deutlich dreifachen Längen, die meist regelmäßig nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 angeordnet sind. Stellenweise geht dieses Schema durch Ausgleich gewisser Längen-Unterschiede in das Schema 1, 2, 1, 2, 1 über. Der Dorsaltuberkel hat die Gestalt einer dicken, schräggestellten Bohne, auf deren einer Flachseite die Öffnung der Flimmergrube als einfach bogenförmiger Schlitz verläuft. Die Konvexität des Bogens ist nach vorn-links gerichtet. Der Kiemensack zeigt jederseits in der oberen Partie eine breite, schwach aber deutlich vorgewölbte, nicht überhängende Falte, auf der die Längsgefäße etwas enger aneinander gerückt sind. Die Zahl der rippenförmigen Längsgefäße beträgt jederseits ungefähr 12. Nicht alle Längsgefäße verlaufen über die ganze Länge des Kiemensackes. Ventral stehen die Längsgefäße ziemlich weitläufig; hier finden sich bis 4 Kiemen- spalten in einer Maschenbreite. Dorsal, besonders auf der Höhe der Falte, stehen die Längsgefäße dichter nebeneinander. Die Hauptquergefäße sind annähernd gleich stark. Sie alternieren regelmäßig mit sekundären Quergefäßen, welche die Kiemenspalten überbrücken ohne sie zu durchschneiden. Die Kiemenspalten sind parallel den Längsgefäßen sehr lang gestreckt, schmal, meist parallelrandig. Der Endostyl ist stark geschlängelt. Die Dorsal falte ist ein ziemlich breiter, glatter, glattrandiger Saum. Der Darm (Taf. II Fig. 14) liegt linksseitig neben der hinteren Partie des Kiemensackes. Er ist plump und bildet eine einfache Falte mit fest gegeneinander gelegten Ästen ; der Enddarm-Ast ist etwas länger als der Oesophagus- Ast. Der Oesophagus (Fig. 14 os) ist kurz und ziemlich dick, stark gebogen. Der Magen (Fig. 14 mg) ist dick tonnen- förmig. Er läßt außer einer Längsnaht 12 auch äußerlich scharf aus- geprägte, etwas gebogene Längsfalten erkennen. Die der Längsnaht zunächst liegenden Falten, zwei jederseits von der Längsnaht, sind stark verkürzt; sie erreichen nicht das Oesophagealende des Magens. Am Pylorus-Ende der Längsnaht entspringt ein kurz- und dick-schlauchförmiger, stark gebogener Blindsack (Fig. 14 hs), dessen blindes Ende fest an das Pylorus-Ende des Magens angelegt ist und die Enden der zunächst liegenden Längsfalten desselben überdeckt. Von der Basis des Blindsackes gehen 80 W. Michaelsen. Pylorusdrüsen-Stränge zum Mitteldarm hinüber. Neben dem Blinddarm zwängt sich ein vom Kiemensack herkommendes und zum Innenkörper hingehendes Blutgefäß (Fig. 14 hg) durch die enge Darmschleife hindurch. Der Mitteldarm (Fig. 14: mcl) ist ungemein plump, fast so dick wie der Magen. Er biegt sich sofort nach seinem Ursprung aus dem Magen um und verläuft, fest an den Magen angelegt, nach oben. Der Enddarm (Fig. 14 ed) ist wenig dünner als der Mitteldarm, nicht scharf von demselben abgesetzt, etwas aus dessen letzter Richtung herausgebogen, distal etwas abgeplattet. Der After ist ein ovaler Spalt, dessen hellerer Rand in zwei glatte, breit zurückgeschlagene, glattrandige Lippen geteilt ist. Der Geschlechtsap parat besteht aus eingeschlechtlichen Poly- carpen, die eine sehr charakteristische Anordnung zeigen. Die männlichen Polycarpe stehen zu 5 bis 7 in einer Reihe linksseitig, im Bereich der hinteren Körperpartie dicht neben dem Endostyl. Die weiblichen Polycarpe, ebenfalls ca. 6 an Zahl, bilden eine Parallelreihe an der rechten Körper- seite, ebenfalls dicht neben dem Endostyl. Die männlichen Poly- carpe (Taf. II Fig. 15) bestehen aus je einer einzigen, wurstförmigen, gerade gestreckten Hodenblase (Fig. 15 hd), deren abgerundetes proximales Ende am Innenkörper (Fig. 15 ik) haftet, während das eben- falls abgerundete, meist aber etwas dünnere distale Ende frei in den Peribranchialraum hineinragt. Dieses distale Ende geht in einen dünnen, schlanken Samenleiter (Fig. 15 sl) über, der meist nur wenig länger ist als die Hodenblase im Maximum dick. Die weiblichen Polycarpe werden von einem Ovarium gebildet, welches bei den untersuchten Personen Eizellen in allen Entwicklungsstadien und bei weiterer Entwicklung Embryonen in allen Stadien bis zui' fertigen geschwänzten Larve enthält. Diese Embryonen bleiben bis zu diesem späten Stadium im Zusammenhang mit dem Ovarium. In jüngeren Stadien besaßen die weiblichen Polycarpe auch einen kurz- und breit-trompetenförmigen Eileiter, von dem im späteren Stadium nichts mehr zu erkennen war. Da die Eizellen ebensowenig wie die ausgebildeten Larven durch diesen Eileiter ausgeführt werden, so kann derselbe die seiner Bezeichnung zu Grunde liegende Funktion in diesem Falle nicht mehr besitzen. Mutmaßlich dient er hier dazu, die Spermien den im Ovarium enthaltenen Eizellen zuzuführen. Erörterung: A. Hupferi steht der A. fusca (D. Ch.) nahe. Sie unterscheidet sich von letzterer hauptsächlich durch die geringere Größe der Personen, durch die einfachere Struktur des Kiemensackes, der bei A. Hupferi weniger Falten und nur etwa halb so viel rippenförmige Längsgefäße hat, wie bei A. fusca, sowie auch durch die geringere Zahl der Magenfalten (12 bei A. Hupferi, ca. 18 bei A. fusca). Revision der compositen Styelia ajjolis ist bräunlich-gelb bis hell- silbergrau. Die Personenfeldchen sind nicht scharf gesondert. Äußere Siphonen fehlen. Die Körperöffnungen sind ganz flach, meist als etwas dunklere Flecken erkennbar. Sie sind undeutlich quadratisch und stehen bei ausgewachsenen Personen ca. 1 mm voneinander entfernt. Innere Organisation : Der C e 1 1 u 1 o s e m a n t e 1 ist hart knorpelig, im Schnitt weiß- bis bläulich-grau, an der Innenfläche stark perlmutter- glänzend, silbergrau. Die Personen stehen dicht gedrängt innerhalb der Polster, so daß die Masse des allgemeinen Cellulosemantels auf ein Geringes reduziert erscheint. Der Weichkörper ist eiförmig bis kugelig, bei ausgewachsenen Personen ca. 2V2 mm dick und bis 372 mm lang. Der Innenkörper löst sich leicht vom Cellulosemantel ab; er ist ziemlich dick, innen mit zahlreichen Endocarpen besetzt. Der Mundtentakelkranz besteht aus ca. 36 einfachen, faden- förmigen Tentakeln von sehr verschiedener Größe. Im allgemeinen alter- nieren größere und kleinere, stellenweise nach dem Schema 1,2, 1,2, 1, stellen- weise, und zwar bei demselben Tentakelkranz, nach dem Schema 1,3, 2, 3, 1. Der Dorsaltuberkel (Taf. 1 Fig. 12) ist winzig. Er hat das Aussehen einer dicklichen Litze, die zu einer an beiden Enden geschlossenen, sehr schwach klaffenden und geknickten Schleife zusammengelegt ist. Revision der compdsiteu Styelideii oder Polyzoiuen. 87 Der Kiemensack trägt jederseits 2 ziemlich umfangreiche, aber niclit überhängende Falten, die jedoch nicht immer gleich stark und nicht alle in ganzer Länge des Kiemensackes ausgebildet sind. Auch ist die Zahl der rippenförmigen Längsgefäße, die auf diesen Falten nur wenig zusammengerückt sind, an verschiedenen Stellen einer Falte verschieden. Im allgemeinen stehen diese Längsgefäße dorsal enger als ventral. Es finden sich jederseits am Kiemensack ca. 14 voll- ständige rippenförmige Längsgefäße; meist kommen jedoch noch einige wenige nicht in ganzer Länge verlaufende Längsgefäße hinzu, so daß ihre Zahl in einem Querschnitt bis auf 18 an einer Seite steigt. Die Hauptquergefäße sind annähernd gleich stark. Li der Regel alter- nieren sie mit zarten sekundären Quergefäßen, doch fehlen dieselben in vielen Maschen. Die Kiemenspalten, bis 5 in den breitesten Maschen, sind in der vorderen Partie des Kiemensackes ziemlich kurz, mehr oder weniger breit oval oder gar kreisrund, in der hinteren Partie länger gestreckt und parallelrandig, manchmal an den Enden schräg abgestutzt, länglich rautenförmig. Der Darm liegt an der linken Seite des Kiemensackes. Er bildet eine eng geschlossene Schleife. Der Magen ist gut um die Hälfte länger als dick, ellipsoidisch. Er zeigt ca. 12 ziemlich regelmäßige, auch äußerlich scharf ausgeprägte Längsfalten und am Pylorus-Ende einer Längnaht einen winzigen, schlauchförmigen, hakenförmig gebogenen Blindsack. Der Mitteldarm besitzt eine tief eingesenkte, durch Vortreten der Ränder fast abgeschlossene, im Querschnitt kreisrunde Leitrinne. Der Enddarm (Taf. I Fig. 9) ist plattgedrückt und mit einer Kante an den Innenkörper (Fig. 9 ik) angeheftet. Der Afterrand ist mit einem Kerbschnitt an der der Anheftungskante gegenüber liegenden Enddarm-Kante versehen. Der Afterrand ist glatt, leicht geschweift, jederseits neben dem Kerbschnitt etwas verbreitert und schAvach zurückgebogen. Ca. 8 große weibliche Polycarpe (Taf. I Fig. 11) liegen in einer Reihe rechtsseitig neben und parallel der durch den Endostyl markierten ventralen Medianlinie. Es sind dick-flaschenförmige Körper mit einem ziemlich großen Spaltraum, der sich nach außen in das Lumen eines kurzen, mäßig dicken Eileiters (Fig. 11 e/), des dünneren Endes der Ovarien-Flasche, fortsetzt. Die Mündung des Eileiters ist etwas ausge- weitet und stellenweise etwas eingedrückt, so daß ihr Rand schwach geschweift erscheint. Die vom Innenkörper abgewendete Wand der Ovarien- Flasche trägt zahlreiche Eizellen (Fig. 11 ov) in verschiedenen Stadien der Entwicklung. Eine kleine Anzahl männlicher Polycarpe (Taf. I Fig. 10), ca. 5 (oder mehr?) kleine, einfach sackförmige, höchstens ganz schwach ein- gekerbte, durch je einen schlanken Samenleiter (Fig. 10 sl) ausmündende 88 VV. Michaelseii. Hodenbläschen (Fig. 10 hcl), liegen ventral an der linken Körperseite, etwas entfernt von der ventralen Medianlinie, in einer zum mindesten sehr unregelmäßigen Längsreihe (zerstreut?). 4. Alloeocar23a Zschaui Michlsn. 1SS9 Goodsiria coccinca, Pfeffer, Fauna Süd-Georg., p. 4. 1900 Allococarpa Zschaui, MICHAELSEN, Hulos. Ase. inagalli. - südgeorg. üeb., \). 32 Taf. II Fig. 20. Diagnose: Kolonie knisten- bis polsterfürmig, ca. 6— 8 mm dick (durch Umwachsung- schmalen Stützniaterials manchmal ansclieinend massig), mit einfacher Schicht meist vollständig eingesenkter, selten etAvas vorragender, gedrängt stehender Personen. Ausgewachsene Pars o ne nf eidchen meist schwach, selten stark bis sehr stark erhaben, ca. 7 nmi lang und 5 mm breit. Körper ö f f n u n g e n ca. 2 mm voneinander entfernt, quer- schlitzförmig oder lochförmig, auf flachem Grunde oder auf warzenförmigen Erhabenheiten. Ausgewachsene Personen sackförmig, ca. 8 mm lang und 5 mm dick. Mundtentakel ca. 20, alternierend verschieden lang. Kiemensack ohne deutliche Falten, jederseits mit ca. 16 inneren Längsgefäfien, die dorsalen etwas dichter aneinander gerückt als die ventralen. Hauptquergefäße annähernd gleich stark, regelmäfiig mit sekundären Quergefäfsen alternierend. Magen mit ca. 18 auch äufserlich scharf ausgeprägten Falten und einem sehr kleinen, stummeiförmigen, etwas gebogenen Blindsack. Afterrand zurückgeschlagen, glatt, durch zwei kleine Einschnitte in zwei breite Lippen geteilt. ^ Polycarpe, einfache Hodenblasen, zu etwa 20 zerstreut in einer unregel- mäßigen Gruppe, dick wurstförmig, wenig länger als dick, häufig etwas gebogen, oder mit flach beuligen Hervorragungen, distal in einen kurzen, etwa 0,07 mm langen und 0,04 mm dicken Samenleiter übergehend. $ Gonaden zu etwa 20 zerstreut in einer unregelmäßigen Gruppe, mit abgeplattetem, distal trompetenartig erweitertem, trapez- förmigem Eileiter, der breiter als lang ist. Fundort: Süd-Georgien (MICHAELSEN). Diese Art steht der folgenden, A. incnistcms (Herdman), nahe. Sie unterscheidet sich von derselben hauptsächlich durch die viel plumpere Gestalt des Eileiters sowie durch die etwas größere Zahl der rippen- förmigen Längsgefäße am Kiemensack. 5. AUoeocarpa incrustans (Herdman). (Taf. I Fig. 13.) 188G Synsfyda incrustans (part.: spec. typ. magall.), HERDMAN, Tunic. Challenger IF, p. 342 PI. XLVI Fig. 9-14. 1891 Synstyela incrustans (part.: spec. typ. magall.), HERDMAN, Eev. Class. Tunic, p. G37. 1900 Allococarpa incrustans (part.: spec. magall.) -|- -J- Emilionis, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., p. 25; p. 35 Taf. II Fig. 21. non Synstyela incrustans var. (spec. philippin.), HERDMAN 188G, nee Synstyela incrustans, Sluiter 1895. Diagnose: Kolonie krustenförmig, mit einfacher Schicht gedrängt stehender, meist ganz in den allgemeinen Cellulosemantel eingesenkter Pei'sonen (in Anfangsstadien aus einer oder wenigen halbkugeligen, fast gesondert stehenden, höchstens sich mit den RcvisidU der conipositeu Styelideu oder Polyzoiueu. 89 Rändern berührenden Personen). Oberfläche glatt. Ausgewachsene Personen- feldchen ca. 8 nun lang. K ürp er ü ff n äugen ca. 3 mm voneinander entfernt, quer- schlitzförmig bis lochförmig. Muudtentakel ca. 2(;, von verschiedener Größe, nach Schema 1, 2, 1, 2, 1 oder stellenweise 1, 3, 2, 3, 1 geordnet. Kiemensack ohne deutliche Falten, jederseits mit ca. 12—14 dorsal enger gestellten inneren Längsgefäßen. Haiaptquergefäße mit sekundären Quergefäßen alter- nierend, stellenweise dazu noch sekundäre Quergefäße 2. Ordu. Magen mit IT— IS sich annähernd gleichmäßig über den ganzen Umfang ver- teilenden Längsfalten und einem winzigen, stummeiförmigen, stark gebogenen Blindsack. Afterrand zurückgeschlagen, glatt, in zwei breite Lippen geteilt. ^ Polycarpe ca. 12, in unregelmäßiger Gruppe, bestehend aus einer einfachen, kugeligen bis dick birnförmigen Hodenblase, die am freien, in den Feribranchialraum hineinragenden Ende in einen sehr kurzen Samenleiter übergehen. $ I^olycarpe ca. 18, in unregelmäßiger Gruppe, mit schlankem, trompetenförmig erweitertem Eileiter, der viel länger als breit ist. Fundorte: Falkland-Inseln, Port Stanley (MICHAELSEN). Vor dem Osteingange der Magalhaens-Str., 52^ 30' südl. Br., 67° 39' westl. Lg. (Herdman). Magalhaens-Str., San Jago Bay nahe der Triton Bank und Rio Condor am Admirality sound (MICHAELSEN). S ü d - F e u e r 1 a n d , U s c h u a i a (MICHAELSEN) . Feuerländischer Archipel, Banner Cove an Isla Picton (Michaelsen). Von der Verwaltung des British Museum zu London erhielt ich durch liebenswürdige Vermittlung des Herrn Prof. Jeffrey Bell ein beträcht- liches Stück einer Kolonie von Synstyela incrustans HERDMAN, die dem Originalmaterial von der Challenger- Station 212 angehijrt. Dieses Material setzt mich in den Stand, gewisse Ergänzungen zur HERDMANschen Beschreibung zu liefern. Diese Ergänzungen, die zum Teil für die Klar- legung der systematischen Stellung dieser Art von Bedeutung sind, beziehen sich lediglich auf Punkte der inneren Organisation. Sie ergeben, daß meine später beschriebene Alloeocarpa Emilionis mit dieser HERDMANschen Art identisch ist. Die Zahl der Mundtentakel beträgt ca. 26. Nach HERDMAN sollen die Tentakel von zwei verschiedenen Längen, alternierend, sein. Ich fand diese Anordnung zwar am größten Teil des Tentakelkranzes durchgeführt; an einzelnen Stellen schoben sich jedoch winzige, warzen- oder stummeiförmige Tentakel einer 3. Ordnung dazwischen ein, so daß das Schema 1, 2, 1, 2, 1 in das Schema 1, 3, 2, 3, 1 überging. Die etwas geringere Zahl (ca. 22), die ich für A. Emilionis feststellte, ist belanglos. Der Kiemen sack trägt nach meiner Untersuchung an dem Original- stück von Stjnstijela incrustans jederseits 12 bis 14 Längsgefäße (10 bis 14 nach meiner Feststellung an AUoeocarpa Emilionis). Nach 90 W. Mitliaelseu. Herdman soll er besonders neben der Dorsalfalte rudimentäre Falten, hervorgerufen durch das Zusammenrücken von 3 oder 4 Längsgefäßen, besitzen (Tunic. Challenger II p. 344: ,.along certain tracts, especially on each side of the dorsal lamina, three or four of the internal longi- tudinal bars become more closely placed . . . . so as to form rndimentary folds"). Mir machte die betreffende Bildung, die sich übrigens nicht immer in gleicher Lage — jederseits neben der Dorsalfalte — nachweisen ließ, nicht den Eindruck einer rudimentären Falte. Ich bin der Ansicht, daß es sich hier niclit um ein Zusammenrücken von drei oder vier Längs- gefäßen handelt, sondern um Einschiebung eines später gebildeten Längs- gefäßes zwischen zwei noi-mal weit voneinander stehende. Jenes einge- schobene mittlere Längsgefäß einer solchen Gruppe war meist deutlich dünner als die benachbarten; auch ging es nicht ganz bis an das Vorder- ende des Kiemensackes nach vorn. Ich habe diese Bildung schon in der Beschreibung von Ä. EmiUonis (Holosom. Asc. d. magalh.-südgeorg. Ge- bietes p. 37) genau geschildert. Diese anscheinenden Falten bestehen normalerweise also aus einer Gruppe von drei Längsgefäßen. Daß Herdman auch Gruppen von vier fand, erkläre ich mir folgendermaßen : Die Längs- gefäße stehen, wie ich bereits früher bei A. EmiUonis (1. c. p, 37) nach- gewiesen habe, dorsal enger als ventral. Am geringsten ist die Entfernung zwischen dem ersten und dem zweiten Längsgefäß neben der Dorsalfalte. Schiebt sich nun zwischen das zweite und dritte Längsgefäß ein sekundäres ein, so kommt zu der normalen Enge zwischen dem ersten und zweiten Längsgefäß eine sekundäre zwischen dem zweiten und dem eingeschobenen, sowie zwischen diesem und dem dann folgenden. Es stehen dann also die vier ersten Längsgefäße neben der Dorsalfalte enger als alle übrigen. Mit der Erkenntnis von der Bedeutung der HERDMANschen „rndimentary folds" schwand der hauptsächlichste und der einzige anscheinend wesentliche Unterschied zwischen Synstyela incrustans und ÄUoeocarpa EmiUonis. Ich ziehe deshalb diese Art zurück. Nach Herdman sollen normaler- weise 3 sekundäre Quergefäße, häufig auch 2, manchmal nur 1, zwischen zwei Hauptquergefäßen liegen („two or three" 1. c. p. 342; „normally three in number . . . ., but in many of the meshes one and sometimes two of them are absent: 1. c. p. 344). Bei der von mir darauf- hin untersuchten Person des Originals von Sijnstijela incrustans fand ich in den meisten Maschen nur ein einziges sekundäres Quergefäß, nur in wenigen Maschen deren 3. Es findet also in dieser Hinsicht eine große Variabilität zwischen verschiedenen Personen statt, so daß auch hierin kein wesentlicher Unterschied zwischen ÄUoeocarpa EmiUonis und der älteren HERDMANschen Art zu erkennen ist. Der Darm — in Fig. 13 der Taf. I gebe ich eine Abbildung des Darmes von einer Person des HERDMANschen Originalstückes — stimmt Eevisioii der compositeu Styeliden (hUt Polyzdiueii. 91 genau mit meiner Beschreibung vom Darm der Ä. EmiUonis (1. c. p. 38) überein. Der Magen (Fig. 13 mg) zeigt 17 oder 18 (nach meiner früheren Angabe ca. 18) Längsfalten und am Pylorus-Ende der Naht einen winzigen, stummeiförmigen, stark gebogenen Blindsack (Fig. 13 hs), und der Afterrand ist in zwei breite, glattrandige, zurückgeschlagene Lippen gespalten. Auch die Geschlechtsorgane stimmen in der HERDMANschen Form und der meinigen überein. Auch bei dem HERDMANschen Original- stück beschränken sich die männlichen Polycarpe auf die linke, die weiblichen Polycarpe auf die rechte Körperseite. Das anscheinende Fehlen des Eileiters bei A. EmiUonis beruht zweifellos darauf, daß die betreffenden Untersuchungsobjekte nicht vollständig geschlechtsreif waren. Schon in meiner früheren Beschreibung (1. c. p. 38) gab ich dieser An- schauung vermutungsweise Ausdruck. Die unausgebildeten weiblichen Polycarpe des HERDMANschen Originals gleichen vollständig jenen unreifen Bildungen des Oi'iginals von Ä. EmiUonis. 6. Alloeocarpa intermedia Michlsn. 1900 Alloeocarpa intermedia, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh. - südgeorg". Geb., p. 39 Taf. II Fig. 18. Diagnose: Kolonie krusteuförmig, aus gerundet polsterfürmigen bis halbkugeligen Personen Ijestehend, die nur mit den Rändern aneinander stoßen oder, vollständig von- einander gesondert, nur durch eine dünne Basalmembrani miteinander verbunden sind. Grör3ter Durchmesser der ausgewachsenen Personen ca. ö'/i; mm. Oberfläche zart gekörnelt, mit mehr oder weniger regelmäßigen braunen Pigment- fleckchen. Körperöffnungen einander sehr genähert, nur ''4 — Ys des größten Durch- messers der Person voneinander entfernt, auf flachem Gi'unde oder auf schwach warzen- förmig erhabenen äußeren Siphonen, (xuerschlitzförmig bis lochförmig. Mundtentakel ca. 14, von zweierlei Größe, nach Schema 1, 2, 1, 2, 1 geordnet. Kiemen sack ohne deutliche Falten, jederseits mit ca. 11 inneren Längsgefäßen, die dorsal dichter aneinander gerückt sind. Hauptquergefäße regelmäßig mit sekundären Quergefäßen alternierend, häufig dazu noch sekundäre Quergefäße 2 Ordn. Magen mit ca. 14 annähernd gleichmäßig über den ganzen Umfang verteilten Falten und einem dick birnförmigen, gebogenen Blindsack. Afterrand glatt, wulstig verdickt, in zwei breite Lippen geteilt. ^ Polycarpe ca. 9 in einer unregelmäßigen Gruppe, bestehend aus einer einzigen Hodenblase, die durch zwei oder drei wenig tiefe Kerbschnitte, selten deren nur einen, unregelmäßig und unvollkommen geteilt sind. $ Polycarpe ca. 12 in einer unregel- mäßigen Gruppe, mit schlankem, distal trompetenförmig erweitertem und blumenkronen- artig zerschlitztem Eileiter. Fundort: Magalhaens-Str., Puerto Harris an derDawson- Insel und Punta Arenas (MICHAELSEN). Diese Art bildet durch die nur leicht eingekerbten Hodenblasen eine Zwischenstufe zwischen A. Bridgesi MiCHLSN. mit stark verzweigter 92 W. Micluielseii. Hodenblase und den beiden vorher aufgeführten Arten^ Ä. incriistans (Herdman) und A. Zscliaui MiCHLSN., mit einfachen Hodenblasen. Auch in anderer Hinsicht, so in der Gestalt des Kiemensackes und in der Körpergröße, nimmt sie eine Zwischenstellung zwischen jenen beiden Gruppen ein. 7. Alloeocari)a Bridgesi MicMsn. 1900 Alloeocarpa Bridgesi, MICHAELSEN, Holos. Asc. magalli.-slulgeorg. Geb., p. 41 Taf. II Fig. 19, Taf. m Fig. 10, 11. Diagnose: Kolonie krusteiifünnig, mit einer einfaclien Scliiclit gedrängt stehender, vollständig in den allgemeinen Cellulo.semantel eingebetteter Personen. Ober- fläche fast glatt. Ausgewachsene P e r s o n e n f e 1 d c h e n schwach polsterfürmig erhaben, ca. 4 — 5 mm laug. Kör per Öffnungen ca. 1,8 mm von einander entfernt, querschlitz- förmig oder queroval. Mundtentakel etwa 19 — 22, von dreieilei Gröfse. Kiemensack ohne deutliche Falten, jederseits mit ca. 5 — 6 inneren Längs- gefäßen, die dorsal etwas dichter aneinander gerückt sind. Hauptquergefäße meist mit sekundären Quergefäßen alternierend. Jfagen mit ca. 15 Längsfalten und einem dick keulenförmigen, gebogeneu Blind- sack. Afterrand zurückgeschlagen, glatt. cf Polycarpe im Maximum 5, häufig weniger, sehr selten nur ein einziges, bestehend aus einer einzigen Hodenblase, die mehrfache und zahlreiche kurze Verästelungen aufweist, und durch die zarte umhüllende Membran zu einem annähernd kugeligen Paket, aus dem ein zarter, schlauchförmiger Samenleiter hervortritt, zusammengefaßt wird. $ Polycarpe zahlreich, in einer unregelmäßigen Gruppe, mit großem, distal etwas erweiterten Eileiter, der wenig breiter als lang ist. Fiiiulorte: Smyth Channel, Puerto Bueno (Michaelsen). Süd-Feuerland, Uschuaia und Harb ertön Harbour (Puerto Bridges) (MlOHAELSEN). Feuerländischer Archipel, Banner Cove an der Isla Picton (Michaelsen). Der Hauptcharakter dieser Art liegt in der eigentümlichen Gestaltung der Hodenblasen. Etwas ähnliches fand ich nur bei der australischen Cliorizocarpa guttata n. sp. (siehe unten ! vergl. auch Taf. II Fig. 20) ; doch liegen hier die Verästelungen der Hodenblase in einer Ebene, so daß sie im ganzen polsteiförmig erscheint, während bei Alloeocarpa Bridgesi daraus, daß die Verästelungen in verschiedenen Ebenen vor sich gehen, eine annähernde Kugelform der Hodenblase resultiert. Gen. Cliorizocarpa nov. M8GS Omlhiaria, Gkay, Note on Oculinaria, p. 5(j4. 1891 Chorizocornms (part.), HERDMAN, Rev. Class. Tuiiic, p. iVM\. 1895 Synstyela (part.), SlüITER, Tunic. Semon, p. 183. 1898 Synstyela (part.), Sluiter, Tunic. Süd-Afrika, p. 55. 1898 Synstyela (part.) -f Chorizocormus (part.), HERDMAN, Tunic. Fauna Austral. S., p. 449. Revision der compositen Styeliden oder Polyzoinen. 93 1899 Chorizocormus (partO, Herdman, Tuiiic. Austral. Mus., p. 95—97. 1900 Synsfycla (part.), Sluiter, Ber. Synstyela, p. 110. 1900 Gynandrocarpa {\}Kr%.) -{- Chorizocormus {\}-AXt.\ MICHAELSEN, Holos. Asc. magalli.- südg'eory. Geb., p. 24, 31, 26. Diagnose; Kolonie krusteiifünuig, mit einer einfachon Schiclit vollständig- ein- gesenkter Personen, häufig in Anschmiegung an verzweigten, dünnstengeligen Unter- grund in kleine, durch Pseudostolonen verbundene ]\Iassen zerteilt. Kiemensack ohne Falten, jederseits mit o (bis 5?) inneren Läng.sgefäßen. Geschlcchtsapparate eingeschlechtlich. Links ein einziger, einfacher oder mehrteiliger mänidicher, rechts ein einfacher oder mehrteiliger weiblicher Geschlechtsapparat. Typus: Ch. syclneyensis (Herdman). Diese Gattung schließt sich eng an die Gattung Alloeocarpa an. Sie unterscheidet sich von derselben hauptsächlich durch die äußerst geringe Zahl der inneren Längsgefäße des Kiemensackes, deren sich jederseits nur 3 (bei Ch. guttata bis 5?) finden. In keiner anderen Gattung ist die Zahl dieser Längsgefäße eine so geringe. Die Arten dieser Gattung lassen sich am besten nach der Gestalt des Magens unterscheiden, der hier besonders charakteristische Bildungen aufweist. Bestimmungstabelle der Arten: ( Äufaere Wülste der Längsfalten des Magens am (»esophagus-Ende stark schulter- I artig vorgezogen ; Falten sehr unglelchmäfBig über den Umfang des Magens I verteilt, Blindsack rudimentär 1. Ch. si/dnci/ensis (Herdman). Äufaere Wülste der Längsfalten des Magens am Oesophagus-Ende nicht besonders vorgezogen; Falten annähernd gleichmäßig über den Umfang des Magens verteilt 2. [ Magen mit ca. 11 Längsfalten; Blindsack rudimentär 2. Ch. (jnttata n. sp. 2. ■; klagen mit 8 Längsfalten; Blindsack wohl ausgebildet, birnförmig. \ 3. Ch. Mkhaelseni (SLUITER). 1. Chorizocarpa sydneyensis (Herdman). (Taf. II Fig. 24— 2 G.) 1898 Chorizocormus syänej/ensis (nom. nud.), HERDMAN, Tunic. Fauna Ausrral. S. p. 449. 1898 Chorizocormus subfuscus (nom. nuil.), HERDMAN, ibid. p. 449. 1898 Chorizocormus leucophacus (nom. nud.), HERDMAN, ibid. p. 449. 1899 Chorizocormus sydneyensis, HERDMAN, Tunic. Austral. Mus. p. 95, PI. Pst. I f. 1—7. 1899 Chorizocormus subficscus, Herdman, ibid. p. 96, PI. Pst. I f. 8—11. 1899 Chorizocormus leucophacus, HERDMAN, ibid. p. 97, PI. Pst. II f. 1 — 6. Diagnose: Kolonie krustenförniig, auf schmalem und strauchförmigem Anwachs- material dieses ganz umwachsend und dann anseheinend in kleinere, durch engere Partien verbundene Massen zerteilt. Personen vollständig in den allgemeinen Oellnlosemantel eingesenkt. Personenf eidchen oval, iTuregelmäfiig über die Oberfläche zerstreut. Körper Öffnungen lochförmig, ungelappt. Entfernung zwischen ihnen etwas kleiner als der kleinste Personenfeldchen-Durchmesser. Oellulosemantel sehr weich knorpelig oder durchsichtig, mit stark an- geschwollenen, ovalen bis kugligen Blutgefäß-Blindenden, die unregelmäßig zerstreut, im Durchschnitt weiter als ihr Durchmesser voneinander entfernt liegen. 94 W. Michaelsen. Mun d tentakelkranz mit 10 — "20 einfachen Tentakeln, meist 1. nnd 2. Ordn. je 5, 3. Ordn. eine wechselnde Zahl, ziemlich regelmäßig nach dem Schema 1, (3), 2, (3), 1 geordnet. Dors altuh erk el mit einfacher, loch- oder längsspaltfürmiger Öffnung der Flimmergrube. Kiemensack glatt, jederseits mit 3 inneren Längsgefäßen. Quergefäße annähernd gleich stark; sekundäre Quergefäße fehlen; Kiemenspalten länglich, parallelrandig. Darm linkerseits, eine etwas klaffende, gerade nach vorn gerichtete Schleife hildend. Magen lang gestreckt, -'3 des vorlaufenden Darmschleifenastes ausmachend, abgeplattet; an der Kiemensackseite mit 7 oder S auch äußerlich scharf ausgeprägten Längsfalten, die sich am Oesophagealende zu hohen, schulterförmig nach außen vor- ragenden Platten erheben, an der Innenkörperseite glatt, mit einer weißlichen Längsnaht; hinter derselben eine längliche, gewölbte Erhabenheit, in deren Innern ein rudimentärer Blindsack verborgen ist. Enddarm vor dem etwas erweiterten After stark eingeschnüit; Afterrand stark nach außen gebogen, schwach gewellt; After lochfürmig. Geschlechtsap parate eingebettet in Höhlungen des Cellulosemantels, die von je einer Knospe vorgebildet sind. Rechterseits in geringer Entfernung vom Endostyl ein einziges sackförmiges Ovarium, ganz in den Cellulosemantel eingesenkt, nicht in den Peribranchialraum hineinragend. Linkerseits in etwas weiterer Entfernung vom Endostyl eine einzige im ganzen annähei-nd kuglige, aus zwei dick birnförmigen Hoden blasen bestehende H 0 d e , ganz in den Cellulosemantel eingesenkt, durch einen gemein- samen, kurz konischen, nur schwach über die Innenfläche des Innenkörpers vorragenden Samenleiter ausmündend. Fundort: New South Wales, Port Jackson (Herdman). Auf meine Bitte, mir eine Dubletten - Serie der HERDMANschen Polynoinen von Port Jackson zur Nachuntersuchung zu überlassen, sandte mir Herr R. Etheridge jr., Curator des Australian Museum zu Sydney, in liebenswürdigem Entgegenkommen eine Kollektion, die außer einer als Chorizocormus sp. bezeichneten Form Vertreter der erbetenen 4 HERDMAN- schen Arten enthielt. Die den Objekten beigegebenen Zettel trugen die Namen jener Arten ; sie sind anscheinend im Australian Museum angefertigt, nicht von der Hand Herdmans, was ja auch nicht zu erwarten war. Der Habitus der Kolonien und die Objekte, auf denen sie sich angesiedelt haben (Bryozoen und Algen) entsprechen so genau den Angaben und Abbildungen Herdmans, daß ich versucht war, die Objekte nach einzelnen spezielleren Gestaltungen daraufhin zu untersuchen, ob es nicht etwa Teilstücke dieser abgebildeten Originale seien. Das scheint nun aller- dings nicht der Fall zu sein; keinenfalls aber ist zu bezweifeln, daß diese Objekte Repräsentanten der HERDMANschen Arten sind. Wahrscheinlich sind es Cotypen, zum mindesten aber Materialien, die den gleichen Fang- nummern angehören. Diese ausführliche Darlegung ist notwendig, da die Resultate meiner Untersuchung der Chorkocorrmis- Arten in wesentlichen Punkten von den HERDMANschen abweichen. Man könnte auf Grund dieser Abweichungen beinahe dem Gedanken einer generischen Verschiedenheit zwischen meinen Revision der coinpositen Styeliden odor Polyzoinen. 95 und Herdmans Untersuclmngsobjekten Raum geben, wenn ihnen nicht so minutiöse Übereinstimmungen in der Gestaltung der Kolonie und in der inneren Organisation der Personen (so in der ganz absonderlichen Gestaltung des Magens) gegenüberständen. Da ich nach gewissenhafter Prüfnng der Sachlage an der Zugehörigkeit meiner Objekte zu den HERDMANschen Arten nicht zweifeln kann, so bleibt mir nur die Annahme, daß Herdman sich in gewissen Punkten, zumal in Hinsicht der Geschlechts- organe, geirrt habe. Meine Untersuchung führt mich dahin, die 3 HERDMANschen Cliorko- cm-mus-kYi^w von Poit Jackson zu einer einzigen zu verschmelzen. Ich kann den geringen Unterschieden zwischen denselben keine systematische Bedeutung beimessen^). Diese scheinbaren Unterschiede beruhen der Hauptsache nach auf der zufälligen Gestalt des Anwachsmaterials — auf der dünnstengeligen, dicht verzweigten Bryozoe ÄmatJäa nimmt die Kolonie eine andere Gestalt an, als auf den z. T. flächenförmigen Algen — sowie auf dem Wachstumsstadium der Kolonie — die einen befinden sich im Zustand üppiger ungeschlechtlicher Vermehrung durch Sprossung und zeigen nur die ersten Spnren der Geschlechtsorgane; bei anderen scheint die ungeschlechtliche Vermehrung, das Wachstum der Kolonie, nahezu abgeschlossen zu sein, während fast sämtliche Personen vollkommen entwickelte Geschlechtsorgane aufweisen. Auch die verschiedene Kon- servierungsart mag den Habitus, die Festigkeit und Färbung der Kolonie, etwas beeinflußt haben. Als hauptsächlichsten Unterschied scheint HERDMAN die Zahl der Mundtentakel und der Atrialtentakel anzusehen, wenigstens läßt e]' auf die Beschreibung der Arten eine Zusammenstellung dieser Zahlen folgen. Nun ist aber diese Zahl selbst bei Personen einer und derselben Kolonie sehr verschieden, also sicher variabel. Außerdem ist diese Zahl etwas vom subjektiven Ermessen abhängig, denn die Tentakel der kleinsten Ordnung sind zum Teil so klein, daß es oft zweifelhaft ist, ob man einen Tentakel oder eine zufällige winzige Unebenheit des Tentakelträgers vor sich hat. Ich lasse eine ausführliche Beschreibung dieser australischen Chorizo- carpa, die den Namen Ch. syclneyensis (HerdmAN) zu führen hat, folgen. Äußeres: Was die Gestaltung der Kolonie anbetrifft, sogeben die HERDMANschen Habitusbilder (Tun. Austral. Mus., Plate P.-st I Fig. 1, 8, Plate P.-st II Fig. 1) eine genügende Anschauung. In der Auffassung dieser Kolonie-Formen weiche ich von HERDMAN ab. HERDMAN ') Wenn ich im folgenden gelegentlich den Ausdruck ,,sydneyensis-, subfuscus- oder leucoi)haeus-F onn'' gebrauche, so will ich darunter nicht eine sj'steniatische Be- zeichiumg (etwa forma als Unterkategorie von species) verstanden wissen. Dieselben sollen nur die 3 verschiedenen mir vorliegenden Kolonien bezeichnen, die als typische Stücke jener 3 HERDMANschen Chorizocormufi- Arten anzusehen sind. 90 W. Michaelseii. sieht in der Zerteilimg der Kolonie in viele kleine Massen, die dnrcli stolonenartige dünnere Partien („wliich may be called stolons") zu einem Netzwerk verbunden sind, einen wesentlichen Charakter dieser Tunicaten. Er stellt sie zu einer angeblich ähnlich gestalteten Form von den Ker- guelen {Chorizocormus reticulatus Herdman) in die Gattung Chorizocormus, die durch jene Kolonie-Form von den Gattungen Goodsiria und Synstijela mit massigen bezw. krustenförmigen Kolonien unterschieden sein soll. Bei der in Rede stehenden australischen Form ist diese Zerteilung der Kolonie und der Grad dieser Zerteilung, wie er in der HERDMANschen Art-Sonderung zum Ausdruck kommt, sicherlich ganz unw^esentlich, ledig- lich eine Anpassung an die Gestalt des Untergrundes, dem die Kolonie aufgewachsen ist. Cliorizocarpa syclneijensis ist eine einfache Krustenform, die sich jedoch nur da, wo sich ihr ein breiterer Untergrund darbietet, typisch-krustenförmig entwickelt, so auf den breiteren, flächenförmigen Algen, die zum Teil oder lediglich den Kolonien der HERDMANschen sydneyensis- und leucophaeus-'F ovm^w zugrunde liegen. Man kann die Tunicate von diesen breiteren Algen als dünne, zusammenhängende Kruste abheben. Lägen lediglich diese Partien der Kolonie vor, so wäre Herdman wohl kaum auf den Gedanken gekommen, diese Formen von der Krusten- form seines Systems , der Gattung Synstyela sensu priore zu sondern. Nun aber beschränken sich die Kolonien nicht auf diesen flächenförmigen Untergrund, sondern umwachsen auch die auf diesem Untergrunde sitzenden dünnstengeligen Algen (z. B. Herdmans sydneyensis-F orm. — Das mir vorliegende Stück dieser Form umwächst ein ziemlich breites, schlank zungenförmiges, laminarienartiges Algenblatt, und zieht sich von diesem auf jene schlankeren, stengeligen Algen, wie sie HERDMAN in Fig. 1 der Plate P.-st. I abbildet, hinauf). Bei anderen Formen (Herdmans suhfuscus- Form) fehlt ein breiterer Untergrund ganz. Die Tunicate umwächst die dünnen Stämme, Äste und Zweige einer vielfach verzweigten Bryozoe der Gattung Amathia. Die Krusten haben sich um die dünnen Stengel herum zu mehr oder weniger dicken Röhren zusammengeschlossen. Diese Röhren verzweigen sich, wie ihr Untergrund, die Bryozoe, aber bei weitem nicht so regelmäßig. An den Verzweigungswinkeln der Bryozoen gabeln sich diese Tunicaten-Röhren nicht sofort mit, sondern bilden hier breitere Partien. Auch die für die Brozyoe Amathia charakteristischen dickeren, durch dünnere, individuenlose Stengelteile verbundenen Individuen-Gruppen verursachen eine Verdickung der Tunicaten-Kruste. Vielfach umschließen die Tunicaten-Röhren nicht lediglich einen einzigen Zweig der Bryozoe, sondern verkitten, von einem Zweig zum anderen hinüberwachsend, zwei oder mehrere. Auch dabei bilden sie dickere Partien, gegen die die ein- fachen Röhren als dünnere Verbindungsstücke, Stolonen, erscheinen. Der Eindruck, als ob diese dünneren Partien Stolonen seien, wird auch noch Revision der compositeu Styeliden oder Polyzoiiieii, 97 dadurch verstärkt, daß sich in den breiteren, anscheinend klumpigen Partien die Personen etwas häufen; finden sie hier doch mehr Platz. Die dünneren Yerbindungspartien entbehren aber durchaus nicht der Personen. Es sind nicht lediglich Cellulosemantel-Stränge. Diese „small masses" und „stolons" sind nicht prinzipiell verschiedene Bildungen. Diese „small masses" sind durclians nicht den freien Stücken gewisser Polyzoa-kvtew (z. B. P. coccinea [CUNXINGH.J) zu vergleichen. Sie sind nicht frei, wie diese, sondern enthalten ausnahmslos einen Fremdkörper, den sie als Doppelkruste umwachsen. Herdmax scheint diesen Charakter der Kolonie zum Teil richtig erkannt, zum Teil aber auch verkannt zu haben. Von der leiiroj)haeus-¥ovm sagt er ganz zutreffend (1. c. p. 97): „the whole encrusting some brown Algae" und „the dark sea-weed showing through." Von der Sydney ensis-Yovm sagt er aber (1. c. p. 05): „The whole is attached to and partly encrusts some slender algae" und von der siibfuscus-F orm sogar lediglich (1. c. p. 96): „attached to saveral colonies of Polyzoa, of the genera Eetepora and Amatkia^^. Dieses „attached to", welches bei der sydneyensis-F ovm in einen ausgesprochenen Gegensatz zu „encrusts" gebracht ist, involviert einen Irrtum, falls ich es richtig verstehe^). Mehrere Schnittserien durch verschiedenartige Partien aller 3 Formen, sowie in Nelkenöl durchsichtig gemachte größere Kolonie- Partien der 3 Formen ließen keinen Zweifel an der Krusten-Natur sämtlicher Kolonie-Partien, sowohl der „small masses" mit breiterem Untergrunde, wie auch der anscheinend stolonenartigen Partien, innerhalb deren der inkru- stierte Untergrund ein dünner Bryozoen-Ast oder ein dünner Algen-Faden ist. Die Personenfeldch en sind ziemlich unregelmäßig über die Ober- fläche der Kolonien zerstreut, stellenweise weitläufig, stellenweise dichter gelegen. Sie sind zum Teil ganz flach, zum Teil schwach polsterförmig erhaben. Ihr Umriß ist ein regelmäßiges Oval. Äußere Siphonen fehlen. Die Körperöffnungen liegen in der Längsachse des Ovals der Personenfeldchen, ungefähr gleich weit von den bezüglichen Polen des Ovals entfernt. Die Entfernung zwischen ihnen ist etwas geringer als der kurze Durchmesser des Personenfeldchens und als die Hälfte des langen Durchmessers desselben. Sie sind einfach lochförmig. Es ist keine Spur einer Lappenbildung an ihnen erkennbar. Die Färbung variiert etwas, je nach der verschiedenen Stärke der Pigmentierung der Personen und der verschiedenen Färbung der Blut- körperchen. 'j leb fasse dieses Wort so auf, wie wenn es eine mehr lockere Anheftung bedeute, eine Anbeftung- etAva durcb einzelne Stolonen, wobei die „small masses" dann frei zwischen den Zweigen der Bryozoe hängen. Nur bei dieser Auffassung ist der Gegen- satz verständlich, den Herdman bei der sydneyoisis-Form durch das „partly" zwischen Anheftung und Inkrnstieriing formuliert. 98 W. Michaelsen. Innere Organisation: Der Cellulosemantel (Taf. II Fig. 26 cm) ist härtlich gallertig- bis weich knorpelig, ziemlich leicht zu zerzupfen, in den Zwischenpartien zwischen den angeschwollenen Enden der Blutgefäß- Ampullen durchsichtig. An den Personenfeldchen ist er etwas härter und undurchsichtig, lederartig. Der Cellulosemantel ist von einem System vielfach verzweigter Blutgefäße (Fig. 2G hg) durchsetzt. Diese Blutgefäße laufen in zahlreiche stark angeschwollene Blindgefäß-Ampullen (Fig. 20 oj;) aus. Dieselben sind oval bis fast kugelig, verschieden dick. Die Zwischen- räume zwischen benachbarten Blindgefäß-Ampullen sind im allgemeinen größer als ihr Durchmesser. Die in den Blindgefäßen angehäuften Blutkörperchen sind manchmal (besonders bei Herd^EANs suhfuscus-F ovm) dunkel gefärbt. Die Personen sind im ausgewachsenen Zustande regelmäßig länglich eiförmig, und zwar liegt ihre Längsachse parallel der Oberfläche der Kolonie. Ihre Größe kann an einer und derselben Kolonie sehr verschieden sein, zumal an den Kolonien, die noch im Stadium der ungeschlechtlichen Vermehrung begriifen sind. In Kolonien, bei denen die Entwicklung der Geschlechtsorgane weiter vorgeschritten ist, sind die Personen annähernd gleich groß. Hier scheint also die ungeschlechtliche Vermehrung, die Sprossung neuer Personen, zum Stillstand gekommen zu sein. Die Maximalgröße der Personen scheint in verschiedenen Kolonien etwas verschieden zu sein. Diese Verschiedenheit hängt vielleicht mit den Ernährungsverhältnissen zusammen ; vielleicht aber ist sie nur eine Folge verschiedenartiger Kontraktion bei und nach der Abtötung der Tiere. Einzelne durch ihre Größe hervorragende Personen fand ich, wie es auch der Angabe Herdmans entspricht, bei der sijdneyensis-'E ovm. Zwischen der sul)J'usciis-'F ovm und der lencophaeus-F ovm konnte ich keinen besonderen Unterschied in der Maximalgröße der Personen erkennen. Der Innenkörper ist verschieden dick. Seine Muskulatur ist zart und weitläufig, ziemlich unregelmäßig. Eine charakteristische Ver- schiedenheit in Hinsicht des Verhältnisses von Längsmuskelbündeln zu Quermuskelbiindeln zwischen den verschiedenen Formen konnte ich nicht erkennen. In der Nähe der Körperöfifnungen scheinen die Längsmuskel- bündel stets etwas kräftiger zu sein als die Quer-(Ring-)muskelbündel. Die Egestionsöffnung ist von einem Kranze zarter, fadenförmiger Atrial- tentakel umgeben. Die Zahl derselben schwankt in geringem Grade (nach Herdman bei den 3 Formen: 16, 20 und 25). Ich glaubte nach meinen Erfahrungen über die Variabilität der Mundtentakel-Zahl (siehe folgenden Absatz !) von einer ziemlich mühseligen Auszählung zahlreicher Atrialtentakel-Kränze absehen zu dürfen. Sehr charakteristisch für diese Art scheint mir eine eigentümliche Bildung an der Dorsalseite des Innen- körpers zu sein. Dort, avo die dorsale Mediane den vorderen Teil des Eevision der compositen Styeliden oder Polyzoinen. 99 Atrialtentakel-Kreises schneidet, also zwischen Ingestions- und Egestions- üffnung, wölbt sich der Innenkürper zu einer kleinen stark pigmentierten, quer gestreckten Papille. Der Mundtentakelkranz besteht aus einer variablen Zahl einfach fadenförmiger, sehr verschieden gro^r Tentakel. Die Zahl der Mund- tentakel ist an einei- und derselben Kolonie ungemein schwankend. Ich habe diese Organe sowie ihre Zahl und Anordnung an einer größeren, glatt abgehobenen und durchsichtig gemachten Kruste der sydneyensis- Form eingehender untersucht und fand hier dicht nebeneinander die verschiedensten Zahlen, wie sie HERD^rAN als Hauptcharakter seiner verschiedenen Formen angibt. Ich kann mir die festen Angaben Herdmaxs hiernach nur so erklären, daß er den Befund an einzelnen Personen {suh- fusciis- und leiicophaens-F orm) oder an einer sehr geringen Zahl von Personen (sydneyensis -Form) verallgemeinert hat. Ich fand an dem erwähnten Präparat der sydneye^isis-Form folgende Verhältnisse der Mund- tentakel: In der Regel finden sich 5, seltener 4 sehr lange Tentakel 1. Ordnung, zwischen ihnen 5, seltener 4 halblange Tentakel 2. Ordnung und mehr oder weniger regelmäßig alternierend mit diesen Tentakeln 1. und 2. Ordnung je einen kleinen oder winzigen Tentakel 3. Ordnung. Demnach erscheint als Regel eine Zahl von 20 Tentakeln, angeordnet nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1. Die Abweichungen von dieser Regel werden hauptsächlich durch Wegfall eines Teiles der kleinen Tentakel 3. Ordnung, oder sämtlicher hervorgerufen. Die Tentakel 3. Ordnung werden übrigens häufig so winzig, daß man im Zweifel sein kann, ob man sie noch als Tentakel anerkennen soll. Bei vollständigem Wegfall der Tentakel 3. Ordnung, wie ich es an mehreren Personen der sydneyensis- Form fand, reduziert sich die Tentakelzahl auf das Minimum (10), welches Herd]\IAX als Charakteristikum der suhfoiscns-F oim angibt. Weitere Unregelmäßigkeiten entstehen dadurch, daß Tentakel einer Ordnung unter sich verschiedene Größen annehmen. Das geht so weit, daß die Grenze zwischen verschiedenen Ordnungen verwischt wird. Selten finden sich auch Einschiebungen überzähliger Tentakel der niedrigeren Ordnungen. Von der suhfiiscus- und der leiicophaeiis-F orm habe ich nur w^enige Personen genauer auf die Tentakel-Verhältnisse untersucht. Ich fand keine charak- teristische Abw^eichung von der sydneyensis -Form, nämlich etwa 15 bis 20 Tentakel. Bei weiterem Suchen hätte ich wahrscheinlich auch bei der siibfuscns -Fovm die von Herdman angegebene 10 -Zahl vertreten gefunden. Der Dorsaltuberkel ist winzig, nur schwach erhaben. Die Oftnung der Flimmergrube ist mehr oder weniger breit eiförmig, häufig ganz geschlossen, von der Gestalt eines Längsschlitzes (nach Herdman bei allen Formen eine einfach kreisförmige Oifnung). 7» 100 W. Micliaelseii. Der Kiemensack ist sehr regelmäßig symmetrisch gestaltet. Er ist faltenlos und trägt nach meinen Untei'suchungen (ich habe Dutzende von Personen jedei- Form daraufhin untersucht) konstant jederseits 3 rippenförmige Längsgefäße. Herdman gibt für die si/dneyensis- und die siihfuscus-F orm keine Längsgefäß-Zahl an. Die lencophaeiis-F orm soll nach Herdman jederseits 4 rippenförmige Längsgefäße besitzen. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß diese Angabe, wenn nicht auf einem Irrtum, auf der Untersuchung einer abnorm gebildeten Person beruht. Ich würde eine derartige Abweichung von der Regel nicht auffallend finden. Die Quergefäße sind annähernd gleich stark. Sekundäre Quergefäße scheinen vollständig zu fehlen. Die Kiemenspalten sind sehr regelmäßig gestaltet, länglich, parallelrandig. Es finden sich im allgemeinen 3 — 5 (meist 5) Kiemenspalten in einer Masche zwischen zwei Längsgefäßen, dagegen einige mehr, und zwar meist (5 — 8, selten bis 1), in den Maschen neben dem Endostyl und der Dorsalfalte. Der Endostyl bildet anscheinend konstant einen ganz glatten Bogen, niemals Schlängelungen. Die Dorsalfalte ist ein mäßig langer, glatter, glattrandiger Saum. Der Darm (Taf. IT Fig. 24, 25) liegt linksseitig neben dem Kiemen- sack. Er bildet eine etwas klaffende, parallelästige Schleife, die annähernd parallel der Dorsalfalte fast gerade von hinten nach vorn geht. Nach Herdman soll in Hinsicht des Verlaufs dieser Schleife ein Unterschied zwischen der sydneyensis- und der hucophaeus-Yonw bestehen. Bei der ersteren soll sie quer zur Eichtung der Längsachse des Tieres, bei der letzteren parallel derselben verlaufen. Ich habe einen derartigen queren Verlauf niemals gefunden; höchstens war die Richtung der Darmschleife etwas schräg aus der Längsrichtung des Tieres herausgebogen; auch schloß sich wohl das Oesophageal-Ende des Magens noch etwas an den queren Verlauf des Oesophagus an. Ich halte es für wahrscheinlich, daß Herdman bei der Schilderung des Darmes der sydneyensis-F ovm eine abnoi'm gebildete Person vor sich hatte, die, vielleicht infolge gewisser Wachstums- beschränkung, verzerrt war. Schon der Umriß der betreffenden Person in der Abbildung (1. c. Plate P.-st. I Fig. 2) sieht abnorm aus. Der daselbst geschilderte Verlauf des Darmes ist jedenfalls für eine Polyzoine ganz ungewöhnlich (Herdman vergleicht ihn mit dem für Ascidia charak- teristischen Darmverlauf). Es erscheint mir nicht ganz ausgeschlossen, daß Herdmans Schilderung und Zeichnung nach einem verzerrten Präparat entworfen' sind. Darauf deuten wenigstens verschiedene Umstände hin: So glaube ich die Pyloi'us-Hervorragung, das Rudiment des Blindsackes, in der HERDMANschen Zeichnung links unten am Magen zu erkennen, an der Seite, die von dem rücklaufenden Ast der Darmschleife abgewendet ist; während sie normalerweise diesem Ast, mit dem sie durch die Pylorus- drüsen-Stränge verbunden wird, zugewendet ist. Auch der Verlauf dieser Revision der coiiipositeu Styeliden oder Pulyzoiuen. 101 Pylorusdrüsen-Stränge (in der HERDMANsclien Figur abnormerweise am Oesopliageal-Ende des Magens entspringend?; dort ist ein Verbindungs- strang gezeichnet!) scheint abnorm zu sein. Die HERDMANsche Abbildung des Darmes der leucophaens-F orm (1. c. Plate P.-st. II Fig. G) zeigt dagegen den von mir als normal gefundenen Darmverlauf dieser Art. Der Oesophagus (Fig. 24, 25 os) ist eng, scharf gebogen. Der Magen (Fig. 24, 25 mg) zeigt bei dieser Art eine ungemein charakteristische und absonderliche Gestaltung. Er ist sehr lang, fast doppelt so lang wie im Durchschnitt breit, und nimmt annähernd ^3 der nach vorn verlaufenden Schleife des Darmes ein. Er ist platt gedrückt und mit einer Breitseite flach an den Kiemensack angelegt. Diese an den Kiemensack angelegte Seite (Fig. 25 mg) ist in 7 oder 8 auch äußerlich scharf ausgeprägte Längsfalten gelegt, und diese Längsfalten erheben sich am Oesophageal- Ende des Magens zu breiten, mehr oder weniger auswärts gebogenen Platten. Die vom Kiemensack abgewendete Seite des Magens (Fig. 24 m^) ist dagegen faltenlos, flach. Auf ihr verläuft, vom Oesophageal-Ende ausgehend, eine scharf ausgeprägte, weißliche Einne (Fig. 24 mn), die etwas schräg nach oben und hinten verläuft und dicht vor einem Vorsprung am Hinterende der oberen Magenkante (Fig. 24 hs) endet. Von dem Vorderende jener Einne und dem Hinterende jener Vorwölbung entspringen die Pylorusdrüsen-Stränge (Fig. 24 _2;?/), die, schräg nach vorn und oben zum gegenüberliegenden Darmschleifen-Ast gehend, den Darmschleifen-Zwischen- raum überspringen. Die erwähnte längliche Hervorragung am Pylorus-Ende des Magens repräsentiert einen rudimentären Blindsack (Fig. 24, 25 hs). Sie enthält ein kleines Lumen, das jedoch nur undeutlich vom Magen-Lumen abgesondert ist. Herdmans Abbildung des Darmes von Ch. leiicophaeus (1. c. Plate P.-st. II Fig. 6) läßt sich ohne weiteres mit meinen Befunden ver- einen, die auf Ch. sgdneyensis bezügliche Abbildung (1. c. Plate P. -st. I Fig. 5) jedoch nicht so gut. Hier scheint der Magen schräg auf einer Kante gelegen zu haben; denn die am Oesophageal-Ende nach auswärts vor- springenden Falten sind hier nicht besonders markiert. Da aber HERD MAX bei Ch. suhfuscus und Ch. leucophaens angibt, daß der Magen wie bei der vorhergehenden Art bezw. wie bei den vorhergehenden Arten gestaltet ist, so mag in dieser anscheinenden Verschiedenheit keine tatsäcliliche Bedeutung gefunden werden. Die HERDMANsche Angabe für Ch. Jeucophaeiis: „longitudinal folds about 8 on each side" beruht wohl auf einem Irrtum. HERDMAX hat wahrscheinlich nur die eine mit Falten ausgestattete Seite, nicht auch die andere Seite des Magens, die bei dieser Art in Abweichung vom Gewöhnlichen faltenlos ist, beobachtet. Der Mitteldarm (Fig. 24 mct) bildet das vordere Drittel des nach vorn verlaufenden Darmschleifen-Astes und den rücklaufenden Ast und setzt sich von dessen hinterem Ende in unregelmäßig und verschiedenartig verbogenem Verlauf noch nach oben 102 ^^- Miohaelseu. gegen die Egestionsöffnung hin fort. Der Mitteldaim ist unregelmäßig angeschwollen und verengt. Der E nddarm (Fig. 2Aed) ist vor dem distalen Ende sehr eng zusammengeschnürt und das distale Ende erweitert sich dann wieder etwas zu dem lochförmigen After mit zurückgeschlagenem, etwas gewelltem Rande. In der Organisation des Geschlechtsapparates (Taf. 11 Fig. 2G) liegt die am schwersten erklärbare Abweichung meiner Untersuchungs- resultate von den Angaben Herdmans. Ich will zunächst meine Be- obachtungen, an Dutzenden Personen von jeder der 3 Formen gemacht, darlegen, bevor ich auf eine Erörterung der HEllDMANschen Angaben eingehe. Nur eine der vorliegenden Kolonien, und zwar diejenige, welche als Ch. siibßisais bezeichnet war, besaß vollständig entwickelte Geschlechts- organe, die übrigen nur unvollständig entwickelte, aber in der gleichen Lage. Es findet sich konstant an der Ventralseite ein einziges weibliches Geschlechtsorgan (Fig. 26ov) rechterseits in geringer Entfernung von der Medianlinie (markiert durch den Endostyl) und ein einziges männ- liches Geschlechtsorgan (Fig 2Ghd) linkerseits in etwas weiterer Entfernung von der Medianlinie. Diese Geschlechtsorgane stehen mit dem Innenkörper in Verbindung, ragen jedoch nicht in die Peribranchial- höhle hinein, sondern nach der entgegengesetzten Seite in je eine tiefe, sackförmige (Ovarium) oder kugelig ausgeweitete (Hode) Aushöhlung des Cellulosemantels hinein. Ich konnte nur an den Eingangspartien dieser Höhlen eine mit dem Innenkörper zusammenhängende Auskleidung erkennen. Das Ovarium (Fig.2Gov) besteht aus einem Konglomerat, welches viele Eizellen in den verschiedensten Entwicklungsstadien enthält. Die größten Eizellen enthalten grobkörnige Dottermassen. Die Hode (Fig. 2Ghd) besteht (wenigstens bei der suhfusciis-F orm) aus zwei dick birnförmigen Hodenblasen, die distal sich vereinen und durch einen kurz konischen, als winzige Papille über die Oberfläche des Innenkörpers hinaus in den Peribranchialraum hineinragenden Samenleiter ausmünden. Die übrigen, die sydneyensis- und die lcucoi)liaeus-F ovm repräsentierenden Kolonien zeigen nur an einem geringen Teil der Personen Geschlechtsorgane. Bedeutsam ist, daß in diesem Fall die größeren und größten, vollständig ausgebildeten Personen keine Spur von Geschlechtsorganen zeigen. Bei der Kolonie der sydneyensis-F ovm. besitzen nur die kleinen, etwa halb ausgewachsenen Personen je ein ziemlich weit entwickeltes Ovarium, aber noch keine Hode. An Stelle der Hode fand sich nur ein vom Innenkörper in den Cellulosemantel hineingetriebener einfacher Sack, der ganz das Aussehen einer Knospe in sehr frühem Stadium hat. Bei der Kolonie der leiicophaeus-F orm. fanden sich Geschlechtsorgane nur an den kleinsten, jüngsten Personen, deren vegetative Organe kaum soweit aus- gebildet waren, daß man sie als funktionsfähig erachten konnte. Das Revision der cuiiipositeu Styelicleu oder Polyzoiuen. 103 Ovarium zeigte annähernd die gleiche x^usbildungsstufe wie bei der Sydney ensis-Yovm. Es war verhältnismäßig sehr groß, etwa halb so breit wie die ganze, winzige Person. Die Hode war ebenso wenig erkennbar, die fragliche Knospe an ihrer Stelle noch kleiner als bei der sydneyensis- Form nnd nnr bei sehr wenigen Personen nachweisbar. Den meisten Personen, die schon ein dentliches Ovarinm besaßen, schien sie noch ganz zn fehlen. Aus diesen Befunden geht wohl mit Sicherheit hervor, daß sich die Geschlechtsapparate in einer verhältnismäßig späten Periode und nur bei der letzten Generation von Personen bilden, nachdem bis zu dieser Zeit lediglich eine ungeschlechtliche, das Wachstum der Kolonie fördernde Vermehrung stattgefunden hat. Da die ausgewachsenen Personen der älteren Generationen bei der in einem jüngeren Stadium befindlichen Kolonie keine Spur von Geschlechtsorganen zeigen, während in dem älteren Stadium der Kolonie alle Personen Geschlechtsorgane besitzen, so darf wohl angenommen werden, daß die Personen der älteren Periode mit lediglich ungeschlechtlicher Vermehrung mit dem Heranwachsen der jüngsten Geschlechtsgeneration absterben und resorbiert werden. Stellt man diese Befunde mit den unten geschilderten von Ch. Michaelseni zusammen, so bleibt wohl kein Zweifel, daß bei diesen Arten die Geschlechtsorgane sich in Höhlen des Cellulosemantels ausbilden, die von Knospen vorgebildet sind. Fraglich ist hierbei meiner Ansicht nach nur, ob diese Geschlechtsorgane der jungen Mutterperson angehören und in die Knospe hineinwachsen, dieselbe resorbierend, oder ob sie eben dieser Knospe selbst angehören, und, dieselbe aufzehrend, bevor sie sich zu einem selbständigen Individuum entwickeln konnte, deren Platz einnehmen. Wie sind mit diesen Befunden die HERDMANschen Angaben in Einklang zu bringen? Nach Herdman bestehen die Geschlechtsorgane aus „rounded'^ bezw. „pear-shaped polycarps inbedded in the mantle" und {Ch. sydneyensis) „projecting slightly into the peribranchial cavity". „Some contain ova, and others spermatic vessels" (Ch. suhfuscus). Die Bezeichnung ,.polycarps", nach meinen Befunden auf diese in der Einzahl entwickelten Geschlechtsorgane nicht anwendbar, kann sich meiner An- sicht nach nur darauf begründen, daß die vollständig geschlechtlich ent- wickelten Personen 2 Hodenblasen besitzen. Dieselben sind bei meinem Material nur an der suhfuscus -¥oYm erkennbar; aber auch nur bei Ch. suhfuscus erwähnt HERDMAN ausdrücklich die „spermatic vessels". Daß Herdman das so charakteristische Hineinragen der Geschlechtsorgane in den Cellulosemantel nicht beachtet hat, ist wohl dadurch zu erklären, daß er hauptsächlich freihändige Präparation seiner Objekte vorgenommen hat. Präpariert man mit einer Pinzette den Innenkörper aus dem all- gemeinen Cellulosemantel heraus, so zieht man zugleich die an dem Innenkörper haften bleibenden Geschlechtsorgane aus den Cellulosemantel- 104 ^^'- Miehaelsen. Höhlen lieiaus. Bei darauf folgender Ausbreitung des lierauspräparierten Innenkörpers ist es, falls nicht noch andere Organe am Innenkürper haften geblieben sind, schwer zu erkennen, daß diese dick-birnförmigen oder kugeligen Organe an der Außenseite, nicht, wie es bei den Polyzoinen das Gewöhnliche ist, an der Innenseite, hängen. Das „projecting slightly" bei Ch. sychieyensis entspricht der auch von mir bei dieser Form gefundenen geringeren Größe der Geschlechtsorgane. 2. Chorizocarpa guttata n. sp. (Taf. II Fig. 20— L>3.) Diagnose: Kolonie kruistenförmig-, den dünustengeligen Untergnuid vollständig unnvachsend und dessen Verästelungen folgend. Oellulosemantel verschieden dick, in den personenlosen Partien sehr dünne, weichknorpelig, durchsichtig, gleichmäßig und dicht erfüllt von den ca. 0,;) — 0,G mm dicken, kuglig angeschwollenen Blindgefäß-Ampullen. Personen einzeln oder in kleinen Gruppen in die dickeren, klumpigen Partien des Cellulosemantels eingebettet, gelblich-weiß, ellipsoidisch, bis 2 mm lang und 1 mm breit. Personenoberflächen meist in ziemlich starker Wölbung vortretend, glatt. K ö r p e r ö f f n u n g e n : Längsschlitze auf winzigen, warzenförmigen äußeren Siphonen; Entfernung zwischen ihnen etwas geringer als die Breite der Person. Mund tentakelkranz mit ca. 20 verschieden langen einfachen Tentakeln ohne regelmäßig durchgeführte Anordnung. D 0 r s a 1 1 u b e r k e 1 winzig, mit einfacher Öffnung (?). Kiemen sack ohne Falten, mit einer sehr geringen Zahl rippenförmiger Längs- gefäße, jederseits ca. 4 (mindestens 3, höchstens 5). Quergefäße annähernd gleich stark. Sekundäre Quergefäße fehlen. Kiemenspalten länglich, parallelrandig. Dorsalfalte glatt und glattrandig. Darm linksseitig, eine kurze, fast kreisförmige Schleife bildend, an die sich dann noch der lange Enddarm scharf abgebogen anschließt. Magen groß, mit ca. 1 1 auch äußerlich stark ausgeprägten, sich annähernd gleichmäßig über den ganzen Umfang des Magens verteilenden Längsfalten und einer Längsnaht , die vor dem Pjdorus-Ende des Magens in eine buckeiförmige Hervorragung (Homologon des Blindsackes) übergeht. Dicker Mitteldarm und schlanker, langer Enddarm mit Leiti'inne. After spaltförmig, mit schwach erweitertem, nicht zurückgeschlagenem, fast glattem Rande. ^ Geschlechtsapparat linksseitig vom Innenkörper in den Peribranchialraum hineinragend, aus einer einzigen (oder manchmal 2?), nicht einfachen Hodenblase be- stehend. Hodenblase : Von einem Punkt strahlen nach allen Seiten in einer Ebene dicke, verschieden lange, selten einfache, meist einmal oder zweimal gegabelte Aste, die zu- sammen ein annähernd kreisrundes, dickes Polster bilden. Samenleiter winzig, konisch. Ovarium rechtsseitig ventral vom Innenkörper als mehrere länglich - lappenförmige Wucherungen weit in den Peribranchialraum hineinragend. Fundort: New South Wales, PortJackson (Australian Museum und Mus. Hamburg, E. Etheeidge jr. cm.). Zusammen mit den typischen Stücken der 4 HERDMANschen Poly- zoinen-Arten von Port Jackson erhielt ich durch die Vermittelung des Curators, des Herrn R. Etheridge jr., vom Australian Museum eine als Kevi.sidU der coiupositeii 8tyeliden oder Pulyzuineii. 105 Chorizocormiis sp. bezeichnete Kolonie, die sich als Repräsentant einer neuen Art erwies. Wenngleich sie im Habitus den Herd]\IAN sehen Chorizocormiis- kvten (von mir als Chorizocwjm sydne/jensis [Herdmax] zu- sammengefaßt) ähnelt, unterscheidet sie sich doch unter anderm durch einen Punkt der inneren Organisation sofort von jener Art, nämlich durch die Gestaltung des Magens. Der Magen zeigt bei Chorizocarim guttata nicht jenes für Ch.'s/jdneijensis so charakteristische starke Hervor- treten der Falten am Oesophagealende. Da Herdman von seinen 3 Arten ausdrücklich angibt, daß sie dieselbe Gestalt des Magens be- säßen^) (1. c. p. 97 bezw. 98: „the same form of stomach" bezw. „stomach like that of the preceding species"), so ist der Gedanke aus- geschlossen, daß die hier zu beschreibende Form etwa einer der 3 Herd- MAN sehen Chorizocormns-Arten zu Grunde gelegen haben könne. Äußeres. Die Kolonie (Taf. H Fig. 21) ist krustenförmig. Sie umwächst den im vorliegenden Falle sehr dünn-stengeligen Untergrund voll- ständig, so daß der Krusten-Charakter infolge der Unsichtbarkeit des Untergrundes nicht ohne weiteres ersichtlich ist. Als Untergrund dient der vorliegenden Kolonie ein sehr dünn-stengliger, locker verzweigter Sertulariden-Stock. Die Tunicaten-Kruste zieht sich, die Sertularide voll- ständig umw^achsend, an den Ästen imd Zweigen derselben entlang, die Gabelungen derselben mitmachend. In einzelnen Fällen verkittet sie, Anastomosen bildend, zwei einander sehr nahe kommende oder sich berührende Zweige der Sertularide. Die Dicke der Tunicaten-Kruste ist sehr verschieden. Stellenweise ist sie sehr dünne, so daß sie nur eben noch den in ihr enthaltenen angeschwollenen Blindgefäßen genügenden Raum bietet. Stellenweise, und zwar besonders in der Umgebung einzelner Personen oder kleiner Personengruppen, schwillt die Tunicaten-Kruste stark an. Die Personen sind unregelmäßig in diese Kruste eingestreut. Einzeln oder zu kleinen Gruppen vereint, bilden sie zusammen mit der in ihrer Umgebung angeschwollenen Masse des allgemeinen Cellulose- mantels verschieden große dickliche Klümpchen (im Maximum etwa 5 mm dick), die durch personenlose, stolonen-ähnliche Strecken verbunden sind. Jene Personen-Klümpchen bilden sich stets an den Gabelstellen der Sertularide und an anderen eine gute Stütze abgebenden Stellen, z. B. dort, wo zwei Sertulariden-Äste sich berühren, oder wo sie durch anderen Aufwuchs verstärkt sind. Die auffallende, Chorizocormiis-Mmliche Gestaltung der vorliegenden Krustenform beruht also lediglich auf der Gestaltung des Untergrundes, ist also vielleicht nicht als für diese Art charakteristisch ') Herdman schildert diese Gestalt zwar niclit ganz zutreffend, aus seinen An- gaben und Abbildungen ist aber mit Sicherheit zu entnehmen, daß ihm tatsächlich der charakterische Chorizocarpa si/dnei/ensis-Ma,gen vorgelegen hat, Avie ich ihn in Fig. 24, 25, mg abgebildet habe, und der mit dem der Ch. (juitata niclit zu verwechseln ist. lOG W. Michaelsen. anzusehen. Icli halte es für wahrscheinlich, daß sie sich wie du sydneyensis auf breiterem, flachem Untergrunde in typischer Krustengestalt entwickeln würde. Fraglich bleibt aber bis zur Auffindung anders gearteten Materials, ob diese Art sich überhaupt auf flacherem Untergrunde ansiedelt, ob nicht in der Wahl dieses dünn-stengligen Untergrundes ein Charakter der Art liegt. Der allgemeine Cellulosemantel stellt sich als durchsichtige, auf dunklem Untergrunde graue Masse dar, in die die hellen, undurch- sichtig gelblich-weißen Personen eingebettet sind und die dicht gedrängt zahlreiche undurchsichtige, helle Kügelchen von etwa 0,3 bis 0,ß mm Dicke enthält (Taf. 11 Fig. 21). Diese Kügelchen, die der ganzen Masse das charakteristische, in der Art-Bezeichnung zum Ausdruck gekommene Aussehen verleihen, sind die angeschwollenen Blindgefäße. Sie sind bei dieser Art viel gleichmäßiger und dichter in der Masse des Cellulose- mantels verteilt, als bei Ch. sydneyensis, bei der sie nicht so auffallend in die Erscheinung treten, wie bei Ch. guttata. Die Personen sind, wie oben erwähnt, einzeln oder in kleinen Gruppen in die dickeren Partien des allgemeinen Cellulosemantels ein- gebettet, so zwar, daß ihre freie Oberfläche in meist ziemlich starker Wölbung über die allgemeine Oberfläche des Cellulosemantels hervortritt. Sie sind verschieden groß, im Maximum 2 mm lang und 1 mm breit. Ihre Färbung ist hell gelblich-weiß. Die Körperoberfläche ist glatt. Die Körperöflfnungen liegen auf winzigen, aber deutlichen warzenförmigen äußeren Siphonen. Die Entfernung zwischen ihnen ist etwas ge- ringer als die Breite der Person. Die Körper Öffnungen sind charakteristisch gestaltet; es sind deutliche in der Mediane liegende Längsspalte, die entweder geschlossen sind oder mehr oder weniger weit klaffen, jedoch nie so weit, daß sie lochförmig werden. Ihre Gestalt ist also wesentlich von der bei Ch. sydneyensis verschieden, bei der übrigens auch die äußeren Siphonen gänzlich fehlen. Die Eänder der Körper- öffnungsspalten zeigen bei Ch. guttata häufig kleine Querkerben, manchmal jederseits eine in der Mitte. Diese Querkerben lassen in Gemeinschaft mit den von ihnen verursachten Halbierungshälften des Längsspaltes die Körperöffnungen unregelmäßig vierlappig erscheinen, unregelmäßig insofern, als die Querkerben nie so tief sind, wie die Hälften des Längsschlitzes lang. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist Aveich knorpelig, abgesehen von den Blindgefäßen durchsichtig. Die Blindgefäße sind, wie oben erwähnt, kugelig angeschwollen, etwa 0,3 bis 0,0 mm dick. Sie liegen im allgemeinen sehr dicht; durchschnittlich ist der Zwischenraum zwischen zwei benachbarten viel geringer als ihr Durchmesser, Die Personen (Taf. II Fig. 21) sind mehr oder weniger länglich eiförmig bis fast kuglig, im Maximum 2 mm lang. Revision der cuiDpositeu Styelideu (xler rolyzöiiien. 107 Der Innenkül'per ist zart. Seine Muskulatur besteht aus sehr dünnen, weitläufig und nur in der nächsten Umgebung der Körperöffnungen regelmäßig angeordneten Bündeln. Der Mundtentakel kränz besteht aus einer variablen Zahl, etwa 20, sehr verschieden großer einfacher Tentakel. Dieselben zeigten bei den näher untersuchten Personen keine regelmäßig durchgeführte Ordnung. Nur stellenweise ließ sich in sehr kurzen Strecken eine An- ordnung nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 ei'kennen. Der Dorsaltuberkel ist winzig. Er scheint eine einfache Öffnung (nicht genau erkannt!) zu besitzen. Der Kiemen sack war bei allen untersuchten Personen durch die umfangreichen Geschlechtsorgane und den Darm, vielleicht auch infolge starker Schrumpfung bei der Konservierung, stark zusammengepreßt, so daß es mir nicht gelang, ein Präparat anzufertigen, an dem sich seine Organisation klar erkennen ließ. Er ist faltenlos und trägt jederseits eine sehr geringe Zahl rippenförmiger Längsgefäße. Ich habe deren Zahl nicht sicher feststellen können. Sicherlich sind es nicht mehr als 5, mindestens aber 3 jederseits. An einem Präparat glaubte ich ziemlich deutlich jederseits 4: zu erkennen. Die Quergefäße sind annähernd gleich stark. Sekundäre Quergefäße fehlen vollständig. Es finden sich etwa 3 bis 5 längliche, parallelrandige Kiemenspalten in einem Masclienraum. Der Endostyl zeigt einige sehr schwache Schlängelungen. Die Dorsalfalte ist ein glatter, glattrandiger Saum. Der Darm (Taf. II Fig. 22, 23) liegt an der linken Seite des Kiemensackes. Er bildet eine schwach klaffende, kurze, fast kreisförmige Schleife, deren distales Ende sich in einen scharf abgebogenen, schräg aus der Ebene der Darmschleife heraustretenden, langen Enddarm fortsetzt. Der Oesophagus (Fig. 22, 23 os) ist kurz, ziemlich dick, stark gebogen. Der Magen (Fig. 22, 23 mg) ist sehr groß; er nimmt fast den ganzen proximalen Ast der Darmschleife ein. Er weist außer einer scharf aus- geprägten Längsnaht eine Anzahl — ich zählte an mehreren Personen ausnahmslos 11 — auch äußerlich scharf markierte Längsfalten auf. Diese Längsfalten verteilen sich annähernd gleichmäßig über den ganzen Umfang des Magens (während bei Ch. syclneyensis die dem Innenkörper zugewendete Seite des Magens glatt ist). Die der Längsnaht zunächst stehenden Falten sind sehr stark verkürzt; sie erreichen nicht das Oesopha- gealende des Magens. In der Fortsetzung der Längsnaht am Pylorus- ende des Magens findet sich eine ziemlich starke buckeiförmige Erhebung, das Homologen eines ßlindsackes (Fig. 23, Is). Breite Pylorusdrüsen- Stränge (Fig. 23 py) gehen vom Ende der Längsnaht und dem sich daran anschließenden Ende des Blindsackbuckels zum Mitteldarm hinüber. Der Mitteid arm (Fig. 22, 23 md) bildet das blinde Ende und den 108 W. Michaelseu. zuiilcklaufeiiden Ast der Darmschleife. Er ist grau, anfangs mäßig dick, etwas eingeknickt, am rücklaufenden Darmschleifenast aber stark angeschwollen. Er läßt aucli äußerlich eine sich als gleichmäßig breites, weißliches, dicht hinter dem Magenende in gerundetem Anfang einsetzendes Band darstellende Leitrinne erkennen. Der Enddarm (Fig. 22 ecl) ist weißlich, schlank und dünn, gerade gestreckt, am distalen Ende ab- geplattet. Die Leitrinne geht auch auf den Enddarm über und ist bis an den spaltförmigen After zu verfolgen. Der Afterrand ist fast glatt, kaum merklich geschweift oder eingekerbt, schwach erweitert, aber nicht zurückgeschlagen. Am linksseitigen Innenkörper hat sich bei allen untersuchten Personen ein sehr umfangreicher, fast den ganzen vom Darm freigelassenen Teil des linksseitigen Peribranchialraumes einnehmender männlicher Geschlechtsapparat (Taf. II Fig. 20) ausgebildet. Derselbe besteht der Hauptmasse nach aus einer einzigen, aber nicht einfachen Hoden- blase (Fig. 20 hd). Dieselbe zeigt folgende Gestaltung: von einem Punkte aus strahlen nach allen Seiten in einer Ebene verschieden lange, nur vereinzelt einfache, meist einmal oder zweimal gegabelte dicke Hodenblasen-Aste, die zusammen ein annähernd kreisrundes, ziemlich dickes Polster bilden. Von jenem Ausstrahlungspunkt, der stets mehr oder weniger exzentrisch zu liegen scheint, entspringt ein winziger, kegel- förmiger Samenleiter (Fig. 20 5/). In einem Falle glaube ich erkannt zu haben, daß sich der männliche Geschlechtsapparat, der im ganzen auch bei dieser betreffenden Person die gleiche Gestaltung aufwies, aus zwei gesonderten Hodenblasen zusammensetzte, deren Ausführgänge sich aber zu einem gemeinsamen kegelförmigen Samenleiter zusammenschlössen. Der weibliche Geschlechtsapparat schien bei der vorliegenden Kolonie in keiner Person vollständig ausgebildet zu sein. Als Anlage des Ovars sehe ich länglich lappenförmige, von gemeinsamer Basis an der ventralen Partie des rechtsseitigen Innenkörpers entspringende, fast den ganzen (übrigens stark beschränkten) rechtsseitigen Peiibranchialraum einnehmende, bis in den Cloakalraum hinaufragende Wucherungen an, deren Zellen jedoch noch nicht die charakteristische Eizellennatur erkennen ließen. 3. Chorizocarpa Micliaelseni (Sluiter). (Taf. II Fig. 27, 28). 1895 Synsiyda incrustans (err., non Herdman), Sluiter, Tunic. Semon p. 183. 1898 Synstyela monocarpa (part.), SLUITER, Tunic. Süd-Afrika, p. 55, Taf. 7 Fig. 5, T(?), 8. 1900 Synstyela MichaeUeni, SLUITER, Ber. Synstyela p. 110. 1900 Gynandrocarpa MichaeUeni, MiCHAELSEN: Holos. Asc. magalh. südgeorg. Gel)., p. 24, Textfig. Revision der compositeu Styeliden oder Polyzoiuen. 109 Diagnose: Kolonie krustenförmig, 1—2 mm dick. Färbung hellgrau, milchig durchscheinend. ' Celluloseman tel weich knorpelig, leicht zerreißbar, mit großen, scharf vom sehr dünnen Blutgefäß abgesetzten, meist amiähei-nd kuglig angeschwollenen Blind- gefäß-Ampullen. Personen dicht in den Cellulosemantel eingebettet, oval, nicht über die all- gemeine Oberfläche der Kruste hervorragend, bis 2,8 mm lang und 2 mm dick. Körper Öffnungen mehr oder weniger weit geöffnet, (^uerschlitze oder breit (juer-oval bis kreisförmig, ohne Lappen])ildung. Mundtentakel bei ausgewachsenen Personen konstant IG, 4 lange, 4 mittel- lange und S kleine, regelmäßig nach Schema 1, ?>, 2, 3, 1 geordnet. Dorsaltuberkel eine äußerst winzige ovale Papille (24// lang und 20// breit) mit einfachem Längsschnitt. Kiemensack ohne Falten, jederseits mit 3 kräftigen rippenförmigen Längs- gefäßen. Quergefäße annähernd gleich stark; sekundäre Quergefäße fehlen. Kiemen- spalten länglich, parallelrandig, bis zu 6 in einer Masche. Darm linksseitig neben der hinteren Hälfte des Kieniensackes, eine ovale, schwach klaffende Schleife bildend, klagen mit 8 auch äußerlich scharf ausgeprägten, etwas spiralig verlaufenden Längsfalten und einem großen, dick birnförmigen Blindsack, (le.ssen dünner Stiel in einen rippenförmigen schmalen Längswall an der Pylorus-Hälfte des Magens übergeht. Enddarm nicht scharf abgesetzt. After plattgedrückt. Afterrand glatt, nicht zurückgeschlagen. Geschlechts app arate wahrscheinlich eingebettet in Aushöhlungen des Cellu- losemantels, die von später zurückgebildeten Knospen-Anlagen vorgebildet sind. Linker- seits ein einziger männlicher Apparat in beträchtlicher Entfernung von der ventralen Medianlinie (?), rechterseits ein einziger Aveiblielier Apparat in geringer Entfernung von der ventralen Medianlinie. Fundnotiz: Nord- Australien, Thur.sday Island Inder Torres Straße (Sluiter). Vorliegend ein Teil einer Originalkolonie, die mir Herr Prof. SLUITER in liebenswürdiger Weise zur Untersuchung überließ. Ich habe oben, bei der Erörterung der Diandrocarpa monocarpa SLUITER , subsp. typica (p. 44— 47), daraufhingewiesen, daß zweifellos Notizen über diese Art irrtüm- licherweise in die Originalbeschreibung jener D. (Synstyela) monocarpa (Sluiter) aufgenommen w^orden sind. Ich mußte deshalb die Synstyela monocarpa SLUITER jener Originalbeschreibung als partielles Synonym der hier erörterten Chorizocarpa Michaelseni aufführen. Im übrigen kann ich mich hier auf diesen Hinweis auf jene obige Erörterung beschränken. Ich lasse eine eingehende Beschreibung dieser Art nach Untersuchung am Originalmaterial folgen: Äußeres: Die Kolonie ist krustenförmig, auf Algen, Ehodophyceen, wahrscheinlich aus der Gattung Rhodymena oder Epymenia^) auf- gewachsen, etwa 1 — 3 mm dick, in doppelter Schicht (Umwachsungs- ') Die kleinen Bruchstücke dieser Alge wurden, soweit möglich, von Herrn Major Reinbold (Itzehoe) bestinnnt. 1 1 0 W. Michaelsen. kruste) samt ihrem Aiiwachsmaterial breitere und schmälere Platten von ca. 6 fnm Dicke bildend, die in Anpassung an die Gestalt der der Kolonie zu Grunde liegenden Alge spärlich verzweigt erscheinen. Die Ober- fläche der Kolonie ist infolge des unregelmäßigen Wachstums uneben. Die Person enfeldchen sind ganz flach oder gar schwach ein- gesenkt, breit oval, im Maximum 2 mm lang und 17^ mm breit. Äußere Siphonen fehlen. Die Körperöffnungen sind stets ganz flach und liegen im Maximum etwa ^/i mm voneinander entfernt. Es sind im geschlossenen Zustande einfache Querschlitze; im geöffneten Zustande sind sie mehr oder weniger breit, quer-oval bis kreisförmig. Sie sind weißlich umsäumt und zeigen keine Spur von Lappenbildung; bei starker Vergrößerung erscheint ihr Rand zart und dicht eingekerbt. Die Färbung der Kolonie ist hell-grau, milchig; die Kolonie ist schwach durchscheinend. Innere Organisation : Der C e 1 1 u 1 o s e m a n t e 1 (Taf. II Fig. 28 cm) ist weich knorpelig, leicht zerreißbar. Er enthält viele mäßig weitläufig eingestreute, sehr große Blindgefäß-Ampullen (Fig. 28 aj?). Dieselben sind meist dick eiförmig bis kugelig, bis 0,25 mm dick, von ihrem meist sehr dünnen, etwa V20 bis ^/lö so dicken Blutgefäß-Stiel scharf abgesetzt. Die eigentlichen Blutgefäße (Fig. 28 hg) sind locker verzweigt und anastomo- sierend, meist etwas dicker als jene Blindgefäß-Ampullenstiele. Die Personen sind eiförmig, bis 2,8 mm lang und 2 mm dick. Der Mundtentakelkranz besteht bei ausgewachsenen Personen konstant (an vielen Personen untersucht) aus IG einfach fadenförmigen Tentakeln, 4 langen, 4 mittellangen und 8 kurzen, die regelmäßig nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 angeordnet sind. Bei unausgewachsenen Personen fehlen bis zu einem gewissen Größenstadium die Tentakel der 3. Ordnung, so daß nur alternierend 4 längere und 4 kürzere voigefunden werden. Der Dorsaltuberkel ist eine ungemein winzige, breit-ovale Papille von etwa 24 //, Länge und 20 ^ Breite. Die Öffnung der Flimmergrube stellt sich als einfacher Längsschlitz dar. Der Kiemensack (Taf. II Fig. 28ä:5) ist ganz symmetrisch gebaut. Er ist faltenlos und trägt jederseits 3 starke rippenförmige Längs- gefäße. Die Quergefäße sind annähernd gleich stark. Sekundäre Quergefäße fehlen gänzlich. Die Kiemen spalten sind mäßig lang- gestreckt, parallelrandig, zu 4 — 6 in einer Masche. Der Endo styl (Fig. 28 est) ist schwach S-förmig geschweift. Die Dorsal falte ist ein langer, glatter, glattrandiger Saum. Der Darm (Taf. II Fig. 27) liegt linksseitig neben der hinteren Hälfte des Kiemensackes. Er bildet eine etwas klaffende ovale Schleife, deren Endäste (Oesophagus und Enddarm) parallel miteinander aus der Hauptebene der Schleife herausgebogen sind. Der Oesophagus (Fig.27o5) Revision der compositen Styelideu oder Polyzoiiien. 111 ist eng, stark gebogen, kantig. Der Magen (Fig. ^1 mg) ist sehr charakteiistisch gestaltet. Er ist etwas abgeplattet orangenförmig und besitzt konstant 8 breite, auch äußerlich scharf ausgeprägte, stark spiralig aus der Längsrichtung herausgebogene Längsfalten. Dieselben sind nicht ganz gleichmäßig über den Magenumfang verteilt. An der vom Kiemensack abgewandten Seite sind die medianen Falten etwas breiter, so daß man an dieser Seite nur 4 oder 5 Falten sieht, während man an der Kiemensack- Seite 6 zählt; die je eine Eandfalte, oder an einem Rande sogar zwei, treten spiralig von einer Seite auf die andere hinüber, so daß sie auf beiden Seiten partiell sichtbar sind. Die Magennaht ist nur schwach modifiziert. Auf derselben, an der Außenseite der einen verbreiterten Falte der vom Kiemensack abgewendeten Seite, entspringt ungefähr in der Mitte der Magenlänge ein großer, dick birnförmig angeschwollener, dünn gestielter, schwach gebogener Blindsack (Fig. 27 hs). Das distale Ende des Blindsackstieles ist fest mit dem Magen verwachsen, rippen- förmig, so daß es fast wie eine verschmälerte, verkürzte Magenfalte (eine neunte) aussieht. Pylorusdrüsen-Stränge (Fig. 27 py) gehen von der Basis des Blindsackes zum Mitteldarm hinüber. Der Mitteldarm (Fig. 27 mt^) ist gleichmäßig dick, glatt. Der Enddarm (Fig. 27 ec?) ist nicht scharf abgesetzt, kurz. Der After ist ein einfacher glatter Spalt. Der Afterrand ist nicht deutlich zurückgeschlagen. Die Geschlechtsorgane (Taf. II Fig. 28) waren an dem mir vorliegenden Teil der Kolonie leider nicht vollkommen ausgebildet. Ich glaube nach den ersten Anlagen derselben vermuten zu dürfen, daß sie ebenso wie bei Ch. sijdneyensis die von den Knospen vorgebildeten Hohl- räume im Cellulosemantel benutzen, die Knospen-Anlagen resorbierend. Knospen finden sich nur an jungen Personen, die selbst noch bei weitem nicht ausgebildet sind, sondern nur 7^ bis 7- der Länge ausgewachsener Personen erreicht haben. Fig. 28 der Taf. II stellt einen optischen Längsschnitt durch eine junge Person mit Geschlechtsknospen dar. Bei diesen jungen Personen findet sich linkerseits in beträchtlicher Entfernung vom Endostyl (soweit mein Material erkennen läßt) fast stets eine sehr junge Knospe (Fig. 28 hi^), ein einfacher kurzer Sack, der vom Innen- körper der jungen Mutter-Person, dem er noch in ganzer Breite anliegt, in den allgemeinen Cellulosemantel hineingetrieben ist. Zugleich findet sich stets rechterseits in geringerer Entfernung vom Endostyl eine größere, deutlich weiter vorgeschrittene Knospe mit bereits kompliziertem Bau (Fig. 28 hi^). In der vorderen Partie der Cellulosemantel-Höhlung, die von dieser etwas weiter vorgeschrittenen rechtsseitigen Knospe gebildet wurde, findet sich manchmal eine Zellengruppe, die an einzelnen schon weiter entwickelten Elementen, typischen Eizellen, ihre Ovarial-Natur deutlich erkennen läßt. Fig. 28 zeio-t bei ov eine solche Ovarial-Anlage. 1 12 W. Michaelseii. Die einzige größere Zelle derselben nimmt in diesem Falle eine kleine Sonderliöhlung ein, die vor der Hülilung der Knospe liegt, aber mit der- selben in Zusammenhang steht. Das Ovarium scheint sich von dieser grüßten Eizelle nach hinten in jene Höhlung der Knospe hineinzuziehen. Es hat demnach den Anschein, als gehöre es nicht der jungen Mutter- Person, sondern der nächst jüngeren ungeschlechtlich entstehenden Gene- ration, nämlich jener Knospe an. Nach Analogie mit Ch. sydneyensis vermute ich, daß die jüngere Knospe der linken Seite in ähnlicher Weise dem männlichen Geschlechtsapparat den Platz räume. Die endgültige Feststellung kann ich nach dem mir vorliegenden Material leider nicht liefern. Nach Sluiter sollen bei einer Person dieser Art zwei oder drei Polycarpe vorkommen. Die Zweizahl der Polycarpe würde ohne weiteres mit meiner Vermutung über die Analogie mit Cli. sydneyensis zu vereinen sein. Die angebliche Dreizahl ist jedoch nicht ohne nähere Untersuchung zu erklären. Vielleicht handelt es sich hierbei um eine nicht konstante Verdoppelung der Hodenblasen, wie sie bei Ch. sydneyensis konstant auf- tritt; vielleicht aber auch entwickelt sich das Ovarium zu zwei gesonderten Partien. Die kleine Sonder-Aushöhlung, die in der Figur 28 der Tafel II von der vorderen Partie des Ovars eingenommen wird, läßt schon in diesem Stadium etwas derartiges erkennen, was mit einer Zweiteilung des Ovars im Zusammenhang stehen mag. Gen. Kükeiitlialia Hartmeyer. 1894 Goodsiria (part), GOTTSCHALDT, Synase. Spitzbergen p. 3G1. 189G Goodsiria (part.), ßONNEVlE, Asc. Nordliavs-Exp. p. 13. ?1S92 Goodsiria, Herdman, Cruise ,;Argo" p. 91. 1900 Gynandrocar2)a (?), MICHAELSEN, Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb. p. 31. 1903 Kükenthalia, HARTMEYER, Ascid. Arktis, p. 260. Diagnose: Kolonie massig, mit einschicli tigern Besatz vollständig eingesenkter Personen, ohne Stolonen. Kiemensack ohne Falten, jederseits mit 4 rippenförmigen Längsgefäßen. Weiblicher Geschlechtsapparat diffus (Eizellen und Eizell- gruppen zerstreut im Innenkörper und durch die Blutl)ahnen in die Wandung des Darms und in die jungen Knospen gewandert). (Männlicher Geschlechtsapparat unbekannt.) Typus: K. horealis (GOTTSCHALDT). Diese Gattung weicht durch den Bau der weiblichen Geschlechts- organe von allen übrigen Polyzoinen, ja, von allen Styeliden über- haupt, ab. Ich bezeichnete die Gestaltung desselben als „diffus", da die sich entwickelnden Eizellen an kein bestimmt lokalisiertes Organ gebunden sind, sondern sich weit zerstreut im Innenkörper und in den ßlutbahnen anderer Organe, so besonders des Darmes, sowie in den jungen Knospen, vorfinden. Der ursprüngliche Ort der weiblichen Gonaden ist unbekannt. Er ist zweifellos im Innenkörper zu suchen, der bei der Revision dei' c(iinposit(;n Styeliden imIlt rülyzuiiicii. HS typischen und einzigen Art dieser Gattung eine auffallende Dicke erreicht. Nach anderen Orten, so in die Wandung des Darmes, sind die frühzeitig losgelösten Eizellen offenbar durch Wanderung innerhalb der ßlutbalmen gelangt. Einen ähnlichen Zustand des weiblichen Geschlechtsapparates beschreibt Oka (Knospung Botrylliden, p. 540, Taf. XX Fig. !), Taf. XXII Fig. o4, HS), crv) von einem Botrylliden. Leider sind bei Kükenthalia hurealis wie bei jenem Botrylliden die männlichen Geschlechtsorgane ganz unbekannt. Es ist nichts außergewöhnliches bei Polyzoinen, daß sich die verschiedenen Geschlechtsorgane zu verschiedenen Zeiten ausbilden. Die näheren Verwandtschaftsbeziehungen diesei' Gattung lassen sich zurzeit nicht erkennen. Kükenthalia borealis (Gottschaldt). 1894 Goodsiriu borcalifi, GOTTSCHALDT, Syiiasc. 8pitzljerüeii p. 3(51 Taf. I Fig. 5. 1896 Goodsiria cocchiea, BONNEVIE, Asc. Nordhavs-Exp. p. 13 Taf. IV Fig. 32—34. ?189-J Goodsiria n. sp., Herdman, Oruise „Argo" p. 91. 1900 Gynandrocarpai?) horcalis, MICHAELSEN, Holos. Asc. niagalh.-südgeorg. Geb. p. 31. 1903 Kükenthalia borealis, HARTMEYER, A.scid. Arktis, p. 260 Taf. XI Fig. 12 mid Texttig. 12— IG. Diagnose: Kolouie unregelmäfsig gestaltet, stets massig, mit einem verliältuis- mäfjig kleinen Teil der Unterseite angewachsen, in der oberen Partie mit einer ein- fachen Scliicht vollständig eingesenkter Personen besetzt. Ausgewachsene Person en feldchen flach oder etwas erhaben, ca. 5 mm lang und 3'/2 mm breit. Körper Öffnungen auf flachem Grunde oder auf schwach warzenförmig erhabenen äußeren Siphouen, ca. 2 — 'Vj-i mm voneinander entfernt, 4-lappig. Cellulosemantel mit lederartiger Außeuschicht, im übrigen gallertig weich, mit zerstreuten, birnförmigen Blindgefäß-Ampullen. Ausgewachsene Personen eiförmig bis sackförmig, 5 — 8 mm lang. Mundtentakel ca. 16, alternierend verschieden lang. Hauptquergefäße des Kiemensackes mit sekundären Quergefäßen alternierend. Magen orangenförmig, mit 11 annähernd gleichmäßig über den ganzen Umfang verteilten Falten und einem mäßig langen kolljenförmigen, am blinden Ende schwach angeschwollenen, wenig gebogenen Blindsack. Fundorte: Südlich v. d. Bären-Insel, 72° 27' nördl. Breite. 20° 51' östl. Länge. (BONNEVIE). West-Spitzbergen (GOTTSCHALDT, BONNEVIE und Hartmeyer). Nordost-Spitzbergen (HARTMEYER). Island (Hartmeyer). Davis-Straße (Hartmeyer) . ?Nord-Norwegen, II Meilen vom Nordkap (Herdman). Es ist fraglich, ob die von HERDMAN als Goodsiria n. sp. bezeichnete Ascidie von Nord-Norwegen dieser Art angehört, und damit zugleich, ob die letztere sich bis in europäische Gewässer südwärts ausbreitet. 114 ^^- Michaelsen. Nachtrag. Thylacium Sylvani Carus, Dendrodoa grossularia (van Beneden). Herr Prof. AV. Gaestang, der die Originale von Thylacium Sylvani Carus nachuntersuchen konnte, autorisierte mich mündlich zu der Mit- teilung, daß seine frühere Angabe (Developm. Stigmata Asc, p. 511): „These two species (nämlich Tliylacmm Sylvani CARUS und Styela [Stye- lopsis] grossularia [VAN Beneden]) are very closly allied, . . .", dahin abzuändern wäi'e, daß Thylacium Sylvani mit der aggregaten Form von Styelopsis grossularia identisch sei. In meiner obigen Besprechung (p. 19) habe ich die erste Benennung der Dendrodoa grossidaria irrtümlich als „1848 Cynihia grossularia VAN Beneden" angegeben. Es muß heißen „184G Ascidia grossularia VAN Beneden". Erst Alder hat diese Art in die Gattung Cynthia gestellt (1848, Cat. mar. Mollusca Northumberl. Duiham, p. 1U7). Gynandrocarpa placenta (Herdman). Aus dem Berliner Museum für Naturkunde erhielt ich nachträglich zur Bestimmung einige Polyzoinen, die nach der Gestaltung der Kolonie zweifellos zu Oynandrocarpa placenta (HERDMAN) gehören und die eine beträchtliche aber nicht unnatürliche Erweiterung des Gebietes dieser bisher nur aus dem Kapländischen Meer bekannten Art bedingen. Der Erhaltungszustand dieser Stücke ist leider so ungenügend, daß jene Determination nicht durch Prüfung der inneren Organisation dei- Personen gestützt werden konnte ; doch bedarf es dessen bei der ungemein charak- teristischen äußeren Gestaltung der Kolonie wohl nicht (Vergl. oben, p. 31 u. f.). Fimdnotiz : Port Natal; Krauss leg. (Mus. Berlin). Eusynstyela Hartmeyeri Michlsn. Auch von dieser oben (p. 38, u. f.) als n. sp. beschriebenen Art erhielt ich nachträglicli aus dem Berlinei- Museum weiteres Material, welches das Gebiet dieser Art vom Roten Meer bis Mosambique hin aus- weitet. Die Untersuchung einer Person erlaubt mir folgende Nachträge zu der ursprünglichen Beschreibung: Der Mund tentakel kränz erwies sich als viel legelmäßiger ge- staltet als bei den früher untersuchten Personen. Ich fand !2() Tentakel, deren kleinste allerdings nur sehr klein, wai'zenförmig, waren (ca. 18 nach der früheren Untersuchung). Die Mundtentakel waren wie folgt Hevisiciii der coinitositfii Stj'elideii oder INilyzcineii. 115 geordnet: 1, 4, 3, 4, 2, 4, 3, 4, 1, 4, 3, 4, 2, 4, 1, 4, 3, 4, 1, 4, 3. 4, 2, 4, 3, 4; sie zeigten also nur an einer Stelle eine Unregelmäßigkeit der Anordnung, eine Abweichung von dem Schema 1, 4. 3, 4, 2, 4, 3, 4, 1. Die Geschlechtsorgane sind weiter entwickelt als bei dem früher untersuchten Material vom Roten Meer. Die Polycarpe sind dicke, herzförmige Körper von ungefähr 0,7 mm Länge und 0,0 mm Dicke, die der Hauptmasse nach aus zwei großen Hodenblasen bestehen. Diese Hodenblasen sind dick birnförmig, oder vielmehr apfelkernförmig, mit den flacheren Längsseiten aneinander gelegt ; ihre dünnen Enden verschmelzen zu einer anscheinend niclit beträchtlich vortretenden Ausmündungspartie. Das ziemlich kleine Ovarium füllt den Spaltraum zwischen den etwas klaffenden Längskanten der Hodenblasen aus. Die Polycarpe sind also im wesentlichen so gestaltet, wie ich es oben geschildert habe; doch ist durch die beträchtliche Anschw^ellung der beiden Hodenblasen der neu- trale, umhüllende Teil des Geschlechtssackes resorbiert, das Lumen des Ovarialsackes durch das vergrößerte Ovarium ausgefüllt worden. Der herzförmige Zuschnitt des Polycarps ist durch das Vorwölben der dicken Pole der beiden Hodenblasen entstanden. Fimdnotiz: Mosambique; Exp. Prinz Adalbert leg. 28. IX. 85 (Mns. Berlin). Literatur. (Die mit einem Sterneheu „*)" bezeichneten Werke sind mir nicht zugänglich gewesen). *) Alder, J,, 1848 (Cat. mar. Mollusca Northumberl. Durham) : Catalogue of the marine Mollusca of Northumberland and Durham; in Tr. Tyneside Club, Vol. I. — 1863 (Obs. British Tmüc): Observations on the British Tunicata, with Descriptions of several new Species; in: Ann. Nat. Hist., 3. ser. Vol. XL BLAINVILLE, H. M. Ducr. de, 1827 (Man. Malacol.): Manuel de Mala- cologie et de Conchyliologie, Paris. 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Alloeocarpa 5, 6, 9, 14, 21, 24— 2fi, 28, 49, GS, 70, 71, 72—78, 82. Alloeocarpa apolis . . . 14, 15, 21, 26, 72, 73, 81-88. — Bridgesi . . . . 26, 73, 91, 92. — Emilionis ..13, 54, 88-^91. — fusca.3, 20, 26, 73—77, SO. — Hupferi 20, 26, 73, 75, 76, 77-80. — incrustans. . . .4, 26, 27, 49, 54, 71-73, 88—91, 92. — intermedia ..26, 73, 91—92. — Zschaui..26, 73, 85, 88, 92. Alloeocarpa 69. Alloeocarpa dura 70. apolis (Alloeocarpa). . 14, 15, 21, 26, 72, 73, 81-88. Ascidia 56, 100. Ascidia aggregata 69. — grossularia 114. Ascidia Fyura 15. Ascidiae compositae 3. ascidioides (Alcyonium) ..1, 73, 81, 82. australis {Ocnlinaria) 2, 18. Bathyoncus S. borealis [Goodsiria]. 113. — (Gyiutndrocarpa) 113. — (Kükenthalia) ....27, 112, 113. Botryllidae 11, 21. „Botryllide" 10, 11, 21, 22, 113. botryllopsis (Diandrocarpa). .22— 24, 42, 43, 51. ßotryllus 22. Botryllus 72. Botryllus variolosus 73, 74, 81. Br&kenhielmi (Diandrocarpa) .... 22, 24, 49, 50-52. Bridgesi (Alloeocarpa). ..26, 73, 91, 92. chilensis (Halocyuthia) 15 — 18. — (Pyura) 15. Chorizücarpa . . 9, 11, 18, 22, 25, 26, 28, 45, 46, 92-93. Ohorizocarpa guttata. .. .27, 2S, 92, 93, 104-108. — Michaelseni. . . .44 — 47, 93, 103, 108—112. Ohorizocarpa sydneyensis ..28, 93 — 104, 105—107, 111, 112. Chorizocormus ....54, 68, 92 — 96, 105. 120 W. Micluielseii. Chorizocorvms li'urup/iaens . . .14, '2'2, 82, 57, 93, IUI. — reticulatus . . 13, 03, (55, (iß, 6S, 9(;. — subfuscus .... 14, 22, 32, 93, IUI — 103. — sydneyeiisis. . . 14, 22, 32, 93, 101, 103, 104. corcinea (Polyzoa). .58 — GO, 64— Gö, 97. — {Goodsiria) .... 58, G3, G4, 88. coccinea (Goodsiria) 113. Coklla 58, (Jl. Compositae 3. composifne (Ascidiar) .3. cristaliinum (Polyciton 82. Cunniiujhami (Polyzoa) 56, 58, (14. Cynthia 11, 12, 20, 68, 114. Ci/nthia aggregata 18. agijreijata 69. — glonierata 73, 75. — glomerata 75. — grossularia 19, 1 14. „Cynihien" 3. ..Ci/nthiidt'ila'ps. pro ,,Hal(icynthiide") . 1 5. Cytithiidae 12. Deiidrodoa 5—11, 14, 19. Deiidrodoa grossularia 19, 20, 1 14. Diandrocarpa ...6, 7, 9, 22, 23, 25, 29, 4'2, 45, 46, 51. Diandrocarpa botryllopsis . . .22 — 24, 42, 48, 51. — Bräkeiiliielnii . .22, 24, 43, 49, 50—52. — — Stulilmanni 51, 52-58. — inonocarpa .... 24, 48 — 48, 49, 51, 52, 109. — — pliilippiiiensis 44, 48-50. Diastoma 72. IHastoma variolosiim 81. Dlsioma 2, 72, 82—84. Distoma fuscum 2, 73, 74. — fuscum 73. — rubrum 84. — variolatus 81. — rariolosum ....73, 74, 81, 84. Distomidac 2, 12, 21, 83. ;,Distomide" 21. ..Dlütomo vaiuloso" 2, 73, 74, 81. DinfoniKin "2. disionnim (Ahijonluni) 81. DistomuH . .2, 12, 14, 21, 72—74, 82, 84. Distomus variolosiis. . . 1, 2, 14, 15, 21, 73, 74, Sl, 82, 84, 85. doniuncnla Gyuaudrocarpa). .24, 29, 30, 32, 88-84. dura (AUoeocarpa) 70. — (Goodsiria) 70, 72. — (Metandrocarpa) ... 27, 69, 70—72. J5^>«;7ioHis (AUoeocarpa). . 13, 54, 88—91. Eugyra 14. Eusynstyela . . .6, 9, 25, 29, 86—87, 42. Eusyustyela Hartineyeri .... 37, 88—42, 114-115. — tiiicta 36, 87. falclaudica (Polyzoa) 57, 58, 68. fusca AUoeocarpa). .3, 20, 26, 78—77, 80. fnsca [Goodsiria placenta) 31. — (Gynandrocarpa placenta). .30—32. fuscum {Distoma) 2, 73, 74. fuscum {Distoma) 73. (/('oryiana (Polyzoa picfoiils . 58, 61, 65. glomerata {Cynthia) 73, 75. — (Heterocarpa) 26, 73. — {Styda) 73. ylotnerata (Cynthia) 75. — {Polycarpa) . .3, 20, 26, 73, 75. Goodsiria. .2, 29, 34, 55, 58, 63, 64, 69, 72, 96, 112, 113. Goodsiria borealis 113. — coccinea 58, 63, 64, 88. coccinea, 113. — dura 70, 72. — lapidosa 34. — pjcdunculata 58, 61, 62. — placenta 31. — — fusca 31. — placenta 33. govdiana (Polyzoa) . .56, 58, 59, 68—64. grossularia {Ascidia) 114. — {Cynthia) 19, 114. — (Dendrodoa) 19, 20, 114. — {Styda) 114. — {Styclopsis) 19, 20, 114. guttata (Ghorizocarpa) ..27, 28, 92, 93, 104-108. Gyniindrocarpa 6, 7, 9, 10, 24, 25, 29-80, 42. Revision der corapositen Styeliden oder Polyzoineii. 121 Gynaudrocarpa doniuucula . . . 24, 29, 30, 32, 33-34. — placenta 24, 27, 29, 30—32, 37, 114. — — fusca ..30—32. — — unilaieralis 31, 32. Gynandrocarpa 34, 36, 37, 42, 92, 112. Gynandrocarpa borealis 113. — lapidosa 34. — Michaelseni 108. — monocarpa 43, 44. Halocynthia 15. Halocyiithia chilensis 15 — 18. Halocyiithiidae 15. ..Halotyiithiiden" 11. Hartmeyeri (Eusynstyela) . . .37, 38 — 42, 114-115. Hadmani (Polyzoa) 58, 63. Heterocarpa 5, 6, 8, 14, 75. Heterocarpa glomerata 20, 73. Hupferi (Alloeocarpa). .20, 26, 73, 75, 76, 77-80. iiicrustans (Alloeocarpa). . .4, iG^ 27, 49, 54, 71—73, 88—91, 92. — (Synstyela) 49, 88—90. iia'riisiajifi {Synstyela) . .43, 44, 46, 48, 49, 88, 108. intermedia (Alloeocarpa) . . 26, 73, 91 — 1)2. Kükenthalia .. .4, 22, 25—28, 112—113. Kükeutlialia borealis 27, 112, 113. lapidosa (Goodsiria) 34. — {Gynandrocarpa) 34. — (Polyandrocarpa) 5, 9, 28, 34-36. Lemirri {Polystyela) 2, 12, 19, 20. leniioxensis (Polyzoa) 58, 59, 64. Icucophacus {Chorizocormus) . . 14, 22, 32, 57, 93, 101. L'Hciae 3. Metandrocarpa. .9, 25, 26, 28, 68, 69—70, 72. ]\Ietaudrocarpa dura 27, 69, 70—72. Miehaelseui (Cliorizocarpa) . .44 — 47, 93, 105, 108-112. — {Gynandrocarpa) 108. — (%nsfi?eZa)..44— 46, 57, 108. Michaelsenia 36, 37. Michaclscnia tincta 37. „Molgulideu" 11. Molinae {Pyurä) 15. Monaudrocarpa 24, 29, 53—54. Monandrocarpa tritonis 54—55. monocarpa (l)iandrocarpa) . . 24, 43—48, 49, 51, 52, 109. — (Gynandrocarpa) 43, 44. — (Synstyela) 43—46, 109. monocarpa (Synstyela) 108. Monocynthlac 3. Ocnlinaria 18, 34, 92. Oculinaria anatralis 2, 18. opuntia (Polyzoa). .2, 12, 24, 27, 55, 58, 59, 61—63. Pandociae 20. patagonica (Polyzoa) 59 — 60, 64. p)edunculata {Goodsiria) 58, 61, 62. Pelonaia 8. pliilippinensis (Diandroearpa monocarpa) 44, 48—50. pictonis (Polyzoa) 58, 59, 60. „Piure" 15. placenta (Goodsiria) 31. — (Gynandrocarpa) ...24, 27, 29, 30—32, 37, 114. placenta (Goodsiria) 33. Polyandrocarpa. .6, 7, 9, 18, 25, 29, 34, 36, 68. Polyandrocarpa lapidosa'. . 5, 9, 2'6, 34 — 36. Polycarpa 6-11, 14. Polycarpa 72, 75. Polycarpa glomerata . .3, 20, 26, 73, 75. Polycitor 2, 82, 83. Polycitor cristallinum 82. Polycitoridae 2, 83. Polycynthiae 3, 11, 12, 26. Polystyela 3, 12, 19—21, 72. Polystyela Lemirri 2, 12, 19, 20. Polystyelidae 1, 3, 4, 11, 12, 26. „Pol y styeliden" 15. Polyzoa 4, 9, 12, 13, 24—26,29,36,37, 54, 55—58, Q-2, 64, 68, 97. Polyzoa coccinea ...58—60, 64—65, 97. — Cunninghami 56, 58, 64. — falelandica 57, 58, 68. — falelandica repcns 65. — Herdmani 58, 63. — gordiana ... 56, 58, 59, 63—64. — lennoxensis 58, 59, 64. — opuntia 2, 12, 24, 27, 55, 58, 59, 61-63. 9 122 W. Micliaelsen. Polyzoa patagouica 59— (i(>, M. — pictonis '^8 — (!(>. — jjidonis georyiana. . 5S, Gl, ()5. — — Waerni 58, 61. — reticulata 26, 57, 58, (;3, 65—68. — Waerni 59, 61. „Polyzoa raquette de mer" 55. Polyzoidae 1, 4, 11, 26. „Folyzo'uh" 49. Polyzoinae 26—29. Polyzona 72. Polyzona rariolosa 81. Pyura 15. Pyura cliilensis 15. — Molinae 15. Pyura (Ascidia) 15. „raquette de mer (Polyzoa)" 55. repens (Polyzoa faldandica) 65. reticulata (Polyzoa) 26, 57, 58, 63, 65-68. reticulatus {Chorizocormus) . A'd, 63, 65, 66, 68, 96. rubrum {Distoma) 84. Simplices 3. socialis (Stolonica) 5, 68, 69. Stolidobrauchiata 11. stolidobranchiata (Ascidiacea holoso- mata) 3. Stolonica 9, 2.5, 28, 68. Stolonica aggregata 69. — socialis 5, 68, 69. Stuhlmanni (Diandrocarpa Brakenhielmi) 51, 52—53. Styela 2, 3, 5—9, 14, 26, 68. Styela aggregata 69. — g'lomerata 73. — grossularia 114. Styelidae 4, 5, S, 11, 20, 26. „Styelide" 3-5, 9, 11, 12, 14, 20, 26, 112. Styelinae 11, 12, 20, 26, 54. „Styeline" 6—10, 12, 28. Sfyclopsis 5, 6, 19. Styelopsis grossularia 19, 20, 114. subfiiscHS (CJiorizocormus) 14, 22, 32, 93, 101^103. sydneyensis (Churizocarpa) 28, 91:5 — 10-4, 105—107, 111, 112. — {Chorizocormus) 14, 22, 32, 93, 101, 103, 104. Sylvani {Thylaciiim) . . . . \S, 19, S4, 114. Symplegma 21 , 22, 42. Symplcgma riride 21 — 23, 43. Symtyela 3, 14, 20, 21, 42, 72, 73, Sl, 84, 85, 92, 93, 96. Synsfyela incrustans 49, 88^ — 90 — incrustans 43, 44, 46, 48, 49, 88, 108. — Micliaelseni 44—47, lOS. — moiiocarpa 43 — 46, 109. — monocarpa lOS. — variegata 73, 81. riiylacinm 3, 18, 19, 68, 72. Thylacium aggregatum 69. — Sylvani 18, 19, 84, 114. — rariegatum . . .1'6, 81, 83, 85. tincta (Eusynstyela) 36, 37. — (Michaelsenia) 37. tritonis (Monandrocarpa) 54 — 55. unilateralis (Gynaudrocarpa placenta) 31, 32. „raiuloso (Distomo)" 2, 73, 74, 81. variegata {Synstyela) .73, 81. variegatum (Thylacium) 81, 83, 85. variolatus {Distoma) 81. variolosa {Polyzona) 81. variolosum {Diastoma) Sl. — {Distoma) ...73, 74, 81, 84. variolosns {Botryllus) 73, 74, 81. (Distomus) 1, 2, 14, 15, 21, 73, 74, 81, 82, 84, 85. viride {Symplegma) 21 — 23, 43. Waerni (Polyzoa) 59, 61. — (Polyzoa pictonis) 58, 61. variegata {Synstyela) 73, 81. variegatum {Thylacium) 73. Zscliaui (Alloeocarpa) 26, 73, 85, 88, 92. Revision der coiiipositeii Styelirleii oder Polyzoiiieii. 123 Figuren-Erklärung. Buchstaben-Bezeichnung : aj/ ^rrz Ampullen der Blindgefäße im Oellulosemautel 6^ = Blutgefäß, &s = Blindsaek am Pylorus-Ende des Magens, ow = Cellulosemantel, cd =■ Enddariii, cl = Eileiter, est = Eudostyl, hd = Hodenbläsclien , ik = Innenkörper, kn = Knospen, ks = Kiemensack, lg =^ Längsgefäß des Kiemensackes, md = Mitteldarm, mg = Magen, mn = Magennaht, os = Oesophagus, or = üvarium, py = Pylorusdrüsen- Strang, qg = Quergefäß des Kiemensackes, rt = Retropharyngealrinne, sl = Samenleiter, ug = Untergrund, an dem die Kolonie angewachsen ist. Tafel I. Fig. 1. Eusynstyela Hartmeyeri n. sp. Geschlechtsapparat, ^''/i. Fig. '2. Polyundrocarpa lapidosa (HERD MAN). Gesclilechtsapparat, ^Vi- Fig. 3. Polyamlrocarpa lapidosa (Herdman). Enddarm, ^''/i. Fig. 4. Diandrocarpa Brahenhielmiw.^.^}. var. w. Stuldmanni. Geschlechts- apparat, ^^l\. Fig. 5. Diandrocarpa monocarpa (Sluiter) vai'. n. philippinensis. Darm von der Oberseite, ^7i- Fig. 6. Polyzoa reticulata (Herdman). Geschlechtsapparate in ver- schiedenen Stadien der Entwicklung aus einer Person der Herd- MANschen Original-Kolonie, ^7i (a jüngstes beobachtetes Stadium, b, c und d graduell ältere Stadien). Fig. 7. Poly^oa reticulata (RERmiAN). Ausgebildeter Geschlechtsapparat, aus der Person einer von der deutschen Tiefsee-Expediton ge- sammelten Kolonie, ^" i. Fig. 8. Metandrocarpa dura (RITTER). Ventrale Partie des Innen- körpei's mit Endostyl und Geschlechtsapparaten, ^7i. Alloeocarpa apolis n. sp. Enddarm, ^°/i, Alloeocarpa apolis n. sp. Männlicher Geschlechtsapparat, ^°/i- Alloeocarpa apolis n. sp. Weiblicher Geschlechtsapparat, ^''/i. Alloeocarpa apolis n. sp. Dorsaltuberkel, ^"/i. Alloeocarpa incrustans (HERDMAN). Darm von der Unterseite, ^^/i. Fig. 9, Fig. 10 Fig. 11 Fig. 1-2, Fig. 13 Tafel n. Fig. 14, Alloeocarpa Hapferi n. sp. Darm von der Oberseite, ^Vi- bg* = Blutgefäß, ausgespannt zwischen Kiemensack und Innenkörper. Fig. 15. Alloeocarpa Hupferi n. sp. Männlicher Geschlechtsapparat, -^/i. Fig. 16. Alloeocarpa Hupferi n. sp. Junge Kolonie mit nur 2 ausge- wachsenen und einigen jungen Personen, "A- Fig. 17. Alloeocarpa fnsca (D. Ch.). Weiblicher Geschlechtsapparat, ^^i- Fig. 18. Alloeocarpa fusca {Xy. Qb.^. Männlicher Geschlechtsapparat, ^Vi. 124 W. Michiu'lsen. Fig. 19. AHoeocarpa fusca (D. CJi.). Distales Ende eines männlichen Ge- sclilechtsapparates, ^^/i. Fig. 20. Chorüocarpa guttata w. i^"^. Männlicher Geschlechtsapparat, ^^ji. Fig. 21. Chorizocarpa guttata n. sp. Stück einer Kolonie, Vi. Fig. 22. Chorizocarpa guttata n. sp. Darm von der Oberseite, ^7i- Fig. 2.'j. Chorkocarpa guttata n. sp. Darm von der Unterseite, ^7i- Fig. 24. Chorizocarpa sydneyensis (Herdman). Darm von der Unter- seite, ^"/i. Fig. 25. Chorizocarpa sydneyensis (HERDMAN). Magen von der Ober- seite, °7i- Chorizocarpa sydneyensis (Herdman). Schnitt durch eine Person mit ausgebildeten Geschlechtsapparaten, ^7i- Chorizocarpa Michaelseni (Sluiter). Darm von der Unterseite, ^'•'/i. Chorizocarpa Michaelseni (SjxiTE'R). Optischer Längsschnitt durch eine sehr junge Person mit der Anlage von Geschlechtsorganen, ^°Vi- kn^ sehr junge Knospe an der Stelle des späteren männlichen Geschlechts- apparates? kn- etwas weiter entwickelte Knospe an Stelle des sich später weiter entwickelnden weibliclien Geschlechtsapparates? ^^ig. 26. ?ig. 27. ^ig- 28. Gedriukt bei Lüt. cke & Wulff, E. H. Senats Buchdvucljein. '/cfJirbiich derHcuulfurxjf. WCsse/iscJuJliUitalteft JiX £eikeft J:*. Tof. I. ^■*-^ JO. iiti ^' d M, -MJ. \ "ni a r sl /:.:_ S ik. ,>-n *^ hd. 12. ed \%'^ 11. 13. Michaelsen, Revis. d. compos. Styeliden od. Polyzoinen. ^aJirhucJt der HamI)Ufy. lVissensch..AnstaItenJ(X Beiheft ^. /^: ecb md 'X-hd ik 15. 16. I>'l K'ft cip Im • Michaels&z. del: Michaelsen, Revis. d. cc TctfJI. «ff ^ "■■■5Z- hd. ik 18. J^ hä 1.9. ■^1 ^ r ^-^ hs //'■ W/T' A^ :v/ m(j hs ■^ rry mn bs \ ^4. •/ß^ ni/i \\ hd ^ ''" rj LitkA?zst. v:KlPesser;Jena. yeliden od. Polyzoinen. über eine Trinephrus-Art von Ceylon. Von Dr. TV. Mlvhaelsen, Mit einer Abbildung im Text. 10 Während eines kurzen Aufenthaltes auf Ceylon sammelte Herr Prof, K. Kraepelin unter anderem einige Oligochaeten, die vier ver- schiedenen Arten angehören. Drei derselben, Flntellus Uzeli MiCHLSX., DicJiogasier affinis (MiCHLSN.) und Pontoscolex corethrurns (FR. MÜLL.) — in Peradeniya gesammelt — sind bereits früher in Ceylon gefunden worden. Sie bedürfen keiner eingehenderen Erörterung-. Erwähnen will ich nur, daß ich bei dem betreffenden Stück von Plutellus Uzeli eine gering-e Abweichung von den Originalstücken fand, insofern die Verengung der ventralen Borstenpaare gegen die Region der cr^ Poren hier nicht zu erkennen war. Da das Stück aber sonst durchaus mit den Originalen von P. Uzeli übereinstimmt, so z. B. in der charakteristischen Gestalt der Penialborsten, so ist diese Abweichung als systematisch belanglose Varia- bilität zu deuten. Von besonderem Interesse, zumal in Hinsicht der geographischen Verbreitung, ist die vierte Art, ein neuer Trinephrus, den ich als T. KraepeUni bezeichne. Die Gattung Trinephrus mit 8 altbekannten xlrten ist bisher nicht von Ceylon, sondern nur von der südlichen Hälfte des östlichen Australien, New South Wales, Victoria und Tasmanien, bekannt.^) Sie gehört der Unterfamilie Megascolecinae an und bildet mutmaßlich das Mittelglied zwischen den großen Gattungen Plutellus und Notoscolex; vielleicht aber ist sie als kleiner Seitenzweig und die Gattung Megascolides als eigentliches Mittelglied anzusehen. Aus der geographischen Ver- breitung der Megascolecinen-Reihe ergab sich (1. c. p. 163) eine auffallend innige Beziehung zwischen dem östlichen Australien inkl. Tasmanien (das westliche Australien ist in Hinsicht der Oligochaetenfauna fast ganz unbekannt) und der Insel Ceylon. Die damals erkennbare Pai-allele zwischen den Oligochaetenfaunen Australiens und Ceylons beschränkte sich aber auf die Hauptgattungen der Megascolecinen-Reihe, die Gattungen Plutellus, 1) Vergl. die Erörterungen in Michaelsen, Die geographische Verbreitung der Oligochaeten, Berlin 1903, p. 81 u. f. 128 ^V- -^licliaelseu. Notüscülex und Megascolex. Die kleinen Zwischenglieder und Seitenzweige, Megascolides, Trinephrns, Digaster u. a., schienen auf das australische Gebiet beschränkt zu sein. Ich sprach damals (1. c. p. 102) schon die Vermutung aus, daß diese Beschränkung in der Verbreitung der zwischen Plidellus und Nofoscolex vermittelnden Gattung, Trinephrns oder Mega- scolides, kaum die Annahme einer besonderen Verbreitungsmöglichkeit für dieselbe rechtfertige. Jetzt wird durch den Fund einer Trinephrns- Art in Ceylon für eine dieser beiden Gattungen diese Mutmaßung znr Tat- sache. Damit ist, falls wir diese Gattung Trinephrus und nicht Mega- scolides als das Mittelglied zwischen den Gattungen Plutelliis und Notoscolex ansehen^ jetzt die Parallele zwischen dem australischen und ceylonischen Vorkommen der Megascolecinen-Reihe von Flutellus bis Megascolex, den Endgliedern, lückenlos nachgewiesen; denn nur zwischen Phitelkis und Notoscolex bedurfte es noch eines vermittelnden Gliedes. Die Gattungen Notoscolex und Megascolex gehen ja so allmählich ineinander über, daß sie nur künstlich scharf voneinander zu sondern sind. Zwischen ihnen bedarf es keines weiteren vermittelnden Zwischengliedes. Daß die für Megascolides noch bestehen bleibende Beschränkung in der Verbreitung für TrinepJi ms jetzt aufgehoben ist, spricht vielleicht dafür, daß Trinephrus, und nicht Megascolides, als das Mittelglied zwischen Plntellus und Notoscolex anzusehen ist. Es ist wahrscheinlich, daß das zeitlich jedenfalls vor dem jüngeren Gliede entstandene Mittelglied an der vollen Verbreitung der beiden extremen Glieder teilnahm; während ein kleiner Seitenzweig — als solcher wäre Megascolides dann anzusehen — sehr wohl später, in diesem Falle also nach der Isolierung Australiens, entstanden sein kann. Beweisend ist diese Folgerung, die auf der Beschränkung der Verbreitung von Megascolides beruht, allerdings nicht. Der Nachweis eines Mega- scolides auf Ceylon Avürde sie sofort hinfällig machen. Sie gewährt uns aber wenigstens die Möglichkeit der Aufstellung einer lückenlosen Reihe in den ceylonischen Vertretern der Megascolecinen-Unterfamilie. Trinephrus Kraepelini n. sp. Vorliegend ein einziges Exemplar. Äußeres: Länge 58 mm, Dicke ^Va — 3 mm, Segmentzahl 21G. Färbung violett-braun. Kopf epilobisch (Vi)- Dorsaler Kopflappenfortsatz hinten durch eine undeutliche Querfurche abgeschlossen; Seitenränder desselben nach hinten stark konvergierend. Borsten an den Körperenden etwas vergrößert, überall weit gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz in ganzer Körperlänge sehr wenig kleiner als der halbe Körperumfang {dd -< ^'a ti). Postclitellial Borstenpaare über eine Triuephrus-Art von Ceylon. 129 gleich weit (eil) = cd), ungefähr halb so weit wie die ventralmediane Borsteildistanz (an = 'J ah), die ihrerseits um ein Drittel größer ist als die mittleren lateralen Borstendistanzen (aa = Vs hc). Nach vorn zu verengen sich die ventralen Borstenpaare etwas, während sich die lateralen Paare noch etwas erweitern, so daß erstere hier beträchtlich enger sind als die letzteren (intra- und anteclitellial ab -< cd). An den ersten borsten- tragenden Segmenten gleichen sich die Weiten der Borstenpaare und der mittleren lateralen Borstendistanzen mehr oder weniger vollständig aus, und zwar an den beiden Seiten etwas verschieden (am 2. Segment einerseits ah -^hc^ cd, andererseits ah -^.ho- cd). Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 9/10. Nephridialporen nicht erkannt. Gürtel ringförmig, am 14. — 16. Segment (=3), dorsal ein Geringes auf das 17. Segment übertretend (dorsal = ca. 3 Vi). Männliche Poren dicht lateral von den Borstenlinien b am 18. Segment, lateral-exzentrisch auf quergestreckten eingesenkten Höfen, die von einem schwach erhabenen, gemeinsamen, brillenförmigen, die Intersegmentalfiirchen 17/18 und 18/19 tangierenden Wall eingefaßt sind. S a m e 11 1 a s c h e n p 0 r e n 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien b. Je ein ventralmedianes Pub er tätsorg an auf Intersegmental- furche 12/13 und 20/21, einen mehr oder weniger großen Teil der angrenzenden Segmente einnehmend; sie bestehen aus brillenförmigen Drüsenwällen, die je ein Paar quer gestreckter Drüsenfelder mit quer- spaltförmiger Einsenkung umschließen. Die spaltförmigen Einsenkungen liegen genau auf den Intersegmentalfiirchen, die Borstenlinien a und h medial bezw. lateral ein wenig überragend. Drüsenwall des Pubertäts- organs auf Intersegmentalfurche 20/21 größer als der des vorderen auf Intersegmentalfurche 12/13; ersterer seitlich fast bis an die Borsten- linien c, letzterer nur ungefähr bis zur Mitte zwischen Borstenlinien h und c reichend. Innere Organisation: Ein kräftiger tonnenförmiger Muskel- magen anscheinend im 5. (?) Segment. Kalkdrüsen fehlen. Einige hinter dem Muskelmagen liegende Dissepimente etwas verdickt. In der Regel 5 Micronephridien jederseits in einem Segment, in ziemlich regelmäßigen Längslinien; jederseits die beiden der ventralen Medianlinie zunächst liegenden ungefähr halb so groß wie die übrigen drei, die unter sich annähernd gleich sind; die beiden kleinen medialen Micronephridien manchmal verschmolzen, so daß hier 4 gleich große Micronephridien statt 5 verschieden großer vorkommen. 130 W. Michaelseil. ap ag>. Zwei Paar in mehrere große Teilstücke gespaltene Saniensäcke ragen von Dissepiment 10 11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. Die einzelnen Teilstücke bestehen aus einem Konglomei-at an- näliernd kugeliger Säckchen, die gedrängt traubig zusammenhängen. Prostaten mit dickem Drüsenteil, der aus mehreren großen, unregelmäßig gestalteten, ziemlich locker zusammenhängenden Teilstücken besteht (P/^erei^ma-Prostaten), und einem leicht S-förmig gebogenen, mäßig starken muskulösen Ausführgang, der am proximalen Ende sich schnell verjüngt, während sein distales Ende etwas verdickt ist. Penialborsten sind nicht vorhanden. Sam entaschen (siehe nebenstehende Abbildung!) mit eiförmiger Ampulle, die 3r unter schwacher halsartiger Einschnürung in einen etwas längeren und etwas dünneren, an den Enden verjüngten, stark gekrümmten Ausführgang übergeht. In das distale Ende des Ausführganges mündet ein lang schlauch- förmiges Divertikel, das länger als die Haupttasche (Ampulle plus Ausführgang) ist. Der größte Teil des Divertikels Avird vom Samenraum eingenommen; derselbe ist einfach, wenig gebogen, im allgemeinen gleichmäßig dick (etwa ^U so dick wie die Ampulle), nur am proximalen Ende schwach Ausführg-aug, ap = Ampulle, angeschwollen; er enthält in ganzer Länge Divertikelstiel, sr = Samen- fäcjJQ-e Samenmassen, die aber im schwach räum des Divertikels. ° ' angeschwollenen proximalen Ende etwas gehäuft erscheinen. Distal geht der Samenraum in den sehr kurzen und sehr engen, stark gekrümmten Divertikelstiel (Ausführgang des Divertikels) über; derselbe ist etwa halb so dick wie der Samenraum und kaum Vio so lang. Fiiiidiiotiz: Zentral-Ceylon, zwischen Matale und Anuradha- pura; 17.— 2-2. I. 04. Erörterung: TrinephrusKraepelini steht dem T. Ä'wzson/ (SPENCER)^) von Tasmanien nahe. Er hat mit dieser Art, wie außerdem nur noch mit T.polynephricus (SPENCER)^) die größere Zahl der Micronephridien gemein, deren die übrigen Trineplirus-kvi^w nur jederseits o in einem Segment dst' Samentasclie von Trinephrus Kraepdini n. sp. ^Vi- ag dst ') MrgascoHdrs Sinifioni SPENCER, Prel. Notes oii Tasmanian Earthw., in Pr. R. Soc. Victoria 181)4, p. ib, Fig. 31—33. -) Crypiodriliis polynephricns SPENCER, 1. c. p. 35, Fig. 4 — G. über eine Trineplirus-Avt von Ceylon. 13| aufweisen, wie es der Gattuiigsbezeichnung entspricht. Mit T. Simsoni stimmt unsere neue Art auch in der Gestaltung der Piostaten {Pheretima- Prostaten!) überein, wälirend T. polynephricus schlauchförmige Prostaten besitzt. T. Kraepelini unterscheidet sich von seinem nächsten Verwandten, T. Simsoni, scharf durch die Lage der männlichen Poren, der Samen- taschenporen und des Gürtels, durch die Lage und Gestaltung der Pubertätsoigane und vor allem durch die bedeutende Länge des Samen- taschendivertikels. Durch diesen letzteren Charakter unterscheidet sich die ceylonische Art auch von sämtlichen anderen Gattnngsgenossen vom australischen Gebiet. Die Fische der malayischen Halbinsel. Von Georg Diincker. Mit zwei Tafeln, einer Kartenskizze und einer Figur im Text. 11 Die Fauna der malayischen Halbinsel südlich von Siam ist erst während der letzten beiden Jahrzehnte genauer durchforscht worden, insbesondere durch die Tätigkeit der Museen in Singapore, Kuala Lumpur und Taiping. Während jedoch die übrigen Klassen der Vertehrata schon ihre Bearbeiter gefunden haben (Hanitzsch, BUTLER, Wray), ist über die geographisch wichtige Gruppe der Fische noch wenig bekannt. 1859 bereits stellte Th. Cantor, s. Z, Regierungsarzt der Kolonie Pinang, als erster die ihm bekannten Fische der malayischen Halbinsel zusammen. Doch waren zu jener Zeit die heute unter englischem Protektorat stehenden Malay Federate States noch politisch unabhängig, dabei auch keineswegs Europäer-freundlich gesinnt, und hieraus erklärt sich, daß Cantors Sammel- tätigkeit sich fast ausschließlich auf die an der See belegenen englischen Kolonien Province Wellesley mit der Insel Pinang, Province Malacca und die Insel Singapore („Straits Settlements") beschränken mußte, somit also wesentlich nur zur Kenntnis der marinen Fischfauna beitrug; von den 298 resp. nach GÜNTHERS Reduktion 290 von Cantor aufgeführten Arten gehören nur 13 dem Süßwasser an. 1870 beschrieb Steindachner vier (darunter zwei neue) Spezies aus Singapore und Johore; 1884 endlich veröffentlichte Sauvage eine kleine Zusammenstellung von 18 Süßwasser- arten aus dem Kinta-Flusse bei Pengkalan Pegu im Staate Perak (sprich : Pera). — Weder Wallace noch Bleeker haben je auf der Halbinsel selbst gesammelt; doch hat letzterer die Ichthys Singapores bereits ziemlich gründlich gekannt. Während zweier je einmonatlicher Besuche der Insel Singapore sowie während eines einjährigen Aufenthaltes als Kurator des Selangor State Museum in Kuala Lumpur hatte ich Gelegenheit, die dortige Fauna unter günstigen Bedingungen kennen zu lernen. An Fischen sind mir aus eigener Anschauung rund 300 Arten von der malayischen Halbinsel bekannt, von denen ca. 100 ausschließlich dem Süßwasser angehören; die Gesamt- zahl der zur Zeit aus diesem Gebiet bekannten Spezies beträgt damit, abgesehen von zwei noch unbeschriebenen Cyimnodontidae, 480, welche ich im Hauptteil dieser Arbeit zusammengestellt habe. 136 Georg- Duncker. Sie 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18, 19. 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 verteilen sich auf 58 Familien, Serranidae 17 Apogonidae 10 Pristipomatidae . . .26 Midlidae 3 Sparidae 4 Squamipinnefi 12 Scorpaenidae 11 Cotüdae 5 Trachinidae 3 Bairachidae 2 Pedicidati 3 Sciaenidae 18 Polynemidae 8 Xiphiidae 1 Carangidae 33 Kurtidae 2 Scomhridae 14 Theutidae 5 Acanthwidae 1 Trichiuridae 2 Oobüdae 27 Blenniidae 1 Cepolidae 1 Nandidae 3 Lahyrintilici . . . Oph ioceplialidae Sphyraenidae . . Atlierinidae .... Miigüidae wie folgt: 30. Masfacemhelidae . . 4 31. Centrisddae 1 32. Fistulariidae . . . . . 1 33. Pomacentridae ... 4 34. Lahridae 7 35. Pleiironectidae ...21 36. Scomhresocidae . . .13 37. Cyp)rinodontidae . . .2 (-1-2) 38. Sünridae 30 39. AcantJiopsidae .... 4 40. Cyprinidae 45 41. Scopelidae 4 42. ülupeidae 24 43. CJüroceniridae. ... 1 44. Notopteridae 2 45. Symhranchidae ... 2 46. Muraenidae 11 47. Syngnathidae .... 10 48. Pegasidae 1 49. Schrodermi 14 50. Gymnodontes 13 51. Carchariidae 6 52. Scyllidae 4 53. Pristidae 1 54. Rhinohatidae 4 55. Torpedinidae 3 56. Rajidae 1 57. Trygo7iidae 7 58. Myliohaiidae 7 Von diesen bewohnen ausschließlich das Süßwasser die Nandidae, Lahyrintilici, Ophiocephalidae, Mastacemhelidae, Cyp)rinodontidae, Acan- tJiopsidae, Cyprinidae und Notopteridae (mit 71 sp.); durch einzelne ihrer Arten sind ferner im Süßwasser vertreten die Apogonidae (2), Oohiidae (4), Pleuronectidae (1), Scomhresocidae (3), Siluridae (16), Symhranchidae (1), Syngnathidae (1), Gymnodontes (2), im ganzen also durch 30 sp. Im allgemeinen sind die marinen Fische des indischen („vorderindischen") und des malayischen Gebietes identisch, die Brackwasserfische nur noch zum Teil gleich, die Süßwasserfische nahezu vollständig verschieden; die Betrachtung der letzteren ergibt enge Beziehungen der malayischen Halb- insel zu ßorneo einer-, zu Sumatra andrerseits, dagegen nur geringe zu Java. Die Fische der malayischen Halbinsel. 137 Folgende Spezies waren als neu zu beschreiben: 1. OspJiromemis malayanus. 8. Barhus lineatus. 2. Pseudohagrus ornatus. d. Rashora vulgaris. 3. Nemaddlus selangoricus. 10. Rashora macidata. 4. Crossochüus pseudohagroides. 11. Rashora dorsiocellata. 5. Barhus Halei. 12. Rashora heteromorpha. i). Barhus soroides. 13. Pseudolauhuca (?) dupeoides. 7. Barhus pahangensis. 14. Dorichthys finviatilis. Hierzu kommen zwei nocli unbeschriebene, einer neuen Gattung angehörig-e Cyprinodontidae aus dem Brackwasser, sowie eine Lokal- varietät (falls sie nicht eine besondere Spezies darstellt) des Barhus tetrazona Bleek. {var. johorensis). Bei meiner Übernahme des Selangor State Museum fand ich nur eine kleine, schlecht gehaltene Sammlung ausgestopfter Fische vor. Durch das verständnisvolle Entgegenkommen des Museumskomitees, insbesondere des Chairman Mr. Abraham Hale und des Mitgliedes Dr. HAmLTON Wright, Direktor des pathologischen Instituts zu Kuala Lumpur, wurde es mir ermöglicht, nicht nur diesem Mangel durch ausgedehnte Sammel- reisen abzuhelfen, sondern auch das gesammelte Material in mehr zweck- entsprechender Weise, für welche mir das Hamburger Naturhistorische Museum als Vorbild diente, aufzubewahren. Außerdem erhielt ich die Erlaubnis, Dubletten für mich zu verwerten, und ich habe die gesamte Ausbeute an solchen dem Hamburger Museum überwiesen. Außer den bereits genannten Veröffentlichungen Cantors, Stein- DACHNERs und Sauvages standen mir also für die vorliegende Arbeit in erster Linie die von mir katalogisierte Fischsammlung des Selangor State Museum und die Sammlung des Hamburger Naturhistorischen Museums zur Verfügung. Ferner besitzt Raefles Museum in Singapore (Dir. Dr. Hanitzsch) eine Kollektion ausgestopfter Fische der malayischen Halbinsel, welche von Dr. ROWELL zusammengebracht worden ist; leider sind ihre Bestimmungen mehr als zweifelhaft, und ich habe vor meiner Heimreise nicht mehr Gelegenheit gefunden, sie zu revidieren. Im übiigen enthält Raffles Museum, wie in der Seestadt Singapore nur natürlich, fast ausschließlich Seefische. Dank der Güte des Herrn Dr. HANITZSCH hatte ich Gelegenheit^, einige neu eingehende Formen selbst zu bestimmen, und diese habe ich im nachstehenden Verzeichnis mit aufgeführt. Bleekers „Fische von Singapore" waren mir nicht zugänglich; ich kann daher zwar nicht Anspruch auf Vollständigkeit der von mir gegebenen Liste erheben, glaube jedoch, daß aus der genannten kleinen Schrift nur wenig neues nachzutragen sein dürfte. Im übrigen wurden die auf unser Faunengebiet bezüglichen Notizen in Bleekers Atlas Ichthyologicus und in GÜNTHERS 138 Georg Duncker. Catalogue of the Fishes in the British Museum benutzt, — Die Beleg- exemplare des Selangor und des Hamburger Museums sind stets durch ihre Katalognummern bezeichnet, um eine Nachprüfung zu ermöglichen. Außer den Spezies- und Fundortsangaben habe ich in das nachstehende Verzeichnis auch die raalayischen Volksnamen (s. unten) und gelegentliche Beobaclitungen morphologischer, biologischer und wirtschaftlicher Natur aufgenommen. Die Bestimmungen wurden fast sämtlich mit Hilfe von GÜNTHER, Catalogue, und Day, Fishes in: Fauna of British India, und später nach DAY, Fishes of India, und Bleeker, Atlas Ichthyologicus, revidiert. VOLZ' neue Arbeit (Fische von Sumatra) diente gelegentlich zum Vergleich. Artbezeichnungen, die aus irgend welchen Gründen unsicher erschienen, habe ich mit einem Fragezeichen versehen. In der Anordnung des nach- stehenden Verzeichnisses und in der Synonymie der Speziesnamen habe ich mich an GÜNTHER angeschlossen. Hieraus erklärt sich, daß die Pegasidae und Syngnathidae am Ende der Reihe der Knochenfische auf- geführt sind, anstatt, wie vorzuziehen, die Pegasidae im Anschluß an die Cottidae und die Syngnathidae im Anschluß an die Fistulariidae ; ihre Umordnung würde eine fast vollständige Neunummerierung meiner Notizen nötig gemacht haben. Meine größeren Sammelreisen im Auftrag des Selangor State Museum, * die mich durch Selangor, Pahang, Negri Sembilan und Nord-Johore führten, unternahm ich teils mittelst zweirädriger Zebuwagen (Bullock carts), teils in offenen Booten (sog. Sampans), in Begleitung meines Boy und zweier malayischer Fänger. Zum Fischfang bedienten wir uns des Ketschers (tangok), ferner der jala^ d. h. eines kreisförmigen Wurfnetzes, das peripher durch eine Kette beschwert und mittelst radiärer Schnüre zu- sammen gezogen wird, sowie gelegentlich geköderter Fischreusen (hika); ich war somit auf Fischerei in flachem Wasser oder vom Ufer aus beschränkt. — Die Küstenfischerei wird von Malaien und Chinesen in recht sachgemäßer Weise und teilweise im Großbetrieb vermittelst Stell-, Zug- und Senknetzen ^) und Angeln betrieben; auf dem Pahang-Fluß fand ich geräumige, intelligent konstruierte Fischfallen für größere Welse (Belodontichthys, Callichrous), und beliebt, wenn auch von den Regierungen tunlichst unterdrückt, ist die unrationelle, aber ergiebige Fischerei mittelst Tuba und Dynamit. Trotz des Reizes, den letztere Art zu fischen für den Sammler hat, glaubte ich doch, des Beispiels wegen, auf sie verzichten zu müssen. ') Unter Ansnutziing des Gezeiteiiwechsels. Ausgedehnte Pfaldgerüste, oft in bedeutender Entfernung vom Ufer, halten ein horizontal gespanntes Netz, das bei Ebbe mit dem Rande über die Oberfläche des Wassers herausragt. Die Fische der malayischen Halbinsel. 1 89 Die Konservierung- der gesammelten Fische erfolgte, ebenso wie die von Batrachiern, Würmern u. a. weichhäutigen Formen, stets durch ein 12— 24 stündiges Härten der tunlichst lebend in ein weites Gefäß eingesetzten Objekte in 4prozentige wässerige Formaldehydlösung (= zehnfache Verdünnung der als Formol oder Formalin käuflichen 40prozentigen Stammlösung). Auf Reisen wurden hierauf die Objekte nebst ihren Notizzetteln einzeln in dünne Tuchläppchen (Leinen, event. leichte ungefärbte Baumwollstoffe) gewickelt, resp. in so umwickelte Reagenzgläschen getan und zusammen in einem größeren Zinkkasten mit TOprozentigem Alkohol bewahrt, dem von Zeit zu Zeit 96prozentiger Alkohol hinzugefügt wurde, um seiner Verdünnung durch Wasserentziehung entgegenzuwirken. Die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber der noch neuerdings vom Berliner Museum empfohlenen Alkoholkonservierung be- stehen : 1. In Ersparnis an Gepäck. Das Formol ist in kleinen Flaschen transportabel und repräsentiert die zehnfache Menge Konservierungs- flüssigkeit. Der Alkohol extrahiert aus in Formol vorgehärteten Stücken weit weniger Fett, Farbstoffe etc., als aus frisch eingelegten, und da erstere bis zu einem gewissen Grade desinfiziert sind, so treten auch bei größerer Verdünnung des Alkohols nicht leicht Fäulniserscheinungen auf: der Alkoholverbrauch wird wesentlich durch die Wasseranziehung des Alkohols während der Konservierung, nicht durch Wechsel des Alkohols bedingt. — Man bedarf also außer dem in Flaschen untergebrachten Formolvorrat nur eines größeren Zinkgefäßes für in Gebrauch befindliche Formollösung, derjenigen Zinkkästen, welche zur Aufbewahrung der Objekte in Alkohol dienen sollen, und einiger weniger Kannen (viereckige Petroleumkannen, in einer kleinen Holzkiste zusammengepackt, sehr brauchbar) mit 96pro- zentigem Alkohol. Die verschiedenen Zinkgefäße sind am besten einzeln in leichte Holzkisten zu verpacken, so daß sie gegebenenfalls je eine nicht zu schwere Trägerlast ausmachen. 2. Darin, daß Formol auf frisch abgestorbene Fische die Wirkung ausübt, ihre Flossen zu spreizen. 3. In der Möglichkeit der Wiederbenutzung des gebrauchten Alkohols. Außer der Kostenersparnis ist dies Verfahren insofern vorteilhaft, als gebrauchter (selbstverständlich nicht fauliger) Alkohol auf Grund der Lösungsverhältnisse von Extraktivstoffen die Zeichnung und selbst die Färbung der Objekte besser konserviert als frischer. 4. Darin, daß man nur weniger isolierter Gläser bedarf, die durch ihr Gewicht, ihre Zerbrechlichkeit und ihre voluminöse Packung die Quelle manchen Argers sind. 140 Georg Duncker. An dieser Stelle seien einige Erfahrnngen erwähnt, die ich auf Reisen bezüglich des Verhaltens von Formol machte. Seine Lichtempflndlichkeit ist bekannt; Formollüsungen halten sich daher nur in lichtgeschützten Behältern. In der Praxis empfehlen sich hier Zinkkästen; doch greift Formol das Zink an und gibt mit diesem weiße Niederschläge, von denen ich eine Schädigung der Objekte nicht beobachtet habe. Nur zersetzt sich unter diesen Umständen die Formollösung rasch; man bemerkt dies sowohl an ihrem Geruch, als auch daran, daß empfindlichere Organe, z. B. Fischflossen, nicht mehr genügend fixiert werden. Man wäscht dann den Behälter gründlich aus und stellt eine neue Lösung her. Durch- schnittlich kam ich mit derselben Lösung 3—4 Tage aus; hohe Tem- peraturen (bis zu 28 ^ R.) hatten wenig Einfluß auf sie. Formollösung in Gläsern zur Konservierung langgestreckter Objekte (z. B. Betone) schützte ich durch Umwickeln der Gläser mit starken Lagen von Zeitungs- papier; hierdurch wurden zugleich diese selbst in hohem Maße gegen die Stöße des Wagens etc. unempfindlich gemacht. Überlange Einwirkung des Formols auf Fische und Amphibien halte ich für ungünstig. Beide quellen aus aller Pioportion, das Formol zersetzt sich stets, und es treten Fäulniserscheinungen der Objekte ein. Für hart- häutige Tiere (Reptilien) empfiehit sich Formol nicht ohne weiteres, da es nicht genügend rasch eindringt; schneidet man sie an, so hat man die quellende Wirkung des Formols zu berücksichtigen. Allgemein wird letztere durch einen geringen Salzzusatz (0,7 %) zum Verdünnungswasser herabgesetzt. Dekapoden verlieren in Formalin fast regelmäßig ihre Extremitäten. Als vorzügliches Konservierungsmittel für Häute nicht behaarter oder befiederter Tiere, die zur Totalkonservierung zu groß sind, bewährt sich l Vol. Formol mit D Vol. gesättigter, wässeriger Alaunlösung; frisch abgezogene Häute, auf 24 — 48 Stunden in diese Flüssigkeit gebracht, wobei man die Ansammlung von Luftblasen zu ver- meiden hat, später getrocknet und gereinigt, bleiben weich und biegsam, wie gegerbt. Formalin mit Alkohol vermischt verwende ich grundsätzlich nicht, da das Formaldehyd aus solchen Mischungen rasch in Gasfoi'm austritt und man dann nur noch verdünnten Alkohol vor sich hat. Die Nutzfische habe ich in der nachfolgenden Liste meistens besonders hervorgehoben. Als solche kommen an See- und Brackwasser- fischen vor allem die Serranidae, einzelne Squamipimies (Drepane), die Sciaenidae, Polynemidae, Carangidae, Scomhridae, Trichiuridae, Pleuro- nectidae, Scombresocidae, manche Süuridae (Plotosus, Arms), die Scopelidae, Clupeidae, Chirocentridae und Muraenidae in Betracht. Soweit Bahn- verbindung besteht, werden dieselben auf Eis ins Binnenland verschickt. Nutzbare Süßwasserfische sind weniger zahlreich; die wiclitigsten sind: Die Fische fler malayischen Halbinsel. 141 Osphromemis olfax L. Macrones nemurus C. V. Opldocefphahis sp. sp. Macrones nigriceps C. V. Claricifi magur H. B. Barhus hampal GÜNTH. Belodontichthys macrochir Bleek. Ctenopharyngodon idellus C. V. Ccdlichroiis pahda Bleek. Nofopferus chitcüa H. B, Bei weiterem Anwachsen der Bevölkerung der Malay Federate States dürfte es sich in Distrikten des Binnenlandes, besonders solchen ohne Bahnverbindung, empfehlen, auf eine ausgiebigere Nutzbarmachung dieser Süßwasserarten — vor allem durch Schonzeiten und Schonreviere, ferner durch Besetzung der Gewässer mit geeigneten Formen — hinzu- wirken. Der Fischkonsum in den Malay Federate States, besonders seitens der eingeborenen Bevölkerung, ist sehr beträchtlich, und gerade die ärmeren Klassen derselben sind in ihrem Fleischbedarf fast aus- schließlich auf Fische angewiesen. — Die Kenntnis der von den ein- zelnen Bevölkerungsgruppen verwendeten Fischarten kann überdies für die Ätiologie der Lepra von Interesse werden. Ich habe mich bemüht, möglichst viele malayische Tiernamen zu sammeln. Dies ist mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden. Zunächst ist man fast stets auf die eigene akustische Auifassungsfähig- keit angewiesen; ich verfuhr dabei so, daß ich mir den betreffenden Namen so lange vorsprechen ließ und ihn selbst wiederholte, bis meine Aussprache desselben als richtig bezeichnet wurde; hierauf notierte ich ihn phonetisch. Ferner bestehen ziemlich erhebliche dialektische Ver- schiedenheiten des Malayischen in den verschiedenen Distrikten der Halb- insel, von denen auch die Namen der Naturobjekte, vor allem solcher, die für das praktische Leben von Wichtigkeit sind, beeinflußt werden; es war also notwendig, die Lokalität anzugeben, an welcher der Name gebräuchlich ist. Endlich kommt die Persönlichkeit in Betracht, bei welcher man sich nach derartigen Namen erkundigt; man findet sowohl Menschen mit unzureichenden Kenntnissen, welche die Namen ver- wechseln, als gelegentlich auch solche, die scherzeshalber versuchen, den Fremden irrezuführen. Den Einfluß der Persönlichkeit schaltet man am besten durch wiederholte, von einander unabhängige Erkundigungen nach demselben Gegenstand aus. Im ganzen sind die Malaien aufmerksame Naturbeobachter, wie sich u. a. daraus ergibt, daß sie auch geringe, nur spezifische Differenzen in vielen Fällen mit besonderen Namen belegen und durchschnittlich über die Eigentümlichkeiten der sie umgebenden Tier- und Pflanzenwelt wesentlich besser unterrichtet sind, als unsere Landsleute über die heimische. Ich fand auch stets Interesse bei ihnen, wenn ich sie gelegent- lich auf strukturelle oder biologische Eigentümlichkeiten aufmerksam machte, die sie bisher nicht beachtet hatten. 142 Georg: Duncker. Beim Sammeln von Yolksnamen unterwegs unterstützten mich meine malayischen Fänger, die sich dieselben häufig in arabischer Schrift notierten. Im übrigen fand icli malayische Bezeichnungen für Fische bei Cantor, Sauvage und in Dennis' Descriptive Dictionary of British Malaya angeführt. Cantors Namen scheinen nur teilweise richtig; die von Sauvage in französische Form gebrachten aus Perak kann ich nicht kontrollieren; die von DENNIS nebst lateinischen Bezeichnungen der betreifenden Arten alphabetisch zusammengestellten sind außerordentlicli unzuverlässig. In beiden Rubriken wimmelt sein Verzeichnis von Druck- fehlern; es ist nach einer handschriftlichen Liste von Dr. ROWELL auf- gestellt worden. Ich wandte mich infolgedessen an Raffles Museum, dessen stellvertretender Direktor Mr. Heller mir liebenswürdigerweise eine Abschrift der auf den Etiketten der RoWELLschen Sammlung be- findlichen malayischen und lateinischen Namen zukommen ließ; Fundorte waren nicht darauf angegeben, und die Unzuverlässigkeit der Be- stimmungen habe ich bereits oben erwähnt. Soweit es möglich war, die malayischen Fischnamen mit tatsächlich beobachteten Arten zu identifizieren, habe icli sie sowohl in der syste- matischen Liste bei diesen, als auch alphabetisch geordnet nebst Ei-klärungen im dritten Teil dieser Arbeit zusammengestellt. Durch Abkürzungen (Sei. = Selangor, Pah. = Pahang, Neg. Semb. = Negri Sembilan, Joh. = Johore für von mir gesammelte, sowie C. = Cantor, S. = Sauvage, D. = Dennis, R. = Rowell für anderweitig erhaltene) ist die Provenienz der malayischen Bezeichnungen in jedem Einzelfalle angedeutet. Besonders wurde auf eine einheitliche, der arabischen Schreibweise möglichst angepaßte Transskription der malayischen Worte geachtet. Ich fand dabei Unterstützung seitens meines damaligen intelligenten chinesischen Clerks, Mr. JOYA HUGH, der, aus Borneo gebürtig, außer der englischen auch die arabisch-malayische Schrift beherrscht und dessen Kenntnisse einiger Borneo-Dialekte des Malayischen (Serawak, Dayak) auftalliger- weise für die Erklärung der DENNlS-RoWELLschen Nomenklatur mehrfach in Betracht kamen, sowie hauptsächlich meines sprachkundigen Freundes Dr. Hans Zacharias (Kuala Lumpur), welcher die große Mehrzahl der Transskriptionen revidiert und sie, sowie die Übersetzungen mit Hilfe der malayischen Wörterbücher von Favre, Swettenham und WiLKlNSON kontrolliert hat. Für seine aufopfernde Mühewaltung spreche ich ihm auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aus. Die malayische Schrift ist bekanntlich die arabische in vereinfachter Form. Die Lautzeichen derselben lassen sich durch unsere Buchstaben nicht immer einfach wiedergeben, was die Transskription erschwert. Bezüglich derselben befolgte ich im Anschluß an die Vorschriften der Royal Geographical Society die Regel: Die Fische der raalayischen Halbinsel. 148 1. Alle Konsonanten außer 1 und r nach englischer^), 2. alle Vokale und die Konsonanten 1 und r nach italienischer Aus- sprache auszudrücken. Der Buchstabe k hinter einem Vokal am Wortende entspricht einem dem Arabischen eigentümlichen Gutturallaut, wird in der Regel im Malayischen nicht ausgesprochen und veranlaßt dann die Dehnung des vorhergehenden Vokals, z. B. Perak = Perä. Diphthonge werden im Malayischen wie im Italienischen mehr getrennt ausgesprochen als im Deutschen. Von Betonungszeichen habe ich abgesehen, da sie nur für den mündlichen Gebrauch der Sprache in Betracht kommen. Der Wortakzent liegt meistens auf der vorletzten Silbe. Zweisilbige Worte mit den Anfangssilben be, ka, ke, sa, se aber werden gewöhnlich auf der letzten Silbe betont. Zum Verständnis der Übersetzungen im alphabetischen Verzeichnis der malayischen Namen seien folgende wichtigsten grammatischen Regeln erwähnt : 1. Pluralbildung von Substantiven erfolgt durch deren Doppelsetzung, 2. Adjektive stehen hinter dem Substantiv, dem sie angehören, 'S. von zwei aufeinanderfolgenden Substantiven ist das zweite ein Genitiv, z. B. Ikan korik telinga buaya = der Fisch des Stäbchens des Ohres des Kiokodils = Ohrstocher des Krokodils (^ Seenadel). Im alphabetischen Verzeichnis malayischer Fischnamen (dritter Teil dieser Arbeit) enthält die erste Kolumne die malayischen Worte, die zweite ihre Speziesbedeutung nach den verschiedenen Angaben, die dritte Über- setzungen und Erklärungen, soweit ich solche zu geben imstande war. Diejenigen Volksnamen DENNIS' und ROWELLs, welche sich auf Spezies beziehen, deren Vorkommen auf der malayischen Halbinsel bisher von anderer Seite nicht bestätigt ist, habe ich übergangen. — Im Malayischen werden Tiernamen vielfach durch eine Art binärer Nomenklatur aus- gedrückt, bei welcher das erste Wort die generelle Bezeichnung enthält; so werden bei den Fischen die Knochenfische (ikan, abgekürzt J.), die Haie (yu) und die Rochen (pari) unterschieden, eine Einteilung, die ich in meinem Namenverzeichnis beibehalten habe. Zum Schluß ein paar Worte über die Geographie der Halbinsel. Das von uns berücksichtigte Gebiet liegt zwischen 1°15' und 6°5'N, sowie zwischen 100° 40' und 104'' 15' 0 (Gr.). Im Norden ist es mit Slam durch eine Landenge verbunden. Seine größte Breite hat es in der ') Für nicht englisch sprechende Leser sei bemerkt, daß die Konsonanten b, d, f, g, h, k, m, n, p, qu, t wie im Deutschen, j Avie dsch, s wie sz, v wie w, w wie u vor einem Vokal (hauclil autartig), y vor einem Vokal wie j, z wie s, ch wie tsch, sh wie seh, th, hart (think) oder weich (them), etwa wie ein gelispeltes s gesprochen werden. 144 (leorg Duncker. nördlichen Hälfte Paliangs und versclimälert sich von dort nach Süden zu. Parallel der Westküste, in einem mittleren Abstand von etwa CA) km verläuft eine waldige Hügelkette durch Perak, zwischen Selangor und Pahang, bis Johore; sie bildet die Wasserscheide der nach Westen und nach Osten mündenden Flüsse. Die an der Malakka-Straße liegende Westküste hat überwiegend schlammiges Ufer mit Mangrovebestand, die Ostküste ist sandig und ihr Strand wird landeinwärts von Hochwald begrenzt. Der Gesamtcharakter des Landes ist. mit Ausnahme der relativ schmalen Hügelregion, flach und wasserreich. Die Temperatur ist kon- stant und nicht übertrieben hoch; 22 — 25° R im Schatten sind die Regel. Eine eigentliche Regenzeit gibt es nicht; die oft schweren Regengüsse fallen unregelmäßig und beeinflussen den Wasserstand der Flüsse in hohem Maße. An der Westküste liegen, von Norden nach Süden gezählt, die Pro- vince Wellesley, landeinwärts von Perak begrenzt, gegenüber der Insel Pinang, die Sultanate Perak mit der Hauptstadt Taiping, Selangor mit der Hauptstadt Kuala Lumpur und die Negri Sembilan („Neun- landen"), die, nach Süden ins Binnenland zurückweichend, die englische Kolonie Malakka landeinwärts begrenzen. Die Südspitze der Halbinsel wird von dem unabhängigen Sultanat Johore mit gleichnamiger Haupt- stadt eingenommen; ihr südwärts vorgelagert ist die Insel Singapore. Das gesamte Ostgebiet der Halbinsel wird durch das Sultanat Pahang mit der Hauptstadt Kuala Lipis gebildet, das nördlich an die siamesischen Provinzen Kelantan und Trengganu, westlich an Perak, Selangor und die Negri Sembilan, südlich an Johore grenzt und das größte, zugleich aber auch das am wenigsten erforschte Gebiet der Malay Federate States darstellt. Letztere sind der Staatenbund Perak, Selangor, Negri Sembilan und Pahang, unter englischem Protektorat. — Die wichtigsten Ströme der Halbinsel sind der Perak-Fluß, in welchen der Kinta-Fluß von Osten her einmündet, der Muar-Fluß in Nord-Johore, beide zur West- küste, der Pahang-Fluß, zur Ostküste, und der Johore-Fluß, zur Südspitze derselben verlaufend. Beifolgende Kartenskizze ist vom Museumszeicliner, Herrn E.Stender in Hamburg, nach einer Karte hergestellt, welche vom Straits Brauch of the Royal Asiatic Society 1898 zu Singapore im Maßstab 1 : 506880 herausgegeben wurde. Sie soll dazu dienen, die Lage der zitierten Fundorte zu veranschaulichen. Häufiger wiederkehrende geographische Ausdrücke in malayischer Sprache sind Bandar = Stadt, Bukit = Hügel, Kampong = Dorf, Kuala = Flußmündung, Pulau = Insel, Sungai = Fluß, Tanjong = Ufervorsprung einer Flußbiegung. Die Fische der inalavischen Halbinsel. 145 \ \ -^ Maayische Habinse. ^ \ ) V ■fe ) /V MI j W*, / O I7\ PPINAN& 1 ^ )k E L . N T A n( ^ ■^ \ ' ( r / ) ""' ^ \.^- A R A k' 1 \ y \ ^ »^ TAlPING ■ . ... i\ . ^ „ — ^""x. r > iT "1^ J //te \ ( 1^ J r t K ^K y / S \ C/) ^ Cr ^ ife^ »^' m \ / ^ ^ x^ ^W' H < A N G r ^ \ V rn -7 \ KKU6U . ,^1^ V^ i>-0 V kpahang ü^ r" SEtANOoKT R»w«K»4,o7S 1;\j;./<-,.-,,, ^*"**«*^'''*^ /A «üALAuUMfu^C r'i -\ r^S^-^KT^ .CHfcR^S r'^-Ox \ . ^ PO»T«^ \t^^i«S^ T /J/ ISULOM «fj AP^V^^^ \ /1 OicksobV ^ff^^^^ ^^ Vua-«; TlN6»l \ V / — -X M ALACCAT ?j \ \ /^ \ ^ V-j^^ f^ r^-A ^ „ X ( \. ,-/X '^ i»i.Aft^v_^*/;;^„„ , 0- \~\ 8AnDARM*«»^J O H 0 %^ ^ \ ^ IL l\ ? c \_^ Y ^ 1 \\ J -i ^X -VT ialänN PaIai i ^ ' '^^^ vT^ H mi% ) £ %TENOeR del ^ ¥v M^^ APORE nAA55TAB: 1 : 2 8G0 0 00. / ]4f) Georg Duncker. Literatur. Bleeker, P., Atlas Ichthyologique des Indes Orientales Neerlandaises. 1) Vols. Amsterdam 1862-1878. Fol. Cantor, Th., Catalogue of Malayan Fislies (Sep. aus Journ. As. Soc. Bengal Vol. XVIII). Calcutta 1850, 8 °, XII + 461 pp. 14 plates. Dennis, N. B., Descriptive Dictionary of British Malaya. London 1894, 8°, p. 127—131 (fishes). GÜNTHER, A., Catalogue of the Fishes in the British Museum. 8 Vols. London 1859—1870, 8°. 2"d gd. (Vol. I) by G. A. Boulenger. London 1894. 8°. Sauvage, H. E., Note sar une collection de poissons recueillie ä Perak, presqu'ile de Malacca. Bull. Soc. Zool. France 1884 T. IX p. 216—220. STEINDACHNER, f., Ichthyologische Notizen X (Schluß). Sitzungsber. k. k. Akad. d. Wiss. Abth. I Jahrg. 1870, Mai. 20 pp. 5 Tafeln. VOLZ, W., Fische von Sumatra. Zool. Jahrb. (Systemat.) Bd. 19 H. 4 p. 329—346. Tafel 25, 26. 1903. Die Fische der malayischeii Halbinsel. [47 Systematische Liste der Arten. Serraiiidae. 1. Lates calcarifer Bl. — J. siakap (C.j, J. siakap karang (D., R.). Sei. Mus. Nr. 421, 422: Jeiam. — Cantor p. 1 {Lates heptadadylus): Pinaiig, Mal. Pen., Sing-apore. 2. Psammoperca vaigiensis C. Y. — J. gelam (D.). ßOULENGER I p. 365: Siiigapore. 3. Plectropoma maculatum C. V. — J. keiapu (Sei.), J. senderangsendok (D.). Sei. Mus. Nr. 1152: Singapore. — BOULENGER I p. 100: Singapore. Marktfiscli. 4. Epinephelus boenak Bl. Sei. Mus. Nr. 679, 1154, 1155: Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8572: Singapore. Marktfisch. 5. Epinephelus fasciatus Forsk. — J. kerapu (R.). BOULENGER I p. 238: Singapore. 6. Epinephelus merra Bl. Cantor p. 7 (Shramis liexcujonatiis): Pinang. 7. Epinephelus tauvina Forsk. — J. kerapu (Sei.), J. kerapu lilin (D., R.), J. kerapu kayu (D.). Sei. Mus. Nr. 1151: Singapore. — BOULENGER I p. 244: Singapore. — Cantor p. 1 1 {Serramis hontoo -\- 8. coioicles) : Pinang, Singapore. Marktfisch. 8. Epinephelus lanceolatus Bl. — J. kerapu (Sei., R., C). Sei. Mus. Nr. 1156, 1157: Kuala Selangor. — CANTOR p. 8 {Serranus lanceolatus) und p. 9 {S. Jiorridiis): Pinang, Singapore. Die beiden ausgestopften Exemplare des Sei. Mus. messen 203 resp. 185 cm. 9. Cromileptis altivelis C. V. — J. ke)-apu(Sel.), J. siakap hidong budak(D.,R.). Sei. Mus. Ni'. 1150: Singapore. — CANTOR p. 10 {Serranus altivelis): Pinang. Der von Dennis und Ruwell angegebene malayische Name „Siakap mit der Knabennase" enthält eine humoristische Anspielung auf das Profil des Fisches, das einer Stülpnase gleicht. 10. Centrogenys vaigiensis Q. et G. — J. kerong kerong karang (D., R.). BOULENGER I p. 147: Singapore. 11. Genyoroge notata C. V. Cantor p. 12: Pinang. 12. iViesoprion Johnii Bl. Sei. Mus. Nr. 424: Kuala Lumpur, Markt. — CANTOR p. 13: Pinang, Mal. Pen. 13. Mesoprion rangus C. V. Cantor p. 14: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 148 Georg Diiucker. 14. Mesoprion annularis C. V. Caxtor i>. 14: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 15. Mesoprion gembra Bl. Schn. Cantor p. 15: Bäche von Pinang. 16. IVIesoprion Caroui C. V. (?). Cantor p. IG: Pinang. cf. GÜNTHER I p. 185 Fufiiiote 12. 17. Mesoprion sp. — J. gernt gerut (Job.). Sei. Mus. Nr. IS-IC)-. Muai-Fluß bei Bandar Maharani. — Hbg. Mus. Nr. 9335 : do. Gibt gTuuzenrte Töne von sich, woher der malayische Name. — D. X, I/I4. C. ab- gestutzt. 10 — 11 schwarze Querbänder auf grünlich-braunem Grund. Apog'onidae. 18. Ambassis naiua H. B. Sei. Mus. Nr. 1104: Kuala Langat, bei Ebbe in Pfützen. — Cantoe p. 6 (Chanda nahia): Pinang. 19. Ambassis Dussumieri C. V. Cantor p. 6 [Chanda Dussumieri): Pinang. 20. Ambassis interrupta Bleek. Sei. Mus. Nr. (;83: Singapore. 21. Ambassis Commersonii C. V. — J. petek petek (Job.). Sei. Mus. Nr. 1272: Muar-Bluß bei Bandar Maharani. — Hbg. Mus. Nr. 8567, 8568: do. 22. Ambassis ranga H. B. — J. petek petek (Pah.). Sei. Mus. Nr. 676: Pahang-Fluß. — Hbg. Mus. Nr. 8569: do. Echter Süßwasserfisch: IGÜ — 2U()km oberhalb der Mündung. 23. Ambassis Thomassi Day. Sei. Mus. Nr. ()38: Pahang-Fluß, 300 km aufwärts bei Kuala Tembeling. 24. Ambassis gymnocephalus Lacep. Sei. Mus. Nr. 670, 1171: Kuala Pahang (Ostküste), Kuala Selangor, Port Swettenham (Westküste). — Hbg. Mus. Nr. 8563—8566: do. und Singapore. An ruhigen Tagen (X. 19ÜÜ) in dichten, ausgedehnten Bänken 2 — 3' tief untei' der Oberfläche des Singaporer Hafens stehend und gierig auf die Angel beißend. cf. Therapoii ihcraps (Nr. 30). 25. Apogon poecilopterus Kühl et v. Hass. Cantor p. 2: Pinang, Singapore. 26. Apogon quadrifasciatus C. V. Cantor p. 3: Pinang, Singapore. 27. Apogon fucatus Cant. Cantor p, 4: Pinang. Die Fische der malayischen Halbinsel. 149 Pristipomatidae. 28. Therapon jarbua Forsk. Sei. Mus. Nr. 109<): Kuala Paliang. '29. Therapon puta C. V. — J. keroug keiong (I)., 1\.). Cantor p. li) {TJl trivittatus): Pinang, Mal. Peu., Singapore. — GÜNTHER I p. 280 {Tli. trivittaUis): Singapore. 30. Therapon theraps C. V. Sei. Mus. Nr. 423: Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8578: do. — GÜNTHER I p. 274: Singapore. Mit Ambassis (jymnocephalm (Nr. 21) zusaminen im Singaporer Hafen, ebenfalls in Bänken, die sich dicht über den Bänken der ersteren Art halten. 31. Therapon quadrilineatus Bl. — J. kerong kerong (D., R.). Sei. Mus. Nr. 1094: Singapore. 32. Therapon obscurus C. V. Cantor p. 20: Pinang. 33. Pristipoma hasta Bl. — J. gerut gerut (D.). Sei. Mus. Nr. 1101: Kuala Pahang. ~ CANTOR p. 72 (P. Commersonii): Pinang, Singapore. 34. Pristipoma macalatum Bl. — J. chileh mata (D., R.). Sei. Mus. Nr. 1158: Singapore. — CANTOR p. 75 (P. caniim): Pinang. 35. Pristipoma auritum C. V. Sei. Mus. Nr. 1159: Singapore. — CANTOR p. 76: Pinang. 36. Pristipoma nigrum Martens. Cantor p. 74: Pinang. 37. Pristipoma Paikeeli C. V. Cantor p. 74: Pinang. 38. Pristipoma guoraca C. V. Cantor p. 73: Pinang. 39. Diagramma Blochii C. V. Cantor p. 77 {Pledorhijndms Blochii): Pinang. 40. Diagramma crassispinum RÜpp. — J. tebal bibir (D., R.). Sei. Mus. Nr. 1233: Singapore. 41. Diagramma pardalls C. V. Sei. Mus. Nr. 1234, 1235: Singapore. 42. Diagramma pictum Thunb. — J. tebal bibir (R.). Sei. Mus. Nr. 1100: Singapore. — CANTOR p. 78 {Pledorhynclius hcdteatus): do. 43. Diagramma affine Günth. (?). Hbg. Mus. Nr. 8574: Changi (N. 0. Singapore). Bewegungen einem treibenden Bhitt vergleichbar, seitlich schwankend. Schlechte Schwimmer. 12 150 Georg Duncker. 44, Lobotes siirinamensis Bl. — J. potong darma [= daniar?] (D.), J, sepat kaiaug (R.), J. batu (C), J. pichah priuk (C). Sei. Mus. Nr. 697, 1142: Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8575: do. — CäNTOR p. 80 {L. erate): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 45. Scolopsis auratus Mungo Park. — J. pichah priuk (? D.). Cantor p. (Sl : Pinang. 4G. Scolopsis monogramma C. V. Sei. Mus. Nr. 1174, 1178: Singapore. Größtes Exemplar 32 cm lang. 47. Gerres filamentosus C. V. Cantor p. 56 {Catochaenum filamentosmn): Pinang. 48. Gerres limbatus C. V. Cantor p. 55 (Catochaefium Umhahim): Pinang. 49. Synagris sp. äff. Bleekeri Day. Sei. Mus. Nr. 1173: Singapore. D X/9, A III/7, Lin. lat. 50—51, Lin. transv. 'djVl. ScliAvarzer Fleck auf dem Kieraendeckel ; ein zweiter oberhalb der Seitenlinie am Vorderende der D. 50. Heterognathadon guliminda C. V. (?). Cantor p. 50 {Spondyliosoma guliminda)'. Pinang. cf. Fnfsnote in GÜNTHER I p. 364. 51. Pristlpomoides sp. äff. typus Bleek. Sei. Mus. Nr. 1105: Singapore. Von P. typus durch größere Anzahl der Weichstrahlen in den senkrechten Flossen verschieden: D X/15, A III/IO. Lin. lat. 55— ßO. Mit schwarzem Axillarfleck. 52. Pentapus nubilus Cant. Cantor p. 49 {Pentapodus mihiJus) : Pinang. 53. Caesio caerulaureus Lacep. (?). Cantor p. 54 (C. caerulaureus var.): Pinang. Mullidae. 54. Upeneoides sulfureus C. V. (?). Cantor p. 35 {Hypeneus vittatus var.?): 55. Upeneoides tragula Richards. — J. biji nangka (L)., R.). Sei. Mus. Nr. 657: Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8580: do. 56. Mulloides flavolineatus Lacep. (?). — J. lebis (R.). Cantor p. 36 {Hypeneus flavolineatus var.): Pinang. Sparida e. 57. Proieracanthus sarissophorus Cant. — J. batu (D., R.). Sei. Mus. Nr. 433, 434: Kuala Lumpur, Fischniarkt. — CANTOR p. 52 tab. I, flg. 1 — 4 {Crenidens sarissophorus) : Pinang, Mal. Pen. Die Fische der nialayischen Halbinsel. 151 58. Lethrinus nebulosus FOESK. (?). — J. gertak [= retak?] lantai (D., R.), J. asoh (R.). Sei. Mus. Nr. 11G9: Singapore. 59. Chrysophrys hasta Bl. Schn. — J. bandan (D., R.). Cantor p. 48 (Clir. calamara): Piiiaiig. CO. Pimelepterus vaigiensis Q. et G. Sei. Mus. Nr. 1161, 11G2: Singapore. — (?) CANTOR p. 174 {P. oh- lomjior): Pinaiig, Mal. Pen. Squamipiniies. 61. Chaetodon octofasciatus L. — J. pinaiig pinang (D., R.). GÜNTHER II p. 17: Singapore. 62. Chaetodon oligacanthus Bleek. Sei. Mus. Nr. 495, 496: Singapore. — CANTOR p. 170 (Plcttax oceUatns): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 63. Chaetodon collaris Bleek. Cantor p. 156 tab. 3 {Ch. 2}raetextatus): Pinang. 64. Cheimo rostratus L. — J. pipit (D., R.). Sei. Mus. Nr. 493, 494: Singapore. — CANTOR p. 158: Malakka, Singapore. 65. Heniochus macrolepidotus L. — J. rombin karang (R.). Cantor p. 159 (Diphreustes macrolepidotus): Pinang, Mal. Pen. 66. Holacanthus annularis Bl. — J. kitang (D., R.). Sei. Mus. Nr. 490, 491: Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8576: do. — Cantor p. 164: Pinang. 67. Holacanthus mesoleucus Bl. — J. ingu rombin (D., R.). Sei. Mus. Nr. 486—489: Singapore. 68. Holacanthus sexstriatus C. V. — J. ingu karang (D., R.) Sei. Mus. Nr. 492 : Singapore. 69. Scatophagus argus L — J. kitang (Sei., D., R.) Sei. Mus. Nr. 1140, 1141, 1298: Singapore, Muar-Fluß bei Bandar Maharani. — Hbg. Mus. Nr. 8577, 8578: Kuala Langat, Muar- Fluß bei Bandar Maharani. — CANTOR p. 163 (Cacodoxiis argus): Pinang, Mal. Pen., Singapore. Im Brackwasser häufig. 70. Ephippus orbis Bl. Sei. Mus. Nr. 726, 727: Singapore. — CANTOR p. 160 (Ilarches orhis) Pinang, Mal. Pen., Singapore. 12» 152 Georg Duncker. 71. Drepane punctata L. — J. dauii bahaiu (D., U.). Sei. Mus. Nr. HUT, 446, 447: Kuala Klaug-, Kuala Lumpur (Fi.sch- markt). CANTOE, p. 16'2 {Harpovliivüs imndahis) \). I(i."> {H. lon- gimanus): Pinang-, Mal. Peu., Siugapore. Wiflitiger ]\[iirktfiscli. 72. Toxotes chatareus H. B. — J. sumpit sumpit (Sei., 1)., P., C), J. sasunipit (C). Sei. Mus. Nr. .375, 435, 48(;. 101)6: Kuala Selaugor, Klaug-, Kuala Langat. — Hbg. Mus. Nr. 8570: Muar-Fluß oberlialb Baudar Maharani. — Cantor p. 176 (T. jaculator var. mahiccensis) : Pinang-, Mal. Pen., Singapore. Unter obigem Speziesnamen liabe icli die beiden von GÜNTHER (II p. fi7, fiS) unter- schiedenen Formen {T. jaculator und T. microlepis) dieses im Gezeitengebiet der Flüsse mit Mangrovebestand sehr häufigen Fisches zusammengefafst, da es mir trotz reichlichem Material nicht gelang, spezifische Unterschiede zwischen ihnen aufzufinden; insbesondere ist die Schuppenzahl und -große individuell sehr variabel. Das oft beschi'iebene Herabschleudern von Insekten mittelst auf- gespieener Wassertropfen durch die Fische habe ich nie selbst beobachtet; doch versicherten mir durchaus glaubwürdige Malaien, daß ihr Volksname für unsere Art, „Blasrohrfisch", zu Recht bestände. Scori)aeiiitlae. 73. Scorpaena picta Kühl et v. Hass. Cantor p. 40: Piuaug. 74. Scorpaena polyprion Bleek. — J. lepu (R.). Sei. Mus. Nr. 568—570: Singapore. 75. Scorpaena haplodactylus Bleek. Sei. Mus. Nr. 567: Singapore. 76. Scorpaena diabolus C. V. Sei. Mus. Nr. 571: Singapore. GÜNTHER (II p. 117) zitiert nach RENARD den Volksnamen ,,J. satan'. 77. Pterois antennata Bl. — J. ingu (D.), J. lepu (R.). Sei. Mus. Nr. 565, 566: Singapore. Nr. 565 (ausgestopft) weist eine Abnormität in der linken Brustflosse auf: der erste (obere) Strahl ist geteilt, seine beiden Aste divergieren unter einem Winkel von ca. 135° und sind nur im innersten Teil dieses Winkels durch eine kurze, aber kräftige Membran verbunden. 78. Pterois kodipungi Bleek. (Jantor p. 42 (P. miles): Pinang. 7i>. Tetraroge longispinis C. V. Sei. Mus. Nr. 645: Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8597: do. 80. Tetraroge echinata Cant. Cantor p. 45 tab. 13 [Corythuhaias ediinatas): Pinang. Die Fische der malayischon Halliiiisel. 1 53 81. Prosopodasys trachinoides C. V. Sei. Mus. Nr. (i4(!: Singapore. — Cantor p. 44: Pinaug, Singapoie. 82. Syiiancidium horridum L. — J. lepu (Sei., D,, R.). Sei. Mus. Nr. 484, 485: Singapore. 83. Minous monodactylus Bl. Schx. Cantor p. 45 {Corythuhatus woora): Pinaiig', Mal. Pen, Cottidae. 84. Polycaulus elongatus C. V. Sei. Mus. Nr. 647: Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8598: do. — CANTOR p. 47 {Synancia elongata): Pinang? (cf. GÜNTHER 11 p. 175). 85. Platycephalus insidiator Forsk. Sei. Mus. Nr. 5i>S, 529: Singapore. — CANTOR p. 37: Pinang. 8(). Platycephalus nematophthalmus GÜnth. Sei. Mus. Nr. 680: Singapore. 87. Platycephalus carbunculus C. V. Sei. Mus. Nr. 649: Singapore. — Cantor p. 39: Pinang. 88. Platycephalus tuberculatus C. V. — J. baji baji (D., R.). Cantor p. 38 {F. davulatus): Pinang. Traeliiiiidae. 89. Percis punctata C. V. Sei. Mus. Nr. 648: Singapore. 90. Sillago sihama Forsk. — J. bolas bolas (D., R.), J. ubi (C). Cantor p. 21 {8. malaharica): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 91. Uranoscopus cognatus Cant. Cantor p. 21: Pinang. Batracliidae. 92. Batrachus gangena H. B. Sei. Mus. Nr. 686: Singapore. 93. Batrachus grunniens L. — J. kertakok (D., R.). Cantor p. 205: Pinang, Mal. Pen., Singapore. Pedieiilati. 94. Antennarius hispidus Bl. Schn. — J. lepu (Sei.). Sei. Mus. Nr, 531, 532: Singapore. — CANTOR p. 203: Pinang, Singapore. 95. Antennarius marmoratus Bl. Schn. Cantor p. 202 {A. raninns): Pinang. 96. Antennarius Commersonii Lacep. Cantor p, 204 : Singapore. . 154 Georg Duncker. Sciaenidae. i)7. Umbrina Russellii C. V. — J. gelamah (C). Sei. Mus. Nr. 1323: Bandar Maliarani. Fischmarkt. — Cantor p. 71 Pinang, Mal. Pen., Singapore. 98. Sciaena diacanthus Lacep. — J. tembari (C). Sei. Mus. Nr. 003: Kuala Selangor, Brackwasser. — CANTOR p. 67 {Johnius diacanthus): Pinang, Mal. Pen., Singapore, 99. Sciaena microdon Bleek. Sei. Mus. Nr. 384: Kuala Lumpur, Fischmarkt. 100. Sciaena Dussumieri C. V. Cantor p. 64 {Johnius Dussumieri): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 101. Corvina furcraea C. V. Sei. Mus. Nr. 440: Jeram. 102. Corvina miles C. V. Cantor p. 70 (C. soldado): Pinang. 103. Corvina coitor H. B. Sei. Mus. Nr. 692: Kuala Selangor, Brackwasser. 104. Corvina Belangerii C. V. Cantor p. 65 {Johnius Belangen): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 105. Corvina carutta Bl. Cantor p. QG {Johnitis carutta): Pinang. 106. Corvina semiluctuosa C. V. Sei. Mus. Nr. 408: Kuala Lumpur, Fischmarkt. — GÜNTHER II p. 304: erwähnt ein Exemplar aus Cantors Sammlung ohne Fundort. 107. Corvina albida C. V. (?). Cantor p. 68 {Johnius maculatus, var.?): Pinang. 108. Corvina jubata Bleek. (?). Sei. Mus. Nr. 1325: Bandar Maharani, Fischmarkt. 109. Otolithus maculatus C. V. — J. senangin (D.), J. jarang gigi (C). Sei. Mus. Nr. 382 : Kuala Lumpur, Fischmarkt. — CANTOR p. 62 : Pinang, Mal. Pen., Singapore. 110. Otolithus argenteus C. V. — J. gelamah panjang (D.), J. jarang gigi (C). Sei. Mus. Nr. 420, 441: Jeram; Kuala Lumpur, Fischmarkt. — Cantor p. 61 : Pinang, Mal. Pen., Singapore. 111. Otolithus ruber Bl. Schn. — J. jarang gigi (C). Cantor p. 59: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 112. Otolithus versicolor C. V. (?). — J. jarang gigi (C). Cantor p. 61 : Pinang. cf. Q-tJNTHER II p. 305 Fußnote Nr. 1. Die Fische dei* malayischen Halbinsel. 155 113. Collichthys pama H. B. Sei. Mus. Nr. 601: Kuala Selangor, Brackwasser. 114. Collichthys biaurita Cant. - J. salampai, J. jarang- gigi (C). Sei. Mus. Nr. 1145: Jeram. — Cantor p. 57: Pinang, Mal. Pen. Das Exemplar des Sei. Mus. ist 110 cm lang. Polyneinidae. 115. Polynemus indicus Shaw. — J. kurau janggut (Sei.), J. kurau (C). Sei. Mus. Nr. 31 7, 432: Klang, Fischmarkt ; Kuala Selangor(lO-2 cm).— Cantor p. 20: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 116. Polynemus tetradactylus Shaw. — J. senangin (Sei.), J. kurau jang- gut (R.), J. salangan, J. sinangi, J. salangi (C). Sei. Mus. Nr. 316, 431: Kuala Lumpur, Fischmarkt. — CANTOR p. 25: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 117. Polynemus tridactylus Bleek. Hbg. Mus. Nr. 8581 : Muar-Fluß bei Bandar Maharani. 118. Polynemus paradiseus L. Sei. Mus. Nr. 428—430: Klang, Fischmarkt. 119. Polynemus plebeius Gmel. Cantor p. 27: Pinang. 120. Polynemus sextarius Bl. Schn. — J. kurau (R.). Cantor p. 32: Pinang. 121. Polynemus hexanemus 0. V. Cantor p. 33: Pinang. 122. Polynemus heptadactylus C. V. Cantor p. 34 : Pinang. Sciaenidae und Polynemidae, insbesondere der J. senangin, sind wichtige und beliebte Marktfische, die im Geschmack den euroi)äischeu Gadidae ähneln. Xipliiidae. 123. Histiophorus gladius Brouss. — J. laiar (Sei., D.). Sei. Mus. Nr. 1149: Singapore. Ausgestopftes Exemplar von 253 cm Länge. — Der malayische Name „Segelfisch" bezieht sich auf die Form der Rückenflosse. Carangidae. 124. Caranx Rottlerl Bl. — J. chencharu (Sei.). Sei. Mus. Nr. 322, 450: Kuala Lumpur, Fischmarkt. — CANTOR p. 124: Mal. Pen. 125. Caranx kurra C. V. — J. selar (Sei.). Sei. Mus. Nr. 320: Kuala Lumpur, Fischmarkt. — Hbg. Mus. Nr. 8582—8584: Singapore. 156 Georo- Dnncker. Oktober IDÜO fing ich zahlreiche iuv. dieser Art im Hafen zu Siiigapore zusammen mit einer Rhizostome (Hbg'. Mus. Nr. C. 31)64), unter deren Scliirm sie sich in kleinen Trupps (4 — 10 Stück) aufhielten. Eine <ähnliche Symbiose beobachtete ich früher in Helgoland zwischen Trachurus trachurus L. und Cyanea capülafa L. 1'2G. Caranx djeddaba Forsk. — J. selar batang (R.). Cantor p. 1'25 (C. vari): Pinang. 127. Caranx kalla C. V. — J. kembong (Sei.). Sei. Mus. Nr. 451 — 453: Kuala Lumpur, Fisclimarkt. J. chencharu, J. selar und J. kemboug sind regelmäßig erhältliche, wohlschmeckende Marktfische. 128. Caranx xanthurus C. V. Cantor p. 125 (C. mate): Pinaug. 129. Caranx malabaricus Bl. Schn. Cantor p. 128: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 130. Caranx leptolepis C. V. Cantor p. 126: Pinang, Singapore. 131. Caranx speciosus Forsk. Cantor p. 133: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 132. Caranx hippos L. Cantor p. 127 {C. Forsten): Pinang. 133. Caranx atropus Bl. Schn. Cantor p. 129 (C. nigripes), p. 130 {C. atropus): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 134. Caranx armatus Forsk. — J. sagai (D., R.). Cantor p. 13 1: Pinang, Singapore. 135. Caranx oblongus C. V. Cantor p. 132: Pinang. 136. Caranx gallus L. — J. sagai (R.). Cantor p. 134 (ßcyris indicus), p. 136 [Gallichthys maior): Pinang, Singapore. 137. Seriola nigrofasciata Rüpp. Cantor p. 137 {8. hinotata): Pinang, Singapore. 138. Chorinemus lysan Forsk. — J. talang (Sei.), J. saliup (D., R.), J. talang raja (C). Sei. Mus. Nr. 419, 543: Kuala Lumpur (Fischmarkt), Singapore. — Cantor p. IIS: Pinang, Mal. Pen., Singapore. Wichtiger Marktfisch. 139. Chorinemus Scti. Petri C. V. — J. saliup (D., R.). Cantor p. 119 {Ch. toi): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 140. Trachynotus ovatus L. — J. nior nior (D., R.). Sei. Mus. Nr. 444, 445: Kuala Lumpur, Fisclimarkt. — Cantor p. 120 (T. moolmlee): Pinang. Wichtiger Marktfisch. Die Fische der malayischeii Halbinsel. |57 141. Trachynotus Bailloni Lacep. — J. selar (Sei.). 8el. Mus. Nr. (!S0: Kuala Lumpur, Fisclimarkt. 278. Hemirhamphus limbatus C. V. — J. yolon yolon (Sei.), J. puput (R.), J. todak pendek (C). Sei. Mus. Nr. 1191 : Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8527: do. — Cantor p. 249 {H. tridentifer) : Pinang. Schnabelspitze orangerot. 279. Hemirhamphus Russellii C. V. — J. todak pendek (C). Caxtor p. 247 : Pinang, Mal. Pen, 280. Hemirhamphus Georgii C. V. — J. todak pendek (C). CANTOR p. 248: Pinang. 281. Hemirhamphus Buffonis C. V. — J. yolon yolon (Sei.). Sei. Mus. Nr. 371, 1192: Klang (in Seitengräben des Flusses), Singapore (Fischmarkt). Hbg. Mus. Nr. 8528—8531: Kuala Selangor (im Fluß und in Gräben), Muar-Fluß bei Bandar Ma- harani, Changi auf Singapore. Schnabelspitze milchweiß. S mit Analpapille und einigen vergrößerten und ver- breiterten, sonst aber normal gestalteten A.- (seltener auch D.-) Strahlen. Lebendig gebärend ? 282. Hemirhamphus pogonognathus Bleek. — J. yolon yolon (Sei.). Sei. Mus. Nr. 389, 1305: Kuala Lumpur (Teich im botanischen Garten), Kuala Jelai (Jungle-Bach). — Hbg. Mus. Nr. 8532—8535: ibidem, ferner Muar-Fluß bei Tubing tinggi und Batu-Estate bei Kuala Lumpur. Nur im Süßwasser. Lebendig gebärend (VOLZ p. 394). ^ mit Papilla analis und vergrößerten 4. und 5. A. -Strahlen, wie bei der vorigen Art; der 6. A. -Strahl ist verkürzt und verdickt. Beim lebenden Tier sind D. und A. gelblich, R, V. und C. durchscheinend grau gefärbt ; V., A. und C. mit opalisierendem, bläulich- weißen Randsaum. ^ häufig wie mit Rot Übergossen; entlang ihrer ventralen Mandibularfläche eine rote Hautwamme mit schwarzem Mediansaum. Die Männchen werden merklich größer als die Weibchen. — Steindachners (Abb. Senckenb. Naturf. Ges. Bd. 25- p. 450, Tafel 17 Fig. 2) von Celebes beschriebene Art Hemirhmnphodon Kükenthali ist zweifellos mit der vorliegenden identisch. 283. Hemirhamphus fluviatilis Bleek. — J. yolon yolon (Sei, Singapore). Sei. Mus. Nr. 313: Klang und Kuala Langat, Gräben. — Hbg. Mus. Nr. 8536 — 8538: do. und Singapore, Gräben im Kulturgarten des botanischen Gartens. Ebenfalls im Süßwasser; doch bleibt diese Art im allgemeinen näher dem Meere als die vorige, und ich habe sie nie mit dieser zusammen gefunden. Geschlechts- dimorphismus besteht auch bei ihr, doch in anderer Form, als bei den Arten Nr. 281 und 282: die Männchen bleiben weit kleiner, als die Weibchen; cf mit rotem Fleck im Vorderende uiul mit schwarzem, weißgesäumtem in der unteren Hälfte der hinteren Strahlen der D ; beide, besonders der rote, verschwinden bei Konservierung in Alkohol. Hinter der Analpapille des J sind die ersten Die Fische der malayisclien Halljinsel. 171 S — 10 A.-Strablen ungeteilt, nach hinten umgebogen, etwas verdickt und un- beweglich; nur die letzton ö — (I Strahlen bleiben unverändert (cf. Textfigur). Größte $ kaum über (i cm lang. 284, Exocoetus nigripinnis C. V. Cantor p. 250: Pinang. ^/'a Anal-Strahlen von Hemirhamphus fluviatilis BLEEK. Vergr. '"/i. Cyprinodoiitidae. 285. Haplochilus panchax H. B. Sei. Mus. Nr. 1195: Singapore, Teiche im botanischen Garten. — Hbg. Mus. Nr. 8550, 8551 : do. — CANTOR p. 252 (Panchax panchax). 286. Haplochilus javanicus Bleek. Sei. Mus. Nr. 315: Kuala Langat. — Hbg. Mus. Nr. 8547, 8548: do. und Kuala Selangor. Im Brackwasser. Beide Arten weisen im Leben einen weißen, luftblasenartigen Fleck am Hinterhaupt auf, durch den die Tiere im Wasser leicht bemerklich sind. Derselbe verschwindet beim Absterben in kurzer Zeit. Die Beschreibung zweier weiterer, einer neuen Gattung mit gekieltem Abdomen, hinter der A. befindlicher D., gegabelter C. und fehlenden V. angehörigen Arten dieser Familie behalte ich mir für später vor. Beide gehören dem Brackwasser an (Kuala Langat, Muar-Fluß bei Bandar Maharani). Sei. Mus. Nr. 1 194. Hbg. Mus. Nr. 8552—8554. Siluridae. 287. Ciarias magur H. B. — J. kli (Sei., D., R.). Sei. Mus. Nr. 86: Kuala Lumpur. — Hbg. Mus. Nr. 8644, 8645: Klang, Singapore. — Cantor p. 263 {C. imnctatiis): Pinang. In Süß- und Brackwasser auf schlammigem Boden. Sehr häufig, doch als Speise fast nur von der ärmeren Bevölkerung verwendet. Außerordentlich gefi'äßig. 288. Ciarias Teysmanni Bleek. — J. kli (S.). SaüVAGE p. 219: Kinta-Fluß (Perak). 289. Ciarias Nieuhofii C. V. Sei. Mus. Nr. 412: Kuala Lumpur, Fischmarkt. 290. Plotosus anguillaris Lacep. — J. similang karong (C). Cantor p. 264: Mal. Pen. und Liseln; See- und Brackwasser. 1 72 Georg Dnncker. 201. Plotosus canius H. B. — J. sembilang' (Sei., D., R.). 8el. Mus. Nr. :^0i), 530, ()1)0: Kuala Selangor, Klang, Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8047, 8648: Klang, Changi auf Singapore. — GÜNTHER V p. 25: Pinang. In See- und Brackwasser; regelmäfaig am Markt, wo zum Verkauf die Stacheln der Rücken- und Brustflosse entfernt werden. In Changi verletzte ich mich beim Fang eines der dort massenhaft auftretenden ganz jungen Individuen an dessen Rückenstachel; es trat sogleich eine schmerzhafte Rötung und Schwel- lung, wie nach einem Wespenstich, ein, die durch kalte Umschläge bald be- seitigt wurde. Giftwirkung? 292. Copidoglanis albilabris C. V. (?). — J. similang (C). Cantor p. 265 {Plotosus alUldbris): Pinang, Mal. Pen. 293. Chaca lophioides Day. Sei. Mus. Nr. 413, 414: Kuala Lumpur, P'ischmarkt. — Eaffles Mus. (Singapore): Johore. Exemplar Sei. Mus. Nr. 413 21 cm lang. 294. Silurichthys phaiosoma Bleek. — J. gemang darat (Neg. Semb.). Sei. Mus. Nr. 1302: Kuala Jelai, Jungle-Bacli. — Hbg. Mus. Nr. 8649: do. — Raffles Mus. (Singapore): 1 Exemplar aus dem großen Teich des botanischen Gartens zu Singapore. Nach Ansicht mancher Malaien entsteht dieser Fisch aus dem „abgeworfenen" Schwanz der Kaulquabben, deren „Kopf" sich zum Frosch entwickelt hat. 295. Belodontichtys macrochir Bleek. Sei. Mus. Nr. 524, 525: Kuala Lipis (Pahang). Größtes Exemplar 117 cm lang. 296. Cryptopterus micropus Bleek. — J. lais (Pah.). Sei. Mus. Nr. 663: Pahang-Fluß bei Kampong Johore (234 km ober- halb der Mündung). 297. Callichrous pabda Bleek. — J. tapa (Sei.). Sei. Mus. Nr. 526, 527: Kuala Lumpur, Fischmarkt. 144 resp. 100 cm lang. 298. Lais hexanemus Bleek. — J. riu riu (Pah.). Sei. Mus. Nr. 665: Pahang-Fluß zwischen Kuala Tembeling und Kampong Johore (301 — 234 km oberhalb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8650: do. 299. Macrones cavasius H. B. Sei. Mus. Nr. 369, 411: Umgegend von Kuala Lumpur. — Hbg. Mus. Nr. 8651: do. Bringt ein zwitscherndes Geräusch hervor. 300. Macrones gulio H. B. Cantor p. 254 (Bagrus ahhreviatus): Pinang, See- und Brackwasser. 301. Macrones nemurus C. V. — J. duii (Sei.). Sei. Mus. Nr. 707: Pahang-Fluß bei Kuala Tembeling (301 km oberhalb der Mündung). — Raffles Mus. (Singapore): Ulu Jelai (Pahang). Die Fische der raalayischen Halbinsel. 173 302. Macrones nigriceps C. V. — J. baung (Pah.). Sei. Mus. Nr. 70!>: Paliang-Fluß, 301 — 11)8 km oberhalb der Mün- dung'. — Hbg. Mus. Nr. 8652: do. — Raffles Mus. (Singapore): Johore. 303. Pseudobagrus ornatus n. sp. — Tafel 2 Fig. 13, 13a— 13c. Hbg. Mus. Nr. 8054 : Muar-Fluß bei Tubing tinggi. 2 Exemplare. Diagnose: D. I 8, A. 22, P. I 6, V. G. Fettflosse kurz. Oberfläche des Kopfes überhäutet. 8 Bärtel; Maxillarbärtel am längsten, bis zur Kiemenöffnung reichend; Mandibularbärtel etwas kürzer; Nasalbärtel sehr klein, kürzer als der Durchmesser des Auges. Stacheln der D. und der P. gesägt ; erstere am Vorderrande glatt, am Hinterrande mit 6 Zähnen, letztwe am Vorderrande mit zahlreichen sehr kleinen, am Hinterrande mit 7 Zähnen. Grund- farbe gelb. Auf der Oberfläche des Kopfes jederseits ein brauner Längsstreifen, auf der Schnauzenspitze entspringend, innerhalb des Nasalbärtels und des oberen Orbitalrandes verlaufend und mit dem der Gegenseite auf dem Processus nuchalis median ver- schmelzend. Ein schwarzbraunes Seitenband verläuft von vorn her durch das Auge jederseits am Körper entlang, erweitert sich zwischen den Scapularstacheln zu einem schwarzen, grubenähnlichen Fleck und endet an der Wurzel der C. mit einer —t- förmigen Erweiterung. Auf dem Rücken befinden sich drei runde schwarze Flecke : Der erste liegt am Vorderende der D., der zweite (kleinste) in der Mitte zwischen der D. und der Adiposa, der dritte nimmt die vordere Wurzelhälfte der letzteren ein. Unmittelbar hinter der D. ein brauner, nach unten jederseits spitz auslaufender Sattelfleck, von welchem aus auf jeder Körperseite ein schwacher, nach hinten sich verjüngender Pigmentstreif zu dem schwarzen Fleck der Adiposa verläuft. Zwischen Anus und Papilla analis ein paariger, median vereinigter schwarzer Fleck; je ein weiterer Fleck jederseits der A. -Basis zwischen deren fünftem und neunten Strahl. D. an der Spitze schwärzlich pigmentiert. Gleichzeitig mit dem äußerlich sehr ähnlichen Crossochilus pseudohagroides n. sp. (Nr. 331) in überschwemmtem Ufergras gefangen. 304. Liocassls micropogon Bleek. Sei. Mus. Nr. 415, 416, 1185: Umgegend von Kuala Lumpur. 305. Liocassls stenomus C. V. Sei. Mus. Nr. 1236: Umgegend von Kuala Lumpur. 306. Arius sagor H. B. — J. saludu (Sei.), J. duri (D. R.). Sei. Mus. Nr. 370, 438: Klang. — Cantor p. 255 (Bagrus sondaicus): Pinang, Mal. Pen. Gröfstes Exemplar 44 cm lang. Marktfisch. 174 Georg Duncker. 307. Arius truncatus C. V. Caxtor p. 256: Piiiaiig, Mal. Pen. See- und Brackwasser. 308. Arius liocephalus Bleek. — J. belukang (Sei.). Sei. Mus. Nr. 687: Kuala Paliang (Ostküste). — Hbg. Mus. Nr. 8656, 8657: do. und Muar-Fluß bei Bandar Maharani. 309. Arius macronotacanthus Bleek. — J. saludu (C), J. surdudu (C). Cantor p. 258 : Pinang, Mal. Pen., Singapore. 310. Arius gagorides C. V. Sei. Mus. Nr. 530: Singapore. 70 cm lang. 311. Arius thalassinus Rüpp. GÜNTHER V p. 139: Singapore. 312. Arius venosus C. V. Sei. Mus. Nr. 1309: Kuala Selangor. — Hbg. Mus. Nr. 8655: do. Lippen gefranst. A. 21—23. Mund klein. — Im Brackwasser. 313. Ketengus typus Bleek. Cantor p. 261 {Pimehdus pedinidens): Pinang-, Süßwasser. 314. Osteogeniosus Valenciennesii Bleek. Cantor p. 259 (Arius milltaris): Mal. Pen. und Inseln. 315. Osteogeniosus militaris L. Sei. Mus. Nr. 1318: Muar-Fluß bei Bandar Maharani. 316. Glyptosternum telchitta H. B. (?). Sei. Mus. Nr. 602, 644: Umgegend von Kuala Lumpur; Pahang- Fluß (170 km oberhalb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8658, 8659: Umgegend von Kuala Lumpur; Jungle-Bach bei Kuala Jelai (Negri Sembilan). — Raffles Mus. (Singapore): Ulu Jelai (Pahang). Auf sandigem Grund unter Holzklötzen, denen der Fisch in der Färbung gut an- gepaßt ist. Die Bestimmung ist nicht sicher; möglicherweise handelt es sich um eine (zwei?) unbekannte Spezies. Pektoralstachel mit (3—7 Zähnen an der Innenseite. Von den paarweise gefundenen Exemplaren hatte in einem Falle ein Tier eine kurze, das andere keine, in einem zweiten das eine eine lange pigmentierte, das andere eine kurze pigmentlose Papilla analis. Acantliopsidae. 317. Acanthopsis choerorhynchus Bleek. — J. pasir (Sei., Pah.), J. tali (S.). Sei. Mus. Nr. 407, 601, GQ>Q\ Umgegend von Kuala Lumpur; Tem- beling-Fluß bei Jeram Ampai (Pahang). — Hbg. Mus. Nr. 8660 bis 8663: Umgegend von Kuala Lumpur; Muar-Fluß bei Lunnau (Johoi'e). — Sauvage p. 220: Kinta-Fluß (Perak). Auf sandigem Grund sehr häufig; ohne Marktwert. 318. Botia hymenophysa Bleek. BAFFLEs Mus. (Singapore): Ulu Jelai (Pahang). Die Fische der malayisclien Halbinsel. 175 319. Nemachilus selangoricus n. sp. Sei. Mus. Nr. 12i)l (H Exemplare): Umgegend von Kuala Lumpur. — Hbg. Mus. Nr. 8664 (1 P:xemplar): do. Diagnose: D. 10—11, A. 7, P. 1-2—18, V. 8. 6 wohlentwickelte Bärtel (4 rostrale, 2 maxillare), die fast bis zur Kiemenöffnung reichen. Suborbitalstacliel sehr kurz, stumpf, aber beweglich, unter dem Vorderrande des unteren Augenrandes. Nasenlöcher röhrenförmig. C. tief gegabelt. 10 — 12 dunkle Querbinden, durch sehr enge Zwischenräume der hellgelben Grundfarbe getrennt, bis halbwegs unter die Seitenlinie reichend, bisweilen, besonders unter dem Vorderende der D. unregelmäßig verschmolzen oder zerteilt. D. mit 3 Punktreihen. Ein schwarzer Suborbitalfleck. Dem Nemachilus monfanus Mc. Clell (GÜNTHER VII p. 350) nahestehend. — Zwei weitere, voraussichtlicli unbeschriebene Nemachilus-Arten sind in je einem Exemplar in RAFFLEs Mns. (Sinoapore) aus Johore und im Hbg. Mus. (Nr. 8(JG6) aus der Umgegend von Kuala Lumpur vertreten. 320. Acantophthalmus Kuhlii C. V. Sei. Mus. Nr. 1288: Umgegend von Rawang (Selangor). — Hbg. Mus. Nr. 8687: Umgegend von Semunya (Negri Sembilan). In langsam fließenden Bächen mit schlammigem Grunde, in welchen die Tiere sich geschickt hineinbohren. Augen punktförmig, verkümmert. Cyprinidae. 321. Homaioptera (sp. äff. ?) Wassinskii Bleek. Sei. Mus. Nr. 1238: Umgegend von Kuala Lumpur. — Hbg. Mus. Nr. 8668: do. D. 8, A. 7, P. 13, V. 8, Lim. lat. ca. 40. 6 Bärtel ; die rostralen noch nicht halh so lang wie die maxillaren; die mandibularen am längsten. 322. Dangila Cuvieri C. V. — J. rong (Sei.), J. kawan kawan (Seh). Sei. Mus. Nr. 283, 379, 675 : Umgegend von Kuala Lumpur, Pahang- Fluß bei Kuala Tembeling (301 km oberhalb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8669—8673: Umgegend von Kuala Lumpur, Negri Sembilan, Muar-Fluß bei Tubing tinggi. Marktfisch geringeren AVertes, unseren Leuciscus-Arten vergleichbar. In Scharen auftretend (J. kawan kawan). — Über der P. unter der Lin. lat. ein schwarzer sichelförmiger Fleck. Schuppenreihen mit dunklen Längsbändern. Ein runder Fleck an der C. -Basis. 323. Dangila lineata Sauv. — J. mombu (S.), J. baung (? S.). Sauvage p. 219: Kinta-Fluß (Perak). 324. Osteochilus Hasselti C. V. — J. „teboye" (S.). Sei. Mus. Nr. 282, 606, 1102: Umgegend von Kuala Lumpur, Pahang- Fluß bei Kuala Tembeling (301 km oberhalb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8676: Muar-Fluß bei Tubing tinggi. — SaüVAGE p. 219: Kinta-Fluß (Perak). 176 rieorg Duncker. Jlarktfisch wie Daxyila Cwieri (Nr. 322). — Leiclit kenntlich an den roten Flecken auf den Schuppen der Umgebung- der Brustflosse, die bei Alkohol- konservieruiig verschwinden. 325. Osteochilus vittatus C. V. Sei. Mus. Nr. 388, 5!)!), (J74, 1103: Umgegend von Kuala Lumpur, Umgegend von Kuala Lipis (Paliang). — Hbg. Mus. Nr. 8674: Umgegend von Kuala Lipis (Pahang). Größtes Exemplar 26 cm lang, mit verlängerten vorderen Strahlen in D. u. A.; besonders erstere sind fast doppelt so lang wie die übrigen. 326. Osteochilus triporus Bleek. Sei. Mus. Nr. 1230: Umgegend von Kuala Lumpur. — Hbg. Mus. Nr. 8677, 8678: do. und Negri Sembilan. Mit dunkler Thorakalraarke unterhalb der Seitenlinie, ähnlich wie 0. Neillii DAY bei DAY (F. B. J. I p. 274 Fig. 94.). 327. Osteochilus kahajanensis Bleek. Hbg. Mus. Nr. 8675: Negri Sembilan. 328. Labeo pleurotaenia Bleek. Sei. Mus. Nr. 467, 468: angeblich Kuala Lumpur, Fischmarkt. Ältere ausgestopfte Exemplare. 329. Crossochilus oblongus C. V. — J. lalang (Sei.). Sei. Mus. Nr. 466, 600, 710: Umgegend von Kuala Lumpur; Kuala Lipis (Pahang); Pahang-Fluß (352 — 234 km oberhalb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8679, 8680: do. 330. Crossochilus reba H. B. Sei. Mus. Nr. 1229: Pahang-Fluß bei Kampong Johore (234 km ober- halb der Mündung). 331. Crossochilus pseudobagroides n. sp. — Tafel 2 Fig. 12, r2a, 12b. Hbg. Mus. Nr. 8681 (1 Exemplar): Muar-Fluß bei Tubing tinggi. Diagnose: 4 Bärtel. D. 13. A. 7. Lin. lat. 38. Lin. transv. 4V2/3. Sq. praedors. 9. Grundfarbe gelbgrau; ein dunkelbraunes Seiten- band verläuft von der Schnauzenspitze durch das Auge, den Körperseiten und den mittleren C.-Strahlen entlang bis zum Gabelwinkel der C. Je ein medianer schwarzbrauner Fleck am Vorder- und am Hinterende der D., hinter dem zweiten, in gleichem Abstand von diesem, wie die vorigen, ein sehr kleiner dritter. Ein dunkler Fleck auf dem Hinterhaupt; zwischen diesem und dem vorderen D.-Fleck, ihren Abstand etwa im Verhältnis 2 : 3 teilend, ein weiterer schwarzbrauner Medianfleck, denen der D. ungefähr an Größe gleich. Die Rostralbärtel liegen im Bereich des Seitenbandes und sind schwarz; die Mandibularbärtel weiß. Zwei kleine, nebeneinander stehende schwarze Flecken vor den V. -Wurzeln; je ein medianer größerer unmittelbar hinter diesen und auf der Analöffnung. Die Fische der malayischen Halbinsel. 177 Mit Pseudobagrus ornatus n. sp. (Nr. 303) ziisammen in überschwemmtem Ufer- gras gefangen. Sowohl meine malayischen Fänger, wie ich selbst wurden durch die Ähnliclikeit der Tiere getäuscht, so dafi wir nicht bemerkten, verschiedene Spezies vor uns zu haben. Könnte hier ein Fall von Mimikry vorliegen? 332. Barbus Schwanefeldi Bleek. — J. lampan (Sei., Negr., Semb.), J. anak kopiat (Job,), J. lampang (S.), J. sieh (S.). Sei. Mus. Nr. 390, 464, 465, 706, 1308: Umgegend von Kuala Lumpur; Pahang-Fluß bei Kuala Tembeling (301 km oberhalb der Mündung); Muar-Fluß unterhalb Kuala Jelai. — Hbg. Mus. Nr. 8419—8422: do. — Sauvage p. 219 {Puntius Sckiuanefeldi) und p. 220 (P. helinka): Kinta-Fluß (Perak). Eine der häufigsten Arten, jedoch nie in stehenden Tümpeln. 333. Barbus obtusinostris C. V. — J. puteh (Sei., Pah.). Sei. Mus. Nr. 717: Pahang-Fluß, von Kuala Lipis bis Kuala Kitdial (352—88 km oberhalb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8424—8427 : Kuala Lumpur, Negri Sembilan, Muar-Fluß. Die verbreitetste und häufigste Art der Gattung; in fließenden Gewässern. . 334. Barbus maculatus C. V. — J. puteh (Sei.). Sei. Mus. Nr. 1180, 1316: Kuala Lumpur und Umgegend; Kuala Jelai, Jungle-Bach. — Hbg. Mus. Nr. 8429 — 8435: do. und Negri Sembilan (Reisfeld) ; Singapore (Teiche im botanischen Garten). — BleekerIII p. 104 {Pimtius maculatus): Singapore. Junge Individuen von 2 — 4 cm Länge, jederseits mit schmalem, vertikalen, bis zur Seitenlinie reichenden schwarzen Streifen hinter dem D. -Stachel und zentralem runden Fleck etwas vor der C. -Basis; in der Mitte zwischen beiden Marken, eine Schuppe über der Seitenlinie, ein kleiner schwarzer Fleck; ein größerer am Vorderende der A.-Basis ; gelegentlich ein schwarzer Thorakalfleck auf der Seitenlinie über den P. Bei 6 cm Länge ist der Vertikalstreifen verbreitert und verkürzt, der Kaudalfleck undeutlicher geworden, der Fleck vor der A.-Basis nahezu, die übrigen völlig verschwunden. Bei 10 cm Länge sind nur noch verwischte Spuren des Vertikalstreifens erhalten. Der voraussichtlich nur eine Lokalvarietät dieser Art darstellende B. microps GÜNTH., von geringerer Größe, mit kleineren Augen und von juveniler Färbung, wie ich ihn aus den Teichen des botanischen Gartens zu Buitenzorg (Java) kenne, besitzt statt des Vertikalstreifens nur einen Fleck hinter dem D. -Stachel, dieselben Seitenflecken, wie junge B. maculatus, während der Fleck der vorderen A.-Basis schwächer ausgeprägt ist. Bei Jungen von 2 cm Länge findet sich überdies auf der Seitenlinie vor der D. eine Reihe schwarzer Punkte (dem gelegentlich auftretenden Thorakalfleck bei B. maculatus entsprechend?), die später zu einem matten dunklen Streifen verschmelzen. In stehenden und langsam fließenden Gewässern häufig ; erträgt hohe Temperaturen (cf. Osphromenns trichopterus, Nr. 217). 335. Barbus lateristriga C. V. Sei. Mus. Nr. 1290, 1312: Umgegend von Kuala Lumpur; Kuala Jelai (Jungle-Bach). Hbg. Mus. Nr. 8439: Kuala Jelai. — Stein- DACHNER p. 10: Singapore, Seiita. 178 Georg Duucker. In fließenden Gewässern. Geschickte Schwimmer, die bei Nachstellung unter Steine schlüpfen. Nicht sehr häufig. 336. Barbus goniosoma Bleek. — J. krai (Pah.). Sei. Mus. Nr. 711: Pahang-Fluß, Kuala Lipis bis Kuala Kitchal (352— 88 km oberhalb der Mimdmig). — Hbg-. Mus. Nr. 8437: do. 337. Barbus tetrazona Bleek. var. johorensis mihi. — Tafel 1 Fig. 3. Sei. Mus. Nr, 1295 (3 Exemplare): Muar-Fluß bei Tubiiig tinggi. — Hbg. Mus. Nr. 8438 (3 Exemplare): do. Diagnose: Mit den numerischen Merkmalen der Art, jedoch Lin. lat. 25 — 28 (statt 23). Sq. praedors. 10. Schlanker als die bei Bleeker (1. c.) abgebildete Form; die 4 Transversalbänder schmaler, schwärzlich braun, ohne helleren Eandsaum, die beiden letzten in der mittleren Körperhöhe etwas verbreitert. Bleeker III p. 102 tab. 144 Fig. 7: Pnntius tetrazona (Borneo). 338. Barbus Halei n. sp. — Tafel 2 Fig. 15. Sei. Mus. Nr. 678 (1 Exemplar): Pahang-Fluß bei Kuala Tembeling (301 km oberhalb der Mündung), Diagnose: 4 kurze Bärtel; die vorderen kürzer als die hinteren, dünn, in einer Grube zwischen Praeorbitale und Intermaxillare verborgen; Mandibularbärtel kürzer als der Durchmesser des Auges. D. 3/9; der dritte Strahl weder verknöchert noch ver- stärkt, an der Spitze gegliedert. D, kurz vor den V,, etwas vor der Körpermitte beginnend, Lin, lat. 31, Lin, transv, 5V2/4V2; 3 Schuppen zwischen Lin, lat. und V. Sq. praedors. 10. Mund unterständig; Mundwinkel unter der Augenmitte. Interorbitalraum leicht gewölbt, V« des Augendurchmessers betragend, Schnauzen- länge etwa gleich dem Augendurchmesser; Schnauzenprofll gleich- mäßig gerundet, Totallänge 10,2 cm. Habitus schlank, Döbel-artig. Eücken grünlichbraun, Unterseite weiß. Ein schwaches, nach hinten hin deutlicher werdendes Silberband auf jeder Seite. Flossen rot; die vorderen Strahlen der D, und die beiden Lappen der C, mit schwarzen Spitzen, an die sich proximal ein im Leben korallen- rotes, jetzt gelblichweißes Band anschließt. Ich gestatte mir, diese hübsche Art zu Ehren des langjährigen, um das Selangor- Museum hochverdienten Chairman des Museum-Comittee, Mr. Abraham Hale (jetzt in Taiping, Perak) zu benennen. 339. Barbus soroides n. sp, — Tafel 1 Fig. 7. Sei. Mus. Nr. 87, 713 (9 Exemplare): Ostabhang des Sangka-Dua-Paß, im Quellgebiet desPahang-Flusses (nahezu 2000' über dem Meer). — Hbg. Mus. Nr. 8440, 8441 (2 Exemplare): do. Diagnose: Vier lange Bärtel. D. 3/9, der dritte Strahl sehr schwach verknöchert, gegliedert. A. 8. Lin. lat. 26 — 29, Lin. transv. 3V2/4Va; zwischen Lin. lat, und V. 2V2 Schuppen. Sq, praedors. 9, Die Fische der malayischeu Halbinsel. 179 die vorderen bedeutend größer als die hinteren. D. kurz, vor den V. beginnend. Oberer Lappen der C. etwas kürzer und runder als der untere. Prae- und Suborbital-Eegion mit dicht- stehenden Hörn Warzen (auch bei jugendlichen Individuen!) be- deckt. Keine Querfurche hinter dei- Unterlippe. Interorbital- raum flach, breiter als die Schnauzenlänge, welche ca. das IV2 fache des Augendurchmessers beträgt. Einfarbig grau, Unter- seite gelblichweiß ; Junge mit schwarzem Fleck an der C.-Basis. Habitus wie Barbus soro (Bleeker, Atl. Iclitli. III tab. 121 fig. 2). Im Hbg. Mus. (Xr. 7735) ein weiteres iuv. Exemplar aus Sumatra. 340. Barbus taitibra C. V. Sei. Mus. Nr. 1232: Wahrscheinlich vom Fischmarkt in Kuala Lumpur (älteres ausgestopftes Exemplar von 54 cm Länge). 34L Barbus pahangensis n. sp. — Tafel 1 Fig. 4. Sei. Mus. Nr. 712 (8 Exemplare): Pahang-Fluß oberhalb Kuala Kitchal (88—120 km oberhalb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8442 (12 Exemplare): do. Diagnose: 2 Bärtel, kürzer als der Augendurchmesser. D. 3/10, ohne verknöcherten Strahl. A. 8, der zweite Strahl der längste. Lin. lat. 40—41, Lin. transv. 5/5 V2; 3 Schuppen zwischen Lin. lat. und V. Sq. praedors. 10—11. D. etwa in der Mitte zwischen P. und V. beginnend, nach hinten nur wenig über letztere hinaus- reichend. Auge groß; Augendurchmesser fast Vs der Kopf länge. Interorbitalraum flach, IV2 Augendurchmesser breit. Schnauze etwas länger als der Augendurchmesser, im Profil wenig gerundet. Mund halb unterständig; Mundspalte bis unter den vorderen Augenrand reichend. Oberseite gelblichgrün, messingglänzend. Unterseite gelblichweiß. 342. Barbus siaja Bleek. Sei. Mus. Nr. 1181: Pahang-Fluß bei Kuala Tembeling (301 km ober- halb der Mündung). 343. Barbus heteronema Bleek. Sei. Mus. Nr. 662: Pahang-Fluß bei Kuala Tembeling (301 km ober- halb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8443: do. Habitus ähnlich ß. obtusirostris. An der Innenseite der maxillaren Bärtel ()—S bärtelartige Anliänge, deren innerer (vorderer) am kürzesten ist. Bleekers Abbildung (tab. 130 fig. 1) gibt diese Verhältnisse schlecht wieder. Bisher nur von Borneo bekannt. 344. Barbus hampal GÜnth. — J. sebarau (Sei.), J. subara (S.). Sei. Mus. Nr. 391, 406, 472—474, 598, 671, 1317: Umgebung von Kuala Lumpur, Pahang-Fluß bei Kuala Lipis, Muar-Fluß bei Tubing tinggi. — Hbg. Mus. Nr. 8444—8449: do. und Negri 180 (ieorg- Duncker. Sembilan. — Cantor p. 267 (Capoeta macrolepidota) : Süßwässer auf Piuang. — SAUVAGE p. 220 {HamjKila macrolepidota): Kinta- Fluß (Perak). Neben Osphromenus olfax der wichtigste Nutzfisch des Süßwassers. Exemplare von 1 — IV2 Fuß Länge sind häufig; das größte mir zu Gesicht gekommene Stück (Sei. Mus. Nr. 472) maß 62 cm. Beißt auf Angeln, die mit Fröschen oder Mäusen geködert sind. Junge bis zu ca. 10 cm Länge ohne schwarze Marginalstreifen der C. Bei ihnen reicht der Subdorsalstreifen bis unter die Seitenlinie ; an der Basis der Afterflosse jederseits ein schwarzer Fleck ; ein anderer runder Fleck auf der Lin. lat. hinter der Afterflosse und jederseits zwei dunkle, bisweilen miteinander verschmolzene Flecken an der C. -Basis, von denen aus sich später die Marginalstreifen der C. entwickeln. Letztere bleiben nebst dem Subdorsalstreifen in späterem Alter allein erhalten. — Laichzeit wahrscheinlich im Februar. 345. Barbus sumatranus Bleek. var. — J. anak pimpin (Negr. Semb.). — Tafel 2 Fig. 16. Sei. Mus. Nr. 1297: Negri Sembilan, in Reisfeld-Gräben. — Hbg. Mus. Nr. 8451, 8452: do. und Muar-Fluß bei Tubing tinggi (an grasigem Ufei-). Eine der hübschesten Arten unter den nialayischen Vertretern der Gattung. Wie unsere Abbildung zeigt, weicht die hinterindische Form von der durch Bleeker (tab. 103 fig. 11 : Pimtius sumatranus) aus Sumatra dargestellten erheblich, vor allem in der Lage des vorderen Subdorsalflecks, ab. Lin. lat. häufig unvoll- ständig, 8; Sq. lat. 20—21. D. und V. schön tiefrot, C. weiß. 346. Barbus lineatus n. sp. — Tafel 2 Fig. 14. Sei. Mus. Nr. 1296 (5 Exemplare) : Muar-Fluß bei Tubing tinggi. — Hbg. Mus. Nr. 8428 (5 Exemplare): do. Diagnose: Keftie Barteln. D. 3/8, der dritte ungeteilte Strahl verknöchert, stark gesägt. A. 3/5—6. Lin. lat. 28 — 30. Lin. transv. 4V2/4V2; 3 Schuppen zwischen Lin. lat. und V, Sq. praedors. 11. D. hoch, dicht hinter den V. beginnend (in der Abbildung etwas zu weit nach vorn gezeichnet!). Kopf lang, ziemlich spitz. Mundspalte kurz, nicht bis zum Auge reichend. Auge mäßig groß, in der Kopfmitte. Interorbitalraum ca. IV2 Augendurchmesser weit. Auf bräunlichgrauem Grund ver- laufen zwei schwärzliche Längsstreifen über, einer auf und einer unter der Lin. lat. Je ein schwächerer dorsaler und postanaler Medianstreifen. Möglicherweise nur eine Lokalvarietät des mit 4 kräftigen Barteln versehenen Barbus fasciatus BLEEK. (abgebildet bei BLEEKER III tab. 13'.) fig. 1: Pimtius fasciatus). 347. Barbus apogon C. V. — J. puteh (Sei.), J. tamaleh (R.). Sei. Mus. Nr. 314, 716, 1188: Umgegend von Kuala Lumpur; Pahang- Fluß bei Kuala Tembeling (301 km oberhalb der Mündung). — Die Fische der malayischen Halbinsel. 181 Hbg. Mus. Nr. 8454—8456: Kuala Lumpur, Negri Sembilan, Muar- Fluß bei Batu Sawa. Größtes Exemplar (Sei. Mus. Nr. 11 88) 50 cm lang-, 17 cm hoch. — Nächst ^ar&Ms obtusirostris die gemeinste Art in fließenden Gewässern. 348. Barbichthys laevis C. V. — J. betulu (Pah., Job.). Sei. Mus. Nr. 1182, 1292: Pabang-Fluß (234—88 km oberhalb der Mündung-), Muar-Fluß von Batu Sawa bis Tubing tinggi. — Hbg. Mus. Nr. 8484, 8485 : do. 349. Rasbora BuchananI Bleek. — J. saluang (Sei.). Sei. Mus. Nr. 718, 1315: Pahang-Fluß von Kuala Lipis bis Tubing tinggi (352 — 120 km oberhalb der Mündung); Negri Sembilan. — Hbg. Mus. Nr. 8479—8481: Pahang-Fluß (do.), Muar-Fluß bei Tubing tinggi und oberhalb Bandar Maharani. — Cantor p. 268 {Leuciscus rashora): Pinang, Süßwasser. Anfang Juni im Pahang-Fluß laichend gefunden. Dringt gelegentlich ins Brack- wasser vor. — Sq. praedors. 13. Flossen schwärzlich. 350. Rasbora daniconius H. B. — J. lalang (Sei.), J. sulir batang (Sei.). Sei. Mus. Nr. 367, 1285, 1299: Umgegend von Kuala Lumpur, Negii Sembilan, Singapore (Jungle-Bach bei Bukit Timah). — Hbg. Mus. Nr. 8458—8460: do. Hbg. Mus. Nr. 2534: Singapore. Hält sich gut in Gefangenschaft. 351. Rasbora triiineata Steind. — J. saluang (Sei.). Sei. Mus. Nr. 89, 668: Teiche bei Kuala Lumpur; Umgegend von Eaub (Pahang). — Hbg. Mus. Nr. 8477, 8478: do. — STEIN- DACHNER p. 15 tab. 3 fig. 3: „Pengulon Patie" (= Pengkalan Petai?) am Johore-Fluß. VOLZ' (p. 403 Tafel 2G Fig. 5) kürzlich aus Sumatra beschriebene Art R. caudi- maculata ist identisch mit der vorliegenden. In Übereinstimmung mit VOLZ finde ich die Schuppenzahl der Seitenlinie derselben etwas höher (30—33) als Steindachner (27 — "29); Sq. praedors. 11 — 12. — Eine der häufigsten Rasbora- Arten, besonders in größeren Teichen; in Gefangenschaft hinfällig. 352. Rasbora bankanensis Bleek. Hbg. Mus. Nr. 8476: Muar-Fluß bei Tubing tinggi. 353. Rasbora vulgaris n. sp. — J. puteh (Sei.). Sei. Mus. Nr. 324 (5 Exemplare): Umgegend von Kuala Lumpur. — Hbg. Mus. Nr. 8467 — 8469 (zahlreiche Exemplare): do. und Negri Sembilan. Diagnose: Im Habitus B. Biichanani BLEEK. und E. elegans VOLZ sehr ähnlich. A. 8 — 9. Lin. lat. 24 — 28. Lin. transv. 4/a;; 1 Schuppe zwischen Lin. lat. und V. Sq. praedors. 11 — 12. Mundspalte bis hinter den vorderen Augenrand reichend. Ein schwaches silbeiblaues Band verläuft von der Mitte der Körper- 14 182 Georg Duncker. Seite zur C.-Wurzel und endet hier in einem runden schwarzen Fleck. Etwas ycUwarzes Pigment an der A.-Basis. D., A. und C. rötlich. 354. Rasbora argyrotaenia Bleek. (?). — J. saluang (S.). Sauvage p. 220 : Kinta-Fluß (Perak). Sbb. Rasbora elegans VOLZ. Sei. Mus. Nr. 658, 1314: Jungle-Bach bei Tras (Pahang); Jungle- Bach bei Kuala Jelai (Negri Sembilan). — Hbg. Mus. Nr. 8461, 8462: Batu-Estate bei Kuala Lumpur; Kuala Jelai (Negri Sembilan). VOLZ p. 402 Tafel 26 Fig. 4 (Sumatra). 356. Rasbora maculata n. sp. — Tafel 1 Fig. 6. Hbg. Mus. Nr. 8464 (zahlreiche kleine Exemplare): Weggräben am Bukit Tray bei Bandar Maharani. Diagnose: D. 8, A. 7. Lin. lat. fehlt. Sq. lat. 31, Lin. transv. 9, Sq. praedors. 13. Grundfarbe gelbgrau. Auf jeder Seite des Thorax, mitten zwischen dem Hinterrand des Kiemendeckels und dem Vorderende der D. ein schwarzer Fleck. Je ein weiterer am Vorderende der D. -Basis, an der Wurzel der C. und über der Basis der A. Letzterer erstreckt sich bisweilen nach oben bis zur halben Körperhöhe oder es liegen an dieser Stelle zwei gesonderte Flecken übereinander. 357. Rasbora dorsiocellata n. sp. — Tafel 1 Fig. 2. Hbg. Mus. Nr. 8473—8475 (zahlreiche Exemplare): Giaben bei Kuala Jelai (Negri Sembilan), Muar-Fluß bei Tubing tinggi, Weg- gräben am Bukit Tray bei Bandar Maliarani. Diagnose: Lin. lat. unvollständig, 8; Sq.lat. 28— 30; Sq. praedors. 10. Grundfarbe gelblich-grau; auf dem Hinterhaupt ein dunkler Fleck, von welchem aus sich eine dunkle Linie über die Nackenfirst bis zur D. erstreckt. D. hoch, in ihrem vorderen Teil mit einem großen, tiefschwarzen, hellgesäumten Fleck. 358. Rasbora heteromorpha n. sp. — Taf. 1 Fig. 5. Sei. Mus. Nr. 1241 (5 Exemplare): Umgegend von Kuala Lumpur. — Hbg. Mus. Nr. 8470 — 8472 (zahlreiche Exemplare): do.; Negri Sembilan (?); Singapore (Teiche des botanischen Gartens). Diagnose: D. 3/7, A. 3/7. Lin. lat. unvollständig, 8. Sq. lat. 26—27. Sq. praedors. 11. Lin. transv. 4V2/2V2. Rumpf hoch, Schwanz schlank. Freier Rand der D. konvex, der A. konkav. D. beginnt senkrecht über den V. Mundspalte kaum bis unter den vorderen Oi-bitalrand reichend. Grundfarbe bräunlich -grün (etwa wie bei LeucAscus rutüns), jedoch wie mit Rot Übergossen. Ein etwa dreieckiger, sammetschwarzer Fleck auf den Schwanz- Die Fische der malayischen Halbinsel. 183 Seiten erstreckt sich zur Mitte der C.-Basis und beginnt unter dem hinteren Ende der D. Senkrechte Flossen lebhaft rot; der dritte D.- und A. -Strahl in der oberen Hälfte schwarz pigmentiert. Das Hbg. Mus. (Nr. 3704) besitzt diese Art auch aus Sumatra. Ihre schöne Färbung ließe sie als Zierfisch geeignet erscheinen. — In stehenden und langsam fließenden Gewässern. 359. Luciosoma setigerum C. V. — J. nyua nyua (Negr. Semb.). Sei. Mus. Nr. 1306: Negri Sembilan, in Jungle- Bächen. — Hbg. Mus. Nr. 8486: do. Nach den Beschreibungen und Abbildungen zu schließen sind die von Bleeker imterschiedenen Arten Luciosoma setigerum (III p. Hl tab. 142 fig. 2) und L. trinema (III p. 132 tab. 142 fig. 3) identisch. 360. Ctenopharyngodon idellus C. V. — Tafel 2 Fig. 11, Ha, IIb. Sei. Mus. Nr. 1239: Sungai Bungus bei Kuala Lumpur. Frühjahr 1901 wurde eine größere Anzahl aus China importierter Exemplare dieses Nutzfisches von einem chinesischen Kaufmann in dem Hauptteich des botanischen Gartens zu Kuala Lumpur ausgesetzt; wahrscheinlich ist das vorliegende Stück von dort entkommen. — Diese Art wird über 60 cm lang und gilt als wohl- schmeckend. 361. Barilius guttatus Day. — J. nyua nyua (Pah.), J. saluang (R.) Sei. Mus. Nr. 708: Pahang-Fluß von Kuala Lipis bis Kuala Kitchal (352—88 km oberhalb der Mündung). — Hbg. Mus. Nr. 8488, 8489: do. Junge in großen Mengen überall am sandigen Ufer. Größere Exemplare Avurden vor allem Nachts mit der Jala gefangen. Im Habitus große Ähnlichkeit mit Salmo fario L. (ebenso Lnciosoma setigerum C. V., Nr. 359). 362. Chela anomalurus v. Hass. — J. perine (S.). Sei. Mus. Nr. 374, 1275: Umgegend von Kuala Lumi>ur; Negri Sembilan. — Hbg. Mus. Nr. 8490, 8491: do. — Sauvage p 220: Kinta-FIuß (Perak). 363. Chela acinaces C. V. (?). Hbg. Mus. Nr. 8498: Muar-Fluß bei Tubing tinggi. 2 kleine lädierte Exemplare zwischen anderen Fischen. A 13. Sq. praedors. 22. 364. Chela johorensis Steind. Sei. Mus. Nr. 373: Umgegend von Kuala Lumpur. — Hbg. Mus. Nr. 8492—8497: do. und Negri Sembilan. — STEINDACHNER p. 16: Johore-Bluß. D. 8—10, A. 26— 30, V. 5— 7 (Steind.: 8), Lin. lat. 45-50 (STEIND.: 43). In Selangor die häufigste Art dieser Gattung, kleiner als Ch. anomalurus (Nr. 362). 365. Pseudolaubuca (?) clupeoides n. sp. — Tafel 1 Fig. 1, la. Sei. Mus. Nr. 1184 (1 Exemplar): Sungai Bungus bei Kuala Lumpur. Diagnose: D. 11, A. 13, P. 18, V. 7. Lin. lat. 93, Lin. transv. ca. 30/25; 19 Schuppen zwischen Lin. lat. und V. Habitus hering- artig. Totallänge inkl. C. 17,1 cm, exkl. C. 13,8 cm. Körperhöhe 14* 184 Georg Duncker. vor der D. 3,7 cm, Seitliclie Kopflänge 4,3 cm. D. mit kurzer Basis, etwas hinter der V. beginnend und vor dem After endigend; ihr dritter Strahl, der längste, gegliedert. Basis der A. etwa VJ2 mal so lang wie die der D. ; der zweite Strahl der längste, der 13. etwas länger als die vorhergehenden. C. tief gegabelt; ihr unterer Lappen vielleicht etwas länger als der obere. P. zu- gespitzt, über die Wurzel der V. hinausreichend. Zweiter Strahl der V. am längsten, etwa gleicli Vs des Afterabstandes. Schuppen sehr klein, in der mittleren Körperhöhe am größten, auf dem Rücken fast verkümmert. Die Lin. lat. fällt steil bis zur 16. Schuppe^, verläuft horizontal bis zur 66., biegt hierauf plötzlich aufwärts und endet horizontal verlaufend in der Mitte der Körperhöhe an der C.-Basis. Bauch mit scharfei', schuppenloser, durchscheinender Kante, welche an der Kehle beginnend sich bis zum After erstreckt und ihre größte Höhe hinter den V. erreicht. Kopf nackt, Operkel radiär gestreift, von einem breiten Saum der Kiemenhaut nach hinten überragt. Mund klein, zahnlos, auf der linken Seite miß- bildet. Kein Haken an der Mandibularsymphyse. Mundöffnung oberständig. Mundspalte sehr schief, winklig nach abwärts gebogen, nicht annähernd das Auge erreichend. Auf der linken Seite des Mundes existiert nur der laterale Abschnitt des Zwischenkiefers, nach vorn bis zum Nasenloch reichend, so daß der vordere Mundrand hier durch die Maxille begrenzt wird (Tafel 1 Fig. la); die rechte Seite ist normal. Keine Bärtel. Haut vor und hinter dem Auge durchsichtig, adiposa-artig stark geschwollen, das Auge selbst jedoch ohne Fettlid. Interorbitalraum stark konvex, 2 Vi mal so breit, wie der Augendurchmesser. Auge in mittlerer Kopf höhe; sein Durchmesser geringer als die Schnauzen- länge. Schlundzähne einreihig (?), 4 — 4, abgeflacht, ganzrandig. Kauplatte flach, stumpf oval, braun, hoi'nig, durch eine Längs- und 4 Querfurchen in 9 Teile (einen vorderen unpaaren, 4 hintere paarige) zerlegt. Färbung oben bläulichbraun, an den Seiten grünlich, unten silberig. Unterkieferäste braun. Paarige Flossen weißlich, mit grauen Spitzen, C. grau, D. und A. grau in ihrer äußeren Hälfte. Iris goldig. Bei Hochwasser nach schweren Regengüssen in der Luka gefangen; den Malayen unbekannt, die ihn wegen seiner Heringsähnlichkeit für einen Seefisch („Ikan laut") ansprachen. Möglicherweise aus dem Hügeldistrikt des Binnenlandes stammend; trotz aller Bemühungen erhielt ich keine weiteren Exemplare dieser Art. — Vielleicht repräsentiert dieselbe eine eigene Gattung, da sie zu Pseudolaubnca sinensis Bleek. kaum in Beziehung zu stehen scheint. Bei einer Anzahl nicht immer nahe verwandter Arten der hier aufgezählten Cyprinidae tritt eine bei Fischen sonst nicht häufige, sehr charakteristische Die Fische der malayischen Halbinsel. 185 Färbung der C. auf, nämlich je ein mehr oder weniger breiter, schwarzer Streifen ihrem oberen und ihrem unteren Rande entlang, vor welchem der äußerste Strahl gewöhnlich frei bleibt. Die betreifenden Arten sind Barbus Schwanefeldi Bleek., B. ham})al GÜNTH., Barhichthys laevis C. V., Luciosoma seügermn C. V., BarÜius guüatus Day und Chcla anomabirus V. HASS. Die biologische Bedeutung dieser Eigentümlichkeit habe ich nicht zu ermitteln vermocht. Scopelidae. 366. Saurida tumbu Bl. Sei. Mus. Nr. 1098: Singapoie. — CANTOR p. 270 (Saurus hadi): Pinang, Mal. Pen., (Singapore). 367. Saurida grandisquamis Günth. (?). Sei. Mus. Nr. 608: Kuala Lumpur (Fisclimarkt). Eingesalzenes und getrocknetes Exemplar. 368. Saurus myops Bl. Schn. Cantor p 271 {S. trachimis) : Piiiang. 369. Harpodon nehereus H. B. — J. luli (C). Cantor p. 273: Mal. Pen. und Inseln. Die Scopelidae dienen eingesalzen als beliebte Beilage zur Curry-Tafel. Clupeidae. 370. Engraulis tri Bleek. — J. bilis (Sei.). Sei. Mus. Nr. 307: Kuala Langat. — Hbg. Mus. Nr. 8517—8519: Kuala Selangor, Kuala Langat, Muar-Fluß bei Bandar Mabarani. — Brackwasser. 371. Engraulis Russellii Bleek. — J. bunga ayer (C), J. badab (C). Sei. Mus. Nr. 653: Singapore. — CANTOR p. 303 (E. Brownii): Mal. Pen. und Inseln. 372. Engraulis Hamiltonii Gray. Cantor p. 307 {E. mystax): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 373. Engraulis purava H. B. Cantor p. 307 : Pinang. 374. Engraulis taty C. V. Sei. Mus. Nr. 381: Fundort? — CANTOR p. 306: Pinang, Mal. Pen. 375. Engraulis breviceps Cant. Sei. Mus. Nr. 462 : Kuala Lumpur (Fischmarkt). — CANTOR p. 306: Pinang. 376. Coilia quadrifilis Günth. Cantor p. 310 (C. ReynaUi): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 377. Chatoessa chacunda H. B. Cantor p. 311: Pinang, Mal. Pen. 186 Georg Duncker. .378. Clupea perforata Cant. — J. tamban nipis (C), J. tamban batal (C). Cantor p. 294: Piiiaug-, Mal. Pen., Singapore. 379. Clupea argyrotaenia Bleek. Cantor p. 302 {Alansa champü): Pinang-. 380. Clupea fimbriata C. V. Cantor p. 297 {Koivala lauta): Pinang. 381. Clupea ilisha H. B. — J. terubok (C, D., R.). Cantor p. 299 {Alausa toU): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 382. Clupea ioli C. V. (non Cantor!). Sei. Mus. Nr. 1186: Kuala Lumpur, Fischmarkt. 49 cm lang. 383. Clupea venenosa C. V. Sei. Mus. Nr. 652: Singapore. 384. Clupea kowal Rüpp. Cantor p. 296 {Kowala thoracata): Pinang. 385. Pellona elongata Benn. Cantor p. 291 {Pellona affinis): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 386. Pellona sp. äff. pristigastroides Bleek. Sei. Mus. Nr. 463 (1 ausgestopftes Exemplar): Kuala Lumpur, Fisch- markt. D. 19. A. ca. 50, Lin. lat. ca. 50, Sq. abd. 23 + 11. 387. Pristigaster russellianus Gray. Cantor p. 292 {Raconda russelliana): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 388. Dussumieria acuta C. V. — J. tamban bulat (C). Cantor p. 286: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 389. Dussumieria elopsoides Bleek. — J. tamban (Sei.). Sei. Mus. Nr. 383: Kuala Lumpur, Fischmarkt. 390. Albula conorhynchus Bl. Sohn. Cantor p. 283 {Alhula erythrocheüos); Pinang. — GÜNTHER VII p. 468: Singapore. 391. Elops saurus L. Cantor p. 287: Pinang. 392. Megalops cyprinoides Lac^p. — J. bandang (D.). Sei. Mus. Nr. 1187: Kuala Lumpur, Fischmarkt. — CANTOR p. 289 (Elops cundinga): Pinang, Mal. Pen., See- und Süßwasser. Ausgestopftes Exemplar, 52 cm lang. 393. Chanos salmoneus Bl. Schn. Cantor p. 278 (67^. pala), p. 282 (Ch. tolo): Pinang, Mal. Pen. Cliirocentridae. 394. Chirocentrus dorab Forsk. — J. parang (Sei.), J. parang parang (C, R.), J. chabok (Joh., iuv.). Die Fische der nialayisclieii Halbinsel. 187 Sei. Mus. Nr. 323, 461, 1311: Kuala Lumpur (Fisclimarkt), Muar- Pluß bei Bandar Maharaui. — Hbg. Mus. Nr. 8520, 8521: do. — CantOR p. 277: Mal. Pen. und Inseln. Geschätzter Tafelfisch. Notopteridae. 395. Notopterus kapirat LACfip. — J. belidah (Pah., D., R.), J. parang parang (R.). Sei. Mus. Nr. ()G7: Kuala Semantan (Pah.), im Reisfeld. 396. Notopterus chitaia H. B. — J. belidali (Pah.). Sei. Mus. Nr. 417, 418: Kuala Lipis (Pah.). Einer der größten Süßwasserfische der Mal. Pen. Gilt als schmackhaft. Syml)ranclii(lae. 397. Monopterus javanensis Lacep. — J. belut (Sei., S'pore, C, S.). Sei. Mus. Nr. 296: Pahang? — Hbg. Mus. Nr. 8555: Teich bei Klang (Sei.). — Cantor p. 339 pl. V flg. 6—8 {M. javaniciis): Pinang, Mal. Pen. („See Wasser"!). — SAUVAGE p. 220: Kinta-Fluß (Perak). Mir nur als echter Süßwasserfisch bekannt. — Das Exemplar des Hbg. Mus. fing ich, als es sich mit der vorderen Körperhälfte außerhalb des Wassers am Ufer sonnte. 398. Symbranchus caligans Cant. Cantor p. 334 pl. VII fig. 1—3: Pinang. Muraeiiidae. 399. Muraenesox talabon Cav. — J. nialong (Sei., D., R.). Sei. Mus. Nr. 477—479, 1319: Pinang, Singapore, Bandar Maha- rani. — CANTOR p. 312 {Conger talahon): Mal. Pen. und Inseln. Größtes Exemplar (Sei. Mus. Nr. 477) 150 cm lang. 400. Muraenesox cinereus Forsk. Cantor p. 316 (Conger hagio); Mal. Pen. und Inseln. 401. Ophichthys rhytidodermatoides Bleek. Cantor p. 326 pl. V fig. 4 {Ophiums hreviceps)'. Pinang. 402. Ophichthys grandoculis Cant. Cantor p. 324 pl. V fig. 3 {OpJmmis grandoculis): Pinang. 403. Ophichthys singapurensis Bleek. GÜNTHER VIII p. 71: Singapore. 404 Ophichthys boro H. B. Cantor p. 322 pl. V fig. 2 {Ophiums horo): Pinang. 405. Ophichthys cancrivorus Richards Cantor p. 320 pl. V fig. l (Ophinrus haccidens): Pinang, Mal. Pen., Singapore. — GÜNTHER VIII p. 78: Singapore. 2gg Georg Dmicker. 406. Ophichthys anceps Cant. Cantor p. 827 pl. VI fig. 1 — 4 {DalopMs anceps): Pinang. 407. Muraena thyrsoides Richards. Cantor p. 330 pl. V fig. 5 .- Pinang. 408. Muraena sathete H. B. Cantor p. 331: Pinang, See- und Süßwasser. 409. [Leptocephalus dentex Cant.] Cantor p. 233: „In the stomach of JoJmins diacanthus Lac:6p. [Nr. 98], taken at Pinang". Syngiiathidae. 410. Syngnathus serratus Temm & Schleg. Sei. Mus. Nr. 654: Singapore. 411. Syngnathus penicillus Cant. Cantor p. 386: Pinang. 412. Syngnathus spicifer Rüpp. Hbg. Mus. Nr. 8557: Port Dickson (Selangor), an steinigem Ebbe- strand. 413. Ichthyocampus carce H. B. Sei. Mus. Nr. 1307: Muar-Fluß bei Bandar Maharani. 414. Dorichthys boaja Bleek. — Tafel 2 Fig. 9, 9a, 9b, 9c. Sei. Mus. Nr. 469, 470, 1313: Klang; Muar-Fluß bei Bandar Maharani. — Hbg. Mus. Nr, 8558—8560: Muar-Fluß bei Bandar Maharani. Im Brackwasser nicht selten. Gröfates Exemplar {$) 43,0 cm lang. — 13 Exemplare ergeben die Beschreibung: Ann. corp. (21 — 22) + (35 — 40); Ann. dors. (4 — 5) -f (6—7); D. 51-58; P. 24—26; A. 2—5; C. meist verkümmert, 0, 6—8; Unterbrechung der Seitenkante auf dem letzten oder vorletzten Rumpfring; Bruttasche auf 21 Rumpfringen; Eier derselben in vier Längsreihen, klein und zahlreich; auf 13 Ringe der Bruttasche kamen bei einem ^ ca. 50 Querreihen von Eiern. Ziemlich schlechte Schwimmer; die Fortbewegung erfolgt, wie bei allen Syngvathidac, mittelst undulierender Bewegungen der D. Halten sich mit Vorliebe an der Innenseite von Flußbiegungen an solchen Stellen auf, wo der Strom abgefallene Blätter am Grunde zusammen treibt. Laich zur Fangzeit (18.19.11.02) noch wenig entwickelt. Das in Fig. 9 b und 9 c dargestellte ^ Exemplar hat nur 20 Schwanzringe und eine hypertrophisch entwickelte Schwanzflosse mit 1 1 Strahlen. Letztere ist, nach traumatischem Verlust der hinteren (15 — 20) Schwanzringe, an der Wund- stelle regeneriert (Heteromorphose). Solche Fälle sind bei Syngnathidae nicht selten; über diesbezügliche experimentelle Resultate werde ich im Arch. f. Entw.-Mech. berichten. 415. Dorichthys fluviatilis n. sp. — Tafel 2 Fig. 10, lO'a. Sei. Mus. Nr. 1237, 1324 (7 Exemplare): Umgegend von Kuala Lumpur (Bäche am Bahndamm nach Rawang); Muar-Fluß bei Buloh Kesap. — Hbg. Mus. Nr. 8561, 8562: do. Die Fische der malayischen Halbinsel, 189 Diagnose: Ann. corp. (17—19) + (31—33); Ann. dors. (1—2) + (4—6); D. 30—33; P. 18—20; A. 1—4; C. wohl entwickelt, 8 — 10; Unterbrechung' der Seitenkante auf dem letzten Rumpf- oder dem 1. Schwanzring; Bruttasche auf 15 Rumpfringen; Eier relativ groß, zweireihig, 15 Paare auf den 12 hinteren Ringen der Bruttasche. Körper kaum zusammengedrückt; Rumpf bei $ mit deutlichem ventralen Kiel. Sämtliche Körperkanten beim ad. glatt, beim iuv. gesägt. Schnauze bedeutend länger als die Postorbitalregiou, auf der Oberseite mit 5 Längskielen, deren mittlerer am höchsten und selbst beim ad. häufig noch fein gesägt ist; 2 weitere Kiele lateral, nahe der Unterseite der Schnauze; von diesen 7 Kielen verstreichen die drei medianen nach hinten über, die lateralen Paare unter dem Auge. Operkel mit starker mittlerer und schwächerer oberer Leiste, Grundfarbe im Leben oben grünbraun, unten und am Schwanz schwärzlich, in Spiritus braun. Die mittleren 8 — 9 Rumpfringe jederseits mit dorsolateralen, schwarzen Interstitialflecken. Schnauze mit mehreren dunklen Längsbinden, deren deutlichste sich durch das Auge in die Zwischenleistenfurche des Operkels fortsetzt. Iris goldig. D. ungefleckt, durchscheinend. Unterer Rand der C. weiß. Dem Dorichthys caudatiis PETERS (Java, Süßwasser) nahestehend. Im Hamburger Museum ferner durch 1 $ (Nr, 7461) aus Ost-Sumatra (Bindjoy-Estate) ver- treten. Größtes Exemplar ($) 15 cm lang. Im Dezember und Januar mit Laich in der Bruttasche gefunden. Deutet der sehr beträchtliche Unterschied in der Eigröße der beiden angeführten Arten auf Verschiedenheiten ihrer Ent- wicklung hin? (Ein analoger Unterschied besteht z. B. bei Salz- und Brack- wasserrassen von Palaemonetes.) Die Arten der Gattungen St/ngnathus, Ichthyocampus und Dorichthys führen den gemeinsamen malayischen Namen J. korik telinga buaya = Ohrstocher des Krokodils, Die besonders bei Chinesen, aber auch bei Malayen übliche Sitte, sich mittels hölzerner oder elfenbeinerner, stricknadelförmiger Stäbchen (korik telinga) den äußeren Gehörgang durch den Barbier reinigen zu lassen, kann man in Singapore, Kuala Lumpur etc. fast an jeder Straßenecke beobachten. 416, Gastrotokeus biaculeatus Bl. — J. buaya (D., R.). Sei, Mus, Nr, 471: Singapore. — CantOR p. 387 {SyngnatJms biacu- leatus): Pinang, Mal, Pen,, Singapore. 417, Hippocampus trimaculatus Leach, Cantor p. 388 pl, XI flg, 1 {H. mannulus): Pinang, 418. Hippocampus guttulatus Cuv. — J. kuda kuda ayer (D., R,). Cantor p, 389 pl. XI fig. 2 {H. comes): Pinang, — GÜNTHER VIII p. 202: Singapore. 419. Hippocampus hystrix KP, — J. kuda laut (Sei,), Sei, Mus. Nr. 480—483: Singapore. Javanisch : Indu kuda =: Mutter des Pferdes. ItJO Georg Duncker. Pegasidae. 420. Pegasus natans L. Sei. Mus. Nr. 677: Singapore. Sclerodermi. 421. Triacanthus brevirostris Schleg. Sei. Mus. Nr. 509, 510: Singapore. 422. Triacanthus biaculeatus Bl. Cantor p. 360: Mal. Pen. und Inseln. 423. Triacanthus strigilifer Cant. — J. barat barat (D., R.j. Cantor p. 363 pl. IX fig. l, 2: Pinang. 424. Balistes stellatus Lacep. — J. jabong (D., R.). Sei. Mus. Nr. 508: Singapore. 425. Balistes maculatus L. Cantor p. 344 {B. conspiciUum): Mal. Pen. und Inseln. 426. Monacanthus sinensis L. Cantor p. 347 {M. tomentosus) und p. 348 {M. geograpliicus): Pinang. Mal. Pen., Singapore. — GÜNTHER VIII p. 236: Singapore. 427. Monacanthus tomentosus L. Sei. Mus. Nr. 689: Singapore. — Hbg. Mus. Nr. 8592: Changi auf Singapore. — GÜNTHER VIII p. 238: Singapore. 428. Monacanthus sulcatus Holl. Hbg. Mus. Nr. 8593: Singapore. Im Planktounetz ; schlechte Schwimmer. 429. Monacanthus penicilligerus Cuv. Cantor p. 351: Pinang, Singapore. 430. Monacanthus monoceros L. — J. kerusu (D.), J. kerusu padi (R.). Cantor p. 353 (Ahifarms ohliteratus): Pinang. 431. Monacanthus scriptus OSB. — J. krosek (D., R.). Cantor p. 355 {Alutarms laevis): Pinang. 432. Anacanthus barbatus Gray. — J. seligi (R.). Cantor p. 357 pl. VIII fig. l {Alutarius barhatiis): Pinang, Singapore. 433. Ostracion cornutus L. — J. lembu (Sei.), J. manuk sabong (R.), J. buntal kumbang (C). Sei. Mus. Nr. 500, 501: Singapore. — CANTOR p. 365 (Ostraciim cornutiim): Mal. Pen. und Inseln. 434. Ostracion nasus Bl. ~ J. buntal kodak (R.), J. buntal panjang (C). Sei. Mus. Nr. 497—499: Singapore. — CANTOR p. 367 pl. VIII fig. 2, 3 (Ostracium iesserula) und p. 369: Pinang, Mal. Pen. Die Fische der malayischen Halbinsel. 191 Gymiiodoiites. 435. Xenopterus naritus Richards. — J. buiital (Sei.). Sei. Mus. Nr. 511—513: Kuala Selangor. — Cantor p. 388 pl. X {Tetrodon naritus): Piuaug. 436. Xenopterus modestus Bleek. — J. buntal (Sei.). Sei. Mus. Nr. 1193: Sun^ai Batu bei Kuala Lumpur. Obiges (iuv.) Exemplar hielt ich 4 Tage lang im Aquarium, ohne daß es Nahrung annahm oder sich aufblies. Zum Schwimmen dienten wesentlich die wie bei Syngyiathidae undulierende D. und A., unterstützt von den konstant und häufig alternierend bewegten P. 437. Tetrodon lunaris Bl. Schn. — J. buntal pisang (Seh, D., R.) Sei. Mus. Nr. 515—517: Kuala Selangor. 438. Tetrodon oblongus Bl. — J. buntal (D.). Cantor p. 380: Plnang. 439. Tetrodon patoca H. B. — J. buntal china (R.). Sei. Mus. Nr. 518—520: Kuala Selangor. — CANTOR p. 382 (T. dissjdicUens): Pinang-. — GÜNTHER VIII p. 288: Singapore. 440. Tetrodon immaculatus Bl. Schn. — J. buntal borek (D.). Cantor p. 373: Pinang, und (?) p. 375 {T. Carduus): do. 441. Tetrodon stellatus Bleek. — J. buntal belang (D., R.), J. buntal China (D.). Sei. Mus. Nr. 514, 521: Singapore. 442. Tetrodon reticularis Bl. Schn. — J. buntal duri (Sei.). Sei. Mus. Nr. 505—507: Singapore. — CANTOR p. 376 {T. testudinms): Pinang. 443. Tetrodon bondarus Cant. Cantor p. 377: Pinang. 444. Tetrodon fluviatilis H. B. — J. buntal (Sei.). Sei. Mus. Nr. 1097: Kuala Selangor. — Hbg. Mus. Nr. 8595, 8596: Kuala Langat, Muar-Fluß bei Bandar Maharani. — CANTOR p. 374 {T. simidans): Pinang, Mal. Pen., Singapore. — GÜNTHER VIII p. 299: Singapore. — Steindachner p. 18, Tafel V Fig. 2, 2 a (Crayracion fluviatilis var. ocellata): Pengkalan Patai am Joliore- Fluß (? Süßwasser!). Mir nur aus dem Brackwasser bekannt. — Junge Tiere von 1—2 cm Länge halten sich scharenweise an Pfählen etc. auf, schwimmen rasch und ruckweise, wie die Stichliuge, blasen sich bei Berührung auf und stoßen nach kurzer Zeit die Luft mit schnalzendem Geräusch aus. — Die Fleckenzeichnung der Oberseite sehr variabel, Unterseite stets reinweiß. 445. Diodon hystrix L. — J. buntal landak (Sei., D.). Sei. Mus. Nr. 502, 503: Singapore. \ 92 Georg Duncker. 44(J. Diodon maculatus GÜnth. — J. buntal laiulak (D., R.), J. buntal panjang- (D.). Sei. Mus. Nr. 504: Siiigapore. 447. Chilomycterus orbicularis Bl. CantOR p. 371 {Diodon triediicus): Pinaiig. Carcliariidae.^) 448. Carcharias Mc Loti M. et H. Sei. Mus. Nr. 1205—1207: Fundort? 449. Carcharias acutus Eüpp. — Yu (C). CANTOR p. 399: Pinang, Mal. Pen., Sing-apore. — GÜNTHER VIII p. 358: Singapore. 450. Carcharias melanopterus Q. et G. Cantor p. 400: Straits of Malacca. 451. Zygaena malleus Risse. — Yu bengkong tandoh pendek (D.). Sei. Mus. Nr. 1220, 1221: Fundort? — CANTOR p. 401 {Sphyrna zygaena): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 452. Zygaena Blochii Cuv. — Yu bengkong tandoh panjang (D.). Sei. Mus. Nr. 1219, 1222: Fundort? — CANTOR p. 404 {Sphyrna Blochii): Pinang, Mal. Pen., Singapore. — GÜNTHER VIII p. 380: Singapore. 453. Mustelus manazo Bleek. Sei. Mus. Nr. 1208: Fundort? Scylliidae. 454. Scyllium marmoratum Benn. — Yu pendek (D.). Sei. Mus. Nr. 1224—1226: Fundort?— CANTOR p. 391 (Scmacidafum): Singapore. 455. Gingiymostoma concoior Rüpp. Cantor p. 395: Pinang. 456 Stogostoma tigrinum L. — Yu chikak (D.), Yu tokay (C). Cantor p. 396 {St.fasciatum): Pinang. 457. Chiloscyllium indicum L. — Yu tokay (C), Yu belangkas (D). Sei. Mus. Nr. 1223: Fundort? — CANTOR p. 392 (Ch. plagiosum): Pinang, Mal. Pen., Singapore. Pristidae. 458. Pristis cuspidatus Lath. — Yu parang (Sei.), Yu gergaji (Sei , C), Yu todak (D.). ') Sämtliche hier aufgezählten Plagiostomata des Selangor State Museum sind mit einer Ausnahme ältere, ausgestopfte Exemplare. Die Fische der malayischen Halbinsel. 193 Sei. Mus. Nr. 1201): Kuala Laugat. — CantOR p. 407 {P. semisa- gittatus): Pinang, Mal. Pen., Singapore. Rliinobatidae. 459. Rhynchobatus ancylostomus Bl. Schn. — Yu belangkas (? D.). Cantor p. 409 {Rliina ancylostomus): Pinaug. 460. Rhynchobatus djeddensis Forsk. — Yu kaik kaik (1).). Sei. Mus. Nr. 1210, 1211: Kuala Langat. — CANTOR p. 412: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 461. Rhinobatus Thonini Lacep. — Yu kaik kaik (D.). Sei. Mus. Nr. 1212, 1227: Fundort? — CANTOR p. 415 pl. XIV {Rh. ligonifer): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 462. Rhinobatus columnae M. et H. Sei. Mus. Nr. 1228: Fundort? Torpedinidae. 463. Narcine Timlei Bl. Schn. — Pari kebas (C). Sei. Mus. Nr. 1197, 1198: Singapore. — CANTOR p. 417 (iV. indica): Pinang. 464. Astrape dipterygia Bl. Schn. — Pari kebas (C), Pari banga (R.). Cantor p. 419: Pinang, Mal. Pen., Singapore, Lancavy Islands. 465. Temera Hardwickil Gray. — Pari kebas linchin (C). Cantor p. 420 pl. XII flg. l, 2: Pinang, Mal. Pen., Singapore. — GÜNTHER VIII p. 455: Pinang. Rajidae. 466. Platyrrhina sinensis M. et H. Cantor p. 417: „Occurs but rarely at Singapore and Pinang" (nicht in das eigentliche Artenverzeiclinis aufgenommen). Trygonidae. 467. Urogymnus asperrimus Bl. Schn. — Pari dedab (Sei.). Sei. Mus. Nr. 1199, 1200: Kuala Langat. CANTOR p. 422 (Ehachi- notus africamis): Pinang. 468. Trygon uarnait Forsk. — Pari betin (Sei.), Pari lang (? Sei.), Pari lalat (D.). Sei. Mus. Nr. 1202—1204, 1231, 1320 (iuv.) : „Sungai Batu" (?), Bandar Maharani (Fischmarkt). — CANTOR p. 423: Pinang, Mal. Pen., Singapore. 469. Trygon walga M. et H. Cantor p. 425 {T. imbricata): Pinang, Mal. Pen., Singapore. 194 Georg- Duncker. 470. Trygon Zugei M. et H. CANTOR p. 42ß: Pinang. 471. Trygon sephen Forsk. — Pari bendira (Sei.), Pari dann (Sei.), Paii bandara (D.). Sei. Mus. Nr. 1201: Kuala Lumpur (Fischmarkt). — CANTOR p. 429 {Hypoloplms sephen): Piiiang, Mal. Pen., Singapore. 472. Taeniura lymna Forsk. CANTOR p. 430: Pinang, Mal. Pen., Singapore. — GÜNTHER VIII p. 483: Singapore. 473. Pteroplatea micrura Bl. Schn. Sei. Mus. Nr. 1213— 1215: Fundort? — CANTOR p. 427: Pinang, Mal. Pen., Singapore. — GÜNTHER VIII p. 487: Singapore. Myliobatidae. 474. Myliobatls vespertilio Bleek. — Pari klawar (C). CANTOR p. 433 {M. milvus): Pinang. 475. I^yliobatis Nieuhofii Bl. Schn. — Pari klawar (C). CANTOR p. 432 : Pinang. 476. Aetobatis narinari Euphr. — Pari lang (C, D.). Sei. iMus. Nr. 1216, 1217: Fundort? — CANTOR p. 434 {Stoasodon narinari). Pinang, Mal. Pen., Singapore. 477. Rhinoptera javanica M. et H. Sei. Mus. Nr. 1218: Fundort? 478. Rhinoptera adspersa M. et H. — Pari dann (C). CANTOR p. 436 : Pinang. 479. Dicerobatis eregodoo Cant. — Pari paus (D.). CANTOR p. 438: Pinang. 480. Ceratoptera Ehrenbergii M. et H. — Pari kola (Sei.), Pari paus (Sei.). Sei. Mus. Nr. 1196: Jeram. Die Fische der uialayischeii Halbinsel. 195 Alphabetisches Verzeichnis malayischer Volksnamen. Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen 1. Ikan Teleostei ika?i = Fisch. anak kopiat Job.: Barhus Schwanpfeldi BLEEK. atiak r= Kind (übertr. jung). aiiak pimpin Neg. Senib. : Barhus sumatranus Bleek. var. asoh R. : Lethrimis nehuloms FORSK. badah C: Engrmdis RusseUn BLEEK. baji baji D., R. : Platycephalus tuhercidatus C. V. D.: Hemirhamphus far FORSK. baji =■■ Keil. bau au bandau D., R. : Chrysophrys liasta BL. SCHN. bandang D.: Megalops cyprinoides LACEP. bandang =^ laufen (?). barat barat D . , R. : Triacan thus strigüifer Cant. barat = West; übertr. Sturm (für die Bewohner der Westküste). — „Sturmfisch". batu C: Lobotes ^urinamensis BL. batu =: Stein. Erstere Art einem Stein « ü., R.: Proteracanthus sarissopho- nis Cant. im Aussehen, letztere in der Härte ähnlich. baiing Pah.: Macrones nigriceps C. V. Nach SWETTENHAM werden an J. »5 bawal chermin S.: Dangila lineata Sauv. (?) C: Stromateus atous C. V. baung UHterschieden: akar, gan- tang, kunyit, insang, puntong. batval = flach, platt; chermin =^ Spiegel. bawal hitani D.: Stromateus cinereus Bl. hitam = schwarz. bawal puteh R.: Stromateus cinereus Bl. puteh = weifs; paßt besser. bawal tumbak C: Stromateus niger BL. tumbak? tambak = schwarz. bei anak Sei.: Mugil j^lcinirejis C. V. belanak r= kinderreich ? (mit Bezug Mugil Speigier i BLEEK, Mugil vaigiensis Q. et G. Sei., D., R.: Mugil cunnesiusG. V. auf die großen Schwärme dieser Art). Nach WiLKlNSON werden an J. belanak unterschieden : angin, bakau, jumpul^ kamok, kederah, puteh, rapang. belidali Pah.: Notopterus chitala H. B. ,.Zungenförmig." Von Ztrfa/t ^ Zunge. « Pah., D., R. : Notopterus kapirat Lacäp. belodok Sei.: Äpocryptes lanceolatus BL. belodok =^ glotzäugig. Allgemeine SCHN. Bezeichnung für Gobüdae. H Periophthalmus Schlossert Pall. 196 Georg Duncker. Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen belodok Sei., Pali.: Gohius gkiris H. ß. « Sei., Job.: Boleophfhalmiis Bod- daerti Pall. belodok karang D., R. : Platyglossus Dassumieri C. V. Sei.: Oohiiis sadanundio H. B. karany =i Korallenblock. belodok kerapu kerapu = gefleckt. belodok lobang Sei.: Gohius sp. äff. caninus C. V. lohang = Loch, Höhle; gräbt sich solche bei Ebbe. belontok Sei.: Eleotris hutis H. B. beliikang Sei.: Ärius liocephalus BLEEK. belut Sei., S'pore, C, S.: Monoptertis javanensis Lacep. belut ^=- Aal. bertchat S.: Ophiocephalus gaclina H. ß. betok Sei. : Änahas scandens Dald. Name für ausgewachsene Ex. betulu Pah., Job.: Barhichtliys laevisG. V. biji diirian Sei: Osphromenus malayanus mihi bii% = Kern, durian: Große, von Eingeborenen und manchen Eu- ropäern sehr geschätzte, übel- riechende Baumfrucht mit stach- liger Schale. biji nangka D., R. : Upeneoides tragula Richards. nangka: Frucht des Jack-Brotbaums. bilis Sei.: Engraidis tri ßLEEK. bolas bolas D., R.: Sillago sihama FOESK. bona kayu D., R.: Platax teira FORSK. bona (? = bunga = Blüte) ; kayu = Baum. botcliat S. : Ophiocephalus striatus ßL. buaya D.,R. : Oastrotokeus hiaculeatus ßL. buaya = Krokodil. bunga ayer C: Eyigrmdis Russellii ßLEEK. bunga = Blume; ayer := Wasser. buntal Sei. : Xenopferus72aritus RICHARDS. buntal =^ Kugel. — „Kugelfisch." » Xenopterus modestiis ßLEEK. n Tefrodon fluviatilis H. B. » D.: Tefrodon ohlongus ßL. buntal belang D., R., Tetrodon stellatus BLEEK. belang = bunt. buntal borek D. : TetrodonimmaculatusBlj.^G]!'^. borek = getüpfelt. buntal cliina R. Tetrodon patoca H. ß. buntal dnri Sei. : Tetrodon reticularis ßL. SCHN. duri = Dorn, Stachel. buntal kodak R.: Ostracion nasus ßL. kodak = Frosch ; auf das Profil des Fisches bezüglich. buntal kumbang C. : Ostradon cornntus L. kumbang = Käfer. Die Fische der malayischen Halbinsel. 197 Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen buntal landak Sei., D.: Diodmi hystrix L. landak r=L Stachelschwein. » » D., R. : Diodon maculatus GÜNTH. buntal panjang D.: Diodon maadaüis GÜNTH. panjang = lang. » » C: Ostracion nasus Bl. buntal pisang Sei., D., R. : Tetroden hmaris Bl. SCHN. pisang =■ Banane. chabok Job.: Chirocentrus dar ah FORSK. Name für junge Ex. cliencharu Sei.: Caranx Rottleri BL. chileh mata D., R. : Pristipoma macidatum Bl. chileh = ? groß ; mata = Auge Wortstellung unmalayisch. dann = Blatt ; infolge der Schwimm- dann S'pore: Platax teira FORSK. weise des Fisches. dann baliaru D., R. : Drepane punctata L. haharu = neu; vielleicht mit Rück- sicht auf den silbergrünen Glanz des Fisches. dukas R.: Theiitis virgata C. V. duri Sei. : Macrones nemurus C. V. duri = Stachel, Dorn; beide Wels- » D., R. : Ariiis sagor H. B. arten mit gefürchteten, gesägten Stacheln in D. und P. gedabang D., R. : Psettus argenteus L. gelam D.: Psammoperca vaigiensis C. V. gelamah C. : Umhrina Russellii C. Y. gelamah panjang ü.: OtoUthus argenteus 0. V-. panjang = lang. gemang daiat Neg. Semb.: Silurichthys phaio- soma Bleek. gemang? darat = Binnenland. geitak lantai D., R : Lethrinusnehulosiis FORSK. gertak (? = retak = Riß, Spalte); la7itai = Fußboden, Diele. gerut gerut Job.: Mesoprion sp. Ein onomatopoetisches, Grunzen nach- )5 » ü. : Pristipoma hasta BL. ahmendes Wort. Die erstge- nannte Art gibt ein eutsprechen- das Geräusch von sich. gorammi (?) C: Osphromenus olfax L. ? gurami] Name eines südamerikan. Fisches. guddimi C: Echeneis naucrates L. liaruan Sei.: Ophiocephaliis gachua H. B. Allgemeine Bezeichnung für Schlan- Ophiocephahis Indus C. V. genkopf-Fische. Cantors An- Sei., C, D.: Onhiocephalus striatus wendung derselben dxü Anabas be- ?" BL. ruht fast sicher auf Verwechslung. H C: Anabas scandens Dald. (?) 15 198 Georg Dancker. Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen haruan patas Neg. Semb: Betta pugnax CANT. liaruan tasek Sei., D., R. : Elacate nigra BL. tasek = Landsee! Trotz der Be- stätigung dieses Namens durch Selangor- Malaien zweifle ich an seiner Richtigkeit. Vielleicht spielt eine Verwechslung von Arten hinein. ingu D.: Pterois antennata BL. w//n^asa foetida. Als „Zauherraittel" « D., R.: Amphiprion ephippium BL. für Kinder (gegen den bösen Blick?) und gegen Asthma angewendet. ingu karang D.,R. : HolaccmtJms sexsfriaüisC.y . karang = Korallenblock. iiigu lombin D., R.: HolacantJms mesoleiicus BL. jabong D., R.: Balistes stellatns LACEP. jahong: Dayak (Borneo) — Bezeich- nung für an beiden Enden zuge- spitzte Bambusdosen, welche mit einem rhombischen Muster verziert sind; mit Bezug auf die Beschil- derung des Fisches. jaraiig gigi C: Otolithus maculahis C. V. jarang = klaffen; gigi = Zahn. Arten » « Otolitlms argenteus C. V. mit großen, getrennt stehenden » n Otolithus ruber BL. Zähnen. — „Klaffzahn". )i 1? Otolitlms versicolor C. V. '? « Collkhthys hiaurita Cant. jumpul C: Mugil planiceps C. V. seil, belanak; s. o. kala S.: Osphromenus olfax L. kalui Sei., D., R.: Osphromenus olfax L. kawaii kawan Sei.: Dangila Cuvieri C. V. kawan = Schar, Herde. kembong Seh: Caranx calla C. V. kcmbong (? = kumbong =- Käfer). » R.: Scomher macrolepidotus RÜPP. kepau Sei.: Catopra fasciata Bleek. kerapu Sei. : Epinephelus tauvina FORSK. kera^yu = gefleckt. » Cromileptis altivelis C. V. n Plectropoma maculatum C. V. n Sei., C, R.: Epinephelus lanceo- latus Bl. 53 R.: Epinephelus fasciatus FORSK. kerapu kayu D.: Epinephelus tauvina FORSK. kayu r= Hulz, Baum. kerapu lilin D.,R.: Epinephelus tauvina FonSK. lilin = Wachs (gelbes). kerek gedabaiig D., R. : Equula edentiila Bl. kerek (? = korik = Stab). Die Fische der uialayischeu Halbinsel. 199 Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen kerong: keroiig kerong kerong' ka- rang- kertakok kern SU kerusu padi kitang kli n korik telinga bnayn krai krosek knda knda ayer kuda laut kurau kurau j anggut laiar lais lalang lampan, lampang (S.) lampile D.,R.: Tlieraponimta C. V. TJierapon quadrilhieatus BL. D.,R. : Ce7itroge7iysvaigie7isisQ.etG. D. : Batrachis grunniens L. D. : Monacanthus monoceros L. R. : Monacanthiis monoceros L. Sei. : Theutis virgata C. V. Theutis stellata FORSK. C. : Theutis Java L. Theutis concatenata C. V. Theutis dorsalis C. V. Sei., D., R.: Scafophagus argus h. D., R. : Holacanthns anmdaris BL. Sei., D., R.: Ciarias magur H. B. S.: Ciarias Teysmanni BLEEK. Sei.: Sgngnathus serratus Temm. et SCHLEG. . Syngnathus spicijer RÜPP. Ichthyocamims carce H. B. Dorichthys hoaja BLEEK. Dorichthys ßnviatilis niilii Pali.: Barbus goniosoma BLEEK. D., R. : Monacanthus scriptus OSB, D.,R. : HippocamjnisguttidatusCUY. Sei.: Hippocampus hystrix KP. C: Polynemiis indicus SHAW. R. : Polynemus sextarius BL. SCHN, Sei.: Polynemus indicus SHAW. R.: Polynemus tetradactylus SHAW karang = Korallenblock. kerusu (? statt kerutu = ranh). padi = Reiskorn (ungeschält). korilc = Stäbchen ; telinga =^ Ohr ; buaya = Krokodil. — „Ohrstäb- chen des Krokodils". Sei., D.: Histiopliorus gladius BROUSS. Pah. : Cryptopterusmicropus Bleek. Sei.: Crossochilus ohlongus C. V. Rashora daniconius H. B. Sei., Neg. Senib., S. : Barhus Schwanefeldi BLEEK. S. : Betta bellica Sauv. krosek =; Sand. kuda = Pferd ; ayer = Wasser. laut =^ See. — „Seepferdchen". jangqut = Bart. laiar = Segel. Mit Bezug auf die Rückenflosse des Fisches. lalang (alang alang) ^= Gras. — „Gras- fisch." 200 Georg Duncker. Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen lasall layur layur lebis lebus lembu lepu lidall lidah lidah lidah lidah baji lidah lidah karang lidah lidah lumpur lisah logu luli lumban malong manuk sabong mombu C. : Pe)io])Jähalmiis ScJdosseri PaLL. D., R. : Trichiurus savala Cuv. R. : Mulloides flavolineahis Lacep. D., R, : Theutis concatenata C. V. Sei.: Ostracion cormitiis L. Sei.: Antennarius hispidus Bl. SCHN. Sei., D., R.: Synancidium horri- dum L. R. : Scorpaena polyprion Bleek. Pterois antennata BL. C: Cynoglossiis Cantoris Bleek. Cynoglossus trulla CANT. Sijnaphira commersoniana Lacep. Sei.: Cynoglossus lida BLEEK. Cynoglossus grandisquamis Cant. Cynoglossus lingua H. B. Sei., C. : Plagusia hüineata BL. Cynoglossus elongatus GÜNTH. Cynoglossus Hamütonii GÜNTH. R.: Psettodes Erumei BL. D., R. : Synaptura orientalis BL. SCHN. D., R. : Cynoglossus elongatus GÜNTH. D., R.: Synaptura commersoniana Lacep. C. : Periophthalmus Schlosseri PALL. D., R. : Choerops oligacanthus Bleek. C. : Harpodon nehereus H. B. R. : Theutis java L. ^q\.,X) .^'R.\ MuraenesoxtalahonG\]Y . R. : Ostracion cornutus L. S. : Dangila liyieata SAUV. lasah = verstümmelt ; auf die schief abgestutzte C. bezüglich? lembu = lumbu = Zeburind. lidah =: Zunge. — „Seezunge." cf. siblah. baji = Keil. karang = Korallenblock. lumpur = Schlamm. lisah = rastlos, aufgeregt. malong = lang. manuk = Huhn ; sabong =: kämpfen. — „Kampf bahn." Die Fische der malayischen Halbinsel. 201 Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen nior nior D., R. : Trachynotus ovatus L. nior = Kokusnuß. Vielleicht mit Bezug auf die glatte, glänzende Oberfläche der frischen Nuß. nyua nyiia Pah. : Barilius guttaUis Day. Die beiden Arten sind einander sehr n « Neg. Semb. : Luciosoma setigerum C. V. ähnlich. pala Sei. : Betta pugnax Cant. pala =^ Muskatnuß. Erklärung s. bei Nr.2 18 der systematischen Liste. paraiig Sei.: Chirocentrus clorah FORSK. parang = Buschmesser ; ein langes parang- parang- C, R. : Chirocentrus dorah FORSK. geradklingiges Messer mit starkem » » R.: Notopterus kapirat LACEP. Rücken, auch zum Schlagen ge- eignet. — ,, Messerfisch." pasir Sei., Pah.: Acanthopsis choero- rhynchus ßLEEK. ■pasir = Sand. peiine S.: Cliela anomaliirus V. HASS. petek petek Pah. : Amhassis rcmga H. B. )i 11 Joh.: Amhassis Commersonii C. V. petong S.: Catopra fasciata Bleek. pichah priuk C: Lohotes surinamensis BL. pichah = zerbrechen : priulc = Topf. n n D. : Scolopsis aurakis MUNGO Park.?? pinang pinang D., R. : Chaetodon octofasciatus L. pinang = Betelnuß, Arekanuß. pipit D., R.: Chelmo rostratus L. pijnt: Bezeichnung für kleine Vögel, besonders Munia sp. potong darma D.: Lohotes surinamensis Bl. potong = schneiden ; darma y Viel- leicht Druckfehler für damar, den harzliefernden Baum ; ferner damar = Fackel(mitDamarharz getränkt). puchuk C: Trichiurus savala CüV. puchuk = spitz; mit Bezug auf den » Trichiurus haumela FORSK. spitz auslaufenden Schwanz dieser Arten. puput R. : Hemirhamphus limhatus C. V. puteh Sei.: Barhus macidatus C. V. puteh = weiß. — ,. Weißfisch." » Barhus apogon C. V. » Rashora vulgaris mihi n Sei., Pah. : Barhus ohtusirostris C.V. puyu S • 1 ' " \ Andbas scandens DULD. j;i(ytt = Wachtel; beim Kauen macht puyu puyu derFisch ein knirschendes Geräusch. In Sei. wird dieser Name nur auf junge Ex. angewandt. 202 Georg Duncker. Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen rill riu rombin karang roiig rumi rumi sablah sagai salampai salangan, salangi saliup saluang saliidu » sasumpit sebarau selar selar batang seligi sembilang senangin Senderang sendok sepat sepat karang seriding siakap siakap hidong budak Pah.: Luis hexunema Bleek. R. : Henioclius macrolepidotas L. Sei.: Dangila Ciwieri C. V. Sei., D., R. : Echeneis ncmcrates L. Pah.: Synaptura achira mihi R. : Caranx galliis L. D., R.: Caranx armatus FORSK. C: Collichthys Inaurita Cant. C. : Polynemus tetradactyliis SHAW D,, R. : Chorinemus lysan FORSK. Chorinemus 8ti. Petri C. V, Sei.: Rashora Biiclianani Bleek. Rashora triUneata Steind. S.: Rashora argyrotaenia BLEEK. R. : Barüius giUtatus Day. Sei. : Arius sagor H. B. C. : ArmsmacronotacanthusBLEEK. C: Toxotes diatareus H. B. Sei.: Barhiis hampal GÜNTH. Sei.: Caranx kurra C. V. Trachyuotns Bailloni LaCEP. R.: Caranx djeddaha E'ORSK. R.: Anacanthus harhatns GRAY. Sei., D.,R.: Plotosus canius H. B. Sei.: Polynemus tetradactyliis Shaw. D.: Otolithus macidatus C. V. D.: Plectropoma maculatum C. V. Sei., Pah. : Osphromeims tricliopterus PALL. R.: Lohotes surinamensis BL. Joh.: Equula edentida Bl. C: Lates calcarifer BL. D., R.: Chromüeptis altivelis C. V. riu (? = riau = Lärm/:' vornhin ? karang = Korallenblock. Onomatopoetisclies Wort, das Ge- räusch des Fisches nachahmend. öete/i = gespalten; sa: Präfix(„einer"). — sablah wird allgemein im Sinne des deutschen „Butt" im Gegensatz zur „Zunge" {lidah) angewandt. sumpit =^ Blasrohr; sa: Präfix. hatang = Stamm, Holzklotz. sendok =■ Löffel. stpai = bitter. karang =: Korallenblock. hidong = Nase; hudak = Knabe; mit Bezug auf das Profil des Fisches. Die Fische der malayischen Halbinsel. ■203 Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkungen siakap karaiig- L)., R. : Lates calcarifer Bl. karang = Korallenblock. siblah C. : Psettodes Erumei BL. cf. sablah. » Pseitdorhomhus Biissellü Gray. sieh S. : Barhiis Schwanefeldi BLEEK. similaiig C. : CopidogJanis alhilabris C. V. shnilanr/ = sembilang. similaiig karong C. : Plotosus angiLÜlaris Lac^P. karong = karang? sinaiigi C. : Polynemus tetradadyhis SHAW. sxnangi = senangin. subara S. : Barhus hampal GÜNTH. sulir batang- Sei.: Rashora daniconiiis H. B. batang = Stamm, Holzklotz. siiinpit suinpit Sei., C, D., R. : Toxotes chatareus H. B. snm2nt=^ Blasrohr. — „Schützenfisch". siirdudu C. : Ariiis macronotacanthusBL^EK. SU tu D., R. : Amphisüe scuiaia L. sufu Druckfehler (?) für sudii = Löffel (Serawak). talang Sei. : Chorinemus lysan FORSK. talaiig- raja C. : Chorinemus lysan FORSK. raja = Fürst. tali S.: AcantJiopsis choerorhynchus Bleek. tali = Band. — „Bandtisch". tamaleli R. : Barhus apogon C. V. tamban Sei. : DussumieriaelopisoidesBLEEK. taniban batal C. : Clupea perforata Caxt. tamban bulat C. : Dussumieria acuta C. Y. bulat = ruud. taniban nipis C. : Chipea perforata Cant. nipis ^ dünn. tapa Sei. : Callichrous pahda BLEEK. tebal bibir D., R.: Diagramma crassispinum tcbal = dick ; bibir = Lippe. Mal. RÜPP. Wortstellung ! )! » R. : Diagramma pictum Thunb. „teboye" S. : Osieocliilus Hasselti C. \ . tembari C. : Sciaena diacanthus Lacep. tenggiri Sei.: Cyhium KuJdii C. V. 5) C. : Cyhium Commersonii Lacep. 55 Cyhium lineolatum CUV. tenggiri batang D. : Cyhium Commersonii LACEP. batang ;= Stamm, Holzklotz. tenggiri papan C: Cyhium guttatum Bl. SCHN. papan = Planke. terubok C, D., R.: Clupea ilisha H. B. tilan Sei. : Mastacemhelus unicolor C. V. tila7i = Regenwurm. n Mastacemhelus maculafus C. V. 204 Georg Di;ncker. Malayischer Name tilan tilan pasir timah todak todak pendek toman tiimbok ka tubing ubi « H 2. Yu belangkas bengkong tandoh paiijaug bengkong tandoh pendek chikak Lateinischer Name Bemerkungen Sei., D. : Mastacembelus armatus Lacep. D., R. : Trypauclien vagina Bl. Job. : Trichiuriis savala Cuv. Sei., Pah.: Belone cancila H. B. Sei., C, R.: Belone strongylurus V. HASS. Sei., D.: Beloyie clioram FORSK. C. : Belone anmäata C. V. C. : Hemirham'phns limbatus C. V. Hemirhamphus Russellii C. V. Hemirhamiilms Oeorgii C. V. R. : OphiocepJialiis striatus Bl. Neg. Semb. : LnciocepJialns pidcher Gray. jmsir = Sand. timah =^ Zinn. ,Blei". yolon yolon ): « » » j; « C. : Sillago sihama FORSK. pendek r= kurz. tumbok =: schlüpfen ? — ka ttibing ■■ an (in) das Ufer. iibi = Yam. Sei. : Hemirhamplms Cantoris BLEEK. Hemirlmmplms Buffonis C. V. Hemirhamplms limbatus C. V. Hemirh amphuspogonognathus BLEEK. Sei., S'pore: Hemirh amphusfliivia- tilis BLEEK. C: D. D. D. D. Selachii + Pristidae (-|- Rhinohatidae?) Carcharias acutus RÜPP. Chiloscyllium indiciim L. RhyncJiohatus ancylostomus BL. Sohn. Zygaena Blochü Cuv. Zygaena malleus RISSO. Stegostoma tigrinum L. 1JU Hai. panjang = lang. pendek = kurz. Die Fische der inalayischen Halbinsel. 205 Malayischer Name Lateinischer Name Bemerkuuffen geigaji kaik kaik parang pendek todak tokay 3. Pari bandara banga beiidira betiii daun n dedab kebas kebas linchin kl a war kola lalat lang » paus Sei., C: Piistis cuspidatus LaTH. D . : Bhynchoha tus djeddensisF OUSK. Rhinobahis Thonini Lacep. Sei.: Pristis aispidatus Lath. D. : Scyllium marmoratum Benn. D.: Pristis cuspidatus LATH. C: Stegostoma tigrimim, L. Chiloscyllium indicum L. gergaß = Säge. parang = Buschiuesser; s. o. unter „Ikan". todak : Hornhecht. Batoidei D. : Trygon sephen FORSK. R.: Astrape dipte}-ygia BL. Schn. Sei.: Trygon sephen FORSK. Sei.: Trygon uarnalc FORSK. Sei.: Thrygon sephen FORSK. C: Phinoptera adspersa M. et H. Sei.: Urogymmis asperrimus BL. SCHX. C: Narcine Timlei ßL. SOHX. Astrape dipterygia BL. SCHN. C. : Temera Hardivicldi GRAY. C: Myliohatis vespertilio Bleek. Myliahatis Nieiihofii Bl. SCHN. Sei.: Ceratoptera Ehrenbergii M. et H. D.: Trygon uarnak FORSK. Sei.: Trygon uarnak FORSKV C, D. : Aetohatis narinari EUPHR. Sei.: Ceratoptera Ehrenbergii M. et H. D, : Dicerohatis eregodoo Cant. pari = Rochen. bandara ;= Flagge. Dialekt, f. bandara. Dialekt, f. betina = Weib (von Tieren) ? daun = Blatt. kebas = elektrischer Schlag, shock. linchin -=■ schlüpfrig, glatt. lalat :=^ Fliege. burung lang: ein Raubvogel bussardähnlicher — ..Adlerrochen" 16 206 Georg Duiicker. Erklärung der Tafeln I und IL Die Abbildungen wurden in übereinstimmender Weise durch den Museumszeichner, Herrn E. Stender in Hamburg, derart ausgeführt, daß Photographien — mit Ausnahme der Figuren 9 und 10 in natürlicher Größe — der betr. Exemplare hergestellt, die wichtigeren Konturen derselben mittelst eines Pausverfahrens auf das Zeichenpapier übertragen und in diese die feineren Details nach der Natur eingezeichnet wurden. Bei der Reproduktion sind sämtliche Abbildungen auf Vio ihrer ur- sprünglichen linearen Ausdehnung verkleinert worden. Tafel I. Fig. 1. Pseudolanbiica (?) dupeoides n. sp. Text-Nr. 365. „ 1 a. Dasselbe. Linke, abnorme Kopfseite (Zwischenkiefer verkürzt) „ 2. Eashora dorsioceUata n. sp. Text-Nr. 357. „ 3. Barhus tetrazona Bleek. var. joJwrensis. Text-Nr. 337. „ 4. Barhus pahangensis n. sp. Text-Nr. 341. „ 5. Rashora heteromorpha n. sp. Text-Nr. 358. „ 6. Rashora macidata n. sp. Text-Nr. 356. „ 7. Barhus soroides n. sp. Text-Nr. 339. „ 8. Osphromenus malayanus n. sp. Text-Nr. 216. Tafel II. Fig. 9. Dmichthys hoaja BLEEK. Text-Nr. 414. c/', 31,5 cm lang. Verkleinert. „ 9 a. Dasselbe. Kopf von oben. „ 9 b. Dasselbe. $ mit regenerierter Schwanzflosse, nach Verlust einer größeren Anzahl von Rumpfringen; 24,6 cm lang. „ 9 c. Dasselbe. Schwanzflosse etwas vergrößert. „ 10. Dorichthys ßuviatüis n. ST^. Text-Nr. 415. (f, 14,3 cm lang. Vergrößert. „ 10a. Dasselbe. Kopf von oben. „ 11. Ctenopharyngodon idelhis C. V. Text-Nr. 360. „ IIa. Dasselbe. Linker Schlundknochen von außen. „ IIb. Dasselbe. Einzelner Schlundzahn von innen und von der Seite. „ 12. Crossochüus pseudohagroides n. ai^. Text-Nr. 331. „ 12 a. Dasselbe. Kopf von oben. „ 12 b. Dasselbe. Kopf von unten. Die Fische der malayischen Halbinsel. 207 Fig. 13. Pseudohagrus ornatus n. sp. Text-Nr. 303. „ 13 a. Dasselbe. Kopf von oben. „ 13 b. Dasselbe. Kopf von unten. „ 13 c. Dasselbe. Brustflossen-Stachel. „ 14. Barhiis lineatus n. sp. Text-Nr. 346. „ 15. Barhus Hcdd n. sp. Text-Nr. 338. „ 16. Barhus sumatranus Bleek. var. Text-Nr. 345. Gedruckt bei Lütcke & Wulff, E. H. Senats Buchdruckern. Jah/'buch de./'Ha/jif/i/r,j. Jl'ismnsch.At.skf/tm XXI Beiheft ?. Taf: / S. St ender del. Du nckei^: Mal ayische fische. Ja/iri>it,h ,/rr//.inil'ii/:ij. U7.y.y,^f/.sr//..biötaäe/iXUBe//u-/K^. Tafll DuncktT-, Malaif ixc/iefi^'^rhe. gcv, Ci I