m iliii ,.,. ,pH|,,. iWjö, A,t;,^. M,.. "1 (',;';;^: m- mm'- '-)■' /.w" / FORTHE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Btund atl A.M.N.H. Mitteilungen aus dem X> Zoologischen Staatsinstitut und Zoologischen Museum in Hamburg. ^c^.oc^^A^.sN^ii XXXVIII. Jahrgang. Inhalt: Seite Ernst Hentschel: Über den Bewuchs auf eleu treibeuden Tangen der Sargassosee. (Ergebnisse von der Ausreise der „Deutsch- land" 1911.) Mit 6 Abbildungen im Text 1—26 W. Michaelsen : Oligochäten vom Avestlichen Vorderindien und ihre Beziehungen zur Oligochätenfauna von Madagaskar und den Seycliellen. Mit 8 Abbildungen im Text 27—68 H. Lohmann : Oesia disjuncta Walcott, eine Appendicularie aus dem Kambrium. Vortrag, gehalten auf der Versammlung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Göttingen am 18. Mai 1921. Mit • einer Tafel 69—75 Beiheft zum Jahrbuch der Hamb. Wissenschaftl. Anstalten. XXXVIII. 1920. In Kommission bei Otto Meissners Verlag Hamburg 1922. Bemerkung. Von den ..Mitteilungen aus dem Zoolog-ischen Museum in Hambuia" sind erschienen : im Jahrbuch der Hamburgischen Wissen- scliaftlichen Anstalten, Jahrgang 1883—1892, I— X. Jahrgang I— V (1884—1888) als ..Berichte des Direktors Prof. Dr. Pagenstecher nebst wissen- schaftlichen Beilagen" „ VI— X (1889—1893) als „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum" XI— XXXI (1894—1914) als „Mitteilungen aus dem Xaturhistorischen Museum in Hamburg", Beihefte zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XL— XXXI. Jahrgang, 1894—1914. „ XXXII (1915) als „Mitteilungen aus dem Naturliistorisohen (Zoo- logischen) Museum in Hamburg", 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XXXII. Jahrgang, 1915. „ XXXIII— VJI (1916—1919) als „Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Hamburg", 2. Beiheft zum Jahrbuch der Haniburgischen Wissenschaft- lichen Anstalten, XXXIII.— VII. Jahrgang, 1916—1920. „ XXXVIIl (1920) als „Mitteilungen aus dem Zoologischen Staatsinstitut und Zoologischen Museum in Hamburg", 2. Beibcft zum .Fahrburli der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XXXVIIl. Jabryaiig. 1920. über den Bewuchs auf den treibenden Tangen der Sargassosee. (Ergebnisse von der Ausreise der ,, Deutschland" 1911. ) Von Prof. Dr. ERNST HENTSCHEL, Hamburg. Mit 6 Abbililuiigen im T(!.\t. JJie natürlichen Vorbeding'ungen für die Tiösung- des Gnind])r(djl('ms der Hydrobiologie — der Frage nach den Beziehungen der Organismen zum umgebenden Wasser — sind am reinsten und einfachsten in der küstenfernen und bodenfernen Hochsee gegeben. Zunächst allerdings nur für Organismen, welche keines Substrats bedürfen, für Planl<;ton und Nekton. Jedoch auch solche, zu deren Lebensbedingungen das Vorhanden- sein eines Substrats gehört, insbesondere diejenigen, Avelche starre Flächen voraussetzen — ich will sie Stereo phile nennen — . werden am reinsten, am einfachsten und ungestörtesten die Beziehung zum umgebenden Wasser in der freien Hochsee zeigen, sofern sie dort ein Substrat vorfinden. Könnte man Platten von Schiefer, Glas oder dgl. ebenso wie in Binnen- gewässern (vgl. HENTSCHEL 1916) und an Meeresküsten auch in der Hochsee zum Zweck der Besiedelung aushängen, so würden zweifellos die des offenen Meeres in ihrem Bewuchs die klarsten und durchsichtigsten Verhältnisse zeigen. Es gibt nun Substrate in der Hochsee. Die Körper lebender Tiere und Pflanzen, schwimmende Skelettreste von abgestorbenen Organismen, wie das Treibholz, Abfälle des menschlichen Gebrauchs, z. B. Schlacken und Flaschen, und die Seeschiffe bieten den Stereophilen die ihnen eigen- tümliche Vorbedingung des Daseins. Das sog. Golfkraut der 8argassosee nimmt unter diesen Substraten eine besondere Stellung ein. Nach Stoff und Gestaltung vollkonnnen einheitlich, verbreitet es sich in unermeßlicher Menge mit verhältnismäßig sehr großer Dichtigkeit über ein gewaltiges Meeresgebiet mit räumlich und zeitlich nicht sehr wechselnden physikalischen Bedingungen. Wenn an Stelle jeder Sargassumpflanze eine ebene Platte im Wasser triebe, so würde ein Vergleich des Bewuchses auf solchen Platten von vielen verschiedenen Punkten das Verhalten der Stereophilen in der Hochsee vermutlich in großartiger Einfachheit zeigen. Dadurch, daß es sich um kompliziert gestaltete lebende Pflanzen handelt, wird die Untersuchung zwar schwieriger, aber wegen der Art und Weise des Vorkommens dieser Pflanzen bleibt sie immer noch der wahrscheinlich einfachste Weg in das besprochene Problem hinein. Dies sind die Grundgedanken der vorliegenden Ai-belt, in der das Leben dei- Bewuchsorganismen auf dem Sargassum. und zwar nacheinandei- 1 2 Ernst Hentschel. ihr Eiiizelleben. ihr CTeraeinschaftsleben und ihr Gesamtleben besprochen werden soll, ^fnn kann diese drei Betrachtungsweisen als die ninnnbiotischo. die coenobiotische und die hrdobiotische bezeichnen. Ich verdanke das Matei'ial der Untersuchung in erster Linie Herrn Prot. LOHMANX, der es von der Ausreise der ..Deutschland" im Jahre 1911 heimbrachte. Nicht nur das Sargassum dieser Elxpedition. sondern alles treibende Material, welches auf der Fahrt von Hamburg bis Buenos Aires gesammelt wurde, habe ich berücksichtigt. haui)tsächlich um di(^ Eigen- tümlichkeit des Sargassumbewiichses durch \'ergleich mit dem an anderen Triftkörpern von andern Oi-ten deutlicher hervorzuheben. Zur Kigänzung dienten außer dem 3Iaterial des Zoologischen Museums zu Hamburg besonders Sargassumpflanzen von der Planktonexpedition, von der Deutschen Südpolarexpedition und aus dem Herbar des Instituts für Allgemeine Botanik zu Hamburg, für die ich den Herren Geh. Rat BRANDT. Prof. Hartmeyeh und Prof. Winkler zu Dank verpflichtet bin. Jm folgenden gebe ich eine Übersicht des untersuchten Materials, zunächst dessen mit bestimmten Fundorten innerhalb der Sargassosee. Es ist so angeordnet, dal.) ich auf der von KhC'MMEL (1891) gezeichneten Karte (Fig. 1) von der äußersten Zone (I) zur innersten (TV) fortschreite und innerhalb jeder im ^^' bei 30' N. Br. beginnend im Sinne des Uhr- zeigers herumgehe. Darauf folgt das übrige Material von der Ausreise der „Deutschland", zunächst Sargassum ohne bestimmten Fundort, danach das Material, welches außerhalb der Sargassosee gewonnen wurde. KRÜMMELSCHE IONEN UND fundst;^ttenj INDERSARQASSOSEE frboi- den Bowuch.s aut' den Iroibendeii Tangen der Sargassosee. 3 A. Pflanzen aus der Sargassosee mit bestimmtem Fundort. I. (Nichts, vergl. jedoch Nr. 24.) IL 1. 39,4'' N. Hr.. 57,8 W.L. 3.8.1889. Plankton-Expedition. 2. 41.6° N.Bi-., 56.3" W. L. 2. 8. 1889. J^hnikton-Expedition. 3. 42—44' N. Br., 35—40' \A'. I... Aug-. 1913. R. MlETHE (Zoolog-. Mus. Hamburg). 4. 34' 19' N. Rr.. 2S"4ß' W. 1.. 12. 6. 1911. H. LOHMANxX („Deutseh- land"). 5. 34°N. Er.. 32MV. L. und 32 N. Br., 32 W. L. Okt. 1854 und Okt. 1859 (Mus. Kopenhagen). (;. 26° 14' N. Br., 33' 14' W. L. 17. 10. 1903. E. VanH()FFEN („Gauß"). 7. 24° 57,5' N.Br., 33" 35' W. L. 21.6. 1911 . H. LOHM ANN (,. Deutsch- land"). 8. 24° 59' N.Br., 36 38' W.L. 23. (>. 1911. H. LOHMANN („Deutsch- land"). 9. 20° 45' N. Br., ir 13' W.L. 19. 2. 1882. (Zoolog. Museum Hamburg). 10. Habana. 1907. H. F. Beumer (Instit. Allgem. Botanik Hamburg). 11. Campeche-Bank (Inst. Allg. Bot. Hamburg). Trocken. 12. Jupiter Inlet, Florida. Phycotheca bor. anier. (Inst. Allg. Bot. Hamburg). Trocken. UL 13. 37,1° N.Br., 59,9° W.L. 4.8.1889. Plankton-Expedition. 14. 25° N.Br., 38° 16' W.L. 24. 6. 1911. H. LOHMANN (..Deutsch- land"). IV. 15. 31.5° N.Br., 59,0° W.L. 12.8.1889. Plankton-Expedition. 16. 31,2° N.Br., 48,5° W.L. 16.8. 1889. Plankton-Expedition. 17. 31° N.Br.. 40° W. L. 16. 2. 1908. H. NISSEN. (Zool. Museum Hamburg). 18. 24° 59' N.Br., 44° 58' W. L. 28. 6. 1911. H. LOHMANN (,.Deutsch- land"). 19. 23° 50' N. Br., 65° 52' W. L. Febr. 1909. TILDEN, Amer.Algae (Inst. Allg. Bot. Hamburg). Trocken. 20. 25° 58' N.Br., 73° 39' W. L. 18. 6. 1900. Phycotheca bor. amer. (Inst. Allg. Bot. Hamburg). Trocken. B. Weiteres Material von der Ausreise der „Deutschland". a) Pflanzen aus der ostlichen Sargassosee ohne Fundort. 21. Östliche Sargassosee. Juni (?) 191 1. H. LOH mann („Deutschland"). 22. Dgl. — .Golfkrautkugel mit Fischeiern ; 21. od. 30. 6. 1911. H. Loh- 23. Dgl.— Golfkraiitkugel mit Fischeiern ( mann (,Dellt^^(•ldand"'). 1* 4 Knisl Heilt scliel. b) Anderes Material. 24. 43 29' N.Br.. 28" 8' W.L. 25. 5. 1911. H. l.omiAXN (..Deutsch- land")- Auf einer Schildkröte. 25. 26' 34' S.Br.. 41° 16' W.L. 19. 8. 1911. H. LOHMAXX (..Deutsch- land"'). Auf Sargassum und Schlacke. 26. 36—38° S.Br., 49—51 W. L. 30. od. 31. s. 1911. H. LOHMANN („Deutschland"). Auf Macrocysfi.s. 27. 39" 21' S.Br., 52° 17' W. L. 1. 9. I9n. H. I.oHMANN („Deutsch- land"). Auf Macroci/.stis. Außer dem hier aufgeführten Material standen mir noch zahlreiche andere Sarg-assumbüschel zur A'erfügung. deren Fundort unbekannt ist. Ich zähle sie nicht auf, berücksichtige sie aber bisweilen im folgenden. 1. Die Organismen des Bewuchses. Ich gebe im folgenden zunächst eine Übersicht der von mir beob- achteten Arten. Ein vollständiges Verzeichnis aller bisher von treibenden Sargassum bekannt gewordenen Tiere und Pflanzen aufzustellen, habe ich nicht versucht. 1. Arten aus der Sargassosee (Nr. 1—24 der Materialliste). Schizophyceae: Dichothrix spec, Caloihrix sprc. l^adis sper. Bacillariaceae: (hcconeis spec Rhodophyceae: Cerammm spec, Melohesia spec Hydrozoa: Gemmarkt implexa Ald., Clijfia jol/nstoni ALI). (?), Cl. shnpic.r CONGD., Laomedea sargassi BROCH., Haledum nannm ALI)., H. spec. Set-tularm maijeri NUTT., 8. versluysi NüTT., Plumularia sargassi VaNH.. Aglnophenia late-carinata ALLM. Polychaeta: Nereis dumeriUi AUD. Edw. (AüGENER best.), Spirorhis spec (wolil (on-iigatus MONT. und vielleicht formosus BUSH). Bryozoa: Menihranipora teluielrha irOßB.. ßoircrhankia spec '^ Cirripedia: Lepas anaiifera L. (nur Nr. 24. also nicht auf- Sargassum). /.. pcethicda Spgl. juv. Tunicata: IHplosomn gelaimosum El)W. ; 2. Arten aus dem Brasilstrom iXr. 25) an Sargassum und Schlacke. Hydrozoa: Clytia johnstoni ALI). (V). Laomedea sargassi BROCH., Hehrlhi ca/carafa (AG.), Sertularia ratlihimi NriT.. Phnnaralia ohliqua SAl'NO. Bryozoa: Memhranipora helhihi HCKS.. .1/. rclirahim (L.). Srupocelhiria scTupea Bush, Aetea azori((( JUL. Calw Cirripedia: LrjKi^^ avserifcra L. juv. über den Bewuchs .luf dt-ii treibeiulen Tangen (Um- Sargassosee. 5 3. Arten aus dem Falklandstrom (Nr. 26 und 27) au Macrocystis. Bacillariaceae: Fragilaria spec, Synedra spec, Licmopliorn si)ec. Chlorophyceae: Monostroma spec. ? Phaeophyceae: Ertocarpus spec. Hydrozoa: Ohelia geniculata L. Cirripedia: Lepas anatifera L., L. australis Darw. juv. Mollusca: Modiolarca tra2)e.mia Lam. Ferner wurden verschiedene Eierformen g-efundeu: Fischeier (Nr. 7. 22, 23), einzelne linsenförniioe Eier, vielleicht von den daneben vor- kommenden Turbellarien (Nr. 2), kleine, flache Eierpakete in Gallerte (Nr. 9), krausenförmige Eierpakete, wohl von Schnecken (Nr. 2), eine zarte Eierschnur, gallertig, mit 2 — 4 Eiern von etwa 50 // Größe im Querschnitt (Nr. 22). — In Nr. 24, auf der Schildkröte, fand sich noch eine büschelig verzweigte, an CladopJiora erinnernde, etwa 6 mm hohe Fadenalge. In einigen Lepas dieser Nummer lebte der Polychät Hippono'e gaudichaudi AUD". und Edw. (Augener best.) — In Nr. 2, 5, 10, 14, 15, 16, 17 fanden sich feine verzweigte Kalkgebilde auf den Blättern, ihrer Gestalt und Größe nach etwa an reich verzweigte H3'drorhiza erinnernd. Die spezielle Artung der vorstehend zusammengestellten Bewuchs- organismeii der Sargassosee, ihr Körperbau und ihre Lebensweise, zeigen im allgemeinen nichts Auffallendes. Daß aber ihre Lebensweise eine eigenartige, irgendwie auf die besonderen Lebensbedingungen abgestimmte ist, ergibt sich schon aus dem Vorkommen anderer Tiere und Pflanzen auf andersartigen doch gewisserma(]en verwandten Substraten, z. B. auf Triftkörpern außerhalb der Sargassosee oder auf festsitzendem Sargassum der Küsten, wovon später (S. 21) die Eede sein soll. Von erkennbaren Besonderheiten ist die geringe Größe der Orga- nismen des Bewuchses hervorzuheben. Daß die Tragfähigkeit der gas- erfüllten Blasen des Sargassums hier eine Grenze setzt, ist mechanisch selbstverständlich, aber es schejnt, daß die Bewuchsgröße eine noch wesentlich niedere Grenze hat, als es diese Tragfähigkeit verlangt. So kommen von Hydroiden aus den an umfangreichen Arten reichen Gattungen doch nur ganz kleine vor. Stöckchen von Sertularia mayeri habe ich bis 10 mm, S. uersliiysi und Aglaophenia kaum über 12 mm hoch gefunden. Es wäre denkbar, daß die Grenze dei- Körpergröße durch das verhältnis- mäßig geringe Nahrungsquantuni herabgedrückt A\ird. Andererseits kann nicht behauptet werden, daß es sich um Kümmerformen handelt. Wenn mir, wie gesagt, besondere Anpassungen der Bewuchsorga- nismen an die eigentümlichen Lebensbedingungen nicht bekannt geworden sindj so ist doch ein Fall zu nennen, in dem solche Anpassung vorliegen könnte, und ferner soll ein zweiter Fall hier noch erwähnt werden, in dem Entwicklungsstadien freilebender Tiere mit dem Sargassum vorüber- H Ernst Hentschel. g-eheiul eine feste Veibindung- eingehen. ]m ersten Falle handelt es sich um eine häutige Diatoniee der (Tattung Cocconeis, die (Fig. 2l oft. augen- scheinlich zur Zeit der Auxosporen- bildung. in eine (Tallerthülle einge- schlossen vorkommt. Von dieser Hülle gehen 1 oder 2 (Tallertfäden aus, be- sonders oft nur einer in der Mitte über dem Zentralknoten. Sie verjüngen sich allmählich und enden (immer?) frei im \\'asser. Der andere Fall ist der jener schon (ifter beschriebenen Sargassumkugeln, die einei' nicht sicher fest- gestellten Fischart (oder mehreren) zur Ablage ihrer Eier dienen (vgl. LOHMANX 1912, S. 81). Die mir vorliegenden Stücke (Nr. 22 und 23) enthielten nur leere Eischalen. FiiT. 2. 2. Die Lebensgemeinschaft des Bewuchses. Wie sich der Bewuchs in den Einzelfällen aus den vorstehend genannten Arten zusammensetzt, soll für die - oben unter Nr. 1 bis 20 aufgeführten Sargassumpflanzen im folgenden auf Grund zweier Tabellen dargestellt werden. Die erste bedarf keiner Erklärung. Die zweite soll über die Dichtigkeit des KewMichses auf den Blättern an den verschiedenen Fundorten Auskunft geben. Sie beruht auf der Zählung der Organismen von einer großen Anzahl von Blättern (Fig. 3), auf deren (Trundlage für jeden Fundort der Be- wuchs eines ,, Normal- blattes" berechnet und in die Tabelle eingetragen wui-de. Das geschah dcrait, daß die Längen aller untersuciiten Blätter eines Fundorts ad- diert wurden, ebenso die Zahlen für die Fig. 3. einzelnen (lattungen, die diesen Blättern entsin-echen. und dann von der Längensumme ausgehend der Bewuchs für die Länge, von lU cm berechnet wurde. Ein Normalblatt wäre also die theo- retische Konstruktion eines Blattes von 10 cm Länge. Mit seinei' Hilfe ist es möglich, den Bewuchs an verschiedenen Stellen quantitativ zu vergleichen. Die Berechtigung dieses \'erfahrens mag einigen Bedenken begegnen. Daß über den Bewuchs auf den 1r(Ml)on(lon Tangen der Sargassosee. 7 Blätter verschiedener Größe und verschiedenen Alters nicht gieichwertig sind, ist nicht zu bestreiten. \\'eniopr dürfte die Verschmälerung der Blattfiäche gegen die Enden stürend einwirken, da z. B, bei Hydroiden und Fadenalgen oft mehr die Ränder als die Flächen für den Bewuchs in Betracht kommen. Für koloniebildende Organismen wurden meist nur die Kolonien gezählt, für Hydroiden die Zahl der selbständig sich von den Hydrorhiza erhebenden Stämmchen. Wo Zählung nicht ausführbar war, wurden die Begriffe ..selten, vorhanden, häufig, massenhaft" in die Tabellen mit den Anfangsbuchstaben dieser Worte eingefiihrt. Oft lassen sich am gleichen Fundorte schmalblättrige und breitblättrige Pflanzen mit ver- schiedenartigem Bewuchs unterscheiden. Sie wurden getrennt, erstere unter a, letztere unter b. behandelt. Aus diesen Tabellen und anderem Beobachtungsmaterial ergibt sich über die Zusammensetzung des Bewuchses auf treibendem Sargassum hauptsächlich folgendes. Die Zahl der überhaupt von mir beobachteten festsitzenden Arten beträgt etwa 18 für die Tiere und 6 für die Pflanzen. Am einzelnen Fundort wurden 1 — 15 Arten, im Mittel 6 — 7 Arten beobachtet. Die Schwankung dieser Werte ist zum Teil durch die Gunst oder Ungunst des Materials bedingt. Die Zonen 11 und III sind im Mittel artenreicher als das Innengebiet IV. Die Häufigkeit des Vorkommens der einzelnen Arten schwankt zwischen 5 und 90 " u allei' Fälle. Das Maximum erreicljt Meml)ranipora, 85" o auch die Gattung Spirorhis, 65% Clytia, danach io\ge\\ Dichotlirijm\& Cocconeis mit 50°/o, Laomedea mit 40% usw. Ein bezeichnender statistischer Ausdruck für den Gesamteindruck des Bewuchses liegt darin, daß Hydroiden an allen Fundstätten und auf allen Normal- blättern vorkommen. Bestimmte Arten bevorzugen deutlich bestimmte Zonen oder Zonenabschnitte. was bei graphischer Darstellung (Fig. 5 und 6) noch deutlicher wird. Auf den Normalblättern beträgt die Artenzahl, wenn man die nicht mitgezählte Cocconeis hinzunimmt, im Mittel etAva 5. Bezeichnender ist die mittlere Zahl der Hydroidenstämmchen: 51. Ausnahmslos herrscht eine Art der Hydroiden gegen die anderen entschieden, oft bedeutend vor; nicht selten beherrscht sie das Blatt allein. Das Maximum für die einzelne Fundstätte liegt fvon den Rivulariaceen abgesehen), einen Fall ausgenommen, stets bei den Hydroiden. Dabei ist allerdings zu bedenken, daß die gewählten Einheiten der Zählung bei Hydroiden (Stämmchen), Memhranipora. Diplosoma (Kolonien) und Spirorhis (Individuen) ungleichwertig, nui' für das Auge gewissermaßen gleichwertig sind. Die Ausnahme macht Nr. 15 mit dem bedeutenden Maxinuim von 94 bei Spirorhis. Berechnet man Mittel- werte für die drei Zonen, so ergibt sich für Spirorhis die Reihe 1,7—3,6—20,8, für Clytia 12,8—28,3—42,3, also Zunahme nach innen. Beide sind in der Zone IV sehr stark entwickelt. Beachtenswert ist auch die Häufigkeit Ernst Henlschel. o CM jZ 'S a — Ol ^ c ^ 03 o E ■£ o > o -h + + + + > 1— 1 OS + CO + ' + + + tH 1— 1 + + + + + + + + 4- + + + + + + + 12 + + + + + N ~ ~ i~ o if: lO + + + + + + + 4- + + + + + + + 4- + + + + + + + 4-+ + + + 4- + + 4- + + 4- 4- 4- 4- 4- + + + + + + + + + + + 4- 4- + + + + + + + + + + 4- 4- + + 4- + + 4- + 4- 4- + +4- + 4- + + 4- + +4-4-4-+ + + + + + + + + .p I S^ g^ a^ Q^. o o -^ Ä •8 ^35 c c s s _e s' S e c s Sh S '^ ■!> <» ^ ® 'S '^ ^^ti::tt5c^c^a:-^-^cq>^ Q w über den Bewuchs auf dou t reiliendeii Tfiiifijeii der Sargassosee. CO cö q= Ol Ki i. N 09 •o 'S 3 f^ t- "^9 » 1 '"' 4< (N ^ iS 1— 1 1^ '^ -- ■*„ t^ CO CO oo CO c; t>. CO (M CO CO - Ö" CO T-l CO - ,-r CN o o o i^. o i7f irT CO •rp 1—1 ^^ .^ lO O »^„ lO CO »-l tH ■iH o ■' tH CO 00 tH CO f^ o 7 JCO rH 4, t- o CO y-K CO- ^^ T— 1 T-T iO CS >«. uO t^ KO OJ I^CO tO T-i o CO t^ (N (N Tt^ CN "«Ji .^_l o GO \ S 3 i^ w >^ S rr ö ^ c c c N tten. der i er B Ol s •S c • s ^ ^ c<3 -S5 • :ai '^ TH f>- ^ ^ e c^ ■-».- 's ä <^ .t: > _C ü ^ 1. c ^ c 1. 0. s 1 ^ ^ < 10 Ernst Heiilschel. von Kivulcrtiaceeii in Zone 11. Die Maxinia sind: Bei einfachen Hydioiden 138, bei Stöckchen 110, bei Memhranipora 19, bei Spirorhis 94. Als Mittelwerte ergeben sich (bei Ausschluß der Nulhvcrte!) folgende, nach der Größe geordnet: Clijtia'^\, Se)i((lar/a4\, Äglaop/>e)/ia'M), L(ivmeclea21 , Spirurhisl^, Meinhranipora 4,9. Berechnet man hierzu auf Grund der (in Klammern augegeben) mittleren Koloniestärken die Individuenzahlen, so ergibt sich: Clijtki (Ij 41, Sertularia (11?) 451, AgJaophcnia (73,8) 2214, Laomedea ((),3) 170, Spirorhis (\) \'i, Mcnthranipora (33,7) 165. Mit Hilfe der Kolonie- stärken kfinnte man annähernd die Individuenzahl für die meisten Normal- l)lätter berecluien. wenigstens für die Tiere. Die Zählung bis zu den Individuen durchzuführen habe ich wohl versucht, aber wieder aufgegeben. Eine der merkwürdigsten Tatsachen ist der Unterschied des Bewuchses schmal- und breit blättriger Stücke des gleichen Fundorts. Fast aus- nahmslos sind erstere wesentlich artenärmer als letztere, entbehren erstere derMcmbranipora und Spirorhis. wählend sie letztere besitzen, und s(;hließli('h werden erstere von Clijfia. letztere von Äglaophenia oder Scrtuhnio beherrscht. Das zeigt sich bei den Nummern 3, 7. 13. 17, 18, ferner bei den hier fehlenden 20. 22 und 23 und bei einigen Proben ohne Fundort. Der Bewuchs auf dem treibenden Sargassum (vgl. Fig. 4) ist im Sinne des zoologischen Sprachgebrauches eine ..Lebensgemeinschaft". Bei diesem Begriff wird an zweierlei gedacht, einerseits an die (4emeinsamkeit der Bedingungen der Umgebung, andererseits an die Wechselbeziehungen zwischen den Organismen. F.i-steres bedingt eigentlich nur ein Neben- einander des Lebens, keine Zusammengehörigkeit, es erzeugt nur eine (Temeinschaft im Sinne der Faunistik und Floristik; soll die ..Biocoenotik" etwas anderes bieten als diese, so kann nur die Untersuchung der Wechsel- beziehungen ihr Inhalt sein. Die Untersuchung der Bedingungen der Umgebung ist gewissermaßen nur die Basis, auf der das Studium des (jenieiuscliaftskibens el)e]is() wie das (k^s [-«^inzellebens inid das des (iesamt- lebens ruht. Nun wäre es denkbar, daß zwischen verschiedenen Uiganismen. die auf dem gleichen Sargassumbüschel angesiedelt sind, Wechselbeziehungen überhaupt nicht bestehen. Andererseits bestehen zweifellos enge Bezie- hungen jedes Siedlers zu den meist planktonischen (Jrganismen. von welclien er sich nährt, oder zwisclien den Siedlern einerseits und ihren pbinkto- nischen Larven andererseits. Der Sargassumbewuchs ist also in dem hici' gedacliten streng biocoenotischen Sinne vielleicht gar keine Lebensgemein- schaft, dagegen ,.besteht Lebensgemeinschaft" zwischcnihm und dem Llankton. Verfolgt man diesen (bedanken weiter, wendet man ihn auf verschiedene sogenannte Lebensgemeinschaften an, so erkennt man. daß eine sinn- störende Schiefheit in diesem Be<>iiff' liefft. f'lxM- den Bew iiclis ;uil' den 1 i'oilxMidcn Taui2;(Mi der Öargassosee. \] Das ^\'()^t Lebeiisg-emeinschaft sollte nicht ein Ding, sondern einen Zustand bezeichnen, nicht eine Summe von Organismen, sondern eine Summe von Beziehungen, nicht ein abgeschlossenes Ganzes, sondern den Zusammenhang in einem unabgeschlossenen Kontinuum. Man sollte nicht sagen: „Dies ist eine" Lebensgemeinschaft, sondern „hier besteht" Lebens- gemeinschaft. Man sollte nicht fragen, was die Gemeinschaft äußerlich zusammensetzt, sondern was sie innerlich zusammenhält. Um die wertvolle Idee aus dem iniklaren Begriff Lebensgemeinschaft für den gegenwärtigen Zweck herauszuziehen, denke man sich das Leben auf der Erde überhaupt als ein Kontinuum. Man suche abzusehen von der Vorstellung einer Individualisierung eines Ausschnittes aus dem Gesamt- leben innerhalb eines bestimmten Lebensraumes, wie sie bei dem Worte Lebensgemeinschaft in uns aufzutauchen pflegt. Man stelle sich vor. daß dies Kontinuum auch den Teil des Ozeans durchdringt, den wir Sargasso- see nennen, und daß hier wie überall zwischen den vorhandenen Orga- nismen vielfache Kontinuität besteht. Kontinuität sehr verschiedenen Grades, deren Grad und A\'ert keineswegs durch die räumliche Nachbar- schaft oder Entfernung^ in erster Linie bestimmt wird, sondern durch die Bedürfnisse der (Organismen und die (Gelegenheiten, sie zu befriedigen. Will man die Untersuchung auf diese Kontinuität oder Lebens- gemeinschaft richten, so wird man, wie es im folgenden geschehen soll, hauptsächlich die Lokalisation. die Ernährung und die Fortpflanzung der Organismen zu beachten haben, also diejenigen Vorgänge, durch welche vorwiegend die Lebensschicksale der einzelnen Individuen. (Gruppen von Individuen und Arten fest ineinandergefügt werden. Zunächst wäre zu fragen, ob die verschiedenen Siedler auf einem Sargassumbüschel vitale Beziehungen zueinander haben, (gegenseitiges Überwachsen konnnt vor. Spirorbisröhren werden gelegentlich von Memhraniporu, Bryozoen von Hydroiden überwachsen, benachbarte ^S^>/vY»fe können einander im Wachstum stören, und auf allen diesen siedeln sich Algenzotten an. Als sekundären Protistenbewuchs habe ich nur die er- wähnte Cocconeis spec. beobachtet, welche Hydroiden, Cyanophyceen usw. oft dicht bedeckt. Ein Streit um den Siedlungsraum und ein gegen- seitiges Sichverdrängen findet jedenfalls statt. Eine wachsende Mem- braniporakolonie scheint alles, was ihr im \\'ege steht, zu überwinden. Auch die Hydi'oiden machen sich wohl gegenseitig den Kaum streitig. Man findet bei oberflächlicher Gesamtbetrachtung meist nur eine Art, gewöhnlich den Gattungen Clytia. Afilaophenia, Sertnlann auch Laomedca angehörend, auf jedem Sargassumbüschel. Bei genauerem Zusehen bemerkt man daneben an einzelnen Stellen noch die schwächeren Arten der (jattungen Laomedea. Phimularia. Halcchn» und Ch^mmariu. Dies einseitige Vor- herrschen zeigt die Normalblatt -Tabelle deutlich. Xr. 13 b und 3 a sind 1 •_> Ernst Hentschel. hierin nicht ganz so charakteristisch. Bei 3a war ein Stock zum größten Teil dicht mit Clytia besiedelt, ein Seitenzweig dagegen und die nächste Umgebung seines Ansatzes an den Hauptstiel trug Laomedea, während Clytia entschieden zurückgedrängt war. Viel deutlicher als die vorerwähnten treten Beziehungen des Bewuchses zu den freilebenden Organismen seiner Umgebung hervor. Die Ernährung des Bewuchses bewirkt eine ununterbrochen dauernde vitale Kontinuität zwischen ihm und dem Organismenbestande des freien Wassers, in dem er schwebt. Um diesen Zusammenhang zur Anschauiuig zu bringen, habe ich die Darminhalte der häufigeren Tier- formen untersucht. In ihnen ist naturgemäß nur ein Teil der Nahrung noch erkennbar, aber er genügte, um ein Urteil über die Nahrungsquellen, die Auswahl, ^fenge und Zusammensetzung der Nahrung zu gewinnen. Zum Zwecke der Untersuchung wurde bei Lepas der Darm entleert, bei Diplosoma das Tier aus der Kolonie, bei Memhyanq)ora und Spirorhis (1(M- ^^'eichkörper aus dem Skelett herausgenommen, bei den Hydroiden nur das ganze Tier mikroskoi)isch untersucht. Es wurden auch Tiere verwendet, die nicht den Fängen der obigen Übersicht angehörten, jedoch nur solche aus der Sargassosee im Sinne der KRt'MMELschen Karte; von Lepai^ auch einige Tiere, von denen ich nicht wei(j, ob sie auf Sargassum oder anderm Substrat gefunden waren. Ich gebe zunächst eine Übersicht der bei den häufigsten Tierformen erkannten Nalirungsbestandteile mit den Nummern der Fundstätten. Neu eingeführt sind einige Fundstätten für Lrpci^: a und b ..Sargassosee'', c 34° N, 37 °W, d 43' N. 42^ W. Die .Zahl der geformten, aber nicht erkennbaren Bestandteile, insbesondere leerer Schalen, ist oft sehr beträchtlich. Membranipora: Diatomeen (4, 13), u. a. Coscinodiscusi?}; Coccolithophoriden (4. (j, 13, 16), besonders CorroUthophora leptopora: Peridineen (4, 6. 16), meist riymnodinien; Nesselkapseln von Pliif^alin (4, 6 und wohl 16). Spirorbis: Diatomeen, insbesondere Navicula (14. 1.5. 17) und ('uscino- disctis (? 15): Coccolitliophoriden (2. 3, 4, 6, 14, 15, 22). oft Coccolftho- pJioru ((■jilojj(jj-(i ; Peridineen (6, 15j, meistGymnodinien, ferner Pcridin'nim: Silicoflagellaten (14, 15, 22), wohl meist Didyochh Jihnhi; Algenfäden (22): (jlobigerinen (4); Tintinnen (9): Nesselkapseln von /'////stilin {A-. 14): I^'mbi-yonen von Spirorbis (? 4). Lepas: Diatomeen (a), Thalassios'ird (?! und festsitzende Art; Coccolitlio- phoriden 124), b(!s. ('(xrolithophoni lej^topora ; Veridmeen (c); Silicofiagel- laten (a, c), meist wohl Dirtyohor(Mi daibieten. W'iihrend z. 15. die Planktonexpedition am 16. 8. 89 einen Physalienschwarm durchfuhi'. zeigt der Bewuchs auf dem gleichzeitig aufgetischten Sargassum (Nr. KJ) keine odei- nur wenige Nesselkapseln davon. Andererseits waren am 12. (5. II am Sargassum Nr. 4 fast alle Därme \(tn }fnnhra77ij)oi(( mit Nesselkapseln gefüllt, ohne daß ein Auftreten von /1/f/s/i/ia beobachtet worden wäre. Rbenso ist es mit auf dem Sai'gnssum lebenden Schnecken und Krebsen (s. u.). welche am 21.(5. 11 gefangen wurden (Xi. 7). liier handelt es sich wohl imiiicr um einzelne gi'oße P(>hren(|uallen, die, vom Winde in das treibende Ki-aut verschlagen, ziniächst .Xesselkapsehi entladen, oft wohl auch allmählich absterben und zerfallen, so daß Nesselkapseln und (lewebsreste erst nach und nach in den Xahrungsstrom der liewuchstierc' gelangen, zum wenigsten tagelang nach dem Zusammeiiticffen mit dem Bewuchs. Fs ist auffallend. wie häuflg Ness(;lkapselii \oii /'////sdl/a sowohl bei (Iciii Uewuchs an Sargassinn wie bei andci'wäils angesiedcdten Leiiadiilcn aus vciscliiedcnen Teilen des atlantischen Ozeans vorkommen. In der großen Mcdirzahl der l'älle sind sie entladen. Daß l'tlanzengewebe. aug(Mischeinlicli \'om (iolf- frbpv doli Rowiulis auf diMi IroilxMKlcii T.uificn ilcr Sargassosee. \') kraut selber stammend, und liewuchstoile f>eleoeiitlicli und nach der geringen Anzahl der untersuchten T);irminhalte zu ui-teilen nicht allzu selten vorkoinuKMi. wird verständlich, wenn man sich daran erinnert, daß dif> Pflanzen oft in Streifen oder in zusaunnenhängenden Massen an (\ov Meeresoberfläche tr(Ml)en; der Wellenschlag wird da fortwähiend die Büschel aneinander schlagen und \iel von iUuvw abreiben, was dann auch als Nahrung dient. Derartige Abfälle werden auch für freilebende Tiere als Nahrung in Betracht kommen, und damit wäre eine ICrnährungsbeziehung entgegen- gesetzter Richtung gegeben, bei der die Festsitzenden den Freilebenden zur Nahrung dienen. Ks liegt besonders nahe, zu fnigen, ob etwa die regelmäßigen (laste des Sargassums, Krebse, Schnecken, Fische usw. sich von dem Bewuchs ernähren. Ich habe, um dieses festzustellen, den Darminhalt von Planes (Nautüograpsus) niimitn.i (L.) und Sci/Uaeapelagica 1^. untersucht, beide vom 21. H. 11 (Nr. 7). In den Krebsen fänden sich in einem Falle massenhaft Trichodesmiumfäden. in allen Nesselkapseln von Pliijmlia und Kapseln unbekannter Herkunft. Diese haben einen kurzen hohlen Stiel, auf dem sich ein dickwandiger Becliei' erhebt, dessen W'and etwa Vs einer Kugeloberfläch(> ausmacht und mit einem wulstigen Hand abschließt. Manchmal scheint der Becher durch eine Membran geschlossen zu sein. Der Durchmesser beträgt etwa 60 //, In der Schnecke fanden sich starke, nierenförmige Nesselbatterien und Rivulariaceen, Der Bewuchs scheint also nicht sehr wesentlich für die Ernährung dieser Tiere zu sein. Enge vitale Zusammenhänge der Tiere und Pflanzen des Bewuchses mit den Organismen ihrer Umgebung sind ferner in der Aussendung und Ansiedelung freilebender .lugendstadien der festsitzenden Öiganismen begründet. Es handelt sich hier um eine viel bestimmtere und festere Bindung des einen Organisnuis an den andern, als bei der Ernährung, eine Bindung durch die zudem nicht nur die gleichzeitig sondern auch die nacheinander Lebenden in einem lückenlosen Netz von Beziehungen zusammengefügt werden. Freilebende Keime dei- Stereophilen kommen allerdings nur sehr wenig zur Beobachtung, doch läßt sich auch auf anderem Wege manches erschließen. So ist hervorzuheben, daß ich bei Laomedea häufig Gonangien mit ]\Iedusenknospen, bei Chjtia simplex nicht selten Gonophoren gefunden habe, dagegen nie bei den Sertularien und Äglaophenia. Obwohl diese aus sehr verschiedenen Jahreszeiten stammten (vgl. StechOW 1912 S. ,371). Bei diesen so häufigen und vei-breiteten Arten scheint demnach diese Art ungeschlechtlichei- \ermehiung nur eine geringe Bedeutung für die Herstellung von Zusammenhängen in dem Sargassumbe wuchs zu haben, eine größere bei Laomedea, was für die Verbreitung dieser Arten von Bedeutung sein muß (s. u, S. 20). Unter den freilebenden Stadien, welche die Kontinuität herstellen. IQ Kinst Henischol. werden Sperniatozoen von Bedeutung' sein, doch kennen wir keine aus dem Plankton. Theoretisch sei daran erinnei't. daß Befruchtuno- im allgemeinen Nachbarschaft der Geschlechter voi-aussetzt. Die. festsitzenden Organismen der Sargassosee sind durch ihre Zusammendrängung auf kleinen Substraten, durch Koloniebildung, zum Teil durch Hermaphroditismus und durch die Häufigkeit der Berührung benachbarter Pflanzen in dieser Beziehung wohl nicht* ungünstig gestellt. Freie l^arven sind \on Hydroiden und Ascidien im Plankton der Sargassosee nicht gefunih'ii. MICHAELSEN hat jedoch (1920 S. 42) in dem von mir untersuchten ])ii)l()somamaterial Larven beobachtet. Inbetreff der Bryozoen aber hat die Planktonexpedition den innigen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen der Larven und der Erwachsenen aufs klarste erwiesen. Cyphonautes beginnt (LOHMANN 1904. Taf. 3) an der Fahrtlinie des ..XationaP' genau in dem Augenblick in gi'oßer Menge aufzutreten, js^o das (Tolfkraut erscheint, und verschwindet genau in dem Augenblick fast ganz, wo die 'J'angbüschel verschwinden. In anderen Fällen scheint das Freileben der Jugendstadien ein auf die nächste Umgebung des Mutterorganismus beschränktes zu sein. Die Eivulariaceen bilden Hormogonien aus, kur^e Fadenstücke, die auf dem Substrat zu kriechen vermögen, und so die Pflanzen weiter ausbreiten. Aus dieser Art dei- Vermehrung wird die Ai-f des Auftretens der falothrix- und Dichothrixarten völlig verständlich; das benachltarte Vorkommen der Büschel bis zur völligen Verhüllung eines Blattes und die geringe Regel- mäßigkeit im Auftreten auf den verschiedenen Teilen einer Pflanze ent- sprechen dem. Die Übertragung von einem Tangstück auf das andeie mag auf planktonischem Wege geschehen können, wahrscheinlicher vielleicht noch bei gegenseitiger Berührung zweier Sargassumpflanzen, bei der es leicht zum Abstreifen dieses nui- lose aufsitzenden Algenbewuchses konunen muß. Bei Spirorhis und Lcpas haben wir eine ausgeprägte Biiit pflege, verbunden mit der Neigung der Jungen, sich in unmittelbarer Nähe' des Muttertieres festzusetzen, also dieselbe Stereophilie dei- Keime, wenn ich so sagen darf, wie bei Rivulariaceen. Sie begünstigt jedenfalls die P^rhaltung auf treibendem Substrat, wenn sie auch die Übertragungs- möglichkeiten verringert. .Man kann allgemein sagen, daß je nachdem, wieweit der ursi)iiingliche l*'amilienverband zwischen Kitern iuid Keimen erhalten bleibt oder sich lockert, der Organismus nu^hr für die Ausbreitung auf dem einzelnen Substrat oder für die \nu (miicih zum andern geeignet ist. In allen l'\'illen ist Sul)sti'atg«'winnimg die gi'oüe S('hicksalsfrag(> fiir die Keime. Älnilicli wie lici der Ki-uäliruug stellen auch bei der lM)rti)flaiiznng den P)czieliung('ii zwischen festsitzenden Organismen und freil«J)enden .Tugendformen umgekehrte gegenüber. Mehrere Arten von Eiern, vermutlich jenen Tieren zugehörig, die nomadisch von einer Sargassumoase zur über den Bewuchs auf den treihondon Tangen der Sargassosee. 17 anderen wandern, wurden oben (S. 5) erwähnt. Bei den „Fischnestern" wird die Beziehung eine noch engere, indem das treibende Kraut zum Zweck der Brutpflege zusammengebaut wird. Die freilebenden Keime der Bewuchsorganismen stellen die Kontinuität zwischen verschiedenen, voneinander unabhängigen Sargassumbüscheln her. Sie begründen zugleich bei ihrer Ansiedelung die engen Lokalisations- beziehungen. welche die festsitzenden Organismen zu ihrem lebendem Substrat haben. Daß allerdings das Leben des Substrats für die Besiedelung nicht notwendig zu sein braucht, geht daraus hervor, daß auf Schlacke (Nr. 25) oder auf dem Panzer einer Schildkröte (Nr. 24) zum Teil die gleichen Organismen, wie auf dem Golf kraut gefunden werden. Andererseits läßt sich nachweisen, daß das Wachstum des Krautes von Einfluß auf die Besiedelung ist. Alle Stücke von treibendem Sargassum, die ich unter- suchen konnte, waren besiedelt. Und die meisten waren auf allen Teilen ihres Körpers, Stielen, Beeren und Blättern, so stark besiedelt, daß der Bewuchs sich fast über den ganzen Pflanzenkörper ausdehnte. Auch bei den Herbarpflanzen, die jedenfalls nicht um des Bewuchses willen gesammelt waren, traf das zu. Nur die jüngsten Beeren und Blätter sowie die Enden noch wachsender Blätter sind fast regelmäßig frei. Die Ausbreitung des Bewuchses, insbesondere der stets zuerst vorhandenen Hj^di'orhizen der Hydroiden. scheint also dem A\'achstum der Pflanze stets und überall, jedoch in einem bestimmten Zeitabstande nachzufolgen. Bisweilen ist die Besiedelung mit einer Art auf den älteren Teilen der Pflanzen deutlich stärker, als auf den jüngeren, so zeigten auf einem gerade gewachsenen Stengel (Nr. 17 a) Blätter von 48 bis 60 mm Länge vom unteren, mittleren und oberen Drittel durchschnittlich 110, 76 und 30 Individuen von C7^f/«. Sehr bemerkenswert ist der Unterschied der inneren, älteren und äußeren, jüngeren Teile der Pflanzen in bezug auf die Zusammensetzung des Bewuchses den Arten nach. Der auffallende weiße Überzug, den die Kalkskelette von Memhrarüjwra und Spirorhis erzeugen, beschränkt sich meist auf die inneren Stockteile, also hauptsächlich die Hauptstengel, älteren Beeren und Basalteile älterer Blätter, während die •[)eripherischen Teile fast nur mit Hydroiden bedeckt zu sein pflegen. Man könnte daran denken, daß jene Organismen einer geschützteren Lage als die Hydroiden bedürften, aber dann müßten sie auf den oft zusammengeknäuelten Stücken auch die mehr nach innen gelegenen Blätter stärker besiedeln. Vielmehr scheint es allein das Alter der Pflanzenteile zu sein, welches diese Verteilung bedingt. Während sich die Hydroiden schnell vegetativ über die ganze Pflanze ausbreiten, so. daß eine einzige ursprüngliche Ansiedelung zur Bedeckung des ganzen Büschels genügt, erzeugt eine Larve von Memhranipora eine nur langsam sich vergrößernde örtlich beschränkte Kolonie, eine solche von Spirorhis nur ein Individuum. Eine Bedeckung von ausgedehnten 2 18 Ernst Hentschel. Pflanzenteilen durch diese Tiere kann dalier nur selir lang'sani und nicht in großen Zügen, vielmehr nur durch sozusagen mosaikartige Flächen- ausfüllung allmählicli stattfinden. Je cälter nun ein Pflanzenteil ist. um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Larven jener Organismen Gelegenheit gehabt haben, sich auf ihm anzusiedeln. Ältere Teile müssen im allgemeinen stärker als jüngere (vgl. Fig. 4), ältere Pflanzen stärker als jüngere Pflanzen besiedelt sein, vorausgesetzt, daß die Besiedelung vom umgebenden Plankton aus stattfindet. Bei der Ausbreitung der Kolonien auf den Pflanzen läßt sich oft ein Einfluß der durch die Gestaltung des Substrats bedingten Lokalisationsmöglichkeiten auf die Eichtungen, in denen Sprossung. Knospung und Teilung fortschreiten, er- kennen. Die Krusten von Jfcmhvanipora zeigen meist in der Anordnung ihrer Zellen den Ansiedelungspunkt und die Wachs- tumsrichtungen. Sie pflegen, wenn sie größer werden, sich in der Richtung des Sargassmnblattes zu strecken, während das Hinüberwachsen auf die andere Blatt- seite seltener und wohl später einzutreten pflegt. Auf den kugeligen Blasen baut sich die Kolonie ohne Bevorzugung einer Richtung auf. Die Kolonien von DipJo- ^oma scheinen mit Vorliebe die Blatt- und Astwinkel auszufüllen, was jedoch vielleicht nicht an der Wachstumsrichtung, sondern an der von Hartlaub (vgl. Hartmeyer 1906 p. 126) nachgewiesenen Fähigkeit dieser Sj^nascidien, auf dem Substi'at zu kriechen, liegt. Die Hydro- rhiza der Hydroiden scheint ein deutliches Bestreben zu geradlinigem Fortwachsen zu haben. Damit mag es zusammenhängen, daß sie auf den Blasen gewöhnlich deutlich in größten Kreisen — als den Richtungen geringster Krümmung — verläuft, und auf den Blättern, von dem zylindrischen Blattstiel herkommend, mit Vor- liebe in der Hauptrichtung der Blätter. An den Stellen, wo die Hydro- rhiza ein Sti'ickchen treibt, i)flegen zugleich zwei Seitensprosse, etwas schräo- iiacli vorn gr'richtot. von ihr auszugehen. Diese (Mifichen alsbald Fio-. 4. über den Bewuchs auf den 1 i-eil)endeii Taugen der Sargassosee. 19 den Rand der Blätter und biegen dann auf die andere Seite um, an der sie unter ungefähr gleichem Winkel zum Blattrande, gleichsam als ob sie dort reflektiert würden, weiterwachsen. Der Umbiegungs Vorgang dürfte einen Knospungsreiz erzeugen, denn an der Knickungsstelle pflegt ein Polypenstöckchen hervorzusprossen. Wenn übrigens eine Hydrorhiza unter sehr spitzem Winkel auf den Blattrand trifft, so bleibt sie meist auf derselben Blattseite, indem sie mit schwacher Jlichtungsänderung weiter- wächst. Auch auf die Koloniestärke des einzelnen Hydroidenstöckchens scheint das Substrat von Einfluß zu sein; die stärksten Stöckchen stehen meist in der Mittelzone des Blattes. Wenn bei anderen Organismen die Beziehungen zu der Gestaltung der Substratpflanze weniger auffallen als bei den Hydroiden, so dürften sie doch überall vorhanden sein. Erwähnt sei noch, daß die Rivulariaceen mit Vorliebe an den Rändern der Blätter Ansiedelungspunkte suchen, während Spirorlns besonders gern auf den Beeren siedelt und auf den Blättern die leicht rinnenförmigen Einsenkungen zu beiden Seiten der verdickten Blattachse zu bevorzugen scheint. Man gewinnt den Eindruck, daß die Keime aller Organismen außerordentlich fein auf die kleinsten Unterschiede in der Oberflächenbeschaffenheit des Substrats reagieren. Das Leben der Bewuchsgemeinschaft ist also von dem des Sargassums abhängig. Ist etwa auch das Umgekehrte der Fall? Ich habe keine Beobachtungen der x\rt gemacht. Wenn Hydrorhiza, Membraniporakolonien, Rivulariaceenbüschel die Blattränder umwachsen, so scheint das keinen Einfluß auf das Blattwachstum zu haben. Angenommen werden muß aber wohl, daß der Bewuchs mehr oder Aveuiger, daß starker Bewuchs wesentlich die Assimilationstätigkeit der Pflanze beeinträchtigt. Eine zweite notwendige Annahme ist die, daß die Belastung des Krautes mit Kalkskeletten die Gefahr des Ab Sinkens in die Tiefe erhöht. 3. Das Gesamtleben des Bewuchses. Das Leben des treibenden Krautes der Sargassosee als Ganzes in seinen Beziehungen zu den allgemeinen Hochseebedingungen, zu den besonderen Bedingungen einer Halostase, zu dem Pflanzenwuchs an benach- barten Küsten und Inseln hat seit Alexander von Humboldt die Botaniker viel beschäftigt. Eine entsprechende Gesamtbetrachtung des Bewuchses soll im folgenden vorgenommen werden. Im großen und ganzen gesehen stellt sich der Bewuchs in der gesamten Sargassosee als etwas Einheitliches dar, als ein Seitenstück zu dem einheitlichen pflanzlichen Substrat. Die allgemeine und gleich- artige Bewachsung der Krautbüschel mit den immer wiederkehrenden Grundtypen von Organismen. Hydroiden, Memhranipom und Spirorhii^, 2* 20 Ernst Hentschel. denen vielleiclit noch die liivulariaceen angereiht werden können, erzeugt diesen Eindruck des Homogenen. Man kann sagen, daß die coenobiotischen Merkmale des Bewuchses ilm zu einem geschlossenen Ganzen machen. Anders stellt sich die Sache bei einer chorologischen Betrachtung der einzelnen Arten dar. Zwar scheinen einige der häufigsten ziemlich gleich- mäßig verbreitet zu sein, andere verteilen sich sehr ungleichmäßig. Die Gattung Ceramium (Fig. 5) kommt auf allen Fundstätten zwischen Florida und den Azoren vor, sonst nirgend. Die Gattung Diplosoma kommt in einem durch die Stationen 5—8 gekennzeichneten kleinen, ununterbrochenen Gebiet südsüdwestlich der Azoren vor. sonst nirgend. Von den Hydroiden, C CERAMIUM SPEC. D DIPLOSOMA QEL. Fig. 5. bei denen die in der Literatur verzeichneten Funde an (NB!) treibendem Kraut mit beriicksichtigt wurden fFig. 6), kommt Laomcdcn star/assi von Florida bis in die Umgegend der Azoren an der großen iNFehrzahl der Fundstätten vor, nie in der südlichen Hälfte der Sargassosee. Zwei Arten von tSßrhiJaria zeigen eine gewissermaßen ringförmige Verbreitung; sie bewohnen alle Teile der Zonen 11 und III der KRÜMMELschen Karte, fehlen aber fast ganz in der innersten Sargassosee, der Zone IV. Der einzige Nachweis des Vorkommens in ihi\ bei den Bermudas, beruht auf einem ganz vereinzelten Funde gegenüber dem massenhaften Aufti-eten von andei-en Hydroiden an dem hier angetriebenen Sargassum. At/hio- phenia latecarinata beherrscht dagegen die Zone IV, das Gebiet des größten Golfkrantreiclitums. Was ihre Häufigkeit außerhalb dieses Innen- über den Bewuchs auf den treibenden Tangen der Sargassosee. 21 gebietes betrifft, so muß berücksichtigt werden, daß in den amerikanischen Küstengewässern verhältnismäßig sehr viele Sargassumfänge, in allen übrigen Teilen der Sargassosee nur ganz wenige Fänge gemacht worden sind. Auch durch andere Befunde möchte sich noch der in diesen Daten gegebene Beweis stützen lassen, daß deutliche geographische Unterschiede in der Organismenverteilung vorhanden sind. Und doch zeigen dieselben Tatsachen wieder auch die biogoographische Einheitlichkeit des Gebietes: Zirkelstrom und Halostase bedingen augenscheinlich im Zusammenhang mit den umliegenden T.andverhältnissen diese Verteilung'sweise der Orga- nismen (s. u.i. Fig. '6. Dieser inneren Einheitlichkeit des Bewuchses entspricht Selbstän- digkeit gegen außen. AVohl gibt es Arten, die sich weit über die Grenzen der Sargassosee hinaus verbreiten; der Bewuchs im ganzen zeigt doch deutliche Unterschiede. Zum Teil mag das durch das Fehlen des für die Sargassosee charakteristischen Substrats bedingt sein. Wenn z. B. in Nr. 26 und 27 des Materialverzeichnisses die Flora und Fauna eine ganz andere ist, so liegt das mit daran, daß sie den großen, tragfähigen Macrocj'stisblättern und -blasen aufsitzt. Solche Unterschiede finden sich ja auch auf fremden Substraten innerhalb der Sargassosee, wie das Vor- kommen von ausgewachsenen Lepas auf der nördlich der Azoren gefangenen Schildkröte (Nr. 24) zeigt. Noch wesentlicher kommen Unterschiede in der Herkunft des Wassers in Betracht, die z. B. das Auftreten von Ohelia 22 Erust Hentschel. geniciilata an der letzten Station im kalten Falklandstioni bedingen werden. Ferner treten Anzeichen der Küstennahe, des Ursprungs der treibenden Pflanzen aus Küstenbeständen deutlich hervor. Besondere Beachtung Ver- dient in diesem Siune das ]\laterial Nr. 25, das Prof. LOHMANN am 19. August 1911 südöstlich von Eio im Brasilstrom aufgefischt hat. Es enthält einen Sargassumzweig, jedoch einen mit Fruchtsprossen, während die der Sargassosee durchweg steril sind. Der Bewuchs auf ihm ist mannigfaltiger, als er sonst zu sein pflegt, denn er enthält je mehrere Arten von Hydroiden und Bryozoen. Die Alten aber (s. o. S. 4) sind mit Avenigen Ausnahmen andere, als in der Sargassosee. Von noch größerer Bedeutung für das richtige Verständnis des Bewuchses der Sargassosee ist der Vergleicli mit dem auf festsitzenden Sargassumpflanzen der Küsten. Ich habe zu dem Zweck Herbarpflanzen von Westindien, Brasilien, Madeira und den Kanaren, auch der Westküste der Vereinigten Staaten untersucht. Zusammenfassend, wie es der Eaum- mangel verlangt, läßt sich darüber etwa folgendes sagen. Der Bewuchs kann sehr reich sein, aber auch sehr arm. Oft sind die Pflanzen ganz kahl oder nur unten etwas bewachsen. Pakete \o\\ Schneckenlaich kommen auf ihnen hier und da vor. Auf den reich bewachsenen sind die Organismen meist weniger regelmäßig, als auf treibendem Kraut verteilt. Es sind meist andere Arten. Hydroiden sind ziemlich selten, ebenso Spirorhis, auch Memhranipora ist nicht sehr häutig. Dagegen treten krustenförmige Kalkalgen (Melohesia) in den Vordergrund, wie ich sie auf treibendem Sargassum nur ein einziges Mal (Nr. 2) gefunden habe. Da- neben finden sich oft verzweigte, gegliederte Kalkalgen, blatt- oder faden-^ förmige Grünalgen, verzweigte Bryozoen, Schneckenlaich, junge Baianus, junge jMuscheln, auch Spongien. Ein ähnlicher Bewuchs, insbesondere das VorheiTschen der Kalkalgen, zeigt sich auch auf den Sargassen der indopacifischen Küsten. Ferner sei als negatives Merkmal des Küsten- bewuchses erwähnt, daß die an den Bermudas unablässig massenhaft an- geschwemmte Af/Iaophenia latecarhiata dort nie auf festgewachsenem Sargassum gefunden ist. Es ist also offenbar, daß auch gegenüber den Küstenpflanzen der Bewuchs des treibenden Golfkrautes Selbständigkeit besitzt. Nun erhebt sich die Frage, ob und wie sich der hier gekennzeiclinete Gesamtzustand des Bewuchses aus den Bedingungen der Umgebung er- klären läßt. Insbesondere fragt es sich, welchen Einfluß die Verhältnisse von Kreisstrom und Halostase, welchen die Lebensweise des Golfkrautes in seiner Gesamtheit, welchen die Küsten und das Leben an ihnen auf den Bewuchs haben. Es erscheint in der Tat möglich, aus diesen Um- ständen ein tieferes Verständnis für das Ganze des Bewuchslebens zu gewinnen. So stellt sich seine Einheitlichkeit und Geschlossenheit über den Bewuchs auf den treibenden Tangen der Sargassosee. 2H augenscheinlich als Wirkung des die Halostase umziehenden geschlossenen Stromkreises mit seinen verhältnismäßig einförmigen Lebensbedingungen dar. Auch die geographische Verteilung der Arten läßt sich daraus erklären. Die Arten Laomedea sargas^i und Ceramnim spec. kennzeichnen sich als Golfstromorganismen, ^^on der Rotalge mögen Keime vom Strom getragen sich überall an dem Sargassum ansiedeln. Die Hydroide ist als festsitzende Küstenform bekannt. Auf dem Sargassum tritt sie im all- gemeinen mehr als Nebenform auf (vgl. Tabelle II). als wäre sie zwischen die anderen Hj^droiden gelegentlich angesiedelt. Dem entspricht es, daß die Tiere gewöhnlich Gonangien tragen. Das Verbreitungsgebiet der beiden Sertularien scheint ganz dem Kreisstrom zu entsprechen. Auch sie kommen an den Küsten vor; ihr beherrschendes Verhältnis zum Golfkraut läßt es denkbar erscheinen, daß sie die Stützpunkte am Lande entbehren können, aber ihr Fehlen im Binnenteil der Sargassosee, dessen Wasser am wenigsten Küsteneinflüssen unterworfen sein dürfte, spricht vielleicht dagegen. Bei Aglaopheyiia latecarinata ist ein festsitzendes Vorkommen an den Küsten nicht bekannt. Ihr ganzer Lebenslauf scheint dauernd auf der Hochsee vonstatten gehen zu können. So beherrscht sie die eigentliche Halostase. Daß das Vorhandensein von Küstenstützpunkten unter Umständen von großer Bedeutung für die Verbreitung sein kann, scheint Diplosoma f/eJatinosum zu beweisen. Diese Art ist von den Ostküsten des atlan- tischen Ozeans bekannt. Vermutlich kommt sie auch auf den Azoren vor, von denen dann die pelagische Kolonie im Süden davon immerfort mit Larven gespeist werden muß. Die Funde zeigen, daß sie äußerst beständig ist, denn sie Avurden 1854 oder 59, 1903 und 1911 gemacht. Weniger einfach als die vorstehend erörterten Beziehungen sind die des Gesamtlebens des Bewuchses zu dem des Sargassumkrautes zu ver- stehen. Es sei kurz darauf hingewiesen, daß Halostase und eigentliche Krautsee nicht ganz zusammenfallen. Diese ist, wie die Karten (Fig. 5 und 6, Schott 1912 Taf. 16) zeigen, gegen jene etwas nach Süden und Westen verschoben, und die eben erwähnte Verteilung von Aglaoplienia und Sertularia scheint sich nach den wenigen vorliegenden Feststellungen mehr an die Sargassumverteilung als au die Strömuugsverhältnisse anzu- schließen. Jedenfalls muß ja eine weitgehende Schicksalsgemeinschaft zwischen Bewuchs und Substrat bestehen, und es muß daher gefragt werden, wie sich das Leben des Bewuchses 'zu dem Lebensgang des Sargassums als eines Ganzen verhält. Die Frage nach der Existenzmöglichkeit des treibenden Krautes in der Sargassosee ist von den Botanikern in zwei ganz verschiedenen Weisen beantwortet worden. Einerseits — und das gewöhnlich — wird angenommen, daß das Kraut von den Küstenbeständen Westindiens losgerissen sei und, von der Strömung hinausgetragen, in der offenen See allmählich zugrunde 24 Ernst Hentschel. gehe. Andererseits wird gesagt, es handele sich um Pllanzen, für die die Hochsee der natürliche Standort ist, an dem sie sich durch rein vegetative Vermehrung dauernd erhalten. Zwischen diesen Extremen ist die Auf- fassung möglich, daß der im wesentlichen selbständige Hochseebestand doch mehr oder weniger der dauernden Zufuhr von der Küste her bedürfe. Die botanischen Gründe fiü^ die eine und andere Erklärung sollen hier nicht erörtert Averden (vgl. BÖRGESEX 1914, S. 12 ff.). P]s soll mu- gefragt Averden, ob eine dieser Hypothesen geeignet ist, die Bewuchsverhältnisse verständlicher zu machen. Damit würde nicht nur deren Erklärung ge- fördert, sondern auch die betreffende Hj^pothese selbst durch neue Gründe gestützt werden. Ich habe in der Tat die Überzeugung gewonnen, daß dies für die Hypothese der Selbständigkeit des Hochseesargassums, wenn nicht der absoluten, so doch einer sehr hochgradigen, zutrifft. Die wich- tigsten Gründe dafür sind folgende: 1. Die Küstenpflanzen sind wesentlich anders besiedelt als die Hochsee- pflanzen (s. 0. S. 22). Selbst wenn man die wenig wahrscheinliche Annahme einer so allgemeinen und so reichen Neubesiedelung nach der Loslösung machen wollte, bliebe der restlose Schwund der Küsten- besiedelung bei freiem Treiben in dem ruhigen Wasser der offenen See unverständlich. Eine Sargassumprobe meines Materials, am Nordrande des Golf- stromes gefunden, scheint allerdings auf den ersten Blick diesen Unterschied zu verwischen. Der Bewuchs von Nr. 2 enthält reich- lich Kalkalgen und ist besiedelt von freilebenden Küstenorganismen, Polychaeten (Nereis dumerüü), Asseln und Pycnogoniden. Küstenein- fluß ist also unverkennbar. Aber diese Pflanzen sind zugleicli sehr reich an Memhranipora. auch Spirorhis ist auf ihnen nicht selten, der Bewuchs kann also nicht sehr jung sein, und sie selbst haben deutlich Zeichen des Alters, insbesondere dunklen, brüchigen, blatt- armen Stengel. Es scheint, daß sie, von der Hochsee konunend, nur vorübergehend eine Zeitlang an der Küste verweilt haben und dort aus den reichen neritischen Organismenbeständen besiedelt worden sind. Da das Sargassum dieser Fundstätte noch so reich mit Küstenorganismen besetzt ist, beweist es gerade, daß die Pflan- zen der übrigen Fundstätten, die davon nichts zeigen, nicht von der Küste stammen. • 2. Es läßt sich, wie oben (S. 17) gezeigt wurde, ein Altern des Bewuchses nachweisen. Kämen nun die Pflanzen alle von Westindien und gerieten in den Kreisstrom, so müßte im Ostteile und nocli mehr in der süd- lichen Hälfte der Strombahn der Bewuchs die Merkmale des Alterns zeigen, was nicht der Fall ist. Selbst wenn man die Annahiiu^ hinzu- nimmt, daß die einzelne Pflanze in jahrelangem Treiben mehrfach über den Bewuchs uuf den treibenden Tangen "rler Sargassosee. 25 den Kreis durcliläuft, bleibt es unwahrscheinlich, daß diese Unter- schiede ganz verwischt werden sollten. Es müßte beim Vergleich ver- schiedener Sektoren des Kreisstroms ein Unterschied des Durchschnitts- alters des Bewuchses hervortreten. Bewuchs mit auffallenden Alters- merkmalen wurde aber nur im innersten Teil der Sargassosee, und zwar an zwei Stationen (Nr. 15 und IG), gefunden, abgesehen von der Zunahme des Durchschnittsbewuchses von S^jirorhis von außen nach innen (S. 7). Die Altersunterschiede im Stromkreis traten dem gegenüber entschieden zurück und zeigten keinerlei Regelmäßigkeit. 3. Die allgemeine und meist vollständige Besiedelung der treibenden Tange mit Hydroiden. die Art ihres Wachsens über die ganze Pflanze unter Freilassung der Blattspitzen und jüngsten Sproßteile, die Seltenheit von Gonophoren bei einigen Hauptarten, die A^erteilung der Arten auf schmal- und breitblättrige Pflanzen und die Verbreitung der Hauptarten in der Sargassosee sind im Zusammenhang miteinander gut verständlich aus der Annahme, daß der Sargassumbestand sich unablässig durch lebhaftes Weiterwachsen der Pflanzen erneuert und unablässig infolge des Absterbens älterer Teile durch Zerfall der Pflanzen sich vermehrt, wobei jede selbständig werdende junge Pflanze sogleich mit Hydroiden infiziert ist. Die besagten Verhältnisse wären unverständlich, Avenn es sich um langsam zugrunde gehende Pflanzen mit nur noch ganz unbedeutendem Wachstum handelte. Nimmt man diese CTründe nebst den von den Botanikern aus dem Zustande des Sargassums selbst hergeleiteten als stichhaltig an, so wird man dem Satze zustimmen, daß das treibende Golfkraut mit seinem Bewuchs wahrscheinlich eine reine Hochseeformation, jedenfalls aber nicht bloß eine auf die Hochsee verschlagene Küstenformation ist. 26 Ernst Hentschel. Verzeichnis der angeführten Schriften. BÖEGESEK. F. 1914. The Species of Sargassuui usw. In: Mindeskrift for .Japetus Steenstrup, Kopenhagen. Hartmeyer, R. 1906. Beiträge zur Meeresfauna HelgoUxnds. 15. Die Ascidien vuu Helgoland. Wiss. Meeresuntersuch. (N. F.) Bd. 8, Abt. Helgoland. Hentschel, E. 1916. Biologische Untersuchungen über den tierischen und ptlanzlichen Bewuchs im Hamburger Hafen. Mitt. Zoolog. Museum, Hamburg, Bd. 33. Kribimel, 0. 1891. Die Nordatlantische Sargassosee. Peterm. Mitteil., Bd. 37, S. 129. Dasselbe 1892 in Ergebn. Plankton-Exp., B. 1. Lohmann, H. 1904. dypliunautes. In Ergebn. Plankton-Exp., Bd. IV X. — 1912. Untersuchungen über das Pflanzen- und Tierleben der Hochsee. A^eröffentlich. Instit. f. Meereskunde. Berlin (N. F.) A. 1. — 1920. Die Bevölkerung des Ozeans mit Plankton nach den Ergebnissen der Zentri- fugenfänge während der Ausreise der „Deutschland" 1911. Archiv f. Biontologie, 4. Bd. MlClL\ELSEN, W. 1919. Zur Kenntnis der Didemniden. Abhaudl. Naturw. Vereins Hamburg, Bd. 21 S. 42. Schott, G. 1912. Geographie des Atlantischen Ozeans. Hamburg, Boysen, H'^. Stechow, E. 1912. Hydroiden der Münchener Zoologischen Staatssammlung. Zoolog. Jahrl). Syst., Bd. 32. Oligochäten vom westlichen Vorderindien und ihre Beziehungen zur Oligochätenfauna von Madagaskar und den Seychellen. Von W. MICHAELSEN, Hamburg-. Mit 8 Alibilduugeii im Text. Die interessanten Ergebnisse der Untersuchnng-en STEPHE^'SO^'s') über Oligochäten von Portngiesisch-Indien und Nordkanara mit ihrer bemerkenswerten Beziehung- zur Oligochätenfauna Madagaskars hatten den Wunsch in mir erweckt, ebenfalls einmal die Oligochäten eines West- distriktes Vorderindiens aus eigener Anschauung kennenzulernen. Dieser Wunsch ging in Erfüllung, als mir Kollege C. R. Narayax Eao im Aus- tausch gegen einige von ihm gewünschte Literaturwerke und gegen andere Oligochäten eine Anzahl Eegenwürmer von Curg (Coorg) und Mysore übersandte, eine Gefälligkeit, für die ich ihm auch an dieser Stelle herz- lichen Dank ausspreche. Die vorliegenden Blätter bringen eine Bearbeitung dieses bemerkenswerten Materials mit Ausnahme der Moniligastriden und Microchätiden (Gattungen Drawida und Glyphidrüus). deren Bearbeitung Narayan Rao sich selbst vorbehalten hat. AVie zu erwarten war, stellen die Oligochäten dieses Distriktes, bis- her für Oligochätenforscher Terra incognita, der Hauptsache nach neue Arten dar, darunter den Vertreter einer überhaupt neuen Gattung (Ocnero- driline Curgia) und den einer für Vorderindien neuen Gattung (Octochätine Hoivascolex). Das Hauptinteresse der Sammlung liegt in gewissen geo- graphischen Ergebnissen. Zunächst zeigt sich wieder die weitgehende Sonderung einzelner selbst kleiner Distrikte Vorderindiens, ist dieser Distrikt von Curg und Mysore doch keinem der benachbarten Oligochäten-Distrikte ohne weiteres anzugliedern. Besonders auffallend ist der unterschied zwischen dem Curg-Mysore- Distrikt und dem nahe liegenden Süddistrikt von Cochin und Travancore. Zwar die auch in anderer Richtung weiter ver- breitete Gattung i)rr»r/f?« ist nach den (noch nicht veröffentlichten?) Unter- suchungen Narayax Raos auch im Curg-Mysore-Distrikt wie im südlichsten Indien üppig entfaltet, doch die in letzterem Gebiet vorherrschende Gattung Megascolex (s. 1. = Megascolex s. s. + Notoscolex) ist im Curg-Mysore-Distrikt nur noch schwach vertreten. Dafür tritt hier anscheinend vorherrschend eine Octochätinen-Gattung auf, Howascolex, die dem gut durchforschten Süddistrikt offenbar ganz fehlt* während sie in dem nördlicheren Distrikt ') J. Stephenson, 1917, On a collectiou of Oligochaeta froin various parts of ludia and Further ludia: in: Rec. Indian Mus. XIII. 28 ^^ . Michaelsen. von Nordkanara und Portugiesiscli-Indien durch eine anscheinend ver- Avandte Gattung- vertreten wird, nämlich durch Erythraeodriliis Steph. (s. ].^l. Diese Gattung ließ eine auffallende verwandtschaftliche Beziehung zu der bisher nur von Madagaskar bekannten Gattung Howascolex MICH, erkennen. Die oben erwähnten Octochätinen von Curg und Mysore zeigen aber diese Beziehung noch einleuchtender, insofern sie dem madagassischen Tj'pus der (ydXiimg Howascolex noch näherstehen als die Arten der Gattung Erythraeodrüus. und zwar so nahe, daß ich nicht umhinkann, sie der Gattung Hon-ascolex einzuverleiben. Der Distrikt Curg- Mysore lehnt sich demnach eng an den nördlicheren Distrikt von Nordkanara und Portugiesisch- indien an, ohne jedoch ohne weiteres mit ihm verschmolzen werden zu können. Erst durch diesen südlicheren Distrikt wird die Beziehung des mittleren Westgebietes von Vorderindien zu Madagaskar vermittelt. Eine ähnliche süd-bis siidwestwärts weisende geographische Beziehung dokumentiert die neue Ocnerodrilinen-Gattung Curyiu. Gemeinschaftlich mit dem vorderindischen Vertreter der nächstverwandten Gattung Gordioärüus bildet sie das distale Ende allgemeinerer Verwandtschaftlinien zu den Gordiodrüiis von Sansibar und Madagaskar, läßt aber außerdem noch eine speziellere Beziehung zu einem Oligochäten von den Seychellen vermuten, den ich bisher iiTtümlich den Acanthodrilinen zugeordnet habe, nämlich zu Acantliodrilm hraueri MICH. Eine bei dieser Gelegenheit ausgeführte Nachuntersuchung der Originale dieser Seychellen-Form ergab, daß diese Art, für die ich später die angeblich den Acanthodrilinen zuzuordnende Gattung Mahelna aufstellte, eine Ocnerodriline ist, verwandt den Gattungen Gordiodrilns und Kerria und mit bemerkenswerter Beziehung zur neuen vorderindischen Gattung Citryia. Eine eingehende Erörterung der verAvandtschaftlichen Beziehungen der hier hauptsächlich zu besi)rechenden Octochätinen und Ocnerodrilinen füge ich in den folgenden beschreibenden Teil ein. Farn. Acanthodrilidae. Unterfam. Octochaetinae. Außer einer neuen Art der Gattung Eaynella enthält die Sammlung von Curg und Mysore 3 Arten (samt einer Varietät) Octochätinen, die der bisher nur von Madagaskar bekannten Gattung Hou-ascolex mit dem 2) Erf/thracodrilun s. 1. = Eri/thraeodrilus SXEPH. s. ,s. + Hoplochaddla StEPH. (noii Micrlvelsen): Wie ich unten darlegen werde, können die STEPHENSONscheu HoplochavtcUa- Arten iiiclit der Gattung Hoplochaetella MICH. (Typus: Perichacta stuarti BOURNE) zugeordnet weiden. Sie müssen mit Erythraeodrilus Mnneari SXEPH., der eine unrein microscolecine Form jener Gruppe unrein acanthodriliner Formen darstellt, zu einer Gattung vereint wf;iden. der die Bezcichniiiig ErythraeodrUns S'rEi'Fl. (s. 1.) zukommt (siehe unten!). Oligochäten vom westlichen Vonleviiulien. 29 Typus H. mada/jascariensis MlCH.^) zugeordnet werden müssen. Auf den ersten Blick könnte es scheinen, als ständen sie der Gattung Erythraeo- (Irilus (s. 1.) (siehe Fußnote ^) näher, oder als bildeten sie eine Ver- mittlung zwischen dieser und der Gattung Hoivascolex (s. s., d. h. nach der bisher auf Grund der einzigen madagassischen Art gebildeten Diagnose). Diese beiden Gattungen unterscheiden sich aber scharf durch die x4,nord- nung und Gestaltung der Chylustaschen bzw. der Ch3^1ustaschen- artigen Bildungen am (Ösophagus. Man kann die Unterfam. Octochaetinae nach dem Vorhandensein bzw. der Anordnung der Chylustaschen oder Chylustaschen -artigen Bildungen in 3 scharf unterschiedene Gruppen sondern, eine Gruppe, bei der solche Bildungen ganz fehlen, eine zweite Gruppe, bei der sie auf den Bereich der 4 Segmente vom 14. — 17. beschränkt sind, und eine dritte, bei der sie sich im Bereich der 4 Segmente vom 10. — 13. finden. Ein Übergang zwischen der zweiten und dritten Gruppe ist nicht erkennbar. Falls sich eine solche Bildung im 14. Segment findet (ein nicht sicher festgestellter und jedenfalls seltener Fall), so ist sie mit einer gleichen Bildung im 15. und 16. Segment kombiniert; andererseits bei den Formen, bei denen sie im 13. Segment auftritt, finden sich ausnahmslos gleiche Organe im 12. Segment. Es scheinen demnach diese beiden Gruppen unabhängig voneinander entstandene, nicht homologe Bildungen darzustellen. Ich muß aber vorweg bemerken, daß diese Gruppensonderung vielleicht nur eine unnatürliche ist und nicht durchaus den Verwandtschaftsverhält- nissen entspricht; denn die beiden oben erwähnten Gattungen Hoivascolex und E}'ijthraeodr/ln>i scheinen näher miteinander verwandt zu sein, trotz- dem sie verschiedenen Gruppen augehören. Die erste Gruppe, deren Vertreter ösophagealer Chylusorgane ganz entbehren, also einen indifferenten Zustand darstellen, wird lediglich von der kleinen Gattung Bamella gebildet, die jüngst durch Stephenson*) von der großen Gattung Odochaetns abgetrennt wurde. Bei der zweiten Gruppe finden sich Chylustaschen oder Chylus- taschen-artige Bildungen stets im Bereich des 14. — 17. Segments, meist im 15. oder 16. oder in beiden. Zu dieser Gruppe gehört zunächst die Gattung Hoivascolex. Bei dem Typus dieser Gattung, H. madagascariensis Mich., ist der Ösophagus im 16. Segment stark erweitert; er zeigt hier eine nur ventral schmal unterbrochene Chylustaschen-Struktur der Wandung. Die 3 neuen Hoivascolex- Äxim von Curg und Mysore, die ich hauptsächlich aus diesem Grunde dieser Gattung zuordnete, zeigen genau oder wenigstens ^) W. Michaelsen, 1901, Olig-ochaeteu der Zoologischen Museen zu St. Petersburg- und Kiew; in: Bull. Ac. Sei. St. Petersb., XV, p. 202, Taf. II, Fig. 13—15. ^) J. Stephenson, 1921, Contrihutions to the Morphology, and Zoogeography of Indian Oligochaeta; in: Free. Zool. Soc. London, 1921, \). 109. 30 W. Michaelsen. im wesentlichen die gloichc Chylustasclien-artige J^ildung- im 16. Segment, eine Art, H. hidens, anßer diesem Hauptorgan eine scliwäclior ausgeprägte gleichartige Bildung im 17. Segment, die Varietät einer anderen Art. H. corethrurus var. ditlieca, eine solche schwächere akzessorische Bildung im 15. Segment. In Hinsicht der Borstenanordnung weichen 2 dieser neuen Arten, H. corethrums und H. mekaraensis, dadurch vom Typus und von der dritten neuen Art ab, daß sie nur am Vorder- und Mittelkörper eine lumbricine Borstenanordnung, am Hinterende aber eine perichätine Borstenvermehrung aufweisen, ein Weiteres Beispiel dafür, daß das Vor- kommen lumbriciner und perichätiner Borstenanordnung durchaus nicht immer an Gattungsgrenzen gebunden ist. Bei der dritten neuen vorder- indischen Art ist die perichätine Borstenvermehrung am Hinterende dadurch vorbereitet, daß einzelne Borsten hauptsächlich der Borstenlinien r und d. vereinzelt aber auch der Borstenlinien h, aus ihrer normalen Stellung herausgerückt sind. Eine wenigstens anscheinend bedeutsame Abweichung von dem Typus ihrer Gattung zeigen die 3 vorderindischen Arten, insofern sie eine wohlausgebildete röhrenförmige T3''phlosolis im Mitteldarm besitzen, während H. niadar/ascarieus/^t, den ich neuerdings unter Öffnung des Mittel- darms in ganzer Länge nachuntersucht habe, einer Typhlosolis vollkommen entbehrt. In Hinsicht des Exkretionssystems, eine Kombination von ]Vrikronephridien mit echten, mit Flimmertrichtern ausgestatteten Mega- nephridien, schließen sicli die vorderindischen Howascolex an den Typus an, wenn auch die Anordnung der Mega- und Mikronephridien nicht ganz die gleiche ist. Zu der zweiten Gruppe gehört ferner die Gattung Octocliaetus. Sowohl bei den neuseeländischen wüc bei den vorderindischen Arten dieser Gattung finden sich Chylustaschen oder Chylustaschen-artige Bildungen meist im 15. Segment, manchmal im 15. und 16., selten nur im 16. oder im 17. Segment. In der Ausbildung dei- Chylusorgane zeigen jedoch die neuseeländischen und die vorderindischen Vertreter einen bedeutsamen Unterschied. Bei den neuseeländischen Arten, den Vertretern der typischen Gattung Octocliaetus s. s., beschränken sich diese Organe wie bei Hoivascoho- auf Erweiterungen des r)so])liagus mit Chylustaschen- Struktur der Wandung, bei den vorderindischen Arten haben sich diese Organe dagegen zu richtigen, vom Ösophagus scharf abgesetzten Taschen, echten Chylustaschen, ausgebildet; diese sind wohl manchmal nocli ziemlich einfach geblieben, haben sich aber vielfach zu sehr großen, vom Ort ihres Ursprungs aus dem Ösophagus in ein benachbartes Segment hineinragenden, widderhornförmigen Organen ausgebildet. An und fiir sich bildet dieser Unterschied in der Ausbildung der Chylusorgane wohl keinen genügenden Grund zu einer systematischen Sondciung, finden wir doch innerhalb der unten zu besprechenden (jattung Eudichoc/aster die gleichen Verschiedenheiten, ohne bei dieser geographisch cinhoitliflicn (Gattung an eine weitere Sondernng zu Oligochäten vom westlichen Vordorindien, 31 denken. Da aber bei OdochaefMs eine bedeutsame geographische Trennung der verschiedenen Formen statthat, so halte ich es schon aus praktischen (Iründen für gerechtfertigt, eine sj^stematische Sonderung vorzunehmen. Ich fasse deshalb die vorderindischen Vertreter der (jattung Odochaetus s. 1., die durch den Besitz echter, scharf abgesetzter Chylustaschen ausgezeichnet sind, zu der Untergattung Odochaetoides, n. subgen., mit dem Typus Ododiadoides aitkeni (Fedarb), zusammen. Zu dieser zweiten Gruppe muß man ferner die Gattung Dinodrilus stellen, bei der mutmaßlich ähnliche Chylustaschen-artige Bildungen im Bereich des 14.— 17. Segments vorkommen wie bei Hoivascolex. ÜDE fand bei D. gradlis^) den Ösophagus im 14., 15. und 16. Segment etwas erweitert — das deutet auf solche Bildungen hin — , während Beddard von seinem D. henhami''') allerdings nur angibt: „there appeared to be no distinct calciferous glands" — er hat solche „Erweiterungen" mutmaßlich nicht weiter beachtet. Bei D. suteri schließlich fand Benham Chylusorgane im 16. und 17. Segment. Zu dieser zweiten Gruppe gehören noch zwei von mir zu Hoplocliaetella gestellte neuseeländische Arten, nämlich PJar/iochaeta rossi Benh.'^) und P. monfana Benh.'), von denen ich je ein typisches Stück nachuntersuchen konnte. Schon Stephenson bezweifelte nach seiner Untersuchung vorder- indischer Octochätinen die Zugehörigkeit dieser neuseeländischen Formen zu Ho2)lodiaefeUa (1. c. s. ^) p. 128). Um eine unzweideutige Erörterungs- möglichkeit zu gewinnen, stelle ich vorläufig die Gattung Hoplodiaetina, n. gen., mit dem Typus Hoplodiaeüna rossi (Benh.), für diese beiden neuseeländischen Formen auf. Es mag sich später erweisen, ob diese Gattung bestehen bleiben muß, oder ob sie mit einer anderen Octochätinen- Gattung zu verschmelzen, bzw. ihr als Untergattung zuzuordnen ist. Auch bei Hoplochaetina beschränken sich, wie ich bestätigen kann, die Chylus- organe auf ventral schmal unterbrochene allseitige Erweiterungen des Ösophagus mit Chylustaschen-Struktur der Wandung, blutreichen breiten, dichten Längslamellen, die in das Lumen hineinragen. Nach Benham sollen diese Organe bei beiden Arten im 15. Segment liegen. Ich fand sie Jedoch bei beiden Arten im 15. und 16. Segment. Bei H. rossi waren die des 15. Segments stark ausgebildet, die des 16. Segments schwach ausgeprägt, kaum eine Erweitenmg des Ösophagus bildend; bei H.montana fand ich umgekehrt die des 16. Segments sehr stark, die des 15. Segments '") H. ÜDE, 1905, Terricole Oligochäten von den Inseln der Südsee und von ver- schiedenen anderen Gebieten der Erde; in: Zeitschr. wiss. Zool.. LXXXIII, p. 493. ■ *>) F. E. Beddaed, 1889, On the Structure of Three New Species of Earthworms, with Remarks on Certain Points in the Morphology of the Oligochaeta ; in : Qu. Journ. micr. Sei., N. S., XXIX, p. 107. ") W. B. Benham, 1903, On the Old and some New Species of Earthworms belonging to the Genus Plagiochaeta: in: Trans. N. Zeal. Inst., XXXV. p. 285 bzw. p. 289. 32 ^^- Michaelsen. schwach ausgebiklet. Ich halte es für nicht ausgeschlossen, daß hierm eine gewisse Variabilität herrschen mag, oder daß wir es gar mit einem verschiedenen Kontraktionsznstand des Ösophagus in den verschiedenen Segmenten (einmal im 15., einmal im 16. Segment stärker kontrahiert) zu tun haben, und daß Benham nur die stark erweiterten Organe als bemerkenswert erwähnte. Für die phyletische Verknüpfung der Gattung (Untergattung?) Hoplochaetina bieten sich zwei verschiedene Octochaetinen- Gattungen dar, Howascolex und Dinodrihis. Ausschlaggebend für eine Entscheidung wäre die Gestaltung des Exkretionssystems, die aus den BENHAMschen Angaben leider nicht deutlich zu ersehen ist, und die auch ich wegen des ungünstigen ICrhaltnngszustandes meines Untersuchungs- materials nicht sicher feststellen kann. Wären die Ho2)lochaetina-Avten rein mikronephridisch, so müßte die Gattung wohl an Dinodrilus ange- schlossen werden; würden neben den Mikronephridien auch echte Mega- nephridien nachzuweisen sein, so spräche das für die Anknüpfung an Howascolex. Die perichätine Borstenanordnung A^on Hoplochaetina gibt keinen Hinweis nach der einen oder der anderen Eichtung, denn sowohl bei Howascolex, wenn auch nicht bei dem madagassischen Typus der Gattung, wie bei Dmodrihis sehen wli* die ^'orstufen einer perichätinen Borstenvermehrung, allerdings in ganz verschiedener Art bei den beiden (-rattungen. Einen beachtenswerten Fingerzeig gibt vielleicht der Umstand, daß beide Hoplorhaetina-kview, wie ich nach eigener Untersucliung fest- stellen kann, einer Typhlosolis im Mitteldarm vollständig entbehren, ein seltenes Verhalten in der Unterfam. OctocI/ctetmae, das aber gerade bei dem Typus der (jattung Howascolex — bei den vorderindischen Arten der (^attung schon nicht mehr — .beobachtet wurde, während Dinodrüus (wenigstens D. gracilis) wie die meisten Octochätinen durch den Besitz einer Typhlosolis charakterisiert ist. Die phyletische Verknüpfung der Gattungen der zweiten Grui»pc ist im allgemeinen ziemlich einleuchtend. Aus Howascolex mit Mega- und ]\[ikronephridien entsproß Octochaetus durch vollständige Aufteilung der Meganephridien zu Mikronephridien. Aus Octochaetus entwickelte sich einerseits Octochaetoides durch Ausbildung echter Chylustaschen, andererseits Dinodrilm durch den Beginn einer perichätinen Borstenvermehrung. Schließlich ist Hoplochaetina entwedei- aus Dinodrihis oder aus Houyi^colex durch Erwerb einer vollständigen jterichätinen Borstenanoi-dnung al)zuleiten. In dei' dritten (jrruppe, bei der sich die Chylusorgane im Bereicli des H). — 13. Segments ausbilden, sehen wir die gleiche Entwicklung von zunächst einfachen Erweiterungen des Ösophagus zu echten Chylus- taschen, hier- in einer phyletischen Hauptlinie zugleich mit einer numerischen Reduktion Hand in Hand gehend. Diese phyletische Hauptlinie wird von den Ciattungen Endirhof/(ist('i- und /'Jafi/iihociis gebildet. \\'as die (iattung < •lifjjucliälcn \()iii \\rs( liehen Xitnleiiiulien. '-Jtj hJiKlichogasfer anbetritft. so (M-srliieii es mir nach dem mir tiiiher zur Ver- fügung stehenden spärlichen und ungünstigen Material fraglich, ob sie der sonst über Nord- und Mittelanierika, ^^'estindien und das tropische Afrika von Liberia und Kamerun bis Harrar verbreiteten Unterfam. Trigastrlwic oder der neuseeländisch -madagassiscli -vorderindischen Unterfam. Octo- cliaeiinae zuzuordnen sei. Nach langem Schwanken entschied ich mich für die Trigastrinen und gab damit der (lattung eine falsche phyletische Bindung. Nun stellt Stephenson (1. c. s. ') p. 103) an der Hand eines reicheren und besseren Materials und zumal nacli Untersuchung gewisser neuer Formen (n. gen. RanipUa) die Zugehörigkeit von h'iidirhogadcr zu den Octochätinen fest. Ich muß dem vollkommen zustimmen, ebenso wie der an gleichem Ort von STEPHENSON befürworteten Vereinigung der von mir (nach ElSENs Vorgang) bisher gesondert gehaltenen Unterfam. Diph- (ardiinnc mit der Unterfam. Tngastrinae. Die CTattung Endicliofja^fn- leitet sich zweifellos, wie STEPHENSON behauptet, von der Octochätinen-Ciattung Rameila { 1 . (Trui)pel unter Verdoppelung des Muskelmagens ab. ein Vor- gang, der sich schon innerhalb der Gattung HameJla vorbereitet findet, sehen wir doch bei B. jxiHidu (STEPH.) den Beginn der Bildung eines zweiten ösophagealen Muskelmagens. Wir können nach der Zahl und Ausbildung der Chj^lusorgane die Gattung Eudichogaster in 3 Abteilungen bz\\-. Entwicklungsstufen sondern. Die erste Abteilung, die sich in der Einfachheit und geringen Konzentrierung der Chylusorgane an die in dieser Hinsicht noch ganz indifferente Wurzelgattung Bamella anschließt, wird lediglich durch Eudk-Jiogasfer hejif/fdriis/s ^llCH. repräsentiert: bei ihr zeigt der Öso])hagus in den 4 Segmenten vom 10. — 13. lediglich ventral einfache, median durch eine Typhlosolis-artige Einsenkung geteilte Er- weiterungen mit Chylustaschen-Struktur der \A'andung. In der zweiten Abteihmg nehmen die Chylusorgane die 3 Segmente vom 10. — 12. ein und stellen sicli als allseitige Erweiterungen, so z. B. bei E/i. dtifta- (longcnsis Steph., oder, bei weiterer Entwicklung, als paarige ovale, nicht scharf vom Ösophagus abgesetzte Aussackungen dar, so z.B. bei Eh. imsilla STEPH. In der dritten Abteilung schließlich finden sich Chylusorgane nur noch in 2 Segmenten, nämlich im 11. und 12. Segment, diese aber nun zu echten, taschenförmigen, scharf vom (Ösophagus abgesetzten, wenn nicht gar gestielten (liylustaschen entwickelt, so z. B. bei Eu. asliirorflii MICH. An diese dritte Abteilung von Endichogasier schließt sich nun unter noch weitergehender Konzentrierung der (^hylusorgane die Gattung Eiifgphoeus an. bei der sicli lediglich ein einziges Paar hoch spezialisierter, echter Chylustaschen im 12. Segment findet Onanchmal in das Lumen des Öso- phagus eingestiilpt und dann nicht unmittelbar zu erkennen). Nach den ein- leuchtenden Auseinandersetzungen StephensoNs über die Beziehungen einer .Mehrzahl von Muskelmagen in dissepimental getrennten Segmenten zu einem 34 ^^ • Michaelsen. einzigen übergroßen Muskelmagen in dem einheitlichen Kaum melireicr durch Schwund der trennenden Dissepimente verschmolzener Segmente (1. c. s. •'*) p. 106—107) können wir Eutyphocus ohne weiteres als die microscolecine Parallelform von Eadkliogaster ansehen, bei der die beiden Eiulichogai^tcr- Muskelmagen nach Schwund des trennenden Dissepiments miteinander zu einem großen ^?^#^?/^;ÄoeyA.s?-Muskclmagen verschmolzen sind. Die microscolecine Umwandlung findet sich übrigens schon bei einem Eii/l/cf/of/a.^ifcr der dritten Abteilung, bei Eu. hnrodcnsix STEPH.'^l. wenn aucli nicht in ganz reiner Form, ausgeführt. Zu der dritten (Truppe mit Ch3^1ustaschen im Bereich des 10. — 13. Segments kommt nun noch eine (Gattung hinzu, die sich nicht ohne weiteres an die eben geschilderte Vj\\t\\\(i\i\\\\\g^YQ\\\Q RamelJu-Eud/rho- f/aster-Eiiti/pJfoeu8 anschließen läßt, nämlich die Gattung Erythraeodiilns STEPH. (s. 1.1. Stephenspn beschrieb in verschiedenen neueren Arbeiten einige Octochätinen mit perichätiner Horstenanordnung vom Mitteklistrikt des westlichen Vorderindiens, die er teilweise der (-Jattung Ho]}loch(H't('lJa Mich. (Typus: Perichaeta stuarfi BOURNE) zuordnete (unrein acanthodriline Formen), während er für eine andere die neue (-Gattung Ert/thracodrilus aufstellt (unrein microscolecine Parallelform). Nach meinen jetzigen Erfahrungen ist für die Gattungssonderung in der Unterfamilie der Octo- chätinen der Charakter der Chylusorgane recht bedeutsam. Die in Rede stehenden STEPHENSONschen Octochätinen liaben sämtlich 4 l^aar echte Chylustaschen im 10. — 13. Segment, entsprechen also der dritten Gruppe. Von Hoplochaetella stnarti (BOURNE)^), dem Typus ihrer Gattung, ist aber die Gestaltung der Ghylusorgane unbekannt. Da Boi'UNE in der Diagnose seiner Art dorsallaterale Aussackungen des Mitteldarms erwähnt, so müssen wir annehmen, daß er auch die Chylusorgane nicht unbeachtet gelassen hätte, falls sie als augenscheinliche, vom Ösophagus deutlich abgesetzte Organe ausgebildet gewesen wären. Ich vermute^ daher, daß HophxhnefcUa sttiarfi nicht solche wohlausgeprägte Ch3'lustaschen besitzt wieSTEPHEiNSONs Arten, sondern vielmehr solche unscheinbare Gebilde wie meine Howciscolex- Arten, äußerlich nicht scharf ausgebildete Chylusorgane. die höchstens als P]rweiterung des Ösophagus erkennbar sind. Auch die geographischen Verhältnisse sprechen mehr für einen Anschluß von HoplorlmeteUa sittarti an meine vorderindischen Howascolex als an die STEPHENSOXschen Hoplo- < ha della -ArtQn. Diese letzteren samt dem Eri/thracodri/iis sind ganz auf den mittleren Westdistrikt Vorderindiens beschränkt. Schon in (l(Mn siid- licheren Curg und Mysore sind sie durch Howascolea' vertreten. Dei' F\m(\.- ort \on HoplochaetdJa sliKirfi. Vercaud (Verkad) bei Salem, liegt ab(M noch ■) J. Stepiiensox, 1914, Oll a collfictidii of Oligochactii niainly Iroiii Nnrtlioni Iiulia; in: Reo. Indiau Mus., X, p. 858. ") A. G. BOURNE, 1886, Oii Indian i:artliwoniis. — Part I. IMcliiiiiiiary Nutico df EartliWdniis froiii tho Xilüiris and .Slievaroys; in: Pi'dc. Zddl. Sdc. I^dinldii. issi",. ]i. (KIT. < Miv;ocli;itcn \(iiii w est liclicii N'drdcriiiil icii. ß5 betritt'litlicli siidücher. vom Distrikt dci' STErifENSONscheii Arteii^ruppo durch den Distrikt nipiner Hoiimscolex getrennt. Jch mutmaße daher, daß HopJorhaeteUa sfuurti der (Gattung" Hovasmlex nahesteht, wenn sie nicht mit ihr vereint werden miil). Sio würde sich als Art mit vollendet peri- chätiner IJorstenanorduuiiii' ,111 Jene Hoivas(:ole:r-k.vti^w anschließen, die am Hintcrende perichätin sind, während die Boitutsro/cr-Avtan mit i'cin liimbriciner Rorstenanordnung- das andere Knd(> der Kiitwicklungsi'eihe bilden würden. Ich unterlasse jedoch eine A'erschmelzung von HoiVdscolrx mit Hoplochaetella (s. strictissime) und eine Ersetzung des (Tattungsnamens Hownficoh'.v durch HoplocJtaeteUa, weil H. stuarfi durchaus eine si)ecies inquirenda ist. über deren für die Gattungszuordnung bedeutsauien Charaktere wir ganz im unklaren sind. Aber noch weniger können wir die STEPHEN80N- schen Arten diesem gen. inquir. HopJocIincfclhi zuordnen. Sie bilden eine Gattung für sich, und zwar meiner Ansicht nach nur eine einzige. Die bei F/rytliraeodrÜHs l'inneari vorgefundene unvollständige micro- scolecine Eeduktion des Geschlechtsapparates, die bei anderen, im wesent- lichen noch acanthodrilinen Arten der Gruppe schon vorbereitet ist (Verschiebung der Samenleiter-Poren nach vorn hin), kann ich in diesem 1^'alle nicht als Grund zur . Gattungssonderung anerkennen. (Auch die Ai'ten der verwandten Gattung Hoirascohx zeigen teilweise eine Hinneigung zur microscolecinen Eeduktion.) Die Gattung, die diese teils unrein acanthodrilinen. teils unvollständig microscolecinen Formen umfaßt, hat den Namen Erf/thracodrilus Steph. zu führen. Als ihr Typus ist E.klnnearl STEPH. anzusehen. Wie sich diese Gattung Erj/tliraeodrüm (s. 1.) zu den übrigen Gattungen der dritten Gruppe stellt, kann ich jetzt noch nicht feststellen. Mit der Anordnung ihrer 4 Paar Chylustaschen im 10. — 13. Segment entspricht sie der ersten. ])hyletisch ältesten Abteilung von Murli(ho(/asier (Eh. hengalensis), in der Ausbildung ihrer Chylusorgane als echte, scharf abgesetzte Chylustaschen zeigt sie dagegen den Zustand dei- dritten, jüngsten Eiidi(ho(jaMer-k\)ie\\\mg. Dazu aber kommt bei ihr ein Charakter, der, soweit ich aus den vorliegenden Angaben entnehme, der Gattungsreilie BamcUa-Eiid/chojjdsfcr-Enfijphofiis ganz fehlt, dagegen in der oben erörterten zweiten Gruppe mit Chylusorganen im Bereich des 14. — 17. Segments, bei der Gattung Hoivascolex, auftritt, nämlich echte Meganephridien zusannnen mit Mikronephridien, Die phyletische Verknüpfung dei' Gattung Eyijtliraeodnlvs ist sehr schwierig, und, wie ich gestehen muß. sehe ich mich auch nicht in der Lage, ihr eine sichere phyletische Stellung anzuweisen. Dürfte man von der auffallenden Über- einstimmung in der Zahl und Lage der Chylusorgane mit Endichogaster hem/a/ensis und der starken Abweichung in diesen Bildungen von Hoiiyt- srolex absehen, so könnte man sie an Hoirascolex anreihen. Schwierig eisciieint auch die phyletische Verknüi)fung der o (hnch 3* 3(5 ^V. .Michaelseii. die Zahl und La^ie der Chylusurgaue «gebildeten (4rup])en miteinander. Hoiiascolex ist zweifellos eine unmittelbar aus der acanthodrilinen \\'urzel- form entsprossene Gattung, hat sie sich doch noch die Meganephridien dieser Wurzelforni. wenn auch nicht mehr lein. bewahrt. RameUa, die sieh ebenfalls als (Trundform einer Reihe darstellt, ist schon rein mikro- nephridisch. Es ist kaum anzunehmen, daß Hoivascolex unter Zurück- gewinnung der Meganephiidien aus Bamelki ents])rossen sei. Aber auch umgekehrt können wir die in Hinsicht der Chylusorgane noch ganz indifferente Rarndla (ohne ( 'hylusorganel nicht wohl von Hoivascole.r ableiten, bei dem die Chylusorgane bereits eine gewisse Spezialisierung aufweisen. Es fehlt uns für eine einleuchtende Yerkinipfimg der ver- schiedenen Gruppen eine indifferente \'erbindungsform. ein Honascoleoi- ohne Ch3^1usorgane bzw. eine BmneUa mit Meganephridien neben ALikro- nephridien. Hoffentlich bringt eine Aveitere Untersuchung der \ order- indischen Oligochätenfauna — es gil)t hier noch manchen undurchforschten oder wenig durchforschten Distrikt — eine Lösung dieser zur Zeit anscheinend unlösbaren Probleme. Im folgenden stelle ich kurze Diagnosen der Unterfam. Odorhae- Hnae und der (Jctochätinen-Gattungen, wie icli sie jetzt charakterisiere, zusammen: Subfam. Octochaetinae. Borstenanordnung rein lumbricin bis rein perichätin. 1 ösophagealer .Muskelmagen in 1 einfachen Segment oder deren 2 in 2 einfachen Segmenten oder 1 vergrcißerter Muskelmagen im Raum mehrerer verschmolzener Segmente, in den beiden letzten Fällen Chj^Ius- organe im Bereich des 10. — 13. Segments. Kxkretionssystem: Mega- nephridien neben Mikronephridien oder lediglich jMikronephridien, die in keinem Falle die Gestalt massiger Säckchen aufAveisen. Geschlechtsapparat rein acanthodrilin bis rein microscolecin. Typus: Gen. Odoc/?.r^fi/yf^' BedD. ; Verbreitung: Vorderindien. Neu- seeland, Südmadagaskar. Gen. Howascolex Mich. (s. latiore). Borstenanordnung in ganzer Körperlänge oder wenigstens am Vorder- und Mittelkörpej- lumbricin. am Hinterende manchmal perichätin. 1 ösophagealei- Muskelmagen in 1 einfachen Segment; ('hylusorgane lediglich als Erweiterungen des (Ösophagus im 16. Segment oder außerdem eine entsprechende schwächere akzessorische Bildung in einem der benachbarten Segmente. Kxkretionssystem: Echte Meganephiidien neben Mikrctnephiidien. Geschlechtsapi)arat rein acantho- drilin bis nicht ganz vollkommen microscolecin. Typus: H.maflagas<(ir/eHs/s ^llCH.: Verbreitung: Curg und AFysore im Mitteldistrikt des westlichen N'orderindiens und Südmathigaskai-. Gen. OctochaetusBEDJh Borstenanordnung lumbricin. 1 ösophagealer Muskelmageii in 1 einfachen Segment; ("iiylnsoigane im Bereich (\('s IT), bis Oligoehätcn vom a\ estliclicii \'()nli!iiiulieii. 37 17. Segments. Exkrctiuiissysteiii rein inikioiicpliridiscli. (ieschlrchtsapparat rein acanthodrilin. Typus: (). inuli/iionis (BEDD.). Subgen. Octochaetus, n. subgen. Chvlusorgane lediglich als Kr- weiteriingen des <)s()i)hagiis im 15. oder 16. oder 15. und 16. Segment (selten im 17. Segment ?). Ty])us: (). iniiU'qtoriis Hedd. ; N'erbreituug: Neuseeland. Nord- und Südinsol. Subgen. Octochaetoides. n. subgen. Chyliisorgane als scharf vom (Ösophagus abgesetzte echte Chylustaschen ausgebildet, 1 Paar im 15. oder im 15. und 16. Segment oder 2 Paar im 15. und 16. Segment. Typus: 0. «///tv^^/tFEl^ARBl; Verbreitung: ^'orderindien vonTravan- core bis Nepal. Gen. Dinodrilus Bedd. Horsten zu 6 Paaren an 1 Segment. 1 öso- phagealer Muskelmagen in 1 einfachen Segment; Chylusorgane lediglich als Erweiterung des Ösophagus im Bereich des 14. — 17. Segments (stetsV). Exkretionssystem rein mikronephridisch. (reschlechtsapparat rein acanthodrilin. Typus: J ). lM-it//aiiy BEl>l>.] \'erbreitung: Neuseeland, Nord- und Siidinsel. Gen. Hoplochaetina. n. gen. Borstenanordnung perichätin. 1 oso- phagealer ^luskelmageu in 1 einfachen Segment. Chylusorgane lediglich als Erweiterungen des Ösophagus im 15. und 16. Segment. Exkretions- system rein mikronephridisch (?). Geschlechtsapparat rein acanthodrilin. Typus: i7. yo.s-.y/ (Benh.): Verbreitung: Neuseeland. Südinsel. Gen. Ramella Stephens. Borstenanordnung lurnbricin. 1 ösophi\gealer Muskelmagen in 1 einfachen Segment; Chylusoi-gane fehlen. p]xkretions- system rein mikronephridisch, jedoch Zahl der Alikrouephridien gering, von 7 bis auf 1 Paar je 1 Segment herabgehend. Geschlechtsapparat rein acanthodrilin. Typus: R. hislKuiihari (STEPHENS); Verbreitung: Westliches Vorder- indien von Curg bis Rajputana und mittlerer Distrikt des nördlichen \'()rderindiens. Gen. Eudichogaster Mich. Borsteuauordnung Inmbricin. 2 öso- phageale Muskelmagen in 2 einfachen Segmenten; Chylusorgane im Bereich des 10. — l?). Segments. 4, o oder 2 Segmente einnehmend, einfache Er- Aveiterungen des Ösophagus oder echte, paarige ('hylustaschen. Exkretions- system rein mikronephridisch. Geschlechtsapparat rein acanthodrilin bis unrein microscolecin. Typus: RiLindixi (BEIMi.l: \"ei'l)reitnng: N(H'(l\vestli<-Ii(' Hälfte Vorderindiens. Gen. Eutyphoeus .MltH. IJoistenanttidniing buul)iiciii. 1 iibergiDl.iei- 38 ^V. ^richaelscn. ösüpliag'ealcr Muskelmag'eii im einheitliclieii Hauni iiiehi'erer verschmolzener Segmente; Chylusorgane 1 Paar echte Chylusta sehen im 12. vSegment. Exkretionssystem rein niikionephridiscli. Geschlechtsapparat rein micro- scolecin. Typus: Ell. orient((//s {Bl^DL).): A'erbrcitung: .\('>rdliches und nurd- östliches \'ieitel xow Voiderindien nnd Assani: Gen. Erythraeodrilus Steimt. Is. 1.). Borstenanordnung perichätin. 1 ösophagealer Muskelmagen in 1 einfachen Segment; Chylusorgane 4 Paar echte Chylustaschen im 10. — 13. Segment. Elxkretionssystem : Echte ^reganephridien neben Afikronephridien. Geschlechtsa])parat unrein acanthodrilus bis unvollständig microscolecin. Typus: E.linnemi STEPH.; Verbreitung: Portugiesisch-Indien und benachbarte Distrikte des mittleren Avestlichen Vorderindiens. Gen. Hoplochaetella Mich. (s. s.), gen. inquir. Borstenanordnung perichätin. 1 ösophagealer Muskelmagen; Chylusorgane?. Exkretions- system?. Geschlechtsapparat acanthodrilin. Typus: H. stuarfi ihOUKN^), sp. inquir.: Verbieitung: Südindien (Vercaud bei Salem). Howascolex bidens n. sp. Fundangabe: IMysore, Shiboga. Beschreibung: Größen Verhältnisse nur annähernd feststellbar. weil die Würmer sich ausnahmslos knäuelartig zusammengezogen haben. Länge etwa 70—90 mm, Dicke iVs — IV4 mm, Segmentzahl etwa 110— ISO. Färbung gleichmäßig grau; pigmentlos. Kopf epilobisch (ca. V2). Borsten am Mittelk()r[)er mäßig groß, am \'()rder- und Hinterende vergrößert, in ganzer Körperlänge mit lumbriciner Anordnung, an jedem Segment 8. ventral mäßig eng, dorsal \veit gepaart; im allgemeinen na- =^= "/4 he. he = 2 (ih = '^/n cd iaa : ah : he : cd = 5:2:4: 3). Dorsal- mediane Borstendistanz am Vorderkörper ungefähr gleich dem halben Körperumfang, am Hinterkörper kleiner, kaum gleich -'i des Körper- umfanges idd = Vs — V? ?(). Am Hinterende wird die Anordnung dei' Borsten dadurch unregelmäßig, daß einzelne Borsten, hauptsächlich der Borstenlinien c und d, aber manchmal auch der Borsfenlinien h. aus ihrer normalen Lage herausgerückt sind, meist die ^^'eite der Paare verringernd, selten sie etwas erweiternd, jedoch nicht so weit, daß die paarige Zusannnengehörigkeit undeutlich würde. l)i(> Borsten a stehen auch ani Hinterende ganz regelmäßig. K ückenporen vorhanden. (lüi'tel ringförmig, am 13. 16. Segment (=4). Boisteu am(iiutel iMiA'erändert. Iiiters<'<2-ment;iirurcji('n inisii-eh'isciit. 01ig(K-hä1('ii \om \Aos1 liehen ^'()rd^n■indioIl 39 .Alaunllclies Geschlcclitsfeld iVh^. 1 r) fast microscoleein aus- sehend. Ventral am 17. Segment liegen ein Paar große, lateral oval umrandete und steil abfallende, medial durch eine schmälere niedrige Brücke miteinander verbundene, zusammen eine biskuitförmige Figur bildende Porophoren, jeder mit einer ziemlich gToßen, quer spindelförmigen, schnörkeligen Öffnung gerade in den Horstenlinien fiJ>. die- selben latei-al und medial noch etwas Übel ragend. Aus diesen r)ffnungen ragen je 2 große, in geringer Entfernung quer nebeneinander stehende, genau die norm aleStellungderBorsten II und h einnehmende Penial- borsten hervor. Die Prostata- poren des vorderen Paares liegen nach Untersuchung an einer Schnittserie in diesen Offnungen. und zwar schräg lateral nnd vor den lateralen Penialborsten. Der Hinterrand der Porophoren des 17. Seg- ments ist etwas lateral von der Mitte durch einen tiefen Kerbschnitt durchbrochen, der p. . den Vordert(nl einer Samen- riowa.colex Udms. rinne darstellt, die jedoch nach a distales Ende einer Penialborste, Flächen- und hinten kaum bis auf das 1 8. Se»'- Kantenansicht, '^^"/i ; b Samentasche, 'Vi : <^ männliches ment hüiauf zu verfolgen ist. Geschlechtsfeld, schematiscli. Ventralmedian am 18. imd 19. Segment linden sich zwei schmale quere Drüsenwälle, die sich seitlich kaum über die Borstenlinien a hinaus erstrecken. Die Borsten II und h des 18. Segments fehlen, während die des 19. Segments normal ausgebildet sind. Die Prostataporen des zweiten Paares sind ganz unschein- bar, durch keinerlei Porophoren oder Drüsenbildungeu gekennzeichnet: sie liegen dicht vor den normalen Borsten h des 19. Segments und stehen anscheinend nicht mit den Samenrinnen in Verbindung. Die männlichen Poren sind niclit deutlich erkannt worden; doch glaube ich sie an einer Schnittseiie an der i.eibeswand des 18. Segments gesehen zu haben. Mut- maßlich liegen sie am Ende der hinten undeutlich werdenden Samen- rinnen. Die Boisten r- und il sind am 17. — 19. Segment normal ausgebildet. Weiblicher l'oriis unpaarig, Nciitrahiiediau \(»ru am 14. Scouieiit, 40 ^V. Michaelseii. markiert duich einen feinen dniiklen Punkt, den .Mittel[»unkt eines quer- ovalen, fast kreisförmigen Drüsenhofes. Samentasclienporen 1 Paar, große, tiefe Querschlitze auf Inter- segmentalfurche 8/9 in den Borstenlinien ah. Sie sind umgeben von je einem großen, quer-ovalen, fast kreisförmigen Drüsenhof, der .medial fast bis an die ventrale Medianlinie reicht. Außerdem ist die ganze Ventral- seite der hinteren Hälfte des 8. und der vorderen Hälfte des 9. Segments drüsig verdickt, so zwar, daß der centrale Teil der Intersegmentalfurche 8/9 zwischen diesen beiden Verdickungen einen tiefen, die Samentaschenporen enthaltenden Querspalt bildet. Akzessorische äußere Pubertätsorgane: Bei allen Stücken (8l gleicherweise eine unpaarige, quer-ovale Pubeitätsi)apille ventralmedian auf Intersegmentalfurche 11 12. Dissepiment4/5. erstes deutlich erkennbares, sehr zart, anscheinend unvollständig. 5 6 vollständig, aber noch zart, 6 7— 13/14 verdickt, 7/8 bis 9/10 mäßig stark, die anderen stufenweise schwächer. Darm: Ein großer z^-lindrischer Muskel magen im 5. Segment. <")sophagus im 6. — 15. Segment (einschließlich) einfach. Im 16. Segment zeigt er eine fast kugelige, durch bleiches Aussehen auffallende Anschwellung, nicht vom Ösophagus abgesetzte, dorsal miteinander verschmolzene, fast ringförmige fhylusorgane mit Lamellentaschen-Struktur, mit dünnen, breiten, weit in das Lumen hineinragenden saumförmigen Falten. Auch im 17. Segment zeigt der Ösophagus diese Lamellentaschen-Struktur, jedoch in viel geringerer Ausbildung, ist er hier doch kaum angeschwollen, kaum weiter als der einfachere enge Ösophagus im IS. Segment. Diese Chylus- taschen-Struktur des 17. Segments ist nur äußerlich, durch schwache Ein- schnürung am Ansatz des Dissepiments 16/17, von der des 16. Segments abgesetzt: die saumförmigen r)s()i)]iagus-Längsfalten des 16. Segments gehen ohne Absatz in die des 17. Segments über. Mi tt eidarm vorn im 20. Seg- ment als plötzliche Erweiterung einsetzend, mit mäßig dicker, scharf abgesetzter, fast röhrenförmiger Typhlosolis. Exkretionssystem im Hinterköi-pei' rein meganephridiscli. im Mittel- körper anscheinend rein mikronephridisch. Die unregelmäßig zersti'outeu Mikronephridien, deren Zahl luu- gering zu sein scheint, sehen aus. als seien sie durch Teilung eines Meganephridions (entstanden. Gesclilechtsapparat eine starke Annähei'ung ;iii den micio- scolecinen Zustand darstellend. Voi'dei-e männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samentricliter in normaler Lagerung ventral im 10. und 11. Segment, eingebettet in freie Samennmssen, nicht in Testikelblasen eingeschlossen. 2 Paar mehrteilige, annälieind gleich große Saniensäcke ragen von Disse|iiinenl '.» 10 und 11 II' in d.is 9. und Ijf. Segment hinein. OlifiCfH-liätcii \ um w eHlliclHMi Vordcrindieii. , 4] Hiiiteic niäiniliclie (TeschlechtsDigaiie: 2 Paar Prostaten im 17. und 19. Segment, jedes Paar ganz auf ein Segment beschränkt, jedoch die zwischen ihnen liegenden Dissepiniente 17/18 und 18/19 etwas gegen- einander wölbend, so daß der Raum des 18. Segments verringert wird. Die Prostaten des hinteren Paares im 19. Segment sind etwas kleiner als die des vorderen Paares im 17. Segment, jedoch ist der Unterschied nur gering, bei weitem nicht so beträchtlich wie bei H. merhiraensix n. sp. (siehe unten!),, bei dem andererseits die äußere microscolecine Umwand- lung weniger weit vorgeschritten zu sein scheint. Die Prostaten sind auch bei H. hklens schlauchförmig, mit längerem, dickerem, geknäultem Drüsenteil und kürzerem, sehr viel dünnerem, gleichmäßig fadenförmigem Ausführgang. Die Ausführgänge des vorderen Paares münden im lateralen Teil des quer gestreckten Porus am Porophor aus, schräg vor und lateral der Penialborste h. Die des zweiten Paares münden gerade vor den normalen Borsten des 19. Segments aus, ohne daß es hier zur Bildung eines Porophors kommt. Während die Borsten a und }> des 19. Segments ganz normal geblieben sind, haben sich die des 17. Segments ohne ihre normale Stellung und paarige Anordnung aufzugeben zu Penialborsten umgewandelt. Penialborsten (Fig. 1 a) verhältnismäßig plump. etAva 0,55 mm lang, vor dem proximalen Ende ca. 25 n dick, distal nur wenig dünner werdend, ca. 22 ^i dick, am proximalen Ende schwach gebogen, am distalen gerade gestrepkt oder scliAvach gebogen. Distales Ende bei gleichbleibender Breite etwas abgeplattet, ca. 18 /v dick bei 22 ,« Breite. Das äußerste distale Ende läuft in zwei kurz kegelförmige Spitzen aus. deren Profillinien annähernd gleichseitige Dreiecke darstellen, deren mediale Seiten basal in gleichmäßiger Rundung ineinander übergehen. Das distale Ende ist mit Ausnahme der Doppelspitze und ihrer Basis verziert mit unregelmäßig zackigen Querstricheln, die nicht ganz regelmäßig in zwei sich kreuzenden Spirallinien-Sj'stenien liegen. Die Länge der ornamen- tierten Borstenstrecke beträgt kaum das Doppelte der Borstenbreite. Weibliche Lleschlechtsorgane: 1 Paar große Ovarien vom ventralen Rand des Dissepiments 12 13 in das 13. Segment hineinragend. Ausgewachsene Eizellen am Ovarium ca. 55 // dick. Ein Paar ziemlich grolle, breit pantoff eiförmige Eitrichter ventral an der Vorderseite des Dissepiments 13 14. Eileiter kurz, eng. gerade gestreckt, sich innerhalb der Leibeswand zu einer unpaarigen Ausmündung vereinend. Samentaschen (Fig. Ih) des einzigen Paares sehr groß, ca, 1,3mm lang. Ampulle sackförmig, distal wenig verengt und in einen breiten, kurzen, nicht sehr dickwandigen und nicht besonders muskulösen, etwas aufgeblähten Ausführgang iibergehend. Der Ausfühigang ti-eibt an der Vorderseite eine kurze Aussackung, die den Unterrand der Ampulle etw^as iiberwallt. und deren Wandunsi" innen nicht o-latt. sondern mit sein- kleinen 42 • W. Michaelsen. AuslHiJiluiigen versehen ist. In diese Aussackung- mündet ein dick keulen- förmig:es einkammerig'es Divertikel,, das kaum V-s so lang- wie die Ampulle ist, an die es sich eng anschmiegt, und das keine deutliche Sonderung A-on Samenraum und Stiel, höchstens eine schwache Verengung am distalen Knde, zeigt. Der aufgeblähte Ausführgang der Ampulle scheint eine unregelmäßig gestaltete Spermatophore zu enthalten ; vielleicht aber handelt es sich liici- auch um ein Konglomerat kleinerer, schlankei- Siiermatophoren. Erörterung: H. hidnis gleicht dem madagassischen Typus der Gattung- darin, daß die Borsten in ganzer Körperlänge lumbricin angeordnet sind. In dem Besitz einer Typhlosolis schließt er sich dagegen seinen vorderindischen (Tattungsgenossen an. Auffallend ist bei sonst vollständiger Durchführung der microscolecinen Reduktion das Vorhandensein großer Prostaten im 11). Segment, deren Mündungen aber im Gegensatz zu denen der vorderen Prostaten ganz unscheinbar g(^ worden sind. Howascolex corethrurus n. sp. Fundangaben: Curg, Somavarpatna; Dez. 1918 (2 f. ff/iJ/m, If. f1ifh(^f(i). ]\lysore, Shimoga; Juni 1918 (mehrere Stücke der f. ff/ß/ca). Vorliegend 'd ausgewachsene und ein etwas abweichendes, anscheinend noch nicht ganz ausgewachsenes Stück, das einstweilen als besondere Form. f. (lithccn. hingestellt sein mag [Besonderheiten dei- f. (liihevn in eckigen Klannnern angefügt. Zur genauen Feststellung der Dissepiment- Verhältnisse und der Segmentnummern verschiedener Organe ist auch für die allgemeine Beschreibung der typischen Form eine Längssclmitt- serie durch das Vorderende der f. ditlieca zu Hilfe genommen]. Größenverhältnisse: Länge ca. 110 mm. Dicke 1' 3—2' .; mm. Segmentzahl ca. ISO |f. iHihccd kleiner, 80 mm lang. 7;!— 1 miii dick. Segmentzahl ca. 170]. Körper schlank, anteclitellial etwas verdickt, am Hinterende ziemlich stark verdickt, fast keulenförmig (Kontraktionserscheinung?) (f. flifhem am Hinterende kaum verdickt]. Kopf undeutlich einlobiscli. Kopflap])en klein, eingezogen. Seg- mente am A'order- und Hinterköi per niclit deutlicli geringelt, am Mittel- körper stellenweise deutliche]- iiielininglig (2- bis öringlig). Färbung bleich gelblich-grau, stellenweise mit Mnskelglanz. Horsten am ]\Iittelkörper mäßig groß. ca. O.lönim lang iniij 10," dick, am Vorderköri)ei- etwas vergrößert, ca. 0.20 mm lang und 12// dick. am Hinterende mit Ausnahme weniger Kndsegmente hesomlers distal stark vei-gnißert. bis 0.82 mm lang nnd 21 // dick. Horsleii nicht ornamentiert. im allgemeinen \-on der noi-malen schlank S-förmigen (icstall. liei den stärker vergi-r»ßei len da> .Mitl(dsOi(d< mein- gerade gestreckt. I>ie An- oid)iHiig der i)orsien ist am \or(|ei-- und .Mittelkr)ri»er i-ein lumbricin. am Oliffncli.-itcii vom w est liehen \ rii-tlriindit-ii. 4;-} Ilinteie.ude. luid zwar ungefähr an den letzten 5ü Segmenten, perichätin. Tn der lumbricinen Kegion sind die Borsten mäßig eng gepaart, die ven- tralen deutlich enger als die lateralen (ah = ca. ^/r, cd); die ventralniediane Borstendistanz ist ungefähr ^/s so groß wie die mittleren lateralen, um die Hälfte größer als die Weite der dorsalen Paare (aa = 4 a6), und die dorsalmediane Borstendistanz ist wenig größer als der halbe Körperumfang {(14 = ^16 ^0 {aa : ab : bc : rd : dd = 24 : 0 : 15 : 10 : 108). Bei dem näher untersuchten Stück beginnt die Umwandlung der lumbricinen in die ])eri- chätine Borstenanordnung damit, daß an einer Seite die Borste (/ am 50. Segment von hinten eine Strecke dorsalwärts verschoben ist. Anord- nung am 49. und 48. Segment (liier immer von hinten gerechnet und nur die eine Seite berücksichtigt) wieder normal; am 47. Segment: akzesso- rische Borsten zwischen c und d sowie oberhalb d. Erst vom 41. Segment an stets akzessorische Borsten vorhanden, aber nie unterhalb bzw. medial von c, so daß die Borstenlinien r^ b und c in ganzer Körperlänge regel- mäßig bleiben, abgesehen davon, daß sich b und c zu einer gleichmäßigen Verteilung der Borsten einer Seite etwas nähern. Vom 40. Segment an vergrößert sich die Zahl der akzessorischen Borsten schnell bis auf 4 oder 5, so daß wir im Höchstfalle 18 Borsten an einem der Segmente des Hinterkörpers finden; zugleich verringert sich die dorsalmediane Borstendistanz, die schließlich kaum größer als eine benachbarte Borsten- distanz ist. Die ventralniediane Borstendistanz bleibt unverändert. Die äußere Tracht dieses AVurmes mit den fast spießig herausragenden, un- regelmäßig gestellten ^'ergrößerten Borsten des verdickten Hinterendes erinnert an den Bürstenschwaiiz. Ponfoscolex roretJtrnrus (Fk. MÜLL.), doch beruht das Aussehen bei diesem Hoa-asco/ej' nicht lediglich auf Verschiebung der Borsten, sondern auf Vermehrung derselben. Xephridialporen nicht erkannt. Rückenporen von Intersegmentalfurche 11/12 an erkennbar. Gürtel am 13. — 16. Segment (= 4), ringförmig, aber ventral etwas schwächer entwickelt und eingesenkt. Borsten am Gürtel unverändert deutlich. Intersegmentalfurchen und Rückeni)oren nicht deutlich. Männliches Geschlechtsfeld (Fig. 2a). Ein ventralmedianer länglich ovaler, dicker und mäßig breiter, stark erhabener Ringwall erstreckt sich über die ganze Länge der 3 Segmente \'om 17. — 19.. seitlich bis an die Borstenlinien r reichend. Der Innenraum des Ringwalles ist schwach erhaben oder stark erhaben und dann fast itapillenförmig. entsprechend der Gestalt des Ringwalles länglicli ov;\\. etwas länger als brejt. vom Ringwall durcli eine schalte Furche abgesetzt. Die Furclie stellt die an den Enden median ii)einander übergehenden Samen rinnen dar, deren Knden ungefähr auf Intersegmentalfurche 17/lH und 18/19 liegen, wenn nicht liiiitcii am 17. und xoru am 19. Segment. Da diese Intersegmental- 44 A\'. Mithaelseii. P*=^' r 1 1 : ■ ■ A "\i - . . -1 1 <^\ 1 4 i . \ ' T) r \ ' ^ 1 Y . . . . . . .. Fig. 2. (i Hoicdscolex corctlirurus, b H. iin'rkarui'nHh, c Bti- nicJhi hffi'rncJiiipfa, Vorderenden von der Bauchseite. schematiscli. turcheu hier au.sgelösclit sind, so läßt .sicli die genaue Lage der .Saineii- riniien-Enden und damit der Prostataporen nicht feststellen. Zwei Paar g-anz unscheinbare, nur an Schnittserien festgestellte Prostataporen, vorn und hinten paarweise einander sehr genähert, an den medianen Polen dei- ovalen Ia ingfurchen bzw. an denEndcii der Samenrinnen. Die eines Paares sind nur etwa V« mm voneinander entfernt. Noch weiter medial, zwischen ihnen und der ventralen ^Medianlinie, der letzteren sehr genähert, ragen die Penialborsten hervor. Kin Paar m ä n n 1 i c h e Poren liegen weit getrennt von den Pi'ostataporen mitten am 18. Segment in den Sanu'n- rinnen bzw. in der ovalen Furche, die den Mittelraiun des männlichen Oeschlechts- feldes vom Kingwall trennt. Diese Lage wiirde imgefähr der Borstenlinie a entsprechen. Ich konnte die männlichen Poren an einer Schnittserie deutlich erkennen, die feinen Samenleiter Jedoch nicht Aveiter als bis (>twa zur Mitte der Leibeswanddicke verfolgen. Weibliche Poren (Fig. 2a) einandei' sehr genähert, wenn nicht ventralmedian miteinander verschmolzen, vorn am 14. Segment, von einem (|uer-ovalen weißlichen Di'üsenhof umgeben. Samentaschenporen (Fig. 2«) dm'ch paai-weise \erschnielzung der distalen Samentaschen-Enden unpaarig geworden, ventralmedian, ihrer 3. je 1 auf Intersegmental furche 7/8, 8/9 und 9 10. Sie sind durch je eine winzige quer-ovale Papille äußerlich markiert jf. dtflicni: 1 Paar auf Intersegmentalfiu'che 8/9 in den Borstenlinicn a\. Akzessorische l*ubertätsorgane: Bei einem Stück \nii Curg ( Fig.2«) 1 Paargroße, (juer-ovale. dicke Pul)ei'tätsitapi]len auf Tntersegnicnlal- turche 11 12 in den Porstenlinien ^^A. diese nach beiden Kichtungen ein wenig überragend, IPaar ähnliche, aber kleinere Papillen auf Intersegmental- fuiche 10/11 ebenfalls in den Borstenlinien ah. diese aber nicht überragend. l'V'rner je eine ähnliche unpaarige Papille ventralmedian auf Intersegmental- turche 15/16 und 20,21. Bei dem zweiten von Curg und den Stücken von Mysore fehlen die Papillen des \(»i(lersten Paares auf interseuiiicnlal- liirchc KMl. dagegen fiiidcl sidi meist eine wfM'tere. dritte iiii|>;iinion ilincn gegenüber ventral vor Dissepinient 13/14. S am entaschen (Fig. Sc): Haupttasche retortenförmig; Ampulle dick birnförmig, mit zurückgebogenem und allmählich in den dünneren, distal noch dünner werdenden Ausführgang ül)ergeliend. In das distale Ende des Ausführganges mündet ein in der i)roximalen Hälfte annähernd zylindrisches, distal dünner werdendes Divertikel, das ungefähr halb so lang und halb so dick wie der Ausführgang der Haui)ttasclie ist und einen einfachen, etwas niehi' als die i)roxiniale Hälfte einnehmenden Samenraum enthält. Erörterung : Die vorliegende Art paßt nicht in die (jaLttimg Hoivascolea-, wie sie bisher bestimmt war, hinein. Sie verlangt Avegen ihren- perichätinen Borstenanordnung am Hinterende, eine Besonderheit, die sie mit der folgenden Art H. merkaraensis teilt, eine Erweiterung der Howascolex- Diagnose. Wie die übrigen vorderindischen Howascolex-kview weicht sie auch durch den Besitz einer wohlausgebildeten Typhlosolis von dem madagassischen Typus ihrer (lattung ab. Howascolex merkaraensis n. sp. Fundangabe: Curg, Merkara und Bhagamanola; Dez. 1918. Beschreibung: Größenverhältnisse: Länge ca. OO mm. Dicke iVi bis 2 mm, Segmentzahl ca. 200. Färbung bräunlich grau (nachgedunkelt?). Kopf undeutlich epilobisch (proepilobisch?! (ca. Vs). Segmente Mndeutlich 2- oder mehrringlig. Borsten am Mittelkörper mäßig groß, ca. IG /< dick, am Vorderkörper etwas vergrößert, etwa 22 // dick, am Hinterkörper stark vergrcißert. ca. 35 li dick. Borstenanordnung am Vorder- und Mittelkörper lumbricin. am Hinterende perichätin, Umwandlung ungefähr am 130. Segment beginnend. Am Vorder- und Mittelkörper ventrale Borsten ziemlich eng gepaart, dor- sale weit gepaart (cd = 2 ab), ventralmediane Borstendistanz ungefähr um Vs größer als die mittleren lateralen, doi'salmediane Borstendistanz wenig größer als der halbe Körperumfang idd == ca. Vo u) {aa : ab : bc : cd : dd = 24 : 7 : 17 : 13 : 58). Die perichätne Borstenumordnung beruht auf einer Verschiebung der Borsten b meist dorsalwärts und dem Auftreten einer oder zweier, selten dreier akzessorischer Borsten oberhalb von d. Die Höchstzahl der Borsten eines Segments beträgt demnach 14, das Vor- wiegende ist 12 (3 Paar jederseits). Die Borstenlinien a bleiben in ganzer Körperlänge unverändert regelmäßig; auch die obersten Borsten bilden eine iillerdine-s sehr lückenhafte a'ei'ade Eeihe ziemlich nalie der dorsalen 4K ^V. MichiU'lstMi. .Medianlinie {.a = ca. aa). Die o. 4 oder 5 Borgten zwischen , s. oben S.44): etwas länger als breit, ventralniedian die ganze Länge des 17. — 19. Segments einnehmend und seitlicii bis ungefähi- an die Borstenlinien ]> reichend, tief eingesenkt. Borsten f und d am 17., 18. und 1 9. Segment wohl aus- gebildet, n mu\ h am 18. Segment geschwunden. Prostataporen 2 Paai-. am 17. und 19. Segment etwas medial von den Borstenlinien a. die des vorderen Paares am 17. Segment etwas größer als die des hinteren Paares am 19. Segment, die beiden einer Seite durch eine scharf ausgeprägte Samenrinne verlmnden. Die Samenrinnen sind fast gerade gesti-eckt. nur sehr schwach geschweift, an den Enden hakenförmig medialwärts eingebogen, weiterhin etwas lateralwärts und in der jVFitte etwas medial- wärts ausgebogen. Die Prostataporen liegen in den Winkelräumen des männlichen (Teschlechtsfeldes, die Samenrinnen verlaufen dicht medial an seinen Seitenrändern. Männliche Poren (an Schnittserieu deutlich erkannt) in den Samenrinnen mitten auf dem 18. Segment. Weiblicher Porns unpaarig, ein querer Sclilitz ventralniedian vorn am 14. Segment, umgeben von einem Drüsenhof. Samentaschenporen (Fig. 2/;) 4 Paar, auf Intersegmentalfurche 5/6, 6/7, 7/8 und 8/9 medial von den Borstenlinien a, der ventralen Median- linie genähert. Die Samentaschenporen nehmen entsprechend der Größen- verschiedenheit der Samentaschen in der Eeihe von vorn nach hinten an Größe zu; die des letzten Paares auf Intersegmentalfurche 8/9 sind besonders groß. Die Borsten a des 9. Segments sind zu spermathekalen Geschlechts- borsten umgewandelt, von ihrei- normalen Stelle nach vorn und medial- wärts verschoben; sie ragen dicht hinter den Samentaschenporen des hintersten Paares aus den Polstellen eines quer-ovalen ventralmedianen Drüsenpolsters hervor. Dieses Drüsenpolster ragt etwas auf das 8. Segment hinauf und umfaßt auch die Samentaschenporen des hintersten Paares. Akzessorische äußere Pubertätsbildungen (Fig. 2/;): 1 Paar quer-ovale, augenförmige Pubertätspolster auf Tntersegmentalfurclie 11 '12. ihr Zentrum in den Borstenlinien ah. Dissepiment 6/7 sehr zart, 7/8 kaum merklich dicker, noch als zart zu bezeichnen, 8/9 Avenig verdickt, 9/10 und 10/11 sehi- mäßig \(m- dickt, die folgenden stufenweise wieder dünner werdend. 13/14 schon als zart zu l)ezeichnen. Darm: ?^.in großei- zylindrischer Muskelmagen anscheinend im ('). Sconiciit iviellciclit ein sein- zartes T)issei)iiH('nt f) (! ühcisclicn. und dann Olifjocliälen vom w ostlicluMi Vorderindien. 49 Muskelmag-eii im 5. Segment), (^sophag-iis bis zum Ende des 15. Seg- ments einfach, g'leiclimäßig- dick, blutreich, mit i)apillöser Innenfläche. Im 1(3. Segment 1 Paar große, blasige, nur ventral voneinander gesonderte, dorsal ohne Unterbrechung ineinander übergehende Chylusorgane mit I.amellentaschen-Struktur der Wandung. Diese Chylusorgane sind nicht vom (Ösophagus abgesetzt, sondern bilden nur eine fast ballonförmige Erweiterung des Ösophagus,dessen ^^^andung hier zahlreiche breite, dünne, genau in der Längsrichtung- verlaufende Lamellen ins Lumen hineintreibt. (Ösophagus im 17. Segment ganz einfach, dünn, innen fast glatt. Am Anfang des 18. Segments erweitert sich der Darm plötzlicli zum umfangreichen Mitteldarm, der im Mittelkörper eine kleine, aber scharf abgesetzte, fast idhrenförmige Typhi osolis mit achsialem Blutraum trägt. Letzte Herzen im 13. Segment, Exkretions System wenigstens in den meisten Segmenten des Hinter- körpers rein meganephridisch. wenigstens in vielen Segmenten des Mittel- körpers rein mikronephridisch. Im Mittelkörper scheinen Meganephridien in eine mäi^ig große Zahl von klein(nTn. unregelmäßig gestellten Xephridien zerfallen zu sein, die als ]\rikronei)hridien angesprochen werden müssen. Ob ]\Iikronephridien auch neben Meganephridien vorkommen, wie es in manchen Segmenten der Fall zu sein schien, kann ich nicht mit Sicherheit feststellen. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar büschelige Hoden und stark gefältelte Samentrichter in normaler Lagerung frei im 10. und 11. Segment. 2 Paar Samensäcke lagen von Dissepiment 11/10 und 11/12 in das 9. bzw. 12. Segment hinein. Die Samensäcke setzen sich aus einigen wenigen Teilstücken zusammen: bei den vorderen, im 9. Segment, überwiegt je ein Teilstück die übrigen an Größe beträchtlich. Hintere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Prostaten im 17. und 19. Segment, ganz auf 1 Segment beschränkt, die vorderen im 17. Segment viel größer, länger und dicker als die hinteren im 19. Segment. Prostaten schlauchförmig, mit viel längerem, dickerem, unregelmäßig zusammengelegtem, fast geknäultem Drüsenteil und viel kürzerem, dünnerem, gleichmäßig dünn-zylindrischem, zu einer unregelmäßigen weiten Schleife gebogenem muskulösen Ausführgang, der einfach ausmündet. Medial vom Ausmündungsende jeder Prostata sitzt ein P e n i a 1 b o r s t e n s a c k , der deutlich aus der Verwachsung zweier quer nebeneinander sitzender Borstensäcke hervorgegangen ist. Jede Penialborstensack-Hälfte (d. i. jeder ursprünglich selbständige Penialborstensack) entliält eine ausgewachsene Penialborste und einige wenige unausgewachsene in verschiedenen Stadien der Ausbildung. Ausgewachsene Penialborsten (Fig. 4cy) ca. 1.2 mm lang, proximal ca. 27 /( dick, in der Mitte ca. 13 /( dick, gegen das distale Ende gleichmäßig an Dicke abnolimend: sie sind durchsichtig, hell honiü-elb. Ihre distalen V.-t 50 ^\'. Micliaelsoii. zeigen mit AusualniK» des distalen Kiides eine reg'elinäßige Sehlängelimg mit breiten, aber niedrigen Schläng-elAvellen. deren man etwa 10 dentlich (M'konnen kann (d.i. 10 A^'ellenberg•e an einer Protilliuie). Geg-en das distale Kinde \erliei't sich die .Schlängelung-. Das distale Knde ist gleichmäßig- fadenförmig-, etwa H /' dick, vielleicht seitlich abi^eplattet, an- scheinend weichlich Oiicht so fein haarartig- wie bei H. rorefhnin(s). Einig-e wenige Narben mit zahnartig vorspringendem Rande an den Flank(Mi der distalen Hälfte der Penialborste. anscheinend der Kegel nach je eine auf dem proximalen Abhang eines Wellentals der Schlängelung. W'e i b 1 i c h e Geschlechtsorgane: Ein Paar g-roße, unregelmäßig- lang-- und zerschlitzt- blattförmige, stellenweise zickzackförmig- zu- sannnengeleg-fe Ovai-ien mit ca. 20// dicken ausgeAvachsenen Eizellen am freien Ende ragen vom ventialen Rande des Dissepiments 12/13 in das 13. Segment hinein. Ihnen gegen- über, ventral vor dem Disseinment 13/14, liegen ein I^iar verhältnismäßig große, dick-pantoffel- a distale Hälfte emor Penial- förmige Ei trieb ter, die durch je einen ziem- l)(>rste, '^-Vi ;'> tbe 4 Samentaschen lieh kurzen, engen. g-era(leg<>streckt(Mi Ei- einer Seite, 27,. leiter ausmiuub'n. Samentaschen dei- vcu'schiedenen Paare (Fig. 4/>) sehr verschieden groß, die des hintersten, ^•ierten Paares im 9. Segment sehr groß und mit großem Divertikel, die (h>s (bitten Paares im 8. Segment viel kleiner, kaum halb so lang, mit kknuem Divertikel, die des zweiten und ersten Paares im 7. bzw. (5. Segment rudimentäi-, einfach birnföiniige lUasen darstellend, ohne Divertikel, die des ersten Paares noch kleiner als die (U^s zweiten. Die großen Samentaschen des 9. Segments bestehen aus einei- dick-birnförmigen Ampulle, (h'e (hn-ch Einkerbung eine spiralige Zerrung verrät und distal ohne scharfen Absatz in einen kurzen, engen Ausführgang über- geht. In das proximale Ende des Ausführganges, wenn nicht in das distale Ende der AmpuHe, nuindet ein geradegestrecktes, dick-wursttormiges einkammeriges Divertikel, das ungefähr V.-i so lang und etwa halb so dick wie die Ampulle ist. Das Divertikel der kleineren SanuMitaschen des dritten Paares ist verhältnismäßig kürzer, kaiun halb so lang wie die Am))ulle. mit kürzerem Samenraum, fast birnfrnniig. Erörterung: H.iii(rl,-(ii(ir)/s/ssto]]i<\(^m oben hesclirielx'nen H.((/i-c///ntnts Fig. 4. J-foivmcolex merkararrtsh. ( Hiiioiliiilcii \Miii wcsiliclicn \'ortlcriiiilion. 51 SO nahe, daß ich versucht war. iliii diesem als Varietät zuzuordnen. Er unterscheidet sich von ihm liaui)tsiichlich durch die Penialborsten, die bei H.uirrkarnrns/s viel i»rößer. zumal viel robustei- sind als htiH.corethnivus. sowie durch die Hinneigung- zum microscolecinen Zustnnd des Geschlechts- apparates, anii^edeutet durch die oenngere Grcil.le der Prostaten des hinteren J^iares und der Samentasclien der vorderen l*;i;ire. Ramella heterochaeta n. sp. Fundangabe: Curg-. Somavarpatna; Dez. 11)18. Beschreibung: Größenverhältnisse des größten Stückes: Länge ca. 80 mm, Dicke ■'4— l\'ämm, Segmentzahl ca. IßO. Übrige geschlechts- reif e Stücke nur wenig kleiner. Färbung gleichmäßig hellgrau; pigmentlos. Kopf prolobisch bis schwnch pro-epilobiscli. Vom Hinterrand des Kopflappens geht (manchmal, nicht immer?) eine mediane Längsfurche bis an Intersegmentalfurche 1/2. Segmente einfach, nicht deutlich mehrringelig. Borsten (am Vorderkörper nicht gemessen) am ]\rittelkörper mäßig groß, ca. 0,2 nun lang und 13 // dick. Am Hinterkörper die ventralen Borsten etwas kleiner, ca. 0.17 mm lang und 10// dick, die dorsalen Borsten beträchtlich größer, etwa 0,27 mm lang und 17 /< dick. Ventrale Borsten mäßig eng gepaart, dorsale sehr weit gepaart. Am Mittelkörper dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen, um die Hälfte größer als die ventralmediane (am ]\rittel- körper annähernd na : ah ■.hc:rd:dd^=4::l:6:2: 6). Gegen den Hinter- körper verkleinert sich die dorsalmediane Borstendistanz beträchtlich, haui)tsächli('h zugunsten der mittleren lateralen Borstendistanzen, bis sie schließlich fast der Weite der dorsalen l\aare gleichkommt. An einigen Segmenten des Hinterkörpers verringerte sich die dorsalmediane Borsten- distanz vollständig bis zur Weite der dorsalen Paare oder sogar noch dariiber hinaus, so daß sie kleiner als die Weite der dorsalen Paare wurde (am Hinterende annähernd an : ah : hc : cd : fM = 5 : 3 : 9 : 4 — 5 : 5 — 4). Rückenporen nicht deutlich erkannt. Gürtel sattelförmig, am '/l'13. — 16. Segment (= 3Vä), dorsal und lateral stark erhaben, ventrallateral nicht scharf begrenzt. Männliches Geschlechtsfeld (Fig. 2c, oben S. 44): 2 Paar Prostataporen auf je einer mäßig großen Papille am 17. und 19. Seg- ment in den Borstenlinien h. Die Prostatapapillen einer Seite sind mit- einander verbunden durch einen kaum schmäleren, sich gegen die Mitte des 18. Segments bogenförmig senkenden Wall, auf dessen First eine im allgemeinen geradegestreckte Samenrinne verläuft, die Prostataporen einer Seite miteinander verbindend. In dei' Mitte des 18. Segments 52 ^^ • Micliaelsen. bildet die Samenriniie eine kleine winklige Aiisknickiing- latei-alwärts. Männliche Toieii inisclieinhar. luu' an einer Sclmittserie erkannt, mitten am 18. Segment an den Samenrinnen. Weibliehe Poren schräg vor den Hoisten n iW^ 14. Segments. etwas weiter medial, auf einem gemeinsamen, manchmal polsterförmig erhabenem, weißlichen. (luer-ovalen bis rechteckigen Drüsenfelde, das manchmal die Borsten rr des 14. Segments noclt mit nmfaüt und nach voin etwas auf das 13. Segment ü))ergreift. Samentaschenpoi-en nuMst unsclieinbar. selten von woil.lliciien r.ippen eingefaßt. 2 Paar, auf Tntei'segnKMitalfurclie 7 s nnd S !). etwas unterhalb der i^orstenlinien c Akzessorische äußere Pubertätsorgane (Fig. 2r): Hei den meisten geschlechtsreifen Stücken fanden sich 1 Paar große, quer-ovale, etwas erhabene augenförmige Pubertätsorgane auf Intersegmentalfurchel 1 1 2 lateral an den Borstenlinien />. Dissepimente: Erstes dentlicli erkennbares, wenn auch unvoll- ständiges l)issei)iment zwischen dem 8. und 4. Segment, sehr zart. Die folgenden Dissepimente von 4/5 an vollständig, 4/5 und 5 (> sehr zart. 6/7 sehr wenig verdickt, die folgenden bis 11/12 etwas stärker verdickt, am stärksten 8/9, 9/10 und 10/11. abei- auch diese nur mäßig stark. 12/13 und die folgenden wieder zart. Darm: Ein ziemlich kräftiger zylindrischei'. zweifellos infolge von Kontraktion bei dem Untersuchungsobjekt etwas vei'zerrter Muskelmagen im 5. Segment. r)sophagus (M'nfach. ohne Anhangsorgane, aber segmental etwas angeschwollen und sehr blutreich. Chylustaschen oder Kalk- drüsen fehlen. Mitteldarm mit einer eng geschlängelten, durch scharfe F^inschnürung von der allgemeinen Dai-mwand abgesetzten, röhrenförmigen, im Querschnitt annähernd kreisrunden 1\vph]osolis, deren Lumen von einem Blutsinus eingenommen wird. Letzte Herzen im 12. Segment. Exkretionssysteni: in jedem Segment des ^litlelkTirpers findet sich ein Paar ziemlich großer Neplnidi(>n, die anscheinend keinen Zusannnen- hang mit dem voi' ihnen liegenden Dissepiment haben. Flimmertrichter scheinen zu fehlen. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß wir hier, wie nach Stephenson bei R. hlshamhnri Steph. und seinen anderen Baivella- Arten, keine eigentlichen Meganephridien. sond(;i'n sehr große Mikro- nephridien voi- uns haben. ^^ordere männliche (ieschlechtsorgane: Zwei Paar Hoden und Samentrichter in noi-maler Lage ventral im 10. und 11. S(>gment, nicht in Testikelblasen eingeschlossen, soiulern in freie Samenmassen eingebettet. Mehrteilige, mäßig großbeerig traubige Samensäcke ragen von Dissepiment 9 10 luid 11 12 in das 9. l)zw. 12. Segment hinein. Oligdeiiälcn vniii westlichen Vorderindien. 53 Hintere männliche Gesclileclitsorgane : Prostaten (Fig. 5r) ganz auf das 17. bzw. U». Segment beschränkt. Drüsenteil dick- und lang-schlaucliföiniig, in einigen Windungen flachen Paket mäßig fest znsammengelegt. Ausfühlgang scharf vom Drüsenteil abgesetzt, dünn-schlauchförmig, ungefähr zweimal so lang wie der Drüsenteil dick, einfach aus- mündend. L'enialborsten (Fig. ba,c) zu uudireren in jedem Penialborstensack, schlank und zartj wasserhell, eingebogen, ungefähr ^/(j Kreislinie darstellend, ca. 0,6 mm lang, proximal 10// dick, distal langsam bis auf etwa 5 ,« Dicke abnehmend. Äußerstes Ende senkrecht zur Krümmungsriehtung der Borste zu einer gleichschenklig dreiseitigen Platte verbreitert, deren distale Abstutzungskante etwas geschweift, an den Seiten kurz-gerundet, median etwas ausgeschnitten ist. Der distale und Knickungen zu einem Fig. 5. Hamdla heterocliacta. Teil der Penialborste mit Ausnahme des « distales Ende einer Penialborste. glatten, verbreiterten äußersten Endes ist "'"A ;«» Samentasche, ^Vi ; c Pro- stata ^'"h mit einigen unregelmäßig abwechselnd ge- ' stellten feinen, schlanken, etwas abstehenden, schlank dreiseitigen Spitzchen verziert. Samentaschen (Fig. 5?/) von Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in das 8. und 9. Segment hineinragend. Ampulle länglich sackförmig, apikal verschmälert, basal breiter. x\usführgang dünn-zjdindrisch, etwas gebogen, etwa halb so lang und ^U so dick wie die Ampulle, von der er scharf abgesetzt ist. In das proximale Fhide des Ausführganges mündet ein kleines einkammeriges, birnförmiges Divertikel, das kaum länger als der Ausführgang, und dessen länglich ovaler Samenraum fast rechtwinklig nach oben abgebogen ist. An einer Schnittserie fand ich in der Nähe der Samentaschen eine abgebrochene Borstenspitze, die schlanker als die normalen und etwas geschweift zu sein schien. A'ielleicht haben wir es hier mit dem Bruchstück einer spermathekalen Geschlechtsborste zu tun. Erörterung : /•'. heterodKicfa weicht vom. Typus der Gattung, li. hlshamhar/ Steph. (1. c. s. ■') p. 342), der einzigen bekannten BameUa-AYt mit nur je 1 Paar großer Mikronephridien in einem Segment, hauptsächlich durch die Gestalt der Penialborsten und des Samentaschen-Divertikels ab; mut- maßlich unterscheidet sie sich auch durch die Vergrößerung der dorsalen Borsten des Hinterkörpers von B. hishambari und den übrigen Arten dieser Gattung. 54 ^^'- Micli.ielseii. Unterfam. Diplocardiinae. Nach den obi.a'en Aust'ühruugeii bedarf die Diagnose dieser Unter- familie zur Aufnahme der Unterfam. Trifjasir/'nae und zur Aussehließnng der Gattung' /'Jud/cl/of/asfcr (>iner Änderung. Sie hat folgende Fassung zu erhalt(Mi: Diagnose: Borstenanordnung lunibricin. 2 ösophageale Muskehnagen, selten zu einem großen, mehr als 1 Segment einnehmenden verschmolzen (und dann 3 Paar große Chylustaschen im 15.-17. Segment). Dichogaster curgensis n.sp.? ? 1896, Btnhaniu( fraraiicorensis Fedarü, Eartliwonris fmin Iiidia. i>. 4'V.], Tat'. I Fig-, G, 8, 9, n. 12. Fundangaben: Uurg. Moonad und Bhagamanola: Dez. 1918. Vorliegend zahlreiche Stücke einer Dichoga.ster-Art, die \ielleicht mit ßenhamia traranrorensis FEI), identisch ist. Die meisten anscheinend bedeutsamen Abweichungen von der Beschreibung dieser Art beruhen auf Angaben Fedarbs, die ich für irrtümlich halte. Ich füge die ab- weichenden Angaben über B. tvacdiicoreusi^ (B. f.) dei- folgernden Beschrei- bung in eckigen Klannnern an. Größenverhältnisse: Länge 65 — 75 mm \ß. /.: 70mm|. größte Dicke ca. 2mm, Segmentzahl ca. 90—110 |7/. /.: 1:31]. Färbung gleichmäßig grau; pigmentlos. Kopf epilobisch (ca. "/V)). Borsten zart, eng gepaart; aa = bc; dd^^^Un. Bücken])oren von 11/12 an deutlich erkannt, vielleicht etwas fi'ülier beginnend \B. t.: ..conmience posteriorly"). Gürtel am 13.^ — 20. Segment (= 8), manchmal dorsal sciion am 12. Segment ausgebildet (= 9), bei voller Ausbildung ringförmig, ventral etwas schwächer ausgeprägt, bei anscheinend un\'ollkommener lilntwicklung ventralmedian zwischen den Borstenlinien a sehr viel schwächer aus- gebildet, anscheinend sattelförmig [jE/. /'..•XIV — XXI „It is saddle shaped, having a venti-al line not thickened"]. Die Borsten sind mit Ausnahme der Borsten r^/^ des 17. — 19. Segments am Güi'tel normal ausgebildet. Die •Borstenpaare rr/ stehen in winzigen ( iii'ihclicu. die (h'r (lürtelregion dieser Art ein sehr charakteristisches Aussehen verleihen. Männliches Geschlechtsfeld etwas eingesenkt, eine Unter- brechung der Gürtelstruktur darstellend. Prostatapor(>n 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borsten- linien ah, die einer Seite durch (m'uc uiedialwärts (>twas konvex eingebogene Sa menrinne verbunden. Weibliche Poren an Stelle dei' fehlenden (?. zurückgeschobenen?) Borsten fi des 14. Segments. OlIiiioiliattMi vom westliclicii A'onleiiudieii. OO SaiiuMitascheiiporeii iinsclieinbar, 2 Paar, ventral aul Interseg- iiieiitalfiiirlic 7 S und S •,». in den Bürstenlinien a. Dissepimen't (5/7 bis 12/13, wenn nicht auch 13/14, schwach verdickt. Darm: 2 große, kurz-tumienfürniige, nur durch eine Einschnürung- voneinander gesonderte Muskelmagen im (). und 7. Segment [B. f.: in VII] und IX |. 3 J*aar vollständig voneinander gesonderte, annähernd gieicli große, nierenföi'mige, äußerlicli fast glatte, nicht eingekerbte Chj^lustasclien im 15., KJ. und 17. Segment [ß. f.: in XIV, XY, XVI, „somewhat corrugat(!d, tlic anterior beeing tho smallost"]. Mitteida im mit dicklicher Typhlosolis. Letzte Herzen im 12. Segment [ß. /.; in XillJ. Exkretionsorgane mikronei)hridisch, jederseits in einem Segment 3 oder 4 verhältnismäßig große, säckchenförmige ^Iikronei)hridien \B. f.: „dittuse"]. ^lännlicher Geschlechtsapparat: 2 Paar Samentrichter im 10. und 11. Segment. Prostaten 2 Paar, ganz auf das 17. und U). Seg- ment beschränkt, mit einfachem, nur schwach gebogenem, unregelmäßig spindelförmigem Drüsenteil und kurzem, dünnem Aus- führgang {ß. f.: ,. tubulär and fusiform"]. Penial- borsten (Fig. Gr/ und //) zart, wasserhell, ca. 1 mm lang und im Maximum, etwas vor dem proximalen P]nde, ca. 9 n dick, distalwärts gleichmäßig an Dicke ab- nehmend, in der Mitte nur noch etwa 5 /< dick, etwas vor dem haarfein auslaufenden distalen Ende kaum noch 1 fi dick; sie sind im allgemeinen einfach und mäßig stark gebogen, besonders im proximalen Teil. Das feine distale Ende ist unregelmäßig peitschenartig geschlängelt oder verbogen. Bei sehr starker Ver- größerung erkennt man am distalen Teil mit Ausnahme des äußersten haarfeinen Endes eine schwache, nicht weit ausgreifende, aber ziemlich regelmäßige Schlänge- lung mit der eine chai'akteristische Ornamentierung verbunden ist, insofern am distalen Abhang jedei- Schlängelwelle ein verhältnismäßig breites, aber nur wenig vorragendes Zälmchen steht, das den proximalen Fig. (i. Dlchoc/aster cnrßoisis. a Penialborste, "Vi ; ^ ßi" Pand einer länglichen, distalwärts seicht auslaufenden stück vom distalen Ende Narbe bildet (Fig. 6h). [ß. t.: Die wahrscheinlich derselben, ^"7i; c Samen- nichtunter so starker Vergrößerung untersuchte Penial- tasche, *7i- börste mag der von D. carfjc/it.iis entsprechen.] Samentaschen (Fig. Ür): Ampulle kurz und dick, ohne scharfen äußeren Absatz in den fast 3mal so langen, im mittleren und distalen Teil deutlich dünneren Ausführgang übergehend. In das proximale Ende des 56 ^^ • Mitluielson. Ausführg'aug'cs niiiii(U't ein kleines kliiiupig-es. kurz- und dünngestieltcs Divertikel, das im ganzen ungefähr so lang wie der Ausführgang am proximalen Ende dick ist. Der klumpige Hauptteil des Divertikels ent- hält 3 oder 4 kleine ovale Samenkämmerchen, die ihn äußerlich etwas aufgebeult erscheinen lassen. [Bei B. i. scheint das Divertikel etwas weiter distal zu stehen: ob es ein- odei' mclirkammerig ist. kann aus der sehi' oberflächlichen, nur die Pi'otillinie (iai-st(dlenden Abbildung nicht ersehen werden.] Unterfam. Ocnerodrilinae. In dem .Material von Curg Hnch't sich eine neue Art. die in tlen meisten wesentlichen Charakteren sich als echte Ocneiodiiline erweist, jedoch dui-ch eine Besonderheit aus dem llahmen dieser Unterfamilie, wie sie sich uns bisher darstellte, heraustritt. Während die bisher bekannten Ocnerodrilinen ausnahmslos ein einziges Paar Chylustaschen odei- deren eine einzige unpaarige ventrale im 9. Segment besitzen, zeigt die neue Art 2 unpaarige ventrale Chylustaschen im 9. und 10. Segment. Ihrem inneren Bau nach stinmien diese Chylustasch<'ii diu'chaus mit der einzigen unpaarigen ventralen Chylnstasche dei- dordiodiihis-XvXk'W übcicin. Ks sind Schlauchtaschen mit eng rrdirenförmigem Zcnti-albnnen und sehr dick(>r. der Länge nach von vielen Chylusschläuchen durchzogener ^^'andung. Wir haben in der neu(Mi Art also zweifellos einen Gordiodrüus-XQYWAW^iQW vor uns, für den ich die neue Gattung Curgia aufstelle, und den ich zu Ehren des Sammlers C. mu-uyani nenne. Die neue (lattung Ctirf/ia unterscheidet sich von (Tordiodrihis- sonst nur noch dadurch, daß ihr (Teschlechtsapi)arat rein microscolecin ist. Das Vorkonnnen von 2 oder 3 ähnlich gestalteten unpaarigen ven- tralen Chylustaschen (Schlauchtaschen) bei der Eudriliden-Unterfamilie 'Endrilinae war einer der Hauptgründe, die mich dahin fühlten, die Fani. EHdriUddc i)hyletisch von den < »cnerodrilinen abzuleiten, .letzt verringert die neue (Gattung CWr///Vf den Abstand zwischen Ocnerodiilinen und Eudiilinen noch, insofern sie auch in der Zahl und Anordnung der Chylustaschen gewissen Eudiilinen gleichkommt. T)as Vorkommen von /'/o/7//Vyc/r////,v-Chylusta sehen im 0. und 10. Seg- ment bei einem Ocnerodiilinen von A^irderindien veranlaßte mich, eine bisher zu den Acanthodrilinen gestellte Art von dem Nachbargebiet der Seychellen, die ähnlich gebaute, wenn auch i)aarige Schlauchtaschen in den gleichen Segmenten aufweist, nämlich Actnii/iodfi/iis hrancri Mtch.'^'I, noch einmal näher zu untersuchen. Solche Schlauchtaschen konnncn niciiu's Wissens sonst lici Acantht»- '") W. Michaelsen, IHÜT. Dii' 'rcni(^()lcii des Madag-assiscluMi lnsclyoliicts; in: Al)li. .Senckbg. Ges., XXI. p. 221. ' )lin-oclin1(Mi Vdiii w est ücIkmi \ oi-dcrimlipii. 0/ (li'ilineii nicht vor, soudeni innerhalb der Faniilienreihe der Megascolecinen nur im Ocnerodrilinen-Eudrilinen-Zweige. Es wurde dadurch der Verdacht in mir erweckt, daß Acdnihodrihis hidueri gar kein Acanthodriline, sondern ein Ocneiodriline sei. Ein für Acanthodrilinen und Ocnerodrilinen ausschlag- gebender Charakter liegt in dvv Struktur des Driisenteils der Prostaten. Bei den Ocnerodrilinen stößt eine einfache Schicht mehr oder weniger regelmäßig prismatischer bis zylindrischer Drüsenzcdlen unmittelbar an das achsiale Lumen; es fehlt hier ein das Lumen auskleidendes Zylinder- epithel, wie es bei Acanthodrilinen innerhalb der Schicht der Drüsen- zellen auftritt. Die Untersuchung einer Querschnittserie durch den Drüsen- teil einer Prostata von A. hraiwri rechtfertigte meinen Verdacht. Die Prostata dieser Seychellen-Form ist eine echte (Jcnerodrilinen-Prostata und demnach .4. braücri ein echter (Jcnerodriline, der sich jedoch in keine der anderen Ocnerodrilinen-Gattungen einordnen läßt. Er bildet den Typus einer besonderen Gattung, die den Namen zu führen hat, den ich einer aus anderen Gründen für diese Art aufgestellten Gattung- gegeben habe, den Namen ..Maheina" , jetzt keine Acanthodrilinen-Gatttmg. sondern eine Ocnerodrilinen-Gattung bezeichnend. Zur Organisation und zur systematischen Stellung der Ma/wina hraneri ist noch folgendes zu bemerken: Diese Gattung mit rein acanthodrilinem Geschlechtsap parat, wie ihn unter den Ocnerodrilinen nur noch die Gattung Kerria aufweist, steht offenbar dieser letzteren Gattung und mit ihr der Wurzel des Ocnerodrilinen-Stammes nahe. Sie unterscheidet sicli von Kenia, abgesehen von den Chylusta sehen, durch die Borsten- anordnung, die AA'eitpaarigkeit der Borsten des Vorder- und Mittel- körpers. Dies ist ein Charakter, der sie von allen übrigen Ocnerodrilinen unterscheidet, der aber andererseits bei der Eudriliden- Unterfamilie Eudrilinae als der vorherrschende zu bezeichnen ist. An die Eudrilinen erinnern auch andere Charaktere der terrestrischen Malieina. so die aus- gesprochene Pigmentierung, die ja den mehr oder weniger limnischen, bleichen Ocnerodrilinen im allgemeinen abgeht. Auch im Bau der Chylus- taschen, die ich neuerdings einer eingehenderen Untersuchung unterzogen habe, schließt sich Maheina enger an die Eudrilinen als an die nächst verwandten Ocnerodrilinen — Gattungen Kerria, Oordiodrilus und Ciirgia — an. Während Kerria bei ziemlich dicker, von feinen Chylusschläuchen durchzogener Taschenwandung ein ziemlich umfangreiches Zentrallumen aufweist und Gord/iodrilns samt Cajr/ia bei noch dickerer von feinen Chylusschläuchen durchzogener Wandung ein dünn - schlauchförmiges Zentrallumen besitzt, entbehrt Maheina eines eigentlichen Zentrallumens. Bei dieser Gattung teilt sich das aus dem Ösophagus-Lumen hervorgehende Lumen schon in der kurzen Stielregion in eine Anzahl verhältnismäßig dicker Chylusschläuche. die in einfacher Lage in der Peiipherie des 58 ^^ ■ Mi'liaolsen. Org'auei apikahvärts verlaiitcu und die in der Origiiialbeschi'eibuiig- (1. c. s. ' j p. 223) als „Mantel" bezeichnete Bindenschicht bilden. Das Innere des Organs, ohne Zentrallnnien. wird von einer Anzahl längsverlaufender dünnerer (intrazellnlärer?) Chylusschläuclie durchzügen, die zweifellos aus den dickeren i)erii)herischen Chylusschläuchen hervoi-gehen, mut- maßlich ans den ai)ikalen Knden derselben, so daß also ihr Verlauf basalwärts gerichtet ist. umgekehrt wie der Verlauf der dickeren peripherischen Chylusschläuche. Wie sclioii oben erwähnt, bildet auch das Vorkonunen von Chylustaschen in 2 aufeinander folgenden Seg-menten eine Hinneigung dei' Ocnerodriline zu den Eudrilinen. Der metandrische Zustand des männlichen (Tcschlechtsapparates, wegen dessen ich früher die Gattung Malicinn von Acanthodriltis {Xotiodriluti) absonderte, unterscheidet MahciiKt scharf von Kcriia. die stets protandrisch ist, während sie hierin mit den Ocnerodrilinen der (lattungen Curgia und Äe)nii(t liclicii Ndnlciiiiilioii. 59 Diagnose der Gattung Curgia. n. gen.: Borsten eng gepaart. Pru- .statai)oreu 1 Paai- am 17. Segment. Samentasclienpdren 1 Paar auf Inter- segmentalfurche 8 9. Kh\ osophagealer ^Miiskelmageii im 7. .Segment; 2 unpaarige ventrale (Jliylustaschen, Sclilauclitasclien mit eng-schlaucli- fürmigem Zentrallumen, im 9. und 10. Segment. 1 Paar Hoden und Samen- trichter im 11. Segment. Samentaschen ohne Divertikel. Typus: C. narai/aiu n. sp.; Verbreitung: Curg. im westlichen Teil Vorderindiens. Diagnose der Gattung Malieina Mich.: Borsten am Vorder- und Mittelkörper sehr weit gepaart. Prostataporen 2 Paar am 17. und 19. Segment; Samentaschenporen 2 Paar auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9. Ein ösophagealer ]\[uskelmagen im G. Segment; 2 Paar Chylus- taschen, Schlauchtaschen ohne eigentliches Zentrallumen, im 9. und 10. Segment. 1 Paar Hoden und Samentrichter im 11. Segment. Samen- taschen ohne Divertikel. Typus: M. brauen (MICH.). Verbreitung': Seychellen. Curgia narayani n. sp. Fundangabe: Curg, Madapur. Hatti-Fluß. Besclireibung: Größenverhältnisse des größten, noch nicht ganz geschlechtsreifen Stückes: Länge ca. 100 mm, Dicke ca. 0;7— 0,9 mm. Segmentzahl ca. 230. Andere Stücke waren bei viel geringerer Länge am Vorderende etwas dicker, bis etwa 1,2 mm dick. Mutnmßlich handelt es sich hierbei um unvollständige Stücke mit vollkommen regeneriertem Hinterende. Färbung bleich weißlich, manchmal mit gelblichem Muskelglanz. Gestalt lang fadenförmig, gegen das Hinterende allmählich verjüngt. Kopf epilobisch (V2). Kopflappen kuppeiförmig. Dorsaler Kopf- lai)penfortsatz hinten offen, ziemlich breit, mit schwach nach hinten konvergierenden Seitenrändern. Borsten mäßig zart, die eines Segmentes gleich groß, die des Vorderkörpers etwas größer als die des Hinterkörpers, etwa 0,15 mm lang und 17 /.i dick, S-förmig gebogen. Borsten eng gepaart. Ventral- mediane Borstendistanz gleich den mittleren lateralen; dorsalmediane Borsten distanz gleich dem halben Körperumfang (aa = hc, dd = ^2 y). Nephridialporen in den Linien der ventralen Borsten. Gürtel bei keinem Stück zur Ausbildung gelangt. Männliche Poren (Prostataporen?) als winzige weißliche Pa- pillen am 17. Segment in den Borstenlinien ah. anscheinend dicht hinter der Borstenzone. Borsten a und h des 17. Segments bei dem weitest entwickelten Stück nicht auffindbar, anscheinend ausgefallen bzw. durch die männlichen Porophoren verdrängt. 60 W. Micliaelscn. \\'('ibliclie Poren uiisclieiiihar. vorn am 14. Segment in den ßorsten- linien h. Samentasehenpoicii I l'aar. aut Interseg-mentaltinclie SD in den Borstenlinien h. Dissepiment 4 5. erstes erkennbares, anscheinend nnvollständig, ungemein zart. 5/6 zart, kaum merklich verdickt. 6/7 und 7/8 deutlich verdickt, aber immerhin noch ziemlich dünn. 8/9 etwas diinner. 10 11 zart, kaum merklich verdickt, die folgenden sehr zart. Darm: Schlund mit mäßig großem, saugnapf förmigem dorsalen Schlundkopf ungefähr im 3. Segment. Epithel des Schlundkopfes ungefähr doppelt so dick wie das übrige Schlundepithel. Speicheldrüsen im 4. Segment si)ärlich. im 5. Segment am gi'iißten, im 0. wenig kleiner, im 7. und 8. wieder spärlich. Ein ziemlich großer zylindrischer Muskelmagen im 7. Segment. r)so]»hagus im 8., 9. und 10. Segment, zumal in den beiden letzten, fast kugelig angeschwollen, blutreich, im 9. und 10. Segment mit je einer un])aarigen ventralen Chylustasche. Chylustaschcn kuppei- förmig, in ganzer Breite am Ösophagus sitzend. Ihr Zentrallumen bildet als dünner Kanal mit epithelialer Wandung die Achse des ( »rgans und steht durch eine enge Öffnung im Zentiuni der ( 'hylustaschen-Basis mit dem Lumen des Ösophagus in \'erbindung. Die dicke :\lasse zwischen dem Epithel des Zentrallumens und der dünnen peritonealen Umhüllung der Chylustasche wird durch zahlreiche, hauptsächlich in der Längsrichtung parallel dem Zentrallumen verlaufende Chylusschläuche und die Lücken zwischen diesen ausfüllende Blutgefäße gebildet. Die Chylusschläuche scheinen aus dem Blind-Ende des Zentrallumens und einei- Strecke vor diesem Blind-Ende zu entspringen: sie sind etwa 12 — 18// dick bei einer Dicke des zentralen Epithelschlauches von etwa 50 — 70//. wovon kaum V.'t auf die Weite des Zentrallumens entfällt. Mitten im 12. Segment erweitert sich der Ösophagus plötzlich zum umfangreichen Mittel d arm. Das Hinterende des Ösophagus springt etwas in den Mitteldarm voi'. .MitTcl(bii'm ohne Tyidilosolis. Lclztc Herzen im IL Segment. L\ kretionsapparat iiieganephridisch. N'oi'dere männliche ( i eschlech t sorgane: 1 l'aargroße. diciscitig |)lattenfr(i'mige. am freien b'aiidc zei-schlitzte Hoden ragen \-om ventralen Kande des Dissepiments 10 II frei in das IL Segment hinein. 1 l'aai- einfache, länglich sackförmige Samensäcke ragen bei allen näher untei- snchten Stücken (3) von Dissepiment 11 12 duirli das 12. und 1.'). Segment hindtu-ch. das Dissei)inn'nt 12 i;; durchsetzend. 1 l'aar mäßig große Sament lieh ter liefen xcntral im I 1. Segment vor Dissepiment 1 1 12. llintei-e männliche ( J esc li lecli t sin'ga ue: \(Ui den mämilichen Po)'o))li(i)'en liinten ;ini 17. Segment ragt je eiiu' inJißig gi'ol.'ie, einfach ( Hifi"(tcliä1eii \ Olli w est liclicii Xdidciiiidion. fJl sackförmig'e. K opulationstasclie mit engem, durcli den männJiclien Porus ausmündendem Lumen und dicker muskulöser Wandunji in die Leibeshöhle des 17. Segments hinein. Der von vorn her koniiiiciide. etwa 14/* dicke Samenleiter mündet in die Basis dieser Kopuhitionstasche ein. Fraglieh ist es. ob auch die l'iostata, deren Vorderende im 17. Segnrent liegt und sich um diese Ivopulationstasche heiumzubiegen scheint, in dieselbe einmündet. Mutmaßlich haben wir es bei diesen Kopulationstaschen wie bei Oordio(lr//iis sf((H(h'i MICH.") und (7. african>(s:BFA)D}^^) mit den muskuhis verdickten distalen Samenleiter-Enden zu tun. Piostaten (nur bei einem Stück ausgebildet, während die Kopulationstaschen bei allen 8 Stücken in gleicher Weise entwickelt waren) 1 Paar, lang schlauchförmig, in unregelmäßigen Schlängelungen und Windungen bis in das 22. Segment reichend, mit längerem, etwa 50 // dickem, äußeilich rauhem Drüsenteil und kurzem, nicht scharf abgesetztem, allmählich dünner werdendem, äußerlich ghittem Ausführgang. Das Lumen nimmt im Durchschnitt ungefähr den dritten Teil der Prostatendicke ein. 1 Paar große Ovarien vom ventralen Rande des Dissepiments 12/13 frei in das 13. Segment hineinragend. 1 Paar verhältnismäßig gi'oße, zweilippig maulförmige Eitrichter hinten ventral im 13. Segment, durch je einen kurzen, geraden Eileiter ausmündend. 1 Paar Samentaschen vom ventralen Rande des Dissepiments 8/9 in das 9. Segment hineinragend. Samentaschen lang schlauchförmig, ge- wunden und gekrümmt. Ampulle lang, nicht scharf vom kürzern Aus- führgang abgesetzt. Ausführgang wenig dünner als die Ampulle, mit etwas engerem Lumen bei größerer Wandungsdicke. Divertikel sind nicht vorhanden. Farn. Megascolecidae. Plutellus dubariensis n. sp. Fundangabe: Curg, Fluß Cauvery-Dubari; t)ez. 1918. Größenverhältnisse des größten geschlechtsreifen Stückes: Länge 78 mm. Dicke 1 — iVsmm. Segmentzahl ca. 143. Die übrigen geschlechts- i-eifen Stücke etwas kleiner, im Mindestfalle etwa 60 mm lang. Färbung bleich, weißlich; pigmentlos. Kopf pro-epilobisch (ca. ^4); Kopflappen kalottenförmig. Seg- mente im allgemeinen einfach, am Hinto-körper manchmal unregelmäßig 2- oder 3ringlig. ") Nannodrilus staiuJeiW. Michaelsen. 1897, Neue und wenig' bekannte afrika- nische Terricolen: in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 31, Taf., Fig. 14. '^) Nannoärilns afrkamis F. E. Beddard, 1886, On Two new Genera, coniprising Three new Species, of Earthworms from Western Tropical Africa; in: Proc. Zool. Soc. London. 188(5. p. ,388. Textti<>-. ;i. 62 W. Michaelsen. Borsten mäßig- giol.). im allgemeineu ventral weit, doisal sehr weit gepaart, fast g-etrennt. A'entralmediane Borstendistanz gleich (h'u mittU'ieii lateralen Borstendistanzen, doi'salmediane Borstendistaiiz kleiner als die ventralmediane, gleich (U'V Weite der dorsalen i'aare. Im allgemeinen na : ah : he : cd : r/r/ ^= 15 : 10 : 15 : 12 : 12. An den ersten Segmenten sind die ventialen Paare nnd die dorsalmediane Borstendistanz etwas erweitert. so daß die Borsten hier lateral fast gleichmäßig- A'erteilt sind, nnd nnr dorsal- nnd ventralmedian einen etwas größeren Zwischenianm lassen. Rückenpoien von I ntersegmentalfurche 6/7, wenn nidit 5 (> an. Nephridial))oren in Rorstenlinien //. in geraden Reihen. Gürtel ling-förmig, an '..'ilS. — ^'.•!l7. Segment, brännlich. Männliches Geschlechtsfeld (Fig. 7): Männliche INiren längliche, etwas nach hinten konvergierende Schlitze am 18. Segment ungefähr an Stelle der fehlenden Borsten h. auf dem vorderen Ende zweier Längswülste, die. nach hinten etwas kom^ergierend und allmählich flacher und undeutlicher werdend, bis auf das 20. Segment zu verfolgen sind. Diese i^ängswälle lagen zumal in ihrem höheren vorderen Teil etwas nach außen und fallen infolgedessen lateral steil ab. An einem halbreifen Stück waren die dem 18. und 19. Seg- ment angehörenden Teile durch eine F^insenkung voneinander gesondert, so daß die Erhabenheiten sich als 2 gesonderte Papillenpaare, deren vorderes als männliches Poro])horenpaar zu bezeichnen wäre, darstellen. Das 20. Segment zeigte bei diesem Stück noch keine Erhabenheit. Zwischen den beiden Längs wällen mit den männlichen Poren liegt ein mehr oder weniger tief eingesenktes, hinten inid vorn nicht scharf begrenztes, nach hinten schmäler werdendes ventralmcdianes (^eschlechtsfeld. das manchmal fast saugna])fartig aussieht. Weibliche Poi'cii inischeinbar, markiert durcli kleine dunkle j'unkte voiii am 14. Segment voi- den B(ti'sten a. Samentasclienporen 2 Paar, auf Intersegmeiilalturche 7 s und 8/9 in den Borstenlinieu h. Die ganze Ventralseite des 8. Segments ist drüsig verdickt, polsterförmig erhaben. Andere akzessorische äußere Pubertätsbildnngen fehlen. Dissepimente von 5/6 an ausgebildet. 5/6 zart, 6/7 10 11 ver- dickt, 6 7 inid 1(1 II inu' wenig. 7/8 — 9/10 mäßig stai-k. von 11/12 an wieder zait. Daiin: Kin großer zylindiischer .M iis keim a gen im 5. Segment. Ösophagus ohne ( 'liylustasclien. aber ungefälir im 10. — 15. Segment mit innen fälteligei- bis zottigei-. liinncicher A\andung. Mitteldnrm ohne Tyidilosolis. Fig'. 7. Geschlechts- region von Pin tellus dubarieti .sJs, schematisch 01if>-(icliälrii vom w c-^t liclicii ^'ul•(l(•^illinfach: ('hylustaschen sind nicht zur Ansliildnng gelangt. Mittel da im einfach, ohne Typhlosolis. Letzte Herzen im 13. Segment. '•') W. MiCHAKLSKN. 11)0!). Tlu- ()li«ocliaeta of India, Nepal, (A'vlmi. Hiirma mu\ tlic Anaainaii Tslaii<]s: iii; Mri,,. Indiaii Mii>.. I. i.. l.').'?. Taf. XTTT Vmx. '.). I lliiriicIiälcMi vnm w est lu-licii Nurdcriridicii. ()5 Kxkret ioiissy stein iiiikioncpliridiscli. .Mikr) zu mehreren im Bündel, fast Avasserhell, zart und schlank, ca. 2,7 mm lang und im Maximum, und zwar proximal, etwa 35 ii, in der Mitte etwa 26 it dick, am distalen Ende noch etwas dünner, einfacli und mäßig stark gebogen. Distales Ende senki^echt zur Krümmungsrichtung etAvas al)- geplattet, bei zunächst annähernd gleichbleibender Breite dünner werdend, ca. 14// dick. Äußerstes distales Ende oval-löff eiförmig verbreitert, bis ca. 2ß // breit, aus- gehöhlt, und zAvar gegen die Konvexität der Borstenkrümmung, mit zarthäutigem Löffelrand und dicklicher Löffelachse. Distale Löffel- kante in oiniüo wenige, 3 oder 4. ziemlich gToße. uiaiichnial etwas Fig. 8. MetiUHCole.r cui-genn\>^. (i und b distales Ende einer Penialborste, Flächen- iind Kantenansicht, ^*Vi : c Sameutasche, '"/i- Megascolex pheretima ; d Samentasehe, 'Vi- ^\^\ \\ . Micii.u'iscii. imiciiclniälJijL;" verbogene oder g-eschwcitte spitze Zähne auslaufend. Die in der AFediane infolge der Achsen verdickung stark auf gewölbte Hohlseite der L(")ffelverbreit(M'nng ist mit distal gericliteten. etwas schräg abstehenden, schlank dreiseitigen spitzen Zähnen verziert, die nicht ganz regelmäßig in Querreihen angeordnet sind. Distahvärts lösen sich diese Querreihen auf und geht die Stellung der Zähne in ciuv zerstreute über. Auch proximalwärts lösen sich die Querreihen auf. Die Zähne werden proximal- wärts kürzer und spärlicher, lassen sich aber noch eine kurze Strecke auf den Schaft der Löffelverbreiterung hinauf verfolgen. Samentaschen (Fig. 8c) von Intersegmentalfurche 7 8 und 8/9 ganz in das 8. bzw. 0. Segment hineinragend. Ampulle unregelmäßig s])indel- förmig, mit im allgemeinen ebener, nur etwas verb(Milter A\'andung, fast, sitzend, distal ohne scharfen Absatz in einen kurzen, dünnen, fast ganz in der Leibeswand verborgenen Ausführgang übergehend. In das proxi- male Knde des Ausführganges münden durch einen gemeinsamen sehr kurzen Stiel zwei übereinander, nicht nebeneinander sitzende Divertikel ein. An den gegeneinanderstoßenden Basalteilen sind diese Divertikel sehr breit, um sich apikal wärts stark zu verjüngen. Das untere Divertikel ragt nach unten, das obere nach oben hin. Die tentakelförmigen Apikal- teile der Divei'tikel sind in verschiedener Kichtung eingebogen oder ein- gerollt. Äußerlich sind die Divertikel ganz glatt, an der Innenseite zeigt ihre ^^'andung dagegen ein labyrinthisches System vieler mäßig breiter, in das Lumen einragender Falten, zwischen denen sich Spermienbüschel fest- gesetzt haben. Gegen die gauz mit Spermien gefüllte tentakelf()rmige Spitze des Divertikels verlieren sich diese Falten, .ledes Divertikel ist, auch nach (4eradestreckung. beträchtlicli kürzer als die AHipull(\ Megascolex pheretima n. sp. Fundangabe: Cuig, Manakoti; Dez. 1918 (1 Stück). Beschreibung: drößenverhältnisse des vielleicht nicht ganz voll- ständigen (hinten regenerierten V) Stückes: Länge (>;") mm. Dicke 2— H' - mm, Segmentzahl 85. Äußere Ti- acht PhereUma-Sivtig: Borstenketten auf schmalen, aber scharf ausgepiägten Ringwällen, die sich durch ihren helleren, bleichen Ton von der lotlich- bis l)räunlich grauen P'ärbung der Tlückenseite des Mittelkörpers abheben. Koi)f epilobisch (ca. 'Vs); dorsaler Kopf la ppenf ortsa t z mit pai-allehm Seitenrändern, wenig längei' als breit, hinten offen, durch eine scharfe Querfurche vom eigentlichen Kopflappen abgesetzt. 15 (listen mäßig groß und annähernd gleich groß. Borstenketten ziemlich (liciit, im allgemeinen ziemlich gleichmäßig, dorsal etwas weitläutiger, v(>ntralniedian und dorsalmedian regelmäßig und vei'hältnis- ( )Iii;(Mliäl('ii \ um w i'sl liclicii \'i; Leibeswand etwas diumer; einfach ausmündend, l'enialborsten fehlen. gg W. Michaelseii. Sameiitasc'heii (Fig'. 8^/, oben. 8. H5): Ampulle länglich, drelmmd. proximal etAvas Aveiter, distal iintei- mäßig scharfem Absatz in einen viel dünneren, aber fast ebenso langen, gleichmäßig dicken, schlauchförmigen Ausführgang überg-ehend. In das distale Ende des Ausführganges mündet (Mii kleines einkammeriges. keulenförmiges Divertikel, das ungefähr -/s so lang wie der Ausführgang der Ampulle ist. Megascolex konkanensis Fed. litlü. M. /.-. Fkdakb, Michaelsex, Oligochätenfauna vorderind.-ceylou. Keg.. p. 7.'). Fundangabe: furg. Maokoli; Dez. 1918. Pheretima elongata (E. Perr.). 191Ü, Fh. e. (E. Perk.), MICHAELSEN, Oligochäteufauna vorderind.-ceylon. Eeg.. ]). 84. Fundangabe: ('nrg; ^faokoli. Bhagamanola. ]\Ianakoti. Dez. 1918. Mysorc, SliiiiKtga; Juli 191S. Pheretima houlleti (E. Perr.). 1!»1(). I'li. Ii. (E. PkhI!.), MjcHAELsen, ölig.: in: Tierreich. X, p. 273. Fundangabe: Curg-, Merkara. 1918. Mysore. Shimoga: Okt. 19is. Farn. Giossoscolecidae. Pontoscolex corethrurus (Fr. Müll.). i;t()0. /'. c. Michaelsen, Ölig.; in: Tierreich, X, p. 425. Fundangaben: Mysore. shimoga; .luni 1918. Curg, Merkara. Okt. 191H; Madapur. Dez. 1918: Dubari. Oesia disjuncta Walcott, eine Appendicularie aus dem Kambrium. Vortrag, gehalten auf der Versammlung der Deutschen Zoologischen Gresellschaft in Göttingeu am 18. Mai 1921 von H. LOHMANN. Mit einer Tald. Uuicli die Untersuchungen WaluüTI's über die Versteinerungen des Kambriums in Nordamerika ist nachgewiesen, daß schon zu dieser Zeit Vertreter aller Klassen der niederen Tiere lebten, nur Chordaten waren nicht gefunden. Es schien also, als ob diese höchste Ausbildung des Tierreichs, zu der die Wirbeltiei'e gehören, damals noch nicht gelebt habe. Bei der Durchsicht der von WALCOTT in den Smithsonian Miscellaneous Collections (vol. 57, Nr. 3, 191!) veröffentlichten und mit vorzüglichen Abbildungen ausgestatteten Untei'suchungen über die Geologie und Palaeontologie des Kambriums wurde ich nun aufs äußerste gefesselt von den Biklern 3 — 5 auf Tafel 20, die nach WalcoTTs Annahme Versteinerungen eines Wurmes wiedei'geben, der in einer Gallertrölne lebte, aus der nur das Vorderende hervorragte und den er mit den Maldaniden, einer Polychaeten-Familie vergleicht. Ich glaube, es spricht sehr vieles dafür, daß wir hier keine Würmer, sondern Appendicularien vor uns haben, die der Größe nach mit der von Chun auf der Deutschen Tiefsee-Expedition 189 und auf dei' rechten Seite auch an dem Stück 5 erhalten: bei Tier 8 wird aber sein Hinterland durch ein fremdes Bruchstück, das ilim aufgelagert ist, verdeckt. Dei- kopfaitige Abschnitt soll nach WalcüTT dem Vorderende der Maldaniden entsprechen und aus dem freien Ende der Wurmröhre heraus- ragen. Diese Auffassung scheint mir nun mit den Funden völlig unver- einbar. In Stück 4 und 5 ist er zwar nicht sehr erheblich breiter als der übrige Abdruck, immerhin ist er deutlich gegen diesen abgesetzt, in 4 sehr unregelmäßig gestaltet, als ob er geciuetscht oder in Auflösung begriffen wäre, in 5 aber scharf unnandet und symmetrisch geformt von der Gestalt eines Dreieckes mit abgerundeten Ecken, dessen Basis dem Schwanz aufsitzt und dessen gegenüberliegende Ecke nach vorn gerichtet ist. Ganz anders aber zeigt sich der kopfartige Abschnitt in Stück 3. Hier hat er Birnform und steht mit seiner Längsachse rechtwinklig zum Schwanz! Das lireitere Ende ist stark uerundet, das schmälere p]nde schnauzenförmig vorgezogen und gerade abgeschnitten. Der Schwanz ist mit ihm etwas vor dem hinteren Drittel seiner Länge verbunden. ^lit dem Kopf einer ^laldauide ist dies in keine Übereinstimmung zu bringen, dagegen lassen sich die \'erhältnisse bei allen 3 Stücken ausgezeichnet unter der Annahme verstehen, daß dieser kopfartige Abschnitt der Rumpf einer Appendicularie ist. Alsdann bietet uns nämlich Stück 3 diesen l'umpf in der Seitenansicht, während er in Stück .") im Querschnitt von liiiiteii oder von vorn gesehen wird. Bei Stück 1 ist der Kumi>f wahr- scheinlich gleichfalls im Quersclinitt sichtbai'. aber sehr stark verändert. In der Seitenansicht (Stück 3) erkennen wir in dem breiteren Ende das llii)lei('ti(|e (b^s Hiiiiipfes, das die Keimdrüsen ausbildet. Es wiiiv (b'iikbar. Oosia (li.s.iuiicla W'alcott. 71 daß dieselben sogar in der scharfen bog'enförmigen Grenzlinie zwischen dem hintersten dunklen und dem davor g-eleg-enen hellen Abschnitt sich vom übrigen Rumpf abgrenzen. \\'ir würden es dann mit einem Tier zu tun haben, bei dem die Keimdiüsen schon entwickelt, aber noch nicht reif sind. Das schmälere Ende würde dem Yorderende entsprechen und an dem gerade abgeschnittenen schnauzenartigen Rande die Mundöffnung tragen. Von einer Unterlippe, die bei vielen Appendicnlarien ausgebildet ist. ist hier nichts zu sehen. Sie fehlt aber auch anderen, jetzt lebenden Oikopleuriden und kann bei ihrer Zartheit und wechselnden Stellung auch nur zufällig im Abdinick nicht erhalten sein. Da avo der schnauzenartige Abschnitt entspringt, zieht cjuer über den hier breiten Rumpf eine Reihe i'hombischer, weißer Felder hinüber; 5 sind von rechts nach links deutlich zu zählen, dann wird ihre Ausbildung undeutlicher, doch mögen noch 4 weitere folgen. Diese Felder gleichen in überraschender Weise den Riesenzellen der E'uLschen Oikoplasten, von denen die Fangapparate der Gehäuse der Oikopleuriden gebildet werden. Vor diesen Riesenzellen ist noch in dem dunklen Fleck des Abdruckes unmittelbar vor der (].. 7. und 8. Riesenzelle eine Reihe ganz kleiner punktförmiger Bildungen sichtbar, die ihrer Form und Lage nach den Reusenbildnern vergleichbar wären, die bei Bathochordaeus in mehreren Reihen vor, bei den Oiko- pleuriden hinter den Riesenzellen liegen. Es will mir aber zu gewagt erscheinen, hierauf besonderen Wert zu legen, um so mehr, als die feinere Struktur des Gesteins solche kurzen Reihen punktförmiger Körnchen vielfach auch außerhalb der Abdrücke erkennen läßt. A^'eitere Einzel- heiten lassen sich nicht deuten, doch ist das bei dem sehr zarten Bau des Rumpfes der Appendicnlarien auch gar nicht zu erwarten. Nur die Keimdrüsen sind von ziemlicher Festigkeit und die Riesenzellen der Oiko- plasten werden, wovon ich mich bei Bathochordaeus charon überzeugen konnte, nicht nur durch die über ihnen lagernden Gallertausscheidungen geschützt, sondern durch sie ihrer Form nach wiederholt, so daß der Ab- druck wohl kaum die Zellen selbst, sondern ihre Ausscheidungen wieder- geben ward. Die Queransicht des Rumpfes in Stück 5 steht endlich gleich- falls in voller Übereinstimmung mit unserer Deutung, indem der Quer- schnitt des Rumpfes bei den meisten Oikopleuriden mehr oder weniger dreieckig gestaltet ist, mit einer dorsalen medianen Kante und einer breiten, flachen Bauchseite. Bedeutungsvoll ist schließlich noch, daß in Stück o die Krümmung des Schwanzes genau mit der Haltung übereinstimmt, wie sie an abgetöteten Oikopleuriden häutig beobachtet wird: nach hinten konkav gekrümmt und die proximale Schwanzhälfte nach vorwärts vorgeschoben, die hintere Hälfte weit nach hinten zurückgedrängt. Leider ist die Verbindungsstelle von Rumpf und Schwanz l)ei allen 3 Tieren schlecht erhalten. Jedenfalls 72 H. l^dlim.iiui. ist aber im Kiimpf nichts lüelir von der Choida nachweisbar und es scheint in Abdruck 3. als ob sie frei an der Schwanzwurzel ende. Das gleiche gilt von den Mnskelplatten. Vom Flossensaum ist in dieser (Tegend nichts erhalten. Endlich stimmt die Größe sehr nahe mit der größten lebend bekannten Oikopleuride Buthorhordaeus charon Chun überein. die auf der Üeutschen Tiefsee-Expedition im südatlantischen Ozean gefangen und von Ohun in seiner Reisebeschreibung (Aus den Tiefen des Weltmeeres. 2. Auflage, 1903, S. r)54 — 556) abgebildet und beschrieben ist. Nach ^^'ALCOTTs Abbildung hat das best erhaltene Stück o eine Rumpflänge (Keimdrüsen-Hinterrand bis Mundöffnung) von 15 mm und einen Seh Avanz von 76 mm Länge besessen. Hei Bathocliordaeus ist der Rumpf 25 mm, der Schwanz 70 mm lang. Die größere Kürze des Rumpfes erklärt sich zum Teil entschieden daraus, daß der Rumpf nur an gut erhaltenen 'i'ieren seine wahre Länge feststellen läßt, während im Abdruck eine Entstellung eingetreten ist und der Mundteil deutlich geschmimpft erscheint. Demnach glaube ich, daß der Rumpf von Oesia disjunda W'ALC. nicht wesentlich länger gewesen sein wird, als er jetzt im Abdruck 3 ist. Oesia disjmida zeigt nämlich abgesehen von ihrer Größe keine nähere tlbereinstimmung mit Batliochordaeus charon C'HUX. Der Rumpf gleicht vielmehr in seiner (Gedrungenheit so sehr dem einer echten Oikoplewa, daß auch Oesia disjunda \\'AL('. zunächst in ihre nächste Nähe gestellt werden muß. während Bathochordaens durch seinen lang- gesti-eckten, breiten, flach niedergedrückten Rumpf davon weit abweicht und wegen des zarten, gallertreichen Baues schwerlich gute Abdrucke hinterlassen dürfte. Zum Schluß bleibt aber noch ein wichtiger Punkt zu besprechen. Was WaL0(jTT offenbar dazu geführt hat. in der Oesia einen Gliederwurm zu sehen, ist die wenigstens in Stück 3 im mittleren und hintersten Ende der Chorda sehr deutlich hervortretende Ringelung. Sie ist sehr eng und steht rechtwinkelig auf der Längsachse der ('horda. WalcoTT glaubt auch das Daiinrohr in diesem Ringelwurm zu erkennen; ich vermag als so deutbare Stellen nur die wurstförmigen Stücke anzusehen, die wiederum in dem Abdruck 3 in der hinteren Schwanzhälfte, gleich- hinter der Mitte in der Längsachse des Schwanzes gelegen sind. Sie lassen sich wohl so deuten, als ob liiei- die geringelte Außenschiciit (Körj)erwand) stellenweis zerstöit lind nun das mit Schlamm gefüllte Danniolii- freigelegt sei. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, daß der überaus zartwandige Daini dieser Würmer so gut erhalten ])liebe, wenn die Köii)erwan(l dei-artig zerstört wäre. Auch gönnte, wenn diese enge Ringelung die Köri)erringelung des Wurmes darstellte, der A^'urm jedenfalls nicht zu den Maldaniden geholt haben, deren vielfach ganz langgestreckten Glieder höchstens den 4 Ab- schnitten zu vergleichen wären, in welche der Schwanz von Stück 3 und Oesia rlisjuncta AViilcotl. 73 etwas weniger deutlich aucl) von »Stück 4 abgeknickt ist. Außerdem würden natürlich alle übrigen Schwierigkeiten, die die Deutung der Ab- drücke als Würmer bereiten, ungeschwächt bestehen bleiben. Der Appendicnlarien -Natur der Abdrücke steht diese enge Eingelung der Chorda dagegen nicht entgegen, wenngleich sie bei den heute lebenden (Jopelaten im ausgebildeten Zustande nicht mehr beobachtet wird. \'iel- mehr liegen hier die Chordazellen der Innenwand der Chorda an. deren ungeteilter Hohlraum von der Ausscheidung der Zellen erfüllt wird. Aber bei den Larven der Oikopleuren, deren Schwanz noch in der Richtung der Rumpf längsachse mit dem Rumpfe unbeweglich verwachsen ist. bilden die Chordazellen selbst geldrollenartig hintereinander gelagert den Achsen- stab und gliedern dadurch die Chorda ihrer ganzen Länge nach ab. Ein Rest dieses jugendlichen und embryonalen Zustandes bleibt bei Fritülaria pelludda sogar dauernd erhalten, indem im hintersten Ende der Chorda noch 5 Kerne im Innern derselben liegen bleiben und nicht wandständig werden^). Bei den Ascidienlarven endlich bewahrt die Chorda dauernd diesen Zustand einer Zellreihe, die von der Chordascheide umhüllt Avird und die Chorda dicht gegliedert erscheinen läßt. Selbst wenn aber die dichte Ringelung der Schwanzachse, die übrigens nur bei Stück 3 erkennbar ist, nicht auf die Lagerung der Chordazellen znrückführbar sein sollte, so würde sie immer noch durch Querfaltungen der Muskelplättchen oder durch eine bei Appendicularien und Ascidien- larven nicht selten auftretende kräftige Querriffel ung der Schwanzhaut zu verstehen sein, um so eher als an den Abdrücken auch außerhalb der Chorda sich Streifungen bemerkbar machen, die aber schräg zur Achse ver- laufen und von dem Bau der Chorda natürlich ganz unabhängig sein müssen. ^^^ALCOTT sagt zwar „l^races of minute hooks at the anterior end have been observed on one specimen" (S. 183) und in der Gattungs- Diagnose heißt es dementsprechend ..Hooks of anteiior region very small" (S. 132). Aber ich glaube bestimmt, daß hier ein Irrtum vorliegt. Das einzige, w^as ich als Andeutung etAvaiger Haken betrachten kann, ist ein am linken Vorderrande des Abdruckes 4 sich befindender hakenförmiger Strich. Aber erstens braucht derselbe gar nicht zu dem Tiere zu gehören. und dafür, daß er eine Wurmborste gewesen ist, sjiriclit nichts. Dann aber ist gerade dieses Tier am all erschlechtesten erhalten und endlich wären die Boi'sten doch wohl weniger am Kopf als am Rumpf abschnitt (unserem Schwanz) zu erwarten. Hier aber ist es mir unmöglich an den sonst so vorzüglichen Abbildungen irgendwelche auf Borsten zu beziehende Bildungen aufzufinden. ') IHLE, Appendicularien in: Ii]rg;ebnisse und Fortschritte der Zoologie, Bd. 3, 1913. S. 480; LOHMANN, Ascidienlarven, Nordisches Plankton, Lieferung 13, S. 46. 1911. 74 J-i- l-oluuaiiu. Daß der von A\'ALCOTT lieiaiigezogeiie Vergleich der Oesia mit Maldaniden überhaupt immöglich durchzuführen ist. weil nicht nur die Bildung- des Yorderendes dieser Würmer auf keine Weise mit dem kopf- artig'en Abschnitt der Abdrücke in Übereinstimnumg zu bringen ist, sondern auch die ganze Gliederung- der Maldaniden von der hier vorliegenden voll- ständig abweicht, wurde sdion vorbei' hervoigfehoben. Walcott bezieht sich ausdrücklich anf die Abbildungen diesei" Würmer im Challenger- A\'erk [Reports, Zoology, vol. 12. auf T. 46 (fig-. 5, 9, 12) und T. 47 (fig-. .S mid 4)| und ich habe der Vorsicht halber noch Gestalt, Gliederung- und Ban konservierter Maldaniden mit den Verhältnissen bei Oesia verglichen, ohne jedoch irg-endwelche Ähnlichkeit auffinden zu können. Nach alledem schlage ich folgende neue Fassung- der (Tattung-s- diag-nose vor: Oesia Wale. (1911, Smithsou. Miscell. Collect., vol. 57, S. 132~i;j;3.) Appeiidiculaiieii mit g-edrung-enem Oikopleura-ähnlichem im Quer- schnitt dreiseitigen Kumpf und einem kräftigen S(;liwanz. der wie bei Oikopleura bi'eit an der Unterfläche des Eumpfes aufgehängt ist. Choi'da wahrscheinlich ilii-er ganzen Länge nach mit geldrollenartig gelagerten Zellen wie bei den Larven der heute lebenden Oikopleura. Eiesenzellen der FoLschen Oikoiihura deutlich ausgebildet (9?): Mundöffnung groß, ohne (?) vorspringende Unterlippe. Nur eine Art aus dem Mittelkambrinm Nordamerikas (Kamm des Felsengebirges zwischen den beiden Gipfeln der Mt. Balfonr und ]\lt. Lefroy, wo die kanadische Pacific- Bahn das Gebirge überschreitet, in etwa 50 N. Br. in Britisch-Oohimbia) bekannt: Oesia disjund a \\'AhC.: Schwanzspitze mit löffelartig verbreiterter, hinten abgerundeter Flosse. Sehr bedentende Größe, der größten jetzt lebenden Ai)pen(licularie gleich: Rumpf länge etwa 15 mm (trotz offenbarer Schrumpfung der Mundgegend), Schwanz bei dem besterhaltenen Abdruck 7(i mm lang. 1 bemerkenswert ist noch, daß in den gleichen Ablagerungen von Walco'I'I^ voizüglich erhaltene Reste von Medusen. Sagitten-ähnlichen Tieren und einer wahrscheinlich pelagischen Holothurie gefunden sind (Smithsou. Miscell. Collect., vol. 57. S. 45— 5i>. IDID. MH-heilungen aus dem ZoohgischenSfaahsinsHfuf- und Zoologischen Museum fn Hamburg, XXXVI// Jahrgang, md. Bemerkung fu Trer 3 'durch einen Feh/er beim Druck isf' oben links e/ngrader, den i/orderh// des Pumpfes durc/iziehenden Sfrich enf-sfanden^ der im Original fehl I und na für/ich bedeulungslos ist Oesia (lis.iuiict.i W.ilcdii. 75 Tafelerklärung. Oesia disjuncta Walcott Wiederg-abe der ;] von Walcott geg-ebeuen Abl)ilduiig-en. Die Zahleubezeichmiiig- sowie die Aiiurdiuing- der Eilder ist die gleiclie wie bei Walcott. Neu sind die naelifolgenden Hinweise: h^f. Hakenborste des Wurmes (V). (7/. Chorda der Appendicnlarie. ■ dm. Wurradarm (?). Jf. Flossensaum der Appendicnlarie, hfl. Kfinidrüsen der Appendiftularie. )ii(l. 3Inud der Appendicnlarie, rs. Riesenzellen der FoLsclien ( »ikoplasten der Api)cndicularie. Die Tiere Xr. 3 und 4 sind in doppeltet', das 'l'ier Xr. 5 in natürlicher Gnitle wiedergegeben (wie auch in AYalcotts Arbeit). Gedruckt bei LütckeA: Wulff , \i. H. Senats Buchdruckern. Mitteilungen aus dem Zoologischen Staatsinstitut und Zoologischen Museum in Hamburg. XXXVIII. Jahrgang. Inhalt: Seite Ernst Hentschel : Über den Bewuchs auf den treibenden Tangen der Sargassosee. (Ergebnisse von der Ausreise der „Deutsch- land" 1911.) Mit 6 Abbildungen im Text 1—26 W. Michaelseu : Oligochäten vonv westlichen Vorderindien und ihre Beziehungen zur Oligochätent'auna von Madagaskar und den Seychellen. Mit 8 Abbildungen im Text 27—68 H. Lohniann : Oesia disjuncta Walcott, eine Appendicularie aus dem Kambrium. Vortrag, gehalten auf der Versammlung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Göttingen am 18. Mai 1921. Mit einer Tafel 69—75 Beiheft zum Jahrbuch der Hamb. Wissenschaftl. Anstalten. XXXVIII. 1920. In Kommission bei Otto Meissners Verlag Hamburg 1922. Inhaltsverzeichnis von Bd. I — XXXVir A pst ein, <". Die Alciopiden des Nat. Mus. VIII. .\rts, L. des. S. des Arts. Attems^ Graf C. Von Stuhlmanii in Ostafriku ges. Myiiopoden. XIII. — Neue Polydesmiden des Hanib. Mus. XVIII. - Durch den Schiftsverkeliv in Ilaniburp; einge- schleppte Jlyriopoden. XVIII. — Javanische Myriopoden, gesammelt von Direktor Dr. K. Kraepelin im Jahre 1903. XXIV. Hörner, Carl. Das .System der Collenrbolen nebst Beschreibung neuer CoUembolen des Hamb. Mus. XXIll. Büsenberg, W. Echte Spinnen von Hamburg. XIV. — u. H.Lenz. Ostafrikanisehe Spinnen (Koll. Stuhl- mann). XII. H ol a u , H e r m. Typen d. Vogelsammlung d. Nat.Mus. XV. Br eddin, G. Hemiptera insulae Lombok etc. XVI. — Rhynchota heteroptera aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. — Rhynchotenfauna von Banguey. XXII. Brunn, M. v. Parthenogenese bei Phasmiden. XV. — Ostafrikan. Orthopteren (Koll. Stulilmann). XVllI. Budde-Lutjd, G. t Über einige Oniscoideen von Australien, nachgelassenes Fragment. XXX. Carlgren, 0. OstalVikanische .Actinien (KuU. Stulil- mann). XVII. C h i 1 1 0 n , C h a s. Revision of t he .Amphipoda from S Die riMnisehen Zift'eMi liluter den Titeln neben die l'.andzalil an hoits. (tu/ der •'!. Vumchluifxeitf. Keiremans, Cli. Bui)restides de l'Afrique Orientale allemanded. collectionsDr. F. Eiclielbaum etDr.E. Obst dans le Mus6e d'liistoire naturelle de Hambouvg. XXX. Khipalek, Fr. Plecopteren und Rphemeriden aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. Koenike, F. Ostafrikanische Hydradiniden (Koll. Stuhlmann). X. — Hydrachniden aus Java (Koll. Kraepelin). XXIII. Kohl, F. Ostafrik.Hymeuopteren (Koll. Stuhlmann). X. Kolbe, H. J. Ostafrikanische Coleopteren (Koll. Stuhl- mann). XIV. Kraepelin, K. Revision der Skorpione. 1. Androc- tonidae. VIII. — 2. Scorpionidae u. Bothriuridae. XI. — Nachtrag zur Revision der Skorpione 1. XII. — Neue und wenig bekannte Skorpione. XIII. — Phalangiden Hamburgs. XIII. — Neue Pedipalpen und Skorpione des Hamburg. Museums. XV. — Zur Systematik der Solifugen. XVI. — Durch Schiffsverkelir in Hamburg eingeschleppte Tiere. XVIII. — Revision der Scolo))endriden. XX. — Eine Süßwasserbryozoe (Plumatella) aus Java. xxin. — Die sekundären Geschlechtscharaktere der Skor- pione, Pedipalpen und Solifugen. XXV. — Neue Beiträge zur Systematik der Gliederspinnen. XXYIII. - II. Die Subfamilie der Chactinae. XXIX. — III. A. Bemerkungen zur Skorpionenfauna Indiens. B. Die Skorpione, Pedipalpen und Solifngen Deutsch- Ostafrikas. XXX. Kram er, P. Zwei von F. Stuhlmann in Ostafrika ges. Gamasiden. XII. Kröber, 0. Beiträge zur Kenntnis der Thereviden u. Omphraliden. XXXI. Lampert, K. Holotlmrien von Süd-Georgien. III. — Holothurien von Ostafrika (Koll. Stuhlmann). XIII. Latzel, R. Myriopoden von Hamburg. XII. — Myriopoden von Madeira etc. XII. Lea, A. M. Ourculionidae from various parts of Australia. XXVI. Lenz, H. Spinnen von Madagaskar und Nossibö. IX. Leschke, M. Mollusken der Hamb. Eibunters. XXVI. — Mollusken der Hamburg. Südsee-Expedition 1908/09 (Adm.-Ins.,Bismarckarch., Dtsch. -Neuguinea). XXIX. -- Zur Molluskenfauna von Java und Celebes. XXXI. — Verzeichnis der von Dr. Ernst Hentschel im Nörd- lichen Eismeer (Franz-Joseph-Land) und bei Tromsö gesammelten Mollusken. XXXI I. Linstow, 0. V. Helminthen von Süd-Georgien. IX. Lohmann, H. Die von Sekretfäden gebildeten Fang- apparate im Tierreich und ihre Erbauer. XXX. — Die Appendiculariengattung Megalocercus, zugl. ein Beitrag zu den biologischen Ergebnissen der Aus- fahrt der „Deutschland" 1911. XXXI. Lonaan, J. 0. (!'. Opilioniden aus Java (Koll, Kraepelin) XXll. — Ein neuer Opilionide des Hamb. Mus. XXIII. Man, J. G. de. S. de Man. Marcus, K. t Über Alter und Wachstum des .-^ales. XXXVI. Marenzeller, E. v. Ostafrikanische Steinkorallen (Koll. stuhlmann). XVIII. Marten.s, E. v. Ostafrikanische Mollusken (Koll. Stulil- mann). XV. Martcus, E. v., u. G. Pfeffer. Mollusken von Süd- Georgien. III. May,W. Ostafrik. Alcyonaceen (Koll.Stuhlniann).'XV. — Ventralschild der Diaspinen. XVI. — Larven einiger Aspidiotus-Arten. XVI. Mayr, G. Formicidenv. Ostafrika (Koll. Stuhlmann). X. Meerwartli, H. Westindische Reptilien u. Batrachier des Nat. Mus. XVIII. Michael, A. D. Oribatiden von Süd-Georgien. XII. Michaelsen, W. Oligochaeten von Süd-Georgien. V. — Oligochaeten des Nat. Mus. 1 u. 2. VI. — Gephyreen von Süd-Georgien. VI. — Lumbriciden Norddeutschlands. VII. — Terricolen des Mündungsgebietes des Sambesi etc. (Koll. Stuhlmann). VH. — Oligochaeten des Nat. Mus. 3. VII. — „ „ „ „ 4. VIII. — Ostafrikan. Terricolen etc. (Koll. Stuhlmann). IX. — Von F. Stuhlmann am Victoria Nyanza ges. Terricolen. IX. — Polychaeten von Ceylon (Koll. Driesch). IX. — Neue u. wenig bekannte afrikan. Terricolen. XIV. — Land- und Süßwasserasseln von Hamburg. XIV. — Terricolenfauna Ceylons. XIV. — Neue Gattung u. 4 neue Species der Benhamini. XV. — Terricolen von verschied. Gebieten d. Erde. XVI. — Neue Eminoscolex-Art von Hoch-Sennaar. XVII. — Neue Oligochaeten usw. XIX. — Oligochaeten der Hamb. Elb-Untersuchung. XIX — Composite Styeliden. XXI. — Trinephrus-Art aus Ceylon. XXI. — Neue Oligochäten von Vorder-Indien, Ceylon, Birma und den Andaman-Inseln. XXIV. — Zur Kenntnis d. deutsch. Lumbricidenfauna. XXIV. — Die Molguliden des Naturhistorischen Museums in Hamburg. XXV. — Pendulations-Theorie u. Oligochäten, zugleich eine Erörterung der Grundzüge des Oligochäten-Systems. XXV. — Die Pyuriden [Halocynthiiden] des Naturhistorisch. Museums in Hamburg. XXV. — Oligochäten von verschiedenen Gebieten. XXVII. — Die Tethyiden [Styeliden] des Naturhistorischen Museums zu Hamburg, nebst Nachtrag und Anhang, einige andere Familien betreffend. XXVIII. — Oligochäten von Travancore und Borneo. XXX, — Diagnosen einiger neuer westafrik. Ascidien XXXI. — Oligochäten vom tropischen Afrika. XXXI. — Die Ptycliobi'an(!hen und Diktyobranchen Ascidien des westlichen Indischen Ozeans. XXXV. — Die Krikobranchen Ascidien des westlichen Indi- schen Ozeans: Claveliniden und Synoiciden. XXXVI. — Über die Beziehungen der Hirudineen zu den Oligochäten. XXXVI. — Die Krikobranchen Ascidien des westlichen Indi- schen Ozeans: Didemniden. XXXVH. Mortensen, Th. Arbaciella elegans. Eine neue Ecliiniden-Gattung aus der Familie .\rbaciidae. XXVIl. Mügge, 0. Zwillingsbildung des Kryolitli. 1. Müller, H. Hydrachniden der Hamburger Elb-ünter- suiduing. XIX. Müllev, G.W. Ostvacoden der Hamburger Elb-Uutei- suchung. XIX. — Oatracoden aus Java (KoU. Kraepeliii). XXHI. Noack, Th. Beiträge zur Kenntnis der Säugetier- fauna von Ostalrilia. IX. Pagenstecher, Alex. Vögel Süd-Georgiens. II. — Von G. A. Fischer im Massai-Land gesammelte Säugetiere. II. — Megaloglossus Woernianni. II. Pagenst edier, Arn. Lepidopteren von Ostafrika CKoll. Stulilmann). X. Petersen, J. Petrographie von. Sulpliur-Islaiid etc. VIII. — Boninit von Peel-Island. VIII. Pfeffer, (1. MolUi.sken, Krebsen. Echinodermen von Cumberland-Sund. III. — Neue.Pennatuliden dg.s Xat. Mus. III. — Krebse von Süd-Georgien. IV. — Ampliipoden von Süd-Georgien. V. — Von F. Stulilmann ges. Reptilien, Amphibien, Fische, Mollusken. VI. — Zu)' Fauna von Süd-Georgien. VI. — Fauna der Insel Jeretik, Pt. Wladimir. Vil. — Bezeichnungen der höh. System. Kategorien. VII. — Windungsverhältiiisse d. Schale von Planorbis. YII. — Dimorphismus bei Portuniden. VII. — Ostafrikahische Reptilien u. Amphibien (KoU. Stuhlmann). X. — Ostafrikan. Fische (Koll. Stulilmann). X. — Ostafrik. Echinodermen (Koll. Stuhlmann). XIII. — Palinurus. XIV. — Oegopside Cephalopoden. XVII. — u. E. V. Martens, s. Martens. — Teutliologische Bemerkungen. XXV. Pic, M. Neue Coleopteren des Hamb. Mus. XVII. — Neue Ptinidae, Anobiidae und Anthicidae des Naturhistorischen Museums in Hamburg. XXV. Poppe, S. A., u. A. Mräzek. Entoniostraken des Hamb. Mus. 1—3. XII. Prochownik, L. Messungen an Südseeskeletten. IV. Rebel, H. Neuer Beitrag zur Lepidopterenfauna der Samoa-Inseln. XXXII. Reh, L. Untersuchungen an amerikanischen Obst- Schildläusen. XVI. Ritter-Zahony, R. v. Landplanarien aus Java u. Ceylon (Koll. Kraepelin). XXII. Ilöder, V. v. Dipteren v. 03ta(iika(Koll.Stuhlniann). X. Reichenow, A. Vögel v.Ostalrika (Koll. Stuhlmann). X. Schaff er, C. Collembolen von Süd-Georgien. IX. - Collembolen von llnuiburi»'. XHI. Schenkung, S. Neue Cleriden des Hamb. Mus. XVII. Silvestri, F. Neue und wenig bekannte Myriopoden des Naturh. Museums in Hamburg. 1. XXIV. Simon, E. Arachnides de Java (Koll. Kraepelin). XXII.' Sorhagen, L. Wittmaaoks „Biolog. Sammlung europ. Lepidojiteren." XV. Steiner, G. Studien an Nematoden aus der Nieder- elbe. I. Teil: Mermithiden. XXXV. Strebel, Hermann. Revision der Unterfamilie dei- Orthalicinen. XXVI. — Zur Gattung Fasciolaria Lam. XXVIII. — Bemerkungen zu den Glavatula-Gruiipen Perrona und Tomella. XXIX. Studer, Th. Seesterne Süd-Georgiens. II. Timm, R. Copepoden d. Hamb. El'b Untersuchung. XX. — ßladoceren d. Hamburger Elb-Untersuchung. XXI. Tornquist, A. Oxfordfauna von Jltaru (Koll. Stulil- mann). X. TulIgren,A. Chelonetideii a. Java (Koll. Kraep.). XXH. — Zur Kenntnis außereuropiiisclier Chelonethiden d. Naturh. Museums in Hamburg. XXIV, Ulmer, G. Tvichopteren der Hamburg. Elb-Untei- suchung. XX. — Trichopteren aus Java (Koll. Kraepelin). XXH. Van der Goot, P. Über einige wahrscheinlich neue Blattlausarten aus d. Sammlung des Naturhistorischen Museums in Hamburg. XXIX. Vävra, V. Süßwasser- Ostracoden Sansibars (Koll. ötuhlmann). XII. Volk, R. Methoden der Hamburg. Elb-Untersuchung zur quantitativen Ermittelung des Planktons. XVIII. — Biol. Verhältnisse der Elbe bei Hamburg usw. XIX. — Studien über die Einwirkung der Trockenperiode im Sommer 1904 auf die biologischen Verhältnisse der Elbe bei Hamburg. XXIII. Weltner, W. Ostafrikanische Süßwasserschwämme (Koll. Stuhlmann). XV. — Ostafi'ikanische Cladoceren (Koll. Stuhlmann). XV. Werner, F. Über neue oder seltene Reptilien des Naturh. Museums in Hamburg. I. Schlangen. XXVI. - II. Eidechsen. XXVII. — Neue oder seltene Reptilien und Frösche d. Natur- historischen Museums in Hamburg. XXX. — Über einige neue Reptilien und einen neuen Frosch des Zoologischen Museums in Hamburg. XXXIV. — Versuch einer Synopsis der Schlangenl'amilie der Glauconiiden. XXXIV. Zimmer, C. Schizopoden des Hamburger Naturhist. (Zoologischen) Museums. XXXII. Gedruckt bei Lütcke ^V Wulff, E. 11. Senats Buchilruckern. AMNH LIBRARY 100125102 ^^i;^::^d^^